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German Pages 41 [84] Year 1935
CORPUS CONFESSIONUM DIE BEKENNTNISSE DER CHRISTENHEIT SAMMLUNG GRUNDLEGENDER URKUNDEN AUS ALLEN K I R C H E N DER GEGENWART IN VERBINDUNG MIT D. ALFRED ERNEST GARVIE, Direktor des Hackney and New College in London, D. Dr. GERMANOS, Erzbischof von Thyateira, D. ARTHUR C. HEADLAM, Bischof von Gloucester, D. ADOLF KELLER, Sekretär des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, und D. CHARLES S. MACFARLAND, Generalsekretär des Federal Council of the Churches of Christ in America HERAUSGEGEBEN VON
D. CAJUS FABRICIUS P R O F E S S O R DER T H E O L O G I E AN DER UNIVERSITÄT BERLIN
LIEFERUNG 27 ABTEILUNG 6, BOGEN 6 - 1 0 ALTARBUCH DER DEUTSCHEN ALTKATHOLIKEN, CHRISTKATHOLISCHES RITUAL DER SCHWEIZ, RITEN DER PRIESTERLICHEN WEIHEN
BERLIN U N D LEIPZIG 1935
VERLAG VON WALTER DE GRUYTER & CO. VORMALS G . J . G Ö S C H E N ' S C H E VERLAGSHANDLUNG - J . G U T T E N T A G , VERLAGSBUCHH A N D L U N G - QEORO REIMER — KARL J . TRÜBNER - VEIT & C O M P .
Die Veröffentlichung des »Corpus Confessionum« erfolgt in Lieferungen von je 80 Seiten im Lexikon-Oktav-Format; in jedem Vierteljahr werden zwei Lieferungen erscheinen. Das Werk wird somit in jedem Jahr um mehr als 600 Seiten wachsen. Die Lieferungen werden zu Bänden zusammengefaßt. In Aussicht genommen sind etwa zwanzig Bände, die im Laufe von ungefähr 10 Jahren erscheinen sollen. Der Bezugspreis beträgt bei Subskription auf das ganze Werk in der Regel M. 7.— für jede Lieferung von 5 Bogen = 80 Seiten. Lieferungen kleineren oder größeren Umfanges, die sich am Schluß der einzelnen Bände ergeben können, werden einen entsprechend niedrigeren oder höheren Preis haben.
PLAN DES WERKES 1. Ökumenische Grundlagen. 2. Orthodox-katholische Kirche des Ostens. 3. SchismatischeKirchen d.Ostens. 4. Russische Sondergruppen. 5. Römisch-katholische Kirche. 6. Altkatholizismus und Modernismus. 7. Deutsches Luthertum. 8. Deutsch-reformiertes Christentum. 9. Deutsch-evangelische Landesund Freikirchen. 10. Deutsche Erweckungs- und Heiligungsbewegungen. 1 1 . Deutsche Aufklärung, theologische Richtungen und philosophisch-humanitäre Bewegungen. 12. Evangel. Kirchen der Schweiz.
13. Evangel. Kirchen der Niederlande. 14. Evangel. Kirchen in Südwesteuropa. 15. Evangel. Kirchen in Nordeuropa. 16. Evangel. Kirchen in Osteuropa. 17. Anglikanismus. 18. Presbyterianismus. 19. Englische Inspirationsgemein schaften. 20. Englische Evangelisationsgemeinschaften. 21. Englischer Biblizismus. 22. Englischer Chiliasmus. 23. Englischer Rationalismus und Okkultismus. 24. Evangelische Landeskirchen u. nationale Kirchenbünde außerhalb Europas.
Ordnung des Hohen Amtes
sefgnete, brach und gab es seinen Jüngern, und sprach: Nehmet und esset hiervon alle. Denn dieses ist mein Leib. D. Amen, Nachdem er die geweihete Hostie emporgehoben und der Gem. gezeigt hat, legt er sie wieder auf das Corporate und fährt fort:
In gleicher Weise, er nimmt den Kelch in seine Hände,
nahm er nach dem Mahle auch den Kelch in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, dankte dir abermals, er macht das Kreuzzeichen über den Kelch,
sefgnete, und gab ihn seinen Jüngern und sprach: Nehmet, und trinket aus ihm alle. Denn dies ist der Kelch meines Blutes, des neuen und ewigen Bundes — ein Geheimnis des Glaubens — welches für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Nachdem er den Kelch wieder auf das Corporate gestellt hat, fügt er bei:
Solches tuet, so oft ihr es tuet, zu meinem Gedächtnis. D. Amen. Nun hebt er auch den Kelch empor und zeigt ihn der Gem. Dann fährt er fort:
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mit dem Zeichen des Glaubens und ruhen im Schlaf des Friedens. Hier gedenken alle der Verstorbenen, für welche sie besonders beten wollen.
Ihnen, o Herr, und allen in Christo Entschlafenen, verleih Erquickung, Licht und Frieden. Doch auch uns Sündern, deinen Dienern, die auf die Menge deiner Erbarmungen vertrauen, schenke gnädig Anteil und Gemeinschaft mit den heiligen Aposteln und Märtyrern und mit den Scharen der Seligen, nicht wie wir es verdient, sondern weil du gnädig verzeihest. Darum bitten wir dich durch Christum unsern Herrn, durch den du, ewiger Vater, stets alle diese Güter schaffest, heiligest, belebest, segnest und uns mitteilst. Er macht mit der Hostie das Kreuzzeichen über den Kelch und spricht:
Anbetung. Durch ihn und mit f ihm und in ihm sei dir, o Gott, allmächtiger Vater, im heiligen Geiste, er hebt den Kelch mit der Hostie ein wenig empor,
Gedächtnis. Darum sind wir auch eingedenk, o Herr: wir, deine Diener, und deine ganze Kirche, des segensvollen Leidens ebendesselben Jesu Christi, deines Sohnes, unseres Herrn, wie auch seiner Auferstehung von den Toten und seiner glorreichen Himmelfahrt. Ihn stellen wir dir dar, er macht das Kreuzzeichen zuerst über die Hostie und den Kelch zugleich, und dann je einmal über jedes einzeln,
als unser reines, f heiliges, unbeflecktes Opfer, als das heilige f Brot des ewigen Lebens, als den f Kelch unseres immerwährenden Heiles. Fürbitte. In Demut flehen wir dich an, allmächtiger Gott: daß wir alle, die wir teilnehmen an dieser Altarsgemeinschaft und deines Sohnes hochheiligen Leib und sein Blut empfangen, erfüllet werden mit himmlischer Segnung und Gnade. Gedenke auch, o Herr, deiner Diener und Dienerinnen, die uns vorangegangen Corpus conlessionum 6.
alle Ehre und Herrlichkeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit. G. Amen. G e b e t des H e r r n . Laßt uns beten. Ermahnt und belehret durch unsers Herrn Unterweisung wagen wir zu sprechen: Vater unser, der du bist im Himmel! Geheiliget werde dein Name. Zu uns komme dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. G. Amen. Dann nimmt er die Hostie auf die Patene und spricht:
Brotbrechung. Das Lamm, das da starb, er bricht die Hostie in zwei Teile, u n d u n s v e r s ö h n e t h a t
mit Gott durch sein Blut, hier läßt er ein Teilchen der Hostie in den Kelch fallen, 6
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum, und Weisheit und Stärke, und Ehre und Preis und Lob. Friedensgruß. Der Friede des Herrn sei allzeit mit euch. G. Friede mit uns allen. Hiernach wird das Agnus del gesungen.
0 du Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt, erbarme dich unser! O du Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt, erbarme dich unser! 0 du Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt, schenke uns den Frieden! Dann fährt der Pr. fort:
Vorbereitung. 0 Gott, barmherziger,Vatör, erhöre uns: und gib durch den Tod deines Sohnes Jesu Christi Vergebung der Sünden uns und deiner ganzen Kirche: wir bitten dich in Demut, daß wir und alle, die an diesem heiligen Mahle teil haben, würdig empfangen mögen den Leib und das Blut Jesu Christi: daß wir, erfüllt mit deiner Gnade und himmlischem Segen, ein Leib mit ihm werden: daß er wohne in uns, und wir in ihm. Durch ebendenselben Jesum Christum deinen Sohn, unsern Herrn im heiligen Geiste ewiglich. D. Amen. Der Pr. nimmt die Hostie über der Patene in die linke Hand.
Kommunion. Nun laßt uns empfangen das himmlische Brot, und anrufen den Namen des Herrn. Dann schlägt er dreimal mit der rechten Hand an seine Brust, indem er jedesmal spricht:
O Herr, ich bin nicht würdig, daß du eingehest unter mein Dach, sondern sprich nur ein Wort, so wird gesund meine Seele.
Wenn aber der Pr. allein das Sakrament empfängt, so sollen doch alle Gläubigen geistig an der h. Kommunion teilnehmen. Darum soll der Pr. alsdann die Worte bei seiner Kommunion in folgender Weise sprechen:
Der Leib unseres Herrn Jesu Christi bewahre unsere Seelen zum ewigen Leben. D. Amen. Alsdann wird eine kleine Weile in der Stille gebetet, worauf der Pr. fortfährt:
Was sollen wir dem Herrn vergelten? D. Für alles, was er an uns getan? Pr. Den Kelch des Heiles laßt uns nehmen! D. Und anrufen den Namen des Herrn! Pr. Lobpreisend rufet an den Herrn! D. Er ist die Erlösung von allem Übel. Er macht mit dem Kelche das Kreuzzeichen und spricht:
Das Blut unseres Herrn Jesu Christi bewahre unsre Seelen zum ewigen Leben. D. Amen. Nun trinkt er den Kelch aus, trocknet ihn in der gehörigen Weise und spricht:
Was wir mit dem Munde empfingen, o Herr, wollen wir reinen Sinnes behalten, und was du schenkest in der Zeit, geleite uns zum ewigen Heile. Deinen Leib, o Herr, empfingen wir; dein Blut hat uns getränket; so bleibe denn in uns: verscheuche aus uns jeden Gedanken des Bösen, da wir reichlich erquicket sind mit deinem reinen und heiligen Sakramente. Dir sei Dank und Preis in Ewigkeit. D. Amen. Hiernach wird der Vers zur Kommunion gesungen, und nach dessen Beendigung das SchlüBgebet gesprochen, mit Einleitung und Schlußformel wie beim Kirchengebet am Anfang des Amtes. Alsdann wird die Gemeinde mit folgendem Segen entlassen:
Der Herr sei mit euch. G. Und mit deinem Geiste.
Er macht mit der Hostie das Kreuzzeichen über der Patene und spricht:
Der Leib unseres Herrn Jesu Christi bewahre meine Seele zum ewigen Leben. D. Amen. Nun empfängt er den Leib des Herrn und teilt die Kommunion unter der Gestalt des Brotes an die Gläubigen aus, wobei er die Worte: Der Leib unseres Herrn usw. bei je zwei oder drei derselben wiederholt, aber statt meine Seele sagt: eure Seelen, oder wenn nur eine Person mit dem Priester das Abendmahl empfängt, deine Seele.
In der O s t e r w o c h e . Laßt uns alle preisen den Herrn, alleluja, alleluja. In
der
Osterzeit vom weißen Sonntag an. Laßt uns alle preisen den Herrn, alleluja.
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Zweite Ordnung des Hohen Amtes a n d e r e n F e i e r t a g e n und in L o b und D a n k ä m t e r n das J a h r hindurch,
Pr. Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater
Laßt uns alle preisen den Herren. G. Preis und Dank sei unserm Gott. (Alleluja. Alleluja.)
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G. Amen,
und
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Geist
-
Amen.
Zweite Ordnung des Hohen Amtes, Vom Anfang des Amtes bis zum Verse zur Opferung alles wie S. 76—78.
Komm denn, der du alles belebest und heiligest, allmächtiger und ewiger Gott:
Zur Opferung.
und sefgne das Opfer, das deinem heiligen Namen bereitet ist. Betet, Geliebteste, daß unser Opfer wohlgefalle dem Vater, dem allmächtigen Gott. D. So geschehe es zur Ehre seines Namens und zum Heil der Welt. Pr. Amen.
Der Pr. hält die Hostie, die ihm der Diakon auf der Patene gereicht hat und spricht:
Nimm auf, o heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, das Opfer, welches wir, deine unwürdigen Diener, dir darbringen, unserm lebendigen und wahren Gott, im Hinblick auf unsere Sünden und Vernachlässigungen, für diese unsere ganze Gemeinde und für alle Gläubigen, Lebende und Abgeschiedene, auf daß es uns und ihnen gereiche zum Heil für das ewige Leben. D. Amen. Er legt die Hostie auf den Altar und segnet das Wasser, welches der Diakon mit dem Wein im Kelche zu vermischen im Begriffe steht, mit folgenden Worten:
0 Gott, der f du die Würde der mensch» liehen Natur wunderbar erschaffen und noch wunderbarer erneuert hast, verleihe uns durch dieses Wassers und Weines geheimnisvolle Bedeutung, daß wir eingehen in die Gemeinschaft der Gottheit dessen, der sich gewürdigt hat, unserer Menschheit teilhaft zu werden, Jesu Christi, unseres Herrn. D. Amen. Nachdem ihm der Diakon den Kelch gereicht, den er emporhält:
Wir opfern dir auf, o Herr, den Kelch des Heiles und flehen deine Güte an, daß unser Opfer vor dem Angesichte deiner Majestät für unser und der ganzen Welt Heil emporsteige mit allem Wohlgeruche der Süßigkeit. Amen. Im Geiste der Demut und mit zerknirschtem Herzen bitten wir dich, o Herr: laß uns von dir aufgenommen werden, und laß unser Opfer also vor deinem Angesichte sein, daß es dir wohlgefalle, o Herr, unser Gott!
er macht das Kreuzzeichen über die Opfergaben,
Zwischengebet, Danksagung und Heilig, wie
S.79Pr.
Allerbarmender Vater, so nimm
denn a u f , er mächt das Kreuzzeichen über die
Opfergaben, und sefgne diese Gaben und dies heilige Opfer. In tiefster Demut flehen wir dich an, er küßt den Altar,
und bitten dich darum: gedenke vor allem deiner heiligen, allgemeinen Kirche: gib ihr Frieden und Eintracht und deinen Geist. Blicke hernieder auf alle die, die du zu Hirten in ihr gesetzt hast, auf unsern, Bischof und alle Priester unserer Gemeinden und auf die fromme Schar der Gläubigen. Gedenke, o Herr, auch deiner Diener und Dienerinnen, hier gedenken alle der Lebenden, an deren christlicher Gemeinschaft ihnen besonders gelegen ist,
und aller Anwesenden, deren Glaube und Andacht dir bekannt ist, für welche wir dir darbringen, oder welche selbst dir darbringen das Opfer des Lobes für sich und alle die Ihrigen, für ihre Erlösung und die Hoffnung ihres Heiles. So verharren wir in heiliger Gemeinschaft, an einigen hohen Feiertagen wird hier eine Einschaltung gemacht,
und halten in Ehren das Andenken Mariä, der seligen Mutter des Erlösers, und aller Apostel, Märtyrer und Helden des Glau6*
84 bens, deren Wort, wollest gesegnet allen und für uns unsern Herrn. D.
Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
Beispiel und Gebet du sein lassen unter uns alle. Durch Christum, Amen.
Der Pr. erhebt die Hände und senkt sie über die vor ihm befindlichen Opfergaben.
Nimm also huldreich, wir bitten dich, o Herr, dies Opfer an, welches wir, deine Diener, und deine ganze Gemeinde dir darbringen: lenke unsere Tage in deinem Frieden, bewahre uns vor ewiger Verdammnis und laß uns deinen Auserwählten beigesellet werden. Durch Christum, unsern Herrn. D. Amen. E r macht das Kreuzzeichen über die Opfergaben und dann je einmal über die Hostie und über den Kelch.
Wolle denn, o Gott, dies unser Opfer in allem sefgnen, gutheißen, annehmen: von deinem Geiste sei es durchleuchtet, und deiner Liebe sei es wohlgefällig, so daß in diesen Gaben zuteil uns werde die Gemeinschaft des Lei-fbes und Bluftes deines geliebtesten Sohnes, unseres Herrn Jesu Christi. Konsekration. Denn an dem Tage, S. 80. Gedächtnis. Darum sind wir auch eingedenk, S. 81. Schaue herab auf diese Gaben mit huldreichem Blicke und nimm sie wohlgefällig auf, gleichwie du wohlgefällig aufnahmst die Gaben deines gerechten Dieners Abel und das Opfer unseres Erzvaters Abraham, und dasjenige, welches dein Hoherpriester Melchisedech dir darbrachte, ein heiliges und unbeflecktes Opfer. In Demut flehen wir zu dir, allmächtiger Gott, laß dieses Opfer durch die Hände deines heiligen Engels hinauftragen auf deinen erhabenen Altar vor das Angesicht deiner göttlichen Majestät, damit wir alle, die wir in dieses Altares Gemeinschaft, er küßt den Altar und macht dann das Kreuzzeichen je einmal über die Hostie und den Kelch,
den hochheiligen f Leib und das deines Sohnes empfangen, erfüllet mit aller himmlischen Segnung und Durch ebendenselben Christum, Herrn. D. Amen.
f Blut werden Gnade. unsern
Gedenke auch, o Herr, S. 81. Doch auch uns Sündern, S. 8 1 . Durch ihn, S. 81. Vater unser, S. 81. Erlöse uns, wir bitten dich, o Herr, von allem Übel, vergangenem, gegenwärtigem und zukünftigem, und gib gnädig Frieden in unsern Tagen, daß unter dem Schutze deiner Erbarmung wir von Sünden allzeit befreit und vor aller Drangsal sicher seien. Durch unsern Herrn er bricht die Hostie in zwei Teile,
Jesum Christum, deinen Sohn, welchem mit dir und dem heiligen Geist sei Preis und Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. G. Amen. P r . läßt ein Teilchen der Hostie in den Kelch fallen.
Der Friede des Herrn sei allzeit mit euch. G. Und mit deinem Geiste. 0 du Lamm Gottes, S. 82. Pr. O Herr Jesu Christe, der du deinen Aposteln gesagt hast: den Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch: blicke nicht auf unsere Sünden, sondern auf den Glauben deiner Gemeinde und verleihe ihr nach deinem Wohlgefallen Frieden und Einigkeit. O Herr Jesu Christe, Sohn des lebendigen Gottes, der du nach dem Willen des Vaters und in der Kraft des heiligen Geistes durch deinen Tod der Welt das Leben gegeben hast: befreie uns durch deinen heiligen Leib und dein Blut von allen unsern Sünden und von jeglichem Übel. Heiße uns allzeit deinen Geboten anhangen und laß nicht zu, daß wir jemals von dir getrennt werden. Der Genuß deines Leibes, o Herr Jesu Christe, den wir Unwürdige zu empfangen wagen, gereiche uns nicht zum Gericht und zur Verwerfung, sondern sei uns nach deiner Güte ein Schutz Leibes und der Seele und ein sicherer Weg des Heiles. Dir sei mit dem Vater und dem heiligen Geiste Preis und Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. D. Amen. Kommunion und Schluß des Amtes wie S. 82.
Chorgesang. — Kürzere Meßfeier. — Stille Messe
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Bemerkung über den Chorgesang. Der Eingang (bis zum Ps.), das Gradúale, das Alleluja und die Verse zur Aufopferung und Kommunion sind einstimmige Chorgesänge, deren Weisen im Choralbuche stehen. Dieselben können auch von einem einzelnen Sänger vorgetragen werden. Sollen sie aber mehrstimmig gesungen oder durch andere entsprechende Chöre ersetzt werden, so ist Sorge zu tragen, daß sich an den Eingangschor die vom Vorsänger und der Gem. zu singenden Psalmverse unmittelbar und ungezwungen anreihen lassen. Wenn aber die ständigen Gesänge des Hohen Amtes, nämlich Kyrie, Gloria, Credo, Sanktus und Agnus dei vom Chore statt von der Gem. gesungen werden, so sollen entweder alle oben genannten Chorstücke (beim Eingang auch die Psalmverse), oder doch die drei letzten durch Gemeindelieder, die dém Tag entsprechen, ersetzt werden, wobei für den Eingang ein vollständiges Lied, für die übrigen Stücke je eine oder zwei Strophen eines zweiten Liedes vorzusehen sind. Die Danksagung, das Vaterunser und der Segen sollen immer in der liturgischen Form gehalten werden.
Ordnung einer kürzeren Meßfeier. Vorbemerkung. Obgleich es dem Geiste wie dem Buchstaben aller christlichen Liturgien entspricht, daß niemals während des Gesanges der Gemeinde oder des Chores der Priester seine speziellen Gebete verrichte, so mag doch der seit langen Zeiten bestehende Brauch und die eingewurzelte Gewohnheit es rechtfertigen, wenn in der folgenden Ordnung dem Priester aufgegeben wird, die für die Gemeinde hier wegfallenden Gebete für sich allein und mit dem Diener am Altare zu sprechen. Richtiger wäre es, die Gebete, welche im Interesse der notwendigen Kürzung nicht liturgisch behandelt werden können, ganz dem feierlichen Amte oder der stillen Messe vorzubehalten, damit auch das Lied vollständig in die liturgische Handlung hineinfalle und auch in ihm Priester und Gemeinde sich vereinen. Ganz zu verwerfen ist der Brauch, im Interesse der Abkürzung der Feier keine vollständigen Lieder, sondern nur abgerissene Strophen zu singen. Die Gemeinde singt statt des Eingangs ein dem Tage entsprechendes Lied in einer angemessenen Zahl von Strophen. A m Schlüsse jedes Liedes wird Amen gesungen, wenn das Lied nicht mit Alleluja schließt. Während des Liedes spricht der Pr. mit dem Diener die Beichte, S. 76, den Eingang und das Kyrie oder Gloria je nach der Zeit.
Pr. Der Herr sei mit euch. Es folgen die Kirchengebete, die Epistel und das Evangelium. Wenn eine Predigt stattfindet, so wird nun (oder vor oder nach der Epistel) eine oder zwei Strophen eines zweiten dem Tag entsprechenden Liedes statt des Graduales gesungen, und ebenso nach der Predigt statt des Verses zur Opferung. Wenn keine Predigt stattfindet, so fallen die ersteren Gesangsstrophen fort. Während des Gesanges hat der Pr. zur Opferung das Nötige vorbereitet und spricht nach demselben das Gebet: O Gott, himmlischer Vater, Geber aller guten Gaben, S. 78, oder: Nimm auf, S. 83 mit den folgenden, das Zwischengebet und die Danksagung, nach welcher das Hellig oder ein diesem entsprechendes Lied von der Gemeinde gesungen wird. Während des Gesanges spricht der Pr. die Bitte und die Gemeinschaft, S. 80 oder 83. Nach dem Gesänge erhebt der Pr. bei der Anrufung: Sende uns also, S. 80, oder: Wolle denn, o Gott, S. 84, die Stimme wieder und spricht die Konsekration, wie an seiner Stelle angegeben. Während der nun folgenden Gebete und der Brotbrechung, S. 81 und 84, singt die Gemeinde das Vaterunser oder das Agnus dei oder ein anderes Kommunionlied.
Pr. Nun laßt uns empfangen das himmlische Brot, S. 82. Nach der Kommunion singt die Gemeinde statt des Verses die letzte oder die zwei letzten Strophen des zweiten Liedes, s. oben, und die Feier wird mit dem Schlußgebete und dem Segen beschlossen.
Ordnung der stillen Messe. Nach der Beichte, S. 76, wird der Eingang in der Weise gehalten, daß je die zweite Hälfte der Psalmverse von der Gemeinde oder dem Diener gesprochen wird. Der Eingang schließt immer mit der kleineren Doxologie: Ehre sei dem Vater, außer an den letzten vierzehn Tagen vor Ostern, wo auch diese wegfällt, und es folgt das Kyrie. Findet die stille Messe an einem hohen Feiertage statt, so wird der Pr. nach dem Kyrie noch die große Doxologie: Ehre sei Gott in der Höhe einschieben. Es folgen die Kirchengebete, die Epistel, Gtaduale, Alleluja und Sequenz, Evangelium und Glaubensbekenntnis nach den zum Hohen Amte angegebenen Vorschriften. Die Strophen der Sequenz und die Sätze des Glaubensbekenntnisses werden abwechselnd vom Pr. und der Gem. oder dem Diener gesprochen. Die nun folgenden Gebete soll der Priester in gedämpftem Tone sprechen, jedoch mit Ausnahme der Verse, der Danksagung, des Heilig, des Schlußgebetes und des Segens, welche immer laut zu sprechen sind. Das Kyrie, Gloria, Sanktus und Agnus dei werden in der stillen Messe in folgender Weise gehalten.
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
Kyrie. Pr. Herr, erbarme dich unser! G. Herr, erbarme dich unser! Pr. Christe, erbarme dich unser! G. Christe, erbarme dich unser! Pr. Herr, erbarme dich unser! G. Herr, erbarme dich unser!
Rechten des Vaters. G. Erbarme dich unser. Pr. Denn du allein bist heilig. Du allein der Herr. G. Du allein der Allerhöchste, Jesu Christe. Pr. Mit dem heiligen Geiste, in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters. G. Amen.
Gloria. Pr. Ehre sei Gott in der Höhe. G. Und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind. Pr. Wir loben dich. Wir preisen dich. Wir beten dich an. Wir verherrlichen dich. G. Wir sagen dir Dank •Wegen deiner großen Herrlichkeit. Pr. Herr, unser Gott, himmlischer König, Gott, allmächtiger Vater. G. Du unser Herr, eingeborner Sohn, Jesu Christe. Pr. Herr, unser Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters. Der du hinwegnimmst die Sünden der Welt. G. Erbarme dich unser. Pr. Der du hinwegnimmst die Sünden der Welt. G. Nimm auf unser Flehen. Pr. Der du sitzest zur
Sanktus. Pr. Heilig, heilig. G. Heilig ist der Herr Gott Sabaoth. Pr. Himmel und Erde sind voll deiner Herrlichkeit. G. Osanna in der Höhe. Pr. Gepriesen, der da kommt im Namen des Herrn. G. Osanna in der Höhe. A g n u s dei. Pr. O du Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt. G. Erbarme dich unser. Pr. O du Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt. G. Erbarme dich unser. Pr. O du Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt. G. Schenke uns den Frieden!
Verschiedene Kirchengebete von denen je eines oder zwei an gewöhnlichen Sonn- und Wochentagen nach dem Kirchengebete des Tages einzuschalten sind.
F ü r die K i r c h e . Allmächtiger, ewiger Gott, der du deine Herrlichkeit in Christo allen Menschen geoffenbaret hast: bewache das Werk deiner Barmherzigkeit, auf daß deine Kirche auf dem ganzen Erdkreis mit standhaftem Glauben im Bekenntnis deines Namens verharre. Durch ebendenselben. F ü r alle S t ä n d e der K i r c h e . Allmächtiger, ewiger Gott, durch dessen Geist der ganze Leib der Kirche geheiligt und geleitet wird, erhöre uns, die wir für alle ihre Stände dich anflehn, und gib, daß durch den Beistand deiner Gnade alle in treuem Glauben dir dienen. Durch unsern Herrn. F ü r die E i n h e i t d e r K i r c h e . Gott, der du die Irrungen verscheuchest: der du das Zerstreute sammelst und, was du gesammelt, erhältst, wir bitten dich: gieße huldreich aus über das christliche Volk den Geist deiner Einheit: auf daß es,
aller Spaltung abhold, dem wahren Hirten deiner Kirche sich eine und wieder erstarke als dein heiliger Tempel. Durch ebendenselben. F ü r die c h r i s t l i c h e J u g e n d . Allmächtiger, ewiger Gott, der du von Geschlecht zu Geschlecht die Menschenkinder zum Bekenntnis deines Namens rufest: vermehre in den heranwachsenden Christen Glauben und Erkenntnis, und laß sie würdige Glieder deiner heiligen Gemeinschaft werden. Durch unsern Herrn. F ü r die F ü r s t e n u n d d a s V a t e r l a n d . Allmächtiger, ewiger Gott, der du über Länder und Völker mit ewiger Macht gebietest: erleuchte mit deiner Weisheit unsern König und den deutschen Kaiser (oder: unsern Landesfürsten und den deutschen Kaiser, oder: unsern Kaiser und König): sei mit unserem Volke und gib dem Vaterlande die Gnade des Friedens und der Eintracht. Durch unsern Herrn.
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Verschiedene Kirchengebete. — A m Ostersonntag
F ü r die V o l k s v e r t r e t u n g , wenn der Landtag oder Reichstag versammelt ist.
Erleuchte und lenke, o Gott, mit deinem Geiste die versammelten Abgeordneten, daß alle ihre Beratungen und Arbeiten in deiner Furcht, in christlicher Eintracht und in gewissenhafter Sorgfalt für das unzertrennliche Wohl des Königs (Kaisers, Landesfürsten) und des Vaterlandes geschehen. Durch unsern Herrn. F ü r Notleidende aller Art. Gott, der du den Armen des Heiles frohe Botschaft bringest und selig preisest, die die Welt verstößt: sieh gnädig nieder auf alle Not der Menschenkinder und laß alle sich deiner Hilfe und Barmherzigkeit erfreun. Durch unsern Herrn. Für Sünder und Ungläubige. Allmächtiger, ewiger Gott, der du das Licht deiner Wahrheit in alle Finsternis scheinen lassest, erbarme dich deiner Kinder, die in der Nacht der Sünde und des Heidentums verweilen: erleuchte ihre Herzen und führe sie in dein heiliges Reich, damit alle deinen Namen preisen und ihn, der dein Licht und deine Wahrheit ist: Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. Ihm sei mit dir. Um den Frieden. O Gott, der du alles Verlangen der Menschen heiligest, ihre Ratschläge segnest
und ihre Werke zum Guten lenkest: gib deinen Dienern den Frieden, den die Welt nicht geben kann: daß die Herzen der Menschen an deinen Geboten hangen, und unsre Tage mit deiner Gnade in Ruhe und Sicherheit verfließen. Durch unsern Herrn. In v e r s c h i e d e n e n
Anliegen.
Erhöre uns, wir bitten dich, o Herr, die wir in allem, was wir bedürfen, auf dich allein vertraun: erhalte uns in deinem mächtigen Schutz: segne unsre Mühen nach deiner Weisheit und behüte uns vor allem Übel. Durch unsern Herrn. Um Gnade zum Tagewerk. Nur beim Frühdienst zu gebrauchen.
0 Herr, allmächtiger Gott, der du uns bis zum Anfang dieses Tages hast kommen lassen: hilf uns heute mit deiner K r a f t , daß wir in keine Sünde willigen, sondern in unserm Sinnen, Tun und Reden nur nach deinem Wohlgefallen streben. Durch unsern Herrn. U m S c h u t z in d e r N a c h t . Nur beim Abenddienst zu
gebrauchen.
Herr, unser Gott, durch dessen allmächtige Hand wir diesen T a g bewahret wurden, wir bitten dich: sei unser Schutz auch in der Nacht und hüte uns vor aller Gefahr. Durch unsern Herrn.
A m Ostersonntage, dem Feste der Auferstehung unseres Herrn Jesu Christi. Eingang. Ps. 139. Ich bin auferstanden und bin noch bei dir, alleluja: du hieltest deine Hand über mir, alleluja: wunderbar ist mir solches Erkennen. Alleluja, alleluja, alleluja. Ps. Herr, du erforschest mich und kennest mich: ich sitze oder stehe auf, du weißt es. Du verstehest meine Gedanken von ferne: du bist um mich und siehest meine Wege. Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. O Gott, du hast am heutigen Tage durch deinen Sohn, den Todesüberwinder, uns sterblichen Menschen die Pforte der Unsterblichkeit erschlossen: wir bitten dich, laß uns die heiligen Entschlüsse, die deine Gnade in uns entflammt, mit deiner Hilfe zur Vollendung bringen. Durch ebendenselben. Epistel: 1. Kor. 5, 7, 8; oder 1. Kor. 15, 20—23. Grad. Ps. 118. Dies ist der Tag, den
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Das Heilige A m t auf die Feste und Zeiten des Jahres
Gott gemacht: heut laßt uns jubeln und fröhlich sein. Alleluja, alleluja. i. Kor. 5. Christus ist unser Osterlamm, das für uns geopfert ward. Sequenz. Victimae paschali. Lobet all ihr Christen heute das Osterlamm mit Freuden! Das Lamm hat uns erlöset: Christ, der Heilige, dem Vater versöhnet der Menschheit Sündenschulden. Tod und Leben im Kampfe wunderbarlich entbrannten: des Lebens toter Fürst herrscht und lebet. Sag uns nun, Maria, was sähest du am Weg allda? Das Grab ich sah Christ, des Lebendgen, die Ehre des Herrn, des Auferstandnen. Die Engel sind Zeugen, die Tücher und die Kleider. Christ ist erstanden, meine Hoffnung, er geht vor euch her nach Galiläa. Heil, der Christ ist auferstanden vom Tode wahrhaftig! Du König, Sieger, unser erbarm dich! Amen. Alleluja. Evangelium: Mark. 16, Matth. 28, 1—10.
1—7;
oder
Ich glaube. Zur Opf. Luk. 24. Was suchet ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist auferstanden. Alleluja. Zwischengebet. Nimm auf, wir bitten dich, o Herr, die Bitten deines Volks und seine Opfergabe: auf daß wir, eingeweihet in das große, österliche Geheimnis, mit deiner Hilfe die feste Bürgschaft ewiger Glückseligkeit erlangen. Durch unsern Herrn. Danksagung von der Auferstehung unseres Herrn von heute bis zum Himmelfahrtsfeste ausschließlich.
