ISDN - Das neue Fernmeldenetz der Deutschen Bundespost TELEKOM [3 ed.]
 3768536890

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Peter Kahl (Hrse.)

ISDN Das neue Fernmeldenetz

der Deutschen Bundespost U TEN! 3., völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage

TTK

IS TER YaU rl G. Schenck

DBP-Zulassungsnr.

A 200 349 X

das multifunktionale ISDN-Mehrdienste-Endgerät: « Komforttelefon

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für Hauptanschluß und Nebenstellenanlagen

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Stollmann GmbH Computer u. Kommunikationstechnik D-2000 Hamburg 50» Postf. 501403 Telefon: 040 / 38 90 03-0

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Kahl (Hrsg.) : ISDN

ÖES-KST 5230 SPC-Systeme

TTK — R.v. Decker’s Taschenbuch Telekommunikation Herausgegeben von Helmut Schön, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundespost TELEKOM Band

6

ISDN Das neue Fernmeldenetz der Deutschen Bundespost TELEKOM

Herausgegeben von

Peter Kahl Ministerialdirektor im Ministerium für Post

und

Telekommunikation

3., völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage

‘ RN

RDD SI

R.v. Decker’s Verlag, G. Schenck Heidelberg

Beiträge von: Burkhard Berning Dieter Cattarius Joachim Claus Peter Kahl Reiner Kostka

Helmut Pfäfflin Tammo Rohlfs Kurt Schmidt Karl-Heinz Stolp Erwin Weber

CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek

ISDN: das neue Fernmeldenetz der Deutschen Bundespost TELECOM/hrse. von Peter Kahl. [Beitr. von: Burkhard Berning ...]. - 3., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Heidelberg: v. Decker, 1990 (R. v. Decker’s Taschenbuch Telekommunikation; Bd. 6) ISBN 3-7685-3689-0

NE: Kahl, Peter [Hrsg.]; Post- und Fernmeldewesen/ Sektion TTK

© 1990 R.v. Decker’s Verlag, G. Schenck GmbH, Printed in Germany Satz: K+V Fotosatz GmbH, Beerfelden Druck und Bindung: Friedrich Pustet, Regensburg

ISBN 3-7685-3689-0

Heidelberg

Geleitwort

Der Entwicklungsstand eines Landes dokumentiert sich ganz entscheidend durch die zur Verfügung stehende fernmeldetechnische Infrastruktur. Die Bereitstellung eines diensteintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN), das erklärte Ziel der DBP seit einigen Jahren, schafft die Voraussetzung, die Kommunikationsbedürfnisse einer expansiven, leistungsfähigen Volkswirtschaft unter Nutzung der modernsten Technologien sicherzustellen. Die Bundesregierung hat daher auch in ihrem Bericht zur „Förderung der Entwicklung der Mikroelektronik, der Informations- und Kommunikationstechniken“ das ISDN ausdrücklich erwähnt und einer frühzeitigen Bereitstellung eine hohe Priorität eingeräumt. Der Bundeskanzler und der Bundesminister für Post und Telekommunikation haben die offizielle Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe des ISDN am 8. 3. 89 vollzogen. Damit hat die DBP die ihr gestellte Aufgabe zu einem ersten erfolgreichen Abschluß gebracht. ISDN stellt eine Netzinfrastruktur dar, die für die Deutsche Bundespost TELEKOM eine entscheidende Voraussetzung bildet, um am Markt der Telekormmunikationsinnovationen voll beteiligt zu sein. So wie das Telefonnetz heute das Rückgrat des wirtschaftlichen Erfolgs der Deutschen Bundespost TELEKOM bildet, wird die Weiterentwicklung dieses Netzes hin zum ISDN schon in wenigen Jahren diese Funktion übernehmen können. Dabei spielt eine entscheidende Rolle, daß mit ISDN den Kunden -— zunächst den Geschäftskunden — das gesamte Spektrum der Telekommunikationsanwendungen, das heißt Sprachund Nichtsprachanwendungen aus einem Netz und damit „aus einer Hand“, geboten werden kann. Für die Zukunftssicherung des Unternehmens Deutsche TELEKOM ist ISDN eine entscheidende Voraussetzung.

Bundespost

Für ihre Kunden bietet die DBP mit ISDN die Telekommunikationstransportwege, die einen wichtigen Schub in der Entwicklung von neuen Diensten und Anwendungen ebnen. Da das ISDN für nahezu alle neuen Innovationen im Bereich der Dienste, Anwendungen und Endgeräte offen ist und damit eine bisher nicht gekannte Freizügigkeit und Liberalisierung erlaubt, werden entscheidende Impulse zur Entwicklung des Wettbewerbs im Bereich der Dienste und Anwendungen geschaffen. Vor allem unter dieser Zielsetzung und nicht allein. nach der

V

zahlenmäßigen Entwicklung der ISDN-Anschlüsse werden wir in den nächsten Jahren den Erfolg des ISDN zu beurteilen haben. Das ISDN stellt außerdem eine wesentliche Voraussetzung dafür dar, daß unsere Volkswirtschaft in der neuen Phase des europäischen Marktes ihre bisherige Stellung halten und sogar ausbauen kann. Deshalb sind wir auch bemüht, daß das ISDN nicht allein eine deutsche Dimension erhält, sondern auch von den Netzbetreibern in Europa, die sich in einem Memorandum of Understanding zur Einführung des ISDN mit gleichen Standards für den Netzzugang und das Diensteangebot ab 1992 verpflichtet haben, aufgebaut wird. Eine der wichtigsten Aufgaben der DBP wird mittelfristig darin bestehen, die Dienstestrategie im ISDN zukunftsorientiert und schlüssig weiterzuentwickeln. Netz- und anwendungsorientierte Funktionen müssen sich zu einem kundennahen Angebot vereinen. Hier hat die DBP noch erhebliche Arbeiten zu leisten. Das vorliegende Werk nun beschreibt die DBP-Konzeption des ISDN, die Technik der erforderlichen Komponenten sowie die ISDN-Ausbauplanung der DBP. Es wird damit sowohl für die technikinteressierten Leser bei der DBP und der deutschen Fernmeldeindustrie, aber auch bei dem ständig wachsenden Kreis der ISDN-Anwender Beachtung finden und zu einer allgemein verständlichen Darstellung einer komplexen Technik beitragen können. Bonn,

im März

1990 der Deutschen

vI

Helmut Schön Mitglied des Vorstandes Bundespost TELEKOM

Inhaltsübersicht

Begriffe aus dem ISDN-Bereich, Bezeichnungen und Abkürzungen der DBP ..............2ceeceeeeeeseeneenen

1 Das ISDN

Bundespost

- Ein Überblick zum Konzept der Deutschen ......2222- 22220

en seen nen een enenn ern

2 Der Teilnehmerbereich im ISDN

................c.. 200.

ISDN-Übertragungstechnik auf der

Teilnehmeranschlußleitung

.............-2cnccueerene:

DD

oO

Io WW

ISDN-Kennzeichengabe auf der Teiinehmeranschlußleitung und zwischen Vermittlungsstellen .............2222020.. Dienste und Dienstmerkmale ISDN-Vermittlungstechnik ISDN-Einführungsstrategie Endgeräte im ISDN

im ISDN

........-..2222ecseenerenns

...............ureceeeeeeeeennenn

Einsatz und Weiterbetrieb herkömmlicher ) |) D) 1

Literaturverzeichnis

Sachverzeichnis

................:

.........-...2ceecceneeeenen

Endgeräte im

.......2222eseeeeneneeenan nennen nenn

.......22222222eeseneeeeeenereeeere nenn

vu

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort

„2... oneeneseeeneeeenneensnessnentenennenne

Begriffe aus dem ISDN-Bereich, Bezeichnungen und Abkürzungen der Deutschen Bundespost ................-

Das ISDN

Deutschen

- Ein Überblick zum Konzept der

Bundespost

...........-2r2crereenenn:

11

Schritte auf dem

Weg zum ISDN

1.2

CCITT-Bezugskonfiguration des ISDNTeilnehmeranschlusses .........2s@seneeereree en

13

Endeinrichtungsschnittstellen/Teilnehmerschnittstellen

12

14

Netzabschluß und Teilnehmerinstallation

...........

14

15

Übertragungstechnik auf der

...........2e2creer.en-

15

1.6

Dienste und Dienstmerkmale

Teilnehmeranschlußleitung

...............:

.............::...--

17

17

Die ISDN-Empfehlungen

.............

20

18

Zeitplan der ISDN-Aktivitäten der Deutschen Bundespost ..........22enseeeeeeeeeenennennnen

31

19

Vorteile der ISDN-Konzeption/Entwicklungsmöglich011 ER

36

2

Der Teilnehmerbereich

41

des CCITT

im ISDN

2.1

Umfang

........:-cer.ccc

41

2.2 2.2.1 2.2.2

Grundsätzliches zur Teilnehmerinstallation ......... So Schnittstelle ........2.2222ceeeeeeeeeeenenennn Szm-Schnittstelle ..........2cecseeceeeeeeeernn nn

41

2.3 2.3.1 2.3.2

Die S,-Schnittstelle des Basisanschlusses

47 47

und Komponenten

Die Funktionen der Sy-Schnittstelle

...........

...............

2.3.3 2.3.4 2.3.4.1

Die physikalischen/funktionalen Parameter der Sp-Schnittstelle ..........2ceeoaenseeeerenernenn Die elektrischen Bedingungen an der S,-Schnittstelle Die Prozeduren an der Schnittstelle ............... Rahmensynchronisierung .........:2.22222e20200..

2.3.4.3

Zugriffssteuerung zum

2.3.4.2

Überrahmensteuerung

........222ecseeeeeeeeen nn D-Kanal

.................-

46

49 56 56 57 58 60

IX

2.3.4.4 2.3.4.5

Die Fernspeisung ...........ccece seen Aktivierung und Deaktivierung .........2222222..

2.4

Die S,,‚Schnittstelle des Primärmultipiexanschlusses

2.4.1 2.4.2 2.4.3 2.4.3.1 2.4.3.2

2.4.3.3 2.4.3.4

. 2...

222 eeeeeeeneeeeeneeeeennnenn

Die Funktionen der Szy-Schnittstelle

.............

Die elektrischen Bedingungen an der Szm-Schnittstelle ... 2.22 cccoceee nn Die funktionalen und prozeduralen Bedingungen der Szm-Schnittstelle 2.222. CRCA-Prozedur ......2222eeeesee ee eeneennnen Anwendung des CRC4-Verfahrens auf der Szm-Schnittstelle ..........222222uceeeeeeeneenn Betriebszustandsinformationen .........2cer..... SPEISUN So .o oo nee nnneeeeeneeneee nen

ISDN-Übertragungstechnik auf der

Teilnehmeranschlußleitung

75 76 78

81 82 85 85 85 85 87 89 96 96

Teilnehmeranschlußleitung

..........22ccccceeen.

Übertragungsverfahren für den Basisanschluß

„222

oeeen

.....

en eneneeeneeennenn

Vierdrahtverfahren (ohne Multiplexbildung) ....... Frequenzgetrenntlageverfahren ........2.2222222.. Zeitgetrenntlageverfahren (Ping-Pong-Technik) ..... Gleichlageverfahren mit Echokompensation .......

3.4 3.4.1 3.4.2

Leitungscode

3.5

Rahmenaufbau und Synchronisierung des Signals an Uko Seeeeeeeeneeneneennenneneneeneneeeeennn Rahmenaufbau .........2ccceocseeeneeeereenn

3.5.1 3.5.2 3.6 3.6.1 3.6.2 3.6.3 3.7 3.8

71 73

......2.22222eeeeeseeeenennneeenn

Allgemeines

Übersicht

71

81

3.1

Übersicht

65 70

.............22..22...

3.2 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.3.5

61 63

........22222eeseeneesereeseenerenn

2.2... 200 nn een

Leitungscode auf der Teilnehmeranschlußleitung beim ISDN-Basisanschluß ...........222222..222..

Aktivierung und Deaktivierung

..........222222....

96 100 100 101

Aktivierungsprozedur (ohne ZWR) ............... Deaktivierungsprozedur (ohne ZWR) .............

102 102 102 105

Speisekonzept für den ISDN-Basisanschluß

106

Übersicht

Prüfen

2.2.2 con

und Messen

eennee en

.......

des ISDN-Basisanschlusses

....

107

3.9 3.10

Übertragungsqualität ......22ceeseeeeeeeeeeee nn Die Übertragungstechnik beim

109

Primärmultiplexanschluß (PMXAS) .........2....Allgemeines ........222ccreneereernen nennen en Primärmultiplexanschluß für Kupferanschlußleitungen .............222ceecs00: Stromversorgung .......2-2222ceeeeeeennennnnnen Mechanische Gestaltung .............2cecceeenen Primärmultiplexanschluß für Teilnehmer mit Glasfaseranschlußleitungen .........222cer.2 2.0.00. Betriebsanforderungen für den Primärmultiplexanschluß ................2222200: Anforderungen .....2..:-.222020erennensennenunne Fehlererkennung ..........222222cnesseneenennen Fehlereingrenzung ..........-:rscuensnneeenennen Verifizierung eines Fehlerzustandes und Kontrolle der Betriebsfähigkeit nach einer Instandsetzung ....

111 111

3.11

Digitaler Konzentrator (BAKT)

123

4

ISDN-Kennzeichengabe auf der Teilnehmeranschlußleitung und zwischen Vermittlungsstellen

..

125

4.1 4.1.1

Allgemeines ............-2eesseesneeeennenennne Aufgaben des Zeichengabeverfahrens auf der Teilnehmeranschlußleitung ..............eer002.Referenzkonfiguration für das D-Kanal-Protokoll .. Das D-Kanal-Protokoll als Schichtenmodell ....... Allgemeine Voraussetzungen ........cunceeeeeenn Darstellung des D-Kanal-Protokolls ..............

125

3.10.1 3.10.2 3.10.2.1 3.10.2.2 3.10.3 3.10.4 3.10.4.1 3.10.4.2 3.10.4.3 3.10.4.4

3.10.4.5 Überwachung der Übertragungsqualität

4.1.2 4.1.3 4.1.3.1 4.1.3.2 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.2.1 4.2.2.2 4.2.2.3 4.2.24 4.2.2.5 4.2.2.6 4.2.2.7

...........

............2.200:

Die Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls (Link Layer, LAPD) .....222.222 222222 seeeseneenerrnen nr Übertragung der Protokollelemente in Rahmen .... Aufbau eines Schicht-2-Rahmens ................ Ruhesignal ...........22022cscneeneeenenennenee Flagge (Flag) ..........:.22ecceneneeeeenenennen Bittransparenz .........:.2cecceseneneeenenenene Das Adreßfeld, die Schicht-2-Adresse ............. Das Steuerfeld (Control Field) .................-Das Informationsfeld, I-Feld ..............c2.22.. Das Rahmenprüfzeichen (Frame Check Sequence, FCS) ...o2oeeeeeeeensnensene nennen nenn

113 114 114 116 118 118 120 121 121

122

125 128 128 128 131 133 134 135 135 135 135 136 138 140 140 xl

4.2.3 4.2.3.1 4.2.3.2 4.2.3.3 4.2.3.4 4.2.3.5 4.2.3.6 4.2.3.7 4.2.4 4.2.5 4.2.6 4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.2.1 4.3.2.2 4.3.2.3 4.3.3 4.3.3.1 4.3.3.2 4.3.3.3 4.3.3.4

4.4 4.4.1 4.4.2 4.4.3 4.4.3.1 4.4.3.2 4.4.3.3 4.5 4.5.1 4.5.1.1 4.5.1.2 4.5.2 XII

Schicht-2-Prozeduren .........c22cceeeeeenenn TEI-Zuweisungs-/Rücknahmeprozedur ............ Schicht-2-Verbindungsaufbauprozedur (Link Establishment) ........:222222ceeeeeenenenn Quittierte Informationsübertragung .............. Aufheben einer Schicht-2-Verbindung ............. Unquittierte Informationsübertragung ............

Schicht-2-Überwachungsprozedur ..........2.2.... Übertragungsfehlerstatistik 2.2.2222 2 ocean.

Grenzen der Schicht 2 zur Schicht 1 und Schicht 3 Anforderungen an die Schicht 1 ...........2..... Dienste der Schicht 2 für die Schicht 3 ...........

Die Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls (Network Layer) ... 222 2Cnoneeeeeeneseeneseeesereerennnn Funktionen der Schicht 3 (Network Layer) ........ Schicht-3-Zeichengabenachrichten ................ Prinzipieller Aufbau von Zeichengabenachrichten Aufbau der Nachrichtenelemente ................ Kategorien von Zeichengabenachrichten ........... Prozeduren für Verbindungsauf- und -abbau ...... Verbindungsaufbau beim Mehrgeräteanschluß ..... Erfolgloser Verbindungsaufbau .........22222.... Auslösen einer Verbindung ...............2222... Dienstwechsel mit Endgerätewechsel während einer Verbindung ......2.22cc ces Zukünftige Erweiterbarkeit des D-Kanal-Protokolls Erweiterungen der Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls Erweiterungen der Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls Einführung des europäischen D-Kanal-Protokolls D-Kanal-Protokoll nach der FTZ-Richtlinie 1 TR 6 Das D-Kanal-Protokoll nach den CCITT/CEPT-Empfehlungen .........2.2cc..... Einführungsstrategie für das internationale D-KanalProtokoll im Netz der DBP ..................... ISDN-Zeichengabe zwischen den Vermittlungsstellen Allgemeines ......222cueeseeenee sense Gründe für die Einführung der ZentralkanalZeichengabe ........: cc scene nennen Das CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 im nationalen Netz ..oo..nooneneeeeneneneneesennenereennenn Funktionen des CCITT-Zeichengabesystems Nr. 7

141 142 144 145 146 147 147 147 148 148 149 150 151 151 152 154 155 162 162 165 166 167 169 169 169 170 171 172 173 176 176 176 178 178

4.5.3.1 4.5.3.2 4.5.3.3 4.5.3.4 4.5.3.5

Das CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 im Schichtenmodell ............2.2-22e2cneernen en Nachrichtentransferteil (MTP, Schicht 1) .......... Nachrichtentransferteil (MTP, Schicht 2) .......... Nachrichtentransferteil (MTP, Schicht 3) .........Transportfunktionsteil (TF, Schicht 4) ............ ISDN-Anwenderteil (ISDN UP, Schicht 4 (5)) .....

4.6 4.6.1 4.6.1.1 4.6.1.2 4.6.1.3 4.6.1.4 4.6.1.5 4.6.1.6 4.6.2 4.6.2.1 4.6.2.2 4.6.2.3 4.6.2.4 4.6.2.5 4.6.2.6

Schicht 2 des Nachrichtentransferteils (MTP) ...... Aufbau der Zeicheneinheiten (Signal Units) ....... Flagge (Flag) -.........-.2222ceeeneeeeseeeeennen

4.7 4.7.1 4.7.1.1 4.7.1.2 4.7.1.3 4.7.2

Schicht 3 des Nachrichtentransferteils (MTP) ...... Allgemeines ........-.22ruceeeneseenennenen en Anwenderkennung SIO (Service Information Octet) Nachrichtenkopf (Label, Routing Label) .......... Inhalt der Zeichengabenachricht ................. Zeichengabenachrichtenbehandlung im Nachrichtentransferteil ............22222ereeaee Nachrichtenunterscheidung ................c2200. Nachrichtenverteilung ...........:2.2220e2reen Nachrichtenleitweglenkung ............222cecre0n Zeichengabe-Netzmanagement im Nachrichtentransferteil ...........--22eeeeeennne Zeichengabe-Streckenmanagement ................ Zeichengabe-Wegemanagement ...........222200.Zeichengabe-Verkehrsmanagement ...............: Leistungsfähigkeit des Nachrichtentransferteils ..... Die Kapazität des Nachrichtentransferteils ........ Die Güte der Zeichengabenachrichtenübermittlung Das Zeichengabenetz ............22c22eeenereenen

4.7.2.1 4.1.2.2 4.7.2.3 4.7.3 4.7.3.1 4.7.3.2 4.7.3.3 4.7.4 4.7.4.1 4.7.4.2 4.7.5

Transparenz

.........2.-2eceseeeneneeeneen ren

Rückwärtsfolgenummer, Rückwärtskennungsbit Vorwärtsfolgenummer, Vorwärtskennungsbit ....... Längenindikator .............--.neseeseeeeeenee Rahmenprüfzeichen ..........:cserseeeeerseenen Schicht-2-Prozeduren des Nachrichtentransferteils .. Synchronisation der Zeichengabestrecke ..........Übermitteln von Zeichengabenachrichten ......... Fehlerkorrekturverfahren ...........2..2220cccc 00: Fehlerüberwachung der Zeichengabestrecke ........ Priorität der zu übertragenden Zeicheneinheiten Schicht-2-Flußkontrolle des Nachrichtentransferteils

180 180 182 182 183 184 184 185 185 185 186 186 186 187 187 187 189 190 192 193 194 194 194 195 195 196 196 197 198 198

4.7.5.1 4.7.5.2 4.1.5.3

Die Komponenten des Zeichengabenetzes ......... Strukturen von Zeichengabenetzen ............... Auswahlkriterien für eine optimale Zeichengabenetzstruktur ........ 2 cc

4.8 4.8.1 4.8.2

Transportfunktionsteil ........2222 20er. Funktionen des Transportfunktionsteils ........... Schnittstelle zwischen Transportfunktionsteil und ISDN-Anwenderteil ...........ccccen en Aufbau einer temporären Zeichengabetransaktion .. Nachrichten und Parameter des Transportfunktionsteils ....... 2222 Beschreibung der Transportfunktionsteil-Nachrichten Beschreibung von Transportfunktionsteil-Parametern

4.8.3 4.8.4 4.8.4.1 4.8.4.2 4.9 4.9.1 4.9.2 4.9.2.1 4.9.2.2 4.9.2.3 4.9.2.4 4.9.3 4.9.4 4.9.4.1 4.9.4.2 4.9.4.3

ISDN-Anwenderteil .......cccn een Funktionen des ISDN-Anwenderteils ............. Nachrichten und Parameter des ISDN-Anwenderteils Aufbau einer ISDN-UP-Naächricht ............... Beschreibung der ISDN-UP-Nachrichten .......... Beschreibung der ISDN-UP-Parameter ............ Zuordnung von Parametern und Nachrichten ...... Referenzkonfiguration ......2. 2 cc cc Prozeduren des ISDN-UP .......... 2er... Verbindungsaufbau .........ccccooceeeeenn Dienstwechsel mit Endgerätewechsel während einer Verbindung .......ccooooe en Auslösen der Verbindung ..........cc.cccc nn. Dienste und Dienstmerkmale

im ISDN

_...........

5.1

Allgemeines

3.2

Standardbetriebsmöglichkeiten und besondere Betriebsmöglichkeiten ......... 2 none

5.3

Das OSI-Schichtenmodell

..... 2... 22ccceeseeen.

5.4

Ausgangssituation für den

Teilnehmer

3.5 5.5.1 5.5.2 5.5.3 5.5.4 5.5.5 5.5.6

Telekommunikationsdienste im ISDN ............. Zeitplan für die Diensteinführung ................ Telefondienst 3,1KHz ......... ccm... Teletexdienst .. 222200 00oeeeee nennen Telefaxdienst (mit Endgeräten der Gruppe 4) ...... Bildschirmtextdienst 22.222.222.

AIV

........22uneeeeeeneen nennen

............

5.5.7 5.5.8 5.5.9 5.5.10 5.5.11 5.5.12 5.5.13 5.5.14

Zugang zum DATEX-P10-Dienst ...............-Vorhandene Dienste über Terminaladapter ........ Telefondienst 7’KHzZ ..........:.222cccneneneenen Bildtelefondienst ........--.c-2022eeeeeeeenennn Datenübermittlungsdienst (paketvermittelt) ........ Datenkommunikationsdienst .........222ce 2000: Temexdienst (Fernwirken) ..........-:2crecesan. Grafiktelefondienst .........--:csscsceneeeennen

3.6

Dienstmerkmale im ISDN

5.6.1

Dienstmerkmale, die ausschließlich in der Endeinrichtung realisiert werden ................. Dienstmerkmale, die ausschließlich im ISDN oder kombiniert in der Endeinrichtung und im ISDN realisiert werden .......222222cseseeenernennnnne Gliederung der Dienstmerkmale ................. Verbindungsarten ......2c220seneeneenenneen een Wählverbindung ..........2.20222crreeeneenennnn Semipermanente Verbindung .............r.2200.Betriebsarten des ISDN-Anschlusses .............. Dauerndes Aktivhalten des ISDN-Anschlusses ..... Mehrdienstebetrieb ............2222c2ceserr een Dienstwechsel während einer Verbindung .......... Umstecken am passiven Bus ............cence0c.. Durchwahl zu Nebenstellen .............22c200.: Endgeräteauswahl am passiven Bus mit Endgeräteauswahlziffer .............2cscscereenn Endgerätewechsel ohne Dienstwechsel ...........: Sammelanschluß ..........:2c.neceeeeeneneen nn Dienstmerkmalverwaltung durch den Teilnehmer ... Besondere Verbindungsvollendung ............... Anklopfen ...2...:..2222222sneeeneee nenn eennenn Anrufweiterschaltung ...........-o22202c0cneennn Zugang zu Zwischenspeichereinrichtungen ......... Zugang zum Sprachspeicherdienst ...............Zugang zum Teleboxdienst ...........:22220r000. Zugang zum Verbindungsunterstützungssystem [0 0 EIS) ER Anrufweiterschaltung zum Empfangsspeicher für Text im Netz .......222ocureseeseesnnenenenenen Einschränkung von Verbindungen ...............Vollsperre für den gesamten Anschluß ............

5.6.2 5.6.3 5.6.4 5.6.4.1 5.6.4.2 5.6.5 5.6.5.1 5.6.5.2 5.6.5.3 5.6.5.4 5.6.5.5 5.6.5.6

5.6.5.7 5.6.5.8 5.6.5.9 5.6.6 5.6.6.1 5.6.6.2 5.6.7 5.6.7.1 5.6.7.2 5.6.7.3 5.6.7.4

5.6.8 5.6.8.1

..........22rercrr ern

5.6.8.2 5.6.8.3 5.6.8.4 5.6.9 5.6.9.1 5.6.9.2 5.6.10 5.6.10.1 5.6.10.2 5.6.11 5.6.11.1 5.6.11.2 5.6.12 5.6.12.1 5.6.12.2 5.6.12.3 5.6.12.4

5.6.12.5 5.6.12.6 5.6.13 5.6.13.1 5.6.13.2 5.6.13.3

Sperre von abgehenden Verbindungen ............ Geschlossene Benutzergruppe (GBG) ............. Dienstkennung ........ccce een Sonderverbindungen ........c 22 Dreierverbindung ........2 cc ccce en Trennen .....22: 2000er nennen Gebühreninformation ....... 2202er

Übertragen angefallener

Verbindungsgebühreneinheiten .........22.222202.. Einzelgebührennachweis (EGN) .................. Netzinformation ........ cc ces Dienstsignale ......... cc ce Statusabfrage/Automatisches Aufsynchronisieren auf den Status des Anschlusses .....2 cc cceeeeeeeen Auskünfte und Ansagen ...... cc none Zugang zur Telefonauskunft .........cccncc.cc... Zugang zu Ansagen des Telefondienstes ........... Zugang zur Telex-Teletex-Auskunft (Aut&x) ......... Zugang zu den Sonderdiensten des analogen Telefonnetzes ...........2ccenn een Bescheidverkehr zum Telefonauftragsdienst [0 272 32D) Anrufweiterschaltung zur Ansage geänderter Rufnummern (AGRU) ............2 22... Identifizieren ..... 22 co oo oo oo een Übertragen der Rufnummer des rufenden Teilnehmers zum gerufenen Teilnehmer ........... Unterdrücken der Übertragung der Rufnummer des rufenden Teilnehmers ..........222 200 ccccccnn.

ISDN-Vermittlungstechnik

..........2222222220...

6.1 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.2.1 6.2.2.2 6.2.2.3 6.2.2.4

Vermittlungstechnische Grundanforderungen Verkehrslenkung .........22cc2 ocean Tarifierung und Verzonung ........2.. 2222... Nationale Verbindungen ..........ccccnne. Internationale Verbindungen ............222220.. Gebührenanzeige ..... 22 cc cn Daten zur Rechnungserstellung .......22.........

6.3

ISDN-Anschlußarten

XVI

Netzknoten

im

Telefonnetz

.........2...22222222..

....ncccnneeeeeeeeeennenn

6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.3.4 6.4 6.5

Basisanschluß ........:..2222uscnereneeeeneenne Primärmultiplexanschluß ...........222ccrer00n. Bündelanschlüsse ........-..c2ceseeeenereenenn Anschlußberechtigung .........::.222eerceren re:

6.6

Verbindungsqualität

Verbindungsleitungen Zeichengabeverfahren

........:2ceeeseeeeecee een ......:..e2eereeseeeeee nee .........24:eeeeeereeee een

ISDN-Einführungsstrategie

........--.----...0.:

71

Allgemeines

7.2

Wesentliche Einflußgrößen auf die ISDNEinführungsstrategie ...........c-cccc cn rennennn

7.3 7.3.1

Einsatzstrategie digitaler Vermittlungstechnik

7.3.2

.........:-serseeeeeeerene ernennen

......

Vorgehensweise beim Einsatz digitaler Fernvermittlungstechnik (DIVF) ................. Vorgehensweise beim Einsatz digitaler Ortsvermittlungstechnik (DIVO) ............22..-

7.4 7.4.1 7.4.2 7.4.3

Flächenversorgung für ISDN-Anschlußmöglichkeiten Das Konzept zur Flächenversorgung ............-Bereichsplanung für die Flächenversorgung ISDN .. Bedingungen für die Rufnummernplanung und die Verkehrslenkung bei der Anschaltung von ISDNAnschlüssen .....2222222ess seen eneneenereennne

7.5 7.5.1

ISDN-Netzgestaltung ........--rreeeenerneeneen Schritte vom ISDN-Teilnetz zum integrierten Netz: Telefonnetz/ISDN ...............2rreerersrennn Erster Schritt des ISDN-eilnetzes ..............--

71.5.2 7.5.2.1 1.5.2.2 1.5.2.3 7.5.2.4 7.5.3 7.5.3.1 7.5.3.2 7.5.3.3 7.5.3.4 7.5.4 7.6 7.6.1

Übersicht

2222222 onoannnneeeeseneneneneene nenn

Übersicht

zucnooooeeeenneeeeeeesneeeenereennn

OItSnetZ ...2 22 eneeeeeeererereen esse rennen Fernnetz .......22cucceeeeeeneeeneeeeenenn ern Netzübergänge .........:r2eceeeeenerenen rennen Zweiter Schritt des ISDN-Teilnetzes ...............

[0) 415 1 (7 A Fernnetz ........2222220eesseresseennenneee nen Netzübergänge ..........cesceesereeeenenen nen Das integrierte Netz: Telefonnetz/ISDN ........... Planung des Zentralkanal-Zeichengabenetzes ...... CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 .........crre00.-

7.6.2 7.6.3 7.6.4 7.6.5 7.6.6 7.6.7

ZZK-Netzgestaltung ..........222 cu c een ZZK-Dimensionierung ........ 2200 Numerierung der Signalisierungspunkte im ZZKN PA ZZK-ROUGNE 2.22.2000 onen Signalling Network Management des ZZK-Netzes .. Technische Richtlinie für die ZZK-Netzplanung .... Endgeräte im ISDN

8.1 8.1.1 8.1.2 8.1.2.1 8.1.2.2 8.1.2.3 8.1.3 8.1.4 8.1.4.1 8.1.4.2 8.1.4.3

8.1.4.4 8.1.5 8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 8.2.3.1 8.2.3.2 8.2.3.3 8.2.3.4 8.2.3.5 8.2.3.6 8.2.3.7 8.2.3.8

8.2.4 8.2.5 8.2.5.1 XVII

.........222ceeceeeeeenncn.

Das ISDN-Ielefon ... 2... cos een Allgemeines .......2 cc ceeen een Entwurfskriterien .........ccceee nn Kundenanforderungen .......... 220 cn. Technisch-betriebliche Anforderungen und Realisierungsmöglichkeiten .........22c200 on Vertriebliche Notwendigkeiten und Möglichkeiten Schnittstellen und Funktionen .........cce..c... Betriebsmöglichkeiten und Benutzerprozeduren Grundlegende Merkmale von Benutzerprozeduren .. Benutzerprozeduren für Verbindungen ............ Betriebsmöglichkeiten für Anschlüsse und Endeinrichtungen ........ccucceee een Betriebsmöglichkeiten zur Information ........... Qualitätssicherung ....... 222er Non-voice-Endgeräte im ISDN Allgemeines .......2oooooeeen nennen Gerätevarianten ..... can Telematikendgeräte ..... 2.222 o ce Das OSI-Schichtenmodell im ISDN .............. CCITTEmpfehlungen .......... 200 Europäische Empfehlungen ..........2.....2.0... Nationale Vorgaben .........c con Telefaxendgeräte ........cccc een Teletexendgeräte ...... 2.2 cccone een Bildschirmtextendgeräte ....... 2.22.2222 Kommunikationsbeziehungen zwischen Telematikendeinrichtungen an den Telekommunikationsnetzen der DBP o........ooeeeeeeen nennen Datenendgeräte ......... cc ceeee en Künftige Entwicklungen ......... cc... Weitere Entwicklungen bei Telefax ...............

8.2.5.2 8.2.5.3 8.2.5.4 8.2.5.5 9

Teletex „22222222 eseeseeeneeeneeners nennen ne Bildschirmtext .........-.22eeereeseeeseeenen nen Neue Telematikanwendungen ..........2ecerer... Neue Übertragungsformen und Geräteempfehlungen Einsatz und Weiterbetrieb herkömmlicher Endgeräte

im ISDN

..........:20reeeeeeseeneeneeen en

91 9.1.1 9.1.2

Der Terminaladapter TA a/b .........::r.ccre0 Abgehender Verbindungsaufbau mit dem TA a/b .. Ankommende Rufe — Rufzustellung .............

92 9.2.1 9.2.2 92.21 9.2.2.2 9.2.3 9.2.4 9.2.5

Datenendeinrichtungen mit X.-Schnittstellen ....... X.21-Schnittstellen .......222222020eecaeeenenen Der Terminaladapter TA X.21/X.21bis ........... TA X.21/X.21bis Typ I ........:.:2e2ceccerene TA X.21bis TV pl ........222ceeeceeeeeene een . Der Teletexadapter .........2-22eereeeeeeneeennn Der Netzübergang zum IDN ............cerc.0.. Endeinrichtungen mit X.20-Schnittstellen .........

9.3 9.3.1

Zugang zu Paketdiensten ........:eeseccercer en Terminaladapter TA X.25 (Minimalintegration)

Literaturverzeichnis

..... 222222 seeeessereeenunnesnennene

Sachverzeichnis

XIX

Begriffe aus dem ISDN-Bereich Bezeichnungen und Abkürzungen der Deutschen Bundespost

Die in diesem Abschnitt verwendeten Definitionen und Begriffe basieren auf der CCITT-Empfehlung 1.112 sowie auf den im Bereich der Deutschen Bundespost eingeführten Begriffen und Abkürzungen. Wegen der Bedeutung der englischen Literatur und der CCITT-Empfehlungen werden auch die englischen Ausdrücke in Klammern angegeben. Werden häufig Alternativbegriffe verwendet, so sind diese ebenfalls in Klammern aufgeführt, desgleichen gebräuchliche Abkürzungen. Definitionen 1. Kommunikation (communication) Die Übertragung von Informationen mit abgesprochenen Konditionen. . Digitales Signal (digital signal) Ein zeitdiskretes Signal, bei dem die Information durch eine Anzahl definierter, diskreter Werte beschrieben wird. . Übertragung (transmission) Die Prozedur zur Übermittlung eines Signals von einem Punkt zu einem anderen oder zu mehreren anderen Punkten.

. Digitale Übertragung (digital transmission)

Die Übertragung von digitalen Signalen über einen oder mehrere Kanäle, die als Funktion der Zeit aus einem definierten Vorrat von diskreten Zuständen einen Zustand annehmen können. . Kanal, auch Übertragungskanal (channel) Ein Mittel zur unidirektionalen Übertragung von Signalen zwischen 2 Punkten. Hinweis: Im Zusammenhang mit ISDN und hier insbesondere bei der ISDN-Teilnehmerschnittstelle wird der Begriff Kanal in der Bedeutung einer bidirektionalen Übermittlung von Signalen verwendet. . Digitaler Stromkreis (digital circuit) Eine Kombination von 2 digitalen Übertragungskanälen, die eine bidirektionale, digitale Übertragung von Signalen zwischen 2 Punkten zur Unterstützung einer Kommunikationsform erlaubt. Hinweis: Siehe Hinweis zur Definition Kanal. XXl

. Vermittlung (switching) Der: Vorgang einer zeitlich begrenzten Verbindung funktionaler Einheiten, Übertragungskanäle oder Fernmeldestromkreise, solange er zur Übermittlung eines Signals erforderlich ist. . Digitale Vermittlung (digital switching) Vermittlung durch Einrichtungen, die zur Übermittlung digitaler Signale zeitabhängig Werte aus einem begrenzten Wertevorrat annehmen. . Vermittlungsstelle (exchange) Die Zusammenfassung von verkehrstragenden Einrichtungen, Vermittlungsstufen, Steuer- und Zeichengabeeinrichtungen und anderen funktionalen Blöcken, die an einem Netzknoten eingesetzt werden und es entsprechend dern Wunsche eines individuellen Teilnehmers erlauben, Teilnehmeranschlußleitungen, Telekommunikationsstromkreise und/oder Funktionseinheiten zu verbinden. 10. Dienst (service; telecommunication service) Das, was von einer Verwaltung dem Teilnehmer angeboten wird, um seine speziellen Telekommunikationswünsche zu erfüllen. 11. Standardisierter Dienst (teleservice) Der Typ eines Dienstes mit allen Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Teilnehmern einschließlich der zwischen den Verwaltungen abgestimmten Protokolle und Endgerätefunktionen. . Transportdienst (bearer service) Ein Typ eines Telekommunikationsdienstes zur Übertragung von digitalen Signalen zwischen Teilnehmerschnittstellen. . Dienstmerkmal (service attribute) Eine bestimmte Eigenschaft eines Dienstes. . Netz (network; telecommunication network) Eine Anzahl von Netzknoten und Verbindungseinrichtungen, die Verbindungen zwischen 2 oder mehreren definierten Punkten ermöglichen und die Kommunikation untereinander sicherstellen. . Digitales Netz (digital network; integrated digital network) Eine Anzahl von digitalen Netzknoten und digitalen Verbindungseinrichtungen, die integrierte digitale Übertragungs- und Vermittlungstechnik zur Herstellung von digitalen Verbindungen zwischen 2 oder mehreren definierten Punkten nutzen und die Kommunikation untereinander erleichtern. 16. Diensteintegrierendes digitales Fernmeldenetz (integrated services digital network; ISDN) Ein diensteintegrierendes Netz, das digitale Verbindungen zwischen Teilnehmerschnittstellen bereitstellt. XXI

Verbindung (connection) Eine Reihenschaltung von Übertragungskanälen oder Telekommunikationsstromkreisen, Vermittlungs- und anderen funktionalen Einheiten, aktiviert zur Übermittlung von Signalen zwischen 2 oder mehreren Punkten innerhalb eines Telekommunikationsnetzes, um eine einzelne Kommunikation zu ermöglichen. 18. ISDN-Verbindung (ISDN connection) Eine Verbindung, die innerhalb eines ISDN zwischen ISDN-

17.

Schnittstellen aufgebaut wird. Verbindungsmerkmal (connection attribute; ISDN connection attribute) Die festgelegte Eigenschaft einer ISDN-Verbindung. 20. Verbindungstyp (connection type; ISDN connection type) ISDN-Verbindung, die durch Verbindungsmerkmale beschrieben wird und die sich von anderen Verbindungen mit anderen Merk-

malen unterscheidet. Punkt-zu-Punkt-ISDN-Verbindung (point-to-point ISDN connection) Eine ISDN-Verbindung, die zwischen 2 festgelegten ISDN-Schnittstellen aufgebaut wird. 22. Punkt-zu-Mehrpunkt-ISDN-Verbindung (point-to-multipoint ISDN connection) Eine ISDN-Verbindung, die zwischen einer festgelegten ISDNSchnittstelle und mehreren anderen ISDN-Schnittstellen aufge-

21.

baut ist. Anwender (user of a telecommunication network) Eine Person oder eine von einem Teilnehmer genutzte technische Einrichtung, die die Dienste und Dienstmerkmale eines Telekommunikationsnetzes in Anspruch nimmt. 24. Anwenderzugriff (user access; user-network access) Die Mittel, durch die ein Anwender mit einem Telekommunikationsnetz verbunden ist, um die Dienste und Dienstmerkmale dieses Netzes in Anspruch nehmen zu können. 25. Zugriffsprotokoll (access protocol) Eine definierte Anzahl von Prozeduren, die an einer Schnittstelle eines festgelegten Bezugspunktes zwischen einem Teilnehmer und dem Netz angewandt wird, um dem Teilnehmer die Nutzung der Dienste und Dienstmerkmale des Netzes zu ermöglichen. 26. Anwender-Anwender-Protokoll (user-user protocol) Ein Protokoll, das zwischen 2 oder mehreren Anwendern verwandt wird, um die Kommunikation zwischen ihnen sicherzustel-

23.

len.

XXIII

27.

28.

29.

30.

31.

32. 33.

34,

35.

36.

37.

Schnittstelle (interface) Die gemeinsame Grenze zwischen 2 aneinander angrenzenden Systemen. Teilnehmer-Netz-Schnittstelle (user-network interface) Die Schnittstelle zwischen Endeinrichtungen und Netzabschluß, an der die Zugriffsprotokolle Anwendung finden. Physikalische Schnittstelle (physical interface) Die Schnittstelle zwischen 2 Geräten in ihrer mechanischen und elektrischen Ausführung. Schnittstellenstruktur (interface structure; ISDN user-network interface structure) Die Anzahl und Typen von Zugriffskanälen, die an der ISDN-Teilnehmer-Netz-Schnittstelle auftreten. Zugriffskapazität (access capability; ISDN access capability) Die Anzahl und Typen der Zugriffskanäle an der ISDN-Teilnehmer-Netz-Schnittstelle, die für Telekommunikationszwecke jeweils zur Verfügung stehen. Endeinrichtung (terminal equipment; TE) Einrichtungen, die die Funktionen realisieren, um die Zugriffsprotokolle des Teilnehmers zu betreiben. Netzabschluß (network termination; NT) Einrichtungen, die die Funktionen realisieren, um die Zugriffsprotokolle durch das Netz behandeln zu können. Hinweis: Der Netzabschluß realisiert als wichtigste Funktion den übertragungstechnischen Abschluß. Bezugspunkt (reference point) Ein konzeptioneller Punkt an der Verbindung zwischen zwei sich nicht überlappenden funktionalen Gruppierungen. Bezugskonfiguration (reference configuration) Eine Zusammenfassung von funktionalen Gruppierungen und Bezugspunkten, die mögliche Netzarrangements darstellen. Zeichengabe (signalling) Der Austausch von Informationen, die den Aufbau und die Kontrolle von Verbindungen betreffen, sowie das Netzmanagement innerhalb eines Telekommunikationsnetzes. Sprechkreisgebundene Zeichengabe (channel-associated signalling) Eine Methode der Zeichengabe, bei der die Zeichengabeinformation im direkten Verhältnis zum verkehrstragenden Sprechkreis steht und die entweder in dem betroffenen Sprechkreis selbst oder in einer, dem Sprech- oder Stromkreis ständig zugeordneten getrennten Kanal übermittelt wird.

AXXIV

38.

Zentralkanal-Zeichengabe (common channel signalling) Eine Methode der Zeichengabe, bei der sich die Zeichengabeinformation auf eine Vielzahl von Stromkreisen oder Funktionen bezieht, die aber über einen einzelnen, gemeinsam benutzten Zeichengabekanal durch adressierte Informationen übermittelt wird.

Abkürzungen ACM ACS-Baugruppe AGRU AMI AMI-Code ANS ArbAnw Asl ATM aTVSt Autex AWD AWS A-Alarm A-Teilnehmer A-VSt a/b-Schnittstelle

A/D BaAs

BAKT BAS BIB BSN Btx B-Alarm B-Kanal

Address Complete Message Alarmerfassungs-Codier- und Steuerbaugruppe Anrufumleitung zur Ansage geänderter Rufnummern Alternate Mark Inversion Alternate-Mark-Inversion-Code Answer Message Arbeitsanweisung Teilnehmeranschlußleitung Asynchronous Transfer Mode aufnehmende ISDN-Teilnehmervermittlungsstelle Telex- und Teletexauskunft Automatische Wähleinrichtung für Daten Anrufweiterschaltung dringender Alarm Anrufender Teilnehmer Ursprungs-Vermittlungsstelle einer Verbindung Kupferschnittstelle am analogen Fernsprechapparat und anderen Endeinrichtungen, die im Fernsprechnetz betrieben werden Analog-Digital-Wandlung Basisanschluß Basisanschlußkonzentrator Bündelanschluß Backward Indication Bit, Rückwärtskennungsbit Backward Sequence Number, RückwärtsfolgeNummer Bildschirmtext nicht dringender Alarm 64-kbit/s-Informationskanal XXV

B-Teilnehmer B-VSt

Angerufener Teilnehmer Ziel-Vermittlungsstelle einer Verbindung

CCITT

Comite Consultatif International Telegraphique et Telephonique (Internationaler beratender Ausschuß für Telegrafie und Telefonie) Conference Europeenne des Administrations des Postes et des Telecommunications Checkbits, Rahmenprüfzeichen Verbindungsannahme, Connect-Nachricht Verbindungsanforderung Cyclic Redundancy Check (s. auch CK, FCS) Rahmenprüfzeichen

CEPT CK CONN CR CRC CRC-Zeichen D Da DATAM Datex-L Datex-P DBP DEE DET DFS DIN DISC DIV DIV (ISDN) DIVF DIVO DLCI

DM DM DPC DSV-2-Leitung DTAM DTE DUP DV-Anlage DW XXVI

Bundesrepublik Deutschland Daten ODA und DTAM kombiniert Leitungsvermittelndes Datennetz der DBP Paketvermittelndes Datennetz der DBP Deutsche Bundespost Datenendeinrichtung Detach-Nachricht Deutscher Fernmelde Satellit Deutsche Industrie-Norm Disconnect Digitale Vermittlungsstelle ISDN-fähige digitale Vermittlungstechnik Digitale Fernvermittlungsstelle Digitale Ortsvermittlungsstelle Data Link Connection Identifier (D-Kanal-Protokoll, Schicht 2) Dienstmerkmal Disconnect Mode Destination Point Code, Ziel der Zeichengabenachricht, Zieladresse des Nachrichtenkopfes 2048-kbit/s-Digitalsignal-Verbindungsleitung Document Transfer and Manipulation Datenendeinrichtung Data User Part (Teil des Zeichengabesystems Nr. 7) Datenverarbeitungsanlage Dienstwechsel

D-BT D-Echo-Kanal D-Kanal D-Kanal-Protokoll

EAZ EDIFACT EE EG EMD EMV ET ETS ETSI

Teilnehmermodem bei Bildschirmtextendgeräten Gespiegelter D-Kanal auf der S,-Schnittstelle zwischen NT und Endeinrichtung Steuerkanal auf der TIn-Anschlußleitung D,s = 16 kbit/s, Du = 64 kbit/s Protokoll, das im D-Kanal verwendet wird Endgeräteauswahlziffer Elektronischer Handelsdatenaustausch Endeinrichtung mit a/b-Schnittstelle (z.B. Modem) Europäische Gemeinschaft Edelmetallmotordrehwähler Elektromagnetische Verträglichkeit Exchange Termination European Telecommunication Standard European Telecommunication Standards

Insti-

tute

EVSt EWSD

FAC Fax FBO FCS Fe FeAfD FeAna FIB FIM FISU

FRJ FRQ FSN FTAM FTZ F-Bit

Endvermittlungsstelle Elektronisches Digitales Wählsystern Siemens

der Fa.

Frankreich Facility-Nachricht Telefax Fernmeldebauordnung Frame Check Sequence, Rahmenprüfzeichen Telefonie Telefonauftragsdienst Dienstkennung für „Telefon analog“ Forward Indication Bit, Vorwärtskennungsbit Facility Information Message Fill In Signal Unit, Füllzeichen ohne Informationsfeld Facility Rejected Message Facility Request Message Forward Sequence Number, Vorwärtsfolgenummer File Transfer Access and Management Fernmeldetechnisches Zentralamt Final Bit (D-Kanal-Protokoll, Schicht 2) XXVI

GAP

GB GBG GrVSt

HA HDB HDLC HDW HKZ HVSt

H,-Kanal H,,-Kanal

I IAM IDA IDN IKZ

INFO INS IP ISDN ISDN UP ISDN-Anwenderteil ISDN-TKAnl ISO IWV I-Feld I-frames

Group d’Analyse et Prevision, von der Europäischen Gemeinschaft eingesetzte Analyse- und Vorhersagegruppe Großbritannien Geschlossene Benutzergruppe Gruppenvermittlungsstelle Hauptanschluß High Density Binary High-level Data Link Control Hebdrehwähler Hauptanschlußkennzeichengabe Hauptvermittlungsstelle Breitband-Informationskanal mit einer Bitrate von 384 kbit/s Breitband-Informationskanal mit einer Bitrate von 1920 kbit/s Italien Initial Address Message Integrated Digital Access Integriertes Text- und Datennetz (nationaler Begriff) Impulskennzeichengabe Informationselernent Integrated Network System Interworking Port Diensteintegrierendes digitales Fernmeldenetz ISDN-Anwenderteil (auch ISUP) Teil des Zeichengabesystems Nr. 7 für die ISDN-Funktionen ISDN-Telekommunikationsanlage International Standards Organisation Impulswahlverfahren Informationsfeld Numerierte Informationsrahmen (D-Kanal-Protokoll, Schicht 2)

JTM

Job Transfer and Management

k KDV

Fenstergröße (window size) Kommunikationsdatenverarbeitung

XXVIH

KVSt KW KZU

Knotenvermittlungsstelle Taste für Kurzwahl Kennzeichenumsetzer

LAN LAP LARB LARD LE

Local Area Network Link Access Procedure Link Access Procedure for Balanced Mode Link Access Procedure for D-channels Leitungsendgerät (im Englischen: LT = Line Terminal) Leitungsendgerät für Glasfaser-Primärmultiplexanschluß Length Indicator, Längenindikator Lokale Referenznummer Link State Signal Unit, Zustandsmeldung für MTP-interne Steuerzwecke Line Terminal (im Deutschen: LE = Leitungsendgerät)

LEPMGF LI LRA LSSU LT

MFV MHS MMS43-Code

MSU MSU MTP M+ NET NF NStAnl NT NTPMGF NTi NT2

Mehrfrequenzwahlverfahren Message Handling System Modified Monitored Sum 43-Code; redundanter ternärer Übertragungscode aus der Familie der 4B3T-Code

Message Signal Unit, Zeicheneinheit zur Über-

tragung von Kennzeichen-Nachrichten Nachrichten-Zeicheneinheit, Message Signal Unit Message Transfer Part (Nachrichtentransferteil, Zeichengabesystem Nr. 7) Rahmenfehlersignal Europäische Norm Niederfrequenz Nebenstellenanlage Netzabschluß Netzabschluß für Glasfaser-Primärmultiplexanschluß Netzabschluß mit Funktionen der Schicht 1 (OSI-Modell) Netzabschluß mit Funktionen der Schichten 1-3 (OSI-Modell) XXIX

NO Ni

N({R) N(S) ODA oDgVSt OGW ON OPC

OPD OSI OVSt PAD PC PCM PCR

PMK PMxAs PP PPK P-Bit P/F-Bit RDS

Nationaler Protokolldiskriminator für nationale Dienstmerkrmale Nationaler Protokolldiskriminator für leitungsvermittelte Verbindungen Empfangslaufnummer Sendelaufnummer Open Document Architecture Ortsdurchgangsvermittlungsstelle Ortsgruppenwähler Ortsnetz Originating Point Code, Ursprung der Zeichengabe-Nachricht Oberpostdirektion Open Systems Interconnection Ortsvermittlungsstelle Packet-Assembler/Disassembler Personal Computer Puls-Code-Modulation Error correction procedure with preventive cyclic retransmission (Korrekturverfahren mit vorbeugender zyklischer Wiederholung) Punkt-zu-Mehrpunkt-Konfiguration Primärmultiplexanschluß ISDN-Pilotprojekt Punkt-zu-Punkt-Konfiguration Poll-Bit Poll/Final Bit

REJ REL REL ACK RLC RLSD RNR RR

Running me, für Reject Release Release Release Released Receive Receive

SABME SAM

Set Asynchronous Balanced Mode Subsequent Address Message

XXX

Digital Sum (laufende digitale SumCodeüberwachung) Message Acknowledge-Nachricht Complete Message Message Not Ready Ready Extended

SAP SAPI SCCP SET SIN sIo sIo SLS SP sPC SPV

STP

System

12

S,-Schnittstelle

Sm S-frames

S-Kanal S-Schnittstelle

Service Access Point (Dienstzugriffspunkt, D-Kanal-Protokoll) Service Access Point Identifier (D-Kanal-Protokoll, Schicht 2) Signalling Connection Control Part (Teil des Zeichengabesystems Nr. 7) Programmiertaste Status Indication Normal Alignment Status, normal synchronisiert Service Information Octet, Anwenderkennung; auch Dienstinformation oder Dienstindikation genannt Status Indication Out of Alignment, nicht synchronisiert Signalling Link Selection Code, Zeichengabestrecken-Auswahl, Zeichengabestrecken-Kennung Signalisierungspunkt Stored Programme Controlled Semipermanente Verbindung Signalling Transfer Points, ZeichengabeTransferpunkte Elektronisches Digitales Wählsystem der Fa. SEL Teilnehmerschnittstelle mit einer Kapazität von B+B+D, Teilnehmerschnittstelle mit einer Kapazität von 30B+D, Supervisory frames, Rahmen zu Steuer- und Überwachungszwecken (D-Kanal-Protokoll, Schicht 2) Informationskanal für die Übermittlung von Betriebsinformationen beim Basisanschluß Standard der Schnittstelle zu Endeinrichtungen,

z.B. Sy, Sam

S/N

Verhältnis von Nutzsignal (S) zu Störsignal (N) (aus dem Englischen: S = Signal, N = Noise)

TA TA a/b

Terminaladapter/Endgeräteanpassung Terminaladapter für Endeinrichtungen Schnittstellenstandard a/b

mit

XXXl

TA X.21 TA X.25 TE1 TE2 TEI Temex TF

TF-Übertragung

TK TKO TK-Anlage TK-Netz TL Tin TR TTU Ttx

Ttxıon

Tixjspn

TUP TUP+ TVSt

IX T-CC

T-RLC T-RLSD tZGT UA Un Ul-frame XXXU

Terminaladapter für Endeinrichtungen mit Schnittstellenstandard X.21 Terminaladapter für Endeinrichtungen mit Schnittstellenstandard X.25 ISDN-Endeinrichtungen (auch T1, terminal equipment) Endeinrichtung ohne ISDN-Schnittstellenstandard (auch T2) Terminal Endpoint Identifier (D-Kanal-Protokoll, Schicht 2) Telemetrie-Exchange Transportfunktionsteil Träger frequenzübertragung Technischer Kundendienst Telekommunikationsordnung Telekommunikationsanlage Telekommunikationsnetz Technische Lieferbedingungen Teilnehmer Technische Richtlinie Telex-Teletex-Umsetzer Teletex Teletex im IDN Teletex im ISDN Telephone User Part (Teil des ZGS Nr. 7) erweiterter Telefon-Anwenderteil (Teil des ZGS Nr. 7) Teilnehmervermittlungsstelle Telex Ende-zu-Ende-Zeichengabenachricht zum Kennzeichnen des vollständigen Verbindungsaufbaus (Connection Complete) Ende-zu-Ende-Zeichengabenachricht zum Quittieren des Auslösens (Release Complete) Ende-zu-Ende-Zeichengabenachricht zum Auslösen (Released) Temporäre Zeichengabetransaktionen Unnumbered Acknowledge Leitungsschnittstelle des ISDN-Primärmultiplexanschlusses auf Glasfaser Unnumbered information

Ugo-Schnittstelle

U-frames

VDE VSt VStT VSt-L VU-S v.110 V.24

Leitungsschnittstelle des ISDN-Basisanschlusses für Kupferleiter, nationaler Schnittstellenstandard auf der Teilnehmer-Anschlußleitung Unnumbered frames, unnumerierte Rahmen (D-Kanal-Protokoll, Schicht 2) Verein Deutscher Elektrotechniker Vermittlungsstelle Transitvermittlungsstelle

Übergangsvermittlungsstelle

Verbindungsunterstützungssystem CCITT-Empfehlung für Terminaladapter mit V.24-Schnittstellen International vom CCITT standardisierte Schnittstelle für Modems

WW

Taste für Wahlwiederholung

X.1-Benutzerklasse

CCITT-Festlegung für Benutzerklassen im Bereich der Datenkommunikation International vom CCITT standardisierte Schnittstelle für leitungsvermittelte Datenüber-

X.21

X.25 X.30 X.31

ZGS Nr. 7 ZVSt ZWR ZZK ZZK-Netz ZZK-Protokoll 4B3T

tragung

International vom CCITT standardisierte Schnittstelle für paketvermittelte Datenübertra-

gung

CCITT-Empfehlung X.21-Schnittstellen CCITT-Empfehlung X.25-Schnittstellen

für Terminaladapter

mit

für Terminaladapter mit

Zeichengabesystem Nr. 7 Zentralvermittlungsstelle Zwischenregenerator Zentraler Zeichenkanal (ZGS Nr. 7) Zentralkanal-Zeichengabenetz Zentralkanal-Zeichengabe-Protokoll Code zur Umsetzung von 4 Binär- in 3 Ternärsignale

XXXIl

1

Das ISDN - Ein Überblick zum Konzept der Deutschen Bundespost

Die Aktivitäten der Deutschen Bundespost (DBP) zur Erweiterung des Dienste- und Netzangebots haben sich in den letzten Jahren in verstärktern Umfang auf die Bereitstellung eines ISDN konzentriert. Der folgende Beitrag unternimmt den Versuch, die Hintergründe für diesen Weg der DBP, aufbauend auf der technischen Entwicklung des Netzes, darzustellen, und beschreibt außerdem den Rahmen des von der DBP ausgewählten ISDN-Konzeptes.

1.1

Schritte auf dem Weg zum ISDN

Nach der CCITT-Empfehlung 1.120 (ehem. G.705) entwickelt sich das ISDN aus dem digitalen Telefonnetz. Die DBP hat sich dieser Empfehlung voll angeschlossen. Aus diesem Grunde erscheint es sinnvoll, sich die Entwicklung des Telefonnetzes, dabei besonders die verschiedenen Schritte der Digitalisierung des Telefonnetzes bis hin zur Verfügbarkeit eines ISDN, zu vergegenwärtigen. Die Stufe der Entwicklung des Telefonnetzes, die hier als Basis gewählt werden soll, geht von einer Situation aus (siehe Bild 1-1), bei der analoge Raumvielfach-Vermittlungsstellen (EMD) in der Orts- und Fernebene eingesetzt werden. Zwischen den Ortsvermittlungsstellen und den ersten Fernvermittlungsstellen werden überwiegend symmetrische Kupferkabel verwendet, die NF-mäßig genutzt werden. Zwischen den Fernvermittlungsstellen des regionalen und überregionalen Netzes kommen Trägerfrequenzsysteme zum Einsatz, die Kanalkapazitäten zwischen 300 Kanälen und 10800 Kanälen aufweisen können. Der Anschluß der Teilnehmer an ihre Ortsvermittlungsstelle erfolgt über symmetrische Kupferadern, so daß jeweils eine Kupferdoppelader je Telefonteilnehmer erforderlich wird. Die Schritte zum ISDN aus dem analogen Telefonnetz beginnen mit der Einführung der digitalen Übertragungssysteme. Hierbei liegt der Anfang bei dem Einsatz der PCM30-Übertragungssysteme (siehe Bild 1-2) überwiegend zwischen den Ortsvermittlungsstellen und den ersten Fernvermittlungsstellen (KVSt). Der Ersatz der niederfrequenten Führung in dieser Ebene durch PCM-Systeme erfordert, daß an den Ein1

NF-Kabel

emo]

Kvst |

—_

TF-Systeme

v300-viosoo

emo]

_NF-Kabel

|_KVSt

EMO



OVSt/EVSt

t/EVSt

NF-Kabel

NF-Kabel

4?

Ir

ı

I

NF, Niederfrequenz; OVSt, Ortvermittlungsstelle; EVSt, KVSt, Knotenvermittlungsstelle; 7F Trägerfrequenz; EMD,

wähler.

Bild 1-I: Schritte auf dem

gängen bzw. Ausgängen tal-Wandlung erfolgt.

EMD

Weg zum

der

ISDN: Das analoge

Vermittlungsstellen

4

}

+ ID

Endvermittlungsstelle; Edelmetallmotordreh-

Telefonnetz

eine

Analog-Digi-

Die Entwicklung und der Einsatz der digitalen Übertragungssysteme hat sich in der Zwischenzeit zunehmend auf die Bereiche zwischen den Fernvermittlungsstellen und den Ortsvermittlungstellen ausgedehnt. So sind seit 1975 Systeme wie PCM480 mit einer Bitrate von —34 Mbit/s und einer Kapazität von 480 Telefonkanälen für den Bereich des regionalen Netzes und schließlich auch für das Ortverbindungsleitungsnetz entwickelt worden und zum Einsatz gekommen. Für den Bereich des überregionalen Netzes wurden die Systeme PCM 1920 bzw. PCM7680 mit einer Bitrate von — 140 Mbit/s bzw. 565 Mbit/s entwickelt. Diese Systeme standen ab 1985 zur Verfügung. Der im Bild 1-2 gezeigte Einsatz der digitalen Übertragungssysteme ging zunächst — und dies sei wiederholt — von der Annahme aus, daß die Vermittlungstechnik weiterhin analog realisiert ist, so daß am Eingang bzw. Ausgang der jeweiligen Vermittlungsstelle weiterhin eine AnalogDigital-Wandlung der Sprachsignale geschehen muß. Wie bereits im rein analogen Netz werden die Teilnehmer an die jeweilige Ortsvermittlungsstelle über symmetrische NF-Kabel angeschlossen. 2

PCM480-PCM 7680

EHE 34 Mbit/s-565 Mbit/s

EMD|

ZaPCM 30

Kust 2048 kbit/s

DVSt/EVSt

DVSVEVSt

NF-Kabel

D+ PCM,

NF-Kabel

I

Lu Pulscodemodulation; A/D,

Bild 1-2: Schritte auf dem gungstechnik

Analog-Digital-Wandler.

Weg zum ISDN: Die Einführung digitaler Übertra-

Tabelle 1-1 gibt einen Überblick über die Leitungsausrüstungen der digitalen Übertragungssysteme auf Kabelanlagen. Ergänzend zu den Systemen auf Kabelanlagen wurden ebenfalls digitale Übertragungseinrichtungen für Richtfunksysterme entwickelt. In einem dritten Schritt auf dem Weg zu einem ISDN wird die Einführung der digitalen Telefonvermittlungstechnik vollzogen (siehe Bild 1-3). Hier wird die bisherige EMD-Vermittlungstechnik durch digitale, 64 kbit/s durchschaltende Vermittlungstechnik ersetzt. Dabei entsteht eine Vermittlungstechnik für den Fern- und Ortsdienst (DIVF und DIVO). Die Einführung dieser Vermittlungstechnik in Serie war ab 1984 vorgesehen. Die Verbindungen zwischen den Vermittlungsstellen sollen vorzugsweise über digitale Übertragungssysteme abgewickelt werden. Dies ermöglicht wesentliche wirtschaftliche Vorteile, da nun die Analog-Digital-Wandlung der Sprachsignale am Eingang bzw. Ausgang der Vermittlungssysteme entfallen kann. Außerdem entstehen dadurch reinrassige, digitale 64-kbit/s-Verbindungen, die die Voraussetzung für das ISDN bieten. Mit diesem Vorgehen bleibt lediglich an der Teilnehmerseite der Ortsvermittlungsstelle die Analog-Digital-Wandlung für Sprachsignale weiterhin erforderlich, was darauf hindeutet, daß, wie

3

Tabelle I-1a: Leitungsausrüstungen Systembezeichnung

der digitalen

Übertragungstechnik.

Übertragungskapazität |Kanalzahl Bitrate (Mbit/s) | (Fe oder DS64K)

S ystemübersicht der Digitalleitungssysteme

Einsatz auf Kabel

mit in Zwischen- | Netzebene regeneratorabstand

Beginn des Regeleinsatzes

Bemerkungen

\(km)

PCM 30/32

(LA2)

2,048

|30 Fe

NFFVk

0,4 bis 1,4 mm

1 bis 5*

regional

(1971)

Vorläufersystern des

PCM 30E-Systems

(firmenindividuelle Technik als Großversuch zu Beginn der Digitalentwicklung)

PCM30E (LA2E)

2,048 | 30 Fe

PCM30F

2,048 | 30

(LA2F) PCM30D (LA2P)

2,048 | 30DS64K

NFFVk 0,4 bis 1,4 mm

1 bis 5*

regional

NFFVk

1 bis 5*

regional und | 1981/1982

0,4 bis 1,4 mm

TFFVk symmetrisch | etwa 9 1,3 mm

(17a, 14d)

1975

Einkabelbetrieb

Ortsnetz

überregional

1977

Zweikabelbetrieb auf Phantomstromkreisen

LA8SY/KX

TFFVk symmetrisch | etwa 8 1,3 mm (17a, 14d) Koaxial 1,2/4,4 mm | etwa 6,5

regional

1984

34,368 | 480

Koaxial 1,2/4,4 mm | 4,1

regional

1981/82

LA140KX |

139,264 | 1920

Koaxial 2,6/9,5 mm | 4,65

über-

1984/85

LAS65KX |

564,992 | 7680

Koaxial 2,6/9,5 mm | 1,55

über-

1984/85

LA34KX

8,448 | 120

regional

regional

kein Zwischenregenerator, nur Leitungsendgerät; Zweikabelbetrieb; Zubringersystem für Richtfunk

DS64K, Digitalsignal mit 64 kbit/s; Fe, Fernsprechen; NFFVk, Niederfrequenz-Fernverbindungskabel; TFF'Vk, Trägerfrequenz-Fernverbindungskabel. * Reichweite abhängig vom Kabel, von der Anzahl der Systeme und von der Lage der Hin- und Rückrichtung zueinander.

Tabelle 1-1b: Systemübersicht der Digitalrichtfunksysteme

Systembezeichnung

Radiofrequenz- | Übertragungskapazität bereich Kanalzahl Bitrate (MHz)

Funkfeldlänge (km)

Einsatz in Netzebene

Einsatzbeginn

(Mbit/s)

(Fe oder DS64K)

DRS2x2/15000 | 15000

2x 2,048

2x 30

20 bis 25

regional

1981

DRS2x 8/15000 | 15000

2x 8,448

2x 120

20 bis 25

regional

1980

DRS34/1 900

34,368

480

=50

überregional

1982

1900

und regional

für DRS34/13000

DRS 34/13000

13000

34,368

480

=20 regional =35 überregional

|

regional und überregional

1983

für DRS34/13000

DRS 140/3 900

3900

139,264

1920

=50

überregional

1984

DRS 140/6700

6700

139,264

1920

=50

überregional

1986

DRS 140/11 200

11200

139,264

1920

=40

überregional

1985

DRS.../18700

18700

2,048 bis 139,264

30 bis 1920

=5

DS64K,

Digitalsignal mit 64 kbit/s; Fe, Fernsprechen.

Ortsnetz

1985/86

64 kbit/s

64kbit/s

< [Fr] 2 Au 4]

64.kbil/s _

nr ca

Hin,

2a

NT

ae

DIVE 2048 kbit/s

= ISDN-Teilnehmerschnittstelle = analoges Telefon

SCHE

= ISDN-Endgeräte

Hi

x

= Netzabschluß

NT Bild 1-4: Schritte auf dem

Weg zum

ISDN: Das Konzept des ISDN

1,

NZ

1.2

CCITT-Bezugskonfiguration anschlusses

des ISDN-Teilnehmer-

Während in den heutigen speziellen Netzen für einzelne Dienste, z.B. beim Telefonnetz, den leitungsvermittelnden bzw. paketvermittelnden Datennetzen jeweils von Einzelendgeräteanschlüssen ausgegangen wird, können bei einem ISDN sowohl Einzelendgeräteanschlüsse als auch Mehrfachendgeräteanschlüsse auftreten. Da unabhängig von der beim Teilnehmer verwendeten Konfiguration alle Endgeräte ohne Modifikationen einsetzbar: sein sollen, liegt bei allen ISDN-Festlegungen ein Hauptinteresse in der Standardisierung der Schnittstellen im Teilnehmerbereich. Um diese Schnittstellen international einheitlich zu gestalten, ist eine Bezugskonfiguration erarbeitet und in einer internationalen Empfehlung festgelegt worden. Diese Bezugskonfiguration ist nicht produktorientiert, d.h. sie beschreibt lediglich funktionale Einheiten, nicht unbedingt Geräteeinheiten. Bild 1-5 zeigt die Varianten dieser Bezugskonfiguration. Dabei stellt die Zeile a die allgemeingültige Version beim Einsatz von neuen ISDN-Endgeräten (TE1) dar. Diese ISDN-Endgeräte können entweder am Bezugspunkt S oder am Bezugspunkt T an die Einrichtungen des Netzes angeschlossen werden. Je nach den Eigenschaften der Netzabschlüsse (NT) ergeben sich unterschiedliche Anschlußvarianten. Stellt der Netzabschluß lediglich den übertragungstechnischen Abschluß der Teilnehmeranschlußleitung dar, so wird dieser Typ Netzabschluß mit NTi bezeichnet und führt lediglich Schicht-1-Funktionen (nach OSI-Schichtenmodell) aus. Werden dagegen vom Netzabschluß auch »vermittlungstechnische Funktionen« wahrgenommen, so erhält der Netzabschluß die Bezeichnung NT2 bzw. NT 12. In diesem Fall werden vom Netzabschluß auch Funktionen der Schicht 2 und 3 ausgeführt. Die Zeilen b und c des Bildes 1-5 zeigen die verschiedenen Ausführungsvarianten, die in Abhängigkeit von den nationalen Gegebenheiten und den unterschiedlichen Einsatzfällen auftreten können. Während einer längeren Übergangszeit muß man auch die Anschließbarkeit von bereits heute vorhandenen Endeinrichtungen mit existierenden Endgeräteschnittstellen (z. B. X.21, X.25) vorsehen. Diese Endgeräte (TE2) werden über einen Terminaladapter (TA) an den jeweiligen Bezugspunkt der ISDN-Bezugskonfiguration angeschlossen. Abgeleitet aus der prinzipiellen Darstellung der Bezugskonfiguration im Bild 1-5 wird im Bild 1-6a die produktorientierte Konfiguration eines Einzelendgeräteanschlusses dargestellt. Ein Endgerät für den Dienst A (der gleiche Einzelendgeräteanschluß kann auch für den An-

9

TE1

..

a

Bezugspunkt

TE2

S

NT2

S

TA

Bezugspun

2

FA

NTA

tT

N

nal

SI

N

N

Bezugspunkt R

TEı ı—

———

b

NT2 + NT1=NT12 Bezugspunkt S

T&2

Ta m

Bezugspunkt

—I——

NT12

R

TE1



c

Bezugspunkt

TE2

S

Bezugspunkt

TA

-

NT

T

n_

S

NTA

R

TEI, ISDN-Endgerät; TE2, bestehendes >, physikalische Schnittstelle,

Bild 1-5a-c: Bezugskonfigurationen a) Konfiguration mit physikalischen SundT. b) Konfiguration mit physikalischen und S. c) Konfiguration mit physikalischen und T.

Endgerät,

z.B.

