Deutsche Handelskorrespondenz für Anfänger [Reprint 2020 ed.]
 9783112387962, 9783112387955

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de Veaux's Briefsteller für Kaufleute Erste Stufe

Banb 1

Deutsche Handelskorrespondenz für Anfänger von

Prof. Th. de Keime Officier de l’Instruction Publique Lektor an -er Handelshochschule Oberlehrer a. V. -er öffentlichen han-elrlehranstalt zu Lehytg

Leipzig G. I. Göschen'sche Derlagshandlung 1906

Alle Rechte Vorbehalten.

Spamersche Buchdruckerei, Letp-ig-R.

Vorwort. Tie Kenntnisse, die sich der junge Kaufmann erwerben muß, wenn

er später seinem Stande Ehre machen und sich eine gesicherte Lebens­ stellung erringen will, find vielseitig und mannigfaltig. Im Handel darf sich das Wissen und Können nicht mehr auf Warenkenntnis und Buchhaltung beschränken» der Kaufmann muß die

weiten Gebiete deS Versicherung-- und Transportwesens, deS Geldund Börsenverkehrs, der Handelsgesetzgebung und Handelsgebräuche, deS Zoll- und Steuerwesens im In- und AuSlande übersehen und beherrschen. Und wenn er beabsichtigt, sich später an den gewaltigen Unter­ nehmungen des Weühandels zu beteiligen, die Vorteile auszunützen, die sich beim Ankäufe, bei der Beförderung und Bezahlung ausländsscher Waren, sowie beim Vertriebe inländischer Produkte im AuSlande er­ ringen lassen, so muß er sich außerdem noch gründliche Sprachkenntnisse aneignen; denn nur dem Sprachkundigen ist es möglich, Gelegenheiten auszunützen und Ersparnisse zu machen, die dem entgehen, der nur seine Muttersprache beherrscht. Der angehende Kaufmann muß deshalb mit Emst und Eifer an der Erwestemng seines Mssens arbeiten; er muß, angesichts des hohen Zieles, das ihm gestellt ist, bereit und gewillt sein, den besten Teil der freien Zeit, die chm die geschäftliche Tätigkeit läßt, auf seine Bemfsbildung zu verwenden. Die Beobachtungen und Erfahmngen, die er täglich im Geschäft sammelt, sollten ihn anspomen, über die Bedeutung der chm unterstellten Arbeiten nachzudenken, sich über deren Zweck klar zu werden. Der junge Mann, der sittliche Reife und Pflichttreue genug be­ sitzt, alle chm übertragenen Arbeiten mtt Umsicht und Ordnungsliebe zu erledigen, der im Geschäft Zuverlässigkett und Pünftlichkeit mit

Höflichkeit und Zuvorkommenheit vereinigt und seine Mußestunden ernsten Fachstudien widmet, darf auch heute noch, ja vielleicht heute

mehr als je versichert sein, daß es kaum einen zweüen Beruf gibt, der dem Strebsamen so viel Aussichten bietet wie der kaufmännische.

Darüber muß sich jeder angehende Kaufmann allerdings klar sein, daß die behaglichen Zeiten vorüber find, in denen man sich mit einem

bescheidenen Umsätze begnügen konnte, weil der Gewinn verhältnis­ mäßig groß war.

Der erbarmungslose Wettbewerb der Gegenwart

sorgt dafür, daß der nach Deckung aller Selbstkosten und Spesen ver­

bleibende Nutzen niedrig genug ausfällt und daß sich namhafte Ge­

winne nur bei großem Umsätze erzielen lassen. Deshalb dürfen dem jungen Kaufmanne auch Mut und Unter­ nehmungsgeist nicht fehlen, er darf nicht zaghaft an der Scholle kleben.

Unbekümmert um die Unbequemlichkeiten und Entbehrungen, die der Aufenthall in fremden Ländern mü sich bringt, muß er bereü sein, sich an Ort und Stelle mit den Erzeugnissen fremder Himmelsstriche,

mit den Verkehrsmitteln, der Aufnahmefähigkeü und den Hilfsquellen des Auslandes vertraut zu machen.

Diejenigen, welche die zu einer

solchen Auffassung chres Berufs erforderlichen Eigenschaften: Fleiß und Ausdauer, Tatkraft und Unternehmungslust besitzen, dürfen nicht

nur mit Sicherheit auf persönliche Erfolge rechnen, sie dürfen zugleich hoffen, an ihrem Teile zur Erhöhung des Ansehens beizutragen, das

Deutschlands Handel der Betriebsamkeit und der Tüchtigkeit des deusschen Kaufmanns bereits zu verdanken hat.

Leipzig, im Oktober 1906.

Th. de Beaux.

Inhaltsverzeichnis. Der schriftliche Verkehr des Kaufmanns. Inhalt und Form des Briefwechsels.

Seite

Der Zweck des schriftlichen Verkehrs. — Drucksachen, Formulare. — Handschriftliche Mitteilungen. — Vorzüge der schriftlichen Form für Vereinbarungen. — Aufbewahrungspflicht. — Erfordernisse des Handelsbriefs. — Übersichtlichkeit des Briefinhalts. — Klarheit, Knappheit, Richtigkeit.............................................................................................1

Behandlung der Brieseingänge.

Pflichttreue auch in kleinen Dingen. — Das Lesen der Posteingänge. — Das Ablegen der Briefschaften................................................................ 3 Behandlung der Briefsendungen. Das Kopieren der Schriftstücke. — Das Kuvertieren der Briefe. — Die Aufschriften auf Postsendungen. — Die Frankierung der Post­ sendungen. — Das Einordnen loser Brieskopien. — Das Registrieren und Numerieren der Preßkopien...................................................................... 5

Der vorgedruckte Teil der Handelsbriefe.

Die Angaben am Kopfe des Briefbogens: 1. die Art des Geschäfts; 2. die Firma und deren Inhaber; 3. der Sitz der Firma, die Handelsniederlassung; 4. das Gründungsjahr der Firma; 5. Zweig­ niederlassungen, Filialen; 6. erworbene Auszeichnungen; 7. der Giro­ verkehr; 8. die Telegrammadresse; 9. der Fernsprechanschluß, die Telephonnummer.................................................................................................. 9 Der handschriftliche Teil der Handelsbriefe.

Die Briefadreffe, Überschrift. — Die Datierung des Handelsbriefs. — Die Anrede bei Handschreiben. — Die Anrede bei Rundschreiben, Zirkularen. — Die Anordnung des Briestextes. — Die Unterschrift

VI Seite bei Handelsbriefen. — Die Zeichnung der Firma feiten- der In­ haber oder Geschäftsleiter. — Die Zeichnung der Firma „per Prokura" oder „in Vollmacht". — Die Verwendung kaufmännischer Formeln..................................................................................................................12

Briefformel« und Aufgabe». Bestätigungen. Der Hinweis auf den früheren Briefwechsel. — Verschißene Arten der Briefbestätigung. — Zweck der Briefbestätigung............................15

Eingangsbestätigungen. Zweck der Eingangsbestätigung. — Form der Eingangsbestätigung. — Gingangsbestätigungsformeln ..........................................................................16

Aufgabe L

Anfertigung von Eingangsbestätigungen..................................16

Ausgangsbestätigungen. Ausgangsbestätigung zur Feststellung des Datums. — AuSgangsbestätigung mit Abänderung des Briefinhalts. — Ausgangsbestäti­ gung von Telegrammen und Telephongesprächen. — AuSgangSbestittiguug durch Rachsendung von Kopien. — AuSgangsbestätigungsformelu....................................................................................................... 17

Aufgabe H.

Anfertigung von Ausgangsbestätigungen............................18 Doppelbestätigungen.

Form der Doppelbestätigung. — Formeln für Doppelbestätigung. — Borgedruckte Bestätigungssormeln....................................................................18 Aufgabe HL

Anfertigung von Doppelbestätigungen..................................19

Einleitung und Begrüßung.

Einleitungen ohne Hinweis auf früheren Briefwechsel. — Formeln für höfliche Annäherung. — Formeln für Entschuldigungen. — Formeln für Freude, Bedauern usw............................................................... 19 Aufgabe IV.

Anfertigung von Einleitungsformeln................................. 20

Verabschiedung und Schluß.

Verabschiedung ohne weiteren Zusatz. — Berabschiedungsformeln mit Zusätzen: Bitte um Antwort; — Bitte um Wohlwollen; — Bitte um Aufträge; — Zusicherung guter Bedienung....................................... 21 Aufgabe V.

Anfertigung von Schlußformeln.............................................22

Anfragen.

Bitte um Anträge.

Geschäftsunkosten und Umsatzziffer. — Beschaffung guter Bezugs­ quellen. — Einleitungsformeln zu Aufforderungen................................. 23 Aufgabe VI.

Anfertigung von Aufforderungsformeln.

.....

24

vn Anträge, Anstellungen, Offerten.

Sette

Verschiedene Arten des Antrags. — Rechtsverbindliche und unverbind­ liche Anträge. — Ausschließung oder Einschränkung der Antrags­ gebundenheit. — Formeln für Anträge ohne Aufforderung. — Formeln für Anträge infolge Aufforderung............................................. 24 Anfertigung von Antragsformeln....................................... 25

Aufgabe VH.

Aufträge, Bestellungen, Orders.

Der Abschluß deS Kaufvertrags. — Abnahmepflicht und Zahlungs­ pflicht deS Käufer-. — Bezeichnung der Ware nach Art und Güte (Qualität). — Angabe der Menge (Quantität, Quantum). — Menge­ einheiten: 1. Gewichte; 2. Zahlmaße; 3. Längenmaße; 4. Hohlmaße. — Verpackung der Ware; Emballage. — Netto-, Tara-, Brutto­ gewicht. — Versendung der Ware; Spedition. — Einleitungsformeln zu Aufträgen. — Formulare für Bestellungen....................................... 26 Aufgabe VIEL

Anfertigung von Auftragsformeln........................................28

Auftragsbestätigungen; Versandanzeigen. Sofortige Erledigung des Auftrags. — Bestätigung nicht sofort aus­ führbarer Aufträge. — Formeln für Versandanzeigen. — Formeln für Ausführungszusagen. — Formulare für Auftragsbestätigungen

Aufgabe DC

28

Anfertigung von Auftragsbestätigungen............................ 30

Übernahme der Ware und Abrechnung.

Uniersuchungspflicht des Käufers. — Zahlungsverpflichtung des Käufers. — Anschaffung, Rimesse; Einziehung, Inkasso. — Rechnung: Platz­ rechnung, Bersandrechnung. — Form und Inhalt der Rechnungen. — Rechnungsformular für Platzgeschäfte. — Rechnungsformular für Bersandgeschäste. — Formeln für Ausführung-- und Bersendungsanzeigen. — Formeln für Belastungsanzeigen, Bitte um Gut­ schrift ....................................................................................................................... 30 Aufgabe X.

Anfertigung von Fakturenbriefen............................................. 34 Zahlungsleistung; Zahlungsmittel.

Erlegung des Kaufpreises beim Barkauf und beim Kreditkauf. — Fälligkeit der Zahlungen. — Vorauszahlung. — Barzahlung. — Zahlungsstundung, Ziel. — Offenes Ziel; durch Wechselannahme ge­ deckter Kredit. — Beginn und Ende der Zahlungsfristen. — Verzugs­ zinsen. — Unverkürzte Zahlung beim Kreditkauf. — Zinsvergütung; Skonto. — Zahlungsmittel. — Metallgeld: Kurantmünze; Scheide­ münze. — Papiergeld: Reichsbanknoten; Privatbanknoten; Reichs­ kaffenscheine. — Formeln für Anschaffungsan-eigen................................ 34

Aufgabe XI.

Anfertigung von Anschaffungsanzeigen.................................. 37

vm Einziehung von Außenständen.

Sette

Bringschulden, am Wohnsitze des Gläubigers zahlbar. — Holschulden, am Wohnsitze des Schuldners zahlbar. — Einziehung, Einkassierung fälliger Forderungen. — Entnahmeanzeigen, Bitte um Honorierung, Inschutznahme. — Formeln für Entnahmeanzeigeu................................. 37

Aufgabe XIL

Anfertigung von Eutnahmeanzeigen................................. 38

Empfangsbekenntnis, Quittung. Verpflichtung zur Empfangsbescheinigung.—Berechtigung zur Entgegen­ nahme von Geldern. — Berechtigung der Ladenangestellten zur Quittungsetteilung. — Berechtigung der Handlungsreisenden zur Quittungsetteilung. — Nichtberechtigung zur Ausstellung von Quittungen. — Gutschriftsanzeigen. — Formeln für Gutschrifts­ anzeigen. — Quittungsformulare................................................................... 38 Aufgabe xm.

Anfertigung von Zahlungsbeftätigungen

...

41

Erinnerung an überfällige Zahlungen, Mahnung.

Borsicht bei Gewährung von Kredit. — Überwachung der Außen­ stände. — Zahlungsverzug. — Höfliche Form der Mahnung. — Einziehung durch Zusendung von Quittungen oder Postausttägen. — Formeln für Einforderung fälliger Rechnungsbeträge. — Formeln für Einziehungsanzeigen.....................................................................................41

Ausgabe XIV.