Gemeinschaft. So verharren wir in heiliger Gemeinschaft, feiern den Tag, an welchem unser Herr Jesus Christus glorreich von den Toten erstanden, und halten in Ehren.... Diese Einschaltung wird bis zum einschließlich gesprochen.
Samstag
Zur Komm. 1. Kor. 5. Wir haben ein Osterlamm, Christum, der für uns geopfert ward. Alleluja.
Schlußgebet. Den Geist deiner Liebe gieße ein, 0 Gott, in unsre Herzen: damit wir alle, die du mit dem wahren Osterlamm gesättiget hast, durch deine Milde ein Herz und eine Seele werden. Durch unsern Herrn. A m Ostermontage und an den darauf folgenden Wochentagen. Eingang. Matth. 25. Kommt, ihr Gesegneten, meines Vaters, empfanget das Reich, alleluja: das euch bereitet wurde vom Anfang der Welt. Alleluja, alleluja. Ps. 96. Singet dem Herrn ein neues Loblied: singt dem Herren, alle Welten. Singet dem Herrn und lobet seinen Namen: predigt sein Heil von Tag zu Tage. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. O Gott, der du uns in der jährlichen Feier der Auferstehung unseres Herrn so hoch beglückest: gib, daß das Fest, das wir hienieden feiern, den Weg uns weise zu deinen himmlischen Festen. Durch ebendenselben. In dieser Woche wird kein weiteres Kirchengebet gesprochen.
Epistel: Apg. 10, 37—43; oder Rom. 8, 31—39Grad. Ps. 118. Dies ist der Tag, den Gott gemacht: heut laßt uns jubeln und fröhlich sein. Alleluja, alleluja. Matth. 28. Der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein von des Grabes Türe. Sequenz wie am gestrigen Tage.
Evangelium: Luk. 24, 13—35; oder Joh. 20, 1—18. Ich glaube. Zur Opf. Rom. 6. Christus ist von den Toten erweckt und stirbt nicht mehr: der Tod wird hinfort nicht über ihn herrschen. Alleluja. Zwischengebet. Nimm auf, wir bitten dich, o Herr, das Flehen deines Volks und seine Opfergabe: auf daß wir, eingeweihet in das große österliche Geheimnis, mit deiner Hilfe die
V o m Ostersonntag bis zum 2. Sonntag nach Ostern
feste Bürgschaft ewiger Glückseligkeit erlangen. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Kol. 3. Seid ihr mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist. Alleluja. Schlußgebet. Den Geist deiner Liebe gieße ein, o Gott, in unsre Herzen: damit wir alle, die du mit dem wahren Osterlamm gesättiget hast, durch deine Milde ein Herz und eine Seele werden. Durch unsern Herrn. Am weißen Sonntage. Eingang Quasimodo. 1. Petr. 2. Gleichwie neugeborne Kindlein, alleluja: seid begierig nach der vernünftigen, lautern Milch. Alleluja, alleluja. Ps. 105. Danket dem Herrn und predigt seinen Namen verkündiget sein Tun bei allen Völkern. Rühmet seinen heiigen Namen: es freuen sich die Herzen, die ihn suchen. Ehre sei Gott in der Hohe. Kirchengebet. Gott, der du von Geschlecht zu Geschlecht die Menschenkinder zum Bekenntnis deines Namens rufest: blicke hernieder auf deine Diener, die zum heiligen österlichen Mahl versammelt sind: verleihe gnädig, daß sie in ihrem Wandel bewähren, was sie im Glauben empfangen. Durch unsern Herrn. Heute wird kein weiteres Kirchengebet gesprochen, an den folgenden Wochentagen aber wird es hiermit gehalten, wie am folgenden Sonntage, s. Spalte 2.
Epistel: 1. Joh. 5, 4—10; oder Kol. 3, 1—4. Grad. Matth. 28. Alleluja, alleluja. Am Tage meiner Auferstehung, spricht der Herr, will ich hingehen vor euch nach Galiläa. Alleluja. Joh. 20. Und nach acht Tagen tritt Jesus unter seine Jünger und spricht: Friede sei mit euch. Alleluja. Evangelium: Joh. 20, 19—31; oder Joh. 21, 1—17. Ich glaube. Zur Opf. Matth. 28. Wen suchet ihr? Ihr suchet Jesum, den Gekreuzigten: er ist nicht hier: er ist auferstanden. Alleluja.
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Zwischengebet. Nimm an, o Herr, das Opfer deiner frohjubelnden Gemeinde: und da du ihr die Quelle so großer Glückseligkeit geworden bist, verleihe ihr auch, daß sie unwandelbar die geistigen Früchte ihrer Freude genieße. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Joh. 20. Weil du mich gesehn hast, Thomas, hast du geglaubt: selig, die da nicht sehn und doch glauben. Alleluja. Schlußgebet. Den Geist deiner Liebe gieße ein, o Gott, in unsre Herzen: damit wir alle, die du mit dem wahren Osterlamm gesättiget hast, durch deine Milde ein Herz und eine Seele werden. Durch unsern Herrn. Am 2. Sonntag nach Ostern. Eingang Misericordia. Ps. 33. Der Güte des Herrn sind alle Lande voll, alleluja: die Himmel sind durch sein Wort gemacht. Alleluja, alleluja. Ps. Freut euch des Herrn, all ihr Gerechten: die Frommen sollen hoch ihn preisen. Denn des Herren Wort ist wahrhaft: und er hält treulich, was er zusagt. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, der du durch den Gehorsam deines Sohnes die verschmachtende Menschheit aufgerichtet hast: gewähre himmlische Freude deinen Gläubigen, daß sie, dem Tod entrissen, ewiges Leben haben. (Durch ebendenselben.) Zweites Kirchengebet: Für die Einheit Kirche, S. 86, drittes nach Belieben.
der
Epistel: 1. Petr. 2, 21—25; oder 1. Joh. 3, 11—19Grad. Joh. 10. Alleluja, alleluja. Ich bin der gute Hirt und kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich. Alleluja. Der gute Hirt gibt sein Leben für seine Schafe. Alleluja. Evangelium: Joh. 10, 11—16; oder Joh. 15, 9—17Ich glaube.
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
Zur Opf. Ps. 63. Gott, du bist mein Gott: früh wache ich zu dir: in deinem Namen will ich aufheben meine Hände. AUeluja. Zwischengebet. Wir weihen dir, o Herr, das Geschenk unsrer Herzen: damit du nicht nur in der Zeit uns tröstest, sondern unser ganzes Wesen mit himmlischer Hoffnung erfüllet bleibe. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Joh. 10. Alle sollen hören meine Stimme, und es wird eine Herde werden und ein Hirt. Alleluja. Schlußgebet. Verleihe uns, wir bitten dich, allmächtiger Gott: daß wir, von deiner Gnade neu erweckt, uns allzeit deiner himmlischen Gaben erfreun. Durch unsern Herrn. Am 3. Sonntag nach Ostern. Eingang Jubilate. Ps. 66. Jauchzet dem Herren, alle Lande, alleluja: lobsinget zur Ehre seines Namens. Alleluja, alleluja. Ps. Sprechet zu Gott: wie wunderbar sind deine Werke: die Feinde zittern vor deiner großen Macht. Alles Land bete an und lobsinge dir: lobsinge deinem heiigen Namen. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, der du den Irrenden, auf daß sie umkehren zum Wege der Gerechtigkeit, das Licht der Wahrheit zeigest: gib allen, die den christlichen Namen tragen: daß sie verschmähn, was diesen Namen schändet und das vollführen, was ihn ehrt. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchengebete wie am 2. Sonntag.
Epistel: 1. Petr. 2, 11—19; oder Jak. 5, 7—11. Grad. Luk. 21. Alleluja, alleluja. Christus mußte solches leiden und auferstehn von den Toten. Alleluja. Und also mußte er eingehn in seine Herrlichkeit. Alleluja.
Evangelium: Joh. 16, 16—22; oder Joh. 15, 18—25. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 146. Lobe den Herrn, meine Seele,: ich will den Herren loben, so lang ich lebe. Alleluja. Zwischengebet. In diesem heiligen Geheimnis verleihe, o Herr: daß alles irdische Verlangen in uns besänftigt werde, und daß wir lernen, dasHimmlische zu lieben. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Joh. 16. Ich werde euch wiedersehn, und euer Herz wird sich freuen. Alleluja. Schlußgebet. Möge das heilige Sakrament, das wir empfangen, wir bitten dich, o Herr, zu wahrhaft geistiger Nahrung in uns werden und zu einem Brote des ewigen Lebens. Durch unsern Herrn. Am 4. Sonntag nach Ostern. Eingang Cantate. Ps. 98. Singet dem Herrn ein neues Lied, alleluja: denn Wunderbares hat er an uns getan. Alleluja, alleluja. Ps. Er sieget mit seiner Rechten: und mit seinem heiligen Arme. Er gedenket seiner Gnad und Wahrheit: die Welten sehen unsers Gottes Heil. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, der du die Gedanken deiner Gläubigen eines Sinnes machest: gib deinen Völkern, daß sie lieben dein Gebot und verlangen nach deinen Verheißungen: daß über den wechselnden Dingen der Welt die Herzen aller einmütiglich dahin gerichtet seien, wo wahres Leben ist. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchengebete wie am 2. Sonntag.
Epistel: Jak. 1, 17—21; oder Phil. 2, 1—4.
Grad. Rom. 6. Alleluja, alleluja. Christus ist erweckt von den Toten und stirbt nicht mehr. Alleluja. Der Tod wird hinfort über ihn nicht herrschen. Alleluja.
Vom 2. Sonntag nach Ostern bis zum Fest der Himmelfahrt
Evangelium: Joh. 16, 5—15; oder Joh. 17, 1—10. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 66. Kommt und höret alle, die ihr den Herren fürchtet: ich will euch erzählen, was er an meiner Seele getan. Alleluja. Zwischengebet. Gott, der du uns in diesem heiligen Mahle an deinem göttlichen Wesen Anteil gewährest, wir bitten dich, verleihe uns: daß, wie wir deine Wahrheit sichtbar schauen, in ihr allein auch unser Wandel sei. Durch unser Herrn. Zur Komm. Joh. 16. Der Geist der Wahrheit wird mich verklären: denn er wird von dem Meinigen nehmen. Alleluja. Schlußgebet. Stehe uns bei, Herr, unser Gott: daß wir in dem, was gläubig wir empfangen, von Sünden gereinigt und vor aller Gefahr bewahret werden. Durch unsern Herrn. Am 5. Sonntag nach Ostern. Rogate. Eingang. Jes. 48. Verkündet es mit fröhlichem Schalle und laßt es hören, alleluja: ruft es aus bis an der Welten Ende: der Herr hat sein Volk erlöset. Alleluja, alleluja. Ps. 66. Jauchzet dem Herren, alle Lande: lobsinget zur Ehre seines Namens. Sprecht zu Gott: wie wunderbar sind deine Werke: die Feinde zittern vor deiner großen Macht. Ehre sei Gott in der Höhe.
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Kirchengebet. Herr, unser Gott, von dem allein die guten Gaben kommen, wir bitten flehentlich: flöße uns rechte Gesinnung ein und laß in deiner Obhut uns das Gute auch vollbringen. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchengebete wie am 2. Sonntag.
Epistel: Jak. i, 22—27; oder Jak. 5, 16—20. Grad. Joh. 16. Alleluja, alleluja. Christus ist erstanden und hat uns erleuchtet. Alleluja. Mit seinem Blute hat er uns erlöst. Alleluja. Evangelium: Joh. 16, 23—30; oder Matth. 6, 9—13. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 66. Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. Alleluja. Zwischengebet. Nimm auf, wir bitten dich, ö Herr, das Flehen deiner Gläubigen und ihre Opfergabe, auf daß dies Werk frommer Andacht den Weg uns weise zur Herrlichkeit des Himmels. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 96. Verkündet von Tag zu Tage das Heil unseres Gottes. Alleluja. Schlußgebet. Verleihe uns, o Gott, da du mit den Gaben deines himmlischen Tisches uns gesättigt hast, daß wir nur, was recht ist, begehren und mit deiner Hilfe auch erlangen mögen. Durch unsern Herrn. Die drei folgenden Tage sind Bittage, an welchen das Amt, wie es S. 1 1 5 verzeichnet ist, gehalten werden soll.
A m Feste der Himmelfahrt unseres Herrn. Eingang. Apg. 1. Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und schauet den Himmel an? alleluja: wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren, so wird er wiederkommen. Alleluja, alleluja, alleluja. Ps. 47. Frohlocket mit Händen, alle Völker: und jauchzet Gott mit fröhlichem Schalle.
Denn der Herr ist der Allerhöchste: ist ein großer König auf dem ganzen Erdkreis. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Wir bitten dich, o Herr, verleihe uns, die wir deines eingebornen Sohnes glorreiche Himmelfahrt freudig heute feiern: daß wir ihm folgen, und hienieden schon
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
mit unserm ganzen Herzen dort wohnen, wo unsre ewige Heimat ist. Durch ebendenselben. Epistel: Apg. i, i — I i ; oder Hebr. 9, 24—28. Grad. Ps. 47. Alleluja, alleluja. Gott fährt auf mit Jubelschalle. Alleluja. Und der Herr mit heller Posaune. Alleluja. Evangelium: Mark. 16, 14—20; oder Luk. 24, 44—53Ich glaube. Zur Opf. Ps. 68. Der Herr ist aufgestiegen, und das Gefängnis nahm er gefangen. Alleluja. Zwischengebet. Nimm auf, o Herr, die Gaben, die wir im Angedenken an die glorreiche Himmelfahrt deines Sohnes dir weihn: beschirme
uns vor den Gefahren dieses Lebens und geleite uns zur seligen Ewigkeit. Durch ebendenselben. Danksagung von der Himmelfahrt des Herrn von heute bis Samstag vor Pfingsten.
Gemeinschaft. So verharren wir in heiliger Gemeinschaft, feiern die glorreiche Himmelfahrt unseres Herrn Jesu Christi und halten in E h r e n . . . . Zur Komm. Ps. 68. Singet dem Herrn, der aufgestiegen ist über alle Himmel. Alleluja. Schlußgebet. Verleihe, wir bitten dich, allmächtiger und barmherziger Gott: daß das Geheimnis, das wir sichtbarlich empfangen, unsichtbar wirke zum Heile unsrer Seelen. Durch unsern Herrn.
Am Sonntag nach dem Himmelfahrtsfeste. Eingang Exaudi. Ps. 27. Erhöre, o Herr, meine Stimme, mit der ich zu dir rufe, alleluja: du hast gesagt: ihr sollt mein Antlitz suchen: darum suche ich dich, o Herr: verbirg dein Antlitz nicht vor mir. Alleluja, alleluja. Ps. Der Herr ist mein Licht, er ist mein Heiland: vor wem sollt ich mich fürchten ? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: vor wem denn sollt mir grauen ? Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Allmächtiger, ewiger Gott: laß uns stets deinem heiligen Willen in Demut uns neigen, und deiner Herrlichkeit aufrichtigen Herzens dienen. Zweites Kirchengebet von dem Feste der Himmelfahrt, wie oben, drittes von der Einheit der Kirche, S. 86.
Epistel: i . P e t r . 4, 7—11; oder Eph. 1, 15—23Grad. Ps. 47. Alleluja, alleluja. Der Herr regieret über alle Völker. Alleluja.
Und Gott thronet auf seinem heiligen Stuhle. Alleluja. Evangelium: Joh. 15, 26—16, 4; oder Joh. 12, 23—32. Ich glaube. Zur Opf. Joh. 14. Ich lasse euch nicht als Waisen: ich gehe und komme zu euch, und euer Herz wird sich freuen. Alleluja. Zwischengebet. Das unbefleckte Opferlamm, o Herr, reinige unsre Seelen, auf daß die Kraft himmlischer Gnade uns erfülle. Durch ebendenselben. Zur Komm. Ps. 47. Gott steigt auf mit Jubelschalle, und der Herr mit heller Posaune. Alleluja. Schlußgebet. Erquickt mit dem heiligen Mahle bitten wir dich, o Herr: gib, daß wirdes ewigen Dankes nicht vergessen, den wir dir schulden. Durch unsern Herrn.
Am Pfingstsonntage. Eingang. Weish. 1. Der Geist des Herren erfüllt den Erdkreis, alleluja: und allenthalben ist er, der da
Alleluja, alleluja, redet mit Weisheit. alleluja. Ps. 87. Die Stadt ist fest gegründet auf
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Vom Fest der Himmelfahrt bis zum Pfingstmontag den heiigen B e r g e n : es liebt der Herr die
Zwischengebet.
Tore Sions. Der Herr h a t sie gebauet, der Allerhöchste: in ihr spricht der Herr in aller Völker Zungen. Ehre sei G o t t in der Höhe.
Heilige, w i r bitten dich, o Herr, die G a b e n , die w i r dir bringen: und durch des heiligen Geistes E r l e u c h t u n g reinige unsre Herzen. D u r c h unsern Herrn. U n d demselben heiligen Geist.
Kirchengebet. Verleihe, w i r bitten dich, allmächtiger G o t t : daß der Glanz deiner K l a r h e i t über uns leuchte, und d a ß das L i c h t aus deinem Lichte die Herzen der Wiedergeborenen stärke mit der E r l e u c h t u n g und G n a d e des heiligen Geistes. D u r c h unsern Herrn. U n d demselben heiligen Geist. Epistel: A p g . 2, 1 — 1 1 . Grad. A l l e l u j a , alleluja. K o m m , heiiger Geist: erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das F e u e r deiner Liebe.
Danksagung vom heiligen Geiste bis zum Pfingstsamstag.
Sequenz. Veni sancte Spiritus. K o m m , o k o m m , du heiiger Geist, sende uns v o m H i m m e l her deines L i c h t e s hellen S t r a h l ! K o m m , der A r m e n VaterHort, k o m m , du aller G n a d e n S c h a t z , k o m m , o k o m m , du Herzenslicht! Der du unser Tröster bist, unsrer Herzen treuer Gast, süßester E r q u i c k u n g v o l l ! Aller Mühen R u h bist du, kühlend W e h n im Sonnenbrand, unsrer T r ä n e n reichster T r o s t ! O glückselges Himmelslicht, fülle ganz mit deiner G l u t all der Deinen gläubges H e r z ! W a s ist ohne deinen H a u c h , w a s im Menschen schuldenrein, w a s ist frei v o n Sündenqual ? W a s c h e ab, w a s unrein ist, gib dem D ü r r e n H i m m e l s t a u , spende allen W u n d e n H e i l ! B e u g e starren Menschensinn, hege w a r m ein kaltes Herz, lenke, w a s v o m W e g e s c h w e i f t ! G i b dem gläubgen V o l k e du, das in deiner H o f f n u n g lebt, deiner G n a d e heiiges G u t ! Gib der T u g e n d hohes G l ü c k , gib ein Scheiden voll des Heils, gib des Himmels Seligkeit! Amen. Alleluja. Evangelium: Joh. 14, 2 3 — 3 1 ; oder Joh. 14, 1 5 — 2 1 . Ich glaube. Z u r Opf. Ps. 68. Bekräftige, o Gott, w a s du in uns g e w i r k t hast, v o n deinem heiligen T e m p e l her. A l l e l u j a .
Gemeinschaft. S o verharren w i r in heiliger Gemeinschaft, feiern den T a g , an d e m der heilige Geist auf die v e r s a m m e l t e n A p o s t e l gekommen, und halten in E h r e n . . . Z u r K o m m . A p g . 2. A l l e w u r d e n e r f ü l l t m i t dem heiligen Geiste und v e r k ü n d i g t e n die großen T a t e n Gottes. A l l e l u j a . Schlußgebet. D e s heiligen Geistes Gnadenfülle reinige, o Herr, unsre H e r z e n : und befruchte sie zu allem G u t e n mit himmlischem T a u e . D u r c h unsern Herrn. U n d demselben heiligen Geist. A m Pfingstmontage und an den darauf folgenden W o c h e n t a g e n . Eingang.
Ps. 81.
E r speiset die Seinen m i t dem besten W e i z e n , a l l e l u j a : und mit H o n i g aus d e m Felsen s ä t t i g t er sie. A l l e l u j a , alleluja. Ps. Singet fröhlich G o t t , der unsre S t ä r k e ist: j a u c h z e t dem G o t t e J a k o b s . Singet dem Herrn m i t P s a l m e n : lasset die H a r f e n klingen. Ehre sei G o t t in der Höhe. Kirchengebet. G o t t , der du die Herzen der Gläubigen durch die E r l e u c h t u n g des heiligen Geistes gelehret h a s t : gib, d a ß w i r in demselben Geiste das R e c h t e erfassen und uns allzeit seines Trostes erfreuen. D u r c h unsern Herrn. U n d demselben heiligen Geist. Epistel: A p g . 10, 4 2 — 4 8 ; oder A p g .
2,
38-47Grad. A l l e l u j a , alleluja, wie gestern, m i t Sequenz. E v a n g e l i u m : Joh. 3, 1 6 — 2 1 ; oder J o h 7, 37—39Ich glaube.
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
Zur Opf. Apg. 2. In vielen Zungen kündeten die Apostel die großen Taten Gottes. Alleluja. Zwischengebet. Heilige, wir bitten dich, o Herr, die Gaben und nimm sie an als unser geistiges Opfer: womit wir uns selbst dir weihn für alle Ewigkeit. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Joh. 14. Der Geist des Vaters wird euch alles lehren, was ich euch gesagt habe. Alleluja. Am Feste der heilif Eingang. Tob. 12. Gelobt sei Gott, der Herr des Himmels: Preis ihm und Dank, daß er solche Gnade uns erzeiget hat. Ps. 8. Herr, unser Herr, wie herrlich ist dein Name: groß bist du im Himmel, wie auf Erden. Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest: und der Sohn des Menschen, daß du dich sein erinnerst? Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, der du dich uns Menschenkindern geoffenbaret hast als Vater, Sohn und heiliger Geist, wir bitten dich: erhalte uns gegen alle Widersacher im festen Glauben an dich, unsern dreieinigen Gott und Herrn. Dir sei Preis und Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. G. Amen. Epistel: Rom. 1 1 , 33—36; oder 1. Joh. 1, I —7. Grad. Dan. 2. Gelobt sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn sein ist Weisheit und Stärke. Alleluja, alleluja. Gepriesen bist du Herr, Gott unsrer Väter, und gelobet in Ewigkeit. Alleluja. Evangelium: Matth. 28, 18—30; oder Joh. 3, 1—15. Ich glaube. Zur Opf. Tob. 12. Gelobet sei der ewige Gott, der uns Gnade erzeiget hat. Zwischengebet. Laß gesegnet sein, wir bitten dich, Herr, unser Gott, die Opfergabe, die wir
Schlußgebet. Sei du bei deinem Volk, wir bitten dich, o Herr: und die du mit himmlischem Geheimnis gestärkt hast, beschütze auch vor aller Gewalt des Feindes. Durch unsern Herrn. Mit dem Samstag nach Pfingsten schließt die österliche Zeit.
1 Dreifaltigkeit. in Anrufung deines heiligen Namens dir weihn: und heilige uns selbst als ein in Ewigkeit dir dargebrachtes Opfer. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Tob. 12. Laßt uns preisen den Herrn des Himmels vor allem, was da lebet. Schlußgebet. Laß, o Herr, dies heilige Sakrament, welches wir zum Preise deiner ewigen und heiligen Dreifaltigkeit empfangen haben, zum Heile des Leibes und der Seile uns gereichen. Durch unsern Herrn. A m 1. Sonntag nach Pfingsten. und an den darauf folgenden Wochentagen. Eingang. Ps. 13. Herr, ich hoffe auf deine Barmherzigkeit : mein Herz freut sich, daß du so gerne hilfst: ich will singen dem Herrn, der mir Gutes tut. Ps. Herr, wie lange willst du mein vergessen: wie lang vor mir dein Antlitz bergen ? Wie lang soll meine Seele sorgen: wie lang mein Herz sich ängstigen? Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. O Gott, du Stärke aller, die auf dich hoffen, neige dich gnädig zu unserm Bitten : und da wir nichts vermögen in unsrer Schwachheit ohne dich, so schenke uns den Beistand deiner Gnade, und laß im Wollen
Vom Pfingstmontag bis zum 3. Sonntag nach Pfingsten
und Vollbringen uns dir Wohlgefallen. (Durch unsern Herrn.) Zweites Kirchengebet für die Kirche, S. 86, drittes nach Belieben.
Epistel: I. Joh. 4, 7—21 • Grad. Ps. 41. Ich sprach: Herr, sei mir gnädig: heile meine Seele: denn an dir hab ich gesündigt. Alleluja, alleluja. Ps. 5. Herr höre meine Worte und vernimm mein Schreien. Alleluja. Evangelium: Luk. 6, 36—42. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 5. Vernimm mein Rufen, mein König und mein Gott: denn ich will vor dir beten. Zwischengebet.
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leiten lassen zu aller Festigkeit der Liebe. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchengebete wie am I. Sonntag.
Epistel: 1. Joh. 3 , 1 3 — 1 8 ; oder Hebr. 12, 7—11. Grad. Ps. 120. Ich rufe zu dem Herrn in meiner Not, und er erhöret mich. Alleluja, alleluja. Ps. 7. Auf dich, Herr, traue ich, mein Gott: hilf mir von meinen Verfolgern und errette mich. Alleluja. Evangelium: Luk. 14, 16—24; oder Matth. 11, 25—31. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 6. Wende dich, Herr, und errette meine Seele: hilf mir um deiner Güte willen.
Unsre Opfergaben, wir bitten dich, o Herr, die dir geweihet sind, nimm gnädig a n : und mache sie für uns zu einem sichern Schutz für Zeit und Ewigkeit. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 9. Alle deine Wunder will ich erzählen, du mein Gott: ich freue mich und frohlocke in dir.
Zwischengebet. Laß, wir bitten dich, o Herr, das heilige Opfer, das wir deinem Namen weihen, unsre Seelen reinigen und uns mehr und mehr zu himmlischem Leben erheben. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 13. Ich will singen dem Herrn, weil er mir Gutes tut.
Schlußgebet. Mit deinen großen Gaben gestärkt bitten wir dich, o Herr: laß sie uns zum Heile dienen und gib, daß wir nicht müde werden, dich zu preisen. Durch unsern Herrn.
Schlußgebet. Die heiligen Gaben empfingen wir, und bitten dich, o Herr: daß du uns ihrer immer würdiger machest und verleihest, allzeit zu wandeln auf dem W e g des Heiles. Durch unsern Herrn.
Am 2. Sonntag nach Pfingsten.
Am 3. Sonntag nach Pfingsten. Eingang.
Ps. 25.
Eingang. Ps. 18. Der Herr ist meine Zuversicht geworden : er führte mich ins Freie und errettete mich: denn er war mir gnädig. Ps. Herzlich liebe ich dich, Herr meine Stärke: mein Fels, meine Burg und mein Erretter. Mein Gott, mein Hort, auf den ich traue: du Schild meines Heiles und mein Schutz. Ehre sei Gott in der Höhe.
Wende dich zu mir, Herr, und sei mir gnädig, denn ich bin einsam und elend mein Gott, sieh an meinen Jammer und mein Elend und vergib mir alle meine Sünde. Ps. Zu dir, o Herr, erhebt sich meine Seele: mein Gott, auf dich vertraue ich. O laß mich nicht zu Schanden werden: laß nicht den Feind frohlocken über mich. Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. Deinen heiligen Namen laß, o Herr, uns allzeit fürchten und lieben, weil du nie ferne bist von denen, die sich von dir
Kirchengebet. 0 Gott, Beschützer aller, die auf dich hoffen, ohne den nichts stark ist, nichts heilig: gieße aus über uns die Fülle deiner
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
Barmherzigkeit: sei unser Leiter und Führer, und laß uns also gehn durch dieses Lebens Weg, daß stets des ewigen Lebens Hoffnung voran uns leuchte. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchengebete wie am i. Sonntag.
Epistel: i. Petr. 5, 6 — I i ; oder i. Kor. I, 26—31. Grad. Ps. 55. Wirf dein Anliegen auf den Herrn: denn er wird für dich sorgen. Alleluja, alleluja. Er wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen. Alleluja. Evangelium: Luk. 15, 1—10; oder Matth. 9, 9—13. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 9. Es hoffen auf dich alle, die deinen Namen kennen: denn du verlassest nicht, die dich, Herr, suchen.
driges Geschick uns schadet, wenn keine Sünde Herrschaft über uns gewann. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchengebete wie am i . Sonntag.
Epistel: Rom. 8, 18—23; oder Jak. 1, 9—12. Grad. Ps. 79. Hilf du uns Gott, unser Helfer: um deines Namens Ehre willen, Herr, errette uns. Alleluja, alleluja. Ps. 9. Gott, du sitzest auf dem Stuhl als ein gerechter Richter: sei, Herr, des Armen Schutz in der Not. Alleluja. Evangelium: Luk. 5, 1 — 1 1 ; oder Luk. 16, 19—31Ich glaube. Zur Opf. Ps. 13. Erleuchte meine Augen, du mein Herr, auf daß ich nicht entschlafe im Tode.
Zwischengebet, Blicke nieder, wir bitten dich, o Herr, auf die Herzensgaben deiner betenden Gemeinde: und verleih, daß dieses heilige Mahl den Gläubigen zu einer Quelle beständiger Heilung und reichen Segens werde. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Luk. 15. Freude ist im Himmel über einen Sünder, der Buße tut.
Zwischengebet. Sei uns gnädig, Herr, unser Gott: daß wir mit lauterem Gehorsam diese Feier begehen, uns zur Sühne, und dir zum Lob. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 18. Der Herr ist mein Fels und meine Burg: mein Erretter und mein Helfer ist Gott.
Schlußgebet. Das heilige Mahl, das wir empfingen, o Herr, schenke uns das wahre Leben: und gewähre uns die Sicherheit deiner ewigen Erbarmung. Durch unsern Herrn.
Schlußgebet. Das Geheimnis, o Herr, an dem wir teilgenommen, möge uns reinigen, und durch die heilige Gabe, die es in sich faßt, zu unserm Schutz gereichen. Durch unsern Herrn.
Am 4. Sonntag nach Pfingsten. Eingang.
Ps. 27.
Am 5. Sonntag nach Pfingsten. Eingang.
Ps. 27.
Der Herr ist mein Licht und mein Heil: vor wem sollt ich mich fürchten ? Der Herr ist meines Lebens K r a f t : vor wem sollte mir grauen? Ps. Und wenn ein Heer wider mich sich leget: es fürchtet sich doch mein Herz nicht. Wenn sich wider mich ein Krieg erhebet: ich traue auf den Herren, meinen Gott. Ehre sei Gott in der Höhe.
Erhöre, o Herr, meine Stimme, mit der ich zu dir rufe: du bist mein Helfer, verlaß mich nicht und verachte mich nicht, du Gott meines Heiles. Ps. Der Herr ist mein Licht, er ist mein Heiland: vor wem sollt ich mich fürchten ? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: vor wem denn sollt mir grauen ? Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. Schütze dein Volk, o Herr, und halte es rein von Makel: weil nur dann kein wi-
Kirchengebet. Herr, der du denen, die dich lieben, bereitet hast, was keines Menschen Herz
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Vom 3. bis zum 7. Sonntag nach Pfingsten
erschaut: ergieße in unsre Herzen deine Liebe: daß wir in allem und über alle Dinge dich lieben, und also deiner Verheißungen teilhaft werden, die höher sind denn alles Verlangen. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchengebete wie am 1. Sonntag.
Epistel: 1. Petr. 3, 8—15; oder Rom. 5, 12—17. Grad. Ps. 84. Gott, unser Schild, schaue auf und sieh an das Reich deines Gesalbten. Alleluja, alleluja. Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser, denn sonst tausend. Alleluja. Evangelium: Matth. 5, 20—24; oder Luk. 12, 13—21. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 16. Allzeit hab ich den Herrn vor Augen: denn er ist mir zur Rechten, daß mirs allzeit wohl ergehe. Zwischengebet. Sei gnädig, o Herr, unserm Flehen und nimm die Gaben deiner Diener gütig an: laß allen zum Heil gereichen, was sie darbringen zur Ehre deines Namens. Durch unse.rn Herrn. Zur Komm. Ps. 27. Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: daß ich im Hause des Herrn bleiben möge mein Leben lang. Schlußgebet. Da du mit himmlischer Gabe, o Herr, uns gesättigt hast, verleihe gnädig, wir bitten dich, daß wir von Sünden rein und vor des Feindes Anfechtung gesichert bleiben. Durch unsern Herrn. Am 6. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 28. Der Herr ist seines Volkes Stärke, und ein Schutzherr seinem Gesalbten: Herr, rette dein Volk, und segne dein Erbe, und regiere sie bis in Ewigkeit. Ps. Wenn ich mein Rufen zu dir erhebe, so schweige mir nicht, o Herr, mein Gott. Höre meines Flehens Stimme: wenn ich die Hände erhebe zu deinem heiigen Chor. Ehre sei Gott in der Höhe. Corp OB confesBioDom 6.
Kirchengebet. O Gott der Kraft, in dem allein das Gute wohnt, pflanze ein in unsre Herzen die Liebe deines Namens: vermehre unsre Gottesfurcht, nähre das Gute in uns und laß es uns bewahren in Eifer und Frömmigkeit. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchengebete wie am 1. Sonntag.