X.21;

NT;

Netzabschluß;

für den ISDN-Teilnehmerbereich. Schnittstellen an den Bezugspunkten

R,

Schnittstellen an den Bezugspunkten

R

Schnittstellen an den Bezugspunkten

R

schluß von Endgeräten anderer Dienste verwendet werden) wird über eine standardisierte ISDN-Endgeräteschnittstelle mit einem Netzabschluß (NT 1) verbunden. Der Netzabschluß stellt das Bindeglied zwischen den Netzelernenten und den Einrichtungen dar, die in den Verfügungsbereich des privaten Kunden fallen können. Vom Netzabschluß wird die digitale Verbindung (digitale Übertragung) bis zur Ortsvermittlungsstelle geführt. Die im Bild 1-6 angegebenen Schnittstellen mit der Bezeichnung U werden als Leitungsschnittstellen bezeichnet. Für das ISDN der DBP gilt, daß für den sog. Basisanschluß die Nutzung des vorhandenen Kupferkabelnetzes auf der Teilnehmeranschlußebene 10

Q

nn

Bezugspunkt T

N

oo es

NT 1

U

U

a

z Pas -,

D

Bezugspunkt Tn

/ Teilnehmer

| enallation

NN

a

«FR

LEIET

OVSt \

NT

U

ET, Vermittlungsendeinrichtung; LE, Leitungsendeinrichtung; U, Leitungsschnittstelle; SI2

4)

SD

H N 7

5]

6)

! >—

7)

p

»y—

L__

|

|

|

:

l

|

|

S- Bezugspunkt

t

T- Bezugspunkt

>, Physikalische Schnittstelle; U, Geräteeinheit. Bild 1-12: Beispiele von Gerätekonfigurationen

im Teilnehmerbereich

27

Die Empfehlungen 1.430 und 1.431 definieren die elektrisch/physikalischen Eigenschaften der Teilnehmerschnittstellen mit Basis- und Primärmultiplexstruktur. Von besonderer Bedeutung dabei ist die 1.430, die sich mit der Basisstruktur »Teilnehmerschnittstelle« beschäftigt. Das Konzept der Beschreibung dieser Schnittstelle ist so ausgelegt, daß sowohl der Anschluß von Einzeleinrichtungen (Punkt-zu-Punkt-Betrieb) als auch der Anschluß von einer Vielzahl (n = 8) von Endeinrichtungen möglich wird (Punkt-zu-Mehrpunkt-Struktur). Für den Anschluß mehrerer Endgeräte unterstellt die 1.430 die Verwendung einer passiven Installationsstruktur. Außer der Festlegung des Rahmens sowie der elektrischen Parameter werden Bereiche wie Stromversorgung, Aktivierung/Deaktivierung, Zahl der Verbindungsleitungen, DKanal-Zugriffssteuerungsverfahren, Bitrate, Schnittstellencode und Synchronisationsprozeduren spezifiziert. Die Empfehlungen 1.440/441 bzw. 1.450/451 enthalten die Festlegungen für das D-Kanal-Protokoll in den Schichten 2 bzw. 3 (OSI-Schichtenmodell). Der Umfang dieser beiden Empfehlungen ist so groß, daß in dieser Übersicht über die CCITT-Empfehlungen auf eine detaillierte Darstellung verzichtet wird. Da dieses Protokoll für die nationale Implementierung als Basis gedient hat, wird auf die ausführliche Beschreibung in einem getrennten Kapitel verwiesen. Die Empfehlungen der Serie 1.460 erläutern die Möglichkeiten, den 64-kbit/s-Kanal für Subraten zu nutzen. Diese Multiplexstruktur innerhalb des 64-kbit/s-Kanals ist erforderlich, um u.a. bestehende Dienste, die mit niedrigeren Bitraten als 64 kbit/s operieren, an den 64-kbit/s-Kanal adaptieren zu können. Die Empfehlungen der Serie 1.500 befassen sich mit der Zusammenschaltung des ISDN verschiedener Länder und mit den Schnittstellen zu bereits bestehenden Netzen, z.B. 1.530 mit dem Telefonnetz, 1.540 mit dem leitungsvermittelnden Datennetz, 1.550 mit dem paketvermittelnden Datennetz. Die Empfehlungsserie 1.600 befaßt sich schließlich mit den Prinzipien der Wartung und des Betriebes von ISDN. Eine Zusammenstellung Tabelle 1-4,

28

der

ISDN-Empfehlungen

des

CCITT

zeigt

Tabelle 1-4: ISDN-Empfehlungen

des CCITT

Bezeichnung

Titel

1.110 1.111

Vorwort und allgemeine Struktur der I.-Empfehlungen Beziehungen mit anderen Empfehlungen, die für ISDN bedeutsam sind Definition von ISDN-Begriffen Definition von Begriffen des Breitband-ISDN Breitband-Aspekte des ISDN Rahmenbedingungen für neue ISDN-Paketdienste Methode zum Beschreiben von Telekommunikationsdiensten und von Netzeigenschaften im ISDN Merkmale zum Beschreiben von Telekommunikationsdiensten und Netzeigenschaften Merkmale zum Beschreiben der Gebührenerfassung im

1.112 1.113 1.121 1.122 1.130 1.140 1.141 1.200 1.210 1.220 1.221

1.230 1.231 1.232 1.240 1.241 1.250 1.251 1.252 1.253 1.254 1.255 1.256 1.257 1.310 1.320 1.324 1.325 1.32x 1.330 1.331

Alternativbezeichnung

ISDN

Leitfaden durch die Empfehlungsserie 1.200 Prinzipien der Definition von Diensten im ISDN Dynamische Beschreibung von leitungsvermittelten Diensten im ISDN Gemeinsame Eigenschaften und Definitionen von Diensten im ISDN (z. B. Definition von »Besetzt im ISDN«) Definition von Transportdiensten im ISDN Leitungsvermittelte Transportdienste im ISDN Paketvermittelte Transportdienste im ISDN Definition von Telediensten (standardisierten Diensten)

im ISDN

Teledienste (standardisierte Dienste) im ISDN Definition von Dienstmerkmalen im ISDN Dienstmerkmale zur Rufnummernidentifikation Dienstmerkmale zum Anrufangebot Dienstmerkmale zum Herstellen von Verbindungen Dienstmerkmale für Mehrpunktverbindungen (Konferenzen) Dienstmerkmale für das Bilden von Teilnehmergruppen Dienstmerkmale zur Gebührenanzeige Dienstmerkmale für zusätzliche Informationsübermittlung ISDN — Funktionale Prinzipien ISDN-Protokollmodell ISDN-Architektur Bezugskonfiguration für ISDN-Verbindungen Hypothetische ISDN-Bezugsverbindungen Numerierung und Adressierung im ISDN Numerierungsplan für ISDN

E.164

29

Tabelle 1-4 (Fortsetzung) Bezeichnung

Titel

1.332

Nurmerierungsprinzipien für das Zusammenarbeiten mit Netzen mit anderen Numerierungsplänen Endgeräteauswahl am ISDN-Anschluß Beziehung zwischen ISDN-Rufnummer/Subadresse und der OSI-Netzadresse Prinzipien der Leitweglenkung im ISDN ISDN-Verbindungstypen Allgemeine Aspekte zur Dienst- und Netzgüte in digitalen Netzen Empfehlungen anderer Serien mit Netzgütedefinitionen, die am T-Bezugspunkt des ISDN gelten Richtwerte für Verbindungsaufbauzeiten im ISDN Allgemeine Aspekte und Prinzipien der ISDN-Teilnehmerschnittstellen ISDN-Teilnehmerschnittstellen: Bezugskonfiguration ISDN-Teilnehmerschnittstellen: Strukturen und Eigenschaften Schnittstelle für den ISDN-Basisanschluß Schnittstelle für den Primärratenanschluß ISDN-Basisanschluß: Schicht-1-Spezifikation ISDN-Primärratenanschluß: Schicht-1-Spezifikation Allgemeine Aspekte des D-Kanal-Protokolls, Schicht 2

1.333 1.334 1.335 1.340 1.350 1.351 1.352 I.410 1.411 1.412 1.420 1.421 1.430 1.431 1.440

1.441

1.450 1.451 1.452 1.460 1.461 1.462 1.463 1.464 1.465 1.470 1.500 1.510 1.511 1.515

30

D-Kanal-Protokoll, Schicht-2-Spezifikation

Alternativbezeichnung

Q.920

Q.921

Allgemeine Aspekte des D-Kanal-Protokolls, Schicht 3_ D-Kanal-Protokoll, Schicht-3-Spezifikation D-Kanal-Protokoll, Schicht 3, Allgemeine Prozeduren zum Steuern von Dienstmerkmalen Bitratenadaption, Multiplexstruktur und Anpassung von Nicht-ISDN-Endgeräten Anpassen von Endgeräten nach X.21/X.21bis Anpassen von Endgeräten nach X.25 Anpassen von Endgeräten mit V-Schnittstellen Bitratenadaption, Multiplexstruktur für eingeschränkte

Q.930 Q.931 0.932

Anpassung von Endgeräten mit V-Schnittstellen durch statistisches Multiplexen Beziehung von Endgerätefunktionen zu Netzfunktionen Allgemeine Struktur der Empfehlungen über die Zusarnmenschaltung von Netzen Definitionen und Prinzipien des »Interworking« ISDN-ISDN-Zusammenschaltung: Schicht-1-Schnittstelle Austausch von Parametern für ISDN-Interworking

V.120

64-kbit/s-Übertragung (56 kbit/s)

x.30 x.31 V.110

Tabelle 1-4 (Fortsetzung) Bezeichnung

Titel

1.520

Allgemeine

1.530 1.540

Interworking zwischen dem ISDN und dem Telefonnetz Allgemeine Regeln für das Interworking des ISDN mit leitungsvermittelnden Datennetzen Allgemeine Regeln für das Interworking des ISDN mit paketvermittelnden Datennetzen Anforderungen an das ISDN für die Unterstützung des Telexdienstes Allgemeine Prinzipien der Wartung von ISDN-Anschlüssen Anwendung der Wartungsprinzipien für die Installation beim Teilnehmer Anwendung der Wartungsprinzipien für den Basisanschluß Anwendung der Wartungsprinzipien für den Primärratenanschluß Anwendung der Wartungsprinzipien für Basisanschlüsse im statischen Multiplex (Basisanschlußmultiplexer)

1.550 1.560 1.601 1.602 1.603 1.604 1.605

1.8

ISDN

Alternativbezeichnung Regeln für das Interworking verschiedener

X.321 X.325 V.202

Zeitplan der ISDN-Aktivitäten der Deutschen Bundespost

In einer gemeinsamen Aktion zwischen Firmen der deutschen Fernmeldeindustrie und der DBP sind bis Ende 1983 alle Richtlinien und Technischen Lieferbedingungen für die Einrichtung eines ISDN erarbeitet worden (siehe Tabelle 1-5). Diese Richtlinien und Technischen Lieferbedingungen stellten die Grundlage für die Beschaffung von ISDN-Einrichtungen in einer Serienausführung ab dem Jahre 1988 dar. Zuvor wurden alle Einrichtungen im Rahmen eines ISDN-Pilotprojektes (PP) erprobt, wobei vorrangig die technische Funktionsfähigkeit unter realen Betriebsbedingungen im Netz der DBP getestet wurde. Dafür waren zwei ISDN-fähige Ortsvermittlungsstellen in Mannheim und Stuttgart vorgesehen, an die jeweils maximal 400 ISDN-Teilnehmer angeschaltet werden konnten. Die Abwicklung des ISDN-Pilotprojektes erfolgte in 5 Phasen: 31

Tabelle 1-5: DBP-Richtlinien für das ISDN Bezeichnung

Titel 1. Technische

I t I I

TR 210 TR 211 TR 212 TR 214

1

TR 220

I TR

221

1 TR

223

und Technische Lieferbedingungen

Richtlinien

Aktivieren/Deaktivieren der Schicht I (Basisanschluß) Speisekonzept für den Basisanschluß Prüfen und Messen von digitalen Anschlüssen Rahmensynchronisation und CRC4-Verfahren für 2048-kbit/s-Schnittstellen

Spezifikation U,, (Schicht 1) Spezifikation U,, (Schicht

I TR 222

1)

Spezifikation U,, (Schicht 1)

l TR 230 1 TR 231

Rahmenbedingungen für TKAni schub-NT für BaAs Spezifikation S, (Schicht 1) Spezifikation S,, (Schicht 1)

1 TR 241 ITR6 I TR7 163 TR 8

Teilnehmerbezogene Dienstmerkmale D-Kanal-Protokoll (Schicht 2 und 3) CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 für das nationale Netz CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 für das internat. Netz

1 TR 232

Installation von Endstellenleitungen (S,- und Y-Schnitt-

stellen) Zusammenstellung von Richtlinien und Vorschriften für den Telefondienst Technische Anforderungen an digitale Endgeräte mit S-Schnittstelle

6

I TR3

2. Technische 1532 TL5 1532 TLı 1532 TL2 153 2 TL

3

1535

1

TL

153 5 TL 2 118 118 118 118 118 118 121

32

Einsatz von Ein-

Spezifikation V,, (Schicht 1)

I TRS5

12 TR

beim

095 TL 3 095 TL 6 095 TL 7 095 TL 4 095 TL 2 095 TL5 7 TL6

Lieferbedingungen

Zwischenregenerator für ISDN-Basisanschlüsse (ZWRBA) ISDN-Netzabschlußgerät für den Basisanschluß in Standardbauweise (NTBA) 1SDN-Netzabschlußgerät für den Basisanschluß in Einschubbauweise (NTBA) Netzabschlußgerät für den Primärmultiplexanschluß mit Kupferanschlußleitung (NTPMKU) Netzabschlußgerät für den Primärmultiplexanschluß mit Glasfaseranschlußleitung (NTPMGF) Leitungsabschlußgerät für den Primärmultiplexanschluß mit Glasfaseranschlußleitungen (LEPMGF) ISDN-Terminaladapter a/b (TA a/b) ISDN-Endgeräteanpassung, TA X.21/X.21bis Gerätetyp I ISDN-Endgeräteanpassung, TA X.21/X.21bis Gerätetyp II ISDN-Teletexadapter ISDN-Endgeräteanpassung, TA X.25 ISDN-Schnittstellenanpassung IP X.25 (So) ISDN-Fernsprechapparate für 1. Serie

Tabelle 1-5 (Fortsetzung) Bezeichnung

Titel

111 606 TL 4 11 TL 3 121 69 TL 1

ISDN-Fernkopierer Gruppe 4 Klasse ISDN-Teletexendeinrichtungen ISDN-Bildtelefonfunktionsmuster Teil



Band I

1 2 2.1 2.2 2.3 3



Band

II

4 4.1

4.2

4.3 4.4

4.5 4.6 4.7



Band

Ill



Band

IV

4.8 5 6 6.1 6.2



Band

V

7



Band

VI

8 8.1 8.2

1 AF 41-1

Titel Allgemeines Physikalische, elektrische u. prozedurale Eigenschaften der Schnittstelle Spezifikation So-Schnittstelle 1 TR 210 u. 1 TR 230

Schicht 1

Speisekonzept 1 TR 211 Installationskonzept 386 TR 2 Allgemeingültige Bedienprozeduren Übergreifende Vorschriften für B-Kanal-Anwendungen Geltungsbereich

HDLC

Vermittlungsprotokoll für Telematikeinrichtungen Netzunabhängiger Transportdienst f. Telematikdienste Session-Protokoll für Telematikeinrichtungen Dokumentenarchitektur (DTAM) T73/T400 TELETEX-Zeichenvorrat und Codierung Fax-Codierung D-Kanal-Protokoll (Schicht 2 und 3) Dienstmerkmale Teilnehmerbezogene Dienstmerkmale Teilnehmerbezogene Dienstmerkmale (Feinspezifik) Elektromagnetische Verträglichkeit Messen Messen der So-Schnittstelleneigenschaften Messen von Teilnehmerendeinrichtungen

11 TR

120

11 TR

140

11 TR

150

11 TR

160

11 TR

130

1 TR 6 1 TR

240

1 TR

241

12 TR

I

12 TR

2!

33

Tabelle 1-5 (Fortsetzung)

Band

VII

Titel

von

Bezeichnung

I .2

9.3 10

Band

VIII

1t 12 13 14 15-19 20

Zusatzeinrichtungen Allgemeine Bedingungen Zusatzeinrichtungen am ISDN-FeAp

Anhang

1: Übertragungs-

121 TR 9, Teil 2

Anhang

1: Übertragungs-

121 TR 9, Teil I

technische Forderungen Zusatzeinrichtungen am So-Bus Fernsprechen

technische Forderungen Bildtelefondienst Telefax Teletex Bildschirmtext für zukünftige Dienste Mehrdiensteendeinrichtungen

. Lieferung einer Mindestausstattung aller erforderlichen ISDNKomponenten für den Teilnehmeranschluß (einschließlich der ISDN-fähigen Ortsvermittlungsstelle). In dieser Phase sollte neben der Funktionsfähigkeit der einzelnen Komponenten auch deren Zusammenspiel getestet werden. Die Einrichtungen wurden zunächst von den Systemlieferanten Siemens und SEL geliefert, damit ein »Meßnormal« für die Lieferungen durch weitere Firmen geschaffen werden konnte. . Lieferung von Netzabschlüssen, vorgezogenen Multiplexern, Terminaladaptern a/b, Terminaladaptern X.21 von weiteren interessierten Firmen der deutschen Fernmeldeindustrie. . Lieferung von Nicht-Fernsprechendgeräten durch alle interessierten Firmen der deutschen Fernmeldeindustrie, . Lieferung von Telefonendgeräten durch die an der Entwicklung von Telefonendgeräten beteiligten Firmen. . Erprobung des ISDN-Anwenderteils des Zeichengabeverfahrens Nr. 7; dieser Teil des ISDN-Pilotprojektes wurde in einer getrennten Konfiguration durchgeführt. Die dafür erforderlichen Vermittlungsstellen und die sie verbindenden Übertragungseinrichtungen werden in Bild 1-13 dargestellt. 34

ZZK

OVSt

II

Mannheim

OvSt

F -—--



ZZK IKZ

FernVSt

L._.

Bruchsal

F

ZZK T2K



Stuttgart

L-

FernVSt

- ="

IKZ

Heilbronn

I

GP ISDNKeilnchmer; OVSt, Ortsvermittlungsstelle; gabe; /KZ, Impulszeichengabe.

ZZK,

Zentralkanal-Zeichen-

Bild 1-13: Konfiguration zur Erprobung des ISDN-Anwenderteils im Zeichengabesystem Nr. 7

1983

1984



1986 4

19387°°_° +

6

1988 +

'

6 "

1989 +

CCITT - Empfehlungen

nationale RL

und

TL

entwicklung. Fertiaung, Aufbau Entwicklung, Fertigung, Aufbau _LL.LILILLLL

STUFE 1 Pilotprojekt

ErPRO-| BUNG

1

|_____I

ı

Beneerenuch)

_—_—

PP,



Pilotprojekt.

Bild 1-14: Zeitplan der DBP-Aktivitäten zur Einführung des ISDN

Ein Überblick über den Zeitplan der DBP-Aktivitäten gibt Bild 1-14.

35

1.9

Vorteile der ISDN-Konzeption/Entwicklungsmöglichkeiten

Die Einschätzung der Vorteile eines ISDN ist natürlich sehr stark der subjektiven Sicht des Beurteilers abhängig. Trotzdem soll hier Versuch unternommen werden, einige der Bereiche anzusprechen, als Vorteile erkannt werden können. Dabei sind im wesentlichen Gruppen von Betroffenen aufzuführen:

von der die drei

1. die Nutzer, d.h. die Kunden der DBP, die die Möglichkeiten des ISDN in Anspruch nehmen wollen, 2. die DBP als Netzbetreiber und 3. die Hersteller von Einrichtungen der Fernmeldetechnik, d.h. die Lieferanten der ISDN-Produkte,

Für den Anwender bzw. Nutzer wird sich das ISDN ganz wesentlich durch zwei Bereiche vorteilhaft kennzeichnen: äußerlich zunächst einmal durch eine universelle Telekommunikationssteckdose, die es erlaubt, eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Geräte mit jeweils gleicher »Steckologie« an die universelle Telekommunikationssteckdose anzuschließen. Damit wird ein Weg beschritten, der allgemein aus der Energieversorgung her bereits bekannt ist: Die Steckdose ist nicht dienstorientiert, sondern dienstneutral. Selbstverständlich muß man anerkennen, daß in einer ersten Generation des ISDN die universelle Steckdose für alle Anwendungsbereiche noch nicht existieren wird. Aber der Trend geht eindeutig dahin, und für die Masse der Anwendungen wird diese universelle Telekommunikationssteckdose bereits in der Anfangsphase existieren. Daneben ergeben sich für die Kunden eine Senkung der Gebühren gegenüber den Gebühren, die heute für die speziellen Anwendungsnetze erforderlich sind. Diese günstigeren Gebührensätze ergeben sich aufgrund zweier Faktoren: Erstens wird das ISDN eine Netzstruktur aufweisen, die genau auf die Struktur des Telefonnetzes mit ca. 6700 Vermittlungsstellen und der sich daraus ergebenden Flächenstruktur mit kurzen Teilnehmeranschlußlängen hinausläuft. Zum zweiten werden sich die ISDN-typischen Vorleistungen bei der Implementierung des Netzes im wesentlichen auf die Digitalisierung der Teilnehmeranschlußleitung beschränken, da die Digitalisierung des Verbindungsleitungsnetzes einschließlich der dafür erforderlichen Vermittlungs- und Übertragungssysteme in jedem Fall für die Modernisierung des Telefonnetzes erforderlich ist. 36

Weitere Vorteile für den Anwender liegen in der Möglichkeit, daß sich bei Beibehaltung des Schnittstellenkonzeptes neue, heute teilweise noch gar nicht erkennbare Dienste und Kommunikationsmöglichkeiten entwickeln können. Als Beispiel sei hier die Bewegtbildübertragung genannt. Wesentliche Vorteile bietet das ISDN den Kunden auch durch die Erhöhung des Kommunikationskomforts, d.h. durch das kostengünstige Angebot der teilnehmerbezogenen Dienstmerkmale. Auch in bezug auf die Qualität der Nachrichtenübertragung bietet das ISDN, gemessen an den Eigenschaften des heutigen Telefonnetzes, wesentliche Vorteile bezüglich der Verständlichkeit, Störbeeinflussung, Verbindungsaufbauzeiten, Fehlerhäufigkeit usw. Für den Netzbetreiber, d.h. die DBP, ergeben sich durch die Diensteintegration in einem einzigen Netz ebenfalls nicht unerhebliche Vorteile, die sich aus der Tatsache der Verringerung der Netzvielfalt ableiten lassen. So stehen dabei im Vordergrund der geringere Aufwand im Netzplanungsbereich, die Reduzierung der Erfordernisse für das Betreiben des Netzes und die Einsparungen bei Lagerhaltung, Ersatzteilvorhaltung und Reparatur der technischen Einrichtungen. Für die Hersteller der technischen Einrichtungen, d.h. die Firmen der Fernmeldeindustrie, ergeben sich durch die Einführung eines ISDN Vorteile durch die kleinere Anzahl von unterschiedlichen Gerätetypen. Da die Gesamtmenge der technischen Einrichtungen nicht verkleinert wird, ergeben sich beim ISDN sehr viel größere Stückzahlen je Gerätetyp, mit den daraus ableitbaren Optimierungsmöglichkeiten bei der Produktion und insbesondere bei der Anwendung von hoch- und höchstintegrierenden Technologien. Faßt man die bisher genannten Argumente zusammen, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, daß alle genannten Vorteile, die jedem der drei Bereiche zugute kommen, letztlich aber zu einem Ergebnis führen: Die Nachrichtenübertragung kann dem Anwender, dem Kunden, zu günstigeren Konditionen zur Verfügung gestellt werden. Die hier aufgezählten Vorteile eines ISDN können sich jedoch nur dann auf längere Zeit einstellen, wenn die technische Konzeption des Netzes so flexibel gestaltet ist, daß neue Anwendungsformen der Kommunikation ohne grundlegende Änderungen in dieses Netz integriert werden können und dafür nicht wiederum neue dienstspezifische Netze herausgefordert werden. Diese Entwicklungsflexibilität ist, soweit man dies heute erkennen kann, bereits in der ersten Ausführungsform des ISDN, die ab 1988 angeboten wird, vorgesehen. Erste Gedanken zu den Erweiterungsnotwendigkeiten existieren bereits. Nachdem die 37

1. Phase durch das Anbieten von 64-kbit/s-Diensten, die den B-Kanal nutzen, geprägt wird, werden in den weiteren Phasen die Nutzung des D-Kanals für paketorientierte Übermittlung (ab 1991/92) und Dienste mit größerem Bitratenbedarf (ab ca. 1995) eine Rolle spielen. Für letztere werden sowohl interaktive Kommunikationsdienste zwischen zwei oder mehreren Teilnehmern sowie Verteildienste bedeutsam werden. Neue Übermittlungsmodi, die unter dem Begriff ATM (Asynchronous Transfer Mode) in den internationalen Standardisierungsgremien diskutiert werden, können eine flexible Bitratennutzung bis zu ca. 140 Mbit/s sicherstellen. Es wird aber ganz entscheidend darauf ankommen, daß man für diese breitbandigen Erweiterungsmöglichkeiten des ISDN wiederum ein Endgeräteschnittstellenkonzept festlegt, das einmal die Diensteintegration ermöglicht (d.h. keine dienstspezifischen Teilnehmerschnittstellen), zum anderen aber auch den Anwendungsbereich soweit ausdehnt, daß der »Breitbandendgeräteschnittstellentyp« das gesamte Spektrum der Dienst- und Endgerätemöglichkeiten bis hin zum Heimfernseher abdecken kann. Inwieweit diese Zielrichtung verwirklicht werden kann, ist heute noch nicht klar erkennbar. Sie muß aber in den nächsten Jahren mit Nachdruck verfolgt werden.

38

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Telekommunikation - ISDN

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X.21-Datenend-

zur Anpassung und Anlagen

So-Schnittstelle

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So-Schnittstelle

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Bundespost für das

ISDN-Pilotprojekt Terminalodapter TA a/b und TA X.21/X.2lbis. Nun für den ISDN-Serienbetrieb mit dem Terminaladapter TA TTX dabei! ELMEG-Technik.

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Endeinrichtungen (Endgeräte und Anlagen) an die So-Schnittstelle sind wir auch

elmeg

Kommunikationstechnik

2

2.1

Der Teilnehmerbereich im ISDN

Umfang

und Komponenten

Im ISDN besteht der Teilnehmerbereich, ohne hiermit eine Festlegung bezüglich der Verantwortung für den Aufbau, die Störungseingrenzung und -beseitigung zu treffen, aus dem Netzabschluß (Network Termination = NT), der Hausinstallation mit der S-Schnittstelle und den Endeinrichtungen. In diesem Kapitel wird auf die elektrisch/physikalischen Eigenschaften der Schnittstellen und Komponenten im Teilnehmerbereich eingegangen (allgemein als Schicht 1 der Schnittstelle bezeichnet). Die weiteren Kapitel beschreiben die einzelnen Komponenten und zeigen die Festlegungen für diese Einrichtungen basierend auf den internationalen Empfehlungen des CCITT (1.430 und 1.431) bzw. CEPT (T/L03-07 und T/L03-14). Der Begriff Endeinrichtung (EE) wird hier allgemein für ein Endgerät (TE), eine Endgerätekonfiguration oder eine Anlage mit Endgeräten verwendet.

2.2

Grundsätzliches

zur Teilnehmerinstallation

Bisher war im Telefonnetz die Teilnehmerinstallation ohne einen besonderen Netzabschluß gebräuchlich, so daß klare Grundformen der Installation nicht immer erkennbar waren. Dabei lassen sich eigentlich mehrere Installationsformen unterscheiden, die aber in ihrem Verhalten, je nach Betrachtungsstandort, verschieden einzuteilen sind. Zwei grundsätzliche Betriebsweisen einer Hausinstallation sind klar trennbar: Teilnehmer- Netz-Schnittstelle NT-seitige TE-seitige

U-Schnittstelle !

AnschluNleitung

O—

Endverzweiger Bild 2-I: Der

+

|

NT

|

IK

EE Hausinstallation

Teilnehmerbereich

im ISDN

41

aıNT

EE

EE

b|nt

@—EE a

Bild 2-2a, b: Betriebsweisen

einer Hausinstallation.

a) Punkt-zu-Punkt-Verbindung;

b) Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindung

a) der Punkt-zu-Punkt-Betrieb und b) der Punkt-zu-Mehrpunkt-Betrieb. Das Bild 2-2 zeigt diese beiden Betriebsweisen, betrachtet von der funktionalen Seite der Schnittstellenspezifikation. Eine mögliche Betrachtung von den Steuerungsprotokollen im D-Kanal aus ist in diesem Abschnitt nicht vorgenommen worden. Der Fall a) ist heute beim analogen Anschluß weit verbreitet. Im ISDN wird in diesem Fall an einem Schnittstellenanschluß des NT üblicherweise nur eine Endeinrichtung angeschaltet. Selbstverständlich können weitere Schnittstellenschaltungen mit weiteren EE vorhanden sein. Im Fall b) sind mehrere Endeinrichtungen elektrisch/physikalisch an einem Schnittstellenanschluß des NT angeschaltet. Eine andere Gliederung geht mehr von der elektrisch/physikalischen Seite — im Gegensatz zu der funktionalen nach Bild 2-2 — aus: Sternstruktur, Busstruktur — passiv — aktiv, Ringstruktur. Die Sternstruktur entspricht eindeutig der Punkt-zu-Punkt-Konfiguration im Bild 2-2 mit einem oder mehreren Sternzweigen und einer entTR>»

Bild 2-3a-d: Installationsstrukturen. a) Sternstruktur; b) Busstruktur, passiv; c) Busstruktur, aktiv; d) Ringstruktur

42

TE

N

NT

1 [I

|

TE

TE ») Der Kabelabschluß kann im TE oder extern

untergebracht

sein.

gr |

„|> Kabelabschlun

Is

[7]

A

„|» Kabelabschlun

Is

aktive Busankopplung

Tr

5 aktive

TE

Ringankopplung

>f

Ip

—«a]

steckbare Schnittstelle des TE

TE

43

sprechenden Anzahl von Schnittstellen im NT (Bild 2-3). Innerhalb des NT kann jede Schnittstelle mit einer Anschlußleitung (Asl) verbunden sein (Multiple NT) oder alle Schnittstellen zusammen sind an eine Asl geschaltet (NT-interner Bus).

Mit einern Zweig wird die Sternstruktur für die S,„-Schnittstelle des

Primärmultiplexanschlusses zwischen dem NT und einer Telekommunikationsanlage (TKAnl) angewendet, aber auch die S,-Schnittstelle des Basisanschlusses kann so genutzt werden.

Der passive Bus des Basisanschlusses ist eindeutig der Punkt-zu-Mehrpunkt-Konfiguration zuzuordnen. Der NT für den Basisanschluß ist derzeit mit einer S,-Schnittstelle für den passiven Bus ausgelegt, die aber auch auf Punkt-zu-Punkt-Betrieb umgeschaltet werden kann. Dagegen sind die Fälle c) und d) im Bild 2-3 aus der Sicht des NT eine Punkt-zu-Mehrpunkt-Konfiguration, aus der Sicht der TE aber eher eine Punkt-zu-Punkt-Konfiguration. Diese Konfigurationen erfordern einen erhöhten Aufwand für die aktiven Ankoppelschaltungen, so daß sie mehr in aufwendigeren, schnellen Kommunikationsnetzen (z.B. Local Area Networks) eingesetzt werden. Elektrisch/physikalisch werden die Installationsformen in ihrer Ausdehnung durch die Schnittstellendämpfung (insbesondere in den Fällen a), c) und d) in Bild 2-3 bzw. durch die Laufzeit (Fall b) im Bild 2-3) des verwendeten Installationskabels begrenzt. Die größte Ausdehnung läßt sich mit der Ringstruktur erreichen, weil zwischen den einzelnen Ringankopplungen jeweils die maximale Schnittstellendämpfung zulässig ist, was für a) und c) nur für die gesamte Installation gilt. Grundsätzlich lassen sich alle aufgeführten Installationsformen mit 2Dr- bzw. 4Dr-Schnittstellen realisieren, ausgenommen die Ringstruktur, die immer vierdrähtig am NT und an den Ankopplungen auftritt. Bei Verwendung einer 2Dr-Schnittstelle sind der Aufwand für die Richtungstrennung des prinzipiell immer vierdrähtigen digitalen Syresultierenden daraus die und Schnittstelle) der (hier stems Reichweiten- und Konfigurationseinschränkungen zu beachten.

2.2.1

S,-Schnittstelle

Die maximale Schnittstellendämpfung im Punkt-zu-Punkt-Betrieb beträgt 6dB bei 96kHz. Die damit erzielbare Reichweite kann der Tabelle 2-1 entnommen werden. 44

Tabelle 2-1: Erzielbare Reichweiten der S,-Schnittstelle Betriebskapazität 30 40 50 60 80 100 120

nF/km nF/km nF/km nF/km nF/km nF/km nF/km

1,

lp

le

l,

220 200 180 165 145 130 120

1100 1000 920 820 730 660 600

900 750 690 615 550 500 450

50 43 39 35 31 27 25

Die Längenangaben für |, und |, sind vorläufig und müssen noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden.

Der passive Bus dagegen wird durch die Laufzeit (zwischen dem NT und dem letzten TE) begrenzt. Als maximale Reichweite gilt grob 1» 410 mW und ist für die Speisung der Grundfunktion eines notspeiseberechtigten Telefons mit 4,5W = 100 mW < 100 mW 25 mW =25 mW 0 0

Aktivierung und Deaktivierung

Unter Aktivierung wird die Prozedur verstanden, um vom deaktiven Zustand kontrolliert in den aktiven Zustand überzugehen. Dies kann sowohl vom TE als auch vom NT - veranlaßt von der VSt — aus angestoßen werden und läuft dann nach einer festgelegten Prozedur ab. Dazu werden Signale (Info SO bis S4) über die Schnittstelle ausgetauscht, die von der Gegenseite erkannt und beantwortet werden (Tabelle 2-7). Teilweise sind auch Reaktionszeiten festgelegt. Der Ablauf der Prozedur stellt sicher, daß beide Seiten in gleicher Weise vom deaktiven in den aktiven Zustand übergehen und damit nach Abschluß der

63

Tabelle 2-7: Codierung der Info SO bis S4 auf der S,-Schnittstelle Info SO Info S1

Info S2

Info S3 Info S4

|

kein Signalpegel kontinuierliches Signal mit Nennbitrate: Puls, 6 Bitperioden kein Puls

- m Rahmen Kanäle B, D und Bit A = »0« Rahmen Kanäle B und D Rahmen Kanäle B und D D-Echo-Kanal = Bit A = »I«

TE

|

!

.

|

t2

|

15%

»0«

transparent Echo von D

So

NT

Uko

Info S$ 1,

6 | 32 Tpn

mit Dauer

transparent

TE

Ä

Ir

D-Echo

|

'

positiver Puls, negativer

Info S7

Into 52 —osı

2 | Ist |

ni

>

P——

n2

=> n3 n4

ko

|

I

TE, aktivierendes TE; TE’, im Ablauf mitaktiviertes TE, — Meldungen. Die Meldungen n3 und t2 schalten die Kanäle transparent (Betriebszustand). Bei Aktivierung

von der VSt ist der Beginn bei n2 zu sehen und der Ablauf weiter wie oben mit TE‘.

Bild 2-13: Aktivierungsprozedur

Prozedur einen eindeutigen Zustand auf beiden Seiten erreichen, der die Verbindung zwischen TE und VSt garantiert. Das Bild 2-13 zeigt den grundsätzlichen Ablauf. Er ist für beide Aktivierungsfälle gleich, bis auf das zusätzliche Einleitungsinfo-Signal (Info S1) des TE beim Aktivierungsanstoß vom TE. 64

Bild 2-14: Deaktivierungsprozedur

Die Funktion Deaktivierung ist die Umkehr der oben beschriebenen Aktivierung von NT und TE und sie hat in gleicher Weise kontrolliert abzulaufen, damit beide Seiten gleichlaufend von einem in den anderen Zustand überwechseln. Im Gegensatz zur gleichberechtigten Aktivierung hat bei der Deaktivierung der NT (generell das Netz) eine bevorrechtigte Rolle. TE bleiben solange aktiv wie sie Info S2 oder S4 oder überhaupt ein Signal vom NT empfangen. Sie deaktivieren nur bei Empfang von Info SO, das nur von der VSt aus im NT ausgelöst wird. Das Bild 2-14 zeigt den prinzipiellen Ablauf der Prozedur. Die Tabellen 2-8 und 2-9 zeigen die verschiedenen Zustände und Übergangsbedingungen für die TE und den NT mit den Reaktionen auf die empfangenen Info und anderer zu berücksichtigender Ereignisse. Zur Erläuterung der Tabellen 2-8 und 2-9 wird die Aktivierungs- und Deaktivierungsprozedur eines TE und NT in Tabelle 2-10 beschrieben, wie sie auch in den Bildern 2-13 und 2-14 als Ablaufdiagramm dargestellt ist: Das TE befindet sich im deaktiven Zustand F3 (sendet Info SO), in den es über den Zustand »gesteckt« und nachfolgendes Erkennen des Info SO vom NT gekommen war. Auch der NT ist im deaktiven Zustand Gi und sendet Info SO. Der weitere Ablauf kann nun der Tabelle 2-10 entnommen werden.

2.4

Die S,„-Schnittstelle des Primärmultiplexanschlusses

Die Spezifikation dieser Schnittstelle basiert weitgehend auf den CCITT-Empfehlungen G.703, G.704 und G.706 für die 2-Mbit/sSchnittstelle digitaler Multiplex- und Leitungsendgeräte dieser Hierachiestufe.

65

99

Tabelle 2-8: Zustandstabelle für die Aktivierungs-/Deaktivierungsprozedur eines TE Zustand

Nicht gesteckt

Gesteckt

Deaktiviert

Zwischenzustände

Synchronisiert

Aktiviert

Verlust des Rahmens

F5 Io

F6 13

F7 13

F8 Io

Fi (DI) _ /

Fi _ -

Ft (DI) _ /

Fi (DI) -

t5 (DI); F3

_

_

t5 (DD); F3 /

t5 (DI); F3 _

F6 _ F8

F6 F7 _

Zustandsbezeichnung Zu sendendes Info

Fi 10

F2 10

F3 (0)

F4 I

TE nicht gesteckt TE gesteckt Aktivierungsanforderung t, (AR) Überwachungszeit T abgelaufen Empfang Info 0 Empfang irgendeines Signals Empfang Info 2 Empfang Info 4 Verlust des Rahmensynchronismus

F2 /

Fi /

Fi _ /

/

/

Fi _ Start Zeit T; F4* _

/ /

F3 _

_ _

_ F5

_ _

t5 (DD; /

/ / /

(t0); F6 t2 (AD; F7 /

(t0); F6 t2 (Al); F7 /

(t0); F6 t2 (Al); F7 /

(t0); F6 t2 (Al); F7 /

12 (AI); F7 F8

(DI)

t5 (DD;

F3

t5 (DI);

F3

(DI)

F3

/, Fall kann nicht auftreten; —, keine Zustandsänderung bei Auftreten dieses Ereignisses; X; Yz, Maßnahme X treffen, Zustand wechseln nach Yz; n, bzw. {,, Meldungen im NT zur VSt bzw. im TE zur Schicht 2 über den Zustand der S,-Schnittstelle (siehe auch Bild 2-13 und 2-14).

Tabelle 2-9: Zustandstabelle für die Aktivierungs-/Deaktivierungsprozedur der S,-Schnittstelle des NT Zustand

L9

Zustandsbezeichnung Zu sendendes Info

Deaktiviert

Zwischenzustände

Aktiviert

Zwischenzustand

Gi 10

G1* I0

G2 12

G2* 12

G3 14

G4 I0

Aktivierungsanforderung n2 (AR) Deaktivierungsanforderung n6 (DR)

G2 /

G2 _

Start Zeit T;

/ Start Zeit T;

/ Start Zeit T;

_ /

Meldung n4 Schutzzeit T abgelaufen Empfang Info 0 Empfang Info 1 Empfang Info 3 Verlust des Rahmensynchronismus

_ _ _ n1; G1* / /

/ _ _ / /

/ _ _ n3; G2* /

_ _ / _ G2

_ n5; G1 n5; G1 — _

G4

G4

G3 _ _ / _

G4

89

Tabelle 2-10: Beispiel für eine Aktivierung und Deaktivierung der Schnittstelle

TE

NT

Eingangsvariable —

Aktivierungswunsch von der Schicht 2

t1 (AR)



empfängt ein Signal vom NT (in diesem Zustand kann ein TE das Info nicht erkennen, bis die Takt- und Rahmensynchronisierung abgeschlossen ist)



erkennt jetzt Info S2

Reaktion

Eingangsvariable

Reaktion

Überwachungszeit T wird gestar-_ tet (kann auch in Schicht 2 sein)

-

empfängt si

Wechsel in Zustand F4 © Aussenden Info S1



erhält Meldung n2 von der VSt

Meldung zur VSt mit ni Wechsel in Zustand G1* @ Weitersenden von Info SO Wechsel in Zustand G2 @ Aussenden von Info S2



erkennt S3



erhält Meldung n4 von der VSt

— Wechsel in Zustand F5 © Aussenden Info SO (andere am Bus angesteckte TE erkennen ebenfalls ein Signal, bleiben aber bis zur eindeutigen Erkennung des Info im Zustand F3) — Wechsel in Zustand F6 @ Aussenden von Info 53 (die anderen TE erkennen ebenfalls Info S2 und melden dies als Aktivierungsanstoß tO ihrer Schicht 2; Wechsel nach Zustand F6; Aussenden Info S3)

Info

Info

Meldung n3 zur VSt > Wechsel in Zustand G2* @ Weitersenden von Info S2

> Wechsel in Zustand G3 © Aussenden von Info S4



erkennt Info 54

Meldung t2 (Al) an die Schicht 2 geben (alle TE) > Wechsel in Zustand F7 © Weitersenden von Info S3

Im Zustand F7 sind die Kanäle transparent für die Anwendungen unter der Kontrolle der höheren Schichten nutzbar.

69

Nach Beendigung der Kommunikation aller TE am Bus vereinbaren diese mit der VSt die Deaktivierung der Schicht 1. Die Deaktivierung wird von der VSt eingeleitet. — erhält Meldung Start der Schutzzeit T n6 von der > Wechsel in Zustand G4 VSt (DR) © Aussenden Info SO — erkennt Info SO Meldung zur Schicht 2 mit t5 (DI) »Deaktivierung« (alle TE) — Wechsel nach F3 © Aussenden von Info SO Variante: — erkennt Verlust des Rahmen-— Wechsel nach F8 synchronismus © Aussenden von Info SO — erkennt Info SO Meldung t5 an Schicht 2 (DI) - Ablauf SchutzMeldung n$5 (DI) (bereit für > Wechsel nach F3 zeit T bzw. ererneute Aktivierung) © Weitersenden von Info SO kennt Info SO > Wechsel nach Gi © Weitersenden von Info SO

Zusätzlich wurden weitere Funktionen und Prozeduren spezifiziert, um wie beim Basisanschluß das Zusammenspiel zwischen VSt (NTI) und EE klar zu regeln. Nachfolgend wird die internationale Spezifikation als Grundlage für die Beschreibung der Schnittstelle genommen. In der ersten Serie werden einige Abweichungen in den Schnittstellenprozeduren (betreffen den NT1) gegenüber den internationalen Empfehlungen existieren, was durch den Spezifikations- und Entwicklungsverlauf in Deutschland hervorgerufen wurde, Eine Umstellung auf den internationalen Stand ist vorgesehen. Die Abweichungen werden jeweils kurz vermerkt. Für die DBP sind die Festlegungen in den FTZ-Richtlinien 1 TR231 (Schnittstelle), 1TR214 (CRC4-Verfahren), 1TR211 (Speisekonzept) und 1 TR212 (Betriebskonzept) beschrieben.

2.4.1

Die Funktionen der S,„-Schnittstelle

Das Bild 2-15 zeigt die Funktionen der Schnittstelle und deren Wirkungsrichtung. Alle Funktionen mit Ausnahme der Speisung werden im Multiplexsignal der Schnittstelle übertragen. B-Kanal Standardnutzkanal gnal).

mit

64 kbit/s (hier

30 B-Kanäle

TE

NT

30 B-Kanäle je 64 kbit/s



D-Kanal mit 64 kbit/s

>—

Bittakt

+

Worttakt

-

Rahmensynchronisierung

-

CRCA-Verfahren

>

Betriebszustandsinformation Speisung

>

Bild 2-15: Funktionen der S,‚ Schnittstelle 70

im

Multiplexsi-

D-Kanal Zeichengabekanal mit 64 kbit/s für das D-Kanal-Protokoll (im Zeitabschnitt 16 des Pulsrahmens). Bittakt,

Worttakt und Rahmensynchronisierung

Beschreibung der grundsätzlichen Funktion siehe unter 2.3.1. Die weiteren Funktionen — — —

CRC4-Prozedur, Betriebszustandsinformationen und Speisung

sind im Abschnitt 2.4.3 beschrieben. Die S,u-Schnittstelle eignet sich grundsätzlich auch für die Anwendung anderer Kanalstrukturen zwischen Netz und EE wie z.B.

— Hy-Kanal mit 384 kbit/s (anstelle der 30 B-Kanäle werden bis zu —

5 H,-Kanäle übertragen), H,,-Kanal mit 1920 kbit/s (anstelle der 30 B-Kanäle),

— Mix aus H,-Kanälen und B-Kanälen (mit fester oder variabler Kanalzuordnung).

Alle anderen Kanäle und Funktionen im Multiplexsignal bleiben unverändert.

2.4.2

Die elektrischen Bedingungen an der S,„-Schnittstelle

In der Tabelle 2-11 sind die wichtigsten elektrischen Bedingungen der Schnittstelle zusammengestellt. Sie gelten für beide Übertragungsrichtungen. Die elektrischen Eigenschaften sind grundsätzlich identisch mit denen der 2-Mbit/s-Schnittstelle der digitalen Übertragungstechnik gemäß der CCITT-Empfehlung G.703. Es wird daher an dieser Stelle auf eine ausführliche Beschreibung verzichtet und auf die einschlägige Fachliteratur verwiesen.

2.4.3

Die funktionalen und prozeduralen Bedingungen der S;y,-Schnittstelle

Auch der Rahmenaufbau und die Rahmensynchronisierung sind (für beide Übertragungsrichtungen) identisch, bis auf eine kleine Modifikation der CRC4-Fehlermeldung, übereinstimmend mit dem der digi71

Tabelle 2-11: Parameter der S,,,-Schnittstelle Bitfolgefrequenz Rahmenlänge/Rahmenfrequenz Zahl der Zeitabschnitte/Bit je Zeitabschnitt

2048 kbit/s 256 Bits/8 kHz 32 (0 bis 31)/8

Übertragung des D-Kanals

Zeitabschnitt 16

Pulsamplitude (Spitze-Null) gemessen an 1200 Toleranz der Amplitude Pulsform Pulsbreite, nominell Schnittstellencode Eingangsscheinwiderstand des Empfängers Reflexionsdämpfung gegen 1200 bei 2MHz Empfangsempfindlichkeit bei 1 MHz und Verlauf der Kabeldämpfung

gemäß

3V +0,3V Rechteck 244 ns HDB3 1200 >18dB >6dB

RZ

ff

Tabelle 2-12: CRC4-Mehrfachrahmen Mehrfachrahmenteil

Rahmen

Bits 1 bis 8 des Zeitabschnitts O eines Rahmens 1

I

Meet

rahmen

23

4

5

6

7

8

1

cı00

1

1

0

1

1

2

RiııD

ı

2

Y3

Y4ı

%5

3

c2

00

4

Rr

ı

1

5

c3

0%

6 7

RB c4

ı DYy 00

RS

ı

DYy

0

1

1

Y3

Ya

Y5

1

Ö

1

1

1

2 1

y3 0

Ya 1

%5 1

DYı

Y

Yy3

Y4

11 12 13

20071 R6ı DYyı c3 0071

1 2 1

0 y3 0

1 Y4 1

1 Y5 1

14

E



2

Y

Y4

5

15

c4

00

1

1

0

1

1

16

E

ıpDp

yıy2

Y3

Ya

Y5

9

10

1

1

2

Minen cıooı 0 1 ı1ıD

11

Y5

Ri bis R6 = Mehrfachrahmenkennungswort: 001011 E = Rückmeldung des CRC4-Vergleiches D = Meldebit für RAI (Remote Alarm Indication) Y1 bis Y5 = Bits für Steuer- und Meldefunktionen (das Bit Yi wird häufig auch als N-Bit bezeichnet und die nachfolgenden Y-Bits sind dann neu numeriert)

72

talen Multiplexgeräte, und entsprechen den CCITT-Empfehlungen G.704 und G.706. Deshalb wird darauf auch nicht mehr besonders eingegangen, lediglich die noch nicht so sehr bekannte CRC4-Prozedur wird kurz beschrieben.

2.4.3.1

CRC4-Prozedur

Das CRC4-Verfahren (Cyclic Redundancy Check) wurde eingeführt, um Fehlsynchronisierung auf weitere evtl. im Rahmen befindliche Rahmenkennungsworte zu verhindern. Dies ist bei PCM-Multiplexern durch die PCM-Codierer und den im Zeitabschnitt 16 enthaltenen Überrahmen nicht erforderlich, kann aber im ISDN, mit digitalen Kanälen von Teilnehmer zu Teilnehmer, unter Umständen auftreten und muß deshalb verhindert werden. Weiter wird das Verfahren zur Ermittlung der Übertragungsqualität von Digitalsignalverbindungen mitverwendet. Für das CRC4-Verfahren wird das Bit 1 im Zeitabschnitt 0 des Pulsrahmens verwendet; die Struktur ist in Tabelle 2-12 dargestellt. Nach der Rahmensynchronisierung wird das CRC4-Mehrfachrahmenkennungswort gesucht und der Synchronismus ist erreicht, wenn mindestens 2 Kennungsworte innerhalb 8 ms und mit einem Abstand von n mal 2 ms erkannt worden sind. Danach wird das Kennungswort für den Ablauf der Prozedur nicht mehr verwendet, sondern nur noch der Vergleich der errechneten und empfangenen Signaturworte als Kriterium für den Synchronismus herangezogen. Auf der Sendeseite wird die CRC4-Signatur aus allen Bits eines Mehrfachrahmenteils (Block aus 8 Rahmen mit 2048 Bits) gebildet und das errechnete Wort wird dann im nächsten Teilrahmen (Bits C1 bis C4) übertragen. Die Errechnung der Signatur entspricht einer mathematischen Operation mit binären Zahlen. Hierzu wird der Block aus 2048 Bits als Polynom in x betrachtet, dessen Koeffizienten den Wert O oder I annehmen können; das erste Bit des Blocks entspricht dem Koeffizienten der höchsten Potenz in x. Bei der nachfolgenden Operation werden die Bits C1 bis C4 dieses Teilrahmens auf den Wert 0 gesetzt, damit keine Verknüpfung der CRC4-Worte der verschiedenen Teilrahmen entsteht. Der Block wird zunächst mit x* multipliziert und dann durch das Polynom x*+x+1 dividiert, wobei alle Operationen modulo 2 auszuführen sind. Der Divisionsrest bildet die Signatur C1 bis C4 (C1 ist das höchstwertige Bit), die dann im nächsten Teilrahmen zum Empfänger übertragen wird.

73

Die Signatur charakterisiert (in eingeschränktem Maße) das Muster des 2048-Bit-Blockes. Die Wahrscheinlichkeit, daß eine durch Fehlsynchronisierung falsche Segmentierung des Bitstromes oder ein mit Bitfehlern behafteter Block als richtig erkannt wird, beträgt bei diesem Verfahren 6,25% (100/2%). Im Empfänger läuft die gleiche Rechenoperatign ab, wobei auch hier die Bits C1 bis C4 für die Operation auf den Wert O gesetzt werden. Danach wird die errechnete Signatur mit den im nächsten Teilrahmen empfangenen Bits C1 bis C4 verglichen. Der übertragene Block wird als fehlerfrei angenommen, wenn alle 4 Bits übereinstimmen, andernfalls wird der Block als fehlerbehaftet (ein oder mehrere falsch empfangene Bits im Block mit 2048 Bits) gewertet. Das Bild 2-16 zeigt als Beispiel ein Schaltwerk, das die CRC4-Operation ausführen kann und im Bild 2-17 ist ein Beispiel für ein Ablaufdiagramm der Prozedur dargestellt. Diese gewonnene Information kann dann benutzt werden, um eine Fehlsynchronisierung (falsche Segmentierung der Teilrahmen aus dem Bitstrom) erkennen zu können. Dies soll einerseits mit großer Sicherheit geschehen können, selbst wenn die Bitfehlerhäufigkeit im Bitstrom nahe an den noch zulässigen Wert von 10”? herankommt und doch wiederum möglichst nicht, wenn bei richtiger Segmentierung und ebenfalls hoher Bitfehlerhäufigkeit von 10? viele Blöcke als gestört erkannt werden. Als Grenze wurde im CCITT der Wert 915 fehlerbehaftete Blöcke in einem Zeitintervall von 1 Sekunde (bei 1000 Blöcken pro Sekunde) festgelegt, bei dem eine Neusynchronisierung des Puls-

Eingang

x3

x2

x!

x0 [J

Block n mit C1 bis C4 gesetzt

aufO

set cı

set c2

set c3

set c4

C1 bis C4 wird nach Ende der Operation des Blockes n gespeichert und im nächsten Teilrahmen übertragen bzw. mit dem empfangenen CRC4-Wort verglichen. Die Register werden vor Beginn der Operation eines Teilrahmens auf O gesetzt (set). Bild 2-16: Beispiel für ein Schaltwerk zur Operation der CRC4-Signatur

74

neu starten

Rahmensynchronisierprozedur

erreicht

Verlust des Synchronismus prüfen

starten CRC4-Mehrfachrahmen

Zeitglied

Synchronisierprozedur erreicht

100 - 500ms

_

Bu

nicht erreicht

5

CRC4-Operation Vergleich

_

und

>915 fehlerhafte Vergleiche pro

|

Sekunde

>

Fehlerhafte Signaturvergleiche zur Auswertung

Bild 2-17: Prinzip-Ablaufdiagramm CRCA4-Prozedur

der Rahmensynchronisierung

und

rahmens eingeleitet wird, weil eine Fehlsynchronisierung angenommen werden muß. Weiter wird das CRC4-Verfahren dazu benutzt, um die Übertragungsqualität einer Verbindung zu ermitteln (Alarmschwelle mit z.B. 10 oder Parameter gemäß CCITT G.821). Auf der Schnittstelle wird diese Möglichkeit jedoch nicht angewendet. 2.4.3.2

Anwendung

des CRC4-Verfahrens auf der S,,, Schnittstelle

Auf der Schnittstelle wird das CRC4-Verfahren nur zur Sicherstellung der Rahmensynchronisierung verwendet. Die dabei gewonnene Information über die fehlerbehafteten Blöcke wird mit Hilfe der E-Bits (siehe Tabelle 2-12) zur Gegenseite der Schnittstelle gemeldet. Die Codierung der E-Bits ist: fehlerfreier Block = 1, fehlerbehafteter Block = 0. Dies erlaubt dort nicht nur eine Qualitätsüberwachung der Schnittstelle, sondern gibt auch Hinweise zur Fehlerortbestimmung (siehe Abschnitt 2.4.3.3). 75

Die Rückmeldefunktion boten. 2.433

wird in der ersten Serie vom

NTI1

nicht ge-

Betriebszustandsinformationen

Darunter sind die Meldungen zu verstehen, mit denen erkannte Fehlerzustände der Gegenseite angezeigt werden. Daraus lassen sich nicht nur Schlüsse auf die Betriebsfähigkeit des Anschlusses, sondern auch auf den Fehlerort ziehen (Bild 2-18). Dazu wurden einige Signale definiert, die über die Schnittstelle ausgetauscht werden (Tabelle 2-13) und das Verhalten der beiden Seiten in Abhängigkeit der empfangenen Signale in Zustandstabellen beschrieben (Tabellen 2-14 und 2-15). Die Tabellen sind wie die Tabellen 2-8 und 2-9 im Abschnitt 2.3 zu lesen. Obwohl der Primärmultiplexanschluß immer aktiv ist, werden hier die gleichen Meldungen zur Schicht 2 wie bei der Aktivierung und Deaktivierung der S,-Schnittstelle benutzt. Dies ist mit der Verwendung des gleichen Schicht-2-Protokollbausteins in den TkAnl wie beim Basisanschluß zu begründen, der diese Meldungen für die Steuerung benötigt. In der ersten Phase des ISDN-Ausbaus wird das Signal »CRC4-Fehler« vom NTI nicht geliefert und somit kann die TkAnl den Fehlerort FO4 nicht eindeutig erkennen. Durch Auswertung des Bit 4 im Meldewort wäre dies zwar gegenwärtig möglich (falls in der TkAnl implementiert). In Zukunft werden aber die Bits 4 und 8 des Meldewortes für

Tabelle 2-13: Signale auf der Schnittstelle im Betriebs- und Fehlerzustand Name

Beschreibung

der Signalparameter

NOF Normaler Rahmen (fehlerfreier Zustand)

Rahmen (Normal Operational Frame) - ohne Fehlermeldung - mit CRC4-Fehlerinformation aus aktivem CRC4Vergleich

RAI (Remote Alarm Indication)

Rahmen — mit D-Bit gesetzt auf I — mit CRC4-Fehlerinformation Vergleich

LOS

Kein Signal am Empfänger (Loss of Signal) oder Verlust des Rahmensynchronismus

AIS

Dauer

CRC4-FehlerRückmeldung

E-Bit gesetzt auf O bei fehlerhaften CRC4-Signaturvergleich

76

1 (Alarm

aus aktivem CRC4-

Indication Signal)

. TE

FO3

. .

: :

FO4

FO2 “---- -NT

.

.

LT --- --- »

°

Netz

la lu Sam -Schnittstelle

Bild 2-18: Definition

ET

FO 1

der Fehlerorte FOI

bis FO4

Tabelle 2-14: Zustandstabelle für das TE (TkAnl) Zustand

Speisung fehlt

Betrieb

F01

F03

FO2

F04

Speisung vorhanden

FO kein Signal

Fi NOF

F2L_F3 NOF RAI

F4 RAI

FS NOF

F6 kein Signal

Ausfall der TE-Speisung Wiederkehr der TE-Speisung NOF

/

FO

FO

FO

FO

FO

F6

FO (DI) /

/

/

4

/

/

/

_

FI

FI

Fi

RAI

/

F2

_

LOS

/

Bezeichnung zu sendendes

Signal

AIS RAI

/ und CRC4

Erläuterungen:

/

FI

(Al) (AD Rr

RR

F3

FO

-

RnB

F4

FALOF4LO-

F4

F4

F5

FSFH

-

F5

(DI) (DI (DI)

(DI

FF

(AD

7/7

(AI)

mr

RR

Siehe Tabelle 2-8

andere, international zu standardisierende Funktionen verwendet werden und sind deshalb bereits reserviert worden. Die Bits 5 bis 7 sind für nationale Anwendungen reserviert und werden bei der DBP für Steuer- und Meldezwecke zwischen der VSt und dem NT1 verwendet. 77

Tabelle 2-15: Zustandstabelle für den NT (Anschluß) Zustand

Speisung fehlt

Betrieb

FI

FO03

FO02

FO4

Speisung vorhanden

Bezeichnung zu sendendes Signal

Go kein Signal

Gi NOF

G2 RAI

G3 NOF

G4 AIS

G5 RAI, CRC4

G6 kein Signal

Ausfall der NT-Speisung Wiederkehr der NT-Speisung NOF

/

Go

Go

Go

Go

Go

G6

Go (DI) /

/

/

/

/

/

/

-

Gi

Gi

Gi

/

FO

/

G2

-

-|IG2

-|G2

G2

/ /

1

RAI FO

2

LOS

/

Erläuterungen: Doppelfehlern. von, ob dieser des 1. Fehlers, nant ist.

2.4.3.4

Gi

(AD

(AD

(AD

G3

-]63

-

-|63

-|63

63

G4

G4X

GAX

-

G4X

G4

G5

GSIX

GSIX

-|6G5

-

G5

(DI

(DI (DD

(DD

G2IX

(AD

Siehe Tabelle 2-8. Die Darstellung A|B beschreibt das Verhalten bei A ist die Reaktion bei Auftreten des 2. Fehlers und ist abhängig daFehler dominant ist oder nicht. B ist die Reaktion bei Verschwinden der nicht sichtbar ist (dargestellt durch X), wenn der 2. Fehler domi-

Speisung

Das Speisekonzept für den NTI berücksichtigt die Anwendung von Übertragungssystemen über Kupferdoppeladern und über Glasfasern im Anschlußleitungsnetz. Dies erfordert ein universelles Speisekonzept, damit bei Umstellungen der Anschlußtechnik nicht auch Änderungen in/an der TkAnl vorzunehmen sind (keine Speisung des NTi über Glasfaser möglich) und bei Stromausfall beim Teilnehmer die gleiche Verfügbarkeit des Anschlusses zur VSt geboten wird, wie für die TkAnl selbst. Aus diesen Gründen wurde eine Speisung des NTi von der TkAnl gewählt, die sogar aus Sicherheitsgründen über eine Pufferbatterie verfügen kann. Um andererseits die Spezifikation für die existierende Übertragungsschnittstelle nicht zu belasten, wurde die Speisung über 2 separate 78

Adern festgelegt. Damit sind diese Adern Bestandteil der S,y-Schnittstelle. Die Versorgungsspannung am NT1 von der TkAnl darf zwischen 32 und 57 V betragen. Die Leistung des NTI ist auf 7 W begrenzt. Damit bei einem Ausfall der Versorgungsspannung am NTI nicht fälschlicherweise ein Fehler des NT1 selbst angenommen und damit Entstörungsmaßnahmen der DBP in Gang gesetzt werden, muß der NTI in diesem Fall noch für eine kurze Zeit eine Meldung zur VSt absetzen können. Dies wird durch einen Pufferkondensator im NT! erreicht und die VSt interpretiert das ankommende Fehlerbild »NT1-Meldung über Stromausfall mit nachfolgendem Ausfall des Signals auf dem Anschlußsystemn« als einen Fehler in der Zuständigkeit des Teilnehmers.

79

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L_B1

!Sch.2 +

PH-DEACTIVATEREQUEST

PH-DEACTIVATEINDICATION

VI

Wo

Bild 3-17: Deaktivierungsprozedur (ohne ZWR)

105

Tabelle 3-3: Dekativierungsprozedur (eingeleitet durch Befehle

Erläuterungen

x4 INFO

n6

VSt)

U,

PH-Deactivate-Request: aktivieren Kein Signalpegel

Befehl, Sch. 2> Sch. 1; Schicht 1 de-

Erkennen des Deaktivierungsbefehls INFO U, und Aussenden der Quittung INFO

U,

Aussenden des Deaktivierungsbefehls INFO S,

n5 x3

Erkennen der Deaktivierungsquittung INFO S, PH-Deactivate Indication. Meldung: Sch. 1 Sch. 2; Mitteilung, daß die Deaktivierung des nächstgelegenen Abschnitts der Schicht 1 abgeschlossen ist (lokale Quittung)

3.7

Speisekonzept für den ISDN-Basisanschluß

Bei der Speisung sind zwei Betriebszustände zu unterscheiden: —

Normalbetrieb Im Normalbetrieb sind der NT und ein evtl. vorhandener Zwischenregenerator aus der VSt zu speisen. Der S-Bus wird aus einem Netzgerät (im NT untergebracht) gespeist und versorgt die angeschalteten Telefone (auch mit Komfortfunktionen). Notbetrieb Im Notbetrieb ist die Grundfunktion mindestens eines Telefons am



S-Bus,

der

NT

und

ein

evtl.

vorhandener

Zwischenregenerator

(ZWR) aus der VSt zu speisen. Als Telefone gelten auch Multifunktionsterminals mit Sprachübertragungsfunktion. Grundfunktionen für die Telefone sind: Verbindungsaufbau und -abbau, Anrufsignalisierung, Sprech- und Hörfunktion. Zur Kennzeichnung des Notbetriebszustandes wird die Polarität der Speisespannung auf der S,-Schnittstelle umgekehrt. Als Speisespannung für Schleifenwiderstände bis 600 Ohm ist die ungeregelte Versorgungsspannung (50 bis 71 V) vorgesehen. Bei höherem Schleifenwiderstand und evtl. zusätzlichen Zwischenregeneratoren ist eine erhöhte geregelte Speisespannung von 97+2V zu verwenden. Die Speisereichweite beträgt max. 1400 Ohm. Der Gleichstromschleifenwiderstand bis zum Einsatzort des ZWR soll nicht größer als 1000 Ohm sein. 106

Für die Strombegrenzungsschaltung ist eine Abschaltschwelle von 50+5 mA vorgesehen. Die Versorgungsspannung ist so dimensioniert, daß im Normal- und Notbetrieb die angeschalteten Geräte die folgenden Leistungen verbrauchen können: Normalbetrieb

Notbetrieb

NT10 führt zu einem nicht-dringenden Alarm (B-Alarm). B-Alarme müssen nicht sofort entstört werden. Die Störungsbeseitigung erfolgt im normalen Arbeitsablauf. Zur Störungseingrenzung können die im Bild 2 dargestellten Schleifen geschlossen werden. Der PMxAs wird über Kupfer- und Glasfaseranschlußleitungen angeboten. 3.10.2

Primärmultiplexanschluß für Kupferanschlußleitungen

Die Übertragungstechnik für den Kupferanschluß ist weitgehend identisch mit der der PCM30-Systeme, die u.a. im Ortsverbindungsleitungsnetz eingesetzt werden. Das Bild 3-25 zeigt die Komponenten für den Kupferanschluß.

Die Signale auf den Vierdrahtschnittstellen Szy, Uxz und V,y sind

HDB3-codiert.

bei 1 MHz 6dB.

Die Reichweite der S,y- und V,„-Schnittstelle beträgt

113

S2m

| vom

mi

1

°

I

|

Ic

x

Urz

|

4

at

__1__

ec

O0G 2 (Ortungsgerät) gesteuerte Prüfschleife

von zentraler Stelle gesteuerte Prüfschleife

°

,

Yar

ı

TFT

DIVO

( (ISDN)

0G2 Strom-

versorgung

Bild 3-25: Primärmultiplexanschluß im Regelanschluß

Die Planungsregel der DBP sieht vor, daß in Overlaynetzen, d.h. in Anschlußbereichen wo Glasfaseranschlußleitungen vorhanden sind, nur Teilnehmeranschlüsse mit Anschlußleitungslängen 600 m eine wirtschaftliche Lösung. Die Anschlußkonfiguration entspricht, bis auf die ZWR, der des Kupferanschlusses. Die Leitungsschnittstelle ist eine 2-Faser-Schnittstelle. Für die Sende- und Empfangsrichtung ist jeweils eine Glasfaserleitung erforderlich. Die Schnittstelle für die Senderichtung ist für die Nutzung von Einmoden- und Mehrmodenfasern geeignet. Als Leitungscode wird ein zweipegeliger 1IT2B-Code verwendet, der eine unmittelbare Zuordnung der drei diskreten Pegel eines HDB3-Signals zu jeweils 2 Bits erlaubt (siehe Bild 3-26). Die Schrittgeschwindigkeit 4096 kBaud.

auf

der

Leitung

erhöht

sich

damit

auf

Der optische Sender ist eine Laserdiode. Der optische Empfänger ist so dimensioniert, daß bei einer festgelegten Empfangsleistung die Bit-

fehlerhäufigkeit < 10! beträgt.

Mit dem Glasfaseranschluß können 100% aller Anschlußleitungslängen regeneratorfrei abgedeckt werden. Im Overlaynetz sollen grundsätzlich alle Anschlüsse mit einer Anschlußleitungslänge > 600 m über Glasfaser realisiert werden. Das Bild 3-27 zeigt die Funktionskomponenten des NTPMGF. Der NT wird von der Endeinrichtung gespeist und die LE über die Gestellrahmenspeisung.

HDB3-Code

1T2B-Code

+1 1

11

0

Bild 3-26: Codierungsregel für HD63

116

00 01

zu 1T2B

|

I

Ua2

Sm Ug>

an-

Interface

|

| |

r-

mn

ı Sana

ı detektor | T J

|

Szm abInterface

"

| synenroni. I sierung

|

-

[CRC.

detektor

Auswertung

|

1A:

Erzeugung

Steuerung und Überwachung

|

CRC-

|

Auswertung

sierung

| u ——

Ug2 ab-

Interface

CRC-

Neubildung

| Bild 3-27: Funktionskomponenten

und

|

er

I detektor|

L_-—-

Szm an-

en

Interface

MW Strom-

versorgung des NTPMGF

—__

ma

1 Signal 1

ABV-Anschluß

|}

Die Anschlußkonfiguration schnitt 3.10.1 beschrieben.

ist im Bild 3-28 dargestellt und

im Ab-

Zur Störungseingrenzung können von zentraler Stelle aus in LE und NT Schleifen geschlossen werden. 3.10.3.1

Mechanische Gestaltung

Der NT hat das Format einer Doppeleuropakarte. Der steckbare Einschub kann in einem Wandgehäuse oder falls ein entsprechender Träger vorhanden ist, auch in Telekommunikationsanlagen untergebracht werden. Auch die LE hat das Format einer Doppeleuropakarte und für die Unterbringung stehen spezielle LEPMGF-Gestellrahmen zur Verfügung. 3.10.4 3.10.4.1

Betriebsanforderungen

für den Primärmultiplexanschluß

Anforderungen

Betriebsanforderungen an die Technik des Primärmultiplexanschlusses begründen sich aus den notwendigen Prüfungen für die Inbetriebnah-

Teilnehmerbereich

Kupferkabelanschlußleitung

t+ t

NStAnl NT2 { }

l

Medium NTPM NTI ( I

|

Sam

!

ggf. mehrere Ua ZWR2F Uka Ugz

B . 3 keine

ZWR

. Ortsvermillungsstelle

"7%

LEPM T in

| Ugz

(ovSt)

(ISDN) l I

Vam

ET [ET]

Glasfaseranschlußleitung

v) Teilnehmerbereich

”*

Kupferkabelanschlußleitung

pe-OoVvSt I

Medium

NStAn!

nt

I

5 Zu

NTPM|

Intro

Un

ggf. mehrere

ZWR2F |°? _ _,

Uaz

ST keine ZWR

e—-Glasfaser— anschlußleitung

Bild 3-28: Anschlußkonfigurationen a) Regelanschluß b) Fremdanschluß

118

\@] LEPM Ucz

[7

-! . I -- - --

a)

v 2m

Verbindungsleitung



Ovst DIVO (ISDN)

bsv2

V 2m

el

des Primärmultiplexanschlusses

e]

me zur — — — —

und Instandhaltung von Anschlüssen. Dazu zählen Möglichkeiten Fehlererkennung, Fehlereingrenzung, Verifizierung eines Fehlerzustandes, Kontrolie der Betriebsfähigkeit nach einer Instandsetzung und

— Überwachung der Übertragungsqualität

des Anschlusses. Diese Anforderungen sind international in der CCITT-Empfehlung 1.604 (CEPT T/N-46-08) und national in der FTZ-Richtlinie 1 TR212 festgelegt. In den internationalen Empfehlungen werden mehrere Optionen aufgeführt, die sich auf die Behandlung des CRC4-Verfahrens in Geräten des Anschlusses (insbesondere des NT1) beziehen. Die DBP hat sich aber in der Richtlinie auf eine Lösung festgelegt, die die Behandlung des CRC4 im NT1 vorsieht, um eindeutigere Fehlereingrenzungen und -abgrenzungen zu dem Bereich des Teilnehmers zu erreichen. Die jetzt implementierten Überwachungsabläufe mit CRC4 im NT1 entsprechen jedoch nicht genau den Festlegungen in den internationalen Empfehlungen, weil die DBP bereits vor Abschluß der Konzeptfindung in den internationalen Gremien die Spezifikation für die Serie abschließen mußte. Eine Anpassung an den internationalen Stand ist vorgesehen, wobei im wesentlichen der NT 1 betroffen ist. Eine kurze Beschreibung des CRC4-Verfahrens ist im Abschnitt 2.4.3.1 zu finden. Bei der Festlegung der Funktionen sind auch die Einsatzfälle und -konfigurationen des Anschlusses zu berücksichtigen. Siehe hierzu Bild 3-28, das u.a. verdeutlicht, daß sogar unterschiedliche Organisationsbereiche des Netzes betroffen sein können. Im folgenden Teil werden die Funktionen gemäß dem Konzept der DBP auf der Basis der internationalen Empfehlungen beschrieben. Auf Abweichungen zur jetzigen Version des NT1 wird hingewiesen. Konzeptionell ist für die Steuerung des Betriebes der Anschlüsse das ET in der VSt verantwortlich. Dies sagt aber nichts über die Weitergabe der Information und die ferngesteuerte Durchführung von Testbefehlen von abgesetzten Betriebsstellen aus. Technisch besteht damit die Forderung, daß alle Funktionen möglichst transparent zum ET gelangen, die dort dann interpretiert und koordiniert werden. Dies ist am einfachsten durch Einbeziehung der Funktionen in den vom ET zu behandelnden Bitstrom möglich. Hierzu werden freie Bits im Zeitabschnitt 0 des Pulsrahmens

verwendet.

119

3.10.4.2

Fehlererkennung

Fehlererkennung bedeutet Überwachung der Betriebsfähigkeit während des Betriebes und Alarmierung an die zuständige Dienststelle für die Instandsetzung. Solche Funktionen können damit nur Bestandteil der allgemeinen Übertragungsprozeduren sein, wie sie auch für die digitale Übertragungstechnik entwickelt wurden:

Ausfall

Keumem emo



AIS

Yz-bit = 1110 D-bit = 1

-—

Ya-bit = 1000

Ausfatl

e-—— — —— (

4

E-bit =0

H

D-bit = 1

e- —-

Ausfall

D-bit =

- 47°. --——- 4 AIS

Yz-wit = 1111

_

.

AIS

_Dbit = 1 10°

....ERC-Fehler

E-bit =0

102 «te... 00000000040: CRC-Fehler ( D-bit = 1

Qualitäts.

berechnung

m

'} In der jetzigen Realisierung wird dieser Zustand dem TE durch D-bit = 1 und

ERC-Fehler E-bit =0

N-bit = O von VSt gemeldet

?! Zur Zeit gibt es diese Meldung nicht. Bild 3-29: Fehlererkennung

120

und -meldung im Primärmultiplexanschluß



— — —

Überwachung der Eingänge der Geräte auf Ausfall der Signale, Überwachung auf Ausfall des Rahmensynchronismus, Erkennung von Übertragungs-(Bit-)fehlern und Auswertung nach Schwellwerten und

speziell für ISDN-Anschlüsse —

Erkennung und Registrierung von Fehlern bei der Übertragung der Zeichengabeprotokolle im D-Kanal.

