Briefwechsel und Tagebücher: Band 4 1846–1849 9783110852516, 9783110096262


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German Pages 691 [696] Year 1985

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INHALT
Abkürzungen
Literatur
Briefwechsel und Tagebücher
JANUAR 1846 - DEZEMBER 1846
JANUAR 1847 - DEZEMBER 1847
JANUAR 1848 - DEZEMBER 1848
JANUAR 1849 - JUNI 1849
Kommentare
Verzeichnis der Bühnenwerke
Personenregister
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Briefwechsel und Tagebücher: Band 4 1846–1849
 9783110852516, 9783110096262

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Giacomo Wleyerb ter Bricfmch/cl unäTagcbüchcr Mit Unlcrftülzung'dcr AtydemichcrKünßt Berlin in Verbindung mit dem Staatl. Inftitutfür Mufikforfchung Berlin herausgeben und tymMCtiliert yon Häni

B tz\tr und Gudrun B tc\tr

B A N D l • 1846-18^9

Verlaß Walt er de Gruyter & Co Berlin

Für Guài und Winfried

Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Meyerbeer, Giacomo: Briefwechsel und Tagebücher / Giacomo Meyerbeer. In Verbindung mit d. Staad. Inst, für Musikforschung Berlin hrsg. u. kommentiert von Heinz Becker u. Gudrun Becker. — Berlin : de Gruyter N E : Meyerbeer, Giacomo: [Sammlung] Bd. 4. 1846 — 1 8 4 9 . — 1 9 8 5 . ISBN 3 - 1 1 - 0 0 9 6 2 6 - 9

© Copyright 1 9 8 5 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Printed in Germany. Satz und Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin. — Bindearbeiten: Lüderitz Sc Bauer G m b H , Berlin. - Ausstattung: Johannes Boehlandf

Û. c'/(ki/eriger ' / 1 Giacomo Meyerbeer Lithographie von Josef Kriehuber, 1847 Berlin-Museum

INHALT

Abkürzungen Literatur Briefwechsel und Tagebücher

VII IX i

Kommentare

5°5

Verzeichnis der Bühnenwerke

63 9

Personenregister

647

ABKÜRZUNGEN Auf die Verwendung besonderer Abkürzungszeichen wurde weitestgehend verzichtet. Die Allgemeine musikalische Zeitung (Rochlitz) ist ihres häufigen Vorkommens wegen mit AmZ abgekürzt. Alle übrigen Abkürzungen wurden so vorgenommen, daß sie dem Leser ohne besondere Erklärung verständlich sind. Staad. I. f. Mf. Bin = Staatliches Institut für Musikforschung Berlin-Charlottenburg. M G G = Die Musik in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von F. Blume. Zur Kennzeichnung des Quellencharakters wurden einige Siglen mit folgender Bedeutung benutzt: Las Ls

= Lettre autographe signée (Eigenhändiger Brief mit Unterschrift). = Lettre signée (Brief von fremder Hand — diktierter Brief mit eigenhändiger Unterschrift). La = Lettre autographe (Eigenhändiger Brief ohne Unterschrift). L = Lettre (Brief von fremder Hand ohne Unterschrift). Fragm. = Fragment (unvollständiger Brief oder Entwurf). Tgb. — Tagebuch Tk. = Taschenkalender Der Terminus Brief (Lettre) ist im weitesten Sinne zu verstehen, also auch für Urkunden mit offiziellem Inhalt. Die Bezeichnung Autograph wurde im ursprünglichen Sinne von Urschrift (Original) angewendet. Unter Autograph ist also im absoluten Sinne die vollzogene Reinschrift, im Gegensatz zum bloßen Entwurf (Konzept, Brouillon) zu verstehen, wie sie an den Adressaten gelangt ist oder gelangen sollte. Ein diktierter Brief (Lettre signée) ist demnach durchaus als das Autograph anzusprechen, wenn er die Voraussetzungen des perfekten Originals erfüllt — das gilt im besonderen für die Fürstenkorrespondenz, aber auch für zahlreiche Meyerbeerbriefe namentlich der späteren Zeit —, während ein eigenhändiges Konzept (Lettre autographe signée) nur als Entwurf, nicht aber als Autograph im angegebenen Sinne aufzufassen ist.

Im Oktober 1984, nach erfolgter Drucklegung des vorliegendes Bandes, wurde das „Meyerbeer-Archiv", das sich seit 1952. im Staatlichen Institut für Musikforschung Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, befand, seitens der Erben wieder in die private Obhut zurückgenommen und steht somit den interessierten Wissenschaftlern z. Zt. nicht zur Verfügung. Der Besitzvermerk bei den Autographen aus dem Bestand des Meyerbeer-Archivs „Staatliches Institut f. Musikforschung Berlin" trifft somit nicht mehr zu.

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in: S I M G I V , 1 9 0 1 - 0 3 , S. 5 1 9 .

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Richard Wagner und die Berliner General-Intendantur-. S. 3 3 1 .

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meines Lebens, hrsg. von Dr. Josef Bindtner, 2 Bde,

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Ein Wort über Meyerbeer, in: Sonntagsblätter, Wien 1 4 . II. 1 8 4 7 .

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Ferdinand Hillers Briefwechsel, hrsg. von Reinhold Sietz, Bd. I, Köln 1 9 5 8 , Bd. 28 der Beiträge für rheinische Musikgeschichte, Luthe-Druck.

H I L L E R , F E R D I N A N D : AUS

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Alexander von Humboldt und das Preußische Königshaus,

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hrsg. von Conrad Müller, Leipzig 1 9 2 8 , K. F. Koehler.

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— : Briefe von Alexander von Humboldt an Christian Carl Josias Freiherr von Bunsen, Leipzig 1 8 6 9 , F. A. Brockhaus. ISTEL, E D G A R :

Meyerbeer als Protektor Wagners, in: Neue Z s . f . M u s i k 8 1 . J g 1 9 1 4 , S. 3 2 8 .

KAPP, JULIUS:

Richard Wagner und Meyerbeer, in: Die Musik J g X 1 9 1 0 / 1 1 , S. 81 — 94.

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KRUSE,

LAUBE, HEINRICH:

LEHMANN, RUDOLF:

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TOURGUÉNEV,

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Nouvelle Correspondance inédite, Tome

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Tagebücher, hrsg. von Ludmilla Assing, 1 4 Bde,

1 8 6 1 — 7 0 , Leipzig 1 8 4 9 , Brockhaus. WAGNER, RICHARD: Mein Leben,

2 Bde, München 1 9 1 1 , Bruckmann.

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Meyerbeer, Paris 1 8 9 8 , Librairie Fischbacher. Briefe hervorragender Männer Deutschlands an Alexander Weill, Zürich

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Jüdische Bürger und Kommunale Selbstverwaltung in Preußischen Städten,

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musikalische

Zeitung (AmZ), hrsg. von Härtel, Leipzig Breitkopf & Härtel.

Allgemeine Theater-Chronik, Organ für das Gesamtinteresse der deutschen Bühnen und ihrer Mitglieder, Allgemeine

Leipzig, Sturm und Koppe.

Zeitung, Augsburg, Verlag der J . G. Cottaschen Buchhandlung.

Berliner musikalische Zeitung, Berlin. Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen (Spenersche Zeitung), Berlin, In der Haude und Spenerschen Zeitungs-Expedition.

Caecilia, Algemeen muzikaal Tijdschrift van Nederland, Utrecht, Kamink. Charivari,

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Charivari,

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Constitutionel, Le

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XII

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Zeitung

von Staats- und gelehrten

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(Vossische

Leipzig.

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Sonntagsblätter für heimatliche Interessen, Die Wien, Pfautsch Sc Comp. Theater-Locomotive, Koffka, Leipzig. Wanderer, Der

Oeffentlichkeit

hrsg. von Schmid, red. von August Frankl,

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red. von Julius

hrsg. von Strauß, Wien.

Wiener allgemeine Musikzeitung (seit 1847), hrsg. von August Schmidt, Wien. Wiener allgemeine Theaterzeitung und Originalblatt für Kunst, Literatur, Musik, Mode und geselliges Leben, Wien. Wiener Theater-Telegraph, Zeitschrift für Kritik, Kunst, Literatur, Industrie, sociales und Theatergeschäfts-Verkehr, hrsg. von Adalbert Prix, Wien.

Leben

Wiener Zeitung, mit Abendblatt (Österr. Kaiserl. Wiener Zeitung) Wien, Verlag der Edlen von Ghelenschen Erben.

Briefwechftl un ¿Tagebücher

3

JANUAR 1846 R I C H A R D W A G N E R AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Dresden,

4. I. 1846]

Mein hochverehrtester Herr und Freund, erlassen Sie mir in gewohnter Güte und Nachsicht Ihnen zu erklären, wie es kommt, daß ich in leidenschaftlicher Sorge für mein nächst zu gebärendes Kind, dem ich voraus gern ein möglichst bestes Loos auf Erden bereiten möchte, hin und her geschwankt habe und meinem kürzlich erst Ihnen mitgetheilten Entschlüsse entgegen als meine letzte Eingebung gegen Sie die herzliche Bitte ausspreche: lassen Sie das Schicksal dieser meiner Hoffnung sich von mir Ihren lieben Händen anvertrauen! — Ich übergebe Ihnen somit die Dichtung zu meiner neuen Oper „Lohengrin" und lege Ihnen darüber die einfache, aber vielsagende Bitte an's Herz: wirken Sie mir den Auftrag des Königs von Preußen aus, diese Dichtung für sein Hoftheater in Berlin zu componiren! — Alles, was ich diesen Worten hinzusetzen könnte, ist Ihnen gegenüber unnöthig. Sollten Sie vielleicht auch den Gedanken haben, der dem Grafen Redern flüchtig aufstieß, daß es nicht ganz unzweckmäßig sein dürfte, wenn ich dem König meine Dichtung selbst vorläse, so würde ich, falls Sie diese Gunst mir auswirkten, auf Ihre Nachricht dafür bereit sein, mich schleunigst in Berlin einzufinden 1 . — In Bezug auf mein Gedicht selbst bemerkte ich, Ihrem Scharfblicke zu entgegnen, vorläufig nur, daß ich selbst schon für nöthig erachtet habe, für die Composition die Masse des Textes etwas zu reduziren. Gott lasse mir Ihr Herz und Ihre Theilnahme geneigt bleiben! Mit den wärmsten Wünschen für dies kürzlich eingetretene neue Jahr verbleibe ich für ewig Ihr hoch verpflichteter Richard Wagner. Dresden, 4. Januar 1846. [Autograph: unbekannt Abdruck (auszugsweise): Die Musik Okt. 19232 Erstdruck: G. Kinsky, Fünf ungedruckte Briefe Wagners an Meyerbeer, Schweizerische Musikztg 74. Jg. 1934, Nr. 22, S. J15—716 Abdruck: Richard Wagner, Sämtliche Briefe, hrsg. von Strobel-Wolf, Bd. II, Lpz. 1970, S.479]

4

JANUAR 1846

M E Y E R B E E R AN I G N A Z M O S C H E L E S IN L O N D O N

[Paris,

7.I.1846]

Mon cher ami, J'ai reçu Votre aimable lettre avec le billet adressé à Vous par M . Bunn, et je Vous remercie beaucoup de la bonté que Vous avez eu de me le communiquer. Pardonnez-moi si une indisposition m'a empêché de Vous répondre plus tôt. M . Bunn ne m'ayant pas écrit directement permettez, mon cher ami, que je m'adresse à Vous pour lui communiquer ce que je pense sur le ténor de son billet. Comme je vois, M . Bunn ne v e u t pas engager Mad? Viardot et ne p e u t pas engager Mad' le Lind. Le rôle du „camp de Silésie" ne paraît pas être du reste d'après les renseignemens que j'ai pris, de nature à convenir au talent spécial des deux premières chanteuses de Londres. M . Bunn, il est vrai, propose Mad. Anna Thillon; mais comme je n'ai entendu qu'une seule fois cette artiste et que je n'en ai plus aucun souvenir, vû qu'il y a de cela 7 ou 8 ans, je ne puis savoir en aucune façon, si le rôle en question peut lui convenir. De plus M . Bunn ne propose Mad. Thillon que pour le cas, où elle voudrait se charger de ce rôle. Il m'est donc naturellement impossible de faire représenter mon opéra à Drury Lane, dans ces circonstances. — Pourtant il ne serait pas impossible que je fisse au printems prochain, un voyage d'agrément à Londres. Si alors le rôle du „camp de Silésie" devait me paraître approprié au talent de Mad. Thillon, nous pourrions reprendre cette affaire 1 ; mais pour le moment il n'y a plus lieu d'y songer. Recevez, mon cher ami, mes salutations les plus cordiales, avec les complimens les plus affectueux pour Votre charmante épouse Votre tout dévoué Meyerbeer Paris, le 7 Janvier 1846.

[Autograph (Ls): Privatbesitz Dr. R. Grumach Berlin]

M I N N A M E Y E R B E E R AN M E Y E R B E E R IN P A R I S

(den 1 3 . ) [I. 1846] Lieber Giacomo! Ich erhalte in diesem Moment Deinen Brief, u da ich stets die Wahrheit sage, so will ich Dir auch nicht vorenthalten das zum Krönungsfest, den

5

JANUAR 1846

1 8 t , das „Feldlager" gegeben wird, eben so wenig verheimliche ich Dir aber, daß ich dem König, Humboldt u Redern gegenüber wahrhaft beschämt bin, ich werde vermeiden diese zu sehn, da Redern mich erst gestern dringend fragen ließ, wann der positive Tag Deiner Ankunft sei, u ich antworten ließ, später als den 20t. k e i n e s f a l l s . Küstner wäre schon 1 0 M a l fort wenn Du hier gewehsen wärest darüber ist nur eine Stimme davon rede ich aber jetzt nicht, sondern von dem ewigen Hinausschieben u Herumziehn, Du mußt indeß wissen was Du zu thun hast, positif v e r b i e t h e ich Dir aber ein Kranken-Attest von Koreff einzuschicken, Spontini könnte sich für Dich nichts Besseres ausgedacht haben. Koreff hat hier u namentlich bei Hof den Namen der compère der Spielbanken in Homburg zu sein, u die Stiefmutter der Herzogin von Orleans, hat ihrer Schwester, der alten Tante Wilhelm diesen Sommer nach Homburg geschrieben, sie möchte doch den Bruder (Landgraf v. Homb.) bestimmen, Koreff aus Homburg zu entfernen, da er nur Unangenehmes u Unheil bringen könnte. Spontini hatte den König gebeten nach Berlin zu kommen die „Vestalin" zu dirigiren. Der König wollte es ihm erst bewilligen, am Schluß des Briefes, bittet er aber Dich zu entfernen, der Du ja doch immer fort gingest „je vous prie Sir quittez votre Juif errant". Darüber w a r der König so wüthend, daß er befahl in den gröbsten Brief zu antworten, zwei wurden aufgesetzt, der König verwarf sie, weil er sie nicht grob genug fand und der dritte wurde abgeschickt 1 . Dein treues Weib Minna Meyerbeer Ich schreibe diese Zeilen im Bette, u erwarte Dich nun erst zum Frühjahr. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

K/55]

M E Y E R B E E R AN FERDINAND H I L L E R IN K Ö L N

[Paris, 14. I.

1846]

Geehrtester Herr Musikdirektor, Daß ich Ihren schmeichelhaften Brief nicht früher beantwortet habe, liegt nicht, wie es wohl den Anschein haben könnte, an Gleichgültigkeit gegen das mir höchstgefälligst von Ihnen gemachte Anerbieten einer Biographie, für das ich Ihnen meinen aufrichtigsten und verbindlichsten Dank abstatte. Mein Aufenthalt in Paris ist durch verschiedene Umstände, ungleich länger Meyerbeer

IV

i

6

JANUAR 1846

geworden, als ich mir anfangs vorgenommen; ich gedachte viel früher nach Berlin zurückzureisen, und hoffte bei meiner Durchreise durch Cölln die Freude haben zu können, Sie persönlich wiederzusehen und zu sprechen. — So sehr Sie auch, verehrter Herr, den Skrupeln vorzubeugen suchen, die sich meinem Wunsche, Ihre gütigste Anfrage günstig aufzunehmen, entgegensetzen könnten, kann ich mich doch, um es nur gerade frei heraus zu sagen, nicht dazu entschließen. Aufrichtig gestanden, kann ich es nicht über das Herz bringen, Notizen über mein eigenes Leben und meine eigene Kompositionen niederzuschreiben, und zwar aus keinem andern Grunde, als weil ich überzeugt bin daß Niemand sich selbst unpartheiisch beurtheilen kann. Eine solche Selbstcharakteristik muß immer mehr oder weniger selbstgefällig ausfallen; auch ohne der Wahrheit zu nahe zu treten, ist es doch wohl unvermeidlich daß man nicht das Schönere mehr ins Licht stelle, und das weniger Günstige zurücktreten lasse. Sie sehen, verehrtester Herr, wie fruchtlos Ihre ebenso freimüthige als lobreiche Beredsamkeit geblieben. Seien Sie indessen nichts desto weniger überzeugt, daß ich es mir zur wahrhaften Ehre rechnen würde, von einem so schätzbaren und gründlichen Manne beurtheilt zu werden, und erlauben Sie mir, Ihnen nochmals meinen herzlichsten Dank für Ihr schmeichelhaftes Anerbieten auszudrücken. Auch werden Sie mir wohl gütigst meinen kleinen Eigensinn verzeihen, wenn Sie der aufrichtigen Versicherung meiner vorzüglichsten Hochachtung und Werthschätzung Glauben schenken wollen, so wie der meines vollsten Wunsches eines baldigen und freudigen Wiedersehens. Ihr Ergebenster Meyerbeer

Paris, den 1 4 . Januar 1846.

[Autograph (Ls): London British Museum, Add.

30262,61—62]

RICHARD WAGNER AN MEYERBEER IN BERLIN

[Dresden, IJ. I. 1846] Mein hochverehrter Gönner, Sie haben an mir einen furchtbaren Plaggeist. Kaum vermuthe ich Sie mit einiger Sicherheit in Berlin angekommen, wo Ihrer bereits zwei meiner Bittschreiben harrten, so sende ich noch ein Drittes ab: Gott verzeihe mir's. Wer nun aber einmal Ihre übergroße Güte kennt, der möchte ohne Ihre se-

JANUAR 1846

7

gensreiche Unterstützung nichts gerne unternehmen. Um Sie aber wenigstens nicht durch Weitschweifigkeit zu ermüden, komme ich sogleich zur Sache. Die Hoffnungen, welche ich auf meine Nichte, Johanna Wagner 1 , welche Sie ja gelegentlich auch als jugendliche Anfängerin für dramatischen Gesang kennen lernten, gründeten, haben sich seitdem glücklich gesteigert, und namentlich in meiner neuesten Oper [Tannhäuser] hat sie bereits einen entschiedenen und allgemeinen Erfolg gehabt. Was ihr aber noch sehr abgeht, ist eine prononcirte Schule, consequente Methode, welche selbst noch für die Entwickelung der Stimme und den richtigen Gebrauch derselben viel zu thun hat. Ihr Vater, der sie bisher selbst mehr oder weniger doch nur auf dem empirischen Wege bildete2, wünscht ebenfalls, sie jetzt einem bedeutenden Gesangslehrer übergeben zu können; dieser findet sich nun aber weder hier noch irgendwo in Deutschland mit klar ausgesprochenem Rufe vor — daher wir denn, zumal in Uebereinstimmung mit unserem Intendanten und mit Bewilligung des Königs den Plan gefaßt haben, die junge Sängerin in Begleitung ihres Vaters nach Paris zu schicken, um dort von einem der berühmten Lehrer die nöthige Ausbildung zu erhalten. Der Plan will mich durchaus gut bedünken, und zwar aus vielen Gründen, die ich Ihrer großen Einsicht gewiß nicht näher zu berechnen nöthig habe. Sehr wichtig ist nun aber die Wahl des für sie geeigneten Gesangslehrers, zumal: ob Bordogni oder Garcia? Bo/Vjdogni steht gemeinhin bei uns etwas in dem Rufe, den Leuten zwar sehr viel singen zu lehren, ihnen aber bei der Gelegenheit die Stimme etwas zu ruiniren. Garcia kenne ich nun aber einem Erfolge nach gar nicht. Eine Beruhigung gibt mir allerdings der Umstand, daß mein Bruder dem Unterricht zugegen sein wird, des Lehrers Methode für die Bewahrung derselben selbst genau erfassen können wird, zugleich aber auch das Studium in einer der Stimme nachtheiligen Richtung zu überwachen im Stande ist3. Nun ersuche ich Sie inständigst, nach Ihrer großen Kenntnis und Erfahrung auch in diesen Dingen uns einen freundlichen Rath geben zu wollen, und uns den Lehrer zu bezeichnen, dem Sie Ihr bevorzugenderes Vertrauen schenken. Durch nichts Wichtigeres aber könnte dieser Rath unterstützt werden, als durch einen kräftigen Empfehlungsbrief an denjenigen Lehrer, den Sie meiner Bitte entsprechend zu bezeichnen die große Güte haben würden. Und dies müßte noch dazu recht bald geschehen, denn die Expedition soll mit Ende dieses Monats beginnen, damit meine Nichte während eines Theiles ihres Unterrichts noch die Italiener in Paris hören könne. Verzeihen Sie meinem Ungestüm! Warum sind Sie aber nun einmal . . . [Lücke im Original] Ich begreife nicht, wie derjenige, der so glücklich war,

8

JANUAR 1846

von Ihrer Theilnahme beachtet zu werden, etwas von halbweger Wichtigkeit ohne Sie gut zu unternehmen gedenken kann! Meinen großen und herzlichen Dank im Voraus, und von Neuem die Versicherung der treuesten Dankbarkeit und Verehrung Dresden, 1 5 Jan. 1846.

Ihres stets verpflichteten Richard Wagner.

[Autograph: unbekannt Erstdruck (auszugsweise): Die Musik, Okt. 1923, S. 40 Abdruck: R. Wagner, Sämtliche Briefe, hrsg. von Strobel u. Wolf, II, S. 480f.]

Louis

V I A R D O T AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

St Petersbourg le 5/17 janvier 1846. Cher et illustre m a e s t r o . Je vous écris aujourd'hui comme s e c r e t a i r e des c o m m a n d e m e n t s de Mad e La Grande-Duchesse Hélène 1 , belle-sœur de l'Empereur. S.A.I. 2 voudrait faire écrire et composer deux chants russes, dans l'intention qu'ils devinssent chants nationaux. L'un célébrerait la Russie méridionale, avec son beau climat, ses steppes immenses, ses mœurs de l'orient; l'autre, la Russie du Nord, dont les frimats [frimas] ont bien aussi leur charme et leur poésie. Les paroles de ces deux chants sont déjà demandées à un poëte en renom. Quant à la musique, comme c'est une langue universelle, et qu'on n'est pas obligé de s'en tenir aux auteurs du pays, S.A.I. s'adresse à vous, comme au premier compositeur de l'Europe. On vous enverrait, non pas les vers russes, mais une traduction allemande, aussi littérale que possible, bien rythmée et accentuée comme l'original auquel s'adapterait ainsi très bien la musique faite sur cette traduction. La seule recommandation qui vous serait adressée serait de conserver suffisamment la couleur des mélodies russes, que vous connaissez très bien. Je me borne, cher maestro, à vous transmettre la prière de S.A.I., qui espère de vous une réponse favorable. Je vous prie également, en son nom, de m'adresser une réponse quelconque, asseztôt pour qu'elle nous trouve encore à St. Petersbourg, que nous devons quitter dans les premiers jours du mois de mars. Avant-hier, dans un grand concert donné au profit d'un hospice d'enfants (fondé par la défaute fille du grand Duc Michel et de la grande-

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Duchesse Hélène, qui en est maintenant patronne), Pauline a chanté votre r o n d e b o h é m i e n n e du „ C a m p d e S i l é s i e " . Ce morceau, qui terminait le concert, a f a t t o f u r o r e , quoiqu'il ne fût accompagné qu'un piano, après tout le reste du programme à l'orchestre. C'est la grande nouvelle musicale du jour. Pauline chante encore ce soir la r o n d e dans un concert chez les comtes Wielhorski 1 . On va maintenant la lui demander partout. Le jeune comte Michel, qui est arrivé de Berlin en courrier, ne la reconnaissait pas, tant il trouvait à ce morceau plus de relief et d'en train. Je voudrais bien que Pauline pût la faire entendre à Paris, pour montrer là-bas comment elle peut chanter votre musique. J e n'en parle au reste, que par ouidire, car il y a bientôt deux mois que je n'ai quitté la maison. J e viens d'être gravement malade d'une fièvre gastrique-nerveuse. J e commence à peine à entrer dans une convalescence qui sera lente et difficile, car, malade par l'influence du climat, je ne me rétablirai pas aisément sous cette même influence. En tous cas, il me devient impossible de passer un quatrième hiver en Russie, et, quoique ma femme puisse y revenir sans moi, accompagnée de sa mère ou de son frère, elle aime mieux renoncer quant à présent aux grands avantages qu'elle trouve ici, pour passer avec moi l'hiver prochain dans un climat plus doux. Nous quitterons donc la Russie sans qu'elle ait renouvelé son contrat, et vous pouvez dès à présent considérer Pauline comme libre de tout engagement, à partir du mois de mars prochain. J e crois devoir vous donner cet avis, cher m a e s t r o , pour tous les projets que vous pouvez avoir sur elle. Pauline vous adresse ses compliments les plus affectueux, et je vous prie d'agréer aussi l'impression de mes sentiments de haute estime et d'affection dévouée. Louis Viardot (hôtel Coulon, place Michel) P.S. J e rectifie une erreur connue au commencement de ma lettre. Il ne s'agit que d'un s e u l chant national; seulement il aurait plusieurs strophes, auxquelles s'adapterait la même musique. Ce serait donc un s e u l morceau à composer. On vous enverrait, comme échantillons, une petite collection des meilleurs chants russes. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

V/181]

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M A R I E E S C U D I E R AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Paris,

19.I.1846]

Cher et illustre maître, nous regrettons vivement, mon frère et moi 1 , d'avoir été privés du plaisir de vous voir avant votre départ. Deux fois nous nous sommes présentés chez vous sans avoir l'honneur de vous rencontrer. Si vous n'avez quitté Paris que le 1 5 dans la nuit, vous aurez sans doute appris que vos deux mélodies, „ l a D a m e i n v i s i b l e " et „ S u r le B a l c o n " avaient eu, dans la journée, les honneurs de notre concert. Roger 2 les a chanté encore à notre 2 me concert le 1 7 , et le lendemain au concert du M é n e s t r e l ; ces deux compositions ont été accueillies chaque fois avec enthousiasme par le public. Il faut aussi rendre justice à Roger, il a dit „la D a m e i n v i s i b l e " et „ s u r le b a l c o n " avec un goût, une délicatesse et une expression poétique vraiment admirables. M . M . Delécluze 3 , G. Héquet 4 , Jousin, Ed. Thierry, E. Guinot étaient dans ma loge et ont donné à chaque strophe des deux mélodies le signal des applaudissemens. Je n'exagère pas en vous disant que c'est le plus beau succès musical qu'il y ait eu à Paris depuis longtemps. Maintenant Roger va chanter ces mélodies dans tous les concerts et dans tous les salons et si elles étaient orchestrées, je les lui ferais chanter au théâtre. M . Basset, à qui j'en ai parlé, mettra tout son orchestre à ma disposition et de plus il les annoncera sur les affiches de théâtre. Si j'insiste tant pour obtenir de votre obligeance ce travail instrumental, c'est que je suis convaincu qu'il m'aidera à augmenter le succès, qui est déjà très grand sans cela. Nous serons très flattés si vous voulez bien nous donner de vos nouvelles, et très heureux d'apprendre que vous êtes arrivé à Berlin en bonne santé. Veuillez agréer l'hommage de nos sentimens de profonde estime et de dévouement. M . Escudier Paris 1 9 Janvier 1 8 4 6

[Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Département de la musique]

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JANUAR 1846 JOHANN PETER L Y S E R AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Wien, zi. I. 1846] Mein hochverehrter Freund und Meister. Sie haben lange nichts von mir gehört, wenn Sie nicht etwa meine Aufsätze in der Wiener und Musikzeitung gelesen haben! Ein fabelhaftes musikalisches Fantasiestück „die 5 te Maynacht" hatte ich Ihnen ausdrücklich gewidmet und glaube, das Ding wird ihnen gefallen haben, wenn Sies lesen, Sie werden wenigstens daraus ersehen, wie ich Ihrer immer mit Liebe und Verehrung gedenke. Mit großer Freude erfahre ich: daß Sie und die Lind nach Wien kommen werden, dann hab' ich doch einmal wieder Gelegenheit mich nach Herzenslust über Sie aussprechen zu können. Jetzt aber, mein Bester! komm ich mit einer Bitte, F r ä u l e i n v o n M a r r a 1 wünscht in Berlin zu gastiren. Sie werden wohl gelesen haben welch glänzenden Erfolg diese junge Dame bei Gelegenheit ihres vorjährigen Gastspieles in Dresden, Hamburg u.s.w. errang! hier in Wien ist sie der Liebling des Publikums und Pokorni ein wahrer Esel daß er sie in dieser Saison nicht öfter auftreten ließ. Ich kann Ihnen mit bestem Gewissen, das junge schöne und talentvolle Mädchen empfehlen und thus hiemit, wie Sie aus ihrem Repertoir ersehn, singt sie auch in Ihren Opern und ich versichere Ihnen daß ich namentlich in den „Hugenotten" die Parthie der Königin noch nicht besser als durch Fräulein von Marra besetzt fand! auch mit ihrer Alice dürften Sie zufrieden sein. Ich bitte Sie also: daß Sie Ihren Einfluß zu Gunsten des Fräuleins verwenden, damit sie in Berlin zum Gastspiel kommt. Gott erhalte Sie und gebe daß Sie uns recht bald besuchen! Des freudigsten Empfangs dürfen Sie in Wien gewiß seyn denn wie erbärmlich unsere Hofoper ist — an der Wien 2 harrt und hofft alles auf Sie. Auf baldiges freudiges Wiedersehen also mein theurer Meister immer der Ihrige Wien am 2.1 Januar 1 8 4 6 .

Lyser

[Autograph (Las): Schleswig-Holsteinische Landesbibl. Kiel]

Tagebuch Januar 1846

[zz. I.]

So oft schon in meinem Leben habe ich den Vorsatz gefasst, ein Tagebuch zu führen, es auch zuweilen einige Monate durchgesetzt, aber immer

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wieder fallen lassen. Und doch wäre es so wichtig für meine innere moralische Bildung gewesen, mir am Schlüsse jeden Jahres von dem, was ich im Laufe desselben gewollt & davon getan oder aufgegeben hatte, Rechenschaft geben zu können! Und dann wie interessant wäre es für mich gewesen, am Abend meines Lebens das vielbewegte Treiben desselben vor mir in den Blättern der Erinnerung vorüberziehen zu lassen! Ich will es noch einmal im Herbst meines Lebens versuchen, ob ich es wenigstens von jetzt an vollführen werde, indem ich es auf eine meiner Faulheit 8C Vergessenheit mehr zusagende Weise in dieser kompendiösen Form & auf unauslöschlichem Papier schreibe welches ich in mein portatives Notenbuch stecke & so jedes Faktum gleich auf dem Fleck merken kann, wodurch ich keine eigentliche Zeit für dieses Tagebuch zu verwenden brauche. Ich konnte meinen Vorsatz, dieses Tagebuch mit dem ersten Januar zu beginnen, deshalb nicht präcise ausführen, weil ich dieses unauslöschliche Papier, papier porcelaine genannt, erst ein paar Tage vor meiner Abreise erhielt, daher, was vom ersten bis zum zz. Januar in Paris & auf der Reise vorgefallen ist, ich hier im Wagen summarisch nachtragen muss. Von meinen Privatangelegenheiten fiel folgendes vor. Scribes Krankheit zwang mich, meinen Aufenthalt in Paris bis zum 1 7 . zu verlängern & dabei konnte ich doch, was ich so sehr gewünscht hatte, den Plan der neu zu komponierenden Oper („L'ange exilé" oder auch „L'ange en exil") welche pour dépister les curieux, vorläufig „ N o ë m a " heissen soll 1 , leider nicht bis vor meiner Abreise fertig bekommen. Sogar der Traité zwischen mir & den beiden Dichtern Scribe & St. George konnte erst den Tag vor der Abreise & noch dazu an einem Freitage (d. 16.) unterzeichnet werden 2 . Ausserdem griff ich auch die mir schon vor 1 2 Jahren von Antony Deschamps proponierte Idee wieder auf, auf Molières 3 „Tartuffe" eine Opera buffa zu machen. Leon de Wailly wird das Buch arrangieren & hat mir bereits den ganzen ersten Akt mit Ausnahme einer Romanze vor meiner Abreise eingehändiget. Eine kleine Albumszeichnung von Madame Delessert, ein Engel, der an einem Bache kniet & auf einer Schilfflöte einem Nest voll noch ungefiederter junger Vögelchen vorbläst, um sie singen zu lehren, erregte in mir den Wunsch, aus dieser Idee eine Romanze mit oder ohne obligate Flöte zu machen. Edouard Thierry will mir diese Idee poetisch bearbeiten. Für das „Beethoven-Album", welches Hofrat Schilling in Stuttgart herausgibt, habe ich einen Chorgesang komponiert, betitelt „Der Wandrer & die Geister an Beethovens Grabe" 4 & habe ihn dem Dr. Bamberg zu Besorgung an Schilling gegeben. Meine beiden neuen Lieder „Sur le balcon" & „ L a dame invisible" sind von Roger in einem Konzert der „France musicale" mit grossem Beifall gesungen worden.

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Dem Drohbriefe des vorigen Monats folgten in diesem Monate noch zwei andre nach. Die Sache betrübt & ängstiget mich sehr 1 . Von Buloz, welcher seine Revue des deux Mondes in Aktien gebracht hat, habe ich mich, nachdem ich mich lange gewehrt, doch endlich beschwatzen lassen, eine halbe Aktie, welche 5000 Franken bezahlt, zu unterschreiben . . . Mit Leon Pillet verabredete ich Folgendes. Ich erklärte ihm, dass es mit seiner Truppe, wie sie jetzt wäre, unmöglich sei, den „Propheten" oder „die Afrikanerin" zu geben. Ich hätte mir vorgenommen eine Oper für Berlin zu schreiben, diese wollte ich auf einen französischen Text schreiben & geriete dieser Text (ich nannte ihm weder den Stoff noch den Namen der Dichter) gut, geriete ferner die Musik gut, so wollte ich sie zuerst in Paris geben. Ich versprach ihm übrigens, ihm den 1 . Juli bestimmt anzuzeigen, ob ich ihm überhaupt die Oper geben wolle, denn es könnte ja erstlich der Text vielleicht nicht zu meiner Zufriedenheit geraten, oder mein König könnte mir Arbeiten befehlen, die mich ganz in Anspruch nehmen. Für den Fall, dass ich ihm anzeigen würde, dass ich die Oper ihm geben wolle, würde ich ihm zugleich anzeigen, ob ich glaube, schon den 1 . Dezember 1 8 4 6 die Proben beginnen zu können, oder ob ich erst künftigen Frühling bereit sein würde, die Proben zu beginnen. Thiers & Remusat 2 interessieren sich ausserordentlich dafür, dass ich den „Propheten" oder die „Afrikanerin" an der Oper gebe. Thiers besonders, bei dem ich dinieren musste & dann mehrere Mal besuchen, forderte mich auf, zu sagen, welche Stimmengattungen mir für diese Opern fehlen, & welche Sänger ich dazu proponiere. Ich erwiederte: „mir fehlt ein Tenor & ein Sopran", & ich proponierte dazu Mario & Demoiselle Lind oder Theresa Brambilla 3 , welche jetzt bei der italienischen Oper so gefällt. Thiers unternahm es auch, Pillet dazu zu bewegen, liess sich Pillet kommen. Dieser machte tausend Ausflüchte, & obgleich er versprach, zu versuchen, ob er diese Engagements zustande bringen könnte, so bin ich doch im voraus überzeugt, er wird es nicht tun. Graf von Vatry (der Deputierte) gab sich auch ausserordentliche Mühe in dieser Sache, was aber gewiss alles nicht helfen wird. Graf v. Vatry machte mich auch mit dem Minister Duchatel bekannt. Der König von Frankreich 4 lud mich zum ersten Male zum Ball in den Tuillerien ein. Als er vor mir vorüber ging, nannte ihm mein Nachbar (Edmond Blanc) meinen Namen. Der König sagte mir hierauf viele Artigkeiten & unter andern Folgendes: „ J e ne vous entends pas aussi souvent que je le voudrais. Je desirais faire représenter „Robert" au théâtre des Tuilleries. Mais on m'a fait un tas de si incroyable difficultés (damit meinte er Leon Pillet) que je désespère en venir à bout". Auf einem Ball bei Salomon Rothschild w o der Herzog von Montpensier war, liess er mich rufen & unterhielt sich lange mit mir.

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Sonnabend den 1 7 . [I.] vormitags um 1 1 reiste ich von Paris ab & , obgleich ich das horrende Trinkgeld von 3 Franken gab & ganz ausgezeichnet vortrefflich fuhr, kam ich doch erst um 4 Uhr nach Mitternacht in Valenciennes an. Sonntag 1 8 . [I.] um 8 Uhr früh ging ich mit der Eisenbahn von Valenciennes über Brüssel & Lüttich nach Aachen, wo ich Abends um 7 ankam Montag 1 9 . [I.] früh 8 Uhr mit der Eisenbahn in 2 Stunden nach Cöln, woselbst ich, weil etwas am Wagen zu reparieren war, 3 Stunden bleiben musste. Um 9 Uhr mit der Post weiter gereiset. Abends 1 o Uhr in Lippstadt Dienstag 20. [I.] früh 6 Uhr abgereist, Abends 7 Z 1 0 in Minden. Mittewoche 2 1 . [I.] früh 5 Uhr nach Hannover, wo ich um 1 2 Uhr ankam. Der 2. Zug der Eisenbahn war schon um 1 o Uhr abgegangen. Um 4 Uhr reiste ich mit dem 3. Zuge nach Braunschweig, w o ich . . . den „hundertjährigen Greis", Liederspiel von Angely 1 im Theater sah . . . Donnerstag 22. [I.] um 8 Uhr mit der Eisenbahn nach Berlin, woselbst ich mit göttlicher Hilfe gegen 7 Uhr anzukommen hoffe. Auf der ganzen Reise komponierte ich generaliter an „Tartuffe" & schrieb überhaupt viele gute musikalische Einfälle in mein Gedankenbuch. Gott segne meinen Wiedereintritt in Berlin! Amen! Nachtrag von Paris . . . Nach Florenz habe ich abgeschrieben, dass ich dieses Jahr die Cantate nicht komponieren werde für die „Pia Istituzione", welches ich eigentlich versprochen hatte. Moritz Schlesinger in Paris hat seine Musikhandlung verkauft an Brandus 2 & Deschamps. Ich habe mein altes Erardsches Pianoforte gegen ein neues vortreffliches umgetauscht & schicke es nach Berlin . . . Freitag 23. [I.] . . . Ich kam gestern Abends um 6 Uhr glücklich in Berlin an; ich traf meine geliebte Gattin Minna zwar noch angegriffen, aber doch viel besser, als ich es nach ihren Briefen erwartete, meine guten lieben Kinderchens wohl & prächtig (unberufen), auch meine teure Mutter (unberufen) recht wohl, meine Schwiegermutter sehr schwächlich. Ich erfuhr über meine hiesige musikalische Verhältnisse gleich sehr viel Unangenehmes, auch schändliche Journalartikel 3 , die Küstner gegen mich schmieden lässt, kurz ich war für den ganzen Tag verstimmt. Ausserdem war ich sehr ermüdet von der Reise & wendete also meinen Tag meistens dazu an, meine Sachen auszupacken, um wenigstens morgen gleich ordentlich arbeiten zu

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können. Ich besuchte Graf Redern & Fürst Wittgenstein & erhielt Besuch von Herrn von Humboldt . . . Den 2,4. [I.] war die jährliche Feier des Ordens pour le mérite auf dem Schlosse 1 . Der König lud sämtliche Ritter dieses Ordens, also auch mich, zur Mittagstafel. Nach Tisch unterhielt sich der König sehr lang & freundlich mit mir, besonders über Aeschylos „Eumeniden" & die Oper „Otto der Grosse", die er von mir komponiert wünscht.

J . P. SCHMIDT AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

Höchstverehrter Herr General „ M u s i k " Director! Hochgeschäzter Freund!

Berlin z6 [I.] 1846.

N.S. Meine und Dr. Sp. 2 Anzeige über Ihr „Feldlager" am i8 t e n d.M. lege ich zu Ihrer geneigten Kenntniß bei. Aus der Zeitung ersehe ich so eben Ihre hier bereits am 23 ten d. M . erfolgte Ankunft, welche von mir und allen wahren Musikfreunden längst ersehnt ist! Sie haben lange auf sich warten lassen — sey'n Sie uns um so mehr willkommen! Möchten Sie nur erst wieder in die artistische Verwaltung eingreifen wollen! — Sehr zu beklagen ist es wegen Ihres „Robert" und Raoul, daß Tichatscheck nicht herkömmt! Wer verschuldet das wieder? - Die Gastrollen der Frlein Lind - die ich noch gar nicht persönlich kenne, und der ich wohl vorgestellt zu werden wünschte - werden dadurch sehr gestört, oder doch beschränkt werden, da Härtinger erst im März eintrifft. Genehmigen Sie, verehrter Herr, noch meinen verbindlichsten Dank für die Einführung der Dialog-Recitative zu „Don J u a n " , welche ungeachtet aller Opposition der Sänger (welche mit dem deutschen Text unzufrieden waren) und der Freunde fader Späße, schlagende Wirkung gemacht haben. Ich habe solche mit italienischem Text bereits nach Dresden und Hamburg senden müssen. Hoffentlich werden Sie solche auch wohl bald hören, und mit der Instrumentation zufrieden seyn. Auf Verlangen der Dresdener Intendanz instrumentire ich jetzt die schönen Dialog-Recitative zu Mozarts „Nozze die Figaro", welche italienisch hier bereits, aber nur mit Begleitung des Basses und Klaviers benuzt sind. Hofrath Winkler will die deutsche Uebersetzung besorgen. Wenn Sie sich doch auch dies Verdienst noch erwerben möchten, die Recit. h i e r einzuführen!

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Frlein Lind hat bereits die Susanne gesungen, könnte aber auch die Gräfin singen, und Frl. Tuczeck wäre ein trefflicher Cherubino. Die Oper ist durch Krause, Bötticher, Zschiesche sehr gut besezt. Nur müßte Basii von einem Tenoristen gesungen werden. Nach der Eintheilung in 4 Akte bin ich mit dem i sten Act bereits fertig, und sende ihn zur Uebersetzung nach Dresden, wenn Sie nicht anders verfügen. Hr. v. K[üstner] und L. Schneider sind gegen die Recit. Der erstere aus ökonomischer Rücksicht, der andre seiner Farben wegen. Ihnen das Weitere anheimstellend, werde ich mich nächstens beehren, Ihnen persönlich aufzuwarten. Hochachtungsvoll und ganz ergebenst der Ihre J. P. Schmidt. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin V/32/ Tgb. Januar

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27. [I.] Herr von Humboldt teilt mir im Auftrage des Königs den 2. Brief Spontinis an den König gegen mich mit, nachdem er mir den Inhalt des ersten auszugsweise erzählt. Stieber1 besorgt die Beendigung der Briefsache. Soirée der italienischen Gesellschaft, woselbst mich Förster einführt. Ball beim Grafen Antonini (neapolitanischen Gesandten).

D R . JOSEPH BACHER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 27. I. 1846] Hochwohlgeboren, Hochverehrter Herr! Durch Ihre gütigen Zeilen v. 1 6 1 . d. Ms haben Sie mir eine innige Freude — wie schon so oft — verursacht. Sie haben Nachsicht mit meiner Eitelkeit — nun, sie ist verzeihlich, u ich schwelge im Vorgefühle der Freuden, die da kommen sollen, mit Ihnen, durch Sie. Ich habe mit Director Pokorny neuerdings Rücksprache gepflogen. Sie haben nur zu befehlen; er wird jeden Ihrer Wünsche erfüllen, er wird es ganz gewiß, ich verbürge mich auch gern dafür. Aber kommen Sie nur! Ich kann Ihnen nicht genug sagen, welche Sympathien hier Ihrer harren, wie man Ihr Kommen als ein Ereigniß betrachtet, u wie das musikalische Wien, d. h. fast ganz Wien, sich sehnt, Ihnen endlich danken zu können. Bevor-

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Worten Sie unser Anliegen bei Fräulein Lind, das dann gewiß zu unsern Gunsten entschieden wird, u schlagen Sie recht bald Ihr „Feldlager" bei uns auf. Eingenommen haben Sie uns aber schon im Voraus! Und so erwarte ich getrost mit Ihrem schätzbaren Nächsten Ihre u Frlein Lind's Zusage u Ihre vorläufige Anordnungen, u wird Dir. Pokorny dann die Ehre haben, sich ganz zu Ihrer beiderseitigen Disposition zu stellen. Was Fräulein Lind betrifft, so habe ich alle Bedingungen erreicht, über welche wir uns in Coblenz vereiniget hatten, u die ich selbst sogar steigerte, u der dießfällige Contract befindet sich durch Vermittlung der Mm Birch-Pfeiffer bereits seit geraumer Zeit in Berlin. Auch ich habe am 1 1 t . Dec. Fräulein Lind geschrieben, u sie an das mir gemachte Versprechen gemahnt, habe mich aber bis jetzt keiner Antwort erfreuen können. Wir alle vermuthen, daß Ihre verspätete Ankunft Ursache dieser Zögerung sey, u leben der angenehmen Hoffnung, daß diese Angelegenheit nun durch Sie einer uns erfreulichen Lösung zugeführt werden wird. Kommen Sie ja, beide! Herr R. v. Liebenberg, der sich Ihnen angelegentlichst empfehlen läßt, vereinigt seine Bitten mit den Meinigen. Möchten doch meine Worte so beredt sein wie Ihre Töne! Genehmigen Sie die Versicherung meiner warmen Verehrung u erfreuen Sie bald mit einer gütigen, einwilligenden Antwort Hochwohlgeboren Herr GeneralMusikdirector Ihren ergebensten

Bacher1

Wien d. 27. Jan. 46. [Autograph (Las): Stadtbibl. Wien H. J. N. 9030]

M E Y E R B E E R AN D I E B E R L I N E R H O F K A P E L L E

[Berlin, 27. I. 1846]

Das wohlwollende Schreiben welches mir der Kapelldiener Hüwart im Namen der ganzen Königl. Kapelle überreichte hat mir die größte Genugtuung gewährt, und verpflichtet mich zum innigsten Dank. —. Alle meine Wünsche sind erfüllt wenn es mir gelungen ein so großartiges Kunstinstitut als die hiesige Königl. Kapelle auf der hohen Stufe der Berühmtheit und Vollkommenheit die es erreicht hat zu erhalten, und bei diesem Streben mich der Anerkennung so ehrenwerther Kunstgenossen zu erfreuen. —. Ihr Ruhm und Ihre Wohlfahrt meine Herren waren seit dem Antritt meines

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Amtes das Ziel meines Strebens, und Ihr geehrtes Schreiben gewährt mir die Überzeugung daß Sie dieses empfunden. —. Unter Ihrer Mitwirkung meine Herren, ist mir meine amtliche Thätigkeit nicht nur Pflicht sondern Freude geworden. Mit dem Gefühl eines gerechten Stolzes dürfen wir vereint auf unsre Leistungen in der Ausführung klassischer Meisterwerke blicken, persönlich aber bleibe ich Ihnen stets dankbar verpflichtet für den Eifer und die Meisterschaft die Sie bei der oft schwierigen Execution meiner eigenen Kompositionen unermüdlich an den Tag gelegt. —. Mit den Gefühlen der aufrichtigsten Hochachtung und innigsten Hochachtung, verbleibe ich hochgeehrte Herren Ihr ergebenster Berlin d x f Januar 1 8 4 6

Meyerbeer

[Autograph (Las): Dt. Staatsbibl. Berlin, Musikabt.,

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A L E X A N D E R V. H U M B O L D T AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Potsdam, 2.8. I.

1846]

Behalten Sie, theurer Freund, ausser Ihrem Briefe nun auch den des Königs, in dem Sie lesen, daß Sie der l i e b e und Spontini der u n l i e b e Maestro sind. Es war nemlich gestern ein Brief des G r a f e n an den König angekommen, in dem er bloß von seinen Thränen spricht, klagend, vergessen zu sein, keine Antwort des Monarchen auf die Geburtstag Gratulation erhalten zu haben . . . Dann spricht er von der Sta Cecilia und dem Briefe den er Ihnen anvertraut und den ich dem König zu Füssen legen soll. Der ganze Brief w a r harmlos, winselnd und unbedeutend. Sie hätten „nichts daraus lernen können" als daß er zu wissen scheint, der König habe mit ihm gebrochen. D a ich den unwichtigen Brief gleich wiedergeben sollte, so habe ich denselben Ihnen nicht zeigen können. Ich bemerkte bloß in meiner Antwort an den König „ich besorge er habe den Brief aus dem Cabinett gar nicht erhalten, weil er die erhaltene „ W a s e " gar nicht speciell zu bezeichnen schiene. Ich setzte hinzu: daß beide Briefe mir „ein scheuslicher Blick in die N a c h t s e i te des menschlichen Gemüths w ä r e n " . Das soll, wie Sie sehen, ein zu hartes Urteil enthalten! E sempre bene! Der vortreffliche König hat was Sie hier erhalten, gestern spät in der Nacht mir geschickt 1 . Ich gestehe, daß die Phrase „Spontini sagt jetzt ungefähr . . . " mir summarisch undeutlich bleibt, aber das sollte uns alle nicht 3 Minuten beschäftigen.

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Ich habe gefordert daß der Heiligen 20 Fr. d'or durch die Gesandschaft in Rom geschickt werden. Das schreiben Sie dem Unlieben1. Mit aller Liebe und Verehrung Ihr Mittwoch früh

AvHumboldt

Meine süsseste Empfehlung und Verehrung Ihrer theuren Gattinn die über diesen ganzen Brei lachen muß2. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin Tgb. Januar

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Freitag 30. [I.] . . . Besuch vom Dr. Klein 3 , dem ich versprach, 2 Märsche zu seiner Tragödie „Zenobia" zu komponieren mit der Bedingung, dass sie wegen meiner gegenwärtigen Verhältnisse mit der Intendanz nicht auf dem Berliner Theater gegeben werden dürfen . . . Abends endlich ernstlich zum ersten Male am „Tartuffe" komponiert. Ich begann mit der Arie des Orgon . . . Ich erhielt in den ersten Tagen meiner Ankunft in Berlin ein Schreiben von der ganzen Königl. Kapelle, worin dieselbe mir ihre Freude über meine Wiederkehr, ihre Dankbarkeit für das, was ich für die Kapelle während meiner Amtsführung gewirkt, mit sehr freundlichen Worten kundgeben. Ich beantwortete dieses Schreiben Donnerstag.

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

[Berlin,

30.1.1846]

Mon cher & excellent Ami! Malgré que j'ai donné 3 fr pour boire aux postillons Se qu'ils m'ont mené un train d'enfer je ne suis arrivé qu'à 5 heures du matin à Valenciennes, ce qui fait 1 8 heures de route. —. Jeudi soir à 7 heures je suis arrivé à Berlin. J'ai trouvé mon excellente mère & mes trois chers enfants en excellente santé. Je ne puis malheureusement dire la même chose de ma chère Minna, que j'ai trouvé maigrie & souffrante. Cependant la toux qui la tourmente a cédé & j'espère en Dieu qu'avec beaucoup de ménagements elle sera bientôt guerie. —. „On voulait attendre avec la reprise du „Camp de Silésie" jusqu'à mon retour à Berlin, surtout pareeque j'avais changé la fin du 3 e acte quelque peu, mais le Roi a ordonné que cet ouvrage fut donné le 1 8 Janvier jour où on célèbre tous les ans la fête des ordres, & l'anniversaire du Couronnement. Le succès a été encor

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plus éclatant que l'année passée; M lle Lind a été admirable comme chanteuse & comme actrice. Elle a été rappellée après la ronde bohomienne du I e r acte, après le Final du i e r acte, après le Trio des flûtes au 3 ™ acte & à la fin de la pièce. — . La nouvelle fin a obtenu aussi un très grand succès, comme musique & comme mise en scène. On y voit un tableau vivant de 80 personnes dont les grouppes sont d'un dessin admirable, & qui produit un effet magique." Vous seriez bien aimable mon cher Ami de copier ces lignes & de les donner à notre ami Armand [Bertin] qui s'y interesserà1. J'ai vu par les Journeaux mon cher Ami que la démission de M r Comte dont on parlait n'aura pas lieu actuellement. - D'après ce que Vous m'avez dit avant de partir je crois que pour le moment cela est bien pour Vous. Vous savez que j'ai parlé longuement avec Mr. de Vatry & avec Mr. Edmond Blanc de vos affaires & qu'ils m'ont fait tous les deux les plus belles promesses, ce qui n'empêche pas que si Vous croyez utile une lettre de moi à l'un ou à l'autre je l'écrirai immédiatement, & Vous verrez que malgré ma paresse à écrire, Vous aurez ma lettre courrier par courrier le jour ou Vous la voudrez. — . La caisse avec les cadeaux que j'ai achetée à Paris pour ma femme & que Vous avez expediée avec la diligence, est arrivée hier en très bon état à Berlin. Maintenant j'ai plusieurs prières à Vous adresser mon cher Ami. 1) Messieurs Brandus2 & Deschamps, les successeurs de Schlesinger m'ont fait deux visites avant mon départ, & dans les milles occupations du départ j'ai oublié de les leurs rendre. Ces Messieurs ont commencé par un procédé de délicatesse, je n'y voudrais pas répondre par une grossièreté. Veuillez avoir l'extrême bonté de les voir le plutôt possible, & de leur faire mes excuses. Si par hazard ils voulaient Vous tâter sur mes dispositions relativement mes futurs ouvrages Vous pourriez leur répondre que V o u s c r o y e z que je ne m'engagerai avec personne làdessus, jusqu'à mon retour à Paris où j'examinerai moi même alors l'état des choses. S'ils Vous demandaient sur l'époque où „le Camp de Silésie" sera représenté dites leur que la maladie de Scribe l'a empêché d'arranger le libretto français pour cette pièce, pendant mon séjour à Paris. Moi maintenant ne revenant à Paris qu'en été, la pièce ne pourra être représentée qu'en Automne. 2) J'avais promis à Madame Koreff mon petit buste en p l â t r e de Dantan. J'ai oublié aussi cela. Voulez avoir l'extrême bonté de l'acheter & de la lui envoyer en mon nom, & avec les excuses de mon oubli. 3) Messieurs Escudier m'ont écrit une lettre très polie dans laquelle ils me font part du succès de mes deux mélodies dans leur concert, &C m'ont rap-

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pellé ma promesse de les instrumenter. Vous connaissez mon cher Ami ma paresse à écrire des lettres, je Vous supplie donc de vouloir bien avoir la bonté de voir de s u i t e ces messieurs, & de m'excuser que je ne reponds pas par écrit. Ils peuvent être sûr & certain que je n'oublierai pas mon promesse, & que je leur instrumenterai les deux mélodies 1 . Seulement au moment de mon arrivée ici je me trouve encombré d'occupations tellement, que je leur demande d'attendre quelques semaines pour m'en occuper. 4) Quand Vous verrez notre ami Armand pour la notice 2 , veuillez lui dire que je le prie de ne rien publier ce qui a trait à mes rapports avec le théâtre de Berlin & avec l'Intendant du théâtre. Dès que quelque chose sera reglée définitivement, je lui en ferai part de suite par votre entremise. 5) Avez vous déjà eu la bonté cher Ami de rendre le manuscrit que je Vous ai laissé pour M r de Planard? Sinon ayez la bonté de le faire le plutôt possible en y ajoutant les explications dont nous sommes convenues. 6) Comment va la santé de Madame Gouin? Veuillez mon cher Ami repondre non seulement à toutes ces questions, mais donnez moi aussi les nouvelles de l'opéra, de l'effet qu'aura produit la „ L u c i e " , l'opéra d'Halévy à l'opéra comique, & tout ce qui peut m'interesser outre cela 3 . M a bonne mère vous salue mille fois, Se Vous écrira dès que ses yeux qui sont légèrement affectés le lui permetteront. M a femme & mon frère Vous font aussi mille compliments. Votre tout dévoué de cœur 3 0 janvier J ' a i reçu la lettre que Vous m'avez envoyé pour M r Gerot: il n'est pas encor arrivé à Berlin mais je crois avoir entendu dire que son affaire va bien, au moins jusque à présent. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

K/47]

L U D W I G R E L L S T A B AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Berlin, 31. I.

1846]

Hochgeehrtester Herr GeneralMusikDirektor! Anbei Ihre s c h ö n e n Romanzen in hoffentlich l e s b a r e r Form, nebst lesbarer Abschrift der Gedichte, zur Aushülfe; in diesen letztern sind nur einiMeyerbeer

IV

3

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FEBRUAR 1846

ge kleine Aenderungen gemacht. Möchte mirs gelungen sein mich der Musik ganz nach Ihrem Sinne anzuschmiegen1. Hochachtungsvoll Ihr ergebener L. Reilstab Berlin 3 1 . Jan. 1846 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin K/86]

Tgb. Februar

1846

Sonntag 1 . [II.] ... Die Lind besucht, welche von einer Reise nach Weimar wieder zurück ist2 . . . Abends . . . etwas an Orgons Arie komponiert; aber noch stehe ich vor dem ganzen „Tartuffe" wie vor einer verschlossenen Tür. Montag 2. [II.] ... Brief aus Petersburg von Herrn Viardot, worin derselbe mich im Namen der Grossfürstin Helene (Schwägerin des Kaisers) aufforderte, eine russische Hymne zu komponieren, deren Zweck es sein soll, Nationalhymne zu werden. Man wird mir die deutsche Übersetzung nächstens zu senden. Ich antwortete noch denselben Tag an Viardot, dass ich den Auftrag mit Freuden annehme. Mittags mit der Birch-Pfeiffer bei meiner Mutter gegessen. Abends in einem Konzerte, wo ich den Hornisten Vivier3 (dem es gelungen mehrstimmig zu blasen & die tiefe Quinte, KontraG 1 6 Fusston hervorzubringen), den belgischen Violinisten Leonard, die Violoncellistin Demoiselle Christiani3) hörte. Von den aufgeführten Kompositionen waren mir neu die Ouvertüre „Le Carneval romain" von Berlioz &C ein Violinkonzert von Mendelssohn. Wiederum bin ich in der „Leipziger Novellen-Zeitung" wegen meiner Berliner Stellung am Theater angegriffen worden. Dienstag 3. [II.] ... Anonymer Brief worin ich gebeten werde, die heutige Vorstellung meines „Feldlagers" zu dirigieren, weil man hoffe, dadurch werde ein roher gemeiner Angriff gegen die treffliche Sängerin Lind unterbleiben, den man beabsichtige, weil sie sich geweigert hat, in einem Armenkonzert zu singen5. Ein verspäteter Drohbrief von Paris. Abends blieb ich zuhause, die Musik der „Proserpina" vom Grafen Westmorland, welche ich bei demselben dirigieren soll, durchzulesen. Im Theater gab man die 16. Vorstellung meines „Feldlagers" mit Jenny Lind. Ich ging nicht ins Theater, weil ich nicht mehr wegen meiner Zerwürfnisse mit Küstner dirigieren will

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FEBRUAR 1846

& durch meine Anwesenheit als blosser Zuschauer zu keinen Fragen Veranlassung geben wollte. Donnerstag 5. [II.] ... Abends zwei Akte von Spontinis Oper „Die Vestalin" gehört, worin Jenny Lind die Vestalin unübertrefflich schön spielte, auch vortrefflich sang; doch ist diese Partie für ihre zarte Stimmittel etwas zu gewaltsam. Nachher noch in einer grossen musikalischen Soiree bei meiner Mutter. Duncker, der eben von Dresden kam sprach über eine Äusserung Winklers, meine Verpflichtungen betreffend die Beendigung der „3 Pintos". Das beunruhiget mich, Sc ich habe nun den plötzlichen Entschluss gefasst, alles andre stehen & liegen zu lassen & augenblicklich an die Komposition der „Pintos" zu gehen. Nur die Arie des Orgon im „Tartuffe" will ich vorher beendigen, da sie doch schon so weit avanciert ist 1 . Freitag 6. [II.] ... Kabinetsrat Illaire2 verlangte mich im Namen des Königs zu sprechen & teilte mir einen Opernplan von Raupach über den Stoff der „Adelheid von Italien" zur Durchsicht mit. Sonderbarer Weise hat der Prolog dieses Entwurfes mit der zweiten Hälfte des Prologes meiner neuen Oper „Noema" (der jenige Teil, welcher im Himmel spielt) einige Ähnlichkeit. Ich [gab] Gustav Nicolai, dem ich schon vorgestern 20 Taler gesandt hatte, noch 1 5 Taler, da er ein Kind verloren hat. Brief von Stern3 aus Paris, der mir im Namen des Pariser deutschen Gesangsvereins, den er dirigiert, eine an mich gerichtete Serenade (auf das Thema der ersten Romanze der „Hugenotten" komponiert) schickt, die sie mir als Ständchen hatten singen wollen. Brief von dem Kunsthändler Mechetti aus Wien, wenn ich nach Wien komme, mein Portrait herauszugeben wünscht . . . 4 Auf den Abend hörte ich im Theater mit grossem Vergnügen die Ouvertüre & die drei Lieder der ersten Szene (des Fischers, des Hirten, des Jägers) zu dem Schillerschen Trauerspiel „Wilhelm Teil" von meinem alten Lehrer B. A. Weber. Nachher las ich sehr aufmerksam die Partitur der „Proserpina" vom Grafen Westmorland, die ich bei demselben dirigieren soll . . . Sonnabend 7. [II.] ... Probe mit dem Grafen Westmorland von seiner Kantate . . . Abends in dem Konzerte zum Besten der Choristen, worin Jenny Lind sang. Man gab auch den Mönchschor aus meinem „Robert". Neue Musikstücke für mich waren die Ouvertüre zu „Athalie" von Mendelssohn, ein sehr interessantes Musikstück, wenngleich durchaus keine Erfindung in den Thematas, ferner schwedische Chorlieder (nicht besonders) & ein norwegisches Volkslied, von Jenny Lind reizend vorgetragen, unnachahmlich der Vortrag dieser Septime 3*

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FEBRUAR 1846

in einer musikalischen Soiree beim Geheimrat Jün/gjken 1 , wo viel von mir gesungen ward; dann noch auf einem Ball bei der russischen Gesandtin Baronin Meyendorf 2 , wo ich zum ersten Male eingeladen war. Sonntag 8. [II.] ... Kondolenzvisite bei Herrn von Humboldt 3 . Jenny Lind Mechettis Brief aus Wien gebracht & dabei zur Sprache gebracht das „Feldlager" in Wien mit ihr, unerfreuliches Resultat. Levy aus Venedig spielt mir Stücke aus seiner Oper „Giuditta" vor: gewöhnliche, unoriginelle italienische Musik. . . . Montag 9. [II.] ... Um 1 o nach Tegel zum Begräbnis des Ministers Bülow (welcher ein Neffe meines teuern väterlichen Beschützers von Humboldt war). Der Prediger Jonas hielt die Grabrede. Dort sah ich den Grafen Redern, welcher mir die Nachricht mittheilte, dass der König auf heute Abend ein Hofkonzert befohlen habe. In der Eile konnte ich nur Folgendes zusammenbringen. Der Domchor sang 3 Chöre, Zschiesche die Arie des Podestà aus der „Gazza ladra", die Lind 3 Stücke: Die „Wassernixe" von Julius Weiss, die erste Romanze der Alice aus „Robert", ein norwegisches Lied. Der König beklagte, das am Freitag angesetzte „Feldlager" wegen eines bei ihm statthabenden Balles nicht sehen zu können. Ich proponierte ihm, dasselbe auf Sonnabend verlegen zu lassen, wozu er sogleich den Befehl gab. Nach dem Hofkonzert war ich noch zu einer Soirée beim Professor Wichmann. . . . Dienstag 10. [II.] ... Heute ist (unberufen & zur guten Stunde sei es geschrieben) der 79. Geburtstag meiner geliebten Mutter, zu der ich gratulieren ging. . . . Den Choristen 30 Taler zu ihrem Konzerte (welches vorigen Sonnabend war) bei gesteuert. Abends in der Oper „Der Freischütz". Demoiselle Lind gab die Agathe. Donnerstag 1 2 . [II] ... Das letzte Hofkonzert hat zu einer mir verdriesslichen Kollision Veranlassung gegeben. Böttcher4, den ich darin zu singen aufgefordert, Hess mir durch meinen Bedienten eine brutale verneinende Antwort sagen. Ich sagte das dem Grafen Redern, dieser dem König, welcher sehr ungehalten darüber ward & Küstner befahl, eine Enquete darüber einzuleiten & Böttcher zu bestrafen. Dieses wird wahrscheinlich das Theaterpersonal sehr gegen mich aufbringen. Besuch bei Herrn von Humboldt (Beratung wegen meiner Tantieme des „Feldlagers", die ich den Choristen schenken will). Dann dirigierte ich bei Graf Westmorland die Orchesterprobe seiner „Proserpina". Auf den Abend dirigierte ich die Aufführung, welche sehr gut ging. Der König & alle Prinzen, die Erbgrossherzogin von Mecklenburg, der Herzog von Braunschweig etc waren gegenwärtig. Alle waren sehr liebenswürdig mit mir Sc sprachen viel mit mir5.

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FEBRUAR 1846 ALEXANDER V. HUMBOLDT AN MEYERBEER IN BERLIN

[Berlin, 12. II.

1846]

Theurer Freund und College. Ich habe soeben den Brief aufgefunden, theurer Freund. Er bindet gar nicht so, daß ich gehindert würde die Sache unmittelbar schriftlich (also förmlich) anzuregen. Sie sagen in dem Briefe bloß daß alles was das „Feldlager" betrift nur mit dem König verhandelt werden kann, daß dieser allein zu bestimmen hat! Also muß man diesem die Schaam erregen, sich von Ihnen beschenken zu lassen, da Sie auch am Rhein alles aufgeopfert 1 . Ich wünschte nur, daß Gr[af] Redern etwas davon erführe und daß Sie ihn gesprächsweise befragten „ob es ihm nicht zuwider sei, daß ich zu dem König davon rede, selbst einen Versuch machte . . . " Ich werde aber s c h r e i b e n wie ich immer stolz darauf bin „la mouche du coche" etwas zu befördern, was Sie mit so uneigennüzigem Edelmuthe wünschen. Ihr A v Humboldt Donnerstags [Autograpk (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

MEYERBEER AN JULIUS STERN IN PARIS

[Berlin, 12. II.

Q/126]

1846]

Verehrter Herr und Kunstgenosse! Mit vieler Freude habe ich Ihre freundlichen Zeilen, nebst dem beigefügten Gesänge empfangen, welchen Sie mir im Namen Ihres geschätzten Vereins übersandt haben. Ich beklage sehr, daß ich Ihrem nächtlichen Überfall damals entgangen, und dadurch um das Vergnügen gebracht worden bin, Ihren schönen harmonischen Gesang zu hören, der meinen Ohren eben so angenehm gewesen sein würde, als die freundliche Darbringung desselben meinem Herzen wohlthuend ist. Indem ich Sie werthester Herr, ergebenst bitte, den geehrten Herren Mitgliedern Ihres Verein's für die mir bezeigte Aufmerksamkeit, durch welche ich mich wahrhaft geehrt fühle, meinen verbindlichsten Dank auszudrücken, ist es mir zugleich eine angenehme Pflicht Ihnen als den Veranlasser noch besonders herzlich zu danken. Ihr Arrangement meiner Melodie ist so schön harmonisirt, daß es nichts zu wünschen übrig läßt.

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FEBRUAR 1846

Um Ihnen und Ihrem geschätzten Verein meinen Dank wenngleich nur ungenügend zu bethätigen, werde ich mir erlauben, Ihnen einen meiner vierstimmigen Männergesänge zu übersenden. Indem ich Sie bitte mich den geehrten Herren Ihres Verein's besten's zu empfehlen, verbleibe ich mit wahrer Hochachtung hochgeehrter Herr Ihr ergebenster Berlin 1 zx Februar 46

Meyerbeer

[Autograph (Las): Theatersammlung der Universität Hamburg]

Tgb. Februar

1846

Freitag 1 3 . [II.] Das Lied „An den Neugeborenen" für das Album der jungen Frau von Gräfe komponiert.

LUDWIG R E L L S T A B AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Berlin, 14. II.

1846]

Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirector! Hochzuverehrender Herr! Würden Sie mirs übel deuten, wenn ich durch diese Zeilen meine Bitte um einige Briefe nach Paris erneuere? Wie ich Ihnen mündlich schon gesagt, ist der Bittsteller der Musikdirector Carl Arnold in Münster 1 , der vormals hier in Berlin als ausgezeichneter Schüler Andre's in Composition und Pianoforte Virtuosität bekannt, und auch mit seiner Frau, einer geborenen Kisting2, damals eine unserer besten Sängerinnen, viel im Hause Ihrer Frau Mutter war. Er wünscht nun für seinen Sohn, gleichfalls C a r l A r n o l d 3 genannt, einen nach vielfältigem Urtheil sehr guten Cello-Virtuosen, musikalische Anknüpfungspunkte, da dieser binnen kurzem nach Paris zu gehn denkt, um dort zu h ö r e n , und, wenn es ihm gelingt, sich hören zu lassen. Niemand wird besser wissen als Sie, wer ihm dort zu diesem Zweck nützlich sein kann, deshalb erneuere ich nur meine Bitte, ohne irgend eine Andeutung hinzuzufügen. Unserm „Feldlager" geht es in der That übel, doch vielleicht kommt auch noch eine bessere Zeit dafür. Man muß mit Wallenstein denken: „Wir sind

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im Lager — rasch wechseln Sturm und Sonnenschein!"1 Dem Beethoven mit gespanntem Interesse entgegensehend, so wie den andern mir von Ihnen in Aussicht gestellten kleinen Vorübungen zum „Propheten" oder zur „Afrikanerin" hochachtungsvoll und ergebenst der Ihrige L. Reilstab Berlin 14' Febr. 1846 [Autograph (Las): Klara Ziegler Stiftung München]

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Berlin, 15. il. 1846] Mon cher & excellent Ami! Depuis le 30 du mois passé, par conséquent depuis 1 7 jours je Vous ai écrit une longue lettre, & je suis encor sans réponse jusqu'à ce jour. Vous m'avez à la vérité écrit depuis dans la lettre de Madame Cellerier mais elle ne contenait pas la réponse à ma lettre dans laquelle il y avait beaucoup de choses importantes, relativement M r Armand B[ertin], Planard, les successeurs de Schlesinger2, les provences3 etc. etc. Comme je connais votre extrême exactitude dans votre correspondance je crains ou que Vous soyez indisposé, ou que ma lettre ne Vous soit pas parvenue. Veuillez donc me rassurer sur ce point mon cher Ami. C'est parceque j'attendais d'un jour à l'autre votre réponse que j'ai tardé de mon coté à Vous répondre sur la demande de Madame Cellerier. Veuillez lui dire que je suis trop heureux d'être invité par une si aimable dame patronesse, & que je prendrai deux billets. Veuillez remettre à M me Cellerier les 40 francs, & disposez des billets comme bon Vous semblera. — . J'ai été enchanté d'apprendre par votre lettre la victoire que Louis4 a remporté pour sa place contre votre haineux ennemi. Il en sera de même pour votre affaire capitale, je l'espère en Dieu. Votre cause est trop juste pour ne pas réussir près de votre Chef suprême, le Ministre des finances. Dans ma première lettre je Vous demandais aussi si Vous vouliez que j'écrivisse à M r de Vatry à ce sujet. — . J'ai vu par les Journeaux d'aujourd'hui que Mario est engagé de nouveau pour une année aux Italiens? Cela est-il vrai? Dans ce cas une de mes belles espérences pour „le prophète" s'évanouit.

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2) Je Vous ai laissé la minute de mon traité avec Scribe & St. George. C'est aujourd'hui 1 5 que Scribe doit livrer le Plan, & St. George le prologue. Si par hazard ils livraient plus tard, acceptez leur manuscrit & payez la somme convenue, mais faites mention dans la quittance qu'ils doivent signer, comme dans le < . . . > reçu que V o u s leur donnerez qu'ils ont dépassé l'époque stipulée, pour si plus tard de mon côté je ne fus pas exact, je pourrais m'appuyer là dessus. 3 ) Veuillez m'informer dès que Vous saurez quelque chose soit par Leduc soit par d'autres des résultats du voyage de M r Léon Pillet, du nom des chanteurs qu'il a engagés 1 , s'il a engagé ou non Verdi 2 , & quel est le sujet du libretto de grand opéra qu'il fait écrire. Tâchez aussi de savoir s'il a véritablement engagé M lle Brambilla. 4) Je Vous envois ci-joint une lettre que je Vous prie d'expédier à son adresse que je crois exacte. Mais pour plus de sûreté faites demander au Magazin de M. Schlesinger où on connaît l'adresse de ce compositeur. 5 ) J'oserais encore Vous prier cher ami de faire battre par votre concierge les matelas de celui de mes deux sophas qui se trouve dans mon appartement Rue neuve du Luxembourg, & de lui faire répéter cette opération tous les deux mois, sans cela ils s'abîmeront entièrement. 6) Vous m'avez promis de me donner des nouvelles relativement le nouvel opéra comique d'Halévy 3 . Veuillez ne pas l'oublier dans votre prochaine lettre. 7) L'académie royale des beaux arts de Bruxelles vient de me nommer membre étranger. Veuillez faire part de cela à notre ami Armand B[ertin], car c'est très honorable pour moi. Mille compliments de ma bonne mère & de ma femme pour Vous & pour Madame Gouin. Comment va sa santé maintenant Adieu & écrivez moi bientôt cher Ami Berlin 1 5 Février 46. [Autograph (La): Staatl. I. f . Mf. Bin K/46] Tgb. Februar

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Sonntag 1 5 . [II.] ... Abends die Oper „Catarina Cornaro" von Franz Lachner zum ersten Mal gehört. Ich fand sie melodiöser als ich erwartete,

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ausserdem interessant geschrieben, aber durchaus keine Originalität der Erfindung . . . Montag 16. [II.] ... Die Nachricht erhalten, dass mich die Académie royale de Bruxelles zum Associé étranger ernannt hat. Der Brief war von dem Secretaire perpetuel, dem berühmten Astronomen Quetelet 1 unterzeichnet. Besuch von dem Konzertmeister Müller aus Braunschweig.... Ich ging zu dem Geheimen Kabinetsrat Ulaire, der mir im Namen des Königs den Plan zu einer Oper „Adelheid von Italien" mitteilte, die ich, wenn sie mir gefiele, komponieren sollte. Ich teilte Illaire die ästhetischen Gründe mit, die mich diesen Plan verwerfen Hessen. Dienstag 17. [II.] ... Zum Grafen Redern Sc Westmorland wegen Spontinis Auftrag von der Accademia di St. Cecilia. . . . Mit Konzertmeister Müller zur Lind, die ungezogener Weise mich nicht empfing. Nachmittags in die Vorlesung über die Geschichte des deutschen Theaters von Prutz2. Abends . . . an „Tartuffe" komponiert, aber ohne allen Erfolg. Den 1. Akt von „Don Pasquale" gelesen. Mittewoche 18. [II.] ... Besuch mit Konzertmeister Müller in seinen Angelegenheiten bei der Birch-Pfeiffer. Um V 2 1 z ward ich zu der Prinzessin von Preussen befohlen, die, obgleich noch nicht gänzlich von der Masernkrankheit genesen, mich nach meiner Rückkehr von Paris sehen wollte. Besuch von Lassalle 3 , Karl Hering 4 & der Brexendorf. . . . Donnerstag 19. [II.] ... Besuch von Lassalle, der mir mit verblümten Worten, aber unter einer sehr diaphonen Allegorie ankündigte, dass Heine gegen mich schreiben würde 5 . Der wahre Grund dieser Feindseligkeit ist, dass ich ihm vor meiner Abreise von Paris 1000 Franken, die er verlangte, nicht borgen wollte, nachdem ich ihm so viele Tausende schon in meinem Leben geborgt habe, von denen natürlich er mir nie einen Pfennig wiedergab. Besuch von dem Direktor des Theaters an der Wien Herrn Pokorny, der die Lind & das „Feldlager" für Wien zu haben wünscht. Die Lind hat ihm zwar einige Rollen für das Frühjahr zugesagt, will aber erst im Herbst das „Feldlager" in Wien singen6. Dieses ist eine mir sehr schädliche Verzögerung. Auf den Abend hörte ich im Theater meine Oper „Das Feldlager" mit an. Die Lind war vortrefflich & ward in der Zigeunerrunde, nach dem 1. & nach dem 3. Akte herausgerufen. Als ich Abends nach Hause kam, brachte mir Wieprecht mit der Militärmusik ein Ständchen. Unter anderm spielten sie darin die Ouvertüre aus dem „Feldlager" & sangen, als die Melodie in C eintritt, auf diese Melodie einen Vers zu meiner Huldigung 7 . Vorgestern den 17. ist der Plan von Scribes „Noëma" angekommen. Ein sehr schöner Opernstoff liegt in demjenigen Teil des Romans „La guerre

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des femmes" von Alexander Dumas, welcher die doppelte Liebe des Chevalier de Canolles mit Madame de Cambes & Nanon (an deren Schluss die Gefängnis-, Befreiungs- & Todesszenen) behandelt. Freitag 2,0. [II.] ... Besuch von Dr. Behrend, welcher mich im Namen der neujüdischen Reformer um eine Komposition zur Eröffnung ihrer neuen Synagoge bat, welches ich höflichst ablehnte1. Zu Tieck, um ihn im Namen des Königs zu fragen, ob er den Plan zur Oper „Adelheid von Italien" machen wollte. Er nahm es an. Besuch bei der Lind. Pokorny nahm Abschied von mir. Wir verabredeten, dass er „das Feldlager" im Herbst in Wien geben würde. Ich blieb den Abend zuhause, fühlte mich aber so unbehaglich, dass ich keinerlei Arbeit vorzunehmen imstande war. Ich las die ganze „Fausse Magie" von Gretry durch.

LUDWIG RELLSTAB AN MEYERBEER IN BERLIN

[Berlin, 20. II.

1846]

Hochgeehrtester Herr GeneralMusikDirektor! Gestern von Wittenberg zurückgekehrt, fand ich Ihren Brief mit den so freundlich dargebotenen Einlagen, für die ich Ihnen den aufrichtigsten Dank sage, vor. An den Beethoven werde ich sofort, und mit bester Kraft gehn2. Leider hinderte mich gestern die seit den drei Tagen meiner Abwesenheit gehäufte dringendste Arbeit, die Oper zu besuchen. Hoffentlich ist im „Feldlager" Victoria gesungen und geschossen worden. Mit vorzüglichster Hochachtung der Ihrige L. Rellstab Berlin 20! Febr. 1846 P.S. So eben unterbrach mich W. W i e p r e c h t , er erzählte mir von dem Gesang zur Friedens-Hymne; ich stehe sehr gern zu Diensten Ihnen Worte dazu unterzulegen. [Autograph (Las): Klara Ziegler-Stiftung

München]

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FEBRUAR 1846 F R A N Z P O K O R N Y AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Berlin, 20. II.

1846]

Euer Hochwohlgeboren! Waren so gütig mir Ihre ausgezeichnete Oper: „Das Feldlager in Schlesien" zur Darstellung auf meiner Bühne an der Wien zuzusagen, wofür ich mich zum größten Danke verpflichtet fühle und Ihnen die Versicherung gebe, daß ich Alles anwenden will, das große Werk würdig in die Scene zu setzen; um aber das vollkommen zu können, bitte ich den Herrn Verfasser des Textes gefälligst um Überlassung des Buches anzugehen, um dasselbe der Censur in Wien vorlegen zu können. Von Ihrem, mich beglückenden Wohlwollen überzeugt, sehe ich der Erfüllung dieser Bitte entgegen u. zeichne mich mit aller Hochachtung u. unbegrenzter Verehrung Euer Hochwohlgeboren ergebenster Franz Pokorny Berlin am 20 Febr 1846 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

Tgb. Februar

K/144]

1846

Sonnabend 2 1 . [II.] . . . Ich las die 2 ersten Akte des Planes von „Noëma". . . . St. Georgens Prolog zu „Noëma" ist angekommen. . . . Ich las in der „Berliner musikalischen Zeitung", dass Mendelssohn eine 5aktige Oper komponiert habe 1 . Abends in dem Konzert des Pianisten Litolff 2 . Er hat eine ganz ausserordentliche Fertigkeit. Feuer & Kraft, aber nicht alles kömmt klar & proper heraus. Seine Fantasie über Thematas aus „Robert" enthält sehr geschickte Kombination von 2 & 3 Themas über einander. Seine Ouvertüre zur Oper „Salvator Rosa" ist unklar, schwülstig & ungemessen lang, enthält aber doch viele interessante Einzelheiten. Die Singstücke aus dieser Oper aber sind ganz ungeniessbar3. Sonntag 22. bis Sonntag 1 . März das Tagebuch leider nicht geführt daher nur einige flüchtige Notizen. Montag 23. Erste Probe der „Hugenotten". Das Erardsche Pianoforte ist angekommen. Dienstag 24. Bal costumé bei dem König. Ein Zug von 1 5 0 Personen, die sämtlichen Märchen des Musäus4 vorstellend; 2 Quadrillen; Alles dieses von den vornehmsten Personen

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FEBRUAR 1846

des Hofes ausgeführt. Ein sehr schönes Fest, welches mich sehr ergötzte. Donnerstag z6. Erste Vorstellung der „Hugenotten" mit Jenny Lind. Ich war so ängstlich über ihren Erfolg, dass ich derselben nicht beiwohnte. Der Erfolg der Lind soll glänzend gewesen sein. Sie ward nach dem Duett des 3. Aktes, nach dem 4. & 5. Akt herausgerufen1. . . .

FRIEDRICH THEODOR RÖTSCHER AN MEYERBEER IN BERLIN

[Berlin, 28. II.

1846]

Höchstverehrter Herr General-Musik-Direktor! Ich gebe mir die Ehre Ihnen, höchstverehrter Herr, ein Exemplar meines Aufsatzes über die „ H u g e n o t t e n " beifolgend zu überreichen2. Ich thue dies mit Schüchternheit und Zuversicht zugleich. Mit Schüchternheit, weil ich nicht weiß, inwieweit der Schöpfer der „Hugenotten" sich in diesen Gedanken wiederfinden und das Geheimniß der außerordentlichen Oper in ihren mächtigen Wirkungen enthüllt erachtet; mit Zuversicht, weil ich mir bewußt bin, mich ganz an die Sache d. h. an die herrliche Schöpfung aufgegeben zu haben u diese noch nirgends ausgesprochenen Gedanken, als mein geistiges Eigenthum in Anspruch nehmen darf. Die Kritik hat großen, Epoche machenden Kunstwerken gegenüber vor Allem dem Genius des Künstlers nachzugehn und das, was derselbe in geweihten Stunden, vermittelst der I n s p i r a t i o n geschaffen hat, zum B e w u ß t s e i n z u bringen. Die Rechtfertigung meiner freilich nur im Umrisse gegebenen Auffassung wird Ihre Zustimmung finden. Gewinne ich nur dabei die Anerkennung, den G e i s t Ihrer großartigen Schöpfung tiefer, als dies bisher geschehn, begriffen zu haben, so ist mir dadurch die höchste Genugthuung für meine Arbeit gewährt. Mit dem lebhaften Wunsch Sie, höchstverehrter Herr General-Musik-Direktor, bald einmal aufsuchen u Ihnen den Ausdruck meiner Verehrung darbringen zu dürfen habe ich die Ehre mich zu unterzeichnen als Ew. Hochwohlgeboren gehorsamster Dr. H. Th. Rötscher Berlin den i8 ten Februar 1846. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin V/77]

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M Ä R Z 1846 L U D W I G R E L L S T A B A N M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Berlin 2. III.

1846]

Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirector! Indem ich Ihnen anliegend den Brief des H. Director Pocorny zurücksende, erkläre ich, daß ich nicht nur für diesen Fall, sondern ein f ü r a l l e m a l mit Allem einverstanden bin, was Sie in Betreff der Oper „Das Feldlager" für Musik und Text, zu beschließen & zu thun für angemessen erachten. Ihre Anerkennung meiner kleinen biographischen Arbeit ist eine so gütige, die mir natürlich nur die größte Freude bereiten kann. - Ich sage Ihnen meinen aufrichtigsten Dank dafür. Bei unserm mündlichen Besprechen der Übersetzungen des „au balcon" u.s.w. äußerten Sie, geehrtester Herr, noch einige Romanzen fertig zu haben, die der Uebersetzung bedürften. Es versteht sich, daß ich mich vollkommen bereit und v e r p f l i c h t e t fühle, diese kleinen Arbeiten — wenn anders Sie mit dem Gelingen derselben zufrieden sind, — auszuführen, und sollen sie mir, je eher je lieber, willkommen sein. — Die Composition für das Beethoven-Album muß sehr schön klingen, besonders in den verhauchenden und verschmelzenden Stellen am Schluß1. Ließe sie sich nicht einmal ausführen? Mich Ihrer Gewogenheit bestens empfehlend hochachtungsvoll der Ihrige L. Rellstab Berlin 2. März 1846 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

V/124]

K A R L W I N K L E R A N M E Y E R B E E R IN B E R L I N

Dresden am 2. März 1846 Mein theuerster Freund! Die Zuschrift Ihrer verehrten Gattin, der ich mit meinem ganzen Hause mich bestens empfehle, brachte mir Ihre Wünsche. Sie können leicht denken, daß ich unter unserer Kapellmusik sogleich nachforschte, aber leider keine Spur von diesem Appenzeller Kuhreigen fand 2 . Ich wendete mich daher der erhaltenen Anweisung nach an die Schröder Devrient, erhielt aber ein ziemlich spitzes Billet von ihr, daß sie nie eine solche Orchesterbeglei-

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MÄRZ 1846

tung besessen habe. Weiter fragend wies man mich an die Schubert-Schneider 1 , aber auch hier folgte eine schriftliche Verneinung, wenn denn auch Küstner sich nicht mehr darauf besinnen konnte, so bin ich denn leider außer Stande Ihnen das Gewünschte zu senden, Sie müßten mir denn noch einen andern Ort angeben können, wohin ich eine Anfrage richten könnte, was gerne geschehen soll. Da Sie uns mit den lieben Ihren wieder näher gebracht sind, so geben wir uns der angenehmen Hoffnung hin, Sie sämtlich in diesem Frühling hier und auf unsrer Villa zu sehen, w o schon alles wieder knospet und sich regt. Eugenie hat den Winter oft leidend aber doch nicht bettlägerig zugebracht, die Kinder aber blühen frisch und munter. Uiber unsre musikalische Saison dann mündlich. Aus einem neuen Engagement der Schröder-Devriend wird nichts, da ihre Forderungen gesteigert sind. Aber allerdings war ihre Alceste wieder etwas wahrhaft klassisches. Kommen Sie doch zu heut über 8 Tagen den 9. huj. hierher, w o diese Oper zum letztenmale gegeben wird. Es ist der Reise werth. Sie wissen wie wenig ich ihr huldige und doch muß ich dies bekennen. Die Weber lebt mit ihrer künftigen Schwiegertochter still und gemüthlich. Manchmal fragt sie nach der Oper 2 . Könnten Sie mir wohl einmal ein Wörtchen darüber schreiben? Lüttichau geht nächsten Sonnabend auf 6 Wochen nach Paris, w o jezt die Johanna Wagner ist 3 . M i t den herzlichsten Wünschen für Sie und Ihr ganzes Haus in treuer Freundschaft und Verehrung der Ihrigste Karl Winkler.

[Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

V/194]

JOHANN PETER LYSER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 3. III.

1846]

Mein theurer Meister Meyerbeer. V o r einiger Zeit schrieb ich Ihnen ins Blaue hinein — denn ich wußte nicht ob Sie in Paris oder in Berlin wären und empfahl Ihnen Fräulein Marra von Wien für Gastrollen in Berlin. Die Marra ist sehr unglücklich, daß Sie ihr nicht geantwortet haben; ich weiß aber: daß Sie oft nicht in der Stimmung sind s o g l e i c h zu antworten und erfahre nun: daß Ihnen in Berlin wieder allerlei Verdruß und Cabalen gemacht werden, da ist Ihr Schwei-

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gen bei mir vollkommen entschuldigt. Nichts destoweniger komme ich schon wieder mit einem Anliegen, und jetzt mein theuerster Meister u Freund laß ich Sie nicht los, sondern pretendire A n t w o r t und baldige. Ich gebe nemlich aufgefordert von den achtungswerthesten Künstlern und Künstlerinnen Wiens eine e i g e n e neue Wiener Musikzeitung heraus, deren Haupttendenz es ist u n a b l ä s s i g dahin zu arbeiten: daß die D e u t s c h e n ihre noch l e b e n d e n g r o s s e n T o n m e i s t e r n die gebührende Anerkennung nicht wie bisher zu Gunsten anmaßender A u s l ä n d e r versagen 1 . Sie wissen, daß ich Sie für den größten jetzt lebenden Operncomponisten Deutschlands und somit der W e l t halte! natürlich werde ich daher mit Ihr e r Charakteristik in meiner Zeitschrift den Reigen der deutschen Operncomponisten eröffnen und alles sagen wozu ich seit Jahren im Studium Ihrer Werke den Stoff sammelte. Ich bin aber bei meinem Unternehmen s e h r auf das Publikum angewiesen und dieses wissen Sie, will oft sehr mit der Nase drauf gestoßen seyn, was es an einem Meister hat, da bitte ich Sie dan[n] dringend: daß Sie mir für meine Zeitschrift in Wien noch nicht bekannte G e s a n g s k o m p o s i t i o n e n senden! Am liebsten wäre mir freilich eine Nummer aus einer neuen Oper von Ihnen, doch gestatten die Verhältnisse eine solche Veröffentlichung nicht, so bäte ich Sie um eine möglichst d r a m a t i s c h gehaltene Romanze etwa in der Art wie Ihr Mönch ist. — Sie haben nicht viel Zeit, lange Brief/e/ zu lesen, deshalb schließ ich für diesmal, hoffe aber sicher: daß mein lieber Meister mich nicht sitzen läßt sondern b a l d mir meine Bitte gewährt. Gott erhalte Sie noch lange der Kunst, lassen Sie sich durch Cabalen die Lust am Schaffen nicht verderben, Unser Weber mußte sich die letzten 6 Jahre unaufhörlich von dem Jtaliener Morlachi chi/cjaniren lassen — wer redet noch von Morlachi? Weber dagegen ist unsterblich und Sie sinds auch. immer Ihr Lyser Wien den 3ten M ä r z 1 8 4 6 Wenn es wahr ist daß Sie im October nach Wien kommen so schreiben Sies ja damit ich das Publikum drauf vorbereiten kann die Masse hat hier leider fast gar k e i n e i g e n e s Urtheil hier muß i m p o n i r t werden. [Autograph (Las): Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek

Kiel]

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FELIX M E N D E L S S O H N BARTHOLDY AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Berlin, 5. III. 1846] Hochgeehrter Herr Beiliegend mit vielem Dank das Document, welches Sie gestern so freundlich waren in meinen Händen zu lassen. Aber je genauer ich es durchlas und mir die ganze Sache überlegte, desto weniger konnte ich mich entschließen meinen Namen dabei zu unterzeichnen, und ich füge daher die Subscriptionsliste unversehrt wieder bei 1 . Mit vollkommner Hochachtung stets Ihr ergebenster Berlin d. 5' März 1 8 4 6 .

Felix Mendelssohn Bartholdy

[Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin KI15Z] M E Y E R B E E R AN G E B R Ü D E R B . SCHOTT IN M A I N Z

[Berlin, 10. III. 1846] Geehrte Herren! In Erwiederung Ihres werthen Schreibens vom 3 ten d. Mts habe ich die Ehre Ihnen mitzutheilen, daß ich Ihnen Ihrem Wunsche gemäß die beiden Lieder „ L a dame invisible" und „Sur le balcon" nebst der Uebersetzung des Herrn Reilstab mit der heute abgehenden Fahrpost zusenden werde. In Hinsicht des Honorars für die Uebersetzung werde ich mich mit Herrn Reilstab verständigen, und behalte mir vor, Ihnen demnächst hierüber das Nähere mitzutheilen. Was Ihren Wunsch hinsichtlich eines Gastspiels der Fräulein Rummel aus Wiesbaden auf der hiesigen Königl. Bühne betrifft, so thut es mir recht sehr leid, daß es mir gegenwärtig nicht möglich ist, demselben zu entsprechen, indem Seine Majestät der König mir auf mein wiederholtes ausdrückliches Bitten auf ein Jahr Urlaub von dem Theil meiner Amtsgeschäfte, welcher das Theater betrifft, zu ertheilen geruht haben, und ich mich daher für jetzt auf keinen Fall mit Theater-Angelegenheiten befassen kann, nachdem ich zuvor unablässig selbst um Entbindung von diesem Theil meiner Amtsgeschäfte gedrungen habe. Mit der vollkommensten Hochachtung verbleibe ich Ihr ergebener Meyerbeer. Berlin den i o ' März 1846.

[Autograph (Ls): Verlag B. Schott's Söhne Mainz]

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M Ä R Z 1846 M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

Berlin 1 0 M a r s

[1846]

M o n cher 8c excellent Ami! Le beau cadeau des Mandarines, pour lequel je V o u s prie de faire à votre cher fils tous mes remerciments est arrivé pendant une assez longue absence de Berlin que j'étais obligé de faire pour une affaire de famille. A mon retour j'ai trouvé également le plan de Scribe & le Prologue de St. Georges. Si Vous voyez M . de St. Georges expliquez lui la raison du retard de ma reponse. J e vais maintenant faire mes observations sur le plan, & les envoyer à Scribe & à lui. Quant à Scribe je lui ai écrit la lettre ci-jointe qui est extrêmement pressante & importante. A y e z l ' e x t r ê m e b o n t é de l a l u i e n v o y e r d a n s l a j o u r n é e , & d e Vous en faire donner un reçu. J ' a i vu avec beaucoup de peine mon cher Ami que Vous avez accepté le f a u x fuyant de Planard qui n'a pas voulu recevoir de Vous le manuscrit, sous le prétexte que St. George va le faire chercher. C o m m e je suis sûr que St. Georges ne l'aura pas fait chercher, je Vous supplie de l'envoyer de nouveau à Planard avec ces quatres mots: „ J ' a i eu l'honneur de vouloir V o u s rendre de la part de M . Meyerbeer le manuscrit de ,,1'éminence grise". V o u s m'avez dit qu'il voudrait mieux le donner à votre collaborateur M r de St Georges, qui l'enverra chercher chez moi. C o m m e il n'a pas envoyé jusqu'à présent, & que je ne veux pas encourir la responsabilité près de mon ami M . de ne pas avoir rempli la commission, j'ai l'honneur de V o u s envoyer ci-joint le manuscrit en question." J e Vous supplie mon cher Ami ne tardez pas à faire cela. J ' a i la conviction que P. qui est très haineux a de mauvaises intentions contre moi, qu'il veut faire traîner la chose le plus long temps possible & ne pas reprendre le manuscrit pour me faire un procès. Il ne faut pas donner dans ce piège: je Vous supplie ne l'oubliez pas cher ami. — . Est ce qu'il n'aurait pas moyen de me faire avoir d'une façon moins coûteuse les actes suivants du nouvel opéra? Imaginez V o u s que le plan a coûté 3 2 francs de port, & le prologue de St. George 1 6 francs. Il faudrait prier ces Messieurs de faire écrire en petits caractères & sur du papier mince, peut être pourriez V o u s à l'avenir faire détaxer ces pacquets jusqu'à votre frontière.—. J e vois d'après les journeaux que M . Léon Pillet est de retour de son voyage. Tâchez donc de savoir par Chaudet ou Leduc s'il a engagé Verdi pour composer un opéra, & pour quelle époque 1 , & s'il a engagé un Ténor & un Soprano car les Journeaux ne parlent que de l'engagement d'une danseuse & d'une Basse taille 2 . — . Est ce que „ L a L u c i e " fait vraiment de l'argent à l'opéra 3 , &C est ce que Duprez a retrouvé tous ses moyens comme ils disent également 4 . Instruisez moi de cela cher ami & en même temps quelles sont toutes ces difMeyerbeer

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férentes compagnies qui offrent de prendre l'opéra à l'expiration du privilège de M. Pillet comme nous raconte le courrier des théâtres. Est ce que on ne dit pas que M. Véron est derrière Nestor Roqueplan 1 & Duponchel? Tenez moi au courant de tout cela mon cher Ami. — . M lle Lind vient de chanter il y a quelques jours la première fois Valentine des „Huguenots" d'un façon si admirable & avec un succès si immense, qu'elle a confondu à tout jamais ses ennemis qui disaient auparavant que la nature de son talent &c de sa voix ne lui permettraient pas d'aborder ce rôle avec chance de succès. Comment va la santé de Madame Gouin mon cher Ami? Donnez m'en des nouvelles. Ma pauvre femme est souffrante continuellement depuis 5 mois, Se malheureusement son état ne s'amméliora pas. Les mandarines que Louis a envoyé, lui ont été très réconfortantes & elle en [a] mangé beaucoup. Adieu cher Ami, & écrivez moi bientôt votre tout dévoué [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin K/45]

D R . J O S E P H BACHER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 16. III.

1846]

Euer Hochwohlgeboren! Die Freude, daß wir Sie in diesem Jahre hier haben werden, ist bei weitem größer als die Befürchtung, Ihnen zudringlich zu erscheinen, u ich kann daher nicht umhin Ihnen zu sagen, wie die frohe Botschaft, die H. Dir. Pokorny überbrachte, ganz Wien freudig electrisirt hat. Aber wir sollen bis zum Herbste warten? Ist es Ihnen im Frühjahre durchaus unthunlich? Im Frühjahre ist alles hübsch beisammen, während man sich im Herbste nur nach u nach wieder zusammen findet2. Dann ist im Frühjahre auch Tichatschek bei Pokorny, „Robert" u „Hug" - entschuldigen Sie, „die Weifen", zur Aufführung bestimmt, wie schön wäre es also, wenn Sie mit dem „Feldlager" schon damals kämen! Dir. Pokorny würde gewiß das Möglichste aufbieten, um allen Ihren Anforderungen zu genügen, so weit die Zeit auch vorgerückt. Herzlich bin ich Ihnen für die, mich betreffenden, freundlichen Äußerungen dankbar, die Sie gegen Dir. Pokorny ausgesprochen. Sie müssen mir alle Ihre Aufträge, die Ihr Hierherkommen betreffen, als Wohnung usw. ertheilen. Ich gönne sie keinem Andern.

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Gestern verschied nach langjährigem Leiden B. Adolph Pereira, zweiter Sohn der Ihnen so sehr befreundeten Baronin Pereira 1 . M a n war seit Jahren auf seinen Tod vorbereitet, da seine Krankheit, die Blausucht, für unheilbar gehalten wird, u. man ihn schon sehr oft verloren glaubte. Er wird allgemein bedauert; er war ein ausgezeichnet vortrefflicher Mensch! Wir waren von Jugend auf befreundet. Trotz seiner langjährigen Leiden hegte er lebhaft den Wunsch, länger zu leben. Die Seinen litten unglaublich durch diese jahrelange Aufregung u Angst, u durch die Gewißheit, daß Hülfe unmöglich. Genehmigen Sie die Versicherung der warmen Verehrung, mit der ich für immer verharre, Euer Hochwohlgeboren ergebenster Dr. Bacher Wien i é t e März 46 [Autograph (Las): Stadtbibl. Wien H. I. N.

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J O H A N N PETER L Y S E R AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 16. III.

1846]

Mein hochverehrter, theurer Freund und Meister! Den herzlichsten Dank, Ihnen, für Ihre beiden lieben Briefe, die ich richtig erhalten habe! Wie sehr mich besonders der Letzte erfreute, darf ich Ihnen wohl nicht erst sagen und mit Sehnsucht harre ich nun der versprochenen Composition. Ich werde die größeste Sorge für cor/r/ecten Stich und Ihrer würdige Ausstattung sorgen. Dem verehrten Fräulein Lind bitte ich mich bestens zu empfehlen und ihr herzlich für ihre schnelle, ehrliche Beantwortung meiner Anfrage zu danken! sie darf versichert seyn: daß ich ihren Charakter wie die Höhe auf der sie als ausübende Künstlerin steht nach vollem Verdienst zu würdigen weiß und sie kann mit Zuversicht darauf rechnen: daß ich in Wien allen meinen Einfluß — und der ist bei den Besten bedeutend — aufbieten werde, um ihr, w o ich kann, zu nützen. Uebrigens — da ich weiß welchen Antheil Sie an Fräulein Lind nehmen — (die ja als deutsche Sängerin eigentlich Ihr Geschöpf ist!) — so halte ich es für meine Pflicht gegen Sie es auszusprechen: daß ich etwas erschrocken bin, als ich durch Sie erfuhr: Jenny werde nicht unter Ihrem persönlichen 4*

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Schutz hier in Wien erscheinen. — Gastirte sie am Kärnthnerthortheater, w o sie, trotz des gegenwärtigen Verfalls dieses kaiserlichen Instituts dennoch in einer ihrer würdigen Umgebung erschiene und an Nicolai und Helmesberger 1 zwei Kapellmeister fände, deren gründliche musikalische Bildung und Begeisterung für die Kunst es ihnen als Ehrensache erscheinen lassen würde, alle Kraft aufzubieten, damit namentlich Ihre Opern hinsichtlich der Aufführung die Künstlerin befriedigen möchten, — so ginge es auch, obgleich ich auch dennoch lieber gesehen hätte: Sie wären mit ihr gekommen, aber an der Wien! w o außer der „ N o r m a " bis diesen Augenblick keine Oper einstudirt ist, in der die Lind glänzt! wo der erste Kapellmeister — (Netzer) sofort total den Kopf verliert, wenn das neugebildete Orchester einmal zu schwanken beginnt; an der Wien, wo der „ Z a m p a " mit Pischek unter Suppes 2 Leitung total fiasco machte — an der Wien endlich, wo der deutsche Sänger Pischek, nachdem er in den „Puritanern", in der „Lucia", im „ Z a r und Zimmermann" und im „Nachtlager von Granad a " so wie im durchgefallenen „ Z a m p a " aufgetreten war, nicht einmal zu seinem Benefice den „Don J u a n " herausbringen konnte, an welchem sie den ganzen Winter studirt haben!, so daß er drei Acte aus verschiedenen italienischen Opern — „Beiisar", „Lucia", „Barbier", geben mußte womit er durchfiel und so hier in Wien am Schluß seines Gastspiels all seine früher erworbenen Triumpfe einbüßte — wie soll es da mit der Lind ohne Ihren Schutz werden? — Wir Alle, die wir die Lind und Sie seit vielen Monaten erwarten (da Pokorni angekündigt hatte „Meyerbeer kommt bestimmt"), glaubten nicht anders als: Sie und die Lind würden im April kommen, und es würden dann unter Ihrer Oberleitung die Proben von den „Hugenotten", „Robert", „Don J u a n " und „Feldlager" anfangen und Jenny im M a y mit Tichatschek ihr Gastspiel beginnen da Pokorni ja gar keinen Tenoristen besitzt, der sich neben der Lind hören lassen kann, ohne ausgelacht zu werden. Auch bedarf das Orchester Ihrer persönlichen Leitung, um Gutes zu leisten (was es kann, wie es unter Berlioz bewiesen hat) aber vor seinen Capellmeistern Netzer, Suppe, Titel 3 hat es einmal keinen Respect, denn es weiß recht gut: daß Netzer im „Freischütz" alle Tempi total vergriff, ausgenommen die, welche Staudigl (als Caspar) Behringer (als Max) und die Frank-Wirnser (als Agathe) ihm — dem Capellmeister angaben. — Daher die verfehlte Wirkung der Chöre, obgleich der Chor an der Wien, was Frische und Masse betrifft unendlich besser ist als am Kärnthnerthortheater. Staudigl ist ein famöser Sänger, die Marra als Bravoursängerin ausgezeichnet, aber seine beste Sängerin (die Burghardt) läßt Pokorny abgehen, so wie auch Behringer welchen Sie aus Dresden her kennen am 1 . April abgeht. Staudigl ist überdies kein Regisseur und die Lind findet ohne Sie hier kein

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Repertoire, kein Ensemble und keinen Tenoristen — Ueber-dies ist das Publikum, seit es erfahren hat, daß Sie nicht mitkämen, so verbittert auf Pokorny, daß an verschiedenen Abenden schon Demonstrationen stattfanden, wie sie allerdings nur auf einer Vorstadtbühne vorkommen können! so z. B. wurden der Marra (die doch der Liebling des Publikums ist) in ihrer Benefice Kränze und Würste zu geworfen!! — Das Resultat war: daß sie um jeden Preis fort will, daß Pischek anstatt sein Gastspiel fortzusetzen [Randzusatz: in seinem Benefice wurde er ausgezischt!! vier Tage früher noch vergöttert] mit dem Literaten Wiest — (einem in Wien wenig geachteten Manne) nach Graz reisete um dort Academien zu geben! — kurz: was Saphir über das Theater an der Wien schrieb ist leider! nur allzuwahr, die Art wie Pokorny seinen Lohnschreiber antworten ließ 1 , empörte das Publikum, das ihn bis dahin protegirt hatte, — wider ihn und da das Kärnthnerthor sich jetzt rührt und vor kurzem „Die Hugenotten", den „Figaro", „Entführung" und „Don J u a n " sehr gut gab und jetzt den „Robert" mit neuer Besetzung zur Aufführung bringt, so gestehen selbst Pokornys Freunde ein: „Wenn der Meyerbeer nicht kommt und alles selbst in Ordnung bringt, wie es Berlioz that, so hilft selbst die Lind und Tichatschek nichts mehr!" — Uebrigens sind die Logen und Sperrsitze zu den ersten drei Rollen der Lind bereits schon jetzt vergriffen! Sie können sich daher die Ungeheure Spannung des Publikums denken: „wie es ausfallen wird? was die Lind alles singen wird?" Denn noch immer schmeichelt man sich wieder damit, Sie würden mitkommen. Gott weiß es, ich wünsch es ebenfalls! aber auf tüchtige Arbeit und mitunter ein bischen Ärger (denn Pokorny ist wie Hoffmann von dem Director Seconda sagte, ein guter, dicker, dummer Mann.) können Sie sich gefaßt machen, dafür aber auch auf Triumpfe wie sie hier noch keiner erlebt hat, wenn Sies dahin bringen, daß Ihre Opern tüchtig gegeben werden, Pokorni wird das Geld nicht sparen wenn Sie es ihm Ernst erklären: ich will den Robert und den Raoul nur von einem ausgezeichneten Tenoristen singen lassen. Leben Sie wohl, sehr bald ein Mehreres von Ihrem treuen, dankbaren Lyser Wien den 1 6 März 1 8 4 6 P.S. Alle Menschen in Wien sagen, „wenn Meyerbeer kommt, so kann Pokorni — schon des Hofes wegen gar nicht anders, er muß thun, was Meyerbeer verlangt und Meyerbeer selbst wird seine Opern nicht verhunzen lassen, da

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haben wir also die Gewißheit, daß wir den „ R o b e r t " und die „Hugenotten" gut zu hören bekommen. Kommt aber Meyerbeer nicht, so bekommen wir entweder die Opern garnicht zu hören, oder so schlecht, wie der „ Z a m p a " oder den „Freischütz", trotzdem, daß in Letzterem Staudigl die FrankWirnser und Behringer sangen, denn: Pocorni hat zwar ein großes Personal aber kein Ensemble und wenn er heute eine große Oper gibt, so giebt er morgen eine gemeine Localposse oder „die Räuber auf Maria Culm" und den „brennenden W a l d " . " — Die Wahrheit ist daß Pokorny vom ersten Tage der Eröffnung des Theaters an der Wien das Publikum auf Ihr Kommen vertröstet hat, wo sich dann die deutsche Oper unter Ihren Augen gestalten würde. Darauf haben die Wiener gehofft! Darum hatten sie bis jetzt Nachsicht mit dem Verfehlten. Ich habe zwar nie geglaubt, daß Sie in der Art kommen würden wie Pokorny ausposaunen ließ, und Keiner der Sie kennt, glaubt es, aber allerdings hofften und glaubten wir, Sie würden der Lind zu Gefallen den „Robert" und „die Hugenotten" unter Ihren Augen hier einstudiren lassen. — . Sie verzeihen mir's, daß ich so ausführlich gewesen bin, aber es ist mir nicht spashaft bei der Geschichte, daß Ihre Werke hier verhunzt werden, und die Lind am Ende wie die Marra, Vorstadttheaterscenen miterleben müßte, weil Pokorny ein Esel ist, der da meint: ein berühmter Name reiche aus, all seine Dummheiten zu beschönigen 1 .

[Autograph (Las): Schleswig-Holsteinische Landesbibl. Kiel. Abdruck: Faksimile des Postskriptums in: E. Bücken, Musik des 19. Jh. bis zur Moderne, Potsdam 1929, S. 168, Tafel IX.]

F L O D O A R D G E Y E R AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Berlin, 18. III. 1846] Hochgeehrter Herr General-Musikdirector, Da ich nicht das Glück hatte, Sie zu Hause anzutreffen, bin ich so frei, Ihnen meinen tiefen und ergebensten Dank für Ihre Gegenwart bei Ausführung der Ouverture zu sagen, wie auch um eben dieselbe bei der Aufführung des von mir gesetzten Sextuor's für Piano, Viol. Viola Clar. Horn u Cello ganz ergebenst zu bitten. Sie findet Sonnabend den 2i s t e n d. Abends 7 Uhr im Sommerschen Salon Potsdamer Str. 9 bei Gelegenheit des Stiftungsfestes der Academie für Männergesang Statt. Da Sie dies Institut mit Ihrer sehnlichst gewünschten Gegenwart beglücken würden und sich für mich an

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diese Hoffnungen knüpfen möchten, welche nur Sie allein die Macht haben zu erfüllen, so füge ich zur Unterstützung meiner Bitte nichts mehr, als die Versicherung der größesten und vollkommensten Hochachtung, mit welcher ich verharre Eines Hrn. General- Musikdirectors ergebenster Berlin i8 t e n März 1 8 4 6 .

Flodoard Geyer 1 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin K/97]

MEYERBEER GUTACHTEN ÜBER DIE GEBRÜDER ANTON UND NICOLA RUBINSTEIN AUS MOSKAU

[Berlin, 23. III

1846]

Die Herren Gebrüder Rubinstein 2 haben auf mein Anrathen während 1 5 Monaten die Lehre der Harmonie und des Contrapunktes bei dem rühmlichst bekannten Herrn Dehn allhier studiert. Bei dem großen incontestabeln Talent dieser jungen Künstler, schien es mir doppelt nothwendig, daß sie die feste Grundlage eines klassischen Studiums der Theorie legten, ohne welche auch das größte Genie nichts wahrhaft großes, der Zeit trozendes hervorbringen kann. —. Folgsam meinem Rathe, haben die jungen Leute mit einem solchen Eifer und angestrengten Fleiß unter der vortrefflichen wahrhaft klassischen Leitung des Herrn Dehn die Harmonie und den Contrapunkt studiert, daß ihre Fortschritte würklich erstaunenswürdig genannt werden können, zumaal da 1 5 Monate eine verhältnismäßig sehr kurze Zeit für die Erlernung dieser complicirten Wissenschaft ist. —. Fahren die jungen Künstler mit gleichem Eifer und Fleiß auf der betretenen Bahn fort, so läßt sich bei ihren so glücklichen Naturgaben, ihnen eine glänzende musikalische Zukunft prophezeien, und sie werden ihrem Vaterlande Rußland große Ehre machen. Sehr zu bedauern ist es daß ihre pecuniaire Verhältnisse ihnen nicht erlaubten noch 6 Monate länger den Unterricht bei Herrn Dehn fortzusetzen, weil sie alsdann den vollständigen Cursus des doppelten Contrapunktes bei demselben hätten absolvieren können, den sie jetzt unvollendet wegen ihrer Heimkehr abbrechen müssen. —. Sehr wünschen'swerth wäre es daher, daß die jungen talentvollen Künstler in ihrem Vaterland hohe Mäecenaten fänden, die ihnen die Mittel verschafften noch 6 Monate bei Herrn Dehn studieren zu können.

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Meine besten, herzlichsten Wünsche für eine glückliche Zukunft, begleiten diese talentreiche, und dabei so liebenswürdig unbefangene anspruchslose Kinder, bei ihrer Abreise von Berlin. Berlin d 2 3 " März 46. Giacomo Meyerbeer [Autograph (Las): Michael Goldstein. Abdruck mit Photokopie in: Michael Goldstein: Zwei Zeugnisse des jungen Anton Rubinstein, Beiträge zur Musikwissenschaft, 5. Jg., Heft 3, 1964, S. 238-242]

Tgb. März 1846 Leider bis zum 24. März wieder das Tagebuch unterbrochen. Mehr noch zu bedauern ist es, daß ich bis dahin gar nichts gearbeitet habe. Dienstag 24. [III.] ... Mein Gutachten als Mitglied der hiesigen Akademie der Künste über H. Wichmanns eingereichte „Symphonie" niedergeschrieben. Meinen „Ranz de Vaches" gekürzt & zum bessern Gebrauch arrangiert für die Tuczeck 1 , die Lind & die Gräfin Rossi. Besuch von dem Polizeibeamten, bei welchem ich wegen der Drohbriefe klagbar geworden bin. . . . Besuch bei der Lind, welche sich den Fuss verstaucht hat & seit 3 Wochen nicht auftreten kann 2 . Abermals das T a g e b u c h ausgesetzt. Die Affaire der Drohbriefe ist durch die Bosheit Küstners wieder aufgerührt.

D R . J O S E P H BACHER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 25. III.

1846]

Euer Hochwohlgeboren! Sehr verehrter Herr! Wie haben mich Ihre gütigen Zeilen innig erfreuet! Sie kommen, aber erst im Herbste. Ich sehe zwar ein, daß nun die Zeit zu kurz, um das „Feldlager" noch in der Frühjahrs-Saison zu bringen. Allein es fragt sich, ob Sie bei der trefflichen Besetzung „Robert's" u der „Weifen" nicht einen Ausflug hierher machen wollen um die Kräfte kennen zu lernen, denen Sie die neue Oper anvertrauen wollen3? Und dann noch ein Wort im Vertrauen! Weigl ist todt4, Eybler soviel als nicht mehr5, u die Kapelle verwaist. Aßmayer6 u

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APRIL 1846

Randhartinger 1 , die nachrücken, haben ihr Verdienst; aber — es ist nicht groß, u wir haben in Wien keinen Namen ersten musikalischen Ranges. Donizetti, Hofkompositeur u Kammerkapellmeister soll hoffnungslos darniederliegen 2 . Wäre es nicht möglich, Sie den Unsrigen zu nennen? Der Hof würde gewiß alles aufbieten um Sie besitzen zu können, u gewiß in eine Theilung mit Berlin willigen, u eine, Ihrer würdige, Stellung schaffen. Möchten Sie diesen Vorschlag doch in Erwähnung ziehen! Man würde Ihnen mit vielen Freuden entgegenkommen. Dieß zu veranlassen wäre meine Sache. Und so bin ich dessen gewärtig, was Sie zu beschließen für gut finden werden. In nicht geringer Ungewißheit u mit wahrer Verehrung Euer Hochwohlgeboren ergebenster Diener Bacher Wien d. 2 j t e März 4 6 [Autograph (Las): Stadtbibl. Wien H. I. N.

903z]

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

[Berlin 14 IV.

1846]

Mon cher &c excellent Ami! Ne Vous étonnez pas de n'avoir pas eu si long temps de mes nouvelles. J'ai été très malade; au moment de ma convalescence un de mes enfants est tombé malade, & cela m'a donné une réchute. Je ne suis en guérison que depuis une douzaine de jours. Voilà la malheureuse raison de mon silence, & en même temps pourquoi je n'ai pas pu jusqu'à présent à M . Scribe mes observations sur son plan, car ma tête était trop affaiblie pour cela. Enfin j'ai pu écrire les observations générales dans la lettre à Scribe ci-jointe, & j e V o u s s u p p l i e de la l u i f a i r e a v o i r d a n s la j o u r n é e où V o u s la r e c e v r e z p o u r q u ' i l ne s o i t p l u s p e r d u de t e m p s u l t é r i e u r . Malheureusement ma maladie a déjà fait perdre trop de temps au poëme qui ne pourra être commencé par ces Messieurs qu'après avoir reçu les observations ci-jointes. Il est possible que Scribe ne soit plus à Paris. Dans ce cas il serait à Montalais ou à Séricourt (près de la Ferté). Vous saurez cela par le Concierge de la maison, ou si celui ci ne le savait pas, vous pourrez le savoir par M . Fournier 3 . — Dans tous les cas mon cher Ami ne perdez pas de temps.

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APRIL 1846

M a pauvre femme est continuellement malade aussi, & j'ai encor d'autres contrariétés. J'espère au moins que Vous mon cher Ami Vous vous portez bien, & que la bonne Madame Gouin est totalement guérie. J'aurais bien des choses à Vous écrire, mais ma lettre à Scribe a épuisée toutes mes forces: seulement trois questions que je vais Vous faire encore aujourd'hui. 1 ) Est-ce que Vous avez pu enfin remettre le manuscrit de Planard, soit à Planard soit à St George? 2.) N e pourriez Vous pas obtenir (sans me mettre en avant) que M™1 Rossi Caccia chante aussi & bientôt un de mes Ouvrages, pour que je susse si elle est adopté à ma musique? 3) Est il vrai que Rossini arrange „ L a Dame du L a c " pour l'opéra, & que Scribe lui arrange un nouveau poëme sur la musique? 1 Adieu mon cher & excellent Ami Votre tout dévoué [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln K/44]

M E Y E R B E E R AN E U G È N E SCRIBE IN PARIS

[Berlin, 18. IV.

1846]

M o n cher Ami! Vous avez dû recevoir avant hier par les mains de M . Gouin mes observations g é n é r a l e s sur le plan. Aujourd'hui je Vous envois les observations de détail de chaque acte du plan. J e ne Vous renvois pas votre plan, parceque comme Vous m'avez envoyé une copie Vous devez avoir gardé votre manuscrit original du plan, & puis le port de la poste est si cher que j'ai payé près de 4 0 francs le paquet dans lequel était votre plan, dépense que je voudrais ne pas Vous faire faire. J'indiquerai toujours la scène & quelques paroles du plan dans les endroits où j'ai des observations à présenter. — Cijoint je Vous envois aussi un papier signé de moi dans lequel j'ai fixé les nouvelles dates de la livraison des actes du poëme, devenus nécessaires pour vous par le retard du renvois du plan. Vous verrez que à partir du jour où cette lettre vous sera parvenue à Paris Vous avez un mois pour écrire le 1 e r acte. M r . de St Georges a près de 8 semaines pour écrire son second acte,

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car après mûre reflexion je trouve mieux qu'il ne commence son second acte qu'après avoir pris connaissance du premier acte. Ayez la bonté mon cher Ami de me renvoyer le double du petit acte que je Vous envois signé par Vous & M r de St Georges. Adieu mon cher Ami. Tournez la page. Vous y trouverez le commencement de mes observations, & la suite sur les feuilles suivantes 1 . Votre tout dévoué de cœur Meyerbeer

[Autograph (Las): Bibliothèque Nationale Paris, Dép. de la musique, 404]

B E N J A M I N L U M L E Y AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

Londres ce 2.0 Avril 1 8 4 6

Her Majesty's Theatre Mon cher Monsieur Meyerbeer,

Voilà bien longtemps que j'attends de votre part la communication que vous eûtes la bonté de me promettre. J'espère que dans ce moment vos arrangements admettent d'un voyage à Londres pour monter le „Crociato" ou „Robert le Diable". Quoique vous soyez déjà couvert de tant de gloire, je suis sûr qu'ici vous seriez reçu avec un accueil au dessus de tout ce que votre génie a excité ailleurs. Quand je vous [ai] dit à Paris Sign r Verdi devait venir ici 2 et votre délicatesse bien connu envers d'autres compositeurs a pu jusqu'ici vous influencer; je dois donc vous prévenir que ce dernier a été défendu par ses médecins ou de venir ou de travailler, tellement il est sérieusement malade. On lui enjoint six mois de repos absolu. Je répète qu'aucune circonstance ne pourrait me causer une plus vive satisfaction que de vous voir ici votre très dévoué B. Lumley 3

[Autograph (Ls): Bibl. Nationale Paris, Département de la musique, 2.]

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M E Y E R B E E R A N A U G U S T E W E B E R IN D A R M S T A D T

[Berlin, 20. IV. 1846] . . . Indem ich von ganzem Herzen wünsche, daß Ihre Gesundheit sich recht bald wieder festigen möge, kann ich nicht unterlassen, Ihnen vor allem meinen herzlichsten Dank für das schöne Geschenk auszudrücken, welches Sie mir mit der in Ihrem Besitz befindlichen Büste von Vogler zu machen beabsichtigen. Ich bin Ihnen für dieses freundliche Andenken sehr verbunden und werde mich sehr freuen, dasselbe zu besitzen. . . . Auch durch die freundliche Mitteilung der mir überschickten beiden Briefe von Vogler haben Sie mich sehr erfreut. Ich danke Ihnen recht verbindlich dafür.

[Autograph: unbekannt Abdruck (auszugsweise): Philipp Weber, Unsere Familie. Ein Lebensbild Gottfried Webers ..., S. 78]

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN P A R I S

[Berlin 21 IV.

1846]1

Mon cher & excellent Ami! Vous avez reçu avant hier ma lettre à Scribe qui contenait la moitié de mes observations sur son plan du nouvel opéra: j'espère que Vous lui avez fait parvenir de s u i t e ma lettre car c'est pressant. Dans la lettre ci-jointe à Scribe se trouvent la seconde & dernière moitié de mes observations sur son plan. Veuillez la lui faire parvenir aussi vite que possible pour qu'il puisse commencer de suite l'ouvrage. Je suis si faible encore qu'il m'a fallu deux jours pour écrire cette lettre à Scribe, quoique j'avais préparé toutes mes notes pour cela. Par la même raison mon cher Ami, Vous ne recevez aujourd'hui que ces peu de lignes. Dans une couple de jours je me propose de Vous écrire une longue lettre. — . Si Scribe est à Paris donnez lui en personne la lettre, suppliez le maintenant de commencer de suite son acte, car je brûle du désir de travailler après le long repos forcé que m'a occasionné ma maladie. Veuillez Vous faire donner de lui le double d'un petit Supplement de traité pour les époques que je lui envois, & qu'il doit signer ainsi que St. Georges & veuillez me l'envoyer 2 .

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APRIL 1846

En même temps je Vous envois une lettre pour M. de St. G e o r g e s que je V o u s prie de lui e n v o y e r é g a l e m e n t de suite. Adieu mon cher Ami [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln K/43]

M E Y E R B E E R AN E U G È N E S C R I B E IN PARIS

[Berlin 21 IV.

1846]

Mon cher Ami! Peu de jours après que je Vous avais écris une dernière lettre, à laquelle Vous m'avez répondu, je suis tombé très sérieusement malade (probablement à la suite d'un refroidissement) d'une fièvre bilieuse, qui m'a tenu longtemps enchaînée au lit. A peine entré en Convalescence, un de mes enfants est tombé malade avec des apparences très dangereuses. L'émotion que j'en ai éprouvé, m'a fait faire une rechute, & j'ai été alité une seconde fois. Enfin grâce au Ciel nous voici guéri tous les deux, mais ce n'est que depuis une douzaine de jours que l'on m'a permis un peu d'occupation. Voilà mon ami pourquoi je n'ai pas pu Vous écrire plutôt mes observations sur le plan que Vous m'avez envoyez. - Le plan en général me plaît toujours beaucoup, & je Vous remercie surtout de l'avoir tant détaillé. Je n'ai en général que peu d'observations à Vous présenter, mais il y a une surtout qui me paraît extrêmement grave. C'est que cette femme (Noëma) sur laquelle repose toute la pièce, on ne s'intéresse pas à son sort. C'est une furie, une megère, car elle n ' a pas d ' e x c u s e s pour les cent mille horreurs, qu'elle connaît la jalousie ne suffit pas à l'excuser, car de quel droit est elle jalouse? Medée immolant ses enfants, est plus digne encore de pitié car elle a été trompée du moins celle là. Or cela me paraît un grave défaut dans une pièce quand le principal personnage n'excite pas l'intérêt, & ce défaut devient doublement grand, quand par ce personnage pour se faire pardonner par le public une suite d'erreurs & de mauvaises actions, a doublement besoin d'exciter l'intérêt. Cette faute ne m'était pas sauté si fortement aux yeux à Paris, où je n'avais pas encore le plan entier sous les yeux. Mais maintenant cela me frappe fortement. J'ai voulu savoir si c'était peut être seulement une manière de sentir individuelle à moi, & j'ai donné à lire ce plan successivement ce plan [sic] à ma femme & à mon frère sans leur faire part de mes objections. Eh bien! tous les deux ont éprouvé le même

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APRIL 1846

effet que moi à la lecture. J'ai cherché si je n'avais pas un remède à Vous proposer, mais voilà tout ce que j'ai trouvé: je suppose que Mme Nau était absente chez un parent 1 , quand Gardoni a fait la connaissance de la famille. Mme Stolz alors a plu a Gardoni il a cru l'aimer & il lui a fait la cour sans pourtant lui faire une déclaration formelle. Plus tard Mme Nau est rentré dans la famille, et quand Gardoni l'a vu il s'est amouraché beaucoup plus vivement ce dont cependant Mme Stolz ne s'était pas apperçu. Tout cela se serait passé dans l'avant scène. — Mais j'avoue que ce remède me paraît très insuffisant, &c j'ai peur que Vous le trouviez même très mauvais. — Me permetteriez Vous mon cher Ami de Vous demander une grâce que Vous m'avez déjà bien voulu accorder deux fois, à l'occasion du „Prophète" & de „L'Affricaine", c'est à dire, de montrer à notre ami commun Germain Delavigne le plan. Je sais quelle confiance Vous accordez à son jugement & à sa critique. S'il partageait mes objections, ou qu'il en eut d'autres, je suis sûr que Vous y trouverez le remède, car il n'y a pas de difficulté impossible à vaincre pour votre génie si fertile. Ne croyez pas du reste mon cher Ami que je me sois refroidie le moins du monde pour cet ouvrage. Je le regarde toujours comme immensément musical, & neuf de spectacle. En Vous signalant un défaut que je regarde comme très grave, j'obéis à l'impulsion irrésistible de mon sentiment individuel: mais ce sentiment je ne fais que le soumettre à votre jugement bien plus éclairé que le mien, & je m'y soumets d'avance. — J'ai encor un autre inconvénient à Vous exposer. C'est que l'ouvrage est beaucoup trop long. Mais il est surtout trop long pour mon faire musical, qui comme Vous savez d'expérience, ne peut pas autrement que de donner beaucoup de développement aux morceaux. Je puis bien faire par ci par là de petits morceaux courts, mais pas souvent, car cela ne me réussit pas souvent. N'est donc de toute nécessité mon cher Ami que Vous racoucissiez [= raccourcissiez] la pièce, & que Vous en ôtiez autant d'incidents & des détails qu'il Vous sera possible de le faire sans mûre l'intérêt &c la clarté de l'action. En outre, la simplicité du style musical que réclame la couleur biblique, couleur qui doit régner dans tout le premier acte & la seconde moitié du 3 me acte, rendrait la longueur de l'ouvrage doublement dangéreuse. Maintenant mon cher Ami j'ai à passer aux petites observations musicales de détail des 3 actes. Mais quoique elles ne soient pas longues ces observations, je me sens encor trop faible pour continuer aujourd'hui cette lettre, qui est déjà trop longue pour les forces d'un convalescent. Demain donc mon cher Ami, vous recevrez le reste de mes observations, & en même

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APRIL 1846

temps je régulariserai par écrit 1' époque des livraisons du poëme des différents actes de la façon que Vous m'avez indiqué dans votre lettre. — Adieu mon cher Ami. Puisse cette lettre Vous trouver en bonne santé ainsi que l'aimable Madame Scribe, au souvenir de laquelle je Vous prie de vouloir bien me rappeller Votre tout dévoué de cœur Meyerbeer

[Autograph (Las): Bibliothèque Nationale de Paris, Dép. de la musique, 402/03]

D R . J O S E P H BACHER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 23. IV. 1846] Euer Hochwohlgeboren! Wenn ich auch noch ohne Antwort auf zwei meiner an Sie gerichteten Briefe bin, so kann ich dennoch nicht umhin, Ihnen über den Erfolg des gestern stattgefundenen ersten Auftretens der Frl Lind als Norma zu berichten. Er war glänzend, u übertraf ihre u aller Erwartungen. Vor zwei Tagen machte sie mir bittere Vorwürfe, daß man sie hierher gezogen, war in höchstem Grade verzagt, vergoß Ströme von Thränen, wollte abreisen u machte mich selbst kleinmüthig. Sie wurde ruhiger, hielt Probe, u griff, wie gesagt, gestern entschieden durch. Sie wurde nach dem ersten Akte 3 Mal, zum Schlüsse 1 5 Mal gerufen. Unsere elegantesten Damen klatschten sich die Hände wund 1 . Trotzdem daß im Kärnth/w/erthore Fanny Elssler zum ersten Male in dieser saison tanzte, war die Elite des Publikum in „ N o r m a " , u trotz der hohen Preise, 40 fl. C M eine Loge, 8 fl u 5 fl die Sperrsitze, gänzlich befriedigt u freudig erregt. Pflichtschuldigst danke ich Ihnen daher im eigenen Namen u im Namen Wiens, da wir doch zurecht Ihrer gütigen Verwendung u der Coblenzer Introduction diesen Genuß zuschreiben müssen 2 . Als ich sie zwischen den beiden Akten auf der Bühne sprach, — ich genieße dieses angenehme Vorrecht ausschließlich — u ihr sagte daß ich Ihnen über den Succès schreiben würde, trug sie mir viel Schönes an Sie auf, u war ganz glücklich. Ich will nun trachten, daß für den Herbst alles in Ordnung gebracht werde, damit wir das „Feldlager" u so zu hören bekommen. Es wäre sehr erfreulich, wenn Ihre gütige Antwort mir noch während der Anwesenheit der Dlle Lind zukommen würde. Ich hoffe indeß, daß Sie an Ihrem schönen Vorhaben nichts ändern u gewiß kommen werden.

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APRIL 1846

Liszt 1 war mein Nachbar u klatschte gigantisch. Auch von ihm habe ich Ihnen viel Schönes zu sagen. Das Allerschönste aber von Ihrem ganz ergebenen Bacher Wien 23. Apl 46 [Autograph (Las): Wiener Stadtbibliothek H. J. N. 9033] Tgb. April

1846

Donnerstag 23. [IV.] ... Etwas Klavier gespielt & den Prolog der neuen Oper „Noema" zum ersten Mal reflektierend durchgelesen. Zum Grafen Westmorland, der mich gebeten hatte, den Klavierauszug seiner Messe zu prüfen . . . Nachmittags zum Geheimen Kabinetsrat Müller, ihm für die gütige Kabinetsordre des Königs an Mutter wegen des seeligen Michael „Struensee" zu danken2 . . . Auf den Abend zum ersten Mal ein wenig an dem Prolog der neuen Oper fantasiert . . . Freitag 24. [IV.] ... Durch Feilner Briefe an die Witwe Gottfried Weber & den Militärmusikdirektor Stark in Augsburg. . . . Wilhelm teilte mir einen Brief von dem jungen Weber (Sohn von Carl Maria v. Weber), aus Dresden mit, worin ihn derselbe zu seiner Hochzeit einladet & mich nicht einmal grüssen lässt. Ein Beweis, wie sehr mir die Familie wegen der Verzögerung der Komposition der „Pintos" zürnt, & doch bedürfte ich gerade jetzt sehr, dass sie mir noch ein Jahr mehr, als bedungen, Aufschub gestatteten, weil ich sonst nichts in diesem Jahre für Paris komponieren kann. Das erschütterte mich ganz entsetzlich. Sonnabend 25. [IV.] . . . Zu Wilhelm, mein Benehmen hinsichtlich des Weberschen Briefes zu beraten. Wir kamen überein, dass ich die Unhöflichkeit ignorieren 8c trotz derselben dem jungen Weber einen Gratulationsbrief schreiben & ihm ein Hochzeitsgeschenk machen sollte. Ich schrieb den Brief & schickte ihm eine silberne Etagere mit zwei Fruchtschalen . . .

J O S E P H B A C H E R A N M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Wien, 25. IV.

1846]

Euer Hochwohlgeboren! Zur Vervollständigung meines Ihnen vorgestern abgestatteten Berichtes bin ich so frei Ihnen anliegend die heutige Theaterzeitung zu überreichen,

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APRIL 1846

worin die mir von Frl. Lind gemachte Zusage bereits publizirt ist. Auch füge ich Abschrift eines Gedichtes von Grillparzer bei 1 . Diese Feder in Bewegung gesetzt zu haben, darauf darf Jenny stolz sein. Er sagte mir auch, daß seit 2.0 Jahren keine Theatererscheinung ihm so viel Vergnügen gemacht habe. Was wollen Sie wegen des Textes zum „Feldlager" veranlassen? Wir wollen ja keine Zeit verlieren, damit die Oper Ihrer u unserer würdig vorgeführt werden kann. Berlioz schreibt mir heute, er wünsche Frl. Lind für den Monat November auf 8 Concerte nach Paris zu engagiren. Die ersten 3 Wintermonate gehören jedenfalls Wien. Was halten Sie aber überhaupt in dieser Beziehung von Paris? Petersburg hat sie rund ausgeschlagen; von dort wurden ihr 100,000 frs für den Winter geboten. Erfreuen Sie recht bald mit einer gütigen Antwort Ihren Sie wahrhaft verehrenden Bacher 25. 4. 46 [Autograph (Las): Stadtbibliothek

Tgb. April

Wien, H. J. N. 9035]

1846

Sonntag 26. [IV.] ... Brief von dem Direktor der italienischen Oper in London, worin er micht auffordert, nach London zu kommen, „Robert" oder den „Crociato" dort in Szene zu setzen. Desgleichen Nachricht von Gouin über den Succes des Debüts der Rossi-Caccia in der Grossen Oper 2 , Sc dass es Scribes Meinung ist, dass ich jetzt die „Afrikanerin" geben kann Dienstag 28. [IV.] ... Besuch von dem bekannten Archäologen Raoul Rochette aus Paris, der Secretaire perpetuel de l'Academie des Beaux arts ist. Besuch bei Tieck wegen Michaels „Struensee", über den er wahrscheinlich aufgefordert werden wird, sein Gutachten abzugeben3 . . . Mittewoche 29. [IV.] ... Abends . . . mich zum ersten Male mit den „Pintos" beschäftigt, indem ich das Buch der Birch-Pfeiffer & auch zwei Stücke der Weberschen Musik durchlas. Donnerstag 3 o. [IV.] ... Von 1 1 bis 1 die Skizzen der „Pintos" durchstudiert, um mich wieder damit bekannt zu machen, ehe ich daran arbeitete Meyerbeer

IV

*

54

MAI 1846

. . . Abends zum ersten Mal an dem ersten Chor der „Pintos" gearbeitet. Diese Skizzen sind nicht nur zu instrumentieren, sondern auch zu harmonisieren, zu figurieren. Es ist zum grössten Teil von Weber nur die Singstimmen aufgeschrieben, höchst selten der Bass angegeben, noch viel seltener eine Instumentalfigur angedeutet. Eine fürchterliche Arbeit: so wenig Data, & doch muss natürlich die höchste Gewissenhaftigkeit für das Vorhandene, nämlich die Singstimmen, angewendet werden, & ich würde für keinen Preis davon eine Note auslassen oder verändern.

A L E X A N D E R V. H U M B O L D T AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Potsdam, 1. V. 1846] Da gewiß kein Künstler und auch keiner unserer nächsten deutschen Freunde die Mehrzahl der Stimmen erhalten wird, so darf ich wohl Ihre Stimme, theurer Freund für einen [der] berühmtesten f r e i s i n n i g s t e n aller Alterthumsforscher, den uralten Leipziger Stallmeister Prof. G o t f r i e d Hermann1 erflehen. Ich wünschte daß das Uebergewicht der Stimmen für ihn etwas zahlreich sei. Stimmen Sie ja mit uns für G o t f r i e d H e r m a n n in Leipzig! Wenn es mir irgend möglich ist nehme ich gern mit vieler Dankbarkeit Ihre Einladung auf Montag 4 Uhr an. Ich will sehen ob ich es mit einer sehr nothwendigen Excursion nach Tegel combiniren kann. Warten Sie aber keine Minute auf mich nach 4h. Meine h e r z l i c h e Verehrung Ihrer theuren Gattinn AHt Potsdam Freitags [Autograph (Las): Staatl. I. f . Mf. Bin

Tgb. Mai

Q/136]

1846

Montag 4. [V.] . . . Mehrere Stunden Vormittags am Duett N 3 der „Pintos" gearbeitet . . . Mittags gab ich ein Diner dem jetzt hier anwesenden Raoul Rochette . . . zu Ehren. Auch Humboldt war dabei2. Abends war ich

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MAI 1846

zu einer Soiree bei dem Prinzen von Preussen eingeladen, die, wie es mir schien, Raoul Rochette zu Ehren war. Dienstag 5. [V.] ... Brief an Humboldt, worin ich meine Wahl für den neuen Ordensritter (Professor Gotfried Hermann) anzeige.

M E Y E R B E E R AN SAINT G E O R G E S IN PARIS

[Berlin,

V.

1846]

Mon cher Monsieur & Collaborateur! Je dois réclamer d'abord votre indulgence de répondre si tard à la lettre que Vous m'avez fait l'honneur de m'adresser . Une grave maladie que j'ai faite, puis après la maladie d'un de mes enfants qui m'a fait éprouver à moi même une rechute, en sont la triste cause. J'en ai donné de plus amples détails à notre commun ami & collaborateur Scribe auquel dans deux immenses lettres que je viens de lui adresser j'ai fait mes observations sur les trois actes du plan de notre nouvel opéra. Veuillez avoir l'extrême bonté de prendre aussi connaissance de ces deux lettres chez notre collaborateur Scribe car Vous avez besoin de les connaître également pour les actes que Vous exécuterez, & je n'ai pas voulu vous en adresser personellement une copie, pour ne pas Vous occasionner un port de lettre immense. Vous trouverez également chez M . Scribe un petit supplément à notre traité dans lequel j'ai fixé d'autres époques pour la livraison du poème occasionnés par le retard que ma maladie a mis à l'adoption du plan. Vous verrez que je Vous ai laissé assez de temps pour que vous pussiez écrire vos deux actes avec beaucoup plus d'aise que d'après les dispositions premières. Car j'ai entre autre aussi réfléchi qu'il vaudrait mieux pour l'ouvrage que vous pussiez prendre connaissance du premier acte de M . Scribe avant de commencer votre second acte. Le prologue m'a paru charmant de mouvement, & très musical à la lecture. Mais comme ma maladie m'a empéché jusqu'à présent de m'occuper de la composition de ce prologue, je ne sais pas si en travaillant dessus il me faudra ou non vous demander quelques changements. M a convalescenc/e/ fait grâce au ciel de tels progrès que j'espère être bientôt en état de me mettre au travail. J'ai appris avec le plus vif plaisir l'immense succès qu'à obtenu le poëme & la musique de vos „Mousquetairs de la Reine" 1 . Tous les deux Vous êtes coutumiers de faits en succès, & c'est un mariage si bien assortie que le vôtre qu'il n'en peut sortir que des enfants charmants. Je tâcherai également mon cher collaborateur que l'en5*

56

MAI 1846

fant que nous allons créer ensemble ne soit pas trop difforme. Veuillez agréer mon cher Monsieur l'expression des sentiments les plus distingués de votre tout dévoué Meyerbeer Rappelez moi au souvenir de votre bonne vielle fidèle ménagère. [Autograph (Las): Archives de l'Opéra Paris, 6]

M E Y E R B E E R AN F E R D I N A N D H I L L E R IN D R E S D E N

[Berlin, 5. V. 1846] Verehrtester Herr und Freund! Recht herzlich danke ich Ihnen für Ihren freundlichen und geistreichen Brief, den ich empfangen und mit vielem Vergnügen gelesen habe. Ihrem Wunsche gemäß habe ich mit dem Herrn Grafen von Redern wegen Ihrer schönen Gesangs-Compositionen gesprochen, die Sie Sr. Majestät dem Könige von Preußen zu dediciren wünschen. Der Herr Graf trägt mir auf, Ihnen zu sagen, daß nach hiesigem Gebrauche zu jeder an den König beabsichtigten Dedication eine besondere Allerhöchste Erlaubniß nothwendig ist. Sie müssen sich daher schon entschließen, an Seine Majestät den König unmittelbar zu schreiben, und [= um] die gedachte Erlaubniß nachzusuchen. Der Herr Graf von Redern will aber mit Vergnügen die Besorgung Ihres desfallsigen Schreibens so wie die Befürwortung Ihres Gesuchs übernehmen, und ich stelle Ihnen nun, geehrter Herr und Freund, anheim, das Schreiben entweder dem Herrn Grafen direkt oder mir zu überschicken, in welchem letzteren Falle ich dasselbe sogleich dem Herrn Grafen zur weiteren Besorgung zustellen werde. Mit Vergnügen werde ich Ihrem Wunsche nachkommen, Ihnen meine Klopstockischen vierstimmigen Lieder für Ihren Gesangs-Verein zu schicken, und die nächste Gelegenheit wahrnehmen, Ihnen solche kostenfrei zugehen zu lassen. Es ist noch immer mein Vorsatz, im Laufe dieses Monats eine kleine Erholungsreise nach Dresden zu machen, und dann werde ich die Vergessenheit meiner Frau repariren und meiner Tante und Nichte das Vergnügen Ihrer persönlichen Bekanntschaft ver-

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MAI 1846

schaffen. Mit der Bitte, mich Ihrer verehrten Frau Gemahlin angelegentlich zu empfehlen, und mit herzlicher Hochachtung Ihr ergebener Meyerbeer. Berlin, d. 5. Mai 1846 [Autograph (Ls): Stadtarchiv Köln Abdruck: R. Sietz, Unbekannte Briefe Meyerbeers an Hiller, Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft f . rhein. Musikgeschichte 14/1959, S. 51]

Tgb. Mai

1846

Freitag 8. [V.] . . . Zu Vieuxtemps, um ihm zu sagen, dass er sein Capriccio über ein Themata aus dem „Feldlager" nicht an Brandus in Paris verkaufen soll. Diner beim Grafen Westmorland. Vorher ein paar Stunden im allgemeinen an den „Pintos" gearbeitet. Abends mit meiner Tochter Cecilia in das Königstädtische Theater gegangen um die Kunstsprünge der Kabylen zu sehen. Diese Afrikaner leisten das Unglaubliche von Körperkraft & Gewandtheit, aber es sind mit wenig Variationen fast immer dieselben Dinge. Sonntag 1 o. [V.] ... Besuch bei Rellstab, dem ich für 6 Ubersetzungen französischer Romanzen den vorher konvenierten Preis von 300 Franken zahlte. In der Matinée musicale der Professorin Hensel, wo die Chöre zu Mendelssohns „Athalia" beim Klavier aufgeführt wurden . . . Montag 1 1 . [V.] ... Zum Geheimen Kabinetsrat Müller, er sagte mir, dass der König dem König von Hannover 1 wegen unseres Michaels „Struensee" geschrieben habe . . .

A L E X A N D E R V. H U M B O L D T AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Potsdam, u.V.

1846]2

Es ist mir eine große Freude, mein theurer College und Freund, daß ich Ihnen heute Nacht, troz der hier so zwecklos bewegten Zeit, melden kann, daß der König die Ausfertigung der Ernennung des vortreflichen Kastner zum Ritter des rothen Adler Ordens dritter Klasse sehr freundlich befohlen hat. Sie können es ihm schreiben und mit Wahrheit hinzusezen „das der König (wie Sie von mir wüssten), sich besonders freue, es für einen mit Ihnen so lange befreundeten und verdienstvollen Künstler haben thun zu kön-

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M A I 1846

nen." Mögen diese Zeilen Ihre liebenswürdige Gattin weniger leidend finden. Wir leben in stiller Langerweile im Genuß der P o t s d a m e r L i t t e r a t u r ! 1 Ihr dankbarster AvHumboldt Potsdam Montag Nacht Meine Verehrung Ihrer theuren Mutter!

[Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin Q/142]

L U D W I G R E L L S T A B AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Berlin, 11.

V. 1846]

Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor! Mein Gewissen läßt mir heut am späten Abend keine Ruh! Ich hatte versäumt Ihre Rechnung in calcule zu prüfen, und erst jetzt, Montag Abend, bin ich so vorsichtig! — Sie werden nie mein Finanzminister werden, wenn Gott mir noch eine Krone aufsetzt! Denn einmal ist fünf nicht sechs, und ich bleibe Ihnen durchaus eine Romanze schuldig; zweitens sind 300 fr fünfzehn Napoleonsd'or aber nicht sechzehn Friedrichsd'or 2 . Ich beeile mich daher meine Schuld zurück zu erstellen und erwarte dagegen die Rechnung wegen meiner Romanze 3 . — Für den Fall wo ich Sie nicht zu Haus träfe, diese Zeilen. — Ich bin auch kein großer Coursrechner, doch hoffe ich, sind wir jetzt der Wahrheit näher. Ihr hochachtungsvoll ergebenster L. Rellstab. Berlin 1 i r Mai 1 8 4 6

[Autograph (Las): Klara Ziegler-Stiftung München]

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MAI 1846 H E I N R I C H T H E O D O R R O E T S C H E R AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Berlin, 11.

V.

1846]

Hochverehrter Herr General-Musik-Direktor! Empfangen Sie den beifolgenden z w e i t e n Band meines Cyclus Dramatischer Charaktere als ein Zeichen meiner herzlichen Verehrung, welche ich Ihnen längst geweiht, ehe dieselbe noch durch das Glück der persönlichen Beziehung zu Ihnen erhöht wurde. Vielleicht ist das überreichte Werk im Stande Ihre Theilnahme zu gewinnen auch eine neue Bethätigung meines ernsten Strebens zu gewähren, die Kunst u vor Allem die D r a m a t i s c h e K u n s t u ihre D a r s t e l l u n g in ihre volle Würde einzusetzen. Der Entwicklung der einzelnen Charaktere habe ich zwei auch für die Gegenwart wichtige Abhandlungen über einige der bedeutungsvollsten Fragen u Begriffe vorangeschickt, welche ich vom Standpunkte der Wissenschaft aus zu entwickeln versucht habe. Hier konnte, der Natur der Sache nach, die strengere Form rein wissenschaftlicher Bewegung nicht immer durch eine nur der allgemeinen Bildung angehörende Weise der Darstellung vertauscht werden. Bei der Entwicklung der Charaktere war dies jedoch mein eifrigstes Bemühen, so viel als möglich das philosophische Rüstzeug zu verdecken, mit dessen Hülfe die Gedanken gewonnen wurden. Denn es kommt gewiß bei Gegenständen der Kunst immer mehr darauf an, die Gedanken durch eine edle Popularität, durch sinnliche Anschaulichkeit des Ausdrucks der Vorstellung immer näher zu bringen u ihnen dadurch den Eingang in Fleisch u Blut zu sichern. Wenn Sie, höchstverehrter Herr, die mitgetheilten Artikel über die dramatischen Leistungen der L i n d , nicht mehr brauchen sollten, so würden Sie mich durch eine Übersendung derselben verbinden, da ich, in Folge mehrfach an mich ergangener Aufforderungen, sowohl diese Kritiken über die dramatische Darstellung musikalischer Schöpfungen, als auch andere, auf das recitirende Schauspiel Bezügliche sammeln u zu einem C y c l u s D r a m a t u r g i s c h e r S k i z z e n u A b h a n d l u n g e n verarbeiten will. Für die nächste Zeit der Muße will ich mich gleich damit beschäftigen, weil ich doch, sobald die Genehmigung des Instituts für Darstellende Künstler aus dem Kabinet erfolgt 1 , gewiß vollauf zu thun haben werde u also jetzt noch die freie Muße zur Erweiterung u Gruppirung meiner einzeln erschienenen Abhandlungen verwenden will. Wenn Sie es mir gestatten werde ich mir bald die Ehre geben, Ihnen persönlich den Ausdruck meiner freien Verehrung zu erneuern mit der ich mich nenne

Berlin den 1 1 . Mai 1846

Ew. Hochwohlgeboren gehorsamster H. Th. Roetscher [Autograph

(Las): Staatl. I. f . Mf. Bin V/78]

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MAI 1 8 4 6

C A R L O B A L O C C H I N O AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

Vienne le 1 2 Mai 1846 Mr le Chevalier! Étant la prochaine saison de l'Opéra Allemande la onzième et la dernière de ma Direction au Théâtre I. R. de la Cour de l'Opéra, dans laquelle j'ai tâché de présenter au Public touts les talents les plus remarquables et les opéras les plus distingués, mais principalement celles tant apreciées de l'homme le plus illustre et le plus célèbre de notre siècle, du Chevalier de Mayerbeer, il me tiendrait surtout à cœur de finir avec éclat, ce qui me serait impossible, si je ne pouvais obtenir la coopération d'un talent aussi grand que le vôtre et admiré de l'Europe entière. C'est pourquoi j'ose vous adresser la présente pour vous prier ardemment de vouloir bien m'accorder que je puisse dans cette dernière saison faire exécuter à mon Théâtre votre récent et célèbre Chef-d'œuvre „Das Feldlager in Schlesien". N'osant vous adresser la prière de venir vous même à Vienne le mettre en scène, ce qui me tiendrait bien à cœur, je me borne à vous demander de vouloir bien me faire avoir la Partition avec les rense[//gnemens nécessaires et bien entendu à ces conditions qui vous plaira de fixer. Il m'encourage d'autant plus la circostance qu'ayant une triple Compagnie de chanteurs, que je metterai à votre disposition et dont je vous enverrais la note, il vous serait facile choisir, ceux qui vous jugerez les mieux convenables. Je serais bien heureux si cette prière pouvait obtenir par Vous Mr. le Chevalier une favorable réponse, d'autant plus qu'il serait satisfait non seulement le vœu général mais principalement de la haute noblesse qui tant vous admire et qui comme vous saurez est abbonnée à ce Théâtre de la Cour et le protège beaucoup. Dans l'espoire que vous voudrez bien m'honorer bientôt d'une réponse veuillez Mr. le Chevalier agréer l'hommage de la très haute considération avec la quelle j'ai l'honneur d'être Votre très humble et très dévoué serviteur C. B[alocchino] 1 [Autograpb (Ls): Stadtbibliothek

Wien J.N.

10528]

Tgb. Mai 1846 Mittewoche 1 3 . [V.] Nach Potsdam zu Humboldt, um ihm Mitteilung von dem Briefe der Viardot an mich zu machen, dass sie nicht nach Peters-

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MAI 1846

bürg geht, mithin künftigen Winter nach Berlin kommen kann 1 . Humboldt führte mich zum König, dem ich diese Mitteilung auch machte, & der mir darauf befahl, der Viardot Anträge zu machen, künftigen Januar, Februar & März hier in der Oper zu gastieren . . . Abends bei dem Prinzen von Preussen zum Tee & Souper . . . Freitag 1 5 . [V.] Drohbrief eines Leipziger Journalisten (Koffka), der mich im Zusammenhang so vieler andrer der Art den ganzen Tag verstimmte. Da Wilhelm eben nach Dresden geht, will er suchen, so viel wie möglich zu begütigen . . . Zur Birch-Pfeiffer, um die Darstellung des „Feldlagers" im Theater an der Wien bei Pokorny zu besprechen . . , 2

MEYERBEER AN GEORG KASTNER IN BERLIN

[Berlin, Mitte V. 1846] Sehr geehrter Herr!

3

Da ich gestern Herrn Bar. von Humboldt bei meiner Mutter traf nahm ich die Gelegenheit wahr ihm zu sagen wie sehr Sie wünschen ihm für seine hülfreiche Cooperation zu danken. Es hat ihn dieses sehr gefreut, und er trägt mir auf Ihnen mitzutheilen daß er Sie mit Vergnügen heute V o r m i t tag gegen 1 2 Uhr bei sich erwarte. In der Voraussetzung daß es Ihnen vielleicht schwierig fallen dürfte zu morgen Abend einen guten Platz zu erhalten, bin ich so frei Ihnen morgen einen zu senden da Graf Redern so freundlich war ein halb Dutzend Sperrsitze zu meiner Disposition zu stellen. Hochachtungsvoll

Ihr ergebener Meyerbeer [Autograph (Las): Staatl. I. f . Mf. Bin Doc. orig. 40]

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Berlin, 16 V. 1846] Mon cher & excellent Ami! C'est je crois le 2.1 avril que je Vous ai écrit pour la dernière fois. Si je n'écris pas plus souvent depuis quelque temps c'est que j'étais malade, et puis j'ai des contrariétés & des chagrins. Mais ce qui me contrarie le plus

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c'est l'état de santé de ma femme. Cette chère & bonne Minna souffre depuis 5 mois continuellement du Larinx [= Larynx] Se ne sort presque pas. Elle doit bientôt partir d'après l'ordre des médecins pour Interlaken en Suisse pour y prendre le petit lait 1 . Pendant ce temps je gardrai ici mes enfants: Maintenant je vais Vous expliquer le but principal de ma lettre d'aujourd'hui mon cher Ami. Vous savez mon cher Ami combien j'ai été prié de prendre une demie action (représentant 5000 francs) pour la Revue des deux Mondes 2 . Peu de jours avant mon départ j'ai cédé aux instances & j'ai signé l'obligation de prendre une demie action. Je ne Vous l'avais pas dit pareeque d'abord Vous me l'aviez déconseillé, & puis qu'ayant été de votre opinion moi-même je rougissait de Vous faire connaître ma faiblesse. Enfin je l'ai fait, mais à ma signature j'ai ajouté une condition écrite, c['est] à d[ire] que ma demie part me donnât le même droit qui n'est n'accordé qu'aux parts entiers qui consiste dans le droit de le faire rendre compte de la gestion commerciale & d'examiner la tenue des livres. J'ai promis de payer ma demie part de 5000 francs le 1 5 May. Je Vous envoie donc cijoint une lettre de change à v u e Mr. Rothschild. Je Vous prie mon cher Ami de l'encaisser et d'avoir la bonté d'aller chez Monsieur Buloz (Rue des beaux Arts No. 1 o) et de lui dire que Vous venez de ma part retirer l'action & luis donner l'argent, mais qu'avant toute chose il doit Vous montrer les conditions qui sont écrites de ma propre main que j'ai mis avant ma signature. Ces conditions il faut que Mr. Buloz les transcrive de la main en promettant de s'y soumettre & en signant cela soit sur l'action même, soit si cela était possible en les écrivant sur une lettre qu'il m'adresserait & que Vous vous feriez donner avant de lui donner l'argent. C'est ainsi que M. Crémieux m'a conseillé de faire (car c'est M. Crémieux qui m'a rédigé les conditions que j'ai mises devant ma signature). De cette façon mon cher Ami Vous aurez les moyens de le faire marcher à l'avenir à l'égard de moi. Il va sans dire mon cher Ami que Vous traitiez cela tout à fait à l'amiable & avec tous les procédés délicats que du reste mieux que personne Vous savez employer. — 2) Le second objet de ma lettre est de Vous dire que je suis très inquiet de ne pas avoir reçu un mot de réponse de Scribe aux deux lettres du 1 8 et du 2 1 avril que je lui ai écrites ainsi qu'à St Georges. Ils ne m ' o n t p a s renv o y é s les s u p p l é m e n t s de t r a i t é s q u e je l e u r a v a i s e n v o y é a v e c un n o u v e a u r è g l e m e n t de dates pour les époques des livraisons des actes, & que j'avais fait d'une façon très large pour eux. Maintenant comme j'ai signé & qu'ils n'ont pas signés je dépend entièrement de leur bon vouloir. J'avais supplié Scribe dans ma première lettre de montrer le

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plan avant de commencer l'ouvrage à Germain Delavigne qui est de si excellent conseil. Est-ce-qu'il Vous a parlé de cela? J e vois par les Journeaux que Scribe est partie pour l'Italie. Est-ce qu'il est venu Vous voir auparavant, &c ne savez Vous pas s'il va travailler pour moi? Avez-Vous aussi envoyé ma lettre à St Georges/?/ 3) Avez-Vous eu la bonté mon cher Ami de remettre ce manuscrit de l'emminence grise de Planard & St Georges, à l'un de ces Messieurs comme je Vous ai prié dans différentes de mes lettres? J e Vous supplie de le faire mon cher Ami au plutôt possible mon cher Ami, pour que cette affaire soit une fois terminée. Si par impossible ces messieurs refusaient de recevoir le manuscrit il faut consulter M r . Crémieux sur les voies légales à prendre, car je désire en finir. 4) Est-il vrai que Rossini va composer un nouvel Opéra pour le grand Opéra & que Scribe lui fait le poëme, & que cela sera donné cet hiver déjà? 1 5) Veuillez me donner les nouvelles du succès qu'auront eu les débuts du Ténor Bettini 2 et de M m . Moisson 3 . Pourquoi M . Léon Pillet ne fait il débuter personne dans mes ouvrages. Il désire cependant que je me sers de les nouveaux chanteurs dans mes nouveaux opéras? 4 Adieux mon cher & excellent Ami. Ayez la bonté de me répondre aux 5 points de ma lettre. Aimez moi comme je Vous aime, et croyez moi pour la vie votre tout dévoué Mille compliments à M m e Gouin, à M m e Céllérier et à Louis. M a femme et ma chère mère Vous disent mille choses. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

K/42]

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Berlin, zi.

V.

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M o n cher & excellent Ami! J e reçois à l'instant même votre très intéressante lettre sur les nouveaux chanteurs de M . Léon Pillet, à laquelle étaient joint les lettres de Scribe & St. George. J e regrette que Vous m'ayez dit si peu de mots sur le Ténor Bettini, car c'est ce qu'il y a de plus important pour moi. A en juger d'après

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l'article de Charles Maurice cela ne doit pas être grande chose: il paraît qu'il ne chante pas juste & qu'il a produit peu d'effet. Je Vous prie mon cher Ami donnez moi des rélations plus détaillés sur son talent & sa voix, car la possibilité ou l'impossibilité de donner „le Prophète" dépend en très grande partie du [Randzusatz: talent du] Ténor. Je voudrais aussi savoir à quelle époque il débutera, & dans quel rôle. Tâchez donc que ces débutants surtout Anconi commencent aussi une fois par un de mes Ouvrages. Ce qui m'intéressérait aussi beaucoup de savoir c'est si la rupture avec la Princesse 1 de la part du directeur est deffinitive & s'il a choisie une autre sultane, ou s'ils se raffistolent. Je désire aussi beaucoup savoir mon cher Ami de qui est le premier grand ouvrage en 4 ou 5 actes qui passera cet Automne 2 . Est ce que la nouvelle d'un opéra nouveau de Rossini se confirme & est ce que ce sera „ L a dame du lac" ? Est ce que l'engagement de Madame Rossi Caccia tient toujours, ou est ce qui'il est rompu 3 . J'ai oublié de Vous répondre à la demande que Vous m'avez fait au nom de Mr. Brandus s'il pouvait acheter une fantaisie de M r Vieutemps sur des motifs du „ C a m p de Silésie". Veuillez lui dire que je n'ai accordé la permission à M r Vieutemps de faire cette composition qu'à la condition expresse de la garder en manuscrit, & de ne la vendre que jusqu'à ce que j'aurais vendu ma partition à un éditeur de Paris, & que ma partition aurait été représentée à Paris. Toute vente d'un morceau sur des motifs du „ C a m p de Silésie" serait donc illégale & non valable, & ferait naître un protêt contre de ma part. Du reste j'en ai reparlé à Mr. Vieutemps depuis votre lettre, qui m'a donné sa parole d'honneur de tenir son manuscrit sous clef. Veuillez faire part de cela à M r Brandus en ajoutant que je le félicite de tout mon cœur qu'il ait commencé sa gestion sous des heureux auspices d'un si grand succès que celui des „Mousquetaires de la Reine". Plusieurs personnes qui viennent de Paris me disent beaucoup de bien de Brandus. Mon cher Ami je Vous envois ci-joint un model du p a p i e r m é t a l i q u e que me fournit M r Lard. P r i e z M r L a r d de me c o u p e r d a n s le m ê m e f o r m a t du m o d è l e p o u r s i x à d i x f r a n c s de p a p i e r m é t a l i q u e , mais de ne p a s le r e g l e r c a r il ne d o i t p a s s e r v i r à é c r i r e de la M u s i q u e . Puis remettez le papier bien emballé à M r Brandus, avec prière de me le fourrer dans le premier envoi de musique qu'il fera à la maison Schlesinger de Berlin; de cette façon il ne me coûtera pas de port. Vous recevez ci-joint mon cher Ami une lettre de moi à M r Spontini, que je Vous prie de lui expédier le plutôt possible, vu que j'ai oublié la Rue & le Numéro de son habitation. V o u s s e r i e z b i e n a i m a b l e m o n c h e r & b o n A m i si V o u s v o u l i e z r é p o n d r e à t o u t e s les q u e s t i o n s q u i s o n t

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contenues dans cette lettre. Rapellez moi au souvenir de Madame Gouin Mr & Madame Cellérier & ce cher Louis, & faites moi savoir comment toute votre chère famille se porte. Adieu cher Ami votre tout dévoué de cœur ce zi May. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin K/40] Tgb. Mai 1846 Donnerstag 2,1. [V.] ... Heute schickte Scribe den i . Akt der neuen Oper 1

JOSEPH BACHER AN MEYERBEER IN BERLIN

[Wien, 23. V. 1846] Hochwohlgeborner, Hochzuverehrender Herr! Wenn ich bis heute gezögert habe, Ihr gütiges Schreiben v. 29Sten v. M. zu beantworten, so werden Sie hoffentlich dieß nicht einer unentschuldbaren Nachlässigkeit zuschreiben. Der einzige Grund war der, daß ich eine bestimmte Antwort zu geben erst heute im Stande bin, u glücklicher Weise eine solche, wie sie für uns nicht erfreulicher lauten kann. Waffnen Sie sich mit Geduld! Sie werden sich heute etwas lange durch das Labyrinth meiner Schriftzüge durchzuwinden haben2, aber lauter Angenehmes herauslesen. Heute früh ist Fräulein Lind von hier abgereist, u es giebt, trotz dieser magnifiquen saison, keine Blumen mehr, alle wurden ihr in den letzten, 3 Tagen oder Abenden gespendet. Der Succès war ein glänzender, entschiedener, allgemeiner, u nur mit schwerem Herzen sah man sie scheiden, u — schied sie! Ja, Wien ist mit dem von ihr so geliebten Berlin in die Schranken getreten, u steht nicht zurück in ihrer Gunst! Die berühmten Applausi di Vienna u die Wiener warme Herzlichkeit, das Eingehen auf alle ihre großen Vorzüge u die Empfänglichkeit für das von ihr Gebotene, vom Hofe angefangen durch alle Stände durch, hat sie zu uns herübergezogen. Sie gehört Wien, wie Wien ihr. Anfangs war es ganz anders! Trotz des großen Erfolges, dessen sie sich bei ihrem ersten Auftreten zu erfreuen hatte, war sie sehr verstimmt, emp-

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fand Heimweh, u wollte gleich wieder abreisen. Man hörte nichts als Berlin u wieder Berlin! Sie wollte Niemanden sehen, zu Niemanden kommen, u mußte sich daher auch unheimlich fühlen. Dazu kam noch, daß Tichatschek auf sich warten ließ, Dietz nicht wegen Tichatschek kommen wollte, u ein Tenor 2ten Ranges, Gehrer, dem Publikum durchaus nicht zusagte, u, ihr gegenüber, noch weniger zusagen konnte. Da kam Heitzinger, man griff nach ihm in der „Nachtwandlerin", er half aus, aber leider war es keine Hülfe. Dagegen war Alles von Jenny womöglich noch mehr hingerissen als in „Norma". Dennoch erklärte sie, nicht eher singen zu wollen, als mit Tichatschek. Der arme Pokorny befand sich da in bitterer Verlegenheit. Tichatschek wollte nur als Raoul auftreten, Jenny nur mit Tich. singen, u um den zoten abreisen, u die zugesicherte Zahl der Vorstellungen sollte u mußte zu [= ein] gehalten werden. Und so mußten die „Ghibellinen" etwas unreif vorgeführt werden, in welchen T. nur theilweise durchgriff, da manche Härten den Wienern nicht zusagten, die sich diesen jugendlichen Ritter schwärmerischer denken. Da man nun diese, Ihre großartige Tonschöpfung hier Note für Note auswendig kennt, u früher in allen Theilen trefflich besetzt u studirt gehört hatte, wollte man mit etwas Minderem aus Liebe u Verehrung für den Meister u sein Werk nicht fürlieb nehmen, so daß Pokorny zum „Freischützen" greifen mußte, der schon früher einstudirt war. Jenny gefiel uns und sich mit jedem Tage mehr, so daß sie anstatt 1 o, 1 2 Mal sang u zwar: 4 M. „Norma", 3 M. „Nachtwandlerin", 2 M. „Ghibellinen", 3 M. „Freischütz", u in 2 Concerten, im Theater. Bei ihrem Benefice flog, ganz unerhört bisher, der erste Kranz aus der Hofloge, geworfen von der Hand der Kaiserin Mutter. Das erste Bouquet mit einem, mit einem schwed'schen Satze bedrucktem Bande, von der Prinzessin Wasa, u dann folgte ein completer Blumenregen. Ein Exemplar des Gedichtes, welches mit den Blumen herumflog, lege ich bei so wie die heutige Theaterzeitung worin Sie einen ausführlichen Bericht zu finden belieben. Nach dem Benefice sang sie noch 1 M. „Freischütz" u gestern in dem Concerte (wieder aus „Euryanthe", Donna Anna [„Don Giovanni"], u die schwed[iscben] Lieder. Gleicher Jubel! Viele Hunderte von Menschen zogen den weiten Weg bis in die Stadt mit, u das Vivatrufen wollte kein Ende nehmen. Gestern Abend hatten wir ein Souper bei Pokorny, wobei derselbe sie mit einer großen Serenade überraschte, in welcher ein eigens componirtes Gebet für eine glückliche Reise vorkam, was sie bis zu Thränen rührte. Denken Sie sich unser Erstaunen als auf ein Mal beim geöffneten Fenster ein Mann mit einem Stauße u einem Bogen Papier erschien, auf welchem die Worte: Wiederkommen, Vivat Lind! geschrieben waren! Es hatte sich eine lebendige Pyramide gebildet, einer war auf die Achseln der Andern ge-

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stiegen, u so gelangten sie in das erste Stockwerk. Sie trat an's Fenster u sagte: Ich gehorche, u komme wieder. Ein nicht endender Tusch folgte. Bis vor 2 Tagen hatte sie mir immer erwiedert, daß sie aus großer Dankbarkeit für Sie 4 —5 M. das „Feldlager" im Herbste singen wolle. Jetzt aber will sie mit Anfang November hier eintreffen, u für mehrere Monate keine andere Verfügung über sich treffen, also für uns den größten Theil des Winters reserviren. Pokorny hat ihr für den ganzen Winter 100000 fl angetragen, oder für 1 0 0 Vorstellungen à 80 Friedrichsd'or abschließen wollen. Sie hat sich noch nicht darüber bejahend ausgesprochen. Allein sie kommt gewiß, Anfangs November, u wird Ihnen dieß selbst schreiben. Und nun, da Ihre Bedingung erfüllt ist, werden Sie doch kommen? O gewiß! Wie freuet sich Alles darauf! Und nun schreiben Sie recht bald, welche Vorbereitungen getroffen werden sollen. Ihr Wille ist uns Gesetz. Böse bin ich, daß Sie nicht mit einem Worte meines Ihnen gemachten Vorschlages gedachten. Warum soll Wien Sie nicht haben? Ich habe mir die Freiheit genommen, Ihrem mächtigen Schutze eine recht verwendbare Sängerin Pokorny's, die im Juni dort gastiren möchte, anzuempfehlen, Frl. Treffs. Nehmen Sie meine Bitte nicht ungütig auf. Und nun hoffe ich, daß Sie mir auch, u recht bald, viel Angenehmes mittheilen werden, mit welcher Hoffnung ich, wie immer verharre, hochwohlgeborner Herr General Musikdirektor Ihr wahrer Verehrer Bacher Wien d 23. May 46 [Autograph (Las): österr. Nationalbibl.

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Tgb. Mai 1846 Montag 25. [V.] Minna ist heute zu ihrer Badekur nach Interlaken abgereiset. Ich habe sie bis Leipzig begleitet. Vom 26. bis 3 1 . [V.] inclusive das Tagebuch nicht geführt. Minna war auf meinen Wunsch nach Dresden gereiset, um von der verwittweten Kapellmeisterin Weber zu erlangen, dass die mir gestattete Frist, die Partitur der „Pintos" vollendet zu haben, um ein Jahr verlängert würde (also bis zum 1 . April 1848), & dass Frau von Weber dafür eine Entschädigung von 3 00 Talern von mir annähme. Minna erlangte dieses vollkommen. In diesen Tagen war ich auch wieder auf einer Soirée bei der Prinzess von Preussen & zum ersten Mal auf einer Soirée bei dem Minister von Savigny 1 .

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K A R L W I N K L E R AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

Dresden am 27. Mai 1846. Mein verehrter Freund! Freilich konnten Sie keinen liebenswürdigem Stellvertreter uns zusenden, als Ihre treffliche Gattin! Ich bin hocherfreut gewesen endlich die persönliche Bekanntschaft dieser ausgezeichneten Dame zu machen, und ich muß Ihnen bekennen, daß Sie von dato an einen gewaltigen Nebenbuhler an mir besitzen. Geist, Herz und aeußre Anmuth sind hier in dem edelsten vereint und ich kann mir es nun wohl denken, wie Sie sich so herzlich in Ihrem Familienkreise am glücklichsten fühlen können! Mit Vergnügen habe ich nun die neuen Verhandlungen in der Weberschen Angelegenheit übernommen und in Anleitung Ihres Briefes mit Frau v. Weber gesprochen. Es verstand sich von selbst, daß sie im Interesse der Kunst, wie in ihrem eignen, Ihnen den Termin der Vollendung der gemeinschaftlichen Oper bis zu Ostern 1848 verlängert, und dann um so mehr auf die Lösung dieser Aufgabe rechnet, je treuer Sie das Gedächtnis Ihres verewigten Freundes bewahrt haben. Da nun auch durch Ausstattung der Schwiegertochter und sonstige Verhältnisse ihre pekuniäre Lage jetzt etwas beschränkt ist, so erlaubt sie sich auch das Anerbieten der 300. T1 gleichsam als Zinsen für den verlängerten Lieferungstermin anzunehmen, und ich bin überzeugt, daß Sie sich selbst dadurch erleichtert finden werden. Ihre vortreffliche Gattin ist zwar etwas von der Eisenbahnreise angegriffen, hat mir aber doch nicht ganz die Hoffnung geraubt, sie heut auf 2. Stündchen des Nachmittags auf unsrer Villa zu sehen, da [ich] gern auch meiner Jenny, die Sie herzlich grüßt, die Freude und das Glück dieser Bekanntschaft gönnte. Fräulein Cecilie war aber bei meinen Besuchen im Hotel de France nicht sichtbar. Mit der treuesten Freundschaft und Verehrung Ihr Karl Winkler. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

K/ioz]

C A R L O B A L O C C H I N O AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

Vienne le 2 Juin 1846 Mr le Chevalier Je me suis déjà pris la liberté de vous adresser une lettre sous la date du 1 2 Mai; n'ayant pas encore été favorisé d'une réponse que j'attendais avec

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anxiété je pense que vos nombreuses occupations, vous en auront empêché. Le but principal de ma lettre cependant est qu'ayant appris que vous Mr le Chevalier ne voulez donner votre célèbre Opéra qu'avec Mlle Lind et ayant toujours été mon plus grand désir de faire représenter ce chef-d'œuvre sur mon Théâtre, je serais pris à engager cette célèbre artiste que j'aurais toujours été charmé de posséder et que seulement ses engagements antérieurs ont empêché que cela eut lieu. Si j'avais donc le bonheur d'obtenir par vous Mr le Chevalier une réponse favorable, je m'empresserais de prier Mlle Lind de me faire connaître ses prétentions pour le temps qu'elle est libre, mais si à mon grand regret cela ne pouvait avoir lieu, je pris Mr le Chevalier de me faire savoir le plus tôt possible votre décision et vous m'obligerez enfiniment. Agréez Mr le Chevalier l'assurance de ma plus profond estime et haute vénération. C. B[alocchino] [Autograph (La): Stadtbibl. Wien J.N. Tgb. Juni

1052.9]

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Dienstag 2. [VI.] ... Eine Stunde die Englischen Suiten von Bach gespielt1. Zum Kronprinzen von Bayern, der mich zu sprechen verlangte, um von mir selbst die Partitur des von mir zu seiner Vermählung komponierten „Fackeltanzes" [in B-Dur] & die Ouvertüre aus dem „Feldlager" in Empfang zu nehmen2. Mittags bei dem französischen Gesandten Marquis von Dalmatien gespeiset.

M E Y E R B E E R AN C A R L O B A L O C C H I N O IN W I E N

Berlin ce 5 Juin 46. Monsieur! La lettre que Vous m'avez fait l'honneur de m'adresser sous la date du 12. May est arrivée pendant que j'étais absent pour un petit voyage. Voilà pourquoi je ne puis répondre qu'à présent. Permettez moi d'abord Monsieur de Vous remercier des choses aimables Se très flatteuses pour moi que votre lettre contient, & du désir que Vous m'exprimez de faire représenter à Meyerbeer

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votre théâtre mon Opéra „ L e Camp de Silésie". Mais j'ai déjà promis depuis quelque temps cette partition à Mr. Pocorny pour le théâtre de la Wien, dans le cas s'il peut remplir les conditions musicales que je lui ai demandés pour cet Ouvrage. Je ne puis donc disposer de cet ouvrage pour un autre théâtre Viennois que le sien, que dans le cas où il ne pourrait pas remplir les conditions que je lui ai demandés. Mais je ne pourrais savoir cela que dans quelque temps. Dès que je le saurai, j'aurai l'honneur de Vous en faire part, & de Vous annoncer alors, si je puis ou si je ne puis pas Vous donner ma partition, & sous quelles conditions. En attendant Monsieur veuillez agréer l'expression de la haute considération de votre très dévoué Meyerbeer P. S. Si riccorda che fu sotto la sua Impresa ch'io ho scritto la mia prima Opéra alla Scala „Margherita d'Anjou"? Oibô! come il Tempo vola! [Autograph (Las): Stadtbibliothek Wien/i 0263]

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Berlin, 6. VI. 1846] Mon cher Ami! J'ai reçu deux aimables lettres de Vous auxquelles je Vous dois encore la réponse. J'espère Vous écrire ces jours ci. Mais le but de ces lignes est uniquement de Vous prier d'envoyer la lettre ci-jointe à Mr. Leo de suite, & de Vous en faire donner reçu sans qu'il paraisse que cela soit moi qui demande ce reçu. Car la lettre contient mes inscriptions de chemin de fer de Paris à Lyon qu'il doit échanger selon la prescription contre les Inscriptions deffinitives. C o m m e v o t r e l e t t r e m ' a p p r e n d q u e V o u s n ' a v e z p l u s la f r a n c h i s e du p o r t de l e t t r e , je v a i s d ' o r e n a v a n t a f f r a n c h i r les l e t t r e s q u e je V o u s é c r i r a i . —. Veuillez me donner des nouvelles de l'effets qu'aura produit „le Roi D a v i d " 1 & surtout Mlle- Moisson, & si Vous trouvez quelque occasion particulière à me faire avoir sans port (qui est horriblement cher) le libretto du „Roi David", cela me fera plaisir. — . Ma chère femme malheureusement bien souffrante est partie pour les bains d'Interlaken en Suisse. C'est moi maintenant qui garde mes enfants qu'on a deffendu à ma

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femme de prendre avec elle, de façon que je ne puis pas bouger de Berlin pour l'instant. Adieu cher et excellent Ami. votre tout dévoué [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin K/3 9]

Tgb. Juni

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Sonnabend 6. [VI.] ... Besuch bei Humboldt. Besuch bei Tieck . . Abends las Humboldt bei Tieck aus dem noch ungedruckten 2. Teil seines „ C o s m o s " vor, zu dem er mich & Wilhelm mitnahm 2 .

M E Y E R B E E R AN FRIEDRICH W I L H E L M I V . IN BERLIN

[Berlin 8. VI.

1846]

Allerdurchlauchtigster König! Allergnädigster König und Herr! Ew. Königliche Majestät haben mir zu befehlen geruhet, bei Madame Viardot Garcia anzufragen, ob sie die Monate Januar Februar und März 1 8 4 6 [rede 1847] in der Königl. Oper zu Berlin in deutscher Sprache singen will, und unter welchen Bedingungen. Die während der Abwesenheit Ew. Majestät eingelaufene Antwort der Madame Viardot auf diese Anfrage lautet im Wesentlichen folgendermaßen: „Die Gesundheit des Herrn Viardot ist durch eine Krankheit welche ihm das russische Klima zugezogen sehr zerstört, und auch das Befinden der Madame Viardot ist durch einen langwierigen Keuchhusten von dem sie diesen Winter in Petersburg befallen ward, und durch die Fatiguen dreier in Rußland verlebter Winter-Saisons, der Art, daß ihr zur Kräftigung ihrer Gesundheit, für den nächsten Winter der Aufenthalt in ein südliches Klima höchst nothwendig ist. Aus diesem Grunde a l l e i n habe sie die dringende Einladung und die höchst brillanten Propositionen für den nächsten Winter in Petersburg nicht annehmen können. Derselbe Weigerungs-Grund läge aber auch (wenn gleich in geringerem Maaße) für den Winteraufenthalt in Berlin vor. Statt dessen erbiethet sich Madame Viardot, nach beliebiger Wahl Ew. Königl. Majestät entweder die beiden Monate October und November dieses Jahr's, oder die Monate April und M a y des künftigen Jahres 6'

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im Königl. Operntheater zu singen. Sie fügt hinzu, daß sie zwar der Direktion des Königstädter Theaters versprochen habe diesen Herbst dort zu singen, weil sie durch ihren Keuchhusten verhindert gewesen ist, ihr Versprechen im vergangenen April dort zu singen, zu erfüllen, allein da hierüber noch nichts festes abgeschlossen worden ist, so könne sie, falls es Ew. Majestät so vorzögen, im October und November in dem Königlichen Opernhause singen." — Falls Ew. Königliche Majestät geruhen sollten die Propositionen der Madame Viardot in Erwägung zu nehmen, so wäre meine unmaßgebliche Ansicht, daß die Monate April und May für das Gastspiel vorzuziehen wären. Durch die Ruhe und den Aufenthalt im südlichen Klima während des Winters, wird die Aussicht gewonnen, die Stimme der Madame Viardot wieder in ihrer normalen Fülle und Schönheit, ihre Leistungen in ihrer ganzen Kraft zu hören. Außerdem würde dadurch dem Königstädtischen Theater keine Veranlassung zur Beschwerde gegeben. — Trotz meiner Anfrage wegen des Honorar's für das Gastspiel berührt Madame Viardot diesen Punkt in ihrer Antwort gar nicht. Sie erwähnt nur beiläufig als sie der Anträge des Königstädtischen Theater's gedenkt, daß man ihr dort die Hälfte der Einnahmen an den Abenden ihres Gastspiels als Honorar angebothen habe. Den Befehlen Ew. Königl. Majestät wegen der zu ertheilenden Antwort ehrerbietigst entgegen sehend, ersterbe ich in tiefster Ehrfurcht Ew. Königlichen Majestät allergetreuester Diener und Untertan G. Meyerbeer. Berlin d. 8. Juny 1846. [Autograph: unbekannt Abschrift: Deutsches Zentralarchiv Merseburg Hist. Abt., 2.2.1 Nr. 21169, Acta des Königl. Geheimen Cabinets betr. Personal und die Angelegenheiten der Königl. Schauspiele]

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Dienstag 9. [VI.] ... Den ganzen Vormittag an einem Bericht an den König, die Antwort der Viardot betreffend, geschrieben. Dann zur Großfürstin Helene von Russland, welche hier durchreisete & mich kennen zu lernen wünschte. Sie sprach mir viel von einer russischen Nationalhymne, die sie von mir komponiert wünschte, wenn der Text gedichtet sein wird . . .

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Donnerstag 1 1 . [VI.] Mit der Tutzeck auf ihren Wunsch die Rolle der Vielka durchgegangen, da das „Feldlager" morgen sein s o l l . . . Meine Agitation & meine Präokkupation über die Wendung, welche meine Angelegenheit mit Säthersch nehmen wird, ist so groß, dass sie mich zu jeder Beschäftigung untauglich macht 1 .

K A R L W I N K L E R AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

Dresden am 1 2 . Juni 1846. Mein theurer und verehrter Freund! Immer hoffte ich auf eine Zeile freundlicher Antwort in Folge meiner letzten Zuschrift, doch ich bescheide mich da ich weis, wie viel Besseres Sie für den hohen Genus von Tausenden zu schaffen haben. Aber eine Anfrage darf ich mir doch nicht versagen. Sie beschenken endlich die sehnsuchtsvoll Harrenden mit Ihrem „Propheten". Haben Sie sich bereits einen Bearbeiter des französischen Textes für Deutschland gewählt? Wo nicht, so bitte ich, dabei auf mich Rücksicht zu nehmen, der als Zaunkönig auf diese Art so gern auf den Flügeln des Adlers mit zur Sonne flöge. Ich werde allen Ihren Wünschen möglichst zu entsprechen suchen und Freude an einer solchen Arbeit haben2. Unsere musikalischen Neuigkeiten sind jezt hier auf Gastrollen beschränkt die mit Ausnahmen dreier der Tuczeck spurlos vorübergehen. Mehrere junge Sängerinnen erwarten hier die ersten Versuche. Hillers Nichte darunter ist wenigstens sehr schön. Wagner vegetirt auf dem Lande bei Pillnitz3. Reisiger bereitet seinen „Schiffbruch der Medusa" für July vor. Meine Eugenie ist noch immer sehr leidend. Sie sowohl als die Töchter und der wilde Pathe empfehlen sich Ihnen bestens. Herrn von Lüttichau sehen Sie vielleicht in Berlin, wohin er gestern abreiste. Mit inniger Verehrung und Freundschaft der Ihrigste C Winkler. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

V/193]

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M E Y E R B E E R AN C A R L H E I N E IN H A M B U R G

[Berlin, 14. VI. 1846] Hochverehrter Herr! Verzeihen Sie wenn ich von 2 verschiedenen Empfindungen unwiderstehlich angeregt, es wage Ihnen gegenüber einen vielleicht indiskret scheinenden Schritt zu thun. Die eine dieser Empfindungen gründet sich auf die hohe unbegrenzte Achtung, die ich für Ihren ehrenhaften, gütigen und menschenfreundlichen Charakter, sowie für das Andenken Ihres unvergeßlichen Hrn. Vaters hege. Die 2te dieser Empfindungen findet ihren Ursprung in meiner langjährigen Freundschaft für H. H. und in der Bewunderung, die ich diesem großen Dichtergenius zolle, auf den sein deutsches Vaterland mit Recht stolz ist! Durch Hrn. Prof. Las[salle], einen Freund H's, der mit demselben in stetem Briefwechsel, habe ich in neuester Zeit erfahren, daß leider H's Gesundheitszustand, längst erschüttert, in den letzten Monaten immer mehr verfällt. Diese üble Wendung seines Gesundheitszustandes wird bedeutend durch die moralische Agitation und den Trübsinn vermehrt, der bei ihm durch die Unsicherheit über die pekuniäre Existenz seiner Zukunft hervorgebracht wird, da Sie ihm seiner Meinung nach weder die volle Summe seiner bisherigen Pension, noch die Dauer derselben für seine Lebenszeit fest versprechen wollen. Ich würde mir nicht erlauben, in dieser Familienangelegenheit meine, des Fremden Stimme vernehmen zu lassen, wenn ich Ihnen nicht bestimmte Data über die Gesinnungen Ihres seligen Hrn. Vaters in dem Momente der Gestattung dieser Pension mittheilen könnte, da ich selbst einer der Veranlasser der Gewährung derselben von Ihrem im Wohlthun unerschöpflichen Hrn. Vater gewesen bin. Als der edle Greis nach Paris zu Ihrer Hochzeitsfeier kam, bis zu welcher Zeit H. H. zwar stets temporäre Zuschüsse, aber keine bestimmte regulirte Pension erhalten hatte, war ich so frei, diesen Gegenstand bei ihm in Anregung zu bringen und der treffliche Mann, der in Erinnerung seiner Freundschaft für meine guten Eltern ein herzliches Wohlwollen bezeugte, besprach die Sache nach allen ihren Details öfters mit mir. Und aus d i e s e r K e n n t niß her kann ich es als meine bestimmte Überzeugung aussprechen, daß Ihr Hr. Vater die H. H. gewährte Pension als eine l e b e n s l ä n g l i c h e betrachtete, wie dieß auch schon aus der Phrase hervorgeht, mit der er ihm diese Gunst ankündigte, indem er ihm sagte „nun brauchst Du wenigstens nicht zu fürchten, einst in Deinen alten Tagen noch Dein Brod durch Bücherschreiben erwerben zu müssen.

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Da ich von mehreren Seiten her weiß, mit welcher Pietät Sie, hochgeehrter Herr, jede Willensäußerung, jede wohlthätige Intention des edlen Verblichenen im weitesten Umfang zu erfüllen suchen, so habe ich es für meine Pflicht gehalten, unter den gegenwärtigen Umständen Ihnen diese ergebene Mittheilung zu machen, hoffend, daß Sie in derselben nicht bloß den Ausdruck meiner Freundschaft für H. H., sondern auch meiner innigen Hochachtung für Sie & für das Andenken Ihres mir unvergeßlichen Hrn. Vaters erblicken wollen. fyerlin], 1 4 . 6. 46.

In dieser Hoffn[ung] M. B.

[Autograph: (L): Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf, Slg Strauß Erstdruck: Hirth, Heinrich Heine Briefe, VI, 40—41]

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Sonntag 1 4 . [VI.] Fast den ganzen Vormittag an einem Brief an Karl Heine 1 in Hamburg geschrieben, worin ich denselben zu veranlassen suche, des Dichters Heinrich Heine bisherige Pension von 4000 Franken ihm lebenslänglich zu sichern. Diesen Brief schreibe ich auf den Wunsch von Heinrich Heine. Besuch vom Grafen Wielhorsky, der im Namen der Grossfürstin Katharina von Russland (Tochter der Grossfürstin Helene) die Zigeunerrunde aus dem „Feldlager" & die Titel meiner sämtlichen „Lieder" wünscht. . . . Abends bei Alexander Mendelssohn in Charlottenburg, dessen silberne Hochzeit . . . gefeiert ward 2 . Montag 1 5 . [VI.] ... Mehrere Besuche, unter andern an Graf Redern, der mir mitteilte, dass der König meine Idee, „Le désert" von David für die hohen Gäste aufzuführen, genehmige. An Lassalle (Heines Freund) meinen Brief an [Carl] Heine gezeigt; er wird eine Abschrift davon an [Heinrich] Heine schicken . . . Abends etwas inbezug der Drohbriefe, das mich wieder in die ängstliche Spannung versetzte. Dafür Abends einen herrlichen Brief Humboldts an Mutter, worin er ihr im Namen des Königs anzeigt, dass der König von Hannover auf unsres Königs eigenhändigen Brief die Aufführung der Tragödie „Struensee" von meinem seligen Bruder Michael genehmiget habe, & dass der König wünsche, dass ich eine Ouvertüre dazu komponiere. Meine teure gute Mutter schwamm in Tränen der Freude3. Dienstag 1 6 . [VI.] . . . In Agitation & Sorge gelebt, welche Mitteilung ich heute über die Drohbriefe erhalten soll . . .

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Donnerstag 18. [VI.] . . . Zu Wilhelm. Diese Drohbriefe präokkupierten wieder meinen ganzen Vormittag. An Reilstab ein Exemplar der von ihm übersetzten Lieder von mir „Sur le balcon" & „La Dame invisible" geschickt. Auf den Abend war die 239. Vorstellung des „Freischütz" der heute vor 25 Jahren zum ersten Male gegeben ward.

AUGUSTE WEBER AN MEYERBEER IN BERLIN

Darmstadt d. 18. Juni 1846 Verehrter Herr und Freund! Erst heute kann ich wieder zum schreiben kommen, anhaltendes Brustund Hustenleiden hinderte mich wieder es früher — wie ich es gewünscht — zu thun und auf Ihr mir sehr werthes schreiben zu antworten. Papa Vogler steht bereit seinen Besuch bei Ihnen anzutreten sobald Sie es wünschen 1 . — Jetzt fürs aller Erste wegen einer Herausgabe Sämtlicher Artikel Gottfried Webers, welche gedruckt sind, In den H e i d e l b e r g e r J a h r b ü c h e r n vom Jahre 1 8 1 0 an, dann in dem B a d i s c h e n M a g a z i n [Randzusatz: 1 8 1 1 u 1 2 , von denselben Jahren, in der Schreibtafel v. Mannheim, als Nicht politische Beilage zur Rheinischen Correspondenz von 1 8 1 0 . ] (in Mannheim gedruckt und erschienen), den zwei M u s i c a l i s c h e n Z e i t u n g e n , dann in der Enciclopedie von Ersch und Gruber in Leipzig [Randzusatz: auch Conversations Lexicon], und den 20 Jahrgängen Caecilia (vom J. 1 8 1 9 bis zu 1839) auch alle Artikel welche von der R e d a c t i o n unterschrieben sind, ebenso auch alle artikel welche in oben angegebenen Werken mit „i;" G. G i u s t o — Gst. — unterschrieben, sind von Gottfried Weber. — Von ungedruckten Artikel/«/ finde ich nur Bruchstücke — und unvollendete Artikel, deßhalb könnten sie nur mit einem Verleger auf die in obigen Werken enthaltenen Artikel abschließen, was ja allein schon die in der Caecilia enthaltenen ein Volumineuses Werk ausmachen würden, und äußerst interessant werden müßte, wenn sie richtig zusammengestellt werden, und was natürlich sehr leicht zu machen wäre, da es gedruckt ist2. — Ich bitte Sie werthester Freund recht inständig sich darum anzunehmen, da ich es jetzt so sehr notwendig hätte, wenn es auch kein großes capital abwirft, so würde es doch ein Zuschuß zu meines August's Studienkosten sein; Ich muß ihn ohnehin mit Stipendien von Freunden fortschleppen, denn da ich durch Unglück soviel — ja fast den Rest meines bischen Vermögens verloren habe, so bleibt es eine reine Unmöglichkeit für mich ihn Studieren zu lassen ohne

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U n t e r s t ü t z u n g e n , zum Unglück hat er aber für nichts anderes Sinn, und somit gebietet mir die P f l i c h t alles zu versuchen um ihn in diesen verhängnisvollen d r e i J a h r e n durchzuschleppen. Ich habe schon so große Wohltaten von Ihnen bester Freund empfangen, daß ich es kaum wagen darf Sie auch um ein kleines Stipendium anzusprechen, allein, das Sprüchwort sagt, wenn die Freunde nichts geben, so hat man von den Feinden gewiß nichts zu hoffen, und ich weiß daß Ihre Familie — Namentlich Ihre Frau Mutter eine der wohlthätigsten Frauen ist, und von jeher es war, vielleicht würde sie mir (welche jetzt wirklich zu den unglücklichsten Mütter/«/ in finanzieller Hinsicht gehört) auch auf diese Studienzeit ein Stipendium bewilligen; habe ich einmal meine Kinder untergebracht, und deren Erziehung beendigt, so will ich mich ja gern mit dem Gefühl ins Grab legen, Meinen Beruf erfüllt zu haben. O ich gestehe offen, die Aufgabe ist nicht leicht, z e h n Kinder mit einem Staatsdienersgehalt Erziehen und Unterrichten, für jetzige Anforderungen die von den Menschen gemacht werden, am Ende geht man doch auch mit zu Grunde, und die Freuden wiegen die Sorgen und lasten nicht auf. — Genug über dieses Thema, ich wollte es damals als mir das Glück zu theil wurde Sie bei mir zu sehen schon abhandlen, doch war die Zeit zu kurz, und so drängte es mich S i e davon in Kenntniß zu setzen. Entschuldigen Sie meine Klagen und Jammern, allein Einem bewährten Freunde muß ich zuweilen mein Herz ausschütten, und Sie sind ja doch derjenige der mich am besten versteht, und mich aus der Jugendzeit kennt, um mich nicht zu verkennen, was unendlich wehe thun würde Ihrer dankbaren Freundinn Aug. Weber.

[Nachschrift:] Könnten Sie - und würden Sie - Einen meiner Söhne Z4 Jahre alt in ein gutes Handlungshaus aufs Comtoir als Correspondent in Ffurt am Main empfehlen. Er hat die Handlung in Lüttich im Cockerilschen Etablissement erlernt, und ist jetzt über 6 J a h r e dort, wünscht sehr sich einmal in einer andern deutschen Handlung umzusehen. I h r N a m e würde ihm sein Fortkommen erleichtern, w o nicht gar eine brillante carrière eröffnen.

[Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Département de la musique, 6]

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L U D W I G R E L L S T A B AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Berlin, 19. VI. 1846] Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor! Geehrtester Herr! Meinen eben so herzlichen als ergebensten Dank sage ich Ihnen für Ihre freundliche Zusendung. In dieser klaren Form von Noten u. Worten, haben mich die beiden graziösen Gesangsstücke ganz neu durch ihre vielen pikanten Züge angesprochen. Es thut mir nur fast leid daß mein Name auf dem Titel genannt ist, indem meine Arbeit wirklich zu anspruchslos ist, um sich dabei zu nennen. Jedenfalls aber erneuere ich meinen Anspruch auf das Recht meine Schuld völlig abzutragen durch noch eine ähnliche Uebersetzung, da ich durchaus noch eine sechste zu liefern habe. Mit verehrendster Hochachtung Ihr ergebenster L. Rellstab Berlin 1 9 ' Juni 1846. P. S. Eine kleine Notiz in der Zeitung gestatte ich mir, um die Romanzen dem Publikum anzuzeigen.

[Autograph (Las): Klara Ziegler Stiftung München]

M E Y E R B E E R AN K A R L W I N K L E R IN D R E S D E N

Berlin d ifjte Juny 1 8 4 6 . Verehrter Herr und Freund! Wenn ich Ihren liebenswürdigen freundlichen Brief vom z8ten M a y noch nicht beantwortet habe, so war es weil ich den Plan hatte mit meinen Kindern (die ich bei der jetzigen Abwesenheit meiner Frau zu beschirmen und zu hüten habe) eine Vergnügungsreise nach Ihrem herrlichen Dresden zu machen. Allein von Tag zu Tage stellt sich dem Vorsatze ein neues Hinderniß entgegen, und so will ich denn auch nicht länger anstehen Ihnen meinen herzlichsten Dank auszusprechen für die liebenswürdige und freundschaftliche Weise mit der S i e verehrter Freund, Ihre liebenswürdige Frau Gemahlin, und die treffliche Frau Kapellmeisterin von Weber, meine Frau bei ihrem Aufenthalte in Dresden aufgenommen haben. Sie schwärmt für das Winklersch-Weberische Kleeblatt, und trägt mir in jedem ihrer Briefe auf wenn ich nach Dresden komme ja dem Winklerschen Ehepaar und der Frau von Weber recht of zu wiederholen welchen wohlthuenden sympathischen

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Eindruck sie von diesen drei Persönlichkeiten in ihrem Herzen mit fort genommen hat. — Da nun Frau von Weber so gütig war meinen Wunsch um die Verlängerung eines Jahres des Ablieferungstermin's der Pinto's zu gewähren, so wie mein Anerbiethen einer Entschädigung von 3 00 Rl zu genehmigen, so sende ich Ihnen beiliegend die 3 00 Rl mit der Bitte sie unsrer verehrten Freundin von Weber, deren gegenwärtige Adresse auf dem Lande ich nicht weiß gefälligst zu überweisen. Da wir nun aber hinsichtlich der ersten Übereinkunft etwas schriftliches aufgesetzt hatten, so ist dieses auch für denjenigen Punkt welcher verändert wird (Die Ablieferungszeit) nothwendig. Ich habe daher beifolgend einige Zeilen darüber aufgesetzt, welche Sie die Güte haben wollen, gleich dem Hauptvertrag, von der Frau Kapellmeisterin von Weber, H. M a x von Weber und Herrn Hofrath Winkler unterschreiben zu lassen, und mir dann gefälligst zurückzuschicken. Ich habe statt's des Datum, „Ostern 1 8 4 8 " (welches d 2.3ten April fällt) das Datum d 30ten April gesetzt, weil zur Zeit des ersten Datum's ein Familien Geburtstag fällt, den ich gern im Schooße meiner Familie feiere, andererseits aber auch die Partitur persönlich an Frau von Weber abliefern will. — Von Herrn M a x von Weber habe ich eine Antwort auf meinen Gratulationsbrief zu seiner Hochzeit erhalten, die so gar edle Gesinnungen ausspricht, so gemüthlich und dabei so geistreich abgefaßt ist, daß sie mir und allen Freunden der Weberschen Familie denen ich dieselbe mittheilte, innige Hochachtung für den jungen edlen Mann einflößte 1 . — Ich lasse jetzt eine Abschrift von der Bearbeitung der Madame Birch Pfeiffer des Buchs der Pinto's machen, und hoffe Ihnen dieselbe bald zuschicken zu können, mit der Bitte mir Ihr genaues detailliertes Urtheil über dasselbe mitzutheilen. Bis dahin halte ich die Mittheilung m e i n e r A n s i c h t zurück. Ihren Wunsch theurer Freund Ihnen die deutsche Übersetzung des „Propheten" zu übertragen, sprechen Sie leider zu spät aus. Schon seit langer langer Zeit hat mein Verleger mit einem deutschen Dichter wegen dieser Übersetzung contrahirt. Mit der Bitte verehrter Herr mich Ihrer liebenswürdigen Frau Gemahlin und den reitzenden Kindern zu empfehlen verbleibe ich mit steter unveränderlicher Freundschaft Ihr treu ergebenster Meyerbeer Berlin d i9ten Juny 46. [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Département des manuscrits, 142/43]

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Freitag 19. [VI.] ... Grossen Brief an Winkler nebst 3 00 Talern für Frau von Weber. . . . Brief von der Lind aus Bremen, worin sie mir anzeigt, dass sie im September nach Wien gehen wird, & mich fragt ob ich wegen des „Feldlagers" hinkommen werde . . - 1

Louis

V I A R D O T AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

Paris le 20 juin 1846. Illustre et cher Maestro, Je suis venu à Paris tout exprès pour vous écrire, voulant savoir d'abord s'il était vrai, selon les uns, que vous fassiez parti pour Vienne, selon les autres, qu'on vous attendît à Paris. J'ai donc été voir M. Gouin, qui, sans connaître vos intentions ultérieures, m'a toutefois assuré que vous n'aviez pas et que vous n'alliez pas quitter Berlin. Depuis la lettre que je me suis hâté de répondre à celle que vous m'avez l'honneur de m'écrire le 1 3 mai, et que j'ai communiquée à Pauline après ma réponse faite, nous attendons avec grande impatience que vous ayez la bonté de nous fixer sur l'époque précise d'un engagement à Berlin, et si la saison de Carnaval (janvier, février et Mars), pourrait être changée en une saison d'automne (octobre et novembre). Peu de jours après vous avoir écrit, j'ai reçu une lettre de M. Merelli, Directeur des théâtres de Milan et de Viennes, qui offre à Pauline un engagement à la Scala pour le carneval prochain (fin décembre à fin mars), et je viens d'en recevoir un autre de notre ami Rubini, qui contient aussi une proposition d'engagement pour la même saison de Carnaval à la Fenice de Venise. En répondant à M. Merelli, je me suis occupé du répertoire, et je lui ai demandé s'il pourrait assurer à Pauline tel opéra pour début, puis un sérieux et un bouffe à son choix dans le cours de la saison. Je vais écrire à Rubini dans le même sens. Comme cette affaire de répertoire précède et domine tout autre arrangement, cela nous fera gagner quelque temps jusqu'à la réponse définitive, et c'est pendant ce temps gagné que je vous supplie, cher Maestro, de vouloir bien nous répondre. Pauline a le plus vif désir qu'un engagement quelconque, en Italie ou ailleurs, ne vienne pas contraire vos projets; elle ne veut rien faire sans votre assentiment, elle attend vos conseils et vos ordres. Mais vous comprenez combien il lui importe de ne pas repousser des propositions honorables, convenables, et qui s'arrangent si bien avec les idées et les sai-

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sons que je vous ai exposées dans ma dernière lettre. Sa pensée, son désir, serait de faire la saison de Carnaval en Italie, pour le soin de nos santés et pour ne pas blesser les Russes; mais elle voudrait d'abord passer l'automne à Berlin, soit à l'opéra allemand, si vous le trouvez bon, soit à l'opéra italien, comme elle en était convenue avec Mesd es Cerff. Cher Maestro, jugez, décidez, prononcez. J'entend faire ici toutes sortes de commentaires sur le voyage actuel de M r Léon Pillet en Italie, sur la retraite possible de M a d Stolz qui v e u t , ditelle, quitter l'opéra, et qui a écrit à M a d e Eugenie Garcia de venir la remplacer au mois de Septembre & & . Mais je ne sais rien de positif au milieu de tous ces o n d i t , et vous êtes sans doute mieux au courant que moi de la situation, ah! Si le temps de l ' A f r i c a i n e arrivait enfin, on oublierait toutes, les S c a l a et toutes les F e n i c e du monde! Agréez, illustre et bien cher maestro, l'hommage de ma haute estime et de mon entier dévouement. Louis Viardot rue de la Victoire N ° 1 1 . [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln

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C A R L HEINE AN MEYERBEER IN BERLIN

[Hamburg, 20. VI.

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Hochgeschätzter Herr! Ich habe die Ehre gehabt Ihre werthe Zuschrift vom 1 4 " " zu erhalten. — Es ist gewiß nicht meine Absicht dem Dr. H. Heine in Ihren Augen zu schaden, und daher ist es für mich schwer Ihnen einige Détails über sein Betragen und die nothwendig dadurch entstandenen Differenzen zu geben; bis zur heutigen Stunde habe ich ihn auch geschont, da ich in früheren Zeiten viel Freundschaft für ihn hatte, aber jede Sache hat ihr Ziel; ich wünschte Dr. Heine hätte lieber weniger Talent und honettere Gesinnungen. Obschon derselbe mich mit einem Prozesse bedrohte, wenn ich ihm nicht Zahlung leiste, so habe ich doch die Schwäche gehabt (ich muß dieses Wort gebrauchen, da mich nach seinem Betragen keine Freundschaft fesselt) ihm reichlich Geld zu geben, so daß ich nicht weiß, was er noch will. Über die persönlichen Beleidigungen, die er mir zugefügt, kann ich mich hinwegsetzen, aber keineswegs wenn er die Proben seines Talents in seinen brieflichen

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Mittheilungen dazu anwendet das Gedächtniß meines seligen Vaters zu schmähen, der sein Wohlthäter war, wie so Vielen Anderen, und dem er Alles verdankt. Das ist ein Frevel, den ich nie vergessen werde und einen solchen Menschen dürfte ich nach Recht und Natur keine andere Soulagements, als mit dem Stocke gewähren. Sie sehen wohl ein, hochverehrter Herr, daß ich unter diesen Umständen dem Dr. Heine unmöglich eine rente förmlich zusichern kann; denn erdreistet er sich gegen meinen geliebten, seligen Vater in seinem genre etwas zu schreiben — so wird er den Sohn kennen lernen. — Gott sei Dank! haben wir nicht die entfernste Ursache eine Veröffentlichung, eine Biographie des Seligen zu fürchten, aber jeder Sterbliche, so groß er auch sein mag, hat vielleicht einige kleine Schwächen, die auf die Heinesche Manier wiedergegeben, die Lachlust erweckt und die gewöhnliche Menge kitzelt; es mag noch so viel gutes, der Wahrheit gemäß, in einer Lebensbeschreibung gesagt sein, diese kleinen Schwächen haben die Überhand und bleiben länger im Gedächtniß der Menge als das Gute; der honette Mann mag noch so sehr davon angewidert werden. — Die Beweise der Fähigkeit hat mir Dr. Heine gegeben und ich will und darf nie dergleichen lesen, wenn er Unterstützung von mir in der Folge wünscht. Was die pekuniären Verhältnisse desselben übrigens anbelangt, so habe ich kein besonderes Mitleiden nöthig, wenn er in den Gränzen der Bescheidenheit bleibt; schon im Anfang des Jahres hat er f. 4000 — von mir bekommen; dem ohnerachtet hetzt er den Fürsten Pückler, Rothschild und Viele Andere auf mich und thut sein Möglichstes mir durch Schmähungen in der öffentlichen Meinung Schaden zuzufügen. — Gott mag es ihm verzeihen; ich begnüge mich, mit meinem Gewissen abzurechnen und kann wohl sagen, daß ich für Dr. Heine nach dem Vorgefallenen zu viel thue. Ich bedaure es ungemein, mein hochgeschätzter Herr, daß ich Ihnen, den ich in jeder Beziehung hoch verehre, eine so traurige Entgegnung auf Ihr gesch[ätztes] Schreiben zukommen lassen muß, aber Dr. Heine hat auf solche Art meine besten Empfindungen verletzt, daß ich Ihnen nur schreiben kann wie ich fühle und wie mir ums Herz ist. — Genehmigen Sie, hochgeschätzter Herr, die Versicherung meiner größten Hochachtung Carl Heine Hamburg, den 20. Juny 1 8 4 6 [Autograph (Abschrift)1: Staatl. I. f . Mf. Bin K/145 Erstdruck: H. Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, 97-98]

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Tgb. Juni 1846 Sonnabend 20. [VI.] ... Die Stücke für Klavier allein vom „Hoffest von Ferrara", die von der Prinzess Luise (Tochter der Prinzess Karl) verlangt wurden, für den Kopisten geordnet 1 . Mâtiné musicale von dem polnischen Komponisten Dobrzynski 2 . Ein Streichquintett & eine Sonate für Klarinette Sc Violine waren interessant. Es war ein elegischer melodiöser Fluss darin. Aber die Singstücke aus dessen Oper „ M o n b a r " waren flach & ohne alle thematische Erfindung. . . , 3 Sonntag 2 1 . [VI.] . . .Kabinetsrat Müller zeigt mir unterm 20. Juni schriftlich an, dass der König meiner Ansicht beipflichte, dass Küstner die Unterhandlungen mit der Viardot weiterführe, hinzufügend, dass der König Christian stand am M a s t " benutzen soll 4 . Frau Viardot die Antwort des zu komponieren soll. Der König wünscht, dass ich dazu das Volkslied „ K ö nig Christian stand am M a s t " benutzen soll 1 . Frau Viardot die Antwort des Königs geschrieben. Mâtiné musicale bei der Professorin Hensel: Konzert für 3 Pianoforte von J . S. Bach, Variationen für 2 Pianos von Robert Schumann op. 46. Mittags mit Mutter & Bianca bei Kroll gegessen, woselbst eine neue ungarische Musikgesellschaft ungarische Nationalmusik spielte. Sehr mittelmäßig . . . Montag 22. [VI.] ... Z u Dehn auf der Bibliothek, um das dänische Lied „König Christian stand am Mäste", welches der König wünscht, dass ich es in der Ouvertüre von „Struensee" verwebe, aufzufinden. Es war aber nicht auf der Bibliothek. . . . Madame Arndt teilte mir Blankas Tagebuch mit. Wunderschön geschrieben, edle Empfindungen, aber welche Liebesglut für solch ein Kind! Wie macht mich das für ihre Zukunft zittern. Möchte mir Gott mehr Umsicht & Herzenskenntnis schenken, als ich besitze, um die Erziehung der geliebten Kinder, für deren Seelenheil ich Gott verantwortlich bin, zweckmässig zu leiten. Wenn nur erst Minna wieder hier wäre, um mir dabei zu helfen!

K A R L W I N K L E R A N M E Y E R B E E R IN B E R L I N

Dresden am 2 3 . Jun. 1846. Mein geliebter und verehrter Freund! Frau v. Weber war über die Zuvorkommenheit mit welcher Sie bereits jezt die vertragsmäsige Entschädigungssumme übersenden nicht wenig beschämt, dankt Ihnen jedoch herzlich dafür und übersendet die angefügten Documente 5 . M a x v. Weber ist dermalen auf einer weitern Reise begriffen

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und seine Unterschrift war daher nicht so schnell zu erlangen. Ich hoffe daß die meinige in seinem Namen genügen wird. Die arme Weber ist von einem heftigen Fieber befallen gewesen und will mit Anfang July eine Badekur in Schandau brauchen. Der Uibersendung einer Abschrift der Bearbeitung der Birch-Pfeifer sehe ich mit Vergnügen entgegen und werde Ihnen mein Urtheil darüber mit der Freiheit mittheilen, welche ich einem Manne wie Sie sind gegenüber zu beobachten für meinen Stolz halte, denn eines Ihrer vielen großen Verdienste ist dies, daß Sie wie jede lobenswerthe Bestrebung andrer, so auch jedes unbestochene Urtheil in Ehren zu halten wissen. Ach! wie wenige können das! Wie glücklich sind meine Eugenie und ich, daß der Eindruck unsrer Persönlichkeit wie unsrer Umgebungen kein ungünstiger auf Ihre vortreffliche Gattin gewesen ist, da wir selbst die Stunde w o uns ihre Gesellschaft geschenkt war, zu den genußreichsten zählen. Oh, welche Freude müßte das seyn, wenn wir Sie einmal mit Ihrer ganzen liebenswürdigen Familie — denn Ihre holden Töchter sind uns noch fremd — in unserm kleinen blühenden Stillleben begrüßen könnten! Geben Sie sich doch hier ein Rendezvous, aber noch vorher kommen Sie mit Ihren beiden Pfleglingen selbst und nehmen die Wohnung in unserm grünumlaubten Häuschen. Eugenie ist Gottlob seit 8. Tagen wieder um vieles wohler und vorgestern schwärmte eine Kinderzahl von mehr als 20. auf unserm Rasenplan. Das war so recht ein Fest für sie. Tausend Grüße von ihr, den Töchtern und munteren Pathen verstehen sich von selbst. Heut wird die neue Eisenbahn von hier nach dem reizend gelegenen Bautzen eröfnet, wobei die Königliche Familie zugegen ist und auch Ihr Freund nicht fehlen soll. Wär doch schon die nähere nach Berlin nur eben so weit! Im Theater plagen wir uns kümmerlich. Tichatschek suchte den Wiener Verdruß in Prag zu vergeßen 1 und dehnte seinen Urlaub auf 4. Monate aus die Wagner ist noch in Paris und die Devrient tri[ff]t erst zu Neujahr wieder ein. Ohnstreitig haben Sie Lüttichau in Berlin selbst gesprochen. Ich erwarte ihn morgen zurück. Unter den Versicherungen der treusten Verehrung und innigsten Freundschaft mit Herz und Seele der Ihrigste K Winkler. [Autograph

(Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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Dienstag 23. [VI.] . . . Zu Tieck, um ihm die Erlaubnis zur Aufführung „Struensees" mitzuteilen & zu bitten, dass er sich der Proben annimmt... Mittewoche 24. [VI.] ... Chorprobe von der „Wüste" abgehalten1. Besuch von dem berühmten Professor der Mathematik Jacobi . . . 2 Donnerstag 25. [VI.] . . . An Jenny Lind nach Hamburg ihren Brief wegen meines Kommens nach Wien zu medio November beantwortet Sonnabend 27. [VI.] ... Brief an Humboldt, dem ich einen Artikel über den Cosmos in einer neuen französischen Revue schicke . . . Nachricht aus Leipzig: die unverschämte Forderung eines Darlehens von 1000 Talern mit 300 Talern befriedigt3. Etwas an der Ouvertüre von „Struensee" fantasiert.

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

Berlin 27 Juin 1846 [Vermerke von Gouins Hand:] Répondu le 3 Juillet 1846 Gn. [m. roter Tinte:] Communiqué à Mr. Léon Pillet le même jour. Mon cher & excellent Ami! Comme c'est par votre intermédiaire que je reçois les manuscrits Vous devez savoir que j'ai reçu le premier acte le 28 May, deux mois plus tard qu'il était convenu à mon départ de Paris. Ce n'est pas la faute des poètes, c'est parce que quand je reçus le plan écrit à Berlin, je l'ai gardé long temps, parcequ'il y avait beaucoup de choses qui ne me convenaient pas, & que j'ai du réfléchir mûrement avant d'indiquer les changements que je croyais utile. Mais toujours est-il que dans ce moment je n'ai encore entre les mains que le poëme du prologue et du premier acte. D'après les nouvelles conventions avec les deux poètes que vous avez dû lire puisque vous me les avez envoyés, je n'aurai le poëme du 2 e acte que dans les premiers jours de Juillet et le poëme du 3 e et dernier acte que dans les premiers jours d'août. J e n ' a u r a i donc p a s terminé c e r t a i n e m e n t cet h i v e r cette partit i o n , et je V o u s prie d'en f a i r e p a r t à M o n s i e u r L é o n P i l l e t , auquel j'ai promis de faire connaître ma décision à cet égard le premier Meyerbeer

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Juillet. Monsieur Léon Pillet désirait également savoir si, ne terminant pas la partition cet hiver, j'étais au moins résolu de la faire, et pour quelle époque je comptais la finir. Pour pouvoir donner une réponse décisive sur cette seconde question, il faut que j'aie eu en main pendant une couple de mois le poème complet, p o u r j u g e r de s o n e f f e t s u r m o i a i n s i q u e de l ' é t e n d u e du t r a v a i l . Ce ne sera donc que dans le courant de cet automne que je serait en état de pouvoir donner en bonne connaissance de cause une réponse décisive à cette seconde question. Je Vous prie mon cher Ami que, dès que Monsieur Léon Pillet sera de retour de son voyage en Italie chez Rossini, de Vous rendre chez lui de suite, pour lui faire part du contenu de ma lettre, car je ne veux pas, que l'on puisse dire plus tard que le retard de mon réponse ait empêché Monsieur Pillet d'engager d'autres compositeurs pour l'hiver prochain. — . Vous me demandez dans votre dernière lettre mon cher Ami si je ne voulais pas me résoudre de commencer mes réapparitions à l'opéra par ,,1'Affricaine". A cela je ne peux que Vous répéter ce que je Vous disais l'année passée à Paris, qu'après un aussi long silence que le mien à Paris, je ne me résouderais certainement pas de commencer par la plus faible de mes deux partitions. — . J'aurais encore à Vous écrire beaucoup de choses rélativement l'opéra de même quelques communications pour Mr. Pillet, mais on m'annonce une visite que je suis obligé de recevoir. J e veux donc seulement répondre en toute hâte sur ce que Vous m'écrivez par rapport à Mr. Viardot. Le retard de ma réponse ne provient pas de mon fait. C'est parceque le Roi n'avait pas encore rendu de décision sur mon rapport. Mais cette décision est venu depuis quelques jours et j'en ai fait part alors de suite à Mr. Viardot. —. Quant à Mr. de Wailly il avait écrit lui même dans la lettre qu'il me dispensait de répondre; cependant d'après votre lettre je lui écrirai. — Ne Vous rappelez Vous pas mon cher ami si c'est par votre intermédiaire que j'ai écrit il y a un mois à M r . Duesberg? Je voudrais bien le savoir, car je n'ai pas reçu de réponse. Adieu cher et excellent ami, d'ici à quelques jours je Vous écrirai de nouveau. Mes compliments à toute votre chère famille et à Monsieur Pillet quand Vous le verrez. votre tout dévoué [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin

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Montag 29. [VI.] ... Abends dem Gartenkonzert von Joseph Gungl 1 beigewohnt. Der Kapellmeister Heinrich Marschner war auch da & suchte mich auf. Gungl, der erfahren hatte, dass wir da waren, spielte die Ouvertüre zu den „Hugenotten" & eine Ouvertüre von Marschner, obgleich keine von beiden auf das Programm stand. Marschners Ouvertüre ward applaudiert, die meinige (wahrscheinlich aus landsmannschaftlicher Teilnahme) aber nicht! . . . Dienstag 30. [VI.] . . . St. Georges schickt den 2. Akt von „Noema".

F R A N Z POKORNY AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

Euer Hoch wohlgeboren!

[Wien, 30. VI. 1846]

waren so gütig, mir durch Frau Birch-Pfeiffer die Partitur der Oper „Das Feldlager" zuzusichern, und wollen meinem Institute die große Ehre erweisen, diese Oper unter Dero persönlicher Leitung in die Scene zu setzen. Wenn es mir auch an Worten fehlt, für diese besondere Auszeichnung meinen Dank auszusprechen, so weiß ich desto mehr diese Ehre zu würdigen, und werde nichts unterlassen, um das ausgezeichnete Werk des ersten lebenden Compositeurs würdig zur Darstellung zu bringen und bin daher so frey hiermit die Erfüllung aller diese Aufführung betreffenden und von Euer Hochwohlgeboren ausgesprochenen Wünsche zuzusichern. Fräulein Jenny Lind schrieb mir soeben aus Bremen, und da sie die Zusendung mehrer neuer Opern-Parthien von mir verlangt, so ist ihr Eintreffen in Wien für diesen Herbst außer allen Zweifel gesetzt und ich kann im Voraus zusichern, das Fräulein wird die Vielka singen2. Mein weiblicher Chor besteht aus 24 Individuen, alles jugendliche kräftige Stimmen, und dürfte genügen. Der männliche wird für diese Oper auf wenigstens 60 Personen verstärkt, eben so werden drei Musikbanden auf der Bühne mitwirken. Da Euer Hochwohlgeboren die gütige Zusicherung geben, sechs Wochen vor der Aufführung Ihres Werkes in Wien einzutreffen, so werden Dieselben Gelegenheit haben, mein Opernensemble, so wie die Stärke meines Orchesters kennen zu lernen, und da ich solche Verbindung traf, die mich mit Zuversicht hoffen lassen, eine entsprechende Operngesellschaft organisirt zu haben, so werden Euer Hochwohlgeboren die Oper ganz nach Wunsche besetzen können; das etwa noch im Orchester Mangelnde wird sogleich er7

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setzt oder verstärkt. Somit denke ich allen Anforderungen zu genügen, welche Euer Hochwohlgeboren an mein Institut stellen, und es dürfte dann das Meisterwerk zu einer so brillanten Vorstellung gelangen, wie es kaum auf einer andern Bühne Deutschlands in diesem Augenblicke möglich ist. Ich schreibe zugleich an Herrn Rellstab, bei dem ich noch anfrage, ob er mir erlaubt seinen Original-Text den hiesigen Censur-Verhältnissen und dem Wiener Geschmacke anpassend umarbeiten zu lassen, und werde nach Erhalt seiner Antwort ihm das Buch zur Einsicht und Euer Hochwohlgeboren zur Aprobation einsenden. — Habe ich dann die beiderseitige Begutachtung erhalten, so werde ich ungesäumt die beiläufige Zeit der ersten Aufführung bestimmen können. Indem ich schlüßlich für das besondere und mich so ehrende Vertrauen danke, welches Euer Hochwohlgeboren durch die Überlassung dieses Meisterwerkes mir und meinem Institute schenken, wiederhohle ich die Versicherung, daß ich meinen höchsten Stolz daran setze, mich dieses Vertrauens werth zu beweisen und nichts unterlassen werde, um das Werk seines Werthes würdig in Scene zu setzen. Mit diesem habe die Ehre mich hochachtungsvoll und mit wahrer Verehrung zu zeichnen Euer Hochwohlgeboren ergebenster Franz Pokorny [Autograph (Ls): Bibl. Nationale Paris, Département de la Musique]

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Undatiertes Vorsatzblatt: Zur Beförderung häuslicher Frömmigkeit von Marheinke 2 . Mittwoch 1 . Bericht über Flodoard Geyer. Schlesinger. An Gaillard 3 Uhr. z H v Göthe 3 . z. 7 Z 1 Wielhorsky. An M m Arndt zur Haushaltung 400 Rth. 3. Redern wegen Kullak — Wedding. 4. 7* z H. v. Göthe. 5. Julius Schneider's Oper lesen4. 6.10 Reilstab. 7. 7^4 Diner Spieker. An J. P. Schmidt5. 8. Julius Schneider. 9. An Levy in Venedig. An J. P. Schmidt. 1 1 . Da der K. schon so viele Beweise seiner Gnade gegeben hat, so wird er das auch thun - Daß L's [Laubes] Stück dann im 8ber käme während unsres in der schlechten Jahreszeit — Da wir die erste Gnadenbothschaft des Königs durch seinen Canal erhalten haben, so nehmen wir auch diesesmaal seine gütige Intervention in Anspruch 6 .1 z. 3 00 Rth an M m Arndt. 1 3 . um 8 zu Teichmann wegen Abschrift, um 1 o St. Die Briefe für Humbold und Kst [Küstner]. An J. P. Schmidt. Marra. Zu Weiher. Boguslawsky 7 lesen. Sän-

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ger Kozold 1 — D'Orville — der polnische Tenor. An Küstner wegen Mantius. Die Bork — die Flötenbläserin. Instrument von Kisting. 14. 2 H. v. Boguslawsky. Zu Marra 7 2 2. 1 5 . An Gaillard. J. P. Schmidt — Weiher. Wichmann wegen Ankunft der Lind fragen. Köpke. 1 6 . 1 Gaillard. Stawinsky für Freitag um 3 einladen. 1 7 . um 9 zu St[ieber?] Mit Dunker über Gaillards Feuilleton sprechen. 19. Humbold wegen Flahault und der Viardot — Wilhelm wegen Flahault. 24. Den Wechsel von 30 Scudi 80 bajocchi nebst Brief an Maestro Luigi Rossi Secretair der Congregazione di Santa Cecilia in Rom für Santa Cecilia. 26. H. v. Savigny. 28. Stavinsky — Zur Frommann wegen Zeichnung für Humbold. 30. 8 kommt Stawinsky.

Tgb. Juli

1846

Mittewoche 1 . [VII.] ... Besuch von Grafen Wielhorsky, Kapellmeister Marschner, Gaillard & Walter von Goethe, welcher letztere mir aus seiner Oper „Der Gefangene von Bologna" (Enzio) vorspielte. . . , 2 Donnerstag 2. [VII.] ... Eine Stunde & zum ersten Mal ernsthaft an der Ouvertüre zu „Struensee" gearbeitet. . . . Besuch von dem Intendanten der russischen Theater General Gedeonof. . . . Zum Diner bei dem russischen Gesandten Baron Meyendorf. Freitag 3. [VII.] . . . Zum Geheimrat Wedding, der im Wittgensteinschen Ministerio die Theatersachen bearbeitet. Es war mir eigentlich darum zu tun, seine Bekanntschaft zu machen, & ich nahm eine unbedeutende Anfrage zum Vorwand d a z u . . . An Feilner den Bericht am König wegen Flodoard Geyer, welcher den Titel als Musikdirektor suppliziert, diktiert. Abends im Theater Goethes „Egmont". Mit grosser Freude hörte ich nach vielen Jahren zum ersten Male wieder die schönen Entreakte dazu von Beethoven . . . Sonnabend 4. [VII.] An Herrn von Gruben, Gothaer Theater-Intendant, & an Konzertmeister Müller in Braunschweig geschrieben. Nachmittags mit meinen Kindern zum ersten Male den Zoologischen Garten besucht 3

PAULINE V I A R D O T G A R C I A AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

Courtavenel le 4 Juillet 1846 C'est moi, cher et illustre Maestro, qui veux vous remercier directement de tout l'intérêt que vous me portez, et dont vous me donnez tant de preuves, jusqu'au écrire plusieurs lettres, et de votre main, plusieurs de ces

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précieux autographes, dont vous êtes si peu prodigue. Je voulais vous écrire tout en recevant votre aimable lettre du 2 1 Juin, qui s'est croisée avec celle de mon mari, portant à peu près la même date. Mais cette lettre en annonçait une de M r de Kùstner, et j'ai du attendre celleci. Elle vient de me parvenir. Je vous en envoie copie, ainsi que de la réponse faite par mon mari 1 . Vous comprendrez la nécessité du changement de date. Une saison de Carnaval, faite en Italie, ne me permettrait pas de chanter à Berlin avant le 20 avril. Mais je vous répète, à vous et pour vous, que si je ne conclus pas d'engagement en Italie (ce qui serait possible, parceque je ne veux pas accepter leur répertoire actuel de V e r d i et C o n s o r t i , et que le mien est devenue presque'inexécutable avec leurs chanteurs actuels,) je serais à vos ordres pour avancer l'époque de mon contrat à Berlin, et aussi pour en augmenter la durée. Vous verrez aussi que je demande, au lieu d ' „ E u r y a n t h e " ou d ' „ O b e r o n " , „le C a m p de S i l é s i e " ou „les H u g u e n o t s " . Je ne me consolerais pas, étant à Berlin, et sous vos yeux, de ne pas m'essayer dans un de vos chefs d'œuvres. Il faut seulement que vous me croyiez digne d'avoir cette hardiesse, et que vous veuillez me désigner celui de vos enfants que vous me confieriez avec le moins de crainte. Sur ce point, comme sur tous les autres, j'attends votre décision. Quant aux appointements, Mr de Kùstner dit que n o u s s o m m e s c o n v e n u s , vous et moi, de 50 Frédérics d'or par représentation. Je ne sais même pas ce que vaut un Frédéric d'or, mais j'accepte les yeux fermés, et d'autant plus que je voulais vous prier de régler pour moi cet article, connaissant le Théâtre, les usages et l'artiste. On nous a écrit, l'autre jour, de Paris, qu'un certain Comte Gritti venait d'être nommé à la direction de la Koenigstadt. Je ne sais ce qu'il y a de vrai dans cette nouvelle; mais je serais fort contrariée qu'elle fût changer le petit arrangement conclu avec Mad. es Cerff, auxquelles je vais écrire sur le Champ, pouvant enfin le faire en connaissance de cause, et avec certitude. J'espère, quoiqu'il arrive, aller donner quelques représentations italiennes à Berlin pendant l'Automne; Je prierai alors l'illustre Maestro de m'aider de ses leçons, et l'excellent ami de ses conseils; de cette façon nous pourrons b i e n p r é p o s e r e n s e m b l e la saison allemande du printemps. Vous voyez que je compte pardessus tout sur votre patience et votre amitié. Veuillez me rappeler au précieux souvenir de M m e Meyerbeer, et présenter mes tendresses les plus respectueuses à votre chère et digne mère. Quant

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à vous, grand et excellent homme, recevez avec mes remerciments bien sincères, l'expression des sentiments d'admiration et d'affection que je vous ai voués à tout jamais. Pauline Viardot Mon mari me charge de vous présenter ses compliments les plus empressés. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

V/183]

LUDWIG RELLSTAB AN MEYERBEER IN BERLIN

[Berlin, 5. VII.

1846]

Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor! Herr Pokorny hat mir unter gestrigem Tage einen Brief aus Wien gesandt, den ich ihm nicht beantworten zu können glaube, ohne zuvorige Rücksprache mit Ihnen. Wäre es Ihnen daher genehm, wenn ich Morgen, Montag, gegen 1 0 Uhr, den Versuch machte, Sie anzutreffen? Als Brunnentrinker vermag ich nicht gut früher zu kommen. Hochachtungsvoll und ergebenst Ihr L. Rellstab Berlin den 5' July 1846. [Autograph (Las): Klara Ziegler Stiftung München]

Tgb. Juli

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Sonntag 5. [VII.] . . . an der Ouvertüre fantasiert. Die Kopie der Romanze der Erminia aus dem „Hoffest von Ferrara" für den Stich revidiert . . . Herr Walter von Goethe spielte mir einen großen Teil seiner Oper „Der Gefangene von Bologna" vor . . . Montag 6. [VII.] . . . In Julius Schneiders Oper „Orlando" gelesen, da er gern meine Meinung darüber am Mittewoche wissen will. Dienstag 7. [VII.] ... Zum ersten Male arbeitete ich mit glücklichem Erfolge an der Ouvertüre & würde länger noch erspriesslicher gearbeitet haben, wäre nicht Graf Redern gekommen & hätte mir erzählt dass der König

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wieder auf die Idee eines „ K o n s e r v a t o r i u m s " (wozu er offenbar durch Redern aufgeregt wird) zurückgekommen wäre, & Mendelssohn an die Spitze desselben stellen wollte 1 . Natürlich, dass ich dann unmöglich mehr hier in meinen Dienstverhältnissen bleiben könnte. Ich kämpfte, diesen unangenehmen Eindruck zu verändern & weiter zu komponieren, aber es w a r mir nicht möglich. Ich musste hinaus ins Freie. Besuch von Samuel 2 aus Brüssel, der mir einige Stücke aus einer komischen Oper vorspielte: Übung im Schreiben, aber keine Erfindung. Eine Symphonie w a r besser; manches w ä re sogar sehr schön, wenn nicht überall das Beethovensche Modell, das ihm vorschwebte, zu erkennen wäre. Mittewoche 8. [VII.] ... Besuch von Herrn Walter von Goethe & Julius Schneider . . . Donnerstag 9. [VII.] N a c h Potsam gefahren, um mit Humboldt über meine dienstliche Verhältnisse zu sprechen . . . Teichmann teilte mir die unangenehme Nachricht mit, dass Küstner den „Struensee" schon im August geben will . . , 3 Freitag 1 o. [VII.] ... Den ganzen Abend mit Erfolg an die Ouvertüre gearbeitet. Ich gab die Idee auf, das dänische Volkslied in die Ouvertüre zu verarbeiten & nahm statts dessen zum ersten Andante den ersten Teil de la Marche des Seraphins, den ich für „ N o e m a " komponiert hatte. Sonnabend 1 1 . [VII.] . . . Besuch von Herrn von Boguslawsky aus Breslau . . . Sonntag 1 2 . [VII.] ... N a c h Potsdam, Herrn von Humboldt zu bitten, dass er den König veranlasse zu befehlen, dass „Struensee" erst Mitte September gegeben werde . . , 4

PAULINE VIARDOT GARCIA AN MEYERBEER IN BERLIN

Courtavenel le 1 2 Juillet 1 8 4 6 Illustre et très cher Maestro Dans la lettre que je vous ai écrite, il y a huit à dix jours, je vous promettais, si mes négociations d'engagement en Italie ne se terminaient pas à mon gré, d'être la première à vous offrir d'avancer l'époque et d'étendre la durée de mon engagement au grand Théâtre de Berlin. J e vous indiquais même (dans une paranthèse, si j'ai bonne mémoire) la difficulté que je trouvais à m'arranger avec les directions italiennes. Cette difficulté, je désespère de la vaincre. M . Merelli, i m p r e s s a r i o de la Scala, et la Direction de Venise, par l'entremise de Rubini, m'ont fait des propositions très honorables dans

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les termes, et très acceptables dans les conditions pécuniaires, puisqu'on m'offre d'emblée les plus forts appointements qui se donnent en Italie. Mais le répertoire est une pierre d'achop/pjement, comme je l'avais pressenti. Je veux un Opéra de mon choix pour début, et dans la saison, deux autres opéras à ma convenance, l'un sérieux, l'autre bouffe; ce n'est pas beaucoup demander, et les directeurs consentent volontiers pour leur part. Mais ils dépendent des autorités municipales qui les subventionnent, et ces autorités n'acceptent point ma liste d'opéras; elles veulent de la m u s i q u e nouv e l l e , que je n'aime ni ne veux pas. Rubini, qui, un véritable artiste, comprend et approuve mon exigeance, m'engage à faire comme ma sœur, une tournée en Italie, donnant des représentations isolées, des G a s t r o l l e n sur les principaux théâtres. Ce serait une ressource, si je tenais absolument à l'Italie. Mais je crois que c'est aujourd'hui le pays de l'Europe où le goût musical est le plus dépravé; C'était surtout pour nos santés que nous tenions à y passer l'hiver, et Grâce à Dieu nos santés se sont tellement améliorées qu'elles n'ont plus besoin de ce remède; l'air de la France a suffi pour nous guérir. Mon mari est entièrement remis de sa longue maladie, et il ne me reste pas la moindre vestige de la mienne. Encore deux mois de repos, et quelques bains de mer, doivent nous donner une provision de force et de santé pour toute l'année. Par ces saisons, cher Maestro, je suis prête à signer mon engagement avec le Théâtre de Berlin dans les termes de la proposition que vous avez eu la bonté de me faire; au nom de S. Majesté par votre lettre du 1 3 Mai, je veux dire pour les mois de Janvier, Février et Mars prochains, aux conditions contenues dans l'engagement déjà signé, savoir: huit représentations par mois, à 50 Frédérics d'or, et un bénéfice. J'expliquerai à St. Petersbourg l'impossibilité où je me trouve d'avoir un engagement en Italie, ou en Espagne (La Saison de Madrid est au printemps) et j'espère qu'on ne m'y gardera pas trop rancune. D'ailleurs, je suis sans puissance de mari. Je ne manquerai pas non plus à la promesse faite aux dames Cerff. Je puis aller passer à Berlin le mois d'Octobre pour donner quelques représentations au Théâtre Italien, ce qui ne nuirait pas, j'espère, à mes débuts en Allemand, et pourrait disposer le public à me faire bon accueil sur la Scène nationale. J'utiliserais aussi ce premier séjour, pour préparer, sous vos auspices et vos conseils, ma saison allemande, et je serais dès le milieu de décembre, de retour à Berlin pour les répétitions. Avec trois mois d'engagement, j'aurais naturellement à préparer un répertoire plus considérable, six ouvrages, je suppose, au lieu de quatre. Alors je ne dirais plus: „ L e C a m p de S i l é s i e " ou „les H u g u e n o t s " , mais „le C a m p de

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S i l é s i e " et „les H u g u e n o t s " avec toutefois la sanction et la bénédiction du Maestro. On pourrait aussi me laisser ajouter un autre opéra de ma boutique italienne, tel que „ l a S o m n a m b u l e " que j'aime et qui me va bien. Mais cette question de répertoire serait débattue et fixée au mois d'Octobre. Quant au choix à faire dans Gluck, ce n'est plus une question pour moi. Après avoir reçu les quatre partitions indiquées, j'ai pris, sans hésiter, , , 1 ' I p h i g é n i e en T a u r i d e , " et je crois que vous m'approuverez. Cette partition me semble au moins égale aux autres dans son ensemble, avec un sujet plus intéressant, plus dramatique , et le rôle particulier me convient à merveille. J e le sais déjà par cœur j'en rêve, et quoique je sois probablement la seule cantatrice Italienne qui s'avise de chanter du Gluck, et de l'allemand j'espère qu'on me pardonnera ma témérité, au moins en faveur de ma bonne volonté. Je me figure Pischek dans Oreste, Mantius dans Pylade, Bôtticher dans Thoas, et je crois que nous ferions un bon ensemble. M o n mari écrit à M r . de Kùstner pour lui mander officiellement ce que je viens de vous écrire. Veuillez faire en sorte, cher Maestro, que la réponse officielle nous parvienne le plutôt possible, et veuillez aussi m'adresser un petit billet, où vous me direz votre pensée sur le changement que je propose, ou plutôt sur mon retour à vos premières propositions. Croyez bien que je ne suis ni versatile ni capricieuse mais soumise, comme tout le monde aux événements. Il y a deux mois, je croyais encore que le climat de l'Italie nous était nécessaire, et j'espérais m'y faire connaître honorablement. Aujourd'hui, je n'ai plus ni cette croyance, ni cet espoir; ainsi j'accepte avec empressement et satisfaction ce que j'aurais accepté tout d'abord si les circonstances eussent alors été ce qu'elles sont aujourd'hui. J'espère donc que vous me pardonnerez, cher Maestro, et que s'il faut recourir à S. M . pour obtenir ce nouveau changement, Elle daignera me pardonner aussi. Vous intercéderez pour moi. Veuillez me rappeler au précieux souvenir de tous les vôtres, et recevez, v e r e h r t e s t e r F r e u n d 1 , mes compliments les plus empressés et affectueux. Pauline Viardot [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

V/186]

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JULI 1 8 4 6 B E N J A M I N L U M L E Y AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[London, 13. VII.

1846]

Mon cher Monsieur Meyerbeer, Une multiplicité innombrable d'affaires m'ont empêché de répondre plutôt à votre aimable lettre. Mais au milieu de mes regrets de ne pas vous revoir cette année, j'en ai pris acte pour l'année prochaine, et je n'ai pas pour un moment oublié la perspective agréable qu'elle m'offre. Je viens donc vous dire sans plus de délai que je compte implicitement sur votre visite pour la saison prochaine. Inutile d'ajouter que je ferai tout au monde pour vous la rendre sous tous les rapports agréable. Ce qui au reste me sera facile, car le publique me secondera de tout cœur en vous faisant fête, et nous verrons vos chef d'œuvres executés sur une scène digne de vous et par des artistes à la hauteur de vos inspirations, autant que c'est possible à des chanteurs. Il ne faut pas de génie pour les comprendre, mais il en faut beaucoup pour les interpréter. Permettez moi d'ajouter que personellement, à part l'art et le Théâtre de sa Majesté, j'aurai un bien sensible plaisir à vous revoir ici et à avoir une occasion de vous prouver combien je suis sincèrement votre très dévoué B Lumley P. S. Veuillez m'écrire deux mots de réponse. Présentez mes souvenirs les plus empr[esses] au Comte de Westmoreland dont les rapports obligeants et encourageants m'ont fait espérer plein succès dans l'espérance de vous posséder ici. [Autograph (Ls): Bibl. Nationale Paris, Département de la musique, 3]

Tgb. Juli

1846

Montag 1 3 . [VII.] ... Abends im Schauspielhause Goethes „Iphigenie" zum ersten Male in meinem Leben darstellen gesehen . . . Dienstag 1 4 . [VII.] Der König, um die Sängerin Marra aus Wien zu hören, befahl ein Hofkonzert im Marmorpalais bei Potsdam, wozu ich nur die Marra & Mantius nehmen sollte. Die Vorbereitungen dazu & dann die Reise nach Potsdam nahmen den ganzen Tag ein. Mein Programm war 1) Arie aus „Lucia" (Marra), Arie aus „Iphigenia" (Mantius), Duett zwischen

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JULI 1846

Raoul & der Königin aus dem 2,. Akt der „Hugenotten", Arie aus den „Puritanern" (Marra), Lieder von Speier & Taubert (Mantius), Duett aus „Elisire d'amore". Der König sagte mir viel Verbindliches über mein Duett aus den „Hugenotten", zum Souper ward ich aber gegen Gewohnheit nicht eingeladen. Mittewoche 1 5 . [VII.] Ich schlief in Potsdam, um in aller Frühe den Kabinetsrat Illaire wegen Mutters Brief über die Verschiebung von „Struensee" zu sprechen. Um 8 Uhr Morgens fuhr ich nach Berlin zurück, weil heute der Geburtstag meiner lieben Tochter Blanka ist, den ich ihr ganz widmen wollte. Abends ging ich mit ihr zu Gungl, wo man die Symphonie von Spohr „Die Weihe der Töne" aufführte 1 . Bei der Rückkehr nach Hause fand ich schon Humboldts Antwort nebst einem eigenhändigen Brief des Königs, worin derselbe an Humboldt schrieb, dass er Mutter ganz & gar die Bestimmung des Zeitpunktes der Aufführung überlasse, dass aber sein persönlicher Wunsch sei, das Stück in Potsdam zu sehen, dass er aber dort nur bis Ende August oder Anfang September bleibe2. Es bliebe mir mithin für eine Ouvertüre & 4 Entreakte nur die Spanne Zeit von 5 Wochen übrig.

A L E X A N D E R VON H U M B O L D T AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Potsdam, 15. VII.

1846]

Mein theurester Freund und College. Der König hat sich für Sie und Ihre edle Frau Mutter so gerecht und liebenswürdig genommen als wir es ja hoffen durften. Bewahren Sie die anliegenden Zeilen die ich schon durch einen reitenden Eilboten heute früh um 1 1 Uhr erhalten. Ich habe seitdem mir noch mündlich nach der Tafel Erläuterungen von dem König und Illaire geben lassen. Der König bleibt nemlich nur 12 Tage jetzt abwesend und bleibt in Sanssouci mit mir (wie er sagt) sehr allein bis A n f a n g September vielleicht selbst bis i6ten. Illaire hat den Befehl erhalten an Küstner zu schreiben „es solle ganz v o n Ihrer F r a u M u t t e r abhängen wann „Struensee" einstudirt und gegeben werden solle". Sie k ö n n t e n also allerdings das Ganze aufschieben bis Mitte October (denn früher kommt der König gewiß nicht zurück) aber der König hat mir wiederholt geäußert, daß es ihm erfreulicher wäre die erste Vorstellung hier in Potsdam zu sehen also Ende August od. Anfang Sept. Diese erste Aufführung in Potsdam scheint mit etwas ehrenvolles das manche Unbequemlichkeit balancirt. Alles wird von Ihnen abhängen. Können Sie mich nicht morgen Donnerstag um i h V2

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JULI 1846

Uhr besuchen, theurer Freund, weil der König mündliche Antwort von mir erwartet. Ihr A v Humboldt Mittwoch Abend Meine innige Verehrung Ihrer herrlichen Frau Mutter Wiederholen Sie Ihrem theuren Bruder meine flehentliche Bitte, jetzt dem verarmten natürlichen Sohne des Comte de Flahault 1 bei Potsdamer Eisenbahn zu h e l f e n 1 . [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin Tgb. Juli

K/149]

1846

Donnerstag 1 6 . [VII.] ... Besuch von Humboldt. Wir kamen überein, dass dem so liebenswürdig ausgesprochenen Wunsch des Königs keine Hindernisse entgegengesetzt werden müssten, & dass ich schreiben sollte, Mutter nehme den Zeitpunkt Ende August an. Die Ouvertüre würde bis dahin fertig, & sollte die Vorstellung sich bis zum 1 o. September hinausziehen, so hoffte ich auch die 4 Entreakte fertig zu bekommen. Zu Mutter, ihr diese Mitteilung zu machen. Besuch von Gaillard, der als Feuilletonist der neu zu gründenden politischen [National] Zeitung empfohlen zu sein wünscht... Louis Schneider mit dem russischen Schriftsteller Cony, der viel über mich in russischen Blättern geschrieben hat2. Ein Stündchen an der Ouvertüre gearbeitet . . . Abends ohne Erfolg an die Ouvertüre gearbeitet. Sonnabend 18. [VII.] ... Brief an Humboldt (ostensibel) als Antwort auf das eigenhändige Schreiben des Königs an Humboldt. Brief von der Viardot, die nun wieder im Winter kommen will. Brief von Humboldt. . . . Abends Soiree musicale bei dem Minister von Savigny. . . .

PAULINE VIARDOT GARCIA AN MEYERBEER IN BERLIN

Courtavenel le 1 9 Juillet 1846. Cher et bon Maestro J'ai recours à vous, comme à la providence, dans tous mes embarras et perplexités. Permettez moi donc de réclamer encore vos bons conseils et votre puissante intervention.

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JULI 1846

Je vous avais à peine écrit ma lettre du i z , où je vous propose, ainsi qu'à Mr. de Küstner, de m'engager à Berlin pour les mois de Janvier, Février et Mars, qu'il m'en arrivait une des membres de la c o m m i s s i o n d ' a p p a l t o de la F e n i c e , avec un engagement inclus, pour m'offrir cette fois un rôle de début à mon choix, et un second rôle, aussi choisi par moi, et bouffe si je le veux, dans le cours de la saison. Toute acceptable qu'elle soit maintenant, cette proposition nouvelle ne m'a pas donné le moindre regret de celle que je vous ai faite, et mon désir est toujours le même, d'être à Berlin pendant les trois mois de la saison de Carnaval. Mais voici que je reçois une lettre de Mr. Küstner qui me cause quelque frayeur. Je vous en adresse copie ci-jointe 1 . Il est vrai qu'elle ne répond pas à ma lettre du 1 2 , mais à l'antérieures où je demandais que mon engagement fut du zo Avril au zo Juin. Faites attention, cher et bon Maestro, qu'au engagement tel que le voudrait Mr. de Küstner, de Mars et Avril, ou d'Avril et Mai, réduirait à ces deux mois tout mon hiver, ou plutôt toute mon année, puisqu'il couperait les deux saisons des autres pays. Je ne pourrais ni faire une saison de Carnaval en Italie, (du Z5 Décbre au 25 Mars), ni faire une saison de printemps (d'Avril à Juillet) à Londres, à Vienne ou à Madrid. Vous comprenez quel tort me coûterait un pareil arrangement. Si vous me prenez pour Janvier, Février et Mars, j'ai encore une saison de printemps à faire quelque part; si vous ne me voulez que du zo Avril au zo Juin, j'ai du moins une saison de Carnaval en Italie. Mais il faudrait que ce fut l'une ou l'autre de ces époques. J'espère, au surplus, que ma seconde proposition, conforme au désir que vous avez eu la bonté de m'exprimer d'abord au nom de S. M., sera favorablement accueillie, et que c'est dans les mois de Janvier, Février et Mars, que je deviendrai, avec votre permission, votre Valentine et votre Vielka. J'attends maintenant avec une vive anxiété la réponse à nos lettres du i z . Recevez en attendant mes excuses de tant d'importunités, et croyez, bon et illustre Maestro, à ma reconnaissance et à mon affection. Pauline Viardot [Autograph (Las): Staatl. I. f . Mf. Bin Tgb. Juli

V/187]

1846

Sonntag 19. [VII.] ... Besuch von Dr. L. Lehmann, er gab Nachricht von einem böswilligen Artikel gegen „Struensee" in der „Allgemeinen Augsburger Zeitung". An Humboldt nebst dem Brief der Viardot 1 . . . Besuche an

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den russischen Hofrat Cony, Herrn von Renner . . . Abends schon Antwort von Humboldt auf meinen heutigen Brief erhalten. Montag 20. [VII.] ... Brief an Humboldt... Brief an Madame Viardot (Genehmigung des Königs ihrer neuen Anträge) . . . Dienstag 2 1 . [VII.] Ich war bei Prinz Karl zum Diner in Glieneke. Deshalb & da ich mich noch immer unwohl fühle, habe ich sehr wenig an der Ouvertüre gearbeitet. Um mir aber jeden Funken der Begeisterung völlig zu rauben, teilte mir Burguis einen Artikel aus dem Freimütigen mit 1 , worin Memoiren des seligen Heinrichs angekündigt werden. Gewiss steht das in Verbindung mit jenem Pasquill über diesen Gegenstand, welches ein gewisser Buhl 2 die Frechheit hatte Wilhelm im Manuskript vorzulegen. Freitag 24. [VII.] . . . Reilstab bringt mir das von Pokorny für die Wiener Verhältnisse eingerichtete Buch des „Feldlagers" . . .

LUDWIG RELLSTAB AN MEYERBEER IN BERLIN

[Berlin, 24. VII.

1846]

Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor! Im Augenblick wo ich mich zur Abreise nach Teplitz anschicke überrascht mich noch beifolgende Zusendung des Herrn Pokorny 3 . Ich habe sie noch während der Nacht, wiewohl nur flüchtig gelesen! Man geht seltsam genug mit dem Gedicht um, dennoch sind Sie noch stärker, scheint mir, betheiligt, als ich. — Ich lasse Ihnen daher das Mskpt. zurück, und bin begierig auf Ihre Erklärung. Mir ist das Ganze eigentlich noch ein Räthsel! — Meinen Namen könnte ich dem Produkt wie es steht, nicht geben und die nöthige Bearbeitung könnte nur mit der Musik zu Grund geschehn, etwas das mühsamer wäre (wenn es gut werden soll,) als einen Text zu schreiben. Wollen Sie mir das Mskpt. und Ihre Ansichten darüber nach T e p l i t z senden? So träfe mich dasselbe im Hause zur K ö n i g s w a r t . Mich bei der Abreise Ihrem Wohlwollen angelegentlichst empfehlend ganz der Ihrige L. Rellstab Berlin 24' July 1846. [Autograph (Las): Klara Ziegler-Stiftung

München]

100 Tgb. Juli

JULI 1846

1846

Sonnabend 25. [VII.] ... Gearbeitet von 8 an mit wenigen Unterbrechungen den ganzen Vormittag bis 3 Uhr an der Ouvertüre mit sehr gutem Erfolg. Abends der „Sommernachtstraum". Nach dem Theater noch 1 1 / i Stunden an die Ouvertüre . . . Sonntag 16. [VII.] . . . Abends . . . die Komposition der Ouvertüre vollendet & bis zu dem letzten Vierviertel in C dur aufgeschrieben.

A L E X A N D E R V. H U M B O L D T AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Berlin, 26. VII.

1846]

Sie theilen, theurer Freund die Anlage Ihrer edeln Mutter mit und heben dieselbe sorgfältig auf um an das Versprechen einst zu erinnern. Ich wiederhole Ihnen gern wie sehr bei dieser Gelegenheit wieder der König des immer so großartigen selbstaufopfernden, noch dazu freundlichen Charakters der Mutter und der ganzen Familie gedacht hat Ihr A Ht Sontag [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

Q/132.]

S A I N T - G E O R G E S AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

Paris, 27. Juillet 1 8 4 6 1 Mon cher collaborateur et ami, Je vous envoie notre dernier acte, où j'ai mis tous mes soins. — Si la scène finale n'est pas déchirante, si vous n'en êtes pas ému, en la lisant, comme moi en l'écrivant, je renoncerai je crois, à écrire des opéras! Mais je connais votre sympathie pour tout ce qui est touchant, et je crois, j'espère du moins, qu'en visant au cœur, j'ai touché juste. J'ai commencé l'acte comme dans le plan, parceque malgré votre observation, je crois que l'aspect sauvage de la première scène est à effet. — Mais je compte surtout sur les deux malédictions:

AUGUST 1846

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L'une païenne, — L'autre sainte, — prononcées toutes deux sur Noëma — Il y a là, j'espère, de belles inspirations pour votre génie? Rien n'est facile comme de commencer l'acte à la scène 2eme, où N o é m a est s e u l e , si vous préférez cette entrée d'acte. Nous avons là de quoi remuer le public, cher Maître, et c'est à faire à vous. Quant à moi, je suis toujours votre tout dévoué de cœur et de plume. Mille sincères amitiés.— E.V. de S' Georges J'aurais cru recevoir un mot de vous après l'envoi du 2e acte - Dédommagez moi donc maintenant, et dites-moi où vous en êtes, je vous prie — ? [Autograph (La): Bibl. Nationale Paris, Département de la musique, 43] Tgb. Juli

1846

Montag 27. [VII.] ... Billet an Humboldt... Besuch von Truhn . . . Den Schluss der Ouvertüre aufgeschrieben & Vorbereitungen zur Instrumentation derselben. Dienstag 28. [VII.] ... Besuch beim belgischen Gesandten v. Nothomb. Brief an Kapellmeister Strauss geschrieben . . . Mittewoche 29. [VII.] ... Ouvertüre instrumentiert. Besuch von dem berühmten Schriftsteller Deinhardstein aus Wien . .

Tk. August

1846

Montag 3. Mit Reimann und Ladenberg von der Organistenstelle in Frankfurt für Engel2. 4. Für GRth Jüncken 3 die Auswahl der Stücke von „Robert". Horrwitz die Münchner Kürzungen. Ob bei heruntergelassenem Vorhang das Lied gesungen werden kann. Ob andre Worte. Ob sich eine Pause vorfindet wo es im 2' Akt sein kann. Ist Polonaise ein Hoftanz. Döring4 — Hoppe 5 . 5. 2 Schlesinger — Redern 7 Z 1 2 Levy. 6. Heute das Manuscript an Rellstab schicken. Zu Dehn. Geldgeschenk für Behrens. 7. Mehr Paare und länger zur Polonaise chassiren lassen. 1 2 . Zur Marra — Meyerbccr

IV

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AUGUST 1846

Liebenberg. Gaillard - Dehn. 14. Zu Illaire. i l i 3 Gaillard. 1 5 . Der Marra absagen lassen. Den Brief an Illaire zurücksenden. Gaillard nach 2 Uhr. Fragen ob Humboldt nach Berlin kommt. 1 7 . Um 1 Duvivier 1 . Um 2 Gaillard. 18. Birch Pfeiffer. „Feldlager" Rolle für Viardot. 23. 9 an Dorn H Engel's Musik. Der Gottesdienst beginnt unter der Musik. 24. Daß Patschke mehr Viole und Baßstimmen ausschreibt. 25. Zu Pierson. 26. Kullak — Kisting2 — Humboldt. Klavierauszug „Iphigenie". Ob Patschke 8 primo 8 scdo W - 5 Viole — 6 VC — 4 CBss. 27. Mit Wilhelm ob Henning oder Taubert dirigiren soll. Zu GRth Schulze - Pierson. 28. Daß Patschke keine Buchstabentakte, keine ./. keine Bis sondern alles in Noten ausschreibt. Lied für Friese und Pfister. Gaillard. 3 1 . An Philipsborn. An M m Arndt 400 Rth 3 An Ferdinand 33 Rth. Tgb. August

1846

Sonnabend 1 . [VIII.] ... Einen Teil des 2. Teils verändert, um das erste Thema in seiner Integrität wieder bei der Reprise einführen zu können . . . Lehmann wegen der Erwiderung des Angriffs auf „Struensee" in der Allgemeinen Zeitung besucht. . . . Herr v. Küstner besucht Mutter, um sich über „Struensee" mit ihr zu besprechen . . . M E Y E R B E E R AN L U D W I G T I E C K IN BERLIN

[Berlin] Montag [3. VIII.

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Hochverehrter Herr Geheimer Rath! Bei dem Interesse, welches Sie die Güte haben dem Werke meines verstorbenen Bruders Michael zu schenken, wollen Sie mir nun erlauben, an Ihr Urtheil zu appelliren. Es ist über die Besetzung einiger Rollen noch einige Meinungsverschiedenheit, die ich zu lösen Sie ganz ergebenst ersuche, mit der Bitte mir zu sagen, welche Sie für die beste halten. Herr Hofrath Teichmann hat es freundlich übernommen, Ihnen mündlich die nähere Mittheilung hierüber zu machen. Genehmigen Sie hochverehrter Herr Geheimer Rath die Versicherung der reinsten Verehrung und Ergebenheit Ihres gehorsamsten Meyerbeer. [Autograph: unbekannt Abdruck: Karl v. Holtei, Briefe an Ludwig Tieck z. Bd. Breslau 1864, S. 350f.]

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Tgb. August

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Mittewoche 5. [VIII.] ... Um 1 1 Uhr war die Ouvertüre vollständig revidiert & ich übergab sie dem Kopisten Patschke zum Ausschreiben. Zu Graf Redern. An dem ersten Entreakt (wo das vom König gewünschte dänische Volkslied mit eingewebt werden soll) zu komponieren angefangen mit glücklichem Erfolg. Donnerstag 6. [VIII.] ... Zur Arbeit mit guten Dispositionen. Da kam Teichmann & erzählte mir, dass er in der „Theaterchronik" & in den „Grenzboten" heftige Aufsätze gegen unsre Familie bezüglich „Struensee" ständen1. Dann kam ein Brief von Wilhelm, der seine Ankunft erst zum 1 7 . ankündiget, eine böse Sache jetzt, wo sein Hiersein so notwendig war. Alles das nahm mir die Laune & Stimmung so, dass ich den ganzen Vormittag zwar am Klavier arbeitete, aber nicht um einen Schritt weiter kam. Erst spät Abends kamen wieder einige gute Ideen. Freitag 7. [VIII.] ... Die grässliche Hitze, die Nachricht, dass der Aufsatz über „Struensee" in der „Theaterchronik" schändlich sei, störte & hinderte mich. Doch komponierte ich den 1 . Entreacte (der Aufruhr) fertig, & er scheint mir gut gelungen . . . Der Herzog von Coburg schickt mir die Partitur seiner Oper „Zaire" zur Prüfung 2 . Sonnabend 8. [VIII.] ... Soeben lese ich in der Zeitung, dass Heinrich Heine in der Schweiz am Schlagfusse plötzlich gestorben ist. Deutschlands grösster Dichter, mein 2ojähriger Bekannter tot! Friede seiner Asche! Er war mir alter Freund, nur zuweilen, wenn ihn der Eigennutz dazu trieb, Feind. Doch glaube ich, hatte er Herzenszuneigung zu mir, wie ich sie für ihn hatte . . . 3 Dienstag 1 1 . [VIII.] Von 8 bis gegen 3 unausgesetzt gearbeitet... Somit ist der 1 . Entreakt fertig. Auf den Abend revidierte ich ihn & komponierte ein Bauernlied (obgleich ich keine Worte dazu hatte), welches zum Anfang des 4. Aktes sehr passend sein würde. Mittewoche 12. [VIII.] ... Den ganzen Vormittag & Abends nach dem Theater an der Polonaise (Entreakt vor dem 3. Akt) & dem Entreakt vor dem 4. Akt komponiert. Manches zustande gebracht, aber für die Kürze der Zeit nicht genug . . . Ich las auch mehrere Akte von „Struensee" nochmals durch. Abends im Theater „Egmont". Die schöne Beethovensche Musik regte mich zu meiner Komposition mannigfaltig an. Sonnabend 1 5 . [VIII.] . . . Augenblicklich fast erfand ich die Coda der Polonaise, mit der ich gestern Abend nicht zustande kommen konnte. Das Musikstück ist nun fertig komponiert & , wie mich dünkt, hat es viel franchise . . . die 16. & 19. Szene des z. Aktes instrumentiert . . .

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Mittewoche 19. [VIII.] ... Ich las noch einmal die beiden letzten Akte von „Struensee" durch, da ich noch nicht über den ästhetischen Vorwurf zum letzten Entreakt mit mir einig bin. Ich rüminierte1 den ganzen Vormittag, aber mehr im Kopfe als am Klavier, die Traumszene des 5. Aktes, welche als Spiegelbild des Traumes die Hauptthemata sämtlicher Musikstücke zusammen verschmelzen soll. Ich brachte es auch schon ziemlich zustande. Abends aber ging die Arbeit sehr lahm . . . Ich beschloss das 2. Allegrothema der Ouvertüre . . . als Repräsentant von Struensee & Mathildes Liebe zu behandeln . . . Donnerstag 20. [VIII.] Die Traumszene beendigt & aufgeschrieben, einen kleinen Trauermarsch für das Eintreten der Gerichtsdiener & [ein] kleines Melodram für den Moment, wo der Vater den Sohn segnet, komponiert & aufgeschrieben. Sonnabend 22. [VIII.] ... Abends kam der Graf Redern, mir zu sagen, dass ihn der König auf 2 Tage auf seinem Gute Gerlsdorf besuchen würde, & die Gräfin Rossi bei der Gelegenheit „Iphigenia" singen würde, die ich akkompagnieren möchte. Wenn ich nun diese Einladung (die mir angenehm ist, weil ich den König wieder sehe) annehme, so verliere ich 2 Tage für die Komposition des „Struensee" & 2 Tage ist viel bei der Kürze der mir gegebenen Zeit. Que faire? . . . Sonntag 23. [VIII.] ... Der ganze Vormittag verging mit der Durchsicht des Traums. Ich bin nicht gut disponiert... Abends komponierte ich den Anfang & den Schluss des letzten Entreakts, denn die Mitte des selben besteht aus dem Adagio der Ouvertüre. Montag 24. [VIII.] ... Die Bordüren zum letzten Entreakt instrumentiert. Mit gutem Erfolge an dem ländlichen Teil des Entreakts zum 4. Akt gearbeitet & diesen Teil auch eigentlich beendigt. Ich hätte auch schon vorgestern daran gearbeitet, insofern mir die Idee gekommen war, ein Lied, welches ich vor mehreren Tagen ohne Worte komponiert hatte, damit es in der Volksszene des 4. Aktes gesungen werde (welche Idee ich aufgegeben hatte) als eines der Instrumentalthemas zu benutzen. Zur Gräfin Rossi, um mit ihr die Wahl der Musikstücke für das Fest des Grafen Redern in Gerlsdorf zu besprechen. Donnerstag 27. [VIII.] ... Wegen Graf Rederns Musik in Gerlsdorf musste ich zum Referendarius Dolgerloh, der eine schöne Tenorstimme hat. Dann ging ich auch zu dem englischen Komponisten Pierson; seine Frau ist die bekannte Improvisatorin Lyser. . . , 2

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AUGUST 1846 M E Y E R B E E R AN G R Ä F I N R O S S I IN B E R L I N

[Berlin, 27. VIII.

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Gnädige Frau Gräfin! Es ist mir eingefallen daß es eine erwünschte Abwechslung gäbe wenn Sie auch ein Stück von ein paar obligaten Instrumenten begleitet sängen. Die Romanze aus „Teobaldo und Isolina" von Morlachi ist ein eben so brillantes als anmuthiges Musikstück von Flöte und Harfe begleitet, und letztere ist wie Sie wissen ein Favoritinstrument unsres König's. Wie wäre es wenn Sie meine Gnädigste diese Romanze in Gerlsdorf sängen. Diese bescheidne unmaßgebliche Anfrage erlaubt sich Ihr ganz ergebenster Meyerbeer. Donnerstag früh. [Autograph (Las): Stadtbibl. Wien IOJ6J]

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Sonnabend 2.9. [VIII.] ... Eisler den Chor zum 2. Akt von „Struensee" vorgespielt. Er wird ihn heute schon probieren. Um V2 1 1 war ich mit der Instrumentation & Revision des Entreakts fertig. Gleich darauf bekam ich die Einladung beim König in Charlottenhof zu Mittag speisen. Da schon um 2 Uhr gegessen werden sollte (welches aber später wieder zu um 3 Uhr verändert wurde), so musste ich gleich nach Potsdam eilen. Der König war sehr liebenswürdig & freundlich, sprach sehr viel über „Struensee", tadelte aber, dass Döring den Pfarrer bekommen hatte, fürchtete auch, dass die Schleswigschen Angelegenheiten Veranlassung geben würden, dass das Publikum Allusionen darin suchen würde 1 . Die Gesellschaft war nur 1 2 Personen. Nach Tische besuchte ich Tieck & bedankte mich für den grossen Anteil, den er dem „Struensee" widmete. Der König sprach wieder sehr viel über die „Adelheid von Italien", welche er schon lange wünscht von mir als Oper behandelt zu sehen2. Auf den Abend arbeitete ich nichts, las nur wieder die Szenen des 2. Aktes wegen des noch zu machenden Marsches hinter der Szene, wozu ich natürlich wieder das Volkslied benutzen werde, welches ich bereits im Entreakt bearbeitet habe. Montag 3 1 . [VIII.] Den ganzen Vormittag unausgesetzt fleissig an dem Marsch des 2. Aktes gearbeitet, den ich fertig komponierte & instrumentierte . . . Abends nach dem Theater auch noch die kleine Musik im ersten

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Akt am Schlüsse der Szene 9 instrumentiert, welche Mathilde, wie sich solche vor Struensees Seele darstellt (das 2. Thema der Ouvertüre) & den Pfarrer Struensee (das Harfenthema des Andante der Ouvertüre) repräsentieren sollen, welcher letztere auch zu in diesem Moment zum ersten Male auftritt. Und so wäre eigentlich die ganze Arbeit beendiget, wenn ich nicht beim Fallen des Vorhanges des ersten Aktes gern noch einmal musikalisch an Mathilde erinnern möchte. Dieses will ich morgen vornehmen. . . .

Tk. September

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Mittwoch 2. [IX] ... Der 3. Trompeter braucht nicht zu kommen. An Wilhelm daß Teichmann zu Tische kommt. 3. Schick 1 und Wieprecht wegen „Feldlager". Zu Ladenberg. Zu Cavos. 4. Um 2 Major Zylinsky. um 1 o H. Stawinsky. 6. Zu Ladenberg. Mutter wegen Gaillard. Daß Kisting den Flügel holen läßt. Mit Ganz und Taubert wegen der Probe bei Gr. Redern. 8. Humbold [wegen] dirigiren. Das Stück erst den 13'. 9. Humbold danken und anfragen, ob bezahlte Vorstellung. 1 2 . Schlivian. 6 Choristen müssen im 2C Akt das Lied singen statt's Pfister. 1 3 . 1 0 Schlivian — Gaillard. Marx. Julius Weiß. An J. P. Schmidt. 1 4 . 1 2 kommt Reilstab — Redern. Mosevius 2 . An Winkler. 1 5 . An Reilstab (kommt um 12) Zu Mosevius. Zu Stawinsky — Gubitz — Rötscher. 16. Daß Rott 3 die Rolle von Ranzau gleich bekömmt (da der König 1 5 ' 8br zurückkömmt und das Stück gleich sehen will. 1 7 . Zu Josephy 4 — Zu Zinkeisen — Gubitz. 18. Das Buch für Pierson. Casimir. Gaillard wegen Julius Weiß. Zur Birch wegen Jenny Lind. An Tomaso. Schlesinger, Figaro Curanda. 19. J. Weiß. Zu Reilstab. 20. Zwischen 10. u. 1 2 J. P. Schmidt, um 1 o Stieber. Patschke seine Gratification, Gümpel5 seine Gratification. 2 1 . um 1 0 Reilstab. 22. 6 in der Singakademie. Zu Casimir schicken. Zu Taubert — an Truhn. An Rötscher Laube's „Struensee". 23. Zu Humbold. Das Wiener Buch vom „Feldlager" Birch Pfeiffer — Zu Truhn — Zur Tuzceck — Gubitz. 24. Zu Schlesinger, um 2 kömmt Hendrichs6. 1 0 Rellstab — Gubitz — Humbold. 1 Truhn — 1 2 Levy 25. Streichen die Scene des Fürsten. Verbindung der Entreacte. Feldlager Gubitz. Tommaso. 26. Stawinsky streichen. Taubert wegen Entreacte Verbindung. 1 0 Conferenz Gubitz. 27. Rungenhagens Geburtstag. Prinz George7. Ob Viardot Mittwoch singt. Löffler. Den Brief wegen Tantième von „Struensee". Honorar für „Struensee" bei Schlesinger. 28. 2 Lambert — 1 Grove — Gubitz — Ladenberg. Humbold (Prinz George) Levy — Truhn. 1 2 Birch Pfeiffer. Kley hotel de Brandenbourg. 29. um 2 Humbold und Ladenberg. Fürst Pückler — Pierson. 3 o. Wilhelm-Tomaso. 2 Birch Pfeiffer. Der Viar-

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dot wegen Prinz George und ihr die Rolle der Vielka - Scharfenstein an Jenny Lind. [Nachträge auf undatierten folgenden Seiten:] Besuche Varnhagen — Dr. Wenzel — Humbert - Gräfin Haack - Gustav Nicolai — Werther — Olfers 1 — Mendelssohn2 — Consul Wagner — Diefenbach — Lassal 3 — Schadow. Massow 4 - Marquis Dalmatien — Tieck. „Feldlager" Stücke copiren lassen für Dr. Lange. Romanzen für Gr. Wielhorsky. Album und Opernmanuscript an Griepenkerl. An Schladebach5 und Lyser Lieder. Metronom. Album und Opernmanuscript an Griepenkerl. Die verschiedenen Wechsel welche Reimann für Buloz etc bezahlt hat, revifiriren [revivifier] lassen. Briefe beantworten Wittwe Gottfried Weber — Fiorentino - Erard — Wiest — Duesberg — Regli in Mayland — Vatry — Thyerri — Caskel — Jules Jeanin. [Probendetails:] Der russische Fürst soll wegbleiben, desgleichen Strich in der Scene der Mathilde im 4' Akt. Daß Hendrichs mit größern Pausen unter dem con sordini das dänische Volkslied spricht. Pfarrer Struensee muß im 1 sten Akt erst beim ersten Ton der Harfe eintreten. Bedingungen für Pocorny [:] In Berlin copiren lassen - Alles nur gültig falls die Lind kommt, und Staudigl bleibt. Orchester verstärken und verbessern wie ich es für nöthig finde. Die Kopie in Berlin bezahlen. 5 Wochen einstudiren. Verstärkung der Männerchöre (60 M) Zahl der Bande auf dem Theater. Welche Garantien habe ich aber wenn ich einmaal die Partitur aus Händen gegeben habe? Wenn die Lind krank wird oder nicht will die Oper nicht gegeben werden kann. Tgb. September

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Mittewoche 2. [IX.] Heute hielt ich die erste Orchesterprobe von „Struensee". Ich probierte die Ouvertüre, den Entreakt „Der Aufruhr", die Polonaise & die 2 kleinen Szenen des 2. Aktes. Keine Hand rührte sich zum Applaus; keiner der Künstler sagte mir auch nur ein freundliches Wort. Abends war ich bei der Gräfin Rossi, um Rücksprache wegen des Konzertes in Gerlsdorf zu nehmen. . . . Donnerstag 3. [IX.] Heute 2. Orchesterprobe. Ich probierte alle die gestrigen Stücke . . . Heute applaudierte das Orchester mehrere Male, besonders die Ouvertüre & sagten mir manches freundliche Wort. Graf Westmorland war gegenwärtig & schien sehr zufrieden. Abends instrumentierte ich den Schluss des ersten Aktes & die kleine Fanfare, die beiden einzigen Kleinigkeiten, die mir zur vollständigen Beendigung des Ganzen fehlten. Auch alle rückständigen kleinen Änderungen vollzog ich. Ein Aberglaube trieb mich dazu, dieses noch heute Abend zu tun. Ich wollte nicht morgen

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an einem Freitage endigen, wollte auch vor meinem Geburtstage, welcher übermorgen ist, geendiget haben. Freitag 4. [IX.] Um 9 im Theater, um mit Gimpel & Ganz die Schwierigkeiten, die notwendige Zahl Musiker im Orchester zu plazieren, zu arrangieren. Aus demselben Grunde habe ich mir vorgenommen, die z C-Trompeten in der Ouvertüre in eine zu verwandeln. Von 1 o bis 1 2 mit Stavinsky alle Musikstücke bezüglich ihres szenischen Arrangement durchgegangen. Dann das Arrangement der 3. Trompete. Sonnabend 5. [IX.] Mein Geburtstag! Wie wenig der an meinem vorigen Geburtstage gefassten Vorsätze habe ich erfüllt. Musikalisch habe ich seit meinem vorigen Geburtstage nichts geschaffen als die Musik zu „Struensee", die mich z Monat Arbeit kostete, die beiden in Paris herausgekommenen Romanzen „Sur le balcon" & „La dame invisible" & ein paar unbedeutende deutsche Lieder. Ich habe also über 3/4 Teile des Jahres nichts geleistet. . . . Vormittags Probe mit den Schauspielern, um ihnen die melodramatischen Szenen einzuüben . . . Montag 7. [IX.] . . . 3. Orchesterprobe von „Struensee", in der die ganze Musik probiert wurde. Dann mit dem Eisenbahnzug nach Angermünde, wo Graf Redern Wagen geschickt hatte, die die eingeladene Gesellschaft nach Gerlsdorf führten. Der König & der Prinz von Preussen kamen um 7* 8, & das Konzert, welches ich am Piano leitete, begann bald darauf. Das Programm war folgendes: 1 ) Quartett mit Chor aus einer „Messe" von Westmorland z) Duettino Kücken: Gräfin Rossi & Frau Luck 3) Männerquartett: Dolgerloh, Kotzolt, Friese, v. Knebel 4) Pandurenchor & Zigeunerrunde aus dem „Feldlager": Gräfin Rossi 5) Duettino Kücken 6) Männerquartette 7) Duett, Quartett & Chor aus dem „Graf Ory", dasjenige, womit der 2. Akt beginnt). Dienstag 8. [IX.] Um 9 ward gefrühstückt, wobei der König gegenwärtig war. Der König, der schon gestern Abend freundlich mit mir gesprochen hatte, tat dies auch heute; er meinte, dass, wenn „Struensee" nicht den 1 1 . gegeben werden könnte (welches das Theater nicht zu beschaffen vermag) die Sache sehr problematisch würde wegen der Ankunft der Prinzess von Würtemberg [ = Großfürstin Olga] &c weil er den 1 5 . nach Schlesien abginge. Um 1 1 lange Spazierfahrt nach einem hübschen See, wo ein Pavillon aufgeschlagen war & ein Dejeuner eingenommen wurde, während dass die 4 Sänger von gestern hübsche Männerquartette sangen. Mittags grosses Diner, wozu einige Autoritäten der Umgegend geladen waren. Die Musik des Garde-Regiments Kaiser Franz unter Schicks Leitung machte sehr gut ausgeführte Tafelmusik. Von mir ward dabei die Ouvertüre, das Husarenlied & das Kriegslied aus dem „Feldlager" aufgeführt. Abends Konzert, welches

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ich akkompagnierte. Chor von Jomelli, vom Domchor ausgeführt, die Arie aus „Rinaldo" von Händel, gesungen von der Gräfin Rossi & die ersten 2 Akte der „Iphigenia in Tauris" von Gluck. Obgleich der König sehr freundlich mit mir war & wohl 1 o Male im Laufe der 2 Tage mit mir sprach, so sagte er mir doch kein verbindliches Wort weder über die Runde aus dem „Feldlager", welche die Rossi sehr schön gesungen hatte, noch über die Stücke von mir, welche Schick bei Tafel hatte blasen lassen, noch über mein Akkompagnement der „Iphigenia", obgleich dieses viel Sensation zu machen schien. Meine frühere Vermutung, dass man mich bei ihm angeschwärzt habe, wurzelt immer fester bei mir 1 . Mittewoche 9. [IX.] . . . Um 9 Uhr dejeunierte die ganze Gesellschaft. Die Gräfin Rossi sang mit 3 Herren noch auf reizende Weise, & dann fuhren wir alle mit einem Extrazuge des Königs auf der Eisenbahn nach Berlin. Auf Herrn von Humboldts Rat hatte ich durch ihn dem Könige anbieten lassen, dass ich, trotz dessen dass ich jetzt nicht dirigiere, dem Könige zu Ehren bei der Vorstellung in Potsdam eine Ausnahme machen will. Auf den Abend bekam ich schon die Antwort des Herrn von Humboldt, dass das dem Könige viel Vergnügen machen würde. Den Abend über beschäftigte ich mich damit, noch einige kleine Aenderungen & Verbesserungen in der Partitur von „Struensee" zu machen. Donnerstag 1 o. [IX.] Den ganzen Vormittag über hatten die Schauspieler Probe von „Struensee", wobei ich ihnen auf dem Pianoforte die melodramatischen Stellen akkompagnierte. Abends dirigierte ich zuhause die Partitur von „Struensee", damit ich bei der morgenden Probe dazu gehörig vorbereitet sei. Einladungen zur morgenden Probe an Hofrat Schmidt & Gaillard. Freitag 1 1 . [IX.] 1 . Generalprobe (Stück & Musik) im Schauspielhause von „Struensee", welche ich im Orchester dirigierte. Abends in der Singakademie, wo den anwesenden Gliedern des „Gustav Adolf Vereins" zu Ehren eine Aufführung a capella war: „Eine feste Burg ist unser Gott" Seb. Bach; 2chöriges „Te Deum" Zelter, 8stimmiger „Psalm" Spohr; einzelne Stücke aus der 1 ¿stimmigen „Messe" von Fasch. Sonnabend 1 2 . [IX.] Da mir durch Herrn von Humboldt mitgeteilt ward, dass der König am 1 5 . „Struensee" in Potsdam sehen wollte; so war heute die 2. & letzte Generalprobe in Potsdam. Ich dirigierte sie . . . Sonntag 1 3 . [IX.] Der ganze Tag ging mit kleinen Besorgungen & Besuchen hin, die sich auf „Struensee" bezogen. Anonymer Brief aus Wien der mich abredet, nicht das „Feldlager" an der Wien zu geben. Brief aus Florenz, wo man um meinen Entschluss bittet, wann ich das neue „Oratorium" geben will.