Epistel: Rom. 6, 3 — 1 1 ; oder Ezech. 18, 21—32; oder Rom. 3, 23—26. Grad. Ps. 90. Herr, kehre dich doch wieder zu uns: und sei deinen Knechten gnädig. Alleluja, alleluja. Herr, Gott, du bist unsre Zuflucht für und für. Alleluja. Evangelium: Mark. 8, 1—9; Luk. 15, n—32. Zur Opf. Ps. 17. Erhalte meinen Gang auf deinen Fußsteigen, auf daß meine Tritte nicht gleiten. Zwischengebet. Sei gnädig, ö Herr, unserm Flehen und nimm die Gaben deines Volkes gütig an: laß keinen sich vergeblich zu dir wenden, sondern verleihe, daß wir erlangen, um was wir gläubig bitten. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 17. Beweise deine wunderbare Güte: du Heiland derer, die auf dich vertraun. Schlußgebet. Wir sind erfüllt, o Herr, mit deinen Gaben: verleihe uns durch sie, wir bitten dich, Reinheit der Seele und deinen Schutz. Durch unsern Herrn. Am 7. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 47. Alle Völker, frohlocket mit Händen: und jauchzet Gott mit fröhlichem Schalle. Ps. Furchtbar ist der Herr, der Allerhöchste: ein großer König auf dem ganzen Erdkreis. Gott ist König über alle Völker: Gott thront auf seinem heiigen Stuhle. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Wir bitten dich, Herr unser Gott, erleuchte unsre Herzen mit dem Lichte 7
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
deiner Klarheit: daß wir die Richtschnur unsers Handelns wohl erkennen, und stark uns fühlen, das, was recht ist, zu vollbringen. (Durch unsenr Herrn.) Andere Kirchengebete wie am i . Sonntag.
Epistel: Rom. 6, 19—23; oder i.Joh. 2, 1—6. Grad. Ps. 34. Kommt her, Kinder, höret mir zu: ich will euch die Furcht des Herrn lehren. Alleluja, alleluja. Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist: wohl dem, der auf ihn trauet. Alleluja. Evangelium: Matth. 7, 15—21; oder Luk. 9, 52—62. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 34. Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenen Herzens sind: und hilft denen, deren Gemüt zerschlagen ist. Zwischengebet. Gott, der du alles menschliche Opfer durch das eine vollkommene Opfer gesegnet hast: nimm auch unsre demütige Gabe an und heilige sie mit deinem Segen: auf daß uns allen zum Heil gereiche, was wir darbringen zur Ehre deiner göttlichen Herrlichkeit. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 34. Der Gerechte muß viel leiden: aber der Herr hilft ihm aus allem. Schlußgebet. Deine heilende Kraft, o Herr, befreie uns gnädig von allem Bösen, und geleite uns auf den rechten Weg. Durch unsern Herrn. A m 8. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 48. Gott, wir warten deiner Güte in deinem Tempel: Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welten Ende. Ps. Groß ist der Herr und voll des Ruhmes: in Gottes Stadt, auf heiigem Berge. Sehet an die Stätte unsres Gottes: der Herr erhält sie ewiglich. Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. Bekräftige, o Herr, deine Gläubigen mit deinem Segen, nach dem sie verlangen: laß sie nie von deinem heiligen Willen sich entfernen, und laß ihr ganzes Glück sie finden in den Erweisungen deiner großen Gnade. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchengebete wie am i . Sonntag.
Epistel: Rom. 8, 12—17; oder Eph. 5, 8-17. Grad. Ps. 31. Sei mir, o Gott, ein starker Fels und eine Burg: hilf mir um deines Namens willen. Alleluja, alleluja. Auf dich, o Herr, vertraue ich: laß du mich nicht zu Schanden werden. Alleluja. Evangelium: Luk. 16, 1—9; oder Matth. 5, 13—19. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 18. Du hilfst dem armen Volk, o Herr, und die Augen der Stolzen erniedrigst du: denn wer ist Gott, als du, o Herr? Zwischengebet. Nimm an, o Herr, die Gaben, die wir aus dem Schatze deiner Güte dir wieder darbieten: und gib, daß dies hochheilige Geheimnis in Kraft deiner Gnade uns hienieden heilige und zu des ewigen Lebens Freuden gelangen lasse. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 34. Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist: selig der Mann, der auf ihn hoffet. Schlußgebet. Laß das himmlische Geheimnis, wir bitten dich, o Herr, uns Leib und Seele erquicken: auf daß, was wir im Glauben empfangen, auf ewig in uns wirksam sei. Durch unsern Herrn. Am 9. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 54. Siehe, Gott hilft mir: er erhält meine Seele: ich will dir bringen ein Opfer der Freude, und deinem Namen danken, weil du so tröstlich bist. Ps. Hilf mir, o Gott, durch deinen Namen: befreie mich durch deine große Kraft.
Vom 7. bis zum 11. Sonntag nach Pfingsten
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Gott erhöre du mein Flehen: hör auf die Rede meines Mundes. Ehre sei Gott in der Höhe.
Merke auf mich und höre mich: da ich in Ängsten weine. Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. Öffne barmherzig dein Ohr, 0 Herr, dem Flehen deiner Gemeinde: und daß ihr Bitten und Verlangen gestillet werde, so heiße sie nur das begehren, was deines Willens ist. (Durch unsern Herrn.)
Kirchengebet. Gott, der du deine Macht am herrlichsten in schonendem Erbarmen offenbarest: zeige uns in reicher Fülle deine Gnade, und laß uns, unverdrossen nach deinen Verheißungen ringend, Schätze des Himmels erwerben. (Durch unsern Herrn.)
Andere Gebete wie am I. Sonntag.
Andere Gebete wie am i . Sonntag.
Epistel: 1. Kor. 10, 6—13; oder 1. Joh. 3, i—7Grad. Ps. 8. Herr, unser Herr, wie wunderbar ist dein Name in allen Landen! Alleluja, alleluja. Dein Lob erschallt in allen Himmeln. Alleluja. Evangelium: Luk. 19, 41—46; oder Joh. IS, 1—8. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 19. Das Gesetz des Herrn ist ohne Wandel und erquicket die Seele: die Furcht des Herrn ist rein und bleibet ewiglich.
Epistel: I. Kor. 12, 2 — 1 1 ; oder Phil. 3, 7—14. Grad. Ps. 17. Behüte mich wie einen Augapfel im Auge: beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel. Alleluja, alleluja. Sprich du in meiner Sache und schaue du aufs Recht. Alleluja. Evangelium: Luk. 18,9—14; oder Matth. 13, 44—52. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 25. Zu dir, o Herr, er-hebt sich meine Seele: auf dich, o Gott, vertraue ich.
Zwischengebet. Verleihe, wir bitten dich, o Herr, daß wir würdig teilnehmen an diesem heiligen Geheimnis: auf daß, so oft das heilige Mahl wir feiern, wahrhaft das Werk unserer Erlösung von uns verkündet werde. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 19. Die Rechte des Herrn sind köstlicher denn Gold, und süßer denn Honigseim.
Zwischengebet. Dir weihen wir, o Herr, das heilige Opfer und preisen dich: daß, was zur Ehre deines Namens vollzogen wird, du auch gereichen lassest zu unserm Heil und Segen. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 31. Tue wohl an Sion nach deiner Gnade: baue die Mauern zu Jerusalem.
Schlußgebet. Die Gemeinschaft deines heiligen Sakramentes, Herr und Gott, verleihe uns Reinheit der Seelen und befestige unter uns das Band der Einheit. Durch unsern Herrn. Am 10. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 55. Zu Gott will ich rufen, so wird er meine Stimme hören: wirf dein Anliegen auf den Herrn, und er wird für dich sorgen. Ps. Herr, erhöre du mein Rufen: verbirg dich nicht vor meinem Flehen.
Schlußgebet. Wir bitten dich, Herr, unser Gott: daß du uns, die du der Teilnahme an dem himmlischen Sakramente allzeit würdigest, nimmer verlassest mit deiner Gnade und Hilfe. Durch unsern Herrn. Am 11. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 68. Er ist Gott in seiner Wohnung: Gott ist wunderbar in seinem Heiligtum. Ps. Gott ist der Herrscher Israels: er gibt dem Volke Macht und Kraft. Freut euch vor Gott, all ihr Gerechten: singet dem Herrn von Herzen. Ehre sei Gott in der Höhe. 7*
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
Kirchengebet. Allmächtiger, ewiger Gott, dessen überströmende Gnade mehr gibt, als wir verdienen, und mehr, als wir erbitten: ergieße auf uns deine Barmherzigkeit: verzeihend gib uns wieder die Ruhe des Gewissens, und schenke uns das Gute, um das zu bitten wir nicht würdig sind. (Durch unsern Herrn.) Andere Gebete wie am I. Sonntag.
Epistel: i . Kor. 15, 1 — 1 0 ; oder Hebr. 10, 35—39Grad. Ps. 28. Auf Gott hoffet mein Herz, und mir ist geholfen. Alleluja, alleluja. Mein Herz ist fröhlich: ich will ihm danken in meinem Lied. Alleluja. Evangelium: Mark. 7, 3 1 — 3 7 ; oder Luk. 12, 35—40. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 30. Ich preise dich, Herr; denn du hast mich erhöhet: und lässest meine Feinde sich nicht über mich freuen. Zwischengebet. Blicke gnädig, 0 Herr, auf unsern demütigen Dienst: nimm wohlgefällig unser Opfer an, und komme unserer Gebrechlichkeit zu Hilfe. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 30. Herr, mein Gott, ich rief zu dir, und du hast mich gesund gemacht: ich preise deine Herrlichkeit. Schlußgebet. Laß uns, wir bitten dich, o Herr, in dem Empfange dieses heiligen Mahles deine Gnade an uns erfahren, daß wir, dem Heile entgegengeführt, der Fülle deiner himmlischen Hilfe uns rühmen mögen. Durch unsern Herrn.
Am 12. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 70. Gott, eile zu mir, denn du bist mein Helfer und Erretter: mein Gott, verziehe nicht: denn ich bin elend und arm. Ps. Eile, Gott, mich zu erretten: Herr, eile mir zu helfen. Seid fröhlich alle, die nach Gott verlangen: und die ihn lieben, preisen ihn. Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. Allmächtiger und barmherziger Gott, der du allein die Gnade gibst, dir würdig und recht zu dienen: verleihe uns, wir bitten dich, daß wir ungefährdet deinen Verheißungen zueilen. (Durch unsern Herrn.) Andere Gebete wie am 1. Sonntag.
Epistel: 2. Kor. 3, 4 — 1 0 ; oder Eph. 6, 1—8. Grad. Ps. 54. Ich will den Herrn loben allezeit: sein Lob sei immerdar in meinem Munde. Alleluja, alleluja. Meine Seele soll sich rühmen des Herrn: daß die Armen es hören und sich freuen. Alleluja. Evangelium: Luk. 10, 23—37; oder Matth. 25, 14—30. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 104. Licht ist dein Kleid, o Gott, mit dem du geschmücket: du breitest aus den Himmel wie einen Teppich. Zwischengebet. Neige dich gnädig, o Herr, zu unserm Opfer: laß uns Vergebung unsrer Sünden erlangen und von neuem preisen die Ehre deines Namens. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 104. Du hast deine Werke weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Schlußgebet. Wahres Leben sei uns geschenkt, wir bitten dich, o Herr, in der heiligen Gemeinschaft dieses Geheimnisses: und gewähre uns Versöhnung und deinen Schutz. Durch unsern Herrn.
Am 13. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 74. Gott ist mein König von Alters her: von dir ist alle Hilfe, die auf Erden geschiehet: mache dich auf, o Gott, und führe deine Sache. Ps. Gedenke-Herr, an deine Gemeinde: die du von Alters her erworben. Gedenke deines erlösten Erbteils: und des Berges Sion, auf dem du wohnest. Ehre sei Gott in der Höhe.
Vom I i . bis zum 15. Sonntag nach Pfingsten
Kirchengebet. Allmächtiger, ewiger Gott: vermehre in uns den Glauben, die Hoffnung und die Liebe: und daß wir würdig werden, zu erlangen, was du verheißest, so lehre uns streben nach dem, was du gebietest. (Durch unsern Herrn.) Andere Gebete wie am 1. Sonntag.
Epistel: Gal. 3, 16—22; oder 1. Tim. 6, 6—12.
Grad. Ps. 90. Ehe denn die Berge waren und die Erde, und die Welt geschaffen worden, bist du, o Herr, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Alleluja, alleluja. Herr, Gott, du bist unsre Zuflucht. Alleluja. Evangelium: Luk. 17, 1 1 — 1 9 ; oder Matth. 19, 16—30. Jch glaube. Zur Opf. Ps. 31. Ich hoffe, o Herr, auf dich und spreche: du bist mein Gott: meine Zeit steht in deinen Händen. Zwischengebet. Blicke gnädig nieder, o Herr, auf dein Volk und auf sein Opfer: verleihe uns Vergebung und gewähre uns, um was wir gläubig bitten. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 31. Laß leuchten dein Antlitz über uns: hilf uns durch deine Güte. Schlußgebet. Da wir, 0 Herr, der Gemeinschaft dieses heiligen Sakramentes teilhaft geworden sind: so lasse uns, wir bitten dich, entgegenreifen unsrer ewigen Erlösung. Durch unsern Herrn. Am 14. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 84. Gott, unser Schild, schaue nieder: sieh an das Reich deines Gesalbten: denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser, denn sonst tausend. Ps. Wie lieblich sind deine Gezelte, Gott der Kraft: nach ihnen sehnt sich meine Seele. Mit Leib und Seele freu ich mich: juble in dem lebendgen Gott. Ehre sei Gott in der Höhe.
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Kirchengebet. Bewahre, o Herr, wir bitten dich, deine Gemeinde unter beständigem Gnadenschutze: und da ja alles Menschliche gebrechlich ist und fällt, so halte fern von ihr, was schädlich ist, und weise sie die Wege deines Heils. (Durch unsern Herrn.) Andere Gebete wie am i . Sonntag.
Epistel: Gal. 5, 16—25; oder 2. Kor. 1, 3—7Grad. Ps. 118. Es ist gut, auf den Herrn vertrauen und sich nicht auf Menschen verlassen. Alleluja, alleluja. Ps. 95. Kommt herbei, laßt uns dem Herrn frohlocken, laßt uns jubeln dem Horte unsres Heiles. Alleluja. Evangelium: Matth. 6, 24—33; oder Luk. 14, 25—33. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 34. Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus. Zwischengebet. Verleihe, wir bitten dich, 0 Herr: daß dieses heilsame Opfer uns zur Reinigung von Sünden führe und zu gnädigem Erweise deiner Macht. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 34. Behüte deine Zunge vor Bösem: und deine Lippen, daß sie nicht Falsches reden. Schlußgebet. Dein heiliges Sakrament, o Herr, reinige und beschütze uns: und leite uns auf den Weg ewiger Errettung. Durch unsern Herrn. Am 15. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 86. Neige dein Ohr zu mir, o Herr, und erhöre mich: rette deinen Knecht, denn er vertraut auf dich. Ps. Erfreue die Seele deines Dieners: denn nach dir, Herr, verlanget mich. Du, o Herr, bist gut und gnädig: von großer Güte dem, der zu dir rufet. Ehre sei Gott in der Höhe.
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Das Heilige A m t auf die Feste und Zeiten des Jahres
Kirchengebet. Dein beständiges Erbarmen reinige, o Herr, und stärke deine Kirche: und weil sie ohne dich nicht fest bestehen kann, so lenke sie allzeit mit deiner Gnade. (Durch unsern Herrn.) Andere Gebete wie am i . Sonntag.
Epistel: Gal. 5, 25—6, 10; oder 1. Kor. 6, 4—10. Grad. Ps. 92. Das ist ein köstlich Ding, dem Herren danken: und lobsingen deinem Namen, du Höchster. Alleluja, alleluja. A m Morgen will ich künden deine Gnade, und des Nachts deine Wahrheit. Alleluja. Evangelium: Luk. 7, 1 1 — 1 6 ; oder Matth. 10, 28—33. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 40. Ich harrete des Herrn, und er neigte sich zu mir: und hörete mein Schreien. Zwischengebet. Nimm uns, wir bitten dich, o Herr, unter den Schutz deiner geheimnisvollen Gnadenwege: und bewahre uns vor aller Anfechtung des Bösen. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 40. Er stellte meine Füße auf einen Fels und gab mir ein neues Lied in meinen Mund, zu loben unsern Gott. Schlußgebet. Laß, o Herr, die K r a f t deines himmlischen Geschenkes unser ganzes Wesen einnehmen: daß wir nicht aus uns selber leben, sondern durch das, was du so reichlich uns gewährest. Durch unsern Herrn. A m 16. Sonntag nach Pfingsten. Eingang.
Ps. 86.
Herr, sei mir gnädig, denn ich rufe täglich zu dir: denn du, o Herr, bist gut und gnädig von großer Güte allen, die zu dir rufen. Ps. Neige dein Ohr, Herr, und erhöre mich: denn ich bin arm und elend. Herr erhöre du mein Flehen: und laß mein Rufen zu dir kommen. Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. Deine Gnade komme uns zuvor, o Herr und leite uns: daß unser Herz sich allezeit zum Guten neige. (Durch unsern Herrn.) Andere Gebete wie am I. Sonntag. .
Epistel: Eph. 3, 1 3 — 3 1 ; oder Eph. 4, 29—32. Grad. Ps. 102. Alle Völker sollen fürchten deinen Namen, 0 Herr: und alle Könige der Erde seine Herrlichkeit. Alleluja, alleluja. Der Herr bauet Sion und erscheinet in seiner Ehre. Alleluja. Evangelium: Luk. 14, 1 — 1 1 ; oder Matth. 18, 15—22. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 71. In der K r a f t des Herrn geh ich einher und preise allein seine Gerechtigkeit. Zwischengebet. Reinige unsre Seelen, wir bitten dich, o Herr, durch das große Todesopfer: und gib gnädig, daß wir Teil an ihm zu haben würdig werden. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 71. Du hast mich von Jugend auf gelehret: verlaß mich nicht, o Gott, im Alter. Schlußgebet. Reinige, wir bitten dich, o Herr, unsre Seelen nach deiner Güte: und erneuere durch dies heilige Sakrament unsre Herzen, auf daß wir dein Heil erlangen für Zeit und Ewigkeit. Durch unsern Herrn. A m 17. Sonntag nach Pfingsten. Eingang.
Ps. 119.
Herr, du bist gerecht, und dein Wort ist recht: handle mit deinem Knecht nach deiner Gnade. Ps. Wohl denen, die ohne Wandel leben: die im Gesetz des Herren wandeln. Wohl denen, die sein Zeugnis halten: die ihn von ganzem Herzen suchen. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Höre auf unser Flehn, allmächtiger Gott: und da du uns Vertrauen auf deine Gütigkeit ins Herz gegeben hast, so laß
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Vom 15. bis zum 19. Sonntag nach Pfingsten
uns auch die Wirkung deiner Huld erfahren. (Durch unsern Herrn.) Andere Kirchgebete wie am I. Sonntag.
i—6;
Epistel: Eph. 4, i - K o r . 6, 16—23Grad. Ps. 33. Wohl dem Volke, des Gott der Herr ist: dem Volk, das er zum Erbe erwählet hat. Alleluja, alleluja. Die Himmel sind durch Gottes Wort gemacht: und durch den Hauch seines Mundes all ihr Heer. Alleluja. Evangelium: Matth. 22, 35—46; oder Joh. 2, 13—22. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 76. Wenn du das Urteil lassest hören vom Himmel, so erschrickt das Erdreich: und wird stille, wenn sich Gott aufmacht zu richten, daß er helfe allen Elenden auf der Erde. oder
Zwischengebet. In Demut flehen wir an, o Herr, deine göttliche Majestät: laß uns also das Heilige vollziehn, daß wir Vergebung unsrer Sünden und Schutz vor aller künftigen Gefahr erlangen. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 76. Herrlich ist sein Name in Israel: wer kann vor ihm bestehen ?
was sie im rechten Geist erbitten. unsern Herrn.)
(Durch
Andere Gebete wie am I. Sonntag.
Epistel: 1. Kor. 1, 4—8; oder 1. Kor. 15, 34—44Grad. Ps. 122. Wünschet Glück Jerusalem: wohl ergehe es denen, die dich lieben. Alleluja, alleluja. Herr, ich rufe zu dir: eile zu mir, vernimm meine Stimme, wenn ich zu dir rufe. Alleluja. Evangelium: Matth. 9, 1—8; oder Joh. 11, 1—45. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 96. Bringt her dem Herrn die Ehre seines Namens: bringet Geschenke und kommt in seine Hallen. Zwischengebet. Gott, der du uns in diesem heiligen Mahle an deinem göttlichen Wesen Anteil gewährest, wir bitten dich, verleihe uns: daß, wie wir deine Wahrheit sichtbar schauen, in ihr allein auch unser Wandel sei. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 96. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit: und die Völker mit seiner Wahrheit.
Schlußgebet. Durch die Gnade dieses heiligen Sakramentes heile, o Herr, unsre Gebrechen: und zeige uns den Weg ewigen Heiles. Durch unsern Herrn.
Schlußgebet. Reichlich erquicket sagen wir dir Dank, o Herr, und flehen deine Güte an, daß du uns würdig machest, stets Teil zu haben an deinen heiligen Geschenken. Durch unsern Herrn.
Am 18. Sonntag nach Pfingsten.
A m 19. Sonntag nach Pfingsten.
Eingang. Ps. 122. Friede sei in deinen Mauern, Jerusalem, und Glück in deinen Häusern um des Hauses des Herrn, unsres Gottes, willen. Ps. Ich freue mich des, das mir geredet ist: laßt uns ins Haus des Herren gehn. Unsre Füße werden stehen in deinen Toren, Jerusalem. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Reiche deinen Gläubigen, o Herr, deine Rechte zu himmlischer Hilfe: daß sie von ganzem Herzen zu dir halten und erlangen,
Eingang.
Ps. 34.
Tretet zu Gott und folget seinem Lichte: dann wird euer Antlitz nicht zu Schanden werden: wenn der Arme ruft, so höret der Herr, und errettet ihn aus aller seiner Not. Ps. Laß ab vom Bösen und tue Gutes: suche den Frieden und folge ihm. Die Augen des Herrn sehn auf die Gerechten: sein Ohr merkt auf ihr Rufen. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Unser Gebet, wir bitten dich, 0 Herr, erhöre gnädig: und da du uns Andacht
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
zu wahrem Beten verleihst, gewähre unsern Seelen auch Schutz und Hilfe. (Durch unsern Herrn.) Andere Gebete wie am I. Sonntag.
Epistel: Eph. 4, 23—28; oder 1. Joh. 5, 9—20. Grad. Ps. 141. Wie ein Opfer des Weihrauchs, so steige mein Gebet hinauf zu dir, o Gott. Alleluja, alleluja. Herr, ich rufe zu dir; eile zu mir, vernimm meine Stimme, wenn ich dich anrufe. Alleluja. Evangelium: Matth. 22, 1—14; oder Joh. 12, 44—5°. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 138. Wenn ich wandle inmitten der Angst, so erquickest du mich und hilfst mir mit deiner Rechten. Zwischengebet. Laß unser Opfer, wir bitten dich, o Herr, das vor dem Antlitz deiner Majestät wir feiern, für Zeit und Ewigkeit zu unserm Heile dienen. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 138. Wenn ich zu dir rufe, so höre mich: und gib meiner Seele große Kraft. Schlußgebet. Deine heilende Kraft, o Herr, befreie uns gnädig von allem Bösen und lasse uns deinen Geboten allzeit folgen. Durch unsern Herrn. Am 20. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 108. Gott, es ist mein rechter Ernst: ich will singen und dichten dir, der du meine Ehre bist. Ps. Ich will dich preisen allen Völkern: dich preisen unter den Menschenkindern. Denn deine Gnade reicht, soweit der Himmel ist: und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehn. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Bewahre deine Familie, wir bitten dich, o Herr, durch deine ewige Güte: und da sie nur auf die Hoffnung himmlischer Gnade baut, so laß sie auch unter himm-
lischem Schutz erstarken. Herrn.)
(Durch unsern
Andere Gebete wie am 1. Sonntag.
Epistel: Eph. 5, 15—21; oder 1. Petr. 5, i—5Grad. Ps. 145. Aller Augen warten auf dich, o Herr: du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit. Alleluja, alleluja. Du öffnest deine milde Hand und füllest alles, was da lebt, mit Segen. Alleluja. Evangelium: Joh. 4,46—53; oder Matth. 23, 1—12. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 137. An Wasserflüssen Babylons saßen wir und weinten, wenn wir an Sion gedachten. Zwischengebet. Gib uns, wir bitten dich, o Herr, in diesem heiligen Mahle eine himmlische Arznei: und heile die Gebrechen unsrer Herzen. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 119. Herr, gedenke deines Worts an deinem Knechte: denn darauf ruht meine Hoffnung. Schlußgebet. Damit wir würdig werden, o Herr, deiner großen Gnadengaben: laß deine Gebote stets die Richtschnur unsres Wollens und Handelns bleiben. Durch unsern Herrn. Am 21. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 119. Den Weg der Wahrheit hab ich mir erwählet: und deine Rechte stehen vor meinen Augen, Herr, mein Gott. Ps. Wohl denen, die ohne Wandel leben: die im Gesetz des Herren wandeln. Wohl denen, die sein Zeugnis halten: die ihn von ganzem Herzen suchen. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Bewahre deine Familie, wir bitten dich, o Herr, durch deine ewige Güte: daß sie, von Widerwärtigkeit durch deinen Schutz befreit, in allem Guten deinem Namen ergeben sei. (Durch unsern Herrn.)
V o m 19. bis zum 23. Sonntag nach Pfingsten
Andere Gebete wie am 1. Sonntag.
Epistel: Eph. 6, 1 0 — 1 7 ; oder 1. Petr. 4, 12—19Grad. Ps. 115. Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Gnade und Wahrheit willen. Alleluja, alleluja. Unser Gott ist im Himmel, er schaffet alles, was er will. Alleluja. Evangelium: Matth. 18, 23—35; oder Matth. 20, 20—28. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 115. Die den Herrn fürchten, hoffen auf ihn: denn er ist ihre Hilfe und ihr Schild. Zwischengebet. Nimm gnädig auf, wir bitten dich, o Herr, das Opfer der Versöhnung, worin wir erlangen sollen durch deine allmächtige Gnade das Heil unsrer Seelen. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 115. Der Herr segnet alle, die ihn fürchten, Kleine und Große. Schlußgebet. Da wir die Speise empfangen, die zum ewigen Leben führt, so bitten wir dich, o Herr, verleihe: daß, was wir mit dem Munde empfingen, wir reinen Sinns bewahren. Durch unsern Herrn. A m 22. Sonntag nach Pfingsten. Eingang. Ps. 130. Herr, so du willst der Sünden gedenken, Herr, wer wird bestehen ? Aber bei dir ist Vergebung und gnadenreiche Erlösung. Ps. Aus der Tiefe rufe ich, o Herr, zu dir: Herr, erhöre meine Stimme. Meine Seele hofft auf seine Worte: meine Seele harrt des Herren. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, der du unsre Zuflucht bist und unsre Stärke, du Urquell aller Frömmigkeit: neige dein Ohr dem frommen Gebete deiner Kirche, und gib, daß wir erlangen, um was wir gläubig bitten. (Durch unsern Herrn.) Andere Gebete wie am 1. Sonntag.
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Epistel: Phil. 1, 6 — 1 1 ; oder 2. Kor. 9, 6—11. Grad. Ps. 133. Sehet, wie lieblich, sehet, wie gut ist es, daß Brüder in Eintracht wohnen. Alleluja, alleluja. Wie der Tau, der vom Hermon herabfällt auf die Berge Sions. Alleluja. Evangelium: Matth. 22, 1 5 — 2 1 ; oder Mark. 12, 41—44. Ich glaube. Zur Opf. Ps. 119. Ich danke dir von rechtem Herzen: daß du mich lehrest die Rechte deiner Gerechtigkeit. Zwischengebet. Gib uns, barmherziger Gott, die wir das Opfer des Heiles dir bringen: daß wir von aller Schuld befreit und vor Gefahren des Leibes und der Seele bewahret bleiben. Durch unsern Herrn. Zur K o m m . Ps. 119. Deine Rechte will ich halten: verlaß, o Herr, mich nimmermehr. Schlußgebet. Gestärkt mit der Gnade dieses heiligen Geheimnisses flehen wir in Demut: daß, was wir im Angedenken an deines Sohnes Tod und nach seinem Geheiß begangen, mit himmlischen Kräften unsrer Schwachheit helfe. Durch unsern Herrn. A m 23. Sonntag nach Pfingsten. (Wenn dieser nicht der letzte ist.) Eingang.
Jer. 29.
So spricht der Herr: ich habe Gedanken des Friedens für euch und nicht des Leides: rufet mich an und gehet hin und bittet mich: ich will euch erhören und alle Knechtschaft von euch wenden. Ps. 85- Du warst gnädig deinem Lande: hast sie erlöst von Knechtschaft. Du hast vergeben alle Missetat: hast ihre Sünde bedecket. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. O Gott, du Lehrer und Leiter deines Volkes: halte fern die Sünde, die gegen uns anstürmt: laß uns dir wohlgefällig,
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
und sorgenfrei in deinem Schutze sein. (Durch unsern Herrn.) Epistel: Phil. 3, 17—4, 3; oder Hebr. 6, 4 - 8 . Grad. Ps. 44. Wir wollen täglich Gott rühmen: und deinem Namen danken ewiglich. Alleluja, alleluja. Birg nicht dein Antlitz, o Herr, vor uns: vergiß nicht unsres Elends. Alleluja. Evangelium: Matth. 9, 18—26; oder Matth. 21, 33—44Ich glaube. Zur Opf. Ps. 130. Aus der Tiefe rufe ich zu dir, o Herr: Herr, erhöre du mein Flehen. Zwischengebet. Wir bitten dich, o Herr, die wir dies Opfer des Lobes dir bringen: laß uns mehr und mehr in deinem Dienst erstarken, und was du ohne unser. Verdienst uns schenkest, das bringe durch deine Gnade zur Vollendung. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 130. Bei dir, o Herr, ist Vergebung und gnadenreiche Erlösung. Schlußgebet. Wir bitten dich, allmächtiger Gott: laß uns, die wir des Anteils an göttlichen Dingen uns erfreuen durften, nicht menschlicher Gefahr erliegen. Durch unsern Herrn. Sind mehr als 24 Sonntage nach Pfingsten vorhanden, so werden an den nach dem 23. einzuschaltenden Sonntagen die Ant. zum Lobgesang, die Gebete, Episteln und Evangelien von den nach dem Feste der Erscheinung ausgefallenen Sonntagen genommen, und zwar am vorletzten Sonntag
die Stücke des 6. Sonntages nach dem Feste der Erscheinung, am drittletzten die des 5., am viertletzten die des 4., am fünftletzten die des 3. Sonntags. Eingang, Graduale und die Verse zur Opferung und zur Kommunion werden stets vom 23. Sonntag nach Pfingsten genommen.
Am letzten Sonntag nach Pfingsten. Alles wie am 23. Sonntag, mit Ausnahme des Folgenden.
Kirchengebet. Blicke hernieder, o Gott, auf unser irdisches Tun: laß uns, so lang es Zeit ist, mit deiner Gnade himmlische Güter erwerben, daß wir bestehn am Tage des Gerichts. (Durch unsern Herrn.) Andere Gebete wie am I. Sonntag.
Epistel: Kol. i, 9—14. Evangelium: Matth. 24, 15—35; oder Matth. 25, 1—13. Zwischengebet. Sei gnädig, Herr, all unserm Flehen: und der du deines Volkes Opfer und Bitte gern erhörest, wende zu dir die Herzen unser aller, daß wir von irdischer Lust befreit, nur nach dem Himmel trachten. Durch unsern Herrn. Schlußgebet. Verleihe, wir bitten dich, o Herr, daß, was in unsrer Seele sündhaft ist, durch deine allmächtige Gnade, die du im heiligen Sakramente uns gewährest, geheilet werde. Durch unsern Herrn.
Am Tempelfeste unseres Herrn. 2. Februar. Eingang. Ps. 48. Gott, wir warten deiner Güte inmitten deines Tempels: wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Ende. Ps. Groß ist der Herr und voll des Ruhmes: in Gottes Stadt, auf heiigem Berge. Sehet an die Stätte unsres Gottes: der Herr erhält sie ewiglich. Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. Allmächtiger, ewiger Gott, wir flehn in Demut zu deiner erhabenen Majestät: daß unsre Seelen ein Tempel seien, in dem der Geist deines eingebornen Sohnes allzeit wohnet, Jesu Christi, unseres Herrn. Ihm sei mit dir und demselben heiligen Geiste. Wenn dieses oder eines der folgenden Feste auf einen Sonntag fällt oder auf den folgenden Sonntag gesetzlich verlegt ist, so wird das Kirchen-
Vom 23. Sonntag nach Pfingsten bis zum Feste Johannes des Täufers gebet des Sonntags beigefügt. findet nicht statt.