Anfertigung von Zahlungserinnerungen............................43

Der Wechsel und seine Verwendung. Ausstellung des Wechsels.

Wesen deS Wechsels. — Der Eigenwechsel, eigene, trockene Wechsel. — Der gezogene Wechsel. — Verwendung des gezogenen Wechsels 1. als Tratte, 2. als Rimeffe, 3. als Diskontpapiers. — Formular eines Wechsels an fremde Order. — Formular eines Wechsels an eigene Order. — Angaben des gezogenen Wechsels: 1. Ausstellungsdatum; 2. Berfallzeit: Tagwechsel, Datowechsel, Sichtwechsel, Zeitsichtwechsel; 3. Wechselklausel; 4. Orderklausel: Wechsel an fremde Order, Wechsel an eigene Order; 5. Name des Remittenten; 6. Wechselsumme, Wechselbettag; 7. Wettempfangsbekenntnis, Valutaklausel; 8. Name des Bezogenen, Traffaten; 9. Zahlungsort; 10. Name des Aus­ stellers, Traffanten; 11. Domizilangabe; 12. ZahlungSadresse. — Tratte an fremde Order mit Domizilangabe. — Akzept an eigene Order mit ZahlungSadresse. — In mehreren Exemplaren ausgefettigte Wechsel, Wechselduplikate. — Verwendung und Einlösung der Wechselduplikate......................................................................................................43

Aufgabe XV.

Anfertigung von gezogenen Wechseln................................. 49

Seite

Annahme, Begebung und Einlösung des Wechsels.

Die Annahmeerklärung, das Akzept. — Unwiderruflichkeit der An­ nahme. — Einschränkung der Annahme. — Die Begebung und Weiterbegebung des Wechsels. — Das Jndoffament, Giro. — Das offene Jndoffament, Blankoindoffament. — Das direkte Jndoffament, Bollindoffament. — Die Legitimation des Wechselinhabers. — Die Quittung über den Empfang des Wechselbetrags..................................50 Anfertigung von Jndoffamenten............................

Aufgabe XVI.

52

Der Scheck und feine Verwendung. Rechnungsbücher und Scheckverkehr. Bareinlagen bei den Depositenkaffen. — Das Rechnungsbuch der Banken- — Das Scheckkonto. — Scheckbücher und Scheckformulare. — Bankbedingungen für Scheckkonten. — Scheck für Barabhebungen, Scheck zur Verrechnung. — Der weiße Reichsbankscheck ....

52

Aufgabe XVTL

55

Anfertigung von Schecks für Barabhebungen.

.

Der rote Reichsbankscheck. — Der gekreuzte Scheck..................................55 Aufgabe XVIII. Anfertigung von Schecks für Überweisungen . . 57

Briefgruppen. Warerr-eschSftr.

Lederwaren. Inhaltsangabe zu den Briefen 1—L

1. Auftragserteilung. — 2. Versandanzeige, Fakturenbrief. — 3. An­ schaffung des Rechnungsbetrags. — 4. Gutschristsanzeige. — Brief­ texte 1—4 ................................................................................................. 58 Aufgabe XIX.

L Orderzettel. — TL Scheck.............................................61

Kontorarttkel. Angaben zur Anfertigung der Briefe 5—8. 5. Auftrag durch Orderzettel. — 6. Auftragsbestätigung auf Formular. — 7. Begleitbrief zur Rechnung. — 8. Anschaffung durch Post­ anweisung ................................................................................................................. 61

...

62

9. Antrag, Zusendung von Katalog und Preisliste. — 10. Erteilung eines Auftrags. — 11. Annahme und Bestätigung des Auftrags. — 12. Versandanzeige, Zusendung der Rechnung. —13. Bersandauftrag. — 14. Empfangsbestätigung, Gutschriftsanzeige. — Briestexte 9—14

gg

Aufgabe XX.

I. Orderzettel. — II. Auftragsbestätigung

.

Ersatz- und Zubehörteile für Fahrräder. Inhaltsangabe zu den Briefen 9—14.

Aufgabe XXI.

I. Rechnung. — DE. Tratte...................................................66

Kahrräder.

6dte

Angaben zur Anfertigung der Briefe 15—20.

Aufgabe XXII.

L Orderzettel. — II. Rechnung. — HL Akzept

.

8 L

15. Zusendung einer Preisliste. — 16. Bestellung durch Orderzettel. — 17. Auftragsbestätigung. — 18. Versandanzeige, Rechnung. — 19. Versandaufttag. — 20. Empfangsbestätigung, Akzept....

Wollene Herreukleiderßoffe. Inhaltsangabe zu den Briesen 21—29.

Aufgabe XHH.

L Auftrag. — II. Rechnung. — HL Tratte .

.

$ S

21. Bitte um bemusterte Offerte. — 22. Antrag, Mustersendung. — 23. Probeauftrag, Lieferungsbedingungen. — 24. Bitte um Aus­ kunft. — 25. Erteilung der Auskunft. — 26. Annahme des Auftrag-. — 27. Versandanzeige, Rechnung. — 28. Tratte zur Annahme. — 29. Rücksendung des Akzepts. — Brieftexle 21—29

Baumwollene Futterstoffe für Damenkleider. Angaben zur Anfertigung der Briefe 30—38. 30. Bitte um Mustersendung. — 31. Zusendung der Muster, Lieferungs­ bedingungen. — 32. Probeauftrag. — 33. Bitte um Auskunft. — 34. Erteilung der Auskunft. — 35. Versandanzeige, Rechnung. — 36. Nachsendung und Rechnung. — 37. Tratte zur Annahme. — 38. Rücksendung des Akzepts.................................................................... 75

Aufgabe XXIV. I. Probenverzeichnis. — H Auftrag. — HI. Rechnungen

77

Seidene Stoffe für Damenkleider.

Inhaltsangabe zu den Briefen 39—43. 39. Bitte um Antrag und Muster. — 40. Zusendung von Schnitt­ mustern. — 41. Erteilung eines Auftrags. — 42. Bitte um Ver­ längerung des Lieferungstermins. — 43. Zurücknahme des Aufttags. — Brieftexte 39—43..........................................................................

78

Aufgabe XXV. I. Tratte. — H Auftrag. — HL Auftragsbestätigung

82

Leinenstoffe für Tischzeug.

Angaben zur Anfertigung der Briefe 44—48. 44. Bitte um Mustersendung. — 45. Probesendung, Lieferungs­ bedingungen. — 46. Auftrag unter Vorbehalt. — 47. Ablehnung des geforderten Preisnachlasses. — 48. Zurücksendung der Proben

Aufgabe XXVI. I. Probenverzeichnis. — H. Rechnung zum Muster­ sortiment. — Hl. Auftrag unter Vorbehalt........................................ 84

82

Kaszweine und Flaschenweine.

Seite

Inhaltsangabe zu den Briefen 49—54. 49. Besuchsanzeige des Reisenden. — 50. Übermittelung eines Auf­ trags. — 51. Zusendung der Rechnung. — 52. Mitteilung an den Reisenden. — 53. Beschwerde über Transportbeschädigung. — 54. Gewährung von Schadenersatz. — Brieftexte 49—54 ... 84

Aufgabe XXVH.

I. Orderzettel. — II. Rechnung..................................90

Tischgeräte und Küchengeräte. Angaben zur Anfertigung der Briefe 55—60. 55. Besuchsanzeige des Reisenden. — 56. Übermittelung eine- Auf­

trags. — 57. Zusendung der Rechnung. — 58. Mitteilungen der Firma an ihren Reisenden. — 59. Beschwerde über TranSportbeschädigung. — 60. Gewährung von Schadenersatz............................ 90 Aufgabe XXVHI.

I. Orderzettel. — II. Rechnung.................................. 92

SommisfiouS- uud Speditionsgeschäfte. Kinderspielzeug. Inhaltsangabe zu den Briesen 61—78. 61. Antrag auf Bermittelung von Verkäufen. — 62. Bitte um Aus­ kunft. — 63. Erteilung der Auskunft. — 64. Abänderung der Kommissionsbedingungen. — 65. Annahme der Abänderungsvor­ schläge; Aufträge. — 66. Bersandauftrag. — 67. Zusendung der Rechnungen an den Vertreter. — 68. Anmeldung der Sendungen beim Spediteur. — 69. Annahme des Beförderungsauftrags. — 70. Zusendung des Rechnungsauszugs zum Auftrag 1. — 71. Zu­ sendung des Rechnungsauszugs zum Auftrag 2. — 72. Ausführungs­ und Versandanzeige. — 73. Anschaffung durch Scheck. — 74. An­ schaffung durch Akzept. — 75. Empfangsbestätigung der Scheck­ sendung. — 76. Empfangsbestätigung der Akzeptsendung. — 77. Zusendung der Provisionsaufstellung. — 78. Anschaffung der Provision. — Briestexte 61—78....................................................................92

Aufgabe XXIX. I. Orderzettel zu Auftrag 1. — H. Order-eitel zu Auftrag 2. — HI. Rechnung zu Auftrag 1. — IV. Rechnung zu Auftrag 2. — V. Tratte. - VI. Scheck. — VH. Scheck ... 105

Blumenschalen und Fruchtschalen. Angaben zur Anfertigung der Briefe 79—96. 79. Antrag auf Bermittelung von Verkäufen. — 80. Bitte um Aus­ kunft. — 81. Erteilung der Auskunft. — 82. Abänderung der BerttetungSbedingungen. — 83. Annahme der Abänderungsvorschläge; zwei Aufträge. — 84. Bersandauftrag an den Spedtteur. — 85. Zu­ sendung der Rechnungen an den Kommissionär. — 86. Übermittelung

XU

Seite der 1. Rechnung an den Käufer. — 87. Übermittelung der 2. Rech­ nung an den Käufer. — 88. Versandanzeige an die Absender. — 89. Zusendung des Rechnungsauszugs -um 1. Auftrag. — 90. Zu­ sendung des Rechnungsauszugs und der Tratte zum 2. Auftrag. — 91. Anschaffung durch Scheck. — 92. Anschaffung durch Akzept. — 93. Empfangsbestätigung der Scheckseuduug. — 94. EmpfaugSbestätigung der Akzeptsendung. — 95. Zusendung der ProvifiouSaufstellung. — 96. Anschaffung der Provision 106

Aufgabe HX L Orderzettel zum 1. Auftrag. — H. Orderzettel zum 2. Auftrag. — HL Rechnung zum 1. Auftrag. — IV. Rech­ nung zum 2. Auftrag. — V. Tratte. — VI. Scheck. — VH Scheck 111

Briefgattungen. Anfragen; Bitte um Anträge Anträge; Lieferungsbedingungen Erteilung von Aufträgen

Briefe: „ „

Bestätigung von Aufträgen Widerruf von Aufträgen Speditionsaufträge BersendungS-Belaftungsan-eigen

„ „

n

Anschaffungen, Entnahmen, Zahlungen Empfangsbestätigungen, Gutschriftsanzeigen Besuchsanzeigen Bitte um Auskunft Erteilung der Auskunft Abänderung von Lieferungsbedingungen . Beschwerden und Entschuldigungen

.

.

.

.

n ft n M

21. 39. 9. 22. 40. 61. 1. 10. 23. 41. 50. 65. 77. 11. 26. 52. 69. 43. 13. 66. 68. 2.1!2.27.51.67. 70. 71. 72. 77. 3. 28. 29. 73. 74. 78. 4.1 4.69.75.76. 49. 24. 62. 25. 50. 63. 42. 52. 64. 65. 53. 54.

Formulare. Bestellzettel, Aufträge Auftragsbestätigungen Rechnungen Quittungen Wechsel Indossamente Schecks

28 30 32 40 44, 46, 48 ............................................................................... 51 54, 56

Der schriftliche Verkehr Les Kaufmanns. Inhalt «ad Form de- Briefwechsels.

Der Zweck des schriftlichen Berlehrs. Insofern der schrift­ liche : Verkehr unter Kaufleuten nicht die Anknüpfung neuer Geschäftsverbvindungen bezweckt, dient er dazu, geschäftliche Abmachungen vorzuberreiten oder einzuleiten, Anfragen zu stellen oder zu beantworten, Antrräge einzufordern oder zu machen, Aufträge zu erbitten, zu erteilen oderr deren Ausführung anzuzeigen, die zur Ausgleichung des Geschäfts erforrderlichen Zahlungen vorzunehmen, zu veranlassen oder zu bestätiggen usw. Drucksachen, Formulare. Schriftstücke, die bei Abwickelung häufifig wiederkehrender Geschäftsvorfälle Verwendung finden oder für einern größeren Kundenkreis bestimmt find, werden gedruckt oder mittels cinees der zahlreichen Bervielfälttgungsverfahren wie Autographie, Hekktographie, Lithographie, Tachographie usw. hergestellt. Preislisten, Marktberichte, Rundschreiben und Anzeigen aller Art, die ausschließ­ lich durch Druck oder durch ein anderes mechanisches Verfahren hergestrellt werden, bezeichnet man als Drucksachen; Briefe, Rechnungen, Ouilttungen, Wechsel, Schecks usw., die nur zum Teil vorgedruckt und im -übrigen mit unbedruckten Stellen versehen sind, die dann schriftlich aussgefiillt werden, heißen Formulare.

