201 77 137MB
German Pages 610 [627] Year 1884
Verlag von VEIT & COMP, in L e i p z i g . Flechsig, Paul, Plan des menschlichen Gehirns. Auf Grund eigener Untersuchungen entworfen. Eine Tafel in Farbendruck mit erläuterndem Text. 1883. geh. cffl 2.— Fürst, Livius, Die Maass- nnd Neigungsverhältnisse des Beckens. Nach Profil-Durchschnitten gefrorener Leichen. Mit 7 lithographirten Tafeln. 4. 1875. cart. 10.— Krebs, Professor Dr. Georg, Grundrifs der Physik für höhere realistische Lehranstalten (Realgymnasien, Oberrealschulen etc.), sowie zur Selbstbelehrung. Mit gegen 600 Abbildungen im Text und einer Spektraltafel. 40 Bog. gr. 8. 1882. dft 7.— Dieses von einem hervorragenden Fachmanne verfasste neue Lehrbuch der Physik eignet sich durch klare, knappe nnd einfache Darstellung in besonderer Weise anch zum Selbstunterricht. Die vorzüglichen Abbildungen sind sämmtlich eigens neu hergestellt.
Schmidt-Mülheim, Adolf, Grnndriss der speciellen Physiologie der Haussängethiere. Mit 52 Holzschnitten im Text. gr. 8. 1879. geh. eM 9. — Stannius, H., Handbuch der Anatomie der Wirbelthiere. Zweite Auflage. Erstes Heft: Zootomie der Fische, gr. 8. 1854. geh. ctö 6.— Zweites Heft: Zootomie der Amphibien, gr. 8. 1856. geh. ©# 6.— Zopf, W., Zur Morphologie der Spaltpflanzen (Spaltpilze nnd Spaltalgen). Mit sieben Tafeln, gr. 4. 1882. geh. cM 10.—
Vorläufige Anzeige. Im Laufe des Jahres 1884 erscheinen in unserem Verlage:
Brathuhn, C.f OberbergamtsmarkscheideT in Clausthal, Lehrbuch der Mark scheideknnst. Mit ca. 240 Abbildungen im Text. gr. 8. geh. ca. dH 10.— Laube, Gust. C-, Professor der Geologie und Palaeontologie an der deutschen Universität zu Prag, Geologische Excarsionen im Thermalgebiet des nordwestliehen Böhmens — Teplitz, Eger, Carlsbad, Franzensbad, Marienbad —. Mit geologischen Profilen. 8. gebunden, ca. e4i 3 . — Leipzig.
Yeit & Comp.
ELEMENTE DER
PALAEONTOLOGIE (PALAEOZOOLOGrIE)
VON
DR. RUDOLF HOERNES, K . K. O. Ö. P R O F E S S O R D E R G E O L O G I E U N D PALAEONTOI.OOti; AN DER U N I V E R S I T Ä T
MIT 672 F I G U R E N IN HOLZSCHNITT.
LEIPZIG, VERLAG
YON
Y E I T & COMP.
1884.
GRAZ.
Das Recht der Herausgabe von Uebersetzungen vorbehalten.
Druck Ton M e t z g e r & W i t t i g in Leipzig.
DEN HERREN
EDUARD
SUESS,
K . K . 0. Ö. PROFESSOR DER G E O L O G I E A N D E R U N I V E R S I T Ä T
WIEN
UND
DR. EDMUND MOJSISOVICS VON MOJSVAR, K . K . O B E R B E R G R A T H UND C H E F G E O L O G E A N DER K . K . G E O L O G I S C H E N REICHSANSTALT
ALS SEINEN MEISTERN IM HÖRSAAL UND TERRAIN
WIDMET DIES BUCH IN DANKBARER
ERGEBENHEIT
DER VERFASSER.
V o r w o r t .