Ein drittes Gebet
Epistel: Mal. 3, 1—4Grad. Luk. 2. Nun lassest du deinen Diener in Frieden fahren, o Herr: denn meine Augen haben deinen Heiland gesehn. Alleluja, alleluja. Ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volkes Israel. Alleluja. Evangelium: Luk. 2, 22—32; oder Luk. 2, 42—52. Ich glaube. Zur Opf. Luk. 2. Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist ? Zwischengebet. Erhöre, Herr, unser Flehn: und daß wir würdige Gaben niederlegen vor das Auge deiner Majestät, komm uns zu Hilfe mit deiner reichen Gnade. Durch unsern Herrn. Danksagung von der Geburt unseres Herrn.
Zur Komm. Luk. 2. Und Maria, seine Mutter, behielt alle seine Worte in ihrem Herzen. Schlußgebet. Wir bitten dich, Herr, unser Gott: laß dies heilige Geheimnis, das wir im Angedenken an die glorreiche Offenbarung deines Sohnes feiern, zum Heil uns führen in Zeit und Ewigkeit. Durch ebendenselben. A m Fronleichnamstage. Zweiten Donnerstag nach Pfingsten.
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feiern: und laß uns seiner Erlösung allzeit teilhaft bleiben. Ihm sei mit dir. Epistel: 1. Kor. 11, 23—29. Grad. Ps. 145. Aller Augen warten auf dich, o Herr: du gibst ihnen Speise Du zur rechten Zeit. Alleluja, alleluja. öffnest deine milde Hand und füllest alles, was da lebt, mit Segen. Alleluja. Evangelium: Joh. 6, 56—59. Ich glaube. Zur Opf. 1. Kor. I i . So oft ihr von diesem Brote esset und von diesem Kelche trinket, sollt ihr den Tod des Herrn verkünden, bis er kommt. Zwischengebet. Laß deiner Kirche, wir bitten dich, o Herr, die Gaben der Einheit und des Friedens zu teil werden, welche dies heilige Sakrament geheimnisvoll in seinem Wesen birgt. Durch unsern Herrn. Zur Komm. 1. Kor. 10. Ein Brot ist es: so sind wir viele Ein Leib, dieweil wir alle Eines Brotes teilhaftig sind. Schlußgebet. Laß uns, wir bitten dich, o Herr, die ewige Gabe, mit dir eins zu sein, erlangen, von welcher der zeitliche Empfang dieses heiligen Sakramentes Abbild und Vorbild ist. Durch unsern Herrn. A m Feste Johannes des Täufers. 24. Juni. Eingang.
Luk. I.
Eingang. Ps. 81. Er speiset die Seinen mit dem besten Weizen, alleluja: und mit Honig aus dem Felsen sättigt er sie. Alleluja, alleluja. Ps. Singet fröhlich Gott, der unsre Stärke ist: jauchzet dem Gotte Jakobs. Singet dem Herrn mit Psalmen: lasset die Harfen klingen. Ehre sei Gott in der Höhe.
Du wirst . ein Prophet des Höchsten heißen: du wirst vor dem Herrn hergehen, daß du seinen W e g bereitest. Ps. 92. Das ist ein köstlich Ding, dem Herren danken: und lobsingen deinem Namen, o Höchster. A m Morgen will ich künden deine Gnade, und zur Nachtzeit deine Wahrheit. Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. Wir bitten dich, o Gott, erhöre uns, die wir in diesem wunderbaren Sakramente das Gedächtnis des Todes deines Sohnes, unsres Heilands Jesu Christi dankbar
Kirchengebet. Gott, der du deinen Diener Johannes berufen hast, daß er die Wege deinem Eingeborenen bereite: wir bitten dich, du wollest deinen Gläubigen verleihn, daß sie
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
allzeit von deiner Gnade sich weisen lassen die Wege des ewigen Heiles. Durch unsern Herrn. Epistel: Jes. 49, 1 — 7 ; oder Jes. 40, 1—10. Grad. Joh. 3. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam: der Freund aber stehet von ferne und höret ihm zu. Alleluja, alleluja. Er freut sich hoch über des Bräutigams Stimme. Alleluja. Evangelium: Luk. 1, 57—68; oder Mark. 6, 17—29. ZurOpf. Matth. I i . Was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wahrlich, ich sage euch, er ist mehr als ein Prophet. Zwischengebet. Sieh gnädig nieder, Herr, auf unsre Gaben, die wir in ehrendem Gedächtnis dessen dir weihn, der auf den kommenden Erlöser die Menschheit vorbereitete: Jesum Christum, deinen Sohn, unsren Herrn. Welchem mit dir. Zur Komm. Matth. 11. Dieser ists, von dem geschrieben steht: sieh, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll. Schlußgebet. Laß deine Kirche sich freun, 0 Gott, der gnadenreichen Geburt Johannis des Täufers: weil sie dabei der eignen Wiedergeburt gedenkt, auf deren Schöpfer und Urquell er als Prophet vorausgewiesen: Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. Welchem mit dir. Am Feste Petri und Pauli, 29. Juni, und an andern Aposteltagen. Eingang. Gal. 6. Wir rühmen uns nur in dem Kreuze unseres Herrn Jesu Christi, durch welchen uns die Welt gekreuziget ist, und wir der Welt. Zur österlichen Zeit: Alleluja, alleluja. Ps. 33. Freut euch des Herrn, all ihr Gerechten: ihr Frommen sollt hoch ihn preisen. Denn des Herren Wort ist wahrhaft: er hält gewißlich, was er zusagt. Ehre sei Gott in der Höhe.
Kirchengebet. Wir bitten dich, allmächtiger Gott: laß uns das Andenken an deine seligen Apostel dadurch in Ehren halten, daß wir, ihres Wirkens eingedenk, allzeit verharren in der Gemeinschaft des Glaubens und der Liebe zu unserm Heiland: Jesu Christo, deinem Sohn. Ihm sei mit dir. Epistel: Apg. 12, 1 — 1 1 ; oder Gal. 1, 6 — 1 2 ; oder I. Kor. 3, 21—4, 4. Grad. Matth. 10. Sieh, ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe: darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Alleluja, alleluja. Sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt: denn es wird euch zu der Stunde gegeben, was ihr reden sollt. Alleluja. In der Fasten- und Passionszeit wird das Alleluja ausgelassen.
Zur österlichen Zeit: Grad. Matth. 11. Alleluja, alleluja. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir: denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Alleluja. Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen: denn mein Joch ist sanft und meine Bürde ist leicht. Alleluja. Evangelium: Matth .16, 13—19; oder Joh. 21, 15—19; oder Joh. 15, 15—21. Zur Opf. Ps. 19. Ihr Schall gehet aus in alle Lande: und ihre Rede bis an der Welten Ende. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Zwischengebet. Laß das Opfer, o Herr, das wir deinem Namen weihen, von dem ehrenden Andenken an deine Apostel begleitet sein, in welchem uns Stärkung zufließe und Mut in dem heiligen Kampf des Lebens. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Matth. 4. Folget mir nach, spricht der Herr, denn ich will euch zu Menschenfischern machen. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Schlußgebet. Erquickt mit deiner himmlischen Speise, bitten wir dich, o Gott: laß uns im Angedenken an deine seligen Apostel den Weg der eigenen Seligkeit bei ihm nur
Vom Fest Johannes des Täufers bis zum Fest Aller Heiligen
suchen, der deines heiligen Tempels Eckstein und deiner Kirche lebendiges Haupt ist: Christo Jesu, deinem Sohn, unserm Herrn. Ihm sei mit dir. Am Feste Mariae, der Mutter unseres Herrn, 15. August. und an anderen Marientagen. Eingang.
Luk. I.
Hoch preiset meine Seele den Herrn: froh jauchzet mein Geist zu Gott, meinem Heiland: denn er hat angesehn die Demut seiner Magd, und es werden mich selig preisen alle Geschlechter. Zur österlichen Zeit: Alleluja, alleluja. Ps. 45. Mein Herz dichtet ein herrlich Loblied: ich will singen den Preis des Königs. Du bist der Schönste unter den Menschenkindern : drum hat dich Gott gesegnet ewiglich. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, der du in Maria, der seligen Mutter unseres Heilands, ein Bild jungfräulicher Demut und Reinheit uns vor Augen stellst: laß uns ihr Angedenken hoch in Ehren halten, und laß auch uns die Wege wandeln, die allein gewähren Gnade und Frieden. Durch ebendenselben. Epistel: Sir. 24, 11—20. Grad. Luk. 1. Siehe, mich werden selig preisen alle Geschlechter: denn Großes hat Gott an mir getan. Alleluja, alleluja. Er ist mächtig und sein Name ist heilig. Alleluja. In der Fasten- und Passionszeit wird Alleluja ausgelassen.
das
Zur österlichen Zeit: Grad. Luk. 1. Alleluja, Alleluja. Sei gegrüßt, Gnadenvolle: der Herr ist mit dir. Alleluja. Du bist gesegnet unter den Frauen. Alleluja. Evangelium: Luk. 1, 26—38. Zur Opf. Luk. 1. Sein Erbarmen währet für und für bei denen, die ihn fürchten. Zur österlichen Zeit: Alleluja.
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Zwischengebet. Laß das Opfer, o Herr, das wir deinem Namen weihen, von dem ehrenden Angedenken an die Mutter unsres Erlösers begleitet sein, in welchem uns deine Gnade zu teil werde, die du den Demütigen gewährest. Durch ebendenselben. Zur Komm. Luk. 11. Wahrlich, selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Schlußgebet. Da wir teilhaft geworden deines himmlischen Tisches, so flehn wir deine Güte an, o Herr: laß den erlösenden Tod des von Maria geborenen Heilands uns die Wege der Tugend und Gnade weisen. Durch ebendenselben.
Am Feste Aller Heiligen, 1. November, und an andern Heiligentagen. Eingang. Apok. 7. Sie stehen vor dem Stuhl und dem Lamme, angetan mit weißen Gewanden, und Palmen in ihren Händen, und sprechen: Heil unserm Gott, der auf dem Stuhle thront, und dem Lamme. Zur österlichen Zeit: Alleluja, alleluja. Ps. 33. Freut euch des Herrn, all ihr Gerechten: ihr Frommen sollt hoch ihn preisen. Denn des Herren Wort ist wahrhaft: er hält gewißlich, was er zusagt. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, der du alle deine Auserwählten zu einer heiligen Gemeinschaft im Himmel wie auf Erden verbunden hast: laß uns die Seligkeit, die du den Deinen bereitest, in treuem Kampf für deines Namens Ehre schon hienieden empfinden lernen. Durch unsern Herrn. Epistel: Apok. 7, 1—12; oder Apok. 7, 13—17; oder Jes. 58, 7 — 1 1 . Grad. Ps. 34. Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen: denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel. Alleluja, alleluja.
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
Die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgend einem Gut. Alleluja. Zur Fasten- und Passionszeit fällt das Alleuja aus.
Zur österlichen Zeit: Grad. Matth. Ii. Alleluja, alleluja. Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid: ich will euch erquicken. Alleluja. Nehmt auf euch mein Joch und lernet von mir. Alleluja. Evangelium: Matth. 5, 1—12; oder Joh. 14, 1—6; oder Matth. 7, 21—27. Zur Opf. Matth. 5. Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen: selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Zur österlichen Zeit: Alleluja.
Zwischengebet. Laß die Gaben unsrer Andacht, wir bitten dich, o Herr, die wir im Angedenken an deine Heiligen dir weihn, mit deiner Gnade uns zum Heile dienen. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Matth. 5. Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden: denn ihrer ist das Himmelreich. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Schlußgebet. Gestärkt mit deinem heiligen Geheimnis bitten wir dich, o Herr: laß die Empfindung unauflöslicher Gemeinschaft mit allen deinen Heiligen in Christo uns zu einer reichen Quelle ewiger Glückseligkeit gereichen. Durch ebendenselben.
Am Gedächtnistage der Verstorbenen, 2. November, und bei Trauelfeierlichkeiten. Ist der 2. November ein Sonntag, so wird das Gedächtnis der Abgestorbenen am folgenden Montag gehalten.
Eingang. Ewge Ruhe gib ihnen, o Herr und Gott: und das ewge Licht leuchte ihnen. Ps. 65. Dir gebühret Lob, o Gott, in Sion: dir bringt man Gelübde in Jerusalem: erhöre mein Gebet! Zu dir kommt alles Fleisch. Herr, erbarme dich unser.
hofft und an dich geglaubt hat, des ewigen Friedens teilhaftig werde. Durch unsern Herrn. Epistel: 1. Kor. 15, 51—55; oder 1. Thess. 4, 12—17; oder 1. Kor. 15, 42—44; oder Apok. 14, 13. Grad. Ps. 112. In ewigem Gedächtnis bleibt der Gerechte und seiner wird niemals vergessen.
Kirchengebet. O Gott, in dessen liebreichem Erbarmen die Seelen der Gläubigen ruhn: verleihe allen deinen Dienern und Dienerinnen, daß sie, von Schuld befreit, mit dir im ewigen Frieden wohnen. Durch unsern Herrn.
Sequenz. Dies irae. 1. Tag des Zorns, o Tag voll Grauen, da die Welt den Herrn soll schauen, nach dem Wort, dem wir vertrauen! Welch ein Zittern wird da walten, wenn der Richter kommt, zu schalten, streng mit uns Gericht zu halten! 2. Die Posaun im Wundertone sprengt die Gräber jeder Zone, fordert alle zu dem Throne. Staunend sehen Tod und Leben sich die Kreatur erheben, Rechenschaft dem Herrn zu geben. 3. Und das Buch wird aufgeschlagen, da ist alles eingetragen, wes die Welt ist anzuklagen.
Für einen Verstorbenen.
Kirchengebet. 0 Gott der Liebe und des Erbarmens, -wir bitten dich flehentlich für die Seele deines Dieners, unseres Bruders (deiner Dienerin, unserer Schwester), die du aus diesem Leben abberufen hast. Laß sie durch deine heiligen Engel aufgenommen und zu dem himmlischen Vaterlande geführt werden: damit sie, die auf dich ge-
Vom Fest Aller Heiligen bis zum Gedächtnistag der Verstorbenen
Sitzt der Richter dann und richtet, wird, was dunkel ist, gelichtet, keine Schuld bleibt ungeschlichtet. 4. Ach, was werd ich Armer sagen, welchen Schutz und Rat erfragen, wo Gerechte selber zagen? König, furchtbar hoch erhaben, frei sind deiner Gnade Gaben: wolle, Gnadenbronn, mich laben! 5. Denk, Herr Jesu, deines Erben, wie du kamst, um mich zu werben; wollest dann mich nicht verderben. Sankst du doch für mich zur Erden, trugst für mich am Kreuz Beschwerden: laß dies Leid nicht unnütz werden! 6. Richter der gerechten Sache, deiner Huld mich teilhaft mache, eh der Rache Tag erwache! Als ein Sünder seufz ich lange, schamrot färbt mir Schuld die Wange, schone, Herr, Gott, fleh ich bange. 7. Du, der lossprach einst Marien, und dem Schacher hast verziehen, hast auch Hoffnung mir verliehen. Zwar unwürdig ist mein Flehen; doch laß deine Huld mich sehen, nicht ins ewge Feuer gehen! 8. Von den Böcken woll mich scheiden, zu den Schafen mich geleiten: stelle mich zur rechten Seiten! Ruf, wenn in die ewgen Flammen sinken, die du mußt verdammen, mit den Deinen mich zusammen! 9. Mit zerknirschtem Herzen wende ich im Staub zu dir die Hände: Gönne mir ein selig Ende! 10. O des Tags, des tränenvollen, da vom Staub erstehen sollen zum Gericht die schuldgen Sünder! Gott, erbarm dich deiner Kinder! Frommer Jesu, Heiland du, schenke ihnen deine Ruh! Amen. Evangelium: Joh. 5, 19—25; oder Joh. xi, 21—27; oder Joh. 6, 37—40. Zur Opf. Rom. 14. Leben wir, so leben wir dem Herrn: sterben wir, so sterben wir dem Herrn: mögen wir also leben oder mögen wir sterben, wir sind des Herrn. Zwischengebet. Höre gnädig, o Herr, auf unser Gebet
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für die Seelen deiner Diener und Dienerinnen: würdige dich, sie aufzunehmen unter die Gemeinschaft deiner Heiligen. Durch unsern Herrn. Für einen Verstorbenen:
Zwischengebet. Höre gnädig, o Herr, auf unser Gebet für die Seele deines Dieners, unseres Bruders (deiner Dienerin, unserer Schwester), in deren Gedächtnis wir dies Opfer des Lobes dir weihn: würdige dich,, sie aufzunehmen unter die Gemeinschaft deiner Heiligen. Durch unsern Herrn. Danksagung. Von Ewigkeit zu Ewigkeit. G. Amen. Pr. Der Herr sei mit euch. G. Und mit deinem Geiste. Pr. Erhebet die Herzen. G. Wir erheben uns zu Gott, dem Herrn. Pr. Dank laßt uns bringen dem Herrn, unserm Gotte. G. Es ist würdig und heilsam. Pr. Wahrhaft würdig und recht ist es, gebührend und heilsam, daß wir allezeit und überall dir danken, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott: durch Christum, unsern Herren. In ihm gibt deiner Liebe Allmacht unsern Toten Licht und Ruhe und seligen Frieden. Denn er ist die Auferstehung und das Leben: wer an ihn glaubt, wird leben in Ewigkeit. Drum laß auch sie nach dieses Tagwerks Mühen einstimmen in das Sabbatlied der Seligen, die ohne Ende rufen. G e b e t des Herrn. Laßt uns beten. Ermahnt und belehret durch unsers Herrn Unterweisung wagen wir zu sprechen: Vater unser, der du bist im Himmel! Geheiliget werde dein Name. Zu uns komme dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung. Sondern erlöse uns von dem Übel. G. Amen.
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
A g n u s dei. 0 Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt, schenke ihnen Ruhe! 0 Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt, schenke ihnen Ruhe! O Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt, schenke ihnen ewge Ruhe! Zur Komm. Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr und Gott: mit deinen Heilgen immerdar: denn du bist gnädig. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Licht leuchte ihnen. Mit deinen Heilgen immerdar: denn du bist gnädig. Schlußgebet. Verleihe, wir bitten dich, o Herr: daß die Seelen deiner Diener und Dienerinnen zu dem Orte der Erquickung, zur Seligkeit
der ewigen Ruhe und zur Klarheit deines himmlischen Lichtes gelangen. Durch unsern Herrn. Für einen Verstorbenen:
Schlußgebet. Verleihe, wir bitten dich, o Herr: daß. die Seele deines Dieners, ünseres Bruders (deiner Dienerin, unserer Schwester), in deren Gedächtnis wir unser Opfer dir dargebracht haben, zu dem Orte der Erquickung, zur Seligkeit der ewigen Ruhe und zur Klarheit deines himmlischen Lichtes gelange. Durch unsern Herrn. Pr. Der Herr sei mit euch. G. Und mit deinem Geiste. Pr. Laß sie ruhen im Frieden. G. Amen. Der Segen wird nicht gesprochen.
Am Kirchweihfeste und an anderen Gemeindefesten. Eingang. Ps. 106. Hilf uns, Herr, unser Gott, und sammle uns aus allen Nationen: daß wir danken deinem heiigen Namen und rühmen dein Lob. Zur österlichen Zeit: Alleluja, alleluja. Ps. 84. Wie lieblich sind deine Gezelte, Gott der Kraft: nach ihnen sehnt sich meine Seele. Mit Leib und Seele freu ich mich: juble in dem lebendgen Gott. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, der du die Irrungen verscheuchest: der du das Zerstreute sammelst und, was du gesammelt, erhältst, wir bitten dich: gieße huldreich aus über das christliche Volk den Geist deiner Einheit: auf daß es, aller Spaltung abhold, dem wahren Hirten deiner Kirche sich eine, und wieder erstarke als dein heiliger Tempel. Durch ebendenselben. Epistel: Eph. 4, 1—21. Grad. Ps. 133. Sehet, wie lieblich, sehet, wie gut ist es, daß Brüder in Eintracht wohnen. Alleluja, alleluja. Wie der Tau, der vom Hermon herabfällt auf die Berge Sions. Alleluja.
aus.
Zur Fasten- und Passionszeit fällt das Alleluja Zur österlichen Zeit:
Grad. Ps. 127. Alleluja, alleluja. Wenn der Herr das Haus nicht bauet, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Alleluja. W o der Herr nicht die Stadt behütet, so wachet der Wächter umsonst. Alleluja. Evangelium: Joh. 17, 11—23. Zur Opf. Rom. 15. Gott gebe euch, daß ihr einerlei Gesinnung seiet unter einander: daß ihr einmütiglich mit Einem Munde lobet unsern Gott. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Zwischengebet. Heilige, wir bitten dich, o Herr, unser Opfer, mit welchem wir für die Einigung und Heiligung der Christenheit dich anflehn: laß Frieden und Eintracht, Gnade und Liebe in deiner Kirche allzeit walten. Durch unsern Herrn. Zur Komm. 1. Kor. 10. Ein Brot ist es: so sind wir viele Ein Leib, dieweil wir alle Eines Brotes teilhaftig sind. Zur österlichen Zeit: Alleluja.
Am Gedächtnistag der Verstorbenen.ij an Einweihungen und Dankfesten
Schlußgebet. Die Gemeinschaft des Leibes und Blutes des Herrn, deren wir teilhaft geworden, möge, wir bitten dich, o Herr, deine ganze Kirche wieder zur Gnade heiliger Einheit und Gemeinschaft führen. Durch unsern Herrn. Bei Eröffnungsfeierlichkeiten, zur Anrufung des heiligen Geistes. Findet eine derartige Feierlichkeit an einem Sonn- oder Festtage statt, so wird der Gottesdienst vom Tage gehalten und nur das nachfolgende Kirchengebet eingeschaltet.
Eingang. Weish. I. Der Geist des Herren erfüllt den Erdkreis und allenthalben ist er, der da redet mit Weisheit. Zur österlichen Zeit: Alleluja, alleluja. Ps. 87. Die Stadt ist fest gegründet auf den heiigen Bergen: es liebt der Herr die Tore Sions. Der Herr hat sie gebauet, der Allerhöchste: in ihr spricht der Herr in aller Völker Zungen. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, der du die Herzen der Gläubigen durch die Erleuchtung des heiligen Geistes gelehret hast: gib, daß wir in demselben Geiste das Rechte erfassen und uns allzeit seines Trostes erfreuen. Durch unsern Herrn. Und demselben heiligen Geist. Epistel: Apg. 8. 14—17. Grad. Ps. 104. Sende aus deinen Geist, und alle Dinge werden neu geschaffen: du wirst erneuern das Antlitz der Erde. Alleluja, alleluja. O, wie gut und lieblich ist dein Geist, o Herr, in uns. Alleluja. In der Fasten- und Passionszeit fällt das Alleluja aus. Zur österlichen Zeit:
Grad. Alleluja, alleluja. Komm, o heiliger Geist, und erfülle die Herzen deiner Gläubigen. Alleluja. Entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe. Alleluja. Evangelium: Joh. 14, 23—31. Zur Opf. Ps. 68. Bekräftige, 0 Gott, was du in uns gewirkt hast von deinem heiigen Tempel her. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Corpus conlesslonum 6.
H3
Zwischengebet. Heilige, wir bitten dich, o Herr, die Gaben, die wir dir bringen: und durch des heiligen Geistes Erleuchtung reinige unsre Herzen. Durch unsern Herrn. Und demselben heiligen Geist.
Danksagung
vom heiligen Geiste.
Zur Komm. Joh. 14. Der Geist des Vaters wird euch alles lehren, was ich euch gesagt habe. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Schlußgebet. Des heiligen Geistes Gnadenfülle reinige, o Herr, unsre Herzen: und befruchte sie zu allem Guten mit himmlischem Taue. Durch unsern Herrn. Und demselben heiligen Geist. An Dankfesten. Findet ein Dankfest an einem Sonn- oder Festtage statt, so wird das Amt vom Tage gehalten und nur das nachfolgende Kirchengebet eingeschaltet, aber kein drittes gesprochen; ferner wird auch in diesem Falle statt des Verses zur Kommunion der Hymnus Te deum laudamus gesungen.
Eingang. Tob. 12. Gelobt sei Gott, der Herr des Himmels: Preis ihm und Dank, daß er solche Gnade uns erzeiget hat. Zur österlichen Zeit: Alleluja, alleluja. Ps. 8. Herr, unser Herr, wie herrlich ist dein Name: groß bist du im Himmel, wie auf Erden. Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest: und der Sohn des Menschen, daß du dich seiner erinnerst? Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Gott, dein Erbarmen kennt kein Maß, und deiner Güte Schatz ist unerschöpflich: wir beugen uns vor deiner Majestät und sagen Dank für all die reichen Gaben, die deine Gnade huldvoll uns verliehn: und flehen deine Güte an, daß du der Bittenden nicht vergessest und uns bereitest zu deiner ewigen Herrlichkeit. Durch unsern Herrn. Epistel: 2. Kor. 13, 11—13Grad. Dan. 2. Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit: denn 8
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Das Heilige A m t auf die Feste und Zeiten des Jahres
sein ist Weisheit und Stärke. Alleluja, alleluja. Gepriesen bist du, Herr, Gott unsrer Väter: und gelobet in Ewigkeit. Alleluja. In der Fasten- und Passionszeit fällt Alleluja aus.
das
Zur österlichen Zeit.
Grad. Alleluja, alleluja. Gepriesen bist du, Herr, Gott unsrer Väter: und gelobet in Ewigkeit. Alleluja. Laßt uns preisen den Vater und den Sohn, mit dem heiligen Geiste. Alleluja. Evangelium: Matth, n , 25—30. Zur Opf. Tob. 12. Gelobet sei der ewige Gott, der uns Gnade erzeiget hat. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Zwischengebet. Neige dich gnädig, o Herr, unserm Opfer und unserm Dank: und wie du bisher uns gnädig bewahret hast, so laß uns auch in alle Zukunft in deinem Dienst und deiner Liebe wachsen. Durch unsern Herrn. Statt des Verses zur Kommunion wird der Hymnus Te deum laudamus: Dich, o Gott, loben wir, S. 118 gesungen.
Schlußgebet. Gott, der du allen, die auf dich vertraun, den Schutz deiner Gnade reichlich in ihrer Not verleihest: wir sagen dir Dank für deine unaussprechliche Huld, und bitten dich flehentlich, daß du uns allzeit in deiner Liebe erhaltest. Durch unsern Herrn. Am Geburtstage des Landesfürsten und des Kaisers. Alles wie an Dankfesten mit Ausnahme des Folgenden. Das folgende Kirchengebet wird nach dem Gebete: Gott, dein Erbarmen, eingeschaltet.
Kirchengebet. Wir bitten dich, allmächtiger Gott, daß du segnest unsern König und Kaiser N. (unsern König N., oder: unsern Landesfürsten N., oder: unsern Kaiser N.), daß er in Kraft und Weisheit uns regiere und in Gerechtigkeit die Völker lenke, die du, o Gott, seiner Sorge anvertrautest: laß ihn lange Jahre die Freude und den Stolz des
Vaterlandes sein: erhalte ihn und sein ganzes Haus in deinem Frieden und gib auch uns die Gnade, daß wir in Liebe zum König (Fürsten, oder: Kaiser) und zum Vaterlande treu die Wege der Gerechtigkeit und Ordnung wandeln. Durch unsern Herrn. Fällt aber die Feier auf einen Sonn- oder Festtag, so wird das vorstehende Kirchengebet das dritte und letzte.
Epistel: 1. Petr. 2, 13—17. Schlußgebet. Mit unserm Dank und Preis, o Gott, vereinigt sich das Flehen deines Volkes: sei unserm König (und Kaiser) und dem ganzen königlichen Hause (unserm Landesfürsten und seinem ganzen Hause, oder: unserm Kaiser und seinem ganzen Hause) ein Schutz und Schirm, und deine segensreiche Gnade walte friedlich über Fürst und Volk. Durch unsern Herrn. Zur Einsegnung einer Ehe. Eingang. Tob. 7. 8. Der Gott Israels verbinde euch: er, der so gnädig war, bleibe bei euch: und nun gib, o Herr, daß sie mehr und mehr dich preisen. Zur österlichen Zeit: Alleluja, alleluja. Ps. 128. Wohl dem, der den Herren fürchtet, und der da wandelt auf seinen Wegen. Du wirst dich nähren von deiner Arbeit, und Gottes Segen ist mit dir. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengebet. Erhöre uns, allmächtiger und barmherziger Gott: gib deinen reichen Segen zu dem heiligen Bunde, der hier auf Erden geschlossen wird, und zu dessen Weihe wir mit inbrünstigem Gebete dir nahn. Durch unsern Herrn. Epistel: Eph. 5, 22—33. Grad. Ps. 128. Siehe, also wird gesegnet, der den Herren fürchtet. Alleluja, alleluja. Wohl dem, der den Herren fürchtet, und der da wandelt auf seinen Wegen. Alleluja. In der Fasten- und Passionszeit fällt Alleluja aus.
das
A n verschiedenen besonderen Tagen
Zur österlichen Zeit:
Grad. Ps. 128. Alleluja, alleluja. Wohl dem, der den Herrn fürchtet, und der da •wandelt auf seinen Wegen. Alleluja. Es-' segne euch der Herr aus Sion, daß ihr sehet das Glück Jerusalems euer Leben lang. Alleluja. Evangelium: Matth. 19, 3—6. Hier wird die Einsegnung der Ehe nach dem Rituale vorgenommen.
Zur Opf. Ps. 31. Ich hoffe, Herr, auf dich, und spreche: du bist mein Gott: meine Zeit stehet in deinen Händen. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Zwischengebet. Blicke gnädig, o Herr, auf unser Gebet, und schütze die heilige Ordnung, die du dem Menschengeschlecht gegeben hast: damit, was du verbunden, mit deiner Hilfe segensreich erhalten bleibe. Durch unsern Herrn. Zur Komm. Ps. 128. Siehe, so wird gesegnet, der den Herren fürchtet. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Vor dem Schlußgebete werden folgende Bitten gesprochen.
Pr. Schütze, o Gott, deine Diener. D. Denn sie vertraun auf dich. Pr. Sende ihnen Hilfe, Herr, von deinem Heiligtum. D. Und von Sion aus beschütze sie. Pr. Sei du ihnen, o Herr, eine feste Burg. D. Wider das Antlitz des Feindes. Pr. Herr, erhöre unser Gebet. D. Und laß unser Rufen zu dii' kommen. Pr. Der Herr sei mit euch. G. Und mit deinem Geiste. Pr. Lasset uns beten. Schlußgebet. Wir bitten dich, o Herr, sieh gnädig herab auf deinen Diener, unsern Bruder, und deine Dienerin, unsre Schwester: schütze und segne sie in dem heiligen Stande, den sie unter Anrufung deines Namens angetreten haben, und stehe ihnen bei, daß sie die Pflichten desselben treu erfüllen und deiner Huld und Gnade allzeit teilhaft bleiben. Durch unsern Herrn.
U 5
An Ordinationstagen und zu den vier Zeiten. A n den Tagen, wo nach Anzeige des Bischofs die Weihe von Priestern vorgenommen wird, sowie an je einem passenden Wochentage im Dezember, März, Juni und September wird nach dem L o b gesang, wie zum K y r i e des Amtes die Litanei, s. unten, gesprochen und nach den Kirchengebeten des Tages das nachfolgende als drittes eingeschaltet:
Kirchengebet. Wir bitten dich, barmherziger Gott, du wollest deinen himmlischen Segen auf deine Diener herabsenden, die in diesen Tagen zum priesterlichen Amte in deiner Kirche verordnet werden: erfülle sie mit dem Geiste deiner Wahrheit und Heiligkeit: daß sie durch Wort und Beispiel wirken zur Erbauung deiner Kirche und zur Verherrlichung deines heiligen Namens. Durch unsern Herrn. An Bittagen und bei besonderen Anliegen. Eingang. Ps. 18. Er erhöret meine Stimme von seinem heiigen Tempel, und mein Rufen kommt vor ihn zu seinen Ohren. Zur österlichen Zeit: Alleluja, alleluja. Ps. Ich will dich lieben, Herr, meine Stärke: du bist mein Fels und meine -feste Burg. Du bist, o Gott, mein Retter und mein . Hort: auf dich vertraue ich, du, meines Heiles Schild. Ehre sei dem Vater. Litanei. Kirchengebet. Erhöre uns, wir bitten dich, o Herr, die wir in allem, was wir bedürfen, auf dich allein vertrauen: erhalte uns in deinem mächtigen Schutz: segne unsre Mühen nach deiner Weisheit und behüte uns vor allem Übel. Durch unsern Herrn. Epistel: Jak. 5, 16—20. Grad. Ps. 106. Alleluja. Danket dem Herrn, denn er ist freundlich: und seine Güte währet ewiglich. Außer der österlichen Zeit fällt das Alleluja aus.
Evangelium: Luk. 11, 5—13. Zur Opf. Ps. 109. Ich will dem Herrn sehr danken mit meinem Munde und ihn 8*
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Das Heilige Amt auf die Feste und Zeiten des Jahres
rühmen unter vielen: denn dem Armen steht er zur Rechten. Zur österlichen Zeit: Alleluja. Zwischengebet. Erhöre unser Gebet, o Gott und Herr, die wir das Opfer des Lobes dir weihn: laß uns nach deiner Huld erlangen, um was wir in Andacht dich bitten. Durch unsern Herrn.
Zur werdet finden: getan.
Komm. Luk. II. Bittet, und ihr empfangen: suchet, und ihr werdet klopfet an, und es wird euch aufZur österlichen Zeit: Alleluja.