HandschriftlicheMitteilungen. Zu persönlichen Mitteilungen, die an einzelne Kunden gerichtet werden, benutzt der Kaufmann Brief­ bogen, Postkarten oder lose Blätter in Oktavformat, die er Memoranida (Memorandum) oder Mitteilungen nennt. Auf Briefbogen, Pofstkarten und Mitteilungen ist gewöhnlich die Firma des Absenders vorsgedruckt. Um das früher übliche zeitraubende und unzuverlässige Absjchrriben der Briefschaften zu ersparen, kopiert man die Schriftstücke durich Pressung und verwendet deshalb für Hand- und Maschinenschrift Kofpiettinte, für Formulare kopierfähigen Druck. Vorzüge der schriftlichen Form für Vereinbarungen. Tie briefliche Form, die der Kaufmann seinen Abmachungen auch de veaux, Deutsche HandelLkorr für Anfänger

1

dann gibt, wenn die betreffende Vereinbarung bereits vorher münd­ lich, telephonisch, telegraphisch oder durch Bermittelung von Agenten, Reisenden usw. getroffen worden war, soll zunächst Irrtümern und Mißverständniffen Vorbeugen. Im Streitfälle kann der Brief als Beweis­ mittel vor Gericht sehr werwoll sein. Ferner entlastet die briefliche Bestätigung mündlich getroffener Vereinbarungen das Gedächtnis; einem vielbeschäftigten Geschäftsmanne wäre es ja völlig unmöglich, alle die Abmachungen im Kopfe zu behalten, die tagtäglich in seinem Namen getroffen werden. Endlich dienen die Briefe als Unterlagen für die Buchhaltung. Aufbewahrungspflicht. Ter Kaufmann ist durch dasHandelsgesetz verpflichtet, alle empfangenen Briefe zehn Jahre lang geordnet aufzubewahren und die von den abgesandten Briefen gemachten Ab­ schriften oder Abdrücke während der gleichen Zeitdauer zurückzubehalten. Erfordernisse des Handelsbriefs. Übersichtliche Anordnung

des Inhalts, deutliche, saubere Schrift und richtige, klare, knappe Aus­ drucksweise find unentbehrliche Erforderniffe eines gut abgefaßten Handelsbriefs. Unsaubere oder schwer zu entziffernde Briefe dürfen überhaupt nicht zur Absendung gelangen; sie würden beim Empfänger eine un­ günstige Meinung über den Absender erwecken und damit das Ver­ trauen erschüttern, auf dem Handel und Wandel beruhen. Übersichtlichkeit des Briefinhalts. Die Übersichtlichkeit wird

dadurch erzielt, daß nicht nur die verschiedenen Teile, aus denen der Brief besteht: Dawm, Adreffe, Text und Unterschrift, durch gesonderte Zeilen voneinander getrennt werden, sondern daß auch im Brieftexte selbst jeweilig eine neue Zeile begonnen und diese durch Einrücken noch besonders hervorgehoben wird, sobald der Briefschreiber einen Gegenstand verläßt und zu einem neuen Gedanken übergeht. Klarheit, Knappheit und Richtigkeit. Klarheit und Knapp­ heit des Ausdrucks sind unerläßliche Eigenschaften eines guten Handels­ briefs. Der Kaufmann soll nicht nur mit Geld, er muß auch mit der Zeit sparsam umgehen. Der Briefschreiber, der mehr Worte macht, als zur Verständigung erforderlich sind, verschwendet die eigene Zeit und raubt zugleich die kostbare Zeit dessen, an den der Brief gerichtet ist; dafür wird er schwerlich Dank ernten. Tie Knappheit des Ausdrucks darf nicht in unschönen Mrzungen erblickt werden. Sätze wie „Wertbriefe ersuche nur franko zugehen zu kaffen" statt „Wertbriefe erbitte ich mir stets frankiert", „Gestrige Sendung soeben eingetroffen" stall „Ihre-gestrige Sendung ist soeben eingetroffen" find zu vermeiden.

Die Klarheit wird am besten durch sorgfältige Auswahl des richtigen Ausdruck-gefördert: »Kreditfähigkeit" statt .Kreditwürdigkeit", „vorteilhafte Auskunft" statt „günstige Auskunft" sind Begriffs­ verwechslungen, die zu Mißverständnissen führen können und unter Umständen führen müssen. Der Reihenfolge der Worte ist ebenfalls Aufmerksamkeit zu schenken: „Ich kann Ihnen nur diese Ware empfehlen" erweckt eine ganz andere Borstellung als „Ich kann Ihnen diese Ware nur empfehlen". Unschön wirkt falsche oder überflüssige Verwendung von Bei­ wörtern: „die ganz ergebenste Bitte" oder „teilen Sie mir sehr gefälligst mit" ist nicht mehr schön, sondern schwülstig. Unbedingt zu vermeiden sind sprachwidrige Wendungen und falsche Ausdrucksweise: „Verpackung wird selbstkostend berechnet" statt „Für Verpackung berechne ich die Selbstkosten" — „Auch bei frachtfreier Vereinbarung erfolgt Lieferung stets auf Gefahr deS Empfängers" statt „Auch wenn Frankozufendung vereinbart ist, reisen die Waren stets auf Gefahr des Empfängers" dienen dem Schreiber nicht zur Empfehlung. Der Interpunktion ist volle Aufmerksamkeit zuzuwenden; richttg verwendet, kann sie das Verständnis des Schriftstücks sehr fördern und erleichtern, während falsche Anwendung derselben das Verständnis erschwert oder gar Mißverstündniffe hervorruft. Durchstreichungen, Radierungen oder nachträgliche Berbefferungen im Briestexte sind zu vermeiden. Ebenso sollten Zusätze unter dem Texte, sogenannte Nachschriften, insoweit sie durch Vergeßlichkeit des Berfaffers veranlaßt sind, nicht gemacht werden. In allen diesen Verstößen gegen den guten Geschmack liegt auch zugleich ein gewisser Mangel an Ehrerbietung dem Empfänger gegenüber, der dem Ab­ sender schädlich werden kann. Nicht völlig tadellose Briefe sollten deshalb lieber in den Papierkorb wandern und durch Abschriften er­ setzt werden; der Mehraufwand an Arbeit macht sich an irgend einer Stelle sicher bezahlt.

Behandlung der Briefeingänge. Pflichttreue auch in kleinen Dingen. Junge Leute, die von der hohen Bedeutung des kaufmännischen Berufs durchdrungen ins Geschäft treten und den ernsten Vorsatz gefaßt haben, mit Eifer und Beharrlichkeit an ihrer Ausbildung zu arbeiten, dürfen gleichwohl nicht erwarten, daß ihnen schon in den ersten Wochen Gelegenheit geboten werden könne, wichttge und verantwortungsreiche Aufgaben zu lösen. Sie mögen sich besonders vor dem Irrtum hüten, zu

1*

glauben, daß die ihnen anfänglich übertragenen Verrichtungen gering­ fügig oder wohl gar ihrer unwürdig feien und daß sie deshalb nicht nötig hätten, diesen anscheinend unbedeutenden Arbeiten große Aufmerlsamkeit zuzuwenden. Ein solcher Irrtum würde leicht Nach­ lässigkeiten zeitigen, die dem Prinzipal viel Ärger bereiten und Geld­

verluste verursachen könnten. Das Lesen der Posteingänge. Die Durchsicht der eingehenden Briefschaften wird kaufmännisch alS daS Lesen der Post bezeichnet. Es gibt Handelshäuser, denen besonders die Morgenpost so viel Schriftstücke bringt, daß sie gewogm werden müssen, um schnell fest­ zustellen, wieviel Dutzende von Beamten erforderlich sind, um die eingelaufenen dreißig, vierzig, fünfzig Kilo Briefe zu öffnen, zu lesen und zu erledigen. In der Regel wird die Post vom Geschäftsinhaber oder Geschäftsleiter selbst oder von dessen Stellvertreter gelesen. Dieser ordnet dann mündlich oder durch Randbemerkungen auf den Briefen an, in welchem Sinne geantwortet werden soll; bei wichtigen Anlässen diktiert er wohl auch einem Stenographen die Antwort in die Feder oder spricht sie in den Phonograph hinein, von dem sie dann abgehört und mit der Schreibmaschine zu Papier gebracht wird. Ter mit dem Offnen der Briefe beauftragte Beamte muß beim Zer­ schneiden des Umschlags darauf achten, daß er die Einlagen nicht verletzt. Ost hat er die Briefe, bevor sie weiter behandelt werden, mit einem Stempelaufdruck zu versehen:

Eingegangen am: Beantwortet am:

Bei Rechnungen und Schriftstücken, die zu Buchungen Veranlassung geben, weist der Stempelaufdruck zugleich auf das Folium der Bücher hin, in denen sich die Buchungen befinden: Kaffafolium Memorialfolium

Tin gangsbuchfolium

Wechselbuchfolium

...........................

DaS Öffnen der Briefumschläge, das Abstempeln der Briefe und

der Rechnungen, das Einträgen der Buchungsfolien sind Arbeiten, die große Sorgfalt erheischen; zerschnittene Briefbogen und irrtümliche Angaben find ordnungswidrig und zeitraubend. Das Ablegen der Briefschaften. DaS Ablegen erledigter Schriftstücke, das heißt deren übersichtliche Einrechung zum Zwecke der Aufbewahrung, muß ebenfalls sorgfältig und gewissenhaft er­ folgen. Die erledigten Briefe werden nach Jahrgängen und nach den Anfangsbuchstaben der Absender geordnet aufbewahrt. Häufig bedient man sich zur Aufbewahrung der sogenannten Schnellordaer oder Registratoren, die mit besonderer Vorrichtung versehen find, um die auf der linten Seite durchlochten Briefbogen aufzunehmen und festzuhalten. Für Korrespondenten, mit denen man in regelmäßigem Brief­ wechsel steht, legt man gern besondere Sammelmappen an, in denen nicht nur die eingelaufenen Briefe, sondern auch die auf losen Blättern kopierten Antworten, die darauf erteilt worden find, Aufnahme finden. In Heineren Geschäften begnügt man sich damit, die abzulegenden Briefe zusammenzufallen, sie mit einer Aufschrift, welche Jahreszahl, Datum und Adreffe des Absenders angibt, zu versehen und sie dann alphabetisch und der Zeitfolge nach geordnet in Fächern oder Bündeln aufzubewahren. Durch Nachläsfigkeft beim Ablegen der Briefe und durch deren Einrechung an falscher Stelle kann viel Verdruß und Zeitverlust ver­ ursacht werden.

Behandlung der Briefsendunge«.

Das Kopieren der Schriftstücke. Bevor der Handelsbrief abgeschickt wird, muß er vom Geschäftsleiter unterzeichnet sein. Dann wird er kopiert, wofern er nicht gleich in mehreren Exemplaren auf der Schreibmaschine geschrieben worden ist. Preßkopien werden mittels Kopierpreffe oder Kopiermaschine hergestellt. Letztere ist ein Apparat, der tausend und mehr Kopien in einer Stunde liefern kann. Der mit dem Kopieren beauftragte Beamte hat nur nötig, die zu kopierenden Schriftstücke in den Anlegetrichter zu bringen und dann an einer Kurbel zu drehen; alles andere: Befeuchten des Papiers, Kopieren, Abschneiden, Ablegen und Lochen der Kopien besorgt die Kopiermaschine von selbst. Bei Benutzung der Kopierpreffe verwendet man nicht endloses Papier, wie bei der Kopiermaschine, sondern man kopiert entweder

auf lose Blätter, die dann in die für Einzelkorrespondenten bestimmten Sammelmappen eingereiht werden, oder man benutzt Kopierbücher, deren Setten laufend numeriert sind.

Tie Herstellung sauberer und gut leserlicher Kopien auf der Kopier­ presse erfordert Übung und Sorgfalt. Tas Kopierpapier darf weder zu trocken, noch zu feucht sein. Ist es ungenügend befeuchtet, so wird die Kopie zu blaß; ist es zu stark befeuchtet, so läuft die Tinte mit­ unter so aus, daß das Original unbrauchbar wird und nochmals ge­ schrieben werden muß. Um die Absendung unkopierter Briefe zu verhüten, werden die kopierten Bogen in vielen Geschäften mit einem kleinen Stempel­ abdruck „Kopiert" versehen. Bei allen diesen Verrichtungen sind Sorgfalt und Vorsicht un­ entbehrlich. Tas Kuvertieren der Briefe. Handelsbriefe werden stets unter Briefumschlag (Kuvert, Couvert) versendet. Ter mit dem Kuvertteren beauftragte Beamte überzeugt sich zunächst davon, daß die Briefe unterschrieben sind und beim Kopieren nicht gelitten haben. Alsdann wird die Adresse, die der Briefbogen als Überschrift trägt, auf den Briefumschlag übertragen und je nach Befinden vervollständigt. Die Firma kommt in die Mitte des Briefumschlags, der Wohnsitz einige Zentimeter darunter rechts zu stehen. Ferner werden die Anlagen: Kostenanschläge, Aufträge, Rechnungen, Anweisungen, Wechsel, Schecks, Quittungen usw., die zu dem Briefe gehören, geprüft und verglichen, der Briefbogen gebrochen und gefalzt. Beim Brechen des Bogens bedient man sich des Taumens der rechten Hand oder eines Falz­ beins und hat darauf zu achten, daß die Bruchstelle sauber bleibt.