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L U D W I G R E L L S T A B AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Berlin, 13. IX.

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Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor! Im Fall nicht eine Probe des „Struensee" Sie hindert, erlaube ich mir, Sie Morgen, Montag, gegen zwölf Uhr aufzusuchen. Früher würde es mir diesmal nicht möglich sein. Sehr bedauerte ich, daß ich am Freitag nicht länger als bis zehn Uhr bleiben konnte, und um so mehr als die große Rhythmik Ihrer Ouvertüre, das phantastische Thema, und vieles Andre mich so ungemein angesprochen haben. Bis morgen mit hochachtungsvollster Ergebenheit Ihr L. Reilstab Berlin 1 3 ' Sept 1846. [Autograph (Las): Klara Ziegler-Stiftung

Tgb. September

München]

1846

Montag 1 4 . [IX.] Die zwei Tage verspätete Ankunft der mit dem Kronprinzen von Württemberg1 vermählten Grossfürstin Olga & die am 16. bestimmte Abreise des Königs nach Schlesien macht es leider unmöglich, dass „Struensee" vor dem König in Potsdam, wie er es gewünscht hat, gegeben wird. Unsre Kusine, die Gräfin Styrum, ist heute unerwartet hier angekommen. Herrn von Humboldts Geburtstag. Dienstag 1 5 . [IX.] ... Ich ging nach Potsdam, um Herrn von Humboldt zu fragen, ob der König die Anfrage des Hofrats Teichmann, welche derselbe im Namen des Theaters tat, ob „Struensee" während der Abwesenheit des Königs in Berlin gegeben werden dürfte und die er genehmiget hat, nicht doch au fond übel nehme. Herr von Humboldt versicherte mich, dass der König ganz damit zufrieden sei, & nun wird das Stück Sonnabend in Berlin gegeben werden. Ich befand mich nach der Rückkehr von Potsdam . . . sehr übel . . . Mittewoche 1 6 . [IX.] ... Konferenz im Theater wegen „Struensee". Gubitz besucht, um ihm meine Ansicht bei Auffassung der Entreakte mitzuteilen. Den 18. Psalm von Marcello 2 ganz komplett durchgelesen, um ihn für das Hofkonzert vorzubereiten, da der König das Musikstück liebt . . .

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Donnerstag 1 7 . [IX.] ... Noch sehr viele nötige Notizen in die Partitur von „Struensee" für den Dirigenten (Taubert) gemacht. Ins Theater, um mit Gimpel, Taubert & Ganz die Stellung des Orchesters festzusetzen. Dann mit Taubert die Notizen durchgegangen, die ich für ihn gemacht habe. Professor Rötscher besucht, ihn den ästhetischen Standpunkt, den ich bei der Komposition meiner Musik im Auge hatte, mitzuteilen . . . Brief von Jenny Lind, worin sie mir ihre Besorgnis über den Zustand des Theaters an der Wien wegen Aufführung des „Feldlagers" mitteilt . . - 1

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

[Berlin, 19. IX.

1846]

Mon cher & excellent Ami! Vous devez être bien étonné de ne pas avoir reçu de lettre de moi depuis deux mois. Cette fois cela n'était pas paresse de ma part, et je vais Vous en dire la raison. Il y a 7 semaines le Roi m'a donné ordre de composer la musique pour une tragédie de feu mon frère Michel; („Struensée") qui n'avait jamais été représentée ici parceque la Censure l'avait défendue il y a 1 5 ans, interdit que notre Roi a levé. Mais le Roi m'a déclaré de vouloir voir la représentation avant son départ pour la Silésie qui alors était fixé aux premiers jours de septembre. Il m'a donc fallu travailler d'arraché pied car il y avait beaucoup de musique à faire pour cette pièce, une Ouverture q u a t r e grands entreacts, Marches, Chœurs, Scènes mélodramatiques, etc. Quand j'ai fini le travail il a fallu faire les répétitions qui étaient doublement laborieuses & fatigantes pour moi, car Vous comprenez que l'intérêt pour mon pauvre frère Michel m'a fait tout aussi activement surveiller les répétitions des acteurs de la tragédie, que les répétitions de ma musique. Enfin tout cela est terminé; nous avons eu hier au soir la dernière répétition générale, & l'ouvrage (sauf le chapitre des accidents) sera joué ce soir. —. Eh bien je Vous jure mon cher ami sans exagération, que j'avais tellement à faire pendant ces 7 semaines qu'il m'aurait été impossible de trouver une heure libre pour Vous écrire. C'est tellement exact, que pendant ce temps, c'est ma fille Blanche qui a donné de mes nouvelles à ma femme qui est toujours encor en Suisse, mais qui sera de retour dans 8 jours. Je profite donc de la journée de la première représentation, comme la première journée libre depuis 7 semaines, pour Vous expliquer au moins les raisons de mon silence, pour que Vous ne me croyez pas retombé dans mon ancien défaut de la paresse à écrire des lettres. Voilà le seul but de cette petite lettre

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car je n'ai pas l'intention ni le pouvoir de répondre aujourd'hui à vos lettres & de répondre aux graves questions qu'elles contiennent. Vous me connaissez assez mon cher Ami, pour savoir quel jour d'angoisse est pour moi un jour de première représentation. Cette fois j'ai doublement peur, car il y a un poète (Mr. Laube) qui appartient à la jeune Allemagne, cotterie remuante & formidable à l'excès, qui a traité il y a peu de temps le même sujet de „Struensée"; lui & sa cotterie sont furieux de ce que l'on joue de préférence la pièce de mon frère au lieu de la sienne, & j'ai de grands raisons pour craindre qu'ils montent une grande cabale pour ce soir. Vous comprenez quel mortel chagrin j'éprouverais pour ma bonne maman et pour la mémoire de mon cher frère, si la méchanceté faisait tomber cette tragédie, qui, je Vous assure est une belle & noble création poétique. En outre, dans ce cas ma musique serait également entrainé dans la Chute. Espérons en Dieu qu'il n'en sera rien. Vous direz bien une petite prière à l'heureuse réussite de la pièce & de ma musique quand Vous recevrez cette lettre. N'est ce-pas mon cher & excellent Ami? J e sais quelle part Vous prenez à tout ce qui me regarde comme homme & comme artiste. Je Vous écrirai de nouveau après demain car demain je dois me médicamenter d'après l'ordre de mon médecin. Il faut que Vous sachiez mon cher ami que depuis plus de deux mois je suis très sérieusement indisposé. Et c'est pendant cette indisposition que j'ai eu le courage d'accepter ce travail, & la force de le finir au jour & à l'heure convenue. Adieu cher & excellent ami, rappelez moi au souvenir de toute votre cher famille. Votre tout dévoué Giacomo Berlin ce 1 9 7 bre

[I8]46 [Autograph

Tgb. September

(Las): Staatl. I. f . Mf. Bin

K/37]

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Sonnabend 1 9 . [IX.] Heute Abend war die erste Vorstellung des „Struensee". Das Publikum des überfüllten Hauses nahm das Stück wenngleich nicht warm, doch anständig auf. Nach dem ersten & dritten Akt ward Hendrichs, nach dem letzten Akt Hendrichs & Hoppe gerufen. Die Musik ward sehr wenig beachtet. Die Ouvertüre ward mittelmässig applaudiert, der erste Entreakt wenig Applaus, der zweite noch weniger, alle übrige Musik gar nicht. Während der Musik zu den Zwischenakten hörte ein grosser Teil des Publikums gar nicht zu; es ward laut gesprochen 1 .

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Sonntag 20. [IX.] . . . in einer Soiree bei dem schwedischen Gesandten Baron d'Osson 1 , woselbst der Kronprinz von Schweden &c sein Bruder gegenwärtig waren 2 . Beide sagten mir manches Schmeichelhafte über meine Musik zu Struensee, der sie gestern beigewohnt hatten. Montag 2 1 . [IX.] ... Die Staatszeitung, die Spenersche1 & die Vossische Zeitung sprechen sich heute alle sehr günstig über meine Musik zum „Struensee" aus. Rellstab hat mich noch nie so sans reserve gelobt.. , 3 Abends angefangen die mir zugesandte Partitur „Zayre" des Herzogs [Ernst II] von Gotha zu lesen.

HEINRICH T H E O D O R RÖTSCHER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Berlin, 21. IX.

1846]

Höchstverehrter Herr General-Musik-Direktor! Ich nehme mir die Freiheit Ew. Hochwohlgeboren beifolgend meine Kritik über Dichtung u. Komposition des „Struensee" ergebenst zu übersenden, mit der Bitte, dies als den Ausdruck meiner hohen Verehrung für Sie entgegennehmen zu wollen4. Die Artikel zeugen, wie ich glaube, von der Liebe, mit welcher ich mich in das schöne Werk des so Großes noch verheißenden edlen Geistes hineingelebt habe. Welch ein Reichthum ist hier so früh vernichtet worden! Welche Elemente lagen noch in des Dichters Geiste, welche ein längeres Leben hätte zur vollen Entwicklung bringen können! Das Werk war es würdig nach einem Maaßstab gemessen zu werden, den die heutige Wissenschaft des Schönen errungen hat. Es wäre mir sehr interessant zu erfahren, inwiefern sich meine Auffassung über ein so schönes Dichterwerk, was groß genug ist, um die objektivste Haltung ihm gegenüber zu gebieten, Ihre Zustimmung erworben hat. Für die außerordentlich schöne Komposition sage ich Ihnen, höchstverehrter Herr, noch hierzu persönlich meinen wärmsten Dank. Ich habe versucht den Eindruck, so gut ich vermag, wiederzugeben und besonders die Hörer für die nächsten Vorstellungen auf den richtigen Standpunkt zu stellen. Schon während ich hörte trat mir der Gedanke, den ich auch in meiner Kritik ausgesprochen habe, lebendig vor die Seele, daß Ihre Komposition im Elemente der Musik die Stelle des a n t i k e n C h o r e s vertritt. Ich könnte diese Vergleichung noch specieller ins Einzelne durchführen. Leider hat sich in dem der Komposition gewidmeten Theile meiner Kritik ein s i n n e n t s t e l l e n d e r Druckfehler eingeschlichen, indem es nämlich statt: „aufrührischer Gewalten der See" der Seele heißen muß. Der verständige Leser wird es indessen sich selbst schon

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verbessern. — Über die nur in den allgemeinsten Grundzügen gegebene Kritik der Darstellung werden wir wahrscheinlich einig sein. Fräulein S t i c h hat mir noch weniger genügt, als ich es hier ausgesprochen. Ich begnügte mich mit der Andeutung, die für den Verständigen genug sagt. Der Mißton sollte kein zu g r e l l e r sein. Ich will und mag gern glauben, daß das Organ nur an diesem Abend so angegriffen war, daß es sich in den Reden des zweiten Akts so sehr dem Ausdruck aller feineren Stimmung entzog und dem größten Theil der Hörer g a n z u n v e r s t ä n d l i c h wurde. Und wie wichtig ist hier gerade die Deutlichkeit! Ich begreife Prof. Gubitz nicht, daß er sich so zufriedengestellt sieht durch die Darstellung der S t i c h , die mir n i e m a l s s c h w ä c h e r erschienen ist. Vielleicht macht sie dies, was sehr zu wünschen, in den folgenden Vorstellungen gut. Deuten Sie es mir wohl nicht übel, wenn ich Ew. Hochwohlgeboren ergebenst ersuche, mir den „ S t r u e n s e e " von L a u b e , welchen ich Ihnen, höchstwehrter Herr, am Donnerstag mitgab, baldigst wieder zukommen zu lassen, da das Stück nur als M a n u s c r i p t gedruckt u. mir von einem Bekannten Laubes nur auf einige Tage geliehen worden ist. Aber nicht wahr das Stück ist in jeder Beziehung s c h w a c h . Seine Aufführung wäre für den „Struensee" Michael Beers die glänzendste Folie. Mit höchster Verehrung Euer Hochwohlgeboren gehorsamster Dr. Fr. Th. Rötscher Berlin den 2i s t e September 1846. [Autograph

Louis

(Las): Staatl. I. f . Mf. Bin

V/79]

G O U I N AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Paris] ce 2 1 . 7 bre 1846. M r Léon Pillet ayant lu dans plusieurs journaux, mon cher ami, que vous alliez ou que vous étiez à Spa, m'a écrit immediatemfewjt la lettre c'y jointe. 1 Je lui ai répondu, que j'ignorai tout à fait que vous eussiez quitté Berlin, et que même je ne pouvais pas le supposer, attendu que ce serait la première fois que vous auriez entrepris un voyage sans m'en donner avis. Le Journal des Débats vous fait partir pour Vienne (Autriche) & c . & c . Vous sentez bien que je n'ai pas voulu lui dire que dans 6 jours il y aura 3 m o i s que vous ne m'avez donné signe de vie, Armand Bertin me demandait dernière-

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m[en]t ainsi que Mr de Vatry de vos nouvelles, je leur ai dit que vous portiez très bien. Entre amis il faut se cacher ses défauts, je ne veux pas qu'on dise de vous ce qu'on ne cesse de dire de Rossini, pour le rapport du silence même avec ses meilleurs amis. Je sais bien que si j'avais besoin de vous dans 1 0 jours j'aurais une réponse, mais en vérité, mon cher ami, rester trois mois sans m'écrire deux lignes, ni me les faire écrire, convenez que c'est un peu fort, helas! Bon Dieu, qu'en dirai/e«/t vos ennemis s'ils pouvaient le supposer. Hier on a donné la 174™' des „Huguénots". M elle Dameron a joué Valentine, je vous ai dit que cette jeune personne a une très jolie voix, mais le Dramatique n'est pas son fort et puis elle a une faible santé. Duprez jouait Raoul, mais M me Rossi va incessam/mew/t paraître dans Valentine égalem[en]t. Celle là, c'est une très bonne Musicienne, on est très curieux d'avance de savoir comment elle s'en tirera, c'est ce que je vous dirai plus tard. tout à vous [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin K/140]

Tgb. September

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Mittewoche 23. [IX.] Heute bei überfülltem Hause die 2. Vorstellung von „Struensee". Die Aufnahme von Stück & Musik ungefähr dieselbe wie bei der ersten Vorstellung, nur dass Hendrichs nicht nach dem ersten & dritten Akt herausgerufen wurde, wie das bei der ersten Vorstellung geschah. Brief, der inbezug mit den Drohbriefen möglicherweise stehen könnte. Donnerstag 24. [IX.] ... Konferenz mit Reilstab wegen eines Konzertgedichts zu der Musik von „Struensee" & für das Wiener „Feldlager".... Zu Schlesinger, um mit ihm über die Herausgabe der Musik des „Struensee" zu verhandeln1. Mittags Diner bei Mutter, wo auch Humboldt war & Madame Viardot, die gestern angekommen ist. . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Berlin, 24. IX.

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Cher et excellent Ami! J'ai voulu attendre l'effet de la seconde représentation de „Struensée" avant de Vous en rendre compte, car ici comme à Paris les applaudisse-

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ments de la première représentation sont quelquefois factices. Dieu merci mon cher Ami j'ai à Vous rendre compte d'un beau & véritable succès, tant pour la tragédie de mon pauvre frère Michel que pour ma musique. Je n'ai pas voulu Vous parler de l'opinion que j'avais de ma musique dans ma dernière lettre, car la pièce n'était pas encore donnée alors, & j'ai une superstition de ne pas parler de l'effet produit aux répétitions. Mais maintenant je puis Vous dire que je regarde cette musique comme une de mes meilleurs productions. Quant à l'ouverture l'opinion unanime de mes amis comme de mes ennemis est, que c ' e s t ce que j ' a i f a i t de m i e u x dans toute ma vie musicale. Elle est d'un effet saisissant. Maintenant je voudrais aussi que le public français fut instruit de ce succès; Guillaume a traduit en français l'article allemand de l'une de nos gazettes, et je Vous l'envoie pour que Vous ayez la bonté de le p o r t e r V o u s même à notre excellent ami Monsieur Armand B[ertin] pour le prier de lui donner cette publicité éclatante qui n'appartient qu'à son journal. Je n'ai pas regardé la traduction. Veuillez la parcourir et corriger tout ce qui ne serait pas en bon français. Tâchez d'obtenir de Mr. Armand qu'il laisse l'article en entier et qu'il n'en ôte aucun détail. Il le peut que dans ce cas il soit trop long pour figurer dans les nouvelles politiques. Dans ce cas il pourrait le mettre à la place du feuilleton. Adieu mon cher Ami. Ayez l'extrême bonté de ne pas perdre du temps et de voir de suite Mr. Armand. Vous pouvez Vous imaginer combien ma bonne mère est hereuse de voir une œuvre appartenant à ses deux fils si fété par le public, d'autant plus qu'on lui avait monté la tête, ainsi qu'a moi d'une cabale de l'auteur d'un autre „Struensée". Je ne sais pas s'il y avait l'intention de faire une cabale, mais dans tous les cas elle ne s'est pas produite à la représentation, grâce au ciel la seconde représentation était si archiplaine que l'on a dû renvoyer beaucoup de monde. Adieu mon cher Ami. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin K/36] Tgb. September

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Sonnabend 2.6. [IX.] Ich hielt eine Orchesterprobe vom „Feldlager" ab, welche sich als sehr nötig erwies. Abends war die 3. Vorstellung von „Struensee" bei überfülltem Hause. Das Publikum war für das Stück sowohl wie für die Musik lebendiger als in den frühern Vorstellungen. Ich war nicht im Theater, sondern erwartete Minna auf der Eisenbahn, welche aber nicht eintraf.

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Sonntag 27. [IX.] ... Heute kam meine teure Gattin Minna mit meinem lieben Töchterchen Cecilie glücklich in Berlin an . . . Heute Abend war die 20. Vorstellung des „Feldlagers" bei sehr vollem Hause. Ich war, um Minna Gesellschaft [zu leisten] nicht darin, aber die Vorstellung soll lebhafter als gewöhnlich gewesen sein. Die Ouvertüre ward sehr applaudiert, die Tuczek nach der Zigeunerrunde 8c nach dem ersten Akt hervorgerufen, desgleichen nach dem Schluss der Oper. Montag 28. [IX.] ... Zu dem ehemaligen Lehrer des seligen Michael Dr. Kley aus Hamburg, der gegenwärtig hier ist. . . . Zu Herrn von Humboldt, dem ich einen Briefdrücker brachte, den Minna zu seinem Geburtstage für ihn hatte in der Schweiz schnitzen lassen. Brief von Liszt aus Wien . . .

CHARLOTTE BIRCH-PFEIFFER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Berlin 28. IX. 46] Verehrtester Freund! So ungern ich Sie auch mit meinen Krakelfüßen plage, muß ich Sie doch dringend bitten — beifolgenden Brief Pokkornys zu lesen — u. mir Ihr Ultimatum in wenig Zeilen zu kommen zu lassen, damit der arme Teufel endlich entweder vom Galgen genommen oder vollends strangulirt werde denn er muß eine Woche „arme Sünderqual" durchmachen! — Sie gehen mit Ihren F r e u n d e n schon schrecklich um, aber erst mit denen — die Ihnen so gleichgültig sind, als ein Wiener TheaterDirektor. In Jennys letztem Brief vom 4ten d. M. schreibt sie mir nichts daß sie ihren Sinn geändert, sie denkt nichts anderes als im November in Wien zu sein — aber was denken Sie? Wenn ich nicht eine zu unbedeutende Person in musikalischer Beziehung wäre, als daß mein Urtheil über ein Genie wie Sie in die Wagschaale fallen könnte neben all der Anerkennung die g e w i c h t i g e Stimmen Ihrer Musik z u , , S t r u e n s e e " zollen — so möchte ich fast wagen Ihnen zu sagen, daß: wenn ich Webers Composition zu „Präziosa" für sein Meisterstück halte — so erscheint mir Ihre neueste Arbeit, die ich „ein Trauerspiel ohne Worte" nennen möchte! — Was für ein Werk ist dieser Schmerz des Bruderherzens, den Sie in die schönste Apotheose für den zu früh Geschiedenen — in Tönen ausgehaucht! Es ist etwas Wunderbares! — Daß Sie davon krank sind, begreife ich sehr wohl — denn was Ihre Seele dabei litt als Sie es schufen — wird solchen Herzen klar — die dieses Leiden aus jeder Note tönen hören! Ich kann mit überfüllter Brust hier zuhören, der Verlust einer theuren Frau, der Sie gewiß nicht ohne Theilnahme ließ, Meyerbeer

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hatte mich furchtbar erschüttert — Ihre Himmelstöne haben mir den Thränenquell geöffnet - ich weinte viel - und fand Trost und Hoffnung, Dank — inniger Dank Ihnen dafür, großer Meister! — Ich kann überhaupt nicht sagen welchen tiefen, schmerzlichen, und doch wohlthuenden Eindruck das ganze, großartige Werk auf mich machte — und w e n n ich es könnte, so möchte ich es lieber mit W o r t e n als mit den elenden Buchstaben. — Ich begnüge mich Ihnen beizufügen, daß ich unwandelbar bin und bleibe — Ihre treue Verehrerin und Freundin Ch. Birch Pfeiffer 28. 9. 46. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin V/59]

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Dienstag 29. [IX.] ... Besuch von Teichmann, vom Präsidenten Ladenberg, Herrn von Humboldt & von dem Prinzen Georg von Preussen, Sohn des Prinzen Friedrich. Abends zu Pierson & Madame Birch-Pfeiffer, um mit ihr zu bereden, ob ich dem Theater an der Wien, dessen Lage jetzt precair sein soll, das „Feldlager" überlassen soll. Mittewoche 30. [IX.] Die Partitur von „Struensee" für die Herausgabe revidiert. Dem Verleger Herrn Schlesinger die Ouvertüre davon abgeliefert

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Donnerstag 1 . An Gouin — Wilhelm wegen Wöniger 1 . Wilhelm wegen St[ieber?] als Zeuge. Wilhelm wegen Tantièmen von „Struensee". 2. Humbold von Jules Jeanin. Mit Ladenberg von Flodoard Geyer 2 . Von Teichmann „Adelheit von Wülfingen" von Raupach. 3. An Truhn Partitur von „Struensee" 3 . Schlesinger wegen Wielhorsky. Zur Birch Pfeiffer. Humorist. Rellstabs Ändrung vom „Feldlager" lesen. Brief für Moser an Littichau. 5. 2 Scharfenstein. Gaillard wegen Geyer. 6. An Professor Marx — Levy — Pierson — 1 0 Julius. Gouin Ch[arles] M.[aurice] Rossinis Oper. 7. An Bacher. Marx. Klage — Cullak — Hoffmann. Huwart wegen der Posaunen. Birnbach4. Zimmermann. 8. 2 Levy — 2 Moser. 1 0 Lumley. 9. 1 1 zu Lumley wegen der Birch. „Mère grand" zur Gräfin Rossi. 1 2 Mosers Concert im Probesaal. Birch Pfeiffer. Hoffmann — Klage — Marx — Borgi, 10. zu

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Lumley — Z u r Birch. Rellstabs Buch lesen. 1 1 . Ouvertüre „Struensee" aus der Originalpartitur für Cullak. Fischhof — Hiller — Kaskel — Maire. 1 2 . Z u Schlesinger. V2 6 zur Birch Pfeiffer. Z u Pierson. Der Tuczek „mère grand". 1 3 . um 1 2 zur Gräfin Rossi. Abends Soirée bei der Gr. Rossi. Wilhelm wegen Grabowsky und Rott in „Struensee". Metronom von Hofrat Schmidt. 1 4 . 9 M u s a r d 1 , um 1 Klage. 1 5 . Z u Pierson. Winkler antworten. Z u Taubert. Wilhelm wegen Tomaso. 1 6 . Z u Illaire. 1 7 . 1 Levy — 2 Eisler mit Zschiesche. 1 0 Gaillard — Wauer 2 — Esperstedt 3 . Ouverture für Dresden — „Feldlager" für Rellstab. 1 8 . Mattinée Hensel 1 2 Uhr. 1 9 . 1 Pfister. Pückler—Arnim — Gräfe—D'Osson — H o w a r d - Montessini - Westmorland - Luc 4 - Nothomb 5 - Dalmatien. Winkler. 20. Pierson - Viardot. Die Musik nach Dresden. 2 1 . Z u Baron Weiher. 2 5 . Ouverture vom „Feldlager" für den Prinzen von Schweden durch Brauchitsch. 2 7 . Mit Teichmann von den Stimmen der Ouverture vom „Feldlager" - Wilhelm daß mir Kroll deßhalb schreibt. Wilhelm wegen Hendrichs. Brief an den König. An Zimmermann. An Jules Jeanin. 28. M m Elsler mit Dlle Zschiesche. 29. 1 2 Pfister. 30.2 Loebel 6 und D lle Danziger. 3 1 . An Kaskel. an die Birch. 1 M l l e Zschiesche M m Elsler 1 1 Pfister. 1 o zu Rellstab. mit Redern wegen Kullak und Gundlach.

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Donnerstag 1 . [X.] Die Partitur von „Struensee" bis incl. der Polonaise r e v i d i e r t . . . Jenny Lind geantwortet & ihr proponiert, erst den 1 . Dezember nach Wien zu kommen . . . Bei ganz überfülltem Hause die 4. Vorstellung von „Struensee". Aufnahme von Stück Sc Musik wie bei der 3. Vorstellung. Freitag 2. [X.] ... Auf Julius [Beers] Wunsch dessen 5 Lieder, die er herausgeben will, durchgesehen. Besuch von Truhn & dem jungen Komponisten Peter Cornelius, der mir ein 4stimmiges Miserere a capella vorspielte, das er komponiert hat 7 . Besuch von Herrn von Scharfenstein, der mir ein Monodram „Tassos T o d " vorlas, welches er wünschte, dass ich in Musik setzen möchte. Besuch bei Pierson, der mir einige Stücke aus der Oper [„Leila"] von sich vorspielte, die er hier zur Aufführung zu bringen wünscht 8 . . . .

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M E Y E R B E E R AN C A R L K A S K E L IN D R E S D E N

[Berlin, 3. X. 1846] Theuerer Freund! Wie freut es mich, wieder einmal eine Zeile von Deiner Hand zu erblikken, wenn ich auch diese Freude nur einer Tänzerin zu verdanken habe. Leider kann ich Deiner Empfohlenen zu meinem größten Bedauern nicht nützlich seyn, da ich mich, wie Du weißt, nicht nur von den Theater Angelegenheiten gänzlich zurückgezogen habe, sondern auch mit dem GeneralIntendanten des hiesigen Theaters jegliche Verbindung so vollständig abgebrochen habe, daß es mir wirklich ganz unmöglich wäre, ihm irgend eine Empfehlung für Jemand zukommen zu lassen. Deinem so freundlich ausgesprochenen Wunsch, daß ich nach Dresden kommen mögte, fühle ich mich von ganzem Herzen geneigt zu entsprechen, da ich diesen ganzen Sommer in Berlin zugebracht habe und wohl gern ein paar Tage in Deiner freundlichen Gesellschaft zubringen und die schönen Umgebungen Deiner Stadt genießen mögte. Ob es dazu kommen wird, wird von dem Gesundheitszustand meiner Frau abhängen, die leider gegenwärtig wieder etwas unwohl ist. Ich bitte herzlich, mich Deiner ganzen liebenswürdigen Familie zu empfehlen und zu entschuldigen, daß diese Zeilen nicht von meiner Hand geschrieben sind, da ich es mir wegen einer Augenschwäche seit einiger Zeit angewöhnt habe, alle meine Briefe zu diktiren. Dein treuergebener Freund Berlin den 3

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Meyerbeer

[Autograph (Ls): Washington Library of Congress, 621]

A D O L P H B E R N H A R D M A R X AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Berlin 5. X. 1846] Verehrtester Herr Generalmusikdirektor! Indem ich eben beschäftigt bin, den vierten und letzten Theil meiner Kompositionslehre (in der die Instrumentation und ihre Verbindung mit dem Gesang abgehandelt wird) zu vollenden, habe ich den Wunsch, auch Ihre Werke und die Eigenthümlichkeiten Ihrer Instrumentation in den Kreis des zu Besprechenden zu ziehen und zwar mit mehr Gründlichkeit, als bloßes Gehörthaben gewährt.

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Sollten Sie nicht eine Partitur der „Hugenotten" oder „Roberts" (vom „Feldlager" ist sie ja leider noch nicht gestochen und ich kann nur auf herausgegebene Werke Bezug nehmen) besitzen, die Sie ein Paar Wochen nicht gebrauchen? In diesem Fall — und vorausgesetzt, daß meine Absicht Ihnen im Interesse der Sache förderungswerth scheint — würde ich Sie um die Gefälligkeit bitten, mir jene auf ein Paar Wochen zu leihen1. In größter Verehrung verharrend Ihr ganz ergebenster A. B. Marx Berlin am 5. Oktober 46. [Autograph (Las): Deutsche Staatsbibliothek Berlin, Mus. ep. A. B. Marx 40]

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Montag 5. [X.] Pauline Viardot debütierte in der italienischen Oper in der Königstadt als Amina in Bellinis „Sonnambula", singt ganz vortrefflich & machte ausserordentlichen Furore. Besuch bei Fürst Pückler. Besuch von Baron Arnim (Pitt) . . . Mittewoche 7. [X.] Heute sollte die 5. Vorstellung von „Struensee" sein, ward aber wegen Heiserkeit der Demoiselle Stich abgesagt. Besuch von dem Direktor der Königl. italienischen Oper zu London Lumley, der mich für die nächste Saison engagieren wünscht, eine meiner ältern Opern auf seinem Theater einstudieren & zu dirigieren2. Freitag 9. [X.] Besuch bei Lumley, Birch-Pfeiffer. Um 1 2 Uhr in der Karl Möserschen Klasse ein Violinkonzert von der Komposition des jungen Moser3 gehört, welches er selbst vortrug. Der Gräfin Rossi mein Nocturne „Mère grand" gebracht, damit sie es mit der Viardot singt . . . Sonnabend 10. [X.] Heute war die 5. Vorstellung von „Struensee" bei überfülltem Hause. Beifall & Teilnahme des Publikums für das Stück 8c die Musik ganz wie das vorige Mal. Brief von Jenny Lind, der ihre Antwort auf den meinigen enthält. Auch schrieb sie der Birch-Pfeiffer in einer Weise, die annehmen Hessen, dass sie ihren Vorsatz nicht nach London zu gehen, wohl gern zurücknehmen möchte. Ich teilte dieses Lumley mit & versprach ihm, falls er Jenny Lind & Staudigl engagierte, daß ich ihm „Robert" & „das Feldlager" in die Szene setzen wollte & , wenn er die Viardot & die Lind engagierte4, ich den „Crociato" ihm dirigieren würde.

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Sonntag 1 1 . [X.] Besuch von Direktor Lumley, der heute abreiset. Zu der Birch-Pfeiffer wegen der Antwort an Jenny Lind. Matinee musicale bei der Professorin Hensel, wo man die Musik zu dem Festspiel „Die Ruinen von Athen" von Beethoven exekutierte. . . . Montag 1 2 . [X.] Unglaublicher Brief (Zeichen der heutigen Zeit) von Pierson, worin er mich auffordert, ihm ein schriftliches Zeugnis seines musikalischen Talentes zu geben, & sich erbietet, in diesem Fall für mich & gegen diejenigen Künstler, welche er als meine Feinde bezeichnet, zu schreiben. O! welch eine verächtliche Zeit, worin ein solcher Brief etwas ganz Gewöhnliches ist. Zu der Birch-Pfeiffer, um den Kontrakt mit Pokorny zu verabreden . . . An Kullak die Ouvertüre von „Struensee" zum Klavierauszug geschickt.

C A R L W I N K L E R AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

Dresden am 1 2 . Oct. 1846. Geliebter Freund! Nein! es ist zu unwürdig, zu ehrlos, wie Ihnen und Ihrer Familie und Ihrem geliebten Bruder im Grabe von diesen Leuten mitgespielt wird, und es muß die Empörung jedes rechtlichen Herzens erregen, wenn man ließt, was wieder in No 27. der Illustrirten Theaterzeitung in zwei Artikeln steht, wovon der erste Th. M. also T h e o d o r M ü n d t unterzeichnet ist und der andre offenbar von L a u b e selbst ist 1 . Das ist keine Kritik, keine ruhige Würdigung, die man ehren muß, selbst wenn sie tadelt, das ist Blasphemie gegen einen edlen Todten, das ist Injurie gegen einen Lebenden, gegen eine treffliche, edle Familie! Das können Sie nicht so hingehen lassen, das muß mit Kraft und Würde gerügt werden, das sind Sie der guten Literatur schuldig. Wie erbärmlich alles dies geschieht, nur um des elenden Honorars willen, das dadurch Herrn Laube entgeht. Oh, über unsre Zeit! Und das sind unsre Richter! Abermals habe ich alles gethan um auch hier des Bruders Meisterwerk zur Darstellung zu bringen, aber vergebens! Laube's Einfluß ist so groß daß mirs abermals wie vor 2 Jahren abgeschlagen wurde. Wie wohl thun mir da meine 71 Jahre. Aber Ihre Musik müssen wir hören. Sie haben sie, vernehme ich, Hillers AbbonnementsConzerten versprochen. Da ist nichts dagegen zu sagen, aber sollte nicht ein G a n z e s daraus gemacht, nicht eine d i c h t e r i s c h e Einheit damit gestaltet werden, um so die Zuhörer in das Werk selbst einzuführen? Es sollte mir Freude machen, dies selbst zu bewirken. Oder that es schon ein anderer?

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Weib und Kind grüßen innigst. Die schönen Herbsttage verleben wir noch auf der Villa, speisen im Freien unter dem sonnigen Himmel, und rufen: das Leben ist doch schön! Mit tausend Grüßen an die Ihren und in treuer Verehrung der Ihrigste C. Winkler Dem Birch Pfeiferschen Buche sehe ich entgegen. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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Dienstag 1 3 . [X.] Kein Tag kann doch seit einiger Zeit ohne moralische Agitation & Ärger für mich vorübergehen. Heute erhielt ich einen Brief von Winkler aus Dresden, worin er mir anzeigt, dass abermals in N 27 der „Illustrierten Theaterzeitung" 2. wahrhaft empörende Aufsätze über unsre ganze Familie & namentlich mich inbetreff „Struensee" ständen, die eine Erwiderung unsererseits notwendig machten1. Brief aus Wien, worin der Vorsteher einer Wohltätigkeitsanstalt die Ouvertüre von „Struensee" verlangt. Soirée musicale bei der Gräfin Rossi, wo der Grossherzog von Mecklenburg-Strelitz2 & mehrere Personen der Königlichen Familie gegenwärtig waren. Die Gräfin Rossi sang mit Herrn von Dachröden das Duett aus dem „Feldlager" von mir & mit Madame Viardot das Nocturne „Mère grand" von mir. Ich akkompagnierte das ganze Konzert3.

M E Y E R B E E R AN FERDINAND H I L L E R IN D R E S D E N

[Berlin, 13. X.

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Verehrter Herr und Freund! Schon ein paar Tage vor Empfang Ihres freundlichen Briefs erhielt ich ein Schreiben von unserm beiderseitigen Freund Herrn Caskel, worin derselbe ebenfalls den Wunsch um Mittheilung der Ouvertüre zum „Struensee" für das erste dortige Abonnements-Concert aussprach4, und in Folge dessen habe ich die Partitur dieser Ouvertüre abschreiben lassen, und wird Hr. Caskel Ihnen dieselbe bereits in diesen Tagen übergeben können. Die ausgeschriebenen Stimmen aber kann [er] vom hiesigen Theater nicht geliehen verlangen, weil das Stück auf dem stehenden Repertoir ist und sich nicht

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recht bestimmen läßt, welchen Tag es gegeben wird, die Stimmen mithin auch nicht füglich ausgeliehen werden können. Daß die Ouvertüre sehr schwierig zu executiren ist und tüchtiger Proben bedarf, wird dem Blick eines Meisters wie Sie bei deren Durchlesung nicht entgehen. Allein ein so tüchtiger General wie Sie, wird auch mit minder geübten Truppen als die eines Hoftheater-Orchesters die Leistung siegreich durchführen. Mit großem Interesse habe ich vernommen, daß sich Ihr neues Werk „Conradin" seiner Vollendung naht und freue ich mich auf dasselbe 1 . Was Ihre Anfrage betrifft, ob ich es für zweckmäßig halte, daß Sie das Werk bei der hiesigen Königl. Theater-Intendanz einreichen, so scheint mir dieser Schritt ganz angemessen, da jedenfalls die Zustimmung der Intendanz erforderlich bleibt, und es besser ist, daß Sie sich bei Zeiten gemeldet haben, weil doch fortwährend Einsendungen stattfinden. Mit der Bitte, mich Ihrer verehrten Frau Gemahlin freundlichst zu empfehlen, und mit herzlicher Hochachtung verbleibe ich Ihr ergebenster Meyerbeer. Berlin den 1 3 . Oktober 1 8 4 6 .

[Autograph (Las): Historisches Archiv der Stadt Köln. Abdruck: Reinhold Sietz, Aus Ferdiand Hillers Briefwechsel, Köln 1958, S. 71] OTTO N I C O L A I AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 16. X. 1846] Hochwohlgeborner Herr Hochzuverehrender Herr General-Musikdirector Vielleicht ist es Ihnen bekannt, daß ich in Wien die „philharmonischen Concerte" gegründet habe. Dieselben finden jährlich zweimal (eines im Herbst, eines in den Fasten) Statt und der Ertrag fällt dem sämmtlichen Orchester-Personal des Kärnthnerthortheaters anheim. Diese Concerte haben die Aufgabe, das Vorzüglichste der Instrumental- (Orchester) Musik in bestmöglichster Executirung zu bringen, sind jedesmal außerordentlich besucht und erfreuen sich der Gunst des Publikums, so wie des Hofes. Die Ausführenden sind die sämmtlichen Mitglieder des Orchesters des k. k. Hofoperntheaters, der Ort der Aufführung der k. k. große Redoutensaal, und der Director meine Wenigkeit. Das nächste philharmonische Concert findet am z9ten Novbr d. J. Statt und ich wage es, Ihnen die Bitte vorzutra-

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gen, uns ein Geschenk zu machen, mit der Erlaubniß, die von Ihnen componierte Ouvertüre zu dem Schauspiel „Struensee" in diesem Concerte aufführen zu dürfen 1 . Sollten Sie, verehrter Herr General-Musikdirector, diesem Gesuche Ihre gütige Gewährung schenken wollen, so würde ich Sie ergebenst bitten, die Partitur dieser Ouvertüre (die nicht aus meiner Hand kommen soll) gütigst an mich baldigst zu übersenden, um das Nöthige vorbereiten zu können. Die Ausführung würde mit größter Sorgfalt Statt finden und Sie würden durch Gewährung meiner Bitte nicht nur mich, sondern das ganze Publikum, in's Besondere aber den Körper des von mir dirigirten Orchesters verpflichten. Ihrer geneigten baldigen Antwort entgegensehend habe ich die Ehre mit vorzüglicher Hochachtung zu sein Ew. Hochwohlgeboren aufrichtigster Verehrer und ergebenster Diener Otto Nicolai erster Kapellmeister des k. k. HofOperntheaters. Wien d. i6ten Octbr. 1846. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin K/74]

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Sonnabend 1 7 . [X.] Frühmorgens 1 0 Uhr kam die Nachricht, daß der König auf heute Abend eine Vorstellung des „Struensee" in Potsdam (also die 7. Vorstellung) befohlen hatte. Ich dirigierte die Musik. Das Haus war gestopft voll. Die grösste Stille & Aufmerksamkeit herrschte den ganzen Abend. Die Ouvertüre ward applaudiert, aber ausserdem rührte sich im Lauf des ganzen Abends nicht eine Hand weder für die Musik noch für irgend einen Schauspieler noch für irgend einen Aktschluss. Nach dem Stücke liess mich der König, der auf der Treppe stand, rufen & sagte mir im Angesicht des ganzen herausgehenden Publikums die schmeichelhaftesten Dinge. Sonntag 18. [X.] Heute war ich beim König zur Mittagstafel in Sanssouci eingeladen. Der König, die Königin & der ganze Hof sagten mir die schmeichelhaftesten Dinge über das Stück meines seligen Bruders & über meine Musik. Abends ging ich in das Potsdamer Theater, wo man die Oper „Czaar & Zimmermann" von Lortzing gab. Diese neue Theaterunternehmung hat recht hübsche, jugendliche Stimmen engagiert.

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M O R I T Z GOTTLIEB SAPHIR AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 18. X. 1846] Euer Wohlgeboren! Ich erfülle eine angenehme Pflicht für mich, und eine vielleicht der Öffentlichkeit und den Verhältnissen schuldige, indem ich an Sie, mein hochgeehrter Herr und Freund, diese Zeilen richte, die Sie gewiß überraschen aber nicht befremden werden. Seit einem Jahre beschäftigt man sich in unserer Öffentlichkeit vorzüglich, ob der Componist der „Hugenotten" u. s. w. nach Wien kommen und im Theater an der Wien sein „Feldlager" zur Aufführung bringen wird; Sie können sich denken, daß diese Frage so reich an Interesse ist, daß Sie vielfältiger besprochen, kommentirt und variirt wird als die spanische und polnische 1 . Leider bin ich in meiner Stellung als Stück Journalist und public character nicht außer dem Kreise der Öffentlichkeit, und werde oft, ohne mein Wissen, in diesen Hexenwirbel aus Wind und Staub mit hineingezogen, und da bringt man mich hier und da auch mit in diese Hamlets-Frage hinein, die für das Theater an d. Wien ein Stück „Sein, oder nicht sein" ist. Es wird Ihnen, verehrter Herr und Meister, vielleicht aus dem altgebakenen Blätterteig unserer Journalistik bekannt geworden sein, daß zwischen dem Direktor des Theaters an der Wien, Hrn. Pokorny und meiner kritischen Wenigkeit seit geraumer Zeit eine bedeutende Disharmonie obwaltet, und ich als offener Gegner seines Institutes gelte 2 . Mit diesem Umstände in Zusammenhang gebracht haben nun böswillige Zungen oder alberne Menschen, welche die Athmosphäre nicht anders zu reinigen wissen, als wenn sie die Luft mit ihren Zungen aufschaufeln, hier in vielen Kreisen das Gerücht verbreitet, ich hätte bei Ihnen gegen jenes Institut gewirkt, und in noch anderen Lesarten: ich hätte geäußert, kritisch feindselig gegen Sie auftreten zu wollen, um Ihnen die Lust hierher zu kommen einigermaßen zu versäuern. Wer ist im Leben g e s c h e i d t und wer ist d u m m ? Gescheidt ist nur derjenige, welcher wenn er aufgehängt worden ist, gleich darauf herabsteigt, eine Leiter höhlt, sich abschneidet, seine Richter für sich hinaufhängt, und darauf bei der Regierung um eine Medaille einkömmt. Dumm aber ist derjenige, der um seiner Frau einen Schabernak zu spielen sich die Nase abschneidet, ein Auge ausreißt und die Vorderzähne einschlägt, damit seine Frau einen häßlichen Mann habe! In dieser Dummheit würde ich rangiren, wenn ich mir den Genuß Ihrer Gegenwart abwenden und das Auge und Ohr, die Sie bewundern wollten, ausreißen wollte.

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Allein abgesehen von dieser Ostseite der Dummheit, und von der Südseite der Pietät betrachtet, glaube ich, hochgeehrter Herr, daß Sie mich, meine Gesinnung, die Verehrung für Ihren glänzenden Genius stets hegte und aussprach, und die Hingebung, die ich von je für Ihr Haus und für Ihre ganze Familie, genugsam kennen und nicht einen Augenblik lange daran glauben, daß ich aus Privatrüksichten und eine, bei mir überhaupt schon ausgekühlte Mißstimmung gegen einen Dritten, überhaupt eine Ungerechtigkeit zu begehen im Stande bin, und viel weniger gegen Sie, den ich wahrhaft und innig hochachte und bewundere. Hab' ich denn etwa der Lind empfinden lassen, daß ich mit dem Theater an der Wien gespannt war? Hat mein Journal 1 ihr nicht volle Gerechtigkeit wiederfahren lassen? Es ist mir zwar wahrscheinlich daß an all diesen Gerüchten gar nichts ist, allein schon die entfernteste Möglichkeit, daß vielleicht Jemand meinen Namen in einem Briefe an Sie mißbrauchte, oder sonst die leiseste Insinuation als von mir ausgehend bei Ihnen versucht würde, gebot mir, diese Zeilen an Sie zu richten. Genehmigen Sie im Übrigen wiederholt die Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtung mit welcher ich verharre Ihr ergebenster M. G. Saphir Wien den 1 8 ' Oct. 1846. [Autograph (Ls): Staatl. I. f. Mf. Bin V/72]

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Montag 19. [X.] Heute befahl der König plötzlich ein Hofkonzert zu heute Abend in Sanssouci. Die Viardot, die Tuczek & Herr Krause sangen. Von mir ward „Mère grand" gesungen. Der König befahl mir, einen Teil der Ouvertüre von „Struensee" auf dem Fortepiano zu spielen. Dienstag 20. [X.] Dem englischen, französischen, belgischen Gesandten, dem General Luc & Howard Wiederbesuche gemacht. Kopfwehe machten mich zu jeglicher Arbeit unfähig. Donnerstag zz. [X.] ... Meines Neffen Julius [Beer] Erstlingskomposition durchgesehen & korrigiert. . . . Freitag 23. [X.] ... Dem Venetianer Levy den ersten Kompositionsunterricht gegeben . . ? Die Ouvertüre von „Struensee" an Kaskel nach Dresden geschickt. . . .

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Sonnabend 24. [X.] ... Nachricht von der 282. Vorstellung von "Robert" in Paris. Madame Rossi-Caccia Alice. Brief von Lumley, dass er die Lind für Queen Theatre in London engagiert hat & nun das „Feldlager" & „Robert" geben will, wenn ich nach London kommen will . . . 1 Sonntag 25. [X.] Nach Potsdam gefahren, um mit Herrn von Humboldt & Kabinetsrat Illaire Rücksprache wegen meiner amtlichen Verhältnisse zu nehmen. Abends dem Konzerte von Musard aus Paris bei Kroll beigewohnt, wo auch eine Fantasie über Themas aus den „Hugenotten" exekutiert ward. Geheimrat Schönlein2 findet für Minnas Gesundheit notwendig, dass sie den Winter in einem mildern Klima zubringt.

C A R L K A S K E L AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

Dresden d 26. Octob. 1846. Geliebtester Freund! Herzlichsten Dank für die herrliche Ouvertüre, welche dem Abonnement-Concert-Archiv, als ein theures Andenken von Dir verbleibt. Sie wird (die Stimmen werden, so nöthig, des Nachts ausgeschrieben), am 3. Nov. g. g. aufgeführt, und möglichst gut! D e i n e A n w e s e n h e i t würde dem Concert einen neuen G l a n z verleihen. Ich passe auch auf Deine Ankunft, um Dir die kleine Haider, welche prächtig spielt, mit einem neuen Quartett meines Machwerks vorzuführen. Hast Du bisweilen eine gute und hübsche Sängerin für 1 0 LD'or, eine a u s g e z e i c h n e t e für 1 0 0 FD, so befiehl über unser Abonnement-Concert. M e h r können wir, bei äußerst beschränkten Mitteln nicht geben! Ewig der Deinigste! Carl. [Autograpb (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin K/54] Tgb. Oktober

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Dienstag 2 6 . - 2 7 . [X.] . . . Im Theater in Potsdam die Oper „Undine", Musik von Lortzing: eine äusserst mittelmässige Musik . . , 3

FRIEDRICH W I L H E L M IV. AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Sanssouci, Ende? X.

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Da die anderweitige Organisation der höheren Theater-Verwaltung, welche Ich in Meinen Ordre von 8ten Oktober v. J. in Aussicht gestellt habe,

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noch nicht zu Stande gekommen, der Ihnen bewilligte einjährige Urlaub aber inzwischen abgelaufen ist, so will Ich letzteren auf unbestimmte Zeit verlängern und habe das Haus Ministerium, Behufs der Fortzahlung des Gehalts hievon in Kenntniß gesetzt. den [Datum fehlt] ten Oktober 1846. gez. Friedrich Wilhelm. [Autograph (Kopie): Dt. Zentralarchiv, Hist. Abt. II, Merseburg Briefe des Kgl. Generalmusikdirektors ... Giacomo Meyerbeer ... 1842—1850, 55"]

Tk. November

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Sonntag 1 . 1 oder 2 Nothomb. 2. Musard. 2 zu Dahl 1 Hotel du Nord. Zu Lady Westmorland. 1 Nothomb. 6. Gutzkow. 5 Kroll. 7. vor 1 1 Conradi 2 . 8. Vi 1 2 Concert Schlottmann3 bei Kisting. V 2 1 Prinzeß von Preußen. Westmorland Lumleys Brief. 9. Gräfin Bernsdorf. Gutzkow — an Kaskel. an David4. Hofconcert. an den Hofmarschall Gruben. 1 o. 2 Klavierspieler Papendieck5. Die Partitur von der Ouvertüre an David. An Humbold. V 2 1 o Gutzkow. Brandus. 1 1 . 2 Levy. An Wilhelm wegen Gundlach — wegen Sophie Ebers. Hofconcert (Dahl). Minna Prinzeß von Preußen. Ladenberg. 1 2 . 1 0 Probe von Eckarts Oper6. 1 2 Dahl Zur Birch. Stollberg. Brandus. Zu[m] alten Ladenberg. Hofconcert Pierson. Viardot. 1 3 . 1 0 Stollberg. 2 Redern (wegen Pierson). Minister Ladenberg. Heute die Ouvertüre von „Struensee" an David nach Leipzig geschickt. 14. Wieprecht — Bockholz7. 14. 1 Zu Ladenberg. 9 Rellstab. 16. Böck antworten. Stieber. Wegen der Biographie. 1 7 . 1 0 Stollberg. Bühring. 1 / 1 1 1 H. Pfister 1 1 Fr. Bockholz und Kozold — 1 2 Uhr Viardot Hr Krämer H Detroit Domchor. 2 zu Christiani. 18. Diner 3 Bock. Zu Teichmann Brief und Partitur von Herzog von Coburg. 19. Nicolai. 20. Mosson — Biographie. Lehmann und Löbell. 2 1 . Reilstab: Die Partitur vom „Feldlager" und wegen dänischer Nationalmelodie. 22. Witzleben — Reilstab. J. P. Schmidt. Zu dem Baron Schimmelpfennig Linden 1 7 Erkundigungen auf den Bedienten Moser. 23. 1 1 kommt Rellstab. Saphir. Truhn. Von Kullak die Ouvertüre. Mit Wilhelm von Schlesinger nach Leipzig und Staatszeitung, und Zeitungshalle8 Rellstabs Ändrungen lesen. Beurman. 24. Die alte Introduction von Patschke. 9 oder 1 2 Rellstab. Kneisel. Der Brief an das Orchester wegen der 3000 Rth (Wilhelm)9. Schlesinger wegen Magdeburg. 25. Rellstab bis Vz 1 2 - Humbold wegen J. Jeanin. Duvivier (Lied für seine Zeitung) 10 26. Westmorland. Teichmann -

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Crelinger. Stollberg — Kneisel — Reilstab. Humbold wegen J . Jeanin. Birch Pfeiffer daß Pocorny zu Tichy geht und die Namen der ersten Rollen aufschreiben. 27. an Gubitz — an Dehn Quittung. Herzberg 1 . 1 0 — Kneisel 8. Diner um 4 bei Nothomb. An Illaire wegen Truhn. An Wilhelm Humbolds Brief und Tomasi. An Humbold den König Brief, um 1 o zu Ladenberg. Casimir - Viglietti. 28. Rellstab den Chor im 3. Akt vom „Feldlager" zum Unterlegen. Romanze Akt 1 . Mit Wilhelm wegen Trautmansdorf. Winkler — Holtey. Präsent Stavinsky. 29. Mit Redern wegen Sedlniczky und Dohna 2 — Illaire. Zur Birch — Humbold wegen Jeanin. Brief Metternich 3 , Königin. Westmorland. 30. 400 Rth — 300 fr „Struensee". 4 Diner Consul Wagner 4 2 Herzberg. Soiree d'Osson. 1 Schulze. Wilhelm eigenh. Brief an Wertheimer. Wilhelm wegen Zeitung.

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Montag 9. [XI.] ... Brief von Humboldt, der mir mitteilt, das Säthersch vollkommen gesiegt hat. Meine ganze musikalische Zukunft für Berlin vollständig vernichtet also! Brief vom Konzertmeister David aus Leipzig, der [von] mir für ein Konzert im Leipziger Gewandhaus zum Besten des dortigen Orchester-Pensionsfond die Ouvertüre von „Struensee" verlangt. Zum ersten Mal, daß man in dem mir so feindlichen Leipzig etwas von mir verlangt 5 . Ich antworte & sage ihm das Stück zu. Brief an Kaskel geschrieben, dito an die Gräfin Bernstorf, welche ein Verzeichnis meiner Kompositionen für Altstimme verlangt hat. Dienstag 1 o. [XI.] An Humboldt. Dem Obrist v. Brauchitsch die Ouvertüre vom „Feldlager" für Militärmusik, welche der König den schwedischen Prinzen schenken will. Obgleich ich gestern Abend zu einer Soirée bei der Prinzess von Preussen eingeladen gewesen war, Hess sie mich doch auch heute Vormittag befehlen, um mit mir von meinen Verhältnissen bei dem hiesigen Theater zu sprechen. Sie fand sie hoffnungslos & bezeigte das höchste Interesse für mich. Besuch bei Gutzkow, der sich lobend über Stück & Musik des „Struensee" äußerte. Mit dem Kantor der Synagoge zu Prag Perle, der eine hübsche Tenorstimme hat meine Romanze „Rachel à Nephtali" durchgegangen.

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M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

Berlin 10. 9bre 4 6 Mon cher & excellent Ami! Je Vous ai écrit au mois de Juillet dernier, pour Vous dire qu'en mois d'octobre je Vous communiquerais ma résolution (pour en faire part à Monsieur Léon Pillet) si décidément je m'occuperais maintenant du nouveau poëme d'opéra que je possède, & dans ce cas à quelle époque je croyais finir ma partition. Je Vous communique maintenant ma résolution; à la vérité c'est une quinzaine de jours plus tard que je l'avais annoncé, parceque la maladie de ma pauvre femme, & la chute perilleuse de ma bonne mère m'a absorbé entièrement. Je Vous dirai que j'ai pu fort peu m'occuper de ce nouvel opéra jusqu'à présent. Vous savez que je n'ai reçu le I e r acte qu'en printemps. Depuis comme Vous savez également j'ai dû composer la musique pour la Tragédie de „Struensee", & j'ai été chargé d'un autre travail encore. Maintenant je suis obligé d'aller sous peu à Vienne pour mettre en scène un de mes ouvrages: je prévois encor d'autres empêchements, de façon qu'il est plus que propable [= probable] que je ne terminerai pas ce nouvel opéra français en 1847, & je Vous prie d'en faire part à Monsieur Léon Pillet afin qu'il ne compte pas sur cet ouvrage de moi en 1847. En général je ne veux plus d'orénavant faire part à personne de mes projets d'opéras nouveaux, jusqu'à ce que ils seront entièrement terminés. J'avais fait part à Monsieur Pillet de la possibilité que je m'occuperais peut être d'un ouvrage nouveau si le poëme me plairait (sous la condition du plus profond secret entre nous), & malgré cela M. Pillet dans la lettre au Journal des débats en a parlé publiquement, fixant même l'époque de la représentation. J'avoue que cela m'a fait de la peine. Du reste ce que j'ai dû dire relativement à un ouvrage a f a i r e , n'a pas trait au „Prophète" qui est déjà f a i t . Si dans l'année 1847 il arrivait un grand Ténor & un Soprano dramatique à l'opéra, avec ses deux éléments nouveaux 8c avec Madame Stolz, „le Prophète" pourrait être bien représenté. Maintenant parlons d'autre chose. Sachant quel intérêt & quelle bienveillance vous avez pour mes travaux, je Vous dirai que le succès de „Struensee" pièce 8c musique, va toujours croissant au théâtre & dépasse toutes mes espérances. Beaucoup de théâtres m'ont déjà demandé ma partition pour monter la pièce. J'ai vendu le droit de la publication pour l'Aile-

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magne à Schlesinger de Berlin. M r Brandus de Paris me demande le droit de la publication pour la France. Je lui réponds aujourd'hui même 1 , & j'inclus ma lettre dans celle-ci, & ouverte, pour que Vous pussiez la lire, & qu'il puisse Vous faire ses observations. Veuillez lui dire de hâter la réponse, parceque Schlesinger fait déjà graver à force à la partition 2 . Adieu mon cher & excellent Ami Votre tout dévoué Meyerbeer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

K/34]

M E Y E R B E E R AN LOUIS GOUIN IN PARIS

Berlin, 1 1 .

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bre

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M o n cher & excellent Ami! J e sais qu'encor cette fois ci pour n'avoir pas répondu un mois plutôt à vos chers lettres je me serai fait beaucoup de tort, & que M . Léon Pillet en profitera comme c'est son habitude. Je Vous expliquerai à la fin de cette lettre quels quantités de tourments & de chagrins qui m'accablent m'ont empêché de Vous écrire plutôt: mais auparavant reprenons l'état de la question. Au mois de Juillet je crois je Vous ai écrit pour dire à M . Pillet qu'au mois d'octobre je ferai part si je m'occuperai décidément du nouvel opéra, & d a n s ce c a s (que je ne certifiais pas même alors) je dirais en même temps à quelle époque je comptais finir ma partition. Comment donc M . Pillet a-t-il pu dire au mois de septembre dans la lettre au Journal des Débats qu'il aurait de moi un opéra nouveau en 1 8 4 7 ? J'aurais dû alors répondre de suite pour le réfuter, car mon silence tournera contre moi. Maintenant je Vous dirai que je n'ai presqu'encor rien fait à ce nouvel opéra. Vous savez que je n'ai reçu le i e r acte qu'au mois d'avril. J'avais commencé à m'en occuper pendant six semaines, quand le Roi m'a chargé d'un travail (cette musique n'a pas encor été exécutée). A peine l'avais — je fini, que le Roi m'a chargé de la composition de la musique pour „Struensee". Puis quand cela a été fait j'ai été obligé de faire les répétitions & Vous savez comme cela m'absorbe. Depuis cette époque (il y aura bientôt six semaines) toutes sortes de chagrins & de contrariétés me sont tombés sur le dos & je n'ai

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rien fait du tout. Maintenant je serai obligé d'accompagner ma femme que les médecins envoient dans un climat plus doux, & puis d'aller à Vienne pour deux mois, de façon que l'hiver se passera sans que je pourrai faire grand chose. Il n'est donc pas probable que je fasse dans l'année 1847 ce grand ouvrage en quatre actes. Je vais donc Vous écrire ci-joint une lettre ostensible pour Mr Pillet dans laquelle je lui dis de ne pas compter sur moi dans l'année 1847. Tâchez mon cher ami de donner connaissance de cette déclaration de moi à Mr Armand & Mr de Vatry pour que la com/ra/ission le sache. Quant à la presse cela me paraît inutile, ce serait seulement dans le cas que Mr. Pillet (ce que je ne crois pas) me fit attaquer dans les Journeaux. Maintenant mon cher Ami je Vous raconterai mes tribulations. [Die folgenden Passagen iïber die Krankheiten von Mintta Meyerbeer und Amalia Beer wurden eliminiert] Enfin je suis dans un dédal/ej de démarches pour me délibérer définitivement de cette partie de mes fonctions qui regarde le théâtre. J'espère enfin en venir à bout malgré que le Roi me l'avait refusé l'année passée [Zusatz: &c ne m'avait accordé qu'un congé temporaire] Je veux bien garder volontiers les fonctions de la direction des musiques de la cour, où il n'y jamais du tracas, & qui ne réclamerait ma présence que 3 mois par an à Berlin au lieu que le théâtre réclamerait ma présence presque toute l'année si comme il le faudrait je voulais le régénérer, & puis il m'est de toute impossibilité de m'entendre avec l'Intendant des théâtres qui est pour moi l'être le plus antipathique &c le moins artistique. Enfin comme je Vous disais j'ai l'espérance de venir à bout de m'en délivrer. J'ai la satisfaction mon cher ami que le succès de „Struensée" (pièce & musique) dépasse toutes nos espérances à la 9ième représentation, on a encore refusé du monde. Dernièrement le Roi en a ordonné une représentation au théâtre de la cour de Potsdam où j'ai dirigé l'orchestre. Après la représentation le Roi m'a fait venir dans sa loge, ôc m'a dit les choses les plus flatteuses sur ma musique. Je Vous joigne ici la traduction d'un article de Journal allemand que [Vous] voudrez avoir la bonté de remettre Vous même à notre excellent ami Mr Armand [Bertin] en le priant d'en faire usage. J'aurais encore à Vous écrire sur mille & mille choses très importantes, mais je finis pour aujourd'hui parceque je veux Vous envoyer en même temps la lettre ostensible pour Mr. Pillet. Adieu mon cher & excellent Ami pardonnez moi mon long silence cette fois comme Vous me l'avez déjà pardonné si souvent, & veuillez de suite lire la lettre ci-jointe à Mr Pillet mais ne veuillez pas la lui laisser. Donnez Meyerbeer IV

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moi donc des nouvelles de la santé de M me Gouin de M me Cellerier & de notre cher Louis votre tout dévoué Avez Vous déjà payé la contribution annuelle à Ch[arles] M[aurice] du Courrier? Je Vous enverrai le montant. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin K/33]

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Mittewoche 1 1 . [XI.] Brief von Saphir, an Konzertmeister David . . . Brief vom Intendanten des Dresdner Theater Herrn von Lüttichau, der die Partitur von „Struensee" begehrt, weil er das Stück aufführen will. Mit Pfister die Rolle von Robert durchgegangen. Dem Komponisten Levy aus Venedig Unterricht gegeben . . . Besuch vom Prinzen Georg von Preussen & dem Minister Ladenberg. Donnerstag 1 2 . [XI.] ... Dem schriftlichen Wunsche Carl Eckerts 1 gemäss ging ich auf die Probe seiner neuen Oper „Wilhelm von Oranien". Dann zu Wilhelm, dann zur Birch-Pfeiffer wegen des Wiener „Feldlagers" (Jerrmann, Saphir) nötige Besprechungen. . . . Der englische Komponist Pierson bittet mich um ein Darlehen von 20 Talern welches ich ihm gewähre. Die musikalische Gesellschaft Euterpe in Leipzig verlangt für ihre Konzerte die Ouvertüre zu „Struensee" von mir. Dieses ist das zweite Gesuch der Art aus dem mir so feindlichen Leipzig! . . . Freitag 1 3 . [XI.] Zu Graf Stollberg wegen meiner zukünftigen hiesigen Amtsverhältnisse.

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Berlin, 13, XI.

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Mon cher & excellent Ami! Dans ma derniere lettre d'avant hier j'ai oublié de mettre la lettre à Mr Brandus. La vo[i]ci maintenant je ne la cachète pas pour que Vous puissez la lire. Veuillez cher Ami le lui remettre la plutôt possible & le prier de Vous donner bientôt sa réponse deffinitive, car deux autres éditeurs m'ont également demandé cette partition & ma réponse à eux le reglera sur la

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sienne. — J'espère aussi que Vous avez communiqué de suite le contenu de ma lettre officielle à Mr Pillet sans la laisser cependant dans les mains, & que Vous en instruirez aussi Mr Armand Bertin. Il est triste que les circonstances m'aient empêché à ce nouvel opéra pendant les 9 mois de mon absence de Paris & que par conséquent je ne puisse pas le terminer l'année prochaine. Mais je ne cesserai pas pour cela de travailler pour cela pour la France. Du reste je crois que je ferais mieux de travailler actuellement pour l'opéra comique. Sans doute le „Robert Bruce" de Rossini aura un grand succès1, & on lui forcera la main de faire un nouvel ouvrage pour l'opéra. J'aurais alors à l'opéra de rudes cabales de grandes inimitiés à soutenir & ma position serait très difficile, au lieu qu'à l'opéra comique je serais sur un terrain vierge & plus facile. Est-ce aussi votre opinion mon cher Ami. Du reste Vous savez que j'ai emporté un libretto d'opéra comique, & je puis m'en occuper au lieu du grand opéra si je veux. Dites moi un peu votre opinion là dessus. Dans tous les cas je travaillerai pour la France2. — Depuis quelques semaines il y a un tas de balivernes sur mon compte dans les journeaux allemands, il y est dit que je quitte avec toute ma famille Berlin pour toujours pour m'établir tout à fait à Vienne3. Je n'ai pas besoin de Vous dire qu'il n'y en a pas un mot de vrai dans cela, mais je ne voudrais pas que cela fut reproduit dans les débats à cause de sa réputation européenne. Veuillez donc avoir l'extrême bonté de voir M. Armand [Bertin] & de lui dire s'il reçoit une pareille nouvelle de ne pas la mettre. Mais ne l'oubliez pas mon cher Ami. — J'ai encore une autre prière à Vous faire mon cher Ami. Madame Rossi Caccia m'a écrit pour se disculper du reproche qu'on lui a fait d'avoir transposé ma musique dans le rôle de Valentine. Elle a fait imprimer sa lettre dans les journeaux 4 , 8c elle ferait sans doute imprimer ma reponse dans les journeaux. Or comme cela me répugnerait beaucoup, je Vous supplierais mon cher Ami de lui faire une visite & de la remercier de ma part de l'attention qu'elle a bien voulu avoir de m'écrire, que je ne doutais nullement de ce qu'elle avançait, & que je savais par Vous qu'elle avait rendu avec le plus grand talent mes deux rôles. N'est ce pas mon cher Ami que Vous aurez cette complaisance pour moi, & bientôt? On m'envoit régulièrement depuis quelques temps deux nouveaux journeaux de musique Le P r o g r è s m u s i c a l & La C r i t i q u e m u s i c a l e , qui toutes les deux sont excellentes pour moi. La C r i t i q u e m u s i c a l e surtout rédigé par l'acerbe Azevedo deviendra je crois importante. Je crois qu'il serait bien que Vous m'abonniez à tous les deux journeaux.

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J e voudrai bien savoir si Rossini a fait véritablement de nouveaux morceaux pour „Robert Bruce", s'il y en a beaucoup, & s'ils sont importants, enfin ce que l'on dit de cet ouvrage. Vous devez en savoir assez pour satisfaire ma curiosité. Adieu cher & excellent Ami votre tout dévoué [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

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M E Y E R B E E R AN LOUIS BRANDUS IN PARIS

Berlin 1 3 9bre 46 M o n cher Monsieur! Veuillez m'excuser si je réponds à votre lettre en français, quoique Vous m'ayez écrit en Allemand. Mais je désire que mon ami Monsieur Gouin puisse prendre connaissance de cette lettre, & que Vous puissiez causer ensemble de son contenu. Vous me demandez dans votre lettre de Vous vendre le droit de publication pour la France de la Musique que j'ai composée pour la Tragédie de „Struensée". Monsieur Schlesinger doit Vous avoir instruit du nombre des morceaux de musique & de leur qualité (contenu dans cette partition). J e dois ajouter que l'opinion de beaucoup de personnes est que cette musique se prêterait aussi à être exécutée (dans toute son étendue) dans les concerts, en liant les différents morceaux entre eux par de la déclamation qui expliquerait toujours le sujet poétique du morceau de musique qui va suivre. Un poète d'ici s'occupe même d'un pareil travail. — Mais il n'y a pas le moindre doute que, ainsi que vous le dites dans votre lettre la manière la plus avantageuse pour moi comme compositeur, & la plus fructueuse pour l'éditeur serait, si le public de Paris entendit la musique comme elle a été composée, c'est à dire au théâtre, pendant la Tragédie avec laquelle cette musique est intimement liée jusque dans les moindres rapports. Mais vos théâtres de Tragédie, les français & l'odéon n'ont pas de bon Orchestre & des Chœurs à leurs disposition, & quant au théâtre Monpensier il n'est pas encor ouvert, & il serait prudent dans tous les cas de voir auparavant de quelle façon il s'annonce sous le rapport de l'Orchestre & des Chœurs. Si ces matériaux là étaient bonnes, si un homme d'un grand talent dramatique comme A. Dumas voudrait arranger la pièce (car telle qu'elle est elle n'irait pas aux habitudes de la scène française) & si cet arrangement me plut, je consentirais d'ajouter encor de

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nouveaux morceaux de musique à ceux que j'ai déjà fait, si la nouvelle construction de la pièce le reclame. J'entre dans ces détails parceque dans votre lettre Vous paraissez beaucoup désirer cette combinaison, qui me parait cependant encor sujet à bien des chances. —. Dans aucun cas cependant je puis arrêter la publication de cette musique en Allemagne quand elle sera gravée, car elle commence déjà à être beaucoup demandée par les théâtres. Cependant Vous pourriez graver la musique, la déposer (pour garantir votre propriété) &c ne pas la publier de suite si Vous avez l'espérance de pouvoir obtenir une bonne représentation au théâtre Monpensier sous le rapport de la musique comme de la pièce; ou Vous pourriez la publier de suite, si Vous n'avez pas d'espérance d'une bonne production dramatique. Quant aux conditions pécuniaires les voici: je Vous céderais le droit de publication exclusive (autant que la lois des deux pays me le permettent) pour la France & p o u r l ' A n g l e t e r r e pour la somme de trois mille francs, dont la moitié c o û t a n t de suite & l'autre moitié six mois après. Veuillez mon cher Monsieur agréer l'expression de ma considération la plus distinguée Meyerbeer. [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris Département de la Musique, 35]

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Sonnabend 14. [XI.] Zu Reilstab, wegen der Wiener Bearbeitung des „Feldlagers" Rücksprache zu nehmen . . . Präsident Ladenberg kam zu mir, mir über den Brief zu raten, den ich dem König über meine musikalische Angelegenheiten zu schreiben beabsichtige. Der Rest des Tages ging mit Besorgungen für das Hofkonzert hin, welches den 19. am Namenstage der Königin sein wird. Sonntag 1 5 . [XI.] An Tichy nach Wien geschrieben & ihm die Chorpartitur vom „Feldlager" für Pokorny geschickt. Minna reiste heute nach Wiesbaden ab, wo sie dem Rat der Ärzte zufolge den Winter zubringen soll. Sie nahm Cacilia & Cornelie mit. Die kleine Cornelie wollte, als sie auf die Eisenbahn kam, durchaus nicht & schrie auf eine solche herzzerreissende Weise, dass ich ganz erschüttert davon ward & mich der Ahndung nicht erwehren konnte, dass eine unbewusste Ahndung aus dem Kinde spräche.

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Gebe Gott, dass ich mich irre. Heute habe ich sehr viel mit den Details des Hofkonzerts zu tun. Besuch vom Präsidenten Ladenberg der für mich einen Brief aufgesetzt hatte, den ich dem König in meinen Dienstangelegenheiten für die Zukunft schreiben will. . . . Montag 1 6 . [XI.] . . . Soirée bei dem Prinzen von Preussen. Dort den Grafen Anatole Demidof kennen gelernt.

Louis

GOUIN AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

Paris, le 1 7 Nov/em/ bre 1 8 4 6 Mon cher Ami! J'ai reçu vos lettres des 1 2 et 1 3 de ce mois ensembles, attendu que quelques fois le Courrier de la Prusse nous manque. J'ai donc été immédiatement chez M . Léon Pillet et lui ai lu votre lettre, qui l'a beaucoup surpris surtout de voir que vous lui dites que vous avez été peiné de ce qu'il a dit dans sa lettre du mois de Sep[tem] bre au Journal des Débats que vous vous occupiez d'un ouvrage pour l'année 1 8 4 7 . Je n'ai fait que répéter m'a-t-il dit ce que les journeaux ont publié ce que tout le monde savait, ce que M . Meyerbeer lui même a promis à M . M . Thiers, Rémusat de Vatry & c 8i c ce qu'enfin il vous a écrit le mois de Juin dernier et que vous m'avez communiqué et aujourd'hui 1 7 . Nov b r e il me prévient de ne pas compter sur lui pour 1 8 4 7 , lorsque depuis un mois il aurait pu me mettre à même de terminer avec Halévy. Cependant il vous dit que si j'ai un fort ténor et un soprano dramatique il nous donnerait „le Prophète" avec M m e Stolz. Eh bien, cela peut s'arranger sur 3 personnes qu'il me demande j'en ai deux ensuite j'aurai Alizard à dater du mois de mai. Mais entre nous soit dit j'aurais les premiers artistes de l'Europe que M . Meyerbeer ne me donnerait rien dans ce moment, puisque je donne un ouvrage de Rossini, et vous savez cependant que je n'ai consenti à cela qu'après avoir la certitude que votre ami ne ferait rien pour moi cette année. Du reste personne n'ignore partout où vous porterez votre génie vous auriez des succès, mais vous n'ignorez pas que ceux de Paris l'emportent sur tous. J'ai appris avec peine la chute de votre bonne mère et le malaise de votre chère Minna. J'espère que le bon Dieu viendra à leur faveur c'est du moins ce que [je] leurs désire. Nous nous portons tous bien. M r Brandus, mon cher ami, accepte et il va s'occuper immédiatement de cette affaire. Il écrit aujourd'hui même à Schlesinger pour lui envoyer les

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épreuves. J'aurai encore bien des choses à vous dire, que je renvoye à un autre Tout à vous

[Autograph (La): Dt. Staatsbibl. Bin, Musikabteilung, Mus. ep. Gouin 4]

LUDWIG RELLSTAB AN MEYERBEER IN BERLIN

[Berlin, 18. XI. 1846] Hochgeehrtester Herr GeneralMusikDirektor! Verehrtester Herr! Anliegend sende ich Ihnen die Bearbeitung der „Vielka" für den ersten Akt. — Mit nächstem erhalten Sie ein Hauptstück des d r i t t e n . Ich bin nun so weit vorgerückt, daß ich nothwendig der Partitur bedarf, um den Schluß bearbeiten zu können. Es fragt sich nur ob er mit der feurig sich aufschwingenden Musik des jetzigen Schlusses, nach I h r e r A n s i c h t bestehen kann. Ich hätte nichts dawider, und Verse werden sich schon anpassen lassen. Auch müßte ich, um die Introduction dem Nachfolgenden anpassen zu können auf einige Tage das hiesige Theaterbuch haben. Mit Hülfe desselben will ich den Theaterschreiber Schroeder dann schon so instruiren, daß er Ihnen ein Buch was sich für P o k o r n y eignet schreiben kann. Ich werde dann die gegenwärtige Abschrift behalten, Sie die Ihrige nebst dem was ich Ihnen sende. NB. Die Zeilen die ich mir m e l o d i s c h denke habe ich mit „ — " versehen. Sie sind sämmtlich, wie auch alle Recitative Vielka's auf fünffüßige Jamben gemacht, so daß Sie nach Belieben eine gebrauchte Melodie auf die nächste Zeile, oder wenn es Ihnen sonst angemessen scheint wiederkehren lassen können. Hochachtungsvoll und ergebenst der Ihrige L. Rellstab Berlin 1 8 ' Novbr 1 8 4 6

[Autograph (Las): Klara Ziegler-Stiftung München]

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G U S T A V N I C O L A I AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Berlin, 18. XI.

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Hochwohlgeborner Herr, Insonders innigst verehrter Herr General Musikdirektor! Eure Hochwohlgeboren überreiche ich hierbei einen von mir ausgearbeiteten Artikel über die vortreffliche Musik zu „Struensee", mit der ganz gehorsamsten Bitte, diesen schwachen Beweis meiner dankbaren Verehrung gütig aufnehmen zu wollen. Wo ich gefehlt, entschuldigt mich gewiß der Umstand, daß ich das Werk ja nur zwei Mal gehört habe. Erhalten Sie, verehrungswürdiger Herr, einem Unglücklichen die Fortdauer Ihrer menschenfreundlichen Theilnahme! Mit unbegränzter Verehrung und treuer dankbarer Anhänglichkeit zeitlebens Ew. Hochwohlgeboren ganz gehorsamster Diener Nicolai Ritterstr. Nr 33 Berlin, den 1 8 November 1846. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin K/76]

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Donnerstag 19. [XI] . . . An den Litteraten Wilhelm Müller (Neanderstr. N 1 ) der meine Biographie für Saphirs Humoristen verlangte. Abends fand das Hofkonzert in Charlottenburg (zur Feier des Namensfestes der Königin) statt. Der König sprach nur flüchtig wenige Worte mit mir (in diesem Augenblick ein sehr bedeutungsvolles Zeichen). Programm des Hofkonzerts: Arie von Guglielmi1 (gracias agimus tibi), gesungen von Demoiselle Bockholz; Romanze mit obligater Flöte & Harfe aus „Tebaldo e Isolina" von Morlachi: Madame Viardot-Garcia; Arie aus „Paulus" von Mendelssohn (Pfister); Horn — Menuett (Vivier); die große Furienszene aus „Orpheus" von Gluck (Madame Viardot &c der Domchor). 2. Teil Arie & Duett aus der Oper „Leila" von dem englischen Komponisten Pierson, von ihm selbst akkompagniert (Demoiselle Bockholz & Herr Pfister; Violoncell-Solo Demoiselle Lisa Christiani); ¿stimmiges Madrigal von Händel

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„Che vai cercando folle pensier" (Demoiselle Bockholz, Herr Kotzolt); Hornsolo „La Chasse" (Vivier); spanische Nationalgesänge, gesungen von Madame Viardot & ihrer Kusine Mademoiselle Demendi. Freitag 2,0. [XI.] ... Den Kontrakt mit Pokorny für das „Feldlager" an der Wien aufgesetzt, welches mir fast den ganzen Tag nahm 1 . Brief von Kaskel & Hiller, welche mir den günstigen Erfolg der 2. Aufführung der Ouvertüre von „Struensee" in dem Dresdener Abonnementskonzert melden. Besuch von Mangold aus Darmstadt (Bruder des Kapellmeisters) der eine Oper („Der Tannhäuser") komponiert hat & hier zur Aufführung bringen möchte. Spät Abends besuchte ich noch meine gute Mutter. Sonnabend 2 1 . [XI.] Der Brief an Tichy & der beigelegte Kontrakt für Pokorny nahm wieder fast den Vormittag . . . Abends in der SymphonieSoiree, wo die Ouvertüre von „Struensee" aufgeführt ward: mittelmäßig applaudiert.

LUDWIG RELLSTAB AN MEYERBEER IN BERLIN

[Berlin, 21. XI.

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Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor Verehrtester Herr! Leider habe ich vergeblich nach der Partitur gesucht, ohne die ich den Schluß nicht machen kann! Mein jetzt sonst einziger Arbeitstag, der Sonnabend, ist nun darüber verloren gegangen! Indessen habe ich das Nöthige fertig, und sende Ihnen anliegend Abschrift eines Theils des dritten Aktes. Von hier ab, bis zum Schluß, wird fast Alles neu, doch musikalisch nur die Recitative, u der Eingang zur Vision. Ich erlaube mir, hiebei zu bemerken daß ich alle Recitative auf recitativo secco berechnet habe, weil sich sonst ungemeine Längen erzeugen müßten. Nur die Melodie Zeilen machen eine Ausnahme. Mit dem Wunsch daß die Bearbeitung Ihnen zusagen möge hochachtungsvoll u ergebenst Ihr L Reilstab Bin zix Nov. 1846 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf.

Bln.K/izy]

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Sonntag zz. [XI.] Ich hatte gestern dem Konzerte in einem dunkeln Winkel entfernt zugehört & so nur undeutlich wahrgenommen, dass man bei dem Applaudieren der Ouvertüre von „Struensee" auch gezischt hatte. Heute berichtet es aber auch die „Staatszeitung" obgleich die Zischer sehr tadelnd. Ich war durch den ganzen Tag verstimmt. . . . In das Album der Christiani ein Andante komponiert. Brief von Saphir. Manches für das Wiener „Feldlager" präpariert. . . . Den ganzen Abend den von Ladenberg & Wilhelm verfassten ostensiblen Brief an Humboldt wegen meiner Angelegenheiten des Theaters arrangiert & das Konzept eines konfidentiellen Briefes an Humboldt dazu aufgesetzt. Dieses dauerte bis 1 Uhr nach Mitternacht. Unangenehmer Brief aus Paris von Gouin wegen meiner dortigen Opernverhältnisse.

M E Y E R B E E R AN A L E X A N D E R V. H U M B O L D T IN BERLIN

[Berlin, 23. XI.

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Vergeblich habe ich von Tag zu Tag die versprochene Mittheilung Sr Excellenz des Grafen von Stollberg erwartet. Die Zeit drängt sehr und es ist mir nicht möglich länger zu zögern, und ich bin daher so frei Ew. Ex. erleuchteten Rath um das was ich jetzt zu thun gedenke in Anspruch zu nehmen. H. Präsident von Ladenberg mit dem ich vor einigen Tagen eine lange Unterredung über diesen Gegenstand hatte, und der durch seinen Vater die fraglichen Verhältnisse genau kennt ist der Meinung daß trotz der jetzigen Aspecten sich in naher Zukunft die Sachlage günstig gestalten könne, und daß demnach unter diesen Umständen er es für das zweckmäßigste halte wenn durch einen verlängerten Urlaub die Sache im Status quo bliebe, indem bei einem deffinitiven Austritt H. v. K. augenblicklich die Stelle zu besetzen suchen würde, und so selbst bei seinem etwanigen Abschied jede Wiederherstellung der alten Verhältnisse unmöglich würde. Nun frägt es sich aber wie zu erfahren ob eine solche Gestaltung der Dinge dem Monarchen angenehm sein würde, da ein solcher Schritt mit W ü r d e nur zu thun möglich ist, wenn man eine derartige Gewißheit hätte. H. v. L. meinte daß dieses am füglichsten durch einen ostensiblen Brief meinerseits an Ew. Ex. geschehen könne, falls Ew. Ex. die Gnade haben sollten, (so wie Sie ja schon ofte so unendlich gütig dieses zu thun waren) dasselbe dem Könige mitzutheilen. Den Entwurf eines solchen Briefes erlaube ich mir hier beizulegen und wage Ew. Ex. kostbare Momente zu rauben indem ich Sie bitte

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ihn mit Ihrem Adlerblick zu prüfen. Ich bringe den Brief nicht persönlich aus folgenden Gründen. Ew. Excellenz haben für mich bei dem König so oft, so eifrig, so würkungsreich Ihren hohen Einfluß verwendet, daß vielleicht der Moment gekommen ist wo Ew. Ex. finden könnten es sei nun zuviel, und ich nähme Dero väterliche Güte und Theilnahme zu stark in Anspruch. In diesem Falle würde Dero unerschöpfliche Herzensgüte es Ihnen schwer machen mir dieses zu sagen. Deßhalb sende ich meinen Brief. Bin ich ein zu unbescheidener Dränger gewesen so senden mir Ew. Ex. denselben zurück und verzeihen mir gütigst. Wollen aber auch diesesmaal noch Ew. Excellenz meine kleine Angelegenheit Ihres hohen Schutzes würdigen, so bitte ich eine Erlaubniß meine Aufwartung zu dem Tage und der Stunde machen zu dürfen wo ich Ew. Ex. am wenigsten störe. P.S. Ich habe an manchen Stellen eine milde und eine incisivere Redaktion versucht, zweifelhaft welche die zweckmäßigere sein würde [Autograph: unbekannt. Entwurf (La): Deutsche Staatsbibliothek Berlin Mus. ep. Meyerbeer, 109]

MEYERBEER AN ALEXANDER V. HUMBOLDT IN BERLIN

[Berlin, 23. XI. Ew. Excellenz

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haben mir noch ehe ich in mein Vaterland zurückberufen ward, so viele mir unvergeßliche Beweise des Wohlwollens gegeben, daß ich mich dadurch ermuthiget fühle, in einer für mich eben so wichtigen als ihrer Natur nach sehr zarten Angelegenheit, Sie um geneigte Mittheilung Ihrer erleuchteten Ansicht zu bitten. — Ew. Excellenz ist es bekannt, wie groß für mich das Gewicht der Gründe war, welche mir den überaus schweren Entschluß abnöthigten, im Laufe des Jahres 1845 wiederholt Seine Majestät den König allerunterthänigst zu bitten, mich aus Allerhöchst Dero Diensten zu entlassen. Seine Majestät geruheten mit einer Huld, welche sich unauslöschlich in mein Herz geprägt, mir hierauf mittelst Allerhöchster Ordre vom 8ten October 1846 folgendes w ö r t l i c h zu eröffnen: „Die Gründe welche Mich bestimmt haben Ihr2 früheres Entlassungs-Gesuch abzulehnen, haben ihr Gewicht für Mich seitdem nicht verlohren, und ich kann Mich daher auch jetzt nicht dazu entschließen auf Ihr erneuertes Gesuch gleichen Inhalts einzugehen. Vielmehr hoffe Ich durch eine der Theaterverwaltung zu gebende

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anderweitige Organisation, allen ferneren Collisionen zwischen dem bisherigen General Intendanten und dem General Musikdirektor vorzubeugen, und dadurch den Grund um deswillen Sie in Ihrer Stellung zu verbleiben Anstand nehmen, völlig zu beseitigen. Inzwischen bewillige Ich Ihnen mit Rücksicht darauf, daß Sie weit über Ihre Verpflichtung hinaus Ihren Aufenthalt in Berlin verlängert und Ihre Thätigkeit der Oper gewidmet haben, einen einjährigen Urlaub mit Belassung Ihres vollen Gehaltes, innerhalb dessen Ich Mir aber vorbehalte Ihre Mitwirkung bei den Musikaufführungen bei Hofe in Anspruch zu nehmen." Dieser mir allergnädigst bewilligte einjährige Urlaub ist nun abgelaufen, und es läge mir ob, wie früher, mit dem 1 sten December dieses Jahres meinen Dienst bei der Königlichen Oper wieder zu übernehmen. Ich würde auch nicht zögern mit dem lebendigsten Eifer dieses zu thun, allein die von Seiner Majestät in Aussicht gestellte anderweitige Organisation der Theaterverhältnisse ist bis jetzt nicht erfolgt. —. Nun habe ich aber, als ich voriges Jahr mit schwerem Herzen den Entschluß faßte meinen gnädigsten Herrn, dem zu dienen mein größter Stolz war, um meine Entlassung zu bitten, nur der aus Erfahrung geschöpften Überzeugung gefolgt, daß unter den jetzt bei dem Theater obwaltenden Verhältnissen, es mir gänzlich unmöglich sein würde, meinen erleuchteten Monarchen zu befriedigen, und zur Ehre der Kunst dem Publikum genügen zu können. Ich bin demnach in der schmerzlichen Lage mein Gesuch um gänzliche Entlassung aus dem allerhöchsten Dienste nochmals allerunterthänigst vorzutragen. Allein die Verehrung und Dankbarkeit, welche ich unserm allergnädigsten Herrn aus der Tiefe meines Herzens weihe, machen es mir schmerzlich schwer, die Lösung der Bande zu erbitten, welche mich so fest an meinen gnädigen König ketten. Ein Beweis der Huld hat mich nach dem andern beglückt: in tiefer Beschämung habe ich oft und noch neuerlich die allergnädigste Anerkennung meines schwachen Talentes aus dem Munde Seiner Majestät zu vernehmen das Glück gehabt; ja eine noch tiefere Saite meines Herzens hat unser Herr in seinem unerschöpflichen Wohlwollen auf das innigste berührt. Die Liebe zu meiner von mir hochverehrten achtzigjährigen Mutter, zu meinem verklärten Bruder, hat in meinem allergnädigsten Könige die huldvollste Pflege gefunden, denn nur Seiner unmittelbaren Vermittlung, Seinem gnädigen Befehle habe ich es zu danken, daß meines Bruders Trauerspiel „Struensee" auf die hiesige Bühne verpflanzt werden durfte. Die Huld des König's hat die Thränen meiner hochbejahrten Mutter um den zu früh verlorenen Sohn, mit denen der Freude über den Triumph vermischt, den der wohlwollende Monarch seinem Andenken bereitete. Ew. Excellenz werden es begreifen wie schwer es mir wird eine Trennung da zu erbitten, w o das Herz

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so mächtig spricht, und dennoch sehe ich keinen anderen Ausweg als den, der vielleicht in e i n e r u n b e s t i m m t e n V e r l ä n g e r u n g m e i n e s U r l a u b s gefunden werden könnte. Sind Ew. Excellenz der Ansicht, daß ein solcher Ausweg in den Absichten S r ' Majestät des Königs läge, so würde ich mich ehrfurchtsvoll fügen, falls Seine Majestät die Ertheilung eines unbestimmten Urlaubs zu verordnen geruheten, und zwar in der bisherigen Weise, unter Fortdauer meiner Dienstleistungen bei der Hofmusik. Dieser unbestimmte Urlaub fände dann von selbst sein Ende, wenn vielleicht mit der Zeit andre Verhältnisse, mir den Eintritt in den Dienst bei der Oper wieder möglich machten, oder wenn Allerhöchstdieselben später beschließen sollten, daß mein Entlassungsgesuch aus den Königlichen Diensten zu genehmigen sei. Jedenfalls würde ich in dem gewiß verzeihlichen Gefühle, welches es mir unmöglich macht eine Belohnung für Dienste anzunehmen, die zu leisten mir nicht vergönnt ist, S e i n e M a j e s t ä t a l l e r u n t e r t h ä n i g s t b i t t e n , s o l a n g e d e r u n b e s t i m m t e U r l a u b d a u e r t die Z a h l u n g m e i n e s G e h a l t ' s g ä n z l i c h zu s i s t i e r e n , so wie ich auch zu hoffen wage, daß Allerhöchstdieselben es nicht ungnädig vermerken werden, wenn ich aus denselben Gründen beschlossen habe, m e i n G e h a l t w e l c h e s ich w ä h r e n d des J a h r e s w o ich b e r e i t s b e u r l a u b t w a r g e n o s s e n , den M i t g l i e d e r n der K ö n i g l . K a p e l l e und des T h e a t e r c h o r ' s zufließen zu l a s s e n , da ich mit Ausnahme der Komposition der Musik zu „Struensee", gar keine effektive Dienstleistung in diesem Jahre zu vollziehen hatte. Ew. Excellenz wage ich nun nach dieser ausführlichen Vorlegung meiner Verhältnisse die ergebenste Frage zu stellen: Ob in der angedeuteten Weise, oder in welcher andern, ich hoffen dürfe die Gnade Seiner Majestät nicht zu verscherzen, und dennoch den Pflichten zu genügen welche das Gefühl für meine Ehre und für meine Kunst mir auferlegt? In unwandelbarer treuer Verehrung und Ehrfurcht verharre ich Ew. Excellenz gehorsamster Meyerbeer Berlin d. 23. 9bre 1 8 4 6 . N.S. Dürfte ich wohl auf Ew. Excellenz Nachsicht rechnen wenn ich eine möglichst baldige Antwort von Ew. Excellenz zu erbitten mir erdreiste? Ich habe nämlich auch noch Seiner Majestät dem König das ehrerbiethige Gesuch vorzutragen mir von den Dienstleistungen bei der Hofmusik einen z w e i m o n a t l i c h e n U r l a u b vom i s t e n December ab allergnädigst zu be-

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willigen, um in Wien dem mir gemachten Antrag gemäß meine Oper „Das Feldlager" unter Mitwirkung der Dlle Jenny Lind einzustudieren und auf die dortige Bühne zu bringen 1 . [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin K/3]

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Dienstag 24. [XI.] In der „Vossischen Zeitung" stand heute eine Einsendung, die Königliche Kapelle & Herr Kapellmeister Taubert hätten die Ouvertüre von „Struensee" vortrefflich exekutiert; nicht ihnen also hätten die Zeichen des Missfallens gegolten2. Diese Gemeinheit lähmte mir wieder alle Kräfte zur Arbeit . . . Mittewoche 25. [XL] . . . Zu Humboldt, Reilstab, Schlesinger, Madame Mosson. Besuch von Truhn (ihm 50 Taler geschenkt). Abends in der Singakademie Händeis „Alexanderfest" gehört. Nachher noch einen Brief an Reilstab (die Rezitative der „Vielka" heiterer zu machen). Brief an den Magdeburger Theaterdirektor Wirsing: die Partitur von „Struensee" geschickt. In das Album der Demoiselle Bockholz ein Andantino eingeschrieben. . . .

M E Y E R B E E R AN FERDINAND HILLER IN KÖLN

[Berlin, 25. XL

1846]

Hochgeehrter Herr und Freund! Ihr freundlicher Brief beschämt mich sehr, Sie schreiben mir und danken mir für die Mittheilung der Ouvertüre zu „Struensee" für Ihre Concerte, und es wäre billig an mir gewesen, Ihnen zu schreiben und Ihnen zu danken für den großen Fleiß und die große Sorgfalt, die Sie, wie ich durch Freund Caskel erfahren habe, auf die Einstudirung und Direction des Musikstücks verwandt, und wodurch Sie ihm einen glücklichen Erfolg verschafft haben. Hoffentlich habe ich das Vergnügen, Ihnen meinen Dank persönlich aussprechen zu können, denn ich werde wahrscheinlich, wenn ich nach Wien reise, meinen Weg über Dresden einschlagen, und ich hoffe dann zugleich, daß Sie mir recht vieles aus Ihrer neuen Oper mittheilen werden, wozu ich mich sehr freue.

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Mit der Bitte, mich Ihrer verehrten Frau Gemahlin bestens zu empfehlen, und unsern beiderseitigen Freund Caskel herzlich zu grüßen, verbleibe ich hochachtungsvoll und freundschaftlichst Ihr ganz ergebener Meyerbeer. Berlin, d. 1 5 . November 1 8 4 6 [Autograph (Ls): Stadtarchiv Köln Abdruck: R. Sietz, Unbekannte Briefe Meyerbeers an Hiller, Mitteilungen der Arbeitsgem. f. rhein. Musikgeschichte 14/1959, S. 51] Tgb. November

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Donnerstag 26. [XI.] An Hiller, Härtel, Richard Wagner (das Darlehen von 1 2 0 0 Talern, welches er verlangte, abgeschlagen) 1 & an Duprez geschrieben. Besuch bei Humboldt & dem berühmten belgischen Maler De Kayser, welcher mir sein auf unsres Königs Befehl gemaltes Bild (Rubens & seine Familie, während er Le Chapeau de paille malt) zeigte. Der König hat bereits an Humboldt auf mein an letzteren gerichtetes Schreiben, welches er ihm mitgeteilt hat, geantwortet. Die eigenhändige Antwort des Königs an Humboldt lautet: „Hier ist der Brief des herrlichen Giacomo zurück. Ich bin ganz bereit, in Hoffnung besserer Zeiten seinen Urlaub unbestimmt zu verlängern, hoffe ihn aber für die Hofkonzerte zu erhalten." In der Spenerschen Zeitung steht heute ein Eingesandt gegen die Zischer der „Struensee"-Ouvertüre, Goethens Worte anführend „ H a t jeder Walfisch seine Laus, muß ich auch meine haben". . . , 2 Freitag 2 7 . [XI.] An die „Société des artistes musiciens" de Bruxelles geschrieben, welche die Ouvertüre von „Struensee" & das „Feldlager" verlangt. Ich habe es ihnen abgeschlagen. Nachricht von der 284. Vorstellung von „ R o b e r t le diable" in Paris (5675 Fr. Recette) Die Herzogin von Monpensier war zum ersten M a l bei dieser Gelegenheit in einem französischen Theater. In der Allgemeinen Leipziger Zeitung steht, dass die Ouvertüre von „Struensee" (im Gewandhaus-Konzerte aufgeführt) wenig angesprochen hat. Besuch bei Ladenberg. Der Musikverleger Schlesinger schreibt mir wiederum, dass nach verschiedenen ihm zugekommenen Privatberichten die Ouvertüre von „Struensee" in Leipzig sehr gefallen habe. Ich schrieb an Gouin, an Duprez . . . Diner bei dem belgischen Gesandten Nothomb. Den ganzen Abend an der Verbesserung des von Klage gemachten Klavierauszugs von „Struensee" gearbeitet.

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M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Berlin, 27. XI.

1846]

Mon cher & excellent Ami! J'aurais mille choses à Vous écrire, car je suis très peu content de ce que Mr. Léon Pillet Vous a répondu relativement ma lettre, & je reviendrai sur ce sujet pour qu'il n'y ait pas de mépriser nouvelles pour l'avenir, mais pour aujourd'hui j'ai beaucoup d'autres choses à faire, & je me borne de Vous écrire ces peu de lignes, d'abord pour Vous dire que j'ai reçu vos deux lettres mon cher Ami, & puis pour Vous prier de faire parvenir ma réponse ci-jointe à la lettre que m'avait écrit Duprez; j'ai oublié le nom de la Rue qu'il habite sans cela je la lui aurais envoyé directement sans Vous incommoder. — Je n'approuve pas du tout que Mr. Brandus se soit adressé à la Comédie française pour „Struensee". Ce n'est pas là du tout son terrain. Il faut d'abord un orchestre très nombreux & des Chœurs pour que cette musique produise de l'effet, et ce théâtre la réferre [réfère] par cette dépense, &C puis il faut un grand remanîment pour rendre la pièce apte à un succès sur la Scène française, car elle n'est pas du tout dans les habitudes du théâtre français, & il faudrait pour cela un homme d'un si grand talent dramatique comme D u m a s c'est. Pour cette raison, & aussi parceque le théâtre Monpensier est une institution toute nouvelle, dans laquelle le public est tout prêt d'accepter des productions poétiques d'une forme nouvelle puis aussi parceque ce théâtre a le privilège de donner des drames avec Chœurs que par conséquent il aura probablement même pour le répertoire courant de son théâtre des Chœurs & un bon Orchestre, & enfin parceque Dumas en est le possesseur, que par conséquent il y retravaillerait alors volontiers la tragédie de „Struensee", je crois qu'il voudrait mieux choisir le théâtre Montpensier pour cela. Veuillez dire cela à Mr. Brandus. Du reste je n'ai pas plus provoqué les démarchés de M. Brandus chez Mr. Buloz que chez Mr. Dumas, & je désirerais beaucoup que Vous disiez à tous que je n'y suis pour rien de tout, car j'ai l'habitude qu'on me demande mes ouvrages, & je ne les ai jamais offert à personne. Vous m'écrivez mon cher Ami que Mr. Brandus accepte mes conditions, mais il ne me l'a pas écrit à moi. Il a une lettre de moi & je n'ai rien de lui. Le plus court est, que Vous ayez la bonté de faire faire une copie exacte & littéraire de la lettre que j'ai écrite à Mr. Brandus, & que Mr. Brandus écrive dessous de la main, qu'il consent à toutes les clauses de cette lettre, puis Vous aurez la bonté de garder cette lettre signée par lui. — D'ici à 8 jours Schlesinger enverra les épreuves de la partition complète de

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„Struensée" à Mr. Brandus. Alors celuici aura à vous remettre 1 5 0 0 francs, la moitié du prix convenu (l'autre moitié six mois plus tard). Veuillez encaisser cet argent, ôc le garder en dépôt. Veuillez en déduire pour votre rembours tout ce que Vous aurez dépensé pour moi pendant cette année de 1846. Apropos de cela avez vous déjà payé mon tribut annuel à Ch[arles] M[aurice/? Les Provence ont été excellent pour moi dans ces derniers temps 1 . Leur grand article sur „Struensee" était parfait, un autre qu'ils ont fait intitulé Meyerbeer & le public français. Je voudrais bien qu'ils sussent par Vous que je suis content d'eux. Nous les grondons comme de raison quand ils le meritent, il faudrait leur dire aussi quand ils sont bien. Je voudrais leur faire la galanterie d'une mélodie, mais je suis maintenant très occupé des arrangements et changements qu'il faut faire pour la scène de Vienne du „Champ de Silésie", & puis je serais très occupé des répétitions & des études que je ferai de cet ouvrage à mon arrivée à Vienne. Mais le mois de Février je serai libre, & alors je vais leur faire une mélodie ou deux. Vous pouvez leur dire cela. —. Je désirerais bien avoir des nouvelles de la santé de Heine mon cher ami2. On en dit tant de choses en Allemagne que j'ai peur qu'il ne soit bien gravement malade. Cela serait un grand malheur si nous le perdrions. Car avec toutes les fautes de son caractère que certe[s] je n'ignore pas, c'est le plus grand poète que l'Allemagne a eu depuis Gôthe. Auriez Vous la bonté d'envoyer savoir des nouvelles de sa santé? Est-ce que Weill vient toujours encore prendre les 1 5 francs par mois, ou est-ce-qu'il ne le fait plus? Vous ne m'avez jamais encore écrit de ce que les gens importiaux disent sur l'effet des répétitions de „Robert Bruce". Y-a-t-il vraiment des morceaux n o u v e a u x de Rossini, ou est-ce que c'est „la dame du Lac" 3 . Maintenant mon cher Ami Adieu. Je voulais écrire deux lignes, et voici 4 pages. Mais je ne saurais finir sans Vous remercier de ce que Vous avez eu la bonté de si bien faire les différentes comissions dont j'ai chargé votre complaisance dans mes deux dernières lettres. Maman Vous fait mille compliments. Elle est entièrement rétablie grâce au ciel, & enchanté du succès de „Struensee" qui continue toujours. Adieu cher & excellent Ami Votre tout dévoué de cœur

2.7 9bre 46

Ma femme & les deux enfants sont maintenant établie à Wiesbade par ordre du médecin. Meyerbeer

IV

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[Randzusatz:] Mr. Viardot dont la femme a un grandissime succès ici, part pour Paris. Il a lancé quelques paroles qui me font croire qu'il a envie de prendre l'académie royale de musique si elle devient vacante (ceci bien entre nous). Je me suis tenu très en reserve avec lui sur tout ce qui regarde l'opéra de Paris. Faites ça de même s'il Vous en parle. Seulement je lui ai dit que l'année prochaine je ne pourrai pas faire un nouvel ouvrage pour l'opéra. [Autograph

(La): Staatl. I. f. Mf. Bin

K/31]

LUDWIG RELLSTAB AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Berlin, 27. XI.

1846]

Hochgeehrtester Herr General Musikdirektor! Hochgeehrter Herr! Anbei habe ich die Ehre Ihnen zu übersenden: 1 ) das W i e n e r Buch, zur Abschrift eingerichtet. Alle veränderten Stellen des 1 c Aktes liegen bei, oder sind eingeklebt. — Die des dritten sind zum Theil in Ihrer Hand. 2) die letzten Aenderungen des dritten Akts. 3) Ein Textbuch — m e i n e i n z i g e s m i t m a n c h e r l e i N o t e n — zur Abschrift der Introduction. Bitte jedoch ergebenst um dessen Rückgabe nach Gebrauch. Die Verändrungen des dritten Akts wollen Sie wohl gef. dem Copisten für die Tage des Copirens zustellen, da sie in meinem Mskr. unleserlich waren, u ein Neu-Copiren wieder mehrere Tage aufhalten würde. Es bleibt jetzt meines Wissens nur noch die Friedenshymne unterzulegen. Mit dem Wunsch daß Ihnen die kleinen Aendrungen in Vielkas Rolle, die sie heiterer machen sollen zusagen mögen. Ihr ergebenster L Reilstab Berlin 27' Nov. 1846. [Autograph

(Las): Staatl. I. f . Mf. Bin

K/128]

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NOVEMBER 1846 F R A N Z POKORNY AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Wien, 27. X L

1846]

Euer Hoch wohlgeboren! Durch Herrn Commerzienrath von Tichy war ich so glücklich die Chorpartitur 1 der Oper „das Feldlager in Schlesien" zu erhalten, und sehe mich für das Vertrauen, welches der Herr General Musik Direktor in mich und mein Institut setzen, hoch geehrt und zum innigsten Danke verpflichtet. Diese Verpflichtung macht es mir zur Lebensaufgabe das Werk würdig seines großen Meisters in Scene gehen zu lassen, und ich würde diesen Verpflichtungen auch ohne den contraktlichen Verbindlichkeiten nachgekommen sein, welche ich zu Euer Hochwohlgeboren Beruhigung und zur Entwaffnung meiner Verläumder mit Freuden unterzeichnet habe. Unterm 3 o. July war ich so frei an Herrn Rellstab das für Wien eingerichtete Textbuch dieser Oper zu senden, worauf ich die freundliche Antwort erhielt, daß Herr Rellstab nach vorläufiger Berathung mit Euer Hochwohlgeboren die gemachten Aenderungen zu genehmigen gesonnen sei. In wie ferne sich Herr Rellstab mit Euer Hochwohlgeboren deshalb besprach, weiß ich nicht, indem ich täglich die endliche Antwort des Herrn Verfassers und die Aprobation des ihm überschickten Textes erwarte. Dieser Text in Abschrift liegt bei der hiesigen Censur. Aus der Chorpartitur ersehe ich - soviel mir von der gesehenen Darstellung erinnerlich — daß der Originaltext beibehalten wurde, was aber bei dem vorläufigen Einstudiren der Chöre kein Hinderniß sein wird, da der ganze 2. Akt dieser großen Oper unverändert geblieben ist. Die Chorproben fangen Montag den 30. d. an, weil ich erst gestern Abends die Partitur in Empfang nahm; diese Proben werden mit besonderem Fleiße fortgesetzt, und wenn Euer Hochwohlgeboren mir die Partitur der Oper zur Einstudierung der Solostimmen gütigst zusenden wollen, so glaube ich zuversichtlich versprechen zu dürfen, daß bei Ihrer Ankunft die Vorproben nach Dero Wunsche vorgeschritten sein werden. Sehr verbunden wäre ich, wenn ich die Figurinen haben könnte, nach welcher die Garderobe des königl. Operntheaters angefertigt wurde, denn ich beabsichtige dies große Werk mit aller Pracht und Glänze den Wienern vorzuführen. Mein Streben wird jetzt einzig und allein dahin gehen, mich des Vertrauens, mit welchem mich Euer Hochwohlgeboren beehrten, würdig zu beweisen, um auf diese Weise mir Ihre volle Zufriedenheit zu erwerben. Ich freue mich auf den Tag Ihrer Ankunft, und bitte um die vorläufige Anzeige dieses Tages.

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NOVEMBER 1846

Genehmigen [Sie] die ausgezeichnete Hochachtung und Verehrung mit welcher ich verharre Euer Hochwohlgeboren ergebenster Franz Pokorny Wien am 27. Novbr 1846 [Autograph (Ls): Staatl. I. f . Mf. Bin

K/i42]

LUDWIG RELLSTAB AN MEYERBEER IN BERLIN

[Berlin, 28. XI.

1846]

Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor! Anbei die beiden B. „Beethoven" und „Berger" 1 ; sie werden beide Ihrer Nachsicht bedürfen. Mich Ihnen u Ihrer Frau Gemahlin der es hoffentlich bei diesem WinterWetter wohler geht, angelegentlichst empfehlend hochachtungsvoll der Ihrige L. Reilstab. Berlin 28. Nb. 1846 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin K/90]

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Sonnabend 28. [XI.] ... Den sehr langen Brief an den König ins Reine geschrieben & an Humboldt abgeschickt2 . . . An Saphir . . . Mit Burguis die sehr komplizierte, in 1000 kleine Papierheftchen zerteilte neue Überarbeitung Rellstabs der Wiener Überarbeitung des „Feldlagers" zum Abschreiben geordnet.

MEYERBEER AN FRANZ POKORNY IN W I E N

Berlin d 29' 9ber 1846. Hochgeehrter Herr Direktor! Aus Ew: Wohlgeb: geschätztem Schreiben welches mir gestern zugekommen ist, ersehe ich daß Sie die Figurinen Zeichnungen des „Feldlager's" haben möchten. Ich habe daher mit der gestern abgegangenen Fahrpost Ihnen

DEZEMBER 1846

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diese Zeichnungen zugeschickt und bitte nur Ew: Wohlg: zu veranlassen daß bei deren Benutzung die Sauberkeit der Blätter nicht gefährdet werde, da die Zeichnungen sehr hübsch gemacht sind, weshalb ich sie aufbewahren will, und sie mir zur Zeit wenn Ew: Wohlg. derselben nicht mehr bedürfen werden, zurückerbitte. —. Auch lasse ich gegenwärtig die schriftliche Darstellung der hiesigen Inscenesetzung des „Feldlager's" von H Regisseur Stawinsky, abschreiben, und sende dieselbe binnen einiger Tage an Ew: Wohlg: ab. Herr Rellstab hat wegen seiner vielfachen Beschäftigungen erst vor ein paar Tagen seine Bearbeitung des Wiener Buchs des „Feldlager's" beendigen können. Er zeigt mir an daß er dieses neu arrangirte Buch noch heute an Ew: Wohlg. absenden werde. Herr Rellstab hat viel Arbeit damit gehabt, und deßhalb scheint mir die Forderung welche er Ihnen für seine Bemühung stellt, der Billigkeit ganz angemessen zu sein 1 . Genehmigen Sie hochgeehrter Herr Direktor die Versicherungen der vollkommensten Hochachtung, Ihres ergebensten Meyerbeer [Autograpb (Las): österr, Nationalbibl.

Tgb. November

Wien 7/85—24]

1846

Montag 30. [XI.] . . . Zu Rellstab & ihm den Chor „Quelle est belle" aus den "Hugenotten" gebracht2, damit er ihn durch neuen Text für den Frauenchor zum Anfang des 3. Akts des „Feldlagers" arrangiere . . . Den unterzeichneten Kontrakt von Pokorny zurückerhalten. An Pokorny die Kostümzeichnungen vom „Feldlager" geschickt. Besuch von dem Theaterdirektor [Job.] Hoffmann aus Prag, der „Struensee" geben will. An der Revision des Klavierauszuges von „Struensee" gearbeitet. Diner beim Konsul Wagner. Konzert von dem Komponisten & Pianisten Franck aus Breslau. Soirée beim schwedischen Gesandten D'Osson, wo der Kronprinz von Schweden & der Prinz von Preussen waren.

Tk. Dezember 1846 Dienstag 1 . 1 o Herzberg. Wittgenstein. Tieck. An Redern wegen der fehlenden Musik. Flotow hotel de Saxe. 2. 9 Schulze. 6 Uhr Musik bei Mrs Zimmermann. I / i u H Dr. Herzberg. Humbold. Zu Illaire Truhns Brief. Rellstab wegen Chor. 3. Westmorland Redern. Zu Illaire schicken. 4.

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Humbold. Gräfin Rossi. Zu Prinz und Prinzeß von Preußen. 1 o Herzberg — Illaire. Wittgenstein Redern Westmorland. Schlesinger Flotow. Pierson. Gaetano Rossi. Tuczeck. 5. Schlesinger Partitur Struensee. Pierson — Rossi. Brief an die Kapelle. Zu Wilhelm Müller. 6. an Teichmann. 1 2 Humbold. 9 Redern. 9 Wilhelm Müller, an Gouin. Geld für Gaetano Rossi. Pierson — Duvivier Romanze. Schlesinger „Komm". Nicht nach Wien. 7. An Gouin — an die Kapelle. Meine Empfehlungsbriefe durch die Post schicken. Kneisel. Die Becker mit der Musik zu Prinz Georg, und auf die Eisenbahn. Zu Gubitz. Redern. 8. Wilh.: mit Schreiben in Acht nehmen wenn für die Veröffentlichung des Schreibens an die Kapelle und meiner Verhältnisse — idem Schlesinger. Casimir — Viardot — Redern. [9.—11. keine Eintragungen] 1 2 . V 2 1 o Castelli holt mich ab. 1 3 . 1 o Uhr Castelli. 9 Pocorny Chordirektor. 1 4 . 1 0 Castelli. 1 2 Chorprobe. Staudigl — Jermann — Spina. 1 5 . 1 1 kommt Bacher. Döbbler's Nebelbilder / Hasselt's Vorschlag. Brief an Lind. Jerrmanns Mise en Scène. Journalisten Besuch. Die Saiteninstr[umente] dubliren. 16. 4 Uhr Diner Tichy. August Schmidt — Frank — Sedlnitzky — Castelli — Wertheimstein — Wiest. 1 7 . Diner Pereira(s). Der Clarinettist Blaes. 18. H. Blaes. Dr. Leopold von Wirth. M r Hasselt. (Bacher von Randniz und Adami. 19. Zum Mahler Einsle vor 1 1 . Blaes. Saphir. 3 Pocorny. 20. Diner Bacher — Wiest Saphir Mahler Einsle. 2 1 . Saphir. 22. 8 Uhr Baron Vesque. Wilhelm Casimir Sättersch. Humbold mein Brief an Orchester. Die Dekoration von Gerst. 23. Zur Hasselt und Bernard. Der singende Soldat im i sten und 2ten Final - Das Mädchen in der Romanze. 24. 3 /4 3 Chartorisky. Pocorny Harfenstimme 2 maal copiren. 25. an Lyser. Stöckl Heinefetter. 26. Abends Concordia 1 0 Uhr. 27. Diner Arkler. Concert D11 Neruda ' / 2 1 . An Wilhelm. Daß Döbler das erste Costume der Vielka nimmt — daß eine gute Sängerin die Rolle der Vielka auf der Probe singt. 28. um 2 H Wiek (im goldenen Stern auf der Brandstätte) 5 Diner Fürst Chartorisky. 1 0 Kriehuber. 29. Soirée Concordia. Bacher „Feldl." Copie Proben und Orchester von Suppé überwachen. Gratification dafür. Struensee. Döring an der Wien. Pesth. 3 o. Soirée Saphir. 1 2 Kriehuber. V 2 1 Kolowrath. 3 1 . 2 H. Berger. 3 Musik Prinz Chartorisky.

M E Y E R B E E R AN LOUIS GOUIN IN PARIS

Berlin ce i e r X bre [1846] Mon cher & excellent Ami! J'ai à Vous demander aujourd'hui un renseignement qui est de grande importance pour moi. Mr. Lumley le directeur du grand théâtre royal ita-

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lien de Londres qui désire beaucoup que je vienne monter en personne à la fin du printemps prochain „ L e Camp de Silésie" & „Robert le Diable", il a déjà remplié les deux tiers des conditions que je lui ai demandé, car il a engagé Jenny Lind & le célèbre Ténor Fraschini (le même que je désirais tant avoir à Paris). Reste maintenant la Basse Taille qui est si importante pour „Robert". Mr. Lumley veut je crois engager Mr. C o l e t t i qui est maintenant à l'opéra italien de Paris. Maintenant ce que je voudrais savoir, c'est si Mr. Coletti est en état de chanter B e r t r a m pour cela, je voudrais savoir d'abord s'il a la voix assez profonde pour cela; mais ce qui m'intéresse bien d'avantage c'est de savoir, si son talent dramatique & sa nature musicale lui ferait bien chanter cette espèce de musique; je mets encor beaucoup plus d'importance à cette dernière clause qu'à la première. Car on peut à la rigueur transposer un peu plus haut quelques passages qui seraient trop graves pour la voix du chanteur, pour vu que le diapason du rôle en g é n é r a l ne soit pas trop différent du diapason de la voix du chanteur & que s u r t o u t le caractère de la musique ne soit pas en opposition avec la nature du talent & la tendence musicale du chanteur. Mais afin de pouvoir juger de cela il faudrait un v é r i t a b l e connaisseur. J'aurais toute confiance dans les lumières de notre ami Specht qui a une oreille parfaite, un jugement très sain, & qui en outre connaît intimément la musique entière de „Robert le Diable". Je lui serai très reconnaissant s'il veut bien me donner son avis détaillé par écrit, s'il croit que Coletti serait un Bertram convenable sous les deux rapports que je viens d'énumérer dans cette lettre. Faites lui lire cette lettre. Il va sans dire que je payerai avec beaucoup de plaisir sa stalle au théâtre pour qu'il entende deux ou trois fois Coletti dans une couple de rôles différentes pour pouvoir bien le juger. Mais je désirerais avoir bientôt ces renseignements. Du reste je désire beaucoup aussi que personne ne sache que j'ai demandé ces renseignements, & il en faudra demander le secret à l'ami Specht. —. Je suis sur le point mon cher ami de partir pour V i e n n e où je compte rester un mois ou six semaines tout au plus. Ainsi veuillez m'adresser vos prochaines lettres à Vienne (à l'adresse de Monsieur de Tichy conseiller de Commerce de S. M . le Roi de Prusse Wischlinger Gasse N 9 390, pour Mr. Meyerbeer). Comme on est là très soupçonneux à la poste, veuillez ne pas faire timbrer votre lettre avec le timbre officiel „ministère des finances" comme Vous le faites ordinairement. Quant à mes Journeaux veuillez les envoyer à B e r l i n où je donnerai ordre qu'on les garde jusqu'à mon retour, car à Vienne il y a mille difficultés à faire entrer les Journeaux français. Mais en revanche donnez moi des nouvelles bien détaillés de „Robert Bruce" quand il aura été donné. — . J ' a i v u p a r v o t r e l e t t r e où V o u s me c o m m u n i q u e z la r é p o n s e q u e M r . P i l l e t a

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f a i t à m a d e r n i è r e c o m m u n i c a t i o n , q u ' i l ne t i e n t p a s c e l a p o u r m o n d e r n i e r m o t , & q u ' i l m e m e n a c e de f a i r e p u b l i e r p a r l e s j o u r n e a u x q u e c ' e s t p a r p e u r & p a r e n v i e d e s s u c c è s de R o s s i n i q u e je ne v e u x p a s d o n n e r m o n o u v r a g e , q u e d u r e s t e il e s p è r e t o u j o u r s q u e je lui d o n n e r a i l ' a n n é e p r o c h a i n e un de m e s o u v r a g e s (ce q u i v e u t d i r e c h e z lui , , 1 ' A f f r i c a i n e " . ) Si je ne r e p o n d s p a s à t o u t c e l a il se s e r v i r a e n c o r u n e f o i s c o n t r e m o i de m o n s i l e n c e . J'ai donc écrit sur la feuille détaché ci-jointe, & q u e V o u s lui m o n t r e r e z c o m m e si c ' é t a i t la m o i t i é d ' u n e l e t t r e é c r i t e à V o u s , ce que je désire ce qu'il sache, quoique j'ai l'air de Vous l'écrire confidentiellement. Ayez la bonté de lui lire ce fragment d'un bout à l'autre. Mais ne la lui laissez pas dans les mains. Ce que je lui ai écrit à la fin du célèbre Ténor Fraschini est exact (c'est celui dont nous parlons depuis deux ans avec Mr. Pillet). Il vient au printemps à Londres au théâtre italien de la Reine pour y chanter. Moi j'y dois venir aussi pour y monter „ L e camp de Silésie" & „Robert". J'entendrai donc de mes oreilles si c'est comme on le dit le seul Ténor qui pourrait renouveler les beaux jours de Duprez. Mr. Pillet pourrait y venir aussi car c'est une promenade de Paris & l'entendre de son côté. Si c'était véritablement ce qu'on en dit & que Mr. Pillet l'engageat, „le Prophète" serait à flot. Je sais bien que Fraschini a refusé de venir à Paris, mais on lui a fait des offres d'après lesquelles il gagne plus en Italie qu'il aurait gagné à Paris. C'est un homme qu'il faudrait payer comme on a payé Duprez. Mais de ceci ne parlez pas à Mr. Pillet que comme votre idée & non c o m m e si je le l u i d e m a n d a i s ; il f e r a i t d i r e à la P r e s s e q u e j ' a i d e s p r é t e n t i o n s q u i le r u i n e r a i e n t , quoique cela serait peut être sa fortune. Adieu cher ami. J'attends votre réponse à Vienne. M a pauvre femme est déjà arrivée à Wisbade où les médecins l'ont envoyé. Elle se trouve bien triste, & bien démoralisée. J'en ai le cœur navré. Adieu cher Ami. [Nachschrift auf S. 4]: Ne croyez pas mon cher Ami que parceque je me suis délié avec Mr. Pillet de toute promesse pour l'avenir que je vais cesser de travailler pour la France. Au contraire à mon retour de Vienne je m'y mettrai d'arrache-pied, mais je veux que tout le monde l'ignore, & soit que je me mette à commencer l'opéra comique que Vous connaissez ou le grand opéra, soyez tranquille je n'irai pas de main morte. Mais ceci entre nous deux. [Ns. Ende] P.S. Q u a n t à ce que Vous me répondez relativement à ma communication à Mr. Léon Pillet, qu'il parait croire que la raison que je lui donne

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pourquoi je ne puis pas terminer une nouvelle partition dans l'année prochaine n'est pas la véritable, & que c'est plutôt par peur & par envie du grand succès qu'un nouvel ouvrage de Rossini obtiendra sûrement, je ne sais qu'en dire. Je crois ne pas avoir mérité dans la conduite de toute ma vie de me voir supposer des sentiments aussi bas que l'envie & la jalousie. Vous paraissez craindre d'après votre conversation avec Mr. Pillet que la Presse s'emparera de ce sujet, me prêtant également ces sentiments d'envie & de peur & m'attaquerait rudement là-dessus. Eh bien mon cher Ami dans ce cas j'aurais une réponse toute prête qui prouverait infailliblement qu'il n'en est pas ainsi. Je donnerai „ L e Camp de Silésie" dans ce cas immédiatement à l'Opéra comique. Vous savez mieux que personne qu'on me demande avec instance cet ouvrage à l'Opéra comique; je Vous ai toujours dit que je croyais que le genre de la musique & le poëme de cet musique ainsi que la nature du rôle principal, le rendraient tout à fait déplacé & chanceux au grand Opéra, mais que je le croyais apte à obtenir un beau succès à l'Opéra comique où il serait dans sa niche. Vous savez également que si je n'ai pas donné cet ouvrage à l'opéra comique jusqu'à présent c'est par un sentiment de convenance, & que V o u s surtout m'en avez deconseillé, parceque Vous croyez que cela ferait beaucoup de peine à Mr. Léon Pillet, & que cela troublerait nos bonnes relations auxquelles je tiens beaucoup. Aussi me suis-je conformé à vos conseils. Mais s'il l'agissait de les transgresser dans un cas légitime défense comme celui dont d'après votre dire je suis menacé, Vous ne me blâmeriez pas. Mais espérons que les choses ne prendront pas cette tournure, & que par conséquent je n'aurais pas besoin de me servir de ce moyen de défense. Ceci est entre nous, mais je Vous prie de dire à Mr. Pillet que les raisons que j'ai donné dans ma lettre sont des vérités & pas des prétextes. Je ne puis pas lui donner l'opéra nouveau en 1 8 4 7 , parceque n'y ayant presque pas travaillé jusqu'à présent, devant aller à Vienne maintenant, je n'aurais pas assez de temps devant moi pour le finir en 1 8 4 7 . — . Je ne veux pas donner ,,1'Affricaine" pour premier ouvrage, parceque (comme je l'ai dit bien souvent à Mr. Pillet ainsi qu'à Vous) j'en crois la musique ainsi que le poëme très inférieur au „Prophète", & que je ne veux débuter après un long silence qu'avec ce que j'ai de mieux dans mon bagage. Quant au „Prophète" je l'ai toujours dit, &c je l'ai encor repété dans ma dernière lettre dès qu'il y aura à l'opéra la possibilité de la distribution des rôles je le donnerai. Mais il faut pour cela avant tout un T é n o r de p r e m i e r o r d r e , puis un grand Contralto & un Soprano dramatique à la Falcon. Mr. Pillet Vous a répondu à cela que sur ces trois sujets demandés il en avait deux. Je ne vois q u ' u n à ma satisfaction, c'est Madame Stolz. Quant au Ténor, Bettini ne peut pas remplir ce rôle, immensément difficile comme acteur &

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comme chanteur également. Je ne dis pas cela parcequ'il n'a pas encor eu beaucoup de succès jusqu'à présent, mais en eut-il je dirais la même chose. Car comme la chose m'intéresse vivement j'ai demandé à plusieurs musiciens compétents des renseignements détaillés sur Bettini, & je sais à quoi m'en tenir. Mais si Mr. Pillet a peut être un nouveau Ténor que je ne connais pas encor & un soprano dramatique en vue de qui il veut parler, c'est autre chose. Je ne demande pas mieux que de pouvoir distribuer convenablement selon ma c o n v i c t i o n ces trois rôles, & je donnerai alors avec empressement et joie „le Prophète". Du reste j'aurai occasion d'entendre le printemps prochain ce célèbre Tenor Fraschini qui est proclamé le meilleur Ténor de l'Italie, car il est engagé à Londres par Mr. Lumley, & comme j'y dois aller aussi pour monter deux de mes ouvrages je l'entendrai. Ce serait une bonne occasion aussi pour Mr. Pillet de l'entendre sans faire un long voyage, et de juger si comme on le dit, ce serait le Ténor qu'il faudrait à l'opéra. Veuillez avoir la bonté cher ami de faire parvenir la lettre ci-jointe à Mr. Zimmermann. C'est la réponse de notre académie à la lettre, ainsi qu'une lettre de moi. Veuillez en même temps faire savoir à Mr. Brandus que j'ai terminé la correction des épreuves de la partition de „Struensee". [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln K 29/30]

FRIEDRICH W I L H E L M I V . AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Charlottenburg, 2. XII.

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Auf Ihre Vorstellung vom z7.sten v. Mts. bewillige Ich Ihnen den nachgesuchten unbestimmten Urlaub unter Fortdauer Ihrer Mitwirkung bei der Hofmusik, finde es aber mit Rücksicht auf diese Ihnen verbleibende Beschäftigung angemessen, daß Ihnen von Ihrem Gehalt, auf welches Sie gänzlich verzichten wollen, die Summe von Eintausend Thalern jährlich belassen werde, und habe hienach das Haus-Ministerium mit Anweisung versehen. Für die nächsten zwei Monate will Ich Sie zugleich wegen der beabsichtigten Reise nach Wien auch von der Theilnahme an der Hofmusik entbinden. Charlottenburg, den 2 ten Dezember 1846. Friedrich Wilhelm [Autograph (Ls): Staatl. I. f. Mf. Bin K/27]

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Mittewoche z. [XII.] Heute Nacht hatte ich den gräßlichen Traum, dass meine geliebten beiden jüngsten Kinder, die bei meiner Gattin in Wiesbaden sind, gestorben seien. Mit unbeschreiblichem Dank gegen den Allmächtigen, dass dieses nur ein Traum war, erwachte ich. Gnädiger gütiger Gott erhalte mir gesund & glücklich meine drei geliebten Kinder, meine teure Gattin Minna & meine gute alte Mutter, so hast Du mir das Beste geschenkt! Amen, es möge in Erfüllung gehen! Die Revision des Klavierauszuges von „Struensee" beendiget . . . Durch Feilner an Tichy & Illaire Truhns Petition . . . Heute geht das Buch von „Struensee" mit Mise en Scène an das Theater von Magdeburg ab. Donnerstag 3. [XII.] Heute die Kabinettsordre des unbestimmten Urlaubs erhalten . . . Von Reilstab den unterlegten Chor „ah quelle est belle" für den Anfang des 3. Aktes des Wiener „Feldlagers" geholt. Zu der Prinzessin von Preussen, welche mich befohlen hatte. Ich beurlaubte mich bei ihr & dem Prinzen, der mir einen Brief an den Erzherzog Franz Karl 1 nach Wien mitgab . . . Auf den Abend spielte mir Kullak den von ihm arrangierten Klavierauszug der Ouvertüre von „Struensee" vor; Besuch bei Graf Westmorland . . . HEINR. HUGO PIERSON AN MEYERBEER IN BERLIN

[Berlin] Schadow Str Decbr 3-/46

Onoratissimo Maestro! Wie es mir gewöhnlich im Winter geht, bin ich nicht wohl gewesen in diesen Tagen: daher schreibe ich zum Fragen ob Sie die Romanzen, die ich die Ehre hatte Ihnen zu widmen, erhalten haben: Sie waren nicht zu Hause wie ich sie brachte, und ich gab die Noten dem Domestique — ich hoffe Sie werden etwas darin finden (wenn auch nicht Alles) das der Dedication nicht ganz unwürdig ist; obwohl es eine Art Composition ist die ich nur sehr selten versucht habe, und die Romanzen eigentlich auf den Wunsch des Verlegers geschrieben worden — ich hoffe das Glück zu haben Sie noch einmal vor Ihrer Abreise zu sehen — ich werde wahrscheinlich auch bald Berlin verlassen — Alt England lockt mich, wo wenigstens ein Theaterdirektor die E n t e n t e c o r d i a l e gegen mich hegt die ich hier an dem höchst l i e b e n s w ü r d i g e n Herrn v. Küstner vergebens suche. I remain your hearty admirer (ich glaube wohl der h e a r t i e s t den Sie haben) Ihr Hugh H. Pierson.2 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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M E Y E R B E E R AN PIER A N G E L O FIORENTINO IN PARIS

Berlin ce 4 Xbre 46. Mon cher Monsieur! J'ai reçu dans le temps votre aimable lettre, dans laquelle Vous me demandez de m'informer près de Monsieur de Humbold si S. M. le Roi de Prusse ne se formaliserait pas que Vous publiassiez sa réponse à la lettre que Vous lui avez adressée. J'ai fait à l'instant, Se avec beaucoup de plaisir votre commission, & je Vous ai répondu de suite là dessus. Malheureusement j'ai confié ma lettre à un jeune artiste qui se rendait à Paris, & qui m'avait demandé des lettres de recommandation. J'avais pris la liberté à charge de revanche de lui en donner une pour Vous Monsieur, & j'avais mis ma réponse sous le même couvert. Je croyais bien fermement que Vous connaissiez depuis long temps l'opinion de Monsieur de Humbold, lorsqu'il y a quelque jours j'ai rencontrai mon recommandé de retour de son voyage, à qui je demandais de vos nouvelles. Il me répondit à mon grand désapointement qu'il avait perdu ma lettre, & qu'ainsi il n'avait pu se présenter chez Vous. Voilà la cause de mon silence involontaire, & mon excuse je pense. En ce qui concerne votre demande mon cher Monsieur, voici ce que m'a répondu Monsieur de Humbold: „il n'y a aucun inconvénient que Monsieur Fiorentino publie la réponse du Roi, si bon lui semble; cela se fait très souvent," Veuillez agréer l'expression des sentiments les plus distingués mon cher Monsieur de Votre très dévoué Meyerbeer. [Autograph (Las): Archives de l'Opéra Paris 24]

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Sonnabend 5. [XII.] . . . An Lüttichau die Partitur & das Buch von „Struensee" geschickt. Heute ward ich beim König in Berlin zur Mittagstafel eingeladen. Bei Wilhelm Müller, der meine Biographie für Saphir verlangt hat-

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te; traf ihn aber nicht zuhause . . . Besuch bei Graf Trautmannsdorf . . . Brief von Gouin, der sehr betrübend war, denn er sagt es würde die ganze Presse über mich herfallen, wenn ich nicht künftiges Jahr eine Oper in Paris gäbe . . . L o u i s BRANDUS AN MEYERBEER IN BERLIN

Berlin, le 6. Décembre 1 8 4 6 . Monsieur Après réception de la lettre que vous m'avez fait l'honneur de m'écrire, je me suis immédiatement occupé de notre „Struensée", et si je n'ai point répondu de suite c'est que je désirais vous communiquer en même temps le résultat de mes démarches. J'attendais aussi les épreuves de M . Schlesinger de Berlin, car jusqu'à présent M . Sehl, ne m'a nullement fait connaître de quoi se compose la musique, ce qui est pourtant essentiel 1 . Je n'ai pas besoin de vous dire, Monsieur, que je n'ai aucune observation à faire sur vos conditions, si ce n'est que de vous remercier. Permettez moi de regarder la modicité du prix comme un signe de votre bienveillance pour moi. Suivant votre désir j'ai remis à M . Gouin 1 5 0 0 fr en espèces et 1 5 0 0 fr en nos règlements fin Mai. Comme j'avais l'honneur de vous l'exposer dans ma lettre précédente, j'aurais beaucoup désiré que la pièce fut représentée sur l'une de nos scènes, mais comme vous le dites fort bien la représentation théâtrale offre bien des difficultés et est [as]sujetti même à bien des chances. Je ne veux point vous énumerer ici le fort et le faible de chacune de nos scènes, mais après un examen sérieux de tous nos théâtres, je ne vois qu'un seul qui offrirait peutêtre toutes les conditions voulues; c'est le théâtre Montpensier. Et encore serait-il prudent de le voir d'abord à l'œuvre, car ce théâtre n'ouvre qu'à la fin du mois. Toutefois je dois vous en parler plus particulièrement. J'ai vu M . Hostein, l'associé d'Alex. Dumas et directeur titulaire, car M . Dumas lui-même n'est pas encore de retour de son voyage en Espagne. Malgré cette absence, il est certain cependant et je m'en fais fort que Dumas ce chargerait d'arranger la pièce pour la scène française, quant à la mise en scène, l'orchestre et les chœurs, je crois que tout cela serait parfait car ce qui manque on l'aurait pour cette occasion. Seulement, et voici le grand inconvénient, il n'y aurait moyen de jouer la pièce que vers le mois d'Août au plus tôt. Il y a d'abord la pièce d'ouverture „ L a Reine Margot" d'Alex. Dumas toute prête et dont on ne voudra et ne pourra pas interrompre le succès; viendra ensuite une pièce en vers d'Adolphe Dumas, sur laquelle je crois on

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ne compte pas beaucoup, mais dont l'engagement qu'elle passera la 2e , est signée. Enfin le „ M o n t e Christo" d'Alex. Dumas qui est également presque fini par l'auteur. Comptons encore le temps qu'il faudra à Dumas de faire la pièce, de la mettre en scène etc., bref, tout calcul fait, nous arriverons au mois d'Août, très mauvaise saison d'après mon avis, ce qui nous menera nécessairement à l'hiver prochain. Pour les chœurs au surplus ils comptent sur ceux du théâtre italien, qui ne sont libres que pendant les mois d'été. J e crois donc, Monsieur, en âme et conscience que nous ferons bien d'abandonner, provisoirement du moins, mon projet. Mais je trouve dans votre lettre une idée que je saisis avec empressement. Vous me dites en effet que la musique de „Struensée" se prêterait aussi à être exécutée dans un concert en liant les différents morceaux par de la déclamation. Eh bien, Monsieur, cette manière de présenter au public français votre nouveau chef-d'œuvre me paraît la plus sûre et présente le moins de difficultés. Ces difficultés d'ailleurs, me regarderait alors, moi et je me charge de les surmonter. J'aurais l'orchestre le plus magnifique, car je pourrais le composer moi-même, ainsi que les chœurs que je pourrais choisir dans tous nos théâtres. J e prendrais, soit la salle du conservatoire, soit celle des Italiens. J e me charge de faire faire un poème (la déclamation) très convenable d'ici à un mois. Si le poète allemand a fini son travail vous m'obligeriez de me le communiquer. Cette exécution en concert n'empêcherait d'ailleurs pas de faire jouer plus tard la pièce complète. Il va sans dire aussi que vous auriez vos droits d'auteur des exécutions en concert, comme vous les auriez des représentations théâtrales. J e ne sais pas encore quels sont les morceaux dont la musique de „ S t r . " se compose, mais je pense il nous faudrait pour l'exécution outre les morceaux pour orchestre au moins 2 ou 3. chœurs et autant de soli. Dans tous les cas je n'entreprendrai rien sans vous consulter et je tiendrai toujours M . Gouin au courant. Si vous le jugez bon, je suis même tout prêt à aller chercher personellement vos ordres à Vienne à Berlin où m'importe où il vous plaira de me donner rendez vous. J e crois nous nous entendrons alors très facilement. J e dois ajouter encore que tout ce que j'ai fait dans cette occasion a toujours été comme venant de moi et en mon nom personnel. En attendant les épreuves et vos avis, je vous prie, Monsieur, de vouloir bien agréer l'expression de tous mes respects et de la considération la plus distinguée de votre très dévoué serviteur L. Brandus [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Département de la Musique]

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Sonntag 6. [XII.] An [Gustav] Nicolai geschrieben & ihm für die Mitteilung seines Artikels in Schuberts Musikzeitung über „Struensee" gedankt. Vom Grafen Redern Abschied genommen. Er gab mir einen Brief an den Polizeiminister Sedlnitzky mit. Zu Humboldt: er gab mir einen Brief für Fürst Metternich 8c Herrn von Enderlich mit. An Gaetano Rossi geschrieben, ihm 1 o napoléon d'or geschickt, welche ich an Levy zur Remittierung an denselben gegeben h a b e . . . . An Teichmann (offiziell) meine Dienstplätze im Theater zurückgeschickt . . . Montag 7. [XII./An Gouin geschrieben, dass ich congé illimité vom Theater bekommen habe, dass er suchen soll, Pillet zu beschwichtigen, dass er die Presse nicht auf mich loshetzt. Der Kapelle & den Choristen geschrieben Sc ihnen die 3 000 Taler meines letzten Jahresgehaltes, während ich im Urlaub war, geschenkt. Um — 7 2 2. mit dem Güterzug der Schlesischen Eisenbahn nach Wien abgereiset. In Frankfurt a. O. (treffliche Restauration auf dem Bahnhof) lange auf den entgegenkommenden Zug warten müssen, sodass wir erst um 1 Uhr nach Mitternacht nach Sorau kamen, wo man schlief. Ich hatte den Kommerzienrat Behrendt zum Schlafkameraden in meinem Zimmer. Dienstag 8. [XII.] Wir mussten auch in Sorau die Ankunft des Zuges, der uns mitnehmen sollte [abwarten] von 7 t 8 (wo die Abfahrt festgesetzt war) bis V 2 1 1 Uhr. Ausserdem ging es auch des Schnees & Glatteises wegen langsamer wie gewöhnlich; kurz wir kamen um 6 statt um 1 Uhr in Breslau an. Der Zug nach Ratibor war bereits abgegangen, sodass ich in Breslau bleiben [musste] ohne aber etwas von der Stadt zu sehen, denn es war bereits ganz dunkel. Abends im Theater „Lucrezia Borgia" von Donizetti gehört. Eine Demoiselle Garrigues 1 Lucrezia, eine arge Schreiliese ohne Talent. Der einzige Bemerkenswerte war ein junger Tenor mit einer hübschen klangvollen Tenorstimme, Herr Schloss; allein er scheint für jetzt wenigstens noch wenig Höhe zu besitzen, denn as ist zuweilen schon gedrückt & das a nur mit sichtbarer Mühe & Anstrengung. Das Haus ist freundlich & geräumig, obgleich es ausser den Parterrelogen nur noch 1 . z. Rang & Gallerie enthält. Dafür ist ein erster Balkon. Gestern & heute im Wagen mich vielfach mit der Komposition der neuen Romanze im „Feldlager" für Staudigl beschäftiget, ohne jedoch etwas Besonderes gefunden zu haben.

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B E N J A M I N L U M L E Y AN M E Y E R B E E R IN W I E N

[Paris, 9. XII.

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Monsieur Je reçois aujourd'hui même votre obligeante lettre du 1 . Décr qui m'a été expedié de Londres. Vous serez content d'entendre que je viens d'accepter les propositions de M r Staudigall et qu'aujourd'hui je l'ai envoyé l'engagement. Quant aux chœurs pour „Le Camp de Silesie" et à la bande Militaire sur la scène et autres détails vous n'avez que à me dire ce que vous jugerez bon et je serai trop heureux de me rendre à vos désirs — il serait assez pour moi que vous les croyez avantageux — Quant à l'époque — je vous prie Monsieur de vouloir bien me l'indiquer à fin que je puisse savoir à quoi m'en tenir. L'engagement de Mad m Lind commence le 1 Mars — mais elle a un mois pour étudier — et son engagement à Londres ne commence effectueusem/e«]t que le i Avril —. L'engagement de Fraschini est avant le 1 Mars. — L'engagement de Staudigall commence probablement à peu près à la même époque. Je suis bien content de vous dire que je viens de m'assurer de la musique magnifique de „Struenzi" — si j'ose le faire je voudrais même demander qu'il soit monté sous l'œil du Maître — ou au moins que vous daignez me donner votre conseil là dessus — Attendant l'honneur de votre réponse que je vous prie de m'adresser à Londres pour épargner le temps. — J'ai l'honneur de vous prier d'agréer les sentimens de ma plus haute considération avec laquelle je suis Monsieur votre dévoué serviteur B Lumley Paris 9m Décembre 1846 P. S. Il y a un Poète italien attaché à mon Théâtre un certain Sgr Gannetti — un homme sur qui on peut compter. J'ai l'honneur de vous en faire part dans le cas que vous ne pouvez pas trouver un poète à Vienne — que du reste je crois facile — [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Département de la musique 1]

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Mittewoche 9. [XII.] ... Um 6 Uhr abgereiset. Man kann sich nur bis Cosel einschreiben, da dort die Wagen wechseln. Mit gutem Erfolg an Stau-

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digls Lied komponiert, bis auf das Auspolieren fertig im Kopfe. Wir wollen nun sehen, wie es sich beim Klavier machen wird. Gegen 3/4 auf 1 2 Uhr kam ich in Ratibor an. Zufällig traf ich auf dem Bahnhof mit dem Baron Witt von Döring zusammen. Um 2 Uhr mit Kurierpferden den abscheulich schlechten Weg nach Troppau gefahren (4 Meilen in 3 Stunden). Dort konnte ich weder einen Extrawagen noch Extrapostpferde erhalten, da alles für den Cortège der Leiche der jungen Grossfürstin (Tochter der Grossfürstin Helene) in Beschlag genommen ist, welche morgen hier durchkömmt. Ich musste also mit dem Eilwagen. Er brauchte von Vj 7 Uhr Abends bis 6 Uhr Morgens, ehe er nach Olmütz kam. Eine grausenvolle Nacht! In meinem Beiwagen des Eilwagens war auch Herr von Flotow, der ebenfalls nach Wien geht, wie er mir sagte. Noch habe ich nachzuholen, dass auf dem Grenzzollamte zu Troppau, als die Douane-Inspektoren meinen Namen hörten, sie nicht visitierten & mich mit Komplimenten über „Robert" & „die Hugenotten" überhäuften. Donnerstag 1 o. [XII.] In Olmütz . . . um V4 auf 3 mit dem Eisenbahnzuge . . . nach Wien gegangen. Ich kam in Wien um 1 o Uhr Abends an. Herr von Flotow hatte die Reise in demselben Coupé gemacht, auch ein andrer Herr, der mir dem Äussern & der Aussprache nach eine polnische Militärperson schien. Wir plauderten freundlich. Die Visitation auf der Hauptmaut ging sehr schnell von statten. Ich stieg im Schwan ab. Freitag 1 1 . [XII.] Das erste echt Wiener Ergebnis war die Präsentierung des Fremdeneinschreibebuches, wo das Wort Religion eine Hauptrubrik war. Wilhelms Brief an Wertheimstein (selig) Sohn geschickt, welcher die Polizeiangelegenheiten (Aufenthaltskarte) besorgen soll. Er kam nicht selbst, wie ich erwartet hatte, sondern liess mir die Stunde sagen, wo ich ihn besuchen könne. Besuch vom Dr. Bacher. Auch Wertheimstein kam & erbot sich die lästige Aufenthaltskartenangelegenheit zu besorgen 1 . Höchst liebenswürdigen, geistreichen Brief von Minna mit Einlage von Cäcilchen erhalten. . . . Im Theater an der Wien „Dichter & Bauer", Lustspiel in 3 Akten . . . von C. Elmar. Die Musik von Suppe ist so nach Wiener Art, etwas so wie die von Adolph Müller 2 zu den Nestroyschen 3 Sachen, ohne Originalität nach italienischen & französischen Vorbildern & den in Wien so beliebten Walzer & Tyroler Rhythmen, doch ist sie nicht ohne Melodik 6c gut für die Singstimmen geschrieben. . . . Sonnabend 1 2 . [XII.] Besuch von meinem Theater-Direktor Pokorny, Staudigl, Mechetti 4 , Castelli, Dr. Bacher, Dessauer. Besuch abgestattet an Saphir, Bäuerle 5 , Fischof, Frau von Tichy, Grillparzer, Frau von Wertheimstein. Langer Brief an Wilhelm (Zeichnung der Dekoration des 2. Aktes des „Feldlagers" von Gerst, wegen Brief an die Kapelle, Urlaub, Casimir). Auf Meyerbeer

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den Abend führte mich Castelli in die Concordia ein, eine Gesellschaft, die alle Litteraten, Musiker und Maler vereinigt. Ich ward von allen sehr kordial empfangen. Der Klarinettiste Blaes, ein Belgier, trug einige Piecen sehr schön vor. Sonntag 1 3 . [XII.] . . . Im Kärnthner Tortheater „Don Sebastian" . . . von Donizetti. Sehr gute Vorstellung. Das Orchester nicht stark besetzt (16 Viol., 4 Viole, 4 Violoncelle, 4 Contrabassi), aber alle Instrumente von sehr guter Qualität: rein, präcis Sc feurig. Die Reinheit Sc Qualität der Blasinstrumente übertrifft die der Berliner. Die Chöre gut, aber nicht ausserordentlich. Madame Stöckel-Heinefetter schöne klangvolle Sopranstimme, besonders in der tiefern Lage. Drexler guter tiefer Bass, kräftig & voll. Leutner schöne Baritonstimme. Erl (Tenor). Doch ist nicht zu vergessen, dass das Haus viel kleiner als das Berliner, Chor Sc Orchester viel schwächer besetzt sind, die Singstimmen leichter durchdringen können als in Berlin. Dekorationen, Marquise, Mise en scene anständig, doch nicht mit Berlin zu vergleichen. Die Szene sehr kurz Sc schmal. Montag 1 4 . [XII.] Besuch bei Graf Moritz Dietrichstein, der mir aber zuvorkam, bei Graf Sedlnizky, Graf Arnim, Baronin Pereira, die Hasselt, Vesque von Püttlingen, Kapellmeister Otto Nicolai etc. Ich ging mit den Chordirektoren die Chöre vom „Feldlager" durch. . . . Dienstag 1 5 . [XII.] ... Besuch bei Frankl 1 (Sonntagsblatt), Dr. Becher 2 (Komponist Sc Schriftsteller), Hofkapellmeister Randhartinger, unserm Gesandten Graf Arnim, Staudigl, Fürst Metternich, Regisseur Jerrmann. Während der Rückkehr im Wagen von demselben ward ich von einer Kolik befallen, ähnlich an Heftigkeit Sc unverhinderbarer Explosion wie einst auf der Dresdener Eisenbahn. Ich war so elend, dass ich mich gleich zu Bette legen musste Sc deshalb die Vorstellung der Oper „Guttenberg" von Ferd. Karl Füchs 3 versäumen musste. Sehr schade, da ich darin den Tenoristen Ditt Sc noch andre hören sollte, um mich über die Rollenverteilung im „Feldlager" zu entscheiden.

M E Y E R B E E R AN BERTHA A R N D T IN BERLIN

[Wien, 15. XII. Meine beste Madame Arndt

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Ich habe Ihnen vor allem zu danken für Ihren freundlichen Brief der mir gleich bei meinem Eintreffen in Wien die tröstliche Versicherung gab, daß meine liebe Blanka wohl und munter ist, und mich dann zu entschuldigen daß ich nicht auch meinerseits Ihnen früher geschrieben habe. Allein erst-

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lieh habe ich Wilhelm den ich gleich nach meiner Ankunft hier schrieb, in meinen Briefe gebeten, Ihnen denselben mitzutheilen damit Sie und Bianca in Kenntniß von meinen ReiseData's gesetzt würden als zK Entschuldigung darf ich anführen daß ich gleich bei meiner Ankunft in einen solchen Strudel von Besuchen, Einladungen und Beschäftigung hineingerissen wurde, daß ich keines Momentes freier Herr blieb. Ich fürchte ich werde von den vielen Freundlichkeiten womit man hier mir überall entgegen kömmt nur blutwenig genießen können, da mein Gesundheitszustand miserabel ist. Ich habe eigentlich noch keine ganz gesunde Stunde seit meiner Ankunft in Wien gehabt: Unterleib und Magen sind in steter und schmerzlicher Verstimmung. Vorgestern habe ich bei einem Besuche in einer entfernten Vorstadt auf offener Straße einen so furchtbaren Unterleibskrampf bekommen, daß ich mich in einen Fiacre werfen mußte und auch auf diese Weise nur mit knapper Noth mein Hotel zu erreichen vermochte. 3 6 Stunden mußte ich zu Bette bleiben, und bin heute zwar wieder aufgestanden, wage aber noch nicht das Zimmer zu verlassen. Morgen hoffe ich aber wieder mobil zu werden — Von der Gräfin Dohna habe ich bis jetzt noch keine Antwort wegen der Erzieherin. So wie mir diese Antwort zukömmt so werde ich Sie Ihnen natürlich gleich mittheilen. Vielleicht hätten Sie aber die Güte bis dahin Ihre spähenden Augen auf alle mögliche andre Vorkommenheiten in dieser Beziehung zu richten. — Von Minna habe ich außer den Brief welchen Sie die Güte hatten mir zu senden, auch noch einen direct von Wiesbaden mit einer sehr niedlichen Einlage von Caecilchen erhalten. Minna theilt mir darin abermals die Details von Rudolph's Erscheinung in Wiesbaden mit, und fügt hinzu daß sie Hanne geschrieben, und sie gebeten habe, daß sie selbst kommen möge Rudolph von Wiesbaden abzuholen. Hat nun das Hanne wohl gethan? Dies würde mich zu wissen wohl interessiren: eben so zu wissen wie sich unsre liebe Bonnemaman Mosson befindet. Sie sind wohl so gütig mich ihr herzlichst zu empfehlen, und dafür zu sorgen daß Bianca so viel als möglich sie besucht. Geben Sie übrigen's meiner geliebten Bianca einen herzlichen Kuß von ihrem Pappa als Vorläufer der Weihnachtsgeschenke, die Sie wohl die große Gefälligkeit haben nach Innhalt des Wunschzettels für meine Rechnung zu besorgen. Ferner lasse ich meinem großen Kinde hiedurch zu wissen daß ich alle 8 Tage einen Brief von ihr erwarte: eben so fest rechne ich darauf daß sie wöchentlich zwei Maale wenigsten's das Theater mit Ihnen besucht. Ich gestatte aber auch gern einen häufigerem Besuch wenn sie es wünscht. Melden Sie sich nur bei Zeiten in meinem Namen schriftlich beim Hofrath Teichmann, daß er Ihnen bei Zeiten Plätze für die Vorstellungen der Viar-

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dot bestellt. — Ich hoffe Ihre beiden Fräulein Schwester und Madame Reichenheim halten Ihnen das Versprechen Sie recht oft zu besuchen. Es wäre mir eine Beruhigung dieses zu wissen, weil Ihnen dadurch das Opfer welches Sie uns bringen, in der einsamen Wohnung mit Bianca allein Ihre frühere gesellige Häuslichkeit zu vertauschen einigermaßen versüßt würde. Wenn ich die vielen Complimente höre und lese, die mir hier fortwährend mündlich und in den Journalen gemacht werden, daß ich den Entschluß gefaßt habe nach Wien zu kommen, so möchte ich immer ausrufen: An Madame Bertha Arndt richtet Eure Danksagungen und Komplimente, denn wie hätte ich ohne Ihre große freundliche Aufopferung Berlin auch nur auf einen Tag während Minna's Abwesenheit verlassen können? und wie hätte Minna selbst ihre Reise unternehmen können ohne Ihren Beystand? Apropos Wie sind sie denn mit dem neuen Bedienten zufrieden? Verzeihen Sie diesen confusen unzusammenhängenden Brief. Ein paar Dutzend Besuche haben sich zwischen dem Anfang und das Ende dieser Zeilen in meine Stube gedrängt. Mit dem herzlichsten Wunsche daß Sie diese Zeilen in bestem Wohlergehen antreffen mögen, und mit der Bitte sie meiner lieben Bianca mitzutheilen verbleibe ich Ihr dankbar ergebener Meyerbeer d. 1 5 t e X ber 46. [Autograph (Las): Musikhistoriska Museet Stockholm, Slg Fryklund]

Tgb. Dezember

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Mittewoche 16. [XII.] . . . Ich erwachte noch ganz gerädert von der gestrigen Kolik & blieb deshalb bis zum Mittagbrot zuhause. Verschiedene Besuche, darunter der alte Kapellmeister Gyrowetz (jetzt 84 oder 82 Jahre alt), den ich früher schon gekannt hatte. Diner bei Herrn von Tichy. Abends blieb ich zuhause, an den Veränderungen für das „Feldlager" arbeitend. Ich las das ganze Buch durch & komponierte das erste neue Rezitativ der Vielka („er ist mir lieb, er ist mir wert") ward erst kurz vor Mitternacht fertig. Donnerstag 1 7 . [XII.] ... V2 Stündchen am „Feldlager" gearbeitet. Besuche gemacht, u. a. bei dem Polizeiminister Sedlnitzky1.

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Freitag 1 8 . [XII.] 2 Male ein wenig Vorarbeit an den neuen Stücken für das „Feldlager". Besuch von dem schwedischen Komponisten Berwald 1 , Kapellmeister Otto Nicolai, Graf Arnim etc. Herrn von Wirth, Litterat Schuhmacher (Redakteur der „Gegenwart") Bernard („Wiener Zeitung") Ritter Frank („Wiener Zeitschrift") besucht. Im Theater an der Wien „Guttenberg" Oper in 4 Akten von prechtler 2 , Musik von Ferd. Karl Füchs. Die Musik (des Komponisten 1 . Werk) ist in einem guten, edlen Stil geschrieben, gut für die Singstimmen, auch gut instrumentiert, aber durchaus keine Eigentümlichkeit der Erfindung. Der Tenor Ditt hat Fortschritte gemacht: schöne klangvolle Stimme; er sang auch viel reiner wie früher, auch nicht ohne Gefühl & Feuer. Demoiselle Bergauer noch Anfängerin: schöne, aber etwas schwerfällige Stimme; Gefühl & Feuer. Nach dem Theater die Introduktion des 1 . Aktes durchgesehen & gestrichen. Brief von Lumley. Sonnabend 1 9 . [XII.] ... Mit dem Direktor Pokorny, Kapellmeister Suppé & Staudigl endlich die definitive Rollenverteilung des „Feldlagers" festgestellt. Sonntag 20. [XII.] ... Mit Pokorny & Döbler das Nebelbild besprochen, womit der neue 3. Akt des „Feldlagers" schliessen soll. Diner bei Dr. Bachert 3 . Montag z i . [XII.] meine Briefe an den Erzherzog Franz Karl (vom Prinzen von Preussen) Sc an Fürst Esterhazy 4 abgegeben. Die Haizinger besucht. Dem Maler Einsle (der mich für das Concordienfest malen soll) gesessen. Konzert des berühmten Hornisten Vivier, w o ich auch die beiden Sängerinnen Eder (ziemlich gewandt, aber sehr ordinär) & Freitag (starke Sopranstimme, in den höhern Tönen voll & schön, in der untern Lage aber klanglos, ausserdem schwerfällig & das Äussere einer Köchin) hörte; unter den Demoiselle Eder, Freitag, Bergauer muss ich für die Rolle der Therese wählen. Die erste Romanze der Vielka V2 Ton höher für die Lind transponiert. Dienstag 22. [XII.] . . . Im Burgtheater, da den zz., 2.3., 24., 25. keine theatralischen Vorstellungen sind zum Besten des Orchester-Witwenfond „Das neue Paradies" Oratorium von Ernst Reiter 5 aus Basel. Seine Frau Madame Bury (eine Altistin, Jüdin), Herr Luz 6 von der Hofkapelle (Tenor) & Staudigl sangen die Solopartien. Die Musik ist gründlich & mit vieler Technik geschrieben, doch meistens ohne Erfindung. Im 2. Teil sind einige glückliche elegische Momente. . . . •Mittewoche 23. [XII.] ... Dem Maler gesessen. Abends Soirée bei Vesque von Püttlingen, w o auch Klara Schumann war. Ich konnte sie als die Frau eines Mannes, der mich auf eine so hämische Weise angefeindet, nicht begrüssen, aber ich applaudierte ihr Klavierspiel sehr & sagte ihr bravo, als

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sie an mir vorüberging 1 . Unter vielen andern Musikstücken sang der Wirt des Hauses (unter dem Pseudonym Hoven bekannt) ausgezeichnet schöne Lieder von seiner Komposition2. Donnerstag 24. [XII.] Eine Deputation des Männergesangsvereins ladet mich ein, ihrem Konzerte beizuwohnen. Matinee musicale bei dem Fürsten Czartorisky 3 , wo Quartette vortrefflich gespielt wurden (die 1 . Violine von Mayseder)4 u. a. das sogenannte Harfenquartett von Beethoven. Ich sass dem M a l e r . . . . Lyser (der taubstumme Literat) schreibt mir, dass seine Kinder nichts zu essen haben, & verlangt ein Darlehen von 20 Gulden Konventionsmünze, welches ich ihm schicke. Den Abend blieb ich zuhause, warf die fast fertig komponierte Romanze für Staudigl weg & komponierte eine neue . . . Freitag 25. [XII.] Pokorny besucht & ihm die Stawinskische Mise en scène gebracht, die ich verloren glaubte. Dem Maler Einsle zum letzten Male gesessen. Mit Hauser, Chef der Militärmusik vom Regiment Grabowsky, die Theatermusik vom „Feldlager" durchgegangen. Nachmittags Besuch von Lyser. Brief von Minna & Gaetano Rossi. . . . „Schillers Leben" von Frau von Wolzogen gelesen5.

L É O N U N D M A R I E E S C U D I E R AN M E Y E R B E E R IN W I E N

Paris 26 décembre 1846 France musicale, 6 rue neuve S' marie Cher maître, M. Gouin sort de chez nous; il a eu l'obligeance de nous montrer les journaux de Vienne qui rendent compte de la réception triomphale qui vous a été faite à Vienne. Cette nouvelle nous a fait un plaisir inexprimable et tous vos amis de Paris qui l'apprendront par notre journal s'en réjouiront avec nous. Le „ J o u r n a l F r a n ç a i s de B e r l i n " annonce dans son dernier N° une chansonnette inédite de votre composition. N'y a-t-il pas d'indiscrétion à vous prier de nous donner la propriété de ce morceau pour la France. Nous en ferions faire une bonne traduction par Alph. Royer ou par Th. Gauthier. Si vous avez la bonté de nous faire ce cadeau, vous nous obligerez d'écrire au Directeur du „ J o u r n a l f r a n ç a i s de B e r l i n " pour le prier de nous envoyer une épreuve du morceau. De notre côté, nous allons lui écrire pour l'informer de la demande que nous vous adressons.

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Nous avons parlé avec M. Gouin de votre „ c a m p de S i l é s i e " 1 . Nous voudrions bien être les propriétaires de cet ouvrage pour la France. M. Vatel avec qui nous sommes liés d'amitié, serait heureux et fier de le faire exécuter sur le théâtre Italien. Il prendrait l'engagement d'avance de mettre à votre disposition tout le personnel de son théâtre, Coletti, Lablache, Ronconi 2 , Mario, Gardoni, Grisi, Persiani3, Brambilla4. Quant à l'orchestre et aux chœurs il vous les donnerait aussi complets que vous pourriez les désirer. Au théâtre Italien vous pourriez compter sur une belle exécution, ce qui n'est pas à dédaigner par le temps qui court de pauvres chanteurs et de plus pauvres Directeurs. Mr. Vatel pourrait monter votre „ c a m p de s i l é s i e " pour la fin de la présente saison; mais je pense qu'il faudrait attendre jusqu'à la saison prochaine. A cet égard, il se conformerait à vos désirs. Nous venons d'avoir deux grands succès, un au Théâtre Italien avec les „ F o s c a r i " , un autre à l'opéra comique avec „Gibby la C o r n e m u s e " , ces ouvrages nous appartiennent. Si nous avions „le C a m p de S i l é s i e " , nous ne demanderions plus rien pour notre présent et notre avenir d'Éditeurs. Veuillez agréer, monsieur & cher maître, le hommage de nos sentimens bien dévoués. Escudier frère [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Dép. de la musique, 16]

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Sonnabend z6. [XII.] Das neue Lied für Staudigl fertig aufgeschrieben. Auf Mechettis (des Musikverlegers) Bitten sass ich dem berühmten Zeichner [Kriehuber]5 zu einer Lithographie von mir. In der Produktion des Männergesangsverein, wo gegen 1 0 0 schöner kräftiger Männerstimmen ohne Begleitung mehrstimmige Kompositionen bloß für Männerstimmen sehr schön nüanciert ausführen. „Grün", Chor mit Soloquartett von Storch6 (einem der Direktoren) & „Im Walde", Chor von Kücken waren die beiden ausgezeichnetsten Kompositionen. „Wer der Mädchen Schwüre traut", scherzhafter Kanon von Eisenhofer7 ist ein gefälliges &c wirksames Stück. Nachmittags & Abends arbeitete ich an den neuen Rezitativen der Vielka & um 1 o Uhr ging ich in die Concordia, wo man mich das erste Mal so freundlich aufgenommen hatte.

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Sonntag 27. [XII.] ... Konferenz mit dem Sekretär des Theaters Kupelwieser 1 . Mit dem Sänger Ditt seine Rolle durchgegangen, die er noch gar nicht begriffen hat. Auf den schriftlichen Wunsch Saphirs ging ich in das Konzert der 7 jährigen Violinspielerin Wilma Neruda, die ein ausgezeichnetes Talent zu werden verspricht. . . . Diner beim Baron Eskeles, wo ich den berühmten Orientalisten von Hammer 2 kennen lernte. Im Theater an der Wien die Oper „Guttenberg" von Füchs. Nach dem Theater ging ich in das Elysium, ein riesengrosses Souterrain, worin die heterogensten Vergnügungen, Nebelbilder, Pantomimen, Eisenbahnen, scherzhafte Maskenzüge etc. sich abwechseln. Es waren mehrere Tausend Menschen da. Dieses & der Tabacksqualm machten die Atmosphäre unerträglich. Montag 28. [XII.] Wieck3 (der Schwiegervater meines Antagonisten Schumann) lässt mich eine Singschülerin von sich hören. Diner beim Fürsten Czartorisky. Hier wie überall in Wien unaussprechlich liebenswürdige, fast enthusiastische Aufnahme, selbst von Leuten, die, wie ich weiß, gegen mich geschrieben haben, z. B. Dr. Becher. Abends zuhause geblieben, um die Dankesrede aufzusetzen & zu memorieren, die ich doch wahrscheinlich morgen in der Concordia werde halten müssen.

MEYERBEER AN AMALIA BEER IN BERLIN

[Wien, 28. XII.

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Theure geliebte Nonne! Diese Zeilen treffen hoffentlich am letzten Tage des alten Jahres in Berlin ein, um Dir meine Wünsche zu dem neuen Jahre auszusprechen. Der Allmächtige erhalte Dich uns zu unsrer aller Freude und Glück noch viele viele Jahre, und zwar in guter Gesundheit, Freude, Glück, Fröhlichkeit und Zufriedenheit. Amen. Er segne Dich aus dem reichsten Füllhorn seiner Gnade deren Du theure Nonne vor so vielen Andern würdig bist. Und noch ein Maal Amen. Auch meiner jugendlichen Freundin Anne wünsche ich zum neuen Jahr einen jungen, hübschen, braven und reichen Mann. Gott hat so \[iele] Wunder schon gethan, warum sollte er nicht auch dies zu Stande bringen können. Ich hoffe Wilhelm hat D[ir] meinen vorletzten Brief mitgetheilt und auch den welchen ich ihm gestern geschrieben habe. Daraus wirst Du ersehen wie über alle Maßen liebenswürdig, ja ich möchte sagen entusiastisch man mich hier empfängt. Eine Schmalzlecture die Dir zusagen würde, und Dich gewiß ebenso entzükken würde wie Bittermann (in „Menschenhaß und Reue") Peters Schreibebuch4 wäre wenn Du Dir von H Burguis die Nummern vom 1 1 . December bis zum 25. December von der Wiener Theaterzeitung5 und von Saphir's

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„Humoristen" vorlesen ließest. Es ist fast in jeder Nummer einiges Schmalz. Das Schimpfen wird übrigen's gewiß zu seiner Zeit auch nicht ausbleiben, aber bis jetzt haben sie mir noch die Rosen ohne die Dornen gereicht. Heute sende ich Dir einen sehr schönen Artikel über unsern lieben Michael der heute in den sehr geschätzten Sonntag'sblättern erschienen ist 1 . Sehr viele Leute wünschen daß „Struensee" am Burgtheater gegeben würde, aber die hiesige Censur macht das unmöglich. Doch werde ich auf keinen Fall dem vielfach ausgesprochenen Wunsch nachgeben meine Musik zum „Struensee" im Konzert zu geben, bis ich nicht auf's b e s t i m m t e s t e in Erfahrung gebracht habe, daß gar keine Hoffnung ist das Stück im Theater bei der Censur durchzubringen. Dahingegen habe ich in einer Zeitung gelesen daß in Pesth (in Ungarn ist die Censur viel milder) „Struensee" gegeben werden soll. Was hörst Du denn von Dresden Karlsruhe Frankfurth Hamburg und Magdeburg, wo sie doch den „Struensee" überall geben wollten. Adieu meine theure geliebte Nonne. Gratuliere auch Doris Georg und Julius in meinem Namen zum Neuenjahr, denn der Träumer Kreutzholz vergißt gewiß meinen Auftrag auszurichten. Meiner Bianca aber gieb einen Kuß, u. meiner guten Madame Arndt richte die herzlichsten besten Grüße aus. Beiden schreibe ich noch heute. Adieu theure Nonne. Ich küsse Dich tausendmaal in Gedanken. Dein treuer Sohn Giacomo [Autograph (Las): Staatl. I. f . Mf. Bin K/53]

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Dienstag 2.9. [XII.] Mit Ditt seine Rolle durchgegangen. Staudigl das neue Lied hören lassen, welches ich für ihn im „Feldlager" komponiert habe, & seine Rolle mit ihm durchgegangen. Abends war das grosse Fest, welches mir die Gesellschaft Concordia, aus lauter Künstlern & Dichtern bestehend, gab. Es waren über 1 0 0 Personen in dem Saal versammelt. Bei meinem Eintritt ward ich mit enthusiastischen Applaudissement empfangen. Der Schauspieler Anschütz2 deklamierte ein grosses Gedicht, das meinen Künstlerruhm verherrlichen sollte, von Kayser, mit melodramatischer & Chorbegleitung von Kapellmeister Proch3. Am Schlüsse ward ein Vorhang weggezogen, hinter welchem mein Portrait von Einsle gemalt, in ben-

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galischem Feuer sichtbar ward. Die Gesellschaft überreichte mir ein Album, worin die Maler, Dichter & Musiker, jeder in ihrer Kunst, schöne Zeichnungen, Dichtungen & Lieder gelegt hatten. Dann folgte das Souper. Ich hatte den Ehrenplatz; der alte Kapellmeister Gyrowetz & Grillparzer sassen neben mir. Bauernfeld 1 , Gustav Frank, Kohlisch, Alexander Baumann 2 , Frankl, Castelli lasen Gedichte & Episteln, alle auf mich, meine Künstlerlaufbahn & meinen Ruhm preisend. Am pikantesten darunter war das Gedicht von Bauernfeld & das Zwiegespräch „Gluck & Lanner" 3 von Frankl & Castelli. Von Dessauer ward ein Quartett, dessen Text ebenfalls mein Lob verkündigte, gesungen. Draxler sang meinen „Mönch", & Charles Mayer 4 spielte wunderschön einige Pianoforte-Stücke. Bei dem Souper brachte Dessauer einen grossen Toast auf mich aus (er las seine Rede ab). Ich erwiderte, auswendig & als ob es Improvisation des Momentes [wäre] mit einer Rede . . . , welche vielen Anklang fand. Um z Uhr nach Mitternacht endigte dieses wahrhaft kordiale, echt künstlerische Fest5.

MEYERBEERS ANSPRACHE AN DIE MITGLIEDER DER CONCORDIA IN W I E N

[Wien, 29. XII.

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Meine Herren! Nie hätte ich es mehr gewünscht als heute der Gabe des Wortes mächtig zu sein, um Ihnen recht lebendig ausdrücken zu können wie im Innersten der Seele ich freudig und dankbar bewegt bin, von der gütigen liebe- und ehrenvollen Aufnahme in einem Kreise so edler Geister, so würdiger Repraesentanten der Kunst und Poesie, wie der Ihrige. — Könnte die Begeistrung der Dankbarkeit den Redner erzeigen, so müßte ich allerdings jetzt im Stande sein Ihnen auf eine Ihrer würdige Weise meine Gefühle auszusprechen. Allein man weiß es ja, Gefühle und Empfindungen je tiefer und inniger sie sind, je weniger lassen sie sich in Worten aussprechen, und daher kann ich Sie nur bitten mir auf's Wort zu glauben, daß die Erinnerung an den heutigen Abend eine der theuersten meines ganzen Leben's, und mir ewig unvergeßlich bleiben wird. Meine Herren: Sie haben mir zwar heute schon so viele Liebe und Ehre erwiesen, doch wollen Sie meine Freude ganz vollkommen machen, so gewähren Sie mir die Ehre mich zum würklichen Mitgliede der Concordia aufzunehmen, damit ich mich ganz zu den Ihrigen zählen, und mich überall der Genossenschaft so trefflicher würdiger Wiener Kunstbrüder rühmen dürfe. [Entwurf (La): Deutsche Staatsbibliothek Berlin Mus. ep. Meyerbeer 94]

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Mittewoche 3 o. [XII.] Heute kam die Lind in Wien an. Um 1 o Uhr die erste Klavierprobe vom „Feldlager". Die Sänger wissen noch nichts von ihren Rollen. Dann Audienz bei dem Minister des Innern Grafen Kolowrath 1 , der mich kennen zu lernen wünschte. Er empfing mich sehr liebenswürdig & freundlich. Dann sass ich zu meiner Lithographie bei Kriehuber. Abends war mir zu Ehren eine Soirée bei Saphir, wo die Hasselt & Staudigl das Duett aus den „Hugenotten" [sangen] 8c Staudigl den „Mönch". Saphir hielt eine humoristische Vorlesung, die auch zum Teil meine Verherrlichung bezweckte. Er schenkte mir mit einer eingebrannten Dedikation an mich sein Miniaturbild, darunter seine Gedichte. Ein fröhliches Souper beschloss das Ganze. Donnerstag 3 1 . [XII.] Der Erzherzog Franz Karl, an den ich einen Brief vom Prinzen von Preussen hatte, wollte mich sprechen. Auch die Erzherzogin, seine Gemahlin, war gegenwärtig. Beide empfingen mich äusserst gnädig. Dann machte ich noch in der 2. Probe, die ohne mich begonnen hatte, das erste Finale: geht alles noch sehr schlecht. Dann besuchte ich die Lind. Dann zum Quartett beim Fürsten Czartorisky. Seine Schwiegertochter spielte die Beethovensche (an Kreutzer dedizierte) A dur-Sonate sehr schön. Abends 3. Klavierprobe. Ich nahm den 2. Akt vor, konnte ihn aber nicht zu Ende bringen. Dann ging ich noch mit Ditt seine Arie & Duett durch. Zuhause brachte ich mein Tagebuch von 3 Tagen in Ordnung & schrieb daran bis V4 1 , also bis in das neue Jahr hinein.

Tk. Januar

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[Undatierte Vorsatzblätter] Moeser Harfenist jetzt in der Leopoldstadt ehemals an der Wien. Seine Cousine auch Harfenistin in Pesth. — Doktor Etteling besitzt 2 doppelte Pedalharfen. — Sehr guter Harfenist im Orchester von Strauß. — Zwischen 2 und 3 ist Fürst Metternich visibel. - Vortrefflicher Posaunist Segner Tenorposaunist2. — Die Scene zwischen Tronk und Conrad im 3' Akt muß wegbleiben. — Die Einlage von Wielka Akt I „horch wer kommt" bleibt weg. — Den Quadrupelchor mit den Chören wegen der Direktion probieren. — 1 Strophe von dem Husarenlied, 1 Strophe von dem Kriegerlied wegnehmen. 1 Strophe von Hr Staudigls Lied wegnehmen. Die Introduction kürzen. — Die Scene „ O Mutter" auch nur halbes Orchester. Die Pauke bei der Wiederkehr des Themas der Vision wegnehmen. Guter Triangel. Die Männer müssen den i sten Chor des 3' Aktes stärker singen.

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Freitag 1 . Wer Partitur und Stimmen revidiren könnte 1 . Fischhof. Bauernfeld — V 2 1 1 Messe Randhartinger — 1 2 Kriehuber2 — 2 Prinz von Anhalt — Schober3. An Bacher daß man weiß daß ich nicht „Robert" dirigire. Einsle — Kaiser — Saphir — Dessauer. 2. Concordia — an Becher — 1 0 Klavierprobe — 7 Abends Chorprobe — An Castelli. Kriehuber das Blatt zur Zeichnung — Berger — Endlicher4 — Wertheimstein Parish-Alvar5 (Doppelte Pedalharfe) 3. 2. Gyrowetz — 1 2 H. Kriehuber V2 3 Castelli (ob Holz Choristen weiß) 2 gute Bratschen — Sonntagsblätter. 4. 3 Parish Alvar — Daß Bacher nach den Costumen und Decorationen sich erkundiget. — Zu Diabelli6 wegen Copisi - Um 4 Endlicher. 5. Lavigne7 Stadt Frankfurth. 1 Kriehuber — von 3 Uhr an die Lind — 5 Klavierprobe — Ladenberg — Bacher. Lind 1000 Gulden, vergrößertes Orchester — veränderte Chöre — Parish Alvar — Holländische Gesandte. Mit Pocorny von Lavigne. Mit den Harfen und Banden probiren. 6. 3 Berger — 2 Fischhof für die Lind. 2 Medailleur Resek8 Soirée Doctor Endlicher — 1 Rainoldi (Balletmeister) — 6 Klavierprobe — Zu Lavigné, zu Bacher wegen Lavigné — Der Lind wegen Mechetti. 7. 2 Medailleur — zu Wertheimstein — Endlicher — Mein Billet von Pocorny: Theaterdiener nach dem ersten Akt mich zur Lind führen. Parish Alvar die Harfenparthie — Pesth „Struensee". Kheyl9 — Dekorationen und Costume. Von Dr. Bacher Bauernfelds Gedicht auf Castelli wieder geben lassen. 8. 1 / l 1 0 Chorprobe — 1 0 SoloProbe — Endlicher — Metternich. Bandenkapellmeister. 9. Dem Regisseur Probe der Dialog Rollen — das gestrichene Buch lesen. V 2 1 o Probe Chor. Saphir — Endlicher — Metternich. 10. 3 Dr. Vogl — Redacteur des „östreichischen Morgenblatt's". 1 1 . Ob nicht der Flötist aus der Josephstadt Piccolo blase. 2 Medailleur. Quartett doubliren lassen — Kuppelwieser 10 nach der Schlaftrunksscene fragen — Ob mein Kopist die neue Rezitative für Ditt und die Bergauer geschrieben hat — Wiedner Stimmgabel zu der Banda mitnehmen. 1 2 . 1 Probe mit den Banden — 5 Diner Pereira 1 3 . l/z 3 Medailleur. I/z 2 Bandenprobe. Wo soll die Solovioline sitzen da kein Platz da ist. An Pokorny daß Seipelt 1 1 und nicht Storch einstudirt. 14. Diner Dietrichstein 4 Uhr. 1 5 . 2 Berger. Das Portrait der Lind für Döbler. An Kupelwieser die Schlaftrunkesscene, und daß er aus Saldorf's Arie etwas in die Prosa nimmt um die Nachricht seiner Vaterschaft mehr zu motiviren. Seipel wegen Extrachoristen. Ob die neuen Posaunen genommen sind? 16. Diner Liebenberg — 2 Jerrmann — Banda probieren. Dr. Bacher wegen Strauß „Struensee". Dem Decorateur daß eine Statue oder ein Baum mitten in der Scene vis à vis vom Pavillon kommt hinter welchem der Flötenist stehen kann. 1 7 . Pocorny wegen wegzunehmender Banden. Pocorny zu Parish. Lind. Saphir. Daß der iste Chor des 3ten Final's copirt wird: deßgleichen die Pertichini12 der

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Vision und die Chöre davon geordnet. Daß die neuen Violinen und Vcelli zur Montagsprobe, ditto 4 Posaunen, ditto Balletmeister angesagt werden. Pocorny soll sich bei dem Obrist vom Hess. Regiment beschweren, daß sie immer andre Hautboisten schicken. 18. Bescheid wegen des Männervereines. Zum Kapellmeister Hauser1 wegen der 2 Trompeter zum Orchester — Pocorny noch nicht mit Lavigne — Strauß spielen lassen, eine Probe zu gewinnen. 19. Bacher wegen Bäuerle. Bacher wegen Döbler. Flügel für die Erscheinungen der Vielka. Harfenist. Das erweiterte Orchester einrichten. V2 z Bandenprobe. Pocorny Eskeles Hammer, zo. Andre Pauken. Den zerrissenen Mantel der Choristin ersetzen - Balletmeister auf der Probe — Album für holländischen Gesandten — Mit Barth2 wegen Castelli und Bacher. Die erste neue Worte des Terzetts der Lind in die Stimme schreiben, z i . z Kheyl und Fahrbach3. Wenn es kein gutes Bombardon4 giebt, eine 4. Posaune. Hauser wegen Bombardon. Triangel auf der Probe. Der iste Piccolist kann auch die 3te Flöte blasen. Bacher — Mechetti — Erzherzogin. Ob Pocorny Tamtam hat. 22. z Kheyl — 6 Director Hofman5 — 1/1 6 Straeton — Kuppelwieser Dialog kürzen — Wertheimstein — Hauser Tablauxmusik. 23. Hauser Montag spielen lassen im Theater. Der Hasselt antworten. 1 / i 6 Straeton. Barth wegen Castelli und Bacher. Den Violoncellisten von der Josephstadt zur Probe. 24. — An Nicolai - . 25. Pocorny wegen Eskeles und Vesque. 26. 7* 6 gehe ich zu Nicolai. Wertheimstein — Rotschild. 27. Mit Pocorny von Rothschild Eskeles. Mit Bacher von Mechetti „Feldlager". 28. 6 Nicolai. l / 1 6 Becker. 29. 6 Nicolai - Döbler und den Mahler — Mit den Flöten zur Lind. An Glöggl6. 3 o. Daß Montag die Decorationen gestellt werden. Tamtam auf der Probe. Mit der Lind wegen H. Nicolai. Daß die Harmonie nach dem 2ten Akt, Correcturprobe vom 3ten Akt auf dem Saal macht mit Supe. 3 1 . Hollbein. Daß Pocorny an Reilstab wegen Druck des Buches schreibt und wie er den Namen auf den Zettel setzen soll. Almosen für den armen Mann von dem mir Pocorny gesagt hat7. Daß Bacher an Bäuerle wegen des Ballets schreibt. An Pocorny daß er wegen des Titels einkommt. Holtei „Struensee", und Arrangement des Stückes. Truhn. Spieker.

Tgb. Januar 1847 Freitag 1 . [I.] . . . Heute ist Neujahr. Gott der Allmächtige schenke meiner teuern Minna, den geliebten Kindern, meiner ganzen Familie im weitesten Umfange & auch mir ein glückliches, segensreiches, zufriedenes Jahr. Amen. Es ist mir nur nicht lieb, dass es mit dem ominösen Freitag anfängt.

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In der Hofkapelle eine Messe vom Vicekapellmeister Randhartinger gehört (sehr mittelmäßig). Der Lind zu Neujahr gratuliert & ihr einen Blumenstrauss gebracht1 . . . Sonnabend 2. [I.] . . . An den Rezitativen für die Lind gearbeitet. Abends Probe mit den neuengagierten Choristen: deplorabel, mich vollständig entmutigend . . . Sonntag 3. [I.] . . . Mit Castelli den alten Fürst Dietrichstein (Thalbergs Vater) besucht . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Wien, 4. I. 1847] Mon cher & excellent Ami! J'aurais à Vous écrire beaucoup mais beaucoup de choses, mais je suis tellement occupé par mes répétitions & par l'acceuil [ = accueil] qu'on me fait ici de toutes côtés, qu'il faudra que je divise ma tâche en plusieurs lettres. — Je Vous parlerai donc aujourd'hui principalement sur ce que Vous m'écrivez de „Struensee". — Je suis tout à fait de votre avis mon cher Ami, il faut que le public de Paris fasse la connaissance de ma musique au t h é â t r e , avec la p i è c e ; car ma musique est tout à fait liée à l'action, & perdrait beaucoup si elle était exécutait [ = exécutée] au Concert, même si l'on ajoutait une déclamation parlée qui expliquerait la situation des morceaux. Tout cela ne supplée pas à l'intérêt de la véritable tragédie [Randzusatz: Se puis je voudrais que l'œuvre de mon cher frère Michel fut aussi connue en France/. Je Vous prie de dire cela à Mr. Brandus, & qu'il garde ma musique sous clef jusq'à ce que la tragédie sera représentée. Mais cette tragédie pour qu'elle fasse de l'effet il faut deux choses. Il faut d'abord que l'arrangeur français, soit grand P o è t e , car le style & les vers dans la tragédie allemande sont admirables, & forment une grande partie de sa valeur; [Randzusatz: Pour cette partie Ponsard2 aurait été admirable/ & puis il faut que le Poète français soit aussi un talent d r a m a t i q u e car je crois que la pièce aurait besoin d'être renforcé & peut être de subir des changements dans l ' a r r a n g e m e n t s des f a i t s , pour être dans les goûts & les besoins de la scène française d'aujourd'hui. — Je ne sais pas si Camille Doucet3 est de cette force, mais il a bien peu fait jusqu'à présent. Dans tous les cas je voudrais, que M. Alexandre Dumas s'associat avec Mr Doucet, si M. Doucet fait la pièce, car Dumas est la plus

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forte tête dramatique que nous ayons — Brandus peut parler avec Dumas de cela. — J e v o u d r a i s aussi q u ' o n t r o u v â t le moyen de t r o u v e r quelque[s] s i t u a t i o n s bien d r a m a t i q u e s p o u r i n t r o d u i r e quelques C h œ u r s d ' e f f e t d r a m a t i q u e . Car il n'y a qu'un seul Chœur dans ma musique, ce qui est de trop peu d'importance. J'accepterai de faire ce travail avec plaisir si la pièce française me satisfait. Je désirerais aussi de monter en personne les études musicales de cette pièce à Paris pour qu'elle fasse plus d'effet, car la musique est très difficile, & a grandement besoin de ma présence1. Mais je ne puis venir à Paris qu'après mon séjour de Londres, c. a. d. en été. Il faudrait donc fixer l'A u t o m n e pour la représentation de la pièce à Paris: veuillez communiquer tout cela à Mr Brandus. J'aurais à Vous écrire bien longuement, si je devais Vous faire part de tous les honneurs 8t les ovations qu'on a la bonté de me faire à Vienne. — Mais il y a cependant une de ces fêtes que l'on vient de me donner que je voudrais . . . [Schluß fehlt] [Autograph (La), Fragment: Staatl. I. f. Mf. Bin L/63]

FREDERICK B E A L E AN M E Y E R B E E R IN W I E N

London Jan 6th 1847. Sir I regret to find that my associate Signor Persiani2 yet remains without any reply to his letter addressed to you relating to the production of your Operas at this establishment and I deplore this the more as I hear you have accepted an engagement with M. Lumley to produce them at his theatre — If this has true I am fully persuaded you have been deceived by parties who by false representations and calumnies have assailed our undulating — which I solemnly assume you we are solely carrying out for the purpose of protecting Art and Artistes against the tyranny of speculators — we have now assembled the finest company in Europe to which are added a Band &c Chorus possessing talent & powers superior to any hitherto combined in London; and we purpose producing operas with an excellence of ensemble that has never been bestowed upon the Lyric Drama in this country. A vast capital exceeding £ 80,000 sterling has been deposited for the purpose of coocking out our intentions. The theatre has been reconstructed at an expenditure of £ 18,000 and the enterprice has now the patronage of Her Majesty and the Chief of the Nobility — It will indeed be a source of deep

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regret to us should we find you placed in a position hostile to the success of our undertaking, yet as we are without an answer to M. Persiani's letter to you, & indulge in the hope that you will yet be with us — I am sure you will be the feint to proclaim the truth of my assertions aspecting the superiority of our company should you be present at one of the performances of your operas of which I intend to give two or more during the season — Pray favor us with a reply and let us have the high honor of associating your name with the list of the great Artistes who are all deeply interested in the success of the opera Covent Garden with the highest consideration for your illustrious talent I remain Sir your obed[ient] Servant J F Beale Directeur en chef. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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L/91]

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Mittewoche 6. [I.] . . . Den ganzen Vormittag verspekuliert mit Textänderungen vom 3. Akt & Phantasieren einer Arie für Staudigl in diesem Akt. Dem Balletmeister Rainoldi die Tanzmusik vom „Feldlager" vorgespielt... Dankbrief von der Berliner Kapelle. Brief von Bärmann: Einladung meine Opern in München zu dirigieren & „Struensee" einzustudieren . . . Donnerstag 7. [I.] . . . unausgesetzt an der Instrumentation der Rezitative für die Lind gearbeitet... Erstes Debut der Lind im Theater an der Wien in „Die Regimentstochter" von Donizetti. Enthusiasmus, doch hatte ich noch wärmere Aufnahme vom Wiener Publikum erwartet. Sonnabend 9. [I.] Ich fühle mich sehr unwohl: Husten, Schnupfen, Kopfwehe, Gliederschmerzen, Diarrhöe. Ich konnte deshalb leider auf den ganzen Tag nichts tuen. Klavierprobe mit den Sängern. Abends im Kärnthner Tor-Theater erste Vorstellung der Oper „Der Förster" (L'ame en peine) von Flotow. Flotow ward nach jedem Akt 2 mal herausgerufen; dennoch behauptet Dr. Bacher, es sei kein Succes1. Dieses Libretto ward vor 1 0 Jahren eigentlich für mich für die Opera comique von Saint George gemacht. Dienstag 1 2 . [I.] . . . Bis 7 2 1 2 zuhause geblieben & ein neues Rezitativ für die Lind („O Mutter, Mutter, jetzt versteh ich Dich") komponiert. Auf die Probe gegangen, aber mich nur gezeigt. Mit der Lind wegen Bunn & Lumley gesprochen. Besuch bei Fürst Metternich; er stellte mich dem Erzherzog Albrecht2 vor, der eben zu ihm kam.

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JANUAR 1847 D R . F R A N Z W I E S T AN M E Y E R B E E R IN W I E N

[Wien, 12. I.

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Hochverehrtester Herr General-Musik-Director! Sehr verehrter Freund und Gönner! In den pitoyabelsten Umständen sehe ich mich gezwungen an Ihre Großmuth zu appelliren! Ich bin für den Moment von allen materiellen Mitteln entblößt und bitte Sie dringend verehrtester Herr und Gönner mir die noch freundschaftlichst zugesagten fünfzig Gulden im jetzigen Augenblick zu übersenden. Sie können darüber disponiren und mir erweisen Sie dadurch hochverehrtester Herr General Musikdirector eine Wohlthat fürs Leben. Ihnen allein in Wien kann ich vertrauen. Ich habe kein Holz mehr zum Einheitzen und Sie kennen mein Leiden! Ich muß heute eine größere Parthie kaufen lassen und besitze noch keinen Kreutzer! Ich bitte Sie verehrtester Herr und Gönner sich in meine trostlose Lage zu denken. Ich bitte Sie hochverehrtester Herr Generalmusikdirector mir in dieser peinlichen Situation Ihre Freundeshand nicht zu entziehen und mich für die Dauer des Lebens tiefinnig verpflichtet zu halten. Die Cölner und Ober-Postamtszeitung wird Ihnen wahrscheinlich schon mit den betreffenden Artikeln vorgekommen seyn: — wo nicht, werde ich sie sogleich senden. C h a r i v a r i habe ich noch nicht erhalten! Ich bitt Sie hochverehrtester Herr und Gönner, da mich der Moment zur Verzweiflung bringt, dem Uiberbringer Ihre freundschaftliche Antwort einzuhändigen. Vertrauensvoll mit unbegrenzter Verehrung und Hochachtung Dr Wiest Wien am izten Januar 1 8 4 7 . [Autograph

(Las): Staatl. I. f . Mf. Bin

L/147]

A L F R E D B U N N AN M E Y E R B E E R IN W I E N

London 1 4 Jan 1 8 4 7 My dear Monsieur Meyerbeer, Having always understood that you are a much greater proficient in the English language, than I am in the French, I take the liberty of addressing you in the former. Meyerbeer

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It is so generally announced here, by the friends of M. Lumley & Her Majesty's Theatre, that not only has Mademoiselle Jenny Lind, in defiance of the contract existing between her & me, signed an engagement at that theatre, but that you have undertaken to accompany her, to superintend the performances of your great operas „ R o b e r t le D i a b l e " , and ,,Le C h a m p de S i l e s i e " , that I am address you. Not only in your capacity of the most eminent of living composers, but in your devoted situation in Private life, I think it a matter of respect to you, & of duty to myself, to bring these public announcements under your notice. At the same time, I feel perfectly assured, from the fact of your having drawn up the engagement Mad lle Jenny Lind signed, from the expence and trouble I wait at to effect such engagement & from the assurances of good faith you gave me at the time, there is no truth in these successes, as they regard yourself. I need not add that if Mademoiselle Lind should venture to face an English audience with two contracts in existence, one of which she will violate for the greater advantages of the other, that I shall be most reluctantly obliged to adopt the most rigorous legal meanness. You will ease my anxiety by favoring me with a line, & I beg you to believe in the assurance of my highest regards Your faithful Servant A Bunn (Directeur) [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/90]

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Freitag 1 5 . [I.] Erste Quartettprobe (ohne Singstimmen) des ersten Aktes abgehalten. (Kapellmeister Suppe hatte aber ohne mich schon 4 solcher Quartettproben abgehalten) Die Saiteninstrumente spielen sehr unrein, die Violincelle sind ganz tonlos. Abends Lese- & Klavierprobe vom 1 . & z. Akt, die Lind war zugegen. Ich war so ermüdet von diesen beiden Proben, daß ich den ganzen übrigen Tag nichts tat. Sonnabend 16. [I.] Ich will heute die Proben ohne mich machen lassen, um zuhause zu arbeiten. Um 9 Uhr angefangen, aber vielfach durch Besuche unterbrochen. Ich arbeitete an der Instrumentalmusik, welche die Erscheinung nach Beendigung der Vision begleitet, & , was das Wichtigste ist, an dem neuen Schluss (zu Ende der Oper) der Friedenshymne aus der Ou-

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vertüre, den Vielka während der Erscheinung der Tableaux hinter der Szene singen soll. Diner bei Liebenberg. Abends gearbeitet: ich machte 2. Schlüsse zur Friedenshymne, von denen die Lind morgen einen wählen soll. Sonntag 1 7 . [I.] Die 2 neuen Schlüsse für die Lind fertig gemacht & ihr vorgespielt; sie wählte den nach meiner Ansicht schwächeren. Die Chöre dazu aufgeschrieben, neues Rezitativ & noch mehrere Kleinigkeiten gemacht, die Tag & Abend kosteten. Montag 1 8 . [I.] Den ganzen Tag an Raccords 1 gearbeitet & Probe gehalten. Mittags bei Tichy diniert. Abends in der wöchentlichen Soirée des berühmten Professors Endlicher, an den ich einen Brief von Humboldt hatte. Nachher noch bis Mitternacht gearbeitet. M I N N A M E Y E R B E E R AN W I L H E L M S P E Y E R IN F R A N K F U R T

Berlin, 1 8 . Januar 1 8 4 7 . Sehr geehrter Herr und Freund! Mein Ihnen in Frankfurt gegebenes Versprechen, Ihnen etwas über meinen Mann mitzuteilen, wenn ich Nachrichten bekäme, habe ich bis jetzt nicht erfüllen können. Er hat seine Schreibscheu jetzt auch auf mich ausgedehnt, ich erhalte sehr selten Briefe von ihm. Er ist zu entschuldigen, denn die Verhältnisse des „Theaters-an-der-Wien" sollen derart sein, daß derjenige, der ein Werk einstudiert, sich um a l l e s , was geschehen muß, selbst zu kümmern hat, weil ohne dieses nichts vor sich geht. Er hat viel Arbeit: wünschen wir, daß sie ein gutes Resultat haben möge! Im allgemeinen weiß ich, daß seine Aufnahme in Wien über jeden Begriff enthusiastisch ist. Der junge Goethe, der von Wien eben nach Berlin kommt, erzählt, ganz Wien sei mit Bildern, Büsten, Medaillen aller Gattungen und Dimensionen von ihm überschüttet, ein Fest reihe sich an das andere. Auch habe ich die Beschreibung einer Feier, die ihm die Künstler gegeben und die wirklich hübsch gewesen sein muß, erhalten und lege sie Ihnen bei . . , 2

[Autograph: unbekannt Abdruck: Edward Speyer, Wilhelm Speyer der Liederkomponist, München 192.5, S.310] Tgb. Januar 1847 Dienstag 1 9 . [I.] Quartettprobe vom 1 . Akt mir Sängern & Chor. Nachher Probe mit den drei Militärmusiken in der Kaserne. Abends den neuen Schluss der Oper, was die Chöre &C Orchester betrifft, fertig gemacht & auch noch ein kleines Rezitativ (während des Schiessns). Mir fehlt jetzt 13*

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nichts mehr als die Musik während der Tableaux (die auch eigentlich schon im Kopfe komponiert ist.) & dann die Partitur nachzusehen, um überall, wo die Blasinstrumente 4fach sind, sie für 2 einzurichten. Mittewoche 20. [I.] Quartettprobe mit Chor & Sängern vom 2. Akt. Abends angefangen (von 6 Uhr an) die Durchsicht & Reduzierung der 4fachen Blasinstrumente bis V 2 1 2 : ich kam bis zum ersten Finale. Brief vom Musikhändler Beale aus London, der mich auffordert bei der (Lumley entgegenstehenden) Entreprise der italienischen Oper in Coventgarden meine Opern zu dirigieren. Heute ist „ R o b e r t " im Kärnthner Thor-Theater. Donnerstag 2 1 . [I.] Um 9 Uhr zum ersten Male mit den Blasinstrumenten allein probiert bis 2 Uhr: deplorabel! Allein da das Quartett anfangs ebenso schlecht ging & nun doch passabel geworden ist, so will ich auch hier die Hoffnung nicht aufgeben 1 . Auf den Abend in dem Josephstädter Theater die neuen Döblerischen Nebelbilder gesehen, die besonders merkwürdig dadurch sind, dass die Personen jetzt alle mögliche Bewegungen machen, wie z. B. der chinesische Jongleur, der Seiltänzer etc. Zuletzt ein optisches Farben- & Linienspiel (nach einer englischen Erfindung „Chromatrop" genannt) etwa wie die chinesischen Feuerwerke in den „Ombre chinoise", aber von einer Vollendung, einem Farben & Linienspiel, Vertiefung, Vor& Zurückgehen (scheinbar für das Auge), welches das Unglaubliche wirkt. Nachher noch bis Mitternacht an der Musik bei der Erscheinung der Tableaux gearbeitet &c sie fertig komponiert. Sonnabend 23. [I.] Von 9 bis 1 dritte Probe mit den Blasinstrumenten . . . Ich ging abends auf eine Stunde in die Concordia, w o auch der berühmte Dichter von Eichendorff zum Besuch war 2 . . . . Sonntag 24. [I.] . . . Von 1 0 bis 2 Probe mit den Blasinstrumenten. Ich brachte in dieser Zeit nicht mehr als das Kriegslied & das Finale II zustande!! Dann das Flötenstück mit den beiden Flöten & einem der beiden Harfenisten probiert. Von V2 6 Nachmittags bis V 2 1 o Abends die Revision der 4 fachen Blasinstrumente des 3. Aktes vollendet & die Erscheinungsszene bis auf ein weniges fertig instrumentiert. Dann fuhr ich nach dem Theater in der Josephstadt, w o nach der Vorstellung Döbbler das Nebelbild probierte, welches die Erscheinung am Schluß des „Feldlagers" vorstellen soll. Es war aber noch nicht in Ordnung, so dass man die Wirkung nicht beurteilen kann. Dann instrumentierte ich noch die Erscheinungsszene gänzlich & glaube nun alle Kompositions- & Revisionsarbeit für das „Feldlager", so Gott will, vollendet zu haben. Montag 25. [I.] Um 9 Probe (bis 1 ) mit dem ganzen Orchester (aber ohne Sänger) vom ersten Akt. Es verging eine Stunde, bis man die Stellung des erweiterten Orchesters zustande brachte. Abends gab der Männergesang-

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verein mir zu Ehren eine Produktion ihrer Gesänge (was auch auf dem Textbuch bemerkt war). Bei meinem Eintritt ward ich von dem ganzen Chor mit ungeheurem Applaus empfangen. Man sang den Mönchschor aus „Robert" & Rataplan aus den „Hugenotten" 1 Sc noch mehrere andre hübsche Gesänge; besonders hübsch einer von Storch. Ich hielt eine kleine Dankrede Sc versprach darin dem Verein eine neue Komposition 1 . Dienstag 26. [I.] . . . Abends in das Konzert des schwedischen Compositeur Berwald. Er gab ein Fantasiestück („Erinnerung an das Hochland"): trocken, langweilig; farblose Nachahmung von Spohr & Mendelssohn. „Elfenspiel", ein Orchesterstück, hatte einige hübsche Details. „Gesang der Pilger" Sc „Soldatenlied": trocken, langweilig. „Ein schwedisches Verlobungsfest": ungeschickte Kompilation von schwedischen Nationalliedern, die nur durch den herrlichen Vortrag von Jenny Lind gerettet wurde. Staudigl sang ganz vortrefflich eine wunderschöne Arie des Polyphem aus Händeis „Acis Sc Galathea", die schon vor 2 Jahren als wirkliche Oper in Drurylane aufgeführt worden ist, (im neuen Palais in Potsdam als Oper proponiert), Herrn Berwalds Komposition hatte nur sehr kargen Beifall. Donnerstag 28. [I.] . . . Abends im Theater an der Wien „Die Zigeunerin" von Balfe. Sie gefiel mir heute, w o ich sie zum 2. Male hörte, besser als beim ersten Male: es gestaltet sich alles melodisch, aber freilich laufen auch viele Trivialitäten Sc Plagiate unter. Freitag 29. [I.] Orchesterprobe vom 2. Akt mit den Sängern Sc der Banda: es fängt schon an, ziemlich gut zu gehen, Sc es ward viel vom Orchester applaudiert. Der Tenorist Starzic, der den Husaren macht, war aber so schlecht, dass ich fürchte, man wird einen andern nehmen müssen: ein neuer Zeitverlust. Nach der Probe mit der Lind Sc den 2 Flöten das Flötenstück probiert. Abends im Kärnthner Tor-Theater. Man gab unter Flotows persönlicher Direktion seine liebliche, melodiereiche Oper „Stradella". Er ward gar nicht empfangen, zwar nach jedem Akt herausgerufen. Die Vorstellung war ganz vortrefflich in jeder Hinsicht. Formes als Bassbuffo ist in seiner eigentlichen Sphäre Sc sehr gut 2 . Ander 3 , ein Tenor messo carattero von nicht sehr starker, aber angenehmer Stimme Sc sehr gutem Vortrag. Sonnabend 30. [I.] . . . Abends im Burgtheater: „Das Versprechen", Schauspiel in 1 Akt von Bauernfeld; dann „Grossjährig", Lustspiel in 2 Akten von Bauernfeld. Das zweite Stück macht grosses Glück, weil es viele Allusionen auf hiesige Zustände darbietet. Beide Stücke sind, was Erfindung der Fabel betrifft, unbedeutend, aber der Dialog ist sehr geistreich und pikant. Gespielt ward ganz vortrefflich . . . Sonntag 3 1 . [I.] . . . Vormittags Konzert von Saphir zum Besten der Armen. Die Lind sang schwedische Lieder, die Madame Rettich 4 Sc Demoi-

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seile Neumann 1 deklamierten Gedichte von Saphir. Saphir hielt eine humoristische Vorlesung. Es war gesteckt voll. Diner bei dem Baron Salomon Rothschild: katholische Geistlichkeit, jüdische Bankiers, hohe & niedere Beamte bunt durcheinander. Im Burgtheater „Der Traum ein Leben", dramatisches Märchen . . . von Grillparzer: ein sehr fantasiereiches, doch glaube ich, für das heutige Publikum zu märchenhaftes Stück. Schöne Bilder, reiche Diktion. Einige schön gruppierte Tableaux, besonders das Ende, wo im tiefen Hintergrund der Derwisch & Mohr, Flöte & Harfe spielend, vorübergehend, die Sonne anbeten2.

Tk. Februar

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Montag 1 . Daß Fahrbach und Keil und Tamtam auf die Probe kömmt. Mit Bacher von Beckerau. Almosen für des jungen Pocorny alten Mann. Pocorny an Reilstab. Mit der Lind von Becker. Die Piccolisten die großen Flöten, z. Mit der Lind wegen Nicolai. Wegen der Stücke mit halbem Orchester mit Croidl. Saldorf's geänderte Rede ehe er sich Vielka als Vater zu erkennen giebt. Ob das Buch der Musketiere gedruckt ist. 3. An Neuwall. Döbbler. Die geänderte Stelle in der Vision für Ditt Bergauer und Staudigl einrichten. Romanze Nr 2 kürzen. Geänderte Worte am Schluß der Vision. Wegen Perücken. Daß Choristen den Galopp mitmachen können. 4. Bettini — Provence Lied — Léon de Wailly — „Robert Bruce" 3 — Struensee — Halevy — Viardot. 5. Wiest. Dirigiren. Das Taktiren mit Bleistift marquiren. Cadenz für die Romanze. 6. Wiest. Partitur durchlesen um Bemerkungen für die Lind zu sammeln. Concordia — Zu Esterhazy. Mit Kuppelwieser die Verse für die Lind am Schluß der Vision. 7. Phisharmonica4 einrichten. (Dr. Bacher) Wiest. 4 in Bechers Quartett bei Helmesberger. 5 Diner Esterhazy. Probe mit Becker. Supés Taktstock. Chöre des letzten Schlußchors vereinfachen. Daß Pocorny für die nächsten Tage erlangt daß die Militairmusik nicht zu Leichenbegängnissen gehen muß. 8. Posaunist Pöck ist zu schwach. 1 o Probe mit Croidl von dem halben Orchester. Döbbler Montag abend auf die Probe. 9. Vor der Probe mit Croidl die Stücke bestimmen welche mit halbem Orchester gespielt werden sollen. An Sänger Chor und Orchester daß sie mich fleißig ansehen. Supé die Banden in der Ouvertüre dirigirt. Anzeigen daß ich Karten zur Mittwoch und Donnerstag-Probe gebe — Kheyl zeigen auf welchem Triller das Wort „Fort" im Flötensolo Act I fällt. Kuppelwieser wegen Correctur des gedruckten Buchs. 1 o. Daß Auguste auf die Probe kömmt. Bernard. Mit Seipelt von dem tactiren der ersten Hälfte des Quadrupel Chor's. Ende des Schlußgesangs. Der Lind von der

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auszulassenden Einlage. 1 1 . Dr. Becher Wiener Zeitung. Wiest — Lyser Parish Alvar. An Becker 20 Gulden. Saphir Soirée. Saphir's Redacteur Probe. 1 2 . Um 8 Uhr zu Bauernfeld nach dem Buch schicken1. An Dr. Löwe — Mechetti. Nur eine Nationalmelodie (der Dessauer) 4 Themas — Becher „Struensee". Neues Buch — Neue Musik 3. Akt. 1 3 . Lind von Pocorny. Nach und nach Nacht werden lassen. Ob man Döbler's Bilder nehmen soll. Nicolai — Hoven — Baumann wegen Wildauer — Hasslinger2 — Lyser — Wiest. An Bacher wer soll den Text zu „Struensee" einrichten? Parish Alvar. 1 4 . Zu Stubenrauch. Dem Mahler das Wort Zdenka auf den Sarg. Ob nicht auf den Zettel kommen könnte: Personen der Vision Vielka's Geist, Wanda's Geist. 1 5 . Morgen Döbbler, Grillparzer, Castelli, Bauernfeld. Stubenrauch. 6 Lyser. Raudnitz. 16. Nach Pesth schreiben. An Saphir's Redacteur. Rousseau. Fischhof. Dr. Bacher daß Auguste auf die Probe kömmt. An Pocorny, daß Grillparzer, Bauernfeld 3 , Castelli eingelassen werden. Stubenrauch. Daß der Strich an Supé Coggi und Seipelt angezeigt wird. Becher „Struensee". 1 7 . Döbbler. Zu Saphir. Generalprobe morgens oder Abends bei Beleuchtung, Niemand dazulassen. Repetition verbeten. Die Laterne welche die Lind bescheint probieren. 18. Wandrer4 — Becher - Aug. Schmidt — Seipelt. Von der Lind die Cadenz der Romanze. Saphir's Redacteur. Daß das Abfallen der Kleider von Wanda und der Strahl der Wielka und Wanda beleuchtet probiert wird. Auch die Glorie probirt wird deßgleichen Costume der Engel. 19. Beurmann Gugliani — Gouin — Provence — Deinhardstein — Arndt — Rellstab. [Auf Vorsatzblatt unter Datum des 19.:] Castelli's und Bauernfeld/s/ Meinung, ob und welche Stücke man auslassen soll. Mehr Schneider um das Umziehen zum z t Akt zu beschleunigen - Ob man Ditt's Arie auslassen soll. Das Grabmahl der Wanda mehr beleuchten. Zur Lind — Daß die Zettel noch heute Nachmittag angeschlagen werden. Zu Croidl (Auf den Zettel) Unter persönlicher Leitung des Komponisten. 20. An Döbbler daß der Strahl auf die Mutter schön gefallen ist, aber noch heller sein kann, daß aber bei der nachherigen Verwandlung die Ribalta 5 nicht heraufgehen soll. 2 1 . Keine Onori's 6 zur 3. Vorstellung. Mit Dr. Bacher von Strauß. Probe von der Schlußdekoration morgen Abend. Husarenlied anders kürzen. Introduction Ditts Arie — Das Solo an die gefallenen Brüder im 7} Final streichen — Die Verzierungen des Flötenstück's im 1 sten Akt waren nicht hübsch gestern — Fahrbach fing sein Solo im Flötenstück zu langsam an. [Im Kalender unter Datum:] 22. 2 Dr. Becher — V 2 1 o Schober — 6 Wiest — Saphir — Staudigl. Mit Mechetti von Pesth — Czartorisky. 3 Frankl 7 . 23. Daß die Gardine bei der Ouverture halb aufgezogen. Prokesch8 — Czartorysky — Grillparzer. [Vorsatzblatt:] Kheyl seine Verzierungen in der letzten Vorstellung gefallen mir nicht — Croidl daß er

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die Kürzungen im ist und 3t Akt dem Orchester anzeigt. Daß die Lind den ersten Theil der Vision sitzend singt. [Kalender:] 24. 1 2 Medailleur Rednitzky, Wiest. 1 0 Dr. Becher — Nicolai — Hasslinger. An Lyser d 3' Akt — Becher „Struensee". Czartorisky — Grillparzer — Heitzinger. 25. Mit Dr. Bacher wegen Weidmann 1 — Harfenist Straeton — Prokesch — Parish Alvar - Zedlitz 2 - Partitur an Lyser. 2 6 . 1 1 Nicolai — um 1 2 der Medailleur. Deinhardstein. V2 4 Weidmann. Grüner antworten. 2 7 . 1 2 Nicolai - 2 Medailleur — 1 mit Dr. Bacher zum Prinzen von Dessau. Gyrowetz — Rambach — An Lyser wegen Schumacher. 28. Czartorisky antworten. 2 Uhr H Baumann 1 Dlle Nina Stollwerk. V 2 1 2 mit Dr. Bacher zum Prinzen v Dessau. [Auf anschließenden Leerseiten:] Regli — Ladenberg — Humbold — Lichtenthai - Westmorland — Griepenkerl3 Komponist Müller — Baermann. Graf Laurencin4. Nach Venedig wegen Gozzi. Castelli wegen Gozzi. Dr. Bacher wegen Becker, Gozzi, Vighetti. Wilhelm wegen Gubitz Artikel. Ob er Humbold Bericht abgestattet hat. Empfehlung für Döbbler — Partitur „Struensee" für Lichtenthai. Ob Dr. Bacher mit Helmesberger gesprochen hat.

Tgb. Februar

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Montag 1 . [II.] ... Abends Jenny Lind in der „Nachtwandlerin" von Bellini gehört. Hierauf im Kaufmännischen Verein, welcher Verein mir zu Ehren ein Souper mit Musik & Vorlesungen gab, wo es sehr heiter & kordial zuging. Es währte bis 2 Uhr nach Mitternacht. „Struensee" ist während meiner Abwesenheit von Berlin schon wieder 3 Male gewesen. Die letzte dieser Vorstellungen, welche die 1 3 . des Werkes war, soll wieder ganz gefüllt gewesen sein.

Louis

G O U I N AN M E Y E R B E E R IN W I E N

[Paris] ce 2 février 47 Mon cher Ami, Pour ne pas vous faire payer double port de lettre, j'ai enlevé l'enveloppe de celle de ma fille, qui veut être fière d'avoir à sa liste le nom de l'ami de son père; cela vous coûtez 20 fr — attendu que je m'oppose à plan. Les Journaux vous annoncent tous le départ de Léon Pillet. Il m'a chargé de vous dire, que l'engagement avec la Brambilla sétait presque terminé. Il lui

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donne 40,000 fr. — Je vous dirai que j'ai été enchanté de cette actrice, je crois que c'est à la foi, une A l i c e et une V a l e n t i n e , du reste elle s'engage dans ces conditions avant de parlées. Léon Pillet m'a dit positivement qu'il allât pour entendre et engager après M o r i a n i , premier Basse taille de l'Italie. — Peut être va-t-il aussi pour s'entendre avec Verdi, peut être encore avec un fort Ténor. Enfin toujours est-il qu'il est parti avec Chaudé. Ils seront vingt cinq jours absentes. Mlle D'halbert a chanté hier Isabelle de „Robert", elle a été que je ne l'espérais au 2ième acte, il paraît qu'elle prend des leçons de Mme Damoreau, qui était hier ma voisine dans une loge de Paër. Vraiment Gardoni a été très bien, et Mlle Roisy qui après été obligé au 2me acte de remplacer Mme Beaussire qui s'est trouvée indisposée a été très bien aussi, Serda y est mieux que Brémont, et en général la pièce a bien marché, vous voyez par la recette que le public vous aime toujours. À propos Aug/ws/te Morel m'a dit ce matin qu'il avait été se casser le nez chez vous dix fois, et que toujours on lui avait [dit] que vous n'y étiez pas. Voilà que vous commencez à devenir paresseux et à me laisser sans réponse, cepend[ant] j'ai intérêt à savoir si l'ami que je vous ai recommandé est passé par Berlin, on donne demain la pièce d'Halévy et de St. Georges à l'opéra comique, où comme beaucoup par un beau succès, c'est ce que je leur désire de tout mon cœur. Tout à vous et à votre chère famille G. [Autograph (Las): Deutsche Staatsbibliothek

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Berlin]

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Dienstag 2. [II.] Heute Lichtmesse, wo die Sänger in den Kirchen zu tun haben 1 . Die Probe ging also erst gegen V 2 1 Uhr an. Wir setzten den 3. Akt zum ersten Mal beim Klavier in die Szene. Da dieser 3. Akt ganz abweichend von dem Berliner ist, & ich daher keine Mise en scène dazu mitbringen konnte, er auch ausserdem schwierig in die Scene zu setzen ist, so brachten wir 3 Stunden damit zu. Abends im Kärnthner Tor-Theater „Der Förster" von Flotow zum 2. Mal gehört. Nachher kürzte ich die Vision. Mittewoche 3. [II.] ... Brief von Wilhelm: Nachricht von den „Hugenotten" in Berlin, wo die Viardot-Garcia die Valentine mit ungeheuerm Beifall gesungen haben soll. (Sie ward 5 Male gerufen). Trotz der erhöheten Preise (2 Taler der erste Rang), welche das Publikum so erbittert hatten, dass sie

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bisher weder bei der Cerritos noch bei der Viardots Vorstellungen hinein wollten, war das Haus nicht nur zum Erdrücken voll, sondern bei der Ankündigung der 2. Vorstellung war in einer Stunde das ganze Haus verkauft. Orchesterprobe mit Sängern . . . & Szenierung. Abends im Burgtheaster das alte 5aktige Lustspiel von Jünger „Er mengt sich in alles". Beckmann 1 gab den Plumper. Dann auf kurze Zeit einen Ball im Sophienbad besucht: wundervolles Lokal für wenigstens 3 000 Personen, welches eigentlich eine Schwimmschule ist; im Winter aber wird über das Bassin ein Fußboden gelegt, & das ganze zu diesem wundervollen, feenhaften Bailokal umgewandelt. Dann nach dem berühmten Ballokal „Der Sperl", das mir aber sehr klein vorkam. Donnerstag 4. [II.] Brief von Leon Pillet mit Einlage an die Lind. Szenenprobe . . . Abends dem Wunsch der Lind gemäss die Romanze N 2 verkürzt, was schwer war. Noch einige andre kleine Revisionen. Dann die Partitur der „Hugenotten" so, wie sie hier gegeben werden, durchgesehen, weil man wünscht, dass ich sie im Kärnthner Tor-Theater dirigiere: furchtbare Verstümmelungen & Verkürzungen fand ich bei dieser Durchsicht. Freitag 5. [II.] An Léon Pillet geschrieben . . . Der Lind die verkürzte Romanze N 2 vorgespielt... Im Theater an der Wien „Goldteufel", ein sentimentales, mittelmässiges Drama von Elmar mit einigen Liedern & Melodrammusik von Titl 2 . . .

M E Y E R B E E R A N A M A L I A B E E R IN B E R L I N

[Wien, j. II.

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Theure geliebte Nonne! Kann ich auch an dem festlichen Tage wo Dir Bianca diesen meinen Brief überreichen wird nicht körperlich in Berlin sein, im Geiste bin ich doch bei Dir meine geliebte Nonne und küsse und herze Dich und preise und danke dem allmächtigen Gott der Dich (unberufen) so körperlich und geistig frisch und regsam bis auf den heutigen Tag erhalten hat, und flehe ihn an daß er Dich noch lange lange Jahre gesund, fröhlich, glücklich und zufrieden unter uns erhalte. Amen. Du bist der Schutzgeist, der gute Genius unsrer Familie geliebte Nonne. Solange Dich der Allmächtige uns erhält, so lange habe ich den festen Glauben daß es unsrer Familie gut gehen wird. Möge das allerwenigsten's so lange sein, daß Du noch die Kinder von meiner kleinen Cornelie auf Dein[em] Schooß wiegen mögst. Und warum sollte das nicht sein? Gestern erst erzählte mir Salomon von Rothschild daß seine

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Mutter, die jetzt 97 Jahre alt, so munter und rüstig und lebenslustig wie eine junge Frau sei. Gott verleihe Dir das Gleiche und noch einmaal und aus vollster Seele Amen und Maseltof 1 . - Hätte die erste Vorstellung meines „Feldlagers" nur 3 Tage vor Deinem Geburtstage Statt finden können, so würde mich nichts abgehalten haben die Oper dann weiter ihrem Schicksaal zu überlassen, um an den hohen Familienfest/i/ag Deines 8oten Geburtstages bei Dir zu sein, theure Nonne. Aber trotz aller meiner Thätigkeit und eisernen Beharrlichkeit habe ich es nicht dazu poussiren können. Ich glaube nicht daß es möglich sein wird vor Sonnabend d. 1 $ K n damit herauszukommen. Nun wünscht man noch und werde ich sehr darum angegangen die „Hugenotten" im Hoftheater, die mit großen Abkürzungen und Verstümmlungen gegeben werden, wieder in ihrer völligen Integrität herzustellen, einige Proben und die Aufführung davon zu leiten2. Eben so soll ich im Concert spirituel „Struensee's" Musik einstudieren und dirigiren. Ob ich aber das alles thun werde, weiß ich nicht, denn ich bin über allen Ausdruck ermattet und ermüdet von den anstrengenden Proben des „Feldlager's" und habe einen wahren Durst mich auszuruhen. — Vorgestern fand wieder ein recht schönes heiteres, cordiales Fest mir zu Ehren Statt. Diesesmaal war es der Kaufmännische Verein, der es gab. Daß ich an Deinem Geburtstage Deine Gesundheit an meinem einsamen Tischchen ausbringen werde, versteht sich natürlich von selbst. Vergißt aber auch Ihr [nicht] an dem festlichen Tage im fröhlichen Familienkreise des abwesenden Giacomo's, der so gerne unter Euch weilte, und Dir seinen Gratulation'skuß so gern auf die Lippen drücken möchte. Und nun Adieu theure geliebte Nonne Dein treuer Sohn Giacomo Wien d. 5. Februar 47 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/77]

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Vienne ce 5 Février 47 Mon cher & excellent Ami! Depuis long temps j'aurais du & j'aurais voulu Vous écrire, mais je suis tellement accablé de besogne que je n'en ai jamais pu trouver un quart

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d'heure libre. Outre mes répétitions j'ai été aussi obligé de composer beaucoup de morceaux nouveaux, car le nouveau poème qu'on a fait sur ma musique est beaucoup plus étendu que le premier, &c a requis de ma part des changements & même beaucoup de morceaux nouveaux. Cependant je viens de recevoir une lettre de Mr. Pillet que je ne veux pas laisser 24 heures sans réponse, car on me ferait certainement un crime de mon silence. Mr. Pillet m'envoit une lettre pour Mlle Jenny Lind & dans laquelle il lui fait des propositions d'engagement (vaguement & sans offrir une somme quelquonque) &C me prie d'appuyer sa demande. Certes je m'estimerais heureux si Mlle Lind venait à l'opéra, & alors j'y donnerais avec bonheur „le Camp de Silésie", mais la paix & la tranquillité avant tout. Dieu me garde de mettre le doigt entre l'écorce & l'arbre, Mlle Lind 8c Mme Stolz & Mr Pillet & les Journeaux de Paris!! Il y aurait l'enfer pour l'entremetteur, & à la fin il n'y aurait probablement par même de conclusion. Si Mr Pillet engage à l'opéra j'en serai heureux, mais je n'ouvrirai pas la bouche ni envers Mlle Lind, ni envers Mr Pillet. Lisez la réponse que je viens de lui faire laquelle du reste contient (en partie au moins) les raisons véritables de mon refus, 8c veuillez la lui donner de suite. Au même moment où je recevais cette lettre, j'ai reçu d'une main anonyme de Paris un article indigne contre moi 8c en partie aussi contre Mlle Lind dans le Charivari, intitulé „Les ficelles de Mr Meyerbeer", que Vous connaissez sons doute. Le même jour Mlle Lind a reçu, de la même main (car l'écriture était la même sur l'enveloppe) le même article. Cet article pourrait bien avoir été fait d'un Ami de Mme Stolz qui voudrait me dégoûter de venir donner un Ouvrage à Paris, craignant que je ne persuade peut être Mlle Lind de venir aussi à Paris, 8c qui d'un même coup a voulu dégoûter aussi Mlle Lind. Du reste mon cher Ami c'est un terrible ennemi pour moi que ce Charivari. Depuis des années il ne cesse de me persécuter à outrance sans aucun but raisonnable. Je comprends que l'on critique les ouvrages de l'artiste, mais je ne conçois pas le plaisir d'enfoncer le poignard dans le cœur de l'homme qui ne Vous a jamais fait de mal. J'en ai été malade hier toute la journée, 8c je Vous avoue, toutes les fois que je pense de rentrer avec un Ouvrage à Paris, j'hésite, quand je pense que j'ai un ennemi aussi irréconciable [= irréconciliable] derrière moi, que Vous mon cher Ami avec tout votre zèle amical pour moi 8c vos nombreux appuis n'avez pu réussir à amortir la fureur pendant nombre d'années. Tâchez donc de découvrir l'auteur de cet article, 8c de voir par là si ma supposition était juste. Maintenant je vais répondre aux différents points de vos dernières lettres.

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1) Il est très vrai que j'ai promis mille francs à Mr Léon de Wailly pour son libretto. Veuillez les lui donner, & les prendre des 1 5 0 0 fr que Brandus Vous a remises. 2) Je veux très volontiers satisfaire le désir que Vous m'avez exprimé de la part de Messieurs Escudier de leur donner la propriété de la petite chanson „Aimez" que j'ai publié dans le journal français de Berlin. Elle est d'ailleurs composée en français & n'a pas besoin d'être traduite. Mais dites leur bien que c'est une bagatelle sans aucune importance, une viellerie que j'ai retrouvée par hasard dans mes papiers, je ne leur f a i s q u ' u n e seule c o n d i t i o n , s'ils veulent la publier: c'est qu'ils n'en fassent pas de reclamer dans les journeaux car je le repété [ = repète], c'est une toute petite bagatelle qui n'a pas la moindre importance musicale.1 3) Mon cher Ami je n'ai pas l'occasion de lire les journeaux français de théâtres, mais ce qu'on imprime là dessus dans les journeaux allemands se contrarie tous les jours. Tantôt c'est un grand & beau succès. Malgré l'opposition de la ire représentation le public y court en foule, les recettes sont immenses, & Mme Stolz y chante si bien qu'elle a requonquise [ = reconquise] toute la faveur du public. Dans d'autres journeaux on dit que l'ouvrage ne fait pas d'argent, & que Mme Stolz y est détestable. Quelle est la vérité de ces deux assertions cher Ami, & est-il aussi vrai que Rossini est attendu à Paris, pour y donner un nouvel ouvrage. 4) Où en est l'affaire du Privilège de Mr Pillet. Lui est-il conservé ou aura-t-il un successeur. Toutes ces choses j'espère les savoir par votre bonté cher Ami. Adieu cher Ami aimez moi & écrivez moi à Vienne Votre tout dévoué [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln L/62]

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Sonnabend 6. [II.] ... Probe . . . Von anonymer Hand wird mir ein Schmähartikel gegen mich im „Charivari" (Les ficelles de M. Meyerbeer) zugeschickt. Abends mit Kuppelwieser wegen der veränderten Verse konferiert. Kadenz für die Romanze N 2 Akt I. Änderungen für den Chor. Dirigierprobe. In die Concordia gewesen . . .

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Sonntag 7. [II.] Die Partie der Lind ganz durchgesehen, um ihr meine Bemerkungen mitzuteilen. Mit Becker die Rolle des Husaren durchgegangen. Zur Lind: auch ihr hatte man anonymerweise denselben „Charivari" wie mir gestern zugeschickt. Brief von Gouin. An Gouin & an Pillet geschrieben . . . Quartett bei Hellmesberger (Vorgeiger im Kärnthner TorTheater) wo ein Quartett von Dr. Becher aufgeführt wurde voller höchst geistreicher Kombinationen. Diner bei dem Fürsten Esterhazy. Auf den Abend zuhause die Oper probeweise dirigiert . . . Montag 8. [II.] ... Probe mangelhaft. Brief von Hoffmann, Redakteur des Berliner „Figaro" worin mir derselbe eine von ihm in seinem Blatte erschienene Widerlegung eines grossen Artikels gegen mich von Kossack in der „Zeitungshalle" schickte. Dieser Kossacksche Artikel ist empörend & machte mich für den ganzen Tag unglücklich. Abends zuhause Dirigierprobe. Ganz spät auf einen äusserst glänzenden Ball, den das Corps der Offiziere des Bürgermilitärs gab. Dienstag 9. [II.] Generalprobe von allen 3 Akten, die ziemlich gut ging. Zur Lind, die Kadenz mit der obligaten Violine zu konzertieren & die letzten Takte des Schlußes zu berichtigen. Mittewoche 1 0 . [II.] Meiner geliebten Mutter Geburtstag. 2. Generalprobe von allen 3 Akten, wozu ich Dr. Becher, August Schmidt & noch einige andre geladen hatte. Die Oper ist definitiv zu lang. Mit Calcott Beale, Agent für die neue italienische Oper in Coventgarden, Unterredung, welche er von mir begehrt hatte. Spät Abends auf einen öffentlichen Ball im Odeon: prachtvolles pittoreskes Lokal, viel grösser als Krolls in Berlin; nur schade, dass der Fußboden mit Asphalt gepflastert ist. Boshafter Artikel gegen mich in der „Allgemeinen Zeitung", wahrscheinlich von Heine 1 . Donnerstag 1 1 . [II.] Mit den Sängern kleine Rakkordprobe, um ihnen die Kürzungen mitzuteilen, die ich gemacht habe. Abends wurden die Dekorationen probiert. Leider war die wichtigste, nämlich die Schlussdekoration der Erscheinung so verfehlt, dass sie unmöglich zu brauchen ist, & eine neue gemacht werden muß. Also kann auch leider die Oper nicht Sonnabend, wie bestimmt war, sein. Soirée bei Saphir, deren Anfang ich beiwohnte, dann zur Dekorationsprobe ging, dann um 1 Uhr morgens zu Saphir zurückkehrte zum Souper. Freitag 1 2 . [II.] Generalprobe. Pokorny hatte die Unvorsichtigkeit, fast 1 5 0 Personen den Eintritt zu gestatten. Den ganzen ersten Akt rührte sich keine Hand. Das machte die Sänger & auch mich mißmutig. Die Lieder & Chöre des 2. Aktes wurden etwas applaudiert, aber das Sextett gar nicht. Das alles machte die Sänger & mich missmutig, 8c wir hörten nach dem 2. Akte auf, ohne den 3. Akt zu probieren. Nachher Beratung bei Pokorny

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über die neuzumachende missratene Schlussdekoration. Abends im Leopoldstädter Theater „Der Tanzmeister Pauxele oder Faschingsstreiche", eine Posse, in welcher der Direktor Carl den Tanzmeister sehr ergötzlich gibt. F R A N Z G R I L L P A R Z E R A N M E Y E R B E E R IN W I E N

[Wien] am iz. Februar 1847 Verehrter Herr! Herr Dr. Bacher hat mir das beiliegend rückfolgende Buch der „Vielka" gegeben um auch meine Meinung über den Schluß abzugeben. Eine Vision und die Zeit des siebenjährigen Krieges scheint mir eine gefährliche Zusammenstellung. In Berlin enthielt dieselbe wahrscheinlich Anspielungen auf die preußische Geschichte und der Patriotismus, verbunden mit dem Fest u. Bestimmung des Ganzen rechtfertigt vieles. Aber diese Erscheinung der Mutter, von der es noch dazu Niemand weiß, daß es die Mutter ist, dünkt mich kaum anwendbar. Wenn man es aus dem preußischen Patriotismus in den allgemein deutschen hinüberspielte, dürfte die Änderung für hier und ganz Deutschland passen. Es sollen also nach dem Tode Vielka's wie in der jetzigen Bearbeitung Wolken das Theater bedekken. Geisterchor u.s.w. Die Wolken weichen. Eine Bildsäule Deutschlands mit Helm, Schild und Speer, besser cachirt1 als gemalt, steigt aus der Versenkung empor. Eine dem Herzog ganz ähnliche Gestalt lehnt an dem Sokkel. Plötzlich entzünden sich zwei verbundene Hände am Fußgestelle und von einer Sternenglorie umgeben die Innschrift Germania über ihrem Haupte. Der Herzog (in der Vision) starrt empor und steht dann geneigt oder kniet wohl gar vor dem Bilde. Während die Gruppe immerfort höher steigt, entwickeln sich die Flügel an der tod liegenden Vielka (durch eine andere Person ersetzt, wie sich versteht) und sie schwebt empor, als schützender Genius die Gruppe segnend. Fortgesetzter Chor. Der Vorhang fällt. Das hier Vorgeschlagene ist keineswegs gut. Aber es handelt sich, einer schon vorhandenen Musik und zwar mit den möglichst wenigen Änderungen und in der kürzest möglichen Zeit, etwas plausibles zu substituiren. Mit Hochachtung und Ergebenheit Grillparzer [Autograph (Las): The Pierpont Morgan Library Mary Flagler Cary Music Collection Erstdruck: Josef Buchowiecki, Ein unveröffentlichter Brief Franz Grillparzers an Giacomo Meyerbeer in Euphorion 4. Folge Bd 54, i960, S. 186—187 (Nach einer Abschrift)]

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Sonnabend 1 3 . [II.] Den ganzen Vormittag in Beratungen mit Grillparzer & dem Maler Neefe über die Schlussdekoration. Zur Lind, sie zu bitten, morgen für Pokorny die „Nachtwandlerin" zu singen, aber vergebens. Abends im Leopoldstädter Theater „Einen Jux will er sich machen" Posse . . . von Nestroy. Nestroy & der excellente Komiker Scholz spielten die beiden Hauptrollen höchst ergötzlich. Auch das übrige Ensemble war sehr gut. Nachher im Theater an der Wien, wo Probe von der veränderten Schlussdekoration der Erscheinung war. Die Probe dauerte bis 2, Uhr nach Mitternacht. Die Dekoration fiel dieses Mal viel besser aus. Sonntag 1 4 . [II.] ... Die Lektüre der „letzten Lebensjahre des Schauspielers Brandes" 1 erfüllte mich mit der tiefsten Melancholie. Gebe Gott, dass ich an Frau & Töchtern nichts ähnliches erlebe, 8c erhalte mir die geliebten Geschöpfe bis an mein Lebensende & in ihren jetzigen vortrefflichen Gesinnungen mit ihrer mich so beglückenden Liebe zu mir. An Minna geschrieben. Zur Lind. Zu dem Kapellmeister Nicolai. Mit dem Dekorateur wegen der Schlussdekoration. Mit Kupelwieser die Korrektur des ersten Aktes des Buchs vom „Feldlager". Abends im Kärnthner Tor-Theater die 2. ersten Akte von „Die Musketiere der Königin" von Halevy. Trotz vieler geistreichen Details amüsiert mich weder die Musik noch das Gedicht. Nachher auf einen Ball bei dem Regierungsrat Bischof (einem Arzt), wo ich zufälligerweise auch die Lind antraf. Der Baritonist Leutner [= Leithner] hat eine schöne Stimme & lebhaftes Spiel. Montag 1 5 . [II.] Die Korrektur von dem Rest des Buchs vollendet. Szenenprobe vom 3. Akt. Besuch von Lyser . . . Abends grossen Brief von Wilhelm & Urlaubsgesuch bis Ende April an Grafen Redern geschrieben. In der hiesigen Theaterzeitung ein warmer Aufsatz für mich & gegen den Angriff Heines auf mich in der „Allgemeinen Zeitung" 2 . Dienstag 16. [II.] Generalprobe vom 3. Akt mit der neuen Dekoration. Abends die Partitur wegen des Dirigierens durchgesehen. Nachher auf der Redoute, welche im grossen & kleinen Redoutensaal abgehalten wird: äusserst brillant. Mittewoche 1 7 . [II.] Letzte Generalprobe aller 3 Akte; ging lange nicht so gut als die übrigen: Ditt sang falsch & hat seine Rolle wieder verlernt, desgleichen Starzic, desgleichen der englische Harfenist, mit dem ich Nachprobe hielt. Zu August Schmidt: ihm ein Billet gebracht. Abends Dekorationsprobe der letzten Szene bis Mitternacht. Donnerstag 18. [II.] Erste Aufführung des „Feldlagers" unter dem Titel „Vielka" im Theater an der Wien. Den ganzen Vormittag mit all den tau-

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send Kleinigkeiten & Quälerein beschäftiget, die auf den Komponisten am Tage der Aufführung einstürmen. Der Andrang war ungeheuer. Man bezahlte zuletzt bis 80 Gulden für einen Sperrsitz. Das Haus war bis zum Erdrücken voll & mehrere Personen wurden ohnmächtig von der Hitze. Ich war bei meinem Erscheinen mit einem nicht endenden Applaus empfangen, nach dem ersten Akt i m a l , nach dem 2. Akte 4mal & nach dem 3. Akt wieder 4mal gerufen. Das Publikum verlangte die Ouvertüre, das Grenadierlied, das Kriegslied, die Zigeunerrunde & das Flötenstück da capo, aber nur bei den 2 letzteren gab ich nach, denn ich wollte die ohnehin schon so lange Oper nicht noch länger machen. Die musikalische Exekution ging ganz vortrefflich. Die Lind war unübertrefflich, Staudigl gut, aber nicht so gut als in den Proben. Die Chöre feurig & gut. Trotz des anscheinend grossen Succes fehlte mir doch der echte Wiener Beifallssturm, der so recht aus dem Herzen kommt, & den ich nur in den obbenannten 4 Stücken wiederfand. Deshalb bin ich auch trotz des brillanten Anscheins noch gar nicht so recht sicher über den wirklichen Erfolg. Bei meiner Zuhausekunft fand ich ein schönes Gedicht, an dessen 4 Ecken Zeichnungen aus dem „Feldlager", „Crociato", „Robert" & „Hugenotten" standen; ich glaube es ist von der Haizinger. Freitag 1 9 . [II.] An Wilhelm & Reilstab geschrieben. Viele Gratulationsbriefe & Visiten empfangen: gegen die fantasmagorische Erscheinung am Schluss wurden mir manche Bemerkungen gemacht. Graf Moritz Dietrichstein gratulierte ich zu seinem Geburtstage. Abends kurze Zeit in einer Gesellschaft bei Tichy . . . Sonnabend 20. [II.] Zweite Vorstellung der „Vielka": fiel sehr gut aus. Applaus, Herausrufen, Dacaporufen, alles dieses war noch stärker & mehr als das erste Mal. Die Lind bei weitem vortrefflicher, namentlich in den tragischen Momenten & in der Sterbeszene, als das erste Mal & wurde auch noch wärmer vom Publikum aufgenommen. Auch das Duett des ersten Aktes ward dacapo verlangt, welches in der ersten Vorstellung nicht der Fall war. Ich ward (was ich zu erwähnen vergessen hatte) in der ersten wie in der 2. Vorstellung nicht nur bei meinem ersten Erscheinen im Orchester, sondern auch beim Beginn des 2. & 3. Akts, als ich wieder ins Orchester trat, mit Applaudissement begrüßt. Vormittag besuchte ich Staudigl, Ditt, die Lind & besprach mehreres zur 2. Vorstellung mit Pokorny. „Theaterzeitung", „Humorist", „Wandrer" sprechen sich sehr günstig aus, nicht so aber die „Musikalische Zeitung" . . N B . Das Haus war gut besetzt, aber lange nicht so voll als bei der 1 . Vorstellung. Sonntag 2 1 . [II.] Nachricht, dass „Struensee" in Hamburg 8c Frankfurt einen glücklichen Erfolg gehabt hat, Sc Belege darüber aus den dortigen Meyerbeer

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Blättern. Besuch bei Saphir 1 Sc Seyfried. . . . Montag 22. [II.] Den Tag mit Besuchen zugebracht & Kürzungen für „Vielka": die Introduktion wie in Berlin, Konrads Arie weg, item das 2. Kuplet des Husaren &c die Stelle im Final „Und die des Todes dunkle Hand". Abends Kärnthner Tor-Theater: Spohrs Oper „Faust". Ausführung von Seiten des Orchesters sehr korrekt, aber matt, von Seiten der Sänger sehr gut. Mise en scene recht gut, besser als in Berlin. . . . Dienstag 23. [II.] Probe mit Orchester von den Kürzungen. 3. Vorstellung von „Vielka", die ich ebenfalls noch dirigierte. Bis zum Erdrücken übervolles Haus. Applaudissement, iofaches Hervorrufen, alles war eben so brillant & enthusiastisch als das vorige Mal. Die Lind war noch vortrefflicher als das vorige Mal, allein die Sterbeszene will nicht packen. Mittewoche 24. [II.] Besuch beim Fürsten Czartorisky & der Haizinger: mich bei der letzteren zu bedanken für ein allerliebstes Gedicht, welches sie mir anonym nach der ersten Vorstellung der „Vielka" zugesandt hatte. Diner bei dem Direktor Pokorny, wozu er alle Mitglieder seines Theaters eingeladen hatte. . . .

W . W A T T S AN M E Y E R B E E R IN W I E N

London, Feb. 23. 1 8 4 7 .

Sir

The Directors of the Philharmonie Society devise me to say that understanding it to be your intention to visit London this Season, they shall much gratified by your permitting them the advantage of performing your overture to „Struensee" at their evening Concerts, for which purpose they hope you will allows them the use of the Score. Requesting the favour of an early answer I am, Sir Your Obed. Servant W. Watts Secretary. [Autograph

(Las): Staatl. I. f . Mf. Bin

M E Y E R B E E R AN L . FRIEDRICH W I T T IN PESTH

Hochgeehrter Hr. Capellmeister!

[Wien, 24. II.

L/88]

1847]

Ihr verehrtes Schreiben habe ich durch Hrn. Mechetti erhalten. Mit großem Vergnügen bin ich bereit, Ihrem Wunsche gemäß, einen musikalischen

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Beitrag zu dem Album zu liefern, welches Sie zum Besten der Orchestermitglieder des abgebrannten Pesther Theaters herauszugeben gedenken1, und lege zu dem Ende ein noch ungedrucktes Liedchen von mir bei. Aber auch noch in anderer Weise wünsche ich zu dem philanthropischen Zweck beizutragen, dem das beste Gedeihen zu wünschen ist, und da man doch wahrscheinlich eine Subscription in Pesth für die Mitglieder des verunglückten Theaters veranstaltet hat, so bitte ich E. W. mich dabei mit fünfzig Gulden Conventions Münze (50 fl. C. M.) zu begreifen, und lege den Betrag von 50 fl. gleich diesem Briefe bei. Genehmigen Sie . . . Wien, 24. Febr. 1847 [Autograph: nicht bekannt Abdruck: Allgemeine Theaterzeitung Wien 24. u. zj. März 184/ S. 285]

LUDWIG RELLSTAB AN MEYERBEER IN W I E N

[Berlin 24. II.

1847]

Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor! Hoch zu verehrender Herr! Meinen vollsten aufrichtigsten Glückwunsch zu Ihrem so glänzenden Erfolg, meinen besten Dank für die schnelle Benachrichtigung durch Sie, in solchem Drang der Aufregung, u muthmaßlich der Geschäfte, die ja immer auch noch als Nachzügler auftreten! — Gleichzeitig erhielt ich einen Brief von H. v. Deinhardstein, dem ich Sie bitte, den ergebensten Dank meinerseits dafür zu sagen. Dieser, und ein Theil Ihres Briefes, befinden sich heut in der Zeitung. Einen dritten Bericht, der mir durch Dr. Gubitz zuging, und einige nicht ganz freundliche Bemerkungen über die großen Kosten enthielt, die das Werk gemacht, sonst aber des Erfolges gleich rühmend gedacht, habe ich wenigstens bis morgen verschieben können. Durch wen derselbe an H. G. gegangen sollen Sie später erfahren. Unsrer unvergleichlichen Lind den innigsten Dank, ich habe sie im Geiste vor mir, und kann mir das Entzücken der Wiener denken. Ihren H Bruder suchte ich gleich gestern Mittag auf, und hörte auch einige Details von ihm. Gestern Abend im Theater sprach man nur von dem Erfolg des „Feldlagers". — 14*

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Wann sehen w i r Sie nun wieder? — Und haben Sie keinen Entschluß in betreff Breslau's gefaßt? Man ist sehr begierig darauf. Mit wiederholtem Dank ganz der Ihrige L. Rellstab Berlin 24' Febr. 1 8 4 7 [Autograph (Las): Klara Ziegler-Stiftung München]

G R A F V. R E D E R N AN M E Y E R B E E R IN W I E N

[Berlin, 25. II.

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Euer Hochwohlgeboren beehre ich mich auf das gefällige Schreiben vom 14'. d. M . ergebenst zu erwidern, daß ich den Inhalt desselben Seiner Majestät dem Könige mitgetheilt, und Allerhöchstdieselben die Verlängerung Ihres Urlaubs in der gewünschten Art zu genehmigen geruhet haben. Mit vorzüglicher Hochachtung und Ergebenheit. Berlin den 25 t Februar 1 8 4 7 .

Redern.

Ich kann diese officiellen Zeilen nicht abgehen lassen ohne Ihnen meine herzliche Theilnahme und wahrhafte Freude auszusprechen über Ihre neuen Erfolge, die Sie so schön und glorreich in Wien erfochten. Der König hat sich wie alle Ihre hiesigen Freunde und Verehrer mit größter Wärme darüber ausgesprochen und mir aufgetragen auch Ihrer Frau Mutter seine koenigliche theilnehmende Freude auszudrücken. Sie wissen, daß ich Ihnen Alles Glück von Herzen gönne und wünsche, Sie verdienen es in so vieler Beziehung!! — Wir hatten hier die „Hugenotten" mit der Viardot in recht gelungener Ausführung, die drei letzten Acte gingen vortrefflich und die kluge und gescheute Frau wußte bei den schwierigen Momenten des 4' Acts die richtige Mitte glücklich zu halten. Sie sang vortrefflich und spielte recht gut, dabei spricht sie so deutlich aus, daß ich keine deutsche Sängerinn, auch in dieser Hinsicht, ihr zur Seite stellen möchte; Sie würden mit ihr als Valentine zufrieden gewesen sein. Sagen Sie der Frl. Lind wie sehr ich mich freute zu hören, daß auch sie durch ihr schönes Talent unter Ihrer Fahne neue Siege errungen habe, sie soll ausgezeichnet gewesen sein. Wie bedaure ich, nicht dort sein zu können und Theil an Ihrer Freude persönlich zu nehmen. So muß ich es schriftlich thun, und mich Ihrem ferneren freundschaft-

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lichen Wohlwollen angelegentlichst übergeben. Gedenken Sie mein, und bleiben Sie meiner unwandelbaren treuen Zuneigung überzeugt. Redern. [Autograph (Ls): Bibl. Nationale Paris, Departement de la musique, 3] [Nachschrift (Las)]

J . P. SCHMIDT AN MEYERBEER IN W I E N

Berlin 25. Febr. 1847. Genehmigen Sie, hochverehrter Herr und Freund, meine innigsten Glückwünsche zu dem glänzenden Erfolge, den Ihr Genius aufs Neue errungen, und wozu Jenny Lind so wesentlich beigetragen hat. Gern hätte ich Details über die dortige Aufführung in der Spenerschen Zeitung mitgetheilt, wenn ich nähere Notizen darüber erhalten hätte, wozu Ihnen freilich die Zeit mangelt. Vielleicht können Sie selbst mir noch einiges mittheilen. Wann aber treffen Sie hier ein ? und werden Sie auch von hier nach London reisen, oder uns Ihr „Feldlager" mit der Viardot als Vielka hören lassen? Ueber die Partitur-Ausgabe der Musik zu „Struensee" habe ich eine Anzeige gemacht, welche ich hier beizulegen mir erlaube. Es ist ein Meisterwerk, schon die Ouvertüre allein! Recht leid thut es mir, nicht den Klavier-Auszug gemacht zu haben, eine Arbeit, die ich so gern übernommen hätte, da Kullak nur die Ouvertüre liefert! Doch habe ich freilich auch wenig Zeit, vielleicht auch nicht mehr modernen Geschmack genug zum Arrangement. — Hoffentlich haben Sie doch meinen Brief vom 1 oten d. M. noch rechtzeitig erhalten? — Einige Zeilen Antwort würden mich sehr beruhigen, schon als Beweis, daß Sie mich nicht für unverschämt und zudringlich halten. Allein meine Verlegenheit ist zu groß, und nie würde ich Sie weiter belästigen. Die 300 Rth würde ich vom nächsten Jahre ab in Quartal-Raten, nebst Zinsen mit innigstem Dank erstatten, und Ihnen einen neuen Revers über die ganze Summe ausstellen1. Erhalten Sie mir nur Ihr Wohlwollen, das für mich unschätzbar ist, und gewähren bald eine hoffnungsreiche Nachricht Ihrem Sie wahrhaft verehrenden und hochschätzenden Freunde „ 0 xT Kronenstraße No. 53.

J. P. Schmidt [Autograph (Las): I. f. Mf. Bin

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Donnerstag 25. [II.] Wegen Unpässlichkeit der Lind findet heute die 4. Vorstellung der „Vielka" nicht statt.... Heute steht in der „Allgemeinen Zeitung" aus Paris ein sehr würdiger Artikel zu meiner Verteidigung gegen jenen bissigen Angriff in derselben Zeitung (aus Paris) wider mich. Ich vermute, dass der heutige Artikel von Savoye ist . . - 1 Diner bei der Baronin Pereira. Burgtheater: „Die Lästerschule" Lustspiel von Sheridan. Erste Nachricht von „Vielka" in der „Allgemeinen Zeitung" (Nicht günstig) . . .

HEINRICH JOSEPH BAERMANN AN MEYERBEER IN W I E N

[München, 26. II.

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Lieber Bruder! Die Vorbereitungen zu Deiner Oper und endlich den glänzenden Triumpf derselben will ich es zuschreiben daß ich kein Wort der Erwiederung auf meinen Brief von Dir erhielt. Beiläufig sei es gesagt - denn Du kennst meine Gefühle für Dich und alles was Dich betrifft — war es mir ein Fest die Berichte aus Wien zu lesen, und ich vergaß darüber daß ich mich ein wenig von Dir vernachlässigt fühlte: — doch zu der eigendlichen Veranlassung dieses zweiten Briefes. Die freundlichen Verhältnisse zur Intendanz erlaubten es mir nicht den Auftrag abzulehnen die Frage an Dich zu richten, a l s o in welch k ü r z e s t e r Z e i t und unter welchen B e d i n g u n g e n Dein ruhmgekröntes Werk „Vielka" zu haben ist. Findest Du diese Zeilen einer Erwiederung würdig, so sei so gut ein Textbuch beizulegen um nach demselben Vorbereitungen treffen zu können indem die Intendanz gesonnen ist, noch in dieser Saison das Werk zur Darstellung zu bringen. Unter allen Verhältnissen wie immer der Deine Heinrich Baermann München d löten Februar 1847. [Autograph (Las): Deutsche Staatsbibliothek Berlin, Mus. ep. H. Bärmann 2] Tgb. Februar

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Sonnabend 27. [II.] Kapellmeister Nicolai besucht, um ihm die Ouvertüre von „Struensee" vorzuspielen, welche er im Philharmonischen Konzert

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aufführen wird. In diesem Konzert wird auch Mozarts Gmoll Symphonie & Beethovens Ddur Symphonie aufgeführt werden gerade wie in der Berliner Symphonie-Soiree, w o man so liebreich meine Ouvertüre auszischte. Böses Omen. Brief von Gouin aus Paris, der mich in die trübste Stimmung versetzte. Léon Pillets Mémoire an den Minister ist gedruckt: er greift mein Zaudern, ihm eine Oper zu geben, auf das heftigste an & lässt unsre Korrespondenz drucken. Wie mir Gouin schreibt, gibt ihm die öffentliche Meinung Recht, & meine Stellung in Paris scheint ihm verloren 1 . Im Leopoldstädter Theater eine neue sentimentale Lokalposse „Eine Dorfgeschichte, die in der Stadt endiget" von Grois, Musik von Adolf Müller: mittelmäßig, aber Nestroy &c besonders Scholz spielen unübertrefflich. Sonntag 28. [II.] Fester Vorsatz zur Tätigkeit & zum unmittelbaren Anfang einer grossen Komposition. Der Lind einen Brief als Antwort für Léon Pillet aufgesetzt & gebracht. Den ältesten Bruder des Herzogs von Dessau, der hier als Privatmann in einer morganatischen Ehe lebt & der mich kennen zu lernen wünschte, besucht. Besuch bei der Baronin Eskeles. Im grossen Redoutensaal Konzert der Gesellschaft der Österreichischen Musikfreunde, worin unter andern der Marsch Sc der herrliche Derwischchor aus Beethovens „Ruinen von Athen" gegeben ward. In das Album der Madame Gordon (Saphirs Frau), Schachner 2 8c Döbbler geschrieben. Im Kärnthner Tor-Theater „Don J u a n " von Mozart: Leithner (Don Juan) recht gut. Leporello (Draxler) recht gut, Reichard (Ottavio) korrekt, aber sehr kalt, Madame Stöckel-Heinefetter (Donna Elvira) ausgezeichnet gut, Demoiselle Zerr 3 (Zerline) recht anmutig, Madame Hasselt (Donna Anna). Mise en scène sehr ordinär, doch gefiel mir in der Hölle ein feuriger Riese, der mit der Hand in den Schwefelpfuhl, worin Don Juan eben gestürzt ward, fasst & mit seiner Riesenfaust Don Juan hoch in die Luft hebt . . .

B A R O N L . T A Y L O R AN M E Y E R B E E R IN W I E N

Paris, 28 février 1 8 4 7 Très-illustre maître, Lors de votre dernier voyage à Paris, vous m'avez promis de faire représenter à l'opéra votre „Camp de Silésie" si Mademoiselle Lind y était engagée. M . Léon Pillet vient de me communiquer la lettre qu'il a écrite à Mademoiselle Lind le 27 janvier dernier et la réponse que vous lui avez adressée le 5 février. Quoique l'affaire ne soit pas encore conclue, j'ai lieu d'espérer d'après ces lettres que l'engagement de cette cantatrice célèbre pourrait avoir lieu.

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Vous savez que je ne suis jamais tombé d'accord avec vous sur la valeur des objections que vous faisiez quant au genre de votre bel ouvrage qui, selon vous, convenait mieux à l'opéra-comique qu'à l'opéra. Permettez à une personne qui a une longue habitude des Beaux Arts et de la manière dont le public français les juge, particulièrement les ouvrages destinés au théâtre, de vous assurer de nouveau que votre composition convient essentiellement à l'opéra, en que l'auteur de „Robert le Diable" et des „Huguenots" y obtiendrait encore un éclatant succès. Faites donc tout ce qui sera en votre pouvoir pour décider Mademoiselle Lind à accepter la proposition de M . Pillet. Vous y êtes d'autant plus engagé que vous regrettez, comme je le vois par votre lettre, de lui avoir donné un avis qui a eu un résultat fâcheux. Le meilleur moyen de réparer ce malheur c'est de contribuer à la faire applaudir dans la capitale de la France où elle est attendue et où elle excitera autant d'enthousiasme qu'en Allemagne. En grâce, écoutez le conseil d'un ami dévoué et d'un de vos plus grands admirateurs, et veuillez agréer l'assurance de ma plus haute considération et de mon plus entier dévouement B on . I.Taylor [Autograph

(Ls): Staatl. I. f . Mf. Bin

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Tk. März 1847 Montag i . Graf Laurencin. V 2 1 2 Erzherzog Ludwig 1 An Bäuerle — Schumacher. Grün, Müller 9 Uhr. Zur Lind wegen Saphir's Album. 2. Cartorysky. 1 2 H Radnizky (im Erzherzog Karl). Baumann. 1 1 Requim 1 0 H Ditt Coggi. Diner beim Prinzen v. Dessau. Laurencin. 3. An Becher seine Musik zurückschicken und „Struensee" holen lassen. Wilhelm Partitur „Struensee" für Lichtenthai. Dr. Bacher wegen Concert spirituel. 4. 2 Schwarz — 1 Medailleur. 1 2 Wildauer 1 1 H. Coggi. Helmesberger 2 - Kaskel. 5. Vor V 2 1 2 zu Graf Laurencin. 1 0 Staudigl — für Supé die Bemerkungen 3 — Um 3 zu Nicolai. 6. Englischen Lehrer nehmen. 7. Den Dialog in meine Partitur einheften. Der Lind daß die veränderte Romanze nicht zu Montag gemacht werden kann. Wertheimstein — Liebenberg — Tichy. 8. 3 Weidmann — an Lyser. Zur Haizinger. 9. um 1 / 1 2 Baron Andlaw 4 zur Blumenausstellung abholen. Diner Eskeles. — 1 0 Dr. Becher. Vz 1 General Matuschek — Gräfin Taf. Der Lind's Albumblatt an Mme Saphir. Mortier de Fontaine. Seifried Wiener Zeitung. 1 o. Musikgraf Graf Potztadczky — Assmeyer. 1 1 . Nach 1 2 Castelli zum Fürsten Dietrichstein. An Andlaw —

MÄRZ 1847

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Matuschek — Mirani — Castelli. 1 3 . Zerr — Liebenberg - Kiesewetter 1 — Sechter2 — Bauernfeld. Randhartinger die 3 Ducaten von Hügel 3 . Das Buch von „Struensee" für Laurencin. 1 4 . Diner Taff. 1 5 . Bei Secheni4 zusagen lassen. 2 Baronin Sterneck singen hören. 2 H. Frankl. Castelli. Lind Brief nach Paris. 1 6 . Das Gedicht von Egmont durchlesen 5 .17. Mit Pocorny von Leon Herz. 5 Diner Secheni. 2 Baron Lannoy 6 . Lichnowsky 7 . Rosenthal Dr. Bacher Gozzi 1 8 . 1 Dr. Frankl. Castelli Scribes Werke. Dr. Bacher Gozzi. V2 3 H. Dessauer Fr. Schwarz. Vz 1 Baron Lannoy. 1 9 . 1 Dr. Frankl — Baumann. Staudigl, Bacher, Dessauer zum Namenstag gratulieren. Gouin „Struensee" bei Dumas. Schlesinger. An Leo — Wilhelm — Regli — J . P. Schmidt — Reilstab — Baron Verst. 20. 2 Professor Rosenthal. Liebenberg — Kiesewetter. Laurencin Buch von „Struensee". Dr. Bacher der Lind 1 0 0 Fr. Arie Rinaldy — Censur „Struensee" — Gozzi — Daß Staudigl seinen Urlaub nicht zu schnell bekommt 8 . 2 1 . 2 Coggi. 22. 7 4 1 H. Hanslick 9 . 1 0 Pocorny und Herz. Die Rolle der Vielka für die Wildauer abschreiben. 23. Die arme Frau in der Leopoldstadt. Dr. Bacher den Brief von Prag. An Schlesinger wegen Klavierauszug von Struensee. 24. Diner bei dem französischen Gesandten nach 5. V2 4 Dr. Wache. Hasslinger Supplementband von Schillings Lexikon der Tonkunst. 2 5 . 8 Soirée Zecheny. Friedland 10 . 6 Fischhof. — An Gouin wegen Heine. An Schlesinger — Album der Jura. Dir. Pocorny die Rolle von Dell'Aste lernen lassen. 27. 2 General Matuscheck — Mère grand der Lind. Zur Schwarz 1 1 — Wiest — Z u Castelli. Mit Pocorny von der Tochter von Deinhardstein, und Leon Herz. 28. Professor Rosenthal mit Mirate. Gouin „Struensee" bei Dumas - Portrait. Die 6 Briefe an Thierry, Jeanin etc welche ich vor meiner Abreise nach Wien schickte. 29. Koffka's Wechsel verfällt zu Ostern, von 1 2 bis 3 zu Dr. Löwe (im Börsengebäude . . . ) 30. Bernard. Rambach. Tauber (Dichter will mir etwas dediciren). Mirate. Coggis Präsent — Schütky Benefiz — Pocorny Revers — Duprez — Comparserie. 3 1 . Um 1 1 zu Tichy. Vesque von Püttlingen — Wiest — Stubenrauch.

Tgb. März

1847

Montag 1 . [III.] ... Audienz bei dem Erzherzog Rudolf Ludwig, der mich kennen lernen wollte. Zu Mechetti, damit er bei Ballochino das Gerücht widerlegt, ich schreibe für Pokorny eine neue Oper 1 1 . Durch Bärmann Aufforderung der Münchner Intendanz meine „Vielka" für das Münchener Hoftheater einzuschicken. Brief von der Gräfin Westmorland. 4. Vorstellung von „Vielka" bei ganz überfülltem Hause, es mussten wieder viele

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Leute weggehen, die keinen Platz bekamen. Ich dirigierte wieder. Aufnahme des Werkes & meiner Person ebenso enthusiastisch als das erste Mal. Darstellung vortrefflich; nur die Chöre im 2. Akt gingen matter von Seiten der Choristen. Dienstag 2. [III-] An Bärmann in München geschrieben. . . . Mittewoche 3. [III.] „Der rechte Wille gibt die rechte Kraft". Diese Stelle aus dem gestrigen neuen Drama von Halm [Maria di Molina] soll mein Motto Sc Vorsatz sein. Briefe an Bäuerle, [Andreas] Schumacher & Deinhardstein, denen ich Billette zur heutigen Vorstellung schickte. Die ganze Partitur der „Vielka" durchgesehen, um die nötige Notizen für den Dirigenten hineinzumachen, da heute Kapellmeister Suppé zum ersten Mal die Oper dirigiert1. Dann Saphir, die Lind 8c Graf Laurencin besucht. 5. Vorstellung der „Vielka": ungeheuer voll, doch etwas weniger wie das vorige Mal. Die Aufnahme wieder sehr brillant, der 2. Akt vielleicht noch mehr Enthusiasmus wie gewöhnlich. Ich ward, obgleich ich nicht dirigierte, nach dem 1 . Akt herausgerufen (wo ich nicht kam) nach dem 2. 3 Male, nach dem 3. 2 Male. Donnerstag 4. [III.] Concert spirituel, worin unter andern die 8. Symphonie von Beethoven & das Beethovensche Violinkonzert (von dem jungen Hellmesberger sehr schön gespielt) vorkamen . . . Freitag 5. [III.] 6. Vorstellung der „Vielka". Wieder sehr voll, & die Aufnahme noch enthusiastischer als das letzte Mal, die Applaudissements noch viel feuriger. Ich ward 2 Male nach dem ersten, 4 Male nach dem 2., 2 Male nach dem 3. Akt gerufen. In die Probe des Philharmonischen Konzertes, wo die Ouvertüre von „Struensee" probiert wurde. Ich war nicht sehr erbaut von der Ausführung. Als ich in den Probensaal... trat, ward ich von dem Orchester mit einem minutenlangen Applaus empfangen. Graf Laurencin & Haslinger besucht & mit Cocci wegen der Chöre den ersten Akt von „Robert" durchgegangen. Sonnabend 6. [III.] 2. Probe meiner Ouvertüre im Redoutensaal: ging nicht gut & machte gar keinen Effekt auf das Orchester. Besuch bei Staudigl, um eine junge Sängerin Borchitzky zu hören, welche die Prinzessin in „Robert" singen soll; dazu hat sie nicht das Zeug, obgleich sie eine hübsche Stimme hat. Besuch bei der Lind, ihr die Veränderung mitzuteilen in der Romanze des ersten Akts, wodurch sie (was die Lind wünschte) höhere Tessitura2 bekömmt. Diner bei dem Badenschen Gesandten, woselbst ich den Präsidenten der Bundestagssitzung Graf Münch-Bellinghausen3 kennen lernte. Abends die Veränderungen der Romanze in das Orchester instrumentiert, dann Soirée bei dem Fürsten Esterhazy: der erste echtaristokratische Raout pur sang4, dem ich in Wien beiwohnte.

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M Ä R Z 1847

Sonntag 7. [III.] Vormittags fand das Philharmonische Konzert im grossen Redoutensaale statt, worin meine Ouvertüre zu „Struensee" (als erstes Stück) zum ersten Mal in Wien aufgeführt ward. Ich ängstigte mich sehr & wagte nur in einem Nebenzimmer zuzuhören. Es ging aber alles gut. Die Exekution war viel besser, als ich nach der gestrigen Probe hoffte. Das Publikum verlangte unter grossem Applaus die Ouvertüre Da capo & auch nachdem sie zum 2. Male gespielt worden war, ward sie sehr lebhaft applaudiert. . . . Mittags Diner bei Stamitz-Meyer. Abends zuhause geblieben, um die Kopie der Veränderungen, welche ich in der Romanze No. z. gemacht hatte, durchzusehen & den Dialog in die Partitur zu heften . . .

J O H A N N PETER L Y S E R AN M E Y E R B E E R IN W I E N

[Wien, 7. III.

1847]

Hochverehrter Herr und Meister! Vorerst Verzeihung daß ich Ihnen auf so schlechtem Papier schreibe aber es ist Sonntag alle Papierläden geschlossen und mich drängt die Zeit. Also: Mir ist hier von der Redaction eines neuerscheinenden periodischen Journals (Redacteur Sigesmund Engländer)1 die dringende Bitte zugekommen Etwas über Ihre Musik zum „Struensee" zu schreiben und zugleich über die Dichtung ihres Bruders so wie deren Aufführung in Zelle 1 8 3 5 (dem einzigen Orte wo sie außer München zur Aufführung kam bevor Sie Ihre Musik dazu schrieben. Da wollt ich Sie denn fragen ob Sie mir die Musik auf einige Tage senden können? Den Aufsatz über die „Vielka" hat mir die Censur leider sehr verstümmelt wodurch einige Stellen besonders in den letzten Abtheilungen ganz verkehrt sich ausnehmen auch hat der Setzer einige Böcke gemacht da er keine Notentypen setzen konnte — die Zeit war zu Kurz als daß ich bei der Censur Protest einlegen konnte und von der Correctur erhielt ich nur den ersten Bogen — bei einer Brochüre wäre mir dergl nicht passirt und werde diesen Aufsatz hergestellt und corrigirt nochmals als Anfang in einer neuen Brochüre abdrucken lassen die ich eben über Ihren Aufenthalt in Wien und die Darstellung der „Vielka" schreibe und die Pierson zugleich englisch herausgeben will 2 . In Berlin hat man alles versucht, um den Pierson wider Sie einzunehmen, indem man ihm gesagt hat: „wenn Sie dort für ihn ein Wort gesprochen hätten, so hätte seine Oper aufgeführt werden müssen. Indeß ist Pierson zu gut von der w a h r e n Sachlage unterrichtet, denn T a u b e r t war so

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dumm ihm zusagen: „Wir (nemlich er und Küstner) kehren uns weder an Meyerbeer noch den König sondern thun was w i r wollen und Ihre Oper soll hier nicht aufgeführt werden." — das war denn freilich deutlich und Pierson ist Ihnen treu. Aber, ich bitte Sie daß Sie gelegentlich dem Pokorny einmal sagen Piersons Oper sey nicht schlechter als die von Balfe, Füchs und Lorzing und er könne es immerhin damit wagen. Wenn die Oper dann hier auch nicht gegeben wird so wird Pierson Ihnen Ihre Fürsprache doch nie vergessen. — Die Angriffe in der allgemeinen Zeitung 1 auf Sie sind wirklich infam, hier in Wien schaden sie ihnen nichts, da hier das Blatt, seiner politischen Feilheit halber allgemein verachtet ist; um des übrigen Deutschlands und Englands willen sollte man aber doch einmal tüchtig antworten. — Zu meinem Entsetzen erhielt ist gestern um volle 2 Monate v e r s p ä t e t ! [Randzusatz: Wiener Geschäftsgang!!] die inliegende Einladung von dem hiesigen Fremdenbureaux. Ich darf nicht säumen, mich M o r g e n einzustellen, da man hier mit den Fremden wenn [man] nicht eben eine „Vielka" oder wie der Rothschild ein paar Millionen mitbringt verteufelt wenig Umstände macht. Zweimal hat Ihre Güte mich hier einer großen Verlegenheit entrissen — würden Sie mich der dritten und für mich u n a n g e n e h m s t e n entreißen indem Sie mir dazu verhülfen morgen meine neue Aufenthaltskarte zu lösen?2 um dies zu können muß ich meine Jahressteuer bezahlen, sie beträgt 6 flCM. um diese wollte ich Sie bitten und harre mit großer Angst auf Ihre Antwort bis morgen Vormittag. Immer Ihr Lyser v. H. den 7. März 1847 [Autograph (Las):

Tgb. März

Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel]

184/

Montag 8. [III.] Vorstellung der „Vielka". Der Kaiser hatte sich offiziell ansagen lassen, weshalb auch auf dem Zettel stand, „Auf allerhöchsten Befehl". Aus demselben Grund musste ich auch wieder dirigieren. Das Haus war zum Erdrücken voll, die Vorstellung ging vortrefflich, & die Aufnahme war vielleicht die allerenthusiastischste, welche wir je hatten . . , 3 Vormit-

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tags hatte ich Probe von der veränderten Romanze gemacht. (Die Zeichnung des Stückes verliert durch diese Veränderung). Diner bei dem Baron Vesque von Püttlingen (Hoven). Dienstag 9. [III.] Alle Wiener Blätter, selbst die mir feindlich gesinnte „Wiener musikalische Zeitung" sind voll des Lobes über die im Philharmonischen Konzert aufgeführte Ouvertüre von „Struensee" 1 . Mit dem Badenschen Gesandten die Blumenausstellung in den magnifiquen Treibhäusern des Baron Hügel in Hitzing besucht. Diner bei Baron Eskeles. Im Kärnthner Tor-Theaters zum Benefiz der Madame Hasselt meine „Weifen & Gibellinen" („Hugenotten"). Sehr volles Haus, viel Beifall; es mussten mehrere Stücke wiederholt werden, dennoch eine sehr mittelmässige Vorstellung: arge Verstümmelungen & unintelligente Kürzungen in der Musik, auch viele verfehlte Tempis2. Mittewoche 10. [III.] Dankbesuch bei Hellmesberger & N i c o l a i . . . Besuch bei der Frau von Cibini, einer frühern Bekannten von mir (Tochter des Komponisten Kozeluch), damals berühmten Klavierspielerin, jetzt vielvermögende Kammerfrau der Kaiserin3. Besuch bei Mechetti & [Jean] Bernard . . . Die Drohbriefe, welche mich nun einige Zeit verschont hatten, Hessen sich leider heute wieder vernehmen. . . . Donnerstag 1 1 . [III.] Sehr agitierte Nacht wegen der Drohbriefe zugebracht. Den ganzen Vormittg von 8 bis 1 2 durch Besuche & Betteleien gestört. Um 1 2 sehr schöne Aufführung der „Schöpfung" von Hadyn im grossen Redoutensaal, worin Jenny Lind & Staudigl vortrefflich sangen. Dann grossen Brief an Wilhelm wegen der Drohbriefe geschrieben. Da unser Harfenist (dessen Partie in der „Vielka" so notwendig ist) erkrankt ist, so probierte ich mit einem neuen Harfenisten. Soirée bei der Baronin Pereira. Dort hörte ich den in Wien sehr berühmten Kantor der jüdischen Gemeinde Sulzer4. Er hat eine hohe Baritonstimme; sie scheint sehr mächtig zu sein, obgleich sie schon stark vibriert. Auch der Vortrag scheint ausdrucksvoll & verständig. Allein er war so unwohl & heiser, dass ich nicht beurteilen kann. Er sang „Jehova", „Der blinde Knabe", „An den Mond" von Schubert. Freitag 12.. [III.] 8. Vorstellung der „Vielka". Ungeheuer voll, doch etwas weniger als das vorige Mal. Aufnahme des Publikums wieder sehr gut. Die Ouvertüre musste da capo gemacht werden & so die Zigeunerrunde, Grenadierlied, Kriegslied & Flötenstück. Ich ward 5 Male gerufen . . . Besuch bei der Gräfin Taff & bei dem berühmten Augenarzt Jäger. Sonnabend 1 3 . [III.] Besuch von dem Theaterkapellmeister Skroup 5 aus Prag, von Haslinger, Tichy & Leon Herz. Besuch bei der Lind. Probe im Redoutensaal von meiner Ouvertüre zu „Struensee" zu dem morgenden

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Konzert der Gesellschaft der Musikfreunde des östreichischen Kaiserstaats. Das Orchester empfing mich, als ich ins Orchester trat, mit grossem Applaus. Abends bei dem Grafen Taaff, welcher Justizminister ist, einer Probe der Oper „Die "Wunderblume" von dessen Schützling, dem 13jährigen Benoni 1 , einem Böhmen, beigewohnt. Das ist ein großes Talent: Erfindung, schon jetzt Beherrschung der Form, Verständnis der Textbehandlung, glücklich für die Singstimmen schreibend. Dabei soll er von der grössten Produktivität sein. Ich glaube, das wird dereinst ein sehr berühmter Komponist werden. Nachher auf einer Soirée bei dem Fürsten Esterhazy. Brief von dem Baron Vaerst, Direktor des Breslauer Theaters, der die Partitur der „Vielka" verlangt. Sonntag 1 4 . [III.] . . . In dem Konzert der Gesellschaft der Musikfreunde, w o meine Ouvertüre zu „Struensee" aufgeführt war. Auch dieses Mal gefiel die Ouvertüre so sehr, daß sie da capo gerufen ward Sc auch wiederholt werden musste. Dann in dem Konzert des belgischen Violoncellisten de Münk 2 . Mittags zum Diner bei dem Grafen Taaf. Ich lernte dort den musikalischen Schriftsteller Baron Lanoy kennen. 9. Vorstellung der „Vielka". Volles Haus, doch weniger voll als gewöhnlich. Mehrere Erzherzöge & Erzherzoginnen waren gegenwärtig. Die Aufnahme für mich & das Werk, das Herausrufen von mir & die Wiederholung der 5 Stücke, alles so brillant als gewöhnlich. Man liess heute sogar auch den 3/4 Takt („wie süss, wie schön") in dem Flötenstück wiederholen und wollte durchaus auch das Duett des ersten Aktes da capo haben, was aber die Lind nicht tat.