Schlußgebet. Sieh her, o Gott mit mildem Blick auf unsre Wünsche: gib, daß wir deiner Gaben uns erfreun in unsrer Not, und reich getröstet auch in deiner Liebe wachsen. Durch unsern Herrn.
Die Litanei. Pr. oder Vors. Herr, erbarme dich unser. G. Herr, erbarme dich unser. Pr. Gedenke nicht, o Herr, unsrer Missetat 1 G. Erbarme dich unser. Pr. Und strafe unsre Sünden nicht I Schone, o Herr, schone deines Volkes! Zürne mit uns nicht ewiglich. G. (jedesmal wie oben): Erbarme dich unser! Pr. Sei uns gnädig! G. Verschone uns, o Herr und Gott! Pr. Sei uns barmherzig! G. Erhöre uns, o Herr und Gott! Pr. Vor allem Übel, G. Bewahre uns, o Herr und Gott! Pr. Vor aller Sünde, Vor aller bösen Leidenschaft, Vor Verblendung und Verhärtung des Herzens, Vor allem Unglück Leibes und der Seele, Durch Jesum Christum, deinen Sohn unsern Herren, Durch seine Menschwerdung und Geburt, Durch sein Wort und Vorbild, Durch sein Kreuz und Leiden, Durch seinen Tod —, Durch seine Auferstehung und Himmelfahrt, Durch deinen heiigen Geist —, In aller Trübsal, In guten und bösen Tagen, In der Stunde unsres Todes, G. (jedesmal wie oben:) Bewahre uns, o Herr und Gott! Pr. Wir armen Sünder! G. Wir bitten dich, erhöre uns! Pr. Daß du uns verschonest, Daß du uns verzeihest, Daß du uns zu wahrer Buße führen wollest, Daß du deine heilige Kirche leiten und regieren wollest, Daß du dein ganzes, heiliges Volk und die Bischöfe, Priester und Diakonen mit wahrer Erkenntnis erleuchten und in allem Guten stärken wollest,
An Bittagen und bei besonderen Anliegen. —
Litanei
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Daß du unserm König (Fürsten) und dem deutschen Kaiser (oder: unserm Kaiser und König) und allen Fürsten und Völkern Frieden und wahre Eintracht verleihen wollest*), Daß du uns alle in deinem heiligen Dienste kräftigen und erhalten wollest, Daß du die Schwachen stärken wollest, Daß du die Gefallenen aufrichten wollest, Daß du die Irrenden belehren wollest, Daß du die Verführten auf den rechten W e g geleiten wollest, Daß du die Traurigen trösten wollest, Daß du den Kranken und Notleidenden helfen wollest, Daß du die Verlassenen und Verfolgten beschirmen wollest, Daß du die Früchte der Erde geben und erhalten wollest, Daß du den Abgeschiedenen die ewige Ruhe verleihen wollest, Daß du dich aller Menschen erbarmen wollest, Daß du uns gnädig erhören wollest, Durch deinen Sohn, unsern Herrn Jesum Christum. G. (jedesrr^.l wie oben:) Wir bitten dich, erhöre uns! Pr. Herr, erbarme dich unser! G. Herr, erbarme dich unser! Wenn die Litanei für sich allein, außerhalb des gewöhnlichen Gottesdienstes gehalten wird, so folgt das Vaterunser und das allgemeine Gebet, wie folgt:
Lasset uns beten. Allmächtiger, ewiger Gott, Herr, himmlischer Vater! Sieh an mit den Augen deiner unendlichen Barmherzigkeit unsern Jammer, unser Elend und unsre N o t ! Erbarme dich aller Christgläubigen, für welche dein eingeborner Sohn, unser lieber Herr und Heiland, sich willig in die Hand der Sünder gegeben und sein kostbares Blut am Stamme des heiligen Kreuzes vergossen hat! Durch diesen deinen Sohn wollest du abwenden, o gnädigster Vater, alle wohlverdienten Züchtigungen, gegenwärtige und zukünftige Gefahren, schädliche Empörungen, Krieg, Teurung, Hungersnot, ansteckende Krankheiten und betrübte, armselige Zeiten. Erleuchte auch und stärke zu allem Guten alle geistlichen und weltlichen Obrigkeiten und Regenten, damit sie befördern, was zu deines Namens Ehre, zu unserm wahren Heile und zur gemeinsamen Wohlfahrt der ganzen Christenheit gedeihen mag. Segne, o Gott, die Hirten deiner heiligen Kirche, insbesondere unsern Bischof. Insonderheit aber laß deine Gnade groß sein über unsern König (Landesfürsten) und den deut-
schen Kaiser (über unsern Kaiser und König), und über das ganze königliche (fürstliche) und kaiserliche Haus. Wenn der Reichstag oder Landtag versammelt ist, wird hier folgendes eingeschaltet:
Erleuchte und lenke mit deinem Geiste die versammelten Abgeordneten, daß ihre Beratungen und Arbeiten in deiner Furcht, in christlicher Eintracht und in gewissenhafter Sorgfalt für das unzertrennliche Wohl unsres Königs (Kaisers, Landesherrn) und unseres Vaterlandes stattfinden. L a ß ihre Beratungen dazu dienen, daß Friede und Wohlstand, Zucht und Ordnung, Wahrheit und Gerechtigkeit, Frömmigkeit und Gottesfurcht unter uns und unsern Nachkommen gedeihen und fortdauern mögen. Sonst wird gleich hier fortgefahren:
Verleihe uns, o Gott des Friedens, wahre Vereinigung im Glauben ohne alle Spaltung und Trennung. Bekehre unsre Herzen zu wahrer Buße und Besserung des Lebens. Entzünde in uns ein eifriges Streben nach aller Gerechtigkeit, auf daß wir als deine gehorsamen Kinder im Leben und Sterben dir wohlgefällig sein mögen.
* ) S t a t t : »Daß du unserm König verleihen wollest« heute: »Daß du unserm Volke und allen Völkern Frieden und wahre Eintracht verleihen wollest« (vgl. Katholisches Gesang- und Gebetbuch für die Alt-Katholiken des Deutschen Reiches, 1924, S. 253).
118
Das Heilige Amt. — Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
Wir bitten auch, wie du willst, daß wir bitten sollen, für unsere Freunde und Feinde, für Gesunde und Kranke, für alle betrübten und elenden Christen, für Lebende und Abgestorbene. Dir sei einfür allemal empfohlen unser Tun und Lassen, unser Handel und Wandel, unser Leben und Sterben. Laß uns hier deiner Gnade genießen und dort mit allen Auserwählten dahin gelangen, wo wir in ewiger Glückseligkeit dich loben und verherrlichen mögen. Solches verleihe uns, Herr, himmlischer Vater, durch unsern Herrn Jesum Christum, deinen Sohn, welchem mit dir und dem heiligen Geist sei Preis und Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. G. Amen. Hymnus Te deum l a u d a m u s . Pr. oder Vors. Dich, o Gott, loben wir. G. Dich, o Herr, bekennen wir. Dich, den ewigen Vater preisen alle Lande. Dich preisen die Engel, die Himmel, und der Himmel Kräfte. Cherubim und Seraphim singen dir mit ewigem Schalle. Heilig. Heilig. Heilig ist der Herr, Gott Sabaoth. Voll sind Himmel und Erde der Herrlichkeit deiner Majestät. Dich preist und ver-
kündet der Apostel glorreicher Chor. Dich der Propheten lobwerte, heiige Schar. Dich der heiigen Märtyrer strahlendes, glanzgekröntes Heer. Dich bekennet weit und breit deine heilige Kirche. Dich, Vater von unaussprechlicher Herrlichkeit. Und deinen anbetungswerten, wahren und eingebornen Sohn. Auch den heiligen Geist, den Tröster. Du bist der König der Ehren, Christe. Du der ewge Sohn des Vaters. Du hast Menschennatur angenommen, um uns zu erlösen. Du bist der Besieger des Todes: du hast geöffnet den Gläubigen das Himmelreich. Du sitzest zur Rechten Gottes in der Herrlichkeit des Vaters. Von dannen du kommen wirst, alle Welt zu richten. Dich also bitten wir, hilf deinen Dienern, die du mit deinem Blute erlöset hast! Schenk uns mit deinen Heilgen die ewge Herrlichkeit! Mach selig, o Herr, dein Volk: gib Segen deinem Erbteil! Und sei ihr König, und erhebe sie, bis in alle Ewigkeit! Wir loben deinen Namen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wolle uns, Herr, an diesem Tage frei von Schuld bewahren. Erbarme dich unser, Herr und Gott: denn auf dich vertrauen wir. Auf dich, o Gott, will ich hoffen, und ich werde nicht zu Schanden werden in Ewigkeit. Amen.
119
Litanei. — Te deum. — Taufe
Ritual der
Christkatholischen Kirche der Schweiz*) Ritus für Spendung der Sakramente« I. Taufe. (Lieder Nr. 168—170.) Priester. Im Namen des Vaters und des Sohnes^ f und des heiligen Geistes. Amen. Jesus sprach zu seinen Jüngern: Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben. Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe; und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt. Ein anderes Mal brachten die Leute Kindlein zu Jesu, daß er sie berühren möchte. Die Jünger aber drohten denen, die sie brachten. Als nun Jesus sie sah, ward er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret es ihnen nicht; denn solcher ist das Himmelreich. Wahrlich, ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, wird in dasselbe nicht eingehen. Und er schloß sie in seine Arme und legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Solchen Worten gemäß bringen Sie, im Herrn Geliebte, dieses Kind hieher, damit es nach Christi Anordnung die heilige Taufe empfange und ein Mitglied der Gemeinschaft seiner Gläubigen werde. Es soll heißen. — N. N., es komme
auf dich herab die allmächtige K r a f t des Vaters, des Sohnes f und des heiligen Geistes, auf daß die Sündhaftigkeit von unsern Stammeltern her und der Geist des Bösen nichts über dich vermöge! Verleihe, Vater unseres Herrn Jesu Christi, diesem deinem Kinde, mit K r a f t gestärkt zu werden dem innern Menschen nach durch deinen Geist, auf daß Christus wohne durch den Glauben in seinem Herzen und es fest gewurzelt und gegründet sei in der Liebe. Anwesende. Amen. P.
(Den Täufling anhauchend:)
Wie
der
Schöpfer den Adam anhauchte, ihn zu beleben, und Jesus seine Jünger anhauchte, ihnen den heiligen Geist mitzuteilen, so verleihe dir nun der himmlische Vater ein höheres und heiliges Leben durch die Wiedergeburt aus dem Wasser und dem heiligen Geiste, damit du seiest ein lebendiges Mitglied seines Reiches, A . Amen. P.
(Stirn und Brust des Täuflings mit dem
Kreuze bezeichnend:) Empfange auf deiner Stirne das Zeichen des heiligen Kreuzes f , zur Erinnerung daran, daß du deinen Glauben an Christum, den Gekreuzigten, offen bekennen und dich in nichts rühmen sollest, als allein im Kreuze
*) Im Nachstehenden wird das heute gebräuchliche Ritual nach dem Gebetbuch der Christkatholischen Kirche der Schweiz, achte mit dem Gesangbuch verbundene Auflage, Solothurn 1930, wiedergegeben. Durch diese Formulare ist das erste Christkatholische Ritual von 1879 abgelöst •worden. Aus diesem ist heute nur noch gebräuchlich der Danksagungsakt beim ersten Kirchgang einer Wöchnerin und die Segnung des Wassers. Beide Formulare werden gleichfalls unten abgedruckt. Die angegebenen Liedernummern beziehen sich auf das Gesangbuch der Christkatholischen Kirche der Schweiz, die angeführten Seiten der Meßliturgie auf die Meßliturgie der Christkatholischen Kirche der Schweiz, Bern 1905. Zum Ritual sind auch die Formulare für die Grundsteinlegung und Einweihung einer Kirche, die Glockenweihe und die Weihe des Krankenöls, des Chrisams und des Katechumenenöls zu rechnen, die für die Christkatholische Kirche der Schweiz in besonderen Heften herausgegeben sind. Sie werden gleichfalls unten abgedruckt. Im T e x t ist: P . = Priester, A . = Anwesende, B . = Bischof, G. = Gemeinde, V. = Volk.
120
Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
unseres Herrn Jesu Christi — und auf deiner Brust f , zur Erinnerung daran, daß du den, welcher für dich am Kreuze gestorben ist, von Herzen lieben und nach seinem Vorbild willig dein Kreuz auf dich nehmen sollest. A. Amen. P . (Dem Täufling die Hand auflegend:) W i e
Jesus die ihm dargebrachten Kleinen unter Auflegung seiner Hände gesegnet hat, so sei auch du jetzt im Namen Jesu von mir gesegnet. Beschirme, o Herr, diesen deinen Diener N. (diese deine Dienerin N.); entferne von ihm (ihr) alle Finsternisse des Geistes, verleihe, daß er (sie) dich erkenne, den alleinigen, wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum, und laß ihn (sie) also nach dem Worte deines Sohnes gelangen zum ewigen Leben. A. Amen. P.
(Dem Täufling etwas Salz auf die Lippen
legend:) N., nimm hin dieses Salz als Sinnbild der Weisheit. — Siehe gnädig herab, o Gott, auf diesen deinen Diener (diese deine Dienerin) N.; bewahre ihn (sie) vor aller Verderbnis der Sünde und erhalte ihn (sie) stets in deiner Furcht, welche ist der Anfang aller Weisheit. Durch Jesum Christum, unsern Herrn. A. Amen.
wandle und niemals mehr getrennt werden möge von dem, dem es nun angehören wird, Christo, deinem Sohne, unserm Herrn. A. Amen. P. Vater unser, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name. Zu uns komme dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung. A . Sondern erlöse uns von dem Übel. Amen. P . (Ohren und Mund des Täuflings mit dem Finger berührend:) E p h e t a , das ist, tue
dich auf! Der Herr öffne deine Ohren und löse das Band deiner Zunge, damit du Gottes Wort hörest und freudig sein Lob verkündest. Nach den Worten des Glaubensbekenntnisses, welches von den apostolischen Zeiten her als kurzer Inbegriff der christlichen Lehre in der Kirche im Gebrauche ist, frage ich dich nun: N., glaubst du an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde?
P . (Dem Täufling die Stola auflegend:) N . ,
D i e P a t e n (antworten im Namen des Täuf-
komm herein in die Kirche Gottes, in die Gemeinschaft der Heiligen. Möge dich Christus, der Herr, wie heute in die Gemeinschaft seiner Gläubigen, so einst am Tage des Gerichtes als seinen treuen Diener (seine treue Dienerin) aufnehmen in das Reich der Seligen. A. Amen.
lings:) Ich glaube. P. Glaubst du auch an Jesum Christum, seinen eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem heiligen Geiste, geboren aus Maria, der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, abgestiegen zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten; aufgefahren gen Himmel, sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten? Paten: Ich glaube. P. Glaubst du auch an den heiligen Geist, eine heilige, allgemeine Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Nachlaß der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben? Paten: Ich glaube. P. N., widersagst du allem, was Gott mißfällt und Sünde ist, dem Geiste des Bösen, allen seinen Werken und aller seiner Pracht? Paten: Ich widersage.
Beim Taufstein. P. Lasset uns beten! Allmächtiger, gütiger Gott, der du diesem Kinde das Dasein unter den Lebendigen gegeben hast und es nun durch die heilige Taufe in die Gemeinschaft Jesu, deines Sohnes, aufnehmen willst, wir bitten dich: Erhalte es in diesem Leben, wenn es deinem heiligen Willen gemäß ist. Laß es aufwachsen zu deiner Ehre, zur Freude seiner Eltern, zum Heile seiner Mitmenschen, zur Zierde deiner Kirche. Erfülle es mit deinem heiligen Geiste, daß es dich von ganzem Herzen liebe, auf den Pfaden deiner heiligen Gebote
121
Taufe. — Firmung
P. N., gelobst du, gemäß dem Gebote Christi, den Herrn, deinen Gott, zu lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten wie dich selbst? Paten: Ich gelobe es. P. (Den Täufling auf der Brust mit Kate-
chumenen-Öl salbend:) Ich salbe dich f mit dem Öle des Heiles in Christo Jesu, unserm Herrn. Zum Kampfe gegen das Böse, zur Übung des Guten, zur Geduld in Leiden stärke dich die Gnade dessen, der uns von der Sünde erlöst hat. A . Amen. P . (Gießt dreimal kreuzweise das Taufwasser
auf das Haupt des Täuflings:) N.,ich taute dich im Namen des Vaters f und des Sohnes f und des helligen Geistes f . A. Amen. P . (Den Scheitel des Täuflings mit Chrisam
salbend): Der allmächtige Gott, der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der dich wiedergeboren hat aus dem Wasser und dem heiligen Geiste, salbe dich mit dem Chrisam des Heiles in Christo Jesu, unserm Herrn. A. Amen.
das Ende der Stola auflegend:) N . ,
empfange
das weiße Gewand der Unschuld. Erhalte es rein und unbefleckt auf den Tag Jesu Christi, damit du eingehest in das ewige Leben. A . Amen. P . (Den Paten eine brennende Kerze
dar-
reichend:) N., nimm hin diese brennende Kerze als ein Sinnbild des durch die Liebe lebendigen Glaubens. Öffne die Augen dem Lichte wahrer Erkenntnis und folge nach Christo, dem Lichte der Welt, damit du niemals wandelst in der Finsternis und im Schatten des Todes. A . Amen. P. Der Herr selbst hat gesagt: Das ist das ewige Leben, daß die Menschen dich erkennen, den alleinigen, wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum. Und: Wenn du zum Leben eingehen willst, so halte die Gebote: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten wie dich selbst. — N., gehe hin in Frieden; der Herr sei mit dir und geleite dich bis ans Ende deiner Tage. A . Amen.
P . (Dem Täufling ein weißes Gewand oder
II. Fi (Lieder Nr. 171—174.) (Nach einer Anrede an die Firmlinge spricht der Bischof, die Hände vor der Brust faltend:)
Der heilige Geist komme über euch herab, und die K r a f t des Allerhöchsten bewahre euch vor Sünden. G. Amen. Bischof (sich bekreuzend:) Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn. G. Der Himmel und Erde gemacht hat. B. Herr, erhöre mein Gebet. G. Und mein Rufen komme zu dir! B. Der Herr sei mit euch. G. Und mit deinem Geiste! B . (Die Hände
gegen
die
Firmlinge
aus-
streckend:) Lasset uns beten! Allmächtiger, ewiger Gott, der du diesen deinen Dienern die Gnade der Wiedergeburt aus dem Wasser und dem heiligen Geiste und die Nachlassung aller ihrer Sünden verliehen hast, sende herab auf sie deinen heiligen Geist in seiner ganzen Fülle, den Tröster vom Himmel! G. Amen. B. Den Geist der Weisheit und des
Verstandes! G. Amen. B. Den Geist des Rates und der Stärke. G. Amen. B. Den Geist der Wissenschaft und der Frömmigkeit. G. Amen. B. Erfülle sie mit dem Geiste deiner Furcht und besiegle sie mit dem Zeichen des Kreuzes f Christi gnadenvoll zum ewigen Leben, durch denselben Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir lebt und regiert in Einigkeit desselben heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. G. Amen. (Bei der Salbung spricht der Bischof:)
N., ich bezeichne dich mit dem Zeichen des Kreuzes f , und firme dich mit dem Chrisam des Heils, im Namen des Vaters und des Sohnes f und des heiligen Geistes. Der Assistent des Bischofs: Amen. (Bei dem ersten -J- wird die Salbung vorgenommen, bei dem andern das Kreuzzeichen über den Firmling gemacht. Dann berührt der Bischof die Wange des Firmlings und spricht dabei:)
122
Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
Der Friede sei mit dir! (Das Salböl wird von einem Geistlichen oder Laien mit Baumwolle von der Stirne abgewischt.)
Bestätige das, o Herr, was du in uns gewirkt hast, von deinem Heiligtume her. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. B. Erweise uns, o Herr, deine Barmherzigkeit. G. Und gib uns dein Heil! B. Herr, erhöre mein Gebet. G. Und mein rufen komme zu dir! B. Der Herr sei mit euch! G. Und mit deinem Geiste! B. Lasset uns beten! O Gott, der du deinen Aposteln den heiligen Geist gegeben und gewollt hast, daß er durch sie und ihre Nachfolger den übrigen Gläubigen gespendet werde, siehe gnädig herab auf
diesen unsern demütigen Dienst und verleihe, daß in die Herzen derjenigen, deren Stirn wir mit dem heiligen Chrisam gesalbt und mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes besiegelt haben, eben derselbe heilige Geist herabkomme, gnädig in ihnen wohne und sie zu einem Tempel deiner Herrlichkeit mache, der du mit dem Vater und demselben heiligen Geiste lebst und regierst, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. G. Amen. B. Siehe, also wird gesegnet werden jeder Mensch, der den Herrn fürchtet. (Zu den Firmlingen gewendet:)
Es segne euch der Herr, daß ihr schauet das Heil Gottes alle Tage eures Lebens, und daß ihr das ewige Leben habet. G. Amen.
Ol. Buße. Privatbeicht. (Die Privatbeicht wird eingeleitet durch die Segensworte des Priesters:
Der Herr sei mit deinem Herzen und auf deinen Lippen, auf daß du deine Sünden recht beichten mögest, im Namen des Vaters und des Sohnes f und des heiligen Geistes. Amen. (Das Worten:)
Sündenbekenntnis
beginnt
mit
den
Ich danke euch, Priester des Herrn, für den erhaltenen Segen und klage mich seit meiner letzten Beicht über folgende Sünden an: (und wird geschlossen mit den Worten:)
Diese und alle Sünden, die ich etwa sonst noch begangen habe, sind mir von Herzen leid. Ich bitte Gott um Verzeihung und euch, Priester des Herrn, um die Lossprechung und eine heilsame Buße. (Nach der Ermahnung und Auflegung der Buße erteilt der Priester die Lossprechung mit den Worten:)
Es erbarme sich deiner der allmächtige Gott, er verzeihe dir deine Sünden und führe dich zum ewigen Leben. Amen. Nachlassung, Lossprechung und Verzeihung deiner Sünden verleihe dir der allmächtige und barmherzige Herr. Amen. Unser Herr Jesus Christus spreche durch mich, seinen Diener, dich los von allen
deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes f und des heiligen Geistes. Amen. Gelobt sei Jesus Christus! (Der Beichtende:)
In Ewigkeit.
Amen.
Gemeinschaftliche Bußandacht.
(Wird
an Kommuniontagen nach der Predigt am Altar gebetet.) (Bußlieder Nr. 48—54.) P. 0 Gott, himmlischer Vater! Wir haben uns vor deinem heiligen Angesichte versammelt, um an dem Mahle teilzunehmen, welches dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, am Vorabend seines Leidens eingesetzt hat. Aber bevor wir zu dem heiligen Tische hintreten, erinnern wir uns der ernsten Mahnung des Apostels: Der Mensch prüfe sich selbst, und also esse er von diesem Brote und trinke er von diesem Kelche; denn wer unwürdig ißt und trinkt, der versündigt sich an dem Leibe und Blute unseres Herrn und ißt und trinkt sich das Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. Hilf uns, heiliger Gott, vor dem die geheimsten Gedanken offenbar sind, unsere Sünden recht erkennen und herzlich bereuen, damit wir deiner Verzeihung würdig werden und das heilige
Firmung. — Buße
Sakrament des Fleisches und Blutes unseres Herrn zu unserm Heile empfangen. Reuevoll werfen wir uns vor dir nieder, o allbarmherziger Gott, u n d bekennen unsere Schuld. G. Wir bekennen unsere Schuld. P. Wir haben deine Vatergüte verkannt, deine Gaben u n d a n k b a r genossen, wider deine Fügungen gemurrt. G. Wir bekennen unsere Schuld. P. Wir haben unterlassen, deinen Namen zu bekennen durch W o r t und T a t ; oft ehrten wir dich nur mit den Lippen, aber unser Herz war fern von dir; oft lag uns unsere eigene Ehre mehr am Herzen als die deine. G. Wir bekennen unsere Schuld. P. Wir ließen uns durch zeitlichen Vorteil und sinnliche Vergnügen vom Wege deiner heiligen Gebote ableiten. G. Wir bekennen unsere Schuld. P. Wir waren nachlässig in der Erfüllung der Berufspflichten. G. Wir bekennen unsere Schuld. P. Wir haben die Pflichten der Gerechtigkeit und Liebe gegen den Nächsten verletzt. G. Wir bekennen unsere Schuld. P. Wir hegten in unserm Herzen bösen Argwohn und Gefühle des Hasses und der Rache wider den Mitmenschen und überließen uns sündhaften Gedanken und Begierden. G. "V^ir bekennen unsere Schuld. P. Aber wie sich ein Vater seiner Kinder erbarmet, so wirst du dich unser erbarmen, wenn wir unsere Sünden aufrichtig bereuen und ernstlich entschlossen sind, uns zu bessern; denn wir haben einen Fürsprecher bei dir, o Vater, J e s u m Christum, den Gerechten, welcher ist das Sühnopfer f ü r unsere Sünden, und du selbst hast gesagt: Ich will nicht den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe. D a r u m rufen wir vertrauensvoll zu dir, o G o t t : Erbarme dich unser, Vater der ewigen Liebe und unendlichen Barmherzigkeit. G. Erbarme dich unser! P. Herr Jesus Christus, du Freund reumütiger Sünder! G. E r b a r m e dich unser! P. Heiliger Geist, unser Tröster und Begnadiger! G. E r b a r m e dich unser! P. Lasset uns beten! O Gott, dem es eigen ist, allezeit sich zu erbarmen und zu
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verschonen, nimm an unser flehentliches Gebet, auf daß wir und alle deine Diener, die gefesselt sind durch die Bande der Sünden, durch deine erbarmungsvolle Güte befreit werden. W i r bitten dich, o Herr, erhöre unser demütiges Gebet, sei gnädig denen, die ihre Sünden reumütig bekennen, und laß uns Nachlassung derselben und deinen Frieden zuteil werden. Erweise uns, o Herr, deine Barmherzigkeit, befreie uns von unsern Sünden und errette uns von den Strafen, die wir f ü r dieselben verdient haben. Durch Christum, unsern Herrn. G. Amen. P. Vater im Himmel, allmächtiger Gott, wir bereuen unsere Sünden und entsagen denselben vor deinem heiligen Angesicht. Wir wollen uns. ernstlich bemühen, unsere Fehler zu verbessern, das begangene Unrecht und gegebene Ärgernis wieder g u t zu machen, alle bösen Neigungen zu überwinden, aus allen K r ä f t e n nach Heiligung unseres Sinnes und Wandels zu streben. Wir wollen dazu die unzähligen Winke, die du uns durch dein Wort, durch unser Gewissen, durch Freunde und Feinde, durch Schicksale und Beispiele anderer Menschen, zur Mahnung und W a r n u n g gibst, d a n k b a r zu unserm Heile benützen. Stärke uns mit deiner Gnade zur Erfüllung dieses Vorsatzes. Wir bitten dich d a r u m durch J e s u m Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. G. Wir bekennen vor Gott, dem Allmächtigen und Allheiligen, vor allen seinen Auserwählten, vor dir, Priester des Herrn, und vor euch, Brüder, daß wir gesündigt haben in Gedanken, in W o r t e n und in Werken — durch unsere, unsere eigene, unsere große Schuld; wir bereuen alle unsere Sünden und bitten alle Auserwählten Gottes, dich, Priester des Herrn, und euch, Brüder, f ü r uns zu Gott um E r b a r m u n g und Verzeihung zu flehen. P. Es erbarme sich euer der allmächtige Gott, er verzeihe euch eure Sünden und führe euch zum ewigen Leben. G. Amen. P. Nachlassung, Lossprechung f u n c ^ Verzeihung eurer Sünden verleihe euch der allmächtige, barmherzige H e r r ! G. Amen.
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
IV. Kommunion. (Siehe Meßliturgie, S. 35.) Besondere Gebete füt Spendung des Bußsakramentes und der Kommunion an Kranke.
P. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. A. Amen. Aus Psalm 6.
Herr, mein Gott, strafe mich nicht in deinem Zorne und in deinem Grimme züchtige mich nicht. Sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, meine Seele ist bestürzt. Ich bin matt vom Seufzen und netze mit Tränen mein Lager. Mein Auge ist vor Kummer verfallen, gealtert ob all der Drangsal. Weichet von mir, ihr Übeltäter, denn der Herr vernimmt mein Klagen. Der Herr hat mein Flehen erhört und nimmt mein Gebet an. P. Herr, erbarme dich unser. A. Christus, erbarme dich unser. P. Herr, erbarme dich unser. Vater unser. Bußgebet.
Ich armer, sündiger Mensch bekenne vor Gott, dem Allmächtigen und allen seinen Heiligen, daß ich von meinen kindlichen Tagen an oft und viel gesündigt habe in Gedanken, Worten und Werken und Unterlassung vieles Guten. Dies alles reuet mich vom Grunde meines Herzens. Ich verzeihe allen, die mir irgend einmal etwas zu Leide getan haben, und bitte dich, allbarmherziger Gott, verzeihe auch mir meine Schuld, meine große Schuld. Mit dem reumütigen Zöllner schlage ich an mein sündiges Herz und rufe zu dir: Herr, sei mir armen Sünder gnädig! P . (erteilt nach dem Bekenntnis sprechung, siehe S. 122.)
die Los-
Gebet vor der Kommunion.
Herr Jesus Christus! Du hast gesagt: »Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt,
der bleibt in mir und ich in ihm, er hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage«. Ich glaube an dieses dein Wort und bitte dich, spende mir das Brot des Lebens; sieh nicht auf meine Kälte. Mache du meine Seele zu einer würdigen Wohnung, dich aufzunehmen. Wie ein Hirsch verlangt nach frischem Wasser, also verlangt meine Seele nach dir. Komm, Herr Jesus, erquicke mich, stärke mich und bleibe bei mir mit deiner Gnade. P. Christus spricht: Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. A. 0 Herr, ich bin nicht würdig, daß du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund. P . (spendet die Kommunion.)
Gebet nach der Kommunion.
Ich danke dir, mein Herr und Heiland, daß du dich gewürdigt hast, mich gnadenreich heimzusuchen. Bleibe du in mir und laß mich in dir bleiben. Hilf mir, daß mich nichts mehr von deiner Liebe scheide. Halte fern von meinem Herzen alles, was dir mißfällt. Stehe mir bei, daß ich die Leiden meiner Krankheit geduldig ertrage. Erweise dich als den himmlischen Arzt, nicht nur an meiner Seele, sondern auch an meinem Leibe, und gib mir, wenn es mir zum Heile gereicht, die Gesundheit wieder. Alle Tage, die du mir noch schenkest, will ich treu in deiner Liebe und in deinem Dienste verharren. Hast du es aber in deiner Weisheit anders beschlossen, so erfülle an mir deine Verheißung: »Wer dieses Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit«. Amen. P. Der Herr segne und behüte euch, der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig, der Herr erhebe sein Angesicht über euch und gebe euch Frieden. A. Amen.
V . Krankenölung. Gebet vor der heiligen Ölung. jemand unter euch krank, so rufe er zu sich P. Herr, unser Gott! Du hast durch die Priester der Kirche, und diese sollen deinen Apostel Jakobus uns gesagt: »Ist über ihn beten, indem sie ihn mit Öl salben
Kommunion. —
Krankenölung. —
im Namen des Herrn; und das Gebet des Gläubens wird dem Kranken helfen, der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden auf sich hat, so werden sie ihm erlassen«. — Diesen deinen Anordnungen g e t r e u (hier legt der Priester seine rechte Hand
auf das Haupt des Kranken) bitten wir
dich,
Erlöser und Heiland, lindere die Leiden dieses Kranken, heile seine Wunden, verzeihe ihm die Sünden, befreie ihn von allen Schmerzen des Leibes und der Seele und gib ihm die völlige körperliche und geistige Gesundheit zurück, auf daß er, durch deine Barmherzigkeit wieder hergestellt, aufs neue wieder . wirken könne in deinem Dienste — der du mit dem Vater und dem heiligen Geiste lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Alle. Amen. (Hierauf taucht der Priester den Daumen in das Krankenöl und salbt in Kreuzesform die geschlossenen Augenlider, Ohren, Lippen und inneren Handflächen, indem er spricht:)
Durch diese heilige Salbung f und durch seine huldvolle Barmherzigkeit verzeihe dir der Herr alles, was du mit den Augen — Ohren — dem Munde — den Händen — gesündigt hast. Amen.
Priesterweihe
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P. Deine Barmherzigkeit komme über deinen Diener, o Herr! A. Denn auf dich setzt er seine Hoffnung. P. Herr, erhöre unser Gebet! A. Und laß unser Rufen zu dir kommen! P. Lasset uns beten! Siehe gnädig herab, o Gott, auf diesen deinen kranken Diener (diese deine kranke Dienerin), der (die) unter schweren Leiden des Leibes seufzt, und erquicke die Seele, welche du geschaffen hast, damit sie durch deine Heimsuchung gereinigt werde und mit deiner Hilfe der Heilung sich erfreuen möge, durch Christum, unsern Herrn. A. Amen. P. Allmächtiger Vater, ewiger Gott, der du Wunden schlägst und heilst, der du Krankheit und Genesung sendest, erhöre unser gläubiges Gebet und richte diesen Kranken wieder auf, daß er, durch dich wieder hergestellt, den Seinigen und seiner Gemeinde gesund zurückgegeben werde und noch lange erhalten bleibe, durch Christum, unsern Herrn. A. Amen. (Ist die Wiedergenesung des Kranken nicht zu hoffen, so spricht der Priester:)
(Das Öl wird gleich nach der Salbung mit Baumwolle oder dergleichen abgewischt und diese nachher verbrannt.) (Nach der Salbung spricht der Priester:)
Allmächtiger Vater, ewiger Gott, Herr des Lebens und des Todes, erhöre deiner Verheißung gemäß unser gläubiges Gebet. Hilf dem Kranken, verzeihe ihm seine Sünden, lindere seine Leiden und stehe ihm bei in dieser schweren Stunde; stärke ihn und uns mit deiner Gnade, daß wir mit demütiger Ergebung aus deiner Hand annehmen, was du über uns verhängst nach deinem unerforschlichen Ratschlüsse. Durch Christum, unsern Herrn. A. Amen.