Bevor man den Briefumschlag schließt, überzeuge man sich noch­ mals davon, daß die Adressen auf Brief und Umschlag überein­ stimmen, daß keine Anlage vergessen worden ist und daß die etwa erforderlichen Angaben für Einschreibe- und Wertsendungen in Ord­ nung gehen. Auch beim Kuvertteren können nur Sorgfalt und Ge­ wissenhaftigkeit vor unliebsamen Verwechslungen schützen. Die Aufschriften auf Postsendungen. Die Aufschrift des Briefumschlags wiederholt einfach die im Briefe selbst als Über­

schrift dienende Adresse oder vervollständigt diese, je nach Bedürfnis. Der Name deS Empfängers und der Bestimmungsort deS Briefs müssen deutlich angegeben sein, so daß Zweifel bei der Beförderung und bei der Aushändigung ausgeschlossen sind und der Brief nicht etwa als unbestellbar zurückkommt. Für den gleichwohl möglichen

Fall der Unbestellbarkeit tragen die Handelsbriefe als Aufdruck den Namen und die Adresse des Absenders, damit die Rückgabe seitens der Post schnell und ohne Schwierigkeiten erfolgen kann.

Bei Sendungen nach größeren Orten ist der in der Briefüberschrist angegebene Bestimmungsort durch Hinzufügung der Straße und der Hausnummer zu vervollständigen. Bei Sendungen nach Großstädten wie Berlin, London, Paris usw. fügt man im Interesse schneller Zu­ stellung der Wohnungsangabe noch den Postbezirk oder die Nummer des Postamts bei, von dem aus die Bestellung zu erfolgen hat. Bei Postorten, deren Namen gleich oder ähnlich lauten, und bei solchen, die wenig bekannt sind, ist neben dem Bestimmungsorte an­ zugeben, in welchem Staate, Kreise oder Bezirke sie liegen, z. B.:

Chemnitz i. Sa.

Haynau i. Schl.

Treuen i. V.

Oft wird die Unterscheidung von Städtenamen auch dadurch be­ wirkt, daß man den Namen einer größeren Stadt, eines Flusses oder eines Gebirges beifügt, in deren Nähe der Ort liegt, z. B.: Bergen b. Celle;

Bergen a. lumme.

Königstein a. Elbe;

Königstein i. Taunus.

Halle a. Saale;

Halle i. Westfalen.

Bei Orten, die keine eigene Postanstalt besitzen, ist diejenige Post­ anstalt anzugeben, bei welcher die Sendungen abgeholt oder von der aus sie bestellt werden sollen, z. B.:

Albersdorf. Postamt Markranstädt b. Leipzig. Bei Sendungen nach dem Auslande ist die Adresse womöglich in der Landessprache abzufassen, jedenfalls ist die Auffchrist in lateinischen Buchstaben herzustellen.

Die Frankierung der Postsendungen. Frankierungszwang ist nur in wenigen Fällen vorgeschrieben. Gleichwohl pflegt der Kauf­ mann seine Briefe stets zu frankieren. Tie Frankierung erfolgt durch Briefmarken, die oben rechts über der Adresse aufgeklebt werden. Sind viele Briefe zu frankieren, so empfiehlt es sich, von den in Streifen zusammenhängenden Marken jeweilig die vorderste zu be­ feuchten, aufzukleben und dann erst vom Streifen abzutrennen. Über die Höhe der Frankierung ensscheiden: die Art der Sendung,

ihr Gewicht und ihr Bestimmungsort. Briefe, Postkarten, Drucksachen,

Geschästspapiere, Warenproben und Pakete haben verschiedene Tarif­ sätze, je nachdem sie für den Ortsverkehr oder für den Fernverkehr bestimmt sind. Im Fernverkehr find wieder die in Deutschland, Österreich-Ungarn und dem deutschen Schutzgebiete zu bestellenden

Sendungen von denen nach anderen Ländern zu unterscheiden. Für Sendungen mit Wertangabe und für Einschreibsendungen sind außer dem Porto Einschreib- und BersicherungSgebühren zu entrichten. Der mit der Führung der Porto- oder Briefmarkenkasse beauf­ tragte Beamte muß sich also mit den verschiedenen Tarissätzen vertraut machen und sehr umsichtig sein, um unnütze Portoausgaben zu ver­ meiden. Einem Briefe, der im Ortsverkehr zu bestellen ist und der somit bis zu 250 Gramm wiegen darf, wird er z. B. Preislisten, Warenproben und sonstige Anlagen, die diese Gewichtsgrenze nicht überschreiten, beipacken, sich aber wohl hüten, für den Fernverkehr ein gleiches zu tun, da der einfache Brief im Fernverkehr nur 20, für das Ausland meist nur 15 Gramm wiegen darf und die Gebühr für Be­ förderung von Geschäftspapieren, Drucksachen usw. viel niedriger ist als für Briefbeförderung. Für unzureichend frankierte Sendungen jeder Art wird von der Post die doppelte Beförderungsgebühr erhoben; bei der Frankierung begangene Fehler rächen sich also entweder am Absender in Form unnütz verausgabten Portos oder am Empfänger in Form von Strafporto. Das Einordnen loser Briefkopien. Tie Briefkopien, die auf losen Blättern hergestellt worden sind, werden der Zeitfolge nach in die für den Korrespondenten bestimmten Einzelmappen eingereiht, so daß diese Mappen den gesamten Briefwechsel enthalten, der mit der betreffenden Firma geführt worden ist. Das Registrieren und Numerieren der Preßkopien. Die im Briefkopierbuch befindlichen Preßkopien werden täglich registriert, das heißt, die Nummer des die Kopie tragenden Blattes wird in ein Register eingetragen, welches die Namen sämtlicher Adressaten in alphabetischer Reihenfolge enchält. In diesem Register würde die Firma Gebrüder Pfeil unter P, die Firma Max Weber unter W aufzusuchen sein und hinter der Firma würde man die Nummer der Seite angegeben finden, auf-der man den Abdruck zu suchen hat. Um jedoch das Nachschlagen im Kopierbuche noch mehr zu er­ leichtern und nicht gezwungen zu sein, das Register jedesmal von neuem zu Rate zu ziehen, wenn man die vorangehende oder folgende Kopie nachlesen will, versieht man jede Seite des Kopierbuchs mit zwei »eiteren, meist in Buntstift eingetragenen Nummern. Angenommen,

auf Seite 53 fünden sich die Nummern 17/65, so würde man daraus zu entnehmen haben, daß vorher und nachher Briefe an den Adressaten ab­ gegangen sind, deren Kopien sich auf Seite 17 und auf Seite 65 befinden. Das Registrieren und Numerieren der Preßkopien muß gewiffenhast ausgeführt werden; Auslastungen oder Verwechslungen der Seitenzahlen dürfen selbstverständlich nicht Vorkommen.

Der vorgedruckte Teil der Haudrlsbriefe. Die Angaben am Kopfe des Briefbogens. Am Kopfe des Handelsbriefs oder auch oben auf der linken Selle des Briefbogens findet sich meist eine Reihe von Angaben vorgedruckt, von denen der Geschäftsinhaber wünscht, daß sie zur Kenntnis seiner Geschäftsfreunde gelangen. Diese Angaben betreffen: 1. die Art des Geschäfts; 2. die Firma und deren Inhaber; 3. den Sitz der Firma; 4. das Gründungs­ jahr des Geschäfts; 5. den Sitz etwa vorhandener Zweigniederlaffungen; 6. die erworbenen Auszeichnungen und Medaillen; 7. den Namen der Bank, bei der die Firma Girokonto hat; 8. die Telegrammadreffe; 9. die Telephonnummer.

Em 11 Barhaupt Nachfolger Inhaber: Weift & Co.(’)

BERLIN W. 35, Kronenstraße 62. (•) Gegründet 1847. (*)

HAMBURG,

FRANKFURT a. M.,

Neuerwall 18.

Kaiserstrafie 8»

MÜNCHEN, (•) Theresienhöhe 43.

Auszeichnungen: (•) Saint Louia 1904 Goldne Medaille.

Girokonto bei der Reichsbank. Girokonto bei der Deutschen Bank.

Lüttich 1905 Goldne Medaille. Telegrammadresse: Kontorweil, Berlin. (») TelephonanschluA: Nr. 8682. (•)

1. Die Art des Geschäfts. Jedem Kaufmann muß daran liegen, daß seine Firma in möglichst weiten Kreisen bekannt wird und daß diejenigen, die Bedürfnis in seinen Waren haben, davon unter­ richtet werden, was er ihnen zu bieten vermag. Deshalb weisen die Briefköpfe häufig Abbildungen des Geschäftshauses, der Fabrik­ anlagen usw. auf und geben fast immer an, welche Art von Geschäften die Firma betreibt.

Außer der Angabe des Geschäftszweigs enthalten die Brieflöpfe auch oft Hinweise auf solche Artikel, deren Herstellung sich die Firma besonders angelegen sein läßt und die sie gern als Spezialüäten zu bezeichnen pflegt. Bei Ankündigung solcher Spezialitäten wird auf den gesetzlichen Schutz hingewiesen, den sie genießen, wenn der Fabrikant Patent darauf genommen oder die Berechtigung erworben hat, sie unter einem bestimmten Abzeichen (Warenzeichen, Musterschutz) zu vertreiben. Tas Warenzeichengesetz verbietet die Nachahmung der Warenzeichen und den Verkauf widerrechtlich gekennzeichneter Waren; Zuwider­ handlungen sind strafbar. 2. Die Firma und deren Inhaber. Tie Firma ist der Name, unter dem der Kaufmann sein Geschäft betreibt und seine Unterschrift abgibt. Tie Firma braucht nicht geändert zu werden, wenn das Geschäft durch Verkauf oder Vererbung auf einen anderen Besitzer übergeht. Geschäftsinhaber, die die frühere Firma beizubehalten wünschen, sind laut Gewerbeordnung verpflichtet, ihren bürgerlichen Namen deutlich erkennbar unter der übernommenen Firma anzubringen. Liegt dem Inhaber einer auf den eigenen Namen lautenden Firma daran, auf seinen Vorgänger im Geschäft hinzuweisen, so pflegt er daS durch die Zusätze: „vormals " oder Nach­ folger" zu tun. 3. Ter Sitz der Firma, die Handelsniederlassung. Der Ort, an dem eine Firma das Handelsgewerbe betreibt, heißt Niederlasiung oder Handelsniederlassung. Ter Wohnsitz des Kaufmanns kann räumlich vom Sitze der Handelsniederlassung verschieden sein. In diesem Falle tritt für alle geschäftlichen Abmachungen der Ort der Niederlassung an die Stelle des Wohnsitzes. Bei industriellen Unternehmungen, deren Anlagen aus technischen Gründen fern von Post- und Bahnstationen errichtet worden sind, finden sich neben der Angabe des Sitzes der Firma entsprechende Hinweise auf die Bahn- und Postverbindungen, z. B.:

Postamt und Fernsprechanschluß: Wahren. Privatgleis für Wagenladungen: Station Römerkeller.

4. Tas Gründungsjahr der Firma. Selbstverständlich kann es einem Geschäftshause nur zur Ehre gereichen, wenn es auf ein langes Bestehen zurüÄlicken kann. Teshaw findet man in den Briestöpfen alter, seit langen Jahren bestehender Firmen häufig das Gründungsjahr angegeben.