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

[Wien, 14. III.

1847]

Cher & excellent Ami! J'ai tardé de répondre à votre dernière lettre, car j'ai voulu connaître auparavant dans son entier l'acte d'accusation que M r Léon Pillet a fulminé contre moi dans toute l'Europe. J'avais pu attrapper le Numéro de la France musicale qui contient la première partie, mais pas celle qui contient la dernière partie. Enfin j'ai reçu aussi ce dernier avant hier. Ce sujet important fera l'objet d'une lettre particulière. Je n'ai pas besoin de Vous dire avec quel chagrin cet acte d'hostilité inouie m'a remplie. Mr. Pillet veut me rendre impossible de reparaître sur la scène française. Ce qui est au moins sûr, ce qu'il m'a [ = me] rende impossible de donner un nouvel Ouvrage à l'opéra, aussi long temps qu'il y sera directeur. Mais laissons cela pour

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aujourd'hui. À peine reçu votre dernière lettre dans laquelle Vous me conseillez d'obtenir de Mlle Lind qu'elle répondit vite à Mr. Pillet parceque celui ci se plaignait de son silence, je me rendis chez elle, pour lui en faire part. Elle a répondu le même jour, & sur mon conseil, elle s'est fait donner un reçu de la lettre. E l l e a r e f u s é , & quoique pour ma part j'ai la conviction que si Mlle Lind eut chanté Vielka („le Camp de Silésie") à l'opéra nous aurions eu un succès aussi populaire & productif que celui de „ R o b e r t " (car c'est de cette façon que le succès se dessine à Vienne) fédèle à la promesse que je me suis donné de ne jamais l'influencer, je n'ai pas ouvert la bouche, mais franchement entre nous, je crois que Mlle Lind a bien fait de refuser, car elle aurait été comblée de chagrins & de persécutions de M r Pillet comme tous ceux qui touchent à son théâtre. J'avais interrompu ma lettre à cet endroit, obligé que j'avais été de sortir. J'ai vu alors Mlle Lind qui au m o m e n t m ê m e recevait une seconde lettre de M r Pillet dans laquelle il accuse réception à Mlle Lind de sa lettre, & malgré son refus lui renouvelle ses propositions. Mlle Lind m'a promis de répondre demain. Elle m'a dit qu'elle refusera de nouveau, & positivement. Ah quelle fortune échappe là à Mr. Pillet & par sa propre faute. Maintenant mon cher Ami expliquez moi si comme Vous dites „Robert Bruce" ne fait pas d'argent, que Mr. Pillet qui depuis des années n'a pas un Ouvrage qui fasse de l'argent puisse toujours de soutenir. Quel grand opéra nouveau prépare-t-il pour l'Automne & quel autre pour l'hiver, & quels sont les compositeurs qui ont encore le courage de le risquer dans ce théâtre, dans l'état où il se trouve. Je sais par les Journeaux Allemands que plusieurs journeaux parisiens à l'occasion du mémoire que Mr Pillet a publié contre moi, m'ont ér/e/inté & abimé de la plus cruelle façon. Vous avez très bien fait de ne pas m'envoyer ces journeaux là, mais je Vous prie de me dire dans quels journeaux se trouvaient ces attaques. Vous concevez que cela doit m'intéresser beaucoup 1 . Veuillez dire à Mr. Brandus que dimanche passé on a exécuté ici au Concert philharmonique l'Ouverture de „Struensee", & qu'elle y a obtenu un succès t e l , qu'a peine terminée le public avec un tonnère d'applaudissements en a demandé la répétition, & que l'orchestre a du se rendre au vœux du public. Aujourd'hui on a exécuté cette Ouverture au Concert spirituel & là aussi le public l'a demandée bis & Strauß qui donne un grand concert demain l'y annonce également. Dites aussi à Mr. Brandus que „Struensée" a été représenté au théâtre de Francfort & de Hambourg, avec un très grand succès, succès de pièce, & succès de musique, & qu'on va donner cet

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ouvrage sous peu de jours à Dresde ÔC à Weimar; comme éditeur cela lui fera plaisir. Donnez bien aussi la feuille ci-jointe de Vienne qui rend compte du Concert philharmonique. Adieu cher Ami Votre tout dévoué Mon cher Ami! Je reçois à l'instant la lettre que Vous m'avez envoyé de Zimmermann, avec deux lignes de votre main, dans lequel Vous dites que d'après la réponse de Mlle Lind à Mr Pillet il parait qu'elle a peur de se présenter à Paris. J'ignore si Mlle Lind a peur de chanter à P a r i s , mais si par hasard elle eut peur de chanter à ce théâtre où Mme Stolz commande en souveraine, elle n'aurait peut-être pas tort. Je ne pense pas du reste mon cher Ami que Mr. Pillet Vous fasse ces communications par rapport à moi. Car il doit pourtant comprendre d'après l'acte d'accusation qu'il a fulminé contre moi qu'il m'est devenu impossible de donner à tout jamais un ouvrage là où il est directeur. Ce serait de ma part donner raison à les accusations. Vous même m'avez écrit que ce mémoire me rendit impossible pour la France. Hier soir a eu lieu la iome représentation de „Vielka" („le camp de Silésie") & l'on a payé encore aux vendeurs le triple & quadruple prix des billets comme à la ire représentation. Cette représentation a eu lieu p a r ordre. L'empereur & toute la cour y assistaient. L'affluence et l'enthousiasme du public pour cet ouvrage va toujours en croissant. A chaque représentation le public fait répéter cinq morceaux (l'ouverture, La Ronde bohömienne chantée par Mlle Lind, le chœur des Grénadiers, le Chant de guerre, Se la Scène de Mlle Lind dialoguée avec deux Flûtes) & après chaque acte Meyerbeer, Mlle Lind & Staudigl sont redemandés plusieurs fois. Vous devriez communiquer ces détails mon cher Ami à notre excellent ami Mr Armand qui a tant de bontés pour moi & prend tant de part à mes succès. Que j'aurais été heureux si Vous aviez pu entendre ici l'excellente exécution de mon ouvrage, & y entendre surtout cette admirable Mlle Lind. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin Tgb. März

L/61]

1847

Montag 1 5 . [III.] ... Eine Antwort der Lind für Leon Pillet aufgesetzt &C ihr gebracht. Besuch von Dr. Frankl wegen eines verbindenden Textes zu

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„Struensee" als Konzertmusik. . . . Ausweichender Brief des Münchner Theaterintendanten Baron von Frays. Deshalb an Bärmann geschrieben &c die Partitur der „Vielka" verweigert . . . Dienstag 16. [III.] Besuch bei der Lind. Graf Zecheni (Obersthofmeister des Erzherzogs Franz Karl) & dem Musikgrafen Potztazky, welcher bei mir gewesen war, um mir eine Mitteilung vom Erzherzog Franz Karl zu machen, mich aber nicht zuhause getroffen hatte. Mit dem Badenschen Gesandten zu der Baronin Sterneck, welche sich zur dramatischen Sängerin ausbilden will. Besuch von dem jungen Benoni, welcher mir eine Ändrung mitteilen wollte, die er auf mein Anraten in seiner Oper gemacht hat. Besuch vom Fürsten Lichnowsky aus Berlin. 10. Vorstellung von „Vielka". Heute wieder ganz überfülltes Haus, wieder mehrere Erzherzoge gegenwärtig, ich wieder 5 Male hervorgerufen; die gewöhnlichen 5 Stücke mussten auch heute repetiert werden. Mittewoche 1 7 . [III.] Zu dem Musikgrafen Grafen Potztazky. Er eröffnete mir den Wunsch des Erzherzoges Franz Karl, dass ich ein Konzert für das von ihm protegierte Blindeninstitut arrangieren sollte. Ich deprezierte höflichst. Besuch bei dem Minister Grafen Kolowrath. Ausführliches Zeugnis für die Befähigung der Schauspielerin Wildauer qua Sängerin aufgesetzt. Besuch bei Herrn von Tichy. Durch Wilhelm erfahren, dass „Struensee" in Dresden aufgeführt 8t kalt aufgenommen wurde 1 . Von Baumann gehört, dass im „Charivari" ein Artikel über „Vielka" steht, worin ich wieder lächerlich gemacht werde . . .

J O H A N N PETER L Y S E R AN M E Y E R B E E R

[Wien, 17. III.

1847]

Mein hochverehrter Meister. Mit dem innigsten Dank folgt hier bei die Partitur des „Struensee" zurück! — Das ist eine wundervolle Musik und Peerson hat mir nicht zu viel drüber gesagt. Herr v. Engländer wird versuchen, ob er nicht, wenn er nachträglich die Censur erhalten kann, meinen Aufsatz darüber schon im ersten Hefte seiner Zeitschrift mittheilen kann, ich ließe den Aufsatz sonst lieber, (damit mir kein Anderer zuvor kommt) in Bäuerles Theaterzeitung abdrucken, bei welcher ich heute deshalb anfrage. Meyerbeer

IV

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Was sagen Sie zu dem edlen Dr. Schmidt und seiner Musikzeitung? D ü m m e r e s , als die Zusammenstellung Ihrer S t r u e n s e e - O u v e r t ü r e mit Bartholdy's Ouvertüre zum S o m m e r n a c h t s t r a u m ist mir doch nicht vorgekommen! Dieses Werk mit dem Erstlingswerk eines damals i6jährigen jungen Menschen zusammenzustellen! Glauben Sie ja nicht, daß es B o s h e i t wäre! es ist die pure, reine D u m m h e i t und Sie werden jetzt begreifen, weshalb es mir zum E k e l wurde an einem Blatte ferner mitzuarbeiten, dessen Redacteur ein solcher S c h a f s k o p f ist, daß er solchen Unsinn drucken lassen kann. Aber Schmidt ist wüthend, daß Sie ohne s e i n Zuthun hier die allgemeine Anerkennung des Publikums errungen haben, denn sein Grudsatz ist: daß nur d a s was er protegirt in Wien Anerkennung erhalten dürfte. Sie sehen: daß ich hinsichtlich des Dr. Becher a u c h vollkommen Recht hatte, denn dieser große Musikgelehrte hat hier k e i n W o r t über Ihre Musik drucken lassen freilich der d a r f s nicht, Mendelssohn wegen. Viel Spaß macht es mir daß die Allgemeine Augsburgische Zeitung endlich doch der Wahrheit die Ehre geben muß, die letzten Berichte über die „Vielka" und ihren Erfolg in Wien klingen ganz anders als die ersten aber man merkts wie sauer es dieser Guten ankommt, die Wahrheit zu sagen 1 . An die Redaction des „Pesther Spiegels" sandte ich eine derbe Zurechtweisung hinsichtlich ihrer ersten lügenhaften Berichte über die „Vielka" ein, der Redacteur hats gedruckt und somit seinen eigenen Mitarbeiter blamirt auch in der „Theaterchronik" finden Sie in den Wiener Opernbriefen des alten Capellmeisters 2 die „Vielka" und ihren Erfolg in Wien ausführlich besprochen. Wie lange bleiben Sie noch in Wien? — was soll man glauben gehen Sie nach London oder Berlin? die hiesigen Zeitschriften widerrufen den einen Tag was sie den Tag vorher berichteten. Ueberlegen Sie sichs doch was ich Ihnen wegen Michaels „Paria" und der Umbildung desselben zu einem eina k t i g e n lyrischen Drama sagte — es wäre ganz was O r i g i n e l l e s noch in der Art nicht Dagewesenes, für Sie passendes, nähme Ihnen nicht zu viel Zeit weg und bedürften Sie dazu außer dem Chor nur drei Personen Paria (Tenor) sein Weib (Sopran), deren Bruder (Bariton oder Baß) die zwei Worte des Oberbraminen könnten als Melodram g e s p r o c h e n werden ich bin so von dieser Idee erfüllt und verspreche mir von Ihnen wenn Sie sie ausführen das Großartigste und würde Ihnen wenn Sie es wünschten mit Freuden die Umbildung des Dramas zum Operntext besorgen, versteht sich nicht nach der gewöhnlichen Weise deutscher Operntextdichter sondern ganz Ihrer Individualität angemessen und auf Ihre Ideen eingehend. Hoffentlich seh ich Sie vor Ihrer Abreise noch einmal immer aber w o Sie auch seyn mögen werden Sie auf mich als Ihren aufrichtigsten Verehrer

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zählen dürfen, Gott erhalte Sie gesund und die Lust am Schaffen möge Ihnen nimmer fehlen. Ganz Ihr Lyser v. H. den 1 7 März 47 [Autograph (Las): I. f. Mf. Bin L/101]

Tgb. März

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Donnerstag 18. [III.] ... Besuch bei dem französischen Gesandten Grafen Flanault. Auf den Wunsch des Grafen Potztazky einer Probe in der Hofkapelle einer neuen Missa a capella von dem Hofkapellmeister Assmayer beigewohnt. Die Orgel war indess so obligat & figuriert, dass die Zeichnung die einer Messe mit Orchester war, wo man das Orchester für eine Orgel arrangirt hätte. A capella war also der Stil dieser Messe nicht, doch waren einige hübsche Vokaleffekte darin, namentlich in dem Incarnatus. Der Chor der Hofkapelle ist klein an Zahl, aber schöne Stimmen, auch die Knabenstimmen; schöne Pianos, Crescendos & sonstige Nuancen. Besuch von der Sängerin des Hoftheaters, der talentvollen Contraltistin Demoiselle Schwarz. Im Leopoldstädter Theater „Der Fehlschuss", ländliche Szene in niederösterreichischer Mundart mit Volksmelodien, gedichtet von dem Herzog Maximilian von Bayern; dann „Robert der Teuxel", Parodie von „Robert le Diable" von Nestroy: sehr drollig; Nestroy (Bertram) & Scholz (Raimbaud) höchst ergötzlich. Das Haus war sehr gut besetzt & viel elegantes vornehmes Publikum; man sagte mir, aus dem Grunde, weil man wusste, dass ich hineinkommen würde. Freitag 19. [III.] ... Antwort von Wilhelm wegen der Drohbriefe . . . 1 1 . Vorstellung der „Vielka" bei ganz überfülltem Hause in Gegenwart der Kaiserin Mutter, Erzherzog & Erzherzogin Franz Karl, des alten Erzherzog Karl Albrecht etc. Enthusiasmus des Publikums für das Werk, mich & die Lind wie immer; 6mal gerufen . . . Sonnabend 20. [III.] ... Aus der „Wiener musikalischen Zeitung" ersehen, dass die Ouvertüre von „Struensee" in Petersburg im Konzert von Vieuxtemps aufgeführt wurde, aber wegen mangelhafter Exekution nicht sehr gefallen hat 1 . Heute kündiget Strauss die Ouvertüre von „Struensee", item von „Vielka" & mehrere Nummern von „Vielka" in einem Konzert im Sperl zum Besten der Mitglieder des abgebrannten Theaters in Pesth an. Diner bei Tichy. Von Frau von Tichy ein[en] Ring mit dem Miniaturbild Friedrichs des Grossen geschenkt bekommen. Im Burgtheater „Leichtsinn IS*

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aus Liebe oder Täuschungen", Lustspiel... von Bauernfeld . . . Nach dem Theater in der Concordia, wo der 14jährige [Ferdinand] Laub 1 mit grosser Virtuosität Variazionen von Molique auf der Violine spielte. Sonntag 2 1 . [III.] Ich fühlte mich sehr unwohl & war deshalb unfähig, etwas zu tun. Dr. Frankl, der ein verbindendes Gedicht (in der Art des Mosenthalschen2 zum „Egmont") zu der Musik von „Struensee" machen will, kam zu mir, & ich spielte ihm die ganze Musik vor. Abschiedskonzert von Otto Nicolai 3 ; begann mit einer fugierten Ouvertüre über den Choral „Eine feste Burg ist unser Gott", welcher Choral ohne sonderliche Wirkung zuweilen von Chören gesungen ward: eine gute kontrapunktierte Arbeit, aber kalt & trocken. Dann 3 Instrumental-Tongemälde aus seiner Oper „Die lustigen Weiber von Windsor": 1) Mondaufgang 2) Schwirren der Mücken im Wald, die Falstaff stechen 3) Sturm & wiederkehrende Ruhe. Nr. 2 das beste, nicht ohne Geist kombiniert aber nach Mendelssohnscher „Sommernacht"-Patron, ohne Ursprünglichkeit & ohne Eigentümlichkeit4. Hierauf 2 Lieder mit Klarinettenbegleitung, von der Lind gesungen, & endlich ein Duett aus seiner Oper „Die Heimkehr des Verbannten", von der Lind und Staudigl sehr schön vorgetragen. Ein einfaches Andante von hübschem Effekt, besonders der Schluss, aber ganz nach Donizettischer Fasson. An Wilhelm wegen Drohbriefe. An Schlesinger: protestiert, dass er die Ouvertüre & den Potpourri-Marsch aus dem „Feldlager" nicht in Partitur noch Harmonie herausgeben darf, den Marsch auch nicht einmal im Klavierauszug. Brief von Wilhelm, von Lady Westmorland. Im Burgtheater „Egmont" von Goethe mit Beethovens Musik. Im ganzen gefällt mir die Berliner Vorstellung besser. Der berühmte Löwe 5 als Egmont zu alt & maniriert. Anschütz zu dick & bürgerlich als Oranien. Auch Lucas als Alba nicht besonders. Aber vortrefflich die Rettich als Regentin, La Roche 6 als Vansen & die Koberwein als Gretchen!7 wegen ihrer äusseren schönen Erscheinung sehr lieblich. Das Orchester viel zu schwach besetzt: 2 Kontrabässe etc. in diesem Verhältnis.

JOHANN HOFFMANN AN MEYERBEER IN W I E N

Prag, den 2 1 . März 1847 Hochwohlgeborner Herr! Hochverehrter Herr GeneralMusikDirector! Ich beeile mich Euer Hochwohlgeboren die Nachricht zu geben daß gestern zum Benefiz unseres Veteranen des in Deutschland bekannten Schau-

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spielers Herrn Bayer zum erstenmal Ihres Herrn Bruders „Struensee" mit Ihrer herrlichen Musik in Scene gegangen ist und wie nicht anders zu erwarten einen vollkommenen Succes erhalten. Schon die Ouvertüre wurde von dem gedrängt vollen Hause stürmisch da capo verlangt und die ganze Vorstellung, trotz der hier nicht beliebten Länge des Trauerspiels (es währte von 7 bis 3/4 1 1 Uhr) mit einer Aufmerksamkeit verfolgt, die das Publikum, um nichts von der schönen Zwischenmusik zu verlieren, kaum zum Applaus kommen ließ. Am Schluß jedoch wurden die Hauptdarsteller 2 mal gerufen. Heute wird die Vorstellung wiederhohlt und bereits gestern waren die Sperrsitze verkauft. Dienstag findet die 3te Vorstellung statt. Ich muß so eilen, weil ich in gerechter Sorge lebe daß mir das Stück von Wien aus verbothen wird, ja die hiesige Censur Behörde, bey der ich es merkwürdiger Weise durchgebracht habe befürchtet das selbst. Das Stück ist ganz nach dem mir von dem Herrn Bruder eingesendeten Berliner Regiebuch in Scene gesetzt, ich selbst habe die Proben abgehalten und ich glaube die hiesige Darstellung darf sowohl was die Aufführung selbst als auch die Ausstattung betrifft mit jedem Hoftheater in die Schranken treten. Doch das war ich nicht nur der genialen Dichtung u Komposition sondern auch Ihnen Hochwohlgeborner Herr selbst schuldig, der Sie mir mit solcher Generosität die Partitur und Buch zum Präsent machten. Mein Kapellmeister Herr Krause, der Sie in Wien besuchte, hat mir die freudige Hoffnung gemacht daß Sie auf Ihrer Durchreise sich in Prag ein paar Tage verweilen wollen, es sollte mich unendlich freuen, wenn ich Ihnen bey dieser Gelegenheit zeigen könnte, daß ich mein Institut von einem höheren Standpunkt aus leite, als es sonst bey Privat-Directionen der Fall ist. Gleichzeitg geht dieselbe Anzeige an Ihren Herrn Bruder nach Berlin. Mich Ihrem Wohlwollen bestens empfehlend zeichnet sich mit besonderer Hochachtung Dero ergebenster J. Hoffmann [Aut6graph (Las): Bibl. Nationale Paris, Departement de la Musique]

Tgb. März

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Montag 22. [III.] ... Besuch von Pokorny & Leon Herz, die sich bei mir zusammen treffen wollten. Besuch abgestattet bei dem bekannten musikalisch-historischen Schriftsteller & musikalischen Bibliographen Hofrat Kie-

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sewetter. Ich hatte ihn in frühern Zeiten bei der Geymüller als rüstigen Mann gekannt & fand ihn als abgelebten Greis wieder. Er beschäftiget sich jetzt damit den Catalogue raisonné seiner wertvollen musikalischen Bibliothek drucken zu lassen. Dann Besuch bei dem bekannten Kontrapunktisten & Kompositionslehrer, dem Domorganisten Sechter. 1 2 . Vorstellung der „Vielka" zum Benefiz des Chorpersonals bei überfülltem Hause in Gegenwart mehrerer Erzherzoge mit alle dem Beifall, Dacaporufen & Hervorrufen der frühern Vorstellungen . . . Heute am Jahrestage des Todes meines geliebten Bruders Michael ward sein „Struensee" in Berlin wieder gegeben. Ich erfuhr es nachträglich, dass die Vorstellung (es war die 15.), obgleich bei aufgehobenem Abonnement, doch bei überfülltem Hause stattgefunden hatte. Von dem Theaterdirektor [Johann] Hoffmann in Prag die Nachricht, dass „Struensee" am zo. in Prag aufgeführt ward. Die Ouvertüre ward stürmisch da capo verlangt, & das ganze Stück scheint recht gefallen zu haben. Dienstag 23. [III.] ... Cocci kam zu mir & spielte mir seine Oper „Toni" vor 1 . In das Konzert der jungen Komponistin Nina Stollwerk: dort ein hübsches Lied &c ein schlechtes Orchesterstück von ihrer Komposition gehört. Diner beim Baron Lanoy. Im Burgtheater zwei neue Lustspiele von Bauernfeld. Das erste „Unterthänig" . . . gefiel im ersten Akt sehr, weniger im 2. Akt. Es ward ganz vortrefflich von der Peche & Wildauer, Herren Fichtner2 &C Laroche gespielt. Das zweite „Der Ritter vom Stegreif" gefiel nicht. Mittewoche 24. [III.] 1 3 . & letzte Vorstellung der „Vielka", da die Lind in einigen Tagen Wien verlässt. Die Vorstellung war zu Staudigls Benefiz, der die ohnedem schon so hohen Preise verdoppelt hatte, so dass z. B. ein Sperrsitz statts 2 Gulden 30 Kreutzer 4 Gulden, eine Loge statts 20 Gulden 30 Gulden kostete etc. Trotz dessen war das Haus überfüllt, die kaiserliche Loge wieder voll von Erzherzogen, der Enthusiasmus des Publikums grösser als noch bei irgend einer Vorstellung. Als nach der Ouvertüre der Vorhang in die Höhe ging, applaudierte das Publikum so lang & so wütend, dass der Vorhang wieder heruntergehen & die Ouvertüre repetiert werden musste. Alles, was gewöhnlich repetiert wird, mußte natürlich heute auch repetiert werden, aber die Stelle im Flötenterzett mußte die Lind 4mal singen. Ich ward 8mal gerufen. Nach dem 2. Akt ward mir aus der kaiserlichen Loge ein Lorbeerkranz geworfen. Besuch von Friedland, der aus Paris kam Sc mir sagte, daß Heine einen zweiten Artikel gegen mich präparierte, der den ersten noch an Gemeinheit & Bosheit überträfe3. Donnerstag 25. [III.] Beim Fürsten Czartorisky ein Quartett aus Es dur von Cherubini gehört, in dem das Scherzo & das letzte Stück wunderschön waren. Auch zu einem pantomimischen Tanzstück würde sich das erstere

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der beiden Stücke sehr geeignet haben. Heute am Jahrestag von Beethovens T o d war musikalische Soiree bei Haslinger, aus lauter Beethovenschen M u sikstücken bestehend. Ich hörte bloss das Quartett aus F dur an. Dann zum Grafen Szecheni, w o (eigentlich mir zu Ehren) eine grosse Soirée war. M a n wollte mich Baumann auf der Zither, die Wildauer 1 & ihn in den von ihm gedichteten Sc komponierten österreichischen Liedern hören lassen. Sie sind reizend, & sie führen sie beide unnachahmlich auf. Auch geben sie im Kostüme Sc auf einem kleinen Theater 2. kleine Stücke mit Liedern in diesert Mundart: „ D a s letzte Fensterin" Sc dessen Fortsetzung, beide allerliebst. Fensterin heißt in östreichischer Mundart: vor dem Fenster seiner Geliebten die Cour machen. Sonnabend 2 7 . [III.] Besuch bei Castelli. Besuch von dem Baron Horvath aus Pest Sc zu gleicher Zeit von der ersten Sängerin des ungarischen Theaters in Pesth Demoiselle Holoschi, welche man die ungarische Nachtigall nennt. Sie hat eine sehr kleine Stimme, aber klar, biegsam & ausserordentlich rein intoniert; sie scheint aber nur für italienische Musik geeignet. Im Kärnthner Tor-Theater „ D o n Sebastian" von Donizetti. Sonntag 2.8. [III.] Das Oratorium „ J e p h t a " von Händel ward im Burgtheater sehr kalt Sc matt aufgeführt. Besonders matt waren die Chöre. Brief von Grüneisen, einem der Redaktöre des „Morning Chronicle", der, weil er von Lumley einen Prozeß angehangen bekommen hat, mich aufforderte, ihm zu schreiben, ob es wahr sei, dass ich bei Lumley engagiert sei. Dem Professor Pirkhof Sc Dr. Frankl die ganze Musik zum „Struensee" vorgespielt, da Frankl das verbindende Gedicht dazu als Konzertmusik machen soll.

M E Y E R B E E R AN LOUIS GOUIN IN PARIS

Vienne, 2.8. Mars 4 7 . M o n cher Se excellent Ami! J e reçois votre chère lettre dans laquelle Vous me dites que je ne dois pas répondre au mémoire que M r . Pillet a publié contre moi presque il a tous les journeaux pour lui, Se qu'ils me traqueraient. Mais est ce que je ne suis pas continuellement traqué par les Journeaux? J ' a i ébauché un mémoire à M r . Duchatel en réponse à celui de M r . Pillet, car j'ai beaucoup de choses à répondre Se des lettres importantes de M r . Pillet à moi, qui prouvent que sous certaines conditions (qu'il a refusés) j'aurais donné „le Prophète" Se le traité que je lui ai offert il l'a tellement amendé Se changé de sa propre

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écriture que le ministre verra bien que c'est lui qui a fait les difficultés. Je possède deux lettres de l'année 1844 de Scribe qu'il m'écrivit à Berlin, dans lesquelles il me dépeint l'état de l'opéra &C me prie de ne pas donner mes Ouvrages, & j'ai bien d'autres choses encor à invoquer contre M . Pillet. Mais une pensée m'arrête, c'est que dans ce moment où il sollicite le prolongement de son privilège ma lettre lui ferait un tort considérable près le ministre. Voilà ce qui m'arrête p o u r le m o m e n t . Mais je Vous supplie mon cher Ami, Se je le d e m a n d e a v e c la p l u s v i v e i n s t a n c e à v o t r e a m i t i é , ayez la bonté de dire à Monsieur Léon Pillet que je 1 d'après son mémoire il me paraît impossible de travailler de nouveau pour son théâtre. Je ne suis pas devenu le moins du monde son ennemie, & la preuve est que je me tais, mais je le prie de ne pas compter sur moi dans ses plans pour le répertoire futur de l'opéra. Dites lui cela d'une façon plus aimable si Vous le croyez, mais dites le lui pourtant assez positivement pour qu'il ne puisse plus dire à l'avenir qu'il a compté sur moi. J ' y tiens tant parceque Vous m'écrivez que Mr. Pillet a un opéra d'Auber & d'Halévy pour l'hiver 2 , mais que maintenant il compte sur moi parceque Mme Stolz s'en va. Eh bien cela ne change rien à ma résolution. Si comme Vous le dites on a écrit à Mme Viardot, & que même elle acceptât, en manque-t-il moins à l'opéra un premier grand Ténor? (car pour Bettini quoique je ne l'aie pas entendu, je sais d'après le jugement des hommes compétents, qu'il ne peut pas prétendre à cette position) en manque-t-il moins un soprano aigu dramatique? en manque-t-il moins une grande bassetaille? Non, non. Et même sans cela, quelle idée donnerai-je de mon caractère si je travaillerais pour le théâtre d'un directeur, qui a publié un tel factum contre moi à la face de l'Europe, (car il a été traduit, au moins par extraits dans tous les journeaux étrangers). En disant tout cela à Monsieur Pillet veuillez ajouter que très probablement je n'irai pas cette année à Londres comme j'en avais d'abord le projet, que par conséquent il ne le donne pas la peine d'y aller si c'est pour l'aboucher avec moi, comme il l'a fait imprimer. En résumé mon cher Ami communiquez le contenu de cette lettre à Mr. Léon Pillet, mais veuillez la lire en entier à mon cher & excellent Ami Monsieur Armand Bertin, & à ce digne Monsieur de Vatry, & tâchez enfin que l'on sache partout que dans les circonstances actuelles je ne donnerai rien à l'opéra, que Mme Stolz reste 3 ou qu'elle s'en aille, pour qu'enfin mon nom cesse une fois d'être mélé à toutes les clabauderies de l'opéra, toute les fois qu'un nouvel Ouvrage doit être donné. Je tiens donc beaucoup à ce que l'on sache que je ne prépare rien de nouveau pour l'opéra, & que je n'ai nullement l'intention de donner les Ouvrages que j'ai déjà terminé (si l'on Vous objecte que j'avais fait espérer à Mr. Léon Pillet „le Camp de Silésie" dans le cas que Mlle Lind vint à l'opéra

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vous pouvez assurer s u r l ' h o n n e u r qu'alors je n'avais pas encor lu dans la France musicale le mémoire qu'il a publié contre moi). Maintenant mon cher Ami raisonnons pour le cas si par hasard Monsieur Pillet quittât ou vendit son privilège & qu'une nouvelle direction contre laquelle je n'ai point de griefs arrivât. Dans ce cas j'aimerais, pour que dès le commencement il ne l'introduisit pas des malentendus entre nous, que Vous leur expliquiez franchement ce que j'ai dans mon bagage, 8c de quelle façon cela est disponible ou non. J'ai „le prophète". Mais il y faut un soprano aigu dramatique un Contralto très dramatique, 2 bassetailles & avant toute chose un très grand Ténor. La principale & la meilleure partie de l'Ouvrage dépendant de ce rôle de Ténor qui est immense. Parmi les Ténors que l'on cite je ne vois que Fraschini ou Mario qui pourrait le donner. Si la nouvelle direction engage l'un de deux je puis donner „le prophète", mais pas sans cela. Quant à ,,1'Affricaine" je suis plus fermement résolu que jamais de ne la donner q u ' a p r è s „le prophète". L'ouvrage n'a pas assez d'importance musicale pour que j'en fasse mon début après un si long silence. J'ai encor „ l e C a m p de S i l é s i e " . Mais il faudrait pour la scène française un tout autre poëme, ce qui aurait beaucoup de difficultés, & à cause de cela il faudrait probablement aussi beaucoup de changements dans la musique pour l'adapter à l'opéra, mais je les ferais & je donnerais l'ouvrage si Mademoiselle Lind vient à l'opéra y chanter le rôle de Vielka, car de ce rôle depend le succès de l'ouvrage. Sans Mlle Lind je ne d o n n e r a i s p a s „ l e c a m p de S i l é s i e " à l'opéra 1 . J'ai encor comme Vous savez le poëme d'un grand opéra en 4 actes 2 ; mais je n'en ai fait que fort peu de chose, & si même je m'y remettrais de suite je crois qu'il me faudrait encore une Année pour le finir. Vous voilà instruit de tout mon cher Ami pour le cas qu'une nouvelle direction arrivât, mais j'ai la conviction que Mr. Pillet restera directeur. Voilà pourquoi je Vous supplie de nouveau de lui faire cette communication pour qu'il ne puisse pas dire de nouveau que je lui ai donné de faux espoirs & que j'ai par là entravé l'arrivée des Ouvrages qu'il a commandés à Auber & à Halévy. Maintenant permettez que je réponde à deux paragraphes de votre lettre. Dans l'un vous dites que Vous voyez bien que d'après ce mémoire je suis perdu pour Paris. Eh bien non mon cher Ami. Ce mémoire & les articles qu'il a fait naître m'a fait à la vérité un chagrin bien amer, mais il a doublé mon désir de prouver au public de Paris que ma plus grande ambition est de

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me présenter devant lui avec une grande Œuvre nouveau. Aussi dès que je serai de retour à Berlin m'y metterais-je sérieusement sans me limiter à un temps fixe pour le finir. Dans votre second paragraphe Vous me dites que Mlle Lind d'après l'avis de plusieures personnes n'est pas un talent à faire fortune à l'opéra. Je respecte l'opinion de chacun mais je suis assez vieux de théâtre pour avoir aussi le droit d'avoir une opinion. Si l'opéra pouvait attraper un succès comme celui que je viens d'avoir le bonheur d'obtenir avec Mlle Lind avec „le Camp de Silésie" à V i e n n e qui est un public si difficile, l'opéra serait à flot pendant 3 ans. — L'engagement de Mlle Lind serait la fortune de l'opéra. Mon cher Ami! La lettre que je viens de Vous écrire, est de la plus haute importance pour moi. Elle me servira peut être un jour de document vis à vis de Mr. Léon Pillet. V o i l à p o u r q u o i je V o u s p r i e de v o u l o i r b i e n la c o n s e r v e r . P o u r m a p a r t je f a i s une c o p i e de c e t t e l e t t r e a v a n t de V o u s l ' e n v o y e r p o u r la g a r d e r é g a l e m e n t . Je Vous supplie mon cher Ami dès que Vous aurez fait la communication du contenu de la p a r t i e de la lettre qui regarde Mr. Pillet (il ne faut pas la lui laisser lire) de m'écrire à B e r l i n car je pars dans une couple de jours. Adieu cher Ami. Votre dévoué de cœur M [Autograph

(Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

L/68]

M E Y E R B E E R AN A M A L I A BEER IN BERLIN

[Wien, 2 8. III.

1847]

Theure geliebte Nonne! Ich habe Dir zwar sehr selten geschrieben, weil ich, dem seine Faulheit das Schreiben so sauer macht, Wilhelm den Auftrag gegeben hatte, Dir alles was nur ein Gegenstand des Schmalzens sein kann mitzutheilen. Aber heute muß ich Dir selbst schreiben, erstlich um Dir mitzutheilen daß mir der Direktor vom Theater zu Prag gschrieben hat, daß unsres geliebten Michaels „Struensee" mit dem größten Succès in Prag gegeben worden ist. Alle Darsteller sind z maal am Schluß der Vorstellung gerufen worden; die Ouverture ward Da Capo verlangt etc etc. An denselben Tag w o die zK Vorstellung angekündiget ward, waren auch gleich alle Sperrsitze vergriffen. Warum hat der liebe Michael diese Triumphe seines herrlichen Stückes nicht noch erleben können! Ferner habe ich Dir zu be-

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richten daß die i 3 t e und letzte Vorstellung der „ V i e l k a " (denn die g a n z e Charwoche bleibt hier das Theater geschloßen, und nach Ostern singt die Lind nur noch einmaal die Norma zu ihrem Benefiz und geht dann nach London) mit einem Andrang des Publikums und einem Entusiasmus Statt gefunden, der gar nicht zu beschreiben ist. Nachdem nach der Ouverture der Vorhang schon aufgegangen w a r applaudirte man und rief so lange und so wüthend Da Capo daß der Vorhang wieder heruntergehen und die Ouverture noch einmaal gespielt werden mußte. Ausserdem mußten den Abend noch 5 Stücke repetirt werden, und sogar eine gewiße Stelle in dem Flötenstück, die in Berlin spurlos vorübergeht, mußte die Lind 4 maal, sage 4 maal hintereinander wiederholen. Ich wurde 8 Maale gerufen, und als ich nach dem 2 ten Akt erschien ward mir (was bei der ersten Vorstellung auch schon geschehen war) ein Lorbeerkranz aus der k a i s e r l i c h e n Loge geworfen. Er soll wie man sagt vom Erzherzog Albrecht geworfen sein worden. Die Vorstellung w a r zu Staudigl's Benefiz, und derselbe hatte die ohnehin schon erhöheten Preise noch verdoppelt, so daß z. b. ein Sperrsitz 4 Gulden Conventions Münze, eine 4 Personen Loge 3 o Gulden C. M . kostete. Trotz dessen war am Tage der Vorstellung auch nicht ein einziges Billet mehr zu haben. Ich werde nun meine theure geliebte Nonne in einigen Tagen abreisen, und da Du so sehr dagegen bist daß ich über Breslau gehe, so werde ich über Prag und Dresden gehen. Apropos: auch die Ouverture zu „Struensee" macht hier großes Glück. In dem philharmonischen Concert, im Concert spirituel, sogar in den Concerten bei Strauß, kurz überall w o sie in Wien aufgeführt wurde, ist sie immer Da Capo gerufen worden. Nun denke ich meine theure geliebte Nonne für e i n Brief ist das Schmalz genug. Theile ihn Wilhelm mit der sich gewiß damit freuen wird. Adieu meine geliebte Nonne. Grüße mir Doris 1 , George, Julius und die liebe Alte. Auch Herrn Burguis. Dein treuer Giacomo Wien d. 2 8ten M ä r z 1 8 4 7 . [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

L/76]

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M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Wien, 30. III. 1847] Mon cher & excellent Ami! Vous aurez reçu la longue lettre que je Vous ai adressé hier. Il va sans dire que je Vous laisse le maître d'en adoucir & modifier les expressions près de M r Pillet si Vous le jugez ainsi convenable. Le principal & l'indispensable est qu'il sache d'abord combien je suis blessé de son mémoire, & puis q u e d a n s a u c u n cas je donnerai maintenant un ouvrage à l'opéra, que Madame Stolz reste ou qu'elle s'en aille, car comme je l'ai écrit hier pour le prophète il faut un Ténor de premier ordre un soprano aigu dramatique un Contralto & deux Basse tailles importantes toutes choses que l'opéra ne possède pas. Et quant à un opéra nouveau je n'en ai presque encor rien fait, & je ne veux prendre aucun engagement de quelque sort qu'il soit. Tâchez cher Ami: que Mr. Pillet non seulement, mais que tous ceux qui s'intéressent à moi le sachent bien clairement & positivement, pour qu'à l'avenir ni M r Pillet ni mes autres ennemies pussent dire ou écrire dans les journeaux que j'ai de nouveau promis ou donné quelque espoir d'un ouvrage à Mr. Pillet. J ' a t t e n d s a v e c la p l u s v i v e i m p a t i e n c e v o t r e r é p o n s e à m a l e t t r e de h i e r , & je V o u s p r i e de l ' a d r e s s e r à B e r l i n . Aujourd'hui cher Ami c'est pour un autre objet que je Vous écris. Heine a publié contre moi un article i n d i g n e & d'une violence extrême dans la „Gazette universelle" d'Augsbourg. Quoique il n'y a pas mis son chiffre ordinaire, tout le monde l'a reconnu à son style 1 . Mr. Friedland qui est un ami de Heine & qui a passé par Vienne ces jours ci, m'en a parlé, & m'a dit que Heine lui avait dit qu'il avait écrit cet article parceque je lui avais fait plus de mal que qui que ce fut. Qu'est ce qu'il veut dire par là? Je me creuse en vain la tête pour trouver autre chose que des marques d'amitié que je lui ai donné. Vous m'avez déjà écrit une fois que Mr. Brandus Vous avez raconté que Heine s'était plaint envers lui que je m'étais refusé d'écrire à son cousin Charles Heine & de donner un témoignage pour l'affair de la pension que son oncle lui avait assuré. Priez Mr. Brandus de dire à Heine que non seulement j'ai écrit à son Cousin Charles Heine sur cet objet 2 , mais que j'ai donné mon témoignage avec une telle chaleur & instance comme on le ferait pour un frère. Mr. Lassalle (le correspondent de Heine à Berlin & actuellement à Paris) a vu ma lettre, et même la réponse de M r Charles Heine. Mais cette réponse je ne pouvais pas la communiquer à Heine, car elle était écrite en des termes si acerbes si violentes contre Heine que cela lui aurait fait la plus grande peine. Mais pour ma justification je veux vous envoyer cette lettre que Mr.

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MÄRZ/ APRIL 1847

Brandus au moins la lise, & puis qu'il référé à Heine si je pouvais faire d'avantage. Ce n'est pas que Heine m'ait attaqué ce qui me fait tant de peine. Vous savez que je suis continuellement en butte aux attaques des journeaux, mais c'est parceque cela port d'un ami de vingt années, et d'un homme dont j'admire tant le génie, & dont j'aimais tant la personne. Voilà pourquoi cela me chagrine tant. Veuillez dire aussi à Mr. Brandus (à qui comme éditeur de „Struensee" cela fera plaisir de savoir) que „Struensee" après avoir obtenu beaucoup de succès à Berlin, à Hambourg et à Francfort, vient encor d'obtenir un succès é c l a t a n t à Prague. On y fait bisser à chaque représentation l'ouverture. Sous peu de jours l'ouvrage sera représenté à Weimar & à Breslau. A Dresde aussi on l'a donné, mais là il a obtenu peu de succès. Adieu cher Ami tout à vous. Vienne 30 Mars. [Autograph (La): Staatl. I. f . Mf. Bin L/67 Teilw. Abdruck: H. Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, Bin 1958, S.ioif.] Tgb. März

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Mittewoche 31. [III.] . . . Brief von Bianca, dass die Kräfte meiner Schwiegermutter, der Tante Mosson, so schnell abnehmen, dass meine schleunigste Rückkehr notwendig ist . . . Tk. April

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[Zum April gehörige Eintragungen im 1. Quartalskalender auf den abschließenden Leerseiten:] Donnerstag. Zu Saphir — I/iio mit Coggi die Stelle der Vision - An Coggi die Stelle

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j. ^

f^Pj ^

müssen 4 S t i m m i g die Soprane singen. Croidl (Violine zur Vision aufs Theater. Zur Lind ob sie repetiren will — „Wandrer" — Von der Lind Cadenz der Romanze — An Adolph Schmidt Redacteur der „österreichischen Blätter für Litteratur" Himmelpfortgasse 948 IV Stock. Branca aus Mayland besuchen. Zur Probe Freitag. Dessauer — Leon Herz — Saphirs Redacteur — Prokesch — Frankl — Fischhof — Grillparzer. Becher (z) Schmidt. Castelli. Bauernfeld. Hanslick. Auguste in die Probe — „Gegenwart" ob Becher.

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Doctor von der „Wiener Z . " Wie man sich beim Repetiren zu benehmen hat. Leipziger Allgemeine - Wiener Zeitschrift - Engl. Journ. — Wie man sich vom Klavier aus bedankt. Die Billets an Parish. Die Onori's 1 abbestellen, ditto die schwarzen Kleider vom Orchester. [Undatierte Eintragungen auf den Vorsatzblättern des 2. Quartalskalenders zum April:] Mr. de Chonski (v. „Constitutionel") Hotel Luz unter den Linden . . . Bacher, ob der Tenorbuffo Treumann, der im „Zampa" debutirt hat, Conrad in der „Vielka" singen kann. Abschiedsvisiten . . , 2 Donnerstag 1 . 6 Leon Herz. 1 2 Tichy. Zur Lind. Daß Castelli nichts in den Zeitungen schreibt. Zu Moritz Dietrichstein (um 3) Von Hasslinger Klavierauszug „Struensee". Zu Wertheimstein (Paß, Geld) Tichy wegen Zurückbehaltung der Partitur. 2. 2 Theaterbillets für den Polizeirath. Juva. Lind. Autograph für Vesque von Püttlingen. 3. 9 Dukaten (sind 42 Gulden CM.) 5. „Die Peri", „Lalarook" und den „Prophète voilé" von Thomas Moore 3 lesen. 6. An Dr. Bacher die ausgelegten 9 Dukaten ärztliches Honorar für die Doktoren Löwe und Fleischmann schicken. 7. Koffka's Wechsel verfällt4. 9. Curtius. Komponist Müller Crelinger. 1 1 . Zu St[ieber?] 1 2 Concert Bock. Dunker antworten. Schlesinger Rechnung Hofconcert. Westmorland Ladenberg Betty5. 1 3 . 1 0 Curtius. J. P. Schmidt. Komponist Müller — Crelinger — Gouin Brief von Heine6. Schlesinger — Rossi — Redern. 14. 1 2 Ladenberg. J. P. Schmidt. Ladenberg Cabinetsordre. Rellstab's Album — Evers7 1 5 . Humbold wegen Dumas. Schlesinger wegen Marsch zum „Feldlager" Rellstabs Album. J. P. Schmidt. Evers. Mosson. Bock — Crelinger — Wichmann — Werther — Tuczeck. 1 7 . 2 Chorinspicienten. 18. 2 Michelson — Lefebre — J. P. Schmidt — Gaillard. 19. 2 Levy — Mit Illaire von Choristen. Mit Dehn von Dewitte1. „Oberon" von Weber. J. P. Schmidt. 20. 1 0 Dr. Werkner. J. P. Schmidt — Redern. Ausstellung für Arme, n * ^ Schneider Schulze Almosen i o 1 ^ Kammer Musikus Detroit 10, Hofrath Schmidt 50. 2 1 . Zur Viardot zur Wolff. J. P. Schmidt seine erste Quittung zurückschicken. 24. Um 1 o Chorprobe. Die Trompeten auf dem Theater im Final der „Euryanthe" arrangiren. 25. Die Viardot fragen ob sie „Figaro" deutsch oder italiänisch singt und ob man ihr die Parthie brachte. Tempo vom Stabat und „Figaro". 26. An Dehn Bach und Prince de la Moskowa. 28. 2 Duvivier. Der Viardot die Rolle der Prinzessin in „Robert" und die Briefe von Beal. 29. Chonsky. Graf Hatzfeld. Dehn. 30. Um 1 Wilhelm und Stieber. Tgb. April

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Donnerstag 1 . [IV.] Anstalten zur Abreise . . . Empfehlungsbriefe für Otto Nicolai an Gouin, Vatel, Bussel . . .

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Freitag 2. [IV.] Die Lind verlangte, ich sollte Bunn schreiben, ich würde ihm jetzt auf keinen Fall die Partitur der „Vielka" gegeben haben. Ich versprach es ihr, obgleich ungern, hinzufügend, dass, wenn mich aber Bunn früge, ob ich auch die Partitur gegeben haben würde, wenn die Lind ihrem Kontrakte nach vor 2 Jahren gekommen wäre, meine Ehrlichkeit mich zwänge zu sagen: „ja, dann hätte ich es [sie] gegeben". Darauf sagte sie, sie wolle es erst mit Lumley überlegen, ob ich den Brief schreiben solle. Die Beschäftigungen des vorigen Tages dauerten bis zur Abreise. Abends 3/4 auf 8 reisete ich mit dem Eisenbahnzuge nach Olmütz ab 1 . In Perau wurden die Wagen gewechselt. Sonnabend 3. [IV.] Frühmorgens V4 auf 5 kam der Zug in Olmütz an, hatte also 87 2 Stunde gebraucht. In Olmütz nahm ich Extrapost bis Ratibor (man hat im österreichischen das Aisement, wenn man keinen eignen Wagen hat, dass man denselben Wagen für die ganze Tour behält & nicht zu wechseln braucht). Diese Strecke von etwa 14 Meilen kostete mich tout compris, Pferde, Wagen, Postilliontrinkgeld 3 6 Gulden. Ich brauchte etwa 1 2 Stunden (der Weg ist sehr bergig), sie zurückzulegen, & kam um V2 6 in Ratibor, wo ich . . . übernachtete, [an], Sonntag 4. [IV.] (Ostern)... Um : / 2 1 o mit dem Eisenbahnzug nach Breslau abgegangen. Um I / i 5 Uhr angekommen . . . Abends im Theater meine Oper „Robert der Teufel" & über meine Erwartung gut. Es war zwar kein einziges Subjekt, welches in Berlin oder Wien mit irgend einem Erfolge zu gastieren wagen dürfte (vielleicht Madame Küchenmeister1 ausgenommen), allein nichts war störend, das Ensemble gut & z. B. das so schwierige Vokalterzett im 3. Akt ganz rein & gut zusammen. Das beste Subjekt ist die Madame Küchenmeister als Isabella (mir früher als Demoiselle Rudersdorff in Paris & Frankfurt bekannt). Sie hat (obgleich noch jung) schon eine abgesungene Stimme, doch hat sie viel Kraft, namentlich in der Höhe & doch dabei ein zartes hübsches Mezza voce, auch viel Koloratur; so sang sie die schwierigen Passagen in der Cabaletta der großen Arie des 2. Aktes wirklich sehr gut. Auch die Arie „Grâce" im 4. Akt sang sie mit vielem Portamento & gutem dramatischen Ausdruck. Sie ward nach dem 2. & 4. Akt hervorgerufen. Demoiselle Garrigues Alice: Anfängerin, aber die Stimme ist rein & ohne stark zu sein, doch genügend. Sie war als Schauspielerin in der Alice recht brav. Herr Prawit Bertram; ohne Bildung & Schule, doch aber nicht störend; recht hübsche Stimme. Herr Schloss Robert; kein Schauspieltalent, steif & hölzern, doch hübsche Gestalt & angenehmes Gesicht. Die Sicilienne sang er hübsch & animiert, alles übrige ausdruckslos. Die Stimme ist nicht [gross] aber das f, g, a sind brillant. Das Orchester recht gut. Am schwächsten sind die Chöre. Der Kapellmeister (ich glaube er heisst

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Seidelmann)1 vergriff sehr viele Tempis: die meisten waren zu schnell, doch auch einige zu langsam. Die Ausstattung gut. In der Schlusszene der vollständige katholische Kultus dargestellt, wie ert selbst in Paris nicht erlaubt sein würde. Das Haus war ganz gesteckt voll, woran wohl der erste Osterfeiertag mit Schuld war. Montag 5. [IV.] Um r/z 8 mit dem Eisenbahnzug nach Berlin abgegangen. Heftige Kolikschmerzen. Hinter Bunzlau bei dem Anhaltspunkt Siegersdorf wurden sie so heftig, dass ich in aller Eile den Wagen verlassen musste & mein Gepäck allein nach Berlin gehen liess . . . Ich fuhr nach Bunzlau zurück, dort zu übernachten & mit dem Breslauer Güterzuge, welcher morgen I / 1 8 Uhr hier eintreffen wird, nach Berlin abzugehen. Gestern auf der Reise las ich zum ersten Mal das Libretto der für mich gedichteten Oper „Noema" von Scribe & St. George ganz durch, obgleich ich sie schon seit 8 Monaten in Händen habe. „Noema" missfiel mir so gestern, dass ich sie zurückschicken wollte; bei der heutigen zweiten Lektüre aber gefiel sie mir bei weitem besser. Doch möchte ich mich wohl erst mit kompetenten Richtern beraten, ob ich sie komponieren soll oder nicht. Dienstag 6. [IV.] Um 1 / i 8 Morgens mit dem Eisenbahnzug von Bunzlau abgefahren. Gegen 5 Uhr Nachmittag kam ich in Berlin an, wo ich, Gott sei Dank, alle die Meinigen wohl antraf mit Ausnahme meiner armen Schwiegermutter, deren körperliche & geistige Kräfte schrecklich schwinden sollen. Mittewoche 7. ]IV.] Ich fand meine arme Schwiegermutter physisch & moralisch leider sehr herunter. Abends im Königstädtischen Theater italienische Oper: „I Puritani". Demoiselle Fodor 2 (Sopranistin) & Herr Lubocetta (Tenor), zwei jugendliche, frische, angenehme Stimmen, die mir einen sehr wohltuenden Eindruck hervorbrachten.

HEINRICH JOSEPH BAERMANN AN MEYERBEER IN BERLIN

[München, 8. IV.

1847]

Mein theurer Freund! Du glaubst mir gewiß ohne weitere Versicherung daß ich an dem Benehmen unseres Herrn Intendante/wJ, Deine Oper betreffend, schuldlos bin, mit den nemlichen Worten wie ich Dir geschrieben ersuchte er mich Dich zu bewegen ihm die Partitur Deiner Oper zu überlassen, und so mußte ich glauben bei der Loialität und freundlichen Art mit welcher Du sie ihm zugestanden, die dankbarste Anerkennung bei ihm zu finden; allein schon vor

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Deiner Antwort bemerke ich daß ihm von irgend einer Seite Vorstellungen gemacht sein mußten, die ihn in seinem Endschluß das Werk augenblicklich zu geben, wankend gemacht, und nach Ankunft Deines Briefes konnte ich nur immer ausweichende Antwort, auf mein Drängen, in der Sache vorzuschreiten erhalten bis ich endlich ernstlich darauf gedrungen Dir persönlich für Deine freundliche Bereitwilligk/ezfJ zu danken, daß ich, und niemand hier aber eine lde[e] haben konnte daß es auf eine solche Art geschehen würde wie Du mir geschrieben, kan/njst Du Dir denken. Dein Brief ihm selbst zu übergeben war ich zu entrüstet, sein Sohn mußte ihm denselben mit der Bemerkung zustellen, daß ich nicht Lam[ra/s-Blut genug besäße, ruhig mit ihm über diesen Gegenstand sprechen zu können, worauf ich Einliegendes, nichts sagendes Schreiben erhielt und nun mehr fest entschlossen bin mich in nichts mehr mit ihm einzulassen, um so mehr da es nicht die erste derartige Erfahrung ist die ich mit ihm gemacht habe, allein hier war auch die Sehnsucht nach Bekanntschaft Deines Meister: Werkes schuld, was mich verleitete, zu alten Erfahrungen, neue zu gesellen, darum verzeihe, ich glaube Dir, Deinen Freunden und mir selbst etwas angenehmes durch diese Vermittlung zu erzeigen. Mein Sohn C a r l ist hier und wird diese Tage, wie alljährlich, sein Beneviez Konzert geben. Über sein Vortschreiten in der Kunst kann ich mich nur günstig für ihn aussprechen und, obwohl Vater muß ich doch gestehen bisher keine Ahnung von dem gehabt zu haben was er auf sein[em] Instrument leistet, seine Composition[en] tragen den Stempel der Genialität, verbinden den Rang Meyerbeerscher Harmoniewendungen mit wirklich gigantischen Tonmassen, so daß man nicht verkennen kann, die großen Geister Beethoven und Meyerbeer in sich aufgenommen zu haben, auch wurde er jüngst den übrigen ersten Orchester Mitgliedern im Gehalte gleichgestellt, und hat also wenngleich spärlich doch sein Auskommen, er empfiehlt sich Dir angelegendlichst. Du gehst nach London? Vielleicht/ hast Du Gelegenheit etwas für ihn dort zu bewirken. Empfehle mich all den lieben Deinen und bleibe mir was ich Dir immer sein werde Dein aufrichtig Dich liebender Bruder Heinrich Baerm[ann] d. 8 ten Aprill 47. [Autograph (Las): Dt. Staatsbibl. Bin Mus. ep. H. Bärmann 5.]

Meyerbeer

IV

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J O S E P H B A C H E R AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Wien, 8. IV. 1847] Hoher Meister! Sehr erfreute mich Ihre freundliche Botschaft aus Ratibor, da ich daraus ersah, daß Sie den ermüdenden Theil Ihrer Fahrt gut zurückgelegt hatten. Mit Jenny war nichts mehr zu machen; heute früh ist sie abgereist. Sie sang blos die „ N o r m a " Dienstags, dann gestern im Becher'schen Conzerte 1 . Während der Normaprobe kam sie auf mich zu, u frug mich: „Nun, was machen Sie noch in Wien?" Und als ich sie erstaunt ansah, setzte sie hinzu: „Nun, Meyerbeer ist ja abgereist." Was sagen Sie dazu? Nun, wir sind als gute Freunde geschieden, u ich habe ganz recht, ihr nicht nachzugeben. Applaus u Blumen ohne Grenzen. Sie sprach dann Folgendes: „Die schönsten Erinnerungen aus meinem Künstlerleben nehme ich von Wien mit. Nirgends wurde ich so verstanden, als hier. Meine Dankbarkeit u meine Rührung haben keine Worte." So sehr ich in sie drang, dann noch das Wiederkommen zu versprechen, so konnte ich sie dennoch nicht dazu bringen. „Aber, liebster Bacher, ich kann es noch nicht gewiß versprechen." Pokorny hat sie auf den Antrag par f 40,000 keine bestimmte Antwort gegeben. Für Ihre Grüße läßt sie Ihnen herzlichst danken. Ebenso Grillparzer, der Ihnen sehr zugethan. Lumley habe ich einige Male gesprochen; auch er ist heute fort. Er frug mich, welche Intentionen Sie wegen London hätten? Ich habe ihm geantwortet, daß Familien-Verhältnisse Ihnen nicht gestatteten, irgend einen bestimmten Plan für die n ä c h s t e Zukunft zu fassen. Er bat mich, Sie für ihn zu stimmen, u eben so wolle er Fräulein Lind bitten, sich für ihn bei Ihnen zu verwenden. Dieß war mir ganz erwünscht, eine kleine Demüthigung wird ihr gar nicht schaden. Die Italiäner sind mit den „Lombardi" total durchgefallen. Es war eine erbärmliche Vorstellung 2 . Die Borghese hat gar keine Stimme, Collini u Mirate eine z u s a m m e n . Letzterer hat eine abscheuliche Methode. Chöre schlecht. Ueber das Costume wurde viel gelacht. Gestern „Ernani". Die Stimme der Tadolini gefiel wieder, aus Pietät, sie nicht. Ivanoff hat nicht angesprochen. Saphir ist zurück. Nicolai soll, wie ich gestern von Becher hörte, aufgegeben sein. Er leidet an der Auszehrung. Becher hat ein enormes Concert gemacht; aber seine Musik hat, wie natürlich, nur sehr wenig angesprochen. Das Klatschen seiner Freunde hat ihm aber genügt. Von Prof. Mosenthal habe ich die Bücher zurück. Ich habe ihn selbst gesprochen. Alle Commissionen sind erfüllt. Was halten Sie von einem „Robert" mit Ditt, Formes, Heinefetter u Marra. Die 3 letztern

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sind zu haben. Für F. bin ich neben Staudigl, u wird diesem um seine Beistimmung bereits geschrieben. Der in der „Norma" als Bassit debutirende Deichmann wurde während der Vorstellung sehr heiser. Trotz aller Widerreden Pokorny's, der sich, wie gewöhnlich, fürchtete, bewog ich Schütky den Part zu übernehmen, u so sang dieser den 2ten A., u gefiel recht. Pok. wollte nicht einsehen, daß es empfehlend für eine Bühne sey, so etwas thun zu können. Nehmen Sie für heute fürlieb; es folgt bald eine zweite Epistel. Indem ich hoffe, daß Sie die lieben Ihren recht wohl angetroffen u Ihnen viel, viel Schönes von den Meinen u allen Vielkisten ausrichten Ihr Sie immer mehr u mehr verehrender Bacher Wien 8/4. 47 [Autograph (Las): Stadtbibliothek

Tgb. April

Wien 9036]

1847

Donnerstag 8. [IV.] Heute meiner geliebten Gattin Geburtstag. Zum ersten Mal seit unsrer Ehe wird sie keinen Brief von mir an ihrem Geburtstage vorgefunden haben. Ich schrieb ihr heute. Besuch bei meiner Schwiegermutter, Graf Redern, Herrn von Humboldt, Eberty 1 , Onkel Ebers2. Ich erfuhr, dass „Struensee" in Magdeburg sehr gefallen & schon 6 Vorstellungen erlebt hat . . . Sonntag 1 1 . [IV.] Heute zum ersten Mal an „Noema" zu komponieren angefangen & gleich die Romanze des Rüben Akt 1 komponiert & aufgeschrieben. . . . Mittewoche 14. [IV.] Ich fühle mich sehr unwohl. Abends war ich zur Prinzess von Preussen befohlen, welche mir über die Darstellung meiner Oper in Wien sprechen wollte. . . . Donnerstag 1 5 . [IV.] . . . An Ladenberg (die Kabinetsordre geschickt) &c dem Komponisten Müller 3 in Potsdam (2.0 Taler) geschrieben . . . Angefangen die Musik der „Pintos" von K. M. v. Weber durchzulesen, weil ich mich jetzt ernstlich mit ihrer Vollendung beschäftigen will . . . Freitag 1 6 . [IV.] ... Bloss kurz vor Tische Sc etwas abends mich mit der Introduktion der „Pintos" beschäftigt. . . . Der König erzählt Mutter auf der Wohltätigkeitsausstellung, dass „Struensee" in Königsberg gegeben 8c ausgepfiffen wurde, der Gesinnungen dieses doch gewiss edlen & freimütigen Stückes halber. 16*

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APRIL 1847

Sonnabend 1 7 . [IV.] ... An der Introduktion der „Pintos" gearbeitet... Aus Paris Nachricht von der 288. Vorstellung „Roberts" (4630 Fr. Recette). Alizard debütierte als Bertram mit großem Erfolg 1 . Besuch bei Humboldt, der Sängerin Evers, die mir aus Florenz einen Brief von der Ungher mitgebracht hatte. . . . Sonntag 18. [IV.] Von Vz 1 0 bis 1 1 an die Introduktion der „Pintos" gearbeitet. In der Ausstellung des Kunstvereins das berühmte Bild von Paul de La Roche 2 „Napoleon in Fontainebleau 1 8 1 4 " gesehen . . . In Pressburg in einem Konzert die Ouvertüre von „Struensee" aufgeführt . . .

L U D W I G R E L L S T A B AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Berlin, 18. IV.

1847]

Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor! Verehrtester Herr! Eine ganz ungemeine Freude haben Sie mir durch die Erfüllung meiner Bitte, und besonders durch das Wie derselben gemacht, da das Lied in seinem unruhigen, melancholischen Reiz, in dem kunstreichen Festhalten des Tons und der Figur, ein so überaus gelungenes ist, — bei der schönsten Einfachheit! —3 Ich konnte es mir unmöglich versagen Ihnen dies durch ein Wort schriftlich auszudrücken, da die mündliche Begegnung so selten, ungewiß und flüchtig ist. Ganz u dankbar der Ihrige L Reilstab Berlin i8 f April 1847 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/92]

J O S E P H BACHER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien 18. IV.

1847]

Hochverehrter Meister! Wenn auch Sie uns über Ihre Ankunft u. wie Sie Alles bei Hause angetroffen noch im Zweifel lassen; so will ich doch mit meinen Relationen nicht im Rückstände bleiben.

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Der „Vielka"-Fanatismo ist noch immer im Steigen. Am Charsamstage bei der Auferstehung zogen sämmtliche Truppen, kaiserliche wie städtische, mit „Vielka"-Märschen umher. Die Bürgerwehr ziehet t ä g l i c h mit einem „Vielka"-Marsche — Zigeunerrunde u die Verklärung als Trio, auf. Alle Drehorgeln werkeln „Vielka", in allen Salons hämmert man „Vielka", u in allen Kunsthandlungen ist nur Nachfrage nach „Vielka". Haslinger wünscht s e h n l i c h s t eine Uibereinkunft mit Schlesinger, da er „Vielka" in verschiedenen Arrangements ediren möchte 1 . Die Nachwirkungen für die ital. Oper sind fühlbar. Sie erregt gar keine Theilnahme. Wie wäre es ihr erst gegangen, wenn „Vielka" u dann „Robert" gegeben worden wären. „Robert" kommt aber nun dennoch. Wie gut wäre es nun gewesen, wenn einige Proben durch Sie geleitet worden wären! Die nächsten Opern sind also „Robert", „Guttenberg" (mit Heinefetter u Formes), „Fidelio", „Iphigenie", „Hugenotten", „Stumme". Die Polizei, i. e. H. Sedlnitzky, widersetzte sich dem Auftreten Formes2, u der bereits angekündigte „Freischütz" durfte nicht gegeben [werden]. Da jedoch die Polizei höchst eigenmächtig in diesen Contractsstreitigkeiten intervenirt hatte, mußte sie zum allgemeinen Gelächter nachgeben, u die Oper wurde gestern aufgeführt. Nun soll die Flies-Ehres die Isabelle singen, da die Marra noch nicht da ist. Ich lasse aber lieber erst „Guttenberg" los, um „Robert" desto besser zu besetzen. Wie sieht es mit unsern Hoffnungen wegen der Viardot-Vielka aus? Jenny hat sich mit vielen Leuten überworfen, insbesondere mit Vesque, den sie nicht vorließ u dann sehr unartig behandelt haben soll, dann mit der Fürstin Liechtenstein. Diese Dame hatte gehört, daß Jenny das prachtvoll, mit einem Aufwände von 4 Mill. neu eingerichtete Palais zu sehen wünsche, u lud sie schriftlich ein. Jenny kam nicht u antwortete nicht einmal. Auch mit der F/wr/stin Schwarzenberg soll eine Reibung bestehen. Sehr mit Unrecht aber haben die hiesigen Journale über die Abschiedsworte, „daß sie nirgends so verstanden worden wäre, als in Wien" Glossen gemacht. Ihre kleines Päckchen „Kobald" v Gozzi ist noch nicht abgegangen, weil Kriehuber etwas beilegen wollte. Nun warte ich nicht länger. Moser hat sich ganz erholt. Beiliegend ein Exemplar des in die „W[iene]r Zeh[ung]" eingerückten Dankes, der auch für die „Allgemeine" abgegangen3. Die Königl. Eröffnungsrede hat hier, d. h. bei dem freigesinnten u. somit dem größeren Theile der Bevölkerung, keinen guten Eindruck gemacht, u

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konnte ihn auch nicht machen. Man hatte viele Hoffnungen darauf gebauet. Duprez ist heimgereist. Er behauptet steif u fest, Pillet werde abtreten. Von allen viele Grüße, besonders von den Meinen, Amalie à la tête, u Heitzinger's. Ich bleibe für immer Ihnen ergeben u. zugethan Bacher 18/4.

[1847] [Autograph (Las): Stadtbibliothek

Tgb. April

Wien 9042]

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Montag 19. [IV.] . . . Im Laufe des Tages & Abends Stunden an der Introduktion der „Pintos" gearbeitet. . . . Dienstag 20. [IV.] ... Zu ... Graf Redern. . . . Brief von Haslinger & Castelli aus Wien. Letzterer teilt mir einen öffentlichen Dank des Direktors Pokorny vom Theater an der Wien an mich mit, der in der Wiener Zeitung erschien . . . Etwas aber sehr wenig an der „Pinto"-Introduktion gearbeitet. Mittewoche 2 1 . [IV.] ... Abends im Königstädtischen Theater „I Puritani" von Bellini. Der Tenor Labocetta hat eine höchst liebliche klangvolle, obgleich nicht sehr starke Stimme, desgleichen die französische Sängerin Fodor: sie könnte wohl für das Emploi der Madame Dorus-Gras in der französischen Oper passen; schade, dass sie so hässlich & gar so wenig Schauspielerin ist. Tumulte auf den Märkten wegen der grossen Teuerung der Kartoffeln. Donnerstag 22. [IV.] Etwas weniges im Laufe des Tages & des Abends . . . an der „Pinto"-Introduktion instrumentiert. Matinée musicale bei der Gräfin Rossi, wo Glucks „Iphigenia" gesungen ward. . . . Die Aufläufe & Unruhen wegen der Teuerung der Lebensmittel dauerten auch heute fort 1 . Freitag 23. [IV.] ... Ein Stündchen an der „Pinto"-Introduktion gearbeitet. . . . Sonnabend 24. [IV.] Zur Prinzess von Preussen, die ein Hofkonzert mit ganzem Orchester zu Montag befahl. Ich reichte das Programm ein, aber nur ein Teil davon ward angenommen.... Sonntag 25. [IV.] Die Vorbereitungen zu dem Konzert bei dem Prinzen von Preussen beschäftigen mich. Die Unruhen wegen der Teuerung sind seit gestern gestillt. Dagegen sollen aus gleichen Gründen welche in Stettin ausgebrochen sein.

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Montag 26. [IV.] Ich erhielt eine Einladung, bei dem König in Potsdam heute zu Mittag zu speisen. In der Frühe hielt ich mit dem Orchester, Chor & den Sängern die Probe im Opernhause ab, dann ging ich mit dem ganzen Corps in das Palais des Prinzen von Preussen, um zu untersuchen, ob das im runden Saal aufgerichtete Orchester gross genug wäre, dann eilte ich nach Potsdam zum Diner bei dem König. Auf den Abend dirigierte ich das Konzert bei dem Prinzen von Preussen, wo der König, die ganze Ständeversammlung, kurz an 1000 Personen gegenwärtig waren. Es ging alles sehr gut & präzise zusammen. Der Domchor sang die Chöre. Inhalt des Konzerts . . . 1 ) Ouvertüre zu „Struensee" von Meyerbeer 2) Duett (das Briefschreibeduett) aus „Figaro" von Mozart (Madame Viardot, Demoiselle Tuczek) 3) Phantasie über Themata aus „Don Juan" für Pianoforte, von Thalberg gespielt 4) „Inflammatur" aus dem „Stabat mater" von Rossini: Madame Viardot — II 1) Arie aus „Rinaldo" von Händel 1 , instrumentiert von Meyerbeer, gesungen von Madame Viardot 2) Phantasie über Themata aus „Moses" gespielt von Thalberg 3) das erste Final aus „Euryanthe" von Weber, gesungen von Madame Viardot. Donnerstag 29. [IV.] Nur ein paar Stündchen Abends an der „Pinto"-Introduktion gearbeitet . . . Dem Venetianer Musiker Levi Unterricht gegeben. . . . Freitag 30. [IV.] Etwas weniges an der „Pinto"-Introduktion gearbeitet. . . . Im französischen Theater „Sous Clef", Vaudeville von Leuven & Dumanoir (für eine Person allein, vom Repertoire der Dejazet2), dann „Clermont", Vaudeville von Scribe, worin St. Aubin sehr hübsch spielte. Nach dem Theater grosse Soirée beim Minister Arnim, wo auch der König kam. Tk. Mai

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Sonntag 2. 1 2 bis 2 zu Zimmermann. 5 Probe bei mir Viardot Schunke3 Humann. 3. 2 Friedrich. Maire den Brief der Choristen mittheilen4. Ich will an Saphir schreiben. J. P. Schmidt. 4. 2 Gaillard mit Hesselbarth. Dumas schreiben. 8. 2 Gaillard. 1 1 . 2 Gaillard. 1 3 . An Saphir — Empfehlungsbrief für die Tuczek nach Frankfurth. Rosenthal — Hoffmann 5 . Fürst Karolath 6 Meinhards Hotel. 14. Mit Schlesinger wegen Hasslinger7. Solly zwischen 1 2 & 1 . Die Statuten der belgischen Akademie an Dehn. 1 5 . An Weill schreiben. Lichtenstein wegen der Weber. Redern wegen Bezahlung der Kapelle beim Prinzen von Preußen. An Humboldt den Brief von Nutly und die Petition von der Wittwe Gluck 8 . An Gouin Heines B r i e f 9 . 1 6 . 1 Gräfin Rossi. 2 De Witt. Lyser. 1 7 . Struensee für Hendrichs. Empfehlungsbriefe für Hendrichs. Schlesinger die Quittung von den 300 ttffür „Struensee". 18.

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1 1 englischer Lehrer 1 .1 Hendrichs. Taubenstr. 3 5 . 2 . St. Lefebre aus Cölln. 19. 2 Duvivier — 1 1 Englisch. 20. An Saphir — An Friedland. Heines Brief an Gouin. 2 1 . 1 / 1 1 englischer Lehrer. 22. Humbert besuchen. 1 1 englischer Lehrer. 2 5 . 1 1 englischer Lehrer. Zu Lwoff. Zu Humboldt — Kapellmeister Rummel 2 — 26. 1 0 Stieber. 1 englische[Stunde]. Heute kam der Wagen zum Sattler. 27. 1 Musikdirektor Bach. V2 2 Englischer Lehrer. — Birch Pfeiffer. 2 9 . 1 2 englische Stunde. 1 1 zu Dr. Joel. Taglioni — Birch Pfeiffer — Kap. Rummel — JustizRath Wilke. 30. Rühl von Lilienstern. Weil-Friedland antworten. 3 1 . Tölken Zimmermanns Brief schicken. Birch Pfeiffer. Der Lind schreiben — daß die L[ind] zu Pocorny geht wegen „Pinto's" 3 — daß Pocorny nicht geantwortet hat — „Struensee" in Wien — Rellstab's Honorar — Die Lutzer - Eine neue Sängerin für Pocorny. Tgb. Mai

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Sonnabend 1 . [V.] Nachricht, dass „Struensee" in Breslau den 1 5 . April gegeben worden ist & sehr günstig aufgenommen ward 4 . Ich erhalte von Florenz das Diplom als Mitglied der dortigen „Società filarmonica" 5 . Mit der Viardot die Romanze der Valentine aus dem 4. Akt der „Hugenotten" durchgegangen, welche sie in ihrem Benefize singen will. Zur Gräfin Westmorland: Die Musik von „Struensee" mit ihr zusammen gespielt . . . Im Konzert von Konzertmeister Ries6. Es ward die erste Symphonie in c moli von Hermann Wichmann aufgeführt, & Ries spielte das Violinkonzert von Mendelssohn. Grosse Soirée bei dem Grafen Redern, wo ich auch die Prinzess von Preussen sprach. Montag 3. [V.] Im Opernhause Probe von meiner Romanze („Parmi les pleurs mon rêve se ranime"), welche die Viardot im 4. Akt der „Hugenotten" zu ihrem Benefiz singen will 7 , abgehalten, desgleichen zu demselben Zweck den 4. Akt von „Robert", den die Viardot mit Kraus singen w i r d . . . Dienstag 4. [V.] ... Ich konnte nur ein wenig an derr „Pinto"-Introduktion arbeiten, so befangen war ich im Kopfe. Benefiz der Madame Viardot. Sie sang den 3. & 4. Akt der „Hugenotten" mit der hier noch nicht gehörten Romanze des 4. Aktes, dann die Rolle der Isabella im 4. Akt von „Robert der Teufel"& die Schlußszene der „Nachtwandlerin" von Bellini. Sie erhielt den ganzen Abend hindurch vielen Beifall, Kränze & Blumen. Der König & die Königin waren gegenwärtig & gingen nach dem Akt von „Robert" fort. Mittewoche 5. [V.] Heute ging ich um V2 8 Uhr früh mit der Eisenbahn nach Halle, wo ich um 2 ankam, um meiner teuren geliebten Frau Minna & den Kindern entgegenzufahren, welche von ihrem Frankfurter Winterauf-

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enthalte nach Berlin zurückkehren . . . „Struensee" ist in Bremen aufgeführt & hat sehr gefallen (durch Minna erfahren). Donnerstag 6. [V.] Spazierfahrt mit den Kindern nach Giebichstein. Schöne Anlagen & pittoreske Aussichten auf dem Berge (die Wüstenei genannt), der zu der Burgruine führt, von welcher sich Ludwig der Springer von einer ungeheuern Höhe in die Saale stürzte, seinem Gefängnisse zu entfliehen. Der dortige Amtsgarten ebenfalls sehr schön gelegen. Um Vx 1 2 fuhr ich mit dem Eisenbahnzug mit Minna &C den Kindern nach Berlin. Minnas Wiedersehen mit ihrer kranken Mutter rührte mich bis zu Tränen Freitag 7. [V.] Graf Redern zeigte mir an, dass der König ein Hofkonzert zu morgen befohlen habe. Die Anordnungen dazu beschäftigten mich den Vormittag über. . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Berlin, 7. V. 1847] Mon cher & excellent Ami! Voilà pas plus que deux heures que j'ai reçu votre lettre qui m'annonce la nomination de votre cher fils à la légion d'honneur, & déjà j'ai écrit les deux lettres pour Mr Nouton & Louis qui je joins à celle ci, ainsi qu'une réponse à Alexandre Dumas qui m'a écrit il y a quelque temps. Veuillez lui expédier le plutôt possible ma réponse. — Je n'ai pas besoin de Vous dire combien j'ai été enchanté de la nomination de Louis, surtout parcequ'elle n'a pas achetée par votre retraite, contre laquelle Vous savez que j'ai toujours combattu de toute ma conviction. Si Mr Nouton devient directeur général des postes quelle superbe position alors pour Vous mon cher Ami. Espérons que cet heureux événement s'effectuera. J'ai voulu Vous écrire depuis le jour où vous m'avez communiqué l'incroyable lettre de Mr Pillet où il veut prouver que la communication de son mémoire a été une faveur p o u r moi, & pas une inimitié c o n t r e moi 1 . Il me croit donc une tête brute pour me croire cabale de gober cela. Mais qu'il dise ce qu'il sent, le principal est qu'il sache bien que je ne lui donnerai aucun ouvrage pour son théâtre, & dites le bien aussi à tout le monde pour que plus tard dans le cas qu'il garde le théâtre il ne puisse pas dire qu'il a cru pouvoir compter sur moi. Je Vous prie de nouveau mon cher Ami comme je Vous en ai prié dans toutes mes lettres de Vienne ne négligez pas

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cette précaution. Qu'il soit officiellement connu par M r Pillet & par tout le monde que je ne donnerai rien du tout au théâtre de l'opéra. Apropos comment va l'affaire du privilège de M r Pillet. A-t-il déjà obtenu le prolongement de son privilège, ou sera-t-il obligé de céder la place & à qui? Veuillez me tenir au courant de cela 1 . Vous n'avez pas fait attention à ma prière de tâcher de pousser Brandus à ce qu'il entreprenne de lui même de me pacifier avec Heine. Vous n'avez pas d'idée quel ennemi dangéreux qu'il est, & quel tort immense il peut faire. Je Vous ai déjà dit dans ma lettre précédente que je capitulerai s'il le fallait, en sacrifiant un billet de mille francs, mais de ceci je n'aimerais pas que Brandus en fut instruit voilà pourquoi il serait très bon que Brandus puisse Vous faire rencontrer avec Heine. Du reste mon cher Ami relisez mes lettres précédentes dans lesquelles Vous trouverez plus de détails sur ce sujet. Veuillez ne pas négliger cette affaire mon cher Ami & la prendre incessament au main, mais il Vous faut maintenant encore plus de circonspection qu'auparavant, car un de mes plus grands ennemis est maintenant près de Heine, 2 c'est M r Laube l'auteur de cet a u t r e „Struensee" dont je Vous ai parlé dans le temps. Apropos de „Struensee" veuillez dire à Brandus que notre „Struensee" fait maintenant le tour de l'Allemagne. On l'a déjà donné à Berlin, à Dresde, à Francfort sur le Main, Hambourg, Magdebourg, Präge, Breslau, Königsberg & Brème & partout (à l'exception de Dresde) il a obtenu le plus brillant succès. En outre l'ouverture se joue dans tous les concerts de toute l'Allemagne. Maintenant on monte cet ouvrage à Weimar Carlsrouhe & Pesth. Je suis dans les grands chagrins mon cher Ami. La maladie de ma pauvre belle mère (la mère de ma femme) prend un tournure si allarmante que j'ai été obligé d'aller prendre ma femme & mes enfants qui étaient à Francfort & de les rammener ici. M a femme est au désespoir, &c la douleur est si violente que je crains pour sa santé. Jusqu'à présent espérant une amélioration dans l'état de ma belle mère j'ai laissé encor en suspens mon voyage en Angleterre. Mais dans l'état actuel de la pauvre malade il y faut renoncer décisivement, & je vais en faire part demain au directeur du théâtre de Londres, que je ne puis pas lui donner cette année „le Camp de Silésie". C'est une grande perte pour ma réputation musicale mon cher Ami, car „le Camp de Silésie" chanté par Mlle Lind à Londres, y aurait été un succès aussi éclatant que celui que j'ai obtenu à Vienne. Apropos mon cher Ami Vous ne m'avez accusé réception d'une lettre énorme que je Vous ai adressé au mois de Décembre dernier, & dans

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laquelle je Vous envoyais des réponses adressées par moi à Jules Jeanin, Edouard Thyerry, Fiorentino & quelques autres personnes. Avez Vous reçu alors ma grosse lettre. Adieu cher Ami. J e vous renouvelle mes félicitations, & je vous prie de répondre aussitôt que Vous pourrez à toutes les questions que je Vous fais dans cette lettre. Votre tout dévoué 7 May 47 Vous ne m'avez donné ni le titre ni l'adresse de M r Nouton sans cela j'aurais trouvé encor mieux de lui écrire directement. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

L/64]

A L E X A N D E R W E I L L AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Paris 8. V.

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Werther Herr Meyerbeer. Ich hätte Ihnen längst schon schreiben sollen, denn jetzt eher als je haben Sie Ursache mißtrauisch gegen Freunde zu sein, denen Sie nur Gutes und Liebes gethan haben 1 . Ich bin aber sicher, daß Sie trotz dieser bittern Erfahrung nicht einen Augenblick an meinem Sinn sowohl als an meinem Herzen zweifelten. Ich bleibe immer wer ich bin, und Dankbarkeit ist für mich nicht allein eine heilige Pflicht, sondern vielmehr ein wahres Seelenvergnügen. Ich habe Ihnen für mich eine gute Nachricht anzuzeigen. Nemlich daß ich sehr glücklich verheirathet bin mit einer geistreichen lieben Frau, die mir die Mittel giebt meinen Geist unabhängisch weiter auszubilden. Seit Ihrer Abreise habe ich ein französisches Geschichtsbuch über den Bauernkrieg herausgegeben, das sehr vielen Beifall hatte. Dies Buch eben hat meine Heirath begünstigt. Bald folgt ein anderes über die Wiedertäufer wovon die Einleitung schon in der Phalange erschienen ist. Kurz ich fange an und werde sehr bekannt. Besser werde ich nicht, und für meine Freunde werde ich immer der ächte alte Junge bleiben. Ich grüße höflich Ihre liebe Frau und ihre schönen liebenswürdigen Töchter. Ich brauche Ihnen nicht zu wiederholen, daß ich in dem Innern meiner Seele beständig für Ihr Glück bete, und da ich wissentlich nie Jemandem Böses gethan habe, mit Ausnahme einiger schlechten Artikel die ich schrieb, so bin ich sicher daß meine Wünsche alle

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in Erfüllung gehen. Für mich wünsche ich nichts als Geduld und Ausdauer in der Ehe, meiner Frau wünsche ich, daß ich sie liebe und meinen Büchern, daß sie nicht guten Herzen gleichen, die sich blos geben, nie aber verkaufen, Ihr dankbarer Freund A Weill 1 1 Fbg St Honoré Paris le 8 Mai 1847 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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Sonnabend 8. [V.] Probe vom Hofkonzert bei der Viardot. . . . Abends Hofkonzert in Potsdam . . . Programm 1 ) Duett „I Marinari" (Rossini) Madame Viardot, Herr Ronzi 2.) Violinstück (Jansa)1 von der 7jährigen Wilma Neruda 3) Duett aus „Belisario" (Donizetti) Ronzi, Monari 4) Arie aus „Suzanna" (Händel) Madame Viardot. II. 1 ) Romanze aus „Elisire d'amore" (Donizetti) Ronzi 2) Duo für Pianoforte & Violine (Jansa) Geschwister Neruda 3) Duett „I Marinari" (Rossini) Ronzi, Monari 4) Aria Finale aus „Sonnambula" (Bellini) Madame Viardot. Ich kam noch Abends nach Berlin zurück. Sonntag 9. [V.] Ein kleines Wenig an der „Pinto"-Introduktion gearbeitet. Matinée musicale bei den beiden Prinzen Radziwill 2 , wo der „Faust" des verstorbenen Fürsten Radziwill aufgeführt ward. Der König (den ich sprach) & die Königin waren auch gegenwärtig . . . Montag 10. [V.] Nach der Potsdamer Strasse, um Sommerwohnungen für meine Frau & Schwiegermutter zu besehen . . . Dienstag 1 1 . [V.] Nachricht von dem Debüt der Lind als Alice in „Robert" in der italienischen königlichen Oper in London. Die Lind sowohl wie meine Oper erhielten eklatanten Beifall. Fraschini gab den Robert, Staudigl den Bertram, Gardoni den Raimbault, Demoiselle Castellan3 die Isabelle, Demoiselle Rosati die Äbtissin im Ballet des 3. Aktes. Die englischen Journäle „Morning Post", „Standard", „Morning Chronicle", „Daily News" sprechen sich sehr günstig über meine Musik aus4. In der Probe der Messe des Grafen Westmorland gewesen. Mittewoche 1 2 . [V.] Besuch von Haslinger aus Wien. An Zimmermann in Paris Dankbrief für sein „Requiem" geschrieben; ein Exemplar dieses Requiem in Zimmermanns Namen an die „Akademie" durch Tölken ge-

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schickt. Abends im Theater „Struensee" mitangehört; das Haus war für die grosse Hitze ganz gut besetzt. Donnerstag 1 3 . [V.] Im Opernhaus „Die Quitzows", Drama in 5 Akten in Versen aus der Brandenburgischen Geschichte von Louis Schneider; die zur Handlung gehörige Musik von Kapellmeister Henning. Nachher in einer Soirée musicale beim russischen Gesandten Baron Meyendorf, wo Graf Mathieu Wielhorsky 1 sehr schön Violoncell spielte. Es wurde noch gemacht das Quartett N 1 von Mozart aus Gdur, herrlich! das letzte fugierte Scherzo, wie schön! Aus dem Journal „Ii Pirata" ersehen, dass „Robert le Diable" in Ancona aufgeführt worden ist in dieser Frühlingsstagione . . . Freitag 1 4 . [V.] Schönlein hat meinen ganzen Körper mit einem Hörrohre untersucht, um den Grund meines Hustens & meines Unterleibsleidens zu entdecken. In der „Gazette des Théâtres" las ich, dass in Lüttich in einem grossen Konzerte der „Société musicale Liegoise", welches im Theater stattfand, die Ouvertüre von „Struensee" aufgeführt worden ist. Der Witwe C. M. von Webers geschrieben wegen einer Anfrage, die sie mir wegen eines Kaufantrages von Schlesinger machte 2 .... ein paar Stündchen an der „Pinto"-Introduktion gearbeitet. Sonnabend 1 5 . [V.] ... Ein paar Stunden an die „Pinto"-Introduktion. Matinée musicale bei der Gräfin Rossi; sie sang u. a. eine Kavatine aus der Oper „La stella di Napoli" von Pacini. Fanny Hensel stirbt plötzlich an einem Schlagfuß. Madame Viardot besucht, die mit vielen Umschweifen erklärt, dass sie die Rolle der „Vielka" nicht passend für sich findet. Schlesinger sendet die 3 00 Taler, welche er als Honorar für die Herausgabe von „Struensee" zu bezahlen hat . . .

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

[Berlin, I J . V. 1847] Mon cher & excellent Ami! Je Vous envoie ci-joint ma réponse à Mr. Zimmermann que je Vous prie de vouloir bien lui envoyer le plutôt possible. J'ai reçu quantité de lettres & de Journeaux de Londres. Le succès de Jenny Lind dans Alice de „Robertle-Diable" a été foudroyant. Mais outre son suite celui de l'ouvrage, de Fraschini & de Staudigl a été également très éclatant. J'ai donc été bien peiné d'apprendre (car je n'ai pas lu moi même l'article) que le Journal de Débats dit qu'excepté Jenny Lind le reste des chanteurs n'a pas été bon & que l'exécution était faible. — Vatel fait l'impossible pour engager Jenny Lind

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pour l'opéra italien de Paris. S'il réussit l'académie royale de musique est t o t a l e m e n t p e r d u , soyez en sûr. Ah si Crosnier était directeur de l'opéra comique ou de l'opéra cela n'arriverait certainement pas. Si Mr. Pillet ne veut pas embrasser le seul encre de salut qui lui reste, pourquoi la Commission royale des théâtres n'y intervient elle pas? Puisque Vous vous intéressez à Mr Pillet tâchez de lui ouvrir les yeux, peut-être n'arriverait-il pas encor trop tard. — Vous avez sans doute reçu il y a plusieurs jours ma lettre avec cette inclue à Mr. Nouton & à votre fils Louis. Depuis ces jours la maladie de ma pauvre belle mère ne fait qu'empirer. Elle a les hacilunations [hallucinations] les plus terribles. Tantôt elle croit que la demoiselle de compagnie la veut emprisonner, tantôt qu'on veut la transporter dans une maison de fous. Elle en souffre le martyr d'angoisses & de craintes. Je Vous assure mon cher Ami que s'est à fendre le cœur. Imaginez Vous ma pauvre vieille mère voyant sa sœur dans cet état. Quant à ma femme déjà maladive comme Vous savez, elle est tellement accablé anéanti de cet effroyable état de sa mère que le médecin craint qu'elle ne fasse une maladie. Abbandoner ma femme dans ces tristes circonstances est chose impossible, & j'ai donc renoncé à monter ce printemps „le Camp de Silésie" à Londres avec Jenny Lind. C'est une perte immense pour l'ouvrage & pour ma réputation musicale. Mais mon devoir comme mari & fils doit passer avant mes intérêts d'artiste. J'espère mon Ami que Vous me répondrez sur tous les points de ma dernière lettre. Veuillez me dire quel succès aura obtenu le nouveau opéra d'Adam „La bouquetière" mais ne m'envoyez pas le libretto 1 . Veuillez aussi dire à Brandus qu'en m'envoyant sa Gazette musicale il ôte à l'avenir les morceaux de musique qui l'accompagnent souvent, parceque cela augmente les frais du port d'une façon terrible. Adieu mon cher & excellent Ami. Si M. Pillet engage Jenny Lind & Fraschini il peut encor se sauver. Votre tout dévoué 1 5 May. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln L/65] Tgb. Mai

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Sonntag 16. [V.] ... Esmeralda in „Notre Dame de Paris" [von Dumas] miisste eine vortreffliche Rolle fur Jenny Lind sein. In Valparaiso in Chile in

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Südamerika, wo bisher nie ein Theater war, ist ein solches zustande gekommen & durch eine italienische Operngesellschaft mit „Robert le Diable" eröffnet worden, der Furore gemacht hat. (Aus dem „Journal des débats"). Montag 1 7 . [V.] Erste englische Stunde bei Universitäts-Lektor Solly.... Besuch von Haslinger aus Wien . . . Fanny Hensels Begräbnis beigewohnt. Dienstag 18. [V.] Abends „Esmeralda", Ballet von Perrot 1 , Musik von Pugni2 & Szenen aus dem „Freischütz". . . . Mittewoche 19. [V.] ... Der Madame Devrient geantwortet, welche mir schrieb, dass sie mich wegen einer Lebensfrage am 1 o. oder 1 5 . Juni zu sprechen wünschte. . . . Professor Duvivier, welcher die „Abeille française de Berlin" herausgibt, verlangt ein Darlehen von 250 Talern; ich refüsiere . . . Im Theater „Die Valentine", neues Originalschauspiel . . . von Gustav Freytag3. Dieses Stück macht gegenwärtig einiges Aufsehen in Deutschland. . . . Ein Lied „Frühling im Versteck" komponiert4. Donnerstag 20. [V.] . . . An Feilner einen Brief für Direktor Pokorny in Wien diktiert, worin ich ihn auf die Sängerin Babnigg5 aufmerksam mache. Das Lied „Frühling im Versteck" auf eine andre Weise als gestern komponiert. Dieses Lied ist für die Liedersammlung des Schullehrers Lua bestimmt, der mich darum gebeten hatte. Der Herzogin von Sagan (Duchesse Taylerand), welche mich eingeladen hatte zu einem Feste, welches sie Pfingsten auf ihrem Gute Sagan gibt, eine Visite gemacht, um mich zu entschuldigen, dass ich wegen der Krankheit meiner Schwiegermutter nicht komme. . . . Meine arme Schwiegermutter mehrere Male im Laufe des Tages besucht. Diner bei Humbert, wo ich u. a. endlich den Geheimen Rat [im Justizministerium] Kisker kennen lernte, der mich voriges Jahr mehrere Male besucht hatte. Abends noch gefeilt & poliert an dem Liede „Frühling im Versteck". Freitag 2 1 . [V.] ... Besuch bei Geheimrat Lichtenstein wegen der Kapellmeisterin Weber 2. Brief wegen ihrer Anfrage behufs einer 2. Auflage des „Freischützen". Zum ersten Male „Zayre" . . . Musik von dem regierenden Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha. Sonnabend 22. [V.] ... An Jenny Lind in London. Besuch bei der schwedischen Gesandtin, die mich gestern besucht hatte, mir die Besorgung eines Briefes an Jenny Lind anzubieten. Besuch bei Lowther von der englischen Gesandtschaft, der nach London geht, ihm einen Brief an Jenny Lind mitzugeben. Besuch vom Baron Gruben, Hofmarschall & Theaterintendant des Herzogs von Gotha-Coburg. . . . Sonntag 23. [V.] Pfingsten . . . Den Gothaischen Theaterintendanten von Gruben besucht. Besuch von Professor Millenet (M. Tenelli) aus Gotha. Abends einen Teil der „Zayre" wieder gehört . . .

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Dienstag 25. [V.] Furchtbares Hagelwetter & Gewitter . . . Zu Eberty. In der Singakademie den gewöhnlichen Dienstagsübungen beigewohnt. Man sang: 1) Choral von Rungenhagen 2) den Psalm von Grell 1 : weder bedeutend noch tief, aber gesangig & wirkungsvoll. 3) „Inclita domine" (¿stimmig) von Fasch; war mir von den Faschschen Sachen das einzig Unbekannte. 4) Te Deum von Caldara 2 5) ein doppelchöriges Stück von C a l d a r a . . . . Mittewoche 26. [V.] . . . An Gladock in Potsdam, der mir ein Operngedicht „Sakuntala" anbot, refüsierend geschrieben. . . , 3 Herrn von Humboldt in Potsdam besucht. In Königsberg ist mit vielem Erfolg der „Crociato" aufgeführt worden. (Aus der Theaterchronik).

PETER LICHTENTHAL AN MEYERBEER IN BERLIN

Mailand, d 27 Mai 1847 Hochgeehrter Herr u Freund! Wundern Sie sich nicht, daß ich Ihnen bis heute den Empfang Ihres Porträts u. der gedruckten Partitur Ihres „Struensee" noch mit keiner Zeile angezeigt habe. Kaum wußte man die Existenz dieser Partitur bei mir in Mailand, als ich von der hiesigen sogenannten philharmonischen Gesellschaft4 bestürmt wurde, sie auf einige Zeit ihrer Verfügung zu überlassen, damit sie die Uvertür davon einstudiren u. aufführen könnten. Ich wollte also alles abwarten, um Ihnen zugleich hierüber etwas zu sagen. Die Schwierigkeit der Komposition, das heterogene Orchester hat aber natürlicherweise mehr Proben verursacht, daher die Aufführung selbst, und zugleich meine Antwort verzögert. Aus der hiesigen Gazzetta musicale No 21 v. 26. Mai d. J., die ich Ihnen eigends mit der heutigen Post sende, ersehen Sie mit welchem Respect ihr Redacteur von dieser Composition spricht (S. den Artikel La Settimana). Letzthin behauptete ich hier in einer Gesellschaft, Sie seyen der erste jetzt lebende Tonsetzer auf Erden; da sprang gleich Einer auf u sagte: Rossini sey es! — — Wie Sie wohl denken werden, freut es mich recht im Herzen daß die Uvertür Ihres „Struensee" nun so große Wirkung in Mailand hervorgebracht, u. ich gedenke einen Auszug obbenannten Artikels der Leipziger Mus. Zeit, zum großen Ruhm meines Freundes mitzutheilen5. Und nun meinen innigsten Dank für diese herrliche Partitur u. für Ihr lithographisches Porträt mit Ihren für mich köstlichen eigenhändig daraufgeschriebenen Zeilen. Ein Zufall wollte daß Ihr Bildniß gerade neben Voglers den

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Platz einnimmt. In der Reihe befinden sich nun in meinem Saale folgende 8 Riesen: Gluck, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, S. Bach, Vogler, Meyerbeer — sonst Niemand. Jetzt, theuerster Herr u. Freund handelt es sich di un affare serio. Sono veramente molto mortificato. Mittels einiger der Matilde Branca Juva in Wien zugeschickten, an Sie gerichteten italienischen Zeilen, bat ich Sie für das Album ihrer Schwester, der Frau Cirilla Branca Cambiasi, der ersten Pianistin Mailands, in deren Haus oft Stücke aus Ihren Opern gesungen werden, eine autographische musikal. Kleinigkeit von Ihnen, sey es auch nur eine Zeile, mir zukommen zu lassen; Die Matilde schrieb mir, sie hätte Ihnen meine benannten Zeilen eingehändigt ohne etwas zu erhalten. Da mir nur zu sehr bekannt ist, daß Sie dergleichen Dinge zu Hunderten in einer Stunde, auch im Schlafe hinschreiben, so begreife ich nicht warum Sie diese Bitte eines Ihrer innigsten Freunde ganz unberücksichtigt ließen, und ich mache dabei keine schöne Figur. Erst vor wenigen Tagen schrieb mir der Secretär der Accad. di S. Cecilia zu Rom: es scheint ihm daß Hr. Meyerbeer kein großer Liebhaber von Rom sey, er hat unsrer Accademie nie ein Stück von sich geschickt, was uns sehr willkommen wäre. Und was könnten Sie ihm nicht schicken, was nicht bei den Maestri romani Erstaunen erregen würde? . . . Ich bitte Sie also nochmals mir wenigstens für das Album benannter Cirilla Branca Cambiasi, sey es nur, wie gesagt, eine Zeile zukommen zu lassen. Man kann nicht wissen, Sie können einmal nach Mailand kommen; Herr Cambiasi ist der hiesige m u s i k a l i s c h e T r o m p e t e r 1 , der Sie freylich nicht bedürfen, aber . . . In der zugeschickten Gazzetta mus. werden Sie mich als Mitarbeiter derselben gedruckt lesen; ich habe aber nie eine Zeile für sie geschrieben. An Ihre theuerste Mutter, die der Himmel noch lange Jahre in bestem Wohlseyn erhalten möge, an Ihre liebe Frau u. Tochter u. an Ihren Herrn Bruder (schreiben Sie mir gefälligst seinen Namen) meine herzlichsten Grüße. Nochmals Ihnen benanntes Album (e se forse possibile anche l'Accademia di S. Cecilia) anempfehlend verharre ich Ihr treu ergebenster Dr. Lichtenthai N . S . Wäre Ihre W i e n e r „Vielka" fürs italienische Theater unpassend, so würde ich für eine gute Übersetzung das Mögliche thun. Ihre Landsmännin, Sophie Cruvell 2 , aus Bielefeld, die in Paris sehr schlecht singen gelernt, sich aber vorigen Winter hier im Gesänge vervollkommt, gefällt sehr auf dem Meyerbeer

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Theater Apollo zu Venedig, und hat bereits schon ein Engagement für Rovigo erhalten. Nun heißt es daß auch ihre Schwester Marie 1 , die nach meinem Dafürhalten eine schönere Stimme besitzt und besser vom Blatt liest, ebenfalls die Bühne betreten wird. Die Sophie soll nächstens als Romeo in Bellini's „Capuleti" debutiren; ihre schöne Person ist ganz dafür geschaffen. [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Departement de la Musique 2]

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Freitag 28. [V.] ... Ich ward zur Prinzess von Preussen befohlen. Sie schenkte mir ein wunderschönes Petschaft für das Hofkonzert, welches ich vorigen Monat bei dem Prinzen von Preussen arrangiert & dirigiert hatte. Sie übergab es mir mit der verbindlichen Wendung, dass sie gerade ein Petschaft gewählt habe, um mich dadurch zu veranlassen, täglich ihrer zu gedenken . . . Das Quartett aus dem „Zauberwald" von Righini wünscht der König, wie mir der Geheimrat Lichtenstein sagt, einmal im Hofkonzert zu hören. Sonntag 3 o. [V.] . . . Ein neues Lied „Drei Küsse" von Klein komponiert & aufgeschrieben2 . . . Montag 3 1 . [V.] ... Die Symphonie aus Es von Mozart gelesen.

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Dienstag 1 . [VI.] 1 englischer Lehrer. Schadow. Rühl von Lilienstern. Ich will „Oberon" lesen. 2. Zur Westmorland. 1 Birch Pfeiffer. 3. An Lichtenthal. An Birch Pfeiffer wegen Wiest, daß man Pocorny mit 12000 Gulden durchgegangen ist. 4. 1 englische Stunde. 1 2 Devrient. 5. Zur Devrient — Berlioz. 2 Lefebre. 1 / 1 3 Berlioz. Rühl von Lilienstern. 6. 1 Kapellmeister Rummel. Zu Humbold Wittwe Gluck — Spontini — Berlioz. 7. H Jules Wystouch, Charlottenstr. 36. An Saphir Lua. Rühl von Lilienstern. An die Devrient. 8. 1 0 Truhn. An die Birch wegen Babenek3 und Wiest4. 9. 1 1 englischer Lehrer. An Bauernfeld. Saphir. Birch. 1 o. Zu Schlegel-Köster — Westmorland. 1 1 . 1 2 Sitzung der Akademie der Künste. Schlesinger. J. P. Schmidt. 124 Rt der Bracelet für S.5 in Wien. Zu Taubert — Landesmann6. Ladenberg wegen Asmis. 1 2 . 1 Klage — Schröder Devrient. 1 3 . 1 Landesmann. J. P. Schmidt. Paul Taglioni. Rühl von Lilienstern. Berlioz die französischen Zeitungen. Die Kiste an Saphir. Schlesingers Quittung7, an

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Schröder Devrient. Birch. Schlegel-Köster. Wystouch. Skorzewsky. Hirschfeld 1 und Wolff 27 Linden (für den H Landesmann) 14. 2 oder 1 1 Levy. Berlioz — Paul Taglioni — Boeckmann. 1 5 . 2 Engel — 1 2 Mm Köster — 1 2 Moser. Kisker 2 . Daß Schulze3 mit Cortim von Engel spricht. Derselbe ist vom König zur DomorganistenStelle in Magdeburg empfohlen worden, allein der Generalsuperintendent Möller empfiehlt den Organisten Ritter4 aus Merseburg. 16. Die beiden Herr Hesselbarths. An Landsmann. Muhr 6 Die Musik von Dehn. Wegen Glucks Wittwe an Berlioz. Humbold 1 7 . 2 Julius Meyer. 1 1 Rummel — Engel. Probe von Berlioz Faust7 — Muhr. 1 8 . 1 Prinzeß von Preußen. Sänger Buzze. 1 1 Schlegel. Die Gäste zu Kroll bitten. Jules Jeanin. Eichler. 20. 2 Muhr. 2 1 . Blankensee. 22. Zwirner 8 — 2 Lua — Vi 2 Engel. 23. V2 3 Eichler — Illaire — Letto. 24. Jules Jeanin. '/2 3 Muhr Bartels9. l/z 1 0 Herzberg - Klage — Kroll — Berlioz - Illaire - Letto. 25. Bernardi — V2 6 Klage. „Struensee" für die Prinzeß von Preußen binden lassen. 26. Redern — 83 Rt 1 0 Sg mein Gehalt pro Monath. An Humbold. Westmorland. 27. Westmorland. Minna eine Partitur von „Vielka". Klavierauszug von „Struensee" für die Prinzeß von Preußen. 28. Lichtenthals Autograph. Saphir — Gouin (Roger). Zu meiner Mutter, meiner Schwiegermutter. Bonbons für die Kinder. Die Armenbriefe an Leo.

D R . JOSEPH BACHER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 2. VI.

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Hochverehrter Herr u Meister! Es ist sehr sträflich von mir, Ihr gütiges Schreiben v. 9ten v. Mts. noch nicht beantwortet zu haben. Sie sehen, ich strebe Ihnen nach, u würde ich länger das Glück haben, mich Ihres persönlichen Umganges erfreuen zu können, vielleicht würde ich auch eine Partitur zu Tage fördern. Allein ich habe auch so manche Entschuldigung für meine Faulheit. Eine wichtige Angelegenheit, die ich in London abzumachen habe, u deren Finalisirung bevorstehet, schien mich jetzt dorthin zu rufen, u so hatte ich mir vorgenommen, einige Stunden in Berlin zu verweilen, um Sie zu sehen, u manche Rücksprache zu pflegen. Ein vorgestern erhaltener Brief veranlaßt mich jedoch, diese Reise um einige Wochen zu verschieben. Ich hätte gar so gern den „Robert" dort gehört! Was Pokorny betrifft, so habe ich mich von demselben losgesagt, u mag nichts mehr mit ihm zu thun haben. Er rennt in sein Verderben, u giebt vernünftigen Vorstellungen kein Gehör. Er hat vom Hofe ein Darlehen von 17*

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20.000 fl ohne Zinsen erhalten. Daß er dieß nur Ihnen zu verdanken habe, ist gewiß. Aber er wird sich kaum damit durchhelfen. Er hat einem ganz unbekannten Menschen 12000 fl Wechsel anvertraut, der sie umgesetzt hat u dann durchgegangen ist, ohne daß P. auch nur einen Heller davon erhalten hätte. Man würde glauben, ich wisse u billige solche Dinge. Darum, Gott befohlen! Ich bin seit 3 Wochen nicht in seinem Theater gewesen, habe aber Ihren Rellstab-Auftrag Mirani mitgetheilt, der die sofortige Ordnung dieser Schuld zugesagt hat. Daß die Lutzer mit dem Kärnthnerthore abgeschlossen, ist unwahr, laut des neuesten, an ihren Bruder gerichteten Briefes. Sie will sich erst hier entscheiden. Die Dlle Wildauer wird im Mt. Juli an der Wien in „Ne touchez pas" singen. Haslinger habe ich Ihnen en personne geschickt, der von der, ihm durch besondere Gunst gewordenen An- und Einsicht der „Propheten"-Partitur gehörig Lärm schlägt. Er ist ein ganz verläßlicher Mensch. Mecchetti Sohn, liegt hoffnungslos darnieder. B. Lanoy hat die niederschlagendsten Berichte über Donizetti erhalten1. Castelli ist am 22ten nach Lilienfeld. Grillparzer läßt sehr danken. Über die Akademikerwürde ist er nicht sonderlich erfreut2. Wahrscheinlich wegen der Halm'schen3 Gemeinschaft. Sehr betrübt hat es mich, daß Sie einen so unangenehmen Abhaltungsgrund haben, nach London zu gehen. Welcher Verlust für die Londoner! Ist die Pariser Frage um nichts näher gerückt4? Meine Schwester war sehr mit meiner Faulheit einverstanden, da sie ihr das Vergnügen verdankte, von Ihnen einen Brief zu erhalten, den zu beantworten, sie sich vorbehält. Ich hoffe, daß der Himmel alles Unangenehme von Ihnen abwenden möge, u bitte Sie ferner in Wohlwollen zu gedenken Ihres Sie innig u hochverehrenden Bacher Wien 2te Juni 47. [Autograph (Las): Stadtbibliothek Wien 9037]

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Mittewoche 2. [VI.] . . . Zur Birch-Pfeiffer, welche nach Wien abreiset; ihr Aufträge für Pokorny gegeben. Zur Lady Westmorland, welche nach London geht; ihr Aufträge für Lumley gegeben. Besuch erhalten vom Prin-

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zen von Oldenburg 1 , Schwager des Kaisers von Russland. Er kam mit dem Kapellmeister Rummel aus Wiesbaden, dessen Tochter mir ein Lied von dem Prinzen von Oldenburg 8c eine italienische Arie vorsang . . . Donnerstag 3. [VI.] ... Brief von Dr. Lichtenthai aus Mailand mit der Anzeige, dass die Ouvertüre von „Struensee" in Mailand von der dortigen Philharmonischen Gesellschaft (die jetzt l'unione musicale heisst) in ihrem Konzert mit vielem Beifall aufgeführt ward. Soirée beim Prinzen von Preussen. Gräfin Rossi sang, ich akkompagnierte; Fräulein Krüder spielte Klavier. Freitag 4. [VI.] ... Besuch bei Madame Schröder-Devrient, die nach Berlin gekommen ist, sich mit mir zu beraten, wie sie es anfangen könnte, in Paris bei der Grossen Oper engagiert zu werden. Z u Lefevre das Eckische 2 Instrument zu probieren . . . Im Opernhause „Fidelio" von Beethoven. Die Madame Schlegel-Köster 3 sang die Rolle des Fidelio. Ihre ehemals so schöne Stimme ist besonders in den Mitteltönen viel schwächer geworden, doch ist sie noch immer wohllautend 8c rein intoniert. Nach dem Theater grosse Soirée beim Grafen Arnim. Sonnabend 5. [VI.] . . . Z u Madame Schröder-Devrient. Z u Berlioz, der angekommen ist 8c hier ein Konzert geben will. Im Schauspielhause „Grossjährig" . . . von Bauernfeld. Dieses Lustspiel, welches wegen seines geistreichen Dialoges 8c auch grossenteils, weil es sehr viel Allusionen auf oestreichische Zustände enthielt, auch im Burgtheater vortrefflich gespielt ward, in Wien ungeheures Glück machte, gefiel hier mässig, ward ziemlich gut gespielt, allein lange nicht so gut als in Wien. Hierauf „Die junge Pate" (La jeune marraine) von Scribe . . . Sonntag 6. [VI.] ... Nach Potsdam zu Herrn von Humboldt, um dort denselben zu veranlassen, dass mehrere Wünsche Berliozens dem König vorgetragen würden. Berlioz besucht. Besuch von Herrn von Otterstädt. Mit der Sängerin Demoiselle Rummel aus Wiesbaden auf ihren Wunsch die Rolle der Königin in den „Hugenotten" (welche sie übermorgen im Theater singen wird) durchgegangen . . . Abends die Partitur von Webers „Oberon" gelesen . . . Montag 7. [VI.] ... Besuch von den Sängerinnen Meyer 8c Baumgart, item von dem Schauspieler Cohna aus Nürnberg, der eine Unterstützung wünschte. Besuch bei der Sängerin Köster wiedergegeben . . . Z u Berlioz. Dienstag 8. [VI.] ... Besuch bei dem englischen Gesandten, Grafen Wielhorsky . . . Abends die „Hugenotten", Madame Schlegel-Köster die Valentine. Sie fand vielen Beifall nach dem Duett des 3. Aktes (zweimaliger Hervorruf) 8c nicht mit Unrecht. Auch im 4. Akt hatte sie einige recht gute Momente. Demoiselle Rummel vom Wiesbadner Theater die Königin. Sie

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hat viele Höhe & Geläufigkeit, allein die Stimme ist dünn Sc, ohne direkt falsch zu sein, doch nicht rein gestimmt, trägt das Rezitativ schlecht vor & ist durchaus keine Schauspielerin. Das Haus war trotz der ungünstigen Jahreszeit recht gut besetzt. J . P. SCHMIDT AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

Theuerster, hochverehrter Herr und Freund! Berlin den 8ten Juni 1847 (am Geburtstage meiner Frau, die ich an diesem Tage vor 40. Jahren kennen lernte.) Leider haben wir uns in sehr langer Zeit nicht gesehen, obgleich ich mehrmals bei Ihnen war. Mit Bedauern habe ich die Krankheit Ihrer Frau Schwiegermutter, und die daraus folgende Beunruhigung Ihrer verehrten Frau Gemahlin vernommen. Wahrscheinlich reisen Sie nun wohl also nicht nach London, oder in ein Bad? - Im Juli hoffe ich nach Dresden auf einige Wochen gelangen zu können, wozu Sie, mein theurer Freund — obgleich ich Ihnen bereits so vielen Dank schuldig bin — wesentlich mitwirken könnten, wenn Sie die Güte haben wollten, mir noch die früher erbetenen 50 Rthl darzuleihen. Da Sie noch meinen nicht realisirten Schein über 1 0 0 Rthl in Händen haben, so bedürfte es nur der Rückgabe des leztern Ihrerseits vom Aprill d. J. über 50 Rthl. Ich schuldete Ihnen dann volle 300 Rthl, welche ich vom i sten Januar 1848 an in Quartal-Raten successive zurückzuzahlen mich verpflichte. Für dies Jahr bitte ich ergebenst, mich noch davon geneigtest zu entbinden, und erbitte mir vertrauensvoll Ihre zustimmenden Antwort. Hochachtungsvoll stets Ihr dankbarer Verehrer J. P. Schmidt. Von Stuttgart habe ich noch kein Honorar erhalten. Die Erfolge von Jenny Lind grenzen an das Wunderbare! und wieder in einer Ihrer Opern!!! N.S. Werden Sie denn nicht „Das Feldlager" in London selbst in Scene setzen? — Wenn Sie in Dresden etwas zu bestellen haben, bitte ich mich damit bis zum 8ten Juli zu beauftragen. Urlaub habe ich von da ab bereits, aber . . . die Casseü! Die Viardot G[arcia] hat in den „Hugenotten" Furore gemacht, und als Norma und Donna Anna weniger gefallen, da sie nicht günstig disponirt

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gewesen seyn soll. Außer dem Concert hat sie auch vor ihrer Abreise noch eine Soirée im Hotel de Pologne gegeben, die bei 1 V3 Rtln und 2 Rtln Entrée, wie das Theater bei erhöhten Preisen sehr besucht gewesen ist. — Heute fürchte ich, daß Mad. Köster S. [= Schlegel] für die Valentine zu schwache Stimme haben wird. Was will denn Berlioz hier? Sehr ungünstige Zeit! — Noch eine Anfrage erlaube ich mir. Sie wissen, daß Hr. K. M. Nicolai in der Wienner MusikZeitung meine Instrumentation der Don Juan Recit. angegriffen hat, ohne sie zu kennen. Daß ich mich hierauf sachgemäß vertheidigte, war natürlich. Nun antwortet N. mir wieder sehr persönlich und beruft sich darauf, daß er Ihnen, verehrter ¥r[eun]d, seinen ersten Aufsaz vorgelegt hätte, und daß Sie denselben g e b i l l i g t ! — Dies erlaube ich mir denn doch sehr zu bezweifeln, da die hiesige Benutzung der parlanten Recitative faktisch von Ihnen veranlaßt ist. Wahrscheinlich haben Sie Hrn. N., der diesen Umstand nicht wußte, (da es sonst unerklärlich wäre, wie er Ihnen seinen Aufsaz hätte vorlegen können) mit einer allgemeinen Höflichkeits-Formel abgefertigt, die er nun als Z u s t i m m u n g ausgiebt. Es versteht sich, daß ich in meiner nothgedrungenen Erwiederung nicht weiter darauf eingehe, da es auf die Sache, nicht auf Personen ankömmt! und Hr. N. spricht von „Anfeinden", „untreulich" und „ungenau", „unrichtig" und beklagt sich über meine Polemik! Und der Berliner sagt: „Karnikel hat angefangen!" - O dio!! S. [Autograph (Las): Staatl. I. f . Mf. Bin Tgb. Juni

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Mittewoche 9. [VI.] . . . Zu Thomas (von der „Revue des deux Mondes") der mich besucht hatte; ich konnte ihn aber nicht finden. Besuch von einem Herrn Joachim R a f f 1 , der sich Liszts Sekretär nennt & mich in Bonn bei demselben gesehen haben will. Er produziert sehr ehrenvolle Briefe von Mendelssohn &c Liszt & Mechetti & will eine Unterstützung haben, seine Reise fortzusetzen. Ich gebe ihm 1 o Taler.

JOACHIM R A F F AN MEYERBEER IN BERLIN

Ew. Hochwohlgeboren

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Viermal habe ich innert den letzten 2 Tagen gesucht, Sie zu sprechen; allein mein Hoffen ist des gänzlichen zu Wasser geworden. Wäre ich nicht

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so sehr gedrängt, so würde ich es auch jetzt vorziehen, Ihnen meine Mittheilung mündlich zu machen. — Ich hatte schon vor zwey Jahren Gelegenheits der Hoffeste in Brühl und Stolzenfels die Ehre Sie zu sehen, und zwar, da ich in jener Zeit noch Dr. Liszts Secretaer war, im Lefebvre'schen Hause. Später besuchte ich Sie im Namen der Herrn Eck und Lefebvre einmal bey Ihrer Durchreise zur Zeit des Krönung Festes im Königlichen Hofe zu Cöln. Dr. Liszt, welcher es seit unserer ersten Bekanntschaft über sich genommen hatte, meine musicalische Carrière zu fördern, ließ mich im Herbste 1845 in Cöln zurück, theils damit ich arbeitete, theils, damit ich möglicherweise mir eine Position gründen möchte. Meine Anstrengungen blieben insgesammt erfolglos. Ich wandte mich daher diesen Frühling an Herrn Pietro Mecchetti in Wien, welche[r] meine op. 2 1 , 22, 24, 25, 26, 3 1 , 3 2 verlegt hat; er solle sich bemühen, in Wien mir eine Stellung zu gewinnen, bis es Liszt möglich seyn würde etwas besseres zu ermitteln. Herr Mecchetti schreibt mir in dem hier beygeschlossenen Briefe, was er für mich thun kann; und dies hat mich bewogen Cöln zu verlassen um nach Wien zu reisen. Ich bin von Cöln fort fast ohne alle Mittel, die große Reise zu machen, und befinde mich in diesem Augenbli/c/k fast außer Stande, meine Reise fortzusetzen. Deßhalb komme ich bey Ew. Hochwohlgeboren mit der ergebenen Bitte ein, mich mit einem Betrage zu unterstützen, welcher hinreichen würde, um mich hier hinweg wenigstens bis Leipzig zu bringen, wo ich vielleicht von Dr. Mendelssohn-Bartholdy (welcher meine ersten Compositionen ins Publicum einführte und sonst immer sehr gütig gegen mich war) die Mittel erhalten kann, meinen Weg bis Wien fortzusetzen. Aus einem Briefe Dr. Liszts dato 3. May Lemberg, den ich hier anschließe, ersehen Sie, daß ich pro Ende nächsten Monats eine Summe von ihm erhalte, welche hinreichen wird, um Ihnen den Betrag, den Sie zu meiner Unterstützung heute verwenden wollen, wieder zu ersetzen. Ich habe deßhalb meiner Bitte nichts mehr hinzuzufügen, als daß ich bereit bin, Ihnen auf jede Weise hinwieder dienlich zu seyn. Aus einem Briefe Dr. Liszts dato 1 5 August Wien werden Sie auch ersehen, daß ich mich mit Erfolg mit der Uebertragung einiger Ihrer herrlichen Gesänge aus „Robert der Teufel" für Piano bethätigt habe. Die Transcription von „Grace, grace"! und „Va, va!" sind diesen Augenblick bey Schubert & Ci: in Hamburg unter Presse.

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Bey meinem Wiederzusammentreffen mit Liszt werde ich die Paraphrase des 4. Actes der „Hugenotten", welche ich wie aus dem eben genannten Briefe ersichtlich, auf ausschließlichen Wunsch und für den Gebrauch Dr. Liszts ausgearbeitet habe, revidiren und ebenfalls in Druck geben. — Ich schließe hier Herrn Mecchettis Schreiben, so wie 3 Briefe von Liszt und 1 von Dr. MendelssohnBartholdy' an, welche theilweise zu meiner Legitimation dienen mögen und um deren Zurückgabe ich ergebenst bitte. Zwischen 2 — 3 Uhr werde ich so frey seyn, mir Ihre mündliche oder schriftliche Antwort zu erholen und zeichne bis dahin mit vollkommener Hochachtung E w Hochwohlgeboren bereitwilligster Diener Joachim R a f f , Componist Mitarbeiter an mehren musikalische und andere Zeitschriften Berlin (Rheinisch. Hof 2.4) 9. Juni 1 8 4 7 . [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

V/129]

M E Y E R B E E R AN EDUARD VON BAUERNFELD IN W I E N

[Berlin, 9. VI.

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Hochgeehrter Herr und Freund! Ich kann mir die Freude nicht versagen Ihnen mitzutheilen, daß Ihr geistreiches pickantes Lustspiel „ G r o ß j ä h r i g " nun auch auf dem hiesigen Königl. Hoftheater vergangenen Sonnabend unter dem lebhaftesten allgemeinsten Beifall über die Bühne geschritten ist! Das Stück ward rund und lebhaft gespielt, besonders war Herr Gern 1 als Schmerl höchst ergötzlich, und ward vom Publikum unendlich oft schallend belacht und applaudirt. Auch die Rolle des Hermann ward von einem Gast Hr Richter vom Leipziger Theater recht verständig und wirkungsvoll dargestellt: deßgleichen war Herr Rüthling als Blase sehr brav. N u r die Rolle der Auguste, obgleich von Dlle Unzelmann 2 recht verständig dargestellt, blieb in der Wirkung gegen die feine pickante und lebendige Auffassung der Dlle Neumann auf Ihrem Theater, sehr zurück (ich spreche bloß m e i n e unmaßgebliche Meinung aus.) Am Schluß wurden a l l e gerufen. Vorgestern ward das Stück in Charlottenburg wiederholt, und auch dort mit dem allgemeinsten Beifall aufgenommen. Gestern sollte es wieder in Berlin sein, ist aber wegen Unpäßlich-

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keit eines Bühnenmitgliedes auf morgen verschoben worden. — Schade daß das allerliebste Lustspiel in einer so ungünstigen Jahreszeit herausgebracht wurde. Von Freund Castelli habe ich vor einiger Zeit Brief gehabt der mir seinen nahen Abgang nach Lilienfeld anzeigte. - Ich habe seit meiner Rückkehr nach Berlin viele Familientrübsaale erfahren. Meine Schwiegermutter ist lebensgefährlich erkrankt, und diese Krankheit, die bei ihr nicht bloß physische Schmerzen, sondern auch geistige Qualen der furchtbarsten Art hervorbringt, hat auch den Gesundheitszustand meiner armen Frau auf das tiefste erschüttert. Ich selbst leide noch immer an jenem bösen Husten der mich bereits in Wien ergriff, nur dieser Zusammenfluß niederdrückender Fatalitäten konnte es möglich machen, daß ich bis jetzt den lieben theuren Genossen der Concordia noch nicht schriftlich gedankt habe für die herzliche liebevolle Aufnahme die mir in diesem gemüthlichen Kreise so vieler schöner Intelligenzen ward; sein Sie mein geistreicher und nachsichtiger Freund, das Organ meiner Entschuldigungen und meines Dankes bei jenen Freunden, wenn Sie wieder einmaal eine Ihrer genialen incisiven Vorlesungen in der Concordia halten. Rufen Sie mich in das Gedächtniß aller derer zurück die meiner noch freundlich gedenken, ganz besonders aber der Freunde Castelli und Dessauer, und behalten Sie in gutem Andenken Ihren aufrichtig ergebenen Meyerbeer Berlin d 9te Juny 47. [Autograph (Las): Stadtbibliothek

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Wien 25779]

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Freitag 1 1 . [VI.] ... Berlioz in die öffentliche Sitzung der Akademie der Künste geführt, welche heute stattfand. Unter den aufgeführten Musikstükken der Eleven war mir ein „Ave Maria" von Burchard das liebste. . . . Sonntag 1 3 . [VI.] ... Besuch von dem leider ganz tauben Litteraten Landesmann (ein Jude) aus Wien. Er hat ein Buch geschrieben,,Wiener Federn 6C Schwingen", welches sehr pikant sein soll. Er sagte mir, dass er in der „Europa" eine Abwehr gegen Laubes Angriff in seiner Vorrede zum „Struensee" gegen mich schreiben würde . . . Montag 14. [VI.] ... Ein Klavierstück zu komponieren angefangen . . . Berlioz besucht . . . Konzert des polnischen Komponisten Dobrzynski im englischen Hause. Ich hörte bloss davon seine Symphonie, die, ohne sehr

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hervorstechend zu sein, doch recht interessante Details enthält. Dann auf der Soirée bei dem Prinzen von Preussen. Berlioz war auch da. Der oestreichische Dichter Baron Kiesheim las Gedichte von sich in oestreichischer Mundart vor . . . x Dienstag 1 5 . [VI.] ... Eine Stunde Klavier fantasiert (auf dem Erard-Flügel). Der junge Moser gab ein Privatkonzert, worin er sich auf der Violine hören Hess. Sehr voller, starker Ton, grosse Energie, grosse Reinheit, aber keine Grazie. Er spielte ein Konzert, welches er mir dediziert hat. Besuch von Baron Kiesheim, von der Asmis, vom Kapellmeister Rummel. Nachmittags in der Singakademie. Man sang eine Motette von Zelter „Wacht auf, so ruft die Stimme" (worin die Fuge von Ewigkeit zu Ewigkeit) Stücke aus dem Oratorium „Maria & Johannes" von dem Rheinsberger Schulze 2 , Miserere von Francesco Basiii 3 . . . Spät Abends an Berlioz einen Brief gebracht, den ich in dessen Angelegenheiten von Herrn von Humboldt aus Potsdam empfing... Donnerstag 1 7 . [VI.] ... Den ganzen Vormittag in der Probe von Berlioz „Faust" zugebracht, aber wenig gehört, da mich die Prinzess von Preussen in ihre Loge (sie wohnte der Probe bei) rufen liess & sich viel mit mir unterhielt. Mit der Sängerin Rummel auf ihren Wunsch die Rolle der Isabella in „Robert", welche sie künftige Woche singen soll, durchgegangen . . . Den Abend las ich die interessanten Verhandlungen über die Juden-Emanzipation, welche jetzt bei unsern Landständen stattfinden, Sc welche heute die Staatszeitung teilweise enthielt. Die Rede des Grafen Renard gefiel mir ganz besonders . . , 4 Freitag 1 8 . [VI.] Dem Schriftsteller Landesmann aus Wien Michaels Briefwechsel mit Immermann & den Klavierauszug von „Struensee" auf seinen Wunsch geschickt. Brief von Jules Janin, der mich bittet, für den jungen Musiker Kroll 5 Unterstützung vom König zu erhalten. Mit der Sängerin Schlegel-Köster auf ihren Wunsch die Rolle der Alice in „ R o b e r t " durchgegangen. . . . Mit Berlioz zur Prinzess von Preussen. Dieselbe hatte mir dieses in der gestrigen Probe befohlen . . . Sonnabend 1 9 . [VI.] In die Probe von Berlioz Konzert. Die Prinzessin von Preussen liess mich in ihre Loge rufen . . . Auf den Abend Berlioz Konzert: „ L a damnation de Faust", Legende en 4 parties. Enthält einige Stücke von der grössten Eigentümlichkeit & ausserordentliche Instrumentaleffekte. Die Stücke, welche mir am besten gefielen, waren der Rakoczy-Marsch (ein nationaler altungarischer Marsch, den aber Berlioz instrumentiert & mit einer schönen Coda versehen hat; die Osterhymne; der Chor & Tanz der Sylphen & Gnomen, wo sich besonders das Schlussritornell smorzando mit Violini con sordini & Harfen, welche aber nur einstimmig & in sons har-

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monique spielen, sehr gut macht, der Tanz der Irrlichter; die Höllenfahrt zu Pferde. Ich ging nach dem Konzert, welches sehr leer war, zu Berlioz, ihm mein Kompliment über diese interessante Komposition zu machen . . - 1 Sonntag 20. [VI.] ... Den belgischen Gesandten besucht & den englischen. Der letztere sagte mir, dass in London in einer musikalischen Soirée welche der Herzog von Wellington2 der Königin gab, Mario meinen „Chanson de M a y " & die Alboni 3 & Tamburini mein Duett aus dem „Esule di Granata" mit grösstem Beifall gesungen hätten . . . Montag 2.1. [VI.] ... Einen Marche Champêtre zum 1 . Finale von „Noëma" komponiert... Ich gab Berlioz zu Ehren ein Diner bei Kroll, wozu ich ihn & seine Frau, Barrault von der französischen Gesandtschaft, Thomas von der „Revue des deux mondes", Wystouch vom „Constitutionel", Dehn, Spieker, Wielhorsky, Levy eingeladen hatte . . .

J O S E P H BACHER AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Wien, 22. VI.

1847]

Hochverehrter Herr u Meister! Während ich gehofft habe, von Ihnen recht frohe Nachrichten zu empfangen, habe ich zu meinem Bedauern keineswegs befriedigende erhalten. Franzensbad u die Ruhe werden Ihnen gewiß gut thun, u Sie müssen für den Winter, der, wie ich vermuthe, Sie sehr in Anspruch nehmen wird, neue Kräfte sammeln. Die Chokolade ist abgegangen, u wäre es, ohne daß Sie gleich die Banknote hinzugefügt hätten. Auf mein Befragen erfuhr ich jedoch in der bezeichneten Handlung, daß 2 Qualitäten dieses Pulvers zu haben wären ä 1,36 u ä 1 , 1 2 , u da für Sie das Beste noch zu schlecht, habe ich daher von der besseren Gattung 4 W u von der andern 3 U gesendet, womit sich der empfangene Betrag begleicht. Auf Ihren ausgesprochenen Wunsch wegen Pokorny muß ich Ihnen Alles sagen, was ich nicht wollte. Kurz nach Ihrer Abreise wurde eine neue Posse von Kauer aufgeführt, die aber durchfiel. Werden Sie es für glaublich halten, daß darin ein Couplet vorkam, worin mein Enthousiasmus, insbesondere für die Lind, auf eine so pöbelhafte Weise lächerlich gemacht wurde, daß ich im ersten Zorne auf die Bühne eilen, u dem Autor ein Paar Ohrfeigen geben wollte. Allein was blieb mir dann für Pk. übrig, der dieß auf sei-

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nem Theater, wo die Lind vor wenigen Tagen noch gesungen hatte, zugelassen? Ich verlor über diese Gemeinheit, diesen Undank kein Wort, verließ das Haus, u habe es seitdem nicht wieder betreten! Sie wissen, mit welcher Wärme, ich jederzeit P. vertreten. Ich habe ihn gestrichen. Wenn die Lind erführe, was gesagt wurde, so wäre an ein Wiederauftreten nicht zu denken. Eine Entschuldigung gäbe es für P., daß ihm v o r der Vorstellung das Couplet nicht bekannt war. Allein dann hätte er auch zu mir kommen müssen, u die Wiederholung untersagen. Allein dieß geschah nicht, u ich ließ durch die Polizei dieselbe einstellen. Urtheilen Sie nun. Ich bedaure sie mit diesem Odiosum belästigen zu müssen. Allein da Sie Versöhnung wünschen, mußte ich's. Mit gewohnter Verehrung Bacher 22. 6. 47 [Autograph (Las): Stadtbibliothek

Wien 9038]

MEYERBEER AN LEO H E R Z IN W I E N

[Berlin, 23. VI.

1847]

Hochgeehrter Herr! Es ist mir ein so großes Vergnügen Ihnen gefällig zu sein, daß ich um den Wünschen nachzukommen welche Sie in Ihren beiden Briefen aussprechen, mehr thun wollte als mir zusteht. Es ist mir nämlich in Erinnerung gebracht worden daß ich schriftlich den Herren Strauß Vater und Hauser die All e i n - B e r e c h t i g u n g zum Spielen der Ouverture der „Vielka" gegeben habe. Ich kann also dem Hr Strauß Sohn die Bewilligung für dieses Musikstück nicht ertheilen1. Ich will aber um Ihren Wünschen auf andre Weise zu genügen Hr Strauß den Sohn die Erlaubniß ertheilen die Zigeuner Runde aus dem ersten Akte der „Vielka" zu spielen, aber erst wenn er zuvor einen Revers ausgestellt und buchstäblich so wie ich ihn in meinem letzt[en] Briefe an Sie vorgezeichnet hatte, und denselben bei Hr Hasslinger welcher mein Bevollmächtigter in dieser Angelegenheit ist, niederlegt. [Autograph (La) Entwurf: Staatl. I. f . Mf. Bin Q/74]

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1847

Mittewoche 23. [VI.] Zu einer Morgenmusik von militärischer Musik bei dem Prinzen Albrecht 1 (Bruder des Königs) eingeladen . . . Briefe . . . an Leo Herz (Erlaubnis für Strauss Sohn: ,,Vielka"-Ouvertüre) & Haslinger in Wien. . . . Dem Schriftsteller Dr. Eichler auf sein schriftliches Gesuch ein Darlehen von 3 o Talern gemacht. In dem Konzert der Militärmusik, welche bei Prinz Albrecht von dem 2. Garde-Regiment aufgeführt wurde, wurden auch 3 Stücke aus „Struensee" 1) die Ouvertüre, 2) der Entreakt „der Aufruhr" & 3) die Polonaise ganz vortrefflich ausgeführt. Es war niemand gegenwärtig als der Prinz, sein Adjutant, Herr von Alvensleben & ich. Der Prinz war sehr liebenswürdig & galant für mich. Donnerstag 24. [VI.] ... Lua mein Lied „Frühling im Versteck" geschenkt mit der Erlaubnis, dass er es in seiner Liedersammlung herausgeben kann, dabei aber bedungen, dass ich es ebenfalls herausgeben kann . . . Zum Geheimen Kabinetsrat Illaire, ihm meine Meinung über die Anfrage des Königs betreffend die Sängerin Schlegel-Köster mitzuteilen. Freitag 25. [VI.] ... Nach Potsdam, um dem König anzuzeigen, dass ich, da ich vom Juni bis Dezember kontraktlich frei bin, verreise. Ich teile Humboldt Berlioz Wunsch mit, den Roten Adlerorden zu haben, & er verspricht, mit dem Könige zu sprechen. . . . Sonnabend 26. [VI.] In aller Frühe Brief von Herrn von Humboldt aus Potsdam, worin er mir mitteilt, dass der König Berlioz den Roten Adlerorden 3. Klasse erteilt habe, & dass dieses grösstenteils mein Verdienst sei, indem er dem Könige mitgeteilt habe, wie sehr günstig ich über Berlioz „Faust" geurteilt habe, &c daß dieses den König hauptsächlich bestimmt habe. Ich teile diesen Brief Berlioz mit. . . . Mit Karl Klage die Fortsetzung des 4händigen Arrangements von „Struensee" durchgegangen . . . An Humboldt geschrieben 8c ihm gedankt . . .

CARL HASLINGER AN MEYERBEER IN BERLIN

Wien, den 26 Juni 1847. Hochgeehrtester Herr General-Musik-Direktor! So ehrenvoll u. erfeulich mir der Empfang Ihrer geehrten Zuschrift vom 23. d. M. war, so überraschte mich der Inhalt desselben, dennoch auf besondere Art, um so mehr, als ich daraus zu meinem großen Bedauern ersehen mußte, daß man es gewagt hat, Herrn General Musik Director durch

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Verläumdungen und Ränkeschmieden zu einem für Herrn Strauß Vater höchst kränkenden und für mich sehr compromittirenden Entschluß zu bringen. Um meine ergebene Bitte, „ I h r e n e r s t e n E n t s c h l u s s in B e t r e f f d e r A u f f ü h r u n g d e r „ V i e l k a " - O u v e r t u r e g ü t i g s t n i c h t ä n d e r n zu w o l l e n " zu rechtfertigen, sehe ich mich genöthigt, Etwas weitläufig zu werden, u. Ihre kostbare Zeit länger in Anspruch nehmen zu müssen. Als ich die Ehre hatte, Ihnen bei meiner Anwesenheit in Berlin meine persönliche Aufwartung zu machen, so erzählte ich auch den Vorfall mit Herrn Strauß Sohn, dem ich laut in Händen habenden Revers polizeylich die Aufführung der „Vielka"-Ouvertüre untersagte. Herr General Musik Direktor billigten diesen Schritt damals vollkommen. Kurz nach meiner Ankunft in Wien brachte Herr Saphir in einem Blatte seines Humoristen, eine aus dem Pest//?jer Spiegel citirte Notiz, welche in den verletzendsten Ausdrücken gegen Herrn Strauß Vater abgefaßt war. Im Pesther Spiegel war auch der Schluß beigefügt: „ d a ß a b e r b e r e i t s v o n m e h r e r n S e i t e n an H e r r n G. M . D i r e k t o r g e s c h r i e b e n sey, um d i e s e m s c h ä n d l i c h e n M o n o p o l e ein E n d e zu m a c h e n . " In einer Unterredung zwischen Strauß Vater u. Sohn bekannte Letzterer, daß diese Notiz von dem auch Ihnen, geehrtester Herr G. M . Director wohlbekannten Doktor Wiest, der vor einigen Tagen hier starb, für den Pesther Spiegel geschrieben sey, und daß H. Wiest sogar dafür von Herrn Strauß Sohn Honorar verlangte, was den Beweis gibt, daß Herr Strauß Sohn selbst diesen verläumderischen, hämischen Artikel bei Herrn Wiest bestellt habe. A l l e Journale, darunter namentlich die am meisten verbreitete Theaterzeitung schreiben mit Entrüstung gegen obigen Artikel im Humoristen, und selbst Herr Saphir, der doch so gerne in einer Polemik das letzte Wort führt, mußte im Gefühle seines Unrechts schweigen. Welcher Triumph daher für die Parthey des Herrn Strauß Sohn, welcher Triumph eines Kindes über seinen Vater!, wenn geehrtester Herr General Musik-Direktor bey dem in Ihrem letzten Schreiben ausgesprochenen Entschlüsse beharren sollten. Herr Strauß Sohn verdient die Gunst zur Erlaubniß der Aufführung der „Vielka"-Ouvertüre durchaus nicht, denn er und seine Clique würde darin eine Art Lohn für ihre Bemühungen finden, der doch hier sehr übel angebracht wäre, indem Herr Strauß Sohn vor der Polizey erklärte, er habe die Ouvertüre nach dem Clavier-Auszuge selbst instrumentirt, was erstens eine Lüge ist u. falls es wahr wäre, eine zu bestraffende unverschämte Anmaßung genannt werden muß. Überdieß besitzt Herr Strauß Sohn seit langer Zeit die Ouvertüre auf g e s t o h l e n e m Wege, den er, wie aus obiger Aussage hervorgeht, vor der Polizey verheimlichte. (Nur durch meine persönliche Mühewaltung in dieser Angelegenheit, ist bisher die Aufführung

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dieser Ouvertüre von vielen andern Orchestern, welche alle auf unrechtmäßigem Wege diese Composition besitzen, unterblieben.) Außerdem beweist Herrn Strauß' Sohns Aussage, daß er noch vor der Aufführung der Oper die Partitur des ganzen 1 sten Aktes in Händen gehabt habe, seine nichts weniger als reelle Denkungsart. Wohl kann ich mir denken, daß, geehrtester Herr General Musik Direktor, durch Briefe aller Art, endlich dieser Zudringlichkeiten müde, nachgeben wollten, allein verzeihen Sie, daß ich mir die Freiheit nehme, darauf aufmerksam zu machen, daß alle diese Schreibereyen u. Umtriebe nur deßhalb geschehen, um einen Sohn über einen Vater triumphiren zu lassen, da es leider hier Menschen gibt, die aus diesem unseligen Verhältnisse zwischen Vater und Sohn schändlicher Weise einen Erwerb machen. Ich würde mir schon bei Ihrer w[eiland] Anwesenheit hier die Freiheit genommen haben, Sie in diese Verhältnisse einzuweihen, wenn ich hätte ahnen können, daß man es wagen würde, mit diesen Verläumdungen u. Intriguen Ihre werthe Person sogar in Berlin zu belästigen. Sollten Herr G. M. Director vielleicht in dieser Sache schon verfügt haben, u. sich mit der Wiederrufung Ihrer Zusage nicht befassen wollen, so kann ich die Ehre haben zu versichern, daß ich als Bevollmächtigter am besten u. auf die reelste Art die Absage ohne alle weitere Belästigung für Sie abmachen werde. Dann wäre ja auch ich, der ich mit meinem Revers vor Kurzem die Aufführung der Ouvertüre polizeilich zu untersagen im Stande war, compromittirt, wenn ich jetzt die Erlaubniß dazu ertheilen müßte; denn dieß müßte bey der Behörde geschehen, indem sonst von der Polizey aus nicht einmal das Ankündigen dieser Aufführung gestattet würde. Aus alle dem Gesagten geht hervor, geehrter Herr G. M. Director, daß Ihre Güte mißbraucht wurde, was mir um so mehr leid thut, als es auf eine so verläumderische, zudringliche Art geschah. Nehmen Sie die vollste Versicherung, daß Herr Strauß Vater, trotz aller Kränkungen, die er seit einer Reihe von Jahren von seinem Sohne zu erdulden hatte, nie Etwas gegen selben unternahm, sondern im Gegentheile, wenn er nicht leider schon so viele Beweise von Intriguen seines Sohnes gegen sich selbst hätte, vielleicht selbst bey Ihnen sich die Anfrage erlaubt hätte, ob er seinem Sohne die Ouvertüre zur Aufführung überlassen dürfe? Erweisen Sie mir, geehrtester Herr G. M. Director die Freundschaft, meinem langjährigen Freunde H. Strauß Vater nicht diese neue Kränkung zuzufügen. Ich appelire an Ihre bekannte Herzensgüte, und bin überzeugt, daß Sie, nach der so kurz als möglich angegebenen w a h r e n D a r s t e l l u n g der T h a t s a c h e Ihren Entschluß zu Gunsten Strauß Vaters ändern werden. — Die Nachricht wegen Herrn Mechetti Sohn ist ganz gegründet. Selber bekam vor kurzer Zeit einen heftigen Bluthusten, in Folge dessen er sehr ab-

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magerte. Zur Wiederherstellung seiner sehr zerrütteten Gesundheit mußte er sich auf das Land begeben. Die Ärzte äußern sich übrigens bedenklich über ihn. Leider muß ich immer mehr auf die Hoffnung verzichten, die Oper: „Vielka" zum Verlage für Oesterreich zu erhalten. Ich selbst hatte an dem letzten Tage meines Aufenthaltes eine Unterredung mit Herrn Schlesinger, der mir aber nicht auf meinen Vorschlag eingehen zu wollen schien. Indem ich mein Mißgeschick in dieser Hinsicht sehr bedauere, erlaube ich mir, Ihnen, geehrter Herr G. M. Director meine obige Bitte nochmals an das Herz [zu] legen, und zeichne mit der sichersten Hoffnung auf Erfüllung derselben Euer Hochwohlgeboren achtungsvoll ergebenster Carl Haslinger Chef der Firma: Tobias Haslinger's Vater & Sohn k. k. Hof u. priv. Kunst- u. Musikalienhandlung in Wien. [Autograph (Las): Stadtbibliothek

Wien I. N.

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[Berlin, 27. VI.

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M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

Cher & excellent Ami! Je suis désolé d'apprendre par votre lettre que ce n'est pas le bon & excellent Mr Nouton qui soit arrivé. Espérons qu'il se trouvera parmi vos connaissances ou les miennes des personnes amis de votre nouveau patron, pour Vous mettre bien ensemble. Veuillez avoir la bonté cher Ami d'écrire la lettre suivante à Mr Jules Jeanin & de lui envoyer en même temps dix Napoléons d'or (2,00 Francs en Or.) „Monsieur. Mon Ami Meyerbeer qui me charge de Vous transmettre sa lettre ci-jointe m'écrit qu'il Vous a prié de Vous charger d'une comission pour lui pour laquelle Vous auriez à rembourser 200 Francs. J'ai donc l'honneur de Vous envoyer ci-joint ces 200 Francs pour le cas que Vous voulez avoir la bonté de Vous charger de sa commission, & en même temps la lettre ci-jointe de Meyerbeer qui Vous est adressée." etc etc Il s'agit de secourir un jeune Artiste pour lequel il s'intéresse. Je vais partir demain mon cher Ami pour les Eaux de Franzensbrunn près d'Eger en Meyerbeer

IV

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Bohême pour rétablir ma santé qui est bien délabrée par un toux nerveuse qui dure maintenant près de six mois. J'y r e s t e r a i quatre semaines. Comme les journeaux français n'entrent presque pas, ou avec de grandes difficultés en Autriche, & que je ne me soucie pas de lire à mon retour de Berlin des journeaux de 4 semaines en arrière, je Vous prie pour m'épargner le port de lettre d'arrêter à la poste tous les journeaux destinées pour moi, & de le garder chez Vous. — Comme il parait maintenant hors de doute que M r Pillet quitte la direction de l'opéra, il serait possible que Mr. Duponchel ou quel que soit le nouveau directeur Vous parlassent de moi & de mes Ouvrages nouveaux. Or comme je ne voudrais pas d'inutile & fastidieuse correspondance, ni que les journeaux répandissent de nouveau de bruits mensongers sur mon compte qu'il faudrait démentir plus tard, voilà ce que je Vous prierais de dire à ce nouveau directeur s'il Vous parle: „Je sais que Meyerbeer a deux Ouvrages prêts qu'il donnerait p e u t - ê t r e à l'opéra sous certaines conditions. Le premier des ces Ouvrages c'est „le Prophète". Là, la condition principale, indispensable, sans laquelle il n'y a pas d'arrangement possible c'est un Ténor de premier ordre car c'est le rôle sur lequel repose principalement l'ouvrage. Aucun des trois ténors que possède maintenant l'opéra Duprez, Bettini, Bordas ne lui conviendrait pour ce rôle. Fraschini, ou Mario, ou Roger, si Vous pouvez lui donner un de ces Ténors alors je crois que l'affaire pourrait s'arranger. Il y a encor deux rôles de femmes très importantes dans l'ouvrage pour lesquelles il faut des artistes d'un ordre élevé. Un rôle de Soprano & de Contralto. Mais il me paraît que cela serait plus facile à trouver. La principale chose c'est un Ténor de premier ordre. — Le second ouvrage que Meyerbeer pourrait donner à l'opéra c'est „le Camp de Silésie". Mais pour cet Ouvrage la condition indispensable c'est d'avoir Mlle Jenny Lind pour le rôle principal de l'Ouvrage. Quant à ,,1'Affricaine", Meyerbeer est invariablement résolu ainsi qu'il l'a toujours dit, de ne la donner sans aucune condition avant que „le Prophète" ait été représenté. Si le nouveau directeur ne Vous parlent [ = parle]1 pas de mon nouvel Opéra, ne lui en parlez pas de votre côté. S'il Vous en parle, réepondez „je sais que Meyerbeer a reçu l'année passée un nouveau poème, mais je sais aussi qu'il l'a à peine commencé". Maintenant mon cher Ami comme pendant les 4 semaines de mon séjour à Franzensbrunnen je ne lirai pas de journeaux français ayez la bonté de me tenir au courant de ce qui se passera de nouveau à l'opéra y soyez assez bon mon excellent Ami de m'écrire toutes les semaines une fois. — M a pauvre

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belle mère est toujours dans le même triste état. C'est une maladie qui d'après l'avis des médecins peut lui laisser la vie encore, la vie pendant quelques mois, mais elle peut aussi s'éteindre d'un moment à l'autre. Ce que cette pauvre excellente femme souffre, c'est déchirant à voir. Vous concevez avec quelle crainte j'entreprends ce petit voyage pour ma santé, parceque je serais au désespoir si la catastrophe arrivait pendant mon absence que ma pauvre femme fut privée de mon assistance & de mes consolations. Ayez la bonté mon cher Ami, de m'acheter la partition de piano avec chant de „Christophe Colombe" de Félicien David & expédiez me le à Berlin. Mais je voudrais que le pacquet n'arrivât à Berlin que vers l'époque de mon retour, c. a. d. dans 4 semaines. Adieu cher Ami. Votre tout dévoué de cœur Adresse. à Monsieur Meyerbeer aux Eaux de Franzensbrunnen (près Eger) en Bohême Autriche P.S. M. Berlioz vient de recevoir de notre Roi la décoration de l'aigle rouge. Entre nous mon cher Ami, c'est à moi presque tout seul qu'il la doit. Je me suis donné beaucoup de peine pour cela. P.S. Veuillez aussi avoir l'extrême bonté de m'expédier l'autre lettre cijointe à Mr. Kroll, parceque il se pourrait qu'il eut peut-être délogé. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin L/50]

Tgb. Juni

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Sonntag 27. [VI.] An Jules Jeanin in Bezug auf Kroll geantwortet, dass ich sein Gesuch beim König erst nach meiner Rückkehr von Franzensbrunn 1 bevorworten kann, & ihn gebeten, unterdessen Kroll von mir eine Unterstützung von 200 Franken zu geben. An Kroll geschrieben. Dem Schriftsteller Weiss (Verfasser der Schrift über „Uriel Acosta") 5 Taler Geschenk geschickt. . . . Bei Mutter gegessen, wo Taglioni war, der erzählte, dass Veron Chancen hätte, Operndirektor zu werden. Mit Berlioz zu Humboldt. . . . Montag 28. [VI.] ... Vorbereitungen zur Abreise. Abschied von meiner Schwiegermutter, der mich mit tiefer Wehmut erfüllte. Ich soll nach Franzensbad bei Eger auf Schönleins Rat gehen & dort die Bade- & Brunnenkur

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4 Wochen lang besuchen. Werde ich denn bei meiner Rückkehr die arme Kranke noch lebend finden? Ich habe mit Bertha Arndt verabredet, mir sogleich Nachricht zu geben, wenn dringende Lebensgefahr eintreten sollte, um dann gleich nach Berlin zurückzueilen, weil ich meiner treuen Minna in diesen schrecklichen Momenten so viel als möglich beistehen will . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Berlin, 28. VI.

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Mon cher Ami! Je sens le besoin de faire un poste scriptum à ma longue lettre qui est partie hier. D'abord si le nouveau directeur ne Vous parle pas de moi, veuillez ne pas être le premier à en commencer. — Puis, ce qui est le plus essentiel, quant au Ténor pour „le Prophète" ne nommez pas Roger, & quant à Mario ne le nommez que dans le cas où le directeur Vous dirait qu'il serait de toute impossibilité d'avoir F r a s c h i n i , car je tiens immensement à Fraschini. D'après tout ce que j'en entends dire, c'est absolument l'homme, l'homme qu'il faut pour le rôle du prophète. Si je pouvais avoir Fraschini la plus grande partie de l'affaire serait arrangée. Adieu cher & excellent Ami: j'attends avec une vive impatience vos lettres à Franzensbrunnen (près Eger) en B o h o ë m e [= Bohême]. Votre tout dévoué ce 28 Juin 47. Je pars dans quelques heures. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln L/49]

Tgb. Juni

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Dienstag 29. [VI.] . . . Um V2 8 Uhr mit der Eisenbahn nach Leipzig abgegangen. Minna & meine älteste Tochter Bianca gaben mir das Geleit bis zur Eisenbahn. In meinem Coupé befand sich der berühmte Landtagsdeputierte Campenhausen1 aus Cöln. Ich knüpfte Bekanntschaft mit ihm an. Um V2 4 Uhr kam der Zug in Leipzig an . . . Ich . . . ging um 6 Uhr auf der sächsischbayerischen Eisenbahn nach Reichenbach ab. Bis Altenburg fährt man 1

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Stunde. Von Altenburg bis Gössnitz ist die Gegend äusserst fruchtbar, freundlich, pittoresk & hat sorgfältige Landeskultur. Desgleichen der Weg nach Crimmitschau, welches Städtchen sich ungemein freundlich Sc malerisch präsentiert. Von da nach Werdau, von da nach Reichenbach (um 9 angekommen) . . . Mittewoche 30. [VI.] Um 3/4 auf 7 fortgefahren. Nach Plauen 3 Meilen sehr bergiger Weg (sehr pittoresk). Man befindet sich nun im Erzgebirge. Ich nahm Extrapostpferde & einen Wagen vom Postmeister. Diese Station kostet 3 Taler 6 Groschen (ohne Trinkgeld). Ich brauchte 2 3/4 Stunden bis Adorf 3 Meilen . . . Nach Franzensbad 3 4/5 Meilen ohne Wagen, 2 V4 Stunden. In Franzensbad vorläufig im Kaiser von Oestreich abgestiegen. Ich gab einen Brief an den Dr. Cartellieri (der meine Kur leiten soll) von Dr. Lewess ab. Ich soll vorläufig von der Salzquelle trinken. Ich begegnete auf der Promenade von Bekannten den jungen Duncker, Spontini & seine Frau, den Grafen Auersberg 1 . Ich nehme definitiv das Quartier im Kaiser von Oestreich 3 3 3 Gulden K. M. die Woche unter der Bedingung, dass, wenn ich vor 8 Tagen Franzensbad verlasse ich 8 Tage dennoch zahlen muss. Bleibe ich im Orte, so muss ich garantieren, dass ich wenigstens 1 4 Tage im Kaiser von Oestreich wohnen bleibe . . . Tgb. Juli

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Donnerstag 1 . [VII.]2 ... Ich traf Demoiselle Hähnel auf der Promenade. Der Badekommissair Baron von Wucher & der Doktor Ehrenberg3 aus Berlin präsentierten sich mir . . . Etwas englisch gelesen . . . Mich im Zeitungskabinet abonniert . . . Freitag 2. [VII.] ... Schon gestern fühlte ich mich sehr erkältet: KopfHalsschmerzen, Ziehen in den Gliedern. Heute vermehrte sich dieses stark. Gräfin Bernsdorf sprach mich an. Ich hatte sie bei meiner Kurzsichtigkeit nicht wieder erkannt. Für das Hospital der barmherzigen Brüder 3 Taler. Der Brunnenmusik, die mir das bei allen Badegästen übliche Ständchen brachte, 3 1 / 1 Taler gegeben. Sie spielten u. a. die Ouvertüre aus meiner Oper „Romilda e Costanza". Brief von der Gräfin Westmorland aus London, worin sie mir anzeigt, dass die Lind die Schändlichkeit intentioniert, in dem „Barbier von Sevilla" von Rossini das Flötenstück aus „Vielka" zu singen, wodurch eine spätere ganze Aufführung der „Vielka" in London fast unmöglich gemacht würde. Der Arzt erklärte mein Unwohlsein nicht nur für eine Erkältung, sondern auch für eine leichte Halsentzündung. Ich brachte den ganzen Tag zuhause in dumpfem Hinbrüten auf dem Sopha zu, da mir die Kopfwehe durchaus jede Beschäftigung unmöglich machten . . .

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S T E R N F E L D AN M E Y E R B E E R IN F R A N Z E N S B A D

[Venedig, 3. VII.

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Mein edler Freund! Unter so manchen Herzerquickenden Augenbliken unseres Daseyns muß wohl jener gezählet werden, im welchen man eine Rückerinnerung von einem geliebten Freunde nach langem Zwischenräume erhält. Dieses Wonnegefühl ward mir gestern mit dem Empfang Ihres herzlichen Schreibens zu Theil und erwahrte 1 [sie] in mir des Gondoliers im Otello's Schwanengesang — ricordarsi di tempi felici — Daher meinen herzlichsten Dank für Ihr Schreiben und die Fortdauer Ihrer mich so sehr erfreuenden und beehrenden Freundschaft. Gerade am Tage, an welchen Sie sich meiner erinnerten, feuerten wir mit Peruchini das Namensfest unseres Velluti und seines treuen Giovanni auf seiner Villa alla Mira und tranken dortselbst ein Lebehoch an den allgemein gefeuerten Maestro Meyerbeer und seiner verehrten Mutter; es scheint daß die Sympatie unserer Gefühle die Entfernung von so vielen hunderten von Meilen zu überflügeln wußte. Velluti hat sich sehr wenig gealtert, giebt annoch aus bloßer Freundschaft Lekzionen und singt annoch beim Fortepiano mit jenem himlischen Gefühle und dem Feuer früherer Jugendkraft besonders in Gesellschaft seiner wirklich ausgezeichneten Schüllerin dem Freulein Nadesda Freygang Tochter des hiesigen russischen General-Consuls. Annoch gestern habe ich an Peruchini ihre Grüße entmeldet, und werde heute auch an Velluti schreiben, Viezoli hingegen lebt in Pension zu Treviso, und Anoillo befindet sich gegenwärtig auf einer Reise nach Spanien und Paris. Peruchini erwiedert Ihre Grüße. Venedig hat sich seit Ihrer Abwesenheit im manchen zu seinem Vortheil verändert, und scheint gleich dem Phönix aus seinem Alter sich zu verjüngern, indeme die glänzende Gasbeleuchtung die Erneuerung der Gebäude herbeiführte, und die Verbindung mit dem Festlande durch die schöne steinerne Brücke der Eisenbahn2, täglich Tausende von Fremden hieher bringt, und sonach mehr Quartire benutzt werden, was freylich nur zum Vortheil des Hauseigenthümers und zum Nachtheil für die Beamten fällt; Auch die Anwesenheit der Herzogin Bery, des Herzogs Bordeaux mit seinem Hofstatt und des Principe di Borbon Sohn des Don Carlos der ebenfalls eine Prinzeßin von Modena heurathete, und Venedig zu seinem Sejour ausgewählet hat, wirkt auf diese Bevölkerung vortheilhaft zurück, da ja alle zahlreiche Suite mit sich halten.

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Nun wird noch im künftigen September der Congres deglie Scienziati italiani hier gehalten werden, wozu Tausende kommen dürften, da für jene Epoche auch der Vice König mit seinem ganzen Hof hieher kommen wird, und große Spektakels Opera e Balla alla Fenice mit der Frezzolini1 und co[m]p[an]ia Sr Leon als Tänzer engagirt sind, und ausser einer T o m b o l a n o t t u r n a sulla Piaza di S. Marco auch eine große Regata gegeben werden wird. Wollte doch der Himel daß auch Sie mein edler Freund mit Ihrer verehrten Mutter und Familie hieher schweben könnten, dies würde für mich gewiß das schönste Freudenfest seynü! Nochmals meinen herzlichsten Dank für Ihre und der guten Frau Mutter so herzlichen Grüße und Sie schönstens bittend mich noch ferner mit Ihrer Freundschaft beglücken zu wollen zeichnet sich mit wahrer Hochschätzung Ihr alter Sternfeld Venedig am 3. July 1847. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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L/134]

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Montag 5. [VII.] ... Mein lieber Bruder Wilhelm, der nach Marienbad geht, überraschte mich heute. Nach Tische mit Duncker nach Eger gefahren (man braucht eine gute halbe Stunde dazu). Dort das Haus & die Zimmer besehen, wo Wallenstein2 ermordet ward. Dann ein halbe Stunde vor der Stadt nach dem sogenannten Siechhaus (Hospital) gefahren, wo die östreichischen Jäger in einem allerliebst dazu arrangierten Tannenwalde ihre Schiesstatt haben. Dieser Punkt ist reizend. Wir sahen den Schiessübungen der Jäger zu & Hessen uns mit dem sie kommandierenden Leutnant in ein Gespräch ein. Dieser gab mir auf artige Weise zu verstehen, dass er wüsste, wer ich wäre, & lud uns ein, den Sonntagsschiessübungen beizuwohnen, wozu fast alle Kurgäste aus Franzensbad kommen. Dann gingen wir zu Fuss nach Eger zurück: ein reizender Fusspfad an der rechten Seite, an die hohen Berge gelehnt, während man links einen reich bepflanzten Abhang neben sich hat, zu den Füssen des Flüsschen, die Eger, ruhig fliesst: reizende, immer wechselnde Aussichten fesseln das Auge; es ist eine herrliche Partie. Von Eger fuhren wir wieder nach Franzensbad zurück . . . Dienstag 6. [VII.] ... Nach Tische wieder, auch mit Duncker, nach dem Siechenhause gefahren & von da zu Fuss die St. Anna-Kapelle bestiegen, von der man eine sehr schöne Aussicht hat. Brief von Gouin aus Paris: Du-

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ponchel 8c Nestor Roqueplan 1 haben das Privilegium der Oper auf 1 o Jahre erhalten; sie zahlen Leon Pillet eine Summe von 350000 Franken; die Oper wird auf 2. Monat geschlossen, 8c der Saal restauriert. Die Representation der Cloture war die 1 8 3 . Vorstellung der „Hugenotten" (Recette 3653 Franken) . . . Mittewoche 7. [VII.] ... Vom Direktor Pokorny aus Wien Brief erhalten, worin er erklärt, dass er verloren ist, wenn er nicht die „Vielka"geben darf, 8c dazu eine ganz unzureichende Besetzung proponiert, nämlich Demoiselle Meyer 8c Herrn Schüttky [ = Schutki]. Seitdem ich hier bin, habe ich nichts als unangenehme Nachrichten erhalten: aus London, dass die Lind die Flötenszene aus dem „Feldlager" im „Barbier" einlegen will, aus Paris, dass mein Feind Nestor Roqueplan Direktor der grossen Oper ward-; aus Wien Haslingers Beschwerde über meine Strauss dem Sohn gegebene Erlaubnis, die Ouvertüre von „Vielka" zu spielen, 8c jetzt Pokornys B r i e f . . . Aus der „Allgemeinen Zeitung" erfuhr ich, dass der General Rühl von Lilienstern auf einer Reise in Salzburg starb: ein hochgebildeter Mann, ein edler Mensch 8c mir sehr zugetan . . . Donnerstag 8. [VII.] ... Die Bande der Jäger aus Eger spielte Musikstükke im Park. Das ganze Franzensbad, seine Quellen mit einbegriffen, ruht auf einer Moorwiese. Man merkt dieses recht, wenn man in den Anlagen bei den Bädern oder bei der Salzquelle spazieren geht. Der Boden ist da förmlich elastisch 8c gibt unter dem Fusstritt nach. Franzensbad ist übrigens eine Kolonie, die von der Stadt Eger angelegt ist. Noch vor 50 Jahren war das ganze Franzensbad eine unbewohnte Moorwiese, 8c man trank das Wasser seiner Quellen in Eger. Für das Album des Dr. Zeune, Bruder des Direktor Zeune 2 in Berlin, ein Autograph geschrieben: das Ritornell meines Liedes „Fantaisie" . . .

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Franzensbad 1 0 Julliet 47 Cher 8c excellent Ami! J'ai reçu votre bonne lettre ici à Franzensbad. Je Vous remercie de m'avoir rappellé que M. Nestor Roqueplan a dans le temps écrit contre moi. Ceci nous recommende encor plus de dignité 8c de réserve que de coutume. Je pense que puisque d'après votre lettre Gentil est le conseiller de ces Messieurs, l'on tâchera de se passer de nous. Mais s'il en était autrement, si par hasard Duponchel Vous parlat de moi 8c de mes opéras, je Vous prierai

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de lui répondre à peu près ceci „Mon cher Duponchel je sais que Vous avez toujours été en de très bonnes termes avec Meyerbeer qui de son côté Vous aime beaucoup. Mais Vous n'êtes pas seul. Vous avez un Associé: cet Associé s'est posé l'ennemi de Meyerbeer en écrivant contre lui. Je sais bien qu'un directeur pense ordinairement tout autrement qu'un Journaliste. Mais encor faut il en être sûr, & je dois en douter. Quand il viendra en personne chez moi m'exprimer son désir d'avoir un Ouvrage de Meyerbeer, alors je répondrai à vos questions, & pas a v a n t . " Je Vous prierai même cher Ami de ne pas dire j u s q u e à ce que M. R o q u e p l a n soit venu ce que je Vous ai écrit dans mon avant dernière lettre sur mes Opéras, car si Roqueplan n'était pas sincère il se ferait une arme de ce que je Vous ai écrit de dire aux nouveaux directeurs. Ainsi ne communiquez rien à Duponchel seul, & attendons que M. Roqueplan vienne. Et s'il ne vient pas, & s'il n'est pas question de moi, cela vaudra peut être encor mieux. Parceque nous aurons le temps de voir de quelle façon l'opéra se recrute en chanteurs, & s'il vaut la peine que l'on y donne de nouveaux ouvrages. Seulement je Vous supplierai cher & excellent Ami lisez maintenant assiduement les journeaux, & si Vous trouvez que l'on répand sur mes rapports avec l'opéra des nouvelles mensongères, faites les contredire par d'autres journeaux je V o u s s u p p l i e mon cher Ami. Car c'est mon silence qui a fait la force de M. Léon Pillet. Du reste mon cher Ami je pense que M. Duponchel qui est un innocent sera bientôt moralement évincé par M. Roqueplan & que ce sera le dernier qui sera véritablement le directeur. Voilà justement pourquoi il faut savoir nettement où l'on en est avec M. Roqueplan. De la façon dont s'enmenchent [= emmanchent] les choses, l'opéra comique m'intéresse beaucoup. Faites moi donc le plaisir de me tenir au courant s'il y a chance que M. Crosnier rentre à l'opéra comique comme Vous paraissiez le croire. J'espère cher Ami que Vous me tiendrez au courant aussi de tous les engagements de chanteurs 8c de compositeurs que la nouvelle direction de l'opéra projettera. Vous pourrez savoir cela aisement par Leduc. Du reste il ne faut pas faire des confidences à Leduc sur ce que je Vous ai écrit dans mon avant dernière lettre 8c dans celle ci. Car il pourrait pourtant en jaser à Duponchel. Maintenant qu'est ce que devient M. Pillet dans tout cela, 8c où Madame Stolz va-t-elle diriger les Pas? Vous ne me dites rien mon cher Ami sur quel pied Vous êtes avec votre nouveau directeur général. Vous savez pourtant que Vos affaires m'interessent tout autant que les miennes. Parlez m'en dans votre prochaine lettre, 8c

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dites moi s'il n'y ait pas de mes amis qui puissent Vous être utile. M a santé commence à se refaire tout doucement ici; j'y restrai encore 4 semaines. L'état de ma pauvre belle mère est malheureusement toujours le même. J'espère avoir bientôt de Vous une lettre à Franzensbad. Adieu cher Ami Votre tout dévoué de cœur Q u a n d V o u s a u r e z r é p o n d u à c e t t e l e t t r e , d é c h i r e z la. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

L/47]

PETER L I C H T E N T H A L AN M E Y E R B E E R IN F R A N Z E N S B A D

[Mailand 1 o. VII.

1847]

Hochgeehrter Herr u Freund! Ihr mir sehr werthes Schreiben vom 26. v. M . u. die autographische Polacca für die Sig a Cirilla Branca-Cambiasi 1 , für die ich, diese Frau u. ihr M a n n den innigsten Dank abstatten, habe ich erhalten. Den 5' dieses wurde in der hiesigen Unione Filarmonica im Theater Filodrammatico unter anderm auch die Uvertüre Ihrer „ W i e l k a " mit vielem Beifall vorgetragen. Die hiesige Gazetta Musicale vom 7' July N o 27 sagt folgendes hierüber: „Un altra pungolo alla curiosità degli amatori n'era la overtura della „ W i e l k a " di Meyerbeer; composizione di questo illustre, che se non raggiunge la castità e la maestà della ispirazioni di quella dello „ S t r u e n s e e " è ciò non per tanto di grandioso effetto, di ritmo impressionante, e, massime nella perorazione cui va associandosi anche la banda, d'un fuoco tutto italiano. Fu assai applaudita, ed ascoltata con quella religiosa attenzione che il nome di Meyerbeer comanda oggi di al saputo ed all'indotto." Für die ital. Übersetzung des „Struensee", in Versen, die Ihrer herrlichen guten Mutter u. Ihnen (ja auch mir) so am Herzen liegt, ist mir auf der Stelle eine wichtige Person eingefallen. Es ist der rühmlich bekannte ital. Übersetzer Gessner's 2 und der Schiller'schen Trauerspiele, der Cavaliere M a f f e i 3 , dessen Name selbst dem übersetzten Gegenstand eine Berühmtheit gibt. Ich hatte auch mit Ricordi Sohn 4 (sein Vater ist dermalen in London) die Sache so eingeleitet, daß Maffei die Übersetzung u. er den Druck des Ganzen übernehmen würde. Leider erfuhr ich aber auf der hiesigen Censur daß der „Struensee" Ihres Bruders verboten ist, und ich konnte demnach von der mir von Ihnen zugeschickten sehr umgeänderten Tragedie keinen

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Gebrauch machen. Da ich selbst als Censor hier angestellt bin, so glaube ich das a l l e r b e s t e was Sie bei der Sache thun können ist, die Erlaubniß hierzu von der Wiener Hofzensur zu erhalten 1 , sodann das von ihr — mutatis mutandis - zum Druck erlaubte Buch mir zukommen zu lassen, worauf sogleich zur Ubersetzung geschritten werden wird. Für Sie, mit Ihrer Apotheosis des vorigen Winters zu Wien, scheint mir die Sache keiner großen Schwierigkeit unterworfen, und der „Struensee" mit Ihrer Musik müßte auf der ganzen Halbinsel nicht nur Furore, sondern gewiß Epoche machen. Giacomo Meyerbeer, Michele Beer, Cavaliere M a f f e i ! Sie müßten auch wissen daß, noch vor der Aufführung Ihrer Uvertüre zu „Struensee" im hiesigen T. Filodrammatico in der Gazetta Musicale zwei oder drei lange Artikel über dies Trauerspiel gedruckt wurden, um so die Zuhörer darauf vorzubereiten. Meinen höflichsten Gruß an Ihre mir hochverehrte theuere Familie. Glauben Sie daß die Sache in Wien keinen Anstand findet, so könnte ich indessen H. C. M a f f e i , vertraulich, mit dem Gegenstand der Tragedie, d. i. dem Brief selbst, bekannt machen. Also Ihrer Antwort entgegensehend verharre ich mit der größten Achtung Ihr ergebenster Freund u Diener Dr. Lichtenthai Mailand, d 1 0 July 1 8 4 7 . [Autograph (Las): I. f. Mf. Bin

L/172]

M E Y E R B E E R AN A M A L I A BEER IN BERLIN

[Franzensbad, 11.

VII.

1847]

Theure geliebte Nonne! Ich hoffe Minna hat Dir stets meine herzlichen Grüße ausgerichtet die ich in jedem meiner Briefe an Dich richtete, und Dir auch mitgetheilt wie mir die Cur hier in Franzensbadt bekömmt. Wilhelm der vor einigen Tagen hier durch kam, hat mir zu meinem größten Bedauern gesagt, daß Du sehr über Deine Augen klagst. Ich hoffe zu Gott daß es Dir bei Ansicht dieser Zeilen wieder besser damit geht. Ich sende Dir hier beifolgend einen Brief von Sternfeld aus Venedig an Dich, als Antwort auf meinen Brief den ich an ihn in Deinen Namen schrieb. — Gestern erhielt ich einen Brief von Herrn Burguis, worin mir derselbe schreibt, daß Dir der Graf Westmorland mitge-

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theilt habe daß die Königin von England in ihrem Hofconcert die Musik von „Struensee" wolle spielen lassen. Da nun wie Westmorland sagt sich Prinz Albert 1 so vortheilhaft über des seeligen Michael's Stück geäußert hat, so denke ich Du giebst Westmorland ein gedrucktes Exemplar von „Struensee" aber ein solches wo alle Kürzungen wie sie in Berlin gemacht worden sind angedeutet sind, deßgleichen auch müssen alle von Stawinsky gemachten Bemerkungen der Mise en Scene darinnen seien. — Westmorland sagst Du nun da er Dir mitgetheilt habe daß Prinz Albert so gnädig über die Tragödie „Struensee" geurtheilt habe, so bätest Du ihn den Prinzen dieses Exemplar der Tragödie welches nach der Aufführung auf der Berliner Bühne eingerichtet ist zu Füßen zu legen, und bätest den Prinzen, daß er wenn er sich die Musik von „Struensee" würde aufführen lassen, das Stück zugleicher Zeit lesen ließe, wodurch auch alle melodramatischen Stellen in der Musik erst verständlich würden und ihre eigentliche Wirksamkeit bekämen. G a n z a u f d i e s e l b e W e i s e h a t s i c h a u c h die K ö n i g i n v o n E n g l a n d die M u s i k v o n M e n d e l s s o h n z u r „ A t h a l i e " a u f f ü h r e n l a s s e n , d a ß j e m a n d n ä m l i c h zu g l e i c h e r Z e i t die T r a g ö d i e „ A t h a l i e " v o n R a c i n e l a a s . Vergiß das nicht mit anzuführen. Die Königin versteht vortrefflich Deutsch und ein deutscher Vorleser findet sich in London gewiß leicht. Wollten sie „Struensee" zu diesem Behufe in's englische übersetzen lassen, wie sie es mit „Athalie" thaten, so wäre es für Michael noch rühmlicher. — Verliehre ja keine Stunde theure Nonne, diese Mittheilung an Westmorland zu machen 2 . — Danke Herrn Burguis vielemaals für den ausführlichen Brief den er mir geschrieben hat, und bitte ihn in meinem Namen in den englischen Journalen nachzusehen, ob die Lind in London den „Barbier von Sevilla" gesungen hat, und darin das Flötenstück aus dem „Feldlager" eingelegt hat, welches wie mir die Westmorland geschrieben hat sie thun will. Es wäre dieses eine große Schändlichkeit, denn wenn ich meine Oper in London künftiges Jahr geben will, ist dann das schönste Stück daraus schon bekannt und heruntergeleiert — Auch bitte ich Herrn Burguis mir ausführlich mitzutheilen wenn die Lind in Verdi's neuer Oper „ I Masnadieri" gesungen haben wird 3 , was man über ihre Rolle und die Musik sagt — Endlich bitte ich ihn fleißig den Constitutionel, la Presse und la Revue des deux Mondes zu lesen, und zu sehen ob und w i e man meiner bei Gelegenheit des Wechsel's der Direktion der großen Oper gedenkt. AmbestenistesliebeNonneDuläßtalleswasichDirindiesem Briefe über „Struensee" schrieb französisch von Herrn Burguis ü b e r s e t z e n u n d l i e s e s t es W e s t m o r l a n d v o r , d a m i t D u k e i n Detail vergißt.

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Wie mir Wilhelm schreibt so wird wohl Doris und Julius jetzt schon nach Spa abgereiset sein, so daß Du jetzt recht allein bist. Minna schreibt mir daß sich leider in dem Zustande ihrer Mutter gar keine Besserung zeigt, und sie wieder so sehr von beängstigenden Gedanken gequält [wird]. Welcher fürchterliche, herzzerreißende Zustand. Mit dem Wunsche theure Nonne daß Dich diese Zeilen im besten Wohlsein treffen und mit der Bitte meine liebe gute Alte, George und Herrn Burguis vielemaal zu grüßen Dein treuer Sohn 1 1 , t 1 Franzensbad n t e r July 47.

Giacomo

P.S. Theure Nonne! Bitte doch Herrn Burguis daß er in der Theaterchronik, dem Hamburger Correspondenten und der Leipziger Zeitung regelmäßig nachlese ob eine Sängerin Dlle Caroline Meyer, die bis jetzt in Wien gesungen hat, in Leipzig oder Hamburg oder wo es sonst sein mag Gastrollen giebt und wie lange sie dort bleibt. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/78] Tgb. Juli

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Dienstag 1 3 . [VII.] ... Besuch von dem Baron Perglass, Direktor des Hoftheaters zu Hannover, der eigends von Marienbad kam, meine Bekanntschaft zu machen, mit einem Introduktionsbrief von Wilhelm . . . Die Geschichte von „Don Juan d'Autriche" &C das Stück von Casimir Delavigne nachlesen, ob es nicht einen guten Opernstoff enthält. Ob nicht „König Renés Tochter" von Hertz 1 einen guten Opernstoff enthält?

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Franzensbad le 14 Juillet 47 Mon cher & excellent Ami! J'ai reçu hier 1 3 Juillet votre lettre timbrée du 8. Les lettres arrivent donc par conséquent le 6ième jour. Vous me demandez combien de temps je restrai encor ici. Je serai obligé de rester encore presque 4 semaines, car j'ai pris un refroidissement; la méchante toux de laquelle je souffre depuis 7 mois s'est reproduite, & à cause de cela il faudra que je suspende la cure pour plusieurs jours, ce qui me met tellement en retard avec le nombre de jours que je dois baigner & boire, qu'il me faudra encore rester j u s q u ' a u 1 0 A o û t ici. Je Vous remercie de tout mon cœur cher & excellent Ami de me tenir si bien au courant des nou-

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velles de l'opéra. Ce qui m'intéresse plus que tout autre chose de savoir, c'est de connaître les noms des nouveaux chanteurs & chanteuses qu'ils engageront. C'est là le point principal; c'est de ces engagements que dépendra de moi la possibilité ou l'impossibilité de donner mes ouvrages nouveaux à l'opéra. L'amitié ou l'inimitié des directeurs ne m'occuppe pas beaucoup. Au premier fiasco qu'ils feront avec un grand ouvrage ils viendront avec empressement me demander un Ouvrage. J'aime mieux qu'ils aient l'air de ne pas se soucier de moi, cela me baisse le temps sans me prononcer de voir quels engagements de chanteurs & chanteuses ils feront. Seulement je Vous repète ma prière cher Ami, ne laissez pas répondre de fausses nouvelles sur mon compte dans les journeaux sans les faire réfuter, &c si des personnes Vous demanderont verbalement ce que je vais faire, veuillez leur répondre „je ne connais pas les intentions de Meyerbeer, mais je sais que les nouveaux directeurs n'ont fait aucune démarche près de Meyerbeer ni directement ni par mon intermédiaire." Il est bon que l'on sache cela. D'après ce que Vous m'avez écrit dans vos deux lettres, viola je crois comme les choses se passeront à l'opéra. Dans fort peu de temps Duponchel sera mis entièrement de coté (au m o i n s m o r a l e m e n t ) & n'aura aucune influence. Le véritable directeur sera donc M . Roqueplan. Or comme d'après ce que Vous m'écrivez ces Messieurs sont court d'argent, ils seront obligés d'emprunter à M r Véron qui sera directeur aussi mais derrière le rideau. Or le directeur officiel M . Roqueplan étant mon ennemi, 8c le directeur secret M . Véron, étant aussi mon ennemi, cela nous commande beaucoup de reserve & de prudence dans nos démarches. Il reste donc convenu que Vous n'acceuillerez aucune démarche faite par M . Duponchel s e u l & que Vous ne lui direz rien de mes intentions, en lui disant que M . Roqueplan s'étant posé comme mon ennemi pendant le temps qu'il était journaliste, il fallait avant tout une démarche de sa part, avant que Vous preniez sur Vous de m'écrire sur ce sujet. M a i s m ê m e si M . R o q u e p l a n v e n a i t a v e c M . D u p o n c h e l c h e z V o u s ne l e u r c o m m u n i q u e z mes intent i o n s q u e si V o u s v o y e z q u ' i l s o n t b i e n f r a n c h e m e n t e n v i e de m o i , c a r a u t r e m e n t ils se f e r a i e n t u n e a r m e c o n t r e m o i p r è s du p u b l i c de mes c o n d i t i o n s . — J'espère cher Ami que Vous tiendrez votre parole de m'écrire tous les 8 jours pendant le temps que je serai ici, car comme il n'y a pas un seul journal français ici, je suis privé de toutes les nouvelles de Paris. Adieu mon cher Ami Votre dévoué de cœur

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Si Vous n'avez pas encor acheté la partition de Piano & chant du „ C o l o m b e " de Félicien David pour moi, je préfère que Vous achetiez la grande partition si toutefois elle est gravée déjà. Car si elle ne l'était pas encore il faudrait naturellement se contenter de la partition pour Piano & chant. J e veux m'en servir pour les Concerts de la Cour. Brûlez ma lettre. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln L/66]

B U R G U I S AN M E Y E R B E E R IN F R A N Z E N S B A D

Berlin, le 1 4 de juillet 1 8 4 7 Monsieur, La vue de Madame Beer est plus souffrante que jamais; elle sent depuis hier une telle cuisson dans les yeux, qu'elle n'a pu, dit-elle, dormir de toute la nuit. Elle me charge donc de répondre à votre lettre, que j'ai été forcé de lui lire, malgré que j'en aie eu; car, soit dit en passant, je n'aime pas à mettre mon nez dans les correspondances de famille. Il peut s'y trouver des choses qu'un étranger ne doit pas savoir, quelle que soit sa discrétion. Madame Mosson ne va ni mieux ni plus mal. Madame Beer passe auprès d'elle une grande partie des après-midi. Mylord Westmoreland étant parti samedi dernier pour Londres, où il restera jusqu'à la fin de septembre ou au commencement d'octobre, Madame Beer n'a pu lui communiquer votre lettre. C'est pour cette raison que je vous écris par le retour du courrier, afin de savoir, Monsieur, quelle est votre opinion sur ce qu'il reste à faire. Madame Beer pense qu'il faut envoyer à Mylord Westmorland le „Struensée" avec la mise en scène; mais comme il est de toute nécessité de lui écrire en même temps, elle ne sait pas bien de quelle manière elle doit s'y prendre. Elle vous prie donc de lui mander le plus tôt possible si vous voulez lui écrire vous-même ou si elle le fera en son nom. Dans ce dernier cas, vous devriez avoir la bonté de lui envoyer un brouillon de lettre. En attendant, je prépare un exemplaire du „Struensée". J . Lind n'a pas encore chanté dans le „Barbier de Séville"; elle reparaît toujours tantôt dans „ l a Somnambule", tantôt dans „ l a Fille du Régiment", tantôt dans „ R o b e r t " , qui a été donné de nouveau le 8. „ 1 Lombardi" ont

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été donnés le 4. pour la première fois, avec M e Castellan, sans avoir trop contenté le public, à ce qu'il parait. — Verdi a écrit de la musique pour „Macbeth", laquelle ne doit pas être des meilleurs. Es lebe die italienische Operndudelei, sagt die Theaterchronik, aber Verdi hat den Geist des großen Briten mit Füßen getreten . . .

[Einige Zitate aus Tageszeitungen wurden weggelassen.] Vous savez peut-être que M . de Küstner vient de faire paraître son portrait, entouré de guirlandes de lierre. Gaillard s'exprime ainsi à ce sujet dans sa Gazette musicale de Berlin: . . . mit Epheulaub! Zuviel Bescheidenheit! Warum nicht mit Lorbeeren? Wer wird es kaufen? . . . Du reste Gaillard tape, quand il le peut, sur M . de K., et il vient de publier une petite brochure où il l'arrange d'importance. Elle est intitulée: Ueber die Stellung der dramatischen Dichter in Deutschland — deutsche Theaterzustände mit besonderer Rücksicht auf die Berliner Hofbühne, die eine Musterbühne für Deutschland sein soll, unter der Verwaltung des Hrn. etc. v. Küstner nebst Vorschlägen zu Verbesserungen. Je la tiens à votre disposition.

[Der unwichtige Schluß wurde weggelassen.] [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Département de la musique, 2]

L U D W I G R E L L S T A B AN M E Y E R B E E R IN F R A N Z E N S B A D

[Teplitz, 15• VII. 1847] Hochgeehrtester Herr General-Musikdirektor! Hochzuverehrender Herr! Erlauben Sie mir vor allen Dingen Ihnen aus meiner eben begonnenen Badekur den Wunsch zu senden, daß die Ihrige, schon länger dauernde, den glücklichsten Erfolg haben möge. Aus meiner Bademuße heraus, gestatte ich mir in die Ihrige die kleine Anlage zu senden, enthaltend d a s S c e n a r i u m d e r z w e i e r s t e n A k t e und das Vorspiel der von mir entworfenen Oper, von der ich Ihnen schon in Berlin mündlich gesagt, und die ich während der Badezeit hier und in Salzbrunn zu vollenden hoffe. Vielleicht habe ich es richtig getroffen, wenn ich vermuthe, daß Ihnen in Franzensbrunn die Lesemuße leichter zu Gebot steht, als in Berlin oder Paris. Die beigelegten Verse deuten an, in welcher Art ich ungefähr die Einwirkung der N o r n e n (Schicksalsgöttinnen) und W a l k y r e n (die nordischen Schlachten- und Le-

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benslenkerinnen) auf den Gang der Handlung einwirken lassen möchte. — Die N a m e n der Handelnden habe ich nur e i n s t w e i l e n angenommen, um das Scenarium klarer zu machen. Sie sehn daß ich meinen Helden in einer etwas kritischen Situation verlasse, denn, vor einer Felsspitze in die brausende See geschleudert zu werden, ist allerdings etwas bedenklich, und jedenfalls unangenehm. Dennoch hoffe ich ihn mit Hülfe der waltenden Nornen und Walkyren wieder zu retten, und ihn zu Glanz, Ruhm und Liebesglück zu führen, im dritten und vierten Akt. V i e r Akte hat die Oper, und das Vor- und Zwischenspiel der wunderbaren Göttinnen. Kann das, ich glaube in Form, Schauplatz und Stoff einigermaßen neue Gedicht, Ihnen so viel Interesse abgewinnen, daß Sie es näher kennen lernen, vielleicht sich s e l b s t damit beschäftigen möchten, so stelle ich es Ihnen mit Freuden weiter zu. Für den letzteren Fall gestatte ich mir vorläufig nur e i n e G r u n d b e d i n g u n g , die, daß Sie d i e s e Arbeit als einen Ersatz von mir annehmen für frühere, (Proserpina, Liederspiel) die Ihnen ganz unfruchtbar geblieben sind, weshalb ich auch durchaus nicht annehmen kann, meine Verpflichtungen gegen Sie gelöst zu haben. Ich erwarte (und erwarte noch immer) nur Zeit, einen glücklichen Gedanken, und Anlaß, um dieser inneren Verpflichtung gegen Sie, nachzukommen. Sie verlöscht sich bei mir nicht durch die Zeit, sondern wächst vielmehr durch dieselbe. Möchte also diesmal mein Versuch gelingen. - Alles übrige hoffe ich, würde sich dann auch leicht zwischen uns finden, und gern komme ich jedem Ihrer Wünsche entgegen. Bei der A s b u r g a denke ich viel an Jenny Lind. — Die andre kleine Einlage aus der Voß. Ztg. sende ich Ihnen 1 , da das gefährliche (!!) Blatt in hiesigen Grenzen verboten ist. Ich erfüllte mit dem kleinen Artikel eine Verpflichtung an deren Verspätung diesmal H. Schlesinger schuld war. Die citirten Verse sind eine Stanze des von mir begonnenen Gedichts für die Musik zum Struensee 2 ; sie gehört der Einleitung an. Ob meine Zeilen Sie in Franzensbrunn noch treffen werden? - Ich weiß es nicht, aber ich will es darauf wagen, und beklage nur, daß ich diesen Brief mit m e i n e r Handschrift zu Ihnen senden muß 3 . Allein hier sollte nur mein Gehirn schreiben! Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit, und der vorzüglichsten Hochachtung Ihr ergebenster L. Reilstab Teplitz 1 5 . Jul. 1 8 4 7 . [Autograph (Las): Klara Ziegler-Stiftung Meyerbeer

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München] 19

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M E Y E R B E E R AN F R A N Z P O K O R N Y IN W I E N

[Franzensbad, 17. VII. 1847] Ihr geehrtes Schreiben welches Sie mir nach Berlin adressirten ist mir nach Franzensbad nachgeschickt worden, woselbst ich seit einiger Zeit mich um die Brunnencur zu gebrauchen aufhalte. Als Ihr Brief hier ankam lag ich an einer Halsentzündung krank, weßhalb ich einige Tage meine Antwort verzögern mußte. Ich nehme den herzlichsten Antheil geehrter Herr Direktor an dem was Sie mir über die gegenwärtige ungünstige Lage Ihres Theaters exponiren. Könnten Sie dieselbe wie Sie in Ihrem Briefe die Hoffnung aussprechen gründlich dadurch verbessern daß Sie die „Vielka" wieder auf die Bühne brächten, so würde ich gewiß meine Bewilligung dazu mit der größten Freude geben. Allein dieses würde auf die Weise wie Sie die Oper besetzen wollen keinesweges der Fall sein. Daß die Rolle von Staudigl für H. Schüttky zu tief ist und ihm überhaupt nicht paßt hatte ich schon die Ehre Ihnen in Wien zu sagen. Dlle Meyer ist gewiß eine sehr achtungswerthe Künstlerin, allein die Natur ihres Talentes, ihre Individualität paßt durchaus nicht für die Rolle der Vielka, die ihr daher auf keine Weise zusagen kann. Was würde also der Erfolg sein wenn man eine Oper welche das Publikum in seinen beiden Hauptrollen so meisterhaft dargestellt gesehen hat, ihm jetzt gerade in diesen beiden Hauprollen auf eine ganz ungenügende Weise vorgeführt würde? Die Würkung würde ganz verfehlt sein und Sie würden nach der ersten Vorstellung leere Häuser damit machen, der Oper hätten sie ihren Credit geraubt und dadurch auch für die Zukunft eine Reprise derselben mit passender Besetzung unmöglich gemacht. Ich muß also so gern ich Ihnen gefällig wäre meine Bewilligung zu dem von Ihnen proponirten Plan durchaus versagen. Doch giebt es ja noch manche Sängerinnen deren Individualität für die Rolle der Vielka paßte und die Sie wenn sie auch bei andern Theatern engagirt sind zu Gastrollen kommen lassen können, wie z. B. Dlle Tuczek, Mme Lutzer, Madame Rettich, ja und gewiß giebt es auch noch andre in Deutschland. Kommen mir dergleichen vor so will ich es Ihnen sogleich mittheilen, denn ich selber wünschte recht sehr, daß Vielka wieder auf Ihrem Theater erscheinen könnte, aber nur wenn das mit einer sehr guten und mir ganz genügenden Besetzung der Hauptrollen so wie mit verstärktem Orchester und Chor geschehen könnte. Es hat auch in diesem Frühling eine junge Deutsche in Venedig mit großem Glück debütiert welche eine sehr schöne Stimme und bedeutendes Talent haben soll, Demoiselle Crievel 1 . Doch muß ich bemerken daß ich sie nicht gehört habe, also weder die Wahrheit dieser Relation bestätigen kann und eben so wenig wisen kann ob

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die Natur ihres Talents und ihre Individualität für die Rolle der Vielka paßt. Doch verlohnt es jedenfalls nach Allem was ich über sie höre daß Sie genaue Erkundigungen über sie einziehen. Sie drücken mir in Ihrem Briefe die Verwunderung aus daß der Hr Dr. Bacher sich im Widerspruch mit seiner früheren Freundschaft für Sie sich plötzlich von Ihnen zurückgezogen habe. Ich kann Sie über den Grund davon in Kenntniß setzen, da mir der Dr. B. über diesen Gegenstand geschrieben hat. Sie haben wie er sagt auf Ihrem Theater ein Stück gegeben worin die Persönlichkeit des Dr. Bacher auf eine gehässige und lächerliche Weise dargestellt worden ist. Daß ihn das verletzen mußte ist natürlich. Mich dünkt (verzeihen Sie meiner Offenherzigkeit) Sie haben nicht wohl getan einem Manne der Ihnen so ergeben war, der sich mit so warmen Eifer für Sie und für die Proprietät ihrer Unternehmung interessirte auf diese Weise zu verletzen. Er war Ihnen nützlich, und würde es gewiß noch sein können. Wünschen Sie sich künftig einmaal ihm wieder zu nähern, und kann meine Vermittlung dazu dienlich sein, so steht sie Ihnen mit Vergnügen zu Diensten. [Autograph:

unbekannt

Entwurf (La): Deutsche Staatsbibliothek Berlin Mus. ep. Meyerbeer 106] Tgb. Juli 1847 Sonnabend 1 7 . [VII.] . . . An Mutter geschrieben wegen des Briefes, den sie Westmorland wegen „Struensee" in London zu schreiben hat. An Pokorny, dass ich ihm mit der Meyer & Schutki „Vielka" nicht erlauben kann. Die Gräfin Redern besucht. In dem Konzert des schwedischen Harfenspielers Konzertmeister Pratte1: grosse Fertigkeit und Sicherheit, vortreffliche Behandlung der Sons harmoniques, selbst ^stimmig (was, glaube ich, sehr schwer ist), sehr schönes Piano, aber im ganzen häufig Unklarkeit. Brief von Rellstab aus Teplitz mit dem Scenario seiner neuen Oper. „Acis und Galathea" von Händel mit Mozarts Instrumentation auf die Weise, wie sie in Druylane gegeben worden sind///, im neuen Palais in Potsdam zur Aufführung bringen. „Idomeneo" von Mozart nach der Bearbeitung von Lachner. „Le Diable a Seville" von Gomis & „Le Muletier" von Herold wären auch Opern, die man in Berlin auf die Bühne bringen sollte. Sonntag 18. [VII.] ... Fantasiert ohne Erfolg an neuen Ideen. Landesmann aus Berlin schickt mir durch Madame Duncker eine Nummer der „Europa" (vom 10. Juli), worin eine meisterhaft von ihm geschriebene ge19*

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harnischte Abfertigung Laubes wegen seiner Vorrede zum „Struensee" sich befindet 1 . Montag 1 9 . [VII.] ... z. Brief von Reilstab mit einer Dekorationszeichnung zum Plan seiner neuen Oper gehörig. Brief von Jenny Lind . . . Dienstag 20. [VII.] ... Brief von Gouin wegen Nestor Roqueplan, der ihn cavalièrement rufen liess, statts zu ihm zu kommen . . . Zum ersten Mal im Theater, ein ganz kleines winziges, niedriges Sälchen ohne Logen. Man gab „ E r spielt alles", Vaudeville von Kayser, eine Art Schauspieler wider Willen. Ein Gast, Herr Fingier, trieb darin seine Spässe. Dann „Die Papageien" von Castelli, scheint eine Bearbeitung von „Les oies du frère Philipp e " zu sein. Mittewoche 2 1 . [VII.] ... Brief von dem Kunsthändler Jakob Fischer aus Prag, der die Ouvertüre von „Vielka" für das Regiment Latour haben will bei der Gelegenheit einer Abschiedsmusik, die man in Prag dem Erzherzog Stephan 2 geben wird. Antwort: refus. Antwort an Limnander de Nieuvenhove 3 in Paris, dass ich nichts zur Aufführung seiner Oper in Berlin beitragen k a n n . . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS GOUIN IN PARIS

Franzensbad ce 23 Juillet [ i 8 4 y ] Cher & excellent Ami ! J'ai reçu hier, dans la même journée & à la même heure vos deux lettres du 1 6 & du 1 7 comme le prouvent les deux timbres de Paris & de Franzensbad. Malgré tout ce qui Vous a dit Duponchel le fait est que M . Nestor Roqueplan ne s'est pas daigné venir chez Vous, & s'il Vous a envoyé la première fois M . David, la seconde fois il Vous a envoyé M . Leduc. Cela nous prouve seulement qu'il faut mesurer chaque mot que Vous direz à ces messieurs. D'abord il ne faut rien dire à Duponchel s e u l par la raison que je Vous ai dit dans mes lettres. Il ne serait pas même mal qu'il scut ] = sût] que Vous savez que M . Roqueplan a écrit contre moi. — S'ils demandent à quelle époque je pourrai venir à Paris, veuillez leur dire que Vous m'en avez pas la moindre idée puisque Vous ne me l'avez pas demandé. Je Vous dirai en toute confiance entre nous que je ne saurai le fixer moi même dans ce moment, car cela depend de bien de choses qu'il faut regier à Berlin, & dont je ne puis prévoir l'issue ici. A p p u y e z b e a u c o u p sur Fraschini cher Ami qui chante maintenant à Londres. Avec lui les trois quarts des difficultés du „Prophète" seraient applanies. A p r è s l u i nommez Mario que j'acceptrai également, quoique Vous pouvez ajouter que le rôle n'est pas tout autant adapté à ses moyens qu'à ceux de Fraschini

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— Ne nommez pas de tout Roger. S'ils Vous en parlent dites leur Meyerbeer ne m'a jamais parlé de Roger, ainsi je ne connais pas son opinion, mais comme il m'a dit souvant que c'est le rôle de Ténor le plus fort & le plus important qui ait jamais été au théâtre & que Roger n'a encor jamais chanté sa musique, surtout à un théâtre aussi vaste que l'opéra, je m'imagine qu'il voudra l'entendre dans „les huguenots" & surtout „Robert" pour voir s'il est capable de chanter „le prophète". NB. [Randzusatz: Quant à Duprez & à Bettini faites leur comprendre que ni l'un ni l'autre me va./ Quant à ce qui regarde les autres premiers rôles du „Prophète" relirez pour cela mes deux dernières lettres cher Ami. Quant à Mlle Jenny Lind cher Ami dites leur q u e m o n o p i n i o n est q u e c ' e s t la p r e m i è r e c h a n t e u s e du m o n d e & q u ' e l l e f e r a i t la f o r t u n e de l ' o p é r a . Avec elle je suis prêt à leur donner „le Camp de Silésie", sans elle, n o n . Ajoutez que le poëme du „ C a m p de Silésie" tel qu'il est maintenant ne peut pas aller à la scène française, & qu'il faudrait que Scribe en fit un nouveau. Quant à „l'Affricaine" je ne le donnerai s o u s a u c u n e c o n d i t i o n comme premier Ouvrage après un si long silence. Il n'est pas assez important pour cela. Voici ce que Vous aurez la bonté de leur dire s'ils viennent Vous parler t o u s les d e u x . Il n'y aurait que le cas où M . Roqueplan fut partie pour Londres, alors il faudrait bien le dire à Duponchel tout seul. Faites leur bien comprendre aussi qu'ils ne peuvent compter sur „l'Affricaine" q u ' a p r è s „le prophète", car Duponchel je ne sais pourquoi aime „l'Affricaine" & déteste „le prophète". Maintenant cher Ami quelques questions dont je Vous demandrai en grâce de me donner la réponse dans votre prochaine lettre. 1 ) L'époque de l'ouverture de l'opéra est elle fixée, & à quand? 1 2) Est ce que l'ouverture aura lieu avec le nouvel opéra d'Auber, & si l'ouverture se fait avec un Ouvrage de répertoire à quelle époque a-t-on fixé à peu près le nouvel opéra d'Auber? 2 3 ) Puisque Duprez a été invité au diner de Véron, est-ce-que l'on croit que les nouveaux directeurs veulent réengager Duprez, 8c est-ce-qu'ils s'imaginent lui confier les nouveaux rôles de 1 er Ténor dans les grands Ouvrages? 4) Comme Vous connaissez les Messieurs qui font les correspondences lithographiés, priez les qu'ils n'y mettent rien sur mon compte relativement l'opéra, & que Vous leur donnerez les nouvelles quand il y en aura.

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5) Comment Scribe est-il avec les nouveaux directeurs? 6) Heine est il à Paris, ou aux Pyrénées, & comment va sa santé 1 . Est ce que Vous n'avez rien scu [= su] s'il médite de nouvelles méchancetés. Tâchez de tirer les vers du nez (mais avec précaution) de Weil. Cher Ami! Si les nouveaux directeurs ne Vous cherchent pas, évitez les, & surtout ne dites rien de mes prétentions de chanteurs ni des autres détails de mes lettres à Leduc, car quoique bon enfant, il serait possible qu'il le redit aux directeurs, avec qu'il est bien, & pour se faire valoir. — C o m m e je suis m a l h e u r e u s e m e n t c o n t i n u e l l e m e n t i n d i s p o s é 8t que je n ' a i pas encor pu c o m m e n c e r ma c u r e , il f a u d r a encor p r o l o n g e r mon s é j o u r ici, & je r e s t r a i c e r t a i n e m e n t j u s q u ' a u 1 7 A o û t i c i 2 . V o u s p o u v e z V o u s r e g l e r là dessus avec vos lettres. Adieu cher & excellent Ami! Je Vous remercie de l'exactitude de votre correspondence, je sais que je suis dans les meilleurs mains du monde, en ayant confié mes intérêts à Votre Amitié. Votre tout dévoué de cœur P. S. Ma pauvre belle mère est toujours dans le même triste état. La maladie change de phases, mais ne l'améliore pas. C'est à fendre le cœur ce qu'elle souffre (surtout moralement). Est ce que Gentil s'est rapacifié [ = repacifié] avec Duponchel, & croit-on qu'il restra le conseiller des nouveaux directeurs? [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln L/60]

L U D W I G R E L L S T A B AN M E Y E R B E E R IN F R A N Z E N S B A D

Teplitz 2.4' July 1847 Hochgeehrtester Herr Generalmusikdirektor! Hochzuverehrender Herr! Noch ist es mir ganz unbegreiflich in welcher flüchtigen Zerstreuung ich gewesen sein muß, als ich den ersten Brief von hier an Sie sandte, denn nicht nur daß ich Ihnen andern Tages etwas nachsenden mußte, so finde ich in diesem Augenblick wieder ein Blatt in meiner Papiermappe von dem ich

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sicher glaubte es Ihnen mitgesendet zu haben, dessen auch im Briefe erwähnte. Es ist die Probe der Ausarbeitung, das Vorspiel, der Nomen- und Walkyrengesang. Ich erlaube mir es Ihnen als Aktenstück zuzustellen. Ganz vollkommen bin ich jedoch mit Ihnen einverstanden, daß wir uns erst in Berlin, mündlich näher über den Entwurf besprechen, für den ich sehr auf Ihre belehrende Winke hoffe, und Ihnen im Voraus dankbar dafür bin. Ungemein bedauere ich nur daß ein Nichtbekommen der Badekur Sie gegenwärtig belästigt. Aufrichtigst wünsche ich daß das Uebel baldigst gehoben sein möge, und Sie sich so vollkommener Heilung erfreuen mögen als ich dieselbe von Teplitz und Salzbrunn, wohin ich am 5. August abgehe, h o f f e ; von der Erfüllung läßt sich noch nichts sagen. Sehr danke ich Ihnen in betreff der Benachrichtigung wegen Pocorny's. Aus Berlin habe ich inzwischen darüber noch keine Nachricht. In der Hoffnung, Sie ganz gestärkt und wohl in Berlin wieder begrüßen zu können, Ihr hochachtungsvoll ergebenster L. Rellstab Teplitz 24t. July 1847 P.S. Was sagen Sie zu Teste — Cubieres? 1 [Autograph (Las): Klara Ziegler-Stiftung Tgb. Juli

München]

1847

Sonnabend 24. [VII.] ... An Jenny Lind in London, dass sie das Flötenstück [aus „Vielka"] den 20. August . . . haben wird 2 . . . .

M E Y E R B E E R AN J E N N Y L I N D IN L O N D O N

[Franzensbad, 24. VII.

1847]

Verehrtes theures Fräulein! Ihr lieber freundlicher Brief den Sie nach Berlin adressirt hatten, ist mir hier in Franzensbad zugekommen wo ich bereits seit 4 Wochen weile um durch den hiesigen Mineralbrunnen jenen bösen Husten zu vertreiben, welcher mich schon so sehr in Wien plagte, aber durch eine Erkältung auf der Reise hierher mir ein katharalisches Fieber [ward] welches mich drei Wochen lang darniederwarf und von dem ich jetzt erst langsam genaß. Ich werde mir die größte Freude daraus machen

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theures Fräulein Ihnen wunschgemäß für Ihre Konzerte in den Provinzstädten Englands das Flötenterzett aus „Vielka" für die Singstimme, den beiden Flöten und das Pianoforte zu arrangiren, und zu schicken. Nur spreche ich die Bitte aus theure Jenny daß Sie dieses Musikstück nicht in L o n d o n singen, damit wenn vielleicht dereinst zukünftig die „Vielka" in London gegeben werden sollte dieses Musikstück nicht schon bekannt sei, und den Reiz der Neuheit verlohren habe. Hätte ich die Partitur bei mir so würde ich Ihnen die kleine Arbeit gleich machen, aber dieses ist nicht der Fall. Allein den 1 o. August kehre ich wieder nach Berlin zurück, und dann soll das Arrangement in ein paar Tagen vollendet und abgesendet sein, so daß Sie darauf rechnen können es gewiß den 20. August in Ihren Händen zu haben, und da wie Sie mir schreiben die Concerte in der Provinz erst Ende August angehen, so trifft die Sendung noch zur rechten Zeit bei Ihnen ein. Die Nachrichten von Ihren so riesenmäßigen unerhörten Triumpfen in der brittischen Hauptstadt deren Beschreibung die Runde durch alle europäischen Zeitungen gemacht hat haben mich als Ihren enthusiastischen Bewunderer und treuen Freund entzückt, aber nicht überrascht. Sie wissen, daß ich Sie immer versicherte (als Sie früher vor Berlin dann vor Wien dann vor London Paris und Italien sich scheueten) daß wo Ihre Zuhörer fühlende Herzen und Sinn für das wahre Schöne und Erhabene mitbrächten Ihr Triumpf überall gesichert sei, und daß Sie den Vergleich mit keiner lebenden Künstlerberühmtheit in der Welt zu scheuen hätten, denn Sie bezaubern das Herz wie den Geist. Sie sehen theure Jenny daß sich meine Weißsagungen von einer Hauptstadt zur andern erfüllen. Sie lassen Ihren Freunden nur noch z Dinge für Sie zu wünschen übrig, eine recht dauernde Gesundheit um Ihre Triumpfe viele Jahre zu feiern, und eines frohen Gemüthes um sie mit Ruhe zu genie[Autograph:

unbekannt

Entwurf [La]: Deutsche Staatsbibliothek Berlin Mus. ep. Meyerbeer 102] Tgb. Juli

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Dienstag 27. [VII.] ... Die Königin von Bayern sprach mich zum ersten Male unter den Kolonaden an. Sonderbarerweise sprach sie in französischer Sprache mit mir . . , 1 Sonnabend 3 1 . [VII.] ... Heute Abend war Feuerwerk und Fackelzug, um die Königin von Bayern & den Erzherzog Stephan zu fetieren, welche morgen abreisen. Allein wegen meiner Rauhigkeit & Ziehen im Halse wag-

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te ich nicht abends auszugehen. „Sylvandice" von Alexandre Dumas enthält vielleicht eine gute Donnée zu einer Opera heroica-comica.

Tgb. August

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Montag 1. [VIII.] ... Auf den Abend kam Wilhelm hier von Marienbad an, um 14 Tage eine Nachkur zu brauchen in Franzensbad, allein Dr. Cartellieri fand diese unzweckmässig, & so kehrt er morgen nach Marienbad zurück, Sc ich verliere leider seine Gesellschaft. Dienstag 3. [VIII.] ... Heute als am Geburtstag des verstorbenen Königs hat der General von Hannecken ein kommemoratives Diner arrangiert, zu dem er alle Preussen einladen Hess, nur mich nicht! Legt's zu dem Übrigen

G I O A C C H I N O R O S S I N I AN M E Y E R B E E R IN F R A N Z E N S B A D

[Bologna, 6. Vili.

1847]

Illustre amico, Porgitore di questo mio sarà Alessandro Tolodi cantante Baritono scritturato al vostro Teatro italiano di Berlino, a voi lo diriggo raccomando onde vogliate, come di vostre costumanza esserle cortese, il mio protetto merita suo talento e carattere le vostre sollecitudini ed io per lui le invoco si anguro possiate godere della vostra gloria e fortuna, ben meritate, per una lunga serie d'anni, comandatene nel poco che volgo e credetemi ognora tutto vostro Devoto e Aff m o Gioacchino Rossini Bologna li 6 Agosto 1847 [Autograph (Las): I. f. Mf. Bln

L/140]

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Franzensbrunn [= Franzensbad] 8 Août 1847. Cher & excellent Ami! J'ai reçu votre chère lettre du 31 Juillet. Vous êtes d'une exactitude admirable, aussi grande que c'est ma négligence en fait de correspondence. Je me

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suis fait beaucoup d'ennemis & j'ai perdu beaucoup d'amis par cette faute. Mais cette paresse est plus forte que mes meilleures intentions. — . Avant toute chose je dois Vous dire que par ordre de mon médecin je dois prolonger mon séjour ici jusqu'au 24 Août & même le 25 Août. Ainsi j'espère avoir votre réponse à cette lettre ci encore à Franzensbrunn. —. Ce qui m'effraye dans votre dernière lettre c'est de voir qu'il n'est nullement question d'engagements de nouveaux chanteurs pour l'opéra, & qu'en outre Vous dites „Duprez ne sera pas réengagé, à moins qu'il ne baisse de moitié son traitement". Mais mon cher Ami dans ce cas il sera réengagé. Car certainement il acceptera la moitié de son traitement actuel, vu qu'il ne trouverait nulle autre part le quart. Mais s'ils réengagent Duprez & qui le gardent comme leur premier matador en fait de Ténor, „le Prophète" devient tout aussi impossible qu'avec M . Pillet. Espérons qu'ils ne feront pas cette faute. — . J'ai réfléchi qu'en fait de Ténors il ne nous faut pas si buter sur le seul nom de Fraschini. Quand ces Messieurs viendront Vous parler tôt-outard de moi, voilà ce qui faudra leur dire „ L a condition principale, la condition sine qua non pour pouvoir donner „le Prophète", c'est d'avoir un Ténor du p r e m i e r o r d r e . Le Rôle n'est pas du tout dans les moyens de Duprez & bien moins encore dans ceux de Bettini. Mon ami M . croit que Fraschini serait tout à fait apte pour ce rôle. Il accepterait aussi avec grand plaisir Mario. Enfin il serait aussi possible que Roger fut en état de chanter ce rôle, mais M . ne lui a jamais entendu chanter un grand Rôle du Répertoire de l'opéra (tel que le Juif, Robert, Raoul) dans une aussi vaste salle que celle de l'opéra (car ce qu'il a chanté une f o i s pour un bénéfice la m o i t i é du rôle dans „Lucie", n'est pas assez concluant), & pour avoir un avis certain là dessus il faudrait qu'il l'eut entendu chanter un de ces grands rôles à l'opéra. Du reste Messieurs, si Vous pouvez trouver un Ténor d'un grand talent &C q u i p a r a î t r a à M . . . p o u v o i r l u i c o n v e n i r p o u r s o n r ô l e , il ne demandra pas mieux que de l'accepter. Mais quant à sa connaissance personelle, il ne croit jusqu'à présent que ces trois noms. 2.) Tout ceci Vous ne direz qu'aux directeurs, & quand ils viendront Vous parler o f f i c i e l l e m e n t . M a i s il y a une c h o s e q u e je d é s i r e r a i s q u e ces d i r e c t e u r s s c u s s e n t a v a n t de V o u s a v o i r p a r l é , & justement pour qu'ils ne Vous en parlent pas. Vous pourriez le leur faire savoir par le Duc, c e p e n d a n t il est t r è s e s s e n t i e l q u ' i l s ne se d o u t e n t p a s q u e V o u s l ' a v e z d i t à le D u c p o u r q u ' i l le l e u r

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r e d i r e , & que même le D u c ne se doute pas du but de v o t r e c o n f i d e n c e . C'est de leur faire savoir sans qu'ils se doutent que cette nouvelle vient de Vous „que j'ai [je] n'ai encor presque rien fait de la musique de ce poëme nouveau de St. George (dont d'après votre lettre ils ont eu vent & sur lequel ils voudraient se rabattre plutôt qu'au „Prophète") que c'est un opéra que je voulais faire pour Mlle Stolz & Gardoni, l'opéra n'ayant pas eu alors d'autres talents présentables, & que dès que Gardoni a quitté l'opéra j'ai abandonné cette idée, de façon que c'est un opéra à c o m m e n c e r puisque je n'en ai encor presque rien fait. Du reste mon cher A m i , toute r é f l e x i o n f a i t e , ne dites pas même cela à L e d u c ; il sera temps de le dire a u x d i r e c t e u r s mêmes q u a n d ils v i e n d r o n t V o u s en p a r l e r . 3) J'espère mon cher Ami qu'avant d'avoir brûlé mes dernières lettres Vous aurez copié les passages qui contiennent ce que Vous devez dire aux directeurs quand ils viendront Vous parler relativement ,,1'Affric a i n e " , „ L e C a m p de S i l é s i e " , & „le P r o p h è t e " . En cas que Vous eussiez brûlé les lettres sans garder copie de ces passages écrivez le moi, & je Vous les écrirai une seconde fois. 4) Vous m'avez écrit il y a quelque temps qu'il est question que M. Crosnier reprenne l'opéra comique. Est-ce que cette nouvelle se confirme 1 ? D'après la tournure que prennent les affaires du grand Opéra cela m'intéresse immensement. 5) Avez Vous déjà scu [= su] si Heine est à Londres ou à Paris, & comment sa santé va 2 . 6) Est-ce-que la nouvelle de l'engagement de Roger au grand Opéra de laquelle Vous m'avez écrit se confirme? 7) Est-ce que il n'est donc aucunement question de Madame Viardot pour l'opéra? Du reste si Duponchel Vous demandait si Vous saviez quel était mon avis sur Mme Viardot, répondez lui que Vous n'en savez rien, puisque le hasard a fait, qu'il n'a jamais été question entre nous de ce sujet. 8) Je crois Vous avoir déjà écrit une fois pour Vous prier de m'acheter la g r a n d e partition de „Cristoph Colombe" de Félicien David si elle avait déjà paru, & si elle n'avait pas paru encore d'acheter la partition de Piano & Chant de cet ouvrage, & de me l'envoyer à Paris [= Berlin],

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9) Une dernière prière. Un Monsieur ici de ma connaissance, qui ne connaît personne à Paris m'a prié de lui faire savoir combien de dividende les actions du Chemin de fer du Nord ont donné cette année, pour savoir d'après cela si c'est un bon placement de capital d'après leur taux actuel qui est dit-il à 5 60. Il désirerait aussi savoir dans quel mois de l'année se paye la dividende. A l'instant ou je veux terminer cette lettre mon cher Ami je reçois votre cher lettre du 4 Août. Je connais beaucoup Dlle Birch, pour l'avoir entendu à Berlin. Elle a une jolie voix, mais elle est froide comme de la glace, il n'y a pas la moindre étincelle de dramatique en elle, & elle est actrice comme ma pantouffle. C'est une très médiocre acquisition1. Quant à Mlle Lind Vous savez mon cher Ami que je suis plutôt peureux qu'audacieux en fait de présomptions théâtrales. Mais si Mlle Lind était venu à l'opéra, „le camp de S i l é s i e " aurait eu un succès 1 0 fois plus grand que „Robert". C'est un grand malheur pour l'opéra & pour moi que Mlle Lind n'y aille pas. Si par hasard elle viendrait chez Mr Vatel écrivez me le moi de suite, car j'arrangerai alors „le Camp de Silésie" pour ce théâtre de suite. Adieu cher & excellent Ami Votre tout dévoué P.s. S'ils pouvaient engager une femme d'un grand talent dramatique à l'opéra, mais qu'ils ne veuillent pas engager un grand Ténor, ou qu'ils n'en trouvent pas, il ne me resterait pas autre chose à faire pour l'Opéra que de me mettre à cet ouvrage en 4 actes de St Georges. Mais c'est un très grand poème, je n'en ni encore presque rien fait, & j'aurais pour une année & au delà de travail. Ne croyez Vous pas qu'il vaudrait mieux dans ce cas peut être de travailler pour l'opéra comique & pour Roger? Quel est votre avis? D'un autre coté, ils ont aussi la Cerito, & vous savez qu'il y a aussi un grand rôle pantomimique & dansant dans cet ouvrage de St. Georges. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin L/59]

B U R G U I S AN M E Y E R B E E R IN F R A N Z E N S B A D

[Berlin, 9. VIII.

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[Burgius teilt Meyerbeer abschriftlich einen Brief der Gräfin Westmorland mit, worin diese Amalia Beer versichert, Prinz Albert von England habe die Copie der Struensee-Partitur mit Vergnügen empfangen und werde für eine sorgfältige Aufführung des Werkes in London eintreten.]

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La Revue Indépendante donne maintenant un article mensuel intitulé: „Annales du monde dramatique", qui est une série d'études théâtrales sur l'ensemble des œuvres littéraires qui se produisent sur les principales scènes de l'Europe. Après avoir énuméré, au §. Scène Allemande, les auteurs dramatiques modernes de l'Allemagne, le critique continue: „Enfin c'est M. Meyerbeer qui parvient à faire représenter à Vienne son opéra prussien de circonstance, Meyerbeer que nous accusons de somnolence, parce qu'il ne veut nous donner ni son „Prophète" ni son „Africaine", tandisqu'il remue ailleurs la cour et la v i l l e pour imposer à l'Allemagne les drames de son frère, mort il y a une vingtaine d'années." L'auteur de l'article, qui ne se nomme pas, ne paraît pas très bien disposé en votre faveur; car, comme vous le voyez, toutes ses expressions sont trèsaigres et un écho de celles de Laube et C e . La Revue Indépendante a assez d'importance, je crois, pour qu'on ne laisse pas passer ces lignes inaperçues. [Autograph (Las): Bibliothèque nat. Paris 2]

Tgb. August

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Mittewoche 1 1 . [VIII.] ... Die Rage der Albums verfolgt mich auch hier. Ich habe hier bereits Musik in folgende Albums schreiben müssen a) Dr. Zeune (Bruder von Prof. Zeune in Berlin) b) ein sächsischer Kandidat der Theologie c) zwei für Demoiselle Hähnel, die Sängerin, & eine Freundin von ihr. d) Stadtrat Pulvermacher aus Breslau e) Frau v. Bernsdorf aus Strelitz f) Konsul Schwarz aus Wien g) Madame Friedland aus Prag. Ich schrieb an Mutter wegen Partitur für den König von Bayern & sendete den Artikel von Landesmann über die Vorrede des Laubeschen „Struensee" (in der „Europa") ein . . . Donnerstag 1 2 . [VIII.] ... Der Prinz von Dessau, den ich in Wien kannte, besuchte mich . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Franzensbad, 13. VIII.

1847]

Cher & excellent Ami! Je Vous ai écrit une longue lettre sous la date du 1 o.; maintenant je reçois la vôtre du 7. Tâchez mon cher & excellent Ami pour tout au monde de

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savoir le nom des Auteurs du Libretto que l'on a donné à M. Verdi. Il est de la p l u s h a u t e i m p o r t a n c e p o u r m o i de s a v o i r c e l a 1 . Dès que Vous m'aurez communiqué cela, je Vous ferai part de la résolution que je viens de prendre à l'instant, & Vous verrez par là que je suis résolu de travailler pour Paris quoique pour un autre théâtre que l'opéra puisque celui ci me tourne le dos, & que je veux même travailler a u s s i v i t e & assidu que possible. M a i s p o u r D i e u m o n c h e r A m i q u e c e l a r e s t e e n t r e nous deux. V o u s p o u v e z m ' a d r e s s e r votre réponse à cette l e t t r e e n c o r e ici à F r a n z e n s b a d c a r ma c u r e a v a n c e si lentem e n t q u e je ne p o u r r a i p a r t i r q u e le 25 ou le 26 d ' i c i . M a i s surt o u t tâchez de savoir le nom des Auteurs du libretto de M . Verdi pour que je ne m'adresse pas à ceux la. J'ai dans l'idée que puisque le terme du nouvel opéra de Verdi est si rapproché (la i e moitié de Novembre) que ce sera la musique de son opéra „ 1 Lombardi" sur lequel on arrangera un nouveau poëme. Dans ce cas c'est le nom des Arrangeurs français du libretto des „Lombardi" qu'il me faut savoir 2 . — Soyez tranquille mon cher Ami, j'espère que l'année de 1 8 4 8 ne se passera pas sans que j'ai donné un ouvrage sur un des autres théâtres lyriques de Paris. D'après ce que Vous me dites de ce que disent les Provences sur mon compte aux nouveaux directeurs 3 (c.a. d. que je demandrai toujours un seul sujet dont je sais qu'il ne veut pas venir à l'opéra) il vaudra mieux que Vous leur nommiez tout de suite les trois Ténors Fraschini, Mario, Roger, (pour qu'ils en choisissent un) dont j'en demande un pour „le Prophète" dans le cas que les directeurs viendront par hasard vous parler de moi. Or tout le monde sait que Roger ne demande pas mieux que de venir à l'opéra. Vous m'écrivez mon cher Ami que Heine est à Montmorenci, & que Vous voulez tâcher de le voir là. Vous me rendriez là mon cher Ami un grand & signalé service, car c'est un mauvais ennemi & immensement dangereux. Le plutôt que Vous le ferez, plus Vous m'obligerez. S'il le faut, capitulez. Vous savez que le seul grief dont il fait semblant d'avoir à se plaindre, c'est que je n'ai pas écrit à son cousin Charles Heine, prendre son parti dans la question de sa pension qu'il avait avec ce dernier, & où ils étaient à couteaux tirés (maintenant ils sont rapocifiés [= répacifiés]. Mais non seulement j ' a i é c r i t au m o i s de J u i n 1 8 4 6 à Mr. Charles Heine, mais j'ai écrit pour Henri Heine avec un empressement comme on écrirait pour un frère, à telle enseigne que j'étais même indigné de la réponse de Mr. Charles Heine du mois de Juin 1 8 4 6 , parcequ'il parle dans sa réponse de Henri Heine comme du dernier des hommes. Cette lettre qui montre clairement

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que j'ai écrit, je Vous l'envois ci-joint. Mais je Vous conjure au nom de Dieu ne la montrez pas à Heine sous aucune condition, car elle le brouillerait à m o r t avec son cousin, & tout le monde me jettrait la pierre d'avoir jeté le brandon de la discorde dans une famille, surtout Heine étant malade. Seulement Vous pouvez la faire lire si besoin est à M. Brandus qui est honnête homme & discret pour que d'après cette lecture il puisse témoigner en terme généreux à Heine, qu'il resuite de cette réponse que j'ai écrit & avec empressement. Du reste mon cher Ami si Vous pouvez faire la paix sans même faire la lettre à Brandus, je l'aim/ejrais encor cent fois mieux. D a n s t o u s cas g a r d e z la l e t t r e de M r . C h a r l e s H e i n e d a n s v o s m a i n s c o n s e r v e z m o i la p r é c i e u s e m e n t ; j ' e n p u i s a v o i r b e s o i n t ô t t a r d p o u r ma j u s t i f i c a t i o n 1 .

lire les & ou

Adieu cher Ami B r û l e z cette l e t t r e [Autograph (La): Staatl. I. f . Mf. Bln L/58 Erstdruck (auszugsweise): H. Becker, Der Fall Heine—Meyerbeer Bln 1958, S. 103]

BURGUIS AN M E Y E R B E E R IN F R A N Z E N S B A D

Berlin, le 1 4 d'août 1847. Monsieur, La première chose que j'ai faite après avoir lu votre lettre (les yeux de Madame Beer vont si mal qu'elle n'a pu la déchiffrer elle-même), ç'a été de m'acquitter des commissions dont vous avez bien voulu me charger. J'ai porté la partition de „Struensée" au relieur Schwartz, qui, malgré que j'aie marchandé une heure avec lui, n'a pas voulu en entreprendre la reliure d'après les indications que vous donnez à moins de 1 3 à 1 4 écus. Comme ce prix excédait celui que vous avez indiqué, j'ai consulté Madame Beer avant de lui laisser commencer l'ouvrage, et elle m'a dit que je devais le faire faire. J'aurai mardi un exemplaire de „Struensée" et tout sera préparé lors de votre retour. Jenny Lind a chanté le 7 dans ,,Robert-le-Diable", et elle sera, dit-on, vers la fin de Septembre à Berlin, où elle ne paraîtra que quelquefois sur la

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scène, parcequ'elle est attendu à Stockholm. - Madame Viardot doit être engagée à dater du i e r de janvier 1848. — On étudie en ce moment le „Rienzi" de Wagner, et il est probable que Tichatschek viendra ici pour les premières représentations. Spontini assiste à chaque représentation de l'opéra et l'intendant général lui va faire sa cour dans sa loge. Ce dernier lui a offert de mettre en scène „Fernand Cortez" pour qu'il le dirige lui-même; mais comme les principaux rôles devaient être confiés à la Marx et à Pfister, Spontini l'a remercié et a ajouté qu'il ne tiendrai le piano que sur les ordres de S. M. [Folgen einige unwesentliche Theaterneuigkeiten und die Kopie eines Artikels aus dem Journal des Débats v. 7. VIII., der die Anwesenheit Verdis in Paris meldet und darüber informiert, daß die Direktoren der Académie den Komponisten um eine Oper gebeten hätten, die dieser für den kommenden Winter zugesagt habe. Ein Poème in 4 Akten stünde bereits zu seiner Verfügung. Verdi fordere einen dramatischen Sopran und habe Mme Julian Vangelder genannt, die von der Administration unverzüglich engagiert worden sei.] Votre très-humble et très-reconnaissant serviteur Burguis [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Département de la musique, j]

D U P O N C H E L UND N E S T O R R O Q U E P L A N AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Handschrift Meyerbeers: Copie d'une lettre de M. M. Duponchel & Nestor Roqueplan à M. Meyerbeer/ [Paris 14. VIII.

1847]

Monsieur, Avant d'obtenir la direction de l'opéra et depuis que nous l'avons obtenu une Pensée nous a préoccupé, celle d'avoir un opéra composé par vous. L'un de nous vous doit sa fortune, l'autre veux [ = veut] vous devoir la sienne, et le théâtre où vous avez fait la première révélation d'une grande école musicale, attends de vous un de ces chefs-d'œuvres qui l'ont placé au premier rang de l'art; Paris à qui vous avez donné „ R o b e r t le D i a b l e " et „les H u g u e n o t s " ne supporte pas l'idée que dans toute la rigueur et la plénitude de son génie, Meyerbeer ne livrera plus rien à l'admiration d'un

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public qui l'a si dignement apprécié. L'opinion nous demande les plus grands efforts pour hâter un événement si vivement désiré, si longtems retardé, et nous commençons aujourd'hui notre première démarche. Elle pourrait vous sembler tardive, si vous ne saviez pas, que nous sommes à peine installés dans notre nouvelle empire et que la signature ministérielle ne nous a été accordée que depuis 8 jours, de telle sorte que précédemment nous n'avions ni certitude ni caractère officiel pour entamer avec Vous les préliminaires d'une négociation aussi sérieuse. Vous avez en réserve plusieurs ouvrages dont la place est marquée à notre Académie Royale de musique. „ L e Prophète", „ L ' A f r i c a i n e " et „le Camp de Silésie", répresenté en Allemagne. Si nous sommes assez heureux pour vous intéresser au sort de notre théâtre, qui a tant besoin d'un secours du ciel, si vous consentez à rompre ce silence qui lui a été si fatal, à réaliser les promesses que nous avons faites au public, permettez nous de vous poser cette question: par quel ouvrage commencerez vous? L'intérêt de votre propre gloire ne vous permet pas de livrer vos œuvres à des interprètes médiocres, et c'est ici pour nous l'occasion de vous dire qu'aucun sacrifice, aucune considération ne nous arrêteront pour donner à notre troupe actuelle, ce que lui manque, ce que vous désiriez. M r . Brandus, qui a bien voulu se charger de cette lettre vous instruira des dispositions où nous sommes, et des projets que nous avons conçus, projets, dont l'exposé ne peut être consigné ici. Notre intérêt, bien compris par nous, vous répond de nous. Le salut de l'Opéra n'est pas possible sans vous, qui l'avez déjà sauvé et enrichi. Nous n'obéissons ni à des instances, ni à des systèmes, notre renommée, l'avenir entier de l'institution nationale qu'on nous a confiée sont engagés dans notre entreprise, pour notre honneur, pour l'honneur de ceux qui nous ont remis le sort de l'art musical, nous devons réussir et par des moyens grandioses; ainsi croyez à nous, croyez à nos intentions, à notre bon sens. Notre impatience est si grande, une seule parole de vous nous est si nécessaire, que si nous n'étions arrêtés par des travaux matériels et administratifs qui nous absorbent sans répit, l'un de nous serait allé déjà vous voir et vous confirmer ce que nous disons ici. N o u s avons donné M r . Brandus des pouvoirs très complets, pour traiter avec vous cette importante question. Nous espérons que le choix de ce négociateur vous sera agréable et que vous voudrez bien faire connaître à lui ou à nous ce que nous devons attendre. Agréez, Monsieur, l'expression sincère de nos sentiments les plus distingués Nestor Roqueplan 1

Duponchel

[Autograph (L): Staatl. I. f. Mf. Bln Meyerbeer

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L/171] 20

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Sonnabend 14. [VIII.] ... Brief von dem Maestro Ruggiero Manna 1 (Sohn der berühmten, mir sehr befreundeten Sängerin Carolina Bassi) aus Cremona, der, da er die Opern in Cremona in Szene setzt, meinen Rat wegen des „Crociato", der dort künftigen Monat gegeben werden soll, freundlich einholt . . . Sonntag 1 5 . [VIII.] ... Abends den Klavierauszug des Flötenstücks für die Lind fertig gemacht; der Lind dazu geschrieben . . . Montag 16. [VIII.] ... Brief von Minna, dass leider der Zustand ihrer Mutter sich so verschlimmert, dass meine baldige Abreise vielleicht nötig sein wird, doch soll ich noch einen Brief von ihr abwarten . . . Ich schrieb Minna, dass ich also diesen ihren verheissenen Brief abwarten will. . . .

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Franzensbad 18 Août 1847. Mon cher et excellent Ami! J'ai reçu hier votre chère lettre dans laquelle Vous m'écrivez qu'un journal annonce que je suis au plus mal & que je dois aller prendre les bains de Gastein. Grâce au ciel il n'en est pas ainsi. Il avait été question de Gastein il y a quelque temps où il paraissait que je ne pourrais pas supporter les eaux d'ici. Mais j'ai fini par les supporter, & maintenant je me porte beaucoup mieux. Le 24 de ce mois j'ai fini ma cure & je retourne à Berlin. Mais c'est ma pauvre femme qui me donne des inquiétudes cher Ami. Cette douleur navrante de voir sa pauvre mère pendant cinq mois tous les jours, à toutes les heures en proie à une terrible maladie accompagné d'une délire le plus funeste, a ébranlé pro fondement la constitution déjà si frêle de ma pauvre Minna, . . . [Meyerbeer berichtet über den Gesundheitszustand seiner Frau, seiner Schwiegermutter und seiner Mutter...] Depuis ma dernière lettre j'ai fait une réflexion. Il faut agir vis à vis des nouveaux directeurs de l'opéra de façon à ne pas nous mettre dans notre tort vis à vis du public, car les directeurs seraient certainement enchantés de faire croire au public par les Journeaux que c'est notre faute & par là leur si je ne donne pas des ouvrages à l'opéra. Si donc ces Messieurs venaient chez Vous pour Vous demander un Ouvrage de moi (toujours bien entendu que

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Mr. Nestor Roqueplan fasse personellement la démarché) Vous leur repondrez relativement „le Prophète", „le Camp de Silésie" & ,,1'Affricaine" ce que je Vous ai écrit dans mes dernières lettres. À cela ils pourraient Vous répondre, „Meyerbeer ne veut donner „le Camp de Silésie" qu'avec M lle Lind; nous avons voulu l'engager, elle ne veut pas. Pour „le Prophète" Vous demandez Fraschini, Mario ou Roger. Nous allons faire tous nos efforts pour les avoir, mais enfin s'ils étaient liés & que malgré tous nos efforts nous ne pussions pas les avoir, pourquoi Meyerbeer dans ce cas ne nous donnerait il pas le nouvel opéra qu'on nous a dit qu'il a sûr le chantier?" A cela mon cher Ami il faudra répondre ainsi: Meyerbeer a à la vérité un autre poëme encore en main, mais il était tout à fait bâtie sur l'individualité de M m e Stolz qui a le rôle principal, rôle immense, & sur Gardoni qui avait aussi un rôle important & tout à fait dans son individualité. Dès que Gardoni a quitté l'opéra, Meyerbeer a mis de coté ce travail, & quand M m e Stolz qui devait être le pivot de cet ouvrage a quitté l'opéra, il a abandonné tout à fait l'idée de cet ouvrage, de façon qu'il en a fait fort peu de chose. Maintenant je ne dis pas qu'il soit impossible que Meyerbeer ne reprenne pas ce travail si Vous le priez de le faire, surtout s'il lui sera bien prouvé que Vous avez s i n c è r e m e n t fait tout ce qui était en votre pouvoir pour engager un des Ténors qu'il demande pour „le Prophète", &C que ce n'est pas faute d'une offre assez brillante de votre part, si Vous ne l'avez pu obtenir aucun d'eux. Mais voyez quelle différence pour vous; „le Prophète" est une partition toute terminée, & dans cet opéra nouveau il n'y a que le poëme de terminé, de la partition il n'y a presque encor rien de fait. En outre je suis sûr que Meyerbeer avant de se mettre a ce travail sur votre prière, Vous demandra un talent de premier ordre pour le rôle de la femme qui est le pivot de tout la pièce, un talent comme Vous n'en avez pas dans votre troupe maintenant; Quant au rôle du Ténor dans cette pièce je crois que Meyerbeer consentirait a n'en pas faire l'objet d'un nouvel engagement si Vous pouvez le satisfaire pleinement pour le rôle de la femme, où il demandra un grand talent (Vous pouvez ajouter que ni Mademoiselle Birch, ni Madame Julian que Meyerbeer a entendu toutes les deux conviennent nullement à ce rôle.) [Randzusatz: J'aimerais mieux que Vous disiez c o m m e é t a n t v o t r e o p i n i o n s e u l e m e n t c e l a : j e crois que ni M lle Birch ni M lle Julian paraîteront suffisantes pour ce rôle à Meyerbeer car quand je lui ai annoncé ces engagements il m'a écrit qu'il les connaît, & que cela n'est pas mal, mais que ce n'était pas encor ce qu'il fallût à l'opéraj Et surtout cher Ami qu'ils 20'

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sachent bien q u e je ne p r e n d r a i a u c u n e o b l i g a t i o n p o u r u n e époq u e f i x e ; quand j'aurai terminé la partition ou au moins les deux tiers, alors nous fixe/r/ons l'époque. Voilà mon cher Ami ce que Vous leur direz s'ils Vous demandent la partition de l'opéra nouveau de préférence au „Prophète.". Nous laisserons à ces Messieurs trois ou tout au plus 4 semaines de répit à faire leurs démarches convenables près de Vous. S'ils ne sont pas venus jusque là alors décidément je ferai un Ouvrage pour l'opéra comique. Malheureusement il me faudra là me procurer un nouveau poëme, car l'arrangement de Léon de Wailly est tout à fait manqué ce qui prouve que même d'arranger une comédie en opéra comique est chose très difficile. Quant au „ C a m p de Silésie" le rôle de la femme y est t o u t absolument, Se le rôle du Ténor est presque nul. Or à l'opéra comique il n'y a que les hommes qui soient bons. Je Vous dirai quand les trois semaines seront passées ce que je pense faire pour me procurer au plus vite possible un poëme d'opéra comique: car j'y ai mis ma tête mon cher Ami maintenant, & l'année prochaine ne doit pas être finie que je ne sois en répétition avec un ouvrage nouveau à l'un des Théâtres de Paris. Vous mon cher Ami pendant ces trois semaines tâchez d'ap/p/rofondir si M r Crosnier revient vraiment à l'opéra comique, ce qui serait de la plus haute importance pour moi. Avec tant de connaissances que Vous avez partout il est impossible que Vous ne veniez pas à bout de le savoir, surtout connaissant Crosnier lui même. En outre mon cher Ami faites moi le plaisir d'entendre à l'opéra comique une nouvelle chanteuse M l l e Charton quand elle y chantra, &C dites moi si elle est aussi bonne qu'on me l'a vanté. Il est bien dommage que Brandus soit justement partie de Paris au moment où je Vous ai envoyé la lettre du Cousin de Heine à moi qu'il devait lire, pour en faire témoignage près de Heine. Puisque Brandus est partie pour Berlin, r e n v o y e z m o i c e t t e l e t t r e pour que je la fasse lire à Brandus 1 . Adieu cher Se excellent Ami, a d r e s s e z v o t r e r é p o n s e à c e t t e l e t t r e à B e r l i n , car j' retourne dans trois jours. Votre tout dévoué de cœur P. S. ayez la bonté de m'envoyer sous bande croisé les libretti des deux ballets suivants „Manon Lescaut", Ballet de Scribe joué à l'opéra 1 8 2 9 ou 1 8 3 0 „L'orgie", Ballet de Scribe joué en 1 8 3 0 . E t v e u i l l e z a u s s i d ' o r e n a v a n t m ' e n v o y e r mes J o u r n e a u x à Berlin. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln L/57]

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Tgb. August 1847 Donnerstag 19. [VIII.] ... Wilhelm war in der Nacht... von Marienbad angekommen & blieb bis heute Nachmittag 5 Uhr bei mir . . . Freitag 20. [VIII.] ... Brief von Ricordi aus Mailand wegen des Verlags von „Struensee". Montag 23. [VIII.] ... Die Gartenmusik wieder einmal angehört, welche, obgleich nur aus 9 Personen bestehend, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Contrabasso, Flöte, Klarinette, 2 Corni, doch viele gute & schwierige Sachen recht gut ausführt. Ich hörte von ihnen während meines Aufenthaltes in Franzensbad manches gute, mir bisher unbekannte Stück, so z. B. Ouvertüre von [Ludwig] Maurer1 zur Oper „Elise", Ouvertüre zu „Nero" von Reissiger, Ouvertüre zur „Felsenmühle" von Reissiger, Ouvertüre von [Job. Wenzel] Tomaschek2, [Karl Kasimir] Kurpinski3, Kalliwoda4 etc. . . . Wäre „Aline" von Berton mit der Tuczek nicht eine zweckmässig Reprise für das Berliner Theater? . . .

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

Franzensbad 24 Août 47. Cher & excellent Ami! Je reçois votre lettre du 19 peu d'heures avant mon départ pour Berlin. Cependant je veux au miens Vous en accuser reception avant mon départ. Vous me dites dans cette lettre que les Provence Vous ont dit il y a quelque temps qu'il était question d'engager Mario à l'opéra. Si cette nouvelle se vérifiait elle serait de la plus haute importance pour moi car en lui nous aurions un bon interprète pour le Prophète. Tâchez de savoir par Leduc si c'est vrai, & s'il y a espérance que cela se combine. Cela serait une excellente chose pour moi. Vous m'écrivez que l'ami de Heine Vous a dit qu'il ne peut plus écrire parcequ'il perd la vue. Dans ce cas il dicte donc, car la „Gazette d'Augsbourg" contient continuellement des articles signés de son chiffre. Du reste il m'a laissé tranquille depuis l'article en question, mais il peut recommencer si l'honneur lui en reprend, voilà pourquoi il faut tâcher de faire la paix avec lui, si du reste Vous n'en trouvez pas une occasion qui se présente naturellement, Vous pourriez alors attendre le retour de Brandus pour lui lire la lettre de Charles Heine, enfin qu'il puisse en rendre témoignage près de Heine; mais le reste de la négoziation, il faudrait alors que Vous la

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fissiez personellement avec Heine, car il ne faut pas des tiers dans ces sortes de choses.1 Je m'étonne que la revue musicale qui veut éditer mes nouveaux Ouvrages acceuille des diatribes contre moi comme celle de Fétis dont Vous me faites mention dans votre lettre. Si l'article est si fort comme Vous me le dites, il ne suffit pas que l'associé de Brandus en ait coupé 8 lignes. Il en aurait du élaguer tout ce qui y était là dedans contre moi. Ayez la bonté de m'envoyer cet article quand il sera imprimé 1 . Les Escudier ont édité „I Lombardi" de Verdi, Partition pour Piano & Chant, je crois en petit Format. Puisque cet opéra sera maintenant donné à l'académie royale de musique je serais curieux de le connaître. Veuillez donc en acheter un exemplaire & me l'envoyer. Ne savez Vous pas si Auber & Halévy ont un traité avec l'opéra pour leurs nouveaux Ouvrages, & à quelle époque chacun d'eux doit passer.2 Adieu cher & excellent Ami, dans quelques heures je serai parti pour Berlin Votre tout dévoué de cœur Est ce que le projet dont Vous m'avez parlé de donner à M. Berlioz la place de Chef de chant à l'opéra se réalisera? [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin L/56]

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Dienstag 24. [VIII.] ... Nachmittag Abschied vom Prinzen von Dessau genommen.... Brief von Gouin worin er mir mitteilt, daß Fétis einen bösen Artikel gegen mich in der „Revue musicale" geschrieben, den ihm aber aus reference der Redakteur des Blattes Deschamps, Associé von Brandus, zur Begutachtung vorgelegt h a t . . . Schluss der Brunnen- & Badekur. Gott gebe Gedeihung derselben. Amen. . . . Mittewoche 25. [VIII.] ... Während meiner Anwesenheit hier hat sich eine Krankheitserscheinung herausgestellt, die ich vielleicht schon früher hatte, aber gewiss nicht in dem Masse, wie jetzt, denn ich hatte es nie bemerkt; es ist dieses ein Schmerz im Rücken, der sich beim Sitzen (dahingegen nicht im Liegen) zeigt & besonders bei etwas gebogener Stellung, namentlich im Schreiben. Sollte dieser Schmerz (was Gott verhüte) dauernd bleiben, so würde mir das Arbeiten ausserordentlich erschwert werden.

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Um Vz 1 0 fuhr ich mit einem Lohnkutscher nach Reichenbach ab, der mich in 9 Stunden hinbrachte. Das war so schnell als die Post. Dies ward ihm dadurch möglich, dass er nicht gleich der Post über Plauen fuhr, wodurch er 2 Stunden gewann. Ich zahlte ihm 1 2 Thaler und 1 Thaler Trinkgeld. Während der Reise las ich die sämtlichen 4 Akte des neuen Operntextes durch. Vorsatz: Ich will von heute an täglich den Text der „Noema" ganz oder teilweise durchlesen, um mich mit diesem Text so vertraut als möglich zu machen, ja ihn möglicherweise auswendig zu wissen, ehe ich an dessen Komposition gehe. Dann auch so häufig als möglich das alte Testament in der Bibel lesen, pour m'empreigner de la couleur locale meines Stoffes. Donnerstag 26. [VIII.] . . . Um 6 von Reichenbach . . . abgefahren, nach 9 in Leipzig angekommen . . . Die fleissige Durchlesung der „Noema" gestern hat bereits gute Früchte getragen. Ich fange schon an besser in das Gedicht einzugehen, & es würde mir sogar schon manches zur Komposition eingefallen sein, wenn ich es nicht gewaltsam zurückgedrängt hätte, da mich der Badearzt beschworen hat, 1 4 Tage nach der Kur mich durchaus jeder geistigen Anstrengung zu enthalten. Um 3/4 auf 1 1 mit dem Eisenbahnzug von Leipzig nach Berlin abgegangen, woselbst ich um I/z 7 eintraf. Auf dem ganzen Weg von Reichenbach nach Berlin fortwährend den Prolog der „Noema" überlesen. In Berlin fand ich zu meiner grossen Freude alle die geliebten Meinigen, Frau, Kinder, Mutter & Bruder, unberufen wohl & munter bis auf meine arme Schwiegermutter, deren qualvolle Krankheit noch auf demselben Standpunkt steht. Freitag 27. [VIII.] ... Brief von Gouin, der mir anzeigt, dass Brandus der Musikhändler mit einem Brief von Nestor Roqueplan & Duponchel an mich nach Berlin kommt, & mich warnt, ihm eine schriftliche Antwort zu geben . . . Sonnabend 28. [VIII.] ... Besuch von Brandus, der mir den Brief der neuen Direktoren der Grossen Oper Nestor Roqueplan & Duponchel brachte, worin sie mich auf die dringendste Weise auffordern, ihnen eine meiner neuen Opern zu geben1. Auch Berlioz schreibt mir in demselben Sinn . . . Brief von Robert Griepenkerl aus Braunschweig, worin mir derselbe anzeigt, dass er in der Tonkünstlerversammlung in Leipzig einen Vortrag über die Bedeutsamkeit der historischen Opern gehalten & darin meiner Wirksamkeit sehr ruhmvoll erwähnt habe, welcher Vortrag mit dem grössten Beifall aufgenommen wurde, sodass er ihn zum Druck befördern will 2 . Brief von dem Theaterdirektor Haack aus Elberfeld, der mir ein neues Operngedicht („Wittekind") zur Komposition empfiehlt.

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Montag 3 o. [VIII.] ... Ich las den Klavierauszug von Verdis Oper „I Lombardi". Spät abends ging ich zu meiner Schwiegermutter, deren Krankheitssymptome leider ein nahes Ende befürchten lassen.

PETER LICHTENTHAL AN MEYERBEER IN BERLIN

Mailand, d 30 August 1847 Verehrtester Herr u. Freund Ihren werthen Brief vom 23 d aus Franzensbad beantworte ich auf der Stelle. In der Hoffnung daß Ihnen das Bad sehr gut angeschlagen, gehen wir zur Hauptsache. Ich hatte bereits den j* dieses Ihrem Herrn Bruder Wilhelm von der Aufführung des „Struensee's" mit Ihrer Musik zu Prag geschrieben, u ihn ersucht mir das Prager Buch zu schicken; aber bis heute habe ich von ihm keine Antwort erhalten, und die Sachen haben sich seither auch anders gestaltet. Da ich selbst über 1 o J. bereits Censor an der hiesigen Bücherrevision bin, so theile ich Ihnen v e r t r a u l i c h folgendes mit. Ein von der W i e n e r Censur verbotenes Buch kann nur eben dieser Censor mit ihren vorgeschriebenen Auslassungen u. Verändrungen erlauben. Was nun den „Struensee" besonders betrifft, so glaube ich u. rathe Ihnen als das einzige u. sicherste Mittel ein gedrucktes Exemplar desselben der Wiener Hofzensur zur Revision, und es sodann mit ihrer amtlichen Erlaubniß zur Übersetzung ins Italiänische u. zum Drucken mir zukommen zu lassen. Denn bei der dermaligen, hoffentlich bald als Seifenblase zerplatzenden Exaltation des Kirchenstaates und eines Theils von Toscana, könnte es selbst mit dem von einer andern östreichischen, nicht Wiener, Censur erlaubten „Struensee" für die Aufführung im Lomb. Ven. Königreich Anstände geben. Die Wiener Hofzensur ist also, wie gesagt, das einzige Mittel hierzu. Trachten Sie nur die Sache möglichst zu beschleunigen. Das mir zu seiner Zeit von Ihnen gefälligst zugeschickte veränderte Buch des „Struensees" habe ich bereits dem Cav. Maffei vorigen Monat — riservato — gegeben, damit er einstweilen mit dem Gegenstande bekannt werde. Zur Veröffentlichung sowohl der Musik als der ital. Übersetzung des „Struensees" in Italien muß Ricordi (dem ich das für ihn in Ihrem Briefe befindliche mitgetheilt) die Erlaubniß hierzu von Ihnen schriftlich haben, sonst erhält er von der hiesigen Censur nicht das Imprimatur dazu. Er gab mir daher die bei ähnlichen Gelegenheiten übliche Formel zwischen beiden Kontrahenten, die ich hier abkopiere und Sie bitte dieselbe

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ihrem nächsten Briefe an mich eigends für Ricordi's legalen Gebrauch beizufügen. Dichiaro io sottoscritto di aver ceduto al Sig. Gio. Ricordi, editore di musica in Milano la proprietà assoluta ed esclusiva per l'Italia della musica da me composta per la tragedia che ha per titolo „Struensee" non tanto per poterne far uso nella rappresentazioni, quanto per poterla stampare in ogni genere e forma, come pure gli ho ceduto il diritto esclusivo di far la traduzione italiana della tragedia suddetta, e per fede li

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Zu der nächste Woche im hiesigen K-K Conservatorium Statthabenden jährlichen Hauptprüfung wird von den Zöglingen daselbst die Uvertüre Ihres „Struensee" einstudiert; der Himmel verleihe ihnen die gehörigen Requisiten hierzu. Überhaupt wird die gütigst mir von Ihnen verehrte Partitur des „Str." allerseits von mir verlangt, und seitdem ich sie erhielt, hatte ich sie kaum einen Monat zu Hause; jetzt ist sie freylich im Conservatorium. Jetzt, hochverehrter Freund, machen Sie Ihre Sache so schnell als möglich daß wir in Mailand die Glorie Ihres „Struensee's" feyern von wo aus sie sich über das ganze Bel Paese verbreiten wird. Meine achtungsvolle/«/ Grüße an Ihre theure mir unvergeßliche edle Mutter, Ihre Frau u. Tochter u. Ihren Bruder. Ihr alter treuer ergebenster Freund und Diener Dr. Lichtenthai [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Département de la Musique, 1]

Tgb. August

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Dienstag 3 1 . [VIII.] ... Ich war fast den ganzen Tag bei meiner armen Schwiegermutter Johanna Mosson. Abends halb sechs endete sie nach 7tnonatlichen qualvollen körperlichen & geistigen Leiden ihr bewegtes, leider nicht glückliches Leben im 78. Jahr. Gott hat ihr die Gnade erzeigt, dass sie (sichtlich wenigstens) fast gar keinen Todeskampf zu leiden hatte. Meine arme Frau & meine gute alte Mutter (deren Schwester sie war) sind trostlos. Gott schenke der Dahingeschiedenen Friede & ewige Seligkeit. Amen.

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September Mittewoche 1 . [IX.] Den ganzen Tag mit all den traurigen Details zugebracht, welche der Todesfall einer nahen Verwandten veranlasst. Meine arme Minna, welche die Leiche ihrer Mutter fast gar keinen Augenblick verlässt, ist so erschüttert & erschöpft, daß mir ihr Gesundheitszustand die lebhafteste Besorgnis einflösst. Besuch von Herrn Humboldt erhalten. . . . Donnerstag 2. [IX.] Lange Konferenz mit dem Musikhändler Brandus aus Paris, den die neuen Direktoren der [Grossen] Oper abgeschickt haben, um von mir ein neues Werk . . . zu erlangen. . . . Freitag 3. [IX.] ... Fast den ganzen Tag mit Besorgungen für die Beerdigung meiner Schwiegermutter zugebracht. Die Beerdigung fand um 4 Uhr statt. Mit tiefer Wehmut erfüllte mich der Abschied von dem Körper der armen Frau, die ich als meine Tante kannte, soweit meine Erinnerungen in das zarteste Knabenalter reichen, & der ich das grösste Glück meines Lebens, meine geliebte Frau, verdanke. Den Brief an Nestor Roqueplan konzipiert. Den ersten Akt der Partitur des „Propheten" durchgelesen. Sonnabend 4. [IX.] Den ganzen Vormittag mit Durchlesung des 2., 3. & 4. Akt des „Propheten" zugebracht. Konferenz mit Brandus.

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

Berlin 4. Septembre 47. Mon cher & excellent Ami! Depuis ma dernière lettre j'ai passé de bien tristes journées. Ma pauvre belle mère a enfin succombée après de souffrances atroces. Grâce au ciel sa morte au moins a été douce. Ma mère & ma femme, en sont sérieusement malades de chagrin, & maintenant mes inquiétudes se tournent de ce côté. Vraiment j'en perds la tête. Nous attendons l'arrivée de notre médecin qui est absent pour savoir s'il est indispensable que ma femme fasse le voyage en Italie & à quelle époque. Comme c'est avec mes enfants je crois que je serai obligé de les accompagner. — Voici la lettre que j'ai écrit à Messieurs Roqueplan & Duponchel. Veuillez la lire & si Vous en êtes content cachetez la & envoyez la leur. Si au contraire Vous croyez qu'il vaut mieux qu'ils n'aient rien d'écrit dans leurs mains de moi, alors gardez la lettre, mais dans ce cas il faudrait alors que Vous allassiez chez Duponchel lui dire „Meyerbeer a perdu sa belle mère:

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sa femme & sa mère sont malades, tout cela l'affecte tant qu'il le sent incapable de Vous répondre avec autant de détail que Votre lettre l'exigerait. Mais je puis Vous rendre compte de ses intentions." — Cependant je crois mon cher Ami je crois qu'il n'y a rien de compromettant dans ma lettre, & que Vous pourriez la leur envoyer. Mais encore une fois je Vous en laisse l'arbitre. Il serait difficile mon cher Ami que Vous vous rappelliez tous les détails de mes différents opéras nouveaux que je Vous ai écrit dans différentes lettres, & sur lesquel Vous devez leur rendre compte quand ils viendront Vous voir. J'ai donc réunis tous ces faits dans la lettre ci-jointe que je suppose Vous avoir écrit il y a 4 semaines. Vous pouvez leur la lire à haute voix ce qui Vous facilitera beaucoup votre tâche. M a i s p o u r q u e V o u s n ' a y e z p a s b e s o i n de la l e u r l a i s s e r en m a i n s , j'ai écrit un commencement & une fin qui traitent d'autres choses. Il y a cependant encore deux points sur lesquels je n'ai pas parlé dans ma lettre, parcequ'ils n'en ont pas parlé dans la leur. L'un, c'est l'opéra nouveau (poème de St. Georges). Dans le cas qu'ils Vous en parleraient Vous auriez la bonté de leur dire que c'était un opéra dont les rôles principaux étaient destinés pour Mme Stolz & Gardoni. J'avais à peine commencé à m'en occuper quand Gardoni a quitté l'opéra. Alors je l'ai mis de côte, de façon que je n'en ai presque rien fait. Si après avoir épeuré s é r i e u s e m e n t tous les moyens & tous les sacrifices pour me procurer les chanteurs que je demande ils n'y réussissent pas, & qu'ils me priassent a l o r s de composer cet opéra nouveau, je ne m'y refuserai peut-être pas, mais je ne voudrais préciser aucune époque quand j'aurai terminé, de façon que cela peut être bien long, & encor serais-je obligé de leur demander au moins pour le rôle de la femme un grand talent. — Le second point c ' e s t l ' é p o q u e où je voudrai leur donner „le Prophète" ou „le Camp de Silésie" s'ils me donnent les chanteurs que je leur demande. — S'ils ne Vous parlent pas de l'époque ne leur en parlez pas, mais s'ils Vous en parlent dites leur ceci: „11 faut pour un grand & difficile ouvrage comme le sont les opéras de Meyerbeer au moins 5 à 6 mois d'études. Il y en a eu autant pour „Robert", pour „les Huguenots", & aussi pour „la Juive", pour „Guido & Ginevra" etc etc. Or l'opéra de Verdi est annoncé pour le 1 5 Novembre. Mettons qu'on soit assez exact d'aller en scène le 1 er Décembre, & que l'on puisse commencer les études de l'opéra de Meyerbeer le 1 5 Décembre cela mènerait la première représentation au mois de May, & c'est une mauvaise époque parceque on va à l'encontre des chaleurs. Mais je suis tout disposé d'aller en scène le lier Septembre, & pour que cela soit possible d'entrer en répétitions au mois d'Avril. — Enfin tâchez mon cher Ami que les directeurs aussi long temps que l'affaire ne

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sera pas conclue, n'en parlent à personne & qu'il n'en soit pas question dans les journeaux. Brandus me paraît être un bon & honnête garçon. Il m'assure que Nestor Roqueplan est décidé à faire les plus grands sacrifices pour avoir un ouvrage de moi. Dieu veuille que cela soit vrai. Car je sens qu'il est urgent pour ma réputation que je donne l'anné prochaine un Ouvrage à Paris, soit à l'opéra, soit à l'opéra comique. Adieu cher Ami Votra tout dévoué [Autograph (La): Staatl. I. f . Mf. Bln L/55]

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Berlin, 4. IX.

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Cher & excellent Ami! J'ai reçu avant hier votre lettre. Je tâcherai de trouver les livres dont votre jeune & savant ami a besoin pour ses recherches & que Vous me priez de lui procurer. Mais je dois Vous avertir qu'ils sont fort rares, & que par conséquent il faudra probablement les payer bien au delà du prix marqué. Maintenant mon cher Ami j'ai à Vous entretenir d'autre chose. La direction de l'opéra ayant changé, il est probable que les nouveaux directeurs viendront Vous demander des renseignements sur mes nouveaux Ouvrages que j'ai en portefeuille. Quoique Vous soyez en général instruit de mes intentions sur tout ce qui regarde mes Ouvrages, cependant je vais faire une petite récapitulation, pour que Vous pussiez donner les renseignements les plus détaillés. Quant au „Prophète", presque tout repose sur le rôle du Ténor qui est la cheville ouvrière de l'ouvrage, tant pour la musique que pour la pièce. Je ne consentirais à donner cet Ouvrage qu'avec un Ténor du premier ordre. Fraschini est le Ténor qui me conviendrait le mieux pour ce rôle, quoique je ne l'aie pas entendu moi même, Donizetti dans le temps, & cet hiver à Vienne beaucoup de juges compétents me l'ont tant loué, & tellement détaillé la nature de sa voix &c de son talent que je crois sur cela pouvoir fonder suffisament l'opinion que je viens d'énoncer. Il ne sait pas très bien le français à ce qu'e l'on dit, mais Vous savez avec quelle facilité les Italiens l'appren-

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nent, témoin Mario, lequel six mois avant de débuter dans „Robert le Diable" à l'opéra baragouinait à faire peur. — J'accepterais également Mario de Candia très volontiers pour „le Prophète" si les directeurs préferaient cela. Quant à Roger il chante supérieurement bien l'opéra comique mais sa voix suffira-t-elle à remplir la vaste salle de l'opéra & le genre de ma musique lui conviendra-t-il? On m'a bien dit qu'il avait dans une soirée de bénéfice à l'opéra les deux derniers actes de la „Lucie". Mais il n'y a qu'un Finale & un Air dans son rôle de ces deux actes, & cette épreuve ne peut être concluante. Si les directeurs proposaient Roger Vous direz que je ne le refuse ni l'accepte, que pour me décider je voudrais lui entendre chanter le rôle de Robert en entier dans une vaste salle, soit l'opéra, soit théâtre de Bruxelles par exemple, & d'après cela je saurais si je voudrais lui confier ou non „le Prophète". — Quant aux autres Ténors français qu'ils pourraient proposer pour le rôle du prophète, Bettini, Masset 1 , Poultier, Valguallier 2 , je ne les accepterais pas. — Il y a encore un autre rôle dans la pièce dont la bonne distribution est d'une très haute importance pour le succès de l'ouvrage, c'est celui de la mère. Madame Viardot est l'artiste qui me conviendrait parfaitement pour ce rôle. Je regrette de ne pas pouvoir (comme pour le rôle du Ténor) présenter une ou deux autres chanteuses pour ce rôle au choix des directeurs mais je n'en connais pas. Si ces Messieurs en ont en vue d'autres qu'ils Vous les nomment: je les entendrai mais je ne les accepterai que si j'en suis parfaitement content, car c'est encore une de mes conditions principales que ce rôle soit donné à une artiste qui me satisfasse entièrement. — Il y a encor un premier rôle de jeune première (soprano). Mais si sur t r o i s premiers rôles les directeurs me satisferont de d e u x , je me contenterai de mon côte pour ce troisième rôle (quoique ce soit aussi un rôle très important) du sujet qui chantera à cette époque les rôles de Falcon tels que „La Juive", „les Huguenots". — Pour que ces Messieurs connaissent toute la distribution, Vous aurez la bonté de leur dire qu'il y a encor trois rôles d'hommes assez forts. Je les avais composés dans mon idée pour Massol, Alizard, Serda. C'est le rôle de Massol qui est le plus important des trois. — Quant au „Camp de Silésie" tout dépend du rôle de Vielka (rôle que j'ai composé pour Mlle Lind) qui prime toute la pièce. Pour les autres rôles excepté celui de Vielka le person/wjel actuel de l'opéra serait tout à fait suffisant, mais je ne donnerai cet Ouvrage qu'avec Mlle Lind chantant le rôle de Vielka: D'abord parceque je ne vois personne à l'opéra qui me conviendrait pour ce rôle pour lequel il faut une grande chanteuse & une grande actrice, & puis parceque j'ai la conviction qu'un aussi admirable talent que

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Mlle Lind doit arriver tôt ou tard à Paris, soit à l'opéra soit à l'opéra italien, ôc j'aime mieux attendre jusque là avec „le Camp de Silésie" parceque je sais d'expérience quel effet produit Mlle Lind dans cet ouvrage. Pour ce qui regarde les autres rôles je n'ai pas de demander particulières à faire, mais il faut renforcer les Chœurs d'hommes, &c avoir les différentes musiques sur la scène: mais je ne demanderai pas plus que ce que les théâtres de Berlin Se de Vienne ont fait à cet égard. Si du reste les directeurs veulent engager Mlle Lind, il ne faut pas qu'ils s'effrai/= y/ent d'un premier refus. Mlle Lind commence toujours par dire non car elle est si modeste, qu'elle a peur de chaque nouveau public. Elle a commencé par me donner un refus quand je l'ai engagé il y a deux ans pour l'ouverture du nouveau théâtre de Berlin. Elle a refusé au directeur du théâtre de Vienne d'y venir quand ce directeur vint à Berlin pour l'engager à son théâtre. Elle a refusé également Mr. Lumley quand il a fait le voyage à Francfort pour l'engager pour Londres. Eh bien! nous sommes tous revenus à la charge, & malgré ses premiers refus elle est venue chanter à Berlin, à Vienne, à Londres. Il faut lui montrer beaucoup d'égards beaucoup d'empressement & des procédés. Cependant si j'oserais me permettre un conseil vis à vis des directeurs ce serait de ne pas engager Mlle Lind à moins de 5 ou 6 mois; un engagement plus court ne permettrait pas à l'ouvrage nouveau que l'on montrait pour elle d'avoir un cours assez nombreux de représentations pour être d'un bon rapport pour les directeurs car il ne faut pas compter de pouvoir doubler avec succès la caisse, un rôle que Mlle Lind aura créé. — J'ai encore un autre Ouvrage comme Vous savez cher Ami ,,L'Africaine". Mais poème et musique sont si inférieurs au „Prophète" que je ne me résoudrai sous aucune condition de débuter par cet ouvrage après un aussi long silence que le mien. A p r è s „le Prophète" ou „le Camp de Silésie" je pourrai le donner, mais jamais avant. Cette lettre Vous sera remise par un jeune homme qui m'a demandé une recommandation pour Paris. Il veut suivre les cours de l'école de médecine. Veuillez l'aider en tout ce que Vous pourrez, car il n'a jamais encor été à Paris. Adieu cher Ami. Votre tout dévoué G. M. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/43]

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Sonntag 5. [IX.] Mein Geburtstag.... Nun ist es ein ganzes Jahr, dass ich ausser den Veränderungen zur „Vielka" in Wien & ein paar Liedern nichts

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Neues komponiert habe, denn „Struensee" war schon Ende August des vorigen Jahres fertig komponiert. Montag 6. [IX.] Ich habe den Vorsatz gefasst, dass ein neues tätiges, geregeltes, arbeitsames, konzentriertes Leben mit meinem diesesmaligen Geburtstag anfangen soll. Die wenigen Jahre schöpferischer Kraft in der Musik, die mir wahrscheinlich nur noch bleiben, will ich auf das vollständigste nützen & zu gleicher Zeit meine Seele von aller Empfindlichkeit über Journalartikel & sonstige Eitelkeitsverletzungen bewahren. Den Artikel von Fétis „de l'opéra et de son répertoire", der einige unangenehme Phrasen über mich enthält, gelesen. Brandus hatte ihn mir im Manuskript mitgeteilt . . . Brandus (welcher heute abreiset), die Birch-Pfeiffer & Ad. Mosson besucht. . . . Dienstag 7. [IX.] ... Den Traité mit der Weber [über die „Pintos"] herausgesucht . . . Mittewoche 8. [IX.] ... Kabinetsschreiben von Illaire, dass Küstner vorschlägt, Henning zu pensionieren & Lachner dafür zu engagieren, & dass der König über Lachners Engagement meine Meinung vertraulich wissen will. In meiner jetzigen Stellung eine höchst epineuse Frage. Immer schwieriger & unangenehmer meine Stellung. Schon ist es höchst unangenehm für mich, dass der König Spontini berufen hat, diesen Winter wieder bei dem Theater zu fungieren & seine Oper neu in Szene zu setzen1. Nun noch Lachner. Gamacho [= Mendelssohn]2 wird auch nicht fehlen, & so ist mit Küstner ein blättriges Kleeblatt meiner Todesfeinde beieinander. . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Berlin, 8. IX.

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Cher & excellent Ami! 1 ) Monsieur Brandus qui est partie il y a quelques heures, a été très mortifié quand il a appris que je Vous avais envoyé ma réponse pour MM. Roqueplan & Duponchel. Il dit qu'il se trouvera dans une très fausse position. M'ayant porté la lettre & ne portant pas la réponse cela aurait l'air comme si je le méprise. Il ajoute que s'il avait porté ma lettre que certainement il ne se serait jamais avisé de dire un mot à ces messieurs de mes intentions sans V o u s , & qu'il n'aurait pas fait un seul pas sans vos ordres, & surtout avant que M. Roqueplan Vous eut fait sa visite3. Il m'a supplié de Vous prier en cas que Vous n'ayez pas encor envoyé la lettre à ces Messieurs de la garder jusqu'à son arrivée, 8t de la donner alors ensemble à

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ces Messieurs. Je Vous dis ce qu'il m'a prié de Vous écrire; il va sans dire que je Vous laisse comme toujours l'arbitre suprême de faire ce que Vous jugerez le plus convenable. — 2) D'après ce que m'a dit Brandus il y a peu d'espoir de pouvoir représenter c o n v e n a b l e m e n t (en ce qui regarde la musique) „Struensee" au théâtre historique. Dans ce cas je voudrais peut être faire exécuter l'ouverture cet hiver à Paris, mais seulement si j ' é t a i s présentpour en diriger les études. Il serait donc possible que je viens cet hiver pour quelques semaines à Paris au moment où je quitterai l'Italie (bien entendu si nous y allons ce qui n'est pas encore décidé) pour retourner à Berlin pour mettre cette idée en exécution. Mais comme ce n'est qu'un peut être je Vous prie de tenir cette idée bien secrète. Malheureusement j'en ai laissé échapper un mot à Brandus, priez le qu'il n'en ouvre pas la bouche. 3) J'ai maintenant à répondre à deux de vos lettres. Dans l'une Vous me dites que le Ténor que Duponchel Vous a nommé s'appelle G u a s c o . C'est en effet un Ténor de beaucoup de réputation. Mais je ne l'ai jamais entendu & je ne sais pas s'il conviendra à ma musique. Il me paraît aussi avoir entendu dire qu'il avait perdu sa voix: cependant je n'en suis pas sûr. Si je vais en Italie je pourrais l'entendre. 4) A p r o p o s de mon v o y a g e en Italie. Veuillez n'en parler à personne, & dites aussi à Brandus qu'il n'en parle à personne. — 5) Quant à Ch. Maurice je crois qu'il a raison, & que son Abbonnement date du mois d'Août. Veuillez le débourser pour moi 1 . 6) Rapport ce que Vous m'avez écrit de Langlé & Léon Faucher2 je Vous prie de dire à ces Messieurs que jamais de ma vie j'ai eu des traités secrets avec les directeurs de l'opéra. Jamais je n'ai eu ni demandé un sous d é p l u s que les droits d'Auteurs légaux, mais en même temps aussi jamais je n'ai reçu un sous de moins que les droits d'Auteurs légaux. 7) Quant à signer leur pétition pour l'augmentation des droits d'Auteurs à l'opéra, si les compositeurs qui travaillent ordinairement pour l'opéra tels que Messieurs Auber &c Halévy s'ont signé, Vous pouvez le signer aussi pour moi: mais si ceux là ne s'ont point signé je ne le ferai pas non plus, car je ne veux pas être le seul. — 8) Vous avez raison que c'est mal à ces Messieurs que de m'avoir oublié dans leur programme. Vous devriez leur conseiller de donner „Robert" en faisant chanter la Princesse par l'Anglaise (Mlle Birch) Alice par Mlle

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Dameron 1 , Bertram par Alizard. Alors il serait bien monté. Bordas pourrait chanter Robert. 9) J e désire de tout mon cœur que Roqueplan soit assez raisonnable pour que Vous puissiez renouer vos relations à l'opéra, & que je puisse par conséquent me fixer sur ce que j'aurai à faire pour l'avenir. Quoique il en soit je donnerai un Ouvrage en 1 8 4 8 à Paris soit à l'opéra, ou si non à l'opéra comique. 1 0 ) Tâchez à cause de cela mon cher Ami de Vous tenir au courant si Crosnier reprend l'opéra comique, & à quelle époque. Mille remerciments de vos félicitations pour mon jour de naissance. J e sais cher Ami qu'ils partent du cœur, & que Vous m'aimez comme je Vous aime d'une amitié sincère & constante, & pour la vie entière. Adieu cher Ami Votre tout dévoué. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

L/53]

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Berlin, 9. IX.

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Cher & excellent Ami! Dans ma lettre de hier j'ai oublié de Vous parler d'une chose: voilà ce que c'est: M r Brandus m'a raconté que Duponchel lui avait dit que la Censure ne permettrait probablement pas le libretto du „Prophète". J e ne sais pas qui peut lui avoir donné cette idée. Il croit probablement que la religion ou les questions religieuses y jouent un rôle. Il n'en est pas du tout question. Il n'a qu'à demander M . Edouard Monnais qui connaît le poème, il pourra le rassurer complètement là dessus. Il e s t i m p o r t a n t q u e D u p o n c h e l sache cela. Aujourd'hui il y a eu un article dans une des Gazettes de Berlin qui m'a beaucoup peiné. Il y est dit que la nouvelle direction de l'opéra avait envoyé un des principeaux éditeurs de musique de Paris à Berlin pour obtenir de moi que je donne un de mes Ouvrages nouveau à l'opéra de Paris, mais que j'avais répondu qu'aussi longtemps que le personel des chanteurs de l'opéra serait dans un aussi triste état qu'actuellement, je n'y donnerai aucun de Meyerbeer

IV

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mes Ouvrages. C'est très désobligeant pour les directeurs & les chanteurs de l'opéra, &C je serais au désespoir si un tel article ou tout autre semblable parut dans les Débats. Priez notre excellent ami Mr. Armand que si pareille chose lui fut livrée par ses traducteurs il ne le mette pas dans son journal. — En général je désire beaucoup qu'il ne soit pas de tout question dans les journeaux du voyage de Brandus relativement à moi, ni de mon voyage probable en italie avec ma famille, ni de mes nouveaux Ouvrages pour Paris jusqu'à ce que il ait quelque chose de décidé en Oui ou en Non entre moi & l'opéra. Adieu cher & excellent Ami Votre tout dévoué Jeudi 9 ybre 47 P. S. Je n'ai ouvert la bouche à qui que ce soit ici sur le voyage de M. Brandus, il faut donc que cela ait été M. Brandus qui en ait parlé. [Autograph (La): Staatl. I. f . Mf. Bin L/52]

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Donnerstag 9. [IX.] . . . Nach Potsdam gefahren, um mit Herrn von Humboldt Rücksprache über das gestrige Kabinetsschreiben wegen Lachner zu nehmen . . . Die Partitur des 5. Aktes des „Propheten" durchgelesen. Freitag 10. [IX.] ... Die Szene von Krolls „Lovelace" in Partitur seinem Wunsche nach durchlesen. Besuch von Kroll. Brief an Humboldt; ich schickte ihm das Feuilleton von Berlioz in seinem „Voyage musical" über Nicolai mit 1 . Sonntag 1 2 . [IX.] Bei dem Prinzen von Preussen zum Mittagbrod im Schloss Babelsberg bei Potsdam eingeladen. Montag 1 3 . [IX.] Herrn von Humbodt besucht, um ihn um Rat [zu fragen] wegen der Antwort, die ich Illaire schreiben muss, da der König meine Meinung über das Engagement von Lachner wissen will. Besuch von Illaire. Seinem Rate gemäss schrieb ich eine ostensible & konfidentielle Antwort in der Lachnerischen Sache an den König, welche ich ihm beide . . . nach Potsdam schickte. Dienstag 1 4 . [IX.] ... Besuch von Hofrat Deinhardstein aus Wien. Diner bei Mutter, wo auch Deinhardstein 8c Madame Schröder-Devrient (jetzt

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Frau von Döring genannt) waren. Heute ist der Geburtstag des grossen edeln, trefflichen Alexander von Humboldt, den ich wie ein höheres Wesen bewundre, wie einen Vater verehre & liebe. Ich stattete ihm meine Gratulation ab & verehrte ihm einen Baumkuchen (den er gern isst) mit einem Blumenkranz. Mittewoche 1 5 . [IX.] ... Abends im Königstädtischen Theater von der italienischen Operngesellschaft „Maria di Rohan" . . . von Donizetti. Diese Musik schien mir schon bei der Aufführung in Paris eine der schwächsten von Donizetti. Die Primadonna Olivieri hat eine kräftige klangvolle Stimme, singt auch mit Geschick & ziemlicher Eleganz, aber in den höhern Corden mit Anstrengung & nicht rein. Ronconi, ein hoher Baritonist, ist der Bruder des berühmten Ronconi 1 . Er hat nicht viel Stimme, aber er singt mit feinem Geschmack & dramatischem Ausdruck. Lubocetta, Tenor, welcher schon voriges Jahr hier sang, hat eine frische, schöne, liebliche Tenorstimme & singt mit Gefühl & angenehmer Natürlichkeit. Kleines ungraziöses Aussehen & gar kein Spiel. Für ein sehr grosses Theater dürfte vielleicht die Stimme doch etwas zu schwach sein. An Herrn von Humboldt geschrieben, um für Deinhardstein eine Unterredung zu verlangen. Deinhardstein nimmt ein Exemplar der Tragödie „Struensee" nach Wien mit & will sich (da er selbst zur dortigen Zensurkommision gehört) dahin verwenden, dass die Übersetzung „Struensees" ins Italienische & dessen Aufführung in Mailand genehmiget werde.