Herr, erbarme dich unser! A. Christus, erbarme dich unser! P. Herr, erbarme dich unser! Vater unser usw. A. Amen.
P. Der Segen Gottes, des allmächtigen Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes komme auf euch herab und ruhe auf euch jetzt und in der Stunde eures Todes. A. Amen.
(Es kann auch bloß die Stirn gesalbt werden, wobei der Priester spricht:)
Durch diese heilige Salbung f und durch seine huldvolle Barmherzigkeit verzeihe dir der Herr alles, was du mit den Sinnen deines Leibes und mit den Gedanken und Begierden deines Herzens gesündigt hast. Amen.
VI. Priesterweihe. Die Bedeutung der Priesterweihe, für welche hier keine Gebetsformulare mitgeteilt werden können, erhellt aus folgenden Sätzen: I. Christus, unser ewiger Hohepriester (Hebr. 9> Ii, 12; 7, 24,25), hatte seine Sendung vom himmlischen Vater (Joh. 20, 21) und war von demselben mit aller Gewalt ausgerüstet, die zur Begründung
und Erhaltung des Reiches Gottes erforderlich ist (Matth. 28, 18). 2. Diejenigen, welche nach Christi Heimgang sein Werk unter den Menschen fortsetzten, hatten sich ihr A m t nicht willkürlich angemaßt, sondern waren von Christus selbst auserwählt (Joh. 15, 16) und mit den ihrer Aufgabe entsprechenden A u f -
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
trägen und Vollmachten förmlich betraut worden (Joh. 20, 21; Gal. i, i ; Matth. 28, 19; 1 Kor. 4, 1; 1 Kor. 11, 23S. etc.). 3. Die ersten Jünger Jesu leiteten von dieser Sendung ihre Berechtigung zum apostolischen Wirken ab, nannten sich darum Apostel, Gesandte, und erachteten es als unzulässig, daß jemand ohne diese Sendung das Amt eines Apostels ausübe (Rom. 10, 14, 15). 4. Daher waren sie sorgfältig darauf bedacht, auf diejenigen, welche sie als Gehilfen beizogen, die Aufträge und Vollmachten, die sie selber empfangen hatten, durch eine besondere heilige Handlung zu übertragen, so weit dies der Dienst der berufenen Mitarbeiter erforderte (Apg. 6, 6; 2 Tim. 1, 6; 1 Tim. 4, 14). 5. Diese Handlung geschah unter dem Zeichen der Handauflegung (a. a. O.). 6. Auch zur Vornahme dieser Handlung war eine besondere Befugnis erforderlich. Eine solche besaßen selbstverständlich zunächst die Apostel des Herrn, die mit allen zur Ausbreitung des Reiches Gottes nötigen Vollmachten versehen waren. Sie ihrerseits haben sodann wiederum einzelnen auserwählten Männern auch die Befugnis erteilt, andere
durch Handauflegung zum Dienst der Kirche zu weihen (Tit. 1, 5fl., 1 Tim. 5, 22). Diese mit der Weihegewalt ausgerüsteten Diener der Kirche wurden später ausschließlich Bischöfe genannt. 7. Damit also ein Bischof zur Ausübung seines Amtes befugt sei, muß er die apostolischen Aufträge und Vollmachten in besonderem Weiheakt durch einen anderen bereits gültig konsekrierten Bischof empfangen haben. So reichen sich die Träger der apostolischen Sendung gegenseitig die Hand, bis hinauf zu Christus, dem Haupte der Kirche. 8. Die Bischöfe erteilen die geistlichen Weihen unter mannigfachen, die Bedeutung der Handlungen versinnbildenden Zeremonien. Als wesentlich für die Priesterweihe gilt die Handauflegung in Verbindung mit den Worten: Empfange den heiligen Geist. 9. Die Entwicklung der christlichen Kirche machte eine Gliederung der den Aposteln verliehenen priesterlichen Aufträge und Vollmachten in verschiedene Abstufungen und Amter notwendig. Apostolischen Ursprungs sind jedoch nur die drei Abstufungen: Diakonat, Presbyterat, Episkopat.
VII. Einseg! ing der Ehe. (Der Priester beginnt mit der folgenden oder einer andern passenden Ansprache:) Christliche B r a u t l e u t e ! Sie sind hier erschienen, u m einander v o r d e m A n gesichte G o t t e s noch einmal eheliche Liebe und T r e u e zu geloben, und Ihren B u n d d u r c h den Segen der K i r c h e heiligen zu lassen. D a m i t bekennen Sie, d a ß Sie n a c h G o t t e s O r d n u n g H a n d in H a n d legen, und eine E h e führen wollen, welche seinem heiligen W i l l e n g e m ä ß ist. In W a h r h e i t ist das E h e b ü n d n i s eine S t i f t u n g des allweisen und g ü t i g e n Schöpfers und so alt wie unser Geschlecht. »Es ist nicht gut,« so l a u t e t G o t t e s W o r t , »daß d e r Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin geben zur Seite.« U n d v o n A n f a n g a n h a t es geheißen: »es wird ein Mann V a t e r und M u t t e r verlassen und seinem W e i b e a n h a n g e n ; denn sie sind Ein Fleisch.« A l s aber durch die S ü n d h a f t i g k e i t der Menschen G o t t e s O r d n u n g gestört w a r , h a t unser Herr und Heiland, Jesus Christus, w i e d e r u m daran erinnert, wie es w a r im A n f a n g , und das Gesetz v e r k ü n d e t : »Was G o t t v e r b u n d e n , das soll der Mensch nicht scheiden.« D a r u m ist auch dem A p o s t e l
des Herrn das E h e b ü n d n i s so heilig, daß er darin ein B i l d sieht f ü r die innige Verb i n d u n g zwischen Christus und der Gemeinschaft seiner Gläubigen. W i e Christus seine K i r c h e s c h ü t z t , liebt und beglückt, so soll auch der Mann sein W e i b schützen, lieben, beglücken. W i e die K i r c h e Christo ergeben ist, so soll a u c h das W e i b dem Manne g a n z ergeben sein. W i e Christus treu bei der G e m e i n s c h a f t seiner Gläubigen verbleibt bis ans E n d e , so sollen auch die Eheleute in Liebe und T r e u e mit einander v e r b u n d e n bleiben bis ans E n d e ihrer T a g e . W i e die V e r e i n i g u n g zwischen Christus und seiner K i r c h e eine gnadenvolle ist, so ist auch der E h e b u n d f ü r rechtschaffene Eheleute eine Quelle unerschöpflichen Segens. In diesem Geiste, christliche B r a u t l e u t e , wollen Sie sich m i t einander verbinden und mit einander v e r b u n d e n bleiben. Sie haben die Z u v e r s i c h t , d a ß Ihr Schöpfer und Herr Sie f ü r einander geschaffen und Sie zus a m m e n g e f ü h r t h a t zu Ihrem Heile. Gehorsam seinem heiligen W i l l e n , wollen Sie gemeinsam die A r b e i t vollbringen, die Eheleuten zu t u n obliegt. D a n k b a r wollen Sie entgegen nehmen und in Frieden genießen
Priesterweihe. — Einsegnung der Ehe
jedes Glück, mit dem Sie der Herr segnen •wird. Geduldig und starkmütig wollen Sie tragen jede Heimsuchung, die er Ihnen beschieden hat. Möge derjenige, der gesprochen hat: »Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte,« allezeit bei Ihnen sein mit seinem Geist des Friedens und der Liebe, der Kraft und des Trostes. Lasset uns beten! Vater des Lichtes, von dem jede gute Gabe kommt, wir wissen: Wenn du das Haus nicht baust, so arbeiten die Bauleute umsonst; wenn du die Stadt nicht behütest, so wachen die Wächter vergeblich. So blicke denn, wir bitten dich •demütig, gnädig herab auf diese Brautleute, •die dich anflehen um deinen Segen. Nimm das Haus, das sie unter Anrufung deines heiligen Namens aufrichten, in deine schützende Obhut; segne ihren Eingang und Ausgang und erfülle alle, die im Hause wohnen werden, mit dem Geiste deiner Furcht, auf daß Kinder und Kindeskinder deiner Gnade sich erfreuen und deinen heiligen Namen loben und preisen. Darum bitten wir dich durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. Anwesende. Amen. P. Geehrte Brautleute! Zur Bekundung, daß Ihre Ehe als eine vor Gottes Angesicht geschlossene gelten soll, werden Sie nun eingeladen werden, das Jawort zu wiederholen, das Sie sich bereits gegeben haben. Zur Bekräftigung des Jawortes werden Sie sich hierauf die rechte Hand reichen. Die Handreichung soll ein Sinnbild dafür sein, daß Sie, durch innige Liebe mit einander verbunden, Hand in Hand durchs Leben gehen, einander in jeder Lage hilfreich beistehen, Freud und Leid mit einander teilen und in einträchtiger Geduld und Schonung für einander sorgen wollen. [Die Ringe aber, die Sie sich reichen, sind ein Sinnbild der unverbrüchlichen Treue, die Sie einander geloben. Fest und endlos, wie der Ring, soll Ihre Treue sein, eine goldene Kette, die Sie verbindet bis an Ihr Lebensende, und die durch keine Kälte oder fremde Neigung jemals zerrissen wird.
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Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn. A. Der Himmel und Erde gemacht hat. P. Herr, erhöre unser Gebet. A. Und laß unser Rufen zu Dir kommen! P. Lasset uns beten! Segne f , o Herr, diese Ringe und verleihe denen, welche sie tragen, deine Gnade, damit sie einander unverbrüchliche Treue bewahren, in Frieden und Eintracht mit einander leben und allezeit deines Wohlgefallens würdig bleiben. Durch Christum, unsern Herrn. A. Amen.] P. Wollen Sie also, geehrte Brautleute, Ihr Jawort wiederholen! Im Namen des Herrn frage ich Sie, N. N., Bräutigam: Nehmen Sie ihre hier gegenwärtige Braut N. N! aus freier Wahl zu Ihrer christlichen Ehefrau vor Gott und seiner heiligen Kirche? Bräutigam. Ja. P. Geloben Sie derselben Liebe, Treue und Ehre bis zum Tod, wie Gott es Ihnen gebietet und sein heiliges Evangelium? Bräutigam. Ja. P. Im Namen des Herrn frage ich Sie, N. N., Braut: Nehmen Sie Ihren hier gegenwärtigen Bräutigam N. N. aus freier Wahl zu ihrem christlichen Ehemann vor Gott und seiner heiligen Kirche? Braut. Ja. P. Geloben Sie demselben Liebe, Treue und Ehre bis zum Tod, wie Gott es Ihnen gebietet und sein heiliges Evangelium ? Braut. Ja. [P. Reichen Sie einander diese Ringe. Tragen Sie dieselben als Sinnbild der ehelichen Treue. Dazu verleihe Ihnen der Herr seine Gnade. Es segne Ihre Gelübde jder allmächtige Gott, Vater, Sohn und heiliger Geist. Brautleute. Amen.] P. Bestätigen Sie ihr Jawort dadurch, daß Sie einander die rechte Hand reichen. (Es geschieht.)
Die Ehe, welche Sie schließen und geschlossen haben, wolle Gott, der allmächtige Vater im Himmel, bestätigen, segnen, heiligen! Als Diener der Kirche Gottes erkläre ich Ihre Ehe als vor Gott geschlossen und segne f sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. A. Amen.
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
P. Schütze deine Diener, o Gott.A. Denn sie vertrauen auf dich. P. Herr, erhöre unser Gebet. A. Und laß unser Rufen zu dir kommen! P. Lasset uns beten! Wir bitten dich, o Herr, siehe gnädig herab auf diese deine Diener, schütze und segne sie in dem Stande, den sie unter Anrufung deines heiligen Namens angetreten haben, und stehe ihnen bei mit deiner Gnade, daß sie die Pflichten
ihres neuen Berufes freudig erfüllen und in beharrlicher Treue dir dienen. Durch Christum, unsern Herrn. A. Amen. P. Vater unser usw. P. Gehet hin in Frieden! Der Herr segne euch und behüte euch! Der Herr lasse sein Antlitz leuchten über euch und sei euch gnädig! Der Herr erhebe sein Angesicht über euch und gebe euch Frieden. A. Amen.
Krankenbesuch. i. Trostworte. Vertrauen. Matth. 12. Wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der ist mir Bruder, Schwester, Mutter. Matth. 6. Euer Vater weiß, wessen ihr bedürfet, ehe ihr ihn darum bittet. Matth. 6. Wenn nun Gott das Gras auf dem Felde so bekleidet, welches heute stehet und morgen in den Ofen geworfen wird; wie viel mehr wird er für euch sorgen, ihr Kleingläubigen. Matth. 7. Bittet, und ihr werdet empfangen Wenn ihr, die ihr böse seid, euern Kindern gute Gaben zu geben wisset; wie viel mehr wird euer himmlischer Vater denen gute Gaben geben, die ihn darum bitten. Matth. 10. K a u f t man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne den Willen eures Vaters. Die Haare eures Hauptes sind gezählt; fürchtet euch nicht; ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. Geduld. Luk. 9. Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz täglich auf sich und folge mir nach. Matth. 6. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Mark. 14. Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir hinweg; jedoch nicht wie ich will, sondern wie du willst. Hebr. 12. Harret aus bei der Züchtigung! Wie gegen seine Kinder, so erweist sich Gott gegen euch; denn wo ist ein Kind, das der Vater nicht züchtige? Jede
Züchtigung aber, so lange sie währt, dünkt nicht Freude zu sein, sondern Trauer; darnach aber bringt sie denen, die durch sie gebildet werden, freudenreiche Früchte der Gerechtigkeit. Jak. 1. Selig ist der Mensch, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt worden, wird er empfangen die Krone des Lebens, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben. 1 Kor. 10. Gott ist getreu; er wird euch nicht versuchen lassen über eure Kräfte, sondern bei der Versuchung auch Gedeihen geben, daß ihr sie ertragen könnt. Jak. 5. Seid geduldig, Brüder, bis auf die Ankunft des Herrn. Sehet, der Landmann wartet auf die kostbaren Früchte der Erde und harret in Geduld, bis er den Früh- und Spätregen erhält. So seid auch ihr geduldig und fasset neuen Mut in euern Herzen, denn die Ankunft des Herrn ist nahe. Hoffnung. Matth. 14. Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Joh. 16. Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude wird niemand von euch nehmen. Matth. 5. Selig sind die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Joh. 16. In der Welt werdet ihr Bedrängnis haben; aber vertraut, ich habe die Welt überwunden. Joh. 14. Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre,
Krankenbesuch
so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um für euch eine Wohnung zu bereiten. Matth. 24. Wer ausharret bis ansEnde, wird selig werden. Rom. 8. Nicht zu rechnen sind die Leiden dieser Zeit gegen die Herrlichkeit, •welche dereinst an uns offenbar werden soll. Offenb. 2. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. 2 Kor. 4. Die jetzige augenblickliche und leichte Trübsal bewirkt in uns hohe, überschwängliche, ewige, überwiegende Herrlichkeit. 1 Kor. 2. Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr gehört, in keines Menschen Herz ist es gekommen, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Matth. 25. Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters, und nehmet in Besitz das Reich, das euch von Anbeginn der W e l t bereitet ist; denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mich gespeist usw. Matth. 25. Wohlan, du guter und getreuer Knecht, weil du in wenigem treu gewesen bist, so will ich dich über vieles setzen; geh ein in die Freude deines Herrn. Joh. 5. Wundert euch nicht; denn die Zeit kommt, in welcher alle, die in den Gräbern sind, die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; dann werden jene, welche Gutes getan haben, auferstehen zum Leben, und die, welche Böses getan haben, zu ihrer Verurteilung. Joh. 11. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, wenn er auch gestorben ist. Jeder, welcher lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Offenb. 21. Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen; der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Klage, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 2. Trostgebete. I. A m M o r g e n : Allmächtiger und barmherziger Gott, mein himmlischerVater! Vorüber ist die dunkle Nacht. Mit dem aufgehenden Tageslicht erhebe ich meine seele zu dir, dem Helfer und Begnadiger. Upende mir auch heute aus der reichen Corpus confessionum 8.
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Fülle deiner Gnaden, was mir auf meinem Krankenlager frommt. Du weißt alles, was wir bedürfen, ehe wir dich bitten. Aber zu unserem Heil dürfen wir dich anrufen in jeglicher Not. So laß dir meine Bitte um neue Lebenskraft Wohlgefallen. Ich bete um Trost und Mut, um Vertrauen und Zuversicht. Dein göttlicher Sohn, unser Heiland, hat uns deine Güte kund getan, da er sprach von deiner Fürsorge nicht bloß für die Blumen des Feldes und die Tiere des Waldes, sondern vielmehr für uns, deine Kinder. Hilf mir den Kleinglauben überwinden, als ob du mich vergäßest. Stärke in mir den Glauben, daß auch mein Leiden ein Ausfluß deiner Weisheit und Liebe sei, daß du auch in den Tagen, die ich als Trübsal empfinde, mein Vater bist, der seinem Kinde gute Gaben gibt, vielmehr als auf Erden ein Vater seinen Kindern geben kann. Ohne deinen Willen fällt kein Sperling vom Dach, in deiner milden Vaterhand liegt auch heute mein Leben und mein Sterben. Darum will ich Vertrauen haben zu dir und mich als Gotteskind bewähren. Deiner Huld empfehle ich Leid und Last auch dieses Tages. Segne meine Stunden, daß ich zunehme in der Gerechtigkeit des Gottesreiches und am Abend reicher geworden bin an deinem Frieden, den uns vermittelt dein Sohn Jesus Christus, unser Herr. Amen. II. A m A b e n d : Himmlischer Vater! Du hast einst zu deinen Jüngern das liebevolle W o r t gesprochen: K o m m t alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken! Indem ein mühseliger Krankheitstag sich zu Ende neiget, gedenke ich deiner Einladung und komme zu dir. Auf dir ruhet meine Hoffnung. Ich danke dir für die K r a f t , womit ich die Last des Tages tragen konnte. Nimm meine Bitte um Genesung gnädig auf. Segne meinen Schlummer und wecke neue Lebenskräfte in mir. Reinige die Gedanken meines Herzens, daß sie emporsteigen zu deinen Bergen, von denen uns Hilfe kommt. Stärke meine Seele, daß sie auch in Schmerz und Leid der dunkeln Nacht dich erkenne als den 9
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
liebevollen Vater, der Gedanken des Friedens über uns hat. Deiner Gnade empfehle ich Leib und Seele. Laß mich, da ich auch heute dein Heil geschaut, in Frieden ruhen und stärke in mir die Hoffnung, daß auch ich berufen sei, einst an deiner Herrlichkeit teilzunehmen, in den Wohnungen deines Vaterhauses, wohin uns den Weg gewiesen hat dein Sohn Jesus Christus, unser Herr. Amen! III. Allmächtiger, ewiger Gott, der du mit Weisheit und Vatergüte die Schicksale der Menschen leitest und alles zu unserm Besten lenkest, du hast mich mit schwerer Krankheit heimgesucht. Verleihe mir christliche Geduld in dieser Prüfung und stärke mein Vertrauen auf deine Güte, daß ich nicht kleinmütig verzage und nicht gegen deine weisen Anordnungen murre. Du bist mein Vater in kranken wie in gesunden Tagen. Ich bin in deinen Händen; du wirst dein Kind nicht verlassen, jetzt, da es deiner Hilfe so sehr bedarf. Füge es mit mir nach deinem Wohlgefallen. Nicht mein, sondern dein Wille soll an mir geschehen. Ich will mit kindlicher Ergebung alle Schmerzen und Leiden tragen, die du mir zusendest. Unterstütze mich mit deiner Gnade und komme meiner Schwachheit zu Hilfe. Ohne dich vermag ich nichts; stärke du mich, der du die Kraft der Schwachen bist. Amen. IV. Herr Jesus Christus! Du hast bei deinem Wandel auf Erden an so vielen Kranken und Bedrängten, die an dich glaubten, deine Macht und deine Güte gezeigt. Ich rufe in eben diesem Glauben zu dir: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Erhör mich nach deiner unendlichen Barmherzigkeit und schenke mir die Gesundheit wieder, daß ich die Arbeiten meines Berufes wieder aufnehmen und in deinem Dienste wirken kann. Ich will mit größerem Eifer als bisher an meiner Vervollkommnung arbeiten und alle meine Lebenstage in treuer Pflichterfüllung dir dienen. Amen. V. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan, der dir alle deine Sünden vergibt und alle deine
Gebrechen heilt, der dein Leben vom Verderben erlöst und dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit. Herr, mein Gott, ich will dich ewig preisen. Da ich dich suchte, erbarmtest du dich meiner und rettetest mich aus aller Angst. Du nahmst die Krankheit von mir, die mich hart bedrückte. Mein Leben sah ich in Gefahr, ich war dem Grabe nahe. Aber durch deine Gnade lebe ich und bin gesund. So sei auch mein Leben dir zum Opfer geweiht. Laß mich tun, was deines Willens ist und das mir wieder geschenkte Leben nach deinem Wohlgefallen anwenden. Dank sei dir für alle Hilfe, die du mir in meiner Krankheit verliehen, für allen Trost, womit du mich erquickt hast. Gedenke der Liebe meiner Freunde, die so viele Geduld mit mir hatten und mich getreulich pflegten. Erfreue sie mit deiner Gnade und deinem Trost, wenn sie deiner Hilfe bedürfen. Laß mich ihnen und allen, die meiner bedürfen, in Treue und Geduld dienen. Allmächtiger Gott, befestige diese Vorsätze in meinem Herzen und laß mich in gesunden und kranken Tagen deiner Liebe empfohlen sein. Amen. VI. Herr, mein Gott, ich bin krank und elend. Laß dich dies zur Barmherzigkeit bewegen. Ich habe sonst nichts, was dich bewegen könnte. Siehe, wie sehr ich deiner Hilfe bedarf, und hilf mir. Deiner Hilfe bedarf ich Herr, denn ich kann mir selbst nicht helfen. Du hast mein Fleisch geschlagen, auf daß du mich aus dem Taumel der Welt und meiner Leidenschaft wecktest und zur Besinnung brächtest. Ich war auf bösen Wegen und glaubte es nicht zu sein. Ich danke dir, daß du mir durch diese Krankheit die Augen geöffnet hast. Was ist mir nun daran gelegen, ob ich lebe oder sterbe? Der Tod zerstört nur meinen Leib von Erde und befreit meinen Geist von viel Täuschung und Gefahr und bringt ihn auf ewig in das Reich der Wahrheit. Ich bitte dich also nicht um Leben und Gesundheit. Du hast meine Tage gezählt — ich bitte dich um keine Verlängerung. Nur bitte ich, daß ich in Geduld und Liebe sterbe, wenn es dein Wille ist, daß ich sterben soll. Allmäch-
Krankenbesuch
tiger Gott, der du in deiner Hand die Schlüssel des Grabes hältst, um auf- oder zuzuschließen, ich liege hier zu deinen Füßen und gebe mich dir in deine Hände. Erbarme dich meiner — ob ich lebe oder sterbe — laß mich dein sein. Amen. V I I . Mein Herz ist bereit, o Gott, mein Herz ist bereit zu leben und zu sterben nach deinem Wohlgefallen. Von deiner Vaterhand nehme ich alles an. Du hast mich nach deinem Ebenbilde erschaffen und auf diese Welt gesandt; du hast auch die Macht, mich aus diesem Leben wieder abzuberufen. Ich danke dir, daß du mir eine so lange Frist gewährt, daß du mir in meinem Leben so viele Wohltaten erwiesen, und trotz meiner Fehltritte mir doch deine Huld nicht entzogen hast. Ist nach deinem Ratschlüsse die Zahl meiner Jahre erfüllt, so rufe mich heim; ich folge dir! Mein Herz ist bereit, o Gott, mein Herz ist bereit. Im Vertrauen auf deine Güte will ich stille sein und auf dich warten, o Herr! Handle an mir nach deinem Wohlgefallen. Amen. V I I I . Es will Abend werden, o Herr, bleibe du bei mir. Ich fürchte mich vor der Nacht, die anbricht. Ich zittere vor dem Dunkel der Nacht. Du, o Herr, bist das Licht der W e l t ; du bist gekommen vom Vater des Lichtes. Bleibe bei mir; erleuchte mein mattes, müdes Auge; laß mich emporschauen in aller Nacht der Schmerzen, der Verzagtheit, der Ohnmacht emporschauen zu dir, von dem meine Erlösung kommt. Sei du mein Licht; führe mich durch die Nacht der Schmerzen und des Todes hindurch zur ewigen, seligen Klarheit. Herr Jesus Christus, ich wünsche aufgelöst zu werden, um bei dir zu sein. Jesus, dir leb ich; Jesus, dir sterb ich; Jesus, dein bin ich im Leben und im Tode. Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist! 3. Gebet für Besinnungslose. Allmächtiger Gott, himmlischer Vater 1 In deiner Hand liegt Leben und Tod. Sieh gnädig herab auf diesen unsern Bruder (diese unsere Schwester, die usw.), der in
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großer Not darniederliegt. Er vermag unser Wort nicht mehr zu vernehmen. Du allein vermagst es, mit ihm zu sprechen. Wir bitten dich darum demütig: Sprich zu ihm Worte der Gnade und Erbarmung; sende ihm Trost und K r a f t und Frieden. Wir empfehlen seine Seele und seinen Leib deiner unerschöpflichen Barmherzigkeit. Gedenke, daß er nach deinem Ebenbilde erschaffen und zu deinem Kinde geheiligt ist; daß er dich oft angerufen als seinen liebevollen Vater. Sei auch jetzt ihm gnädig, da wir für ihn zu dir beten, vergib ihm, wenn er dich in seinem L e b e a beleidigt hat, und willst du seine Seele zu dir rufen, so laß ihr Barmherzigkeit widerfahren vor deinem heiligen Angesichte. Sende, o Gott, dem Verschmachtenden deinen heiligen Engel, erquicke ihn und erlöse ihn bald aus seiner Drangsal. Wir bitten dich darum durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. Amen. Vater unser usw. 4. Gebet für Sterbende. Heiliger Gott! Heiliger, starker Gott! Heiliger, unsterblicher Gott! erbarme dich meiner! Allmächtiger Gott! Ich beuge mich vor deiner Majestät und bete dich an. Verstoße mich nicht vor deinem heiligen Angesicht! Sei mir gnädig! Herr und Gott meines Lebens! Gepriesen sei deine Macht und Güte. Ich flehe zu dir. Verlaß mich nicht in meiner Not. Ich glaube an dich; ich liebe dich; ich vertraue auf dich. Ich danke dir, o Gott, daß meine Stunde gekommen. Ich bin am Ziel. Hilf mir ausharren bis zum letzten Augenblick. Rufe mich bald. Sieh, ich bin bereit zu folgen. Nun lasse, o Herr, nach deinem Wort deinen Diener im Frieden scheiden; denn meine Augen sehen das Heil, das du bereitet hast allen, die auf dich hoffen. L a ß mich eintreten, o Gott, in deinen heiligen Tempel und dich anbeten in Ewigkeit. Wie matt und elend bin ich geworden. O Vater, ich will mich aufmachen und zu dir kommen. Wende dich nicht ab von mir; komm deinem armen Kinde ent9*
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gegen; nimm es barmherzig auf; laß es eingehen in dein Vaterhaus; nicht wie ein Kind, nur wie den letzten deiner Diener nimm mich auf. Vater, ich bin nicht wert, dein Kind zu heißen; ich habe mich oft von dir entfernt; ich habe oft gesündigt wider dich. Mit zerrissenem Herzen komme ich zu dir. Heile meine Wunden; hülle mich ein in das Kleid deiner Huld und Wonne. Vater, erbarme dich meiner. Vater, du hast mich so oft gehört; du hast mich gnädig durchs Leben geführt; du hast mir zahllose Wohltaten erwiesen. Ich danke dir, Herr meines Lebens! Entzieh mir auch in dieser schweren Stunde deine Gnade nicht. Auf dich vertraue ich. Ich vergebe von Herzen allen, die mir jemals unrecht getan. Sei barmherzig, o Gott, allen meinen Beleidigern. Sei auch mir barmherzig, da ich vor dir erscheine. Jesus, mein Heiland und Erlöser! Meine Seele ist betrübt bis zum Tode. Es wird mir so schwer, den Kelch zu trinken, den ich trinken soll. Ich bitte dich bei der Todesangst, die du gelitten, steh mir bei in meiner tiefen Not. Jesus, mein Heiland und Erlöser! Du am Kreuze Erhöhter! Zieh mich empor zu dir! Rette mich! Ich versinke, wenn du nicht hilfst! Jesus, du Sohn des lebendigen Gottes, ich glaube an dich; ich liebe dich; ich hoffe auf dich. Herr Jesus, gedenke meiner in deinem Reiche; laß mich hier nicht länger schmachten; nimm mich auf unter deine Auserwählten. Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist. Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! * *
Allmächtiger, ewiger Gott! Du bist ein Helfer der Bedrängten. Wir bitten dich durch Jesum Christum, deinen Sohn, du wollest dich erbarmen dieses unseres Bruders (dieser unserer Schwester, die usw.), der mit dem Tode ringt. Erlöse ihn durch ein sanftes, seliges Ende. Laß seine unsterbliche Seele Ruhe und Frieden finden am Orte deiner heiligen Wohnung. Deine Gnade führe sie hinüber vor dein heiliges Angesicht. Gütiger Herr Jesus! Gedenke deines bittern Leidens und Sterbens und führe die Seele dieses Bruders, die du durch dein kostbares Blut erlöset hast, in das Reich deines Vaters. Wir bitten dich, o Herr, in tiefster Demut, gedenke der Schweißtropfen, die am Ölberge von deinem Antlitz fielen, und sende diesem Sterbenden deinen heiligen Engel, damit er den Todesschweiß und alle Tränen abwische von seinem Angesichte und es wieder vor Freuden strahlen lasse in der seligen Anschauung Gottes. Laß, o Herr, ein gnädiges Gericht über den ergehen, für welchen wir hier in tiefster Demut zu dir flehen. Herr Jesus, wie sich die Sonne verfinsterte bei deinem Scheiden, so brechen die Augen dieses Sterbenden. Licht des Lebens, Sonne der Gerechtigkeit, leuchte der Seele dieses Sterbenden, die von hinnen scheidet. Wie du, o Herr, sterbend dein Haupt neigtest, so neige dich jetzt erbarmungsvoll herab zu diesem Sterbenden. Deinen milden Händen empfehlen wir seinen Geist. Lieber Bruder! Es segne dich Gott der Vaterj-, der dir das Leben gegeben; es segne dich Gott der Sohn f , der aus Liebe zu dir am Kreuze gestorben; es segne dich der heilige Geist f , der seine Gnade über dich ausgegossen und dich zum Kinde Gottes geweiht hat. Amen.
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Allmächtiger, ewiger Gott, der du die Bitten der Flehenden erhörst und allen nahe bist, die deinen heiligen Namen anrufen, blicke gnädig herab auf diesen deinen Diener (diese deine Dienerin usw.), stärke ihn in seinem Todeskampfe und führe seine Seele in die ewigen Freuden.
5. N a c h d e m Verscheiden.
Kommet, ihr heiligen Engel Gottes, und nehmet auf die Seele unseres Bruders (unserer Schwester), die ihre irdische Wohnung verläßt. Traget sie empor vor Gottes Angesicht und übergebet sie den Armen der ewigen Liebe. Herr Jesus Christus.
Krankenbesuch. —
in deine Hände hat der Vater alles Gericht übergeben, sei barmherzig und sprich zur Seele dieses unseres Bruders (unserer Schwester): Komm, du Gesegnete meines Vaters, nimm in Besitz, was dir durch seine Gnade zubereitet ist. P. Herr, erbarme dich seiner (ihrer). A. Christus, erbarme dich seiner (ihrer). Vater unser (laut). P. Herr, gib ihm (ihr) die ewige Ruhe. A. Und das ewige Licht leuchte ihm (ihr)! P. Vor dem ewigen Tode. A. Errette, o Herr, seine (ihre) Seele! P. Laß ihn (sie) ruhen im Frieden. A. Amen. P. Herr, erhöre mein Gebet. A. Und laß unser Rufen zu dir kommen. P. Lasset uns beten! Dir, o Gott, empfehlen wir die Seele deines Dieners (deiner Dienerin), die nun ihrer irdischen Hülle entledigt worden ist. Laß sie, der vergänglichen Welt abgestorben, nun ewig bei dir leben. Reinige sie von allen Makeln
Begräbnis von Kindern
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menschlicher Schwachheit, deren sie sich im Erdenleben schuldig gemacht, führe sie in die Wohnung des ewigen Friedens und gib ihr alles, was du denen bereitet hast, die dich lieben. Tröste und beruhige auch, barmherziger Vater, die Hinterbliebenen, die durch den Verlust ihres (ihrer) lieben Angehörigen in tiefe Betrübnis versunken sind. Sorge du für sie; denn du bist der Beschützer der Witwen, der Vater der Waisen, der Tröster der Betrübten, der Helfer der Armen. Wir alle aber wollen unserer eigenen Vergänglichkeit gedenken und Gott um Gnade bitten, so zu leben, daß wir diesem unserm Mitbruder (dieser unserer Mitschwester) getrost im Tode nachfolgen dürfen. Herr, gib der Seele dieses (dieser) Abgestorbenen die ewige Ruhe! A. Und das ewige Licht leuchte ihr! P. Laß sie ruhen, Herr, im Frieden. A. Amen.