5. Zweigniederlassungen, Filialen. Zweigniederlassung, Zweiggeschäft, Zweiganstalt, Filiale heißen, im Gegensatze zum Haupt­ sitze auch Zentralstelle oder Zentrale genannt, solche Geschäftsstellen, die entweder am Orte der Zentrale selbst oder an anderen Orten er­ richtet worden find, weil die Ausdehnung oder die Art des Geschäfts es wünschenswert erscheinen ließ. Zur Errichtung von Zweigniederlassungen sind besonders die Großindustriellen gezwungen, deren Erzeugnisse die Käufer vor dem Ankäufe sehen wollen, ferner die Großbanken, deren Kundschaft sich über das ganze Land erstreckt. In großen Städten sieht sich wohl auch der Detaillist veranlaßt, Zweiggeschäfte in verschiedenen Stadtteilen zu unterhasten, um seinen Absatz zu erhöhen. 6. Erworbene Auszeichnungen. Jedem Kaufmann liegt daran, seinen Kundenkreis zu erweüern und seinen Umsatz zu er­ höhen. Er darf deshalb auch vor der Beschickung von Ausstellungen nicht zurückschrecken, wenn die Art seines Geschäfts ihn nötigt, die damit verbundenen Opfer an Zeit und Geld auf sich zu nehmen. Ist es ihm gelungen, bei solchen Gelegenheiten für hervorragende Leistungen ausgezeichnet zu werden, so pflegt er im Briefköpfe auf die erlangten Auszeichnungen hinzuweisen. 7. Der Giroverkehr. Die Angabe „Girokonto bei der (Name der Bank)" verweist auf das Scheckkonto des Kaufmanns. Scheckkonten setzen ein ständiges Guthaben des Kontoinhabers bei der betreffenden Bank voraus. Auf solchen Konten können Überweisungen oder Bar­ einlagen zugunsten des Kontoinhabers durch Geschäftsfreunde erfolgen. Jeder Schuldner der Firma kann also seine Schuld dadurch be­ gleichen, daß er der Girobank den Betrag überweifen oder bei ihr das Geld einzahlen läßt, welches er dem Girokontoinhaber schuldet. Diese Zahlungsart ist billig und sicher; deshalb hat jeder Geschäfts­ inhaber ein Jntereffe daran, seine Giroverbindung bekannt zu geben. 8. Die Telegrammadresse. Gegen Entrichtung einer Sonder­ gebühr kann mit der Telegraphenanstalt eine abgekürzte Adreffe für Telegramme vereinbart werden. Die Telegrammadresie vertritt den Namen und die näheren Angaben über den Sitz der Firma. In dem oben angegebenen Briefköpfe tritt also „Kontorweiß, Berlin" für „Emil Barhaupt Nachfolger, Inhaber Weiß & Co., Berlin W. 35, Kronenstraße 62" ein. 9. Der Fernsprechanschluß, die Telephonnummer. Teil­ nehmer an der Fernsprecheinrichtung geben im Briefkopf stets die Mminer an, unter der sie am Fernsprechnetz angeschloflen sind.

Der handschriftliche Seil >er Hm^elSbriefe. Die Briefadresse, Überschrift. Unterhalb d«S Briefkopf-, auf

der rechten Seite des Briefbogens findet sich der Ort der Handels­ niederlassung des Absenders vorgedruckt. Bei größeren Orten pflegt man den Ortsnamen, die Straße und Hausnummer, bei Großstädten auch noch den Postbezirk und die Bestellpostanstall beizufügen. Die Bestellpostanstalt wird ost durch Nummern, der Postbezirk durch den Anfangsbuchstaben der Himmelsrichtung bezeichnet, in der er liegt. 0 bedeutet Osten, 8 = Süden, W --- Westen, N = Norden, NO = Nordosten, SW = Südwesten, C = Zentrum usw. Im übrigen gill für Ortsbezeichnungen das unter „Aufschriften auf Postsendungen" Gesagte.

Somit enthält die Adresse: Berlin SO. 14, Admiralstraße 60

folgende Angaben: Sitz der Handelsniederlassung des Adressaten: Berlin.

Postbezirk, in dem daS Bestellamt liegt: Südost.

Bezeichnung der Bestellpostanstaü: Postamt 14. Straße und Hausnummer: Admiralstraße 60.

Die Datierung des Handelsbriefs. Dem Datum pflegt man eins der Wörter „den" oder „am" voranzustellen. Der Zahl, die zur Bezeichnung deS Tages dient, ist ein Punll anzufügen, um sie als Ordnungszahl zu kennzeichnen. Monatsname und Jahreszahl bleiben besser unverkürzt, um Irrtümern und Verwechslungen vorzubeugen: Wiesbaden, den (am) 15. Oktober 19 . .

Die Anrede bei Handschreiben. Besondere Begrüßungs­ formeln, wie sie in Privatbriefen üblich find: Geehrter Herr! Hoch­ geehrte Herren! usw. pflegt der Kaufmann im Handelsbriefe nicht

anzuwenden. Statt der Anrede wird über dem Briestexte unter Voranstellung von: Herrn..., Herren..., Firma..., Wohll. Firma ..., usw. der Name oder die Firma des Adressaten angegeben. Darunter oder daneben folgt die Angabe des Wohnsitzes oder der Handelsnieder­ lassung.

Ist der Brief an eine Aktiengesellschaft oder an eine andere Körper­ schaft gerichtet, so kann man der Firma die Wörter »An die.. voranstellen: Herrn Max Weder. Magdeburg.

(An die) Firma Gebrüder Pfeil. München, FrühlingSstraße 11.

(An die) Berliner Brotfabrik. Berlin 80., Wusterhausenerstraße 15/16. Die Anrede bei Rundschreiben (Zirkularen). Auf Rund­ schreiben pflegt der Kaufmann die Firma der Adreffaten nicht an­ zugeben, sondern es bei der Adresse, die der Umschlag oder das Kreuz­ band trägt, bewenden zu lasten. Dem Wortlaute der Zirkulare pflegt man statt der Firma die Buchstaben: P. P. — P. T. — S. T. voranzustellen. P. P. praenrissis praemittendis = mit Vorausschickung des Bor­ auszuschickenden, P. T. pramisso titulo = mit Vorausschickung des Titels, 8. T. salvo titulo = vorbehaltlich der Titulatur

sind Redewendungen, die etwa „unter Weglassung (stillschweigender Ergänzung) aller Titulaturen, die dem Empfänger zustehen “ bedeuten. Die Anordnung des Brieftextes. Der WorÜaut des Briefs beginnt je nach Umständen eine oder einige Zeilen unter der Über­ schrift. Ein geschickter Korrespondent wird kurze Briefe weder allzusehr zusammendrängen noch zu wett nach oben schreiben, sondern des besseren Aussehens wegen bemüht sein, den Text möglichst gleichmäßig in der Mitte des Briefbogens zu verteilen. Links vom Brieftexte läßt man einen Streifen unbeschrieben als Rand liegen. Auf diesem Rande pflegt man schräge Striche zu ziehen, wenn man auf im Briefe erwähnte Anlagen Hinweisen will. Tie Übersichllichkeü des Briefinhalts wird dadurch sehr gefördert,

daß man eine neue Zeile beginnt, sobald ein neuer Gegenstand be­ sprochen werden soll. Jede Zeile zu Beginn eines neuen Absatzes wird etwa einen Zentimeter breit eingerückt. Besonders wichtige Stellen im Briefe, insbesondere Ziffern, die als Unterlagen für Buchungen dienen, werden unterstrichen.

Die Unterschrift bei Handelsbriefen. Die Unterschrift folgt unmittelbar unter dem Briestexte und wird in der Regel vom Inhaber der Firma oder vom Geschäftsleiter, Vorstand, Direktor usw. vollzogen. Erst durch die Unterschrift totrb der Handelsbrief rechtsverbindlich; Firmenstempel ohne Zeichnung deS verantwortlichen Geschäftsführers gelten nicht als Unterschrift. Jeder Brief ist deshalb dem Geschäftsleiter oder dessen Stellvertreter zur Unterzeichnung vorzulegen, bevor er kopiert wird. Die Zeichnung der Firma seitens der Inhaber oder Geschäftsleiter. Bon den Inhabern der Firma und von den Vor­ ständen von Aktiengesellschaften wird die Firma ohne Zusatz gezeichnet:

Paul Pfeil.

Pfeil & Weber.

Paul Pfeil & Co.

Gelsenkirchener Gußstahl- und Eisenwerke. Jordan.

Stettiner Elektrizitätswerke. Pfeil.

A.--G.

A.-G.

Weber.

Die Zeichnung der Firma „per Prokura" oder „in Voll­ macht". Die zur Zeichnung der Firma ermächtigten Stellvertreter der Geschäftsinhaber oder Vorstände sind entweder Prokuristen oder Handlungsbevollmächtigte. Das Verhältnis, in dem sie zur Firma stehen, ist bei Zeichnung der Firma durch einen entsprechenden Zusatz anzudeuten. Beim Prokuristen geschieht das durch die Worte „per Prokura", meist abgekürzt in: p.pr., p. pa, ppa; beim Handlungsbevollmächtigten durch die Worte „in Vollmacht", meist ersetzt durch: per, für oder i. B., Abkürzung für in Vollmacht.

Paul Pfeil. i. B. Riedel.

p. pr. Pfeil & Weber. Otto. Riedel.

Stettiner Elektrizitätswerke. A.-G. ppa Otto. p. pr. Riedel. Die Verwendung kaufmännischer Formeln. Naturgemäß pflegen gewisse Redewendungen im Handelsbriefe immer wieder­ zukehren. In erster Reche sind das die Hinweise auf den früheren Briefwechsel, ferner die Höflichkeitsformeln am Eingänge und am Schluffe der Briefe, endlich die für Anfragen, Anträge, Erklärungen und Anzeigen aller Art üblichen Ausdrücke.

Diese Formeln und Wendungen, welche eine Art eisernen Bestand des brieflichen Verkehrs unter Kaufleuten bilden, zu vernachlässigen oder willkürlich davon abzuweichen, wäre unkaufmännisch; in ihnen das Wesen der kaufmännischen Korrespondenz erblicken zu wollen, wäre falsch. Insoweit derartige Formeln nicht sprachwidrig oder ge­ schmacklos find, ist der Kaufmann ebenso berechtigt, sich chrer zu be­ dienen, wie jeder andere Fachmann berechtigt ist, seine Fachausdrücke zu verwenden.

Briefformeln und Aufgaben. Bestätigungen. Der Hinweis auf den früheren Briefwechsel. Kaufleute, die miteinander in laufendem Briefwechsel stehen, verweisen in jedem Briese auf das vorangegangene Schreiben, gleichviel ob sie es erhalten oder abgeschickt haben, sie bestätigen den vorangegangenen Brief. Verschiedne Arten der Briefbestätigung. Für eingegangene Briefe erfolgt die Empfangsanzeige bei der Beantwortung; der Ab­ sender der Antwort bestätigt den Empfang deS eingegangenen Briefes, er erteilt Empfangsbestätigung, Eingangsbestätigung. Ist kein Bisiefeingang zu bestätigen, weil entweder der betreffende Korrespondent noch nicht geantwortet hat oder weil seine Antwort noch nicht eingetroffen ist, so bestätigt man die Absendung des eigenen letzten Briefes, man erteilt Ausgangsbestätigung. Bestätigungen können sich somit beziehen: a) auf eingegangene Briefe, die man beantwortet: Eingangs­ bestätigungen; b) auf abgegangene, noch unbeantwortete Briefe: Ausgangs­ bestätigungen; c) auf nachträglich eingegangene Antworten, die sich mit dem eigenen Schreiben gekreuzt haben: Doppelbestätigungen. Zweck der Briefbestätigung. Die regelmäßige Bestätigung des letzten Briefes ist zunächst eine Kontrolle, durch die festgestellt wird, ob alle zur Versendung gelangten Briefe ihren Bestimmungsort erreicht haben. Es ist nicht unmöglich, daß Schriftstücke verloren gehen, verlegt oder beiseitegeschafft werden; der Briefbestätigung ist es zu danken, wenn derartige Verluste, Nachlässigkeiten oder Ver­ untreuungen schnell an den Tag kommen. Ferner erleichtern die Bestätigungsangaben bei nochmaliger Durch­ sicht älteren Briefwechsels dem Suchenden die Arbeit, weil sie die Reihenfolge der Schriftstücke feststellen und so daS Übersehen einzelner Briefe verhüten helfen.

Diese Formeln und Wendungen, welche eine Art eisernen Bestand des brieflichen Verkehrs unter Kaufleuten bilden, zu vernachlässigen oder willkürlich davon abzuweichen, wäre unkaufmännisch; in ihnen das Wesen der kaufmännischen Korrespondenz erblicken zu wollen, wäre falsch. Insoweit derartige Formeln nicht sprachwidrig oder ge­ schmacklos find, ist der Kaufmann ebenso berechtigt, sich chrer zu be­ dienen, wie jeder andere Fachmann berechtigt ist, seine Fachausdrücke zu verwenden.

Briefformeln und Aufgaben. Bestätigungen. Der Hinweis auf den früheren Briefwechsel. Kaufleute, die miteinander in laufendem Briefwechsel stehen, verweisen in jedem Briese auf das vorangegangene Schreiben, gleichviel ob sie es erhalten oder abgeschickt haben, sie bestätigen den vorangegangenen Brief. Verschiedne Arten der Briefbestätigung. Für eingegangene Briefe erfolgt die Empfangsanzeige bei der Beantwortung; der Ab­ sender der Antwort bestätigt den Empfang deS eingegangenen Briefes, er erteilt Empfangsbestätigung, Eingangsbestätigung. Ist kein Bisiefeingang zu bestätigen, weil entweder der betreffende Korrespondent noch nicht geantwortet hat oder weil seine Antwort noch nicht eingetroffen ist, so bestätigt man die Absendung des eigenen letzten Briefes, man erteilt Ausgangsbestätigung. Bestätigungen können sich somit beziehen: a) auf eingegangene Briefe, die man beantwortet: Eingangs­ bestätigungen; b) auf abgegangene, noch unbeantwortete Briefe: Ausgangs­ bestätigungen; c) auf nachträglich eingegangene Antworten, die sich mit dem eigenen Schreiben gekreuzt haben: Doppelbestätigungen. Zweck der Briefbestätigung. Die regelmäßige Bestätigung des letzten Briefes ist zunächst eine Kontrolle, durch die festgestellt wird, ob alle zur Versendung gelangten Briefe ihren Bestimmungsort erreicht haben. Es ist nicht unmöglich, daß Schriftstücke verloren gehen, verlegt oder beiseitegeschafft werden; der Briefbestätigung ist es zu danken, wenn derartige Verluste, Nachlässigkeiten oder Ver­ untreuungen schnell an den Tag kommen. Ferner erleichtern die Bestätigungsangaben bei nochmaliger Durch­ sicht älteren Briefwechsels dem Suchenden die Arbeit, weil sie die Reihenfolge der Schriftstücke feststellen und so daS Übersehen einzelner Briefe verhüten helfen.