Bild 3-29 zeigt die Fehlererkennungsfunktionen und ihren Wirkungsbereich. Dabei muß auf eine möglichst eindeutige Alarmgabe an die zuständige Betriebsstelle Wert gelegt werden, um die Betriebskosten zu minimieren. Aus diesen Fehlererkennungsfunktionen wird die Sperrung des Anschlusses (ET-Funktion) und die Fehlerlokalisierung (automatisch bzw. manuell durch ET oder externen Prüfplatz) eingeleitet. Da Fehler auch nur eine Übertragungsrichtung betreffen können, sind auch Meldungen zur Gegenstelle (NT2 oder ET) erforderlich, die auch dort ähnliche Reaktionen auslösen können. Diese Meldungen sind auch dem Bild 3-29 zu entnehmen. 3.10.4.3

Fehlereingrenzung

Hierzu zählen neben den eindeutigen Fehlererkennungsfunktionen insbesondere die fernschaltbaren Prüfschleifen. Sie erlauben die Fehlerlokalisierung u. U. auf ein Gerät oder zumindest auf einen kleinen Abschnitt. Die Prüfschleife wird durch einen Steuerbefehl (manuell oder automatisch; lokal oder ferngesteuert) eingeschaltet und mit einem geeigneten Prüfmuster, vom ET oder besonderem Prüfgerät, die transparente Übertragung geprüft. Bild 3-30 gibt die vorgesehenen Schleifen und deren Ansteuerung zur Prüfung an. Mit der Schleife im NT1 wird die Verifizierung der Zuständigkeit für einen Fehler vorgenommen. Wird die Prüfung als gut abgeschlossen, so liegt die Fehlerquelle im Teilnehmerbereich. Ist dies nicht der Fall, dann wird mit den weiteren Schleifen der Fehlerort ermittelt und das zuständige Betriebspersonal informiert. 3.10.4.4

Verifizierung eines Fehlerzustandes und Kontrolle der Betriebsfähigkeit nach einer Instandsetzung

Hierzu werden keine besonderen Mechanismen eingesetzt. Vielmehr werden die Funktionen, wie für die Fehlererkennung und -eingrenzung 121

beschrieben, verwendet. Damit wird ermittelt, ob ein Fehler wirklich existiert; z. B. bei einer Beschwerde des Teilnehmers, bzw. ob nach einer Fehlereingrenzung und -beseitigung der Anschluß wieder voll betriebsfähig ist. Da aber die oben beschriebenen Funktionen keine klare Auskunft über die tatsächliche (Langzeit-JÜbertragungsqualität geben, wird hierfür zusätzlich die Funktion »Überwachung der Übertragungsqualität« angewendet.

3.10.4.5

Überwachung der Übertragungsqualität

Diese Funktion kann während des Betriebes durchgeführt werden kann somit Auskunft geben über die Qualität der Übertragung des schlusses. Grundsätzlich sind Aussagen zur Qualität auch anhand gemessenen Übertragungsfehler und den Schwellwerten möglich, deren Aussage ist in kritischen Fällen nicht akzeptabel und deshalb für die Fehlererkennung anzuwenden.

sTun

nn I| zwr

NTI

\

L-_ ib}

Schleife/Ort

Ausgang

Steuerung

Zentral gesteuert,

vom

Schicht

vom 0G

Umfang

ZAO

}} Nur beim

NT1 1 (ZAO})

bis 31

|

|

Ausgang

v"

Ir

l

{LE}

und Ander aber nur

ET

-3

ZWR

LT aus,

gesamter Bitstrom

Ausgang

LT

derzeit lokal 2 ZAO

Ausgang

ET

Zentral gesteuert, VSt-intern

bis 31

ZAO

bis 31

Kupfersystem

?! Eine Steuerung vom ET ist möglich, aber derzeit nicht vorgeschrieben OG

= Ortungsgerät

Bild 3-30: Schleifen im Primärmultiplexanschluß

Für beide Funktionen (Schwellwert- und Qualitätsberechnung) wird die gleiche Grundfunktion, nämlich die CRC4-Prozedur im NT1 und ET angewendet. Die aus CRC4 ermittelte Anzahl fehlerhafter Blöcke werden im ET (für beide Übertragungsrichtungen) auf der Basis statistischer Annahmen für die Fehlerverteilung in den Blöcken gemäß der in der CCITT-Empfehlung G.821 aufgestellten Parameter errechnet. Dies sind Aussagen über den Prozentsatz (gemittelt über eine relativ lange Zeit): 122

— — —

der fehlerfreien Sekundenintervalle, der gestörten Minutenintervalle und der schwer gestörten Sekundenintervalle.

Diese aufwendige, statistische Berechnung wird nicht ständig bei allen Anschlüssen durchgeführt, sondern nur auf Anforderung, wie z.B. nach Fehlerbeseitigungen und Beschwerden von Teilnehmern. Damit kann die Qualität der Anschlüsse überprüft werden.

3.11

Digitaler Konzentrator

(BAKT)

Mit dem Konzentrator können abhängig vom Ausbaugrad und dem Verkehrswert der Teilnehmer bis zu ca. 500 Teilnehmer angeschaltet werden. Im Minimalausbau können 24 Teilnehmeranschlüsse realisiert werden. Verbunden ist der Konzentrator mit der DIVO (ISDN) über bis zu 4 DSV2. Verkehr zwischen diesen Teilnehmern muß über die DIVO (ISDN) geführt werden. We

—.

Ovi

bzw.

Fernnetz---

—e|

PCM 30 Uo

z

Anschluneinheit .

:

chnitt-

stelleneinheitf

2Mbih/s | \

t—

ZWR;,

LE2

Lea

| OO ISDN

Zwischenregenerator

2 Mbit/s;

Steue- [ rung |

LE2, Leitungsendgerät für 2 Mbit/s; Ovl, Ortsverbindungsleitung.

ZWR2,

Bild 3-31: Konzentratorkonzept

Die Signalisierung zwischen BAKT und der Vermittlungsstelle erfolgt mit einer systeminternen Signalisierung im Kanal 16 der PCM-Systeme. In Bild 3-31 sind die wesentlichen Funktionsblöcke des Konzentrators dargestellt. Der Konzentrator wird über die herkömmliche 2-Mbit/s-Übertragungstechnik an die DIVO (ISDN) angeschaltet. Die Leitungsschnittstelle U,, am BAKT erlaubt die gleiche freizügige Beschaltung mit NT- Einrichtungen wie bei der DIVO(ISDN). Weitere Funktionen der Anschlußeinheit sind: —

Anpassung des D-Kanal-Protokolls auf der Anschlußleitung an die systeminterne Signalisierung, 123

— Aufgliederung der D-Kanal-Information in Zeichengabenachrichten und in paketorientierte Daten (derzeit ist Datenübertragung im D-Kanal nicht vorgesehen), — Zuteilung der B-Kanäle in der 2-Mbit/s-Verbindung zu den B-Kanälen für die Basisanschlüsse entsprechend dem Bedarf der Teilnchmer. Wesentliche Aufgabe der Steuerung ist das Eingliedern des D-KanalProtokolls in das Format der systeminternen Zeichengabe. Die Übertragungstechnik der Schnittstelleneinheit entspricht der CCITT- Empfehlung G.703 und der nationalen Technik für die 2-Mbit/s-Schnittstelle. Insgesamt ist der Konzentrator als ein angelagerter Teil der Vermittlungsstelle (vorkonzentrierender Bereich des Koppelnetzes) zu verstehen. Im Gegensatz zum Multiplexer kann der Konzentrator nur einen Verkehrswert abhängig von der Anzahl der B-Kanäle zur VSt verarbeiten. Der Konzentrator ermöglicht zwar die volle Erreichbarkeit, hat aber in Abhängigkeit vom Verkehrswert eine Blockierungswahrscheinlichkeit zur Folge (Besetzfälle). Im Gegensatz zum Multiplexer ist der Konzentrator eine systemspezifische Einrichtung, die nur an eine VSt desselben Herstellers geschaltet werden kann.

124

ISDN-Kennzeichengabe auf der Teilnehmeranschlußleitung und zwischen Vermittlungsstellen

4

4.1

Allgemeines

Eines der Schlüsselelemente des ISDN ist — neben der von Teilnehmer zu Teilnehmer vollständig digital geführten Verbindung — die neue, leistungsfähige Zeichengabe. Unter Zeichengabe wird hierbei der Austausch von Steuerinformation zwischen dem Netz (Vermittlungsstelle) und den Endgeräten sowie zwischen den Vermittlungsstellen untereinander verstanden. Danach werden:

kann

die Zeichengabe

im

ISDN

in zwei

Bereiche

unterteilt

Zeichengabe auf der Teilnehmeranschlußleitung (das D-KanalProtokoll) und (ii) Zeichengabe zwischen Vermittlungsstellen (der Zentrale Zeichenkanal ZZK mit ISDN-Anwenderteil).

(i)

Beide Zeichengabebereiche haben unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Während die Zeichengabe auf der Teilnehmeranschlußleitung teilnehmerindividuelle Steuerinformationen zwischen der Vermittlungsstelle und den Endgeräten beim Teilnehmer austauscht, dient die Zeichengabe zwischen den Vermittlungsstellen in erster Linie dem Austausch von netzinterner Steuerinformation.

Dementsprechend sind auch die Zeichengabeverfahren unterschiedlich ausgeführt. In den folgenden Abschnitten werden das Zeichengabeverfahren auf der Teilnehmeranschlußleitung — das D-Kanal-Protokoll — und nachfolgend die Zeichengabe zwischen den Vermittlungsstellen - das CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 (Zentraler Zeichenkanal ZZK) mit dem ISDN-Anwenderteil — beschrieben.

4.1.1

Aufgaben des Zeichengabeverfahrens auf der Teilnehmeranschlußleitung

Für die Integration von bestehenden Diensten, die Einführung neuer Dienste und die Einführung von neuen Dienstmerkmalen ist ein neues, 125

zukunftssicheres Zeichengabeverfahren leitung unerläßlich.

auf der Teilnehmeranschluß-

Die ungeheure Bedeutung des ISDN für die zukünftige Entwicklung der Telekommunikation ist von den Fernmeldeverwaltungen und Betriebsgesellschaften aller Länder erkannt worden. In der Absicht, ein international standardisiertes Zeichengabeverfahren zu schaffen, haben CCITT und CEPT erhebliche Anstrengungen unternommen, dieses Ziel zu erreichen. Dabei standen u.a. die folgenden Forderungen

im Vordergrund:

— einheitliche, international abgestimmte Zeichengabeprozeduren, — weltweiter Einsatz von ISDN-Endgeräten (Endgeräte-Portabilität), — dienstunabhängige Prozeduren, — sichere, d.h. fehlerfreie Übertragung von Steuerinformation, — kostengünstige Implementierung in Vermittlungsstellen und Endgeräten,

— Nutzen der Erkenntnisse von existierenden Datenübertragungsverfahren, — für Anforderungen zukünftiger Dienste ausbaufähiges Zeichengabeverfahren.

In einem

Satz heißt das:

Das Zeichengabeverfahren muß einen fehlerfreien und leistungsfähigen Austausch von Steuerinformation ohne gegenseitige Beeinträchtigung mit der Nutzinformation gewährleisten. Bei der Festlegung der TIn-Schnittstellen im ISDN sind vom CCITT die Voraussetzungen geschaffen worden, die o. g. Forderungen zu erfüllen. Für die Übertragung von Steuerinformation wurde ein eigener Informationskanal, der D-Kanal, geschaffen. Über diesen D-Kanal werden alle Steuerinformationen, die zum Aufund Abbau von Verbindungen, zum Aufrufen von Dienstmerkmalen, zum Übertragen von Dienstsignalen und zur Information des Teilnehmers (Benutzerführung) benötigt werden, übertragen. Die Übertragung von Steuerinformation ist nicht auf die gleichzeitige Benutzung einer der 64-kbit/s-B-Kanäle beschränkt, sondern kann von jedem Endgerät oder von der Vermittlungsstelle zu jedem beliebigen Zeit-

punkt erfolgen. 126

\

Endgerät

I

1

So 2B+ Di6

Endgerät n

2B

+ Dis

\

Endgeräte

wie in a.

ISDN-

In

4

Fall a.

|

>77

|

|

r—>|

ı | kleine: bis

|

|

eo

|

|

| | Fallb, Sm

t

2B + Dis > Endgeräte wie in a.

\

:

2B + Dig SER |

2B + Dis !

.

ı | TKAnl

!

So |

ı | ISDN-

ı | mittlere

:

Vermittlung

|

| \

| |

mittlere

a

ı | bis große ı | ISDNN

TKAnl

|

| \

2B + D

‚=e

30B + D64 |

|

Is pm |

|

|

Fallc.

os

308 + D6L.

Bild 4-1: Referenzkonfiguration für die Zeichengabe auf der Teilnehmeranschlußleitung. Fall a. Mehrgerätekonfiguration (n=8). Fall b. ISDN-Telekommunikationsanlage (ISDN-TKAnl) über einen oder meh-

rere Basisanschlüsse mit der Vermittlung verbunden. An jede S,-Schnittstelle

auf der Nebenstellenseite kann eine Endgerätekonfiguration nach a. angeschlossen sein. Fall c. ISDN-Telekommunikationsanlage (ISDN-TKAnl) über einen oder mehrere Primärmultiplexanschlüsse mit der Vermittlung verbunden. An jede S,-Schnittstelle auf der Nebenstellenseite kann eine Endgerätekonfiguration nach a. angeschlossen sein

127

4.1.2

Referenzkonfiguration

für das D-Kanal-Protokoll

Vom CCITT wurde für den Anschluß von Endgeräten an das ISDN eine sogenannte Referenzkonfiguration definiert. Unter besonderer Berücksichtigung der Zeichengabe-Belange ist diese Referenzkonfiguration im Bild 4-1 wiedergegeben. Das D-Kanal-Protokoll soll danach universell einsetzbar sein zur Zeichengabe: a) zwischen der Vermittlungsstelle und einem Endgerät (Punkt-zuPunkt-Konfiguration), b) zwischen der Vermittlungsstelle und mehreren Endgeräten (Punktzu-Mehrpunkt-Konfiguration, Mehrgerätekonfiguration), c) zwischen der Vermittlungsstelle und einer Nebenstellenanlage (NStAnl) (Punkt-zu-Punkt-Konfiguration), d) zwischen der Nebenstellenanlage und einen oder mehreren Endgeräten (Punkt-zu-Punkt- oder Punkt-zu-Mehrpunkt-Konfiguration),

e) auf dem f) auf dem

16-kbit/s-D-Kanal des Basisanschlusses (D,,) und

64-kbit/s-D-Kanal des Primärmultiplexanschlusses

(D,,).

Insbesondere unter Berücksichtigung der Mehrgerätekonfiguration (b) und (d) ergeben sich einige spezielle Forderungen, weil zu jedem beliebigen Zeitpunkt mehr als ein Endgerät mit der Vermittlungsstelle Steuersignale austauschen kann. Die Vermittlungsstelle muß aber stets diese Steuerinformationen auseinanderhalten können und ihrerseits den Endgeräten die jeweils benötigte Information gezielt zusenden können. Dies wird unter dem Abschnitt über die »Adressierung« noch näher beschrieben. Wenngleich die CCITT-Empfehlung auch die Zeichengabe über den DKanal eines Basisanschlusses für B-Kanäle eines anderen Basisanschlusses zuläßt, wird diese »quasiassoziierte« Betriebsweise derzeit im Netz der DBP nicht vorgesehen.

4.1.3 4.1.3.1

Das D-Kanal-Protokoll Allgemeine

als Schichtenmodell

Voraussetzungen

Als Grundlage für die Beschreibung des D-Kanal-Protokolls dient das von der »International Organization for Standardization« (ISO) entwickelte Schichtenmodell. Dieses für »offene Kommunikationssysteme« entwickelte OSI-Referenzmodell (OSI = Open Systems /Intercon128

nection) gliedert den Prozeß der Kommunikation chisch angeordnete Schichten.

in sieben

hierar-

Die Grundlagen des Schichtenmodells sollen hierbei nur insoweit beschrieben werden, wie dies für das weitere Verständnis unbedingt erforderlich ist. Wegen der im Sprachgebrauch üblichen Verwendung der englischen Begriffe werden diese nachfolgend in Klammern mit angegeben. Die Grundidee des Schichtenmodells (es wird auch als »Referenzmodell« oder »Architekturmodell« bezeichnet) ist es, die für die Kommunikation erforderlichen Funktionen hierarchisch so zu gliedern, daß eine beliebige Schicht (Layer) als eigenständige Einheit die ihr unterlagerten Schichten in Anspruch nimmt und ihrerseits ihre »Dienste« der übergeordneten Schicht bereitstellt.

Jede Schicht »dient« also der übergeordneten Schicht, sie stellt einen »Dienst« (Service) bereit (der Begriff Dienst ist hier nicht mit dem postalischen Begriff eines Dienstes — etwa Telefondienst — zu verwechseln). Der Zugriff einer Schicht auf einen »Dienst« einer unterlagerten Schicht erfolgt über gedachte Zugriffspunkte (Service Access Point, SAP). Führt eine Schicht verschiedene »Dienste« aus, so sind ihr in der Regel auch verschiedene Dienst-Zugriffspunkte (SAP) zugewiesen. Die Dienst-Zugriffspunkte müssen unterscheidbar sein. Hierzu dient eine Kennung für jeden Zugriffspunkt (Service Access Point Identifier, SAPI).

Da bei einer Kommunikation immer mehrere Kommunikationspartner (mindestens 2) beteiligt sind, müssen zwangsläufig Sprachregelungen für die jeweiligen Schichten festgelegt werden. Diese Sprachregelungen der verschiedenen Schichten heißen Schichten-Protokolle (Layer Protocols). Folgerichtig spricht man auch von einem Schicht-2-Protokoll oder einem Schicht-3-Protokoll. Protokolle sind also die Sprachregelungen in horizontaler Richtung (zwischen gleichen Schichten in verschiedenen Einrichtungen). Die Schichten verschiedener Einrichtungen sind natürlich nicht physikalisch unmittelbar miteinander verbunden, sondern diese Verbindung ist zunächst nur gedacht; man spricht von einer »logischen Verbindung« (logical channel, connection). Die Dienst-Zugriffspunkte (SAP) beinhalten sozusagen die »Endpunkte« (Connection Endpoint) einer »logischen Verbindung«.

129

Der wirkliche Austausch von Information geschieht immer über ein physikalisches Medium, z.B. einen NF-Kanal, einen TF-Kanal oder wie hier über einen digitalen 16-kbit/s- oder 64-kbit/s-Kanal usw. Im Referenzmodell wird diese physikalische Übertragung der untersten Schicht (Schicht 1) zugewiesen. Will z. B. die Schicht 3 einer Einrichtung mit der Schicht 3 der Partnereinrichtung Informationen austauschen, so hat sie sich an die Schicht2 und diese an die Schicht 1 zu wenden und umgekehrt. Es muß also auch eine vertikale Verständigung zwischen verschiedenen Schichten möglich sein. Diese vertikale Verständigung erfolgt über geräteinterne »Elementarnachrichten« (Primitive). Anmerkung: Nach DIN ist für den Begriff »Primitive« die deutsche Übersetzung »Dienstelement« festgelegt worden. Um eine Verwechslung mit »Fernmeldediensten« zu vermeiden, wird dieser Begriff hier nicht verwendet. Es wird daher weiterhin der Begriff »Primitive« oder — wenn dies paßt — der Begriff »Befehl« oder »Meldung« verwendet. Gedanklich ist dann ein Befehl ein Primitive von einer höheren an eine niedrigere und eine Meldung ein Primitive einer niedrigeren an eine höhere Schicht. Die bisher beschriebene Struktur des Schichtenmodells zeigt Bild 4-2.

Endgerät

Dienst-Zugriftspunkt

x

SAP (Service

.

schicht 3 „muve

ATS



Access

Schicht-3-Protokoll

Schicht 2

3

[logischer Intormationsflun) “ Connection Endpoint

Schicht-2- Protokoll

{logischer

Informationstiun)

x

Schicht 2 v2

1

Schicht

Ü

realer Intormationstlun

Bild 4-2: Schichtenmodell (Auszug)

130

Schicht

IT

'

Schicht

ISDN Vermittlung

Point)

J “physikalische Verbindung

1

Der Vollständigkeit halber seien die sieben Schichten und ihre Bedeutung nachfolgend aufgezählt: Schicht 7 Anwendungsschicht (Application Layer), z.B. Auswahl der Dienstqualität, Berechtigungsprüfung Schicht 6 Darstellungsschicht (Presentation Layer), z.B. Codewandlung, Alphabetauswahl usw. Schicht 5 Kommunikationssteuerungsschicht (Session Layer), z.B. Dialogsteuerung, Zuordnung von Verbindungen Schicht 4 Transportschicht (Transport Layer), z.B. End-zu-End-Fehlerkontrolle, Anpassung an unterschiedliche Netze Schicht 3 Vermittlungsschicht (Network Layer), z. B. Auf- und Abbau von Netzverbindungen, Leitweglenkung, Verwalten von Leitungen Schicht 2 Sicherungsschicht (Data Link Layer), z.B. Übertragungssteuerung, abschnittsweise Fehlerüberwachung, Block- oder Rahmensynchronisation Schicht 1 Bitübertragungsschicht (Physical Layer), z.B. Bitübertragung, Anpassung an die Physik des Übertragungsmediums, Bitsynchronisation, Zusammenschalten von Leitungsabschnitten. 4.13.2

Darstellung des D-Kanal-Protokolls

Entsprechend den im vorigen Abschnitt dargelegten Ausführungen läßt sich das D-Kanal-Protokoll in den untersten drei Schichten des Schichtenmodells darstellen (Bild 4-3).

Schicht 3 Schicht 2 Schicht 1

Netzsteuerinformationen (Zeichengabe), Protokollkennung, Referenzverwaltung (Call Reference) Unquittierte und quittierte Nachrichtenübermittlung, TEI-Vergabe und -Rücknahme-Prozedur LAP D Physikalische Bit-Übertragung im D-Kanal 16 kbit/s im Basisanschluß 64 kbit/s im Primärmultiplexanschluß

Bild 4-3: Modell des D-Kanal-Protokolls

Betrachtet man das Bild 4-3 etwas genauer, so fallen zunächst weitere neue Begriffe auf, die bisher nicht erläutert wurden. Im einzelnen bedeuten: 131

TEI: Terminal Endpoint /dentifier, eine Kennung, die es bei der Mehrgerätekonfiguration erlaubt, übertragene Nachrichten einem bestimmten Endgerät — oder auch einer logischen Schicht-2-Verbindung — eindeutig zuordnen zu können. Eine spezielle TEI-Vergabe-Prozedur sorgt für diese Eindeutigkeit. Sie wird später beschrieben. LAPD: Link Access Procedure für D-Kanäle, eine andere, für die Schicht-2-Prozedur des D-Kanal-Protokolls gewählte Bezeichnung (in Anlehnung an bestehende internationale Empfehlungen, z.B. X.25 LAPB). Referenzverwaltung: (Call Reference) erlaubt eine Unterscheidung von Schicht-3-Nachrichten für bestimmte Verbindungen. Ein typischer Anwendungsfall ist die Herstellung einer Konferenzverbindung zu mehreren Teilnehmern. Hier besteht eine Schicht-2-Verbindung, über die Netzsteuerinformation für mehrere Nutzverbindungen übertragen wird. Diese werden durch eine unterschiedliche Call Reference voneinander unterschieden. Protokollkennung: (Protocol Discriminator) dient zur Kennzeichnung der Nachrichtenklasse, z. B. Steuerinformation für leitungsvermittelte Verbindungen, Steuerinformation für Paketverbindungen, nationale Protokollvarianten usw. Von der DBP werden derzeit nur zwei nationale Klassen vorgesehen: 1. International standardisierte Protokollklasse für leitungsvermittelte Verbindungen 2. National standardisierte Protokoliklasse zur Unterstützung von Dienstmerkmalen, die noch nicht international standardisiert sind. Anmerkung: Die Festlegung nationaler Protokollklassen war notwendig, um bei fortschreitender internationaler Standardisierung ansonsten unvermeidliche Kollisionen mit vorab getroffenen Festlegungen zu vermeiden. Sie war auch notwendig, um das ISDN schon bei seiner Einführung mit einer Vielzahl von Dienstmerkmalen auszustatten. Wenn das internationale D-Kanal-Protokoll stabil ist, wird auch dieses unter der internationalen Protokollklasse eingeführt (Näheres hierzu im Abschnitt 4.4.3). Die Funktion der Schicht 1 (Physical Layer) ist es, den Transport des Bitstroms in beiden Übertragungsrichtungen zu bewerkstelligen. Diese Aufgabe ist vergleichbar mit der Bereitstellung einer Autobahn, auf der der Transport von Nutzlasten stattfindet. Die Funktionen der Schicht 1 sind sowohl im Kapitel über die S,-Schnittstelle, als auch im

Kapitel über die U,,-Schnittstelle hinreichend beschrieben. Das D-Ka132

nal-Protokoll ist sozusagen der Benutzer des D-Kanals oder der Autobahn, um bei dem o.g. Vergleich zu bleiben. Die Aufgabe der Schicht 2 (Link Layer) ist es, die zu transportierenden Netzsteuerinformationen sicher und fehlerfrei zwischen der Vermittlungsstelle und den Endgeräten zu transportieren. Im Sinne des oben angestellten Vergleiches kann die Schicht 2 als ein Fuhrunternehmer angesehen werden, der die Nutzlasten in Containern verpackt über die Autobahn transportiert. Eine Beschreibung des Schicht-2-Protokolls (Link Layer Protocol, LAPD) erfolgt im Abschnitt 4.2. Aufgabe der Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls (Network Layer Protocol) ist es, die eigentliche Steuerinformation zum Verbindungsauf- und -abbau sowie zur Unterstützung von Dienstmerkmalen zwischen den Endgeräten und der Vermittlungsstelle auszutauschen. In Analogie zu dem Fuhrunternehmer der Schicht 2 können die Schicht-3-Protokollelemente als die zu transportierenden Güter angesehen werden, die vom Empfänger weiterverarbeitet werden. Die Beschreibung der Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls erfolgt im Abschnitt 4.3. 4.2

Die Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls (Link Layer, LAPD)

Das Schicht-2-Protokoll (Link Layer Protocol oder LAPD) ist in den CCITT-Empfehlungen 1.440 und 1.441 beschrieben. Die dort getroffenen Festlegungen sind in die nationale FTZ-Richtlinie ITR6 übernommen worden. Hierbei sind gewisse Protokollelemente, die im Netz der DBP keine Anwendung finden (z.B. der Einsatz von Satelliten auf Teilnehmeranschlußleitungen) unberücksichtigt geblieben. Andere Elemente, die in der CCITT-Empfehlung als Option geführt werden, deren Berücksichtigung jedoch im Netz der DBP als notwendig betrachtet wurde, sind in die FTZ-Richtlinie ITR6 als fester Bestandteil mit aufgenommen worden. Im Laufe der Beschreibung wird im einzelnen auf diese Punkte hingewiesen. Bei der Spezifikation der CCITT-Empfehlungen wurde auf existierenden Normen und Empfehlungen aus der Datenübertragung aufgebaut. Insbesondere seien hier genannt: ISO 3309 Data Communication — High-level Data Link Control Procedures — Frame Structure. 1SO 4335 Data Communication — High-level Data Link Control Procedures — Consolidation of Elements of Procedures.

133

CCITT-Empfehlung

X.25

4.2.1

der Protokollelemente in Rahmen

Übertragung

Gemäß

Interface between Data Terminal Equipment (DTE) and Data Circuit Terminating Equipment (DCE) for Terminals Operating in the Packet Mode and Connected to Public Data Networks by Dedicated Circuit.

den Regeln der HDLC

(High-level Data Link Control), die in

die DIN 66221 übernommen wurden, wird die zu transportierende In-

formation in einen oder mehrere »Rahmen« (Frame) verpackt, die jeweils mit einer besonderen Bitfolge begonnen und beendet werden. Diese Bitfolge von einer »0«, sechs »1« und einer »0« wird als Flagge (Flag) bezeichnet und kennzeichnet immer den Beginn und das Ende eines Rahmens. Der grundsätzliche Rahmenaufbau ist im Bild 4-4 dargestellt. Für die Übertragung des Rahmens auf der Leitung gilt, daß die Bits in aufsteigender Reihenfolge übertragen werden, d.h. Bit 1 vor Bit 2 und die Bits von Oktett 1 vor denen von Oktett 2 usw.

Bit

8

7

6

5

4

3

2

1

Flagge Schicht-2-Adresse

Oktett 1

(höherwertiges

Oktett)

2

nn (niederwertiges Okt)

3

Steuerfeld (ein oder zwei Oktetts)

Informationsfeld

4,(5)

für Schicht-3-Information

|

_

Rahmenprüfzeichen

(Frame Check Sequence, FO) Flagge Bild 4-4: Grundsätzlicher Rahmenaufbau

134

n-3

n-2

n-1 n

eines Schicht-2-Rahmens.

Anmerkung: Der Begriff Rahmen im Zusammenhang mit dem Schicht-2-Protokoll darf nicht verwechselt werden mit dem in der digitalen Übertragungstechnik gebräuchlichen Begriff des Pulsrahmens oder Rahmenaufbaus, der die Multiplexstruktur von zeitlich verschachtelten Informationskanälen beschreibt (vgl. 2048-kbit/s-PCM-

Rahmenstruktur oder Rahmenstruktur der S,-Schnittstelle).

4.2.2 4.2.2.1

Aufbau

eines Schicht-2-Rahmens

Ruhesignal

Ist keine Information zu übertragen, so werden keine Rahmen übertragen und — anders als bei HDLC oder X.25 definiert — auch keine Flaggen, sondern das im Ruhezustand gesendete Bitmuster ist eine Dauerfolge von »1«-Signalen. Diese Festlegung hat ihre Ursache darin, daß im ISDN an einer Teilnehmeranschlußleitung mehrere Endgeräte betrieben werden können (Mehrgerätekonfiguration). Mit dieser Festlegung ist gewährleistet, daß ein geordneter Zugriff auf den, allen Endgeräten gemeinsamen D-Kanal möglich ist (vgl. Abschnitt 2, S,-Schnittstelle, Schicht 1, D-Kanal-Zugriffssteuerung). 4.2.2.2

Flagge (Flag)

Wie bereits im Abschnitt 4.2.1 angesprochen, dient die Flagge (Flag) als Kennzeichen für den Beginn und das Ende eines Rahmens und wird einheitlich mit dem Binärsignal 01111110, das nur als Flagge vorkommen kann, dargestellt.

Die den Rahmen eröffnende Flagge wird als Beginn-Flagge (Opening Flag), die den Rahmen abschließende Flagge sinngemäß als EndeFlagge (Closing Flag) bezeichnet. 4.2.2.3

Bittransparenz

Im Zusammenhang mit den Flaggen als besondere Kennzeichen ergibt sich die Notwendigkeit, daß ein solches Bitmuster nicht durch den Inhalt eines zu übertragenden Rahmens simuliert werden darf. Um dennoch jedes beliebige Nutzbitmuster übertragen zu können, untersucht die sendende Schicht 2 den Rahmeninhalt zwischen Beginnund Ende-Flagge und fügt nach allen Bitfolgen von fünf aufeinanderfolgenden »1«-Bits ein »0«-Bit zusätzlich ein. 135

Bit

8

7

6

5

4

3

SAPI

2

1

C/RJ

0

SAPI, Service Access Point Identifier; TE/, Terminal Endpoint Identifier; C/R, Command/Response-Bit, kennzeichnet, ob es sich um ein Kommando oder um eine Antwort auf ein Kommando handeit

Vermittlung Kommando an (Command) Antwort von (Response) Bild 4-6: Aufbau

Endgeräte

CRA=0 CR=0

OR=1 OR=1

der Schicht-2-Adresse

Nach den Regeln der HDLC müssen Kommandos immer die Schicht2-Adresse des Partners verwenden, während Antworten auf Kommandos immer die eigene Schicht-2-Adresse zu verwenden haben. Wird diese Regel auf das D-Kanal-Protokoll übertragen, so nimmt die Adresse von Vermittlungsstelle und Endgerät die folgende, in Tab. 4-2 dargestellte Form an.

Tabelle 4-2: Adressen für Adresse Vermittlungsstelle Endgerät

4.2.2.5

Vermittlungsstelle und Endgeräte C/R 0 1

SAPI x x

TEI Y Y

Das Steuerfeld (Control Field)

Die Aufgabe des Steuerfeldes ist es, den Typ des übertragenen Rahmens zu kennzeichnen, unabhängig davon, ob es sich um ein Kommando oder eine Antwort handelt. Drei Arten von Steuerfeldformaten sind festgelegt für — — —

nurmerierte Informationsrahmen (I-frames), Rahmen zu Steuer- und Überwachungszwecken unnumerierte Rahmen (U-frames).

138

(S-frames),

Format

Numerierte Rahmen

Befehle (Commands)

Antworten (Responses)

REJ (reject)

AR (receive ready)

0000

ANR (receive not ready)

|0000

REJ (reject)

0000

UnnumeSABME rierte Rah- | (set asyn-

Okt.

8765

| (Information)

Steuerung | RR und Über- | (receive wachung ready) (Supervisory) ANR (receive not ready}

men

Codierung 4

1

N(S)

0

4

N(R)

P

5

0

1

4

P/F

|5

1

4

P/F

|5

1

4

N({R) 0 N({R) 1 N(R)

P/F |\5

o11P1

1

4

chronous balanced

mode ex-

tended)

DM (disconnected

|00OOF

1

1

4

UI (unnumbered information)

000P

oO

1

4

DISC (dis-

o01ı0oPo0

1

4

mode)

connect)

UA (unnumbered ack-

|O11F

0

1

4

|100F

0

1

4

P/F 1

1

4

nowledge-

ment)

FRMR (frame reject) für ParaXID (exXID (exmeterverchange change handlung' | identifica- | identification) tion) l

101

wird im Netz der Deutschen Bundespost nicht verwendet.

Bild 4-7: Formate der Steuerfelder

Die Formate der Steuerfelder sind im Bild 4-7 wiedergegeben. Aufgrund neuerer internationaler Festlegungen wird, anders als noch im ISDN-Pilotprojekt, mit der Serieneinführung für die quittierte Informationsübertragung nur noch das erweiterte Format mit Steuerfeldern einer Länge von 2 Oktetts verwendet. Numerierte Informationsrahmen (I-frames) werden zur quittierten Informationsübertragung von Schicht-3-Zeichengabe-Information verwendet. Jeder übertragene Rahmen enthält im Steuerfeld eine SendeLaufnummer N(S) und eine Empfangs-Laufnummer N(R). Die SendeLaufnummer N(S) wird vom Empfänger ausgewertet, um zu prüfen, daß kein Rahmen ausgelassen wurde. Die Empfangs-Laufnummer N(R) quittiert die vom Partner fehlerfrei empfangenen Rahmen. Die RR-, RNR- und REJ-Rahmen werden für Schicht-2-interne Steuerzwecke verwendet. Die unnumerierten Rahmen SABME, DISC, UA und DM werden zum Auf- und Abbau von Schicht-2-Verbindungen benutzt. Der unnumerierte Informationsrahmen (UI-frame) wird zur unquittierten Informationsübertragung benutzt. Er wird nur auf der Rundsende-Schicht2-Verbindung verwendet. Die in den Steuerfeldern enthaltenen P/F-Bits werden zum Steuern wie folgt verwendet: Der Sender eines Befehls fordert durch das gesetzte P-Bit (Poll-Bit) eine sofortige Quittung an. Der Empfänger bestätigt den Empfang durch sofortiges Aussenden einer Antwort mit gesetztem F-Bit (Final Bit). Von diesem Steuermechanismus wird beim Auf- und Abbau von Schicht-2-Verbindungen und bei Zustandsabfragen Gebrauch gemacht. 4.2.2.6

Das Informationsfeld,

I-Feld

Das Informationsfeld enthält die tatsächlich zu übertragende Schicht3-Zeichengabeinformation. Das Informationsfeld soll eine ganzzahlige Anzahl von Oktetts enthalten und darf maximal 260 Oktetts lang sein. 4.2.2.7

Das Rahmenprüfzeichen

(Frame Check Sequence,

FCS)

Das Rahmenprüfzeichen ist ein Zeichen von 16 Bits. Es wird auch als CRC-Zeichen (CRC = Cyclic Redundancy Check) bezeichnet und wird nach einer vorgegebenen Rechenvorschrift aus dem Inhalt von Adreßfeld, Steuerfeld und Informationsfeld durch den Sender gebildet und als letztes Feld vor der Ende-Flagge übertragen. 140

Der Empfänger errechnet seinerseits aus dem empfangenen Rahmen nach der gleichen Rechenvorschrift das Rahmenprüfzeichen und vergleicht dies mit dem empfangenen Rahmenprüfzeichen. Mit Hilfe des Rahmenprüfzeichens ist es möglich, Übertragungsfehler mit großer Sicherheit zu erkennen. 4.2.3

Schicht-2-Prozeduren

Im nun folgenden Abschnitt sollen die grundsätzlichen Prozedurabläufe beschrieben werden. Hierbei sollen nur die Normalabläufe dargestellt werden. Fehlerfälle, Kollisionsfälle und deren Besonderheiten können aus Platzgründen hier nicht dargestellt werden. Bevor eine Übertragung von Zeichengabeinformation möglich ist, muß eine Schicht-2-Verbindung zwischen Endgerät und Vermittlungsstelle »aufgebaut« werden, d.h. die Schicht 2 der beiden beteiligten Endpunkte muß in den Zustand »Verbindung hergestellt« (Link Established) gebracht werden. Jede einzelne Schicht-2-Verbindung (nicht die Verbindung für Rundsenden) kann drei stabile Zustände annehmen (siehe Bild 4-8):

TEI-Zuweisung

1.

TEI nicht zugewiesen

2.

TEI zugewiesen

Schicht 2

Verbindungs-Aufbau

TEI Rücknahme Schicht 2 VerbindungsAbbau Bild 4-8: Zustände einer Schicht-2-Verbindung

Zustand

Zustand

1: TEI-Wert nicht zugewiesen. In diesem Zustand ist keine Informationsübertragung möglich. Durch die TEI-Zuweisungsprozedur kann der Zustand 2 erreicht werden. 2: TEI zugewiesen. In diesem Zustand ist die Übertragung von unquittierter 141

Information mit unnumerierten Informationsrahmen (UIFrames) möglich. Die unquittierte Informationsübertragung ist auf einzelnen (Punkt-zu-Punkt-)Verbindungen nicht vorgesehen — wohl aber auf der Rundsende-Schicht2-Verbindung (Broadcast Link). Mit Hilfe einer Schicht-2Verbindungsaufbau-Prozedur wird der Zustand 3 erreicht. Zustand

3: Mehrfachrahmen-Modus (Multiple Frame Operation). In diesem Zustand erfolgt die quittierte Übertragung von Information mit numerierten Informationsrahmen (I-Frames).

Die Schicht-2-Verbindung für Rundsenden (Broadcast Link) ist immer zur Informationsübertragung bereit. Es können nur unquittierte Informationsrahmen (UI-Frames) übertragen werden. 423.1

TEI-Zuweisungs-/Rücknahmeprozedur

Aufgabe dieser Prozedur ist: a) einem Endgerät einen gültigen TEI-Wert durch die Vermittlungsstelle zuzuweisen. Dieser TEI-Wert wird dann von der Schicht 2 bei jeder nachfolgenden Informationsübertragung benutzt; b) einen im Endgerät voreingestellten TEI-Wert von der Vermittlungsstelle auf Gültigkeit überprüfen zu lassen, um ihn bei jeder nachfolgenden Informationsübertragung zu verwenden. Hiermit wird sichergestellt, daß ein neu eingestecktes Endgerät nicht versehentlich einen schon benutzten TEI-Wert verwendet; c) der Vermittlungsstelle die Möglichkeit einzuräumen, einen zugewiesenen TEI-Wert zurückzuziehen, wenn die Gefahr der Mehrfachzuweisung erkannt wurde, oder wenn kein TEI-Wert mehr frei ist. Die TEI-Zuweisungsprozedur wird durch ein Endgerät dann aufgerufen, wenn es neu eingesteckt wird und erstmals mit der Vermittlungsstelle kommunizieren möchte. Der zugewiesene TEI-Wert wird im Endgerät gespeichert und bleibt so lange gültig, bis das Endgerät vom Netz getrennt wird. Die Vermittlungsstelle kann ihrerseits die Prozedur von Zeit zu Zeit aufrufen, um TEI-Werte von Endgeräten, die nicht mehr gesteckt sind, zurückzuziehen. Die Zuweisungsprozedur verwendet unnumerierte Informationsrahmen (UI-Frames), Gruppen SAPI (= 63) und Gruppen TEI (= 127). Der Ablauf wird vom Endgerät zeitlich überwacht und wird bei Zeitüberschreitung wiederholt (Bild 4-9a). 142

Endgerät

Vermittlungsstelle

UI (SAPI = 63, TEI = 127) [TEI, zuweisen] TEI = 127 beliebigen en zuweisen TEI # 127 bevorzugter TEI-Wert

max. 2s

UI (SAPI = 63, TEI = 127) [TEI, zugewiesen] oder UI (SAPI = 63, TEI = 127) [TEI, Zuweisung verweigert]

a)

Endgerät

Vermittlungsstelle

UI (SAPI = 63, TEI = 127) [TEI, prüfen] max. b

'

UI (SAPI = 63, TEI = 127) [TEI, vorhanden]

1s

Bild 4-9: a) Ablauf der TEI-Zuweisungsprozedur b) Ablauf der TEI-Prüfroutine

Mit Hilfe einer Prüfroutine kann die Vermittlungsstelle das Vorhandensein eines Endgerätes mit einem bestimmten TEI-Wert überprüfen (Bild 4-9b). Ist ein Endgerät vorhanden, das den zu testenden TEIWert benutzt, so wird es darauf antworten. Ist kein Endgerät mit dem zu testenden TEI-Wert vorhanden, so bleibt eine Antwort aus, und die Überwachungszeit von einer Sekunde verstreicht. Die Vermittlungsstelle wird die Prüfprozedur ein zweites Mal wiederholen und dann den TEI als nicht zugewiesen ansehen. Er kann dann neu vergeben werden. Soll ein TEI-Wert zurückgezogen werden, z.B. weil auf die oben beschriebene Prüfroutine mehr als eine Antwort kam, kann ein zugewiesener TEI-Wert durch Aussenden von UI(SAPI = 63, TEI = 127) TEI zurückgezogen

Rücknahme

werden. 143

4.2.3.2

Schicht-2-Verbindungsaufbauprozedur (Link Establishment)

Die Prozedur zum Aufbau einer Schicht-2-Verbindung erfolgt mit besonderen Protokollelementen. Es wird hier nicht eine »Verbindung« im Sinne einer »physikalischen Durchschaltung« verstanden, sondern das Herstellen einer logischen Beziehung zwischen TEI-Wert und Verbindungsendpunkt (Connection Endpoint Suffix in Bild 4-5). Die verwendeten Rahmen gehören zur Kategorie der Steuer- und Überwachungsrahmen (Supervisory Format) und enthalten kein Informationsfeld. Ein solcher Schicht-2-Verbindungsaufbau wird von der Schicht 3 veranlaßt, wenn Informationen zu übertragen sind, z.B. wenn von einem Endgerät eine abgehende »Gesprächsverbindung« aufgebaut werden soll oder wenn ein ankommender Anruf beantwortet werden soll. Im Normalfall erfolgt der Schicht-2-Verbindungsaufbau immer durch das Endgerät, weil nur dieses den TEI-Wert kennt (Teil 2 der Schicht2-Adresse). Nur im Falle von Nebenstellenanlagen ist derzeit vorgesehen, daß auch die Vermittlungsstelle einen Schicht-2-Verbindungsaufbau einleitet (TEI = 0). Der Aufbau erfolgt durch Aussenden des »Set Mode«-Kommandos SABME (Set Asynchronous Balanced Mode Extended). Die Schicht 2 der Vermittlungsstelle soll daraufhin mit der Quittung UA (Unnumbered Acknowledge) antworten (siehe Bild 4-10). Dieser Austausch von SABME/UA ist zeitüberwacht und hat zur Aufgabe, daß alle Zähler (Sendefolgezähler und Empfangsfolgezähler) sowie Zeitüberwachungen für diese Schicht-2-Verbindung zurückgestellt werden. Man nennt daher diesen Vorgang auch »das Initialisieren einer LAP« (LAP Link Access Procedure). Nach diesem Initialisieren

Endgerät

Vermittlungsstelle SABME(SAPI=0,TEI)

Zeitüberwachung

UA (SAPI

Bild 4-10: Schicht-2-Verbindungsaufbau

144

= 0, TEI)

können numerierte Informationsrahmen (I-Frames) mit der korrekten Zählernummer N(S) und N(R) (siehe Abschnitt 4.2.2.5) übertragen werden. 4.2.3.3

Quittierte Informationsübertragung

Die quittierte Informationsübertragung erfolgt mit numerierten Informationsrahmen (I-Frames). Dabei werden die N(S) und N(R) des Steuerfeldes auf die zugehörigen Sende- bzw. Empfangsfolgezählerstände gesetzt. Nach jedem Aussenden eines I-Frames erhöht der Sender den Sendefolgezähler um Eins. Der Empfänger wird nach fehlerfreiem Empfang des I-Frames (kein FCS-Fehler, kein Prozedurfehler erkannt) seinen Empfangsfolgezähler inkrementieren und bei nächster Gelegenheit den Empfang seinerseits quittieren, d.h. mit N(R) = X wird der Empfang von Rahmen X-1 quittiert. Hat der Empfänger seinerseits auch Informationen zu übertragen (I-Frames), so wird er mit dem Aussenden des I-Frames durch Mitsenden des derzeitigen Empfangsfolgezählerstandes dem Sender den Empfang bestätigen (Bild 4-11). Hat der Empfänger derzeit keine Information zu übertragen, so quittiert er den richtigen Empfang mit Hilfe der Antwort RR (Receive Ready). Zu jedem beliebigen Zeitpunkt dürfen nicht quittiert sein (k ist ein Systemparameter und auf k = 1 und beim Primärmultiplexanschluß den). Der Wert k wird auch als Fenstergröße net.

mehr als ist beim auf k = 7 (Window

k Rahmen unBasisanschluß festgelegt worSize) bezeich-

Jedes Aussenden eines Rahmens wird vom Sender zeitüberwacht. Wird innerhalb dieser Zeit ein gesendeter Rahmen nicht quittiert, so wird die Aussendung wiederholt, weil angenommen wurde, daß durch einen erkannten Übertragungsfehler der Empfänger diesen Rahmen ignoriert hat. Sollte trotz mehrfacher Wiederholung eine Quittung ausbleiben, so wird die Schicht-2-Verbindung aufgehoben und eine Fehlermeldung an die Schicht 3 abgegeben. Sollte der Empfänger (z.B. die Vermittlungsstelle) intern beschäftigt sein (Überlastung), so sendet sie das Steuerkommando RNR (Receive Not Ready) aus, um dem Endgerät diesen Zustand (Busy Condition) anzuzeigen. Dieses wird daraufhin das Aussenden von I-Frames einstellen und seinerseits durch zyklisches Aussenden des RR-Kommandos den Zustand der Vermittlungsstelle abfragen. Dieser Zustand 145

Endgerät

Vermittlungssielle

I(SAPI, TEI, N(S) = 0, N{R) [Information]

0 Senden

= 0) 0 Empfangen

I (SAPI, TEI, N(S) = 0, N{R) = 1) [Information]

0 Empfangen, 0 Quittiert

1 Senden,

I (SAPI, TEI, N(S) = 1, N{R) [Information]

0 Quitlieren

I (SAPI, TEI, N(S) = 1, N{R) [Information]

1 Empfangen

AR (SAPI, TEI, N{R)

1 Quittieren

I(SAPI, TEI,

\!

l

2 Quittieren

1) 1 Empfangen, O Quittiert

N(S)

=

1 Quitlieren = 2) 1 Senden,

= 2)

2, N{R)

7

=

2)

i

Übertragungsfehler

I (SAPI,

TEI,

N(S)

=

2, N{R)

1\

=

2)

[Information] AR (SAPI, TEI, NR)

1 Quittieren

1 Quitliert

[Information]

defekter Rahmen

1 Quittiert

=

AR (SAPI, TEI, NR) = 2)

1 Quittiert

2 Empfangen,

0 Senden, O Quittieren

i

2 Senden, 1 Quittieren

Überwachungszeit 18 läuft ab

Wiederholung! = 3

2 Quittiert

C...), Inhalt Adreß- und Steuerfeld [-. .], Information von Schicht 3 Bild 4-11: Quittierte Informationsübertragung

bleibt so lange bestehen, bis die Vermittlungsstelle mit RR (Receive Ready) antwortet. Diese Prozedur des »Abbremsens« bezeichnet man als Flußkontrolle. 4.2.3.4

Aufheben

einer Schicht-2-Verbindung

Sind vom Endgerät oder von der Vermittlungsstelle alle Aktivitäten beendet, z. B. nach dem Beenden eines Gespräches, so wird das Aufheben der Schicht-2-Verbindung durch die Schicht 3 veranlaßt. Die 146

Schicht mando

2 wird

daraufhin

an die Partner-Schicht

2 das

Steuerkom-

DISC (SAPI, TEI) senden, auf die Quittung UA (SAPI, TEI) warten und in den Zustand 2, TEI zugewiesen, zurückkehren.

4.2.3.5

Unquittierte Informationsübertragung

Die unquittierte Informationsübertragung erfolgt mit unnumerierten Informationsrahmen (UlI-frames) auf der Rundsende-Schicht-2-Verbindung (Broadcast Link), d.h. mit dem Gruppen-TEI-Wert ( = 127). Die Informationsübertragung mit Ul-frames wird in zwei Fällen angewandt: (i) bei der TEI-Zuweisungsprozedur und (ii) bei der Signalisierung eines ankommenden Anrufes, da die Vermittlungsstelle die TEI-Werte der angeschlossenen Endgeräte nicht kennt. UI-frames werden von der Schicht 2 nicht quittiert, d. h. sie werden ohne Sicherungsmaßnahmen übertragen. Notwendige Sicherungsvorkehrungen müssen von Schicht 3 getroffen werden.

4.2.3.6

Schicht-2-Überwachungsprozedur

Die Schicht 2 der Vermittlungsstelle überprüft bei jeder aktivierten Schicht-2-Verbindung, ob deren Endpunkt auf der Endgeräteseite noch verfügbar ist. Diese Überprüfung wird durch wiederholtes Aussenden von RR-Kommandos mit P = 1 und den Empfang von RR-Antworten mit F = 1 durchgeführt. Mit ihrer Hilfe kann der Ausfall des Endgerätes, der Ausfall der Übertragungsstrecke oder das unbeabsichtigte Herausziehen des Endgerätes erkannt werden, mit dem Ziel, eine bestehende Gesprächsverbindung auszulösen. Damit wird der Teilnehmer vor unberechtigten Gebührenforderungen geschützt.

4.2.3.7

Übertragungsfehlerstatistik

Die Schicht 2 in der Vermittlungsstelle führt eine mitlaufende Überprüfung der Übertragungsqualität durch, indem sowohl fehlerfrei übertragene Rahmen als auch Rahmen mit FCS-Fehlern gezählt werden. Die Zählerstände können abgefragt werden. Mit ihnen erhält das Wartungspersonal ein Hilfsmittel für die Ursachenermittlung bei 147

schwierigen Störungen, z.B. bei der Eingrenzung von zeitweiligen Störungen durch Fremdspannungen oder Impulsstörer. 4.2.4

Grenzen

der Schicht 2 zur Schicht 1 und Schicht 3

Die Verständigung zwischen den Schichten erfolgt durch gedachte Befehle und Meldungen, d.h. soll z.B. die Schicht 2 eine Nachricht an die Partner-Schicht 2 übertragen, so übergibt sie die zu übertragenden Informationen an die Schicht 1 zur physikalischen Aussendung. Die Schicht 1 wird empfangene Daten an die Schicht 2 zur Weiterverarbeitung übergeben. Die für die Kommunikation zwischen den Schichten gedachten Meldungen und Befehle (Primitives) existieren nicht wirklich und werden auch nicht spezifiziert. Sie geben nur funktional wieder, was an der Grenze zwischen den Schichten vorgeht. Der Grund ist darin zu sehen, daß diese Meldungen und Befehle nicht nach außen in Erscheinung treten und ihre Implementierung innerhalb einer Einrichtung von der verwendeten Technologie abhängig ist. Die Befehle und Meldungen einteilen: a) b) c) d) €)

lassen sich in die folgenden

Kategorien

Aktivieren/Deaktivieren der physikalischen Anschlußleitung, Aktivieren/Deaktivieren der Schicht-2-Verbindung, Aktivieren/Deaktivieren von Prüfschleifen, Aktivieren/Deaktivieren der RDS'-Überwachung und Übertragung von Informationen.

4.2.5

Anforderungen

an die Schicht 1

Die Schicht 2 setzt einige Funktionen der Schicht beschrieben werden sollen:

1 voraus, die kurz

a) Bitübertragung Als Grundvoraussetzung wird ein bidirektionaler, transparenter, digitaler Übertragungskanal benötigt, der eine Mindestqualität der Übertragung garantiert. Diese Mindestqualität läßt sich in der maximal zulässigen Bitfehlerrate des Kanals ausdrücken, die deutlich '" RDS,

Running Digital Sum, eine Überprüfung auf Einhaltung der Coderegel

auf der Anschlußleitung (U,,-Schnittstellencode)

148

besser als 10-5 sein muß, um eine leistungsfähige Übertragung durch die Schicht 2 zu gewährleisten. Bei einer üblichen Bitfehlerrate von besser als 10-° gewährleistet

die Schicht 2 eine Fehlerrate von besser als 10-!!.

b) D-Kanal-Zugriff Die Schicht 2 muß — insbesondere durch die Mehrgerätekonfiguration bedingt — einen fairen Zugriff auf den D-Kanal erhalten. Es dürfen keine unzulässig langen Verzögerungen auftreten, weil sonst durch Rahmenwiederholungen interne Blockierungen auftreten. Die für diesen Zweck in der Schicht 1 angesiedelte D-Kanal-Zugriffssteuerung darf nicht vom Rahmeninhalt, insbesondere nicht von dem Adreßfeld des Rahmens abhängig sein, weil sonst eine adreßabhängige Benachteiligung von Schicht-2-Verbindungen auftritt.

c) Dauersignal-Übertragung

Die Schicht 1 muß Dauer-»0«-Signale und Dauer-»1«-Signale übertragen können, ohne Synchronisierfehler zu zeigen. Dauer-»1«Signale kommen im Ruhezustand immer vor und Dauer-»0«Signale können während der Rahmenübertragung vorkommen.

d) Anschaltezustand-Überwachung

Die Schicht 1 muß der Schicht 2 mitteilen, wenn ein Endgerät von der S,-Schnittstelle getrennt wird. Diese Funktion garantiert, daß die Schicht 2 daraufhin den TEI-Wert als ungültig erklärt und die Schicht-2-Verbindung in den Zustand »TEI nicht zugewiesen« gebracht wird. Es soll damit ausgeschlossen werden, daß zwei Endgeräte den gleichen TEI-Wert erhalten und sich dadurch gegenseitig stören.

e) Synchronisierung Die Schicht 1 soll nach einem durch Bitfehler ausgelösten Synchronisierfehler so schnell in den Synchronismus zurückkehren, daß dadurch nicht die Schicht-2-Verbindungen abgebaut werden. Die Zeit muß kleiner als die Überwachungszeit der Schicht 2 für Rahmenwiederholung sein. 4.2.6

Dienste der Schicht 2 für die Schicht 3

Die Schicht 2 stellt der Schicht 3 ihre eigenen Funktionen und die der darunterliegenden Schicht 1 (der physikalischen Bitübertragung) als Dienstleistungen zur Verfügung. Die Schicht 3 bedient sich dieser Dienstleistungen über die Dienst-Zugriffspunkte (Service Access Points). 149

Folgende Dienste werden der Schicht 3 bereitgestellt: a) b) c) d) e) f) g) h) i)

unquittierte Informationsübertragung, TEI-Zuweisung und TEI-Rücknahme, Aufbau von Schicht-2-Verbindungen, quittierte, fehlersichere Informationsübertragung, Anzeige von nicht behebbaren Übertragungsfehlern, Abbau von Schicht-2-Verbindungen, Schließen und Öffnen von Prüfschleifen für Wartungszwecke, statistische Fehlerratenmessung und RDS-Messung ein- und ausschalten für Wartungszwecke.

4.3

Die

Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls

(Network

Layer)

Nachdem im vorhergehenden Abschnitt die Schicht 2 (Link Layer) eingehend beschrieben wurde, um zu zeigen, wie sich Endgeräte und Vermittlungsstelle zum Zeichengabeaustausch »unterhalten«, wird nun in den folgenden Abschnitten erläutert, was die Schicht 3 der Endgeräte der Schicht 3 der Vermittlungsstelle (und umgekehrt die Schicht 3 der Vermittlungsstelle der Schicht 3 der Endgeräte) »mitzuteilen« hat. Das Schicht-3-Protokoll ist in den CCITT-Empfehlungen 1.450 und 1.451 beschrieben. Auf der Basis dieser Empfehlungen wurde die nationale Version des Schicht-3-Protokolls in der FTZ-Richtlinie 1 TR6 spezifiziert. Auch hierbei sind einige Optionen nicht berücksichtigt worden, die im Netz der DBP vorerst nicht implementiert werden. Hierzu gehören: (i) das sogenannte »Stimulus-Protokoll«, eine Protokollvariante, die für »intelligente« Endgeräte keine Bedeutung hat, und (ii) Protokollelemente für paketvermittelte Verbindungen, die derzeit im ISDN noch nicht realisiert sind. Andererseits enthält die FTZ-Richtlinie eine große Anzahl von Festlegungen für Teilnehmer-Dienstmerkmale, die über das bisher international standardisierte Maß hinausgehen. Um bei fortschreitender internationaler Standardisierung von Teilnehmer-Dienstmerkmalen Kollisionen mit den nationalen Festlegungen zu vermeiden, sind diese Prozeduren im Codierungsbereich für »nationale Protokolle« spezifiziert. Dadurch ist es möglich, bei fortschreitender internationaler Standardisierung die internationale Protokollklasse zu erweitern und dennoch die nationale Variante daneben fortbestehen zu lassen. 150

4.3.1

Funktionen

der Schicht 3 (Network

Layer)

Das Schicht-3-Protokoll beschreibt die Funktionen, die zum Auf- und Abbau von leitungsvermittelten Verbindungen im ISDN erforderlich sind, und solche, die zur Realisierung von Teilnehmer-Dienstmerkmalen erforderlich sind. Zu diesen Funktionen sind zu zählen: a) Verarbeitung von Befehlen u. Meldungen (Primitives) der Schicht 2, b) Generieren und Interpretieren von Schicht-3-Nachrichten für die Schicht-3-Kommunikation, c) Verwaltung von Zeitgebern und Referenznummern (Call Reference), die für die Verbindungssteuerung benötigt werden und d) Überprüfen, ob die vom Netz gebotenen Dienste mit den vom Teilnehmer gewünschten Anforderungen übereinstimmen (z. B. angeforderter Teledienst (Fernsprechen, Faksimile usw.), Kompatibilität des Endgerätes). Die o. g. Liste ist nicht vollständig; es müssen auch nicht alle Funktionen, sowohl in Schicht 3 der Endgeräte als auch in Schicht 3 der Vermittlungsstelle, implementiert sein. Zu den Aufgaben, die durch diese Funktionen gelöst werden, gehören: 1. Leitweglenkung im ISDN und Zusammenarbeit mit anderen Netzen; ISDN-Verbindungen werden zwischen Endgeräten und den ISDN-Vermittlungsstellen aufgebaut (Network Connections) und können auch Verbindungen mit anderen Netzen beinhalten. Unter Leitweglenkung wird die geeignete Auswahl eines Verbindungsweges zwischen zwei Teilnehmeranschlüssen (Network Address) verstanden. 2. Übertragen von Anwenderdaten mit oder ohne Aufbau einer Nutzkanal-Verbindung (B-Kanal-Verbindung). 3. Schicht-3-Multiplex; Schicht 3 erlaubt, die Kennzeichengabe für mehr als eine Nutzkanalverbindung über eine Schicht-2-Verbindung, z.B. für Nebenstellenanlagen, abzuwickeln. 4. Abwickeln von Dienstmerkmalen.

4.3.2

Schicht-3-Zeichengabenachrichten

Für die Steuerung der Nutzkanal-Verbindungen und für die Nutzung: der Dienstmerkmale werden Schicht-3-Zeichengabenachrichten zwischen Endgeräten und Vermittlungsstelle ausgetauscht. Diese Schicht151

3-Nachrichten werden im Informationsfeld der Schicht-2-Rahmen verpackt übertragen. Mit ihnen werden z.B. die Wahlziffern, ein ankommender Ruf, Gebührendaten usw. übertragen.

4.3.2.1

Prinzipieller Aufbau nachrichten

von Schicht-3-Zeichengabe-

Ähnlich wie die Schicht-2-Rahmen in bestimmte Felder aufgeteilt sind, sind auch die Schicht-3-Zeichengabenachrichten nach einem einheitlichen Muster aufgebaut. Im Bild 4-12 ist dieser grundsätzliche Aufbau gezeigt.

Protokolldiskriminator

Oktett

1

Referenz-Nummer

Oktett 2

Nachrichten-Typ

Oktett 4

(Call Reference)

Oktett 3

Nachrichtenelement

1

Nachrichtenelement

2

Nachrichtenelement

m

Oktett

5

Oktett

n

(n < 260) Bild 4-12: Grundsätzlicher Aufbau

von Schicht-3-Zeichengabe-Nachrichten

Die Zeichengabenachrichten bestehen immer aus einer ganzen Anzahl von Oktetts und beginnen immer mit einem festen Nachrichtenkopf, bestehend aus 152

— Protokolldiskriminator, gefolgt von der — Referenznummer (Call Reference), gefolgt vom — Nachrichtentyp. Dem Nachrichtentyp folgen vorgeschriebene oder wahlweise Nachrichtenelemente.

weitere

Der Protokolldiskriminator kennzeichnet das Schicht-3-Protokoll (Network Layer Protocol), in dem die Bedeutung der verschiedenen Nachrichtenelemente geregelt ist. Die Codierung der Protokolldiskriminatoren ist in der Empfehlung 1.451 festgelegt. Von den dort festgelegten Werten sind im D-Kanal-Protokoll bei der DBP (FTZ-Richtlinie 1 TR6) derzeit nur zwei Werte benutzt: 1. 0100 0001

Nationaler Protokolldiskriminator N1 für die Zeichengabe für leitungsvermittelte Verbindungen und 2. 0100 0000 nationaler Protokolldiskriminator NO für solche Elemente, die für Dienstmerkmale festgelegt wurden, die noch nicht international standardisiert sind. Die Referenznummer (Bild 4-13) dient der Kennzeichnung der »Zeichengabetransaktion«, zu der die Zeichengabenachricht gehört. Die Referenznummer wird zu Beginn eines Nachrichtenaustausches für einen Verbindungsaufbau festgelegt und bleibt unverändert für alle zu diesern Verbindungsaufbau gehörenden Folgenachrichten. Mit der Referenznummer läßt sich jede Kennzeichennachricht einer Verbindung eindeutig zuordnen.

0

]

0

on;

0

0 | Länge

der

Referenz-Nummer

Referenz-Nummer (Call

Bild 4-13: Aufbau

Reference)

Oktett1

A Oktett 2 !

| Oktett k

der Referenz-Nummer

Derzeitig ist die Referenznummer auf eine Länge von einem Oktett begrenzt. Daraus leitet sich ab, daß die Länge der Referenznummer im Oktett mit 0000 0001

codiert ist. 153

Die Referenznummer wird zu Beginn eines Verbindungsaufbaus vom Endgerät (bei abgehenden Verbindungen) oder von der Vermittlungsstelle (bei ankommenden Verbindungen) festgelegt. Das Flag-Bit (Bit 8 im Oktett 2) dient zur Kennzeichnung des jeweiligen Herausgebers der Referenznummer. Es wird vom Herausgeber der Referenznummer auf den Wert »0« und vom Partner auf den Wert »1« gesetzt. Das Flag-Bit dient ausschließlich dazu, den Konfliktfall zu lösen, wenn beide Seiten (Vermittlungsstelle und Endgerät) zufällig gleichzeitig die gleiche Referenznummer auswählen sollten. 4.3.2.2

Aufbau der Nachrichtenelemente

Auch die Nachrichtenelemente sind einheitlich aufgebaut (s. Bild 4-14). Es wird zwischen Einzel-Oktett-Nachrichtenelementen und MehrfachOktett-Nachrichtenelementen unterschieden.

8

765

4

Kennung des 1 | Nachrichtenelementes

a

8

765

93

2

1

Inhalt des Nachrichtenelementes 4302

Oktett 1

14

0|Kennung des Nachrichtenelementes | Oktett 1

_ b

Länge des Inhaltes

Oktett 2

Inhalt

Oktett 3

des Nachrichtenelementes

_ Oktett n

Bild 4-14a, b: Format der Nachrichten. a) Einzel-Oktett-Nachrichtenelement b) Mehr-Oktett-Nachrichtenelement

Nach — — 154

den Festlegungen lassen sich je Protokolldiskriminator

8 Einzel-Oktett-Nachrichtenelemente und 128 Mehrfach-Oktett-Nachrichtenelemente unterscheiden.

Im Einzel-Oktett-Format sind international z. Zt. vier Nachrichtenelemente und im Mehrfach-Oktett-Format 21 Nachrichtenelemente im Codesatz 0 und 7 Nachrichtenelemente im Codesatz 6 festgelegt. Um auch zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, dient eines der Einzel-Oktett-Nachrichtenelemente zur Code-Umschaltung, so daß sich eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Nachrichtenelementen darstellen läßt. Zur Zeit sind der Codesatz sierte Nachrichtenelemente, te Nachrichtenelemente, der te und der Codesatz 7 für spezifiziert.

0 (Regelsatz) für international standardider Codesatz 5 für national standardisierCodesatz 6 für lokale Nachrichtenelemenherstellerspezifische Nachrichtenelemente

Als Beispiel für den Aufbau eines Nachrichtenelementes ist die Codierung für die zu übertragenden Wahlziffern im Bild 4-15 für den Fall dargestellt, daß alle Ziffern en bloc gesendet werden (Blockwahl).

4.3.2.3

Kategorien

von Zeichengabenachrichten

Die Schicht-3-Zeichengabenachrichten lassen sich in zwei Kategorien und innerhalb dieser Kategorien in verschiedene Gruppen einteilen. A. A1. A2. A3. A4. A5. A6. B. Bi. B2. B3.

Nachrichten Nachrichten Nachrichten Nachrichten Nachrichten Nachrichten Nachrichten Nachrichten Nachrichten Nachrichten Nachrichten

bei für für für für für für bei für für für

Verbindungen mit B-Kanal-Benutzung Verbindungsauf- und -abbau allgemeine Anwendungen verbindungsabhängige Dienstmerkmale Endgeräte-Portabilität (Umstecken) Zustandsanzeige Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Information Verbindungen ohne B-Kanal-Benutzung verbindungsunabhängige Dienstmerkmale Dienstmerkmalabfragen Editierfunktionen.

Es würde den Rahmen dieses Aufsatzes sprengen, wenn hier nun alle Nachrichten und deren Funktionen im einzelnen behandelt würden. Für das prinzipielle Verständnis sind nur diejenigen der Kategorie A, A2 und A 3 näher beschrieben, die im Abschnitt über die Verbindungsauf- und -abbauprozeduren benutzt werden. Tabelle 4-3 zeigt einen Auszug aus den Nachrichten aus Verbindungsauf- und -abbau.

155

Bt

8

Okt. | 0 1

76543271 1

1

1.0

0

0|

1

1

(Zieladresse) 1 | Länge des Rufnummernfeldes (z.B. 7)

2

0

3

1 Rufnum- | Kennung Ext | merntyp' | für Rufnummernplan?

40

00020

0

Kennung für Nachrichtenelement für die gewählte Rufnummer

Bedeutung der Rufnummer

071710000

5 |0071710110 6

|0O0

7

0

01ı 0

110014 1ı

1.0.0

0

Ziffern der Rufnummer, codiert 1 | nach dem internationalen Alpha-

bet Nr. 5 (IA 5), Z.B. 0691181

9/0°01171000 7/|0

01710001

' Im Feld Rufnummerntyp wird angegeben, ob es sich um eine internationale, nationale, örtliche Rufnummer, um eine Kurzrufnummer oder um eine Fortsetzung der Rufnummer (beim ziffernweisen Senden) handelt. ? In der Kennung des Rufnummernplanes wird angegeben, ob es sich um eine Rufnummer

aus dem

ISDN-Rufnummernplan

(CCITT-Empfehlung

E.164),

aus dem

Telefon-Rufnummernplan (CCITT-Empfehlung E. 163), aus dem Daten-Rufnummernplan (CCITT-Empfehlung X.121), aus dem Telex-Rufnummernplan (CCITTEmpfehlung F.69) usw. handelt. Bild 4-15: Codierung eines Nachrichtenelementes am Beispiel der Rufnummer (Zieladresse)

Die Nachrichten sind aus der CCITT-Empfehlung 1.451 auch in die FTZ-Richtlinie 1 TR6 in englisch übernommen worden und sollen hier ihrer Bedeutung nach beschrieben werden.

156

Tübelle 4-3: Zeichengabenachrichten

(Auszug)

Nachrichtenkategorie Al Nachrichten bau/abbau

für Verbindungsauf-

A2 Nachrichten für allgemeine Anwendungen A3 Nachrichten für verbindungsabhängige Dienstmerkmale

Mnemo

Nachrichtenname

SETUP ALERT CONN

Setup Alerting Connect

CALL

SENT

SETUP ACK CONN ACK DISC REL REL ACK DET INFO

FAC FAC ACK FAC REJ

Call Sent

Setup Acknowledge Connect Acknowledge Disconnect Release Release Acknowledge Detach Information

Facility Facility Acknowledge Facility Reject

Gruppe-A 1-Nachrichten Setup Von der Endeinrichtung Diese Nachricht hat die Bedeutung: Aufbau einer Verbindung mit BKanalbenutzung einleiten. Dabei kann optional von der Endeinrichtung bereits ein B-Kanal angegeben werden. Bei Blockwahl enthält die Nachricht alle für den Verbindungsaufbau nötigen Informationen. In anderen Fällen enthält sie nur einen Teil dieser Informationen, z.B. keine oder nicht die ganze Adreßinformation. Von der Vermittlung Diese Nachricht hat die Bedeutung: Für die genannte Endeinrichtung oder Gruppe von Endeinrichtungen liegt ein ankommender Ruf vor. Mit dieser Nachricht werden alle Informationen mitgegeben, die das Netz für Endgeräteauswahl, Kompatibilitäts- und ggf. auch Berechtigungsprüfung liefern kann. Setup Acknowledge Von der Vermittlung Diese Nachricht wird als Quittung eines Setup gesendet, falls die Vermittlung nicht feststellen kann, ob die im Setup enthaltene Wahlinformation vollständig ist. 157

Von der ISDN-TKAnl Diese Nachricht wird als Quittung eines Setup gesendet, falls die ISDNTKAnl nicht feststellen kann, ob die im Setup enthaltene Wahlinformation vollständig ist.

Ferner wird diese Nachricht benutzt, falls eine B-Kanal-Auswahl erforderlich ist (nur bei Primärmultiplexanschluß erlaubt). Diese Nachricht kann entfallen, falls die im Setup enthaltene Wahlinformation vollständig ist und keine B-Kanal-Auswahl erforderlich ist. Call Sent Von der Vermittlung Diese Nachricht wird gesendet, um anzuzeigen, daß die Vermittlung für den Verbindungsaufbau keine weitere Wahlinformation benötigt. Bei Blockwahl wird mit dieser Nachricht der Endeinrichtung der von der Vermittlung belegte B-Kanal mitgeteilt. Alerting Von der Endeinrichtung Diese Nachricht hat die Bedeutung: Die betreffende(n) Endeinrichtung(en) ist(sind) grundsätzlich zur Annahme des Rufes in der Lage, der(die) Teilnehmer wird(werden) gerufen; alle Kompatibilitäts- und ggf. Berechtigungsprüfungen durch diese Endeinrichtung(en) haben zu positiven Aussagen geführt. Diese Nachricht kann entfallen, z. B. bei bestimmten automatisch antwortenden Endeinrichtungen. Anmerkung: Haben mehrere Endeinrichtungen den ankommenden Ruf angenommen — also im Falle einer Terminalgruppe -, so sendet jede dieser Endeinrichtungen eine Alerting-Nachricht. Von der Vermittlung Diese Nachricht hat die Bedeutung: Netzseitig konnte die Verbindung bis zur Zielvermittlung aufgebaut werden; die gerufene Seite, d.i. entweder — die gewünschte Endeinrichtung oder alternativ — eine Endeinrichtung der gewünschten Gruppe von Teilnehmerendeinrichtungen, ist grundsätzlich zur Annahme des Rufes in der Lage, da das Ergebnis der endgeräteseitigen Prüfung der Kompatibilität und ggf. Berechtigung positiv war; Teilnehmerruf oder Anklopfen wurde eingeleitet.

158

Connect Von der Endeinrichtung Diese Nachricht hat die Bedeutung: Der ankommende Ruf wurde nunmehr von der gerufenen Endeinrichtung angenommen, die Voraussetzungen für die Durchschaltung der Verbindung sind endgeräteseitig erfüllt. Falls kein Alerting gesendet wurde, beinhaltet diese Nachricht auch die implizite Aussage: alle Kompatibilitäts- und Berechtigungsprüfungen durch diese Endeinrichtung haben zu positiven Aussagen geführt. Von der Vermittlung Mittels dieser Nachricht wird der rufenden Endeinrichtung mitgeteilt, daß der gerufenen Endeinrichtung ein B-Kanal zugeteilt und im Netz durchgeschaltet wurde. Diese Nachricht kennzeichnet im allgemeinen den Beginn der Gebührenpflicht. Connect Acknowledge Von der Vermittlung Diese Nachricht bestätigt einer den Ruf annehmenden Endeinrichtung, daß sie für die ankommende Verbindung ausgewählt wurde, Bei Gebührenübernahme durch den gerufenen Teilnehmer kann diese Nachricht den Beginn der Gebührenpflicht kennzeichnen. Die Endeinrichtung schaltet aufgrund dieser Nachricht den B-Kanal an, die Vermittlung schaltet mit dieser Nachricht den B-Kanal durch. Von der Endeinrichtung Die Nachricht ist zulässig, wird aber in der Vermittlung nicht bewertet. Disconnect Von der Endeinrichtung Mit dieser Nachricht wird das Auslösen gefordert. Das kann sowohl von der rufenden als auch von der gerufenen Seite aus erfolgen (first party release). Von der Vermittlung Mit dieser Nachricht wird das Auslösen vom Netz gefordert gleichzeitig der B-Kanal vom Netz getrennt (nicht freigegeben).

und

Release Von der Endeinrichtung — Als Reaktion auf Disconnect kann die Endeinrichtung mit Release den B-Kanal freigeben und die Freigabe der Call Reference einleiten.