Begräbnis von Kindern. (Im Trauerhause oder in der Kirche, bzw. Totenkapelle.)
P. Der Herr hat es gegeben; der Herr hat es genommen; der Name des Herrn sei gepriesen. Aus Psalm 39 und 23.
Tue mir, o Herr, mein Ende kund, und lehr mich kennen das Maß meiner Tage, auf daß ich wisse, wie hinfällig ich bin, wie bald ich von hinnen scheide. Siehe, eine Hand breit nur lässest du meine Tage werden; und mein Leben ist wie nichts vor dir. Vergänglich ist der Mensch, wie fest er stehe; ja, wie ein Schatten wandelt dahin der Sterbliche. Um Nichtiges mühet er sich ab; er sammelt und weiß nicht, wer es an sich nimmt. Und nun, was soll ich hoffen, o Herr? — Auf dir ruhet meine Hoffnung. Ich verstumme; ich ende meine Klage; denn du, o Herr, hast es getan. Höre, o Herr, mein Flehen und merke auf mein Rufen; mißachte nicht meine Tränen. Ein Fremdling bin ich auf Erden, ein Pilger nach der zukünftigen Stadt. Sei
du mein Führer; tröste mich! Leite mich auf geradem Weg um deines Namens willen. Oder aus Psalm 103.
Vergiß nicht, was der Herr dir Gutes getan; er heilt alle deine Krankheiten. Er erlöst aus dem Grabe dein Leben; er krönt dich mit Gnade und Erbarmung. Er sättiget mit Gutem dein Alter, daß sich erneuet deine Jugend gleich der des Adlers. Barmherzig und gnädig ist der Herr, langmütig und reich an Huld. Wie sich erbarmet der Vater seiner Kinder, so erbarmet sich der Herr seiner Verehrer; denn er kennt unser Gebild, ist eingedenk, daß wir Staub sind. Der Mensch — wie Gras sind seine Tage; wie die Blume des Feldes also blüht er: Ein Wind fährt darüber, und sie ist nicht mehr; und niemand weiß, wo sie war. Doch die Gnade des Herrn bleibt von Ewigkeit zu Ewigkeit gegen alle, die ihn verehren, und ewig währet seine Güte gegen alle, die ihn lieben. (Am Schlüsse des Psalmes beizufügen:)
Der Herr hat es gegeben; der Herr hat
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es genommen; der Name des Herrn sei gepriesen. P. Herr, erbarme dich unser! A. Christus, erbarme dich unser! P. Herr, erbarme dich unser! Vater unser usw. P. Herr, erhöre unser Gebet. A. Und laß unser Rufen zu dir kommen. P. Lasset uns beten! Allmächtiger, ewiger Gott, der du Gewalt hast über Leben und Tod, und dessen heiliges Angesicht der Kinder Engel schauen; du hast nach deinem unerforschlichen Ratschluß die Seele dieses Kindes zu dir genommen. Deine Gedanken sind nicht die Gedanken der Menschen; deine Wege sind nicht ihre Wege. Was du tust, ist wohlgetan. Wir beugen uns vor deiner Majestät und sagen dir Dank für alles Gute, was du diesem Kinde während seines kurzen irdischen Lebens erwiesen hast. Vollende an ihm das Werk deiner Barmherzigkeit und laß seine Seele eingehen in die selige Gemeinschaft deiner heiligen Engel. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. (Am Grabe:)
P. O Gott, durch dessen Erbarmung die Seelen der Gläubigen im Frieden ruhen, segne f dieses Grab, nimm es in deine Hut und führe die Seele des Kindes, dessen Leib wir hier zur Erde bestatten, zu den Freuden des ewigen Lebens. A. Amen. P. (Das Grab besprengend:) Möge dieses Grab geheiligt sein im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. A. Amen. (Der Sarg wird ins Grab gesenkt.)
P. So legen wir denn, allmächtiger, ewiger Gott, den Leib dieses Kindes, dessen Seele du zu dir gerufen, in diese stille Kammer werfend)
(dreimal etwas Erde auf den Sarg
_
Erde zur Erde, Asche zur
Asche, Staub zum Staube — in Erwartung seliger Auferstehung und des Lebens der zukünftigen Welt, wie du uns verheißen durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. P. (Den Sarg besprengend:) Der Herr des Lebens und des Todes läutere und erquicke die Seele dieses Kindes mit dem Tau seiner göttlichen Gnade! A. Amen. P. (Das Grab incensierend:) Dem Himmel
sei die Seele dieses Kindes zurückgegeben. A. Amen. P. Lasset die Kinder zu mir kommen, spricht der Herr, und wehret es ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich. Herr, erbarme dich unser. A. Christus, erbarme dich unser! P. Herr, erbarme dich unser! Vater unser usw. P. Lasset uns beten! Allmächtiger, ewiger Gott, aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du dir Lob bereitet. Erschaffen nach deinem Bild und Gleichnis, preisen sie dich, daß du dich ihrer angenommen und sie gewürdigt hast, einzugehen in dein himmlisches Reich. Darum, barmherziger Vater, legen wir vertrauensvoll dieses Unterpfand deiner Güte wieder in deine liebevollen Arme zurück. Wir wollten es hüten treu und weise, so lange du es uns anvertraut hattest; vergib uns, wenn wir es an etwas haben fehlen lassen, und habe Dank für jede Freude und Hoffnung, die du uns in diesem Kinde gewährtest. Gedenke, daß wir deine Kinder sind, und leite uns also durch deine Gnade, daß wir dereinst nach Vollendung unserer Pilgerfahrt Zugang finden zu den seligen Wohnungen, die uns erschlossen Jesus Christus, dein Sohn, unser Herr. A. Amen. P. Mögen durch Gottes Barmherzigkeit alle, die auf diesem Gottesacker begraben sind, ruhen im Frieden. A. Amen.
Begräbnis von Erwachsenen. (Im Trauerhause oder in der Kirche, bzw. Totenkapelle:)
P. Lasset uns beten für die Seele des (der) Verstorbenen. Herr, gib ihm (ihr)
die ewige Ruhe. A. Und das ewige Licht leuchte ihm (ihr). P. Laß ihn (sie) ruhen, o Herr, im Frieden. A. Amen.
Begräbnis von Erwachsenen Aus Psalm 90.
0 Herr, du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht. Eh die Berge waren, Erd und Welt erschaffen, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, o Gott. In deinen Augen sind tausend Jahre wie der gestrige Tag und eine Wache in der Nacht. Die Menschen lassest du sterben und sprichst: Kehrt wieder, Menschenkinder. Du lassest sie zerfließen; ein Traum sind sie; sie gleichen dem Gras, das am Morgen grünet. Am Morgen grünet es und blüht auf; am Abend ist es abgeschnitten und verdorret. So schwinden vor dir unsere Tage dahin; wie ein leerer Schall verklingen unsere Jahre. Unser Leben währt siebenzig Jahre und achtzig Jahre bei großer Kraft. Doch sein Stolz ist Mühsal und Arbeit; schnell eilt es dahin, als flögen wir weg. Unsere Tage lehr uns zählen, daß wir erlangen ein weises Herz. Wende dich gnädig uns zu, o Herr, hab Erbarmen mit deinen Dienern. Oder aus Psalm 51 (Miserere).
Erbarme dich meiner, o Gott, nach deiner großen Barmherzigkeit, und nach deiner Gnadenmenge tilge meine Schuld! Wasche mich mehr und mehr von meiner Ungerechtigkeit, und von meiner Sünde reinige mich. Denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde schwebt mir vor Augen allezeit. Dir allein habe ich gesündigt, und was böse ist vor dir, habe ich getan. Besprenge mich mit Hysop, so werde ich gereinigt, wasche mich, so werde ich weißer denn Schnee. Laß mich Freude und Wonne vernehmen, so werden frohlocken die gedemütigten Gebeine! Wende ab dein Angesicht von meinen Sünden, und alle meine Missetaten tilge. Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und den gerechten Geist erneuere in meinem Innern! Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, und deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! Gib mir wieder die Freude deines Heiles, und durch deinen Geist leite und befestige mich! Ich will lehren die Ungerechten deine Wege, und Gottlose werden sich zu dir bekehren. An Brandopfern hast du kein Gefallen; ein Opfer vor Gott ist ein betrübter Geist. Ein zerknirschtes und
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gedemütigtes Herz, das wirst du, o Gott, nicht verachten. Oder Psalm 130 (De profundis).
Aus der Tiefe rufe ich zu dir, o Herr: Herr, erhöre meine Stimme! Neige, o Herr, dein Ohr, und merke auf die Inbrunst meines Flehens! Wenn du der Sünden gedenken willst, o Herr, Herr, wer wird vor dir bestehen ? Doch Vergebung ist bei dir, und, gestützt auf dein Gesetz, harre ich, o Herr, auf dich. Es harret meine Seele auf sein Wort; meine Seele hoffet auf den Herrn. Von der Morgenfrühe bis zur Nacht vertrauet Israel dem Herrn. Denn der Herr hat der Erbarmung viel, und viel Erlösung ist bei ihm. Er wird erlösen Israel von allen seinen Sünden. P. Ich bin die Auferstehung und das Leben, spricht der Herr. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er gestorben ist. Und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nicht sterben in Ewigkeit. Herr, erbarme dich unser! A. Christus, erbarme dich unser! P. Herr, erbarme dich unser! Vater unser usw. P. Laßt uns beten! 0 Gott der Güte und des Erbarmens, wir bitten dich demütig für die Seele deines Dieners (deiner Dienerin) N., welche du aus dieser Welt abberufen hast. Laß sie von deinen heiligen Engeln aufgenommen und und in das Vaterland des himmlischen Paradieses geleitet werden, auf daß sie, die an dich geglaubt und auf dich gehofft, nicht der Verwerfung anheimfalle, sondern gelange zu den Freuden der Seligen. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen» P. Herr, gib dem (der) Verstorbenen die ewige Ruhe! A. Und das ewige Licht leuchte ihm (ihr)! P. Laß ihn (sie) ruhen, 0 Herr, im Frieden! A. Amen. P. Die Seelen aller verstorbenen Christgläubigen mögen durch Gottes Barmherzigkeit ruhen im Frieden. A. Amen. (Am Grabe:)
P. O Gott, durch dessen Erbarmung die Seelen der Gläubigen im Frieden ruhen,
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segne j- dieses Grab ; nimm es in deine Hut und führe die Seele unseres verstorbenen Mitbruders (unserer verstorbenen Mitschwester), dessen (deren) Leib wir hier zur Erde bestatten, zu den Freuden des ewigen Lebens. A. Amen. P. (Das Grab besprengend:) Möge dieses Grab geheiligt sein im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. A. Amen. (Der Sarg wird ins Grab gesenkt.)
P. So legen wir denn, allmächtiger, ewiger Gott, den Leib unseres Bruders (unserer Schwester), dessen (deren) Seele du zu dir gerufen, in diese stille Kammer (dreimal etwas Erde auf den Sarg werfend)
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Erde zur Erde, Asche zu Asche, Staub zum Staube — in Erwartung seliger Auferstehung und des Lebens der zukünftigen Welt, wie du uns verheißen durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. (Der spricht:)
Geistliche
besprengt
den
Sarg
und
P. Der Herr des Lebens und des Todes läutere und erquicke die Seele dieses Verstorbenen (dieser Verstorbenen) mit dem Tau seiner göttlichen Gnade. A. Amen. P. Wie Weihrauch steige das Opfer unserer Fürbitte empor zu dir, o Gott! A. Amen. P. Ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die im Herrn sterben. Von nun an, spricht der Geist, sollen sie ruhen von ihren Beschwerden; ihre Werke folgen ihnen nach. (Im Krematorium:)
P. O Gott, durch (Jessen Erbarmung den Seelen der Gläubigen Frieden zuteil wird, segne unsere Feier und führe die Seele unseres verstorbenen Bruders (unserer verstorbenen Schwester), dem (der) wir die letzte Ehre erweisen, zum Lichte ewigen Lebens. A. Amen. P. Gedenke, o Mensch, daß du Staub bist und zum Staub zurückkehrst. So übergeben wir denn, allmächtiger, ewiger Gott, den Leib unseres Bryders (unserer Schwester) dem Feuer — Asche
zur Asche, Staub zum Staub — in Erwartung seliger Auferstehung und des Lebens der zukünftigen Welt, wie du uns verheißen durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. P. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit. A. Amen. P. Wir wissen, daß wenn unsere irdische Hütte zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus nicht von Händen gemacht, ein ewiges im Himmel. (Am Grab, im Krematorium:)
Herr, erbarme dich unser! A. Christus, erbarme dich unser! P. Herr, erbarme dich unser! Vater unser usw. P. Lasset uns beten! Wir empfehlen deiner Barmherzigkeit, o Gott, die Seele deines Dieners (deiner Dienerin) N., daß sie, abberufen aus dieser Zeitlichkeit, dir lebe, und in der Kraft des Versöhnungstodes Jesu Christi gereinigt von allen Makeln menschlicher Schwachheit, deiner beseligenden Anschauung teilhaftig werde. Durch denselben Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. P. Ewiger Gott, in dem wir leben, schweben und sind, wir danken dir für alles Gute, was deine Gnade an unsern abgeschiedenen Brüdern und Schwestern und während ihres zeitlichen Lebens durch sie an uns und andern gewirkt hat. Laß deine Diener und Dienerinnen ruhen von der Arbeit und verleihe, daß auch wir, glaubend an deinen heiligen Namen, in deinemDienste verharren bis ans Ende und dereinst würdig befunden werden mögen, durch die Nacht des Todes einzugehen in deine selige Klarheit. Durch Jesum Christum, deinen Sohn unsern Herrn. A. Amen. Allmächtiger, ewiger Gott, der du Wunden schlägst, aber wiederum heilest, wir empfehlen deiner Gnade alle, die durch den Tod unseres Bruders (unserer Schwester) in Trauer versetzt worden sind. Sei ihnen nahe mit deinem Trost und deinem Frieden. Laß sie in Ergebung zu dir emporblicken, der du uns durch Finsternis
Begräbnis. — Danksagungsakt beim ersten Kirchgang einer Wöchnerin
jum Licht und zum Heil führst. Erfülle sie mit deinem heiligen Geist, auf daß sie in dir mit dem entschlafenen Bruder (der entschlafenen Schwester) auf ewig verbunden, mit Vertrauen bekennen mögen: Ob wir nun leben oder sterben, wir sind des Herrn. Darum bitten wir dich durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. P. Herr, gib dem (der) Verstorbenen die ewige Ruhe! A. Und das ewige Licht leuchte ihm (ihr)!
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P. Laß ihn (sie) ruhen im Frieden! A. Amen. P. Mögen durch Gottes Barmherzigkeit alle, die auf diesem Gottesacker begraben sind, ruhen im Frieden. A. Amen. P. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit den Entschlafenen und mit uns allen im Leben und im Sterben. A. Amen.
Danksagungsakt beim ersten Kirchgang einer Wöchnerin. Der schicklichste Ort zur Vornahme dieser Handlung ist da, wo sich das Langhaus vom Chore scheidet. Der Geistliche reicht der Wöchnerin Weihwasser dar oder besprengt sie damit und spricht:
I. Formular.
Es besprenge dich Gott mit dem Taue seiner Gnade zum ewigen Leben. A. Amen. Anrede an die Mutter. I. Wenn das Kind noch lebt.
Im Herrn geliebte, christliche Mutter! Ihr erscheinet (Sie erscheinen) heute in der Kirche, um Gott zu danken für die glückliche Entbindung und das große Geschenk, das euch (Ihnen) Gott in eurem (Ihrem) Kinde in die Hände gelegt; ihr kommet (Sie kommen) hierher, um im Angesichte Gottes und der Kirche die heiligen Vorsätze zu erneuernj euer (Ihr) Kind dem Herrn zur Tugend und Gottesfurcht aufzuerziehen. Möchtet ihr (möchten Sie) recht ernstlich alles dieses bedenken. Groß ist die Bürde, die Gott nach seiner Weisheit dem Weibe auferlegt, aber noch größer ist die Freude, wenn sie das Kind, das ihr der Herr gegeben, in ihren Armen erblickt. Vergesset (vergessen Sie) aber nie, daß das Kind, das ihr (Sie) geboren, Gottes Geschenk ist, daß es dem Himmel gehört. Aus euern (Ihren) Händen wird es dereinst der göttliche Richter abfordern. Gebt (geben Sie) ihm daher allzeit gute Lehren verbunden mit einem guten Beispiele, da-
mit ihr (Sie) es dem Herrn am großen Vergeltungstage zurückerstatten könnet (können) mit den tröstlichen Worten des Heilandes: »Sieh' V a t e r ! ich h a b ' alle e r h a l t e n , die du mir gegeben hast.« Mit dieser Zuversicht wollen wir mit dankerfüllten Herzen zu Gott aufblicken, und mit Andacht sprechen: 2. Wenn das Kind gestorben ist.
Geliebte christliche Mutter! Ihr kommet (Sie kommen) heute zur Kirche, um Gott, dem Herrn, für die glückliche Entbindung und die überstandenen Leiden den schuldigen Dank zu erstatten; mit dem Kinde aber, das ihr (Sie) geboren, habt ihr (haben Sie) dem Himmel bereits schon ein Opfer gebracht; der liebe Gott hat es zu sich genommen. So schmerzlich dies Ereignis für ein Mutterherz ist, gewähret es doch auch großen Trost und fordert zum Danke auf; denn fern von Leiden und allem, was uns hier plagt, genießt es bereits die reinsten und heiligsten Freuden. Und kommt einst der Augenblick, wo auch wir in die Gesellschaft der Engel und Heiligen treten, welche Freude, wenn dann euer (Ihr) Kind, erzogen an der Hand Gottes, der Mutter entgegeneilt und sie einführt in die Wohnungen der Seligen. O möchtet ihr (möchten Sie) dies jetzt recht tief beherzigen, und möchte euer (Ihr) Dank für alles, was Gott über euch (Sie) verfügt, recht innig und lebendig werden! Ja,
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möchte die Überzeugung in uns fest gegründet sein: W a s Gott tut, ist w o h l g e t a n ! Seine Ratschlüsse sind ja die weisesten, seine Absicht ist die beste, sein Wille der heiligste! Der Name des Herrn sei gepriesen! Mit freudiger, demutsvoller Ergebung in diesen heiligen Willen Gottes wollen wir deshalb mit inniger Andacht unser Herz zu ihm erheben und beten:
3Wenn die Wöchnerin in Todesgefahr gewesen ist.
Andächtige! Ihr erscheinet (Sie erscheinen) heute wieder in der Kirche, nachdem eine kummervolle Niederkunft euch (Sie) längere Zeit vom Besuche derselben abgehalten, um Gott, dem Herrn, für die überstandenen Leiden und die Wiedergenesung den schuldigsten Dank zu erstatten. Ihr wäret (Sie waren) dem Rande des Grabes nahe; aber der Herr wollte euch und euern (Ihnen und Ihren) Lieben euer (Ihr) Leben erhalten. 0 möchtet ihr (möchten Sie) dies recht tief beherzigen; möchte euer (Ihr) Dank für alles, was Gott über euch (Sie) verfügt, recht innig und lebendig werden! Gewiß bringet ihr (bringen Sie) das Opfer des Dankes, das nach einem alten, frommen Gebrauche jede christliche Wöchnerin darzubringen pflegt, um so herzlicher und freudiger dar, als euer (Ihr) Vertrauen auf Gott in der Stunde der Gefahr groß war und Gottes Vaterhilfe sich so mächtig zeigte. Laßt (lassen Sie) uns also Gottes Vatergüte dankbar preisen und mit heiliger Andacht sprechen: Das Folgende ist wieder für alle Fälle gemeinsam:
Priester: Unsere Hilfe kommt von Gott, dem Herrn, A. Der Himmel und Erde gemacht, und unser Vater ist. Antiphon. Diese wird den Segen von dem Herrn empfangen und Barmherzigkeit von Gott, ihrem Heilande. Aus Psalm 102.
1. Lobe, meine Seele, den Herrn, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen. 2. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes hat getan. 1. Er vergibt dir alle deine Sünden, und alle deine Gebrechen heilet er. 2. Er rettete vom Untergange dein
Leben, er krönet dich mit Gnade und Erbarmung. 1. So hoch der Himmel über die Erde, so groß ist seine Erbarmung gegen die, so ihn fürchten. 2. Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmet; so erbarmet sich Gott über die, so ihn lieben. 1. Wie das Gras, so ist des Sterblichen Leben, und wie eine Blume auf dem Felde, so blüht und stirbt er. 2. Aber des Herrn Barmherzigkeit währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über alle, die ihn verehren. 1. Seine Gerechtigkeit und Güte über Kind und Kindeskinder, über alle, die ihn lieben. 2. Ehre sei dem Vater, dem Sohne und dem heil. Geiste, wie im Anfang, so auch jetzt und in Ewigkeit. Antiphon. Diese wird den Segen von dem Herrn empfangen und Barmherzigkeit von Gott, ihrem Heilande; denn dies ist das Geschlecht derer, die den Herrn fürchten. Hier reicht der Priester der Wöchnerin die Stola zum Kusse dar und betet dann:
Pr. Herr erbarme dich unser! A. Christus, erbarme dich unser! Pr. Herr, erbarme dich unser! Vater unser usw. (laut:) Pr. Segne, o Herr, deine Dienerin, A. Sie, die auf dich, den Gott alles Trostes, hofft. Pr. Sende Hilfe ihr, o Herr! von deinem Heiligtum. A. Und von (dem himmlischen) Sion aus beschütze sie. Pr. Herr, erhöre mein Gebet, A. Unser Rufen komme zu dir. Laßt uns beten: 1. Wenn das Kind lebt.
Allmächtiger, ewiger Gott, der du durch die Geburt unseres Herrn und Heilandes, Jesus Christus, die Schmerzen derer, die als Gläubige gebären, in Freude verwandelt hast, sieh' gnädig herab auf diese deine Dienerin, die in deinem heiligen Tempel zur Danksagung freudig erscheint. Stärke sie zur fortgesetzten Erfüllung ihrer
Danksagungsakt beim ersten Kirchgang einer Wöchnerin
Mutterpflichten; nimm ihr Kind in deinen Schutz und gib Segen und Gedeihen zur Erziehung desselben. Laß, o Herr, es zunehmen wie an Alter, so an Weisheit und Tugend vor Gott und den Menschen; laß vor allem auch im Mutterherzen den Geist der Weisheit und des Friedens wohnen, damit sie mit stets neuer Liebe, neuer Treue, neuer nachgebender Geduld, neuer mütterlicher Sorgfalt und Wachsamkeit die Pflichten ihres heiligen Lebensstandes wahrnehme und pünktlich erfülle. Segne sie mit deinem himmlischen Segen, bewahre sie vor allem Bösen und verleihe, daß beide nach diesem Leben durch Christi Verdienste und die Fürbitte der seligsten Jungfrau und Mutter Maria zu den Freuden der ewigen Seligkeit gelangen durch Jesus Christus, unsern Herrn. A. Amen. 2.
Wenn das Kind gestorben ist.
Allmächtiger, ewiger Gott! siehe gnädig herab auf diese deine Dienerin, die nach dem Beispiele der seligsten Jungfrau und Mutter Maria in deinem Tempel erscheint, um dir für die überstandenen Leiden und das wohlerhaltene Leben den schuldigen Dank zu erstatten. Das Kind hast du zwar schon (bei Totgebornen: vor der Geburt) wieder von dieser Erde abgerufen, hast es heimgeholt. Du bist der Herr des Lebens und warst dem Kinde Vater, schon ehe es geboren war. Kein Sperling fällt vom Dache, kein Haar von unserem Haupte ohne deinen Willen. Dein Name sei gepriesen! Unbegreiflich sind deine Ratschlüsse und unerforschlich deine Wege; aber gütig sind sie und weise. Tröste nun, o Gott des Trostes, diese tiefbetrübte Mutter! Stärke sie und lasse sie demütig, fromm und gottergeben ihre wichtigen Berufspflichten weiter erfüllen, damit sie einst, wie ihr Kind, sich der ewigen Glückseligkeit erfreuen möge, durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. 3-
Wenn die Niederkunft gefährlich war, die Mutter aber und das Kind gerettet wurden.
0 Gott! Mit heiligem Dankgefühle er-
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scheint die gegenwärtige Mutter heute das erstemal wieder in deinem heiligen Tempel, um dir für die Erhaltung ihres Lebens den tiefgefühlten Dank darzubringen. Sie schwebte in größter Lebensgefahr, und der zarte Säugling war nahe daran, seine Mutter zu verlieren. Doch, wo die Not am größten, da ist Gottes Hilfe am nächsten! Auf deine Macht, auf deine Güte und Erbarmung vertraute sie; du hast ihr Flehen erhört und ihr Vertrauen belohnt; hast sie ihrem Ehegatten und ihrem Kinde auf's Neue wieder geschenkt. Nun kann sie dir, o Gott! wieder aufs Neue dienen, auf's Neue den schönen Pflichten ihres heiligen Lebensberufes nachgehen. Segne sie mit deinem himmlischen Segen, bewahre sie vor allem Bösen und verleihe, daß beide nach diesem Leben durch Christi Verdienste und durch die Fürbitte der seligsten Jungfrau und Mutter Maria zu den Freuden der ewigen Seligkeit gelangen — durch Jesus Christus, unsern Herrn. A. Amen. Die Wöchnerin mit Weihwasser besprengend, spricht der Geistliche zum Schlüsse folgende Segensworte:
Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters, des Sohnes f und des heiligen Geistes komme über euch (Sie) herab und bleibe bei euch (Ihnen) allezeit. Amen. II. Formular. Anrede.
Christliche Mutter! Sehr löblich ist es, daß Sie (ihr) die ersten Schritte aus Ihrer (eurer) Wohnung in das Haus Gottes machen (macht), um dem unendlichen Geber alles Guten für die reichliche Hilfe und Vorsorge kindlich zu danken, welche er Ihnen (euch) erwiesen hat, und Gott eifrig zu bitten, daß er Ihnen (euch) auch die Gnade verleihe, Ihr (euer) durch die Taufe geheiligtes Kind zu seiner Ehre, zu Ihrer (euerer) und seines Vaters Freude, und für die Wohlfahrt der menschlichen Gesellschaft gottesfürchtig zu erziehen. In dieser gottgefälligen Absicht wollen wir mit dankerfülltem Herzen zu Gott aufblicken und mit Andacht sprechen: Pr. Unsere Hilfe kommt von Gott, A. Der unser Schöpfer und Vater ist.
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Ritual dei Christkatholischen Kirche der Schweiz Aus dem 83. und 1 2 1 . Ps.
1. Wie lieblich sind doch deine Wohnungen, mein König und mein Gott! 2. Glückselig, die dein ew'ges Haus bewohnen, die dort dich preisen immerdar! 1. Glückselig jeder Mensch, der sich auf deine Macht verläßt, und dessen Herz auf deine Wege sinnt. 2. O Gott, des Weltalls Herr! Glückselig nur, wer dir vertraut. 1. Vertrauend hebt mein Auge sich zu dir empor: Von wo sonst käme mir die Hilfe her? 2. Von Gott kommt meine Hilfe her; von Gott, der den Himmel und die Erde erschuf. 1. Er spendet Gnad' und Ruhm, versagt kein wahres Gut den Frommen, die in Tugend wandeln. 2. Nicht straucheln lassen wird er deinen Fuß, der dich behütet, schläft und schlummert nie. 1. Gott wird, ein mächtiger Schild, beschirmen dich bei deinem Aus- und Eingang immerdar. 2. Dem Vater, dem Sohne und dem hl. Geiste sei Ehre, wie sie ihm gebühret von Anfang jetzt und ewiglich. Amen. Der Priester gibt der Wöchnerin, wo es Sitte ist, eine brennende Kerze in die Hand und spricht:
Gott erleuchte Sie (euch) zur Erkenntnis aller mütterlichen Pflichten und erwärme Ihr (euer) Herz, um dieselben stets mit Liebe zu erfüllen. Der Priester, die Stola zum Küssen darreichend, spricht:
Treten Sie zum Altare des Allerhöchsten, um den Sohn der gesegnetesten unter allen Müttern, Jesus Christus, anzubeten, und seinen Segen zu empfangen. Pr. Herr, erbarme dich unser. A. Christus, erbarme dich unser. Pr. Herr, erbarme dich unser. Vater unser (laut).
Pr. Segne, 0 Herr! und erhalte deine Dienerin. A. Sie hofft auf dich, du, o Gott der Stärke und des Trostes! Pr. Laß alles Unheil fern von ihr bleiben, A. Und sei ihr Schutz und ihr Beistand in der Not! Laßt uns beten! Allmächtiger, ewiger Gott! der du durch die Geburt unseres Herrn und Heilandes, Jesus Christus, die Schmerzen der Gebärenden in Freude verwandelt hast, siehe gnädig herab auf diese deine Dienerin, welche sich heute mit dankbarem Sinne zu deinem Altare begeben hat. Erhöre ihre und unsere Bitten, und schenke ihr deine Gnade, damit sie mit neuem Eifer die Pflichten einer frommen, rechtschaffenen Ehegattin und Mutter durch heilige Vorsätze ermuntert, erfülle. — Mit ihrer Rückkehr aus Gottes Tempel begleite sie sein Geist der Weisheit und des Friedens, und mit ihm neue Liebe, neue Treue, neue nachgebende Geduld, neue vernünftige Sorgfalt und wahrhaft mütterliche Wachsamkeit für das geistige und leibliche Wohl ihrer Untergebenen. Vorzüglich, o Herr! segne f sie in Erfüllung aller Mutterpflichten an ihrem neugebornen Kinde. [Wenn es krank ist, wird beigesetzt: Wende väterlich von ihm ab die Gefahren, die der Erhaltung seines Lebens drohen.] Nimm es in Schutz vorzüglich gegen die Reize und Verführung der Sünde, und laß es wie an Alter, so auch an Weisheit und Tugend zunehmen; damit es die Freude seiner Eltern werde, zufrieden auf Erden lebe, den Menschen liebreich diene, und der ewigen Seligkeit würdig und dereinst teilhaftig werde: durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters f , des Sohnes f und des hl. Geistes komme über euch (Sie) und bleibe bei euch (Ihnen) jetzt und zu allen Zeiten. A. Amen.
Segnung des Wassers. Die Wassersegnung wird, da wo sie üblich ist, am Passendsten unmittelbar vor Beginn des Sonntagsgottesdienstes im Chore vorgenommen.
Im Namen des Vaters, des Sohnes f und des heiligen Geistes. Amen.
Ps. 4 1 , 2 — 5 .
Wie der Hirsch sich sehnt nach der Wasserquelle, also sehnet sich meine Seele nach dir, o Gott. Meine Seele dürstet nach Gott, dem
Segnung des Wassers. —
Grundsteinlegung einer Kirche
lebendigen Gotte; wann werde ich kommen und erscheinen vor dem Angesichte Gottes? Meine Tränen sind meine Nahrung Tag und Nacht, da man täglich zu mir spricht: wo ist dein Gott? Das gedenke ich und gieße meine Seele aus bei mir selbst; ich will hingehen zu dem wunderbaren Zelte, zum Hause Gottes, mit Frohlocken und Danken, mit Gesang wie zum Gastmahl. Der Priester mischt dem Wasser etwas Salz bei mit den Worten:
Der Herr hat gesagt (Mark. 9, 49): »Etwas Gutes ist das Salz; wenn aber das Salz schal wird, womit soll dann gesalzen werden? Habet Salz in euch und haltet Frieden unter einander.« Eingedenk dieser Worte vermischen wir dieses Salz mit dem Wasser, zum Zeichen, daß Alle, welche sich mit diesem Wasser in frommer Gesinnung berühren, das Salz christlicher Weisheit und Stärke in sich bewahren und mit dem Geiste der Friedfertigkeit und der Liebe sich erfüllen sollen. In diesem Sinne weihen wir das Wasser und bezeichnen es mit dem Zeichen des hl. Kreuzes f , auf daß der Allmächtige, der es erschaffen, in seiner unendlichen Barmherzigkeit unsere Herzen reinige von allen Sünden, sie befruchte mit dem reichen Strome seiner Gnade und ihren Durst nach Gerechtigkeit stille durch die Wasser des ewigen Lebens. Durch Christus, unsern Herrn. Amen. Priester (singt) Besprenge mich mit Hysop, Herr! Volk (fährt fort): Erbarme dich, Barmherziger, und wasche mich von Sünden rein; laß meine Schuld getilget sein. Statt dessen wird in der Osterzeit gesungen:
Pr. Aus Gottes Heiligtume, V. fließt ein Wasser, das sich rein er-
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gießt, dem Gnadeflehenden zum Heil: und wer davon in Demut trinkt, nach einem reinen Herzen ringt, dem wird Barmherzigkeit zu Teil. Alleluja. Während das Lied vom Volk gesungen wird, vollzieht der Priester die übliche Besprengung; zum Choraltar zurückgekehrt, betet er:
Lasset uns beten! Allmächtiger Schöpfer, Herr Himmels und der Erde, der du in der heiligen Taufe das Wasser zum Sinnbild der Reinigung unserer Seele gemacht hast, schenke in deiner Güte, wir bitten dich, uns Allen, die wir uns mit diesem Wasser besprengt haben, das himmlische Wasser deiner Gnade, und laß es nach demWorte deines Sohnes in uns zur lebendigen Quelle werden, die hinüberströmt ins ewige Leben. Wir bitten dich darum durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn! V. Amen. In der Fastenzeit:
Laß, o Herr, dein Volk, welches du in der heiligen Taufe zu deinem Dienste eingeweihet hast, stets an Andacht zunehmen, damit es in guten Werken bewährt, deiner Majestät immer wohlgefälliger und in demselben Maße von deiner Güte mit herrlichen Gaben bereichert werde — durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn! V. Amen. Osterzeit:
O Gott, der du in dem Geheimnisse der Osterfeier deinem Volke ein kräftiges Heilsmittel verliehen hast, wir bitten dich, du wollest deine Gemeinde mit deiner Gnadenfülle so reichlich überströmen, daß sie würdig werde, sowohl des Geistes vollkommene Freiheit von dir zu erlangen, als auch auf dem Wege der ewigen Seligkeit, unablässig fortzuschreiten — durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn! V. Amen.