Eingangsbestätigung«».

Zweck der Eingangsbestätigung. In der Regel beantwortet der Kaufmann eingegangene Briefe sehr bald, selbst dann, wenn er nicht in der Lage ist, sofort den verlangten Bescheid zu erteilen oder die er­ wünschte Entscheidung zu treffen. Durch diese Gepflogenheit verschafft er dem Absender die Gewißheit, daß sein Schreiben richtig eingetroffen ist, und erspart ihm die Mühe, im Zweifelsfalle nochmals zu schreiben. Form der Eingangsbestätigung. Ein geschickter Korrespon­ dent hat nicht nötig, für seine Bestätigungen jedesmal die für Empfangs­ anzeigen üblichen Formeln zu verwenden. Er wird häufig in der Lage sein, die Angaben, auf die es bei der Bestätigung ankommt, mit dem Inhalt der zu erteilenden Antwort so zu verweben, daß die besondere Eingangsbestätigung überflüsfig wird. Es kommt ja bei der Bestätigung nur darauf an, das Datum des letzten Schreibens festzustellen. Statt also zu sagen: „Ich besitze Ihr Schreiben vom ..." — „Ich erhalte soeben Ihre Zuschrift vom ..." — kann selbstverständlich gesetzt werden: „Auf Ihre Anftage vom ... teile ich Ihnen mit, daß ..." — „Ihre Mitteilung vom ... hat mich überrascht" — „Wenn ich Ihre Erklärung vom ... richtig ver­ standen habe, so . . ." usw.

Eingangsbestätigungsformeln. Ich bestätige hierdurch den Empfang Ihres gestrigen Schreibens. — Ich gelangte soeben in den Besitz Ihrer heuttgen Zuschrift. — Ich bekenne mich zum Empfange Ihres Briefes vom ... — Ich empfange soeben Ihre Postkarte vom... — Ich bestätige hiermit den Empfang Ihrer heuttgen Depesche. — In Beantwortung Ihrer gestrigen Zuschrift teile ich Ihnen mit, daß ... — In Erwiderung Ihres Schreibens vom ... zeige ich Ihnen an, daß ... — Auf Ihre gestrige Zuschrift erwidere ich ganz ergebenst, daß . . .

Aufgabe I. Anzufertigen sind folgende Empfangsbestätigungen: Die Firma Albert Prager & Co. in Fürth bestättgt den Eingang der folgenden Sendungen, die ihr von der Firma Otto Fröhlich in Frankfurt a. M. zugegangen sind: a) einer Postkarte vom gleichen Tage; b) eines Briefs vom vorhergehenden Tage; c) einer Preisliste vom 1. des Monats; d) einer Anftage vom 10. Juni 19 ..; e) eines Antrags vom 15. Juli d. I.; f) eines Auftrags vom 31. Dezember v. I.

Ausgangsbestätignnge«. AusgangSbestätigung zur Feststellung des Datums. Der Absender eines Briefes kann sich veranlaßt sehen, dem Adressaten dieses Briefes nochmals zu schreiben, ehe er Antwort auf sein Vor­ schreiben erhalten hat. Enthält daS zweite Schreiben weder Abände­ rungen noch Berichtigungen des BorschreibenS, so begnügt sich der Absender gewöhnlich mit dem Hinweis auf das Datum deS Bor­ schreibenS: „Ich schrieb Ihnen bereits heute morgen." — „Wir bestätigen unsere gestrige Zuschrift." — „Ich beziehe mich auf mein Schreiben vom ..."

Ausgangsbestätigung mit Abänderung des Briefinhalts. Häufig stehen Briefe mit Ausgangsbestätigung im unmittelbaren Zu­ sammenhänge mit dem Borschreiben, auf welches sich die Bestätigung bezieht; sie sind dazu bestimmt, Anordnungen und Angaben des Bor­ schreibenS zu ergänzen oder abzuändern, erteilte Aufträge zu ver­ vollständigen oder zu widerrufen, Mißverständnisie und Irrtümer aufzuklären oder zu berichtigen usw. In solchen Fällen Pflegt der Absender die in Frage kommenden Stellen des BorschreibenS zu wiederholen oder sie ihrem Inhalte nach kurz zusammenzufasien.

Ausgangsbestätigung von Telegrammen und Telephon­ gesprächen. Anträge, Aufträge und andere wichtige Mitteilungen, die durch Telegraph oder Telephon übermittelt worden sind, pflegt der Kaufmann ebenfalls zu bestätigen. Bei Bestätigung von De­ peschen werden diese chrem Wortlaut nach wiederholt und, wenn er­ forderlich, ergänzt; Ferngespräche werden ihrem wesenüichen Inhalt nach kurz zusammengefaßt. Ausgangsbestätigung durch Nachsendung von Kopien. Bei großen Entfernungen, insbesondere bei überseeischen Sendungen, muß der Absender mü der Möglichkit rechnen, daß sein Brief durch Eisenbahnunglück, Seeschaden usw. verloren geht. Um einer in solchem Falle unvermeidlichen Verzögerung im Briefwechsel vor­ zubeugen, läßt er von dem zur Absendung bestimmten Originalbriefe mehrere Kopien anfertigen, von denen er eine als Beleg zurückbehält, die andere dem Adressaten zuschickt, natürlich mit einem anderen Postdampfer als demjenigen, der das Original befördert. Ist nun das Original auf der Reise verloren gegangen, so tritt die Kopie an seine Stelle; die Verspätung des Eintreffens wird also auf die kurze Zeitdauer beschränkt, die zwischen dem Auslaufen der beiden Post­ dampfer liegt. de veaux, Deutsche HandelSkorr. für Anfänger.

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Ausgangsbestätigungsformeln.

Hierdurch bestätigen wir unser Schreiben vom 15. dieses Monats.— Wir beziehen uns auf unser gestriges Schreiben. — Bezugnehmend auf unsere Zeilen vom heutigen Tage, bitten wir. . . — Wir be­ stätigen unsere Postkarte von heute morgen und ersuchen Sie ... — Unter Bezugnahme auf die Ihnen soeben gesandte Depesche Wir bestätigen den Inhalt unserer telephonischen Unterhaltung wie folgt... — Wir beziehen uns auf daS soeben mit Ihnen gchabte Telephongespräch. — Wir bestätigen unsere heutige Depesche wie folgt ...

Aufgabe II. Anzufertigen sind folgende Ausgangsbestätigungen: Die Firma Carl Groß in Danzig bestätigt den AuSgang der fol­ genden Sendungen, die von ihr an die Herren Meißner 4 Rothe in Elberfeld abgeschickt worden find:

a) b) c) d) e) f)

einer eines einer einer eines einer

Postkarte vom gleichen Vormittage: Briefs vom Tage zuvor; Mustersendung vom 18. des Monats; Probesendung vom 12. Januar d. I.; Telephongesprächs vom gleichen Tage; Depesche: „Bereits abgegangen".

Doppelbestätiguugen. Form der Doppelbestätigung. Geht dem Absender einer Ausgangsbestättgung nachträglich ein Schriftstück zu, das fich mit feinern Bestätigungsbriefe gekreuzt hat, so haben Absender und Empfänger Anlaß zur Bestätigung des eingegangenen und des abgesaitdten Schreibens; für beide Schriftstücke wird in der Regel die Angabe des Ausstellungsdatums genügen.

Formeln für Doppelbestätigung. Wir schrieben Ihnen zuletzt am ... und empfangen soeben Ihr Schreiben vom ... — Gegen unser Schreiben vom ... erhielten wir Ihre werte Zuschrift gleichen Datums. — Im Wechsel mit unserem Gestrigen empfingen wir Ihr Schreiben vom ... — Unser Schreiben vom ... hat sich mit dem Ihrigen vom gleichen Tage gekreuzt. — Unser heutiger Brief hat fich jedenfalls mit Ihrem gestrigen Schreiben

gekreuzt.

Borgedruckte Bestätigungsformeln. Handelshäuser, be­ sonders Bankgeschäfte, bei denen naturgemäß Kreuzungen von Briefen oft Vorkommen, pflegen dicht unter dem Briefkopf links Bestätigungs­ formeln für Briefeingänge und BriefauSgänge Vordrucken zu lassen. Bei Formularen findet sich die Eingangsbestätigung wohl auch im Texte selbst vor. Der Briesschreiber braucht also nur die Datums­ ziffern auszufüllen.

Unser letzter Brief: .. Ihr letzter Brief: ...

Ich bestäfige meinen Brief vom.. Ich besitze Ihre Zuschrift vom..

Mein letzter Brief ist vom ... Ihr letzter Brief ist vom . . .

Mit Bezug auf unserSchreiben vom. Antwort auf Ihr Schreiben vom..

UnserletztesSchreibendatiert vom.. Bestätigung meinerZuschrift vom... Ihr letztes Schreiben datiert vom... Bestätigung Ihrer Zuschrift vom...

Aufgabe HL Anzufertigen sind folgende Toppelbestätigungen:

Die Firma Ernst Steiger & Söhne in Wiesbaden bestätigt der Firma Felix Braune & Bernhard Wilde in Bremen folgende Sen­ dungen, die sich unterwegs mit den ihrigen gekreuzt haben: a) b) c) d) e) f)

eine Postkarte vom 10. d. M. mit Brief gleichen Datums; ein Schreiben vom 1. März mit Zuschrift vom gleichen Tage; einen Brief vom 15. Juni mit Anfrage vom 14. d. M.; einen Antrag vom gleichen Tage mit gestriger Zuschrift; eine Probesendung vom 10. d. M. mit Postkarte, d. d. 9. d.M.; eine Mustersendung vom 3. d. M. mit Brief vom 2. d. M. Einleitung «nd Begrüßung.

Einleitungen ohne Hinweis auf früheren Briefwechsel. Briefe, die nicht auf vorangegangene Zuschriften Bezug nehmen, sondern an Firmen gerichtet sind, mit denen der Absender keine Briefe gewechselt hat, haben gewöhnlich zum Zweck, Anträge, Anzeigen und Mitteilungen zu machen oder Erkundigungen einzuziehen. Je nach der Art des Inhalts wird der Absender derartige Briefe mit einer Höflichkeitsformel einleiten, durch die er sich wegen der Bemühung, die er verursacht, entschuldigt oder der Empfindung Aus­ druck gibt, welche seine Mitteilung voraussichtlich beim Empfänger der Nachricht hervorrust.

Formeln für höfliche Annäherung. Ich beehre mich, Ihnen anzuzeigen, daß . . . — Ich habe die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß ... — Ich gebe mir die Ehre, Sie in Kenntnis zu fetzen, daß ... — Ich bitte, gütigst davon Kenntnis zu nehmen, daß ... — Hierdurch benachrichtige ich Sie ergebenst, daß. . . — Ich beehre mich, Ihnen die ergebene Mitteilung zu machen, daß ... — Ich bringe ganz ergebenst zu Ihrer Kenntnis, daß . . .

Formeln für Entschuldigungen.

Wir gestatten unS anzufragen, ob ... — Wir nehmen unS die Freiheit, an Sie die Frage zu richten, ob ... — Wir find so frei, Sie hierdurch zu ersuchen, ... — Gestatten Sie uns gütigst, bei Ihnen die Erkundigung einzuziehen, ob . . . — Wir erlauben uns, Sie um gefällige Auskunft darüber zu bitten, ob ... — Wir bitten um die Erlaubnis, bei Ihnen anfragen zu dürfen, ob ... Formeln für Freude, Bedauern usw. Ich bin in der angenehmen Lage, Ihnen anzeigen zu können, daß ... — Es freut mich, Ihnen die angenehme Mitteilung machen zu können, daß ... — Es gereicht mir zum besonderen Vergnügen, Sie davon in Kenntnis zu setzen, daß ... — Ich bedauere, Ihnen die Mitteilung machen zu müssen, daß ... — Leider sehe ich mich gezwungen, Ihnen anzuzeigen, daß . . . — Zu meinem lebhaften Bedauern habe ich Ihnen mitzuteilen, daß ... — Ich bedauere sehr, Ihnen die schmerzliche Meldung machen zu müssen, daß... — Hierdurch erfülle ich die schmerzliche Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen, daß ...

Aufgabe IV. Anzufertigen sind die Einleitungsformeln zu Briefen folgenden Inhalts: Die Firma Schulze & Rehbein in Dresden sendet der Firma Franz Wunder in Nürnberg:

a) b) c) d) e) f)

die die die die die die

Mitteilung der Geschäftseröffnung; Anzeige des Besuchs chres Reisenden; Bitte um Auskunft über eine Firma; Anfrage über einen Bewerber um Stellung; Nachricht von der Zahlungseinstellung einer Bank, Mitteilung vom Ableben eines Gesellschafters.