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Paris [recte Berlin] 1 5 7bre 1 8 4 7 Cher &c excellent Ami! Je reçois une lettre de M . Patin qui me dit de n'avoir pas versé ma contribution pendant deux ans à la loge maçonique de Paris à laquelle je suis affilié. Veuillez avoir l'extrême bonté de le prier de passer chez Vous, & de lui dire que ce n'est pas ma faute, puisque nous étions convenus qu'il aurait la bonté de venir chaque année prendre ma rétribution chez Vous. Veuillez lui donner 94 Francs (dont 64 Francs pour deux années 1 8 4 6 & 1 8 4 7 &; 3 0 Francs pour le Conseil) de plus 36 Francs pour les pauvres (frères), & 3 0 Francs pour M . Patin personnellement. En tout 160 Francs, & ayez la bonté de Vous faire donner une Quittance. — M . Pantin demeure Rue d'Anjou Dauphine N o 8. — 21

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Comme M . Patin qui est un très brave homme, mais qui d'après la lettre paraît se trouver dans la gêne, pourrait se trouver blessé de ce que Vous savez que je lui donne un secours de 3 6 Francs, veuillez lui dire que je me suis rappellé lui devoir ces 3 6 Francs pour des cartes de visite litographiées qu'il a fait pour moi. J e dois avoir payé ma cotisation à la fin du mois, ainsi ayez la bonté de faire venir de suite M . Patin. J e suis tout à fait de votre avis qu'il faut faire un cadeau à ce jeune Allemand de la „Correspondance litographié" (ami de Heine) qui nous est si dévoué. Faites là dessus cher Ami ce que Vous jugerez convenable. Mais en même temps priez le de ne pas donner des nouvelles sur moi qu'il n'ait reçu de Vous. Il y avait ces jours ci une nouvelle dans la gazette de Berlin (de Paris) que j'avais écrit au directeur de l'opéra de Paris que je viendrai avec ma nouvelle partition à Paris pour le donner. Et apropos de cela mon cher Ami, en cas que les directeurs de l'opéra déclarent vouloir engager les artistes que je demande il faut jusqu'à ce que tout absolument soit terminée entre nous qu'il n'en transpire rien dans les Journeaux. Car il faudrait que je pris pour cela un congé extraordinaire très long pour l'année prochaine: congé qui ne me sera pas refusé j'en suis certain; mais il ne faut pas que le Roi sache par les Journeaux que j'ai accepté un nouvel engagement sans lui en avoir demandé auparavant le congé. Sans cela il pourrait l'en fâcher & me le refuser. La plus grande partie de cette lettre était écrite il y a déjà 4 jours; mais j'en ai différé toujours le départ, espérant toujours que je recevrais de jour en jour votre réponse sur la lettre que je Vous ai envoyé pour Messieurs Duponchel &C Nestor Roqueplan, & sur le résultat de l'entretien que Vous devez avoir en nécessairement avec eux là dessus. Mais comme votre lettre tarde à venir j'expédie la mienne à cause de M . Patin. Adieu cher Ami. M a femme & ma mère Vous remercient mille fois de l'intérêt que Vous leur témoignéz dans Votre lettre sur la perte de ma pauvre belle mère. Votre tout dévoué [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln.

L/ji]

Tgb. September 184-/ Freitag 1 7 . [IX.] . . . An Ricordi in Mailand die Erlaubnis zum Stich der Musik von „Struensee" gegeben . . .

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SEPTEMBER 1847 M E Y E R B E E R AN G I O V A N N I R I C O R D I IN M A I L A N D

Berlino 1 7 Settembre 1847 Pregiatissimo Signore! Ricevetti la vostra pregiatissima lettera a Franzensbad l'istesso giorno della mia partenza di là. Appena arrivato a Berlino ebbi la disgrazia di perdere la mia suocera, eggreggia donna che mi era assai cara: questa calamità ed una indisposizione mia sono la causa ch'io posso riscontrare oggi soltanto la vostra gradita lettera. Dietro il desiderio vostro, espressomi nella vostra lettera, vi mando colla diligenza che parte da qui questa sera, lo spartito, la riduzione per cembalo a 2 mani, e la riduzione per cembalo a 4 mani della musica di „Struensee", e nell'istesso tempo il libro della tragedia cogli accorti cambiamenti e la messa in scena come si rappresenta sui Teatri della Germania. Nell'istesso tempo giungo a questa lettera la modula che mi ha chiesto il Signor Dottore Lichtenthal nel vostro nome. Godo molto di rilevare dalla vostra lettera che avete fidato la traduzione ad un così illustre poeta come il Signor Cavaliere Maffei, il quale in oltre conosce tanto a fondo la lingua tedesca, corno lo provano abbastanza le sue tante rinnomate traduzioni del Schiller etc etc. Ho avuto molto caro pregiatissimo Signore di avere delle vostre notizie doppo tanti anni di interruzione, e di rilevare che mi conservate ancora amichevole memoria. Credete bene che anche per parte mia resterò sempre con tutto l'attaccamento ed affezione della nostra vecchia relazione Vostro dev[otissi]mo amico Giacomo Meyerbeer P.S. Prego di ricordarmi alla memoria del mio pregiatissimo amico l'egregio Signor Dottore Lichtenthal. [Autograph (Las): Libreria Lopiccirello di Firenze]

Tgb. September

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Sonntag 19. [IX.] An Gouin wegen Patin (Beitrag zur Freimaurerloge Les trois Ecossais) und Sekretierung der Unterhandlung mit den Directeurs de l'opéra . . . Dienstag 2 1 . [IX.] Heute reiset... meine geliebte Gattin Minna mit meinen 3 Kindern vorläufig nach Bamberg zur Konsultation mit Schönlein &

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von da, wenn es die Witterung erlaubt, nach Meran in Tirol, jedenfalls aber nach Venedig 1 . Gottes Glück & Segen zu dieser Reise. Möge der Allmächtige alle diese teure Meinigen vor jedem Unfall, jeder Krankheit bewahren, & möge der gnädige Himmel Minna ihre Gesundheit & Körperkraft wiedergeben, die durch den Tod ihrer armen Mutter so erschüttert wurden . . . Im Opernhause Mozarts liebliche, reizende „Cosi fan tutte" unter dem Titel „So machen sie es alle" gehört. Mittewoche 22. [IX.] . . . In der italienischen Oper „Otello" von Rossini. Der Tenorist Pardini hat eine schöne & kräftig vibrierende Bruststimme, gut für starken & deklamatorischen Gesang, weniger für zarten &c getragenen. Die übrigen Rollen waren recht gut besetzt durch Madame Fodor (Desdemona), Lubocetta (Rodrigo), Zoboli (Jago). Der letztere hatte mir gestern einen Empfehlungsbrief von Rossini gebracht. Donnerstag 23. [IX.] ... Etwas an der Marche nocturne im 3. Akt des „Propheten" gearbeitet. . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Berlin, 25. IX.

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Mon cher ôc excellent Ami! Je vois par votre lettre du 1 6 &c par les Journeaux que Duprez a eu un grand succès2. Cela retardera de beaucoup mes affaires, car je crains que les directeurs maintenant auront peu d'envie de dépenser beaucoup d'argent pour engager un nouveau ténor. Cependant vous comprenez que je dois avoir une conviction bien arrêté que le rôle du prophète n'est pas dans les moyens de Duprez puisque j'ai préféré garder la partition 5 ans en portefeuille plutôt que de lui donner le rôle. Et certes ce n'est pas à Duprez vieilli de 5 ans que je confierai ce que je n'ai pas voulu lui confier quand il était de 5 ans plus jeune & plus frais de voix. Voilà mon cher Ami ce qu'il faut faire comprendre aux directeurs, à la vérité avec beaucoup de prudence & de circonspection (& surtout v e r b a l e m e n t ) pour qu'ils ne pussent pas s'en faire une arme contre nous dans les Journeaux, mais cependant avec assez de p r é c i s i o n pour qu'ils sachent d'une manière certaine que jamais ils auront un nouvel ouvrage de moi sans un n o u v e a u Ténor à ma satisfaction, & que ce Ténor n'est pas Duprez. Vous me dites que je dois venir cet hiver à Paris. J'avais l'intention de venir au moi de Février, mais après le succès de Duprez je me gerderai bien de venir avant que l'engagement de nouveau Ténor soit conclu, car Duprez & les directeurs de l'opéra me

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feraient harceler & écraser par les Journeaux de donner le prophète à Duprez (ce qui est impossible sans tuer l'Ouvrage). Du reste mon cher Ami je ne comprends pas que l'affaire de Mario dure si long temps. Le ministre ne fera pas attendre sa décision s'il veut changer la rédaction du paragraphe du privilège qui defend d'engager des chanteurs des autres théâtres royeaux. S'il refuse, l'affaire de Mario est impossible. Si le ministre accorde (ce qu'il fera peut-être s'il saura que de cela depend l'acquisition d'un opéra de moi) il faut demander à Mario de se déclarer de suite s'il veut ou non, car sans cela il fera comme il y a deux ans, il lanternera pendant deux mois, & se servira de l'offre de l'opéra pour se faire payer plus cher par M . Vatel. En attendant on aura perdu du temps pendant lequel Fraschini si on l'eut engagé eut appris le Français. Quant à Guasco je ne l'ai pas entendu, je ne connais pas même par ouï-dire la nature de son talent, & le diapason de sa voix. Je ne puis donc ni le refuser ni l'accepter sans l'avoir entendu. Mais il chante actuellement à St. Petersbourg jusqu'à la fin de Mars. Je ne pourrai donc l'entendre qu'à son retour au mois d'Avril. Que de temps perdu & pour la direction & pour moi, au lieu que j'aurais pu entendre Fraschini dans peu de temps puisque je dois accompagner ma femme, ma pauvre femme malade, en Italie, où comme Vous savez elle doit passer l'hiver d'après l'ordre des médecins. Du reste Fraschini je l'accepte sans l'avoir entendu, car Donizetti & d'autres musiciens m'en ont donné une description si d é t a i l l é e , que je le connais comme si je l'avais entendu. — Du reste comme malheureusement l'affaire de Mario, de Fraschini, de Guasco 1 sont tous des choses incertaines encore, ne serait il pas bon pour pouvoir se rendre compte de l'effet que Roger comme voix & comme style de chant produirait à l'opéra, d'arranger sous le prétexte d'une représentation à bénéfice, une représentation de „Robert" dans laquelle Roger chantrait Robert? J'insiste sur ce rôle car comme il est le plus fatiguant & le plus haut comme diapason du répertoire j'en puis le mieux juger pour celui du prophète. Roger ne demandera pas mieux que de le chanter. Vous me direz qu'il y a encore moins de possibilité de l'avoir d'après les termes du privilège que Mario parceque l'opéra comique est un théâtre royal s u b v e n t i o n n é , mais Roger (je le sais de bonne source) quitte l'opéra comique décidément le printemps prochain pour donner des représentations en Allemagne & en Italie. Or l'opéra comique le perdant de toute façon transigerait probablement très volontiers si l'opéra lui offrait une indemnité. Du reste je n'accepterai Roger que si après l'avoir entendu dans le rôle de Robert à l'opéra, je lui trouverai les moyens & le talent nécessaire de chanter le rôle du Prophète qui je Vous le répète est le rôle le plus grand & le plus important qui ait jamais & ait été fait au théâtre pour un Ténor. D u

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r e s t e il v a s a n s d i r e q u e M a r i o s e r a i t t o u j o u r s c e l u i q u i me p a r a î t b e a u c o u p p l u s d é s i r a b l e q u e R o g e r , même si l'épreuve avec Roger réussissait bien. Si une représentation de „Robert" (mais de l ' o u v r a g e t o u t entier) avec Roger à l'opéra pouvait s'arranger, je viendrais incognito à Paris sans que Âme qui vive le scut [= sût] pour juger par mes propres oreilles quel effet me fera Roger. — Je Vous avoue mon cher Ami que je n'ai pas beaucoup de foi dans la sincérité des nouveaux directeurs pour moi. J'ai peur qu'ils nous traîneront avec de belles paroles jusqu'à la première représentation du nouvel Opéra de Verdi. Si cet Opéra a un grand succès & que le nom de Verdi devienne populaire, ils Vous diront „vous voyez que Verdi a pu avoir un grand succès avec Duprez, or si Meyerbeer veut se contenter de notre troupe actuelle c'est bon, car nous ne pouvons pas lui donner d'autre Ténor, sinon nous ferons composer l'hiver prochain au lieu du „Prophète" un nouvel Opéra de Verdi. Jusque là j'aurai encore perdu quelques mois pendant lesquels j'aurais pu travailler à un nouvel opéra comique. Je Vous avoue mon cher Ami que maintenant je ne veux plus me taire plus long temps à Paris Se j'y veux donner absolument un opéra nouveau en 1 8 4 8 sur quel théâtre de Paris que cela soit. Certes ce que j'aimerais le mieux de tout c'est l'académie royale de musique c'est mon terrain. Mais enfin s'ils ne me donnent pas un Ténor je ne puis pas leur donner „le Prophète": s'ils ne me donnent pas Dlle Lind je ne puis pas leur donner „le Camp de Silésie". Or dans ce cas il vaut mieux faire un Opéra comique que de ne faire rien de tout pour Paris. Un Opéra comique ne me coûterait à composer que la mo/ï/tié du temps qu'il me faudrait pour composer un grand Opéra, de façon que je pourrais être représenté à l'opéra comique l'hiver prochain si je ne perds pas de temps à commencer. D'un autre côté je ne voudrais pas me lier les mains & prendre des obligations avec un Auteur pour un libretto d'opéra comique aussi long temps que je puis espérer de m'arranger avec l'Opéra. Tâchez donc mon cher Ami de pousser les directeurs à prendre une décision. Dites leur ce que je Vous ai écrit relativement Mario, c'est à dire que s'ils veulent pousser sérieusement l'affaire ils peuvent savoir en peu de jours si le ministre veut changer la rédaction du paragraphe de leur privilège qui les empêche de prendre Mario; & peu de jours après ils peuvent savoir de Mario s'il veut venir à l'opéra, ou non pour que si absolument il ne veut pas on puisse se tourner vers Fraschini. Faites comprendre à ces Messieurs (ce qui est parfaitement vrai) que Londres Vienne & Florence m'ont invité à composer un nouvel Ouvrage, & que je tiens tout cela en suspens pour pouvoir être libre pour l'opéra de Paris, mais que je ne puis pas indeffinitivement retarder ma

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réponse à ces trois théâtres & que puisque je leur ai fait savoir par Vous sous quelles conditions je puis leur donner „le Prophète" ou „le Camp de Silésie", qu'ils aient la bonté de s'en occuper pour pouvoir me dire bientôt s'ils peuvent & s'ils veulent remplir ou non ces conditions, pour que je sache si je puis compter sur l'opéra, ou si je dois aller ailleurs. Provoquez une réponse décisive. F a i t e s moi le p l a i s i r de V o u s lier de p r é f é r e n c e avec N e s t o r R o q u e p l a n & de V o u s a d r e s s e r à luicar lui seul est directeur, Duponchel n'est que le second, & nous n'obtiendrons rien que p a r Roqueplan & avec Roqueplan. C'est donc lui qu'il faut avoir dans sa manche. — Vous ne m'avez pas écrit mon cher Ami si Vous avez lu en entier aux directeurs la lettre ostensible que je Vous avais écrit dans ce but. Je ne le pense pas, car Vous me devez la réponse encore sur une foule de choses qui s'y trouvent. Si Vous la relirez Vous le verrez bien. — Croyez Vous que le nouvel Opéra de Verdi sera représenté du i l e r au 5 Novembre ainsi que l'annoncent les Escudier[s] 1 } — Est-ce que Duprez continue de plaire tant & d'être tant en voix dans „la Favorite" ainsi qu'il l'était à la première soirée de „la Juive" 2 ? M. Brandus auquel j'avais fait lire la lettre du cousin de Heine m'avait demandé de lui en envoyer une copie. Je la joins à cette lettre: Veuillez la lui donner & lui dire qu'il m'avait promis de m'écrire de son arrivée à Paris mais que je n'ai pas encore reçu de ses nouvelles — Adieu cher & excellent Ami. J'attends avec autant de curiosité que d'impatience votre réponse à cette lettre. Votre tout dévoué de cœur ce 25 Septembre. [Autograpb (La): Staatl. I. f. Mf. Bin L/45 u. L/46]

M E Y E R B E E R AN F R A N Z G R I L L P A R Z E R IN B E R L I N

[Berlin 2 J . IX.

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Hochgeehrter Herr! Ich habe heute früh aus den Zeitungen Ihre Ankunft in Berlin erfahren und wäre gleich zu Ihnen geeilt, müßte ich nicht auf einige Stunden nach Potsdam. Ich werde morgen früh kommen Sie zu begrüßen, aber noch vor-

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her muß ich Ihnen eine Bitte meiner Mutter mittheilen (welche das Vergnügen hatte Sie in Paris zu sehen) daß Sie ihr nämlich die Freude machen Morgen Mittag (um 4 Uhr) bei ihr zu speisen: in kleinem Kreise nur, doch finden Sie den trefflichen Alexander von Humboldt dort mit dem Sie sich gewiß gern treffen. In der Hoffnung Ihrer freundlichen Zusage werde ich die Ehre haben Sie morgen vor halb vier Uhr im Wagen abzuholen, da meine Mutter sehr entfernt von Ihrem Hotel zum Kronprinzen (im Thiergarten) wohnt. Genehmigen Sie hochgeehrter Herr den Ausdruck der Verehrung und Ergebenheit Ihres Meyerbeer. Sonnabend. [Autograph (Las): Stadtbibliothek Wien

/80484J

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Berlin, 26. IX.

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Cher & excellent Ami! J e m'aperçois à l'instant que j'ai oublié hier de Vous mettre dans ma lettre la copie de la lettre du cousin de Heine que M . Brandus désirât relire encore une fois pour la savoir par cœur. Là voici communiquez la à M . Brandus (en le faisant venir chez Vous) mais tâchez de ne pas la lui laisser sans cependant l'offenser & priez le de ne faire usage de son contenu que dans un cas extrême, car si Heine la saurait mot à mot il y aurait guerre à mort entre lui & son cousin, & je répugne à jeter le brandon de la discorde dans une famille. Il me suffit qu'il sache que j'ai fait tout ce qui dépendait de moi dans cette affaire. — J e Vous ai dit hier dans ma lettre que je croyais que Vous n'aviez pas lu tout le contenu de ma lettre ostensible aux directeurs, parcequ'il y a quantité d'objets sur lesquels Vous ne m'avez pas donné leur réponse. Qu'est ce qu'ils ont dit par exemple sur ma demande d'avoir M a d a m e Viardot pour le rôle de la mère dans „le prophète", rôle de Contralto d'une très haute importance, ôc dans lequel M m e Viardot serait admirable, parceque style de musique & diapason (c'est écrit en Contralto) tout lui convient également. Cependant je ne fais pas de son engagement une question de cabinet comme j'ai du le faire de l'engagement du Ténor. Si ces Messieurs trouvent M a d a m e Viardot trop chère dans ses

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prétentions, quand l'engagement du Ténor sera conclu à ma satisfaction je viendrai immédiatement à Paris pour entendre Mlle Masson 1 & juger si je puis me contenter d'elle pour le rôle de la mère lequel comme je Vous l'ai déjà dit est aussi d'une très haute importance pour l'ouvrage. Si je trouve Mlle Masson capable de rendre à ma satisfaction le rôle de la mère je ne demande pas mieux que d'épargner aux directeurs la dépense d'engager un nouveau sujet pour le rôle de la mère. Vous me dites mon cher Ami que si Mario vient Mlle Grisi pourrait chanter le rôle de la mère. Non, cela ne se peut pas car Mlle Grisi est un Soprano & le rôle de la mère est un Contralto. Mais si Mlle Grisi vient nous lui donnerons le rôle de la jeune première qui est aussi un beau rôle, & que je tâcherai de rendre plus brillant encore pour elle. Si elle ne vient pas j'amoindrirai au contraire ce rôle pour le rendre conforme à la taille de celle qui le chantera. Je suis résolu de me contenter si deux rôles sur les trois premiers sont à ma satisfaction, & de m'arranger pour le reste. Du reste, depuis que M. Brandus m'a apporté la lettre des directeurs je me suis mis à lire & à relire attentivement la partition du „prophète", que je n'avais plus regardé depuis 4 ans, & qui m'était devenu complètement étranger. Eh bien mon cher Ami je Vous le dis à Vous seul qui êtes un autre moi même, & il faut que Vous ne le répétiez à personne, car cela aurait l'air de faire de la charlatanerie & de la banque, ma conviction est resté la même comme il y a 4 ans, c'est ce que j'ai fait de mieux dans toute ma vie, & il y a là dedans un succès populaires à obtenir. Mais ce sera dur à cuire, & il faut de grands talents de chanteurs pour faire ressortir dans leurs jours ces grands caractères, sans cela l'effet est manqué. J'ai maintenant le plus vif désir de donner cet Ouvrage (avec une belle distribution de rôles) à Paris. Je voudrais vous voir cher Ami bien & amicalement lié avec Nestor Roqueplan, car il faut dire la vérité, pour du courage à faire des dépenses pour des engagements il en a montré un très grand [intérêt] puisque il a payé un dédit de 100000 Francs pour avoir Bouffé 2 aux variétés, & qu'il a engagé en même temps Déjazet, Lafont &c. Tâchez de le façonner, car s'il veut franchement ne pas regarder à l'argent il aura certainement ou Mario ou Fraschini. Quant à Duponchel j'ai la conviction qu'il ne jouera qu'un rôle secondaire dans la direction. — N'oubliez pas cher Ami de m'instruire à quelle époque on croit qu'il serait probable que le nouvel opéra de Verdi ira en scène. — De même tâchez de savoir si Crosnier rentrera. Maintenant que la volonté de donner un nouvel ouvrage à Paris me prend sérieusement je voudrais que Crosnier vint, pour avoir au moins un théâtre où je puis donner un Ouvrage nouveau, en cas que l'opéra ne voulut rien faire pour moi. — Avez Vous eu la bonté de dire à L a n g l é comme je Vous en avais prié dans une de mes lettres, que jamais de ma vie

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j'ai eu des traités secrets pour des primes ou augmentation de droits d'auteurs (comme il paraissait le croire) avec la direction de l'opéra? Adieu cher & excellent Ami. Tâchez de gagner l'âme du nouveau directeur pour qu'il m'engage les chanteurs que je demande pour que nous pussions lâcher notre „Prophète" Votre tout dévoué de cœur Berlin 26 Septembre. Est ce que Duprez continue de plaire au public comme au jour de la ire représentation de „la Juive"? [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln L/44]

Tgb. September 1 S 4 7 Sonntag 26. [IX.] ... Der Generalin Rühl von Lilienstern einen Kondolenzbrief geschrieben & ihr die von ihrem Manne verfaßte Übersetzung von Shakespeares „Julia & Romeo" zurückgeschickt. Einen Teil von Félicien Davids „Christoph Colombe" gelesen. Bei Mutter diniert mit Humboldt und Grillparzer aus Wien, welcher letzterer seit einigen Tagen in Berlin eingetroffen ist . . ^ Montag 27. [IX.] ... Professor Rungenhagen, dessen 70. Geburtstag heute ist, gratuliert. Desgleichen Gratulationsbesuch bei Demoiselle Koch (eine der Vorsteherinnen der Singakademie), welche heute ihr 50 jähriges Jubiläum als Mitglied der Singakademie begeht... Abends in der Singakademie, wo eine musikalische Feier zu Ehren des Jubiläums der Demoiselle Koch war. Es ward unter andern ein „Psalm" aufgeführt von einem Neffen der Demoiselle Koch, Herrn Krug (ein Dilettant), der sehr schöne Details enthielt & von besonders schöner Faktur war. Die Bekanntschaft des berühmten belgischen Malers Wappers gemacht . . . 2 Dienstag 28. [IX.] An Professor Rötscher das Buch von Griepenkerl „Die Oper der Gegenwart" (worin meiner sehr günstig erwähnt wird) geschickt3. Aus Salzburg ein Diplom erhalten als Ehrenmitglied des DomMusik-Verein („Mozarteum"). Donnerstag 3 o. [IX.] Neue Vorsätze zur Tätigkeit & besonders zur Umarbeitung des „Propheten" . . . Dr. Bacher, der mir anzeigt, dass sich der Herzog von Koburg durch mich verletzt fühlt, weil er glaubt, dass ich gegen

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seine Oper gesprochen & deren Aufführung verzögert habe. Eine der vielen schändlichen Verleumdungen des Herrn von K[üstner] gegen mich. Mehrere Stunden die Skizzen des „Propheten" durchlesen, um zu untersuchen, ob die vielen Varianten zu berücksichtigen sind. Anton Gubitz, welcher mir einen politischen Aufsatz von sich zur Durchlesung geschickt hatte, darüber geschrieben . . . Oktober

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Freitag 1 . [X.] ... Zwei Stunden Klavier fantasiert. Ich schrieb ein kleines Klavierstück (Es dur) auf. . . . Abschiedsbesuch von Herrn von Humboldt empfangen, welcher den 4. dieses nach Paris abgeht. . . .

A L E X A N D E R V. H U M B O L D T AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

Sanssouci 3 Oct. 1847 König und Königin haben beide einen sehr warmen Antheil an dem leidenden Gesundheitszustande Ihrer Gattin, mein edler Freund, genommen und der König findet Ihren Wunsch den Winter von Berlin abwesend zu sein, um so natürlicher als er selbst mit aller Vorliebe für Venedig aus Italien zurückgekommen ist. S p o n t i n i ist wieder nie genannt worden. Illaire1 den Sie durch Ihre Briefe ganz befriedigt haben, glaubt nicht an die Ankunft des Bösen, da „Nurm[ahal]" nicht gegeben werden soll und K[üstner] gegen alle Spont.[inischen] Opern viel Einwendungen gemacht „weil die zahlreichen Repititionen, die sie veranlassten, alle andere Erwerbmittel abschnitten." Was wir in der Sp.[enerschen] Zeitung gelesen hält Illaire für einen Auszug aus einem Geldvertheidigungs Memoire das er schon vor der Abreise des Königs eingereicht. Der König hat sich sehr geneigt gezeigt Ihren Wiener Mann zu nehmen, es müsse aber noch ein entscheidenderer Vortrag gemacht werden, weil man die letzten Acten, warum er damals nicht angenommen, jetzt erst inspiciren könne. Der König habe alle Vorliebe für den Wiener ob er gleich seine Oper langweilig finde, worauf es aber hier nicht ankommen2. Herzliches Lebewohl und die zärtlichsten Grüße an Ihre edle Familie. Ich reise morgen A v Humboldt [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

L/201]

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Sonntag 3. [X.] Z u Graf Redern. Besuch von Truhn, dem ich auf seinen schriftlichen Wunsch ein Darlehen von 50 Talern machte. Julius Stern gab im kleinen Saal der Sindakademie am Klavier mit Solist & Chören eine Aufführung des neuen Oratoriums von Mendelssohn „Elias". So viel es möglich ist, ein so tief gedachtes & mit so grosser Gelehrsamkeit geschriebenes Werk von einer Aufführung zu beurteilen, so ist es ein grossartiges & namentlich in der Faktur höchst ausgezeichnetes Werk, dem aber thematische Ideenerfindung fast gänzlich abgeht. Den Kapellmeister Richard Wagner zu Muttern zu Tische geführt 1 . Herr v. Humboldt schrieb mir, dass er dem König von der notgedrungenen Gesundheitsreise meiner Frau nach Italien gesprochen hätte, & der König mir zu diesem Zwecke gern einen Urlaub für den Winter bewillige. Ich setze heute Abend gleich die darauf bezügliche Eingabe an den König im Brouillon auf & schrieb für Wilhelm Materialien zur Rechtfertigung meiner Amtsführung auf. Montag 4. [X.] . . . Ich eröffne dem Kapellmeister Nicolai, welchen günstigen Bericht ich über ihn dem König gemacht habe, dass er hier Kapellmeister beim Theater werde. Dienstag 5. [X.] . . . Dann ging ich zum Grafen Wielhorsky, ihn bittend, seinem Vater in Petersburg zu schreiben, mir genaue Auskunft über das Talent & die Tessitura di voce 2 des Sängers Guasco zu geben, der gegenwärtig in Petersburg singt, da man Intention hat, ihn in Paris bei der Grossen Oper zu engagieren. . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Berlin, j . X.

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Cher & excellent Ami! Votre lettre du 1 e r Octobre que je viens de recevoir, m'a rendu fort triste. Comment tous les sacrifices que veulent faire ces Messieurs pour moi c'est de donner un maître de chant à ce criard de Bettini dans l'espérance que mauvais chanteur aujourd'hui (3 même 4 musiciens français &C allemands & français de ma connaissance qui l'ont entendu sont de cet avis unanime) le maître de chant en fera un bon dans 6 mois ou un an? Non non mon cher Ami si Monsieur Nestor Roqueplan veut m'écrire pour cela qu'il ne le fasse pas, & tâchez de le voir le plutôt possible pour lui dire que ni Duprez ni Bettini peuvent m'aller au „prophète". Quant à Mario dites lui que les difficultés de l'engagement de Londres le réduisent à peu de chose. Je connais

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cet engagement. Il a été engagé par le théâtre de Coventgarden pour 3 saisons. L ' u n e est déjà expirée. L'autre commence en Avril prochaine & dure jusqu'en Août, or comme mon opéra ne serait donné qu'en Automne cela ne nous gênerait pas encor, surtout si l'on lui donnait le rôle de bonne heure pour qu'il puisse l'étudier pendant son séjour à Londres. Reste la saison de 1849. Cette année là il faudrait lui donner un congé de 4 mois pour pouvoir faire la saison de Londres. Or comme cela tombe en printemps & en été le malheur n'est pas si grand. Mais il est plus que probable que ce théâtre de Coventgarden ne tiendra pas si long temps la concurrence contre le théâtre de M . Lumley. Ils ont perdu cette année 20,000 Livres sterlings & je sais de bonne source qu'ils délibèrent beaucoup s'ils doivent se remettre en compagne l'année prochaine. Veuillez dire cela à M . Nestor Roqueplan de ma part & ajouter que Vous m'avez fait part de votre conversation & que je Vous ai répondu que si vraiment M . Roqueplan veut faire tout les sacrifices d'argent pour avoir „le Prophète" comme il Vous l'a dit l'affaire de Mario me paraît sûre. Car chez Mario c'est une question d'argent, & si Mario peut se trouver avoir 1 5 ou 2.0 mille Francs par an de plus au grand opéra qu'il avait aux italiens il acceptera d'emblée, & cela d'autant plus si ces Messieurs veulent engager la Grisi ou s'ils peuvent détacher Mario de la Grisi. Quant à la difficulté de la rédaction de la clause du privilège qu'ils ne peuvent pas enlever des chanteurs des autres théâtres royaux, avec la protection de Monsieur Armand Bertin qu'ils ont, il est sûr qu'en se servant de son puissant appui le ministre cédera, & leur accordera la radiation de cette clause. Si malgré tout cela, par des obstacles à moi inconnus il fut impossible d'avoir Mario, pourquoi alors ces Messieurs ne font ils pas cet essai que j'ai proposé, c.à.d. de faire chanter à R o g e r le rôle de Robert à l'opéra une seule soirée; on prendrait le prétexte d'une représentation à bénéfice, pour que si cet essai ne réussit pas cela ne soit ni honteux pour Roger ni pénible pour les Directeurs & pour moi de ne pas l'engager. S'il réussit au contraire on pourrait l'engager, car il ne veut rester sous aucune condition à l'opéra comique, & préfère même aller dans les pays étrangers. Quant à Madame Viardot je suis très peiné que ces Messieurs me refusent également de l'engager. Elle a fait de grands progrès comme chanteuse & plus encore comme actrice, & elle aurait été admirable dans le rôle de la mère dans „le prophète". Mais comme dans „le prophète" le rôle du ténor prime sur tous les autres, je ne fais pas de son admission un question sine qua non, comme de l'engagement du Ténor, quoique je la perdrai avec grand regret.

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Quant à Fraschini que ces Messieurs me refusent également comme je ne l'ai pas entendu je ne puis pas le demander catégoriquement quoique l'avis de Donizetti & de ce public si musical de Vienne où il a fait fureur pesent plus dans la balance que l'avis de Londres. Mais si l'affaire de Mario ne se réalisat pas, & que l'essai avec Roger à l'opéra ne fut pas satisfaisant, je suis tout prêt à faire le voyage en Italie pour entendre Fraschini si ces Messieurs m'assuraient qu'ils l'engageraient, en cas que je le trouve apte pour le rôle du prophète. — Quant à Mlle Alboni je l'ai entendu dans plusieurs rôles. C'est une voix de Contralto vraiment a d m i r a b l e , & elle a en même temps.une vocalise très brillante. Mais se pliera-t-elle au genre dramatique de la scène française? il faudra voir 1 . On ne peut pas prévoir non plus si le public de Paris adoptera son physique, la tête est très belle, mais tout le corps est d'une tournure singulière. Cela ne lui ferait pas de tort pour „le prophète", car c'est un rôle de mère. Si je ne pourrais pas avoir Madame Viardot pour ce rôle, après elle c'est Mlle Alboni que j'aurais choisi2. Adieu cher Ami Votre tout dévoué de cœur Mb Berlin 5 octobre 47. [Autograph (Las): Staatl. I. f . Mf. Bln L/72]

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Mittewoche 6. [X.] ... Brief von dem Konservatorium der Musik zu Prag, welches mich zum Ehrenmitglied ernannt3. Donnerstag 7. [X.] ... Besuch von St[ieber], Auf dessen Bitte dem Schriftsteller Schlivian wieder ein Darlehen von 2.5 Talern gegeben . . . Montag 1 1 . [X.] ... Brief von dem alten Kapellmeister Gyrowetz aus Wien; er bittet mich, ihm die 1 0 0 Gulden jährliche Unterstützung welche ich ihm versprochen habe, statts am 1 . Januar jetzt schon zu schicken . . . Besuch von Jenny Lind. Mittewoche 1 3 . [X.] . . . Urlaubsgesuch an den König aufgeschrieben: „Die leider sehr erschütterte Gesundheit meiner Gattin erheischt dringend nach dem Ausspruche der Ärzte, dass sie den nächsten Winter in dem milden Klima Italiens zubringe. Es würde sehr zu ihrer Beruhigung beitragen,

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wenn ich wenigstens einige Zeit in dem ihr ganz fremdem Lande mit ihr zubringen könnte. Späterhin würden meine musikalischen Angelegenheiten auch einen Ausflug nach Paris nötig machen, um die bevorstehende Reorganisation der dortigen Grossen Oper gehörig zu prüfen & beurteilen zu können. Nun beginnen aber der allerhöchsten Bestimmung gemäss mit dem 1 . Dezember die 6 Monate, in welchen ich jedes Jahr meine Dienstleistungen bei den Königl. Hofkonzerten zu verrichten habe. Meine alleruntertänigste Bitte geht also dahin, dass Ew. Majestät huldreichst geruhen möchten, mir allergnädigst zu erlauben, dieses Mal meine Funktionen statts im Dezember erst Ende März antreten zu dürfen." Besuch von dem Direktor der grossen italienischen Oper in London Herrn Lumley. Wir besprachen manches über die mögliche Aufführung des „Feldlagers" in London künftiges Jahr. . . .

É M I L E DESCHAMPS AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Paris] lundi 1 3 . X e [1847] Cher et illustre ami, M. Brandus m'a apporté avant hier de votre part une délicieuse mélodie — le . . . printemps — pour y mettre des paroles françaises. Vous savez avec quel empressement je dépose mes vers au pied de vos notes — Voici mon travail — le Rhytme, je crois, est bien observé, ainsi que le ton et la couleur — j'ai joué sur mon Piano cet air qui est bien à vous! — C'est d'une fraîcheur et d'une naiveté adorable! Voyez en grâce si je n'ai pas trop mal fait, et, en cas où quelque chose vous déplairait, veuillez me le dire et passer chez moi, car voilà vingt jours que je suis retenu par une très douloureuse indisposition, ainsi que ma femme. C'est un véritable hôpital. Seulement, si vous venez, ayez soin de me prévenir du jour et de l'heure, afin que je sois seul et libre. A vous de cœur Émile Deschamps P. S. J'envoie une copie de mon travail à M. Brandus. P. S. Je ne sais quel titre donner, „le . . . printems" trouvez vous-même1. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln L/94] Meyerbeer

IV

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Donnerstag 1 4 . [X.] ... Abends schrieb ich einen grossen Brief an den Hofrat Winkler in Dresden, dass er mir bei der Witwe Weber die Verlängerung eines Jahres der vorgesetzten Frist zur Ablieferung der „Pintos" (also bis zum Mai 1849) erwirken sollte, wofür ich 300 Taler der Madame Weber zahlen will . . . Freitag 1 5 . [X.J ... Besuch vom Kapellmeister Nicolai. Besuch an Lumley. Ich ersah aus seinen Reden, dass er nicht viel Lust habe, die nächste Saison mit Jenny Lind meine „Vielka" zu geben, & dass er es deshalb aufgebe, um sicherer eine neue Oper von Mendelssohn zu erhalten1. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass er der Birch-Pfeiffer für ihre vorjährige Bemühungen für ihn ein Präsent machen müsse2. Besuch bei der Birch . . . An Dr. Lichtenthai in Mailand geschrieben 8t ihm mitgeteilt, dass Hofrat Deinhardstein sich bei der Wiener Zensur für die italienische Übersetzung von „Struensee" verwenden will. Konferenz mit dem Grafen Redern wegen des Hofkonzerts, welches morgen in Sanssouci sein soll. . . . Sonnabend 1 6 . [X.] ... Probe von dem Hofkonzert, besteht nur aus 4 italienischen Piecen von der Lind gesungen3, & 2 Klavierpiecen, von Kullak gespielt. Abends war das Hofkonzert in Sanssouci. Der König war heute von ganz besonderer Liebenswürdigkeit & Zuvorkommenheit mit mir. Ich empfahl dem König nachdrücklich das Engagement des wirklich sehr tüchtigen Kapellmeister Nicolai. Der König schien auch sehr darauf einzugehen4 . . . Heute gab mir der Geheime Kabinetsrat Illaire die Königliche Urlaubsbewilligung bis zum Ende März . . , s Sonntag 1 7 . [X.] . . . Zur Birch. Zu Lumley. Bei Kroll spielte Strauss aus Wien mit seinem Orchester (u. a. auch die Ouvertüre aus dem „Feldlager"). . . . Benefiz von Jenny Lind: „die Nachtwandlerin" von Bellini. Demoiselle Lind sang die Amina meisterhaft... Ich will in Paris nach einem Sujet mich umsehen zu einem Liederspiel (wozu ich meine vielen Lieder benutzen will), dessen Hauptrolle für die Gräfin Rossi geeignet sein soll, & welches künftigen Sommer bei Graf Redern in Gerlsdorf zur Eröffnung seines Privattheaters gegeben werden soll6. Montag 18. [X.] . . . Zu Lumley. Zur Birch-Pfeiffer. In die Probe des Konzerts für die Choristen, worin Jenny Lind das Flötenterzett aus meinem „Feldlager" singt, um die Probe dieses Stückes zu überwachen. Abends diesem Konzert beigewohnt. Das Flötenterzett machte mehr Wirkung als alle übrigen Stücke (den Liedern am Schluss habe ich nicht beigewohnt); es war das einzige Stück, nach dem sie herausgerufen wurde. Nachher auf einen Ball bei Professor Wichmann, der Jenny Lind, welche morgen abreist, zu Ehren gegeben wurde . . .

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OKTOBER 1847 K A R L W I N K L E R AN M E Y E R B E E R IN B E R L I N

[Dresden,

18. X.

1847]

Verehrter und geliebter Freund! Wie vielen Antheil nehme ich an der traurigen Ursache welche die Vollendung der „ 3 Pinto's", oder wie die Oper jezt heisen mag, in diesem Jahre veranlaßt hat! Welche trüben und angstvollen Stunden mögen Sie und Ihre vortrefliche Gattin verlebt haben! Und nun das Unwohlseyn dieser herrlichen Frau, welcher meine Eugenie und ich uns bestens empfehlen selbst! Möge der Aufenthalt in dem schönen Italien unter einem mildern Himmel ihr alle die Gesundheit und Kraft zurückgeben, welche die Edle der Tochterpflicht geopfert hat! Mit Ihrem eben so gefühlvollen als den Mann der hochherzigsten Gesinnung charakterisirenden Briefe eilte ich diesen Morgen — da ich sie gestern nicht antraf — zu unsrer braven Frau v. Weber und theilte ihr alles auf sie Bezug habende daraus mit. Sie nahm denselben herzlichen Antheil daran wie ich und fand es eben so in den Verhältnissen begründet, daß Sie Ihre liebe Frau und Kinder nach Italien begleiten müßten. Unter den freundschaftlichsten Grüssen trug sie mir auf Ihnen dieses zu melden, und wie sie, Ihrem Versprechen wie Ihrer schon so vielfach bewiesenen Güte fest vertrauend Sie nur bitte, über diese neue Zögerung unbesorgt zu seyn, und sich ganz Ihrer Pflege und der Ihrer Familie hinzugeben. Nur um Ihnen nicht entgegen zu treten und nur um den Beweis zu geben, wie gern sie liebend Dargebotenes auch liebend aufnehme, verstand sie sich zu der abermaligen Annahme der 300 Th. über welche dann auch die von ihr und mir in Abwesenheit von M a x v. Weber unterzeichn/eie/ Quittung beiliegt 1 . So können Sie denn deshalb ganz ruhig seyn und vielleicht wird Ihnen sogar in Italiens Gefilden einmal Muße einige Züge an Ihrem Tongemälde zu vollenden. Ist es denn nicht möglich, daß Sie auf dieser Reise Dresden beruehren und uns wenigstens für einige Tage das Glück eines mündlichen Verkehrs mit Ihnen schenken können. Wir sehnen uns alle aufs innigste danach! An Ihre verehrte Mutter und theuern Bruder Wilhelm trage ich Ihnen das Liebevollste auf, indem ich Ihnen gleiches von Frau und Kind, (Dora lebt in Lon[dort] stille glücklich) melde und mit der tiefgefühltesten Verehrung bin Ihr

Dresden am 1 8 . Oct. 1 8 4 7 .

treuster Freund Karl Winkler.

[Autograph

(Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

W/71]

328

OKTOBER 1 8 4 7

M E Y E R B E E R AN F E R D I N A N D H I L L E R IN D R E S D E N

[Berlin 20. X.

1847]

Verehrter Herr und Freund! Verzeihen Sie wenn ich Ihren lieben Brief den ich so eben erhalte nur kurz und flüchtig beantworte, da ich im Begriff stehe zu verreisen. Die Partituren an den König pflegt man in rothem Maroquin mit Goldschnitt, die Ränder des Papieres vergoldet einzubinden. Sie müssen dazu einen kleinen Brief an den König schreiben, das Ganze aber an den Geheimen KabinetsRath Illaire in Berlin adressiren, ihm dazu schreibend daß Sie von Könige die Autorisation zur Dedication erhalten haben, ihn mithin bäten da er den Vortrag über alle einlaufenden Schreiben an Se. Majestät zu machen hat, dem Könige Ihre Sendung zu übergeben. Dieses scheint mir der angemessendste Weg zu sein. — Herzlichst hat es mich gefreut aus Ihrem Briefe den glänzenden Erfolg Ihrer neuen Oper zu erfahren. Hätte ich den Tag der ersten Aufführung gewußt, ich wäre gewiß dazu nach Dresden gekommen 1 . Doch wann werde ich es nun hören können, da ich im Begriff stehe eine Reise zu unternehmen. So sehr ich mich täglich freue wenn ich die jetzigen Verhältnisse unsrer Bühne betrachte, mich für den Moment davon entfernt zu haben, so leid thut es mir doch wenn Kunstwerke von so tüchtigen Meistern wie Sie es sind erscheinen, nichts mehr dafür wirken zu können. — Empfehlen Sie mich, ich bitte sehr darum, Ihrer liebenswürdigen Frau Gemahlin und meinem lieben alten Freund Carl Kaskel. Ihr herzlichst ergebener Meyerbeer d. 20*. 8br 1847. [Autograph (Las): Historisches Archiv der Stadt Köln Abdruck: Reinhold Sietz, Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, Köln 1958, S. 71 f.]

Tgb. Oktober

1847

Donnerstag 2 1 . [X.] ... Lumley gab mir das Scenario zu lesen, welches Scribe von Shakespeares „Sturm" für Mendelssohn gemacht hat, &c welches der letztere refüsiert hat 2 . Ich fand sehr schöne Details darin. Brief an Lumley, worin ich ihm auf seinen Wunsch die Faktas, deren ich mich erinnere, bei dem Engagement der Lind bei Bunn mitteilte. Den Brief an den

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OKTOBER 1847

König von Bayern, welchen ich ihm nebst Buch & Partitur von „Struensee" absenden will, ins Reine geschrieben . . . Freitag 22. [X.] . . . Besuch von Direktor Lumley, dem ich das Zeugnis wegen Jenny Lind vorlas & manches mit ihm für die etwaige Vorstellung der „Vielka" in London verabredete . . . An Tichy nach Wien, dass er die Partitur der „Vielka", welche ich ihm schicke, bis auf weitre Ordre verwahren soll. An Geheimrat Dr. von Walther in München mit der Bitte, die Partitur von „Struensee" & meinen begleitenden Brief dem König von Bayern abzugeben . . . Sonnabend 23. [X.] . . . Zu Lumley, der wünscht, dass ich in meinem Briefe noch mehr gegen Bunn aussage, als ich bereits getan. Das kann ich aber mit gutem Gewissen nicht. Abends in die Generalprobe von Richard Wagners Oper „Rienzi". Sonntag 24. [X.] ... Die Prinzess von Preussen schickt mir ein Packet an die Herzogin von Orleans 1 . . . . Montag 25. [X.] . . . An Castelli geschrieben, welchem ich 1 0 0 Gulden K. M. für Kapellmeister Gyrowetz schickte. Den Brief schickte ich an Dr. Bacher zur Besorgung.... An Flodoard Geyer durch Gaillard seine „Maria Stuart" zurückgeschickt . . . 2

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Berlin 25. X.

1847]

Cher & excellent Ami! Je partirai décidément jeudi 28 au soir mais comme je couche en route chaque nuit, & que je m'arrêterai peut-être à cause de ma santé qui est encore faible par ci & par là, je ne serai à Paris probablement que Dimanche ou Lundi soir. Il est toujours bien convenu cher Ami que Vous me gardez le secret le plus absolut envers tout le monde sur mon arrivée à Paris parceque j'ai besoin pour des raisons que je Vous dirai de vive voix d'y être quelque jours incognito avec Vous, parceque il le pourrait qu'après le résultat de notre conversation que je voudrais peut être repartir sans que l'on eut en vent de mon arrivée à Paris3. — Il reste toujours convenu que Vous me chercherez un hôtel garni dans un Quartier bien reculé, & l'on ne me soupçonne pas & que Vous m'en indignerez le nom, la rue & le Numéro dans une lettre — Je Vous avais prié cher Ami de diriger cette lettre en double à Cologne & à Liège poste restante. Après meilleure réflexion je Vous prie cher Ami d'en écrire de suite une troisième & de me la diriger à

330

OKTOBER 1847

Bruxelles poste restante. N'oubliez pas aussi cher Ami de m'écrire à quelle époque Verdi ira en Scène, parceque en cas que cela eut lieu dans quelques jours, je retarderais peut être mon arrivée à Paris. Je me fais une grande joie de Vous embrasser cher Ami après une si longue absence. Adieu & à revoir Votre tout dévoué ce 25 Octobre 47. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/41]

Tgb. Oktober

1847

Dienstag 26. [X.] ... Erste Vorstellung der Oper „Rienzi" von Wagner unter des Komponisten Direktion. Wagner ward 2 Male herausgerufen1. Donnerstag 28. [X.] Webers Lieder & Klavierkompositionen an Mutter zum Aufbewahren gegeben2. Desgleichen Sechters Bearbeitung von Marpurgs „Kunst der Fuge". . . . Nachdem mir meine teure geliebte Mutter ihren Segen gegeben & mich bis auf die Eisenbahn geleitet hatte, reisete ich um 5 Uhr Nachmittag nach Paris ab. Zufällig war Herr v. Massow mein Nachbar im Eisenbahnwagen bis Potsdam. In Brandenburg, während der Wagen hielt & ich schlief, ward ich durch rohe pöbelhafte Äusserungen über meine Person geweckt, welche junge Leute dicht an meinem Wagen hielten in der Absicht, dass ich es hören sollte. Um V 2 1 1 Uhr abends kam der Zug in Magdeburg an, wo ich . . . übernachtete. Freitag 29. [X.] Um V2 4 Uhr Morgens von Magdeburg mit dem Eisenbahnzug abgefahren (schon in Aschersleben wechselt man wieder den Wagen). In Braunschweig um V4 auf 8 Uhr angekommen. Hier werden wieder die Wagen gewechselt, bleiben nun aber bis Minden. In Braunschweig eine starke halbe Stunde Aufenthalt. Nach Hannover dauert die Fahrt etwa 2V2 Stundc[nj. In Hannover eine kleine halbe Stunde Aufenthalt. Bis Minden [Lücke] Stunden. Hier kamen wir ungfähr um 1 2 an & blieben eine kleine Stunde. In Minden werden die Wagen gewechselt, bleiben aber nun bis Cöln, wo wir um 3/4 auf 1 o abends ankamen . . . Sonnabend 3 o. [X.] ... Um 1 o Uhr früh fuhr ich per Eisenbahn nach Brüssel, nachdem ich noch zuvor einen Brief von Gouin empfangen hatte, der mir anzeigte, dass er im Hotel Sinet, Faubourg, St. Honore 54, eine Wohnung für mich gemietet hätte. Auf der belgischen Douane in Verviers ward ich nicht visitiert, da ich eine Empfehlung vom belgischen Gesandten in Berlin Herrn Nothomb an die Douane hatte. Ausserdem hatte er mir auch eine Empfehlung an den Chef de la station du chemin de fer de Ver-

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OKTOBER 1847

viers, Baron de Nesme mitgegeben. Um 8 Uhr abends langte ich in Brüssel an . . . Ich ging einen Augenblick ins Théâtre du Vaudeville & sah einen Akt von einem Vaudeville „ L e reveil du L i o n " .

PETER LICHTENTHAL AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Verehrtester Herr und Freund! Mailand, d 3 0 8 bre 1 8 4 7 Mit wahrem Bedauern habe ich aus Ihrem sehr werthen Schreiben vom 1 5 . d vernommen daß Sie einige Zeit mit der Grippe behaftet waren. Ricordi habe ich von dem was Sie mir in Betreff des „Struensee" mitgetheilt sogleich in Kenntniß gesetzt. Hoffen wir daß die Sache in Wien keine, höchstens einige leicht zu beseitigende Hindernisse finden wird 1 . Sie können wohl denken daß die dermaligen leidigen Zustände und theatral Feuerwerke Mittelitaliens, wobei man sich bereits die Finger zu verbrennen anfängt, die verwichenen pöbelhaften Auftritte in Mailand, nicht ohne Einfluß auf Ihr Gesuch seyn können. In dem ruhigen Venedig, w o auch eine etwas bessere Erziehung im allgemeinen zu Hause ist, würden die Bedenklichkeiten wahrscheinlich minder seyn; leider aber ist Mailand für den guten Erfolg Ihres Stückes allzusehr entscheidend. Ricordi läßt indessen ihren „Struensee" stechen. M a f f e i wird bei dem zu übersetzenden u. unterzulegenden Text gehörige Rücksicht nehmen damit er keinen Anstand bei der Censur findet. Wie ich Ihnen bereits vorläufig in meinem letzten Schreiben gemeldet, ist seine herrliche Uvertür in der hiesigen jährlichen Hauptprobe des Conservatoriums von den Zöglingen daselbst im Vereine mit den Theaterprofessori sehr beifällig vorgetragen worden. Die öffentlichen pariser Blätter, die freilich oft lügen, haben uns letzthin Hoffnunng gemacht, Ihre Familie werde sich in Venedig etabliren. E egli vero . . . ? Ein hiesiger in Ihre Musik leidenschaftlich verliebter Consigliere d'Appello sagte mir, in diesem Falle würde er sogleich Mailand mit Venedig vertauschen. Ihrer von mir angebetheten Familie empfehle ich mich bestens, und verharre wie immer Ihr getreuster Freund und Diener Dr. Lichtenthal Viel schönes von Ricordi. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

L/173]

332 Tgb. Oktober

OKTOBER/NOVEMBER 1847

1847

Sonntag 3 1 . [X.] Um 9 Uhr in der Früh mit dem Eisenbahnzug nach Paris abgereiset, woselbst wir abends 9 Uhr ankamen. Fortwährend während der ganzen Reise die Brouillons meines „Propheten" durchlesen, um zu studieren, welche Änderungen wohl zweckmässig sein könnten . . . Da ich die ersten paar Tage in Paris ruhig & still ohne Besuch bleiben will, so stieg ich in der Rue du Fauborg St. Honoré N 54 Hotel Sinet ab. Ich mietete im 3. Stock eine Enfilade von 6 Zimmern für den wohl feilen Preis von 2 5 0 fr. monatlich oder (etwas teurer) 1 o fr. täglich . . .

Tgb. November

1847

Montag 1 . [XI.] ... Mein treuer Freund Gouin besuchte mich gleich. Die lange Reise auf der Eisenbahn hat mir die Eingeweide sehr e r h i t z t . . . Wegen meines Incognitos ging ich heute nirgends hin . . Dienstag 2.. [XI.] ... Besuche abgestattet bei Herrn v. Humboldt (ihm die Briefe abgegeben, welche mir Baron Meyendorf & Gräfin Haacke für ihn gegeben hatten), Armand Bertin & den beiden Direktoren der Oper Nestor Roqueplan & Duponchel. Abends in dem neuerbauten Théâtre historique von Alexandre Dumas dessen neues Riesenmelodram in 5 Aufzügen & 1 4 Tableaux „ L e chevalier de Maison rouge ou les Girondins" teilweise gesehen. Der Saal von einer höchst originellen Form unterscheidet sich von allen übrigen Schauspielsälen dadurch, dass er sehr wenig Tiefe, aber ausserordentlich viel Breite hat, wodurch fast alle Zuschauer sehr gut sehen können. Mittewoche 3. [XL] ... Heute kamen die beiden Direktoren der Oper Roqueplan &c Duponchel zu mir, um das zu besprechen, was ich für den „Propheten" verlangte. Gouin & Brandus waren gegenwärtig. . . . In dem neurestaurierten Saal der Grossen Oper „ L a Juive" . . . von Halévy. Mademoiselle Dameron Rachel: Elevin des Conservatoires, nicht störend, Stimme kräftig genug, aber durchaus nichts Ausgezeichnetes. Dahingegen ist Alizards Bass einer der wohlklingendsten, rundesten & auch von vieler Ausdehnung in der Tiefe & Höhe. Poultier ist ein angenehmer Tenor für delikate, zärtliche Stellen, aber ohne Kraft & Schulung. Donnerstag 4. [XI.] ... Abends zog ich in meine gewöhnliche Wohnung, Hotel de Paris, Rue Richelieu 1 1 1 ein . . .

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NOVEMBER 1847 H E N R Y V E R N O Y DE ST. G E O R G E S AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Paris 4. 9bre 1847. Mon cher Maître, En attendant le plaisir de vous voir, je ne veux pas perdre de temps pour vous offrir quelques idées relatives à notre ouvrage; J'ignore si dans la position actuelle de l'opéra, ces deux aînés se trouvent dans des conditions aussi favorables que „ N o ë m a " ; mais à coup sûr, il sera difficile de leur donner une distribution de rôle plus brillante et plus complète. Noëma serait un magnifique rôle pour l'Alboni; la jeune fille, aurait pour interprête Melle Masson, artiste d'un grand talent, et qui vient de produire une grande sensation. À son défaut, Melle Dameron. Baroilhet jouerait le Roi, comme c'était convenu; et il nous serait facile d'avoir Roger pour ténor. — Quant à l'ange, vous auriez toujours le choix de la Grisi, ou de la Cérito. — Et Alizard serait excellent dans le rôle du Pasteur — J'ai voulu, mon cher maître, vous soumettre promptement ces idées, pleines d'avenir, pour un succès dont les interprêtes seraient chacun admirablement placé. Veuillez y songer, je vous prie, mon cher Maître, et croire à tous mes sentimens distingués et bien affectueux. H. V. de S' Georges P.S. J'écris à notre ami Scribe dans le même sens. — [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

Tgb. November

L/156]

184-/

Freitag 5. [XI.] ... Besuch von Georg Kastner. Germaine Delavigne, dessen Urteil in dramatischen Konzeptionen ich sehr hoch schätze, brachte ich das Libretto von „Noëma", um seine Meinung zu wissen. In der Opéra comique „La parti du diable" von Auber, wohin ich ging, um Roger den Tenor zu hören & zu urteilen, ob ich ihn zur Rolle des Propheten brauchen kann . . . Sonnabend 6. [XI.] ... Den Litteraten Dr. Felix Bamberger 1 auf sein Ansuchen 500 fr. geborgt. Besuch von Scribe. Wir besprachen die Angelegen-

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NOVEMBER

1847

heiten unserer beiderseitigen Oper „Der Prophet". Besuch von Herrn Viardot. Besuch bei Madame Viardot. Besuch von dem Kompositeur Benedict aus London. Besuch bei Vatel, Direktor der italienischen Oper 1 . In der italienischen Oper „Don Giovanni" von Mozart: Lablache als Leporello ganz vortrefflich; Mario als Don Ottavio im Lauf der ganzen Rolle kalt & hölzern, sang aber die Arie „Ii mio bei tesoro" unübertrefflich schön. Alles übrige aber, das Orchester mit einbegriffen, war sehr schlecht. Besonders missfiel mir Coletti, den ich noch nie gehört hatte, als Don Juan. Er soll künftiges Frühjahr den Saldorf in meinem „Feldlager" in London singen, wozu er mir, da ausserdem seiner Stimmenlage alle Tiefe fehlt, ganz untauglich scheint . . . Sonntag 7. [XI.] ... Besuch bei dem Operndirektor; bei St. Georges, bei Meruaux & bei Germain Delavigne. Der letztere, dem ich das Libretto von „Noëma" zur Beurteilung übergeben hatte, findet es schlecht. Besuch von Dr. Bamberger. . . . Gelesen „Ii publico segreto" von Gozzi nach Calderon. Diese Donnée könnte vielleicht eine gute komische Oper abgeben2. Montag 8. [XI.] ... Den Klavierauszug der komischen Oper „La barcarole" von Auber durchlesen.

CHARLOTTE BIRCH-PFEIFFER AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Berlin den 8 Novbr. 1847 Vielgeliebter Meister u Freund! Herzlichsten Gruß zuvor! — Eigentlich habe ich Ihnen gar nichts zu berichten, denn J e n n y hat noch nicht geschrieben — u. dieser impertinente Pokkorny läßt kein Wort von sich hören, als wenn wir Beide nicht existirten. Von Birch erhielt ich heute einen Brief, D i n g e l s t ä d t hat ihm gesagt, daß die Lutzer in 14 Tagen nach Wien abreist, und sich mit P o k k o r n y geeinigt hat. Eine V i e l k a wäre also da — warum nur s c h r e i b t der Polak nicht? — Gewiß will er das Geld nicht schicken, u. ich bin wüthend auf ihn — doch das ist ja alles N e b e n s a c h e ! —3 Wissen Sie, wie ich Ihnen sagte, daß mir Dr. Philipp versichert, Mendelsohns Zustand sei bedenklich? Sie wollten es damals nicht glauben — nun ist der Schlag gefallen — heute hat der Arme als L e i c h e Berlin wieder begrüßt — der geniale Mann sank in seiner schönsten Kraft ins Grab! Ich war wie betäubt als ich die Nachricht bekam — und zittere vor dem Eindruck den das auf Jenny machen wird! Es ist auch wahrhaft entsetzlich! Die arme Frau u. die schönen Kinder — wahrlich man möchte Muth u. Lust zum

NOVEMBER 1847

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Leben verlieren, wenn man so an die Nichtigkeit unser[er] Existenz denkt! Ich leide fortwährend im Kopfe, oft bis zum Verrücktwerden — da war mir vorgestern bei der Todesnachricht zu Sinne - als lohnte es nicht der Mühe mich mit dem kranken Kopfe so übermenschlich abzuquälen — u. ich fühlte große Lust die Hände in den Schooß zu legen, u. ruhig zu warteti bis der T o d kommt — mir ist, als wittre ich ihn schon in meiner Nähe! — Ich habe schon viel über „Vielka" nachgedacht — aber vor dem zo Novbr. kann ich nichts schaffen, mein neues Stück — Stich, Vincent u. Hendrichs liegen wie der Alp auf mir — doch denke ich dann in 8 Tagen damit zu Stande zu bringen! — N u n ist kein Zweifel mehr daß ich diesen Sommer „Vielka" in L o n d o n von Jenny höre, wenn sie 1 e b t u. wirkt — (u. Gott wolle uns A l l e erhalten!) Denn nun Sie verstehen diese Gedankenstriche — Ich habe ihr nicht geschrieben, weil ich Briefe von ihr erwarten sollte — allein der T r a u e r f a l l gab mir die trübste Veranlassung gegen meinen Grundsatz zu handeln. — Ich habe heute einen Brief an sie abgesendet, worin ich bloß am Schluß ganz obenhin schreibe: „Ich denke fleißig an unsre „Vielka", u. arbeite daran, so oft mir meine Pflicht eine freie Stunde läßt; ich habe Lumley gesagt, daß Du die Oper bei ihm singst, worüber er ganz entzückt war — schreibe mir in welchem Zustand Dein Gemüth ist, damit ich Dir, wie wir verabredet, meine Ideen über die Verändrungen mittheilen kann, denn umsonst möchte ich diese Riesenarbeit nicht machen; ich will erst wissen, ob sie mit Deinen Gedanken übereinstimmt — Meyerbeer hat mir volle Freiheit gegeben mit dem Buch zu schalten wie ich will." — Nun werde ich aus ihrer A n t w o r t am besten sehen, wie die Sache steht — in diesem Augenblick konnte ich nichts Anderes thun — ich kenne sie! — Soweit also alles was ich für jetzt zu sagen habe — nicht viel, aber doch sehen Sie, daß ich nicht müßig bin. — Nun kann ich ungenirt von Md. Mendelssohn meinen Plan zu „ B o r b d i l " zurückfordern? — Nicht wahr? Gott mit Ihnen verehrter Freund. — Schonen Sie Ihre Gesundheit ich beschwöre Sie! Ich will auch nicht mehr so l e i c h t s i n n i g sein, es wäre ja doch Schade um Ihre treue Bundesgenossin Birch [Autograph (Las): I. f. Mf. Bin

Tgb. November

L/141]

1847

Dienstag 9. [XI.] ... Léon de Bast zo Franken geschenkt; er schien in höchst ärmlichen Umständen zu sein. Einem andern homme de lettre 1 o Franken gegeben. Besuch von Kastner & Dr. Bamberger.

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NOVEMBER 1847

Donnerstag 1 1 . [XI.] ... Besuch bei Vatry, Ed. Monnais, Basset, Grüneisen (Redakteur der Morning chronicle). Dieser letztere hatte den Auftrag von der italienischen Oper im Coventgarden-Theater in London an mich mir anzuzeigen, dass man die „Hugenotten" Sc „Robert" künftiges Jahr daselbst gibt, & die Bitte, dass ich 1849 eine neue Oper daselbst schreiben möchte & ihnen das Versprechen geben möchte, auf keinen Fall mit Lumley etwas für 1849 abzuschliessen, bis ich die Aufführungen beider Theater verglichen hätte. Ich versprach dieses . . . In der Opera comique „Les Musquetaires de la Reine" von Halévy: Roger sehr gut. „Ii mostro turchino" von Gozzi enthält höchst prägnante neue musikalische Situationen, allein mit so vielen Fehlern & Schwierigkeiten, dass ich doch nicht weiss, ob es möglich sein wird, daraus einen guten Opernstoff zu bekommen. Freitag 1 2 . [XI.] ... Besuch von Davison, Redakteur der „Times" & der „Musical World" 1 & von Grüneisen, Redakteur des „Morning Chronicle". Besuch von Leon de Wailly, mit dem ich wegen seiner Bearbeitung des „Tartuffe" Rücksprache nahm2. Besuch bei Edouard Monnais. Théâtre des Variétés: „Le père Turlututu" Vaudeville in 1 Akt von Duvesne. Bouffe als Centenaire Rigaud ganz vortrefflich. „Léonard le Perruquier", Vaudeville in 4 Akten von Dumanoir & Mairville. Bouffe gab den Perruquier Léonard. Ein bösartiger ironischer Artikel gegen mich, den ich im Journal „l'Entre-acte" während der Vorstellung las, verbitterte mir den Abend. Sonnabend 1 3 . [XI.] ... Conzert der Campanologiens, das sind 7 Engländer welche zusammen auf 1 0 0 Handglocken, welche wie Handklingeln gemacht sind, die kompliziertesten Stücke mit wahrhaft bewunderungswürdiger Exactitude spielen. Da es aber unmöglich, so viele Handglocken ganz rein unter einander zu stimmen, so ist der Effekt für ein recht musikalisches Ohr nicht immer angenehm. Monotonie versteht sich ausserdem von selbst. Sonntag 1 4 . [XL] ... Besuch bei Jules Jeanin, Humboldt, Lapelouze, Bankier Leo. . . . Montag 1 5 . [XI.] ... Heute eröffnet das neue Theater de l'opéra national. Adam, dessen Direktor, hat mir 2 Billets geschickt, aber ich wage wegen des noch immer leise bestehenden Hustenreizes nicht, in das feuchte neue Haus zu gehen & habe ihm daher die Billets, mit einem artigen Schreiben begleitet, zurückgeschickt. Dienstag 1 6 . [XI.] ... „Gibby la Cornemuse" . . . von Clapisson. Die Musik ist geistreich gedacht & fein gearbeitet, aber weniger melodiös, als sonst Clapisson zu sein pflegt. Roger sang & spielte den Gibby allerliebst. Ich glaube aber nicht, dass die Oper in Deutschland Glück machen würde; das Buch ist nicht interessant genug. . . .

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NOVEMBER 1847

Mittewoche 1 7 . [XI.] . . . In der Grossen Oper „Le Philtre" . . . von Auber. Diese graziöse, melodienreiche Oper, welche sonst so vortrefflich gegeben ward, wird jetzt von Sängern, Orchester & Chor gleich schlecht aufgeführt. Nur Alizards schöne Bassstimme effektuierte gut. Donnerstag 18. [XI.] ... Besuch bei Meruaux. Er teilte mir mit, dass Véron böse auf mich sei, daß ich ihn nicht besucht hätte & mich deshalb in dem ihm gehörenden Constitutionel angreifen wolle. Er riet mir deshalb bei Véron & Fiorentino Besuch zu machen, welches ich auch noch heute Vormittag tat, aber niemanden von beiden zuhause fand. In dem . . . neueröffneten Operntheater . . . hörte ich „Les deux génies". Prologie von Gustav Vaëz & Royer, Musik von Auber, Halévy, Carafa & Adam, & dann die alte, aber immer lieblich frische Oper „Aline, reine de Golconde", Musik von Berton. Freitag 19. [XI.] ... Besuch bei Theodore Anne. Billet an Henri Blaze, dass ich seine Einladung zu Sonntag annehme. Savoye, St. George, Camille Doucet, Koreff, Herrn & Madame Emile de Girardin 1 , Crémieux. Abends Soirée bei dem englischen Klavierspieler Osborne. Er spielte mir ein Klaviertrio &c ein Gesangstück seiner Komposition vor, welches hübsche frische Melodien, 8i elegant harmonisiert enthält.

ALEXANDER VON HUMBOLDT AN MEYERBEER IN PARIS

[Paris, 20. Nov.

1847]

J'espere, mon cher et excellent ami, que ces lignes Vous trouvent en pleine convalescence. J'ai été hier de 4 à 1 1 h dans la Famille royale: c'était long. On m'a fait lire bien des heures, d'abord chez Mad. la Duchesse; puis le soir (comme vendredi est le jour solitaire où l'on ne reçoit pas) chez le Roi, „un rêve de Christophe Colomb, ses lettres à Isabelle" dans mon ouvrage sur la découverte du Nouveau Continent. Mad. la Duchesse d'Orléans a le plus vif désir de Vous recevoir en personne. Je suis chargé de Vous dire de venir chez Elle Dimanche prochain à 1 . heure [Randzusatz: à i h ] aux Tuileries. Mille hommages d'amitié et de constante admiration. AvHumboldt [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

L/202]

338 Tgb. November

NOVEMBER 1847

1847

Sonnabend 20. [XI.] ... Véron hat heute richtig durch Fiorentinos Hand einen Artikel gegen mich in den „Constitutionel" geschleudert, wie mir mein Freund Gouin sagt, denn ich will ihn nicht lesen 1 . Doch hat mir diese Schändlichkeit wieder meine Laune für den ganzen Tag verdorben. Im Théâtre français „ C l é o p â t r e " Tragédie . . . von M a d a m e Emile de Girardin. Viele schöne Verse & einige hübsche Situationen. Demoiselle Rachel 2 gab die Cleopatra ganz vortrefflich. Sonntag 2 1 . [XI.] ... Brief von Minna, die mir ihre Ankunft in Venedig meldet. In Montmorenci bei Henri Blaze zum Mittagbrod eingeladen. Professor Lerminier war auch dort 3 . Montag 2 2 . [XI.] . . . In der Grossen Oper „ L a Favorite" von Donizetti. Demoiselle Masson hat in der Hauptrolle enthusiastischen Beifall; mir gefällt sie nur mittelmässig. Schwache Stimme in der Tiefe, in der höhern Mezzosopranlage forciert & wie eine C-Klarinette klingend, als Sängerin & Schauspielerin Madame Stolz nachahmend. Dienstag 2 3 . [XL] ... Ich fuhr nach St. Cloud zur Herzogin von Orléans, welche mich auf Humboldts Veranlassung zu sehen verlangt hatte, um mir für das Paket zu danken, welches ich ihr im Auftrage der Prinzess von Preussen von Berlin mitgebracht hatte. Sie war übrigens anmutig & freundlich Sc unterhielt sich 3/4 Stunden mit mir über die mannigfachsten Gegenstände, sogar über ihre persönliche Lage. Sie hatte ihre beiden Kinder, den Comte de Paris & den Duc de Chartres, an der Hand & stellte sie mir vor.

W I L H E L M BEER AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Berlin, d. 2 3 e N o v . 4 7 Lieber Bruder Ich beziehe mich auf mein gestriges Sehr. u. war diesen Morgen bei Redern u. der Birch. Ersterem trug ich die Sache vor wie ich sie Dir gestern schrieb. Er hält es indeß für halb unmöglich. Vor 2 Tagen hat er noch mit Illaire gesprochen vor 4 Tagen mit dem Könige selbst. Mit Ersterem berieth er die GehaltsVerhältnisse genau, der König äußerte sich wie bisher ganz einverstanden und würde wie er sagt die Kabinets Ordre bereits unterschrieben haben wenn nicht wegen des Gehaltes eine Erörterung stattfände indem der König für die Zeit bis Henning pensionirt sei einen Zuschuß zu Nicolai's Gehalt aus der Chatoulle zahlen müsse. Er versicherte mich daß er keinesweges geneigt sei Dinge für gewiß anzunehmen die nicht gewiß wären, aber für dieses M a l

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könne er nicht von seiner Ueberzeugung lassen, und er schien gar keinen Werth darauf zu legen daß ich ihm sagte ich würde wohl noch Näheres erfahren, jedoch kam ich mit ihm überein daß ich ihm was ich ferner erführe sogleich mittheilen sollte. Meine Erwartung Weiteres zu erfahren gründet sich darauf daß unser Mann gestern Abend um 5 Uhr als ich mich in Potsdam befand im Thiergarten war, und sich auf heut Abend wieder angesagt hat. Ist es wichtig und noch Zeit dazu so theile ich es Dir sogleich mit und hoffe den Brief noch mit dem Abendzuge mit zu expediren w o Du ihn alsdann mit diesem zugleich erhieltest. Ich muß leider die Sache für wahr halten. Der Mensch kann sich dies nicht aus dem Finger gesogen haben, und ahnet auch nicht im Geringsten ob Dir L. oder N . lieber ist 1 . Ich wiederhohle auch meine Meinung daß es allerdings s e h r , s e h r unangenehm ist, und Du sogleich Deinen Abschied fordern mußt daß es Dich aber nicht abzuhalten braucht als Privatmann in Berlin in den angenehmsten Verhältnissen zu leben. Nun komme ich auf die Birch w o 4. Punkte zu besprechen sind. i e wegen des sujets. Dies befindet sich in dem Nachlasse von Felix Mendelssohn und sie weiß kein Mittel es von dort schleunig heraus zu bekommen 2 . Ich habe mit ihr verabredet daß sie an die Wittwe schreiben und dieser sagen soll, sie hätte mit einem Buchhändler einen Vertrag abgeschlossen eine Novelle zu liefern und da es ihr an einem Stoff dazu fehle so wolle sie diesen benutzen. Ich setzte nehmlich voraus daß die Wittwe einen Widerwillen dagegen haben würde die sujets ihres Mannes für andere Componisten herauszugeben. 2 e würde sie es für einen großen Fehler halten nochmals an die Lind zu schreiben da sie ihr über denselben Gegenstand schon geschrieben hat, und sie dringend gebeten sich recht fest zu entscheiden da sie die ungeheuere Mühe der Abänderung des Sujets sich doch nicht umsonst geben wolle und Lomeley [= Lumley] auch wissen müsse woran er wäre. Schriebe sie ihr jetzt in dem Sinne wie du es meinst, so würde die Lind 1 . mißtrauisch werden daß sie alle die Demarchen für „ V i e l k a " nur in Deinem Interesse gethan, z. eine Drohung darin finden und deshalb gewiß sehr irritirt und recalcitrant 3 gemacht werden. M a n müsse die Sache ruhig gehen lassen da sie wie die Birch vermuthet von dem Tode Mendelssohn's ohnehin sehr betroffen sein würde. Es wäre bei ihren unberechenbaren Capricen einerseits möglich daß sie vielleicht erklärte nun garnicht mehr singen zu wollen. Andrerseits könnte aber auch durch diesen Todesfall manches Hinderniß bei der Lind gegen Deine Opern aus dem Wege geräumt sein 4 . Unter diesen Umständen wiederhohle ich meinen Rath von gestern. Nimm die glänzenden Anerbiethungen der Engländer wegen des „Propheten" an. Dann hast Du eine Sache sicher und erlangst die andere um so eher denn der hohen

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Kraft des Heracles kann man nur sie selbst entgegen stellen. [Die Lind] wird alsdann einsehen daß sie mit allen ihren [kl. Lücke im Autogr.] dingern die sie singt ohne Meyerbeer la seconda cosa bleibt. Du wirst darauf nicht eingehen und eine Menge schwarzsehet ische Bedenken haben, indeß muß ich meine Meinung sagen. Gehe einmal etwas in's Zeug hinein, wenn Du nicht einen ganz anderen Menschen anziehst und bei Deinen Penibilitäten Bedenklichkeiten und Schwarzsehereien bleibst, so wird der Effect davon der bisherige sein daß Du in 20 oder vielmehr 25 Jahren von 1823 bis jetzt 2 Opern auf die Bühne bringst denn die 3. kann ich nicht rechnen weil der Zufall des Abbrennens des Opernhauses diese zu Wege brachte, ohne welchen Zufall Du dieselbe Zeit ganz ruhig in Berlin verschwarzsehert hättest. 3. Der Hofrath Dingelstedt1 ist bereits von Deinem Consentement zu der Rolle der Vielka unterrichtet u. sie ist jetzt gewiß schon in Wien2. Uebrigens las ich vor einigen Tagen in Saphir's Zeitung daß sie Vielka singen würde. 4. Der Brief an Pokorny. Diesen will sie3 durchaus nicht schreiben denn sie behauptet, sich nicht in seinen Augen so heruntersetzen zu können. Er hätte auf ihre Briefe nicht geantwortet, und auch das Geld für Rellstab nicht geschickt. Von dem Baß Salomon hat sie auch gehört daß er ganz vortrefflich sein soll, also könnte man ihm die Rolle anvertrauen4. Ich bin nun mit ihr übereingekommen daß ich diesen Brief an Pokorny schreiben werde. Doris kömmt bald her, aber leider nicht mit Julchen. Wenn ich einmal was verdienen werde so will ich Julius sehr gern ein Fortepiano kaufen. Vor 2 Jahren habe ich den kleinen Pleyel gekauft der mir auch 500. v €. kostet. In der Nachlaß Sache von Tante Mosson haben wir eine Conferenz gehabt und Alles hin und her überlegt ob wir den Verkauf vermeiden könnten, zu unserer eigenen Sicherheit jedoch gefunden daß es besser wäre dazu zu schreiten. Wenn Adolph Mosson die Russisch-Hopesche Anleihe nehmen wollte so würde es zwar die Sache erleichtern weil dieses Papier in Berlin keinen Cours hat also nach Holland geschickt werden müßte, allein da Du nicht der Meinung bist so werde ich übermorgen wo wir wieder zusammenkommen dafür stimmen daß dies Papier wie alle andern verkauft werde. Ich will noch einmal einen Versuch machen ob ich die Birch bewegen kann die Sache noch ein mal aufzuschreiben. Sie schwört zwar daß sie fast nichts mehr davon wisse. Der Nonne geht es Gottlob wie immer Dein W B. Kann ich Dir die Briefe immer direkt adressiren? [Autograpb (Las): Staatl. I. f . Mf. Bin

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Mittewoche 24. [XI.] Besuche gemacht an Meruaux, Davison, Auber, Hecquet, Madame de Bawr 1 , J. Jeanin, Humboldt. Zu Camille Pleyel, wo mir Madame Henelle meine „Chanson de May" mit sehr vieler Zartheit, Ausdruck, & einer schönen Stimme vorsang, obwohl ihre Auffassungsweise (sehr langsam, gefühlvoll nuanciert) ganz gegen die leichte scherzhafte Intention kontrastierte, mit der ich sie komponiert hatte. Ich versprach ihr, dieses Stück zu instrumentieren, weil sie es in Bordeaux in einem Konzerte singen will. Der Klavierspieler Goria2 war auch gegenwärtig & spielte mit grosser Fertigkeit & Kraft einige Klavierstücke von seiner Komposition. Abends in der Grossen Oper, wo die Generalprobe der neuen Oper von Verdi „Jerusalem" war. Es waren sehr viele Leute dazu eingeladen, das Haus erleuchtet & auch mit den Kostümen & Dekorationen . . , 3 Freitag 26. [XI.] ... Herr von Humboldt präsentierte mich unserm Gesandten Baron von Arnim, den ich noch nicht kannte. In der Grossen Oper die erste Vorstellung von „Jerusalem" . . . von Verdi. Es ist ein Arrangement seiner Oper „I Lombardi". Es ward sehr viel & sehr lebhaft applaudiert. Die Debütantin Demoiselle Julien erhielt auch sehr viel Beifall. Sonntag 28. [XI.] ... Der Gräfin d'Agoult4 einen Besuch gemacht & mich entschuldigt, dass ich ihre Einladung zum Diner für Sonnabend nicht annehmen kann. Diner bei Leo, wo auch Herr von Humboldt war. Kleine Soirée bei d'Ortigue der alle Sonntag empfängt. Montag 29. [XI.] ... Abends mit Edmond Blanc den Marineminister Herzog von Montebello besucht, der mich kennen zu lernen wünschte. Das griechische Lustspiel „Der Kyklop" von Euripides5 gelesen, da dasselbe, französisch übersetzt, auf dem Théâtre français gegeben werden soll, & der Übersetzer wünscht, dass ich die Chöre dazu komponiere. Tgb. Dezember 1847 Mittewoche 1 . [XII.] ... Besuch bei Habeneck . . . An unsern Gesandten v. Arnim seine Einladung zu Dienstag angenommen. Besuch bei Herrn & Frau James von Rothschild, Salomon von Rothschild, Koreff . . . Abends zuhause geblieben: ich korrigierte 4 Romanzen von dem jungen Gouin.... „Turandot" von Gozzi gelesen: enthält sehr schöne Situationen & könnte unter den Händen eines geschickten französischen Dichters eine gute semiseria Oper abgegeben6. Donnerstag 2. [XII.] ... Mit gutem Erfolg an einer Marche nocturne gearbeitet, die den 3. Akt des „Propheten" beginnen soll, da ich das bisherige Stück nicht gut finde. Langer Besuch von Kastner. . . . Italienische Oper: Meyerbeer

IV

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„Semiramide" von Rossini; Debüt der Demoiselle Alboni, deren glänzender Succès. Freitag 3. [XII.] Besuch bei Beauregard, Scribe. Besuch von Duchaine, der in Berlioz Abwesenheit das musikalische Feuilleton des „Journal des Débats" schreibt1. Englische Stunde. In der Grossen Oper „Lucie de Lammermoor" von Donizetti: Bettini den Elgar. Dann das allerliebste Ballet „Le Diable a quatre" mit der sehr pikanten Musik von Adam. Die treffliche Tänzerin Charlotta Grisi trat hierin wieder auf . . , 2 Sonnabend 4. [XII.] Henri Blaze & seine Frau frühstückten bei mir. Besuch von Duponchel... Diner bei Buloz. Alfred de Musset war mein Tischnachbar. Von mir bisher unbekannten interessanten Persönlichkeiten lernte ich dort kennen den Grafen St. Priest3, Genie, das Faktotum im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Nachher war ich von Herrn Nonton Directeur au ministère des finances zur Signature du Contrat de mariage seines Sohnes eingeladen. Es waren mehrere Hundert Personen zu dieser Feierlichkeit eingeladen, & alle Anwesenden unterzeichneten den Heiratskontrakt. Vormittags empfing ich den Besuch von dem Direktor der italienischen Oper in London Lumley. Sonntag 5. [XII.] Brief von Wilhelm, dass Nicolai definitiv engagiert ist, welches eine Satisfaktion für mich ist, da ich diesen Mann dem König zu dieser Stelle vorgeschlagen habe. Besuch bei Scribe Lumley. Besuch von Hittdorf 4 & dem Maler Lehmann & Panseron. In der Opéra national „Gastibelza" . . . von Maillart 5 . Ich sah nur die 2 ersten Akte, da ich mich unwohl fühlte. Ich habe mich heute mehr mit dieser Musik befreundet; obgleich sie manche Reminiszenzen & Trivialitäten hat, so enthält sie doch auch viel Interessantes & Pikantes & gibt Hoffnung für die Zukunft des Komponisten. „Le due notte affanose" von Gozzi (nach Calderon) enthalten einige sehr frappante Situationen. Diese Donnée könnte vielleicht eine Opera semiseria für die Opéra comique abgeben.

M E Y E R B E E R AN A M A L I A BEER IN BERLIN

[Paris, 6. XII.

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Meine theure geliebte Nonne! Ich habe Dir ein paar Wochen hindurch nicht geschrieben weil ich während dieser Zeit zwei Maal an Wilhelm geschrieben habe, und voraussetze daß Dir Wilhelm es jedesmaal mittheilt wenn ich ihm schreibe. Über meine hiesige/«/ musikalische/«/ Angelegenheiten kann ich Dir noch immer nichts bestimmtes mittheilen. Der gute Armand Bertin welcher mir würklich sehr

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zugethan ist, und dabei großen Einfluß hier hat wie Du weißt giebt sich alle mögliche Mühe die Sachen nach meinen Wünschen zu regulieren. Allein ich habe auch viele Feinde die sich alle Mühe gaben die Operndirektoren aufzuhetzen daß sie mir die Anschaffung eines neuen Tenor's und einer Sängerin verweigern ohne welche beide es unmöglich sein würde den „Propheten" geben zu können. Ich hoffe indeß daß binnen kurzer Zeit auf eine oder die andre Weise die Sache sich entscheiden wird. — Sei so gütig theure Nonne Wilhelm zu sagen, daß ich heute früh seinen Brief erhalten habe, der mir die Mittheilung des Nicolaischen Engagement's macht, welches mich sehr freuet. Sage Wilhelm ferner daß ich kein Wort mit Humbold von dieser Angelegenheit gesprochen habe, obgleich seine frühern Briefe mich dazu hätten veranlassen können. — Die Gräfin Haake hat mich gebethen ihr einige künstliche Blumen von hier zu besorgen. Ich wünschte gern, ihr diese Sendung portofrei machen zu können damit sie gar keine Kosten davon hat. Ich bin daher so frei D i r dieselbe zu adressiren. Habe die Güte wenn das Kästchen ankommt das Porto dafür zu bezahlen, Dir von Reimann die Auslage wieder bezahlen zu lassen, und das Kästchen durch Herrn Burguis der Gräfin Haake zu eignen Händen übergeben zu lassen. — Du weißt liebe Nonne, daß ich die Partitur und das Buch von „Struensee" sehr kostbar binden ließ, und mit einem sehr artigen Schreiben dem König von Baiern übersendete. Der König hat sich nicht einmaal gewürdiget mir eine Antwort mit seiner Namensunterschrift zu schicken, sondern mir durch die baierische Gesandschaft in B e r l i n schreiben lassen, daß er diese Sendung annähme. Ich lege Dir dieses Schreiben zu Deiner Kenntnißnahme bei. Außerdem lege ich Dir auch einen Bericht bei (er stand in einem gerichtlichen Journal „le droit") über einen neuen schmutzigen Proceß den Koreff gehabt hat. Wie Schade ist es daß ein so geistreicher und dabei guter Mensch wie Koreff durch Leichtsinn sich zu so vielen inconsequenten Schritten verleiten läßt, die seine Reputation ganz ruiniren. Wenn Du den Artikel gelesen hast so verbrenne ihn, denn ich möchte um Koreffs Ruf nicht, daß man davon etwas in Berlin wüßte. Adieu theure geliebte Nonne. Tausend Grüße an Wilhelm, auch an Doris wenn sie schon in Berlin eingetroffen sein sollte, unsre schöne liebenswürdige Alte, Georg und Julius. Auch Herrn Burguis bitte ich bestens zu grüßen und ihm zu sagen daß ich gehofft hätte er würde sein Versprechen mir alle 8 Tage zu schreiben mit mehr Pünktlichkeit halten. Dein treuer Sohn Giacomo Paris, d. 6 ten X b r e 4 7 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/80] 13*

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Montag 6. [XII.] ... Bei Armand Bertin. Mit Bettini angefangen, die Rolle des Robert durchzugehen . . . In der Opéra comique „Ne touchez pas à la reine" . . . von Boisselot 1 . Diese Oper hat sehr & überall in Frankreich gefallen, mir nur sehr mittelmäßig. Die Orchestration ist stets sehr figuriert & pretensieuse & hat doch meist den Sängern sehr unmelodiöse Themas zu akkompagnieren. Dienstag 7. [XII.] ... Diner bei dem preussischen Gesandten Baron Arnim. Nach Tische — (ich hatte vielleicht auch etwas stark gegessen) — sprach mir Herr von Humboldt von einem schändlichen Artikel gegen mich im „Charivari", den er wahrscheinlich voraussetzte, dass ich ihn kannte. Er war mir aber bis zu diesem Augenblick unbekannt gewesen, & die Details, welche mir Herr von Humboldt von diesem gemeinen Libell erzählte2, machten einen solchen Eindruck auf mich, dass ich plötzlich einen Anfall jener nervösen Magenbeängstigungen bekam, die ich schon in Wien ein paar Mal hatte. Aber dieses Mal war der Anfall bei weitem stärker. Es blieb mir kaum Zeit, den Vorsaal zu erreichen, wo ich meinem Bedienten in die Arme fiel & nach vieler Qual endlich ohnmächtig wurde. Es gab ein grosses Aufsehen; alle Gäste kamen heraus. Der Doktor Philipps aus Brüssel der mit François Prume reisete, meine Familie in Berlin kannte Sc heute mein Tischnachbar war, brachte mich in eine liegende, ganz horizontale Position, welches mir guttat. Er brachte mich nach Hause; ich musste sehr starken schwarzen Tee trinken, welches mir gut tat, aber mir den Nachtschlaf raubte. Mittewoche 8. [XII.] Ich befand mich noch sehr matt & blieb den ganzen Tag zuhause . . . Ein Herr Doli, ein deutscher Litterat besuchte mich & zeigte mir einen schändlichen Artikel gegen mich in der „France musicale" bei Gelegenheit der Beurteilung der Verdischen Oper „Jerusalem" 3 . Abends fing ich an, mein Lied „Chanson de M a y " zu instrumentieren . . . Freitag 10. [XII.] Zu Lumley, Armand Bertin, um Rücksprache wegen der morgenden Konferenz bei den Operndirektoren mit ihm zu nehmen, Baron Arnim, Herrn von Humboldt, Duponchel, Kalkbrenner. Besuch von Herrn von Humboldt. Diner bei Jules Jeanin. Sonnabend 1 1 . [XII.] ... Heute war Konferenz bei den beiden Operndirektoren, wo Armand Bertin, Scribe 8c ich gegenwärtig waren. Die Operndirektoren erklärten sich auf mein Verlangen bereit, Madame Viardot für den „Propheten" zu engagieren, wenn ihr Verlangen nicht die Summe von 75000 Franken für ein Jahr überschritte. Auch Roger wollten sie auf mein Verlangen engagieren. Ich sollte es übernehmen, der Viardot zu schreiben.

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Wir setzten einen vorläufigen Revers auf. Gott gebe sein Gedeihen Sc Segen dazu! Abends blieb ich zuhause & instrumentierte ein kleines Wenig an der „Chanson de May". Sonntag 1 2 . [XII.] Die Herzogin von Orleans, durch Herrn von Humboldt dazu angeregt, empfing mich um von mir ein Exemplar des Klavierauszuges von „Struensee" anzunehmen. Sie war wieder sehr liebenswürdig. Konzert von Félicien David: eine neue Symphonie & das Oratorium „Moise au mont Sinai". „Moise" welcher auch mehr „Ode-Symphonie" als Oratorium ist, enthält sehr viel Schönes & Bedeutendes & ist ein höchst interessantes Werk. Abends in der Grossen Oper den 2. Akt von „La Juive" von Halévy gehört. Mademoiselle Masson sang die Rachel. Diese Rolle ist in der Stimmenlage offenbar viel zu hoch für sie; mir gefiel sie nicht, doch erhielt sie vielen Beifall. Montag 1 3 . [XII.] Den Brief an Viardot geschrieben, worin ich ihn im Namen der Operndirektion auffordere, seine Bedingungen für ein Engagement seiner Frau in der Oper anzuzeigen. Ich brachte den Brief an Nestor Roqueplan, der ihn ganz genehmigte, aber über einen andern Punkt, der früher schon genehmiget war (dass es mir freistünde, falls die Direktoren Guasco engagierten, demselben statts Roger die Rolle des Propheten zu geben) sehr chikanöse Einwendungen zu erheben wagte. Besuch von dem Sänger Puig (Pseudonym Flavio) der mir etwas vorsang. Besuch von Panofka 1 & dem Sänger Damcke. In der Grossen Oper „Jerusalem" von Verdi.

HENRI CHARLES JOSEPH SAVOYE AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Paris, 13. XII.

1847]

Verehrter Meister, Alles ist in bester Ordnung im Théâtre français. Ich wollte Freitag Herrn Buloz meinen Besuch machen, konnte ihn aber nicht selbst sprechen da er eben in der Probe war; ich ließ ihm also einen Brief um ihm für die auf Ihre gütige Verwendung ertheilte Bewilligung verbindlichst danken2; zu gleicher Zeit bat ich ihn um die Erlaubniß ihm ein andermal meine Aufwartung zu machen. Gestern Abend ging ich, um mich zu überzeugen daß die Sache geregelt sei, in das Théâtre und hatte das hohe Glück „Marin Delorme" auf ihren gespreizten Stelzen über die Bretter einherschreiten zu sehen, ein sublimes Chaos von Bombast, schönen Tiraden und Gemeinheit!3

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Nochmals herzlichen Dank, liebster Meister, den ich Ihnen einstweilen in einem freundlichen Händedruck zusende. Mit ergebenster Hochschätzung Ihr Savoye Freitag morgen 1 3 Dezember 1847. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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Dienstag 14. [XII.] Englische Stunde . . . Zu Armand Bertin, um seine Vermittelung wegen des streitigen Punktes mit den Direktoren in Anspruch zu nehmen. Besuch von dem Direktor des Odeons Vizentini & dem Dichter Camille Doucet, sie wünschen „Struensee" mit meiner Musik zu geben. Besuch von dem Baron Granier de Beauregard . . . Mittewoche 1 5 . [XII.] Mit Bettini den ersten Akt von „Robert" durchgegangen. Besuch bei dem Marquis de Custine, Halévy, Zimmermann. Besuch von Gustav Vaëz 1 , Roger, Scribe. Diner bei Hittdorf. Dem guten alten Sina zoo Franken geschenkt. Donnerstag 16. [XII.] ... Besuch von Sax & Kastner. Diner bei Panseron, wo auch Auber, Halévy, Adam & Batton waren . . . Freitag 1 7 . [XII.] . . . In der Grossen Oper „L'âme en peine" von Flotow. Ich hatte diese Oper schon in Wien gehört2. Dieser Text war vor 1 2 Jahren von St. George für mich geschrieben worden. Sonnabend 18. [XII.] ... Besuch von Lumley, der mir den Plan von Scribe vom „Sturm" & das italienische Libretto davon brachte 3 .... Ich schrieb für Lumley einen Brief als Zeugnis in seinen Prozess gegen Bunn, den er sogleich nach London abschickte. Ich beschäftigte mich mit dem Entwurf meines Traité über den „Propheten" mit der Grossen Oper. Leduc ass zu Mittag bei mir. Soirée bei der Gräfin d'Agoult. Es war eine Sonnambule gegenwärtig, welche, wenn sie in den magnetischen Schlaf versenkt wird & dann Musik hört, durch Stellungen, Gebärden & Tanz den Eindruck, welchen die Musik auf sie macht, wiedergibt. Ich kann nicht entscheiden, ob sie wirklich in magnetischen Schlaf versenkt ist, oder dieses Komödie ist. Aber der Eindruck ist unbeschreiblich reizend, & nie habe ich in der Pantomime der berühmten Operntänzerinnen so viel Ausdruck, Grazie & schöne Stellungen gefunden. Die Magnetiseurin, welche sie magnetisiert, heisst Madame Lafont.

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Sonntag 19. [XII.] ... Ich machte meinen traité mit der Oper fertig & brachte ihn meinem Freund, dem Advokaten Crémieux, ihn zu redigieren. Die berühmte Société des Concerts gab ein Konzert zum Benefiz von Habeneck, in welchem unter andern auch Beethovens Septett, worin diese Société bekanntlich die Solo-Saiteninstrumente tutti von allen Saiteninstrumenten spielen lassen, sogar die Kadenz & zwar in höchster Vollkommenheit. Ausserdem ward noch gegeben Mozarts Gmoll Symphonie: Beethovens Cmoll-Symphonie, ein Fragment aus Davids „Desert" & den ersten Satz von Beethovens Violinkonzert. Montag 20. [XII.] ... Abends 3 Akte von Verdis „Jerusalem" gehört. Dienstag z i . [XII.] Besuch bei Armand Bertin, welchem ich den traité vorlas. Besuch bei Scribe. Brief von Wilhelm: Pokorny in Wien will „Vielka" mit der Lutzer & Staudigl geben 1 . Besuch von Kastner. Englische Stunde. . . .

AUGUST GATHY AN MEYERBEER IN PARIS

[Paris, 21. XII.

1847]

Geehrter Herr! Wenn es Ihnen aufgefallen sein sollte mich bis diesen Tag noch nicht unter der Zahl der Sie Begrüßenden erblickt zu haben, so werden Sie mir hoffentlich nicht das Unrecht anthun mein Nichterscheinen als eine Vernachlässigung zu deuten, sondern vielmehr auf meine ausdrückliche Versicherung überzeugt sein, daß ich mir diese Entbehrung aus Rücksicht auf Ihre sosehr in Anspruch genommene Zeit auferlegte. Da mich jedoch unerwartet ein böser Streich des Zufalls um das Vergnügen bringen könnte Sie zu sehen, und mein beabsichtigter Besuch sehr wahrscheinlich mit vielen andern zusammentreffen wird, so will ich gleich lieber die Feder ergreifen, um eine Angelegenheit zu erledigen, die mir auf dem Herzen liegt. Sie erinnern sich eines gegen Sie gerichteten gehässigen Artikels vor geraumer Zeit in der Augsburger Zeitung. Ueber den Verfasser konnte, meines Erachtens, bei keinem halbwegs Belesenen, am allerwenigsten bei Ihnen selbst irgend ein Zweifel obwalten 1 . Und doch sind nicht allein solche Zweifel ausgesprochen, auch Ihnen beigemessen worden, sondern der Artikel ist von mehrern deutschen Winkelblättern seltsam, und (wie ich nun zu vermuthen Ursach habe) perfid genug, mir zugeschrieben worden, und, was seltsamer ist, auch Sie sollen diese Meinung vielleicht gehegt, jedenfalls geäußert haben. Offen gestanden, ich glaube weder das Eine noch das An-

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dere. Sie wußten gewiß woran Sie waren, und werden nicht, wie es mir gemeldet wurde, einer solchen Verdächtigung mit gutem Glauben haben Raum geben können. Ich erfuhr das alles spät, und es war schon einige Zeit verflossen, als ich von Süddeutschland aus dringend zur öffentlichen Widerlegung jener mir unbekannten Winkelanzeige aufgefordert ward. Im ersten Ausbruch meiner begreiflichen Indignation schrieb ich eine gehörige Erklärung für die Augsburger. Doch, ich besann mich, und bedachte daß Ihnen das Aufrühren dieser vielleicht vergessenen widrigen Sache würde unangenehmer sein können, als mir meine eigene, vor allen Menschen von Bildung überflüssige Rechtfertigung am Ende lieb wäre, und ich ließ die Sache auf sich beruhen. Nicht ohne das lästige Gefühl jedoch, ich gestehe es, einer möglichen Verkennung von Ihrer Seite. Gern hörte ich daher zu meiner Beruhigung von Ihnen selbst, daß Sie an diese Verläumdung nie geglaubt. Ob und in wie fern jener Artikel aus schmutziger Quelle geflossen, darüber will ich mich nicht weiter auslassen, denn das geht nicht mich an; daß ich aber der Verfasser nicht bin, wohl aber ihn kenne, das würde mir zu beweisen eben nicht schwer sein. In Erwartung eines Wörtchens zum endlichen Abschluß dieser Angelegenheit, und gefälliger Angabe Ihrer Empfangszeit grüßt Sie achtungsvoll Aug. Gathy Paris d. 2 1 . Dezbr 1847 [Autograpb (Las): I. f. Mf. Bin

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Mittewoche 22. [XII.] Den traité revidiert & abgeschrieben . . . Abends zu Emil Dechamps, um mit ihm die französische Übersetzung zu revidieren, die er von meinem Liede „Frühling im Versteck" gemacht hat 1 . Donnerstag 23. [XII.] Mit Bettini die Partie von „Robert" studiert . . . Besuch von dem General Rumigny, Adjutanten des Königs. In der Opéra comique „Le Braconnier", Oper in 1 Akt, Musik von Gustav Hequet, dem musikalischen Feuilletonisten des „National", schwach von Erfindung & Ausführung, aber doch mit einiger melodiösen Tendenz. Nachher kopierte ich 6 Seiten von dem Plan des Libretto „Sturm" 2 . Freitag 24. [XII.] . . . An Scribe seine frühern Veränderungen des 5. Aktes des „Propheten" gebracht. Besuch von Lumley. Konferenz mit Dupon-

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chel & Nestor Roqueplan . . . Abends in der Oper 3 Akte von Verdis „Jerusalem" gehört. Sonnabend 25. [XII.] Ich wache jetzt immer so verschnupft & mit solchem Erkältungsgefühl auf, dass ich immer erst um 1 / 1 8 aufstehe & so den besten Teil des Morgens verliere . . . Nach Tische an der Abschrift des Planes vom „Sturm" gearbeitet, dann Buloz besucht, der alle Sonnabend empfängt. Korrektur von dem Lied „Frühling im Versteck" gemacht. Sonntag 26. [XII.] Morgens & Abends am Plan zum „Sturm" geschrieben. Zu Scribe. Zu Emanuel Garcia um mich zu erkundigen, ob er nicht wisse, warum Viardot noch immer nichts auf den Engagementsantrag zum „Propheten", den ich ihr im Namen der Oper gemacht habe, geantwortet hatte. Mit Bettini „Robert" studiert. Besuch vom Maler Lehmann mit Mr. de Villarceau, der den Cyklopen des Euripides für das Théâtre français übersetzt hat & wünscht, dass ich die Chöre dazu komponiere. . . . Viardots Antwort auf meinen Brief erhalten. Montag 27. [XII.] An dem Plan des „Sturm" 1 V2 Stunden geschrieben . . . Brief von Minna, der mich einigermassen über Cecilchens Gesundheitszustand beruhiget. Den Operndirektoren den Brief von Viardot mitgeteilt. Nestor Roqueplan schrieb in meiner Gegenwart den Engagementsantrag an Viardot, & ich selbst schickte ihn ab, eingelegt in einem ostensiblen französischen Brief von mir an Wilhelm . . . Ich blieb den ganzen Abend zuhause, um den Plan des „Sturms" fertig zu schreiben . . . Dienstag 28. [XII.] . . . an Tichy in Wien, dass er einen Kontrakt mit Pokorny aufsetzt, unter welchen Bedingungen er die Partitur der „Vielka" erhalten kann & schrieb auch an Pokorny selbst. Tichy schickte ich auch meinen alten Kontrakt mit. . . .

M E Y E R B E E R AN A M A L I A BEER IN BERLIN

Paris d. 2 8 ™ X bre 47. Theure geliebte Nonne! Diese Zeilen werden Dir hoffentlich an dem letzten Tage des alten Jahres zukommen und sollen Dir meine innigen herzlichen Wünsche für das neue Jahr 1848 aussprechen. Der Allmächtige verleihe Dir in diesem neuen Jahr Glück und Freude aller Art, und stärke Deine Gesundheit so kräftig daß Du zum Heil Deiner ganzen Familie noch lange lange Jahre gesund und fröhlich unter uns leben, und Freude an Uns allen erleben mögst. Amen: der Himmel lasse es in Erfüllung gehen. . . . [Einige Sätze über Meyerbeers Gesundheitszustand wurden gestrichen.]

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Daß die „Hugenotten" in Berlin gegeben worden sind habe ich gehört, desgleichen daß die Viardot in „Robert" und den „Hugenotten" in Dresden und Hamburg gesungen hat, aber was die Zeitungen über den Erfolg dieser Vorstellungen berichtet haben davon weiß ich kein Wort 1 , eben so wenig welche Opern die Lutzer gegenwärtig in Wien singt, und ob sie großen Beifall hat 2 , obgleich mich das sehr interessirt, und ich bei meiner Abreise mit Herrn Burguis3 darüber Rücksprache genommen hatte mir alle 8 Tage einmaal über das was er von mir in öffentlichen Blättern läse zu schreiben. Ich hatte von Herrn Burguis erwartet daß er Verpflichtungen die er freiwillig übernommen und mir versprochen hatte sie mit Gewissenhaftigkeit zu erfüllen nicht so gänzlich vernachlässigen würde. Da Du die Wiener Theaterzeitung und den Humoristen hälst, so bitte ich lasse ausschneiden was über die Darstellungen der Lu/i/zer darin geschrieben worden ist, und schicke es mir so wie alles was noch über diesen Gegenstand in diesem Blatt erscheinen wird. Sei so gütig meine herzlichen Glückwünsche zu Neujahr an Doris, Wilhelm und seine ganze Familie, an Betty, unsre gute brave Alte Nette und Herrn Burguis von mir auszurichten, von Deinem treuen Sohn Giacomo. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/79] Tgb. Dezember

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Mittewoche 29. [XII.] ... Mit Scribe Konferenz wegen der Änderungen zum „Propheten". Besuch von Lumley, dem ich den geliehenen Plan zum „Sturm" von Scribe & das dazu gehörige italienische Libretto wiedergab. Englische Stunde. Mit Bettini Robert studiert. An Dr. Bacher nach Wien geschrieben. Abends in der Oper „Jerusalem" von Verdi gehört . . . Donnerstag 3 o. [XII.] . . . An Minna geschrieben, dass sie mir von CäciIiens Haar schickt, um dadurch mit der Sonnambule über ihre Krankheit konsultieren zu können. Ich brachte fast den ganzen Vormittag damit zu, die Adressen (150 an der Zahl) für meine an Neujahr abzugebenden Karten aufzuschreiben. Besuch bei Gouin. Diner bei Zimmermann. Auber, Halevy waren auch da. Freitag 3 1 . [XII.] Heute bekam ich 2. Briefe von Minna, die mich, dem Himmel sei es Dank viel ruhiger über Cäcilchens Gesundheitszustand machen, Gott der Allmächtige gebe, dass auch die weiteren Nachrichten über das Befinden des geliebten Kindes gut lauten. Mit Bettini Robert studiert. Wegen des Traites für den „Propheten" zu Armand Bertin & Cremieux. Germain Delavigne das Libretto zum „Propheten" zur Prüfung gebracht.

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Besuch von der Sängerin Madame von Gelder. Besuch bei Gouin. Ich blieb Abends zuhause, um die rückständigen Neujahrskarten zu adressieren, & schrieb einen Brief an Madame Bertha Arndt in Berlin. Um Mitternacht ging ich zu Bette & war noch bei den ersten Minutenschlägen des neuen Jahres wach. Gott der Allmächtige schenke meiner geliebten Minna, den 3 teuren Kindern, meiner ehrwürdigen Mutter & meinem Bruder Wilhelm in dem neu beginnenden Jahre Gesundheit, Zufriedenheit, Gottesvertrauen & das Bestehen unsres ehrenhaften Wohlstandes & bürgerlichen 8c künstlerischen guten Rufes. Amen! es werde wahr. Gott wird es zum Besten lenken. Tgb. Januar

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Sonnabend 1 . [I.] . . . In der Komischen Oper „Haydee", neue Oper von Auber. Ganz ernsthaftes Sujet, aber dramatisch & interessant. Die Musik . . . enthält auffallend wenig melodiöses Element für einen so melodienreichen Tonsetzer wie Auber. Dafür ist der dramatische Teil der Musik & die Orchestration interessant, mit Geschick & Gewandheit gemacht2. Roger spielte seine ganz ernsthafte Rolle so vortrefflich, dass er sich für den „Propheten" als ganz berechtigt zeigte. Ob sein Gesang für den Stil der grossen Oper passen wird, ob seine Stimme für den grossen Saal, das starke Orchester der Grossen Oper ausreichen wird, bleibt eine unentschiedene Frage. Der 2. Akt von „Haydee" ist als Mise en scene ganz wie der 3. Akt der „Afrikanerin" & raubt vorhinein diesem letzteren allen Reiz 3 . Sonntag 2. [I.] . . . Konferenz mit Nestor Roqueplan, Armand Bertin & Scribe, um meinen traité abzuschliessen. Ich sehe allzu deutlich, dass ich, was Guasco betrifft, betrogen werden soll, & finde doch kein Mittel, dieses zu verhindern, ich müsste denn ganz & gar aufgeben, den „Propheten" zu geben, was doch auch schrecklich wäre . . . dann in einer Soirée bei dem Baron Desnoyer4, dem berühmten Kupferstecher . . .

N E S T O R R O Q U E P L A N AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Paris, le 2 J [ a n v i f 1 [18481s Académie Royale de Musique Cher Monsieur Meyerbeer, êtes vous en position de me rendre le service que je vais vous demander? Vous savez que la partition du „duc d'albe" dont Donizetti a composé la

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musique, partition que nous comptions faire jouer cet hiver, est en ce moment entre les mains du tribunal de Bergame chargé de nommer un curateur à Donizetti: tant que ce curateur ne sera pas nommé tant que le tribunal de Bergame retiendra cet ouvrage il nous est impossible de savoir quand il pourra être représenté 1 . Cette incertitude qui nous est nuisible, ne s'est pas moins à Donizetti, à sa famille, et au collaborateur M r Scribe auteur du poëme. M r Scribe sera forcé si la partition ne nous est pas livrée, de confier son poëme à un autre compositeur et alors tout sera perdu pour Donizetti. Dans cette situation je m'adresse à vous et vous prie de me dire si en Italie vous ne connaissez quelqu'un qui voudrait se charger d'une négociation ayant pour but ou d'accélerer la décision du tribunal ou d'obtenir, en raison de l'urgence une exception aux formalités d'usage, pour récompenser la personne qui ferait les démarches nécessaires au succès. Je consentirais volontiers à donner une indemnité de mille francs. Agréez, cher Monsieur Meyerbeer, l'expression de mes sentimens distingués N . Roqueplan Directeur de l'académie Royale de Musique

[Autograph (Las): Staatl I. f. Mf. Bin L/162] Tgb. Januar 1848 Montag 3. [I.] ... Ich will von nun an stets um 7 Uhr aufstehn. Da ich hier nicht vor 1 / i 1 2 zu Bette komme, so kann ich nicht wie in Berlin um 6 Uhr aufstehen. Z u meinem Advokaten Cremieux, um mit ihm über die Schwierigkeiten, die sich wegen der Redaktion des Traité erhoben haben, zu konferieren . . . Dienstag 4. [I.] . . . Z u Germain & Armand Bertin in Angelegenheiten des „Propheten" . . . Mittewoche 5. [I.] . . . Z u Emanuel Garcia . . . Viardots Antwort traf heute ein . . . Donnerstag 6. [I.] Den Direktoren der Oper Viardots Antwort mitgeteilt & mit ihnen verabredet, was ich Viardot antworten soll . . . Sonnabend 8. [I.] Konferenz in der Frühe mit Nestor Roqueplan, nachmittags mit Duponchel wegen Guasco. Roqueplan gab mir die schriftliche Autorisation für die neuen Bedingungen, die ich der Viardot mitteilen sollte, dagegen weigern sich beide fortwährend, mir Guasco unbedingt zuzugestehen. Besuch von den beiden neuen Direktoren der italienischen Oper in Coventgarden Webster & Delafield; Grüneisen kam mit ihnen. Sie boten mir 1 0 0 0 Pfund Sterling für das alleinige Recht der Aufführung & des Druckes des „Propheten" in London.

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JANUAR 1848 J O S E P H LOUIS D ' O R T I G U E AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[8. I. 1848] Illustre Maître et eher Ami, M me D'Agoult moi a demandé des détails sur Mendelsshon que vous avez eu l'obligeance de lui promettre. Je viens pour les demander à mon tour, car c'est à moi qu'ils étaient destinés. Ne les oubliez pas comme vous avez oublié nos modestes dimanches. Sainte Beuve1 était venu l'autre jour dans l'espérance de nous rencontrer. Dédommagez-vous au moins une fois. Voulez-vous me donner rendez-vous chez moi pour Mendelsshon? Votre bien sincère et dévoué admirateur et ami J. D'Ortigue. Ce 8 Janvier 1848. [Autograph (Las): Staatl. I. f . Mf. Bin Tgb. Januar

L/128]

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Sonntag 9. [I.] Konferenz mit den Operndirektoren: sie wollten wegen Guasco nicht nachgeben, stellten mir aber frei, 4 Monate später in Szene zu gehen d.h. die Proben den 1 . Dezember 1848 anzufangen & die erste Vorstellung den 1 . April 1849, in welchem Fall ich vorher Zeit gehabt haben würde, Roger & Guasco zu hören & zwischen beiden wählen könnte . . ? Die berühmte Société des Concerts gab heute ein Konzert zum Andenken Mendelssohns, in welchem sämtliche Stücke von ihm waren: 1) die Symphonie aus a moll, welche wunderschön feine Details enthält, besonders ist das Scherzo reizend. 2) Fragment aus Paulus 3) das Violinkonzert, 4 die Hebriden-Ouvertüre . . .

GAETANO R O S S I AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Verona, iz. I. 1848] Mio nobile, generoso Benefattore! Caro Giacomo! Grazia sopra grazia: Consolazione sopra consolazione — Riceveva la vostra cordiale beneficenza de' F : 2.00: e m' aveva commosso la vostra costante ricordanza dell' amico di trent' a n n i . . . e in bisogni — V'aveva già

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inviato lettera di sincera riconoscenza a B e r l i n o . Le gazzette di Francia accennavano imminente la vostra partenza da Parigi, e lamentavano di non aver quasi più speranze pel „ P r o f e t a " , o „ l ' A f r i c a n a " , incolpandone l'amministrazione de l ' o p è r a — Ieri mi arriva la vostra cara, cara lettera del 2. C e . da Parigi. Sempre lo stesso nobile cuore, benefico! — oh! come mi confortarono le cordiale vostre espressioni!... è così dolce il pensiero d'aver ancora chi si ricordi di un amico... ! e con quanta dilicatezza . . . (propria de' cuori veramente generosi) mi presentate la vostra beneficenza! — V'è, v'è — la P r o v v i d e n z a — Io era veramente nel bisogno che avevate preveduto. Dalla „ L i n d a di c h a m o u n i s " in poi, io non ebbi più una scrittura - Dovetti accettare il carico d'Ispettore al nostro Teatro . . . ma non s'apre quasi mai che al carnevale. — e il piccolo emulumento è cosìi più piccolo — Ridotto a copiare processi . . . quando ve ne sono . . . un' altra anima nobile, l'Ungher, mi fisso una beneficenza — è a due anime s t r a n i e r e eh' io debbo la mia sussistenza . . . a due nobili A r t i s t i . Dio Benedice la Beneficenzà - e vi benedirà sempre, sempre — e Dio ascolterà il vecchio devoto che lo prega . . . e serberà la vostra Angelica M i n a — oh! — come volontieri farei il viaggio a Venezia per baciarle la mano . . . e ringraziarla in Voi! — è seco la bella B i a n c a ! — Io mi conforto di rivedervi prima di morire, giacché la raggiungerete a Venezia — Lo Stradale per Italia, da Francia, a Venezia, è per V e r o n a . Addio, mio caro Giacomo. Le mie figlie vi benedicono — Siate felice per anni, per anni, — felicissimo voi M i n a , B i a n c a . . . e i a veneranda vostra nobile Madre! — Mettetemi à di lei piedi — e amatelo, ametelo sempre il Riconoscente, vecchio vostro povero Amico G Rossi 1 2 Dee 48 Verona [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln L/i 93]

Tgb. Januar

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Mittewoche 1 2 . [I.] Heute fingen die Prüfungen der verschiedenen Klassen der Gesangschüler im Konservatorium an. Da ich schon seit 1 5 Jahren Mitglied der Unterrichtskommission bin, unter deren Leitung alle Prüfungen vorgenommen werden, so wohnte ich derselben bei. . . .

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Donnerstag 1 3 . [I.] . . . Besuch von d'Ortigue, der von mir Notizen über Mendelssohn verlangte . . . Sonnabend 1 5 . [I.] . . . las das Libretto vom „Propheten" durch, desgleichen die Veränderungen, die welche Pillet zu seiner Zeit dazu vorgeschlagen hatte . . . Mittewoche 19. [I.] Zu Leduc, der mir sagte, daß Duponchel definitiv abschlüge, mir die Julian & Paulin zu der Reprise von „Robert" zu geben, wogegen ich erklärte, mich nun gar nicht mehr darin mischen zu wollen & keiner Probe beizuwohnen . . . Zu Gouin. Brief von Viardot er will seine Frau nur bis zum 1 5 . April singen lassen. Wenn nun die Oper, wie das bei den vielen Zufälligkeiten der Proben leicht möglich, einen Monat oder 3 Wochen später als die festgesetzte Zeit (den 1 5 . Januar) in die Szene geht, so sänge sie die Oper nur z Monate. Unter diesen Umständen ist es besser, sie singt sie gar nicht. Wie mühselig & schwierig lassen sich die Präliminarien zum „Propheten" leider an . . . Donnerstag 2.0. [I.] Brief von Wilhelm, der mir leider nur zu deutlich sagt, dass mein langes Stillschweigen meinen musikalischen Ruf auch in Berlin ganz vernichtet. Dieser Brief machte mich den ganzen Tag unfähig, so tief beugte mich dessen herzzerreißende Wahrheit. Besuch von Kastner, Sax & Dr. Bamberger. Besuch an Gouin. Le j ardin d'hiver, ein neues feenhaftes Etablissement. Ein riesenhaftes Halbrondel mit Glas gedeckt, ein riesenhaftes Treibhaus voll der seltensten Pflanzen, Bäume, Rasenplätze, Fontaine, Teich mit Schwänen, wundervoll arrangiert. Es kann mehrere Tausend Personen fassen & war heute ganz gefüllt . . .

JOSEPH BACHER AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Wien, 20. I. 1848] Hoch wohlgeborener Herr! Hochverehrter Meister! Wenn ich einige Tage mit der Beantwortung Ihres lieben Briefes gewartet habe, so geschah dieß lediglich, um dieß desto ausführlicher thun zu können. Allerdings singt Mm Lutzer an d. Wien, und ist bereits als Adina und Marie aufgetreten, u meine Frühjahr-Spekulation hat sich jetzt realisirt, trotz aller Gegengerüchte, u die „Vielka"-Proben haben bereits begonnen. Dieß vorausgeschickt, erstatte ich nun vollständigsten Bericht. Pokorny

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hatte bereits früher durch Mirani und Kupelwieser mich zu versöhnen getrachtet, aber es so ungeschickt angefangen, daß ich mit dem besten Willen nicht konnte. Endlich kam er selbst u zwar noch v o r Erhalt Ihres letzten Briefes. Sie hatten sich ja so entschieden ausgesprochen, daß er keinen andern Ausweg sah. Da mir die Wiederaufführung der „Vielka" sehr am Herzen lag, so verständigten wir uns bald. Ich machte ihm begreiflich, daß, wenn schon die Lutzer hinter der Lind zurückbliebe, der übrige Theil um so sorgfältiger behandelt werden müsse. Es handelte sich darum nun auch die Lutzer dazu zu bestimmen. Dingelstedt war per la vita dagegen. In mir konnte ich ihm, als Gatten der Lutzer, nicht unrecht geben. Denn daß sie die Lind nicht erreichen würde, ist ja vorauszusehen. Um so mehr, als sie allerdings in der Höhe u in der Intensität der Stimme gelitten hat; u. ihr b ö h m i s c h e s Recitativ mir von jeher zuwider war. Auch ist sie ziemlich beleibt. Dennoch wird sie die Rolle besser s i n g e n , als irgend eine mir bekannte Sängerin Deutschlands. Und da ich mir sehr wohl überlegte, daß der Ruhm dieser Oper hier zu fest begründet steht, als daß sie oder Sie dadurch leiden könnten, Schwächen der Darstellerin daher nur auf diese zurückfallen könnten, alles Andere vortrefflich besetzt sein u das Publikum wieder durch die so sehnlichst gewünschte Vorführung enthusiasmirt sein wird, habe ich zugeredet, u sie studirt bereits die Partien mit aller Liebe unter Cocci, den ich ihr beigegeben. Sie ist ganz entzückt von der Musik, findet sie aber schwierig, u möchte es doch ganz gut machen. Sie fühlt sich sehr gekränkt, daß Sie nie von ihr Notiz nehmen, da sie doch eben Ihre Oper mit dem größten Erfolge sang. Ich glaube daher, es würde sie unendlich freuen u aufmuntern, wenn Sie mir, u bald, ein Paar Zeilen für sie senden würden. Dingelstedt ist wieder nach Stutgard, u macht sie daher nicht confus. Ich habe ihr gerathen, da sie die Lind nun einmal nicht gesehen, sich nicht an die Einflüsterungen zu halten, jene habe es so u so gemacht, u die Rolle ihrer Individualität gemäß aufzufassen, vielleicht mehr humoristisch während jene mehr die sentimentale Seite hervorhob, natürlich nur in so weit, als der Character und die Musik es vertragen. Der beiliegende Brief Pokornys wird Ihnen über alles andere Aufschluß geben. Der Tenorist hat zwar nicht die sympathische Stimme Ditt's, aber Feuer und Spiel, u ist sehr beliebt. Salomon, ein kräftiger, sonorer Baß von schöner Gestalt, der seinen Platz ganz gut ausfüllen wird. Für Starzic werden entweder Westen o Steiner eintreten, die beide noch in dieser Woche debütieren, u worüber ich nachträglich berichten werde, um nicht meinen Brief noch länger zurückzuhalten, da es Sie interessiren wird, etwas über „Vielka" zu erfahren.

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Ich habe mit H. Tichy Rücksprache gepflogen, u. wir werden wegen Contract u Partitur gemeinschaftlich zu Werke gehen, was noch im Laufe dieser Woche geschehen wird. Meine tiefe, unbegrenzte Verehrung für Ihre Person u Ihr großes Werk wird mich stärken, dasselbe rastlos bei Proben u Aufführungen sorgfältigst zu überwachen, u wenn ich durchaus nicht verkenne, daß meine Stellung eine sehr schwierige, indem mir alles gebricht, wodurch die vorjährige Vorführung unter Ihrem Einflüsse so vollendet wurde, so bringe ich doch einen eisernen Willen mit, u der vermag Manches um so mehr als ich Ihre Intentionen u das Werk so genau kenne. Ich danke Ihnen also für das in mich gesetzte, ehrende Vertrauen, u werde ihm zu entsprechen nach allen Kräften trachten. Meine Berichte werden sich nun häufen. „Struensee" kommt allerdings in den Concerts spirituels zur Executirung. Da Frankl noch nicht fertig 1 , u der Musikvereinssaal zu klein für das zuströmende Publikum, wird derselbe in einem besonderen Concerte im Redoutensaale aufgeführt werden, Anfangs März. Deinhardstein habe ich mehrere Male gesprochen, ihm auch das mir übergebene Exemplar behändiget. Er plauscht viel, thut aber nichts. Ich werde ihn wieder antreiben. Daß Sie Pokorny's Bitten wegen Hierherkommen erhören, dieser Hoffnung gebe ich nicht Raum 2 . Nach den Zeitungsberichten käme wohl der „Prophet" im September mit Roger — u ich dazu nach Paris. Der ersten Vorstellung muß ich beiwohnen. Wie freue ich mich, daß endlich die Constellation Ihnen oder vielmehr uns allen günstig schien! In jedem Anbetrachte war es besser, daß Sie im vorigen Jahre hier gewesen. Hier sieht's abscheulich aus; in allen Ständen, in allen Köpfen, auf allen Gesichtern. Was nicht hin ist, leidet an der - Abzehrung. Eskeles ist zwar noch, aber — ein Schatten. Daß die B[aron]in Pereira ihren jüngsten Sohn, welcher mit der G/rä/fin Amadé verheiratet war, auch verloren hat, werden Sie wissen. Den talentvollen Compositeur des „Guttenberg" hat uns auch vor einigen Tagen der Tod entrissen3. Coralt ist hier als Bewerber um das Kärnth/nJerthor. Er kommt viel zu mir. Ich habe wenig Hoffnung für ihn. Schober u Del Bosco, Schwiegersohn Ballochino's haben leider! Chancen für sich. Sedlnitzky + + + sagte zu Coralt: Das Theater ist da zur Unterhaltung der haute volée. „Vielka" bringt hoffentlich Pokorny wieder etwas auf die Beine. Ich rechne mit beiläufig 1 5 Vorstellungen, da die Lutzer bis Ende März bleibt. Saphir ist heftig gegen sie aufgetreten, wegen seines Zerwürfnisses mit Dingelstedt. Es kam zu einer Ausforderung, u Castelli war so unüberlegt anstatt zu vermitteln, Cartelträger4 zu sein. Dobler kam zufällig auf einige Tage, u brachte eine Versöhnung zu Stande. Mittlerweile aber war ein scharfer Artikel von Ding/e/Meyerbeer

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stedt] an die Allgemeine abgegangen, er abgereist, u S[aphir] brach von Neuem los. Die Sache ist jedoch abermals vermittelt. Wegen S. ist man hier sehr entrüstet. Man macht Chorus gegen ihn. Ein Pröbchen beiliegend. Ich danke für Nicolais Anstellung. Größtenteils hat er es nun Ihnen zu danken. Man weiß es allgemein. F r ü h e r habe ich ehrlich geschwiegen. Flotow's „Martha" hat die Försterscharte1 ausgewetzt, u macht volle Häuser. Der Anfang verspricht nicht viel, aber es macht sich immer besser, u wird sehr gut gegeben, da sie für Zerr, Schwarz, Erl u Formes berechnet ist. Dagegen ist „Maritane" von Wallace2 eine heillose Musik, die nur Staudigl hält. Dlle Helwig hat die Treffs an d. Wien ersetzt, u macht sich, obwohl aus der Stimme nichts wird. Ihre Venetianer Pläne wurden wohl nicht vollführt. Bleiben Sie in Paris, oder wohin werden Sie sich wenden? Um Ihnen nicht zu viel Porto aufzubürden, hinterbringe ich nicht alle Empfehlungen u Grüße. Ich hebe besonders hervor: meine Familie, Haitzinger's (die recht krank war) Haslinger, Dobler's, Becher, Grillparzer (der mir erst letzthin sagte: Ich weiß nicht, was sie mit Mendelssohn treiben, Meyerbeer ist doch viel größer), Castelli hat Ihren Brief s o g l e i c h durch mich erhalten, u ich schickte ihn Gyrowetz zu, der sein Geld gleich holte, u 1000 Mal danken läßt. Castelli sagte mir Sonntags, er werde Ihnen schreiben. Behalten Sie in wohlwollendem Andenken Ihren Chokolade-Lieferanten3 20/1. 48 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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Freitag 2 1 . [I.] . . . Der ungarische Schriftsteller Karl Hugo 4 besucht mich & bringt mir 2 Empfehlungsschreiben von Bauernfeld & der Birch-Pfeiffer. Diner bei Auber . . . Sonnabend 22. [ I . ] . . . Besuch von den Direktoren der italienischen Oper in Coventgarden Webster & Delafield & deren Orchesterdirektor [Michael] Costa 5 ; auch Grüneisen war dabei. Leduc zu Tische eingeladen. Sonntag 23. [I.] In einer Revue der Porte St. Martin „La fin du monde" ist eine satirische Szene gegen den „Propheten" & die „Afrikanerin" angebracht, die heutige Nummer der France musicale in ihrem Bericht über die-

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ses lanziert mir einige Bitterkeiten, die mich für den ganzen Vormittag verstimmten . . Besuch von Valentin Lapelouze. Montag Z4. [I.] ... Die vielen unfruchtbaren Versuche, welche ich für die Ouvertüre des „Propheten" bisher gemacht habe, werden doch vielleicht nicht ganz ohne Erfolg sein. Es fängt dieses Musikstück an in meinem Innern aufzudämmern, wenngleich noch in ganz unsichern nebelhaften Fragmenten. Besuch von Costa, dem ich für die Aufführung der Ouvertüre von „Struensee" für das philharmonische Konzert in London vorspielte. An Minna Sc Viardot geschrieben, von beiden habe ich heute Brief erhalten. Im Théâtre français „Le Puff ou Mensonge et Vérité", neue Komödie in 5 Akten von Scribe, ein satyrisches Zeitgemälde voller Witz & Beobachtungsgeist, aber herz- & gemütlos, vortrefflich & mit Rundung gespielt, besonders von Prévost 8c Madame Allan. Es amüsierte & gefiel; ob der Beifall von Dauer sein wird, zweifle ich, da gar kein dramatisches Interesse vorhanden ist. Dienstag 25. [ I . ] . . . Der Charivari enthält heute wieder einen satyrischen Artikel gegen mich 2 . Grosse Soirée bei Letronne . . , 3

M O R I T Z HANEMANN AN MEYERBEER IN PARIS [27.

I.

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Hochwohlgeborner Herr, Höchstverehrter Herr General-Musick Director! Verzeihen Euer Hochwohlgeboren mir die Dreistigkeit, daß ich Hochdieselben in Paris aufzusuchen wage, um eine gehorsamme Bitte vorzutragen 4 . Den 7 te März feiert wie alljährlich die Kapelle ihr Dankfest für erhaltene Zulage, derjenigen, welche uns Ihre unbegrenzte Huld u. Güte allein verschaft hat. — Es soll unter mancherlei auszuführenden Scherzen an dem Abend auch das Schauspiel eines öffentlichen Gerichts-Verfahren zum Besten gegeben werden, und zwar von meiner Wenigkeit verfaßt. Der BalletDirigent Herr Gaerich befindet sich unter den Angeklagten, und soll in Folge des richterlichen Spruches einen Lorbeerkranz von den Collegen erhalten. Aber der Scherz würde mit seiner ernsten Seite nur dann wirken können, wenn Euer Hochwohlgeboren als unser natürlicher Richter so geneigt wären, dem Angeklagten einige freundliche Worte schriftlich zu gönnen, welche ich ganz heimlich dem Lorbeerkranze beifügen will. — Ich kann mir lebhaft den dankbaren Jubel der ganzen Capelle vorstellen, u. ebenso die innige Freude des bescheidenen Gaerich, wenn am Schlüsse des Processes M *

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die Stimme des Mannes gehört würde, den wir vor Allen mit ganzer Seele lieben u. verehren. — Kein Mensch weiß, daß ich an Euer Hochwohlgeboren in dieser Angelegenheit schreibe, (wie die Sache selbst auch für alle meine Collegen ein Geheimniß ist), darum würden Sie mir auch nur allein meine gehorsamme Bitte entweder zu gewähren oder abzuschlagen haben. — Zur geneigten näheren Einsicht in die Gaerichsche Anklage u. Vertheidigung erlaube ich mir, die ganze Verhandlung beizulegen, vielleicht daß Hochdieselben einmal ein paar Minuten Zeit zur Durchlesung übrig haben. Herr Reelstab, mit dem ich vor Kurzem in Gesellschaft war, hat mir versprochen, diese Gelegenheit zu nützen, und Hr. Gaerich auch öffentlich seine Aufmerksamkeit zu schenken. Wie sehr derselbe eine kleine Aufmunterung verdient, können Euer Hochwohlgeboren am Besten daraus ermessen, daß ich meinen allverehrten Chef mit dieser Bitte zu beschweren wage, der ohne dies schon so unendlich viel für uns seine Untergebenen gethan hat. Mit diesem Geständniß sehe ich j e d e r Entscheidung auf das dankbarste entgegen, und spreche noch den heißen aufrichtigen Wunsch der ganzen Capelle aus, daß Gott Euer Hochwohlgeboren zu unserem Glück u. Wohlfahrt noch recht lange erhalten möge. Mit tiefsten Respect nenne ich mich Euer Hochwohlgeboren ganz gehorsamen Moritz Hanemann Berlin, den 2.7' Januar 1 8 4 8 1 . [Autograph (Ls): Staatl. I. f. Mf. Bin

L/113]

Tgb. Januar 1848 Donnerstag 27. [I.] . . . Grosse Generalprobe von „Robert", welche sehr schlecht ging. Das Orchester der Grossen Oper, welches nach so vielen Jahren mich zum ersten Male wieder unter sich sah, gab kein Zeichen des Beifalls bei meinem Erscheinen. Sonntag 3 0 . [ ! . ] . . . Brief von V i a r d o t . . . Konferenz bei Scribe mit Germaine Delavigne wegen der Veränderungen des 5. Aktes vom Libretto des „Propheten". Diese Konferenz war von gutem Erfolge, und der Plan der vorgeschlagenen Veränderungen kam zustande . . . an Winkler geschrieben

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Dienstag 1 . [II.] . . . zu Armand Bertin. Besuch von Hédouin 1 , einem Advokaten und Littérateur, den ich früher in Boulogne sur mer, wo er damals wohnte, viel gekannt hatte. Zu Charles Maurice . . . Donnerstag 3. [II.] ... Zu Nestor Roqueplan: er kopierte in meiner Gegenwart den Brief für Viardot. Letzte Generalprobe von „Robert" abgehalten . . . Brief von Wilhelm über die Viardotsche Angelegenheit. Freitag 4. [II.] . . . In der Grossen Oper die Reprise von „Robert le Diable": überfülltes Haus, 9051 Franken recette. Bettini als Robert gefiel über alle Erwartung & hatte grossen succès2. Alizard als Bertram vortrefflich. Demoiselle Julian als Alice, Demoiselle Dobré als Isabelle beide sehr mittelmäßig. Chor und Orchester recht gut. Sonnabend 5. [II.] . . . An Scribe geschrieben & ihm 1 5 0 0 Franken geboten, wenn er gleich die Veränderungen, die er für das Libretto des „Propheten" proponiert, machen will. Besuch von Davons und Viel 3 , von Benedict4 aus London und dem Hofrat Hackländer5 aus Stuttgart, Sekretär vom Kronprinzen von Württemberg. Abends . . . das Libretto vom „Propheten" teilweise durchgelesen & Bemerkungen dazu für Scribe gemacht. Sonntag 6. [II.] ... Besuch bei Scribe: er nahm meinen gestrigen Antrag leider nicht an. Montag 7. [II.] . . . An Scribe und ihn erinnert dass er versprochen hat, spätestens den 20. Februar die Veränderungen zum Libretto des „Propheten" anzufangen . . . An Camille Doucet, dass ich ihm über „Struensee" für das Odèon noch keine bestimmte Antwort geben kann . . .

M E Y E R B E E R AN E U G È N E SCRIBE IN PARIS

[Paris, 7. II.

1848]

Mon cher Ami! Vous avez refusé les deux propositions que je Vous avais fait dans ma lettre d'avant hier. Force m'a été de me rendre à votre arrêt sevère qui m'afflige profondement. Je viens d'en faire part à ma famille à Venise qui en sera certainement aussi affligée que moi même. Maintenant tout est dit, & je me résigne. Mais n'oubliez pas au moins mon cher Ami, & notez le sur votre Agenda, que V o u s m ' a v e z p r o m i s sur l ' h o n n e u r de commencer de hier en quinze au plus t a r d (ainsi le 20 de ce mois) à travailler aux changements que Vous avez fixé dans notre conférence avec Germain Delà-

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vigne de faire au poème du „prophète", & que Vous m'avez promis également de ne Vous occuper d'autre chose jusqu'à ce que Vous ayez terminé ces changements. — J'y compte aussi fermément comme on doit le faire sur une promesse d'honneur, d'un homme d'honneur & d'un Ami. Ce n'est pas un caprice, un vain désir de voyager qui me fait vous tant presser. Vous savez que j'ai ma femme & ma seconde fille malades à Venise & Vous comprenez sans peine dans quelles angoisses je vis à les savoir seules & malades dans un pays étranger & en isollation. Aussi cher Ami s'il Vous devenait possible par suite de votre inépuisable fécondité de gagner quelques jours sur ceux que Vous destinez à „Jeanne la folle", Vous me rendriez bien heureux. J'attendrai maintenant un mot de Vous quand Vous voudrez me voir, car ainsi qu'il a été convenu hier entre nous, avant de commencer vos changements au poème du „prophète", il nous faut encore une conférence pour fixer plusieurs détails musicaux très importants. Adieu cher Ami, pensez bien souvent à la prière que je viens de Vous adresser du fond de mon cœur affligé Votre tout dévoué de cœur Meyerbeer Ce lundi 7 février P.S. Je vais faire copier encore une fois pour Vous le 5me acte que Vous désirez avoir. [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris, Salle des manuscrits, Nouv. Acq. 22549/392]

Tgb. Februar

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Mittewoche 9. [II.] ... Abends in der Opéra comique erste Vorstellung von „La nuit de Noël", sentimentale opéra comique von Scribe, Musik von Reber: feine geistreiche, schön deklamierte und wunderschön instrumentierte Musik. Die thematische Erfindung ist der schwächste Teil derselben. Die Oper scheint mir einen sehr glänzenden Erfolg gehabt zu haben. Der Beifall hat sich bei den folgenden Vorstellungen insofern nicht bewährt, dass die Oper leere Häuser machte. Donnerstag 10. [IL] Heute ist meiner geliebten Mutter Geburtstag. Der allmächtige Gott erhalte sie noch viele Jahre . .

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Freitag 1 1 . [II.] ... Zu Roger, ihn zu bitten, in Chopins 1 Konzert zu singen. Zu Camille Pleyel wegen meines Reisefortepiano . . . Brief von Viardot an mich und an die Direktoren der Oper.

MEYERBEER AN UNBEKANNT

[Paris 11.

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„ . . . Obgleich Roger wie er mir sagt bereits Mittwoch-Abend zugesagt hat in einer Gesellschaft bei Herrn Köchlin zu singen, hat er doch mit der liebenswürdigsten Bereitwilligkeit mir zugesagt auch in den Concerte unseres herrlichen Meisters Chopin zu singen. Nur haben Sie die Güte Herrn Chopin zu sagen, daß es (wegen Roger's Frau die ungeheuer auf die Etiquette hält) unumgänglich nothwendig ist, daß Herr Chopin recht bald an Roger eine Visite macht, ihm für seine Zusage zu danken, u. auch um dessen Platz im Programme mit ihm zu bestimmen, da Rogers Piece so zu stehen kommen muß, daß er auch noch vorher oder nachher bei H. Köchlin singen kann . . ," 2 [Autograph (Las): unbekannt Abdruck: Katalog Schneider/Tutzing 236, Nr. 170]

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Sonnabend 1 2 . [II.] z Stunden an den Couplets der Mendiante gearbeitet. Obgleich sie schon seit gestern eigentlich fertig sind, finde ich doch noch immer zu feilen und polieren an dem kleinen Stück, das mir gut geraten scheint. Heute habe ich Weber3 zum Briefschreiben angenommen . . . Sonntag 1 3 . [II.] ... Diner bei Kalkbrenner. Soirée bei d'Ortigue, wo Alkan einige höchst originelle Pianoforte-Kompositionen 1 Trauer- und 1 Triumpfmarsch von sich spielte . . ,4 Montag 1 4 . [II.] ... Besuch von der 8 jährigen blinden Klavierspielerin Merli, ein erstaunenswürdiges Talent: sie spielte l'invitation à la danse von C. M. von Weber & ein Nocturne von Döhler 5 . Dienstag 1 5 . [II.] ... Zu Scribe &C ihm seine frühern Ändrungen vom 5. Akt des „Propheten" gebracht . . . Besuch von Chopin . . . Mittewoche 16. [II.] ... Die Complainte de la Mendiante angefangen die Singstimmen in Partitur zu schreiben & zu instrumentieren. Im Jardin d'hiver Aufführung von „Christoph Colombe", Ode-Symphonie von Félicien

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David 1 . Abends Konzert von Chopin, in welchem Roger die Arie sang, welche ich für Mario in „Robert" neu komponiert hatte. Dankschreiben an das Konservatorium zu Prag für meine Ernennung als Ehrenmitglied desselben . . . Donnerstag 1 7 . [II.] Diner bei mir ä zo Franken ohne Wein, wozu ich Armand & Edouard Bertin, Duponchel, Roqueplan, J. Janin, Monnais, Edmond Blanc & den Marquis Mornay 2 eingeladen hatte . . .

JEAN JACQUES M A S SET AN MEYERBEER IN PARIS

[Mailand, 17. II. 1848] Monsieur, ayant chanté au théâtre de Crémone à la dernière saison de la foire, j'ai eu le plaisir de faire dans cette ville la connaissance de Madame Veuve Manna (Carolina Bassi) et de son fils Don Ruggiero que vous connaissez. Nous espérions alors pouvoir remettre en scène votre bel ouvrage „il Croc i a t o " , mais le tems a manqué et ne pouvant arriver a concertare dignement cette belle œuvre, l'administration a eu le bon esprit de renoncer à ses projets. Nous nous sommes un peu consolés de ce contre tems en exécutant chez Mad. Manna cet ouvrage dont ne pouvait jouir le public et je vous laisse à penser combien nous avons eu de plaisir à nous entretenir et de votre personne et de vos œuvres! J'ai aussi entendu plusieurs belles compositions de Don Ruggiero, homme de très grand mérite et digne d'une meilleure position que celle qu'il occupe dans sa patrie, aujourd'hui je reçois une lettre de M de Manna par laquelle j'apprends que Don Ruggiero désire bien vivement produire ses œuvres ou à Paris ou à Londres, j'apprends aussi qu'elle vous a déjà écrit à ce sujet. Sachant que j'ai eu le bonheur de vous voir à Paris, M de Manna me demande une lettre dans laquelle je vous expose franchement mon opinion sur le talent de son fils, se défiant de l'indulgence naturelle que lui donne son amour maternel. A vous dire vrai, Monsieur, je voudrais que Don Ruggiero pût vous envoyer un de ses ouvrages et que vous daignassiez en faire lecture. Ce serait la meilleure recommandation pour l'auteur et j'éviterais un ridicule, car je suis un Musicien trop obscur pour oser parler avec un

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homme tel que vous d'un art que vous avez poussé au plus haut point de sa gloire. Cependant l'administration que je professe pour vos œuvres me fait croire que je ne suis pas tout à fait indigne d'apprécier les beautés d'une œuvre musicale et je cède au désir de M de Manna avec d'autant plus d'empressement, que j'y trouve à la fois le plaisir de lui être agréable, de rendre justice, je crois, au talent de son fils et l'occasion de vous présenter de nouveau mes respects. Toute l'italie s'émeut à l'heureuse nouvelle que nous donnent les journaux, l'apparition d'un nouvel ouvrage de l'auteur de „Robert", puisse cette nouvelle être vraie pour le public et pour nous chanteurs; car pour vous, Monsieur, Votre couronne est faite. Pardonnez moi, je vous prie, le tems que vous aura fait perdre la lecture de ce billet et veuillez recevoir, Monsieur, l'expression de mon profond respect et de ma vive admiration, Votre bien humble serviteur J. J. Masset Milan 1 7 fevrier 1848 Permettez moi de vous rappeler certaine audition d'une de mes élèves en 1838 rue Richelieu, encouragé par vous, Monsieur, je fus depuis attaché pendant six ans à l'opéra comique et je parcours aujourd'hui avec bonheur la carrière italienne en qualité de Ténor. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln

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Freitag 18. [II.] Besuch bei den beiden Demoiselle Heinefetter & Henri Blaze . . . Dem Dichter Solger ein Darlehen von 1 0 0 Franken gegeben1. Ein Stündchen am Krönungsmarsch gearbeitet. Soirée beim östreichischen Gesandten, wo die ungarischen Chöre sangen, welche ich in Berlin gehört hatte. Sonntag 20. [II.] ... Das Lied „Dass sie da gewesen" in Alfred de Beauchesnes Stammbuch eingeschrieben . . . Bösartige Artikel im Charivari & der France musicale machten mich den ganzen Tag zu jeglicher Arbeit unfähig2. Diner bei mir (à 20 fr.) zu welchem ich Scribe, Delavigne, Auber, Halevy, Batton, Zimmermann, Adam, Buloz & Panseron eingeladen hatte.

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C A R L KASKEL AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Dresden: 20 Februar 1848. Geliebter Giacomo! Du wirst bei Ansicht dieser Zeilen fürchten durch einen langen und langweiligen Brief heimgesucht zu werden! Keineswegs soll dies der Fall sein! Nur ein Lebenszeichen durch ein paar Worte gieb mir, und durch mich Deinen t a u s e n d V e r e h r e r n hier. Wir hören nichts, als was uns die Zeitungen berichten, und das ist uns zu wenig! Wann giebst Du Deine Oper, und welche zuerst? Ist es wahr daß Du zu Venedig Dich angekauft, daß Du da einige Zeit zu verweilen gedenkst? u. s. w. 1 Hier nichts Neues, als die großen Capellkonzerte, in welchen Wagner, nach dem allgemeinsten Urtheil, die Tempi ganz vergreift2. — Reissiger läßt heute am Geburtstag des Großherzogs in Weimar Schiffbruch leiden, d. h. er führt seine Oper, „den Schiffbruch der Medusa" auf. Vergebens bitten wir seit einiger Zeit die veraltete und ge-zopfte Direktion um Dein w u n d e r v o l l e s Werk: „Struensee". Kämst Du nur einmal wieder her, Du h e r r l i c h e r M a n n ! um wie ein elektrischer Funke, belebend, erleuchtend, anregend, befruchtend, (dem Erfruchten bist Du doch noch hold und gewachsen?) auf unsere Kunstzustände, die an einer förmlichen artistischen Asthenie leiden, zu wirken! Und nun Gott befohlen! Liszt kam gestern auf seiner Reise nach Weimar hier an. Gott erhalte und seegne Dich! Dein treu-eigner Carl. [Autograph (Las): Staatl. 1. f . Mf. Bin Tgb. Februar

L/III]

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Montag zi. [II.] ... Diner bei Vitet 3 , wo auch der Minister Duchatel war. In der Oper einen Teil des neuen Balletts „Les cinq sens", Musik von Adam, gehört. Lange Konferenz mit Scribe über die Veränderungen des 5. Aktes des „Propheten" . . . Brief von Bacher aus Wien, daß nach 4 wöchentlichen Proben die Lutzer die Vielka nicht singen will 4 . Dienstag 22. [II.] ... Brief an Bacher geschrieben wegen Egmont5, an Amadee de Bast: die Biographie, dem Maler Schiller in München: kann sein Operngedicht nicht annehmen, Dielitz. Wegen der von der Regierung verweigerten Erlaubnis zum Bankett für die Wahlreform fingen heute an ernstliche Unruhen in Paris stattzufinden . . .

FEBRUAR 1848

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J O E S E P H B A C H E R AN M E Y E R B E E R IN P A R I S

[Wien 22. II. 1848] Hochverehrter, liebenswürdiger Meister! Wenn ich durch die Nachricht, daß auch Sie die Grippe hart mitgenommen, sehr verstimmt worden bin, indem Sie ja ohnedieß genug für Ihre Gesundheit genug zu kämpfen haben, so hat es mich wieder erfreut, daß Sie dieses Odiosum wieder hinter sich u glücklich überstanden haben. Ich empfing eben Ihre überaus gütigen Zeilen als ich zu B. Stolzenberg zum Diner fuhr, habe diesen viele Empfehlungen von Ihnen ausgerichtet, u habe sie sehr damit erfreut. Sie haben mir viel Schönes an Sie aufgetragen, u daß sie wahrscheinlich den nächsten Winter in Paris zubringen, u somit den „Propheten" ganz warm zu hören bekommen werden, worauf sie sich, wie alle Welt, unendlich freuen. Mm Lutzer war sehr von Ihrem Briefe gerührt, u wird Ihnen natürlich selbst antworten. Sie gestand mir offenherzig, daß sie vor vielen Wochen mit der „Vielka" nicht fertig werden könne, u dann lohne es sich nicht mehr der Mühe, da sie u Staudigl am 1 sten April in Dresden sein müßten. Sie wolle den Sommer über fleißig studiren, u im Herbste, u zwar d e s h a l b zu billigen Bedingungen, wieder hierherkommen, um dann doch 20—30 M. die Oper zu singen. Denn die Partie gefällt ihr ungemein, obwohl sie Manches geändert wünschen möchte, was sie Ihnen jetzt schreiben wird. Das Gebet mit Violinsolo, ist, im Widerspruche zur Lind, eine ihrer Favoritnummern. In einer nächsten Conferenz zwischen uns beiden u Cocci wird dieß alles zu Papier gebracht u Ihnen zugemittelt werden. Aufgeschoben ist also nicht aufgehoben. Pokorny habe ich was nöthig, mitgetheilt. Er erwartet nun mit gespanntester Sehnsucht Ihre Entscheidung über die Tuzek, denn von meinem Plane mit Mm Viardot halte ich nicht viel, da wie ich mich erinnerte, sie in der „Vielka" noch gar nicht gesungen. Allein der Wiener u der Berliner 3te A. sind auch sehr verschieden u für Dlle Tuzek neu zu studiren, o. doch zum Theile neu, u die Zeit ist so kostbar. Staudigl — Saldorf versteht sich von selbst, war nur ein Uibersehen meinerseits. Der Contract ist ganz rechtsförmlich aufgesetzt u unterzeichnet worden. Ich glaubte, Tichy habe Ihnen längst eine Abschrift eingesendet. Wie soll ich Ihnen für die Hoffnung danken, die Sie in mir u uns hinsichtlich des „Propheten" rege machen? Pokorny wird alles engagiren, was dazu erforderlich, möchte es aber natürlich bei Zeiten wissen, um die von Ihnen gewünschten Kräfte auch auftreiben zu können. Die 1 0 U Chocoladepulver sind auf dem von Ihnen bezeichneten Wege bereits abgegangen. Befehlen Sie doch recht oft mit mir.

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FEBRUAR 1 8 4 8

Mm Hasselt gab vorgestern zu ihrem Benefice abermals „die Weifen u Gibellinen". Ich war leider im Bette; die Zerr u sie sollen sehr gut gesungen haben; das Haus war übervoll. Servais 1 ist der Lion der dießjährigen Concerte; er macht auch Geld. Litolff will nicht recht durchgreifen. Liszt kommt im März. Herzlich würde es alle freuen, Sie auf Ihrer Durchreise nach Italien begrüßen zu können. Hier ist man ziemlich verstimmt u rathlos. Dlle Wildauer wird vom Sept. bis Frühling im Kärnthnerthortheater singen, um sich zu überzeugen, ob sie gänzlich zur Oper übergehen o. beim Schauspiele bleiben soll. Es ist dieser Urlaub eine bedeutende Begünstigung. Haben Sie ihr denn wirklich gesagt, daß sie nächst der Lind, die beste Vielka wäre? Ich kann's nicht glauben. Um zur Oper überzugehen, halte ich sie schon zu alt. Von allen Meinen die herzlichsten Empfehlungen, u von mir die Versicherung meiner unwandelbaren Verehrung. Bacher d 22. Febr. 48. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

Tgb. Februar

L/168]

1848

Mittewoche 23. [II.] . . . Mit ziemlich gutem Erfolg an der neuen Stretta der Prêche im 1 . Akt gearbeitet. Den übrigen Teil des Tages auf der Straße zugebracht, den Gang der Unruhen zu beobachten. Die Nationalgarde erklärt sich ebenfalls für die Wahlreform und verhindert die Linientruppen, auf das Volk einzuhauen. Gegen Mittag verbreitet sich die Nachricht, daß der König das Ministerium Guizot abgedankt habe und die Wahlreform bewillige. Großer Jubel: alles scheint glücklich beendiget. Abends aber geht der Spektakel wieder los. Vor dem Ministère des affaires étrangères feuert das Militär auf das Volk, und viele Opfer fallen. Was dazu Veranlassung gab, weiß ich bis jetzt nicht. Diner & Soirée bei Vatel, dem Direktor der italienischen Oper. Donnerstag 24. [II.] Fast den ganzen Tag auf der Straße zugebracht, um den Verlauf des Aufstandes mit anzusehen, der sich im Laufe des Tages zur förmlichen Revolution entwickelte. Um 2 Uhr dankte der König ab, die Tuillerien wurden vom Volk erstürmt. Ich sah aus dem Palais royal die kostbarsten Möbel, Bücher etc aus dem Fenster werfen und dann auf einem großen Scheiterhaufen im Hofe des Palais verbrennen. Die Königlichen Wagen

MÄRZ 1848

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wurden angezündet, brennend über die Straße gefahren und dann ebenfalls auf den Scheiterhaufen des Hofes geworfen. Ebenso ging es in den Tuillerien zu; ich ging in die Gemächer hinein, worin Tausende vom Volk aufund abwogten. Man sagt, die Republik sei proklamiert. Gestern und heute Abend mußten alle Häuser illuminiert werden. Einen eigentümlichen traurigen Anblick bot es dar, daß alle Läden ohne Ausnahme geschlossen waren, und kein einziger Wagen zu sehen war, welches auch durch die vielen Barrikaden, welche an allen Straßen aufgeschichtet waren, unmöglich gewesen wäre. Abends und morgens ein wenig an der Stretta der Prêche gearbeitet. Abends ward die Republik proklamiert und ein Gouvernement provisoire eingesetzt. Zwei Minister, Crémieux, ministre de la justice, und Godchaux, ministre des finances, sind Bekenner der jüdischen Religion. Freitag 25. [II.] . . . Zu Scribe, ihn zu bitten, daß er die Veränderungen schnell mache, damit ich abreisen [kann.] Zu unserm Gesandten, meinen Paß revisieren zu lassen . . . Die Läden öffnen sich noch nicht. Die Barrikaden werden auch nicht weggeräumt. Aufzüge von Bewaffneten und singenden Trupps vom Volke ziehen unaufhörlich durch die Straßen. Sonnabend 26. [II.] ... Brief an Scribe, daß er mir die versprochenen Veränderungen mache. Spitzige Antwort desselben, daß zum 5. März der 5. Akt fertig sein soll. Den neuen Generalpostdirektor Etienne Arrago einen alten Bekannten von mir, besucht... Das Gouvernement provisoire schafft die Todesstrafe für politische Verbrechen ab. Sonntag 27. [II.] ... 500 Franken beigesteuert für die im Gefecht verwundeten 1 . An Hanemann, der mich um ein scherzhaftes Zeugnis für den Musikdirektor Gährich ersucht hatte, nebst Beilage für Gährich 2 . . . Abends die neue Stretta der Prêche aufgeschrieben. Montag 28. [II.] ... Nachricht, daß „Robert" am 23. in Berlin auf dem italienischen Theater der Königstadt mit großem Beifall gegeben worden ist. Tgb. März

1848

Mittewoche 1 . [III.]... Zu Nestor Roqueplan, mit dem ich definitiv alles richtig machte wegen des Traité, den ich definitiv unterzeichne und den Direktoren 6 Wochen Zeit lasse . . . 3 Donnerstag 2. [III.] ... Zum Advokaten Gautier wegen des Traité. Zu Sax, um den Saxophon zu hören . . . Sonnabend 4. [III.] ... Heute war eine große National-Trauerfeier für die am 22., 23., 24. Februar Getöteten4. Ganz Paris war auf den Beinen, den Zug anzusehen . . .

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M Ä R Z 1848

Sonntag 5. [III.] Ich wohnte dem Leichenbegängnis des Lambert, sousdirecteur du mobilier de la couronne, bei, den ich seit zo Jahren von Delavigne her kenne, und der sich aus Kummer über den Regierungswechsel erschossen hat. Besuch von Scribe, der mir den ganz veränderten 5. Akt des Textes vom „Propheten" brachte . . .

E U G È N E SCRIBE AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Dimanche matin 5. mars [1848] Mon cher ami mon cinquième acte est complettement fini et même recopié; j'ai un bel exemplaire qui vous attend; mais je suis obligé ce matin de sortir pour une triste cérémonie; mon ami Germain Delavigne conservateur du mobilier de la couronne perd sa place, mais le sous-conservateur son ami intime, M. Lambert vient de se brûler la cervelle, par désespoir des derniers événements — c'est ce matin de onze heures à midi qu'aura lieu son convoi — je viens de recevoir un billet d'invitation et je m'y rends — ne venez donc pas ce matin, mais veuillez m'attendre chez vous à deux heures, j'irai après la cérémonie — Si cette heure là ne vous convient pas, indiquez m'en une autre soit chez vous, soit chez moi. votre bien dévoué E. Scribe [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln L/200]

Tgb. März

1848

Montag 6. [III.] ... Abends in der Großen Oper 296. Vorstellung von „Robert" 1 . Trotz dessen daß bei der jetzigen Entmutigung die Theater von Paris fast gar nicht besucht sind, brachte diese Vorstellung doch 6275 Franken . . . Dienstag 7. [III.] ... Konferenz mit Scribe wegen der Veränderungen des 3. Aktes . . . Mittewoche 8. [III.] . . . In der Opéra comique „Gilles ravisseur", neue Buffooper in 1 A k t . . . von Grisar. Höchst bemerkenswert und interessant in Betracht der komischen Deklamation. Auch hier wie bei Reber ist Gretry zum Vorbilde genommen. Die Faktur verständig, doch nicht interessant,

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M Ä R Z 1848

desgleichen die Orchestration und Harmonisation fließend und gesängig, aber wenig thematische Erfindung . .

W . G Ä H R I C H AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Berlin, 9. III.

1848]

Höchstverehrter Herr General-Musicdirector! Empfangen Sie meinen innigsten, wärmsten Dank für das in Ihrem Schreiben vom z6tcn Febr über mich gefällte schmeichelhafte Urtheil und genehmigen Sie die Versicherung, daß es mein eifrigstes Bestreben sein wird, mich Ihrer Achtung und Wohlgewogenheit würdig zu machen. Ihr höchst freundliches Schreiben ist für mich ein Schatz, der nie aus meinen und meiner Familie Händen kommen soll. Ich kann es mir nicht versagen, Ihnen nicht allein meine, sondern der ganzen Capelle aufrichtigste Dankbarkeit und Bewunderung auszudrükken, für den neuen Beweis Ihres gütigen Wohlwollens, den Sie uns durch dieses Schreiben gegeben haben; wir bewundern die geistige Kraft, die während einer welterschütternden Begebenheit die nöthige Ruhe fand, der Mitglieder der Königl. Capelle freundlichst zu gedenken, deren Herzen in tiefgefühlter Dankbarkeit ewig für Sie schlagen werden. Ich verharre mit größter Hochachtung Euer Hochwohlgeboren gehorsamster W. Gährich Balletmusikdirigent. Berlin den 9ten März 1848. [Autograpb (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

Tgb. März

L/116]

1848

Freitag 1 o. [III.] ... Heine hatte mir durch Weill sagen lassen, daß er sich mit mir zu versöhnen wünsche. Ich besuchte ihn daher. Er wohnt in einer Maison de santé . . . Welche fürchterliche Veränderung hat die Krankheit in seinem Äussern hervorgebracht. . . , 2 Sonnabend 1 1 . [III.] Konferenz mit Gautier wegen des Traité. Bei Roqueplan endlich den Traité unterzeichnet . . . 3

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M Ä R Z 1848

Sonntag 1 2 . [III.] . . . In der Versammlung des Auteurs et compositeurs dramatiques. Man notierte eine Petition um Abschaffung aller Theaterprivilegien und mehrere andre Gegenstände. Conservatoire-Konzert: ich hörte zum ersten Mal Fragmente aus Litaneien von Mozart . . . Dienstag 1 4 . [III.] Ich fing an, mich mit der Arie zu beschäftigen, welche ich versprochen hatte, für die Alboni (Rolle des Pagen in den „Hugenotten") für London zu komponieren und, obgleich ich keine Worte hatte, war ich doch so gut disponirt, daß ich fast die ganze Arie erfand 1 . Zu Emile Deschamps, mit dem ich über die Bedingungen übereinkam, unter welchen er alle diejenige poetische Abänderungen, welche ich in den Versen des „Propheten" wünsche, übernimmt. Er erhält 1000 Franken, muß dafür alle Verändrungen machen; ich darf sie in das gedruckte Textbuch aufnehmen, ohne daß er weitere Anforderungen machen darf; sein Name wird dabei nicht genannt und er garantiert auf sein Ehrenwort Verschwiegenheit, weil Scribe es sonst übel nehmen würde2. Sehr unangenehme Nachricht durch Gouin über ein Vorfall der Provence erhalten, der mich wahrscheinlich mit Brandus brouillieren wird. Abends kam Emile Deschamps, und wir begannen gleich die Arbeit der poetischen Veränderungen. Mittewoche 1 5 . [III.] ... Veränderungen an der Arie für die Alboni und den Schluß dazu komponiert. Ich bin sehr mit diesem Musikstück zufrieden, welches mir d'inspiration gekommen ist . . . Freitag 1 7 . [III.] ... Ungeheure Demonstration der Ouvriers, die von Mittag bis Mitternacht dauert und die bezweckt, beim Gouvernement provisoire gegen die gestrige Demonstration der Nationalgarde zu protestieren

É M I L E DESCHAMPS AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Paris, 17. III.

1848]

Cher et Illustre ami, Pour éviter toute possibilité de méprise ou de malentendu à l'avenir je mets par écrit le Résultat de notre conversation d'hier au soir, et j'entends que cette lettre contracte pour nous une obligation aussi sacrée que si elle avait eu lieu dans la forme d'un contrat. — J'ai pris connaissance des changements que vous désirez avoir encore dans le poème du „Prophète", et qui consistent, à peu d'exceptions près, dans des Rhytmes vu des coupes, de vers à modifier, vu des vers à ajouter dans les différents morceaux — vous voudriez emporter ces changements avec vous à votre prochain départ, et

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MÄRZ 1848

vous ne voudriez cependant pas en parler à Monsieur Scribe, en ce moment, parcequ'il est indisposé — je m'engage donc à faire tous les changements que vous m'avez montrés, ainsi, que tous autres changements, au libretto du „Prophète", que vous pourriez désirer par la suite. Je vous cède en toute propriété tous ces changements, présents et futurs. Vous aurez le droit de les faire exécuter dans les représentations théâtrales du „Prophète", et vous aurez également le droit de les interculer dans le l i b r e t t o imprimé du „Prophète", sans qu'il soit fait mention de mon nom sur le l i b r e t t o ni sur l'affiches des théâtres, et sans que je puisse participier en aucune façon aux droits d'auteurs de cet ouvrage. — Je m'engage en outre sur l'honneur d'observer le plus profond silence sur l'objet de cette convention — je déclare être parfaitement satisfait de la somme de m i l l e f r a n c e s que vous m'avez offertes pour les travaux présents et futurs dont il est fait mention dans cette lettre, il est convenu que vous payerez les premiers cinq cents francs le 26 mars 1848; et les cinq cents francs restants le 26. décembre 1848. Paris le 1 7 mars 1848 Emile Deschamps Reçu les premiers c i n q cents f r a n c s de Monsieur Meyerbeer, ainsi qu'il est stipulé dans le présent traité. Quittance de 500 fr

dont quittance à Paris le vingt six mars 1848 Emile Deschamps [Autograph

(Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

I/161]

HAMPTON AN MEYERBEER IN PARIS

Italien opera Covent Garden 20 th . March 1848 My dear Sir, Altho' so many years have elapsed since I have had the pleasure of meeting you, I trust that you still remember your old „compagnon de voyage" on your trip to England 1 6 years ago - Yes — Monday the 16 t h of april 1 8 3 2 at 3 o'clock we left Paris together and I still retain all the pleasing recollection of our companionship, and séjour here, during the short period we were together 1 . Meyerbeer

IV

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MÄRZ 1848

I have learnt thro' the public papers that you are again about to visit England this season. If it be true, I need not assure you how delighted I shall be to see you. M y object in writing to you is to send you my address and to offer you my best services, in whatever w a y you wish. Pray therefore do not hesitate to write to me, if I can be of any use to you, in receiving you, on your arrival procuring you a House, and making y o u c o m f o r t a b l e etc. D o not h e s i t a t e to command me also, in any capacity here, as the " S e c r e t a r y of t h e R o y a l I t a l i a n O p e r a " . The present Manager & Lessee M r Delafield is a friend of mine, & has given me this appointment from my knowledge of Theatres and connexion amongst Artists. Y o u will have seen the anouncement of „ L e s Huguenots" to be brought out here, in which Madame Viardot is to take part 8c it is a remarkable coincidence that I who assisted 1 6 years ago in the production of „Robert le Diable" should now be in a similar position for your next most celebrated work. I shall indeed be delighted if you are present. Music in this country has made immense strides since you were last here. The whole Island is inundated with Crotchets and quavers & music in every shape seems to succeed beyond every thing else from the African Serenaders, to t w o Italian Operas. The rivalry between these two houses has created a great sensation; and the vast sums of money being spent to ruin each other is incredible. I a m of course for t h i s H o u s e ; and by the opinion of the best judges; the B a n d & C h o r u s , the talent engaged and the „Ensemble", surpasses any thing in Europe. I am most anxious to have your opinion. I am sure it will delight you, to know, that your great work will be, in point of the singing, and mise en sence u n s u r p a s s e d . — I will not now trouble you with a longer letter. G o d knows whether you will ever receive it, or if you do; have the time to read it. Revolutions & Barricades follow each other so quickly, that one cannot answer for the events of Z4 hours. I suppose that in France, the Composers of the Girondise and Marsellaise have naped all the laurels. —. Adieu my dear Sir and believe me to subscribe myself yours most sincerely Hampton P.S. I have just been informed that the s c o r e of the „ H u g u e n o t s " is much wanted & to request that you will have it forward as soon as you can. IAutograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

L/89]

MÄRZ 1848

Tgb. März

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1848

Montag 20. [III.] ... Um ein Gesuch der Operndirektoren zu unterstützen, auf ihren Wunsch den Justizminister Crémieux und den Marineminister Arrago besucht, aber beide nicht zuhause getroffen . . An Gouin 2 500 fr. für die Provence (bis 3 1 . August) . Dienstag 2 1 . [III.] • • • Konferenz mit Scribe wegen Noëma. . . . Mittewoche 22. [III.] Heute erhielt ich Brief von Wilhelm über die großen Weltereignisse am 18. und 19. in Berlin, die mich von der Angst befreiten, ob kein Glied meiner Familie dabei zu Schaden gekommen wäre 3 . . . An Caroline Bassi in Cremona auf ihre beiden Briefe geantwortet. Freitag 24. [III.] ... Besuch von Adam . . . Sonnabend 25. [III.] ... Besuch von Duponchel, Schlesinger und Brandus . . . Sonntag 26. [III.] ... Vokalkonzert der Orphenisten im Cirque des champs elysées. Die Orphenisten sind eine Singgesellschaft von etwa 1 5 0 0 Personen, Knaben, Mädchen und junge Männer aus dem Volke, die nach Wilhelms4 Methode kollektiv im Gesang unterrichtet werden. Der Totaleffekt ist recht gut; sie singen namentlich recht rein, aber mit wenig Nuancen, auch ist die Kraft keineswegs der so großen Masse angemessen. Die Sopranstimmen klingen kreischend und hölzern, die Männerstimmen haben mehr Klang und Frische, namentlich in den Tenorstimmen. Die Stücke, welche sie sangen (alle a capella) waren als Komposition unbedeutend und effektlos. Das beste Stück war „Les enfants de Paris" von Adam Montag 27. [III.] . . . Zu Etienne Arrago, um ihn für die Wünsche der Operndirektoren (in den Champs elysées spielen zu dürfen) geneigt zu machen: es gelang mir nicht . . . Dienstag 28. [III.] . . . Im Théâtre français die berühmte Tragödie „Lucrèce" von Ponsard5, welche vor 2 Jahren im Odéon so großes Aufsehen machte. Sie erschien mir als ein langweiliges, schlechtes Stück mit schönen Versen. Selbst Demoiselle Rachel in der Hauptrolle befriedigte mich nicht. Dahingegen trug am Schluße des Stückes Demoiselle Rachel die Marseillaise vor, halb singend, halb rezitierend, im tiefsten Kontralt . . . auf eine so unbeschreiblich geniale und großartige Weise, daß es einen wahrhaft elektrischen Eindruck hervorbrachte . . . Mittewoche 29. [III.] ... Die Oper „Ernani" von Verdi durchlesen. Es scheint mir Verdis beste und melodiöseste Oper zu sein . . . Donnerstag 30. [III.] ... Den Klavierauszug von „Macbeth" von Verdi durchlesen: in bezug auf dramatische Auffassung und Deklamation scheint 2-5*

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es mir sein bestes Werk zu sein, aber es ist ganz melodielos, monoton und trocken . . . Freitag 3 1 . [III.] In der Opéra comique „Gilles ravisseur" von Grisar: diese charakteristische, charmante Buffomusik gefällt mir mit jedem Male besser.

Tk. April

1848

l Undatierte Vorsatzblätter:] Walter will daß ich die Cur in Wildbad gebrauche. Schönlein will daß ich meinen Aufenthalt in Bad Gastein und nicht in Hof Gastein nehme. R. Lafayette N° 2 Lambert ist der Name der 2 armen Kinder für die ich das Schulgeld bezahlen will. D und E sind z unbe-

iüH queme Noten für Mm Viardot. Sonnabend 1. Mr Cherubini — Generalordenscommission. Petition für die Nichte von Gluck. Traité Gautier — Vollmacht für Gouin. Dr. Bamberger. „Trappiste" und „Mönch" für Alizard. 2. Nach Traunkirchen 1 Post übersetzen nach Ebensee. 4. 'Â, 5 Benelli. j . Gouin — Gautier. 6. Gautier — Pleyel — Chandru — Antenor Joly. 7. Pleyel, Gautier, Armand Bertin, Girardin. 8. Gautier — Drohbrief — Girardin — Germain Delavigne. 9. Looroy 1 1 — Drohbrief — An Gouin wegen Pleyeis Instrum. Leduc wegen „Robert". Chandru — Gautier — Léon de Wailly. Girardin — Drohbrief. 1 1 . 1 0 Savoye. An Minna — Redern. Girardin. 1 2 . Mit Duponchel von Dlle Dellile 1 . An Taylor wegen Gluck's Nichte. Abschrift des Supplement des Traité. An Grüneisen. Assemblée des Auteurs. 1 3 . Diner J. Vatry. An Sax die Musik von den „Hugenotten" zurückschikken. An Mr Cherubini. i j . Théophile Gautier. Redern — Cherubini. 1 7 . Germain Delavigne. Abschrift für Gouin des Supplement du Traité. Girardin. Brandus wegen Th. Gautier. 18. Grüneisen — Sternfeld — Redern 1 Mm Viardot — Le— Cherubini — An Taylor. 22. H. Limnander. 24. duc 26. 4 Léon de Wailly. 27. 3 Zimmermann. 28. Schlesinger bezahlen und für sein Album. — Bamberger's Album. Gautier bezahlen. 29. Sternfeld. An Brandus wegen schwedischer Themen in Struensee. Poultier Robert. An Redern — An Grüneisen. Von Duponchel und Roqueplan Abschied. An Alizard „Trapiste" und „Mönch". 30. An Cremieux. — Mr. Cherubini. — Chandru. Generalordenscommission. An Brandus den Brief wegen Gluck. Girardin. — An Dr. Bacher2. Ob Viardot in Paris ist. — Schlesingers Album. Zu Leborne.

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APRIL 1848

Tgb. April

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Sonnabend 1 . [IV.] ... Abends auf einen Wohltätigkeitsball in den Gemächern des Palais Elysée Bourbon, die ich noch nie gesehen hatte. Sonntag z. [IV.] . . . In dem Hofe der Großen Oper wird unter großer Feierlichkeit, Segnung des Pfarrers, Musik und großem Zulauf der Menge ein Freiheitsbaum aufgepflanzt. Der Minister des Innern Ledru-Rollin 1 hielt am Fuße des Baumes eine Rede, wobei er des „Propheten" und meiner frühern Werke mit großen Lobsprüchen gedachte . . . Montag 3. [IV.] . . . Zu Etienne Arrago, daß er dem Minister Ledru-Rollin in meinem Namen danken soll für das, was er gestern Verbindliches über mich sagte. Zu Edouard Monnais und Gouin . . . Freitag 7. [IV.] . . . Zu Gautier wegen eines Supplements zum Traité für den Fall, daß ich durch Nestor Roqueplans Rücktritt frei werde.

J O S E P H B A C H E R AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Wien, 8. IV.

1848]

Hochverehrter Meister! Es drängt mich sehr zu wissen, ob Sie noch gesonnen sind nach Venedig unter diesen Umständen zu gehen2, obwohl ich voraussetze, daß die werthen Ihrigen diese Stadt längst verlassen haben werden. In jenem Falle wäre es gewiß gerathener über Wien zu gehen, u einen Coup d'oeil auf die „Vielka" Proben zu werfen, die seit einigen Tagen im Gange sind. Mm Tuzek ist vor einigen Tagen angekommen. Sie muß sich erst recht hineinfinden. Sie sagte mir, sie habe kurz vor der Abreise Ihre hochverehrte Frau Mutter gesprochen, u selbe vermuthe Sie noch in Paris, u darum schreibe ich Ihnen dorthin. Orchester u Chöre sind wie damals, u fast dieselben. Hauser hat die Banden über sich. Staudigl, Becker, Schütky, anstatt dall'Aste Salomon. Pogni Harfen. Ich habe unsere Neugestaltung dazu benützt „Struensee" beim Hofburgtheater zu überreichen; ich denke, er wird angenommen werden. Wir haben mit dem dortigen kleinen Orchesterraum zu kämpfen; denn mit dem jetzigen kleinen Orchester ließe sich Ihre Musik nicht bringen. Ich würde dann die Tragödie bei Pokorny bringen, der wieder in Schwung kömmt, da er sich auf meinen Rath zu den Studenten hingemacht u immer voll hat. Die Studenten haben sein Theater als National-Theater proklamirt 3 , u die Fahne weht vom Balkon. Da nichts fruchten wollte, mußte eine Revolution

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selbst kommen, um ihm zu helfen. Die ital. Oper, welche am 1 . beginnen sollte, „ E r n a n i " war schon affichirt, wurde durch Placate untersagt u unterblieb auch 1 . Die Sänger sind noch hier. M a n weiß nicht, was geschehen wird. A m 2 1 . Febr. erhielt ich den Chokolade-Auftrag; am 2 3 . ging selbe ab, auf der von Ihnen bezeichneten Route. Es ist mir unbegreiflich, daß selbe am 1 5 . M ä r z noch nicht in Paris war. Was soll ich Ihnen zu unsern Zuständen sagen? Ich rechne die jetzige Zeit der Völkerwanderung gleich. Auch Kolowrat u Kübek 2 haben sich zurückgezogen. E H Ludwig u Kaiserin Mutter haben sich nach Salzburg zurückgezogen. Jetzt geht es über die Klöster her. Die Liguorianer wurden gestern fortgejagt 3 . Die Börse ist fast ruinirt. Es giebt lauter traurige Gesichter. Italiens Pacificirung könnte alles zum Guten wenden. Herzlichst gegrüßt von Ihrem treu ergebenen Bacher Wien 8. Apr. 1 8 4 8 [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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M E Y E R B E E R AN DAS C O M I T É DE L'ASSOCIATION DES ARTISTES MUSICIENS IN PARIS

[Paris, 8. IV.

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Messieurs et chers confrères, La vive et infatigable sollicitude que l'Association des artistes — musiciens n'a cessé de montrer depuis son origine pour les véritables intérêts de l'art musical et dramatique comme pour le sort de ceux qui y sacrifient leurs plus nobles efforts et leur vie entière, m'engage à appeler l'attention de l'honorable Société sur une personne qui, à tous les titres, est digne de ses sympathies. La veuve du dernier descendant de Gluck se trouve dans un sensible état de gêne. Sans doute, si le grand homme dont nous venons de tracer le nom, et à qui l'Europe musicale, et particulièrement la France, doivent la création de la véritable musique dramatique, avait pu jouir des droits d'auteur et de tous les autres privilèges que la justice des temps plus récent a attachés à la propriété sacrée des productions du génie, le seul membre qui reste aujourd'hui de sa famille ne se trouverait point dans la nécessité de s'adresser à la générosité du pays, qui a eu la double gloire de voir éclore les plus beaux chefs-d'œuvre de Gluck et d'en apprécier dès l'abord la haute valeur. Certes, les artistes dans leurs vive admiration pour

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l'aïeul, s'empresseront de s'intéresser au sort du dernier débris de sa famille, et en venant au secours de la malheureuse veuve, la Société des artistes musiciens fera une œuvre qui honorera sa charité et ses nobles sentiments de justice, en même temps que se sera une dette sacrée payée à la mémoire de l'illustre et immortel Gluck. Dans l'espérance que vous voudrez bien accorder quelque attention à ma proposition, messieurs et chers confrères, j'ai l'honneur de vous donner l'assurance de mes sentiments les plus sincères de considération et d'estime. Paris, 8 avril 1848.

Meyerbeer. 1

[Autograph: unbekannt Abdruck: Revue et Gazette mus. de Paris 14. V. 1848, pg 154]

H E N R I C H A R L E S J O S E P H S A V O Y E A N M E Y E R B E E R IN PARIS

Paris, le 1 0 Avril 1848. Verehrter Meister, Die provisorische Regierung hat mich zum Gesandten der französischen Republik in Frankfurt a/M ernannt, mit dem Auftrage Deutschland, dem wiedererwachten nach Würde und Freiheit strebenden Deutschland die Versicherungen ihrer aufrichtigen, uneigennützigen Freundschaft und Liebe zu überbringen. Bevor ich an diesen eben so wichtigen als ehrenvollen Posten abgehe, (was in wenigen Tagen geschehen wird) wünschte ich noch einmal Ihren herrlichen „Robert le Diable" zu genießen. Wollen Sie, lieber Meister, die Güte haben mir eine Loge für diesen Abend zu gönnen? Morgen, spätestens übermorgen, werde ich das Vergnügen haben Ihnen meinen verbindlichsten Dank abzustatten und zum Abschied (hoffentlich auf baldiges Wiedersehen, hier oder dort) die Hand zu drücken. Genehmigen Sie unterdessen, verehrter Meister, meine besten Grüße und die Versicherung meiner Ergebenheit Savoye [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

Tgb. April

L/169]

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Montag 10. [IV.] ... Die Große Oper hat mit heute angefangen, dem Beispiele der andern Theater folgend, die Eintrittspreise herunterzusetzen.

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Dienstag 1 1 . [IV.] ... Das Diorama von Bouton gesehen: 1 . Die Markuskirche bei Tage menschenleer; es wird allmählich Nacht, die Kreuzeserleuchtung findet statt, und man sieht eine Menge Volkes. 2. Eine Ansicht von Canton am Flusse bei Tage; es wird nach und nach Nacht, und das Laternenfest findet statt, ein wunderschöner Anblick . . . Mittewoche 1 2 . [IV.] ... Petition an die Société des auteurs et compositeurs dramatiques und an die Société des artistes musiciens, um dem letzten weiblichen Sprössling des großen Meisters Gluck eine Pension zu verschaffen 1 . Der Baron Taylor übernimmt die Bevorwortung dieser Petition. An den Dr. Anton B y g e r . . . in Wien, der mir wegen der Witwe Gluck geschrieben hatte . . . An Minna und Wilhelm, daß ich wegen der wahrscheinlichen Wahl eines neuen Operndirektors noch hierbleiben muß. In der Opéra comique eine „Fantasie und Variationen" für das ganze Orchester von Chélard, ein geistreiches und effektvolles Musikstück, welches ich schon in Berlin in Chélards Konzert mit Vergnügen gehört hatte . . . Donnerstag 1 3 . [IV.] ... Diner bei Herrn v. Vatry, wo auch Théophile Gautier war, mit dem ich von einer praktischen Erläuterung sprach, die er zum „Struensee" machen sollte, um es als Konzertmusik aufführen zu können . . . Freitag 1 4 . [IV.] . . . In der großen Oper „Veillons au salut de l'empire" und die „Marseillaise" mit dramatischer Mise en scène, Orchestration und selbständiger Behandlung des Chors von Gossec2. Diese Exhibition fand zum ersten Mal 1 7 9 1 auch auf der Großen Oper statt. Es ist diese Darstellung szenisch und sogar musikalisch von wirklicher Wirksamkeit. Sonnabend 1 5 . [IV.] ... Brief aus London von Grüneisen. Er zeigt mir an, daß die Ouvertüre von „Struensee" im philharmonischen Konzert in London mit Beifall aufgeführt ward, die Urteile der Journale über deren Wert aber geteilt sind. . . . Montag 1 7 . [IV.] ... Ich besichtige zum ersten Male den Marché du Temple, den Eugène Sue in seinen „Mystères de Paris" so pittoresk beschrieben hat3. Konferenz mit St. Georges . . .

FRIEDRICH W I L H E L M I V . AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Potsdam, 17. IV.

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Ich habe aus Ihrer Vorstellung vom 29. v. M. mit Bedauern ersehen, daß die Rücksichten auf die Gesundheit Ihrer Gattin Sie wünschen lassen, im Laufe dieses Jahres von Übernahme Ihrer Funktionen bei der Leitung Mei-

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ner Hofmusik entbunden zu seyn 1 . Unter diesen Umständen bewillige Ich Ihnen den von Ihnen unter Verzichtleistung auf Ihr Gehalt erbetenen Urlaub für das laufende Jahr und werde Mich freuen, Sie dann wieder in den Kreis Ihrer Thätigkeit zurückkehren zu sehen. Potsdam den 1 7 April 1848. Friedrich Wilhelm [Autograph (Ls): Staatl. I. f. Mf. Bin L/9] Tgb. April

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Dienstag 18. [IV.] . . . Im Théâtre des Variétés „M lle de Choisie", neues Vaudeville in 2 Akten von St. Georges & Bernard Lopez mit mehreren hübschen neuen Liedern von Déjazet: Demoiselle Déjazet die Hauptrolle ganz vortrefflich. Ein niedliches Stück, aber sehr schlüpfrig. „Pauvres Jacques", Vaudeville von den Frères Cogniard 2 , Bouffé die Hauptrolle . . . Mittewoche 19. [IV.] ... Von den Direktoren der italienischen Oper in Coventgarden Theatre in London Webster und Delafield 1000 Franken empfangen für das Recht, die neue [Pagen] Arie [Hugenotten], welche ich für die Alboni komponiert habe, in England zu stechen . . . Donnerstag 2.0. [IV.] ... Vor und nach dem Frühstück das Agitato der Arie der Fides fertig instrumentiert... Heute wurden von dem Gouvernement provisoire die Fahnen an die Nationalgarden der Linientruppen verteilt; sie bildeten zusammen eine Truppenmasse von ein paar hunderttausend Mann. Alle hatten in den Läufen ihrer Gewehre Blumenbuketts. Die Menschenmasse der Zuschauer in den Fenstern und auf den Boulevards war unzählig. Abends war allgemeine bunte Illumination und ganz Paris auf den Straßen . . . Freitag 2 1 . [IV.] ... Vor Sc nach dem Frühstück an dem Krönungsmarsch komponiert . . . Im Gymnase dramatique „Le marchand de jouets d'enfants" neues (sentimentales) Vaudeville in 1 Akt von Melesville und Gaillard, ein feines, gemütliches Stück. Rose Cheri 3 (jetzt Madame Montigny) gab die Rolle einer Blinden vortrefflich. Dann ein neues Vaudeville in 2 Akten „Le mauvais sujet dans son minage" von Merville: sehr mittelmäßig. Besuch von dem belgischen Komponisten Limnander4. Sonntag 23. [IV.] . . . Einige glückliche Änderungen an dem Krönungsmarsch gemacht und angefangen ihn aufzuschreiben. Dieses Musikstück scheint mir sehr glücklich gelungen . . . Montag 24. [IV.] ... Madame Viardot besucht und mir von ihr manches vorsingen lassen, um wieder ihre Stimmeigentümlichkeit in mein Gedächt-

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nis zurückzurufen. Im Théâtre français „La Ciguë", Lustspiel in 2 Akten von Augier 1 . Dieses Stück hatte bei seiner Erscheinung grossen Succès im Odéon gehabt. Es ist allerdings ein feines geistreiches griechisches Lustspiel in Versen, aber kalt. Zwei sehr hübsche Buffrollen sind drin, und wenn man das Ganze nur als eine donné betrachtete, so ließe sich vielleicht daraus eine hübsche Buffoper machen. Dann „L'aventurière", ganz neues 5 aktiges Lustspiel in Versen von demselben Autor, welches ebenfalls sehr gefallen hat . . . Freitag 28. [IV.] ... Vor dem Frühstück den Marsch fertig revidiert. . . . Da ich noch keinen der politischen Klubs besucht hatte, so ging ich heute in den allerrevolutionairsten, den, welcher von Blanqui2 präsidiert wird, um doch eine Idee zu haben, wie es da zugeht. Er hält seine Sitzungen im Konzertsaal des Conservatoires. Sonnabend 29. [IV.] ... „Robert Bruce" von Rossini durchlesen. In der Opéra comique „Haydée" von Auber wiedergehört, um Rogers Stimmenlage und Stimmenkaliber immer mehr zu studieren. Ich halte die Wirkung seiner Stimme in der Grossen Oper für sehr zweifelhaft. Statts daß der mir so freundlich gesinnte Crosnier der Direktor der Komischen Oper werden sollte, sind es jetzt 2 mir ganz fremde Leute, Doux 3 und Perrin geworden4.

J O S E P H BACHER AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Wien, z9.IV.

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Hochverehrter Meister! Da ich auf meine 3 Ihnen nach Berlin geschriebenen Briefe noch keine Antwort erhielt so vermuthe ich zwar, daß Sie daselbst noch nicht angelangt sind, schreibe Ihnen aber dennoch wieder dorthin, da ich nicht weiß wohin sonst. Zwei „Vielka"-Vorstellungen sind bei übervollem Hause vorüber, u man ist mit Dlle Tuczek zufrieden. Die Poesie fehlt, aber sie singt den Part ganz ordentlich, manches recht hübsch. Der 2te Act erregte den gewohnten Beifallssturm. Aber wie wenn sich alles gegen diese Oper verschworen mußten die Vorstellungen wieder unterbrochen werden. Staudigl hat mit Erl u Draxler ein Comité für's Kärnth/njerthortheater gebildet, u dasselbe für 1 Jahr erhalten. Pokorny hat Formes übernommen, u dieser muß nun über Hals u Kopf den Saldorf einstudieren. Ich hoffe, Sie werden nichts dagegen haben, denn zwischen der Wahl, die Oper zu unterbrechen o durch Formes

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die Rolle singen zu lassen habe ich mich für Letzteres im Interesse der Oper entscheiden zu müssen geglaubt. Ich hätte sehnlichst gewünscht, daß Sie am ersten Abende wieder in unserer Mitte gewesen wären. Sie hätten die meisten bekannten Physionomien: Wasa, Chartoryski, Liechtenstein, Milasch, Esterhazy usf. wiedergefunden. Wie mir Tichy sagte, ist Ihre liebe Familie ja schon in Meran. Heute ist Liszt, gestern Thalberg angekommen Keine Chocolade — ? Mit gewohnter Verehrung Ihr Bacher 29/4. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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Sonntag 30. [IV.] . . . Im Odéon, wo die Sänger von der Opéra national (welche seit 6 Wochen Banckerott gemacht hat) eine Vorstellung von „Castilbelza" von Maillart geben. Da ich immer nur die 2 ersten Akte dieser Oper gehört hatte, so ging ich hinein. Die Musik ist hübsch, hat Motive ist auch harmonisch und instrumental hübsch, wimmelt aber gar zu sehr von absichtlichen Reminiszenzen aus allen Schulen1.

Tk. Mai

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Montag 1. La prima donna. Vaudeville. Mr Pinchon. An Crémieux. An Duponchel2. 2. 1 2 Crémieux. Gautier ob Roqueplan mit unterzeichnen muß. — Die Phrase einführen daß Duponchel schriftlich anzeigen muß ob er den Traité halten will oder nicht. — Die 3 Punkte welche ich haben will: Ob nicht zu sagen ist daß der übrige Theil des Traité seine Gültigkeit behält. 3. An Crémieux — Olinde Rodriguez. Mit Duponchel von Guemar — Bettini — Dameron — Guasco. 4. An Gautier, les dates von Viardot und Roger nicht ändern. An Gautier ob das nicht ein Widerspruch mit dem § des großen Traité sein wird daß Duponchel wenn er keine schriftliche Anzeige macht dadurch den Traité résilirt — daß Nestor den großen Traité mit beiden Namen allein unterzeichnet hat, ob das Duponchel auch kann — Raison commerciale. 5. 1 2 Gautier 4 Duponchel. Leduc wegen Guemar und Rendez Vous mit Duponchel. Brief für Duponchel. An Rodrigue. 6.

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Joanne 1 (Rue du Helder 17) 1 1 Uhr. Langlé. Commission dramatique 4 R. neuve St Marc 2 . Zu Duponchel wegen Chorpartitur und eine Probe Rolle. Brief an Viardot. Brandus wegen Gluck. 7. An Gouin die Abschrift des Traité supplémentaire. 9. Orangen, candirte Früchte, Wein, Bonbons. 4 Dr. Bamberger. An Emil Deschamps das Buch zurückschicken. Brandus den Brief für Schlesinger und Shakespeare. 1 o. Zu Gerard. Papiere verbrennen. An Gouin die Chocolade und wegen Dr. Bamberg. An Gouin welche Journale er mir schicken soll. Empfehlungsbrief für Dr. Bamberg an Louis Gouin — Brief für Duvivier. 1 1 . An Gouin den Brief für Grüneisen und für Wertheimer, um V 2 1 o morgens abgereiset. An Gouin daß er sich von Leborne schriftlich geben läßt daß er in 1 5 Tagen die Rollen und Chor von 2 Akten schreibt. An Gouin Gautier fragen ob er die 200 Fr empfangen hat — mit seinem Sohn von Dr. Bamberg und Arrago. Gouin an Brandus wegen Grüneisen schwedisches Lied in Ouv. von „Struensee". Gouin Charivari — Brief von Duponchel wegen Lieferung der Copie am 1 5 . y hl . Daß mir Duponchel schreibt daß ich die Kopie erst den 1 5 . 7ber zu liefern braucht, (sie) [Diese Eintragung vom 12. ist ganz offensichtlich die Fortsetzung vom 11. Daher 12.—14. einschl. keine Eintragungen während der Reise.] 1 5 . Gouin — Fodor — Leborne — Chandru — Hugenotten — Joanne — Heine. Die übrigen Punkte meines memorandum. 19. Mit Schönlein von meinem Halse, von den Schmerzen im Arme. Wohin Minna von Meran soll. 2 1 . Wegen Blanca's Portrait. Prinzeß von Preußen — Königs Diner. Humboldts Briefe an eine Freundin3. 23. Diner bei Graf Westmorland. 25. - Nicolai — Reilstab — An J. P. Schmidt. 16. 5 im Comptoir Stieber. An Mortier de Fontaine. — J. P. Schmidt. — Rellstab. 29. 1 0 zu Rellstab. 30. um 5 Bernheim4 — Stieber.

M E Y E R B E E R AN D U P O N C H E L IN PARIS

[Paris, 1. V. 1848] Mon cher Directeur! Permettez moi de rappeler à Votre souvenir qu'immédiatement après la révolution de Février je suis venu spontanément Vous offrir d'ajouter à notre traité une clause qui Vous donnerait le droit de résilier ce traité jusqu'au 1 5 . May. J'ai fait cette concession en égard de la position précaire & incertaine que le nouvel ordre des choses Vous faisait pour le moment. Comme mon traité impliquait également l'engagement de M me Viardot & que Vous n'étiez pas certain de rester directeur de l'opéra, ou au moins de ne pas le rester dans des circonstances aussi avantageuses

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que par le passé, je comprenais que Vous deviez désirer à ne pas signer deux traités si importants jusqu'à ce que votre position vis à vis du gouvernement fut régularisée. — Maintenant que ce délai est près d'expirer Vous m'écrivez pour me demander un nouveau délai — plus long encore parceque dites Vous, votre position est encore dans le même provisoire, & dans la même incertitude qu'il y a deux mois & qu'il n'a pas encor été fait droit à vos demandes. Mais cher Directeur si votre situation est la même qu'il y a deux mois, la mienne ne l'est pas. J'ai eu dans cette intervalle l'invitation d'un théâtre étranger de composer un nouvel opéra & dans l'incertitude ou j'étais s'il vous conviendrait ou non de ratifier notre traité, j'ai promis formellement à ce théâtre une décision quelquonque mais définitive pour le 1 5 Juillet. Je puis donc vous accorder encore ce nouveau délai, mais comme vous voyez il me serait impossible d'aller au de là d'un seul jour, & si vous ne m'avez pas signifié le 1 5 Juillet dans la forme par le traité que Vous le ratifiez, il sera résilié de fait. J'aurais désiré cher directeur pour Vous être agréable de vous laissant encor en délai plus long ainsi que Vous le demandez, mais Vous voyez que cela plus m'est impossible dans l'état actuel des choses. Du reste n'oubliez pas que plus Vous tardez à prendre une résolution plus Vous risquez que M me Viardot accepte l'engagement de Londres qu'on lui propose comme Vous savez bien, & alors son traité & le mien pour l'opéra de Paris deviendraient tous les deux impossibles. Veuillez agréer cher Directeur l'expression de mes sentiments les plus distingués de votre tout dévoué [Autograph (La, Entwurf): Staatl. I. f. Mf. Bln I/139]

DUPONCHEL UND ROQUEPLAN AN MEYERBEER IN PARIS

Paris [V 1848] Monsieur, nous sommes très reconnaissant de l'offre que vous avez faite spontanément en présence du événement politique d'insérer dans notre traité une clause qui nous donne la faculté de le résilier. Jusqu'au quinze mai prochain de notre côte nous vous donnons ici l'assurance que si ce traité devient définitif comme nous en avons le désir et l'intention nous entendons exécuter toutes les obligations qu'il nous impose avec la plus rigoureuse ponctualité et particulièrement en ce qui touche l'engagement de Mme Viardot et l'obli-

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gation de lui faire chanter son rôle dans „le prophète" jusqu'au premier Juin. Nous nous empressons de reconnaître de nouveau, que cet engagement est pour vous la condition essentielle de ce traité, sans laquelle vous ne l'auriez pas signé, et que dans le cas où contre notre attente nous ne pourrions pas nous assurer la coopération de cette artiste, ils n'y a plus de traité entre nous, et vous êtes complètement dégagé. Recevez nos salutations affectueuses Duponchel Roqueplan Duponchel [Autograph

Tgb. Mai

(Ls): Staatl. I. f. Mf. Bin

W/52]

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Mittewoche 3. [V.] ... Abschiedsbesuch bei Duponchel & Roqueplan. Um 3 wieder gearbeitet, aber gleich durch Lisieux gestört, welcher mir sein Poème d'opéra comique „Isella", welches übrigens sehr ernsthaft ist, mitteilte. Es ist recht interessant, hat aber zu viel Ähnlichkeit mit „Gustave" & „ L a favorite". Donnerstag 4. [V.] ... Konferenz mit Duponchel wegen des Supplements zum Traité, item mit Gautier... Freitag 5. [V.] ... Ostensibler Brief an Duponchel entworfen, den derselbe wünscht, um ihn dem Minister zu zeigen. Konferenz mit Duponchel. Wir unterzeichneten den Traité supplémentaire 1 . In der Grossen Oper „Charles [VI.]" . . . Nachricht von Bacher, daß das „Feldlager" in Wien mit der Tuczek gegeben worden ist. 2 Sonnabend 6. [V.J . . . Langen Brief an Dr. Bacher geschrieben . . . Abends in der Großen Oper einer Probe der neuen 2 aktigen Oper von Benoist „L'apparition" beigewohnt. Die Exekution war noch zu unreif, um ein Urteil über die Musik zu fällen . . . An Lumley wegen Bettini. Sonntag 7. [V.] ... Besuch von D u p o n c h e l . . . Abends das Andante fertig instrumentirt und revidirt. Montag 8. [V.] Vor dem Frühstück die Partitur des ganzen 3. Aktes des „Propheten" durchlesen, dann an Olinde Rodrigue geschrieben: seine zum Komponieren eingesandte Chanson zurückgesendet... Beim Notar Chandru Vollmacht für Gouin unterzeichnet. Abschiedsvisite beim preussischen chargé d'affaires Grafen von Hatzfeld. Ein 8jähriger Knabe (er heißt Péjon) bettelte mich fast täglich vor der Türe des Hotels an. Er hat eine gutmütige Physionomie. Nach eingezoge-

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nen Erkundigungen (wobei mir Madame Gouin sehr behilflich war) soll seine Mutter, die sich auch selbst präsentierte, eine sehr unglückliche brave Witwe sein. Ich hatte, während meine Tochter Caecilie in Venedig krank war, das Gelübde getan, daß, wenn ihr der Himmel die Gesundheit wiederschenkte, ich die Erziehung irgend eines armen Kindes bestreiten wollte. Hiezu habe ich nun den obgedachten Kleinen erwählt, und von morgen ab kömmt er in ein Pensionat..., wo ich 2.5 fr monatlich für ihn bezahle und wo er ernährt, erzogen und ihm ein Handwerk gelehrt wird . . . Dienstag 9. [V.] ... Besuch von Duponchel und Joanne . . . Brief von Duponchel an M r Viardot nach London, den ich seinem Verwandten Herrn Joanne . . . zur Besorgung gab . . . Für Moriz Schlesingers Album etwas geschrieben und Brandus übergeben. An Graf Redern wegen meines Urlaubs Mittewoche 1 o. [V.] . . . An Herrn von Humboldt meine Wahlstimmen für 2 neue Ordensritter Professor Kund 1 u. Generalmusikdirektor Spohr. An Grüneisen in London . . . Donnerstag 1 1 . [V.] . . . Um V 2 1 o von Paris nach Brüssel per Eisenbahn abgereiset. In Amiens oder Guievrain hat man ungefähr so viel Zeit, ein kleines Mittagbrod zu nehmen . . . In Quievrain ist die belgische Douane. Während alle übrige Reisende ziemlich genau visitiert wurden, wurde keiner meiner zahlreichen Koffer betrachtet; der Douane-Inspektor, der ein Musikliebhaber zu sein scheint, meinte, das wäre er meinem Namen schuldig. Um V2 9 Uhr Abends kamen wir in Brüssel an . . . Freitag 1 2 . [V.] Um 3/4 auf 8 Morgens ging ich mit der Eisenbahn nach Cöln ab. In Verviers hält man 3/4 Stunden; dort kann man also etwas (doch sehr spärlich) essen. Nahe von Verviers in Herbesthal ist die preußische Grenze. Dort wird man visitiert; wenn man aber gleich seinen Platz von Brüssel bis Cöln nimmt, so wird es in Cöln visitiert. Auch in Cöln waren die Douaniers so galant, mich nach Ansicht meines Passes gar nicht zu visitieren. In Cöln um 3/4 auf 6 Uhr Abends angelangt . . . Im Theater hörte ich einen Akt von Mozarts Oper „Figaros Hochzeit" . . . Den ganzen Tag am Terzett (Akt 5) komponiert. Ich begegnete im Theater dem Kapellmeister Dorn . . . An Gouin wegen Audition von Laborde. Sonnabend 1 3 . [V.] Um V2 8 Uhr morgens mit der Eisenbahn von Cöln nach Hannover abgereiset. Um 4 Uhr kömmt man in Minden [an], woselbst die Wagen gewechselt werden und man eine Stunde bleibt . . . Da Hannover nicht zum preußischen Zollverein gehört, so wird an der hannövrischen Grenze (bald hinter Minden) visitiert. Nimmt man aber das Eisenbahnbillet von einem preußischen Orte, z. b. Cöln, und gleich bis Berlin, so kommen die Effekten in einen plombierten Wagen, der erst in Berlin

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eröffnet wird, mithin durch das Hannövrische, ohne visitiert zu werden, durchgehet. Wir reisten um 5 Uhr von Minden ab und trafen um 7 Uhr in Hannover ein . . . Am Terzett im Laufe des Tages komponiert, aber nicht so fleißig wie gestern . . . Sonntag 1 4 . [V.] Man kann um 5 Uhr, um 7 '/2 Uhr und um 1 o Uhr morgens mit der Eisenbahn von Hannover nach Berlin abgehen und kömmt doch jedesmal denselben Tag in Berlin an. Ich ging um l / i 8 Uhr ab; wir kamen nach 1 o Uhr in Braunschweig an. Langer Spaziergang um die Stadt. Ich hatte auf dem Weg von Hannover nach Braunschweig viel an dem letzten Tempo von Fides Arie komponiert und fuhr hier fort. Um V4 auf 1 ging ich mit dem Zug nach Berlin ab . . . In Magdeburg um V2 5 angekommen. Ich komponierte bis dahin fortwährend am letzen Tempo der Arie von Fides mit ziemlich gutem Erfolg, und zu arbeiten fortgefahren bis zur Ankunft in Berlin, wo wir erst um V 2 12. Uhr nachts ankamen. Ich war fast auf der ganzen Reise allein im Wagen . . . Ich stieg im Hotel de France in der Leipziger Straße ab, da es zu spät war, zu meiner Mutter zu fahren. Montag 1 5 . [V.J ... Die von der Preußischen Gesandtschaft mitgenommenen Depeschen an Graf [ J 1 geschickt. Z u meiner Mutter nach dem Thiergarten gezogen. Das letzte Tempo der Arie ist eigentlich fertig, aber ich feile noch immer daran . . . Dienstag 16. [V.] . . . Im Opernhaus „ M a r t h a " , komische Oper (eigentlich semiseria) . . . von Flotow. Brief von Gouin. Nachricht von der 300. Vorstellung von „ R o b e r t " in Paris zum Debüt von dem Tenor Guemar, der sehr gefällt in der Rolle von Robert . . , 2 Donnerstag 1 8 . [V.] . . . Aus den englischen Zeitungen ersehen, daß Madame Viardot in einem Konzerte in Coventgarden Händeis Arie „Lascia ch'io pianga" [aus Rinaldo] mit meiner Instrumentation gesungen hat und daß in einem Hofkonzerte der Königin von England bei Gelegenheit der Taufe der neugeborenen Prinzeß 3 meine Ouvertüre aus „Struensee" gespielt ward.

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

[Berlin,

20. V.

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Mon cher Ami! J'espère que Vous avez reçu la lettre que je Vous ai adressé de Cologne relativement l'audition à l'opéra de Madame Laborde 4 , & que Vous en avez parlé à M . Duponchel. Soyez assez bon pour me communiquer s'il a fait droit à ma demande, & quel a été le résultat de cette

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audition. Depuis mon arrivée ici j'ai reçu votre chère lettre dans laquelle Vous me faites part du début de M r Geymar 1 dans „Robert", & que Duprez va chanter les „Huguenots" avant son congé. Comme il prend déjà son congé le i e r du mois prochain j'ai peur qu'il ne pourra chanter ce rôle qu'une ou deux fois, & puis il va encore être mis de côte, ce qui serait fâcheux après une si longue interruption. Ne pensez Vous pas qu'il vaudrait mieux dire à Duponchel de laisser cette reprise jusqu'au retour de Duprez? —. Avez Vous eu la bonté de parler à Duponchel relativement la lettre qu'il doit m'écrire pour la copie de la musique du „Prophète"? Je ne Vous en écris pas les détails parceque Vous les trouvez dans le petit mémorandum que je Vous ai laissé au moment de mon départ de Paris, & même dans cette petite note Vous trouverez même la rédaction de la lettre que Duponchel doit m'écrire rélativement la déclaration de Leborne de copier en 1 5 jours les 2 premier actes du „Prophète". —. Veuillez aussi dire à Duponchel qu'une chanteuse française M lle F o d o r qui a chanté à l'opéra italien de Paris l'hiver dernier à l'opéra italien de Berlin y a un succès extraordinaire. C'est un véritable Soprano: elle a une agilité extraordinaire, & une voix de Soprano d ' u n t i m b r e m a g n i f i q u e . Je crois que pour l'emploi de M m e Dorus il ne pourrait pas faire un meilleur engagement, & je lui conseille de lui offrir des représentations. —. Maintenant cher Ami j'aurai une autre prière à Vous faire: la lettre dans laquelle Duponchel prie M . Viardot de lui laisser encor jusqu'au 1 5 Juillet pour se décider sur son engagement a été remis par moi à M r J o a n ne (un parent de M r Viardot) qui est en continuelle correspondance de lettres avec M. Viardot. J'ai prié M . Joanne d'ajouter de ma part des prières à M r Viardot pour qu'il accorde ce sursis à Duponchel, & que j'ai fait la même concession à Duponchel. Je voudrais bien savoir maintenant si M . Viardot a consenti ou non. Pour cela il faudrait que Vous eussiez l'extrême bonté de faire une visite à M . J o a n n e , & de le lui demander de ma part. Il demeure Rue du Helder N ° 1 7 au 5 lcme . Mais il sort ordinairement vers dix heures. S'il n'est pas chez lui, Vous le trouverez au bureau du Journal „l'Illustration" (Rue Richelieu) dont il est un des rédacteurs. — Croyez Vous mon cher Ami q u e M . C h a n d r u le notaire ferait par amitié pour Vous une exception de la règle des notaires à ne pas donner des reçus pour les dépots qu'ils reçoivent, & me donnerait un reçu si je lui confiais un dépôt de valeurs. Veuillez le lui demander & me le dire. Car les affaires (soit dit bien entre nous & en secret) prennent ici une tournure qui me fait peur pour la tranquillité & la sûreté de cette pauvre ville, & pour ce cas dont Dieu nous préserve, je ne Meyerbeer

IV

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voudrai pas avoir tous mes œufs dans un panier. — Est ce que Heine est déjà venu? plut au ciel qu'il l'oubliât 1 . Soyez assez bon cher & aimable Ami de me répondre sur tous les points de cette lettre, 6c en même temps sur les points que je Vous ai laissé dans ma petite note, le jour de mon départ de Paris. Adieu cher Ami & bien des compliments à la chère Madame Gouin & à Louis votre tout dévoué Berlin ce 20 May. Êtes Vous déjà dans votre nouvel appartement? [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin L/38]

Tgb. Mai

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Sonntag 2 1 . [V.] ... Drohbrief von Paris kommend. Besuch bei Herrn von Humboldt in Potsdam2. Wenig an dem Terzett gearbeitet. Im Opernhause „Oberon" . . . von C. M. v. Weber. Madame Köster-Schlegel als Rezia recht gut. Nachricht von der 3 0 1 . Vorstellung von „Robert" in Paris. Début de Mademoiselle Julian 2 . Montag 22. [V.] . . . In der Frühe etwas am Terzett gearbeitet... Nach Potsdam zur Prinzess von Preußen, welche mich befohlen hat . . .

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Berlin ce 25 May 48. Mon cher & excellent Ami! Je suis en possession de deux lettres de Vous depuis que je suis à Berlin. Mais avant d'y répondre permettez mois de Vous demander si Vous avez reçu ma lettre de Cologne dans laquelle je Vous priais d'insister près de Duponchel à ce qu'il accordat une a u d i t i o n à Mme Laborde qui a une très grande réputation pour l'emploi de Mme Dorus & que j'entendu vanter par des personnes dans le jugement desquels j'ai la plus grande foi. Comme Vous ne me parlez pas de cela dans vos deux lettres, je dois presque supposer que ma lettre de Cologne ne Vous soit pas parvenue. Je Vous ai égale-

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ment écrit depuis que je suis arrivé à Berlin une longue lettre. Dans cette lettre je Vous priais de ne pas laisser traîner en longueur la petite lettre que Duponchel doit m'écrire relativement la copie des rôles. Dans votre première lettre Vous m'écrivez qu'il vous a promis de Vous envoyer cette lettre. Cependant Vous ne me l'envoyez pas dans votre seconde lettre ni dans la troisième que je reçois au moment où j'écris ces lignes. Soyez sûr que Vous ne l'obtiendrez qu'autant que Vous disez à Duponchel je ne sors pas d'ici que Vous n'ayez écrit dans ma présence les 4 lignes que je vais Vous dicter: les voici tels que je Vous prie de les lui dicter „Mon cher M. Meyerbeer. Mr. Leborne m'ayant manifesté le désir que Vous ne fassiez pas faire à l'étranger la copie des rôles & Chœurs du premier & du second acte du „Prophète", ajoutant qu'il se faisait fort de faire cette copie en 1 5 jours pour être prêt le i i e r octobre jour de la i r e répétition. D'après cela je Vous prie de Vous rendre aux désirs de M. Leborne 8c dans ce cas je vous accorde que Vous ne livriez vos 2 actes à la copie que le 1 5 septembre 1848, quoique par notre traité Vous étiez obligé de les livrer le i' er septembre. Paris ce

Duponchel (se portant fort pour M. Nestor Roqueplan)"

Car quoique ce soit une petite affaire encor faut-il qu'elle soit en règle sans cela je préféré faire venir un copiste étranger car je ne me soucie pas de payer mon dédit pour si peu de chose. — . Dans votre seconde lettre Vous me faites part du refus de M me Viardot de laisser encore deux mois de temps à Duponchel avant de signer son engagement. Dans les circonstances malheureuses des théâtres actuellement je trouve ce refus très dur de la part de M me Viardot. Mais que voulez Vous que j'y fasse. J'ai prié M r Joanne (parent de M me Viardot) de joindre mes prières auprès de celles de M r Duponchel près de M me Viardot. Voilà tout ce qui dépendait de moi de faire pour le succès de la démarché de Duponchel. Cependant je suis de votre avis, que c'est une finesserie de M me Viardot pour s'assurer au plus vite de l'engagement, & qu'il se tiendrait en liberté jusqu'au 1 5 Juillet si Duponchel déclarat ne vouloir ni pouvoir se faire qu'alors. Mais Vous comprenez que moi je ne puis pas donner ce conseil à Duponchel, car si par malheur Madame Viardot s'engageat autre part, Duponchel ne manquerait pas de dire que c'est sur mon avis qu'il n'a pas poussé plus vite la signature de l'engagement avec M me Viardot, & chercherait peut-être même par cette raison à vouloir m'imposer M r Masson. Par conquésent [ = conséquent] je ne puis donner aucun conseil à Duponchel dans cette affaire, mais entre n o u s , je ne crois pas à ces nombreuses propositions d'engagements dont parle M me Viardot, & je crois qu'elle sera z6'

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encore libre le 1 5 Juillet, car il y a maintenant bien peu de théâtres au monde qui aient la possibilité de payer comme l'opéra de Paris. — . La seule chose que Vous pouvez dire à Duponchel, & encore faut il que cela soit comme une idée de V o u s , ce serait de lui dire „je crois que s'il Vous était nécessaire M r Duponchel pour vos négotiations avec M m e Viardot, que Meyerbeer Vous accordai encor un mois de plus de réflexion que les deux mois que Vous vous êtes déjà réservé jusqu'au 1 5 de Juillet (par conséquent jusqu'au 1 5 Août) & que Vous lui exprimiez ce désir par écrit, je pense qu'il le ferait. Dans votre prochaine lettre mon cher ami Vous m'obligerez beaucoup de m'instruire si M r Nestor Roqueplan se rétire décidément ou s'il reste: de même de me faire connaître la réponse de M r Viardot à la seconde lettre de Duponchel, & aussi de la tournure que prend l'affaire de Gentil. — . Que pense Leduc de la position de Duponchel. Croit-il qu'il pourra tenir ou qu'il sera obligé de se retirer? Tenez moi au courant de tout cela. Ayez aussi la bonté de me faire part quel succès aura eu l'opéra de Benoit, mais ne m'envoyez pas le Poëme. Adieu cher Ami. Écrivez moi bientôt. Milles compliments de ma bonne mère pour Vous & la chère Madame Gouin. Est-ce que Vous êtes toujours Rue Coq 'Héron, ou Rue du Bonloi écrivez moi cela. Votre tout dévoué [Autograph

(La): Staatl. I. f . Mf. Blrt L/34]

L o u i s VIARDOT AN MEYERBEER IN BERLIN

Londres, le 1 5 mai 1848. Illustre et cher Maestro, Pour compléter ma communication diplomatique, commencée le zz, je vais vous transcrire deux nouvelles lettres échangées entre M r Duponchel et moi, et qui forment le protocole, comme on disait naguères. Paris, Z3 mai 1848: Je suis étonné des termes de votre dernière lettre. Vous savez et vous avez vous-même reconnu que le délai du zo avril fixé primitivement entre nous

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n'était pas un délai de rigueur qui rendît irrévocable l'engagement que j'ai proposé à M e Viardot. Ausssi, en présence de la détermination que vous semblez avoir prise, et du refus du délai que je vous demandais, je me vois dans la nécessité de vous déclarer que les circonstances me font un devoir rigoureux de renoncer à l'éspoir que j'avais eu de m'assurer le concours du brillant talent de Mad e Viardot. Londres, le 25 mai 1848. En répondant le 23 à ma lettre du 20, vous aviez dû recevoir également ma seconde lettre, espèce de p o s t - s c r i p t u m à la première, que je vous ai écrite le lendemain 2 1 , car je l'ai mise moi-même ce jour-là dans un posto f f i c e . Elle est ainsi conçue / = consue] (fait la copie). Cependant vous me déclarez que les circonstances vous font un devoir rigoureux de renoncer à l'espoir que vous aviez eu de vous assurer le concours du talent de Mad e Viardot. Il devient donc bien évident, comme le faisait déjà clairement pressentir votre lettre du 1 8 , que vous avez saisi la première occasion de rompre un contrat fait uniquement, de votre part, pour complaire à M r Meyerbeer et vous assurer la partition du „ P r o p h è t e " . Assurément il n'est pas un tribunal au monde qui vous donnât le droit, si vous restez directeur, de rompre à vous seul, et de votre autorité privée, un contrat fait à deux, et parfaitement régulier. Je pourrais donc me borner à vous répéter encore; le contrat existe. Mais rassurez-vous; Mad e Viardot n'est pas femme à s'imposer, même en vertue de contrat, à une direction qui la repousse. Elle accepte donc le congé que vous lui signifiez, et je vous déclare à mon tour, en son nom, qu'elle est désormais complètement dégagée envers vous, comme vous êtes complètement dégagé envers elle. J'aurai soin d'adresser à M r Meyerbeer copie de toutes nos lettres, pour qu'il apprenne à la fois la rupture du traité, et la manière dont elle s'est faite. Vous le voyez, cher Maestro, ainsi se réalise ce que je vous ai toujours affirmé et prédit: que M r Duponchel n'avait fait que malgré lui, et comme par votre ordre, le contrat d'engagement de Pauline, et qu'il saisirait toute bonne occasion de s'en délivrer. Vous voyez aussi qu'elle a fait, de sa part, tout ce qui était honorablement possible pour maintenir ce contrat; puisque, d'un côté, restant engagée avec l'opéra, elle renonçait aux avantages des t o u r n é e s et f e s t i v a l s du mois de septembre, et que, de l'autre, elle consentait, sous votre arbitrage et suivant l'état des choses, à une nouvelle fixation de ses appointements. Il est bien certain qu'en laissant à M r

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Duponchel le droit exorbitant de maintenir ou de rompre à son gré le contrat jusqu'au 1 5 juillet, elle n'eût fait que lui donner une arme auprès du ministère pour ses démarches actuelles, mais qu'à cette époque elle aurait reçu également son congé, c'est-à-dire qu'elle aurait uniquement reculé la rupture, et empiré par là même sa situation. En vous priant, cher Maestro, d'offrir nos hommages et souvenirs à toute votre famille, je vous prie d'agréer aussi les compliments bien affectueux de Pauline, et l'éxpression de mes sentiments de haute estime et d'entier dévouement. Louis Viardot. 27, Clifton Villas, Maida Vale. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln L/39]

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Freitag 26. [V.] . . . In Charlottenhof bei Potsdam vom Könige zum Mittagbrod eingeladen. Der König und die Königin waren äußerst freundlich und liebenswürdig in ihren Unterhaltungen mit mir . . . Sonnabend 27. [V.] ... Von 9 bis V 2 1 1 zum ersten Male mich mit gutem Erfolge an die Stretta des Terzetts gemacht . . . Montag 29. [V.] . . . Ich war nebst meinem Bruder Wilhelm zum Mittagessen beim Prinzen Karl in Glieneke eingeladen, worüber ein großer Teil des Tages hinging . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

Paris 1 ce 29 May [1848] Mon cher & excellent Ami! Depuis ma dernière lettre que je Vous ai écrit sous la date du 25 May j'ai reçu deux lettres de Vous. Dans l'une Vous me dites que Duponchel va enfin m'envoyer la lettre de régularisation pour l'affaire de la Copie des rôles & chœurs du „Prophète", mais qu'il a fait changer quelques mots de la rédaction autrement il aurait l'air de m'autoriser à entrer en répétition le i' er octobre au lieu du 16 septembre ainsi que le porte mon traité.

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Monsieur Duponchel est dans l'erreur ce n'est pas le 1 6 septembre c'est le i i e r octobre que je dois entrer en répétition. Qu'il relire l'article 2 du traité supplémentaire que nous avons signé tous les deux quelques jours avant mon départ & il verra que j'ai raison. Veuillez mon cher Ami faire donc rédiger la petite note telle que je Vous l'ai remise. Je ne comprends pas pourquoi M r Duponchel ne veut pas écrire ces 4 mots de sa main & veut la faire copier. Il faut pourtant dans tous les cas qu'il la signe. Dans tous les cas cher Ami insistez cathégoriquement que cette bagatelle soit enfin terminée définitivement, & e n v o y e z moi la note. Je trouve que Duponchel y met de la mauvaise foi. S'il ne veut pas, dites lui que j'engagerai à ses frais un copiste ainsi que le traité m'en donne le droit, & je le ferai venir près de moi. Seulement cela coûtera le quadruple à Duponchel. Voilà 20 jours que j'ai quitté Paris, & il se fait encor tirer l'oreille pour une si misérable affaire, qui ne lui fait pas le moindre tort. J'en suis indigné. Tâchez de savoir de Duponchel (mais sans lui dire que c ' e s t moi qui le d e m a n d e , car je ne v e u x pas me mêler dans les q u e r e l l e s a v e c M ' V i a r d o t le moins du m o n d e p o u r g a r d e r mon l i b r e arbitre r é l a t i v e m e n t mon traité) ce qu'il a répondu à Viardot à la lettre que ce dernier lui écrit (& dont soit dit entre nous il m'a envoyé la copie). — . Je n'ai pas encore pris une résolution sur la chose que je Vous ai demandé relativement Chandru. J'ai peur que cela offrirait des difficultés. Où en est l'affaire entre Duponchel & Nestor Roqueplan. Est ce que ce dernier se retire ou reste il Directeur. Je Vous prie de me tenir au courant de cela. Adieu cher Ami & dans l'espérance de recevoir bientôt de Vous des nouvelles. [Autograpb (La): Staatl. I. f. Mf. Bln L/33]

Tgb. Mai 1848 Dienstag 3 o. [V.] . . . Besuch beim Präsidenten Ladenberg . . . Die Autorisation von Duponchel erhalten, die 2 ersten Akte zur Kopie erst am 1 5 . September zu liefern. Mittewoche 3 1 . [V.] ... Zum ersten Male mich mit der Sterbeszene im Terzett beschäftiget. Im Schauspiele gesehen „Der Sommernachtstraum" von Shakespeare, Musik von Mendelssohn.

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Tk. Juni

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[Donnerstag 1. — 9.: Die Eintragungen betreffen lediglich Reisevorbereitungen, Vermögensregelungen etc.] Sonnabend 10. Von Berlin abgereiset. Winkler — Moscheies — Wittwe von Weber. Karl Kaskel - Jünken — Tante Jette. 1 1 . An Gouin. Die Mise en Scène von den „Hugenotten". Ob schon Proben von „Jeanne la folle" waren? 1 3 . Salzburg. /14.—25.; keine Eintragungen.] z6. Bacher — Truhn — Sternfeld. [27.— 30.: keine Eintragungen. Leerseite im Anschluß an 3 0. VI.:] In Berlin Felix. Mit Spieker von Dr. Bamberg. Gouin Engagement Lagrange, 200 Fr für Bacher — Verdi — Provence.

Tgb. Juni

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Donnerstag 1 . [VI.] . . . Zu Graf Redern. Freitag 2. [VI.] ... Vormittags sehr fleißig am Aufschreiben des Terzetts gearbeitet. Nachmittags arbeitete ich nicht daran, weil ich es nicht an einem Freitag beenden will. Nachricht von Gouin von der Reprise der „Hugenotten". Die Recette war sehr gering, da diesen Tag eine Erneute auf den Straßen wütete. Duprez soll vortrefflich gewesen sein 1 . . . . Das Final des 1 . Akts der „Hugenotten", was die Rolle des Pagen betrifft, für die Alboni zur Londoner Vorstellung transponiert . . , 2 Sonnabend 3. [VI.] ... Besuch bei Graf Trautmannsdorf.... An Grüneisen nebst Transposition der Rolle des Pagen für die A l b o n i . . . Das Terzett fertig aufgeschrieben. . . . Sonntag 4. [VI.] . . . An Viardot in London geschrieben . . . Montag 5. [VI.] . . . An den Venetianer Levy geschrieben, daß ich bereit bin, ihm überall, wo ich bin, Unterricht zu geben, daß ich aber nicht für die Dauer meines jedesmaligen Aufenthaltes stehen kann. Abends neuerdings an dem Duett des 5. Aktes gearbeitet.

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

Berlin ce 6 Juin 1848. Mon cher & excellent Ami! Je viens de recevoir de Monsieur Viardot copie de toute la correspondence avec Monsieur Duponchel. Je vois par vos lettres que Vous êtes instruit d ' u n e p a r t i e de cette correspondence, je Vous envois maintenant

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Copie des dernières lettres que Vous ne paraissez pas connaître. Vous verrez par là que M m e Viardot tout en soutenant que son contrat était valable p r o p o s a i t s p o n t a n é m e n t de r e d u i r e le c h i f f r e des a p p o i n t e m e n t s & demandait de traiter sur de nouvelles bases. M r Viardot selon moi avait mal compris la rédaction de son traité en croyant qu'il n'était pas résiliable. Mais d'un autre côte c'était doublement loyal de sa part puisqu'il croyait cela, d'offrir spontanément de traiter sur une réduction d'appointements. Au lieu d'entrer dans cette voie juste & convenable & de faire une proposition à M m e Viardot, M r Duponchel lui signifie dans sa réponse qu'il entend résilier le traité & qu'il ne veut plus l'engager. Justement irrité de ce procédé qui fait voir que M r Duponchel ne fait aucun cas de M m e Viardot, M r Viardot dans sa réponse accepte la résiliation du traité, & v o i l à d o n c t o u t à f a i t r o m p u cet e n g a g e m e n t d e M m e V i a r d o t , par le fait de M r Duponchel. Maintenant comment cela se fait il que M r Duponchel ne m'aie pas fait part de cela. Je sais bien que jusqu'au 1 5 Juillet il n'a pas besoin de me faire connaître sa résolution relativement à mon traité, mais je croyais avoir mis assez de procédés de ma part en lui accordant d e u x f o i s u n délai depuis le 1 1 Mars jusqu'au 1 5 Julliet pour exécuter ou résilier mon traité selon la convenance, pour mériter de sa part communication qu'il avait cru convenable de résilier l'engagement de M m e Viardot, puisque cette résiliation entraîne aussi celle de mon traité. - . J'ai déjà pensé que peut être M r Duponchel se donnait l'air de faire fi de M r Viardot pour l'avoir à de meilleures conditions. Mais qu'avait il besoin de cela puisque M r Viardot s'offrait spontanément de débattre la question de la réduction? Et puis chez M r & M m e Viardot l'amour propre d'artiste domine trop pour que l'on puisse espérer les prendre par l'intérêt quand on blesse ce juste amour propre d'artiste. - . Je Vous prie de voir M r Duponchel le plutôt possible & de le prier de s'expliquer franchement quels sont ses intentions. Je crois à la franchise & à la loyauté du caractère de Duponchel, & Vous savez que je n'ai jamais voulu croire ce que l'on venait de tant de côtés me dire ainsi qu'à Vous même, c.à.d. que Duponchel n'avait pas plus envie du „Prophète" que d'engager M m e Viardot, & qu'il n'a fait mon traité ainsi que celui de M m e Viardot, que pour s'en faire un mérite près du ministre, Se en obtenir des secours, & puis quand il aurait obtenu tout cela, d'envoyer promener M m e Viardot & Meyerbeer. Je ne croyais pas & je ne crois pas encore à ces bruits, mais les choses ont pris une telle tournure qu'il est urgent que M . Duponchel s'explique franchement avec moi sur ces intentions. Si c'est de la diplomatie seulement qui lui a dicté la résiliation du traité avec M m e Viardot, il est doublement urgent qu'il Vous le dire, pareeque je tâcherais alors (sans cependant assurer que cela me reuissira) de la calmer, & de la décider

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à ne pas prendre les engagements pour les festivals & meeting's en Angleterre pour l'automne, pour qu'elle soit encore libre si Duponchel veut traiter avec elle a v a n t le 1 5 Juillet. Dans le cas contraire, s'il ne voulait pas de M m e Viardot & du „Prophète" j'aimerais aussi à le savoir plustôt que plus tard pour plusieurs raisons très importantes pour moi. — . Si cependant comme je l'éspère & que je le désire M r Duponchel tâchera de renouer les négotiations avec M m e Viardot, il ne pourra pas cette fois le savoir de mon intermédiaire, car je vais partir après demain pour Méran pour rejoindre ma famille, je les conduirai à Ischl où ma femme doit prendre les bains, moi je dois prendre les bains à Gastein. Vous savez que ces pays sont extrêmement loin de Paris, qu'il faut p. e. 9 à 1 0 jours pour les lettres de Paris à Méran. Vous voyez que des négotiations entre Paris & Londres par un médiateur qui est éloigné de deux cent lieux de chaqu'un de ces pays prendraient un temps incalculable. Il vaut donc mieux que M r Duponchel s'adresse cette fois directement à M r Viardot, s'il veut sérieusement s'engager pour donner le „Prophète". — .Vous m'écrivez dans notre lettre qu'il est question d'engager M l l e Lagrange. J e ne connais pas le talent de M l l e Lagrange, mais je sais que sa voix est un Soprano aigu & le rôle que doit remplir M m e Viardot dans le „Prophète", est dans le diapason du C o n t r a l t o . Donc, quel que puisse être le talent de M l l e Lagrange, je ne puis pas lui faire chanter le rôle de M m e Viardot. — . Adieu cher Ami, veuillez m'adresser votre réponse à cette lettre a u x b a i n s D ' I s c h l (par L i n z ) A u t r i c h e p o s t e r e s t a n t e car je pars après demain. M a bonne mère & mon frère Guillaume vous font mille compliments. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

L/32]

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

B e r l i n ce 7 J u i n 4 8. M o n cher & excellent Ami! M r D u p o n c h e l V o u s a t r o m p é en Vous disant qu'il n'avait plus de réponse de M . Viardot. M r Viardot vient de m'envoyer copie de toute sa correspondence avec Duponchel. J e ne Vous communique pas la copie des premières lettres dont Duponchel Vous a donné connaissance, mais bien les dernières lettres dont il Vous à fait mystère. Vous verrez par là que M . Viardot lui a spontanément offert de

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reduire les appointements & que Duponchel dans sa réponse a passé cela sous silence & lui a signifié cruement qu'il ne voulut plus engager M m e Viardot; M r Viardot justement blessé de cela, a accepté la résiliation demandé par Duponchel, & v o i l à d o n c l ' e n g a g e m e n t r o m p u . Pourquoi Duponchel Vous fait il mystère de cette résiliation qui entraîne aussi celle de mon traité? Il veut probablement se servir encore de mon traité pour obtenir des secours du ministre & puis quand il l'aura obtenu il ni enverra promener avec le „Prophète". D a n s ces c i r c o n s t a n c e s je ne c r o i s p a s c o n v e n a b l e de lui p r o l o n g e r le d é l a i q u ' i l a d é j à j u s q u ' a u 1 5 J u i l l e t p o u r m o n t r a i t é , à moins qu'il ne donne pas des raisons qui me persuadent totalement. En attendant s'il Vous demandait si Vous croyez que je prolongerais encore d'avantage ce délai dites lui que Vous ignorez ce que je pense là dessus. — . J e V o u s é c r i s c o n j o i n t e m e n t a v e c c e t t e l e t t r e une a u t r e l e t t r e o s t e n s i b l e . Veuillez avoir la bonté cher Ami de la lire le plutôt possible en e n t i e r à Duponchel, & priez le de Vous donner une réponse décisive sur les faits que j'y articule. Il faut pourtant que je sache s'il veut ou s'il ne veut pas engager Madame Viardot, pour me regler là dessus avec l'emploi de mon hiver: car si l'opéra me manque de parole, & que je ne puisse pas y donner le „Prophète" il faut que je pense à faire quelque chose pour un autre théâtre. Si Duponchel Vous demandait „mais Meyerbeer ne donnera-t-il donc nulle part le „Prophète" qu'avec Madame Viardot?" Vous pourriez lui dire „Meyerbeer n'est nullement exclusif: & si Vous trouviez demain un Contrealto qui lui plût je crois qu'il Vous donnerait le „Prophète": m a i s je lui ai e n t e n d u p l u s i e u r s f o i s d i r e q u e ce r ô l e n ' a l l a i t n u l l e m e n t à M lle M a s s o n , & q u ' i l ne p o u r r a i t j a m a i s se r é s o u d r e de donn e r ce r ô l e à M lle M a s s o n . Et ceci mon cher Ami c'est l'exacte vérité. Il ne faut pas que Duponchel espère me ramener à donner le rôle à M lle Masson. Du reste s'il ne Vous fait pas cette question, Vous n'avez pas besoin de toucher cette corde. Ce que je désire, c'est que Vous lui lisiez ma lettre ostensible d'un bout à l'autre (sans la lui laisser cependant dans ses mains, ce que je ne veux pas). Tâchez d'obtenir une réponse sur tous les points que contient cette lettre ostensible. — . Un ami de Vienne me prie de payer pour son compte deux cent francs à M m e Lagrange. Si donc son père se présentait de nouveau à Vous, veuillez les lui payer contre Quittance & envoyez moi cette quittance. — . Voyez Vous Leduc quelque fois, & savez par lui comment vont les affaires de Duponchel, croi-t-il qu'il pourra tenir? Tâchez donc de savoir si l'on s'occupe déjà des études de l'opéra de Clapisson, 8c

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s'il a commandé à quelque autre compositeur pour l'hiver: parceque s'il en était ainsi cela prouverait qu'il pense ne pas vouloir donner le „Prophète". Tâchez donc aussi que Leduc s'informe près de Germain Delavigne si le poëme de „ l a Nonne sanglante" est déjà donné à un compositeur, & à qui 1 . Tâchez mon bon Ami de tirer une réponse claire de Duponchel, & répondez moi à toutes mes questions. Adieu & à la hâte, car la poste part. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

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M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

[Berlin, 8. VI.

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M o n cher & excellent Ami! Quoique je Vous aie écrit hier, il faut que je Vous reécrive aujourd'hui, pour Vous dire, que je Vous ai donné hier par mégarde une fausse adresse. Voilà comme il faut m'écrire A u x b a i n s d ' I s c h i p r è s S a l z b o u r g ( A u t r i c h e ) p o s t e r e s t a n t e . Là je resterai avec ma famille jusque vers le 1 0 Juillet, où j'irai faire ma cure à moi aux bains de Gastein. Alors mon adresse sera A u x bains d e W i l d b a d t — G a s t e i n d a n s le C o m t é de S a l z b o u r g A u t r i c h e p o s t e r e s t a n t e . Vous vous étonnerez peut-être que pour l'adresse d'Ischi j'ai mis S a l z b o u r g t o u t c o u r t , & que pour l'adresse de Gastein j'ai mis le C o m t é de S a l z b o u r g . C'est que l'un est tout près de la ville de Salzbourg, l'autre quoique situé dans le Comté de Salzbourg, est très éloigné encore de la ville de Salzbourg. J ' a i encore relu ce matin la correspondance de M . Viardot avec M . Duponchel, ainsi que les lettres que Viardot m'écrit, & j'y vois clairement que M . Viardot a grande envie que sa femme vienne à l'opéra. Ainsi si Duponchel a vraiment envie du „Prophète" comme il nous l'a assuré, je crois qu'il peut encore arranger l'affaire avec M a d a m e Viardot, en y mettant des procédés, auquels procédés le mari & la femme tiennent beaucoup. J e vous dirai confidentiellement (mais il faut cacher cela à Duponchel) que j'ai écrit à M . Viardot, (pour calmer son irritation &c pour empêcher qu'il n'accepte pas de suite d'autres engagements pour sa femme) en lui disant que je demanderai des explications à Duponchel sur la démarche brutale envers M m e Viardot & que je chercherai à se presser de renouer ses négotia-

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tions avec M m e Viardot. — . Voici mon cher Ami pourquoi j'attends avec impatience votre réponse à ma lettre o s t e n s i b l e que je Vous ai écrit hier, pour savoir ce que je dois écrire à M . Viardot. Malheureusement comme je pars demain il faut que Vous adressiez votre réponse à Ischl. Il faudra certainement 9 jours pour que votre lettre y arrive & autant de temps pour ma lettre à M r Viardot. Comptons 4 jours pour ma lettre d'ici à Vous, voilà 3 semaines avant que M . Viardot pourra avoir une lettre de moi. C'est ce grand éloignement qui rend impossible que je serve d'intermédiaire dans cette négotiation, quelque intérêt que j'y prenne. — . Ayez la bonté cher Ami de dire à M r Leduc quand nous aurons la prochaine représentation des „Huguenots" qu'il ne mette pas la 3 ™ représentation de la reprise, mais bien le chiffre de toutes les représentations. Car quand on a un chiffre aussi fort à présenter que celui des représentations des „Huguenots", c'est un Honneur. Veuillez avoir la bonté cher Ami de m'envoyer à Ischl & à Gastein la Gazette des théâtres, ôc la Gazette musicale de Brandus, mais ne m'envoyez plus le journal italien (Il Pirata) qui ne vaut rien du tout. Enfin j'ai une dernière prière à Vous faire. Veuillez dire aux commis de M . Brandus que quand M . Kastner viendra à Paris (il y vient tous les jeudi) on lui dise de venir chez Vous. Quand il sera venu Vous aurez la bonté de lui dire que j'ai donné l'exemplaire de son ouvrage sur la musique militaire qu'il a destiné au Roi à M r de Humbold/i/ qui l'a remis au Roi, j'y ai ajouté une lettre écrite au nom de M . Kastner au Roi, car M . Kastner avait oublié d'en écrire une. Depuis j'ai diné chez le Roi, & j'ai pris occasion de parler directement au Roi sur l'ouvrage de M . Kastner & avec détail, ce qui paraissait l'intéresser beaucoup. M r de Humbold/f/ m'a dit depuis que le Roi ne faisait de cadeaux que pour des dédicaces, mais jamais pour des communications d'ouvrages imprimés; qu'il tâcherait cependant d'arranger les choses que M r Kastner reçut la grande médaille d'or pour les Arts & les Sciences qui vaut je crois une vingtaine de Louis. Nous verrons si M r de Humboldfi] réussira à cela Adieu cher & excellent Ami votre tout dévoué de cœur Berlin, ce 8 Juin 48. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin L/30]

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M E Y E R B E E R AN J O S E F S A M U E L T A U B E R IN W I E N

Berlin d. 9. Juny 1848 Hochgeehrter Herr! 1 Gestern ist mir ein Packet zugesendet worden, (ohne Poststempel, also hier aus der Stadt) worin ich bei der Eröffnung den Band Ihrer Gedichte und Ihr sehr liebes freundliches Schreiben fand. Ihr Brief trägt zwar ebenfalls kein Datum, allein da darin vom Censur-Verboth die Rede ist, (eine Krankheit welche doch wahrscheinlich die Wiener Revolution ganz kurirt hat), so muß ich vermuthen, daß Sie Ihre Sendung durch Privatgelegenheit beförderten und diese sehr langsam ging. Ich will daher auch keinen Augenblick zögern Ihnen die Nachricht des Empfanges und meinen herzlichsten Dank für das schöne Geschenk auszusprechen, damit wenn Ihnen mein Dank verzögert erscheint, Sie wenigstens bei Ansicht dieses erfahren, daß diese Verzögerung nicht von mir herrührt. Ich habe auch aus diesem Grunde mit meinem Briefe nicht einmaal so lange warten wollen bis ich Ihre Gedichte gelesen hätte, denn da ich morgen eine Badereise antrete so will ich mir die Freude machen diese Gedichte in der Umgebung einer schönen Natur, in heiterer Einsamkeit und ruhigerer Stimmung als wie das in den Wirren der aufgeregten Stadt möglich ist, gemächlich zu lesen und die dichterische Gabe zu genießen. Im Voraus bin ich überzeugt daß ich Ihnen dann noch einmaal und in höherm Grade zu danken haben werde. Ein flüchtiges Einblicken in das Buch hat mir diese angenehme Überzeugung aufgedrungen. Herzlich habe ich mich der freundlichen Erinnerung gefreut die Sie mir in Ihrem Briefe von unserm großen deutschen Dichtergenius Grillparzer aussprechen. Ich empfehle mich demselben in Liebe und Verehrung. Genehmigen Sie hochgeehrter Herr die Versicherung der ausgezeichneten Hochschätzung Ihres ergebensten Meyerbeer [Autograph (Las): Stadtbibliothek Tgb. Juni

Wien

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Freitag 9. [VI.] . . . An Lumley in London . . . An den Dichter J. S. Tauber. . . . Brief von Truhn. Sonnabend 1 o. [VI.] ... Um Vz 8 Uhr morgens, nachdem mich meine liebe gute Mutter gesegnet und auf die Eisenbahn begleitet hatte, reisete ich

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nach Leipzig ab. Ich will nach dem Bade Ischl (bei Salzburg) gehen, um dort mit meiner Frau und meinen Kindern zusammenzutreffen, indem meine Frau in Ischl die Molkenbäder gebrauchen soll. Im Wagen traf ich mit dem Geheimrat Dr. Jüngken zusammen. Derselbe hat die Tour nach Ischl mehrere Male gemacht und riet mir, nicht über Regensburg zu gehen, wie ich es mir vorgenommen hatte, sondern über Dresden, Prag, Budweis, Linz etc. Um 4 Uhr kamen wir in Leipzig an, und um 5 Uhr ging ich gleich mit der Eisenbahn nach Dresden ab, woselbst ich um 9 Uhr Abends eintraf. Beim Haltepunkt Riesa begegnete ich Moscheies und seiner Frau und dem Herrn Max v. Weber, Sohn von C. M. v. Weber . . . Sonntag 1 1 . [VI.] ... Meine gute Tante Jette, Hofrat Winkler, Karl Kaskel, die Kapellmeisterin Weber, Geheimrat Jüngken und Moscheies besucht . . . Um I / 1 z Uhr reiste ich mit meinem Wagen und 3 Pferden Extrapost nach Teplitz ab, woselbst ich um 7 2 1 o Uhr ankam . . . Montag 11. [VI.] Um I / i 6 abgereiset. Gegen V 2 4 hätte ich in Prag ankommen können, allein etwa eine halbe Stunde vor der Stadt begegneten mir mehrere Wanderer, die mir zuriefen, ja nicht in Prag einzufahren, da ein Konflikt zwischen Militär und dem Volke ausgebrochen wäre, seit 1 z Uhr mit Flinten und Kanonen gefeuert würde, die Stadt voller Barrikaden sei 1 . Ich fuhr daher nach der letzten Station [illegibile] wieder zurück und erlangte von dem Postmeister, daß er mit seinen [Pferden] die Station doubliren ließe, d. h. [zuließe], u m die Stadt Prag (ohne dieselbe zu berühren) zu fahren und nach der auf Prag folgenden Station Jessniz2 . . . Und so geschah es. Als ich in der Vorstadt Prags ankam, wimmelte es von bewaffneten Bürgern, die mich anhielten mit der Weisung, nicht in die Stadt zu fahren. Ich hatte alle Mühe, ihnen begreiflich zu machen, daß ich nicht i n die Stadt sondern um die Stadt nach Jessniz wollte. Auf einer andern Seite ward ich wieder von einem Piket3 Militär angehalten, welches mich aber auch nach einigen Erklärungen ziehen ließ. Während dieser Zeit hörte ich Gewehr- und Kanonenfeuer in großer Nähe. In der nächsten Nähe Prags begegnete ich mehrere bewaffnete Abteilungen Bürger, aber schon eine Meile von der Stadt war wieder alles ruhig und kein Zeichen einer Bewaffnung sichtbar. Ich schlief in Beneschau . . ,4 Dienstag 1 3 . [VI.] Um 7 Uhr abgefahren . . . Um 1 / 1 1 o Uhr Abends in Budweis angekommen . . . Den ganzen Tag während des Fahrens an den Plan zur Ouvertüre gedacht . . . Mittewoche 14. [VI.] . . . In 1 2 Stunden von Budweis nach Linz gefahren. Die Gebirgsgegend wird von Budweis an immer malerischer und anmutiger. Den ganzen Tag an die Ouvertüre gedacht, deren Plan, glaube ich, sich an zu gestalten a n f ä n g t . . . Linz, in der Ebene liegend, von der Donau um-

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spült, mit unendlich mannigfaltigen Baumgruppen in der weiten fruchtbaren Ebene sowohl wie auf den nächsten niedrigen Bergen, der Horizont in weiter Ferne umschlossen von den Steyerischen Schneealpen. Präsentiert sich reizend, wenn man, von den Höhen der Station Weilersdorf kommend, in das Thal heruntersteigt. Linz macht auf den ersten Anblick den Effekt einer lebhaften, freundlichen Stadt. Auf dem großen Marktplatz ging es am Abend sehr lebhaft und aufgeregt zu. Einer Deputation der Wiener Nationalgarde, die gekommen war, um mit der Linzer Nationalgarde zu fraternisieren, ward unter Vorantragung einiger Fackeln und einer erbärmlichen Militärmusik tausendfaches Vivat gebracht 1 . Donnerstag 1 5 . [VI.] ... Ich reisete erst gegen 9 Uhr ab, weil ich vorher die Runde bei allen Instrumentenmachern machte, um zu sehen, ob ich nicht für meinen Aufenthalt in Ischl ein Piano geliehen bekommen könnte. Von Linz nach Neubau ist die Gegend ziemlich einförmig. Dann aber wird diese Gebirgsgegend von Station zu Station anmutiger u. pittoresker, besonders so oft man sich den Ufern der Donau nähert. Ganz besonders reizend und lieblich liegt das Städtchen Gmunden am Traunsee. Ich langte daselbst um 4 Uhr an und wollte auf dem See mit dem Dampfschiff weiter nach Ebensee, allein das Dampfschiff war eine Stunde vorher abgegangen, und so blieb ich für heute in dem sehr guten Gasthof „Zum Schiff". Abends ließ ich mein Reisefortepiano auspacken und arbeitete ein wenig an die Ouvertüre. Leider aber hemmte mein Gesundheitszustand meine Inspiration Freitag 1 6 . [VI.] ... Um 7 Uhr mit dem Dampfboote von Gmunden auf dem Trauner See nach Ebensee gefahren. Die Fahrt dauert 3/4 Stunden. Die Ufer des Sees bieten einen reizenden Anblick dar und erinnern oft an die Rheinufer. Von Ebensee zu Lande nach Ischl (2 Vz Meile) . . . Ein hier vorgefundener Brief von Minna, dem zufolge sie erst gegen den 1 . Juli wird hier eintreffen können, bestimmt mich, jetzt gleich nach Gastein zu gehen und dort meine Kur zu brauchen . . . Sonntag 18. [VI.] Um 3/4 auf 9 bei großer Hitze nach Salzburg abgereiset; vorher noch ein wenig an der Ouvetüre komponiert. Die erste Station nach St. Gilgen cotoiert man fast fortwährend den Wolfgangsee, dessen Ufer und Gebirge höchst pittoresk und reizend sind . . . Dann die Station nach Hof, welche ungeheuer bergig ist, dann nach Salzburg. Überall die fruchtbarsten freundlichsten Bergprospekte. Die Hitze war so groß, daß ich in Salzburg, wo ich 2 Stunden mich aufhielt..., gar nicht ausging, bloß auf dem Mozartplatz, um Mozarts Statue von Schwanenthaler2 zu sehen, welche in Bronze 1842 errichtet wurde. In Golling übernachtet . . . 1 0 Stunden zur Reise von Ischl nach Golling gebraucht.

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Montag 19. [VI.] ... Um 7 von Golling nach St. Johann abgefahren: sehr gebirgig. Von hier nimmt die Gebirgsgegend einen viel imposantem großartigen Charakter an. Wunderschön präsentiert sich besonders die Gegend bei dem Herunterfahren vom Blockhause. Von hier aus bekömmt man sehr häufig die Schneeberge in nächster Nähe zu sehen . . . Um I / i 7 Uhr kam ich in Bad Gastein an . . . Donnerstag 22. [VI.] ... Nachricht, daß Minna in Ischl angekommen ist. Sonnabend 24. [VI.] ... Graf Bismarck, der Minna in Meran kannte, stellte sich mir vor . . , 1 Montag 26. [VI.] ... Ich schrieb an Gouin wegen der résiliation2 des Kontrakts en vue de guerre für mich und die Viardot . . . Mittewoche 28. [VI.] ... Nachricht von Gouin, daß die Viardot ihren Kontrakt unterzeichnet hat, also wird auch der meinige unwiderruflich. Nun heißt es fleißig sein. Ich will in diesem Tagebuche bemerken, inwiefern ich täglich diese Vorsätze erfülle. Vormittags 4 Seiten vom Terzett instrumentiert, und da leider die Bademusik sehr häufig unter meinem Fenster spielt, so muß ich noch immer eine andre mechanische Arbeit zur Hand nehmen, um nicht während ihres Spieles, wo ich nicht instrumentieren kann, gar zu viel Zeit zu verlieren. Ich radierte also auch einige Seiten deutschen Text weg, der unter dem 1 . Chor stand; ich hatte ihn zum „Hoffest von Ferrara" gebraucht3 . . . Freitag 30. [VI.] ... Brief von Viardot, worin er mir anzeigt, daß er den Kontrakt unterzeichnet hat, daß aber der Monat Mai nicht darin mitbegriffen ist. Diese Violation4 meines Traité von Duponchel agitierte mich so, daß ich den ganzen Tag leider gar nichts arbeiten konnte . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

Gastein le 30 Juin [18]48. J'ai reçu il y a quelques jours votre chère lettre dans laquelle Vous m'annonciez que MME Viardot avait signé son traité avec M. Duponchel, & j'étais enchanté qu'enfin cette affaire était terminée, quand hier j'ai reçu une lettre de MR Viardot dans laquelle il m'annonce également la signature du contrat, mais il ajoute que pour faciliter les transactions, (comme pour le mois de may il avait été stipulé un honoraire plus élevé que pour les autres mois,) les deux partis sont convenus d'ôter ce mois de l'engagement & de ne le faire durer que jusqu'au 30 Avril. — . Je ne voulais pas croire à mes yeux en lisant cela, que M. Duponchel puisse commettre une telle faute Meyerbeer

IV

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&C en même temps une telle infraction à mon traité. Vous savez mon cher Ami que pendant 4 mois la ratification du traité avec M . Viardot ne pouvait pas le conclure & que si M . Roqueplan & moi nous avons écrit quantité de lettres c'était pour la plupart pour ce malencontreux mois de May, sur lequel M . Viardot élevait déjà alors beaucoup de difficultés. Mais non seulement m o i mais M r Roqueplan & Duponchel aussi étaient d'avis qu'il valait mieux ne pas engager du tout Madame Viardot & différer la représentation du „Prophète", qu'avoir M m e Viardot pour si peu de mois, car plus grand aurait été son succès moins vite on pourrait s'en passer sans tuer l'ouvrage. C'était déjà assez peu qu'elle chantât l'ouvrage 4 mois (du i e r Février au i e r Juin) pour rendre impossible d'ôter encore un mois de son engagement. C'est si vrai que ceci était non seulement mon opinion, mais aussi celle de Messieurs Roqueplan & Duponchel à telles enseigner, qu'ils ont offert volontairement à Madame Viardot de lui donner 1 6 mille francs pour le mois de may au lieu que pour les autres mois elle n'avait que 8 mille francs. Car ce n'est pas M m e Viardot qui a demandé cela, M r Roqueplan le lui a o f f e r t dans sa lettre, &C moi pour ma part j'avais toujours déclaré que je ne signerais mon traité qu'à cette condition & c'était même déjà une grande concession de ma part, de me contenter de 4 mois, car dans la i r e conférence où M r Armand Bertin était présent, il m'avait été accordé que M m e Viardot devrait être engagée au moins pour 1 0 mois. — . Et maintenant, où d'après le traité supplémentaire que j'ai fait le 5 May avec M r Duponchel, toutes les dates du traité doivent être prolongées de 1 5 jours par conséquant que l'opéra sera donné au 1 5 Février au lieu du 3 o Janvier, maintenant donc où M r Duponchel aurait donc dù engager M m e Viardot non seulement jusqu'au 1 Juin, mais jusqu'au 1 5 Juin, il l'engage jusqu'au 30 Avril? Elle ne chantera donc le „Prophète" que pendant deux mois & demi? Mais mieux voudrait ne pas le donner du tout avec elle que pour si peu de temps. C'est ruineux pour M r Duponchel comme pour mon ouvrage. Mais s'il plaît à Duponchel de ne pas prendre garde à ses intérêts, & de faire une si grande faute administrative pour une raison que je ne saurais comprendre (car il a ordinairement assez d'esprit & d'expérience pour ne pas en commettre) il ne me plaît pas à moi de compromettre le sort de mon ouvrage de cette façon. Heureusement j'ai très formellement stipulé dans mon premier traité article 4, que „Messieurs Duponchel & Roqueplan s'engagent à faire chanter M m e Viardot son rôle dans le „Prophète" au m o i n s j u s q u ' a u i e r J u i n " . Et dans l'article 5 il est dit: „chacune de ces obligations prise par M M Duponchel & Roqueplan est contracté sous un dédit de 30000 Francs par eux, sans préjudice de la r é s o l u t i o n du p r é s e n t t r a i t é qui serait la conséquence de toute contravention de nature

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à entraîner le paiement de ce dédit". Ainsi Vous voyez mon cher Ami, mon droit est formulé de la façon à ne pas pouvoir être attaqué. Maintenant comme dans le traité supplémentaire toutes les dates du traité sont rapportés de 1 5 jours, nul doute que j'ai le droit de demander que l'engagement de M m e Viardot soit fixé jusqu'au 1 5 Juin. — . Mais comme dans tout le courant de ces négociations j'ai été toujours conciliant, & que j'ai cédé sur bien des choses, je veux garder les procédés jusqu'au bout, & je consens à ne pas réclamer l'engagement pour les 1 5 jours de Juin, quoique 1 5 jours de perte d'un engagement qui maintenant ne durera pour les représentations du „Prophète" que 3 mois & demi est beaucoup. Mais là s'arrêtent mes concessions. Je ne cède pas un jour du mois de May, & il faut que M m e Viardot soit engagée jusqu'au 1 Juin, sans cela mon traité est résilié de fait. Comme cette lettre ne Vous arrivera probablement que le 1 o à Paris, que M . Duponchel dans 5 jours n'aurait peut être pas assez de temps de terminer les nouvelles négociations qu'il lui faudra faire avec M m e Viardot pour avoir sa signature pour le prolongement de son engagement jusqu'au 1 Juin 1 8 4 9 ; comme d'un autre côté du mois de Juillet 1 8 4 8 expire le terme où M r Duponchel doit déclarer s'il veut résilier ou exécuter mon traité, je Vous autorise mon cher Ami d'accorder à M . Duponchel 1 5 jours de prolongement c.à.d. jusqu'au i e r Août où il aura le droit de résilier ou d'accepter mon traité. Il lui restera ainsi 20 jours pour terminer les négociations avec M m e Viardot pour obtenir d'elle la signature pour le prolongement de son engagement jusqu'au i e r Juin. S'il y réussit comme je n'en doute pas s'il y prend bien (car au bout du compte M m e Viardot avait signé pour jusqu'au I e r Juin son p r e m i e r engagement) tant mieux, car Vous savez mon cher Ami que je ne demande pas mieux que de donner mon ouvrage, si M r Duponchel n'y réussit pas, notre traité est résilie. < . . . > M a i s q u e M r D u p o n c h e l d a n s ce d e r n i e r c a s v o u s f a s s e c o n n a î t r e la r é s o l u t i o n le i e r A o û t , car faites lui observer, que s'il ne disait rien, qu'il me faisait arriver pour les répétitions le 1 e r Octobre à Paris, & que M m e Viardot ne fut pas engagé jusqu'au i e r Juin, j'aurais non seulement le droit de ne pas donner mon ouvrage, mais malgré cela de lui demander les 3 0 0 0 0 Francs du dédit. Veuillez avoir la bonté cher Ami de lire cette lettre dès que Vous la recevrez à M r Duponchel. Je dois Vous dire mon cher Ami que votre dernière lettre aussi est arrivée 4 jours plus tard que les Journeaux français que l'on tient ici. Je veux bien qu'il y ait un jour & demi des retard parceque Vous les avez adressés à Ischi. Mais toujours était elle 2 jours en retard proportionellement aux journeaux français. Je Vous envois pour preuve votre enveloppe de lettre. 17

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Dans 18 jours j'aurai terminé ma cure ici & j'irai de suite rejoindre ma famille à Ischl. Veuillez donc adressez votre réponse à cette lettre à Ischl. Adieu cher & excellent Ami votre dévoué de cœur Meyerbeer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/29] Tk. Juli 1848 Sonnabend 1 . Moscheles — Truhn — Sternfeld — Wilhelm wegen George: Ob er Emanuel Arrago besucht hat. Gouin Raphael. 5. en m'apprenant une nouvelle infraction de M. Duponchel à mon traité, infraction plus grave encore que les précédents en ce cas qu'il ne lui sera peut être pas possible de la réparer ce que me forcerait alors sans céder de demander cette fois très sérieusement la résiliation de mon traité, [7.—30. Juli keine Eintragungen im Tk. mit Ausnahme des 15. (Trinkgelder) und 24. (unwichtige Namen)] 3 1 . An Gouin wegen der Grimm als Alice und als Bertha — wegen Quittung Lagrange — „Hugenotten" in London — Méruaux — Raphael — Davon. An Wilhelm wegen „Hugenotten" in London.

Tgb. Juli 1848 Sonnabend 1 . [VII.] ... Um I / 1 1 2 bis 2 die Sterbeszene des Terzetts mit gutem Erfolg geändert . . . Sonntag 2. [VII.] ... Starker Schneefall... 1 Stunde an der Beendigung der Instrumentierung und auch der Revidierung der Sterbeszene gearbeitet . . . Außerdem noch im Laufe des Tages und des Abends 14 Seiten vom Terzett instrumentiert . . . Die Majorin v. Hässler (ehemals Ottilie v. Sydow) aus Berlin, ein Ideal meiner frühesten Jugend, jetzt ein Scheusal von Häßlichkeit, ist mit ihrem Mann hier angekommen und besuchte mich . . . Mittewoche 5. [ VII.] ... Vormittag das Terzett fertig instrumentiert und revidiert. Freitag 7. [VII.] ... Nur die Instrumentation des x. Chors (Akt 1 ) revidiert und das erste Klarinett-Ritornell geändert. Abends an Dr. Bacher geschrieben, daß ich vom 1 . bis 6. September nach Wien kommen will, die Lagrange zu hören. Sonnabend 8. [VII.] ... Vormittags an der Revision der Instrumentation des 1 . Aktes und diverse Textunterlegung in demselben gearbeitet.

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Montag 1 o. [VII.] ... Ich instrumentierte die Couplets von Jonas im 3. Akt . . . Dienstag 1 1 . [VII.] . . . Ich änderte das erste Final und instrumentierte es gleich. Abends revidierte ich die Instrumentation der Introduktion des 2. Aktes, machte Kürzungen darin und auch einige Textunterlagen, die darin fehlten. Mittewoche 12. [VII.] ... Ich machte eine, wie ich glaube, glückliche Änderung für die Fides und die Stretta des Duetts vom 4. Akt . . .

MEYERBEER AN A M A L I A BEER IN BERLIN

Gastein d. n ' July 48 Theure geliebte Nonne! Daß Dir mein Brief aus Ischl richtig zu Händen gekommen ist habe ich zur Zeit aus Herrn Burguis Brief erfahren. Ich hoffe daß Dir auch mein z,a aus Gastein eben so richtig zugekommen ist. Meinem Versprechen nachzukommen Dir regelmäßig Nachrichten von mir zu geben schreibe ich Dir diese Zeilen heute, denn eigentlich habe ich Dir gar nichts mitzutheilen. Ich lebe hier so regelmäßig und einsam wie die Auster in der Schale. Ich muß mich deßhalb von allem Umgang mit den Badegästen entfernen weil mir die Kur die Sprachorgane so aufreizt, daß ich beim mindesten Sprechen gleich heiser werde. Dennoch bin ich bis jetzt mit den Wirkungen der Kur (unberufen) recht zufrieden, und hoffe dadurch Kraft zu gewinnen den Anstrengungen der Proben in Paris diesen Herbst trotzen zu können, denn die Viardot hat ihren Contract unterzeichnet. Nachdem was mir Wilhelm von ihrem großen Fiasco in London geschrieben hat, ist mir das gar nicht lieb. Allein das ist nun nicht zu ändern. — Heute über 8 Tage (Donnerstag d. 20') reise ich von hier ab, denn alsdann habe ich meine Cur von 28 Bädern vollendet. Wie ich mich freue Minna und die Kinder wieder zu sehen kannst Du Dir denken. Nun kann ich doch wills Gott 6 Wochen mit ihnen zu bringen. — Herr Burguis hält auch dieses Jahr nicht sein Versprechen mich von den Kunstgegenständen die mich interessiren in Kenntniß zu setzen. So habe ich z. B. erst aus ziemlich alten französischen Journälen ersehen daß Jenny Lind in London endlich auch in „Robert" wieder singt. Die Journale sagen aber daß die Verstümmlung dieser Oper himmelschreiend sei. D e r g a n z e 2te und der g a n z e 4 te A k t sind weggestrichen, und bloß der i t e 3 " und 5" werden gegeben 1 . Sei so gütig theure Nonne Herrn Burguis zu bitten Bar-

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thels zu sagen daß ich bis jetzt noch nicht eine einzige Nummer der Berliner Zeitungen erhalten habe. Bartheis möchte doch auf die Post gehen, und sich erkundigen wie das zugehe. Eben so bitte ich Herrn Burguis mich doch wissen zu lassen ob der Herr Landesmann dem er meinen Brief an Herrn Tauber in Wien zur Besorgung übergeben wollte angekommen ist, oder ob der Brief noch immer in seinen Händen ist. Sehr begierig bin ich zu erfahren ob das liebe Lieschen jetzt bei Euch ist. Sollte dieses der Fall sein so bitte ich sie tausendmaal auf das herzlichste zu grüßen. Ich hoffe meine liebe theure Nonne daß das schöne Wetter Dir auch für Deine Gesundheit zuträglich sein, und Du Dich hoffentlich recht wohl befinden wirst. Die herzlichsten Grüße an Wilhelm, Doris, meinem lieben Julchen, Herrn v. Haber, der Venus von Achen das will sagen unsrer lieben Alten 1 , und Herrn Burguis von Deinem treuen Sohn Giacomo [Autograph (Las): Staat!. I. f. Mf. Bin L/83]

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Freitag 14. [VII.] . . . Im Bade hatte ich den glücklichen Einfall für den Traum im 2. Akt das Thema des Chœur d'enfant (in der Krönung des 4. Aktes) zu verwenden und arbeitete demgemäß einen großen Teil des schon jahrelang fertigen Traumes wieder um . . . doch ist es, glaube ich eine erfreuliche Verbesserung. Montag 1 7 . [VII.] ... An die Revision des Quartetts gearbeitet, welche viel zu tun gibt, da erst Jeans Partie in vielen Stellen zu hoch ist und auch manches in der Instrumentation und der Komposition zu bedenken . . . Dienstag 18. [VII.] . . . 26. und letztes Bad . . . Mittewoche 19. [VII.] ... Das Morceau d'Ensemble im 2. Akt revidiert und viel gekürzt, teilweise auch das Arioso . . . Donnerstag 20. [VII.] ... Um V4 auf 9 bei sehr schönem Wetter abgereiset . . . nach Golling, wo ich zur Nacht blieb . . . In Golling ließ ich mein Klavier auspacken, revidierte und änderte das Arioso von Fides, (und somit sind denn nun die 2 ersten Akte total fertig revidiert) und fing auch an, mit der Revision des Duetts im 5. Akt mich zu beschäftigen.

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Freitag 2 1 . [VII.] . . . In 3 Stunden von Golling nach Salzburg gefahren, woselbst ich den ganzen Tag blieb, um nicht an einem Freitag meine Familie wiederzusehen . . .

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Gastein [recte: Golling] ce 21 Juillet [1848] L i s e z l ' a u t r e lettre a v a n t de lire celle ci. Mon cher & excellent Ami! Lisez attentivement la lettre que Vous recevrez en même temps que celle ci qui est ostensible pour Duponchel, & que je Vous prie de lui lire d'un bout à l'autre mot p o u r mot ainsi qu'à Roqueplan, (car la lettre est de Roqueplan c'est son style). Cela m'épargne le temps de lui écrire encore une lettre de six pages, qui au bout du compte ne pourrait contenir que ce que je viens de Vous écrire, & puis j'aime aussi qu'il ne tienne pas de lettres de moi en main. M a i s lisez lui ma lettre en e n t i è r e , ne la lui racontez pas seulement, cela ne suffit pas. Je Vous dis cela, parceque d'après certaines expressions de la lettre de Duponchel, il me paraîtrait que Vous ne lui avez pas lu en entier ma dernière lettre ostensible. — . Il y a une chose qui m'effraye dans la lettre de Duponchel, où il dit que M me Viardot a fait un tel fiasco à Londres qu'il craint que je n'en voudrai pas du tout. Je n'ai rien entendu dire de pareil, & je ne le crois pas; je crois qu'il dit cela pour me faire céder tout à fait sur l'engagement de M me Viardot & s'en débarasser1. Mais si cela était vrai il n'y a pas de doute que cela compromettrait mon ouvrage, mais alors cela ne serait pas seulement à cause du mois de May mais à cause de l'engagement entier. Pour cette r a i s o n il serait très h e u r e u x q u ' i l s f i s s e n t débuter au plus vite M me W i e d m a n n , & q u ' i l s a d o p t a s s e n t la p r o p o s i t i o n que j ' a i f a i t r e l a t i v e m e n t cette c h a n t e u s e & M me V i a r d o t dans ma lettre o s t e n s i b l e . (Relisez ce Paragraphe dans ma lettre). Alors ils n'auraient besoin de traiter pour le mois de May avec M me Viardot que quand j'aurai entendu M me Wiedmann et même si M me Wiedmann me convenait beaucoup, ils pourraient épargner l'engagement total de M me Viardot puisque si par malheur M me Wiedmann ne me convenait pas & M me Viardot ne voudrais pas l'engager pour le mois de May, on reculerait dans ces deux désespérer la 1 rE représentation du „Prophète" jusqu'au 1 5 Septembre, époque à laquelle M me Viardot acceptera toujours parceque la saison de Londres est alors passée. Je Vous avoue que ma proposition telle que je l'ai formulée dans ma lettre ostensible me paraît la plus avantageuse pour

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Duponchel ainsi que pour moi. Mais ma position vis à vis de Duponchel ainsi que vis à vis de M m e Viardot, ne me permet de proposer cela que comme une c o n c e s s i o n de ma part. Mais V o u s mon cher Ami vous pourriez comme expression de v o t r e c o n v i c t i o n tâcher de leur persuader que c'est cette proposition qu'ils doivent accepter, que c'est la plus avantageuse pour eux. Vous pourrez surtout leur ôter la peur que j'arriverai avec des préjugés arrêtés d'avance contre M m e Wiedmann, disposé à la refuser même si elle était excellente. Je Vous assure que je serai très impartial car (soit dit entre nous, & il faut bien vous garder de redire cela à Duponchel) je suis embêté considérablement des difficultés continuelles que ne cesse d'élever M m e Viardot. - . Vous aurez peut-etre remarqué dans ma lettre ostensible, que je reviens sur plusieurs points dont j'avais déjà parlé dans ma précédente lettre ostensible; mais c'est à dessin, car je les ai cor/r/oborés de nouvelles raisons perem/pjtoires. Vous aurez remarqué aussi que je fais comprendre à M . Duponchel que s'il me fera attaquer dans les journeaux cette fois ci je ne me tairais pas &C que je ferai répondre, & que j'écrirai au ministre pour exposer les faits. Et ainsi ferai-je, & j'ai même déjà trouvé l'écrivain qui dans ce cas prendra ma défense, & Vous verrez qu'il ne manquera pas ces Messieurs. A u s s i je V o u s p r i e a v e c i n s t a n c e c h e r a m i c o n s e r v e z ma l e t t r e o s t e n s i b l e d ' a u j o u r d ' h u i & la l e t t r e o s t e n s i b l e p r é c é d e n t e . En cas de guerre avec ces Messieurs (guerre qui j'espère n'aura pas lieu) j'en aurai besoin. M a i s m a i n t e n a n t mon cher Ami, a v a n t q u e D u p o n c h e l p r e n n e un p a r t i q u e l q u o n q u e p o u r M m e V i a r d o t p a r r a p p o r t à m o i , il y a e n c o r e un p o i n t t r è s i m p o r t a n t q u ' i l f e u t q u e V o u s t i r i e z au c l a i r d e s u i t e . En relisant votre lettre du 6 j'y remarque que vous me dites que M lle Julienne est engagé à l'opéra. Si c'est conjointement avec M m e Julian van Gelder, & que M m e Julian van Gelder reste également à l'opéra, cela ne me regarde pas, & dans ce cas n'en parlez pas à Duponchel. Mais si par hasard M m e Julian van Gelder quittait l'opéra & que M lle Julienne fut engagé dans son lieu & place, veuillez déclarer de suite mon cher Ami à M . Duponchel que je n'accepte pas cette cantatrice pour le rôle de Berthe. Ce rôle est d'une haute importance. Certes Madame Julian van Gelder n'est pas une cantatrice de premiere ordre, mais elle a deux qualités très nécessaires pour ce rôle (outre la qualité de sa voix qui est belle) Elle a les notes aiguës (l'ut, l'ut dièse) très brillantes & faciles, & puis elle lance la roulade avec audace & éclat. — . Quant à M lle Julienne, je l'ai entendu, dans un chambre à Paris. Ni son talent, ni son physique me conviennent pour ce rôle dans le „Prophète". Et ce que plus est, M . Duponchel sait que je ne la

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trouve pas bonne, car il m'a demandé mon avis dans le temps, s'il devait la faire débuter à l'opéra & quand je lui ai dit que ni la voix ni son chant me plaisaient, il m'a répondu „je ne l'ai pas entendu, mais son physique me fait l'effet de la fée Carabosse" voilà ses propres paroles. J ' a i cru d'une telle importance la distribution du rôle de Berthe pour mon ouvrage, q u e j ' a i m i s le n o m d e M m e J u l i a n v a n G e l d e r p o u r le r ô l e de B e r t h e c o m m e o b l i g a t o i r e d a n s le m ê m e a r t i c l e 3 de m o n t r a i t é o ù se t r o u v e l ' o b l i g a t i o n de M m e V i a r d o t & R o g e r , a r t i c l e q u i e s t d é c l a r é ne p o u v o i r être m o d i f i é d ' a u c u n e f a ç o n (relisez m o n t r a i t é ) . Mais si M m e Julian van Gelder ne fut plus à l'opéra & qu'elle était déjà engagé ailleurs, (ce qui ne me paraît pas probable), j'ai le remède tout près. J ' a i entendu depuis mon départ de Paris une cantatrice (française) Soprano aiguë excellente, & qui est française & qui ferait fureur à l'opéra sans aucun doute. Si M r Duponchel veut l'engager au lieu de M m e Julian van Gelder, non seulement je l'accepte, mais je croirai avoir même gagné au change. Mais quant à M l l e Julienne décidément je ne l'accepte pas, comme j'en ai le droit. Il me paraît loyal que Vous fassiez part de cela de suite à M . Duponchel, avant qu'il ait pris un parti pour la question de Madame Viardot, & qu'il sache que c'est aussi une question principale. Adieu mon cher Ami

votre tout dévoué de cœur Meyerbeer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln L/25; L/26]

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

Gastein 2 1 Juilliet 48. M o n cher & excellent Ami! J ' a i reçu à 24 heures de différence seulement vos deux lettres du 9 Juillet & du 6 Juillet. Il y a une grande irrégularité toujours dans l'arrivée des lettres de Paris. J e vais répondre demain à votre lettre du 6 Juillet. Aujourd'hui je m'empresse de répondre à votre dernière lettre, c.à.d. celle où Vous me rendez compte de votre entrevue avec M . Duponchel, entrevue dans laquelle vous lui avez communiqué le contenu de ma lettre rélativement l'engagement de M m e Viardot. J e suis fâché de le dire, mais les raisons que M . Duponchel Vous a données pour excuser la grave infraction qu'il a fait à notre traité, ne me persuadent pas du tout, & ne changent pas la résolution que je lui ai annoncée. M . Duponchel a lu toutes les lettres que j'ai écrit

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depuis le mois d'octobre jusqu'au mois de Février à M me Viardot, tant au nom de la direction de l'opéra qu'en mon propre nom. Il sait que la pierre angulaire de toutes les difficultés était toujours la courte durée de l'engagement qui d'après la 1 r e obligation de la Direction avec moi devait être de 1 o mois. Pour faciliter, dans le courant des négotiations j'ai cédé un mois, puis deux, puis trois, de façon qu'à la fin de ces 1 o mois il n'en versait plus que 7 mois dont il fallait défalquer encore le temps des répétitions. Mais arrivé à ce terme M. Duponchel a vu aussi que dans toutes les lettres j'ai déclaré tant au nom de la direction, qu'en mon nom propre à M me Viardot qu'on ne cédrait plus un jour & que si l'engagement de M rae Viardot ne fut au moins signé pour jusqu'au premier Juin, j'aimerais mieux renoncer à elle & ne pas donner du tout le „Prophète". Tout cela M. Duponchel l'a lu & l'a approuvé comme fort juste & raisonnable dans le temps. De quel droit pourrait il donc supposer que j'ai changé maintenant? D'autant plus que depuis, par notre second traité les répétitions & la 1 r e représentation s'ont différés de 1 5 jours; par conséquent le temps où M me Viardot pourra chanter le „Prophète" se trouvera déjà rac/c/ourci de 1 5 jours, & il veut encore le raccourcir d'un autre mois. D'après mon traité supplémentaire toutes les dates doivent être prolongés de 1 5 jours, par conséquent il aurait même été le devoir de M r Duponchel d'engager M me Viardot jusqu'au 1 5 juin (j'ai déjà dit dans ma dernière lettre que je renonce à mon droit de ces 1 5 jours du mois de Juin) & au lieu de cela il s'engage seulement jusqu'au 30 avril. Maintenant voici une autre faute supplémentaire que M. Duponchel vient de faire. Il Vous a dit comme Vous m'écrivez dans votre lettre, qu'il n'a engagé M me Viardot que pour le „Prophète", & pas pour autre chose. Eh bien! D'après mon premier traité M. Duponchel n'est tenu d'engager M me Viardot qu'à partir du 1 5 Novembre, & comme dans le second traité toutes les dates sont rapportés de 1 5 jours, il n'aurait en besoin de l'engager que du i e r Décembre. Eh bien! au lieu de cela d'après la lettre de M me Viardot, l'engagement commencera du i e r Novembre. M. Duponchel engage donc M me Viardot au mois plutôt que son obligation avec moi le porte, & la paye pour ce mois où je n'en ai nul besoin, & puis il m'en prive de l'autre coté de six semaines dans l'époque des représentations du „Prophète". Est ce ration/«/el? M. Duponchel Vous dit que malgré qu'il a ôté un mois de l'engagement de M me Viardot elle pourra jouer le rôle encore 24 fois dans les deux mois qui restent à partir de la i r e représentation du 1 5 Février jusqu'au 30 Avril. D'abord 24 représentations est un bien petit nombre pour établir un succès à l'opéra, & puis M. Duponchel qui a tant d'expérience du théâtre, ne niera pas qu'il y a 20 chances contre une, qu'une 1 r e représen[tation] arrive toujours plus tard qu'on le comptait. La plus petite indisposi-

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tion d'un chanteur ou d'une chanteuse, une décoration qui n ' a pas séché, un changement de p o ë m e ou de mise en scène, enfin mille choses peuvent retarder une i r e représentation & le font même ordinairement. Et puis l'opéra une fois en scène ne f a u t il pas compter aussi sur la possibilité des accrocs, & dans tous ces cas nous pourrions être réduits à un si petit nombre de représentations avec M m e V i a r d o t qu'il voudrait mieux ne pas l'avoir du tout que risquer tout cela, justement parceque d'elle résultera la plus grande partie du succès. — .