Das vorliegende Buch ist bestimmt, als palaeontologisches Lehrbuch eine Lücke in der deutschen Literatur auszufüllen, nachdem die älteren, gleichen Zweck verfolgenden Werke dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft nicht im gewünschten Masse entsprechen. Ich habe damit den Versuch gemacht, den Studirenden an den deutschen Hochschulen, für welche die Elemente der Palaeontologie zunächst bestimmt sind, ein Buch darzubieten, welches ihren Bedürfnissen ebenso entspricht, wie H. C R E D N E E ' S Elemente der Geologie, welche mir als ein (freilich unerreichtes) Muster vorleuchteten. Die Behandlung des Stoffes, welche mir zweckdienlich erschien, erheischt eine kurze Rechtfertigung. Man kann das palaeontologische Material nach zwei Gesichtspunkten ordnen und behandeln, nach dem geologischen oder stratigraphischen, wie dies in BBONN'S Lethaea geschah, deren palaeozoischer Theil jetzt durch F. R O E M E R in mustergiltiger Weise neu herausgegeben wird und welcher den praktischen Bedürfnissen des Geologen am meisten entspricht, da er ihm eine Uebersicht aller organischen Formen darbietet, welche für eine Formation und ihre Unterabtheilungen charakteristisch sind. Es konnte jedoch dieser Gesichtspunkt bei Abfassung des vorliegenden Buches aus zwei Gründen nicht 'zur Geltung kommen; erstlich weil ich nicht in der Lage war, die Pflanzenreste der Vorwelt zum Gegenstand näherer Erörterung zu machen, da ich mich mit der Phytopalaeontologie bis nun fast gar nicht beschäftigt hatte, zweitens weil mir der gegenwärtige Stand der Zoopalaeontologie als einer selbstständigen Wissenschaft, welche
VI
Vorwort.
die Aufgabe hat, die Stammesverwandtschaft der recenten und fossilen Formen durch Untersuchung der letzteren mit Zugrundelegung der Erfahrungen über die heute lebende Thierwelt in vergleichend anatomischer und embryologischer Hinsicht klar zu legen, die Anordnung des Stoffes im Sinne der Systematik zu erfordern scheint, welche ja nur der Ausdruck für die theilweise bereits erwiesene, vielfach aber nur supponirte Stammesverwandtschaft ist. Dass die Descendenzlehre von dem Verfasser als Ausgangspunkt aller Betrachtungen genommen wurde, wird man ihm heute wohl kaum mehr verübeln, Morphologie, Dimorphismus und Polymorphismus, Mimicry, die Kenntniss der rudimentären Organe, Entwickelungsgeschichte, geographische Verbreitung haben ebenso viele Beweismittel für die Descendenzlehre ergeben, als die Ergebnisse der palaeontologischen Forschung. Bei der übersichtlichen Darstellung der letzteren in dem vorliegenden Buche hat der Verfasser sich genöthigt gesehen, geologische und zoologische Kenntnisse vorauszusetzen, da die eingehende Erörterung derselben an dieser Stelle zu viel Raum erfordern würde. Ich habe mich deshalb darauf beschränkt, eine kurze Charakteristik der grösseren systematischen Einheiten (hauptsächlich nach C. CLAUS' Grundzügen der Zoologie und aOl
2. Quartär-System (Diluvial-Periode). e) obere Abtheilung: Postglaciale Bildungen b) mittlere „ : Glaciale und interglaciale Bildungen a) untere „ : Praeglaciale Bildungen
N o 3 w
1. Tertiär-System
(Tertiär-Periode).
b) obere Abtheilung (Neogen): a) untere
„
t> -H
(sfcocän
(Eocän im weiteren Sinne fOligocän oder Eogen ZITTEL): \Eocän (im engeren Sinne)
3. Kreide-System '5' o< & g 05 'S CO *o N O OS s K h-(
"cS
^ D
PH 0)
•s00
© N O «3 PL-, H( 1H —
(Kreide-Periode•). fSenon c) obere Abtheilung : -! Turon ¡.Cenoman b) mittlere „ : Gault a) untere „ : Neocom
2. Jura-System
(Jura-Periode).
c) obere Abtheilung (weisser Jura): l ^ a i m " b) mittlere a) untere
„ „
(brauner „ ): (schwarzer „ ) :
Dogger Lias
1. Trias-System (Trias-Periode), c) obere Abtheilung: Keuper b) mittlere „ : Muschelkalk a) untere „ : Bunt-Sandstein 4. Dyas-System (Dya$-Periode). b) obere Abtheilung : Kupferschiefer, Zechstein a) untere „ : Rothliegend 3. Carbon-System (Carbon-Periode). flötzleerer Sandstein, productive Steinkohlenformation Culm Schiefer, Bergkalk 2. Devon-System (Devon-Periode). c) obere Abtheilung: Goniatiten und Clymenienkalk b) mittlere „ : Eifler Kalk a) untere „ : Spiriferen Sandstein 1. Silur-System (Silur-Periode). c) obere Abtheilung: Ober-Silur b) mittlere „ : Unter-Silur . . /primordiale Schichten a) untere „ : | c a m b r i a e h e Schichten
BARRANDE
4. Thonschiefer-System. •a 2 S 3H ® .2 S "S 3. Glimmerschiefer-System. 7
transversarium
H
ÏÎ
perarmatum
Î7
JJ
tennilobata
(Das Corallien entspricht keinem bestimmten Horizont)
i
ß
Oxfordien
atlileta Brauner Jura
\
ÏJ
3T
>,
„
„
des Cosmoceras
femigineum
„
des Cosmoceras
Parkinsoni
„
des Stephanoceras
„
des Stephanoceras Sauzei
„
des Harpoceras
„
des Harpoceras
Murchisonae
»
„
des Harpoceras
Opalinum
»
„
des Lytoceras
„
der Posidonomya
„
des Amaltheus spinatus
„
des Amaltheus
„
des Aegoceras
!