Verabschiedung «t> Schluß.

Verabschiedung ohne weiteren Zusatz. Wird der Handels­ brief mit einem Gruße geschloffen, so beschränken sich die hierfür in Anwendung kommenden Formeln meist auf die Worte: Mit Achtung. — Achtungsvoll. — Hochachtungsvoll. — Achtungsvoll ergebenst. — Mit Hochachtung und Ergebenheit. Zuweilen pflegt man diesen Ausdrücken die Zeitwörter „zeichnen" oder „sich empfehlen" voranzuschicken: Ich zeichne mit größter Hoch­ achtung. — Wir empfehlen uns Ihnen ganz ergebenst usw. Verabschiedung mitZusätzen. Häufig nimmt der Absender Veranlasiung, der Grußformel einen Zusatz zu geben. Tie üblichen Zusätze enthalten: l.die Bitte um baldige Antwort; 2. die Bitte um ferneres Wohl­ wollen; 3. die Bitte um Aufträge; 4. die Zusicherung guter Bedienung. Berabschiedungsformeln mit Bitte um Antwort. Ihrer gefl. Antwort gern gewärtig, zeichne ich achtungsvoll. — Ich sehe Ihrer Entschließung gern entgegen und empfehle mich ganz ergebenst. — Ihrer gefl. Rückäußerung gern entgegensehend, zeichne ich mtt Hochachtung. — In der angenehmen Erwartung, recht bald von Ihnen zu hören, begrüße ich Sie achtungsvoll. — Indem ich Ihrer baldigen Rückäußerung gern entgegensehe, empfehle ich mich Ihnen hochachtungsvoll. — Ihren gefl. Mitteilungen sehe ich gern entgegen und zeichne mit Hochachtung und Ergebenheit. — Ihrer gefl. Ant­ wort, für die ich Ihnen im voraus bestens danke, gern gewärtig, empfehle ich mich Ihnen mit größter Hochachtung. Berabschiedungsformeln mit Bitte um Wohlwollen. Wir bitten um ferneres Wohlwollen und zeichnen hochachtungs­ voll. — Wir bitten, uns auch ferner mit Ihrem Vertrauen zu beehren, und empfehlen uns Ihnen achtungsvoll. — Wir bitten, uns Ihr geneigtes Wohlwollen auch ferner zu bewahren, und zeichnen ganz ergebenst. — Wir bitten um Fortdauer Ihres geschätzten Wohlwollens und zeichnen hochachtungsvoll. — Indem wir Sie bitten, uns auch fernerhin mit Ihrem Vertrauen zu beehren, zeichnen wir mit Hoch­ achtung und Ergebenheit. — Mit der Bitte, unserem Unternehmen gütigst Ihr Wohlwollen zuzuwenden, empfehlen wir uns achtungs­ voll. — Ihrem ferneren geschätzten Wohlwollen halten wir uns an­ gelegentlichst empfohlen und zeichnen mit vorzüglicher Hochachtung ganz ergebenst. — Mit der ergebenen Bitte, uns das unserer Firma bisher bewiesene Vertrauen auch ferner zu erhalten, zeichnen wir mit größter Hochachtung. — Es sollte uns freuen, wenn Sie unsere Firma durch Ihr Wohlwollen und Ihr Vertrauen auch in Zukunft unterstützen wollten.

Berabschiedungsformeln mit Bitte um Aufträge.

Ich bitte um Ihre geschätzten Aufträge und zeichne achtungsvoll. — Ich sehe Ihren werten Aufträgen gern entgegen und begrüße Sie hochachtungsvoll. — In der Hoffnung, recht bald mit einem Auftrag beehrt zu werden, empfehle ich mich Ihnen achtungsvoll. — In Erwartung Ihrer geschätzten Aufträge zeichne ich mit Hochachtung ganz ergebenst. — Ich bitte um gütige Zuweisung eines Auftrags und zeichne mit Hochachtung. — Ich sehe der Überschreibung eines Probeauftrags gern entgegen und empfehle mich Ihnen ganz er­ gebenst. — In der angenehmen Hoffnung, recht bald mit einer be­ langreichen Bestellung beehrt zu werden, zeichne ich hochachtungsvoll. — Bei fernerem Bedarf bitte ich um Erneuerung Ihrer werten Aufträge und zeichne mit Hochachtung. Berabschiedungsformeln mit Zusicherung guter Bedienung.

Jederzeit mit Vergnügen Ihren Diensten gewidmet, zeichnen wir hochachtungsvoll. — Wir halten Ihnen unsere Dienste angelegentlichst empfohlen und begrüßen Sie achtungsvoll. — Wir bitten, sich bei Bedarf unserer Firma zu erinnern, und sichern Ihnen sorgfältige und schnelle Bedienung zu. — Sie dürfen sich sorgfältiger und aufmerk­ samer Bedienung jederzeit versichert halten. — Es wird unser eifriges Bestreben sein, Ihre Aufttäge schnell und gewiffenhaft zu erledigen. — Wir werden nichts unversucht lassen, uns nach jeder Richtung hin Ihre volle Zufriedenheit zu erwerben. — Wir bitten, die Ver­ sicherung entgegennehmen zu wollen, daß wir auch den kleinsten Auftrag zu Ihrer vollen Zufriedenheit auszuführen bemüht sein werden-

Aufgabe V. Anzufertigen sind die Schlußformeln mit Zusätzen fol­ genden Inhalts: Die Firma Oscar Holz in Lindau empfiehlt sich den Herren Pfeifer 4 Co. in München und bittet: a) b) c) •) der Deutschen Bank in Leipsig.

Frans Mütter.

In mehreren Exemplaren ausgefertigteWechsel,Wechsel­ duplikate. Jeder Wechsel kann in mehreren gleichlautenden @$em= Plaren ausgefertigt werden. Die einzelnen Ausfertigungen werden als Prima, Sekunda, Tertia bezeichnet und durch diese Bezeichnungen voneinander unterschieden. Im Hinblick auf die Möglichkeit, daß von jedem Wechsel ein Duplikat ausgefertigt werden kann, pflegt man das Wort „Wechsel" auch dann, wenn nur ein Exemplar ausgeschrieben wird, durch „Primawechsel" zu ersetzen und im Wechseltexte zu drucken: zahlen Sie gegen (für) diesen Primawechsel. Verwendung und Einlösung der Wechselduplikate. Du­ plikate pflegt man fast nur im überseeischen Verkehr anzuwenden, so zwar, daß man die Prima mit einem anderen Postdampfer abschickt als die Sekunda usw.

Auf diese Weise sollen Verzögerungen für den Fall verhütet werden, daß die zuerst abgeschickte Ausfertigung deS Wechsel- durch Seeschaden vernichtet würde. Vom Bezogenen wird dasjenige Exem­ plar eingelöst, das ihm zuerst präsentiert wird. Gesetzt es würden drei Exemplare von demselben Wechsel hergestellt: Prima, Sekunda, Tertia, so würde die betreffende Stelle im Wechseltexte lauten für die:

Prima: zahlen Sie für diesen Prima-Wechsel (Sekunda und Tertia nicht). Sekunda:

zahlen Sie für diesen Sekunda-Wechsel (Prima und Tertia nicht). Tertia:

zahlen Sie für diesen Tertia-Wechsel (Prima und Sekunda nicht). Selbstverständlich gehen alle drei Exemplare an den gleichen Adreffaten; dieser benutzt das zuerst in seine Hände gelangende Exemplar, die übrigen Ausfertigungen find ungültig. Aufgabe XV.

Anzufertigen ist der Wortlaut zu den folgenden ge­ zogenen Wechseln: Sämlliche Wechsel find in Berlin am 1. April 19.. ausgestellt, die weiteren Angaben finden fich unter:

1. Verfallzeit, 2. Orderklausel, 3. Wechselbetrag, 4. Wertempfangsbekenntnis, 5. Name und Wohnort des Bezogenen, 6. Name der Aussteller.

1. a) b) c) d) e) f)

Am 30. Juni 19..; Ende Juni a. c.; 3 Monat nach heute; 90 Tage dato; Bei Vorzeigung; 30 Tage nach Sicht;

4.

2. Karl Lindner;

Bereinsbank; Order eigene; Otto Treuherz; Kreditbank; Order eigene;

5.

3. Jt J6 Jt Ji Jt Jt

180.50; 320.65; 615.80; 722.20; 843.15; 972.95;

6.

a) den Wert in Rechnung; Paul Kind, Stettin; Friedrich Steinberg. b) den Wert in Waren; Franz Kahle, Erfurt; Förster & Co. c) den Wert in mir selbst; Karl Brock, Leipzig; Wilhelm Schröter. d) den Wert empfangen; Emil Knaul, Riesa; Winkler & Hahn. e) den Wert erhalten; Max Ebert, Stendal; Otto Neumann. k) denWert in unS selbst; Ernst Dietze, Ems; Seidler & Brandt, de veaux, Deutsche HandelSkorr. für Anfänger.

4

Annahme, Begebung mck Einlösung des Wechsel». Die Annahmeerklärung, daS Akzept. Der Bezogene ver­ pflichtet sich wechselmäßig durch eine schriftliche Erklärung auf dem Wechsel selbst. Ter Vermerk, durch den der Bezogene sich verpflichtet, den Wechsel bei Verfall einzulösen, heißt Anmchmeerklärung, Annahme, Akzept.

Die Annahmeerklärung wird auf die Vorderseite des Wechsel», links oben querüber geschrieben. Zur Annahme genügt, daß der Bezogene seinen Namen oder seine Firma hinschreibt, indessen werden der Handzeichnung ost die Worte „angenommen- oder „aheptiert" vorangestellt. Unwiderruflichkeit der Annahme. Die einmal erfolgte An­ nahme ist unwiderruflich, das Ahept kann also nicht zurückgenommen werden. Einschränkung der Annahme. Der Bezogene kann die An­ nahme auf einen Teil der im Wechsel verschriebenen Summe beschränken. Angenommen für Mark Die Begebung und Weiterbegebung deS Wechsels. Der Remittent kann den Wechsel begeben, das heißt alle seine Rechte aus dem Wechsel durch Indossament (Giro) an einen anderen übertragen.

Die Befugnis zur Begebung des Wechsels steht nicht nur-dem Remittenten zu, sondern allen Personen, die durch Indossament in den Besitz des Wechsels gelangt find. DaS Indossament, Giro. Der Übertragungsvermerh welcher auf der Rückseite des Wechsels querüber geschrieben wird, heißt Giro oder Indossament.

Das offene Indossament, Blankoindossament. Das deussche Indossament ist gültig, wenn der Indossant auch nur seinen Namen oder seine Firma querüber auf die Rückseite des Wechsels schreibt. Da ein solches Giro offen läßt, auf wessen Namen die Rechte aus dem Wechsel übertragen werden sollen, heißt eS offenes oder Blankoindossament. Philipp Kramer.

Gebrüder Franke.

DaS direkte Indossament, Vollindossament. Gewöhnlich bqeichnet der Indossant den Indossatar, daS heißt denjenigen, auf den er seine Rechte aus dem Wechsel überträgt, beim Namen; ein solches Giro heißt direktes Indossament oder Bollindoffament, weil es die Rechte aus dem Wechsel direft auf den Indossatar überträgt.

Das Bollindossament enchält folgende Angaben: 1. die Übertragungsklausel:

an die Order der (des, von)..

Für

2.

den Namen (die Firma) deS der Firma.... (des Herrn der Indossatars: Herren....) in.... 3. das Wertempfangsbekennt- Wert (Inhalt, Betrag) empfangen nis: (erhalten, berechnet). 4. Ort und Zeit der Ausstellung: Wohnsitz des Indossanten, Lag und Jahreszahl. 5. die Unterschrift der Judos- Firmenstempel und Handzeichnuug

sauten:

der Giranten.

Die Legitimation des Wechselinhaber-. Der Inhaber eine- indossierten Wechsels wird durch die bis auf chn hinuntergehende Reihe von Indossamenten als Eigentümer des Wechsels legitimiert. Der Wechselinhaber ist verpflichtet, dem Wechselschuldner den quittierten Wechsel an dem im Wechsel angegebenen Verfalltage zur Zahlung vorzulegen und ihm nach erlangter Zahlung daS Papier

auszuhündigen.

Blankoindossamente.

Bolliudoffamente.

Deutscher Wechselstempel.