159

— —

Ursprungsadresse (Rufnummer des rufenden Teilnehmers) und netzspezifische Dienstmerkmale (z. B. Anrufumleitung)

enthalten. Daneben gibt es Zeichengabenachrichten, die insgesamt optional vorkommen können, z. B. die Informationsnachricht. Mit ihr können z.B. einzelne Ziffern der Teilnehmerrufnummer gesendet werden (wenn die Rufnummer nicht en bloc in der Setup-Nachricht enthalten ist) oder es werden z. B. die während eines Gespräches aufgekommenen Gebühreneinheiten übertragen. 4.3.3

Prozeduren

für Verbindungsauf-

und -abbau

Zum Beschreiben der Protokollabläufe sind vier Fälle herausgegriffen worden, die die Funktionsweise des Schicht-3-Protokolls anschaulich wiedergeben. Auf eine vollständige Beschreibung aller Prozeduren, insbesondere unter Einbeziehen der im ISDN gebotenen Dienstmerkmale muß hier verzichtet werden. Alle Schicht-3-Nachrichten (Zeichengabenachrichten), die von einem Endgerät an die Vermittlungsstelle gesendet werden, werden über gesicherte Schicht-2-Verbindungen (quittierte Informationsübertragung mit I-frames) übertragen. Schicht-3-Nachrichten, die von der Vermittlungsstelle zu einem bestimmten Endgerät gesendet werden, werden ebenfalls über diese gesicherten Schicht-2-Verbindungen übertragen. Schicht-3-Nachrichten, die von der Vermittlungsstelle zu einer Gruppe von Endgeräten gesendet werden (Setup bei ankommendem Ruf), werden über ungesicherte Schicht-2-Verbindungen (unquittierte Informationsübertragung mit Ul-frames) mit Gruppenadresse (Gruppen TEI = 127) übertragen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in der nachfolgenden Beschreibung nur die Schicht-3-Nachrichten dargestellt. Es sollte dem Leser bewußt sein, daß diese Schicht-3-Nachrichten in die Schicht-2Rahmen eingebettet werden, d.h. daß vor dem Aussenden von Zeichengabe-Information durch die Endgeräte die Prozeduren zum Aufbau von Schicht-2-Verbindungen ablaufen. 43.3.1

Verbindungsaufbau

beim Mehrgeräteanschluß (Bild 4-16)

Mit der Setup-Nachricht wird vom Endgerät des A-Teilnehmers der Ursprungsvermittlungsstelle (A-VSt) die Aufforderung zum Verbindungs162

Endgerät

Ursprungs-

vermittlung A rm

Al

_

Ziel-

Endgerät

B1

vermittlung B 1

B2 m

I

SETUP

x- SETUP ACK

x

[

INFO

_\_

[

_L.

INFO

_

__L..SETUP

_L

ALERT | __

___||

ALERT

SETUP |

_ _|__CONN [

Endgerät

u

CONN

\_ ACK

ALERT

___|





_CONN CONN

ACK]|

[ ,

7

_

* Symbol

Bild 4-16:

für

»B-Kanal

REL

REL ACK

]

durchschalten«

Verbindungsaufbau

beim Mehrgeräteanschluß

aufbau zu einem B-Teilnehmer mitgeteilt. Das rufende Endgerät erhält von der Vermittlungsstelle einen B-Kanal in der Setup-Acknowledge-Nachricht zugeteilt. Waren in der Setup-Nachricht keine Wahlziffern enthalten, dann wird beim »Telefondienst« der Wählton im B-Kanal angelegt. Nachfolgende Wählziffern werden in einer oder mehreren Informations-Nachricht(en) an die A-VSt übertragen. Nach Empfang der ersten Informationsnachricht wird der Wählton ggf. wieder abgeschaltet. Waren dagegen in der Setup-Nachricht die erforderlichen Wahlziffern enthalten, so wird kein Wählton angelegt und der B-Kanal mit einer Call-Sent-Nachricht zugeteilt; die Setup-Acknowledge-Nachricht entfällt dann. Auf der gerufenen Seite (B-Teilnehmer) wird allen am Bus des Teilnehmeranschlusses eingesteckten Endgeräten eine Setup-Nachricht (mit UI-Frame und Gruppen-TEI) zugestellt. In der Setup-Nachricht ist ne163

ben dem Dienstindikator (z. B. Telefondienst) ggf. auch die Endgeräteauswahlziffer des zu rufenden Endgerätes enthalten. Jedes der eingesteckten Endgeräte prüft, ob es den Ruf annehmen will und kann. Die folgenden Reaktionen von kompatiblen Endgeräten sind möglich: — — —

Alerting Release Connect

Nachricht wird von freien Endgeräten gesendet. Nachricht wird von besetzten Endgeräten gesendet. Nachricht wird bei unmittelbarer Rufannahme gesendet.

Nicht für den angeforderten Dienst kompatible Endgeräte geben keine Antwort ab. Anmerkung: Vor dem Beantworten wird von den Endgeräten zunächst eine Schicht-2-Verbindung aufgebaut (vgl. Abschnitt 4.2.3.2). Der Empfang der ersten Alerting-Nachricht in der Zielvermittlungsstelle (B-VSt) wird dem rufenden Endgerät mit einer Alerting-Nachricht angezeigt, beim Telefondienst von der B-VSt der Freiton im B-Kanal angelegt und die Rufzeitüberwachung gestartet. Ein gerufenes Endgerät, an dem der Anruf entgegengenommen wird, sendet eine Connect-Nachricht. Mit der Connect-Acknowledge-Nachricht wird dem zuerst antwortenden Endgerät mitgeteilt, daß ihm der Ruf zugewiesen wurde und daß es sich an den B-Kanal anschalten darf. Der B-Kanal wird damit in der Zielvermittlungsstelle durchgeschaltet und der Freiton ggf. abgeschaltet. Die Rufannahme wird dem rufenden Endgerät mit einer ConnectNachricht angezeigt. Damit beginnt im allgemeinen die Gebührenpflicht, die Verbindung ist zur Benutzung durchgeschaltet und die Rufzeitüberwachung abgeschaltet. Ein rufendes Endgerät sendet daraufhin die Connect-Acknowledge-Nachricht. Diese Nachricht ist nur aus Symmetriegründen des Protokolls vorgesehen und löst in der Ursprungsvermittlungsstelle keine Funktionen aus. Automatisch antwortende Endgeräte können anstelle der Alerting-Nachricht auch sofort mit der Connect-Nachricht antworten. Die übrigen Endeinrichtungen, die eine Alerting- oder Connect-Nachricht gesendet haben, den Anruf jedoch nicht zugeteilt bekamen, werden von der Zielvermittlungsstelle individuell mit einer Release-Nachricht ausgelöst. Die betreffenden Endgeräte antworten mit einer Release-Acknowledge-Nachricht, worauf die Zielvermittlungsstelle die Referenznummer (Call Reference, Transaktion) freigibt und die Schicht-2-Verbindung zu diesen Endgeräten abbaut. 164

4.3.3.2

Erfolgloser

Verbindungsaufbau

(Bild 4-17)

Am folgenden Beispiel wird ein erfolgloser Verbindungsaufbau durch Ablauf der Rufzeitüberwachung beschrieben. Der Aufbau erfolgt zunächst wie im Abschnitt 4.3.3.1 beschrieben. Mit dem Empfang der Alerting-Nachricht in der Ursprungsvermittlungsstelle wird die Rufzeitüberwachung (T = 120 s) gestartet. Falls bis zum Ablauf dieser Zeit keine Connect-Nachricht empfangen wurde, wird von der Ursprungsvermittlungsstelle an das rufende Endgerät eine Disconnect-Nachricht übertragen. Das rufende Endgerät antwortet daraufhin mit einer Release-Nachricht, mit der es der Ursprungsvermittlungsstelle die Freigabe des B-Kanals anzeigt. Die Ursprungsvermittlungsstelle gibt daraufhin die Referenznummer (Call Reference, Transaktion) frei und sendet Release Acknowledge an das rufende Endgerät, das seinerseits nun auch die Referenznummer freigibt.

Endgerät UrsprungsA vermittlung A 1 _ SETUP

x.[sETUP_AcK

Zielvermittlung B 7

INFO

_

_ _L

INFO ALERT

_ |.

i ___|.SETup „| ___|LLALERT ]

T DISC

&-

REL

__|REL

* Symbol

9-

__

]

REL

Bild 4-17: Erfolgloser

REL | REL_ACK

&, Symbol

Verbindungsaufbau

_

ACK

__

für »B-Kanal durchschalten«;

SETUP ALERT

-__LREL

ACK

Endgerät B2

x

_

_

Endgerät B1 I 1]

für »B-Kanal trennen«

(Rufzeitüberwachung

in der A-VSt)

165

Mit dem Aussenden der Disconnect-Nachricht an das rufende Endgerät wird auch von der Zielvermittlungsstelle eine Release-Nachricht an alle Endgeräte gesendet, die mit einer Alerting-Nachricht den Anruf beantwortet hatten. Diese Release-Nachrichten werden von den gerufenen Endgeräten mit Release-Acknowledge-Nachrichten beantwortet. Die Schicht-2-Verbindungen werden daraufhin von der Zielvermittlungsstelle abgebaut.

4.3.3.3

Auslösen einer Verbindung (Bild 4-18) Ursprungs-

Endgerät

vermittlung DISC REL REL

&, Symbol

ACK

Ziel-

vermittlung

_

-4-

8 _

Endgerät DISC REL

[

REL

ACK

4

für »B-Kanal trennen«

Bild 4-18: Auslösen einer Verbindung

Das Auslösen einer Verbindung kann zu jeder Zeit von der rufenden oder von der gerufenen Seite her mit einer Disconnect-Nachricht erfolgen. Die Vermittlungsstelle antwortet daraufhin mit einer ReleaseNachricht. Beim Empfang der Release-Nachricht gibt das auslösende Endgerät den B-Kanal und die Referenznummer (Call Reference, Transaktion) frei und quittiert mit einer Release-Acknowledge-Nachricht. In der Vermittlungsstelle wird daraufhin ebenfalls der B-Kanal und die Call Reference freigegeben. Der nicht auslösenden Seite wird von der Vermittlungsstelle die Auslösung des Partners mit einer Disconnect-Nachricht mitgeteilt und der B-Kanal getrennt. Das Endgerät antwortet daraufhin mit einer Release-Nachricht und gibt den B-Kanal frei. Die Vermittlungsstelle wird bei Empfang der Release-Nachricht den B-Kanal und die Call Reference freigeben und dem Endgerät eine Release-Acknowledge-Nachricht zusenden, das bei deren Empfang seinerseits ebenfalls die Referenznummer (Call Reference) freigibt.

166

4.3.3.4

Dienstwechsel mit Endgerätewechsel Verbindung

während einer

Der während einer bestehenden Verbindung vom Teilnehmer gewünschte Wechsel des Dienstes bei gleichzeitigem Wechsel des benutzten Endgerätes ist ein typisches Dienstmerkmal, das nur im ISDN möglich ist und ein leistungsfähiges Zeichengabeverfahren voraussetzt. Ein solcher Dienstwechsel mit Endgerätewechsel kann z.B. aus einer bestehenden Telefonverbindung gewünscht werden, um ein Dokument über ein Faksimile-Gerät zum Partner zu übertragen und um dann anschließend wieder in die Telefonverbindung zurückzuwechseln (siehe Bild 4-19). Der rend laßt den

Dienstwechsel vom Telefondienst auf den Telefaxdienst kann wäheiner bestehenden Verbindung vom A- oder B-Teilnehmer veranwerden. Im Bild 4-19 veranlaßt der Teilnehmer an seinem Telefon Dienstwechsel durch Tastendruck.

Das Telefon wird daraufhin die Facility-Nachricht mit den Nachrichtenelementen »Dienstwechsel auf Faksimile« aussenden. Nach einer Prüfung durch die Vermittlungsstelle A, ob der Teilnehmer die Berechtigung für den Dienst »Faksimile« hat, wird eine Setup-Nachricht mit der entsprechenden Dienstkennung an den A-Teilnehmer gesendet. Das Faksimile-Endgerät wird den Ruf mit dem Aussenden einer ConnectNachricht entgegennehmen. Die Vermittlungsstelle des A-Teilnehmers wird nun das Telefon durch Senden einer Disconnect-Nachricht abschalten und nach Erhalt einer Detach-Nachricht den gewünschten Dienstwechsel zur Vermittlungsstelle des B-Teilnehmers signalisieren. Die Detach-Nachricht besagt, daß sich das Telefon vorübergehend vom B-Kanal getrennt hat, diesen jedoch nach beendeter Faksimile-Übertragung wieder beansprucht (Rückwechsel). Zum B-Teilnehmer wird nun nach positiver Berechtigungsprüfung ebenfalls eine Setup-Nachricht gesandt und vom Faksimilegerät durch eine Connect-Nachricht beantwortet. Auf der Seite des B-Teilnehmers wiederholt sich nun das Abschalten des Telefons in entsprechender Weise (Detach-Nachricht). Die Faksimilegeräte beider Teilnehmer erhalten nun eine ConnectAcknowledge-Nachricht, mit der sie sich an den jeweiligen B-Kanal anschalten, Dem A-Teilnehmer wird der veranlaßte Dienstwechsel durch Aussenden einer Facility-Acknowledge-Nachricht zum Telefon positiv quit167

A - Teilnehmer Telefon

Faksimile

—_—_

a

—__

Vermittlungsstellen A

FAC

ALERT

ı CONN

Der"

1

1

SETUP r-

ALERT | }

T

ı

INFO

I

r

CONN

I

FACACK

y.[gONNACK .

T

!

bestehende

b

DISC

re]! ®

Disc „| _

ı [eonnacK| „

Faksimile-Verbindung

Disc

„BEL

|RELACK

„|.

s

| [RELACK

1

U

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bestehende Telefonverbindung

U

U

CONNacd.

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1 Falls das Telefon mit RELEASE antwortet, erfolgt kein Rückwechsel. für »B-Kanal durchschalten«; &, Symbol für »B-Kanal trennen«

Bild 4-19a, b: Dienstwechsel mit Gerätewechsel. a) Wechsel vom Telefondienst auf den Telefaxdienst b) Rückwechsel auf den Telefaxdienst

168



.

INFO

$|

Telefon



SETUP | |

ı

DISC

Faksimile

T

.

B- Teilnehmer

B

mn fa bestehende Telefonverbindung

UL *, Symbol

tiert. Ist aus irgendwelchen Gründen ein Dienstwechsel nicht möglich (z. B. durch fehlende Berechtigung zum Dienst »Faksimile«), so erhält der A-Teilnehmer als negative Quittung eine Facility-Reject-Nachricht mit dem Grund für die Zurückweisung. Nach beendeter Faksimile-Übertragung sendet das Faksimile-Endgerät eine Disconnect-Nachricht und wird selbst in bekannter Weise ausgelöst. Da die ursprüngliche Call Reference zum Telefon noch besteht, wird nun automatisch wieder die Verbindung zum Telefon durch Aussenden einer Connect-Acknowledge-Nachricht hergestellt. Wurde jedoch zwischenzeitlich die Verbindung mit dem Telefon durch den A- oder B-Teilnehmer endgültig ausgelöst (durch Senden einer Disconnect-Nachricht), so wird die Verbindung beendet, eine normale Auslösung findet statt.

4.4

Zukünftige Erweiterbarkeit des D-Kanal-Protokolls

Das D-Kanal-Protokoll ist von seinem inneren Aufbau her darauf eingerichtet, für künftige Anforderungen von neuen Diensten und neuen Dienstrmerkmalen erweitert zu werden. Hierbei muß zwischen Erweiterungen des Nachrichtenübermittlungsmechanismus (Schicht 2), Erweiterungen der Kennzeichengabe (Schicht 3) und Erweiterungen um andere Protokolle (Schicht-3-Protokolle) unterschieden werden.

4.4.1

Erweiterungen

der Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls

Durch Implementierung von neuen Funktionen in die Schicht 2 kann diese z. B. für paketorientierte Datenübertragung genutzt werden. Sie erhält dann einen besonderen Zugriffspunkt (Service Access Point) mit einem eigenen SAPI, über den diese Funktionen von der Schicht 3 angefordert werden können.

4.4.2

Erweiterungen

der Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls

Das derzeit definierte Protokoll für leitungsvermittelte Verbindungen kann durch Hinzufügen von weiteren Nachrichtenelementen zukünftigen Forderungen entsprechend angepaßt werden. Beispielhaft sei hier die fortschreitende Standardisierung von Dienstmerkmalen genannt.

169

Durch unterschiedliche Protokolldiskriminatoren kann aber auch ein völlig neues Protokoll auf der Schicht 2 aufgesetzt werden. Denkbare Anwendung dieses Mechanismus wären etwa herstellerspezifische Protokolle für die Verwendung in ISDN-Telekommunikationsanlagen oder die Steuerung von verteilvermittelten Diensten (Fernseh- und Tonprogrammabruf). Dieser Mechanismus wird zur Zeit für den Austausch von Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Nachrichten im international standardisierten Protokoll verwendet. Auch der Mechanismus der Codesatz-Umschaltung erhöht die Flexibilität des D-Kanal-Protokolls und erlaubt es, innerhalb eines Protokolls neue Nachrichtenelemente zu definieren. Von diesem Mechanismus wird auch im D-Kanal-Protokoll der DBP Gebrauch gemacht. So werden Nachrichtenelemente, die zum Steuern von Dienstmerkmalen für ISDN-Telekommunikationsanlagen dienen, die aber im öffentlichen ISDN nicht vorkommen (z. B. Verbindungsübergabe an einen anderen Anschluß), mit dem Codesatz 7 codiert. Mit dieser Maßnahme wird erreicht, daß Endgeräte des öffentlichen ISDN auch innerhalb von ISDN-Ielekommunikationsanlagen und diejenigen, die speziell für die ISDN-Telekommunikationsanlagen entwickelt wurden, auch am öffentlichen ISDN eingesetzt werden können. Zusamrnenfassend kann festgestellt werden, daß mit dem D-Kanal-Protokoll der Grundstein für ein äußerst leistungsfähiges Protokoll gelegt wurde. Seine — gewiß nicht einfache — Implementierung im ISDN und in den ISDN-Endeinrichtungen (Endgeräte und ISDNTelekommunikationsanlagen) verspricht jedoch, für die Telekommunikation der Zukunft gerüstet zu sein. 4.4.3

Einführung

des europäischen D-Kanal-Protokolls

Von Seiten der Europäischen Gemeinschaft (EG) wird der Öffnung der nationalen Fernmeldemärkte eine außerordentliche Bedeutung beigemessen. Nur so kann sich ein europaweiter Wettbewerb entwickeln und zum Nutzen der Netzbetreiber und der Kunden zu kostengünstigen Telekommunikationsdiensten führen. Eine Öffnung der nationalen Fernmeldemärkte und damit das Schaffen eines einheitlichen europäischen Marktes ist aber nur möglich, wenn die Bedingungen in den verschiedenen Ländern vereinheitlicht werden. Dies wiederum kann nur durch eine europaweite Standardisierung erreicht werden. Ist erst einmal ein europäischer Standard (oder gar ein Weltstandard) erreicht, so ist damit auch die Möglichkeit gegeben, daß Endgeräte in

170

jedem Land eingesetzt werden können. So könnte z. B. der Handelsreisende mit seinem portablen Computer von jedem beliebigen Ort aus — sei es in seinem Büro, in einer Filiale, beim Kunden oder im Hotel — mit seiner Zentrale in Verbindung treten und Bestellungen weiterleiten, Vertragstexte abrufen oder Angebote erstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Fernmeldeverwaltungen bzw. die Betriebsgesellschaften der Bundesrepublik Deutschland, Frankreichs, Großbritanniens und Italiens im November ’87 beschlossen, alles in ihrer Macht stehende daranzusetzen, um auf der Basis des CCITT Blaubuches und den Anforderungen der Phase 2 der Ratsempfehlung der EG bis Ende 1989 das D-Kanal-Protokoll zu spezifizieren, das dann sowohl in die CEPT und in den CCITT eingebracht als auch in den nationalen Netzen der Länder implementiert werden soll. Mit dem Umsetzen dieses Zieles würde die internationale Zusammenarbeit einen großen Erfolg zeigen und erstmals würde Wirklichkeit, wovon Kunden, Politiker und Ingenieure lange träumen: — — —

Internationale Portabilität der Endgeräte, Öffnung der Märkte und Wettbewerb, kostengünstige Endgeräte und kostengünstige tionsdienste.

4.4.3.1

Telekommunika-

D-Kanal-Protokoll nach der FTZ-Richtlinie ITR6

Bedingt durch die frühe Absicht der DBP, mit der Digitalisierung des Telefonnetzes einhergehend die Prinzipien des ISDN zu berücksichtigen und nach einer Erprobung im Netz bereits 1988 Dienste im ISDN anzubieten, wurden umfassende Spezifikationen aller für das ISDN notwendigen Komponenten sowie die netzplanerischen Regelungen erarbeitet. Durch diese Arbeiten, die gemeinsam mit der Fernmeldeindustrie durchgeführt wurden, hat die DBP und die Industrie weltweit einen erheblichen technologischen Vorsprung und Erfahrungsvorsprung erarbeitet. Parallel dazu wurden die Standardisierungsarbeiten in CCITT/CEPT durch entsprechende Beitragsarbeit stimuliert und konnten in weiten Teilen im Sinne der nationalen Vorarbeiten beeinflußt werden. Aufbauend auf den CCITT-Arbeiten (Stand November ’83) wurde 1984 mit dem Erarbeiten der FTZ-Richtlinie 1 R6 für das ISDN-Pilotprojekt der Grundstein für die heutige nationale FTZ-Richtlinie 1 TR6 für die ISDN-Serie gelegt. Ziel war es seinerzeit, zwischen ISDN-Pilotprojekt und ISDN-Serie möglichst keinen Unterschied zu haben. 171

1985/86 wurde die Richtlinie überarbeitet und dem inzwischen erreichten internationalen Stand des CCITT/CEPT soweit angepaßt, daß ein späterer Übergang auf das D-Kanal-Protokoll nach CCITT/CEPT ermöglicht wird. Der heutige Stand stellt sich wie folgt dar: Die Schicht 2 nach der FTZ-Richtlinie 1 TR6 ist, obwohl nicht in allen Details identisch, voll kompatibel zu den Festlegungen der CCITT/ CEPT-Empfehlungen. Abweichungen betreffen einzelne Systemparameter (z. B. Überwachungszeitgeber, Wiederholzähler), die jedoch keinen Einfluß auf die Kompatibilität haben. Die Schicht 3 nach der FTZ-Richtlinie 1 TR6 ist wesentlich umfassender als die CCITT/CEPT-Empfehlungen, insbesondere durch die Berücksichtigung einer Vielzahl von Dienstmerkmalen. Sie weist damit eine Vollständigkeit aus, die jedem internationalen Vergleich standhält. Es gibt z. Z. weder andere nationale Protokolle noch CCITT/CEPTProtokolle, die so weit entwickelt sind. Die Kehrseite ist jedoch, daß die Schicht 3 der FTZ-Richtlinie 1 TR6 nicht mehr kompatibel ist mit dem inzwischen erarbeiteten Stand im CCITT oder in der CEPT, d.h. Endgeräte mit einem D-Kanal-Protokoll (Schicht 3) nach CCITT/CEPT können (noch) nicht am ISDN der DBP betrieben werden und umgekehrt können Endgeräte für das ISDN der DBP nicht an Netzen betrieben werden, die das CCITT/CEPT-Protokoll implementiert haben. Daß der von der DBP gewählte Weg, die ISDN-Serie mit der nationalen Richtlinie dennoch zu beginnen, richtig war, wird aus dem nachfolgenden Abschnitt deutlich. Im übrigen sei angemerkt, daß auch Großbritannien mit seinem derzeitigen ISDN (IDA = Integrated Digital Access), Japan mit seinem ISDN (INS = Integrated Network System) noch keine CCITT-Protokolle verwenden, und daß auch Frankreich in seinern geplanten ISDN (RENAN) noch eine nationale Spezifikation verwendet. 4.4.3.2

Das D-Kanal-Protokoll nach den CCITT/CEPT. Empfehlungen

Im Bereich des CCITT wie folgt dar:

und der CEPT

stellt sich die Situation derzeit

Die Arbeiten an der Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls sind abgeschlossen, die entsprechenden Empfehlungen sind im beschleunigten Verfahren verabschiedet worden. 172

Für die Schicht 3 existieren im CCITT zur Zeit nur die Prozeduren zum Steuern des Verbindungsauf- und -abbaus sowie zum Ansteuern von Paketvermittlungsknoten. Die Arbeiten für die Spezifikation von Dienstmerkmalen haben begonnen. Von seiten der Studienkommission Il (zuständig für Dienste) und der Studienkommission XVIII (zuständig für digitale Netze und das ISDN) sind zwar die Aussichten gut, daß ca. 19 Dienstmerkmale als Beschreibung in das Blaubuch aufgenommen werden können, es sind jedoch erst ca. 5 Dienstmerkmale von der Studienkommission XI (zuständig für Zeichengabe und Vermittlungstechnik) für das D-Kanal-Protokoll spezifiziert worden. Es ist heute sehr fraglich, wieviele davon in das Blaubuch aufgenommen werden können, und wenn sie aufgenommen werden, wie stabil diese dann sind. In der CEPT ist die Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls weiter fortgeschritten als im CCITT. Hier sind die für die Phase 1 der Ratsempfehlung der EG (GAP!'-Report) festgelegten Dienstmerkmale erarbeitet und in der Empfehlung T-SPS 46-30 niedergelegt. Es ist beabsichtigt, nach dem Erscheinen des CCITT-Blaubuches diese Empfehlung zu überarbeiten und die Dienste und Dienstmerkmale sowohl der Phase 1 als auch der Phase 2 des GAP-Reports einzuarbeiten, sofern diese vom CCITT noch nicht fertiggestellt sind. Die vier Verwaltungen (D, F, GB und I) sind übereingekommen, ein international kompatibles D-Kanal-Protokoll mit der Phase 2 im jeweiligen nationalen Netz zu implementieren und auf dieser Basis die Portabilität der Endgeräte zu gewährleisten. Alle nachfolgenden Erweiterungen des D-Kanal-Protokolls werden dann kompatibel zu halten sein. Durch diese Situation im internationalen Bereich hat sich die von der DBP getroffene Entscheidung, zunächst mit dem nationalen Protokoll, das reich an Dienstmerkmalen ist, zu beginnen, als richtig herausgestellt. 4.4.3.3

Einführungsstrategie für das internationale D-Kanal-Protokoll im Netz der Deutschen Bundespost

So richtig die Entscheidung auch war, zugunsten einer frühen ISDNEinführung eine nationale Protokollvariante vorzusehen, so muß dennoch zu irgendeinem Zeitpunkt diese Version zugunsten eines interna' GAP = Group d’Analyse et Prevision, von der Europäischen eingesetzte Analyse- und Vorhersagegruppe

Gemeinschaft

173

tionalen Standards aufgegeben werden. Es wäre längerfristig wirtschaftlich nicht vertretbar, stets mehrere Protokolle weiterzupflegen. Von der DBP ist daher eine Strategie erarbeitet worden, die einen möglichst reibungslosen Übergang auf das internationale D-Kanal-Protokoll gewährleistet. Hierbei sind insbesondere Randbedingungen

zu beachten,

wie



das Weiterbenutzen der bisherigen Endeinrichtungen mit D-Kanal-Protokoll nach der FTZ-Richtlinie 1 TR6 — am gleichen Anschluß -, — die Zusammenarbeit von Endgeräten mit unterschiedlichen D-Kanal-Protokollen und — die Begrenzung auf nicht mehr als zwei D-Kanal-Protokollvarianten im Netz der DBP. Für das Netz lassen sich daher die folgenden Forderungen

ableiten:

a) Die Teilnehmervermittlungsstelle (TVSt) muß bi-lingual sein, d.h. am ISDN-Basisanschluß muß sie sowohl das D-Kanal-Protokoll nach der FTZ-Richtlinie 1 TR6 als auch das nach CCITT/CEPT unterstützen.

b) Für den Primärmultiplexanschluß, der nur in einer Punkt-zuPunkt-Konfiguration betrieben werden kann und an den in der Regel eine Telekommunikationsanlage oder eine EDV-Anlage angeschlossen wird, genügt es, das entsprechende D-Kanal-Protokoll bei der Einrichtung des Anschlusses auszuwählen. c) In jeder TVSt muß eine Umsetzung vom D-Kanal-Protokoll nach FTZ-Richtlinie 1TR6 in das D-Kanal-Protokoll nach CCITT/ CEPT und umgekehrt erfolgen, damit verschiedene Endgeräte zusammenarbeiten können. d) Bei abgehenden Verbindungen legt das Endgerät implizit durch das Aussenden der ersten (Setup) Nachricht fest, mit welchem Protokoll es arbeitet. Ein Wechsel im Verlauf einer Verbindung ist nicht erforderlich. e) Bei ankommenden Verbindungen muß die TVSt beim Basisanschluß die erste (Setup) Nachricht in beiden Protokollen aussenden, weil sie die angeschlossene Endgerätepopulation nicht kennt. Mit dem Empfang der ersten Antwort vom (von den) Endgerät(en) wird wie bei d) implizit das zu verwendende Protokoll festgelegt. Für den Übergang vom D-Kanal-Protokoll nach der FTZ-Richtlinie 1 TR6 auf das D-Kanal-Protokoll nach CCITT/CEPT sind verschiedene Alternativen denkbar, die nachfolgend beschrieben und bewertet werden.

174

Alternative I: Schnelles Einführen des CCITT/CEPT-Protokolls bei gleichzeitigem Weiterentwickeln des Protokolls nach der FTZ-Richtlinie 1 TR6. Alternative 2: Schnelles Einführen des CCITT/CEPT-Protokolls bei gleichzeitigem Einfrieren des derzeitigen Standes (Sommer 88) des Protokolls nach

1 TR6.

Alternative 3: Ersetzen des Protokolls nach 1 TR6 gegen das CCITT/CEPT-Protokoll im Zuge der Baumaßnahmen ab ca. 1991/92. Alternative 4: Einführen des CCITT/CEPT-Protokolls zusätzlich zum Protokoll nach 1 TR6, sobald dies den gleichen Umfang an Dienstmerkmalen aufweist. Alternative 35: Einführen des CCITT/CEPT-Protokolls zusätzlich zum Protokoll nach 1 TR6 und Erweitern um national festgelegte Dienstmerkmale. Die Alternative 3 scheidet aus, weil bei ihr eine Vielzahl von Endgeräten nach der Umstellung nicht mehr weiterbetrieben werden kann bzw. aufwendige Protokollkonverter beim Teilnehmer installiert werden müssen.

Die Alternative 5 schafft wieder eine (andere) nationale Protokollvariante und scheidet wegen erneut zu erwartender Inkompatibilität mit späteren, internationalen Festlegungen ebenfalls aus. Die Alternative 4 wurde lange Zeit verfolgt, in der Annahme, daß ein internationales Protokoll spätestens Anfang der 90er Jahre sowohl ausreichend stabil ist als auch eine große Zahl von Dienstmerkmalen enthalten würde. Nach dem jetzigen Kenntnisstand ist jedoch abzusehen, daß eine solche Annahme nicht mehr realistisch ist. Nach der Überarbeitung der FTZ-Richtlinie 1 TR6 im Frühjahr ’87 ist die Differenz im Leistungsumfang eher größer als kleiner geworden. Ohne Ansehen zu verlieren und ohne sich dem Vorwurf der »Marktabschottung« durch die EG auszusetzen, kann jedoch die Einführung des internationalen Protokolls nicht beliebig hinausgezögert werden. Diese Alternative scheidet daher ebenfalls aus. Die Alternative 1 hat den Vorteil, daß die Dienstmerkmale gemäß FTZ-Richtlinie 1 TR6 unabhängig von der internationalen Standardi175

sierung weiterentwickelt und die Attraktivität des ISDN erhöht werden kann. Sie hat aber den erheblichen Nachteil, daß sich die verfügbaren Entwicklungskapazitäten sowohl bei der DBP als auch bei der Fernmeldeindustrie auf die Weiterentwicklung von zwei Protokollvarianten aufteilen und nie eine Ruhe im Netz eintritt. Auch diese Variante wurde daher verworfen. Es bleibt schließlich die Alternative 2 übrig, die den Nachteil von Alternative 1 vermeidet. Sie beinhaltet aber den Nachteil, daß sich ab ca. 1990/91 nationale Wünsche zum Erweitern des Umfanges von Dienstmerkmalen nur im Rahmen der international verfügbaren Protokolle realisieren lassen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil dieser Alternative ist aber, daß das Protokoll nach 1 TR6 stabilisiert werden kann und eine gewisse Ruhe eintritt. Die DBP hat sich denn auch für diese Alternative entschieden, nämlich das D-Kanal-Protokoll nach der FTZ-Richtlinie 1 TR6 einzufrieren und allenfalls noch in Ausnahmefällen für besonders »lukrative« Dinge (z. B. eine Dienstkennung für einen neuen Dienst) eine Erweiterung vorzunehmen. Es werden nun alle Anstrengungen unternommen, das europäische D-Kanal-Protokoll bis Ende 1989 endgültig festzuschreiben, um es dann ab etwa 1991/92 im ISDN der DBP zu implementieren.

4.5 4.5.1

ISDN-Zeichengabe

zwischen den Vermittlungsstellen

Allgemeines

Nachdem in den vorhergehenden Abschnitten das Zeichengabeverfahren auf der Teilnehmeranschlußleitung beschrieben wurde, soll nun das entsprechende Zeichengabeverfahren zwischen den Vermittlungsstellen vorgestellt werden. 45.11

Gründe für die Einführung der Zentralkanal-Zeichengabe

Im Gegensatz zum D-Kanal-Protokoll, das durch die fortschreitende Dienstintegration im ISDN geboren wurde, sind die Tendenzen zu einem leistungsfähigen und flexiblen Zeichengabesystem zwischen den Vermittlungsstellen des nationalen und internationalen Netzes schon länger zu beobachten. Dieser Trend nach leistungsfähigen Zeichengabesystemen wurde wesentlich geprägt durch die Weiterentwicklung in der Vermittlungstech176

nik. Mit dem Übergang von direkt gesteuerten Vermittlungssysternen über teilzentralisierte (Register-)Systeme hin zu SPC-Vermittlungssystemen (SPC = Stored Program Controlled, programmgesteuert) vollzog sich ein entsprechender Wandel — mindestens im internationalen Bereich — von leitungsindividueller Zeichengabe (Impulskennzeichen, Mehrfrequenz-Zeichengabe) zu Zentralkanal-Zeichengabeverfahren. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt, daß eine Vermittlungseinrichtung von einem Prozeßrechner gesteuert wird, ist es nicht mehr sinnvoll, jeden Sprechkreis mit einem individuellen Steuerkanal zu versehen, der dann in jeder Vermittlungseinrichtung mit einigem Aufwand dem Prozeßrechner zugeführt werden muß. Naheliegend war die Idee, die Prozeßrechner verschiedener Vermittlungsstellen unmittelbar über einen Datenkanal miteinander zu verbinden und die Steuerzeichen zwischen Vermittlungsstellen von Prozeßrechner zu Prozeßrechner direkt zu übermitteln. Der Gedanke, all die sprechkreisbezogenen Zeichengabeeinrichtungen (mit einer Vielzahl von Übertragungen, wie TF-Übertragungen, Wechselstromübertragungen, Kennzeichenumsetzer usw.) zukünftig einsparen zu können, war verlockend. Zur Verwirklichung dieses Gedankens galt es zunächst, ein Hindernis auszuräumen;

die Prozeßrechner

verschiedener

Systeme

hatten

nicht

die gleiche »Sprache«. Um dieses Hindernis auszuräumen, um gleichzeitig der sich abzeichnenden Digitalisierung gerecht zu werden und den durch immer neue Dienstmerkmale steigenden Bedarf an Steuerzeichen zu decken, hat die Studienkommission XI des CCITT 1973-76 begonnen, ein neues Zeichengabesystem für digitale Netze — mit und ohne Dienstintegration — zu spezifizieren. Ziel des CCITT wickeln,

— —

war es, ein Zentralkanal-Zeichengabesystem

zu ent-

das

national und international einsetzbar ist, für die Zusammenarbeit mit rechnergesteuerten Systemen optimiert ist,

— — — — —

geeignet ist für den Einsatz auf digitalen Leitungen mit einer Bitrate von 64 kbit/s geeignet ist, für verschiedene Dienste in verschiedenen Netzen geeignet ist, für eine zukünftige Dienstintegration in einem ISDN vorbereitet ist, die Einführung neuer Dienstmerkmale ohne Schwierigkeiten erlaubt und den fortschreitenden Technologiewandel nutzen kann. 177

Das nach diesen Prämissen entwickelte Zentralkanal-Zeichengabesystem Nr. 7 wurde für den Einsatz auf 64-kbit/s-Übertragungswegen üblicher Qualität entwickelt, kann aber auch auf 4,8-kbit/s-Leitungen eingesetzt werden. Um den o. g. Forderungen gerecht zu werden, wurde eine Architektur gewählt, die einen für alle Anwendungen gemeinsamen »Nachrichtentransferteil« (Message Transfer Part, MTP) aufweist und den Einsatz von unterschiedlichen »Anwenderteilen«, z.B. Anwenderteil für Telefonie (Telephone User Part, TUP), Anwenderteil für leitungsvermittelnde Datennetze (Data User Part, DUP) zuläßt. Für die Anwendung im ISDN wurde der ISDN-Anwenderteil (ISDN UP) spezifiziert. 4.5.12

Das CCITT-Zeichengabesystem Nr.

Die in den CCITT-Empfehlungen Q.701...Q.707 Q.711...Q.714 Q.721...Q.725 Q.761...Q.764

(Rotbuch

7 im nationalen Netz 1984)

für den Nachrichtentransferteil (MTP), für einen End-zu-End-Transportfunktionsteil

(SCCP)',

für den Anwenderteil für Telefonie (TUP) und für den ISDN-Anwenderteil einschl. Telefonie

(ISDN UP)

international standardisierten Protokolle wurden in die nationale Richtlinie (FTZ-Richtlinie »Anwendungsspezifikation für das CCITTZeichengabesystem Nr. 7 im nationalen Netz der Deutschen Bundespost«, 1 TR7) übernommen. Hierbei wurden von möglichen Optionen diejenigen ausgewählt, die für das Netz der DBP zutreffen. Ähnlich wie beim D-Kanal-Protokoll in der Schicht 3 mußten auch im ISDNAnwenderteil (ISDN UP) zusätzliche Festlegungen getroffen werden, da international noch nicht alle Dienstmerkmale und ihre Zeichengabenachrichtenflüsse spezifiziert sind.

4.5.2

Funktionen

des CCITT-Zeichengabesystems

Nr, 7

Entsprechend der gestellten Aufgaben weist das CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 für ISDN die folgenden Funktionen auf:

' SCCP, Signalling Connection Control Part, eine Funktion, die u.a. den End-zu-End-Zeichengabetransport ermöglicht. In der FTZ-Richtlinie 1 TR7 wird dieser Teil als »Iransportfunktionsteil« (TF) bezeichnet.

178

(i)

abschnittweises Übertragen von Zeichengabenachrichten zwischen den beteiligten Vermittlungsstellen über zentrale Zeichenkanäle (ZZK), Überwachung und Steuerung des durch die zentralen Zeichenkanäle gebildeten Zeichengabenetzes, Management, z.B. Fehlerlokalisierung, Ersatzschaltung von defekten Zeichengabestrecken, Umleitung von Zeichengabenachrichten usw., Ende-zu-Ende-Zeichengabe, d.h. Austausch von Zeichengabenachrichten zwischen Ursprungs- und Zielvermittlungsstelle für die Abwicklung von Dienstmerkmalen des ISDN und Bereitstellen der für die Anwendung (hier ISDN) notwendigen Menge der Zeichengabenachrichten und der zugehörigen Prozeduren.

(ii)

(iii)

(iv)

Die Funktionen zu (i) und (ii) sind im Nachrichtentransferteil (MTP), die Funktionen zu (iii) im Transportfunktionsteil (TF), einer Untermenge des SCCP (Signalling Connection Control Part), und die Funktion zu (iv) im ISDN-Anwenderteil (ISDN UP) realisiert. Die funktionale Gliederung des CCITT-Zeichengabesystems Nr. 7 ist im Bild 4-20 dargestellt. Im Bild 4-21 ist die noch sehr abstrakte Darstellung in einem realen System zwischen zwei Vermittlungsstellen dargestellt.

P’weitere 1

LS weitere 1

| Anwender- I

I Anwender-|

_tie_r

ISDN

1_kle_J Nachrichte transterteil

UP

Vermittlungsstelle

MTP

A

TF

=

ISDN UP

Vermittlungsstelle

B

* Nimmt eine Sonderstellung im Zeichengabesystem Nr. 7 ein. MTP, Nachrichtentransferteil; 7F, Transportfunktionsteil; /SDN UP, ISDN-Anwenderteil Bild 4-20: Funktionale Gruppierung des CCITT-Zeichengabesystems Nr.

7

Beide Darstellungen sind jedoch noch nicht detailliert genug, um die Funktionsweise des Zeichengabesystems Nr. 7 zu beschreiben. Diesem Nachteil kann durch das bereits bekannte 7-Schichtenmodell oder OSI-Modell abgeholfen werden. 179

zur VStC

Vermittlung

PR



Nu

I)

|

Vermittlung

A

:

Nutzkanäle

|

Steuerung Va

In mon

7 | ISDN UP !

I

\

Steuerung

TF

N

MT,

derteil

ZZK N

MTP

Nachrichtentransferteil;

MTP

LO

7F, Transportfunktionsteil; ISDN

Bild 4-21: Eingliederung des ZZK

4.5.3

LLLLLL.

N

TFi



64 kbit/s nn

N

ISDN UP

zur VStC

/ ww

UP, ISDN-Anwen-

in die Vermittlungsstellen

Das CCITT-Zeichengabesystem

Nr. 7 im Schichtenmodell

Bei der Darstellung im Schichtenmodell ist zu beachten, daß die Grundlagen des CCITT-Zeichengabesystems Nr. 7 zu einem Zeitpunkt entwickelt wurden, zu dem auch gerade die internationale Diskussion um das OSI-Modell begann. So ist es nicht verwunderlich, wenn die Architektur des Zeichengabesystems Nr. 7 nicht ideal dem OSI-Modell angepaßt ist. Dies ist um so mehr zu verstehen, wenn man bedenkt, daß das OSI-Modell für offene Datenkommunikation, nicht jedoch für eine spezielle Untermenge davon, die Zeichengabe innerhalb des Kommunikationssysterns, entwickelt wurde. Dennoch ist es sehr hilfreich, die einzelnen Funktionen des ZZK den schon bekannten Schichten zuzuweisen. Der Versuch, dennoch den ZZK funktionsgerecht im Schichtenmodell darzustellen, ist im Bild 4-22 gemacht worden. 4.5.3.1

Nachrichtentransferteil (MTP

Schicht 1)

In Schicht 1 des Nachrichtentransferteils, MTP, sind die physikalischen, elektrischen und funktionalen Eigenschaften des Zeichengabe-

180

ISDN-Zeichengabe -— Ansteuerung der Vermittlungsprozesse — Nachrichtenbehandlung



Kennung des Anwenderteils

ISDN-Anwenderteil (Schicht 4/(5))

End-zu-End-Transport — Auf- und Abbau von | End-zu-End-Zeichen- | gabe-Verbindung - Kennung des Anwenderleils

Transportfunktionsteil (Schicht 4)

Zeichengabenetz — Netzmanagement - Nachrichtenverleilung — Nachrichtenleitweglenkung

Nachrichlentransterteil (Schicht 3)

Zeichengabestrecke — gesicherte Zeichenübermittlung - Rahmensynchronisation

Nachrichtentransferteil (Schicht 2)

Zeichengabekanal — Zugriff über Koppelnetz -

physikalische

Bitübertragung

Bild 4-22: Darstellung der ZZK-Funktionen

Nachrichtentransferteil (Schicht 1)

im Schichtenmodell

kanals (Signalling Data Link) sowie der Zugriff auf diesen Kanal beschrieben. Es werden normale 64-kbit/s-Kanäle, wie sie auch zur Übertragung von PCM-codierter Sprache benutzt werden, als Zeichengabekanäle verwendet. Die Zeichengabekanäle werden über das normale Koppelnetz der Vermittlungsstellen angesteuert, wodurch sich eine einfache Möglichkeit der Ersatzschaltung bietet. Beim Anschluß von DSV-2-Leitungen (2048-kbit/s-Digitalsignal-Verbindungsleitungen) wird gemäß CCITT-Empfehlung Q.702 als Zeichengabekanal der 16. Zeitschlitz verwendet. Auf eine detaillierte Beschreibung des Zeichengabekanals wird hier verzichtet, weil keinerlei Besonderheiten bestehen und die Technik der digitalen Übertragungssysteme als bekannt vorausgesetzt werden kann.

181

4.5.3.2

Nachrichtentransferteil (MTPR

Schicht 2)

Schicht 2 des Nachrichtentransferteils (MTP) beschreibt die Funktionen und Prozeduren zur abschnittweisen Übermittlung von Zeichengabenachrichten auf einem Zeichengabekanal. Die Schicht-2-Funktionen zusammen mit der Schicht 1 bilden sozusagen die Übermittlungsstrecke oder Zeichengabestrecke (Signalling Link) für den zuverlässigen Transport der Zeichengabenachrichten zwischen zwei Punkten. Eine Zeichengabenachricht, die von einer höheren Schicht geliefert wird, wird in Rahmen variabler Länge übermittelt. Diese Rahmen heißen im CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 Zeicheneinheiten (Signal Units). Wie im D-Kanal-Protokoll die Schicht-2-Rahmen, so enthalten auch die Zeicheneinheiten des ZZK neben der zu übertragenden Zeichengabenachricht Steuerinformationen, um eine sichere Übertragung zu gewährleisten. Zu den von Schicht 2 auszuführenden — —

— —



Funktionen gehören:

Trennen der Zeicheneinheiten (Signal Units) durch Flaggen (Flags), Gewährleisten der Transparenz durch gesteuertes Einfügen von »0« nach fünf aufeinanderfolgenden »1«-Bits durch den Sender und Entfernen dieser »0«-Bits durch den Empfänger (Zero Insertion), Fehlererkennung durch Prüfzeichen in jeder Zeicheneinheit, Fehlerkorrektur durch Wiederholen der Übertragung und Sicherung der Reihenfolge der übermittelten Zeicheneinheiten durch laufende Numerierung und Quittungsgabe und Fehlerratenüberwachung.

Die Funktionen und Prozeduren der Schicht 2 des Nachrichtentransferteils MTP sind im Abschnitt 4.6 beschrieben. 4.5.3.3

Nachrichtentransferteil (MTP

Schicht 3)

Die Schicht 3 des Nachrichtentransferteils MTP beschreibt im Prinzip jene Funktionen, die unabhängig von einzelnen Zeichengabestrecken für alle gemeinsam vorhanden sind. Sie fallen in zwei Kategorien: a) Behandeln einer Zeichengabenachricht derart, daß sie dem richtigen Anwenderteil übergeben wird (Verteilen von Zeichengabenachrichten auf den jeweiligen Anwenderteil) oder über eine andere Zeichengabestrecke weitergeleitet wird (Leitweglenkung für Zeichengabenachrichten) und 182

b) Zeichengabenetz-Management-Funktionen, d.h. Funktionen, die den Zustand von Zeichengabekanälen, Zeichengabestrecken usw. erfassen und daraus die jeweils günstigste Konfiguration des Zeichengabenetzes festlegen (z.B. Ersatzschaltung von Zeichengabestrecken veranlassen, Änderung der Zeichengabe-Leitweglenkung durchführen, Zeichengabestrecken wieder in Betrieb nehmen etc.). Die Funktionen und Prozeduren der Schicht 3 des Nachrichtentransferteils sind im Abschnitt 4.7 beschrieben. 4.5.3.4

Transportfunktionsteil (TE

Schicht 4)

Der Transportfunktionsteil (TF) der Schicht 4 dient dem ISDN-Anwenderteil zum Auf- und Abbau von »logischen« Zeichengabeverbindungen zwischen den Endpunkten der Nutzkanalverbindungen (in Ursprungs- und Zielvermittlungsstelle). Diese »logischen« Zeichengabeverbindungen bestehen in der Regel nur so lange wie die zugehörige Nutzkanalverbindung. Sie werden daher »temporäre Zeichengabetransaktionen« (tZGT) genannt. Die temporären Zeichengabetransaktionen (tZGT) werden benutzt, um Ende-zu-Ende-Zeichengabenachrichten zwischen Ursprungsund Zielvermittlungsstelle auszutauschen. Die folgenden Funktionen werden vom Transportfunktionsteil ausgeführt: — — —

Einrichten, Verwalten und Aufheben von temporären Zeichengabetransaktionen (tZGT), Verteilen der Ende-zu-Ende-Zeichengabenachrichten an den ISDNAnwenderteil (ISDN UP) und Zuordnen von Ende-zu-Ende-Zeichengabenachrichten zu einer temporären Zeichengabetransaktion.

Der Transportfunktionsteil (TF) ist eine typische Schicht-4-Funktion des OSI-Modells (Ende-zu-Ende-Transportschicht) und stellt sozusagen die Brücke dar zwischen dem Anwenderteil (im Falle von Ende-zuEnde-Zeichengabenachrichten) und den Zeichengabenetzfunktionen des Nachrichtentransferteils (MTP). Die Funktionen und Prozeduren des Transportfunktionsteils (TF) sind im Abschnitt 4.8 beschrieben.

183

4.5.3.5

ISDN-Anwenderteil (ISDN UB

Schicht 4 (5))

Bei der Darstellung des ISDN-Anwenderteils (ISDN UP) im Schichtenmodell des Bildes 4-21 fällt auf, daß der ISDN UP eine Schnittstelle zum Nachrichtentransferteil (MTP) also zur Schicht 3, aber auch eine Schnittstelle zum Transportfunktionsteil (TF) also zur Schicht 4, hat. Es entsteht hier ein Problem, die geeignetste Darstellung zu finden. Entsprechend den CCITT-Empfehlungen sind alle Anwenderteile (Anwender des MTP) ursprünglich der Schicht 4 zugeordnet worden. Nun ist jedoch als neuer Bestandteil der Transportfunktionsteil (TF) hinzugekommen, der sowohl mit dem MTP als auch mit den Anwenderteilen zusammenarbeitet, ohne jedoch die unmittelbare Zusammenarbeit zwischen den Anwenderteilen und dem MTP zu verbieten. Da das OSI-Modell kein »Überspringen« von Schichten kennt, wurde die nach Meinung des Verfassers geeignetste Darstellung des ISDN UP sowohl als Schicht 4 als auch als Schicht 5 gewählt. Diese Form der Darstellung ist durchaus logisch, da der ISDN-Anwenderteil sowohl Funktionen enthält, die dem Herstellen von Nutzkanalverbindungen dienen (Steuerung mit Hilfe der Schicht 3 des MTP), als auch Funktionen, die der Dialogsteuerung zwischen Ursprungs- und Zielvermittlungsstelle dienen, die nach dem OSI-Modell der Schicht 5 zugewiesen sind (Sitzungssteuerung (Session Layer)). Die Funktionen — — — —

des ISDN-Anwenderteils

(ISDN

UP)

sind:

Auf- und Abbau von Nutzkanalverbindungen, Abwickeln der Zeichengabe für Dienstmerkmale für Teilnehmer, Abwickeln der Zeichengabe für Leistungsmerkmale für den Netzbetreiber und Kopplung von zwei temporären Zeichengabetransaktionen (z.B. beim Übergang vom nationalen Netz in das internationale Netz).

Die Funktionen und Prozeduren des ISDN-Anwenderteils sind im Abschnitt 4.9 beschrieben.

4.6

Schicht

2 des Nachrichtentransferteils

(MTP)

Die zu übertragenden Zeichengabenachrichten werden in HDLC-ähnlichen Rahmen übertragen, die Zeicheneinheiten (Signal Units) genannt werden. Bild 4-23 zeigt den grundsätzlichen Aufbau der Zeicheneinheiten. Für die Übertragung der Zeicheneinheiten auf dem Zeichengabekanal gilt, daß die Bits der einzelnen Felder in aufsteigender 184

Flagge BIB | FIB

Oktett 1

Rückwärtsfolgenummer BSN

Oktett 2

Vorwärtsfolgenummer FSN

Oktett 3

Längenindikator

Oktett 4

Informationsfeld

lan: Prüfzeichen CK

N-2 N-1

Flagge BIB, Rückwärtskennungsbit (Forward Indication Bit)

N (Backward

Indication Bit); F/B, Vorwärtskennungsbit

Bild 4-23: Grundsätzlicher Aufbau

einer Zeicheneinheit

Reihenfolge übertragen übertragen wird.

und

4.6.1

Aufbau

werden

daß Oktett

1 vor Oktett 2 usw.

der Zeicheneinheiten (Signal Units)

Die Zeicheneinheiten bestehen wie beim D-Kanal-Protokoll aus Feldern, die von der Schicht 2 des MTP verarbeitet werden, und aus solchen, die von den höheren Schichten verarbeitet werden. 4.6.1.1

Flagge (Flag)

Jede Zeicheneinheit wird durch eine Flagge eröffnet und abgeschlossen (Einzelheiten vgl. Abschnitt 4.2.2.2). 4.6.1.2

Transparenz

Für die Bittransparenz gilt das beim D-Kanal-Protokoll Gesagte (vgl. Abschnitt 4.2.2.3).

185

4.6.13

Rückwärtsfolgenummer,

Rückwärtskennungsbit

Mit Hilfe der Rückwärtsfolgenummer (BSN, Backward Sequence Number) wird der fehlerfreie Empfang einer Zeicheneinheit dem Sender angezeigt. Die Rückwärtsfolgenummer ist vergleichbar mit der Empfangs-Laufnummer N(R) des D-Kanal-Protokolls (vgl. Abschnitt 4.2.2.5). Mit ihren 7 Bits lassen sich laufende Nummern von 0 bis 127 vergeben. Das Rückwärtskennungsbit (BIB, Backward Indication Bit) kennzeichnet die mit BSN quittierte Zeicheneinheit als Gutquittung (Positive Acknowledgement) oder als Schlechtquittung (Negative Acknowledgement). Hat sich der logische Zustand des Rückwärtskennungsbits gegenüber der letzten empfangenen Zeicheneinheit nicht verändert, so handelt es sich um eine Gutquittung, hat er sich geändert, so ist das eine Schlechtquittung. 4.6.1.4

Vorwärtsfolgenummer,

Vorwärtskennungsbit

Die Vorwärtsfolgenummer (FSN, Forward Sequence Number) wird bei jeder Übertragung von Zeicheneinheiten erhöht. Mit ihrer Hilfe kann der Empfänger die richtige Reihenfolge der Empfangsnachrichten überprüfen. Sie ist vergleichbar mit der Sende-Folgenummer N(S) des D-Kanal-Protokolls (vgl. Abschnitt 4.2.2.5). Wie die Rückwärtsfolgenummer hat auch die Vorwärtsfolgenummer 7 Bits, mit denen sich Laufnummern von 0...127 zuweisen lassen. Mit Hilfe des Vorwärtskennungsbits (FIB, Forward Indication Bit) wird dem Empfänger angezeigt, ob es sich um eine wiederholte Aussendung handelt oder um eine erstmalige Aussendung der Zeicheneinheit. Bei erstmaliger Aussendung wird der Inhalt von FIB nicht verändert, bei wiederholter Aussendung wird der Inhalt von FIB jeweils gegenüber der vorherigen Zeicheneinheit verändert (invertiert). 4.6.1.5

Längenindikator

Der Längenindikator (LZ, Length Indicator) gibt an, wie viele Oktetts im nachfolgenden Informationsfeld folgen. Durch eine besondere Festlegung gibt der Längenindikator implizit auch den Typ der Zeicheneinheit an: a) LI=0 Es handelt sich um Füllzeicheneinheiten ohne Informationsfeld (FISU = Fill In Signal Unit), die immer dann übertragen werden, wenn keine Kennzeichen-Nachrichten vorliegen. 186

b) Li=1 oder 2 Es handelt sich um Zustandsmeldungen, die für MTP-interne Steuerzwecke dienen (LSSU = Link State Signal Unit). c) LI=3...63 Es handelt sich um Zeicheneinheiten, die zur Übertragung von Kennzeichen-Nachrichten benutzt werden (MSU = Message Signal Unit). d) Im Falle, daß eine Zeichengabenachricht länger als 62 Oktetts ist, wird der Längenindikator auf LI= 63 eingestellt. Die maximale Länge des Informationsfeldes darf 272 Oktetts nicht überschreiten. 4.6.1.6

Rahmenprüfzeichen

Das Rahmenprüfzeichen (CK, Check Bits) besteht aus 16 Bits und dient der Überprüfung der übertragenen Zeicheneinheiten auf Übertragungsfehler (vgl. hierzu Abschnitt 4.2.2.7).

4.6.2

Schicht-2-Prozeduren des Nachrichtentransferteils

Nachfolgend sollen die wichtigsten Prozedurabläufe der Zeichengabestrecke (Signalling Link) beschrieben werden. Hierbei wird nur auf die Normalfälle eingegangen, Sonderfälle und Kollisionen werden hier nicht beschrieben. 4.6.2.1

Synchronisation der Zeichengabestrecke

Ähnlich wie die Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls muß auch die Schicht 2 des ZZK, die Zeichengabestrecke, in den normalen Betriebszustand gebracht werden, bevor Zeichengabenachrichten übermittelt werden können. Die Zeichengabestrecke kann fünf Zustände annehmen (vgl. Bild 4-24). Zustand

Zustand

1: Außer Betrieb (Out of Service) Die Zeichengabestrecke ist nicht betriebsfähig, z. B. wegen abgeschalteter Spannung oder defekter Einrichtungen. Es werden keine Zeicheneinheiten übertragen. Durch ein START-Signal, z. B. nach Spannungseinschaltung oder Reparatur, wird der Zustand 2 erreicht. 2: Ruhezustand (Idle) In diesem Zustand ist die Zeichengabestrecke bereit, auf Anforderung den Betrieb aufzunehmen. Die Anforderung 187

Fehler beim Synchronisieren

1.

2

Aufler Betrieb

Ruhezustand Nicht behebbarer Fehler Fehlerrate im Betrieb hoch

zu

mo

Fehler b. Probebetrieb

>.

In Betrieb

Synchronisatıon

Synchronisiert Probebetrieb ‚NotfallInbetriebnahme

normale

Inbetriebnahme

Bild 4-24: Zustände der Zeichengabestrecke

ist der Anstoß zur Anfangssynchronisation, wodurch der Zustand 3 erreicht wird. Zustand 3: Nicht synchronisiert (Not Aligned) In diesem Zustand sind die beiden Enden der Zeichengabestrecke noch nicht miteinander synchronisiert. Der Sender sendet die Zustands-Zeicheneinheiten SIO mit der Bedeutung »nicht synchronisiert« (SIO = Status Indication Out of Alignment) und empfängt ebenfalls SIO. Wird das Zustands-Informationselement SIN mit der Bedeutung »normal synchronisiert« (SIN = Status /ndication Normal Alignment Status) empfangen, so erfolgt der Übergang in den Zustand 4. Zustand 4: Synchronisiert, Probebetrieb (Proving) In diesem Zustand wird das Zustands-Informationselement SIN (normal synchronisiert) ausgesendet und empfangen. Für den Probebetrieb müssen zwei Fälle unterschieden werden: — Normalsynchronisierung Es werden ca. 2'° Oktetts übertragen (Dauer ca. 8,25). Hierbei dürfen nicht mehr als 4 Zeicheneinheiten fehlerhaft empfangen werden (entsprechend einer Zeichenfehlerrate von ca. 0,5%). Ist der Probebetrieb auch nach fünf Versuchen noch nicht erfolgreich, wird der Zustand 2 wieder eingenommen. 188

Bei erfolgreichem Probebetrieb wird Zustand 5 eingenom-

men.

— Notfallsynchronisierung Muß aus besonderen Gründen die Zeichengabestrecke unbedingt in Betrieb gehen, z.B. wegen drohenden Ausfalls aller Zeichengabestrecken zu einem Ziel, so werden an den Probebetrieb geringere Anforderungen gestellt. Es werden

ca. 2!? Oktetts übertragen (Dauer ca. 0,5 s). Hierbei darf eine Zeicheneinheit fehlerhaft empfangen werden (entsprechend einer Zeichenfehlerrate von ca. 2%). Bei erfolgreichem Probebetrieb wird Zustand 5 erreicht, ansonsten wird wieder der Zustand 2 eingenommen.

Zustand

5: In Betrieb (In Service) Nach Ablauf des Probebetriebes werden entweder Füllzeicheneinheiten (FISU) oder Zeicheneinheiten zum Übermitteln von Kennzeichen-Nachrichten (MSU) gesendet oder empfangen. Dieser Zustand wird wieder verlassen, wenn die Zeichengabestrecke außer Betrieb genommen werden soll oder wenn die Fehlerrate zu hoch wird.

4.6.2.2

Übermitteln

von Zeichengabenachrichten

(Bild 4-25)

Das gesicherte Übermitteln von Zeichengabenachrichten erfolgt mit Nachrichten-Zeicheneinheiten (MSU, Message Signal Units). Jede von der Schicht 3 des MTP übergebene Zeichengabenachricht wird in einer Nachrichten-Zeicheneinheit (MSU) verpackt und übermittelt. Dabei wird mit jeder MSU die Vorwärtsfolgenummer (FSN) erhöht. Alle gesendeten Nachrichten-Zeicheneinheiten, die noch nicht quittiert worden sind, werden in einem Wiederholspeicher aufbewahrt. Der Empfänger der Nachrichten-Zeicheneinheit (Partner Schicht 2) prüft anhand der Prüfzeichen (CK) den ungestörten Empfang und anhand der Vorwärtsfolgenummer (FSN) die richtige Reihenfolge. Bei korrektem Empfang wird die Vorwärtsfolgenummer (FSN) vom Empfänger in die nächste auszusendende Zeicheneinheit als Rückwärtsfolgenummer (BSN) zurückgesendet, womit der Empfang quittiert wird (positive Quittung). Liegen keine Zeichengabenachrichten vor, so werden Füllzeicheneinheiten (FISU) übertragen. Mit ihnen können ebenfalls empfangene MSU quittiert werden, ihre Vorwärtslaufnummer (FSN) wird jedoch

189

Vermittlungsstelle

A

Vermittlungsstelle Schicht 2 ersteren |

B

Schicht 2

| 1!

.

ı)

ıl ı Le32 quittieren, 44 neu I

n--35 neu; 2 quittiert Mi | ' 33 quittieren |

L +34 quittieren

L —35 quittieren; 45 neu r 36

! |

neu; 43 quittiert

44 quittiert

L-.35 quittieren 45 quittiert

36 quıttieren

45 quittiert Bild 4-25: Ungestörte

MSU{FSN=44, MSUFSN=35, FISU IFSN=44, FISU (FSN=44,

BSN=32) BSN=42) BSN=33) BSN=34)

MSU (FSN=45, MSU (FSN=36, EISU (FSN= 36, FISUIFSN=45,

BSN=35] BSN=43) BSN=44) BSN=36),

Il 32 quittiert,;,

4hneu- I

35 neu; 42 quittieren= ud

33 quittiert

|

34 quittiert 35 quittiert;

45 neu —

| | |

n

36 neu; 43 quittieren «|

44 quittieren= — 36 quittiert

EISU IFSN=36, BSN= 45]

45 quittieren - —

FISU(FSN=45, BSN=36), | 36 quittiert

j ZEUIFSN- 36, BSN=4S)_ Übermittlung

45 quittieren

von Zeicheneinheiten

nicht erhöht, da sie keine Nutzinformation trägt, die quittiert werden muß. Jede quittierte Nachrichten-Zeicheneinheit wird im Wiederholspeicher gelöscht. 4.6.2.3

Fehlerkorrekturverfahren

Das CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 kennt zwei verschiedene Fehlerkorrekturverfahren. Beide Verfahren basieren auf dem Prinzip des Erkennens von Übermittlungsfehlern anhand des Prüfzeichens CK. Fehlerhaft empfangene Zeicheneinheiten werden verworfen. Wird dadurch eine Nachrichten-Zeicheneinheit verworfen, so erkennt der Empfänger an der nächsten fehlerfrei empfangenen Zeicheneinheit, daß ein Laufnummernfehler vorliegt. Die beiden Verfahren unterscheiden sich in der Art der ZeicheneinheitWiederholung: a) Die Basis-Fehlerkorrektur-Methode (basic method) beruht, wie bei der Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls, auf positiven und negativen 190

Vermittlungsstelle

A

Vermittlungsstelle

Schicht 2 SU.FSN=12,

B

Scenicht ] FIB=O,

N=10,

BIB-0

u:

10 quittieren, 12 neu MSU. FSN=T2, FIB=0, BSN=10, BIB=O) MSU(FSN=11, FIB=0; I BSN=12, BIB-=0) II TR r-1tneu, 12 quittiert

10 quittiert, 12 neu-—-- 7

'Leilquittieren; 13 neu

fehlerhafter Empfang 4

11 quıttieren, 14 neu 13 Schlechtquittung

11 quittieren; 13 wıederr 12 neu; 13

MSUL{FSN=13, FIB=0; BSN=11, BIB-0) Fehler MSU [FSN=14, FIB=0; BSN=11,

BIB-0)

FISU(FSN=1, FIB-0; BSN=13, BiB=1) | MSU(FSN=13, FIB=1; BSN=11, BIB=0)

holen | YSULFSN=12, FIB=0; BSN=13, BIB= 1] quittiert

1

Le? quittieren, 14 wiederholen

14 quittiert

MSU(FSN=14, FIB= 1, BSN=12, BIB-=0) = FISULFSN=12, FIB=0, BSN=14, BIB=1)

11neu; 12 quittieren«--

|

falsche Reihenfolge 4

„(11 uittiert)

Schlechtquittung 13 11 quittiert; 13 wiederholt,

12 neu; 13 quittieren---

!

12 quittiert; 14 neu-—

14 quittieren I

Bild 4-26: Gestörte Übermittlung mit Fehlerkorrektur Quittungen. Es werden defekte Zeicheneinheiten erst wiederholt, wenn dies durch eine Schlechtquittung verlangt wird. b) Das Korrekturverfahren mit vorbeugender zyklischer Wiederholung (PCR method = error correction procedure with preventive cyclic retransmission) wiederholt dagegen alle nicht quittierten Zeicheneinheiten zyklisch so lange, bis sie quittiert werden (es gibt nur positive und keine negativen Quittungen). Ohne dies hier theoretisch zu belegen, bieten beide Verfahren je nach Anwendungsfall Vorteile und Nachteile. Während das Basisverfahren auf Leitungen mit kurzen Signallaufzeiten (kleiner als 15 ms) günstiger ist und eine höhere Belastung zuläßt, ist das PCR-Verfahren auf Leitungen mit großen Signallaufzeiten (Satellitenstrecken!) vorteilhaft, vorausgesetzt, die Belastung bleibt niedrig. Beim Überschreiten von 50% Auslastung (0,5 Erlang) versagt das PCR-Verfahren, weil dann ständig mehr Nachrichten wiederholt als quittiert werden. Von der DBP setzt.

wird im nationalen Netz nur das Basisverfahren einge-

Bild 4-26 zeigt den Ablauf dieses Verfahrens an einem Beispiel. Zum Verständnis des Beispiels sei hier die Codierungsregel des Vorwärtsken191

nungsbits FIB und des Rück wärtskennungsbits BIB noch einmal wiederholt. Gutquittung: BIB neu = BIB alt (z.B. »0«) Schlechtquittung: BIB neu # BIB alt (z.B. neu: »1«, alt: »0«) Neue Zeicheneinheit: FIB neu = FlIB alt (z.B. »0«) Wiederholte Zeicheneinheit: FIB neu # FIB alt (z.B. neu: »1«, alt: »O«). Nachrichten-Zeicheneinheit 13 wird fehlerhaft empfangen und vom Empfänger verworfen. Beim Empfang der nächsten Nachrichten-Zeicheneinheit 14 wird vom Empfänger die falsche Reihenfolge erkannt und eine Schlechtquittung zurückgesandt. Die Schlechtquittung wird durch eine Füllzeicheneinheit mit der Rückwärtslaufnummer der fehlenden Nachrichten-Zeicheneinheit 13 und invertiertem Rück wärtskennungsbit (BIB = 1) dargestellt. Der Sender erkennt nun, daß er die Nachrichten-Zeicheneinheit 13 wiederholen soll, und er tut dies nun seinerseits mit invertiertem Vorwärtskennungsbit (FIB = 1). Ebenso wird die Zeichengabe-Nachrichteneinheit 14 vom Sender wiederholt (mit FIB = 1). Der Empfänger wird nun die empfangenen Zeichengabe-Nachrichteneinheiten positiv quittieren (mit BIB = 1). Der Übermittlungsfehler ist nun korrigiert worden, und die normale Prozedur wird fortgesetzt (A nach B: FIB = 1, BIB=0; B nach A: FIB= 0, BIB = I). 4.6.2.4

Fehlerüberwachung der Zeichengabestrecke

Während des normalen Betriebes der Zeichengabestrecke wird ein Zähler für fehlerhaft empfangene Zeicheneinheiten geführt, der bei jedem Fehler erhöht wird und beim Empfang von 256 aufeinanderfolgenden, fehlerfreien oder fehlerhaften Zeicheneinheiten erniedrigt wird. Erreicht der Zähler den Schwellwert (64), so wird eine Fehlermeldung an die Schicht 3 abgegeben und die Zeichengabestrecke geht in den Zustand 2 (Ruhezustand) über. Es werden keine Zeicheneinheiten mehr empfangen und die Zustands-Zeicheneinheit »außer Betrieb« an den Partner gesendet. Trägt man bei der o.g. Prozedur die Anzahl der übertragenen Zeicheneinheiten (= Zeit) bis zur Außerbetriebnahme über der Fehlerrate für empfangene Zeicheneinheiten auf, so ergibt sich ein Hyperbelabschnitt, der durch die beiden Grenzwerte 192

c

&

—Abschatteschwelle = 64 Fehler

©

5 10.000] _5

5

—Ungestörter Betrieb bei weni-

M1Ss)

383.

ger als 1 Fehler je 256 Zeichen-

einheiten

1000 +

iz

His)

Ee=

RE

„a 27

100

(-150ms}

+

HC Betriebsbereich

1

01%

2

Abschaltebereich

HH 345681

4

1%

HH 2 345681

1 fehlerhafte Zeicheneinheit je 256

Einheiten

10%

et HH 34568]

2

100%

Fehlerrate für

Zeicheneinheiten

Bild 4-27: Abschaltezeit (in übermittelten Zeicheneinheiten) in Abhängigkeit von der Fehlerrate

— -

64 fehlerhafte Zeicheneinheiten bei 100% Fehlerrate und 1 von 256 Zeicheneinheiten fehlerhaft bei ca. 0,4% Fehlerrate

festgelegt ist (vgl. Bild 4-27). 4.6.2.5

Priorität der zu übertragenden Zeicheneinheiten

Bei Anwendung des Basis-Korrekturverfahrens werden die verschiedenen Zeicheneinheiten mit folgender Priorität übermittelt: Höchste

Priorität

1. Zustandszeicheneinheiten LSSU (Link Status Signal Unit) 2. Nachrichten-Zeicheneinheiten MSU (Message Signal Unit), für die eine Negativ-Quittung empfangen wurde 3. Neue Nachrichten-Zeicheneinheiten MSU 4. Füllzeicheneinheiten FISU (Fill In Signal Unit). Niedrigste Priorität 5. Flaggen (Flags).

193

4.6.2.6

Schicht-2-Flußkontrolle des Nachrichtentransferteils

Ist durch Überlastung die Schicht 2 des MTP nicht in der Lage, die empfangenen Nachrichten-Zeicheneinheiten zu verarbeiten, so werden der Partner-Schicht 2 (der sendenden Vermittlungsstelle) Zustandszeicheneinheiten LSSU mit dem Kennzeichen »Beschäftigt« übertragen. Der Empfänger dieser Zustandszeicheneinheiten wird dadurch in die Lage versetzt, seine Übermittlung »abzubremsen«, bis der normale Zustand wieder eintritt.