Humphriesianum 1
Sowerbyi
»? »
des Amaltheus ibex
„
des Aegoceras
,,
des Arietites
„
des Amaltheus oxynotus
„
des Arietites obtusus
„
des Peutacrinus
„
des Arietites
„
des Aegoceras
angulatum
„
des Aegoceras
planorbis
ll\W Hlfj/J letztere wieder in Diaphragmatophora, W V M ' V ^ f f Fleovophora und Cystophora zerfallen. ^feöKM Cyathaxonia
Die Kammern zwischen den wohlentwickelten Septen bleiben leer, da
Dalmani
Böden und blasige Endothecalgebilde 'mur. GouJ ber " fehlen und nur ausnahmsweise gegen die Basis desKelchesQuerblättchen auftreten. Cyathaxonia Mich. (Fig. 87). Polypar einfach, kegel- oder hornförmig, angeheftet oder frei, mit Epithek. Die zahlreichen Septa reichen bis zu der in der Mitte aufragenden, griffeiförmigen Columella, das Hauptseptum liegt in einer Furche. Silur, Carbon. C y a t
Z^l!ZTum
M
Anthozoa.
81
Verwandte Gattungen sind: Buncanella Nich. (Ober-Silur) und Buncania Kon. (Kohlenkalk). Petraia Mstr. Einfach kreiselförmig, mit tiefem Kelch, in welchem die fiederstelligen Septa nur im untersten Theile vollkommen ausgebildet sind, ein Säulchen fehlt. Silur, Devon, Kohlenkalk. Verwandte palaeozoische Gattungen sind: Polycoelia King und Kenophyüum Bybowsky. Hierher scheinen auch einige recente Fig. 89. Formen (Guynia Duncan und Haplophyllum Pourtales) zu gehören. Palaeocyclus Edw. et H. (Fig. 89). Polypar einfach, scheibenförmig, an der Basis mit Epithek, zahlreiche, alternirende, an der Seitenfläche gekörnte Sternleisten. Silur. Acanthocyclus Dybowsky. Polypar einfach, napfförmig, mit reihenweise angeordneten Dornen Palaeocyclus porpita Linn. Ober-Silur, an Stelle der Septa. Silur. Gotlaud. Den Palaeocyclinen der Silurperiode reihen sich mehrere verwandte Gattungen der Devonformation an (Hadrophyllum Edw. et II., Combophyllum Edw. et H., Barypliyllum Edw. et IL, Microcyclus Meek. et Worth. b. • Diaphragmatophora. Mit vollkommen ausgebildeten Böden, ohne oder mit schwach entwickelten, blasigen Endothecalgebilden. Amplexus Sow. Das einfache, subcylindrische Polypar ist mit Epithek ausgestattet, die Septen sind sehr fein und kurz, das Hauptseptum liegt in einer Grube, die Böden sind sehr stark entwickelt. Silur, Devon, Carbon. Acanthodes Byb. Einfach oder zusammengesetzt, die Septen der subcylindrischen Kelche sind nur durch Dornenreihen angedeutet. Silur. Calophyüum Dana. Einfach oder zusammengesetzt, von den alternirenden Septen erreichen die grösseren das Centrum nicht, die kleineren bleiben halb so lang. Silur. Cyathophylloides Byb. Einfach oder zusammengesetzt, die grösseren Septen erreichen das Centrum. Silur. Streptelasma Hall. Einfach,- kegel- oder hornförmig, mit Epithek, die Septa stehen im Inneren scheinbar ganz regelmässig radiär, an der Aussenseite bemerkt man aber, dass sie neben den durch Furchen angedeuteten Haupt- und Seitensepten fiederstellig angeordnet sind. Die grösseren Septen rollen sich in der Axe zu einem falschen Säulchen zusammen. Die Böden sind vollkommen entwickelt. Silur. Nahe verwandt ist die gleichfalls silurische Gattung Palaeophyllum Billings, welche zusammengesetzte Polyparien umfasst. Bei Grewingkia Byb. ist ein schwammiges, bei Siphonaxis Byb. ein aus anastomosirenden Röhrchen gebildetes Säulchen vorhanden. Bei Pycnophyllum Lindstr. reichen die grösseren Septa bis zum Centrum, .HOEENLS , P a l a e o n t o l o g i e .