J e ne p u i s d o n c rien c h a n g e r à la r é s o l u t i o n

de m a

précé-

Q u a n t à la question que M r Duponchel V o u s a dit de me faire

relative-

dente

lettre.

ment à M a d a m e W i e d m a n n , que voulez V o u s que je dise? J ' e n ai entendu dire du bien. M a i s il m'est cependant impossible de prendre l'obligation de donner le premier rôle de m o n o u v r a g e à une f e m m e que je n'ai jamais entendu, & sur la nature du talent de laquelle je n'ai pas la moindre notion. Il se pourrait même que ce f û t une f e m m e de mérite, mais que ce rôle ne convint pas à sa v o i x ou à la nature de son talent. C o m m e n t voulez V o u s que je décide de cela sans l'avoir entendu? A v a n t que M e V i a r d o t était engagée, & dans les moments où cette a f f a i r e paraissait ne pas vouloir s'arranger, j'avais prié souvent M r N e s t o r R o q u e p l a n de faire débuter M r a e W i e d m a n n p o u r savoir si on pourrait s'en servir: savez V o u s ce qu'il m ' a répondu? „ N o n ! c'est une grosse mère provinciale qui ne convient pas a u x exigences de l ' o p é r a " . C e n'est d o n c pas ma faute, mais celle de l a direction de l ' o p é r a , si je n'ai pas entendu jusqu'à présent M a d a m e W i e d m a n n . — . M a i n t e n a n t p o u r p r o u v e r à M r Duponchel que je v e u x continuer dans la v o i x des concessions que j'ai fait dans tout le courant de nos négotiations, &C de quel désir sincère je suis animé de donner le „ P r o p h è t e " à l'opéra, voilà ce que je propose, p o u r le cas où M . Duponchel ne pourrait pas s'arranger avec M m e V i a r d o t p o u r l'engagement du mois de M a y . Il m'engagerais alors malgré cela de venir le 16 Septembre à Paris (bien entendu dans le cas que M m e W i e d m a n n chante alors à l'opéra) p o u r entendre M m e W i e d m a n n . Si elle me convient p o u r le rôle de la mère du Prophète, je donne de suite l'ouvrage avec elle. Si elle ne me convient pas je resterai engagé avec M . Duponchel de lui donner le „ P r o p h è t e " l'automne de l'année prochain s'il engage M m e V i a r d o t p o u r un même nombre de mois c o m m e il avait été stipulé p o u r cette année ci & tous les autres clauses du traité maintenu. Seulement p o u r

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ne pas perdre trop de temps, j'exigerais que l'opéra fut déjà donné le 1 5 Septembre 49. De cette façon M . Duponchel prouverait au ministre de l'intérieur & au public que si par la volonté de M m e Viardot il n'a pas pu donner cette année le „Prophète", il s'en est assuré malgré cela par traité de cet ouvrage dans un délai pas très éloigné, car la différence ne serait que de 7 mois. Il me paraît mon cher Ami que je fais tout ce qui est raisonnablement possible de ma part, pour arriver à un but qui conserve les intérêts des deux partis. Vous m'écrivez que M r Duponchel ne voudrait pas engager M m e Wiedmann s'il engage M m e Viardot parceque c'est un double engagement; mais d'abord il pourrait toujours l'engager jusqu'au 1 " Novembre où l'engagement de M m e Viardot aurait commencé, 8c puis il en aura besoin à partir du i e r Juin où l'engagement de M m e Viardot serait expiré. Il pourrait se réserver la faculté vis à vis de M m e Wiedmann, que dans le cas où l'engagement de M m e Viardot aurait lieu, elle devra prendre un congé du 1 e r Novembre au i e r Juin. Vous m'écrivez mon cher Ami qu'il est à craindre que si mon traité avec l'opéra est rompu que la Presse & l'opinion publique diront que c'est de ma faute. Oh non mon cher Ami, ne craignez pas cela. Je ne ferai plus la faute que j'ai commise quand M r Pillet a publié son factum sur moi, de me taire & de laisser égarer de cette façon l'opinion publique. Si le malheur d'une rupture entre l'opéra & moi arriverait j'écrirais de suite au ministre de l'intérieur 8c aux Journeaux, j'exposerais tous les faits 8c on verrait bien alors que non seulement la rupture du traité est de la part de M . Duponchel, mais qu'en outre depuis long temps j'ai fait beaucoup de concessions pour l'éviter. Mais j'espère en Dieu que nous n'arriverons pas à cette nécessité. Après demain je pars d'ici pour Ischi où je resterai avec ma famille. Là il faut 36 heures de moins à l'arrivée de nos lettres. Il va sans dire cher Ami que je Vous supplie de communiquer incessam[m]ent le contenu de cette lettre à M r Duponchel. Adieu cher Ami votre tout dévoué de cœur Meyerbeer P. S. Vous me dites que M r Duponchel dans les circonstances actuelles désire que je lui prolonge le délai dans lequel il peut résilier mon traité 8c que je lui avais déjà prolongé une troisième fois jusqu'au i e r Août, encore d'avantage. Quoique il soit pénible pour moi de rester toujours dans l'incertitude, je tiens cependant à faire toutes les concessions raisonnables, 8c

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je Vous autorise par conséquent de prolonger le délai jusqu'au p r e m i e r Septembre. Ce long délai du reste donnera tout le temps à M. Duponchel de faire débuter jusque là M me Wiedmann plusieurs fois à l'opéra. Gastein 22 Juillet 48. Cher Ami! Je trouve ma lettre que je n'ai pu terminer hier qu'après le départ du courrier, pour Vous dire que je viens de recevoir à l'instant la lettre des Messieurs Duponchel & Roqueplan. Comme cette lettre ne contient au fond que ce Vous m'avez écrit dans votre lettre, & que je ne pourrais donc répondre autre chose que ce que je viens de faire dans cette lettre ci; comme d'un autre coté je vais partir ce soir pour Ischl, & que je suis occupé pendant toute la journée de mes préparatifs de Départ, veuillez communiquer cette lettre à Messieurs Duponchel & Roqueplan en les priant de m'excuser, si par les raisons que je viens de Vous dire je ne transcris pas le contenu de ma lettre à V o u s (qui contient toute ma pensée, & en même temps ma réponse à la leurs) dans une lettre à leur adresse. Il n'y a qu'une seule chose dans leur lettre que je n'ai pas trouvé dans la vôtre, & c'est ceci. Ces Messieurs disent qu'ils ont surtout consenti à raccourcir l'engagement de M me Viardot d'un mois, parcequ'ils ont appris qu'elle a en si peu de succès à Londres, qu'ils craignaient, que quand je l'aurais entendue, je n'en voudrais pas pour mon ouvrage. Je comprendrais que s'ils ont cette crainte que cela les eut empêché tout à fait d'engager M me Viardot. Mais je ne comprends pas comment ils ont pu croire, que dans ce cas Madame Viardot me conviendrait pour jusqu'au i e r May, & ne me conviendrait plus du 1 " May au i e r Juin. [Autograph (Las): Staatl. I. f . Mf. Bin L/27; L/28]

Tgb. Juli

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Sonnabend 22. [VII.] . . . Um V4 auf 8 nach Ischl abgereiset, wo ich vor 2 Uhr ankam und nun endlich nach 1 o monatlicher Trennung meine geliebte teure Gattin Minna und meine herzigen 3 Kinder wieder umarmte . . .

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Gastein] 23. VII.

[1848]1

Mon cher Ami! Comme je trouve très important que Vous pussiez transmettre mot à mot à M. Duponchel ce que je viens de Vous écrire rélative-

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ment M me Julian van Gelder, & que c'est troup [ = trop] long pour que Vous le gardiez en mémoire, j'ai écrit cette partie de la lettre de façon à ce que Vous pussiez la couper du reste de la lettre. De cette façon Vous pourrez lire & montrer même c e t t e p a r t i e d e l a lettre à Duponchel. Il n'y a pas même de mal à ce que Vous lui disiez „j'ai coupé le reste de la lettre, parcequ'elle contenait des comissions particulières". — . Je n'ai pas donné le nom de la chanteuse Soprano, car dans le cas que M me Julian van Gelder fut resté à l'opéra ou qu'ils veulent la réengager sur ma réclamation, j'aime alors qu'ils ne sachent pas le nom de cette chanteuse, car alors je tâcherai de la faire engager à l'opéra comique pour y chanter mon „Camp de Silésie" (mais ceci entre nous). — . S'ils veulent faire débuter M me Wiedmann, mais que pour cela il fut nécessaire que je prolonge encore à Duponchel le délai que je viens de lui donner jusqu'au i e r Septembre de quelques jours de plus, je le ferai volontiers. — . Si Duponchel par rapport à M me Julian van Gelder Vous dirait, je ferai savoir au public que Meyerbeer élève chaque jour une nouvelle difficulté, veuillez lui répondre & Meyerbeer fera savoir au public que Vous violez chaque jour un article après l'autre de son traité. Car c'est un article si important celui de M me Julian van Gelder que la violation entraîne la rupture du traité, d'après la rédaction du traité. — . Je prendrai cette lettre avec moi à Ischl car je crois que les courriers partent de la plus régulièrement que de Gastein que je quitte dans quelques heures. J e V o u s s u p p l i e mon cher Ami de me r é p o n d r e dans le plus g r a n d détail & d'obtenir de Duponchel une réponse bien p o s i t i v e , car ce dont [= sont] deux objets de la plus haute importance pour le „Prophète" que celles dont il est question dans cette lettre. [Autograph (La Fragment): Staatl. I. f. Mf. Bin L/24]

Tgb. Juli

1848

Sonntag 23. [VII.] ... Ich schrieb noch manches an die fast fertigen Briefe für Gouin . . . Beide Briefe gingen heute ab. Vormittags 2 Stunden an dem Duett des 5. Aktes geschrieben; es ist zu transponieren und demgemäß die Instrumentation teilweise zu ändern. Außerdem auch noch in den Singstimmen selbst manche Veränderungen . . . Montag 24. [VII.] ... Um '/2 6 aufgestanden und . . . bis V2 n an dem Duett gearbeitet . . . Ich begegnete hier Dessauer aus Wien . . . Dienstag 25. [VII.] ... Nachricht, daß die Fortepianofabrik von Lefebre & Eck in Köln Banckrott gemacht h a b e 1 . . . Brief von Karl K a s k e l . . . Aus

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den Zeitungen ersehen, daß man jetzt in Wien die „Hugenotten" nicht mehr mit dem veränderten Text der „Ghibellinen", sondern mit dem ursprünglichen Text gibt, und daß sie sehr gefallen. Nachricht, daß Duprez die „Hugenotten" in Brüssel gesungen, und das Kölner Theater mit den „Hugenotten" wieder eröffnet worden ist 1 . Mittewoche 26. [VII.] . . . Abends das Duett ganz vollendet . . . Donnerstag 27. [VII.] ... Heute das Weiberduett im 4. Akt vorgenommen, das mehrerer Veränderungen und Verbesserungen bedarf, außerdem auch noch völlig anders instrumentiert werden muß . . . Zur Wiedereröffnung des Aachener Theaters wurden „die Hugenotten" gegeben2. Freitag 28. [VII.] ... Die Kompositionsveränderungen am Weiberduett beendiget . . . Zur Wiedereröffnung der Pariser Oper die 3 05. Vorstellung von „Robert le Diable". Debüt der Demoiselle Grimm 3 . Montag 3 1 . [VII.] ... Brief von Burguis, J. P. Schmidt, Gyrowetz . . . Aus den Zeitungen ersehen, daß die „Hugenotten" in der italienischen Oper von Coventgarden-Theater auf Befehl der Königin von England gegeben wurden und sehr gefielen. Das neue Rondo, welches ich für die Alboni (die den Pagen sang) zukomponiert hatte, gefiel so sehr, daß es dacapo gerufen ward 4 .

Tk. August

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[1.-15. August nur zwei unwesentliche Eintragungen] Mittewoche 16. Daß ich seine Resiliationsfähigkeit bis zum 1 o. yber verlängere. Daß über die neue Bedingungen ein Traité geschlossen wird. Daß er mir nach Berlin antwortet. Wenn Roger erst den 1 . December kommen könnte dann will ich gar nicht — Große concession von mir, weil ich in so später Jahreszeit komme. 1 7 . daß in einer deutschen Zeitung steht daß sie beim Minister sich über den Traité onéreux beschwert hat, und bei den 170000 Fr darauf Rücksicht genommen hat. Daß ich den Minister davon in Kenntniß setzen werde. Toutes les dates du traité sont rapportés dans la même proportion. 18. An Gouin. Wiedmann — Julian Van Gelder. Méruaux wegen Veron — Antwort auf Duponchels gestrigen Brief - Alle Leute sagen daß ich den i6 te 7br nach Paris komme. 19. An den Instrumentenmacher Moser. An den Venezianer Levy. si j'étais méchant j'eusse laissé passer le i e r sept: und hätte dann den dédit begehrt. 22. An Wilhelm — An Viardot — An Gouin. 26. Den Traité machen — An den Venezianer Levy. An Sternfeld. An Scribe. Carl Kaskel. 28. Zu Dessauer schicken - An Moser in Salzburg — An Viardot. Die 2 Theile Shakespeare von Minna wieder geben lassen. An

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AUGUST 1848

Hirschmann wegen Fortepiano einpacken und den Namen des Spediteurs. . . . daß Brenner meine Schreibepulte verwahrt.

Tgb. August

1848

Dienstag 1 . [VIII.] ... Vormittags das Weiberduett fertig instrumentiert . . . Burguis teilte mir einen Artikel von Fiorentino im „Constitutionel" über die „Hugenotten" in London mit, der eben so unwahr wie böswillig ist und mich für den ganzen Tag melancholisch macht. Mittewoche 2. [VIII.] ... Grüneisen schickte mir „The Britania", worin er einen sehr schönen Artikel über die Aufführung der „Hugenotten" schrieb . . . Dann ging ich im dritten Akt, dessen verändertes Poem ich zuerst las, dann zu Veränderungen am Chor „du sang" schritt, leider erfolglos. Donnerstag 3. [VIII.] ... Den ganzen . . . Vormittag brachte ich mit der zweiten kleinen Verändrung (sie beträgt nur 1 5 Takte) im Rondo von Jean zu (es ist das Fis dur); aber endlich kam mir ein Gedanke, der mir sehr glücklich scheint . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

Ischl ce 3 Août 1848 Cher & excellent Ami! Je reçois à l'instant même votre lettre du 27 Juillet, & je m'empresse d'y répondre de suite pour Vous dire combien je suis enchanté que l'affaire de M me Viardot soit enfin arrangé (Je m'étonne que M r Viardot ne m'en ait pas donné avis). Si M r Duponchel Vous a dit que puisque je lui avais dit que hors Roger & M me Viardot je me contentais de la troupe qu'avait l'opéra, & que je ne devais donc pas tenir beaucoup à M me Julian van Gelder, il a eu tort: je ne pouvais parler que de la troupe de l'opéra qui se trouvait cet hiver à l'opéra, & non d'une troupe future qui me serait inconnue. Le seul fait que j'ai placé le nom de M me Julian van Gelder dans l'article 4 à côté de celui de Roger & de M me Viardot prouve l'importance que je mets au rôle de Berthe. Du reste je ne suis pas homme à chicaner & si M me Julian quand je l'entendrai au théâtre me plaira mieux au théâtre que dans la chambre où je l'ai entendu & qu'elle me paraîtra pouvoir suffire au rôle, je ne m'obstinerai pas sur M me van Gelder & je prendrai M me Julienne. Mais Vous com-

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prenez que je ne puis pas prendre d'engagement là dessus avant de l'avoir entendue. Mais je pense que si Vous diriez au mari de M m e van Gelder, „je sais que M l l e Julienne (que Meyerbeer n'a pas encore entendue au théâtre) ne lui plaît, il demandera qu'on réengage votre femme, Monsieur van Gelder se gardera d'engager sa femme à un théâtre de Province (même si son engagement à l'opéra était expiré) avant que je sois venu à Paris & que j'ai entendu M l l e Julienne. Ceci laissera à M r Duponchel le temps de prendre sa résolution jusque là. M a i s il y a u r a i t u n e b i e n m e i l l e u r e c h o s e à f a i r e . Vous m'écrivez dans votre lettre que M l l e N a u quitte aussi l'opéra. Eh bien! la femme que j'ai proposée dans ma dernière lettre (sans dire son nom) pour le rôle de la jeune fille dans le „Prophète", ne chanterait pas seulement supérieurement bien ce rôle & tous les autres de ce genre, m a i s e l l e c h a n t e r a i t en o u t r e t o u t le r é p e r t o i r e d e M I l e N a u & d e M m e D o r u s G r a s d a n s u n e p e r f e c t i o n si a d m i r a b l e c o m m e o n ne l ' a p a s e n t e n d u d e p u i s l o n g t e m p s à l ' o p é r a — C'est un très grand talent & je crois que M . Duponchel ferait un grand coup en l'engageant. Mais s'il veut le faire il faut qu'il me fasse connaître de suite par Vous la décision, & qu'il me dise en même temps à peu près ce qu'il voudrait la payer, car depuis quelque temps je suis en échange de lettres avec elle pour la traiter au nom d'un autre théâtre, pour un autre opéra de moi, & l'affaire est assez avancée. Mais j'aimerais mieux avoir cette femme pour le „Prophète", & attendre plutôt avec mon autre opéra jusqu'à ce que le théâtre qui veut le monter ait trouvé une autre chanteuse à ma convenance. Quant à ce que Vous a dit M r Duponchel pour le rôle de Bettini, comme je désire toujours applanir les difficultés, j'accept/e/rai Geymard pour ce rôle (quoique je ne l'ai pas encor entendu) bien entendu, que s'il plairait à M r Duponchel d'engager Massol (car moi je ne le demande pas) ce sera Massol qui devra chanter le rôle de Jonas. Adieu mon cher Ami: faites mes compliments à Messieurs Duponchel & Roqueplan. J e tâcherai d'être quelque jours a v a n t le 1 6 Septembre à Paris si cela m'est possible parceque il serait heureux de pouvoir livrer la copie des rôles aux chanteurs quelques jours avant la première répétition. Votre dévoué de cœur Meyerbeer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln

Meyerbeer

IV

L/23]

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Freitag 4. [VIII.] ... Abends nur einen Teil eines der neuen Rezitative des 3. Aktes komponiert. In das Konzert des Klavierspielers Lechetitzky 1 , der sehr schön spielt. Sonnabend 5. [VIII.] . . . in den Morgenstunden von 6 bis 1 0 kam mir eine neue und, ich glaube, glückliche [Idee] der Scène de la revolte im 3. Akte, und in diesen wenigen Stunden komponierte ich das Stück gänzlich fertig. Doch griff mich das sehr an, und im Laufe des Vormittags tat ich weiter nichts als der Madame Frohberg und Herrn Dessauer einen Besuch abzustatten. Nachmittags eine herrliche Spazierparthie nach der Rettenbacher Wildnis. Uberhaupt sind die hiesigen so verschiedenartigen Ausflüchte und der Genuß, daß ich sie täglich immer mit meiner Frau oder meinen Kindern mache, Stärkung und Labsal für mich . . . Heute kam das Piano aus Salzburg. Montag 7. [VIII.] . . . An Dr. Bacher, daß ich den 30. abreise . . . Im Spaziergehen fiel mir ein glücklicher Gedanke zu einer mir schon längst notwendig scheinenden Veränderung im ersten Chor des 3. Aktes ein. Ich arbeitete diese Veränderung im Laufe des Tages aus, war aber nicht fleißig genug dabei, da ich durch Gouins Brief zu sehr aufgeregt war. . . . Donnerstag 1 o. [VIII.] ... Eine Verändrung der Prière von Jean im 3. Akt komponiert, gleich instrumentiert und die Prière revidiert. Brief von Viardot und Gouin. Freitag 1 1 . [VIII.] ... Einige Verändrungen in der Hymne triomphale gemacht. An Viardot u. Gouin.

M E Y E R B E E R A N L O U I S G O U I N IN PARIS

Ischi le 1 1 Août 1848 Mon cher & excellent Ami! J'avais été faire une excursion de quelques jours dans les montagnes avec mes enfants. Je suis revenu hier, & j'ai trouvé vos deux dernières du 30 Juillet & du 3 Août. D'après ce que Vous me dites des bonnes dispositions de M. Duponchel relativement la chanteuse que je leur propose, je ne perdrai pas une minute & j'écrirai encore aujourd'hui. Seulement faites observer à M r Duponchel que comme elle est loin d'ici, & puis que sa réponse doit naturellement me venir à Ischi, & qu'alors seulement j'en pourrai rendre compte à M r Duponchel, & que ma lettre d'Ischi à Paris met 8 jours

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comme Vous savez, qu'il se passera nécessairement trois semaines avant que M r Duponchel connaîtra le résultat de cette démarche. — . J ' a i reçu hier une lettre de M r Viardot de Londres dans laquelle il me fait part du grand succès des „Huguenots" à Londres, & m'annonce aussi qu'il a obtenu de Roger la concession qu'il n'attendrait pas la i r e Représentation du „Prophète" pour débuter à l'opéra, mais qu'il débuterait au mois de Novembre dans le Rôle de Raoul des „Huguenots" avec M m e Viardot. J'en suis enchanté pour nos directeurs de l'opéra, & puis pour moi, d'abord p o u r l ' o u v r a g e qui a été si longtemps abandonné par nos directeurs, après avoir été si horriblement mal donné par M r Pillet, & puis parceque j'étudierai bien mieux la voix de Roger en l'entendant dans une musique de m o i . J e présume que nos directeurs ne connaissent pas encore cette décision de Roger sans cela je pense qu'ils vous en auraient fait part. Ainsi cher Ami ayez la bonté de leur communique/rj cette bonne nouvelle. Adieu cher Ami, je termine si promptement cette lettre, parceque je veux écrire de suite à notre chanteuse Soprano. Dieu veuille que je réussisse. Ce sera une excellente affaire pour le „Prophète", mais meilleure encore pour nos directeurs. Votre tout dévoué de cœur Meyerbeer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln

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M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

[Ischi, il

VIII.

1848]

M o n cher Ami! J ' a i été forcé de terminer hier ma lettre par le départ du courrier, car je n'étais pas au bout des questions & des prières que j'avais à Vous faire: je continue donc par ordre de matière. 1 ) Comme cela me paraît une excellente chose pour les „Huguenots" que Roger veuille y débuter, & que je ne me fie pas du tout aux dispositions de Duponchel à mon égard, j'oserais Vous prier mon cher Ami de faire une visite à Madame Roger qui a beaucoup d'influence sur son mari, & qui sera très flatté de cette démarche, pour lui dire que j'avais appris par une lettre de Monsieur Viardot, que M . Roger avait résolu pour être utile aux directeurs de ne pas attendre jusqu'à la première représentation du „Prophète" avec son premier début, mais de débuter avec M m e Viardot en Novembre par le Rôle de Raoul dans les „Huguenots": que j'étais extrêmement flatté lS*

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de la préférence qu'il avait donné à mon ouvrage, & que je Vous avais prié d'exprimer à Madame Roger combien cela me faisait plaisir. Plus tard dans la conversion Vous pouvez lui dire que Vous saviez de moi que je regardais le rôle du „Prophète" comme le meilleur rôle de Ténor que j'avais jamais fait, & que je croyais que Roger s'y ferait grand honneur. 2) J'ai reçu une lettre de votre fils Louis dans laquelle il me fait part qu'il a l'espoir d'être nommé membre de la future comission de surveillance des théâtres subventionnés, & il me prie d'écrire une lettre au ministre de l'intérieur &c à M r Charles Blanc 1 dans laquelle je dois leur demander que je désire qu'il soit nommé. Il n'ai pas besoin de Vous dire quel plaisir j'aurai que Louis fût membre de cette comission d'abord pour lui, & puis parceque cela me serait très utile d'y avoir un ami tel que lui. Mais il me paraît impossible d'écrire à un ministre que je ne connais pas le moins du monde pour lui exprimer mes désirs sur la nomination d'un emploi. A quel titre me croisse-je un droit pareil? parceque je donnerai un Opéra à l'opéra bientôt? mais chaque compositeur qui a donné un Opéra aurait alors ce droit? Le ministre prendrait cela pour une arrongance de ma part, 8c n'aurait pas tort. Écrivez moi si vous êtes de mon avis, ou si j'ai tort. Je me réglerai sur votre opinion. En attendant j'écris aujourd'hui une lettre à Louis qui a l'air d'être écrite pour lui seul; mais s'il peut parvenir à la faire voir au ministre, elle lui prouvera quel cas je fais des capacités de Louis, & quel plaisir j'aurais de le voir à cette place. Cela fera selon moi le même effet, & je n'aurai pas l'air d'avoir voulu imposer mon opinion au ministre. 3) Ayez la bonté de me faire part quel aura été le succès de M m e Wiedmann & de Marié dans leur premier début. 4) En dernier lieu j'aurai encore une grande prière à Vous faire. Ce serait de voir Vous même si l'appartement que nous avons vu ensemble Rue de Provence N ° 22 (le grand appartement du i i e r ) est libre ou le deviendra au moins pour le 1 2 ou le 1 5 Septembre. Ils demandaient 400 Francs par mois, mais je pense maintenant où il y a si peu d'étrangers Vous l'obtiendriez peut être pour un peu moins, surtout si Vous leur dites qu'il s'agit d'un locataire qui si il est content de l'appartement restera 6 mois au moins, peut être même 8 à 9 mois. Si Vous vous êtes assuré que l'appartement sera libre, veuillez alors avoir la bonté de voir M r Gregoire & M m Michel de l'Hôtel de Paris, & de leur dire que l'appartement que j'avais & où je payais 400 francs est trop haut à monter pour moi. S'ils veulent me donner le même appartement qui est au premier pour 400 francs je leur donnerai la préférence, car Vous pourrez leur dire que Vous avez trouvé autre part un

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bel appartement au premier pour moi. Dites leur qu'ils réfléchissent bien qu'il s'agit cette fois d'un séjour de 7 à 8 mois. S'ils consentent à me laisser l'appartement du premier pour 400 Francs, veuillez alors le fixer à partir du 1 5 Septembre. S'ils refusent, ayez alors la bonté de fixer celui de la Rue de Provence, toujours à partir du 1 5 Septembre. Je partirai le 30 d'ici, ainsi mon cher Ami, Vous avez encor[e] le temps de m'envoyer votre réponse à mes deux lettres de hier & d'aujourd'hui à Ischl. Adieu votre tout dévoué de cœur. B r û l e z cette lettre après la réponse. [Autograpb (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

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L/zi]

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Sonnabend 1 2 . [VIII.] . . . Die Verändrung, Instrumentierung und Revision der Hymne triomphale boten mehr Schwierigkeiten dar, als ich dachte Sonntag 1 3 . [VIII.] ... Brief von Viardot, Markuli 1 , Hampton . . . Ein neues Rezitativ komponiert und instrumentiert, welches jetzt mit Hinweglassung des Weiberchores von der Prière in die Hymne triomphale führen wird. Auch Ändrungen für den Fall gemacht, daß Roger zum Ausruhen dennoch des Weiberchors bedürfte. . . . 2 Montag 14. [VIII.] . . . An den Musikdirektor Markull in Danzig geantwortet, der mich angefragt hatte, ob sein Libretto „Der König von Zion" mit dem „Propheten" Ähnlichkeit habe, und mir zu dem Ende das Namensverzeichnis der handelnden Personen und die ganz kurzen Daten des Hauptinhalts seines Stückes in seinem Briefe mitgeteilt. Ich erwiderte, daß, soviel sich aus seinen summarischen Daten ersehen ließe, manches in beiden Librettis zusammenzutreffen schiene, manches aber auch ganz verschiedenartiger Auffassung zu sein schiene. Die 6. und 7. Szene der neuen Rezitative des 3. Aktes komponiert. Freitag 18. [VIII.] ... Drohbriefe. Die Rezitative des 3. Aktes fertig aufgeschrieben und instrumentiert . . . Besuch von Kapellmeister Taux aus Salzburg3. Sonnabend 19. [VIII.] ... Brief von Viardot aus London. Brief von Gouin . . . komponierte ich den Entreakt zum 3. Akt.

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M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN P A R I S

[Ischl, 19. VIII.

1848]

Mon cher Ami! Ma lettre à Vous était déjà terminée quand j'ai reçu la vôtre avec la feuille aditionelle de M. Duponchel, contenant le répertoire de M lle Nau & le chiffre de ses appointements. J'ajoute donc à ma lettre cette feuille volante pour Vous répondre de suite. Vous me faites diligence au nom de M r Duponchel de lui faire connaître le plutôt possible la réponse de la chanteuse. J'ai écrit de suite quand j'ai reçu dans votre avant-dernière lettre l'autorisation de le faire. Mais je Vous avais déjà fait remarquer dans ma dernière lettre, que jusqu'à ce que ma lettre arrive à notre chanteuse, jusqu'à ce que je recevrai sa réponse, & puis jusqu'à ce que j'aurai transmis cette réponse à M. Duponchel à Paris il se passeront au moins trois semaines du jour où j'ai écrit. Rappelez cela à M. Duponchel pour qu'il ne s'étonne pas de ne pas recevoir plutôt une réponse. Maintenant M. Duponchel m'envoit le chiffre des appointements de M lle Nau, & le propose pour base de la négociation. J'écrirai encore aujourd'hui sans perdre une minute, mais il faudra maintenant encore trois semaines à dater d'aujourd'hui avant que M. Duponchel pourra savoir si elle veut accepter ou non ces appointements. Si M. Duponchel quand dans votre lettre d'y il a 8 huit [ = jours] Vous m'avez communiqué son autorisation de traiter y avait ajouté comme aujourd'hui le chiffre des appointements, nous aurions pu avoir 8 jours plutôt une décision deffinitive. Vous m'écrivez mon cher Ami que mes lettres ne mettent que 7 jours pour arriver à Paris. Malheureusement je n'en puis pas dire autant des vôtres de Paris à Ischl; le timbre constate huit jours & quelquefois même 9. Comment cela se fait-il? je n'y comprends rien. Adieu cher Ami

votre tout dévoué Meyerbeer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/20]

Tgb. August

1848

Donnerstag 24. [VIII.] ... Die Generalrevision des 4. Aktes begonnen. Ich machte einige Kürzungen u. Ändrungen, die wegen der neuen Compleinte nötig waren, in der Introduktion . . .

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Freitag 25. [VIII.] ... Ich . . . beendigte vormittags die Compleinte, die Szene, welche hierauf folgt, und einen Teil des Duetts.

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

[Ischl, 2 j. VIII.

1848]

L i s e z a u p a r a v a n t l ' a u t r e l e t t r e q u e V o u s r e c e v r e z en m ê m e t e m p s a v a n t de l i r e c e l l e ci. Mon cher & excellent Ami! Eh bien que dites Vous de ce nouvel acte de mauvaise fois & de perfidie de Duponchel? Il nous en a fait un secret comme il a cherché de soutirer en secret le mois de May de l'engagement de M m e Viardot. Heureusement alors comme à présent M r Viardot m'en a donné avis. Je Vous dis cela en c o n f i d e n c e , car dans la lettre ostensible à Duponchel je ne nomme pas M r Viardot pour ne pas le brouiller avec Duponchel. Vous serez donc censé près de Duponchel ignorer qui m'a écrit la lettre de Londres. Dans le premier moment de mon juste ressentiment je voulais résilier de suite le traité comme j'en aurais parfaitement le droit. Puis j'ai réfléchi que vis à vis du public & de mon collaborateur Scribe je dois me monter conciliant jusqu'au bout. Vous verrez donc que dans ma lettre à Duponchel je n'ai pas mis de l'aigreur ni de reproches. Mais pour avoir écrit modérément je ne tiendrai pas moins littéralement à la solution que je propose, par ce que l'unique moyen de réparer le mal que Duponchel vient de faire. Je n'en rabattrai pas un jour, une heure une minute & je résilierai plutôt. Et ne croyez pas que ce soit par pique ou par obstination de soutenir mes droits. C'est parceque il m'est impossible de faire autrement sans ruiner totalment l'exécution de l'ouvrage. J'ai déjà cédé dans mon traité primitif de faire 1 5 jours de répétitions sans Roger. Or les répétitions (exceptés ceux des Chœurs) sans Roger me sont parfaitement inutiles. Il ne me reste donc véritablement que 4 mois de répétitions avec les Chanteurs à faire, ce qui est à peine suffisant pour un ouvrage aussi difficile & compliqué que le mien. Du reste ceci est une question dans laquelle je ne reconnais d'avis compétent que le mien. Il faut Vous attendre à ce que Duponchel fera tout au monde ce qu'il pourra refuser, ou pour éluder ou faire traîner la question, ou pour y faire intervenire une troisième personne, comme par exemple Scribe ou M . Armand Bertin. Mais je Vous supplie mon cher Ami tenez bon; ne Vous laissez pas intimider, & surtout ne permettez pas qu'on fasse intervenir dans cette discussion la médiation d'un nouveau personnage fut ce nôtre meilleur. Vous avez la raison de pouvoir

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dire, Meyerbeer m'a demandé la promesse de lui écrire au sortir de cette conférence un résultat déffinitif, pour savoir s'il doit résilier ou non. Si Duponchel ne Vous parle pas de Scribe, ne lui en parlez pas. Mais si Duponchel Vous disait „ j a m a i s S c r i b e ne p e r m e t t r a c e t t e n o u v e l l e c o m b i n a i s o n " Vous lui repondrez „Sans contredit, Scribe comme auteur du poëme peut refuser une époque de représentation qui ne lui parait pas favorable. Mais Vous M . Duponchel Vous vous êtes engagé dans le premier traité d'obtenir l'assentiment de Scribe à ce premier traité. Or comme Vous avez violé ce premier traité Scribe n'a rien à dire si Meyerbeer résilie ce traité violé, en cas que la nouvelle combinaison proposé par Meyerbeer n'est pas acceptée par M . Scribe. Si Duponchel Vous dirait „ m a foi je préfère la résiliation du traité à la nouvelle combinaison que Meyerbeer propose" répondez lui „je crois que Meyerbeer acceptera votre résiliation, & sans qu'il me l'ait écrit encore précisément je crois savoir ce qu'il fera dans ce cas. Depuis que Mario a obtenu un si éclatant succès dans Raoul nul doute qu'il saurait admirablement l'acquitter du Rôle du „Prophète": M m Grisi vaut certainement M m c Julian van Gelder, & le rôle de Madame Viardot en cas que Vous la gardiez à l'opéra serait chanté par M lle Alboni, & il donnerait alors le „Prophète" à Paris à l'opéra italien. M r Vatel donnerait volontiers à Scribe de très beaux droits d'auteur & une forte prime, car déjà depuis deux ans M . Vatel tourmente Meyerbeer à lui donner le „Prophète" ou „l'Affricaine" —.Je suis sûr que cela fera peur à Duponchel, & je Vous assure que je suis disposé à mettre cette menace en œuvre si Duponchel fait le récalcitrant, d'autant plus que je sais que M r Vatel accepterait avec baise main mes conditions pour Scribe. Si Scribe malgré cela refusait on ferait un nouveau poëme sur ma musique comme on a fait pour „Lucrece Borgia" ou pour „Ernani". — . Je désirerais beaucoup que M M Roqueplan ou Deligny fussent présent à votre conversation, car Duponchel seul avec Vous niera plus tard tout ce qu'il Vous aura dit. Mais je ne voudrais pas qui scussent d'avance de quoi Vous irez leur parler, pour qu'ils n'aient pas le temps de préparer des mensonges & des subterfuges. Le mieux pour ne pas Vous trahir serait de leur demander p a r é c r i t un Rendez-Vous en ajoutant que Vous désirez que Mr. Roqueplan ou Deligny soit présent. Ils croiront alors que c'est pour la nouvelle chanteuse. Gardez Vous aussi mon cher Ami de ne rien dire d'avance à Leduc (je Vous dirai plus tard pourquoi je désire cela). Q u a n d V o u s a u r e z f i n i la conférence avec M . Duponchel alors Vous pouvez en instruire Leduc si Vous le jugez convenable. Ayez l'extrême bonté de lire à haute voix toute la lettre d'un bout à l'autre à Duponchel, car j'ai pésé chaque mot dans cette lettre pour que Mons. Duponchel sache comment je me poserai vis à vis de l'autorité

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& du public en cas de résiliation du traité. Mais il va sans dire que Vous ne lui laisserez pas la lettre en mains. Ayez la bonté de me répondre de suite à B e r l i n le résultat déffinitif de votre conférence, pour que je ne perds pas une minute en cas que Duponchel accepte de rédiger un traité supplémentaire que je Vous enverrai pour que Vous le fassiez voir à M . Gautier qui examinera s'il est bon ou s'il faut le changer. Puis vous aurez la bonté de le faire signer par M . M . Duponchel 8c Roqueplan (bien entendu par tous les deux) car entre nous je me garderai bien de venir à Paris avant qu'ils aient signé. — . Vous pouvez adresser votre lettre à Berlin comme d'ordinaire à ma mère, car elle m'a fait écrire qu'elle ne quitterait pas Berlin, le choléra se montrant fort peu. — . J'ai reçu les deux lettres de Vous dans lesquelles Vous me faites part de la représentation des „Huguenots" par Duprez, & de la mesure que Vous allez prendre pour mes actions du Chemin de fer de Lyon. Adieu cher Ami: voici encore une affaire majeure, confiée à votre sagacité & votre sollicitude amicale pour moi. Votre tout dévoué Ischl ce 25 Août P. S. Avant de partir d'ici je Vous écrirai probablement une lettre ostensible pour Scribe, vers lequel je veux garder de bons procédés, quoique il ne s'en pique pas avec moi. [Autograph

(La): Staatl. I. f . Mf. Bln

L/17]

Ischl ce 25 Août.

[1848]

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

Mon cher & excellent Ami! Je viens de recevoir une lettre de Londres qui me casse bras & jambes, en m'apprenant une nouvelle infraction de mon traité de la part de Monsieur Duponchel, infraction encore plus grave que celle qu'il a tenté précédem[m]ent, en ce sens qu'il n'est pas tout à fait sûr, qu'il puisse réparer cette infraction, & que dans ce cas je serais malheureusement forcé d'exiger la résiliation du traité. — .

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Vous qui connaissez mon traité avec l'opéra cher Ami, Vous savez qu'une des clauses de l'article 4, (lequel article est déclaré inaltérable, & incommu/X/able dans tous ses détails) est que Roger doit commencer ses répétitions au plus tard le premier Octobre: (les dates étant prolongés de 1 5 jours dans le second traité, met donc l'arrivée de Roger au 1 5 Octobre au plus tard). Eh bien! malgré cette stipulation, M . Duponchel a écrit à Roger à Londres (probablement avant de savoir que Roger consentait en Novembre dans les „Huguenots") pour l'engager à réculer l'époque de son engagement. Roger ayant justement alors trouvé à faire un bon engagement avec M . Lumley, a accepté l'offre de M . Duponchel, & s'est engagé avec M . Lumley jusqu'au 6 Novembre 1 , de façon qu'il ne pourra être à Paris au plutôt que le 8 Novembre. — . V o i l à ce q u e m ' a p p r e n d c e t t e l e t t r e . Cette violation du traité déjà si grave, Vous paraîtra plus inconcevable encore, quand Vous saurez qu'à l'époque de la signature du premier traité, il y eut de longues discussions entre les directeurs & moi, justement sur l'époque où Roger devait commencer ses répétitions. Ces Messieurs me disent alors, qu'ils avaient accordé à Roger sur la demande de ne débuter que dans le „Prophète", que par conséquent ils le payeraient tout le temps des répétitions, sans fruits pour leur caisse, qu'ils me demandaient donc de ne pas exiger la présence de Roger pour tout le temps des répétitions. Je répondis, que comme je ne demandais nullement que Roger fit son premier début dans mon ouvrage que ce n'était pas par ma faute, mais que c'était la faute des directeurs d'avoir accordé une demande qu'ils trouvaient onéreuse pour eux. Que du reste, malgré tout mon désir de leur être agréable, il m'était tout à fait impossible d'accéder à leur demande, puisque la position du Rôle de Roger dans „le Prophète" est telle que les répétitions des chanteurs s a n s l u i (excepté des deux ou trois scènes du i e r acte) étaient tout à fait inutile, que par conséquent il m'était impossible de les faire sans sa participation. Enfin après de longs débats, ils me firent enfin consentir avec peine, de me passer les premiers 1 5 jours des répétitions de la présence de Roger, qui n'auraient pu me servir pour les répétitions des chanteurs que pour les quelques scènes du i e r acte, où il n'entre pas. J ' e n a p p e l l e à la l o y a u t é de M e s s i e u r s D u p o n c h e l &C R o q u e p l a n de V o u s d é c l a r e r e u x m ê m e , si ce q u e je v i e n s de V o u s d i r e n ' e s t p a s l ' e x a c t e v é r i t é . — . Eh bien, en présence de ces faits, ayant acquis par nos débats la conviction que je n'accorderais jamais de me passer encore plus longtemps de la présence de Roger aux répétitions, & de plus avec un traité formel & signé, que M . Duponchel écrit à Roger pour lui demander de reculer son engagement, & viole ainsi sciemment le traité, avec la certitude que je ne me prêterai pas à cette infraction. — . Si les conditions de mon traité parais-

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saient trop onéreux à M . Duponchel, ne lui ai-je pas laissé pendant cinq mois la latitude de pouvoir résilier ce traité, sans me réserver ce droit pour ma part? Je sais du reste par un article de journal qui m'a été fort désagréable, que M . Duponchel s'est prévalu près du ministre de l'interieur des soidisant énormités de mon traité, pour justifier en partie la demande d'une aussi forte somme de subvention extraordinaire qu'il exigait, & il est dit dans cet article qu'en effet cette circonstance a été pour quelque chose dans la décision favorable du ministre. Il est donc dit que j'éprouverai toutes sortes de désagrément pour ce traité, sans pour cela être garantie de son exécution. Mais je passerais volontiers sur tous ces griefs, & je céderais même encore (comme je l'ai fait par exemple pour la durée de l'engagement de M m Viardot, où j'ai accepté 7 mois au lieu de 1 o qui avaient été fixé dans le commencement, & où en dernier lieu j'ai encore cédé 1 5 jours, car d'après les dates rapportés du z e traité son engagement aurait dû durer jusqu'au 1 5 juin). Mais ici toute concession de temps pour les répétitions de Roger, est une chose tout à fait impossible par la position du rôle de Roger dans le „Prophète", position qui fait que les répétitions sans lui (exceptés les peu de scènes du i e r acte) sont tout à fait inutiles. Le public & le ministre ne pourront pas m'accuser d'être trop exigeant & trop pénible dans cette occasion, quand ils sauront, que s p o n t a n é m e n t sans en être requis j'ai stipulé dans mon traité la présence de Madame Viardot aux répétitions six semaines plus tard que la présence de Roger. C'est parceque la position du rôle de M m e Viardot permettait cette concession. Or comme dans le traité primitif j'ai déjà fait la concession de répéter les premiers 1 5 jours sans Roger, il ne me reste que 4 mois pour les véritables répétitions, ce qui pour un ouvrage si grand & si compliqué, est à peine assez. A u s s i n ' e n p u i s je p a s r a b a t t r e un s e u l j o u r de ce t e m p s — . Les seules conditions sous lesquels il me serait encore possible à consentir de donner mon ouvrage après la nouvelle & si grande infraction faite au traité par M . Duponchel seraient de faire un supplément à notre traité dans lequel on stipulerait les points suivants. 1 ) Autant de jours plus tard que le 1 5 Octobre que M r Roger commencera à Paris les répétitions du „Prophète", autant de jours la i i e r e représentation du „Prophète" est reculée, de manière, si par exemple M r Roger commençait les répétitions le 8 Novembre au lieu du 1 5 Octobre, la 1 r e représentation du „Prophète" aura lieu le 1 o Mars au lieu du 1 5 Février jour qui était fixé par le second traité. 2) Autant de jours plus tard que le 1 5 Octobre que M r Roger commencera les répétitions, autant de jours l'engagement de Madame Viardot devra

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être prolongé, parceque la i r e représentation du „Prophète" aura lieu d'autant de jours plus tard. Ainsi si M r Roger arrive le 8 Novembre au lieu du 1 5 Octobre, la 1 r e représentation devra avoir lieu le 1 o Mars au lieu du 1 5 Février, & l'engagement de M me Viardot devra être prolongé jusqu'au 24 Juin (Il finissait auparavant le i e r Juin). Cet article est le plus important. Car n'ayant déjà Madame Viardot que pour un temps trop court pour les représentations du „Prophète" (3 mois & demie), si par le nouveau retard qu'éprouve l'ouvrage par la faute de M r Duponchel je devrai encore perdre 24 jours des représentations de M me Viardot, mieux vaudrait alors ne pas donner l'ouvrage du tout. Du reste je Vous ai déjà écrit dans ce sens à l'époque où M r Duponchel voulait rayer le mois de May de l'engagement de M m Viardot. 3) Comme je ne me soucie pas que l'on dise que je répète une éternité, & comme du reste les répétitions sans Roger sont inutiles, il restera fixé comme dans le traité primitif que les répétitions ne commenceront que 1 5 jours avant l'arrivée de Roger. Ainsi si Roger arrive le 8 Novembre, les répétitions commenceront le 24 Octobre au lieu du i ier . — . Malgré que de cette façon j'aurai le même nombre de jours qu'auparavant, je fais pourtant une grande concession, car je perds 23 belles soirées d'hiver, contre 23 soirées du mauvais mois de Juin. Mais enfin c'est le seul moyen possible de réparer la contravention au traité faite par M. Duponchel. Aussi est-ce la seule transaction que je puisse accepter, & il n'y [a] absolument rien à en rabattre si l'on n'aime pas mieux résilier le traité. Si M r D u p o n c h e l accepte ces p r o p o s i t i o n s je Vous autorise de lui prolonger de 1 0 jours le délai que je lui avais accordé de pouvoir accepter ou résilier le traité, & qui expirait le i e r Septembre, car il lui faudra ce temps pour écrire à Londres à M me Viardot, & conclure avec elle d'une manière authentique ce nouveau prolongement d'engagement, sans lequel M r Duponchel ne pourrait pas prendre avec moi les engagements que je lui demande. Veuillez prier M r Duponchel de Vous donner une réponse décisive, & veuillez me la communique/r/ courrier par courrier, car s'il accepte je dois m'occuper de suite de faire rédiger par mon avoué un supplément de traité dans les formes légales, qui contiendra les nouvelles stipulations. Si M r Duponchel refuse & qu'alors le traité est résilié par sa faute, il faut aussi que je le sache de suite car le soin de mon honneur exige que j'écrive alors de suite au ministre & au chef des théâtres M r Elias Regnault & que je mette sous leurs yeux, d'abord 1) l'exposé historique de tout ce qui s'est passé de négociations pour le „Prophète" entre ces Messieurs & moi,

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depuis le commencement jusqu'à ce jour; 2.) puis mon traité duquel ils relèveront non seulement la contravention mais aussi que depuis 5 mois j'ai laissé à ces Messieurs la latitude de résilier ou d'accepter le traité, sans revendiquer ce droit pour moi; 3) enfin les dernières lettres de M r Viardot reçues à Gastein, d'où ils verront que cette dernière infraction au traité n'est pas la seule qu'ait tentée Monsieur Duponchel. Vous comprenez, cher Ami, combien, étant moi la victime dans cette affaire, je dois avoir à cœur de prouver aux autorités & au public que je ne suis pas un écervelé ou un fou, tantôt promettant, tantôt retirant ma promesse, ce qui serait manquer au[x] respects & aux égards que l'on doit à un public d'élite comme celui de Paris, & à l'autorité, mais que je dois prouver que c'est la faute de M r Duponchel & non la mienne en cas que le „Prophète" fut encore une fois ajournée. Je ne commettrai pas une seconde fois la faute que j'ai faite vis à vis de M. Léon Pillet, c.à.d. de me taire quand j'étais injustement accusé. En Vous priant cher Ami de faire part de suite de ma communication à Messieurs Duponchel & Roqueplan, je renouvelle ma prière d'une prompte réponse Tout à vous de cœur Meyerbeer P. S. Conservez cette lettre, dont je pourrai avoir besoin plus tard comme preuve de la démarche conciliante que je viens encore de faire. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bln

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Sonnabend 26. [VIII.] . . . In der Revision des 4. Aktes fortgefahren. Ein neues Rezitativ, welches Scribe zugefügt hat, vor dem Choix des reines komponiert . . . Sonntag 27. [VIII.] ... Einen kleinen Marsch nach dem „Choix des reines pour le départ des reines" komponiert und instrumentiert. Ein Stück neues Rezitativ, welches Scribe lästigerweise mitten in den Chor „le choix des reines" neu eingeschoben hat, komponiert und instrumentiert, desgleichen das gestern komponierte neue Rezitativ instrumentiert u. aufgeschrieben. Montag 28. [VIII.] ... Die Revision des 4. Aktes bis zum Finale vollendet. Aber gerade das Finale wird der schwierigste Punkt, wo mir mehrere

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wichtige Ändrungen notwendig sind, die sehr schwer zu machen sein werden . . .

MEYERBEER AN LOUIS GOUIN IN PARIS

Ischl 29 Août 48. Cher 8c excellent Ami! D'après votre dernière lettre du 1 9 j'attendais hier ou aujourd'hui des nouvelles si Vous avez pu conclure ou non pour l'appartement de M . Michel au i i e r au prix de 400, ou si Vous avez pris l'appartement de la Rue de Provence. Comme ni hier ni aujourd'hui j'ai eu de vos nouvelles & que je pars demain de très bonne heure avant que le nouveau courrier sera venu, je pense que je trouverai votre réponse à Berlin. — . Vous aurez reçu mes deux lettres du 26 dans lesquelles je Vous faisais part de la nouvelle violation du traité par M . Duponchel, & des conditions a b s o l u e s que je pose pour la seule réparation possible de cette indigne contravention. J'attends avec la plus vive impatience votre réponse à cette lettre à Berlin, car cette réponse va fixer si le „Prophète" sera donné ou non. — . 1 ) Dans le Bulletin que M . Leduc Vous a donné de la 4 e représentation de la reprise des „Huguenots" il a mis dessus 1 6 7 e représentation. C'est une grande erreur à mon désavantage, que je ne voudrais pas voir implanté sur l'affiche. Dites à M r Leduc que la dernière représentation des „Huguenots" sous M . Pillet était la 183 i e m e . Par conséquent en y ajoutant les 4 resp. faites depuis, cela porte le nombre de la dernière représentation qui a eu lieu à la i87 i è m e . 2) Veuillez aussi avoir la bonté de dire à M r Brandus, q u ' a u t a n t q u e je p u i s m e le r a p p e l l e r , j'ai écrit à M r G r u n e i s e n dans le temps en lui envoyant le nouveau Rondeau pour M lle Alboni que j'en cédais la propriété p o u r l ' a n g l e t e r r e pour la somme de mille francs. Qu'il écrive donc à M r Gruneisen pour le prier de lui communiquer cette lettre, & si comme j'espère la phrase surdite s'y trouve, alors l'éditeur de Londres n'a rien à lui demander. Mais si je l'avais oublié alors je n'y pourrais rien. 3) Il y a trois ou 4 jours qu'un jeune homme venant directement de Paris a passé par ici. Il paraissait très instruit des choses théâtrales de Paris. En le questionant sur l'opéra &c sur l'époque prochaine où „Jeanne la Folle" devait aller en scène, il m'a dit avoir entendu dire de quelque artistes de

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l'opéra que cet ouvrage ne pourrait été représenté que vers le 1 5 ou 20 octobre. N e p a r l e z p a s de c e l a à D u p o n c h e l , mais tâchez de savoir par Leduc l'époque où l'on croit que la 1 e représentation de „Jeanne la Folle" est possible 1 . Si c'était plus tard que le i e r octobre ce serait une nouvelle c o n t r a v e n t i o n au t r a i t é . — Il est vrai que si Duponchel accepte les nouvelles conditions de ma dernière lettre ceci cessera d'être une contravention. Mais s'il refusait & s'il fallait résilier, cela serait un nouveau grief à lui reprocher. — . 4) Je prends la liberté de Vous rappeller de nouveau l'affaire du Charivari que je regarde comme une affaire très importante & très grave surtout pour ma tranquillité si necessaire dans l'état précaire de santé où je me trouve. Tâchez mon cher Ami de trouver un aboutissant 2 avant mon arrivée. Ne pourriez Vous vous servir de Raphael pour savoir de quelles côtés partent ces inimitiés, car je ne pense pas que les dernières inimitiés viennent de Taxilé D. 3 5) Je vais m'occuper à rédiger les bases du traité qui contient les nouvelles conditions pour pouvoir Vous l'envoyer de suite quand j'aurai reçu à Berlin votre réponse ou plutôt celle de Duponchel à ma dernière lettre. Je tiendrai prêt aussi pour ce cas une lettre adressée à Vous, destinée à être montrée à Scribe. Votre réponse à ma lettre d'aujourd'hui ne me trouverait probablement plus à Berlin où je ne resterai que jusqu'au xo Septembre. Veuillez avoir l'extrême bonté de me l'adresser à Cologne poste restante, où je serai obligé d'aller de toute façon, même si je ne devais pas venir à Paris. Mais il est bien entendu que je resterai dans tous les cas aussi long temps à Berlin jusqu'à ce que j'y aurai reçu votre réponse sur ma communication à Duponchel relativement la contravention avec Roger. D'après mes calculs la réponse de notre chanteuse soprano peut arriver dans très peu de jours. Comme je m'arrêterai une couple de jours à Vienne, j'ai donné ordre ici de m'y envoyer toutes les lettres pour pouvoir Vous donner de suite avis du contenu de la réponse. Adieu votre tout dévoué Veuillez me donner quelques détails quel succès aura eu la nouvelle Symphonie „ E d e n " de Félicien David que l'on doit prochainement exécuter à l'opéra. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin

L/16]

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Mittewoche 3 o [VIII.] ... Heute früh um 1 o verließ ich Ischl, woselbst ich 6 Wochen im Schöße meiner Familie mit meiner geliebten Gattin Minna und meinen herzigen 3 Kindern in stillem Frieden und heiterer Glückseligkeit verlebte. Gott schütze und segne sie alle 4. Sie begleiteten mich sämtlich bis Gmunden. Ich setzte meine Reise nach Linz fort . . . Donnerstag 3 1 . [VIII.] ... Früh 7 Uhr mit dem Dampfschiff nach Wien abgegangen. Ich begegnete auf dem Dampfschiff dem Dr. Jaeger 1 aus Wien, und er stellte mir den bekannten Schriftsteller Adalbert Stifter vor 2 , ein wohlbeleibter, derber Östreicher, dessen Persönlichkeit nicht mit seinen zarten, idyllischen Schriften quadriert3. Die Donaufahrt von Linz nach Wien wird erst in der zweiten Hälfte schön; bis dahin sind die Ufer flach und nicht pittoresk. Dann aber kommen herrliche Punkte z. B. da, wo die Donau den Strudel, dann den Wirbel bildet, dann bei Schloß Persenbeug, bei der Abtei von Melk, bei Dürenstein (das Bergschloß, wo Richard Löwenherz gefangen saß), Klosterneuburg etc. Um 5 Uhr landeten wir in Nussdorf, wo mein Freund Dr. Bacher mich bereits erwartete . . .

A L E X A N D E R W E I L L AN M E Y E R B E E R IN BERLIN

[Paris, 31, VIII.

1848]4

Mon eher Mr Meyerbeer. Herr Gouin wird Ihnen verschiedenes aus der monde musicale geschrieben haben. Hierbei ein Artikelchen aus dem National unter den Faits divers. Ich weiß nicht ob die Thatsachen richtig sind, sollten sie zu widerlegen sein, so ist dies ein Leichtes. Unterdeß ist dies nur bei Gelegenheit Ihrer Abreise, nach und nach wird dies Alles wieder still. Im Hamburger Correspondent schreibt man aus Berlin, daß die Oper eine ungeheure Thätigkeit entwickelt, daß wahrscheinlich Redern mit Küstner zusammen regieren wird. Wir haben zwei Generalmusik Direktor sagt der Co[rrespott/dent, folglich können wir auch zwei Direktoren haben. Dies alles ist nicht allein nicht wahr, sondern auch langweilig. Unsere Lügner haben nicht einmal Phantasie, obschon sie kein Geld haben. Wenn ich canard5 mache, watscheln sie schnatternd umher und machen wenigstens Spektakel. Ach Es ist doch eine schöne Sache um das Zeitungslügen. Zehn Mal widerlegt glaubt man's doch, und glaubt dem Widerleger durchaus nicht, gerade wie ein betrogener Mann, der das ganze Jahr etwas sucht, was er nicht finden will.

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Die kleinen Journale wiederholen gewöhnlich die großen. Papa Gouin muß jetzt herhalten. Doch schadet das ihm nichts und bösartig ist die Sache auch nicht. Ich grüße herzlich Ihre liebe Frau und Familie, namentlich Cäzilia. Wenn ich nächstens Geist bekomme, werde ich so frei sein, Madame ein kleines Briefchen zu schreiben. Im gewöhnlichen Zustande meiner Fähigkeiten übertrifft sie mich in allen Hinsichten. Man kann auf sie ein Wort Fontenelles anwenden. Quand on s'approche d'elle on sent qu'on a un cœur et quand on s'en éloigné on sent qu'on n'en a plus. Sie sind doch nicht eifersüchtig. Ihr treuer Ergebener A. Weill [Autograpb (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin V/83]

Tk. September

1848

Dienstag 5. An Minna. Almosenvertheilung. 7. Zu Graf Redern. 9. Die Sachen von der Douane. Gautier — „Jeanne la folle" — Heute Abend die Oper — Guasco. Ob Viardot in Paris ist. 10. i e r lettre de Duponchel. 1 5 Juillet. Réponse de Roger 6 Août. 1 1 . Leduc - Guasco - Roger - Den Prospectus der Saison: zu welcher Epoche dem Publik [um] meine Oper angekündigt wird. Gouin. Heine 1 . Charles Blanc. Meruaux. Adam. Crémieux Gautier. Scribe — Duponchel. 16. Ed. Monnais — 1 0 Duponchel — Scribe Zu Armand Bertin. 1 7 . [Sonntag] Dienstag Girard — Hequet - Levasseur — Lafitte — Auber. 19. Den Traite redigiren — An Nestor wegen des Briefes an Roger und Lagrange2. 2.1. Gouin — René Perrin — Davon — Marrast 3 — Girard - Messager des théâtres — Raphael — Marrast — Chandru - Entreact — Genot wegen Fodor. 23. 1 1 Gautier — 1 Roqueplan Ed. Monnais — Hequet — Theoph. Gautier. 24. Wiedmann. 25. Gueymar. An Wilhelm wegen Winkler. A. Morel - Bertin — Hequet — Gautier - Berlioz. 26. Destesbeque. 4 Schlesinger. 27. Benelli. 28. 3 Guemard. 29. Montag oder Dienstag4 Emil Deschamps um 4. Mittewoche 3 Bamberger Mittewoche 4 Borghese. Ouv. C moll. Duett F dur. 30. An Emil Deschamps. Brief für Dr. Bamberger. An Crémieux für Bamberger. [Undatierte folgende Seite:] bei Schwetschke und Sohn in Halle die Dichtungen von Walter von der Vogelweide5 neu bearbeitet von Friedrich Koch. Meyerbeer

IV

19

438 Tgb. September

SEPTEMBER 1848

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Freitag 1 . [IX.] ... Die wenigen Tage hier will ich incognito bleiben, da ich bloß hier bin, um die Lagrange im Kärnthner Tor-Theater singen zu hören und daraus zu entnehmen, ob ich sie in Paris für die Rolle der Bertha im „Propheten" vorschlagen s o l l . . . Pokorny hat die Partitur von „Vielka" an Dr. Bacher abgeliefert, der nun dieselbe in Verwahrung hat. Sonnabend z. [IX.] . . . Brief von Minna mit Einlage von dem Venetianer Levy, der auf eine indirekte Weise um Biancas Hand anhält. Brief von mir an Minna, worin ich ihr mitteile, was sie antworten soll. Besuch bei Demoiselle Lagrange und Saphir. Die Lagrange abends im Kärnthner Tor-Theater in der „Lucia di Lammermoor" gehört. Sie entsprach meinen Erwartungen nicht ganz. Zwar macht sie im kolorierten Gesänge sehr brillante schwierige Sachen, namentlich ist ihr Staccato meisterhaft, allein der Klang der Stimme ist matt (ich weiß nicht, ob er für die Große Oper in Paris ausreichen würde), auch keine dramatische Intention in der Auffassung . . . Sonntag 3. [IX.] . . . Mit Mademoiselle Lagrange die Rolle der Vielka durchgegangen;... Den Direktor des Burgtheaters Regierungsrat Hollbein besucht . . . Montag 4. [IX.] Um 6 Uhr früh mit dem Eisenbahnzug von Wien nach Oderberg abgegangen, da man nur mit dem Abendzug direkt bis Ratibor fahren kann. In Prerau 1 , wo man gegen 1 z ankommt, und Stunde verweilt . . . , werden die Pferde gewechselt. In Oderberg2, wo die östreichische und zugleich die preußische Mauth sich befinden, kamen wir um 5 Uhr an, mußten aber fast 4 Stunden auf die Ankunft des Trains von Ratibor warten. In einer Stunde fuhren wir von Oderberg nach Ratibor, wo wir um 1 o Uhr Abends ankamen . . .

M E Y E R B E E R AN LOUIS G O U I N IN PARIS

Ratibor ce 4 Septembre 48. Mon cher & excellent Ami! Ainsi que je Vous l'avait dit dans ma dernière lettre, j'avais donné ordre qu'on m'envoyât à Vienne les lettres qui arriveraient pour moi à Ischl, croyant pour sûr que la réponse de notre chanteuse devait arriver. Mais je suis partie hier de Vienne & je n'ai pas encore reçu la réponse tant désirée. J'ai peur qu'elle ait peut être mal déchiffré l'adresse pour Ischl que je lui ai donné dans ma lettre, car je ne saurais imaginer aucune autre raison du

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retard de sa réponse. Dans tous les cas je compte trouver à Dresde où j'arriverai après demain au soir la réponse à ma seconde lettre, que je l'ai priée de m'adresser à Dresde. Ayez la bonté de faire part de cela à M r Duponchel, & en même temps de lui dire que j'ai entendu à mon passage par Vienne chanter M" e Lagrange au théâtre de la cour en langue allemande le rôle de la L u c i e . Elle était très émue, chantant pour la première fois dans une langue étrangère & devant un public étranger. Cette grande émotion a évidement paralysé ses moyens, & je n'oserais pas juger sur cette seule audition si la voix a assez de timbre & de corps pour le grand opéra de Paris. Je ne saurais non plus décider sur cette seule audition si elle me conviendrait ou non pour le rôle de la jeune fille dans le „Prophète". Je suis donc tout à fait indifférent si elle viendra ou non à Paris. Mais ce que je puis affirmer c'est, que p o u r le g e n r e & le r é p e r t o i r e de M lle N a u , elle est immensement supérieure à cette dernière. Elle a une vocalise extrêmement brillante & fait des traits surprenants & d'un grand effet. La voix a aussi de beaucoup plus d'extension que celle de M lle Nau. Elle a une taille avantageuse, & sans être une beauté, son physique est agréable. Si par malheur la négociation avec ma chanteuse échouait (celle là à tout: une voix admirable une vocalise brillante & le chant dramatique) ce qui du reste serait bien triste & pour le „Prophète" &C pour l'opéra en général, dans ce cas je crois que l'opéra ferait bien d ' e s s a y e r M lle Lagrange & de lui offrir des représentations pour voir si le volume de la voix suffira pour l'opéra ce qui est la question, car pour les rôles à roulades s o n e x é c u t i o n fera certainement de l'effet. J'ai fait une visite à M lle Lagrange avant mon départ de Vienne, & sans engager le moins du monde la direction de l'opéra, j'ai raconté à M lle Lagrange que l'engagement de M lle Nau expirait prochainement à l'opéra, qu'il ne serait pas impossible que l'opéra jettat les yeux sur elle, & que par conséquent je croyais d'une bonne politique pour elle, que tout en continuant les représentations à Vienne, elle ne prit pas (au moins d'ici à quelque temps) un engagement f i x e à Vienne, pour être libre en cas que l'opéra de Paris lui fit des propositions. Je lui ai aussi raconté que M" e Nau n'avait que 2 0 0 0 0 Francs d'appointements. Elle paraissait un peu étonnée de la ténuité de ces appointements pour une première chanteuse. Veuillez mon cher & excellent Ami communiquer ces renseignements à Messieurs Duponchel & Roqueplan, qui doivent les intéresser à connaître. Adieu mon cher & excellent Ami. Le Choiera qui avait commencé par être benigne à Berlin, a malheureusement changé d'assurer, & s'évit main29*

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tenant avec une grande force. J'espère (car depuis 8 jours je n'ai pas de lettre de Berlin) que ma bonne mère aura changé de résolution 8c aura quitté Berlin. Dans ce cas je ne sais pas quand & où je recevrai votre lettre que je Vous avais prié d'adresser à ma mère. Votre tout dévoué de cœur Meyerbeer

[Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/15]

Tgb. September 1848 Dienstag 5. [IX.] ... Mein Geburtstag. Erneute Vorsätze zur Arbeitsamkeit . . . Gott gebe, daß ich sie halte . . . Um V4 auf 1 o von Ratibor abgefahren. In Cosel werden bereits die Wagen gewechselt. Um 4 Uhr kamen wir in Breslau an . . . Mittewoche 6. [IX.] Früh um V4 auf 8 von Breslau mit dem Eisenbahnzug abgefahren, um 8 Uhr Abends in Berlin angekommen. Meine gute Mutter erwartete mich auf dem Bahnhofe. Wie freute ich mich, die würdige, vortreffliche, geliebte Mutter wohl und munter wieder zu finden . . . Freitag 8. [IX.] . . . Anstalten zur Abreise. Im Theater „Ferdinand Cortez" von Spontini gehört . . .

M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Berlin ce 8 7 bre 48 Mon cher & excellent ami! J'ai trouvé à mon arrivée à Berlin hier vos 3 lettres. Je Vous remercie mille fois de votre bon souvenir pour mon jour de naissance & les vœux que Vous formez pour mon bonheur. Je sais combien ils sont sincères & que je n'ai pas un ami plus dévoué & plus attaché que Vous au monde. Mais j'espère que Vous savez également que de mon côté aussi je Vous suis dévoué & attaché pour la vie entière. 1 ) Puisque Vous me dites que M . Michel consent à laisser le p r e m i e r pour 400 Francs 1 (puisque vraiment je ne puis plus monter les seconds si hauts que les siens) il n'y a pas hésiter, & je Vous prie à le prendre de suite, & même à partir du 1 4 , car je partirai demain & je serai alors peut être

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même le 13 au soir à Paris. Seulement veuillez prier Monsieur Michel, à ce qu'il ne le dise à personne, parceque j'ai besoin de rester pour des renseignements à prendre deux jours incognito à Paris. z) Tâchez mon cher Ami d'avoir un laissez passer de Jouard pour la douane de Paris pour que je n'aye pas besoin d'y faire visiter mes effets en arrivant à Paris. 3) Je serais enchanté si je pouvais déjà trouver à m o n a r r i v é e un Piano de Pleyel dans mon salon. Ceux dont je me fournis (ou plutôt qu'il me fournit par galanterie) sont de son dépôt de la Rue grange batelière à quelques pas du boulevard montmartre. M r de Villers en est le chef. Si Vous vouliez avoir l'extrême bonté & prendre la peine de lui donner la lettre ci-jointe, il n'y a pas de doute qu'il ferait de suite porter un Piano a l'hôtel de Paris dans mon appartement. Mais je voudrais en même temps qu'il reste un peu dans l'incertitude sur le jour de mon arrivée pour ne pas nous trahir. Vous pourrez arranger cela dans la conversation: en attendant je Vous envois le billet ouvert pour que Vous pussiez le lire. 4) Je vois avec grande peine que Vous ne me parlez pas du tout dans vos lettres du Charivari. J'en conclus que Vous n'avez pas encore trouvé le joint. Ne perdez pas de vu cette affaire cher Ami je vous supplie. — . Veuillez aussi faire la visite à Méruaux pour l'affaire de Véron avant mon arrivée. J'arrive maintenant à l'affaire de Roger. Il se peut comme Vous me l'écrivez que Duponchel soit innocent. Mais Vous avez tort de croire que M . Viardot ait pu avoir un intérêt à me tromper. Quand il m'écrivait cela il ignorait complètement que par mon traité Roger était obligé de venir le 15 Octobre. Quant à la dissimulation de Duponchel il vient de donner une nouvelle & éclatante preuve. Il m'avait donné la parole d'honneur qu'il avait rompu l'engagement qu'il avait projetté pour Guaseo & que Vous savez m'était très bien pénible parceque je ne devais pas l'avoir dans mon „Prophète". Eh bien dans la Revue musicale du Constitutionel écrite par Adam il y a quelques jours, il est dit en toutes lettres que G u a s e o chantera c e t h i v e r à l ' o p é r a . N'en faites pas de reproches à Duponchel, ne lui en parlez pas même. Mais tâchez de savoir par Leduc dans quel mois il doit débuter. Quant à Roger je n'y vois pas encore clair. Duponchel Vous a bien lu sa lettre à Roger, mais il ne Vous a pas lu la réponse de Roger, & pourquoi? Berlioz dans les débats & beaucoup de Journeaux anglais ont annoncé que Roger est engagé au prix de 2.5 000 Francs pour deux mois avec M r Lumley. Et si Roger passe outre & ne vient pas le 15 Octobre & si

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eut seulement plus tard? Il faudra prendre ses précautions. Mais ne faites rien jusqu'à mon arrivée, & même jusque là tâchez d'éviter Duponchel. Mais faites moi le plaisir cher Ami de voir de suite Brandus & priez le (tout en nous gardant le plus profond secret à Paris) d'écrire c o u r r i e r p a r c o u r r i e r à M r Gruneisen à Londres, mais en s o n nom & p a s d a n s le m i e n , & sans lui divulg/w/er le but de sa question, en lui demandant des renseignements les plus positifs s u r la d u r é e de l'engagement de Roger avec M . Lumley. Mais priez Brandus de ne pas perdre une minute. Apropos cher Ami! J'avais oublié la nouvelle que j'ai unie dans la lettre ostensible pour Duponchel que Vous aurez la bonté de lui communiquer. J e viens de recevoir à l'instant votre lettre du 4 (qui a mis 5 jours) J e pars sans faute demain. [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bln

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M E Y E R B E E R AN L O U I S G O U I N IN PARIS

Berlin ce 8 7 bre 48 M o n cher & excellent! J ' a i le regret de Vous annoncer que nos négociations avec notre chanteuse ont échouées. Elle avait (à ce qu'elle m'écrit au moins) d'autres propositions d'engagement, très brillantes. Elle les aurait volontiers sacrifiés pour venir à Paris. Mais elle a trouvé les propositions de l'opéra (j'avais inclu dans ma lettre le bulletin de M . Duponchel avec l'énumeration du traitement de M" e N a u & la réduction consentie par elle) si m e s q u i n s , qu'elle a signé quoique à regret l'autre engagement. C'est fâcheux pour „le Prophète" & pour l'opéra en général. — . J ' a i entendu ici hier à l'opéra italien une femme française avec une magnifique voix, & chantant s u p é r i e u r e m e n t bien la Norma. Elle aurait convenu très bien à l'opéra: je lui ai fait parler par une 3 m e personne, car étant lié avec la direction de ce théâtre ici il ne me convenait pas par procédé de me mettre en évidence; & l'amour propre de la prima donna m'aurait bien vite mis en jeu. Malheureusement d'après ce qu'elle a dit à la personne envoyée, elle est engagée jusqu'au mois de Juin prochain. Mais j'engage fortement M r Duponchel de mettre son nom sur ses tablettes de souvenir pour l'avenir. J'en avais déjà parlé l'hiver

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passé à MM. Roqueplan & Duponchel & s'ils m'auraient écouté ils l'auraient maintenant à l'opéra — Elle s'appelle Mademoiselle Fodor. Votre tout dévoué Meyerbeer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin Tgb. September

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Sonnabend 9. [IX.] ... Um 9 Uhr früh mit dem Eisenbahnzug nach Hannover abgegangen. Meine teure geliebte Mutter begleitete mich bis zum Bahnhof. Ich habe, Gott sei Dank, trotz der in Berlin grassierenden Cholera meinen 3tägigen Aufenthalt daselbst ohne Unwohlsein ausgeführt, (unberufen). Um 2 kamen wir in Magdeburg an . . . In Oschersleben wurden abermals die Wagen gewechselt. Um V2 7 kamen wir in Braunschweig an . . . Um 9 Uhr Abends Ankunft in Hannover. Sonntag 1 o. [IX.] ... Wir fuhren um V4 auf 1 o von Hannover ab, blieben in Minden 1 Stunde . . . und kamen Abends gegen 9 Uhr in Cöln an . . . Montag 1 1 . [IX.] ... Vor der Abfahrt von Cöln an Minna geschrieben über ihre Reiseroute von Ischl nach Berlin . . . Um 1 o Uhr von Cöln abgefahren. Um V2 9 [abends] kam ich in Brüssel an . . . Ich traf Lumley von der englischen Gesandtschaft in Berlin auf der Eisenbahn. Dienstag 1 2 . [IX.] ... Um 9 Uhr mit dem Eisenbahnzuge nach Paris gefahren, woselbst ich 8 Uhr Abends ankam. Die Reise von Berlin nach Paris war in musikalischer Hinsicht ganz unfruchtbar. Ich komponierte gar nichts. Mittewoche 1 3 . [IX.] Den Tag hier incognito zugebracht, um von Brandus, Gouin und Leduc Aufschlüsse zu erhalten. Ich erfuhr gar nichts. In der Oper die neue Ode-Symphonie von Félicien David „Eden" . . . gehört: das Werk hat keinen succès gehabt, enthält jedoch viele einzelne Schönheiten, die jedoch immer nur Schönheiten de détail sind. Donnerstag 1 4 . [IX.] Duponchel, Roqueplan, Véron, Armand Bertin besucht . . . Freitag 1 5 . [IX.] ... Brandus auf sein Ansuchen versprochen, ihm den Verlag des „Propheten" zu geben, mir jedoch die näheren Bedingungen vorbehalten. Sonnabend 16. [IX.] ... Konferenz mit Roqueplan: da „Jeanne la folle" wie es scheint, nicht vor dem 26. wird in die Szene gehen können, so erklär-

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te ich so lange warten zu wollen, wenn man mir die 26 Tage nur auch länger Frist gebe für die Probe und die Viardot auf 25 Tage länger engagierte. Clappisson, dem ich begegnete, und der mich bat, ihn nicht zu beeilen, sagte ich dasselbe. Leduc und Gouin aßen bei mir. Abends kam Roqueplan zu mir. Da Duponchel bei der Konferenz nicht gegenwärtig war, ließ ich mir zu meiner Garantie von Roqueplan einen Schein ausstellen, daß ich die Partitur zur Kopie erst den 25. abzuliefern brauche. Sonntag 1 7 . [IX.] ... Besuch von Viardot und seiner Frau, mit dem ich wegen Verlängerung des Engagements seiner Frau konferierte . . . Montag 18. [IX.] . . . Konferenz mit Scribe und den beiden Direktoren: übereingekommen, daß ich die Oper „Jeanne la folle" in die Szene gehen lasse, bevor ich meine Proben beginne . . . und daß ich auch erlaube, daß Roger erst den 1 o. November zu den Proben zu kommen braucht, daß natürlich nun aber auch die Oper einen Monat später in die Szene geht (also den 1 5 . März) und die Viardot einen Monat länger engagiert wird (also bis zum 1 . Juli). In der Oper das neue Ballett „Nisidia ou les Amazones" . . . Musik von Benoit . . . Dienstag 19. [IX.] ... Besuch von Berlioz, Edouard Rouvière, dem ungarischen Dichter Börnstein . . . Mittewoche 2.0. [IX.] . . . Besuch bei Girard 1 , Charles Blanc, dem Directeur des beaux arts . . . Donnerstag 2 1 . [IX.] ... Besuch bei Charles Blanc, Meruaux, Germain Delavigne. An Lacouppey geantwortet . . . Brief von Roger. Freitag 22. [IX.] . . . Konferenz mit Gautier wegen des Traité . . .

M I N N A M E Y E R B E E R AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Ischl, den 22. 9/48 Mein theures, geliebtes Herz! Vorgestern erhielt ich Deine lieben von Paris aus an mich gerichteten Zeilen, die mich unbeschreiblich beglückt haben, da es mir ein unendlicher Beweis Deiner Liebe für mich ist, nach einer so langen u anstrengenden Reise, bei der Ankunft in dem Ort, wo sich so viel Fragendes Deinen Gedanken in diesem moment darbieten mußte, Du Neigung gefühlt hast, als erste Beschäftigung Deiner alten Frau zu schreiben. Ich danke Dir aus der Fülle meines Herzens dafür, leider brauchen die Briefe von Paris nach Ischl acht Tage Zeit, ich finde diesen langen Zwischenraum des Gebens u Empfangens der Nachrichten, sehr traurig, die Briefe verlieren faßt das Beruhigen-

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de, da man sich unwillkührlich sagt, was kann in dieser Zwischenzeit nicht Alles vorgekommen sein. Du schreibst mir in keinem Deiner Briefe ein Wort über Deine Gesundheit, nim Dich nur jetzt recht in Acht, es ist die wahre Zeit wo sich Husten consolidiren, wenn man Neigung dazu hat, wo man theilweise geheizte u unerwärmte Zimmer findet, w o die Morgen u Abende herbstlich kalt, die Mittag Stunden sommerlich sind. Schone Dich, ich bitte Dich recht aufmerksam, aber nicht nur in materieller Hinsicht wache über Dich, das thust Du schon, sondern in Geistiger, stelle Dich ein Mal, bei dem großen Unternehmen dem Du entgegen gehst über die Verhältnisse, regiere sie mit Ruhe, denke daß sich die Hindernisse meist beseitigen lassen, u daß die, die man nicht bewältigen kann, oft gar nicht so schlimm in ihren Folgen sind, wie sie sich häufig darstellen. Ich bilde mir ein, die Humboldtschen Briefe werden Dir gut thun 1 , u ich freue mich daher doppelt, daß sie so viel Anklang bei Dir gefunden haben u Du sie behalten hast. Es ist ein so besänftigendes Buch, u die Gemessenheit seiner Ansichten, findet darum bei den Erregten selbst so viel Eingang, weil sie von dem lebendigsten thätigsten Geist ausgeht, der mit Theilnahme u reges Interesse Alles auffaßt, aber auch Alles mit eben soviel Klarheit u Ruhe zergliedert, den Grund aus dem es entspringt, das resultat zu dem es führt im Auge behält, u daher die Zwischenfälle immer mit Gleichmuth hinnimt. Viele finden ihn kalt, kalt u egoistisch der Freundin gegenüber. Mir scheint das gar nicht, ich finde er geht in ihre kleinste oft kleinliche Interessen ein, Diejenigen denen das nicht genügt, vermissen unbewußt den grain d'amour, den man meistentheils in einem Verhältniß zwischen den verschiedenen Geschlechtern sucht und auch oft findet, aber ich meine hier ist diese absens wohlthuend, u die vollständige Reinheit der Beziehung gehört dazu um den Eindruck so genugthuend hervorzubringen wie der Edelste ihn aus diesem Buch empfangen wird. Doch um auf das zurückzukommen, wovon ich ausgegangen bin, bitte ich Dich noch ein Mal, bei aller Liebe die Du für mich, für die Kinder hast, stark u ruhig zu sein oder vielmehr Dich zu machen. Nimm es Dir Morgens beim Erwachen, Abends beim Schlafengehen, bei jedem Abschnitt des Tages vor. Es ist nicht nur für Deine Gesundheit, es ist für die Erreichung Deines Zweckes dienlich, für Deine Würde, Du imponirst dadurch tausend Mal mehr, u bringst Dir allseitigen u entschiedenen Vortheil. Von Berlin höre ich nicht viel, u das wenige ist nicht gut. Wie wirr, wie unberechenbar trübe sieht es überall aus, in Frankfurth, Berlin, Wien! Die Majorität der Kammer bedeutet auch nichts mehr, denn wenn die dem Pöbel nicht gefällt, werden sie aufrührig, wie in Frankfurth, bei Annahme des . . . [Autograph (La Fragment): Staatl. I. f. Mf. Bin L/99]

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Sonnabend 23. [IX.] ... Besuch bei Jules Jeanin. Bei Brandus zum Diner Sonntag 24. [IX.] ... Meinen neuen Traité mit Roqueplan unterzeichnet 1 . . . . Abends im Jardin d'hiver Konzert, wo ich Madame Wiedmann (eine Kontraaltstimme) hörte. Dienstag 26. [IX.] ... Der Direktor Bunn von London schreibt mir und verlangt das „Feldlager" für die englische Oper . . . Mittewoche 27. [IX.] . . . In der Früh fantasiert an der Ballettmusik zum „Propheten" . . . Besuch von dem amerikanischen Compositeur Fry aus New York 2 . Die heutige Vorstellung von „Robert" in der Oper war sehr voll und ging gut. Mademoiselle Julienne (Alice) hat eine sehr kräftige Stimme, auch Ausdruck, singt aber schwerfällig, und ist furchtbar häßlich. Gueymar (Robert) singt noch schülerhaft, hat aber eine sehr schöne kräftige Tenorstimme. Donnerstag 28. [IX.] ... Besuch bei Levasseur, Auber, Halévy, Berlioz. In der Opéra comique „Le maître de Chapelle" von Paër: Bussine, ein hoher Baß, fast Baryton, hat eine sehr schöne Stimme. „L'ambassadrice" von Auber: Madame Ugal hat eine schöne, sehr sympathische Mezzosopranstimme, die aber auch bis ins hohe c mit Leichtigkeit; sie hat eine außerordentlich brillante Koloratur und singt mit Methode und Geschmack. Freitag 29. [IX.] ... Balletthemas fantasiert. Etwas an dem letzten Tempo von Fides Arie gearbeitet... Den Klavierauszug der neuen Arie für die Alboni in den „Hugenotten" revidiert. In der Großen Oper „Jerusalem" von Verdi . . . Sonnabend 3 o. [IX.] Besuch bei Théophile Gautier, Lecouppey, Botté de Toulemont, Armand Bertin, Edouard Monnais . . .

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Sonntag 1 . [X.] ... Besuch bei James von Rothschild . . . 4 Montag 2. [X.] ... Vor dem Frühstück das letzte Tempo von Fides Arie vollständig aufgeschrieben . . . Dienstag 3. [X.] . . . Im Laufe des Vormittags ohne Erfolg an die Ouvertüre fantasiert. Abends . . . die Änderungen des 4. Finales größtenteils aufgeschrieben. Mittewoche 4. [X.] ... Besuch von der Sängerin Borghese, die mir einiges sang: Energie des Vortrages, starke, aber harte und vibrierende Stimme ohne Schmelz. In der Großen Oper „Le Comte Ory" von Rossini. „Le fille de

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marbré" B a l l e t . . . Musik von Pugni. Die Cerrito tanzte darin. Die Musik hat wenig melodische Erfindung, allein sie zeugt von einem sehr gewandten, geschickten Meister. Großer Brief von Duprez, worin er mir unter vielen höflichen Wendungen zu verstehen gibt daß er mich für den Anstifter der (übrigens sehr ungerechten) Demonstration in der „Favorite" hält, wo man ihn vorgestern ausgezischt h a t . . . An Dr. Bacher wegen der Lagrange. Donnerstag 5. [X.] . . . An Musikdirektor Bahler in Köln u. Obrist Kosnowsky in Paris geschrieben . . . Besuch bei Véron, Herrn und Madame de Girardin. Mit Emile Dechamps an den zu verändernden Worten von Fides Arie gearbeitet. In der italienischen Oper 2 Akte von Verdis Oper „Nabucodònosor" gehört. Mademoiselle Bosio hat einen ziemlich kräftigen, sehr ausgedehnten Sopran, dessen untere Lage recht gut ist; sie hat gute Anlagen, ist aber bis jetzt noch etwas schülerhaft im Stil . . - 1 Arnoldi ist eine kräftige Baßstimme, allein die Intonation ist häufig zweifelhaft. Freitag 6. [X.] . . . Die Antwort an Duprez aufgesetzt . . . Montag 9. [X.] Einen Teil des 5. Aktes revidiert... Konferenz mit Viardot bei den Operndirektoren. Besuch von den englischen Direktoren der italienischen Oper von Coventgarden, die den „Propheten" verlangen . . , 2 Dienstag 1 o. [X.] ... Besuch von Roqueplan wegen des Engagements der Madame van Gelder.

MEYERBEER AN AMALIA BEER IN BERLIN

Paris d. 1 0 t October 48. Theure geliebte Nonne! Heute hat mir Gouin einen sehr schönen Überrock als Geburtstags-Präsent von Dir überreicht. Es ist ein sehr elegantes Kleidungsstück was mir diesen Winter vortreffliche Dienste leisten wird, und wofür ich Dir von ganzem Herzen danke meine liebe gute Nonne. Mit großem Bedauern hatte ich aus einem frühern Brief des Herrn Burguis gesehen daß Du so heftig an rheumatischen Schmerzen am Knie gelitten hast. Desto mehr habe ich mich gefreut aus Wilhelm's Brief zu ersehen, daß es Dir Gottlob jetzt besser geht (unberufen). Mit meinem Husten geht es abwechselnd bald besser bald schlechter. Seit 4 Tagen aber fortwährend unberufen besser. Sage dem Herrn Hofrath Lehweß daß mir die Ochsengallen Medicin im Ganzen doch recht gut thut. Nur führt sie mich zu stark ab, was mich sehr schwächt. Ich nehme sie deshalb auch nur 3 maale (zuweilen sogar nur zwei maale) täg-

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lieh, statts sie alle 2 Stunden zu nehmen. Ich nehme gegenwärtig diese Med i a n 3 Wochen ungefähr, und wünschte zu wissen, ob H. Hofrath mir sagen kann wie lange ich sie noch weiter brauchen soll. Die Verdauungskraft meines Magens ist ganz außerordentlich geschwächt, und ich habe leider eine vollständige Appetitlosigkeit. — Der Dichter Heine ist in einem furchtbaren Zustande. Sein ganzer Körper ist so gelähmt daß er sich nicht mehr bewegen kann und dabei noch die furchtbarsten Krämpfe ausstehen muß. Als ich Paris vor 6 Monaten verließ hat er mir 500 Franken abgepreßt, und jetzt bei meiner Ankunft hier wieder 500 Franken. Bei jetzigen Zeiten ist das viel Geld besonders für ihn, da er sich so undankbar bewiesen hat. Allein ich konnte seiner schrecklichen Lage mein Mitleid nicht entziehen 1 . — Benny Goldschmidt der ihn gestern sah, sagte mir er hätte ihm gesagt, das einzige was ihm bitter leid in seinem Leben thue, sei daß er seine Religion gewechselt habe, und daß wenn er mit dem Leben davon käme, er so strikt fromm werden wolle, daß er nur G o s c h e s 2 essen würde. — Sei so gut theure Nonne Wilhelm zu sagen, daß bis jetzt das Gedicht von Winkler für die silberne Hochzeit des Königs n o c h n i c h t z u m i r g e l a n g t ist. Theile Wilhelm auch folgende Notizen über die Angelegenheiten des „Propheten" mit. Meinem Traité nach hätten die Proben des „Propheten" d. i t . October beginnen müssen. Allein der elende Pantin 3 hat seine Calculs mit der neuen Oper „Jeanne la folle" die vor der meinigen gegeben werden soll gemacht, daß diese Oper welche d. 15t. September schon hätte gegeben werden sollen noch so weit in den Proben zurück ist daß a l l e r f r ü h e s t e n ' s d. z t November die Proben davon vollendet sein werden. Bis so lange also muß ich mit dem Beginn meiner Proben warten, und verliehre also einen d i c k e n Monat, und meine Oper wird also einen M o n a t später gegeben, also statts des 15 t. Februars der für die erste Vorstellung festgesetzt war, der 1 5 t März. N u n hätte ich das nicht zu leiden brauchen, und hätte ich ihn verklagt, so würde er nach dem Innhalt meines Traité von den Tribunälen dazu gezwungen worden sein. Allein erstlich hätte das einen sehr Übeln Eindruck gemacht, wenn ich so zu sagen einen Componisten mit seiner fertigen Oper gezwungen hätte, weil er mit seinen Proben einen M o n a t im Rückstand ist, sie vor der Aufführung zurückzuziehen, und denn ist auch Scribe der Dichter dieser „Jeanne la Folle", und hat mich sehr gebeten zu warten, und da ich ihn seinerseits so lange habe mit dem „Propheten" warten lassen so konnte ich es ihm nicht abschlagen, und warte nun ruhig bis zum zt November 4 . — Die arme Fourtado hat ihren einzigen Sohn von 22 Jahren in 2 Tagen an der Ruhr verloren. Sie soll außer sich sein.

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Herr Burguis schreibt mir daß er in seiner Familie einen großen Kummer gehabt habe ohne mir aber zu schreiben welcher Art er sei! Sei so gütig ihm mein herzlichstes Beileid auszudrücken, und daß ich den innigsten Antheil an allem was ihm schmerzliches begegnen könnte nehme. Adieu theure geliebte Nonne. Mögen Dich diese Zeilen in bester Gesundheit und heiterer Stimmung treffen. Grüße mir Wilhelm und alle Übrigen Dein treuer Sohn Giacomo [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/82]

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Donnerstag 12,. [X.] ... Besuch von Kastner, Sax, van Gelder . . . Im italienischen Theater „I due Foscari" von Verdi: der Tenor Bordas, ein Franzose, ziemlich gut. Freitag x 3. [X.] . . . Besuch bei Rothschild . . . Sonnabend 1 4 . [X.] . . . Vormittags und Abends . . . an der Revision und Ändrungen des Schlußkuplets gearbeitet. In meiner Eigenschaft als Mitglied des Instituts wohnte ich der öffentlichen Sitzung des Instituts bei, wo die Preisverteilungen stattfanden, und die Cantate des preisgekrönten Zöglings aufgeführt wurde 1 . Die Kantate hieß „Damocles" gedichtet von Bibliophile Jacob 2 ; ein höchst unmusikalischer Stoff. Die Musik hat teilweise recht hübsche Stellen, ist mit Erfahrung und Geschick gemacht, hat aber wenig Elan und keine Originalität3. Sonntag 1 5 . [X.] ... Brief von Winkler mit der Poesie der Cantate . . . Heute vormittag beendete ich die Revision und die Ändrungen des 5. Aktes vollständig. Abends . . . zum ersten Male das Gedicht von Winkler zur silbernen Hochzeit des Königs gelesen und mich damit vertraut gemacht4. Montag 16. [X.] ... Besuch bei Henri Blanchard5, bei Graf Hatzfeld. In der Großen Oper „Charles VI". Madame Wiedmann gab die Odette: eine sehr schöne Kontraltstimme, besonders die tiefere Lage. . . . Dienstag 1 7 . [X.] . . . An dem ersten Chor der neuen Kantate gearbeitet . . . Berlioz, Lapelouze, Vatel besucht. In der italienischen Oper „L'elisire d'amore" . . . von Donizetti. Demoiselle Castellan die Adina: sehr umfangreicher Sopran; die bessseren Corden sind die tiefen; die Höhe ist künstlich und hat keinen echten Silberklang; sie singt mit Geist, Methode, Geschmack, hat Triller und Fiorituren vortrefflich und läßt doch kalt. Corelli ist ein Tenor der sich nur bis g bequem bewegen kann, er hat eine dicke,

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volle, aber nicht sehr starke Bruststimme; nicht übel, doch erhebt er sich nicht über das Mittelmäßige. Donnerstag 1 9 . [X.] ... Die Sängerin Ovitz, welche ich früher unter dem Namen Steinau in Berlin gehört hatte, kam mit ihrem Lehrer Bordogni, um mir vorzusingen. Sie hat bedeutende Fortschritte gemacht . . . Besuch von Valentin Lapelouze . . . Freitag 20. [X.] ... Von 10—1 den ersten Chor der Cantate fertig aufgeschrieben. Von 4 bis 5 an dem 2. Stück der Cantate (das Septett) angefangen zu komponieren. Abends . . . an dem Quartett der Cantate komponiert. Sonnabend 2 1 . [X.] ... Besuch von der Sängerin Madame Stolz, welche mir etwas vorsang. Sonntag 22. [X.] ... Besuch von Herrn und Madame Viardot, die eben von ihrer Campagne angekommen sind. Morgens und vormittags fleißig am Sextett gearbeitet, den Schluß davon komponiert und . . . den ersten Chor revidiert und den Schlußchor zu komponieren begonnen. Montag 23. [X.] . . . an dem Schlußchor komponiert, den ich auch bis auf die Coda fertig komponierte. In der Großen Oper „Robert Bruce" . . . von Rossini; besteht meistensteils aus den Stücken der „Donna del Lago", wozu noch einige aus „Zelmira", die Baß-Kavatine aus „Dorvaldo und Dorliska" hinzugefügt sind. Rossini selbst hat dieses Arrangement geleitet. Dienstag 24. [X.] . . . Drei Stunden . . . an der Coda des letzten Chors der Cantate komponiert und diese Komposition beendiget . . . Dann zu Brandus . . . In der italienischen Oper „ I due Foscari" . . . von Verdi. Mittewoche 25. [X.] . . . Z u Duponchel und Roqueplan . . . Donnerstag 26. [X.] ... Die Revision der Kantate, welche ich „Festhymne" nennen will, gemacht, und somit ist das Werkchen vollständig beendiget. Täuscht mich die Autoreitelkeit nicht, so ist es mir glücklich geraten . . . An Henri Blanchard einen ostensiblen Brief über seine Komposition eines „Chant national". An Moriz Schlesinger in Vernon, der mich zu einem Fest dort eingeladen hatte. An Charles Blanc. Abends zu dem preußischen Chargé d'affaires Graf Hatzfeld, der alle Donnerstage empfängt. Freitag 27. [X.] ... Armand Bertin, Levasseur und Berlioz besucht. . . . Außerdem setzte ich auch den Metronom zu den 3 Stücken der „Festhymne". Sonnabend 28. [X.] ... Costa aus London fordert mich im Namen des Kommittee für das Festival 1 8 4 9 in Birningham auf, für diese Gelegenheit eine Kantate zu komponieren. Es ist die erste derartige Aufforderung, die mir aus England zukömmt. Sonntag 29. [X.] ... Vor und nach dem Frühstück den 4. Akt revidiert . . . Den Minister des Innern Duffaure 1 auf sein Verlangen besucht. Mada-

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me Stolz besucht. Diner bei Graf Hatzfeld, w o auch der hannoverische Gesandte Herr v. Stockhausen war. . . .

M E Y E R B E E R AN A M A L I A BEER IN BERLIN

Paris d. 2 9 ' 8 ber 48 Theure geliebte Nonne! Ich habe Dir gestern schon so ausführlich über alles was die Festhymne betrifft geschrieben, daß ich heute gar nichts hinzuzufügen habe, als daß Du umliegend die Musik und das Gedicht erhälst. Die Musik muß wie schon gestern gesagt Wilhelm so schnell als möglich an Graf Redern geben, das Gedicht aber das ebenfall's hier beifolgt noch etwas bei Dir behalten aus den Gründen die ich Dir in meinem gestrigen Briefe entwickelt habe. — Schade daß du mich nicht bei Zeiten und auf d i r e k t e m Wege (statts es erst an Minna nach Ischl zu schreiben) hast wissen lassen daß die Rossi es nicht verschmäht hätte ein Solo in dieser Hymne zu singen. Wie gern hätte ich etwas für sie darin geschrieben, und wie würde sich das gelohnt haben: aber die Hymne w a r fertig als Minnas Brief ankam, und es ist nichts darin was für sie paßte. Von unserm armen Rossi habe ich aus Verona einen Brief erhalten der mir die Thränen auspreßte; er stirbt fast Hunger mit seinen drei Kindern. Ich habe ihm 1 5 0 Franken geschickt und würde ihm gern noch mehr gegeben haben, aber ich habe eben auch dem alten braven Sina 1 5 0 Franken gegeben der leider auch in der bittersten Noth ist. Du solltest dem armen Rossi doch auch einmaal wieder etwas schicken. Es ist eine große Mitzwe 1 . Adieu theure geliebte Nonne. Dein treuer Sohn Giacomo

[Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

L/84]

HEINRICH H E I N E AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Paris, 30. X.

1848]

Hochgeehrter Maestro! Ich habe die Ehre Ihnen anzuzeigen, daß ich meine Gartenwohnung zu Passy verlassen habe, und jetzt wieder in die Stadt, nach Paris, zurückge-

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OKTOBER/NOVEMBER

1848

kehrt bin. Ich wohne hier Rue d'Amsterdam N° 50, wo ich bereits alle Freunde, die mein unerhörtes Schicksal, mein grauenhaftes Unglück, nur noch fester mir verbunden hat, sehr oft sehe. Diese Tröstung ist mir geblieben und Herz und Geist erhielten sich aufrecht. Genehmigen Sie die Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtung, mit welcher ich die Ehre habe zu seyn Ihr ergebener Diener p Heinrich Heine 1 . Paris den 30. Octob. 1848. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/199 Erstdruck: H. Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, Berlin 1958, S. ioy. Abdruck: Heinrich Heine, Säkularausgabe Bd 22, Nr 12.53, S-299f-i

Tgb. Oktober

1848

Montag 30. [X.] ... „La muette" . . . von Auber. „La vivandière", Ballet Musik von Pugni . . . Dienstag 3 1 . [X.] ... Crémieux und Morel besucht. Berlioz und Morel aßen mittags bei mir . . . Tgb. November

1848

Mittewoche 1 . [XI.] ... Besuch bei Crémieux. Konferenz mit den Operndirektoren wegen des Äquivalents für den kranken Alizard . . . Freitag 3. [XI.] . . . An Costa nach London geschrieben: die Einladung zur Komposition einer Kantate für das Festival von Birmingham abgelehnt . . . Abends den neuen Traité mit den Operdirektoren aufgesetzt. Sonnabend 4. [XI.] ... An Lady Westmorland nebst Exemplar von dem Rondo der Alboni . . . Konferenz mit Roqueplan wegen des neuen Traité, welcher durch Alizards Krankheit, das Nichtengagement der van Gelder und andrer Violations 1 de traité von Seiten der Direktoren notwendig wird.

M E Y E R B E E R AN A M A L I A BEER IN BERLIN

[Paris 4. XI.

1848]

Theure geliebte Nonne! Ich habe die Gelegenheit benutzt daß gestern der Schwager des Herrn Brandus nach Berlin abgegangen ist um Dir 3 Exemplare von dem Rondeau

NOVEMBER 1848

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mitzuschicken welches ich diesen Frühling für die Alboni in London in der Rolle des Pagen in den „Hugenotten" componirt habe, und welches wie Du weißt dort so großen Beifall fand daß es bei jeder Vorstellung da Capo gerufen ward. E i n e s der Exemplare dieses Rondeau sei so gütig zugleicherzeit mit dem beifolgenden Briefe an die Gräfin Westmorland zu schicken; selbst wenn sie noch nicht in Berlin sein sollte schicke es auf die englische Gesandschaft mit der Bitte es ihr nach England zu schicken falls sie noch dort sein sollte. — Das zweite Exemplar behalte für Dich liebe Nonne: das dritte sei so gütig der Gräfin Rossi in meinem Namen zu schicken. Es liegt freilich viel zu tief für sie. Sollte ihr aber das Musikstück gefallen, so kann sie es sich von jedem Kopisten in den Ton transponiren laßen der ihr bequem liegt. — Ich hoffe daß die Partitur der Festhymne zur silbernen Hochzeit des König's welche ich Dir zugeschickt habe (unter d. 2.9ten) richtig in Deine Hände gekommen ist, und wünsche zu meiner Beruhigung daß Du mir deren richtigen Empfang durch Herrn Burguis anzeigen laßen mögest. — Wie kömmt es daß Du mir so lange nichts von meiner Favoritin dem lieben guten Julchen, und der allerliebsten Laura hast schreiben laßen? 1 Sind sie etwa nicht mehr in Berlin? Viele Grüße an Wilhelm und seine Familie, unsrer jungen Venus von Achen sonst auch die Alte genannt 2 , und Herrn Burguis. Adieu liebe gute Nonne. Dein treuer Sohn Giacomo Paris d. 4' November 48. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/85]

W I L H E L M BEER AN MEYERBEER IN PARIS

Berlin, d. 4 ' Nov. 48 Lieber Bruder Den Tag nachdem ich Redern gesprochen fuhr ich zu Humboldt nach Potsdam, Etwas, seitdem ich Stadtrath bin, für mich so Schwieriges als ehedem eine Reise nach Paris, denn ich habe nicht mehr einen Augenblick im Laufe des Tages für mich. Unglücklicher Weise war wunderschönes Wetter, er war früher ausgegangen als gewöhnlich, und wiewohl ich bis 3 Uhr in Meyerbeer

IV

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NOVEMBER 1848

Potsdam wartete, so kam er doch nicht wieder nach seiner Wohnung zurück, und speiste wie gewöhnlich in Sanssouci. Ich mußte also wieder abfahren nachdem ich durch meine Karte wenigstens meine Anwesenheit dargethan hatte, und ihm nachher wenn ich ihn sprach darthun konnte daß ich ihn sogleich mit der Sache hatte bekannt machen wollen. Ich hoffte daß er den anderen Tag nach Berlin kommen würde. Allein dies geschah nicht, und 2 Tage später kamen die Aufregungen wegen der Ernennung des Grafen Brandenburg zum Minister 1 . Vorgestern Abend sah es in Berlin sehr gefährlich aus. Die Art und Weise wie die Kammer diese Sache aufnahm, die Ernennung einer Deputation, die Beleidigungen welche der König durch den verfluchten Juden Jacoby 2 dabei erfuhr, machen den jetzigen Augenblick nicht geeignet von Musik zu sprechen, und ich will nun einige Tage vorüber gehen lassen, um wo möglich einen etwas passenderen Moment abzuwarten. Neidhardt habe ich sehr freundlich und soumis gefunden, und er hat mir versprochen daß ich mit der Ausführung sehr zufrieden sein würde. Die Ernennung des Gr. Brandenburg war jedenfalls ein ungeheuerer Fehler. Wie kann man jemanden das Ministerium anvertrauen wollen dessen Name hinreichend ist um an Reaktion zu denken. Heut spricht man von einem Ministerium Grabow 3 , was für den Moment recht gut wäre. Die Wiener Zustände werden allem Anschein nach hier nicht eintreten, wie es auch kommen mag4. Dein W Beer Die Nonne befindet sich durchschnittlich wie immer. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

Tgb. November

LI75]

1848

Sonntag 5. [XI.] ... Nach Neuilly zu Gautier, um über den Traité zu konferieren. Besuch bei Scribe. Montag 6. [XI.] . . . In der Oper erste Vorstellung der neuen Oper „Jeanne la Folle" . . . Musik von Clappisson, die mit Beifall aufgenommen wurde. Dienstag 7. [XI.] ... Konferenz mit den Operdirektoren, wegen des neuen Traité. Besuch bei Scribe. Besuch von der Sängerin Demerie, welche vor 1 6 Jahren unter meiner Leitung die Alice in London gesungen hatte: sie ließ

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NOVEMBER 1848

mich ihre Tochter hören, welche eine wunderschöne Altstimme besitzt. Abends . . . die Partitur der ersten 2 Akte durchgespielt, um sie für die Proben recht sauber zu spielen. Mittewoche 8. [XI.] ... Besuch bei Heine. Konferenz mit Nestor Roqueplan . . . Donnerstag 9. [XI.] ... Konferenz mit dem Chordirektor Dietsch. Abends . . . angefangen den ersten Teil der Ouvertüre aufzuschreiben. Freitag 1 o. [XI.] . . . An Weber 1 1 6 0 Franken für die Kopie der Rollen und Chöre der 2 ersten Akte des „Propheten" bezahlt, welches Geld mir die Operdirektion wiederzuerstatten hat. . . . Konferenz mit Dietzsch, van Gelder, Brandus, Gouin, Scribe, Roger, Mequillet... An Winkler in Dresden. Sonnabend 1 1 . [XI.] ... Konferenz mit den Direktoren der Oper, wo ich den Traité unterzeichnete2. Den Chordirektoren die Chöre des 1 . u. 2. Aktes vorgespielt, weil heute die Chorproben beginnen sollen. Konferenz mit den Chefs du chant wegen der Verteilung der kleinen Rollen. In der Komischen Oper die erste Vorstellung von „Le val d'Andorre" . . . Musik von Halévy, welche einen sehr großen Succès hatte. Sonntag 1 2 . [XI.] ... Erste Probe mit den Sängern abgehalten. Véron besucht und zum Diner Sonntag eingeladen . . . Montag 1 3 . [XI.] ... Ich spielte Roger die Musikstücke seiner Rolle im 2. Akt vor. Abends zum ersten Mal seit mehreren Jahren in den Coulissen der Oper gewesen. Mittewoche 1 5 . [XI.] ... Wegen des Diners, welches ich Véron geben will zu Meruaux, St. Georges, Lapelouze. Konferenz bei den Operndirektoren wo Scribe den Dekorateurs das Libretto des „Propheten" las. Abends . . . die Parthie der Fides durchgespielt, welche ich morgen der Viardot vorspielen will. Freitag 1 7 . [XI.] ... Die Chorpartitur vom 3. Akt den Operndirektoren abgeliefert... Den Sänger Masset gehört: sehr klangvolle, kräftige Tenorstimme, geht bis zum tiefen g, aber wenig Höhe; schöner Stil des Gesanges, auch Agilität. Zu Roger. Die Beschreibung der Dekorationen des „Propheten" für die Dekorateure verfertiget. Sonnabend 18. [XI.] . . . Zu Madame Viardot und ihr zum ersten Mal die Musikstücke ihrer Rolle im „Propheten" durchgespielt. Sonntag 19. [XI.] ... Privatprobe mit Roger allein bei mir abgehalten. Großes Gratiskonzert (3 00 Exekutierende) in der Oper zur Feier der vollendeten Constitution. Man führte lauter große Singe- und Instrumentalstücke alter und neuer Meister auf, u. a. auch die Bénédiction des Poignards aus dem 4. Akt der „Hugenotten" . . . Alphonse Royer 3 auf seinen Brief nach dem Haag geantwortet . . . 3°*

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NOVEMBER 1848

Dienstag 2 1 . [XI.] ... Mit Roger seine Rolle durchgegangen. 5. Probe mit den Sängern abgehalten. Ich gab heute ein Diner, zu dem ich Halévy, Adam, St. Georges, Veron, Armand Bertin, Lapelouze, Jules Jeanin u. Gouin eingeladen hatte. Donnerstag 23. [XI.] . . . in der Früh zu Roqueplan wegen des neuen Supplements zum Traité . . . Abends in der Oper die Generalprobe von „Othello", um Madame Lagrange zu hören. Freitag 24. [XI.] ... Besuch bei Delafield. Zu Roqueplan: den neuen Traité unterzeichnet1. Zu Levasseur . . . Konferenz mit den Malern Séchan und Dieterle wegen der letzten Dekoration des „Propheten" . . . Sonntag 26. [XL] ... Abends . . . an der Ouvertüre gearbeitet und die Stretta (von dem tempo fugato an) aufgeschrieben, dann bleibt aber noch das wichtige Stück zwischen dem 1 . Teil und der Stretta zu komponieren. Montag 27. [XI.] ... Den Chordirektoren einen Teil des 3. Aktes vorgespielt . . .

W I L H E L M BEER AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Berlin, d. 2.7* Nov. 1848 Lieber Bruder So eben erhalte ich, von Potsdam zurückkehrend, wo ich eine volle Stunde bei der schönen geistreichen Prinzeß v. Preussen war und nachher noch eine halbe bei ihm, Deinen Brief v. 24®. Mittlerweile habe ich auch Humboldt gesprochen, den ich bei einem 2 e Besuche leider verfehlte, allein ich habe wenig Eifer und guten Willen bei ihm gefunden. Dagegen hat mir die brave Prinzessin, dieser große Vattern versprochen daß die Sache so wie Du wünschest ausgeführt werden soll. Morgen werde ich noch mit Redern und Neithardt sprechen und Dir Bericht erstatten. Ungünstig bleibt aber der Zeitpunkt im höchsten Grade, den bedenke nur in welcher furchtbaren Lage der König seinen eigenen Unterthanen gegenüber ist, und daß die Schinderknechte in Erfurth diesen Moment benutzen, und sich persönlich hieher begeben, den König bestürmen sich der schmachvollen Anerkennung der Central Gewalt zu unterziehen und er in die Alternative versetzt ist, mit dieser in dem jetzigen verhängnisvollen Moment zu brechen, oder vom Range eines Königs von Preussen zu dem eines Schuhputzers hinabzusteigen, indem er sich diesen von mir glühend gehaßten Canaillen unterordnet2. Indeß soll er wie mir Humboldt sagt noch seinen alten Frohsinn haben, und wird sich gewiß über Deine Aufmerksamkeit freuen. Die Schurken

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in Erfurth haben ihre größten Talente, woran es ihnen leider nicht fehlt, hieher geschickt, welche mit allen Höllenkünsten der Dialektik, den König und alle Mitglieder der Königl. Familie bearbeiten, so daß mir die Prinzessinn sagte, sie wäre gestern, nach dem Gespräch mit diesen Herren wie gekocht gewesen. Ueber die Neithardtsche Probe, und den Eindruck den die Musik auf mich gemacht, habe ich Folgendes zu berichten. Es ging so weit daß Alles getroffen, und nichts verfehlt wurde, aber ein rechter Guß, ein fühlbares sich der Musik bemeistert Haben, war noch nicht vorhanden. Da indeß noch 8 Tage bis zur Aufführung waren, so konnte dies noch sehr füglich nachgeholt werden und ich habe N[eithardt] ganz freimüthig meine Meinung gesagt der mich auch zur letzten Probe einzuladen versprach. Einen großen Effekt hat nur der 3 e Satz auf mich gemacht. In den beiden ersten fand ich, daß zwar einzelne Schönheiten sind, Du Dich aber zu oft in mosaikartige Verprizzelung eingelassen hast, was aber vielleicht deshalb mir so vorgekommen ist, weil die Stimmen noch nicht fest genug anpackten. Ich hoffe morgen die letzte Probe zu hören und werde Dir dann weiter schreiben. Lebe wohl ich muß schließen, denn der Zug geht um 1 o. Uhr ab und es ist nach 9 Uhr Dein WBeer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/70] Tgb. November

1848

Dienstag z8. [XI.] . . . Bremond seine neue Rolle (Oberthal) vorgespielt Mittewoche 29. [XI.] ... Besuche . . . von Grüneisen, Roger, Mr. Viardot, Gouin, Levasseur . . . Soirée bei Zimmermann.

W I L H E L M BEER AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Berlin, d. 30. Nov. 1848 Lieber Bruder! Ich war diesen Morgen bei Redern der mir sagte daß die Hymne gestern in Sanssouci aufgeführt und sehr angesprochen habe daß sie dem Könige sehr gefallen, und derselbe sich entweder direkt oder durch ihn noch gegen Dich darüber äußern werde. Nachher ging ich in die Spenersche

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DEZEMBER 1848

Zeitung um eine kleine Anzeige davon zu machen, und dann zu Reilstab, den ich übrigens bewundern will, wenn es ihm gelingt, aus den Notizen die ich ihm geben konnte eine menschliche Anzeige zu machen1. An allen drei Orten wurde viel Zeit verplaudert, was bei solcher Gelegenheit unvermeidlich ist, und Du kannst denken daß verdammt wenig vom Vormittag übrig geblieben ist, weshalb ich Dich bitte mit einem kurzen Brief vorlieb zu nehmen. Schreibe mir was Du für Absichten über die Reproduction hast. Soll ich Rungenhagen die Partitur für die Sing Akademie geben, oder Neidhardt veranlassen, daß es wenn die Gelegenheit sich darbietet, in einem Concerte gesungen wird? Willst Du es bei dem Mordbrenner herausgeben? Nun die Sache abgeschossen ist, laß sie auf alle mögliche Art und Weise in der Welt herumlaufen, und habe nicht eine Masse faule Wenn's u. Aber's die erst abgewartet werden sollen. Gestern nach „Alceste", worin ich leider nicht war, verwandelte sich am Schluß der Opr die Szene in die letzte des „Feldlagers". Beim Anblick dieser Decoration erscholl aus allen Kehlen einstimmig der Ruf „Heil Dir im Siegerkranz" welches Lied gesungen wurde, und worauf sich ein allgemeines Lebehoch unter Tücher-Schwingen und Bezeugungen des Enthusiasmus für den König erhob. Die Stimmung hat sich überhaupt sehr gebessert2. Vor einiger Zeit meldete sich Musje Nehrlich um Unterstützung. Ich weiß nicht ob ich es Dir angezeigt, daß ich ihm damals 1 o gab. Darauf movirte er sich, und schrieb einen Brief mit versteckten Drohungen, worauf ich mündlich sagen ließ daß ich hiervon gar keine Notiz nehmen könne. Die Sache ist nun schon eine Weile her. Heut erschien der junge Mensch den er an sich hat, u. bettelte auf's Neue. Ich sagte ihm, ich wollte dem N[ehrlich] den letzten Brief zu gute halten, weil er in Noth wäre, allein geben könnte ich für jetzt nichts, er möge um Weihnachten wieder kommen. Darauf beschied er sich und wird allerdings den Termin nicht verfehlen, allein alsdann auch nicht mehr als 1 0 ^ erhalten. Die Nonne war ein Paar Tage leidend, jetzt geht es wieder gut. Dein W Beer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin Tgb. Dezember

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1848

Freitag 1 . [XII.] . . . In der Großen Oper „Othello" . . . von Rossini . . . Debüt der Demoiselle Lagrange in der Oper als Desdemona: sie erhielt als Koloratursängerin großen Beifall, ohne Furor zu machen. Sonnabend 2. [XII.] ... Abends . . . Ouvertüre . . . fertig komponiert.

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DEZEMBER 1848 M E Y E R B E E R AN W I L H E L M B E E R IN BERLIN

Paris d.

3

te

X ber 48

Caro Guglielmo! So eben erhalte ich Deinen Brief vom 3 o'. Vor allen Dingen adressire mir Deine Briefe nicht mehr unter der Adresse von Gouin. Seitdem sie ihn nebbig von seinem Platz in der Post abgerumpelt haben erhalte ich die Briefe unter seiner Adresse 8 bis 9 Stunden später als die direkt an mich adressirten. Schreibe mir bloß unter meinem Namen, und dazu hotel de Paris, Rue de Richelieu N ° 1 1 1 . Da Du mir räthst die Hymne welche ich für die silberne Hochzeit des Königs komponirt habe herauszugeben, so werde ich sie an Bock und Bothe in Berlin geben. Bock ist ein sehr guter Mann und nebenbei giebt er auch wie Du weißt die Berliner musikalische Zeitung heraus. Zufällig ist Bock jetzt in Paris ich kann also den Messematten gleich abmachen. Meinst Du daß ich die Hymne dem Könige dediciren soll? Frage doch Humbold darüber, denn Redern ist gar zu flüchtig und hat kein wahres Interesse. Du kannst ihn ja doch auch fragen das schadet nichts. Daß Du wie Du schreibst bei Humbold wenig Wärme und guten Willen für mich gefunden hast, als Du ihn über die Hymne befrugst kann wohl nur Zufall und Stimmung des Moments gewesen sein. Ich habe Humbold immer in allen meinen Angelegenheiten vom reinsten Interesse für mich beseelt gefunden. Fällt sein Rath bejahend für die Dedication aus so werde ich dem König schreiben, Dir das Schreiben schicken und Du wirst Humbold bitten es zu übergeben. — . Es wäre auch gut glaube ich daß die Nonne Neithard zu Tische einlüde. Könnte ich ihm sonst eine Artigkeit erweisen die mich ein paar Louisd'or kostete thäte ich es gern. Man compromittirt sich nur häufig mit solchen Sachen. Wenn der Domchor wenn er einmaal in geistlichen Concerten singt es darin zur Aufführung bringen will habe ich nichts dagegen (Es a l l e i n aufzuführen ohne daß andre Kompositionen dabei wären dazu ist es zu kurz. Dagegen bin ich nicht dafür es der Singakademie zu geben; für deren Habitus ist das Genre zu klein. Aber Julius Stern hat einen sehr schönen Gesangsverein wie mir Bock sagt, dem kannst Du es geben wenn es gestochen sein wird. — Was Du mir in Deinem Briefe über Dein Verhalten mit Nehrlich sagst, hat meinen ganzen Beifall. Dahingegen mißbillige ich sehr die Neckereien mit Sättersch 1 . Sie helfen zu nichts und könnte Dir eventualiter große Unannehmlichkeiten bereiten. Auf die Anfrage der Nonne ob sie die neue Arie für die Alboni der Fodor geben soll muß ich mit dreifachem N e i n antworten. Es ist dieses Stück für einen tiefen Contralt geschrieben und die Fodor ist ein hoher So-

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DEZEMBER 1848

pran, die es nur mit völliger Transposition singen könnte, wo es allen Effekt verlöhre. — Immer noch habe ich nichts von Burguis erfahren können ob mein Brief und das Exemplar des Rondo dem Gr. Westmorland übergeben worden ist. Seit dem Anfang dieses Briefes sind drei Tage verflossen während deren ich mit dem „Propheten" so beschäftiget war, daß ich den Brief nicht fertig schreiben konnte. Auch dachte ich daß unterdessen doch das Dankschreiben des Königs für die Hymne durch Illaire von dem Du mir schriebst ankommen würde. Allein es ist bis jetzt nichts erfolgt. Der König der an Nicolai für die Dedikation von einigen Chorälen den rothen Adler gegeben hat, und an Taubert den rothen Adlerorden weil er ein Psalm für den Domchor gemacht hat, ist wie immer [Autograph (La, Fragm.): Staatl. I. f. Mf. Bin L/36] Tgb. Dezember

1848

Montag 4. [XII.] ... Einige Ändrungen in den Rezitativen des 3. Aktes gemacht, um die Choryphäen darin zu plazieren. An Trevaux: er zeigt sich wenig bereit, Kinder zu dem Kinderchor des „Propheten" von seinem Chor herzugeben. Besuch von Girard. Dienstag 5. [XII.] . . . Brief an Reilstab . . . wegen Übersetzung des „Propheten", daß Castelli für die Übersetzung der „Hugenotten" 60 Stück Friedrichsd'or von Härtel erhalten h a t . . . Abends angefangen die Ouvertüre zu instrumentieren. Mittewoche 6. [XII.] ... Henri Blaze und seine Frau dejeunirten bei mir Freitag 8. [XII.] ... Ich konnte fast gar nicht zur Arbeit an die Ouvertüre kommen, da ich wegen des Traité mit London für den „Propheten" die Besuche von Grüneisen und dem Musikhändler Beale annehmen mußte. Auch Bock 1 aus Berlin und Brandus besuchten mich. In der Oper Benefizvorstellung für Levasseur, der nach jahrelanger Abwesenheit wieder in der Oper sang2, um Alizards Stelle (dessen Krankheit noch nicht behoben ist)3 vielleicht dessen Rolle im „Propheten" zu singen. Er sang den 1 . Akt des „Philtre", den 3. Akt der „Hugenotten" und den 5. Akt von „Robert" . . .

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DEZEMBER 1848 F R I E D R I C H W I L H E L M I V . AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Potsdam 8. Dez. 1848 Illustrissimo Maestro; Sie haben unsre Silberhochzeit besungen oder vielmehr beklungen. Es war im schönen Sans-souci daß Töne mein Ohr entzückten, die neu, ungehört, aber so eigenthümlich unser Fest verschönten, daß der Quell dem sie entströhmt waren nicht zweiffelhaft blieb. Möge ein Andenken, eigens für den Tag geschaffen, den Ihre Töne verherrlicht haben, Ihnen, sehr werther Giacomo den Ausdruck meines Dankes u. dem der Königinn darstellen. Ein frohes Wiedersehen mit Ihnen wünscht Friedrich Wilhelm. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin LI 7]

Tgb. Dezember

1848

Sonnabend 9. [XII.] ... Eine Antwort aufgesetzt gegen einen Artikel in der „Patrie" (der offenbar von den Operndirektoren herrührt), worin von den übertriebenen Kosten, welche der „Prophet" macht, geschrieben, und Ed. Monnais zum Einrücken in die „Revue musicale" gebracht, der mich aber davon abriet... Heute zum ersten Mal den 3. Akt angefangen zu probieren. Abschiedsbesuch von Bock, dem ich die Hymne zur silbernen Hochzeit des Königs zum Stechen gegeben habe . . . Sonntag 1 o. [XII.] . . . Zu Roqueplan wegen des Briefes, den er wegen meiner der „Patrie" auf ihren gestrigen Artikel antworten will . .

W I L H E L M B E E R AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Berlin, d. io e Dec. 48 Großer Schwarzseher! Nachdem ich mein gestriges Sehr, beendet ging ich zu unserem lieben braven Humboldt, von dem Du in Deinem Briefe v. 3. mit Recht sagst, daß er sich immer als treuer Freund bewährt. Er hatte also auch dieses Mal ein überaus wohlwollendes eigenhändiges überaus gemüthliches Sehr, vom Könige geschafft, in welchem es für mein ultraroyalistisches Herz wahrhaft rührend gewesen, daß er Dich einmal „mein lieber Giacomo" nennt. Wenn man bedenkt in welcher Lage er war u. jetzt ist, so muß man bewundern, daß er für jemanden noch so lebhaft empfindet2. Fer-

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DEZEMBER 1848

ner muß ich es für eine große Attention halten daß er Dir die Medaille in Gold gegeben, da er sie einem Mann wie Humboldt den er so ehrt u. liebt nur in Silber gegeben hat. Wegen des Dediciren's habe ich, weil ich gestern schrecklich viel Sachen im Kopfe hatte vergessen ihn zu fragen. Kannst Du nach meiner Idee ungefragt thun. Der König wird es ganz gewiß gern sehen, und passend finden. Daß Du sie bei Bote u. Bock herausgiebst, finde ich sehr recht. Der Mordbrenner ist ein Kerl von dem man garnichts hat. Damit ich es nicht vergesse bemerke sogleich daß die Nonne der Westmorland das was Du ihr geschickt selbst hingetragen hat. Du erwartest doch nicht etwa daß sie Dir schreiben wird, da Du so grob gewesen bist ihr auf ihre Briefe nicht zu antworten. Iffland und Lady Westmorland ist dies gewiß außer von Dir in ihrem ganzen Leben nicht passiert. Neithardt habe ich auf heut zum Essen eingeladen. Ich werde ihm sagen daß wenn der Domchor in Concerten singt (ich sehe nicht ein warum es grade geistliche sein müssen) so möchte er es aufführen. Auch Stern werde ich nicht vergessen. Wir leben jetzt hier in der angenehmsten Ruhe, leider kann nur dieser Belagerungszustand nicht ewig dauern. Da Du die Voßische Zeitung liest so hoffe ich daß Du den vor einigen Tagen erschienenen Aufsatz M unterzeichnet gelesen, w o ich Säthersch wieder gehörig zu Collet 1 gestiegen bin. Die Nonne ist nebbig sehr oft leidend, indeß sind es nur ihre gewöhnlichen Uebel. Minna hätte ich heut gern wegen des Briefes vom König gesprochen. Allein ich mache mir ein Gewißen daraus zu ihr zu gehen, weil sie sich 3 Wochen des Redens enthalten soll. Dein W Beer P.S. Ich wäre der Meinung die Hymne dem Könige und der Königinn zu widmen. Bist Du den Husten wieder los geworden, und wie geht es mit den batons die Du bei den Proben des „Propheten" dans les roues legst.

[Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

GAETANO ROSSI AN MEYERBEER IN PARIS

[Verona, 10. XII.

L/74]

1848]

M i o Generoso, mio cordiale Benefattore! Caro Giacomo! Si può essere più generoso, e più nobilmente generoso! — V ' è la Provvidenza: ed essa v'ispirava a quel soccorso al vecchio, povero vostro Amico

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DEZEMBER 1848

d'Arte. Io non osava, ne' miei bisogni, rivogliermi a voi. Anche l'anno scorso, presso à quest' epoca, m' avevate inviato il medesimo soccorso col mezzo del 1 5 : Levi, Samuele, dietro mia lettera che vi portava il Co[nte]. Gritti. Figuratevi, o buon Giacomo, l'emozione di consolante sorpresa al vedere un' Agente del Banchiere Pincherle, di Verona, a recarmi una ricevuta per Franchi 2 0 0 , a me pagabili, per ordine del Sr. C v : M e y e r b e e r ! Io ero ammalato, triste . . . l'Angelo della provvidenza mi rianimava: Oh! Il mio core come con qual trasporto vi benedì! — Piangeva di emozione. Grazie, grazie, mio buon Giacomo. Sempre lo stesso. Trent' anni di costante beneficenza . . . perchè, anche nelle vostre commissioni a me per lavori, beneficavate al di sopra. Degno figlio di sì nobile Madre! — Io la ricordo sempre così nobilmente splendida, e amorevole! E Dio vi benedica . . . e vi deve benedire: egli tien conto delle carità. Io vi scrivo a Berlino. Leggeva nelle gazzette che eravate per lasciar Parigi, e volgervi a Berlino e con dolore di que' Parigini, che non avevano potuto ancor ottenere ne „il p r o f e t a " , ne „ l ' A f r i c a n a " ! Mettetemi a' piedi della veneranda vostra Madre. Miei omaggi all' Angelica vostra M i n a , e quel Angelo di B i a n c a ! — è maritata! — Siate felice . . . chi lo merita più di voi! — Siate felicissimo . . . è il voto nelle sue orazioni del vecchio, riconoscente vostro Amico Gaetano Rossi 1 0 Dee 48 Verona [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

Tgb. Dezember

L/192]

1848

Montag 1 1 . [XII.] . . . Zu Scribe. Besuch von dem Mann der Sängerin Castellan. Dienstag 1 2 . [XII.] ... Diplom erhalten als Ehrenmitglied des Konservatoriums zu Prag. Mittewoche 1 3 . [XII.] . . . an der Ouvertüre instrumentiert... Heine besucht 1 . Zu Madame Viardot. Abends zu Madame de Lagrange und mit ihr die Rolle der Isabella durchgegangen, welche sie übermorgen in der Oper singen soll . . . Brief von Rellstab.

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DEZEMBER 1848

Donnerstag 1 4 . [XII.] ... Vor dem Frühstück den Traité mit den Direktoren vom Coventgarden Theater wegen London aufgesetzt... Besuch von Stephen de la Madelaine . . . Heute ist das Pleyelsche Instrument auf der Probe gekommen. Ich habe heute aufgehört, bei mir zu probieren, sondern habe in der Oper probiert . . . Brief vom König; von Graf Redern. Freitag x 5. [XII.] . . . An Dr. Bacher ostensibler Brief . . . In der Oper „Robert le Diable" gehört, um zu beurteilen, ob man Levasseur (Bertram) für den Propheten brauchen könnte. Ich glaube, es wird gehen. Sonntag 1 7 . [XII.] ... Abends die Revision des 4. Aktes für Leborne vollendet. Bei dieser Gelegenheit fiel mir eine, wie ich glaube, sehr glückliche Ändrung für die Rolle der Fides am Schluße des Akts ein, die ich auch gleich aufschrieb. Außerdem transformierte ich auch die kleine Arie von Jonas „voici l'instant heureux" in ein Duettino, da Euzet mich sehr gebeten hatte, seine Rolle brillanter zu machen. Es konnte dieses ohne sehr bedeutende Verändrung der ursprünglichen Melodie der Arie geschehen. Mittewoche 2.0. [XII.] ... Besuche von Leon de Wailly, Deligny, Madame Viardot u. Brandus... Donnerstag z i . [XII.] ... Ich war zum Diner bei St. Georges wo auch Véron war. Probe mit den Sängern. Levasseur kommt zum ersten Mal: er wird des kranken Alizards Partie übernehmen. Dieses wird unsre Proben wenigstens um 8 Tage verlängern, da er ganz von vorn anfangen muß. Freitag zz. [XII.] ... Examen im Conservatoire der Opernklassen, dem ich in meiner Eigenschaft als membre de la commission de l'enseignement du conservatoire, welches ich seit 1 4 Jahren bin, beiwohnen muß. Zum ersten Mal Madame Viardot ihre Rolle executieren lassen . . . Sonnabend Z3. [XII.] ... Den Chordirektoren die erste Hälfte der Chöre des 4. Aktes vorgespielt, um ihnen meine Intensionen und Tempis mitzuteilen. Eine Probe mit Levasseur allein abgehalten . . . Mit Sax wegen der neuen Pauken . . . Besuch von Nestor Roqueplan und Gilbert de Noisins. Die Ouvertüre endlich fertig instrumentiert. Gott der Allmächtige segne diese Arbeit. Amen. Montag Z5. [XII.] ... Indem ich mir die Ouvertüre vorspielte, sprang eine Saite des Klaviers, welches bei meiner sehr delikaten Behandlung des Instruments seit Jahren nicht passiert. Mein Aberglaube zieht daraus eine ungünstige Vorbedeutung für den Erfolg der Ouverture . . . Dienstag z6. [XII.] ... Sitzung im Conservatoire wegen Admission von Aspiranten in den Gesangsklassen . . . Konferenz mit den Operndirektoren wegen Castellan. z Briefe an Wilhelm (wegen Schlittschuh-Divertissement, Nicolai „Feldlager") . . . Nach der Probe noch die roten Buchstaben (ein Erleichterungsmittel für die Orchesterproben) zur Ouvertüre gesetzt.

DEZEMBER 1848/JANUAR 1849

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Mittewoche 27. [XII.] . . . An der Verändrung der Cabaletta der Stretta der Arie der Fides gearbeitet. Mit Emil Deschamps wegen wichtiger Wortverändrung in den Couplets von Jonas gearbeitet. Mit Madame Viardot probiert. Der Madame Stolz ihren Besuch wieder erstattet. In der Opéra comique „Le val d'Andorre" gehört. Donnerstag 28. [XII.] ... Diner bei mir. Ich hatte Girard, Meifred 1 , Brandus, Ed. Monnais, Roger, Ed. Rouvière, Thierry, Gouin, Chandru eingeladen. Freitag 29. [XII.] ... Die Namen für die Visitenkarten zu Neujahr geordnet. An Humboldt Gratulationsbrief zu Neujahr. Konferenz mit Gianpietro, dem Gemahl der Madame Castellan, welche die Rolle der Bertha im „Propheten" singen soll. Besuch von Carl Eckert. Abends in der Großen Oper „Jerusalem" von Verdi . . . Sonnabend 3 o. [XII.] . . . An die Verändrung des letzten Tempo von Fides Arie gearbeitet. An Graf Redern zu Neujahr geschrieben . . . Abends . . . an den Verändrungen der Instrumentation, welche sich aus den Sängerproben ergeben, gearbeitet. Sonntag 3 1 . [XII.] ... Den Silvesterabend bei Herrn Goldschmidt und dessen Frau zugebracht, wo eine angenehme heitre Gesellschaft und Musik war.

Tk. Januar

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Montag 1. wegen Gyrowetz und Gaetano Rossi. 2. wegen Bettini — daß Mittewoche die Lagrange singt und Neodet tanzt. Chorprobe Freitag. Der Castellan ihre Rolle schicken. 3. 4 Roqueplan zu M r Viardot. 1 Roger. An Gouin die 800 Fr. 4. Diner bei Rothschild 7 Uhr. 1 1 zur Viardot — 1 Probe — V2 3 Roger. An Roqueplan wegen Mabille und Taglioni. 7. Zum General Willisen. 1 2 Levasseur — 1 Koreff. 8. V 4 1 2 Dietsch. 1 / i 4 Mm Castellan — I o Scribe — Roger. 9. Diner Duponchel. 10. 7 2 1 o Scribe. 11. An Grüneisen — Urlaubsgesuch 2 . An Burguis wegen Tuczek Theaterchronik. Zu Willisen. I I E. Deschamps. Z u Mm Viardot. Mario. 12. n E. Deschamps. 2 Mm Viardot. 1 3 . Willisen - Mario — Pillet-Will. Gautier wegen des Traité mit Delafield. 1 4 . Diner Roger, i j . Adam wegen Taglioni. An Emil Deschamps. Roqueplan wegen Viardot. 4 Gautier Traité. An Sax wegen Pauken-Parthie. 1 6 . 1 1 Gautier. 1 7 . 4 Mm Mequillet. V 2 1 2 E. Deschamps. 1 8 . Diner 6 '/x Uhr — Crémieux — Berlioz — Grüneisen — Gouin — Ich — Webster — Pontmartin 3 — D'Ortigue — Viardot — Brandus. 1 1 Gautier — 1 0

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Zum Minister des Innern Léon Faucher. 19. 1 2 Chorprobe — 2 Probe bei mir. An Brandus daß er um 1 1 kommt. An Emil Deschamps — Roger — Dem Minister Léon Faucher antworten. 20. 1 1 E. Deschamps. 21. Gautier — Roger — Deligny — Viardot. Probe. 23. An Gouin mit Viardot wegen Siecle und National — Stolz — Weil. Ch. M. An Nestor daß Roger nicht im Conservatorium singt. An Wilhelm, ob er Humboldt wegen Dedication am König gefragt hat. Urlaubsverlängerung—Taglioni. 24. Diner bei dem Minister Léon Faucher. 25. In dem Chœur des mères bei der Reprise des Themas die Trompeten. 2 6. 1 / i 5 St Georges. Die Vollmacht für Delavigne copieren lassen. 27. Diner Viardot. An Roger. Hymne triomphale Grand-doux— fort-Saint—bon 1 . 2 8 . 1 0 Sax. V 2 1 St Georges. Roger ob er die Ändrung in der Prière gelernt hat — Ob er die Couplets im 5' Akt probieren will. An M m Viardot die Ändrung in der Cavatine des 5' Aktes. An M r Viardot wegen des Bassisten Laorvix. 2 9. Die Ändrung in der hymne triomphale. Leborne die Coupure im Chœur des mères wieder herstellen. Von Leborne das neue Kec[itativ] für Euzet im 4* Akt. Schlußcouplets für Fides. 30. Von Weber die Paukenstimme in der Ouvertüre.

Tgb. Januar

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Montag 1 . [I.] . . . Gott segne meinen Eintritt in das neue Jahr . . . die Verändrungen der Instrumentation für den 1 . Akt fertig gemacht; dann ward ich durch einen Besuch von Duponchel gestört. Dienstag 2. [I.] ... Noch eine glückliche Verändrung, wie ich wenigstens glaube, für das letzte Tempo der Arie der Viardot, welche mir einfiel, aufgeschrieben . . . Mittewoche 3. [I.] . . . An Panofka. An Amadée de Bast. Donnerstag 4. [I.] ... Vor und nach dem Frühstück die Verändrungen in der Instrumentation des 2. Akts beendiget. . . . Bei Baron James Rothschild diniert. Freitag 5. [I.] . . . Tanzthemas fantasiert. Abends in der Opéra comique 2. Vorstellung von „Le Caid" . . . Musik von Ambroise Thomas: sehr schlechtes Poëm. Die Musik . . . ist fein und geistreich, aber sehr geschraubt und verkünstelt. Madame Ugal singt ganz vortrefflich in dieser Oper, welche succès hatte. Sonnabend 6. [I.] . . . Zu Scribe. Probe mit den Sängern. Der Madame Viardot das Duett des 4. Aktes vorgespielt. Themas zur Balletmusik fantasiert: ohne besonderen Erfolg . . .

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Sonntag 7. [I.] ... Vor und nach dem Frühstück Themas zur Balletmusik fantasiert. An Wilhelm geschrieben wegen Taglioni, Humboldt u. Reilstab. . . . Mit Levasseur probiert . . . Montag 8. [I.] . . . Vor und nach dem Frühstück Themas für die Balletmusik fantasiert. Mit Madame Castellan zum ersten Male probiert. Abends in der Oper „Jerusalem". Dienstag 9. [I.] ... Vor und nach dem Frühstück Themas zur Balletmusik f a n t a s i e r t . . . Probe mit den Sängern: zum ersten Mal den 4. Akt probiert . . . Diner bei Duponchel, bei welchem sich Léon de Malleville, Bixio 1 , Pillet-Will und andere befanden . . . Mittewoche 1 0 . [I.] . . . Vor dem Frühstück und nachmittags Balletthemas fantasiert. Z u Scribe, der mir den Plan seiner neuen Oper „Wlasta" in 5 Akten vorlas 2 . Z u Armand Bertin . . . „ L a Vivandière" und „ L a hurie" (mit Demoiselle Lagrange) in der Oper. Donnerstag 1 1 . [I.] . . . Vor dem Frühstück Balletthemas fantasiert . . . Abends . . . ohne sonderlichen Erfolg an der neuen Cavatine für Madame Castellan fantasiert 3 . Freitag i z . [I.] . . . Konferenz mit Emil Deschamps über das Gedicht für die neue Cavatine der Castellan . . . Sonnabend 1 3 . [I.] . . . zu Madame Viardot und die Kadenzen, sowie überhaupt das Kolorit der beiden Weiberduetts kombiniert. . . . Sonntag 1 4 . [ / . / . . . 1 . Probe mit Madame Viardot und Roger vom Duett des 5. Aktes. Mario besucht. 1 . Konzert im Conservatoire: Beethovens 9. Symphonie mit Chören; Ouvertüre „Zauberflöte", Romanze für Mezzosopran von Padre Martini mit Chor und Streichquartett (für die Hofkonzerte passend) 4 , Oboe solo Verroust 5 . Diner bei Roger, wo auch Mery war. Montag 1 5 . [I.] ... Besuch bei dem Grafen und Bankier Pillet-Will und bei Webster . . .

W I L H E L M B E E R AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Berlin, d. i 5 e Jan. 1 8 4 9 Lieber Bruder! Sobald ich Deinen Brief erhielt ging ich zu Taglioni. Er wollte mir den anderen Tag im Theater Bescheid sagen, allein die Wahl Umtriebe verhinderten mich in's Theater zu kommen. Vorgestern trieb ich mich den ganzen Tag auch der Wahlen wegen in Neustadt Eberswalde herum. Gestern endlich ging ich zu ihm. Er hat genau überlegt was ihm möglich ist, und verspricht den zoc auf jeden Fall aber d. zze d. M . abzureisen, hält sich unterweges nirgend auf, benutzt die Nachtzüge u wird schon in z

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Tagen Paris erreichen. Du hast an ihn den besten Choreographen den es giebt, es hat keiner seine Ideenfülle u einen Menschen der für alle Szenirung einen anschlägschen Kopf hat. Die Tuczeck sah ich vorgestern bei Westmorland, und sie sagte mir Säthersch fürchte sich vor dem „Feldlager" wie vor dem Feuer, und sie sehe es noch nicht gegeben. Ich werde wieder bei dem Prinzen angurren. Mit Reilstab habe ich noch nicht gesprochen. Zu Humboldt werde ich bestimmt hingehen. in Eil Dein WB. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin M/45]

Tgb. Januar

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Dienstag 16. [I.] ... Zu Gautier wegen des Traité vom „Propheten" für das Coventgarden-Theater von London . . . In der italienischen Oper „Cenerentola" von Rossini: Demoiselle Alboni gab die Cenerentola. Nach dem Theater an der Kavatine für die Castellan komponiert. Mittewoche 1 7 . [I.] . . . Konferenz mit Emil Deschamps wegen des Gedichtes für die Kavatine der Castellan . . . Abends . . . die Kavatine . . . bis auf kleine Polituren fertig komponiert. Donnerstag 18. [I.] Zum Minister des Innern Léon Faucher, der mich hatte rufen lassen, um sich über den Zustand der Oper zu erkundigen. Ich suchte ihm die Notwendigkeit, die Oper zu souteniren1, darzulegen und teilte ihm auch meine Verhältnisse zur Oper und meinen Traité m i t . . . Diner bei mir, wozu ich Crémieux, Pontmartin, Berlioz, d'Ortigue, Webster, Grüneisen, Brandus, Viardot und Gouin eingeladen hatte. Zu Gautier wegen des Traité mit dem Coventgarden-Theater. Freitag 19. [I.] . . . In der Oper erste Vorstellung von „Le Violon du Diable", B a l l e t . . . Musik von Pugni. Die Cerrito2 und St. Léon 3 die Hauptrollen meisterhaft. St. Léon, der einen Violinisten vorstellte, spielte einige Violinsolos mit der größten Virtuosität; das Ballet gefiel sehr und mit großem Recht . . . Sonnabend 20. [I.] ... Konferenz mit Émil Deschamps wegen der Worte zu einer andern Kavatine für die Castellan, falls ihr diese nicht gefiele . . . Spaziergang mit Sax . . . Diner bei Viardot.

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W I L H E L M B E E R AN M E Y E R B E E R IN P A R I S

Berlin, d. 20 e . Jan. 49 Lieber Bruder Ich beantworte Dein Sehr. v. i 4 e d. und kann Dir nur sagen daß die Schlittschuh 1 durchaus bei der Französischen Douane an der Grenze liegen müssen. Diese Canaillen thun dergleichen Dinge öfters. Mir ist dies selbst im J. 3 6, zwei Mal passirt. Du mußt nun einen Franziser finden der bei der Douane ist, und Dir helfen kann. Ich könnte Taglioni ein Paar mitgeben, allein dem darf ich ja die Sache nicht verrathen. Mein Brief womit ich Dir dessen definitive Abreise auf den ize anzeigte, hat sich mit dem Deinigen gekreuzt. Ich ging jedoch der Vorsicht halber zu Taglioni, traf ihn aber leider 2 Mal nicht. Indeß doch seine Frau, die mir sagte daß er allen Bitten der Grisi, die sich einbildet daß sie garnicht tanzen kann, wenn er nicht da ist, widerstehen und fest auf den Tag seiner Abreise halten würde. Parigi, das gran vasto campo di gloria scheint auch seinen Zauber auf ihn auszuüben. Uebrigens bekömmst Du einen tüchtigen Mann an ihm. Er ist sehr groß geworden. Seine Phantasie ist unerschöpflich, und die Ballabile's aller lebenden Balletmeister werden von den seinigen wie Messing vom Golde überwogen. Wenn übrigens die Direction dort Marie Taglioni 2 engagirt thut sie nur sich einen Gefallen. Das Mädchen macht an u. für sich absolut volle Häuser. Sie hat viel Talent, welches freilich durch einen so außerordentlichen Lehrer sehr günstig entwickelt ist. Dabei kannst Du denken daß ein schönes Gesicht eine glänzende Gestalt, und eine fraicheur von 1 7 Jahren sich nicht in die Kleider setzen. Die Menschen sind hier wie rasend und toll wen sie sie sehen, und sie macht neben der Grahn 3 u. der Grisi den größten furore. Vorgestern erschien zu Bader's Abschieds Benefiz der König u. die ganze Familie im Theater. Er wollte unbemerkt eintreten u. kam als die Ouvertüre bereits angegangen war. Allein sobald man seiner ansichtig wurde, ergriff ein völliger Wahnsinn alle Gemüther. Ein Brüllen wie noch nie eins gehört erscholl im ganzen Hause das bis zum Gipfel gefüllt war. Alle Tücher wehten, jede Kehle schrie was sie nur vermochte, die Ouvertüre wurde natürlich unterbrochen die VolksHymne 4 angestimmt, alle Verse stehend vom ganzen Publikum gesungen, und nachher ging das Delirium wieder los. Kein Auge blieb trocken, der König und die Königin gössen mit Thränen. Morgen ist „Robert", wird gewiß sehr voll. Ich vergeße nie die i45Ste Vorstellung in Paris wo die Leute so waren wie in der ersten Dein WB. Meyerbeer

IV

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Die renseignements über die K a i s e r k r ö n u n g w e r d e beschaffen 1 . Ich h a t t e Diesen Brief zwischen 6 u. 7 m o r g e n s geschrieben u n d ging gegen 1 o U h r zu Taglioni, u m mich der Sache zu vergewissern. Die Grisi h a t n u n richtig bei Säthersch 2 es dahin gebracht d a ß Taglioni erst S o n n a b e n d statt Dienstag reisen darf also statt des 2.3e den 27 e . I n d e ß sehe ich nicht ein w a s dieser kleine A u f s c h u b schaden k a n n , da Deinem Briefe an Burguis zufolge die O p e r erst a m 6 e . April also erst in drittehalb M o n a t e n in die Szene gehen soll. D u k a n n s t Dir folglich m i t der Balletmusik sehr gemächlich Zeit lassen, den Taglioni ist ü b e r a u s rasch. Er wollte f ü r sein Leben gern wissen, in welchem genre der T a n z sein w ü r d e , ich versicherte ihm aber d a ß ich nicht w ü ß t e in welcher Situation das Ballet gelegt ist. Ich glaube w e n n er die Eisszene m o n t i r t , das Spectacle vielleicht nicht viel weniger anziehen d ü r f t e als die N o n n e n s z e n e in „ R o b e r t " . [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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S o n n t a g 21. [I.] ... Z u Gautier wegen des Traité mit dem Coventgardentheater. Sängerprobe, w o b e i M a d a m e V i a r d o t z u m ersten M a l e mitwirkte. Sie gefiel den Sängern sehr . . . Dienstag 2 3 . / / . / . . . An W e b e r alle die V e r ä n d r u n g e n angedeutet, die ich in dem Libretto v o r g e n o m m e n h a b e , d a m i t er sie in Scribes M a n u s k r i p t eintrage. Die V e r ä n d r u n g e n , die ich a m Schlüsse des 4 . Aktes g e m a c h t h a be, instrumentiert. M i t t e w o c h e 2 4 . [ ! . ] . . . D e n ganzen 3. A k t u n d das Finale des 4. p r o b i e r t . . . G r o ß e s offizielles Diner bei d e m Minister des Innern Léon Faucher, w o selbst a u c h Louis B o n a p a r t e , der Präsident der Republik, w a r 3 . Ich w a r d ihm vorgestellt u n d a u c h d e m Vizepräsidenten der Republik Boulay de la M e u r t h e . M e i n T i s c h n a c h b a r w a r Victor H u g o . . . D o n n e r s t a g 25. / 7 J . . . In der Früh T a n z t h e m a s f a n t a s i e r t . . . Probe . . . z u m ersten M a l C h ö r e u n d Sänger in den Ensemblestücken der ersten 3 Akte vereinigt mit A u s n a h m e von Rogers Stücken, der etwas e r m ü d e t w a r . . . Freitag 2 6. [I.] ... T a n z t h e m a s f a n t a s i e r t . . . Konferenz mit St. Georges wegen eines O p e r n l i b r e t t o s f ü r den russischen General Lwoff. In der O p e r z u m 2. M a l das Ballet „ L e violon d u d i a b l e " , welches sehr gefällt u n d volle Häuser macht. S o n n a b e n d 27. [I.] . . . Eine V e r ä n d r u n g in der Prière des 3. Aktes gem a c h t , u m eine Ähnlichkeit zu vermeiden, auf welche mich die V i a r d o t auf-

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merksam gemacht hatte . . . Bei Viardot diniert, w o auch Louis Desnoyer war, der im „Siècle" nicht günstig für mich zu schreiben pflegt; er war aber sehr zuvorkommend . . . Bei Viardot war auch ein junger, noch ganz unbekannter Komponist namens Membré, der einige Balladen von seiner Komposition sang, die von einem sehr bedeutenden Talent zeugen u. vieles für die Zukunft versprechen 1 . Sonntag 28. [ / . / . . . An einer Verändrung im Krönungsmarsch gearbeitet . . . Z u St. Georges, welcher mir das Poëm einer neuen grossen Oper semiseria „Podiebrad" vorlas; ich hatte ihn nämlich aufgefordert, für den General L w o f f , welcher mich darum ersucht hatte, eine Oper zu dichten . . , 2 Besuch von dem Direktor der Komischen Oper Perrin, welcher mich aufforderte, eine Oper für die Komische Oper zu komponieren 3 .189. Vorstellung der „Hugenotten" (Recette 5 1 8 1 fr.): Debüt des Tenor Lespinasse 4 . . . Montag 29. [I.] ... Konferenz mit Scribe wegen „Propheten" und wegen des „Feldlagers". Dienstag 30. [I.] ... Revision aller von mir gemachten Verändrungen in den Versen des Libretto vom „Propheten", um sie Scribe vorzulegen. . . .

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Donnerstag 1. 1/1io Scribe - 1 2 Probe. 2. Vz 1 2 Probe. 4. 2 Christoph Colombe. 5. V4 auf 1 2 Quartettprobe. 6. Bock und Bothe Formular der Dedication am König 5 . Neithard Klavierauszug. 8. Mit Benoit wegen Orgel. Roqueplan daß er Roger erst seinen Congé 6 d. 1 7 . July giebt. 9. Dienstag eingeladen Girard — Mathieu 7 - Levasseur — Roger - Monnais - Dietsch — Hequet Benoit — Zimmermann — Batton — Kalkbrenner — Meifred — Lapelouze - Stephen de la Madelaine — Ich - Gouin - Viardot. 1 0 . Diner chez le Préfet de la Seine 8 . Mit Girard von den Pauken, und von der Erweiterung des Orchester's. Mit Benoit wann ich morgen die Orgel hören soll. I i . 1 0 Benoit Orgelprobe. 1/iz Mabille. 3 Castellan — Roger — Viardot. 12.. 1 1 Habeneck 9 . An Edmond Blanc. An Hequet und Meifred. An Gouin wegen Gagliani. 5 Sachs. 1 3 . V 4 1 2 Probe. An Girard. Trommel, 2 Harfen, 2 Ottavini 10 gehören zur Probe vom isten und 2ten Akt. '/2 St. vorher die Introduction mit den beiden Clarinetten probieren. 1 4 . 4 Ed. Blanc. 1 Girard zu Sax. 3 Vt Benoit (wegen Ändrung in der Romanze und diese morgen probieren.) Deligny nach dem Theater heute mit Roqueplan die Größe des Orchesters 11 und an Castellan - Mabille. 1 5 . Um V4 auf 8 Uhr Probe. Abends. (Triangel), um 4 Sax. Leborne fragen ob er die Ändrungen zur Romanze gemacht hat. 1 6 . 4 Davons. 1 7 . Deligny. Zur Castellan. An Gouin 31*

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daß Davons Montag um 1 Uhr zu ihm kommt. 1 Mabille — 7 Probe. 18. Vi 1 Probe. An die Viardot wegen Lacroix. An Roqueplan wegen Lacroix und keine Vorstellung an Mittewoche — An Scribe. 19. um 1 1 mit dem Architekten die Vergrößerung des Orchesters sehen, um 1 1 Conferenz bei Duponchel. Leborne Baßklarinette Act IV. Poussard eine 4. Pauke zu Sonnabend. Die 4 Harfen - Die Baßklarinette. 2 0. R. de la Victoire (vis a vis le 24) Verdi. An Leborne die Cavatine der Castellan mit auf die Probe bringen. Deligny. Morgen Quartettprobe mit Gesang vom 4. Akt. 21. An Deligny daß der Architekt nicht bloß auf einer Seite vergrößern will. An Duponchel daß er Mabille sein Pianoforte leihet; daß ich ihm die Noten von der Kaiserkrönung gebe. Girard mit den beiden Harfen und den Trompeten früher probieren. 22. Gouin Davons fragen was das Feuilleton von der Oper für die Patrie und Assemblée nationale macht. 23. Zu morgen Tamtam — Sax Trompeten 4 Harfen 4 Pauken. 24. 3 Uhr Probe Sax. 26. 4 Probe Sax. An Deligny die 4 Harfen — Tamtam. Benoit Kinderchor morgen probieren. Dietsch die Bachanale hören. 2 7. 4 Lecour und Morel. Für Duprez die Bassclarinette stimmen. Benoit morgen Chœur des enfants mit der Orgel probieren. An Buteux 1 die veränderte Clarinettstimme im Preludium der Introduction. 2 8. Zu Taglioni wegen Tempo % zum Schlittschue laufen. Girard zu Sax wegen Pauken und Ouvertüre. An Sax wir kommen um 4 Verroust hören.

Tgb. Februar

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Donnerstag 1 . [II.] ... Konferenz mit Scribe wegen des 3. und 4. Aktes des Libretto. Probe vom 1 . 2 . und 3. Akt mit den Sängern und Chören vereiniget, denen [sic] Scribe beiwohnte . . . Freitag 2. [II.] ... Probe mit den Sängern und Chören vereinigt vom 4. Akt in Scribes Gegenwart. . . . Sonnabend 3. [II.] ... Konferenz mit Scribe wegen der Verändrungen im 5. Akt des Libretto des „Propheten". Er las mir den Plan zu einer neuen 3 aktigen komischen Oper „Les sorcières" nach der Idee der „Bernsteinhexe" 2 vor, wobei er glaubt, meine Musik des „Feldlagers" unterlegen zu können . . . Sonntag 4. [II.] ... Tanzthemas fantasiert... In dem neu erbauten Saale der St. Cécile einer Aufführung von „Christoph Colombe" von Félicien David beigewohnt. An Patin meinen jährlichen Beitrag (von 42 Franken) zur Freimaurerloge des sept Ecossais bezahlt. Meinen Traité für den „Prophe-

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ten" (Aufführung in London u. Verlagsrecht für England für 20000 Franken) mit Delafield unterzeichnet . . - 1 Montag 5. [II.] . . . die letzte Hälfte der Romanze von Jean (Akt II) verändert und aufgeschrieben.

MEYERBEER AN AMALIA BEER IN BERLIN

Paris d. 6ten Februar A4 9. Theure geliebte Nonne! Zum dritten Maale ist es mir nicht vergönnt, an dem Jahrestag Deiner Geburtsfeier mich bei Dir zu befinden, und meinen Glückwunsch und meinen Kuß Dir auf die Lippen zu drücken. Doch ist auch mein Körper nicht gegenwärtig, mein Herz und mein Geist sind bei Dir an diesem glücklichen Tage der u n s die beste zärtlichste Mutter, und so vielen Leidenden und Bedürftigen die unermüdliche edle Wohlthäterin schenkte. Möge Dich der Allmächtige noch viele Jahre zu unser aller Glück erhalten in voller Kraft der Gesundheit und des Geistes, und mögst Du nur Freude erleben an uns allen. Amen: es gehe in Erfüllung. Mit meinem Husten geht es Gottlob ( u n b e r u f e n ) seit längrer Zeit sehr gut. Aber dafür leide ich sehr häufig an Schmerzen in der rechten Seite, im Rücken und zwischen den Schultern. Aber auch diese haben sich seit 8 Tagen Gottlob sehr gemildert. — . Mit dem Ergebniß meiner Proben bin ich bis jetzt (unberufen) recht zufrieden. Alle Sänger und die Chöre geben sich die größte Mühe und glühen vor Eifer. Sie scheinen auch mit der Musik zufrieden zu sein. Die Gesangsstudien sind beendiget, Sänger und Chöre wißen die 5 Akte auswendig, und gestern habe ich die Quartettproben begonnen. Gott gebe seinen Seegen und schütze das Werk. Am Tage der Aufführung bitte ich Dich mich und den „Propheten" zu benchen 2 . Denn wer sollte mehr Credit bei dem lieben Gott haben wie eine solche edle treffliche Frau wie Du meine theure geliebte Nonne. Adieu theure geliebte Nonne. Möge Dich dieser Brief in bester Gesundheit und heitrer Stimmung treffen, und möge uns Gott ein fröhliches Wiedersehen schenken, wenn ich hier meine schwere Arbeit vollendet haben werde. Dein treuer Sohn Giacomo. [Autograph

(Las): Staatl. I. f . Mf. Bin

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Donnerstag 8. [II.] ... Tanzthemas fantasiert. Mit Scribe wegen des Traité mit Brandus konferiert... Konferenz mit dem Balletmeister Mabille und den Direktoren wegen des Tanzdivertissements im „Propheten" . . . Ein neues Instrumental-Ritornell vor Fides Ankunft (Akt 1 ) komponiert, da das alte aus C dur nicht bleiben kann, weil die Kavatine für die Castellan auch aus C ist. Freitag 9. [II.] ... Die Verändrungen in den Worten und der Flötenbegleitung in der Kavatine für die Castellan in der Partitur reguliert... Verändrungen in Rogers Romanze Akt 1 gemacht . . . In der Oper das Ballet „Le Violon du Diable" mit angehört. Besuch von Lumley, der den „Propheten" für sein Theater in London kaufen wollte, er kam zu spät, da ich schon mit Delafield für die italienische Oper in Coventgarden unterzeichnet habe. Sonnabend 10. [II.] ... Erste Quartettprobe mit den Sängern u. Chören (1. u. 2. Akt) Großes Diner bei dem Préfet de la Seine Berger. . . . meinem alten Bekannten, dann noch Soirée bei Viardot. Sonntag 1 1 . [II.] ... Probe von dem Orgelstück im 4. Akt mit dem Organisten Benoit. Besuch bei Hequet. Konferenz mit dem Balletmeister Mabille wegen der Tanzmusik zum Divertissement des „Propheten" . . . Die „France musicale" fängt ihre gehässigen Angriffe gegen mich wieder an 1 . Montag 1 2 . [II.] Das Begräbnis Habenecks. Ich wurde erwählt, einen Zipfel des Leichentuchs am Leichenwagen zu tragen. Die 3 andern Zipfel wurden von Spontini, Auber u. Baron Taylor getragen. In der Kirche Notre Dame de Loretes ward ihm zu Ehren von der Société des Concerts Cherubinis „Requiem" vortrefflich aufgeführt. Abends debütierte der Tenor Masset mit großem Beifall in „Jerusalem". Dienstag 1 3 . [II.] . . . Diner bei mir: Girard, Kontrabassist Mathieu, Roger, Levasseur, Hequet, Zimmermann, Kalkbrenner, Meifred, Benoit, Viardot. Ich teilte Roger die letzte Verändrung mit, die ich in der Romanze gemacht habe. Mittewoche 14. [II.] ... Tanzthemas fantasiert... Besuch von Viel. Mit Girard zu Sax die neuen Pauken zu untersuchen. Zu Edmond Blanc . . . Nach dem Schlüsse der Oper ließen mich die Direktoren [rufen], um an Ort und Stelle, und während die Musiker noch bei einander waren, über die von mir verlangte Erweiterung des Orchesters zu konferieren. Donnerstag 1 5 . [II.] ... Den Tag über an der Tanzmusik gearbeitet. Abends erste Orchesterprobe (1. u. 2. Akt). Das Orchester benahm sich eiskalt gegen mich und gab mir durch den ganzen Abend kein Zeichen des Beifalls; bloß die Viardot ward ein kleines Wenig applaudiert nach dem Arioso des 2. Aktes.

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FEBRUAR 1849 H E I N R I C H H E I N E AN M E Y E R B E E R IN PARIS

[Paris, Mitte Februar

1849]1

Illustrissimo Maestro, Je Vous prie de me renvoyer le plutôt possible, l'Album, que j'ai eu l'honneur de Vous faire remettre il y a deux mois. Je ne veux pas qu'il traîne plus longtems sur Vos pianos, parmi les recueils d'autographes de Vos Misses et chambermaids anglaises, je Vous avoue, que quelque humble que soit son apparence, j'attache un grand prix à ce livre. Un des plus grands et des plus malheureux poètes de l'Allemagne en a fait l'hommage à la femme qu'il aime. Il y a longtems, que je ne Vous ai pas vu, et cependant Vous m'aviez promis de venir souvent me voir cet hiver. Vous m'oubliez un peu: moi, je ne vous oublie guère et je ne desespère pas, de trouver bientôt une eclatante occasion pour Vous prouver quel brillant rôle Vous jouez dans mes souvenirs et combien tout ce que Vous avez fait est présent à ma mémoire. — Je dois faire une apologie, (vox anglicana,) il y a huit jours qu'on Vous a adressé , par mégarde, deux places d'opéra qui devaient être renvoyés à Gouin. Ce pleutre de Gouin, quoiqu'il est Votre ami, et qu'il est même le chef de claque de Votre gloire, n'en est pas moins un grand pleutre, un cuistre incorrigible. Il a eu; — l'outrecuidance d'envoyer à ma femme 2 places de secondes loges de côté; places, déjà assez peu agréables, quand on possède la loge en entier, mais qu'on n'oserait offrir aux dames les Dimanches, où la première banquett est toujours occupée longtems d'avance par des gueuses de mauvaises mines. — Recevez, illustrissimo Maestro, l'assurance de ma parfaite considération et agréez en l'Expression sincère [Autograph (La Entwurf): Heine-Institut Düsseldorf Erstdruck (in deutscher Übers.): F.Hirth, H.Heine Briefe Bdlll, Mainz 1952., S. 32 Erstdruck original: Heinrich Heine, Säkularausgabe Bdzz, Nr 1259, S. 307f] Tgb. Februar

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Freitag 1 6 . [II.] . . . St. Georges Brief an den General Lwoff habe ich durch die russische Gesandtschaft abgeschickt.

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Sonnabend 1 7 . [II.] ... An der Tanzmusik gearbeitet... Konferenz mit dem Balletmeister Mabille . . . Abends 2. Orchesterprobe . . . Dem Orchester schien heute die Musik besser zu gefallen, denn sie applaudierten heute manches, doch auf eine sehr laue Weise. Ich habe das erste Tanzstück La Redowa fertig komponiert. Sonntag 18. [II.] ... Die Redowa ganz aufgeschrieben, damit sie Mabille mit den Tänzern einstudiere1. Mit Scribe vorbereitende Konferenz für die Mise en scène des 1 . Aktes. Erste Mise en scène Probe . . . In der Oper das Ballet „La Vivandière" von der Cerrito tanzen gesehen. Montag 19. [II.] ... Abends an dem Balletstück der Schlittschuh-Quadrille ohne sonderlichen Erfolg gearbeitet. Den kurzen Walzer komponiert welcher vom Corps de Ballet vor der Redowa getanzt werden soll . . . Dienstag 2.0. [II.] ... Berlioz besucht. 3. Mise en scène-Probe . . . An Mabille und seinen beiden Violonrépetiteur die Redowa vorgespielt und mitgegeben. Ein Stündchen im Jardin d'hiver, wo von einem großen Orchester Tanzmusiken gespielt wurden. Abends . . . ohne sonderlichen Erfolg an dem Galopp gearbeitet. Freitag 23. [II.] . . . Den Galopp fertig komponiert . . . Sonnabend 24. [II.] ... Mabille den Galopp vorgespielt. Zu Armand Bertin. 3. Orchesterprobe (3. Akt). Sonntag 25. [II.] ... Besuch bei Girard. Besuch von Taglioni. Montag 26. [II.] Mit Taglioni zu Nestor Roqueplan. . . . Zu Mittag bei Bixio, einem Deputierten der Nationalversammlung u. zugleich Président de la commission des théâtres: Lamartine2, Melesville, Merimet 3 , Scribe, Eugène Lacroix 4 etc. waren die andern Gäste . . . Dienstag 27. [II.] . . . An der Redowa instrumentiert . . . Konferenz mit Taglioni und Mabille wegen der Schlittschuhszene. Besuch von dem Advokaten Lacour aus Marseille, der dort das Orakel aller musikalischen Angelegenheiten ist . . . Mittewoche 28. [II.] ... Konferenz mit Taglioni und dem Balletmeister Mabille wegen der Schlittschuhszene. Zu Sax die neuen Pauken und das Saxhorn alto zu hören.

Tk. März

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Donnerstag 1. Einen Tisch mit Lichter in einer Loge zum minutiren5. Um V 2 1 1 zu Roqueplan mit Taglioni. 2. An Scribe daß Trommeln und Banda mit dem 1 sten Chor des 3. Akts auf die Scene kommt6. An Sax — an Benoit. Brandus wegen Ouvertüre. An Leborne

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2. Couplet. 3. 1 zu Sax. 4. 5 Sax und der Abbé Chavet. Die kleine Flöte im Final Act IV. Mabille kommen lassen.

im 2. Couplet wegstreichen. 5. An Rellstab. Die Ändrung

m im Vc. 4tes Final. Die Tanzmusik für Mabille mitnehmen und sie den Repetitoren vorspielen. 6. Daß Gouin die Partie lese wegen Debelleque. Dr. Bacher. Scribe. 8. An Scribe den Chœur des laitières. An Deligny wegen Vivier. 1 o Emil Deschamps. 7 Z 1 2 Paukenprobe. Von Buteux das Clarinettsolo heute Abend spielen lassen. 9. 1 / i 1 2 bei Duponchel Conferenz. 1 1 . Um 2 Mabille. 4 Antenor Joly 1 2 . 4 Bamberger. 13. Ob Poussard die neuen Pauken bestellt hat.

In Fides Arie diese Flöte wegnehmen. 14. Sax die Timbres im Chœur d'enfants 1 5 . 3 Harfenprobe. 1 6 . An Roger andre Worte für doux instants im Duett 1 7 . Die Coupure im Terzett. Duett Act V le Dieu du ciel t'appelle verminderter 7accord. Arrête ou nous l'immolons. 18. Der Mahler Patania. 1 Probe. Concert beim Préfet de la Seine. 1 9 . Die veränderte Roulade in der Stretta des Terzetts Akt V. Coda im Duett des 4. Aktes schneiden. Silence, ou ta mort. Act V le Dieu du ciel t'appelle. 2 0. Duponchel wie lange der Marsch im 4. Akt sein muß wegen baisse le rideau im 4. Akt. 21. Z u Véron. Die Coupure des Quartetts mit den Sängern probieren. 22. Den 4Stimmigen Satz in der Introduction des 4ten Aktes streichen. Den Marsch kürzen. Gouin zu Buloz wegen Scudo 1 und Castilblaze. 23. An Roger wegen der Worte doux instants im Duett des 5. Aktes, par pitié (récit. im 3. Akt), scène du songe. Das letzte clémence ander's instrumentiren 2 . Je m'éveillai: brisé, anéanti, interdit de frayeur, idem 3 . 24. An Scribe daß er auf die Probe kommt. V4 8 Probe. Véron. Die Hymne triomphale ist zu

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stark accompagniert, idem frappez voici mon 1 25. V 2 1 0 Patania. Roger. 4 Bamberger. 26. Coupure im letzten Couplet des Coupl. bachiques. Weber an Sax wegen der Coupure im Marsch und den Timbres. Scribe „Si tu parles nous l'immolons" kein Rideau fallen lassen in der Mitte des 4. Aktes 2 . An Viardot das Ritornell Akt 1 wegnehmen. Scribe Kürzung von Trio bouffe. idem le choix des reines . . . was soll Fides sagen wenn sie ganz zuletzt kommt. 28. Das neue Recit. vom 3ten. Akt und die Kürzung im Couplet bachique probieren. In den Soli des Enfants de chœurs streichen. 29. Sax noch 2 Timbres und die Trommel im Marsch vereinfachen. Das Libretto für Roqueplan. Scribe die Verse für den Officier im Trio. Trio bouffe kürzen — Trio Akt 5 noch heute. Ree. im 3ten Akt kürzen — Duett 5 ter Akt kürzen — Ob der Chœur des mères wegbleiben kann — Daß Jonas kein Sommelier3 ist — Schlechte Andrang in dem crescendo des Prêche4. Keine neuen Verse im Final des isten Aktes. 31. 7 2 1 o Patania. Mittewoche keine Relâche5 machen. Meifred daß die Société des concerts Freitag und Sonnabend ihre Concerte geben kann. Montag V2 5 Mr Doré.

Tgb. März

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Donnerstag 1 . [III.] . . . 5. Orchesterprobe . . . Freitag 2. [III.] . . . Zu Madame Viardot wegen einer kleine Instrumentationsveränderung, die sie wünscht . . . Sonnabend 3. [III.] ... Mit Girard die Pauken von Sax gehört... Abends 6. Orchesterprobe . . . Sonntag 4. [III.] . . . An der Arrivée des patineurs komponiert. Nach langen vergeblichen Arbeiten kam ich auf die Idee, den Chœur des laitières, welchen ich ganz hatte auslassen wollen, dazu zu gebrauchen und anders zu instrumentieren, indem ich im Orchester ein Accompagnement anbrächte, welches die Bewegung und das Schwirren des Schlittschuhlaufens nachahmte. Ein boshaft lügenhafter Artikel im „Siècle" agitierte mich so, daß ich den Abend ganz unfähig zum Arbeiten ward 6 . Abends in einer Soirée bei dem Marineminister Herrn von Tracy . . . Montag 5. [III.] ... Abends . . . ein kleines Instrumentalstück, das Kaufen und Verkaufen der Waren von den Bauern u. Anabaptisten im Lager komponiert u. aufgeschrieben . . , 7 Dienstag 6. [III.] 7. Orchesterprobe . . . Mittewoche 7. [III.] . . . An Bacher, Gyrowetz, Gaetano, Rossi . . . Donnerstag 8. [III.] . . . 8. Orchesterprobe . . . Freitag 9. [III.] . . . An der Quadrille des patineurs angefangen zu kom-

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ponieren . . . Die neuen Pauken v o n S a x in der O p e r probiert; sie w u r d e n nicht angenommen — . . . Sonnabend 1 0 . [III.]

. . . Verändrungen in der Instrumentation von der

H y m n e triomphale gemacht zur bessern E f f e k t u i e r u n g des Sängers . . . Dienstag 1 3 . [III.]

. . . Die Arie der M a d a m e V i a r d o t und das Duett zwi-

schen M a d a m e V i a r d o t und R o g e r wurden sehr applaudiert . . . M i t t e w o c h e 1 4 . [III.] . . . Probe mit M a d a m e V i a r d o t in der V e r b i n d u n g mit der Baßklarinette . . . auf einen großen Ball v o n dem Präsidenten der R e p u b l i k Louis N a p o l é o n eingeladen, ging ich auf ein Stündchen dorthin. Donnerstag 1 5 . [III.]

. . . M i t den 4 H a r f e n und der M a d a m e V i a r d o t die

Arie der M a d a m e V i a r d o t probiert. A b e n d s 1 o. Orchesterprobe . . . Freitag 16. [III.]

. . . Abends angefangen die v o n Scribe gemachten Ver-

ändrungen zu komponieren. Ich komponierte u. instrumentierte gleich das neue Rezitativ nach dem C h œ u r des mères, dann probierte ich mit Verroust das neue Instrument S a x o p h o n A l t o , welches ich auf Saxs Wunsch statts der ursprünglichen Violoncelle im A d a g i o des Terzetts des 5. Aktes anbringen will. Sonnabend 1 7 . [III.]

. . . Die K ü r z u n g und Veränderung in dem C h œ u r

„ L e choix des reines" gemacht. Ein neues Rezitativ, welches Scribe nach dem A d a g i o des Duetts des 4. Aktes gemacht hat, komponiert u. instrumentiert. 1 1 . Orchesterprobe: zum 2. M a l den 5. A k t probiert; er ging heute besser, brachte auch etwas mehr W i r k u n g hervor, obgleich die W i r k u n g des Duetts auf das Orchester tief unter meiner E r w a r t u n g blieb. Dahingegen effektuierte die A r i e der M a d a m e V i a r d o t ungeheuer, und nachdem das Orchester dieselbe stark applaudiert hatte, fingen sie ein neues Applaudissement unter dem R u f e „ b r a v o , M a e s t r o " an. M i t t a g s zum Diner bei Véron. Sonntag 1 8 . [III.] Ändrungen u. Kürzungen im Quartett des 2 . Aktes gemacht . . . Konzert im Conservatoire: m a n g a b zum ersten M a l „ P r o m é t h é e n c h a i n é " nach Schillers Bearbeitung der T r a g ö d i e von Aeschylus als K a n tate geformt, die M u s i k im Stil der M u s i k der „ A n t i g o n e " v o n H a l é v y . E r hat versucht in den Saiteninstrumenten Progressionen von Vierteltönen anzubringen . . . M o n t a g 1 9 . [III.]

. . . Quadrille des patineurs i n s t r u m e n t i e r t . . . Abends

1 2 . Orchesterprobe: 4. u. 5. A k t . Dienstag 2 0 . [III.]

. . . D e m M a l e r Patanin gesessen, der mein Portrait im

A u f t r a g des J o u r n a l „ L ' I l l u s t r a t i o n " zeichnen soll . . . M i t t e w o c h e 2 1 . [III.]

. . . K o n f e r e n z mit Scribe, C o u l o n , Duponchel und

den beiden C h e f s du chant wegen des 5. Akts . . . A b e n d s an einigen Verändrungen gearbeitet, welche Scribe heute auf der Probe gemacht hatte.

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Donnerstag 22. [III.] ... Konferenz mit Scribe. Mise en scène-Probe vom 4. u. 5. Akt. Abends 1 3 . Orchesterprobe . . . Die Ouvertüre brachte leider nicht den geringsten Effekt hervor u. man riet mir, sie zu kürzen. Freitag 23. [III.] ... Scribe kam zu mir, um über mehrere Verändrungen für den 5. Akt zu konferieren. Mise en scène-Probe vom 5. Akt 1 . Ich hatte Leduc und Courtin zum Diner bei mir . . . Sonnabend 24. [III.] ... Alle Verändrungen u. Kürzungen für den 5. Akt fertig gemacht . . . Visite von Duponchel. Véron besucht. Abends 1 4 . Orchesterprobe. Den Marsch im 4. Akt mit der Banda probiert . . . Sonntag 25. [III.] Das neue Rezitativ vom 3. Akt gemacht. Diner bei Duponchel. Abends bei dem Préfet de la Seine [Berger], wo Konzert war . . . Montag 26. [III.] ... Abends bei dem Präsidenten der Republik Louis Napoléon zur Soirée, wo Konzert war. Dienstag 27. [III.] ... Abends 1 5 . Orchesterprobe . . . Mittewoche 28. [III.] Ich habe täglich so viel an den Ändrungen u. Kürzungen zu arbeiten, welche jede Probe neu gebirt, daß mir nicht einmal die Zeit zur Führung meines Tagebuchs bleibt . . . Donnerstag 29. [III.] . . . 16. Orchesterprobe . . . Ein neues Rezitativ komponiert, welches die Scène de la revolte remplazieren soll, welche mir nicht genügt. Freitag 30. [III.] ... Bei Nestor Roqueplan gegessen, der ein Journalistendiner gab, um sie gut für den „Propheten" zu stimmen. Eugen Guizot u. Fiorentino waren auch da. Sonnabend 3 1 . [III.] . . . Kürzungen u. bedeutende Ändrungen in der Stretta des Duetts Akt 5 gemacht u. auch gleich instrumentiert. 1 7 . Orchesterprobe . . . Meine Balletmusik gefiel dem Orchester sehr, besonders applaudierten sie den Galopp . . .

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[Undatierte Vorsatzblätter:] (Jean aux Officiers qui vivement lui parler) Ils viennent dites-Vous? (à l'officier de gauche) Tu sais mes ordres vas! (aux autres officiers) Vous! Dès qu'en ce palais entreront leurs soldats, etc etc2. L'officier: On t'a trahi! Par ruse, en ce palais s'est glissé l'ennemi, ils veulent t'immoler au milieu de la fête de ton couronnement. Viens les punir Prophète3. Dès qu'entreront ici les ennemis sitôt qu'en ce palais entrera l'ennemi Que ces grilles de fer se ferment sur ce gouffre

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On voit jaillir le salpêtre & le souffre Puis hâtez Vous de fuir, loin de ces lieux maudits Vous mes seuls mes derniers amis 1 . On se met à genoux 1) au i r acte au prêche — Acte II Jean se jette à genoux devant le sergent d'Oberthal — Acte 3 dans la Prière; à la fin de l'hymne triomphale — Acte IV tout le peuple dans l'église — Fides devant Jean — Acte V Jean devant Fides2. Duponchel Minute ehe er mit dem Aufstellen der Kirche fertig ist das Zeichen zum Anfangen der Musik des Marsches geben. Girard Die Hälfte der Chanson de la mendiante ist gestrichen3. Ehe er den Marsch Act Iv bei heruntergelassenem Vorhang anfängt muß er ein Zeichen vom Theater erwarten. An Dietsch daß der Chœur des patineurs stärker gesungen wird. Freitag: Die Worte unter der Cavatine der Castellan. Traité für Brandus — an Rellstab - Roqueplan morgen die Journalisten einladen4. An Scribe Analyse des Poëm in den Zeitungen. Dankschreiben an das Orchester und die Chöre. Affiches daß man in den ersten 3 Vorstellungen niemand aufs Theater läßt. Bousquet5 zu den Journalisten einladen. Zu Armand Bertin und Jeanin wegen eines fait Paris6 du lendemain. Sonnabend: Zu Vatry, Koreff, Veron, Girardin, Armand, Jeanin. Gouin zu Castilblaze—Beauregard. An Scribe wegen der Worte zur Cavatine der Castellan. (Gouin) Lowenbach. An Leduc auf den Zettel und faits Paris setzen „à j h très précises." zte Vorstellung. Der Tisch mit den Lichtern im Zelt früher weg. Vieil, probieren den Vorhang nach dem ersten Akt herunterziehen - Schneller den Rideau intermédiaire nach dem 5. Akt um die Sänger herausrufen zu können. — Früher bei den Verwandlungen à vue klingeln damit man den neuen Akt anfängt. An Scribe daß der Abzug mit Fackeln der Patineurs nicht sein kann, sonst müßte während der Quadrille der patineurs schon die Nacht kommen wodurch der Effect beeinträchtigt würde.

Tk. April

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Sonntag 1 . An Roger und Viardot daß sie um 7 präcise auf die Probe kommen. An Sax — an Gouin. 3. Montguyon, Roger Deligny — Daß die Oper Sonnabend nicht sein kann — Benoit probieren — Sax — Mir Bremond wegen Vérron schicken. 4. Montguyon — Zur Viardot. 5. Die Viardot wegen Kürzung des Chanson de la mendiante. An Mm Castellan die Ändrung im Recit im Duett des 4ten Aktes, und im Trio des 5ten Aktes und ihre Cavatine schicken. 6. 4 Prosper Pascal7. 7. Amedée Achard—Deligny. Mise en scène Trio bouffe — Zu viel à genoux8. Scribe wegen Ende des

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Terzetts. 8. Antenor J o l y . M i t der Viardot wegen Schluß des Duetts vom 4ten Akt. 1 Couplet de la mendiante 1

I b ^ J J fr r

m

Buteux fragen ob er die Stelle der Cavatine der Castellan machen kann. 9. An Berlioz. M i t Duponchel wegen H Priest, Fould Montguyon. Roqueplan morgen einige Leute auf die Probe lassen. 1 0 . Bamberg — Berlioz — Roqueplan - Arry Schäfer 2 — Véron — Koreff — Castellan. A n Deligny ob nicht die häßliche Erleuchtung im Parterre heute wegkommt. h . Chœur des patineurs plus vite. Coupure de la marche. Andre mise en scène du Chœur des enfants. Coupure à la fin du Couplet de Levasseur „ t o u s " . Coupure 5. A k t Couplet bachique. Coupure in der Prière. Verändrung des Récit, nach dem Ballet. 1 2 . rétablir le 2 e Cuplet de la Romance de Roger. L a bruit des patins. A n Roqueplan wegen Fiorentino. A n Roqueplan Jraser. 1 Probe wegen Sonnenlicht 3 . Véron. Die Arie von der Castellan für Scribe. A n Berlioz. 1 3 . Generalprobe. Vitet — Ed. Rodrigues — Letronne — Bandrau — Crémieux — Bixio — Bamberg. A n Brandus wegen Rosenhain. Duponchel ob nicht das Umkleiden der Massen vom 3ten zum 4ten A k t probiert wird 4 . 1 4 . Probiert wird Der Schluß von der Hymne triomphale. Trio bouffe — 1 Couplet nur von Rogers Romanze — Saxophon — Versez, versez mehr piano accompagniren 5 . 1 5 . A n Gouin Lowenbach. Bureau de Correspondence. Lesourd — Bamberg - Fiorentino - Amedée Achard. Koreff — Véron — Girardin — Armand Bertin — Faits Paris de la Presse. 16. Fétis: zu den Sängern. A n Gouin Geld bringen. Härtel um 5. 4 Leborne - Th. G a u t i e r 6 . 1 7 . Wallace — Haertel. Sax die Trompeten g r a d e gegenüberstellen. A n Brandus wegen M ü n k . 1 8 . A n Gouin Stalle f ü r Riese 7 und Amedée Achard — S a x - Girard — Roger — Berlioz — Stankowitsch — Fétis — Gathy. 1 9 . 4 Uhr Dr. Eichler. 2 Th. Gautier. Um 1 Dr. Bamberg. Grüneisen wegen Baßclarinette. Coulon — Patins — A d a m 2. 20. 2 Th. Gautier — David — Brandus zu Gouin — An Fould — Z u Crémieux. 2 1 . 9 Girard. 4 Dr. Sass — Fétis. 3 Quelus — Jules Jeanin. 1 1 Grüneisen. 2 2 . Castilblaze — Conservatoire. Scribe — A r m a n d Bertin. Gouin: Davons Entreacte, Anzeige Erfolg 2 e und 3 e Vorstell. Diner Fould. 2 3 . Scudo — Véron. A n Berlioz. Brandus „Struensee" f ü r T h . Gautier. Conferenz mit Santo M a n g o . 1 1 Scribe. 24. Gouin Davons kleine N o tizen — Zeitung Provence an Roqueplan. A n Nestor wegen David. 4 Dr. Eichler. Fiorentino — Aug. Morel — Scribe — Duponchel. 2 5 . Die Arie Rinaldo durchsehen. Brandus mein Brief an Girard 8 — idem harrier. 2 7 . Weil

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- Dusch — Atty — Colombey. St. George. 28. 4 Davons — 1 1 Conservatoire. Cremieux antworten - Vatel. 4 Horrowitz. Davons Entreact. Lowenbach. Ob er nicht Roqueplan wegen Feuilleton für Morgen und David gesprochen hat. 29. 1 Cuvillon 1 Bamberger 2. Laurent 2. Guerin. Diner: Bertin — Berlioz — Veron — Adam — Doru — Duponchel — Nestor [Roqueplan] - Scribe - Girard - Ich - Gouin - Jules Jeanin - Deligny - Vatel.

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Sonntag 1 . [IV.] 18. Orchesterprobe: Generalprobe von allen 5 Akten. Sie dauerte mit den Entreakten, welche 1 Stunde 20 Minuten währten, von 1 /z 8 bis 1 Uhr, also 4 Stunden 1 6 Minuten Musik. Ich muß also 40 Minuten Musik wenigstens schneiden: eine harte u. schwierige Aufgabe. Montag 2. [IV.] ... Ich beschäftigte mich ausschließlich mit den Coupuren. Gouin hatte den alten Castil Blaze und mich zu Tische eingeladen, um uns zu versöhnen. Dienstag 3. [IV.] . . . Zu Véron, der von mir die Erlaubnis verlangt, daß man in einer Soirée, welche morgen bei ihm stattfindet, ein Stück aus dem „Propheten" singt. Ein böses Begehren, u. doch wage ich es ihm nicht abzuschlagen, sonst hätte ich den „Constitutionel" zum Feind. Mittewoche 4. [IV.] ... Duponchel hat nun doch Véron die Sänger für seine Soirée abgeschlagen, nachdem er sie erst bewilligt hatte, u. durch dieses ungeschickte Benehmen den „Constitutionel" der Direktion u. mir zum Feind gemacht. Ich war den Abend auf der Soirée bei Véron, der nun Madame Ugald von der Opéra comique zum Singen eingeladen hatte . . . Donnerstag 5. [IV.] ... Abends 19. Orchesterprobe: die Coupuren vom 1 . , 2. u. 4. Akt probiert . . . Freitag 6. [IV.] ... An den Verändrungen u. Kürzungen gearbeitet den ganzen Tag u. Abend. Sonnabend 7. [IV.] ... Den ganzen Tag u. Abend an Verändrungen u. Kürzungen gearbeitet . . . Sonntag 8. [IV.] ... Die Kürzungen vollendet. Angefangen die Kavatine der Castellan zu instrumentieren. Montag 9. [IV.] ... Vormittags 20. Orchesterprobe . . . Journalisten-Diner bei Roqueplan, wo ich Alteroche, Scudo u. Taxile Delord2 kennen lernte3.

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M E Y E R B E E R AN A M A L I A B E E R IN B E R L I N

Paris d. i2. ten April

[1849].

Theure geliebte Nonne! Der „Prophet" wird nächsten Montag den 16 t e n April gegeben, also vergiß nicht theure Nonne ihn an diesem T a g zu benchen 1 . Du weißt welchen unaussprechlichen Werth ich auf Deinen Seegen lege. Es bleibt mir nicht mehr Zeit als diese flüchtige 2 Dir geliebte Nonne nebst meinen herzlichen Grüßen an Wilhelm zu schreiben, denn ich unterliege der Last der Arbeit. Lieschen Oppenheim wollte von Amsterdam zum „Propheten" herkommen, aber vor zwei Tagen hat sie mir abgeschrieben was mir herzlich leid thut, denn ich hätte sie gar zu gern wieder gesehn. Dein treuer Sohn Giacomo [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

M/41]

M E Y E R B E E R AN N A R C I S S E G I R A R D IN P A R I S

Paris, ce 1 4 avril 1 8 4 9 . Monsieur, A la veille de la première représentation du „Prophète", veuillez me permettre de me servir de votre organe pour exprimer à messieurs les artistes de l'orchestre de l'Opéra ma plus vive reconnaissance pour le zèle infatigable dont ils m'ont donné des preuves incessantes pendant la longue durée de répétitions si fatigantes, et pour le dévouement loyal et tout artistique par lequel ils ont réussi à triompher brillamment des obstacles attachés à l'étude d'un ouvrage si difficile et compliqué. Grâce à leur généreux concours, je puis espérer que ma faible œuvre apparaîtra au public avec cette perfection d'exécution qui depuis longtemps fait la gloire de l'Opéra, et lui mérite l'admiration du monde musical. - J e n'aurais point cru devoir me priver du bonheur d'exprimer moi-même de vive voix mes sentiments de gratitude profonde à messieurs les artistes de l'orchestre, si je n'avais pensé donner une nouvelle valeur à mes remerciments en les faisant passer par votre bouche, Monsieur, vous, le digne et habile chef d'orchestre, qui avez si puissament contribué au résultat de cette nouvelle étude, non seulement par le talent consciencieux et les soins empressés avec lesquels vous

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avez dirigé l'exécution, mais aussi par la grande utilité dont, comme je dois le reconnaître, m'ont été vos conseils expérimentés et judicieux. Puisse votre excellente direction être à messieurs les artistes, pendant de nombreuses années encore (j'en fais les vœux les plus ardents), un guide sûr et infaillible dans leur noble mission! Votre très-dévoué et reconnaissant G. Meyerbeer. [Autograph: unbekannt Abdruck: Revue et Gazette mus. de Paris 29. IV. 1849, Pg I3I1

MEYERBEER AN LOUIS BRANDUS IN PARIS

[Paris] Montag früh [16. IV. 1849] Geehrter Herr! Der Redacteur des Feuilleton lyrique der Gazette de France hat mich dringend um ein libretto des „Propheten" für heute Vormittag gebeten, da er morgen Abend schon seinen Artikel liefern muß. Seien Sie so gütig und schicken ihm eines so bald als möglich. Seine Adresse ist „à Monsieur le Comte de Beauregard, Rue de Sèvres No 1 7 Faubourg St. Germain". Haben Sie auch die Güte mir durch den Überbringer dieser Zeilen die Adresse von Taxilé Défort zu schicken damit ich ebenselben die Loge schikken kann die er mir verlangt hat. Endlich würden Sie mich sehr verbinden wenn Sie mich zwischen 9 und 1 0 Uhr besuchen k ö n n t e n , da ich Sie n o t h w e n d i g zu sprechen habe. Mit vollkommenster Hochachtung Ihr Meyerbeer [Autograph (Las): Bibl. Nationale

Paris]

MEYERBEER AN EUGÈNE SCRIBE IN PARIS

[Paris, 16. IV. 1849] Mon cher Ami! Monsieur Gouin a donné votre billet qui m'est adressé aux directeurs & mais il n'a pas pu tirer une réponse précise: ils se sont excusés avec leur Meyerbeer

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nombreuses affaires. Il est revenu ce matin à la charge, mais n'en a pas reçu plus d'explication. — J e V o u s e n g a g e d o n c c h e r A m i d a n s tous les cas de faire retirer vos billets d'auteurs ( & de faire demander si l'on a fait droit à vos inscriptions). Pourquoi voulez Vous priver vos amis de billets qui Vous appartiennent légitimement. N'oubliez pas notre Ami Germain Delavigne. J'ai du naturellement penser que Vous le partageriez de vos billets d'auteur, & si Vous ne les retirez par qui laisse s'il en aura. Car je ne sais pas si les directeurs lui en ont envoyé. Je ne sauvais Vous dire combien mon cœur est affligé de cette brouille entre Vous & les directeurs dans un moment si important pour moi. Cela me remplit l'âme des plus noirs pressentiments, & je tremble pour le résultat de ce soir plus que jamais. Au moins venez ce soir dans votre loge cher Ami pour observer s'il y a lieu peut être de proposer des changements, & n'abandonnez pas votre pauvre collaborateur. Adieu & en toute hâte car je dois répéter avec la musique dans le théâtre qui a mal été la dernière fois Votre tout dévoué Meyerbeer [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris 396/97]

M E Y E R B E E R AN A M A L I A BEER IN BERLIN

[Paris, 16. IV.

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Theure geliebte Nonne! Ich habe den mütterlichen Seegen den Du mir in Deinem Brief geschickt hast mit Andacht und Rührung in dem vorgeschriebenen Moment gelesen, habe Deinen theuren Namen mit Inbrunst geküßt, und habe Deinen Brief auf die Brust bis zu Ende der Vorstellung getragen. Gott hat Dein Gebeth erhört theure geliebte Nonne, denn so viel man nach einer ersten Vorstellung beurtheilen kann, so ist „der Prophet" (unberufen und zur guten Stund sei es gesagt) ein g r o ß e r g l ä n z e n d e r Succes. Viele Leute behaupten daß sie diese Oper weit über „ R o b e r t " und die „Hugenotten" setzen. Die Aufnahme war e n t h u s i a s t i s c h . Roger ward schon nach dem z ten Akte, die Viardot nach dem 4 ten Akt herausgerufen, zum Schlüsse alle, und das Publikum gab keine Ruhe bis ich zuletzt mich entschließen mußte, obgleich sehr ungern auch herauszukommen. Aber der Ruf Meyerbeer wollte gar

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nicht enden. Gefallen, wenn man nämlich nach dem Applaudissement schliessen soll, hat bis auf 4 oder 5 Stücke alles. Aber den größten nachhaltigsten Eindruck machten folgende Stücke. Im ersten Akt das große Ensemblestück der Anabaptisten Predigt, und eine 2Stimmige Romanze von M lle Castellan und M e Viardot in der höchsten Vollendung gesungen. — . Im zKn Akt die Erzählung des Traums und eine Romanze die Roger mit großem Liebreitz sang. Ein einfaches Adagio von der Viardot mit solcher Vollendung und tragischem Ausdruck vorgetragen, daß es 3 fach applaudirt [wurde], Dann das Hauptstück des Akts, ein Männer Quartett worin Roger als Schauspieler und Sänger wahrhaft rührend und ergreifend war (womit der Akt schließt) nach welchem er herausgerufen ward. — Im 3ten Akt gefiel vorzüglich ein Bouffterzett von 3 Männerstimmen, und das Balletdivertissment welches allerliebst in die Scene gesetzt ist. Meine Balletmusik soll mir wie man sagt, diesesmaal glücklich gerathen sein, besonders ist man mit einem Galopp und einer Redowa sehr zufrieden. Das zweite Tableau des 4ten Aktes daß in der Kirche spielt und zz Minuten dauert, obgleich es nur einen Triumpfmarsch und das Finale enthält ist die Hauptscene des Stückes sowohl als Gedicht wie als Musik. Du kannst Dir denken wie gespannt ich auf [die] Wirkung deselben war. Gott sei Dank die Wirkung hat meine Erwartung übertroffen, man hat in dieser Scene wie in einer Tragödie geweint. Aber einen großen Theil der Wirkung bin ich der Viardot schuldig die sich als Sängerin und Schauspielerin zu einer tragischen Höhe erhob wie ich sie noch nie auf dem Theater gesehen habe. Auch Roger war in dem Moment wo er seine Mutter verläugnet ganz vortrefflich. Beide wurden nach diesem Akt stürmisch hervorgerufen. In den Proben war die Befürchtung allgemein, daß nach diesem Akt kein 5ter Akt möglich sei. Und doch hat die große Arie der Viardot im 5ten Akt solche foudroyante Wirkung gemacht daß sie mit einer 4 fachen Salve Applaudissements wie ich sie nur in Wien kannte überschüttet wurde, und man eine kleine Pause machen mußte ehe das Duett angefangen werden konnte. Und auch das Duett zwischen der Viardot und Roger hat eine ganz außerordentliche tragische Wirkung hervorgebracht. Dann aber sinkt die musikalische Wirkung in den darauffolgenden Scenen. Allein ein wundervoller Brand womit das Stück endiget kam mir zu Hülfe um den Entusiasmus bis zu letzt wach zu halten. A l l e s j e d o c h w a s ich D i r h i e r m i t t h e i l e t h e u r e N o n ne ist die W i r k u n g der e r s t e n V o r s t e l l u n g , und sehr h ä u f i g verr a u c h t der E n t u s i a s m u s e i n e r e r s t e n V o r s t e l l u n g in den folgenden. Gebe Gott, daß dieses nicht bei dem „Propheten" der Fall sei. Adieu theure Nonne: theile meiner geliebten Minna und Wilhelm gleich den Inhalt dieses Briefes mit. Nach der i t e n Vorstellung ein Mehreres. In den Débats und 31*

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APRIL-JUNI 1849

Constitutionel sind heute schon ein paar sehr freundliche Zeilen über die Vorstellung. Dein treuer Sohn Giacomo [Autograph

Tgb. April—Juni

(Las): Staatl. I. f . Mf. Bin

M/39]

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Vom 1 0 . April bis zum 5. Juni. Die vielen Beschäftigungen vor und unmittelbar nach der Aufführung des „Propheten" haben mich verhindert bis jetzt regelmäßig mein Tagebuch zu führen. Wir hatten 23 Orchesterproben. Den 16. April (Montag) war die erste Vorstellung, die sehr brillant ausfiel 1 . Roger ward nach dem 2. Akt, Madame Viardot u. Roger nach dem 4. Akt und ich nach dem 5. Akt herausgerufen, wo ich mit allen Sängern erschien: es wurden mir bei meinem Erscheinen Blumen und Kränze zugeworfen. Die Einnahmen hatten während der ersten 1 o Vorstellungen den höchsten Taux erreicht, immer zwischen 9 und 1 o Tausend Franken 2 , dann aber trat die politische Agitation der Wahlen, die furchtbare Hitze und die große Zunahme der Cholera ein, und die Einnahmen nahmen bedeutend ab. Unter den Darstellern verdient Madame Viardot die Palme, und ich danke ihr einen großen Teil meines succès. Madame Viardot, Madame Castellan, Herr Roger debütierten alle 3 zum ersten Mal mit dem „Propheten" in der Oper. Alle großen Journäle fast mit Ausnahme der „Reforme" (Castilblaze) und der „Musique" (frère Escudier) sprachen sich günstig über die Oper aus 3 . — Am 4. Mai erschien im „Moniteur" meine Ernennung als Commandeur der Ehrenlegion sur la présentation du ministre de l'intérieurs Léon Faucher 4 . Weder ich noch irgend einer meiner Freunde hatte die mindeste Demarche dazu getan. Der Preis, den ich für die Partitur erhalte, ist der größte, den man bis jetzt bezahlt hat, nämlich Brandus zahlt 1 9 0 0 0 Franken für das Verlagsrecht von Frankreich, Delafield & Beale 1 7 0 0 0 Franken für das Verlagsrecht von England und das ausschließliche recht der Theateraufführung für England, Breitkopf & Härtel 8000 Franken für das Verlagsrecht für Deutschland, also 44000 Franken im ganzen. Der Président de la république Louis Napoléon lud mich kurz nach meiner Ordensverleihung zur Mittagstafel. Minna reiset in den letzten Tagen des Mais nach Ischl ab. Jenny Lind kömmt im Mai nach Paris 5 .

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Ich arbeite sehr fleißig an der Revision des Klavierauszugs des „Propheten", den Garaudé 1 macht, und mache Korrektur von jeden Stück dieser Oper, welches im Stich erscheint2. Küstner fordert mich auf, die Aufführung des „Propheten" in Berlin zu gestatten und die Aufführung zu dirigieren. Ich antwortete ihm sehr höflich, refüsiere aber, da die beiden Hauptrollen nicht zu besetzen sind. Im Théâtre des Vaudevilles wird eine Parodie auf den „Propheten" in 5 Akten unter dem Titel „L'âne à baptiste" (von Clairville3 u. Siraudin) gegeben. Im Prolog dieser Parodie wird ein Couplet à mon honneur und auch à l'honneur de Madame Viardot gesungen. Im Théâtre Choiseul ebenfalls eine Parodie unter dem Titel „Le petit prophète" 4 . Am 23. April 1849 übergab Meyerbeer vertragsgemäß die Partitur des „Propheten" an Brandus zur Kopie für Delafield. Die Quittung von Brandus über den Erhalt der Partitur übermittelte Meyerbeer am 2 j . April an C. L. Grüneisen als Bevollmächtigtem von Delafield. [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin W/54] W I L H E L M B E E R AN M E Y E R B E E R IN P A R I S

Berlin, d. 24. April 1849 Lieber Bruder! Aus allen Zeitungen geht mit solcher Uebereinstimmung die Meinung hervor, daß der „Prophet" alle Deine bisherigen Werke noch überbietet daß ich nicht füglich mehr daran zweifeln kann. Dies muß Dich doch sehr glücklich machen, den der Zeitpunkt wo es einem Künstler geht wie dem Erzbischoff in „Gilblas" 5 ist immer ein schwer zu verdauender. Heut schreibe ich Dir nur um Dir den Brief der Weber zu schicken. Mit Nichtantworten ist diese Sache nicht abgemacht. Du weißt daß ich seit vielen Jahren die Besorgniß hege daß diese Sache unterköthig werden dürfte. Glücklicher Weise hat sich diese bis jetzt als ungegründet erwiesen. Mit jedem Anderen als der Weber wäre es nicht so gekommen. Siehe nun zu daß Alles colle buone arrangirt wird. Sie scheint dem Briefe nach jetzt in großer Noth zu sein. Wenn Du guten Rath hören willst so lasse Dich nicht auf irgend ein Compositions Versprechen ein, sondern gieb den Dreck heraus, und lasse die „Pinto's" komponiren wer da will. Beeile Dich den sie scheint um die paar Groschen die sie daraus zu lösen denkt in Verlegenheit zu sein. in Eil Dein W B.

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Gropius habe ich für seine Bemühungen 20. Rth geschickt. Er hat sie mir wieder zurückgeschickt u. einen artigen Brief an die Hewri geschrieben, worauf ich ihm einen Besuch gemacht habe. Man kann ihn gelegentlich doch einmal gebrauchen. Die Schlittschuh kosten 2 Th 25 sgr. [Autograpb (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin M/37]

Tk. Mai

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Dienstag 1. 4 Sänger Wegner — 1 0 Deligny - 7 2 9 St Georges - 2 Scribe 1 . 3 der Mahler. 1 Stalle für Julius — 4 Plätze für Antony Deschamps — 2 Weber — 2 Mm Michel — 2 Weil - 2 Parterre Sax — Henri Blaze - 1 Dusch. An Chandru. 2. Billet für Karpeles. Dusch. 1 2 Sax. V2 2 Mahler Alophe. An Brandus wegen Moisson, Herausgabe der Airs de ballets Troupenas — Metronom — Couplets von Zacharie ohne Chor. Mario und Costa nach Paris2. 3. 4 Pierre Dupont3 Zechlin 1 2 . 1 0 Scribe — Nestor Roqueplan. 1 Leroy. Die 50 Fr. für das Monument von Habeneck. 4 . 1 0 Scribe4 — Th. Gautier 1 2 . 3 Englischer Lehrer5. Girardin — Hequet. j . Concert Alkan. 4 Dr. Bamberg. Henri Blaze. 3 Zechlin. 6. 1 1 Englischer Lehrer. Germain — Berlioz — H. Blaze — Girardin — Perrigny — Minister — Leo — Hequet. Gouin an Leduc wegen David morgen. 7. 3 Antenor Joly. David — Perrigny 1 o. Germain. Brandus wegen Gautier morgen. An Gautier — Berlioz. 8. 3 Pierre Dupont — 1 2 Théophile Gautier. Diner Calergis. 5 Atty. 4 englischer Lehrer. An Mr de Girardin. 9.1 parterre billet für Sax. Den Brief für Sax. An Mr Girardin. 10. 5 Karpeles, 1 2 Gautier Théophile. 4 Zechlin. 1 1 . 3 Mr Defresne & Reboul 6 . 2 Moisson. David — Pierre Dupont. Brandus wegen Verändrungen in der Table thématique des morceaux. 1 2 . 7 2 1 2 Karpeles und Seiffert. Goupil. Rothschild. Viardot wegen Übersetzung 7 13. Diner bei Scribe. Billets Mm Cherubini — Lapelouze. 1 4 . An Théophile Gautier. Ed. Monnais. 1 j . 3 Palowsky — Den Brief für Sax. Diner Defresne 7 2 7 Uhr. 1 1 Mario. Mario zu mir um 1 Uhr. Brandus wegen Palliantin. Partitur von London zurück. 16. Loge Girardin. Billet Sax. Scribe — Goupil. Viardot wegen Übersetzung. Gouin wegen Anlegung des Ordens bei dem Präsidenten8 — Faits Paris9. 1 7 . Théophile Gautier - Goupil. V2 1 2 Bamberg. 3 Zechlin — 1 Scribe. V 2 1 o Mr de Girardin zur Herzogin 10 Abends von Maillé abholen. V 2 1 Probe mit Sax Ed. Monnais. Troupenas. 18. Brandus wegen Adam. Troupenas. Defresne. Marseille. Chorley. Vaquerie 11 - Marquis St. Priest. Stephen de la Madelaine - Gathy. 4 Zechlin. 19. 4 Douvry - 5 Didot 1 2 .1 Scribe. Gouin Fait Paris. 90 David. Daß Bran-

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dus nicht nach 3 Jahren das EigentumsRecht zurücknimmt. 2 0. 3 le Comte Gremont. 1 1 Lind, 1 0 Didot. 21. Bouglé. Opinion publique. Brandus Fétis wegen Choral. Die Airs de ballet mit im Catalog aufführen — Die Partitur abschicken nach London — Mario's Rolle vom 4. und 5. Akt. — Th. Gautier. Meinen Namen mit gotischen Lettern. 22. 4 M m Habeneck. 23. 1 Scribe. 24. V 2 I I Limnander zu den Operndirektoren. Pomartin 1 . 25. Diner Graf Lövenhielm. 1 Scribe. 11 Roqueplan. 2 6. Diner Kastner Versailles. 27. M m Nillo Sängerin. Engagement Viardot - Troupenas. Pantowsky - Fortuné Delaigne — Herbault — Santo M a n g o — Azevedo. 28. An Küstner. 29. Karten an Graf Lövenhielm. 3 0. 3 Plätze für Thyerry. 2 PI Atty — 2 M r Liszt. M r de Girardin — Jenny Lind. Brandus wegen Kopie für Marseille. An Mutter wegen Kistner und „Prophet". 31. 3/4 5 Parent. Loge für Jenny Lind. M r de Girardin.

MEYERBEER AN A M A L I A BEER IN BERLIN

[Paris, 3. V.

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Theure geliebte Nonne! Es ist l / z 6 Uhr und die Post eigentlich schon geschlossen, doch kann ich durch Gouins Vermittlung noch diese flüchtige Zeilen auf die Post bringen um Dir anzuzeigen daß vor 1 o Minuten der Operndirektor gekommen ist mir anzuzeigen daß der Minister ihm gesprächsweise erzählt hat, daß ich zum K o m m a f n j d e u r der Ehrenlegion morgen oder übermorgen ernannt werden werde. Ich weiß wie Dich und Wilhelm und Minna das freuen wird. Theile es gleich Minna mit, aber ich beschwöre E u c h s a g t es k e i n e m Menschen denn es ist doch noch nicht officiel. (In höchster Eil) Vergiß nicht gleich meiner Minna diesen Brief mitzutheilen. [Autograph

(La): Staatl. I. f. Mf. Bin

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MEYERBEER AN M I N N A MEYERBEER IN BERLIN

Paris, d. 4' M a y 49. Theure Geliebte! Das was ich vorgestern als Vermuthung der lieben Nonne geschrieben, hat sich vollkommen bestätiget. Gestern Abend erhielt ich folgendes Schreiben vom Minister des Innern

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Monsieur! Par arrêté rendu sur ma proposition, le Président de la République Vous a nommé C o m m a n d e u r de l'ordre de la légion d'honneur. J e suis h e u r e u x d ' a v o i r à V o u s t r a n s m e t t r e ce t é m o i g n a g e de la haute s a t i s f a c t i o n du G o u v e r n e m e n t . Mr. le Grand Chancelier de l'ordre Vous fera parvenir incessement le titre de votre nomination. Das Übrige sind die gewöhnliche Schlußformeln. Heute ist meine Ernennung b/e/reits in dem officiellen Theil des Moniteurs angezeigt. Was mich am allermeisten dabei freut, ist, daß meinerseits auch nicht der allergeringste Schritt geschehen um diese Sache zu provociren. —. Auch ist kein einziger meiner Bekannten en main mit dem heutigen Gouvernement, so daß ich vielleicht annehmen darf daß diese Ernennung als eine von der öffentlichen Meinung angedeutete zu betrachten ist. Trotz der Nähe der Wahlen zur neuen Kammer welche unzählige Wahlreunionen veranlassen, in Folge deren sämmtliche TheaterEinnahmen sehr fallen, ist dennoch vorgestern die j K Vorstellung des „Propheten" ungeheuer voll gewesen: die Recette betrug 9600 Franken, und die Aufnahme war auch sehr brillant. Heute sollte die 8te Vorstellung sein, aber leider ist Roger krank geworden. Theile das Alles der lieben guthen Nonne mit die sich so dafür interessirt, aber vergiß es nicht. Die Nachrichten aus Berlin betrüben mich unaussprechlich und erfüllen mich mit der größten Angst für die nächste Zukunft die mir vom größten schwärzesten Unheil erfüllt scheint. Gebe der allmächtige Gott daß ich mich irre, und alles zum Frieden und zur Einigkeit sich wenden möge. Mögen diese Zeilen Dich meine theure Geliebte und die herzigen Kinder im besten Wohlsein antreffen Dein Dich anbethender Mann Giacomo [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin M/35]

M I N N A M E Y E R B E E R AN M E Y E R B E E R IN PARIS

Berlin den 1 4 Mai [1849] Theures, geliebtes Herz! Obgleich ich durch eine gewiße epoche gezwungen fest liege will ich doch nicht anstehen Dir einige Zeilen zu schreiben, besonders da ich aus Deinem

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Brief vom 9. sehe daß Du ängstlich über die Zustände hier bist. Ich kann Dich vollkommen beruhigen, es ist hier Alles still, u sind sogar viel Fremde hier, im Allgemeinen sind die Zustände von Europa freilich trübe genug, hier ist man überzeugt, daß es nicht zum Ausbruch kommen wird, in SüdDeutschland sieht es bedenklicher aus, doch auch da glaubt man bald der Bewegung Herr zu werden. Von hier strömt jetzt Alles, als partie de plaisir nach Dresden, auf 4 — 5 Tage sollen keine Plätze für die Eisenbahn zu haben sein. Wäre es Doris würde die Nonne sagen: „ d a mag vorgehen was da will, denkt die da unten nur an ihr plaisir." 1 Was Du mir über die Reise schreibst werde ich berichten u alle mögliche Erkundigungen an ziehen. Die Bewegung in Baiern von der Du sprichst birgt für den Weg den ich zu nehmen habe keine Gefahr, da sie sich auf die Pfalz concentrirt u. Altbaiern was ich berühre, vollständig ruhig ist. Burguis werde ich sagen, daß er Dir öfter schreibt, lasse Dich von den Zeitungen nicht schrecken und beunruhigen, Du weißt wie sie lügen u übertreiben, u die Sachen gerade so vorstellen, wie sie der parthei die sie ergriffen, gerade am ersprießlichsten sind. Das „Feldlager" w a r bei der zweiten Vorstellung eben so gefüllt wie bei der Ersten, die Ausführung besser u der Enthusiasmus warm 2 , gestern sollte es wieder sein, wurde aber Abends wegen Kränklichkeit abgeändert. Was sagst Du zu dem armen Nicolai 3 . Wenige Tage vor seinem Tode bekam Schönlein anonym eine sehr complicirte Krankengeschichte zugeschickt, u Tages darauf presentirte sich Jemand, der sich als den Schreiber kund gab, u sagte sein Freund Meyerbeer habe ihn hier in Berl. an Dr. Wehsemeyer gewiesen, seine schrecklichen Leiden trieben ihn aber die Hilfe von Schönleins großen Namen zu suchen u.s.w. er sei Otto Nicolai. Er soll eine furchtbare Krankheit gehabt haben, Schi, hatte ihm gerathen den Regimentsarzt Haake der früher sein Asistent war zu nehmen u ihm versprochen die cur zu leiten, nun hat der da oben die cur übernommen. Die Kinder sind Gott Lob wohl u munter, Cecilie wird nächstens schreiben. Das Wetter ist wunderschön. Freitag soll Tichatscheck als Raoul debütiren. Ich schließe weil ich heute nicht viel aufsitzen will. Lebe wohl u schone Dich nur recht, recht sehr wegen der Diarhoe, besonders mit dem Trinken wenn es warm ist. Noch ein M a l lebewohl, Nantes Brief ist besorgt. Dein treues Weib Minna Meyerbeer [Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin

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F R I E D R I C H W I L H E L M IVJ AN M E Y E R B E E R IN P A R I S

[Potsdam 2.6. V.

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In Erfüllung Ihres in der Vorstellung vom 1 8 . d. M . ausgesprochenen Wunsches, unter fernerer Verzichtleistung auf Ihr Gehalt Ihren Aufenthalt bis zum Mai k. J . verlängern zu dürfen, bewillige Ich Ihnen den hiezu erbetenen Urlaub und habe das Ministerium des Königlichen Hauses hievon in Kenntniß gesetzt. Potsdam, den 26. Mai 1 8 4 9 Friedrich Wilhelm [Autograpb

(Ls): Staatl. I. f . Mf. Bin

M/32]

M E Y E R B E E R AN A M A L I A B E E R IN B E R L I N

Paris d. 30 te May 49 Theure geliebte Nonne! Ich habe Dir bisher fast gar nicht geschrieben, denn ich war mit Minna übereingekommen, daß sie Dir alle meine Briefe mittheilte, und war dadurch sicher, daß obgleich ich Dir nicht directe schrieb, Du doch nie ohne Nachrichten von mir bliebst. Allein jetzt ist Minna abgereist (was sie übrigens ganz gegen meinen Willen gethan hat, da es bei den jetzigen Verhältnissen in Ostreich wo jeden Augenblick der Bürgerkrieg ausbrechen kann, wahrhaft sträflich ist mit drei Kindern hineinzureisen) und so werde ich Dir nun während ihrer Abwesenheit wieder directe schreiben liebe Nonne. Sei so gütig liebe Nonne Wilhelm folgende Mittheilung zu machen. Als mir Wilhelm vor einiger Zeit den Brief von Küstner an Dich mittheilte worin derselbe den Wunsch aussprach den „Propheten" auf seinem Theater in Berlin zu geben, schrieb ich Wilhelm sogleich und bat ihn flehentlich sogleich zu Kistner 1 zu gehen und ihm zu sagen daß mit den jetzigen Kräften der Berliner Bühne die Oper unmöglich zu geben wäre, denn die erste weibliche Rolle (die der Viardot) ist als wahrer Contrealt behandelt, und von dieser Stimmgattung (nämlich Contrealt) haben sie weder ein gutes noch ein schlechtes Exemplar auf der Berliner Bühne. Die männliche Hauptrolle ist eine Tenorparthie von solcher Bedeutsamkeit, daß die von Raoul in den „Hugenotten" ein wahres Kinderspiel dagegen ist, also es unmöglich ist ei-

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ne solche Rolle von der die Hälfte des succes abhängt einem Tenor wie Pfister oder Kraus zu geben. Ich bat Wilhelm das Kistner sogleich zu sagen, damit er nicht an den König wegen der Aufführung und nicht mir schriebe, weil mich dieses (da ich doch einen refus geben müßte) in tausend unangenehme Verlegenheiten setzen würde. Wilhelm antwortete mir darauf mit einer der corrupten Ideengänge deren leider so viel in seinem Kopfe spuken, daß da der König 25 Million Thaler zur Mobilmachung der Armee brauche, er kein Geld an Kistner zur Inscenirung des „Propheten" bewilligen werde: ich könnte mithin ganz ruhig sein daß die Sache liegen bliebe. Die Sache ist aber nicht liegen geblieben, sondern Kistner hat mich officiel gebeten die Aufführung des „Propheten" zu gestatten, und hat hinzugefügt daß er die Befehle des König's darüber eingeholt hat, d e r s e i n e Z u s t i m m u n g d a z u g e g e b e n h a t . Da mir Kistner mit der größten Artigkeit und Zuvorkommenheit geschrieben hat, so habe ich ihm natürlich ebenfalls sehr artig und verbindlich geantwortet, h a b e i h m a b e r a u s den o b e n a n g e f ü h r t e n G r ü n d e n eine abschlägliche Antwort gegeben. Ich l e g e Dir ü b r i g e n s eine A b s c h r i f t von K i s t n e r s Brief und von meiner A n t w o r t b e i die D u so g u t sein w i r s t W i l h e l m m i t z u t h e i l e n . — Da ich eigentlich durch Wilhelms frühere Weigerung mit Kistner zu sprechen in diese unangenehme Lage gekommen bin, so soll er wenigstens jetzt etwas thun was ich für sehr nothwendig halte, ich bitte ihn nämlich zu Humbold zu gehen ihm Kistner's Brief und meine Antwort mitzutheilen, und ihm zu sagen daß ich sehr wünschte der König wüßte daß durchaus nicht meine früheren feindlichen Verhältniße mit Kistner den geringsten Einfluß auf meinen Refus gehabt hätten, daß ich im Gegentheil mit dem größten Vergnügen die Oper (da der König deren Aufführung zu wünschen scheint) auch unter Kistners Intendantur gegeben haben würde, daß bloß die U n m ö g l i c h k e i t die beiden Hauptrollen der Oper mit den jetzigen Mitgliedern der Berliner Bühne zu besetzen mich zu diesem Refus gezwungen hat daß ich übrigens Kistners Aufforderung sehr artig und convenable fände, und daß wenn künftig vielleicht ein gutes Glück zwei gute Subjecte der Art, das heißt einen Mezzosoprano und einen guten Tenor der Berliner Bühne zuführte ich dann sehr gern bereit sein würde die Oper zu geben. Das wünschte ich daß er dem König sagte. — Auch wenn Wilhelm Kistner besuchen wollte, und ihm sagen wollte daß es mir herzlich Leid thäte seiner freundlichen Aufforderung nicht Folge leisten zu können, daß es aber wirklich eine Unmöglichkeit wäre die beiden Hauptrollen der Oper mit den jetzigen Sängern in Berlin zu besetzen. Für Kistner wäre es wichtig zwei Dinge hinzuzusetzen (deren erste ich in meinem Briefe an ihn vergeßen habe) erstlich er wäre vielleicht zu dem Glauben veranlaßt worden daß die Köster die

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Rolle der Viardot singen könnte, weil die Viardot auch Sopran-Rollen sänge wie z. B. in der „Jüdin", in den „Hugenotten" etc. Allein die eigentliche wahre Stimmenlage der Viardot sei C o n t r e a l t , und in dieser Lage habe ich ausschließlich die Rolle geschrieben, weßhalb es auch ganz unmöglich sei, daß die Köster die Rolle singen könne. Außerdem wünschte ich Wilhelm sagte ihm daß ich von der Zuvorkommenheit und Artigkeit seiner Aufforderung sehr touchirt gewesen sei, und ich "Wilhelm darüber meine große Anerkennung ausgedrückt hätte. — Es ist dieses ein ehrenvoller Moment da er den ersten Schritt gemacht hat wieder in friedlichen Verhältnissen (wenn gleich sehr gemeßenen) mit ihm zu treten, das heißt daß man sich wieder grüßt und mit einander spricht wenn man sich am dritten Ort sieht. Sollte in Berliner Journälen auf eine für mich unangenehme Art die Rede von der Sache sein so bitte ich Wilhelm meine Interessen wahrzunehmen, und indirect darauf antworten zu laßen. [Autograph (La) Fragment: Staatl. I. f. Mf. Bin M/33]

Tk. Juni

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Sonnabend 2. 3 Zechlin. Zu Monnais. Roqueplan wegen „Hugenotten". An Scribe daß Cath[erine] so oft sie allein ist ihre tiefe Liebe zu P[ierre] namentlich in den Singstücken zu erkennen giebt 1 . Den Traité mit Brandus. 4. 3 Mm Habeneck. 5. Ed. Monnais. An Mathias wegen Lind. Brandus wegen Mm Habeneck. 1 Parent. 6. An Blume schwedischer Gesandschaftssecretair wegen Mathias. Patania's Braut — Caesar Moren [?] — Moniot. 7. Henri Blanchard. An Mathias und an Jenny Lind. 8. An Grüneisen — An Costa, Chorley. 1 o. Gathy — Savoye — Gouin an Brandus 3 600 Provence2. Troupenas Unterzeichnung. „Enfant prodigue" en répétition3. 1 1 . Diner Pillet Will V2 7. 4 Nougier. 12. 4 Scudo. Duponchel. 13. 5 Mabille 4 - 4 Wollheim. An Brandus: Théophil Gautier ist in London — daß Duponchel Decorationen und Costume hinschicken will. J J . 5 Wollheim. Daß mir Brandus schreibt ob ich hier in den französischen Journälen eine Protestation zu setzen habe 5 . Wegen Duponchels Vorschlag an Beale. Daß Fiorentino und Taxis Delords6 und Gautier von London aus schreiben. An Chorley ob er meinen Brief empfing. 16. z Brandus. St. George Scribe. Gouin wegen Revue et Gazette des théâtres — faits Paris - auch Patrie. David. 2 Boieldieu — 2 Koreff — 2 Perrin7 — 1 Wollheim — 2 Vogel 8 .17. Monnais wegen Dufaure. 1 8 . 1 0 Conservatoire. Vz 2 Scribe. 19. Album und Billet für Vogel. 4 Wollheim. 1 0 Conservatoire. An Gouin Faits Paris. 20. 1 1 Scribe. 1 0

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Conservatoire. 2 Plätze Bordogni. 4 Mabille. 2 1 . 1 0 Conservatoire Brandus bitten den Klavierauszug ehe ich ihn corrigiert habe nicht nach London und Leipzig zu schicken. 24. Panseron — Pacini — Martin 1 — Koreff. 2 j . An Kaskel — zu Monnais. 2 6. Von 1 2 bis 2 au ministère de l'instruction publique on peut parler St. Marc Girard 2 . 29. 1 Bazzoni. 2 Dr. Bamberger — Mr Colet 3 . Um 1 2 zu St. Marc Girardin. 30. Den „Moniteur" vom 4. Mai. 3 Davis—Directeur de théâtre de la nouvelle Orléans. D'Ortigue Armand B. Hatzfeld. [Anschließende Leerseiten:] Brandus. Wenn sie nicht mehr Zeit haben die Oper ordentlich dieses Jahr zu geben, und sie künftigen ersten Juny geben wollen, so will ich ihm 250 L zurückzahlen. Sich erkundigen ob wohl die Proben so weit gediehen sind, daß ich wenigstens eine Klavierprobe halten kann4. Auf jeden Fall in meinem Namen gegen Julliens Aufführung protestieren. Editeur de la partition de Prophète pour la France je proteste au nom de Mr. Meyerbeer contre. Ob ich Brandus eine Vollmacht zur Protestation und zum Einschreiten mitgeben soll. Tgb. Juni

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Montag 4. [VI.] . . . An Beale wegen Costa geschrieben. Charlotte Grisi, welche im „Diable à quatre" tanzen sollte, ward plötzlich krank, und so ward au pied levé die 3 1 5 . [Vorstellung] von „Robert le Diable" gegeben, die unter solchen Umständen u. wegen der gräßlichen Hitze nur 1480 fr Recette machte . . . Jenny Lind besuchte mich vormittags und bat mich ihr zu erlauben, in einer Soiree bei dem schwedischen Gesandten Grafen Lövenhijelm das Flötenstück aus dem „Feldlager" zu singen. Ich schlug es ihr ab. Dienstag 5. [VI.] ... Brief von Zimmermann aus London. Konferenz mit Monnais, dem ich das Poëm der „Africaine" zur Prüfung gab; er ist nicht damit zufrieden. Konferenz mit Scribe wegen „L'impératrice" 5 (neues Poëm zum „Feldlager") . . .

MEYERBEER AN FERDINAND HILLER IN DÜSSELDORF

[Paris, 5. VI.

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Verehrter Herr und Freund! Herzlich freut es mich, durch Ihr werthes Schreiben in den Besitz einiger Nachrichten von Ihnen gelangt zu seyn. Es würde mir zur größten Freude

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gereicht haben, Ihnen zur Erlangung der vakanten Kapellmeisterstelle in Berlin behülflich seyn zu können 1 . Denn nicht nur würde ich dadurch meiner Vaterstadt den Besitz eines ausgezeichneten Künstlers verschafft haben, der in einem so großen Wirkungskreise gewiß Treffliches und der Kunst in Berlin sehr ersprießliches geleistet haben würde: sondern es würde mir auch persönlich die Freude geworden seyn, einen so alten, lieben Freund in meiner Nähe zu wissen und öfter wie bisher sehen zu können. Leider habe ich aber wegen meiner frühern Stellung zum Theater es mir zur unumgänglichen Regel machen müssen, für alle musikalischen Angelegenheiten, welche mit dem Theater in Berührung stehen, nie auch nur den leisesten Anschein von Initiative zu übernehmen, und nur dann meine Ansicht auszusprechen, wenn ich im Namen Sr. Majestät des Königs darüber befragt werde. Dir e c t ist mir also nichts zu thun möglich; wenn Sie aber jetzt, wo die Stelle noch vakant ist, nach Berlin gehen wollten, wo Sie durch Ihr schönes Oratorium „Die Zerstörung Jerusalems" im besten Andenken stehen, um persönlich diese Stelle zu sollicitiren, so würde ich meinen Bruder Wilhelm veranlassen, Sie Herrn von Humboldt und dem Grafen von Redern vorzustellen, da diese beiden Personen diejenigen sind, mit welchen sich S. Maj. der König am meisten über Kunstgegenstände bespricht. Zugleich würde mein Bruder H. v. Humboldt und H. Grafen von Redern die Versicherung geben, daß meine persönliche Ansicht dahin geht, daß die Besetzung dieser Stelle keinen würdigeren und fähigeren als Ihnen zu Theil werden könne; daß ich mich aber darüber nicht schriftlich aussprechen kann, aus dem obbesagten Grunde, weil ich wegen meiner früheren Stellung zum Theater es mir zur unumgänglichen Regel gemacht habe, für alle musikalische Angelegenheiten, welche mit dem Theater in Berührung stehen, nie auch nur den leisesten Anschein von Initiative zu übernehmen und nur dann meine Ansicht auszusprechen, wenn ich in Namen Sr. Maj. des Königs darüber befragt werde. — Sollten Sie demzufolge nach Berlin zu gehen gesonnen seyn, so schreiben Sie es mir gefälligst, damit ich meinen Bruder davon in Kenntniß setze. Mit unveränderter Hochachtung und Werthschätzung verbleibe ich, hochgeehrter Herr und Freund, Ihr ergebenster Meyerbeer. Paris 5ten Juni 1 8 4 9

[Autograph (Las): Historisches Archiv der Stadt Köln Abdruck: Reinhold Sietz, Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, Köln 1958, S. 8of.2]

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M E Y E R B E E R AN COSTA IN LONDON

Paris ce 7 Juin 1849. Mon cher Maestro! Monsieur Beale m'a écrit il y a deux jours pour me demander si mon intention était de faire moi même les répétitions du „Prophète" à Coventgarden, & d'en diriger les trois premières représentations, ou d'en laisser la direction exclusive & la re/s/ponsabilité à Monsieur Costa, Monsieur Costa ne voulant se charger de la direction du „Prophète" qu'à cette condition. J'ai répondu à Monsieur Beale (& je m'empresse mon cher Maestro de Vous communiquer le couteau de cette réponse) que j'avais la plus haute estime pour votre immense talent de direction musicale, & en même temps une confiance absolue dans votre zèle & votre bienveillance pour moi: je suis sûr que sous votre direction l'exécution sera aussi excellente qu'a été celle des „Huguenots", de laquelle tous ceux qui l'ont entendu à Londres m'ont parlé avec admiration. Je Vous prie donc cher Maestro, de prêter à mon ouvrage l'appui de votre excellente direction, soit pour les répétitions soit pour les représentations, & je Vous en laisse seul le maitre absolu, avec toute confiance. — Comme Vous en aurez toute la peine &c toute la responsabilité, il ait juste que Vous en ayez toute la gloire, & il va sans dire que Vous seul cher Maestro devez diriger les trois premières représentations ainsi que toutes les autres. Veuillez agréer l'expression de la considération la plus parfaite de votre très dévoué confrère Meyerbeer [Autograph (Las): Musikhistoriska Museet Stockholm, Slg Fryklund]

M E Y E R B E E R AN Z I M M E R M A N N IN LONDON

[Paris 7. VI. 1849] Hochgeehrter Herr! Ich erhalte Ihren Brief nur eine Stunde vor Abgang der Post, und es bleibt mir daher nur Zeit übrig Ihnen in aller Eile den Brief an Costa auf diese Weise wie Grüneisen es mir angedeutet hat, zu schreiben und Ihnen denselben mit der Bitte um gütige Besorgung an Costa zu senden. Recht herzlich

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danke ich Ihnen für Ihren so ausführlichen und interessanten Brief. Wenn ich gleich mit Befriedigung daraus ersehe daß die Chöre bereits seit längerer Zeit die Proben angefangen haben, so erfüllt es mich doch mit großer Besorgniß anderseits daraus zu erfahren daß die Sänger noch immer nicht die Proben begonnen haben. Soll die Oper würklich den 1 5 t. July gegeben werden, so bleiben zu sämmtlichen Proben von der ersten bis zur letzten drei Wochen übrig, und dabei kennt niemand dort von den Dirigirenden das Werk. Suchen Sie wenigstens von Beale zu erlangen daß so viel Zeit bleibt daß M m Viardot ein paar Klavierproben ein paar Orchesterproben, und ein paar mise en scene Proben halten kann. Wenn Beale sich dazu versteht die Oper statt's des 1 5 t . July d. zzt. zu geben, so wird das möglich sein. Was mich betrifft so können Sie Beale wiederholen daß ich bereit bin auf 2 maal wenn es angeht i n c o g n i t o auf ein paar Tage nach London zu kommen um mit jedem Sänger e i n z e l n die Rolle, und mit Costa die Partitur durchzugehen. Nur müßten die Sänger doch schon einigermaßen die N o ten ihrer Rolle kennen. — Nun ist noch ein sehr wichtiger Punkt den ich wenn es möglich wäre geehrter Herr noch von Ihnen vor Ihrer Abreise mit Beale und Costa in's Reine gebracht wünschte. Es betrifft die Besetzung der z w e i t e n Rollen. Ich hatte schon längst die Ehre Ihnen diese Besetzung aufgeschrieben zu geben um damit Sie dieselbe Beale schickten. Zum Überfluß schreibe ich sie noch einmaal auf. Jonas Mathisen Zacharias Oberthal

Massol Polorini Marini Tagliafico

Die Rolle des Jonas ist für den Totaleffekt (wegen des Quartetts im zt. Akt, des Trio bouffe im 3 t. Akt etc etc) von der größten Wichtigkeit. Ich halte also außerordentlich darauf daß Massol den Jonas singt, um so mehr da er ihn auch sehr gut spielen wird. Sollte es aber, was ich nicht hoffen will durchaus unmöglich sein, daß Massol die Rolle nimmt, so müßte R e e v e s 1 die Rolle des Jonas singen, denn es gehört dazu eine kräftige und männliche Stimme, und auch Schwung im Vortrag. Ich bin so frei Ihnen dringend diese Angelegenheiten zu empfehlen. Theilen Sie doch auch gefälligst Massol das französische Libretto vom „Propheten" mit, damit er daraus den Geist seiner Spielrolle kennen lernt, denn er versteht wenig italiänisch. Hat Massol noch seinen ehemaligen Stimmumfang so liegt ihm die Rolle nicht zu hoch. Hätte aber der Umfang seiner Stimme abgenommen so wäre das freilich etwas andres. Ich danke Ihnen daß Sie auch mit Dr. Bacher über das Engagement der Mm Stolz in Wien

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sprechen wollen, und im Falle er es für möglich hält, mit ihr selbst darüber Rücksprache nehmen. — Noch einmal meinen herzlichsten Dank für Ihre freundlichen Bemühungen. Genehmigen Sie hochgeehrter Herr die Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtung Ihres ergebensten Meyerbeer Ich lege den Brief an Coste unversiegelt bei damit sie ihn lesen können [Autograph (Las): Bibl. Nationale Paris] Tgb. Juni

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Donnerstag 7. [VI.] ... Abends in der Komischen Oper „Le punier fleuri" (1 Akt), Musik v. Ambroise Thomas . . . Freitag 8. [VI.] ... Trotz der drückenden Hitze und der Cholera wollen sich die Operndirektoren nicht abhalten lassen, den „Propheten" unausgesetzt zu geben, auch heute wieder. Die Folge davon war leider eine außerordentlich schlechte Recette. . . . Ich schrieb an Coste nach London den Brief um den mich der Direktor Beale vom Coventgarden-Theater gebeten hatte . . . Beale schrieb mir nämlich, daß Costa nur unter dieser Bedingung die Proben beginnen wollte. Soirée bei dem schwedischen Gesandten, wo Jenny Lind die Arie aus der „Sonnambula", 2. Akt der „Puritaner" und schwedische Volkslieder sang. Sonntag 1 o. [VI.] . . . Weber die Antwort an Kaskel wegen der Dresdener Aufführung des „Propheten" diktiert. Besuch von Armand Bertin, Duesberg, Martens von Berlin . . . Es ist die 2,2. oder 23. Stunde, seitdem ich den z. Mai den Unterricht wieder begonnen habe 1 . In das Album der Schauspielerin Naptat vom Ambigu eine Instrumentalphrase eingeschrieben . . .

MEYERBEER AN C A R L KASKEL IN DRESDEN

[Paris, 10. VI. 1849] Theurer, geliebter Freund und Bruder! Dein lieber Brief hat mir neuerdings den Beweis Deiner unveränderlichen Liebe und Freundschaft für mich geliefert. Daß Du an der Ausführung des Plans von dem Du in Deinem Briefe sprichst den „Propheten" in Paris zu hören, gehindert worden bist, thut mir als Componist sehr leid, denn Du weißt welchen hohen Werth ich auf Dein Urtheil setze; ist mir aber als MEYERBEER IV

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Mensch sehr lieb, denn die Cholera haust hier, leider! so verheerend daß man nur mit Angst ein geliebtes Wesen hier wissen kann. Was Deine Mittheilung betrifft daß Herr von Lüttichau den „ P r o p h e t e n " gern in Dresden geben will und deßhalb eine Abschrift wünscht, noch ehe die Partitur gestochen erscheint, habe ich folgendes zu erwiedern. Ich habe dem Verleger des „Propheten" die Bedingung auferlegt daß er die Partitur, obgleich sie schon in ein paar Monaten gestochen seyn wird, doch binnen hier und einem Jahre nur an diejenigen Theater verkaufen darf w o ich die Erlaubniß dazu geben werde, weil ich wünsche daß die ersten 5 oder 6 Theater die die Oper geben werden, gerade solche sind wo man die Oper gut besetzen kann. Nachher muß dann freilich der „Prophet" wie dies mit jeder andern meiner Opern geschehen ist, sich alle die Theater und alle die Besetzungen gefallen lassen die der Zufall mit sich bringt. Nur bei den ersten Theatern die die Oper geben werden will ich dies vermeiden, und Du wirst leicht begreifen, warum. Die Rollenbesetzung des „Propheten" ist viel leichter und doch auch in gewisser Hinsicht viel schwerer als die meiner übrigen Opern. Viel leichter: denn „ R o b e r t " und die „Hugenotten" bedürfen 4 erste Rollen; der „Prophet" aber nur zwei: alle übrigen Rollen sind sehr leicht zu besetzen. Von diesen zwei ist die eine Johann, der Prophet, ein Tenor, und die andere, Fides, die Mutter des Propheten, eine weibliche Rolle deren Stimmenlage fürchte ich sich in Deutschland nicht häufig vorfindet; denn sie ist ein tiefer Mezzo-Sopran und verlangt eine Sängerin die bequem z. B. den Tancred oder andere derartige Rollen singen könnte. Was die Tenorrolle betrifft so ist darüber für das Dresdener Theater keine Besprechung nöthig; denn nirgends werde ich wohl einen so herrlichen Darsteller dafür finden wie Euern trefflichen Tichatscheck. Was die weibliche Hauptrolle, welche ich für Mad. V i a r d o t geschrieben habe, betrifft, so glaube ich daß nach dem was ich von Demoiselle W a g n e r gehört habe, dieselbe wohl Stimmenlage und Talent genug besitzen würde diese Rolle zu singen. Doch sind die Notizen die ich über Dem" e Wagner gelesen oder gehört habe zu unvollständig um darüber ein festes Urtheil fassen zu können 1 . Da ich dem Berliner Theater welches die Oper verlangt hatte, die Erlaubniß dazu (für jetzt wenigstens) abgeschlagen habe weil die obbesagten beiden Hauptrollen dort nicht zu meiner Zufriedenheit besetzt werden könnten, so würde Dresden die erste deutsche Bühne seyn welche die Oper gäbe. Du siehst also von welcher Wichtigkeit es mir seyn muß zu wissen ob die Stimmenlage der Demoiselle Wagner für die Rolle geeignet ist. Da ich nun die Bäder von Gastein gebrauchen muß so werde ich wahrscheinlicher Weise schon künftigen Monat meine Reise antreten, und will es dann so einrichten daß ich über Dresden gehe w o ich dann Dem" e Wagner selbst hören kann. Doch

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würde ich Dich bitten, lieber Bruder, mir schon vorher deine Meinung mitzutheilen ob Du glaubst daß die Stimmenlage der Demlle Wagner sich für eine Mezzosopran Rolle eignet, die hin und wieder sogar in einzelnen Momenten die Töne eines Contralts in Anspruch nimmt. Kann D lle Wagner die Rolle singen, so gebe ich mit Freuden meine Einwilligung zur Aufführung des „Propheten" bei dem Dresdener Theater, obgleich, wie ich Dir schon gemeldet, die Partitur erst binnen einem Jahre auf dem Wege des Musikhandels zu haben seyn wird. Auch zur geschriebenen Copie, wie das Theater sie zu wünschen scheint würde ich recht gern meine Erlaubniß geben, nur muß ich Dir bemerken daß dieselbe wenigstens dreimal so viel kosten würde, als Du zu glauben scheinst. Denn unter 1 5 0 Thalern wird in Paris eine solche Copie nicht zu verschaffen seyn, dahingegen eine gestochene Partitur nur ungefähr 50 Thaler kosten würde. Zudem würde der Zeitverlust für das Theater nicht groß seyn, denn ich könnte von jedem einzelnen Act, so wie die Correctur davon fertig ist, die Correctur-Bogen schicken; und vor Mitte des Herbsts wäre es ja ohnedem nicht vortheilhaft ein neues Werk zu geben. Ich sehe also Deiner Antwort über Alles dieses, lieber Freund und Bruder, entgegen. Ich denke Du beräthst alles dieses am besten mit unserm lieben gemeinschaftlichen Freunde Hofrath W i n k l e r auf dessen langjährige treue und wahre Freundschaft ich bei jeder Gelegenheit mit Sicherheit zählen gekonnt, und der auch was den „Propheten" betrifft gewiß seinen Rath und Beistand nicht versagen wird. Grüße ihn und seine liebenswürdige Gattin auf das herzlichste von mir. Vor einigen Tagen habe ich ganz unvermuthet R i c h a r d W a g n e r begegnet. Ist es denn wahr, was ich in deutschen Zeitungen gelesen habe, daß derselbe nicht mehr in sächsischen Diensten ist, weil er bei dem Dresdener Aufstand sich compromittirt hat, oder ist es bloß eine von den gewöhnlichen Zeitungsfabeln? Ich habe natürlich aus Delicatesse ihn nicht darüber befragen mögen, bitte Dich aber jedoch mir mitzutheilen ob es wahr ist oder nicht 1 . Binnen ein Paar Tagen werden die einzelnen Stücke des „Propheten" im Stich erschienen seyn. Ich erlaube mir dann sie Dir als ein kleines Andenken Deines Freundes zuzuschicken. Ich hätte Dir freilich lieber den vollständigen Klavierauszug geschickt; aber dieser wird wohl erst in 6 Wochen heraus kommen und dann werde ich ja nicht mehr in Paris seyn, mithin ihn Dir wenigstens nicht sogleich mittheilen können. Mit der Bitte mich allen Gliedern Deiner liebenswürdigen Familie zu empfehlen, verbleibe ich wie immer Dein unveränderlich treu und Dich liebender Freund Meyerbeer Paris, 1 oten Juni 1 8 4 9 . 33*

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P. S. Wenn Du meine Empfehlungen an den Hofrath Winkler ausrichtest so bitte denselben recht sehr in meinem Namen (aber vergiß es ja nicht) daß er so gütig seyn möchte der Frau Kapellmeisterin von Weber zu sagen daß ich ihr bei meiner Durchreise in Dresden mündlich die Antwort auf den Brief mittheilen werde den sie mir durch meinen Bruder geschrieben hat 1 . P. S. Verzeihe mir wenn Du diese Zeilen nicht von meiner Hand erhältst, da ich hier die Gewohnheit angenommen meine Briefe zu dictiren. — Meine Adresse ist: h o t e l de P a r i s , r u e R i c h e l i e u N ° 99. [Autograph (Ls): Washington, Library of Congress, 623 — 624]

Kommcniarc

KOMMENTARE Die Anmerkungszahl v o r dem K o m m a bezeichnet die Seite, die dahinter stehende die dort jeweils kenntlich gemachte Stelle.

3 , x . Richard Wagner hatte seinen Aufenthalt in Berlin vom 8 . - 1 2. Dezember 1 8 4 5 offensichtlich genutzt, um mit Graf Redern die Frage der Uraufführung seines „Lohengrin" in Berlin zu erörtern. Den Prosaentwurf zu diesem neuen Werk hatte er im August 1 8 4 5 in Marienbad beendet, unmittelbar nach den ersten Skizzen zu den „Meistersingern". Das Libretto wurde am 2 7 . November fertiggestellt, also erst kurz vor Wagners Reise nach Berlin. Ob sich Meyerbeer nach seiner Rückkehr nach Berlin für Wagners neue Oper einsetzte, ist nicht zu ermitteln, aber man darf davon ausgehen, daß Gespräche mit Redern geführt wurden. Wagner vollendete seine Oper jedoch erst 1 8 4 8 und übersandte sie noch kurz vor seiner Flucht aus Dresden 1 8 4 9 Franz Liszt in Weimar, der das Werk dort am 28. August 1 8 5 0 zur Aufführung brachte. An eine Aufführung in Berlin w a r zu dieser Zeit begreiflicherweise nicht zu denken. 3, 2. Wilhelm Altmann kannte den vorliegenden Brief bei der Abfassung seiner Arbeit „ R i chard Wagner's Briefe nach Zeitfolge und Inhalt" Lpz 1 9 0 5 , noch nicht. Schon 1 9 2 3 bot Julius Kapp jedoch in „Die M u s i k " X V I , 1 . Halbbd 1 9 2 3 , S. 40, eine - allerdings völlig freie — Kurzfassung unter Verwendung originaler Formulierungen. 4 , 1 . Die Aufführung des „Feldlagers in Schlesien" scheiterte in England nicht an den Sängerinnen, sondern an dem Sujet der Oper. Meyerbeer erkannte, daß auch die Wiener Fassung des Werkes für London nicht geeignet war, es hätte einer völlig neuen Bearbeitung der Oper bedurft. Meyerbeer realisierte die Umarbeitungspläne später mit dem „Nordstern" für Frankreich. 5 , 1 . Die Briefangelegenheit wurde bald in ganz Deutschland ruchbar, vgl. hierzu den Bericht in der viel gelesenen „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" vom 1 7 . 1 . 1 8 4 6 , Beilage, aus Berlin: „ M a n erzählt hier von einem Brief, den der Generalmusikdirector Spontini wieder einmal an eine bei uns sehr hochgestellte Person in Betreff seines nachgesuchten Wiederherkommens gerichtet hätte. Dieser Brief soll wieder von dem großen Selbstgefühle des Verfassers und seiner Ueberhebung über Andere merkwürdige Belege enthalten, indem der Briefsteller darin unsere hochgefeierten Componisten Meyerbeer und Mendelssohn-Bartholdy angreift und den Wunsch, jetzt herzukommen, damit begründet, daß er diese berühmten Generalmusikdirectoren niederschmettern (pétrifier) könne. Gedachter Brief soll übrigens höhern Orts sehr mißfällig aufgenommen worden seyn, so daß die Rückkehr des Ritters Spontini wohl für immer unterbleiben dürfte. Wie man vernimmt, ist dieser Brief gar keiner Antwort gewürdigt worden. Aus Achtung für den hohen musikalischen Genius des Herrn Spontini wollen wir wünschen, daß an dem Allen nichts Wahres sey!" — Auch Varnhagen von Ense erwähnt in seinen Tagebüchern (Bd 3, Lpz 1 8 6 2 , S. 269) diesen Brief Spontinis mit dem Zitat „croyez-moi, Sire, tâchez de vous débarrasser de ce Juif errant!" „Der König hat diesen Ton übel genommen und Spontini'n durch Humboldt einen Verweis geben lassen, auch ihm seine Bitten abgeschlagen. Jedoch rief der König aus: „Wenn er aber doch kommt, wahrhaftig dann wird nichts übrig sein, als ihn doch gut aufzunehmen!" Die Informationen gehen wohl auf Humboldt zurück, der Brief Spontinis ist nicht erhalten. 7 , 1 . Wagner, Johanna (Jachmann-Wagner), * 1 3 . X . 1 8 2 8 Seelze b. Hannover, f 1 6 . X . 1 8 9 4 Würzburg, Sängerin, Adoptivtochter von Albert Wagner, hatte 1 844 in Dresden debü-

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tiert und 1 8 4 5 die Elisabeth in Wagners „Thannhäuser" kreiert. Sie studierte, wahrscheinlich auf Empfehlung von Meyerbeer, 1846—48 bei Pauline Viardot-Garcia in Paris. 7, 2. Wagner, Albert, 1 2. III. 1 7 9 9 Leipzig, f 3 1 . X . 1 8 7 4 Berlin, Bruder Richard Wagners, Sänger, wirkte längere Zeit in Würzburg und Bernburg, vorübergehend auch als Regisseur in Berlin. 7 , 3 . Garcia, Manuel, " ' 1 7 . III. 1 8 0 5 Madrid, f i . VII. 1 9 0 6 London, Sänger, seit 1 8 2 9 ausschließlich als Gesangspädagoge in Paris mit großem Erfolg tätig. 1 8 4 8 — 1 8 9 5 Gesanglehrer der Royal Academy of Music in London. 8 . 1 . Helene, Großfürstin, * 9. I. 1 8 0 7 , f 2 i . I. 1 8 7 3 Petersburg, Tochter des Prinzen Paul von Württemberg, seit 1 8 2 4 verheiratet mit dem Großfürsten Michael, dem Bruder des Zaren Alexander I., erwarb sich große Verdienste um das Petersburger Musikleben und gründete 1 8 5 9 zusammen mit Rubinstein, Stassow und anderen die Kaiserl. russische Musikgesellschaft. 8 . 2 . S . A . I . = Son Altesse Impériale. Nikolaj (Nikolaus) I. Pawlowitsch, Z a r von Rußland, * 6. VII. 1 7 9 6 Zarkoje Selo, f 2. III. 1 8 5 5 Petersburg, verh. mit Charlotte Alexandra Feodorowna, einer Tochter Friedrich Wilhelm III. von Preußen. 9 , 1 . Im Musikleben der Stadt Petersburg spielte der Salon der Grafen Wielgorski eine führende Rolle. Wielgorski, Matwej Jurjewitsch, * 26. IV. 1 7 9 4 St. Petersburg, f 5. III. 1 8 6 6 Nizza, als Cellist Schüler von B. Romberg, und: Wielgorski, Michail Jurjewitsch, Schüler von Cherubini, " 1 1 . XI. 1 7 8 8 St. Petersburg, t 9 - IX. 1 8 5 6 Moskau. 1 o, 1 . Escudier, Marie, * 29. VI. 1 8 1 9 Castelnaudary, 1 1 8 . IV. 1 8 8 0 Paris, Musikverleger und Musikschriftsteller; Escudier, Léon, * 1 7 . IX. 1 8 1 6 Castelnaudary, f 2 2 . VI. 1 8 8 1 Paris, Musikverleger und Musikschriftsteller, hatte 1 8 3 8 die Musikzs. „ L a France musicale" begründet. Léon Escudier w a r Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und redigierte 1 8 5 0 — 5 8 das Journal „ L e Pays". 1 o, 2. Roger, Gustave Hippolyte, * 1 7 . XII . 1 8 1 5 La Chapelle St. Denis b. Paris, f 1 2 . IX. 1 8 7 9 Paris, Sänger, hatte 1 8 3 8 an der Opéra comique Paris debütiert. 1 8 4 8 wurde er an der Opéra engagiert und kreierte 1 849 dort Meyerbeers „Propheten". Er kehrte später, nach dem Verlust eines Armes (1859), zur Opéra comique zurück. 1 0 , 3. Delécluze, Etienne Jean, * 20. II. 1 7 8 1 Paris, f i 2. VI. 1 8 6 3 Versailles, Maler und Schriftsteller, Kunstkritiker des „ M o n i t e u r " und „Journal des Débats". 1 0 , 4 . Hecquet, Charles Joseph Gustave. 1 1 . 1 . Marra, Marie von ( = M a r i e von Hack), verh. Vollmer, * 20. VII. 1 8 2 2 Linz, + 2 5 . XII. 1 8 7 8 Frankfurt, Sängerin der Wiener Hofoper. Nach Engagements in Petersburg, Riga und Königsberg feierte sie später in Meyerbeers Oper „ D e r Nordstern" Triumphe in Amsterdam. Das Schreiben Lysers war einem Brief der Freiin von Hack an Meyerbeer beigefügt, in dem sie den „großen Meister" unter Anspielung auf seine „allbekannte Güte gegen junge strebende Talente" um Verwendung bei der Berliner Hofbühne für ein Gastspiel bittet. Außerdem bezeichnet die junge Sängerin es als ihren „sehnlichsten Wunsch", den berühmten Flötencanon aus dem „Feldlager" zu besitzen, um ihn in einem großen Konzert zu singen. (Staatl. I. f. M f . Bin Q/42) 1 1 . 2 . „Theater an der Wien". 1 2 , 1 . Der Plan zu der Oper „L'ange serviteur", „Détails et caractère . . . " und das scénario détaillé sind im Meyerbeer-Archiv Staatl. I. f. M f . Bin unter V/93 und V/94 erhalten.

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1 2 , 2. Der Vertrag ist in einem autographen Entwurf Meyerbeers (K/71) und in einer Reinschrift (X/23) erhalten, die die Unterschriften Meyerbeers, Scribes und Saint-Georges unter Zusatz der juristischen Klauseln „approuvé l'écriture et un renvoi" trägt. Die Endfassung weicht nur unerheblich in der Orthographie ab, ein Beweis, daß Meyerbeer nach Konsultation seiner juristischen Berater den fertigen Vertragstext zu den Verhandlungen mitbrachte. Der Titel „ N o ë m a ou le repentir" und einige Daten wurden jeweils erst später von Meyerbeer eigenhändig eingefügt. Für den Abdruck wurde der autographe Entwurf gewählt, notwendige Ergänzungen wegen der Beschädigung dieser Vorlage wurden der Reinschrift entnommen: [Paris, 1 5 . I. 1 8 4 6 ] „Entre les Soussignés a été convenu ce qui suit: A r t i c l e 1 . Messieurs Scribe & St. Georges s'engagent à composer pour M r . Meyerbeer le poëme d'un Grand Opéra, composé d'un prologue & de trois actes; intitulé „ N o ë m a ou le repentir". A r t i c l e 2. M r Scribe s'engage d'écrire le plan détaillé de cet ouvrage, scène par scène, indiquant la place Se le contenu de chaque Morceau de musique & de le livrer à M r . Meyerbeer le 1 5 Février 1 8 4 6 . M r . Scribe s'engage en outre d'écrire le premier acte complet de cet ouvrage &C de le livrer à Mf Meyerbeer le 24 Mars 1 8 4 6 . M i de St. Georges s'engage d'écrire & de livrer à M.r Meyerbeer le Prologue complet de cet ouvrage le 1 5 Février 1 8 4 6 , le deuxième acte complet le 29 Mars 1 8 4 6 & le troisième acte complet le 23 Avril 1 8 4 6 . A r t i c l e 3. M.r Meyerbeer s'engage de payer à Messieurs Scribe Si St. Georges la somme de quatre mille francs, dont deux mille pour Mf Scribe (à recevoir après sa livraison du plan & du premier acte) &C deux mille pour Mf St. Georges (à recevoir après la livraison du Prologue & des deux derniers actes). Mf Gouin, Chef de division à l'administration des postes recevra d'eux le manuscrit du plan, du prologue & des trois actes, & payera à M i Scribe après la livraison du plan, mille francs; après la livraison du premier acte mille francs; à Mf St Georges après la livraison du Prologue 666 francs 75 centimes; après la livraison du 2 e . acte 666 francs & 75 centimes; ÔC après la livraison du troisième acte. 666 francs & 75 centimes. L'époque des livraisons stipulées à l'article 2, ainsi que le payement immédiat après les livraisons, est de tout rigueur. A r t i c l e 4. Moyennant cette somme de quatre mille francs payés par M.r Meyerbeer, Messieurs Scribe &C St Georges garantissent à M r . Meyerbeer pendant trois ans après la livraison du poëme complet (par conséquent jusqu'au 23 Avril 1 8 4 9 ) la possession exclusive de leur poëme. Pendant ces trois ans M . Meyerbeer aura le droit de mettre en musique ce poëme & de le faire représenter sur les théâtres étrangers (à l'exception de celui de Londres) sans aucune rétribution de droits d'Auteurs pour Messieurs Scribe & St. G e o r g e s . - . Pendant ces trois ans (c. à. d.) jusqu'au 23 Avril 1 8 4 9 , Messieurs Scribe et St. Georges s'engagent à ne disposer de leur poëme en entier ou en partie, ni même de la d o n n é e de cette pièce, ni en opéra, ni sous aucune autre forme dramatique pour aucun théâtre de France ou de l'étranger, en faveur d'aucun autre compositeur que M r . Meyerbeer. A r t i c l e 5. M.r Meyerbeer s'engage si pendant ce temps il faisait graver la grande partition, ou la partition pour Chant & Piano de cet ouvrage de donner à M.r Scribe & St. Georges le tiers de la somme qu'il aura reçu de l'éditeur de musique pour cela. A r t i c l e 6. Passé le 23 Avril 1 8 4 9 M i Meyerbeer sera obligé de consentir que la partition soit mise à l'étude à l'académie royale de musique de Paris, pour y être représentée. S'il s'y refuse, il sera obligé de payer à Messieurs Scribe et St. Georges une amende de quatre mille francs. — . Moyennant le payement de cette amende M i Meyerbeer aura acquis la possession exclusive du poëme de „ N o ë m a ou le Repentir" pour une autre année (par conséquent jusqu'au 23 Avril 1 8 5 0 ) . Passé cette époque, si Mf Meyerbeer refuse de nouveau de donner sa

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partition à l'opéra de Paris, Messieurs Scribe 8c St. Georges pourront disposer de leur poëme pour un autre compositeur S i garderont nonobstant les huit mille francs qui'ils ont reçu de M i Meyerbeer. — . Monsieur Meyerbeer pourra également disposer de sa partition à son gré: il pourra même la faire représenter sur les théâtres étrangers avec les paroles du poëme de „ N o ë m a " de Messieurs Scribe 8C St. Georges en se conformant aux obligations de l'article cinq (c. à. d. de donner à Messieurs Scribe &C St. Georges en cas qu'il fasse graver la grande partition ou la Partition de Piano S i chant de son ouvrage, le tiers de la somme qu'il aura reçu de l'éditeur de musique pour cela), 8c le traité sera alors résilié 8C regardé comme nul & non avenu. — . A r t i c l e 7. Il est bien entendu, que si le refus de jouer cet ouvrage à l'opéra de Paris venait de la Censure, ou du directeur de l'opéra, ou de toute autre volonté indépendente de celle de M i Meyerbeer, M ' M e y e r b e e r ne serait p a s alors passible envers Messieurs Scribe 8c St. Georges de l'amende stipulée dans l'article 6, & Messieurs Scribe & St. Georges ne pourraient alors disposer de leur poëme pour aucun autre compoisiteur que M i Meyerbeer. A r t i c l e 8. Si le refus de laisser jouer cet ouvrage à l'opéra de Paris venait de M i Scribe ou de MF St. Georges ou de tous les deux, ils ne pourront alors disposer sous aucune condition pendant 4 ans (à partir du jour de leur refus) de leur poëme pour aucun autre compositeur que M i Meyerbeer. Ils ne pourront également pendant ces quatre ans se servir de ce poëme ou même de sa donnée pour en faire un ballet ou tout autre ouvrage dramatique. Messieurs Scribe & St. Georges s'engagent sur l'honneur à cela, 8c renoncent à la faculté de pouvoir se libérer de cette obligation même s'ils voulaient payer le dédit stipulé à l'article 12. A r t i c l e 9. Dans le cas o ù conformément aux stipulations du présent traité, M i Meyerbeer voudrait à l'époque du 23 Avril 1849 ou avant faire jouer „ N o ë m a " à l'opéra de Paris, avant d'y avoir fait représenter „le p r o p h è t e " ou ,,1'Affricaine", Mr. Scribe auteur des paroles du „Prophète" 8c de ,,1'Affricaine" y consent, mais sous la condition que M i Meyerbeer ne pourra donner après „ N o ë m a " aucun autre opéra à l'académie royale de musique de Paris, avant d'y avoir donné „le Prophète" 8C ,,1'Affricaine", à moins que la Censure ou toute autre Autorité compétente n'en refuse la représentation. Dans ce cas, M i Meyerbeer sera dispensé de cette obligation. — . Si au contraire à l'époque fixée pour donner „ N o ë m a " à l'opéra de Paris, ou avant, M i Meyerbeer préférerait de donner à l'opéra de Paris le „Prophète" o u ,,1'Affricaine" avant d'y avoir donné „ N o ë m a " , Messieurs Scribe SC St. Georges y consentent, 8c M r . Meyerbeer ne sera point alors passible envers eux de l'amende stipulée dans l'article 6 en ne livrant pas sa partition de „ N o ë m a " à l'époque convenue du 23 Avril 1 8 4 9 . Mais dans ce cas, M i Meyerbeer s'oblige de ne p a s donner après „ l e Prophète" ou ,,1'Affricaine" d'autre opéra à l'académie Royale de musique avant d'avoir donné „ N o ë m a " ÔC après „ N o ë m a " celui des deux Poëmes de M r . Scribe („le Prophète" Se ,,1'Affricaine") qui n'aura p a s encore été représenté, à moins que la Censure ou toute autre autorité compétente ne refuse la représentation de l'une ou de l'autre de ces pièces. Dans ce cas M i Meyerbeer sera dispensé de cette obligation. —. A r t i c l e 10. Messieurs Scribe 8c St. Georges s'engagent à faire (chacun d'eux pour la part qu'il aura écrit) tous les changements que M i Meyerbeer demandera dans le Poëme, deux mois après qu'il les aura demandés. A r t i c l e 1 1 . Si M r . Meyerbeer, quinze mois après avoir reçu le poëme complet de „ N o ë m a " (c. à. d. le 23 Juillet 1847) consent à laisser mettre à cette époque sa partition à l'étude à l'opéra de Paris, 8c s'oblige en même temps à ne pas faire représenter sa partition à l'étranger avant qu'elle ait été donnée à Paris, Messieurs Scribe Se St. Georges s'engagent dans ce cas de restituer à M r . Meyerbeer les quatre Mille francs qu'ils ont reçus de lui en vertu de l'article 3. M r . Meyerbeer serait alors remboursé par Messieurs Scribe Si St. Georges au moment de la vente de la partition. A r t i c l e 1 2 . Les parties contractantes s'engagent à la stricte exécution de chaqu'un des articles de ce traité. L a contravention à l'un ou à plusieurs de ces articles entraînera une amende

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de dix mille francs, à payer immédiatement & sur simple sommation d'huissier par la partie contravenante à la partie lésée. Cette amende n'est pas applicable à M i Meyerbeer pour ce qui concerne l'article 6, une amende spéciale étant fixée dans cet article. A r t i c l e 1 3 . Toute difficulté dans l'exécution du present traité sera jugée par trois arbitres. Chaque partie s'oblige à en nommer un. Les deux arbitres s'adjoindront un troisième qui, en cas de discord sera nommé par le président du Tribunal de Commerce. Les trois arbitres jugeront à la majorité des voix: ils jugeront en dernier ressort, Se sans appel. Le jugement devra être rendu dans la quinzaine qui suivra la convocation des arbitres, il sera exécutoire immédiatement & sur simple sommation d'huissier. Fait triple à Paris, le 1 5 Janvier 1 8 4 6 . " [Autograph (La) Entwurf: Staad. I. f. M f . Bin K / 7 1 ] Z u diesem Vertrag gehört noch ein Vorvertrag: [Paris, 1 5 . I. 1 8 4 6 ] „Monsieur Scribe devant quitter de traveaux importantes pour adhérer au désir de M.r Meyerbeer de l'occuper immédiatement du poëme d'opéra en 4 actes intitulé provisoirement „ N o ë ma ou le repentir" ÔC M i Scribe s'étant engagé d'écrire le plan 8c le premier Acte de cet opéra, M.r Meyerbeer payera à M i Scribe à titre de prime, la somme de deux mille francs indépendamment des droits qui lui sont assuré par le traité relativement cet opéra signé entre Messieurs Scribe, St. Georges & Meyerbeer. La dite somme de deux mille francs sera payable le 3 Mars 1 8 4 6 . Paris ce 1 5 Janvier 1 8 4 6 Meyerbeer [Handschrift Scribes:] approuvé la présent convention Eugène Scribe" [Autograph (Las): Staad. I. f. M f . Bin K / 7 1 ] 1 z, 3. Molière = Poquelin, Jean Baptiste, * 1 5 . 1 . 1 6 2 2 Paris, f 1 7 . II. 1 6 7 3 Paris, frz. Lustspieldichter. Das Libretto zu „ T a r t u f f e " , Opéra Buffa en deux Actes mit einigen autographen Zusätzen Meyerbeers befindet sich im Meyerbeer-Archiv Staatl. I. f. M f . Bin R/8. Daneben ist noch eine „Liste des M o r c e a u x " erhalten, in der auch bereits die Besetzung der Rollen angedeutet ist. Die Titelrolle war für Roger vorgesehen, (ebenda R/7) 1 2 , 4 . Als „ L e voyageur au tombeau de Beethoven", Text von M . Bourges, für Solobaß, 2 Soprane, 2 Alt 1 8 4 5 in Paris erschienen. 1 3 , 1 . Meyerbeer wurde von einer Berliner Kupplerin erpreßt. Durch ein Mißverständnis wurde auch v. Küstner mit der Affäre behelligt, der sie dem König zur Kenntnis brachte (6. IV. 1 8 4 6 , Dt. Zentralarchiv Merseburg, Rep. 1 9 2 II, 5 Nr. 6 und 7), sich aber allem Anschein nach sehr honorig verhielt. Vgl. die Darstellung bei W. Schulze-Reimpell, Die Königlichen Schauspiele zu Berlin, S. 30—32. 1 3 , 2. Rémusat, Charles François de, 1 7 9 7 — 1 8 7 5 , Deputierter unter Louis Philippe, 1 8 4 0 Minister des Inneren, Jurist, Historiker und Philosoph. 1 3 . 3 . Brambilla, Theresa, hatte 1 8 3 1 debütiert und seitdem auf verschiedenen Bühnen Italiens und Spaniens mit Erfolg gesungen. Obwohl die Brambilla in Paris sehr gefiel, kehrte sie schon 1 8 4 7 nach Italien zurück. 1 3 . 4 . Louis Philippe, König von Frankreich, * 6. X . 1 7 7 3 Paris, f 2 é . VIII. 1 8 5 0 Claremont, regierte 1 8 3 0 - 1 8 4 8 . Nach seiner Abdankung lebte er als Graf von Neuilly bei Windsor in England.

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1 4 , i . Angely, Louis, * 1 . II. 1 7 8 7 Leipzig, f i 6 . XI. 1 8 3 5 Berlin, Komiker und Lustspieldichter, Schöpfer der Berliner Lokalposse. 1 4 , 2. Brandus, Louis (Ludwig), * 28. V. 1 8 1 6 Kremmen b. Oranienburg, 1 3 IX. 1 8 8 7 Paris, hatte 1 8 3 y in Berlin die Buchhändler-Konzession erhalten; Brandus, Gemmy, * 1 8 2 3 Kremmen (?), t 1 z. II. 1 8 7 3 Paris. Bereits unmittelbar nach der Verlagsübernahme erschien die Sammlung der 3 2 Lieder Meyerbeers; man kann annehmen, daß Meyerbeer beide zumindest als Mitglieder der jüd. Gemeinde Berlins kannte. Die Sammlung enthält: 1 . „Fantaisie"; 2. „ S e u l " ; 3. „Marguerite du Poète"; 4. „Suleika"; 5. „Jardin du coeur"; 6. „Guide au b o r d " ; 7. „Sirocco"; 8. „Maître Floh"; 9. „Chanson des Moissonneurs"; 1 0 . „ D e ma première amie"; 1 1 . „Elle et m o i " ; 1 2 . „Chanson de M a i " ; 1 3 . „ R a c h e l " ; 1 4 . „Jeune mère"; 1 5 . „ L e M o i n e " ; 1 6 . „Barque legère"; 1 7 . „Ballade de la reine Marguerite"; 1 8 . „Folle de St. J o s e p h " ; 1 9. „ M è r e grand"; 20. „ R a n z des vaches"; 2 1 . „ L e voeu pendant l'orage"; 22. „Poète mourant"; 2 3 . „Scène et prière", comp, pour Mario dans ,,Robert-le-diable"; 24. „ N e l l a " ; 25. „Fille de l'air"; 26. „C'est elle!"; 27. „Les feuilles des roses"; 28. „ M i n a " ; 29. „Souvenirs"; 30. „Pénitent"; 3 1 . „Serenade"; 32. „Les Souvenirs". (La „France musicale" N r 6, 9. II. 1 8 4 6 , pg. 48) 1 4 , 3. Auch die Herausgeber der „Neuen Z s . f. M u s i k " zögerten nicht, eine ganz offensichtliche Zeitungsente des „ C h a r i v a r i " nachzudrucken, um Meyerbeer zu provozieren: „ D e r Sultan Abdel Mejd soll laut „ C h a r i v a r i " Meyerbeer eingeladen haben, eine Oper für ihn ausschließlich zu componiren. Dafür soll Meyerbeer ein Geschenk von 1 5 0 , 0 0 0 Piastern erhalten. Da muß einer doch Lust bekommen zum Componiren." („Neue Z s . f. M u s i k " 22. Jan. 1 8 4 6 , S. 28) 1 5 . 1 . Aus Anlaß des Ordens- und Krönungstages hatte am 1 8 . Januar „auf Allerhöchsten Befehl" eine Wiederholung des „Feldlagers", mit verändertem Schlußtableau, stattgefunden. („Allg. Theater-Chronik" Leipzig 2. Februar 1846) „Die Schluß-Decoration, die Apotheose Friedrich des Großen, nach der Zeichnung des k. Dekorations-Malers Hrn. Gerst ausgeführt, ist eines der großartigsten Tableaus, die wir bis jetzt auf unserer Bühne gehabt haben, indem sie, auf eine sehr glückliche Weise, eine schöne, wohlgeordnete, symmetrische Architektur mit einer reichen Staffage l e b e n d e r F i g u r e n vereinigt. Wir haben, vor einer geraumen Reihe von Jahren, nach den Zeichnungen des verstorbenen Professors Wach, bei großen Balletten, Basreliefs mit lebenden Figuren ausgeführt gesehen, nie aber eine so grandiose Composition als diese. Sehr geschickt sind die Farben der Gewänder der lebenden Figuren in den Füllungen durch vorgezogene Gaze gemildert, während die Hauptgruppe, F r i e d r i c h d e r G r o ß e , mit der Victoria und der Borussia zur Seite, in dem vollen Glänze der Beleuchtung h e r v o r t r i t t . . . Das Gemälde ist indeß so reich, daß es wohl der Mühe lohnte, es etwas länger vor den Augen der Zuschauer zu lassen, was vielleicht dadurch bewirkt werden könnte, daß die Wolken, die es im Anfange verhüllen, schneller sich erhöben und senkten." (Zeitungsausschnitt Staad. I. f. M f . Bin V / 1 6 ) 1 5 . 2 . Dr. Samuel Heinrich Spiker, Redakteur der „Spenerschen Zeitung". 1 6 , 1 . Vgl. Tgb. 1 . —16. Jan. 1 8 4 6 , Anm. 1 3 , 1 . Ob Stieber zu den Vertrauten Wilhelm Beers gehörte, ist nicht zu klären. Stieber, Wilhelm, * j . V. 1 8 1 8 Merseburg, 1 2 9 . I. 1 8 8 2 Berlin, Jurist, seit 1 8 4 3 Beamter im Polizeipräsidium Berlin, später Mitglied der geheimen Polizei, Spion in der schlesischen Webergeschichte, schließlich Bismarcks Geheimdienstchef. Stieber galt als der Verfasser der anonymen Schrift „ D a s neue Theaterreglement des General-Intendanten v. Küstner für die Königl. Hofbühne in Berlin. Ein Grabgeläute für die dramatische Kunst und ihre Jünger. Kritisch beleuchtet in juristischer, artistischer und polizeilicher Hinsicht von einem praktischen Juristen, Berlin 1 8 4 5 " . Es ist denkbar, daß Wilhelm Beer ihn mit Informationen hinsichtlich der „artistischen" Belange versorgte, da Stieber nicht den nötigen Einblick gehabt haben dürfte. 1 8 4 6 erregte Stieber in Berlin durch die Veröffentlichung einer Schrift über die Prostitution großes Aufsehen, in der er auf das große soziale Elend in der Bevölkerung aufmerksam machte.

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1 7 , i . Bacher, Joseph, Dr., * i 809 Teplitz-Schönau, f 1 6 . VII. 1 8 6 8 Wien, Jurist, Mitglied der jüd. Gemeinde Wiens. 1 8 , 1 . FRIEDRICH WILHELM I V AN ALEXANDER VON HUMBOLDT IN POTSDAM [Berlin 2 7 . I. 46] „ H i e r ist des M a e s t r o Brief an Meyerbeer zurück, mit vielem D a n k . M i r scheint kein Versäumniß im Cabinet vorgefallen zu seyn, denn Spontini sagt ja ungefähr daß er wegen der erhabnen Vase und meines wohlverstandenen Schweigens bewiesen habe, daß ihm meine Meinung über Alles ginge. Der Beweis liegt in s. Brief an unsern lieben M a e s t r o , den ich nicht so schlimm als Sie theuerster Humboldt finde. H a t Meyerbeer meinen Brief v o m unlieben M a estro gelesen? Der würde ihm den Schlüssel zu manchem Räthsel vielleicht geben. Auf Wiedersehen! F. W . " B. 2 7 J a n 4 6 [Autograph (Las): I. f. M f . Bin K / 2 1 . ] 1 9 , 1 . Spontini hatte sich an Meyerbeer gewandt, um seine Fürsprache beim König f ü r eine Stiftung der Sa. Cecilia in R o m zu erwirken. Diese Angelegenheit erwähnt auch Varnhagen von Ense in seinen Tagebüchern unter dem 5. V . 1 8 4 6 . (Varnhagen van Ense, K . A . , Tagebücher, hrsg. von Ludmilla Assing, Lpz. 1 8 6 1 - 7 1 ) 1 9 , 2. Alexander von Humboldt hatte auch sogleich — und das spricht f ü r das freundschaftliche Verhältnis zur Familie - Wilhelm Beer informiert: ALEXANDER VON HUMBOLDT AN WILHELM BEER IN BERLIN [Potsdam o. D . , ca. 28. I. 1 8 4 6 ] „ D a r f ich Sie bitten, theurer Freund, Ihrer Frau Mutter den Ausdruck meiner dankbaren Verehrung zu erneuern und Ihr zu sagen, wie ich sehnlichst wünsche von keinem der Stürme, die von oben herab auf die arme Menschheit blasen, gehindert zu sein, zu erscheinen. Die Sache von Sp[ontini] hat sich nun doch aufgeklärt: der König hatte seinen Brief an Ihn selbst richtiger interpretiert als ich. Freundschaftlichst Ihr A v Humboldt (P. S.) Suchen Sie sich den scheuslichen „Telegraphen f ü r Deutschland" J a n u a r N 1 7 . (gedr. in H a m b u r g bei Campe) zu verschaffen. Weiter hat man die Kühnheit noch nie getrieben." [Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin Q / 1 1 8 ] 1 9 , 3 . Klein, Julius Leopold, 1 8 1 o Miskolcz/Ungarn, 1 2 . VIII. 1 8 7 6 Berlin, Dr. Literarhistoriker, dram. Schriftsteller und Theaterkritiker in Berlin. — Die Komposition der M ä r s c h e ist nicht nachgewiesen. 2 0 , 1 . Z u r Veröffentlichung im „ J o u r n a l des D é b a t s " bestimmt. 20, 2. M a u r i c e Schlesinger hatte im J a n . 1 8 4 6 seinen Verlag an G e m m y Brandus verkauft, um sich ganz ins Privatleben zurückziehen zu können. 2 1 . 1 . In dem verschollenen Meyerbeer-Nachlaß der Berliner Staatsbibliothek befand sich unter der N r 1 0 1 6 / 1 7 eine Copie der beiden Lieder „ l a dame invisible" und „ s u r le b a l c o n " mit dem Vermerk „ z u r Instrumentation bestimmt". 2 1 . 2 . Vgl. A n m . 20, 1 .