4.7 4.7.1

Schicht 3 des Nachrichtentransferteils

(MTP)

Allgemeines

Die Funktionen der Schicht 3 des Nachrichtentransferteils — die Zeichengabe-Netzfunktionen — unterteilen sich in die beiden Hauptkategorien (i) Zeichengabe-Nachrichten-Behandlung (message handling) und (ii) Zeichengabe-Netzmanagement (network management). Beide Funktionen werden mit Hilfe der Kennzeichen-Nachrichten wahrgenommen, die im Informationsfeld der Nachrichten-Zeicheneinheiten (MSU) zwischen den Zeichengabepunkten (Vermittlungsstellen) ausgetauscht werden. Der grundsätzliche Aufbau des Schicht-3-Zeichengabe-Informationsfeldes (SIF, Signalling Information Field) ist im Bild 4-28 gezeigt. Jede Zeichengabenachricht beginnt mit einem für alle Anwenderteile identischen Nachrichtenkopf (Label, Routing Label), der unmittelbar der »Anwenderkennung« folgt. Anmerkung: Vom Verfasser wurde der Begriff Anwenderkennung für das Service Information Octet (SIO) gewählt, der sich deutlich vom Begriff »Dienstkennung« im Sinne eines im ISDN genutzten Dienstes (Telekommunikationsdienst) abhebt. In anderen Veröffentlichungen wird dieses Feld mit Dienstinformation oder Dienstindikator bezeichnet. Die Anwenderkennung (SIO) und der Nachrichtenkopf (Label) sind Felder, die sowohl vom Nachrichtentransferteil als auch vom Anwenderteil verarbeitet werden. Sie stellen gewissermaßen eine Brücke oder Klammer dar zwischen Nachrichtentransferteil und Anwenderteil. 194

Bit Oktett 3

4 >

Zieladresse

(14 Bits)

7

9

(L>2)

Anwender-Kennung SIO

6 8

LI

DPC

Ursprungsadresse Zeichengabestrecken-

| Kennung SIS_ _ Nummer

IS :

Standard-

Nachrichtenkopf

OPC

{ Label)

114 Bits)

des

Nutzkanals

Inhalt der Zeichengabenachricht

Prützeichen

>)

MSU

Längenindikator

U

in

CK

LI, Length Indicator; S/O, Service Information Octet; DPC, Destination Point Code; OPC, Originating Point Code; SLS, Signalling Link Selection Code; CK,

Check

bits

Bild 4-28: Aufbau

4.7.11

einer Zeichengabenachricht

Anwenderkennung

SIO (Service Information

Octet)

Die Anwenderkennung SIO kennzeichnet den Urheber bzw. den Empfänger einer Zeichengabenachricht. Mit Hilfe dieses Feldes werden folgende Unterscheidungen getroffen: a) es handelt sich um eine nationale oder internationale Zeichengabenachricht, b) es handelt sich um eine Netzmanagement-Nachricht, die im Nachrichtentransferteil (Schicht 3) weiterverarbeitet wird und c) es handelt sich um Zeichengabenachrichten eines bestimmten An“ wenderteils, z.B. für den ISDN-Anwenderteil (ISDN UP) oder den Transportfunktionsteil (TF). 4.7.1.2

Nachrichtenkopf (Label, Routing Label)

Der einheitliche Nachrichtenkopf enthält Angaben —

über

das Ziel der Zeichengabenachricht, DPC (Destination Point Code),

195

— —

den Ursprung der Zeichengabenachricht, OPC (Originating Point Code) und die Zeichengabestreckenauswahl (SLS) (Signalling Link Selection Code).

Der Nachrichtenkopf ist also eine Adreßinformation. Jeder Vermittlungsstelle — im Sinne des ZZK ist jede Vermittlungsstelle ein »Zeichengabepunkt« (Signalling Point) — des nationalen (und auch des internationalen Netzes) ist eine Kennung (14-Bit-Adresse) zugewiesen, mit der sie eindeutig identifiziert werden kann. Im Nachrichtenkopf ist demnach eingetragen, welcher Zeichengabepunkt der Absender und welcher Zeichengabepunkt der Empfänger der Zeichengabenachricht ist. Die Zeichengabestrecken-Kennung (SLS) (Signalling Link Selection Code) ist eine Teilmenge der Nutzkanalnummer (die Nutzkanalnummer bezeichnet eindeutig, zu welcher Leitung eines Leitungsbündels die Zeichengabenachricht gehört).

Das SLS-Feld wird vom Nachrichtentransferteil benutzt, um bei mehreren Zeichengabestrecken eine gleichmäßige Lastverteilung zu gewährleisten. Das SLS-Feld enthält die vier niedrigstwertigen Bits der Nutzkanalnummer oder Leitungsnummer. 4.7.13

Inhalt der Zeichengabenachricht

Die eigentliche Bedeutung einer Zeichengabenachricht, z. B. »Verbindung aufbauen«, »Verbindung auslösen« usw., ist im Anschluß an den Nachrichtenkopf eingetragen. Die Bedeutung ist im jeweiligen Anwenderteil, z. B. im ISDN-Anwenderteil (ISDN UP) oder Transportfunktionsteil (TF) geregelt.

4.7.2

Zeichengabe-Nachrichten-Behandlung transferteil

im Nachrichten-

Die Aufgabe der Zeichengabe-Nachrichten-Behandlung (Signalling Message Handling) des Nachrichtentransferteils ist es, sicherzustellen, daß eine Zeichengabenachricht eines bestimmten Anwenderteiles des Ursprunges dem gleichen Anwenderteil des Zieles übergeben wird. In Abhängigkeit der jeweiligen ZZK-Netzgestaltung kann die Übermittlung über eine Zeichengabestrecke erfolgen, die Ursprungs- und 196

Anwenderteile Schicht 4 |

Nachrichten-

Service Access Point f. Schicht 3

(SAPI & SIO)

verteilung

Schicht 3

07 Nachrichtenleit-

weglenkung

Schicht

Nachrichten-

unterscheidung




Anschlußmodule für digitale Verbindungsleitungen



Steuerung

Bild 6-3: Digitale

Vermittlungsstellen

schlußmodule sind auf den jeweiligen Einsatzfall abgestimmt. Es gibt Module für Teilnehmeranschlußleitungen und solche für Verbindungsleitungen. Eine weitere Aufgabe, neben der Digitalisierung der Netzknoten mit ihren Kostenvorteilen, ist die Einführung von neuen Dienstmerkmalen für die Benutzer des Netzes — für die Kunden. Hier wird ein großer Schritt getan mit der Ergänzung der digitalen Vermittlungsstellen durch ISDN-Anschlußmodule und ISDN-Zeichengabe. Dabei ist besonders wichtig, daß sich digitale Vermittlungsstellen einfach ergänzen lassen und nicht etwa eine Auswechslung der digitalen Vermittlungsstellen nötig ist. Außerdem wird auch an den ISDN-Vermittlungsstellen noch auf lange Zeit der weit überwiegende Teil der Teilnehmeranschlüsse analog bleiben; es werden nur wenige Gestellrahmen je Vermittlungsstelle für ISDN-Anschlüsse erforderlich sein. Da es neben den digitalen Vermittlungsstellen noch sehr viele analoge Vermittlungsstellen gibt, muß für deren Anschlußbereiche eine Möglichkeit gefunden werden, ISDN-Teilnehmeranschlüsse bereitszustellen. Dieses geschieht mit dem Fremdanschaltekonzept durch Herauslösen von ISDN-Anschlußmodulen aus der ISDN-Teilnehmervermittlungsstelle und Aufbau dieser Module in einer analogen Vermittlungsstelle. Dieses sind ISDN-Konzentratoren, die dann über Digitalsignalverbindungen (DSV2) mit der ISDN-Vermittlungsstelle verbunden 307

Anschlußbereich A

: [son ] 0

a>o

Y

vo alvs

! ı

|

Anschlußbereich B

DIVO alvsı

‚Q1. Innerhalb des Gesamtbündels können für Teilbündel noch die Betriebsarten wechselseitig, kommend oder gehend belegbare Leitungen festgelegt werden. Für den einzelnen Basisanschluß kann diese Betriebsart nur insgesamt, also nicht je B-Kanal, eingestellt werden; beim Primärmultiplexanschluß kann die Betriebsart aber jeweils für eine Gruppe von B-Kanälen eingestellt werden. Auch beim Bündelanschluß bleibt der D-Kanal immer dem jeweiligen Basisanschluß oder Primärmultiplexanschiuß zugeordnet; die Zeichengabe erfolgt zugangsassoziiert. Es können also zum Beispiel nicht über den D-Kanal eines Primärmultiplexanschlusses die Kanäle oder Dienstmerkmale eines anderen Anschlusses im Bündelanschluß gesteuert werden. 316

Die Bündelanschluß-Funktion ist bei Telekommunikationsanlagen möglich, weil innerhalb der Anlage zu den Nebenanschlußleitungen und Endgeräten vermittelt wird. Beim Basisanschluß in Mehrgerätekonfiguration ist die Bündelanschluß- oder Sammelanschluß-Funktion nicht möglich. Das liegt zum einen daran, daß die Vermittlungsstelle keine Information über die Endgerätekonfiguration beim Teilnehmer hat, und zum anderen an der Rufzustellprozedur. Mit den folgenden Beispielen wird dies näher erläutert. Der Teilnehmer hat 2 Basisanschlüsse mit jeweils zwei Telefonen und einem Telefaxendgerät. 1. Fall Im ersten Anschluß sind beide Telefone belegt. Der nächste Anruf würde wieder diesem Anschluß zugeordnet und bei den Telefonen anklopfen, also nicht dern zweiten Anschluß mit den freien Telefonen zugeordnet. 2. Fall Der erste Anschluß hat eine Telefax-Verbindung und es kommt ein zweiter Telefaxanruf an. Dieser Ruf wird wieder auf den ersten Anschluß zugestellt und »klopft an« beim Telefaxendgerät oder der Anruf wird nach 4,5 Sekunden abgewiesen, weil kein Endgerät am Basisanschluß erreicht werden konnte. Der zweite Anschluß und das freie Telefaxendgerät werden nicht erreicht. Diese einfachen Beispiele zeigen, daß die heute bei analogen Anschlüssen mit jeweils einem Endgerät mögliche Sammelanschluß-Funktion bei ISDN-Anschlüssen mit Mehrgerätekonfiguration nicht sinnvoll ist. 6.3.4

Anschlußberechtigung

Für jeden Anschluß muß eine große Anzahl von Berechtigungen eingetragen und verwaltet werden. Als ISDN-spezifische Besonderheit sollen hier kurz die Dienste- und Dienstmerkmal-Berechtigungen dargestellt werden. Die Dienste und Dienstmerkmale selbst sind im Kapitel 5 beschrieben. Die ISDN-Anschlüsse können für eine Vielzahl von verschiedenen Diensten genutzt werden. Die tatsächliche Nutzungsmöglichkeit ergibt sich im Prinzip durch die beim Teilnehmer vorhandenen Endgeräte. Verbindungen von einem Anschluß aus sind nur möglich, wenn in der 317

Vermittlungsstelle die Berechtigung für diesen Dienst freigegeben ist. Dieses wird sowohl beim Verbindungsaufbau, als auch beim Dienstwechsel überprüft. Um sicherzustellen, daß nur Verbindungen zwischen kompatiblen Endgeräten hergestellt werden, wird bei der Zeichengabe zwischen Endgerät und Netz sowie netzintern ein Diensteindikator als Parameter verwendet. Dieser Diensteindikator besteht aus 2 Byte. Das erste Byte bestimmt die Dienstgruppe; das zweite Byte enthält Zusatzinformationen, die die Dienstgruppe weiter unterteilt. Durch das erste Byte sind folgende Dienste festgelegt: — — — — — — —

Telefondienst, Datenübermittlungsdienst (64 kbit/s leitungsvermittelt), Bildschirmtextdienst (64 kbit/s), Telefaxdienst (Gruppe 4), Teletexdienst, Bildtelefondienst, Grafiktelefondienst

und Dienste über Terminaladapter — — —

a/b-Dienste, X.21-Dienste, X.25-Dienste (Zugang zu DATEX-P).

Das erste Byte wird von der Vermittlungsstelle zur Leitweglenkung usw. benutzt, während das zweite Byte nur bei der Zeichengabe auf den ISDN-Anschlüssen genutzt wird. Von einem Endgerät kann eine Verbindung nur angenommen werden, wenn beide Bytes übereinstimmen. Als Beispiel sollen hier die a/b-Dienste erläutert werden. Über Terminaladapter a/b können verschiedene Non-Voice-Endgeräte im ISDN betrieben werden, die heute an das analoge Telefonnetz angeschlossen sind. Alle diese im ISDN betriebenen Endgeräte können neben den ISDN-internen Verbindungen auch Verbindungen zum analogen Telefonnetz aufbauen. Das erste Byte wird darum von den Vermittlungsstellen zur Leitweglenkung ausgewertet. Im zweiten Byte wird jetzt unterschieden zwischen — — —

Telefax Gruppe 3, Datenübermittlung über Modem, Btx über Anpassungseinrichtungen.

Während für die Leitweglenkung Verbindungswünsche von allen drei Gerätearten gleich behandelt werden, wird am ISDN-Anschluß eine Verbindung nur zu gleichartigen Geräten zugelassen. Es kann also in318

nerhalb des ISDN keine Verbindung zwischen einem Modem nem Telefaxgerät aufgebaut werden.

und ei-

Neben den Diensten wird auch für einige Dienstmerkmale die Nutzungsmöglichkeit nur anschlußindividuell freigegeben. Diese Dienstmerkmale sind in der Telekommunikationsordnung als »Besondere Betriebsmöglichkeiten« aufgeführt. Es sind also Ergänzungen zu den allgemein freigegebenen Standardbetriebsmöglichkeiten. Die Berechtigung zur Nutzung muß für folgende Dienstmerkmale freigegeben werden: — — — — — — — — — — —

Anrufweiterschaltung ständig, Anrufweiterschaltung fallweise, Anrufweiterschaltung zum Fernsprechauftragsdienst, Sperre von abgehenden Telefonverbindungen, Sperre von abgehenden Verbindungen für alle Dienste, Geschlossene Benutzergruppe, Semipermanente Verbindungen, Daueraktivierung des Anschlusses, Übertragung angefallener Wählverbindungsgebühren, Rufnummernidentifizierung bei belästigenden Anrufen, Unterdrückung der Rufnummernanzeige.

Die übrigen Dienstmerkmale, die von der Vermittlungsstelle unterstützt werden, müssen nicht durch besondere Berechtigung freigegeben werden, sondern können von allen Anschlüssen im jeweiligen Dienst genutzt werden.

6.4

Verbindungsleitungen

An die digitalen Vermittlungsstellen der DBP werden Verbindungsleitungen nur über 2,048-Mbit/s-Schnittstellen angeschaltet. Falls ein Übergang auf analoge Leitungen erforderlich ist, geschieht dies in Schnittstellenanpassungseinrichtungen mit Analog/Digital-Wandlern (A/D) und Kennzeichenumsetzern (KZU). Diese vielen verschiedenen Anpassungen sind nicht mehr in die digitale Vermittlungstechnik integriert. Die Anpassungseinrichtungen sind meistens in den analogen Vermittlungsstellen aufgebaut, so daß die Leitungen selbst schon mit digitaler Übertragungstechnik realisiert sind. Die Eigenschaften der 2,048-Mbit/s-Schnittstellen sind in der CCITTEmpfehlung G.703 detailliert beschrieben. Die 2,048 Mbit/s sind aufgeteilt in 32 Kanäle mit jeweils 64 kbit/s. Der Kanal 0 ist immer reser319

digitale VSt . TVSt DSV2

- FVSt - ODgVSt

digitale VSt EAS/BAS

BAs

|

TVs

u

PMxAs analoge VSt BaAs

BAKT

DSV2

A/D| Kkzul

ovst .sovst ° AGRU - FeAfD - INDIVSt

Bild 6-9: DSV2-Verbindungsleitungen

an Teilnehmervermittlungsstellen

viert für Rahmenkennungs- und Meldewort und dient der Synchronisation. Im 16. Kanal wird üblicherweise die Zeichengabe zwischen den Vermittlungsstellen übertragen, und zwar entweder als Impulskennzeichengabe vom und zum analogen Telefonnetz oder als Zentralkanal-Zeichengabe im digitalen Telefonnetz und ISDN. Die anderen 30 Kanäle sind Nutzkanäle für Sprache, Daten usw. Sie werden über das Koppelnetz der digitalen Vermittlungsstelle vermittelt. Wenn der 16. Kanal nicht für Zeichengabe benötigt wird, kann er auch als Nutzkanal eingesetzt und vermittelt werden. Die 2,048-Mbit/s-Schnittstelle wird sehr vielseitig eingesetzt. Beispiele sind — — — —

320

Verbindungsleitungen zu anderen Vermittlungsstellen, Verbindungsleitungen zu Netzübergangseinrichtungen zum Teletexund Telexnetz, Verbindungsleitungen zu BAKT und als Primärmultiplexanschluß.

DSV2 VI IKZ

analoge vSt

DIV (ISDN) Tvgi FVSt oder

DSV2 ZZK

VerbindungsUnterstützungsSystem

VI

Bildschirmtext-

DSV2 FMxAs

D-Prot

BaAs

D-Prot

Bild 6-10:

6.5

Verbindungsleitungen

vVSt

Interworking Port

Daten-PaketVSt

von/zu Netzübergängen

Zeichengabeverfahren

Zum Austausch von Steuerinformationen für die Verbindungen über Anschlußleitungen und Verbindungsleitungen werden Zeichengabeverfahren eingesetzt, die auf den jeweiligen Einsatzfall abgestimmt sind. Diese verschiedenen, erforderlichen Zeichengabeverfahren müssen in den digitalen Vermittlungsstellen realisiert werden, und zwar durch entsprechende Hardware und Software. Zur Zeichengabe auf analogen Anschlüssen werden die beiden folgenden Verfahren eingesetzt: — —

Hauptanschlußkennzeichengabe Impulskennzeichengabe (IKZ).

(HKZ)

und

Das IKZ-Verfahren wird allerdings nur auf den Verbindungen von den Vermittlungsstellen zu Nebenstellenanlagen mit Durchwahl benutzt. Eine Nebenstellenanlage ist eine Vermittlungseinrichtung beim Teilnehmer, die sich wie ein Netzknoten verhält. Bei den Wahlverfahren auf der analogen AnschlußBleitung schen zwei Alternativen ausgewählt werden: — —

kann zwi-

Impuls-Wahlverfahren (IWV) oder Mehrfrequenz-Wahlverfahren (MFV).

Die Wahlinformation wird dabei entweder durch eine der jeweiligen Ziffer entsprechende Anzahl von Impulsen (IWV) oder durch eine Kombination von zwei Tönen verschiedener Frequenzen (MFV) dargestellt. 321

Auf den Verbindungsleitungen von und zu analogen Vermittlungsstellen wird das kanalindividuelle Impulskennzeichenverfahren (IKZ 50) eingesetzt. Die vermittlungstechnischen Zeichen werden in DIV umgesetzt in Kennzeichenbits, die dann im 16. Zeitkanal über die 2,048-Mbit/s-Schnittstelle übertragen werden. Der 16. Zeitkanal ist dabei für alle 30 Nutzkanäle vorhanden und entsprechend aufgeteilt. Insofern haben wir auch hier schon einen »zentralen Zeichenkanal«, aber natürlich nicht mit dem ZGS Nr. 7 sondern mit IKZ.

Hauptanschluß-

Einzelanschluß

Bündel-

anschluß

Basisanschluß

kennzeichengabe Impuiswahl/ Mehrfrequenzwahl ==

Impulskenn-

Impulskennzeichengabe

zeichengabe 50 DIVO

Hauptanschlußkennzeichengabe

D-KanalZeichengabe

(ISDN)


>

analoge VSt

>>

digitale VSt digitale "

TVSt

D-Kanal

Zeichengabe

Bild 6-11: Zeichengabeverfahren in Teilnehmervermittlungsstellen

Das eben beschriebene Zeichengabeverfahren wird für Telefonverbindungen in einer Übergangsphase (bis ca. 1990) auch noch zwischen digitalen Vermittlungsstellen eingesetzt. Es wird dort aber Schritt für Schritt das ZGS Nr. 7 eingeführt. Für ISDN-Verbindungen sind die Zeichengabeverfahren HKZ und IKZ nicht leistungsfähig genug und es sind durch die Rechnersteuerung andere Verfahren möglich und kostengünstiger. Die ISDN-Zeichengabeverfahren basieren auf vom CCITT standardisierten Protokollen. Sie sind in diesem Buch im Kapitel 4 ausführlich beschrieben. Auch für ISDN sind in den Vermittlungsstellen zwei unterschiedliche Zeichengabeverfahren realisiert: — —

D-Kanal-Protokolle für die Anschlußleitungen und Zentralkanal-Zeichengabe-Protokolle (ZZK-Protokolle) Verbindungsleitungen.

322

für

die

Beim D-Kanal-Protokoli müssen die beiden Endstellenkonfigurationen Punkt-zu-Mehrpunkt (Bus) und Punkt-zu-Punkt (Anlagen) von der Vermittlungsstelle unterschieden werden. Der wesentliche Unterschied in den beiden Einsatzfällen sind die unterschiedlichen Prozeduren in den Schichten 2 und 3 sowie der unterschiedliche Umfang bei der Nutzung von Dienstmerkmalen. Das ZZK-Protokoll ist in allen ISDN-Teilnehmer- und ISDN-Fernvermittlungsstellen gleich. Es wird überall der ISDN-Anwenderteil (ISDN UP) eingesetzt. Dieser ist nicht nur für ISDN-Verbindungen sondern genauso für Telefonverbindungen geeignet. Auf den Einsatz eines speziellen Telefonanwenderteils konnte darum verzichtet werden. In den Auslandsvermittlungsstellen muß zusätzlich zum ISDN UP für nationale Verbindungen der ISUP für internationale Verbindungen realisiert werden. So werden dann auch internationale ISDN-Verbindungen möglich sein. Der Umfang der nutzbaren ISDN-Dienste und ISDN-Dienstmerkmale ist dabei von den jeweiligen bilateralen Absprachen abhängig. Einschränkungen ergeben sich allerdings auch dadurch, daß im CCITT die Prozeduren und Protokolle für viele Dienstmerkmale noch nicht endgültig festgelegt sind.

Nationale Leitungen

Zentraler Zeichenkanal mit ISDN UP national

Internationale Leitungen Zentraler Zeichenkanal mit ISUP international DIVA

(ISDN) Zentraler Zeichenkanal mit TUP + international

{Übergangslösung)

Bild 6-12: ISDN-Zeichengabe

in Auslandsvermittlungsstellen

Für eine Übergangszeit soll zu wenigen europäischen Ländern auch noch ein erweiterter Telefon-Anwenderteil (TUP+) eingeführt werden. Damit sind dann ISDN-Verbindungen und vereinzelte ISDN-Dienstmerkmale nutzbar. Neben der Realisierung der Zeichengabeverfahren selbst, ist es eine weitere wichtige Aufgabe der Vermittlungseinrichtungen, die ordnungsgemäße Zusammenarbeit — das Interworking — der Zeichenga-

323

beverfahren in allen auftretenden Situationen sicherzustellen. Dieses ist eine sehr komplexe Aufgabe. Es muß darum immer ein Ziel sein, die Anzahl der verschiedenen Zeichengabesysteme zu minimieren und möglichst nur weltweit standardisierte Verfahren zu verwenden.

6.6

Verbindungsqualität

Die in den digitalen Vermittlungsstellen und im ISDN durchgeschalteten Verbindungen haben alle eine Bitrate von 64 kbit/s. Es werden keine kleineren Bitraten oder ein Vielfaches von 64 kbit/s durchgeschaltet. Für die Verbindungen besteht Bitfolgeunabhängigkeit; es werden die aufeinanderfolgenden möglichen binären Einsen oder Nullen oder anderen Bitmuster durch die Vermittlungseinrichtungen nicht eingeschränkt. Der Bitstrom, der am Eingang einer Vermittlungsstelle angeboten wird, wird durch den Vermittlungsvorgang nicht verändert, sondern er erscheint am Ausgang genauso wieder; es besteht Bitintegrität. Durch die digitale Technik für die Vermittlungseinrichtungen ergibt sich eine sehr hohe Qualität und Fehlersicherheit für jede Verbindung. Die Aussage läßt sich vielleicht veranschaulichen durch ein Beispiel einer anderen Anwendung digitaler Technik. Ein simpler Taschenrechner löst eine Rechenaufgabe auch immer mit demselben Ergebnis:

2x2=4.

Als ein wesentliches Gütemerkmal der Vermittlungsstellen gilt die Bitfehlerrate. Die zulässigen Werte sind in den CCITT-Empfehlungen Q.505 und Q.513 festgelegt. Als Abnahmewert gilt: Bitfehlerrate10-$ wird alarmiert; bei einer Bitfehlerhäufigkeit von

folgt dringende Alarmierung und Unterbrechung

>10?

der Verbindung.

er-

Neben der höheren Qualität der einzelnen Verbindungen ist auch die Verbindungsaufbauzeit in digitalen Vermittlungsstellen erheblich kürzer als bei analogen. Es würde hier zu weit führen, alle einzelnen Verzugszeiten aufzuführen, die die Ursache für die Verbindungsaufbauzeiten sind. Die Verzugszeiten sind in der CCITT-Empfehlung Q.514 definiert und angegeben. Je nachdem wieviele Vermittlungsstellen für eine Verbindung durchlaufen werden müssen, werden ca. 1 bis 3 Sekunden Verbindungsaufbauzeit benötigt. Die Verbindungsaufbauzeiten teilen sich auf die einzelnen Vermittlungsstellen wie folgt auf: 1 TVSt 2TVSt je FVSt

1,05, 1,45, 03s.

Als Maximum bei einer ISDN-Inlandsverbindung ergibt sich daraus mit 2 Teilnehmervermittlungsstellen und 5 Fernvermittelungsstellen eine Verbindungsaufbauzeit von 2,9 s. Für eine ISDN-Verbindung in einem groBen Ortsnetz oder innerhalb des Bereiches einer Knotenvermittlungsstelle ergibt sich als Maximum mit 2 Teilnehmervermittlungsstellen u. 1 Fernvermittlungsstelle eine Verbindungsaufbauzeit von 1,75.

325

ANT 8933 Schr.

Das vermittelnde Breitbandnetz mit Technologie von ANT

Am 23. Februar 1989 wurde es von

gespräche, Videokonferenzen

Bundespostminister

große Datenmengen mit 140 Mbit/s

Dr.

Schwarz-

Schilling eröffnet: Das weltweit erste selbstwählfähige

und

übertragen.

Breitbandkom-

Koppelfeld-Grundmodul für das Breitbandnetz

munikationsnetz. Die ANT

Nachrichtentechnik war

maßgeblich am Aufbau des Glas-

ANT Nachrichtentechnik GmbH

fasernetzes sowie der Breitbandver-

Gerberstraße 33, 7150 Backnang

mittlungen

Telefon 0 7191/13-0

beteiligt.

In

naher

Zukunft wird dieses Netz Bildfern-

Telefax 0 71 91/13-32 12

FE

Bosch Telecom

7

ISDN-Einführungsstrategie

7.1

Allgemeines

Das »Diensteintegrierende Digitale Fernmeldenetz« (ISDN) entwickelt sich aus dem digitalen Telefonnetz durch — —

Digitalisierung der Teilnehmeranschlußleitung und Einführung leistungsfähiger Signalisierungsverfahren auf der Teilnehmeranschlußleitung (D-Kanal-Protokoll) und zwischen den Vermittlungsstellen (CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 mit dem ISDN-Anwenderteil).

Die tung den, gen,

7.2

für die Digitalisierung des Telefonnetzes erarbeiteten und in Gelgesetzten Strategien behalten weiterhin ihre Gültigkeit; sie werum die Maßnahmen zur Einführung des ISDN zu berücksichtiin Teilbereichen modifiziert.

Wesentliche Einflußgrößen auf die ISDN-Einführungsstrategie

Der Absichtserklärung der DBP von 1982, so schnell und so preiswert wie möglich das digitale Telefonnetz in Richtung auf das ISDN zu erweitern, liegen folgende Ausgangspositionen und Zielsetzungen zugrunde: —







Das regionale Fernleitungsnetz wird ab 1982, das überregionale Fernleitungsnetz ab 1985 nur noch mit digitalen Übertragungssystemen erweitert. Digitale Fernvermittlungstechnik (DIVF) steht ab der zweiten Hälfte 1984 und digitale Ortsvermittlungstechnik (DIVO) ab der ersten Hälfte 1985 in Serientechnik zur Verfügung. Der Auslauf der Beschaffung analoger Vermittlungstechnik (EMD) ist 1989 erreicht (Beschaffungsübergang); die Bedarfsdeckung erfolgt dann ausschließlich mit digitaler Vermittlungstechnik. Der Einsatz ISDN-fähiger Vermittlungstechnik (DIV ISDN) beginnt in begrenztem Umfang in der zweiten Hälfte 1988; ab 1989 wird ausschließlich diese Technik beschafft. Die bis einschließlich 1988 gelieferte nicht ISDN-fähige digitale Vermittlungstechnik wird bis 1991 auf ISDN-Fähigkeit erweitert. 327



— —

Das Zentralkanal-Zeichengabenetz (ZZK-Netz) mit dem CCITTZeichengabesystem Nr. 7 (ZGS Nr. 7) wird 1988 und 1989 nur für die Abwicklung des ISDN-Verkehrs eingerichtet; ab 1990 wird es für den Betrieb des gesamten digitalen Telefonnetz verwendet und steht damit auch dem Nicht-ISDN-Verkehr zur Verfügung. Die flächendeckende Bereitstellung von ISDN-Anschlußmöglichkeiten ist für 1993 festgelegt. Inden Anfangsjahren des ISDN wird im wesentlichen die geschäftliche Nutzung des ISDN im Vordergrund stehen. Dies ist bei der Auswahl und Reihung der Standorte für die Digitalisierung zu berücksichtigen.

7.3

Einsatzstrategie digitaler Vermittlungstechnik

Von der Einführungsreihenfolge digitaler Vermittlungstechnik und dem koordinierten Einsatz digitaler Fern- und Ortsvermittlungstechnik hängt im wesentlichen ein frühzeitiges und nachfragegerechtes Angebot von ISDN in der Fläche ab. 7.3.1

Vorgehensweise beim Einsatz digitaler Fernvermittlungstechnik (DIVF)

Bis zum Auslaufen der Beschaffung analoger Vermittlungstechnik im Jahre 1989 gelten für den Einsatz digitaler Fernvermittlungstechnik folgende Festlegungen: — Decken des Erweiterungsbedarfs in großen und mittleren Fernvermittlungsstellen. — Auswechseln der OGW in großen und mittleren Fernvermittlungsstellen; diese Maßnahme wird beim Einsatz von DIVO im Ortsnetz zur Einhaltung der übertragungstechnischen Bedingungen erforderlich. Ab 1990 wird der Umfang der einzusetzenden digitalen Fernvermittlungstechnik im wesentlichen bestimmt durch — —

328

den Erweiterungsbedarf in den Fernvermittlungsstellen, in denen bereits DIVF aufgebaut ist, und den Erneuerungsbedarf bei Auswechslung analoger gegen digitale Vermittlungstechnik in kleinen Fernvermittlungsstellen. Ziel der Einsatzstrategie ist es, sicherzustellen, daß bis zum Jahr 1993, dem

Jahr der ISDN-Flächendeckung, in jeder Fernvermittlungsstelle zumindest ein Anteil DIVF aufgebaut ist. 7.3.2

Vorgehensweise beim Einsatz digitaler Ortsvermittlungs-

technik (DIVO)

DIVO kann im Ortsbereich nur durch Austausch bestehender HDW/EMD-Icchnik eingesetzt werden (Bestandserneuerung). Erweiterungen bestehender EMD-Vermittlungsstellen sind mit DIVO nicht sinnvoll, weil mit Annäherung an die Sättigung die Zuwächse in den Ortsvermittlungsstelle zu klein werden. Bis etwa 1990 erfolgt der Einsatz von DIVO auschließlich im Zuge einer Bestandsumschichtung, d. h. die freigesetzten EMD-Einrichtungen werden an anderer Stelle wieder zur Bedarfsdeckung eingesetzt. Anschließend tritt zur Bestandsumschichtung in ersten Ansätzen eine Bestandserneuerung, d.h. es werden nicht mehr alle freigesetzten EMD-Einrichtungen wiedereingesetzt. Die Auswahl und Reihung der Orte, an denen die Digitalisierung der Ortsvermittlungsstellen vorgenommen wird, treffen die OPDn in eigener Zuständigkeit im Rahmen vorgegebener regionalisierter Beschaffungsmengen und unter Beachtung bestimmter Prioritätskriterien. Die Berücksichtigung der ISDN-Gewichtung bei der Reihung der Ortsvermittlungsstellen erfolgt über den Verkehrswert und die Zahl von Hauptanschlüssen zu Nebenstellenanlagen. Da zum festgelegten Zeitpunkt der flächendeckenden Bereitstellung von ISDN-Anschlußmöglichkeiten (1993) erst etwa 600 der insgesamt über 6000 Ortsvermittlungsstellen digitalisiert sein werden, sind besondere netztechnische Lösungen geplant, um allen ISDN-interessierten Kunden die Anschaltung an das ISDN zu ermöglichen.

7.4 7.4.1

Flächenversorgung für ISDN-Anschlußmöglichkeiten Das Konzept zur Flächenversorgung

Teilnehmer aus Anschlußbereichen, deren Ortsvermittlungsstellen noch nicht digitalisiert sind, die aber am ISDN teilnehmen wollen, können über besonders bereitzustellende Netzkomponenten an bereits

329

digitalisierte Ortsvermittlungsstellen fremdangeschaltet werden.

(Teilnehmervermittlungsstellen)

Die technische Lösung für die Fremdanschaltung ist im Bild 7-1 dargestellt. Die Teilnehmervermittlungsstelle (TVSt) bzw. die kombinierte Vermittlungsstelle mit Teilnehmer-Teil verfügt über — — —

Anpassungen Anpassungen Anpassungen

(BAKT).

«—————

für Basisanschlüsse (BaAs), für Primärmultiplexanschlüsse (PMxAs) sowie für den Anschluß von Basisanschlußkonzentratoren

AsB der TVSt ————— ee ——— fremdversorgter AB———e

TVSt

ANP: PMxAs

ANP:

BAKT

S2m BAKT

+

PMxAs

N

S +

2 = x >. >

PMxAs

Aus!

oO

ANP:

So

m.

BaAs

Cam

ANP:

Bild 7-I: Technische Lösung für die Fremdanschaltung von ISDN-Anschlüssen

Im BAKT, der herausgezogenen Peripherieeinheit der Teilnehmervermittlungsstelle, befinden sich die Anpassungen für BaAs zur Anschließung der Anschlußleitungen. Der BAKT ist Bestandteil der Teilnehmervermittlungsstelle und gehört somit auch zum System der Vermittlungseinheit. BAKT werden in Ausbaugrößen ab 24 BaAs und ganzzahligen Vielfachen davon eingesetzt. Die Zahl der 2-Mbit/s-Digitalsignalverbindungen (DSV 2) zur Anbindung des BAKT an die Vermittlungseinheit ist 330

abhängig von dem Verkehrsaufkommen der über den BAKT schalteten BaAs. Der BAKT wickelt keinen Internverkehr ab.

ange-

Anschlußleitungen für BaAs können nicht ohne besondere Maßnahmen in anschlußbereichsüberschreitenden Verbindungskabeln oder in Fernkabeln geführt werden. Für die Fremdanschaltung von BaAs wird deshalb ein BAKT zur Zusammenfassung der Anschlußleitungen zu einer oder mehreren DSV 2 eingesetzt werden. PMxAs, die immer über DSV 2 geführt werden, sind freizügig im Versorgungsbereich der aufnehmenden Teilnehmervermittlungsstelle einsetzbar. Die Flächenversorgung erreicht — —

mit

ISDN-Anschlußmöglichkeiten

wird

also

durch Regelanschaltung von BaAs und PMxAs oder durch Fremdanschaltung von BaAs und von PMxAs an eine Teilnehmervermittlungsstelle bzw. den Teilnehmerteil einer kombinierten Vermittlungsstelle.

Die Teilnehmervermittlungsstelle, die Anschlußbereiche über Fremdanschaltungen versorgt, wird als aufnehmende Teilnehmervermittlungsstelle bezeichnet. In der Regel wird eine linientechnisch zentral gelegene Teilnehmervermittlungsstelle (am Standort der Fernvermittlungsstelle oder einer Gruppenvermittlungsstelle) die Fremdanschaltungen aufnehmen. Es ist möglich, auch eine Teilnehmervermittlungsstelle nur zur Aufnahme von Fremdanschaltungen einzurichten, z. B. in der Kombination mit einer Knotenvermittlungsstelle zur Versorgung des gesamten Knotenvermittlungsstellenbereiches. Diese aufnehmende Teilnehmervermittlungsstelle besitzt dann nur digitale Anschlußsarten und versorgt keinen eigenen Anschlußbereich mit analogen Anschlußarten. Bis 1993 werden alle Knotenvermittlungsstellen ganz oder teilweise digitalisiert. Die Flächendeckung mit ISDN-Anschlußarten ist also bei entsprechender zeitlicher Staffelung mittels Fremdanschaltung innerhalb der Knotenvermittlungsstellenbereiche möglich. Die Fremdanschaltung über den Knotenvermittlungsstellenbereich hinaus ist deshalb nicht vorgesehen und auch technisch in den Teilnehmervermittlungsstellen nicht realisiert. Bild 7-2 zeigt die Möglichkeiten der Anschaltung von ISDN-Anschlüssen nach dem Konzept zur ISDN-Flächenversorgung. Das Konzept wird über die »Bereichsplanung für die Flächenversorgung ISDN« in Planungen der Objekte aller Fachbereiche umgesetzt. Außerhalb des Konzeptes sind die Anschließungen an das ISDN nur möglich 33]

|

Ortsnetz A Regelanschaltung

aTvSt analoge HAs

2

FVSt

|l

Ortsnetz B

JL Fremdanschaltung innerhalb des KVSt-Bereiches

Fremdanschaltung innerhalb des ON

Bild 7-2: Möglichkeiten der Anschaltung Konzept zur ISDN-Flächenversorgung

— —

von ISDN-Anschlüssen

nach

dem

als vorzeitige Fremdanschaltung durch zeitliches Vorziehen der in der Bereichsplanung vorgesehenen Realisierung, auf Antrag des Teilnehmers auf Sonderanschaltung B nach TKO 8 254,

7.4.2

Bereichsplanung

für die Flächenversorgung ISDN

Das Konzept für die Flächenversorgung muß zur ökonomischen und koordinierten Bereitstellung aller dafür erforderlichen Sachmittel in Planungen der Objekte umgesetzt werden. Der dafür vorgesehene Planungsschritt ist die »Bereichsplanung für die Flächenversorgung ISDN«. Im Rahmen dieser Bereichsplanung werden alle Anschlußbereiche eindeutig einer aufnehmenden Teilnehmervermittlungsstelle zugeordnet. Als aufnehmende Teilnehmervermittlungsstelle kommen alle bis einschließlich 1993 mit digitaler Vermittlungstechnik auszustattenden Ortsvermittlungsstelle sowie die kombinierten Vermittlungsstelle mit Teilnehmer-Teil in Frage. In Knotenvermittlungsstellenbereichen, in de332

nen nach der gültigen Planung für den Einsatz digitaler Vermittlungssysteme bis 1993 noch keine digitale Ortsvermittlungsstelle vorhanden ist, wird die Knotenvermittlungsstelle um einen Teilnehmer-Teil mit ausschließlich digitalen Anschlüssen zur Aufnahme von Fremdanschaltungen ergänzt. Die Vorgaben zur Bereichsplanung enthalten Hinweise zur Auswahl der aufnehmenden Teilnehmervermittlungsstellen. Da die Fremdanschaltung über die Ortsnetzgrenze hinaus erst mit den Lieferungen ab 1991 möglich ist, können bis zu diesem Zeitpunkt zu versorgende Anschlußbereiche nur einer Teilnehmervermittlungsstelle im Ortsnetz zugeordnet werden. Die Flächendeckung ist mit vertretbarem Aufwand erreichbar, wenn die Sachmittel über den Zeitraum von 5 Jahren möglichst gleichmäßig verteilt investiert werden. Deshalb können in großen Ortsnetzen nicht alle Anschlußbereiche im Jahre des Aufbaus der ersten Teilnehmervermittlungsstelle mit ISIDN-Anschlußarten ausgestattet werden. Die Bereichsplanung erzeugt also auch eine Reihenfolge der zu versorgenden Anschlußbereiche. Die Reihenfolge wird dabei im wesentlichen bestimmt von der Bedarfsschätzung für ISDN-Anschlußarten. Diese Reihung kann jedoch nur als Vorschlag gesehen werden, denn für die Anschlußbereiche müssen auch im Linien- und Leitungsnetz die Voraussetzungen für die Fremdanschaltung gegeben sein. Vorrang in der Reihung der zu versorgenden Anschlußbereiche haben solche Anschlußbereiche, in denen wegen Kundenbedarfs und aus betrieblichen Gründen ISDN-Anschlüsse geschaltet werden müssen. Dies sind u. a. die Anschlußbereiche, in denen sich eine Dienststelle TK, ein DATEX-P-Netzknoten oder eine Btx-Vermittlungsstelle befinden. Die wichtigste Korrektur an der zunächst an einer Bedarfsschätzung orientierten Versorgungs-Reihenfolge der Anschlußbereiche wird dann vorgenommen, wenn zum Zeitpunkt der Aktualisierung der Bereichsplanung konkrete Anträge oder Vormerkungen bei den Kundendienststellen vorliegen. Der so auf der Grundlage der ausgewählten Teilnehmervermittlungsstellen und der anzuschließenden Anschlußbereiche erstellte Bereichsplan ist nach der Abstimmung mit allen betroffenen Fachbereichen das wichtigste Koordinierungs- und Informationsinstrument bei der Vorbereitung und Durchführung der Baumaßnahmen zur Bereitstellung der Anschlüsse und bei der Beratung der Kunden. Die wichtigsten Schritte des Arbeitsablaufs bei der Bereichsplanung für die Flächenversorgung ISDN sind im Bild 7-3 dargestellt.

333

Bedarfsabschätzung für ISDN-Anschlüsse

Planung für DIV-Einsatz

I Vorgaben

DSt Am]

Dst PIF | Vorschlag für die Zuordnung aller AsB zu aT VSt

aktueller Bedarf

DSt PIL| Realisierbarkeit des Vorschlags aus linientechnischer Sicht

DSt PIF/PIL | Abstimmung der Bereichsplanung

Bedarfserkennung/Objektplanung/Bauausführung in allen Fachbereichen

[= ==>

koordinierte Bereitstellung aller Sachmittel

===]

Bild 7-3: Grundsätzlicher Ablauf »Bereichsplanung für die ISDN-Flächendeckung«

Die Bereichsplanung für die Flächenversorgung ISDN ist in das Terminraster für das Planungsgeschehen (Jahres-Investitionsprogramme) eingegliedert. Sie beginnt mit der Übernahme der Bedarfswerte je Anschlußbereich im Frühjahr und schließt mit dem abgestimmten Bereichsplan im Herbst vor dem Beginn der Bedarfserkennung ab. Da die Bereichsplanung jährlich durchgeführt wird, können bei den zu planenden Baumaßnahmen die neuesten Erkenntnisse berücksichtigt 334

werden. Die Strukturergebnisse fließen in die Planung zur Netzgestaltung (Erstellung der Leitungsbedarfsvorhersage) ein. 7.4.3

Bedingungen für die Rufnummernplanung und die Verkehrslenkung bei der Anschaltung von ISDN-Anschlüssen

Zu den Entscheidungen des Flächenversorgungskonzeptes für ISDNAnschlußmöglichkeiten gehört auch, daß den am ISDN interessierten Teilnehmern keine unzumutbaren Hürden auf dem Weg zum ISDN aufgebaut werden. Andererseits müssen in der Einführungsphase insbesondere solange Fremdanschaltungen im großen Umfang erforderlich sind - technische Bedingungen beachtet werden, die das Funktionieren des alten und des neuen Angebots nebeneinander und

den Übergang in die ISDN-Ära erst ermöglichen.

Einen breiten Raum bei der Planung zur ISDN-Flächendeckung nehmen die Überlegungen zur Vergabe von Rufnummern und zur Rufnummernplanung sowie zur Verkehrslenkung ein. Die heute schon in vielen Ortsnetzen kritische Rufnummernsituation wird sich weiter verschärfen, denn — —

— —

die Endgeräteauswahlziffer, die Bestandteil der Rufnummer ist, wird für Einzelanschlüsse immer eine Dekade benötigen, die Zuweisung der Regelnummernblöcke muß großzügiger als bisher vorgenommen werden, damit die Möglichkeiten des ISDN in Telekommunikationsanlagen (TK-Anlagen) voll genutzt werden können, TK-Anlagen am ISDN sind unabhängig von der Anzahl der Amtsleitungen durchwahlfähig, für ISDN-Anschlüsse müssen eigene Rufnummerngruppen gebildet werden, damit sie — insbesondere bei der Fremdanschaltung — aus den noch mit Direktwahltechnik ausgestatteten Teilen des Netzes erreichbar sind.

Die Begrenzung bei der Rufnummernplanung ist das international gültige Numerierungsschema nach der CCITT-Empfehlung E.163, wonach für die nationale Rufnummer in der Bundesrepublik Deutschland 10 Stellen zur Verfügung stehen. Erst 1997, mit dem Übergang auf den Numerierungsplan nach CCITT E.164, steht eine Dekade mehr und damit das 10fache Rufnummernvolumen zur Verfügung. Deshalb müssen bis dahin alle Möglichkeiten der Nutzung des gesamten Rufnummernvolumens und zur Schaffung neuer Rufnummern konsequent genutzt werden, und zwar durch:

335



Einführung der Rufnummern-Ökonomie in digitalen Ortsvermittlungsstellen, Nutzung der Rufnummern in der in vielen Ortsnetzen noch freigehaltenen Gruppe 9, Nutzung anderer freier Nummerngruppen, Verlängerung bestehender Rufnummern je nach Länge der Ortsnetzkennzahl auf 6, 7 oder max. 8 Stellen.

— — —

Für die Vergabe der Rufnummer bedeutet dies, daß der Übergang vom analogen Anschluß zum ISDN-Anschluß häufig mit einer Rufnummernänderung verbunden ist. Diese »ISDN-Rufnummer« bleibt dann allerdings bestehen, auch wenn die »eigene« Ortsvermittlungsstelle digitalisiert wird und die Fremdanschaltung in eine Regelanschaltung zurückgeführt wird. Mit der besonderen Rufnummerngruppe für ISDN-Anschlüsse ist die Verkehrslenkung zu fremdangeschalteten Anschlüssen für ankommende Anrufe sowohl aus DIV-Ursprüngen wie auch aus solchen mit Direktwahltechnik möglich. Der in der EMD-Ortsvermittlungsstelle des fremdversorgten Anschlußbereichs ankommende Ortsverkehr wird über eine Gruppenwahlstufe ausgeschieden und über ein Bündel für sog. Überweisungsverkehr der aufnehmenden Teilnehmervermittlungsstelle zugeführt. Diese Anschaltung in einer besonderen Rufnummerngruppe gilt für BaAs und kleine TK-Anlagen. Eine gemischte (analoge und digitale) Anschaltung von kleinen TK-Anlagen ist dabei nicht möglich. Große TK-Anlagen dagegen müssen im Falle der Fremdanschaltung neben der digitalen Anschaltung häufig ein analoges Teilbündel betreiben. Beide Amtsleitungsbündel müssen verkehrsgerecht dimensioniert sein. Das analoge Teilbündel ist notwendig, damit — —

für den ankommenden Verkehr kein Bündel für Überweisungsverkehr eingerichtet werden muß, der abgehende Nicht-ISDN-Verkehr über die Regel-Ortsvermittlungsstelle geführt werden kann.

7.55

ISDN-Netzgestaltung

7.5.1

Schritte vom ISDN-Teilnetz zum Fernsprechnetz/ISDN

integrierten Netz:

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit erfolgt die Integration des ISDN in das Telefonnetz schrittweise. 336

In acht wirtschaftlich bedeutenden Netzschwerpunkten, die nacheinander vermascht wurden, begann das ISDN Anfang 1989. Weil hierbei die Teilnehmervermittlungsstellen den ISDN-Verkehr zeichengabegerecht auf ein eigenes, aus Bündeln mit dem Zeichengabesystem Nr. 7 (ZGS Nr. 7) eingerichtetes Verbindungsleitungsnetz lenken, spricht man von einem ISDN-Reilnetz. Der Nicht-ISDN-Verkehr wird auf Bündeln mit Impulskennzeichengabe (IKZ) geführt. In der Folgezeit wird ISDN-Verkehr zunächst in einem weiter ausgebauten Teilnetz abgewickelt. Ab dem Bedarfsdeckungsjahr 1990 sieht die Planung dann zwischen allen ISDN-fähigen Vermittlungsstellen sowohl für ISDN- als auch für Nicht-ISDN-Verkehr nur noch das ZGS Nr. 7 vor. Auf diesen Verbindungsabschnitten sind ISDN und Telefonnetz voll integriert. Ab dem Bedarfsdeckungsjahr 1991 sind alle digitalen Vermittlungsstellen auch ISDN-fähig. Die Verkehrskapazität des ISDN wächst jährlich mit der fortschreitenden Digitalisierung des Telefonnetzes.

7.5.2

7.5.2.1

Erster Schritt des ISDN-Teilnetzes

Übersicht

Im ersten Schritt sind die 8 Ortsnetze an den Standorten der Zentralvermittlungsstellen miteinander verbunden. Das sind die Ortsnetze: Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf, Hannover, Nürnberg, Berlin und München. Beginnend mit Hamburg und Stuttgart, erfolgte der Anschluß der übrigen Ortsnetze an das ISDN schrittweise bis März 1989. In der verkehrstechnischen Netzplanung ist die Anschlußmöglichkeit von 1000 BaAs oder einer entsprechenden Anzahl von PMxAs an einer Teilnehmervermittlungsstelle eines Ortsnetzes mit einem Gesamtverkehr von 170 mErl je BaAs unterstellt. Der erste Schritt des ISDN-Teilnetzes ist in Bild 7-4 dargestellt. 7.5.2.2

Ortsnetz

In jedem der 8 Ortsnetze wurde zunächst nur eine Teilnehmervermittlungsstelle mit ISDN-Anschlußmöglichkeiten bereitgestellt. Interessierte Kunden aus anderen Anschlußbereichen können an diese Teilnehmervermittlungsstelle fremdangeschaltet werden (siehe auch Abschnitt 7.4.1).

337

7.5.2.3

Fernnetz

In jeder Zentralvermittlungsstelle wurde eine Vermittlungseinheit für den Fernverkehr um ISDN-Komponenten erweitert. Zur Abwicklung des ISDN-Verkehrs zwischen der Teilnehmervermittlungsstelle des Ortsnetzes und der zugeordneten Vermittlungseinheit für den Fernverkehr wurden zusätzliche ISDN-Endamtsleitungen in einem Umfang von 7 DSV2 eingerichtet. Zusätzlich wurden die Verkehrsbeziehungen zwischen den Zentralvermittlungsstellen um jeweils 2 DSV2 verstärkt. Dabei lag der Planung die Annahme zugrunde, daß sich der Quellenverkehr gleichmäßig aufteilt.

= Fernvermittlungsstelle

ISDN 1988

= ISDN-fähige Ortsvermittlungsstelle Hamburg

Bild 7-4: ISDN-Teilnetz

338

(erster Schritt)

7.3.2.4

Netzübergänge

Netzübergänge sind natürlich für den Telefondienst zum analogen Telefonnetz, darüber hinaus auch für Teletex- und Datex-P-Dienst zum IDN vorgesehen. 7.5.3

Zweiter Schritt des ISDN-Teilnetzes

7.5.3.1

Übersicht

Das ISDN-Teilnetz umfaßt im zweiten Schritt insgesamt 70 Ortsnetze mit zusätzlichen Übergängen zu bestehenden Netzen. 7.5.3.2

Ortsnetz

Da es im zweiten Schritt des ISDN-Teilnetzes Ortsnetze mit mehr als einer Teilnehmervermittlungsstelle geben wird, tritt erstmals ISDNOrtsverkehr auf den Ortsverbindungsleitungen auf. In Ortsnetzen mit einer Ortsdurchgangsvermittlungsstelle wird der ISDN-Ortsverkehr zwischen den Teilnehmervermittlungsstellen über die Ortsdurchgangsvermittlungsstelle geführt. Hierfür werden die gemäß der Gestaltungsregeln für das digitale Ortsnetz ohnehin vorhandenen Bündel zwischen den Teilnehmervermittlungsstellen und der Ortsdurchgangsvermittlungsstelle um eine DSV2 verstärkt. Aus Gründen der Verfügbarkeit werden zwischen den Teilnehmervermittlungsstellen und der Ortsdurchgangsvermittlungsstelle zwei DSV2 mit ZGS Nr. 7 betrieben. Eine DSV2 wird dem vorhandenen Bündel für den Nicht-ISDN-Verkehr entnommen, die zweite DSV2 zusätzlich geschal-

ODgVSt

Fe-Verkehr

nDSV2 (IKZ)

Fe-Verkehr

.

U / ISDN

Of

2DSV2

um

Querweg

mDSV2 {IKZ)

ISDN 2DSv2 (ZZK}

Fe-Verkehr

O

Bild 7-5: ISDN-Verkehr im Ortsnetz

339

tet. Der Nicht-ISDN-Verkehr darf auf das ISDN-Bündel überlaufen, der ISDN-Verkehr wird im Teilnetz bis zum ISDN-Teilnehmer geführt.

Querwege

für den

ISDN-Verkehr

zwischen

den Teilnehmervermitt-

lungsstellen sind nicht zugelassen (siehe Bild 7-5).

In Ortsnetzen ohne ODgVSt wird der ISDN-Verkehr direkt zu den Teilnehmervermittlungsstellen geführt. 7.5.3.3

Fernnetz

Das ISDN-Teilnetz ist im zweiten Schritt nach den Prinzipien der Telefonnetzgestaltung (KVSt-HVSt-ZVSt) aufgebaut. An jedem Standort einer Fernvermittlungsstelle mit einer Teilnehmervermittlungsstelle im Einzugsbereich ist eine ISDN-fähige Vermittlungseinheit für den Fernverkehr vorhanden. Der ISDN-Verkehr wird auf besonderen mit ZGS Nr. 7 betriebenen Bündel der ISDN-fähigen Vermittlungseinheit für den Fernverkehr der Hauptvermittlungsstelle zugeführt. Von der Hauptvermittlungsstelle aus sind lohnende ISDN-Querwege zu fremden Hauptvermittlungsstelle mit Überlauf zur Zentralvermittlungsstelle eingerichtet. Die Zentralvermittlungsstellen sind voll vermascht. Die mit ZGS Nr. 7 betriebenen Bündel werden unabhängig von den Bün-

I NÜ

zvsi

HVSt

KVSt

vs (O

Ol

[O

Bild 7-6: ISDN-Teilnetzes (zweiter Schritt)

340



deln des Nicht-ISDN-Verkehrs geführt und zusätzlich zum Bedarf für das Telefonsprechnetz bereitgestellt (siehe Bild 7-6).. 7.3.3.4

Netzübergänge

Außer den Netzübergängen zum Telefonnetz sind Netzübergänge zum — —

IDN (Teletex, Datex-P) und DFS-ISDN

vorgesehen. 7.5.4

Das integrierte Netz: Telefonnetz/ISDN

Ab 1990 wird im gesamten Telefonnetz zwischen ISDN-fähigen Vermittlungsstellen nur noch das Signalisierungsverfahren ZGS Nr. 7 verwendet, d.h. ISDN-Verkehr und Nicht-ISDN-Verkehr sind auf digitalen Verbindungsleitungen und in den digitalen Vermittlungsstellen verkehrsmäßig nicht mehr zu unterscheiden. Entsprechend ist das Telefonnetz ab 1990 nach den vorliegenden Verkehrsprognosen für den Nicht-ISDN-Verkehr unter zusätzlicher Berücksichtigung des ISDNVerkehrs als Gesamtnetz geplant. Für das Bedarfsdeckungsjahr 1991 kann erstmals auf ISDN-Anschlußarten- und Verkehrsprognosen zurückgegriffen und die Verkehrsverschiebungen infolge von Fremdanschaltungen verkehrstechnisch im Netz berücksichtigt werden.

7.6 7.6.1

Planung des Zentralkanal-Zeichengabenetzes CCITT-Zeichengabesystem

Nr. 7

Das ISDN setzt das CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 (ZGS Nr. 7) für die Signalisierung zwischen den Vermittlungsstellen voraus. Bei den bisher im Telefonnetz der DBP eingesetzten Zeichengabesystemen werden die für eine Telefonverbindung notwendigen Zeichengabenachrichten auf dem entsprechenden Fernsprechkreis mitübertragen (sprechkreisgebundene Zeichengabe). Im ISDN wird der Zeichengabeaustausch zwischen den VSt für mehrere Nutzkanäle über einen gemeinsamen Zeichenkanal abgewickelt. Die Zusarmmenfassung der Zeichengabe für mehrere Nutzkanäle in einem zentralen Zeichengabeka341

nal (ZZK) und die dadurch vollzogene Trennung der Zeichengabe von den entsprechenden Nutzkanälen erfordert neben dem Aufbau eines Nutzkanalnetzes die Bereitstellung eines Zentralkanal-ZeichengabeNetzes (ZZK-Netz). 7.6.2

ZZK-Netzgestaltung

Das ZZK-Netz — — —

besteht im wesentlichen aus drei Komponenten:

den Signalisierungspunkten (SP), den Signalisierungstransferpunkten (STP) und den zentralen Zeichengabekanälen (ZZK).

Die SP stellen den Ursprung oder das Ziel einer Zeichengabeverbindung dar, die STP dienen als Transitpunkte zwischen Ursprung und Ziel einer Zeichengabeverbindung. Zwischen Ursprung und Ziel einer Zeichengabeverbindung wird immer dann ein STP benötigt, wenn kein Direktweg vorhanden ist. Jeder SP kann auch STP sein. Die Verbindungen zwischen den SP bzw. STP sind die ZZK. Bild 7-7 zeigt die Netzkomponenten anhand eines Netzausschnittes.

_STP+sPp _22K

O

or

Bild 7-7: Ausschnitt aus einem

ZZK-Netz

Eine Vermittlungsstelle besteht aus einer oder mehreren Vermittlungseinheiten. Die Vermittlungseinheiten beinhalten jeweils einen SP bzw. STP. Während die Vermittlungseinheiten der Teilnehmervermittlungsstellen ausschließlich SP-Funktionen besitzen, übernehmen die Vermittlungseinheiten der Fernvermittlungsstellen und der Ortsdurchgangsvermittlungsstellen sowohl SP- als auch STP-Funktionen. Für den ZZK ist vorläufig der 16. Zeitschlitz einer DSV2 zwei Vermittlungseinheiten reserviert.

zwischen

Da die STP- und die SP-Funktionen des ZZK-Netzes physikalisch eng mit den Vermittlungseinheiten des Nutzkanalnetzes verbunden sind, 342

treten im ZZK-Netz Nutzkanalnetz auf.

die gleichen

Das Nutzkanalnetz der und mehrere Ortsnetze zebenen, das Ortsnetz oder zwei Netzebenen 7.6.3

Netzebenen

(Hierarchien)

wie

im

DBP läßt sich im wesentlichen in ein Fernnetz unterteilen. Das Fernnetz besteht aus zwei Netwird in Abhängigkeit von der Größe aus einer aufgebaut.

ZZK-Dimensionierung

Dimensionierung bedeutet, die Anzahl der zwischen zwei SP bzw. STP einzurichtenden ZZK zu ermitteln. Bei der Dimensionierung sind mehrere Randbedingungen zu berücksichtigen. Um einen wirtschaftlichen Aufbau des ZZK-Netzes zu gewährleisten, ist die Anzahl der ZZK im Netz möglichst klein zu halten. Gleichzeitig darf aber die Verfügbarkeit einer Zeichengabeverbindung (Wahrscheinlichkeit dafür, daß der Zeichengabeverkehr zwischen zwei SP störungsfrei ablaufen kann) einen definierten Wert nicht unterschreiten. Um die Verfügbarkeit zu gewährleisten, sind redundante ZZK notwendig. Die Verfügbarkeit einer Zeichengabeverbindung — — —

der Anzahl der möglichen Wege zwischen Ursprung der Wegeführung und einer unabhängigen Beschaltung in den SP ab.

Nach einer CCITT-Empfehlung darf ISDN-Nutzkanalverbindung aufgrund Zeichengabe höchstens 10 Minuten pro nierung des ZZK-Netzes orientiert sich bedingungen bei der Dimensionierung —





hängt von und Ziel,

die Nichtverfügbarkeit einer eines Ausfalls der zentralen Jahr betragen. Die Dimensioan diesem Wert. Weitere Randsind:

Die Anzahl der Zeichengabenachrichten, die in einem bestimmten Zeitraum in einem SP bzw. STP verarbeitet werden, darf abhängig von dem jeweils eingesetzten Vermittlungssystem einen vorgeschriebenen Wert nicht überschreiten (dynamische Belastung). Die Anzahl der an einem SP bzw. STP anzuschaltenden ZZK und die in einem definierten Zeitabschnitt über einen ZZK fließenden Zeichengabenachrichten sind begrenzt. Durch die Einführung von Eigen- und Fremdbereich (siehe Kapitel 7.6.6) dürfen ZZK zu bestimmten Zielen nicht benutzt werden.

343

Um die dynamische Belastung der STP der oberen Fernnetzebene nicht zu groß werden zu lassen, ist es notwendig, die Querwege der unteren Fernnetzebene mit ZZK auszurüsten. Nur in einigen wenigen Fällen werden diese Querwege ohne ZZK zugelassen. Diese Vorgehensweise hat aber zur Folge, daß die Anzahl der maximal an einen SP anschaltbaren ZZK zu einer nicht zu vernachlässigenden Randbedingung wird. Bei der Dimensionierung des ZZK-Netzes wird zwischen ZZK-Letztwegen und ZZK-Querwegen unterschieden. Jede Vermittlungsstelle ist über ZZK-Letztwege an ihre jeweils übergeordnete Vermittlungsstelle angebunden. Die ZZK-Querwege sind Verkehrsbeziehungen zwischen den Vermittlungsstelle der unteren Netzebene und zwischen den Vermittlungsstelle der unteren und der oberen Netzebene. Die Vermittlungsstelle der obersten Netzebene sind über ZZK-Letztwege miteinander verbunden. Bild 7-8 zeigt einen ZZK-Netzausschnitt mit ZZKLetztwegen und ZZK-Querwegen.

obere Fernnetzebene

£

untere Fernnetzebene

ZZK-Letztweg,

--- ZZK-Querweg

Bild 7-8: ZZK-Letztwege

und ZZK-Querwege

ZZK-Letztwege werden zur Sicherstellung der geforderten Verfügbarkeit stärker dimensioniert als ZZK-Querwege. Die ZZK-Letztwege werden in ZZK-Letztweg 1 und ZZK-Letztweg 2 unterteilt. Diese Unterteilung ist für die Anbindung von Vermittlungsstellen mit mehreren Vermittlungseinheiten notwendig. Verkehrsbeziehungen, für die die ZZK als ZZK-Letztweg 1 dimensioniert werden, erhalten die meisten ZZK. Für ZZK-Querwege sind die wenigsten ZZK vorgesehen (siehe Tabelle 7-1). In Abhängigkeit von der Anzahl der zwischen zwei SP bzw. STP eingerichteten DSV2 wird die Anzahl der notwendigen ZZK aus dieser Tabelle ermittelt.

344

Tabelle 7-1:

Dimensionierungsvorschriften

DSV2

ZZK-Letztweg

1

1

2 3 >4

ZZK-Letztweg

2

1

2 2 3

7.6.4

1

ZZK-Querweg 0

1 1 2

1 1 2

Numerierung der Signalisierungspunkte im ZZK-Netz

Der Zeichengabeaustausch im ZZK-Netz erfolgt im Paket-Modus. Sendet ein SP eine Nachricht zu einem anderen SP, so gibt er in der Nachricht sowohl die Adresse des Ziel-SP als auch seine eigene an. Jedem SP muß daher als Adresse punktcode zugeordnet werden.

ein

bestimmter

Signalisierungs-

Laut CCITT-Empfehlung stehen zur Kennzeichnung eines SP 14 Bits zur Verfügung. Damit können insgesamt 16384 SP markiert werden. Im Netz der DBP müssen etwa 8000 SP mit Signalisierungspunktcodes adressiert werden. Zur besseren Übersichtlichkeit und Handhabbarkeit wurde die Numerierung der SP an die Netzstruktur des Telefonnetzes angelehnt und die 14 Bits des Signalisierungspunktcodes in ein 4-3-4-3-Schema aufgeteilt: — — — —

4Bits: 3Bits: 4Bits: 3 Bits:

bezeichnen bezeichnen bezeichnen bezeichnen

den den den den

Numerierungsbereich, HVSt-Bereich, KVSt-Bereich, SP.

Für die Numerierung der SP im internationalen ZZK-Netz sind ebenfalls 14 Bits vorgesehen. Die Vermittlungseinheiten für den Auslandsverkehr der DBP dienen als Schnittstelle zwischen nationalem und internationalem ZZK-Netz; sie besitzen unabhängig voneinander sowohl einen nationalen als auch einen internationalen Signalisierungspunktcode. 1.6.5

ZZK-Routing

Sendet ein SP eine Zeichengabenachricht zu einem anderen SP, so trägt er den Signalisierungscode des Ziel-SP in das dafür vorgesehene

345

Adreßfeld der Nachricht ein. Aufgrund dieser Adresse durchläuft die Nachricht das ZZK-Netz. Um in den SP die Zeichengabenachrichten den richtigen abgehenden ZZK zuzuordnen (Routing), ist in jedem SP eine sogenannte Routingtabelle gespeichert. Bei der Zeichengabe unterscheidet man zwischen der Link-by-LinkZeichengabe und der End-to-End-Zeichengabe. Bei der Link-by-LinkZeichengabe durchlaufen alle Zeichen (z.B. Wählziffern) dieselben Vermittlungseinheiten wie die zugehörigen Nutzkanäle. Bei der Endto-End-Zeichengabe hingegen können die Zeichen unabhängig vom aufgebauten Nutzkanal durch das ZZK-Netz transportiert werden. Der Ursprungs-SP adressiert direkt den Ziel-SP. Da von jedem SP zu allen anderen SP End-to-End-Zeichen geschickt werden können, stellt die End-to-End-Zeichengabe an den Nachrichtentransferteil des ZGS Nr. 7 in bezug auf Routing und Verwaltung des Zeichengabenetzes hohe Anforderungen. Wegen der End-to-End-Zeichengabe zu jedem SP des ZZK-Netzes müssen in der Routingtabelle jeder Vermittlungsseinheit ein Regelweg und bis zu drei Ersatzwege eingetragen sein. Die Ersatzwege werden nur bei Ausfällen im ZZK-Netz genutzt (keine Überlaufanordnung). Der 1. Ersatzweg übernimmt den Zeichengabeverkehr bei Ausfall des Regelweges, der 2. Ersatzweg den Zeichengabeverkehr bei Ausfall des 1. Ersatzweges (usw.). Die Ersatzwege werden bereitgestellt, um eine hohe Verfügbarkeit des ZZK-Netzes zu gewährleisten.

_—

STP

STP

of STP 1

| ee

2

Ö

Bild 7-9: ZZK-Routing 346

obere Fernnetzebene

1 stp

N

1

Untere Fernnetzebene

Oje

Im Bild 7-9 sind anhand eines Netzausschnittes an jedem SP bzw. STP die für ein bestimmtes Ziel zugelassenen Wege eingetragen (entspricht dem Eintrag in der jeweiligen Routingtabelle für dieses Ziel). Beinhalten die Routingtabellen fehlerhafte Einträge, so ist es möglich, daß Zeichen das Ziel nicht erreichen und verloren gehen oder was noch schlimmer ist, im ZZK-Netz zu kreisen beginnen. Bereits wenige kreisende Zeichen können zu einer dynamischen Überlastung einzelner SP führen. Ein streng hierarchisches Routing verhindert ein Kreisen der Zeichen im ZZK-Netz.

7.6.6

Signalling Network Management

des ZZK-Netzes

Das Signalling Network Management des ZGS Nr. 7 stellt die Rekonfiguration des ZZK-Netzes im Störungsfall sicher. Wenn bei Leitungsstörungen oder beim Ausfall eines SP bzw. STP ein Ziel oder mehrere Ziele für Zeichen nicht mehr erreichbar sind, werden alle anderen SP bzw. STP durch entsprechende Signalling Network Management-Nachrichten von dieser Einschränkung informiert und können daraufhin ihre Routingtabellen entsprechend aktualisieren. Aufgrund der vielen SP im ZZK-Netz kann es unter ungünstigen Bedingungen zu einer lawinenartigen Ausbreitung der Signalling Network Management-Nachrichten und dadurch zur dynamischen Überlastung von einzelnen ZZK oder (was wahrscheinlicher ist) STP kommen. Um das mögliche Auftreten einer Überlastung durch Signalling Network Management-Nachrichten zu vermeiden, wurden im ZZK-Netz Eigenbereiche und Fremdbereiche eingeführt. Die Einführung von Eigenbereichen für SP bewirkt, daß in einem SP nur für SP im Eigenbereich alle Funktionen des Signalling Network Management vollständig durchgeführt werden. Für die SP im Fremdbereich wird nur eine begrenzte Anzahl der Funktionen des Signalling Network Management durchgeführt. Durch diese Maßnahme wird ein plötzliches starkes Ansteigen von Signalling Network ManagementNachrichten verhindert. Im Bild 7-10 wird der Eigen- und Fremdbereich des SP B betrachtet. Fällt z.B. der ZZK zwischen SPD und SPC aus, so informiert der SP D den SP B darüber, daß der SP C nicht mehr erreichbar ist. Da der SPC im Fremdbereich des SP B liegt, ignoriert der SP B die erhaltene 347

Eigenbereich sp

B

SPD ri

O\»a

r

.

OD

Fremd: bereich

sp C

Bild 7-10: Eigen- und Fremdbereich des SP B

Information. Dies bedeutet, daß SP B seine Routingtabelle nicht ändert und keine Signalling Network Management-Nachrichten bezüglich des ausgefallenen ZZK weiterleitet (z.B. an SPA). Die Einschränkungen des Signalling Network Folge, daß beim Routen von Zeichen bestimmte werden dürfen, da ansonsten ein Kreisen der auftreten kann. Bild 7-11 veranschaulicht dies 2

sP B

2

x N

Management hat zur ZZK nicht zugelassen Zeichen im ZZK-Netz an einem Beispiel.

SPc =

SP A Y' ®)

Ziel - SP

Bild 7-11: Eingeschränktes Routing

Liegt der Ziel-SP im Fremdbereich von SPB und SPC, so darf SPB Zeichen für den Ziel-SP ersatzweise nicht zu dem SPC schicken. Fällt z.B. der Weg zwischen SPC und SP A aus, so würde der Verkehr für den Ziel-SP von SPC ersatzweise über den SP B als STP laufen. SP B erfährt aber in diesem Fall nicht, daß der Weg zwischen SPC und SPA für den Ziel-SP gestört ist (Ziel-SP liegt im Fremdbereich). Bei zusätzlichem Ausfall des Weges zwischen SPB und SPA würde bei Zulassung des Verkehrs von SP B nach SPC für den Ziel-SP der SP B 348

diesen Weg ersatzweise nutzen. Damit aber würden die Zeichen für den Ziel-SP zwischen SPB und SPC hin- und hergeschickt. Durch die Anpassung des Signalling Network Management des ZGS Nr. 7 an die Gegebenheiten des ZZK-Netzes ist neben der Routingtabelle eine Eigenbereichstabelle für jeden SP zu erstellen. 7.6.7

Technische Richtlinie für die ZZK-Netzplanung

Die Erarbeitung der Planungsregeln zur ZZK-Netzgestaltung, zur ZZK-Dimensionierung und zum Erstellen der Routingtabellen für die SP des ZZK-Netzes ist abgeschlossen und liegt als Technische Richtlinie DBP 1 TR 16 vor.

349

uobejuy Ä -SUOJEYIUNWWOY3I3AL-NASI ‚pun u9auU0J3J3 L-NASI WI iagep ue Bugyuy uoA nequojala L YYHZW

8

Endgeräte im ISDN

Die Bereitstellung der ISDN-Netzinfrastruktur ist die Aufgabe, die der Deutschen Bundespost zukommt. Der Erfolg des ISDN wird aber auch wesentlich geprägt durch die Verfügbarkeit attraktiver und kostengünstiger Endgeräte. Die Deutsche Bundespost wird sich in diesem Marktsegment betätigen und hat deshalb für den Serienbeginn des ISDN Endgeräte in Auftrag gegeben, die in diesem Kapitel beschrieben werden.

81 8.1.1

Das

ISDN-Telefon

Allgemeines

Nach der seit dem 01.01.1988 für den Bereich der DBP gültigen »Telekommunikationsordnung (TKO)« ist der bislang verwendete Begriff Fernsprechapparat durch »Telefon« ersetzt worden. Da die TKO bis zu ihrer geplanten Ablösung die Verständigungsbasis für alle an der Telekommunikation beteiligten — wie Teilnehmer/Benutzer, Hersteller, Anwendungsberater/Telekommunikationsplaner und Betreiber — ist, Eindienstendeinrichtung

’'Telefon’’

Teil einer Mehrdiensteendeinrichtung

Funktionen

(z.B. für den Telefon- und den Bildschirmtextdienst)

So-Schnittstelle für Universal-

anschluß (Basisanschluß) Verbindungen mit allen Zielen/

ISDN-Telefon

Ursprüngen des Telefondienstes

T

national weltweit

Nutzungsanforderungen

Entwurfskriterien

Stand der Technik Kundenbetreuung

Einsatz

Bild 8-1: Merkmale

leichte Handhabbarkeit

hohe Zuverlässigkeit

des ISDN-Telefons %

351

wird nachfolgend weitestgehend deren Begriffswelt angewendet. wesentlichen Merkmalen des ISDN-Telefons siehe Bild 8-1.