6
82
Coelenterata.
die Kammern sind an der Peripherie von dichter Kalkmasse erfüllt, die Böden nehmen nicht den ganzen Innenraum ein. Silur. Zaphrentis Raf. (Fig. 90). Einfache, kreisel- oder hornförmige, freie Polyparien mit tiefem Kelch, wohlentwickelten, bis zum Centrum reichenden, mehr oder minder deutlich fiederstelligen Sternleisten, deren Hauptseptum in einer tiefen Furche liegt. Die Böden sind vollkommen Fig. 90.entwickelt, neben ihnen finden sich manchmal gewölbte Blätter im peripherischen Theil des Kelches. Silur, Devon, Kohlenkalk. Menophyllum M. Edw. et H. Kreiseiförmig, einfach, frei, das Hauptseptum liegt in einer breiten, die beiden Seitensepta in schwächeren Gruben. In der einen Hälfte des Kelches stehen die Sternleisten zu dem Hauptseptum fiederförmig geordnet, in der anderen Hälfte sind sie kürzer und radiär gestellt. Kohlenkalk. Als mit Zaphrentis und Menophyllum nahe verwandte Zaphrentis cornu-copiae M. Edw. et H. KohlenGattungen sind zu nennen: Metriophyllum Edw. et iL (Devon), kalk, Tournay. Phryganophyllum de Kon. (Kohlenkalk), Anisophyllum Edw. et H. (Silur, Devon), Pentaphyllum de Kon. (Kohlenkalk), Lophophyllum Edw. et H. (Devon, Kohlenkalk). Favistella Dana besitzt ein astraeoidisches Polypar aus polygonalen, dickwandigen Kelchen, deren zahlreiche, dünne Sternleisten das Centrum nicht erreichen. Die Böden sind horizontal. Silur. Darwinia Dyb. Astraeoidische Stöcke, die Sternleisten benachbarter Kelche fliessen zusammen, ihre Zwischenräume sind durch blättriges Gewebe ausgefüllt. Silur. c. Pleonophora.
Die Böden sind unvollkommen ausgebildet, nur im centralen Theil der Kelche entwickelt, während im peripherischen ein blasiges Zellgewebe an ihre Stelle tritt (Fig. 91). Hallia Edw. et H., Einfach, frei oder kurzgestielt, conisch oder subcylindrisch, mit Septen, welche in der einen Fig. 91. Hälfte des Kelches radiär, in der anderen aber fiederstellig angeordnet sind. Hauptseptum stärker entwickelt und über das Centrum verlängert. Silur, Devon. Verwandte Gattungen sind: Aulacophyllum (Silur, Devon) und Trochophyllum (Kohlenkalk) mit verkümmertem, in einer Furche Längsschnitt von Campophyllum compressum gelegenen Hauptseptum. Auch bei Caninia Ludw. Kohlenkalk, Schlesien. Mich. (Kohlenkalk) ist das Hauptseptum durch eine trichterförmige Vertiefung in den Boden angedeutet. Omphyma Raf. (Fig. 92). Grosse, kegelförmige Einzelformen, deren Wand wurzelartige Fortsätze aufweist. Die zahlreichen, alternirenden Septen sind vollkommen ausgebildet, die vier Hauptsepten stehen rechtwinkelig in seichten Furchen. Silur. '*
Anthozoa.
83
Cyathophyllum Goldf. Vielgestaltige, einfache oder zusammengesetzte, astraeoidische oder buschige Formen mit zahlreichen Septen, welche ebene Flächen und glatte Ränder aufweisen und zuweilen im Centrum zusammenFig. 92.
Fig. 93.
Büudelformiger Stock.
Omphyjna
subturbinata M. Edw. et H. Ober-Silur, Gotland.
Ein Kelch vergrössert.