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z i , 3. Halévys neue Oper wurde am 3. Febr. 1 8 4 6 unter dem Titel „Les Mousquetaires de la Reine" in der Opéra comique uraufgeführt. 2 2 , 1 . Meyerbeer hatte Reilstab offensichtlich sogleich mit der Übersetzung der in Paris sehr erfolgreichen Romanzen „la dame invisible" und „sur le balcon" betraut. („Die unsichtbare Schöne": „Wandrer, sprich, was hieher dich führet?" - „Auf dem Altan": „ A u f den Altan komm geliebtes Leben") 22, 2. Auf Wunsch des Großherzogs von Weimar hatte Jenny Lind von Friedrich Wilhelm IV. für kurze Zeit Urlaub erhalten, um am Weimarer Hoftheater zu gastieren. („Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" 25. I. 1 8 4 6 Beil. zu Nr. 25) 2 2 , 3. Vivier, Eugène Léon, * 1 8 2 1 Ajaccio auf Corsika, f 24. II. 1 9 0 0 Nizza, Hornist der Pariser Opéra, hatte 1 8 4 3 durch sein mehrst. Spiel europäisches Aufsehen erregt. 2 2 , 4 . Christiani, Lisa, "'24. XII. 1 8 2 7 Paris, 1 1 8 5 3 Tobolsk/Sibirien. Cellistin. 22, 5. In den Berliner Lokalblättern wurde Jenny Lind der Vorwurf der Herzlosigkeit und Undankbarkeit wegen ihrer Weigerung gemacht. Die Sängerin ließ jedoch wissen, daß sie vor ihrer Abreise von Berlin selbst ein Wohltätigkeitskonzert geben werde. Auch anläßlich des Benefizkonzertes des Chorpersonals der Kgl. Oper kam es zu Spannungen mit der eigenwilligen Sängerin, da sie darauf bestand, daß außer ihr kein Mitglied der Oper in diesem Konzert singen dürfe. („Frankfurter Ober-Postamts-Ztg." 2 9 . 1 . 1 8 4 6 Beil. und 2. II. 1 8 4 6 Beil.) — Der nur wenige Zeilen umfassende Brief ist mit „ C i v i s " unterzeichnet. (Autograph Staatl. I. f. M f . Bin K/87) 2 3 . 1 . Die Arie fehlt im Verzeichnis des verschollenen Nachlasses der Berliner Staatsbibliothek, könnte aber unter den „unvollständigen Stücken" oder „Skizzen" gewesen sein. 2 3 . 2 . Emil Ernst Illaire, Kabinettsrat, Beamter des Hofmarschallamtes unter Friedrich Wilhelm III. und Friedrich Wilhelm IV. 2 3 , 3. Stern, Julius, * 8. VIII. 1 8 2 0 Breslau, t IL 1 8 8 3 Berlin, Dirigent und Musikpädagoge. Meyerbeer hatte ihm bei Friedrich Wilhelm IV. durch ein Gutachten die Mittel für seinen Paris-Aufenthalt erwirkt. (Vgl. Bd. III, S. 754) 1 8 4 7 kehrte Stern nach Berlin zurück und gründete zusammen mit Kullak und A. B. M a r x das Berliner Konservatorium (Sternsches Kons.). 2 3 , 4 . Autograph: Staatl. I. f. M f . Bin K / 1 3 8 . 2 4 , 1 . Jüngken, Johann Christian, * 1 2 . VI. 1 7 9 4 Burg b. Magdeburg, f 9. IX. 1 875 Hannover, 1 8 3 4 - 6 8 Prof. d. Chirurgie und Augenheilkunde der Berliner Charité. 24, 2. Meyendorff, Peter, Freiherr von, * 24. VIII. 1 7 9 6 Riga, f 1 9 . III. 1 8 6 3 Petersburg, russischer Diplomat, seit 1 8 3 9 Botschafter in Berlin, 1850—54 in Wien. 24, 3. Am 6. Februar w a r Heinrich Freiherr von Bülow in Tegel verstorben, der mit Humboldts Nichte Gabriele v. Humboldt verheiratet war. 24, 4. Bötticher, Louis Karl Friedrich, * 1 8 1 3 Berlin, Sänger der kgl. Oper in Berlin seit 1 8 3 6 , ging 1 8 5 2 nach Hannover. 24, 5. Die Komposition war Friedrich Wilhelm IV. gewidmet. In einem Bericht der „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" wird hervorgehoben, daß der König und die Prinzen in Civilkleidung erschienen, was den privaten Charakter der Veranstaltung unterstreicht. ( 1 8 . II. 1 8 4 6 , Beil. zu N r 49) 2 5 , 1 . Die Bemerkungen beziehen sich auf die Konzerte, die Meyerbeer im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. anläßlich des Besuches der Königin Victoria von England in Brühl und Koblenz im August 1 8 4 5 arrangiert und geleitet hatte.

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26, i . Arnold, Karl, * 6. III. 1794 Neuenkirchen b. Mergentheim, f 11. XI. 1873 Oslo, Pianist, Dirigent, Komponist, lebte von 1824 —1835 in Berlin. Seitdem wirkte er als Musikdirektor in Münster. 1849 Mus.-Dir. der philharmonischen Gesellschaft in Christiana in Norwegen. 26, 2. Arnold, Henriette, geb. Kisting, Tochter des Berliner Pianofortefabrikanten Kisting und Schülerin der Hofopernsängerin Amalie Schmalz. 26, 3. Arnold, Karl, * 1824 St. Petersburg, f 1867, Cellist, Schüler von M a x Bohrer, wirkte später als Cellist in der Kgl. Kapelle in Stockholm. 2 7 , 1 . Friedrich Schiller, „Wallensteins Tod", Trauerspiel in 5 Aufzügen, 3. Aufzug, 6. Auftritt: „Wir sind im Lager! Da ist's nun nicht anders, Da wechseln Sturm und Sonnenschein geschwind," . . . 27, 2. Gemmy und Louis Brandus. 27,3. Die Brüder Escudier. 27, 4. Louis Gouin, Sohn. 28.1. Léon Pillet war Ende Januar nach Italien gereist, um einen Sopran und einen Bassisten für sein Ensemble zu engagieren. Der Baß werde ohne Zweifel Marini, der beste Europas, sein, spekulierten die Herausgeber der „France musicale" (1. II. 1846, pg. 37) 2 8 . 2 . Verdi, Giuseppe, * 10. X. 1813 Roncole b. Busseto, 1 2 7 . I. 1901 Mailand, hatte soeben im Théâtre Italien in Paris mit der Aufführung seiner Oper „II Proscritto" (6. Jan.) einen großen Erfolg errungen, den die Autoren der „France musicale" ausgiebig würdigten (Jg 1846 pg. 9ff, 19ff). Léon Pillet wünschte nun — nicht zuletzt auf Betreiben der Escudiers — ein neues Werk von Verdi für die Große Oper. Die Verhandlungen scheiterten jedoch, da Verdi sich weigerte, einen französischen Text zu komponieren. Er verstand sich nur auf eine Umarbeitung seiner „Lombarden", die 1847 als „Jérusalem" in der Pariser Opéra aufgeführt wurden. 2 8 . 3 . Am 3. Februar hatte in der Opéra comique die UA von Halévys Oper „Les Mousquetaires de la Reine", Text von J. H. Vernoy de Saint-Georges stattgefunden. 2 9 , 1 . Quetelet, Lambert Adolf Jakob, * 22. II. 1796 Gent, 117- IL 1874 Brüssel, Astronom, Direktor des Observatoire royal in Brüssel, Begründer der modernen Sozialstatistik. 29, 2. Prutz, Robert Eduard, * 30. V. 1816 Stettin, f 21. VI. 1872 Stettin, Schriftsteller und Literaturhistoriker, war wegen seiner freien politischen Äußerungen in Jena und Halle nicht zur Habilitation zugelassen worden, seine „politische Wochenstube", 1843, hatte ihm eine Anklage wegen „Majestätsbeleidigung" eingebracht. Die Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Theaters wurden 1847 veröffentlicht, erst 1849, nach der Revolution, wurde Prutz in Halle zum Prof. für Literaturgeschichte ernannt. 29,3. Lassalle, Ferdinand, * n . IV. 1825 Breslau, t 3 1 • VIII. 1864 Genf, Schriftsteller, Mitbegründer der Sozialdemokratie in Deutschland. 29, 4. Hering, Karl (Friedrich August), * 2. IX. 1819 Berlin, t 2. II. 1889 Burg b. Magdeburg, Violinist, seit 1846 Mitgl. der Kgl. Kapelle in Berlin, später Kgl. Musikdirektor. 29, 5. Lassalle war von Heine beauftragt worden, Meyerbeer zu einer direkten Intervention bei Carl Heine zu bewegen, wie Heines Brief vom 27. Februar 1846 bestätigt: „Ich habe Ihnen zu Paris in Betreff Meyerbeers die ganze Wahrheit gesagt und der Zottelbär scheint jetzt die Sache selbst nicht mehr zu wissen. Erst als ich gar nichts anders von ihm zu erlangen wußte, begnügte ich mich mit der Form jenes Briefes, nur auf bestimmtes Hervorstellen seines Z e u g n i s s e s in Betreff der L e b e n s l ä n g l i c h k e i t der Pension dringend. Dies er-

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reichte ich indirekt und somit ist der Brief mein wichtigstes Aktenstück, das S i e n i c h t a u s d e n H ä n d e n g e b e n d ü r f e n . Will Meyerbeer dringender an Carl Heine direkt schreiben und Alles aufbieten ihn zur Sicherstellung des Friedens zu bestimmen, so ist das gewiß mir höchst wünschenswerth und in d i e s e m A u g e n b l i c k ließe sich wohl davon ein Resultat hoffen. Meyerbeer hat mehr als jeder Andre das Recht und die Verpflichtung in dieser Sache energisch aufzutreten, er kann sich drauf stützen daß er selber darin verwickelt durch ihre Anfänge, und nachdem er Carl Heine sein Zeugniß des gegebenen Wortes meines Oheims aufs bestimmteste wiederholt, kann er, der Millionär, von seinem Confrater wohl bitten i h m s e l b s t zu G e f a l l e n den Scandal durch Nachgiebigkeit zu entfernen auf immer. Carl Heine will ja nur eine Brücke, um sich mit Ehre aus der Affaire zu ziehen. Dies muß aber gleich und bestimmt geschehen. Legen Sie dem Bären die Daumschrauben an. Schonen Sie daher kein Mittel den Bär zum Tanzen nach unserer Pfeife zu bringen. Er muß an Carl einen Brief direkt en confidence schreiben, nicht durch mich ihn schicken. Will Joseph Mendelssohn etwas Aehnliches thun, so ist das gewiß in diesem Augenblick von höchstem Werth. Die Presse dient nicht zur Entscheidung der Schlacht, sondern zur Beunruhigung des Feindes; kommt dieser zur Besinnung zu frühe, ehe die Vermittlung ihr Werk begonnen, so ist für uns der ganze Feldzug verloren, und ich bleibe in demselben unerquicklichen Dilemma. — Ich selbst habe noch nicht an C[arl] H[eine] geschrieben, thue es aber dieser Tage, damit mein versöhnlicher Brief in dem Moment eintrifft, w o Presse und Vermittler ihn aus der Fassung gerüttelt. Ich weiß ganz genau, was ich w i l l . . . Ihr Freund Heinrich Heine" Abdruck: Heines Briefe, Säkularausgabe Bd 2 2 N r 1 1 2 5 , S. 2 0 8 f . Ferner: „Paris den 7 Merz 46

[An Ferdinand Lassalle]

. . . Meyerbeer ist ein durchtriebener Fuchs, aber ich werde ihm doch den Balg abziehen. Ich habe Ihnen die strenge Wahrheit immer gesagt, bis auf Unbedeutendes welches sich auf die verwickelten Tripotagen bezieht, w o seine Eitelkeit und sein Geitz das enn[u]yanteste Wechselspiel bilden. So viel versicherte ich Sie: Er kostet mir mehr als ich ihm. Sie haben keinen Begriff davon wie ich täglich von den hiesigen Deutschen gebrandtschatzt werde, und wie ich nur für Meyerbeer dafür einigen Nutzen zog. Sagen Sie mir bestimmt was er sagte, und ich wasche ihm den Kopf, wie er ihm noch nie gewaschen worden. — Jedenfalls aber sorgen Sie daß er in entschiedenster Sprache an Carl Heine schreibt und daß ich Copie dieses Briefes erhalte. Das wird er thun, und d a s i s t j e t z t d a s z w e c k m ä ß i g s t e . — Den Brief von ihm an mich, den Sie in Händen haben, werde ich Ihnen vielleicht bald zurückfordern; ich habe ihn vielleicht sehr dringend nöthig. Sie wissen es ist eins meiner wichtigsten Aktenstücke. — Melden Sie mir nur unverzüglich, ob Meyerbeer an Carl Heine geschrieben... Ihr Freund H. Heine" [Abdruck: Heinrich Heine, Säkularausgabe Bd 22, N r 1 1 3 0 , S. 2 1 3 f.] Vgl. hierzu: H.Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, S. 9 3 f f . 2 9 , 6 . „ L e Ménestrel" N r 2 3 0 , 1 . III. 1 8 4 6 , enthält die Nachricht, der Kaiser von Österreich habe Meyerbeer eingeladen nach Wien zu kommen, um die Mise en scène und die Aufführungen seines „Feldlagers" zu leiten und gleichzeitig den Wunsch geäußert, Jenny Lind möge die Rolle der Vielka übernehmen. Ein entsprechendes Schreiben des Kaisers liegt jedoch nicht vor, wird auch von Meyerbeer nicht erwähnt. — Pokornys Besuch in Berlin beweist, welch große Hoffnungen er für sein Theater an die Aufführung der „ V i e l k a " knüpfte; er setzte damit zugleich ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung Meyerbeers, das in der Presse auch

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als solches registriert wurde. Um so mehr mußte es Meyerbeer verstimmen, daß es wieder einmal die Redakteure der „Neuen Zeitschrift f. M u s i k " waren, die diesen Anlaß nutzten, um sich über ihn lustig zu machen. Anknüpfend an den Bericht über den Besuch Pokornys in Berlin heißt es im Nachtrag zu dem Artikel vom 2 2 . 1 . 1 8 4 6 : „Die Oper, welche M e y e r b e e r für den Sultan Abdul Mesched componiren soll, heißt „die Geheimnisse des Harems". (22. III. S. 96) 29, 7. Friedrich Saß, „Berlin in seiner neuesten Zeit und Entwicklung", Lpz 1 8 4 6 , S. 1 2 7 , weist nachdrücklich auf den hohen Leistungsstand der preußischen Militärmusik hin: „Wenn die preußische Militärmusik vielleicht die beste der europäischen Heere ist, so wollen wir nicht vergessen, sondern gern anerkennen, welches Verdienst Herr Wieprecht sich um die Ausbildung derselben erworben hat und seine großen Militärconzerte jedem Freunde kriegerischer Musik empfehlen. Der Berliner fühlt sich in ihnen geehrt und sein Preußenthum verherrlicht." 3 0 . 1 . Behrend, Friedrich Jacob, * 20. VI. 1 8 0 3 Neustettin, 1 3 0 . V. 1 8 8 9 Berlin, Dr. med, Kommerzienrat. Im April 1 8 4 5 hatten einige Mitglieder der jüdischen Gemeinde Berlins angeregt, den jüdischen Glauben zu reformieren und den Gottesdienst durch Aufnahme zeitgemäßer Formen zu läutern und zu erheben. Diese „Genossenschaft für Reform im Judenthum" konnte bereits ein Jahr später, 1 8 4 6 , rund 1 0 0 0 Mitglieder verzeichnen, die Reformbewegung begann, sich in ganz Deutschland auszubreiten. Sie w a r offensichtlich als Gegenbewegung zu der 1 8 4 5 gegründeten „Gesellschaft zur Beförderung des Christentums unter den J u d e n " zu verstehen, befand sich jedoch auch im Gegensatz zu der streng orthodoxen Richtung unter den Juden ( - in Frage gestellt wurde u.a. die Beschneidung —) der die Familie Beer, also auch Meyerbeer, treu blieb. Aus dieser Sicht heraus ist die Weigerung Meyerbeers zu verstehen. Die Einweihung des neuen Gotteshauses in der Georgenstr. „in dem Etablissement von Gropius", fand am 2. April in Anwesenheit hoher Staatsbeamter und vieler Gelehrter Berlins statt. Vgl. hierzu „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" 7. IV., 1 1 . IV., 1 3 . V., Beilage. Chordirigent der Reformgem. wurde Julius Stern, (ebenda, 24. VI. 1 8 4 6 , Beil. 1 7 2 ) 3 0 . 2 . Vgl. Komm, zum 2. III. 1 8 4 6 , Anm. 3 3 , 1 . 3 1 . 1 . Falschmeldung. Sie basiert wohl auf Informationen, daß Mendelssohn die Komposition einer Oper plante, für die Scribe das Libretto nach Shakespeares „ S t u r m " liefern sollte. Für den bereits ausgearbeiteten Plan interessierte sich Meyerbeer nach Mendelssohns Tod. Vgl. hierzu Tgb 1 8 . - 2 9 . XII. 1 8 4 7 . 3 1 . 2 . Litolff, Henry Charles, * 6. II. 1 8 1 8 London, f 6. VIII. 1 8 9 1 Paris, Pianist, übernahm später in Braunschweig den Verlag Meyer. 3 1 . 3 . Die Oper ist im Clement Larousse und Werkeverz. in M G G nicht nachgewiesen, kam offenbar nicht zur Aufführung. 3 1 . 4 . Musäus, Johann Karl August, * 29. III. 1 7 3 5 Jena, f 28. X . 1 7 8 7 Weimar, Schriftsteller, hatte sich vor allem durch seine 5 Bde Volksmärchen der Deutschen einen Namen gemacht. 3 2 , 1 . In Berlin erregte es Verwunderung, daß Meyerbeer die Leitung der Oper einem anderen Kapellmeister überließ, obgleich der König bei Bewilligung seines Urlaubs den Wunsch ausgesprochen hatte, Meyerbeer möge bei seiner Anwesenheit in Berlin auch seine eigenen Opern dirigieren. „Die Differenzen mit dem Generalintendanten, Herrn von Küstner, dem er als Generalmusikdirektor nicht untergeordnet seyn will, hätten ihn vom Dirigiren seiner Oper nicht abhalten sollen." („Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" 5. III. 1 8 4 6 , Beil.) — H. Th. Rötscher zollte Jenny Lind in den „Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen" (Beil. zu N r 50, 28. Febr. 1846) höchstes Lob: „Durch die Valentine ist Jenny Lind in der Macht des dramatischen Gesanges und Spiels in ein neues Stadium der Entwicklung getreten . . . Aus diesen Tönen drang uns der immer tiefer das Gemüth ergreifende Triumph der menschlichen Empfindung über die beengende Gewalt des Glaubenseifers entgegen. Jenny Meyerbeer

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Lind wuchs mit ihrer Rolle unablässig. Aber es erschien ihre Darstellung nicht nur wie ein erster Entwurf, sondern sie w a r in dem Wechsel der Empfindungen, in dem Kampf mit sich auch im Einzelnen so ausgearbeitet, die Uebergänge waren mit einer solchen Wahrheit und Schönheit dargelegt, daß sie uns schon wie ein in dieser Gestalt völlig heimisches Wesen entgegentrat . . . unsere Freude können wir nicht leugnen, daß durch diese Darstellung in der sich die höchste Vollendung des Gesanges mit der tragischen Gewalt des Spiels, wie bei keiner andern Darstellerin der Gegenwart, v e r e i n i g e n . . . " Einen wesentlichen Aspekt der Interpretation übergehen die Kritiker ausnahmslos: die Improvisation, von der man nur über entlegenere Quellen erfährt. So berichtet der Rezensent der soeben in Berlin erschienenen Gesangsschule von Duprez, Jenny Lind und Pauline GarciaViardot hätten zu der Berliner Ausgabe einen wesentlichen Beitrag geliefert, „nämlich Fermaten- und Gesangsverzierungen; Jenni Lind gab diejenigen, welche sie in Meyerbeer's „Feldlager in Schlesien" eingelegt hat." („Sonntagsblätter", Wien 2 3 . VIII. 1 8 4 6 N r 34, S. 816) 3 2 , 2 . Seine Rezension in den „Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen" („Spenersche Z t g " ) 28. Febr. 1 8 4 6 . Vgl. Anm. 3 2 , 1 . Rötscher, Heinrich Theodor, Dr., * 20. IX. 1 8 0 3 Mittenwalde, t 9. IV. 1 8 7 1 Berlin, Professor, Schriftsteller und bedeutender Theaterkritiker der „Spenerschen Z t g " . 3 3 . 1 . „ D e r Wanderer und die Geister an Beethovens G r a b " für Soli und Frauenchor, Wien Glöggl. Z u Gunsten der Restaurierungsarbeiten an Beethovens Grab. Vgl. „Neue Z s . f. Musik" 1 8 4 6 S. 1 3 2 . 3 3 . 2 . Meyerbeer hatte den „ R a n z de Vaches" 1 8 3 3 instrumentiert, offensichtlich wurde er in dieser Fassung in Dresden aufgeführt. Vgl. hierzu Meyerbeers Eintragung im Tk. 2 1 . Juni 1 8 3 3 , Bd II, S. 3 1 1 . 3 4 , 1 . Maschinka Schneider (vgl. Bd II, S. 6 4 1 ) hatte sich in Dresden mit dem Konzertmeister Schubert vermählt. 34, 2. „Die drei Pintos" von Carl Maria v. Weber. 3 4 . 3 . Vgl. Brief vom 1 5 . I. 1 8 4 6 . 3 5 , 1 . Z u der Zeitschriftengründung kam es jedoch nicht. 3 6 , 1 . Wahrscheinlich der Spendenaufruf der „Wiener allg. Musikzeitung" und der „Wiener Sonntagsblätter" zur Errichtung eines Grabsteines für Gluck auf dem Wiener Matzleinsdorfer Friedhof und die Erhaltung des Beethoven-Grabes. Vgl. „ A m Z " 1 8 4 6 , 25. III., Sp. I 9 9 f . und „Wiener allg. Musikzeitung" 28. II. 1 8 4 6 , S. 1 0 8 u. 2 1 . IV. 1 8 4 6 , S. 1 9 2 . 3 7 , 1 . Verdi komponierte erst 1 8 5 5 eine Oper für Paris: „Les Vepres Siciliennes". — Pillet war Anfang März nach Paris zurückgekehrt; er habe den Komponisten in Venedig krank angetroffen, mitten in den Vorbereitungen für die Aufführung seines „Attila", heißt es in einer Mitteilung der „France musicale" vom 8. März, pg. 79. 3 7 , 2. Pillet hatte in Mailand La Fuoco, eine hübsche und sehr gute Tänzerin der Scala für 4 Jahre engagiert, deren Debüt aber erst für Oktober 1 8 4 6 bestimmt wurde, (ebenda 1 . März, pg. 70) Darüber hinaus hatte er Anconi verpflichtet, einen jungen Sänger, der zu den besten Hoffnungen berechtigte, da ein Engagement von Marini an dessen mangelnden französischen Sprachkenntnissen scheiterte, (ebenda pg. 6 1 ) 3 7 , 3. In den Nachrichten der „France musicale" wird in der Tat von „recettes fabuleuses" gesprochen (8. III. 1 8 4 6 , pg. 79). 3 7 . 4 . Duprez' Name erwies sich noch immer als zugkräftig, wie die Recetten bewiesen („France musicale" 1 . II. 1 8 4 6 , pg. 37), er w a r es vornehmlich, der der „ L u c i e " zum Erfolg verhalf — bei allen Aufführungen wurde Duprez mit Enthusiasmus gefeiert, (ebenda 8. III-, Pg- 79)

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3 8 , 1 . Roqueplan (Rocoplan), Louis Victor Nestor, * 1 8 0 4 Malemort/Bouches du Rhône, f 24. IV. 1 8 7 0 Paris, zunächst Redakteur des „ F i g a r o " , 1 8 3 0 Dir. der Nouveautés zus. mit Bohain, dann des Théâtre des Variétés, 1 8 4 7 —54 Direktor der Pariser Opéra, dann der Opéra comique. 3 8, 2. Die meisten adligen Familien verbrachten die Sommermonate auf ihren Gütern außerhalb der Stadt, aber auch die wohlhabenderen Bürger verlebten die heiße Jahreszeit zumeist in der näheren oder weiteren Umgebung Wiens. 3 9 , 1 . Pereira, Henriette (Judith), Baronin, geb. Arnstein, ' 2 9 . XI. 1 7 8 0 Berlin, 1 1 8 5 9 Wien, einzige Tochter von Fanny und Nathan v. Arnstein, seit 1 8 0 2 mit Aaron Pereira (später Heinrich v. P.), einem sehr vermögenden holländischen Juden portugiesischer Abstammung, d. h. dem vornehmen sephardischen Kreis der Juden zugehörig, verheiratet. Meyerbeer hatte Henriette Pereira wahrscheinlich im Hause ihrer Mutter während seines Wiener Aufenthaltes 1 8 1 3 kennengelernt - sie galt als äußerst liebenswürdig und charmant und vorzügliche Klavierspielerin. Adolph Franz Pereira wurde am 28. XI. 1 8 0 5 in Wien geboren. 4 0 . 1 . Hellmesberger, Georg (Vater), 1 24. IV. 1 8 0 0 Wien, f 1 6 . VIII. 1 8 7 3 Neuwaldegg b. Wien, seit 1 8 2 9 Dirigent der Wiener Hofoper, Komponist. 4 0 . 2 . Suppé, Franz von (Francesco Cavaliere Suppe Demelli), * i 8 . IV. 1 8 1 9 Spalato (Split), t 2 1 - V . 1 8 9 5 Wien, Komponist, Kapellm., seit 1 8 4 5 am Th. an der Wien. 4 0 . 3 . Titl, Anton Emil, * 2. X . 1 8 0 9 Pernstein/Mähren, f 2 i . I. 1 8 8 2 Wien, Komponist und Kapellmeister in Wien. 4 1 , 1 . Vgl. hierzu: „Wiener Briefe" in „ N e u e Z s . f. M u s i k " 26. III. 1 8 4 6 S. 99 und 29. III., S. 1 0 3 f. Der Art. ist mit J . unterzeichnet. Saphir wird nachgesagt, er habe selbst öffentlich vor 1 0 Jahren erklärt, er verstünde nichts von Musik, aber gleichzeitig als „dieser leider! talentvollste, und daher schädlichste von unsern Journalisten" bezeichnet, der auf die Leichtgläubigkeit und Vergeßlichkeit der Wiener spekuliere und heute so, morgen so schreibe. — Saphir hatte Pokorny angegriffen und auf eine Entgegnung in der Augsburger „Allg. Zeitung" mit dem Hinweis auf seine Unparteilichkeit geantwortet. Daraufhin hatte Pokorny ihn mit der Veröffentlichung der Summen, die er ihm bisher geschenkt hatte, bloßgestellt. 4 2 , 1 . Die unverhältnismäßig große Zahl der Unterstreichungen konnte bei diesem Brief nicht berücksichtigt werden. 4 3 , 1 . Geyer, Flodoard, * 1 . III. 1 8 1 1 Berlin, f 30. IV. 1 8 7 2 Berlin, Gründer und Leiter des akademischen Männergesangvereins, Kritiker der „Spenerschen Z t g " , der „Neuen Berliner Musikztg" und des „Deutschen Reichsanzeigers", später Theorielehrer des Sternschen Konservatoriums. 1 8 4 6 strebte Geyer den Titel eines Musikdirektors an. In einem vom König geforderten Gutachten bescheinigte Meyerbeer dem Antragsteller eine „bedeutende musikalisch wissenschaftliche Bildung" und in der Komposition „edle Richtung" und „löbliches Streben nach Classizität". Seine Aufsätze zeugten „von wissenschaftlichem Scharfsinn, und von einem lebendigen Streben, die edeleren Prinzipien der Kunst zu Geltung zu bringen." (Schreiben vom 2. VIII. 1 8 4 6 - Autograph (Las): Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz Berlin, Handschriftenabt.) 43, 2. Vgl. III 796. - A. Rubinstein ging zunächst nach Wien und Preßburg und kehrte erst 1 8 4 8 nach Rußland zurück, w o er sich als Opernkomponist und Pianist einen Namen machte, später auch durch die Leitung der Petersburger Russ. Musikges. und die Gründung des Petersburger Konservatoriums. Rubinstein, Nikolaj Grigorjewitsch, * 2. (14.) VI. 1 8 3 5 Moskau, + 2 3 . III. 1 8 8 1 Paris, Pianist u. Dirigent, kehrte von Berlin unmittelbar nach Rußland zurück. Er wurde später Vors. der Moskauer Russ. Ges. f. Musik und übernahm 1 8 6 6 die Leitung des Moskauer Konservatoriums. 34'

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4 4 , 1 . Tuczeck (Tuczeck-Herrenburg), Leopoldine Margarethe, * r i . XI. 1 8 2 1 Wien ( M G G 1 8 1 9 ) , f 20. X . 1 8 8 3 Baden b. Wien, Sängerin, gehörte von 1 8 4 1 - 1 8 6 1 dem Ensemble der Berliner Hofoper an. 44, 2. Obwohl sich Jenny Lind während ihrer Verletzung der Teilnahme „der höchsten Kreise" zu erfreuen hatte und der König eigens seinen Leibarzt Dr. Grimm zur Behandlung sandte, kursierte in Berlin das Gerücht, die Sängerin sei gesonnen, nie mehr nach Berlin zurückzukehren. Da die Berliner aber der festen Überzeugung waren, daß Jenny Lind einen nicht geringen „Theil ihres weit verbreiteten Ruhmes den kunstsinnigen Berlinern zu verdanken hatte", wurde sie des Undanks geschmäht. („Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" 25. III. 1 8 4 6 , Beil.) 44, 3. Pokorny hatte für die Aufführungen Jenny Lind und Tichatschek als Gäste gewonnen. Für die „Hugenotten" ( 1 3 . Mai) waren ferner Staudigl und die Marra als Mitwirkende vorgesehen, die allerdings dann aus Krankheitsgründen nicht eingesetzt werden konnte. („Allg. Theaterzeitung" Wien, 1 5 . V. 1 8 4 6 , 8 . 4 6 3 ) 4 4 , 4 . Joseph Weigl w a r am 3. Februar 1 8 4 6 verstorben. 44, 5. Eybler, Joseph Leopold von, * 8. II. 1 7 6 5 Schwechat b. Wien, Kirchenkomponist und Hofkapellmeister, bereits seit 1 8 3 3 pensioniert, starb tatsächlich nur wenige Monate später am 24. VII. 1 8 4 6 in Wien. 44, 6. Aßmayer, Ignaz, * 1 1 . II. 1 7 9 0 Salzburg, f 3 1 . VIII. 1 8 6 2 Wien, seit 1 8 3 8 Vizehofkapellmeister in Wien. 1 8 4 6 Nachfolger von Weigl als 2. Hofkapellmeister. 4 5 . 1 . Randhartinger, Benedict, * 27. VII. 1 8 0 2 Ruprechtshofen b. Melk, f 2 2 . XII. 1 8 9 3 Wien, seit 1 8 4 4 Vizehofkapellmeister, 1862—66 2. Hofkapellmeister. 4 5 . 2 . Donizetti war bereits 1 8 4 4 erkrankt und lebte seitdem geistig umnachtet in einer Anstalt in Ivry bei Paris. 45, 3. Wahrscheinlich ein Mitarbeiter und Freund Scribes, der am 20. Mai 1 8 4 7 verstarb. Scribe nennt ihn rückblickend seinen besten und treuesten Freund „qui depuis trente-sept ans était le compagnon et le confident de mon existence, c'était bien plus qu'un frère, c'était un autre moi-même qui vivait de ma vie . . . " („Scribe sous la monarchie de Juillet" in „ R e v u e d'histoire littéraire de la France" 1 9 2 1 , S. 256) 4 6 , 1 . Eine Umarbeitung der „Donna del L a g o " erfolgte nicht. 4 7 , 1 . „Observations générales sur le 1 e r acte. 1 ) Je prie d'abord de vouloir bien se rappeller ce que j'ai dit longuement dans ma dernière lettre sur le trop grande longueur du poëme, & sur les défauts du caractère de Noëma. 2) Au premier acte il faut la couleur pastorale, le style biblique, la simplicité primitive p a r t o u t , même dans les endroits passionés. Il serait bon qu'en écrivant cet acte, M . Scribe eut une bible à ces côtés pour s'empreigner [ = empreindre] de cette couleur. (Voyez surtout les psaumes, les proverbes de Sirach, l'histoire des Patriarches dans l'ancien testament.) (Je conseillerai de consulter de préférence la bible protestante. On la vend aux églises protestantes pour 8 francs.) L'exécution soignée des vers, & de poésie orientale du style sont très essentiels dans un ouvrage, où la couleur locale est si poétique. 3) Je crois qu'il serait bon pour le musicien que le poète donnât beaucoup de douceur au caractère 8c au langage de Miriam, en opposition de celui de Noëma qui devrait toujours être ou mélancholique ou passionné. Cependant même pour Noëma je désirerais de la Naiveté primitive dans le langage, même dans le débordement des passions. — 4) Je supplie Messieurs Scribe & St Georges de mettre beaucoup de variétés dans les rhythmes des vers, mais surtout de mettre beaucoup de r é g u l a r i t é dans la coupe des repos intérieurs des vers (des caesures) comme les coupent les Italiens. —

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5) Je voudrais une innovation dans cet ouvrage p o u r les vers des E n s e m b l e s . J u s q u ' à présent d a n s les E n s e m b l e s des D u o , Trio, Q u a t u o r s e t c e t c , o n a t o u j o u r s tâché d ' a v o i r p o u r tous les personnages d ' u n Ensemble tel que f u t la différence de leurs caractères & de leurs sentiments a u t a n t que possible les mêmes m o t s p o u r l'un c o m m e p o u r l'autre, &C aussi les mêmes rimes p o u r les différents personnages — Je voudrais que cette fois ci d a n s les Ensembles des D u o s , Trios, etc c h a q u e personnage eut dans ses vers des m o t s différents, selon son caractère &C ses sentiments. Je me résigne m ê m e à des rimes différentes, si le poète le veut. Je ne d e m a n d e d'égal d a n s ces ensembles, que le n o m b r e , l a c o u p e , & les la c a e s u r e [ = c é s u r e ] des vers des d i f f é r e n t s p e r s o n n a g e s . M a i n t e n a n t s u i v e n t l e s o b s e r v a t i o n s p o u r o r d r e d ' a c t e s ÔC s c è n e s . A c t e 1 : S c è n e 1er. Voyez les m o t s „ p a r a i s s e n t l e s d e u x j e u n e s f i l l e s q u i v i e n n e n t r a s s u r e r l e u r p è r e " . Je voudrais que N o ë m a vint seule: elle peut a n n o n c e r que Miriam la suit avec les pasteurs qui guident les t r o u p e a u x . Je d e m a n d e ceci p a r c e q u e j'ai l'intention d'employer la voix de M i r i a m dans le c h œ u r des pasteurs centrant avec les t r o u p e a u x , & de lui faire faire des vocalises: mais p o u r justifier ces vocalises il f a u d r a i t une raison poétique dans les paroles d u C h œ u r (p. e. que les pasteurs appellent p a r les cris usuels des m o n t a g n a r d s les trainards qui sont encore éloignés, & auxquels ils indiquent p a r là, où ils sont. A c t e 1 e r S c è n e 3 m e . Le premier acte étant t r o p longue je conseille d'ôter toute la scène 3 m e quoiqu'elle soit c h a r m a n t e . O n peut alors faire danser Azael sur le m ê m e motif dramatique, au c o m m e n c e m e n t d u premier Final. A c t e 1 e r : s c è n e 4 m e a u C o m m e n c e m e n t d u Q u a t u o r . C o m m e le rôle de Nephtali n'est pas assez i m p o r t a n t dans le d r a m e p o u r un vrai premier ténor, il faut l'étoffer au moins p a r des m o r c e a u x de musique. Je voudrais d o n c que le Q u a t u o r c o m m e n ç â t p a r une r o m a n c e de Nephtali, d a n s laquelle il fait la déclaration de son a m o u r . — A c t e 1 e r s c è n e y r a e . G r a n d a i r d e B a l a c . C o m m e Baroihlet dit très bien les phrases douces & touchantes, il f a u t que le poète tâche de lui mettre cette couleur là de temps à autre d a n s son rôle. Cela sera du reste difficile, car le caractère de Balac est dessiné p o u r être farouche, Se doit l'être en effet p o u r faire contraste a u x caractères d o u x & pieux des Israël mais la v o l u p t é p o u r r a i t trouver place dans le caractère de Balac. A c t e i e r s c è n e 9 i è m e v o y e z les p a r o l e s „ o u b l i e z les a m o u r s d e la t e r r e , n e s o n g e z q u ' a u ciel qui v o u s c o n t e m p t e , & q u i v o u s a p p e l l e à lui: é c o u t e z , écout e z p l u t ô t " De cette façon il est impossible que N o ë m a ne sache p a s qu'Azael est un être surnaturel, céleste; il me p a r a î t peine de tuer t o u t intérêt que N o ë m a ne doit savoir q u ' à la dernière scène de l'ouvrage. Azael p o u r r a i t d o n c lâcher ici p l u t ô t „ h e u r e u x le mortel qui sait vaincre ses passions; il entend dans le f o n d de son cœur, c o m m e les anges célèbrent cette victoire: en effet dit N o ë m a t o u t émue il m e p a r a î t entendre des chants célestes d a n s l'air: oui tu es un fidèle serviteur qui m ' a r r ê t e au b o r d de l'abîme etc etc. Acte 1er scène n me Final. Après le c h œ u r de la prière p o u r le mariage, Azael voyant N o ë m a triste peut d a n s la partie choréographique de la cérémonie [Autograph (La): Bibl. N a t i o n a le Paris 404] matrimoniale danses dans les mêmes conditions que dans la Scène 3ième, dans le cas où M r . Scribe consentirait de supprimer cette scène. Acte 2ième Observations générales 1) Ce que je vais p r o p o s e r ici n'est nullement dans l'intérêt de la partie musicale: c'est une idée p o u r la pièce. Si d o n c Messieurs Scribe &C St. Georges n ' a p p r o u v e n t p a s cette idée qu'ils la rejettent, sans craindre qu'ils fassent du tort à la musique. Voici d o n c cette idée: je suppose qu'il y a une croyance p a r m i les prêtres de Baal (dont o n t a fait p a r t à N o ë m a ) que la c o u r o n n e & la ceinture avec laquelle o n revêtit la prêtresse de Baal d o n n e n t à celle qui la p o r t e l'empire

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des cœurs, 8c que personne peut la voir sans l'aimer (C'est encore une des raisons qui a fait accepter ce sacerdoce à Noëma pour captiver nouvellement Nephtali si elle pouvait l'appercevoir). Quand donc dans le courant de l'acte, Noëma apprend de Miriam que Nephtali est arrivé, elle croit que c'est la magique influence de la couronne 8c de la ceinture qui l'a attiré vers elle, en le rendant enfin amoureux d'elle. C'est avec ces sentiments d'espérance qu'elle chante la première partie du Trio, jusqu'à ce que les caresses de Nephtali à Miriam lui apprennent son erreur 8c son malheur. — z) Dans le second acte le style poétique peut 8c doit être tout à fait différent du premier acte. Les expressions audacieuses, colorées, lubriques vont ici de mise, autant qu'il faut de la chasteté dans le style du I e r acte. La décoration serait très pittoresque si elle pouvait être disposée de la façon suivante. Tout le bas du théâtre représenterait le temple de Baal ainsi qu'il est décrit dans le plan: moins un escalier très haut 8C large conduisait à un second temple celui de Baal ou Moloch qui serait dans les cimes du théâtre ÔC dont on ne verrait que des grandes portes fermées. Ces portes ne s'ouvriraient qu'à la fin de cet acte, 8c on verrait dans l'intérieur la statue hideuse ÔC gigantesque de Moloch de fer en fonte, rouge 8c transparente par les brasiers ardents dont elle est chauffée intérieurement pour recevoir les cadavres des victimes quand elles auront été égorgées.

O b s e r v a t i o n s p a r o r d r e des Scènes. S c è n e i' e r e H y m n e à B a a l . L'hymne à Baal doit être audacieusement impie, sacrilège 8c blasphémateur contre Jéhova, 8c en même temps d'une volupté lubrique 8c dévergondée pour Baal. Je désirerais que dans ce Chœur il y eut aussi des Soli pour Balac (Baroihlet) de cette façon que ce morceau doit avoir plus de vers qu'un Chœur ordinaire. S c è n e 2 l e m e C o m m e l'acte est long, 8c que nous y avon[s] déjà beaucoup de danses, je pense que l'on peut tout à fait supprimer l'entrée des prêtresses de Baal ainsi que leurs danses. Ces femmes pourraient être en Scène dès le commencement de l'acte: à l'endroit de la l iere Scène où le prêtre annonce qu'il faut choisir une nouvelle prêtresse de Baal, Baroihlet pourrait de suite dire ce qui se trouve à la scène seconde, c.a.d. „ j e viens de ravir aux rives du jourdain, les roses d'Israël" etc. etc. S c è n e 4 l e m e Air de Miriam — Nous avons déjà deux airs très brillants dans cet acte (celui de Noëma 8c celui de Balac) Un troisième air serait de trop dans le même acte. J'aimerais donc mieux ici, dans la bouche de Miriam une petite romance bien douce 8c simple, où elle rapelle aux jeunes Israélites les jours de paix 8c d'innocence dans leurs riantes cabanes, leurs chastes amours leurs vénérables parents, en les conjurant de ne pas sacrifier leurs âmes, en réniant tout cela. Scène 5 e A i r de b r a v o u r e de N o ë m a . L'air de Bravoure est supérieurement bien définé dans le plan. Je voudrais que dans l'exécution des vers de ce morceau on se servit des idées 8c même en partie des paroles du plan, 8c que l'air fut à trois mouvements ainsi qu'il est indiqué ici. Seulement je préférerais dans l'Andante de l'air qui est indiquée dans le plan par ces mots „ O toi qui m'a outragé, dédaigné, toi que je déteste" etc etc, je préférais mieux dis-je l'ordre d'idée suivant: „quand tout le monde est à mes pieds, que tous m'adorent par le charme de la couronne 8c de la ceinture pourquoi ce charme n'opère-t-il pas dans le lointain, pourquoi n'attire-t-il pas vers moi le seul être que j'adore dont j'aimerais mieux être l'esclave, que la reine de tout ce peuple: o Nephtali toi que je devrais 8c que je ne puis détester etc etc. Scène 10 e . F i n a l e . Il ne faut pas faire de la Scène 1 0 e un Final. Cette Scène ne doit être autre chose que la Stretta du Trio, en y ajoutant l'accompagnement des C h o e u r s . Pour cette même raison je désire que Balac ainsi que Phéor restent exclus de cette Scène.

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Acte troisème Ce troisième acte est immensement long. S'il devait rester avec tous les détails indiqués il faudrait en faire deux actes ce qui serait un véritable malheur qu'il faut empêcher de toute façon. Messieurs Scribe doivent donc chercher de simplifier & même d'ôter des détails, d'autant plus qu'il n'y a que deux choses d'effet dans cet acte, comme effet choréographique le songe, &C comme effet musical le grand air final. A c t e 3 l e m e S c è n e i " La marche des prêtres, l'arrivée du grand prêtre enfin toute la Scène i " peut se supprimer sans le moindre inconvénient selon moi. Au lever du Rideau on verrait Noëma seule en Scène, la hache & la clef à la main, & elle expliquerait en deux mots ce quelle en doit faire. A c t e 3 e S c è n e 2 e voyez les paroles „ C e s d e u x v o i x s o n t c e l l e s de M i r i a m & de N e p h t a l i . C e t te p r i è r e e s t c e l l e q u ' o n a e n t e n d u e a u p r e m i e r a c t e . " J e ne voudrais pas que ce fussent ni les mêmes vers ni la même musique de la prière du 1 " acte. Cela me gênerait & m'entraverait l'effet de morceau. Mais rien n'empêche que Noëma dise que c'est la prière qu'elle & sa sœur chantaient autrefois sous la tente de leur vieux père. A c t e 3 e , S c è n e 2 m e ' [recte: 3 m c ] Voyez les paroles suivantes , „ L e s b r a n c h e s de cet a r b r e s ' e n t r o u v e r e n t & l ' o n v o i t p a r a î t r e la t ê t e d ' A z a e l " . J'aime bien l'apparition d'Azael, mais je crois que Noëma ne devrait pas le voir. La présence pendant les souffrances que Noëma éprouve donnerait à elle trop de consolation & diminuerait pas le valeur de son repentir. Mais elle pourrait dire au moment où Azael apparaît dans l'arbre ,,ah comme tout à coup le souvenir d'Azael qui m'a fui, me saisit. Il me paraît qu'il serait satisfait des premiers larmes de la pécheresse, Se cette idée me fortifie dans la résolution de sauver les deux amants." Selon moi Noëma dans tout le courant du 3 me acte du moment où elle a eu le premier commencement de repentir jusqu'à la fin de la pièce doit brûler du désir d e r e v o i r A z a e l , & exprimer ce désir continuellement. A c t e 3 e S c è n e 6 e Comment sera-il possible de faire comprendre qu'entre une Scène &C l'autre du même acte il y ait plusieurs semaines d'écoulées? A c t e 3 e l a m ê m e S c è n e 6e Comme cet acte est si long il faudrait abréger autant que possible tous les détails de cette Scène jusqu'à l'arrivée de Noëma. Pour donner à Noëma un peu plus de temps d'arriver, (ce qui aurait le double avantage que l'actrice pusse se reposer d'avantage, &C que l'on pourrait faire comprendre au spectateur qu'il s'est passé quelques semaines pendant le changement de Scène) il serait peut être bon de faire raconter au lévite a v a n t l ' a r r i v é e de N o ë m a , l'arrêt de condamnation qui a été proclamé contre elle dans les douze tribus d'Israël. Cependant cela ferait peut être naître une autre difficulté, car il faudrait toujours faire connaître à Noëma elle même la condemnation. Quant à l'air final il est magnifique dans le plan. Si dans l'excécution p o é t i q u e cette scène répond aux indications du plan on n'aura jamais offert au musicien un Air plus musical. Peut être pour en varier un peu la couleur de ce morceau qui est constamment tragique pourrait on mettre pour premier mouvement de l'air un rappel aux jours heureux pieux &C champêtres de sa jeunesse, inspirés par la vue de son village, fin" [Autograph (La): Bibliothèque Nationale Paris] 47, 2. Verdi war nach der erfolgreichen UA seines „Attila" in Venedig nach Mailand zurückgekehrt („France mus." 1 2 . April, S. 1 1 9 ) und trachtete nun danach, seine angegriffene Gesundheit zu kurieren. Lumley, der Verdi für London gewinnen wollte, hatte „ihm die Ernennung zum ,Ehrendirigenten der königlichen Musik' in Aussicht" gestellt (Vgl. Holl, Verdi S. 1 0 3 ) und am 3. März „ N a b u c c o " , allerdings unter anderem Titel, an Her Majesty's Opera herausgebracht. Verdi löste sein Versprechen, eine Oper für London, für Lumley, zu schreiben, erst 1 8 4 7 mit den „Masnadieri" ein.

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47, 3. Lumley, Benjamin, 1 8 1 1 — 1 8 7 5 , Direktor von Her Majesty's Opera in the Haymarket, dem ital. Operntheater Londons, dessen musikalischer Leiter Michael Coste war. Lumley erwähnt diese Aufforderung an Meyerbeer in seinen Reminiscencen nicht — offensichtlich ging es ihm vielmehr darum, durch Meyerbeers Fürsprache Jenny Lind für sein Theater zu gewinnen: „In a correspondence with Meyerbeer, at Berlin, in 1 8 4 6 , 1 had already enlistet the good offices of that illustrious composer, to try and engage the favourite Swedish prima donne. In the same correspondence, by the way, I expressed a desire to engage Tamberlik, a tenor singer, then unknown in England" (Lumley, Réminiscences, S. 1 5 4 ) 4 8 . 1 . Datum ermittelt an Hand des Poststempels. 48.2. [Berlin, 2 1 . IV. 1 8 4 6 ] „ C o m m e l'adoption définitive du plan de poëme de l'opéra „ N o ë m a " a éprouvé des retards, Messieurs Scribe Se St. Georges d'une part, & Monsieur Meyerbeer d'autre part sont convenus d'un commun accord de fixer les livraisons du poëme de „ N o ë m a " aux époques suivantes. — Monsieur Scribe livrera à Monsieur Gouin (qui l'enverra à M r Meyerbeer) le poëme complet du premier acte de „ N o ë m a " le 28 M a y 1 8 4 6 . — Monsieur St. Georges livrera à Monsieur Gouin le poëme complet du second acte de „ N o ë m a " le 28 Juin 1 8 4 6 , & le poëme complet du troisième acte le 28 Juillet 1 8 4 6 . Fait double (à Berlin le 2 1 Avril 1 8 4 6 et à Paris le 28 Avril 1846). Giacomo Meyerbeer" [Autograph (Las): Archives de l'Opéra Paris, 6] 5 0 , 1 . Da die Rollen-Namen für „ N o ë m a " zu diesem Zeitpunkt noch nicht definitiv festgelegt waren, wählt Meyerbeer hier die Namen der vorgesehenen Interpreten zur Demonstration. 5 1 , 1 . Vgl. hierzu den Bericht von August Schmidt in „Allg. Wiener Musikzeitung" 25. April 1 8 4 6 , S. 1 9 8 , der etwas distanziert schreibt, er habe die Lind nicht „ u n t e r aber auch nicht ü b e r seinen Erwartungen" gefunden. Schmidt hebt den eigentümlichen Reiz dieser zarten Stimme hervor, die Beseeltheit und Einfachheit des Vortrags, leugnet aber auch nicht den gelegentlichen Mangel an Kraft oder perlender Geläufigkeit bei chromatischen Läufen. 5 1 , 2. Jenny Lind hatte am 1 6 . VIII. 1 8 4 5 bei einem Hofkonzert Friedrich Wilhelms IV. in Koblenz anläßlich des Besuches der Queen Victoria am Rhein mitgewirkt. 5 2 . 1 . Liszt, Franz, 22. X . 1 8 1 1 Raiding/Burgenland, , f 3 i . VII. 1 8 8 6 Bayreuth, Komponist, Klaviervirtuose, weilte z. Zt. in Wien, w o er soeben einen Zyklus von 9 Konzerten absolviert hatte. 5 2 . 2 . Vgl. Anm. 5 3 , 3 . 5 3 . 1 . „Jenny Lind. Der Hund bellt an den Mond; / Der leuchtet, wie gewohnt" . . . Das Gedicht entstand nachweislich im April 1 8 4 6 . Am 2. Mai 1 8 4 6 widmete Grillparzer Jenny Lind ein zweites Gedicht: „Sie nennen dich die Nachtigall / Mit dürft'gem Bilderraube; / So süß auch deiner Lieder Schall, / Doch nenn' ich dich die Taube . . . " (Grillparzers Werke in sechzehn Teilen, hersg. von Stefan Hock, Lpz o. J. Teil II, S. 267, Teil I S. 81.) 5 3 . 2 . Escudier lobte in einem Bericht der „France musicale" (26. IV. 1 8 4 6 , pg. 1 3 2 f) zwar ihre tragfähige und klare Stimme, schränkte jedoch ein, sie werde wohl reüssieren, aber kein Star der Opéra werden. 5 3 . 3 . Die Vorgeschichte, die zur Annahme von Michael Beers „Struensee" durch die Berliner Intendanz führte, läßt sich nicht restlos klären. In der Leipziger „Illustrierten Theaterzeitung" (Nr 2 1 , 26. VIII. 1846) wurde in einem unverhohlen aggressiven Artikel, „Struensee gehört den Beers", unterstellt, Meyerbeer habe erst durch Laubes Vertrauensseligkeit erfahren, daß dessen „Struensee", den man schon in München und Dresden zur Aufführung angenommen hatte, nun auch in Berlin durch königl. Kabinettsorder vom 1 7 . II. 1 8 4 6 zur Auffüh-

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rung befohlen sei. Meyerbeer sei daraufhin persönlich nach Dresden gefahren und dort „von Pontius zu Pilatus" gelaufen, um für die Bevorzugung des Werkes seines Bruders zu wirken. Meyerbeer war jedoch weder in der fraglichen Zeit in Dresden, noch bedurfte es bei seinen engen Beziehungen zum Preuß. Hofe der persönlichen Information durch Laube, um ihn über aktuelle Vorgänge innerhalb der Theaterszene ins Bild zu setzen. — Dies wird auch in einem Artikel „Struensee gehört weder den Beers noch Herrn Laube, sondern der Geschichte", gez. „ D r . W " ( = Dr. Wenzel, Kritiker der „Preußischen Staatszeitung", in der „Theaterzeitung" N r 29, 2 1 . Okt. 1 8 4 6 , S. 2 3 1 ) ausgesprochen: „Natürlich war es aber nun auch der Billigkeit angemessen, daß man dem altern, Beerschen Stücke die Priorität vor dem viel jüngeren Laube'schen einräumte . . . Wer will mit Meyerbeer hadern, daß er das Denkmal des so früh verblichenen Bruders so köstlich geschmückt h a t . . . seit wann haben die Werke unserer Beers niedriger Kabalen bedurft, um sich den Eingang zu erschleichen? . . . Für jeden, der nur einen entfernten Begriff von unserer Verwaltung hat, stürzt dieses Lügengewebe schon durch den einfachen Umstand zusammen, daß es völlig unmöglich ist, daß eine Cabinetsordre durch ein Ministerialrescript auch nur in einem Jota suspendirt oder beschränkt werden kann . . . " Michael Beers „Struensee" ( 1 8 2 7 ) kam seinerzeit in Berlin nicht zur Aufführung — obwohl der damalige Intendant von Brühl das Stück bereits angenommen hatte — weil die Darstellung von Mitgliedern, Anverwandten und Ahnherren der Königl. Familie in Preußen auf dem Theater untersagt war. Hinzu kam, daß der damalige dänische Gesandte in Preußen im Auftrage seines Monarchen gegen die Aufführung opponiert hatte. Diese politischen und familiären Rücksichten verloren mit den Jahren an Bedeutung. Dennoch durfte noch im Januar 1 8 4 6 — wie einem Bericht in der „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" vom 1 6 . I. 1 8 4 6 , Beil. zu entnehmen ist — aufgrund eines Ministerialerlasses für sämtliche Bühnen Preußens das neue Lustspiel von Laube „Gottsched und Geliert" nicht aufgeführt werden, weil darin die Person des Prinzen Heinrich von Preußen auf die Bühne gestellt wurde. Aus dem gleichen Grunde lehnte man auch Gutzkows „ A n o n y m " ab: der „ H e l d " des Stückes war ein Verwandter des Königshauses. Erst im Februar 1 8 4 6 entschloß man sich zu einer Lockerung der allzu strengen Gesetze, da sie „einem freien und auch bedeutenden Aufschwung der dramatischen Poesie zu hinderlich" seien, vor allem die Darstellung historischer Stoffe aus der eigenen Vergangenheit nahezu unmöglich machten, (ebenda 5. II. 1 8 4 6 ) Angesichts der drohenden Wolken am politischen Himmel neigte man jetzt mehr als je zu vaterländischen Stücken, für die man aber erst die rechtlichen Voraussetzungen schaffen mußte. Gutzkows Werk wurde nunmehr, aufgrund der neuen Verordnungen, zur Aufführung freigegeben, und Laube wandelte die historische Figur des Prinzen Heinrich in die des Generals v. Seydlitz um. Jetzt stieß auch Laubes „Struensee" auf keinen nennenswerten, vor allem begründeten Widerstand mehr. Es ist verständlich, daß nun auch Amalia Beer für die älteren Rechte ihres verstorbenen Sohnes Michael eintrat und um Aufführung seines „Stuensee" bat — eine Bitte, der Friedrich Wilhelm IV. gerne entsprach. Um dem Vorwurf zu begegnen, man begünstige das literarisch schwächere Stück, wurde von Tieck offensichtlich eine gutachtliche Stellungnahme eingeholt. Laubes Stück fiel — das muß in diesem Zusammenhang erwähnt werden — 1 8 4 8 in Berlin durch und wurde sogar von der Berliner Kritik einhellig abgelehnt, obwohl sich Meyerbeers Gegnern bei anderem Sachverhalt hier eine günstige Gelegenheit zur Revanche geboten hätte. 5 4 , 1 . Hermann, Gotfried, , * 28. XI. 1 7 7 2 Leipzig, , t 3 i . XI. 1 8 4 8 ebenda, Altphilologe u. Altertumsforscher, seit 1 7 9 8 Prof. in Leipzig. 54, 2. Vgl. hierzu Varnhagen von Ense, Tagebücher, Bd 3, Lpz 1 8 6 2 , S. 344 f.: „Dienstag, den 5. Mai 1 8 4 6 . Ich sollte gestern bei Meyerbeer essen, ging aber erst nach Tische hin. Fand Humboldt, Böckh, Toelken, Dieffenbach, Olfers, Joseph Mendelssohn, Martens, Graf Wielhorski, Marquis Lucchesini, Human, Chelard und Raoul-Rochette; . . . Humboldt erzählt mir ausführlich die neusten Tollheiten Spontini's, der immer noch mit Veröffentlichung der Briefe droht, die ihm der König als Kronprinz geschrieben, dabei um Geld und Ehren bei ihm schmeichelt, Meyerbeer'n verlästert, und doch diesem freundlich schreibt um Beitragssammlung zu einer Stiftung etc.

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Noch immer will er das Opernhaus wieder weihen durch seine Gegenwart, es sei nur abgebrannt zur Strafe für die ihm zugefügte Beleidigung etc. Ein toller Italiäner!" 5 5 , 1 . Die UA der Oper von Halévy, deren Libretto St. Georges allein verfaßte, hatte am 3. Febr. 1 8 4 6 stattgefunden. 5 7 . 1 . Ernst August, König von H a n n o v e r , , *• 5. VI. 1 7 7 1 London, f 1 8 . XI. 1 8 5 1 Hannover. — Nach den noch bestehenden Gesetzen war es für Friedrich Wilhelm IV. selbstverständliche Pflicht, den König von Hannover um Erlaubnis zur Aufführung des „Struensee" zu bitten, da eine Prinzessin seines Hauses eine der Hauptfiguren des Librettos war. (s. „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" 28. IX. 1 8 4 6 , Beil. zu N r 268) 5 7 . 2 . Datum nach Poststempel. 5 8 , 1 . Anspielung auf Tieck. 5 8 . 2 . Der Napoleonsd'or w a r ein goldenes 2 0 Frankenstück, der Friedrichs d'or entsprach 5 Reichsthalern. Der Kurs des Thalers zu 3 M a r k oder 3 0 Silbergroschen gegenüber dem Franc war jedoch ständigen Schwankungen unterworfen, auch innerhalb Deutschlands, in den einzelnen Ländern und Freien Städten, unterschiedlich, so daß eine Umrechnung tatsächlich etwas kompliziert war. 5 8 . 3 . Ubersetzung der Romanzen „Sur le balcon" und „ L a dame invisible". 5 9 , 1 . Roetscher hatte Meyerbeer bereits am 24. Juli 1 8 4 4 den ersten Band seines „Cyclus Dramatischer Charaktere" mit einem begleitenden Schreiben (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin V/76) übersandt. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte er Friedrich Wilhelm IV. den Plan eines Institutes für Schauspieler unterbreitet, da „das Bedürfniß nach einer geistigen Leitung des recitirenden Schauspiels in Berlin unbestritten" sei. Dennoch hegte Roetscher, wie er in diesem Brief betonte, keine Hoffnung auf Realisierung seines Planes, zumal gerade diejenigen, die das größte Interesse an einer solchen Schauspielschule haben müßten, die Schauspieler selbst, ihn hierin nicht unterstützten. 6 0 , 1 . Balocchino, Direktor des Kärntnertor-Theaters in Wien, w a r zuvor Costumier und Impresario verschiedener ital. Theater gewesen. 6 1 . 1 . Brief von Louis Viardot, Staatl. I. f. M f . Bin K / 4 1 . 6 1 . 2 . Charlotte Birch-Pfeiffer wurde mit der szenischen Umarbeitung der Oper betraut. 6 1 . 3 . Der Adressat wurde aus dem Kontext ermittelt. 6 2 , 1 . Buttermilch. 62, 2. Meyerbeer konnte sich angesichts seines Vermögens wohl kaum dem mit Nachdruck vertretenen Ansinnen von Buloz entziehen, Aktionär seiner Zeitung zu werden. Immer wieder sollte es sich zeigen, daß er, anders als unbemittelte Künstler, den verschiedensten Repressalien ausgesetzt werden konnte. 6 3 , 1 . Vgl. hierzu „France musicale" 1 0 . V . 1 8 4 6 pg. 1 5 0 : „ à propos de Rossini, on fait courir depuis quelque temps des bruits plus absurdes . . . Rossini se repose fort paisiblement dans sa ville de Bologne, et sa seule occupation consiste à se soigner, à bien recevoir les amis qui vont le visiter. . . " ; ferner 28. VI. 1 8 4 6 , pg. 206. 63, 2. Bettini hatte sich Anfang M a i in drei Konzerten in der Opéra den Parisern vorgestellt, reiste dann für kurze Zeit in seine Heimatstadt Novaro und debütierte erst am 1 5 . Juli in Paris als Edgar in „Lucie de Lammermoor". 63, 3 Moisson, Joséphine, * 2 9 . 1 . 1 8 2 3 Dijon, Sängerin, w a r Preisträgerin des Conservatoire und debütierte 1 8 4 6 an der Opéra. In der „France musicale" 3. M a i , S. 1 4 3 wird sie als „excellente acquisition" apostrophiert.

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63, 4. Das Debüt der Sänger sicherte den Operndirektoren im allgemeinen volle Häuser — hatten sich die Erwartungen erfüllt, so konnte man mit zahlreichen Wiederholungen der hierfür gewählten Oper rechnen, die das Interesse an diesem Werk neu belebten. Da die Wahl der Werke für das Debüt den Operndirektoren freistand, so bedeutete sie in jedem Fall ein Politikum, eine demonstrative Bevorzugung und angesichts der zu erwartenden Tantiemen auch eine finanzielle Begünstigung der betreffenden Autoren. 6 4 , 1 . Rosine Stoltz. Die Sängerin hatte gerade eine längere Tournee durch Italien beendet und war am 1 9 . April nach Paris zurückgekehrt. Das unmittelbar angesetzte Wiederauftreten in der „Favoritin" wurde jedoch mit der Begründung einer Indisposition der Sängerin hinausgeschoben und gab offensichtlich Anlaß zu Tadel und Gerüchten. Vgl. hierzu „France musical e " 3. M a i 1 8 4 6 , pg. 1 4 3 . Rosine Stoltz präsentierte sich den Parisern erst am 6. Mai. 64, 2. Eine Uraufführung erfolgte 1 8 4 6 an der Opéra nicht mehr. 6 4 , 3 . Vgl. Kommentar zum Tgb. 26. IV. 1 8 4 6 . - Die Rossi-Caccia reiste Ende M a i zu einem dreimonatigem Engagement nach Marseille und kehrte vertragsgemäß Ende August nach Paris zurück, w o sie ihr Engagement am 3 1 . VIII. als Alice in „Robert-le-Diable" begann. 6 5 . 1 . Scribe hatte den Plan der „ N o ë m a " , den 1 . Akt und eine Copie dieses Aktes zusammen mit einem Brief an Meyerbeer am 1 4 . M a i von Séricourt an St. Georges in Paris mit der Bitte um Übergabe an Gouin gesandt. Scribe bittet St. Georges in diesem Brief auch in seinem Namen die 1 0 0 0 francs anzunehmen und bis zu seiner Rückkehr zu verwahren. [Autograph (Las): Archives de l'Opéra Paris, 34]. 6 5 . 2 . Bachers Schrift ist äußerst schwierig zu entziffern. 6 7 , 1 . Savigny, Friedrich Karl v., * 2 1 . II. 1 7 7 9 Frankfurt, f 25. X . 1 8 6 1 Berlin, Jurist, Prof. der Berliner Universität, Minister für Gesetzgebungsrevision in Berlin. 6 9 , 1 . Meyerbeer studierte die „Englischen Suiten" auch in den folgenden Tagen, wie die Eintragungen im Tgb. vom 3. und 5. VI. ausweisen. 69, 2. Maximilian Joseph, Kronprinz von Bayern, hatte 1 8 4 2 die Tochter des Prinzen Wilhelm, Marie Friederike, geheiratet. 7 0 , 1 . „ L e roi D a v i d " , opéra biblique in 3 Akten, Libretto von Alexandre Soumet und F. Mallefille, Musik von Auguste Mermet, einem Schüler von Le Sueur und Halévy. Bei der UA am 3. Juni sang Rosine Stoltz den David. Vgl. hierzu „France musicale" 7. Juni 1 8 4 6 , S. 1 7 8 , „ L e Roi Mermet, par M . D a v i d " von Escudier. Mermet, Auguste, * 5. I. 1 8 1 0 Brüssel, f 4. 7. 1 8 8 9 Paris, Opernkomponist. 7 1 . 1 . Der Besuch steht wohl in Zusammenhang mit Tiecks Gutachten über Michael Beers „Struensee". Vgl. Anm. 5 3 , 3 . 7 1 . 2 . Hier ließe sich ein undatierter Brief Meyerbeers an Tieck einordnen, in dem er für die Einladung zu einem Vorlesungsabend dankt. (Autographenkatalog Stargardt 478 (1948) N r 56) 7 3 , 1 . Das Verhältnis zu Küstner war einer doppelten Belastung ausgesetzt, es gab nicht nur die Spannungen zwischen dem Generalmusikdirektor und dem Generalintendanten, sondern auch persönliche Probleme. Vgl. hierzu Anm. 1 3 , 1 und 1 6 , 1 . 7 3 , 2. Die deutsche Bearbeitung des „Propheten" übertrug Meyerbeer Rellstab. 7 3 , 3. Richard Wagner hatte sich am 1 5 . Mai mit seiner Frau Minna nach Großpaupa b. Pillnitz begeben, w o er an der Komposition des „Lohengrin" arbeitete und am 30. Juli die erste Ausarbeitung abschloß. 7 5 , 1 . Heine, Karl, 1 8 1 0 — 1 8 6 5 , Bankier in Hamburg, Vetter von Heinrich Heine als Sohn von Salomon Heine.

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7 5 , z. Alexander Mendelssohn, ' 1 9 . I X . 1 7 9 8 , Berlin, 1 2 5 . X . 1 8 7 1 Berlin, Bankier, z. Sohn von Joseph Mendelssohn, w a r nicht konvertiert. 75.3.

ALEXANDER VON H U M B O L D T AN AMALIA BEER IN BERLIN

[Berlin, 1 5 . VI. 1 8 4 6 ] „ I c h eile, Verehrungswertheste Freundin, (Sie erlauben mir die Freiheit eines solchen Ausdrukkes) Ihnen und den theuren Ihrigen die freudige Nachricht im N a m e n unseres Königs zu geben, daß der König von Hannover auf die dringendste, eigenhändige Bitte die an ihn gerichtet wurde, in die Vorstellung des „Struensee" gewilligt hat. Der König befiehlt mir es Ihnen, gnädige Frau, recht bald zu schreiben in der H o f n u n g , Ihnen eine mütterliche Freude zu bereiten. Er glaubte schon die Order an Küstner gegeben od[er] dessen schon bei dem Vortrag erwähnt zu haben. Damit der Genuß vollständig sei, meinte der König, müsse mein berühmter Freund Meyerbeer, eine Ouvertüre zum „Struensee" componiren, „ d a n n lasse ich mir das Schauspiel in Potsdam geben, da ich so selten in Berlin, ins Schauspiel k o m m e . " Ich beschwöre Sie, theure Freundin, sich ja nicht mit einer Antwort zu bemühen. M i t der unverbrüchlichsten Verehrung und dankbarster Freundschaft Ihr gehorsamster A v Humboldt Potsdam, den 1 5 . Juni 1 8 4 6 " [Autograph (Las): Staatl. I. M f . Bin K / 1 5 0 ] 7 6 , 1 . Gemeint ist hier die Büste Abbé Voglers. Vgl. Brief v o m 20. IV. 1 8 4 6 . 7 6 , 2. Das Projekt kam nicht zustande. 7 9 , 1 . Der Brief ist unter Sign. K / i 5 1 im Meyerbeer-Archiv Staatl. I. f. M f . Bin vorhanden, es handelt sich jedoch um ein reines Höflichkeitsschreiben. 8 0 , 1 . Schon in einem Bericht aus Berlin in der Extrabeilage der Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" v o m 2 7 . V . 1 8 4 6 hieß es, Jenny Lind werde in der Wintersaison nicht in Berlin auftreten, sie habe ein Angebot Küstners von 4 0 0 0 0 Fr. f ü r ein 3monatiges Gastspiel abgelehnt, werde d a f ü r in Wien in der „ V i e l k a " wieder die Hauptrolle übernehmen. 8 2 , 1 . Die vorliegende Abschrift ließ Meyerbeer f ü r Gouin zur Kenntnisnahme anfertigen und schickte sie diesem am 3 0 . III. 1 847 zu. Friedr. Hirth verdächtigte Meyerbeer zu Unrecht, diesen Brief Felix Bamberg gezeigt zu haben — vgl. hierzu H . Becker, Der Fall Heine—Meyerbeer, S. 9 8 f. 8 3 . 1 . Meyerbeer übersandte die gewünschten Stücke über Frl. v. Z a s t r o w am 28. VI. der Prinzessin Luise. (Tgb. 28. V I . 46) 8 3 . 2 . Dobrzynski, Ignaz Felix, * Z5. II. 1 8 0 7 R o m a n o w / W o l h y n i e n , t 9- X . 1 8 6 7 . Warschau, Pianist, Komponist, Dirigent in Warschau, unternahm 1 8 4 5 bis 4 7 eine Konzertreise durch Deutschland. 83, 3. „ M o n b a r czyli Flibustierowie", „ M o n b a r oder Die Seeräuber", wurde 1 8 3 9 lediglich konzertant in Warschau aufgeführt. Teile der Oper, in einer deutschen Übersetzung von Elkan, brachte Dobrzynski gleichfalls konzertant in verschiedenen deutschen Städten zu Gehör. Die eigentliche U A f a n d erst am 1 0 . I. 1 8 6 3 in Warschau statt. 8 3 . 4 . Die Erfüllung dieses Wunsches wurde Meyerbeer in der Uraufführungskritik von T h e o d o r M u n d in der Leipziger „Illustrierten Theaterzeitung" angekreidet (Nr. Z7, 7. X . 1 8 4 6 , S. z i o ) : „ . . . Ein f ü r den Augenblick unpopuläres Element hat aber Meyerbeer durch seine M u s i k offenbar in das Stück seines Bruders hineingetragen, indem er an mehren Stellen die dänische Nationalhymne „ K o n g Christian stod ved hoien M a s t " zu Grunde gelegt und in enthusiastischen Variationen ausgeführt hat. In einem M o m e n t , w o die öffentliche Sympathie in Deutschland sich überwiegend auch hier den schleswigholsteinschen K ä m p f e n gegen Däne-

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mark zugewendet hat, kann dies wohl erkältend auf die Theilnahme des Publicums einwirken, wenn auch das unsrige darin eben nicht sehr taktvoll und reizbar ist. Hr. Meyerbeer hätte aber bedenken sollen, daß er in der letzten Zeit schon zu sehr bloßer Hofcomponist geworden, und daß die Musik auch eine Kunst ist, die volksthümlichen und zeitgemäßen Impulsen folgen kann." 8 3 , 5.

C A R O L I N A VON W E B E R AN M E Y E R B E E R

„Dem ausgesprochenen Wunsche des Herrn Meyerbeer zufolge, geben die verwittwete Frau Kapellmeisterin von Weber , sowie deren Sohn Herr M a x von Weber ihre Einwilligung dazu, daß der zum ersten April 1 8 4 7 stipulirte Termin, an welchem Herr Meyerbeer die von dem verewigten C. M . von Weber begonnene Oper „Die Pinto's" vollendet und abgeliefert haben sollte, bis zum 30 tcn April 1 8 4 8 verschoben werde. Herr Meyerbeer, welcher wünscht der geehrten Weberschen Familie einigermaaßen den Verlust zu vergütigen den sie durch den abermaligen Aufschub erleiden, hat dieselbe gebeten, als Entschädigung dafür, die Summe von Dreihundert Thalern von ihm anzunehmen. Frau Kapellmeisterin v. Weber und Herr M a x von Weber nehmen dieses Anerbiethen an, und bescheinigen, die besagten Dreihundert Thaler unter dem heutigen Datum richtig empfangen zu haben. Dresden" [bis hier von der Hand Meyerbeers geschrieben] „den z2 t e n Carolina v. Weber Im Namen und Auftrage des Herrn M a x von Weber K. Th. Winkler" [Autograph (La Meyerbeer, s. Carolina v. Weber und K. Th. Winkler): Staatl. I. f. M f . Bin W/ 57] Die Quittung für die übersandten 3 0 0 Thaler liegt gleichfalls vor: Staatl. I. f. M f . Bin W/57. 8 4 , 1 . Vgl. hierzu die Ausführungen von Joseph Bacher in seinem Brief vom 2 3 . V . 1 8 4 6 , S. 66. Wie auch der Kritiker der „Allgemeinen Wiener Musik-Zeitung" vermerkte ( 1 8 4 6 , S. 2.35), w a r die Aufführung schlecht vorbereitet und überdies verschleppte Franz von Suppé, der Dirigent der Aufführung, von Anbeginn an die Tempi derart, daß man die Ouvertüre kaum wiedererkannt hätte. M a n bemängelte bei Tichatschek den Übergang von der Bruststimme ins Falsett, das er zu häufig gebrauche, vor allem aber sein stereotypes Spiel, ein „Ergebniß von mimischen Gemeinplätzen". 8 5 , 1 . „ L e désert" von Félicien David. 85, 2. Jacobi, Karl Gustav Jakob, * i o . XII. 1 8 0 4 Potsdam, f 1 8 . II. 1 8 5 1 Berlin, Mathematiker. 85, 3. Richard Wagner, der sich noch in Pillnitz aufhielt, kommt für diese Forderung nicht in Betracht - vgl. hierzu Tgb. 26. XI. 1 8 4 6 . Da der Taschenkalender für dieses Quartal nicht erhalten ist, läßt sich der Sachverhalt aus den erhaltenen Dokumenten nicht klären. 8 7 , 1 . Gungl, Joseph, * 1 . XII. 1 8 1 0 Zsambek/Ungarn, + 3 1 . I. 1 8 8 9 Weimar, Komponist und Dirigent, leitete seit 1 8 4 3 ein eigenes Orchester in Berlin. Seine Konzerte in Sommers Garten bildeten „den Sammelplatz der Diplomaten mit ihren Damen und überhaupt der vornehmen Welt". Vgl. „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" 4. VII. 1 8 4 6 , Beil. zu Nr. 1 8 2 , „Berlin 30. J u n i " . Hier wird auch die Anwesenheit Meyerbeers und Marschners, ebenso auch die „schmeichelhafte Aufmerksamkeit" Gungls erwähnt. 87, 2. Die Zusicherung der Lind müssen angesichts der von Pokorny verantwortungslos inszenierten „Ghibellinen" am 1 3 . und 1 5 . M a i (Vgl. K zum 2 3 . VI. Anm. 2) verwundern. Pokorny hatte nicht nur die Ballette gestrichen und das Werk insgesamt gekürzt, er hatte nicht einmal für eine vollständige Besetzung des Orchesters gesorgt. Obendrein waren Orchester und Chöre den Aufgaben nicht gewachsen, so daß Lyser — unter dem Pseudonym „ D e r alte Kapellmeister" - Staudigl und Jenny Lind verurteilte, nicht etwas gegen die Verhunzung von

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Meyerbeers Oper unternommen zu haben. („Allgemeine Theaterchronik" Leipzig 1 5 . Mai 1846) 8 8 , 1 . Aus dem Jahr 1 8 4 6 existieren lediglich noch die Tk. für das 3. und 4. Quartal. 88, 2. Marheineke, Philipp Konrad, * 1 . V . 1 7 8 0 Hildesheim, 1 3 1 . V. 1 8 4 6 Berlin, Protestantischer Theologe in Berlin. 88, 3. Goethe, Walter von, * 9. IV. 1 8 1 8 Weimar, f 1 5 . IV. 1 8 8 5 Leipzig, Enkel des Dichters, späterer Kammerherr in Weimar. 88, 4. Schneider, Johann Julius, * 6. VII. 1 8 0 5 Berlin, f 3. IV. 1 8 8 5 Berlin, Kgl. Musikdirektor, Organist u. Komponist, Mitglied des Senats der Akademie der Künste. Mendel L erwähnt ohne Jahresangabe eine Oper „ O r l a n d o " , die in Schwerin zur Aufführung gelangte, sie wird allerdings nicht im Clément Larousse erwähnt. 88, 5. J . P. Schmidt zählte zu Meyerbeers ältesten Freunden unter den Berliner Journalisten. Obwohl er einst eine geachtete Stellung einnahm — vgl. I, S. 661 - hatte er jetzt gelegentlich Unterstützung nötig: eine von ihm erbetene Zuwendung von 200 Talern (19. IV. 1 8 4 6 , Autograph Staatl. I. f. M f . Bin K / 1 3 2 ) erfüllte Meyerbeer ohne zu zögern. 88, 6. Die Bemerkung bezieht sich auf Alexander von Humboldts Brief an Amalia Beer vom 1 5 . VI. 1 8 4 6 , vgl. Anm. 75,3. 88, 7. Boguslawsky, Palon Heinrich Ludwig von, * 7. IX. 1 7 8 9 Magdeburg, f 6. VI. 1 8 5 1 Breslau, Astronom, Direktor der Sternwarte in Breslau. 8 9 , 1 . Kotzolt, Heinrich, * 26. VIII. 1 8 1 4 Schnellenwalde b. Neustadt/Oberschlesien, f 2 . VII. 1 8 8 1 Berlin, Sänger, 1 . Bassist im Kgl. Domchor in Berlin, 1 8 6 0 2. Dirigent des Domchores, 1 8 66 Kgl. Musikdirektor. 89, 2. Die Oper wurde 1 8 6 4 in Weimar aufgeführt. 8 9 , 3 . Der Berliner Zoologische Garten w a r bereits 1 8 4 1 gegründet worden. 90, i . Küstner teilt in dem angegebenen Schreiben Pauline Viardot mit, daß der König ihn beauftragt habe, ihr Engagement zu terminieren. S. M . bevorzuge die Monate April oder Mai 1 8 4 7 . Küstner sichert ihr außer den erwähnten 50 Friedrichs d'or ein Benefizkonzert mit den Netto-Einnahmen zu, wie sie auch Jenny Lind erhalten habe. S. Majestät wünsche, daß sie eine der Rollen wähle aus Glucks „ A r m i d e " , „Alceste", „Iphigenie in Aulis" oder „auf Tauris", er selbst schlage „Euryanthe" oder „ O b e r o n " von Weber, „ D o n J u a n " (wenn möglich Donna Anna), „Othello" oder „Barbier von Sevilla" vor. Er denke, daß 4 Rollen genügten, da sie gezwungen sei, sie in deutsch zu singen. — Es zeugt von mangelndem Verständnis für die Oper — oder von Böswilligkeit — daß Küstner Pauline Viardot (die von Meyerbeer gefördert wurde) ausgerechnet einige der typisch deutschen Opern Webers vorschlug, die natürlich nicht zum Repertoire der Sängerin gehörten und in Frankreich nicht auf den Spielplänen standen, und es ist bemerkenswert, daß er bei der Aufzählung der Rollen Meyerbeers Opern ignoriert. Dem trat Louis Viardot entgegen: Pauline halte sich bereit für „Othello" und den „Barbier von Sevilla", aus der Reihe der Gluck-Opern wolle sie diejenige wählen, die ihren Mitteln am besten entspräche, als 4. Rolle bevorzuge sie jedoch statt „Euryanthe", „ O b e r o n " oder „ D o n J u a n " „Das Feldlager in Schlesien" oder „Die Hugenotten". (Kopie: Staatl. I. f. M f . Bin V/ 185) 9 2 , 1 . In Berlin existierte lediglich das 1 8 2 2 durch Zelter gegründete Institut für Kirchemusik, es fehlte dagegen eine öffentliche Ausbildungsstätte für Orchestermusiker und Opernsänger, um den Bedarf an guten Kräften für das Opernhaus zu sichern. Bereits 1 8 4 3 hatte Mendelssohn in Leipzig ein Konservatorium errichtet, das sich schnell einen geachteten Namen erwarb. In Berlin blieben die Forderungen nach einer gezielten, hochqualifizierten Ausbildung jedoch vorerst unerfüllt, nicht zuletzt wegen der persönlichen Animositäten zwischen Men-

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delssohn, Meyerbeer und den Leitern der bestehenden Institutionen. Aber auch von Seiten der Musiker und Sänger, die persönlich um ihre Schüler und damit um nicht unerhebliche Nebeneinnahmen bangten, gab es heftigen Widerstand gegen das geplante Projekt. Vgl. hierzu auch den Brief von Rötscher vom 1 1 . V . 1 8 4 6 , S. 59, w o es hinsichtlich der Errichtung einer Schauspielschule die gleichen Probleme gab. 9 2 . 2 . Samuel, Adolphe, * n . VII. 1 8 2 4 Liège, f n . IX. 1 8 9 8 Gent, Komponist, hatte 1 8 4 5 den Rom-Preis des Brüsseler Conservatoire erhalten. Samuel wurde später Prof. für Harmonielehre in Brüssel. 92.3.

K A R L T H E O D O R VON K Ü S T N E R AN A M A L I A B E E R IN B E R L I N

[Berlin, 1 0 . VII. 1 8 4 6 ] „Nachdem Seine Majestät der König zu befehlen geruht haben, daß das Trauerspiel Ihres verewigten Sohnes „Struensee" aufgeführt werden soll und dann das gleichen Namens von Herrn Dr Laube, welcher bereits früher eine deshalbige Zusicherung von Seiner Majestät dem Könige erhalten hatte, beehre ich mich Ihro Wohlgeboren ganz ergebenst zu ersuchen: das für die Darstellung eingerichtete Manuscript mir des baldigsten zukommen zu lassen, indem ich zugleich anführen will, wie ich die Absicht habe, dasselbe in dem Monate August zur Aufführung zu bringen. Sollte der Vorstellung des „Struensee" der Vorzug zu Theil werden eine besondere Ouverture von dem Herrn General Musikdirektor Meyerbeer componirt zu erhalten, so müßte ich auch bis Ende dieses Monats um die Partitur ergebenst bitten. Mit vollkommenster Hochachtung. Küstner Berlin, den i o 1 Juli 1 8 4 6 " [Autograph (Ls): Bibl. Nationale Paris, Dép. de la musique, 8] 92, 4. Auch Amalia Beer wandte sich persönlich an Humboldt, den vertrauten und zuverlässigen Freund der Familie: [Berlin 1 4 . VII. 1 8 4 6 ] „ . . . Der General-Intendant der Königl. Schauspiele hat mir nämlich vor ein paar Tagen angezeigt, daß er beabsichtige, meines Sohnes Trauerspiel „Struensee" schon im Laufe oder Ende des nächsten Monats zur Aufführung zu bringen, also in den schwülsten Sommertagen, die anerkannt ungünstigste Epoche für die Exhibition eines neuen und namentlich so ernsten Werkes. Aber noch viel mehr als der ungünstige Zeitpunkt, obgleich es auf das Gelingen eines Werkes einen bedeutenden Einfluß ausübt, schmerzt mich, daß das Werk dadurch der hohen Ehre und Auszeichnung der königlichen Gegenwart bei der ersten Vorstellung (welche der gnädige Monarch in E w . Excellenz Brief hoffen ließ) verlustig gehen wird, da um diese Zeit gewöhnlich die Manöver stattfinden. Mein Mutterherz legt aber einen so unaussprechlichen Wert auf die persönliche Gegenwart des Allerhöchsten Beschützers des Werkes bei der ersten Vorstellung, und ich sehe darin eine so beglückende Bürgschaft für dessen Erfolg, daß der Verlust dieser Hoffnung mich tief schmerzen würde . . . " Endlich, so versichert Amalia Beer, habe sie auch ihren Sohn Meyerbeer angeregt, nicht nur die Ouvertüre, sondern auch für die Zwischenakte und die übrige Handlung die Musik zu setzen, das könne aber nicht in 1 0 - 1 2 Tagen gefertigt werden. (Alexander v. Humvoldt und das Preuß. Königshaus, Briefe aus den Jahren 1 8 3 5 — 1 8 5 7 , hrsg. von Conrad Müller, Lpz. 1 9 2 8 , S. 1 9 6 , Anm. 1 ) Humboldt nahm sich sogleich der Bitte an: A L E X A N D E R VON H U M B O L D T AN F R I E D R I C H W I L H E L M I V . IN P O T S D A M

„Potsdam, Dienstag abend [ 1 4 . VII. 1 8 4 6 ] E w . Königliche [Majestät] haben so oft schon die immer sehr harmlosen Bitten der würdigen Frau Amalie Beer huldreichst aufgenommen, daß ich keinen Augenblick anstehe, den Brief, den ich soeben empfan-

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gen, Ihnen zu Füßen zu legen. Die verspätete Aufführung Mitte oder Ende September beschäftigt das mütterliche Herz als die letzte Freude, die die edle Frau noch zu erwarten hat. Ich flehe, daß E w . Majestät diese Verspätung allergnädigst anbefehlen m ö g e n . . . " (ebenda S.196) 9 4 , 1 . Diese beiden Worte sind im Autograph auch durch deutsche Schrift hervorgehoben. 9 6 , 1 . Bei den Mittwochskonzerten von Gungl in Sommers Garten wurde das Orchester auf ca 50 Musiker verstärkt. M a n spielte Ouvertüren und Symphonien, wie ein Berichterstatter der „ A m Z " versicherte (Nr. 36, 1 8 4 6 , Sp. 607), in einer so präzisen Execution, „dass sich manche Hofcapellmeister daran ein Muster nehmen könnten." 9 6 , 2 . F R I E D R I C H W I L H E L M I V . AN A L E X A N D E R VON H U M B O L D T IN POTSDAM

,,S[ans] S[ouci] 1 5 . July 46 Der Wunsch der würdigen Frau Beer muß natürlich erfüllt werden und laß' ich Hr. Küstner davon avertiren. Leider muß ich aber zweiffein der i t e n Aufführung in B e r l i n beywohnen zu können, da die Revuen in Schlesien erst mit Ende des Septbr. aufhören und die Anwesenheit des Erzherzogs Johann u anderer hoher Gäste mich nicht übersehen lassen w a n n ich wieder hier seyn kann. Dagegen hatte ich schon früher die Absicht den „Struensee" zum 1 . M a l h i e r in P o t s d a m , Ende August oder Anfang Sptbr.'s aufführen zu lassen. Ich wünsche zu wissen ob das Mutter und Sohn nicht fatal ist. Mir würde das in mehrfacher Beziehung sehr angenehm seyn. Sie werden mir, theuerster Humboldt die Antwort wohl mündlich sagen. Vale Friedrich] W[ilhelm] N . B. Es versteht sich, daß die Potsdamer Aufführung nur Statt finden kann, wenn der Termin dem Tondichtenden Bruder des Dichters nicht zu enge Grenzen steckt. - Ist in der Zeit d e r h i e s i g e n Aufführung die günstige Epoche f ü r B e r 1 i n noch nicht eingetreten, so kann das Stück ja leicht bis zum Eintritt der günstigen Zeit ruhen." [Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin K/26] 9 7 . 1 . Wilhelm Beer gehörte der Direktion der Potsdam-Magdeburger und der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft an. Als Mitglied des Ältestenkollegium der Kaufmannschaft und des Centrai-Ausschusses der Preußischen Bank (seit 1846) verfügte er zweifellos über große Beziehungen. (Vgl. Stefi Wenzel, Jüdische Bürger und Kommunale Selbstverwaltung in Preußischen Städten, Bin 1 9 6 7 , S. 66.) Flahault de la Billarderie, Auguste Charles Joseph, Comte de, * 2 1 . IV. 1 7 8 5 Paris, f 2. IX. 1 8 7 0 Paris, franz. General und Diplomat, einst Geliebter der Königin Hortense, die ihm 1 8 1 1 einen Sohn gebar. Nach der Julirevolution war er Gesandter in Berlin, seit 1 8 4 1 in Wien. 9 7 . 2 . Koni, Fëdor Alekseevic, 1 8 0 9 — 1 8 7 9 , russ. Singspieldichter und Theaterkritiker, wurde 1 8 4 7 Redakteur der Z s „Repertuar i Panteon Teatrov." 98,1.

„Copie

K A R L T H E O D O R VON KÜSTNER AN PAULINE V I A R D O T G A R C I A

Berlin ce 1 2 juillet 1 8 4 6 .

Je m'empresse de répondre à votre lettre du 4 juillet, que j'ai reçu hier. Avant tout il s'agit du temps pour lequel Vous serez ici. Vous vous indiqués celui du 2 0 avril au 2 0 juin. Je Vous conviens, Madame que si cela se pourrait, je préferais un autre, par ce que les mois de mai et juin ne sont pas les plus favorables pour le théâtre. Cela se changerait, si M a d Viardot Garcia ne contracte point d'engagement en Italie. Dans ce dernier cas, je préférais les mois d'avril et mai, parceque j'ai déjà contracté avec plusieurs artistes de première qualité pour les mois de janvier, février et mars. Cependant si Vous désirez vivement les mois de mars et avril, je m'y

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soumettrai. En tous cas je suis dans la nécessité de Vous prier à me donner la nouvelle si vous contractez pour une saison en Italie jusqu'à la fin d'août le plus tard, pour qu'on puisse alors finalement terminer le temps de votre séjour à Berlin. D'après tout cela je me trouve dans le cas de Vous adresser la demande, si Vous préférez peutêtre le temps d'octobre et novembre 1 8 4 6 . Il est vrai que S. M . préfère les mois d'avril et mai 47. Mais comme à présent Vous ne pourrez pas venir avant le 1 3 avril et ne pas chanter avant le 2 0 (si Vous allez en Italie) ça se pourrait que S . M . change d'opinion. Je Vous prie donc, Madame, de me f a i r e s a v o i r le p l u t ô t p o s s i b l e vos idées sur ce que je Vous ai communiqué par rapport au temps du contract. Après avoir reçu votre réponse, je soumettrai tout à S. M . le roi, et je chercherai ses ordres. Par rapport aux rôles, j'aurai l'honneur de vous écrire plus tard, d'autant plus que le choix dépend du temps de votre contract. J'espère que tout s'arrangera d'après vos convenances, et je Vous prie d'agréer" [Autograph (L, Copie): Staatl. I. f. M f . Bin V / 1 8 8 ] 9 9 . 1 . Eine der wesentlichen Aufgaben Burguis, des Sekretärs von Amalia Beer, war es offensichtlich — wie auch aus späteren Briefen hervorgeht — die verschiedensten in- und ausländischen Zeitungen hinsichtlich der Nachrichten über Meyerbeer und die Beersche Familie durchzusehen. In der „Berliner Zeitungshalle", Ecke Jäger- und Oberwallstr., standen 1 8 4 7 den Lesern nicht weniger als 600 Zeitungen und Zeitschriften in 1 4 Sprachen zur Verfügung, das „ L o k a l " verfügte über eine Hilfsbibliothek mit Nachschlagewerken, Gesellschaftszimmer und Konditorei und w a r von morgens V19 bis abends 1 1 Uhr geöffnet, Zeit genug für die Berliner, um sich über die Ereignisse in aller Welt, aber auch Erfolge und Mißerfolge eines Komponisten in Wien, Paris oder London zu informieren. Furore und Fiasco, Klatsch und Tratsch verbreiteten sich auch in der geruhsam genannten Zeit mit größter Schnelligkeit. 9 9 . 2 . Ludwig Buhl, der Übersetzer von Heines „Götter im Exil"? 99, 3. Betrifft die Umarbeitung des „Feldlagers" für Wien. 1 0 0 , 1 . Datierung von fremder Hand. 1 0 1 , 1 . Deinhardstein, Johann Ludwig, * 2 1 . VI. 1 7 9 4 Wien, 1 1 2 . VII. 1 8 5 9 Wien, Bühnenschriftsteller, 1 8 3 2 — 4 1 Vizedirektor der Wiener Hofburg und Zensor. 1 0 1 , 2. Engel, David Hermann, * 22. I. 1 8 1 6 Neu-Ruppin, t 3 • V. 1 8 7 7 Merseburg, Organist, seit 1 8 4 1 in Berlin, bewarb sich z. Z t . auch um die Stelle des Domorganisten in Berlin — vgl. T k 2 3 . VIII. 1 8 4 6 . Die Frankfurter Pläne zerschlugen sich ebenso, er ging 1 8 4 8 als Domorg. nach Merseburg. 1 0 1 , 3. Jüngken, Johann Christian, * 1 2 . VI. 1 7 9 4 Burg b. Magdeburg, t 9- IX. 1 8 7 5 Hannover, Prof. der Chirurgie. 1 0 1 , 4 . Döring, Theodor, * 1 8 0 3 Warschau, Schauspieler, zunächst in Breslau, Mainz, Mannheim, Hamburg, Hannover und Stuttgart engagiert, seit 1 8 4 5 Mitglied des Ensemble der Berliner Hofbühne, galt als ein „Genremaler in der Schauspielkunst". 1 0 1 , 5. Hoppé, Franz, * 1 8 1 o Petersburg, f 5-/6. VII. 1 8 4 9 Berlin, Schauspieler und zu Beginn seiner Bühnenlaufbahn auch Sänger, kam über Hamburg, Düsseldorf und Braunschweig 1 8 4 4 nach Berlin zur Hofbühne. 1 0 2 . 1 . Prof., Hrsg. der „Abeille française de Berlin". 1 0 2 . 2 . Klavierfabrik, 1 7 9 9 von Christian Heinrich Kisting in Potsdam begründet und schon wenig später nach Berlin verlegt. Seit 1 8 3 0 führten die Söhne Kistings den Betrieb. 1 0 2 , 3. Meyerbeer übergab Madame Arndt auch im Juli (s. Tk.) 400 Rth. für die Haushaltsführung, so daß man einen Anhaltspunkt für die Kosten des Haushalts während Minna Meyerbeers Abwesenheit erhält. Meyerbeer

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1 0 3 , 1 . Meyerbeer w a r so affiziert, daß er einen seit längerem notwendigen Besuch bei Hofrat Deinhardstein, der ihm einige seiner Gedichte dediziert hatte, absagte und sich mit seinem angegriffenen Gesundheitszustand entschuldigte (Bibl. Nationale Paris, Dép. de la musique, N r 2 7 9 v. 6. VIII. 1846). Der Redakteur des „Grenzboten", Kuranda, redigierte die in Leipzig erscheinende Z s in Berlin. Sein Wirken mißfiel aber offensichtlich nicht nur Meyerbeer: laut „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" vom 26. IX. 1 8 4 6 Beil. zu Nr. 266 mußte Kuranda Berlin und den preuß. Staat auf höchsten Befehl verlassen. Kuranda, Ignaz, * 1 . V. 1 8 1 2 Prag, f 3 . IV. 1 8 8 4 Wien, hatte die Z s „Die Grenzboten" 1 8 4 1 in Brüssel gegründet und zunächst auch von dort aus vertrieben. Da sie jedoch bald bei der Einfuhr nach Deutschland beschlagnahmt wurde, siedelte er 1 8 4 2 nach Leipzig und wenig später nach Berlin über. Er leitete das Unternehmen bis 1 8 4 8 und gründete danach in Wien die „Ostdeutsche Post". 1 0 3 , 2. „ Z a i r e " , Oper in 3 Akten von Herzog Ernst II. w a r am 2 1 . Febr. 1 8 4 6 in Gotha uraufgeführt worden. 1 0 3 , 3. Die Nachricht wurde offensichtlich von vielen Blättern verbreitet, vgl. auch „Neue Z s . f. M u s . " 1 2 . VIII. 1 8 4 6 S. 5 2. Laut Dementi vom 1 9 . VIII. — ebenda S. 62 — hatte der Tod des Orthopäden Dr. Heine in Bern Anlaß zu der Verwechslung gegeben. 1 0 4 . 1 . rüminierte = überlegte (ruminer) 1 0 4 . 2 . Pierson, Karoline, geb. Leonhardt, * 6. I. 1 8 1 1 Zittau, f 2. IV. 1 8 9 9 Dresden, Schriftstellerin, w a r von 1 8 3 6 — 4 2 mit J . P. Lyser verheiratet und vermählte sich dann mit Henry Hugh Pearson, der in Deutschland seinen Namen in Pierson umwandelte. Sie schrieb Novellen und Romane. 1 0 5 , 1 . König Christian VIII. von Dänemark hatte am 8. Juli 1 8 4 6 in einem „Offenen Brief" die Anrechte Dänemarks auf Schleswig-Holstein bekräftigt, was in Deutschland große Erbitterung auslöste und zu einer anti-dänischen Stimmung führte. Doch kam es erst 1 8 4 8 zu kriegerischen Auseinandersetzungen, als Preußen den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe eilte. 1 0 5 , 2. Adelheid von Italien, Tochter des Königs von Burgund, 9 3 1 — 999, heiratete nach dem Tode ihres ersten Gemahls, König Lothar von Italien, Otto I., der darauf zuerst zum König von Italien, dann zum Kaiser gekrönt wurde. Als Reichsregentin spielte sie während der Minderjährigkeit Otto III. eine nicht unbedeutende Rolle. Zweifellos wünschte Friedrich Wilhelm IV. für Repräsentationszwecke eine Oper mit einem Stoff aus der deutschen HerrscherGeschichte, die noch stärker als das „Feldlager in Schlesien" die Bedeutung der Monarchie hervorheben sollte. 1 0 6 , 1 . Schick, Friedrich, * 6. XI. 1 7 9 4 Berlin, Klarinettist, später Oboist des Kaiser Alexander-Regiments u. Musikdirektor. 1 0 6 , 2. Mosewius, Johann Theodor, * 25. IX. 1 7 8 8 Königsberg, f 1 5 . IX. 1 8 5 8 Schaffhausen, Universitätsmusikdirektor und Dir. des Akad. Inst. f. Kirchenmusik in Breslau. 1 0 6 , 3. Rott, Moritz, * 1 7 9 7 Prag als M . Rosenberg, Sohn eines jüd. Kaufmanns, Schauspieler, seit 1 8 3 2 in Berlin, w o er bis 1 8 5 5 in trag. Rollen und als Heldendarsteller wirkte. Rotts Name begegnet in dem Quartals-Kalender auf einer Leerseite in einer Rubrik „Einige Große Ausgaben von J u n y " : „Darlehen an Rott 3 0 0 R t h . " Danach zahlte Meyerbeer in diesem Monat auch an J . P. Schmidt 1 5 0 Th., an Truhn 2 0 Th. und an St[awinsky oder Stieber?] 1 0 0 Thaler. 1 0 6 , 4 . Josephy, Siegfried Julius, * 3. VIII. 1 7 9 2 Wangerin/Pommern, 1 2 2 . X . 1 8 5 6 Berlin, Buchhändler, Besitzer der Haude und Spenerschen Buchhandlung. 1 0 6 , 5. Guimpel w a r Inspizient, Requisiteur und 1 . Theatermeister der Oper.

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1 0 6 , 6. Hendrichs, Hermann, * 1 8 0 9 Köln, Schauspieler, vertrat seit 1 8 4 4 in Berlin das Heldenfach. Der Struensee wurde zu seinen besten Rollen gezählt. 1 0 6 , 7. Georg, Prinz von Preußen, * n . II. 1 8 2 6 Schloß Jägerhof b. Düsseldorf, j z. V. 1 9 0 2 Berlin, Offizier, veröffentlichte unter Pseudonym zahlreiche Dramen. Er galt als vorzüglicher Klavierspieler und bezeigte großes Interesse für Musik. 1 0 7 , 1 . Olfers, Ignaz von, * 30. VIII. 1 7 9 3 Münster, + 2 3 . IV. 1 8 7 2 Berlin, Diplomat in preußischen Diensten, seit 1 8 3 9 Generaldirektor der Kgl. Museen in Berlin. 1 0 7 , 2. Alexander Mendelssohn, (vgl. S. 45 u. Anm. 75, 2.) zu dem der Kontakt nicht abgerissen war. 1 0 7 . 3 . Lassal änderte erst 1 8 4 6 seinen Namen in Lassalle. 1 0 7 . 4 . Massow, Ludwig Joachim Valentin von, * 1 7 9 5 , t IX. 1 8 5 9 Potsdam, Staatsminister u. Minister des Kgl. Hauses, Generalintendant der Gärten. 1 0 7 , 5. Schladebach, Julius, Dr. med., * 1 8 1 0 Dresden, f 2 1 . I X . 1 8 7 2 Kiel, Musikdirektor, schrieb 1 8 5 0 eine Abhandlung über Meyerbeers „Prophet". Mitarbeiter der „Neuen Z s . f. M u s i k " , später Redakteur politischer Zeitungen u. a. in Liegnitz u. Posen. 1 0 9 , 1 . In den Journalen wurde ganz offen die Frage diskutiert, ob Meyerbeer ein neues Urlaubsgesuch einreichen werde, ja es scheint, als ob man die Dinge provozierte, um so den König zu zwingen, endlich klare Verhältnisse in der Berliner Theaterverwaltung zu schaffen: „Wie man jetzt hört" heißt es in einem Bericht der „Theater-Locomotive", „will Meyerbeer nach Ablauf dieses Urlaubs von Neuem und um so dringender um seinen Abschied bitten, da er dem Verderben der Königlichen Oper in Berlin nicht länger als General-Musik-Director ruhig zusehen will. Wie tief die königliche Oper unter der von manchen Seiten so enthusiastisch gerühmten Einheit der Verwaltung gesunken ist, das hat sich leider so schlagend herausgestellt . . . Nie w a r der Zustand der Königlichen Oper ein so verwahrloster, schreiend kläglicher als jetzt! . . . Unter diesen Umständen dürfte das erneuerte Entlassungsgesuch Meyerbeers mit einem Gewichte in die Waagschale fallen, welches die Gegenschale hoch emporschnellen wird, und die Kunstfreunde können nur wünschen, daß die Aenderung und hoffentliche Besserung so bald als möglich e i n t r e t e . . . " (2. J g 1 8 4 6 , N r 3 7 , n . IX. 1 8 4 6 , S. 622) 1 1 o, 1 . Karl Friedrich Alexander, * 6. III. 1 8 1 3 Stuttgart, f 6. X . 1 8 9 1 Stuttgart, Kronprinz von Württemberg, wurde 1 8 6 4 als Karl I. König von Württemberg. 1 1 0 , 2. Marcello, Benedetto, * 2. VIII. 1 6 8 6 Venedig, 1 ¿ 5 - VII. 1 7 3 9 Brescia, Komponist und Dichter; die Komposition der ital. Paraphrasen der ersten 50 Psalmen von Girolamo Giustiniani sicherte ihm bleibenden Ruhm. i n , 1 . Vgl. hierzu den K zum Br. 30. VI. 1 8 4 6 Anm. 87, 2. 1 1 2 , 1 . Alexander von Humboldt erstattete dem König unverzüglich Bericht: „ N a c h der Aufführung des „Struensee". Berlin, 1 9 . September, nachts. Obgleich aus dem blutig „erschütterten, auch meerumschlossenen" Lande, aus Struensees Dänemark, erst nach 1 o Uhr zurückkehrend, glaube ich doch, es noch wagen zu können, Ew. Königliche Majestät mit einigen kleinen Hyeroglyphen belästigen zu dürfen. Die Aufführung des „Struensee" w a r überaus glänzend und in jeder Hinsicht vortrefflich. Ew. Majestät haben dadurch ein schönes Kunstwerk ins Leben gerufen und das Berliner Publikum, gewöhnlich rhadamantisch zum Blutgerichte sitzend, hat sich überaus befriedigt und tief angeregt bezeigt. Die Musik hat der schon von Goethe so belobten dichterischen Schöpfung des Bruders die Weihe gegeben, die man in dem Maße kaum erwarten konnte. Sie ist bald vorbereitend bald begleitend, milde wie anziehender Blütenduft, bald grauenvoll erschütternd oder durch Suspension spannend, Unglück verkündend. Gedanke, Sprache und Tongebilde sind hier organisch verschmolzen, beide Brüder sind eine Person. Das haben mir, dem Unwissenden, die gesagt, „die es wissen", ich habe 35*

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bloß den veralteten „Blütenduft" hinzugefügt. „ M a d a m e mère" saß vermummt, in Nebel mythisch gehüllt in der Spalte der Loge Ew. Majestät gegenüber. Ich habe mich zu ihr hereingeklemmt, was mir viele mit Tränen begleitete Ausbrüche des Dankes für die unaussprechliche Huld Ew. Majestät und, trotz der beengenden finsteren Höhle, eine feuchte Umarmung zugezogen hat. Selbst Fürst Wittgenstein hatte den schwedischen Prinzen begleitet, noch immer etwas leidend und beunruhigt von den finsteren Mächten, die unten walten. Der „Struensee", welcher gewiß von einem schönen Talente zeugt, hat übrigens von dem zu leiden, was allen uns zu nahe liegenden historischen Stoffen anhängt. Wir bringen ein jeder eine Geschichte mit, die oft von der abweicht, die der Dichter uns vorschreiben will; dadurch entsteht eine innere Störung und die menschlichen Anklänge des Mitleids für die Geopferten werden durch die drohenden Nebelgestalten der Schuld getrübt. „ D a s ist von mich", nicht von denen, die es wissen und nicht sagen . . . " (Alexander von Humboldt und das Preußische Königshaus, Briefe aus den Jahren 1 8 3 5 — 57, hg. und eri. von Conrad Müller, Lpz 1 9 2 8 , S. 1 9 6 f . ) 1 1 3 . 1 . Baron d'Hosson 1 1 3 . 2 . Karl, Kronprinz von Schweden, * 3. V. 1 8 2 6 Stockholm, f i 8 . IX. 1 8 7 2 Malmö, Sohn des Königs Oskar I und der Königin Josephine v. Leuchtenberg, übernahm 1 8 5 7 die Regentschaft und wurde 1 8 5 9 , nach dem Tod seines Vaters, zum König gekrönt. Oskar, Prinz von Schweden, * 2 1 . I. 1 8 2 9 Stockholm, f 8. XII. 1 9 0 7 Stockholm, Sohn von Oskar I., wurde 1 8 7 2 als Oskar II. Nachfolger seines Bruders Karl X V . 1 1 3 . 3 . „Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen" („Spenersche Zeitung") 22. IX. 1 8 4 6 , Rezensent J . P. Schmidt: „ . . . Schon die, durch den Zauber reicher und eigenthümlicher Orchestrik anziehende, harmonisch reiche Ouvertüre liefert den nationalen, charakteristischen Prolog zu dem Volks- und Sittengemälde . . . Die melodischen Anklänge der Einleitung, welche sich von sanften HarfenAccorden bis zum Fortissimo der Posaunentöne und der Stärke des vollen Orchesters steigern, bilden das religiöse Prinzip, welches die Erscheinung des Geistlichen, Struensee's Vater, begleitet, und das beruhigende Element der wildbewegten Leidenschaft bildet. Der romantische Charakter, welchen das zarte Verhältniß der edlen Königin Caroline Mathilde zu dem insgeheim feurig liebenden, bürgerlichen Minister Struensee trägt, ist das zweite Hauptmotiv der lieblichen Klänge sanfter Blase-Instrumente . . . Das dritte, dämonische Element bezeichnet die Heimtücke der herrschsüchtigen Juliane, und bricht im aufgeregten Allegro los, bis die feindlichen Gewalten, selbst in der Fuge mit meisterhafter Kunst geschildert, im heitern Schluß versöhnend unterdrückt werden . . . Meyerbeers Musik aber, welche mit wahrhaft poetischem Geiste die anziehende Dichtung durchdrungen und aufgefaßt hat, ist . . . nicht blos accessorisch, sondern ein wesentlicher Bestandteil der dadurch gehobenen Handlung, die durch Kürzung nur noch an Interesse gewinnen könnte . . . " Rellstab betonte in seiner Rezension in der „Königl. privil. Berlinischen Zeitung" („Vossische Z t g " ) vom 2 1 . IX. 1 8 4 6 noch einmal, daß man aus Billigkeit dem „Struensee" von Michael Beer den Vorzug vor dem Werk Laubes gegeben habe. Auch er hebt die Ouvertüre hervor: „Ein Adagio voll schöner Melodie . . . widmet sich dem tiefen, innigen Schmerz, den das Element der Liebe in die Tragödie trägt. Das Allegro scheint uns den Ausdruck anderer, wilder entfesselter Leidenschaften und Zustände darin w i e d e r z u g e b e n . . . Das ganze Musikstück trägt, besonders in den Rhythmen, einen großartigen Zuschnitt, und prägt sich in durchweg edlen Gedanken aus . . . Jedenfalls hat die Tragödie durch diese musikalische Hinzufügung ein, ihre Gewalt ungemein verstärkendes Bündniß geschlossen." Der nicht genannte Rezensent der „Allg. Preußischen Zeitung" ( 2 1 . IX. 1 8 4 6 , S. 1 1 1 4 ) scheute sich nicht vor einer Rüge des Publikums, das den Zwischenaktsmusiken nicht die gehörige Aufmerksamkeit geschenkt habe. Das gewöhnliche Desinteresse an Schauspielmusik rühre allerdings daher, daß üblicherweise zwischen den einzelnen Akten irgendwelche Symphonien oder Ouvertüren beliebiger Werke, also längst Bekanntes, gespielt werde. - Die Ou-

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vertüre sei „ein wahres Meisterwerk von Charakteristik", in der Meyerbeer mit dem ihm eigenen Scharfsinn die Haupt-Charaktere erfaßte und mit anerkannter Geschicklichkeit musikalisch verkörperte. „ S o finden sich das erotische, religiöse und dämonische Element (im Drama durch Struensee und die Königin Mathilde, den Pfarrer, Struensee und die Königin Wittwe repräsentirt) in der Ouvertüre durch zwei entsprechende Hauptmotive, denen sich ein drittes (das dämonische) als Nebenmotiv beigesellt, in höchst charakteristischer Auffassung und Ausführung meisterhaft vertreten . . . " Ein Bericht vom 22. Sept. erschien bereits am 4. X . 1 8 4 6 (pg 3 i 7 f ) in der „France musicale": „Berlin, 22. Septembre 1 8 4 6 Quant à la musique dont Meyerbeer a enrichi le drame de son frère, de l'avis de tous les connaisseurs, elle est remplie de beautés du premier ordre . . . L'ouverture, je n'hésite pas à le dire, est le morceau le plus remarquable d'instrumentation qui soit sorti de la plume du grand maître. Elle a produit un effet immense, et elle a été applaudie avec un enthousiasme difficile à décrire. Parmi les autres morceaux qu'on a le plus admirés, il faut citer la grande Polonaise, qui ouvre le troisième acte, délicieuse fantaisie d'une imagination jeune et féconde; un entr'acte villageois, d'une fraîcheur, d'une délicatesse inexprimables; l'entreacte qui peint la révolte militaire, conception grandiose, rendue avec cette vigueur de style particulière à l'auteur de „ R o b e r t " et des „Huguenots". Dans ce morceau est interculé un air national danois . . . Le songe de „Struensée", au cinquième acte, la bénédiction et la marche funèbre ont couronné dignement le beau travail de Meyerbeer et le double triomphe des deux frères Michel et Giacomo . . . Sp." In der Meyerbeer im allgemeinen nicht günstig gesonnenen „Allgemeinen Theater-Chronik" in Leipzig erschienen zwei Berichte, der eine anonym (Nr 1 1 7 , 25. IX. 1 8 4 6 ) , der andere mit Heinrich Schmidt unterzeichnet (Nr 1 1 8 , 1 . X . 1846). „Berlin, den 20. September. Gestern ist der Michael Beer'sche „ S t r u e n s e e " trotz aller Einsprache der Presse — die hiesige hat übrigens mausestill dazu geschwiegen — zuerst aufgeführt worden, und zwar als Melodrama. Der Bruder Meyerbeer hat ein Dutzend Musikstücke dazu componirt, um dem Stück über die mißlichen Stellen hinweg zu helfen. Das ist bezeichnend. Die erste Hälfte des Stückes wurde gut aufgenommen, die zweite Hälfte . . . fiel durch und es regte sich am Ende des Stückes keine Hand. . . . Die Sache ist also kläglich abgelaufen, trotz aller Intriguen und Machinationen, und für die Wiederholungen wird unausgesetzt der brüderliche und der musikalische Einfluß angewendet werden müssen, damit sie zu Stande kommen. . . . " (S. 1 1 7 ) „Berlin, den 20. September . . . So ging denn die Vorstellung dieses Trauerspiels mit einer gegen den Schluß hin etwas geschwächten Theilnahme, zu Ende. Es wird auch gewiß noch einige Male wiederholt werden, aber für das Repertoir ist es kein bleibender Gewinn. Die Musik M e y e r b e e r ' s , die dieser zu der Dichtung seines verewigten Bruders componirt hat, ist des besten Lobes würdig. Nur einige Male, w o sie, auch bei offener Scene, während des Spiels sich vernehmen läßt, dominirt sie zu sehr. Sie verkürzt dem Dichter die Wirkung, denn sie bringt die Handlung zum Stillstehen, und beeinträchtigt die Würde der Tragödie, indem sie derselben den Anstrich eines Melodrams giebt. Deshalb hätte ich wohl gewünscht, daß der Componist, der in so vieler Beziehung ein großer Meister ist, auch den Spruch beherzigt hätte, daß eben in der Beschränkung sich der Meister bewährt. Das Verflechten der Melodie des dänischen Nationalgesanges (von Ewald): ,Kong Christian stod ved hoien mast!' machte einen sehr schönen Effekt und die öftere Wiederkehr desselben wirkte stets a n r e g e n d . . . . Heinrich Schmidt." Es ist bezeichnend für das dezidierte Desinteresse des Redakteurs der „Neuen Z s . f. Musik'VLpz, daß man sich hier mit einem Abdruck des Artikels von Heinrich Schmidt in der Ausgabe vom 1 4 . Okt. 1 8 4 6 unter der Rubrik „Kleine Zeitung", d.h. Nachrichten, begnügte.

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(S. 1 2 6 ) - Kritik wird in der Rezension in der „Europa, Chronik der gebildeten Welt" (3. Okt. 1 8 4 6 , S. 1 5 ) laut: „ . . . Es ist ein Stück in welchem ein gut Theil lyrischer Romantik nebst poetisch nicht unwirksamen Situationen steckt, aber es rührt mehr als es reizt und die Schnupftucheffekte fehlen wie billig nicht, ja sind vorwaltend. Kommt zu der schönen Sprache des Stückes eine geistvolle originelle Ouvertüre, wie sie Meyerbeer noch nicht geschrieben, eine glückliche Unterstützung durch Musik in den Zwischenacten, so wäre das genug, um das Ganze als geglückt zu bezeichnen. Die melodramatische Behandlung einiger Hauptscenen dagegen thut wohl zu viel und konnte nur störend wirken, der Stimmung mehr schaden als aufhelfen. Sehr anregend wirkte das durch alle Acte angewandte Volkslied „Held Christian" das meisterhaft und auf das mannigfaltigste behandelt w a r . . . " . Erst über zwei Monate nach der Berliner Aufführung erschien in der führenden deutschen Musikzeitschrift, der „Allg. mus. Zeitung", eine Besprechung von H. Truhn, der die Komposition einer eingehenden Analyse unterwarf, die zeigt, daß der Autor über eine Kopie der Partitur verfügte. Truhn, der auch von den „großartigen Dimensionen" der Ouvertüre spricht, die schwer auszuführen sei und namentlich ein sehr stark besetztes Streichquartett erfordere, um den Bläsern die nötige Resistence zu leisten, hebt u. a. das erste Thema „mit seiner schönen, leichtfasslichen, und ausdrucksvollen Melodie" hervor, die das religiöse Moment der Tragödie vortrefflich ausdrücke und musikalisch repräsentiere, die geschickte Verwendung des dän. Volksliedes und einige „fast allzukühne Modulationen" am Schluß des ersten Entreactes, dem „ A u f r u h r " , hervor. ( „ A m Z " 25. Nov. 1 8 4 6 , Sp. 795 —798; 2. Dez. 1 8 4 6 , Sp. 8 1 1 - 8 1 3 ) 1 1 3 , 4 . Roetschers Kritik in der „Spenerschen Zeitung" wurde unter der Rubrik „Correspondenzen. Berlin" auszugsweise auch in der „Wiener allgemeinen Musik-Zeitung" vom 1 5 . X . 1 8 4 6 S. 499 abgedruckt und gewann damit für Meyerbeer - angesichts der bevorstehenden „Vielka"-Premiere — besonderes Interesse. Meyerbeer habe der Musik gewissermaßen die Rolle des antiken Chores zugeteilt, er fasse in der Komposition das dramatische Geschehen zusammen: „Meyerbeer ist durch seine Composition gleichsam der ideale Zuschauer geworden, der uns in Tönen das ausspricht, was uns der Natur der Sache nach bewegen soll". Die Ouvertüre zählt Roetscher „zu dem Schönsten", „ w a s der schöpferische Geist Meyerbeer's jemals produziert" habe. Auch er hebt die vermittelnde Funktion der Zwischenaktsmusik hervor, spricht von „romantischer Innigkeit", „aufrührerischer G e w a l t " und „charakteristischen Klängen". 1 1 4 , 1 . Gouin schrieb seinen Brief auf die Rückseite des Schreibens von Pillet: „ M o n cher maitre, un journal annonce que le M a e s t r o se passe quelques jours à S p a . est-ce vrai? Dans ce cas je me mettrais bien vite en route pour l'aller voir. — Ce serait si facile. Un mot de réponse s'il vous plaît. Votre bien dévoué de coeur Léon Pillet" [Autograph (Las): Staad. I. f. M f . Bin K / 1 4 0 ] Die Nachricht, Meyerbeer werde nach Spa reisen, wurde schon Ende August in deutschen Zeitungen verbreitet. J . P. Schmidt erwähnt dies in einem Brief vom 1 . IX. 1 8 4 6 . (Staatl. I. f. M f . Bin K / 1 3 3 ) 1 1 5 , 1 . Die Nachricht über den erfolgreichen Abschluß mit Schlesinger findet sich schon in der „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" vom 30. IX. 1 8 4 6 Beil. 270. 1 1 8 , 1 . Woeninger, Theodor, Jurist, hatte 1 8 4 3 die Zs. „ D e r Staat" gegründet, die im Verlag von Julius Springer erschien, er trat für freiheitliche Ideen ein.

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1 1 8 , 2. Flodoard Geyer bemühte sich um eine Verbesserung der Besoldung der Organisten in Preußen. Vgl. hierzu „Berliner mus. Ztg" Nr. 4 1 , 1846. 1 1 8 . 3 . Vgl. K. zum Tgb. 2 1 . IX. 1846. 1 1 8 . 4 . Birnbach, Joseph Benjamin H e i n r i c h , * 8. I. 1793 Breslau, t M - VIII. 1 8 7 9 Berlin, Komponist und Klavierlehrer. 1 1 9 , 1 . Musard gab am 16. Oktober sein 1 . Konzert in Berlin in Krolls Garten. Das Orchester — mit 1 2 Kontrabässen! - wurde aus deutschen Musikern zusammengestellt, der Maestro erhielt pro Abend 1000 Fr., gefiel aber nicht sonderlich. (Vgl. „Wiener Allg. Musik-Ztg". 19. XI. 1846, S. 563) 1 1 9 , 2. Wauer, Karl, * 26. I. 1 7 8 3 Berlin, f 1 3 . VII. 1 8 5 7 Freienwalde, Sänger und Schauspieler der Berliner Kgl. Bühne, seit 1 8 3 9 jedoch nur noch im Schauspiel tätig. 1 1 9 , 3. Hofrat Esperstedt war Geh. exped. Sekretär und Regisseur im Kgl. Intendantur-Bureau (Handb. für den Kgl. Preuß. Hof und Staat) 1 1 9 , 4 . Luck und Witten, Hans von, * 16. III. 1 7 7 5 Müncheberg, f 8 . I. 1869 Potsdam, Generaladjutant Friedrich Wilhelm IV., Präses der General-Ordens-Kommission. 1 1 9 , 5. Nothomb, Jean Baptiste, Baron de, * 3. VII. 1805 Messancy bei Arlon, fi6. 1 8 8 1 Berlin, belgischer Gesandter in Berlin seit 1845.

IX.

1 1 9 , 6. Loebell, J. S. Redacteur der „deutschen Theater-Revue", Berlin, Verf. einer Brochure „Marie von Marra auf der Berliner Hofbühne", Bin 1846. 1 1 9 , 7 . Miserere mei Deus, 50. Psalm a cappella mit Schlußfuge. 1 1 9 , 8. Die Oper wurde 1847 in Hamburg uraufgeführt. I 2 i , i . Adolph Bernhard Marx geht im 4. Teil seiner Kompositionslehre (1847) mehrfach auf Meyerbeers Instrumentation ein, vor allem auf die solistische Verwendung einzelner Instrumente (S. 148) und die Ausnutzung verschiedener Effekte, wie z. B. des Bratschenflageoletts in den „Hugenotten" (S. 278). Er tadelt jedoch die Überladung des Orchestersatzes (S. 453) und die Verwendung bestimmter Instrumente, z.B. der Ventiltrompete (S. 517). (Adolph Bernhard Marx, Die Lehre von der musikalischen Komposition, Bd 4, Leipzig 1847) 1 2 1 , 2. Lumley mußte zu dieser Zeit sehr daran gelegen sein, Meyerbeer für seine Opernpläne zu gewinnen, da inzwischen Persiani die Leitung des Coventgarden-Theaters übernommen hatte und London nun, neben dem Haymarket-Theatre, über eine 2. ital. Oper verfügte. In der „Neuen Zs. f. Musik" heißt es, Persiani habe ihm fast sein ganzes Personal abspenstig gemacht und Lumley reise nun umher, um neue Mitglieder für sein Theater zu gewinnen. Die Leitung des Orchesters habe er Panofka übertragen (14. X. 1846, S. 126). Lumley erwähnt diese Berlin-Reise in seinen Memoiren jedoch nicht. 1 2 1 , 3. Moser, August, nist.

1

20. XII. 1 8 2 5 Berlin, f 1 8 5 9 während einer Amerikareise, Violi-

1 2 1 , 4 . Der Vertrag zwischen Jenny Lind und Lumley wurde am 1 7 . X. 1846 in Darmstadt unterzeichnet. (B. Lumley, Reminiscences of the Opera, London 1864, S. 159) „The terms of this engagement were far superior to any hitherto offered to the celebrated singer. She was offered 120,000 francs (£4800) for the season, reckoned from the 14th of April to the 20th of August, besides a house free of charge, and a carriage and pair of horses to be at her disposal; a further sum of £800, should she be inclined to pass a month in Italy, for study or repose, prior to her début at Her Majesty's Theatre; lastly, the liberty to cancel her engagement if, after her first appearance on the boards and her success falling short of her expectations, she felt disinclined to continue her performances." (ebenda S. 1 6 3 , ferner S. i 9 i f )

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Durch diesen Kontrakt fühlte sich Alfred Bunn, Leiter des Drury Lane-Theaters in London von Jenny Lind hintergangen. In der „Allgemeinen Zeitung'VAugsburg, 3. Okt. 1 8 4 6 , S. 2.2.07, heißt es, Meyerbeer sei in einem Prozeß des Theaterunternehmers Bunn gegen Jenny Lind als Zeuge aufgerufen worden, es werde demnächst eine Commission des Gerichtshofes der Queensbench eintreffen, um Meyerbeer in dieser Angelegenheit protokollarisch zu vernehmen. 1 2 2 , 1 . Vgl. Kommentar zum 1 3 . X . 1 8 4 6 , Anm. 1 2 3 , 1 . 1 2 3 , 1 . Die Herausgeber und Autoren der Leipziger „Illustrierten Theaterzeitung", die erstmals im April 1 8 4 6 erschien, zeigten sich gegenüber Meyerbeer ausgesprochen intolerant, wobei auch antisemitische Äußerungen auffallen. Schon in der zweiten Nummer ( 1 5 . IV. 1 8 4 6 ) erschien unter der Überschrift „Bühnenzustände" ein Bericht aus Berlin von Th. Mündt, in dem Meyerbeer vorgeworfen wird, er übe einen nachteiligen Einfluß auf die Theaterverwaltung aus und schade den Kasseneinnahmen. Die Bemerkung, das in dem einen Halbjahr während seiner Mitwirkung entstandene Defizit werde erst in dem anderen Halbjahr, w o er nicht mitverwalte, gedeckt werden können, deutet auf die Inspiration Küstners. Meyerbeer scheine sich künstlerisch zu überschätzen, „indem er dies ,Feldlager in Schlesien' noch immer mit unablässigen W i e d e r h o l u n g e n . . . " vorüberführe, worauf nur das wirkliche Kunstwerk Anspruch machen dürfe. Dies ist zweifellos eine Anspielung auf die Wiederaufnahme der „Vestalin" von Spontini, für den wieder „mancherlei Sympathien" erwacht seien, wie der Autor versichert: „Dies ist eine um so erfreulichere Begebenheit in unserer Theaterwelt, als wir in Spontini in seinen besten Erzeugnissen den Repräsentanten wahrhafter und gesunder Musik[!] erblicken müssen, der, dem genial combinirten Eklekticismus Meyerbeers und der kunstvoll ausgearbeiteten Reflexionsmusik Mendelssohns gegenüber, die ächte Genialität in der ursprünglichen Anschauung und Erfindung und die ächte Kunst in der einheitlichen und charaktervollen Verkörperung des bestimmten Gedankens b e w e i s t . . . " — Wie das zu lesen war, verrät eine Wendung desselben Autors in einem Artikel über die Aufführung von Michael Beers „Struensee", w o von der „jüdischen Familienpietät" gesprochen wird. (Nr 27, 7. X . 1 8 4 6 , S. 2 1 0 ) „ . . . wenn wir auch die musikalische Schönheit dieser Composition keineswegs in Abrede stellen, vielmehr gern anerkennen wollen . . . wobei nur etwas zu viel Musik gemacht sein dürfte, wie man denn überhaupt den Gedanken nicht los wird, daß hier die Musik zur Uebertäubung und Uebertünchung eines an sich schwachen und werthlosen Inhalts aufgeboten worden. Es ist schon fatal zu sehen, daß hier die Poesie gewissermaßen durch die Musik gerettet werden soll..." Mit welchem Impetus die Redaktion dieses Thema verfolgte, beweist die Tatsache, daß in derselben N r 27 — auf die sich Meyerbeers Tagebuchnotiz bezieht — noch ein zweiter Artikel erschien, und zwar anonym: „Struensee mit M u s i k " . „Die Beersche Familie hat sich nicht irre machen lassen in Behauptung ihres Eigenthums, und damit Bruder Michael für alle Fälle eine Stütze auf den Bret[t]ern, welche Laube für das Stück erobert, haben möchte, hat Bruder Meyer dreizehn Musikstücke dazu componirt. Die Familie ist vorsichtig! M a n kann nicht wissen, ob das Publicum auch artig ist, und für den unartigen Fall ist der Besänftiger mit dem Glockenspiele eine Hülfe. Geben wir die Sache als Oper, das ist sicherer. Der Laube mag sich einen Bruder suchen, welcher so gute Musik machen kann, und nun wollen wir doch sehen, ob er die Concurrenz bestehen wird. Arme deutsche Production der Gegenwart! Was wird Alles gegen Dich aufgeboten!" Auch aus diesem Artikel mochte Meyerbeer den Antisemitismus heraushören, aus dem „Bruder M e y e r " anstatt des neutralen „Meyerbeer" und der „ d e u t s c h e n Produktion". Natürlich waren auch Meyerbeers Verbindungen zum Hof Anlaß für einen Angriff: „Die Vorstellung sollte zuerst in Potsdam am 1 7 . stattfinden zu Ehren der Großfürstin Olga. In Potsdam und zu Ehren! Alles wohl im voraus besorgt, lauter Privilegien, welche einem armen Bühnendichter nicht erreichbar sind . . .Gestern . . . wurde denn der musikalische „Struensee" . . . aufgeführt. Wie wir vorhergesagt, waren schon Tags zuvor die Billets vergeben, und auf den Sperrsitzen saßen am Abend Viele, die sonst nicht da s i t z e n . . . . Als der Vorhang zum letzten

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Male fiel, gab es keinen Applaus. Jeder war froh, vom langen Joche losgespannt zu sein — der Beer'sche „Struensee" hat als Stück und Ganzes nicht gefallen. Ich glaube sogar, die Musik hat g e s c h a d e t . . . Jedenfalls bleibt es ein Scandal, auf solche Weise im Interesse einer Familie und eines verschollenen Stücks ohne Bedeutung das erprobte Stück eines lebenden Autors zurückzudrängen." (ebenda) Auf die offenen Sottisen dieses Artikels hin erschien am 2 1 . X . 1 8 4 6 in der N r 29 dieser Zeitung eine zweifellos von Meyerbeer initiierte Gegendarstellung, die mit Dr. W. unterzeichnet ist und vermutlich Dr. Wenzel, den Kritiker der „Preussischen Staatszeitung", zum Autor hat: „Struensee gehört weder den Beers, noch Herrn Laube, sondern der Geschichte." Hier wird in sachlicher Form, wenngleich mit etwas blassen Worten, das Recht der Familie Beer vertreten. Gegen das entscheidende Argument jedoch, daß Laubes Stück durch Meyerbeers Intervention an die zweite Stelle rückte, weiß der Autor nichts Überzeugendes vorzubringen, so daß die Replik in N r 36 (9. XII. 1 8 4 6 , S. 287) geradezu herausgefordert wurde, in der es heißt, die Intendanz habe den Laubeschen und nicht den Beerschen „Struensee" ausgewählt, Meyerbeer habe dagegen den Befehl des Ministeriums erwirkt. Die Ordre des Königs wird natürlich nicht erwähnt. Mit dieser Replik wurde die „Struensee"-Fehde in dieser Zeitung abgeschlossen, da sie mit Ablauf des Jahres ihr Erscheinen einstellte. 1 2 3 . 2 . Georg Friedrich Karl Joseph, Großherzog von Mecklenburg-Strelitz, * n . VIII. 1 7 7 9 Hannover, f i 8 6 o . 1 2 3 , 3. Gräfin Rossi hatte Meyerbeer in einem Brief vom 1 2 . X . gebeten, die Begleitung zu übernehmen. (Staatl. I. f. M f . Bin Q/93) 1 2 3 , 4 . Ferdinand Hiller w a r im Oktober 1 8 4 4 nach Dresden übersiedelt und leitete dort die von ihm ins Leben gerufenen Abonnementskonzerte. 1 2 4 , 1 . Hillers Oper „ C o n r a d i n " wurde erst am 1 3 . Okt. 1 8 4 7 in Dresden uraufgeführt. 1 2 5 , 1 . Die Ouvertüre kam in dem Konzert am 29. XI. 1 8 4 6 nicht zur Aufführung. 1 2 6 , 1 . Isabella II. von Spanien, die 1 8 4 3 die Regentschaft übernommen hatte, gab ihrem Land 1 8 4 5 eine neue Verfassung, die sowohl die Macht der Monarchie als auch der Kirche erheblich stärkte, die Volkssouveränität dagegen wieder aufhob. Damit wurde der latente Kampf der Liberalen gegen die Carlisten, der Moderados gegen die Progressisten in Spanien von Neuem angefacht. Nicht minder nahm man in Deutschland, Österreich und vor allem in Frankreich, dem Sammelpunkt der polnischen Emigranten, Anteil an dem Geschehen in Polen, das als Folge des Wiener Kongresses 1 8 1 5 seine 4. Teilung hinnehmen mußte. In „Kongreßpolen", das sich nur vorübergehend von seinem Joch der Fremdherrschaft befreien konnte, war es 1 8 4 6 wieder zu neuen Aufständen gekommen, vor allem im Großherzogtum Posen und in Westgalizien, die jedoch niedergeschlagen wurden. In einer Zeit, in der alles von Freiheit sprach, führte dies zu erregten Diskussionen. 1 2 6 , 2. Vgl. hierzu die Darstellungen in der „Neuen Z s . f. M u s i k " vom 26. III. 1 8 4 6 , S. 99 und 29. März 1 8 4 6 S. 1 0 3 , und Kommentar zum 1 6 . III. 1 8 4 6 , Anm. 4 1 , 1 . 1 2 7 , 1 . Saphir war nicht nur Redakteur, sondern auch Eigentümer der Z s . „ D e r Humorist". 1 2 7 , 2. Levy war wohl, wie sich aus den Tagebüchern Meyerbeers ergibt, der einzige Kompositionsschüler Meyerbeers. 1 2 8 , 1 . Vgl. Anm. 1 2 1 , 4. 1 2 8 , 2. Schönlein, Johannes Lukas, * 30. XI. 1 7 9 3 Bamberg, t 23. I. 1 8 6 4 Bamberg, Prof. Arzt, seit 1 8 3 9 in Berlin, Leibarzt des Königs, kehrte 1 8 5 9 nach Bamberg zurück. 1 2 8 . 3 . In Potsdam hatte sich 1 8 4 5 unter Leitung des Komponisten L. Huth ein neues Theater etabliert. Die Auff. der „Undine" wird von J. P. Schmidt in seinem Berliner Musikbe-

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rieht in der,,Wiener allg. Musik-Ztg." nur erwähnt, sie sei „wie es heißt mittelmäßig" gegeben worden. (5. Dez. 1 8 4 6 , S. 597) 1 2 9 , 1 . Dahl, Emma geb. Freyse, * 6. IV. 1 8 1 9 Plön/Holstein, Sängerin, hatte an der Berliner Oper debütiert, lebte aber seit 1841 in Norwegen. 129, 2. Conradi, August, * 27. VI. 1821 Berlin, f 26. V. 1873 Berlin, Komponist und Dirigent, zunächst Organist am Invalidenhaus Berlin, 1 8 4 9 Theaterkpm. in Stettin, 1 8 5 0 am Königstädter Th. in Berlin. — Conradis Name war zu dieser Zeit in den Schlagzeilen der Musikzs. zu finden: Am 13. August hatte Suppe in Wien in einem Konzert im Theater an der Wien eine Symphonie unter dem Namen von Conrad Löffler aufgeführt, die in Wahrheit von Conradi stammte. Der Betrug Löfflers wurde entdeckt (vgl. hierzu u. a. „Wiener allg. Musik-Ztg" 1 o. IX. 1846, S. 437) und Conradi eingeladen seine Symphonie und eine Ouvertüre in den Konzerten des Violinvirtuosen Ernst am 19. u. 27. Okt. den Wienern persönlich vorzustellen. Conradi kam soeben von Wien zurück. 1 2 9 . 3 . Schlottmann, Louis, " 1 2 . XI. 1826 Berlin, f i 3 - VI. 1 9 0 5 Berlin, Pianist, Schüler von Taubert und Dehn, machte sich später als Klavierlehrer sehr verdient und wurde 1875 kgl. Musikdir. — Die Klavierfabrikanten Kisting und Stöcker veranstalteten neuerdings in ihren Räumen Sonntags-Matineen, um jungen Berliner Künstlern die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren. 1 2 9 . 4 . David, Ferdinand, * 19. VI. 181 o Hamburg, f 19. VII. 1873 Klosters/Schweiz, Violinist und Konzertmeister am Gewandhaus in Leipzig. 1 2 9 . 5 . Papendieck, Gustav Adolph, * 26. IV. 1 8 3 9 Naussadorf b. Tilsit, 1 2 4 - V. 1908 Berlin, Pianist, unternahm schon als Kind Konzertreisen in Rußland und Deutschland und konzertierte im Nov. 1846 in Berlin. Hier erhielt er von Friedrich Wilhelm IV. eine Unterstützung zur weiteren Ausbildung bei Kullak und es ist anzunehmen, daß Meyerbeer — wie in vergleichbaren Fällen — als Gutachter dieses Stipendium befürwortete. 129, 6. Eckert, Karl Anton Florian, f 7. XII. 1 8 2 0 Potsdam, f 14. X . 1 8 7 9 Berlin, Komponist, später, 1 8 5 3 , Kapelim., dann technischer Direktor der Hofoper Wien, 1860—67 Hofkapellmeister in Stuttgart. 129, 7. Bockholtz, Anna (Bockholtz-Falconi)/ 1 8 2 0 Frankfurt/M., t * 4 - XII. 1 8 7 9 Paris, Sängerin, ging 1848 nach London, später nach Italien, zuletzt Gesangslehrerin in Paris. 129, 8. Der Hinweis bezieht sich auf Kossak, Ernst, * 4. VIII. 1814 Marienwerder, t 3 - I1 8 8 0 Berlin, Philologe, Musikschriftsteller, Hrsg. der Zs. „Zeitungshalle". Kossak hatte im Sept. 1846 eine Schrift veröffentlicht „Aphorismen über Rellstab's Kunstkritik", Berlin, C. W. Eßlinger, in der Rellstab in heftigster Weise angegriffen wird, so daß F. Gernerth in der „Wiener allg. Musik-Zeitung" (1 o. Nov. 1 8 4 6 , S. 546) feststellte, man könne „die Tendenz nur eine gehässige nennen". Reilstab sei übel dran, da seine Ansichten nur in abgerissenen Stücken zu lesen seien. Gelobt wurde Kossak dagegen - wie für Meyerbeer zu erwarten — in der „Neuen Zs. f. Musik" (9. Sept. 1846 S. 86), wo Kossak als ein Mann von „wissenschaftlicher, philosophischer und ästhetischer Bildung" charakterisiert wird. In einer 2. Besprechung von Brendel (ebenda 7. Okt. 1 8 4 6 , S. 116) heißt es: „Wenn es Thatsache ist, daß Berlin an den Kunstbestrebungen der neuesten Zeit nur wenigen Antheil nimmt und es den Besten der Gegenwart schwer wird, dort Eingang zu gewinnen; wenn man annehmen kann, daß Hr. R. bei dem Einfluß, den er in Berlin auf das musikalische Urtheil ausübt, zum Theil die Ursache dieser Erscheinung ist, so wird es zur höheren Pflicht, im Interesse der Kunst dem gegenüberzutreten und die zum Theil veralteten und sich widersprechenden Ansichten des Hrn. R. . . . zu bekämpfen." Zweifellos sah sich Meyerbeer hier indirekt angegriffen und fürchtete wohl anläßlich der Premiere der „Vielka" in Wien nun auch neue Angriffe gegen Reilstab, mit dessen Hilfe er ja gerade einige seiner deutschen Kritiker zu beschwichtigen gehofft hatte.

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119.9. Meyerbeer stiftete sein Jahresgehalt von 3 0 0 0 Thalern den Choristen und Witwen der Kapellmitglieder. ( „ A m Z " 23. XII. 1 8 4 6 , Sp. 870) 1 2 9 . 1 0 . „Abeille française de Berlin". 1 3 0 , 1 . Herzberg, Joseph, Dr. med, * 20. IV. 1 7 9 9 Berlin, f 1871 Berlin, prakt. Arzt, seit 1844 am jüd. Krankenhaus in Berlin tätig, später Geh. Sanitätsrat. 130, 2. Dohna, Karl Friedrich Emil, * 4. III. 1784 Schlobitten, f 21. II. 1 8 5 9 Berlin, Graf, Offizier, 1854 Generalfeldmarschall und Oberstkämmerer. 130, 3. Metternich, Klemens Lothar Wenzel, Fürst von, * 15. V. 1773 Koblenz, f n . VI. 1 8 5 9 Wien, österr. Staatskanzler. 1 3 0 , 4 . Wagener, Joachim Heinrich Wilhelm, Konsul, Berliner Kaufmann, vermachte 1861 Friedrich Wilhelm IV. seine Privatsammlung von 262 Bildern Berliner und Düsseldorfer Maler und legte damit den Grundstock für die Berliner Nationalgalerie. 130, 5. Vgl. hierzu die Besprechung in der „ A m Z " vom 2. XII. 1846 Sp. 804. „Meyerbeer hat hier, so viel uns bekannt, zum ersten Male eine Ouvertüre in guter, vollständiger Form, mit festgehaltenen, thematisch verarbeiteten Gedanken gegeben. Man hört ihr an, dass sie für Deutschland geschrieben, ohne dass des Componisten bekannte Darstellungsweise etwa einen totalen Umschwung erlitten hätte. Das Werk hat Geist und F e u e r . . . " 1 3 2 , 1 . Die Nr 47 der „Revue et Gazette musicale de Paris" vom 22. XI. 1 8 4 6 enthält die Nachricht, daß die „éditeurs Brandus & Cie ont acquis la propriété de la musique de „Struensee"." 132, 2. Die Partitur der „Struensee"-Musik erschien noch Ende des Monats, eine Anzeige „An die resp. Theaterdirectionen", in der Partitur, Orchesterstimmen und Klavierauszug angekündigt werden, enthält schon die „ A m Z " vom 2. Dez. 1 8 4 6 , Sp. 816. 1 3 4 . 1 . Die UA von Eckerts Oper fand am Namenstag der Königin, am 19. Nov. statt eine Auszeichnung für den jungen Komponisten, der auf Kosten des Königs erzogen und ausgebildet worden war. 1 3 4 . 2 . Datum an Hand des Poststempels ermittelt — nicht im Tk. verzeichnet. 1 3 5 , 1 . „Robert Bruce", Oper in 3 Akten (Alphonse Royer u. Gustave Vaëz) von Rossini wurde am 30. Dez. 1 8 4 6 in der Académie royale aufgeführt. In dieser Oper schöpfte der Komponist aus vier seiner älteren Werke, „Zelmira", „Donna del Lago", „Torvaldo e Dorliska" und „Bianca e Faliero". 135, 2. Dem Schriftduktus nach zu urteilen wurde dieser letzte Satz nachträglich hinzugefügt. — Am 8. XI. 1.846 war in der „France musicale" (Nr 4 5 , pg. 361—362) ein Artikel von Léo Lespes unter dem Titel „Meyerbeer et le public français" erschienen, in dem der Autor die Tendenz verfolgt, seine Leser von der ungebrochenen Liebe Meyerbeers für Frankreich zu überzeugen. Gleichzeitig wird Meyerbeer die ungeschmälerte Popularität in Frankreich attestiert; dies, so muß man hervorheben, in einer Zs., deren Herausgeber Meyerbeer im allgemeinen nicht günstig gesinnt waren. Der Artikel schließt mit den Worten: „Non, dans ce passé glorieux les sympathies de Meyerbeer pour la France se révèlent tout entières, elles existent, elles ont survécu aux obstacles comme aux triomphes; espérons qu'elles nous vaudront quelque jour, un opéra comme „Robert" et „les Huguenots". I 3 5 > 3 - Vgl. „Neue Zs. f. Musik" 31. X . 1846 S. 1 4 6 : Hier zitiert der Redakteur einen Artikel des „Grenzboten", Meyerbeer wolle die Stadt verlassen und nach Wien übersiedeln, er suche eine Bühne wo er seine „gigantischen Werke „der Prophet" und „die Afrikanerin" durch vollständiges und genügendes Personal würdig in Scene setzen könne". „Das kunstsinnige Publicum verliert übrigens durch den Abgang Meyerbeers weniger, als durch die früheren

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Verluste Spontini's und Mendelssohn's. Namentlich zeichnete sich letzterer durch sein feuriges und hohes Bestreben aus, die Leistungen der königlichen Kapelle und Singakademie auf den Gipfelpunkt zu bringen . . . Meyerbeer hingegen zog sich nicht allein von diesem Gebiete möglichst zurück, sondern schwächte selbst den Eindruck seines Auftretens durch eine Schüchternheit, die bei einer solchen Autorität unerklärlich bleiben muß. Uns thut aber vor Allem ein Dirigent noth, der die sich auflösenden Bande der musikalischen Disciplin mit mächtiger Hand zusammenhält. Wir brauchen einen Musiktyrannen . . . " N u n , Meyerbeer w a r alles andere als ein T y r a n n , und die „Schüchternheit", die ihm hier attestiert wird, mochte manchen nachdenklich gestimmt haben, der gewohnt w a r , in diesen Blättern von der Rigorosität oder den Machenschaften des Komponisten zu lesen. 1 3 5 , 4 . Abdruck „ F r a n c e musicale" 2 5 . X . 1 8 4 6 , S. 3 4 6 f . In ihrem Brief gibt die RossiCaccia die genauen Tonarten an, in denen sie die Rolle der Valentine gesungen hatte. 1 4 0 , 1 . Guglielmi, Pietro Alessandro, * 9. X I I . 1 7 2 8 M a s s a / T o s c a n a , f 1 9 . X I . 1 8 0 4 R o m , Komponist, 1 7 9 3 Kapellm. der Peterskirche in R o m . 141,1.

V E R T R A G ZWISCHEN M E Y E R B E E R UND F R A N Z

[Stempelpapier]

„Contract.

POKORNY

[Berlin, 20. X I . 1 8 4 6 ]

Zwischen dem Director des K.K.priv. Theaters an der Wien, Herrn Franz Pokorny, und dem königl.Preuß. General-Musik-Director Herrn Meyerbeer ist nachfolgender in allen seinen Theilen als bindend und rechtskräftig von beiden contrahirenden Seiten anerkannter Contract unter heutigem Datum geschlossen und angenommen worden. Herr Meyerbeer überläßt die M u s i k seiner Oper „ D a s Feldlager in Schlesien" zur A u f f ü h r u n g im K.K.priv. Theater an der Wien dem Herrn Pokorny ohne H o n o r a r unter nachfolgenden Bedingungen: 1 . , Falls Herr Meyerbeer das Orchester des genannten Theaters zu schwach besetzt findet, oder einzelne Instrumentalisten ihm nicht genügend scheinen, oder einige Instrumente vielleicht ganz fehlen, verpflichtet sich Herr Pokorny im ersteren Fall zur Verstärkung des Orchesters, im zweiten Falle zur Verbesserung der mangelhaften Theile desselben, im dritten Falle zur A n s c h a f f u n g der fehlenden Instrumente, auf die Weise wie Herr Meyerbeer es verlangen wird. 2., Herr Pokorny verpflichtet sich f ü r die Drei verschiedenen Militair-Musikbanden auf der Bühne, welche in dieser Oper vorkommen nicht weniger als Sieben und Fünfzig Musiker aus den besten Regiments-Musiken zu verwenden. 3 . , Ferner verpflichtet sich Herr Pokorny die Männerchöre seines Theaters bis auf Sechzig und Vier Personen zu verstärken und dazu gut musikalische Choristen mit schönen Stimmen zu engagiren. Die Frauenchöre können in ihrer jetzigen Z a h l bleiben. 4., Z u m Einstudiren der Oper verpflichtet sich Herr Pokorny wenigstens die Zeit von fünf Wochen vom Beginn der ersten Proben an zu verwenden während welcher Zeit täglich Proben stattfinden müssen. D e m ungeachtet darf die Oper nicht eher in die Scene gehen, als bis Herr Meyerbeer, wenn er in Wien angelangt sein wird, die Oper f ü r reif zur A u f führung erklärt. Bis dahin müssen die Proben fortwähren. 5., Die Parthien: General Saldorf und Vielka, werden durch Herrn Staudigl und Fräulein Jenny Lind besetzt, und dürfen von keinen andern Darstellern übernommen werden; selbst wenn Fräulein Lind zufällig erkrankte, darf während ihrer Anwesenheit in Wien die Parthie der Vielka nicht durch eine andere Sängerin übernommen werden. Sollte Fräulein Lind gar nicht nach Wien kommen, so findet auch die A u f f ü h r u n g der Oper nicht statt. Die erste Tenor Parthie verpflichtet sich Herr Pokorny auf eine würdige Weise zur Zufriedenheit des H.r Meyerbeer zu besetzen, in dem diese Rolle dadurch wichtig ist, daß sie nicht blos einen guten Sänger erfordert, sondern auch mit gewandter feiner Komik gespielt werden muß. 6., Die zwar kleinen, aber wichtigen Drei Rollen des ersten Husaren, Artilleristen und Grenadier-Unteroffiziers verpflichtet sich Herr Pokorny von ersten Sängern ihres Rollenfa-

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7., 8., 9.,

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11.,

ches singen zu lassen, wie dieses auch in Berlin der Fall ist, w o die Herren Pfister, Zschiesche und Krause diese Rollen singen. Die Rolle der Therese muß von einer guten Sopranistin mit etwas tiefer Stimmlage gesungen werden, da sie in den Ensemble Stücken die z t c Stimme singt, während Vielka die erste hat. Sollte Herr Meyerbeer bei seiner Ankunft in Wien einzelne Rollen anders besetzen wollen, als es Herr Pokorny gethan, so gesteht ihm H r Pokorny dieses Recht zu. Hr. Pokorny verpflichtet sich die Oper auch in Beziehung auf Decorationen und Kostüme auf eine würdige Weise auszustatten. Um Zeit zu gewinnen werden die Partitur der Oper, die Chor-Partitur, die Rollen und (sollte der Copist dazu Zeit haben:) sogar die einfachen Orchesterparthien in Berlin nach den Originalstimmen copirt, versteht sich auf Kosten des Herrn Pokorny, und verpflichtet sich derselbe sogleich die Rechnung des Berliner Copisten zu bezahlen, sobald er die Musik erhält. Desgleichen verpflichtet sich auch Herr Pokorny dem Dichter der Oper, Herrn Rellstab, sein Textbuch zu bezahlen, nach der von ihm mit demselben getroffenen Übereinkunft, da Hr. Meyerbeer sich nur zur unentgeltlichen Überlassung des musikalischen Theiles des Werkes anheischig macht. Sogleich nach Unterschrift dieses Contracts durch Hr. Pokorny wird demselben durch Hr von Tichy in Wien die Chor-Partitur, welche bereits am 15.' November d. Js. an Letzteren von Berlin abgesandt worden ist, übergeben werden, damit er sogleich die Copie der Chorstimmen fertigen lassen, und hierauf die Chorproben beginnen kann. Sollte Herr Meyerbeer bei seinem Eintreffen in Wien finden, daß eine oder verschiedene der in diesem Contracte enthaltenen Bedingungen nicht erfüllt, die Vorbereitungen nicht hinlänglich gemacht sind, oder die musikalische Ausführung seines Werkes unbefriedigend finden, welches alles lediglich seinem Ermessen anheimgestellt bleibt, so behält Herr Meyerbeer sich das Recht vor, und Herr Pokorny erkennt demselben hierdurch ausdrücklich dieses Recht zu, die Aufführung seiner Oper zu inhibiren. In diesem Falle verpflichtet sich Herr Pokorny die Partitur und Stimmen Herrn Meyerbeer auszuliefern und auf die Aufführung des Werkes Verzicht zu leisten, ohne irgend eine Entschädigung für die schon gehabten Kosten der Vorbereitung des Werkes machen zu können. Desgleichen verpflichtet sich Herr Pokorny, die Inhibirung der Aufführung des Werkes sich gefallen zu lassen, wenn er nachträglich während des Aufenthaltes des Herrn Meyerbeer in Wien, oder nach dessen Abreise von dort sich der Vernachlässigung eines oder mehrerer der stipulirten Punkte zu schulden kommen lassen sol[l]te, da alle Verpflichtungen, welche Herr Pokorny hierdurch übernimmt, nicht nur für die erste Vorstellung des Werkes sondern so lange dasselbe auf dem Theater des Herrn Pokorny gegeben werden wird, gültig und bindend sind. Beide Theile sind übereingekommen, daß dieser Vertrag für beide Contrahenten vor jedem Gericht von ihnen als bindend, gültig und rechtskräftig anerkannt werden soll." [Autograph (L): Staad. I. f. M f . Bin X/29]

1 4 3 , 1 . Dieser ostensible Brief repräsentiert die von A. v. Humboldt redigierte Fassung, die Meyerbeer nochmals an einigen Stellen ausfeilte. Meyerbeers Konzept mit den unerheblichen Änderungen und Zusätzen von Humboldts befindet sich unter der Sign. K / i im Archiv des Staatl. I.f.Mf. Bln. 1 4 3 , z. Irrtümlich „ihres" im Original. 1 4 6 , 1 . Humboldt sandte diesen ostensiblen Brief sogleich an Friedrich Wilhelm IV. mit einem Begleitschreiben: A L E X A N D E R VON H U M B O L D T AN F R I E D R I C H W I L H E L M I V . IN P O T S D A M

[25. November 1 8 4 6 ] „ . . . Mich treibt aber zugleich auch ein eigenes Interesse: so nenne ich solches, welches einen meiner teuersten Freunde berührt. Ich flehe, daß Sie mit rein menschlichem und darum

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auch recht königlichem Wohlwollen die Einlage (oder Brief) von Meyerbeer an mich zu lesen geruhen. Er will von mir erfahren: wann er Ew. Majestät anflehen darf, ob Hoffnung vorhanden sei, daß er erlange, wenn er darum anträgt, was er so sehnlichst wünscht. Daß Meyerbeer zu den wenigen, zarten, Ihnen ohne alle Selbstsucht aus innigster Gemütlichkeit ergeben, dankbaren Menschen gehört, sagen Ihnen alle Eindrücke, die Ew. Majestät seit so vielen Jahren empfangen haben: es kann auch diese ganz persönliche Anhänglichkeit der bezeugen, den ich unverbrüchlich immer am ersten und liebsten nenne, wenn es sich um die Reinheit des Gemütes, um Hingebung für Sie handelt; Graf Stolberg ist mit meinem Freunde sehr genau bekannt. Meyerbeer wünscht eine unbestimmte Verlängerung seines Urlaubes von dem Operntheater und Fortdauer seiner Dienstleistungen bei der Hofmusik. Er möchte, daß der bisherige Gehalt ganz sistiert werde: es hängt ja immer von dem Entschluß Ew. Maj. ab, daß ihm, so lange der unbestimmte Urlaub dauert, ein kleiner Teil des Gehalts gereicht werde. Sollten Ew. Majestät unter umgeänderten Verhältnissen es geeignet finden, daß die jetzige, also temporäre Suspension der Dienste beim Theater aufhöre, so würde Meyerbeer in die volle Ausübung seiner Funktionen wiederum eintreten. Möchten Sie doch erlauben, daß mein Freund in diesem Sinne seinen alleruntertänigsten Antrag stellen dürfe! Ich glaube, daß für den Glanz einer Regierung, die, von der frühesten Morgenröte mit Glück die ausgezeichnetsten Talente in der Hauptstadt versammelt hat, diese Regulierung der Verhältnisse überaus wünschenswert sein w ü r d e . . . [umrahmt unten:] E w . Majestät haben wohl die hohe Gnade, mir den Brief von Meyerbeer, den ich allein zur persönlichen Mitteilung bestimmt habe, wiederzugeben. Ich glaube zwar nicht an Gespenster, aber an lebendige, sehr intime Feinde." [Alexander von Humboldt und das Preußische Königshaus, Briefe aus den Jahren 1 8 3 5 — 1 8 5 7 , hrsg. von Conrad Müller, Lpz. 1 9 2 8 , S. i y 8 f ] Friedrich Wilhelm IV. entsprach der Bitte Humboldts und Meyerbeer konnte nun sein Immediatgesuch einreichen, das im Entwurf unter dem Datum vom 28. XI. 1 8 4 6 eingeordnet ist. Das Original, das J. Kapp (Meyerbeer, 8 / 1 9 3 2 , S. 1 2 0 ) auszugsweise zitiert, ist heute verschollen. 1 4 6 , 2 . „(Eingesandt). Die vorzügliche Ausführung der Ouvertüre zu „Struensee" in der letzten Sinfonie-Soirée konnte und hat nicht die Veranlassung gegeben, den Beifallsbezeugungen nach derselben Einhalt zu thun. Dies dem Herren Musik-Direktor Taubert und der Königl. Kapelle zur Erklärung, um etwaigen Mißverständnissen ihrerseits vorzubeugen." („Königl. privil. Berlinische Zeitung", 24. XI. 1 8 4 6 , 1 . Beil.) 1 4 7 . 1 . Wagner erwähnt sein Gesuch und Meyerbeers Verweigerung in keinem seiner Briefe, auch nicht in seiner Autobiographie. Lediglich in einem früher geschriebenen Brief an Alwine Frommann vom 9. X . 1 8 4 6 klingt Wagners Wunsch nach einem erneuten Darlehen an, wobei der ironische Unterton bewirkte, daß man später diese Phrase nicht für ernst nahm: „ . . . Will Meyerbeer mir nützen, so soll er machen, daß er Operndirector in Berlin wird; außerdem könnte er mir auch tausend Taler borgen, für die ich ihm gern 4 — 5 Prozent Zinsen zahle. Aber noch eines: — ich habe R e d e r n die Betreibung der Annahme der Dedikation des „Tannhäuser" von Seiten des Königs von Preussen übergeben: das ist nun schändlich, wie lange mich der Mann im Ungewissen läßt u. ich komme mir ganz ehrlos dabei vor, wenn ich noch lange warten soll. Könnte nicht M e y e r b e e r , wenn er gerade einmal an Rederns Busen ruht, ihn tüchtig erinnern? Dafür will ich auch Meyerbeer die Nachricht geben, daß er an J o h a n n a eine vortreffliche V a l e n t i n e gewonnen hat; - sie hat großen Erfolg damit gehabt." (R.Wagner, Sämtliche Briefe, hrsg. von Strobel u. Wolf, 2. Band 1 9 7 0 , S. 524) 1 4 7 . 2 . Gleichlautend veröffentlicht in der „Vossischen Zeitung" am 27. XI. 1 8 4 6 . 1 4 9 , 1 . Les Provence = die Escudiers. Vgl. hierzu die Art. in der „France musicale" „Struensee" 4. X . 1 8 4 6 , S. 3 1 7 und „Meyerbeer et le public Français", 8. XI. 1 8 4 6 , S. 3 6 1 . Der Grund für das Wohlverhalten der Escudiers ist leicht zu erraten: Anfang des Jahres hatte Mau-

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rice Schlesinger seinen Verlag an Brandus verkauft — nun hofften die Escudiers, dai? Meyerbeer eher geneigt sei, ihnen die Verlagsrechte für seine neuen Opern zu übertragen, zumal es zwischen ihm und Brandus keine persönlichen Verbindungen gab, wie sie zu Schlesinger schon vom Elternhaus her bestanden. 1 4 9 , 2. Die falschen Todesmeldungen gaben Anlaß zu Dementis, zugleich hatte Heine an Campe über Brustbeschwerden geklagt und so allgemeine Besorgnis über seinen Gesundheitszustand ausgelöst. Anfang Dez. kam es dann zu einem regelrechten Rückfall, „ich bin verflucht k r a n k " schreibt er am 1 4 . Dez. an Campe, (vergi. Fritz Mende, Heinrich Heine, Chronik . . . , S. 237/38) 1 4 9 , 3. „Robert Bruce", Oper in 3 Akten, Text von Alphonse Royer und Gustave Vaëz, Musik von Rossini, wurde am 30. XII. 1 8 4 6 in der Ac. Royale uraufgeführt. Es handelt sich um ein Pasticcio aus den Opern „ Z e l m i r a " , „Donna del L a g o " , „Torwaldo e Dorliska" und „Bianca e Faliero" von Rossini. 1 5 1 , 1 . Chorpartituren dienten s. Zt. als Aufführungsmaterial, sie enthielten nur die Singstimmen — Arien, Ensembles und Chöre — ohne Orchester- bzw. Klavierbegleitung. Sie wurden gelegentlich auch gedruckt, sofern das Werk Erfolg versprach, wie z. B. für die „Afrikanerin" von Meyerbeer. Später traten an ihre Stelle die Klavierauszüge mit Gesangstimmen. 1 5 2 , 1 . Berger, Ludwig, * 1 8 . IV. 1 7 7 7 Berlin, 1 1 6 . II. 1 839 Berlin, Komponist, hatte 1 8 1 9 zusammen mit Reilstab, B. Klein und Reichardt die jüngere Berliner Liedertafel gegründet. Lehrer von Mendelssohn. 1 5 2 , 2. Der Entwurf des Schreibens an Friedrich Wilhelm IV, Staad. I. f. M f . Bin K / i a , deckt sich im Wortlaut im wesentlichen mit dem Schreiben Meyerbeers an Humboldt vom 2 3 . XI. 1 8 4 6 und weist nur geringe Änderungen in der Formulierung auf, die wahrscheinlich auf eine Redaktion Humboldts zurückgehen. Die Abweichung in der Forderung am Schluß nach einem zweimonatlichen Urlaub vom 1 . Dez. an zur Einstudierung des „Feldlagers" in Wien anstelle eines unbefristeten Urlaubs dürfte Humboldts Diplomatie zuzuschreiben sein. 1 5 3 . 1 . Rellstab verdiente an der Ubersetzung und Umarbeitung des „Feldlagers" nicht unerheblich, zumal man 1 8 4 4 in Berlin und Wien nach französischem Vorbild die Zahlung von Tantiemen für die Bühnenautoren eingeführt hatte. Einem Artikel der „Allgemeinen Zeitung"/Augsburg zufolge (1. III. 1 8 4 7 ) empfing Rellstab bis zum Frühjahr 1 8 4 7 Tantiemen von etwa 900 Thalern, während sonst das höchste Honorar, das für einen Operntext bezahlt wurde, lediglich 1 0 0 Ducaten betragen habe. ( = ca 3 0 0 Thaler) Diese Summe habe z. B. Raupach für das Libretto zu Spontinis „Agnes von Hohenstaufen" erhalten. 1 5 3 . 2 . Der Chor „Quelle est belle sa fiancée", nur im handschriftlichen Libretto, Staad. 1. f. M f . Bin G / i , S. 57, enthalten, fiel offensichtlich den Kürzungen vor der Premiere zum Opfer, er fehlt daher auch in den „Huguenots" der Oeuvres Complètes III von Scribe (Paris 1 8 7 7 , S. 1 1 5 ) . Der Chor leitete ursprünglich die 8. Scene des Finale des 2. Aktes ein, in K1A und Partitur folgte er im Final N r 1 2 des 2. Aktes (B) Scène, dem einleitenden Rezitativ von Margarete „ E t maintenant je dois offrir . . . " . An den Chor schloß sich dann das Rez. von Raoul an „ A h , grands Dieux! qu'ai-je v u ? " 1 5 9 , i . Franz Karl, Erzherzog von Österreich, * 7. XII. 1 8 0 2 Wien, f 8. V. 1 8 7 8 Wien, 2. Sohn des Kaisers Franz I. 1 5 9 , 2. Henry Pearson nannte sich seit seiner 1 8 4 4 erfolgten Ubersiedlung nach Deutschland Heinrich Hugo Pierson — unter diesem Namen wird er auch in M G G und Riemann L eingeordnet. 1 6 1 , 1 . Brandus veranlaßte Maurice Bourges zu einer ausführlichen Besprechung der „Struensee"-Partitur in der „ R e v u e et Gazette musicale" ( 3 1 . I. 1 8 4 7 , pg. 3 7 — 4 1 ) , wo dieser u. a. erwähnt: „ . . . La partition, telle que Meyerbeer l'a écrite pour Berlin (il se propose dit-on

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de la rendre pour Paris plus volumineuse), renferme une ouverture de longue haleine, quatre symphonies développées qui remplissent les entr'actes, puis neuf fragments importants répandus dans le corps des scènes et accompagnant l'action; en somme quatorze numéros, tous de grande v a l e u r . . . A notre sens, l'ouverture de „Struensée" est une création, un poëme complet . . . L'ouverture de „Struensée" prouvera avec éclat que cette forme de style est familière aussi à la plume du maitre. Vienne maintenant le drame français; il peut se montrer en tout sécurité. Le grand nom du musicien suffirait seul à en assurer la fortune, le grand mérite de la musique à la justifier." 1 6 3 , 1 . Garrigues, Malwina, * 7. XII. 1 8 2 5 Kopenhagen, t 8. II. 1 9 0 4 Karlsruhe, Sängerin, heiratete später den Sänger Ludwig Schnorr von Carolsfeld. 1 6 5 , 1 . Diese Bemerkung Meyerbeers wird durch einen Bericht im „Grenzboten" verständlich: „Meyerbeer ist jetzt der Löwe des Tages; Feste, Diners und Ehrenbezeugungen aller Art folgen einander, Fürst Metternich hat seinen Ordenscollegen pour le mérite mit ganz besonderer Auszeichnung empfangen, was wahrscheinlich auf das europäische Gleichgewicht von sehr harmonischen Folgen sein wird. Ein wahres Curiosum ist jedoch die eigenthümliche Ovation, welche die Wiener Polizei ihm brachte. Es gehört nämlich zu den Attributen dieser Dame, daß sie als eine theuere Reliquie aus schönen mittelalterlichen Tagen von allen Juden, die nach Wien kommen, eine Art Leibzoll alle 1 4 Tage sich bezahlen läßt, die für Banquiers auf 4 Fl. und für gemeine jüdische Erdensöhne auf 2 Fl. C. M . festgesetzt ist. Dies gilt ebenso von allen k.k. jüdischen Unterthanen, die nicht in Wien ansässig sind, als auch von fremden. Nur die französischen Juden machen eine Ausnahme, da der französische Gesandte einmal die Erklärung abgegeben haben soll, daß Frankreich sich genöthigt sehen würde Repressalien zu brauchen, und da die Constitution keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Glaubensbekenntnissen anerkenne, so würde man genöthigt sein, diese Repressalie auf alle nach Paris kommenden Oesterreicher auszudehnen. Meyerbeer, schon vor seinem Eintreffen in Wien, von dieser mittelalterlichen Steuer unterrichtet, wandte sich an ein ihm befreundetes Banquierhaus mit der Erklärung, daß er eher auf seinen Wiener Séjour verzichten, als sich dem erwähnten Paria-Zoll unterziehen würde; worauf die betreffende Behörde dem intervenirenden Banquier die Antwort gab, daß Herr Meyerbeer versichert sein dürfe, nicht als „ J u d e " , sondern als „ C a v a l i e r " behandelt zu werden. Te deum laudamus!" ( 1 8 4 7 , i . B d S. 48) Der Bericht wurde vom Leipziger „ C h a r i v a r i " N r 2 2 5 , 22. Jan. 1 8 4 7 , Beil. „Extra-Charivari" N r 1 3 S. 52 übernommen. Außer kleinen, unwesentlichen stilistischen Änderungen wurde hier deutlich statt „ C a v a l i e r " „Franzose" gesetzt. Aufenthaltsgebühren für Fremde wurden in jener Zeit auch in Preußen erhoben, sofern sie länger als 48 Stunden an einem Ort verweilten, aber diese Bestimmungen galten für Angehörige aller Konfessionen. (Vgl. hierzu „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" 29. VII. 1846) 1 6 5 , 2. Müller, Adolph, * 7. X . 1 8 0 1 Tolna/Ungarn, 1 2 9 . VII. 1 8 8 6 Wien, seit 1 8 2 8 Kapellmeister und Komponist des Theaters an der Wien, errang mit seinen komischen Singspielen und Parodien — u. a. schrieb er auch die Musik zu „Robert der Teuxel" — großen Erfolg. 1 6 5 . 3 . Nestroy, Johann Nepomuk, * 7. XII. 1 8 0 1 Wien, f 25. V . 1 862 Graz, Bassist und berühmtester Dichter der Wiener Lokalposse, übernahm 1 8 6 4 das Wiener Carl-Theater. Nestroy schrieb zahlreiche Opernparodien, u. a. auch über „Robert le Diable": „Robert der Teuxel". 1 6 5 . 4 . Mechetti, Carl, * i 8 n Wien, | 3. IX. 1 8 4 7 bei Wien, Sohn des Hofmusikalienhändlers Pietro, gen. Carlo Mechetti. 1 6 5 , 5. Bäuerle war als Herausgeber der „Wiener Theaterzeitung" ein Mann von größtem Einfluß, da er es mit Geschick verstand, dem Blatt eine weite Verbreitung zu sichern: als erster kündigte er die einzelnen Nummern mit Plakaten an den Straßenecken an, vor allem aber pflegte er bei allen Unglücksfällen innerhalb Österreichs, bei Überschwemmungen, Brandkata-

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Strophen oder auch nur kleineren Notfällen zur Sammlung für die Notleidenden aufzurufen. L. A. Frankl berichtet in seinen Erinnerungen (S. 1 1 4 ) , Bäuerle habe über eine Million Gulden auf diese Weise den Armen zugute kommen lassen, so daß sogar die Priester auf der Kanzel die Gläubigen animierten, die „Theaterzeitung" zu pränumerieren! 1 6 6 , 1 . Frankl hatte am 1 3 . Dez. die Titelseite seiner „Sonntagsblätter" allein Meyerbeer gewidmet. In dem Artikel, an dessen Spitze ein Lorbeerkranz mit einem Stern gezeichnet ist, heißt es, Meyerbeers Name leuchte über die ganze Erde und werde über sein Grab hinausschimmern. „ E r bezwang, wird seine Nachwelt von ihm erzählen, die Geister und die Herzen der ihm lauschenden Erde; er w a r d e r E r s t e s e i n e r Z e i t . Wir . . . können nichts als ihn hochwillkommen h e i ß e n . . . " („Sonntagsblätter" N r 50, S. 1 1 8 5 ) 1 6 6 , 2. Becher, Alfred Julius, Dr., * 27. IV. x 803 Manchester, f 23. XI. 1 8 4 8 Wien (standrechtl. erschossen), Musikkritiker und Komponist, schrieb für die „Wiener Allg. Musikzeitung" und Frankls „Sonntagsblätter", verfaßte auch eine Biogr. über Jenny Lind. 1 6 6 . 3 . Füchs, Ferdinand Karl, " n . II. 1 8 1 1 Wien, • f y . I. 1 8 4 8 Wien, Komponist. 1 6 6 . 4 . Vermutlich Arndt, Bertha, geb. Nathorff, Witwe des 182.8 verstorbenen Jacob Arndt (Jacob Strelitz) in Berlin. Haushälterin Meyerbeers während der Abwesenheit Minna Meyerbeers. 1 6 8 , 1 . Sedlnitzky von Choltiz, Joseph, Graf, * 8 . 1 . 1 7 7 8 Troplowitz, f 2 1 . VI. 1 8 5 5 Baden b. Wien, österr. Polizeipräsident und Chef der Zensur bis 1 8 4 8 . Sedlnitzky, engster Vertrauter von Metternich, schürte durch sein berüchtigtes Zensurgesetz Unzufriedenheit und Haß, seinem Wirken schrieb man einen bedeutenden Anteil am Ausbruch der Revolution in Österreich zu. Allerorten verfolgte man das ungerechtfertigte Vorgehen des gefürchteten Zensors; so brachte der von E. M . Oettinger red. Leipziger „Charivari" über mehrere Jahre hinweg in jeder Nr. unter den „Nachrichten aus Wien" den lapidaren Satz: „ G r a f Sedlnitzky ist noch immer Präsident der Polizei- und Zensurhofstelle in Wien". Ludwig August Frankl schildert den Grafen in seinen Erinnerungen (S. 248) als einen Mann „ohne eigentliche wissenschaftliche Bildung, ohne Liebe für Literatur und Kunst — die choreographische ausgenommen" und nennt ihn den „eigentlichen, nicht genannten Direktor, vorzüglich des Hofoperntheaters." Der zweimalige Besuch Meyerbeers bei Sedlnitzky beweist, wie sehr er bemüht war, die Bedenken gegen das Textbuch der „ V i e l k a " auszuräumen, nachdem ihn die Zensur schon zur Umarbeitung des ursprünglichen Buches, des „Feldlagers in Schlesien", gezwungen hatte. Dies stieß „auf Censurschwierigkeiten wegen der Reminiscenzen an den siebenjährigen Krieg; Titel und Text mußten geändert werden und alle nationalen und historischen Beziehungen insbesondere die Person Friedrich II., weggelassen werden." (Carl Glossy, Aus Bauernfelds Tagebüchern I, Wien 1 8 9 5 , S. 2 1 2 ) Auch bei dem neuen Libretto gab es Streichungen durch die Zensur, dennoch berichtet Bauernfeld, daß man die Auflagen nicht erfüllte: „ E s stellte sich heraus, daß das bei Klopf und Eurich gedruckte Textbuch mit dem censurirten Manuscripte nicht übereinstimme, und daß Stellen, wie z. B. die zweite Strophe des Grenadierliedes, aufgenommen wurden, die von der Censur gestrichen waren." (ebenda) Die Akten der Zensurbehörde in Wien sind einem Brand zum Opfer gefallen, eine Nachprüfung im Detail daher nicht mehr möglich. 1 6 9 , 1 . Berwald, Franz Adolf, * 23. VII. 1 7 9 6 Stockholm, t 3- IV. 1 8 6 8 Stockholm, Komponist, lebte von 1 8 2 9 - 4 1 in Berlin, seitdem in Stockholm , w o er 1 8 4 9 Universitäts-Musikdirektor und Hofkapellmeister wurde. Berwald war erst Anfang des Monats in Wien eingetroffen, w o er längere Zeit zu verweilen gedachte. („Wiener Allg. Musik-Zeitung" 1 o. Dez. 1 8 4 6 , S. 604) 1 6 9 , 2. Prechtler, Otto, * 2 1 . I. 1 8 1 3 Grieskirchen/Oberösterr., f 6. VIII. 1 8 8 1 Innsbruck, Dichter, schrieb zahlreiche Dramen und Operntexte. Nachfolger von Grillparzer als Archivdirektor im Finanzministerium in Wien. Meyerbeer

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1 6 9 , 3. Vgl. Aus Bauernfelds Tagebüchern I, hrsg. von Carl Glossy, Wien 1 8 9 5 , S. 1 3 1 : „Meyerbeer ist hier. Ich esse heute mit ihm, Grillparzer und Castelli bei Bacher." 1 6 9 , 4 . Esterhazy, Paul Anton, 1 7 8 6 - 1 8 6 6 , Fürst von, Diplomat. 1 6 9 , 5. Reiter, Ernst, * 30. III. 1 8 1 4 Wertheim/Baden, f 1 4 . VII. 1 875 Basel, Komponist, Dirigent des Basler Gesangsvereins, später der Basler Liedertafel. 169, 6. Lutz, Matthäus, 1 1 8 . IX. 1 8 0 7 Mähren, f 27 II. 1 8 5 3 Wien, Dr. med., Sänger, seit 1 8 3 4 Mitglied der Hofkapelle in Wien. 1 7 0 , 1 . Clara und Robert Schumann weilten von November 1 8 4 6 bis Ende März 1 8 4 7 in Wien, der Erfolg ihrer Konzerte war aber so entmutigend, daß sie den Plan, sich in Wien niederzulassen, aufgaben. 1 7 0 , 2. Wahrscheinlich die Heine-Lieder von Hoven, die soeben bei Haslinger in einer neuen Folge erschienen waren. Vgl. Allg. Wiener Musik-Zeitung 22. Dez. 1 8 4 6 , S. 638. 1 7 0 , 3. Czartoryski, Konstantin, Fürst, * 28. X . 1 7 7 3 Pulawy, f 23. IV. 1 8 6 0 Wien, lebte seit 1 8 3 2 in Wien. 1 7 0 , 4 . Mayseder, Joseph, * 26. X. 1 7 8 9 Wien, f 2 1 . XI. 1 8 6 3 Wien, Violinist der Wiener Hofoper. 1 7 0 , 5. Wolzogen, Karoline von, geb. von Lengefeld, * 3. II. 1 7 6 3 Rudolstadt, t n . L 1 8 4 7 Jena, Schriftstellerin, Schwägerin von Schiller. „Schillers Leben" (1830, 2 Bde) gilt als ihr Hauptwerk. 1 7 1 , 1 . In diesen Zusammenhang gehört offensichtlich das nachstehende fragmentarische Schreiben: Louis

G O U I N AN M E Y E R B E E R IN W I E N

[Paris, 26. XII. 1 8 4 6 ] „ J e pense, mon cher ami, qu'il vaut mieux leur donner la petite chansonette qu'il vous demande, qu'une mélodie nouvelle. J'ai été chez eux pour leur faire répéter l'article des Débats de mercredi dernier. Mr. Camille Doucet sort de chez moi, il est depuis quelques jours à l'œuvre, il avait fait venir de Berlin la pièce de „Struensee", il est sûr d'Alexandre Dumas, ainsi il n'y a pas à hésiter de cette manière nous aurons l'œuvre de votre cher frère complet, avec votre musique, celle que vous l'avez composée pour la tragédie. Les Provences ignorant que „le Camp de Silésie" sera joué à Londres ce printemps, en italien, ils seront de force à faire le voyage pour vous décider à le faire jouer ici au mois d'octobre — aux Italiens — " [Rest fehlt] [Autograph (La): Staatl. I. f. Mf. Bin] Vgl. hierzu Meyerbeers Brief vom 5. II. 1 8 4 7 1 7 1 , 2. Ronconi, Georgio, * 6. VIII. 1 8 1 0 Mailand, f 8. I. 1 8 9 0 Madrid, Sänger, erfolgreicher Baritonist. 1 7 1 , 3. Persiani, Fanny, geb. Tacchinardi, * 4. X . 1 8 1 2 Rom, f 3. V. 1 8 6 7 Passy b. Paris, Sängerin, erfolgreich in den Jahren 1 8 3 7 — 1 8 4 8 an den ital. Opern in Paris und London. 1 7 1 , 4 . Brambilla, Theresa, hatte 1 8 3 1 debütiert und sang danach auf den verschiedensten Bühnen Italiens und Spaniens. 1 8 4 6 gastierte sie mit viel Erfolg in Paris. 1 7 1 , 5. Kriehuber, Joseph, * 1 4 . XII. 1 8 0 1 Wien, f 30. V. 1 8 7 6 Wien, Lithograph und Maler. Pietro Mechetti hatte Meyerbeer bereits in einem Schreiben vom 3 1 . Januar 1 8 4 6 gebeten, sich von Kriehuber portraitieren zu lassen: „Ein bekanntes Factum ist es, daß kein berühmter Mann, sey er Künstler, Schriftsteller, oder dergl. aus Wien unportraitirt abreisen darf; auch

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Sie, hochgeehrtester Herr, werden diesem Gebrauche sich nicht entziehen können, sondern Ihren zahlreichen Verehrern hier und anderwärts ein Portrait, ausgeführt von Meisterhand, zur Erinnerung zurücklassen müssen . . . " Kriehuber, so betonte Mechetti, sei ein enthusiastischer Verehrer seiner Meisterwerke und brenne vor Begierde, der Ehre des Portraitierens eines so berühmten Tonmeisters teilhaftig zu werden. (Autograph (Las): Staad. I. f. M f . Bin K / 1 3 8 ) 1 7 1 , 6 . Storch, Anton, *" 22. XII. 1 8 1 3 Wien, f 3 i - XII. 1 8 8 7 Wien, Komponist, Direktor des Wiener Männergesangsvereins. 1 7 1 , 7. Eisenhofer, Franz Xaver, * 29. XI. 1 7 8 3 Ilmünster/Obb., 1 1 5 . VIII. 1 8 5 5 Würzburg, Liederkomponist, Studiendirektor in Würzburg. 1 7 2 , 1 . Kupelwieser, Joseph, 1 7 9 1 — 1 8 6 6 , Sekretär des Wiener Kärtnertor-Theaters, Textdichter von Schuberts Oper „Fierrabras", Bruder des mit Schubert befreundeten Malers Leopold Kupelwieser. 1 7 2 , 2. Hammer-Purgstall, Joseph, Freiherr von, * 9. VI. 1 7 7 4 Grätz, t 2 3 . XI. 1 8 5 6 Wien, Orientalist, K.K. Hofrat, 1 8 4 7 — 4 9 Präsident der neugegründeten Akademie der Wissenschaften in Wien. 1 7 2 , 3. Wieck, Friedrich, * 1 8 . VIII. 1 7 8 5 Pretzsch b. Wittenberg, t 6. X . 1 8 7 3 Loschwitz b. Dresden, Musiklehrer, Vater Klara Schumanns. 1 7 2 , 4. In August v. Kotzebues Schauspiel „Menschenhaß und R e u e " erzählt Bittermann, der Haushofmeister des Grafen, dem Major von der Horst voller Stolz, daß sein Peter, „ein derber Bursche", wie er ihn nennt, und der recht einfältig geschildert wird, jetzt bei dem Schulmeister das Schreiben lerne. (2. Akt, 1 . Szene) A. v. Kotzebue's sämmtliche dramatische Werke, 2. Teil, Lpz. 1 8 2 7 , S. 29. 1 7 2 , 5. „ D e r genialste Componist der Gegenwart" heißt es in der „Allg. Theaterzeitung" vom 1 4 . Dez., „der Tonkunst gewaltiger Meister, ein epochemachender Geist — Giacomo M e y e r b e e r , ist hier angekommen. Wir wollen ihn mit aller Wärme und Würde, als ein deutsches Genie der deutschen Kunst angehörend, empfangen; wir wollen die Begeisterung, die uns seine herrlichen Tonwerke eingeflößt, nicht von seiner zeitgenössischen Persönlichkeit trennen, sondern in directer Beziehung den künstlerischen Menschen feiern, wie es einem Geiste gebührt, dem gegenüber kein Anderer in die Wagschale gelegt werden kann, so weit und so viel in Musik gedichtet w i r d ! . . . " Nur zwei Tage später, am 1 6 . Dez. 1 8 4 6 , veröffentlichte Franz Wiest an gleicher Stelle einen mehrspaltigen Artikel über „Meyerbeer in Bad Schwalbach", auch hier wird der d e u t s c h e Künstler apostrophiert. Er habe „die deutsche I d e e der M u s i k " in französischen Formen in Deutschland einschmuggeln müssen. „Deutschland hat den Compositeur M e y e r b e e r gezwungen, in französischen Geisteswendungen zu sprechen, aber der K e r n seiner musikalischen Worte, das dichtende Herz war immer ein echt deutsches." „ M e y e r b e e r ist unbestritten eine jener Größen, über deren Auffassung die Kunstgeschichte einst mit seinen Zeitgenossen in's Gericht gehen wird. Die Zeile über M e y e r b e e r geschrieben, die Art und Weise, ihn zu schätzen, wird ein Leitfaden oder ein Gegenstand des Tadels für den Historiographen der musikalisch dramatischen Künste in der Zukunft sein" schrieb L. Raudnitz am 1 7 . 1 2 . 1 8 4 6 in der „Allgemeinen Theaterzeitung" (S. 1 2 0 2 ) , „ A u s den Tonwerken dieses Heroen der nachmozartschen Opernepoche spricht die veränderte Anschauung der Weltgeschichte. — „Die Hugenotten" ist das erste rein geschichtliche Opernwerk, das erste Werk, bei welchem es der Musik gelang, nicht nur eine Zeit und ihre Leidenschaften, ihre Laster, ihre Greuel zu malen; sondern auch prophetisch sie auf die Zukunft zu weisen. „Die Hugenotten" sind das erste Werk, bei welchen die Musik ihren allgemeinen Charakter verliert, über die Schilderung von Haß, Liebe, Schmerz, Grauen, über die Romantik der Geister-, Traum- und Ahnungswelt hinaus geht, und große Bewegungen einer b e s t i m m t e n Z e i t in 36*

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u n s e r e r A n s c h a u u n g d a r s t e l l t . " Meyerbeer konnte diesen Zeilen entnehmen, daß man ihm in Wien vorurteilsfreier begegnete als in Berlin, mehr noch, daß man ihn und sein künstlerisches Streben verstand und billigte. Daß er nicht versäumte, den großen Toten Wiens, Beethoven, Mozart und Gluck, die Reverenz zu erweisen und an ihren Gräbern Immortellenkränze niederlegte, dürfte ihm die Herzen der Wiener gewonnen haben. („Allg. Theaterzeitung" 2.6. und 28. 1 2 . 1 8 4 6 S. 1 2 3 8 ) 1 7 3 . 1 . Christ. Theod. Schwab, „Ein Bruder Meyerbeers", in „Sonntagsblätter" N o 52 Wien 27. XII. 1 8 4 6 . Schwab, ein Sohn des Dichters Gustav Schwab, erinnert an Goethes Eintreten für den „ P a r i a " und hebt vor allem den „Struensee" hervor, „ein Werk, durchdrungen von ruhiger Kraft und voll gediegener Schönheit". Michael Beer habe die Verhältnisse mit „Würde, Ernst und Zartheit" dargestellt, die Effekte seien „meisterhaft" gehandhabt. Die Fassung der Charaktere erinnere hie und da an Goethes „ E g m o n t " . 1 7 3 . 2 . Anschütz, Heinrich, * 8. II. 1 7 8 5 Luckau, f 29. XII. 1 8 6 5 Wien, Schauspieler des Wiener Hofburgtheaters. 1 7 3 . 3 . Proch, Heinrich, * 22. VII. 1 8 0 9 Böhmisch-Leipa, 1 8 4 0 — 1 8 7 0 Kapellmeister der Wiener Hofoper.

fi8.

XII.

1878

Wien,

1 7 4 , 1 . Bauernfeld, Eduard von, * 1 3 . I. 1 8 0 2 Wien, f 9. VIII. 1 8 9 0 Oberdöbling, Schriftsteller. 1 7 4 , 2. Baumann, Alexander, * 7. II. 1 8 1 4 Wien, Komponist österr. volkstümlicher Musik, Schriftsteller. Baumann hielt, wie Eduard Hanslick (Aus meinem Leben, Berlin 1894% Bd. I, S. 1 1 0 ) berichtet, eine „ungarische R e d e " zu Ehren Meyerbeers, in der er den eigentümlichen Akzent der Sprache täuschend nachzuahmen vermochte. „Meyerbeer wollte vor Lachen gar nicht zur Ruhe kommen", so daß Baumann noch eine „englische" Würdigung zur allgemeinen Erheiterung anschloß. Hanslick berichtet in diesen Erinnerungen auch von einem Zusammentreffen von Meyerbeer und Schumann bei einem gemütlichen Beisammensein in der Concordia noch vor dem eigentlichen Fest — möglicherweise am 1 2 . Dez. (vgl. Tgb. 1 2 . XII. 1 8 4 6 ) — das Meyerbeer nicht erwähnt. Die beiden hätten jedoch ziemlich weit entfernt voneinander gesessen. Hanslick erwähnt in diesem Zusammenhang eine Bemerkung Meyerbeers im Anschluß an die Darbietung eines von ihm komponierten Liedes: „Junge Komponisten . . . sollten nie mit der Herausgabe von L i e d e r n beginnen. In der Flut der jährlich erscheinenden Lieder verschwinden selbst die bessern, wenn sie von einem noch unbekannten Autor herrühren. Komponisten sollten vor die Öffentlichkeit zuerst immer mit etwas Größerem treten: mit Sonaten, Quartetten, Ouvertüren, vollends mit Opern. Wird man durch diese einmal bekannt, dann kann man auch für Liederhefte auf die Teilnahme des Publikums hoffen. Aber nur ein außergewöhnliches Talent vermag heutzutage durch Lieder sich eine Karriere zu eröffnen." (Bd I, S. 1 0 8 ) 1 7 4 . 3 . Lanner, Joseph Franz Karl, * 1 2 . IV. 1 8 0 1 Wien, f i 4 - IV. 1 8 4 3 Oberdöbling b. Wien, Walzerkomponist und Kapellmeister. 1 7 4 . 4 . Mayer, Charles, * 2 i . III. 1 7 9 9 Königsberg, f 2 . VII. 1 8 6 2 Dresden, Pianist und Komponist, hatte von 1 8 1 9 — 1 8 4 5 in Petersburg gelebt und unternahm nun eine große Europa-Tournee. Danach ließ er sich in Dresden nieder. 1 7 4 . 5 . Berichte erschienen u . a . in der „Allgemeinen Theaterzeitung" ( 1 8 4 7 , S. 1 0 3 von F. C. Weidmann) und im „Wiener Boten", der Beilage der Sonntagsblätter" 1 8 4 7 , Nr. 1 , S. 4, ferner in der „Revue et Gazette musicale Paris", N r 3, 1 7 . I. 1 8 4 7 , pg 28. Weidmann erwähnt unter den Festgästen im Saale des Hotels zur Kaiserin von Österreich übrigens auch Schumann, so daß sich Hanslick möglicherweise geirrt hat und die Begegnung an diesem Abend stattfand. 1 7 5 , 1 . Kolowrat, Franz Anton, Graf von, " ' 3 1 . I. 1 7 7 8 Prag, t 4 - IV. 1 8 6 1 1 8 2 6 - 4 8 Staatsminister in Wien, Gegner Metternichs.

Wien,

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1 7 5 , 2. Meyerbeer war offensichtlich genötigt, entgegen den Abmachungen, selber für die Erweiterung des Orchesters, aber auch die Beschaffung von Instrumenten für die Aufführung seiner „ V i e l k a " zu sorgen. 1 7 6 , 1 . Betrifft die Aufführung des „Robert der Teufel" am 2. Jan. im Kärntnertor-Theater. Die Benefizvorstellung für Frau von Hasselt-Barth wurde von Kapellmeister Reuling geleitet, Meyerbeer wohnte der Vorstellung bei. („Allgemeine Theaterzeitung" Wien 6. I. 1 8 4 7 , S. 16) 1 7 6 , 2. Das Erscheinen der Lithographie Meyerbeers in der Kunst- und Musikalienhandlung von Pietro Mechetti wurde am 20. I. 1 8 4 7 in der „Allg. Theaterzeitung" angekündigt (S. 67): „Für die täuschende Ähnlichkeit der Gesichtszüge und den geistigen Ausdruck der Physiognomie bürgt der Name des Lithographen K r i e h u b e r " . 1 7 6 , 3 . Schober, Franz von, * 17. V . 1 7 9 8 Malmö/Schweden, f 1 3 . IX. 1 8 8 3 Dresden, Dichter, Kammerherr und Legationsrat, Freund Franz Schuberts. 1 7 6 , 4. Endlicher, Stephan Ladislaus, * 24. VI. 1 8 0 4 Preßburg, f 28. III. 1 8 4 9 Wien, Prof., Direktor des Botanischen Gartens in Wien. 1 7 6 , 5. Parish-Alvars (Harfe), Vivier (Waldhorn) und die beiden Hellmesberger (Violine) spielten zu Ehren Meyerbeers im Orchester des Theaters an der Wien mit, obgleich sie ihm nicht angehörten. („Die Gegenwart" 1 2 . Jan. 1 8 4 7 , S. 40) Das Orchester wurde für die Aufführung der „ V i e l k a " wesentlich verstärkt, als Maßstab diente die Verdopplung der Violinen (ebenda 9. II. 1 8 4 7 , S. 1 4 8 ) . Auch der Chor wurde erheblich erweitert, der Berichterstatter der Z s „ D e r Wanderer" schreibt, Meyerbeer habe eine Verstärkung von 1 0 0 Choristen und die allabendliche Disposition über 3 Musikbanden gefordert. 1 7 6 , 6. Diabelli, Antonio, * 6. IX. 1 7 8 1 Mattsee b. Salzburg, f 7- IV. 1 8 5 8 Wien, Komponist und Verleger. 1 7 6 , 7. Da Meyerbeer die Hotel-Adresse notiert, vielleicht: Lavigne, Antoine Joseph, * 2 3 . V. 1 8 1 6 Besançon, 1 1 • VIII. 1 8 8 6 Manchester, bekannter Oboist, zunächst in Paris im Orchester von Musard, seit 1 8 4 1 in London Mitgl. des Drury Lane-, später des Hallé-Orchesters. 1 7 6 , 8. Vgl. „Allg. Theaterzeitung" Wien 1 5 . Jan. 1 8 4 7 , S. 50: „Eine hiesige Gesellschaft von Kunstfreunden läßt M e y e r b e e r s Bildniß in Topas schneiden. Der ausgezeichnete. . . Kunstgraveur Reseck hat dasselbe bereits in der Arbeit." Auftraggeber war die Ges. Concordia. 1 7 6 . 9 . Kheyl = Khayll, Alois, ' 3 . VI. 1 7 9 1 Herzmanmiestec/Böhmen, -[ z&. XII. 1 8 6 8 Ober-Döbling, Flötist im Orchester des Wiener Hofburgtheaters. 1 7 6 . 1 0 . Offensichtlich hatte Meyerbeer Kupelwieser mit den letzten Umarbeitungen des Textbuches betraut, die sich durch Kürzungen ergaben. 1 7 6 . 1 1 . Betrifft die Einstudierung der Chöre. Einem Bericht in der „Allg. Theaterzeitung" Wien 20. II. 1 8 4 7 , S. 1 7 6 , ist zu entnehmen, daß Seipelt für die Einstudierung der Chöre zu „ V i e l k a " nicht weniger als 37 Proben abhielt. - Joseph Seipelt, Chordirektor des Theaters an der Wien, Chorregent der Pfarrkirche zu Mariahilf und bei St. Joseph ob der Laimgrube, Ehrenbürger Wiens, starb nur wenige Tage nach der UA der „ V i e l k a " . (25. II. 1 8 4 7 , „Allg. Theaterzeitung", S. 1 9 1 ) 1 7 6 . 1 2 . = Hilfssänger 1 7 7 . 1 . Chef der Militärmusik vom Regiment Grabowsky. 1 7 7 . 2 . Barth, Gustav, 1 8 1 8 Wien, Pianist und Komponist, 1 8 4 8 Dirigent des Wiener Männergesangvereins, °° Anna Maria Wilh. van Hasselt.

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1 7 7 , 3. Fahrbach, Josef, * 25. VIII. 1 8 0 4 Wien, , t 7 - VI. 1 8 8 3 Wien, 1 . Flötist des K.K. Hofopernorchesters Wien. 1 7 7 , 4 . = T u b a . Erst 1 8 3 5 hatten Wieprecht und Moritz das Patent für die Entwicklung der chromatischen Baßtuba erhalten, Tuben waren daher noch nicht allgemein gebräuchlich. 1 7 7 , 5. Wahrscheinlich: Hoffmann, Johann, * 1 8 0 5 Wien, seit 1 8 4 5 Direktor des K. stand. Theaters in Prag, das er bis 1 8 5 2 leitete. Hoffmann war von 1 8 2 9 - 1 8 3 5 als Sänger in Berlin engagiert gewesen, Meyerbeer also sicher bekannt. 1 8 5 2 übernahm er die Direktion des Frankfurter Theaters, 1 8 5 5 des Th. in der Josephstadt Wien. 1 7 7 , 6. Glöggl, Franz, * 2. IV. 1 7 9 6 Linz, 1 2 3 . 1 . 1 8 7 2 Wien, Musikalienhändler und Verleger, gab 1 8 5 0 — 6 2 die „Neue Wiener Musikzeitung" heraus. 1 7 7 , 7. Nicht zum ersten Male suchte Meyerbeer vor einer Premiere — ähnlich wie bei Krankheitsfällen innerhalb der Familie — den Segen des Himmels durch eine gute, wohltätige Tat für sein neues Werk zu erflehen. 1 7 8 , 1 . Jenny Lind war am 30. Dez. in Wien eingetroffen. („Die Gegenwart", 2. Jan. 1 8 4 7 , S. 8) 1 7 8 , 2. Ponsard, François, * 1 . VI. 1 8 1 4 Vienne/Isère, f 7. VII. 1 8 6 7 Paris, Rechtsanwalt und Dramatiker, schrieb zahlreiche Revolutionsdramen und zeitgenössische Stücke, in denen er dem romantischen Stil Victor Hugos und Alexandre Dumas d. Ä. eine realistischere Sprache entgegensetzte. 1 7 8 , 3. Doucet, Charles Camille, 1 1 6 . V. 1 8 1 2 Paris, f 1 . IV. 1 8 9 5 Paris, franz. Dramatiker, seit 1 8 4 6 im Privat-Kabinett des Königs von Frankreich, 1 8 5 3 oberster Leiter sämtlicher Bühnen Frankreichs, schrieb zahlreiche Lustspiele. 1 7 9 . 1 . Die N r 3 der „Revue et Gazette musicale" vom 1 7 . 1 . 1 8 4 7 enthält bereits die Nachricht, „Struensee" werde auf dem von Alexandre Dumas gegründeten Théâtre historique, das in wenigen Tagen eröffne, zur Aufführung kommen. Meyerbeer werde selbst die Inszenierung leiten. 1 7 9 . 2 . Persiani, Giuseppe, * 1 1 . XI. 1 7 9 9 Recanati/Kirchenstaat, t 1 4 - VIII. 1 8 6 9 Paris, Komponist, Ehemann der Sängerin Fanny P. geb. Tacchinardi. 1 8 0 , 1 . In einer Besprechung der Aufführung in der Z s „Die Grenzboten" (Lpz 1 8 4 7 I. Sem., I. Bd S. 44) weist der Rezensent auf den äußerst ungünstig gewählten Zeitpunkt der Uraufführung hin. Flotow, „der vielleicht zu anderer Zeit seiner Oper „Stradella" wegen, die hier überaus gefiel, gefeiert worden wäre, geht wie ein kleiner Stern in der Glanzatmosphäre des Planeten Meyerbeer verloren." „Die Gegenwart" vom 1 . Febr. 1 8 4 7 , S. 1 2 0 , enthält die Nachricht, Flotow habe seinen Aufenthalt in Wien verlängert, um der Aufführung der „ V i e l k a " beiwohnen zu können. 1 8 0 , 2. Albrecht Friedrich Rudolf, Erzherzog von Österreich, * 3. VIII. 1 8 1 7 Wien, 1 1 8 . II. 1 8 9 5 Arco, General. 183,1.

= Verbindungen, Uberleitungen.

1 8 3 , 2. s. Anm. 1 7 4 , 2. 1 8 4 , 1 . Meyerbeer war ein Probenfanatiker, der stets die höchstmögliche Perfektion anstrebte. Die äußerst ungünstigen Wiener Verhältnisse zwangen ihn zu doppelter Anstrengung: er arbeite täglich 5 bis 6 Stunden mit den Choristen und Solosängern, lesen wir in der „Neuen Berliner Musikzeitung" ( 1 8 4 7 , 1 . Jg., S. 58, „Wien 2 1 . Januar 1 8 4 7 " ) , „Pokorny, bei dem sonst alles bunt über Eck ging, ist dabei ganz desparat über die Strenge und unbedingte Pünktlichkeit, mit der Meyerbeer dabei zu Werke geht. Das Publicum verspricht sich viel, das scheint aber bei Meyerbeer nicht der Fall zu sein; was wird er erst dann sprechen, wenn er zu

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den Orchesterproben kömmt, denn das ist der schwächste Theil der Pokornyschen Oper und die Blasinstrumente sind darin wieder die Achillesferse." Das Orchester wurde, wie auch aus den Tk-Eintragungen ersichtlich, um 1 5 Personen erweitert: 4 Violinen, 2 Violen, 2 Celli, 2 Flöten, 1 Bombardon, 1 Harfe, 1 Triangel, 1 kl. und 1 gr. Trommel. Eine nicht geringe Zahl von Soldaten von verschiedenen Truppenteilen der Garnison „zu Pferd und zu F u ß " verstärkte zusammen mit Mitgliedern des Schauspielpersonals die Gruppe der Statisten. („Wiener Allg. M u s i k - Z t g " 1 3 . II. 1 8 4 7 , S. 80) 1 8 4 , 2. Eichendorff, Joseph Freiherr von, * 1 0 . III. 1 7 8 8 Schloß Lubowitz/Oberschlesien, f 26. XI. 1 8 5 7 Neiße, Dichter. Eichendorff weilte zusammen mit seiner Frau seit Herbst 1 8 4 6 in Wien. Vgl. hierzu Moriz Enzinger, Eichendorff in Wien, Aurora, Eichendorff-Almanach, hrsg. von Karl Schodrok, Neumarkt/Oberpf. 1 9 5 7 . Die Ehrungen Eichendorffs in der Concordia am 2 3 . I. 1 8 4 7 werden hier ausführlich dargestellt und mit Ausschnitten aus der „Wiener Zeitschr. f. Kunst, Literatur, Theater und M o d e " belegt, die Anwesenheit Meyerbeers wird jedoch nicht erwähnt, (ebenda S. 74 ff) — Eichendorff w a r auch zu dem Konzert des Männergesangvereins zu Ehren Meyerbeers am 25. Jan. 1 8 4 7 geladen: „ D e r Musikverein lud mich und Meyerbeer, der jetzt auch hier ist, zu einem musikalischen Abend ein, w o vor etwa nur zwanzig Zuhörern zweihundert Männerstimmen sangen, etwas, was man, wie mir Meyerbeer versichert, in ganz Europa nicht so vollkommen hört." (Brief vom 9. II. 1 8 4 7 , Joseph von Eichendorff. Sämtl. Werke Bd XVIII, J . v. E. im Urteil seiner Zeit, hrsg. von Günter und Irmgard Niggl, Bd II, 1 9 7 6 , S. 696) — Vgl. auch Eichendorff Chronik, hrsg. von Wolfgang Frühwald, München, Wien 1 9 7 7 , S. 202. — In einem Bericht der „Sonntagsblätter" ( 3 1 . 1 . 1 8 4 7 ) heißt es, außer Sr. Exzellenz dem Landgrafen von Fürstenberg als Präses des Musikvereins seien nur einige wenige Notabilitäten der gelehrten, literarischen und musikalischen Welt geladen gewesen, um auf diese Weise Meyerbeer darzutun, „daß der Verein vor ihm allein und nicht vor einem zahlreichen Publikum sich hören lassen wolle." Meyerbeer wurde bei seinem Eintritt in den Saal der Gesellschaft der Musikfreunde feierlich empfangen, berichtet „Die Gegenwart" (29. I. 1 8 4 7 ) und mit einem Chor aus „ R o b e r t " begrüßt. Nach dem Konzert „trat Meyerbeer sichtlich erregt, in die Mitte des Vereins und sprach in sehr schmeichelhaften Ausdrücken nicht nur seine Anerkennung der außerordentlichen Stimmkräfte, und des jede Produkzion belebenden Feuers aus, sondern er bewunderte, wie die Energie und Präzision des Zusammenwirkens nur als Mittel zu der geistigen Aufführung benutzt würden, und nur w a h r e n F r e u n d e n d e r K u n s t zu erringen möglich s e i . . . " Z u r Erinnerung habe er dem Männergesangverein eine Komposition versprochen, (ebenda) 1 8 5 , 1 . Meyerbeer lobte, „daß dieser Verein mit den ersten Deutschlands in die Schranken treten dürfe". Dieses Urteil, von einem so kompetenten Richter ausgesprochen, gereiche dem Verein zur größten Ehre, betonte der Rezensent der Z s „ D e r Humorist" (Red. Saphir) am 28. I. 1 8 4 7 , S . 9 6 . 1 8 5 , 2. Formes, Karl, * 7. VIII. 1 8 1 6 Mühlheim/Rhein, f 1 5 . XII. 1 8 8 9 San Francisco, Sänger, hatte 1 8 4 2 in Köln debütiert und ging dann nach Wien. 1 8 5 , 3. Ander, Aloys, * 1 3 . X . 1 8 1 7 Liebititz/Böhmen, t 1 1 - XII. 1 8 6 4 Bad Wartenberg, Sänger, hatte 1 8 4 5 an der Wiener Hofoper, w o er zeitlebens wirkte, debütiert. 1 8 5 , 4 . Rettich, Julie geb. Gley, * 1 7 . IV. 1 8 0 9 Hamburg, t lerin des Wiener Burgtheaters.

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• IV. 1 8 6 6 Wien, Schauspie-

1 8 6 , 1 . Louise Neumann, Tochter der Haitzinger und des Schauspielers Carl Neumann, Schauspielerin des Wiener Burgtheaters. In Meyerbeers Eintragungen fehlt der N a m e Eduard Hanslicks, der — so können wir seinen „Erinnerungen" entnehmen — Meyerbeer wohl wiederholt begegnete und ihm volle Sympathie entgegenbrachte, wie ein Brief Richard Wagners verrät: „ . . . Was mich um eine Welt von Ihnen trennt, ist Ihre Hochschätzung M e y e r b e e r s . Ich sage das mit vollster Unbefangenheit, denn ich bin ihm persönlich befreundet und habe allen

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Grund, ihn als teilnehmenden, liebenswürdigen Menschen zu schätzen . . . Was mir als innere Zerfahrenheit und äußere Mühseligkeit im Opernmachen zuwider ist, häufe ich in dem Begriff M e y e r b e e r zusammen." (R. Wagner an Eduard Hanslick, Dresden i . Januar 1 8 4 7 ; Richard Wagner, Ges. Briefe hrsg. von Strobel/Wolf Bd II S. 538) Als Antwort auf diesen Brief Wagners und die Anwürfe Schumanns gegen Meyerbeer kann man den Aufsatz „Ein Wort über Meyerbeer" von Hanslick werten, den dieser am 1 4 . Februar 1 8 4 7 in den „Sonntagsblättern" (S. 96ff) veröffentlichte: „In Betreff Meyerbeer's herrscht eine große Spaltung zwischen dem Urtheil des Publikums und jenem der Musiker vom Fach. Selbst die minder hervorragenden unter den letzteren halten sich oft nur zu berufen, abfällig, ja bitter über den Kunstwerth von Meyerbeer's Opern zu urtheilen — während das Publikum, und zwar der höhergebildete Theil desselben, ihnen eine ungeschwächte Vorliebe bewahrt hat, und nicht ohne das Bewußtsein, von Meyerbeer's Musik auf geistigere, edlere Weise angeregt zu sein, als von den Melodien Bellinis und Donizettis. Schreiber dieses hat selbst wegen seiner aufrichtigen Verehrung der „Hugenotten" (ich nenne stets diese Oper ausdrüklich) manch' gegentheiliges Wort von seinen Kunstgenossen erfahren, ja in jüngster Zeit im Gespräch mit Robert Schumann die abfälligsten Aeußerungen über Meyerbeer's Musik eingetauscht. All diese Kontroversen machten mich kritischer und rigoroser, ohne meine Meinung umzustoßen, und selbst der Tadel des verehrten Schumann konnte mir zwar sehr erklärlich, aber nicht allgemein gültig erscheinen. Denn es gibt wohl unter den musikalischen Zeitgenossen nicht zwei schroffere Extreme. Schumann: tiefe, in sich versenkte Innerlichkeit; — Meyerbeer: glänzende hervortretende Aeußerlichkeit. Der tiefsinnige Träumer Florestan konnte sich unmöglich für eine Ausdruksweise begeistern, welche der seinigen diametral entgegengesetzt war . . . Sein [ = Meyerbeers] „ R o b e r t " bezeichnete den Anfang eines plötzlichen, gewaltigen Umschwungs. M a n weiß, wie der Ruhm und die Beliebtheit dieser Oper sich bald über beide Welten ergoß. Ich gestehe, daß sie mich, trotz ihres Reichthums an höchst geistvollen und originellen Einzelheiten, wohl in früherer Jugend, aber nicht anhaltend, befriedigen konnte. Nun folgte der Riesenfortschritt zu den „Hugenotten", durch welche sich Meyerbeer, wie Heine sagt, das ewige Bürgerrecht erwarb in dem Jerusalem der Kunst. Auf welch' breitem, großartigem Unterbau ruht da die Musik! Wie sind alle Verhältnisse weiter, alle Maßstäbe größer, alle Standpunkte höher! Mit den „Hugenotten" w a r (schon durch die Wahl des Stoffes) das musikalische Drama mit Einem Ruk aus seiner früheren engherzigen Spießbürgerlichkeit herausgehoben; die Leidenschaften von Gesammtheiten stellten sich in Schlachtordnung gegen einander, Volk gegen Volk, Glaube gegen Glaube. Die Oper w a r zum ersten Male die Trägerin gigantischer Völkerbewegungen, und es handelt sich nicht mehr darum, ob der Hans die Grethe bekömmt, oder nicht. Wer Meyerbeer's „Hugenotten" in ihrer ursprünglichen Gestalt kennt [in Wien wurden sie nur in der bearbeiteten Fassung als „Weifen und Gibellinen" oder „Die Gibellinen vor Pisa" aufgeführt!], wird es kaum verkennen, wie der Hauch der W e l t g e s c h i c h t e mächtig hindurch weht. . . . es handelt sich darum, zu untersuchen, welcher Vorzug der Meyerbeer'schen Musik über dem Beifall des Augenbliks steht, und dem so oft bekränzten Komponisten ein Blatt aus dem Lorbeerkranz der K u n s t sichert. Und diesen Vorzug finde ich in der, bisher unerhörten Gewalt und Großartigkeit der Massenwirkung und der gleichfalls in solchem Grade früher nicht gekannten Kunst der Steigerung. Begreiflicherweise verstehen wir unter dieser „ G e w a l t der Massenwirkung" nicht einen dröhnenden Lärm, der das Volk blendet, sondern jene ergreifende Gesammtwirkung in welcher die i n n e r e Kraft auf gleicher Höhe mit der äußeren Wirkung steht; jenen starken, aber zugleich w a h r e n Effekt, der durchglüht ist von der Flamme der Begeisterung, und geläutert durch das Licht des Geistes; jene selbstbewußte unmittelbare Gewalt in der musikalischen Darstellung einer Situazion, welche uns nicht lediglich als das Ausklingen von Gefühl und Gedanken erscheint, sondern ganz eigentlich ein Moment des Geschehens in sich trägt." In einer Anmerkung führt Hanslick hierzu als Beispiel den Schwur im

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2. Akt der „Hugenotten", das Finale zum 2. und 3. Akt und die Verschwörung im 4. Akt der Oper an, auch die Chöre im 2. Akt der „ V i e l k a " . Hanslick weist darauf hin, daß das Element grandioser Massenwirkung erst bei Mozart, so im ersten Finale des „ D o n J u a n " und dem ersten Finale des „ T i t u s " begegne. „ N a c h Mozart finden wir in der deutschen Oper dieß Element gewaltiger Massenwirkung in gleicher Großartigkeit und Bewußtheit n i c h t wieder, bis zu des (hier noch wenig bekannten) Richard Wagner's Opern, deren dießfällige Bedeutsamkeit ich in einem größeren Artikel in der „Wiener Musikzeitung" zu würdigen versucht habe. Bei unläugbar tieferer Innigkeit und Wahrheit wird aber Wagner doch kaum die Popularität Meyerbeer's je erlangen, es fehlt ihm vor Allem der üppige Melodienreiz dieses Meisters, und dann hat er zu großen Theil an der deutschen Erbsünde: der spekulativen Filosofie." Die Oper, so formuliert Hanslick weiter, sei mehr als andere musikalische Formen dazu berufen, „unmittelbar auf das Volk zu wirken". — Sehr viel später, lange nach Meyerbeers Tod, berichtet Hanslick in „ A u s dem Tagebuch eines Musikers, 3 1 8 9 2 , in einem Artikel „ G . Meyerbeer, Z u r hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages, 5. September 1 8 9 1 " noch einmal über das Verhältnis Wagners zu Meyerbeer in der angesprochenen Zeit (S. 104): „ A m tiefsten kränkte ihn die verächtlich wegwerfende Kritik Richard Wagners, den er doch in schwersten Tagen thatkräftig unterstützt und gefördert hatte . . . ich glaube, daß das Bewußtsein genossener Wohlthaten jedem nicht ganz verhärteten Gemüth von selbst einige Zurückhaltung in M a ß und Ausdruck eines öffentlichen Tadels auferlegen müßte. Obendrein, w o es sich nicht um eine Abwehr, sondern um einen durch keine Nöthigung motivirten Angriff handelt. M a n weiß, daß der junge unbekannte Wagner die Annahme seines „ R i e n z i " in Dresden (die seine Anstellung als Hof-Kapellmeister zur Folge gehabt) nur Meyerbeer verdankte, desgleichen die Aufführung des „Fliegenden Holländer" in Berlin. „Ohne Meyerbeer hätte ich in Paris mit meiner Frau verhungern können", sagte mir wörtlich R . Wagner im August 1 8 4 6 in Marienbad. Aber gleich auf dieses unbefangene Geständniß folgte eine Fluth von Schmähungen gegen Meyerbeers Musik, die nur „eine widerwärtige Fratze" sei. Meyerbeer, dem meine jugendliche Neugier damals gern ein Wort über Wagner entlockt hätte, sagte nichts weiter als: „,Seine Opern gefallen sehr' und wendete sofort das Gespräch." 1 8 6 , 3 . „Robert Bruce", ein Opernpasticcio von Gioacchino Rossini, war am 30. Dez. 1 8 4 6 an der Academie royale uraufgeführt worden, Bettini, über dessen Erfolg Meyerbeer sicher näheres zu erfahren suchte, sang darin den Arthur. 1 8 6 , 4. Die Phisharmonica ist ein Prototyp des Harmoniums mit mehr als 4 Oktaven und Fußregistern, sie wurde 1 8 1 8 von Häckl in Wien entwickelt. 1 8 7 . 1 . Die Zusammenarbeit zwischen Bauernfeld und Meyerbeer führte schnell zu Spekulationen. So berichtete die „Allg. Theaterzeitung" Wien am 27. II. 1 8 4 7 , S. 1 9 9 : „ M i t großer Freude berichten wir, daß M e y e r b e e r eine neue Oper dem Theater an der Wien zugesagt hat. B a u e r n f e l d wird den Text zu dieser Oper liefern." Vgl. hierzu auch „Königl. priv. Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen" N° 57, 9. März 1 8 4 7 . Am 6. März wurde die Nachricht in der „Allg. Theaterzeitung" allerdings dementiert, es sei weder die Wahl eines Sujets besprochen, noch bestimmt worden, für welches Theater diese neue Oper geschrieben werden solle. (S. 2 2 3 ) 1 8 7 . 2 . Haslinger, Carl, *II.

VI. 1 8 1 6 Wien, | 2 6 . XII. 1 8 6 8 Wien, Verleger.

1 8 7 . 3 . Bauernfeld berichtet darüber: „Bei den Proben der , V i e l k a ' . Ich veranlaßte die L i n d , eine nicht ganz gelungene Scene zu wiederholen. Sie war äußerst willfährig. Der ängstlich-artige M e y e r b e e r hatte nicht gewagt sie darum anzusprechen." (Aus Bauernfelds Tagebüchern I, hrsg. von Carl Glossy, Wien 1 8 9 5 , S. 1 3 1 f.) Bauernfeld war übrigens von dem Werk wenig angetan, nannte nach der Aufführung das Buch „grundschlecht" und die Musik „ M o s a i k " (ebenda). 1 8 7 , 4. = Z s „ D e r Wanderer"

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1 8 7 , 5 . Ribalta = Rampenlicht 1 8 7 , 6. Onoris = Ehrenkarten 1 8 7 , 7. Betrifft wahrscheinlich schon Vorbereitungen für eine konzertante Aufführung des „Struensee", vgl. „Allgemeine Theaterzeitung" Wien 28. Okt. 1 8 4 7 , S. 1 0 3 0 : „ D e r Dichter L. A. F r a n k l ist eben damit beschäftigt, auf den Wunsch M e y e r b e e r s e i n verbindendes Gedicht zur „Struensee-Musik" zu schreiben, die im Concert spirituel zur Aufführung gebracht werden wird. Der Tonmeister hat während seiner Anwesenheit dem Dichter mehrere Male die ganze Partitur am Claviere vorgespielt, um ihn mit seinen Intentionen bekannt zu machen. . . . " 1 8 7 , 8. Prokesch von Osten, Anton, * i o , XII. 1 7 9 5 Graz, f 26. X . 1 8 7 6 Wien, 1 8 3 4 - 4 9 Gesandter in Athen, 1 8 4 9 — 5 2 in Berlin, 1 8 5 3 / 5 4 Bundespräsidialgesandter in Frankfurt. 1 8 8 , 1 . Weidmann, C. F., * 1 4 . II. 1 7 8 7 Wien, + 2 8 . I. 1 8 6 7 Wien, Schriftsteller und Kritiker. 1 8 8 , 2. Zedlitz, Joseph Christian, Freiherr von, * 28. II. 1 7 9 0 Johannisberg, f 1 6 . III. 1 8 6 2 Wien, Dichter und Publizist des Fürsten Metternich im österr. Außenministerium seit 1 8 3 7 . 1 8 8 , 3. A m 2 3 . II. 1 8 4 7 wandte sich Hermann Graf v. Görtz-Wrisberg an Meyerbeer, um von ihm eine Unterstützung von 1 5 00 Thalern für Wolfgang Robert Griepenkerl zu erwirken, der in finanzielle Schwierigkeiten geraten sei: „ . . . Griepenkerl ist in Schulden gerathen, deren Last ihn geradezu e r d r ü c k t . Um sich aus augenblicklichen Geldverlegenheiten zu retten, hat er sich des verführerischen Mittels bedient, von Wucherern Geld aufzunehmen, und diese sind es, die ihn jetzt wie ein Vampyr aussaugen. Es vergeht buchstäblich fast kein Tag, w o Griepenkerl nicht umherlaufen muß, um sich Geld zu verschaffen, oder eigentlich um sich Darlehen, selbst gegen die h ö c h s t e n wucherlichen Zinsen, zu erbetteln. Auf seinem Gesichte steht mit deutlichen Zügen die qualvolle Frage geschrieben: Wird es dir heute gelingen, dir Geld zu verschaffen? . . . Wird ihm . . . nicht von außen her geholfen, so ist er rettungslos verloren . . . " [I. f. M f . Bin L / 1 4 5 ] 1 8 8 , 4 . Laurencin (D'Armond), Ferdinand Peter, * 1 5 . X . 1 8 1 9 Kremsier/Mähren, t 5- II. 1 8 9 0 Wien, Graf, Dr. phil., Musikschriftsteller, Mitarbeiter der „Neuen Zs. f. M u s i k " . 1 8 9 , 1 . Maria Lichtmeß, Marienfest der katholischen Kirche. 1 9 0 , 1 . Beckmann, Friedrich, * 1 3 . 1 . 1 8 0 3 Breslau, f 7. IX. 1 8 6 6 Wien, Schauspieler, Komiker, von 1 8 2 4 — 1 8 4 6 Mitglied des Ensemble des Königstädter Theaters in Berlin, seitdem am Burgtheater Wien. Er schrieb die Berliner Posse „Eckensteher N a n t e " , deren Titelrolle er kreierte. 1 9 0 , 2. Titl, Anton Emil, * 2. X . 1 8 0 9 Pernstein/Mähren, f 2 i . I. 1 8 8 2 Wien, Kapellmeister. 1 9 1 , 1 . Auch in Zeitungen und Zeitschriften gedachte man des 80. Geburtstages von Amalia Beer am 1 0 . II., wie etwa in: „ D e r Freimüthige" N r 28, 6. III. 1 8 4 7 , S. 1 1 2 , w o vor allem auch ihre Mildtätigkeit gegenüber den Armen betont wird. Maseltof — jidd.: es bringe Glück 1 9 1 , 2. Vgl. hierzu „Allg. Theaterzeitung" Wien 6. II. 1 8 4 7 , S. 1 2 7 : „Hinter den Coulissen erzählt man . . . daß M e y e r b e e r , der sein Werk an den ersten drei Abenden persönlich dirigirt, bis zum Ende dieses Monats in Wien bleibt und w e n n es d i e U m s t ä n d e e r l a u b e n , auch seine „Hugenotten" im k.k. Hofoperntheater dirigiren w i r d . . . " 1 9 3 , 1 . Die „France musicale" hatte schon am 24. I. 1 8 4 7 (Nr 4, S. 25) ihren Lesern die Komposition angekündigt: „ A u x primes musicales offertes en cadeau aux nouveaux abonnés et aux anciens qui renouvellent leur abonnement, nous joignons la chanson nette intitulé: Ai-

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mez, par G . Meyerbeer. Ce morceau, ou plutôt ce nouveau chef-d'œuvre, transposé pour toutes les voix a été adopté dès son apparition, par nos meilleurs chanteurs et nos plus gracieuses cantatrices, M m . Géraldy, Ponchard, Tagliafico, Mmes Gras-Dorus, d'Hennin, Sabatier. On l'entendra cet hiver dans tous les concerts et dans tous les salons où l'on fait de la musique". 1 9 4 , i . Der anonyme Artikel, • • * gezeichnet, tatsächlich von Heinrich Heine, erschien am 7. II. 1 8 4 7 in der „Allgemeinen Zeitung'VAugsburg. (Vgl. hierzu H. Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, S. r o o f ; M . Mann, H. Heine Zeitungsberichte . . . , S. 1 7 6 f f . Vgl. den Kommentar zum 1 5 . II. 1 8 4 7 ) Mit wenigen Zeilen nur gedenkt Heine Verdis Oper „ I due Foscari", die am 1 7 . XII. 1 8 4 6 ihre Erstaufführung in Paris erlebt hatte; Verdis Oper ist nur ein Vorwand für einen Angriff gegen Meyerbeer: „Verdi ist jetzt der Mann des Tages in der musikalischen Welt, seitdem Bellini gestorben, Rossini und Donizetti bei lebendigem Leibe todt sind, und Meyerbeer ebenfalls schon das fatale hippokratische Zeichen im Antlitz trägt. In der Gunst des hiesigen Publicums hat der letztere beinahe schon aufgehört zu leben. Wie gerne wir es auch verschwiegen, so müssen wir doch endlich gestehen daß der Meyerbeersche Ruhm, diese ebenso künstliche als kostspielige Maschine, etwas in Stockung gerathen. Ist in dem feinen Getriebe irgend eine Schraube oder ein Stiftchen losgegangen? Ein wahrer, uneigennütziger Enthusiasmus herrschte hier nie für den großen Maestro, der sein Publicum nur zu unterhalten wußte. Dieses Amüsement hat aber aufgehört, seitdem durch das beständige Ableiern des „Robert-leDiable" und der „Hugenotten" auch die große Menge endlich einsehen lernte, wie Meyerbeers Opern weniger organisch entstanden als atomistisch combinirt sind, wie er seine Effecte durch Calcul hervorbringt, so daß man unwillkürlich glaubt hinter dem prunkvollen Mantel die dürftige Prosa zu erschauen. Indem das Publicum solchermaßen einen tiefern Blick gethan in die Werkstätte des Meyerbeerschen Geistes, dürfte es sich durch ein neues Werk desselben viel schwerer als sonst überraschen lassen, und wir könnten dem „Propheten", wenn er endlich angeritten käme, kein sehr triumphierendes Hosianna p r o p h e z e i e n . . . " 1 9 5 , 1 . cachiert = plastisch dargestellt 1 9 6 . 1 . Johann Christian Brandes, f i o . XI. 1 7 9 9 Berlin, Schauspieler der Schönemannschen Truppe in Lübeck ( 1 7 5 7 ) und der Schuch'schen Gesellschaft, schrieb u. a. das Lustspiel „ T r a u , schau, w e m " und das Melodram „Ariadne auf N a x o s " , das Benda und Reichardt vertonten; er starb nach dem frühen Tod von Frau und Tochter arm und vergessen. Seine Memoiren „Meine Lebensgeschichte" erschienen 1 7 9 9 - 1 8 0 0 in 3 Bänden, sie gelten als vorzügliche Quelle für die Theatergeschichte im 1 8 . Jh. 1 9 6 . 2 . „Allgemeine Theaterzeitung", 1 5 . II. 1 8 4 7 , S. 1 5 4 : „Meyerbeer und ein Pariser Correspondent der ,Allgemeinen Zeitung' — Einen Schrei des Unwillens, einen Ruf der tiefsten Entrüstung hat ein vor wenigen Tagen in der „Allgem. Z t g . " mitgetheilter Artikel aus Paris über dortige Musikzustände, in Wien hervorgerufen. Dieser Artikel ist in seiner Fassung so plump, und läßt die unlautersten Motive so unzweideutig durchblicken, daß wir den Urheber desselben in gleichem Maße beklagen als anklagen müssen . . . Es hat bei jedem noch so oberflächlich Gebildeten ein Lächeln des Spottes erregt, daß der Correspondent mit einem ziemlich energischen Lobe V e r d i s und seines traurigen Machwerks „ I Due Foscari" anhebt, wer hätte nach einer solchen Einleitung glauben sollen, daß es auf M e y e r b e e r abgesehen ist, daß man V e r d i als Waffe gegen jenen brauchen wolle! Ist das nicht t r a u r i g ? . . . Die Hauptsache liegt in dem Angriffe gegen das persönliche Thun und Wirken M e y e r b e e r s . Und da eben überkommt uns ein wahrhaft wehmütiges Gefühl, ist es nicht schmerzlich zu sehen, wie ein deutscher Zeitungsschreiber im fremden Lande einen deutschen Künstler auf empörende Art verlästert und v e r l e u m d e t . . . " L. Raudnitz. Wie aus einem Artikel in den „Grenzboten" ( 1 8 4 7 , 1 . Bd, S. 356, unterzeichnet „ o - o " ) hervorgeht, wurde in Wien Gathy als Verfasser des Artikels angesehen, ein aus Paris angekommener Musiker habe dies „erzählt". Die Art und Weise des Angriffs müßten „auch die ent-

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schiedensten Gegner der Meyerbeer'schen Richtung verurtheilen". „ D a ß grade die Allgemeine Zeitung' sich dazu hergab, einen der wenigen deutschen Zeitgenossen, die sich Weltruf erworben haben, so tief in den Staub zu reißen, ist doppelt verwunderlich . . . Dieses Herunterzerren hervorragender Männer w a r bisher eine Passion, auf die vorzüglich die Berliner ein Monopol hatten . . . " Auch in der „Allgemeinen Zeitung" selbst erschien am 1 5 . II. ein Wiener Correspondenzartikel, in dem der Autor äußert, der Artikel vom 7. Febr. habe in Wien in vielen Kreisen „Indignation" und in noch mehreren wenigstens große Verwunderung wegen seines „hämischen Tons und der persönlichen Ausfälle" gegen Meyerbeer erregt. Wer das Cliquenwesen und die Machinationen des Pariser Opernbetriebes kenne, der werde begreifen, „daß selbst Meyerbeers Verdienst nicht unberührt bleiben konnte von diesem Mehltau sogenannter Kunstkritik." In der gleichen N r findet sich ein sehr ausführlicher Artikel „ Z u r Erläuterung" der Streitigkeiten zwischen dem Direktor des Drurylane-Theaters A. Bunn und Jenny Lind, der auch den Vertrag zwischen beiden und eine Stellungnahme, ein Gutachten, von Sir John Jervis, Attorney-General zu diesem Vertrag enthält. („Allgemeine Zeitung''/Augsburg, 1 5 . II. 1 8 4 7 , S. 368) A m 1 5 . II. kündigte die „Allg. Theaterzeitung" Wien an: „Die vor einigen Tagen bei Kuppitsch erschienene Brochure: „ G i a c o m o Meyerbeer — Jenny L i n d " wird sehr stark g e k a u f t . . . Die Brochure ist eben nicht geistreich aber in populärer Weise geschrieben, und der behandelte Stoff — das Interessanteste darin." 1 9 7 , 1 . In einem fast dreispaltigen Artikel würdigte Dr. Leone Komponist und Werk in der „Allg. Theaterzeitung". Meyerbeer habe mit „ R o b e r t " einen eigenen Weg in der Opernmusik eingeschlagen, aber da sein Vorbild „in der engsten Bedeutung genial" sei, habe er keine erfolgreichen Nachahmer gefunden. Dieser dramatische Stil spiegele sich auch in der „ V i e l k a " : „ E s waltet darin eine Gediegenheit und Klarheit, eine Tiefe und Eleganz, die eben so weit von der trivialen Nachlässigkeit der heutigen Italiener, als von der schwerfälligen Pedanterie der neugermanischen Schule entfernt i s t . . . Und wie das Ganze vom Geiste M e y e r b e e r s durchweht ist, so leuchtet in einzelnen Theilen sein Genie strahlend h e r v o r . . . " . „Die Krone der O p e r " nennt Leone den 2. Akt, der von der ersten bis zur letzten Note ein Meisterwerk sei und neben „ R o b e r t " und den „Hugenotten" „unstreitig eine der großartigsten Schöpfungen neuerer Zeit im Gebiete der dramatischen Tonkunst". Hätte Meyerbeer in seinem Leben nur diesen Akt geschrieben, es genügte, um seinen Namen zu verewigen. Innerhalb des Satzes hob Leone vor allem den Quadrupelchor hervor, in dem vier verschiedene Motive in vier verschiedenen Tonarten von vier Orchestern ausgeführt werden: „Die mächtig ergreifende Wirkung des Quadrupelchores mit den häufigen musikalischen Cesuren und dialogisirten Rhythmen — in modo di Recitativo, was meines Wissens ganz neu ist und in dieser Weise noch von keinem andern Componisten behandelt wurde — so wie des ganzen imposanten Finales, ist wirklich u n b e s c h r e i b l i c h . " Leone wertet im Detail: „Seine Rhythmen, seine Instrumentation verrathen überall den genialen Tondichter und zugleich den denkenden Compositeur." Natürlich schenkt er auch der berühmten Flöten-Arie der Lind im 3. Akt besondere Aufmerksamkeit: „Diese Scene ist mit so viel Geschmack und Eleganz, mit so viel Feinheit und Geist componirt, daß sie wirklich ein kleines Meisterstück genannt werden darf. Der Vortrag derselben war im höchsten Grade v o l l e n d e t . . . " . Einschränkungen machte Leone hinsichtlich des Librettos: „ D a s Sujet ist nichts weniger als glücklich, und bietet so wenig Situationen für große dramatisch-musikalische Effecte dar, daß es nur einem M e y e r b e e r möglich war, dies nackte Libretto so reich musikalisch zu kleiden. Einem musikalisch-routinirten Dichter, wie Hr. Rellstab aber, ist es kaum zu verzeihen, daß er, namentlich den ersten und dritten Act, gar so u n o p e r i s t i s c h sceniert, und dem Tonsetzer durch die so oftmalige Unterbrechung des musikalischen Baues nicht wenig Hindernisse in d e n W e g gelegt, und überhaupt dem Dialoge (ohne besondere Nothwendigkeit) viel zu viel Terrain eingeräumt hat, was die musikalische Wirkung nicht wenig stört." (S. 1 7 4 / 7 5 )

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August Schmidt schränkte in der „Wiener allg. Musik-Zeitung" (20. II. 1 8 4 7 , S. 89f) ein, daß den Wienern hier von vornherein die Sympathie der Nationalität fehle, die in diesem Werk durchklinge und sie zu einer „eigentlichen Volksoper" mache. Vergleiche man die neue Oper mit den früheren Werken Meyerbeers, so müsse man sie „im allgemeinen" den früheren nachsetzen, wenn auch Einzelnes in Form und Idee weit darüber hinausrage. Getadelt wird vor allem das Libretto, das nur einzelne taugliche Situationen aufweise, in der Musik „die Aufhäufung dieser enormen Massen, welche die edle Einfachheit dramatischer Musik zu erdrücken" drohe. Dagegen lobt Schmidt den „glänzenden Beweis seiner seltenen Kenntniß des Instrumentalen"; Meyerbeer kenne die einzelnen Effekte jedes Instrumentes und habe den Charakter derselben mit bewundernswertem Scharfsinn erfaßt. Die Arie Conrads in der 5. Szene, „durch Feld und A u " , nennt Schmidt eines der interessantesten Tonstücke der Oper, die Tonmalerei sei darin mit viel Geschmack und richtiger Charakteristik entworfen. „ D e r zweite Act enthält die großartigsten Ensemblestücke, welche in diesem Genre noch geschrieben worden sind. Der Quadrupelchor ist ein kräftiges Tonstück voll herrlicher Effecte; ein wahrhaftes Meisterstück jedoch ist das Verweben von 4 verschiedenen Themen in verschiedenen Ton- und Taktarten, das Auseinanderhalten derselben, so wie ihre Vereinigung." Meyerbeer habe die alte Form der Oper zerbrochen, hebt Andreas Schumacher in der Z s „Die Gegenwart" (20. II. 1 8 4 7 , S. 196) hervor, seine Oper sei „ihm e i n großes, ganzes zusammenhängendes Musikstück". „ E r ist der Komponist volksthümlich erregter Zustände, in der Geschichte des Fortschrittes bedeutender Momente, er ist der Komponist der Massen, deren vorragende Gruppen er mit glänzender Karakteristik beleuchtet." Für Meyerbeers Verständnis der Couleur locale ist Schumachers Hinweis von Bedeutung, er habe nicht „nach der Gewohnheit geringerer Geister" eine ungarische Tanzweise für seine Komposition ausgegeben, sondern ein „zartgewebtes und höchst liebliches Original" für die Erscheinung der Zigeunerkönigin geschaffen, (ebenda 22. II. 1 8 4 7 , S. 200) Vgl. ferner „Wiener Zeitung" 26. II. 1 8 4 7 , S. 459 und „Wiener Bote", Beilage zu den „Sonntagsblättern" N r 8, 1 8 4 7 , S. 65 f. J . Plank nimmt hier für Meyerbeer den Begriff des „Neuromantischen" in der Oper in Anspruch. Bei Meyerbeer gebe es keine Zerrissenheit des Stiles: „nicht wie in der trikoloren Fahne stehen die Farben abgegrenzt neben einander, sondern sie sind in einander verschwommen." (ebenda S. 66). Meyerbeers „ V i e l k a " widmete „Die Gegenwart", i . M ä r z 1 8 4 7 f f , noch einen weiteren, ausführlichen Artikel, der in mehreren Fortsetzungen erschien. Ohne Abbé Voglers gründliche Schule, so heißt es hier, wäre es Meyerbeer unmöglich gewesen, den wundervollen Quadrupelchor im 2. Akt der „ V i e l k a " zu komponieren (S. 230), „bei dessen bloßem Anhören schon der Laie es ahnt, daß hier etwas ganz Besonderes geboten worden sei, bei dessen Lektüre aber dem geübtesten Partiturenleser der Athem stokt über die Kühnheit, und zugleich wundervoll tiefe Kombination des Meisters . . . " Der ungenannte Verfasser (Schumacher?) stellt sogar die Behauptung auf, es gäbe z. Z t kaum mehr als vier deutsche Komponisten, die solch gründliche Kenntnisse des strengen Satzes besäßen wie Meyerbeer: Gyrowetz, Spohr, der Dessauer Schneider und Mendelssohn Bartholdy. An diesem Quadrupelchor demonstriert der Rezensent auch Meyerbeers Instrumentation: „seit Mozart verstand sich keiner so auf die Oekonomie der Instrumente als Meyerbeer — deßhalb der ungeheur überraschende Effekt seiner Tuttisätze, w o er die Massen vereint wirken läßt, wie im Finale des zweiten Aktes — aber auch hier weiß er immer Maß zu halten . . . " (S. 243) In einem Bericht in der „Allgemeinen Zeitung'VAugsburg, vom 2 3 . II. 1 8 4 7 , S. 4 3 0 , werden die „Nebelbilder", wie Meyerbeer sie nennt, hervorgehoben: „ D e r dritte Akt, für Wien umgearbeitet . . . endet in eine Phantasmagorie, wie wir sie in unsern Vorstadttheatern bei glänzend ausgestatteten Volksstücken zu sehen gewohnt sind." Phantasmagorien wurden bereits 1 7 9 8 von Robertson in Paris vorgeführt, sie wurden mit Hilfe der Laterna magica projiziert.

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— Die führenden deutschen Musikzeitungen nahmen von dem Wiener Ereignis kaum Notiz: Erst am 1 0 . März brachte die „ A m z " lediglich eine kurze Nachricht über die Aufführung (S. 1 6 6 ) , keine Rezension, keinen Wiener Korrespondenzbericht, wie sonst üblich. Demonstratives Desinteresse. Statt der Ankündigung der Wiener Premiere — zumal es sich ja um eine Umarbeitung handelte — enthält die „ N e u e Z s . f. M u s i k " am 1 9 . II. eine der hier üblichen Bosheiten gegenüber Meyerbeer: „ D a s ,Dresdner Tageblatt' bemerkt: In Wien hat man auf M e y e r b e e r eine Medaille geprägt; Flotow, der sich auch in Wien befindet, hat man sie gezeigt." (S. 60) Auch in der Nr. 1 8 vom 1 . März 1 8 4 7 findet sich kein Hinweis auf die Aufführung der „ V i e l k a " , dagegen ein Ausschnitt aus Heines Artikel vom 7. II. in der „Allgemeinen Zeitung": „ D e r Allgem. Zeitung wird von Paris aus geschrieben, daß Meyerbeer's Ruhm sehr sinke . . . " — Selbst Jenny Lind wird, als Meyerbeers Vielka, mit in den Strudel der Antipathie gezogen; „In den .Rheinischen Blättern', einem Beiblatte zur ,Mannheimer Abendzeitung' wird erzählt: Einer der übergeschnappten Lind-Enthusiasten in Wien habe diese den .weiblichen Rattenfänger von Hameln' g e n a n n t . . . " (ebenda S. 72) 1 9 8 , 1 . Offensichtlich wollte Meyerbeer Saphir für seinen großen und freundschaftlich engagierten Artikel in der Zs. „ D e r Humorist" (20. II. 1 8 4 7 , S. 1 7 3 ff) danken. Saphir bekennt in seiner Rezension der „ V i e l k a " , Meyerbeer habe in dem 2. Akt das „Wunderbarste, Kunstvollste und Kolossalste geleistet, was Instrumental-Musik und Chöre zu leisten vermochten." Die Bewunderung und Verehrung, die er Meyerbeer entgegenbringt, bedeutet aber zugleich auch eine Absage an die deutsche Oper: „ M e y e r b e e r hatte den Muth die lyrische Mattherzigkeit unserer Opern von ihrer zerflossenen Sentimentalität zu emancipiren, diese Süßholzsaft-Ergüsse von zwei und drei Stimmen . . . dieses Sichweiden und Ergötzen an der Individual-Seligkeit einer in Himbeer-Essig schwimmenden Liebes-Seele . . . als Nebendinge zu behandeln und die Macht der Musik in die I n s t r u m e n t a t i o n und in den C h o r zu installieren . . . M e y e r b e e r ist der Abbée de l'Epée der musikalischen Massen, er lehrt sie empfinden, artikuliren, sprechen, hinreißen, begeistern, siegen und jubiliren . . . " Vgl. hierzu den Artikel „Keine deutsche Oper — keine deutsche M u s i k " in der „Wiener allg. Musik-Zeitung" 4. III. 1 8 4 7 , S. 1 0 9 u. 6. III. 1 8 4 7 S. 1 1 3 . 1 9 9 , 1 . Das Pesther Deutsche Theater w a r in den frühesten Morgenstunden des 2. Febr. einem Brand zum Opfer gefallen, das gesamte Theaterpersonal dieses Privatunternehmens war damit für längere Zeit brotlos, bis mit Hilfe der Versicherungssummen ein neues Haus erstellt werden konnte. (Vgl. „Allg. Wiener M u s i k - Z t g " 6. II. 4 7 , S. 66 f.) 2 0 1 , 1 . Meyerbeer gewährte Schmidt offensichtlich zunächst nur ein Darlehen von 200 Rth, da dieser ihn in einem Schreiben vom 1 6 . IV. 1 8 4 7 bittet, das Darlehen „noch zum letzt e n m a l bis auf 300 Rthlr zu erhöhen. (Autograph (Las): Staad. I. f. M f . Bin L / 1 9 6 ) 2 0 2 , 1 . Meyerbeers Vermutung, der Artikel sei von Savoye, bezeugt, daß es sich bei solchen Repliken nicht um bestellte Arbeiten handelte, wie früher dem Komponisten gern unterstellt wurde, zumal er selbst sich aus Prinzip niemals dazu verstand, öffentlich auf Angriffe gleich welcher Art zu antworten. 2 0 3 , 1 . Léon Pillet hatte der Commission des théâtres eine 7 1 Seiten umfassende Rechtfertigung seiner Amtsführung (1. VI. 4 0 — 1 . VI. 46) unterbreitet, um eine Verlängerung seines Vertrages zu erwirken. Obwohl seine Amtszeit erst am 1 . VI. 1 8 4 8 endete, verlangten die Statuten der Académie royale de Musique, daß der Minister des Innern den Nachfolger schon nominierte, ehe die Theaterkommission ihr Gutachten erstellte. Deshalb veröffentlichte Pillet, sehr zum Verdruß Meyerbeers, Teile der Korrespondenz, um rechtzeitig die öffentliche Meinung in seinem Sinne zu lenken. Ein Auszug dieser Memoiren erschien unter dem Titel „Compte rendu de la gestion de M . L. Pillet" am 7. II., 1 4 . II. u. 2 1 . II. 1 8 4 7 in der „France musicale". Die darin abgedruckten Dokumente wurden ganz oder teilweise in die vorliegende Edition aufgenommen (20. XII. 1 8 4 2 ; 3 0 . 1 . 1 8 4 3 ; 24. IV. 1 8 4 3 ; 2 1 . XII. 1 8 4 3 ; i l . XII. 1844). In der Nr. 9 vom 28. II. 1 8 4 7

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erschien eine mit „Escudier" unterzeichnete „Réponse au mémoire de M . Léon Pillet", die bemerkenswert ist, weil sie trotz ihrer apologetischen Züge für Meyerbeer in erster Linie eine scharfe Attacke gegen Pillet darstellt, mit dem Ziel, eine Prolongation seines Vertrages zu verhindern: „ M m e Stoltz a été, est et sera le mauvais génie de M . Léon Pillet. Il lui doit les ennemis qu'il a et les amis qu'il n'a plus. Sous l'influence de sa fatale et exclusive admiration pour un talent si contesté, M . Pillet s'est brouillé avec tous les artistes; c'est une position unique dans les annales du théâtre. D'un seul mot nous allons la peindre: depuis plus de trois ans il ne salue plus Duprez. . . . Quand on reçoit 620.000 fr. de subvention par an, quand on les a reçu pendant neuf ans, et quand on n'a pas réussi, on n'est pas malheureux, on est maladroit, incapable; et une incapacité qui a duré neuf ans est chronique, et un ministre ne peut prêter les mains à de nouvelles et inutiles expériences . . . " (ebenda pg. 68) 20J, 2. Schachner, Rudolph Joseph, * 31. XII. 1821 München, 1 1 5 - VIII. 1896 Reichenhall, Pianist und Komponist in Wien, ging 1853, nach vorübergehendem Aufenthalt in Paris, Leipzig, Berlin u. München, nach London. 203, 3. Zerr, Anna, * 26. VII. 1822 Baden-Baden, Sängerin, Schülerin von Bordogni, seit 1846 in Wien, später zur österr. Kammersängerin ernannt. 2 0 4 , 1 . Ludwig Joseph Anton, ' 1 3 . XII. 1 7 8 4 Florenz, f 21. XII. 1 8 6 4 Wien, Erzherzog von Österreich, jüngster Bruder des Kaisers Franz I. 204, 2. Hellmesberger, Joseph, * 3. XI. 1828 Wien, f 24. X . 1893 Wien, Soloviolinist des Hofopernorchesters, 1848 Leiter und Dirigent des Orchesters der Ges. der Musikfreunde Wien. 204, 3. Dirigier-Anweisungen für Suppé, da Meyerbeer nur die ersten Vorstellungen selber leitete. 2 0 4 , 4 . Andlaw-Birseck, Franz Xaver, Reichsfreiherr von, * 6. X . 1799 Freiburg/Br., t 4 IV. 1874 Bad Homburg, 1846-56 außerordentlicher badenscher Gesandter in Wien. 2 0 5 , 1 . Kiesewetter, Raphael Georg, Edler von Wiesenbrunn, * 29. VIII. 1773 Holleschau/ Mähren, f i . I. 1850 Baden b. Wien, Hofrat, machte sich durch Sammlungen alter Musik verdient, Mitarbeiter der „ A m Z " . 205, 2. Sechter, Simon, * 1 1 . X . 1788 Friedberg/Böhmen, f 10. IX. 1867 Wien, Domorganist, Komponist, 1 8 5 1 Lehrer f. Harmonie und Komposition am Konservatorium d. Musikfreunde Wien. 205, 3. Hügel, Karl Freiherr von, * 25. IV. 1796 Regensburg, f VI. 1870 Brüssel, österr. Diplomat u. Reisender, der 1830—37 Ostindien durchstreift hatte. 2 0 5 . 4 . =Széchenyi, Obersthofmeister in Wien. 2 0 5 . 5 . Vgl. hierzu die Eintragungen Tgb. 21. III. 47. 2 0 5 . 6 . Lannoy, Heinrich E d u a r d , Freiherr von, * 3. XII. 1787 Brüssel, f 2 8 . III. 1853 Wien, Komponist, leitete von 1824—48 die Wiener Concerts spirituels; befreundet mit Liszt. 205, 7. Lichnowsky, Felix, Fürst, 1 8 1 4 - 1 8 4 8 , Politiker, 1 8 4 8 Mitgl. der Frankfurter Nationalversammlung, Enkel des Beethoven-Förderers. 205, 8. Meyerbeer wollte natürlich die Erfolgsserie der „ V i e l k a " nicht abreißen lassen und suchte deshalb Staudigls Urlaub hinauszuzögern. 205, 9. Hanslick, Eduard, * 1 1 . IX. 1 8 2 5 Prag, f 6. VIII. 1 9 0 4 Baden b. Wien, Musikkritiker, Jurist (1849 Promotion), 1848 Musikref. der „Wiener Zeitung", später an der „Presse" und der „Neuen Freien Presse". Hanslick und Meyerbeer begegneten sich hier nicht zum er-

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sten Male, Hanslick war auch bei dem Fest der Concordia zu Ehren Meyerbeers anwesend. Vgl. Komm, zum 3 1 . 1 . 1 8 4 7 . 2 0 5 . 1 0 . Friedland, Ferdinand, 1 8 1 0 — 1 8 7 z , Industrieller, Freund Heines. 2 0 5 . 1 1 . Vgl. hierzu Anm. 1 8 7 , 1 . 2 0 6 , 1 . Suppe entledigte sich der Aufgabe „mit großer Umsicht und Tüchtigkeit". Vgl. „Allg. Theaterzeitung" 9. III. 4 7 , S. 2 3 1 . 206, 2. Tessitura (Weberei) = Kunstfertigkeit, Brillanz. 206, 3. Münch-Bellinghausen, Joachim, Graf, * 29. IX. 1 7 8 6 Wien, f 3 - VIII. 1 8 6 6 Wien, österr. Staatsmann. 2 0 6 , 4 . raout = feine Gesellschaft, hier Ges. des Adels. 2 0 7 , 1 . Engländer, Siegmund, 1 8 2 8 — 1 9 0 2 , österr. Journalist. 207, 2. Vgl. hierzu: Giacomo Meyerbeer. Jenny Lind. Fragmente aus dem Tagebuch eines alten Musikers für Freunde der Tonkunst, Wien 1 8 4 7 , Kuppitsch, von Lyser: „ . . . kein neuerer Componist, seit Mozart und Weber, ist so populär geworden (im edelsten Sinne des Worts) als Meyerbeer! was Vielen wohl um so auffallender erscheinen muß, wenn man berücksichtigt, daß es der Menge geradezu u n m ö g l i c h ist, i h m so nachzusingen, wie es dem Mozart und Weber nachsingt! . . . bei aller tiefen Combination, bei aller bewunderungswürdigen Kunst in der Ausarbeitung, bleibt Meyerbeer stets k 1 a r und dramatisch-plastisch. Dieses ist der ungeheure Vorzug, der ihm, allen neuern dramatischen Tonsetzern, seit Weber, gegenüber zugesprochen werden muß, und dieser Vorzug erklärt seine grosse Popularität, welche sich selbst als grösser, denn die Webersche herausstellt, wenn wir berücksichtigen, daß von Webers sämmtlichen Opern im Grunde nur die eine: der Freischütz, durchaus populär w u r d e . . . " 2 0 8 . 1 . Art. in der Augsburger „Allg. Zeitung" vom 7. II. 47. 2 0 8 . 2 . Vgl. hierzu den Komm, zu Tgb 1 1 . XII. 46, Anm. 1 6 5 , 1 . 208, 3. Über die Aufführung heißt es in der „Wiener Zeitung" N r 75 vom 1 6 . M ä r z 1 8 4 7 : „Die gegenwärtige Aufführung schien glänzender und belebter, als die früheren durch den Geist des Meisters, der sich über das Ganze verbreitete, die Massen der Ensembles und der Chöre bewegten sich, von ihm geleitet, mit ungemeiner Präcision und die Stimmen der einzelnen Partien schwebten darüber in melodischem Spiele . . . " „Die Theilnahme an Meyerbeers ,Vielka' ist immerfort im Steigen" ist in einer „Privatmitteilung" aus Wien in der „Königl. priv. Berlinischen [Vossischen] Zeitung" am 8. März 1 8 4 7 zu lesen, „Meyerbeer ist der eigentliche Mann des Tages geworden. Alles drängt sich in seine Nähe, Portraite von ihm und den verschiedenen Künstlern hängen in allen Kunst- und Musikalienhandlungen . . . Die Anerkennung, die Meyerbeer findet, ist vorzüglich das Resultat der gelungenen Lösung der Aufgabe, die Anhänger der deutschen und der italienischen Oper durch die Verbindung der Vorzüge beider Gattungen in seinem Werk vereint zu haben". Selbst Wiens Konditoren schlössen sich bei der allgemeinen Begeisterung nicht aus, sie feierten das musikalische Ereignis auf ihre Weise mit „Lind-Gefrorenem" und „Meyerbeer-Bonbons" (ebenda 1 0 . III. 1 8 4 7 ) 2 0 9 , 1 . Vgl. hierzu den Bericht in der „Wiener Zeitung" vom 1 9 . März 1 8 4 7 : (S. 6 2 7 ) " . . . die Ouvertüre von M e y e r b e e r , meisterhaft gedacht und componirt, verdient mit vollstem Rechte alle die Bewunderung, welche sie allenthalben erhält. Dieses Tonwerk von erhabenem Geiste durchwebt, läßt auf eine ergreifende Weise das ganze Drama, gedichtet von weiland dem Bruder unseres Meisters, an uns vorüberziehen und entfaltet uns einen unermeßlichen Schatz von großartigen erhebenden Ideen, genialen Combinationen und kunstvoller, imposanter Instrumentirung... Die Ouvertüre, welche wir der zu „ E g m o n t " mit vollem Rechte an die

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Seite stellen dürfen, machte eine außerordentliche Wirkung und wurde stürmisch zur Wiederholung verlangt" (F. E. Dr.), ferner den von Meyerbeer zitierten Beitrag in der „Wiener allg. Musik-Zeitung" vom 9. III. 1 8 4 7 , S. 1 1 7 : „ D e r Geist, der durch die Ouvertüre weht, ist in der That ein erhabener, erschütternder. Das ganze Drama rollt sich darin in kurzergreifender Weise ab, und all' das Große, Eigenthümliche, die selbständige Fülle der Gedanken und die in gleicher Weise gehaltene Formgebung derselben — kurz Alles, was eben das Genie so einzig und gewaltig macht, liegt in diesem Tonwerke aufgeschlagen. M a g auch manchmal die kunstvolle Instrumentirung in eine künstliche übergehen und mögen die Massen oft schwer in die Wagschale des musikalischen Gedankens fallen, so sind das eben Seiten, die M e y e r b e e r mit dem, was ihm kein Andrer gleichthut, auszugleichen versteht". 209, 2. Vgl. die Rezension von August Schmidt in der „Wiener Allg. mus. Z t g " vom 1 3 . III. 1 8 4 7 , S. 1 2 j f. Schmidt nennt die Aufführung eine „nicht ganz zufriedenstellende", „die Chöre, so wie auch die Nebenpartien ließen so Manches zu wünschen übrig, besonders sind die letzteren beinahe ganz ungenügend." An Interesse gewinnt Schmidts Bericht durch die Bemerkung über die Darstellung der Prinzessin durch Anna Zerr: „ . . . nur wünschte ich daß sie mehr dem Originale treu bliebe, besonders als ihre Verzierungen bei aller Schwierigkeit nicht immer geschmackvoll sind." (S. 1 2 6 ) Vgl. hierzu die Eintragungen Meyerbeers im T k . vom 2 1 . II. 47 — hier liegen deutliche Beweise vor, daß um diese Zeit die Praxis des Improvisierens noch lebendig war. 209, 3. Cibini, Katharine von, geb. Kozeluch, * 1 7 9 0 Wien, 1 1 8 5 8 Wien, Pianistin, Kammerfrau der Kaiserin von Österreich. 209, 4. Sulzer,Salomon, * 30. III. 1 8 0 4 Hohenems/Vorarlberg, 1 1 8 . 1 . 1 8 9 0 Wien, Kantor der jüd. Gemeinde Wien. 209, 5. Skroup, Franz, * 3. VI. 1 8 0 1 Wositz b. Pardubitz, f 7. II. 1 8 6 2 Rotterdam, seit 1 8 3 7 1 . Kapellmeister des Prager Theaters, 1 8 6 0 des Rotterdamer Theaters. 2 1 0 , 1 . Benoni, Julius, * 1 8 3 3 Strelohostic/Böhmen, Komponist, sehr gefördert durch die Gräfin Amalia von T a a f f e und Fürst Metternich. Benonis Oper wurde im Palast des Grafen aufgeführt. Er studierte später Oekonomie und wurde Wirtschaftsbeamter in Böhmen. 2 1 0 , 2. de Münk = Demunck, François, * 7. X . 1 8 1 5 Brüssel, f 28. II. 1 8 5 4 Brüssel, Cellist des Orchesters der Oper und Prof. am Konservatorium in Brüssel. 2 i i , i . Vgl. „ L e Charivari" 1 6 . Année, N r 67 8. Mars 1 8 4 7 : „Wielka . . . C'est le titre qu'a pris à Vienne l'Opéra de Meyerbeer. ,Le Camp de Silésie' donnait trop l'idée d'un opéra militaire; on en concluait naturellement que l'auteur avait mis en musique l'exercice à la prussienne, et la charge en douze temps. Un tel tour de force n'étonnerait personne de la part de M . Meyerbeer; quand on manie si bien le trombonne, on ne doit pas reculer même devant l'exercice du c a n o n . . . . „ W i e l k a " prendra un autre titre avant d'arriver à Paris. M . Meyerbeer connaît parfaitement le public français. Il sait très bien qu'un opéra intitulé „ W i e l k a " n'obtiendrait aucun succès au théâtre de la rue Lepelletier. Pour flatter le public français, M . Meyerbeer a manifesté l'intention d'appeler son opéra „le Camp de Boulogne". Frédéric II serait remplacé par Napoléon, Wielka deviendrait Joséphine. Mais il faudrait en ce cas commander le livret à M . Marco Saint-Hilaire. Cette nécessité arrête M . Meyerbeer. On pourrait, il est vrai, adjoindre M . Scribe à Marco Saint-Hilaire, mais ce dernier a déclaré qu'il ne collaborait jamais avec des pékins. M . Meyerbeer ne veut faire son entrée dans notre capitale qu'à la tête d'un titre de deux cents représentations. C'est a qui prolonge son séjour à Vienne. La jeune Wielka, qui brûle du désir de voir Paris, se trouve retenue par le même obstacle. Elles s'ennuye beaucoup chez les Autrichiens; chez nous au moins Mlle Lind trouverait quelques Swedenborgistes à qui parler. Pour sortir enfin d'embarras, M . Meyerbeer a fait enfermer séparément ses trois secrétaires Barbanchuolz, Falempinmann et Tartempionsberg, en leur annonçant, qu'ils resteraient au Meyerbeer

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pain et à l'eau, sans fumer, jusqu'à ce qu'ils aient trouvé un titre pour remplacer „Wielka". On espère que cette mésure rigoureuse nous vaudra la prochaine arrivé de M . Meyerbeer." [nicht gez.] 213, i. In einem Dresdener Bericht über die Konzertsaison 1 8 4 7 in der „ A m Z " (Nr 27, 7. VII. 1 8 4 7 , S. 4 6 6 beginnend) wird Meyerbeers Ouverture lediglich erwähnt, während z.B. Ouvertüren von Spontini, Gade und Hiller mit lobenden Worten herausgestellt werden. Auch in der „Neuen Zs. f. Musik" (12. III. 1 8 4 7 , S. 86) verzichtet der Berichterstatter dezidiert auf eine Wertung der „Struensee"-Ouvertüre. 2 1 4 . 1 . Vgl. „Allgemeine Zeitung" / Augsburg Nr. 54, 23. II. 1 8 4 7 , S. 4 2 9 f . 2 1 4 . 2 . „Der alte Kapellmeister" -

Pseudonym von Lyser.

2 1 5 , 1 . ebenda S. 139 2 1 6 , 1 . Laub, Ferdinand, * 1 9 . 1 . 1 8 3 2 Prag, f 17. III. 1875 Gries b. Bozen, Violinist, 1853 Konzertmeister in Weimar, dann in Berlin. 216, 2. Mosenthal, Salomon Hermann von (1871 geadelt), * 14. I. 1821 Kassel, t 1 7 - II1 8 7 7 Wien, Schriftsteller, schrieb das Libretto für Nicolais Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" und für Goldmark die „Königin von Saba". 216, 3. Nicolai übersiedelte nach Berlin, wo er am 1. März 1848 die Stelle des Kapellmeisters an der Kgl. Oper und die Leitung des Domchores übernahm. 2 1 6 , 4 . Nicolais Oper war zu diesem Zeitpunkt noch unvollendet, die UA fand erst am 9. III. 1 8 4 9 in Berlin statt. Die dargebotenen Teile fanden der Presse zufolge keine Resonanz. 216, 5. Löwe, Ludwig, * 29. I. 1795 Rinteln, f 7. III. 1871 Wien, Schauspieler des Wiener Burgtheaters seit 1826. 216, 6. La Roche = Laroche, Karl von, * 14. X . 1794 Berlin, f 11. III. 1 8 8 4 Wien, Burgschauspieler, 1873 geadelt. 2 1 6 , 7 . Irrtum Meyerbeers — recte: Klärchen. 2 1 8 , 1 . Aufführung nicht nachweisbar. 218, 2. Fichtner, Karl, * 7. VI. 1805 Koburg, t 1 9 - VIII. 1873 Gastein, 1824—1865 Burgschauspieler in Wien. 2 1 8 . 3 . Gemeint ist Heines anonymer Korrespondenzbericht aus Paris über Jenny Lind, der allerdings erst am 20. Mai 1 8 4 7 in der „Allgemeinen Zeitung" / Augsburg, Nr 140, S. 1 1 1 6 , erschien. Offensichtlich gewarnt durch die zahlreichen empörten Entgegnungen auf Heines Verdi-Artikel entschlossen sich die Redakteure der Zeitung diesmal, Heines Feuilleton zu entschärfen, d. h. zu kürzen. So heißt es nun: „ . . . Es war, wie sich von selbst versteht, der ,Robert-le-diable' unsers unvermeidlich gefeyerten Landsmanns, Giacomo Meyerbeers, worin die Lind zu London debütirte. Wenn sie, deren Stimme für reinen Naturgesang geschaffen, sich nur nicht an diesem brillanten Meisterwerke der Geschicklichkeit zu Grunde singt." Die Fortsetzung wurde eliminiert: „Wir begreifen sehr gut warum Meyerbeer dieser Sängerinn so begeistert nachläuft. Es ist vampirisch schauerlich und zugleich ächt giacomisch wie er sich an sie festklammert und ihr das holdselige Sangesblut aussaugt, womit er sein jetziges Scheinleben noch zu fristen weiß." Vgl. hierzu: Heines Ges. Werke, Elster VI, 4 6 1 , VII, 6 4 4 ; Heinz Becker, Der Fall Heine—Meyerbeer, Berlin 195 8, S. 1 0 2 ; Heinrich Heine, Zeitungsberichte über Musik und Malerei, hrsg. von Michael Mann, Frankfurt 1 9 6 4 , S. 1 7 9 ; Fritz Mende, Heinrich Heine, Chronik . . . S - 1 3 9 , 2 4 - Jan.

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2 1 9 , i . Mathilde Wildauer, K.K. Hofschauspielerin in Wien, wurde vor allem als Volksschauspielerin und Sängerin volkstümlicher Lieder verehrt. zzo, i . „ j e " muß entfallen, die Satzführung w a r ursprünglich anders geplant. zzo, z. Aubers neue Oper „Haydée ou le Secret" wurde am 28. XII. 1 8 4 7 in der Opéra comique uraufgeführt, dort kam am 1 1 . XI. 1 8 4 8 auch Halévys „ L a Val d'Andorre" heraus, beide Opern also nicht bei Pillet. 220, 3. Die „France musicale" enthielt bereits am 2 1 . III. 1 8 4 7 pg. 1 0 6 die Nachricht, Madame Stoltz verlasse die Académie royale. 2 2 1 , i . Schon am 4. IV. 1 8 4 7 gab die „France musicale" unter den „Nouvelles" bekannt: „Jenny Lind a positivement refusé l'engagement qui lui a été offert pour l'Opéra." (pg. 1 2 2 ) 221,2.

„Noëma"

2 2 3 , 1 . Beer, Doris, geb. Schlesinger, * 24. XII. 1 7 9 9 Hamburg, f 2. VI. 1 8 5 9 Berlin, Tochter von Beer Jacob Schlesinger, Schwester des Verlegers Maurice Schlesinger, verh. mit Wilhelm Beer. 2 2 4 , 1 . Vgl. Anm. 1 9 4 , 1 . und 1 9 6 , 2 . 2 2 4 , 2. Vgl. Tgb. 1 5 . VI. 1 8 4 6 S. 75 und den Brief Carl Heines vom 20. VI. 1 8 4 6 S. 81 f. 2 2 6 , 1 . Onori's = Ehrenkarten 226, 2. Die Aufzählung enthält nahezu alle Namen, die in T k . und Tgb. Jan. — April auftauchen, aber auch den Namen „Gänsbacher". Die Abschiedsvisite galt offensichtlich der Witwe des Komponisten, der bereits 1 8 4 4 verstorben war. 226, 3. Moore, Thomas, * 28. V. 1 7 7 9 Dublin, f 25. II. 1 8 5 2 Sloperton Cottage bei Bromham/Wiltshire, Dichter. „ T h e Paradise and the Peri" wurde von Robert Schumann vertont, „Lalla R o c k h " ( 1 8 1 7 ) gilt als seine beste erzählende Dichtung, „Prophète voilé" ist „ T h e Veiled Prophet of Khorassan". 226, 4. Vgl. hierzu die Eintragungen im Tgb. vom 1 5 . V . 1 8 4 6 , 27. VI. 1 8 4 6 . Aufgrund der vorliegenden Notiz über den Verfall des Wechsels kann man annehmen, daß es sich bei den 300 Thalern vom 27. VI. 46 um eine Zahlung an K o f f k a handelt. 226, 5. Betty Beer, Meyerbeers Schwägerin. 226, 6. Wahrscheinlich ist hier der Brief von Carl Heine gemeint, den Gouin als Zeugnis für Meyerbeers Bemühen vorlegen sollte. Ein Brief Heinrich Heines an Meyerbeer ist für diesen Zeitpunkt nicht nachzuweisen. 2 2 6 , 7. Evers, Kathinka, * 1 . VII. 1 8 2 2 Hamburg, Sängerin, seit 1 8 4 6 Mitglied der Stuttgarter Hofbühne. 2 2 7 , 1 . Vgl. „Didaskalia" N r 99, 1 0 . IV. 1 8 4 7 und „Allg. Theaterzeitung" Wien 2. IV. 1 8 4 7 , S. 3 1 4 : „Meyerbeer reiset heute von Wien ab. — Seine Abreise ist so dringend und so unvorhergesehen, daß er nicht einmal Zeit findet, bei allen seinen zahlreichen Freunden Abschied zu nehmen. Er hat deshalb den Redacteur dieser Zeitschrift ersucht, ihn zu entschuldigen . . . "

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Noch am Tage der Abreise wurde ein Vertrag mit Pokorny unterzeichnet: V E R T R A G Z W I S C H E N M E Y E R B E E R UND F R A N Z POKORNY

[Wien, 2. IV. 1 8 4 7 ] [Stempelpapier] „Contract Zwischen dem Direktor des K.K. priv. Theaters an der Wien, Herrn Franz Pocorny, und dem Königl. Preuß. General-Musik-Direktor Herrn Meyerbeer, ist nachstehender, in allen seinen Theilen als bindend und rechtskräftig von beiden contrahirenden Seiten anerkannter Contract unter heutigem Datum geschlossen und angenommen worden. § 1 . Herr Direktor Pocorny verpflichtet sich, die Oper „ V i e l k a " , deren Musik ihm von dem Komponisten derselben Herrn Meyerbeer unentgeldlich überlassen wurde, von jetzt an (wo D l , e Lind und HÍ Staudigl das Theater an der Wien verlassen werden) nur dann erst wiederzugeben, wenn HÍ Direktor Pocorny die Rollen der Vielka und des General Saldorf, welche D l k ' Lind und Herr Staudigl bisher sangen, durch Künstler besetzen kann, mit deren Wahl Herr Meyerbeer vollkommen zufrieden ist. Herr Direktor Pocorny verpflichtet sich daher die Namen der von ihm für diese Rollen bestimmten Künstler Herrn Meyerbeer anzuzeigen und dessen Zustimmung zur Aufführung der „ V i e l k a " s c h r i f t l i c h einzuholen. Ist Herr Meyerbeer mit der Wahl der beiden Künstler für die obgenannten Rollen nicht zufrieden, und verweigert er seine Zustimmung zur Aufführung der „ V i e l k a " , so verpflichtet sich Herr Direktor Pocorny die Aufführung dieser Oper zu unterlassen. § 2. Herr Direktor Pocorny verpflichtet sich ferner, wenn er nach erhaltener Zustimmung des Herrn Meyerbeer die Oper „ V i e l k a " zur Aufführung bringt, sie ganz mit derselben Verstärkung des Orchesters, der Chöre, und der verschiedenen Militairmusiken auf dem Theater, wie solche bis jetzt Statt gefunden haben, zu geben. § 3. Herr Direktor Pocorny verpflichtet sich ebenfalls niemals einen e i n z e l n e n Akt der Oper „ V i e l k a " vom Ganzen getrennt, als Fragment zur Aufführung zu bringen. § 4. Herr Direktor Pocorny verpflichtet sich auch Niemanden, ohne Ausnahme, eine Abschrift der Musik der Oper „ V i e l k a " (auch keines einzelnen Stückes) zu verkaufen oder zu schenken. § 5. Falls der Herr Direktor Pocorny sein Privilegium des Theaters an der Wien verkauft oder verpachtet, so verpflichtet er sich, seinem Nachfolger die Folgeleistung des gegenwärtigen Übereinkommens contraktlich aufzuerlegen. Sollte dieser Nachfolger dasselbe übertreten so verpflichtet sich Herr Direktor Pocorny demselben gerichtlich die Aufführung der Oper „ V i e l k a " inhibiren zu lassen, und ist Herr Meyerbeer noch außerdem alsdann der in § 6 übernommenen Verpflichtungen entlediget. § 6. Herr Meyerbeer verpflichtet sich seinerseits, seine Musik der Oper „ V i e l k a " , so lange dieselbe noch Manuscript und sein alleiniges Eigenthum sein wird, dem K.K. Kärntnerthortheater weder zu verkaufen noch zu schenken. § 7. Die Dauer der gegenseitigen Verpflichtungen ist von dem heutigen Tage bis zum i t c n August 1 8 4 8 festgesetzt. Beide Theile sind übereingekommen daß dieser Vertrag für beide Contrahenten vor jedem Gericht von ihnen als bindend, gültig und rechtskräftig anerkannt werden soll. So geschehen, Wien am i t e n April 1 8 4 7 : in zwei gleichlautenden Exemplaren ausgefertigt." [Autograph (La): Staatl. I. f. M f . Bin X / 3 0 ] 2 2 7 , 1 . Küchenmeister, Hermine, geb. Rudersdorff, ! n . XII. 1 8 2 2 Iwanowsky/Ukraine, f 1 6 . II. 1 8 8 2 Boston, Sängerin, Schülerin von Bordogni, 1 8 5 2 — 5 4 am Friedr. Wilhelmstädt. Theater in Berlin, 1 8 5 4 — 65 Engagement in London. 22 8 , 1 . Seidelmann, Eugen, * 1 2 . IV. 1 8 0 6 Rengersdorf b. Glatz, f 3 1 . VII. 1 8 6 4 Breslau, Kapellmeister in Breslau seit 1 8 3 0 .

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228, 2. Fodor, Enrichetta, Tochter der Josephine Fodor, Sängerin, 1 8 4 6 - 4 9 Primadonna des Berliner Königstädter Theaters, danach am Friedrich Wilhelmstädtischen Theater Berlin. 2 3 0 , 1 . Jenny Lind, die vom Kaiser zur österr. Kammersängerin ernannt wurde, verabschiedete sich von den Wienern am 7. April in einem Konzert von Dr. Becher mit Arien von Haydn und Weber. („Wiener allg. Musik-Zeitung" 1 0 . IV. 1 8 4 7 , S. 1 7 4 ) 23 o, 2. 1 . Vorstellung der ital. Stagione. Vgl. hierzu „Wiener allg. M u s i k - Z t g " 8. IV. 1 8 4 7 , S. 1 6 9 . 2 3 1 , 1 . Eberty, Felix (Veitel), * 27. I. 1 8 1 2 Berlin, + 1 8 8 4 Breslau, Jurist, get. 1 8 2 6 , 1 8 5 4 a.o. Prof. der Rechte in Breslau, schrieb „Lebenserinnerungen eines alten Berliners" (1878). 2 3 1 , 2. Ebers, Victor (Veitel Heymann Ephraim), * 1 3 . IX. 1 7 7 6 Amsterdam, f n a c h 1 8 4 8 Berlin, get. 1 8 2 8 , Bankier, Mitglied des Börsen-Committes der Börsencorporation, war mit Amalia Beers Schwester Seraphine (Sarchen) Liepmann Meyer Wulff verheiratet (* 28. II. 1 7 7 4 Berlin, i z 6 . III. 1 8 3 2 Berlin). 2 3 1 , 3. Müller, Karl Friedrich, " ' 1 7 . XI. 1 7 8 8 Nymwegen, Komponist, Pianist, Musiklehrer und Musikschriftsteller in Potsdam, s. Zt. bekannt durch seine Schrift „Spontini und Rellstab" ( 1 8 3 3 ) . 2 3 2 , 1 . s. „France musicale" 1 1 . IV. 47 pg. 1 3 0 , und 1 8 . IV. 47 pg. 1 3 7 : „ O n sait que Levasseur, ce Bertram modèle, qui ne sera jamais remplacé, en avait fait un rôle d'expression satanique et de déclamation lyrique. C'était ainsi probablement que l'avaient compris M M . Scribe et Meyerbeer. Alizard lui a donné un autre caractère, il en a fait un rôle de chant. Si la vérité perd quelque chose à cette transformation, l'oreille excercée et délicate d'un auditoire d'élite y trouve, en compensation une jouissance bien d o u c e . . . " 2 3 2 , 2. Delaroche, Paul (Hippolyte), * 1 7 . VII. 1 7 9 7 Paris, f 4. XI. 1 8 5 6 Paris, aïs Historien- und Portraitmaler s. Zt. sehr bekannt. 23 2, 3. Der Formulierung nach könnte es sich um die Vertonung eines seiner Gedichte handeln, eine entsprechende Komposition ist aber für diese Zeit nicht nachweisbar. 2 3 3 , 1 . Die Verleger nutzten die Stunde des Erfolgs, im Laufe des Jahres erschienen zahlreiche Vielka-Bearbeitungen: Bei Haslinger, Wien: Ouvertüre zur Oper „Vielka, das Zigeunermädchen" f. Pfte. Bei Mechetti, Wien: Ferdinand Waldmüller, „ V i e l k a " von Meyerbeer, Fantasie f. d. Pfte, op 26, 1 Ferdinand Waldmüller, op 26, 2, zweite Fantasie „ V i e l k a " f. d. Pfte. Bei Diabelli, Wien: I. Wanczura, op 4 2 , Introduction und Variation über die Verklärungsscene aus der Oper „ V i e l k a " . . . im leichten Style componirt. C. Czerny, op 3 9 7 , N r 23. Introduction und Variation über das Motiv der Verklärungsscene aus der Oper „ V i e l k a " . . . [Bijoux théâtrals, Cah. 23], f. Pfte C. Czerny, op 398, N r 2 3 , Introduction. . . . [Le goût moderne, Cah. 23] f. Pfte. 4händig. F. Chotek, op. 8 1 , lötes Rondinette über beliebte Motive aus „ V i e l k a " f. Pfte. Bei Schlesinger, Berlin: Th. Kullak, op 30, „Ein Feldlager in Schlesien" von G. Meyerbeer, Phantasie f. Pfte. K. Eckert, Ouverture aus „ V i e l k a " , „Feldlager in Schlesien" f. Pfte und Violine concertant. A. Conradi, Marsch aus „ V i e l k a " , „Feldlager in Schlesien" für Orchester, für Klavier 2und 4-händig. Th. Kullak und H. Vieuxtemps, Gr. Duo brillant sur „Vielka ou Camp de Silesie" de Meyerbeer p. Violon et Piano. 2 3 3 , 2. In der „Allg. Wiener Musik-Zeitung" finden sich keine Bemerkungen über polizeiliche Maßnahmen gegen Formes, der bereits am 20. III. als Visconti in den „Gibellinen"

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allgemeinen Beifall errungen hatte, und auch in der Oper „Guttenberg" von Füchs mitwirkte. (Vgl. ebenda S. 1 4 8 und 2 1 8 , 23-/25. III. 1 8 4 7 und 6. V . 1 8 4 7 ) 233,3.

„Oeffentlicher Dank.