Zu

Das ISDN-Ielefon im Sinne dieser Ausarbeitung erfüllt zwei Betrachtungsweisen. Es ist zum einen eine Eindienstendeinrichtung für den Telefondienst und zum anderen auch der für den Telefondienst gestaltete Teil einer Mehrdiensteendeinrichtung, die zusätzlich noch für andere Telekommunikationsdienste (z.B. Bildschirmtextdienst) technisch gestaltet ist. Sein besonderes Merkmal ist die vom CCITT empfohlene

Teilnehmer-Netz-Schnittstelle S, für den Betrieb an einem ISDN-Anschluß in seiner Ausprägung

als Basisanschluß.

Vom ISDN-Telefon sind Verbindungen zu allen am Telefondienst in der Bundesrepublik und weltweit teilnehmenden Telefonen möglich. Das Ziel für die Gestaltung des Telefons ist es, seine vielfältige Nutzung zu erreichen, was sich in einer hohen Endgerätestückzahl, einem hohen Verkehrswert und zufriedenen Benutzern niederschlagen soll. Unter Beachtung dieser allgemeinen Zielsetzung ergeben sich ganz konkrete Entwurfskriterien. Diese berücksichtigen, was der Benutzer braucht, was ihm technisch nach dem letzten Stand der Erkenntnisse geboten werden kann und wie er behandelt zu werden wünscht, wenn man ihn als Kunden gewinnen und behalten möchte. Damit sind die Aspekte von der Marktforschung bis zum Entstören des Telefons betroffen. Ganz wesentliche Benutzeranforderungen liegen in einer leichten Handhabbarkeit und in der Zuverlässigkeit. Die leichte Handhabbarkeit wird abstrakt mit »Gestaltung der Benutzerschnittstelle« beschrieben. Damit sind die übersichtliche Anordnung der Bedienungselemente (die Benutzeroberfläche) sowie zweckmäßig und sympatisch gestaltete Benutzerprozeduren für die Nutzung der vielen Betriebsmöglichkeiten gemeint. Die einzelnen Prozeduren werden durch eine sinnvolle Benutzerführung unterstützt, die im wesentlichen über ein Display abgewickelt wird. Die Zuverlässigkeit wird vom Benutzer daran gemessen, ob die Leistungen, die man ihm versprochen hat, immer dann zur Verfügung stehen, wenn er sie braucht. Diese Zuverlässigkeit ist eine Leistung des Gesamtsystems zur Realisierung des Telefondienstes. Für die einzelnen Teilkomponente wie hier das Telefon ergeben sich erhebliche Aufwendungen für Qualitätssicherungsmaßnahmen, die bei der Spezifizierung beginnen und bei der betrieblichen Kundenbetreuung während der Lebensdauer des Telefons enden. 352

8.1.2

Entwurfskriterien

Alle Anstrengungen zur Gestaltung des ISDN-TIelefons zielen darauf hin, ein preiswertes Gerät mit hohem Nutzwert zu erhalten, das attraktiv für möglichst viele Kundengruppen ist, im geschäftlichen wie auch im privaten Anwendungsbereich. Bekanntlich muß aber ein Verkaufserfolg geplant werden, wobei eine transparente Verbraucherberatung und der Verbraucherschutz für einen kundenfreundlichen Wettbewerb wesentlich zu berücksichtigende Gestaltungsfaktoren sind. Um dem hohen Anspruch gerecht zu werden, müssen in iterativen Schritten die Kundenwünsche, die technischen Anforderungen und Möglichkeiten sowie die vertrieblichen Notwendigkeiten aufeinander abgestimmt werden. 8.1.2.1

Kundenanforderungen

Kundenbefragungen zu ihren Wünschen für Verbesserungen haben in der Vergangenheit nur wenig verwertbare Impulse gebracht. Es war die Erfahrung zu machen, daß hier kreative Vorstellungen gefordert waren, die ein an das »gewohnte« Produkt — also an das schon unbewußt genutzte vorhandene Produkt — angepaßter Verbraucher in der Regel nicht zu erbringen in der Lage bzw. bereit ist. Es ergibt sich also die Folgerung, daß Anwendungen zu erfinden und den Kunden anzubieten sind. Durch Akzeptanzuntersuchungen ist dann zu entscheiden, ob das Angebot einer Betriebsmöglichkeit sinnvoll ist, d.h. ob man es künftig streicht, in der vorhandenen Form beläßt oder verbessert. Die DBP hat für die ersten Jahre der ISDN-Einführung eine Fülle von Betriebsmöglichkeiten für das ISDN-Telefon vorgesehen. Das mag auf den ersten Blick verwirrend und übertrieben aussehen und auch zur Mäßigung mahnen. Aber was heißt das? Es werden heute schon eine Fülle von Betriebsmöglichkeiten für Analog-Spezial-Telefone angeboten. Diese Betriebsmöglichkeiten werden beim ISDN-Telefon mindestens erwartet. Darüber hinaus gibt es besondere netzgestützte Betriebsmöglichkeiten für die ISDN-Telefone, die einfach frühzeitig geboten werden müssen, um ihre Akzeptanz zu studieren. Die unterschiedlichen Betriebsmöglichkeiten (siehe Bild 8-2) sind an der Benutzerschnittstelle Mensch-Endeinrichtung nutzbar. Sie lassen sich grob unterteilen in solche, die unmittelbar im Zusammenhang mit der Teiekommunikation und in solche, die im wesentlichen lokal genutzt werden. Zu den ersten zählen sog. netz-(VSt-Junterstützte und endgeräteautarke Betriebsmöglichkeiten. Zu den lokalen Funktionen des

353

Für

die

Tele-

Netz- gestützt

kommunikation Endgeräte-autark

Betriebsmöglichkeiten

des ISDN-Telefons

Für lokale Nutzung

Bild 8-2: Betriebsmöglichkeiten des ISDN-Telefons (Grobeinteilung)

ISDN-elefons können z.B. Terminregister mit Terminerinnerungen (durch optische/akustische Anzeigen) und die Funktionen einer digitalen Armbanduhr (wie Uhrzeit, Datum, Stoppuhr, Zeitalarme) gehören. Das Wesentliche am ISDN-Telefon aber sind seine Verbindungsmöglichkeiten. Hier ist dem ISDN-Telefon mindestens der heutige Standard an Verbindungsmöglichkeiten im nationalen und im weltweiten Telefondienst mit den Zielen zu bieten, wie sie auch für die vorhandenen Telefone gültig sind. In den nachfolgenden Abschnitten 8.1.3 und 8.1.4 wird dargestellt, in welcher Vielfalt die unterschiedlichen Betriebsmöglichkeiten auf den Kunden »losgelassen« werden. ISDN-Relefone im Sinne der Telefonfunktionen sind in der Regel als ein Hilfsmittel zur Aufgabenerledigung zu betrachten und nicht als »full-time«-Arbeitsplätze, die eine aufwendige spezielle Einarbeitung erfordern dürfen. Der Benutzer muß daher in den Stand gesetzt werden, ISDN-Endgeräte — von unterschiedlichen Anbietern, für unterschiedliche Dienste, mit unterschiedlichen Ausstattungen, angeschlossen am Öffentlichen Netz oder an Nebenanschlüssen, möglichst überall in der Welt — für gleiche Aufgaben (z. B. für den Aufbau einer Verbindung) in gleicher Weise, die er nur einmal zu erlernen braucht, bedienen zu können. Dieses Ziel, das unter dem Begriff der Kompatibilität und Portabilität bekannt ist, erfordert äußerste Standardisierungsbemühungen nationaler und internationaler Gremien. Zum Zwecke einer einfachen und einheitlichen Bedienbarkeit ergeben sich einige grundsätzliche Anforderungen für die Gestaltung der Benutzeroberfläche, der Benutzerprozeduren und der Benutzerführung, die nur durch vereinheitlichte Festlegungen für z.B. einen Standard-Komfort zu erreichen sind. Dies erfordert: —

eine eindeutige und einheitliche Kennzeichnung von Bedienelementen (Beschriftung/Piktogramme),

354

— — —

normierte Benutzerprozeduren, normierte Töne, Ansagen und Displayanzeigen, normierte Prinzipien für eine Benutzerführung.

Für die Nutzung von Betriebsmöglichkeiten sollten nur dienstspezifische, aber keine endgerätespezifischen Bedienungsanleitungen erforderlich werden. Die Individualität der Endgeräte unterschiedlicher Hersteller würde dann u.a. im Design, in der anwendungsspezifischen Ausstattung mit Einzeldiensten und Betriebsmöglichkeiten in einem über den Standard-Bedienungskomfort hinausgehenden höheren Bedienungskomfort liegen können. Es muß ganz deutlich herausgestellt werden, daß eine einfache Bedienbarkeit die Akzeptanz entscheidender erhöht als die bloße Häufung von Betriebsmöglichkeiten. Wenn vorstehende Ausführungen auch z. Zt. noch mehr logisch begründete Wunschvorstellungen bedeuten als bereits anerkannte Richtlinien für die Realität, so kommt man im Sinne einer Akzeptanzerhöhung nicht darum herum, eine dem Benutzer einleuchtende Systematik zu verwenden, die ihm eine sympathische, universell anwendbare leichte Handhabung seines Endgerätes ermöglicht. Ausgangspunkt ist die einer Benutzergruppe entsprechende Anwendung. Sie bestimmt die Ausstattung der Endeinrichtung mit ihren Betriebsmöglichkeiten. Ein Mehrdiensteendgerät darf nicht aus einer willkürlichen Zusammenwürfelung von Einzeldienstfunktionen entstehen. Vielmehr muß eine Kommunikationseinheit »komponiert« werden, die integrierte Kommunikationsformen ermöglicht. Bei einer Mehrdiensteendeinrichtung Telefon/Telefax können z.B. folgende Funktionen für den Verbindungsverkehr zweckmäßig sein: — —

Paralleler Aufbau von 2 Verbindungen mit gemeinsamer Verbindungssteuerung oder Aufbau einer Eindienstverbindung mit späterer Entscheidung für @ einen Dienstwechsel mit oder ohne Rückwechsel oder © eine Parallelverbindung für einen anderen Dienst, ohne daß die Rufnummer noch einmal eingegeben werden muß.

Hier sind jeweils einfache, für beide Dienste gleiche Benutzerprozeduren zwingend. Und dies nicht nur aus Gründen der Benutzerfreundlichkeit sondern auch, um mit nur einem Satz von Bedienungselementen beide Dienste nutzen zu können. Da sich bei der Nutzung von Eindienstendgeräten keine anderen Benutzerprozeduren ergeben wie bei der Nutzung des Einzeldienstes von Mehrdiensteendgeräten aus, ist die

355

Standardisierung für gleiche Betriebsmöglichkeiten bei unterschiedlichen Diensten im Sinne der vorerwähnten Akzeptanzerhöhung nur natürlich. 8.1.2.2

Technisch-betriebliche Anforderungen möglichkeiten

und Realisierungs-

Die technisch-betrieblichen Anforderungen werden durch den Erkenntnisstand über die Notwendigkeit — wie Betriebsmöglichkeiten, übertragungstechnische Bedingungen, elektrische Schutzbestimmungen, Qualitätsanforderungen, usw. — bestimmt, während die Möglichkeiten von der verfügbaren Technologie sowie deren sinnvoller Anwendung im Sinne einer Kostenminimierung beeinflußt werden. Denn zur Akzeptanz eines Angebotes gehört nicht nur der praktische Nutzwert sondern im wesentlichen Maße der Preis, den der Kunde bezahlen kann und auch will, weil ihn das Preis-/Leistungsverhältnis überzeugt. Die Telekommunikationsordnung sagt im $5 aus: »Um öffentliche Telekommunikationsdienste in der jeweils erforderlichen Güte ermöglichen zu können, legt die Deutsche Bundespost die für die Teilnahme an Öffentlichen Telekommunikationsdiensten jeweils erforderlichen technischen und betrieblichen Funktionsbedingungen fest. Sie berücksichtigt dabei den erforderlichen Standardisierungsgrad des jeweiligen Telekommunikationsdienstes und die für den internationalen Fernmeldeverkehr vereinbarten Empfehlungen. Die Endstellen unterliegen den technischen und betrieblichen Funktionsbedingungen der Telekommunkationsdienste, zu denen sie Zugang haben.« Als Aussagen fallen die Erwähnung des »Standardisierungsgrades« und »die für den internationalen Fernmeldeverkehr vereinbarten Empfehlungen« ins Auge. Grundlagen der technisch-betrieblichen Funktionsbedingungen sind CCITT-Empfehlungen, ETSI-Empfehlungen, Europäische Normen (NET), nationale Normen (z. B. DIN, VDE) und die Technischen Richtlinien der DBP, wobei mit Rücksicht auf international vereinbarte Grundsätze für Kompatibilitäten in einem weltweiten Telekommunikationsverkehr und für einen internationalen Markt (Weltmarkt, EG-Markt) für Netz- und Endeinrichtungen strenge Abhängigkeiten für die Ausschreibungen bestehen. Gültig im Bereich der TKO sind die Technischen Richtlinien der DBP, die jedoch nicht von übergeordneten Empfehlungen/Normen abweichen dürfen. Der wesentliche Sinn der Standardisierung ist, eine Minimierung der Kosten durch eine Verringerung des Aufwandes für Entwicklung, Her356

stellung und Betrieb zu erreichen, um trotz komplexerer Technik unter Einsatz von Mikroprozessoren für den erhöhten Leistungsumfang ein bezahlbares Angebot zu bieten. Die für ein ISDN-Ielefon realisierten Betriebsmöglichkeiten äußern sich für den Teilnehmer an der Benutzerschnittstelle über die sog. Benutzerprozeduren und die Benutzerführung mit ihren Ein- und Ausgaben. Netzbetreiber und Endgeräteanbieter teilen sich das Leistungsangebot zur Bereitstellung der Betriebsmöglichkeiten. Im ISDN der DBP gilt dafür folgendes Teilungsprinzip, das sich in den sog. funktionalen Prozeduren des D-Kanal-Protokolls niederschlägt: 1. Das Netz bietet über die Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls sog. netzgestützte Betriebsmöglichkeiten für den Teilnehmer. 2. Die Endgeräte bieten sog. autarke Betriebsmöglichkeiten als reine Endgerätelösungen an. 3. Die Umsetzung der Funktionen beider Dienstmerkmaltypen in benutzerfreundliche Benutzerprozeduren ist eine Aufgabe der Endgeräte,

Diese Art der Aufgabenteilung mit der Umsetzung der netzgestützten Betriebsmöglichkeiten in Benutzerprozeduren durch das Endgerät verlangt zwar eine höhere Intelligenz von den Endgeräten, bringt dafür dem Endgeräteanbieter aber mehr Gestaltungsmöglichkeiten für sein Produkt, mit dem er sich positiv von seiner Konkurrenz absetzen kann. Auch der Netzbetreiber kann sich über den funktionalen Gestaltungsvorrat des D-Kanal-Protokolls flexibler an neue Marktanforderungen (neue Betriebsmöglichkeiten) anpassen, als wenn er die Benutzerprozeduren im Detail realisieren müßte. Insgesamt wird in dieser Vorgehensweise eine effektive Möglichkeit gesehen, die Innovationstätigkeit der Endgerätehersteller anzureizen und zu fördern. Der wesentliche Vorteil für die Realisierung der ISDN-Endgeräte ist, daß an der Teilnehmer-Netz-Schnittstelle die technischen Merkmale der S,-Schnittstelle einheitlich für alle entsprechenden Einrichtungen gelten und somit standardisierte Baueinheiten verwendet werden können, was eine Kostenminimierung für die Endeinrichtungen ermöglicht. Das diensteintegrierte Gesamtangebot umfaßt bei der ISDN-Einführung den Telefon-, Teletex- (mit Übergang auch zum Telexdienst), den Telefax-, den Bildschirmtext- und den Datenübermittlungsdienst. Alle diese Dienste können an den von der DBP überlassenen ISDN-Anschlüssen genutzt werden. 357

Bild 8-3: Standard-Modell eines ISDN-Telefons („Granat“)

Zur Anpassung an unterschiedliche Anwenderbedürfnisse bietet die DBP zur ISDN-Einführung unterschiedliche Ausführungen als sog. ISDN-Standard- (Beispiel siehe Bild 8-3) und Komfort-Telefone (Beispiel siehe Bild 8-4) für die Anschaltung an die S,-Schnittstellen an. Diese Telefone werden auf der Basis technischer Richtlinien, die gemeinsam mit der Industrie erarbeitet wurden, auf dem Markt im Wettbewerb beschafft. Das Bestreben der DBP ist es, daß die ISDN-Telefo-

ne nicht nur an Basisanschlüssen sondern auch an der S,-Schnittstelle

von Telekommunikationsanlagen (TKAnl), also als Nebenstellen, betrieben werden können. Dies bietet dem Kunden eine höhere Flexibilität bei der Beschaffung von Telefonen für seine TKAnl. Auch dies ist unter der sog. Portabilität zu verstehen, die als ideale Zielvorstellung den weltweiten Einsatz einer ISDN-Endeinrichtung an einer genorm-

ten Sy-Kommunikationssteckdose vorsieht.

Die Endeinrichtungen aller Dienste an einem Basisanschluß werden unter einer Rufnummer erreicht. Um sicherzustellen, daß nur Endeinrichtungen mit kompatiblen Diensten verbunden werden, wird jedem ISDN-Verbindungswunsch eine sog. Dienstkennung mitgegeben, so daß bei einer ankommenden Verbindung in einer Endstelle nur die Endeinrichtungen mit kompatiblen Dienstkennungen gerufen werden. In einer ISDN-Endstelle Telefon 3,1 KHz, Telefon werden. Bei bestimmten der Gruppe 3 an TA a/b

358

müssen ankommend die Dienstkennzeichen analog und später Telefon 7 kHz ausgewertet Anwendungen, z.B. um einen Fernkopierer von analogen Telefonanschlüssen aus errei-

Bild 8-4: Komfort-Modell eines ISDN-Telefons („Saphir“)

chen zu können, muß zusätzlich auch die spezielle Endgeräteauswahlziffer mitgegeben werden. 8.1.2.3

Vertriebliche Notwendigkeiten

und Möglichkeiten

Ganz allgemein gesagt bestätigen sich die Notwendigkeit, ZweckmäBigkeit, Attraktivität usw. der Endeinrichtungen nur durch die Stückzahlen, in denen sie mit einem positiven wirtschaftlichen Ergebnis für den Bereitsteller unter die Leute gebracht werden. In dem positiven wirtschaftlichen Ergebnis sind auch die Einflüsse auf die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen enthalten. Bewertungskriterien für den Kunden/ Verbraucher sind: Ich kann es gut gebrauchen, ich kann es bezahlen, ich kann es einfach bestellen und bekomme es zum gewünschten Termin, es läßt sich leicht benutzen, es ist zuverlässig, und Störungen werden schnell und preiswert beseitigt. Damit sind die Anforderungen an vertriebliche Notwendigkeiten klar umrissen. Es ist eine verständliche Produktbeschreibung erforderlich, die dem Kunden mit Hilfe einer Kundenberatung erkennen läßt, daß hier seine individuellen Bedürfnisse angesprochen werden und daß der Erwerb zu den ihm genannten Kosten ein echter Gewinn für ihn bedeutet; sei es, daß ihm privat der gebotene Komfort behagt oder sei es, daß er sich für eine geschäftliche Nutzung durch die Anpassung seiner Arbeitsabläufe einen finanziellen Vorteil verspricht, die seine Position im Marktwettbewerb verbessert.

359

Von der Kundenberatung bis zur Beauftragung und Bereitstellung der gewünschten Leistung muß es dem Kunden so leicht wie möglich gemacht werden, wobei klare Vertragsbedingungen (z. B. über die Kosten des Anschlusses und der Installation) und Vertragstreue bezogen auf die Leistungen, Preise und Termine oberstes Gebot sind, um das Vertrauen des Kunden zu erhalten.

Zur Bereitstellung der Leistung kann bei komplexen Anwendungen (z.B. Teletexendeinrichtung mit Textverarbeitungssystem) eine Einweisung oder Schulung gehören, da die Beurteilung der Zuverlässigkeit durch den Kunden sehr oft einschließt, wie er oder seine Mitarbeiter die Nutzungsmöglichkeiten beherrschen. Auch diese Leistungen sind vor Vertragsabschluß zu klären. Klare Bedienungsanleitungen zur Nutzung aller Betriebsmöglichkeiten sind auf jeden Fall zur Verfügung zu stellen. Besonders der Geschäftskunde kalkuliert bei der Planung seiner Telekommunikationsanwendungen genau auch die laufenden Kosten dafür. Diese setzen sich aus den Fixkosten wie Grundgebühren, evtl. Mietkosten und evtl. Kosten für Instandhaltungsverträge (z. B. Kosten in Störungsfällen) sowie aus den Kosten für die Benutzung (z.B. Verkehrsgebühren) zusammen. Schon bei der Kundenberatung müssen diese Kosten mit einer Gegenüberstellung von Alternativangeboten (z.B. außerhalb des ISDN) eindeutig klargestellt sein. Im Falle von weniger komplexen Anwendungen mit z. B. einfach zu beherrschenden Telefonen sowie mit z.B. telekommunikationsfähigen Heimcomputern, die im freien Handel erhältlich sind, erübrigt sich eine komplexe Kundenberatung/-betreuung. Egal, wer die Endstellenein-

richtung einschließlich der S,-Bus-Installation liefert bzw. installiert

(DBP und/oder Private im Wettbewerb), der Kunde trägt die Kosten. Der Kunde wird dann auch weiter entscheiden, welche Instandhaltungsmaßnahmen (Wartung, Entstörung, Ausbesserung) er wählt, ob über Instandhaltungsverträge und/oder Einzelaufträge. Die DBP ist im Wettbewerb beteiligt. Zur Unterstützung des Kunden ist es besonders wichtig, Prüfverfahren bereitzustellen, die es ermöglichen einzugrenzen, ob der Fehler im Netz der DBP, in der So-Bus-Installation oder in einem von mehreren Endgeräten liegt, damit der Teilnehmer danach entscheiden kann, welchen ggf. kostenpflichtigen Instandhaltungsauftrag er erteilen muß (siehe Abschnitt 8.1.5).

360

8.1.3

Schnittstellen und Funktionen

Durch die notwendigen Bedienelemente zur Nutzung der vielfältigen Funktionen stellt sich das ISDN’Telefon an seiner Benutzeroberfläche komplizierter dar als heute bekannte Telefone an analogen Wählanschlüssen. Es nähert sich in seinen Nutzungsmerkmalen und in seinem Design komfortablen Telefonen in modernen Telefonanlagen. Nichtsdestoweniger muß man mit dem ISDN-Telefon wie bisher — also ohne zusätzlichen Lern- bzw. Umlernvorgang — in einfacher und gewohnter Weise telefonieren können. Benutzerprozeduren

Netzprozeduren | Logik

|

X-Schnittstelle

(X-Stecker}

!usatzgerät |

| | | | |

YSehnitistelle

K

So (So Stecker}

Schicht

l2]

I

FTZ

Teil5® FTZITR6; ISDN-D-Kanal-Protokoll, Schicht 2

.

Iusatzgerät HH

FTZITR3,

w

Koordination

5;

Telefonhörer- | & | FH Schnittstelle 2 {Telefonhörer- | stecker) £

Telefon hörer

| | | | | | |

-Endgeräte-autarken Prozeduren in Benutzerprozeduren

ISDN-D-Kanal-Protokoll, Schicht 3

o

Umsetzung von -Netzprozeduren und

Ein-/Ausgabe

©

| | |

FTZITR

Benutzeroberfläche @&) - Schlüsselschalter - Tastwahlblock - Funktionstasten - optische Anzeigen (mit Display) - akustische Anzeigen - Einstellmöglichkeiten

Teilnehmer-Netz-Schnittstelle So (für Basisanschluß in Mehrgerätekonfiguration)

FTZ1TR3 Teil 2; Physikalische, elektrische und prozedurale Eigensch. der Schnittst. Sy - FTZ 1 TR 210: Aktivierung/Deaktivierung Schicht 1 - FTZ 1 TR 230: Spezifikation der Schnittstelle S, Schicht 1 - FTZ 1 TR 211: Speisekonzept (Basis- und PMx-AnschluR) - FTZ 386 TR 2: Installation

hni N enutzerschnittstelle

Tel5&

Mensch en

3

FTZITR3,

Benut enutzer

L

ı TR 3, Teil 6: Dienstmerkmale - FTZ 1 TR 240: ISDN,Teilnehmerbezogene Dienstmerkmale fur die VSı - FTZ 1 TR 241: Wie vor, Feinspezifikation aus der Sicht des Benutzers

FTZ1ITR3,

Teil 7:Elektromagnetische Verträglichkeit

(@FTZ12

TR

1)

FTZ 1 TR 3, Teil 8: Messen

© @&

FTZ

ı TR3,

Teil 3: Allgemeingültige Benutzerprozeduren;

FTZ

ı TR3,

Teil 9: Zusatzeinrichtungen

FTZ

ı TR

3, Teil 10: Fernsprechen

®



Anhang: FTZ 121 TR 9, Teil 1: Ü-techn. endeinrichtung

@

- Teil 9.2: Zusatzeinrichtungen am ISDN-FeAp

©



Anhang: FTZ 121 TR9, Zusatzeinrichtungen am

Bild 8-5: Funktionen

Bedingungen

für dig. Fernsprech-

Teil 2: Übertragungstechnische ISDN-FeAp

des ISDN-Telefons mit Angabe

Bedingungen

für

von FTZ-Richtlinien

361

Tabelle 8-1: Tastenbezeichnungen und Piktogramme nach FTZ I TR3, Bezeich- | Bedeutung nung

Piktogramm Teil 22

RRUF

Wird

vorläufig so festgelegt:

Wird AWS

vorläufig so festgelegt:

AWS

SET DW

Rückruf Anrufweiterschaltung/ Anrufumleitung

Programmiertaste

Konferenz

RUHE

Ruhe

LOE

TR

DIN

40100

x)

Dienstwechsel

KONF

GW

RRUF

nach

Teil 3

Wird

DW

vorläufig so festgelegt:

Wird vorläufig so festgelegt:

KONF

Wird vorläufig so festgelegt:

RUHE

Löschen

&X s. Vorlage

Gerätewechsel

Wird

GW

Trennen

vorläufig so festgelegt:

-/—

LIST

Liste

Wird

GEB

Gebühren

&

LIST

RFRA

Rückfrage

KW WW

Kurzwahl Wahlwiederholung

WAH

Wahl bei aufgelegtem Handapparat bzw. Lauthören

dl

ARK

Parken und Übernehmen geparkten Verbindungen

Wird vorläufig so festgelegt: PARK

GÜA

Gebührenübernahme

anfordern

Wird

vorläufig so festgelegt:

RFRA —>eo OB

von |

Wird

GÜA

vorläufig so festgelegt:

vorläufig so festgelegt:

Die äußeren Schnittstellen des ISDN-Telefons sind

— die Teilnehmer-Netz-Schnittstelle S, sowie —

die Benutzerschnittstelle, die dargestellt wird durch © die Schnittstelle Mensch-Telefon an der Benutzeroberfläche und e die sog. X-/Y-Schnittstellen zum Anschluß von Zusatzgeräten an das Telefon. Die Eigenschaften des ISDN-Ielefons lassen sich in Anforderungen und Funktionen beschreiben, die in unterschiedlichen Technischen 362

N

| Sn -Stecker

cy

]

Anschlußstecker

| X-Stecker |

| Y-Stecker

]

Telefonhörer-

Schlüsselschalter (D) 1

2

|

Tastenfeld für Zielwahltasten

Frieda L

Kurz

x&Co

Fromm

It 5 S

S Ss 22 ca sa F-

Frey

Tastenfeld

2

3

(la

5

6

7

8

9

o

Hamann

Fröhlich

Tastwahlblock

°

S

Dr.

Frisch

& :S z Ss

Display

3

. für

Hinz Kunz

Funktionstasten

Wahl. | Wahl

Kurz“ | wieder- |beiLaut-| wahl | holung | hören

Ge-

Parken | bünrenanzeige

Geräte | V6rwechsel | Sperre

|----- |--- -- |-- ---

2

==...-

Pro-

Mikrofon

== ==

gram]-----. | mieren

Einstellmöglichkeiten « Endgeräteauswahlziffern - Tonrul - Lauthören

Bild 8-6: Benutzeroberfläche eines ISDN-Telefons

- Kontrast für Display - Notspeiseberechtigung

Richtlinien festgelegt sind (siehe Bild 8-5). Es soll hier unterteilt werden in — allgemeine Anforderungen und Funktionen, — netzunterstützte Betriebsmöglichkeiten des ISDN-Ielefons, — endgeräteautarke Betriebsmöglichkeiten des ISDN-Telefons und — Verbindungsmöglichkeiten.

Teilnehmer-Netz-Schnittstelle S, Es gelten die für alle ISDN-Endeinrichtungen festgelegten S,-Schnittstellenstandards der Kanalstruktur B+B+D16. Die zur ISDN-Serieneinführung für die Beschaffungsjahre 1988/89 nutzbaren teilnehmerbezogenen Dienstmerkmale der VSt sind aus Tabelle 8-2 zu ersehen. Die Dienstkennung ist »Telefon 3,1 kHz«. Im

Normalfall werden max. 4 ISDN-Telefone über die S,-Bus-Installation

aus dem NT gespeist. Zu diesem Zweck erhält der NT einen Anschluß an das Starkstromnetz (220 Volt). Bei Ausfall dieses Netzes wird ein festgelegtes Telefon automatisch auf Notbetrieb geschaltet. In diesem Zustand, in dem nur bestimmte Grundfunktionen des Telefons (siehe

363

1223

Tabelle 8-2: Netzgestützte Betriebsmöglichkeiten

des ISDN-Telefons

Lfd. | Betriebsmöglichkeiten des ISDN-Telefons (netzgestützt) Nr. Bezeichnung nach der | Bezeichnung nach Stan- | BesonTelekommunikations|FTZ 1 TR240 und dard |dere ordnung (TKO) 241 (Tin-bezogene Dienstmerkmale der

VSt)

1 1 2

3

2 Abg. und ank. Telefonverkehr |Bei ank. Verbindungen dienstabhängiges Durchschalten zu bestimmten Endeinrich-

tungen

| Wechseln des Telekommunikationsdienstes während einer Verbindung ohne Unterbrechung 4 | Übermitteln von Informationen über den Betriebszustand von Netzknoteneinrichtun5

gen

|Übermitteln von Informationen über die aktivierten Betriebs-

3

4

5

Auftrag bei DBP |erforderlich

|Benutzer- | GebühIm Not|prozedur |renpflich- | betrieb |erforder|tig erforderlich lich

|Für Analog-Tele|fon vorhanden

ja

|nein|ja

[nein|ja

|nein|ja’

|nein|ja

|nein

6

7

8

9

|11

|13

|15

x

_

x

x

|Kennung der Dienste |(Dienstekennung)

|x

x

Dienstwechsel wäh|rend einer Verbindung

x

x

Dienstsignale

x

x

|Statusabfrage

x

x

x x

x

12 x

x

x

x

|14 x

x

x

x

x

10

x!

x

x

x?

x?

x

x

13

möglichkeiten des Universalanschlusses Informationen über die Rufnummer des eigenen Universalanschlusses an die Universalanschlüsse übermitteln, zu denen abg. Verbindungen aufgebaut werden Generelle Verhinderung von Ifd. Nr. 6 Während einer bestehenden Verbindung weitere ank. Verbindungsversuche anzeigen (im Zusammenhang mit Ifd. Nr. 6 und 7) Durchwahl bis zu Endeinrichtungen der angeschalteten Endstelle Anschlußsperre, Sperre A Anschlußsperre, Sperre B

Übertragen der Ruf-

nummer des A-Tin zum B-TIn

Geheimrufnummer Anklopfen

Endgeräteauswahl am passiven Bus mit Endgeräteauswahlziffer Vollsperre Sperre von abg. Verbindungen ohne

Schutzmaßnahmen Fe(rnsprechen)

99€

Tabelle 8-2 (Fortsetzung) Lfd. | Betriebsmöglichkeiten des ISDN-Telefons (netzgestützt) Nr. Bezeichnung nach der | Bezeichnung nach Stan- | BesonTelekommunikations|FTZ 1 TR240 und dard |dere ordnung (TKO) 241 (TIn-bezogene Dienstmerkmale der VSt) 1

2

3

12

|Anschlußsperre, re C

13

|Geschlossene Benutzergruppe |Übermitteln von Gebühreninformation A

14

Sper-

15

|Übermitteln von Gebühreninformation B

16

|Feststellen ank. einzelner Wählverbindungen

|Sperre von abg. Verbindungen ohne Schutzmaßnahmen (für alle Dienste) |GBG; 1 GBG je Dienst |Gebührenanzeige bei |berechtigten TIn, Anzeige während der Verbindung |Gebührenanzeige, |Übermitteln der Gebühreninformation nach der Verbindung Rufnummernidentifizierung für Fangen (Nachwahl)

4

Auftrag bei DBP |erforderlich

|Benutzer- | GebühIm Not|prozedur |renpflich- | betrieb |erforder|tig erforderlich lich

|Für Analog-Tele|fon vorhanden

ja

|nein|ja

|nein|ja

Inein|ja?

!nein|ja

|nein

5

6

7

9

[11

[13

|15

x’

x

x;

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

-

x

x

x

x

x

8

10

x

12

_

14

x

x

_

x

_

17

|Feststellen aller ank. | Rufnummernidentifi-

18

19

20 21

zierung für Fangen (Sofortfangen) | Anrufumleitung Anrufumleitung (Anrufumleitung I) dienstspezifisch mit Anzeige beim A-TIn |Anrufweiterschaltung | Anrufweiterschaltung (Anrufumleitung II) |dienstspezifisch mit Anzeige beim A-Tin

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

Wählverbindungen

||-

x,trifft

Umstecken am Bus Gerätewechsel ohne Dienstwechsel

zu;

—,

x x

x

|x |x

x

x

x

x

x x

|x

x

x

x® Ix’

nicht relevant

' Es sind jedoch automatische Verbindungen für Telefax und Datenübermittlung im Rahmen von Wählverbindungen der Gr. 1 (hier analoge Verbindungen mit f= 3,1 kHz) möglich. ? Im Rahmen von analogen Verbindungen mit f = 3,1 kHz zwischen Telefon und Telefax bzw. Datenübermittlung. ? Jedoch können die Display-Anzeigen abgeschaltet sein. * Jedoch nur akustische Dienstsignale (Töne, Ansagen).

? Ausgenommen Notrufnr. 110 und 112. 6 Analog wie bei der Steckdosenanlage.

?” Andere Merkmale, z. B. Wechselschalteranlage. 8 DIV(ISDN) bietet nach Zuteilung der Sperrberechtigung durch die DBP nutzer

folgende Sperren für eine Selbstumschaltung durch den Be-

L9t

— alle abgehenden Verbindungen mit Ausnahme der Notrufe 110/112 — Fernverbindungen (Orts- und Nahgesprächsverbindungen sind möglich) — Auslandsverbindungen (Orts-, Nahgesprächs- und Fernverbindungen Inland sind möglich) — Interkontinentalverbindungen (alle anderen Verbindungen sind möglich). ? Wird jedoch von der digitalen Vermittlungstechnik für analoge Anschlüsse geboten.

Spalte 14 von Tabelle 8-2) nutzbar sind, erfolgt die Stromversorgung aus der Vermittlungsstelle, wodurch in erster Linie das normale Telefonieren ermöglicht werden soll. Alle anderen Endeinrichtungen am S,;-Bus mit Stromversorgung aus dem NT können während des 220-Volt-Ausfalls nicht betrieben werden. Die Anschlußschnur besitzt einen Stecker, der in die einheitliche Kommunikationssteckdose der S,-Businstallation paßt. Benutzeroberfläche (siehe |Bild 8-6) Die Benutzeroberfläche als Schnittstelle Mensch-Telefon wird repräsentiert durch den Telefonhörer. den Tastwahlblock. den Schlüsselschalter. die Lauthör-/Freisprecheinrichtung. Da bei Verbindungen zwischen ISDN-Telefonen elektrische Rückkopplungsstellen durch Gabelschaltungen entfallen, kann die Qualität für das Lauthören/Freisprechen nennenswert verbessert werden. Funktionstasten für die vielfältigen Betriebsmöglichkeiten. Sie besitzen teilweise auch integrierte optische Anzeigen. Ein wesentlicher Beitrag zur Benutzerfreundlichkeit ist die Verwendung standardisierter Kennzeichnungen der Tasten; den Stand der derzeitigen Festlegungen zeigt Tabelle 8-1. Für die Tastenbezeichnung werden Kurzbezeichnungen oder Piktogramme (soweit festgelegt) verwendet. Eine Verminderung der Anzahl von Tasten läßt sich durch sog. Softkeys erreichen, deren Bedeutung durch eine Benutzerführung mit Hilfe des Displays festgelegt wird. Bei Mehrdiensteendgeräten mit Bildschirm bietet sich der Einsatz einer »Maus« an. optische Anzeigen wie Leuchtdioden und Display. Das LCD-Display ist das Schlüsselbauelement für die benutzerfreundliche Bedienung des ISDN-Ielefons mit einer sinnvollen Benutzerführung. akustische Anzeigen (Töne, Ansagen, Tonruf). Einstellmöglichkeiten an einem ISDN-Telefon (z.B. mit Schaltern oder Tastenfunktionen). © Endgeräteauswahlziffern (EAZ): Die Einstellung kann für die Rufannahme in folgender Weise möglich sein: © Global-Call (EAZ 0) und eine zusätzliche EAZ (aus 1-8), © Global-Call (EAZ 0) und mehrere zusätzliche EAZ (aus 1-8; Option), oO nur Global-Call (EAZ 0), © nur eine oder mehrere EAZ (aus 1-8) (nicht zur Serieneinführung), © alle ankommenden Rufe (EAZ 9 eingestellt). 368

e ® e

e

Durch diese Einstellmöglichkeiten läßt sich z.B. auch eine Nachtabfragestelle oder die Telefonvertretung für einen abwesenden Mitarbeiter organisieren. Tonruf (Dreiton-Folgeruf): Es sind Einstellungen der Lautstärke und des Klangbildes (Zyklusfrequenz) vorgesehen. Lauthören: Die Lautstärke wird durch eine Regelung der Empfangsbezugsdämpfung eingestellt. Eine Einstellung auf Notspeiseberechtigung bei Netzausfall muß möglich sein, die nur für ein Telefon an einem Basisanschluß zulässig ist. In diesem Zustand sind nicht alle Betriebsmöglichkeiten (siehe Tabellen 8-2 und 8-3) verfügbar. Einstellung des Kontrastes der Display-Anzeigen.

X-Schnittstelle Die X-Schnittstelle dient zum Anschluß von Zusatzgeräten wie z.B. Zweithörer, einem automatischen Anrufbeantworter/Auskunftgeber, Wahlhilfen/Wahlautomaten. Sie ist 8adrig mit einer Reichweite von 10m ausgelegt und dient zur Übermittlung von NF- und Steuersignalen. Y-Schnittstelle Die Y-Schnittstelle dient zum Anschluß von Zusatzgeräten wie Klingel und Gebührenanzeiger. Sie ist Jadrig mit einer Reichweite von 150 m mit einem Signalausgang (für die Klingel) und einem digitalen Steuerausgang (für den Gebührenanzeiger) ausgelegt. Allgemeine Anforderungen

und Funktionen

Zu den allgemeinen Anforderungen und Funktionen gehören die übertragungstechnischen Bedingungen und z.B. die elektrische Sicherheit, die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV; Festigkeit gegen Störeinstrahlungen sowie die Störabstrahlungen), der Schutz gegen Überspannungen, die Brauchbarkeitsdauer/Zuverlässigkeit, Klimaanforderungen und die Erhaltung von Speicherfunktionen im nicht gesteckten Zustand. Insgesamt sind die technischen Regeln nach dem heute bekannten Stand der Technik zu berücksichtigen, die dem Kunden ein Gerät hoher Qualität versprechen. Netzgestützte Betriebsmöglichkeiten Die einzelnen netzgestützten Betriebsmöglichkeiten (siehe Tabelle 8-2) haben in der TKO und in den FTZ-Richtlinien 1 TR 240 und 1 TR 241 unterschiedliche Bezeichnungen, die jeweils in den Spalten 2 und 3 der Tabelle 8-2 genannt werden.

369

Die netzgestützen Betriebsmöglichkeiten erlauben die Nutzung von teilnehmerbezogenen Dienstmerkmalen der DIV(ISDN)-VSt von der Benutzeroberfläche aus. Die Betriebsmöglichkeiten werden in Standard- und besondere Betriebsmöglichkeiten unterschieden. Für die besonderen Betriebsmöglichkeiten ist eine Beauftragung der DBP notwendig. Sie sind teilweise gebührenpflichtig. Beim »Notbetrieb« eines Telefons müssen nicht alle Betriebsmöglichkeiten funktionieren. Viele Betriebsmöglichkeiten sind vom Teilnehmer über sog. Benutzerprozeduren nutzbar. Im Abschnitt 8.1.4 sind einige der Betriebsmöglichkeiten beschrieben und Abläufe einzelner Benutzerprozeduren bildlich dargestellt. Einige der Betriebsmöglichkeiten sind sinngemäß auch heute schon in Spezial-Analog-Telefonen verfügbar. Enndgeräteautarke Betriebsmöglichkeiten Endgeräteautarke Betriebsmöglichkeiten (siehe Tabelle 8-3) sind im ISDN-Relefon realisiert. Die meisten der endgeräteautarken Betriebsmöglichkeiten werden bereits heute mit Spezial-Analog-Telefonen angeboten. Einige der Betriebsmöglichkeiten sind auch bei Notbetrieb verfügbar. Eine Beschreibung einiger Betriebsmöglichkeiten enthält der Abschnitt

8.1.4.

Verbindungsmöglichkeiten Vom ISDN’-Ielefon sind alle heute im nationalen und im internationalen Telefonverkehr erreichbaren Telefonanschlüsse zugänglich. Dazu gehören im Netz der DBP auch —

die besonderen Telefonanschlüsse wie Notrufanschlüsse für die Polizei und Feuerwehr, Notrufanschlüsse an Straßen, Telefonseelsorgeanschlüsse, Telefonanschlüsse mit bundeseinheitlicher Rufnummer, Funktelefon-, Seefunk- und Rheinfunkanschlüsse, — die gebührenfreien Wählverbindungen zur zuständigen Störungsannahme, zur Anmeldung handvermittelter Verbindungen und zur zuständigen Telegrammannahme, — die besonderen Wählverbindungen im Service 130 und im heute vorhandenen Angebot für Konferenzverbindungen sowie — die Inanspruchnahme der zusätzlichen Telekommunikationsdienstleistungen Rufnummernauskunft sowie Auftrags- und Ansagedienstleistungen im Telefondienst. 370

Tabelle 8-3: Endgeräteautarke Betriebsmöglichkeiten die Benutzerprozeduren erfordern

des

Lfd. | Betriebsmöglichkeiten des ISDN-Telefons Nr. |(endgeräteautark) nach FTZ 1 TR3, Teil 10 mit Benutzerprozeduren Bezeichnung

1 1

2

3

x

3 | Tastwahlblock-Normalfunktion 4 |Normale Wahlwiederholung 5 |Erweiterte Wahlwiederholung 6 | Wahlvorbereitung 7 |Kurzwahl (im Telefon realisiert) 8 | Zielwahl 9 |Direktruf 10 |Merkfunktion 11 |Wahl bei aufgelegtem Telefonhörer 12 |Lauthören 13 |Freisprechen

x x _ _ _ _ _ -

|Display

|Keine akustische Anrufsignalisierung

_

15

|Anklopfen

-

16 | Gehende Sperre (im Telefon realisiert)

x

17 | Anzeige von Gebühreneinheiten und -beträgen in DM für Einzelverbindungen und für eine Summe von Verbindungen 18 |Anrufliste im Telefon 19 | Programmieren 20 | Löschen aller Speicher 21 |Unterdrücken der Rufnummernanzeigen am eigenen Telefon 22 |Testmodus 23 |MFV-Signalisierung im B-Kanal 24 |Chipkarte zur Speicherung von Rufnummern, mit Schlüsselschalterfunktionen

_

' Jedoch

können

4

x!

14

freigeben/sperren

Bemerkungen

Funktion im Notbetrieb gefordert

|Schlüsselschalter (3 Stellungen)

2

ISDN-Telefons,

Tonruf ein/aus ausgen.

Notrufe

_ — _

die Display-Anzeigen abeschaltet sein

371

8.1.4

Betriebsmöglichkeiten und Benutzerprozeduren

Die Attraktivität der Betriebsmöglichkeiten liegt in ihrem Nutzwert für den Benutzer. Sie wird im wesentlichen durch leichte Erlernbarkeit der Benutzerprozeduren und deren Standardisierung erreicht. Die Idealvorstellung ist, daß ein Telefonbenutzer jeden Telefonapparat — ganz gleich, ob dieser z.B. an einem digitalen oder analogen öffentlichen Wählanschluß oder einem Wählanschluß an Telekommunikationsanlagen angeschlossen ist — bezogen auf ein gleiches Nutzungsmerkmal in gleicher Weise bedienen kann, ohne jedesmal für die Nutzung einund desselben Dienstmerkmals erst eine spezielle, geräteindividuelle Bedienungsanleitung studieren zu müssen. Zur Vereinheitlichung der Bedienungsweisen dient eine FTZ-Richtlinie (FTZ 1 TR3, Teil 3) als Vorgabe, mit dem Ziel, zu einer einheitlichen Bedienungsanleitung für die Nutzung eines jeden einzelnen Dienstmerkmals zu kommen. Für den Benutzer ist es uninteressant, ob es sich bei den Betriebsmöglichkeiten seines Endgerätes um netzgestützte oder endgeräteautarke Funktionen oder um lokal nutzbare Funktionen handelt. Deshalb beziehen sich die nachfolgenden Beschreibungen auch nur auf eine Darstellung an der Benutzerschnittstelle ohne Hinweis auf die technische Realisierung. Außerdem werden auch nur Betriebsmöglichkeiten behandelt, die zur Beschaffung der ersten Serien-ISDN-Telefone gefordert werden. Die Beschreibungen sollen in diesem Rahmen lediglich als Beispiele möglicher Gestaltungen von Benutzerprozeduren dienen. Auf der linken Seite der graphischen Beschreibung (siehe Diagramm 8-1a und b) sind in Zustandsfeldern (oval) Ausgangs- und Ergebniszustände aufgeführt. Die Rauten enthalten Aktivitäten, die eine Veränderung der Ausgangszustände in Richtung Ergebniszustand bewirken. Auf der rechten Seite werden Erläuterungen gegeben. Man kann die zu beschreibenden Betriebsmerkmale (siehe Tabelle 8-2 und 8-3) grob einteilen in Betriebsmöglichkeiten für Verbindungen, für Anschlüsse bzw. Endeinrichtungen und für Informationen. Voranzustellen sind grundlegende Anforderungen an die Gestaltung der Benutzerprozeduren. 8.1.4.1

Grundlegende Merkmale

von Benutzerprozeduren

Folgende Merkmale sollen bei der Gestaltung von Benutzerprozeduren eingehalten werden: —

Die Benutzerprozeduren gelten nicht nur für ISDN-Telefone sondern auch für die Nutzung des Telefondienstes von Mehrdiensteendgeräten.

372

A-Telefon

im Ruhezustand

A hebt Telefonhörer ab A wählt B-Rufnr.

(

Verbindung A- B

A

Schlüsselschalter in Stellung 1 oder 2 will Verbindung aufbauen

—-Wählton ertönt

-Eintasten der Wählziffern auf dem —Tastenwahlblock gewählte Ziffern werden “am Display angezeigt ein den Speicher "Wahlwiederholung” eingetragen

8)

A legt Telefonhörer auf

A-Telefon

im Ruhestand

“Erweiterte Wahlwiederholung”

A drückt Taste WW

eingetragen

Pseni

)}——-Telefonverbindung =-A will B- Rufnr. aus Speicher WW umspeichern

G

—Serielles Drücken der Tasten ® Kurzwahl und eWahlwiederholung -B-Rufnr. ist im Speicher für

A drückt Taste KW

in den Speicher "ErweiterteWahlwiederholung” in einen Zielwahl-Speicher {Merkfunktion) in einan Kurzwahl-Speicher im Telefon (Merkfunktion) -A will Gespräch beenden

Verbindung

A - B wird ausgelöst

—A ist anrufbar

A drückt Taste SET

Zielwahl-Taste

A drückt Taste WW

|

Jalter in Stellung 1

—Serielles Drücken e der Programmiertaste SET ® einer Zielwahltaste (auf dem Display erscheinen Speicherplatzund alte Rufnummer} © der Taste Wahlwiederholung (auf dem Display erscheinen Speicherplatz- und neue Rufnummer) und « der Programmiertaste SET —B-Rufnr. ist in einem Zielwahlspeicher eingetragen:

A drückt Taste SET

Diagramm 8-1a: Eintragen einer gewählten B-Rufnr. in die Speicher für Wahlwiederholung, erweiterte Wahlwiederholung, Zielwahl und Kurzwahl

Schlü

A drückt Taste SET

A drückt Taste KW

Drücken Ziffer aul Tastwahlblock

in

—Serielles Drücken ® der Programmiertaste SET ® der Kurzwahltaste ® der Ziffer einer Kurzwahlspeicher-Nr. auf dem Tastwahlblock (auf dem Display erscheinen die Speicher Speicherplatz. und die alte Rufnummer) «der Taste Wahlwiederholung (auf dem Display erscheinen die Speicherplatzund die neue Rufnummer) e der Programmierlaste SET ‚Rufnr, ist in einem Kurzwahlspeicher eingetragen

e ww

Taste SET

Diagramm 8-la (Fortsetzung) (

A-Telefon im Ruhezustand )—[-Schtüseischaiter in Stellung 1 oder 2 —A will Verbindung aufbauen

A hebt Telefonhörer ab

—W ählton ertönt =A will wählen über © @& =A

Verbindung A-B

374

erweiterte Wahlwiederholung will Gespräch führen:

Gespräch

A-B

A drückt Taste WW

—B-Rufnr. aus Speicher-WW wird zur VSt übertragen —B-Rufnr. wird am Display angezeigt Verbindung wird aufgebaut

A drückt Taste KW

—Serielles Drücken eder Kurzwahltaste und eder Taste Wahlwiederholung lauf dern Display wird die B-Aufnr. angezeigt) |-Verbindung wird aufgebaut

A drückt Taste WW

Diagramm 8-Ib: Benutzen wiederholung

Wahlwiederholung

der

Wahlwiederholung

und der erweiterten

Wahl-

Bei allen Ausführungen des ISDNJIelefons sind einheitliche grundlegende Prözedurabläufe erwünscht. Darüber hinaus können über besondere Maßnahmen der Benutzerführung komfortablere Lösungen vorgesehen werden. Zur Verhinderung des »Staubwisch-Effektes« soll über eine sinnvolle Gestaltung der Benutzerprozeduren sichergestellt werden, daß durch unkontrollierte oder unbeabsichtigte Tastenbetätigungen, z.B. beim Staubwischen, im Ruhezustand des ISDN-Telefons keine seinen Betriebszustand (z. B. aktivierte Betriebsmöglichkeit) nachhaltig verändernden oder seinen Gebührenstand beeinflussenden Auswirkungen entstehen. Fehlbedienungen sollen allgemein angezeigt werden und keine Fehlfunktionen auslösen. Wird der Telefonhörer abgenommen, so ist das Telefon besetzt und nur für »Anklopfer« erreichbar. Hat ein B-TIn Prozeduren eingeleitet, so dürfen diese durch ankommende Rufe nicht beeinflußt werden. Nicht vollständig durchgeführte Prozeduren können als ungültig gelten. Nach ca. 20-40 Sek. soll das Telefon in einen definierten Zustand übergehen. Der (Nutzkanal-bezogene) Ruhezustand des Telefons wird durch Abnehmen des Telefonhörers oder Betätigen einer verbindungsbezogenen Taste verlassen. Wird der Ruhezustand durch Druck einer Taste für Zielwahl verlassen, so muß auch Lauthören oder Lautmelden eingeschaltet sein. Bei programmierten abgehenden Sperren müssen die Verbindungen zu öffentlichen Notrufträgern möglich sein. Ein Schlüsselschalter mit 3 Schalterstellungen erlaubt eine Klassifizierung von Benutzungsmöglichkeiten: © In der Schalterstellung 1 sind alle Apparatefunktionen sowie das Programmieren im Zusammenhang mit Betriebsmöglichkeiten durchführbar. Eingestellte Sperren von abgehenden Verbindungen und der sog. Direktruf sind nicht wirksam. Während des Programmierens der meisten Merkmale ist das Telefon anrufbar. e In der Schalterstellung 2 können in der Schalterstellung 1 eingestellte Zustände nicht verändert werden. Ein Programmieren ist nur eingeschränkt möglich. In der Schalterstellung 1 eingestellte Sperren abgehender Verbindungen (z.B. gesamter abgehender Verkehr, ausgenommen Notruf) sind wirksam. © In der Schalterstellung 3 »Direktruf« kann durch Abheben des Handapparates und Drücken einer beliebigen Taste eine einzige eingestellte Rufnummer angerufen werden. Ist keine Rufnum-

375

mer eingegeben, so ist das Telefon abgehend gesperrt. Ankommende Rufe können in gewohnter Weise bedient werden. 8.1.4.2

Benutzerprozeduren für

Verbindungen

In diesem Abschnitt werden Benutzerprozeduren für die Durchführung des abgehenden und ankommenden Telefonverkehrs, von Dienstwechseln während einer Verbindung, des Anklopfens sowie der Anrufumleitung und -weiterschaltung behandelt. 8.14.2.1

Abgehender und ankommender

Es werden die unterschiedlichen ren/Freisprechen behandelt.

Telefonverkehr

Wahlprozeduren

und

das

Lauthö-

Normalwahl, Wahlwiederholung, erweiterte Wahlwiederholung, Merkfunktion (s. Diagramme 8-1a und 8-1b) Der Verbindungsaufbau mit NORMALWAHL wird wie mit dem heutigen Analog-TIelefon durchgeführt. Nach dem Abheben des Telefonhörers ertönt der Wählton. Es sind am bekannten Tastwahlblock die Wählziffern einzugeben, die am Display erscheinen. Die eingegebene Rufnummer wird automatisch in den Speicher für WAHLWIEDERHOLUNG abgelegt. Sollte der Verbindungswunsch mit der Normalwahl nicht erfolgreich gewesen sein (z. B. wegen gassenbesetzt), so kann nach Auflegen und Wiederabheben des Telefonhörers sowie Drücken der Taste WW (Wahlwiederholung) der Verbindungsaufbauwunsch wiederholt werden. Dies ist beliebig oft wiederholbar. Bei jeder Betätigung einer Taste des Tastwahlblocks nach dem Abheben des Telefonhörers wird der WW-Speicher gelöscht und neu beschrieben. Die im WW-Speicher abgelegte Rufnummer kann bei abgehobenem Telefonhörer mit der Taste KW (Kurzwahl) auch in den Speicher ERWEITERTE WAHLWIEDERHOLUNG eingetragen werden. Der entsprechende Verbindungsaufbau erfolgt dann nach Abheben des Telefonhörers durch das serielle Drücken der Tasten KW und WW. Die eingespeicherte Rufnummer kann solange benutzt werden, bis sie überschrieben wird. Die sog. MERKFUNKTION bietet die Möglichkeit, in Schlüsselschalter-Stellung 1 bei abgehobenem Telefonhörer nach Drücken der Programmiertaste SET, die im WW-Speicher eingetragene Rufnummer entweder durch nachfolgendes serielles Drücken einer Zielwahltaste und der Taste WW in einen Zielwahlspeicher oder durch serielles

376

Drücken einer Kurzwahltaste, der Kurzwahlspeicher-Nr. auf dem Tastwahlblock und der Taste WW in einen Kurzwahlspeicher umzuspeichern. Durch anschließendes Drücken der SETIaste wird die Umspeicherung vollzogen. Wahlvorbereitung Mit der Betriebsmöglichkeit Wahlvorbereitung kann ein A-TIn eine BRufnummer am Tastwahlblock im Ruhezustand des Telefons eintasten und vor der Absendung zur VSt am Display kontrollieren, ggf. mit der Taste LOE löschen und die B-Rufnummer neu eingeben. Die Absendung zur VSt zur Einleitung des Verbindungsaufbaus erfolgt erst mit dem Abheben des Telefonhörers oder mit Drücken der Taste WAH (Wahl bei aufgelegtem Telefonhörer bzw. Lauthören). Kurzwahl (im

Telefon realisiert) und Zielwahl

Mit der Wahlhilfe KURZWAHL wird in der Schalterstellung 1 nach dem Druck der Programmiertaste SET die Möglichkeit geboten, durch Drücken der Taste Kurzwahl sowie durch Eintasten einer Ziffer von 0-9 als Kurzrufnummer und nachfolgend einer Langrufnummer am Tastenwahlblock bis zu 10 Kurzwahlspeicher im Telefon zu programmieren. Die Programmierung wird mit dem erneuten Druck der Programmiertaste SET abgeschlossen. Nach Abheben des Telefonhörers und seriellem Drücken der Tasten KW (Kurzwahl) und der Ziffer für die Kurzrufnummer auf dem Tastwahlblock wird die entsprechende Langrufnummer zur VSt übertragen und die Verbindung aufgebaut. Mit der Wahlhilfe ZIELWAHL wird in Schalterstellung 1 nach dem Druck der Programmiertaste SET durch Drücken einer Zieltaste und anschließendem Eintasten am Tastwahlblock eine Langrufnummer in den entsprechenden Zielwahlspeicher eingeschrieben. Nach erneutem Druck der Programmiertaste SET ist der Zielwahlspeicher programmiert. Zum Benutzen der Zielwahl ist der Telefonhörer abzuheben und eine Zieltaste zu drücken. Der Ablauf der Programmierung der Kurzund Zielwahl ist analog der vorstehenden Darstellung unter der Merkfunktion gestaltet (statt dem Druck der Taste WW ist jedoch die Langrufnummer einzugeben). Direktruf,

abgehende

Vollsperre

Unter DIREKTRUF ist die Betriebsmöglichkeit zu verstehen, daß in der Schlüsselschalterstellung 3 durch Abnehmen des Telefonhörers und Drücken einer beliebigen Taste (ausgenommen der Taste WAH Lauthören/Wahl bei aufgelegte Telefonhörer) eine einprogrammierte Rufnummer zum Verbindungsaufbau zur VSt übertragen wird. Ist die377

se Rufnummer gelöscht, so ist das Telefon in Schalterstellung 3 auf abgehende Vollsperre geschaltet. Wahl bei aufgelegtem

Telefonhörer, Lauthören,

Freisprechen

In allen 3 Schlüsselschalterstellungen kann ein Verbindungsaufbau durch Drücken der Taste WAH (Wahl bei aufgelegtem Telefonhörer bzw. Lauthören) eingeleitet werden. Wird nach dem Lauthören des Freitons oder der TIn-Meldung der Telefonhörer abgenommen, wird das Lauthören abgeschaltet. Die Verbindung ist dann aufgebaut. Während des Gesprächs kann das Lauthören durch Drücken der Taste WAH beliebig ein- und ausgeschaltet werden. Geht ein Verbindungsaufbauwunsch zu Verlust (Besetztton ertönt) oder es ertönt der Freiton und der Teilnehmer meldet sich nicht, so kann das Telefon durch Drücken der Taste WAH wieder in den Ruhezustand versetzt werden. Bei der Betriebsmöglichkeit FREISPRECHEN (einschl. Lauthören) ersetzt die Taste WAH den Telefonhörer. Wird jedoch im Gesprächszustand mit Freisprechen der Telefonhörer abgenommen, so ist das Freisprechen ausgeschaltet. Ein evtl. erneuter Druck der Taste WAH schaltet das Telefon in den Zustand Lauthören. Wird das Freisprechen wieder gewünscht, so ist das Taste WAH erneut so lange zu drücken, bis der Telefonhörer aufgelegt ist. Nach Loslassen der Taste WAH ist das Telefon dann wieder im Gesprächszustand mit Freisprechen (einschließlich Lauthören). Anklopfen

(s. Diagramm

8-2)

Bei einem Basisanschluß können beide B-Kanäle belegt sein, z. B. einer

davon durch eine Telefonverbindung A-B. Will nun ein C-TIn den ATin erreichen (mit Global-Call oder der Endgeräteauswahlziffer des ATin), so wird eine D-Kanal-Nachricht SETUP mit Anklopfen an das Telefon A der Verbindung A-B gesandt. Hat das Telefon A mit Taste RUHE das Anklopfen aktiviert, so ertönt dort ein Aufmerksamkeitston und gleichzeitig wird die C-Rufnummer am Display angezeigt. Ist beim Telefon A das Anklopfen (ebenfalls durch Druck der Taste RUHE) deaktiviert, so wird lediglich die C-Rufnummer am Display oder ein optisches Signal angezeigt. Nimmt der A’TIn das Anklopfen wahr, so hat er mehrere Möglichkeiten, um zu reagieren: — Er kann das Anklopfen ignorieren. Nach 120 s geht der Freiton für den C-TIn in den Besetztton über.

378

(

Verbindung A - B

— [-Schlüsselschalter in Stellung 1,2 oder 3 —Gespräch A-B —A-Tin will Anklopfen aktivieren/ deaktivieren

A drückt

War vorher das Anklopfen aktiviert, so wird es nunmehr deaktiviert “deaktiviert, so wird es nunmehr aktiviert

Taste RUHE

Anrulversuch vonC

[-Anruf {SET UP) mit Anklopfen wird. dem A-Telefon unabhängig von der

Aktivierung/Deaktivierung im

A-Telefon angeboten -C erhält Freiton Verbindung A - B Anklopfzustand

6

—Signalisierung am A-Telefon —Anklopfen ist O.deaktiviert ® Anzeige der C-Rufnr. am e z.B. Aufleuchten einer

Leuchtdiode Ikurz)

die Tuste TR

Verbindung

A - B

weitere

Anklopfversuche sind möglich

—A will ® das Gespräch A-B beenden und ® eine Telefonverbindung A-C aufbauen

A drückt Taste TR

Verbindung

A-C

die Verbindung A — B wird ausgelöst —die Verbindung A - C kommt zustande die C-Rufnr. erscheint auf dem Display

-Anklopfversuche sind möglich

Display

O aktiviert e Anzeige der C-Rufnr. am Display ® Aufmerksamkeitston (kurz; z.B. Dreitonruf) —A-TIn will TAnklopfen ignorieren 2)die Verbindung mit C und drückt 3)dieVerLindung mit C und legt den Telefonhörer auf

=nach 120s wird das Anklopfen beendet —beim C-Tin geht der Freiton in einen Besetztton über

A legt Telefonhörer auf A-Telefon

im Ruhezustand

A-Telefon wird gerufen

A hebt Telefonhörer ab

—Verbindung A - B wird ausgelöst —A- Telefon geht in den Auhezustand —A-Telefon

ist anrufbar

—Im A-Telefon # ertönt der Ruf “wird am Display die C-Rufnr. angezeigt —A-will Anruf engegennehmen -Gesprächsverbindung wird hergestellt

A - C

w

2

Diagramm

8-2: Anklopfen

Verbindung

A-C

-Anklopfversuche sind möglich

08€

(

Telefonverbindung A-B

A drückt Taste DW

A gibt Dienstcode-Nr. ein

Verbindung A - B mit 2. Dienst

Diagramm

}—

— Schlüsselschalter in Stellung 1 oder 3 -Gespräch A - B (beide ISDN-Tin) -A will einen zZweiseitigen Dienstwechsel einleiten A will die Kurzcode-Nr. über Menue am Display abfragen

-am

Display erscheint eine Anzeige "Dienst-Kurzcodennr.“ —A drückt die Taste DW so oft, bis die Zeile für den gewünschten Dienst erscheint

Die Hörer der vorher beteiligten Telefone sind nicht aufgelegt z.B. Tin A will Endgerät des 2. Dienstes auslösen

A löst Endgerät des 2. Dienstes aus

Telefonverbindung A - B

8-3: Dienstwechsel während einer Verbindung

erneuter

Dienstwechsel

möglich

Die Hörer der vorher beteiligten Telefone sind aufgelegt —2z.8. Tin B will Endgerät des 2. Dienstes auslösen

—A tastet Kurzcode-Nr. am Tastwahlblock ein. —das Netz führt den zweiseitigen Dienstwechsel durch

der neue Dienst kann genutzt werden —die Verbindung mit dem neuen Dienst kann beendet werden durch (o)Einleitung des zweiseitigen Dienstwechsels auf die Telefone (analog wie vorstehend) durch Rückschalten auf die Telefone (ZAustösung der Verbindung A - B

—Netz führt zweiseitigen Dienstwechsel zurück auf die Telefone A und B durch

B löst Endgerät des 2. Dienstes aus

Beteiligte Endgeräte

im Ruhezustand

Verbindung

A - B wird ausgelöst

Endgeräte sind anrufbar

— —

Er kann die Trenntaste drücken, dann wird die erste Verbindung ausgelöst und zum Anklopfer durchgeschaltet. Er kann den Telefonhörer auflegen, dann wird er normal gerufen.

Dienstwechsel

während einer Verbindung (s. Diagramm

8-3)

Während einer Telefonverbindung A-B kann der Wunsch bestehen, z.B. eine Fernkopie auszutauschen. Hierzu sind an die bestehende Verbindung bei A und B die Telefone ab- und kompatible Telefaxendgeräte anzuschalten. Nach Beendigung der Telefaxverbindung kann die Verbindung A-B ausgelöst oder automatisch wieder auf die beteiligten Tabelle 8-4: Zuordnung von Kurzcodes zu Diensten mit Zusatzmerkmalen für das ISDN-Telefon Kurzcode

Dienst

Zusatzmerkmal

11 12 13

ISDN-Telefon (an S,) ISDN-Telefon (an S,) Telefon analog

3,1kHz 7kHz

15 16

Bildtelefon (an S,) Bildtelefon (an S,)

14

Bildtelefon (an S,)

Ton 3,1 kHz

31 32 33 34 35 36

Datenübermittlung (an S,) Datenübermittlung über TA X.21 Datenübermittlung über TA X.21 Datenübermittlung über TA X.21 Datenübermittlung über TA X.21 Datenübermittlung über TA X.21

64 kbit/s 2,4 kbit/s 4,8 kbit/s 9,6 kbit/s 48 kbit/s 64 kbit/s

41 42 43 44 45 46

Datenübermittlung Datenübermittlung Datenübermittlung Datenübermittlung Datenübermittlung Datenübermittlung

2,4 kbit/s 4,8 kbit/s 9,6 kbit/s 48 kbit/s 64 kbit/s

51

Teletex (an S, bzw.

61 62

Bildschirmtext (an S,) Bildschirmtext (an S,)

64 kbit/s 64 kbit/s

qı 72 73 74

Telefax über TA a/b Telefax über TA a/b Datenübermittlung über TA a/b und Modem Bildschirmtext über TA a/b und BtxAnschlußbox

Gr. 2 Gr. 3

52 53

Ton 7 kHz Bild

über über über über über

TA TA TA TA TA

X.25 X.25 X.25 X.25 X.25

über TTXA)

Telefax Gr. 4 (an S,) Mixed Mode (an S,

64 bzw. 2,4 kbit/s

64 kbit/s 64 kbit/s

381

Telefone wurde).

geschaltet

werden

(wenn

der

Telefonhörer

nicht

aufgelegt

Zur Durchführung des Dienstwechsels bei bestehender Telefonverbindung ist bei A oder B die Taste DW (Dienstwechsel) zu drücken und anschließend die Nummer des Dienstcodes (siehe Tabelle 8-4) für den Telefaxdienst am Tastwahlblock einzutasten. Danach werden die Telefaxendgeräte von A und B miteinander verbunden. Ist dem Teilnehmer die Dienstcode-Nr. entfallen, so kann er sie über eine Benutzerführung am Display durch mehrfaches Drücken der Taste DW, wodurch in einem Dienstcode-Menü »geblättert« wird (ScrollFunktion), anzeigen lassen. Anfrufweiterschaltung, fumleitung II)

Anrufumleitung

(Anrufumleitung I, Anru-

Diese Betriebsmöglichkeiten werden für einen Anschluß auf Antrag in der VSt eingerichtet und erlauben es, bei einem B-TIn eingehende Anrufe zu einem C-TIn weiterzuleiten. Einem ISDN-A-TIn wird angezeigt, daß sein Anruf weitergeleitet wurde. Bei der ANRUFUMLEITUNG wird der Anruf sofort weitergeleitet, bei der ANRUFWEITERSCHALTUNG wird vor der Weiterleitung 15 Sekunden lang gerufen, in welcher Zeit der Anruf angenommen werden kann. Endgeräteautark wird bei aufgelegtem Telefonhörer in Schlüsselschalterstellung 1 durch serielles Drücken der Programmiertaste SET und der Taste AWS (1x Drücken für die Anrufweiterschaltung und 2x für die Anrufumleitung), Eintasten der Ziel-Rufnummer und erneutem Drücken der Taste SET das Weiterleitungsziel einprogrammiert. Die Aktivierung bzw. Deaktivierung der Weiterleitung geschieht jeweils durch Drücken der Taste AWS. Die jeweiligen Zustände werden arn Display angezeigt.

8.1.4.3

Betriebsmöglichkeiten für Anschlüsse und Endeinrichtungen

In diesem Abschnitt werden Sperren, das Umstecken am Bus, der Gerätewechsel ohne Dienstwechsel, »keine akustische Anrufsignalisierung« und der Testmodus behandelt. Sperren

von abgehenden

Telefonverbindungen

Es können endgeräteautark unter folgenden Sperrzustände programmiert werden: 382

Kennziffern

folgende

— — — —

1 = keine abgehende Sperre, 2=alle abgehenden Verbindungen gesperrt, ausgenommen die Notrufnummern 110 und 122, 3=alle abgehenden Fern- und Nahverkehrsverbindungen (Verkehrsausscheidungsziffer 0) sind gesperrt, 4=alle Auslandsverbindungen (Verkehrsausscheidungsziffern 00) sind gesperrt.

Zur Einstellung dieser Sperren ist in Schlüsselschalterstellung 1 die Programmiertaste SET zu drücken. Danach ist der Schlüsselschalter in Stellung 2 zu bringen, am Tastwahlblock die gewünschte Kennziffer einzugeben und durch den abschließenden Druck der Taste SET zu bestätigen. Die Sperren sind nur in Schlüsselschalterstellung 2 nicht jedoch in 1 wirksam. Ankommend Umstecken

ist das Telefon normal erreichbar. am Bus und „Parken“ mit Kennzeichnung

Eine bestehende Telefonverbindung kann von einem Telefon „geparkt“ werden. Hierzu wird die Taste PARK gedrückt, am Tastwahlblock eine Parkcodenummer 0-9 eingegeben und der Telefonhörer aufgelegt. Anschließend kann der Telefonstecker gezogen und in eine andere Kommunikationsdose gesteckt werden. Innerhalb von 2 Minuten muß die Telefonverbindung wieder aufgenommen werden, sonst wird die Verbindung ausgelöst. Hierzu ist bei aufgelegtem Telefonhörer wiederum die Taste PARK zu drücken und am Tastwahlblock die Parkcodenummer einzugeben. Nach Abnehmen des Telefonhörers ist die Verbindung wieder aktiv. Die geparkte Verbindung kann auch von jedem anderen ISDNT-ITelefon am Basisanschluß entparkt werden.

gesteckten

Am Display werden Hinweise zu den einzelnen Prozedurschritten gegeben. Gerätewechsel ohne Dienstwechsel Mit dieser Betriebsmöglichkeit wird das Umlegen einer Verbindung (ähnlich wie bei einer Telefonanlage) zu einem anderen ISDN-Telefon am Basisanschluß geboten. Während eines Gesprächs wird die Taste GW (Gerätewechsel) gedrückt, anschließend am Tastwahlblock die Endgeräteauswahlziffer des Ziel-Telefons gewählt und der Telefonhörer aufgelegt. Vom Vermittlungssystem wird nun ein Ruf zum Ziel-Telefon geschickt, der innerhalb von 2 Minuten zu beantworten ist. Am 1. Tele-

383

fon kann diese Verbindung nun nicht mehr zurückgenommen werden. Wird die Endgeräteauswahlziffer 0 (Global Call) als Ziel gewählt, so hat das 1. Telefon wieder die Möglichkeit der Übernahme der Verbindung. Keine akustische Anrufsignalisierung/Ruhe

vor dem

Telefon

Hierdurch kann an einem Telefon endgeräteautark der Dreitonruf abgeschaltet werden. Es verbleibt jedoch eine optische Anrufsignalisierung am Display, z.B. die blinkende Rufnummer des Anrufers. Zur Aktivierung (Ausschalten des Dreitonrufes) sind bei aufgelegtem Telefonhörer in Schlüsselschalterstellung 1 nacheinander die Programmiertaste SET, die RUHE-Taste und die SET-Taste zu drücken. Zur Deaktivierung sind ebenfalls in Schlüsselschalterstellung 1 seriell die Tasten SET, RUHE, LOE (Löschen) und SET zu drücken. Der Dreitonruf ist wieder eingeschaltet. Testmodus Über eine Prozedur Testmodus soll ein Teilnehmer vorprogrammierte Eigenprüfungen des ISDN-Telefons ablaufen lassen können, deren Ergebnis-Anzeigen am Display Hinweise zum Funktionszustand des Gerätes geben.