Deutscher Wechselstempel.

o

JKB. 6641938 Ausgsh&ndigt

X z
er Richtung hin befriedigen werde und daß bald Nachbestellungen ein­ laufen würden. Anlage: Rechnung, siehe Aufgabe XX Vlll. 58. Mitteilungen der Firma an ihren Reisenden. Am 19. März 19 .. teilen Wilhelmy & Spieß in Bonn chrem Reisenden Felix Großmann, Adreffe: Walters Hotel in Danzig, mit, daß sie die Briefe vom 12. und 14. März erhalten haben und daß die Aufträge Nr. 212—217 ausgeführt worden sind. Obwohl ihnen von anderer Sette über Fritz Große in Cöslin weniger günstig berichtet worden sei, hätten sie den verlangten offenen Kredit gewährt. Sie bitten aber, in der Regel nur gegen Aheptzusage abzuschließen; sie wollen lieber auf ein Geschäft verzichten, als sich der Möglichkeit unpünktlicher Zahlung und unangenehmer Verluste aussetzen. 59. Beschwerde über Transportbeschädigung; derKäufer an den Verkäufer. Am 6. April 19 .. beschwert sich Kurt Abel in Kolberg bei der Firma Wilhelmy & Spieß in Bonn über Be­ schädigungen des Inhalts der Kiste W. 8. 213. Einzelne Gegenstände hätten infolge mangelhafter Verpackung sehr gelitten, ein Teil der Fayencen sei unscheinbar geworden oder gar angebrochen. Äußerlich seien die Kisten unversehrt gewesen, so daß kein Grund Vorgelegen habe, die Annahme zu verweigern. Zu seinem Bedauern sieht Abel sich gezwungen, den Absendern die Kiste W. S. 213 zur Verfügung zu stellen und um Gutschrift der dafür in Rechnung gestellten A 152.90 zu bitten. Für ihn selbst sei das Vorkommnis besonders unangenehm, da er die Sachen dringend brauche und durch die Nachlässigkeit deS Packers in große Verlegenheit komme. 60. Gewährung von Schadenersatz; der Verkäufer an den Käufer. Am 7. April 19 .. sprechen Wilhelmy & Spieß in Bonn der Firma Kurt Abel in Kolberg ihr Bedauern über die

Transportbeschädigungen aus, die ihnen ganz unverständlich feien, denn die Kisten feien neu und fest und ihr Packer durchaus zuverlässig. Sie hoffen, daß die Fayencen nicht unverkäuflich geworden find, und schlagen dem Käufer vor, ihm aus den Fakturenbetrag von Jt 149.40 einen Rabatt von 15 ’/• = Jt 22.40 zu gewähren, um ihm zu er­ möglichen, die wirllich schadhaften Stücke etwas billiger abzugeben. Wenn Abel diesen Vorschlag annähme, so bedürfe eS keiner Antwort; wenn er chn ablehne, so bitten sie um telegraphische Benachrichtigung, dann! sie die zur Verfügung gestellte Kiste abholen laffen und per Eilgut Ersatz leisten können.

Ausgabe XXVIII. Anzufertigen sind folgende Anlagen:

L Orderzettel. Der zum Briefe 56 gehörige Auftrag Nr. 217: Datum: 15. März 19 ..; Auftraggeber: Kurt Abel, Kolberg; die Bestellung lautet auf:

Nr. 377. 12 Stück engl. Fayencekrüge L1 Liter Inhalt, bunt dekoriert, selbstschließender Deckel vernickelt ä Jt 4.20 d. St. „ 402. 12 Stück Fayenceplatten, 32 cm Durch­ messer, Obstdekoration, Fassung vernickelt. . . L „ 4.25 „ „ „ 416. 6 Stück Fayencegebäckkästen, 28 X 15 cm, Delftdekoration, Fassung und Griff vernickelt . ä „ 8.— „ „ „ 857. 6 Stück Weinkrüge, geschliffnes Kristall­



glas, ä ll/i Liter Inhalt, Beschlag vernickelt . ä „ 8.50 „ 883. 6 St. Salatschüsseln, matt geschliffen, 22 cm Durchmesser, Blumendekoration, Rand vernickelt ä „ 6.25 „ 914. 3 Stück Tafelaufsatz mit Kristallschalen, Höhe 65 cm, mit vernickeltem Gestell ä „ 22.— „

„ „ „

n. Rechnung. Die zum Briefe 57 gehörige Rechnung ist auf Grund deS Auftrags Nr. 217 auszuschreiben. Die Fayencen Nr. 377, 402, 416 sind in Kiste 212 zusammengepackt. Für die beiden Kisten W. 8. 212 und 213 sind Jt 7.— in Ansatz zu bringen.

Aommlfftons* und Speditionsgeschäfte. Kinderspielzeug. Inhaltsangabe zu den Briefen 61—78.

61.

Antrag auf Vermittelung von Verkäufen. Am 3. März 19.. bietet Max Berger in Paris der Spielwarenfirma Richter & Starke in Nürnberg seine Dienste als Verkäufer ihrer

Transportbeschädigungen aus, die ihnen ganz unverständlich feien, denn die Kisten feien neu und fest und ihr Packer durchaus zuverlässig. Sie hoffen, daß die Fayencen nicht unverkäuflich geworden find, und schlagen dem Käufer vor, ihm aus den Fakturenbetrag von Jt 149.40 einen Rabatt von 15 ’/• = Jt 22.40 zu gewähren, um ihm zu er­ möglichen, die wirllich schadhaften Stücke etwas billiger abzugeben. Wenn Abel diesen Vorschlag annähme, so bedürfe eS keiner Antwort; wenn er chn ablehne, so bitten sie um telegraphische Benachrichtigung, dann! sie die zur Verfügung gestellte Kiste abholen laffen und per Eilgut Ersatz leisten können.

Ausgabe XXVIII. Anzufertigen sind folgende Anlagen:

L Orderzettel. Der zum Briefe 56 gehörige Auftrag Nr. 217: Datum: 15. März 19 ..; Auftraggeber: Kurt Abel, Kolberg; die Bestellung lautet auf:

Nr. 377. 12 Stück engl. Fayencekrüge L1 Liter Inhalt, bunt dekoriert, selbstschließender Deckel vernickelt ä Jt 4.20 d. St. „ 402. 12 Stück Fayenceplatten, 32 cm Durch­ messer, Obstdekoration, Fassung vernickelt. . . L „ 4.25 „ „ „ 416. 6 Stück Fayencegebäckkästen, 28 X 15 cm, Delftdekoration, Fassung und Griff vernickelt . ä „ 8.— „ „ „ 857. 6 Stück Weinkrüge, geschliffnes Kristall­



glas, ä ll/i Liter Inhalt, Beschlag vernickelt . ä „ 8.50 „ 883. 6 St. Salatschüsseln, matt geschliffen, 22 cm Durchmesser, Blumendekoration, Rand vernickelt ä „ 6.25 „ 914. 3 Stück Tafelaufsatz mit Kristallschalen, Höhe 65 cm, mit vernickeltem Gestell ä „ 22.— „

„ „ „

n. Rechnung. Die zum Briefe 57 gehörige Rechnung ist auf Grund deS Auftrags Nr. 217 auszuschreiben. Die Fayencen Nr. 377, 402, 416 sind in Kiste 212 zusammengepackt. Für die beiden Kisten W. 8. 212 und 213 sind Jt 7.— in Ansatz zu bringen.

Aommlfftons* und Speditionsgeschäfte. Kinderspielzeug. Inhaltsangabe zu den Briefen 61—78.

61.

Antrag auf Vermittelung von Verkäufen. Am 3. März 19.. bietet Max Berger in Paris der Spielwarenfirma Richter & Starke in Nürnberg seine Dienste als Verkäufer ihrer

Artikel für Frankreich gegen Provision an. Er nennt Paul Dumont in Paris als Referenz und berichtet, er sei Deutscher, wohne feit 28 Jahren in Paris, besuche alle bedeutenderen französischen Städte zweimal jährlich und arbeite nur mit anerkannt zuverlässigen Firmen. Er fordert 3*/, Provision auf alle an französische ginnen fakturierten Beträge sowie Rückerstattung seiner Auslagen und bittet um baldige Entscheidung.

62. Bitte um Auskunft. Am 5. März 19.. wenden sich Richter & Starke in Nürnberg an Paul Dumont in Paris mit der Bitte, ihnen Auskunft über Max Berger zu erteilen. Sie möchten wissen, ob er ihre Interessen zu fördern imstande ist, und erbieten sich zu Gegendiensten. 63. Erteilung der Auskunft. Am 7. März 19 .. erwidert Paul Dumont in Paris der Firma Richter & Starke in Nürnberg, daß er Max Berger für einen bei der Kundschaft wohl angesehenen, sehr tüchtigen, fleißigen und umsichtigen Vertreter halte, den er bestens empfehlen könne.

64. Abänderung der Kommissionsbedingungen. Am 9. März 19 .. erklären sich Richter & Starke in Nürnberg bereit, den Antrag Max Bergers in Paris anzunehmen, wenn dieser in fol­ gende Abänderungen desselben willige. Der Provisionssatz von 3*1» soll nur für Verkäufe in Anwendung kommen, die Berger vermittelt habe; von den Kunden unmittelbar eingehende Bestellungen und während der Leipziger Messe bewirkte Abschlüsse sollen mit nur l*/o provisionspflichtig sein. Die Rückerstattung der Auslagen sagen Richter & Starke zu, als Abrechnungstermine schlagen sie den 30. Juni und 31. Dezember vor. Mit gleicher Post übersenden sie ihren neuesten Hauptkatalog als Drucksache und bewnen, daß sie nur mit ganz soliden Firmen in Verbindung zu treten wünschen. 65. Annahme der Abänderungsvorschläge;Aufträge. Am 12. Mäq 19 . . erklärt Max Berger in Paris der Firma Richter & Starke in Nürnberg, daß er bereit sei, auf ihre Bedingungen ein­ zugehen, die er kurz wiederholt. Er sagt Aufstellung seiner Spesen je am Schlüsse des Semesters zu und erbittet sich zu den gleichen Ter­ minen Abrechnung über direft fakturierte Beträge. Die über durch ihn vermittelte Auftrüge zu erteilenden Rechnungen wünscht er zur Wester­ beförderung an die Auftraggeber zugeschickt zu erhalten. Er versichert, daß er das ihm entgegengebrachte Vertrauen in jeder Hinsicht zu recht­ fertigen hoffe, und legt zwei Aufträge bei, die er bereits abgeschloffen hat. Beide Sendungen sollen unversichert und unftankiert an Spediteur R. Maus Nachfolger in Paris gehen, der alles Weitere veranlassen werde.

66. Bersandaustrag. Ter Auftrag zur Versendung der Güter wird auf einem Formular erteilt, welches mit Rubriken für die ver­ schiedenen Angaben versehen ist, die zur Beförderung des Gutes er­ forderlich sind. Diese Rubriken beziehen sich auf Anzahl und Gewicht, Zeichen und Nummer der Frachtstücke, Art und Verpackung der Ware, Namen und Wohnort der Absender und der Empfänger und auf den Versicherungswert der Sendung. 67. Zusendung der Rechnungen an den Vertreter. Am 15. Mürz 19 . . danken Richter & Starke in Nürnberg Herrn Max Berger in Paris für sein Entgegenkommen bei Abänderung der Ver­ tragsbedingungen und für Einsendung der Aufträge 1 und 2. Sie zeigen an, daß die Waren aufgabegemäß abgegangen sind, und legen die Rechnungen zur Übermittelung an die Käufer bei.

68. Anmeldung der Sendungen. Am 17. März 19 .. teilt Max Berger in Paris dem dortigen Spediteur R. Maus Nachfolger mit, daß ihm von der Firma Richter & Starke in Nürnberg zwei Frachtgutsendungen zugehen würden, die er laut untenstehenden An­ gaben abfertigen, verzollen und unter Nachnahme seiner Auslagen und Kosten weiterbefördern solle. 69. Annahme des Beförderungsauftrags. Am 18. März 19 . . erklärt sich R. Maus Nachfolger in Paris dem Auftraggeber Max Berger gegenüber bereit, die ihm avisierte Sendung aufgabe­ gemäß abzufertigen. 70. Zusendung des Rechnungsauszugs zu Auftrag 1. Am 2. April 19 . . übersenden Richter & Starke in Nürnberg der Firma Braffeur & Cibot in Rouen, unter Bezugnahme auf die ihrem Vertreter Max Berger in Paris eingesandte Rechnung, einen Rechnungs­ auszug über die am 15. März d. I. an sie abgeschickten Waren. 71. Zusendung des Rechnungsauszugs zu Auftrag 2. Am 2. April 19 . . übersenden Richter & Starke in Nürnberg Herrn Antoine Cornette in Orleans, unter Bezugnahme auf die ihrem Ver­ treter Max Berger in Paris eingesandte Rechnung, einen Rechnungs­ auszug über die am 15. März d. I. an ihn abgeschickten Waren. Sie legen eine Tratte zur Annahme bei und bitten um baldige Rücksendung des mit dem französischen Stempel zu versehenden Akzepts. 72. Ausführungs- und Versandanzeige. Am 6. April 19.. zeigt der Spediteur R. Maus Nachfolger der Firma Max Berger in Paris an, daß er die Kisten erhalten, aufgabegemäß abgefertigt und gegen Nachnahme seiner Forderung weiterbefördert habe. 73. Anschaffung durch Scheck. Am 10. April 19 . . über­ senden Brasseur & Cibot in Rouen der Firma Richter & Starke in

Nürnberg einen Scheck auf die Nürnberger BereinSbank zur Ausgleichung der Rechnung vom 15. März 19 .. Sie bitten um Gutschriftsanzeige. 74. Anschaffung durch Akzept. Am 12. April 19 . . sendet Antoine Cornette in Orleans der Firma Richter