Der gefeyerte Tonmeister G . M e y e r b e e r hat mich und mein Institut auf die höchste Weise ausgezeichnet und geehrt, indem er den mir zu Gebothe stehenden Kräften die Aufführung seiner Oper „ V i e l k a " anvertraute. Dieses Vertrauen setzte mich in die Lage, den verehrten Bewohnern Wiens beweisen zu können, wie sehr mein Streben dahin gerichtet sey, mir die Achtung des Publikums durch Vorführung der größten Notabilitäten, so wie der neuesten Werke zu sichern, und den Credit meiner Anstalt durch entsprechende Aufführung eines Meisterwerkes zu erhöhen. In diesem Streben hat mich der Herr General-Musikdirector M e y e r b e e r auf das Kräftigste unterstützt. Er überließ mir nicht nur die Partitur seiner Oper „ V i e l k a " , er kam auch nach Wien, um von der ersten bis zu der letzten Probe bey dem Einstudieren seines Werkes anwesend zu seyn. Mit unermüdlichem Eifer leitete er sämmtliche Proben, und sein liebenswürdiges Benehmen hat auf alle Mitwirkenden einen so aneifernden Eindruck gemacht, daß nur e i n Sinn, e i n Streben sie beseelte, das Streben: den Wünschen des großen Meisters auf das Vollkommenste zu genügen. Der allgemeine Enthusiasmus, mit welchem diese Oper aufgenommen wurde, erhöht das Vertrauen zu meinem Institute, und das Bewußtseyn, daß i c h so glücklich war, dieses Werk in Wien zur Aufführung bringen zu können, macht mich stolz. Die Anerkennung der Bewohner der Kaiserstadt, welche mir bey dieser Gelegenheit in so hohem Maße zu Theil wurde, verdanke ich einzig und allein der seltenen Bereitwilligkeit des Herrn G. M e y e r b e e r , und ich fühle mich daher innig verpflichtet, für das mir geschenkte Vertrauen, und für die großen Bemühungen, welche das Einstudieren der Oper ihm verursachte, so wie für die Ehre, welche er meinem Institute dadurch erzeugte, daß er persönlich mehrere Vorstellungen der Oper dirigirte, ö f f e n t l i c h meinen Dank auszusprechen. Es ist ein schwacher Lohn, für so viel Mühe, für so viel Wohlwollen, aber es ist das E i n z i g e , was ich diesem edlen Manne darzubiethen vermag, der Dank kommt vom Herzen, und wird zu s e i n e m Herzen dringen. Wien am 1 5 . April 1 8 4 7 .

Franz Pokorny Director und Eigenthümer der k.k.priv. Theater an der Wien und in der Josephstadt."

(„Wiener Zeitung"i 847, S. 880) 2 3 4 , 1 . Die Unruhen gaben wegen der großen Armut in weiten Kreisen der Bevölkerung Anlaß zu ernsthafter Besorgnis. Berlin hatte laut Bericht der Armendirektion vom Dez. 1 8 4 6 schon 1 8 4 5 bei einer Einwohnerzahl von 3 5 2 0 0 0 Personen 5949 Almosenempfänger, die pro Kopf monatl. ca 5,7 Taler empfingen. Ein Droschkenkutscher verdiente kaum mehr als 1 0 Taler monatlich (registriert waren 1 5 0 0 Droschken), und rund 5000 Webstühle ernährten die Weberfamilien mit ca 2 0 0 0 0 Personen nur kümmerlich. Etwa 1 8 0 0 0 Dienstmädchen lebten z. T. in bescheidensten Verhältnissen, viele suchten ihren Unterhalt durch Prostitution aufzubessern. Materielle Not war oft Ursache von Eigentumsdelikten — in den Gefängnissen saßen ca 7 8 0 0 Straftäter! So richteten sich nun die Angriffe gegen die Kartoffelhändler, die inzwischen für eine Metze (3,4 Liter) Kartoffeln 5 Silbergroschen forderten, aber auch gegen Bäcker und Fleischer. (Vgl. hierzu „Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung" 1 9 . IV. 1 8 4 6 , 7. V . 1 8 4 6 , 23. VI. 1 8 4 6 , 1 4 . XII. 1 8 4 6 ; „Allgemeine Zeitung" Augsburg 1 3 . IV. 1847.) Massen von Auswanderern aus Deutschland strömten daher täglich auf dem Weg nach Le Havre durch Paris, wie ein Korrespondent der „Allgemeinen Zeitung" berichtet, um sich nach Amerika einzuschiffen und der allgemeinen Not zu entgehen, (ebenda S. 819)

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1 3 5 , 1 . Soeben erschienen: „Recitativo et Aria dell'Opera Rionaldo, composta da Händel per Soprano, con instrumentazione nuova di G . Meyerbeer." Berlin presso A. M . Schlesinger. Vgl. hierzu „Wiener allg. Musik-Zeitung" 2 2 / 2 5 . V. 1 8 4 7 , S. 249. Der Rezensent tadelt hier vor allem die Umwandlung des 3/2 Taktes in 3/4 Takt, die das innere Leben der Arie verwandele, aber auch die instrumentatorischen und harmonischen Veränderungen, die der „großartigen Diatonik" Händeis fremd seien. 2 3 5 , 2. Dejazet, Virginie, * 30. VIII. 1 7 9 8 Paris, f i . XII. 1 8 7 5 Paris, Schauspielerin, seit 1 8 3 4 am Théâtre du Palais Royal in Paris. 2 3 5 . 3 . Schunke, Carl, *I8II, Waldhornist, seit 1 8 2 7 Kgl. Kammermusiker in Berlin. 2 3 5 . 4 . Das Chorpersonal der Berliner Hofbühne wandte sich am 4. V. an Meyerbeer mit der Bitte, sich für eine Aufbesserung der Gehälter einzusetzen. Eine diesbezügliche Bittschrift sei bereits an den König ergangen, Kabinettsregistrator Gude habe das Schreiben vom 1 5 . April erhalten und bereits am 1 7 . April dem Fürsten von Wittgenstein zum Bericht übergeben. [Autograph (Ls): Staad. I. f. M f . Bin L / 1 1 ] — Die Eintragung Meyerbeers im T k . unter dem 3. V . ist offensichtlich nachträglich und daher unter falschem Datum erfolgt. 2 3 5 , 5. C. O. Hoffmann, Redakteur des „Berliner Figaro" und der Preußischen NationalEncyclopädie hatte Meyerbeer in einem theatralisch-devoten Schreiben vom 1 2 . V. 1 8 4 7 um ein Darlehen von 50 Talern gebeten. Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L / 1 4 9 . 2 3 5 , 6. Carolath, Heinrich Karl Wilhelm Fürst, * 20. XI. 1 7 8 3 , 1 1 4 . VII. 1 8 6 4 , Preuß. General der Kavallerie. 2 3 5 , 7. Betr. die Vereinbarungen wegen der Herausgabe der „Vielka"-Bearbeitungen. Vgl. hierzu den Brief von Bacher vom 1 8 . IV. 1 8 4 7 S. 233 und Anm. 2 3 3 , 1 . 2 3 5 , 8. Über die Angelegenheit der Witwe Gluck gibt ein Artikel in der „Caecilia, Algemeen muzikaal Tijdschrift van Nederland", 1 8 . III. 1 8 4 7 , S. 78 Aufschluß: „Meijerbeer heeft in Weenen eene afstammeling van de familie Glück gevonden; het is eene arme weduwe, in de grootste armoede levende. Meijerbeer heeft deze vrouw spoedig aan hare eilende ontrukt en te hären voordeele aan de administratie van de Opera te Parijs geschreven. Onder zijne directie zal de Opera „Les Huguenots" voor het eerst onveranderd ten tooneele gevoerd worden." 2 3 5 , 9. Brief von Carl Heine? Vgl. Anm. 226, 6. u. Brief 7. V. 1 8 4 7 . 2 3 6 . 1 . Die Englisch-Stunden Meyerbeers können als Beweis dienen, daß er eine Aufführung der „ V i e l k a " in London ernsthaft plante. 2 3 6 . 2 . Rummel, Christian, ' 2 7 . XI. 1 7 8 7 Brichsenstadt/Bayern, f i 3 . II. 1 8 4 9 Wiesbaden, 1 8 1 5 — 4 1 Kapellmeister in Wiesbaden. 2 3 6 , 3. Meyerbeer hatte am 1 5 . IV. 47 (s. Tgb. S. 2 3 1 ) die Arbeit an den „ 3 Pintos" von Weber wieder aufgenommen — der glänzende Erfolg der „ V i e l k a " in Wien und das betont ehrerbietige Verhalten Pokornys ermunterten ihn offensichtlich, die Oper für Pokornys Bühne zu schreiben. Auch die Erwähnung der Birch Pfeiffer, die für „ V i e l k a " Umarbeitungen vorgenommen hatte, mag in diesem Zusammenhang als Indiz gelten. 2 3 6 , 4. Die „Struensee"-Ouvertüre wurde im April auch in einem Konzert in Kassel unter der Leitung von L. Spohr aufgeführt, wie aus einem Schreiben Spohrs an Ferd. Hiller vom 26. IV. 1 8 4 7 hervorgeht: „Sie hat in den Geigen, Bratschen und Bässen Figuren, die, auch bey dem besten Orchester, nie vollkommen rein herauskommen werden, da selbst in diesem einzelne sind, die verderben, was die andern gut machen. Auch die Posaunen sind sehr schwer in der I n t o n a t i o n . . . " Die Ouvertüre habe „viel E f f e k t " gemacht, obwohl die Aufführung einiges zu wünschen übrig ließ. (Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel, hrsg. von R. Sietz, Bd I, Köln 1 9 5 8 , S. 66)

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23 6, 5. Die Ernennung w a r bereits am 1 o. M ä r z 1 8 4 7 erfolgt. Urkunde: Staatl. I. f. M f . Bin L/iz. 2 3 6 , 6. Ries, Hubert, * 1 . IV. 1 8 0 2 Bonn, f 1 4 . I X . 1 8 8 6 Berlin, Violinist, Konzertmeister der kgl. Kapelle Berlin, Mitglied der Akademie der Künste. 2 3 6 , 7. Meyerbeer komponierte die Romanze am 1 3 . M a i 1 8 3 6 in Paris, wie seine Unterschrift auf dem Autograph bestätigt, das sich heute in der Pierpoint M o r g a n Library N e w Y o r k befindet. Ein weiteres Autograph mit Eintragungen und Signatur der Viardot befindet sich in der Bibliothèque de l'Opéra Paris. Die Romanze „Parmi les pleurs mon rêve" steht im französischen Klavierauszug zu Beginn des IV. Aktes nach Entr'Acte und Récitatif anstelle der bei Scribe hier vorgesehenen Romanze „ D e mon amour faut-il, triste victime". Sie fehlt sowohl in der Grande Partition als auch in der italienischen Taschenpartitur und im deutschen Klavierauszug. Hier erfolgt der Übergang vom Rezitativ unmittelbar in die Scène II. 237,1.

L É O N P I L L E T AN L O U I S G O U I N IN P A R I S

„Paris, ce 9 avril 1 8 4 7 Comment se peut-il, mon cher Maître, que Mayerbeer se méprenne à ce point sur le but et la portée de mon mémoire et qu'il regarde comme faite c o n t r e lui une justification qui n'est faite au contraire que p o u r lui comme p o u r moi! . . . M a i s il ignore donc complètement la situation des choses! . . . il ne sait donc pas l'usage infame et odieux que font de son nom ceux peut être qui s'excitent contre moi! . . il ignore donc que depuis longtemps, pour me nuire, ces miserables lui font jouer à lui même un rôle odieux; un rôle de f o u r b e , de m e n t e u r , et que c'est contre cette calomnie que j'ai protesté en rétablissant les factes! . . à les entendre, Mayerbeer me j o u e depuis six ans! . . . à les entendre Mayerbeer leur a dit à eux mêmes qu'il ne donnerait rien tant que je serais à l'opéra! . . . qu'il ne donnerait aucun ouvrage tant que M d e Stoltz y serait! . . à les entendre les marques d'estime ou de sympathie qu'il a pu me donner ne sont que des mensonges dessinés à me tromper et à hâter ma ruine en m'abusant! à les entendre les promesses faites par lui même devant M . M . Thiery, Remusat et Vatry, n'étaient que de nouveaux leurres! . . . vous qui êtes ici, vous savez si je dis vrai, et si, dans tout leurs cercles on ne tenait pas ce langage! . . . et quand je repondais; vous outragez Mayerbeer! . . . Mayerbeer s'est expliqué avec moi si franchement que je ne puis mettre en suspicion sa l o y a u t é , . . . ou me riant au nez! . . ou se mocquant de ma innocence! . . . J e n'avais donc qu'une partie à prendre; car cela que j'ai pris. J e n'avais qu'à procurer ce qui n'était que trop vrai: savoir — q u e n o u s a v o n s t o u j o u r s e u , M a y e r b e e r et moi le p l u s g r a n d d é s i r d e nous entendre et de faire jouer ses ouvrages. — qu'aucune hostilité personnelle ne s'y opposait. Qu'aucune exigence de ma part soit pour M a d . Stoltz soit pour toute autre artiste n'était venue faire obstacle. — Que la seule cause de ces retards si regrettables avait été l'impossibilité de trouver les artistes désirables; notamment le I e r ténor! en fournissant cette preuve, je disais la vérité, et justifiais en même tems Mayerbeer et moi même de reprocher que nous ne militions pas plus l'un que l'autre. Voilà, mon cher ami, le seul but de mon mémoire, le seul effet qu'il ait pu produire en celui là. Ralentez donc je vous prie, votre illustre ami, et sur mes intentions et sur sa portée de l'acte qui lui a causé tant de déplaisir! . . . il faudrait que je fusse fou et fou à lier, pour chercher à le blesser et à me brouiller avec lui, dans un moment où tous les efforts de mes ennemies tendent précisément à cela! . . . il est, croyez moi bien, de son honneur, comme de son intérêt, de repousser énergiquement le rôle odieux qu'on lui prêtait, et donc de s'affliger de voir ce que j'ai fait dans ce but, il reconnaîtra bientôt qu'il ne doit que s'en applaudir. — N o u s ne sommes blamables ni lui ni moi de ne pas trouver des artistes qui n'existent pas; nous le sérions et nous prêterions à rire à nos dégoûts, si, au lieu d'être de bonne foi, comme

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nous l'avons été, nous avions été lui t r o m p e u r et moi t r o m p é , car à ce jeu là nous aurions perdu tous les deux. à vous de cœur Léon Pillet" [Autograph (Las): Staad. I. f. M f . Bin V / 1 0 5 ] 2 3 8 , 1 . Bereits am 1 8 . IV. 1 8 4 7 hatte die „France musicale" die Nachricht veröffentlicht: „ L a commission du budget du ministre de l'intérieur a exprimé, dit-on, des sentimens peu favorables à l'égard de M . L. P i l l e t . . . " (pg. 1 3 9 ) , am 25. April heißt es, man sei gut informiert, daß eine ministerielle Entscheidung nicht vor Juni zu erwarten sei: „ M . Pillet regrettera peut-être bientôt de n'avoir pas accepté l'indemnité qui lui a été offerte il y a deux mois, car il est fort douteux qu'on veuille lui faire aujourd'hui les mêmes offres qu'on lui faisait alors pour l'engager à joindre sa retreite à la retraite de M m e Stoltz." (ebenda, pg. 1 4 6 ) Der Rücktritt Pillets und die Übernahme der Direktion der Opéra durch Duponchel und Roqueplan erfolgte erst am 1 . Juli 1 8 4 7 . 238, 2. Meyerbeer fürchtete noch immer den ihm avisierten Artikel Heines, der aber erst am 20. M a i 1 8 4 7 in der „Allgemeinen Zeitung'VAugsburg erschien. Vgl. Anm. 2 1 8 , 3 . 23 9 , 1 . Alexander Weill w a r in den Monaten März und April 1 8 4 7 mehrfach mit Heinrich Heine in Paris zusammengetroffen, er dürfte also den neuesten Artikel des Dichters gegen Meyerbeer gekannt haben, dessen Veröffentlichung unmittelbar bevorstand. (Vgl. Fritz Mende, Chronik) 2 4 0 , 1 . Jansa, Leopold, 2 3 . III. 1 7 9 5 Wildenschwert/Böhmen, f 2 4 . 1 . 1 8 7 5 Wien, Komponist, Violinist, Universitätsmusikdirektor in Wien. 240, 2. Radziwill, Wilhelm, Fürst von, * 1 9 . III. 1 7 9 7 Berlin, t 5- VIII. 1 8 7 0 Berlin, 1 8 4 6 Generalleutnant, später General der Infanterie. Radziwill, Boguslaw, Fürst von, * 3. I. 1 8 0 9 Königsberg, f 2 . 1 . 1 873 Berlin, Dezernent für das Armenwesen in Preußen, 1 8 5 4 Mitglied des preuß. Herrenhauses. 240, 3. Castellan, Jeanne Anaïs, * 26. X . 1 8 1 9 Beaujeu/Spanien, Sängerin, Schülerin von Bordogni, wurde 1 8 4 8 als 1 . dram. Sängerin der ital. Oper in Paris engagiert, später an der Opéra. 2 4 0 , 4 . Vgl. hierzu den Bericht in der „ A m Z " N r 2 1 vom 26. V. 1 8 4 7 , Sp. 3 6 o f f . . Den Angaben zufolge betrugen die Einnahmen bei der Premiere 6 0 0 0 0 Fr., die Billets waren zu drastisch erhöhten Preisen verkauft worden, Sperrsitze für 5 — 6 Pfd Sterling, Logen des 1 . Ranges für 20 Guineen. Wie dem Artikel ferner zu entnehmen ist, wurde die Oper in nur 1 0 Tagen einstudiert, die Musiker begnügten sich sogar mit 4 Proben, so daß das Orchester bei der Aufführung etwas unsicher spielte, wie der Rezensent anmerkt. Die Londoner bereiteten der Lind einen glänzenden Empfang: „Die Explosion dauerte an zwanzig Minuten, und hielt nur auf Augenblicke an, um mit erneuter Gewalt loszubrechen. Die Sängerin wusste zuletzt gar nicht mehr, wie sie ihre Rührung und Dankbarkeit ausdrücken sollte . . . " (Sp. 362) Der Berichterstatter rühmt Geschmack, Feinheit und Eleganz bis in die geringsten Details ihres Vortrags und die Fähigkeiten als Darstellerin. — Meyerbeers Abwesenheit hatte offensichtlich erhebliche Eingriffe in die Oper ermöglicht: „ D e r vierte Akt ist wieder beträchtlich verlängert und verändert; ich kenne den Vandalen nicht, der es gethan, würde ihn aber auch nicht nennen, um Meyerbeer's gerechte Rache nicht auf sein schuldbeladenes Haupt zu lenken." (Sp. 364) Die Weglassung des 4. Aktes wird empfohlen, „Denn so wie er heute erschien, ist er ein Kriminalverbrechen gegen Meyerbeer" (ebenda). Die Chöre nennt der Rezensent „erbärmlich", die Ausführung im Ganzen „jammervoll", Balfe werde das Orchester in der Folge hoffentlich besser zusammenhalten. (Sp. 364) Vgl. ferner „France musicale" 9. V . 1 8 4 7 pg. 1 6 1 f.; „ R e v u e et Gazette mus." 9. V. 1 8 4 7 , pg. 1 5 7 .

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2 4 1 , i . Vgl. hierzu „ N e u e Berliner Musikzeitung" 1 2 . V . 1 8 4 7 S. 1 6 7 : „Berlin. Graf Mathieu Wielhorsky . . . ist aus St. Petersburg hier eingetroffen; man sagt, um Dispositionen zu einem großartigen Musikfeste in St. Petersburg zu treffen, bei welchem Meyerbeer und Mendelssohn dirigiren, die ausgezeichnetsten Sänger und Instrumentalisten Europas aber mitwirken sollen." 2.41, 2. Vgl. hierzu Bd. III S. 622, Brief von Caroline v. Weber. 2 4 2 , 1 . Die für den 5. V. vorgesehene Premiere wurde auf den 3 1 . V. verschoben. Formulierungen in der Rezension der Oper in der „France musicale" verdeutlichen, wie sehr Meyerbeer Recht hatte, Pillet sein neues Werk nicht anzuvertrauen: „Quelle triste exécution! quels tristes chanteurs! on dirait une classe d'écoliers qui épèlent la musique . . . Si cet état de choses devait durer, il vaudrait mieux cent fois autoriser M . Léon Pillet à faire manœuvrer des chevaux et des écuyers à la façon du Cirque-Olympique . . . " („France musicale" 6. VI. 1 8 4 7 , pg. 189) — Ähnlich äußerte sich Giuseppe Verdi, der Paris im Juni 1 8 4 7 auf der Durchreise nach London besuchte, über die Verhältnisse an der Pariser Opéra, er habe niemals schlechtere Sänger und mäßigere Chöre gehört, das Orchester sei wenig mehr als mittelmäßig. (Brief an Clarina M a f fei, 7. VI. 1 8 4 7 , Verdi-Briefe, hrsg. von Hans Busch, Frankfurt 1 9 7 9 , S. 23) 2 4 3 , 1 . Perrot, Jules, * 1 8 0 0 Lyon, f 24. VIII. 1 8 6 2 Paramé, Tänzer und Choreograph, als „Dichter der Ballettbühne" gefeiert, Vertreter des romantischen Ballets. Perrot schuf bedeutende Choreographien für Paris, London und Mailand. 1848—60 Ballettmeister in Petersburg. 2 4 3 , 2. Pugni, Cesare, * 3 1 . V . 1 8 0 2 Genua, f z6. I. 1 8 7 0 Petersburg, Komponist, schrieb gegen 3 0 0 Ballette. 1 8 5 1 als Ballettkomponist am Kaiserl. Theater St. Petersburg angestellt. 2 4 3 , 3. Freytag, Gustav, * 1 3 . VII. 1 8 1 6 Kreuzburg/Oberschlesien, 1 3 0 . IV. 1 8 9 5 Wiesbaden, Dichter, übernahm 1 8 4 8 zusammen mit Julian Schmidt die Leitung der Z s . „Die Grenzboten". 2 4 3 , 4 . „Printemps caché", „Frühling im Versteck", Text von Lua, übs. von E. Deschamps, N r 3 0 der Quarantes mélodies. 2 4 3 , 5. Babnigg, Emma, Breslauer Sängerin, „die schlesische Nachtigall" genannt, bis 1 8 5 5 in Breslau engagiert. 2 4 4 , 1 . Grell, August Eduard, * 6. XI. 1 8 0 0 Berlin, f 1 o. VIII. 1 8 8 6 Berlin, Hof- und Domorganist in Berlin, Kgl. Musikdirektor, Dirigent der Singakademie. 244, 2. Caldara, Antonio, * um 1 6 7 0 Venedig, f 28. XII. 1 7 3 6 Wien, Komponist, Vizekapellmeister in Wien. 2 4 4 . 3 . Schreiben von B. Gladock vom 2 3 . V . 1 8 4 7 , Staad. I. f. M f . Bin L / 1 3 7 . 2 4 4 . 4 . Unione per esercizj musicali. 2 4 4 . 5 . D ' e iozeilige Notiz erschien am 1 0 . XI. 1 8 4 7 in der „ A m Z " . 2 4 5 , 1 . Cambiasi, Pompeo, Provinzialrat von Como, veröffentlichte u . a . eine chronologische Zusammenstellung sämtlicher in der Scala und im Teatro Canobiana in Mailand 1 7 7 8 - 1 8 7 2 aufgeführter Opern und Ballette. 2 4 5 , 2. Cruvelli (Crüwell), Johanna Sophie, * n . III. 1 8 2 6 Bielefeld, f 6. XI. 1 9 0 7 Monaco, Sängerin, ging bereits 1 8 4 8 nach London. 1 8 5 1 sang sie an der ital. Oper in Paris, kehrte jedoch bald nach London zurück. 1 8 5 4 wurde sie mit 1 0 0 0 0 0 Fr. Jahresgage an der Pariser Opéra angestellt. 2 4 6 , 1 . Cruvelli (Crüwell), Friederike Marie, * 29. VIII. 1 8 2 4 Bielefeld, 1 2 6 . VII. 1 8 6 8 Bielefeld, Sängerin, debütierte 1 8 5 1 in London, war jedoch weniger erfolgreich als ihre Schwester.

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246, 2. Das Lied erschien nicht im Druck. 1 4 6 . 3 . Babnigg, Emma? 1 4 6 . 4 . Z u diesem Zeitpunkt könnte Meyerbeer den am 1 . Juni erfolgten Tod Wiests erfahren haben: Zuschuß für die im Theater in der Josephstadt geplante Akademie für die Witwe und Waisen von Wiest? („Wiener allg. Musik. Zeitung" 1 0 . VI. 1 8 4 7 S. 280) 246, 5. Armband für Saphirs Frau. 246, 6. Landesmann, Heinrich, Pseudon. Hieronymus Lorm, * 9. VIII. 1 8 2 1 Nikolsburg/ Mähren, f 3. XII. 1 9 0 2 Brünn, Schriftsteller, mußte 1 8 4 6 Wien aus politischen Gründen verlassen und lebte seitdem in Berlin. Mitarbeiter der „ E u r o p a " . 1 8 4 8 Rückkehr nach Wien. 246, 7. Vgl. hierzu: VERTRAG ZWISCHEN HEINRICH SCHLESINGER UND MEYERBEER

„Der Schlesingerschen Buch und Musikhandlung (Herr Heinrich Schlesinger) in Berlin, habe ich die von mir componirte Musik zum Trauerspiel „Struensee" von Michael Beer zum Zweck des Drucks und Verlags, in Partitur, Klavierauszug, für Orchester und alle Arrangements, für ganz Deutschland, inclusive den östreichischen d e u t s c h e n Provinzen verkauft, in so weit die Gesetze der verschiedenen deutschen Bundesstaaten mir hierzu das Recht verleihen, und habe dafür dreihundert Thaler preußisches Courant erhalten. Sollte ich vielleicht künftig noch neue Musikstücke zum „Struensee" hinzu komponiren, so sind dieselbe in diesem Abkommen nicht mitbegriffen, und stehet mir die freie Disposition über diese neue Musikstücke zu. Berlin d. 25te Juny 1 8 4 7 Giacomo Meyerbeer." [Autograph (Las): Privatbesitz Dr. Renate Grumach, Berlin] 1

2 4 7 , 1 . Hirschfeld, Caspar, 29. XII. 1 8 1 6 Strausberg, Berliner Bankier. Es handelt sich hier wohl um eine Bankanweisung für Landesmann, also eine Unterstützung. 247, 2. Kisker war Geheimer Rat im Justizministerium Berlin. 2 4 7 , 3 . Dr. Johann Schulze. — Cortim = H o f , Ministerium 247, 4. Ritter, August Gottfried, * 25. VIII. 1 8 1 1 Erfurt, f 26. VIII. 1 8 8 5 Magdeburg, seit 1 8 4 4 Domorganist in Merseburg, wurde 1 8 4 7 Domorganist in Magdeburg, Verf. einer zweibändigen „Kunst des Orgelspiels". 2 4 7 , 5. Hesselbarth, Heinrich, * 1 8 2 0 Potsdam, Operndirigent, zunächst in Magdeburg, Potsdam, Stettin, 1 8 5 1 in Dessau, dann fürstl. Hofkapeilm. in Rudolstadt. 2 4 7 , 6. Muhr, Joseph Simon, * 26. IX. 1 7 7 2 Breslau, + 2 9 . I. 1 8 4 8 Berlin, Bankier, lange Jahre Vorsteher der jüd. Gemeinde Berlins, wurde 1 8 4 7 von der preuß. Regierung als jüd. Sachverständiger zur Vorbereitung der neuen Judengesetze herangezogen. Mitbegründer der Berliner jüd. Reformgemeinde. 2 4 7 , 7. Graf Redern hatte Berlioz in einem nach Moskau gerichteten Brief gebeten, nach Berlin zu kommen, da der König wünsche, seinen „ F a u s t " kennen zu lernen, und ihm die Hälfte der Bruttoeinnahmen bei der Aufführung des Werkes zugesichert. Berlioz hielt sich nun auf der Rückreise von Rußland nach Paris 1 o Tage in Berlin zur Einstudierung des „ F a u s t " auf. Vgl. hierzu Berlioz mémoires 2, Paris 1 9 6 9 pg. 2 8 o f f . 2 4 7 , 8 . Zwirner, Ernst Friedrich, * 28. II. 1 8 0 2 Jakobswalde/Schlesien, f 2 2 . IX. 1 8 6 1 Köln, Baumeister, leitete u . a . seit 1 8 3 3 die Bauarbeiten am Kölner Dom. 247, 9. Bartheis, Lesekabinett?

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1 4 8 , i . Donizetti lebte z. Zt. in einer Anstalt in Ivry bei Paris, sein Gesundheitszustand verschlechterte sich mehr und mehr; die fortschreitende Paralyse bewog Freunde dazu, ihn am 1 9 . Sept. 1 8 4 7 in seine Heimatstadt Bergamo zurückzubringen. 1 4 8 , 2. Grillparzer stand der 1 8 4 7 in Wien gegründeten Akademie der Wissenschaften ablehnend gegenüber, wollte zunächst sogar die Mitgliedschaft zurückweisen. Schon Jahre zuvor hatte er gespottet: „Akademie! Klingt's doch wie Spott / Aus eurem Mund und macht mir G r a u e n . . . " Vgl. Grillparzers Werke, hrsg. von St. Hock, Bd I, S. CHI. 2 4 8 . 3 . Halm, Friedrich, Pseud. für Elegius Freiherr von Münch-Bellinghausen, * 2. IV. 1 8 0 6 Krakau, t 22. V. 1 8 7 1 Wien, Schriftsteller, seit 1 8 4 4 Kustos der Wiener Hofbibliothek, 1 8 6 7 Generalintendant der Wiener Hoftheater. 2 4 8 . 4 . Die Entlassung Pillets. Nestor Roqueplan übernahm am 1 . Juli die Direktion der Opéra. 2 4 9 , 1 . Peter Nikolaus Friedrich, Prinz von Oldenburg, * 8. VII. 1 8 2 7 Oldenburg, f T 3. VI. 1 9 0 0 Rastede, 1 8 5 3 Großherzog. 249, 2. Eck, Jacob, * 1 8 0 4 , f 1 8 4 9 Zürich, Klavierbauer, hatte in seiner Kölner Werkstatt zusammen mit Lefevre s. Zt. sehr geschätzte Flügel hergestellt, 1 8 4 4 jedoch falliert und sich nach Zürich zurückgezogen. 249, 3. Vgl. III, S. 7 3 3 , f 2. X I . 1 9 0 5 Schwerin, seit 1 8 4 7 mit dem Dichter Hans Koester verheiratet. 2 5 1 , 1 . R a f f , Joseph Joachim, * 27. V. 1 8 2 2 Lachen b. Zürich, t 25. VI. 1 8 8 2 Frankfurt/ M . , Komponist und Publizist, 1 8 4 6 und 1849—53 Liszts Assistent in Weimar, Mitarbeiter der „Caecilia" und der „Neuen Z s . f. M u s i k " . Meyerbeer wählte Raff später als Klavierlehrer seiner jüngsten Tochter Cornelie. Vgl. Brief vom 2. 3. 1 8 6 4 , Staad. I. f. M f . o. Sign. — Raff hatte bereits im April 1 8 4 6 als op. 28 „ D e u x airs fameux de l'opéra: ,Robert le Diable' de Meyerbeer, transcrits pour le p i a n o " komponiert. (Nr 1 „ G r â c e " ; N r 2 „ V a , v a " ) Das Werk blieb jedoch unveröffentlicht und wurde 1 8 4 9 als Manuscript vernichtet. Im August 1 8 4 7 schrieb Raff eine „Fantaisie militaire sur des motifs de l'opéra ,Les Huguenots' de Meyerbeer. Pour le piano", die als op. 36 in einer Sammlung „ O p e r im Salon" 1 8 4 8 bei F. Müller in Stuttgart erschien. Cornelie Meyerbeer ist op. 1 2 1 gewidmet, „Illustrations de ,l'Africaine'. Opéra de G. Meyerbeer pour piano", ed. bei Bote und Bock 1 8 6 6 . Vgl. Albert Schäfer, Chronol.-system. Verzeichnis der Werke Joachim R a f f s . . . Tutzing 1 9 7 4 S. 1 5 , 1 7 u. 58. 2 5 3 , 1 . Gern, Albert, * 1 7 8 9 Mannheim, Schauspieler, Vertreter der komischen Charakterrollen, feierte 1 8 5 7 sein 5ojähriges Dienstjubiläum an der Berliner Hofbühne. 2 5 3 , 2. Unzelmann, Berta, * 1 9 . XII. 1 8 2 2 Berlin, f 7- III. 1 8 5 8 Wien, Schauspielerin, seit 1 8 4 7 in Berlin engagiert, heiratete den Wiener Hofschauspieler Wagner und wurde 1 8 5 0 am Wiener Burgtheater angestellt. 2 5 5 . 1 . Kiesheim, Anton Freiherr von, * 9. II. 1 8 1 2 ( 1 8 1 5 o. 1 8 1 6 ? ) Peterwardein, f 6. VII. 1 8 8 4 Baden b. Wien, österr. Volksdichter. 2 5 5 . 2 . Schulze = Schulz, Johann Peter Abraham, * 3 1 . III. 1 7 4 7 Lüneburg,, 1 1 o. VI. 1 8 0 0 Schwedt, Komponist und Theoretiker, war 1 7 8 0 — 8 7 Prinzlicher Hofkapellmeister in Rheinsberg gewesen. 2 5 5 , 3. Basiii, Francesco, * 3. II. 1 7 6 7 Loreto, f 25. III. 1 8 5 0 Rom, Komponist, seit 1 8 3 7 Kapellmeister der Peterskirche Rom. 2 5 5 , 4. Die Diskussionen über die politische Gleichstellung der Juden in Preußen wurden 1 8 4 7 mit gesteigerter Intensität geführt. Am 1 5 . M a i w a r bereits in der „Königl. priv. Berlinischen Zeitung . . . " in der 1 . Beilage ein Artikel von H. Jacobsen über die bürgerliche Gleich-

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Stellung der Juden erschienen. Jacobsen erinnerte daran, daß schon 1 8 3 4 seitens der Regierung dem inzwischen verstorbenen Geh. Rat Schreckfuß die Ausarbeitung für ein neues Reglement der bürgerlichen Verhältnisse der Juden übertragen worden sei. Er forderte die Beseitigung des „künstlich erzeugten Märtyrerthums, Freiheit und politische Gleichstellung mit den christlichen Conicrsionen." Am 25. Mai findet sich an gleicher Stelle in der 2. Beilage die Anzeige einer gedruckten Schrift, vermutlich von L. Fernbach jr., „Verhandlung der zweiten badischen Ständekammtr im Jahre 1 8 4 6 über die Emanzipation der J u d e n " , die offensichtlich den Blick auf vergleichbare Bestrebungen in anderen Ländern lenken sollte. Nur einen Tag später, am 26. M a i , veröffentlichte Dr. S. Stern in der 1 . Beilage (ebenda) einen Artikel über den vereinigten Landtag und die Judenfrage. In dieser Versammlung habe zwar kein Jude Platz gefunden, doch würden ihre Interessen mit gleicher Teilnahme gefördert. Auch in den folgenden Nummern dieser Zeitung wird das Thema der Judenemanzipation aufgegriffen, in der N r 1 2 0 , am 27. M a i , wird in einer Anzeige auf die Schrift von E. R. Misch „ D i e Ehe zwischen Juden und Christen, Ein Votum mit Bezug auf das preußische Recht und Toleranzedikt" verwiesen, in der Nr 1 2 2 , 29. Mai, werden in der 1 . Beil. die offiziellen Gutachten Holländischer Minister und Würdenträger über den Erfolg der Judenemanzipation in extenso veröffentlicht. Daß man nicht länger gewillt war, puren Antisemitismus hinzunehmen, beweist ein Protest gegen Äußerungen des Geheimen Staatsministers von Thiele, der behauptet hatte, die gläubigen Juden hätten nur Zion als Vaterland und könnten keine patriotischen Preußen werden, die Juden könnten nicht anders, als entweder das Judentum oder den Kosmopolitismus zu predigen. (ebenda N r 1 4 3 , 2 3 . Juni) Graf Renard hatte in seiner vielbeachteten Rede erklärt, es sei „eine Haupteigenthümlichkeit des vorliegenden Gesetzentwurfes . . . , daß er die Juden in bestimmte Judenschaften absondere, also den jüdischen Kultus hege und pflege, was in direktem Widerspruch mit jeder bürgerlichen Verschmelzung und Gleichstellung stehe . . . Unmittelbare Folge dieser Gesetzgebung könne nur die sein, daß sich ein Staat im Staate mit gesonderten Zwecken bilde, eine jüdische Enklave im christlichen Gemeinwesen, und eine solche könne nur Haß hegen und hecken . . . er fordere, daß die Juden zu jeder Stellung im Staate, zu jeder Gewerbethätigkeit, zu jedem Akt der Verschmelzung mit den Christen berechtigt sein sollten . . . Es bedürfe keiner besonderen Pflege des Judenthums, denn es könne dem Staat nicht darauf ankommen, Juden zu erziehen, sondern Bürger." (ebenda N r 1 4 0 1 . Beil., 1 9 . Juni) — In dem Entwurf „die Verhältnisse der Juden betreffend" waren „Judenschafts-Bezirke" und „Judenschaften" vorgesehen mit eigenen Repräsentanten; die Verwaltung der Judenschaft sollte weiterhin der Oberaufsicht der Regierung übertragen werden. „ Z u unmittelbaren Staatsämtern sollen die Juden insoweit zugelassen werden, als sie sich durch den Dienst im stehenden Heere verfassungsmäßig Civil-Versorgungs-Ansprüche erworben haben", es dürfe jedoch keine „obrigkeitliche Autorität" damit verbunden sein, (ebenda N r 1 3 8 , 1 7 . Juni, x. Beil.) 2 5 5 , 5. Kroll, Franz, * 22. VI. 1 8 2 0 Bromberg, 1 2 8 . V . 1 8 7 7 Berlin, Pianist, Schüler von Franz Liszt, übersiedelte 1 8 4 9 nach Berlin. Später Mitarbeiter der Bach-GA. Meyerbeer gedachte Kroll selbst mit 50 Rth zu unterstützen, Kroll refüsierte jedoch. Vgl. L/50 Staad. I. f. M f . Bin, u. Br. vom 27. VI. 1 8 4 7 , S. 263. 2 5 6 , 1 . Die patriotisch gesinnten Berliner verziehen es dem Franzosen Berlioz offensichtlich nicht, daß er es gewagt hatte, eine Paraphrase über das Hauptwerk der deutschen Literatur zu schreiben. Sie zeigten dies durch Übellaunigkeit. Auch die Anhänger der Grafen Radziwill, der eine Bühnenmusik zu „ F a u s t " ( i 8 o 6 f ) komponiert hatte „les partisans du prince de Ratziville", demonstrierten ihren Unwillen. „ J e n'ai rien vu dans ma vie d'aussi burlesquement farouche que l'intolérance de certains idolâtres de la nationalité allemande . . . " notierte Berlioz in seinen Erinnerungen. (Mémoires II, pg. 280) 256, 2. Wellington, Herzog von, get. 30. IV. 1 7 6 9 Dublin, f 14- IX. 1 8 5 2 Walmer Castle b. Dover, Britischer Feldherr und Staatsmann.

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2.56, 3. Alboni, Marietta, * 1 0 . III. 182.3 Cesena/Romagna, 1 2 3 . VI. 1 8 9 4 Ville d'Avray b. Paris, Sängerin, Schülerin von Rossini, heiratete 1 8 5 4 Graf Pepoli. 2 . 5 7 , 1 . Strauß, Johann (Sohn), 1 25. X . 1 8 2 5 Wien, f 3 . VI. 1 8 9 9 Wien, Komponist und Kapellmeister, hatte 1 8 4 4 mit seiner eigenen Kapelle debütiert. 1 8 5 3 übernahm er die Leitung der Hofballmusik, 1 8 6 3 Hofballmusikdirektor. Vgl. hierzu „Allgemeine Theaterzeitung" Wien 5. Juni 1 8 4 7 S. 5 3 5 : „ S t r a u ß Vater ist von einem gesinnungslosen Correspondenten des „Spiegel" auf eine ebenso unwürdige als lügenhafte Weise angegriffen worden, denn er behauptet, S t r a u ß habe seinem Sohne die Aufführung der „Vielka"-Ouverture untersagen lassen. Diese Lüge ist eben so groß, wie der Unverstand des Buschkleppers. S t r a u ß hat weder das Recht noch den Willen, irgend jemand die Aufführung der „Vielka"-Ouverture verbieten zu wollen, sondern es ist von M e y e r b e e r ein a u s s c h l i e ß e n d B e v o l l m ä c h t i g t e r für Wien ernannt, der in Händen einen Revers hat, zufolge dessen jede andere Aufführung einer Composition aus der „ V i e l k a " , außer durch den Herren S t r a u ß und M a s s a k als u n r e c h t l i c h , gehindert werden m u ß t e . — Der klarste Beweis für diese Behauptung ist darin zu finden, daß Hr. S t r a u ß Sohn sich persönlich bei M e y e r b e e r um die Aufführung seiner Composition bewarb, jedoch keine zusagende Antwort erhielt. Die dennoch erfolgte einmalige Aufführung der „Vielka"-Ouverture konnte daher nur aus einer Partitur erfolgen, die auf u n r e c h t m ä ß i g e n Wegen zu erhalten war, und jede Vert e i d i g u n g eines solchen Verfahrens verhöhnt nicht nur das Gesetz, sondern fällt auch auf das Haupt jener zurück, die ein gesetzwidriges Benehmen beschönigen w o l l e n . . . " Vgl. hierzu auch den Brief Haslingers vom 2.6. VI. 1 8 4 7 S. 25 8 f f . und die Darstellung der Angelegenheit in: Johann Strauß (Sohn) Leben und Werk in Briefen und Dokumenten. Im Auftrag der Johann Strauß-Gesellschaft Wien gesammelt und kommentiert von Franz Mailer, B d l , Tutzing 1 9 8 3 , Hans Schneider, S. 26 ff. 2 5 8 , 1 . Albrecht, Prinz von Preußen, * 4. X . 1 8 0 9 Königsberg, f i 4 . X . 1 8 7 2 Berlin, 4. Sohn des Königs Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise. 2 6 2 , 1 . „le nouveau directeur" ist nachträglich zugefügt worden, daher steht hier noch „parlent" — der ursprüngliche Text ist nicht lesbar. 2 6 3 , 1 . = Franzensbad. 2 6 4 , 1 . = Camphausen, Ludolf, * i o . I. 1 8 0 3 Hünshoven/Aachen, f 3 . XII. 1 8 9 0 Köln, Bankier in Köln, wurde 1 8 4 7 als Liberaler in den Vereinigten Landtag gewählt. 1 8 4 8 kurze Zeit Ministerpräsident, dann Bevollmächtigter Preußens in Frankfurt. 2 6 5 . 1 . Auersperg, Anton Alexander, Graf von (Pseudon. Anastasius Grün), * 1 1 . IV. 1 8 0 6 Laibach, f 1 2 . IX. 1 8 7 6 Graz, Dichter, Mitglied des Herrenhauses. 2 6 5 . 2 . Der 3. und 4. Quartalskalender für das Jahr 1 8 4 7 sind nicht erhalten. 2 6 5 , 3. Ehrenberg, Christian Gottfried, Dr., * 1 9 . IV. 1 7 9 5 Delitzsch, f 27. VI. 1 8 7 6 Berlin, Prof. d. Medizin, hatte mit A. v. Humboldt Asien bereist. 2 6 6 . 1 . gemeint wohl: erweckte 2 6 6 . 2 . Die Eisenbahnbrücke nach Venedig w a r erst 1 8 4 5 fertiggestellt worden. 2 6 7 . 1 . Frezzolini, Erminia, * 1 8 1 8 Orvieto, Sängerin, z. Zt. an wechselnden Bühnen Italiens engagiert, feierte 1 8 5 3 große Triumphe in der Ital. Oper in Paris. 2 6 7 . 2 . Wallenstein, Albrecht Wenzel Eusebius, Herzog von Friedland, ' 2 4 . IX. 1 5 8 3 Hermanitz, f 25. II. 1 6 3 4 Eger, Feldherr. 2 6 8 , 1 . Roqueplan (Rocoplan), Louis Victor Nestor, * 1 8 0 4 Malemort/Bouches du Rhône, t 24. IV. 1 8 7 0 Paris, Operndirektor, zunächst zusammen mit Bohain Redakteur des „ F i g a r o " , Direktor der Nouveautés, dann Direktor des Théâtre des Variétés. Roqueplan leitete von

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1 8 4 7 — 1 8 5 4 die Pariser Opéra, von 1 8 5 7 — 1 8 6 0 die Opéra comique. Danach übernahm er das Theaterfeuilleton des „Constitutionnel". In der „ R e v u e et Gazette musicale" wurde der Wechsel in der Operndirektion in der N r 27, 4. VII. 4 7 , pg. 2 1 9 angezeigt und die Verdienste der kommenden Direktoren gewürdigt. „Vienne un chef-d'œuvre et l'Opéra est sauvé. Meyerbeer n'a-t-il pas inauguré la direction de M . Véron par ,,Robert-le-Diable", celle de M . Duponchel par „les Huguenots"? Voilà deux précédents de bon augure." 2 6 8 . 2 . Zeune, Johann August, * i 2 . V . 1 7 7 8 Wittenberg, f 1 4 . XI. 1 8 5 3 Berlin, Prof., Geograph und Blindenpädagoge. 2 7 0 , 1 . Wahrscheinlich das „Klavierstück", das Meyerbeer in seinem Tgb. vom 1 4 . VI. 1 8 4 7 erwähnt. Vgl. S. 254. 270, 2. Gessner, Salomon, * 1 . IV. 1 7 3 0 Zürich, f 2. III. 1 7 8 8 Zürich, Dichter und Maler. 270, 3. M a f f e i , Andrea, Cavaliere, * 1 9 . IV. 1 7 9 8 bei Riva, f 27. XI. 1 8 8 5 Mailand, namhafter Übersetzer, der u. a. Werke von Goethe, Milton, Byron und Moore ins Italienische übersetzte. 2 7 0 , 4 . Ricordi, Tito, * 29. X . 1 8 1 1 Mailand, 1 7 . IX. 1 8 8 8 Mailand, Verleger, Sohn und Nachfolger von Giovanni R . Tito R. hatte 1 8 4 2 die Gründung der „Gazzetta musicale di Milano" angeregt. 2 7 1 , i . Mailand gehörte wie Galizien, Triest und Venetien seit dem Wiener Kongreß 1 8 1 5 zu Österreich; Presse, Literatur und Theater unterlagen daher den gleichen gefürchteten strengen Zensurgesetzen Metternichs wie in Wien. Die wachsenden Freiheitsbestrebungen der Italiener — im gleichen Jahre wurde von den Grafen Balbo und Cavour die berühmte Zeitung „II Risorgimento" in Turin gegründet — dürften eher Anlaß zu noch schärferen Maßstäben für die Zensoren gewesen sein, so daß einer Aufführung des „Struensee" in Italien zu diesem Zeitpunkt wohl erhebliche Hindernisse im Wege standen. 2 7 2 , i . Albert, Franz August Karl Emanuel, Prinz von Sachsen-Koburg-Gotha, * 26. VIII. 1 8 1 9 Schloß Rosenau b. Koburg, f 1 4 . XII. 1 8 6 1 Windsor Castle, Gemahl der Königin Victoria von England. 2 7 2 , 2. Vgl. hierzu das Schreiben von Amalia Beers Sekretär Burguis vom 22. VII. 1 8 4 7 , Staatl. I. f. M f . Bin Sign. L / 1 7 4 : „ . . . J ' a i écrit la lettre pour Mylord Westmorland d'après le croqué que vous avez envoyez à Madame Beer, et elle est partie hier avec les „Struensées" par la voie de l'ambassade anglaise. Je dis „les Struensées", parce que Madame Beer en a envoyé deux exemplaires, l'un avec la mise en scène et l'autre parfaitement relié et instant." . . . 2 7 2 . 3 . Die UA der „Masnadieri" von Verdi fand am 1 5 . Juli in London statt. 2 7 3 , i . Hertz, Henrik, * 27. VIII. 1 7 9 7 (1798?) Kopenhagen, 1 ¿ 5 - II- 1 8 7 0 Kopenhagen, dän. Dramatiker. „König Renés Tochter", 1 8 4 5 , war 1 8 4 6 in deutscher Übersetzung erschienen. 2 7 7 , i . Besprechung des soeben erschienenen Klavierauszuges der „Struensee"-Musik, in der Rellstab vor allem die Kunstformen hervorhebt, „ w o sich die Tonkunst auf diese Art mit der Dichtung verschmilzt." Rellstab hält diese Gattung „ f ü r eine sehr glückliche, dankbare und ächst künstlerische", und betont zugleich das „innige Mischungsverhältnis" von Poesie und Musik, das hier vorherrsche, wobei dennoch der Musik selbständiger Wert zukomme. „Manche Theile der vorliegenden Composition sind zwar in ihrer Form zu sehr durch das Drama bedingt, um ohne dieses völlig zum beabsichtigten Eindruck zu gelangen, doch anderes stellt sich auch frei für sich hin, als: die düstre, feurige O u v e r t ü r e (eine vierhändige Bearbeitung wäre uns hier indeß wünschenswerther), die charakteristische Polonaise, der TrauerMarsch. So wird denn dem Werk auch in dieser Gestalt die Theilnahme des Publikums gesi-

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chert sein, und um so mehr, als die Einrichtung, von einem unsrer ausgezeichnetsten Pianofortevirtuosen (Herrn Kullak) der Art ist, daß der Spieler fast überall Aufgaben findet, die auf Vortrag und Fertigkeit ein glänzendes Licht werfen können." (Vossische Zeitung Berlin) 277, 2. „Wie klare Fluth in reinster Spiegelhelle Des Himmels und der Erde Bild Dir zeigt, 277, 3. Reilstabs stets offensichtlich schnell hingeworfenen Zeilen sind nur schwer lesbar. 2 7 8 , 1 . = Johanna Sophie Cruvelli 2 7 9 , 1 . Pratté, Anton Edward, * 22. XI. 1799 Hajda/Böhmen, t 23. V. 1875 Odensnäs/ Ostgotland, Harfenvirtuose, Komponist. 2 8 0 , 1 . Landesmann hatte Meyerbeer den Artikel in einem Schreiben vom 23. VI. 1847 angekündigt, er sei „im Interesse der Gerechtigkeit und der Pietät für einen hingeschiedenen Dichter geschrieben". Zugleich bedankte er sich für die Ubersendung des Briefwechsels von Michael Beer: „Der Briefwechsel Michael Beers ist nicht nur belehrend für den Jünger, er bildet auch die erquicklichste Erinnerung an eine leider entschwundene Literaturepoche, als noch nicht gemeine Ehrfurcht an die Stelle des deutschen Ehrgeizes getreten war, mit welchem der echte Dichter - und ein solcher war Michael Beer — der Kunst huldigte." (Staad. I. f. Mf. Bin V/75) 280, 2. Stephan, Erzherzog von Österreich, * 14. IX. 1 8 1 7 Ofen, f 19. II. 1867 Mentone, 1843 —47 Zivilgouverneur von Böhmen, 1 8 4 7 zunächst Statthalter, dann Palatin von Ungarn. 1848 Rücktritt. 2 8 0 , 3 . Limnander de Nieuwenhove, Armand Marie Ghislain, Baron de, * 22. V. 1814 Gent, f 15. VIII. 1892 Schloß Moignanville/Seine et Oise, Komponist, hatte 1 8 4 5 / 4 6 mehrere Kompositionen in Paris zur Aufführung gebracht. Limnanders erste und zugleich erfolgreichste Oper „Les Monténégrins" wurde 1849 in Paris an der Opéra comique uraufgeführt. 2 8 1 , 1 . Erst Ende August stand der Eröffnungstermin fest: 8. Sept. 1847. („France musicale" 22. VIII. 1847) 281, 2. Die Oper wurde mit „La Juive" von Halévy eröffnet, Aubers neues Werk „Haydée ou le Secret" wurde am 28. Dez. 1 8 4 7 in der Pariser Opéra comique aufgeführt. 2 8 2 , 1 . Heine lebt zu dieser Zeit in Montmorency, befindet sich „leidlich wohl". 282, 2. Meyerbeers wiederholte Badekuren, die sein wohl chronisches Unterleibsleiden erforderten, boten den Pariser Journalisten willkommenen Anlaß zu ironischen Feuilletons. Am 18. VII. 1 8 4 7 erschien im Pariser „Charivari" ein Artikel „Les eaux où va M . Meyerbeer" mit einer Karikatur zweier triefnasser Herren in Badehosen. In Anspielung auf Franzensbad heißt es da: „Avez-vous entendu parler quelquefois des eaux de Funzhensaussen?... Le mélange des races et de religions fait de Funzhensaussen un des lieux de réunion les plus charmants du monde. Ces eaux sont très à la mode cette année. Jenny Lind y est attendue; Meyerbeer s'y est fixé depuis le commencement de l'été. Sa santé paraît même déjà considérablement améliorée. Les sources de Funzhensaussen sont souveraines pour les maladies de foie et les engorgemens des partitions . . . " , wobei „engorgemens" als doppelsinnige Anspielung auf Meyerbeers Leiden verstanden werden konnte. Die Formulierung „Le mélange des races et de religions" darf in diesem Zusammenhang auch nicht übersehen werden. — Vgl. auch „Le Charivari" 19. V. 1 8 4 7 „La disette musicale". 2 8 3 , 1 . Der Bestechungsprozeß gegen den Exminister Teste und den General Cubières erregte z. Zt. nicht nur die franz. Öffentlichkeit.

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2 8 3 , 2. Es ist möglich, daß der vorliegende Entwurf dieses Briefes einige Tage früher abgefaßt wurde - als Antwort auf Jenny Linds Brief vom 1 9 . Juli — da Meyerbeer hier noch als Tag seiner Abreise den 1 0 . August nennt, während er am 23. Juli an Gouin schreibt, er werde seinen Aufenthalt bis zum 1 7 . August verlängern. Es ist also denkbar, daß dieser Passus verändert wurde. 2 8 4 , 1 . Therese, Königin von Bayern, 1 7 9 2 — 1 8 5 4 , geb. Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen. 2 8 7 , 1 . Diese Frage wird z.B. in der „France musicale" nicht gestellt. Crosnier übernahm erst 1 8 5 2 wieder die Leitung der Opéra comique. 287, 2. Meyerbeer glaubte wohl, Heine werde der Aufforderung Lumleys folgen und zur Aufführung seines „Faust"-Balletts in Her Majesty's Theatre in the Haymarket nach London reisen. Dies hätte dort zu einer Begegnung mit Jenny Lind geführt, der Meyerbeer mit Skepsis entgegensah. Der Dichter befand sich jedoch nach wie vor in seiner Landwohnung in Montmorency, sein Gesundheitszustand war, wie er selber formulierte, „leidlich", nur sein Augenübel sei „halsstarrig" (vgl. Mende, Chronik S. 243). Obwohl Lumley bereits im April Heine 6000 fr. Honorar gezahlt hatte, kam die Aufführung des „Faust"-Balletts nicht zustande. 2 8 8 , 1 . Duponchel hatte Miss Birch, „ L a célèbre cantatrice anglaise", soeben für die Opéra engagiert, um die Rollen der Dorus-Gras zu übernehmen, die nach London ging. Sie habe an der Mailänder Scala in 36 aufeinanderfolgenden Abenden die Rolle der Lucrezia in den „ D u e Foscari" mit außerordentlichem Erfolg gesungen, heißt es in der „France musicale" (8. VIII. 1 8 4 7 pg. 267) „qui est de bon augure pour sa nouvelle carrière théâtrale." Meyerbeers Behauptungen erwiesen sich aber offensichtlich als realistischer, der Kontrakt wurde bereits im November gelöst, noch ehe Miss Birch in Paris debütiert hatte. Sie kehrte zum Drury-Lane-Th. nach London zurück. („France musicale" 2 1 . XI. pg. 387) 2 9 0 , 1 . Offensichtlich fürchtete Meyerbeer, die neuen Operndirektoren hätten Verdi mit der Komposition einer Oper betraut und als Librettist Scribe oder Dumas gewonnen, was seinen eigenen Arbeiten, auch den Umarbeitungen des „Propheten", hinderlich gewesen wäre. Tatsächlich blieb Verdi aber sowohl seinen italienischen Librettisten als auch den italienischen Bühnen treu, ein Vertrag mit der Pariser Opéra kam nicht zustande. 290, 2. „ I Lombardi alla prima Crociata" wurden am 26. Nov. 1 8 4 7 in einer erweiterten franz. Fassung unter dem Titel „Jérusalem" aufgeführt. Die Übersetzung und Bearbeitung erfolgte durch A. Royer und G. Vaëz. 290, 3. Die Escudiers verhielten sich z. Zt. offensichtlich aus Loyalität gegenüber den neuen Operndirektoren auch loyal gegenüber Meyerbeer. Am 1 8 . VII., pg. 2 4 2 liest man in den Nachrichten der „France musicale", Meyerbeer sei im Bade, er werde erst Ende Sept. nach Berlin zurückkehren. Er habe dem König von Preußen für den Winter eine zweiaktige Oper von Carl Maria v. Weber versprochen, die er bearbeiten und vollenden werde. — Aus welchen Quellen diese Nachricht stammt, ist nicht klar, zumal Meyerbeer selbst zu dieser Zeit das Projekt der 3 Pintos nicht erwähnt. Am 25. VII., pg. 2 5 0 : „ O n parle toujours de Meyerbeer, mais on n'ose pas espérer; si les démarches qu'on veut tenter ne réussissent pas, il faudra bien y renoncer." Die Nachrichten des 1 . Aug., pg. 2 5 8 , enthalten den lapidaren Satz: M . Meyerbeer est silencieux comme son Prophète", am 1 5 . Aug. heißt es dann wieder: „Meyerbeer est très souffrant . . . Nous faisons des voeux pour que l'auteur de ,Robert-le-Diable' et des h u g u e nots' nous revienne entièrement rétabli, et qu'il soit surtout disposé à écrire une partition pour l'Opéra." (pg. 274) 2 9 1 , 1 . Vgl. hierzu die Darstellung in: H.Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, S. 1 0 3 ff. Meyerbeer

IV

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2 9 3 , 1 . Duponchel und Roqueplan bedienten sich hier der Vermittlung von Gemmy Brandus, der sich offensichtlich angeboten hatte, Meyerbeer ihren Brief persönlich zu übergeben. Vgl. Tgb. vom 28. VIII. 1 8 4 7 , S. 299. N E S T O R R O Q U E P L A N AN G E M M Y B R A N D U S IN PARIS

„Paris, le 1 4 . Août 1 8 4 7 Cher Monsieur Brandus J'ai l'honneur de vous addresser la lettre que j'écris à M r . Meyerbeer, en vous priant de vouloir bien vous en charger. Vous aurez la bonté de lui expliquer bien en détail tout ce que nous avons déjà dit ensemble. Je vous répète ici ce qui est convenu, c'est à dire, que vous pouvez, en notre lieu et place consentir à tout ce que vous demandra Mr. Meyerbeer; notre intention bien formelle, notre intérêt bien entendu étant d'obtenir un ouvrage de lui. Sans lui, rien n'est possible pour nous. Nous nous recommendons auprès de M r . Meyerbeer, Duponchel par la reconnaissance, moi par l'admiration la plus grande pour son génie. Aucune coterie n'influe sur nous deux choses nous font agir, l'avenir du théâtre, et notre propre intérêt. Traitez avec M r . Meyerbeer toutes les questions d'engagements, dites lui que nous serons pour lui, pour son ouvrage, empressés, hardis, si vous ne parvenez pas à lever des difficultés qui rendraient notre présence nécessaire, écrivez nous sans délai, et malgré toutes nos occupations dont vous avez été témoin, l'un de nous ira voir M r . Meyerbeer. Renseignez le sur notre troupe, consultez le sur ce qu'il y a à faire pour l'améliorer, et je vous répète encore, dites qu'aucun sacrifice ne nous coûtera pour obtenir de lui une promesse formelle. agréez mes salutations très empressées Nestor Roqueplan" [Handschrift Meyerbeers: „Copie d'une lettre de M . Roqueplan" Autograph (L): Staad. I. f. M f . Bin L / 1 7 0 ] 2 9 4 , 1 . Manna, Ruggero, * 6. IV. 1 8 0 8 Triest, t M - V. 1 8 6 4 Cremona, Kapellmeister, Komponist, Opernunternehmer und Regisseur in Cremona, machte sich auch als Kirchenkomponist einen Namen. 2 9 6 , 1 . Vgl. Br. vom 1 3 . VIII. S. 2 9 o f . 2 9 7 , 1 . Maurer, Ludwig (Louis) Wilhelm, * 8. II. 1 7 8 9 Potsdam, f 25. X . (6. XI.) 1 8 7 8 St. Petersburg, Violinist und Komponist, seit 1 8 4 1 Generalinspekteur der Kaiserl. Russischen Orchester. Die Oper „ A l o i s e " wurde 1 8 2 8 in Hannover uraufgeführt. 297, 2. Tomasek, Vaclav Jan (Tomaschek, Wenzel Johann), * 1 7 . IV. 1 7 7 4 Skutsch/Böhmen, t 3 - IV. 1 8 5 0 Prag, Komponist. 2 9 7 . 3 . Kurpiriski, Karol Kazimierz (Karl Kasimir), * 6. III. 1 7 8 5 Luschwitz/Posen, f i 8 . I X . 1 8 5 7 Warschau, Komponist, 1 8 2 5 — 4 2 Hofkapellmeister und Direktor der Oper in Warschau. 2 9 7 . 4 . Kalliwoda, Johannes Wenzeslaus, * 2 i . II. 1 8 0 1 Prag, 1 3 - XII. 1 8 6 6 Karlsruhe, Komponist, 1 8 2 2 — 6 6 Kapellmeister des Fürsten von Fürstenberg in Donaueschingen. 2 9 8 , 1 . Vgl. H. Becker, Der Fall Heine—Meyerbeer, S. 1 0 3 ff. 298, 2. Sowohl Auber ( „ H a y d é e " , 28. XII. 1 8 4 7 ) als auch Halévy („Le val d'Andorre", 1 1 . XI. 1848) brachten ihre neuen Werke in der Opéra comique heraus. 2 9 9 , 1 . S. Brief vom 1 4 . VIII. 1 8 4 7 . 299, 2. Abdruck des Vortrages vom 1 4 . August im Leipziger Gewandhaus in der „Neuen Z s . f. M u s i k " Nr. 1 7 , 26. VIII. 1 8 4 7 S. 97 ff und Separatdruck „Die Oper der Gegenwart", Leipzig 1 8 4 7 , J . C. Hinrichs'sche Buchhandlung. Griepenkerl hatte in diesem Vortrag die Fra-

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ge aufgeworfen, welcher Opernkomponist als Nachfolger Spontinis „auf der Hauptangel des aufgerissenen Portals" der Zeit stehe: „Derjenige Componist, der sich unserer gewaltigen Zeit gegenüber in dem Waffenschmucke zeigt, womit wir diese Zeit e r o b e r t . . . derjenige Componist, der, nach dem er wie seine Vorgänger, Gluck und Spontini, in italienischen Anschauungen sich gesättigt und dann wie diese gleichfalls sich nach Paris gewendet und gleichfalls an dem Kessel einer Revolution sein Ideal g e k r ä f t i g t . . . " , der „ein Werk hervorbringt, das heiß herausgeholt aus den Fragen des gegenwärtigen Tages, den eigentlichen Kern der größten Beziehungen unserer Zeit birgt". Griepenkerl erteilt den Vertretern des Classizismus und Anhängern der deutschen romantischen Oper und des Singspiels eine klare Absage: „ W i r wollen keine griechischen Tragödien auf unsere Bretter verpflanzt sehen. Wir wollen keine Terenze, keine Plautusse. Wir wollen keine Blaubärte, .keine gestiefelten Kater . . . keine Hexenwirthschaft, keine Zauberkünste und Faxen solcher A r t . . . " M a n könne nicht noch einmal Pompeji heraufbeschwören oder das längst zurückgebrachte Kreuz noch einmal nach Palästina bringen, es sei keine Zeit mehr für Sagengestalten, Burgfräulein oder „lichtblaue Sommernachtsträume". Griepenkerl sah sein Ideal in den „Hugenotten" Meyerbeers verwirklicht, in einem Werk „das in seiner Katastrophe eine Spitze der dramatischen Größe erreicht, wie sie gar kein Werk dieser Gattung, es mag Namen haben, welche es wolle, erklommen h a t . . . Wer darüber hinaus will, muß auf dem Boden gestanden haben, auf dem Meyerbeer s t e h t . . . dieser Boden heißt — Weltgeschichte - Weltgericht!" (Separatdruck S. 24 — 27) 3 0 5 . 1 . Masset, Nicolas Jean Jacques, * 27. I. 1 8 1 1 Liège, Sänger, zu dieser Zeit an verschiedenen Bühnen Italiens engagiert, dann in Liège und Madrid. 1 8 5 2 Prof. f. Gesang am Conservatoire Paris. 3 0 5 . 2 . Valgalier, Victor Adolphe, * 1 1 . VII. 1 8 0 7 Avignon, Sänger, Preisträger des Pariser Conservatoire, 1857—64 im Ensemble der Opéra. 3 0 7 , 1 . Spontini konnte der Aufforderung Friedrich Wilhelm IV., in Berlin seine „Vestalin", „ O l y m p i a " und „ N u r m a h a l " zu leiten, nicht mehr Folge leisten, zunehmende Taubheit hinderte ihn. 307, 2. Mendelssohn wird in der Korrespondenz Meyerbeers und der Familie Beer häufig nur „ G a m a c h o " genannt, in Anspielung auf dessen Oper „Die Hochzeit des C a m a c h o " , op. 1 0 , die 1 8 2 7 in Berlin aufgeführt worden war. 3 0 7 , 3. In einem an Duponchel und Roqueplan gerichteten Schreiben vom 7. IX. 1 8 4 7 , das lediglich in einer Kopie von Gouin vorliegt [I. f. M f . Bin L/54], entschuldigt sich Meyerbeer unter Hinweis auf den vor zwei Tagen erfolgten Tod seiner Schwiegermutter dafür, daß er ihnen nicht unmittelbar und ausführlich antworte und empfiehlt den Direktoren, sich in allen Fragen an Gouin zu wenden: „ J e suis sûr qu'il se sera un plaisir de vous rendre compte surtout ce que vous désirez savoir, et cela d'une façon bien plus explicite et plus détaillée que cela pourrait se faire dans une lettre." 3 0 8 , 1 . Charles Maurice war der Herausgeber des „Courrier des Théâtres". Wie einem Bericht in der „Allgemeinen Zeitung", Augsburg, vom 22. Sept. 1 8 4 7 „Pariser Industrie, Dramatische Brandschatzung" zu entnehmen ist, waren die neuen Operndirektoren soeben dabei, „ihre Verwaltung mit einem heilsamen und lobenswerthen Schritt zu eröffnen, sie haben einer Industrie den Krieg erklärt für die es in der Sprache der ehrlichen Leute keinen Namen g i b t . . . " , d. h. der käuflichen Presse. Der „Courrier des Théâtres" sei zum „Schrecken aller dramatischen Künstler und Theaterunternehmer geworden, gehaßt und verachtet von allen ohne Unterschied." Es wird von „schamloser Brandschatzung" gesprochen, „kein Talent, wie hoch, wie glänzend es war, konnte sich diesem schmachvollen Tribut entwinden" und Talma selbst sei der „Lehnsträger" eines „winzigen Blattes" gewesen, „dessen äußerlicher Umfang im umgekehrten Verhältniß zur Schamlosigkeit seines Leiters stand." Der Autor weiß über M a chenschaften gegen die Opéra comique und die Große Oper und deren Sänger zu berichten. Nun endlich hätten Duponchel und Roqueplan, nachdem sich „der ,Courrier des Théâtres' 38*

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mit der Wuth eines gereizten Köd[=t]ers auf sie geworfen", ihm mit einer Ladung vor die öffentlichen Gerichte geantwortet. — Wie sehr Meyerbeer Charles Maurice fürchtete, zeigt seine Gewohnheit, in seinem Tk. stets nur die Initialen „Ch. M . " zu notieren. 308,2. Faucher, Léon, * 8. IX. 1803 Limoges, f i 5 - XII. 1854 Marseille, Publizist und Staatsmann, 1846 Abgeordneter, dann Minister für Inneres. 3 0 9 , 1 . Dameron, Pauline Eulalie, * 22. II. 1825 Wazemmes, t VIII. 1890, Sängerin, hatte 1846 in „Robert-le-Diable" an der Opéra debütiert, zu deren Ensemble sie bis 1861 gehörte. 3 1 0 , 1 . „je le regarde comme un des plus excellents directeurs d'orchestre que j'aie jamais rencontrés, et comme un de ces hommes dont l'influence suffit à donner une supériorité musicale évidente à la ville qu'ils habitent, quand on les entoure des éléments dont ils ont besoin pour rendre manifestes leur force et leur intelligence..." Berlioz mémoires 2, Paris 1969, Pg-194Das ebenso glänzende wie kompetente Urteil von Berlioz diente Meyerbeer offensichtlich dazu, Friedrich Wilhelm IV. durch Vermittlung von Humboldt für Otto Nicolai als Nachfolger des Hofkpm. Henning zu gewinnen. (Vgl. Tgb. 8. IX. 1847 S. 307) Tatsächlich waren die Bemühungen von Erfolg gekrönt: Nicolai übernahm am 1. März 1848 die Leitung des Domchores und wurde zugleich Kpm. des Berliner Opernhauses. 3 1 1 , 1 . Ronconi, Sebastiano, (Lebensdaten nicht überliefert) dritter Sohn des berühmten Tenors Domenico Ronconi, gastierte 1847 in Berlin. Er war weniger bedeutend als sein Bruder, der Bariton Georgio Ronconi. 3 1 4 . 1 . Minna Meyerbeers Reise nach Venedig gab Anlaß zu Spekulationen, Meyerbeer wolle Berlin für immer verlassen, er habe sich „einen Palast in Venedig" gekauft, den er mit seiner Familie demnächst beziehen wolle. („Wiener allg. Musik-Zeitung" 16. IX. 1847 S. 448) 3 1 4 . 2 . Escudier schrieb in der „France musicale" nach der Aufführung der „Juive": „Écoutez, écoutez donc ces accents qui vous percent le cœur, cette voix hardie, courageuse, passionnée, déchirante, qui vous ément au suprême degré. Eléazar s'est élevé hier à une hauteur immense . . . Duprez a fait de cette soirée son plus éclatant triomphe. La voix du célèbre chanteur avait reconquis toute sa fraîcheur, toute son énergie . . ."(„La France musicale" 12. IX. 1847, pg. 301) 3 1 5 , 1 . Guasco, Carlo, ' ' 1 3 . III. 1813 Solero/Piemont, 113• XII. 1876 Solero, Sänger, hatte 1837 in der Scala debütiert, kreierte u. a. „I Lombardi", „Ernani" und „Attila" von Verdi. 3 1 7 , 1 . Die Aufführung von Verdis „I Lombardi. . . " fand erst am 26. November unter dem Titel „Jérusalem" statt. 317, 2. Duprez gefiel auch in der „Favorite": „tous nos éloges seraient des banalités à côté de l'ovation qu'il a reçue" bekannte Léon Escudier in der „France musicale" vom 19. Sept. ^ 4 7 , Pg-3I°3 1 9 , 1 . Masson, Pauline Louise Ferdinande, * 3. XII. 1816 Paris, f i 8 8 4 , Sängerin, Preisträgerin des Conservatoire Paris, hatte soeben in der „Favorite" mit großem Erfolg debütiert. („France musicale" 19. IX. 1847, pg. 310). 319, 2. Bouffé, Hugues Marie Désiré, * 4. IX. 1800 Paris, 1 2 7 . X. 1888 Paris, Schauspieler. 3 2 0 , 1 . [Berlin] „Grillparzer wurde von Meyerbeer besucht, der ihn zu Tische lud, wo er mit Humboldt und der ehemaligen Sonntag [Gräfin Rossi] zusammenkam . . . " (Aus Wilhelm Bogners Tagebuch. Grillparzers Gespräche, hrsg. von August Sauer, Schriften des Literarischen Vereins in Wien VI, Wien 1906, S. 43 9.) Der junge Bogner, dessen Vormund Grillparzer war, begleitete den Dichter auf dieser, seiner letzten großen Reise. Grillparzer selbst erwähnt

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Meyerbeer im Rückblick auf dieses Diner nicht, und H u m b o l d t , den Meyerbeer gewiß eingeladen hatte, um seinem Wiener Gast eine besondere Freude zu bereiten, machte wenig Eindruck auf Grillparzer: „ E r hat nichts als gute und gescheite Dinge gesagt. Aber es fehlt die geistige Atmosphäre. M a n fühlt nicht die Gegenwart eines bedeutenden M a n n e s . " (Grillparzers Werke in sechzehn Teilen, hrsg. von Stefan H o c k , 1 5 . Teil S. 32.0) 3 2 0 , 2. Wappers, Gustav, B a r o n , * 2.3. VIII. 1 8 0 3 Antwerpen, f 6. X I I . 1 8 7 4 Paris, Maler, 1 8 4 0 — 5 3 Direktor der Akademie in Antwerpen. 3 2 0 , 3 . Vgl. Anm. 2 9 9 , 2. 3 2 1 , 1 . Das W o r t ist durchstrichen, absichtlich unkenntlich gemacht. Die beiden „11" unmittelbar nach dem Anfangsbuchstaben und der Inhalt des Satzes lassen auf „Illaire" schließen. 3 2 1 , 2 . O t t o Nicolai. - Nicolais Hauptwerk, „ D i e lustigen Weiber von W i n d s o r " , wurde erst 1 8 4 9 uraufgeführt; gemeint ist hier wahrscheinlich „II T e m p l a r i o " , Nicolais erfolgreichste ital. Oper, die 1 8 4 4 in Berlin aufgeführt worden war. 3 2 2 . 1 . Am 2 3 . Sept. 1 8 4 7 berichtet W a g n e r seiner Frau M i n n a in einem Brief: „ . . . Gestern besann ich mich endlich auch, daß es die höchste Zeit sei mich bei M e y e r b e e r zu melden, der hier ist: — ich traf ihn nicht und brachte vorläufig eine Karte an: — der wird wahrscheinlich auch nicht überglücklich über meinen „ R i e n z i " s e i n ! " (Richard Wagner an M i n n a Wagner, Ges. Briefe, hrsg. von G. Strobel u. W . W o l f , Bd II S. $66) Am 3 . O k t o b e r notiert W a g n e r : „ . . . Heute bin ich bei M e y e r b e e r zu T i s c h e ! Der reist bald ab; desto b e s s e r ! " (ebenda S. 5 7 3 ) W a g n e r hielt sich seit dem 1 8 . September zur Einstudierung seines „ R i e n z i " in Berlin auf. Der sehr verspätete Antrittsbesuch Wagners mochte Meyerbeer verstimmt haben, Belege für ein weiteres Zusammentreffen gibt es nicht, man darf es aber für die Genrealprobe des „ R i e n z i " am 2 4 . O k t o b e r und die Premiere am 2 6 . O k t o b e r annehmen. 3 2 2 . 2 . Tessitura, Weberei, hier so viel wie Charakter, Fähigkeiten der Stimme. Meyerbeers Bemühungen sind im Hinblick auf eine Wiederaufnahme des „ R o b e r t - l e - D i a b l e " und der „ H u g e n o t t e n " zu sehen. Die neue Administration wolle abwarten, sie in Szene zu setzen, bis diese W e r k e würdig ausgeführt werden könnten, heißt es in einem Bericht der „ R e v u e et Gazette m u s i c a l e " N o 4 0 , 3. X . 1 8 4 7 , pg. 3 2 7 . Bettini studiere jedoch bereits die Rolle des R o bert. 3 2 4 , 1 . In den Pariser Zeitungen wurde die Alboni ausführlich gewürdigt. „Le M é n e s t r e l " widmete ihr sogar zwei große Artikel. Die Engländer hätten recht geurteilt, in ihr eine ebenbürtige Rivalin der Lind zu sehen. „II est, en effet, impossible de réunir plus d'élévation et de grandiose dans le style que Mlle Alboni n'en déploie, ni de vocaliser avec plus de pureté et d'égalité . . . " („Le M é n é s t r e l " 1 7 . X . 1 8 4 6 , N . 3 1 3 . ) Escudier h o b in seinem fast dreispaltigen Artikel in der „ F r a n c e musicale" auch ihren integren Charakter hervor, „ M l l e Alboni, le plus sympathique contralto qui existe . . . amis et ennemis de Covent-Garden lui ont unanimement prodigué les témoignages d ' a d m i r a t i o n . . . " („France musicale" 2 9 . VIII. 1 8 4 7 pg. 2 8 6 ) 3 2 4 , 2 . Offensichtlich hatte Gouin Meyerbeer einen Artikel Fiorentinos im „ C h a r i v a r i " vom i . O k t . 1 8 4 7 N° 2 4 7 pg. 1—2 „Meyerbeer à V e n i s e " verschwiegen, in dem dieser glossiert, in den großen Zeitungen werde angekündigt, der Autor der „ H u g e n o t t e n " wolle sich ein Palais in Venedig errichten „afin sans doute de pouvoir mieux surveiller de là les répétitions du „ P r o p h è t e " à l'Académie de Musique de Paris. . . . J e ne serais pas étonné si, le jour de la première représentation de l'opéra nouveau, les j o u r n a u x amis de Meyerbeer nous annoncent que l'illustre auteur du „ P r o p h è t e " compte profiter prochainement de son séjour à Venise pour aller susprendre sa lyre aux saules des bords de l'Euphrate. Ce sera une magnifique occasion pour annoncer, huit jours plus tard, que Meyerbeer, n'ayant pas pu parvenir à accrocher sa lyre aux saules en question, se propose de revenir en pincer de nouveau à P a r i s . . . "

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324, 3. Die Urkunde trägt das Datum 25. September 1 8 4 7 . (Staatl. I. f. M f . Bin L / i ) 3 2 5 , 1 . Émile Deschamps Übersetzung ist erhalten (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L/i 1 2 ) Ein Vergleich mit der gedruckten Fassung in den Quarante Mélodies zeigt, daß die beiden ersten Verszeilen verändert wurden. Sie lauten in der Urfassung: „Sombre hyver, sous tes longs voiles, est caché, même aux étoiles," Der Titel in den Quarante Mélodies lautet: „Printemps caché". 3 2 6 , 1 . Mendelssohn starb jedoch bereits am 4. Nov. 1 8 4 7 . Es ist nicht auszuschließen, daß hierbei Bestrebungen von Jenny Lind im Spiel waren, die ihrem Freunde Mendelssohn den Weg auf die Opernbühne ebnen wollte. 326, 2. Vgl. hierzu den Brief der Birch-Pfeiffer vom 8. XI. 1 8 4 7 , S. 3 3 4 f . Gemeint sind offensichtlich Vorbereitungen für eine umfangreiche Umarbeitung der „ V i e l k a " für London. 3 2 6 , 3. Friedrich Wilhelm IV. ernannte Jenny Lind in einem persönlichen Handschreiben nach diesem Konzert zur Kammersängerin. (Joan Bulman, J . Lind, S. 1 8 3 ) 3 2 6 , 4 . Küstner protegierte dagegen Franz Lachner, der 1 8 3 6 unter seiner Intendanz in München Hofkapellmeister geworden war. Mit einem Engagement in Berlin hätte er sich Lachner erneut verpflichtet, während Nicolai die Einflußsphäre Meyerbeers stärken mußte. Die Wahl zwischen Lachner und Nicolai bedeutete zugleich Auseinandersetzung zwischen den Kontrahenten Meyerbeer und Küstner. 3 2 6 , 5. Vgl. hierzu das Schreiben in den „Acta des Königl. Geheimen Cabinets", Deutsches Zentralarchiv Merseburg, Hist. Abt. II. 2 . 2 . 1 . / 2 1 1 3 3 . 3 2 6 , 6. Meyerbeer hatte das Liederspiel, das dem Singspiel nahesteht und sich aus gesprochenen Dialogen und Liedern zusammensetzt, durch Reichardt und Himmel („Fanchon das Leiermädchen", s. Bd I, S. 1 8 1 ) kenngelernt, strebte aber offensichtlich in der Wahl des Sujets eine Verbindung zum franz. Vaudeville an, für das er stets ein Faible zeigte. Sein vertrauter Librettist Scribe selbst schrieb eine große Anzahl Vaudeville-Komödien. 327,1.

C A R O L I N A VON W E B E R AN M E Y E R B E E R ,

QUITTUNG

[Dresden, 1 8 . X . 1 8 4 7 ]

„ D e m ausgesprochenen Wunsche des Herrn Meyerbeer zufolge, geben die verwittwete Frau Kapellmeisterin von Weber, so wie deren Sohn Herr M a x von Weber, ihre Einwilligung dazu, daß der Termin an welchem Herr Meyerbeer die von dem verewigten Carl Maria von Weber begonnene Oper „Die Pinto's" vollendet haben soll (welcher Termin durch das letzte schriftliche Übereinkommen auf d. 30 ten April 1 8 4 8 stipulirt worden ist) abermals bis zum 30'™ April 1 8 4 9 verschoben werde. — . Herr Meyerbeer, wünschend der geehrten Weberschen Familie einigermaßen den Verlust zu vergütigen den sie durch diesen neuen Aufschub erleidet, hat dieselbe gebeten, als Entschädigung dafür, abermals die Summe von Dreihundert Thalern von ihm anzunehmen. — . Die Frau Kapellmeisterin von Weber, und ihr Sohn Herr M a x von Weber, nehmen dieses Anerbiethen an, und bescheinigen, die besagten 3 00 Vtf unter dem heutigen Datum richtig empfangen zu haben. Dresden d. i8 t e n October 1 8 4 7 . Caroline von Weber Karl Theodor Winkler im Namen des abwesenden Herrn M a x von Weber" [Autograph (La: Meyerbeer, s : C. v. Weber, K. Th. Winkler): Staatl. I. f. M f . Bin W/76] 3 2 8 , 1 . Die Uraufführung der Oper „Conradin, der letzte Hohenstaufen" von Ferdinand Hiller nach einem Libretto von Reinick hatte am 1 3 . Okt. im Dresdener Hoftheater stattgefun-

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den. Von einem „glänzenden Erfolg" konnte jedoch nicht die Rede sein, der Kritiker der „Neuen Z s f. M u s i k " beklagt nicht nur den völligen Mangel an Charakteren im Libretto, an „feinerer Charakterzeichnung" in der Musik, sondern auch die gekünstelten Modulationen, die unmäßig lärmende Instrumentation und die Einförmigkeit zu vieler getragener Stücke in den beiden letzten Akten. ( „ N Z s f M " : 28. X . 1 8 4 7 S. 2.08f; 1 . XI. 1 8 4 7 S. 2 1 5 f; 8. XI. 1 8 4 7 S. 225 ff) Auch in der „Wiener allgemeinen Musik-Zeitung" (4. XII. 1 8 4 7 S. 5 82) heißt es, daß das Werk nicht den gewünschten Erfolg gehabt habe und auch nicht haben werde. 3 2 8 , 2. Das Libretto wurde schließlich von Halévy vertont und unter dem Titel „ L a Tempesta" am 8. Juni 1 8 5 0 in London aufgeführt. 3 2 9 . 1 . Meyerbeer übergab es am 3. XI. der Marschallin Lebau, Hofdame der Herzogin von Orléans. (Eintragung im Tgb 3. XI. 1 8 4 7 ) 3 2 9 . 2 . Lyrisches Melodram f. Altsolo, Chor und Orchester. 329, 3. Das Incognito wurde offensichtlich nur einige Tage gewahrt, am 1 4 . Nov. meldete die „France musicale" (pg. 378): „ M . Meyerbeer est à Paris". 3 3 0 , 1 . Wagners „ R i e n z i " fand nur „theilweisen Anklang" („Wiener Allg. Musik-Zeitung" nach „Preuß. Allg. Z t g " 4. XI. 1 8 4 7 ) , der Komponist hatte die Oper gegenüber Berliner Orchestermitgliedern zudem als „eine Jugendarbeit" erklärt, „deren Richtung er seitdem selbst theilweise aufgegeben habe." (Neue Z s f. M u s i k " 8. XI. 1 8 4 7 , S. 228) 3 3 0 , 2. Caroline von Weber hatte Meyerbeer einige ungedruckte Kompositionen Webers zur Verarbeitung in den „ 3 Pintos" übergeben. 3 3 1 , 1 . Vgl. 2 7 1 , 1 . 3 3 2 , 1 . Welche Erwartungen man an Meyerbeers Ankunft in Paris knüpfte, verdeutlicht die Bemerkung in der „ R e v u e et Gazette musicale de Paris" vom 1 4 . XI. 1 8 4 7 , pg. 3 7 5 , seine Anwesenheit in Paris sei von Interesse für „tous ceux qui s'occupent des destinées du grand art de la musique dramatique en France et en Europe" 3 3 3 , 1 . recte: Bamberg 3 3 4 , 1 . Das „Feldlager in Schlesien" war für eine Aufführung in der italienischen Oper in Paris vorgesehen, sondierende Gespräche waren sicher der Anlaß des Besuches bei Vatel. Dafür spricht auch der abendliche Besuch in der ital. Oper, w o sich Meyerbeer wohl über Personal und Orchester des Hauses informieren sollte. 3 3 4 , 2. Mehrfach trug sich Meyerbeer mit dem Gedanken, ein Werk Gozzis, den er sehr schätzte, zu vertonen. Vgl. hierzu Bd II S. 1 1 6 und 1 3 8 . 3 3 4 , 3. Joseph Bacher hatte Meyerbeer bereits in einem Brief vom 3 1 . X . 1 8 4 7 von dem Eintreffen der Lutzer unterrichtet, die jedoch zunächst nur bis Ende Dezember 1 8 4 7 engagiert, dann allerdings noch nicht anderweitig gebunden sei. Wenn Staudigl bis Ende März in Wien bliebe, stünde einer Aufführung der „ V i e l k a " nichts entgegen. An weiteren mitwirkenden Sängern nennt Bacher Breliczky, Lehmann, Salomon, Dall'Aste, Schutky und Becker. In einem zweiten Schreiben vom 4. XI. 1 8 4 7 berichtet er, Deinhardstein biete alles auf, um die Zensurbewilligung für „Struensee" zu erhalten. Von Interesse in diesem Brief sind einige Bemerkungen über Nicolai: „ W a s Sie mir über Nicolai sagen, freuet mich h e r z l i c h s t . . . Ermahnen Sie ihn nur zur Verträglichkeit. Er soll seinen Nerven gebieten, so viel als möglich." (Autographe (Las): Staad. I. f. M f . Bin L / 1 9 0 und L / 1 9 1 ) 3 3 6 , 1 . Davison, James William, * 5. X . 1 8 1 3 London, f 24. III. 1 8 8 5 Margate/London, von 1 8 4 4 bis zu seinem Tode Redakteur der von seinem Bruder William Duncan herausgegebenen „Musical w o r l d " , 1846—79 Musikreferent der „ T i m e s " , schrieb auch für „Saturday R e v i e w " und „Pall Mall Gazette".

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3 3 6 , 2 . Vgl. Bd. III S. 1 8 6 und 6 1 6 . 3 3 7 , 1 . Meyerbeer pflegte stets freundschaftliche Kontakte mit Girardin. Dieser w a r gerade dabei, die Verbreitung seiner Zeitung „ L a Presse", die wie alle französischen Zeitungen lediglich im Abonnement vertrieben wurde, nach englischem Vorbild durch nummernweisen Verkauf, also durch Straßenverkauf, zu erweitern. Immerhin konnte „ L a Presse" zu diesem Zeitpunkt bereits 3 0 0 0 0 Abonnenten nachweisen, so daß Girardin zu den einflußreichsten Zeitungsdirektoren gehörte. Vgl. hierzu „Allg. Zeitung", Augsburg 1 2 . XII. 1 8 4 7 , S. 2763 Art. Paris. 3 3 8 , 1 . „ L e Constitutionnel" 20. Nov. 1 8 4 7 : „Une nouvelle bien plus importante, si elle était vraie, serait l'arrivée de M . Meyerbeer. Vous avez lu partout et nous mêmes nous l'avons répété, que M . Meyerbeer était à Paris. Mais tout nous porte à croire que le Meyerbeer qu'on voit se glisser depuis quelques jours dans les couloirs de l'Opéra-Comique ou dans les arrièresloges de l'Opéra est un faux Meyerbeer, une ombre vaine, un simulacre, un fantôme, évoqué très à propos, du reste, au moment où l'on va donner sur notre première scène un ouvrage d'un autre compositeur. Cette apparition sournoise et mystérieuse n'est qu'une ruse diplomatique du ministre plénipotentiaire de M . Meyerbeer. Vous n'êtes pas sans savoir que, comme toutes les grandes puissances, M . Meyerbeer a partout ses légations et ses ambassades; il en a à Paris, à Vienne, à Berlin, à Madrid, à Londres, à Odessa et à Pékin; il a des intelligences et des amis dans tous les journeaux, connus ou inconnus, qui se publient, n'importe dans quelle langue, en tartare, en chinois, en arabe et en sanscrit, dans les cinq parties du monde. Qui ne connaît le représentant de M . Meyerbeer auprès de l'Académie royale de Musique? Qui ne l'a vu rôder d'un pas discret, furtif et sourd, dans le foyer ou dans les couloirs de l'Opéra, collant son œil aux lucarnes, comptant les tètes ou s'approchant d'un contrôleur? Il y a peu de têtes couronnées qui donnent plus à faire à leurs ambassadeurs et à leurs ministres. L'envoyé de M . Meyerbeer est chargé d'assister en personne, et sans s'éloigner une minute, à toutes les représentations de „Robert le Diable" et des „Huguenots", de veiller à ce que rien ne soit changé a l'exécution et à la mise en scène des deux chefs d'oeuvres. (On a voulu supprimer une trappe au troisième acte de Robert, sous prétexte que la danseuse, qui jouait l'abbene, avait failli se casser la jambe. Cette infraction au droit des gens a donné lieu à l'échange des plusieurs notes diplomatiques, et l'affaire de la trappe a compromis, durant une soirée, l'équilibre européen.) Le représentant de M . Meyerbeer est chargé, en outre, d'envoyer à la résidence de ce dernier un bulletin exact des recettes de l'Opéra, bulletin qui est contrôlé par un agent secret, lequel est surveillé à son tour pour un troisième employé, ainsi de suite, et, de rapport en rapport, jusqu'au dernier anneau de cette chaîne invisible que le maître a daigné river lui-même à son auguste poignet. Dites-moi, de grâce, quel est le souverain, le capitaine illustre, l'homme d'Etat, le tribun, le poète ou l'artiste qui aient fait autant retentir les mille voix de la presse; quel esprit plus ingénieux, plus habile pour lancer un mot d'ordre, qui, répété de ville en ville, vole et rebondit sur la raquette des f a i t s d i v e r s ? — M . Meyerbeer est malade, M . Meyerbeer est rétabli; il est à Spa, il revient des eaux; il n'ira pas à Londres; il ira; il n'ira pas; il a donné la main à Mme Viardot, qui descendait de sa calèche; il a aidé Jenny Lind à monter dans son coupé; il a accompagné un air au piano devant S.M. le roi de Prusse; sa femme se porte bien; sa tante se porte mal; ses enfants ont à la coqueluche. Si bien qu'en fin du compte, M . Meyerbeer, qui dépuis dix ans n'a presque rien faît, rien produit, qui garde le plus strict incognito, a plus occupé de lui la presse européenne, que tous les compositeurs, tous les artists tous les écrivains réunis. Et voilà que nous-mêmes, à notre insu, nous donnons dans le piège, car, que faisonsnous, je vous prie? nous parlons une heure de M . Meyerbeer, qui ne veut pas faire jouer ses pièces, et nous oublions des compositeurs moins célèbres, à la vérité, mais qui du moins font jouer leurs œuvres. P. A. Fiorentino."

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3 3 8 , 2. Rachel, Elisa ( = Félix, Elisa), * 28. II. 1 8 2 0 Mumpf/Aargau, f 3 . 1 . 1 8 j 8 Cannet b. Cannes, Schauspielerin, 1 8 4 0 - 1 8 5 5 im Ensemble des Théâtre Français Paris. 3 3 8 , 3. Lerminier, Jean Louis, * 1 8 0 3 , 1 1 8 5 7 , franz. Schriftsteller, Redakteur des „ G l o be". 3 3 9 . 1 . Lachner oder Nicolai 3 3 9 . 2 . Vgl. den Brief von Charlotte Birch-Pfeiffer an Meyerbeer vom 8. XI. 1 8 4 7 S. 3 3 4 f . 3 3 9 . 3 . = störrisch 3 3 9 , 4. Obwohl Jenny Lind ihren künstlerischen Durchbruch allein Meyerbeer verdankte, war sie enger mit Mendelssohn, Meyerbeers schärfstem Gegner neben Schumann, befreundet, was dem Verhältnis zu Meyerbeer die Unbefangenheit nahm und Spannungen nicht ausschloß. 3 4 0 , 1 . Dingelstedt, Franz, Freiherr von, ' 3 0 . VI. 1 8 1 4 Halsdorf/Oberhessen, f 1 5 . X . 1 8 8 1 Wien, Hofrat, Dichter und Dramaturg, seit 1 8 4 3 Vorleser und Bibliothekar des Königs von Württemberg, 1 8 5 1 Intendant in München, 1 8 5 7 in Weimar, 1 8 6 7 Direktor des Hofoperntheaters Wien, 1 8 7 2 des Hofburgtheaters. 340, 2. Mad. Jenny Dingelstedt, geb. Lutzer, hatte Stuttgart bereits am 1 6 . Nov. verlassen, um nach Wien zu reisen. 3 4 0 , 3 . Gemeint ist: Charlotte Birch-Pfeiffer 340, 4. Salomon, Rudolf Heinrich, '' 1 8 2 5 Leipzig, Sänger, hatte 1 8 4 4 in Leipzig debütiert. 1 8 4 7 wurde er in Wien engagiert, 1 8 5 0 an der kgl. Oper in Berlin. ( 3 4 1 , 1 . Bawr, Alexandrine Sophie, geb. Baronesse de Champgrand, * 8. X . 1 7 7 3 Stuttgart, f 3 i . XII. 1 8 6 0 Paris, Schriftstellerin und Komponistin, Schülerin von Grétry, w a r in erster Ehe mit dem Grafen Cl. H. de Saint-Simon verheiratet. Sie komponierte zahlreiche s. Zt. recht beliebte Romanzen, verfaßte eine Musikgeschichte ( 1 8 2 3 ) und schrieb Melodramen, Lustspiele und Vaudevilles. 3 4 1 , 2. Goria, Alexandre Edouard, * 2 1 . I. 1 8 2 3 Paris, f 6. VII. 1 8 6 0 Paris, Pianist, s. Zt. einer der beliebtesten Klavierlehrer in Paris, schrieb Salonstücke und Opernfantasien. 3 4 1 . 3 . Die ausdrückliche Erwähnung der Beleuchtung, der Kostüme und Dekorationen läßt den Schluß zu, daß dieses — aus Kostengründen — selbst bei einer Generalprobe nicht selbstverständlich war. Vgl. hierzu Bd II, S. 505, Tk. vom 24. II. 1 8 3 6 , w o Meyerbeer notiert: „Generalprobe mit E r l e u c h t u n g . . . Scribe daß er Probe mit Erleuchtung verlangt. 3 4 1 . 4 . D'Agoult, Marie Cathérine Sophie, geb. Flavigny, Comtesse, ' 3 0 . XII. 1 8 0 5 , f 1 8 7 6 , Schriftstellerin, schrieb unter dem Pseudonym „Daniel Stern" Artikel für das Feuilleton der Z t g „ L a Presse" von Girardin. Sie wurde allgemein bekannt durch ihr Verhältnis mit Franz Liszt in den Jahren 1 8 3 3 — 4 4 . 3 4 1 . 5 . Euripides, * um 480 v . C h r . auf Salamis, t 4 o 6 v . C h r . Arethusa/Mazedonien, Dichter. Das Satyrspiel „ K y k l o p " steht als singulare Ausnahme in der Reihe seiner Dramen und Tragödien. 3 4 1 , 6. Erst Puccini wagte — am Ende seines Lebens — die Vertonung der „ T u r a n d o t " von Gozzi, die G. Adami und R . Simoni bearbeitet hatten. Die UA fand 1 9 2 6 in der Mailänder Scala statt. 3 4 2 , 1 . Berlioz w a r Anfang Nov. nach London gereist, um im neueröffneten Drury LaneTheater 4 Konzerte mit eigenen Werken zu dirigieren, von denen jedoch nur eines zustande kam. 3 4 2 , 2. Grisi, Carlotta, * 28. VI. 1 8 1 9 Visimada/Istrien, f 20. V. 1 8 9 9 St. Jean b. Ginevra, Tänzerin, über 3 0 Jahre lang Star der Pariser Oper, 1 8 5 0 - 5 3 in St. Petersburg engagiert.

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342, 3. St. Priest, Alexis Guignard, Comte de, * 20. IV. 1 8 0 5 St. Petersburg, f 2 7 . IX. 1 8 5 1 Moskau, franz. Diplomat, 1 8 4 1 Pair. 342, 4. Hittorf, Jacob Ignaz, * 20. VIII. 1 7 9 2 Köln, f 25. III. 1 8 6 7 Paris, Baumeister, leitete u.a. den Wiederaufbau des Théâtre Favart und den Neubau des Th. de l'Ambigu comique in Paris. 3 4 2 , 5. Maillard, Louis, gen. Aimé, * 24. III. 1 8 1 7 Montpellier, f 26. V. 1 8 7 1 Moulins-surAllier, Komponist, bekannt durch seine Oper „Les Dragons de Villars", „ D a s Glöckchen des Eremiten". 3 4 4 , 1 . Boisselot, Dominique-François-Xavier, * 3. XII. 1 8 1 1 Montpellier, | 2 8 . III. 1 8 9 3 Marseille, Komponist. 344, 2. „ L e Charivari" N° 3 3 6 Jeudi 2 Déc. 1 8 4 7 pg. 1 „ L e Meyerbeersbund." „ . . . Nous nous faisons un devoir de prévenir M . Meyerbeer que sa conduite agace les nerfs de tous les Parisiens, et que l'exaspération contre lui s'accroît de jour en jour d'une façon effrayante. On assure même que des gens déterminés ont résolu d'en finir avec lui, et de l'attendre un de ces soirs pour lui demander le Prophète ou la vie. Monsieur Meyerbeer, nous le savons, prend trois ou quatre déguisemens différents dans la journée, et il ne couche jamais deux nuits de suite dans le même appartement; mais tôt ou tard ces précautions seront inutiles. . . . ,Cet Verdi', disait M . Meyerbeer, ,il être un gros mauvais compositeur. Lui pas avoir du tant de talent. Je aimais bôôcoup mieux Meyerbir.' M . Meyerbeer va ainsi déguisé dans tous les foyers de spectacle, baragouinant contre l'opéra nouveau dans tous les idiomes du monde. Tantôt anglais, tantôt italien, tantôt allemand, tantôt espagnol, M . Meyerbeer prend les accents, même l'accent marseillais, afin que le public s'image que c'est M . Méry qui dit mal de Jérusalem. Mais ce n'est pas tout. Des personnes dignes de foi m'ont assuré que depuis un mois la population parisienne des Berlinois s'était accrue d'un tiers au moins. Les Berlinois, que l'on reconnaît à la forte odeur de choucroûte et de philosophie qu'ils exhalent, sont payés pour dire dans les cafés, estaminets et autres lieux publics que Duprez est usé et que l'Opéra a tort de ne pas engager le ténor Tsbcklmbhft. ,Si l'on engageait Tsbcklmbhft, ajoutent-ils, M . Meyerbeer donnerait le Prophète.' Ces gens-là sont évidemment payés; par qui? Nous ne le dirons pas, pour ne point porter à son comble l'exaspération du meyerbeerbund. Il faut cependant que cela finisse " 344, 3. Gemeint ist der Artikel „ A propos de Jérusalem", „France musicale" 5. XII. 1 8 4 7 , pg. 297, gez. „ L é o n " [=Escudier], Verdis Erfolg wird hier begeistert gefeiert: „quelle belle victoire"! Gegen Ende des Artikels: „la victoire est gagnée; victoire complète, décisive, qui renvoie jusqu'aux derniers confins de la Prusse cette horde d'Allemands conspirateurs, dont tout le génie consiste à brûler jour et nuit de l'encens au dieu de la réclame. Vous avez beau mentir maintenant: vous n'arrêterez pas ce triomphe. Pastiche ou non, „Jerusalem" vous fera repasser le Rhin, que vous n'auriez pas dû franchir: car venir sournoisement, à l'heure de la bataille, exciter des soldats salariés, ce n'est pas du courage, c'est de la lâcheté. . . . " Diese Worte mußten nicht nur Meyerbeer bestürzen, sondern auch die zahlreichen Deutschen, die in Paris die Freiheit zu finden glaubten. 3 4 5 , 1 . Panofka hatte mit Schreiben vom 9. XII. (Staad. I. f. M f . Bin L / 1 2 5 ) eine Unterredung erbeten, um Meyerbeer Einzelheiten seines Artikels über die letzte musikalische Saison in London mitzuteilen. In diesem Bericht geht Panofka auch auf die skandalöse Aufführung des „Robert-le-Diable" ein. Vgl. hierzu I. Tourguénev an Pauline u. Louis Viardot 22. VII. 1 8 4 7 über „Robert-le-diable" in London: „ J e vous le dis en vérité: les représentations de Berlin étaient à cent mille piques audessus de celles de Londres. Fraschini est monstrueux, hideux, horrible dans le rôle de Robert; sa voix criarde et strangulée agace les nerfs; et puis il avait l'air d'un lièvre qui se donne au diable, complètement démoralisé. Staudigl a perdu sa voix; Mme Castellan s'est tout

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à fait gâté la sienne en voulant se donner des notes de poitrine; . . . les chœurs - plus mauvais que jamais; Mlle Lind - charmante, mais . . . mais moins bien que je ne m'y attandais. En général, je vois que j'ai (par rapport à Mlle Lind) - selon ma louable coutume, commencé par aller trop à droite, puis je me suis jeté trop à gauche; . . . elle est une cantatrice charmante, faisant certaines choses mieux que personne, mais . . . Je n'ai pas besoin de dire q u o i mais. . . . mais elle n'est pas tragédienne, mais elle a la voix bien fatiguée, mais elle joue un peu à l'allemande, mais je connais une certaine personne avec laquelle je l'ai comparée un peu à l'étourd i . . . En général, le rôle d'Alice lui va parfaitement. Alice, vous le savez, est une espèce d'ange. Dans le „ Q u a n d o lasciai la Normandia" elle fait un trait délicieux; si c'est elle qui l'a trouvé, je l'en félicite. Que ne suis-je musicien pour vous le n o t e r ! . . . " (Ivan Tourguénev Nouvelle Correspondance inédite Tome I, Paris 1 9 7 1 , S. 1 4 O 3 4 5 , 2.. Savoyes Bemühen, Meyerbeer dienstbar zu sein, um sich zugleich dessen Hilfe zu versichern, dokumentieren zwei weitere Briefe des Journalisten an Meyerbeer. In einem Schreiben vom 30. Dez. 1 8 4 7 bittet er den Komponisten, ihm erneut die ihm entzogenen freien Eintrittskarten für die Opéra zu verschaffen: „ . . . Die Undankbaren! Zum Lohn für alle Mühe die ich mir gegeben sie dem respectabeln Publicum der ,Allgem. Zeitung' anzupreißen, für den Eifer mit welchem ich sie insbesondere in meinem ausführlichen Aufsatze (den Sie in der Ubersetzung besitzen wohl aber schwerlich gelesen haben) gegen die I n d u s t r i e des M . Charles Maurice in Schutz genommen, schreiben sie [Duponchel und Roqueplan] mir, meine Berechtigung zum freien Eintritt scheine ihnen nicht hinlänglich b e g r ü n d e t ! . . . " (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L/i 94) - Zugleich mit einem Brief vom 7. Januar 1 8 4 8 übersandte Savoye Meyerbeer einen Bericht der „Allgemeinen Zeitung" über das Auftreten der Lutzer in Wien. Hauptanliegen des Schreibens war aber die Bitte, sich auch bei dem Direktor der Opéra comique für die Bewilligung der seit Jahren genehmigten Freikarten für ihn zu verwenden, die ihm 1 8 4 7 entzogen worden waren: „ . . . Sollte sich aber eines Tages die Gelegenheit von selbst ergeben so würde ich Ihnen großen Dank wissen wenn Sie den M . Basset ganz einfach meinen lang-leidend- und hoffnungsvoll-wartenden Namen zu wohlwollender Erinnerung brächten." . . . (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L / 1 9 5 ) 3 4 5 , 3. Gemeint ist „ M a r i o n de L o r m e " , Drama von Victor Hugo (1829) nach dem Roman von Alfred de Vigny „ C i n q M a r s " (1826). Das Drama handelt von der berühmten Kurtisane Marion de Lorme, die insgeheim mit dem Großstallmeister und Günstling Ludwigs XIII., Cinq-Mars, verheiratet war, mehrere hochgestellte Liebhaber hatte und in ihrem Hause während der Fronde die Führer des Aufstandes versammelte. Die Bemerkung Savoyes ist interessant, weil er offensichtlich von Meyerbeers Plänen im Jahre 1 8 3 7 wußte, das Drama oder ein mehr dem Roman angenähertes Libretto zu vertonen. Vgl. hierzu Bd III S. 670 Anm. 7 5 , 5. 3 4 6 , 1 . Vaëz, Jean Nicola Gustave, * 1 8 1 2 , f 1 8 6 2 , Schriftsteller, Übersetzer, hatte zusammen mit Royer die „ L o m b a r d e n " von Verdi für Paris bearbeitet, die soeben als „Jérusalem" zur Aufführung gelangt waren. 346, 2. Flotows Oper „ L ' Â m e en Peine" wurde in Wien am 9. Jan. 1 8 4 7 unter dem Titel „ D e r Förster" aufgeführt. 346, 3. Vgl. hierzu Tgb. 2 1 . X . 1 8 4 7 , S. 328. 3 4 7 , 1 . In der Beilage befand sich offensichtlich der -Brief: CHARLOTTE BIRCH-PFEIFFER AN W I L H E L M BEER IN BERLIN

„Berlin, 1 4 . 1 2 . 47. Verehrtester Herr! Seit drei Wochen bemühe ich mich vergebens einen Plan von Leipzig zu bekommen - anbei eine Antwort, die ich heute auf abermaliges Drängen deshalb erhielt. - Von J e n n y habe ich nicht eine Z e i l e Antwort, ein Umstand, der mich s e h r b e f r e m d e t , da ich in einer so w i c h -

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t i g e n Sache noch stets bald ihre Antwort empfing; das Schweigen g e f ä l l t m i r nicht, und hat mich schon ganz disgoustirt. — Zudem bin ich — wie Sie sehen — mehr als menschlich beschäftigt — ich komme fast nicht zum Theater und mein Gemüth leidet an all den Infamien die Dr. Mündt et Consorten gegen mich spinnen, mein Kopf ist k r a n k , u. wenn ich jetzt mein L e b e n mit einer geistigen Arbeit erkaufen könnte, ich brächte sie nicht zu stände - ich bin völlig geistig g e l ä h m t u. dafür ist bei m i r keine Heilung als Ruhe! Wo aber finde ich die jetzt? Ich habe schon Stundenlang an der „ V i e l k a " gesessen, u. finde keine besseren Gedanken — u. so kann ich jetzt gar nichts mit mir selbst anfangen! — Bekäme ich einen Brief von Jenny der meinen Erwartungen entspräche, dann käme mir das, ohne Frage, von s e l b s t — aber so bin ich t o t a l v e r s t i m m t — u. da kann ich nichts machen: — Weiß denn Meyerbeer nichts von Lumley? Sie kann doch d e n nicht ohne Antwort lassen? — Auch Lumley schweigt, er wollte mir gleich schreiben wenn er von Jenny Gewißheit hätte — u. auch von ihm keine Zeile! — Pokorny hat auch nichts von sich hören lassen u. so können Sie sich wohl vorstellen wie verdrießlich ich bin, daß sich diesmal auch g a r n i c h t s fügen will! Bei der ersten Zeile von J e n n y sende ich Ihnen augenblicklich Nachricht für Meyerbeer. Ich grüße ihn herzlich! E n t r e n o u s — Spontini wird sehr wahrscheinlich n i c h t kommen: — Mit aufrichtiger Verehrung Ihre Ch. Birch Pfeiffer" [Autograph (Las): Staad. I. f. M f . Bin L / I Z I ] Der „Plan von Leipzig" ist das Sujet einer Oper, das die Birch-Pfeiffer für Mendelssohn angefertigt hatte und nun von der Witwe zurückforderte. Vgl. hierzu Br. vom 2 3 . XI. 47 S. 3 3 9 . 3 4 7 , 1 . Betr. den Artikel in der „Allgemeinen Zeitung", Augsburg, 7. II. 1 8 4 7 . Vgl. hierzu Anm. zu Tgb. 1 0 . II. und 1 5 . II. 1 8 4 7 , Anm. 1 9 4 , 1 und 1 9 6 , 2 . 3 4 8 , 1 . „Frühling im Versteck" (Lua), „Printemps caché", „ N o i r hiver ton manteau sombre", N r 3 0 der 40 Mélodies. 348, 2. Da Meyerbeer den Plan zu dieser Oper aufgab, vertonte Halévy das Libretto von Scribe. („La Tempesta" UA 8. VI. 1 8 5 0 London) 3 5 0 , 1 . Weder die „ A m Z " , die „Neue Z s f. M u s i k " noch die „Allg. Wiener M u s i k - Z t g " enthalten Nachrichten über ein Auftreten der Viardot in Hamburg oder Dresden. 3 5 0 , 2. Die Lutzer war später als Meyerbeer erwartete in Wien eingetroffen und trat erstmals am 27. XII. in der Rolle der Adina („Liebestrank") auf. Sie wurde in Wien stürmisch gefeiert. 3 5 0 , 3. Neben „Burguis" begegnet in späteren Briefen Meyerbeers auch die Schreibweise „ B u r g u y " , Burguis selbst unterschreibt „Bürguis", wobei die Schlußbuchstaben „ i s " auf den ersten Blick so irreführend erscheinen, daß die Briefe des Sekretärs in der Bibl. Nationale Paris unter Bürguy eingeordnet wurden. Zweifellos w a r Burguis Franzose — die Korrespondenz mit Meyerbeer wird immer in französischer Sprache geführt — und suchte offensichtlich Mißverständnissen bei der Aussprache seines Namens in Berlin durch die Schreibweise Bürguis entgegenzuwirken. Das abschließende s ist, wie ein Schriftvergleich zeigt, bei Burguis zumeist nur ein gerade heruntergezogener Strich, so daß im Zusammenhang mit dem vorangehenden i die Vorstellung des „ y " entstand. Dem y fehlt aber die bei Burguis hier charakteristische untere Schleife wie bei g. 3 5 1 . 1 . Der Taschenkalender für das erste Quartal 1 8 4 8 fehlt. 3 5 1 . 2 . Meyerbeer, der auch den Erfolg seiner eigenen Werke stets erst nach der 3. Vorstellung bewertete, besuchte daher auch nicht die UA der „ H a y d é e " am 28. XII. 1 8 4 7 . Haydée gilt nach „ L e Domino noir" als eines der Hauptwerke Aubers.

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3 5 1 . 3 . Der zweite Akt spielt auf der Brücke eines Admirais- d.h. Flaggschiffes. 3 5 1 . 4 . Desnoyer, Auguste Boucher, ' 1 9 . XII. 1 7 7 9 Paris, \ 16. II. 1 8 5 7 Paris, Baron, Kupferstecher, namentlich durch den Stich der Werke Raffaels s.Zt. berühmt. 3 5 1 , 5. Der Briefumschlag trägt die Aufschrift: „ A Monsieur Meyerbeer hôtel de Paris". Da Roqueplan erst im Juli 1 8 4 7 die Direktion der Académie royal übernommen hatte, und Donizetti im April 1 8 4 8 starb, konnte der Brief unter diesem Jahresdatum eingeordnet werden. 3 5 2 , 1 . Die Oper kam nicht zur Aufführung. 3 5 3 , 1 . Sainte-Beuve, Charles, * 2 3 . XII. 1 8 0 4 Boulogne sur Mer, t 1 3 - X . 1 8 6 9 Paris, Dichter und Kritiker, Mitarbeiter der „ R e v u e des deux mondes", der „ R e v u e de Paris", des „ M o n i t e u r " und des „ T e m p s " . 3 5 3 , 2. Roger war soeben an der Opéra engagiert worden, konnte aber wegen seiner Londoner Verpflichtungen erst für November 1 8 4 8 gewonnen werden. („France musicale" 9. I. 1 8 4 8 pg. 1 4 ) — Auch Guasco, „le célèbre ténor qui n'a d'autre rival en Europe que Duprez" (ebenda) stand im Augenblick nicht zur Verfügung, er hatte ein viermonatiges Engagement in St. Petersburg angenommen, w o ihm die stattliche Summe von 1 2 5 000 Fr. zugebilligt worden war, und w o er u. a. in der Rolle des Otello außergewöhnlichen Erfolg erntete. Bei einem Benefizkonzert honorierte ihn der Z a r mit 1 5 000 Fr., so daß es auch angesichts dieser glänzenden materiellen Bedingungen zweifelhaft war, ob Guasco so schnell nach Paris zurückkehren würde. („France musicale" 30. I. 1 8 4 8 , pg. 38) 3 5 7 , 1 . Frankl arbeitete an einem verbindenden Gedicht für die konzertante Fassung des „Struensee". (Vgl. Anm. zu T k . 22. II. 1 8 4 7 , 1 8 7 , 7.) 3 5 7 , 2. Die „Wiener allg. Musik-Zeitung" hatte bereits am 8. I. die Nachricht verbreitet, Meyerbeer habe Pokorny sein Kommen im Februar angekündigt und die Genehmigung zur Aufführung der „ V i e l k a " mit der Lutzer erteilt. (S. 16) 3 5 7, 3. Im Namen der Hinterbliebenen hatte ein Herr Wilckers in einem Schreiben vom 1 6 . I. 1 8 4 8 Meyerbeer bereits von dem Tod des Komponisten Ferd. C. Füchs unterrichtet, den Meyerbeer durch die Annahme der Widmung seiner Oper „Guttenberg" geehrt hatte. (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L / 1 0 4 ) 3 5 7 , 4 . Kartellträger, d.h. Überbringer der Herausforderung zum Duell. 3 5 8 . 1 . „ L ' Â m e en Peine" (J. H. Vernoy de Saint-Georges), UA 29. I. 1 8 4 6 an der Pariser Opéra comique, erschien in Wien (9. I. 1 8 4 7 ) unter dem Titel „ D e r Förster" auf der Bühne (Ubers. G . N. Bärmann). Die UA der „ M a r t h a " hatte am 25. XI. 1 8 4 7 in Wien stattgefunden. 3 5 8 . 2 . Wallace, William Vincent, * 1 . VII. 1 8 1 3 Waterford/Irland, 1 1 1 . X . 1 8 6 5 Schloß Bages/Haute Garonne, Pianist, Dirigent und Komponist, lebte vornehmlich in Nord- und Südamerika, u.a. 1 8 4 1 Dirigent der Ital. Oper in Mexiko, kehrte erst 1 8 5 3 nach Europa zurück. 3 5 8 . 3 . Bacher schickte Meyerbeer mehrfach Kakao aus Wien, den es dort offensichtlich in besonders guter Qualität gab. — Auf der Rückseite des vorliegenden Briefcouverts notierte Meyerbeer einige Punkte für die Beantwortung des Briefes: „Singt denn Staudigl? Sicherheiten gewähren daß keine Abschriften der Partitur gemacht werden. Chokolade. Sehr gut daß er Cocci zum Einstudiren gewählt hat. Wegen Wien kommen. Daß der „Prophet" erst im Januar in die Szene geht. Verstärktes Orchester und Chöre." 3 5 8 . 4 . Hugo, Carl, (Bernstein, Carl H.) 1 8 0 8 — 1 8 7 7 , ungar.-deutscher Schriftsteller, war nach Paris gekommen, um hier sein neues Schauspiel „Bankar es B a r o " („Bankier und Baron") zur Aufführung zu bringen, das bereits in Pesth und Ofen in ungar. und deutscher Sprache mit großem Erfolg aufgeführt worden war. („Allgemeine Zeitung", Augsburg 20. XII. 1 8 4 7 , S. 2 8 3 1 , Ber. aus Wien)

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3 5 8 , 5. Costa, Michele, Sir, *" 4. II. 1 8 0 8 Neapel, f z9. IV. 1 8 8 4 Hove/England, seit 1 8 3 0 Operndirigent in London, 1 8 4 6 Leiter der Philh. Ges., Komponist. 3 5 9 , 1 . „ C o m m e vous le pensez, dans cette revue du Puff, M . Meyerbeer joue son rôle; la salle a ri aux éclats à la scène que les auteurs ont consacrée au compositeur allemand. On demande ce que font „le Prophète" et „l'Africaine". L'on aperçoit aussitôt trois immenses gobelets. On découvre le premier, et on voit sur un piédestal, quoi? un canard. On découvre le second, et on voit, quoi? encore un canard; enfin on découvre le troisième gobelet, et il en sort un vieux Prussien en costume. Ce qui veut dire que „le Prophète" et „l'Africaine" sont deux canards, et que Meyerbeer travaille pour le roi de Prusse. L'auteur de „ R o b e r t " a un viellesse malheureuse, il serait fâcheux que se grand musicien finit comme Spontini; il faut espérer qu'il ne nous donnera pas une Olympie." Der Art. ist „ L é o n " [Escudier] gezeichnet. („La France musicale" 2 3 . Jan. 1 8 4 8 pg. 27) 3 5 9 , 2. Vgl. hierzu „France musicale" 3 0 . 1 . 1 8 4 8 , pg. 38, „Nouvelles": „(Nous lisons dans le Charivari du 27 de ce mois:) ,On annonce à l'Opéra une reprise de „Robert le Diable", dans laquelle le rôle d'Alice sera chanté par M m e Julian Van-Gelder, qui, comme on sait, remplit l'emploi principal dans „Jérusalem". On prétend que cette transposition aurait été exigée par M . Meyerbeer, et les méchantes langues conviennent que ce serait un moyen imaginé pour essayer de donner un croc-enjambe au succès d'un confrère. Nous sommes persuadés que M . Meyerbeer s'empressera de protester que jamais il n'est entré dans sa pensée de recourir à d'aussi mesquines rubriques de rivalité.'" 3 5 9 , 3. Letronne, Jean Antoine. , * 25. I. 1 7 8 7 Paris, f 1 4 . XII. 1 8 4 8 Paris, Prof. der Geschichte und Archäologie, seit 1 8 4 0 Generalaufseher der Archive in Paris. 3 5 9 , 4. Hanemann, Moritz, * 28. II. 1 8 0 8 Löwenberg, Cellist, seit 1 8 3 0 Mitglied der Kgl. Kapelle Berlin, schrieb auch Artikel für Musikzeitschriften. 3 6 0 , 1 . Dem Autograph liegt ein Zeitungsausschnitt mit einem Bericht über das am 6. März 1 8 4 8 abgehaltene Dankfest bei, in dem Meyerbeers Eintreten für Gährich erwähnt wird: „ . . . In herzlicher Freude und Lust verstrich das Fest, und fand seinen Glanz-Punkt in der Ueberraschung daß der Hr. General-Musik-Direktor Meyerbeer durch schriftliches Zeugniß in die Schranken und zwar für den Ballett-Dirigenten Gaehrich trat. — Das Zeugniß w a r in Briefform gefaßt, und aus Paris vom 26sten Februar, als von dem Tage der gewaltigsten, verhängnißvollsten Bewegungen datirt, und dennoch in heiterster Weise gehalten. Ein gewiß b e d e u t s a m e s Symptom . . . " Hanemanns kleines Spiel ist unter der Sign. L / 1 1 2 im Staad. I. f. M f . Bin erhalten. 3 6 1 , 1 . Hédouin hatte bereits einen Besuch bei Meyerbeer für den 9. Jan. geplant, mußte ihn aber aus Krankheitsgründen absagen. Er wünschte, ihm eine junge Sängerin, Mademoiselle Moisson, vorzustellen, mit der Bitte, sich bei Duponchel für sie zu verwenden. Brief Hédouins vom 8. I. 1 8 4 8 (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L / 1 3 0 ) . 3 6 1 , 2. Die „France musicale" enthält in den Nrn 6 und 7 vom 6. und 1 3 . Februar 1 8 4 8 anläßlich der Wiederaufnahme des „Robert-le-Diable" einen ausführlichen Bericht über die Oper, der wahrscheinlich aus der Feder von Léon Escudier stammt. Die heftige und rigorose Kritik, die hier geübt wird, stützt diese Vermutung: „Quoiqu'ils offrent un mélange confus de différents styles, quoiqu'on y remarque de très-grandes inégalités et des défauts choquants, ,Robert le Diable' et ,les Huguenots' renferment aussi des beautés éternelles: Meyerbeer se fatigue et s'épuise parfois en courant après la mélodie; il se traîne en des vulgarités incroyables; s'il rencontre sur son chemin un air de vaudeville, un pont-neuf, il se traite avec une solennité orientale, avec un luxe d'ornements qui menacent de ne jamais prendre fin; ses partitions attestent un travail effrayent; il a des morceaux entiers d'un style si roide, si dur, si disgracieux, qu'ils ressemblent à une page de logarithmes; mais quand cette tourmente est apai-

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sée, quand l'inspiration arrive enfin, elle est puissante et soutenue. Après ces mélodies vulgaires arrachées comme par lambeaux à une imagination rétive, péniblement cousues l'une à l'autre et rajeunies à grand renfort de cadences et de suspensions, vous voyez apparaître des idées lucides produites d'un seul jet, des inspirations fécondes et de l'ordre le plus élevé." (pg. 42) — Im Zusammenhang mit der Feststellung, Meyerbeer habe deutsche, italienische und französische Opern geschrieben, werden Vergleiche angestellt: „ . . . où retrouverons-nous dans les opéras italiens de Meyerbeer les mélodies primesautières de ,Tancrède', la vivacité, la fraîcheur de .Barbier de Séville', l'excellente bouffonnerie de ,Cendrillon' et du ,Turc en Italie'? . . . " (pg. 43) In seinen „Hugenotten" und im „Robert le Diable" gebe es weder ein Duo noch ein Trio, das den Vergleich mit entsprechenden Sätzen des „Guillaume Tell" standhalte, keine Arie vergleichbar der „Impitoyables dieux" aus der „Vestalin", keine „scène infernale comparable au second acte d',Orphée', ou au troisième acte d',Armide'; un air aussi terrible que celui de Thoas dans ,Iphigénie en Tauride'; un final aussi brillant que ceux de ,1a Vestale' et de ,Fernand Cortez' (pg. 43). Meyerbeer habe im Kreise dieser Namen zwar einen sehr ehrenwerten Platz; obwohl er nicht über die Ausdruckskraft von Gluck, die Verve von Spontini und den unerschöpflichen Einfallsreichtum von Rossini verfüge, sei er doch so glücklich, sich diesen großen Meistern gelegentlich zu nähern, (pg. 43) Nach „observations microscopiques" der einzelnen Arien und Ensembles heißt es am Schluß: „ N o u s serions tentés de croire que ce cinquième acte a été écrit le premier; que du cinquième Meyerbeer est passé au troisième, et du troisième au quatrième. Ces deux actes renferment des beautés; mais elles ne sont pas d'un ordre aussi élevé que celles du cinquième. Quant aux deux premiers actes, il faut les considérer comme un trait d'esprit, comme une ingénieuse flatterie adressée au mauvais goût du parterre. Au surplus, que Meyerbeer les ait écrits sérieusement, ou qu'il se soit immolé de bonne grâce à son auditoire, ces deux premiers actes sont mauvais, foncièrement mauvais. Le bon y est si clairsemé, qu'on ne prendra bientôt plus la peine de le dégager de l'accoutrement ridicule dont il est affublé. Le troisième et le quatrième acte, meilleurs que les précédents, sont néanmoins trop pleins d'alliage pour peser d'un grand poids dans la balance. Il est bien entendu que les airs de ballet ne compteront jamais pour rien. Mais le cinquième acte reste et restera." (pg. 50) In der „Revue et Gazette mus." (6. II. 1848, pg. 41) zog man dagegen Bilanz: „Seize ans de succès, seize ans de recettes, non seulement à Paris, mais partout, en France, en Europe, audelà des mers! Voilà ce qu'on ouvrage ne peut devoir qu'à lui-même; voilà ce que ne sauraient donner ni empêcher les articles de joumeaux pour ou contre." 361, 3. Viel-Castel, Louis de Salviac, Baron, * 14. X. 1800 Paris, t 4 - X. 1887 Paris, Politiker, 1849—51 Direktor im Außenministerium. 361, 4. Julius Benedict befand sich auf der Rückreise von Stuttgart, wo er seine Oper „Die Kreuzfahrer" mit großem Erfolg aufgeführt hatte. („France musicale" 6. II. 1848, pg. 46) 361, 5. Hackländer, Friedrich Wilhelm, Ritter von (1861), * 1. XI. 1816 Burtscheid b. Aachen, 1 6 . VII. 1877 Leoni/Starnberger See, Novellist, Hofrat, Sekretär des Kronprinzen von Württemberg in Stuttgart, später Bau- und Gartendirektor ebenda. Hackländer brachte im Juni 1848 eine eigene Oper auf die Bühne (Instrumentation von Schlooz). 3 6 2 , 1 . Burguis hatte in einem Brief vom 5. II. 1848 berichtet, Madame Beer „souffre beaucoup des yeux et d'un échauffement du sang . . . " (Autograph (Las): Staatl. I. f. Mf. Bin L/177) 3 6 3 , 1 . Chopin wurde am 1. III. 1810 geboren. (Druckfehler Bd III, S. 702, Anm. 207,1} 363, 2. Roger sang am 16. II. 1848 in dem Konzert von Chopin in der Salle Pleyel „un Air nouveau de ,Robert le Diable' de Meyerbeer". 363, 3. Weber, Johannès, 1 6. IX. riser Sekretär, hatte Theologie und 1898 veröffentlichte er „Meyerbeer, er auch eingehend das Appartement

1818 Brusmath/Elsaß, f III. 1902 Paris, Meyerbeers PaMusik studiert. 1861—95 Musikreferent des „Temps". notes et souvenirs d'un de ses secrétaires". Hier schildert im Hôtel des Princes, das Meyerbeer zumeist bei seinen

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Aufenthalten in Paris bewohnte: es bestand aus Schlafzimmer, Salon, Arbeitszimmer und einem kleinen Schlafraum für den Diener. Hauptmöbelstück des Arbeitskabinetts w a r ein großes, viereckiges Klavier, das bei geschlossenem Deckel zugleich als Tisch zum Lesen und Schreiben diente: . . . „et le maître pouvait à volonté promener ses doigts sur le clavier pour essayer un passage. C'est toujours devant ce piano qu'on le voyait assis, tournant le dos au mur et faisant face aux personnes qui entraient. Cependant, en composant, il n'en faisait usage que par exception, soit parce qu'il n'en avait pas besoin, soit par précaution contre quelques voisins; il n'y a guère que la rédowa du „Prophète" que je me rappelle lui avoir entendu jouer plusieurs fois quand il l'eut faite; il en paraissait très content." (ebenda S. 34) 3 6 3 , 4 . Alkan, Charles Henri Valentin (Morhange, gen. Alkan), * 30. XI. 1 8 1 3 Paris, t 29. III. 1 8 8 8 Paris, Pianist und Komponist. 3 6 3 , 5. Ch. Thalberg hatte Meyerbeer in einem Schreiben vom 1 2 . II. 1 8 4 8 gebeten, sich seines kleinen Schützlings Enrichetta Merli anzunehmen. (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L / 1 0 8 ) 3 6 4 , 1 . Die Konzerte im Jardin d'hiver auf den Champs Elysées fanden am Nachmittag von 2—5 Uhr statt, David dirigierte das mit 200 Musikern besetzte Orchester selbst. In den „ N o u velles", den Nachrichten, der „Revue et Gazette musicale" vom 20. II. 48, pg. 6 1 , wird auf die Anwesenheit Meyerbeers hingewiesen: „L'illustre auteur de ,Robert-le-Diable' assistait à la fête, et a donné au jeune maestro des témoignages de satisfaction, qui ont ajouté un grand poids à ceux de tout la public." 364, 2. = M o r n y ( = Demorny), Charles Auguste Louis Joseph, Marquis de Morny, * 2 1 . X . 1 8 1 1 Paris, f i o . III. 1 8 6 5 Paris, natürlicher Sohn von Hortense von Holland und dem Grafen Flahault, 1 8 4 2 Abgeordneter, dann Innenminister Louis Napoléons, 1 8 5 4 — 56 und 1 8 5 7 — 6 5 Präsident des gesetzgebenden Körpers, zeitweilig auch Gesandter in Petersburg (1856/57). 3 6 5 . 1 . Solger, Reinhold, * 1 7 . VII. 1 8 1 7 Stettin, f u . I. 1 8 6 6 Washington, Schriftsteller, emigrierte 1 8 4 8 nach Amerika. In Deutschland wurde er vor allem durch seinen Roman „ A n ton in Amerika" (1862) bekannt. 3 6 5 . 2 . „France musicale" 20. II. 1 8 4 8 pg. 60: „Nouvelle importante. Les journeaux français, les grands journeaux, ont annoncé cette semaine que la mère de M . Meyerbeer venait d'atteindre sa quatre-vingt-unième année, et qu'on avait célébré cet anniversaire à Berlin par un banquet mémorable. Toute l'Allemagne est en é m o i . . . Toutes les synagogues ont chanté des cantiques. De son coté, M . Meyerbeer a donné cette semaine plusieurs dîners, en commémoration de l'anniversaire de sa mère. O puissance de la réclame! si demain on apprennait que Meyerbeer a perdu toute sa fortune dans une banque quelconque, on se garderait bien à l'avenir d'imprimer de pareilles facéties. Je ne crois pas qu'on ait jamais annoncé avec autant de pompe l'anniversaire de la mère de Napoléon!!!! Léon." [Escudier] Schon 1 8 3 9 berichtete Meyerbeer seiner Mutter Amalia Beer über aufkommenden Richesse, Antisemitismus, innerhalb der französischen Presse. (Vgl. Bd III S. 1 8 5 u. 695) Es fällt auf, daß die Autoren der gegen Meyerbeer gerichteten Artikel in jüngster Zeit kaum eine Gelegenheit versäumen, um auf die jüdische Herkunft Meyerbeers hinzuweisen („Toutes les synagoges ont c h a n t é . . . " ) , wenn auch oft nur in fast versteckter, aber gerade darum bedenklicher Weise („Le mélange des races et de religions", Vgl. Br. 2 3 . VII. 1 8 4 7 Anm. 282,2. Vgl. hierzu „ R e v u e et Gaz. mus." 20. II. 1 8 4 8 , pg. 6 1 . 3 6 6 , 1 . Hierzu: Anm. 3 1 4 , 1 . und 3 2 4 , 2 . 3 66, 2. Das „merkliche Abweichen vom angemessenen T e m p o " wird auch anläßlich der Aufführung der 8. Symphonie von Beethoven unter Richard Wagner in der „Neuen Zs. f. Musik, 9. V. 1 8 4 8 , S. 226, gerügt.

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366, 3. Vitet, Ludovic, * 1 8 . X . 1 8 0 2 Paris, f 5. VI. 1 8 7 3 Paris, Schriftsteller, Staatsrat, seit 1 8 4 5 Mitglied der Akademie, 1 8 4 9 in der Legislative, 1 8 7 1 Mitglied der Nationalversammlung. 3 6 6 , 4 . In einem Brief vom 26. I. 1 8 4 8 hatte auch Leo Herz seine Dienste bei der Wiederaufnahme der „ V i e l k a " in Wien angeboten und um einige Insinuationen gebeten, um sie im Interesse des Werkes geltend machen zu können: „Der einzige Punkt der mir Skrupel macht, ist die Schlußszene, zu welcher Mad. L. nicht jene ätherische Färbung in ihrem physischen Habitus besitzt und aufrichtig gesagt würde es meine unmaßgebliche bescheidene Ansicht sein, hier eine Aenderung anzurathen, wenn Sie dieser Meinung natürlich beizustimmen für gut fänden. Es frägt sich aber „ w i e s o ? " Denn was ich hier andeute, geschieht nicht etwa auf irgend eine fremde Zumuthung, sondern einzig und allein aus eigener Uiberzeugung." Die Lutzer sei, so betont Herz, „die erste u. edelste Sängerin" Deutschlands und werde durch ihre „wirklich flötende Stimme" die Flötenszene noch besser singen als die Lind. (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L/95) — Während Herz betont, die Lutzer sei sehr für die „ V i e l k a " eingenommen und studiere sie mit Liebe, weigerte sich diese — wohl, um nicht den Vergleich mit der Lind zu riskieren — die Rolle zu übernehmen. In einem Brief vom 1 3 . II. 1 848 teilte sie Pokorny mit, daß sie nach Kenntnisnahme der Partitur zu der Überzeugung gelangt sei, daß sie diese Rolle nicht in so kurzer Zeit einstudieren könne. Zudem sei die Partie der Vielka, mit Ausnahme einiger Nummern, nicht für ihre Stimme geeignet. Joseph Bacher teilte Meyerbeer diesen Brief in einer Copie sogleich mit, verbunden mit der Anfrage, ob man die Tuczek oder die Viardot für die Übernahme der Rolle in Wien gewinnen könnte. (Staatl. I. f. M f . Bin L/ 185) 366, 5. Betr. wahrscheinlich den Plan eines verbindenden Gedichtes für eine konzertante Aufführung des „Struensee" nach dem Vorbild des Mosenthalschen für „ E g m o n t " . Vgl. hierzu Tgb 2 1 . III. 1 8 4 7 , S. 2 1 6 . Ein Schreiben Bachers vom 1 5 . III. 1 8 4 8 könnte als Antwort auf den hier angezeigten Brief angesehen werden. (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L / i 8 6 a ) Es enthält neben viel Unwichtigem die Nachricht, er habe im Theater an der Wien, dem „ N a tionaltheater" wie es jetzt hieß, „Struensee" zur Aufführung vorbereiten lassen. 3 6 8 , 1 . Servais, Adrien François, * 6. VI. 1 8 0 7 Hai b. Brüssel, f 26. XI. 1 8 6 6 ebenda, Cellist und Komponist, galt als „Paganini des Violoncells". 3 6 9 , 1 . Die „France musicale" vom 1 2 . III. 1 8 4 8 pg. 79 enthält die Nachricht, Scribe sowohl als Meyerbeer hätten 500 Fr. für die Opfer des 2 3 . und 24. Febr. gespendet. 369, 2. Moritz Hanemann dankte Meyerbeer in einem undatierten Schreiben, er habe „der ganzen Kapelle eine so große und herzinnige Freude bereitet". Meyerbeer habe der Edeltat, die das Fest gründete, eine neue hinzugefügt. Im Namen der Kapelle unterzeichneten auch Albert Gareis und W. Ronneburger. (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L / 1 1 5 ) 369, 3. Der Vertrag wurde jedoch erst am 1 1 . III. unterzeichnet. 369, 4. Vgl. hierzu „France musicale" 5. III. 1 8 4 8 , pg. 65. In einem Leitartikel „ L e triomphe de la musique sous le gouvernement républicain" legte Adrien de la Fage im Auftrage der Escudiers ein politisches Bekenntnis ab: „ L ' â m e des arts, c'est la liberté; la liberté, c'est le progrès; le progrès, c'est la gloire de l'artiste. Vive la liberté! vive le progrès! vive la France, vive la république!" (ebenda pg. 65) Auch die Herausgeber und Redakteure der „ R e v u e et Gazette musicale" bekannten sich zu der neuen Republik: „Gloire à Dieu et aux hommes d'énergique volonté! . . . La République nous trouve prête à la servir . . . " (5. III. 1 8 4 8 pg. 69) 3 7 0 , 1 . In der „Revue et Gazette mus." wird hervorgehoben, „Robert-le-Diable" sei das erste Werk gewesen, das nach der Juli-Revolution von 1 8 3 0 aufgeführt wurde, der „Prophet" werde das erste große Werk nach der Revolution des Februar 1 8 4 8 im Théâtre de la Nation — wie die Opéra nun hieß — sein. (5. III. 1 8 4 8 , pg. 74) Meyerbeer

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3 7 1 , 1 . Grisar, Albert, * 26. XII. 1 8 0 8 Antwerpen, f 1 5 . VI. 1 8 6 9 Asnières b. Paris, Opernkomponist. Grisar kehrte nach Paris zurück, nachdem er in Neapel seine Studien bei Mercadante abgeschlossen hatte. 3 7 1 , 2. Heine lebte seit Anfang Februar in der Heilanstalt Faultriers in der rue de Lourcine 84. Meyerbeer schenkte dem Dichter nach diesem Besuch 500 Fr. (— vgl. hierzu Fr. Mende, Heinrich Heine Chronik . . . S. 247.) Die Quittung Heines vom 7. September 1 8 4 8 (— Mende, ebenda S. 2 5 2 ; Fr. Hirth, H. Heine Briefe, 1 . Gesamtausgabe Bd III, Mainz 1 9 5 2 , S. 1 5 5 - ) kann nur auf diese Zahlung bezogen werden, da Meyerbeer nach längerer Abwesenheit von Paris erst am 1 2 . Sept. wieder in der Seine-Metropole eintraf: „ J e reconnais avoir reçu de M r . Gouin la somme de cinq cents francs pour le compte de Meyerbeer. Henri Heine" Passy" [7. IX. 1 8 4 8 ] Meyerbeer schreibt auch ausdrücklich in seinem Brief vom 1 0 . Okt. 1 8 4 8 an Amalia Beer: „ A l s ich Paris vor 6 Monaten verließ hat er mir 500 Franken abgepreßt, und jetzt bei meiner Ankunft hier wieder 500 Franken". (Autograph (Las): Staad. I. f. M f . Bin L/82) Für diese zweiten 500 Fr. existiert eine Quittung vom 1 6 . Sept. 1 8 4 8 . (Vgl. Mende, Chronik S. 2 5 2 ; Fr. Hirth, Bausteine, S. 78.) Hirth leugnet hier Meyerbeers Besuch bei Heine im März 1 8 4 8 und begnügt sich mit Vermutungen über das Verhalten des Komponisten. Weills Angaben, Meyerbeer habe Heine 1 8 4 8 1 0 0 0 Fr. gezahlt, treffen also, wie sich beweisen läßt, zu. (A. Weill, Souvenirs intimes de Henri Heine, Paris 1 8 8 3 , pg. 75) — Vgl. ferner: Heinz Becker, Der Fall Heine—Meyerbeer, Bin 1 9 5 8 , S. 1 0 6 f . 3 7 1 , 3 . In dem vorliegenden Vertrag zwischen Duponchel, Roqueplan und Meyerbeer wurden die Termine für die Aufführung des „Propheten" festgelegt: Probenbeginn am 6. Sept. 1 8 4 8 , Premiere am 3 1 . Jan. 1 8 4 9 . Die Ablieferung der Partitur wurde unter der „condition d'un dédit de trente mille francs" für den 6. Sept. gefordert. (Art. 2 und 3) — Duponchel und Roqueplan verpflichteten sich dagegen, für die Rolle des Propheten Roger, für die Rolle der Fides Pauline Viardot-Garcia zu engagieren, die wenigstens bis Juni 1 8 4 9 zur Verfügung stehen sollte. Die Rolle der Berthe wurde für M a d . Julian van Gelder vorgesehen, es wurde Meyerbeer jedoch freigestellt, eine andere Sängerin des Ensembles für diese Rolle zu wählen. Auch die endgültige Besetzung des Propheten wurde noch offengelassen, falls die Direktoren etwa Mario oder Guasco engagierten. (Art 4 , 1 . und 4,2) Meyerbeers Drängen auf intensive Probenarbeit läßt der Absatz 4,3 erkennen: „ À compter du seize Septembre prochain les répétitions du „Prophète" devront se continuer sans interruption pour les chanteurs et les choeurs. Aucun opéra nouveau ou traduction d'opéra étranger, ne pourra être répété au grand Opéra de Paris, depuis le jour du seize Septembre jusqu'à ce que „le Prophète" ait été représenté." (Art 4,3) — Auch diese Bedingungen wurden durch eine Konventionalstrafe von 3 0 0 0 0 Frs abgesichert. (Art 5) Vertraglich abgesichert wurde auch die Erweiterung des Orchesters um 7—8 Personen, für die Musik auf der Bühne verlangte Meyerbeer die gleiche Anzahl an Musikern wie im 4. Akt der „Reine de Chypre" von Halévy. (Art. 7). Für den Fall, daß einer der Direktoren oder gar beide sich von der Leitung der Opéra zurückzögen, wurde Meyerbeer das Recht eingeräumt, seine Oper zurückzuziehen. Es w a r ein Vertrag mit den Operndirektoren, nicht mit der Opéra. Sollte ein Wechsel in der Direktion nach der Premiere des „Propheten" eintreten, so waren Duponchel und Roqueplan verpflichtet, bei ihren Nachfolgern auf Einhaltung des vorliegenden Vertrages zu dringen. (Art. 1 o). Den Vertrag beschließt eine „Distribution des rôles du „Prophète" autres que ceux du Prophète, de Fides et de Berthe": „ L e comte d'Oberthal (ou d'Oberstein) - M . Porthéhaut. (Le rôle est un peu pas pour sa voix, mais il n'y a pas d'autre personne pour ce rôle dans la troupe actuelle de l'Opéra) Jonas (rôle très important) - M . Bettini. Zacharie (rôle très important) — M . Alizard. Mathisen — M . Brémond. i e r Paysan (basse) - M . Guignot. 2 e Paysan

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(basse) - M . Génibrel. 3 e Paysan (ténor) — M . Paulin. Soldat (ténor) - M . König. Un Officier — M . Ferdin. Prévost. i r Bourgeois (ténor) — M . Paulin. 2e Bourgeois (ténor) - M . Barbot. 3 e Bourgeois (basse) — M . Guignot. 4 e Bourgeois (basse) — M . Génibrel. Un hérault (baryton) — M . Molinier. 1 ' Enfant (soprano) — M l l e D'Halbert. 2 e Enfant (mezzosoprano) - M l l e Courot. i r Anabaptiste — M . Barbot. 2 e Anabaptiste — M . Paulin. 3 e Anabaptiste — M . Génibrel. 4 e Anabaptiste - M . Ferd. Prévost." (Autograph (Ls): Staad. I. f. M f . Bin) 3 7 2 . 1 . Meyerbeer war seht daran interessiert, Marietta Alboni, die s. Zt. als eine der bedeutendsten Altistinnen galt, für die Rolle des Pagen in den „Hugenotten" zu gewinnen, obwohl diese für einen Sopran konzipiert war, und suchte daher, diese Partie durch Hinzufügung einer zweiten großen Bravour-Arie aufzuwerten. Die Einlege-Arie „ N o n , non, non, non, non, non, vous n'avez, je g a g e . . . " wurde in den 2. Akt vor die Scène du Bandeau N r . 9, den Chœur de femmes, gestellt. Die Tonart As-Dur, der Umfang von f— b " und die häufige Verwendung der tiefen Lage ( a s - g , seltener a s " und b " ) entsprachen dem Timbre und dem Stimmumfang der Alboni — die Transposition der gesamten Rolle war sicherlich schon zu diesem Zeitpunkt geplant. Diesem Umarbeiten unterzog sich Meyerbeer jedoch erst am 2. und 3. Juni 1 8 4 8 : die Pagen-Arie des 1 . Aktes wurde von B-Dur nach F-Dur transponiert, der ursprüngliche Umfang von b — a " nach f - e " vertieft. 3 7 2 . 2 . Diese Umarbeitungen erklären Abweichungen im Libretto der Partitur, bzw. des Klavierauszuges von der Fassung des „ L e Prophète" in den Œuvres complètes Bd 5, S. i ff von Scribe, wobei auch für diese die Mitarbeit anderer Autoren angenommen werden kann, und nicht auszuschließen ist, daß Details der Fassung von Deschamps einflössen. Genauere Untersuchungen über Scribes Libretti fehlen, da die Originale und vor allem wesentliche Zwischenstufen fehlen, dürften sie auch nicht mehr zu erwarten sein. 3 7 3 , 1 . Hampton hatte Meyerbeer s . Z t . als Sprachlehrer gedient — vgl. die Eintragungen in Bd. II. 3 7 5 , 1 . Vgl. auch Eintragung Tgb. 27 III. 1 8 4 8 . Es ging um den Plan, in den Champs élysées ein schlichtes Sommertheater für Oper und Ballett einzurichten. Mäßige Eintrittspreise sollten breite Schichten der Bevölkerung anziehen. Die Frage der Theater-Privilegien war soeben - vgl. Tgb. 1 2 . III. 1 8 4 8 — in der Versammlung der Autoren und Opernkomponisten aufgegriffen worden, w o man „Liberté pour tous, Subventions pour quelques uns", für die großen Theater, gefordert hatte, die man hierin den Museen und Bibliotheken gleichgestellt wissen wollte. („Revue et Gazette mus." 1 9 . III. 1 8 4 8 , pg. 95) 3 7 5 , 2. Die 500 fr müssen als Darlehen oder Aktie interpretiert werden, da das HalbjahresAbonnement der France musicale nur 1 1 fr., das Jahres-Abonnement 2 0 fr. betrug. 3 7 5 , 3. Im Auftrage Amalia Beers hatte sich auch ihr Sekretär Burguis in einem Schreiben vom 9. März an Meyerbeer gewandt, um ihn über Berliner Ereignisse zu informieren. Von Bedeutung ist jedoch nur die Nachricht, Madame Wichmann habe einen zweiten Brief von Jenny Lind erhalten, in dem sie wiederhole, daß sie im April in London sein werde. (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L / 1 7 6 ) 3 7 5 . 4 . Wilhelm = Wilhem, Guillaume Louis (Bocquillon gen. Wilhem), * i 8 . XII. 1 7 8 1 Paris, f 26. IV. 1 8 4 2 Paris, Musikpädagoge, seit 1 81 o bis zu seinem Tode Musiklehrer am Lycée Napoléon, Generaldirektor des Musikunterrichts sämtlicher Pariser Schulen, hatte 1 8 1 8 den Gesangsunterricht an sämtlichen Volksschulen in Paris durchgesetzt. Gleichzeitig machte er sich durch die Gründung von Arbeiter-Gesangvereinen, den Orphéons, einen Namen. Seine Methode des gegenseitigen Unterrichts, Enseignement mutuel, bildete die Grundlage seiner Chorerziehung. 3 7 5 . 5 . „Lucrèce" erschien schon 1 8 4 3 . 3 7 6 , 1 . Dellile = Morize, Arthémise Pamèla, gen. Octavie Tard, * 1 3 . VI. 1 8 2 8 Chantilly/ Oise, Sängerin, hatte 1 8 4 5 an der Opéra comique unter dem Namen Delille debütiert. 39*

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3 7 6 , 2. Bacher hatte Meyerbeer in einem Schreiben vom 1 4 . (24.?) April im Auftrag von Pokorny mitgeteilt, daß dieser das Kärntnerthor-Theater übernehme und Meyerbeers Opern in der Urgestalt geben wolle. Der Brief enthält ferner die Aufforderung nach Wien zu kommen und für die Donau-Metropole eine eigene Oper zu schreiben. (Staatl. I. f. M f . Bin L / 1 8 8 ) 3 7 7 , 1 . Ledru-Rollin, Alexandre Auguste, * 2. II. 1 8 0 7 Paris, f 3 1 . XII. 1 8 7 4 Fontenayaux-Roses, Advokat, Minister des Innern seit dem 24. II. 1 8 4 8 , zuvor, x 8 4 1 , schon Abgeordneter der äußersten Linken. Von 1 8 4 9 — 7 0 lebte Ledru-Rollin in England, da er Frankreich aus pol. Gründen verlassen mußte. 3 7 7 , 2. Nach dem Ausbruch der Revolution in Wien hatten sich die Italiener in Mailand gegen die österreichische Besatzungsmacht erhoben. In Venedig wurde die Republik verkündet — die Stadt wurde jedoch ebenso wie Mailand von österr. Truppen zurückerobert. Mit dem Friedensschluß vom 6. August 1 8 4 8 wurde das Lombardo-Venetianische Königreich unter österr. Herrschaft wieder sanktioniert. 3 7 7 , 3 . Nach dem Aufstand in Wien ( 1 3 . — 1 5 . März) und der Flucht Metternichs nach England spielten die Studenten neben der Bürgerwehr eine dominierende Rolle in dem Kampf um eine Neuordnung der Verhältnisse. 3 7 8 , 1 . Wegen des Aufstandes der Italiener gegen Österreich. 3 7 8 , 2. Kübeck, Karl Friedrich, Freiherr v. Kübau, * 28. X . 1 7 8 0 Iglau/Mähren, f 1 1 . IX. 1 8 5 5 Hadersdorf b. Wien, österr. Staatsmann, kehrte jedoch bald in die aktive Politik zurück, wurde 1 8 4 9 Mitgl. der Zentralbundeskommission in Frankfurt, 1 8 5 0 Präsident des österreichischen Reichsrates. 3 78, 3. Liguorianer = Redemptoristen. Die Kongregation, 1 7 3 2 von Alfonso Maria de Liguori gestiftet, widmete sich vornehmlich der relig. Erziehung des Landvolkes. 3 7 9 . 1 . Eine vergleichbare Eingabe sandte Meyerbeer an die Commission des auteurs et compositeurs dramatique. („Revue et Gazette musicale" 1 4 . V. 1 8 4 8 pg. 1 5 4 ) 3 8 0 , 1 . Vgl. Brief vom 8. IV. 1 8 4 8 . — Der Schatzmeister der Commission Dramatique Ferdinand Langlé antwortete Meyerbeer mit der Bitte, der Commission mitzuteilen, wie der Bittstellerin am nützlichsten zu helfen sei, bzw. der nächsten Sitzung der Commission, „demain Samedi", beizuwohnen. (Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin L / 1 5 8 ) 3 8 0 . 2 . Gossec, François Joseph (Gossé), 1 1 7 . I. 1 7 3 4 Vergnies/Hennegau, f 1 6 . II. 1 8 2 9 Passy b. Paris, Komponist, zeitweilig 2. Direktor der Großen Oper, bzw. im Direktionskomitee. Gossec schrieb mehrere Kompositionen für Revolutionsfeierlichkeiten. 380, 3. Der Marché du Temple, in der rue du Temple gelegen, war eine Art Kaufhaus für die ärmere Bevölkerung, w o es nicht nur Wäsche und Kleidung, sondern auch Einrichtungsgegenstände zu billigen Preisen gab. Vgl. Sue, Die Geheimnisse von Paris, München 1 9 7 0 , S. 23 8 f. 3 8 1 , 1 . Am i l . IV. 1 8 4 8 hatte Wilhelm Beer das Schreiben seines Bruders an Alexander v. Humboldt zur Weiterleitung an den König übersandt: „ . . . Derselbe sagt sich sehr wohl, daß in der jetzigen Zeit der König weder an Musik noch an einen Musik-Direktor denken wird, allein er glaubt daß gerade in der jetzigen Zeit, man demselben kein Zeichen des schuldigen Respekts fehlen lassen dürfe . . . besonders aber ersucht er Ew. Exzellenz, es freundlichst zu bewirken, daß es in der Kabinets Ordre welche er erhalten wird, ausgesprochen werde, daß ihm sein Gehalt auf sein ausdrückliches Ansuchen entzogen wird." (Acta des Königl. Geheimen Cabinets, Deutsches Zentralarchiv Merseburg, Hist. Abt. II 2 . 2 . 1 . ) Vgl. auch: Las Wilhelm Beer, Staatl. I. f. M f . Bin L/69. 3 8 1 , 2. „Les Frères Cogniard" = Cogniard, Théodore, '' 30. IV. 1 8 0 6 Paris, f 1 3 . V. 1 8 7 2 Versailles, und Cogniard, Hippolyte, * 30. XI. 1 8 0 7 Paris, f 6. II. 1 882 Paris, dram. Schriftsteller, verfaßten zusammen ca 200 Vaudevilles, Komödien u. dgl. Theaterstücke.

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3 8 1 , 3. Chéri, Rose ( = Cizos, Rose-Marie), verh. Montigny, * 27. X . 1 8 2 4 Étampes (Seine et Oise), f 22. IX. 1 8 6 1 Paris, Schauspielerin. 3 8 1 , 4 . Limnander de Nieuwenhove, Armand Marie Ghislain, Baron de, Gent, 1 5 . VIII. 1 8 9 2 Schloß Moignanville/Seine et Oise, Komponist.

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3 8 2 , 1 . Augier, Émile, * 1 7 . IX. 1 8 2 0 Valence, f 26. X . 1 8 8 9 Croissy, Bühnenschriftsteller, schrieb Dramen und Lustspiele. „ L a Ciguë" gefiel offensichtlich vor allem wegen der Anspielungen auf Probleme der Gegenwart, auf Egoismus und dünkelhafte Borniertheit. In „ L ' Aventurière" steht, wie in zahlreichen Theaterstücken, in Novellen und Romanen Frankreichs zu dieser Zeit, eine Kurtisane im Mittelpunkt des Geschehens, der die Rückkehr in die Gesellschaft verwehrt bleibt. 3 8 2 , 2. Blanqui, Louis Auguste, * 7. II. 1 8 0 5 Puget-Théniers, f 2. I. 1 8 81 Paris, hatte Jura und Medizin studiert und galt als einer der führenden franz. Kommunisten, der bereits an den Aufständen von 1 8 3 0 und 1 8 3 9 teilgenommen hatte. Unter seiner Führung wurde am 1 5 . M a i 1 8 4 8 eine neue provisorische Regierung gebildet. 382, 3. D o u x , Émile, 1 7 9 8 - 1 8 7 6 Rio de Janeiro, Operndirektor, seit 1 8 3 5 mit einer franz. Truppe, mit der er auch Tourneen unternahm, in Lissabon tätig. 3 8 2 , 4 . Perrin, Émile, 1 8 1 4 - 1 8 8 5 , Direktor der Opéra comique, übernahm später, 1 8 6 2 , die Leitung der Opéra als Nachfolger von Alphonse Royer. 3 8 3 , 1 . Mit der Oper „Gastilbelza" w a r 1 8 4 7 das von Adolphe Adam gegründete Théâtre nationale eröffnet worden. 3 8 3 , 2. Meyerbeer erwähnt weder hier noch an anderer Stelle, daß die „France musicale" am 30. April ihr Erscheinen aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt hatte. 3 8 4 . 1 . Joanne, Redakteur des Journal „L'Illustration", w a r ein Verwandter Viardots und diente offensichtlich als Vermittler von Nachrichten für die Sängerin. 3 8 4 . 2 . Vgl. Kommentar zum 1 2 . IV. 1 8 4 8 , Anm. 3 8 0 , 1 . 384, 3. Wilhelm von Humboldts „Briefe an eine Freundin", an Charlotte Diede, geb. Hildebrand ( 1 7 6 9 — 1 8 4 6 ) , waren 1 8 4 7 im Druck erschienen. Eine weitere Ausgabe, „zum ersten Male nach den Originalen herausgegeben", besorgte Albert Leitzmann 1 9 1 0 . 3 8 4 , 4 . Bernheim, Heinrich, * 2. X . 1 8 0 2 Mainbernheim/Bayern, f n a c h 1 8 4 8 Berlin? Mehl- und Getreidehändler, Mitglied der Korporation der Kaufmannschaft in Berlin. 3 8 6 , 1 . Der Supplementvertrag diente zusätzlicher Absicherung. Der Vertrag sollte, falls keine Einsprüche geltend gemacht würden, am 1 5 . Juli volle Gültigkeit erhalten. Die für die Einstudierung und Aufführung festgesetzten Termine wurden ebenso wie die für die Ablieferung der Partitur durch Zusicherung einer Frist von 1 5 Tagen variabler gestaltet. Im Falle eines Krieges oder bei Auftreten von Feindseligkeiten zwischen Frankreich und Preußen vor Probenbeginn sollten beide Parteien von ihren Verpflichtungen entbunden sein; sollten Krieg oder Feindseligkeiten erst nach Probenbeginn eintreten, so sollte Meyerbeer weder gehalten sein in Frankreich zu bleiben noch dorthin zu kommen. Sollte eine schwere Erkrankung der Mutter Meyerbeers, seiner Frau oder seiner Kinder Meyerbeer zwingen, Paris während der Probenzeit zu verlassen, oder hindern dorthin zu kommen, so sollte er das Recht haben, die Proben zu unterbrechen, jedoch nicht mehr als 2 0 Tage. Duponchel und Roqueplan verpflichteten sich ferner, Scribe bei allen Dispositionen heranzuziehen, die ihn interessieren könnten. (Autograph (Ls): Staad. I. f. M f . Bin X / 3 4 ) Auffällig ist der Art. 3, der die Möglichkeiten eines Krieges anspricht. Meyerbeer könnte zu diesen Zusätzen durch einen Brief von Burguis aus Berlin vom 25. April 1 8 4 8 angeregt worden sein, in dem dieser von den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Preußen und Dänemark berichtet: „ L a Staats-Zeitung publie en ce moment un bulletin de l'armée de Holstein.

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Les Prussiens ont remporté une victoire sur les Danois, et ils sont entrés dans la capitale du Schleswig." (Autograph (Las): Staad. I. f. M f . Bin L / 1 7 5 ) Die Auseinandersetzungen, die mit der Bildung einer provisorischen Regierung in Kiel am 24. März begonnen hatten und im M a i zum Einmarsch Preußens in Jütland führten, endeten erst am 26. August im Waffenstillstand von Malmö. Meyerbeer spricht auch während seines folgenden Berlin-Aufenthaltes im Tgb. nicht über diese Ereignisse — offensichtlich berührten sie das Alltagsleben in Berlin nicht. Den „ostensiblen Brief" für den Minister des Inneren, Ledru-Rollin, kann man zu Äußerungen Dr. Bambergs in der „ A m Z " (19. IV. 1 8 4 8 Sp. 257) in Beziehung setzen: Duponchel sei bei Ledru-Rollin gewesen und habe ihm den Kontrakt mit Meyerbeer über die Aufführung des „Propheten" und das Engagement von Roger und der Viardot gezeigt — also den Vertrag vom 1 1 . März 1 8 4 8 . „ N u n , Citoyen Ministre, sagte er, lassen Sie uns bis dahin nicht verhungern, ich sage Ihnen unseren Untergang prophetisch voraus, wenn Sie uns kein Geld geben. Geld habe ich nicht, sagte Ledru-Rollin, Geld haben wir Alle nicht, hoffen aber welches zu kriegen; also, lieber Herr Duponchel, warten Sie, Sie warten auf mich und ich auf Frankreich." (Sp. 259). Wie der „ A m Z " vom 2. August 1 8 4 8 Sp. 5 1 1 zu entnehmen ist, wurden der Großen Oper seitens der Nationalversammlung „ausser den im Budget dafür bereits ausgeworfenen 8 2 0 0 0 0 Francs noch 1 7 0 0 0 0 Francs bewilligt." 3 8 6 , 2 . „ V i e l k a " kam am 27. April 1 8 4 8 im Wiener „Nationaltheater", dem ehemaligen „Theater an der Wien", zur Aufführung, bei „mäßig erhöhten" Preisen, „ d a die Kosten der Oper mit einer gewöhnlichen Theater-Einnahme in keinem Verhältnisse stehen", wie in der „Wiener allg. Musik-Zeitung" vom 4. April 1 8 4 8 , S. 1 6 4 angekündigt wurde. Der Kritiker dieser Zeitung ging in seiner Besprechung der Oper in der Nr. vom 29. April S. 207 vor allem mit Reilstab hart ins Gericht, lobte aber Meyerbeers Musik als „herrlich" und sprach dem Werk „majestätische Schönheit" zu. Ein Vergleich mit „ R o b e r t " oder „den Hugenotten" sei jedoch nicht angebracht, da in diesen „Charaktere, Leidenschaften, große Situationen geschildert werden", im „Feldlager" sei Meyerbeer jedoch größtenteils auf Tonmalerei angewiesen, hier habe er aber „das Außerordentliche geleistet". Den ganzen 2. Akt nennt der Rezensent ein musikalisches Gegenbild zu Schiller's „Lager Wallensteins", „eben so mannigfaltig, eben so belebt, reich, groß und imposant." Wie auch in früheren Rezensionen werden Quadrupelchor und Finale dieses Aktes als unvergleichbar dargestellt. Hervorragend in diesem Werk seien die Chöre und die Massenszenen, Stimmen und Orchester seien mit sicherer Effektkenntnis, mit genauem Verständnis für die einzelnen Klangfarben behandelt. Die Tuczek habe eine in allen Lagen ausgeglichenere Stimme als die Lind, stehe ihr aber im Spiel nach. Im Ganzen fehlte der von Suppé geleiteten Aufführung „jene Präcision, die wir ehemals unter Meyerbeer's unmittelbarer Leitung" bewunderten. (S. 208) 3 8 7 , 1 . Kund = Kunth, Karl Sigismund, * 1 8 . VI. 1 7 8 8 Leipzig, t 22. III. 1 8 5 0 Berlin, Prof. Botaniker, Vizedirektor des Botanischen Gartens in Berlin, hatte sich durch Einordnung und Darstellung der von Humboldt und Bonpland in Amerika gesammelten Pflanzen einen Namen gemacht. 3 8 8 , 1 . Name fehlt bei Altmann 3 88, 2. Der Succès der 300. Vorstellung des „Robert-le-Diable" sei „fort honorable" gewesen, heißt es in der „ R e v u e et Gazette musicale de Paris" ( 2 1 . V. 1 8 4 8 , pg. 1 5 4 ) , Gueymard mache seinem Lehrer Bordogni große Ehre. 388, 3. Prinzessin Luise w a r als 4. Kind der Königin Viktoria und des Prinzen Albert am 1 8 . III. 1 8 4 8 geboren worden, sie vermählte sich später mit John Douglas Sutherland Campbell, 9. Herzog von Argyll. 3 8 8 , 4 . Laborde, Rosine, 1 8 2 4 — 1 9 0 7 , Koloratursopran der Pariser Opéra. 3 8 9 , 1 . = Gueymard

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390, i . Heinrich Heine w a r am 7. M a i aus der Heilanstalt Faultrier in seine Wohnung zurückgekehrt und übersiedelte am 24. V . nach Passy in das Gartenhaus der grande rue 64. Sein Gesundheitszustand hatte sich im Laufe des Monats weiter verschlechtert, bei einem Besuch des Louvre brach er zusammen. Offensichtlich fürchtete Meyerbeer eine neue Geldforderung des Dichters. Vgl. Kommentar zum 1 0 . III. 1 8 4 8 . 390, 2. Der Anlaß des Besuches könnte die Bitte um Empfehlung seines Neffen Georg Beer an Christian Carl J . Freiherrn von Bunsen in London gewesen sein. Humboldt schrieb am 8. Juni 1 8 4 8 an Bunsen: „ M e i n viel jähriger, hochverehrter Freund! Der Neffe eines Mannes, der mir sehr lieb ist, dessen Gesinnungen so edel als seine schöpferischen Talente großartig sind, der Neffe von Meyerbeer bringt Ihnen diese Zeilen . . . " Der junge Reisende habe sehr gute klassische Studien gemacht, wolle sich aber nunmehr dem Handelsstande widmen und nur wenige Monate in England zur Vollendung seiner geistigen und kaufmännischen Ausbildung verweilen. „Die sehr opulente Familie ist durch große patriotische Wohlthätigkeit, die sich auf alle Religionsverwandte ausdehnt, wie durch gastfreundliche Aufnahme aller fremden und einheimischen Gelehrten und Künstler in der reizenden Villa im Thiergarten berühmt." Bunsen möge dem jungen Beer Schutz und einiges Interesse schenken. (Vgl. Briefe von Alexander v. Humboldt an Christian Carl Josias Freiherr von Bunsen, Lpz. 1 8 6 0 , S. 1 0 2 ) 3 9 4 , 1 . recte: Berlin 396, i . „Duprez, surtout, s'est montré admirable, dans la grande scène du quatrième acte, il s'est élevé à la hauteur de cette conception sublime. Jamais il n'avait trouvé des accents plus passionnés, une expression plus entraînante: aussi presque à chaque phrase était-il interrompu par l'auditoire, dont l'enthousiasme ne pouvait se contenir." („Revue et Gazette mus. de Paris", 4. VI. 1 8 4 8 pg. 1 7 8 ) 396, 2. Vgl. Anm. 3 7 2 , 1 . 4 0 0 , 1 . „ L a Nonne sanglante", Libretto von Scribe und Germain Delavigne, wurde von Charles Gounod vertont. (UA 1 8 . X . 1 8 5 4 Paris) 4 0 2 , 1 . Tauber, Josef Samuel, 1 8 2 2 - 1 8 7 9 , österr. Dichter. Meyerbeer hatte Tauber möglicherweise im Frühjahr 1 8 4 6 in Paris kennengelernt. 4 0 3 . 1 . Österreich gehörte seit dem Wiener Kongreß 1 8 1 5 mit Böhmen und Mähren zum Deutschen Bund, nicht aber mit seinen polnischen, ungarischen und italienischen Gebieten. Auch Posen, Preußen zugehörig, war nicht im Deutschen Bund vertreten. Die Slawen forderten nun in einem Kongreß unter Leitung des tschechischen Historikers Franz Palacky in Prag (2.—12. Juni 1 8 4 8 ) , an dem auch Polen aus Posen teilnahmen, die Bildung eines österr. Kaiserstaates als Bund gleichberechtigter Völker. Die Spannungen gipfelten in dem Pfingstaufstand radikaler Bürger, der durch Truppen des Fürsten Windischgrätz niedergekämpft wurde. 403.2.

=Jesenice

4 0 3 , 3. Pikett = Vorpostentrupp 403,4.

=Benesov

4 0 4 , 1 . Die patriotische Gesinnung mußte noch das Können ersetzen: das Musikkorps w a r soeben erst gegründet worden, es bedurfte noch der Ausstattung mit neuen Instrumenten und gründlicher Unterweisung. („Wiener allg. Musik-Zeitung" 1 3 . VI. 1 8 4 8 , S. 280) 404, 2. Schwanthaler, Ludwig von, 1 26. VIII. 1 8 0 2 München, f 1 4 . XI. 1 8 4 8 München, Bildhauer, Prof. der Münchner Akademie.

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4 0 5 . 1 . Bismarck, Otto von, Fürst ( 1 8 7 1 ) , * i . IV. 1 8 1 5 Schönhausen, t 3 ° . VII. 1 8 9 8 Friedrichsruh, Staatsmann, zu dieser Zeit Abgeordneter im sächs. Provinziallandtag, 1 8 7 1 Reichskanzler. Im Gegensatz etwa zu Alexander von Humboldt vertrat Bismarck konservative Tendenzen, er wehrte sich gegen liberale Bestrebungen der Judenemanzipation und trat nachdrücklich gegen eine Zulassung von Juden zu öffentlichen Ämtern auf. 4 0 5 . 2 . = Aufhebung 405, 3. Meyerbeer arbeitete diesen Chor also nach einem „ M o n s t e r " , nach einem rhythmischen Muster. Der französische Text des Libretto wurde erst nachträglich unterlegt. 4 0 5 , 4 . = Verletzung, Übertretung. 4 0 9 , 1 . Vgl. hierzu „ A m Z " 1 9 . VII. 1 8 4 8 , S. 474. Der Rezensent spricht hier von einem „gräßlichen Kunstmord". 4 1 0 , 1 . Antoinette v. Montalban. 4 1 1 , 1 . Andeutungen dieser Art enthalten auch die Londoner Berichte in der „ A m Z " nicht, bei ihrem Debut habe Mad. Viardot in der Rolle der Sonnambula „die kühnsten Erwartungen" übertroffen. ( „ A m Z " 3 1 . V. 1 8 4 8 , Sp. 365) Auch in späteren Berichten finden sich keine negativen Bemerkungen über die Sängerin. 4 1 7 , 1 . Meyerbeer notierte das Datum des Briefes entgegen seiner Gepflogenheit am linken oberen Rand des Blattes, hier findet sich auch der Vermerk „ 3 ) " . — Tinte und Schriftduktus lassen erkennen, daß dieses Schreiben als Postskriptum zum Brief vom 2 1 . / 2 2 . VII. zu verstehen ist, dessen zweite Lage mit „ 2 ) " gekennzeichnet ist. Da dieser 3. Teil jedoch mit eigenem Kuvert verschickt wurde, wird er als eigenständiger Brief aufgefaßt. Vergl. auch Tgb. 2 3 . VII. 1848. 4 1 8 , 1 . Meyerbeer hatte sich im Juni 1 8 4 7 auf Wunsch von Lefebre mit 2 5 0 Reichstalern als Aktie bei der Klavierfabrik von Eck und Lefebre beteiligt. (Staad. I. f. M f . Bin L/50) 4 1 9 , 1 . In der Nachfolge der Revolutionswirren mußten zahlreiche deutsche Theater aus wirtschaftlichen Gründen vorübergehend schließen, andere Theater — auch im Ausland — versuchten durch Gagenkürzungen aus dem finanziellen Defizit herauszukommen. In Wien und Berlin gründeten sich Vereine mit dem Ziel, eine Herabsetzung der Gagen durchzusetzen. Spitzenkräfte sollten nicht mehr als 1 5 0 0 Thaler Jahresgehalt — zuzüglich eines Garderobengeldes für die Damen — erhalten. Z . Zt. erhielt ein Sänger wie Pischek in Stuttgart gegen 8000 Thaler, ein Minister dagegen nur 6000, Tichatschek und Emil Devrient in Dresden bekamen wahrscheinlich zweimal so viel wie ein Minister. („Wiener allg. Musik-Zeitung" 1 5 . VI. 1 8 4 8 , S. 283.) Auch an der Pariser Opéra hatte man Gagenkürzungen in Kauf genommen, die zwischen 5 % bei den niedrigsten Gehältern von 2000—3000 Fr und 2 5 % bei Einkommen von 6000 Fr betrugen, (ebenda S. 2 8 3 , recte 284) 4 1 9 , 2. Bei dieser Aufführung am 2. Juli wirkten u.a. einige „Coriphäen" des z . Z t . geschlossenen Darmstädter Hoftheaters mit, Frau Pirscher und die Herren Reichel, Kreutzer und Pasqué, die sehr gefeiert wurden. („Neue Z s f. M u s i k " 25. VII. 1 8 4 8 S. 44) 4 1 9 , 3. In Paris hatte der Arbeiteraufstand vom 2 3 . - 2 6 . Juni, die sogen. „Junischlacht", zur Schließung aller Theater geführt. General Louis Eugène Cavaignac, seit M a i des Jahres Kriegsminister, bezwang die Aufständischen in blutigen Straßenkämpfen — man sprach von 4 — 5000 Toten. Cavaignac wurde am 28. Juni als Ministerpräsident eingesetzt, unterlag im Dezember bei den Präsidentenwahlen jedoch Louis Napoléon. — Die Wiedereröffnung der Opéra hatte eine große Zahl von Zuhörern angelockt, Mademoiselle Grimm wurde als „excellente Acquisition" gefeiert. („Revue et Gazette mus. de Paris", 2 3 . VII. 1 8 4 8 , pg. 228) 4 1 9 , 4 . A minuit, le rideau est tombé sur un triomphe qui n'a jamais eu d'égal" schrieb Grüneisen in der „Revue et Gazette mus. de Paris" 2 3 . VII. 1 8 4 8 , pg. 2 2 7 f, „Succès colossal

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depuis le commencement jusqu'à la fin . . . Quel orchestre! quels chœurs! quel e n s e m b l e ! . . . " Die Viardot und Mario wurden vor allem nach ihrem Duett gefeiert. Endlich sei Meyerbeer in England Gerechtigkeit widerfahren, ein illustres Publikum - die Aufführung fand in Gegenwart der Königin Viktoria und des Prinzen Albert statt — habe seinem „chef-d'œuvre" applaudiert. M a n habe die Partitur respektiert und nicht wie bei „Robert-le-Diable" massakriert. 4 2 2 , 1 . Leschetizky, Theodor, * 22. VI. 1 8 3 0 t a n c u t b. Lemberg, t I 4 - XI. 1 9 1 5 Dresden, Pianist, Schüler von Czerny und Sechter, 1 8 5 2 Prof. am Konservatorium in St. Petersburg. 4 2 4 , 1 . Blanc, Charles, * 5. XI. 1 8 1 3 Castres (Tarn), t 1 7 - I- 1 8 8 2 Paris, bedeutender Kunstschriftsteller, 1 8 7 8 Prof. am Collège de France. 4 2 5 , 1 . Markuli, Friedrich Wilhelm, * 1 7 . II. 1 8 1 6 Reichenbach b. Elbing, f 30. IV. 1 8 8 7 Danzig, Musikdirektor, 1 . Organist der Marienkirche in Danzig, Komponist. Mendel L Bd 7, S. 69 erwähnt ausdrücklich, die Oper „ K ö n i g von Z i o n " , (1848), sei „textlich Meyerbeers ,Prophet' verwandt". 4 2 5 , 2. Nicht nur der Weiberchor wurde eliminiert — Meyerbeer entschloß sich noch kurz vor der Premiere, am 1 1 . IV. 1 8 4 9 , zu einer energischen Kürzung der Prière „Éternel, Dieu sauveur qui vois notre faiblesse" (Kl. A. S. 2 1 2 ) , Vgl. hierzu T k . 1 1 . IV. 1 8 4 9 , S. 4 8 2 u n d T g b . 1 . IV. 1 8 4 9 , S. 4 8 3 . Der ganze erste Teil wurde gestrichen — insgesamt entfielen 49 Takte — so daß die Prière nun nicht mehr als selbständiges Stück (Nr. 1 9 im Kl. A.) in der Partitur erscheint. Einen Hinweis auf die Motivation für gerade diese Kürzung geben Eintragungen im T k . am 7. IV. 1 849 ( „ Z u viel à genoux") und auf den Vorsatzblättern, w o Meyerbeer alle Stellen in der Partitur aufzählt, w o in der Oper gekniet wird und dabei auch die Prière anführt. Tatsächlich wurde durch diese Kürzung Abhilfe geschaffen. Die ursprüngliche Prière, die im Klavierauszug erhalten ist, weil er zu diesem Zeitpunkt bereits fertiggestellt und in der DruckRevision war, weicht nur im Detail von den Formulierungen in den Œuvres complètes von Scribe ab. Das anschließende, neu komponierte Rezitativ fehlt dagegen bei Scribe. Hier gibt es eine andere Überleitung zur Hymne triomphale, die nun folgerichtig in der Partitur als Nr. 1 9 ausgewiesen ist, im Klavierauszug dagegen als Nr. 20. Über die erheblichen Kürzungen, die Meyerbeer, wie schon bei seinen früheren Werken, wegen der Uberlänge des Werkes in Kauf nehmen mußte, und die nicht nur Unwichtiges betrafen, berichtet Johannès Weber (Notes et souvenirs d'un de ses secrétaires, Paris 1 8 9 8 , S. 85 f.): „ J e passe sous silence quelques petites coupures; il y en a une aussi, indiquée dans le duo de Fidès et de Bertha, qui n'offre pas d'inconvénient. Au quatrième acte, on devait choisir les épouses du nouveau roi-prophète. Rapetissé comme il est, ce n'est plus la p e i n e . . . (S. 86) Au commencement du cinquième acte, la bacchanale, qui était excellente, a été mutilée de telle façon qu'elle n'est guère reconnaissable. C'était sans doute pour ménager le corps de ballet; je n'y vois pas d'autres raisons. A la fin du trio, Bertha devait mourir avec accompagnement de saxophone. On abrégea; ,c'est bien ennuyeux cette mort', me disait Meyerb e e r . . . " Fétis bemerkt in seiner Rezension am 3. Juni 1 8 4 9 („Revue et Gazette musicale", Nr. 2 2 , S. 1 7 2 ) : „ C e qu'on doit regretter dans les nombreuses coupures qui ont été faites à l'opéra du „Prophète" avant la représentation, c'est la bacchanale qui formait le final de l'ouvrage, et dont il ne reste plus que des lambeaux. Tous les artistes qui ont assisté aux répétitions générales m'ont affirmé que le compositeur n'a jamais rien écrit de plus beau. Les couplets de Jean ont cependant été conservés; ils sont brillants de verve et d ' e n t r a i n . . . " In Meyerbeers verschollenem Nachlaß der Deutschen Staatsbibliothek Berlin befanden sich gemäß einer Aufstellung im jetzigen Meyerbeer-Archiv: „Sign. 957—963 Partitur des Propheten', teils Original teils Copie, und Stücke aus dem ,Propheten'; Sign. 1 1 0 0 . Ein Paket mit der Handschrift von der Hand des Meisters: nicht gebrauchte Stücke aus ,Prophet'; Sign. 1 1 2 5 . 1 Stück Skizze zum ,Propheten', Skizzenbücher zum ,Propheten'. Sign. 1 3 4 7 Skizzen zum P r o pheten'." Aus diesem Bestand hat sich die erwähnte Partitur, Signatur Mus. M b . 957, drei Halblederbände in Querformat, in der Biblioteca Jagiellonska in Krakau/Polen erhalten. (Vgl.

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hierzu: Sieghart Döring, Die Autographen der vier Hauptopern Meyerbeers: Ein erster Quellenbericht, in Archiv für Musikwissenschaft Jg X X X I X Heft i (1982) S. 3 2 ff.) Die Bibliothèque de l'Opéra Paris besitzt unter Sign. A 566 suppl. 35 Seiten autographe Fragmente zum „Propheten". Einige Fragmente befinden sich auch in der Bibliothèque Nationale Paris, Dép. de la musique. — 4 2 5 , 3. Taux, Alois, Kapellmeister und Komponist, 1. Direktor des Institutes DommusikVerein und Mozarteum Salzburg, das 1841 gegründet worden war. 4 3 0 , 1 . Roger hatte im Londoner Coventgarden Theatre, der italienischen Oper, soeben in den „Hugenotten" Triumphe gefeiert: kurzfristig - innerhalb von 3 Stunden - war er für den indisponierten Mario eingesprungen; er sang, da er die Partie nicht in ital. Sprache beherrschte, als einziger französisch. In dem berühmten Duett des IV. Aktes jedoch improvisierte Mad. Viardot und sang gleichfalls französisch. („Revue et Gazette musicale de Paris" 13. VIII. 184 8, 4 3 5 . 1 . Die Direktion der Opéra sei daran interessiert, das Werk prompt zu präsentieren, die Proben schritten ununterbrochen fort, versicherten die Direktoren in einer Nachricht in der „Revue et Gazette mus. dé Paris" am 1 o. Sept., pg. 283, da man in Kürze mit der Mise en scène des „Propheten" beginnen wolle, „attendue avec une impatience que justifie si bien le nom de son illustre auteur." Die UA von „Jeanne la folle" von Clappisson (Scribe) fand am 6. XI. 1848 in der Opéra statt. 4 3 5 . 2 . = aboutissement 4 3 5 . 3 . Delord, Taxile 4 3 6 , i . Wahrscheinlich der Augenarzt Dr. Jaeger, den Meyerbeer einst konsultierte. 4 3 6 , 2. Stifter, Adalbert, * 23. X . 1805 Oberplan/Böhmer Wald, f 28.1. 1868 Linz, Dichter, Privatlehrer, 1850—65 Schulrat f. d. Volksschulwesen in Oberösterreich. 4 3 6 . 3 . quadriert = harmoniert, eigentlich, der Bedeutung des Wortes im Bauwesen entsprechend „nachgemacht" (im Putz: Steine durch Strichzeichnung vortäuschen) 4 3 6 . 4 . Das Datum des Briefes ergibt sich aus dem Poststempel. 4 3 6 . 5 . = eine Zeitungsente 4 3 7 , 1 . Wollte sich Meyerbeer die noch ausstehende Quittung Heines über die im Frühjahr gezahlten 5 0 0 Fr. in Erinnerung bringen? Sie wurde am 7. Sept. von Heine ausgestellt und an Gouin übersandt. Vgl. H.Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, S. 1 0 6 ; Mende, Chronik, S. 252. 4 3 7 , 2. Lagrange, Anne (Caroline), * 24. VII. 1825 Paris, f 23. IV. 1905 Paris, Sängerin, errang erste große Erfolge in Italien, wo sie von Rossini gefördert wurde. 1848 an der ital. Oper in Wien. 4 3 7 . 3 . Marrast, Armand, 1 8 0 1 - 1 8 5 2 , Journalist, Redakteur des „National" in Paris. 4 3 7 . 4 . Die Wochentage betreffen die folgende Woche in einem neuen Quartal-Kalender. Der 4. Quartalskalender 1848 ist nicht erhalten. 4 3 7 , 5- Walther von der Vogelweide, * um 1 1 7 0 in Österreich o. Tirol, f u m 1 2 3 0 Würzburg, Mittelhochdeutscher Lyriker. 4 3 8 , 1 . Heute: Prerov 43 8, 2. Heute: Novy Bohumin 4 4 0 , 1 . Betr. Wohnung im Hôtel des Princes in Paris. Vgl. Br. vom 29. VIII. 1 8 4 8 S. 4 3 4 .

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444, i . Girard, Narcisse, * 2 7 . 1 . 1 7 9 7 Mantes S. et O., f 1 7 . I. 1 8 6 0 Paris, Kapellmeister der Opéra seit 1 8 4 6 , Prof. f. Violine am Conservatoire. 4 4 5 , 1 . Wilhelm von Humboldt, „Briefe an eine Freundin", s. Kommentar zum Tk. 2 1 . V . 1 8 4 8 Anm. 384, 3. 4 4 6 . 1 . In dem Vertrag mit Roqueplan und Duponchel wurden die Bedingungen für den Probenbeginn, der Termin der Uraufführung und das Engagement und die Präsenz von Roger und der Viardot festgelegt, wie sie Meyerbeer in den Tagebucheintragungen vom 1 6 . und 1 8 . Sept. vorskizzierte. Alle übrigen Abmachungen der Verträge vom 1 1 . März und 5. Mai 1 8 4 8 behielten ihre Gültigkeit. (Autograph (Ls): Staad. I. f. M f . Bin X/36) 4 4 6 . 2 . Fry, William Henry, * i o . VIII. 1 8 1 3 Philadelphia, f 2 i . IX. 1 8 6 4 Santa Cruz, Komponist, Musikreferent der New Yorker „Tribüne". 446, 3. Der Tk. für das 4. Quartal 1 8 4 8 ist nicht erhalten. 4 4 6 , 4 . Rothschild, James Meyer de, 1 7 9 2 - 1 8 6 8 , Pariser Bankier. 4 4 7 , 1 . Bosio, Angelica, * 1 8 2 4 , f 1 8 5 9 St. Petersburg, 1 . Sängerin der ital. Oper St. Petersburg, gastierte erfolgreich in Paris und London. 4 4 7 , 2. Der „Prophet" wurde bereits am 24. Juli 1 8 4 9 in einer ital. Übersetzung von S. M . Maggioni im Londoner Coventgarden-Theatre aufgeführt. 4 4 8 , 1 . Vgl. Kommentar zu Tgb 1 o. III. 1 8 4 8 , 3 7 1 , 2; Heinz Becker, Der Fall Heine—Meyerbeer, S. 1 0 7 ; Fritz Mende, Heinrich Heine, Chronik. S. 2 5 2 , 2 5 3 . 448, 2. Gosches = Koschere Speisen, wie sie die jüd. Gesetze vorschreiben. 4 4 8 . 3 . Pantin = Hampelmann, Hanswurst 448, 4. Weder in seinem Tagebuch noch in seinen Briefen erwähnt Meyerbeer die Bemühungen des Verlages Breitkopf 8c Härtel um die Verlagsrechte für den „Propheten". Am 28. September 1 8 4 8 wandte sich Dr. Härtel an den Verlagsvertreter J . Macho in Paris: „ D a ß die Proben zum .Propheten' nun wirklich beginnen sollen, ist uns eine wichtige und erfreuliche Nachricht, denn es tut wirklich not, daß wieder einmal ein großes Werk erscheint, für dessen Verlag man sich lebhaft interessieren kann. Sie werden gewiß nicht verfehlen, Herrn Meyerbeer in unserem Namen alle möglichen Rücksichten zu erweisen. Sein Wohlwollen ist uns sehr wert und wir wünschen bei der Herausgabe des ,Propheten' ihm zu zeigen, daß wir die Übertragung des Verlages zu schätzen wissen. Hoffentlich geht jetzt in bezug auf die Übersendung der Epreuven zum Stich usw. alles glätter als bei weiland Schlesinger, der uns vielfach mit den ,Hugenotten' aufgehalten hat. Wenn Sie Herrn Meyerbeer sprechen können, so nehmen Sie ja unser Interesse in allen Punkten bestens wahr. Es würde uns sehr lieb sein, vorläufig etwas zu erfahren, wann der Klavierauszug zum Stich kommen dürfte, was natürlich von der Zeit der ersten Aufführung abhängt, da M . sich bis dahin alle Änderungen vorbehalten wird, wie er auch früher getan. Sehr wichtig wird es auch sein, daß wir uns im Besitz der Hauptwerke über Themen des .Propheten* setzen. Thalberg und Rosellen würden hier, was das Pianoforte betrifft, voranstehen. Ist Rosellen nicht geradezu unverschämt mit dem Honorar, so müßten wir seine Fantaisie oder was er über die Oper schreibt, keinesfalls weggehen lassen; da auch diese Sachen dort alle bei Brandus & Cie erscheinen müssen, so wird Ihnen ja die Gelegenheit nicht fehlen, mit dem Komponisten zeitweilig Rücksprache zu nehmen. Lassen Sie sich also auch dies dringend empfohlen sein. Der Meyerbeersche ,Prophet' mit allem, was damit zusammenhängt, ist jedenfalls jetzt der Hauptgegenstand Ihres und unseres Augenmerkes, und wir hoffen, daß zu einer lebhaften Korrespondenz Gelegenheit werden wird. Herrn Meyerbeer bitten wir, den inliegenden Brief zu überbringen; er ist nur allgemeinen Inhalts, außer daß wir ihn bitten, wenn er in betreff unserer Ausgabe der Oper besondere Wünsche hat, so möge er sie Ihnen oder uns mitteilen."

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Wenig später heißt es am 30. Sept. an Macho: „Den Preis des ,Propheten' hat Herr Meyerbeer uns persönlich auf 6000 Franken gestellt, worauf Sie sich fest verlassen können. In bezug auf diesen Gegenstand bemerken wir nun, daß Herr Brandus recht wohl insofern das Eigentum für alle Länder erworben haben kann, als ihm dabei zur Bedingung gemacht sein wird, uns und dem englischen Verleger das Werk zu bestimmten Preisen abzulassen. So wenigstens schien die Einrichtung bei den .Hugenotten' getroffen zu sein, deren Honorar wir nicht dem Herrn Meyerbeer direkt, sondern an Herrn Schlesinger gezahlt haben, welcher gemeinschaftlich mit Herrn Meyerbeer auch die Verlagszession unterzeichnet hat. Und mutmaßlich ist doch der Kontrakt Meyerbeers mit Schlesinger über den ,Propheten' auf Herrn Brandus übergegangen. In jedem Falle haben wir den ,Propheten' für obige Summe zu erwarten, nach Herrn Meyerbeers Willen, und wenn wir auch gegen diesen Herrn stets nach allen Seiten hin uns so zu verhalten wünschen, wie es ihm am angenehmsten ist, so wird doch gegen Herrn Brandus jene Bestimmung jedenfalls aufrecht zu erhalten sein; auch würde Herr Meyerbeer, dem wir - im Vertrauen gesagt - ein höheres Honorar für die , A f r i c a i n e ' offeriert haben, wie wir ihn kennen, eine Änderung der einmal getroffenen Bestimmung über den ,Propheten' selbst nicht wünschen, noch annehmen. Aus diesem Gesichtspunkt wollen Sie diese Angelegenheit, wenn sie weiter zur Sprache kommen sollte, und zwar stets mit höchster Rücksicht gegen den Komponisten, behandeln." (Breitkopf & Härtel. Gedenkschrift und Arbeitsbericht von Oskar von Hase. 4. Aufl. 2. Bd. Lpz 1 9 1 9 , B & H , S. 2 1 9 f) Der Hinweis Härtels, daß die Variationswerke über einzelne Stücke aus dem „Propheten" bei Brandus erscheinen müßten, ist im Hinblick auf die französischen Autorenrechte zu verstehen, nach denen nur Tantiemen an Komponist und Librettist gezahlt wurden, wenn das Werk zuerst in Frankreich erschien. Das betraf auch Bearbeitungen. 4 4 9 , 1 . In einem Bericht der „ R e v u e et Gazette mus. de Paris" vom 22. Okt. pg. 3 2 7 über die Preisverteilung in der Académie des Beaux-Arts wird Meyerbeers Anwesenheit ausdrücklich vermerkt, auch Spontini, Halévy, Carafa und Adolphe Adam seien anwesend gewesen. 449, 2. „ L e Bibliophile J a c o b " = Lacroix, Paul, * 27. II. 1 8 0 6 Paris, f i é . X . 1 8 8 4 Paris, Schriftsteller, Kulturhistoriker, gab Werke älterer Dichter heraus und schrieb meist historische Romane. 449, 3. 1 . Preisträger war: Duprato, Jules Laurent, * 20. VIII. 1 8 2 7 Nimes, t i o - V . 1 8 9 2 Paris, der das gewonnene Stipendium zu mehrjährigen Studien in Italien und Deutschland nutzte. Nach seiner Rückkehr nach Paris komponierte er vornehmlich kleinere komische Opern, die recht erfolgreich waren. 449, 4. „Festhymne" für Solo und Chor a capella, anläßlich der Silberhochzeit Friedrich Wilhelms IV. am 29. Nov. 1 8 4 8 in Sanssouci aufgeführt. - Daß Meyerbeer die Arbeit an der „Festhymne" gerade am 1 5 . Okt., dem Geburtstag des Königs aufnahm, mag mehr als ein Zufall sein, da dieser T a g von Amalia Beer stets durch eine festliche Speisung der Zöglinge des Luisenstiftes und der Invaliden aus den Feldzügen der Jahre 1 8 1 3 - 1 5 gewürdigt wurde. (Vgl. „Königl. priv. Berlinische Zeitung [Voss.] von Staats- und gelehrten Sachen" N° 2 4 2 1 7 . Okt. 1 8 4 8 , Nachricht im politischen Teil) 449, 5. Blanchard, Henri Louis, * 7. II. 1 7 7 8 Bordeaux, | i 8 . XII. 1 8 5 8 Paris, Musikkritiker, Komponist, in früheren Jahren ( 1 8 1 8 - 2 9 ) Kapellmeister am Théâtre des Variétée Paris. 4 5 0 , 1 . Dufaure, Jules Armand Stanislas, * 4. XII. 1 7 9 8 Saujon (Charente-Inférieure), t 27. VI. 1 8 8 1 Rueil b. Paris, Rechtsanwalt, Minister des Innern 1 8 4 8 / 4 9 , 1 8 7 1 - 7 3 und 1 8 7 5 Justizminister, 1 8 7 6 und 1 8 7 7 - 7 9 Ministerpräsident. 4 5 1 , 1 . Mitzwe = Mizwa, hebr. das Gesetz, das Gebot (Buch Moses) 4 5 2 , 1 . Meyerbeer stattete dem kranken Dichter bereits am 8. Nov. einen Besuch ab, wie die Eintragung im Tgb. verrät. Vgl. auch Heinz Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, Bin 1 9 5 8 , S. 1 0 7 .

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4 5 2 , 1 . Violations = Verletzungen 4 5 3 , 1 . Eine „ L a u r a " begegnet nicht im Familienkreis Meyerbeers, ist auch aus dem Personenkreis dieses vorliegenden Bandes nicht zu ermitteln. 4 5 3 , 2. Antoinette von Montalban, Amalia Beers Gesellschafterin. 4 5 4 , 1 . Brandenburg, Friedrich Wilhelm Graf von, * 24. I. 1 7 9 2 Berlin, f 6. XI. 1 8 5 0 Berlin, Sohn des Königs Friedrich Wilhelm II. von Preußen und der Gräfin Dönhoff, General der Kavallerie, wurde am i . N o v . 1 8 4 8 als Ministerpräsident des sogen. „November-Ministeriums" gewählt und damit zugleich erster Rat des Königs. Am 9. Nov. wurde die preußische Nationalversammlung, die über eine neue Verfassung entscheiden sollte, wegen der erwarteten Unruhen auf den 27. Nov. vertagt und der Tagungsort nach Brandenburg verlegt, am 1 o. Nov. marschierten die Truppen des Generals v. Wrangel in Berlin ein, um die Aufstände im Keim zu ersticken. — Graf von Brandenburg widersetzte sich 1 8 4 9 entschieden der Wahl Friedrich Wilhelm IV. zum deutschen Kaiser, so daß dieser am 28. April die Wahl ablehnte. 4 5 4 , 2. Jacoby, Johann, 1 1 . V. 1 8 0 5 Königsberg, f 6. III. 1 8 7 7 Königsberg, Arzt und Politiker, Deputierter der beiden Nationalversammlungen von 1 8 4 8 in Berlin und Frankfurt, w a r schon 1 8 4 2 wegen Majestätsbeleidigungen zu i ' / 2 Jahren Festungshaft verurteilt worden, das Urteil wurde jedoch 1 8 4 3 aufgehoben. Jacoby hatte in einer Stellungnahme zur Anerkennung der Märzrevolution gefordert, „daß der Gesamtwille des Volkes die ursprüngliche und einzige Quelle jeder Macht im Staate also auch der des Königs" sei. (Rede vom 8. Juni 1848) Am 2. November gehörte er der Deputation an, die dem König eine schriftl. Erklärung gegen die Ernennung Brandenburgs überreichte. Als sich der König nach dem Verlesen der Adresse in ein Nebenzimmer zurückzog, rief ihm Jacoby nach: „Gestatten Ew. Majestät ums G e h ö r ! " — auf das Nein des Königs: „ D a s ist das Unglück der Könige, daß sie die Wahrheit nicht hören wollen." — Wilhelm Beer w a r wohl in erster Linie empört, daß Jacoby sich als Jude zu einer solchen Beleidigung hinreißen ließ, zumal sich Friedrich Wilhelm IV. gegenüber den Emanzipationsbewegungen der Juden stets sehr loyal verhielt, und fürchtete nichts mehr als Rückschläge für mühsam erkämpfte Rechte. 4 5 4 , 3. Grabow, Carl Friedrich, " 1 5 . IV. 1 8 0 2 Prenzlau, f 1 5 . IV. 1 8 7 4 Prenzlau, Oberbürgermeister in Prenzlau, vom 27. J u n i - 2 6 . Okt. 1 8 4 8 Präsident der preuß. Nationalversammlung. 4 5 4 , 4 . Am 1 2 . August 1 8 4 8 war Kaiser Ferdinand I. auf Grund einer vorübergehenden Beruhigung der Lage nach Wien zurückgekehrt, doch bereits am 6. Oktober kam es zu einem dritten, allgemeinen Aufstand mit blutigen Barrikadenkämpfen. Ferdinand zog sich nach Olmütz zurück — am 3 1 . Oktober wurde Wien nach harten Kämpfen von den kaiserlichen Truppen eingenommen. Die Eröffnung des österr. Reichstages wurde nun für den 22. Nov. bestimmt, aus Sicherheitsgründen verlegte man ihn aber nach Kremsier in Mähren. Fürst Felix Schwarzenberg übernahm das Ministerium. 4 5 5 , 1 . Johannès Weber 4 5 5 , 2. In dem Vertrag vom 1 1 . Nov. 1 8 4 8 wurden vor allem Besetzungsfragen geklärt. Die Operndirektoren verpflichteten sich, Madame Viardot bis zum 7. Juli 1 8 4 9 zu engagieren (§ 1 ) , ebenso Bouché, der anstelle des erkrankten Alizard die Rolle des Zacharias solange übernehmen sollte, bis dieser wieder imstande sei zu singen. (§ 2) Eine Entscheidung über die Besetzung der Rolle der Bertha solle erst nach dem Debüt der van Gelder und der Lagrange — jedoch vor dem 22. Nov. — fallen. (§ 3). Die Rolle des Oberthal solle Euzet anstelle von Portéhaut übertragen werden, da die Partie für diesen zu tief liege; Jonas solle von Gueymard anstelle von Bettini gesungen werden, der nicht mehr zum Ensemble der Opéra gehörte. (§ 6). Ferner verpflichteten sich die Operndirektoren 1 0 Kinder für die Chöre zu engagieren. (§ 7). Meyerbeer verpflichtete sich dagegen, am 2 3 . Nov. mit den Proben zu beginnen. (§ 5). Für den Fall des Rücktritts beider Operndirektoren oder auch eines von beiden vor der letzten General-

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probe wurde Meyerbeer das Recht zugesprochen, die Oper zurückzuziehen. (§ 8). (Autograph (Ls): Staatl. I. f. M f . Bin X / z i ) 4 5 5 , 3 . Royer, Alphonse, 1 8 0 3 - 1 8 7 5 , Schriftsteller und Ubersetzer. 4 5 6 . 1 . Da die Operndirektoren bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht imstande waren, die in den vorausgegangenen Verträgen vorgesehenen Engagements in allen Fällen abzuschließen und die Ankunft Bouchés noch nicht terminiert war, suchte Meyerbeer eine Verlängerung der Probenzeit und die Hinauszögerung der Premiere auf jeweils 1 0 Tage rechtlich zu sichern. 4 5 6 . 2 . Die Bestrebungen gingen dahin, Friedrich Wilhelm IV. mit der erblichen Kaiserwürde zu betrauen. Ihm nebengeordnet sollte der Reichstag mit zwei Kammern sein — dies bedeutete natürlich eine Einschränkung der Handlungsfreiheit des Monarchen. Den Zusammenschluß der deutschen Staaten unter preußischer Führung verfolgte das Erfurter Parlament noch 1 8 5 0 . 4 5 8 , 1 . Diese Notizen sandte Wilhelm Beer offensichtlich auch Meyerbeer für französische Blätter mit, da die Nachricht in der „Revue et Gazette mus. de Paris" vom 1 0 . XII., pg. 386, mehr Informationen enthält als der vorliegende Brief: „ O n écrit de Potsdam 3 0 novembre . . . Ce nouvel ouvrage de l'auteur de ,Robert-le-Diable' et à l'exécution auquel les premiers artistes et les habiles dilettanti de Berlin ont pris part, a produit un effet merveilleux. Le roi et la reine en ont manifesté à plusieurs reprises leur satisfaction, et L L . M M . ont particulièrement fait le plus grand éloge d'un sextuor sans accompagnement dans la deuxième partie de l'hymne et des chœurs de la troisième et dernière partie." 458, 2. Z u m ersten Male wurde an diesem Abend ein Akt des „Feldlagers in Schlesien" aus politischen Motiven auf die Bühne gebracht — die Reaktion des Publikums bewies, daß es die Anspielungen verstand. Die Neuaufnahme der Oper in den Spielplan war geschickt gewählt: „Unter den Opern, welche für nächsten Monat vorbereitet werden, ist auch Meyerbeers Feldlager in Schlesien', ein Werk, das jetzt mit manchen Anklängen in die Zeit eingreifen w i r d " kündigt die „Königl. priv. Berlinische Zeitung" („Voss. Ztg.") vom 1 7 . XII. 1 8 4 8 an. Tatsächlich wurde das „Feldlager" in den nächsten Jahren zur inoffiziellen preußischen Nationaloper gekürt und bei festlichen Anlässen, Staatsbesuchen und dgl. auf das Programm gesetzt. Rellstab hob den gewandelten Eindruck des Werkes in einer Besprechung in der „Voss. Z t g . " vom 1 0 . Mai 1 8 4 9 hervor: „ E s läßt sich nicht läugnen, daß der erstere jetzt, unter den so mächtig umgewandelten und aufgeregten Zeitverhältnissen ein ganz anderer ist, als zur Zeit der Entstehung. Auf vaterländischer Geschichte, auf vaterländischem Ruhm fußend, wirkt es jetzt durch den Stoff ungleich tiefer und ergreifender, w o man diese Güter, weil sie den unwürdigsten Angriffen Preis gegeben werden, um so höher schätzen gelernt hat, und daher die öffentliche Stimme der Gebildeten und würdig Gesinnten keinen Anlaß versäumt, sich mit aller Wärme auszusprechen. Den bot denn das Werk auch jetzt wieder dar, und wir dürfen sagen, daß es in dieser Beziehung nicht nur eine glänzende Aufnahme gefunden, sondern eine die noch höhere Regungen weckte und befriedigte, als die, welche dem künstlerischen Gebiet angehören, obwohl auch in dieser Beziehung der Antheil ein lebhafter genannt werden kann. Diese tiefere Auffassung und Wirkung machte sich zuerst im zweiten Akt geltend, w o die preussischen Krieger, bei der Nachricht von der Gefangenschaft ihres Königs, im vaterländischen Gefühl alle für einen Mann eintreten mit dem Losungswort: ,Für unseren König unser Blut!' Diese Worte . . . wirkten wie ein elektrischer Schlag. Einer Explosion jubelnden Beifalls gesellte sich ein allstimmiger D a c a p o r u f . Das Musikstück, welches bis dahin nie besonders im Publikum hervorgehoben war, übte jetzt diese Gewalt; es mußte von vorn begonnen werden, und als die Zeile zum zweitenmale mit dem erhöhten Feuer, welches ein solcher Erfolg, eine solche Wirkung entzünden, gesungen wurde, wollte der Beifall nicht enden. — In ähnlicher Weise wurde der durch seine schwungvolle Composition auch als eins der wirkungsreichsten Musikstücke hervortretende Chor aufgenommen: Ein Preußenherz schlägt voller Muth In T o d und in Gefahr . . .

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Endlich war es die gleiche Gattung freudig vaterländischer Bewegung, mit der das wunderschöne Schluß-Tableau begrüßt wurde, das Preußens Ruhm und Glück in allegorischen Bildern . . . darstellt. - In solchen Klängen läßt sich eine wahrhafte V o x populi vernehmen, die von den ersten Logenrängen bis zu den Plätzen der höchsten Gallerie hinauf, auch alle Stände in den verschiedensten Ständen vertritt. Und hier waltet k e i n e Verabredung . . . es ist das reine, volltönende Echo wahrhafter Stimmung, das in so machtvollen Klängen ertönt. Das sind die Antworten welche die Gesinnung der Hauptstadt, die mehr oder weniger doch immer den Prüfstein für die des Landes darbietet, w o diese nicht durch trübe Beimischungen verfälscht wird, — das sind die Antworten welche sie den hohlen, gehässigen, mit falscher Freiheitsbegeisterung prunkenden Reden giebt, die wir so häufig und noch jüngst in Frankfurt hören mußten . . . " Rellstabs so heftiges vaterländisches und politisches Engagement wird verständlich, wenn man die Lage Preußens und seines Königshauses in jenen Tagen bedenkt: N u r 5 Tage später, am 1 5 . M a i , verfaßte Friedrich Wilhelm IV. seine berühmte, und später immer wieder zitierte Proklamation „ A n mein V o l k ! " Die Aufstände von Dresden, Baden und der Pfalz, die mit Hilfe preußischer Truppen niedergeworfen wurden, blieben auch in Preußen nicht ohne Widerhall. Auch hier fürchtete man Unruhen. Rellstabs Rezension vom 1 o. Mai w a r unvorhergesehen zum politischen Aufruf geworden. Am 2 3 . Mai dankte ihm der „Patriotische Verein": „ A u s der Mittheilung, welche Sie in N ° 1 0 8 der „Vossischen Zeitung" über die jüngste Aufführung der Oper „Ein Feldlager in Schlesien" geben, ersehen wir zu unserer großen Genugthuung, daß in d e m V o l k e v o n B e r 1 i n nicht jener Geist des Schreckens und der Zerstörung lebt, der mit seinen Bestrebungen den Thron zu stürzen und das Vaterland in Deutschland zu begraben, unser schönes, gesegnetes Preußen an den Rand des Verderbens brachte. Wir danken Ihnen, g e e h r t e r H e r r , die freudige Gewißheit, daß die Cardinaltugenden des deutschen Volkes, die Vaterlandsliebe und Treue in allen Klassen der Bevölkerung von Berlin noch lebendig sind. Den vollsten und wärmsten Dank jedes wahren Vaterlandsfreundes erwerben Sie sich aber durch die lebendige Darstellung des erhabenen Momentes, w o die alte Liebe und Treue gegen unser angestammtes erhabenes Königshaus erwacht und sich kundgiebt, w o das ganze zahlreiche, den verschiedenen Ständen angehörige Publikum begeistert einstimmt in den preußischen Ruf* ,Für unsern König unser Blut!' . . . wir danken Ihnen, geehrter Herr, daß Sie diesen Moment, der der preußischen Geschichte angehört, so treffend aufgezeichnet. Potsdam den 1 6 . M a i 1 8 4 9 . Der patriotische Verein." (Ebenda N r 1 1 8 , 2 3 . M a i 1 8 4 9 , 2. Beilage) Z u einer politischen Demonstration steigerten sich die Aufführungen des „Feldlagers" im Oktober 1 8 4 9 : „ D e r gestrigen Vorstellung der Oper ,das Feldlager in Schlesien' ging eine jener erhebenden Scenen voran, welche als wahrhafte Ausdrücke des Volksgefühls, einen wichtigen Augenblick in der Tagesgeschichte der Zeit bezeichnen . . . Das ,Lied von der Majestät', von dem Capellmeister Taubert componirt, von Herrn Mantius im Solo und im Chor von vierzig Mitgliedern des männlichen Theaterchors ausgeführt, ging der Vorstellung voran. Es wurde mit noch gesteigertem Enthusiasmus als bei der ersten Aufführung aufgenommen. Beim letzten Verse brach das ganze Haus in wahrhaften Jubel aus, und dreimal erscholl laut das ,Hoch!' auf den König, während die Damen aus den Logen mit den Tüchern wehten. Der allgemeine Ruf begleitete das Volkslied: ,Heil Dir im Siegerkranz!' . . . Wahrlich, der Tag ist gekommen, w o die heiligen Bande zwischen König und Volk sich neu und fester als je geknüpft haben. Heil dieser Stunde!" 4 5 9 , 1 . = v . Küstner 4 6 0 , 1 . Bock, Gustav, * 1 . IV. 1 8 1 3 Berlin, 1 I V . kalienhändler in Berlin.

1 8 6 3 Berlin, Musikverleger und Musi-

460, 2. Levasseur hatte sich am 6. Juni 1 8 4 5 von der Bühne zurückgezogen, da seine Stimme Ermüdungserscheinungen zeigte und junge Sänger bereitstanden, seine Platz einzunehmen,

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doch „L'Opéra se souvenait toujours de Levasseur, comme Levasseur se souvenait de l'Opéra . . . " Die dreijährige Ruhe habe dem Sänger gut getan, schreibt der Referent der „Revue et Gazette mus. de Paris" vom 10. XII. 48 pg. 881, „Nous avons revu ce beau type de physionomie éminemment tragique et satanique: nous avons entendu ce timbre, cet accent, qui n'ont rien perdu de leur sonorité, ni de leur verdeur." Vgl. auch Tgb. 15. XII. 1848 S. 464. 4 6 0 , 3 . zu ergänzen: einzunehmen, und 4 6 1 , 1 . Der Abdruck des Briefes der Direktoren der Opéra an den Redakteur der „Patrie" erschien in der Nr vom 17. XII. pg. 395 der „Revue et Gazette mus. de Paris". Sie nehmen hierin Stellung zu den Artikeln in der „Patrie" vom 7. und 8. Dez. zur Situation der Opéra: „ . . . Permettez-nous seulement, à propos du ,Prophète', de vous affirmer qu'à l'exception de Madame Viardot-Garcia et de M. Roger seulement, les engagements des artistes qui seront employés dans cet ouvrage ne nous ont pas été demandés par M. Meyerbeer: en tout état de cause, et pour fortifier la troupe de l'Opéra, nous aurions fait ces acquisitions importantes. Nous tenons aussi à établir que le traité de M. Meyerbeer ne contient aucune stipulation relative à la mise en scène, aux décors, aux costumes; nous avons à cœur de monter ,1e Prophète' avec une grande magnificence, et d'entourer cette œuvre de tous les éléments de succès; mais le compositeur s'en est rapporté à nous sans poser aucune condition. Nous atteindrons probablement le chiffre de 140,000 francs prévu par vous, mais c'est ce qu'a coûté la mise en scène des grands ouvrages, tels que ,Robert', ,1a Juive', ,les Huguenots',,Gustave', Jérusalem'. Si vous nous permettez encore d'ajouter à vos recherches un document fourni par les archives de l'Opéra et par nos propres souvenirs, nous vous dirons, quant aux cent mille francs que reçut l'Opéra en 1831, en plus de la subvention de 810,000 fr. que cette somme ne fut pas allouée pour la mise en scène de ,Robert le Diable', comme le bruit en a pu courir, mais en compensation de charges nouvelles imposées à l'entreprise." 461, 2. Die für den 27. November nach Brandenburg einberufene Nationalversammlung (vgl. Kommentar zum 4. XI. 48) war wegen der Abwesenheit zahlreicher Abgeordneter nicht beschlußfähig gewesen. Der König befahl daher am 5. Dezember ihre Auflösung und proklamierte von sich aus die preußische Verfassung mit einem 2 Kammer-System, die am 31. Januar 1850 in Kraft treten sollte. 4 6 2 , 1 . „zu Collet" = an den Kragen Nr. 287, 1. Beilage zum 8. Dez 1848. Wilhelm Beer nimmt in diesem Artikel Stellung zu einer Erklärung Küstners in der „Vossischen Zeitung" vom 3. November. Küstner verwahrte sich darin gegen die Angriffe des Dr. Kitow, die dieser am 26. Oktober an gleicher Stelle unter dem Titel „Herr von Küstner und der Verfall der Berliner Bühne" publiziert hatte. Der Generalintendant legte klar, daß er die Öffentlichkeit nie gescheut habe, dem „verständigen, scharfsinnigen Leser" könne „das Feindliche, Hämische und Unbegründete dieses Artikels nicht entgehen". Ein Engagement Tichatscheks sei rechtlich nicht möglich gewesen, da dieser bis 1850 an Dresden kontraktlich gebunden sei. Den Vorwurf, er habe auch das Engagement von Pischek versäumt, suchte er mit dem Hinweis zu entkräften, dieser habe zu hohe Forderungen gestellt, u.a. 10jährigen Kontrakt, 5000 Thlr jährliches Gehalt, 8 Wochen Urlaub und vor allem die ausschließliche Zusicherung aller ersten heroischen und halbkomischen Baritonpartien. Diese Forderungen überstiegen alle bisher bewilligten, vor allem in finanzieller Hinsicht, so daß die Entscheidung vom König selbst getroffen worden sei. Die Pensionierung des Sängers und Schauspielers Heinrich Blume sei, so heißt es weiter, auf dessen eigenen Wunsch erfolgt. Wilhelm Beer erklärt in seinem Artikel „Entgegnung auf Herrn v. Küstner's Anzeige über die Anonymität des Herrn Dr. Kitow", Küstner sei in seinen Widerlegungen „wie die Katze um den heißen Brei" herumgegangen. Er habe sich nicht rechtzeitig um Tichatschek bemüht und es unterlassen, ernsthaft mit Pischek zu verhandeln, um dessen Forderungen zu reduzieren. Pischek sei sein Geld wert, zumal der Sänger Krause, der sehr zu wünschen übrig lasse, bereits ein Gehalt von 4500 Th. beziehe. Küstner habe, wie Kitow behaupte, eine „Furcht vor

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großen Subjekten". Aus diesem Grunde versäume er es auch, die Tänzerin Lucile Grahn zu engagieren. Auch hinsichtlich der Pensionierung Blumes will Wilhelm Beer Küstner keinen Glauben schenken, sie sei einzig und allein sein Wille, da Blume z. Zt. noch immer mit Erfolg und Anerkennung spiele. Wilhelm Beers Artikel ist mit „ M " unterzeichnet. Um seine Anonymität zu wahren und keinen Anlaß zu Vermutungen zu geben, wird Meyerbeers Name in seiner Replik nicht erwähnt, und da Meyerbeer offen für Nicolais Anstellung in Berlin eingetreten war, vermied er es auch, Küstners „Münchomanie" anzugreifen, die Kitow dem Intendanten vorgeworfen hatte, d.h. er bevorzuge alles, was von München komme und habe nur deshalb Lachner als Hofkapellmeister vorgeschlagen. 4 6 3 , 1 . Vgl. hierzu Heinz Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, S. 1 0 7 . 4 6 5 , 1 . Meifred, Joseph Jean Pierre Emile, * 22. XI. 1 7 9 1 Colmars, f 29. VII. 1 8 6 7 Paris, Hornvirtuose, Prof. des Conservatoire Paris. 465, 2. In diesem Zusammenhang steht ein Schreiben von Alexander von Humboldt an Minna Meyerbeer: „ D a Sie, gnädigste Vertrauenswertheste Freundin, mir so warm an das Herz legten, daß H R Illaire der Prosa des Lebens erwähnte, so muß ich Sie unterthänigst bitten mir eine kleine Erläuterung zu geben. Der Brief unseres Freundes und Meisters sagt: „ich füge noch die anderweitige Bitte bei, wie schon bei dem bisherigen Urlaub auch bei der jetzigen Verlängerung desselben kein Gehalt beziehen zu dürfen." Ich verstehe, daß unser Freund in dem ganzen letzten Urlaubsjahre aus den Cassen nichts gezogen hat und daß er es so auch jetzt halten will. Der König würde es nicht schicklich finden zu antworten „ich genehmige daß Sie wieder nichts nehmen". Ich kann also nur H R Illaire die Wendung vorschlagen: „in Erfüllung Ihres Wunsches um Verlängerung des Urlaubs und der, von Ihnen selbst mit so vielem Zartgefühl vorgeschlagenen temporären Verzichtsleistung . . . " Ich hoffe H R Illaire das Zartgefühl zu vacciniren. Mit dankbarster Verehrung Ihr Montag Abend

, gehorsamster A v Humboldt

Sie wissen nich[t] Verehrungswertheste, ob auf diesen metallischen Punct das erste M a l geantwortet worden ist? Sie müssen mich sehr pedantisch finden. Innige Grüße unserem herrlichen Freunde. Für den verstorbenen Philologen Hermann in Leipzig sollte er stimmen für den uralten Kreuzer in Heidelberg." [ A u t o g r a p h (Las): Staad. I. f. M f . Bin Q / 1 2 2 ] Die Zuordnung des undatierten Schreibens rechtfertigt das Sterbedatum des Altertumsforschers Herrmann am 3 1 . XII. 1 8 4 8 . 465, 3. Pontmartin, Armand, Comte de, * 1 6 . VII. 1 8 1 1 Avignon, f 29. III. 1 8 9 0 Avignon, Kritiker und Romanschriftsteller. 4 6 6 , 1 . Diese Bemerkungen beziehen sich auf den wechselnden Ausdruck innerhalb der „Hymne triomphale". 4 6 7 , 1 . Bixio war Präsident einer Untersuchungskommission, die sich mit der Konstitution der Theater befaßte. Ihr gehörten Alexandre de Longpré, Germain Delavigne und Goubaux an, nicht aber Victor Hugo, Dumas, Alfred de Vigny oder Scribe, was man mit Verwunderung registrierte. („France musicale" 2 1 . Janv. 1 8 4 9 pg. 23) 4 6 7 , 2. Offensichtlich gefiel der Opernplan nicht, so daß Scribe von einer Ausarbeitung Abstand nahm. 467, 3. Madame Castellan war soeben an der Opéra engagiert worden („France musicale" 7. I. 49 pg. 7), Meyerbeer suchte nun durch eine eigens für sie komponierte Arie die Rolle der Bertha ihrer Individualität anzupassen. Meyerbeer

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4 6 7 , 4 . Martini, Giambattista, gen. Padre M . , * 24. IV. 1 7 0 6 Bologna, f 4 - X . 1 7 8 4 Bologna, Komponist, Musiktheoretiker und Musikhistoriker. 4 6 7 , 5. Verroust, Louis Stanislaus Xavier, * 1 0 . V . 1 8 1 4 Hazebrouck, t 5- IV. 1 8 6 3 Hazebrouck, Oboenvirtuose, 1 . Oboer der Opéra, 1 8 5 3 Prof. am Conservatoire Paris. 4 6 8 , 1 . Vgl. Kommentar zum 20. III. 1 8 4 8 , Anm. 3 7 5 , 1 . 468, 2. Cerrito, Francesca (Fanny), * 1 1 . V . 1 8 1 7 Neapel, 1 6 . V . 1 9 0 9 Paris. Tänzerin und Choreographin, verh. mit dem Ballettmeister A. Saint-Léon. 468, 3. St.-Léon, Charles Victor Arthur, * 1 7 . IV. 1 8 2 1 Paris, 1 2 . XII. 1 8 7 0 Paris, Ballettmeister u. s. Zt. berühmter Tänzer, Violinvirtuose, Komponist, Verfasser mehrerer Ballettlibretti, u.a. von „ L e violon du Diable": Hier ist nicht Paganini, sondern Tartini der Hexenmeister der Geige. 4 6 9 . 1 . Es handelt sich natürlich um Rollschuhe, die 1 7 9 0 in Paris erfunden worden waren und bereits 1 8 1 8 einmal in Berlin für „Schlittschuhläufer" auf der Bühne verwendet wurden. Sie waren jedoch als unnütze Narretei längst in Vergessenheit geraten. Erst nach der „Propheten"-Premiere wurden sie als „Propheten"-Schlittschuhe, „mit denen man auf Asphaltbahnen, Marmor und parkettirtem Estrich Schlittschuh" laufen könne, populär und zu 2 1 Fr. das Paar verkauft. („Neue Berliner M u s i k - Z t g " 1 8 4 9 , 1 3 . VI., S. 190) Die „Schlittschuh"-Läufer müssen allerdings auf dem Bühnenboden der Opéra ein erhebliches Geräusch verursacht haben — generell wird dieser Ubelstand jedoch in den Premierenrezensionen nicht erwähnt, nur der nichtgenannte Rezensent des „Moniteur du Dimanche" (29. IV. 1 8 4 9 ) moquirt sich in seiner ohnehin nicht sehr freundlichen Besprechung über diese störende Begleitmusik: „ N o u s ne partageons pas l'enthousiasme des bruyants admirateurs de la danse aux patins. Nous avons vu à Londres, pour un schelling, au Colosseum, de véritables patineurs sur la glace factice. Nous n'entendions pas ce bruit étourdissant de roulettes, qui, malgré trombonnes, chœurs, claque, hourras, fait son déplorable accompagnement." 4 6 9 . 2 . Taglioni, Marie, 1 8 3 0 - 1 8 9 1 , Tochter von Paul Taglioni, Tänzerin der Berliner Oper von 1849—66. 469, 3. Lucile Grahn w a r längere Zeit Solotänzerin der Kgl. Oper in Kopenhagen gewesen, w o Bournonville 1 8 3 6 „ L a Sylphide" für sie neu choreographierte. 4 6 9 , 4 . „Heil dir im Siegerkranz" von Heinrich Harriës 1 7 9 0 als „Lied für den dänischen Untertan, an seines Königs Geburtstag zu singen" veröffentlicht und 1 7 9 3 von B. G. Schumacher verkürzt und umgearbeitet. Diese Fassung erschien zuerst in der „Spenerschen Zeitung" Berlin. 4 7 0 , 1 . Noch ging man von der Wahl Friedrich Wilhelms IV. zum deutschen Kaiser aus, und es steht außer Frage, daß es Meyerbeers Aufgabe gewesen wäre, für die entsprechenden Feierlichkeiten eine Festmusik zu komponieren, da er als Leiter der Hofmusik des preußischen Königshauses auch nicht hätte umgangen werden können. 470, 2. v. Küstner 470, 3. Bonaparte, Louis, * 20. IV. 1 8 0 8 Paris, f 9. I. 1 8 7 3 Chislehurst, nach der Revolution zunächst Abgeordneter, seit 1 0 . Dez. 1 8 4 8 durch Volksabstimmung Präsident der Republik. 2. Dez. 1 8 5 2 als Napoléon III. Kaiser von Frankreich. 4 7 1 , 1 . Membrée, Edmond, * 1 4 . XI. 1 8 2 0 Valenciennes, 1 1 0 . IX. 1 8 8 2 Schloß Damont b. Paris, Komponist, schrieb vornehmlich Lieder und Balladen, später ( 1 8 5 7 ) einige Opern. 4 7 1 , 2. Lwoff hatte 1 8 4 8 „Undine" von Sollogub nach de la Motte Fouqué und Vernoy de St. Georges in St. Petersburg auf die Bühne gebracht. St. Georges suchte dem Komponisten nun durch einen slawischen Stoff aus dem Leben Georgs von Podiëbrad und Kunstatt, König

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von Böhmen ( 1 4 5 8 — 7 1 ) , ein für ihn besonders geeignetes Buch in die Hand zu geben. Der Plan kam nicht zur Ausführung. 4 7 1 , 3. Das traf sich durchaus mit Meyerbeers Wünschen, der wiederholt mit dem Gedanken gespielt hatte, für die Opéra comique zu schreiben. Sicher ist, daß er eine Umarbeitung des „Feldlagers", der „ V i e l k a " , für Paris seit langem plante. Diese Umarbeitung kam 1 8 5 4 unter dem Titel „L'étoile du N o r d " tatsächlich an der Opéra comique heraus. 4 7 1 , 4 . Lespinasse = Espinasse, Fort-Arthur, * 1 8 . VII. 1 8 1 5 Bordeaux, f 1 8 8 2 , Sänger, Mitglied der Opéra 1 8 4 8 — 5 1 . 4 7 1 , 5. Betrifft die Festhymne zur Silbernen Hochzeit. 4 7 1 , 6 . = Urlaub. Meyerbeer wollte die Sequenz der Aufführungen des „Propheten" in der Erstbesetzung, d. h. der bestmöglichen Besetzung, bis Anfang Juli garantiert wissen. 4 7 1 , 7. Mathieu, Jacques, * 28. IV. 1 8 1 9 Villenouvelle, f 1 . XII. 1 8 8 3 Paris, Sänger, hatte 1 8 4 5 an der Opéra debütiert. 4 7 1 , 8. Berger, ehemaliger Maire des 2. Arrondissements in Paris. 4 7 1 , 9. Beerdigung Habenecks, der am 8. Febr. verstorben war. 4 7 1 . 1 0 . = Pikkoloflöten 4 7 1 . 1 1 . Die von Meyerbeer geforderte Vergrößerung des Orchesters machte eine Erweiterung des Podiums für die Musiker notwendig. 4 7 2 , 1 . Buteux, Claude François, * 1 5 . X . 1 7 9 7 Paris, f 8. I. 1 8 7 0 Paris, Klarinettist, seit 1 8 2 5 im Orchester der Opéra. 4 7 2 , 2. „Les sorcières" nach Wilhelm Meinholds ( 1 7 9 7 - 1 8 5 1 ) Roman „ M a r i a Schweidler, die Bernsteinhexe, der interessanteste aller bisherigen Hexenprozesse, nach einer defekten Handschrift ihres Vaters, des Pfarrers Abraham Schweidler in Coserow auf Usedom", der 1 8 4 3 erschienen war. Der Plan wurde nicht ausgeführt. 4 7 3 , 1 . Für diesen Vertrag gibt es eine Erstfassung (Staatl. I. f. M f . Bin X / i 8), die von C. L. Grüneisen „pour M . Delafield" unterzeichnet ist, vom 2 3 . I. 1 8 4 9 . In dem vorliegenden Vertrag vom 4. II. 49 werden mit der üblichen Sorgfältigkeit und der Berücksichtigung aller möglichen Veränderungen — falls „der Prophet" nicht bis zum 1 5 . M a i 49 in Paris zur Aufführung gelangt sei (§ 9) — die Bedingungen für die Überlassung der Oper festgelegt. Brandus solle 8 Tage nach der Premiere in Paris die Partitur zur Copie für Delafield erhalten (§ 1 ) , Delafield verpflichtete sich, Meyerbeer „ l a somme de sept cents livres Sterlings le jour de la première représentation à Paris , du „Prophète" zu zahlen. (§ 2) Delafield durfte die Oper an keinem anderen Theater in London als Coventgarden aufführen, keine andere Truppe als die italienische singen lassen und für die Rollen der Fides und des Jean machte Meyerbeer die Besetzung mit Mad. Viardot und Mario zur conditio sine qua non. (§ 7) Kein Teil der Partitur durfte in London publiziert werden, bevor das Werk in Paris im Stich erschienen war. (§ 8) (Autograph (Ls): Staatl. I. f. M f . Bin X / 1 7 ) 4 7 3 , 2. benchen = segnen 4 7 4 , 1 . Die am 1 1 . II. 49 erschienene N r der „France musicale" enthält keine Angriffe gegen Meyerbeer — offensichtlich stützt sich seine Bemerkung auf Gerüchte bzw. Vorwarnungen. 4 7 5 , 1 . Hirth datierte den Brief fälschlich auf den 1 . XI. 1 8 4 5 , Becker, Der Fall Heine-Meyerbeer, S. 92t, auf 1 8 4 6 oder später. Die Datierung Fritz Mendes, Heine-Chronik, S. 2 5 5 , Februar 1 8 4 9 wird dem Inhalt des Briefes am besten gerecht. Meyerbeer hatte Heine nachweislich a m 1 3 . X I I . 1 8 4 8 besucht - das könnte der Termin sein, w o ihm Heine das Autographen4°*

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album übergeben hatte. Die „ L o b r e d e " , die Heine androht, bezöge sich demnach auf das „Festgedicht", mit dem Heine in spöttelnden Versen Meyerbeers Vorbereitungen zur Premiere des „Propheten" kommentiert: Festgedicht Beeren-Meyer, Meyer-Beer! Welch ein Lärm, was ist die M ä r ' ? Willst du wirklich jetzt gebären Und den Heiland uns bescheren, Der verheißen, der versprochen? Kommst Du wirklich in die Wochen? Das ersehnte Meisterstück Dreizehnjähriger Kolik, Kommt das Schmerzenskind am End', Das man „ J a n von Leyden" nennt? Offensichtlich zögerte Heine zunächst, das Gedicht zu veröffentlichen, vielleicht in der Hoffnung auf einen Besuch oder gar eine Zuwendung Meyerbeers. Der Februar oder März, also während der Proben für den „Propheten", w o ganz Paris voller Spannung das große Ereignis in der Rue Pelletier erwartete und den Fortgang der Proben verfolgte, wären der richtige Zeitpunkt für den Abdruck des Gedichtes gewesen, der Zeitpunkt, den Heine in seinem Festgedicht auch anspricht. Aber Heine sandte es erst am 1 7 . April an Gustav Kolb, den Herausgeber der Augsburger„Allgemeinen Zeitung", einen Tag nach der Premiere des „Propheten" — verbittert wohl durch den großen Erfolg des gefeierten Komponisten: „Paris, den 1 7 . April 1 8 4 9 Liebster Kolb! . . . Am besten florirt Meyerbeer, dessen neue Oper gestern Abend gegeben ward, nachdem alles, was die beharrlichste Intrige und ungeheuerer Geldreichthum vermag, in Spiel gesetzt wurde, das klägliche Opus als ein Meerwunder der Kunst ausposaunt zu sehen. An lobhudelnden Berichterstattungen wird es Ihnen nicht fehlen, und ich glaube, es mag Ihnen genehm seyn, gleichzeitig die Spottverse zu erhalten, die hier im Manuscript cursiren. Wollen Sie dieselben irgendeinem Lobartikel hinzugesellen, so würden Sie den Freunden der Wahrheit einen Spaß bereiten. Das Gedicht ist schon vor drei Monathen geschrieben, während der wenigen Stunden, w o der Verfasser, den Sie gewiß errathen, etwas minder als gewöhnlich leidend w a r . . . " (Vgl. Heinz Becker, Der Fall Heine—Meyerbeer, Berlin 1 9 5 8 , S. 108). Nur der redaktionellen Umsicht Kolbs, der die Veröffentlichung verweigerte, hatte es Meyerbeer zu danken, daß eine neuerliche Brüskierung vermieden wurde. Dennoch gelangte das Gedicht im Juni (8. Juni 1 8 4 9 , N ° 48) in dem Hamburger Boulevardblatt „Freischütz" zum Abdruck. Einige Verse daraus wurden noch im gleichen Monat in den „Signalen für die musikalische Welt" (Juni 1 8 4 9 , N ° 1 9 , S. 2.31) nachgedruckt: „Heil dem Meister, der uns teuer, Heil dem großen Beeren-Meyer, Heil dem großen Meyer-Beer! Der nach Nöthen, lang und schwer, Der nach langen, schweren Nöthen Uns geboren den Propheten." 4 7 6 , 1 . Schon seit 1 8 4 0 vergnügten sich die Pariser Loretten und Grisetten, die galanten Damen und die Näherinnen, allabendlich in einem der vielen Ball-Lokale beim Tanz der Redow a , die auf einen tschechischen Tanz Rejdoväk zurückgeht. Mabille galt in Paris als Autorität für die Redowa. In seinem prächtigen „Zaubergarten, voll blühender Bäume, plätschernder

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Fontänen, Statuen, Palmen aus Erz und farbigen Laternen" („Die Grenzboten" 1 8 4 7 , S. 393) trafen sich die „berühmten Löwinnen der Boulevards, die Frauen des Quartier Breda" und die „Schauspielerinnen der Vorstadttheater" mit ihren Galans zum Tanz. Die ausgelassene Sinnenfreude, der hinreißende Elan der Rhythmen inspirierten Meyerbeer zu seiner erfolgreichsten Ballett-Musik. 476, 2. Lamartine, Alphonse de, * 2 1 . X . 1 7 9 0 Mâcon, f 28. II. 1 8 6 9 Passy, Dichter, Mitglied der Regierung, Außenminister bis 1 8 5 1 . 476, 3. Merimet = Mérimée, Prosper, * 28. IX. 1 8 0 3 Paris, f 23. IX. 1 8 7 0 Cannes, Rechtsanwalt und Dichter, Inspekteur der histor. Denkmäler Frankreichs, seit Jugendzeit mit der Mutter der Kaiserin Eugenie befreundet. 4 7 6 , 4 . Lacroix = Delacroix Eugène, * 26. IV. 1 7 9 8 Charenton-Saint Maurice b. Paris, 1 1 3 . VIII. 1 8 6 3 Paris, Maler. 476, 5. minutiren: zum Minuten zählen, d. h. zum Zeitnehmen in der Probe für notwendige Kürzungen. 4 7 6 , 6 . Beginn des 3. Aktes, Nr 1 2 . 4 7 7 , i . Scudo, Paul, 1 8. VI. 1 8 0 6 Venedig, 1 1 4 . X . 1 8 6 4 Blois, Musikschriftsteller, Mitarbeiter verschiedener Zeitungen u. Musikzeitschriften. Scudo soll Meyerbeer als „le grand maître de la décadence de l'opéra" bezeichnet haben. (Joh. Weber, Meyerbeer, Paris 1 8 9 8 , S.30). 4 7 7 , 2. „ L e songe" Akt 2 N r 7, Jean: „Une voix s'éleva qui répéta: Clémence" 4 7 7 , 3. ebenda anschließend. Diese Passage fehlt in den Œuvres complètes, wurde offensichtlich in der Endfassung auch noch einmal abgewandelt. Hier heißt es: „ i c i . . . je me réveillai . . . muet . . . anéanti . . . d'épouvante et d'horreur!" (Jean). 4 7 8 , 1 . „ L ' E x o r c i s m e " , IV. Akt, gegen Ende: „Voici mon sein . . . frappez" (Jean). 4 7 8 , 2. Akt IV Rez. zwischen Chœur d'enfans et Choeur général und Couplets et morceau d'ensemble: „Si tu parles, sa mort!" (Mathisen, auf Fides zeigend), „nous l'immolons" wurde in das prägnantere „sa mort" umgewandelt. 4 7 8 , 3 . Sommelier = Beschließer, Kellermeister. 4 7 8 , 4. Prêche = Predigt. 4 7 8 , 5. Relâche = Ruhetag 478, 6. Duponchel und Roqueplan antworteten dem Redakteur des „Siècle" unverzüglich — eine Ubersetzung des Briefes erschien in der „Neuen Berliner Musikzeitung" vom 28. III. 1 8 4 9 : der Artikel im Siècle enthalte manche Ungenauigkeiten, weswegen „ u m gefällige Aufnahme" der berechtigenden Tatsachen gebeten werde. Der „Prophet" werde nicht seit bereits 1 5 Jahren erwartet, 1 8 3 6 seien „die Hugenotten" erschienen, seitdem habe Meyerbeer zwei große Werke, das „Feldlager in Schlesien" und „Struensee" komponiert. Die Komposition des „Propheten" habe Meyerbeer erst vor 5 Monaten begonnen und „ganz neuerlich die letzte Hand daran gelegt". Meyerbeer habe keine neuen, bisher unbekannten Instrumente verlangt, das tiefe Saxhorn wurde schon in den „Hugenotten" gebraucht, auch in „Griseldis" von Adam 1 8 4 8 und er sei keineswegs gesonnen, die Proben zu verlängern oder zu vermehren, um die Ungeduld des Publikums noch mehr anzustacheln, er beschleunige sie im Gegenteil, unterstützt von den'Theaterdirektoren und den mitwirkenden Künstlern. (S. 1 0 3 ) . 478, 7. Akt III, Nr. 1 4 „L'arrivé des Patineurs" Überleitung zu Nr. 1 5 , 1 . Air de Ballet. 4 8 0 , 1 . Während die „France musicale" keine Nachrichten über die Probenarbeit Meyerbeers enthält, finden sich in der „Revue et Gazette m u s " des öfteren Berichte über den Fort-

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gang der Einstudierung. So heißt es am 25. III. 1 8 4 9 pg. 95: „Les études du „Prophète" avancent rapidement vers leur terme . . . Jamais, de mémoire d'Opéra, un concours de zèle et d'activité plus extraordinnaire ne s'est joint à une plus brillante réunion de talents. Sans crainte d'anticiper sur le jugement du public, il est permis de parler de l'immense effet produit chaque jour par l'œuvre même sur les artistes qui l'exécutent et sur ceux qui l'entendent. Il est permis d'ajouter que Roger, que Mme Pauline Viardot, que M m e Castellan . . . se sentent entraînés, transportés par la beauté des rôles qu'ils interprètent. . . ,Le Prophète' nous rendre donc un de ces magnifiques ensembles, tels que nous en offraient, dans les premiers temps, ,Robert-le-Diable' et ,les Huguenots'. Sous la direction de M . Girard, l'orchestre nous rapellera ce qu'il était il y a douze et quinze ans, sous la main d'Habeneck . . . " 480, 2. Diese Passagen sind in den Œuvres complètes von Scribe (5. Bd. S. 78) erhalten im 5. Akt Scène VII, fehlen aber in Partitur u. Kl A. 480, 3. Œuvres compl. ebenda. S. 7 1 , Beginn der Scène VI; Rezitativ des Offiziers in der Oper innerhalb der N r 1 9 , Scène et Trio, Klav. Auszug S. 3 5 0 , in der Partitur nur als Supplement, S. 7 5 3 , angegeben. 4 8 1 . 1 . Diese Passage „que ces grilles . . . " entspricht der Endfassung in der Oper in N r 3 0 Finale im Anschluß an die Bacchanale, Klav. Ausz. S. 3 7 7 . In den Œuvres compl., j . Akt, 2. tableau, Scène VII, lautet die Mittelzeile abweichend: „ D ' o ù jailliront bientôt et l'airain et le souffre!" In der Partitur s. Supplement S. 767. 4 8 1 . 2 . Die Szenenproben hatten Meyerbeer offensichtlich erkennen lassen, daß im Verlauf der Oper zuviel gekniet wurde! Vgl. T K 7. IV. 1 8 4 9 . 4 8 1 , 3. „Complainte de la Mendiante" 4. Akt, im Klavierauszug N r 2 2 (S. 238), in der Partitur Nr 2 1 , S. 5 1 2 . Hier finden sich der Vermerk, daß man in Paris das 2. Couplet ausließ und die Angaben für den Sprung. 4 8 1 , 4. Die Bemerkung läßt darauf schließen, daß die Eintragungen auf den Vorsatzblättern zum April noch im März erfolgten, da das Diner bei Roqueplan am 30. III. stattfand. 4 8 1 , 5. Bousquet, Georges, 1 1 2 . III. 1 8 1 8 Perpignan, f 1 5 . VI. 1 8 5 4 Paris Komponist und Kritiker, 1 8 4 7 — 1 8 5 1 Dirigent zunächst der Opéra dann der ital. Oper in Paris, referierte für „ R e v u e et Gazette mus. de Paris", „Chronique musicale", „Illustration", „Commerces". 4 8 1 , 6. faits Paris = Pariser Neuigkeiten: Artikel von Janin für das „Journal des débats" über die bevorstehende Premiere. 4 8 1 , 7. Pascal, André Prosper, gen. Dammien, * 1 7 . V. 1 829 La Rochelle, Sänger, 1 8 6 4 / 6 5 Mitglied der Opéra Paris. 4 8 1 , 8. Vgl. hierzu die Zusammenstellung innerhalb der Eintragungen der Vorsatzblätter zum Tk. April 1 8 4 9 . 4 8 2 . 1 . Nicht im Kl A. und der Partitur nachweisbar. Kadenz zum Abschluß des 1 . Couplets? 4 8 2 . 2 . Schäfer = Scheffer, Ary, * 1 2 . II. 1 7 9 5 Dordrecht, 1 1 7 . VII. 1 8 5 8 Argenteuil b. Paris, bedeutender Maler. 4 8 2 , 3. Schluß des 3. Aktes, Hymne triomphal: Der Chor schließt mit den Worten „ ä Munster! oui! oui! en marche Dieu vous (nous) suit!" Der Nebel zerteilt sich, die Sonne blitzt auf und läßt im Hintergrund über dem gefrorenen Weiher Münster erkennen. — Karlheinz Pötter weist in seinem Aufsatz „Die Oper, die an Meckelbach und Aa spielt: Giacomo Meyerbeers Oper ,Der Prophet', 3. A k t " darauf hin, daß Johann Peter Lyser, der längere Zeit in Münster gelebt hatte, Meyerbeer auf die Gegend zwischen Meckelbach und Aa hingewiesen haben könnte: immer wieder diente sie im Laufe der Geschichte bei kriegerischen Aus-

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einandersetzungen feindlichen Truppen bei der Belagerung Münsters als Aufmarschgelände, andererseits fanden die Münsteraner noch im 1 9 . Jahrhundert hier ein ideales Gebiet zum Schlittschuhlaufen, wenn die Aa alljährlich im Winter riesige Flächen vor den Toren der Stadt überschwemmte und schließlich gefror. Hier tummelte sich, wie die Chronisten berichten, jung und alt beim winterlichen Vergnügen und auch die Bauern brachten, wie es im „Propheten" heißt, ihre Waren mit Schlitten in die Stadt. (Mecklenbeck, Von der Bauernschaft zum Stadtteil, hrsg. von Karlheinz Pötter, Münster 1 9 7 9 , S. 3 7 5 ff) Vgl. hierzu: „Meyerbeer und sein Prophet. Ein Wort an unsere jüngeren deutschen Componisten" von Johann Peter Lyser in „Wiener Theater-Telegraph" 1 . V. 1 8 4 9 N r 1 4 S. 59—60. Lyser berichtet hier, daß er schon vor elf Jahren mit Meyerbeer in Dresden über den „Propheten"-Stoff gesprochen und ihn darin bestärkt habe, daß dies der einzige Stoff sei, der ihm die Möglichkeit biete, „noch mehr zu effectuiren als selbst in den ,Hugenotten' . . . da er wußte, daß ich lange in Münster gelebt, so mußte ich ihm alle jene Geschichten erzählen, welche unter dem Volke von dem Schneiderkönig kursiren, und ich bin sicher, daß er dem guten Scribe damit die Hölle heiß genug gemacht haben wird . . . " Der Sonnenaufgang am Schluß des 3. Aktes, als „Propheten-Sonne" bestaunt und bewundert, bedeutete eine technische Premiere: die Einführung des elektrischen Lichts auf der Bühne. Die Initiative hierfür scheint auf Duponchel zurückzugehen, einen Meister der Bühneneffekte. Meyerbeer verzichtete darauf, die Lichtwirkung musikalisch nachvollzuziehen, so daß dieser Sonnenaufgang als absolut szenischer Effekt wirkte: „ D e r Sonnenaufgang hat für ihn nicht die Stimmungsqualität eines Naturphänomens, sondern fungiert als visuelles Symbol jenes Sieges, den Jean charismatisch verkündet. Die große musikalische Steigerung jenes Aktfinales erhält so ihren Höhepunkt durch einen optischen Schlußakzent, und in der Tat würde jede zusätzliche musikalische Interpretation an dieser Stelle den Spannungsverlauf unterbrechen und die Gesamtwirkung entscheidend schmälern. Es spricht für Meyerbeers Theatergenie, daß er sich als Musiker bescheidet, um als Dramatiker zu gewinnen." (Sieghart Döhring, Multimediale Tendenzen in der französischen Oper des 1 9 . Jahrhunderts, in: Nineteenth-Century Stating and Romantic Visual Symbolism, Berkeley Kongreß 1 9 7 7 , S. 498). Das Lichtwunder der „Propheten-Sonne" muß einen unglaublichen Eindruck hervorgerufen haben. Adolphe Adam begeistert sich im „Constitutionel" ( 1 8 . IV. 1849): „ L ' e f f e t du lever du soleil est une des choses les plus neuves et les plus belles que l'on ait vues au théâtre: grâce à la lumière électrique, nous avons vu un vrai soleil, qu'on ne pouvait regarder fixément sans être ébloui, et dont la lumière se projetait jusqu'au fond des loges plus reculées de la scène . . . " Ein im wahrsten Sinne des Wortes „blendender" Effekt. Auch der Rezensent G . H. in „ L e National" bestätigt am 1 9 . IV. 1 8 4 9 : „Un vrai soleil, qui rayonne dans toute la salle, et dont aucun œil ne peut soutenir l'éclat." Die Beschreibungen könnten zu der Vermutung führen, man habe auf der Pariser Szene einen veritablen Scheinwerfer verwendet. Noch kannte man aber nicht das Linsensystem für derartige Anlagen. Meyerbeer hatte von dem berühmten Physiker Léon Foucault eine Bogenlampe konstruieren lassen, die seinen szenischen Ansprüchen entsprach, und Foucault hatte diese Bogenlampe, bei der sich der Kohlennachschub elektromagnetisch regulierte, von dem Feinmechaniker und Optiker Jules Duboscq ausführen lassen. Den überraschenden Helligkeitseffekt der „Propheten"-Sonne erreichte man auch durch den nach Blau verschobenen Spektralbereich des elektrischen Lichts, im Vergleich zu dem im gewohnten Rotbereich angesiedelten Gaslicht. Da man auch für den „Propheten" in der Pariser Opéra generell noch das Gaslicht verwendete und das elektrische Licht nur für den Sonnen-Effekt einsetzte, wirkte das plötzliche Aufgleißen des blauweißen Lichts auf die Zuschauer um so überraschender und prächtiger.

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Duboscq hatte einen „grand réflecteur" und einen „écran servant à former le disque solaire" ersonnen, der die Wirkung des Lichts, das frontal in den Zuschauerraum gerichtet war, noch verstärkte. Eine Abbildung dieses Geräts enthält der „Catalogue des Appareils employés pour la production des Phénomènes électrique à l'opéra, Paris chez J . Duboscq, Opticien, 1 8 7 7 , pg. 1 4 " . Duboscq beschreibt den Apparat als „Appareil destiné à produire l'effet du soleil levant (dans le Prophète)": „ C e t appareil se compose d'un grand réflecteur parabolique fixé sur un support de bois sur lequel on adapte la lampe électrique. Les rayons, rendus parallèles par le réflecteur, sont concentrés sur un écran destiné à représenter le disque solaire." (Mitteilung von C. F. Baumann. Vgl. hierzu: Carl-Friedrich Baumann, Entwicklung und Anwendung der Bühnenbeleuchtung seit der Mitte des 1 8 . Jh., Phil.Diss. Köln 1 9 5 5 , masch., Druck in Vorber. Ferner: A. Pougin, Dictionnaire historique et pittoresque du Théâtre et des Arts qui s'y rattachent, Paris 1 8 8 5 , S. 48of.). Welche Anregungen Richard Wagner aus dem szenischen Effekt der „Propheten"-Sonne für sein eigenes Schaffen zog, zeigt ein Vergleich der Regieanweisung zum „Rheingold" mit Meyerbeers Nebentext: („Le Prophète", Finale 3. Akt) „ D a n s ce moment le brouillard, qui couvrait l'étang et la forêt se dissipe: le soleil brille et laisse apercevoir dans le lointain, au-delà de l'étang glacé, la ville et les remparts de Munster, que Jean montre de la main . . . " („Rheingold", Schluß) „Plötzlich verzieht sich die Wolke: Donner und Froh werden sichtbar: von ihren Füßen aus zieht sich, mit blendendem Leuchten, eine Regenbogenbrücke über das Thal hinüber bis zur Burg, die jetzt, von der Abendsonne beschienen, im hellsten Glänze erstrahlt." In „Oper und D r a m a " (Gesammelte Schriften V i 887, Bd III, S. 3 0 2 f f . ) setzt sich Wagner eingehend mit dem „Propheten", der bei ihm einen starken Eindruck hinterließ, auseinander und entzündet seine Kritik u. a. an der „Propheten"-Sonne, die er als bloßen mechanischen, äußerlichen, „absoluten E f f e k t " kritisiert. Er selber hat solche szenischen Lichtwirkungen später in ausgedehnte orchestrale Stimmungsbilder übertragen (Regenbogenbrücke; „Heil dir Sonne"). 4 8 2 , 4 . Der 3. Akt schließt mit der Hymne triomphale, Choristen u. Statisten stehen als Armee der Wiedertäufer auf der Bühne. Zum Beginn des 4. Aktes müssen sie jedoch als Bürger von Münster erscheinen. 4 8 2 , 5. 5. Akt Nr. 3 0 Finale Couplets bachique. (Kl A.), N r 29 Partitur. 482, 6. Am 1 6 . übersandte Meyerbeer auch an Alexander Weill zwei Karten für die Premiere, mit der Versicherung, er werde ihm für die nächsten Vorstellungen bessere Karten besorgen. (Briefe hervorragender verstorbener Männer Deutschlands an Alexander Weill, Zürich 1 889, Verlags Magazin J . Schabelitz 4 8 2 , 7. Riese, Wilhelm, ursprüngl. Wolff, gen. Seëw, * 1 4 . XI. 1 8 0 4 Berlin, Sohn des Berliner Bankiers Martin Riese? — Stalle = Sperrsitzbillet 482, 8. Abdruck des Briefes vom 1 4 . IV. 49, s. S. 484. 4 8 3 . 1 . Cuvillon, Jean Baptiste Philemon, * 1 5 . V . 1 8 0 9 Dunkerque, t 2-6. III. 1 9 0 0 (Paris?), Violinist, Prof. des Conservatoire Paris. 4 8 3 . 2 . Delord, Taxile, * 25. XI. 1 8 1 5 Avignon, f i 6 . V . 1 8 7 7 Paris, Schriftsteller, 1 8 4 2 - 5 8 Leiter des „ C h a r i v a r i " Paris, 1 8 7 1 Mitgl. der Nationalversammlung. 4 8 3 , 3. Meyerbeer besuchte an diesem Tage auch Berlioz, wie aus einem Brief des Komponisten an seine Schwester Adèle hervorgeht:

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„ M a r d i , 9 avril (1849) Meyerbeer sort de chez moi; il voulait absolument me décider à entendre une des dernières répétitions du „Prophète": mais je ne veux pas mettre les pieds dans la salle de l'Opéra autrement qu'avec le public. Je ne vais pas chez les gens là. Ce sont les ennemis de la musique, par conséquent les miens; je leur ferai tout le mal que je pourrai, donc je ne puis accepter, même de Meyerbeer, une invitation qui m'obligerait à aller chez eux . . . " (Autograph: unbekannt. Communiqué par madame Chapot Abdruck: Hector Berlioz, Le musicien errant 1 8 4 z — 1 8 5 2 Correspondance publiée par Julien Tiersot Paris 1 9 1 9 , S. 264) Vgl. hierzu auch den Brief an Franz Liszt, Ende März 1 8 4 9 , ebenda S. 2 6 1 . 4 8 4 , 1 . benchen = segnen 484, 2. fehlt: Zeilen 4 8 8 , 1 . Etwas von den Pausengesprächen während der Aufführung erfahren wir aus den Erinnerungen der Viardot: „ A l'entracte, on discute avec passion. Jules Janin déclare que c'est là ,un traité de théologie, moins la foi'. Chopin est scandalisé. Delacroix affirme que c'est,l'annihilation de l'art'. Quant à Berlioz, il juge qu'il y a là de grandes faiblesses, quelques belles choses et d'autres franchement détestables'. Mais si les avis diffèrent sur la musique, l'unanimité s'est faite sur l'interprète, de tout point admirable. Celle-ci, rentrée chez elle, à une heure du matin, trace quelques mots à l'adresse de George Sand: .Victoire! V I C T O I R E ! et bonsoir.' Meyerbeer écrit à sa mère: , . . . La Viardot, comme chanteuse et comme actrice, va à une hauteur tragique que je n'avais encore jamais vue au théâtre . . . ' " . (Suzanne Desternes et Henriette Chandet, La Malibran et Pauline V i a r d o t . . . , Paris 1 9 6 9 , pg. 223 f.) Die Glaubwürdigkeit der Aussage wird durch dieses Zitat des Meyerbeer-Briefes an Amalia Beer erhärtet. Vgl. S. 487. Die Uraufführung des „Propheten" fand in Anwesenheit des Präsidenten der Republik Louis Napoléon und der meisten Offiziere seines Hauses statt; aus der großen Zahl illustrer Premierengäste wird in der „Revue et Gazette musicale de Paris" (22. IV. 1 8 4 9 , pg. 1 2 7 ) auch Joseph Napoléon Ney, Fürst de la M o s k o w a , erwähnt, der als großer Kunstkenner galt. 488, 2. Die „Revue et Gazette mus." berichtet in der Nr. vom 20. V . pg. 1 5 8 , die Recette der letzten Vorstellung des „Propheten" habe 1 0 1 0 5 f r - betragen. Das Gesamtresultat der 25 Aufführungen bis Mitte Juli betrug 1 8 3 8 8 8 fr. 95 c., das entsprach einem Mittel von 7 3 5 5 fr. 55 c. Mehrere Male überstiegen die Einnahmen an einem Abend die 1 0 0 0 0 fr.-Grenze. Zweifellos wäre das außergewöhnliche Ergebnis noch gesteigert worden, hätten nicht Hitze, Cholera und die Furcht vor pol. Unruhen den Besuch des Theaters im Juni beeinträchtigt. („Revue et Gazette musicale" 1 5 . VII. 49, pg. 223) 488,3.

Le Prophète Verzeichnis der Mitwirkenden:

Jean de Leyde

Roger

Zacharie Jonas Mathisen Le Comte d'Oberthal Un Sergent 1 e r Paysan

Levasseur Gueymard Euzet Brémont Génibrel F. Prévôt

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2me Paysan Un Soldat 1 e r Bourgeois i m e Bourgeois Fides Berthe i e r Enfant de chœurs 2me Enfant de chœurs Bühnenbild: Inszenierung: Choreographie: Musikalische Leitung:

König Paulin Guignot Molinier Pauline Viardot Castellan Ponchard Courtoy Despléchin; Cambon; Séchan; Thierry. Duponchel. Mabille. Girard.

Den überragenden Erfolg des „Propheten" bestätigen alle seriösen französischen Blätter: „ L e Siècle", 1 7 . V. 1 8 4 9 . „ . . . Nous nous bornons aujourd'hui à constater l'immense succès que l'Opéra vient d'obtenir . . . " (Louis Desnoyers). „ L e Siècle, 2 1 . IV. 1 8 4 9 . „ N o u s nous bornerons à répéter ici que le ,Prophète' offre incontestablement, sous le rapport de la richesse, de la variété et de la nouveauté de la mise en scène, le plus beau spectacle que l'art théâtral puisse réaliser à notre époque . . . " (Louis Desnoyers). „ L e Constitutionnel", 1 8 . IV. 1 8 4 9 . „ . . . l'ouvrage de Scribe me paraît avoir rempli toutes les conditions désirables, et le nom du poète, glorieusement proclamé à côté de celui du musicien, a mérité tous les applaudissemens qui ont accueilli l'annonce de cette collaboration habituée aux triomphes . . . Pour aujourd'hui, je ne puis citer que ceux [ = morceaux] dont l'effet a été le plus généralement senti à la première représentation. Les éloges sincères que je fais de la musique de Meyerbeer sont d'autant moins suspects, que j'ai toujours fait profession de préférer le style lumineux et purement mélodique de l'école de Rossini à la manière plus fortement accentuée peut-être, mais aussi moins vocale et plus travaillée qui distingue l'école allemande . . . " (Adolphe Adam). „Journal des Débats", 20. IV. 1 8 4 9 . „ . . . Le succès du ,Prophète' a de prime abord été magnifique, sans pareil. La musique seul l'eût assuré . . . " (Hector Berlioz). „ L a Presse", 2 3 . IV. 1 8 4 9 . „ L e succès du nouveau chef-d'œuvre a été immense et augmentera tous les jours . . . Jamais Meyerbeer ne fut plus maître que dans le ,Prophète' . . . Meyerbeer est, depuis Gluck, le compositeur le plus essentiellement dramatique qui se soit fait entendre à l'Opéra: il a l'entente du théâtre au plus haut degré, et c'est à notre sens, la qualité distinctive de son génie . . . " (Théophile Gautier). „Revue des deux M o n d e s " , 1 8 4 9 , avril, S. 5 1 2 . „L'auteur de ,Robert-le-Diable' et des .Huguenots' vient de remporter une nouvelle et brillante victoire. Le ,Prophète' a été représenté sur le Théâtre de la Nation. Chose s i n g u l i è r e ! . . . " (Paul Scudo). „ L e Moniteur du dimanche", 29. IV. 1 8 4 9 . „Tout Paris . . . assistait à la première représentation du ,Prophète'. C'étaient les plus beaux noms, les plus riches toilettes, les plus charmants visages. On attendait avec une visible anxiété

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les trois coup antiques et solennels; on allait voir, entendre des merveilles; au troisième acte déjà, les éventails étaient d'un grand secours . . . "

Das erwartete künstlerische wie gesellschaftliche Ereignis führte dazu, daß die Nationalversammlung im Palais Bourbon, die sich am Abend der Premiere zu einer wichtigen Abstimmung zusammenfand, nicht stimmfähig war, wie man aus der Augsburger „Allgemeinen Zeitung" (23. IV. 1 8 4 9 , Nr. 1 1 3 , S. 1 7 3 5 ) erfährt: „Paris, 1 7 . April. Zwei feierliche Sitzungen, die leider bis Mitternacht gedauert haben, und, so wenig verwandt sie auch mit einander seyn mögen, dennoch einander beeinträchtigten, hielten gestern Abend das Pariser Publicum in Spannung. Die eine, im Palast Bourbon, hatte es mit der französischen Intervention in Rom zu thun und sollte stehenden Fußes in einer nächtlichen Debatte entschieden werden, allein der Berg und ein Theil der Linken enthielten sich der Schlußabstimmung über den verlangten Credit, und da so manches Mitglied von der Rechten und dem Centrum sich bei der anderen feierlichen Versammmlung, in der großen Oper, bei der ersten Vorstellung des ,Propheten' von Meyerbeer befand, stellte sich für dieses Votum keine vollgültige Stimmenzahl heraus. Insofern beeinträchtigte die Vorstellung in der Oper die Vorstellung im Palast Bourbon, die übrigens nur das miteinander gemein haben daß in der einen wie in der anderen ein falscher Prophet, hier Odilon-Barrot, dort Johannes v. Leyden genannt, die Hauptrolle spielten. . . . "

Die Premiere des „Propheten" steht von vornherein unter dem belastenden Vergleich mit den vorausgegangenen Welterfolgen des „ R o b e r t " und der „Hugenotten". Daß auch die Modernität dieser Werke einst zu Rezeptionsschwierigkeiten bei den traditionell eingestimmten Hörem geführt und breite Diskussionen in der Tages- und Fachpresse ausgelöst hatte, ist inzwischen vergessen. Das Publikum hat sich an die charakteristische musikalische Sprache Meyerbeers gewöhnt und sie akzeptiert. Jetzt wird der „Prophet" an diesen älteren Erfolgswerken gemessen. François Joseph Fétis hebt diesen Punkt in seiner Rezension explizit heraus: „Revue et Gazette musicale", 6. V. 1 8 4 9 , Nr. 1 8 , S. 1 3 9 . „ C o m m e ,Robert', ,Les Huguenots' ont fait le tour du monde, et toutes les opinions hostiles à leur auteur ont dû se taire en présence d'un succès universel, qui résiste à l'épreuve du temps. Il était facile de prévoir que le même antagonisme essaierait de prendre sa revanche au troisième ouvrage du maître, et que les mêmes circonstances se reproduiraient identiquement. C'est en effet ce qui arrive. Que le public considère l'apparition de cette nouvelle partition comme un grand événement dans le domaine de l'art; qu'il s'en préoccupe, qu'il s'en émeuve, cela n'est pas douteux, et cela seul suffirait pour indiquer quelle place élévée Meyerbeer occupe dans l'opinion publique. Mais par cela même, ce qu'on exige de lui doît être à la hauteur de sa renommé, et le ,Prophète', à moins de réaliser des merveilles, ne doit pas espérer d'imposer silence à ces critiques, et moins encore à les réunir dans une opinion unanime. À l'effet des ,Huguenots' on opposait celui de ,Robert'; à celui du ,Prophète' on oppose l'effet des h u g u e nots'." Auch Théophile Gautier erwähnt in seiner ausführlichen Besprechung, Meyerbeer habe mit seinem neuen Werk gegen den Erfolg seiner älteren Opern ankämpfen müssen: „ L a Presse", 1 3 . IV. 1 8 4 9 . „ . . . ,Le Prophète' avait une tâche bien difficile à remplir: répondre à l'attente universelle surexcitée par tant de délais; réaliser l'idéal que chacun, enfiévré de curiosité et de désir, avait pu se faire d'après le nom de Meyerbeer, d'une œuvre élaborée si longuement, et, chose plus malaisée encore, se défendre contre la gloire de ses aînées. ,Le Prophète' a surmonté glorieusement tous les obstacles, dont le dernier n'était pas le moins redoutable.

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Mit einem Schlage belebt Meyerbeer das Gespräch um die Konzeption der Oper. Nicht nur die überwältigenden Dimensionen und die Fülle der Details des neuen Werkes, sondern auch die ungewohnte, charakteristische Klangsprache stellen selbst an die Fachleute hohe Anforderungen. Generell wird in den Berichten herausgehoben, daß man den „Propheten" mehrmals hören müsse, um die Ausdrucksvielfalt goutieren zu können. Gerade diese Aussagen widerlegen die in späterer Zeit immer wieder kolportierten Anschuldigungen, Meyerbeer habe seine Kunst dem niederen Publikumsgeschmack geopfert: „ L a Presse", 2 3 . IV. 1 8 4 9 . „L'œuvre nouvelle de Meyerbeer est tout un monde, et il faut plus de trois auditions pour en discerner chaque détail . . . " (Théophile Gautier). „ L e Siècle", 1 8 . IV. 1 8 4 9 . , „ L e Prophète' est d'ailleurs une de ces grandes et sérieuses compositions qui demandent à être étudiées, et sur lesquelles il est impossible d'oser une opinion complète avant de les avoir entendues plusieurs fois. Tout ce que nous pouvons dire de celle-là, en toute assurance, c'est que nous y avons remarqué tout d'abord de très grandes beautés . . ." (Louis Desnoyers). Im Journal „ L a Réforme", 2.3. IV. 1 8 4 9 , findet sich die Bemerkung: „ . . . Cette musique, il faut l'entendre plusieurs fois afin de la comprendre." Selbst ein so erfolgreicher und erfahrener Komponist wie Adolphe Adam, sogar zwölf Jahre jünger als Meyerbeer, gesteht, daß ihn die Vielfalt und die Neuartigkeit des Werkes zunächst überfordert habe: „ L e Constitutionel", 1 8 . IV. 1 8 4 9 . „ L a nouvelle partition de Meyerbeer offre une suite de beautés dont l'appréciation serait impossible après une seule audition; et j'avoue que, quoique ayant obtenue la faveur d'assister aux deux dernières répétitions générales, et ayant, par conséquent, entendu trois fois l'ouvrage en entier, il me sera difficile de signaler, entre tant d'admirables morceaux, ceux que j'ai le plus admirés. Tel m'avait paru devoir l'emporter à la première audition, que je trouvais surpassé à la seconde par tout ce que je découvrais dans le morceau suivant; tel autre, qui les deux premières fois avait passé inaperçu à mon oreille, lasse d'admiration, est venue à la troisième audition se révéler avec des beautés nouvelles et inattendues" (Adolphe Adam). Auch der Rezensent der Nationalzeitung fühlt sich nach einmaligem Anhören des Werkes überfordert: „ L e National", 1 9 . IV. 1 8 4 9 . „ . . . on comprendra sans peine que l'analyse raisonnée d'un pareil ouvrage n'est pas possible encore après une seule représentation. La musique est un art trop complexe pour qu'on le puisse juger si vite." (G. H.). Als Peter Cornelius zwei Jahre später den „Propheten" in Berlin kennen lernt, wertet er die Erfahrung, dieses Werk mehrmals hören zu müssen, um es zu begreifen, als Zeichen besonderer Qualität: Berliner Musikzeitung „ E c h o " , 1 . Jg. 1 8 5 1 , Nr. 3. , „ D e r Prophet' von Meyerbeer ist ein Werk, welches ebensogut wie die Schöpfungen anderer großer Meister dringend das Recht fordert, nach öfterem Hören und tieferem Eingehen in die Gedanken des Komponisten beurteilt zu w e r d e n . . . . es tut wohl, Werken zu begegnen wie den Meyerbeerschen, einer Oper, die nicht bloß den Quadrillenmachern Stoff in die Hände liefert und auf tausend Leierkasten uns bald zum Ekel wird, sondern die ein aus ernstem, reifem Geist erzeugtes Ganze bietet und der dramatischen Musik neue Seiten abgewinnt."

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In dem Maße, wie Meyerbeer in seiner Konzeption, seinem point de vue, im „Propheten" über die konventionelle Nummernoper hinausgreift, ohne sie als Konzept völlig zu opfern, gewinnen die freien Formen mit rasch wechselnden musikalischen Strukturen an Bedeutung. Das führt bei einigen Kritikern zu dem Vorwurf, der Musik mangele es an Melodie. L. A. Bourgault-Ducoudray berichtet in der „Revue musicale", 1 9 0 4 , S. 4 5 2 , welchen Eindruck ein späterer glühender Meyerbeer-Verehrer bei seinem ersten Studium der „Propheten"Partitur gewann: „ J e viens, disait ce fervent admirateur de Meyerbeer, de consacrer huit jours à l'étude de la partition du ,Prophète'; il n'y a absolument rien dans cet opéra; cette œuvre, toute scientifique, ne renferme pas une seule mélodie." Im Journal „ L e Crédit", 1 8 . IV. 1 8 4 9 , heißt es: „ . . . mais l'invention, la sève mélodique, la pensée musicale proprement dite, qui déjà dans ,les Huguenots' disparaissait un peu sous la mise en œuvre, semblent, dans le ,Prophète', avoir été dispensée d'une main encore plus économe. Chœurs, duos, trios, cavatines, tout est conçu dans un style de déclamation notée, de récitatif mesuré, qui est au chant, à l'invention mélodique, ce que la prose est à la poésie. Tout cela est plus propre à être dit et déclamé qu'à être chanté;..." Auch der Berichterstatter der Augsburger „Allgemeine Zeitung", Nr. 1 9 7 , 1 6 . 7 . 1 8 4 9 , August Gathy, hebt in seinem Übersichtsartikel nach der 25. Vorstellung die ungewohnte Melodik hervor: „[Der ,Prophet'] enthält bei eigenthümlicher Instrumentirung welche hohe Meisterschaft verräth, poetische Schönheiten ersten Ranges, und außer der reizenden Ballettmusik der schönen Melodien gar manche, die jedoch erst bei mehrmaligem Anhören aus der vorherrschenden modulatorischen Behandlung der Motive, was die Franzosen ,chromatische Musik' nennen, faßlicher hervortreten . . . " .

Die Musik des „Propheten" wird durch das Fehlen der gewohnten Melodik als unterkühlt und intellektuell empfunden, als Musik, die nicht mitreiße und nicht dem Geschmack der breiten Masse entspreche. Das führt bei einigen Rezensenten zu einer harschen Kritik. Auch ein „Habitué du Café de Paris" fühlt sich von der Neuartigkeit des „Propheten" irritiert: „Moniteur du Dimanche", 29. IV. 1 8 4 9 . „ L a musique du ,Prophète' est mesurée [d. h. nicht arios], froide, protestante en un mot. Le cri spontané d'une passion sans apprêt, l'élan naturel manquent au maître allemand. C'est de la raison, et la raison ne touche pas. L'esprit est satisfait, l'âme reste insensible. C'est, que les vraies larmes viennent du cœur comme les grandes pensées: la philosophie en musique, c'est du scepticisme." Marie und Léon Escudier, die Konkurrenten von Meyerbeers Verleger Louis Brandus, lasten dem Komponisten das Fehlen einprägsamer Melodien als schwerwiegenden Mangel an. Das vielzitierte Argument, man müsse diese Musik studieren und mehrmals hören, um sie voll erfassen zu können, wenden sie in ihrer Zeitschrift ins Lächerliche, liefern aber gerade dadurch ungewollt den Beleg dafür, wie modern und progressiv die Zeitgenossen Meyerbeers neuestes Bühnenwerk empfanden: „ L a Musique, Gazette de la France musicale", 22. IV. 1 8 4 9 , No. 1 6 , S. 1 2 1 f. „ L e ,Prophète' un chef-d'œuvre! N e profanez pas ce mot: un hors-d'œuvre, vous voulez dire. . . . Le ,Prophète' est une leçon gymnastique musicale en cinq actes, et pas autre chose. Oh! je le sais bien, pour couvrir votre échec vous irez disant: Qu'une audition ne suffit pas; Qu'il faut entendre souvent cette musique élevée, imposante, dramatique; Qu'une œuvre de cette force, avant de passer par le creuset de la critique, doit être vue au microscope: Que

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chaque note vaut son pesant d'or. Oui, répétez ce refrain. Je vous demanderai, à mon tour, de quel droit vous proclamez si haut la louange et l'admiration. C'est au public qui juge avec le cœur, que j'en appellerai de votre jugement et du mien. Qu'ai-je besoin d'entendre deux fois le trio de ,Guillaume Tell', le final de ,1a Vestale', la scène infernale ,d'Orphée'? Si je suis ému, c'est que l'inspiration du musicien m'a touché. L'amour, la haine, la vengeance, les cris de guerre, la joie du triomphe se traduisent par des chants; et le chant, è quello che nell'anima si sente, a dit le p o ë t e . . . Où sont-elles donc, vos mélodies du , P r o p h è t e ' ? . . . [S. 122] C'est un tour de force que de parvenir à faire écouter pendant cinq heures une oeuvre complètement dépourvue de mélodie . . . " . François Joseph Fétis, der als profunder Kenner der Musik den Standard der damaligen Musikwissenschaft repräsentiert, nimmt im 2. Teil seiner ausführlichen Besprechung des „Propheten" auf die Anwürfe seitens der Gebrüder Escudier Bezug, ohne sie namentlich zu nennen: „Revue et gazette musicale", 6. V. 1849, No. 18, S. 140. „J'en appelle à tous ceux qui sont capables de méditation sur les impressions que le p r o phète' a fait sur eux, surtout s'ils en ont entendu plusieurs représentations.Tous diront, je n'en doute pas, que ce qui les a particulièrement émus, dans les derniers actes de l'ouvrage, c'est la grandeur et la majesté des proportions. Et cela est si vrai, que plusieurs personnes me disaient, en sortant du théâtre, qu'elles se sentaient en quelque sorte accablées par le gigantesque de ce qu'elles venaient d'entendre, et qu'elles auraient besoin de revoir l'ouvrage pour pouvoir détailler et mieux apprécier leurs sensations. Il résulte donc de ce qui vient d'être dit, que ,1e Prophète' ne peut être comparé mélodiquement aux autres grandes compositions de son auteur, car il s'agissait d'exprimer un sujet tout différent; mais il soutient dignement la comparaison par son caractère original, par la magnificence de ses développements, et la suite prouvera que sa destinée ne doit être ni moins brillante ni moins solide. Je viens de dire que cette partition ne doit pas être comparée mélodiquement aux autres ouvrages de Meyerbeer; la pensée que je veux exprimer par ces paroles, c'est que le caractère mélodique n'est pas analogue, mais non que la mélodie soit moins abondante dans ,1e Prophète', que dans ,Robert' et dans ,les Huguenots' . . . Le reproche banal d'absence de mélodie ne prouve souvent autre chose que l'inattention de ceux qui l'articulent. C'est un vieux thème qu'on applique à la plupart des compositeurs dont les œuvres ont des combinaisons qui sortent du cercles des habitudes des c r i t i q u e s . . . " Mit dem Hinweis auf die Qualität der Gewöhnung apostrophiert Fétis einen zukunftsweisenden Aspekt musikalischen Urteilens, der jenseits aller ästhetischen Bewertung eine psychische und sogar physiologische Komponente berührt.