8.1.4.4

Betriebsmöglichkeiten zur Information

Hierunter sind einige Betriebsmöglichkeiten beschrieben, die dem Benutzer an der Benutzeroberfläche Informationen zu seinem Anschluß oder zu seiner aktuellen abgehenden oder ankommenden Verbindung liefern. Hierzu gehören z.B. auch —



384

die Statusabfrage über den D-Kanal an die VSt zu den dort eingetragenen oder aktivierten Betriebsmöglichkeiten des eigenen Anschlusses. die Anzeige der Rufnummer des ISDN-A-TIn mit dem Anruf auf dem Display des ISDN-B-Tin. Auf Wunsch kann die Übermittlung der A-Rufnummer von der DBP auch unterbunden werden. Falls der B-TIn im eigenen Interesse — z.B. weil er ein „Mitsehen“ durch andere vermeiden will — diese oder auch andere Anzeigen (z. B. die von ihm eingetastete Rufnummer) an seinen Display nicht wünscht, so hat er die Möglichkeit, Anzeigen z. B. durch „Hellsteuerung“ der Displayausgaben mit der Taste LOE zu unterdrücken.



die Anzeige von Dienstsignalen, die den A-Teilnehmer z. B. über die Art eines Besetztfalles (hervorgerufen beispielsweise durch Engpässe im Netz oder wegen der Wahl einer ungültigen Rufnummer oder weil der B-TIn besetzt ist) informieren.

Diese Informationen werden dem A-Telefon über den D-Kanal aus dem

Netz an der S,-Schnittstelle angeboten und können im Bedarfsfall im Endgerät in eine Display-Anzeige an der Benutzerschnittstelle umgesetzt werden.

Nachfolgend werden die prozedurbehafteten Betriebsmöglichkeiten Gebührenanzeige, Feststellen einzelner Wählverbindungen und Anrufliste (endgeräteautark) behandelt. Gebührenanzeige Auf Antrag werden dem Anschluß während und nach einer Verbindung jeweils angefallene Gebühreneinheiten übermittelt, die von jeweils beteiligten Endeinrichtungen in Anzeigen umgewandelt werden können. Durch Benutzerprozeduren können Zuordnungen der DMBeträge zu einer Gebühreneinheit programmiert werden, wodurch eine Anzeige von Gebühreneinheiten und/oder dem zugehörigen DM-Betrag ermöglicht wird. Daneben ergeben sich Prozeduren für die Abfrage (Summe des letzten Gesprächs und Summe der letzten Gespräche) sowie für das Löschen der Gebührensummen. Feststellen ankommender einzelner Rufnummernidentifizierung

Wählverbindungen/

Auf schriftliches Verlangen des Teilnehmers, bei dem bedrohende oder belästigende Anrufe ankommen, kann der Basisanschluß berechtigt werden, bei ankommenden Telefonanrufen entweder ca. 30 s nach Anrufende (bei vorzeitigem Einhängen des Anrufenden), während des Gesprächs oder bis ca. 20s nach Auflegen des Anrufers in allen Schlüsselschalterstellungen durch Drücken der Programmiertaste SET und anschließender Wahl der Ziffer 4 bei der DBP diesen Anruf registrieren zu lassen. Anrufliste im ISDN-Telefon Soweit bei ankommenden Telefonanrufen die ATIn-Rufnummern mit übertragen werden, können diese in einer internen Telefon-Anrufliste gespeichert werden. Damit können auch Anrufe erkannt werden, die während der Abwesenheit des A-TIn eingingen. Durch eine einfache Prozedur kann dieser Eintrag für einen Rückruf verwendet werden, ohne daß der A-TIn die B-TIn-Rufnummer eintasten muß. Weitere

385

Funktionen zur Behandlung der Anrufliste sind z. B, das »Blättern« in der Liste, sowie das Löschen von Einzeleinträgen oder der Gesamtliste. 8.1.5

Qualitätssicherung

Der Gebrauchswert einer Leistung hängt in hohem Maße von seiner Zuverlässigkeit ab. Der Telefonbenutzer erwartet eine möglichst ununterbrochene Verfügbarkeit der ihm beim »Kauf« versprochenen Betriebsmöglichkeiten. Dies setzt eine hohe Qualität aller an der Gesamtleistung beteiligten Komponenten — der beteiligten Endstelleneinrichtungen (wie Telefon und S,-Bus-Installation) sowie der beteiligten Einrichtungen des Netzes/der Verbindungen (wie physikalische Leitungen, Vermittlungs- und Übertragungseinrichtungen) — voraus. Für das ISDN-Telefon der DBP wird eine Zuverlässigkeit bzw. eine Brauchbarkeitsdauer von mehr als 8 Jahren gefordert. Nun sind 8 Jahre eine lange Zeit. Endgeräte werden aber punktuell geliefert, müssen abgenommen und bezahlt werden und unterliegen anschließend nur noch einer Gewährleistungspflicht von z.B. 6-12 Monaten. Aus Erfahrungswerten, die sich mit »Stand der Technik« umschreiben lassen, sind jedoch entsprechende Qualitätssicherungsmaßnahmen bis zur Auslieferung mit Rückschlüssen auf die geplante Zuverlässigkeit abzuleiten. Von der Idee an durchläuft ein Produkt verschiedene Phasen, die un-

terschiedlichen Maßnahmen

der Qualitätssicherung unterliegen. Die

einzelnen Phasen lassen sich beschreiben mit Spezifizierung, Entwicklung, Fertigung/Auslieferung, Inbetriebnahme/Betrieb.

Mit der Spezifizierung werden alle Funktionen und Parameter mit ihren Werten festgelegt, die das Telefon erfüllen soll. Berücksichtigt wird der letzte Stand der internationalen und nationalen Normung, kurz der bekannte letzte »Stand der Technik«. Alle Festlegungen unterliegen grundsätzlich Nachprüfungen, wofür jeweils spezielle Meßaufbauten/-verfahren festzulegen sind. Während der Entwicklung bestimmt der Hersteller Bauelemente, Konstruktionselemente, Materialien usw. und kontrolliert die Einzelkomponenten des Produktes mit Rücksicht auf die Zuverlässigkeit des Gesamtproduktes. Bei Aufträgen der DBP sind z. B. bereits Entwicklungsmusterprüfungen durch den Auftraggeber vorgesehen. Nach Abschluß der Entwicklung werden die Produktionsbedingungen festgelegt, deren wesentlicher Bestandteil die Qualitätssicherungsmaßnahmen von einer Wareneingangskontrolle (der Einzelkomponenten 386

des Telefons) bis zur Fertigungskontrolle (des fertigen Telefons) betreffen. Bei Aufträgen an die DBP werden im Rahmen einer Typmusterprüfung der Stand von Fertigungsunterlagen sowie die Qualitätssicherungsmaßnahmen bis zur Auslieferung festgelegt. Eine wesentliche Vorbedingung für die Fertigungsaufnahme ist, daß die Zulassungsprüfung beim Zentralamt für Zulassungen der DBP auf der Basis der vom Fernmeldetechnischen Zentralamt herausgegebenen Technischen Richtlinien erfolgreich absolviert wurden. Erst die daraufhin erteilte DBP-Zulassungsnummer berechtigt das Telefon zur Teilnahme am öffentlichen Telefonverkehr. Damit soll zum einen das Telekommunikationsnetz vor Störungen geschützt werden, zum anderen handelt es sich aber auch um eine Verbraucherschutzmaßnahme, indem geprüft wird, ob das Telefon bestimmungsgemäß arbeitet. Das ausgelieferte Telefon wird nun beim Kunden installiert und in Betrieb genommen. Es hat seinen Bestimmungszweck erreicht und muß sich bewähren. Gibt es Störungen, so ist eine schnelle und kostengünstige Behebung dieser Störung ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Für die Störungsbehebung sind beim ISDN-Telefon die DBP und private Wartungsfirmen im Wettbewerb tätig, d.h. für die Entstörung durch Privatfirmen oder durch DBP-Personal werden Gebühren erhoben. Je nachdem welche Wartungsvereinbarungen er abgeschlossen hat, kann es deshalb für den Kunden kostenmindernd sein, wenn er in einem Störungsfall ohne Herbeiruf eines Service-Technikers selbst erkennen kann, ob die Störungsursache am Telefon, in der Bus-Installation, in einem anderen Endgerät oder im Netz der DBP liegt, um danach die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Für eine mögliche Selbstdiagnose sind u.a. folgende Maßnahmen vorgesehen: - Das ISDNIIelefon besitzt eine Prozedur der Eigenprüfung mit Gut-/ Schlechtanzeige. — Das ISDN-Relefon kann am NT in eine Kommunikationssteckdose

gesteckt

werden,

wobei

die S,-Bus-Installation

abgeschaltet

ist.

Damit kann die Zusammenarbeit des Telefons mit dem Netz direkt geprüft werden. — Von der zentralen DBP-Entstörungsstelle können manuelle Anschlußprüfungen mit einer hohen Aussagekraft vorgenommen werden. Darüber hinaus sind im Netz zur frühzeitigen Erkennung von Störungen auf Anschlußleitungen automatische Dauer- bzw. Routineprüfmaßnahmen vorgesehen, welche die Unterschreitung einer Qualitätsstufe der Nutzbitübertragung bei aktivierten Anschlüssen bewerten und signalisieren. Wird der Einsatz eines Entstörers vor Ort erforderlich, dann sind neben der Inanspruchnahme der vorerwähnten Möglichkeiten auch hier 387

Maßnahmen und Prüfhilfsmittel mit dem Ziel vorgesehen, dem Kunden eine schnelle und kostengünstige Entstörung zu bieten.

8.2 8.2.1

Non-voice-Endgeräte im ISDN Allgemeines

Für den Kunden ist der ISDN-Anschluß nur zum Telefonieren alleine derzeit noch nicht wirtschaftlich. Kunden, die jedoch einen Anschluß am leitungs- oder paketvermittelnden Datennetz (IDN) zur Teilnahme an Non-voice-Diensten haben, zahlen für diesen Anschluß jedoch schon höhere Grundgebühren als für einen ISDN-Basisanschluß. Durch die universelle Einsatzmöglichkeit der ISDN-Teilnehmer-NetzSchnittstelle (Diensteintegration) und der Realisierung des ISDN als Weiterentwicklung des digitalen Telefonnetzes kann dem Kunden bedingt durch die hohen Anschlußzahlen und durch die teilnehmernahe Vermittlungsstelle ein preisgünstiger ISDN-Anschluß angeboten werden. Das Preis/Leistungsverhältnis ist optimal für Kunden, die am Telefondienst und an einem oder an mehreren anderen Diensten teilnehmen möchten. Die Kommunikations- und Anwendungsmöglichkeiten der Non-voiceEndgeräte wird nachfolgend erläutert. 8.2.2

Gerätevarianten

Zu den heute für das ISDN vorgesehenen Non-voice-Endgeräten gehören die — Datenendgeräte, — Bildschirmtextendgeräte, — Fernkopierer, — Teletexendgeräte, Man spricht von Telematik- und Datenendgeräten, die bisher an unterschiedlichen Netzen angeschaltet wurden (siehe Bild 8-7).

An der ISDN-S,-Schnittstelle können diese Geräte auch weiterhin benutzt werden. Dies erlaubt dem Kunden den Umstieg zu einem ISDNAnschluß ohne Zwang zur Neuanschaffung von ISDN-Endgeräten.

388

Dienst

Fernsprechen

==

%n

_—

Bildschirmtext



Telefax



Teletex



——

Text/Datennetz

Datenübermittlung

—————

Paketvermitteltes Datennetz x.25

Datenübermittlung

=

Netz

Datenübermitllung

Bild 8-7: Endgeräte an vorhandenen

Fernsprechnetz

(a/b)

————— Leitungsvermitteltes

Netzen

Zur Anschaltung der vorhandenen Geräte wurden eine Reihe von Terminaladaptern (TA a/b, TA X.21/X.21bis, TA X.25 und Teletexadapter) entwickelt. Die Adapter sind im Kapitel 9 beschrieben.

Bei neuentwickelten Endgeräten

wird die S,-Schnittstelle integriert.

Damit wird das Gerät zu einem ISDN-Endgerät, das direkt angeschaltet werden kann (siehe Bild 8-8).

8.2.3

Telematikendgeräte

Das Kunstwort Telematik wurde aus den Begriffen Telekommunikation und Informatik zusammengesetzt. Das Zusammenwachsen der Nachrichtenverarbeitung und der Nachrichtenübertragung wird damit treffend dargestellt. Die Funktionen der Telematikendgeräte sind auf der Basis internationaler Empfehlungen geregelt. Bei den Telematikdiensten handelt es sich um Telekommunikationsdienste, die eine Kommunikation zwischen Endsystemen und deren Benutzer ohne Einschränkung ermöglichen. Zur Sicherstellung des Nachrichtenaustauschs muß die Kompatibilität der Endgeräte durch standardisierte Protokolle geregelt werden.

389

Geräte

Dienst

I

ISDN-Fernsprechen

Fu

ISDN-Bildschirmtext ————————

Ss

ISDN



ISDN-TelefaxTE

) alb

Telefax

Y

ISDN-Teletex

x.21 Teletex —mah ISDN-Datenübermittlung Datenübermittlung

X.21/X.21

bis

Bild 8-8: Endgeräte am ISDN

S-Bus (B+B+D)

Zum besseren Verständnis der Gesamtanforderungen an Endsysteme wurde von ISO ein Modell zur Darstellung des Kommunikationsvorgangs, das sogenannte OSI-Schichtenmodell, entwickelt. Die Bezeichnung der einzelnen Schichten und die praktische Realisierung ihrer Funktionen ist im Bild 8-9 skizziert. 8.2.3.1

Das OSI-Schichtenmodell im ISDN

Man unterscheidet zwischen netzabhängigen, netzunabhängigen, wendungsabhängigen und anwendungsunabhängigen Schichten:

an-

Die Schicht 1 und die Schichten 2 und 3 des D-Kanals sind netzabhängig, da die funktionalen Gegenstellen des Endgerätes in der Schicht 1 der NT und in den Schichten 2 und 3 des D-Kanals die Vermittlungsstelle sind. Die Schicht 1 (physikalische Schicht) regelt die elektrischen Eigenschaften, den D-Kanal-Zugriff und die Aktivierungs-/Deaktivierungs-

prozedur im Falle der S,-Schnittstelle. 390

Endgerät A

Endgerät B

Anwendung

7

7

Darstellung

6

6

Kommunikationssteuerung

5

5

Transport

4

Netz

4

Vermittlung

3

3

3

Sicherung

2

2

2

Bitübertragung

1

L Bild 8-9: Bezeichnung

1

ft

}

der 7 Schichten und die Realisierung in der Praxis

Die Anwendung der S,„-Schnittstelle in der Schicht 1 ist nur für TK-

Anlagen vorgesehen und wird daher an dieser Stelle nicht weiter betrachtet. Die Schicht 2 (Sicherungsschicht) des D-Kanals hat die Aufgabe, die Schicht-3-Nachrichten in einer gesicherten Weise zu übertragen und die einzelnen Endgeräte am passiven Bus gezielt zu adressieren. Die Schicht 3 (Vermittlungsschicht) des D-Kanals regelt den Nachrichtenaustausch zwischen dem Endgerät und der Teilnehmervermittlungsstelle für den Verbindungsauf- und -abbau und die Steuerung der Leistungsmerkmale (z.B. Statusabfrage, Rufumleitung usw.). Der Inhalt der Signalisierungsnachrichten (Nachrichtenelemente), deren Codierung und der logische Signalisierungsablauf ist hier festgelegt. Die Schichten 2 bis 7 des B-Kanals sind im Fall der leitungsvermittelten ISDN-B-Kanalverbindungen netzunabhängig. Die B-Kanal-Protokolle der Schichten 2 bis 5 sind unabhängig von der Anwendung; die Schichten 6 und 7 sind anwendungsabhängie. Die Schicht 2 (Sicherungsschicht) hat im B-Kanal, wie beim D-Kanal erläutert, die Aufgabe, eine gesicherte Nachrichtenübertragung zu ermöglichen. Da der B-Kanal nicht von der Vermittlungsstelle behandelt wird (transparente Durchschaltung), kommunizieren hier die beiden verbundenen Endsysteme direkt miteinander. Deshalb sind die Schichten 2 bis 7 im B-Kanal netzunabhängig. 391

Die Schicht 3 (Vermittlungsschicht) des B-Kanals wird im ISDN durch die Signalisierung im D-Kanal bei der Leitungsvermittlung in ihren Basismerkmalen funktionslos. Zusatzfunktionen wie z.B. Multiplexen sind jedoch grundsätzlich möglich. Die Schicht 4 (Transportschicht) stellt die Ende-zu-Ende-Verbindung zur Übertragung der Anwenderinformationen her. Hier werden die Übertragungsformate der Schicht 2 (Transportblocklänge) zwischen den miteinander verbundenen Endgeräten verhandelt. Die Schicht 4 stellt das geordnete Übertragen der Nutzinformationen zum Beispiel auch über zwei B-Kanäle durch entsprechende Multiplex- und Numerierungsfunktionen sicher. Die Schicht 5 (Kommunikationssteuerungsschicht) verfügt über standardisierte Abläufe zur Verhandlung von Kommunikationsparametern: Papierformat (z.B. DINA4, längs oder quer), Seitenanzahl, bedruckbare Flächen, Anzahl der bedruckbaren Zeilen je Seite usw. Das Endgerät der Sendeseite kann mit entsprechenden Nachrichten die Möglichkeiten des empfangenden Gerätes abfragen und die zur Steuerung erforderlichen Parameter aushandeln. Das Sendedokument wird entsprechend dieser Verhandlungsergebnisse mit Steuerbefehlen versehen und dadurch wird der Empfangsstelle die Darstellung im richtigen Format ermöglicht. Die Schicht 6 (Darstellungsschicht) gibt feste Vorgaben über Zeilenabstand und den Zeichenabstand innerhalb der Zeilen.

den

Die wichtigste Aufgabe der Schicht 6 ist die Codierung der einzelnen darzustellenden Zeichen. Da die verschiedenen TelematikanwendunTELETEX

TELEFAX

T.60

T.400/500

T.61

T.6 T.62

T.70 D-Kanal—r—-B-Kanal1.450 ı T.70

1.440

i

Bild 8-10: Übersicht der CCITT-Empfehlungen für Teletex- und Telefax-Gruppe-4-Endgeräte

392

gen über spezifische Zeichensätze verfügen, gibt es in der Schicht 6 anwendungsabhängige Codierungsprotokolle. Für Teletex wurde der Schreibmaschinenzeichenvorrat, für Telefax die Punktcodierung und für Bildschirmtext die Graphikelemente codiert. Die Schicht 7 (Anwendungsschicht) regelt die erforderlichen Eigenschaften des Gerätes in bezug auf die Hardware: Empfangsspeicher und Drucker bei Teletex, Scanner und Drucker bei Telefax, Tastatur und Bildschirm bei Bildschirmtext; und in bezug auf die Funktionalität: Aufbau der Dokumente (Dokumentenarchitektur), Austausch der Kennungen und Zeitstempel in der Kommunikationsdatenzeile, und andere Eigenschaften, die aus der Dienstesicht gefordert sind. 8.2.3.2

CCITT-Empfehlungen

Zur Sicherstellung der offenen Kommunikation, d.h. jeder kann mit jedem ungehindert kommunizieren, sind internationale Standards erforderlich. Diese werden in Gremien des CCITT (Standardisierungsgremium der Internationalen Fernmeldeunion) und bei ISO erarbeitet. Die CCITTEmpfehlungen, die zur Gewährleistung der internationalen Kompatibilität und Portabilität der Endeinrichtungen erarbeitet wurden, sind als OSI-Schichtenmodell für die Teletexgeräte und Telefaxgeräte der Gruppe 4 im Bild 8-10 dargestellt. Dieses Übersichtsbild zeigt die CCITT-Empfehlungen im aktuellen Ausgabestand des Blaubuchs (1988) für die Telematikendgeräte der Dienste Teletex und Telefax. Die genannten Empfehlungen stehen teilweise stellvertretend für Empfehlungsserien z.B. T.400-Serie. Die Titel der wichtigsten Empfehlungen 1.430: 1.440: 1.441: 1.450: 1.451: X.75:

T.6: T.60: T.61:

sind nachfolgend genannt:

Basic user-network interface — Layer 1 specification ISDN user-network interface data link layer — General aspects ISDN user-network interface data link layer specification ISDN user-network interface layer 3 — General aspects ISDN user-network interface layer 3 specification Terminal and transit call control procedures and data transfer system on international circuits between packet-switched data networks Facsimile coding schemes and coding control functions for group 4 facsimile apparatus Terminal equipment for use in the teletex service Character repertoire and coded character sets for the international teletex service

393

T.62: T.70:

Control procedures for teletex and group 4 facsimile services Network-independent basic transport service for the telematic services T.400: Introduction to document architecture, transfer and manipulation T.500: Document and application profiles — Terminal and gateway characteristics Bildschirmtext ist in der bei der DBP realisierten Form nicht bei CCITT standardisiert (im europäischen Bereich sind jedoch Empfehlungen erarbeitet worden). Es werden in den Schichten 1 bis 3 Kommunikationsprotokolle in Anlehnung an die im Bild 8-10 gezeigten Empfehlungen verwendet, wobei in den Schichten 4 bis 7 des B-Kanals die Protokollvorgaben für Bildschirmtextendgeräte am analogen Fernsprechnetz (FTZ-Richtlinie 157 D2 E) verwendet werden, die lediglich in der Schicht 6 um einen Btx-ISDN-Header erweitert wurden. 8.2.33

Europäische Empfehlungen

Die CEPT als Standardisierungsgremium der europäischen Fernmeldegesellschaften und Fernmeldeverwaltungen hat analog zu den im Abschnitt 8.2.3.2 gezeigten Empfehlungen auch CEPT-Empfehlungen erarbeitet. Grundsätzlich ist es Aufgabe der CEPT, die europäischen Belange der Protokollfragen zu klären und Zuarbeit zur CCITT- und ISO-Standardisierung zu leisten. In den Arbeitsgruppen der CEPT werden die oft vielfältigen Meinungen der einzelnen Delegierten unterschiedlicher Länder auf einen Nenner gebracht, damit ein starkes, gemeinsames Auftreten in den CCITT-Studienkommissionen möglich wird. CEPT-Empfehlungen basieren deshalb meist auf CCITT-Empfehlungen, deren Inhalt nur an den erforderlichen Stellen wie z. B. durch Auswahl von Optionen oder zusätzliche Anmerkungen verändert werden. 1988 wurde ETSI, mit der Zielsetzung, die Erarbeitung der europäischen Telekommunikationsstandards zu beschleunigen, gegründet. In diesem Gremium entstehen Standards (ETS) auf der Basis von CCITTEmpfehlungen und ISO-Normen unter Mitwirkung der Fernmeldeindustrie und Anwender. 8.2.3.4

Nationale

Vorgaben

Technische Regelungen für das ISDN der DBP werden in Arbeitskreisen, die aus Experten der Fernmeldeindustrie und des Fernmeldetechnischen Zentralamtes (FTZ) bestehen, erarbeitet.

394

Einerseits wird auf existierende Empfehlungen des CCITT und der CEPT zurückgegriffen, andererseits werden Fragen der Standards diskutiert und die Diskussionsergebnisse zur aktiven Beitragsarbeit bei CCITT und ETSI verwendet. Wichtigstes Ergebnis der FTZ-Arbeitskreise ist jedoch die Erarbeitung der Technischen Richtlinien (TR), die als Basis der Zulassungsbedingungen und der Technischen Lieferbedingungen (TL) für Daten- und Telematikendgeräte im ISDN verwendet werden. Die gemeinsame Richtliniensammlung für Endgeräte mit S,-Schnittstelle ist vom FTZ als Technische Richtlinie 1 TR3 veröffentlicht worden. Inhaltsübersicht der Richtlinie

1 TR3:

Teil 1: Allgemeine Erläuterungen Teil 2: Physikalische, elektrische und prozedurale Eigenschaften der Schnittstelle. Hier sind die Schicht-1-Vorgaben, mit Speise- und Installationskonzept der S,-Schnittstelle enthalten (Einzelrichtlinien 1 TR210, 1 TR211, 1 TR230 und 386 TR2). Teil 3: Allgemeingültige Bedienungsprozeduren. Die Festlegung einer einheitlichen Bedienung von ISDN-Telefonen soll dem Anwender eine möglichst einfache Handhabung von Geräten unterschiedlicher Hersteller ermöglichen. Teil 4: Übergreifende Vorschriften für B-Kanal-Anwendungen. In diesem Teil sind die Telematikprotokolle, die zwischen Telematikendgeräten in der Schicht 2 bis 6 des B-Kanals zur Anwendung kommen, enthalten. Es handelt sich im einzelnen um

die

Richtlinien

11 TR120

(HDLC-Übermittlungsprotokoll),

11 TR 130 (Vermittlungsprotokoll), 11 TR 140 (Netzunabhängiger Transportdienst), 11 TR150 (Sessionprotokoll für Telematikeinrichtungen), CCITT T.400-Serie (Dokumentenarchitektur, -übertragung und -handhabung), 11 TR 160 (Teletex Zeichenvorrat und Codierung), CCITT T.6 (Codierung Faksimile Gruppe 4). Teil 5: ISDN-D-Kanal-Protokoll (1 TR6): Zeichengabe zwischen Endeinrichtung und Vermittlungsstelle in den Schichten 2 und 3. Teil 6: Dienstmerkmale der Vermittlungsstelle (1 TR240) und deren Beschreibung aus der Sicht des Benutzers (1 TR241) sind hier enthalten. Teil 7: Elektromagnetische Verträglichkeit. Die hierin enthaltene Richtlinie 12 TR1 bildet die Grundlage 395

für Messungen der elektromagnetischen Verträglichkeit von Endeinrichtungen. Teil 8: Die Richtlinie 12 TR21 regelt das Messen der Schicht 1-Eigenschaften der S,-Schnittstelle und das Messen übertragungstechnischer Parameter der ISDN-Telefone. Die Teile 1 bis 8 bilden allgemeine Vorgaben an die ISDN-Endeinrichtungen, die bei den nachfolgenden dienstspezifischen Teilen, soweit anwendbar, mitgelten. Teil Teil Teil Teil Teil Teil Teil Teil

9: 10: 11: 12: 13: 14: 15: 16:

Anforderungen Anforderungen Anforderungen Anforderungen Anforderungen Anforderungen Anforderungen Anforderungen

an an an an an an an an

Zusatzeinrichtungen (für Fernsprechen) Fernsprechendgeräte. Endgeräte des Bildtelefondienstes. Fernkopierer Gruppe 4. Teletexendgeräte. Bildschirmtextendgeräte. Datenendeinrichtungen. Terminaladapter und Teletexadapter.

Die Teile 9 bis 16 sind so gestaltet, daß sie die jeweiligen Zulassungsbedingungen für die darin beschriebene Endgeräteart enthalten. In der Darstellung des Bildes 8-11 ergibt sich für die ISDN-Telematikendgeräte folgende Richtlinienübersicht:

TELETEX

TELEFAX

Teil 13

Teil 12

Bildschirmtext

Teile5,66. 77

eile 5,

Teil 5

eil 4

Teil 5

Teile 2, 7,8

Teile 2, 7,8

S, Bild 8-11: Zulassungsbedingungen

5 nach FTZ

ITR3 für Telematikendgeräte

Durch die Notwendigkeit einer frühzeitigen Richtlinienveröffentlichung im Hinblick auf eine termingerechte Geräteentwicklung zur ISDN-Einführung mußten diese Richtlinien weitgehend von den 396

CCITT-Empfehlungen des Rotbuches (1984) abgeleitet werden. Der internationale Diskussionsstand 1986/87 wurde, soweit möglich, berücksichtigt. In den folgenden Abschnitten 8.2.3.5 bis 8.2.3.7 werden anhand der Teile 12, 13 und 14 der Richtlinie 1 TR3 Teletex-, Telefax- und Btx-Endgeräte näher beschrieben. 8.2.3.5

Telefaxendgeräte

Die Fernkopierer der Gruppe 4 werden in drei Klassen aufgeteilt: — — —

Klasse 1: Fernkopieren, Klasse 2: Fernkopieren und Mixed-Mode empfangen, Klasse 3: Mixed-Mode (senden und empfangen).

Mixed-Mode steht für die parallele Verarbeitungsfähigkeit von textund faxcodierten Informationsinhalten und deren Plazierung auf derselben Dokumentenseite. Mixed-Mode-Anwendungen wurden bereits im ISDN-Pilotprojekt erprobt. Die Mixed-Mode-Anwendung als standardisierte Option des Teletex- oder Telefaxdienstes kann wegen der z.Zt. noch laufenden CCITT-Standardisierungsarbeiten noch nicht bei der DBP eingeführt werden. Die technischen Regelungen des Teils 12/1 TR3 Fernkopierer Gruppe 4, Klasse 1. Diese Geräte besitzen sen der Blattvorlagen, Dokumente oder zum tionsteil, der für das Fernkopien sorgt.

betrifft demnach

die

einen Scanner (Abtasteinrichtung) für das Einleeinen Drucker zur Darstellung der empfangenen Fertigen lokaler Kopien und einem Kommunikaprotokollgerechte Senden und Empfangen der

Wesentliche Eigenschaften der Fernkopierer der Gruppe 4 im ISDN sind durch die Verwendung der Telematikprotokolle in den Schichten 2 bis 5 des B-Kanals, durch die Verwendung einer neuen Codierungsregel in der Schicht 6, die erstmals 1984 im CCITT-Rotbuch als Empfehlung T.6 veröffentlicht wurde, und durch die S,-Schnittstelle bestimmt. Die HDLC-Prozedur der Schicht 2 ermöglicht die gesicherte Übertragung, indem die Kommunikationsdaten blockweise mit ergänzten Fehlersicherungsinformationen übertragen werden. Übertragungsfehler werden beim Empfänger erkannt; der entsprechende Block wird zurückgewiesen und muß vom Sender wiederholt werden. 397

Die Verwendung einheitlicher Telematikprotokolle in den Schichten 2 bis 5 ermöglicht das Zusammenwachsen unterschiedlicher Kommunikationsanwendungen und eine spätere Einführung der Mixed-Mode-Anwendung. Die Codierungsregel nach CCITT T.6 ermöglicht eine Reduzierung der redundanten Bildinformationen, indem Lauflängen für schwarze und weiße Bildpunkte oder lediglich die Abweichungen zur vorhergehenden Zeile codiert werden. Die übertragenen Bildinformationen können in einer Auflösung von 200, 300 und optional 400 Bildpunkten pro Zoll (25,4 mm) codiert werden. Zur Dokumentenübertragung wird zunächst durch Bedienereingabe eine ISDN-B-Kanal-Verbindung aufgebaut. Der Verbindungsauf- und -abbau wird im D-Kanal signalisiert. DIN/ISO A4-Blattvorlagen werden von einem Scanner abgetastet. Die Bildinformation wird im B-Kanal nach den Regeln der Telematikprotokolle zum Empfänger übertragen. Die empfangende Endeinrichtung kann anhand der von der Sendeseite eingefügten Layout- und Formatinformationen die empfangene Dokumentenseite originalgetreu ausdrucken. Der Empfänger fügt im Kopfteil der Seite eine Kommunikationsdatenzeile ein, in der Datum und Uhrzeit der Übertragung und die Rufnummer des Absenders sowie die Seitenzahl vermerkt sind. Die Sende- und Empfangsvorgänge werden in einem Journal festgehalten, damit sich der Bediener jederzeit übersichtlich über erfolgreiche Übertragungen mit Datum/Uhrzeit und Rufnummer des Partners informieren kann. Durch die Übertragungsgeschwindigkeit von 64 kbit/s ergeben sich für den Anwender neben der schon erwähnten höheren Bildauflösung und der Übetragungssicherung auch noch ein erheblicher Zeitvorteil bei der Übermittlung. Diese Merkmale führen zur Qualitätssteigerung und zur Reduktion der Verbindungsgebühren. Durch die besonderen Dienstmerkmale der ISDN-Vermittlungsstelle wird der Komfort für den Bediener bestimmt. Nachstehende Tab. 8-5 gibt einen Überblick der von Fernkopierern anzuwendenden Dienstmerkmale des ISDN. Die Dienstmerkmale sind an anderer Stelle dieses Buches erläutert, so daß auf eine nähere Ausführung hier verzichtet wird.

398

Tabelle 8-5: Übersicht der verwendeten Dienstmerkmale bei Telefax 1 TR240/1 TR241

Lfd.

Nr.

Abschn.

Teilnehmerbezogene ISDN-Dienstmerkmale, netzunterstützt

Nr.

Telefax-relevante Dienstmerkmale Basis

1

1.2 4.3.1

Durchwahl zu Nebenstellen Sperre von abgehenden Verbindungen für alle Dienste ohne Schutzmaßnahmen Geschlossenen Benutzergruppe (eine je Dienst) Semipermanente Verbindung (SPV) mit Tin-zu-Tin-ZG Gebührenanzeige beim A-TIn,

8

5.8.1

9

5.10

14

6.1.2

16 22

7.2.1 9.2.1.1

25 26 27

9.5 10.1.1 10.2

28 29

10.3 10.4

31

10.7

8.2.3.6

Teletexendgeräte

Übermittlung der Gebühreninfor-

mation nach der Verbindung Dienstsignale Übertragung der Rufnummer des A-Tin zum B-Tin (A-TiIn ist ISDN-TIn) Dienstkennung Mehrdienstebetrieb Dienstwechsel während der Verbindung Statusabfrage Automatische Aufsynchronisierung auf den Status des Anschlusses Endgeräteauswahl am passiven Bus mit EAZ

Mn

Option

x -

x

_

x

_

x

_

x

x -

x

x _ _

x x

x x

_

x

-

Teletexendgeräte ermöglichen die Übermittlung von maschinengeschriebenen Dokumenten, die im ISO A4-Format lokal auf einem Textverarbeitungssystem erstellt wurden. Die Übertragung mittels Telematikprotokollen (automatische Einfügung von Steuerbefehlen) erlaubt die format- und layoutgetreue Wiedergabe beim Empfänger. Die Textseiten können horizontal oder vertikal ausgerichtet sein. Die Übermittlung erfolgt automatisch von einem Sendespeicher zu dem Empfangsspeicher der Gegenstelle. Die empfangenen Dokumente werden mit einer Kommunikationsdatenzeile mit der Kennung des Ab-

399

senders, der Kennung des Empfängers, mit Dokumenten- und Seitennummer des Absenders und mit Datum und Uhrzeit versehen. Der Empfänger kann die empfangenen Dokumente mittels Textverarbeitung lokal weiterverarbeiten. Die Komrmunikationsvorgänge werden fangsjournal übersichtlich eingetragen.

in einem

Sende-

und

Emp-

Die Telematikprotokolle erlauben die Verhandlung optionaler Leistungsmerkmale oder privater Anwendungen vor der eigentlichen Dokumentenübermittlung. Neben den Standardfestlegungen können andere Zeichendichten, bedruckbare Flächen (Papierformate), Zeichensätze (japanisch, kyrillisch, arabisch) und Sonderanwendungen (FTAM, DTAM, EDIFACT usw.) vereinbart werden. Tabelle 8-6 zeigt die vom Endgerät nutzbaren ISDN-Dienstmerkmale. Teletexgeräte können funktional in den Lokalteil und den Kommunikationsteil unterteilt werden. Die Funktionen des Lokalteils können in einer Büroschreibmaschine, einem PC, einer DV-Anlage oder in einer Nebenstellenanlage enthalten sein. Bei der Realisierung eines Standard-Teletexgerätes, das aus einem PC mit Drucker und einem angeschlossenen Kommunikationsteil besteht, gibt es keine Kostenunterschiede zwischen IDN- und ISDN-Geräten. Die Anschaffungskosten für PC und Drucker liegen etwa bei 8000,- DM, für den Kommunikationsteil bei etwa 4000,- DM. Dadurch, daß der Kommunikationsteil Teletexdokumente unabhängig vom Lokalteil empfangen und abspeichern bzw. senden kann, können PC und Drucker lokal zur Datenverarbeitung oder als Textverarbeitungssystem benutzt werden. Der große Vorteil der Kunden im ISDN liegt in der vollen Erreichbarkeit aller bisherigen Kommunikationspartner im IDN, einschließlich der Telexanschlüsse, und in der Möglichkeit des Weiterbetriebs bereits vorhandener IDN-Teletexgeräte über den Teletexadapter.

8.2.3.7

Bildschirmtextendgeräte

Im ISDN wird ab 1989 ein Btx-Probebetrieb durchgeführt. Dazu wurden Btx-Endgeräte mit einer integrierten S,-Schnittstelle entwickelt, 400

Tabelle 8-6: ISDN-Dienstmerkmale für Teletex 1 TR240/1 TR 241 Lfd. Nr. 1

Abschn. Nr. 1.2

2

2.2.1

7

4.3.1

8

5.8.1

9

5.10

14

6.1.2

16 19 22

7.2.1 8.3 9.2.1.1

25 26 27

9.5 10.1.1 10.2

28 29

10.3 10.4

31

10.7

37

12.2.1

38

12.2.3

Teilnehmerbezogene ISDN-Dienstmerkmale, netzunterstützt

Durchwahl

zu Nebenstellen

Anklopfen mit Übermittlung dr Rufnummer

mers

des rufenden Teilneh-

Sperre von abgehenden Verbindungen für alle Dienste ohne Schutzmaßnahmen Geschlossene Benutzergruppe (eine je Dienst) Semipermanente Verbindung (SPV) mit TIn-zu-Tin-ZG Gebührenanzeige beim A-Tin,

Übermittlung der Gebühreninfor-

mation nach der Verbindung Dienstsignale Zugang zur Textauskunft Übertragung der Rufnummer A-Tin zum B-Tin (A-Tin ist

ISDN-TIn)

Dienstkennung Mehrdienstebetrieb Dienstwechsel während der Verbindung Statusabfrage Automatische Aufsynchronisierung auf den Status des Anschlusses Endgeräteauswahl am passiven Bus mit EAZ Ständige Umleitung zum Empfangsspeicher für Text im Netz Direkter Zugang zum VU-S

des

Teletex-relevante Dienstmerkmale — Basis Option x

_

_

x

_

x

_

x

_

x

x x -

_ _ x

x _ _

_ x x

x x

_ _

x

_

_

x

-

x

-

x

die in den netzabhängigen Schichten, wie im Bild 8-10 dargestellt, die allgemeinen Bedingungen der ISDN-Endgeräte erfüllen. Im B-Kanal wird durch die Verwendung der gleichen Telematikprotokolle wie bei Teletex oder Telefax in den Schichten 2 und 3 eine gesicherte Übertragung der Btx-Informationen zwischen der Btx-Vermittlungsstelle und dem Endgerät ermöglicht. 401

Die Btx-Vermittlungsstelle ist über PMxAs am ISDN angeschlossen und bietet den ISDN-Endgeräten einen Zugang mit 64 kbit/s zu dem allgemeinen Btx-Dienst. Die ISDN-Endgeräte haben die Möglichkeit, an Btx-Mitteilungsdiensten zwischen Teilnehmern und Anbietern teilzunehmen, Verbindungen zu angeschlossenen Datenverarbeitungsanlagen herzustellen, Mitteilungen an Telex-, später auch an Telefax-, Telebox- und Teletexteilnehmer zu senden. Nicht zuletzt der große Vorteil des schnellen Bildaufbaus gespeicherter Informationen (Btx-Seiten) wird dem BtxDienst positiv beeinflussen. Die vollständige Integration des Btx im ISDN ist ab 1990 vorgesehen. 8.2.3.8

8.2.3.8.1

Kommunikationsbeziehungen zwischen Telematikendeinrichtungen an den Telekommunikationsnetzen der DBP Telefax

Der Telefaxdienst wurde 1979 bei der DBP eingeführt und mit Geräten der Gruppen 2 und 3 im analogen Telefonnetz realisiert. 1988 waren ca. 10000 Geräte der Gruppe 2 und etwa 150000 Geräte der Gruppe 3 angeschaltet. Die Tendenz der Anschlußzahlen ist bei der Gruppe 3 stark steigend. Gruppe-3-Geräte können mit Geräten der Gruppe 2 kommunizieren, da sich die Sendeseite vor dem Übertragungsbeginn auf die Möglichkeiten der Gegenstelle einstellt. Die Kommunikationsprotokolle der Gerätegruppe 4 erlauben nicht die direkte Zusammenarbeit mit den Geräten der Gruppen 2 und 3. Ein Dienstübergang nach dem Prinzip des »Store and Forward« müßte im ISDN installiert werden. Ein solcher Dienstübergang wäre jedoch nur durch einen sehr hohen Aufwand zu realisieren, da das zu übertragene Dokument im Übergang zunächst zwischengespeichert, dann umformatiert und danach zur Endeinrichtung der anderen Gruppe übertragen werden müßte. Nach der Übertragung zu dem adressierten Endgerät müßte der Dienstübergang zum Absender eine neue Verbindung aufbauen und die erfolgreiche Übermittlung quittieren. Für den Telefaxdienst der DBP Bild 8-12).

ergibt sich folgendes Szenario (siehe

Geräte der gleichen Gruppe können miteinander kommunizieren, d.h. (1) mit (1), (3) mit (3), (4) mit (4) und (5) mit (5). Durch Abstimmung 402

,

Fax

c So

Gr4

TA

a/b

t a/b

Fax

Sr. L2/3

analoges

.

Fax | Gr3

Telefonnetz

Bild 8-12: Kommunikationsbeziehungen

auf den Gruppe-2-Modus mit (3) kommunizieren. Die Kombinationen

Fax Gr 2

der Telefaxgeräte

können (4) mit (5) und (4) oder (5) über (2)

(1) mit (3), (4) oder (5) sind nicht möglich.

In der Einführungsphase des ISDN stehen dem Vorteil der schnellen, gesicherten Übertragung in der Gruppe 4 als Nachteil ein zunächst noch kleiner Kreis an Kommunikationspartner gegenüber. Die DBP hat daher die von ihr beschafften Telefaxendgeräte der Gruppe 4 zusätzlich mit der Gruppe-3-Fähigkeit ausstatten lassen. Diese Geräte bilden eine Kombination der Geräte (1), (2) und (3), mit denen eine uneingeschränkte weltweite Faksimileübermittlung möglich ist. 8.2.3.8.2

Teletex

Der Teletexdienst existiert seit 1981 nach der Ersteinführung durch die DBP. Die Teletexendgeräte waren bisher ausschließlich in einer geschlossenen Benutzerklasse am IDN über die X.21-Schnittstelle mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 2,4 kbit/s angeschlossen (1988 etwa 20000 Anschlüsse). Im IDN besteht die Möglichkeit der Kommunikation mit den Telexgeräten über den sogenannten TTU (Telex/Teletex-Umsetzer). Die zu übertragenden Dokumente sind im Telex-Zeichenvorrat zu erstellen. Der TTU arbeitet nach dem Prinzip des »Store and Forward«. Das bedeutet, daß der Absender mit den für den entsprechenden Dienst festgelegten Protokollen ein Dokument in den TTU einspeichert und danach die Verbindung abbaut. Der TTU versucht dann das Dokument

403

der gewünschten Gegenstelle (des anderen Dienstes) zuzustellen. Nach Abschluß der Zustellung zum Empfänger baut der TTU eine Verbindung zum Absender auf und quittiert die erfolgreiche Zustellung. Die IDN-Anschlüsse werden natürlich auch nach der Einführung des ISDN weiter benutzt. Mit der Erweiterung des Teletexdienstes auf das ISDN ergeben sich folgende Kommunikationsbeziehungen (siehe Bild 8-13).

©

5

® So

5,

®

x.21L&

[R

vu-s| (7) Tt 2 , -

x.

21

U. 30

Telex

TTU

® Bild 8-13: Teletex-Kommunikationsbeziehungen

Vor der ISDN-Einführung war eine Kommunikation im IDN innerhalb der Gerätegruppe (4) (Teletex) und innerhalb der Gerätegruppe (5) (Telex) sowie die Übermittlung von Dokumenten zwischen Teletex und Telex über TTU (6) möglich. Im ISDN ist die Anschaltung der Teletexendgeräte des IDN (3) über den Teletexadapter (2) an die S,-Schnittstelle möglich. Beim Verbindungsauf- und -abbau übernimmt der Teletexadapter die Umsetzung des X.21-Protokolls auf den D-Kanal. Durch die Bitratenadaption im Teletexadapter (2) nach dem Prinzip des »Flag Stuffing« (Einfügen von Flaggen (HDLC-Pausenzeichen)) und der Verwendung der Dienstkennung »Teletex 64 kbit/s«, erschei404

nen die Gerätegruppen (2) und (3) funktional identisch mit einem Gerät (1). Eine kompatible Kommunikation zwischen den Geräten (1) und (3) ist in der Übertragungsphase durch die Verwendung der Telematikprotokolle im B-Kanal möglich, da die Protokolle der Richtlinie 1 TR3 Teil 4 von den im IDN verwendeten Teletexprotokollen abgeleitet wurden. Die Anpassung der Übertragungsgeschwindigkeit richtet sich nach den Vorschriften des HDLC-Protokolls in der Schicht 2 (Flußkontrolle), wobei die Sendeseite nach dem Aussenden der ersten 7 Rahmen auf die Quittungen für die richtig empfangenen Rahmen vom Empfänger warten muß, bevor weitere Rahmen gesendet werden dürfen. Diese Vorteile der engen Protokollverwandtschaft wurden auch beim Teletexadapter zur Realisierung der Teletex-Netzübergangsfunktion im Verbindungsunterstützungssysterm (VU-S) ausgenutzt. Durch die Umsetzung der Signalisierung zwischen ISDN ZGS Nr. 7 und der IDN-Netzsignalisierung X.71 in der Verbindungsauf- und -abbauphase und der Bitratenadaption nach dem Prinzip des Flaggtuffing in der Verbindungsphase wird auch zwischen den genannten Telekommunikationsnetzen eine Echtzeitverbindung unter Teletexendgeräten ermöglicht (einstufige Ende-zu-Ende-Verbindung). Das VU-S ermöglicht zusätzlich Verbindungen zwischen ISDN-Teletexgeräten und Telexgeräten (5) im IDN. Die Arbeitsweise dieses Dienstübergangs ist analog der TTU-Funktion realisiert, d.h. mit einer zweistufigen Verbindung zur Dokumentenübermittlung mit anschließender Quittierung zum Absender. Weiterhin dient das VU-S der Sende- und Empfangsunterstützung für Teletexdokumente im ISDN: Bei der Empfangsunterstützung können durch Einrichten einer ISDN-Anrufumleitung zum VU-S Teletexdokumente im Empfangsspeicher des VU-S gespeichert, und später nach Aufbau einer ISDN-Verbindung vom adressierten Empfänger abgerufen werden. Bei der Sendeunterstützung können eingespeicherte Textdokumente in der Funktion des Rundsendens an Vielfachadressen weitergeleitet werden. Das Senden auf nach Wunsch auch zeitversetzt erfolgen. In der Einführungsphase des ISDN werden die Auslandsverbindungen über die bestehenden Auslandsverbindungswege des IDN abgewickelt. 405

8.2.3.83

Bildschirmtext

Der Bildschirmtextdienst wurde 1983 bei der DBP eingeführt und hatte Ende 1988 etwa 125000 Anschlüsse. Angesichts der steigenden Anschlußzahlen lag es nahe, mit der Einführung des ISDN auch einen Zugriff über ISDN-Schnittstellen zu ermöglichen. Die Zugangsmöglichkeiten zum stellt:

Btx-System sind im Bild 8-14 darge-

©

®

Btx

Btx

©

analoges

Btx ISDN

Telefonnetz

@

Btx- Vermittlungsstelle x.25

X.25

Bild 8-14: Zugangsmöglichkeiten

externe

Rechner

©)

zu Bildschirmtext

Vor der Einführung im ISDN war es den Endgeräten (1), die über ein Modem mit 1,2 oder 2,4 kbit/s am analogen Telefonhauptanschluß angeschaltet waren, möglich, über eine Wählverbindung zur Btx-Vermittlungsstelle (2) Btx-Seiten abzurufen bzw. einen Zugriff zu externen Rechnern (5) zu erhalten. Mit der Einführung des ISDN können die vorhandenen Endgeräte (1) am ISDN-Basisanschluß in Verbindung mit einem Modem und Terminaladapter TA a/b (3) weiterverwendet werden. Die Verbindungen zwischen Endgerät (3) und Btx-Vermittlungsstelle (2) werden durch Wahl der Rufnummer für den analogen Zugang aufgebaut.

406

Der ISDN-Btx-Probebetrieb bezieht sich auf die Geräte mit integrierter S,-Schnittstelle (4), die eine digitale Wählverbindung zum ISDNZugang der Btx-Vermittlungsstelle über das ISDN benutzen. Diese neue Zugangsform ermöglicht den schnellen Seitenaufbau, da in diesem Fall die Informationen mit 64 kbit/s übertragen werden kön-

nen.

8.2.4

Datenendgeräte

Als Datenendgerät kann z.B. der PC oder die große Datenverarbeitungsanlage bezeichnet werden, die mit V.-Schnittstellen über Modem am analogen Telefonnetz oder mit X.-Schnittstellen am IDN (DATEXL und DATEX-P) angeschaltet werden. Der Schwerpunkt der Anwendungen liegt heute bei Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen 1,2 und 9,6 kbit/s. Im Kapitel 9 wird erläutert, wie diese Datenendeinrichtungen auch am ISDN betrieben werden können. Im ISDN eröffnet sich für die Datenübermittlung die Möglichkeit der Übertragung in einem leitungsvermittelten 64-kbit/s-B-Kanal, wobei sich für Endgeräte mit integrierter S,-Schnittstelle ein enormer Vorteil in der Übertragungsgeschwindigkeit ergibt. Neben der Wählverbindung stehen auch Festverbindungen der Gruppe 3, das sind semipermanente Festverbindungen (SPV), und Festverbindungen der Gruppe 2 zur Verfügung. Die Zulassungsbedingungen für ISDN-Datenendgeräte, die die Dienstkennung »Daten 64 kbit/s« benutzen, sind in der FTZ-Richtlinie 1 TR3, Teil 15 enthalten: In den netzabhängigen Schichten muß in der Schicht 1 die S,-Schnittstelle und in den Schichten 2 und 3 das D-Kanal-Protokoll realisiert sein. Als Basisdienstmerkmal müssen vom Netz übertragene Dienstsignale dargestellt werden können. Die Art der Darstellung (Klartext, Codewort, LED usw.) ist von der Art der Datenendeinrichtung abhängig und dem Hersteller überlassen. Alle weiteren Dienstmerkmale des ISDN können optional benutzt werden. Eine Übersicht über die technischen Vorschriften ist im Bild 8-15 dargestellt. Danach ist es dem Hersteller überlassen, welche Kommunika407

DATEN 64

Teile 5,6

Teil 5 Teile 2, 7,8

So Bild 8-15: Richtlinienübersicht für Datenendgeräte mit S,-Schnittstelle

tionsprotokolle im B-Kanal verwendet werden. Die Protokolle sind also produktabhängig. Es gibt jedoch eine Reihe international standardisierter Protokolle für Datenanwendungen, die Datenendgeräte unterschiedlicher Hersteller miteinander kommunikationsfähig machen. Als Beispiele können die CCITT-Empfehlungen terconnection (OSI) mit den Protokollen für: — — —

für Open Systems In-

Message Handling Systems (MHS) X.400 Serie oder Directory Services X.500 Serie oder Open Document Architecture (ODA) T.410 Serie und Document Transfer and Manipulation (DTAM) T.430 Serie (zusammen DATAM)

oder mit Protokollen der ISO für — — —

File Transfer Access and Management (FTAM) Job Transfer and Management (JTM) oder Virtual Terminal

oder

genannt werden. Die Verwendung der CCITT-Empfehlungen der T-Serie (Telematik-Serie) als Kommunikationsprotokolle bei Datenanwendungen ermöglicht einerseits das Zusammenwachsen der privaten Anwendungen mit den öffentlichen Diensten und andererseits den relativ einfachen Ausstieg aus den öffentlichen Diensten zu den speziellen privaten Telematikanwendungen.

408

82.5

Kiünftige Entwicklungen

Die Arbeiten der internationalen Standardisierung auch nach der ISDN-Einführung weiter.

gehen

natürlich

Man muß jedoch beim Lesen der folgenden Abschnitte bedenken, daß nicht alles was technisch realisierbar ist, auch als Telekommunikationsdienst eingeführt werden muß. 8.2.5.1

Weitere Entwicklungen

bei Telefax

Die bisherige Codierungsform der Faxinformationen ist schwarz/weiß. Eine vorstellbare Weiterentwicklung der Gruppe-4-Geräte ist die Übertragungsfähigkeit verschiedener Grautöne (16 Graustufen) oder gar die farbcodierte Übertragung. 8.2.5.2

Teletex

In Zukunft wird es den Teilnehmern des Teletexdienstes durch entsprechende Dienstübergänge möglich sein, auch einen Zugang zu Message Handling Systemen (MHS), zu Bildschirmtext (Btx), zum Teleboxdienst usw. zu erhalten. Die Standardisierung eines »Iransparent Mode«, in dem unter Benutzung der Telematikprotokolle allgemeine PC-Kommunikationsmöglichkeiten beschrieben werden, ist abgeschlossen. Als erste konkrete Anwendung ist EDIFACT (elektronischer Handelsdatenaustausch) vorgesehen. 8.2.5.3 Bildschirmtext Im Bildschirmtextdienst besteht die Möglichkeit, Mitteilungen an Telexteilnehmer weltweit über einen entsprechenden Dienstübergang zu verschicken. Für die Zukunft sind Übergänge zu den Diensten Telefax, Teletex, Telebox und zu dem neuen Cityruf geplant. Nach dem ISDN-Probebetrieb ist die allgemeine Einführung im ISDN ab 1990 vorgesehen. 8.2.5.4

Neue

Telematikanwendungen

Der Trend der Gerätehardware läßt erkennen, daß künftig die Mehrzahl der Büro- und Kommunikationssysteme auf einem PC realisiert werden.

409

Künftige Telematikanwendungen werden einen einheitlichen, universellen Protokollsatz verwenden, der seinen Ursprung in den Teletexprotokollen hat. Die Verwendung der gleichen Hardwarebasis und der gleichen Kommunikationsprotokolle ermöglicht künftig eine immer engere Vermaschung der existierenden Dienste und die Schaffung neuer Anwendungsbereiche. Durch die Kombination der dienstspezifischen Eigenschaften von Teletex- und Telefaxgeräten, das sind die Codierungsregeln der Schicht 6 (hier Text und Bild) und die Eigenschaften der Schicht 7 (hier Drucker, Scanner und PC), wird durch Hinzufügen einer geeigneten Dokumentenarchitektur (CCITT T.400-Serie) sowie von Anwendungsregeln (CCITT T.500-Serie) eine neue Anwendung mit dem besonderen Merkmal der Nachverarbeitbarkeit der text- oder bildcodierten Informationsblöcke, die auch auf der gleichen DIN/ISO-A4-Seite editiert und übertragen werden können, geschaffen. Beispiel: Im Briefkopf das faxcodierte Firmenzeichen; im Briefinhalt Blöcke mit textcodierten Mitteilungen und Blöcke mit faxcodierten Bildern; am Ende die faxcodierte Unterschrift. Der Vorteil der Faxcodierung ist die Darstellbarkeit beliebiger Zeichen. Als Nachteil muß das im Vergleich zum Text zeitaufwendige Editieren der Bildinformation genannt werden. Der Vorteil der Textcodierung liegt in der kürzeren Übertragungszeit, dem Editieren der Texte im Textverarbeitungsprogramm mittels Schreibmaschinentastatur und in der einfachen Nachverarbeitung durch den Empfänger. Der Nachteil der Textcodierung besteht in der Beschränkung auf den Schreibmaschinenzeichenvorrat. 8.2.5.5

Neue

Übertragungsformen

Die geplante Integration Datenübertragung im DKommunikationsformen ISDN und mit Partnern

und Geräteempfehlungen

der Paketvermittlungsfunktion im ISDN mit oder B-Kanal erschließt in der Zukunft neue für die Paketdatenübertragung innerhalb des im DATEX-P.

Dieser Übermittlungsdienst könnte künftig auch durch Telematikanwendungen benutzt werden. Die CCITT-Empfehlung T.90 (1988), die u.a. für künftige Teletexendgeräte im ISDN vorgesehen ist, enthält als Basisprotokoll die X.25-Prozedur in den Schichten 2 und 3 des B-Kanals. Diese Protokolle erlauben die Nutzung von leitungs- sowie paketvermittelten ISDN-Verbindungen. 410

9

Einsatz und Weiterbetrieb herkömmlicher

Endgeräte im ISDN Im ISDN, dem diensteintegrierenden digitalen Fernmeldenetz, sollen nach Möglichkeit alle Dienste integriert und die dazugehörigen Endeinrichtungen mit der international genormten Schnittstelle S, (im Bereich der DBP über die Businstallation) an den Netzanschluß NT (Network Termination) angeschlossen werden. Alle neuen Endgeräte sowohl für Einzeldienste wie z. B.: — — — — —

Telefonie, Telefaxdienst Gruppe 4, Bildschirmtext, Teletex, schnelle Datenübertragung mit 64 kbit/s,

als auch Endgeräte für kombinierte Dienste wie z.B.: — — —

Telefonie und Btx, Teletex und Telefax, Telefonie und Fernzeichen usw.

werden deshalb mit der S,-Schnittstelle ausgestattet. Um jedoch vorhandene, insbesondere teure Endgeräte mit anderen Schnittstellen (z.B. a/b, V.24, X.21) bis zu ihrer Außerdienststellung arn ISDN weiter betreiben zu können und um den Teilnehmern die nötige Planungssicherheit bei der Endgerätebeschaffung für die Übergangszeit bis zur Bereitstellung von ISDN in ihrem Ortsnetz zu geben, sind Terminaladapter (TA) erforderlich, die die notwendigen Anpassungen durchführen. Von der DBP —

— — —-

werden dafür folgende Terminaladapter

bereitgestellt:

TA a/b zum Anschluß von — Telefaxendgeräten Gruppe 3 (und 2), — Datenendeinrichtungen über Modem (s. Anm.), — Bildschirmtextendgeräten über Teilnehmermodem »D-BT«, — Zusatzeinrichtungen, TA X.21/X.21bis zum Anschluß von Datenendeinrichtungen sowohl mit X.21- als auch X.21bis-Schnittstelle, Teletexadapter zum Anschluß von Teletexendgeräten und Anlagen mit X.21-Schnittstelle, TAX.25 zur Realisierung eines Zuganges zum Datex-P-Netz (Minimalintegration gemäß CCITT-Empfehlung X.31). 411

In diesen Adaptern werden alle notwendigen Anpassungen und Umsetzungen vorgenommen, damit der seitherige Dienst möglichst in der gewohnten Güte und Form geboten wird. Eine hundertprozentige Anpassung ist allerdings nicht möglich, da Dienstmerkmale in verschiedenen Netzen nicht exakt gleich definiert sind und unterschiedlich angeboten werden. Änderungen und Eingriffe am Endgerät werden dennoch nicht notwendig.

ISDN

Analoges Telefonnetz

“Jh

EEE

Analoges Telefon

Dear]

KGruppe

GE

SB

a

Fax Gruppe 2/3

Fax

Analoges Telefon

Bild 9-I: Kommunikation

Analoge TelefonVermittlungsstelle

ISDN

nn

zus. Einr.

von Endgeräten

Analoges Telefon

am

TA

BtxVermittlungsstelle

a/b

Anmerkung: Für die Anpassung von Datenendgeräten mit V.-Schnittstellen an das ISDN wurde vom CCITT die Empfehlung V.110 erarbeitet, die eine rein digitale Geschwindigkeitsanpassung auf der Basis der Empfehlung X.30 vorsieht. Sie ist daher nicht mit Modems kompatibel und gestattet nur Verkehr mit gleichen TA. Für eine Verkehrsmöglichkeit zum analogen Telefonnetz müßten im Netz Umsetzer geschaffen werden, für die derzeit die Steuermechanismen fehlen. 412

9.1

Der Terminaladapter TA a/b

Zum Anschalten von Endgeräten mit a/b-Schnittstelle für Wählverbindungen an das ISDN stellt die DBP einen TA a/b bereit.

So- Bus

M oder Steuerung

5,

TA alb

alb

Zus.Einr.

NT, Netzabschluß; S-Anp, S-Schnittstellenanpassung; a/b-Anp, a/b-Schnittstellenanpassung; D/A, Digital-Analog-Wandlung; M, Modem; DEE, Datenendeinrichtung;

Zus-Einr,

Zusatzeinrichtung;

derstand; Str.V., Stromversorgung

Bild 9-2: Funktionsblöcke des TA

7A

a/b,

Terminaladapter

— —

— —

2, Abschlußwi-

a/b

Der TA a/b führt folgende Funktionen —

a/b;

aus:

S,-Schnittstellenanpassung, d.h. Ausführen der Schicht-1-Aufgaben der S,-Schnittstelle wie Multiplexen und Demultiplexen der B-Kanäle und des D-Kanals usw.; HDLC-Controller, d.h. Bearbeiten der Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls (HDLC, LAPD); ; Steuerung, d.h. Steuern von S,y- und a/b-Schnittstellenanpassungen und des HDLC-Controllers, Bearbeiten der Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls, Umsetzen von a/b-Signalisierung auf D-Kanal-Signalisierung und umgekehrt; A/D-Wandlung, d.h. Umsetzen des analogen a/b-Kanals in den 64-kbit/s-B-Kanal gemäß CCITT-Empfehlung G.711; a/b-Schnittstellenanpassung, d.h. Speisung der a/b-Schnittstelle, Signalisierung auf a/b, Ruferzeugung, Schleifenstromerkennung für Belegen und Impulswahl.

Endgeräte, insbesondere solche für Standleitungsbetrieb, können mit diesem TA für die Nutzung von semipermanenten Verbindungen 413

DIGITEL DK:

Fe {+FeAna)

TA a/b DK:

Fax Gr. 2

So

(+FeAna) (+Fax Gr. 3} TA a/b ab Ö

Fax Gr. 3

}

|DK: Fax Gr. 3

5

{+FeAna) (+Fax Gr. 2) TA a/b

alb



4

Daten

DK:

Da

(+FeAna)

U

So

+7

NT

H—+---

TA a/b a/b Btx

DK: Btx

+

So mt

TA a/b Hlz er | usgewahlte Zusatzeinr.

ab

DK: FeAna (+Fe)

5 }

{+Fe 7kHz)

So ISDN: Dienste 1ı Automatischer Anrufbeantworter Hinweisgerat

So

DK: Dienstkennung. Genaue Festlegung: FTZ-Richtlinie 1 TR6; Fe: Dienstkennung für Telefonie. Genaue Festlegung: FTZ 1 TR6; (Fe), (FeAna): Dienstkennung, auf die bei ankommendem Ruf zusätzlich geantwortet werden muß. Genaue Festlegung: FTZ 1 TR6. Bild 9-3: Konfiguration

TA

a/b mit möglichen Endgeräten

(SPV) im ISDN nicht unterstützt werden, da die notwendigen Steuermechanismen für die SPV im Endgerät nicht vorhanden sind. 414

9.1.1

Abgehender Verbindungsaufbau

mit dem TA a/b

Betrachtet man den Aufbau von Verbindungen von Endgeräten, die über TA a/b am ISDN angeschlossen sind, zu kompatiblen Gegenstationen, so sind im wesentlichen drei Fälle zu unterscheiden: 1. automatisch rufende Endeinrichtung im ISDN

im ISDN,

zu Endeinrichtung

2. automatisch rufende Endeinrichtung im ISDN zu Endeinrichtung im analogen Telefonnetz, 3. manuell anzuschaltende Endeinrichtung, die zum Verbindungsaufbau ein Telefon benötigt. Die drei Fälle werden im folgenden beschrieben und in den Bildern 9-4 und 9-5 erläutert. In diesen Bildern sind die unten angegebenen Begriffe und ihre Kurzfassungen verwendet worden. Zul) Entsprechend Bild 9-4 meldet eine automatisch rufende Endeinrichtung (z. B. DEE mit Modem und automatischer Wähleinrichtung für Daten, AWD oder automatisches Telefaxgerät) durch Schleifenschluß »Belegen« dem TA den Verbindungswunsch. Der TA a/b aktiviert daraufhin den NT und den ET der VSt (hier nicht dargestellt) und leitet den Verbindungsaufbau mit B-Kanal-Benutzung durch Absenden einer SET UP-Nachricht zur VSt ein. Die VSt bestätigt diese Nachricht mit der SET UP ACK-Nachricht, worauf der TA den in dieser Nachricht bezeichneten B-Kanal durchschaltet. Gleichzeitig mit SET UP ACK legt die VSt den Wählton an, der im TA a/b digital/analog umgewandelt und über die a/b-Schnittstelle zum Endgerät übertragen wird. Das Endgerät sendet nun die Wählziffern aus, die vom TA a/b zusammen mit der Dienstkennung zur VSt übertragen werden. Erst wenn die Wahlinformation vollständig eingegeben ist, wird von der gerufenen VSt zum gerufenen TA a/b eine SET-UP-Nächricht gegeben, worauf dieser den Ruf zum Endgerät erzeugt und mit der ALERTING-Nachricht dem rufenden TA meldet, daß ein kompatibles und berechtigtes Endgerät den Ruf annehmen kann; gleichzeitig sendet die gerufene VSt den Freiton zur rufenden VSt, der im rufenden TA a/b digital-analog-gewandelt zur Endeinrichtung gelangt. Bei nicht vorhandener Endeinrichtung und damit keinem ALERTING würde die gerufene VSt DISCONNECT senden und das rufende Endgerät das Besetztzeichen erhalten. Nachdem das gerufene Endgerät durch Schließen der a/b-Schleife den Ruf angenommen hat, gibt der gerufene TA a/b die CONNECT-Nach-

415

ab -EE L.8el.

TA ET alb A |. _[ser ur]

|

__|SETUPACK|! W- Ton

x

ET 3

[TA] larb|

alb -EE

ı I

W-Ton

A/DI«e Iw-zit | | wro,|. INFO IL... __ w-zit. __

SETUP er

Rut ı I

ALERT F-Ton

AD

ALERT

CONN

—|---L-_-_---—[

CONNACK

a/b-EE,

1

F-Ton -B#-.--

AID

|

1

|

u

Endeinrichtungen

mit

-T

CONN ı |CONN Ack| L%

--.

A/O

|

a/b-Schnittstelle,

Bel.

|

74

a/b,

Terminaladapter

_

| a/b;

ET, ISDN-Ieilnehmeranschlußsatz der digitalen Vermittlungsstelle; EMD-VSt, analoge Vermittlungsstelle, digFeAp, digitales Telefon; x, Anschaltung des B-Kanals im

TA a/b; —, Abschaltung des B-Kanals im TA a/b; A/D, Analog-Digital-Wandlung im TA a/b. a/b-Signalisierung: Bel., Belegung (Schleifenanschluß auf a/b); k. Bel., keine Belegung; W-Zif., Wählziffer (Impulswahl). —: B-Kanal-Signalisierung W-Ion,

Wählton;

F-Ton,

Freiton;

B-Ton,

Besetztton.

>: D-Kanal-Signalisierung SET UP, Verbindungsanforderung; SET UP ACK, Bestätigung der Verbindungsanforderung; INFO, Nachricht; ALERT, Rufannahmebereitschaft; CONN, Verbunden-Nachricht; CONN ACK, Verbindungsbestätigung; D/SC, Auslösen; REL, Frei-

gabe; REL ACK,

Freigabebestätigung; Facility, Dienstanforderung.

Bild 9-4: Verbindungsaufbau (gehend und kommend) für Endeinrichtungen im ISDN, angeschlossen über TA a/b

416

Verkehr zwischen

richt zum rufenden TA, der dies mit CONNECT ACK quittiert. In der gerufenen VSt wird ebenfalls zum TA mit einer CONNECTACK-Nachricht quittiert und der B-Kanal durchgeschaltet. Zu 2) Beim Verbindungsaufbau von einer automatisch rufenden Endeinrichtung über TA a/b zu einer Endeinrichtung im analogen Telefonnetz ist der Ablauf für die ISDN-VSt nahezu der gleiche. Nur beim Übergang zum analogen Telefonnetz muß die letzte DIV das ALERTING-Signal vom Wahlendesignal ableiten, da von der analogen VSt diese ISDNSignale nicht gegeben werden können. Ebenso muß das Beginnzeichen von der gerufenen analogen VSt in eine CONNECT-Nachricht umgewandelt werden. Damit ist der Verbindungsaufbau zum analogen Telefonnetz ohne Problem möglich (siehe Bild 9-5).

alb -EE |

TA a/bl

Bel.

wi

SETUP

=

[ET] A Ball

mn

nal. vat

alb -EE

ka

7 I

I

SETUPACK] W-Ton

x

w zit.

F-Ton

1

|

W-Ton

A/D _Lw=-zit. | __[IENFO)| -

ı

--

-

IUINFO) ALERT

A/D -

| Ruf

—-

--

Wahlende

ı I

7

I

ı i

D/A CONN

_KONN ACK AID

__

Beginnzeichen

Bel. *) ö ]

I

D/A

* durch automatische EE selbst oder durch Telefon und anschließende Umschaltung zur EE (z.B. Datentaste) Bild 9-5: Verbindungsaufbau zungen siehe Bild 9-4)

vom

ISDN zum

analogen

Telefonnetz (Abkür-

417

Beim Verbindungsabbau löst eine der beiden Endeinrichtungen, hier die rufende, die Verbindung durch Aufheben der Schleife aus. Der TA sendet daraufhin eine DISCONNECT-Nachricht, die auch zum gerufenen TA übertragen wird. Bei Empfang dieser Nachricht trennt die rufende VSt den B-Kanal und mit dem Austauch der RELEASE und RELEASE-ACKNOWLEDGE-Nachricht wird der benutzte B-Kanal, der noch dem TA zugeordnet war, freigegeben. Die gerufene VSt erzeugt den Besetztton, auf den die Endeinrichtung mit Trennen der Schleife reagiert. Der TA a/b setzt dieses Signal um in die RELEASENachricht, auf die die VSt den B-Kanal trennt, freigibt und mit der RELEASE-ACKNOWLEDGE-Nachricht bestätigt. Wie man hieraus ersieht, muß der TA a/b die wesentlich umfangreichere ISDN-Signalisierung gegenüber der a/b-Schnittstelle teilweise völlig selbständig, gewissermaßen in Vertretung der Endeinrichtung, durchführen (siehe Bild 9-6).

a/b

TA

-EE

ET

a/b

k. Bel.

AıD ”

A

DISC REL

r ı | RELACK u [|

ET

TA

B

a/b

a/b

DISC B-Ton

REL REL ACK

-EE

A/D AID =

k. Bel.

J

Bild 9-6: Verbindungsabbau gehend und kommend einer Verbindung zweier a/b-Endeinrichtungen im ISDN (Abkürzungen siehe Bild 9-4)

Zu 3) Manuell anzuschaltende Endgeräte benötigen zum Verbindungsaufbau immer ein Telefon. Nach Aufbau der Telefonverbindung muß dann auf die Datenendeinrichtung bzw. auf das Telefaxgerät durch Drücken der Datentaste bzw. Starttaste umgeschaltet werden. Diese Verbindung ließe sich im ISDN mit einem ISDN-Telefon herstellen und durch einen ein- bzw. zweiseitigen Dienst- und Gerätewechsel auf das Non-Voice-Endgerät am TA umlegen. Dabei treten jedoch zwei Probleme auf: 418

— Der Dienst- und Gerätewechsel muß innerhalb der Dauer des 2100 Hz-Kenntones, also in weniger als 3 Sek. durchgeführt werden, damit die Datenendeinrichtung bzw. das Telefaxgerät den Kennton noCh empfangen und als Beginn der Handshakingprozedur (gemäß V.25) nutzen kann. — Bei Modems und Telefaxgeräten wird der ankommende Ruf zur Auslösung des Kenntones und zur Festlegung der Betriebsweise (Senden oder Empfangen) benutzt. Beim Dienst- und Gerätewechsel wird jedoch den Endgeräten an beiden Enden die Verbindung mit ankommendem Ruf zugestellt. Dadurch können die Handshakingprozeduren nicht ordnungsgemäß ablaufen. Um diese Probleme zu umgehen, wird die komplette seitherige GeräteKonfiguration, bestehend aus DEE und Modem bzw. Telefaxgerät, mit dem analogen Telefon an den TA a/b angeschlossen. Damit können die Verbindungen in der bislang gewohnten Art hergestellt werden. Unabhängig Dienst- und müssen dann der Ruf vom 9.1.2

davon ist es trotzdem möglich, zu dieser Konfiguration Gerätewechsel durchzuführen. Die Non-Voice-Endgeräte jedoch in manueller Betriebsweise geschaltet sein, damit analogen Telefon abgefangen wird (siehe Bild 9-7).

Ankommende

Rufe



Rufzustellung

Die Eigenart des ISDN-Anschlusses läßt ohne besondere Maßnahmen keine definierte Ansteuerung einer Endeinrichtung (am Bus) zu. Deshalb enthält die ankommende SET-UP-Message eine vom rufenden Endgerät zu setzende Dienstkennung, die sicherstellen soll, daß nur kompatible Endgeräte den Ruf annehmen. Für Verbindungen im ISDN muß deshalb der TA a/b für das angeschlossene Endgerät die Dienstkennung (incl. Additional Info Octett) setzen bzw. darauf reagieren. Bei Anrufen aus dem analogen Telefonnetz, in dem es keine Dienstkennungen gibt, da für jeden Non-Voice-Dienst ein eigener Anschluß geschaltet wird, muß für die Rufzustellung zum richtigen Endgerät die Endgeräteauswahlziffer (EAZ) benutzt werden. Andernfalls würde der TA mit schnell reagierendem Endgerät (z. B. DEE mit Modem) jeden Telefonanruf übernehmen. Beim Netzübergang kann von der VSt nur die Dienstkennung Telefon analog (FeAna) zugesetzt werden, da das rufende Endgerät unbekannt ist. Die EAZ ist die letzte Ziffer der ISDN-Teilnehmerrufnummer z.B. 4711 y, wobei y = 0 keine Auswahl (global call), d.h. Ruf an alle, und y= 1-8 die Auswahl eines be-

419

a TV

D-BT 03

a2

6

b2 [—J TAE

5

b

6D

TA a/b a)Bildschirmtext-Modem

1 4 8 Faxgerät Gr. 2/3

-

3 2 6 analoger

ADOSSE

b)Faxgerät Gr. 2/3

DEE

c) Modem 420

Ve.