Lithoatrotion junceitm Edw. et 11. Kohlenkalk, Derbjshire.
gewickelt ein falsches Säulchen bilden. Häufig in Silur und Devon, auch im Kohlenkalk vertreten. Nahe verwandte Gattungen sind: Pholidophyllum Lindstr. (Silur) und Campophylhim Edw. et H. (Devon, Carbon). Heliophyllum (Silur, Devon) weist Verticalleisten, Acanlhophyllum Dyb. (Silur) Dornen auf den Seitenflächen der Septa auf. Lithostrotion Llwyd (Fig. 93). Bündeiförmige Stöcke aus dünnen, cylindrischen Individuen, In den Kelchen griffelartige Säulchen. Die wohlentwickelten, alternirenden Sternleisten reichen zum Theile bis zum Säulchen. Kohlenkalk. Nahe verwandte Gattungen sind: Diphyphyllum Lonsd. (Silur, Devon, Carbon), Fascicularia Dyb. (Silur, Devon), Donacophyllum Dyb. (Devon), Koninckophyllum Thom. u. Nich. (Kohlenkalk). Lonsdaleia M1 Coy besitzt bündeiförmige oder astraeoidische Stöcke, zwischen dem dicken, aus gedrehten Lamellen bestehenden Säulchen und der Kelchwand ist noch ein inneres Mauerblatt vorhanden. Der peripherische, zwischen den beiden "VVänden gelegene Theil des Kelches ist mit blasigen Endothecalgebilden erfüllt, die wohlentwickelten Septa reichen bis zum Säulchen, nicht aber bis zur Aussenwand. Kohlenkalk. Axophyllum Edw. et II., sowie Chonaxis Edw. et H. (ebenfalls aus dem Kohlenkalk) schliessen sich nahe an Lonsdaleia an. Clisiophyllum Dana besitzt eine noch complicirtere Structur. Die einfachen, kreiseiförmigen oder subcylindrischen Kelche besitzen zahlreiche, gut ausgebildete Sternleisten, von denen die grösseren über eine, im Centrum befindliche, conische Erhebung als gerade oder spirale Lamellen sich fortsetzen. Im Inneren der Kelche sind drei Räume zu unterscheiden: im 6*
84
Coelenterata.
Centrum befindet sich ein System verticaler oder gedrehter Lamellen und blasiger Gebilde, die darauf folgende Area wird von grossen, horizontalen Böden eingenommen, während der peripherische Theil durch feines, blasiges Gewebe erfüllt ist. Silur, Devon, Carbon. Dibunophyllum Thoms. u. Nich. aus dem Kohlenkalk ist nahe verwandt. Cyclophyllum JDuncan u. Thoms. (Kohlenkalk) zeichnet sich durch eine sehr starke Columella aus spongiösen Bläschen und radiären Yerticallamellen aus; Aulophyllum Edw. et H. (ebenfalls aus dem Kohlenkalk) besitzt dagegen im Centrum kein Säulchen, sondern einen röhrenartigen, blos von Böden erfüllten Raum. Acervularia Schweigger (Fig. 94). Astraeoidische Stöcke, in deren Kelchen eine zweite Wand auftritt. Die Septa Fig. 94. Fig. 95. überschreiten dieselbe und reichen bis zum Centrum. Im Inneren treten verschiedenartige Böden auf, die peripherische Area ist durch blasiges Gewebe erfüllt. Silur, Devon. Bei Eridophyllum Edw. et II. überschreiten die Septen die äussere Wand nicht und sind auf den peripherischen Theil des Kelches beschränkt; bei Spongophyllum Edw. et Ii. treten sie im Gegensatz nur im centralen Theile des Kelches auf, ohne die Aussenvvand Accrvularia luxurians Ediv. Stauria astraeformis M. Edw. et H. Obersilur, et H. Obersilur, Dudley, zu erreichen. Beide Gattungen finden Gotlaud. England. sich im Silur und Devon, ebenso Strombodes Schweigger mit astraeoidischen Stöcken aus polygonalen Kelchen, deren zahlreiche Sternleisten bis zum Centrum sich fortsetzen.. Die Böden sind trichterförmig, ihre weiten Zwischenräume werden von feinem, blasigen Gewebe erfüllt. Stauria Edw. et H. (Fig. 95). Astraeoidische Stöcke mit wohlentwickelten Sternleisten. Die vier starken Primärsepten Fig. 96. bilden ein Kreuz. Im centralen Theil der