Auch das Fehlen einer ausgearbeiteten Ouvertüre verletzte die Hörerwartungen der Zeit. Meyerbeer hatte eine Ouvertüre komponiert (Vgl. Tgb. v. 22. III.), sie aber nach erstem Anhören gekürzt, schließlich gestrichen und durch einige Einleitungstakte ersetzt, die er mit „Prélude" überschrieb. Die Komposition der Ouvertüre muß längere Zeit im engeren Kreis der Beteiligten einen lebhaften Gesprächsstoff gebildet haben, denn schon am 25. II. erschien in der „Revue et Gazette musicale" (Nr. 8, pg. 62) der Hinweis: „Nouvelles: ,Le Prophète' sera précédé d'une ouverture; Meyerbeer vient d'y mettre la dernière main, et en ce moment il s'occupe des airs de danse." Daß die Ouvertüre am 22. III. auf der Probe keinen Effekt machte, mag den Ausschlag zu ihrer Streichung gegeben haben. Léon Kreutzer (Les Compositeurs contemporains, in: Revue contemporaine, Bd. I X , 1853, S. 139) weiß von vier Themen und einigen Nebenthemen zu berichten, die miteinander verarbeitet wurden. Meyerbeers Sekretär Johannès Weber (Meyerbeer, Paris 1 8 9 8 , pg. 88) erinnert sich: „ . . . on l'essaya dans les dernières répétitions, puis on

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Pécarta comme trop purement symphonique; elle fut remplacée par un prélude anodin de quelques mesures. Pasdeloup la fit entendre dans trois concerts, avec des coupures. L'arrangement pour le piano en a été publié." Die Aufführung der Ouvertüre durch Pasdeloup beweist, daß Meyerbeer die Ouvertüre nur im Zusammenhang mit der Oper verwarf, sie als Komposition jedoch akzeptierte, da er anderenfalls das Werk nicht aus der Hand gegeben hätte. Das 68 Seiten umfassende Autograph der Ouvertüre befindet sich unter der Sign. Ms. 4 7 0 1 in der Bibliothèque Nationale Paris, Département de la musique. Valentin Alkan komponierte ein bombastisches Klavierarrangement über die Themen der Ouvertüre. Die Unsicherheit in der Bewertung des Werkes verrät sich in den Klagen über den Mangel an Melodie einerseits und in der allgemeinen Hochschätzung gerade der freien Formen andererseits. Hierzu gehören die Traumerzählung Jeans im 2. Akt (Nr. 7 der Partitur), die Meyerbeer wie eine Arie als selbständige Nummer zählt, obwohl er sie als „Récit du songe" bezeichnet, ferner die Erkennungs- und Exorzismus-Szenen, die sich dem monumentalen Krönungsmarsch anschließen. In der späteren Rezeptionsgeschichte des „Propheten" rückt die Exorzismus-Szene, wenn die Mutter vor ihrem Sohne kniet, zur eigentlichen Schlüsselszene des Werkes auf. Das Bild der knieenden Mutter vor dem Propheten wird in den „Illustrations" in einer Zeichnung von Gauchard als die charakteristische Szene des „Propheten" schlechthin herausgehoben. Gleiches gilt für die große Szene zwischen dem Propheten und Fides im 5. Akt. Daß Meyerbeer mit der Fides, ähnlich wie mit dem Marcel in den „Hugenotten", einen völlig neuen, bewundernswerten Rollentypus ohne Vorbild geschaffen habe, gehört zu den hervorstechenden Einsichten der Kritiker: „L'illustration, Journal universel", 3. Nov. 1 8 4 9 , S. 1 5 6 . „ . . . la grande et dramatique scène de Fidès, au cinquième acte, a soulevé de nombreuses et bruyantes salves d'applaudissements . . . Mais, sur ces belles et puissantes masses, se détache en un brillant et vigoureux relief la figure de Fidès, l'âme véritable de ce grand tableau, à laquelle le talent original et supérieur de madame Viardot a donné une vie toute caractéristique. Aucun mot ne saurait rendre la beauté, l'ampleur, la sévère et profonde majesté de cette noble figure de mère . . . " (Georges Bousquet). Paul Scudo beschreibt den großen Eindruck, den die Verleugnungsszene im 4. Akt hervorrief: „ R e v u e des deux M o n d e s " , April 1 8 4 9 , pg. 5 1 6 . „Rien de plus pathétique que la scène du quatrième acte où Fidès reconnaît, sous les traits du f a u x prophète, celui qu'elle a nourri de son lait et de sa foi. Rappelerai-je aussi celle du cinquième acte où Fidès, rayonnant de sa double majesté de mère et de chrétienne, fait tomber à ses pieds l'enfant égaré par de pernicieuses doctrines? Il y a un sens profond dans cette scène vraiment biblique, qui achève de révéler l'admirable caractère de cette femme en qui se résume tout l'intérêt du drame, et qui est certainement l'une de créations les plus saisissantes du génie de M . Meyerbeer." Selbst die über das Gesamtwerk rigoros abfällig urteilenden Brüder Escudiers nennen die Szenen zwischen Fides und ihrem Sohn „admirable" und „émouvante", auch Théophile Gautier äußert sich voller Bewunderung: „ L a Presse" 2 3 . IV. 1 8 4 9 . „Cette situation, du plus grand effet dramatique, est traitée par l'illustre compositeur avec une grandeur, une passion et un sentiment admirables. L'art a disparu; la note, c'est la parole même; y a-t-il des choses remarquables dans l'accompagnement, on n'en sait rien. La scène se passe devant vous et en vous, vous l'apercevez à la fois par l'oreille, les yeux et le cœur. Quant aux moyens, personne n'y songe . . . "

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Daß man trotz aller Vorbehalte der modernen Ausdruckssprache Meyerbeers willig folgte, verraten die Einwände gegen die virtuosen Gesangs-Koloraturen, die man nun als veraltet und als Stilbruch gegenüber den in freier Form gestalteten deklamatorischen Szenen empfindet: „Moniteur du Dimanche", 2.9. IV. 1849. „La couleur et le caractère sont les côtés vraiment admirables du talent de M. Meyerbeer. A force de patience, de recherche, de soin, le musicien arrive à donner à chacun de ses personnages le langage qui convient à son rôle dans le drame: c'est là un mérite incontestable. Le sentiment dramatique respire à chaque mesure dans les partitions du maître. Pourquoi donc ces malencontreuses roulades, ces traits sans motif qui vous rejettent lourdement dans votre stalle, et dissipent toute illusion scènique? . . . " (anonym). In seinem zweiten Artikel zur Reprise des „Propheten", der in der Form eines offenen Briefes an Meyerbeer gehalten ist, hebt auch Berlioz diesen Opportunismus und die Konzidenz an den Sängerkult kritisch heraus: „Journal des Débats", 27. X. 1849. „Là, en confidence, sont-ce vos cantatrices qui vous ont imposé toutes ces vocalises d'un si singulier effet, ou est-ce vous qui les leurs avez confiées? Il y a eu, dites-vous, entre l'auteur et les virtuoses échange de procédés. Je m'en doutais. C'est bien triste. Le public n'aime pas trop cela comme musique, malgré tous ses applaudissements; ne le croyez pas, il s'étonne, il acclame, quand le tour est fait, comme s'il assistait aux périlleux exercices des artistes de l'Hippodrome, voilà tout. Quant à moi, je vous avouerai que ces contorsions de gosier me font un mal épouvantable, abstraction faite même des atteintes portées à l'expression et aux convenances dramatiques. Leur bruit m'attaque douloureusement toutes les fibres nerveuses; je crois entendre passer la pointe d'un diamant sur une vitre ou déchirer du calicot. Vous savez si je vous aime et vous admire; eh bien, j'ose affirmer que dans ces moments-là, si vous étiez près de moi, si la puissante main qui a écrit tant de grandes, de magnifiques et de sublimes choses était à ma portée, je serais capable de la mordre jusqu'au s a n g . . . " . Trotz dieser Einschränkung ist das Urteil von Berlioz voller Anerkennung und reicht gelegentlich bis zur Bewunderung: „Journal des Débats", 20. IV. 1849 „Après avoir produit à Paris deux ouvrages tels que ,Robert' et ,les Huguenots', c'était une tâche immense pour M. Meyerbeer d'aborder une troisième fois la scène lyrique. Il y avait même un certain danger pour lui dans ce sujet du ,Prophète', tout dramatique et musical qu'il soit, à cause de certaines ressemblances qu'il présente avec celui des ,Huguenots'. Je veux parler de l'obligation où il mettait le compositeur de recourir encore à l'emploi fréquent d'un thème religieux (celui des anabaptistes) et du style grave, sombre même, que le caractère de ces fanatiques rendait obligatoire, comme avait déjà fait le Marcel des ,Huguenots'. Mais le grand maître a habilement vaincu cette difficulté. Le choral latin: Ad nos venite, miseri, est bien choisi d'abord, et son caractère lugubre prend un aspect de plus en plus terrible au fur et à mesure que le fanatisme de la nouvelle secte va se propageant et grandissant. . . . La scène révolutionnaire . . . fait frémir. On sent que le plus terrible des fanatismes, le fanatisme religieux, est de la partie. Ce chœur est si extraordinaire, qu'il faut regretter de le trouver au premier acte . . . Le songe de Jean est une des grandes pages de la partition. C'est un récitatif obligé, où l'orchestre lutte d'expression avec le chant et la parole. Un thème admirable est d'abord proposé par un cornet placé sous le théâtre, un trémolo suraigu de violons accompagne la voix, puis le thème du cornet reparait et circule dans tout l'orchestre jusqu'au mot maudit\ qu'un horrible et sourd hurlement instrumental semble lancer de l'enfer. Le mot clémence, au contraire, surgit avec bonheur d'une modulation suave et inattendue . . . Le premier air de Fidès O mon fils, sois béni! si admirablement chanté par Mme Viardot, est du plus beau style; c'est vrai et touchant . . . Ce morceau a vivement impressionné l'auditoire.. . . La scène où le prophète renie sa mère est sublime d'expression harmonique; . . La partie de chant présente là des difficultés d'intonation qu'un musicien consommé tel que Roger peut

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seul surmonter avec assurance. Les interjections de Fidès son remarquables par leur accent vrai, jusqu'au moment où part en gamme ascendente une série rapide de non, non, non, non, et un arpège vocal qui ne me paraissent pas appartenir au style dramatique sérieux . . .Le succès du ,Prophète' a de prime abord été magnifique, sans pareil. La musique seul l'eût assuré. Mais toutes les richesses imaginables de décors, de costumes, de danse et de mise en scène viennent y concourir. Le ballet des patineurs est une de ces jolies choses qui assurent la vogue d'un opéra. . . . L'exécution musicale ne s'était pas élevée à cette hauteur, à l'Opéra depuis longues années: le chœur chante et agit avec une verve admirable; des voix de ténors fraîches et vibrantes s'y font même remarquer pour la première fois. L'orchestre est au-dessus de tous éloges; la finesse de ses nuances, la perfection, la netteté de ses traits les plus compliqués, sa discrétion savante dans les accompagnemens, son impétuosité, sa verve furieuse dans les momens d'action violente, la justesse de son accord et son exquise sonorité décèlent en lui l'orchestre du Conservatoire, que la lassitude et le dégoût ont trop souvent rendu méconnaissable à l'Opéra. Ranimé par son enthousiasme pour l'œuvre nouvelle, et par la direction ferme, précise, chaleureuse et toujours attentive de M. Girard, il a aisément prouvé qu'il était toujours un des premiers dont la musique européenne puisse s'enorgueillir.... Le succès de Roger et de Mme Viardot a été immense. Cette dernière, dans le rôle de Fidès, a déployé un talent dramatique dont on ne la croyait pas (en France) douée si éminemment. Toutes ses attitudes, ses gestes, sa physiognomie, son costume même sont étudiés avec un art profond. Quant à la perfection de son chant, à l'extrême habilité de sa vocalisation, à son assurance musicale, ce sont choses connues et appréciées de tout le monde, même à Paris. Mme Viardot est une des plus grandes artistes que l'on puisse citer dans l'histoire passée et contemporaine de la musique. Il suffit, pour en être convaincu, de lui entendre chanter son premier air: O mon fils, sois bénil C'est l'art pur et complet. Roger a non seulement répondu à tout ce que nous attendions de lui sur la grande scène de l'Opéra, mais même dépassé de beaucoup notre attente, à la seconde représentation surtout. Sa voix, toujours juste, vibre avec éclat dans les élans de force, et s'adoucit jusqu'au murmure dans les phrases tendres. Acteur et chanteur habile, soigneux, intelligent et passionné, il a constamment tenu son auditoire en haleine. Chacun admirait en outre la grâce et la distinction de ses gestes. Sa pantomime, dans la scène du couronnement, quand, forcé de méconnaître sa mère, il lui fait comprendre, par l'expression seule de son visage, qu'elle doit elle-même se démentir, est une de ces choses qu'on ne décrit point. On palpite à le voir, à suivre l'éloquence muette de son visage et de ses yeux." [Kursivsatz original] Das Urteil von Berlioz ist nicht unbefangen. Meyerbeer hatte sich Anfang 1849, nach einem Conservatoire-Konzert, in dem auch Teile aus „La damnation de Faust" aufgeführt wurden, dafür eingesetzt, daß man Berlioz eine goldene Erinnerungsmedaille überreichte. Es war nur eine kleine Genugtuung für die Enttäuschung, die ihm die Pariser durch ihre Gleichgültigkeit bei der Aufführung der „Damnation de Faust" am 6. Dezember 1846 bereitet hatten. Berlioz hatte das allumfassende Kunstwerk schaffen wollen, aber das Werk, das die Welt hatte aufhorchen lassen sollen, fiel durch. „Nichts in meiner Künstlerlaufbahn hat mich tiefer verletzt" schrieb Berlioz in seinen Memoiren. Diese Enttäuschung war noch nicht überwunden, als Berlioz nun über den grandiosen Erfolg des „Propheten" berichten mußte. In einem Brief an seine Schwester Nanci Pal (2.5. IV. 1849) deutet Berlioz diese innere Belastung an und macht Meyerbeer gleichsam für die Zeitumstände, unter denen er zu leiden hatte, verantwortlich: „Je suis même libéré de mon article sur le,Prophète', ce qui était bien plus grave. Meyerbeer a le bon esprit de ne pas trop mal prendre les quatre ou cinq restrictions que j'ai introduites dans mes dix colonnes d'éloges. J'aurais voulu lui épargner la pénible impression que ces critiques, exprimées avec une certaine énergie, lui ont fait éprouver, mais il y a des choses qui doivent absolument être dites, je ne puis pas laisser croire que j'approuve ou que je tolère seulement ces transactions d'un grand maître avec le mauvais goût d'un certain public. J'ai passé ma vie à incriminer ces mauvaises actions et je les trouve aujourd'hui plus mauvaises et plus plates que jamais. Au reste, le succès du ,Prophète' est assez vivement contesté . . . La Meyerbeer

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partition néanmoins contient de très belles choses à côté de choses très faibles et de fragments détestables. Mais la magnificence incomparable du spectacle fera tout passer. Quelle tâche aujourd'hui que celle de faire réussir un opéra! que d'intrigues, que de séductions à opérer, que d'argent à dépenser, que de dîners à donner! Cela me fait mal au cœur! C'est Meyerbeer qui a amené tout cela et qui a ainsi forcé Rossini d'abandonner la partie". (Hector Berlioz, Le musicien errant 1842—1852, Correspondance publiée par Julien Tiersot, Paris 1919, S. 268f.). Natürlich ist diese letzte Behauptung absurd, und Berlioz wußte das. Rossinis Muse schwieg schon seit zwanzig Jahren. Auch Wagner hat später die Behauptung wiederholt, Meyerbeer habe seine Erfolge allein durch Geldopfer errungen und mit silbernen Lanzen gekämpft. Bei einem vielfachen Millionär konnten solche Unterstellungen sogar glaubwürdig wirken. Daß der „Prophet" in Paris bis zum Jahre 1898 nicht weniger als 500 Aufführungen erlebte und allein im Jahre 1886, zweiundzwanzig Jahre nach Meyerbeers Tode, noch 36 Mal im Programm deutscher Bühnen stand, widerlegt hinreichend derartige Verdächtigungen. Auch die Unterstellungen, Meyerbeers Erfolg gründe in Wahrheit auf den szenischen Effekten und Überraschungen, nicht aber auf der Musik, wird durch die hohen Verkaufsziffern der Klavierauszüge widerlegt.

Zu den Kritikern, die den unbestreitbaren Erfolg allein der Ausstattung und vor allem der perfekten Aufführung zurechneten, gehören auch die Brüder Escudiers: „La Musique, Gazette de la France musicale", No. 16, 22. IV. 1849, pg. 123. „Les danses sont charmantes; le pas des patineurs est d'une grande originalité. Les costumes sont fort beaux et les décorations splendides. L'église de Munster, au quatrième acte, vaut mieux que toute la musique du ,Prophète'. Les choeurs ont fonctionnés avec précision et intelligence. L'orchestre . . . oui, honneur à l'orchestre! M. Girard mérite les éloges de la presse. Jamais encore nous n'avions entendu une plus belle exécution. Mais que d'étrangetés, que d'écarts dans cette instrumentation tourmentée et d i f f i c i l e ! . . . " Um den angeblichen Fiasco des „Propheten" zu dokumentieren, summieren die Escudiers sogar in ihrer Zeitschrift kritische Äußerungen verschiedener Tageszeitungen: „La Musique, Gazette de la France musicale", 29. IV. 1849, No. 17, pg. 129. „L'insuccès de la nouvelle partition de Meyerbeer est aujourd'hui un fait incontesté. Beaucoup de science, pas de mélodie, du bruit, une teinte lugubre qui recouvre un poëme plus lugubre encore; voilà ,1e P r o p h è t e ' . . . " Immer wieder sticheln sie von neuem in ihrer Zeitung, um den wachsenden Erfolg des „Propheten" zu stören und die öffentliche Meinung gegen Meyerbeer einzunehmen: „La Musique, Gazette de la France musicale", 6. V. 1849, pg. 138. „Le public est unanime dans son jugement sur la partition de M. Meyerbeer; il cherche avec une loupe les beautés qui, selon les admirateurs désintéressés, fourmillent dans cette œuvre grandiose, immense, sublime... et il n'y trouve que de la bizarrerie, de la pesanteur; le souffle poétique, l'inspiration mélodique y manquent complètement. Durant quatre heures on se croit plongé dans un bain d'opium. Jamais on n'a poussé aussi loin au théâtre l'abus de l'ennui. Voici quelques lignes que le célèbre critique de l a , R é f o r m e ' , M. Castil-Blaze, a écrites dans son dernier feuilleton. Elles résument parfaitement notre opinion, et là seulement est la vérité: — ,Allez voir Dominique, il vous égayera', disait-on autrefois aux mélancoliques.,Allez voir ,le Prophète', il vous endormira', disent nos médecins à leurs clients tourmentés par l'insomnie et le comavigil.'

Die erste Saison des „Propheten" schließt am 6. Juli 1849 mit der 25. Aufführung, am 9. Juli zieht Edouard Thierry im Feuilleton der „Assemblée Nationale" ein Resümee:

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„Quant au compositeur, le public le rappelait de toutes ses voix, étonné de la grandeur du travail, étonné en effet, dominé, convaincu de la puissance de l'œuvre, mais arrêté et comme inquiet devant ses profondeurs mystérieuses. A cette heure, il a pénétré plus avant, il est descendu jusqu'au fond, il a pris possession des richesses cachées; à cette heure, il sait une chose nouvelle, et qu'il n'aurait pas voulu croire: c'est que cette partition dramatique abonde en mélodies suaves, c'est que dans cette sombre épopée où la corde d'airain sonne avec un bruit de guerre, la corde d'argent murmure à demi-voix ses plus rêveuses élégies. Attendez, tout n'est pas découvert encore. La pièce nous est ôtée pour une saison. M m e Viardot passe le détroit, et le chef-d'œuvre du maître nous est repris avec elle . . . Maintenant l'hiver de l'Opéra est assuré, nous ne demanderons plus, c'était notre question habituelle: l'Opéra aura-t-il une pièce cet hiver? La rue Lepelletier aura le ,Prophète', et le ,Prophète' suffira pour plus d'une année..." Thierrys Bemerkung, daß viele Hörer erst jetzt den Überfluß an Melodien in dieser Partitur bemerkten, berührt die neue Hörerfahrung der Gewöhnung. Meyerbeer legt den Grund für ein neues Musikdenken, macht bewußt, daß die Zeit bloßen Musikvergnügens vorüber ist, daß man sich die Musik erarbeiten muß, um die neuen Denkformen goutieren zu können. Die Erkenntnis, daß ein Werk mehrmals gehört werden muß, um es geistig erfahren zu können, verweist auf den Beginn des Zeitalters der Modernen Musik unserer Zeit.

Die Reprise des „Propheten" erfolgte am 24. Oktober 1 8 4 9 und endete am 2. April 1 8 5 0 mit der 59. Vorstellung. Niemals habe ein Chef-d'œuvre ein so zahlreiches Publikum angezogen wie der „Prophet", wird in der „Revue et Gazette musicale" am 7. April 1 8 5 0 , N o . 1 4 , S. 1 2 2 hervorgehoben. Die Einnahmen hätten mehrfach 1 0 . 5 0 0 frs. betragen. Nach einer exakten Erhebung hätten allein die 34 Aufführungen seit dem Beginn der Reprise (24. Okt. 1849) die Einnahme von 284.008 frs, 2 1 c. erbracht, mithin einen Durchschnitt von 8.353 frs. pro Abend. Das war ein weit über dem üblichen Durchschnitt liegender Betrag. Die 1 0 0 . Vorstellung in Paris fand am 1 4 . VII. 1 8 5 1 statt, siebenundzwanzig Monate nach der Premiere.

Welch außergewöhnliche Beachtung die internationale Presse der Pariser „Propheten"-Premiere beimaß, bezeugt ein Artikel in der „ R e v u e et Gazette musicale" vom 29. IV. 1 8 4 9 , pg. 1 3 5 : „Les principaux journaux de Londres avaient envoyé des rédacteurs à Paris pour rendre compte de la première représentation du ,Prophète' et vingt-quatre heures après, le ,Morning Chronicle', le ,Morning Post', le ,Daily News' et le ,Times' publiaient des analyses détaillées de ce grand ouvrage, en s'accordant tous à le placer, comme un vrai chef-d'œuvre, à côté de ,Robert-le-Diable' et les ,Huguenots'. Les journeaux hebdomadaires, l'.Atheneum', le ,Britannia*, 1',Illustrated London News', le ,Court journal' contenaient aussi des revues sur le même sujet et dans le même sens . . . " M r . Beale, der Chef des Covent Garden Theaters, hatte M r . Harris beauftragt, die Mise en scène zu studieren „pour le reproduire exactement" in London, zumal die Londoner Premiere des „Propheten" schon am 24. Juli 1 8 4 9 im Covent Garden Theatre erfolgte.

In der deutschen Presse wird das Pariser Ereignis mit unterschiedlicher Aufmerksamkeit verfolgt und beachtet. Sehr breit und ausführlich berichtet Dr. Felix Bamberg in der „Neuen Berliner Musikzeitung" (Bote Sc Bock) über mehrere Nummern hin über die Premiere, gibt auch zahlreiche Notenbeispiele (S. 1 3 4 - 1 3 5 , 1 5 6 - 1 5 9 , 2 0 5 - 2 0 6 ) . Auch er stellt die Verleugnungs-Szene besonders heraus (S. 1 5 9 ) : 41*

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„Diese Scene ist unstreitig die grossartigste, die Meyerbeer bisher geschrieben hat, sie übertrifft in ihren Dimensionen selbst die des 4ten Actes in den ,Hugenotten'. Die ungeheuren Massen sind mit bewundernswerther Kraft und Kunst geführt und dabei ist doch alles individualisirt, und seinem Charakter nach benutzt. Diese wirklich inneren Eigenschaften werden dieser Scene, selbst wenn sie auch nicht mit derselben Pracht wiedergegeben werden kann wie in Paris, gewiss überall einen grossen Erfolg zusichern und Meyerbeer's Triumph von Mund zu Munde führen . . . " Resümierend heißt es (S. zo6): „ S o endet dieses grossartige musikalische Drama, das berufen ist, die Runde um alle Theater Europas zu machen. Ich stehe nicht an, es in mehrfacher Beziehung für das M e i s t e r s t ü c k Meyerbeer's zu halten. Es übertrifft sowohl ,Robert' als ,die Hugenotten' einzeln genommen an Melodieen-Reichthum und an Grösse in der Conception. Tief durchdacht und bis in's Kleinste ausgearbeitet, wird dieses Werk die Bewunderung der Kenner in demselben Maasse erringen, wie den Enthusiasmus der M a s s e n . . . " . Bemerkenswert ist, daß Felix Bamberg in seinem Bericht von einem „ K u n s t w e r k " und einem „musikalischen D r a m a " spricht, nicht mehr von einer Oper. In die gleiche Richtung zielt das Urteil eines nicht genannten Korrespondenten des Leipziger „ C h a r i v a r i " (1849, S. 5 6 6 9 - 5 6 7 1 ) : „Die Meyerbeer'schen Opern waren bisher zerbrochen, zerstückt, künstlich zusammengesetzt, Triviales und Geniales zusammenwürfelnd; der ,Prophet' dagegen ist eine würdige, imposante Einheit von der ersten bis zur letzten Note. Der ,Prophet' ist keine auf große Instrumentalmusik berechnete Variation irgend einer Volksmelodie, er ist eine Oper, die sich selber trägt, wie ein kühnes Gewölbe. Das werden selbst die Gegner der Meyerbeer'schen Musik zugeben müssen. Die drei letzten Acte insbesondere bilden die prachtvolle Kuppel des großen musikalischen Gebäudes . . . Der vierte Act zeigt Johann als König des Wiedertäuferreichs zu Münster . . . Diese Scenen und alle, die darauf folgen, sind die Glanzpuncte der Oper . . . Im fünften Acte finden wir die Viardot w o möglich noch größer als im vierten. Die große Arie, worin das empörte Mutterherz sich über die Schmach, die ihm angethan wurde, Luft macht, und worin der Schmerz sich zum Fluche des Sohnes steigert, ist eben so unübertrefflich schön in der Composition, wie in der A u s f ü h r u n g . . . " . Der Premierenbericht in der von Franz Brendel redigierten „Neuen Zeitschrift für M u s i k " , 7. Mai 1 8 4 9 , S. 2 0 3 , entstammt der Feder von August Gathy: „ A u s Paris. Meyerbeer's ,Prophet'. . . . Tief durchdachte Musik, glänzende Aufführung, glänzende Ausstattung, glänzender Erfolg . . . die Viardot vor allem, obwohl mit etwas ausgesungener Stimme, eine ächte tragische Künstlerin; Roger in Spiel und Gesang alle Erwartungen übertreffend, Mad. Castellan, mit schöner, trefflich gebildeter Stimme, sich als ausgezeichnete Sängerin bewährend. . . . der vierte [Akt] allein hinreichend, um den Ausschlag zu geben . . . " S. 1 0 4 : „In so trüber Zeit als der jetzigen, da den befangenen, von düsteren Besorgnissen umflorten Geistern die Kunst so fern ab liegt, und die Mehrzahl der begüterten einflußreichen Kunstfreunde sich von Paris entfernt hat, ein Werk von solcher Bedeutung auf die Bühne zu bringen, dessen Erfolg, wenn er nicht ein durchschlagender war, die seit so langen Jahren feststehende Ehrensäule des Componisten untergraben und zum Schwanken bringen konnte, dazu gehört Muth. Meyerbeer hat den Muth gehabt, und der Erfolg hat die Gefahr vollständig besiegt. Meyerbeers Triumph übertraf die bisher von ihm gefeierten . . . Ein tieferes Eingehen in die musikalischen Einzelheiten eines so riesigen Tonwerks ist nach einmaligem und selbst nach mehrmaligem Anhören durchaus unmöglich . . . Kurze wilde Sätze in Gesang und Orchester, wilde Rhythmen, harte Harmonien, herbe Modulationen, gellende Trompetenstöße, fast durchgehende Benutzung der tiefen Tonlage in der Instrumentirung, und auffallende Instrumentaleffecte drücken, wie schon in den ,Hugenotten', mit Glück höchst charakteristisch die Rohheit und den düsteren Fanatismus früherer Jahrhunderte aus, und versetzen den Zuhörer

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vollständig in jene düsteren Zeiten zurück. Alles was sich vorläufig vom ,Propheten' aussagen läßt, ist, daß es ein kolossales Werk ist, den Charakter des Grandiosen trägt und neben den Schönheiten ersten Ranges, die darin enthalten, sowohl in der Beherrschung der Tonmassen wie in allen Stücken den höchsten Ausdruck der Meyerbeerschen Muse d a r b i e t e t . . . "

Daß das Sujet des „Propheten" in damaliger Zeit auch ein Politikum bildete, streicht der ungenannte Rezensent (A. Gathy?) in der Augsburger „Allgemeinen Zeitung", N o . 1 1 4 , 24. IV. 1 8 4 9 , S. 1 7 3 5 , einen Tag nach der Premiere heraus: „Paris 1 7 . April. . . . [Die Oper hat] das Glück, durch das Sujet mit den jetzigen gesellschaftlichen Wirren in Beziehung zu stehen und einzugreifen in die Tendenzen der Zeit. . . . Das Thun und Treiben dieser Socialisten des 16 t e n Jahrhunderts, wie man hierzulande gern die Anabaptisten nennt, ihr Sengen und Brennen, Mord- und Raublust, Vielweiberei und Sittenschänderei gibt ein erwünschtes Bild von dem was wir von einem Sieg des heutigen Socialismus zu erwarten haben dürften..." Auch Théophile Gautier stellt den Gegenwartsbezug lapidar fest: „ L a Presse", 23. IV. 1 8 4 9 . „ . . . Les anabaptistes et les paysans ont des dialogues qu'on pourrait croire taillés dans la prose des journaux communistes." Für die Beziehungen zwischen Richard Wagner und Meyerbeer, die sich in den letzten Jahren deutlich abgekühlt hatten, wird der „Prophet" zu einer Art Schlüsselwerk. Schon nach seiner Flucht aus Dresden verbrachte Wagner im Juni 1 8 4 9 einige Tage in Paris, aber erst im folgenden Winter, während seines erneuten Paris-Aufenthaltes fand er Zeit und Gelegenheit, um das neue Erfolgswerk Meyerbeers kennen zu lernen. Noch unter dem frischen Eindruck der 4 7 . Aufführung stehend, berichtet Wagner am 24. II. 1 8 5 0 seinem Freund Theodor Uhlig: „ . . . Einstweilen habe ich mir den ,Propheten' zum ersten male in diesem Leben angesehen . . . Im letzten acte wurde ich leider durch einen banquier, der ungemein laut in seiner löge sprach, zerstreut. Sonst habe ich mich überzeugt, und zwar in der 47'" aufführung dieser oper, daß dieß werk vor dem publikum der pariser großen oper einen ganz unläugbaren, großen und dauerhaften erfolg gewonnen hat: das haus ist stets überfüllt und der beifall enthusiastischer, als ich ihn sonst hier gefunden habe. . . . " . (R. Wagner, sämtl. Briefe, Bd. III, Lpz. 1 9 7 5 , S. 2.40 — Kleinschreibung der Substantive original). Am 1 3 . März bekräftigt Wagner in einem weiteren Briefe an Uhlig den nachhaltigen Eindruck, den Meyerbeers Werk an diesem Abend auf ihn ausübte: „In dieser zeit sah ich denn auch zum ersten male den ,Propheten', — den Propheten der neuen weit: — ich fühlte mich glücklich und erhoben, ließ alle wühlerischen pläne fahren, die mir so gottlos erschienen, da doch das reine, edle, hochheilig wahre und göttlich menschliche schon so unmittelbar und warm in der seligen gegenwart lebt. Tadelt mich nicht um diese meinungsänderung: wem es nur um die sache zu thun, der hält an keinem vorurtheile fest, sondern willig läßt er alle falschen grundsätze fahren, sobald er einsieht, daß diese ihm nur durch persönliche eitelkeit eingegeben waren. Kommt das Genie und wirft uns in andere bahnen, so folgt ein begeisterter gern überall hin, selbst wenn er sich unfähig fühlt, in diesen bahnen etwas leisten zu können. Ich bemerke — ich werde immer Schwärmer, wenn ich an jenen abend der Offenbarung denke: verzeihe mir!" (R. Wagner, ebda, S. 248 f.). In seiner autobiographischen Darstellung „ M e i n Leben" verkehrte Wagner seine Eindrücke bei dieser Aufführung in das Gegenteil, ohne daß es die Biographen bisher bemerkten oder bemerken wollten. Die Argumente von Héctor Berlioz gegen die Koloratur dienen ihm nun,

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seine Verachtung der alten Opernkunst zu unterstreichen, er behauptet hier sogar, er habe die Vorstellung voller Entrüstung verlassen: „ M i r ward so übel von dieser Aufführung, daß ich, unglücklicherweise in der Mitte des Parketts plaziert, dennoch die stets gern vermiedene Bewegung nicht scheute, welche durch das Fortgehen während eines Aktes seitens eines Zuhörers hervorgerufen wird. Es kam aber in dieser Oper, als die berühmte ,Mutter' des Propheten ihren Schmerz in den bekannten albernen Rouladen verarbeitete, darüber, daß ich genötigt sein sollte so etwas anzuhören, zu einem wirklich verzweiflungsvollen Wutausbruch in mir. Nie vermochte ich je wieder diesem Werk die geringste Beachtung zu schenken . . . " (R. Wagner, Mein Leben, hrsgg. von Martin Gregor-Dellin, München 1 9 8 3 , Goldmann-Schott, S. 448f.). „ N i e w i e d e r . . . " , Wagner selber beschreibt später abfällig seine Eindrücke bei einer Aufführung des „Propheten" in Frankfurt. Wagner muß erkennen, daß Meyerbeer, nach jahrelangem Schweigen, mit dem „Propheten" schlagartig wieder das Operngespräch in Gang setzt, daß er noch immer unangefochten die Große Oper beherrscht. Entgegen Wagners Versicherung gegenüber dem Freunde, alle wühlerischen Pläne fahren zu lassen, stimuliert der überragende Erfolg des „Propheten" ihn dazu, nun in seinen Züricher Schriften sich mit Meyerbeers Konzeption der Grand Opéra auseinanderzusetzen. Die Schrift „ D a s Judentum in der M u s i k " , in der Wagner Meyerbeer auf keiner Seite nennt, aber auf jeder Seite meint, ist eine Schrift gegen den einstigen Gönner, „ O p e r und D r a m a " ist eine Streitästhetik gegen sein Werk. 4 8 8 , 4 . Die Ernennung erfolgte am 3. Mai. „Cette nomination sera accueillie par un assentiment universel. La gouvernement français a voulu donner un éclatant témoignage de reconnaissance au compositeur illustre qui, après avoir déjà doté la scène française de ,Robert-leDiable' et des ,Huguenots', vient de l'enrichir encore du ,Prophète' troisième chef d'oeuvre, l'égal au moins de ses deux aînés." („Revue et Gazette mus. de Paris" 6. V . 1 8 4 9 , pg. 1 4 3 , hier zitiert nach „Journal des Débats") 488, 5. Jenny Lind verließ Paris jedoch bald wieder aus Furcht vor der grassierenden Cholera, der u.a. Kalkbrenner und die Catalani zum Opfer fielen, und sang lediglich in einem Privatkonzert bei dem schwedischen Gesandten. („Revue et Gazette mus. de Paris" 1 7 . VI. Pg-1) Bereits Anfang März hatte man in Paris die ersten Cholerafälle registriert, am 1 8 . April sprach das amtliche Bulletin von 2 2 2 0 Erkrankten, von denen 1 2 4 5 der Seuche zum Opfer fielen. Ein großer Teil des „reichen Kunstpublikums" sei schon im April vor der Cholera aus Paris geflüchtet und es habe wahrlich Mut dazu gehört, in dieser Zeit die Vorführung eines so kolossalen Tonwerks wie „ D e r Prophet" zu wagen, hebt der Berichterstatter der „Allgemeinen Zeitung" Augsburg 24. IV. 1 8 4 9 hervor. 4 8 9 , 1 . Garaudé, Alexis Albert Gauthier, * 27. X . 1 8 2 1 Choisy-le-Roi, 1 6 . X . 1 8 5 4 Paris, Pianist, Accompagnateur der Opéra comique, arbeitete zahlreiche Klavierauszüge, später auch von Meyerbeers „Nordstern". 489, 2. Der Klavierauszug wurde schon in der N r vom 22. IV. 49 der „ R e v u e et Gazette mus." angekündigt: „Pour paraître très prochainement à Paris chez Brandus et C l e , Editeurs — Londres chez Cramer, Beale et C l e — Leipzig chez Breitkopf et Härtel — Milan chez Ricord i . . . " Am 6. M a i kündete Brandus bereits für den 20. Mai insgesamt 25 Nummern „arrangés avec accompagnement de Piano par M . Albert Garaudé" über die Musik des „Propheten" an, daneben auch Arrangements „pour tous les instruments" („Revue et Gazette mus. de Paris" 6. V. 1 8 4 8 pg. 1 4 4 ) 4 8 9 . 3 . Clairville = Louis François Nicolaie, * 28. I. 1 8 1 1 Lyon, f i o . II. 1 8 7 9 Paris, Schauspieler und Librettist, schrieb zus. mit den Frères Cogniard, Blum, Siraudin u. anderen mehrere Vaudevilles. 4 8 9 . 4 . In der „France musicale", Nr. 20, 20. V., pg. 1 5 4 t , heißt es darüber: „c'est une prude toute confite de précautions et qui commence par faire de l'œuvre une apologie rimée, tendant à prouver que M m e Viardot Garcia est un rossignol, et M . Meyerbeer

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un maître d i v i n " . Die Ouvertüre mache dem Kapellmeister dagegen alle Ehre, „c'est le charge admirable, la véritable, la seule parodie. Figurez-vous un écho de petites flûtes et de clarinettes qui se repondent dans un ton fantastique, des cuivres à faire croire à l'écroulement d'une cuisine, et un tambour à faire rêver à l'Ours et le P a c h a . . . . M . Doche a seul fait une parodie, et elle a été accueillie par des rires enthousiastes . . . " 4 8 9 , 5. Histoire de Gil Blas de Santillane, R o m a n von Alain René Lesage, 1 7 1 5 - 3 5 , 4 Bde, hier Bd 3. 490,1.

VERTRAG ZWISCHEN M E Y E R B E E R , SCRIBE UND ST. GEORGES

„ E n vertu de l'article six du traité passé le 1 9 janvier 1 8 4 6 , entre M . Meyerbeer d'une part et M M . Scribe et St. George de l'autre, au sujet de l'opéra de „ N o ë m a o u le r e p e n t i r " , nous soussignés reconnaissons avoir reçu de M . Meyerbeer l'amende de quatre mille francs stipulée au dit traité. Paris le i e r mai 1 8 4 9 approuvé l'écriture Eugène Scribe H . V . de St. G e o r g e s " [Autograph (La Scribe, s): Staatl. I. f. M f . Bin] 4 9 0 , 2. Die Revue et Gazette musicale de Paris meldete am 20. V . , pg. 1 5 9 , die A n k u n f t M a r i o s in Paris. Er wolle einer A u f f ü h r u n g des „ P r o p h e t e n " beiwohnen, da er bei der Londoner A u f f ü h r u n g der Oper die Titelrolle singen werde. C o s t a , der Chef des Londoner Orchesters werde in der nächsten Woche erwartet, um Meyerbeers neue Oper zu studieren. 4 9 0 . 3 . Dupont, Pierre, ' 1 8 2 1 bei L y o n , f 2 6 . VII. 1 8 7 0 St.-Etienne, Volksdichter und Komponist, Mitarbeiter der Redaktion des gr. Lexikons der französischen Akademie. 4 9 0 . 4 . Quittung Scribes: „ J e reconnais avoir reçu de Monsieur Meyerbeer mon collaborateur la somme de cinq mille, huit cent quatre vingt onze francs, soixante six centimes, f o r m a n t le tiers des dix sept mille six cent soixante quinze francs, reçu par lui pour la vente de la partition du . p r o p h è t e ' en a n g l e t e r r e et le droit exclusif d'y jouer cet ouvrage qu'il a cédé à M r . Delafield. Paris ce 4 M a i 1 8 4 9 Eugène Scribe [Autograph (Las): Staatl. I. f. M f . Bin] 4 9 0 , 5. Offensichtlich plante Meyerbeer zu diesem Zeitpunkt ernsthaft zur Premiere des „ P r o p h e t e n " nach London zu reisen. 4 9 0 , 6 . Reboul, Jean, * 2 3 . I. 1 7 9 6 Nimes,

V . 1 8 6 4 Nimes, Dichter.

4 9 0 , 7. Betrifft wahrscheinlich die Ubersetzung des Librettos des „ P r o p h e t e n " ins Italienische f ü r die A u f f . in Coventgarden. 4 9 0 , 8. Meyerbeer w a r bei dem Präsidenten zum Diner eingeladen. Vgl. T g b . S. 4 8 8 . 4 9 0 , 9. „Faits P a r i s " = Nouvelles f ü r die Zeitungen, Meyerbeer betreffend. 4 9 0 , 1 0 . La Duchesse d'Angoulême? Ihr N a m e begegnet in der Adressenliste der Vorsatzblätter des T K . II 1 8 4 9 . 4 9 0 , I I . Vacquerie, Auguste, * 1 9 . X I . 1 8 1 9 Villequier/Seine-Inférieure, f i y - IL 1 8 9 5 Paris, Schriftsteller, schrieb u. a. Dramen u. Lustspiele. 4 9 0 , 1 2 . Didot, berühmte Pariser Buchdrucker-Familie, lieferte vor allem Folio-Prachtausgaben frz. Klassiker und druckte das große Lexikon der frz. Akademie, hier vielleicht Jules Didot (f 1 8 7 1 )

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4 9 1 , 1 . Pomartin = Pontmartin, Armand de, Comte, * 1 6 . VII. 1 8 1 1 Avignon, f 29. III. 1 8 9 0 Avignon, Literaturkritiker und Romanschriftsteller, Redakteur des Musikteiles der „Revue des deux Mondes". 4 9 3 , 1 . Am 28. April hatte Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die Wahl zum deutschen Kaiser abgelehnt, da seine persönlichen Machtbefugnisse durch die geplante Reichsverfassung erheblich eingeschränkt worden wären. Diese Verfassung konnte also nicht durchgesetzt werden. Anfang Mai kam es daher in Dresden zum Aufstand, der mit Hilfe preußischer Truppen niedergezwungen wurde. Die Berliner wollten nun offensichtlich die Reste der Barrikaden besichtigen. 493, 2. Vergl. Kommentar zum 30. XI. 48, Anm. 458, 2., die Rezension Reilstabs der Aufführung des „Feldlagers" am 1 0 . V. 1 8 4 9 . 4 9 3 , 3 . Otto Nicolai war am 1 1 . M a i verstorben. 4 9 4 , 1 . Meyerbeer schreibt häufig eindeutig „Kistner" statt „Küstner", verleitet wohl durch die typische Berliner Aussprache des „ i " als ü: Kirche = „ K ü r c h e " . 4 9 6 , 1 . Betr. Libretto „L'étoile du N o r d " . 496, 2. Da Brandus von Meyerbeer keine Gelder bekam — sondern umgekehrt — dürften die 3600 für die „Provence" = Escudiers bestimmt gewesen sein. Als Aktie? Die France musicale hatte am 1 . M a i 1 8 4 8 aus wirtschaftlichen Gründen ihr Erscheinen einstellen müssen und erschien erst wieder am 1 . Jan. 1 8 4 9 . Finanzielle Schwierigkeiten dürften also mit Sicherheit bestanden haben — Meyerbeer hatte ja, wie aus Briefen bzw. Tagebuchaufzeichnungen hervorgeht, auch Aktien anderer Zeitungen, die man ihm aufgedrängt hatte. 4 9 6 . 3 . „ L ' E n f a n t prodigue" von Auber (Scribe) kam aber erst am 6. Dez. 1 8 5 0 an der Opéra zur Aufführung. 4 9 6 . 4 . Da Meyerbeer z. Zt. an der Revision des Klavierauszuges arbeitete — die entsprechenden Eintragungen im Tgb wurden aus Platzgründen eliminiert, da sie zur Werkgeschichte nichts beitragen - dürfte er Mabille noch einmal zur Korrektur der Ballette hinzugezogen haben. 496, 5. Betr. Auff. des „Propheten" durch Jullien in London. 496, 6. = Taxile Delord. 496, 7. Perrin, Emile, 1 8 1 4 - 1 8 8 5 , Direktor der Opéra comique, übernahm am 20. Dez. 1 8 6 2 die Leitung der Opéra als Nachfolger von A. Royer. - Die Zahl 2 bedeutet hier, wie bei Boieldieu, Koreff etc. die Zahl der Karten für eine Aufführung des „Propheten". 496, 8. Vogel, Charles Louis Adolphe, * 17. V. 1 8 0 8 Lille, f n . IX. 1 8 9 2 Paris, Komponist, brachte mehrere Opern zur Aufführung. 4 9 7 . 1 . Martin, Nicolas, 1 8 1 4 — 1 8 7 7 , franz. Literaturkritiker. 4 9 7 . 2 . Saint-Marc-Girardin, François Auguste, * i i . II. 1 8 0 1 Paris, f n . IV. 1 8 7 3 Paris, Publizist, Prof. der Sorbonne, 1 8 3 4 - 4 8 Abgeordneter, 1 8 7 1 Mitglied der Nationalversammlung, schrieb vor allem für das „Journal des Débats". 497, 3. Colet, Hippolyte Raimond, * 5. XI. 1 8 0 8 Uzès, f z i . IV. 1 8 5 1 Paris, Musiktheoretiker, Kontrapunktlehrer des Conservatoire Paris. 497, 4. Betrifft die Aufführung des „Propheten" in London. 4 9 7 , 5. Der Plan wurde offensichtlich verworfen - auch nicht in Scribes Œuvres complètes nachweisbar.

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498, i . Nachfolge von Otto Nicolai, der am 1 1 . M a i 1 8 4 9 verstorben war. An seine Stelle kam jedoch — auf Empfehlung von Meyerbeer — Heinrich Dorn. 4 9 8 , 2 . In dem Abdruck sind einige wenige Fehler enthalten. 5 0 0 , 1 . Reeves, John Sims, * 26. IX. 1 8 1 8 Woolwich, t ¿ 5 - X . 1 9 0 0 Worthing (London), bedeutender engl. Tenor, Schüler von Bordogni in Paris, vor allem auch als Oratoriensänger geschätzt. 501,1.

Englisch-Unterricht.

5 0 2 , 1 . Johanna Wagner hatte im Mai 1 8 4 9 mit großem Erfolg in Hamburg als Valentine debütiert, man lobte ihre „vortrefflich geschulte Stimme mit fast drittehalb Oktaven im Umfang vom A des Contralto bis zum dreigestrichenen C und Des, Gleichheit in den verschiedenen Stimmregistern, feste Intonation und Sicherheit im Ansatz" und nicht minder den edlen „dramatischen Ausdruck in Spiel und Bewegung" („Hamburger Theater-Chronik"), ihre „schöne imposante Gestalt" und das „edle Gesicht" („Hamburger Nachrichten"). Vgl. Richard Wagner und seine erste „Elisabeth", von J . Kapp und Hans Jachmann, Berlin 1 9 2 7 , S. 1 4 4 ) 5 0 3 , 1 . Richard Wagner war am 2. Juni 1 8 4 9 in Paris eingetroffen. Schon am 4. berichtete er seiner Frau Minna: „Zunächst gilt es, mich durch die Zeitungen u. Journale gehörig bekannt machen zu lassen u. eine Stellung einzunehmen gegenüber den zahllosen Intriguen, denen ich ausgesetzt sein werde, und deren Fäden meistens alle in der Hand Meyerbeer's liegen. Nachdem Liszt's Artikel über Tannhäuser hier erschienen war, soll Meyerbeer schon gemerkt haben, worauf das hinauswollte: Wie ich nun in die Schlesinger'sehe Handlung trat u. da sehr freundlich empfangen wurde, war Meyerbeer auch da, aber zufällig hinter einer Comptoirblende versteckt, hinter welcher er auch blieb, als er mich sprechen hörte, so daß es schien, als ob Schreck über meine plötzliche Gegenwart u. böses Gewissen wegen seiner Berliner Intriguen ihn zurückhielten: als ich endlich erfuhr, er sei da, ging ich sehr freundlich u. unbefangen hinter die Blende u. holte ihn da vor: er war verlegen u. fade, und ich weiß genug um vor ihm auf der Hut zu sein". (R. Wagner, Sämtl. Briefe, hrsg. von G . Strobel u. W. Wolf, Bd III, S. 68). Wagner hat diese zufällige Begegnung mit Meyerbeer im Verlagshaus Schlesinger später in seiner Autobiographie noch detaillierter ausgeführt, auch das Gespräch zitiert, das er mit Meyerbeer geführt haben will (R. W., Mein Leben, hrsg. von Martin Gregor Dellin, München 1 9 8 3 , Goldmann/Schott, S. 4 3 1 ) . Meyerbeers Anfrage bei Karl Kaskel hingegen erweist, daß er über bestimmte Einzelheiten in Wagners jüngster Vergangenheit gar nicht unterrichtet war und daß sich ihre Begegnung zumindest in der von Wagner geschilderten Form nicht so abgespielt haben kann. Wagner suchte augenscheinlich bei seiner Frau und auch später in seiner Autobiographie den Eindruck zu erwecken, als habe er den verängstigten und verlegenen Meyerbeer souverän abgefertigt. Daß sich Meyerbeer als preußischer Generalmusikdirektor, der die Loyalität seines Königs zu schätzen wußte, dem steckbrieflich Gesuchten gegenüber reserviert verhielt, darf man vermuten. Nach dem strahlenden Erfolg seines „Propheten", den Wagner selber im nächsten Jahr bestätigte, hatte Meyerbeer ohnehin keinen Anlaß, Wagner zu fürchten oder gegen ihn zu intrigieren. Am 5. Juni 1 8 4 9 stachelt Wagner in einem Briefe an Franz Liszt: „ . . . über diesen mann mußt Du Dir noch vollkommen klar werden! — aber was sage ich da? Solltest Du nicht längst wissen, daß naturen, wie die Meyerbeers, der Deinigen und der meinigen schnurstracks entgegengesetzt sind? Solltest Du nicht längst wissen, daß zwischen Dir und Meierbeer nur ein band bestehen konnte, was Deiner seits durch großherzigkeit, seinerseits aber durch klugheit geknüpft war: da, w o beide einschläge in diesem gewebe sich begegneten, durfte einige Zeit täuschung obwalten können; ich glaube aber, daß Du einer großherzigen täuschung Dich mit liebevoller absichtlichkeit hingäbest: Meyerbeer ist klein, durch und durch, und leider begegne ich keinem menschen mehr, der dieß irgendwie zu be-

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zweifeln lust hätte." (Richard Wagner, Sämtl. Briefe . . . ebenda Bd III, S. 73 — Kleinschreibung der Substantive original). Obwohl Wagner sich nur für kurze Zeit in Paris aufhielt, mußte er schon in diesen wenigen Tagen erkennen, daß ihm in Paris kein Erfolg beschieden sein würde. Nun suchte er in Meyerbeer einen Schuldigen, dem mit dem „Propheten" erneut das gelungen war, was er vergeblich erstrebte: „In den letzten Jahrzehnten sind unter Meyerbeer's Geldeinflusse die Pariser Opernkunstangelegenheiten so stinkend scheußlich geworden, daß sich ein ehrlicher Mensch nicht mit ihnen abgeben k a n n " schreibt er am 1 9 . Nov. 1 8 4 9 an Ferdinand Heine. Obwohl Liszts Sekretär Belloni ihm einen Librettisten „zugesellt" habe, sei er überzeugt, daß es ihm nicht gelingen werde, eine Oper an der Akademie zur Aufführung zu bringen. „Wie es jetzt steht, hält Meyerbeer Alles in seiner Hand, d. h. in seinem geldsacke; und der Pfuhl der zu durchschreitenden Intriguen ist zu groß, daß ganz andere und pfiffigere Kerle wie ich es längst aufgegeben haben, sich in einen Kampf einzulassen, in welchem einzig das Geld den Ausschlag giebt. . . . " (Richard Wagner, Sämtl. Briefe . . . ebenda Bd III, S. 1 4 7 ) . Natürlich kannte Wagner die wahren Gründe seines Scheiterns: Die Operndirektoren brauchten den Kassenerfolg, um in diesen Krisenzeiten zu bestehen. Für das Engagement der Spitzenstars unter den Sängern bedurfte es großer Summen, ein Fiasko konnten sie sich nicht leisten. Gustav Vaéz, den Liszt und Belloni ihm als Librettisten empfohlen hatten, w a r jedoch bisher nur als Mitarbeiter Scribes in Erscheinung getreten, konnte nicht ein einziges selbständiges Libretto vorweisen. Einem solch unerfahrenen Librettisten boten die Operndirektoren keinen Vertrag an (— der Vertrag wurde stets mit Librettist und Komponist abgeschlossen —), andererseits aber waren Librettisten von Rang, wie Scribe, nicht gewillt, ihre Bücher einem Komponisten zu geben, der bisher kein Werk für eine französische Bühne, für das französische Publikum geschrieben hatte. Aufgrund der französischen Autorengesetze waren sie an den Einnahmen mit einem Drittel beteiligt, auch am Druck der Partitur und der Klavierauszüge. Ihr Interesse am Erfolg war mithin natürlich. Wenn Meyerbeer im Sommer 1 8 4 9 resümierte, daß der „Prophet" den höchsten Preis erzielt habe, der je für eine Oper gezahlt worden sei, so galt das auch für Scribes Einnahmen. 5 0 4 , 1 . Das Postskriptum ist unterstrichen.

VERZEICHNIS DER BÜHNENWERKE Die einzelnen Titel sind alphabetisch nach dem regierenden Hauptwort geordnet, da im Text die Bühnenwerke häufig nur mit ihrem Hauptwort benannt werden. Bei Opern bzw. Balletten steht der Name des Librettisten oder Choreographen in Klammern hinter dem Titel. Acis UND GALATHEA (J. Gay) Engl. PastoralOper 3 Akte von Georg Friedrich Händel 1 8 5 , 279 A D E L H A I T VON W Ü L F I N G E N S c h a u s p i e l v o n

Ernst Raupach 1 1 8 ADELHEID VON ITALIEN Opernplan von Ernst Raupach 23, 29, 30, 105 AGNES VON HOHENSTAUFEN (Ernst Raupach)

Oper 3 Akte von Gaspare Spontini 547 ALCESTE (Raniero de Calzabigi) Tragedia per musica 3 Akte von Christoph Willibald Gluck 34, 458 A L I N E R E I N E DE G O L C O N D E (J. B . C . V i a l

u. G. F. de Favières nach L. Sedaine) Opéra comique 3 Akte von Henri Montan Berton 297, 337 A L L E S S A N D R O STRADELLA ( W . F r i e d r i c h

=

Friedrich Wilhelm Riese) romantische Oper 3 Akte von Friedrich von Flotow 554 ALOISE (Franz von Holbein) Oper 2 Akte von Ludwig Maurer 297, 582 AMBASSADRICE, L ' ~ (Eugène Scribe) Opéra comique 3 Akte von Daniel François Esprit Auber 446 ÂME EN PEINE, L ' ~ (Henri Vernoy de SaintGeorges) Oper 2 Akte von Friedrich von Flotow 180, 189, 346, 591, 593 ANGE

DE N Y S I D A

[ = NISIDE]

L'~

S.

LA

FAVORITE

ANONYM Schauspiel von Karl Gutzkow 525 APPARITION, L ' ~ (Germain Delavigne), Oper 2 Akte von M. Benoist 386 ARIADNE AUF NAXOS (Johann Christian Brandes) Melodram mit Musik von Georg Benda 559 ARMIDA (Philippe Quinault) Tragédie lyrique 5 Akte von Christoph Willibald Gluck 595

ATHALIA, Schauspiel von Jean de Racine mit Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy 2-3, 57, 2.7z ATTILA (Temistocle Solera) Oper, Prolog und 3 Akte von Giuseppe Verdi 5 1 8 , 523, 584 AVANTURIÈRE, L ' ~ Lustspiel 5 Akte von Emile Augier 382, 601

BANKÄR ES BARO Schauspiel von Carl Hugo 593 B A R B I E R E DI SEVIGLIA, IL ~ o d e r A L M A V I V A OSSIA

L'INUTILE PRECAUZIONE

(Cesare

Sterbini nach Beaumarchais) Dramma giocoso 2 Akte von Gioacchino Rossini 40, 265, 268, 275, 595 BARCAROLLE, L A ~ o u L ' A M O U R ET LA M U -

SIQUE (Eugène Scribe) Opéra comique 3 Akte von Daniel François Esprit Auber 334 BELISARIO (Salvatore Cammarano) ital. Opera 3 Akte von Gaetano Donizetti 40, 240 BIANCA E FALIERO o s s i a I I C O N S I G L I O DEI

TRE (Felice Romani) Melodramma seria 2 Akte von Gioacchino Rossini 543 BOUQUETIÈRE, L A ~ (Hippolyte Lucas) Oper I Akt von Adolphe Adam 242 BRACONNIER, LE ~ (Vanderburch u. de Leu-

ven) Opéra comique i Akt von Gustave Hecquet 348 CAÏD, LE ~ (Thomas M. F. Sauvage) Opéra bouffe 2 Akte von Ambroise Thomas 466 CAPULETI E I M O N T E C C H I , I ~

(Felice R o -

mani nach Shakespeare) Oper 2 Akte von Vincenzo Bellini 246

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VERZEICHNIS DER

CATHARINA CORNARO (Alois Büssel nach Henri Vernoy de Saint-Georges) Oper 4 Akte von Franz Lachner 28 C E N D R I L L O N S. C E N E R E N T O L A CENERENTOLA,

LA

~

ossia

LA

BONTÀ

IN

TRIONFO (Jacopo Ferretti nach Charles Guillaume Etienne) Melodramma giocoso 2 Akte von Gioacchino Rossini 468, 595 CHARLES VI. (Casimir u. Germain Delavigne) Oper 5 Akte von Jacques Fromental Halévy 386, 449 CHEVALIER DE MAISON

ROUGE,

LE

~

ou

LES GIRONDINS Melodram 5 Akte von Alexandre Dumas 3 3 2 CIGUE, LA ~ Lustspiel 2 Akte von Emile Augier 382. CLEF, SOUS ~ Vaudeville von Adolphe de Leuven ( = Adolphe de Ribbing) und Philippe François Pinel Dumanoir 2 3 5 CLEOPATRA Tragédie von Delphine Gay (Mad. Émile de Girardin) 338 CLERMONT, Vaudeville von Eugène Scribe 2-35 COLA RIENZI, DER

LETZTE DER

TRIBUNEN

(Richard Wagner nach Bulwer Lytton) Oper 5 Akte von Richard Wagner 292, 3 * 9 , 3 3 ° , 557, 585, 5 8 7 COMTE ORY, LE ~ (Eugène Scribe und Charles Gaspard Delestre-Poirson) Melodramma giocoso 2 Akte von Gioacchino Rossini 1 0 8 , 446 C O N R A D I N S. K O N R A D I N C O S I FAN TUTTE o d e r D I E M Ä D C H E N

VON

FLANDERN (Lorenzo da Ponte, dtsch. von Christoph Friedrich Bretzner) Komische Oper 2 Akte von Wolfgang Amadeus Mozart 3 1 4 CRUSADERS, THE ~ (Alfred Bunn) Oper 3 Akte von Julius Benedict 595 CYKLOP, DER ~ Lustspiel von Euripides 3 4 ° , 349 CZAAR

UND

ZIMMERMANN

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DONNA

DEL

ZIMMERMANN

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DU

LAC,

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s.

LAGO D A V I D S. R O I D A V I D

DIABLE À QUATRE, LE ~ (Adolphe de Leuven und Mazilier) Ballett 3 Akte von Adolphe Adam 3 4 2 , 497

BÜHNENWERKE DIABLE À SEVILLE, LE ~ (Cavé und Hurtado) Opéra comique i Akt von José Melchore Gomis 279 DICHTER UND BAUER Lustspiel 3 Akte von L. C. Elmar mit Musik von Franz von Suppé 1 6 5 DOMINO NOIR, LE ~ (Eugène Scribe) Opéra comique 3 Akte von Daniel François Esprit Auber 592 D O N GIOVANNI ossia I I DISSOLUTO PUNITO

(Lorenzo da Ponte) Dramma giocoso 2 Akte von Wolfgang Amadeus Mozart 1 5 , 40, 4 1 , 66, 2 0 3 , 226, 2 3 5 , 3 3 4 , 557 D O N J U A N S. D O N G I O V A N N I

DONNA DEL LAGO, LA ~ (Andrea Leone Tottola nach Walter Scotts " T h e Lady of the Lake") Oper 2 Akte von Gioacchino Rossini 46, 64, 1 4 9 , 450, 520, 543 DON PASQUALE (Gaetano Donizetti und „Michele Accursi" [ = Giacomo Ruffini] nach Angelo Anellis „Ser Marc' Antonio") Opera buffa 3 Akte von Gaetano Donizetti 29 DON SEBASTIAN (Eugène Scribe) Oper 5 Akte von Gaetano Donizetti 1 6 6 , 2 1 9 D O R F G E S C H I C H T E , D I E IN D E R S T A D T E N D I -

GET, EINE Lokalposse von Musik von Adolf Müller 203 DRAGONS DE VILLARS, LES ~

DAS

Grois, GLÖCK-

CHEN DES EREMITEN (Joseph Philippe Lockroy und Eugène Cormon) Opéra comique 3 Akte von Louis, gen. Aimé Maillard 590 D u e D'ALBE (Eugène Scribe und Duveyrier) unvollendete Oper von Gaetano Donizetti 351 EGMONT Trauerspiel 5 Akte von Johann Wolfgang von Goethe 89, 1 0 3 , 205, 2 1 6 , 366, 5 5 2 , 564, 597 ELISE Oper von Ludwig Maurer s. ALOISE ELISIR D'AMORE, L' ~ (Felice Romani nach Eugène Scribes „ L e Philtre") Melodramma buffo 2 Akte von Gaetano Donizetti 240, 449, 592 ENFANT PRODIGUE (Eugène Scribe) Oper 5 Akte von Daniel François Esprit Auber 496, 636 E N T F Ü H R U N G AUS D E M S E R A I L , D I E ~

(Gott-

lieb Stephanie nach Christoph Friedrich Bretzner) Komisches Singspiel 3 Akte von Wolfgang Amadeus Mozart 4 1

VERZEICHNIS DER E R MENGT SICH IN ALLES L u s t s p i e l 5 A k t e

von Johann Friedrich Jünger 1 9 0 ER SPIELT ALLES Lustspiel von Kayser 280 ERNANI (Francesco Maria Piave nach Victor Hugos Drama „Hernani") Oper 4 Akte von Giuseppe Verdi 230, 3 7 5 , 378, 428, 584 ESMERALDA (Jules Perrot) Ballett von Cesare Pugni 243 EUMENIDEN Schauspiel von Aeschylos 1 5 EURYANTHE (Helmine von Chézy) Große romantische Oper 3 Akte von Carl Maria von Weber 66, 90, 2 3 5

641

BÜHNENWERKE

François Bayard) Oper 2 Akte von Gaetano Donizetti 1 8 0 , 2 7 5 FIN DU MONDE, LA ~ Revue mit satirischer Scene gegen den „Propheten" von Giacomo Meyerbeer 358 FLIEGENDE HOLLÄNDER, DER ~

(Wagner)

Oper 3 Akte von Richard Wagner 5 5 7 FÖRSTER, D E R ~ s. L ' Â M E EN PEINE

FOSCARI, I DUE ~ (F. M . Piave nach Byrons Drama) Oper 3 Akte von Giuseppe Verdi 1 7 1 , 449, 4 5 ° , 559, 5 8 1 FREISCHÜTZ, DER ~ (Friedrich Kind) Romantische Oper 3 Akte von Carl Maria von Weber 24, 40, 4 2 , 66, 75, 2 3 3 , 243

FANCHON DAS LEIERMÄDCHEN ( A u g u s t v o n

Kotzebue) Liederspiel 3 Akte von Friedrich Himmel 586 FAUST (Joseph Karl Bernard nach Goethe) Oper 2 Akte von Louis Spohr 1 9 8 FAUST (Johann Wolfgang von Goethe) Bühnenmusik zum Schauspiel von Anton Heinrich Fürst Radziwill 240 FAVORITE, LA ~ (Alphonse Royer, Gustave Vaëz und Eugène Scribe) Oper 4 Akte von Gaetano Donizetti 3 1 7 , 3 3 8 , 386, Z

447. 5 7> 584 FEHLSCHUSS, DER ~

ländliche Szene von

Maximilian Herzog von Bayern 2 1 5 FELSENMÜHLE, DIE ~ (K. B. von Miltitz) Oper 2 Akte von Karl Reissiger 297 FENSTERLN, D A S

LETZTE ~

Volksstück

in

österr. Mundart 2 1 9 FERNANDO C O R T E Z OU L A CONQUÊTE DU

MEXIQUE (Victor Joseph Étienne de Jouy und Joseph Alphonse Esménard - dtsch. von May) Oper 3 Akte von Gaspare Spontini 292, 440, 595 FIDELIO

o d e r D I E EHELICHE L I E B E

(Josef

Sonnleithner nach Bouillys „Léonore ou l'amour conjugal", Bearbeitung von Breuning und G. F. Treitschke) Oper 2 Akte von Ludwig van Beethoven 2 3 3 , 249 FIGAROS H O C H Z E I T S. N O Z Z E DI FIGARO

FIERRABRAS (Joseph Kupelwieser nach Calderons „ L a Puante de Mantabile") Oper 3 Akte von Franz Schubert 5 5 1 FILLE DE MARBRE, LA ~ (Charles Victor Saint Léon) Ballett 2 Akte von Cesare Pugni 446 f. FILLE DU RÉGIMENT, LA ~ (Jules Henri Vernoy de Saint-Georges und Jean

G A S T I B E L Z A o u L E FOU D E T O L È D E ( A d o l p h e

Philippe d'Ennery und Eugène Cormon nach einer franz. Ballade Le Fou de Tolède) Oper 3 Akte von Louis, gen. Aimé Maillart 3 4 2 , 3 8 3 , 601 GAZZA LADRA, LA ~ (Giovanni Gherardini nach J . M . T. Baudouin d'Aubigny und L. C. Caignioz) Melodramma semiserio 2 Akte von Gioacchino Rossini 24 G E F A N G E N E VON BOLOGNA, D E R ~

(A. von

Venne) Oper 3 Akte von Walter von Goethe 89, 91 GENIES, LES DEUX ~ (Gustave Vaëz und Alphonse Royer) Prologie mit Musik von Daniel François Esprit Auber, Jacques Fromenthal Halévy, Michele Carafa de Colobrano und Adolphe Adam 3 3 7 GIBBY LA CORNEMUSE (Adolphe de Leuven und Léon Lévy Brunswick) Opéra comique 3 Akte von Antoine Louis Clapisson 1 7 1 , 3 3 6 GILLES RAVISSEUR (Thomas Marie Sauvage) Opéra comique 1 Akt von Albert Grisar 370, 376 GIUDITTA (Giovanni Peruzzini) Opera seria 3 Akte von Samuele Levy 24 GOLDTEUFEL Drama von C. Elmar 1 9 0 GOTTSCHED

UND

GELLERT

Lustspiel

von

Heinrich Laube 525 G R A F O R Y S. C O M T E O R Y G R E I S , D E R HUNDERTJÄHRIGE ~

Liederspiel

von Louis Angely 1 4 GROSSJÄHRIG Lustspiel 2 Akte von Eduard von Bauernfeld 1 8 5 , 249, 253 GUIDO ET GINEVRA (Eugène Scribe) Oper 3 Akte von Fromental Halévy 303 GUILLAUME TELL (Étienne de Jouy und Ippolite Bis nach Schiller) Melodramma

642

VERZEICHNIS

DER

tragico 4 Akte von Gioacchino Rossini 595, 626

BÜHNENWERKE

KÖNIG VON ZION Oper von Friedrich Wilhelm Markuli 605

GUTTENBERG (Otto Prechtler) Oper 4 Akte von Ferdinand Karl Füchs 166, 169, 2-33, 357, 570, 593

KÖNIGIN VON SABA, D I E ~

GUSTAVE III. o u L E B A L M A S Q U É

KONRADIN,

(Eugène

Scribe) Oper 5 Akte von Daniel François Esprit Auber 386, 612 HAYDEE OU LE SECRET (Eugène Scribe) Opéra comique 3 Akte von Daniel François Esprit Auber 3 5 1 , 382, 567, 580, 582, 59* HEIMKEHR

DES

VERBANNTEN,

DIE

~

s.

gust von Lichtenstein nach Cervantes „Don Quixote") Oper 2. Akte von Felix Mendelssohn Bartholdy 583 HURIE, LA ~ Ballett 4 6 7 IDOMENEO, R E DI CRETA ( G i o v a n n i Battista

Varesco) Oper 3 Akte von Wolfgang Amadeus Mozart 279 IPHIGENIE Schauspiel 5 Akte von Johann Wolfgang von Goethe 95 IPHIGENIE EN TAURIDE (Nicolas

François

Gaillard, dtsch. von Sander) Tragédie lyrique 4 Akte von Christoph Willibald Gluck 94, 95, 102, 104, 109, 233, 234, 595 JEANNE LA FOLLE (Eugène Scribe) Oper 5 Akte von Antonin Louis Clapisson 362, 3 9 6 , 4 3 4 ^ , 4 3 7 , 4 4 3 f., 4 4 8 , 4 5 4 ,

JÉRUSALEM (Temistocle Solera, übers, von Adolphe Royer und Gustav Vaëz) franz. Fassung der Oper „I Lombardi alla prima Crociata" 4 Akte von Giuseppe Verdi 340,344 f., 347, 3 4 9 , 3 5 0 , 4 4 6 , 4 6 5 , 4 6 7 , 474,5i5,58i,584,59i,6i2 J E U N E M A R R A I N E , D I E JUNGE PATE,

Lust-

spiel von Eugène Scribe 249 JUIVE, LA ~ (Eugène Scribe) Oper 5 Akte von Jacques Fromenthal Halévy 3 03,3 05, 3 1 7 , 32.0, 3 3 2 , 3 4 5 , 4 9 6 , 5 8 0 , 5 8 4 , 6 1 2 J u x WILL ER SICH MACHEN, ELNEN ~

PoSSe

von Johann Nepomuk Nestroy 196 KOBOLD

DER

LETZTE

HOHENSTAUFEN

(Robert Reinick nach Ernst Raupach) Oper 3 Akte von Ferdinand Hiller 1 2 4 , 54 1 , j 8 6 f . KREUZFAHRER, D I E ~

s. CRUSADERS, T H E

~ von Jules Benedict LÄSTERSCHULE, DIE ~ Lustspiel von Richard Brunsley Sheridan 202

Lustspiel

Lustspiel von Eduard von Bauernfeld 2 1 5 f. LEILA (C. Leonhardt-Lyser, verh. Pierson) Oper 3 Akte von Heinrich Hugo Pierson (Henry Hugh Pearson) 1 1 9 , 1 4 0 LEONARD LE PERRUQUIER Vaudeville 4 Akte von Dumanoir und Mairville 336 LIEBESTRANK, D E R ~ s. ELISIR D ' A M O R E

LINDA DI CHAMOUNIX ( G a e t a n o Rossi) M e -

lodramma semiserio 3 Akte von Gaetano Donizetti 354 LOHENGRIN (Richard Wagner) Oper 3 Akte von Richard Wagner 3, 507, 527 LOMBARDI ALLA PRIMA CROCIATA, I ~

(Te-

mistocle Solera nach einer Dichtung von T. Grossi) Oper 4 Akte von Giuseppe Verdi 230, 275, 290, 298, 300, 340, 5 8 1 , 584, 591 LUCIA DI LAMMERMOOR

(Salvatore

Cam-

merano nach einer Novelle von Sir Walter Scott) Oper 3 Akte von Gaetano Donizetti 40, 95, 342, 438 LUCIE, LA ~ s. LES MOUSQUETAIRES DE LA REINE

LUCRÈCE Tragödie von François Ponsard 375, 599 LUCREZIA BORGIA (Felice Romani nach Victor Hugo) Oper, Prolog und 2 Akte von Gaetano Donizetti 1 6 3 , 428 MACBETH (Francesco Maria Piave) Oper 4 Akte von Giuseppe Verdi 276, 375 MADEMOISELLE DE CHOISIE V a u d e v i l l e

von

Carlo Gozzi 233 K Ö N I G RENÉS TOCHTER D r a m a v o n H e n r i k

Hertz 273

Her-

LEICHTSINN AUS L I E B E o d e r TÄUSCHUNGEN

PROSCRITTO, IL ~ HOCHZEIT DES CAMACHO, D I E ~ ( C a r l A u -

KOBOLD = DAME

(Salomon

mann Mosenthal) Oper 4 Akte von Carl Goldmark 566

2

Akte von Jules Henri Vernoy de SaintGeorges und Bernard Lopez 381 MAGIE, LA FAUSSE ~

(Jean F r a n ç o i s M a r -

montel) Oper 2 Akte von André Ernest Modeste Grétry 30

643

VERZEICHNIS DER BÜHNENWERKE M A I T R E DE C H A P E L L E , L E ~

(Sophie G a y )

Opera comique 2 Akte von Paër 446 MANON LESCAUT (Eugène Scribe und Jean Pierre Aumer) Ballett 3 Akte von Jacques Fromental Elie Halévy 296 MARCHAND

DE JOUETS D ' E N F A N T S , L E

Sentimentales Vaudeville 1 Melesville und Gaillard 381

Akt

~

von

M A R I A DI R O H A N o s s i a I I C O N T E DI C H A L A I S

(Salvatore Cammerano) Oper 3 Akte von Gaetano Donizetti 3 1 1 MARIA STUART (?) lyrisches Melodrama von Flodoard Geyer 329 MARION DE LORME Drama von Victor Hugo 345. 591 MARITANA (Edward Fitzball nach „Don César de Bazan" von Adolphe Philippe d'Ennery und Philippe François Pinel Dumanoir) Oper 3 Akte von William Vincent Wallace 358 M A R T H A o d e r D E R M A R K T VON R I C H M O N D

(W. Friedrich = Friedrich Wilhelm Riese) Oper 4 Akte von Friedrich von Flotow 358, 388 MASNADIERI, I ~ (A. Maffei nach Schiller) Oper 4 Akte von Giuseppe Verdi 272, 5 2 3> 579 MEISTERSINGER

VON

NÜRNBERG,

DIE

~

(Richard Wagner) Oper 3 Akte von Richard Wagner 507 MENSCHENHASS UND R E U E S c h a u s p i e l

von

August von Kotzebue 1 7 2 , 551 M O N B A R C Z Y L I FLIBUSTIEROWIE -

MONBAR

oder DIE SEERÄUBER (Seweryna Pruszakowa und Ludwik Paprocki nach einer Erzählung von van der Velde) Oper 3 Akte von Ignacy Feliks Dobrzynski 83, 528 MONTÉNÉGRINS, LES ~ (Jules Edouard Alboize du Pujol und Gérard de Labrunie de Nerval) Opéra comique 3 Akte von Armand Limnander de Nieuwenhove 580 MOSE IN EGITTO (Andrea Leone Tortola) Azione tragico-sacra 3 Akte von Gioacchino Rossini 235 M O S E S s. M O S E IN EGITTO M O S T R O T U R C H I N O , IL ~

Schauspiel

von

Carlo Gozzi 336 M O U S Q U E T A I R E S DE LA R E I N E , LES ~

(Jules

Henri Vernoy de Saint-Georges) Opéra

comique 3 Akte von Jacques Fromenthal Halévy 2 1 , 37, 55, 64, 196, 336, 5 1 4 , 515.518 MUETTE DE PORTICI, LA ~ (Eugène Scribe

und Germain Delavigne) Oper 5 Akte von Daniel François Esprit Auber 233, 45* MULETIER, LE ~ (Paul de Kock nach einer Erzählung von Boccaccio) Opéra comique i Akt von Louis Joseph Ferdinand Hérold 279 MUSKETIERE

DER

KÖNIGIN

S.

MOUSQUE-

TAIRES DE LA R E I N E N A B U C C O S. N A B U C O D O N O S O R

NABUCODONOSOR (Temistocle Solera) Oper 4 Akte von Giuseppe Verdi 447, 523 NACHTLAGER

IN G R A N A D A , D A S

~

(Karl

Johann Braun von Braunthal nach einem Schauspiel von Friedrich Kind) Oper 2 Akte von Conradin Kreutzer 40 N A C H T W A N D L E R I N , D I E ~ s. SONNAMBULA

NERO Schauspiel mit Musik von Carl Gottlieb Reißiger 297 N E TOUCHEZ PAS À LA REINE (Eugène Scribe

und Gustav Vaëz) Opéra comique 3 Akte von Xavier Boisselot 344 N I S I D A o u L E S A M A Z O N E S DES A Ç O R E S ( M a -

bille u. Deligny) Ballett von Bénoist 444 s. N O Z Z E DI F I -

N O C E S DE F I G A R O , L E S ~ GARO, L E ~

NONNE SANGLANTE, LA ~

(Eugène Scribe

und Germain Delavigne) Oper 5 Akte von Charles Gounod 400, 603 NORMA (Felice Romani) Tragedia lirico 2 Akte von Vincenzo Bellini 40, 5 1 , 66, 23 of. N O T T E A F F A N O S E , L E DUE ~

Lustspiel v o n

Carlo Gozzi 342 NOZZE DI FIGARO, LE ~ (Lorenzo da Ponte

nach Beaumarchais' Komödie „La folle Journée ou le Mariage de Figaro") Oper 4 Akte von Wolfgang Amadeus Mozart 15^,41,235,387 N U I T DE N O Ë L , L A ~

ou

L'ANNIVERSAIRE

(Eugène Scribe) Opéra comique 3 Akte von Napoléon Henry Reber 362 NURMAHAL

oder

DAS

ROSENFEST

VON

CASCHMIR (Carl Alexander Herklots) Oper 2 Akte von Gaspare Spontini 3 2 1 , 583

644

VERZEICHNIS DER

BÜHNENWERKE

OBERON (James Robinson Planché) Romantische Oper 3 Akte von Carl Maria von Weber 90, 226, 246, 249, 3 9 0 OLYMPIE (Michel Dieulafoy und Charles Brifaut nach Voltaire) Tragédie lyrique 3 Akte von Gaspare Spontini 583, 594 ORFEO ED EURIDICE (Raniero de Calzabigi) Azione teatrale per Música 3 Akte von Christoph Willibald Gluck 1 4 0 , 595, 626 ORLANDO (?) Oper 3 Akte von Julius Schneider 88, 9 1 , 5 3 0 ORGIE, L ' ~ (Eugène Scribe und Jean Corally) Ballett 3 Akte von Michele Carafa de Colobrano 296

PUBLICO

ORPHEUS S. O R F E O

R Ä U B E R AUF M A R I A C U L M W i e n e r

O T E L L O o s s i a I I M O R O DI V E N E Z I A ( F r a n -

SEGRETO,

IL

~

Schauspiel

von

Carlo Gozzi nach Calderon 3 3 4 P U F F o u M E N S O N G E ET V É R I T É , L E ~

Ko-

mödie 5 Akte von Eugène Scribe 358 PURITANI DI SCOZIA, I ~ (Carlo Pepoli nach François Ancelots und Xavier Boniface Saintines Schauspiel „Têtes Rondes et Cavaliers") Oper 3 Akte von Vincenzo Bellini 40, 96, 228, 2 3 4 , 5 0 1 QUITZOWS, DIE ~ Drama 5 Akte von Louis Schneider mit Musik von Carl Wilhelm Henning 2 4 1 Lokal-

posse von Heinrich Cuno (Kuno) 4 2

cesco Berio di Salsa nach Shakespeare) Oper 3 Akte von Gioacchino Rossini

REGIMENTSTOCHTER, D I E ~ s. F I L L E DU R É -

3 * 4 . 4 5 6 , 458

R E I N E DE C H Y P R E , L A ~

O T H E L L O S. O T E L L O

PANIER FLEURI, LE ~ (de Leuven und Brunswick) Opéra comique i Akt von Ambroise Thomas 5 0 1 PAPAGEIEN, DIE ~ Lustspiel von Ignaz Castelli 280 PARIA, DER ~ Schauspiel von Michael Beer 114, 551 PART DU DIABLE, LA (Eugène Scribe) Opéra comique 3 Akte von Daniel François Esprit Auber 3 3 3 PATE, D I E J U N G E ~

-

LA JEUNE MARRAINE

Schauspiel von Eugène Scribe 249 PAUVRES JACQUES Vaudeville der Frères Coignard 3 8 1 PÈRE

TURLUTUTU

Vaudeville

1

Akt

von

Duvesne 3 3 6 PHILTRE, LE ~ (Eugène Scribe) Oper 2 Akte von Daniel François Esprit Auber 3 3 7 , 460 PRECIOSA Schauspiel 4 Akte von Pius Alexander Wolff mit Musik von Carl Maria von Weber 1 1 7 PROSCRITTO, IL ~ D I E H E I M K E H R DES V E R -

BANNTEN (Gaetano Rossi nach S. Kapper) trag. Oper 3 Akte von Otto Nicolai 216 PROSCRITTO, IL (nach Victor Hugo) Oper 4 Akte (Umtextierung des „Ernani") von Giuseppe Verdi 5 1 5 PROSERPINA Schauspiel mit Musik von John Fane 1 1 . Earl of Westmorland 22, 2 3 , 24

GIMENT (J. H . V e r n o y d e

Saint-Georges) Oper 5 Akte von Jacques Fromental Elie Halévy 598 REVEIL DU LION, LE ~ Pariser Vaudeville 331 RHEINGOLD (Richard Wagner) Vorabend zu dem Bühnenfestspiel DER RING DES NIBELUNGEN I Akt = 4 Szenen von Richard Wagner 620 R I E N Z I s. C O L A R I E N Z I

RINALDO (Giacomo Rossi) Oper 3 Akte von Georg Friedrich Händel 1 0 9 , 2 3 5 , 388, 571 R I T T E R VOM STEGREIF, D E R ~ L u s t s p i e l v o n

Eduard von Bauernfeld 2 1 8 ROBERT BRUCE (Alphonse Royer und Gustave Vaez) Opernpasticcio 3 Akte von Gioacchino Rossini 1 3 j f., 1 4 9 , 1 5 5 , 1 8 6 , 2 1 r , 3 8 2 , 450, 543, 547, 5 5 7 ROBERT DER TEUXEL Parodie des „Robert le Diable" von Johann Nep. Nestroy 2 1 5 , 548 R O B I N DES BOIS S. FREISCHÜTZ

ROI DAVID, LE ~ (Alexandre Soumet und F. Mallefille) Opéra biblique 3 Akte von Auguste Mermet 70, 5 2 7 ROMEO UND JULIA Drama 5 Akte von William Shakespeare 3 2 0 R U I N E N VON A T H E N , D I E ~

Festspiel

von

August von Kotzebue mit Musik von Ludwig van Beethoven 1 2 2 , 203 SALVATORE ROSA (?) Charles Litolff 3 1

Oper

von

Henry

VERZEICHNIS DER SCHIFFBRUCH DER M E D U S A , D E R

~

(Karl

Gottlieb Reissiger nach einem Stück der Frères Coignard) Oper 4 Akte von Karl Gottlieb Reissiger 7 3 , 366 SEMIRAMIDE (Gaetano Rossi nach Voltaire) Oper 2 Akte von Giacchino Rossini 3 4 2 SENS, LES CINQ ~ Ballett von Adolphe Adam 366 SOMMERNACHTSTRAUM, DER ~ (Schauspiel j Akte von William Shakespeare mit Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy 1 0 0 , 395 SONNAMBULA, LA ~ (Feiice Romani) Oper 2 Akte von Vincenzo Bellini 66, 94, 1 2 1 , 1 8 8 , 1 9 6 , 2 3 6 , 240, 3 2 6 , 5 0 1 S o u s CLEF Vaudeville von Adolphe de Leuven und Dumanoir 2 3 5 STELLA

DI

NAPOLI,

LA

L'ÉTOILE

DE

NAPLES (?) Oper von Giovanni Pacini 241 STRUENSEE Schauspiel von Heinrich Laube 88, 1 0 6 , 1 1 2 , 1 1 4 , 289, 5 3 1 , 5 5 2 STRUENSEE Schauspiel von Michael Beer 52, 5 3 , 57, 75, 83 ferner s. Meyerbeer „STRUENSEE"

STURM, DER ~ (Eugène Scribe nach William Shakespeare) Zauberkomödie 5 Akte, Libretto für Felix Mendelssohn Bartholdy 3 2 8 , 346, 3 4 8 f . 3 5 0 , 5 1 7 S U J E T DANS SON M I N A G E , L E M A U V A I S

~

Vaudeville 2 Akte von Michel Guyot de Merville 3 8 1 SYLPHIDE, LA ~ (Adolphe Nourrit nach der Erzählung „ T r i l b y " von Charles Nodier - Choreographie Filippo Taglioni) Ballett 2 Akte von JearV Schneitzhoeffer 614

645

BÜHNENWERKE

TEMPESTA, LA ~ (Eugène Scribe nach Shakespeares „Tempest") Oper 3 Akte von Jacques Fromenthal Halévy 587, 592 TEMPLARIO, IL ~ (G. M . Marini nach Scotts Ivanhoe) Oper 3 Akte von Otto Nicolai 585 TITUS -

L A C L E M E N Z A DI T I T O ( M e t a s t a s i o

bearb. von C. Mazzolà) Oper 2 Akte von Wolfgang Amadeus Mozart 557 TONI (?) Oper von Cocci 2 1 8 TORVALDO E DORLISKA (Cesare Sterbini) Oper 2 Akte von Gioacchino Rossini 45°. 543 TRAU, SCHAU, WEM Lustspiel von Johann Christian Brandes 559 TRAUM,

EIN L E B E N ,

DER

~

Dramatisches

Märchen 4 Akte von Franz Grillparzer 186 TURANDOT Schauspiel von Carlo Gozzi 3 4 1 , 589 TURANDOT (Giuseppe Adami und Renato Simoni nach Carlo Gozzi) Oper 3 Akte von Giacomo Puccini 589 TURCO IN ITALIA, IL ~ (Feiice Romani) Oper 2 Akte von Gioacchino Rossini 595 UNDINA (Count Vladimir Aleksandrovich Sollogub nach de la Motte Fouqué und Jules Henri Vernoy de Saint-Georges) Oper 3 Akte von Alexej Fedorowitsch L w o w (Lwoff) 6 1 4 UNDINE (Albert Lortzing nach der Erzählung von de la Motte Fouqué) Oper 4 Akte von Albert Lortzing 1 2 8 , 541 UNTERTÄNIG Lustspiel von Eduard von Bauernfeld 2 1 8

oder

DIE

F A S C H I N G S S T R E I C H E IN M Ü N C H E N

Wie-

VAL D'ANDORRE, LA ~ (Jules Henri Vernoy de Saint-Georges) Oper 3 Akte von Jacques Fromenthal Halévy 4 5 5 , 465, 567, 582 VALENTINE, DIE ~ Schauspiel von Gustav Freytag 243 VÊPRES SICILIENNES, LES ~ (Eugène Scribe und Anne Honoré Joseph Duveyrier gen. Mélesville) Oper 5 Akte von Giuseppe Verdi 5 1 8

ner Posse von Karl Carl ( = Karl Andreas Bernbrunn) nach Joseph Ferdinand Kringsteiner 1 9 5 TEBALDO E ISOLINA (Gaetano Rossi) Melodramma eroico 2 Akte von Francesco Morlacchi 1 0 5 , 1 4 0

VERSPRECHEN, DAS ~ Schauspiel in 1 Akt von Eduard von Bauernfeld 1 8 5 VESTALE, LA ~ (Victor Joseph Etienne de Jouy) Tragédie lyrique 3 Akte von Gaspare Spontini 5, 2 3 , 540, 583, 595, 626

TANCREDI (Gaetano Rossi) Opera seria 2 Akte von Gioacchino Rossini 595 TANNHÄUSER, DER ~ (?) Oper von Carl Ludwig Amand Mangold 1 4 1 , 6 3 7 TANNHÄUSER

UND

WARTBURG

DER

SÄNGERKRIEG

(RICHARD

WAGNER)

AUF Oper

3 Akte von Richard Wagner 7, 508, 546 TANZMEISTER

Meyerbeer

PAUXL,

IV

DER

~

42

646

VERZEICHNIS DER BÜHNENWERKE

VIOLON DU DIABLE, LE ~

(Charles Victor

Arthur Saint-Léon) Ballett 2 Akte von Cesare Pugni 468, 470, 474, 614 VIVANDIÈRE, LA ~ (Charles Victor Arthur Saint-Léon) Ballett 1 Akt von Cesare Pugni 452, 467, 476 WALD, DER BRENNENDE ~ Wiener Lokal-

posse 42 WALLENSTEINS TOD Trauerspiel 5 Akte von Friedrich von Schiller 5 1 5 WASSERNIXE, DIE ~ (?) Oper von Julius Weiß 2 4 W E I B E R VON W I N D S O R , D I E LUSTIGEN

~

Z A M P A OU L A FIANCÉE D E M A R B R E

(Anne

Honoré Joseph Duveyrier gen. Mélesville) Opéra comique von Louis Joseph Ferdinand Hérold 40, 226 Z A R ( C Z A A R ) UND Z I M M E R M A N N o d e r D I E

BEIDEN PETER (Albert Lortzing nach einem Stück von Jules Henri Vernoy de Saint-Georges, Jean Toussaint Merle und E. C. de Boirie) Oper 3 Akte von Albert Lortzing 40, 1 2 5 ZAUBERFLÖTE, DIE ~ (Emanuel Schikaneder) Singspiel 2 Akte von Wolfgang Amadeus Mozart 467 Z A U B E R W A L D , D E R ~ = L A SELVA INCANTA-

(Salomon Hermann Mosenthal) Oper 3 Akte von Otto Nicolai 2 1 6 , $66, 585 WILHELM TELL Trauerspiel 5 Akte von Friedrich von Schiller mit Musik von Bernhard Anselm Weber 23 WILHELM VON ORANIEN (F. Förster) Oper von Karl Eckert 1 3 4 WUNDERBLUME, DIE ~ Oper von Julius Benoni 2 1 0

TA (A. Filistri de Caramandani) Oper von Vincenzo Righini 246 ZELMIRA (Andrea Leone Tottola nach der Tragödie von Pierre Laurent Buirette de Beiloy) Oper 2 Akte von Gioacchino Rossini 450, 543 ZENOBIA Tragödie von Julius Leopold Klein 19

ZAÏRE (nach Voltaire) Oper von Herzog Ernst von Coburg-Gotha 1 0 3 , 1 1 3 , 243, 534

Bunn nach J . H. Vernoy de Saint-Georges) Oper 3 Akte von Michael William Balfe 185

ZIGEUNERIN = T H E

BOHEMIAN

GIRL

(A.

PERSONENREGISTER Briefe sind durch Kursivdruck der Zahlen, Gegenbriefe durch [ ] hervorgehoben. Römische und arabische Zahlen in den Rundklammern z. B. (I 695) weisen auf den Personenkommentar in den vier vorliegenden Bänden, da die Kommentare aus den Bänden I—III nicht wiederholt werden. Académie royale des beaux arts de Brüssel 28, 29 Achard, Amedée 4 8 1 , 4 8 1 Adam, Adolphe, Komponist (II 599). 2 4 2 , 33 é > 3 3 7 , 341» 346, 3 6 5 , 366, 3 7 5 , 4 3 7 , 4 4 1 , 4 5 6 , 4 6 5 , 482, 4 8 3 , 490, 6 0 1 , 608, 6 1 7 , 6 1 9 , 624 Adami, Friedrich, Kritiker 1 5 4 Adami, Giuseppe, Librettist 589 Adelheid von Italien, Gemahlin von Otto I. 534 Agoult, Marie Cathérine Sophie D', Comtesse (IV 589). 3 4 1 , 3 4 6 , 3 5 3 Albert, D', Sängerin 1 8 9 , 599 Albert, Franz August Karl Emanuel, Prinz von Sachsen-Koburg-Gotha, Gemahl der Königin Victoria von England (IV 579). 2 7 2 , 288, 602, 605 Alboni, Marietta, Sängerin (IV 578). 256, 3 1 4 . 3 3 3 , 34 2 > 3 7 1 , 3 8 1 , 396, 4 1 9 , 4 i 8 , 4 3 4 , 4 4 6 , 4 5 i f - , 4 5 9 , 4 6 8 , 5 8 5 , 599 Albrecht = Friedrich Heinrich A l b r e c h t , Prinz von Preußen (IV 578). 258 Albrecht Friedrich Rudolf, Erzherzog von Österreich (IV 554). 1 8 0 , 223 Alexander I., Z a r von Rußland 508 Alizard, Adolphe Joseph Louis, Sänger (III 661). 1 3 8 , 2 3 2 , 3 0 5 , 309, 3 3 2 , 3 3 3 , 3 3 7 , 3 6 1 , 3 7 « , 452-, 460, 464, 569, 598, 609 Alkan, Charles Henri Valentin (Morhange, gen. Alkan), Pianist und Komponist (IV 596). 3 6 3 , 490, 627 Allan, Louise, Schauspielerin 3 5 9 Alophe, Maler 4 9 0 Alteroche 483 Altmann, 5°7

Wilhelm,

Musikwissenschaftler

Alvensleben, Konstantin von 258 Anconi, Sänger 64, 5 1 8 Ander, Aloys, Sänger (IV 555). 1 8 5 Andlaw-Birseck, Franz Xaver, Reichsfreiherr von, Badischer Gesandter (IV 563). 204 André, Johann, Komponist und Verleger (II 640). 26 Angely, Louis, Lustspieldichter (IV 5 1 2 ) . 1 4 Angoulème, Duchesse de 63 5 Anhalt, Prinz von 1 7 6 Anne 1 7 2 Anne, Theodore, franz. Musikkritiker 3 3 7 Anoillo 266 Anschütz, Heinrich, Schauspieler (IV 552). 173, 216 Antoinette s. Montalban, Antoinette von Antonini, Graf, neapolitanischer Gesandter 16 Arkler 1 5 4 Armand s. Bertin, Armand Arndt, Bertha, Haushälterin Meyerbeers (IV 549). [166] 83, 88, 1 0 2 , 1 7 3 , 1 8 7 , 264, 3 5 1 , 533 Arnim, Adolf Heinrich, Baron von, Minister (III 686). 1 1 9 , 1 2 1 , 1 6 6 , 1 6 9 , 2 3 5 , 249 Arnim, Alexander Heinrich, Freiherr von, Gesandter 3 4 1 , 344 Arnold, Henriette, geb. Kisting, Sängerin (IV 5 1 5 ) . 26 Arnold, Karl, Pianist, Musikdirektor (IV 5 1 5 ) . 26 Arnold, Karl, Cellist (IV 5 1 5 ) . 26 Amoldi, Sänger 447 Arnstein, Fanny von 5 1 9 Arnstein, Nathan von, Bankier 5 1 9 Arrago, Emanuel 408 Arrago, Etienne, Generalpostdirektor

369,

375, 377, 384 Asmis, Sängerin 246, 255 41*

648

PERSONENREGISTER

Aßmayer, Ignaz, Hofkapellmeister (IV 520). 44, 204, 2 1 5 Aste, Dell' 205 Atty, engl. Zeitungskorrespondent 483, 490, 491 Auber, Daniel François Esprit, Komponist (II 593). 22of., 2 8 1 , 298, 308, 3 3 3 , 334, 337, 341, 346, 350, 351. 358, 365, 382-, 437, 446, 452, 474, 567, 580, 582, 592, 636 Auersberg = Auersperg, Anton Alexander, Graf von, Pseudonym Anastasius Grün, Dichter (IV 578). 204, 265 Augier, Guillaume Victor Émile, Dramatiker (IV 601). 382 Augusta, Maria Luise Katharina, Prinzessin von Preußen (III 730). 29, 67, 1 2 9 , 1 3 0 , 154, 159, 131, 234 f., 236, M 6 , 247, 255, 32-9, 338> 384, 390, 4 5 6 f Auguste, Wiener Chef der Claque 1 8 7 , 225 Azevedo (Alvares de Azevedo?) 135, 491 Babbnig, Emma, Sängerin (IV 574). 243, 246, 575 Bach, August Wilhelm, Organist (III 665). 226, 236 Bach, Johann Sebastian, Komponist 69, 83, i ° 9 , 245, 527 Bacher, Amalie, Schwester von Dr. J. Bacher ¿34 Bacher, Joseph, Dr. Jurist (III 803 u. IV 5 1 3 ) . 16, 3«, 44. 51, 51, (>$, 230, 2 3 A 2-47, 256, 3SS, 367, 3 7 7 , 382 1 1 8 , 1 5 4 , 1 6 5 , 169, 1 7 6 f., 1 8 0 , 186 ff., 1 9 5 , 204f., 226, 279, 320, 329, 350, 366, 376, 386, 396, 408, 422, 436, 438, 447, 464, 477, 478, 50of., 527, 529, 55°, 571, 5 8 7 , 593, 597, 600 Bader, Karl Adam, Sänger (I 613). 469 Bärmann, G. N., Literat 593 Baermann, Heinrich Joseph, Klarinettist (I 602). 2 0 2 , 228 180, 205, 206, 2 1 3 Baermann, Karl, Klarinettist 229 Bäuerle, Adolf, Lustspieldichter und Redakteur (I 641). 1 6 5 , 1 7 7 , 204, 206, 2 1 3 , 548 f. Bahler, Musikdirektor in Köln 447 Balbo, Cesare Graf 579 Balfe, Michael William, Komponist und Sänger (III 800). 1 8 5 , 208, 573

Balocchino, Carlo, Theaterdirektor 60, 68 [69] 205,357,526 Bamberg, Felix, Dr., Publizist, Konsul (III 782). 1 2 , 3 3 3 , 334, 3 3 5 , 3 5 5 , 376, 384, 396, 437, 4 7 7 f ' , 482, 483, 490, 497, 528, 587, 602, 6 3 1 f. Bamberger, Dr. s. Bamberg Bandrau 482 Barbot, Sänger 599 Barrault, Mitgl. der franz. Gesandtschaft in Berlin 256 Barroilhet, Paul, Sänger (III 718). 3 3 3 , 5 2 1 Bartels (= Bartheis?) 247 Barth, Gustav, Pianist und Komponist (IV 553)- 177 Bartheis, Berliner Lesekabinett 4 1 0 , 575 Basiii, Francesco, Komponist (IV 576). 255 Basset 1 0 , 336, 591 Bassi, Carolina (Bassi-Manna), Sängerin (I 660). 294, 364f., 375 Bast, Amédée de 366, 466 Bast, Léon de, Journalist 335 Batton, Désiré Alexandre, Komponist (III 661). 346, 365, 4 7 1 Bauernfeld, Eduard von, Schriftsteller (IV 552)- [ z 5 3 ] 1 74> r 7 é , 1 8 5 , 1 8 7 , 205, 2 1 6 , 2 1 8 , 225, 246, 249, 358, 549, 550, 557 Baumann, Alexander, Schriftsteller und Komponist (IV 552). 1 7 4 , 1 8 7 , 1 8 8 , 204f., 2 1 3 , 2 1 9 Baumann, Karl-Friedrich, Theaterwissenschaftler 620 Baumgart, Sängerin 249 Bawr, Alexandrine Sophie, M a d a m e de, Baronesse de Champgrand (IV 589). 3 4 1 Bayer, Schauspieler 2 1 7 Bayern, König von s. Ludwig I. Karl August Bayern, Königin von s. Therese, Königin von Bayern Bayern, Kronprinz von s. Maximilian Joseph Bazzoni 497 Beale, Frederick, Musikalienhändler 1 7 9 184, 460, 488, 496, 497, 499, 500, 5 0 1 , 631 Beale, Calcott, Theateragent 1 9 4 , 226 Beauchesne, Jean M a r i e Anax Du Bois, gen. Alfred de Sekretär der Opéra (II 636). 365 Beauregard, Comte de, Redakteur der Gazette de France 342, 346, 4 8 1 , 485 Beaussire, Sängerin 1 8 9

PERSONENREGISTER Becher, Alfred Julius, Dr., Prof., Komponist u. Musikkritiker (IV 549). 1 6 6 , 1 7 2 , 1 7 6 , 1 8 6 f . , 1 8 8 , 1 9 4 , 2 0 4 , 2 1 4 , 2 2 5 f., 230, 358, 569 Becker, Sänger 1 7 7 , 1 8 6 f., 1 8 8 , 1 9 4 , 3 7 7 , 587 Becker, Marie 1 5 4 Beckerau 186 Beckmann, Friedrich, Schauspieler (IV 558). 190 Beer, Amalia, Meyerbeers Mutter (I 3 4 ff.). 531 [ 1 7 2 , 1 9 0 , 2 2 2 , 2 7 1 , 3 4 2 , 349, 409, 447, 4 5 1 , 4 5 2 , 4 7 3 , 484, 486, 4 9 1 , 494, 528, 531] 2 1 , 22, 23, 24, 26, 52, 7 5 , 77, 83, 96f., 100, 102, 106, 1 1 2 , 1 1 5 , 1 3 3 , 1 4 1 , 144, 149, 200, 2 3 1 , 242, 247, 263, 275, 279, 2 8 8 , 2 8 9 , 2 9 1 , 2 9 4 , 3 0 1 f., 3 1 0 , 3 1 8 , 320, 330, 354, 362, 3 7 7 , 388, 402, 429, 440, 443, 459, 462, 463, 487, 4 9 1 , 492, 493. 5 I 3 ) 52-5. 5 3 ° . 53*-, 5 3 3 , 53^, 5 5 8 , 569, 579, 595, 596, 598, 599, 608, 6 2 1 Beer, Betty, geb. Meyer, Meyerbeers Schwägerin (III 7 0 0 ) . 2 2 6 , 3 5 1 , 5 6 7 Beer, Doris, geb. Schlesinger, Meyerbeers Schwägerin (IV 5 6 7 ) . 1 7 3 , 2 7 3 , 3 4 0 , 343, 3 5 1 , 493 Beer, Elise, Tochter von Wilhelm Beer 4 1 0 Beer, Georg Friedrich Amadeus, Sohn von Wilhelm Beer 1 7 3 , 2 7 3 , 4 0 8 , 603 Beer, Heinrich, Meyerbeers Bruder 99 Beer, Julie Angélica, Tochter von Wilhelm Beer 3 4 0 , 4 1 0 , 4 5 3 Beer, Julius, Sohn von Wilhelm Beer, 1 1 8 , 1 1 9 , 12-7, 1 7 3 , 2.73, 3 4 ° , 4 9 ° Beer, Michael, Dichter, Bruder Meyerbeers (I 39)- 5*, 53, 75, I o i > m ff-, 116L, 122, 124, 144, 1 7 3 , 178, 214, 218, 222, 255, 270f., 272, 524f., 527, 5 3 1 , 535, 5 4 ° , 5 5 i , 575, 580 Beer, Wilhelm, Kommerzienrat, Bruder Meyerbeers (I 3 7 ) . 338, 453, 456, 457, 461, 467, 469, 4 S 9 [ 4 5 9 , 5 1 3 , 5 9 1 ] 4 9 , 52, é l , 7 1 , 76, 89, 97, 99, I 0 2 Í . , 106, 1 1 6 , n 8 f . , 129f., 134, 142, 154, 165, 167, 172, 188, 189, 196f., 199, 204Í., 209, 2 1 3 , 2 1 5 , 2 1 6 , 2 1 7 , 222, 223, 226, 267, 2 7 1 , 273, 285, 297, 300, 322, 342f., 347, 349, 3 5 1 , 355, 3 6 1 , 3 7 5 , 380, 3 9 4 , 4 0 8 , 4 0 9 , 4 1 9 , 4 3 7 , 4 4 7 , 448, 4 5 1 , 464, 466, 467, 484, 487, 4 9 1 ,

649

494ff-, 498, 504, 5 1 2 , 5 3 2 , 567, 600, 609, 6 1 0 , 6 1 2 f. Beethoven, Ludwig van, Komponist 2 7 , 3 0 , 3 3 , 89, 1 0 3 , 1 2 2 , 1 5 2 , 1 7 0 , 2 0 3 , 2 0 6 , 2 1 6 , 2 1 9 , 2 1 9 , 229, 245, 249, 347, 467, 5 1 8 , 552, 596 Behrend (Berendt), Friedrich Jacob, Dr. med., Kommerzienrat (IV 5 1 7 ) . 3 0 , 1 6 3 Behrens 1 0 1 Behringer, Sänger 4 0 , 4 2 Belgischer Gesandter in Berlin s. Nothomb, Jean Baptiste Bellini, Vinzenzo, Komponist (II 5 9 1 ) . 1 2 1 , 188, 234, 236, 240, 246, 326, 556, 559 Belloni, Gaetano, Sekretär und Freund Liszts 638 Benda, Georg, Komponist (III 7 2 6 ) . 5 5 9 Benedict, Julius, Sir, Komponist (III 7 0 1 ) . 334, 3 é i , 595 Benelli, G. B., Theateragent 3 7 6 , 4 3 7 Benoist, François, Chordirektor (II 604). 3 8 6 , 392., 444, 4 7 1 f-, 474, 476, 481 Benoit = Benoist Benoni, Julius, Komponist (IV 565). 2 1 0 , 2I 3 Bergauer, Sängerin 1 6 9 , 1 7 6 , 1 8 6 Berger, Préfet de la Seine 4 7 1 , 4 7 4 , 477, 480, 6 1 5 Berger (Wien) 1 5 4 , 1 7 6 Berger, Ludwig, Komponist (IV 5 4 7 ) . 1 5 2 Berliner Hofkapelle [ 1 7 ] 19, 163, 1 6 5 , 180, 235, 359f., 371 Berliner Opernchor 1 6 3 , 2 3 5 Berlioz, Hector, Komponist (II 645). 2 2 , 4 o f . , 53, 246f., 249, 2 5 1 , 254ff., 258, 263, 298, 299, 3 1 0 , 3 4 2 , 4 3 7 , 4 4 1 , 444, 446, 449, 4 5 0 , 4 5 2 , 465, 468, 476, 482, 483, 4 9 ° , 5 7 5 , 5 7 7 , 584, 62of., 622, 628ff., 633 Bernard, Jean, Kritiker u. Redakteur 1 5 4 , 169, 1 8 6 , 205, 209 Bernardi 2 4 7 Bernheim, Heinrich, Kaufmann 3 8 4 , 6 0 1 Bernsdorff, von s. Bernstorff Bernstein, Carl Hugo s. Hugo, Carl Bernstorff, Frau von (Strelitz) 2 8 9 Bernstorff, Gräfin von 1 2 9 , 1 3 0 , 2 6 5 Berry, Karoline, Herzogin von 2 6 6 Bertin, Louis Maria A r m a n d , Herausgeber des Journal des Débats (II 600). 2 0 , 2 1 , 27, 28, 1 1 4 , n é , 1 3 3 , 1 3 5 , 2 1 2 , 220, 3 1 0 , 3 2 3 , 3 3 2 , 3 4 2 f . , 3 4 4 , 34*>f-, 3 5 ° , 3 5 1 , 352, 3 6 1 , 364, 376, 4oé, 427,

650

PERSONENREGISTER

437, 443, 446, 4 5 ° , 4 J 6 , 467, 47é, 4 8 1 , 482, 483, 497, 501 Bertin, Edouard, Maler und Mitinhaber des Journal des Débats (III 680). 364 Berton, Henri-Montan, Komponist (II 621). 2 9 7 , 337 Berwald, Franz Adolf, Komponist (IV 549). 169, 185 Bettini, Sänger 63, 1 5 7 f . , 186, zzo, z6z, 281, 286, 305, 322, 342, 344, 346, 348, 349, 3 5 ° , 3 6 1 , 383, 386, 4 2 1 , 465, 526, 557, 585, 598, 609 Betty s. Beer, Betty Beurmann, Eduard, Dr., Advokat und Schriftsteller (II 648). 129, 1 8 7 Birch, Sängerin 288, 295, 308, 581 Birch, Christian, Dr., Schriftsteller 334 Birch-Pfeiffer, Charlotte, Schriftstellerin (III 720). 117, Ì34, 591 17, 2.9, 53, 6 1 , 79, 84, 87, 102, 106, n 8 f . , 1 2 1 f., 1 2 3 , 1 2 9 f . , 1 3 4 , 2-36, 246f., 248, 307, 326, 338ff., 358, 526, 5 7 1 , 586, 589, 592 Birnbach, Joseph Benjamin H e i n r i c h , Komponist u. Klavierlehrer (IV 539). 1 1 8 Bischof, Arzt, Regierungsrat 196 Bismarck, Otto Fürst von, Herzog von Lauenburg, Abgeordneter, späterer Reichskanzler (IV 604). 405, 5 1 2 Bixio, Deputierter der Nationalversammlung 467, 476, 482, 6 1 3 Blaas = Blaes, Arnold Joseph, Klarinettist 154, 166 Blanc, Adolphe, E d m o n d , frz. Ministerialbeamter, Deputierter (II 621). 1 3 , 20, 3 4 1 , 3é4, 4 7 1 , 474 Blanc, Charles, Prof., Kunstschriftsteller (IV 605). 424, 437, 449, 450 Bianca s. Meyerbeer, Bianca Blanchard, Henri Louis, Musikkritiker (IV 608). 449, 450, 496 Blankensee, Georg Friedrich Alexander, Graf, Dr. jur., Schriftsteller (I 677). 247 Blanqui, Louis Auguste, Politiker (IV 601). 382 Blaze de Bury, Ange H e n r i , Musikschriftsteller (III 656). 337, 338, 342, 365, 460, 490 Blum, frz. Schriftsteller 634 Blume, schwed. Gesandtschaftssekretär 496 Blume, Heinrich, Schauspieler und Sänger (I 660). 6 1 2 f .

Bock, Gustav, Musikverleger (Bothe & Bock) (IV 6 1 1 ) . 129, 226, 4 J 9 , 460, 4 6 1 , 462, 471 Bockholz, Anna (Bockholtz-Falconi, Anna), Sängerin (IV 542). 129, i 4 o f . , 146 Boeckh, August, Prof. 129, 525 Boeckmann 247 Böttcher = Bötticher, Louis Karl Friedrich, Sänger (IV 514). 16, 24, 94 Bogner, Wilhelm 5 84 f. Boguslawsky, Palon Heinrich Ludwig von, Astronom (IV 530). 88f., 92 Bohain, Alexandre Victor, Gründer des Pariser „Figaro", Theaterdirektor (II 635). 519,578 Boieldieu, François Adrien, Komponist (II 580). 496 Boisselot, Dominique François Xavier, Komponist (IV 590). 344 Bonaparte, Louis, Napoléon III., Präsident der Republik (IV 614). 470, 479, 480, 488, 492, 596, 604, 6 2 1 , 635 Bonpland, Aimé, Botaniker 602 Borbon, Principe di 266 Borchitzky, Sängerin 206 Bordas 262, 309, 449 Bordeaux, Herzog von 266 Bordogni, Giovanni M a r c o , Prof., Sänger (II 686). 7, 450, 497, 563, 568, 602, 637 Borghese, Sängerin 230, 437, 446 Borgi 1 1 8 Bork, Flötistin 89 Bosio, Angelica, Sängerin (IV 607). 447 Botté de Toulmon, Auguste, Musikforscher, Bibliothekar (II 669). 446 Bouché (Boucher?), Sänger 609, 6 1 0 Bouffé, Hugues-Marie Désiré, Schauspieler und Sänger (IV 584). 3 1 9 , 336, 381 Bouglé 491 Boulay de la Meurthe, Vizepräsident der Republik 470 Bourgault-Ducoudray, Louis Albert, franz. Musikgelehrter und Komponist 625 Bourges, Jean M a u r i c e , Musikkritiker u. Komponist (III 767). j i i , 547 Bournonville, Anton August, Ballettmeister 614 Bousquet, Georges, Komponist und Kritiker (IV 618). 4 8 1 , 627 Bouton, Dioramen-Hersteller 380 Brambilla, Theresa, Sängerin (IV 5 1 1 ) . 1 3 , 28, 1 7 1 , 188, 550 Branca, 225

PERSONENREGISTER Branca = Branca-Cambiasi, Cirilla, Pianistin 2 4 5 , 2.70 Branca-Juva, Mathilde 205, 226, 245 Brandenburg, Friedrich Wilhelm Graf von, Ministerpräsident (IV 609). 454 Brandes, Johann Christian, Schauspieler (IV 559). 1 9 6 Brandus, Gemmy, Verleger (IV 512). [582] 1 4 , 20, 27, 57, 5 1 3 , 5 1 5 , 597, 607f. Brandus, Louis (Ludwig), Verleger (IV 512). 161 [136, 485] 1 4 , 20, 27, 57, 64, 1 2 9 , 1 3 2 , 1 3 4 , 1 3 8 , i 4 8 f . , 1 5 8 , 1 7 8 , 1 7 9 , 1 9 3 , 2 1 0 , 224f., 238, 242, 2 9 1 , 293, 296, 297, 298, 299, 302, 304, 307f., 309f., 3 1 7 , 3 1 8 , 3 1 9 , 3 2 5> 331. 372-, 375» 376, 384* 387, 4 ° i , 434- 4 4 1 . 443. 4 4 6 , 4 5 ° , 4 5 * , 4 5 5 . 4^0, 464. 465, 466, 468, 474, 476, 4 8 1 , 482, 488, 489, 49of., 496f., 5 1 5 , 543, 547, 597, 607f., 6 1 5 , 625, 634, 636 Brauchitsch, von, Oberst 119, 1 3 0 Braunschweig, Herzog von 24 Breitkopf & Härtel s. Härtel Breliczky, Sänger 587 Brémond, Sänger 189, 457, 4 8 1 , 598, 6 2 1 Brendel, Karl Franz, Dr., Redakteur 542, 632 Brexendorf, Sängerin 29 Brühl, Karl Graf von, Berliner Generalintendant (I 653). 525 Bühring 1 2 9 Bülow, Gabriele von, geb. Humboldt 5 1 4 Bülow, Heinrich Freiherr von, Minister (III 781). 24, 5 1 4 Buhl, Ludwig 99, 533 Buloz, François, Journalist (II 672). 1 3 , 6z, i ° 7 , 148, 34 2 > 345, 349, 3^5, 477, 5 * 6 Bunn, Alfred, Theaterdirektor, (III 725). 181 4 , 1 8 0 , 227, 328f., 3 4 6 , 4 4 6 , $40, 560 Bunsen, Christian Carl Josias, Freiherr von, Staatsmann u. Gelehrter 603 Burchard, Komponist 254 Burghardt, Sängerin 40 Burguis, Amalia Beers Sekretär 275, 288,291 99, i 5 i , i 7 i , 2 7 ! ff-, 343, 3 5 ° , 4 ° 9 f - , 4 I 9 > 4 * ° , 447, 4 4 9 , 4 5 3 , 4 6 0 , 465, 470, 533, 579, 5 9 2 , 595, 599, 601 Bury, Betti (Mad. Reiter), Sängerin 1 6 9 Bussel 226 Bussine, Sänger 446 Buteux, Claude-François, Klarinettist 472, 477,482, 615 Buzze, Sänger 247 Byger, Anton, Dr. med. 3 80

651

Caldara, Antonio, Komponist (IV 574). 244 Calderon, Pedro de la Barca, Dramatiker (I 6 5 7 ) - 3 3 4 , 3 4 1 Calergis 490 Cambiasi, Cirilla s. Branca-Cambiasi Cambiasi, Pompeo, Provinzialrat 245, 574 Cambon, Bühnenbildner 622 Campe, Julius Heinrich, Verleger J 4 7 Campenhausen s. Camphausen Camphausen, Ludolf, Landtagsdeputierter (IV 578). 264 Caraffa = Carafa de Colobrano, Michele, Komponist (I 659). 3 3 7 , 608 Carl, Prinz s. Friedrich K a r l Alexander Carl, Prinzessin s. Marie von Sachsen-Weimar Carl, Direktor des Leopoldstädter Theaters 195 Carolath, Heinrich Karl Wilhelm, Fürst, General (IV 571). 235 Cartellieri, Kurarzt in Franzensbad 265, 285 Cartorysky s. Czartoryski, Konstantin Casimir 1 0 6 , 1 3 0 , 1 5 4 , 1 6 5 Castellan, Jeanne Anaïs, Sängerin (IV 573). 240, 276, 449, 463, 464f., 467, 468, 471, 472-, 474, 4 8 1 , 482, 487, 488, 590, 6 1 3 , 6 1 8 , 622, 632 Castelli, Ignaz Franz, Hoftheaterdichter und Redakteur (I 604). 1 5 4 , i 6 5 f . , 1 7 4 , 1 7 6 , 1 7 7 , 1 7 8 , 1 8 7 , 188, 2 0 4 ^ , 2 1 9 , 2 2 5 f . , 234, 248, 254, 280, 329, 357f., 358, 460, 5 j o Castil-Blaze, François Henry Joseph Blaze, gen. C.-B., Advokat und Musikschriftsteller (II 609). 477, 4 8 1 , 482, 483, 488, 630 Catalani, Angelica, Sängerin (I 644). 634 Cavaignac, Louis Eugène, General, Kriegsminister 604 Cavos 1 0 6 Cavour, Camillo Bensodi, Graf, Staatsmann, 579 Cellerier, geb. Gouin, Tochter von Louis Gouin 27 Cerff = Cerf, Unternehmerinnen des Theaters in der Königstadt Berlin (Witwe und Tochter von Carl Cerf) 8 1 , 90, 93 Cérito, Sängerin 333 Cerrito, Francesca (Fanny), Tänzerin und Choreographin (IV 614). 1 9 0 , 288, 447, 468, 476 Chandru, Pariser Notar 376, 384, 386, 389, 395, 4 3 7 , 465, 4 9 °

652 Charlotte Alexandra von Rußland 508

PERSONENREGISTER Feodorowna,

Zarin

Charton, Sängerin 296 Chartorisky s. Czartoryski Chaudé (Chaudet?) 3 7 , 1 8 9 Chavet, Abbé = Chavée, Honoré, Mitarb. der „France musicale" 4 7 7 Chelard, Hippolyte André Jean Baptiste, Komponist (III 798). 380, 525 Chéri, Rose (Rose-Marie Cizos), verh. Mad. Montigny, Schauspielerin (IV 601). 3 8 1 Cherubini 3 7 6 , 4 9 0 Cherubini, Luigi, Komponist (I 5 9 1 ) . 2 1 8 , 4 7 4 , 508 C h . M . = Charles Maurice Chonski, Kritiker des „Constitutione!" 226 Chopin, Frédéric François, Komponist (III 702). 363 f., 595, 6 2 1 Chorley, Henry Fothergill, Librettist und Musikschriftsteller 490, 496 Chotek, Franz Xaver, Pianist und Komponist 569 Christian VIII. König von Dänemark 534 Christiani, Lise, Cellistin (IV 5 1 4 ) . 2 2 , 1 2 9 , 140, 142 Cibini, Katharine von, geb. Kozeluch, Pianistin (IV 565). 209 Clairville, Louis François Nicolaïe, Schauspieler und Librettist (IV 634). 489 Clapisson, Antonin Louis, Komponist (III 739)- 3 3 6 , 399, 444, 44», 4 5 4 , 606 Coburg, Herzog von s. Ernst II. Cocci (Coggi), Komponist, Korrepetitor 1 8 7 , 204, 205, 206, 2 1 8 , 2 2 5 , 3 5 6 , 3 6 7 , 593 Cogniard, Hippolyte, dramatischer Schriftsteller (IV 600). 3 8 1 , 634 Cogniard, Théodore, dramatischer Schriftsteller (IV 600). 3 8 1 , 634 Cogniard, Frères s. Cogniard, Hippotlyte u. Théodore Cohna, Schauspieler 249 Colet, Hippolyte Raimond, Musiktheoretiker (IV 636). 497 Coletti, Filippo, Sänger 1 5 5 , 1 7 1 , 3 3 4 Collini, Sänger 2 3 0 Colombey 483 Comité de l'association des artistes musicien Paris 378, 3 8 0 Comte 20 Concordia, Wiener Gesellschaft [ 1 7 4 ] 1 6 6 , 1 7 1 , 172-, 1 7 3 f-, 1 7 6 , 1 8 4 , 1 8 6 , 1 9 3 , 2 1 6 , 254

Conradi, August, Kapellmeister u. Komponist (IV 542). 1 2 9 , 569 Cony s. Koni Coralt 3 5 7 Corelli, Tenor 449 Cornelius, Peter, Komponist (III 797). 1 1 9 , 624 Costa, Michele (Michael), Sir, Komponist und Dirigent (IV 594). [499] 3 5 8 , 3 5 9 , 450, 4 5 i , 490, 496, 497, 5 ° o , 5 0 1 , 5 Z 4 , 635 Coulon, Chordirektor 479, 4 8 2 Courot, Sängerin 599 Courtin 4 8 0 Courtoy, Sängerin 6 2 2 Crelinger, Auguste (Stich-Crelinger), Schauspielerin (I 673). 1 3 0 , 226 Crémieux, Isaac Adolphe, Rechtsanwalt (II 601). 6 2 f . , 3 3 7 , 3 4 7 , 3 5 0 , 3 5 2 , 369, 3 7 5 , 376, 3 8 3 , 4 3 7 , 4 5 * , 4^5, 468, 4 8 2 , 483 Creuzer, Friedrich, Prof., Altertumsforscher 613 Crievel s. Cruvelli, Johanna Sophie Croidl, Violinist 1 8 6 f . , 225 Crosnier, Louis François, Operndirektor (II 659). 242, 269, 287, 296, 309, 3 1 9 , 382, 581 Cruvelli (Crüwell), Johanna S o p h i e Charlotte, Sängerin (IV 574). 2 4 5 f . , 2 7 8 f . , 580 Cruvelli (Crüwell), Friederike M a r i e , Sängerin (IV 574). 246 Cubières, General 2 8 3 , 580 Cullak s. Kullak, Theodor Curanda s. Kuranda Curtius 226 Custine, Astolphe, Comte de, Schriftsteller (III 657). 346 Cuvillon, Jean Baptiste Philemon, Prof. Violinist (IV 620). 483 Czartorisky = Czartoryski, Konstantin, Fürst (IV 550). 1 5 4 , 1 7 0 , 1 7 2 , 1 7 5 , 1 8 7 , 1 8 8 , 1 9 8 , 204, 2 1 8 , 383 Czerny, Karl, Pianist und Komponist 569 Dachröden, Ludwig Caesar von, Intendant u. Kammerherr (III 798). 1 2 3 Dahl, Emma geb. Freyse, Sängerin (IV 542). 129 Daliaste o. Dall'Aste, Sänger 3 7 7 , 587 Dalmatien, Marquis von, frz. Gesandter in Berlin 69, 1 0 7 , 1 1 9 Damcke, Sänger 345

PERSONENREGISTER Dameron, Pauline Eulalie, Sängerin (IV 584). " Î . 3 ° 9 . 3 3 * . 3 3 3 . 383 Damoreau-Cinti, Laure Cynthie, Sängerin (II 596). 1 8 9 Dantan, Jean Pierre, Bildhauer (III 6 7 1 ) . 20 Danziger, DUe 1 1 9 David, Angestellter (?) der Opéra in Paris z8o David (Journalist?) 482, 4 8 3 , 490, 496 David, Félicien César, Komponist (III 800). 75, 85, * é 3 , 2.75, 2.87, 3 2 0 , 3 4 5 , 3 4 7 , 3 é 4 , 435, 443, 47*. 5*9, 59é David, Ferdinand, Violinist (IV 542). 1 2 9 , 130,134 Davis, Direktor des Theaters in Orléans 497 Davison, James William, Musikkritiker (IV 587)-336, 341 Davison, William Dunkan, Hrsg. der Musical World 587 Davons, Kritiker der „Patrie" und „Assemblé nationale" 3 6 1 , 408, 4 3 7 , 4 7 1 f., 482, 483 Debelleque 4 7 7 Defresne 4 9 0 Dehn, Siegfried Wilhelm, Prof. Bibliothekar (III 7 1 1 ) . 4 3 , 83, i o i f . , 1 3 0 , 226, 2 3 5 , *47, 156, 54* Deichmann, Bassist 2 3 1 Deinhardstein, Johann Ludwig, Bühnendichter, Vizedirektor der Wiener Hofburg (IV 533). 1 0 1 , 1 8 7 , 1 8 8 , 1 9 9 , 205, 206, 3 1 0 , 3 1 1 , 3 2 6 , 3 5 7 , 5 3 4 , 587 Déjazet, Komponist 3 8 1 Déjazet, Virginie, Schauspielerin (IV 5 7 1 ) . *35, 319, 381 Delacroix, Eugène, Maler (IV 6 1 7 ) . 476 Delafield, Edward, Direktor von CoventGarden London 3 5 2 , 3 5 8 , 374, 3 8 1 , 4 4 7 , 456, 4 6 5 , 4 7 3 , 474, 488, 489, 6 1 5 Delaigne Fortuné 4 9 1 Delaroche, Paul s. La Roche Delavigne, Casimir Jean François, Dichter (II 59*)- *73 Delavigne, Germain, Schriftsteller (II 589). 50, 63, 3 3 3 , 3 3 4 , 3 5 0 , 3 5 2 , 360, 3 6 1 f., 365, 3 7 ° , 376, 400. 444, 466, 486, 490, 603, 6 1 3 Del Bosco 3 5 7 Delécluze, Etienne Jean, Maler und Schriftsteller (IV 508). 1 0 Delessert, Malerin 1 2 Deligny 4 2 8 , 464, 4 6 6 , 4 7 1 f., 4 7 7 , 4 8 1 , 4 8 2 , 483, 490

653

Dellile, Mlle (Morize, Arthémise-Paméla, gen. Octavie Tard), Sängerin (IV 599). 376 Delord, Taxile, Schriftsteller, Leiter des „ C h a r i v a r i " (IV 620). 4 3 5 , 4 8 3 , 4 8 5 , 496, 606, 636 Demendi, Sängerin 1 4 1 Demerie (Glossop-Demerie), Sängerin 4 5 4 f . Demidoff, Anatolij, Fürst (III 6 7 1 ) . 1 3 8 de Münk = Demunck, François, Cellist (IV 565). 2 1 0 , 4 8 2 Deschamps, Verleger, Associé von Brandus 1 4 , 298 Deschamps, Antony, Dichter (II 605). 1 2 , 4 9 0 Deschamps, Emile, Dichter (II 605). 3 2 5 , 37* 348, 3 7 * , 384, 4 3 7 , 447, 4^5, 4 é é > 467, 468, 4 7 7 , 574, 586, 599 Desnoyer, Auguste Boucher, Baron, Kupferstecher (IV 593). 3 5 1 Desnoyer, Louis François Charles, Kritiker des „Siècle" 4 7 1 , 622, 624 Despléchin, Edouard Désiré Joseph, Bühnenbildner 622 Dessau, Prinz von 1 8 8 , 2 0 3 , 204, 289, 298 Dessau, Herzog von 203 Dessauer, Joseph, Komponist (III 673). 1 6 5 , 1 7 4 , 1 7 6 , 205, 2 2 5 , 254, 4 1 8 , 4 1 9 , 4 2 2 Destesbèque 4 3 7 Detroit, Kammermusiker 1 2 9 , 226 Devrient s. Schröder-Devrient Devrient, Emil, Schauspieler 604 De Witt o. Dewitte s. Witt von Döring Diabelli, Antonio, Verleger (IV 553). 1 7 6 , 569 Didot, Sänger 4 9 1 Diede, Charlotte, die „Freundin" Humboldts 445, 601 Dieffenbach, Johann Friedrich, Prof., Direktor der chirurg. Klinik Berlin (III 802). i ° 7 , 5*5 Dielitz, Emilie, Sängerin (III 757). 366 Diéterle, Jules Pierre Michel, frz. Bühnenbildner 4 5 6 Dietrichstein-Proskau, Moritz, Graf (II 659). 1 6 6 , 1 7 6 , 1 7 8 , 1 9 7 , 204, 226 Dietsch, Pierre Louis Philipp, Komponist, Chordirektor (III 7 0 1 ) . 4 5 5 , 465, 4 7 1 , 481 Dietz, Sänger 66 Dingelstedt, Franz, Freiherr von, Hofrat, Dichter u. Dramaturg (IV 589). 3 3 4 , 340, 3 5 6 , 3 5 7

654

PERSONENREGISTER

Dingelstedt, Mme s. Lutzer, Jenny Ditt, Franz, Sänger (III 766). 166, 1 6 9 , 1 7 2 , 1 7 3 . I 75> 1 7 6 , 1 8 6 f . , 1 9 6 , 1 9 7 , 204, 230, 356 Dobler, Joseph Aloys, Sänger (II 642). 3 5 7 ^ , 358 Dobray = Dobré, Marie Rosalie Claire, Sängerin (III 700). 361 Dobrzynski, Ignaz Felix, Komponist, (IV 528). 83, 2 5 4 f . Doche, Vaudevilleverfasser 63 5 Döbler = Döbbler, Bühnenbildner des Josephstädter Theaters Wien 1 5 4 , 1 6 9 , 1 7 6 , 1 7 7 , 1 8 4 , 1 8 6 f . , 1 8 8 , 203 Döhler, Theodor, Pianist und Komponist 363 Döhring, Sieghart, Musikwissenschaftler 619 Dönhoff, Sophie Juliane Friederike, Gräfin von 609 Döring, Theodor, Schauspieler (IV 533). 101, 105, 154 Dohna, Gräfin 1 6 7 Dohna, Karl Friedrich Emil, Graf (IV 543)- 130 Dolgerloch, Referendar 1 0 4 , 108 Doli, Literat 344 Donizetti, Gaetano, Komponist (II 624). 4 5 , 1 6 6 , 1 8 0 , 2 1 6 , 2 1 9 , 240, 248, 304, 3 1 1 , 315. 3 M , 338, 342-, 351 449, 5*°> 556, 559, 576, 593 Dore 478 Doris s. Beer, Doris Dorn, Heinrich Ludwig, Hofopernkapellmeister (III 806). 1 0 2 , 387, 637 Doru 483 Dorus-Gras, Julie Aimée, Sängerin (II 605). 34> 390, 4 2 1 , 559, 581 Doucet, Charles Camille, Schriftsteller (IV 554)- j 7 8 , 337, 3 4 6 , 361, 5 5 ° Douvry 490 Doux, Emile, Direktor der Opéra comique Paris (IV 601). 382 Draxler, Sänger 1 6 6 , 1 7 4 , 203, 382 Duboscq, Jules, Optiker 619 f. Duc, le s. Leduc Duchaine s. Duchène Duchatel, Charles Marie Tannegny, Minister (III 8 1 1 ) . 1 3 , 2 1 9 , 366 Duchène, Musikkritiker des Journal des Débats 342 Duesberg s. Duisberg Duffaure = Dufaure, Jules Armand Stanislas, Minister des Innern (IV 608). 450, 496 2

Duisberg, Julius, Historiker u. Journalist 85, 1 0 7 , 501 Dumanoir, Schriftsteller 235, 3 3 6 Dumas, Adolphe, Schriftsteller 161 Dumas, Alexandre (Père), Schriftsteller (II éoo). 30, 136f., 1 4 8 , 1 6 1 f., 1 7 8 , 1 7 9 , 205, 226, 235, 237, 242, 285, 3 3 2 , 5 5 ° , 554, 581, 6 1 3 Dunker, jun. 265, 267 Dunker, Mad. 279 Dunker, Alexander 2 3 , 89, 226 Duponchel, Charles Edmond, Direktor der Opéra Paris (II 601). 292, 3 8 5 [384] 38, 262, 268f., 274, 28of., 282, 287, 290, 292, 294 ff., 299, 3 02 ff., 3 07 ff., 3 i 2 f . , 314ff., 3 i 9 f . , 32.z(i., 3 3 2 , 3 4 2 , 3 4 3 , 3 4 4 , 346, 348 f-, 3 5 * , 353, 355, 3^3, 364, 3 7 5 , 376, 383, 384, 386f., 388f., 39°ff-, 393 f-, 395, 3 f f . , 398 ff-, 400, 405, 406, 408, 4 1 1 - 4 1 7 , 4 1 8 , 4 1 9 , 4 2 0 f . , 4 2 2 L , 4 2 6 - 4 3 3 , 4 3 4 f . , 4 3 7 , 439, 441 f., 442f., 444, 447, 4 5 0 , 4 5 2 , 454ff., 464 f., 466 f., 4 7 2 , 474, 4 7 7 , 479f., 4 8 1 , 482, 483, 4 9 1 , 496, 573, 579, 5 8 1 , 582, 583, 591, 594, 598, 6 0 1 , 602, 607, 6 1 2 , 6 1 7 , 6 1 9 , 622 Dupont, Pierre, frz. Volksdichter und Komponist (IV 635). 490 Duprato, Jules Laurent, Komponist (IV 608). 44 9 Duprez, Duprez, "5, 286,

E., Klarinettist 4 7 2 Gilbert Louis, Sänger (II 653). 3 7 , 147, 148, 156, 2.05, ¿34, ¿62, 2 8 1 , 3 1 4 , 3 1 6 f . , 320, 3 2 2 , 389, 396,

4 J 9 , 4 2 9> 4 4 7 , 5 l 8 , 5 8 4 , 5 9 ° , 593, é o 3 Dusch, Alexander von, Staatsminister (I 599). 482, 490 Duvesne, Schriftsteller 336 Duveyrier, Anne Honoré Joseph, gen. Mélesville, Theaterdichter (II 601). 3 8 1 , 476 Duvivier, Prof. 1 0 2 , 1 2 9 , 1 5 4 , 226, 236, 2 43> 384 Ebers, Jette (Henriette), geb. Liepmann Meyer Wulff, Meyerbeers Tante 396, 403 Ebers, Seraphine (Sarchen), geb. Liepmann Meyer Wulff, Meyerbeers Tante 569 Ebers, Sophie 1 2 9 Ebers, Victor, Bankier, Meyerbeers Onkel (IV 569). 2 3 1 Eberty, Felix, Jurist, Prof. (IV 569). 2 3 1 , 244

PERSONENREGISTER Eck, Jacob, Klavierbauer (IV 576). 249, 2 5 2 , 418 Eckert, Karl Anton Florian, Komponist (IV 542). 1 2 9 , 1 3 4 , 465, 5 4 3 , 569 Eder, Josephine, Sängerin (III 722). 1 6 9 Ehrenberg, Christian Gottfried, Dr. med. Prof. (IV 578). 265 Eichendorff, Joseph Freiherr von, Dichter (IV 555)- 184 Eichler, Dr. 2 4 7 , 258, 4 8 2 Einsle, Anton, Maler 1 5 4 , 1 6 9 , 1 7 3 , 1 7 6 Eisenhofer, Franz Xaver, Komponist (IV 55i)- 171 Elisabeth, Königin von Preußen (III 801). 461 1 2 5 , 1 3 0 , 1 3 7 , 1 4 0 , 2 3 6 , 240, 3 2 1 , 394, 4 6 1 , 4 6 2 , 4 6 9 , 543 Elmar, C., Librettist, Schriftsteller 1 6 5 , 1 9 0 Eisler, Chordirektor 1 0 5 , 1 1 9 Elssler, Fanny, Tänzerin (II 641). 5 1 , 1 1 9 Enderlich, von 163 Endlicher, Stephan Ladislaus, Prof. Dr., Botaniker (IV 553). 1 7 6 , 1 8 3 Engel, David Hermann, Organist (IV 533). 1 0 1 , 1 0 2 , 247 Engländer, Siegmund, Redakteur (IV 564). 207,213 England, Königin von s. Victoria Englischer Gesandter in Berlin s. Wielhorsky, Graf Erard 1 0 7 Erl, Joseph, Sänger (II 688). 1 6 6 , 3 5 8 , 3 8 2 Ernst II., Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha 1 0 3 , 1 1 3 , 1 2 9 , 234, 3 2 0 f . Ernst August, König von Hannover (IV 526). 57, 75, 5 * 8 Escudier, Léon, Verleger (IV 508). 170 1 4 9 , 1 8 6 f . , 1 9 3 , 290, 297, 298, 3 1 7 , 3 7 2 , 375, 3 9 6 , 482, 488, 496, 5 1 5 , 524, 5 2 7 , 546, 550, 563, 5 8 1 , 584, 585, 590, 594, 596, 597, 625, 626, 627, 630, 636 Escudier, Marie, Verleger (IV 508). 10, 170 2 o f . , 27, 1 4 9 , 1 8 6 f . , 1 9 3 , 290, 297, 298, 3 1 7 , 3 7 * , 375, 396, 4 8 8 , 4 9 6 , 515, 546, 550, 5 8 1 , 597, 625, 626, 627, 630, 636 Eskeles, Baron 1 7 2 , 1 7 7 , 204, 209, 3 5 7 Eskeles, Baronin 203 Esperstedt, Hofrat (IV 539). 1 1 9 Espinasse, Fort-Arthur, Sänger (IV 6 1 5 ) . 4 7 1 Esterhazy, Paul Anton, Fürst von (IV 550). 1 6 9 , 1 8 6 , 1 9 4 , 206, 2 1 0 , 383 Etteling, Dr. 1 7 5 Euripides, griech. Dramatiker (IV 589). 3 4 1 , 349

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Euzet, Sänger 464, 466, 609, 6 2 1 Evers, Kathinka, Sängerin (IV 567). 226, 2 3 2 Eybler, Josef Leopold, Edler von, Komponist (IV 520). 44 Fage, Adrien de la = Juste A d r i e n Lenoir de Lafage, Musikschriftsteller 5 97 Fahrbach, Josef, Flötist (IV 554). 1 7 7 , i 8 6 f . Falcon, Marie Cornélie (II 633). 1 5 7 , 305 Fasch, Karl Friedrich Christian, Komponist (III 801). 1 0 9 , 244 Faucher, Léon, frz. Publizist u. Staatsmann ( I V 5 8 4 ) . 308, 366, 4 6 8 , 4 7 0 , 488 Feiler = Feilner, Meyerbeers Sekretär 52, 159, 2-43 Felix s. Kaskel, Felix Ferdinand, Meyerbeers Diener 1 0 2 Ferdinand I., Kaiser von Österreich 208, 5 1 6 , 609 Fernbach, L. 5 7 7 Fétis, François Joseph, Musikforscher und -Schriftsteller (II 645). 298, 3 0 7 , 4 8 2 , 490, 6 2 3 , 626 Fichtner, Karl, Wiener Schauspieler (IV 566). 2 1 8 , 280 Fiorentino della Rovere, Pier Angelo, Journalist (III 806). [160] i ° 7 , ¿ 3 9 , 337, 3 3 8 , 4 2 ° > 4 8 0 , 482, 496, 585, 588 Fischer Jacob, Prager Kunsthändler 280 Fischhof, Joseph, Komponist und Klavierlehrer (III 703). 1 1 9 , 1 6 5 , 1 7 6 , 1 8 7 , 205 225 Flahault de la Billarderie, Auguste Charles Joseph, Graf von, frz. General u. Diplomat (IV 532). 89, 97, 2 1 5 , 596 Fliess-Ehres, Sängerin 233 Flotow, Friedrich von, Komponist (III 803). 1 5 3 , 1 5 4 , 1 6 5 , 1 8 0 , 1 8 5 , 1 8 9 , 346, 3 5 8 , 388, 554, 562, 5 9 1 Fodor, Enrichetta, Sängerin (IV 569). 228, 234, 314, 384, 389, 4 3 7 , 4 4 3 , 459fFodor, Josephine, Sängerin 569 Förster, Friedrich Christoph, Herausg. des Berliner Konversationsblattes (III 673). 16 Fontenelle, Bernard le Bovier de, Dichter 4 3 7 Formes, Karl, Sänger (IV 555). 1 8 5 , 23of., 2 33> 358, 382-f-, 569 Foucault, Léon, Physiker 6 1 9 Fould, Achille, Bankier (II 6 0 1 ) . 4 8 2 Fournier, Schriftsteller, Mitarbeiter Scribes 45

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PERSONENREGISTER

Fourtado, Mad. 448 Frank, Gustav, Pianist und Komponist 1 5 3 , 154, 174 Frankl, Ludwig August, Dr., Ritter von Hochwart, Schriftsteller, Redakteur (III 733). 166, 169, 1 7 4 , 1 8 7 , 1 0 5 , 2 1 2 , 2 1 6 , 2 1 9 , 2 2 5 , 3 5 7 , 549, 558, 593 Frankreich, König von s. Louis Philippe I. Frank-Wirnser, Sängerin 40, 4 2 Franz I. Kaiser von Österreich 547, 563 Franz Karl, Erzherzog von Österreich (IV 547)- 1 5 9 , 1 6 9 , 1 7 5 , 2 1 3 , 2 1 5 Fraschini, Gaetano, Sänger (III 800). 1 5 5 f f . , 1 5 8 , 1 6 4 , 2 2 1 , 240, 2 4 1 f., 262, 264, 280, 286, 290, 295, 304, 3 1 5 , 3 1 9 , 324, 590 Fräser (Journalist?) 4 8 2 Freitag, Sängerin 1 6 9 Freygang, russ. Generalkonsul in Venedig 266 Freygang, Nadesda, Sängerin 266 Freys, Baron von, Theaterintendant in München 2 1 3 , 2 2 8 f . Freytag, Gustav, Dichter (IV 574). 243 Frezzolini, Erminia, Sängerin (IV 578). 267 Friedland, Mad. 289 Friedland, Ferdinand, Industrieller, Freund Heines (IV 564). 205, 2 1 8 , 2 2 4 , 236 Friedrich, Prinz 1 1 8 Friedrich (Berlin) 2 3 5 Friedrich II., König von Preußen 609 Friedrich Wilhelm III. (I 602). 285, 508 Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen (II 628). 128, i;8, 380, 461, 494, 513, 5 3 * [ 7 1 , 5 3 1 , 535» 545] 3, 5> !3» 15» 1 8 , 1 9 , 2 3 L , 25, 29, 3 1 , 36, 5 1 , 56, 57, 61, 7 2 , 75, 83, 85, 88, 89, 91 f., 93, 94, 95 ff., 98f., 1 0 0 , 1 0 3 f., 1 0 5 , 1 0 6 , i o 8 f . 1 1 0 , i n , 1 1 9 , 1 2 5 , 1 2 7 , 130, 1 3 2 L , i37f., 140, 142ff., 1 4 7 , 1 5 2 , 1 6 0 , 200, 208, 2 3 1 , 2 3 5 , 2 3 6 f . , 240, 246, 2 4 7 , 249, 258, 2 6 3 , 292, 307, 3 1 2 , 3 2 1 , 3 2 2 , 3 2 4 , 3 2 6 , 328, 3 3 8 , 342, 384. 394» 4 ° i , 448, 449, 4 5 3 , 454, 4 5 6 , 458 f-, 460, 4 6 1 , 462, 464, 466, 469, 4 7 1 , 495, 498, 5 ° 7 , 5 1 1 , 5 I 3 , 5 1 4 , 5 J 7 , 5 i ° , 5M> 5 * 5 , 5 1 6 , 528, 530, 5 3 1 , 5 3 3 , 5 3 4 , 5 3 5 , 5 3 6 , 5 4 i , 542-, 5 4 3 , 54^, 547, 5 7 1 , 5 8 1 , 583, 584, 586, 600, 608, 609, 6 1 0 , 6 1 1 , 6 1 2 , 6 1 3 , 6 1 4 , 636, 637 Friese, Sänger 1 0 2 , 1 0 8 Frohberg, Regina (Rebecca Friedländer), Romanschriftstellerin 4 2 2

Frommann, Alwine 89, 546 Fry, William Henry, Komponist 446, 607 Füchs, Ferdinand Karl, Komponist (IV 549). 1 6 6 , 1 6 9 , 1 7 2 , 208, 3 5 7 , 570, 593 Fuoco, La, Tänzerin 5 1 8 Gade, Niels Wilhelm, Komponist 566 Gaerich = Gährich, Wenzel, Komponist u. Ballett-Dirigent (III 726). 3 7 1 3 5 9 f - , 369, 594 Gänsbacher, Witwe 567 Gagliani 1 8 7 , 4 7 1 Gaillard, Carl, Herausgeber der „Berliner mus. Zeitung" (III 792). 88 f., 97, 1 0 2 , 1 0 6 , 1 0 9 , 1 1 8 , 1 1 9 , 226, 2 3 5 , 276, 329,381 Gannetti, ital. Schriftsteller 1 6 4 Ganz, Leopold, Violinist und Bratschist (III 757). 1 0 6 , 1 0 8 , i n Garaudé, Alexis Albert Gauthier, Korrepetitor der Opéra comique Paris (IV 634). 489 Garcia, Eugenie 81 Garcia, Manuel Patricio, Gesangspädagoge (IV 508). 7, 349, 3 5 2 Garcia, Pauline s. Viardot-Garcia, Pauline Gardoni, Italo, Sänger (III 800). 50, 1 7 1 , 1 8 9 , 240, 287, 295, 303 Gareis, Albert, Mitglied der Berliner Hofkapelle 597 Garrigues, Malwina, Sängerin (IV 548). 1 6 3 , 227 Gathy, August, Schriftsteller (III 768). 3 4 7 4 8 2 , 490, 496, 559, 625, 633 Gautier, Advokat in Paris 369, 3 7 1 , 3 7 6 , 3 7 7 , 3 8 3 , 384, 386, 429, 4 3 7 , 444, 454, 4 6 5 , 466, 468, 4 7 0 Gautier, Théophile, Dichter und Kritiker (III 686). 1 7 0 , 3 7 6 , 380, 4 3 7 , 446, 482, 4 9 o f . , 496, 622, 623, 624, 627, 633 Gedeonof, General, Theaterintendant 89 Gehrer, Joseph, Sänger (III 754). 66 Gelder, Van, M r . 4 2 1 Gelder, Van s. Julian Van Gelder Genibrei, Sänger 599, 6 2 1 Genot, 4 3 7 Gentil, Conservateur du matérial de l'opéra Paris (III 656). 268, 282, 3 9 2 Georg, Prinz = Friedrich Wilhelm G e o r g Emst, Prinz von Preußen (IV 535). 1 0 6 f . , 118, 134, 154 Georg Friedrich Karl Joseph, Großherzog von Mecklenburg-Strelitz (IV 5 4 1 ) . 1 2 3

PERSONENREGISTER George s. Beer, Georg Geraldy, Sängerin 559 Gérard, Feuilletonredakteur von „ L a Presse" Paris 3 84 Gern, Albert, Schauspieler (IV 576). 253 Gernerth, F. 5 4 2 Gerot 21 Gerst, J o h a n n Karl J a c o b , Bühnenbildner (II 646). 1 5 4 , 1 6 5 , 5 1 2 Gessner, Salomon, Dichter u n d M a l e r (IV 579)- 2.70 Geyer, F l o d o a r d , Musikkritiker (IV 519). 42 88, 89, 1 1 8 , 329, 539 Geymüller (I 641). 2 1 8 Gianpietro, E h e m a n n der J e a n n e Anaïs Castellan 465 Gimpel s. Guimpel Girard, Narcisse, Prof., Dirigent der Pariser O p é r a (IV 606). [484] 4 3 7 , 4 4 4 , 4 6 0 , 465, 4 7 1 f., 474, 476, 478, 4 8 1 , 483, 622, 629, 630 Girardin, Delphine, geb. Gay, Schriftstellerin (II 604). 3 3 7 , 338, 4 4 7 Girardin, Emile de, Politiker, Publizist (III 657)- 3 3 7 . 376, 4 4 7 , 4 8 i > 4 8 i > 49°, 4 9 i , 588, 589 Gladock, B. 244, 574 Glöggl, Franz, Musikalienhändler u n d Verleger (IV 554). 1 7 7 Gluck, W i t w e , Nichte von Christoph Willibald Gluck 2 3 5 , 246, 247, 376, 3 7 8 f., 380, 384, 5 7 1 Gluck, Christoph Willibald, Komponist 94, 2-45, 3 7 8 f - , 3 8 o > r ° 9 , 1 4 ° , 5 i 8 > 5 3 ° , 5 5 2 , 595, 622 G o d c h a u x , frz. Finanzminister 369 Görtz-Wrisberg, H e r m a n n von, Graf 558 Goethe, J o h a n n W o l f g a n g von, Dichter 149, 535, 552 Goethe, Walter von, K a m m e r h e r r (IV 530). 88, 89, 91 f., 1 8 3 Goldschmidt, Benny, Bankier in Paris 448, 465 Gomis, José Melchore, Komponist (II 605). 2-79 G o r d o n , M m e , Frau des Schriftstellers Saphir 203, 204 Goria, Alexandre E d o u a r d , Pianist u n d K o m ponist (IV 589). 3 4 1 Gossec, François Joseph, Komponist (IV 600). 3 8 0 G o t h a , H e r z o g von s. Ernst II. Goubaux 613

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G o u i n , M a d . 2 1 , 38, 46, 3 8 7 Gouin, Louis, Postbeamter, Meyerbeers Vert r a u t e r 114, 138, 188, jyo [19, 27, 37, 45, 48, 61, 63, 70, 85, i n , 1 1 5 , 1 3 1 , 132, 134, 148, 154, 178, 1 9 1 , 2 1 0 , 2 1 9 , 224, 2 3 7 , 2 6 1 , 264, 268, 2 7 3 , 280, 285, 294, 297, 302, 304, 307, 3 1 1 , 3 1 4 , 3 1 8 , 3 2 2 , 329, 388, 390, 394, 396, 398, 400, 405, 408, 4 1 1 , 4 1 3 , 4 1 7 , 420, 4 2 2 , 4 2 3 , 426, 4 2 7 , 429, 434, 438, 440, 442-, 5 7 1 ] 46, 53, 80, 1 1 8 , 1 3 6 , 1 4 2 , 1 4 7 , 1 5 4 , 1 6 1 f., 1 6 3 , 1 7 0 f . , 1 8 7 , 194, 203, 205, 226, 2 3 5 , 236, 2 4 1 , 247, 267, 280, 298, 299, 3 1 3 , 330, 3 3 * , 3 3 8 , 3 5 o f - , 3 5 5 , 3 7 2 , 3 7 5 , 376, 3 7 7 , 384, 386, 387, 388, 396, 405, 4 1 8 , 4 1 9 , 422, 4 2 5 , 436, 4 3 7 , 443, 444, 4 5 5 , 456, 4 5 7 , 465, 466, 468, 4 7 1 f., 4 7 5 , 4 7 7 , 4 8 1 , 482, 483, 485, 4 9 ° , 496, 509, 524, 527, 52-8, 538, 567, 5 8 1 , 583, 585, 598 G o u i n , Louis, Sohn von L. Gouin 27, 38, 2 3 7 , 242, 3 4 1 , 384, 424, 5 1 5 G o u n o d , Charles, Komponist 603 Goupil 490 Gozzi, Carlo, G r a f , Lustspieldichter (II 603). 188, 205, 2 3 3 , 3 3 4 , 336, 3 4 1 , 342, 587 G r a b o w , Carl Friedrich, Minister, Präsident der p r e u ß . N a t i o n a l v e r s a m m l u n g (IV 609). 4 5 4 G r a b o w s k y , General 1 1 9 Gräfe, Carl Ferdinand von, D r . Geh. M e d i zinalrat 1 1 9 Gräfe, Ottilie von, T o c h t e r des Medizinalrates 26 G r a h n , Lucilie, Tänzerin (IV 614). 469, 613, 614 Gregoire, Pariser Hotelier 424 Grell, August E d u a r d , H o f d o m o r g a n i s t u n d K o m p o n i s t (IV 574). 244 G r e m o n t , C o m t e 491 Grétry, A n d r é Ernest M o d e s t , Komponist (I 625). 3 7 0 Griepenkerl, W o l f g a n g R o b e r t , Musikschriftsteller (III 708). 1 0 7 , 188, 299, 320, 558, 5 82 f. Grillparzer, Franz, Dichter (I 660). 19J [317] 5 3 , 1 6 5 , 1 7 4 , 1 8 6 ff., 196, 2 2 5 , 230, 248, 320, 358, 524, 549, 550, 576, 584 G r i m m , Dr. Arzt 520 G r i m m , Louise Sophie, Sängerin 408, 4 1 9 , 604

658

PERSONENREGISTER

Grisar, Albert, Komponist (IV 598). 370, 376 Grisi, Carlotta, Tänzerin (IV 589). 3 3 3 , 342, 4 6 9 Í ; 497 Grisi, Ernesta, Sängerin, Frau von Théophile Gautier 1 7 1 , 3 1 9 , 3 2 3 , 4 2 8 Gritti, Conte, Impresario am Königstädter Theater Berlin 90, 463 Grois, Possendichter 203 Gropius, Carl-Wilhelm, Theater- und Dekorationsmaler 490, 5 1 7 Grove 106 Gruben, von, Hofmarschall und Theaterintendant in Gotha 89, 1 2 9 , 243 Grün, Anastasius s. Auersperg, Anton Alexander, Graf von Grüneisen, C. L. 615 Grüneisen, Redakteur der „Morning Chronicle" 2 1 9 , 336, 3 5 2 , 358, 376, 380, 384, 387, 396, 4*°> 434> 4 4 i > 4 5 7 , 4^o, 465, 468, 482, 489, 496, 499, 604 Grüner 1 8 8 Guasco, Carlo, Sänger (IV 584). 308, 3 1 5 , 3 2 i , 345» 351, 3 5 2 , 353, 3 » 3 . 4 3 7 , 4 4 i 593, 598 Gubitz, Anton 321 Gubitz, Friedrich Wilhelm, Schriftsteller (II 586). 106, 1 1 0 , 1 1 4 , 1 3 0 , 1 5 4 , 188, 1 9 9 Gude, Kabinettsregistrator 571 Guemar s. Gueymard Gümpel s. Guimpel Guerin, Theaterdirektor in Nantes 483 Gueymard, Sänger 3 8 3 , 3 8 8 f . , 4 2 1 , 4 3 7 , 446, 602, 609, 621 Guglielmi, Pietro Alessandro, Komponist (IV 544). 1 4 0 Guignot, Sänger 598f., 622 Guimpel, Inspicient, Requisiteur u. 1. Theatermeister der Berliner Hofoper 106, 108, i n , 534 Guinot, E. 1 0 Guizot, Eugène 368, 480 Gundlach 119, 1 2 9 Gungl, Joseph, Kapellmeister und Komponist (IV 529). 87, 96, 5 3 2 Gutzkow, Karl, Schriftsteller (II 677). 129, 130, 5^5 Gyrowetz, Adalbert, Komponist (I 613). 168, 1 7 4 , 1 7 6 , 188, 324, 329, 358, 4 1 9 , 465, 4 7 8 , 561 Haack, Theaterdirektor in Elberfeld 299 Haack o. Haake s. Hake, Ida, Gräfin von

Haake, Dr. Regimentsarzt 493 Habeneck, Mad. 490 Habeneck, François Antoine, Kapellmeister (II 605). 341, 347, 4 7 1 , 4 7 4 , 4 9 ° , 4 9 6 , 615, 618 Haber, von 4 1 0 Hackländer, Friedrich Wilhelm, Ritter von, Hofrat, Novellist (IV 595). 3 6 1 Haehnel, Amalie, Sängerin (II 636). 265, 289 Händel, Georg Friedrich, Komponist 109, 140, 146, 1 8 5 , 205, 219, 2 3 5 , 240, 245, 2-79, 3 8 8 , 571 Härtel, Hermann, Dr. (Breitkopf & Härtel) Musikverleger 1 4 7 , 460, 482, 488, 607f. Härtinger, Sänger 15 Hässler, Ottilie von, geb. von Sydow 408 Haider, Violinistin 1 2 8 Haitzinger, Amalie, Schauspielerin (II 643). 169, 188, 1 9 7 f . , 204, 234, 358, 555 Haitzinger, Anton, Sänger (II 642). 66, 3 5 8 Hake, Ida Gräfin von 1 0 7 , 3 3 2 , 343 Halben, D' s. Albert, D' Halévy, Fromenthal Jacques Elie, Komponist (I 681). 2 1 , 28, 1 3 8 , 186, 189, 196, 220f., 298, 308, 3 3 2 , 336, 3 3 7 , 3 4 5 , 346, 3 5 ° , 3 é 5 , 4 4 6 , 4 5 5 f - , 4 7 9 , S M . 5 1 5 , 526, 527, 567, 580, 582, 587, 592, 608 Halm, Schriftstellerin s. Molina, Maria di Halm, Friedrich s. Münch-Bellinghausen, Elegius Freiherr von Hammer-Purgstall, Joseph Freiherr von, Orientalist (IV 551). 1 7 2 , 1 7 7 Hampton, Direktor von Covent Garden London 3 7 3 4 2 5

Hampton, Englischlehrer 599 Hanemann, Moritz, Cellist (IV 594). 3 J 9 3 é 9> 597 Hanne 1 6 7 Hannecken, General 285 Hannover, König von s. Ernst August Hanslick, Eduard, Kritiker (IV 563). 205, " 5 , 5 5 * , 555 ffHarrier 4 8 2 Harriës, Heinrich, Pastor u. Dichter, Verf. der preuß. Nationalhymne 6 1 4 Harris, Regisseur 631 Haslinger, Carl, Musikverleger (IV 557). 258 1 8 7 ^ , 205, 206, 209, 2 1 9 , 226, 2 3 3 , 2-34, 2 3 5 , 2 4 ° > M 3 . 2 4 8 , 2 5 7 , ¿ 5 8 , i 6 8 , 358, 550, 569, 5 7 8

PERSONENREGISTER Hasselt, Anna Maria Wilhelmine van (Hasselt-Barth), Sängerin (III 757). 1 5 4 , 166, 175. 177, 103. 2 0 9> 368, 553 Hatzfeld, Graf von 226, 386, 449, 45of., 497 Hauser, Chef der Militärmusik des Regiments Grabowsky 1 7 0 , 1 7 7 , 2.57, 3 7 7 Haydn, Joseph, Komponist 209, 245, 569 Heckel, Johann Adam, Instrumentenbauer 557 Hecquet, Charles Joseph G u s t a v e , frz. Musikschriftsteller (III 768). 1 0 , 3 4 1 , 348, 437, 471, 474, 4 9 ° . 508 Hédouin, Pierre, Komponist, Musikschriftsteller u. Librettist (III 685). 3 6 1 , 594 Heine, Dr. med. 534 Heine, Ferdinand 638 Heine, Heinrich, Dichter 4SI, 4 7 J , 515, ¡16 29, 74Í., 81 f., 1 0 3 , 149, 194, 196, 205, 2 1 8 , 2 2 4 f . , 226, 2 3 5 , 236, 238, 282, 287, 29of., 296, 297f., 3 1 2 , 3 1 7 , 3 1 8 , 347, 371, 384, 390, 437, 448, 455, 4 ^ 3 , 515, 5 2 7> 533, 547, 55^, 559, 562, 566, 567, 573, 580, 5 8 1 , 598, 603, 606, ó i j f . Heine, Karl, Bankier, Vetter Heinrich Heines S i [74] 75, 2 2 4> 190f., 196, 2-97, 318, 5 1 5 f., 5 i 7 , 567, 571 Heine, Mathilde 475 Heine, Salomon, Bankier, Heines Onkel 74 f., 82, 5 2 7 Heinefetter, Clara s. Stöckl-Heinefetter Heinefetter, Sabine, Sängerin (II 596). 365 Helene, Großfürstin von Rußland (IV 508). 8f., 22, 7 2 , 75, 165 Helene Louise Elisabeth, Herzogin von Orléans (III 662). 5, 329, 3 3 7 , 338, 345, 587 Hellmesberger, Georg (Vater), Kapellmeister d. Wiener H o f o p e r (IV 519). 40, 186, 188, 1 9 4 , 204, 209, 553 Hellmesberger, Joseph, Violinist (IV 563). 206, 553 Hellwig, Sängerin 358 Hendrichs, H e r m a n n , Schauspieler (IV 534). 106, 1 0 7 , 1 1 2 , 1 1 5 , 1 1 9 , 235, 236, 335 Henelle, Sängerin 3 4 1 Hennin, D', Sängerin 559 Henning, Carl Wilhelm, Musikdirektor (I 590). 1 0 2 , 2 4 1 , 307, 338, 584 Hensel, Fanny, geb. Mendelssohn, Pianistin (I 685). 57, 83, 1 1 9 , 1 2 2 , 2 4 1 , 243 Hequet s. Hecquet

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Herbault 4 9 1 Hering, Karl, Violinist (IV 515). 29 H e r m a n n , Gotfried, Altertumsforscher (IV 525). 54, 55, 6 1 3 Hérold, Louis Joseph Ferdinand, Komponist (II 604). 2 7 9 Hertz, Henrik, dänischer Dichter und Dramatiker (IV 579). 273 Herz, Leon (Wien) 205, 209, 2 1 7 , 225 f., 2-58, 597 Herzberg, Joseph, Dr. med. (IV 543). 1 3 0 , ! 5 3 , 154, 2-47 Hesselbarth, Heinrich, Dirigent (IV 575). 2 35> 2 4 7 Hiller, Ferdinand, Komponist (II 608) [5, 56, 1 2 3 , 146, 328, 497] 73, 1 1 9 , 1 2 2 , 1 4 1 , 1 4 7 , 5 4 1 , 566, 5 7 1 , 586 Himmel, Friedrich Heinrich, Komponist (I 590). 586 Hirschfeld, Caspar, Bankier (IV 575). 247 Hirth, Friedrich, Heine-Forscher 528, 598, 615 Hittdorf, J a k o b Ignaz, Baumeister (IV 590). 34*, 3 4 6 H o f f m a n n , C. O . Redakteur des „Berliner Figaro" 1 1 8 , 194, 2 3 5 , 5 7 1 H o f f m a n n , Ernst Theodor Amadeus, Dichter und Komponist (II 672). 4 1 H o f f m a n n , Johann, Theaterdirektor (IV 554). 2 1 6 153, 177, " 8 , 222 Holbein, Franz Ignaz von, Theaterdirektor (I 610). 1 7 7 , 438 Holoschi, Sängerin 2 1 9 Holtey = Holtei, Karl von, Schriftsteller und Theaterdirektor (II 602). 1 3 0 , 1 7 7 Holz, Karl, Violinist (III 810). 1 7 6 H o m b u r g , Landgraf von 5 Hoppe, Franz, Schauspieler (IV 533). 1 0 1 , 112 Horrowitz 101, 483 Hortense Eugénie Beauharnais, Königin von Holland 532, 596 Horvath, Baron 2 1 9 Hosson, d', schwedischer Gesandter 113, 1 1 9 , 1 3 0 , 1 5 3 , 536 Hostein, Associé von Alex. Dumas 161 Hoven s. Vesque von Püttlingen H o w a r d , Frank, engl. M a l e r 1 1 9 , 1 2 7 Hügel, Karl Freiherr von, österr. Diplomat (IV 563). 205, 209 H ü w a r t , Kapelldiener 17, 118

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PERSONENREGISTER

Hugo, Carl (Bernstein, Karl Hugo), ungar. Schriftsteller (IV 593). 3 5 8 , 444 Hugo, Victor, Schriftsteller (II 605). 470, 554, 5 9 1 , 6 1 3 Humann, Adolph, Fagottist (III 756). 1 3 5 , 52.5 Humbert, Kaufmann 1 0 7 , 236, 243 Humboldt, Alexander Freiherr von, Naturforscher u. Diplomat (II 60z). 18, 25, 54, 57, 96, 100, 311, 3 3 7 , 513, jz8, 531, 535, 545, 613 [ 1 4 2 , 1 4 3 , 5 1 3 , 5 3 1 , 532] 5, 1 5 , 1 6 , 24, 54 f., 60f., 7 1 , 75, 85, 88, 89, 92, 96, 97, 98f., 1 0 1 , 1 0 2 , 1 0 6 , 109, 1 1 0 , 1 1 5 , 1 1 7 , 1 1 8 , 128, 129t., I42ff., I46f., I52f., 154, 1 6 0 , 1 6 3 , 183, 1 8 8 , 226, 2 3 1 , 2 3 2 , 2 3 5 , 2 3 6 , 244, 246, ¿ 4 7 , ¿49, ¿ 5 5 , ¿ 5 8 , ¿ 6 3 , 3 0 2 , 3 i o f . , 3 1 8 , 32of., 322, 332, 336, 338, 341, 3 4 3 , 344f-, 384, 387, 390, 4 0 1 , 444, 453 f-, 4 5 6 , 459, 4 ^ 1 , 462, 4 6 5 , 4 6 6 f . 468, 4 9 5 , 498, 507, 525 f., 530, 545, 546, 5 4 7 , 578, 5 8 4 ^ , 600, 602, 604 Humboldt, Wilhelm von, preuß. Staatsminister (I 653). 6 0 1 , 607 Huth, Louis, Komponist 5 4 1 Huwart s. Hüwart Iffland, August Wilhelm, Schauspieler und Theaterdirektor (I 588). 4 6 2 Illaire, Emil Ernst, Kabinettsrat (IV 5 1 4 ) . 2 3 , 29, 96, 1 0 2 , 1 1 9 , " 8 , 1 3 0 , 1 5 3 f., 1 5 9 , 226, 2 3 5 , 2 4 7 , 2 5 8 , 3 0 7 , 3 1 0 , 3 2 1 , 326, 3 2 8 , 3 3 8 , 460, 585, 6 1 3 Immermann, Karl, Dichter 255 Isabella II. Marie " Louise, Königin von Spanien 5 4 1 Ivanoff, Sänger 2 3 0 Jacob, Le Bibliophile s. Lacroix, Paul Jacobi, Karl Gustav Jakob, Mathematiker (IV 529). 85 Jacobsen, H. 5 76 f. Jacoby, Johann, Dr. med., Politiker (IV 609). 454 Jäger, Dr., Augenarzt in Wien 209, 4 3 6 , 606 Janin, Jules, Schriftsteller u. Journalist (II 648). 1 0 7 , 1 1 8 , 1 1 9 , 1 2 9 f . , 2 0 5 , 2 3 9 , 2-47, 2-55, 2 6 1 , 263, 3 3 6 , 3 4 1 , 344, 364, 446, 4 5 6 , 4 8 1 , 482, 4 8 3 , 6 2 1 Jansa, Leopold, Komponist (IV 573). 240 Jerrmann, Eduard, Regisseur (III 723). 1 3 4 , 154, 166, 176 Jervis, Sir John, Kronanwalt 560

Jette, Tante s. Ebers, Jette Joanne, Redakteur von „L'Illustration" 3 84, 3 8 7 , 389, 3 9 1 , 601 Joël, Dr. 236 Johann, Erzherzog von Österreich 5 3 2 Joly, Antenor, Redakteur u. Inhaber des „Vert-Vert" (III 661). 3 7 6 , 4 7 7 , 4 8 2 , 4 9 0 Jommelli, Niccolö, Komponist (I 625). 1 0 9 Jonas, Prediger 24 Josephine von Leuchtenberg, Königin von Schweden 536 Josephy, Siegfried Julius, Buchhändler (IV 534). 1 0 6 Jousin 1 0 Jünger, Johann Friedrich, Lustspieldichter 190 Jüngken, Johann Christian, Prof. der Chirurgie (IV 5 1 4 ) . 24, 1 0 1 , 396, 4 0 3 , J 3 3 Julchen s. Beer, Julie Julian Van Gelder, Esther Eliza, Sängerin (III 7 1 8 ) . 292, 295, 3 5 1 , 3 5 5 , 3 6 1 , 390, 4 i 2 f . , 4 1 8 , 4 1 9 , 4 2 0 f . , 428, 4 4 7 , 449, 452., 4 5 5 , 594, 598, 609 Julien, Sängerin 3 4 1 Jullien, Louis Antoine, Komponist und Dirigent (III 656). 4 9 7 , 636 Jullienne, Sängerin 4 1 2 f., 4 20 f., 446 Kaiser s. Kayser Kaiser von Österreich s. Ferdinand I. Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael, Pianist und Komponist (I 650). 344, 3 6 3 , 4 7 1 , 4 7 4 , 634 Kalliwoda, Johannes Wenzeslaus, Komponist (IV 582). 297 Kapp, Julius, Dramaturg und Musikschriftsteller 507, 546 Karl X V . , Kronprinz von Schweden (IV 536). 1 1 3 , 1 3 0 , 1 5 3 Karl, Prinz von Preußen (Friedrich K a r l Alexander) (II 628). 99, 394 Karl Albrecht, Erzherzog von Österreich 2 1 5 Karl Friedrich Alexander, Kronprinz von Württemberg (IV 535). 1 1 0 Karolath s. Carolath Karpeles, J . , Journalist in Paris 490 Kaskel, Felix 396 Kaskel, Karl, Baron von, Bankier 128, 366 [120, 501] 107, 1 1 9 , 123, 127, 129, 130, 1 4 1 , I 4 6 f . , 204, 3 2 8 , 396, 4 0 3 , 4 1 8 , 4 1 9 , 497, 5 ° i , 6 3 7

PERSONENREGISTER Kastner, Johann Georg, Komponist und Theoretiker (III 655). [61] 57, 3 3 3 , 3 3 5 , 3 4 * , 3 4 ¿ , 347, 3 5 5 , 4 ° i , 449, 4 9 1 Katharina von Rußland, Großfürstin 75 Kauer, Possendichter (nicht Ferdinand K.!) 256 Kayser, Vaudevilledichter 1 7 3 , 1 7 6 , 280 Kay ser, De, belg. Maler 1 4 7 Kheyl = Khayll, Alois, Flötist (IV 553). 1 7 6 f., 186 f. Kiesewetter, Raphael Georg (Edler von Wiesenbrunn) (IV 563). 205, 2 I 7 Í . Kisker, Geh. Rat 243, 247, 575 Kisting, Christian Heinrich, Klavierbauer (IV 533). 89, 1 0 2 , 1 0 6 , 1 2 9 , 5 1 5 , 542 Kistner s. Küstner Kitow, Dr. 6 1 2 Klage, Karl, Pianist und Musikdirektor (III 675). 1 1 8 , 1 1 9 , 1 4 7 , 246, 247, 258 Klein, Bernhard, Komponist 547 Klein, Julius Leopold Dr., Dichter (IV 5 1 3 ) . 1 9 , 246 Kiesheim, Anton von, österr. Volksdichter (IV 576). 255 Kley, Eduard, Dr., Michael Beers Erzieher (I 32). 1 0 6 , 1 1 7 Knebel, v. 108 Kneisel 1 2 9 f., 1 5 4 Koberwein, Schauspielerin 2 1 6 Koch, Vorsteherin der Berliner Singakademie 320 Koch, Friedrich 4 3 7 Köchlin 363 König, Sänger 599, 622 Köppke, Lehrer 89 Köster, Hans, Dichter 576 Köster, Louise s. Schlegel-Köster, Louise, Sängerin Koffka, Journalist 6 1 , 205, 226, 567 Kohlisch 1 7 4 Kolb, Gustav, Herausg. der Allgemeinen Zeitung Augsburg 6 1 6 Kolowrath = Kolowrat, Franz Anton, Graf von (IV 552). 1 5 4 , 1 7 5 , 2 1 3 , 378 Koni (Coni), Fédor Alekseevic, russ. Singspieldichter (IV 532). 97, 99 Koreff, Frau 20 Koreff, Johann Ferdinand, Dr. med. (I 614). 5, 3 3 7 , 3 4 1 , 343, 465, 4 8 1 , 482., 49^ fKosnowsky, Obrist 447 Kossak, Emst, Philologe und Journalist (IV 54 2 )- 194 Meyerbeer

IV

661

Kotzebue, August von, Schriftsteller 5 5 1 Kotzeluch, Johann Anton, Komponist 209 Kozold = Kotzold, Heinrich, Sänger (IV 530). 89, 1 0 8 , 1 2 9 , 1 4 1 Krämer 1 2 9 Kraus, Robert, Sänger 236, 495 Krause, Kapellmeister in Prag 2 1 7 Krause, Julius, Sänger (III 773). 1 6 , 1 2 7 , 545, 6 1 2 Kreutzer, Sänger 604 Kreutzer, Leon, Kritiker 626 Kreuzer s. Creuzer Kreutzholz 1 7 3 Kriehuber, Joseph, Lithograph (IV 550). 1 5 4 , 1 7 1 , 1 7 5 , 1 7 6 , 2 3 3 , 553 Kroll, Franz, Pianist u. Komponist (IV 577). 1 1 9 , 2 5 s , 263, 3 1 0 Krüdner, Pianistin 249 Krug 3 2 0 Kübeck, Karl Friedrich, Freiherr von Kübau, österr. Staatsmann (IV 600). 378 Küchenmeister, Hermine geb. Rudersdorff, Sängerin (IV 568). 227 Kücken, Friedrich Wilhelm, Komponist (III 783). 1 0 8 , 1 7 1 Küstner, Karl Theodor von, Generalintendant (II 652). S31, S325, 1 4 , 1 6 , 2 1 , 23 f., 44, 7 3 , 83, 88 f., 90, 92, 94, 96, 98, 1 0 2 , 1 2 0 , 1 3 0 , I 4 2 f f . , 1 5 4 , 1 5 9 , 208, 276, 292, 307, 320, 3 2 1 , 436, 459, 4i, 468, 470, 489, 4 9 1 , 494f., 5 1 1 , 5 1 2 , 5 1 7 , 527, 528, 530, 5 3 1 , 532, 540, 586, 6 1 1 , 6i±{., 6 1 4 , 636 Kullak, Theodor, Pianist (III 797). 88, 1 0 2 , 1 1 8 f . , 1 2 2 , 1 2 9 , 1 5 9 , 2 0 1 , 326, 5 1 4 , 54*, 569, 580 Kund = Kunth, Karl Sigismund, Prof., Botaniker (IV 602). 387 Kupelwieser, Joseph, Sekretär des Josephstädter Theaters in Wien (IV 5 5 1 ) . 1 7 2 , 1 7 7 , 1 8 6 , 1 9 3 , 1 9 6 , 356, 553 Kupelwieser, Leopold, Maler 5 5 1 Kuranda, Ignaz, Journalist (IV 534). 106 Kurpinski, Karol Kazimierz, Komponist (IV 582). 297 Lablache, Luigi, Sänger (I 686). 1 7 1 , 334 Laborde, Rosine, Sängerin (IV 602). 387, 388, 390 Lachner, Franz, Komponist, Hofkapellmeister (III 658). 28, 279, 307, 3 1 0 , 339, 586, 589, 6 1 3 Lacour, Advokat in Marseille 476 43

662

PERSONENREGISTER

Lacroix, Bassist 466, 4 7 1 Lacroix, Eugène s. Delacroix, Eugène Lacroix, Paul, Romancier und Kulturhistoriker (IV 608). 449 Ladenberg, Präsident 129, i } 7 ( . , 1 4 2 Ladenberg, Adalbert von, preuß. Staatsmann (III 750). 1 0 1 , 106, 1 1 8 , 1 2 9 L , 1 3 4 , 14z, 1 4 7 , 176, 188, 226, 2 3 1 , 246, 395 Lafitte (Sohn des Bankiers Jacques L.?) 437 Lafont, Magnetiseurin 346 Lafont, Sänger 3 1 9 La Fuoco, Tänzerin s. Fuoco, La Lagrange, Anne (Caroline), Sängerin (IV 606). 396, 398L, 408, 437, 438, 439, 447, 456, 458, 463. 465, 467, 609 Lamartine, Alphonse de, Dichter (IV 617). 476 Lambert, Sousdirecteur du mobilier de la couronne 370 Lambert, Harfenist 106 Landesmann, Heinrich, Schriftsteller (IV 575). 246L, 2 5 4 L , 279, 289, 580 Lange, Dr., Berliner Kritiker 1 0 7 Langlé 308, 3 1 9 , 384, 600 Lanner, Joseph Franz Karl, Komponist und Kapellmeister (IV 552). 174 Lannoy, Heinrich Eduard Joseph, Freiherr von, Komponist (IV 563). 205, 2 1 0 , 218, 248 Landsmann s. Landesmann Lapelouze (La Pelouze), Valentin, Zeitungsverleger (III 687). 336, 359, 449, 450, 455>45é,47i.490 Lard, Verlagsangestellter bei Maurice Schlesinger und Brandus & Co 64 La Roche (Laroche), Karl von, Burgschauspieler (IV 566). 2 1 6 , 2 1 8 La Roche (Delaroche), Paul de, Maler (IV 569) 232 Lassalle, Ferdinand, Schriftsteller, Sozialist (IV 515). [ 5 1 5 f., 516] 2-9, 74, 75, i ° 7 , 2 i 4 , 535 Laub, Ferdinand, Violinist (IV 566). 2 1 6 Laube, Heinrich, Schriftsteller und Journalist (III 696). 88, 106, 1 1 2 , 1 2 2 , 238, 254, 280, 289, 524f., 5 3 1 , 536, 540f. Laura 453 Laurent 483 Laurencin (d'Armond), Ferdinand Peter, Graf, Dr. phil., Musikschriftsteller (IV 558). 188, 204f., 206 Lavigne, Antoine Joseph, Oboist (IV 553). 176, 1 7 7

Lebau, Marschallin 587 Leborne, Aimé Ambroise Simon, Bibliothekar u. Chef der Kopie der Opéra (III 686). 376, 384, 3 9 1 , 464, 466, 472, 476, 482 Lechetitzky s. Leschetitzky Lecour 472 Lecouppey = Le Couppey, Félicien, Prof. f. Klavier und Theorie 444, 446 Ledru-Rollin, Alexandre Auguste, frz. Innenminister (IV 600). 377, 424, 602 Leduc, Verwaltungschef der Opéra Paris 280, 282, 286f., 297, 346, 355, 358, 376, 383, 39*, 399, 4°o, 4 ° i , 4*8, 434, 437, 443, 444, 480, 4 8 1 , 490 Leduc, Alphonse, Fagott-, Flöten- und Gitarrenvirtuose (III 687). 28, 37, 269 Lefèbvre (Lefebre, Lefevre), St., Klavierbauer in Köln mit Niederlassung in Berlin 226, 236, 246, 249, 252, 4 1 8 , 576, 604 Lehmann, Dr. Redakteur 98, 102, 129 Lehmann, Sänger 587 Lehmann, Heinrich, Maler (III 656). 342?, 349? Lehmann, Rudolf, Maler (III 656). 342?, 349? Lehmann, Fanny, s. Lewald, Fanny Lehwess, Heinrich, Dr. med. Hofrat 265, 447 f. Leithner, Sänger 166, 196, 203 Leo, Auguste, Pariser Bankier (II 602). 70, ">5, *47, 336, 3 4 1 , 4 9 ° Léonard, Hubert, Violinvirtuose (III 806). 22 Leone, Dr., Wiener Kritiker 560 Lerminier, Jean Louis, frz. Schriftsteller u. Redakteur (IV 589). 338 Le Roi = Leroy, Regisseur der Opéra National 490 Lesage, Alain René, Schriftsteller 635 Leschetitzky, Theodor, Pianist (IV 605). 422 Lesourd 482 Lespes, Léo, Musikkritiker 543 Lespinasse, Sänger s. Espinasse, L' Le Sueur, Jean François, Komponist (II 610). 5*7 Letronne, Jean Antoine, Altertumsforscher (IV 594)- 359, 482 Letto 247 Leutner, Sänger, s. Leithner Leuven, Vaudeville-Autor 235 Levasseur, Nicolas Prosper, Sänger (I 687). 437, 446, 4 5 ° , 45^, 457, 460, 464, 465, 467, 4 7 1 , 474, 569, 6 1 1 f., 621

PERSONENREGISTER Levi o. Levy, (Venedig) Komponist 24, 88, 1 0 1 , 106, n 8 f . , 1 2 7 , 129, 134, 163, 226, 2 3 5 , 247, 256, 396, 4 1 9 , 438, 5 4 1 Levi, Samuele 463 Lewess s. Lehwess, Dr. med. Lichnowsky, Felix, Fürst (IV 563). 205, 2 1 3 Lichtenstein, Carl August, Baron von (II 596) *35> * 4 3 , 2-46 Lichtenthai, Pietro (Peter), Dr. Arzt, Komponist u. Musikschriftsteller (I 658) 244, 270, 300, 331 1 8 8 , 204, 246f., 249, 3 1 3 , 326 Liebenberg de Zsittin, Emanuel Karl, Edler von 1 7 , 1 0 2 , 1 7 6 , 1 8 3 , 2 0 4 Í . Liechtenstein, Fürstin 2 3 3 , 383 Lieschen s. Beer, Elise Limnander de Nieuwenhove, Armand Marie Ghislain, Baron de (IV 580). 280, 376, 3 8 1 , 4 9 1 , 601 Lind, Jenny, Sängerin (III 743). [283] 4. 11. 13, ! 5 ! 7 » * ° , " f f - , * 9 , 3 ° , 3 * , 38, 39ff-, 44, 51, 53, 59, 65 ff., 69, 80, 85, 87, 89, 106, 1 0 7 , i n , 1 1 7 , 1 1 9 , 1 2 1 f., 1 2 7 , 1 2 8 , 1 4 6 , 1 5 4 , 1 5 5 , 1 6 4 , 169, 1 7 5 , i 7 6 f . , 1 7 8 , 1 8 0 , 1 8 2 , 1 8 3 , 1 8 5 , i 8 6 f . , 1 8 8 , 1 9 0 , 1 9 2 , 194, I 9 6 f . , 1 9 8 , 1 9 9 , 200, 2 0 1 , 202, 203 f., 204 f., 206, 209, 2 1 of., 2 1 2 f . , 2 1 5 , 2 1 6 , 2 1 8 , 220ff., 2 2 3 , 2 2 5 f . , 227, 230, 2 3 3 , 236, 238, 240, 2 4 1 , 242, 243, 250, 2 5 é f . , 262, 265, 272, 275, 277, 280, 2 8 1 , 283, 288, 291 f., 294, 295, 305 f., 3 1 6 , 324, 326, 3 2 8 f . , 3 3 4 f . , 339, 340, 356, 367, 368, 409, 488, 4 9 1 , 496, 497, 5 0 1 , 5 1 4 , 5 1 6 , 5 1 7 f . , 520, 524, 528, 529, 530, 539, 5 4 ° , 544, 549, 554, 557, 560, 562, 565, 566, 567, 568, 569, 573, 580, 5 8 1 , 585, 586, 589, 591 f., 597, 634 Lisieux, Schriftsteller 3 86 Liszt, Franz, Komponist (IV 524). 52, 1 1 7 , 2 5 1 ff., 366, 368, 383, 4 9 1 , 507, 576, 577, 5 8 9 , 621, 637, 638 Litolff, Henry Charles, Pianist (IV 517). 31, 368 Loebell, J . S., Redakteur 119, 1 2 9 , 539 Löffler, Conrad, Komponist 1 0 6 , 542 Lövenhielm, Graf, schwed. Gesandter 4 9 1 , 497 Löwe, Dr., Arzt in Wien 1 8 7 , 205, 226 Löwe, Ludwig, Schauspieler (IV 566). 2 1 6 Longpré, Alexandre de 6 1 3 Looroy (Leroy?) 376 Lopez, Bernard, Schriftsteller 381

Lortzing, Gustav Albert, Komponist

663 (III

754)208 Louis s. Gouin, Louis (Sohn) Louis Napoléon s. Bonaparte, Louis, Napoléon III. Louis Philippe I., König von Frankreich (IV 5 1 1 ) . 13, 337, 368f. 5 1 1 Lowenbach 4 8 1 , 482, 483 Lowther, Mitgl. der engl. Gesandtschaft Berlin 243 Lua, Lehrer 243,246, 247, 258, 574, 592 Lubocetta (Labocetta?), Sänger 228, 234, 3 " , 3M Luc s. Luck und Witten, v. Lucas, Hippolyte, Schauspieler u. Schriftsteller 2 1 6 Lucchesini, Marquis 525 Luck, Frau (des Generaladjutanten?) 108 Luck und Witten, Hans von, Generaladjutant Friedrich Wilhelms IV. (IV 539). 119, 1*7 Ludwig I. Karl August, König von Bayern * 8 9 , 3 * 9 , 343 Ludwig XIII., König von Frankreich 591 Ludwig Joseph Anton, Erzherzog von Österreich (IV 563). 204, 378 Lüttichau, August, Freiherr von, Generaldirektor des Dresdener Hoftheaters (III 7*8). 7, 34, 73, 84, 1 1 8 , 1 3 4 , 1 6 0 , 502 Luise, Prinzessin, Tochter des Prinzen Karl von Preußen 83, 528 Luise, Prinzessin von England (IV 602). 388 Lumley, Mitgl. der engl. Gesandtschaft in Berlin 443 Lumley, Benjamin, Theaterdirektor (IV 524). 47, 95, 164 53, 1 1 8 , 1 2 1 f., 1 2 8 , 1 2 9 , 1 5 4 f., 1 5 8 , 169, 1 7 9 , 180, 1 8 2 , 1 8 4 , 2 1 9 , 226, 230, 248, 306, 3 2 3 , 3 2 5 , 326, 3 2 8 f . , 335, 336, 339, 3 4 * , 344, 34^, 348, 3 5 ° , 386, 402, 430, 4 4 1 , 442, 474, 523, 539, 581, 5 9 * Luz = Lutz, Matthäus, Sänger (IV 550). 169 Lutzer, Jenny, Sängerin (III 678). 236, 248, * 7 8 , 334, 347, 3 5 ° , 355, 3 5 é f . , 366, 367, 587, 589, 591, 5 9 * , 597 Lwoff = Lwow, Alexej Fedorowitsch (III 7 1 1 ) . 236, 4 7 o f . , 475, 6 1 4 Lyser, Frau s. Pierson, Karoline Lyser, Johann Peter (Ludwig Peter August Burmeister), Schriftsteller und Maler (III ZI3 675)- 11, 34, 39, 207,

664

PERSONENREGISTER

1 0 7 , 1 5 4 , 1 7 0 , 1 8 7 f . , 1 9 6 , 204, 235, 508, 529, 534, 564, 566, 6 1 8 f . Mabille, Tanzkapellmeister

in Paris 4 7 1 f., 474, 476 f., 496, 497, 616,

465,

622,

636 M a c h o , J . , Verlagsvertreter von Breitkopf & Härtel 6 0 7 f. Madeleine, Stephen de la 4 6 4 , 4 7 1 , 4 9 0 M a f f e i , Andrea, Cavalière, ital. Ubersetzer (IV 579). 2 7 0 f . , 3 0 0 , 3 1 3 , 3 3 1 Maillart, Louis gen. Aimé, Komponist (IV

590). 342, 383 Maillé 4 9 0 Mairville s. Merville Mallefille, Pierre J e a n Félicien, Librettist 5 2 7 Malleville, Léon de, Schriftsteller 4 6 7 M a n g o l d , Karl A r m a n d (III 656). 1 4 1 M a n g o l d , Wilhelm, Hofkapellmeister 1 4 1 M a n n a , Ruggero, Opernregisseur (IV 582).

294, 3 6 4 f . Mantius, Eduard, Sänger (III 7 1 2 ) . 89, 94, 95 f., 6 1 1 Marcello, Benedetto, Komponist (IV 5 3 5 ) . 110 Marheineke, Philipp Konrad, protest. Theologe (IV 530). 88 M a r i e , Prinzessin von Sachsen-Weimar, 00 Prinz Karl von Preußen 83 M a r i e Friederike Franziska Auguste H e d w i g , Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen (III 739). 527 M a r i é , Claude M a r i e Mécène, Sänger 4 2 4 Marini, Ignazio, Sänger 5 0 0 , 5 1 5 , 5 1 8 M a r i o , Giuseppe Marchese di Candia, Sänger (III 672). 1 3 , 27, 1 7 1 , 2 2 1 , 256,

262, 264, 280, 286, 290, 295, 297, 305, 3 1 5 f . , 3 1 9 , 3 2 2 f f . , 334, 364, 428, 465, 467, 49of., 598, 605, 606, 6 1 5 , 635 M a r k u l l , Friedrich Wilhelm, Musikdirektor (IV 605). 4 1 5 M a r p u r g , Friedrich Wilhelm, Musiktheoretiker und Komponist (II 6 0 1 ) . 3 3 0 M a r r a , M a r i e von (Marie von H a c k , verh. Vollmer), Sängerin (IV 508). 1 1 , 3 4 , 4of., 42, 88 f., 95 f., 1 0 1 f., 230, 2 3 3 , 520 Marrast, A r m a n d , Redakteur des Pariser „ N a t i o n a l " (IV 606) 4 3 7 . Marschner, Heinrich August, (II 686). 87, 89, 529 Martens (Berlin) 5 0 1 , 5 2 5

Komponist

Martin, Nicolas, frz. Literaturkritiker

(IV

636). 497 Martini, Giambattista, Padre, Komponist u. Musikhistoriker (IV 6 1 4 ) . 4 6 7 M a r x , Adolf Bernhard, Prof. f. M u s i k an der Berliner Universität (II 596). 12.0

1 0 6 , 1 1 8 , 5 1 4 , 539 M a r x , Pauline, Sängerin (III 6 7 1 ) . 2 9 2 M a s s a k , Kapellmeister 578 Masset, Nicolas J e a n J a c q u e s , Sänger (IV 583). 364 305, 4 5 5 , 474 M a s s o l , J e a n Etienne Auguste, gen. Eugène, Sänger (II 6 1 6 ) . 3 0 5 , 4 2 1 , 5 0 0 M a s s o n , Pauline Louise Ferdinande, Sängerin (IV 584). 3 1 9 , 3 3 3 , 3 3 8 , 3 4 5 , 3 9 1 , 399 M a s s o w , L u d w i g J o a c h i m Valentin von, Staatsminister (IV 5 3 5 ) . 1 0 7 , 3 3 0 Matthias 4 9 6 Matthieu, Kontrabassist 4 7 4 Matthieu, Jacques, Sänger (IV 6 1 5 ) . 4 7 1 Matuschek, General 204 f. M a u r e r , L u d w i g (Louis) Wilhelm, Violinist und Komponist (IV 582). 2 9 7 Maurice, Charles, Journalist 64, 1 1 8 , 1 3 4 ,

1 4 9 , 3 o 8 > 3 6 i > 466, 583 f., 591 Maximilian Joseph v o n Bayern, Kronprinz (III 739). 69, 2 1 5 , 527 M a y e r , Charles, Pianist und Komponist (III 758 u. IV 552). 1 7 4 Mayseder, J o s e p h , Violinist u. Komponist (IV 550). 1 7 0 Mechetti, Carl, Prokuraführer im Verlag Pietro M . 2 4 8 , 2 6 o f . 5 4 8 , 5 6 9 Mechetti, Pietro, Hofmusikalienhändler 23 f., 1 6 5 , 1 7 1 , 1 7 7 , 1 8 7 , 2 0 J , 209, 2 5 1 f f . , 5 5 ° f - , 553 Mecklenburg-Strelitz, Großherzog s. G e o r g Friedrich Karl Joseph Mecklenburg-Strelitz, Erbgroßherzogin 24 M e i f r e d , Joseph J e a n , Hornvirtuose (IV

613). 465, 4 7 1 , 474, 478 Meinhold, Johannes Wilhelm, Pfarrer u. Schriftsteller 6 1 5 Melesville s. Duveyrier Melville s. Merville Membrée. E d m o n d , Komponist (IV 6 1 4 ) . 471 Mende, Fritz Dr., Heineforscher 6 1 5 Mendelssohn, Alexander, Bankier (III 7 2 6 u. IV 528). 75, 1 0 7 , 535 Mendelssohn, Joseph, Bankier 5 1 6 , 5 2 5 , 5 2 8

665

PERSONENREGISTER Mendelssohn Bartholdy, Fanny s. Hensel, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Cécile 335, 339 Mendelssohn Bartholdy, Felix, Komponist (I 6851.36 2

3 , 3 1 , 57, 9*, 140, 185, " 4 .

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Meyerbeer

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236, 2 5 1 ff., 272, 307, 322, 328, 334, 339, 3 5 3 , 355, 35«, 395, 5°7, 5 1 7 , 53of., 540, 544, 547, 561, 574, 583, 586, 589, 592 Mequillet, Sophie, Sängerin 455, 465 Mercadante, Francesco S a v e r i o , Komponist (I 682). 598 Merelli, Impresario 80, 92 Merimet = Mérimée, Prosper, Dichter (IV 617). 476 Merli, Enrichetta, Pianistin 363, 596 Mermet, Auguste, Komponist 527 Meruaux (Merruau), Charles, Redakteur u. Kritiker des „Temps" und „Constitutione!" (II 687). 334, 337, 3 4 1 , 408, 4 1 9 , 437, 4 4 1 , 444, 455 Merville, Michel Guyot de, Schriftsteller 336 Méry, François Joseph, Librettist (III 657). 467, 5 9 ° Metternich, Klemens Lothar Wenzel, österr. Staatskanzler (IV 543). 1 3 0 , 163, 166, 1 7 5 , 176, 180, 548, 549, 552, 558, 565, 600 Meyendorff, Peter, Freiherr von, russ. Diplomat (IV 514). 24, 89, 2 4 1 , 3 3 2 Meyer, Caroline, Sängerin 249, 268, 273, 278, 279 Meyer, Julius 247 Meyerbeer, Blanka (II 598). 83, 96, 1 1 1 , i66f., 1 7 3 , 190, 225, 264, 354, 384, 438, 463 Meyerbeer, Caecilie (II 9). 57, 68, 1 1 7 , 1 3 7 , 165, 167, 349, 350, 362, 387, 437, 493 Meyerbeer, Cornelie (II 9). 1 3 7 , 190, 576 2s, 27, 36, Meyerbeer, Giacomo 4, s, 17,19, 37, 43, 45, 46, 4«, 48, 49, 55, S6, 61, 61, 63, 69, 70, 71, 74, 78, 85, 102, i o j , i n ,

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497

I. B ü h n e n w e r k e : -

AFRICAINE, L ' ~ (E. Scribe) Oper 5 Akte 1 3 , 27, 50, 53, 81, 86, 1 5 6 f . , 2 2 1 , 262, 281, 287, 289, 293, 295, 306, 3 5 1 , 354, 44

666

PERSONENREGISTER

3 8 1 (Arie f ü r die Alboni), 3 8 4 , 3 8 9 , 396, 4 0 1 , 408, 4 1 9 , 420, 4 2 3 , 4 2 9 L , 4 3 4 > 4 4 6 , 4 5 * f-> 4 5 5 , 4 5 9 , 4 6 0 , 4 7 1 , 4 9 4 , 496, 502, 520, 529, 539, 543, 547, 5 5 1 , 5 5 6 f . , 5 5 9 , 569, 5 7 2 („Parmi les pleurs mon rêve"), 5 8 5 , 5 8 8 , 5 9 4 , 5 9 5 , 599 (Einlege-Arie f ü r die Alboni), 6 0 2 , 604 f., 607, 608, 6 1 2 , 6 1 7 , 6 1 8 , 6 2 3 , 6 2 6 , 6 2 8 , 6 3 2 , 634

358, 4 * 8 , 4 6 3 , 497, 5 1 0 , 543, 546, 594, 608 -

-

ANGLIKANER

UND

PURITANER,

DIE

~

Görres)

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FELDLAGER

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(Ch. Birch-Pfeiffer Huguenots, Les ~

nach

CHAMP

S.

DE

SILÉSIE

SCHLESIEN -

CROCIATO IN EGITTO, IL ~

(G. Rossi)

Opera seria 2 Akte 4 7 , 5 3 , I Z I , 2.44 (Königsberg), 294, 364 -

ESULE DI GRANATA, L ' ~

-

Opera seria 2 Akte 2 5 6 ÉTOILE DU NORD, L ' ~ (E. Scribe) Opéra comique 3 Akte 4 9 6 , 5 0 7 , 5 0 8 , 6 1 5 , 6 3 6

-

FELDLAGER

(F.

IN SCHLESIEN, EIN

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-

HOFFEST VON FERRARA, DAS ~

D'ANJOU

(F.

Romani)

-

NORDSTERN, DER S. L ' E T O I L E DU N O R D

-

PROPHÈTE, LE ~ (E. Scribe) Oper 5 Akte 1 3 , *7> 5 ° , 64, 7 3 , 79, 1 3 1 , 1 3 8 , 1 5 6 f f . , 2 i 9 f f . , 248, 262, 264, 28of., 286f., 289, 2 9 0 , 2 9 3 , 295 f., 2 9 7 , 3 0 2 , 3 0 3 , 3 0 4 f f . , 3 09 f., 3 1 4 f f . , 3 1 8 ff., 3 2 2 f f . , 3 3 2 , 3 3 4 , 339, 3 4 1 , 343, 344, 34^, 348f-, 3 5 ° f - , 35*f-, 354f-, 357, 3 5 » 3 ö o f . , 362^, 365, 366f., 368f., 37of., 372f., 377, 3 81 f. (Krönungsmarsch), 384 f f . , 3 8 9 , 3 9 1 , 3 9 3 , 3 94 f-, 3 97 ff-, 4 ° o , 4 0 6 f., 4 0 8 , 4 1 0 (Traumszene) passim, 4 2 2 (Revolutionsszene) u. passim, 4 2 6 (neue C o m plainte) u. passim, 4 7 4 ( 1 . Orchesterprobe) u. passim, 483 (Generalprobe) u. passim, 4 8 6 (Uraufführung) u. passim, 4 9 9 f f . (London), 5 0 2 (Dresden), 5 0 8 , 5 1 0 , 527, 543, 559, 585, 593, 594, 596, 5 9 7 , 598, 5 9 9 , 602, 605 f. (Kürzungen), 6 o 7 f . , 609 (Vertrag), 6 1 2 , 6 1 4 , 6 1 5 (Vertrag), 6 i 6 f f . , 6 i 9 f . (Prophetensonne), 6 2 1 f f . (Uraufführung — Rezensionen)

-

(E. R a u -

pach) Festspiel mit M u s i k 83, 9 1 , 4 0 5 HUGUENOTS, LES ~ (E. Scribe) Oper 5 Akte 1 1 , 2 3 , 3 i f . , 3 8 , 4 o f f . , 4 4 , 66, 87, 9 ° , 93 f-> 96, 1 1 5 ( 1 7 4 - Vorstellung Paris), 1 2 1 , 1 2 6 , 1 2 8 , 1 5 3 , 1 7 5 , 1 8 5 , 1 8 9 , i 9 o f . , 200, 209, 2 3 3 , 236, 249, 250, 253, 268, 2 8 1 , 292, 303, 305, 3 3 6 , 350, 3 6 8 , 3 7 2 (Arie f ü r die Alboni), 3 7 4 , 3 7 6 ,

MARGHERITA

Opera semiseria 2 Akte 7 0

(E.

S c r i b e - L . Rellstab) Oper 3 Akte 4 f., 9, i5> x 7 , I 9 f - , * * f - , * 4 , 2 5 , 26, 29, 3 o f . , 3 3 , 3 8 , 4 0 , 4 4 , 5 1 , 5 3 , 5 7 , 60, 6 1 , 64, 6 7 , 6 9 f . , 7 3 , 7 5 , 80, 87, 90, 93 f., 95, 99, 1 0 2 , 1 0 6 f . , 1 0 8 , 1 0 9 , i n , 1 1 6 f . , 118, 1 1 9 , 1 2 1 , 123, 126, 128, I29f., 1 3 7 , 1 3 9 (Libretto „ V i e l k a " ) , 1 4 1 (Vertrag Wien), 1 4 1 (Libretto „ V i e l k a " ) , 1 4 2 , I 4 é f . , 1 4 9 , 1 5 0 f f . , 1 5 3 f., I 5 é f . , 1 5 9 , 1 6 3 , 164t., 1 6 6 , 1 6 8 ff., 1 7 3 , 175 (Probenbeginn Wien) f f . passim, 1 9 4 (Generalprobe Wien), 195 (Schlußtableau), 1 9 6 (Urauff. „ V i e l k a " ) f f . , 2 0 1 , 203 f., 205 passim, 2 1 8 ( 1 3 . u. letzte Vorst, in Wien), 2 2 o f f . (Paris), 2 2 3 , 2 2 6 , 227, 228f., 233, 238, 2 4 1 , 242, 245, 2-47. 2-5°, 2-57ff-, 2-62, 2 6 5 , 268, 2 7 0 , 278t., i 8 o f . , 283, 284, 2 8 7 f f . , 293, *95f-i 3 ° 3 , 3 ° 5 f - , 3 i 6 ^ > 3 * 5 , 3*6, 329, 334Î-, 339, 347, 349, 355, 3 5 6 f . , 367, 377, 382, 386, 4 1 8 , 438, 446, 458, 464, 468, 4 7 2 , 497, 507, 508, 5 1 2 , 5 1 6 , 5 * 8 , J 3 3 , 5 4 0 , 5 4 2 , 5 4 4 (Wiener Vertrag), 5 4 7 , 5 4 9 , 5 5 ° , 5 5 3 , 5 5 4 , 5 5 7 , 5 6 o f f . (Vielka-Premiere - Rezensionen), 5 6 8 , 569 (Vielka-Bearbeitungen), 5 7 0 , 5 7 1 , 5 7 8 (Ouvertüre), 586, 5 8 7 , 5 9 2 , 5 9 3 , 5 9 7 , 6 0 2 f . (Rezension), 6 1 5 , 6 1 7 , 636 -

-

Romani)

-

ROBERT LE D I A B L E (E. S c r i b e u n d

G.

Delavigne) Oper 5 Akte 1 3 , 1 5 , 2 3 , 24, 3 1 , 38, 4 0 f f . , 44, 47, 53, 1 0 1 , 1 2 1 , 1 2 8 (282. Vorstellung Paris), 1 4 7 , 1 5 5 , 1 5 6 , 1 7 6 , 1 8 2 , 1 8 4 f., 1 8 9 , 2 0 6 , 2 1 1 , 2 2 6 , 2 2 7 , 2 3 0 , 2 3 2 , 2 3 3 , 2 3 6 , 2 4 0 , 2 4 1 , 243 (Valparaiso), 2 4 7 , 2 5 2 , 2 5 5 , 2 7 5 , 2 8 1 , 288, 2 9 1 , 2 9 2 , 3 0 3 , 3 0 5 , 3 0 8 f . , 3 1 5 f f . , 336, 346, 348f., 350, 355, 3éof., 364f., 369, 370, 374, 376, 379, 388, 389, 390, 409, 4 1 9 , 446, 460, 464, 469, 4 7 ° , 497, 5 ° * , 5*7, 543, 553, 555, 55^, 559, 560, 566, 5 7 3 , 584, 585, 588, 5 9 ° f - , 594, 595, 597, 602, 605, 6 1 2 , 6 1 8 , 623, 626, 628, 632, 634 ROMILDA E COSTANZA (G. Rossi) M e l o dramma semiseria 2 Akte 265 STRUENSEE (Michael Beer) Tragödie mit M u s i k 7 5 , 83, 8 5 , 89, 9 1 f., 9 6 f . , 9 8 f . ,

667

PERSONENREGISTER

i o o f . , 102f., IO4, LOJ f., IO7 ff., I i o f . , u z (Uraufführung), 1 1 3 f., 1 1 5 f., 1 1 7 , 118f., I i i , I22.ff., 1 2 7 , 1 2 8 , 1 2 9 t . , 1 3 1 ff., 1 3 4 , i 3 6 f . (Bearbeitung für Paris), 1 4 0 , 1 4 1 , 1 4 2 , 1 4 4 f., 1 4 6 f., 1 4 8 t . (Bearbeitung für Paris), 1 5 3 , 1 5 4 , 1 5 8 , 1 5 9 (Klavierauszug), 160ff. (Paris), 1 6 3 , 1 6 4 , 1 7 3 , 1 7 6 (Pesth), 1 7 7 f. (Paris) 1 8 0 , 186 ff., 1 9 1 , 1 9 7 , 198, 201 ff., 204 f., 206 f., 209, 2 1 1 , 213 f., 2 1 5 , 2 l 6 , 2 I 7 Î . (Prag), 2 1 8 (Berlin 1 5 . Auff.), 2 1 9 , 2 2 2 f . , 225, 226 (Klavierauszug), 2 3 1 (Magdeburg), 232, 23 5 ff., 238, 2 4 1 , 244, 247, 2-49, 2-54, 2-55, 158, 270ff., 275, 279f., 289, 2 9 1 , 297, 3 0 0 f . , 307, 308, 3 1 1 , 3 i 2 f . , 326, 329, 3 3 1 , 343, 345, 346, 3 57> 358> 3 6 1 , 3 6 6 , 380, 384, 388, 524 f., 516, 527, 528, 5 3 1 , 532, 535 (Uraufführung), 536ff. (Rezensionen), 54of., 543, 546, 5 4 7 5 5 4 , 55«, 5^4f-, 5 7 i (Ouvertüre) 575 (Vertrag), 579 t. (Klavierauszug), 587, 593, 597, 6 1 7 -

VIELKA

(Umarb.

des

FELDLAGERS

-

-

WELFEN NOTS, L e s

UND

GIBELLINEN

S.

-

ANGE SERVITEUR, L ' ~ S. NOËMA NOËMA OU LE REPENTIR (E. S c r i b e u.

H. Vernoy de St. Georges) 1 2 , 23, 28 f., 3 1 , 3 7 , 45, 4 é f . , 4 8 f f . (Anmerkungen zur Konzeption) 52, 55, 62f., 65, 85, 87, 92, 1 0 0 f . , 228, 2 3 1 , 256, 299, 3 3 3 , 334, 375» 5 ° 8 , 5 0 9 - 5 1 1 (Vertrag), 5 2 o f f . (Observations), 524 (Vertrag), 527, 567 -

-

PINTOS, D I E DREI ~

III. L i e d e r und R o m a n z e n werke -

Vokal-

AIMEZ Lied 1 9 3 , 558f. AN DEN NEUGEBORENEN Lied für Frau v. Gräfe 26

D I E UNSICHT-

ELLE ET MOI - SIE UND ICH (F. Rückert E. Deschamps) „Daß der Ostwind Düfte" — „Qu'une pure halaine" 365

-

-

-

FANTAISIE -

PHANTASIE ( H . B l a z e -

I.

Castelli) „Marguerites de mes prairies" — „Blümlein all' in dem duftgen Thale" 268 FESTHYMNE (K. Winkler) „Du, Du, der über Raum und Zeit" zur 25 jährigen Vermählungsfeier Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Preußen f. Soli und Chor a cappella 449, 4 5 o f . , 453 i-, 456 ff., 459. 4 6 0 , 4 6 1 , 462, 608, 610, 615 FRÜHLING IM VERSTECK — PRINTEMPS

CACHÉ (Lua — E. Deschamps) „Winter unter deiner Decke" — „Noir hiver ton manteau sombre" 243, 258, 325, 348f., 574. 586, 592 -

GUIDE AU BORD TA NACELLE -

KOMM

(H. Heine — E. Deschamps) „Guide au bord ta nacelle" — „Du schönes Fischermädchen" 1 5 4 -

MÈRE

GRAND

-

GROSSMUTTER

UND

ENKELIN „Allons rentrez voici" — „Herein mein Kind" f. Sopran und Contraalt n 8 f . , 1 2 1 , 1 2 3 , 1 2 7 , 205

(Opernfragmente C.

M. v. Webers) 23, 34, 52, 53 f., 57, 67, 68, 79f., 83f., 2 3 i f . , 234ff., 240, 2 4 1 , 307, 3 2 6 f . , 489, 5 1 8 , 529, 5 7 1 , 5 8 1 , 587 TARTUFFE (Molière) 1 2 , 1 4 , 1 9 , 22, 23, 19, 336, 5 "

DAME INVISIBLE, LA

DREI KÜSSE (Klein) 2 4 6

L ' ~ s. NOËMA -

-

-

HUGUE-

-

MAILIED ( H . B l a z e

-

~

ANGE AU EXIL, L ' ~ o d e r ANGE EXILIE,

CHANT DE MAY -

BARE SCHÖNE (A. Thierry - L. Reilstab) „Doux passant, dis moi qui t'amène" — „Wandrer sprich, was hieher Dich führet?" 1 0 , 1 2 , 20f., 36, 76, 78, 1 0 8 , 5 1 3 , 514, 516

II. O p e r n p l ä n e -

CANTIQUE DU TRAPPISTE — GEBET DES

I. Castelli) „Connais-tu la chanson?" — „Kennst du das süße Lied?" 256, 3 4 1 , 344 f-

SIEN -

KUHREIGEN S. RANZ DE

TRAPPISTEN „Notre vie est un instant" — „Nichtig ist des Daseins Glück" 376

IN

SCHLESIEN, Ch. Birch-Pfeiffer und L. Rellstab) Oper s. FELDLAGER IN SCHLE-

APPENZELLER VACHES

-

M O I N E , LE - — DER MÖNCH (E. Pacini

-

I. Castelli) „Pieux symbole où mon cœur" — „O Herr des Himmels" 35, 174, 175, 376 -

PRINTEMPS CACHÉ S. FRÜHLING IM V E R STECK

-

RACHEL À NEPHTALI

-

RACHEL UND

NEPHTALI (E. Deschamps - I. Castelli) „Quoi Nephtali quoi tu m'aimais" „Wie Nephtali du liebst mich sehr" 1 3 0 44

668 -

PERSONENREGISTER

RANZ D E S V A C H E S D ' A P P E N Z E L L , L E APPENZELLER KUHREIGEN (E. S c r i b e - I .

Castelli) „Voici donc le soir" — „Sonn' will untergehn" 33, 44, 518 -

S U R LE BALKON -

A U F D E M ALTAN ( E .

Thierry — L. Rellstab) „Sur le balcon" „Auf dem Altan" 10, 12, 20f., 33, 36, 76, 78, 108, 513, 514, 526 -

VOYAGEUR HOVEN, L E GEISTER

AU T O M B E A U

D E BEET-

D E R W A N D E R E R UND D I E

AN B E E T H O V E N S

GRABE ( F .

Braun — M . Bourges) „Queis doux accords fremissent" - „Was schwebt durch die Räume" 12, 33, 511, 518 -

W A N D E R E R UND D I E G E I S T E R AN B E E T HOVENS G R A B , D E R S. V O Y A G E U R

Liedsammlungen -

SEPT CHANTS R E L I G I E U X — 7 G E I S T L I C H E

LIEDER (Klopstock) 56 -

3 2 M E L O D I E S 512

IV. I n s t r u m e n t a l m u s i k -

ANDANTE für Cello f. Mad. Christiani 142 FACKELTANZ B-Dur für Kronprinz von Bayern 69 KLAVIERSTÜCK (1847) 254, 579 RECITATIVO

ET ARIA

DELL'OPERA R I -

NALDO (G. F. Händel) istrumentazione nuova di G. Meyerbeer 235, 571 Meyerbeer, Minna 4, 183, 444, 492 [491, 613] 14,19, 33, 38. 46, 49, 62, 67, 68, 70, 78, 84, in, 116f., 120, 128, 129, 133, 137, 156, 165, 167, 168, 170, 196, 231, 23éf., 238, 242, 247, 250, 254, 264, 2-73, 2-94, 301 i., 313 f., 315, 3 2 - 1 , 3 2 i > 324t., 327, 338, 349, 350, 354, 362, 376, 380, 383f., 403, 404f., 409, 417, 419, 422, 436, 437, 438, 443, 451, 462, 463, 488, 491, 494, 533, 549, 584 Michael, Großfürst von Rußland 8, 508 Michel, Duc s. Michael Michel, Mme 424, 434, 490 Michel, Mr. 440 f. Michelson 226 Milasch 383 Millenet, F. A., Gymnasialprofessor, Schriftsteller (Pseud. Tenelli) 243 Mirani 205, 148, 356

Mirate, Sänger 205, 230 Misch, E. R., Journalist 577 Möller, Generalsuperintendent 247 Moeser, Harfenist 175 Moser, August, Violinist (IV 539). 118, 121, 2 4 7 , 2.55 Moser, Karl, Violinist (I 685). 121 Moisson, Joséphine, Sängerin (IV 526). 63, 70, 490, 594 Molière (Jean Baptiste Poquelin), Dichter (IV 511). 12 Molina, Maria de (Pseud. Halm), Schriftstellerin 206, 248 Molinier, Sänger 599, 622 Molique, Wilhelm Bernhard, Violinist und Komponist (II 685). 216 Monari, Sänger 240 Moniot 496 Monnais, Guillaume E d o u a r d Désiré, Redakteur der „Revue et Gazette musicale" (III 703). 309, 336, 364, 377, 437, 446, 461, 465, 471, 490, 496f. Montalban, Antoinette von, Gesellschafterin Amalia Beers, 273, 351, 410, 453, 604, 609 Montebello, Herzog von, Marineminister 3 41 Montessini 119 Montguyon 481, 482 Montpensier, Herzogin von 13, 147 Moore, Thomas, Dichter (IV 567). 226 Mordbrenner s. Schlesinger, Heinrich Morel, Auguste François, Komponist und Musikkritiker (III 673). 189, 437, 452, 472, 482 Morgan 483 Moriani, Sänger 189

Moritz, Johann Gottfried, Berliner Blasinstrumentenbauer 554 Morlacchi, Francesco, Komponist (I 662). 35, 105, 140 Mornay = Morny ( = Demorny), Charles Auguste Louis Joseph, Marquis de (IV 596). 364 Mortier de Fontaine, Henri Louis Stanislaus, Pianist (III 781). 204, 384 Moscheies, Ignaz, Pianist und Komponist (I 633)- W 396, 4 0 3 , 4 0 8 Mosenthal, Salomon Herrmann von, Dichter (IV 566).

216, 230, 597

Moser, Harfenist 233 Moser, Instrumentenmacher 419

PERSONENREGISTER Mosewius, Johann Theodor, Universitätsmusikdirektor in Breslau (IV 534). 1 0 6 M o s k o w a , Joseph Napoléon Ney, Prince de la, Politiker, Schriftsteller u. Komponist (III 767). 226, 6 2 1 Mosson, Adolph 1 2 9 , 307, 3 4 0 Mosson, Johanna, Meyerbeers Tante und Schwiegermutter (I 653). 1 4 6 , 1 6 7 , 2 2 5 , 226, 228, 2 3 1 , 2 3 7 , 2 3 8 , 242, 243, 2 4 7 , 250, 2 5 4 , 263 f. 2 7 3 , 2 7 5 , 282, 294, 300, 3 0 1 ff., 340, 583 Motte Fouqué, de la Friedrich Heinrich Karl, Dichter 6 1 4 Mozart, Wolfgang Amadeus, Komponist 1 5 , 203, 2 3 5 , 2 4 1 , 245, 246, 2 5 1 , 279, 3 1 4 , 3 3 4 , 3 4 7 , 3 7 1 , 3 8 7 , 4 ° 4 , 55 2 > 557, 5^4 Müller, Geh. Kabinettsrat in Berlin 52, 57, 83 Müller (Wien) 204 Müller, Adolph, Komponist (IV 548) 1 6 5 , 1 8 8 , 203, 226 Müller, Karl Friedrich, Konzertmeister (III 708). 29, 89 Müller, Karl Friedrich, Komponist, Musikschriftsteller und Musiklehrer (IV 569). 231 Müller, Wilhelm, Literat 1 4 0 , 1 5 4 , 1 6 0 Münch-Bellinghausen, Elegius Freiherr von, Intendant, Schriftsteller (IV 576). 248 Münch-Bellinghausen, Joachim, Graf, österr. Staatsmann (IV 564). 206 Muhr, Joseph Simon, Berliner Bankier (IV 575)- 2 4 7 Mündt, Theodor, Schriftsteller (III 657). 1 2 2 , 528, 540, 592 Münk, de s. Demunck, Cellist Musäus, Johann Karl August, Schriftsteller (IV 5 1 7 ) . 3 1 fMusard, Philippe, Balldirektor, Komponist (III 655). 1 1 9 , 1 2 8 , 1 2 9 , 539, 553 Musset, Alfred de, Dichter (II 668). 3 4 2 Napoléon III. s. Bonaparte Naptat, Schauspielerin 501 Nau, Marie Dolores Benedette Giuseppina, Sängerin (II 677). j o , 4 2 1 , 426, 4 3 9 , 442 Neefe, Maler 1 9 6 Nehrlich, Christian Gottfried (III 782). 458, 459 Neithardt, August Heinrich, Musikdirektor (III 798). 4 5 4 , 456 f., 4 5 8 , 4 5 9 , 462, 4 7 1 Neodet, Tänzerin 465

669

Neruda, Amalie 240 Neruda, Wilma Maria Franziska, Violinvirtuosin 1 5 4 , 1 7 2 , 240 Nesme, Baron de, Chef der Eisenbahnstation Verviers 3 3 1 Nestor s. Roqueplan, Nestor Nestroy, Johann Nepomuk, Komiker und Possendichter (IV 548). 1 6 5 , 1 9 6 , 203, 2I 5 Netzer, Joseph, Kapellmeister (III 784). 40 Neumann, Karl, Schauspieler 555 Neumann, Luise, Schauspielerin 1 8 6 , 2 5 3 , 555 Neuwall (Marcus von?) 1 8 6 Ney, Joseph Napoleon s. M o s k o w a , Prince de la Nicolai, Gustav Alexander Wilhelm, Musikkritiker (III 7 8 1 ) . 140 23, 107, 163 Nicolai, Otto, Komponist und Hofkapellmeister (III 797). 1 2 4 40, 1 2 9 , 1 6 6 , 1 6 9 , 1 7 7 , i 8 6 f f . , 1 9 6 , 202, 204, 209, 2 1 6 , 226, 230, 2 5 1 , 3 1 0 , 3 " , 3 i 2 , 3 * 6 , 3 3 8 f . , 3 4 * f - , 3 5 8 , 384, 460, 464, 493, 566, 584, 585, 586, 587, 589, 6 1 3 , 6 3 7 Nikolaj I. Pawlowitsch, Z a r von Rußland (IV 508). 8 Nillo, Sängerin 4 9 1 Noisins, Gilbert de 464 Nonton, Direktor im frz. Finanzministerium 34* Nothomb, Jean Baptiste, Baron, belg. Gesandter (IV 539). 1 0 1 , 1 1 9 , 1 2 7 , 1 2 9 , 1 3 0 , 496 147, 2 5 6 , 330 Nougier Nouton 2 3 7 , 2 3 9 , 242, 2 6 1 Nutly 2 3 5 Odilon-Barrot, Camille-Hyacinthe, Politiker 623 Oesterreich, Kaiser von s. Ferdinand I. öttinger = Oettinger, Eduard Maria, Schriftsteller u. Journalist (II 672). 549 Oldenburg, Peter Nikolaus Friedrich, Prinz von 2 4 8 f . 576 Olfers, Ignaz von, Generaldirektor der kgl. Museen in Preußen (IV 535). 1 0 7 , 525 Olga, Großfürstin, Prinzessin von Württemberg 1 0 8 , n o , 540 Olivieri, Sängerin 3 1 1 Oppenheimer, Elise 484

670

PERSONENREGISTER

Orléans, Herzogin von s. Helene von Mecklenburg-Schwerin Ortigue, D', Joseph Louis, Musikschriftsteller u. Kritiker (II 645). 353

341, 355. 363, 465, 468, 497

Orville, D' 89 Osborne, Georg Alexander, Pianist (II 663).

337 Oskar I. König von Schweden 536 Oskar, Prinz von Schweden (IV 536). 1 1 3 , 119, 130 Osson, D' s. D'Hosson Otterstädt = Otterstedt, Freiherr von, preuß. Gesandter 249 Ovitz, geb. Steinau, Sängerin 450 Pacini, Antonio, Komponist und Verleger (II 669). 2 4 1 , 497 Paér, Ferdinando, Komponist (I 594). 189, 446 Paganini, Nicolo, Violinvirtuose (II 6 1 1 ) . 614 Pal, Nanci, Schwester von Berlioz 629 Palacky, Franz, tschech. Historiker 603 Palianti, L., Herausg. einer Collektion Mises en scènes der Opera comique Paris 490 Pallianti = Palianti Palowsky 490 Panofka, Heinrich, Violinist und GesangsPädagoge (II 678). 345, 466, 539, 590 Panseron, Auguste Mathieu, Prof., Gesangspädagoge (II 678). 342, 346, 365, 497 Pantowsky (Paulowsky o. Palowsky?) 491 Papendiek, Gustav Adolph, Pianist (IV 542). 129 Pardini, Sänger 3 1 4 Parent, M. Notenstecher 4 9 1 , 496 Parish-Alvars, Elias, Harfenvirtuose (III 753). 176, 187, 188, 226, 553 Pascal, Prosper, Sänger (IV 618). 481 Pasdeloup, Jules-Etienne, Dirigent 627 Pasqué, Sänger 604 Patania, Maler 477f., 479, 496 Patin, Kassierer einer Freimaurerloge 3 1 1 f., 3 1 3 . 47* Patschke, Kopist 1 0 2 f., 106, 1 2 9 Paul von Württemberg, Prinz 508 Paulin, Sänger 355, 599, 622 Peche, Therese, Schauspielerin 2 1 8 Pereira, Adolph Franz, Baron (IV 519). 39, J

54> 357

Pereira, Heinrich von, Bankier 5 1 9

Pereira, Henriette (Judith), geb. Arnstein, Baronin (IV 519). 39, 154, 166, 202, 209,

357 Perglass, Baron, Direktor des Hoftheaters Hannover 273 Perle, Jüd. Kantor in Prag 1 3 0 Perrigny 490 Perrin, Emile, Direktor der Opéra comique Paris (IV 601). 382, 4 7 1 , 496, 636 Perrin, René 437 Perrot, Jules, Tänzer und Choreograph (IV

574)- 2-43 Persiani, Fanny, geb. Tacchinardi, Sängerin (IV 550). 1 7 1 , 554 Persiani, Giuseppe, Komponist (IV 554). 179, 180f., 539 Perucchini, Giovanni Battista, Komponist (I 659). 266 Pfister, Julius, Sänger (III 756). 102, 106, 11 9> 1 3 4 , 140, 292, 495, 545 Philipsborn 1 0 2 Philipp = Philipps, Dr. 334, 344 Pierson, Heinrich Hugo, Komponist (III

733)- IJ9 102, 104, 106, n 8 f . , 1 2 2 , 129, 1 3 4 ,

14°, i54> ¿°7f., 2I 3> 534, 547

Pierson, Karoline, geb. Leonhard (IV 534). 104 Pillet, Léon François Raymond, Direktor der Pariser Opéra (III 710). 53 8, 572. 1 3 , 28, 37f., 63, 81, 85L, 1 1 4 , 1 3 1 , I 3 2 f . , 1 3 5 , 1 3 8 , 148, 1 5 5 ff., 1 5 8 , 1 6 3 , i 8 8 f . , 190, I92f., 194, 203 f., 21 of., 2 1 2 , 2 1 9 ff., 224, 234, 23 7 f., 242, 262, 268f., 2 8 6 , 3 5 5 , 4 1 6 , 4 2 3 , 4 3 3 , 4 3 4 , 5 1 5 , 5 1 8 , 562L, 567, 573, 574, 576 Pillet-Will, Graf, Bankier 465, 467, 496 Pincherle, Bankier in Verona 463 Pinchon 3 83 Pirkhof, Prof. 2 1 9 Pirscher, geb. Traut, Sängerin (III 677). 604 Pischek, Johann Baptist, Sänger (III 717). 4of., 94, 604, 6 1 2 Planard, François Antoine Eugène de, Schriftsteller u. Librettist (II 602). 2 1 , 27, 37, 46, 63 Plank, J., Kritiker 561 Pleyel, Joseph Stephan C a m i l l e , Komponist und Klavierfabrikant (II 673). 3 4 1 , 363,

376, 441

Pöck, Posaunist 186 Pötter, Karlheinz 618 f. Pogni, Harfenist 377

PERSONENREGISTER Pokorny, Franz, Direktor des „Theater an der Wien" (III 803). 3 1 , 87, 151 [152, 544. 568] 1 1 , 1 6 f . , 29, 30, 33, 38, 40ff., 6 1 , 66f., 7 ° , 9i, 99, i ° 7 , 1 1 7 , 130, i37> 1 3 9 . 1 4 1 . I S3> 154» l é 5 , 169, 170, 176t., i 8 6 f . , 194, i96f., 198, 205, 208, 2 1 7 , 23of., 234, 236, 243, 246, 247f., 248, 256f., 268, 278, 279, 283, 306, 334, 3 4 ° , 347, 349, 355 f f-, 3^7, 377, 382, 438, 5 1 6 f . , 519, 520, 529, 554f., 570, 5 7 1 , 592> 593, 597, 600 Polorini, Sänger 500 Pomartin s. Pontmartin Ponchard, Jean Frédéric Auguste, Sänger (II 590). 559, 622 Ponsard, François, Rechtsanwalt und Dramatiker (IV 554). 178, 375 Pontmartin, Armand, Comte de, Romanschriftsteller u. Redakteur der „Revue des deux Mondes" (IV 613). 465, 468, 4 9 1 , 636 Porthehaut, Sänger 598, 609 Potztazky (Potztadczky), „Musikgraf" 204, 213,215 Poultier, Placide Alexandre Guillaume, Sänger (III 719). 305, 332, 376 Poussard, Pauker 472, 477 Pratté, Anton Edvard, Harfenist (IV 580). 179 Prawit, Sänger 227 Prechtler, Otto, Librettist, Archivar (IV 549). 169 Preußen, Prinz von s. Wilhelm Friedrich Ludwig, Prinz von Preußen Preußen, Prinzessin von s. Augusta Marie Louise, Prinzessin von Preußen Prévôt, F. (Prévost), Sänger 599, 621 Prévost, Schauspieler 359 Priest s. St. Priest Proch, Heinrich, Kapellmeister (IV 552). 1 7 3 Prokesch von Osten, Anton, Graf, österr. Diplomat (IV 558). 187, 188, 225 Provence = Die Brüder Escudier Prume, François, Violinist (III 786). 344 Prutz, Robert Eduard, Dichter und Literaturhistoriker (IV 515). 29 Puccini, Giacomo, Komponist 589 Pückler, Hermann Ludwig Heinrich, Graf, Schriftsteller (III 744). 82, 106, 1 1 9 , 1 2 1 Pugni, Cesare, Komponist (IV 574). 243, 447, 452-, 468 Puig (Pseud. Flavio), Sänger 345

671

Pulvermacher, Breslauer Stadtrat 289 Quelus 482 Quetelet, Lambert Adolf Jakob, Astronom und Statistiker (IV 515). 29 Rachel, Elisa (Félix, E.), Schauspielerin (IV 589)- 338, 375 Racine, Jean de, Dichter 272 Radnitzky, Medailleur 188, 204 Radziwill, Anton Heinrich Fürst, Kgl. preuß. Statthalter und Komponist (I 654). 240, 577 Radziwill, Boguslaw, Fürst (IV 573). 240 Radziwill, Wilhelm, Fürst (IV 573). 240 Raff, Joseph Joachim, Komponist (IV 576). 2J-T 2-51 Rainoldi, Ballettmeister 176, 1 8 0 Rambach 188, 205 Randhartinger, Benedict, Hofkapellmeister, Komponist (IV 520). 45, 166, 176, 178, 205 Raphael 408, 435, 437 Raudnitz, L., Musikkritiker 1 5 4 , 187, 5 5 1 , 559 Raupach, Ernst, Dramatiker (I 670). 2 3 , 1 1 8 , 547 Reber, Napoléon Henri, Komponist (III 717). 362, 370f. Reboul, Jean, Dichter (IV 635). 490 Redern, Gräfin 279 Redern, Friedrich Wilhelm, Graf von, Generalintendant der kgl. Theater Berlin (II 610). 200 3, 5, 1 5 , M . 2-5, 2.9, 56, 6 i , 75, 88, 91, 1 0 1 , i o 3 f . , 106, 108, 1 1 9 , I 2 9 f . 1 5 3 f., 1 6 3 , 196, 226, 2 3 1 , 234, 235, 2 3 6 L , 1 4 7 , 32-2, 326, 338, 376, 387, 436, 437, 4 5 1 , 456, 457, 459, 464, 465, 498, 507, 546, 575 Reeves, John Sims, Sänger (IV 637). 500 Regli, Francesco, Musikschriftsteller (III 717). 107, 188, 205 Regnault, Elias, Chef des théâtres in Paris 432. Reichard, Sänger 203 Reichardt, Johann Friedrich, Komponist 547, 559, 586 Reichel, Sänger 604 Reichenheim, Mad. 168 Reimann, Meyerbeers Vermögensverwalter t o i , 1 0 7 , 343

672

PERSONENREGISTER

Reinick, Robert, Maler und Dichter 586 Reißiger, Karl Gottlieb, Komponist u. Kapellmeister (III 673).73, 297, 366 Reiter, Ernst, Komponist (IV 550). 1 6 9 Reilstab, Heinrich Friedrich Ludwig, Musikkritiker und Schriftsteller (I 600). zi, 2 6 , 30, 33, ;8, 78, 91, 99, 110, 13% 141, 150, 15z, 1 9 9 , 2 3 2 , 276, 2 S 2 3 1 , 36, 57, 76, 88, 99, 1 0 1 , 1 0 6 , 1 1 3 , 1 1 5 , n 8 f . , 129f., 137, 146, 1 5 1 , i52Í-> 1 5 9 , i 8 6 f . , 1 9 7 , 205, 226, 236, 248, 279, 280, 340, 360, 384, 460, 4 6 3 , 4 6 7 , 468, 4 7 7 , 4 8 1 , 5 1 4 , 5 2 7 , 536, 542, 545. 547, 560, 579, 5 » ° , 6 o i , 6 l o f - , 636 Rémusat, Charles François de, Deputierter (IV 5 1 1 ) . 1 3 , 1 3 8 , 5 7 1 Renard, Graf 2 5 5 , 5 7 7 Renner, von 99 Resek, Medailleur 1 7 6 , 553 Rettich, Julie, geb. Gley, Schauspielerin (IV 555)- 1 8 5 , 2 1 6 , 278 Richter, Schauspieler 253 Ricordi, Giovanni, Musikverleger (I 669). [313] 297, 3 0 0 f . , 3 1 2 , 3 3 1 , 579 Ricordi, Tito, Verleger (IV 579). 2 7 0 Ries, Hubert, Violinist (IV 572). 236 Riese, Wilhelm (Wolff, gen. Seëw)? 482, 620 Rieß s. Ries, Hubert Righini, Vincenzo, Kapellmeister und Komponist (I 590). 246 Ritter, August Gottfried, Organist (IV 575). z 47 Robertson 5 6 1 Rochette, Raoul, Archäologe 5 3 , 5 4 f . 525 Rodrigue s. Rodrigues Rodrigues, Edouard, Bankier 4 8 2 Rodriguez, Olinde, Schriftsteller? 3 8 3 , 386 Röttscher, Heinrich Theodor, Dr., Schriftsteller und Theaterkritiker (IV 5 1 8 ) . 3 2 , 59, 113 1 0 6 , i n , 3 2 0 , 5 1 7 , 526, 5 3 1 , 538 Roger, Madame 423 f. Roger, Gustav Hippolyte, Sänger (IV 508). 1 0 , 1 2 , 247, 262, 264, 2 8 1 , 287, 288, 1 9 ° , 295, 3 0 5 , 3 1 5 f., 3 2 3 f., 3 3 3 , 3 3 6 , 344f-, 346, 3 5 1 , 3 5 3 , 3 5 7 , 3 ¿ 3 , 3^4, 3 8 2 f . , 4 1 3 , 4 1 9 , 4 2 0 , 423 f., 4 2 5 , 4 2 7 , 4 3 o f f . , 4 3 5 , 4 3 7 , 4 4 1 , 4 4 2 , 444, 4 5 5 f., 4 5 7 , 464, 465, 4 6 6 f . , 470, 4 7 1 , 474, 4 7 7 f . , 479, 4 8 1 , 482, 4 8 6 f . , 488, 492,

5 U , 593, 595, 598, 602, 606, 607, 6 1 2 , 6 1 8 , 6 2 1 , 628f., 6 3 2 Roisy, Sängerin 1 8 9 Romberg, Bernhard, Cellist (I 6 4 1 ) . 508 Ronconi, Domenico, Sänger 584 Ronconi, Georgio, Sänger (IV 550). 1 7 1 , 584 Ronconi, Sebastiano, Sänger (IV 584). 3 1 1 Ronneburger, W., Violinist 597 Ronzi, Antonio, Sänger 240 Roqueplan (Rocoplan), Louis Victor Nestor, Direktor der Pariser Opéra (IV

518).

191, 351, 385, 58z 38, 268 f., 274, 2 8 0 L , 282, 290, 292, 2 9 4 f f . , 299, 3 0 2 f f . , 3 0 7 f f . , 3 I 2 Ì . , 3 i 4 f f . , 3 1 9 f - , 32-2-ff-, 3 3 1 , 3 4 3 , 344, 3 4 5 , 34^, 349, 3 5 1 , 3 5 * , 3 5 3 , 3 6 1 , 3 6 3 , 3^4, 369, 37i> 3 7 5 , 3 7 6 , 3 7 7 , 3 8 3 , 3 8 6 , 3 9 i , 39 2 > 3 9 5 , 4 ° é f - > 4 I I — 4 I 7 , 4 " , 4 * 3 , 4 2 6 - 4 3 3 , 4 3 7 , 4 3 9 , 443, 444, 446, 4 4 7 , 450, 4 5 2 , 4 5 4 f f . , 4 6 1 , 4 6 4 f . , 465, 466, 4 7 1 f., 4 7 4 , 476, 478, 4 8 o f . , 4 8 2 , 4 8 3 , 4 9 o f . , 496, 5 7 3 , 576, 578, 582, 583, 5 9 1 , 593, 598, 6 0 1 , 607, 6 1 2 , 6 1 7 , 6 1 8 Rosati, Sängerin 240 Rosellen, Henri, Pianist und Salonkomponist 607 Rosenhain, Jacob, Pianist und Komponist (II 664). 4 8 2 Rosenthal, Prof. 2 0 5 , 2 3 5 Rossi, Gräfin Henriette Gertrud, geb. Sontag (II 572). [ 1 0 5 ] 44, 1 0 4 , 1 0 7 , i o 8 f . , n 8 f . , 1 2 1 , 1 2 3 , 1 5 4 , 226, 234, 2 3 5 , 2 4 1 , 249, 3 2 6 , 4 5 1 , 4 5 3 , 5 4 1 , 584 Rossi, Gaetano, Librettist (II 580). 3;}, 46z 1 5 4 , 1 6 3 , 1 7 0 , 4 5 1 , 465, 478 Rossi, Luigi, Secretär der Congregazione di Santa Cecilia Rom 89 Rossi Caccia, Sängerin 46, 5 3 , 64, 1 1 5 , 1 2 8 , 1 3 5 , 5 2 7 , 544 Rossini, Gioacchino Antonio, Komponist (I 654). 2 8 5 46, 63, 64, 85, 1 1 5 , 1 1 8 , 1 3 5 f . , 1 3 8 , 1 4 9 , 1 5 6 f . , 1 9 3 , 2 3 5 , 240, 244, 265, 3 1 4 , 3 8 2 , 446, 4 5 0 , 458, 468, 526, 5 4 3 , 5 5 7 , 559, 5 7 » , 595, 6 o 6 > 6 " > 6 3 ° Rothschild, James (Jacob), Pariser Bankier (IV 607). 62, 82, 3 4 1 , 446, 465, 466 Rothschild, Salomon, Wiener Bankier 1 3 , 1 7 7 , 1 8 6 , 1 9 0 , 208, 3 4 1 , 449 Rott, Moritz (Rosenberg), Schauspieler (IV 534). 1 0 6 , 1 1 9

PERSONENREGISTER Rousseau, Johann Baptist, Dr., Hofrat, Theaterkritiker (III 796). 1 8 7 Rouvière, Edouard 4 4 4 , 4 6 5 Royer, Alphonse, Schriftsteller (IV 6 1 0 ) .

170, 337, 455, 543, 5 8 1 , 5 9 1 , 636 Rubini, Giovanni Battista, Sänger (I 664). 80, 92 f. Rubinstein, Anton Grigorjewitsch, Komponist (III 796). [43] 508, 519 Rubinstein, Nicolaj Grigorjewitsch, Pianist und Dirigent (IV 5 1 9 ) . [43] Rudolf Ludwig, Erzherzog von Österreich

Z05 Rudolf 1 6 7 Rühl = Rühle von Lilienstern, Johann Jakob Otto, General (III 726). 2 3 6 , 2 4 6 , 268,

320 Rüthling, Schauspieler 2 5 3 Rumigny, Adjutant des Königs von Frankreich 3 4 8 Rummel, Sängerin 3 6 , 249, 2 5 5 Rummel, Christian, Kapellmeister und Komponist (IV 5 7 1 ) . 2 3 6 , 2 4 6 , 2 4 7 , 2 4 9 , 2 5 5 Rungenhagen, Karl Friedrich, Prof., Leiter der Berliner Singakademie (II 634), 1 0 6 ,

244, 320, 458 Sachs 4 7 1 Säthersch = Küstner Sagan, Herzogin von 2 4 3 Saint Aubin, Schauspieler 23 5 Sainte-Beuve, Charles, Dichter und Kritiker

(IV 593)- 353 Saint-Georges, Henry Vernoy de, Librettist (II 604). 100, 333, 6 } $ [55, 520, 524]

1 2 , 28, 3 1 , 37, 46f., 48f., 62f., 87, 180, 189, 228, 287, 288, 303, 334, 337, 346, 380, 3 8 1 , 455, 456, 464, 466, 470, 4 7 1 , 475, 483, 4 9 ° , 496, 509f., 5 1 5 , 526, 527, 593, 614 Saint-Léon, Charles Victor Arthur, Ballettmeister und Violinvirtuose (IV 6 1 4 ) . 2 6 7 ,

468 Saint-Marc-Girardin, François Auguste, Prof. der Sorbonne, Publizist (IV 636). 4 9 7 Saint-Priest, Alexis Guignard, Comte de, frz. Diplomat (IV 590). 3 4 2 , 4 8 2 , 4 9 0 Saint-Simon, Claude Henri, Comte de, Philosoph 5 8 9 Salomon, Rudolph Heinrich, Sänger (IV

589). 340, 356, 377, 587 Samuel, Adolphe, Komponist (IV 5 3 1 ) . 9 2

673

Sand, Georges, Schriftstellerin (II 679). 6 2 1 Santo Mango 4 8 2 , 4 9 1 Saphir, Moritz Gottlieb, Schriftsteller (II

604). 1 2 6 4 1 , 129, 1 3 4 , 142, 1 5 2 , 1 5 4 , 160, 165, 172., i75> 1 7 6 , 1 8 5 , 1 8 6 f . , 1 9 4 ,

198,

203, 204, 206, 225, 230, 235, 236, 246, 4 7 , 2-59, 3 4 ° , 3 5 8 , 4 3 8 , 5 1 9 , 5 4 1 , 562-, 575 Sass, Friedrich Dr. 4 8 2 , 5 1 7 Savigny, Friedrich Karl von, Minister (IV 2

527). 67, 89, 97 Savoye, Henri Charles Joseph, Schriftsteller u. Journalist (III 656). 3 4 j , 3 7 9 3 3 7 , 3 7 6 , 4 9 6 , 562., 591 Sax, Antoine Joseph gen. Adolphe, Instrumentenbauer (III 768). 3 4 6 , 3 5 5 , 3 6 9 , 3 7 6 , 4 4 9 , 4 6 4 , 4 6 5 , 4 6 6 , 468, 472, 474, 476ff., 4 7 9 , 4 8 1 , 4 9 0 Sayn-Wittgenstein, Wilhelm Fürst zu, (I

607). 1 5 , 1 5 3 , 536, 5 7 1 Schachner, Rudolph Joseph, Pianist und Komponist (IV 563). 2 0 3 Schadow, Friedrich Wilhelm von, Prof., Maler (I 670). 1 0 7 , 246 Schäfer, Arry s. Scheffer, Ary Scharfenstein, von, Schriftsteller 1 0 7 , 1 1 8 ,

119 Scheffer, Ary, Maler (IV 6 1 8 ) . 4 8 2 Schick, Friedrich, Klarinettist (IV 534). 1 0 6 ,

108 Schiller, Maler 3 6 6 Schiller, Friedrich, Dichter 2 3 , 2 7 0 ,

313,

479, 515, 5 5 ° Schilling, Gustav, Dr., Musikschriftsteller (III

695). 1 2 , 205 Schimmelpfennig, Baron 1 2 9 Schladebach, Julius, Dr. med., Musikdirektor, Redakteur und Musikschriftsteller (IV 535). 1 0 7 Schlegel-Köster (ehem. Schlegel-Rößer), Luise, Sängerin (III 7 3 3 , IV 576). 2 4 6 f . , 2-47, 2 4 9 , 1 5 1 . 2-55, 2.58, 390, 495 f. Schlesinger, Heinrich, Verleger 64, 88, 1 0 1 ,

106, 1 1 5 , 1 1 8 , 1 1 9 , 129, 1 3 2 , 1 3 6 , 1 3 8 , i 4 6 f . , 148, 154, 1 6 1 , 205, 2x6, 226, 2-33, 2.35, M 1 , 2.46, 2 6 1 , 277, 376, 384, 458, 462, 538, 569, 575 Schlesinger, Maurice, Verleger (II 579). 1 4 ,

20, 28, 375, 387, 437, 450, 5 1 3 , 546f., 567, 607 f. Schlesinger, Moritz s. Schlesinger, Maurice Schlivian 1 0 6 , 3 2 4

674

PERSONENREGISTER

Schloss, Sänger in Breslau 163, 227 Schmalz, Amalie Auguste, Sängerin (I 592). 515 Schlottmann, Louis, Pianist (IV 542). 129 Schmidt, Hofrat 109, 119, 226 Schmidt, Adolph, Redakteur 225 Schmidt, August, Dr., Musikschriftsteller (III 703). 154,187,194,196, 214, 524, 561, 565 Schmidt, Heinrich, Journalist 537 Schmidt, Johann Philipp, Kritiker der „Spenerschen Zeitung" (I 661). 15, zoi, 250 88f., 106, 129, 205, 226, 235, 246, 384, 419, 53°, 534. 53 6 , 538, 541 f-, 5 6 i Schmidt, Julian, Redakteur 5 74 Schneider, Johann Julius, Prof., Musikdirektor (IV 530). 88, 91 f. 561 Schneider, Louis, Hofrat (III 726). 16, 97 Schneider, Maschinka s. Schubert-Schneider Schnorr von Carolsfeld, Julius Ritter, Maler 548 Schober, Franz von, Dichter (IV 553). 176, 187, 357 Schoenlein = Schönlein, Johannes Lukas, Prof. Dr. med., kgl. Leibarzt (IV 541). 128, 241, 263, 313, 376, 384, 493 Scholz, Wiener Komiker 196, 203, 215 Schott, Gebrüder, Verleger [36] Schreckfuß, Geh. Rat. 577 Schroeder, Theaterschreiber in Berlin 139 Schröder-Devrient, Wilhelmine, Sängerin (II 598). 33 f., 84, 243, 246f., 249, 310 Schubert & Cie Hamburg 252 Schubert, Franz, Konzertmeister 209, 518, 551. 553 Schubert-Schneider, Maschinka, Sängerin (II 641)- 34, 518 Schütky, Sänger s. Schutki Schiitky, Sängerin 205 Schuhmacher, Redakteur s. Schumacher Schulz, Johann Abraham Peter, Komponist (IV 576). 255 Schulze s. Schulz, Johann Abraham Peter Schulze, Schneider 226 Schulze, Johann Dr., Geheimrat (III 673). 102, 130, 153, 247, 575 Schumacher, Andreas, Redakteur der „Gegenwart" 169, 188, 204, 206, 561 Schumacher, B. G. 614 Schumann, Clara Josephine, geb. Wieck, Pianistin (III 694). 169, 550 Schumann, Robert, Komponist 83,169,172, 55°. 552> 55, 567, 589

Schunke, Sänger 235 Schunke, Carl, Waldhornist (IV 571). 235 Schutki, Sänger 231, 268, 278, 279, 377, 587 Schwab, Christoph Theodor, Prof., Schriftsteller 552 Schwab, Gustav, Dichter 552 Schwanenthaler = Schwanthaler, Ludwig von, Bildhauer (IV 603). 404 Schwartz, Berliner Buchbinder 291 Schwarz, Konsul 289 Schwarz, Sänger 204, 358 Schwarz, Sängerin 204, 205, 21 j Schwarzenberg, Fürstin 233 Schwarzenberg, Felix Fürst von 609 Schweden, Kronprinz von s. Karl . . . Schweden, Prinz von s. Oskar . . . Scribe, Eugène, Schriftsteller und Librettist 49, 370, 6ßS [46, 361, 485, 520, 524] 12, 20, 28, 29, 37, 45 f., 48, 53, 55, 6z f., 65, 205, 220, 228, 235, 249, 282, 296, 328, 333, 342, 344, 346, 347, 348, 349, 350, 351, 351, 359, 36of., 362, 363, 365, 366, 369, 370, 372, 373, 419, 4 2 7> 4*8, 429, 433, 435, 437, 444, 448, 454, 455, 463, 465, 466Î., 471 f., 474, 476f., 478, 479f-t 481 f., 483, 49°f-, 496, 497, 5°9f-, 517, 5 2 7> 547, 5^5, 5é9, 57*, 581, 586, 589, 592, 597, 599, 601, 603, 605, 606, 613, 618, 622, 636, 638 Scudo, Paul, Musikschriftsteller (IV 617). 477, 483, 496, 622, 627 Séchan, Bühnenbildner 456, 622 Sechter, Simon, Hoforganist (IV 563). 205, 218, 330 Seconda, Josef, Theaterdirektor 41 Sedlnitzky von Choltiz, Joseph Graf, österr. Polizeipräsident (IV 549). 1 3 0 , 1 5 4 , 1 6 3 , 166, 168, 233, 357 Segner, Posaunist 175 Seidelmann, Eugen, Kapellmeister (IV 568). 228 Seiffert (Paris) 490 Seipel = Seipelt Seipelt, Joseph, Chordirektor (IV 553). 176, 186 f. Serda, Jacques Emile, Sänger (III 717). 189 Servais, Adrien François, Cellist (IV 597). 368 Seyfried, Joseph von, Redakteur der „Wiener Zeitung" 198, 204

PERSONENREGISTER Shakespeare,

William, Dichter

320,

328,

384, 395. 4 1 9 . 5 1 7 Sheridan, Richard Brinsley, Staatsmann und Schriftsteller (I 648). 2 0 2 Simoni, Renato, Librettist 5 8 9 Sina (Paris) 3 4 6 , 4 5 1 Siraudin, P., frz. Schriftsteller 4 8 9 , 634 Skorzewsky, Graf 2 4 7 Skraup = Skroup, Franz, Kapellmeister in Prag (IV 565). 2 0 9 Société des auteurs et compositeurs dramatique 3 8 0 Solger, Reinhold, Schriftsteller (IV 596). 3 6 5 Sollogub, Wladimir Andrejewitsch, G r a f , Schriftsteller 6 1 4 Solly, Universitäts-Lektor 2 3 5 , 2 4 3 , 2 4 6 f . Soumet, Alexandre, Librettist 5 2 7 Specht, Adolphe, Journalist (II 584). 1 5 5 Speyer, Wilhelm, Komponist (II 639). [ 1 8 3 ] 96 Spieker = Spiker, Samuel Heinrich, Dr., Redakteur der „Spenerschen Z e i t u n g " (III 673). 1 5 , 88, 1 7 7 , 2 5 6 , 3 9 6 , 5 1 2 Spina, K a r l Anton, Gesellschafter Diabellis 154 Spohr, Louis, Komponist (I 6 7 1 ) . 96, 1 0 9 , 1 8 5 , 198, 387, 5 6 1 , 571 Spontini, Gaspare Luigi Pacifico, Komponist (II 588). 5, 1 6 , 1 8 f . , 2 3 , 2 9 , 64, 2 4 6 , 2-65* 2 9 2 , 3 0 7 , 3 2 1 , 4 4 1 , 4 7 4 , 5 0 7 , 5 1 3 , 5 2 5 > 5 4 ° , 5 4 4 , 5 4 7 , 566, 5 8 3 , 5 9 * , 594, 5 9 5 , 608 Stamitz-Meyer, Bankhaus in Wien 2 0 7 Stankowitsch 4 8 2 Stark, Militärmusikdirektor in Augsburg 5 2 Starzic, Sänger 1 8 5 , 1 9 6 , 3 5 6 Stassow, Wladimir Wassiljewitsch, Kunstund Musikkritiker 508 Staudigl, Joseph, Sänger (III 695). 4 0 , 4 2 , 107, 1 2 1 , 154, 163, 164, 165, 166, 169, 1 7 0 , 1 7 1 , 1 7 3 , 1 7 5 , 1 8 0 , 1 8 5 , 1 8 6 f., 1 9 7 , 204, 205, 206, 209, 2 1 2 , 2 1 6 , 2 1 8 , " 3 , 2 3 i , MO, M 1 , * 7 8 , 3 4 7 , 3 5 8 , 3 6 7 , 3 7 7 , 3 8 2 , 5 2 0 , 5 2 9 , 5 4 4 , 5 6 8 , 5 8 7 , 590, 593 Stavinsky, Karl, Regisseur 8 9 , 1 0 6 , 1 0 8 , 1 3 0 , 1 5 3 , 1 7 0 , 2.7z, 5 3 4 Steiner, Sänger 3 5 6 Stephan, Erzherzog von Österreich, Zivilgouverneur von Böhmen (IV 580). 2 8 0 , 284 Stern, Julius, Dirigent und M u s i k p ä d a g o g e (IV 5 1 4 ) [25] 3 2 2 , 4 5 9 , 4 6 2 , 5 1 7

675

Stern, S., Dr. Journalist 5 7 7 Sterneck, Baronin 2 0 5 , 2 1 3 Sternfeld (Venedig) 2 66 2-71, 3 7 6 , 3 9 6 , 4 0 8 , 4 1 9 Stich, Auguste, Schauspielerin (I 673). 1 1 4 , 121 Stieber, Wilhelm, Jurist, preuß. Polizeibeamter (IV 5 1 2 ) . 1 6 , 89, 1 0 6 , 1 1 8 , 1 2 9 , 226, 236, 324, 384, 534 Stifter, Adalbert, Dichter (IV 606). 4 3 6 Stockhausen, von, Gesandter 4 5 1 Stöcker, Klavierfabrikant 5 4 2 Stöckl-Heinefetter, Clara, Sängerin (III 685). 1 5 4 , 166, 203, 230, 233, 365 Stolberg-Wernigerode, Anton G r a f , Generalleutnant, Minister (III 799). 1 2 9 , 1 3 0 , 1 3 4 , !42-, 5 4 6 Stollwerk, N i n a , Komponistin 1 8 8 , 2 1 8 Stoltz, Rosine, Sängerin (III 672). 50, 64, 1 3 1 , 1 3 8 , 1 5 7 , 1 9 2 f . , 2 1 2 , 220, 224, 269, 287, 295, 303, 338, 4 5 o f . , 465, 466, 500, 527, 563, 567, 572, 573 Stolzenberg, Baron 3 6 7 Storch, Anton, Komponist, Direktor des Wiener Männergesangsvereins (IV 5 5 1 ) . 1 7 1 , 176, 185 Straeton, Harfenist 1 7 7 , 1 8 8 Strauß, J o h a n n (Vater), Kapellmeister und Komponist (II 656). 1 7 5 , 1 7 7 , 1 8 7 , 2 1 0 , 2-15, 2.23, 2 5 7 , 2 5 9 f . , 3 2 6 , 5 7 8 Strauß, J o h a n n (Sohn), Kapellmeister und Komponist (IV 578). 1 0 1 , 2 5 7 , 2 5 8 f f . , 268 Stubenrauch 1 8 7 , 205 Styrum, G r ä f i n , Meyerbeers Cousine 1 1 0 Sue, Eugène, Schriftsteller 3 8 0 Sulzer, Salomon, Kantor der jüd. Gemeinde Wien (IV 565). 209 Suppé, Franz von (Francesco Ezechiele Ermenegildo Cavaliere Suppe Demelli), Komponist und Kapellmeister (IV 5 1 9 ) . 4 0 , 1 5 4 , 1 6 5 , 1 6 9 , 1 7 7 , 1 8 2 , 1 8 6 f., 2 0 4 , 206, 5 2 9 , 5 4 2 , 5 6 3 , 5 6 4 , 6 0 2 Széchenyi, Obersthofmeister des Erzherzogs Franz Karl 2 0 5 , 2 1 3 , 2 1 9 , 5 6 3 T a a f f e , G r a f , Justizminister 2 1 0 T a a f f e , Amalie von, G r ä f i n 204 f., 2 0 9 , 5 6 5 Tadolini, Eugenia, Sängerin (II 609). 2 3 0 T a f f s. T a a f f e , Amalie v o n Tagliafico, Sänger 5 0 0 , 5 5 9 Taglioni, M a r i e , Tänzerin (II 603). 4 6 9 Taglioni, M a r i e (jun.) Tänzerin (IV 6 1 4 ) . 4 6 9

676

PERSONENREGISTER

Taglioni, Paolo, Ballettmeister und Choreograph (III 780). 236, 2 4 6 f . , 2 6 3 , 465, 466, 4 6 7 , 4 6 9 ^ , 4 7 2 , 476, 6 1 4 Talma, François, Schauspieler 583 Tamberlik, Sänger 524 Tamburini, Anton, Sänger (I 685). 2 5 6 Tartini, Giuseppe, Violinist und Komponist 614 Tauber, Josef Samuel, Schriftsteller (IV 603). [402] 205, 402, 4 1 0 Taubert, Karl Gottfried Wilhelm, Kapellmeister (III 766). 96, 1 0 2 , 1 0 6 , 1 1 1 , 1 1 9 , 1 4 6 , 2 0 7 f . , 246, 460, 542, 546, 6 1 1 T a u x , Alois, Kapellmeister und Komponist (IV 606). 425 Taylor, Isidore Justin, Baron, frz. Kupferstecher und Lithograph (III 659). 203 3 7 6 , 380, 474 Taylerand, Duchesse (Herzogin von Sagan) 2 43 Teichmann, Johann Valentin, Hofrat (III 725). 88, 92, 1 0 2 , 1 0 3 , 1 0 6 , 1 1 0 , 1 1 8 , 1 1 9 » i2.9> 1 5 4 , 1 6 3 , 1 6 7 Teste, frz. Minister 2 8 3 , 580 Thalberg, Sigismund, Pianist (III 657). 1 7 8 , 1 3 5 . 3 8 3 , 596, 607 Therese, Königin von Bayern (IV 5 8 1 ) . 284 Thiele, von, Geh. Staatsminister 5 7 7 Thierry, Amadée, histor. Schriftsteller, Mitgl. des Staatsrates (III 766). 205, 4 9 1 , 5 7 2 Thierry, Edouard, Schriftsteller 1 0 , 1 2 , 1 0 7 , 2 39> 4^5, 4 9 1 (?), 6 3 o f . Thierry, Bühnenbildner 622 Thiers, Adolphe, Minister (III 8 1 1 ) . 1 3 , 1 3 8 Thillon, Anna, Sängerin 4 Thomas, Journalist, Mitarb. der „ R e v u e des deux M o n d e s " 2 5 1 , 256 Thomas, Charles Louis A m b r o i s e , Komponist (III 679). 466, 501 Thyerri, Edouard s. Thierry Tichatscheck, Joseph Aloys, Sänger (II 686). 1 5 , 38, 4 ° f - , 6 6 , 84, 292, 493, 502, 5 2 0 , 529, 604, 6 1 2 Tichy, Frau von 1 6 5 , 2 1 5 Tichy, Kommerzienrat von 1 3 7 , 1 4 1 , 1 5 1 , 1 5 4 , 1 5 5 , 1 5 9 , 1 6 8 , 1 8 3 , 1 9 7 , 2.04, 2 0 5 , 209, 2 1 3 , 2 1 5 , 226, 329, 349, 3 5 7 , 3 6 7 , 3 8 3 , 545 Tieck, Ludwig, Dichter (III 730). [ 1 0 2 ] 3 ° . 5 3 , 7 1 . 85, 1 0 5 , 1 0 7 , 1 5 3 , 5 2 5 , 526, 517 Titel s. Titl

Titl, Anton Emil, Kapellmeister (IV 5 1 9 ) . 40, 1 9 0 , 558 Tölken, Ernst Heinrich, Prof. (II 6 5 1 ) . 2 3 6 , 1 4 0 , 52-5 Tolodi, Alessandro, Sänger 285 Tomásek, Václav Jan (Tomaschek, Wenzel Johann), Komponist (IV 582). 297 Tomaso (Tommaso?) 1 0 6 , 1 1 9 , 1 3 0 Tourguenev, Iwan, Dichter 590 Tracy, de, Marineminister 478 Trautmannsdorf, Graf 1 3 0 , 1 6 1 , 396 Treffs, Sängerin 67, 358 Treumann, Sänger 226 Trevaux, Chorleiter 4 6 0 Troupenas, Eugène, Verleger (II 640). 4 9 o f . , 496 Truhn, Friedrich Hieronymus, Komponist und Musikschriftsteller (III 664). 1 0 1 , 106, 1 1 8 , 1 1 9 , 129f., 146, 1 5 3 . 159, 177, 2.46, 3 2 2 , 396, 4 0 2 , 408, 5 3 4 , 538 Tuczeck, Leopoldine (Tuczeck-Herrenburg), Sängerin (IV 520). 1 6 , 44, 7 3 , 1 0 6 , 1 1 7 , 1 1 9 , 1 2 7 , 1 5 4 , 226, 2 3 5 , 278, 297, 3 6 7 , 3 7 7 , 3 8 2 , 386, 465, 468, 597, 602 Ugal = Ugalde, Sängerin 446, 466, 483 Uhlig, Theodor, Violinist, Komponist, Theoretiker 633 Ungher, Caroline, Sängerin (II 592). 2 3 2 , 354,559 Unzelmann, Berta, Schauspielerin (IV 576). 2-53 Vacquerie, Auguste, Schriftsteller (IV 635). 490 Vaerst, Friedrich Christian Eugen, Baron von, Theaterdirektor (III 754). 205, 2 1 0 Vaëz, Jean Nicola G u s t a v e , Librettist, Schriftsteller (IV 5 9 1 ) . 3 3 7 , 3 4 6 , 5 4 3 , 5 8 1 , 638 Valguallier = Valgalier, Victor Adolphe, Sänger (IV 583). 3 0 5 Vaquerie s. Vacquerie Varnhagen von Ense, Karl August, Schriftsteller (III 7 1 1 ) . 1 0 7 , 507, 5 1 3 , 525 f. Vatel, Direktor des Théâtre italien Paris 1 7 1 , 226, 2 4 1 , 288, 3 1 5 , 3 3 4 , 368, 4 2 8 , 449, 4 8 3 , 587 Vatry, Graf, Deputierter 1 3 , 20, 2 7 , 1 0 7 , " 5 , 1 3 3 , 1 3 8 , 220, 3 3 6 , 3 7 6 , 380, 4 8 1 , 572-

PERSONENREGISTER Vebster, Direktor von Covent Garden London s. Webster Velluti, Giovanni Battista, Kastrat (I 659). z66 Verdi, Giuseppe, Komponist (IV 515). 28, 3 7 , 4 7 , 9 ° , 189, 2.30, 2.71, 276, 290, 292, 298, 300, 303, 316f., 319, 330, 341, 344, 345, 347, 349, 3 5 ° , 3 7 5 U 396, 4 4 6 , 447, 4 4 9 , 4 5 0 , 4 6 5 , 518, 5 2 3 , 559, 566, 574, 579, 581, 584, 590, 591 Véron, Louis Désiré, Direktor der Opéra Paris (I 651). 38, 263, 274, 281, 337, 338, 4 1 9 , 441, 443, 4 4 7 , 4 5 5 , 4 5 ^ , 464, 477, 479f-, 4 8 1 , 482, 483, 579 Verroust, Louis Stanislaus Xavier, Oboenvirtuose (IV 614). 467, 472, 479 Verst s. Vaerst Vesque von Püttlingen, Johann (Pseudon. J . Hoven), Dr., Jurist und Komponist (III 781). 154, 1 6 6 , 1 6 9 , 1 7 0 , 1 7 7 , 187, 205, 209, 226, 233, 550 Viardot, Louis, Impresario (III 672). 8, 80, 39* 22, 71, 85, 93, 150, 334, 345, 352, 355, 36of., 363, 384, 387, 389, 395, 396, 397, 398f., 4 ° ° f - , 4 ° 5 , 406f-, 419, 420, 422f., 425, 427, 437, 441, 444, 447, 450, 4 5 7 , 4 6 5 , 4 6 6 , 468, 47of., 474, 478, 516, 530, 590 Viardot-Garcia, Pauline, Sängerin (III 669). S9, 9i, 97 [532-] 4, 9, 6of., 71 f., 80f., 83, 89, 97, 98 f., 102, 106 f., 115, 119, 121, 123, 127, 129, i 4 o f . , 154, 168, 186, i89f., 200, 201, 220, 226, 233, 235, 236, 240Î., 25°f., 287, 292, 305, 318, 323 f., 334, 344, 345, 349, 3 5 ° , 35». 355, 359, 361, 367, 374, 376, 381, 383, 3 8 4 ^ , 388, 391, 392f., 393, 3 9 7 ö - , 4°off., 4 ° 5 , 4o6f., 409, 4 1 1 - 4 1 7 , 420, 423, 427, 4 3 1 f-, 4 4 4 , 4 5 0 , 455, 4^3, 4 ^ 4 , 45, 466L, 470, 472, 474, 478, 479, 481, 482, 486f., 488f., 490f., 494, 496, 500, 502, J08, 518, 530, 572, 590, 592, 597, 598, 602, 604, 605, 606, 607, 609, 612, 615, 618, 621, 627, 628f., 632, 634 Victoria, Königin von England (III 803). 272, 419, 5 M , 5*4, 579, 602, 605 Viel-Castel, Louis de Salviac, Diplomat, Verf. histor. Werke (IV 595). 361, 474, 481 Vieuxtemps, Henri, Violinvirtuose (III 803). 57, 64, 215, 569

677

Viezoli 266 Vighetti (Viglietti?) 188 Viglietti 130 Vigny, Alfred de, Dichter 591, 613 Villarceau, de 349 Villers, de, Mitarb. der Pianofortefabrik Pleyel 441 Vincent 335 Vitet, Ludovic, Schriftsteller (IV 597). 366, 482 Vivier, Eugène Léon, Hornist (IV 514). 22, i 4 o f . , 169, 477, 553 Vizentini, Direktor des Odéon Paris 346 Vogel, Charles Louis Adolphe, Komponist (IV 636). 496 Vogl, Dr., Redakteur 176 Vogler, Georg Joseph, Abbé, Komponist und Theoretiker (I 5off.). 48, 76, 244, 245, 528, 561 Wach, Karl Wilhelm, Maler und Zeichner 512 Wache, Dr. 205 Wagener, Joachim Heinrich Wilhelm, Konsul, (IV 543). 107, 130, 153 Wagner, Konsul s. Wagener Wagner, Schauspieler 576 Wagner, Albert, Sänger, Bruder Richard Wagners (IV 508). 7 Wagner, Johanna (Jachmann-Wagner), Sängerin (IV 507). 7, 34, 84, 502f., 546, 637 Wagner, Minna geb. Planer, 527, 585, 637 Wagner, Richard, Komponist 3, 6 73, r 4 7 , 292, 322, 329, 330, 366, 503, 507, 508, 527, 529, 546, 555ff-, 585, 587, 596, 620, 630, 633 f., 63 7 f. Wailly, Léon de, Schriftsteller und Kritiker (II 583). 12, 8 5 , 1 8 6 , 1 9 3 , 296, 336, 376, 464 Waldmüller, Ferdinand, Pianist und Komponist 569 Wallace, William Vincent, Pianist und Komponist (IV 593). 358, 482 Wallenstein, Albrecht Wenzel Eusebius, Herzog von Friedland (IV 578). 267 Walther, Dr. med., Geheimrat 329, 376 Walther von der Vogelweide, Mittelhochdeutscher Lyriker (IV 606). 437 Wanczura, I., Pianist und Komponist 569 Wappers, Gustav, Baron, Maler (IV 585). 320 Warnhagen s. Varnhagen

678

PERSONENREGISTER

Wasa, Prinz 383 Wasa, Prinzessin 66 Watts, W., Sekretär der Philharm. Ges. London 198 Wauer, Karl, Sänger (IV 539). 1 1 9 Weber, Auguste, geb. von Dusch, Witwe Gottfried Webers 76 [48] 52, 1 0 7 Weber,

Bernhard

Anselm,

Komponist

(I

49 f-). 2-3 Weber, Carl Maria von, Komponist 3 5 , 52, 53 f., 1 1 7 , 2 3 1 , 3 3 0 , 3 6 3 , 390, 5 1 8 , 529, 5 3 ° . 564. 569, 5 7 i , 5 8 1 , 587 Weber, Caroline von, Witwe von Carl Maria v. Weber 52% j86 34. 67, 68, 7 8 f . , 80, 83 f., 2 3 5 , 2 4 1 , 243, 3 0 7 , 3 2 6 , 3 2 7 , 396, 4 0 3 , 489, 504, 574, 587 Weber, Gottfried, Komponist und Theoretiker (I 596). 7 6 f . , 1 0 7 Weber, Johannes, Musikkritiker, Meyerbeers Sekretär (IV 595). 3 6 3 , 4 5 5 , 466, 4 7 0 , 4 7 8 , 490, 5 0 1 , 605, 609, 6z6i. Weber, M a x Maria von, k . k . österr. Hofrat (III 656). 52, 79, 8 3 f . , 3 2 7 , 4 0 3 , 529, 586 Webster, Arthur 3 5 2 , 3 5 8 , 3 8 1 , 447, 465, 467, 468 Wedding, Geheimrat 8 8 f. Wegner, Sänger 4 9 0 Wehsemeyer, Dr., Berliner Arzt 493 Weidmann, F. C., Schriftsteller und Kritiker (IV 558). 1 8 8 , 204, 5 5 2 Weigl, Joseph, Komponist (I 614). 44, 5 2 0 Weiher, Baron 88 f., 1 1 9 Weill, Alexander (Abraham), Schriftsteller (III 706). 2 3 9 , 4 3 6 1 4 9 . z 35> 1 3 6 , 2.82, 3 7 1 , 466, 4 8 2 , 490, 5 7 3 , 598, 620 Weiß, Schriftsteller 263 Weiß, Julius, Komponist (III 792). 24, 1 0 6 Wellington, Herzog von, Brit. Feldherr (IV 577)- ¿ 5 6 Wenzel, Dr., Kritiker 1 0 7 , 5 4 1 Werkner, Dr., Kritiker 226, 525 Wertheimer, Joseph Ritter von 1 3 0 , 3 84 Wertheimstein, Heinrich von 1 6 5 , 1 7 6 , 1 7 7 , 204, 226 Wertheimstein, Wilhelm von 1 5 4 , 1 6 5 Werther, Wilhelm von, Minister (II 609). 1 0 7 , 226 Westen, Sänger 3 5 6

Westmorland, John Fane, 1 1 . Earl of brit. Gesandter (III 725). 22, 2 3 , 24, 29, 52, 57, 95, ! ° 7 , 1 0 8 , 1 1 9 , i 2 9 f . , I 5 3 f . , 1 5 9 , 1 8 8 , 226, 240, 246, 247, 2 7 1 , 2 7 2 , 2 7 5 , 279, 288, 384, 460, 468, 579 Westmorland, Lady Priscilla Wellesley, Gräfin von Mornington 1 2 9 , 205, 2 1 6 , 236, 246, 248, 265, 2 7 2 , 4 5 2 , 4 5 3 , 462 Wichmann, Madame j 99 Wichmann, Hermann, Komponist (III 798). 44, 1 3 6 Wichmann, Ludwig Wilhelm, Bildhauer (III 744). 24, 89, 226, 3 2 6 Wieck, Friedrich, Klavierlehrer (IV 5 5 1 ) . 154, 1 7 1 Wiedmann, Mme, Sängerin 4 1 1 f., 4 1 5 ff-, 4 1 8 , 4 1 9 , 4 2 4 , 4 3 7 , 446, 449 Wielhorski = Wielgorski, Matwej Jurjewitsch, Graf, Cellist (IV 508). 9, 7 5 , 88, 89, 1 4 1 » 3 " , 574 Wielhorski = Wielgorski, Michail Jurjewitsch Graf, Komponist (IV 508). 9 Wielhorsky, Graf, engl. Gesandter 1 0 7 , 1 1 8 , 12.7, 2-49, ¿ 5 6 , 5 2 5 Wieprecht, Wilhelm Friedrich, Militärmusikdirektor (III 739). 29, 30, 1 0 6 , 1 2 9 , 5 1 6 , 554 Wiest, Franz, Journalist (III 706). 1 8 1 4 1 , i ° 7 , 1 5 4 , i 8 6 f f . , 205, 246, 259, 5 5 1 » 575 Wilckers 593 Wildauer, Mathilde, Sängerin 1 8 7 , 204 f., 2 1 3 , 2 1 8 , 2 1 9 , 248, 368, 567 Wilhelm = Wilhem, Guillaume Louis (Bocquillon gen. Wilhem), Musiklehrer (IV 599)- 3 7 5 Wilhelm Friedrich Ludwig, Prinz von Preußen (II 652). 55, 6 1 , 1 0 8 , 1 3 8 , 1 5 3 , 1 5 4 , 1 5 9 , * 3 4 f - , 1 4 9 , 2-55, 3 1 0 , 468, 5 2 7 Wilhelm, Prinzessin s. Augusta von SachsenWeimar Wilke, Justizrat 2 3 6 Willisen, Wilhelm von, preuß. General (III 768). 465 Windischgrätz, Alfred Candidus Ferdinand zu, Fürst, österr. Feldherr 603 Winkler, Dora 3 2 7 Winkler, Eugenie 7 3 , 84, 3 2 7 Winkler, Karl Gottlieb Theodor (Theodor Hell) (I 6 1 3 ) . 3 3 , 68, 7 3 , 83, 122,

327

[78] 1 5 , 1 3 , 79, 80, 1 0 6 , 1 1 9 , 1 2 3 , 1 3 0 , 326,

PERSONENREGISTER 360, 396, 403, 437, 449, 455, 503 504, 5 1 9 , 586 Wirsing, Theaterdirektor in Magdeburg 146 Wirth, Leopold von, Dr. 1 5 4 , 169 Witt von Döring (Johannes Wit), Schriftsteller (III 797). 165, 226, 235 Witt, L. Fridrich, Kapellmeister [198] Wittgenstein, Fürst s. Sayn-Wittgenstein Witzleben 1 2 9 Wöniger = Woeninger, Theodor, Jurist (IV 538). 1 1 8 Wolff (Berlin) 247 Wolff, Mad. 226 Wollheim 496 Wolzogen, Karoline von, Schriftstellerin (IV 550). 1 7 0 Wrangel, Friedrich Heinrich Ernst, Graf von, Feldmarschall 609 Wucher, Baron von (Franzensbad) 265 Württemberg, Kronprinz s. Karl Friedrich Alexander Wystouch, Jules, Kritiker 246f., 256 Zastrow, v., Frl. 528 Zecheni s. Szecheny

679

Zechlin 490, 496 Zedlitz, Joseph Christian, Freiherr von, Dichter und Publizist (IV 558). 188 Zelter, Karl Friedrich, Komponist (I 598). i ° 9 , i 55> 5 3 ° Zerr, Anna, Sängerin (IV 563). 203, 205, 358, 368, 565 Zeune, Dr. 268, 289 Zeune, Johann August, Dr., Universitätsprofessor, Blindenpädagoge (IV 579). 268 Zimmermann, Berliner Violinist 1 1 8 , 1 1 9 , 1 5 3 , ¿35 Zimmermann, Pierre Joseph, Prof. des Conservatoire Paris (III 655). [499] 1 5 8 , 2 1 2 , 236, 240, 2 4 1 , 346, 350, 36s, 376, 457, 4 7 1 , 474, 497 Zinkeisen, Dr. 106 Zoboli, Sänger 3 1 4 Zschiesche, August, Sänger (II 677). 16, 24, " 9 , 545 Zschiesche, Pauline, Sängerin 1 1 9 Zwirner, Ernst Friedrich, Baumeister (IV 575)- ¿47 Zylinsky, Major 106

w DE

G Giacomo Meyerbeer

Walter de Gruyter Berlin • New York Briefwechsel und Tagebücher Mit Unterstützung der Akademie der Künste Berlin in Verbindung mit d e m Staatl. Institut für Musikforschung Berlin, herausgegeben u n d kommentiert v o n H e i n z Becker u n d G u d r u n Becker. Band I: Bis 1824. Groß-Oktav. 736 Seiten. Mit 9 Abbildungen auf Kunstdracktafeln. 1959. Ganzleinen D M 2 9 0 - ISBN 3110029448 Band II: 1825-1836. Groß-Oktav. 725 Seiten. 1970. Ganzleinen D M 2 9 0 - ISBN 3110063964 Band III: 1837-1845. Groß-Oktav. 851 Seiten. 1975. Ganzleinen D M 290,- ISBN 3110042851

Giacomo Meyerbeer

Sizilianische Volkslieder Herausgegeben von Fritz Bose. Groß-Oktav. 86 Seiten. 1970. Ganzleinen D M 39,50 ISBN 311000930 7

Heinz Becker

Der Fall Heine - Meyerbeer N e u e D o k u m e n t e revidieren ein Gerichtsurteil Groß-Oktav. 149 Seiten. 1958. Ganzleinen D M 34,50 ISBN 3110029413

Franz Lorenz

Die Musikerfamilie Benda Franz Benda und seine Nachkommen Groß-Oktav. XII, 189 Seiten. Mit 25 Abbildungen u n d 1 Stammtafel. 1967. Ganzleinen D M 4 6 , ISBN 3110009196

Georg Anton Benda Groß-Oktav. 183 Seiten. Mit 18 Abbildungen, Faksimile u n d 1 Bildnis. 1971. Ganzleinen D M 4 6 , ISBN 3110035685

Wilhelm Buschkötter

Handbuch der Internationalen Konzertliteratur Oktav. 374 Seiten. 1961. Unveränderter photomechanischer Nachdruck 1975. Ganzleinen D M 8 6 , ISBN 311002043 2

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