Serien-/ Parallel-

Modem {bzw. AWD und Modem)

ADOB E

La]

O

Lb

4

a2

8

b2 w

5 7

G

E

2

6

|

TA a/b

"

TA a/b

3

zZ

ADOSBE

N)

FeAp

ADO8 E

analoger

FeAp

]

oo

ofnYaY-YrYoYaY-

rn o

ausgewählte Zusatzeinrichtungen

TA a/b d) Zusatzeinrichtungen

ADOS8BE

ADOBE

Bei rein automatisch betriebenen Endeinrichtungen kann das analoge Telefon entfallen. Bild 9-7: Anschaltung

Tabelle 9-1: Für Service Octet 0000 0001

00000010

TA

der a/b-Endeinrichtungen

an den

TA a/b

a/b relevante Dienstkennungen Add.

Inf.-Octet

Dienst

00000001 0000 0010 00000011

Telefonie — ISDN-Telefonie 3,1 kHz — Telefonie analog - ISDN-Telefonie 7 kHz

0000 0001 0000 0010 00000011 0000 0100

a/b-Dienste - Fax Gr. 2 - Fax Gr. 3 — Daten über Modem — Btx über Btx-Modem

stimmten Endgerätes bedeutet. Das bedeutet aber auch, daß für jeden ISDN-Teilnehmer eine Rufnummerndekade verbraucht wird. Dies wird in der Anfangszeit zu gewissen Engpässen im 12stelligen ISDN-Rufnummernplan gemäß CCITT-Empfehlung E.163 führen. Mit Übergang zum 15stelligen ISDN-Rufnummernplan gemäß CCITT-Empfehlung E.164 ab etwa 1996 sind dann diese Engpässe beseitigt. Je nach angeschalteter Endeinrichtung ergeben sich daher für die Rufzustellung (aus ISDN und analogen Telefonnetz) unterschiedliche Rufzustellungsalgorithmen, um Konfliktsituationen am Bus zu vermeiden. Die notwendigen Einstellungen werden mittels Schaltern im TA a/b vorgenommen. 421

Für einen TA a/b mit nachgeschalteter Telefonzusatzeinrichtung gilt: — —

in gehender Richtung wird die Dienstkennung FeAna verwendet, in kommender Richtung muß der TA a/b reagieren auf — globale Rufe mit der Dienstkennung FeAna, — Rufe an die im TA a/b fest eingestellte Endgeräteauswahlziffer mit der Dienstkennung FeAna, — Rufe an eine beliebige Endgeräteauswahlziffer mit der Dienstkennung Telefonie (Fe), — Rufe an eine beliebige Endgeräteauswahlziffer mit der Dienstkennung Fe (7 kHz),

In der CONNECT-Nachricht muß der TA a/b mit der Dienstkennung »Ielefon 3,1 kHz« antworten. Für einen TA a/b mit nachgeschaltetem Modem oder Telefaxgerät gilt: — —

in gehender Richtung wird die dienstspezifische Dienstkennung (Da bzw. Fax) verwendet, in kommender Richtung muß der TA a/b reagieren auf — globale Rufe mit der dienstspezifischen Dienstkennung (Da bzw. Fax), — Rufe an die im TA a/b fest eingestellte Endgeräteauswahlziffer mit der dienstspezifischen Dienstkennung (Da bzw. Fax) oder der Dienstkennung FeAna.

In der Tabelle 9-2 sind die möglichen Rufzustellungsalgorithmen aufgeführt. Auf Anrufe mit der Dienstkennung Fax 3 bzw. Fax 2 muß der TA mit Telefaxgerät immer reagieren, da Telefaxgeräte der Gruppe 3 abwärtskompatibel zu Gruppe 2 sind.

Tabelle 9-2: Aufstellung der möglichen a/b-Dienst ausgewählte

Rufzustellungsalgorithmen

Zusatzeinrichtungen

bei Dienstkennung: FeAna — sendend — empfangend mit EAZ: -0 global call -n fest eingestellt bei Dienstkennung: Fe und Fe (7 kHz) — empfangend mit EAZ: -0 global call -X beliebige Ziffer

422

Tabelle 9-2 (Fortsetzung) a/b-Dienst Daten bei Dienstkennung: a/b-Dienst Daten — sendend — ermpfangend mit EAZ: -0 global call -n fest eingestellt bei Dienstkennung: FeAna — empfangend mit EAZ: -n fest eingestellt O nicht zulässig a/b-Dienst Bildschirmtext bei Dienstkennung: — sendend

Btx

a/b-Dienst Fax Gr. 2 bei Dienstkennung: a/b-Dienst Fax Gr. 2 — sendend — empfangend mit EAZ: -O global call -n fest eingestellt bei Dienstkennung: a/b-Dienst Fax Gr. 3 — empfangend mit EAZ: -0 gobal call -n fest eingestellt bei Dienstkennung: FeAna — empfangend mit EAZ: -n fest eingestellt O nicht zulässig a/b-Dienst

Fax Gr.

3

bei Dienstkennung: a/b-Dienst Fax Gr. 3 — sendend — empfangend mit EAZ: -0 gobal call -n fest eingestellt bei Dienstkennung: a/b-Dienst Fax Gr. 2 — empfangend mit EAZ: -0 global call -n fest eingestellt bei Dienstkennung: FeAna — empfangend mit EAZ: -n fest eingestellt O0 nicht zulässig

423

9.2

Datenendeinrichtungen

mit X.-Schnittstellen

X.-Schnittstellen sind laut CCITT-Empfehlung für neue Datennetze vorgesehen. Da das ISDN, sowohl Telefonie als auch Non-voice-Dienste anbietet, ist es zweckmäßig, Endgeräteanschlußmöglichkeiten für V.- und X.-Schnittstellen vorzusehen. Zwei Arten von X.-Schnittstellen sind dabei zu betrachten: — —

X.21-(X.20)-Schnittstellen für Endgeräte am leitungsvermittelnden Netz und X.25-Schnittstellen für Endgeräte arn paketvermittelnden Netz.

9.2.1

X.21-Schnittstellen

X.21- bzw. X.21bis-Schnittstellen werden derzeit von der DBP mit den Leistungsmerkmalen eines modernen Datennetzes im Datex-L-Netz angeboten. Im ISDN werden diese Schnittstellen ebenfalls über Adapter angeboten, um die zum Teil recht teuren Endgeräte im ISDN bis zu ihrer Abschreibung bzw. Umrüstung auf S,-Schnittstelle betreiben zu können.

TA X.21 So

xX.21

DEE, Datenendeinrichtung; NT, Netzabschluß; 7A, Terminaladapter; richtung mit S,-Schnittstelle; 2, Abschlußwiderstand.

TE, Endein-

Bild 9-8: Anschluß einer X.21-DEE über TA an den S,-Bus

Dabei muß auch das unterschiedliche Verkehrsbedürfnis der Endeinrichtungen berücksichtigt werden. —

424

Datenendeinrichtungen arbeiten weitgehend in geschlossenen Benutzergruppen. Das Verteilen einer solchen Benutzergruppe auf zwei verschiedene Netze mit dem dann erforderlichen Netzüber-



gang ist kaum sinnvoll, zumal der zentrale Rechner in verschiedenen Netzen angeschaltet sein kann. Es besteht daher kein großes Interesse an einem Netzübergang. Es sind nur untereinander kompatible Terminaladapter notwendig. Textendgeräte erfordern dagegen die Kommunikationsmöglichkeit »Jeder mit Jedem« und als Konsequenz einen Netzübergang vom ISDN zum IDN und Adapter, die mit diesen Netzübergängen zusammenarbeiten können.

Die DBP —

sieht daher unterschiedliche Adapter vor:

TA X.21, X.21bis 64 kbit/s und Teletexadapter.

9.2.2

für

Datenanwendungen

mit

2,4kbit/s

bis

Der Terminaladapter TA X.21/X.21bis

Für die Anpassung von Endgeräten im Datenübermittlungsdienst mit Schnittstellen gemäß CCITT X.21 und X.21bis stellt die DBP wegen der vielen mit X.-Schnittstellen möglichen Varianten zwei Gerätetypen bereit, die miteinander kompatibel sind. x.21 X.21bis

TA X.21/X.21bis x.21 x%.21bis

Typ

Bild 9-9: Zusammenarbeit

x%.21bis

der TA X.21/X.2lbis

v.25

Der TA X.21/X.21bis —

Typ I unterstützt Endeinrichtungen mit X.21-Schnittstellen in den Schnittstellenvarianten: — Wählverbindung — Festverbindung mit den Geschwindigkeiten 2,4 kbit/s bis 64 kbit/s und X.21bis-Schnittstelle in der Schnittstellenvariante — Festverbindung (SPV) und — Wählverbindung ankommend, mit den Übertragungsgeschwindigkeiten 2,4 kbit/s bis 9,6 kbit/s, und mittels Adapterkabel (X.21 -V.36) — Festverbindung (SPV) 64 kbit/s (für X.21bis Endgeräte) 425



Typ II unterstützt nur Endeinrichtung mit X.21bis-Schnittstelle in den Schnittstellenvarianten: — Wählverbindung gehend, mit manueller u. automatischer Wahl über V.25 mit den Übertragungsgeschwindigkeiten 2,4 kbit/s bis 64 kbit/s, — Festverbindung (SPV) mit der Übertragungsgeschwindigkeit 64 kbit/s.

9.2.2.1

TA X.21/X.2lbis

Typ I

Dieser TA verfügt über zwei wahlweise benutzbare X.-Schnittstellen, und zwar X.21 und X.21bis. Der TA (X.21/X.21bis) enthält folgende Funktionsgruppen: —

— —

S,-Schnittstellenanpassung Ausführen der Schicht-1-Aufgaben der S,-Schnittstelle (Multiplexen sowie Demultiplexen der B-Kanäle und des D-Kanals usw.). HDLC-Controller Bearbeiten der Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls. Steuerung/Signalumsetzer

BitratenAdaption

[ll

HDCL Contr. Steuerung

DEE

x.21bis

TAX.21

Bild 9-10: Funktionsgruppe

TA X.21/X.21bis I

Umsetzen der X.21-Signalisierung in die Signalisierung des D-Kanal-Protokolls und umgekehrt. Bearbeiten der Schicht 3 des D-Ka-

-

426

nal-Protokolls. Steuern der S,- und der X.21-Schnittstellenanpassung. Bitratenadaption Adaption der Bitraten 2,4 kbit/s bis 9,6 kbit/s an 64 kbit/s gemäß CCITT-Empfehlung X.30 (1.461).

Stromversorgung Erzeugung aller notwendigen Spannungen aus einem 220-V-Anschluß. X.21-Schnittstellenanpassung Steuern der X.21-Schnittstelle mit den Leitungen G, Ga, T,R, C, 1, S. Steuern der X.21bis-Schnittstelle mit den Leitungen E, D1, D2, S1, S2, M1, M2, M3, M5, T2, T4, PS3, PM. Die wesentlichen Eigenschaften der X.21-Schnittstelle am TA X.21/TA X.21bis sind: Datenübertragungsgeschwindigkeit gemäß CCITT-Empfehlung X.1-Benutzerklassen 4 (2,4 kbit/s), 5 (4,8 kbit/s), 6 (9,6 kbit/s) und 30 (64 kbit/s). Physikalische und verfahrensmäßige Eigenschaften gemäß CCITTEmpfehlung X.21 (In-slot-Signalisierung). Elektrische Eigenschaften gemäß CCITT-Empfehlung X.27 (entspricht CCITT V.11). Mechanische Eigenschaften gemäß Empfehlung ISO 4903. Die wesentlichen Eigenschaften X.21/X.21bis sind:

der

X.21bis-Schnittstelle

am

TA

Datenübertragungsgeschwindigkeiten gemäß CCITT-Empfehlung X.1-Benutzerklassen 4 (2,4 kbit/s), 5 (4,8 kbit/s) und 6 (9,6 kbit/s). Funktionale Eigenschaften gemäß DIN 66020, Teil 1 (CCITT V.24), zusätzlich für die Schnittstellenleitungen M1, Si und M3 gemäß DIN 66021, Teil 5, Abschnitt 3.2 und CCITT-Empfehlung X.21bis. Die Schnittstelle ist grundsätzlich für Gegenbetrieb ausgelegt. Elektrische Eigenschaften gemäß CCITT-Empfehlung V.28 bzw. DIN 66259 Teil 1. Mechanische Eigenschaften gemäß ISO 2110. Die Bitratenadaption wird gemäß CCITT-Empfehlung X.30 durchgeführt. Sie wird hier für das Beispiel 2,4 kbit/s auf 64 kbit/s dargestellt. Diese Adaption wird in 2 Stufen durchgeführt, und zwar von 2,4 auf 8kbit/s und von 8 kbit/s auf 64 kbit/s (siehe Bild 9-11). Das Oktett 0 und jeweils das 1. Bit (= 1) der Oktetts 1-4 dienen zur Rahmensynchronisierung, wobei im Oktett 0 Nullen und 1+(E1-E7) ständig wechseln. 427

|

2,4 kbit/s

|

dkbit/s

X.21

Bkbit/is_

Stufe 1

1

|

om

|

Stufe 2

So

Bild 9-11: Zweistufige Bitratenadaption im TA X.21. Dem Datenstrom aus der X.21-Schnittstelle werden Synchronisier- und Steuerbits nach folgendem Schema zugefügt, so daß jeweils Rahmen zu 40 Bits (=8&kbit/s) entstehen (siehe Bild 9-13 a)

r

64 kbit 1

2

3

8 kbit

8 kbit

Bkbit

7

8

Nicht benutzte Bitpositionen werden auf ‚‚1’gesetzt 1

2

ILL

'

100

--

Mehrfach Rahmen

12345678 Oktert 0 Ungeradzahlige Rahmen: Geradzahlige Rahmen:

.

00000000 1% ı EI E2 E3 EA E5 ES E?7

Oktett

1

ı

Pi



P2

P2

P3

P3

SQ

Oktett

2

ı

PA

PA

P5

P5

P6

P6

X

Oktett

3

ı

P?

p8

PB

01

01

SQ

03

03 04

04

SQ

Oktert 4 Anmerkung:

1002 Spare-Bit

0

Bild 9-12: Bitratenadaption

428

02

X ist auf O gesetzt ‚Basisranmen ——

nach X.30

Codierung der Geschwindigkeit P,Q,R = Nutzbit

>



Statusbit

Bit-Nummer Oktett O0 ungerader Rahmen gerader Rahmen

0 1

0 Ei

0 E

0 EI3

0 EL

0 E55

0 E6

0 E7

Oktett 1

1



P2

P3

PA

P5

P6

SQ

Oktett2

1

PPPBBOCOI

Q2

Q3

Q4

X

Oktett 3

105

Q

Q”’

Q8

Ri

R2

SR

Oktett 4

1

Ra

RS

R6

RT

RB

SP

EI-E7, Signalisierungsbits; Steuerbits; X, Leerbit.

P/-P8,

RB Ol-0O8,

RI-R8,

Nutzbits;

SP

SO,

SR,

Bild 9-13a: 40-Bit-Rahmenstruktur des 8-kbit/s-Signals

00000000

VRKRXXX

1IKRKKXXX

IIIROOX

PRROORK

Oktett O0

1

2

3

4

NK

2

ungerader Rahmen ——————— — /

DRRDOXKKX

IRRORXX

19,9,9,9,0,9°

IIROXRX

TROOOXK

Oktett 0

1

2

3

4

u

gerader

Rahmen

[9]

0 P1 P4 P7

1 05 08 R3 R6

1 05 Q8 R3 R6

0 06 Ri R4 R7

D

D

0 Pi P4 P7 D

2-2.02.=20

0 P2 P5 P8 03

“22-40-2202

Bild 9-13b: Rahmensynchronisierung Oktetts I-4

Bild 9-13 c: Anpassung

durch

— Oktett

0 und

0 P2 PS P8 Q3

0 P3 P6 91 Q4

0 P3 P6 Q1 Q4

0 sp x sa sa

E4 06 R1 R4 R7

E5 Q R2 R5 RB

E6 07 R2 R5 R8

E7 SR X SR SP

erstes

Bit

der

von 2,4 kbit/s auf 8 kbit/s

429

Die E-Bits E1-E3 dienen zur Signalisierung der Datengeschwindigkeit, z.B. 2,4 kbit/s = 110. E4-E7 sind noch frei und werden auf »1« gesetzt. Die Bits SQ, SR, SP dienen zur Steuerung der Leitungen C und I der X.21-Schnittstelle. X ist ein Leerbit und wird auf »0« gesetzt. Die Anpassung von 8 kbit/s auf 64 kbit/s geschieht dadurch, daß der 8-kbit/s-Signalstrom im Oktett-strukturierten 64-kbit/s-Signal nur die Bitposition 1 belegt. Die Bitpositionen 2-8 des 64-kbit/s-Signals bleiben ungenutzt und werden fest auf »1« gesetzt. Die genaue Anpassung von 2,4 auf 64 kbit/s wird nun in der Weise vorgenommen, daß die Nutzbits (2,4 kbit/s) zweimal übertragen werden und 3x8 = 24 Bits auf zwei Rahmen ä 40 Bits verteilt werden. Acht solcher Doppelrahmen ä 8 kbit/s werden dann zu 64 kbit/s zusammengefaßt, wobei die nicht belegten Doppelrahmen mit Einsen aufgefüllt werden (Bild 9-12). —

Signalisierungsumsetzung Die Umsetzung der Signale der X.21-Schnittstelle in die der S,-Schnittstelle, zeigt das folgende Bild 9-14. Die Nummern auf der Leiste DTE geben die Zustände auf der X.21-Schnittstelle an. Die Bezeichnung z.B. . , Zustände der Leitungen an.

Off

f

auf der

X.21-Schnittstelle

T=0 C=Off — ————— 1=0ff R=1

der

gibt

die

, X.21-Schnittstelle

Geht die Endeinrichtung aus dem Ruhezustand, dem Zustand (1) = bereit, in die Rufanforderung (2) über, so baut der TA X.21 eine Schicht-1- und Schicht-2-Verbindung auf (Aktivieren, LAPD usw.). Diese Vorgänge sind im D-Kanal-Protokoll beschrieben und hier der Übersichtlichkeit wegen weggelassen. Gleichzeitig wickelt der TA die Schritte (3) und (4) ab, also Wahlaufforderung und Annahme des Wahlzeichens. Erst wenn die Rufnummer vollständig eingegeben wurde, Zustand (4), leitet der TA X.21 den Verbindungsaufbau ein. Diese Nachricht wird von der VSt mit SET UP ACK, vom gerufenen TA mit ALERT quittiert und mit ankommendem Ruf (8) zur Endeinrichtung beantwortet. Der rufende TA X.21 hat inzwischen das Signal (5) »DEE wartet« mit »DUE wartet« (6A) beantwortet und gibt nach eingetroffenem ALERT die darin enthaltenen Dienstsignale (7) an die DEE weiter. Die Rufannahme

430

Rutende

DEE

Gerutene

R-Schniltstelle

DTEI X. 21 1 4 Hreaor

TA OFF

Sg Schnittstelle __ SgSchnittstelle

}D-Kandl — 1] B-Kanal -- --

[ET

]D-Kand—— B-Kanal----

[TA] 771

LOFF 00 1.OFF 3 [erw roseiect _0.0n «OFF „ [SELECT sionaus 125,08 7

„ 5 ga 7 EN 40

„orF

[0% seuecr__..on *0 DTE WAITING 1,08 OFF “ [RE waııng ON SYN,OFF [SALL PROGR.SICN. _1ON TAS,OFF [QgE PROv.ıne.__ on

SET UP

SET UP

„OFF

2}

ALERT CONN

— amt

42

[aERDY FOR DATA TON ON

CONN

|

CONN ACK

\ON__DCE PROV. INFO.

LIIOFF) en

1A5.0FF LON

ng

47

[TE CLEAR conF_MOFF B,OFF

24 1

[gEE REaOY__ READY

aorr N.OFF tOFF

|

DISC

|

REL RE ACK

OFF

I |

-

Hinweis:

B-Kanal B-Kanal

SANIOFF

(ON) per mnne

{D,ON) pen

__ta0FF) DISC

[ —

t

-

I xX=

EL.OFF

WOFFIbzw.(1VONI

__ |@orrı

} —

LON

DISC (Nole)

I

D.ON

5

ALERT

DATA TRANSFER D,ON DON! 13 pe ———— |] open [OTE CLEAR REQUDOFE

NC.CALL|

\

Ion) tn

16

DTE 1 READY 4

|

y_yorabuuon]) KENNINPROOR.

LOFF

OFF BEL.OFF

SET _UP ACK

TAS,OFF

47

%X.21

NOFF

|Quraest

DEE

R-Schnittstelle

$ "T

REL

[J

q

6B

bis DCE WAITING | 65

WON VOFF

_CONN.INPROGR|

.,

10N READY FOR DATA Ton DON N

OATA TRANSFER

12

O.ON

DEE CLEAR IND]

Joorr ]QOFF

Vor OFF

OFF 1OFF

REL ACK

CALL ACCEPT.|

DTE CLEAR CONF.

DCE READY

OFF

J

13

20

21 Rear | | LI

durchgeschaltet aufgetrennt

Im Falle einer Punkt-zu-Mehrpunkt-Konfiguration erhalten die Endein-

richtungen,

die den

Ruf nicht angenommen

Bild 9-14: Signalisierungsumsetzung

haben,

eine DISC-Nachricht.

TA X.21

(9) durch die gerufene DEE löst im gerufenen TA die CONN-Nachricht aus, worauf die VSt den B-Kanal durchschaltet und dem gerufenen TA mit der CONN-ACK-Nachricht antwortet. Daraufhin sendet der gerufene TA auf dem B-Kanal für die Ende-zu-En-

431

de-Synchronisierung »Dauer-1«. Hat der rufende TA 24 dieser Bits erkannt, sendet er ebenfalls Einsen zum gerufenen TA. Sind weitere 24 Bits ausgetauscht worden, signalisieren beide TA den Signalzustand (11), Verbindung im Aufbau, an ihre DEE, und nach abermals 16 Einsen schalten beide TA den B-Kanal zur DEE durch und melden den Zustand (12), Übertragungsbereitschaft, worauf die DEE mit dem Datentransfer beginnen, Zustand (13). Ausgelöst wird die Verbindung durch den Signalzustand (16), Auslöseaufforderung, hier von der rufenden DEE gegeben, die auf der gerufenen X.21-Schnittstelle als Auslösemeldung, Zustand (19), ausgegeben wird. Beide TA trennen daraufhin den B-Kanal. Die gerufene DEE

Tabelle 9-3: Zuordnungstabelle der D-Kanal-Dienstsignale auf X.21-Dienstsignale X.21-Code

D-Kanal-Element

y| y|

Message type ALERT |y Message type INFO mit Elernent Network-specific facilities »Anzeige umgeleiteter Ruf« | y noch nicht im ISDN ab 1988 Anwendung zu definieren; Verwendung innerhalb der TkAnl Message type INFO mit Element Network-specific facilities

01, 03 02

04 05

»Öffentliches Netz erreicht«

20 21

22, 23 42, 51 43 44, 46, 47,

49,

45 48

71, 72

41

52 61

“|

81, 82, 83

Hinweis: stelle der “| ... | * y| ... | y

432

Message Type DISC, cause channel available« Message type DISC, cause Message type DISC, cause mote procedure error« Message type DISC, cause Message type DISC, cause Message type DISC, cause

»no user responding« »user busy« »local procedure error«

bzw.

»no

bzw.

»re-

»number changed« »destination not obtainable« »out of order«

Message type DISC, cause »call rejected« Message type DISC, cause »requested facility not subscribed« bzw. »outgoing calls barred« Message type DISC, cause »incoming calls barred within CUG« Message type DISC, cause »non-existing CUG« Message type DISC, cause »network congestion« Message type FAC, REG/CANC bzw. INFO | *

Die kursiven X.21-Codenummern sind stellvertretend zu verwenden. AnDISC-Nachricht kann die VSt auch RELEASE senden. bedeutet: Ist für den TA X.21 nicht relevant. bedeutet: Kann bei internationalen Verbindungen auftreten.

antwortet mit (20), Auslösebestätigung, die vom TA in die DISCNachricht zur VSt und zum rufenden TA übersetzt wird. Die VSt reagiert mit Trennen der Verbindung und Aussenden der RELNachricht (B-Kanal freigegeben) zu beiden TA. Beide TA beantworten diese Meldung mit REL ACK und signalisieren den DEE Zustand (21), »DUE bereit«, worauf diese in den Ruhezustand (1), »bereit«, gehen. Die Umsetzung der Signale der X.21bis Schnittstelle geschieht in ähnlicher Weise. Dabei entspricht die Schnittstellenleitung S1 der C-Leitung. Die Schnittstellenleitung S2 ist im TA abgeschlossen und wird nicht ausgewertet. Die Schnittstellenleitung MI entspricht der I-Leitung und ist mit der Schnittstellenleitung M2 verknüpft. Die Schnittstellenleitung M5 geht in den EIN-Zustand wenn die C-Leitung »ein« ist und Synchronismus besteht. Die von der DEE angeforderten bzw. der DEE zuzustellenden Dienstsignale werden Inband in den Verbindungsaufbauzuständen 4,T und 10A der X.-Schnittstelle zum bzw. vom TA übertragen und in die D-Kanal-Signalisierung gemäß Richtlinie 1 TR 6 übersetzt. Besonderheiten —

bei der Signalisierungsumsetzung

bei SPV-Betrieb

Endgeräte mit X.-Schnittstelle haben keine Steuermechanismen für den Aufbau und die Aktivierung der SPV. Sie können jedoch die in der Empfehlung X.21 festgelegten Prozeduren für Standleitungen abwickeln (im Gegensatz zu V.24-Endgeräten für Standleitungen). Für die richtige Rufzuordnung für TA X.21/X.21bis am Bus bei der Aufstellung des TA an einem geräteinternen Schalter Dienstindikator (siehe Tabelle 9-4) und damit gleichzeitig die schwindigkeitsklasse eingestellt. Mit einem weiteren Schalter die Endgeräteauswahlziffer eingegeben.

Tabelle 9-4: Dienstkennungen für TA Service Octet 00000011

Add.

X.21/X.21bis

Inf. Octet

00000100 00000101 00000110 00000111 0000 1100

wird der Gewird

Dienst X.21-Dienste - UC4 - UC5 - UC6 - UC7 - UC 30

433

Besonderheiten beim X.21bis-Betrieb —



Annahme von Wählverbindungen Der ankommende Ruf wird durch den EIN-Zustand der Schnittstellenleitung M3 signalisiert. Will die DEE den Ruf annehmen, so muß sie nun die Leitung S 1 in den EIN-Zustand schalten. Wenn die DEE die Leitung S1 nicht verwendet, kann in der im TA einzustellenden Betriebsart S1.2 die Leitung S1 im TA durch einen Schalter fest im »EIN«-Zustand gehalten werden. Auslösung von Wählverbindungen Bei X.21bis-Endgeräten gibt es drei Varianten der Verbindungsauslösung, abhängig vom Betrieb der Schnittstellenleitung S1: 1. Die DEE löst mit S1 die Verbindung aus. Von der Gegenstelle bzw. vom Netz ausgelöste Verbindungen (M, = aus) werden mit S1 quittiert. 2. Die Auslösung muß von Hand erfolgen (keine Si oder SI in Dauer-EIN). Die Auslösung vom Netz wird dem Endgerät angezeigt u.d. TA muß sich die Auslösebestätigung selbst generieren. 3. Die DEE kann mit S1 die Verbindung auslösen. Die Schnittstellenleitung M 1 muß S 1 folgen. Eine Auslösung v. Netz wird nicht mit S1 quittiert, der TA muß die Quittung selbst generieren.

Diese Varianten sind in der Steuerung des TA X.21/X.21bis berücksichtigt und werden beim Einrichten mittels geräteinterner Schalter eingestellt. Deshalb übernimmt der TA in der Betriebsstellung SPV, einzustellen durch einen zugänglichen Schalter, selbständig den Verbindungsaufbau und wertet die Signalisierung der DEE mit C oder S1 zur Aktivierung bzw. Deaktivierung der SPV aus. Der TA besitzt deshalb einen Rufnummernspeicher, in den beim Einrichten des Anschlusses die Rufnummer der Gegenstation eingegeben wird. Sobald der TA dann ein- und auf SPV-Betrieb geschaltet wird, baut er die Verbindung selbständig auf. Sie wird beim Rückschalten auf Normalbetrieb wieder ausgelöst. Mit dem Setzen der Steuerleitung C oder S1 auf EIN wird die SPV aktiviert und die Ende-zu-Ende-Synchronisierung durchgeführt. Für Datenendgeräte, die die Steuerleitung nicht bedienen können, ist eine Aktivierungs-/Deaktivierungstaste für manuelle Bedienung vorgesehen. 9.2.2.2

TA X.2lbis Typ II

Dieser TA ist mit drei Schnittstellen versehen. —

Mit

einer X.21bis-Schnittstelle für die Benutzerklassen 4-6 (2,4 bis 9,6 kbit/s) gemäß DIN 66020, Teil 1 (CCITT V.24 für die Schnitt-

434

S-Bus

]

| So

s

Anpt

Adaption [|7

er

x.21

ontr.

Anp Steuerung

Bild 9-15: Funktionsgruppen

v.25

Bitraten-

TA

]

.25

F x.21 DEE

bis

(v.24.) — ı%.21 T bis

(v36)

X.2lbis Typ II

stellenleitungen M1, S1 und M3 gemäß DIN 66021, Teil 5 Abschnitt 3.2 und CCITT-Empfehlung X.21bis), einer X.21bis-Schnittstelle für die Benutzerklasse 30 (64 kbit/s) gemäß DIN 66021 Teil 5 und CCITT V.36, einer V.25-Schnittstelle für automatische Wahl gemäß CCITT V.25. Der TA X.21bis Typ II enthält folgende Funktionsgruppen: S,-Schnittstellenanpassung Anpassung des TA an die S,-Schnittstelle (wie Typ D). HDLC-Controller Bearbeiten der Schicht 2 des D-Kanal-Protokolls (wie Typ D). Steuerung/Signalumsetzer Umsetzen der X.21bis-Signalisierung und der V.25-Signalisierung bzw. der Tastatur in die Signalisierung des D-Kanal-Protokolls, Steuern der S,-, der X.21bis- und der V.25-Schnittstelle, sowie der Tastatur und des Displays und Bearbeiten der Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls. Bitratenadaption gemäß CCITT-Empfehlung X.30 (wie Typ D. X.21bis-Schnittstellenanpassung Steuern der X.21bis-Schnittstellen mit den Leitungen E, D1, D2, S1, S2, Mi, M2, M3, M5, T2, T4, PS3 und PM. Tastatur für die manuelle Wahleingabe. Display zur Anzeige der Wählziffern und der Dienstsignale. 435



Stromversorgung Sie erzeugt alle benötigten Spannungen

aus dem 220-V-Netz,

Der TA X.21bis Typ Il ist in seinen internen Funktionen wie z.B. Bitratenadaption, Steuern der S,-Schnittstelle weitgehend identisch mit dem Typ 1. Die wesentlichen Besonderheiten des TA für die Unterstützung X.21bis-Endgeräten werden nachstehend beschrieben. —

von

Wahl von bzw. für X.21bis-Endgeräte Die X.21bis-Schnittstelle ist nicht für die Übertragung von Wahlinformationen vorgesehen. Für den Verbindungsaufbau durch automatisch wählende Endgeräte ist deshalb der TA X.21bis Typ II mit einer V.25-Schnittstelle mit allen vorgeschriebenen Schnittstellenleitungen (E22, S21, S22, W21-W24, M21-M25) ausgerüstet, über die nach den Regeln der CCITT-Empfehlung V.25 die Wahl abgewickelt wird. Für den manuellen Verbindungsaufbau besitzt der TA einen Tastwahlblock mit Anruf- und Schlußtaste (ähnlich einem Fernschaltgerät) und ein Display zur Anzeige der Rufnummern. Nach beendeter Wahl werden auf diesem Display empfangene Dienstsignale angezeigt.

Os

4

5

6



7

8

9

0

+

ya Bedeutung der Symbole: © Anruftaste

Ode Schlußtaste Bild 9-16: Tastwahlblock



-Minus

+ Wahlende

7 Schrägstrich TA X.21bis Typ II

Verbindungsauslösung Für die Verbindungsauslösung sind die drei gleichen Varianten wie in Typ 1 realisiert.

436

Besonderheiten

beim SPV-Betrieb

Beim Umschalten in den SPV-Betrieb schaltet der TA automatisch in die Benutzerklasse 30 (64 kbit/s) um. Die Eingabe der Rufnummer der Gegenstelle geschieht wie beim Typ 1. Ebenso erfolgt der automatische Verbindungsaufbau nach Umschaltung auf SPV wie bei Typ I. Da für die Aktivierung und Deaktivierung der SPV die Verbindungssteuerung mit der Steuerleistung S1/M3 benutzt wird, treten ähnliche Probleme wie mit der Verbindungsauslösung auf: —





Endgeräte, die mit gesteuerte S1 die SPV aktivieren und ankommende Aktivierungen (Meldeleitung M3) mit S1 quittieren, können selbstständig die SPV aktivieren und deaktivieren. Für Endgeräte, die keine Si haben bzw. die Steuerleitung S1 in Dauer-EIN haben, kann die SPV nur mittels zweier Tasten am TA manuell aktiviert/deaktiviert werden. Für Endgeräte, die mit S1 eine SPV aktivieren, aber eine ankommende Aktivierung nicht quittieren können, muß im TA eine automatische Quittierung mittels Schalter eingelegt werden. In diesem Fall muß auf der Gegenseite die Aktivierung durch das dortige Endgerät im TA verhindert werden. Diese Einstellungen werden durch geräteinterne Schalter im TA vorgenommen.

9.2.3

Der Teletexadapter

Für die Anpassung herkömmlicher Teletexendgeräte und -anlagen stellt die DBP einen besonderen Adapter bereit. Wegen der erforderlichen Kommunikationsmöglichkeit zwischen Teletexendgerät 2,4 mit TA zu Teletexendgerät 64, zu Teletexendgerät im Datex-L-Netz und zu Telex ist das Geschwindigkeitsanpassungsverfahren nach X.30 und damit der TA X.21 nicht geeignet. Wegen der bei Teletex vorgeschriebenen HDLC-Prozedur mit festgelegten Blocklängen (max. 2055 Byte) kann im Teletexadapter als Geschwindigkeitsanpassung das Flagstuffing-Verfahren angewandt werden. Der Teletexadapter hat folgende Funktionsgruppen: —

Die S,-Schnittstellenanpassung übernimmt die Anpassung Adapters an der S,-Schnittstelle (wie bei TA X.21).

des



Der HDLC-Controller führt die Multiple-LAPD-Bearbeitung D-Kanal-Protokolls durch (wie TA X.21).

des

437

Ttx 2,4

„HH

TA x.21

VU-S

TTU

-

Ttx 64

ISDN So

Netzübergang

im

6703

So

Verbindungsunterstützungssystem

- Telex-Teletex-Umsetzer

Bild 9-17: Kommunikation

zwischen

Textendgeräten

So-Bus

BitratenAdaption SAnp

HDCL Contr. Steuerung

TA X.21 Bild 9-18: Funktionsgruppen



des Teletexadapters

Die Bitratenadaption Wenn im Verlauf des Verbindungsaufbaus (beschrieben bei TA X.21) der Adapter des B-Teilnehmers nach Empfang der CONNACK-Nachricht die Zustände 6B, 10B, 11 und 12 (der X.21-Verbindungsaufbauprozedur) durchlaufen und den Zustand 13 (Datenübermittlung) erreicht hat, beginnt der TA Flaggen im B-Kanal als auch zur Endeinrichtung zu senden. Ebenso der TA des A-Teilnehmers, der nach der CONNECT-Nachricht die Zustände 10A, 11 und 12 durchläuft und im Zustand 13 Flaggen aussendet. Von diesem Zeitpunkt an ist der Adapter in der Lage, HDLC-Rahmen zu

438

Ttx-Endgerät 2,4

A [ Nutzdaten

]

Nutzdaten

2.4 kbit/s

I

|

eher

Flags gem

Hr

al

= ]

2,4 kbit/s

sr

64 kbitis

mittels Flagstuffing

Nutzdaten

[

N‘

Nutzdaten |

In

Flags

Tl /

|

ST]

ro I Quittung

Bild 9-19: Bitratenadaption

NIMN

‚Spei-

HDLC-Prozedur

Quittung

Ttx-Endgerät 64k

Teletex-Adapter

Spei-

eher

P

SRRP |

Quittung

64 kbit/s

|

[

Quittung

n

übertragen. Die Geschwindigkeitsanpassung geschieht nun derart, daß der TA die von der Teletexendeinrichtung ausgesandten, in Flaggen eingerahmten Nutzdaten zwischenspeichert und erneut in Flaggen eingerahmt mit 64 kbit/s aussendet. Der nicht genutzte Zwischenraum zum nächsten Block wird mit Flaggen aufgefüllt. In der Gegenrichtung wird die Geschwindigkeit des 64-kbit/s-Endgeräts dadurch reduziert, daß gemäß HDLC-Prozedur auf die positive oder negative Quittung durch das 2,4-kbit/s-Endgerät gewartet wird, bis ein neuer Block ausgesendet oder der vorhergehende wiederholt werden darf. Die im TA empfangenen Daten werden zwischengespeichert und an die 2,4-kbit/s-Endeinrichtung mit 2,4 kbit/s ausgesendet. In der Zwischenzeit werden vom 64-kbit/sEndgerät Flaggen gesendet. Es entsteht dadurch beim 64-kbit/s-Endgerät ein „Stotterbetrieb“, dessen Datendurchsatz der Geschwindigkeit 2,4 kbit/s entspricht. Außer der Geschwindigkeit 2,4 kbit/s (Benutzerklasse 4) können mit diesem Adapter die Geschwindigkeiten 4,8 (Klasse 5) und 9,6 (Klasse 6) genutzt werden. Da sich somit ein Teletexendgerät am Teletexadapter wie ein 64-kbit/s-Teletexendgerät (mit automatischer Reduzierung des Datendurchsatzes) verhält, wird vom Teletexadapter die Dienstkennung für Teletex 64 verwendet. Tabelle 9-5: Dienstkennung Service Octet 0000 1001

Ttx 64 Add.

Inf. Octet

0000 0000

Dienst Teletex 64



Die X.21-Schnittstellenanpassung mit den Leitungen G, Ga, T,R, C, I, S entspricht der des TA X.21. Sie ist mit der Möglichkeit der Nachwahl für Anlagen zusätzlich ausgestattet.



Die Steuerung — setzt die Signalisierung von der X.21-Schnittstelle zur S,-Schnittstelle und umgekehrt um, — steuert den Verbindungsauf- und -abbau für Wählverbindungen (die Nutzung von semipermanenten Verbindungen ist nicht vorgesehen), — verwaltet die zyklischen Speicher, — übermittelt die Dienstsignale (wie TA X.21) und Leistungsmerkmale wie

440

— Übermittlung der Anschlußkennung, — Übermittlung von Datum und Uhrzeit, — — —

9.2.4

Auswahl von Teilnehmerbetriebsklassen, Nachwahl, setzt die IDN-Zugangskennziffer zum Telexdienst um in die ISDN-Telexzugangskennzahl 0197 zum Erreichen des entsprechenden Netz- und Dienstüberganges.

Der Netzübergang zum

IDN

Zum Erreichen von Telex- und Teletexteilnehmern im integrierten Textund Datennetz (IDN) werden zwei Arten von Netz- bzw. Netz-/Dienstübergängen bereitgestellt:

— —

Netzübergang Ttxjspn ZU TtXjpn im Durchschalteverfahren, Netz-/Dienstübergang fahren.

von Ttxıspn Zu Tx im IDN im Speicherver-

Beide Übergänge werden als erste Einrichtung im Rahmen des Verbindungsunterstützungssystems (VU-S) realisiert. Das VU-S ist ein einheitliches System, das Telematikendgeräten den Zugang zu anderen Netzen und Diensten ermöglicht. Es wird in vier Stufen ausgebaut und über DSV 2 (mit zentralem Zeichengabekanal — ZZK) an die Zentralvermittlungsstellen des ISDN und über Leitungsbündel mit X.71-Signalisierung an die Vermittlungsstellen der oberen Netzebenen des IDN angeschlossen.

Rufnummernplan

Tıx 2,4

FA

ee

E 165 Fe-N

Ttx 64

E 164 ISDN

N

ISDN

X.121

No

IDN

Tıx

(on )

124

m

Wahl vom ISDN ins IDN [0] 155}

Ortskennzahl u. TIn.-Nr.

Wahl vom IDN ins ISDN Ortskennzahl

Bild 9-20: Nationaler

u. Tin.-Nr.

Teletexverkehr über

VU-S

441

Die Aufbaustufen

des VU-Systems

sind:

Stufe 1: Netzübergang Ttxjspn-TtXıon>

Netz-/Dienstübergang Ttx,spn-KXıpn-

Stufe 2: Sendeunterstützung,

Zugang

Stufe 3: Empfangsunterstützung,

zu Btx, Telebox und

Datex-P.

Hinweisgabe.

Stufe 4: Mailbox. Die bei der Erweiterung des VU-Systems eingebrachten Leistungsmerkmale stehen dann auch den ISDN’-Teilnehmern zur Verfügung. Erreicht wird das VU-S durch Wahl einer Zugangskennziffer. Der Teilnehmer im anderen Netz wird dann durch Wahl der Ortsnetzkennzahl und der Rufnummer dieses Teilnehmers erreicht. Folgende Zugangsziffern müssen

Vom vom vom vom

ISDN ISDN TtX;on TXpn

zu zu zu Zu

gewählt werden:

Teletex im IDN 0195, Telex im IDN 0197, Teletex im ISDN 19, Teletex im ISDN 18.

Ausländische Datennetze werden ebenfalls über das VU-S und IDN nach Wahl der Zugangsziffer und dann der Länderkennziffer, der Ortsnetzkennzahl und der Teilnehmerrufnummer erreicht. Vom VU-S wird in der Kennung die Zugangsziffer nicht weitergereicht. Es wird vorläufig vorausgesetzt, daß dem rufenden Teilnehmer bekannt ist, in welchem Netz der gewünschte Teilnehmer angeschlossen ist. Ttx 64

Fa

I

ISDN

Wahl vom ISDN zum PDN | O | 195 ]o | Netzkennz.

|

Ortskennz. u. Tin.-Nr. |

{ISDN-VStn können bis 18 Ziffern weiterleiten) Wahl von PDN zum ISDN

[o To Te Sm | P, internationaler Prefix; TCC, Bild 9-21: Internationaler

442

Telephone Country Code; ZZ, Zugangsziffer

Teletexverkehr über

VU-S

Da der Netzübergang für Teletex sicherstellt, daß Teletexteilnehmer im ISDN mit Teletexteilnehmer im IDN kommunizieren können, muß er die Leistungsmerkmale und Dienstsignale, die in den beiden Netzen unterschiedlich realisiert sind (im IDN inband nach X.71, im ISDN im ZZK) möglichst 1:1 übersetzen. Nicht übersetzbare Signale werden abgewiesen bzw. der Netzübergang muß Signale generieren (z.B. Dienstkennung). Für den Übergang Teletex zu Teletex braucht der Netzübergang keine Protokollumsetzung vorzunehmen. Er stellt die Verbindung im Durchschalteverfahren her und gestattet eine Endezu-Ende-Kontrolle (HDLC) der Verbindung durch die Endgeräte. Daher gibt es auch keine Beschränkung der Nachrichtenlänge. Für die Geschwindigkeitsanpassung wird das gleiche Flagstuffing-Verfahren angewendet wie beim Teletexadapter. Im Gegensatz hierzu muß wegen des großen Geschwindigkeitsunterschiedes beim Übergang zu Telex die Verbindung im Speicherverfahren (store and foreward) durchgeführt werden. Hierfür wird eine Zweistufenwahl angewendet. Zur Unterstützung älterer Teletexendgeräte im IDN und im ISDN am Teletexadapter wird für eine Übergangszeit auch Einstufenwahl angeboten. Für die Verkehrsrichtung Tx nach Ttx versucht das VU-S, die Telexnachricht möglichst noch während der Telexverbindung an das Teletexendgerät abzusetzen und den quittierten Empfang zurückzumelden. Für den Dienstübergang Ttx and Tx und umgekehrt sind im VU-S die TTU-(Telex-Teletex-Umsetzer)-Funktionen (z. B. Formatumsetzung) realisiert. Dieser Umsetzer kann auch von Teletexendgeräten im IDN zu Telexendgeräten genutzt werden. 9.2.5

Endeinrichtungen

mit X.20-Schnittstellen

X.20-Schnittstellen mit ihrer maximalen Übertragungsgeschwindigkeit von 300 Baud werden derzeit im Datex-L-Netz für den Datenübertragungsdienst und für den Telexdienst angeboten. Wegen des erheblichen Geschwindigkeitsunterschiedes ist die Adaption von Datenendgeräten, soweit sie in diesen Geschwindigkeitsklassen überhaupt noch betrieben werden, kaum sinnvoll. Und da für den Telexdienst die Kommunikationsmöglichkeit über den Netzübergang ISDN-IDN im VU-System geboten wird, sieht die DBP derzeit keine Notwendigkeit, hierfür Terminaladapter bereitzustellen.

443

9,3

Zugang zu Paketdiensten

Der Zugang von Datenendeinrichtungen mit V.24-Schnittstellen zum Datex-P-20Dienst ist auch vom ISDN-Anschluß mittels TA a/b und Modem über die Einwählzugänge, über die Packet-Assembler/Disassembler (PAD) wie vom Telefonnetz her möglich. Die Verbindungen können immer nur in Richtung zum Datex-P-Ieilnehmer aufgebaut werden.

DEE M—IDÜE

DÜE

Datex - P - TIn.- Anschlu

Mod

De analog

Vz

DEE | Mod

een 1

TA

|

alb

So - Bus

L_-_

DEE

ur

[DV ] aneios"

ISDN [Tin- Anschlun

Fuoalt

Ira

* Alternativ

DEE, Datenendeinrichtung; DÜE, Datenübertragungseinrichtung; M, Modem; TA a/b, Terminaladapter; NT, Netzabschluß; D/V, Digitale Vermittlungsstelle;, PAD,

Packet-Assembler-Disassembler.

Bild 9-22: Einwählzugänge

Telefonnetz/ISDN zu Datex-P

Für paketorientierte Endgeräte der Benutzerklassen 8, 9 und 10 (2,4, 4,8 und 9,6 kbit/s) mit X.25-Schnittstellen wird zum frühzeitigen Anbieten von paketvermittelten Diensten (Datex-P10) im ISDN und um freie Kapazität im ISDN-Anschluß für DATEX-P-Endgeräte nutzen zu können, von der DBP ein TA X.25 für Minimalintegration (nach CCITT X.31) angeboten. Dabei wird das ISDN nur als Zubringer zum Datex-P-Netz benutzt. Die eigentlichen Dienstleistungen kommen aus dem Datex-P-Netz. Das Endgerät wird unter seiner X.131-Rufnum444

mer und nicht unter E.163/E.164) erreicht.

9.3.1

seiner

ISDN-Rufnummer

(CCITT-Empf.

Der Terminaladapter TA X.25 (Minimalintegration)

Der Terminaladapter TA X.25 ermöglicht die Anpassung einer X.21oder X.21bis-Endgeräteeinrichtung, die paketorientierte Daten gemäß CCITT X.25 überträgt, an die S,-Schnittstelle des ISDN-Anschlusses. Mittels einer Verbindungssteuerung wird die Verbindung zu einem dem TA fest zugeordneten Interworking Port (IP) an der Datex-P-Vermittlungsstelle über ISDN-Wählverbindungen automatisch hergestellt. Semipermanente Verbindungen sind hierfür nicht vorgesehen. Der IP

adaptiert seinerseits die S,-Schnittstelle an die EDS-A-Schnittstelle

der Datex-P-Vermittlungsstelle.

Do DUE

B-Rufnr.

+



EAZI

mes DEE

TA

Po

x.25

DATEX DEE TA

A-Rufnr.

h

x.25

mes DEE

x.21 X.25

Bild 9-23: ISDN-Wählverbindung Datex-P

mit Rufnummernvergleich

als Zugang

zu

Die ISDN-Wählverbindung ersetzt somit die Datex-P-Anschiußleitung. Zur Sicherstellung der Verbindung zu dem dem TA fest zugeordneten IP und umgekehrt wird im TA bzw. IP die Rufnummer des Gegengerätes einprogrammiert (wie bei TA X.21) und bei jedem ankommenden Ruf ein Rufnummernvergleich vorgenommen. Fehlanrufe werden abgewiesen. Da die Rufnummer des rufenden Teilnehmers von der Vermittlungsstelle in die SET-UP-Nachricht eingefügt wird, besteht Schutz vor Manipulationen am TA. Da der TA und der IP in ihren 445

7}

]

S-Bus

| Stromversorgung

BitratenAdaption | |

| S

|

Anp.

x

.25

IH

1

HDLC Contr.

0

TA

FH

]|__x.21 bis/

Anp.

Steuerung

IH%2

xX.25

7

S-Bus l

I

x.21/ x.25

System SS

|

Stromversorgung Takt. Signal

|

Bitraten-

s

Anp.

|

IDN Adaption | | an

I

So Fa

HDLC

IL

EDSA/

x.25

Contr.

]

Bild 9-24: Grundfunktionen

'

TA

Steuerung

|

IP

X.25/IP X.25

Funktionen weitgehend gleich sind, beinhalten sie mit Ausnahme der unterschiedlichen Schnittstellen die gleichen Funktionsbaugruppen. Der TA ist als Tischgerät ausgeführt, der IP aus Platzgründen als Einsteckkarte für Gestellrahmen. Der TA bzw. IP führt folgende Funktionen —

R-Schnittstelle Anpassung des Terminals Schnittstellenleitungen G, stelle gemäß X.21bis. Im vorhanden: E2, D1, D2,

PMi.

Anpassung 446

aus:

mit einer Schnittstelle nach X.21 mit den Ga, T, R, C, I und S oder einer SchnittTA sind folgende Schnittstellenleitungen S1, S2, M1, M2, M5, T2, T4, PS3 und

der IDN-Netzschnittstelle EDS-A.

Bitratenadaption Die Bitratenadaption erfolgt nach CCITT-Empfehlung X.30 (siehe TA X.21) für die Geschwindigkeiten 2,4, 4,8 und 9,6 kbit/s (entspricht den Benutzerklassen 8, 9 und 10). S-Schnittstelle Anpassung der TA/IP an die S,-Schnittstelle des ISDN-Anschlusses (Schicht 1). HDLC

Bearbeiten der Schicht 2 der S,-Schnittstelle.

Systemschnittstelle (nur IP) Stromversorgung, Taktzuführung aus dem Datex-P-Netz und Störungssignalisierung zur ACS-Baugruppe (AlarmerfassungsCodier- und Steuerbaugruppe) im Gestellrahmen. Steuerung und Signalumsetzung — Steuerung des Bitratenadapters und der HDLC-Prozedur. — Dienstkennungs- und Adressenbearbeitung Rufnummernvergleich des ankommenden Rufes mit einprogrammierten Nummern. Aussendung und Vergleich der Dienstkennung. Tabelle 9-6: Dienstkennung für X.25-Dienste Service Octet 0000 1000

Add.

Inf. Octet

0000 0001 00000010 00000011

00000100 00000101



Dienst X.25-Dienste

- UC8 - UC9 -

UC

10

—- UC

30

- UC

11

Ende-zu-Ende-Synchronisation Nach Eintreffen der CONNECT-ACK-Information sendet der gerufene TA/IP abweichend von der Empfehlung X.30 »1, EIN« (d.h. anstelle von »1, AUS«) aus, um auf der rufenden Seite den Wechsel der I-Leitung von EIN nach AUS und damit eine Fehlsteuerung zu vermeiden. Gleichzeitig mit Eingang der CONNECT-ACK- bzw. der CONNECT-Nachricht suchen TA und IP nach dem Synchronwort im HDLC-Rahmen und schalten nach der Erkennung unverzüglich und unter Beibehaltung des Synchronismus den B-Kanal durch. 447



Verbindungsauf- und -abbausteuerung Da bei dieser Minimalintegration eine ISDN-Wählverbindung als Zugang zum Datex-P-Netz benutzt wird, muß der TA als auch der IP abhängig vom Übertragungswunsch des DatexP-Netzes bzw. Terminals für die Übertragungsdauer automatisch eine Verbindung zum zugehörigen TA/IP aufbauen. Der TA bzw. IP führt deshalb eine Kommunikationsüberwachung durch, indem er (nachdem C/S1 EIN ist) die Sendedatenleitung »T« auf Flaggen kontrolliert. Nur Flaggen bedeuten keine Daten; andere Bitfolgen als Flaggen werden als Nutzdaten interpretiert und der Verbindungsaufbau gestartet. Wegen der zu überbrückenden Verbindungsaufbauzeit muß deshalb der erste Datenblock wiederholt werden. Überschreitet eine Übertragungspause einen Zeitraum von 15 Minuten, löst der IP die Verbindung wieder aus (nicht der TA, wegen Kollision mit IP). Für die Herstellung der Verbindung wird im TA/IP die zu wählende Rufnummer wie beim TA X.21 (für SPV) einprogrammiert. Diese Rufnummer wird ebenfalls zur Berechtigungskontrolle für Anrufe benutzt. Es werden nur Anrufe des zugehörigen TA/IP und des Netzkontrollzentrums angenommen; alle anderen werden zurückgewiesen. Für Anrufe des Netzkontrollzentrums wird eine zweite Rufnummer einprogrammiert, damit von zentraler Stelle aus Schleifenprüfungen möglich sind.

Die grundsätzlichen Funktionsabläufe werden in Bild 9-25 für den X.25 in einer Zustandsautomatendarstellung gezeigt. Der Ablauf den IP ist nahezu der gleiche. Die Unterschiede ergeben sich aus Verhinderung von Verbindungszusammenstößen (wenn beide gleichzeitig anrufen). Für die genaue Darstellung benötigt man

TA für der sich

ein SDL-Diagramm.

Die Zustände und ihre Bedeutung sind in der Tabelle 9-7 zusammengestellt. Die Zustände 1 bis 4 sind Hauptzustände, in ihnen kann der TA längere Zeit verharren. Alle anderen sind Übergangszustände. Die Timer in der Automatendarstellung und ihre Bedeutung sind in der Tabelle 9-8 aufgeführt, die Auslösegründe in der Tabelle 9-9. Die lokale C-Leitung zwischen DEE und TA im Zustand nalisiert, daß die DEE betriebsbereit ist, C = OFF, daß triebsbereit (z. B. abgeschaltet) ist. In den Hauptzuständen nen Signalwechsel auf der lokalen C-Leitung (C = ON, C reagiert und der Hauptzustand verlassen. 448

C = ON sigsie nicht bewird auf ei= OFF) hin

Zusatandssutomaten für TAX,

X.25

starr TO i: = off

ı=on

8-Kanal

trennen

B

al

durchschalten urch: ' für min 24 Bits

B.Kana!en

Bild 9-25: Grobablaufplan für die ISDN-Verbindungssteuerung für DatexPIOH in Form von Zustandsautomaten

449

Tabelle 9-7: Zustände des TA Zustand

X.25

Merkmale

Bedeutung

off

c=FF, i= OFF. B-Kanal abgebaut. DTE nicht betriebsber.

Ruhezustand: DTE ist für Datex-P/IP bar.

2 DTE power

on

c=ON, i=OFF. B-Kanal abgebaut. DTE betriebsbereit.

Zustand wird eingenommen, a) wenn DTE eingeschaltet wird b) wenn festgestellt wurde, daß Datex-P/IP nicht erreichbar/verfügbar ist.

Standby

c=ON, i=ON. B-Kanal abgebaut. DTE betriebsbereit.

Zustand wird eingenommen, wenn eine vorher eingerichtete ISDN-Verbindung normal ausgelöst wurde. In diesem Zustand — wird angenommen, Datex-P/IP sind verfügbar, — wird die lokale T-Leitung auf Aktivität überwacht und bei beobachteter Aktivität ein ISDN-Verbindungsaufbau zu Datex-P/IP eingeleitet.

4 B-channel established

c=ON, i=ON. B-Kanal aufgebaut. DTE betriebsbereit.

Datentransferzustand: Zustand wird eingenommen, wenn eine ISDN-Verbindung zwischen TA und dem fernen Partner besteht.

5 Wait for Connect

B-Kanal

im Aufbau.

Gehender Ruf: Es wird auf CONN oder REL gewartet. Der Folgezustand ist abhängig vom Zustand der lokalen C-Leitung.

6 Wait for Conn Ack

B-Kanal

im Aufbau.

Kommender Ruf: Es wird auf CONN ACK oder REL gewartet. Der Folgezustand ist abhängig vom Zustand der lokalen C-Leitung.

7 ISDN busy

B-Kanal

abgebaut.

Gehender Ruf: Ein ISDN-Verbindungswunsch stieß auf Besetzt. Nach einer Zeit T2 wird erneut versucht.

w

1 DTE power

nicht verfüg-

8 Loop

2

Prüfschleife 2b eingelegt. B-Kanal aufgebaut. ce und i irrelevant.

ISDN-Verbindung besteht zwischen TA und Testzentrum DTE logisch abgetrennt.

9 Loop

3

Prüfschleife 3b eingelegt. B-Kanal abgebaut.

Lokale Verbindung zwischen DTE und TA. DTE ist für Datex-P/IP nicht verfügbar.

450

Tabelle 9-8: Zeitüberwachungen

des TA

Bez.

Dauer

Gestartet durch

Bedeutung

TO

T00 TO1

C-Ltg= EIN REL/cause-x

Verbindungsaufbau Pause bis erneuten Verb.-aufbau-Versuch, weil ISDN besetzt Pause bis erneutem Verb.-aufbau-Versuch, weil DEE/DVE-P nicht betriebsbereit Pause bis erneuten Verb.-aufbau-Versuch, weil keine Antwort

T2

Wert (Sek) 0,1 10

T0O2

600

REL/cause-y

T03

600

REL/cause-z

T20

10

REL/cause-x in Zustand »StandbyWait-forConnect«

X.25

Rufwiederholung »standby«

bei Besetzt im Zustanı

Anmerkung: Anstelle der Nachricht RELEASE kann auch DISCONNECT empfangen

werden.

Tabelle 9-9: Dienstsignale für den

TA

Bezeichnung in SDL-GR

Mögliche Cause-Codierung aus 1 TR6

Bedeutung

Cause x

User busy No channel available

Bei Test mit Testzentrum möglich Kein Nutzkanal auf TIn-Anschluß-Ltg frei (nur bei TA) Engpaß im ISDN, z.B. gassenbesetzt.

Network

congestion

X.25

Cause y

Call rejected

(DTE/DVE-P nicht betriebsbereit) Gegenstelle hat Anruf abgelehnt wegen C-Ltig = OFF

Cause z

no user responding

Gegenstelle antwortet nicht (z.B. Strom abgeschaltet)

bei

In anderen Zuständen führt ein solcher Signalwechsel nicht zum Verlassen des Zustandes. Stattdessen ist der Weg, auf dem der Zustand (bei Eintreffen eines anderen Signals) letztlich verlassen wird, von der dann vorliegenden Bedingung C =ON oder C = OFF (eingezeichnet als & c bzw. & ©) abhängig. Im Grundzustand »DEE power off« ist die lokale I-Leitung i = OFF. Ein Wechsel zu i=ON, erfolgt nach Durchschaltung des B-Kanals über das entsprechende Statusbit und ist im Automatenbild mit I (S) bezeichnet (Erreichen des Zustandes 4). 451

Beim Übergang in den Zustand »Standby« wird lokali = ON beibehalten. Der TA setzt i= OFF, wenn c = OFF geht und ebenso, wenn er erkennt, daß Datex-P/IP nicht erreichbar oder verfügbar sind. Der hauptsächliche Ablauf der Betriebszustände des TA X.25 sieht wie folgt aus: Mit Einschalten des Endgerätes (DEE) c = ON geht der TA vom Ruhezustand 1 in den Zustand 2 und baut die ISDN-Verbindung auf; über Zustand 5 nach 4 (»B-Kanal durchgeschaltet«). Nun können Daten ausgetauscht werden. Werden länger als 15 Minuten keine Daten ausgetauscht, wird die Verbindung vom IP ausgelöst (REL), auch der TA geht in den Zustand 3 (»Stand by«). Nach weiteren 15 Minuten oder wenn Daten vom Datex-P-Netz zu übertragen sind, baut der IP erneut eine Verbindung zum TA auf. Über Zustand 6 erreicht der TA den Zustand 4 (»B-Kanal durchgeschaltet«). Werden zwischenzeitlich von der DEE Daten gesendet, baut der TA die Verbindung zum IP auf und erreicht über Zustand 5 den Betriebszustand 4. Wird die DEE z.B. im Zustand 3 (»Stand by«) abgeschaltet (c = OFF), baut der TA über Zustand 5 für die Dauer von 24 Bits eine Verbindung auf, um dem IP die Betriebsunfähigkeit der DEE (I am IP = OFF) zu signalisieren, und geht in den Zustand 1 (»Power off«) über. Befindet sich der TA im Zustand 4, kann die Abschaltung dem IP sofort mitgeteilt werden, der TA wechselt dann direkt in den Zustand 1. Die Darstellung der Zustandsautomaten enthält darüber hinaus alle anderen Abläufe, die sich durch Schalten von Prüfschleifen, Störungen (z.B. Rahmenverlust) und Kombination von Ereignissen (z. B. wait for CONNECT und c = OFF oder TIn-besetzt oder call rejected) ergeben. Der TA und IP müssen immer einen der vier Hauptzustände erreichen.

452

Literaturverzeichnis

[t] CCITT-Empfehlungen der I.-Serie (ST. K. XVII/XI/VL usw. zu ISDN) [2] Nationale ISDN-Richtlinien und Technische Lieferbedingungen für 1SDN-Einrichtungen [3] Schön, H.: Die Deutsche Bundespost auf ihrem Weg zum ISDN; Zeitschrift für das Post- und Fernmeldewesen, Heft 6, 1984 [4] Rosenbrock, K.H.: ISDN - Eine folgerichtige Weiterentwicklung des Fernsprechnetzes, Jahrbuch der DBP 1984 [5] Kahl, P: Digitale Übertragungstechnik; R. v. Decker’s Verlag G. Schenck [6) Gawron, N.: Digitale Übertragungssysteme im Netz der Deutschen Bundespost; Jahrbuch der DBP 1984 [7] Rosenbrock, K. H., Schladt, B.: Das CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7; Unterrichtsblätter der Deutschen Bundespost, Jg. 37/1984, Nr. 2 [8] Till, Dr.: Adaptive Sprecherecho-Kompensation in Modems für die Duplex-Datenübertragung im Fernnetz; VDE/NTG [9] Hentschke, S.: Untersuchungen und Entwürfe von hochintegrierbaren Echokompensationsverfahren zur Duplexübertragung; Frequenz 36, 1982 [10] Schenk, H.: Berechnung der Schrittfehlerwahrscheinlichkeit bei ternärer Datenübertragung auf Teilnehmeranschlußleitungen unter Berücksichtigung des Nebensprechens; Frequenz 38, 1984 [11] Hegenbarth, M.: Das ISO/CCITT-Referenzmodell für die Kommunikation in offenen Systemen; fernmelde praxis, Heft 6/1983

453

Sachverzeichnis

Aktivierung 49, 63ff. Aktivierung/Deaktivierung 102ff., 148 AMI-Code 53, 55 Analog-Digital-Wandlung Anklopfen 282, 283, 378 Anrufweiterschaltung 284, 382 Anschaltepunkt 227 Anschluß-Dienstmerkmale Anwenderteil für Telefone Anwendungsschicht 131

2 285,

269 178

Basisanschluß 82, 314 Basisanschlußstruktur 13 Basisstruktur 13, 27 Benutzerprozeduren 371ff. Benutzerschnittstelle 227 Besondere Betriebsmöglichkeiten 229 Betriebsart des ISDNAnschlusses 274ff. Bezugspunkt S,T 10 Bildschirmtextdienst 18, 251ff., 405 ff. Bildschirmtextendgeräte 400ff. Bildtelefondienst 259 Bildübertragungsdienst 18 Bitratenadaption 438 Bittakt 48, 70 Bitübertragungsschicht 131 B-Kanal 13, 48, 126 Btx-Vst 251, 252, 333 Bündelanschluß 316 Busstruktur 28, 42, 45 CCITT-Bezugskonfiguration 26, 27

9,

CCITT-Empfehlungen 20ff., 29 CCITTT.400-Serie 392 CCITT-Zeichengabesystem Nr. 7 178ff., 327, 337, 341 Connect-Nachrichten 159 CRC4-Verfahren 70, 71, T2ff. CRC-Zeichen 140 Darstellungsschicht 131 Datenendgeräte 406, 407 Datenkommunikationsdienst 262 Datenübermittlungsdienst (paketvermittelt) 261 Datenübermittlungsdienst (leitungsvermittelt) 254 Datex-P 252, 444 Datex-P-10-Dienst 255 Dauerndes Aktivhalten 276 Dienste 17ff., 235 Dienstkennung 292 Dienstmerkmale 17ff., 228, 265 ff., 313 Dienstwechsel 167, 223, 277ff., 381 Dienst-Zugriffspunkt 149

Digitale Übertragungs-

systeme 2ff. Digitaler Konzentrator 123, 309, 330 Digitalsignal-Verbindung 181 Direktanschluß 15 DIVF 328 DIV (ISDN) 306, 327 DIVO 329 D-Kanal 13, 48, 126 D-Kanal-Protokoll 28, 125ff. 455

Dreierverbindung Durchwahl 279

292, 293

H,-Kanal H,,-Kanal

13, 71 13, 71

Echokompensator 94 Echostruktur 90 1 TR6 133, 171, 174, 175 Einzelendgeräteanschluß 9, 15 Einzelgebührennachweis (EGN) 295 Endeinrichtung 227 Endgeräte 41 Endgerätewechsel 167, 281 Erweiterbarkeit D-KanalProtokoll 169 Europäisches D-KanalProtokoll 170

IDN 441 Impulskennzeichengabe 321 Informations-Dienstmerkmale 269 Interworking Port 256 ISDN UP 179 ISDN-Anwenderteil 125ff., 179, 184, 212ff., 220 ISDN-Pilotprojekt 31ff. ISDN-Ielefon 351 ff. ISDN-Ieilnetz 337, 339 ISDN-Zeichengabe zwischen Vermittlungsstellen 176ff.

Fangen 302 Fehlerkorrekturverfahren 192 Fernmelderechnung 313 Fernspeisung 49, 61 Flächenversorgung ISDN 332ff. Fremd-/Sonderanschluß Frequenzgetrenntlageverfahren 85, 86

Kanalstruktur 13 Kommunikationssteuerungsschicht 131

190,

LAPD 132, Leitungscode 17

Gebührenanzeige 312 Gebühreninformation 295 Geschlossene Benutzergruppe 291 Gleichlageverfahren mit Echokompensation 89ff. Gliederung Dienstmerkmale 268 ff. Grafiktelefondienst 264 G.703 71 Hauptanschlußkennzeichengabe 219, 321 HDLC 134, 413 456

133ff. 96ff.

Mehrdienstebetrieb 277 Mehrfachendgerätekonfiguration 11, 15 MMS43-Code 98 Nachrichtentransferteil 180, 182, 184, 187, 194, 201 Netzabschluß 9, 11, 41, 78, 79, 363 Non-voice-Endgeräte 388ff. OSI-Schichtenmodell 179, 230, 389

28, 137,

PCM 34, 1920, 7680 2ff. Ping-Pong-Technik 87, 88 Portabilität der Endgeräte 12 Primärmultiplexanschluß 315

Primärmultiplexstruktur 13, 27 Prozeduren für Verbindungsaufund -abbau 162ff., 225 Punkt-zu-MehrpunktBetrieb 42, 269 Punkt-zu-Punkt-Betrieb 42, 269 Rahmenaufbau an Ux, 100 Rahmensynchronisierung 57 Referenzkonfiguration für D-Kanal-Protokoll 128 Regeneratoranschluß 17 Release-Nachrichten 159 Ringstruktur 42 Rufnummernplanung 335 Samrmelanschluß 281 SAPI 136, 138, 143 Schicht 2 D-KanalProtokoll 133ff. Schicht 3 D-KanalProtokoll 150ff. Schnittstellen ISDNTelefon 361 Semipermanente Verbindungen 270, 271 ff.,

313, 414, 437

Setup-Nachrichten Sicherungsschicht

S,-Schnittstelle 47ff., 363

157 131

13, 44ff.,

Sonderdienste 243 Speisekonzept Basisanschluß 106 Sprachspeicherdienst 285 Standardbetriebsmöglichkeiten 229 Standardisierte Dienste 236 Sternstruktur 42

S;u-Schnittstelle 65ff.

13, 46ff.,

Tastenbezeichnung ISDNTelefon 362 Teilnehmeranschlußleitung 82 Teilnehmerschnittstelle 11, 12, 13 Teleboxdienst 287 Telefaxdienst 18, 247ff., 401 ff. Telefaxendgeräte 396ff. Telefonauftragsdienst 299 Telefonauskunft 297 Telefondienst 18, 238 Telefondienst 7 kHz 258 Telefonnetz 1, 305 Telekommunikationsanlage 44, 127, 158, 335 Telekommunikationsnetz 227 Telekommunikationsordnung (TKO) 351 Telematikendgeräte 389 ff. Teletexadapater 437 Teletexdienst 243ff., 402 ff. Teletexendgeräte 398ff. Temexdienst (Fernwirken) 263 Terminaladapter 9, 19, 257 Terminaladapter a/b 257, 411, 412, 413ff. Terminaladapter X.21 258, 411, 425 ff. Terminaladapter X.25 411 Transportdienst 23, 24, 237 Transportfunktionsteil 183, 208 ff. Transportschicht 131

Überrahmensteuerung Übertragungsqualität

49, 58 109, 120,

121

Ugo-Schnittstelle 15 U-Schnittstelle 10, 23 Verbindungsarten

270

457

Verbindungsunterstützungssystem

248,

Verbindungs-Dienstmerkmale 269 Vermittlungsschicht 131 4B3T-Code 98 Vierdrahtverfahren 85, 86 Virtuelle Verbindung 255 Vollsperre 289, 377 Vorhandene Dienste 257 Wählverbindungen Wahlwiederholung Worttakt 48, 70

270, 271 376

X-Schnittstelle 369 X.20-Schnittstellen 443 X.21-Schnittstellen 411, 424 X.25 134

458

Y-Schnittstelle

369

288

Zeichengabenetz 203ff. Zeichengabeverfahren 34, 125ff., 321 Zeichengabe-Netzmanagement 198 Zeichengabe-Verkehrsmanagement 200 Zeichengabe-Wegemanagement 199 Zeitgetrenntlageverfahren

87,

88 Zentraler Zeichenkanal 125ff., 177 Zugriffssteuerung zum D-Kanal 49, 60 ZZK-Netzgestaltung 342

Horst von Renouard

utchig

Fachwörterbuch der Informations- und Kommunikationsdienste deutsch/englisch - englisch/deutsch 1990, ca. 200 S., geb., ca. DM 50,— ISBN 3-7785-7785-1801 Mit der Einführung der neuen Telekommunikationsdienste allen voran ISDN - entsteht gerade eine komplette neue Technologie. Zwar werden dabei viele Begriffe immer internationaler, viele jedoch behalten trotz einer oberflächlich ähnlich erscheinenden Bedeutung ihre ganz spezifische nationale Eigenheit. Dies erschwert die unzweideutige Übersetzung fremdsprachlicher Texte zunehmend. Wörterbücher müssen sich aus diesem Grund spezialisieren. Das erste Werk speziell über die Begriffe der neuen Telekom-Dienste enthält die reiche Erfahrung eines aus diesem Gebiet seit langer Zeit international tätigen Fachübersetzers.

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Herausgegeben von Telekommunikation.

der

Dipl.-Ing. Peter Kahl, Abteilungsleiter im Ministerium für Post und 3., völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage. 1990. XXXII, 459

Seiten. Kartoniert. DM 58,-. ISBN 3-7685-3689-0

TTK 10 ISDN - The Future Telecommunication of the Deutsche Bundespost Herausgegeben

von Dipl.-Ing.

ISBN 3-7685-2286-5

Peter Kahl.

1986.

XXVI,

Network

274 Seiten. Kartoniert.

DM

54,-.

TTK 8 Telekommunikation und Ordnungspolitik Internationale Literaturübersicht mit Inhaltsangaben. Erarbeitet vom Forschungsinstitut für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz im Auftrag des Bundesministeriums für Post- und Telekommunikation. Loseblattwerk im Ordner. 1.380 Seiten. DM 78,-.

ISBN 3-7685-2386-1

TTK 9 Videokonferenz Alternative für weltweite geschäftliche Kommunikation. Ein Leitfaden für Anwender internationaler Videokonferenzdienste. Herausgegeben von Dipl.-Ing. Helmut Schön. Ministerialdirektor. Von Dipl.-Ing. Wilfried Gerfen. 1986. XIV, 194 Seiten. Kartoniert. DM 34,-.

ISBN 3-7685-3286-6

TTK 11 Netze und Dienste der Deutschen

TELEKOM

Bundespost

Herausgegeben von Dipl.-Ing. Albert Albensöder, Präsident der Oberpostdirektion Frankfurt am Main. Unter Mitarbeit von Herbert Piepenburg, Rolf Stingel, Gerald Beck, Gerhard Bischof, Manfred Brunner, Norbert Dauth, Dr.-Ing. Reinhard Giraud, Gerfried Hartmetz, Joachim Helbing, Hans-Jürgen Mertinkat und Gerhard Scholtze. 2., vollständig neubearbeitete und erweiterte Auflage. 1990. XI, 203 Seiten. Kartoniert. DM 34,-.

ISBN 3-7685-4189-4

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