Grundsteinlegung einer Kirche. (Lied: »Gottes Stadt steht fest gegründet« Nr. 6 des christkath. Gesangbuches. Der Kirchenvorstand legt die Dokumente in die Kapsel. Ansprache des Bischofs oder des funktionierenden Geistlichen. — Hierauf singt oder spricht der Bischof:)
Bischof. Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, Volk. Der Himmel und Erde gemacht hat. B. Herr, erhöre unser Gebet, V. Und laß unser Rufen zu dir kommen!
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
B. Laßt uns beten I Herr unser Gott, Den Himmel und Erde nicht umfassen, gepriesen sei dein Name, daß es dir gefallen hat, eine Stätte zu haben unter den Menschenkindern, damit du unter uns wohnest und wir dein Volk seien; weihe und heilige f diesen Ort, auf daß, so wie wir hier ein Haus erbauen zur Ehre deines Namens, auch wir selbst miterbaut werden mögen zu einem geistigen Tempel in Christo Jesu deinem Sohne, unserm Herrn. V. Amen. B. Laßt uns beten! Herr Jesus Christus, du Sohn des lebendigen Gottes, der du selbst der Grund- und Eckstein deines heiligen Tempels auf Erden bist, segne j" diesen Stein, den wir zum Grundstein dieses Gebäudes bestimmt haben und verleihe deiner ganzen Gemeinde Festigkeit im Vertrauen auf dich, damit auch sie selbst durch deine Gnade zur Vollendung gelangen und zur Verherrlichung deines heiligen Namens dienen möge, der du mit dem Vater in Einigkeit des heiligen Geistes lebst und regierst, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. V. Amen. (Der Präsident des Kirchenvorstandes versenkt die inzwischen verschlossene Kapsel in die entsprechende Öffnung des liegenden Steines und übergibt dem Bischof die Kelle. Der Bischof vollzieht mit etwas angefeuchtetem Zement die Ceremonie des Pflasterns. Das gleiche geschieht hierauf durch den Präsidenten des Kirchenvorstandes, den Bauleiter und den Bauunternehmer. Hierauf läßt der Bauunternehmer den am Krahnen schwebenden Stein nieder und sorgt dafür, daß derselbe in die richtige Lage kommt. Ist das geschehen, so übergibt der Präsident des Kirchenvorstandes dem Bischof den Hammer.) B. (mit dem Hammer dreimal auf den Stein
B. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes legen wir Stein auf Stein zur Erbauung des Hauses Gottes. Wir bitten dich, o Herr unser Gott, laß deinen Geist herabsteigen auf diese deinem Namen geweihte Stätte, damit dieses Haus ein Haus des Gebetes werde und wir darin vernehmen mögen die frohe Botschaft des Heiles und Zugang finden zu jeder geistlichen Gnade und Segnung. Darum bitten wir dich durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. B. Himmlischer Vater, wir danken dir für alle Gnade, mit der du den Beginn dieses Werkes gesegnet hast. Hilf uns fortzusetzen und zu vollenden, was wir unter Anrufung deines heiligen Namens angefangen haben. Segne Alle, die durch ihre Gaben oder ihrer Hände Arbeit diesen Bau gefördert haben oder in Zukunft fördern werden. Insbesondere bitten wir dich, du wollest diejenigen, die an der Erbauung und Ausschmückung dieses Hauses arbeiten, in allen Gefahren beschirmen und vor jedem Unfall behüten. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. B. 0 Gott, der du deine Kirche erbaut hast auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wo da ist der große Eckstein er selbst, Christus Jesus, gib, daß das ganze Gebäude emporwachse zu einem heiligen Tempel und dein ganzes gläubiges Volk darin sich versammle zu einer Gemeinde, dir darzubringen reine Opfer des Glaubens und der Liebe. Darum bitten wir dich durch den ewigen Hohenpriester Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. V. Amen.
schlagend:) Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, — ist geworden zum Eckstein; — durch den Herrn ist es geschehen; wunderbar ist's in unsern Augen. —
(Die Versammlung singt das Lied »Großer Gott, wir loben Dich«, Nr. 46 des christkath. Gesangbuches.)
(Hierauf vollziehen auch der Präsident des Kirchenvorstandes, der Bauleiter und der Bauunternehmer die drei Hammerschläge, die Handlung nach Belieben mit Worten begleitend. Ist -das geschehen, so spricht der Bischof:)
B. Die Liebe Gottes des Vaters, die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, die Gemeinschaft des hl. Geistes sei und bleibe bei uns allezeit. V. Amen.
Kirchweihe. (Der Bischof bekleidet sich in einer Kapelle «der in einem andern Raum mit der Albe, der Stola und dem weißen Pluviale und erscheint mit der
Mitra auf dem Haupt und dem Stab in der Linken vor der Pforte der zu weihenden Kirche: Voran geht ein Priester, der einen Leuchter mit bren-
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Einweihung einer Kirche nender Kerze trägt; diesem folgen zwei Akolythen mit Weihrauchfaß und Schiffchen; nach diesen kommt der Bischof, begleitet von einigen Geistlichen und den Mitgliedern des Kirchenvorstandes. Vor der Kirchtüre befinden sich auf einem Tischchen der Weihwasserkessel, das Aspersorium und eine Platte mit Salz. Alle Eingänge zur Kirche sind verschlossen. Im Innern sollte wenigstens das Schiff ganz leer sein; doch dürfen zur Vermeidung von Störungen die Sänger und andere Gemeindemitglieder schon vor Schließung der Kirche ihre Plätze auf den Emporen einnehmen. Die Altartücher liegen geordnet neben dem Altar auf dem Kredenztische. Hier befinden sich, außer den zur Feier der heiligen Messe nötigen Gefäßen und Tüchern, Gefäße mit Chrisam und Katechumenenöl, eine Kanne mit Wasser und einige Handtücher. In der Kirche brennt kein Licht; vorn im Schiff der Kirche steht auf etwas erhöhter Estrade ein Betschemel. Ist der Bischof in oben angegebener Weise vor der Kirchenpforte angekommen, so spricht er:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. L a ß t uns beten! Wir bitten dich, o Gott, komme unsern Handlungen mit deiner Gnade zuvor und begleite sie in ihrem Verlaufe, damit all unser Reden und Tun von dir seinen Anfang nehme und durch dich zur Vollendung geführt werde. Durch Christum unsern Herrn. V . Amen. (Psalm 24.)
B. Des Herrn ist die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen. V . Auf Meeren hat er sie gegründet und über Strömen stellte er sie fest. B. Wer darf hinansteigen zum Berge des Herrn, und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte ? V . Wer schuldloser Hände ist und reinen Herzens und nicht sinnt auf eitlen Trug. B . Der erlanget Segen von dem Herrn und Gnade von Gott, seinem Heiland. Segnung des Wassers. B . L a ß t uns beten! Heiliger Gott, vor dessen Augen selbst die Engel des Himmels nicht rein sind (Hiob 4, 18), segne f dieses Wasser, auf daß es uns mahne, mit lauterm Sinn vor dir zu erscheinen und diese Stätte, die deinem heiligen Namen geweiht werden soll, in Ehren zu halten und vor jeder Unreinheit zu bewahren. (Etwas Salz mit dem Wasser vermischend:) Halte fern jedes geistige und sittliche Verderbnis von diesem
Ort und verleihe allen, die hier mit den Opfergaben ihrer Anbetung, Danksagung und Bitte vor deinem Angesichte erscheinen, das Salz wahrer Frömmigkeit und Rechtschaffenheit und Liebe, auf daß sie selbst mit allem, was sie sind und haben, dir geweiht seien. Durch Christum, unsern Herrn. V . Amen. (Der Bischof besprengt sich und die Umstehenden mit dem Weihwasser und geht dann rechts um die Kirche herum, diese ebenfalls mit dem Weihwasser besprengend. Dabei spricht er wiederholt die Worte:)
Im Namen des Vaters f und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. (Zur Türe zurückgekehrt, spricht der Bischof:)
In den Tagen der Zukunft wird Jehovas Tempelberg hoch über die Hügel ragen. Viele Völker werden kommen und sagen: Wohlan, laßt uns hinziehen zu Jehovas Berg, zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Pfaden; denn von Sion wird ausgehen das Gesetz und von Jerusalem Jehovas Wort (Is. 2, 2. 3.). B. L a ß t uns beten! Allmächtiger, ewiger Gott, erhöre unser Flehen, daß Du dieses Haus schützen wollest, auf daß unter dem Walten des heiligen Geistes dir hier stets ein reiner Dienst dargebracht werde und christliche Frömmigkeit und Freiheit herrsche. Durch Christum, unsern Herrn. V . Amen. Eintritt in die Kirche. B . (mit dem Stab unten an die Türe stoßend:)
Erhebet, ihr Tore, eure Häupter; tut euch auf, ihr unvergänglichen Pforten, daß einziehe der König der Ehre! Diakon (im Innern der Kirche:) Wer ist der K ö n i g der Ehre? B. Jesus von Nazareth, mächtig in Wort und T a t vor Gott und allem Volk. Sei mit uns, o Herr, da wir einziehen in dieses Haus und laß uns leuchten das Licht deiner Offenbarung. V . Amen. B . (mit dem Stab zum zweitenmal an die Türe
stoßend:) Erhebet, ihr Tore, eure Häupter; tut euch auf, ihr unvergänglichen Pforten, daß einziehe der König der Ehre. Diakon (im Innern der Kirche:) Wer ist der König der Ehre?
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
B. Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, Erlöser und Seligmacher aller Menschen. Sei mit uns, o Herr, da wir einziehen in dieses Haus und laß uns Zugang finden zum Vater. V. Amen. B . (zum drittenmal an die Türe stoßend):
Erhebet, ihr Tore, eure Häupter; tut euch auf, ihr unvergänglichen Pforten, daß einziehe der König der Ehre. Dlakotl (im Innern der Kirche): Wer ist der König der Ehre? B. Christus, der Herr, Richter der Lebendigen und der Toten, unser Fürsprecher beim Vater. Sei mit uns, o Herr, da wir einziehen in dieses Haus und führe uns zum ewigen Leben. V. Amen. B . (macht mit dem Stab das Kreuzzeichen auf die Türe) Siehe das Zeichen des Kreu-
zes f ! Alles Unheilige sei von hier verbannt ! (Die Türen werden geöffnet; der Bischof und die ganze Versammlung treten langsam ein, voran der Priester mit dein brennenden Leuchter und die zwei Akolythen, dann der Bischof, dann die übrigen. Sobald der Bischof über die Schwelle getreten ist, ruft er laut:)
Friede sei diesem Hause! Einweihung des Schiffes. (Während die Gläubigen rechts und links in den Stühlen Platz nehmen, schreitet der Bischof, dem Träger des Leuchters folgend und von den übrigen Geistlichen und den Mitgliedern des Kirchenvorstandes begleitet, durch den Hauptgang bis zum Anfang des Schiffes vor; dann wendet sich die Prozession rechts und geht auf den Seitengängen langsam den Wänden der Kirche entlang, die der Bischof mit Weihwasser besprengt, indem er wiederholt spricht:)
Im Namen des Vaters f und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. (Während das geschieht, singt der Chor: »Tut m i r auf d i e s c h ö n e P f o r t e « oder ein Lied zur Anrufung des Heiligen Geistes. Hat die Prozession den Rundgang vollendet, so kniet der Bischof auf den Betschemel nieder; die assistierenden Geistlichen und Laien nehmen links und rechts in den Stühlen Platz; der Leuchter wird auf den Altar gestellt; der Geistliche, der ihn trug, und die beiden Akolythen knieen an den Stufen des Altares nieder. Nach Beendigung des Liedes erhebt sich der Bischof und spricht:)
Laßt uns beten! O Herr unser Heiland, der du deinen Gläubigen die Ver-
heißung gegeben, daß du bei ihnen bleiben wollest bis an der Welt Ende, laß Heil widerfahren diesem Hause, kehre bei uns ein und bereite dir in den Herzen deiner Gläubigen eine immerwährende Wohnung r — der du mit dem Vater und dem heiligen Geiste als gleicher Gott lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. V. Amen. B. (kniet nieder) Herr, erbarme dich unser! V. C h r i s t u s , e r b a r m e d i c h u n s e r t B. Gott Vater vom Himmel, V. E r b a r m e d i c h u n s e r ! B. Gott Sohn, Erlöser der Welt, V. E r b a r m e d i c h u n s e r ! B. Gott, Heiliger Geist, V. E r b a r m e d i c h u n s e r ! B. Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, V. E r b a r m e d i c h u n s e r ! B. Gedenke nicht unserer Missetat, V. E r b a r m e d i c h u n s e r , o H e r r t B. Schone deines Volkes, V. V e r s c h o n e u n s , o H e r r ! B. Sei uns gnädig, V. E r l ö s e u n s , o H e r r ! B. Vor allem Übel V. B e w a h r e u n s , o H e r r u n d Gott! B. Vor aller Sünde, Vor Verblendung, Haß und allem bösen Willen, Vor allem Unglück des Leibes und der Seele, Vor dem ewigen Tode, Durch Jesum Christum, unsern Herrn, V. (jedesmal) B e w a h r e u n s , o H e r r und Gott! B. Wir armen Sünder, V. W i r b i t t e n d i c h , e r h ö r e u n s t B. Daß du uns verschonest, Daß du uns zu wahrer Buße führen wollest, Daß du alle geistlichen Vorsteher und das ganze gläubige Volk in deiner heiligen Religion erhalten wollest, Daß du unserm Lande Frieden und Einigkeit bewahren wollest, Daß du uns selbst in deinem heiligen Dienste stärken und erhalten wollest, Daß du die Verlassenen und Verfolgten beschirmen wollest,
Einweihung einer Kirche
Daß du die Früchte der Erde geben und erhalten wollest, Daß du unsere Wohltäter segnen und belohnen wollest, Daß du allen abgestorbenen Christgläubigen die ewige Ruhe verleihen wollest, (Der Bischof erhebt sich, mit Stab und Mitra:)
Daß du diesen Ort heimsuchen wollest, Daß du diesen Ort der Hut deiner heiligen Engel übergeben wollest, (Die rechte Hand nach allen Seiten hin ausstreckend:) Daß du diesen Altar und diese
Kirche zu deiner Ehre segnen f wollest, Daß du diesen Altar und diese Kirche zu deiner Ehre segnen f und heiligen f wollest, Daß du diesen Altar und diese Kirche zu deiner Ehre segnen f , heiligen f und weihen f wollest, V. (jedesmal): W i r b i t t e n d i c h , erhöre u n s ! B. (kniet auf den Betschemel nieder): 0
du
Lamm Gottes, welches du hinwegnimmst die Sünden der Welt, V. V e r s c h o n e u n s , o H e r r ! B. O du Lamm Gottes usw., V. E r h ö r e u n s , o H e r r ! B. O du Lamm Gottes usw. V. E r b a r m e d i c h u n s e r , o H e r r ! B. Chiistus, erhöre uns! (stehend): Laßt uns beten! O Gott, der du heiligest die deinem Namen zu weihenden Orte, laß deine Gnade auch auf dieses Haus herniederströmen, damit alle, die hier dich anrufen, deine barmherzige Liebe erfahren mögen. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. B. Himmlischer Vater! In Demut rufen wir deine Erbarmung an: Segne f , heilige f und weihe f diese Kirche deinem Dienste. Dir zum Lob trage sie den Namen (deines heiligen....) Laß dir Wohlgefallen die Gebete und Opfer, die dir hier dargebracht werden. Erhöre die Bitten deines Volkes. Erleuchte die Blinden, stärke die Schwachen, tröste die Betrübten, richte auf die Niedergebeugten und erfülle alle mit dem Geiste deiner Liebe, damit sie deine Kinder heißen und seien. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. Corpus coDfesslonum 6.
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B. Der Herr sei mit euch, V. Und mit deinem Geiste! B. Laßt uns beten! Ewiger Gott, durch dessen Geist alle Mitglieder der Kirche zu einer heiligen Körperschaft miteinander verbunden sind und zu mannigfaltiger Dienstleistung befähigt werden, laß deine Gnade walten über allen deinen Dienern und Dienerinnen, auf daß sie, was recht ist, erkennen und in allen Dingen gehorsam bleiben dem, der das Haupt ist, Christo Jesu, deinem Sohne, unserm Herrn. V. Amen. B. 0 Gott, der du reich bist an Erbarmung für alle, die du nach deinem Bilde erschaffen und zu ewigem Heile berufen hast, laß dein Reich zu den Menschen kommen und schenke deiner Gemeinde immer neuen Zuwachs an standhaften Bekennern deines heiligen Namens. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. S e g n u n g des Taufsteins. (Der am Altar kniende Priester erhebt sich, nimmt den Leuchter vom Altar und stellt sich mit den beiden Akolythen vor den Taufstein. Dahin begibt sich, mit Mitra und Stab, auch der Bischof, begleitet von einigen Geistlichen.)
B. Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, V. Der Himmel und Erde geschaffen hat. B. Gepriesen sei der Name des Herrn V. Von nun an bis in Ewigkeit! B. Der Herr sei mit euch, V. Und mit deinem Geiste! B. Laßt uns beten! Allmächtiger Schöpfer, Herr des Himmels und der Erde, der du uns mit väterlicher Milde geleitet vom Anfang bis zum Ende unseres irdischen Wallens, segne f diesen Taufstein und laß ihn zu einem Felsen werden, aus dem der Strom deiner Gnade quillt. Verleihe den Dürstenden, die hier getränkt werden, Himmelskraft, damit sie selig gelangen in das Land, das du ihnen verheißen. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. B. Laßt uns beten! O Gott, dessen Geist am Anfang der Schöpfung segnend über den Wassern schwebte und die lebendigen Wesen erschuf, segne f auch dieses zu heiligem Ge10
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
brauche bestimmte Wasser und schaffe in den Menschenkindern, die das Bad der Wiedergeburt empfangen, durch deine erlösende Allmacht ewiges Leben. (Der Bischof berührt das Wasser mit flacher Hand.)
Verleihe, o Gott, daß das Kind Adams im Bade der Wiedergeburt von aller Makel und Knechtschaft der Sünde befreit werde und eröffne ihm die Quelle, die überströmt ins ewige Leben. (Er taucht die brennende Kerze in das Wasser.)
Wie Christus, der Sohn Gottes, sich eintauchen ließ ins Wasser des Jordan, um das ganze Gesetz zu erfüllen, so mögen die Menschenkinder durch die Taufe dieses Wassers zu Gotteskindern geweiht und durch Gottes Gnade gekräftigt werden, den Willen des himmlischen Vaters freudig zu vollbringen. (Die Kerze wieder eintauchend.)
Wie Christus, der Menschensohn, sich eintauchte in die Fluten der Schmerzen und des Todes und siegreich hervorging als zweiter Adam, so mögen die durch die Taufe dieses Wassers zu Gliedern seines neuen Geschlechtes geweihten Menschenkinder befähigt werden, zu obsiegen in Versuchung und Leiden, auf daß sie durch nichts mehr getrennt werden von der Liebe Gottes, die da ist in Christo Jesu. (Die Kerze ein drittesmal eintauchend.)
Wie Christus, der Auferstandene, befahl: Gehet hin, lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, so mögen alle, die durch die Taufe dieses Wassers Glieder seines Reiches geworden sind, durch Wort und Wandel seinen Namen bekennen, ausharren bis ans Ende und Miterben werden seines himmlischen Reiches. (Das Wasser anhauchend.)
So segne denn, allmächtiger Gott, dieses Wasser, damit es durch die Kraft deines Geistes geweiht werde zum sichtbaren Zeichen der Reinigung der Seelen, der Wiedergeburt aus dem Wasser und dem heiligen Geiste. (Ein wenig Katechumenenöl und Chrisam mit dem Wasser vermischend.)
Stärkung im guten Kampf und Tröstung in Leid und Widerwärtigkeit werde den Täuflingen verliehen durch die Gnadenwirkung des heiligen Geistes, des Beistandes und Trösters. V. Amen. B. Der Herr sei mit euch, V. Und mit deinem Geiste! B. Laßt uns beten! O Gott, der du deinen Aposteln den heiligen Geist gegeben und gewollt hast, daß er durch sie und ihre Nachfolger den übrigen Gläubigen gespendet werde, nimm gnädig auf unser demütiges Gebet! Verleihe, daß in die Herzen deiner Gläubigen, denen wir die Hand auflegen und deren Stirn wir mit dem heiligen Chrisam salben und mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes besiegeln werden, eben derselbe heilige Geist herabkomme, gnädig in ihnen wohne und sie zu einem Tempel deiner Herrlichkeit mache, der du mit dem Vater und demselben heiligen Geiste lebst und regierst, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. V. Amen. (Mit der brennenden Kerze wird nun das ewige Licht angezündet, und sodann der Leuchter in die Sakristei getragen.) Einweihung der Kanzel. (Einer der assistierenden Geistlichen entnimmt dem Taufstein ein wenig Wasser. Der Bischof begibt sich vor die Kanzel.)
B. Wenn ihr verharret bei meinem Worte, spricht der Herr, dann seid ihr in Wahrheit meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen (Joh. 8, 31. 32.) Der Herr sei mit euch V. Und mit deinem Geiste! B. Laßt uns beten! Himmlischer Vater, der du uns durch deinen Sohn Jesus Christus die Verheißung gegeben, daß du uns einführen wollest durch deinen Geist in alle Wahrheit, segne f , (die Kanzel besprengend) wir bitten dich, diese Kanzel und gib allen, die hier stehen werden, dein heiliges Wort zu verkünden, den Geist der Weisheit und des Verstandes, des Rates und der Stärke, damit sie Christum predigen, der uns geworden ist zur Weisheit und Gerechtigkeit, Erlösung und Heiligung, und die Gläubigen alles halten lehren, was er uns geboten hat. Verleihe auch deiner Gemeinde
Einweihung einer Kirche
Willigkeit, dein Wort zu hören und es zu befolgen, damit alle, Wahrheit übend in Liebe mehr und mehr hinanwachsen zu dem Haupte, welches ist Christus Jesus, derselbe gestern und heute und in Ewigkeit, und damit sie durch ihn gelangen mögen zum ewigen Leben. V. Amen. Einweihung des Altars. (Der Bischof begibt sich mit den Priestern und Akolythen vor die Stufen des — einzigen — Altars. Die Gemeinde singt: » H e r r , a u f D e i n Wort erscheinen wir am h e i l i g e n A l t a r « oder ein anderes passendes Lied.)
B . Wie ein Hirsch sich sehnt nach Wasserquellen, so sehnt sich meine Seele nach dir, o Gott! V. Meine Seele dürstet nach Gott, dem Lebendigen. Wann darf ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht? B . Harre auf Gott! Noch werd' ich ihm danken, ihm, meinem Retter und meinem Gott (Aus Psalm 42.) (Der Bischof steigt, mit Mitra und Stab, zum Altar empor, taucht den Daumen seiner rechten Hand in das ihm dargereichte Taufwasser und zeichnet nach der Figur 5
2
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1 t
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t fünf
Kreuze
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den Altar, indem
er
spricht:)
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oder Drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen. L a ß uns vor deinem Angesichte erscheinen als lebendige Mitglieder der Gemeinde unseres ewigen Hohenpriesters, den du gesalbt hast mit heiligem Geiste und verleihe, daß wir an dieser Stätte nach seinem Wort würdig feiern das Opfer, mit dem er ein für allemal eingegangen ist in dein Allerheiligstes, eine ewige Erlösung zu vollbringen. (Mit Katechumenenöl in angegebener Weise fünf Kreuze auf den A l t a r zeichnend:)
Seiner heiligen Wunden gedenkend f , bitten wir dich, o Gott, du wollest diesen Altar weihen f und segnen f , und uns erfüllen mit heiligem Geist zur würdigen Feier der Geheimnisse unserer Erlösung f und Heiligung f . V. Amen. (Der Bischof gießt Katechumenenöl und Chrisam auf den Altar und bestreicht diesen mit der rechten Hand, indem er spricht:)
Gesegnet, geweiht und geheiligt sei dieser Altar im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes! V. Amen! B . Weihe, o Gott, deine ganze Gemeinde zu einem auserwählten Geschlecht, zu einer königlichen Priesterschaft, zu einem heiligen Volk, auf daß sie verkündige die Vollkommenheiten dessen, der uns aus der Finsternis berufen hat zu seinem wundervollen Lichte (1. Petr. 2, 9). V. Amen.
Herr Gott, Vater unseres Herrn Jesu Christi und durch ihn unser Vater! Wir preisen deine ewige Liebe, daß du den, der von keiner Sünde gewußt, für uns zur Sünde gemacht hast, damit wir würden die Gerechtigkeit, die vor dir gilt. Er hat sich seiner himmlischen Herrlichkeit entkleidet und die Natur eines Knechtes angenommen. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Seiner heiligen Wunden gedenkend f , bitten wir dich, o Gott, du wollest diesen Altar weihen f , und segnen f und uns erfüllen mit heiligem Sinn zur würdigen Feier der Geheimnisse unserer Erlösung f und Heiligung f . V. Amen.
(Die Gemeinde singt: » D i e N a c h t i s t h i n ; d e r T a g b r i c h t an«, oder ein anderes passenWährend des Liedes wird der Altar, des Lied. nachdem er vorher sorgfältig abgewischt worden ist, bekleidet und geschmückt. Gleichzeitig werden die Lichter angezündet. D e m Bischof werden Mitra und Stab abgenommen. E r reinigt die Hände mit dem ihm dargereichten Wasser, legt Weihrauch auf die glühenden Kohlen des Rauchfasses und nimmt, sobald die Bekleidung des Altars vollendet ist, die Räucherung vor. Darauf gibt er das Rauchfaß einem Priester, der zu räuchern fortfährt. Nachdem die Gemeinde das Lied geendet, spricht oder singt der Bischof:)
B . Erfülle, himmlischer Vater, so oft wir uns vor diesem Altare versammeln, die Verheißung deines Sohnes: Da, wo Zwei
B . L a ß t uns beten! Erhöre gnädig, o Gott, die Bitten deines Volkes, die gleich Weihrauchwolken zu dir emporsteigen.
B . Herr, erhöre unser Gebet, V. Und laß unser Rufen zu dir kommen! B . Der Herr sei mit euch, V. Und mit deinem Geiste!
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
Laß dir Wohlgefallen, o Gott, die Opfer der Anbetung und des Dankes, die wir auf diesem Altare dir darbringen. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. B. Nimm, himmlischer Vater, deine Kinder gnädig auf, wenn sie hier vor dir erscheinen, um dir reumütig ihre Sünden zu bekennen und laß ihnen Vergebung und Frieden zuteil werden. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. B. Segne, o Gott, die Gelübbde derer, die du hier für ihr zeitliches Leben mit einander verbindest, und beschirme und geleite diejenigen, die du miteinander verbunden, auf allen ihren Wegen, damit es ihnen wohlergehe bis ans Ende ihrer Tage. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. B. Verleihe, himmlischer Vater, daß alle, die an diesem Altare den hochheiligen Leib und das Blut deines Sohnes empfangen, mit aller himmlischen Segnung und Gnade erfüllt werden. Durch denselben Christum, unsern Herrn. V. Amen. B. O Herr Jesus Christus, thronend zurRechten des Vaters und umkleidet mit himmlischer Glorie, sieh huldvoll hernieder auf die Diener deines Wortes und die Verwalter deiner heiligen Geheimnisse. Bitte für sie den Vater um den heiligen Geist, damit sie würdig stehen vor deinem Altare und ihr Dienst durch deine Gnade zum Heile gereiche deiner ganzen Gemeinde, — der du mit dem Vater und demselben heiligen Geiste lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. V. Amen. B. Der Herr sei mit euch, V. Und mit deinem Geiste! B. Laßt uns immerdar unsern Herrn dankbar preisen! V. Ihm sei allezeit Dank und Ehre dargebracht ! Amen. (Die Gemeinde singt das Lied: »Nun d a n k e t a l l e G o t t . « Der Bischof begibt sich zu seinem Stuhle, legt das Pluviale ab und reinigt sich die Hände, indem er spricht:)
Ich will waschen in Unschuld meine Hände Und gehn um deinen Altar, Jehova, Um anzustimmen Lobgesang, Und zu verkünden alle deine Wunder.
Jehova, ich liebe die Stätte deines Hauses Und den Ort, wo deine Herrlichkeit wohnt. Raffe nicht weg mit den Sündern meine Seele, Nicht mit den Männern der Übeltat mein Leben, Deren Hand voll ist von Ungerechtigkeit Und deren Rechte gefüllt mit Bestechung. Ich aber will schuldlos wandeln; Erlöse mich und erbarme dich meiner. Mein Fuß soll stehen auf rechtem Pfade, In großer Versammlung will ich dich preisen, o Herr. Ehre sei usw. (Psalm 26,6 ff.) (Hierauf bekleidet er sich mit dem Meßgewand und beginnt die Meßfeier, indem er sich den Stufen des Altars nähert und spricht:)
Ich will hintreten zum Altare Gottes USW. (Psalm 43). Introitus. (Psalm 84, 10—13.)
Du, unser Schild, schau herab, o Gott, Sieh' an das Antlitz deines Gesalbten! Besser ein Tag in deinen Vorhöfen denn tausend andere. Lieber will ich stehen an der Schwelle des Hauses Gottes, Als wohnen in den Zelten des Frevels. Sonne und Schild ist Jehova Gott; Gnade und Glück schenket Jehova, Versagt kein Gut dem redlich Wandelnden. Jehova der Heerscharen, Glückselig der Mensch, der dir vertraut. Ehre sei usw. Kollekte.
0 Gott, der du deinen Dienern ins Herz gegeben, dieses Haus zur Ehre deines Namens zu erbauen, segne alle, welche zu diesem Werke durch ihre Gaben oder ihrer Hände Arbeit Hilfe geleistet haben, und laß nun deine Augen offen sein über diese Stätte bei Tag und bei Nacht, auf daß deine gläubige Gemeinde und alle, welche
Einweihung einer Kirche. — Ritus der Glockenweihe
dich hier anrufen, allzeit deiner huldreichen Erbarmung sich erfreuen mögen. Durch Christum, unsern Herrn. Offertorium.
Herr unser Gott, dieser ganze Vorrat, den wir bereitet haben, um ein Haus zu bauen deinem heiligen Namen, von deiner Hand ist er, und dein ist alles. Ich weiß, mein Gott, daß du das Herz prüfest und Geradheit liebest. Mit geradem Herzen nun habe ich alle diese Gaben gegeben, und dein Volk, das sich hier befindet, habe ich mit Freuden gesehen, wie es dir Gaben gegeben. I. Chron. 29, 16. 17. Schlußgebet.
Gepriesen sei dein Name, Herr, unser Gott, daß es dir gefallen, deine Stätte zu haben unter den Menschenkindern; segne, wir bitten dich, die Feier dieses Tages und verleihe, daß an diesem Orte, der deinem Dienste geweiht ist, dein heiliger Name möge angebetet werden in Lauterkeit und Wahrheit von Kind und Kindeskind. Durch Jesum Christum, unsern Herrn.
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(Nach dem letzten Gebet der Meßliturgie stimmt der Bischof das Lied: » G r o ß e r G o t t , w i r l o b e n dich« an. Nachdem die Gemeinde das Lied gesungen hat:)
B. Gepriesen sei der Name des Herrn V. Von nun an bis in Ewigkeit! B. Der Herr sei mit euch, V . Und mit deinem Geiste! B. L a ß t uns beten! O Gott, dessen Erbarmungen ohne Zahl, und dessen Güte eine unerschöpfliche Quelle des Segens ist, wir sagen deiner liebreichen Majestät für alle uns erwiesenen Wohltaten Dank und flehen ohne Unterlaß zu deiner Milde, daß du uns niemals verlassen, sondern zu den ewigen Gütern führen wollest. Durch Jesum Christum, unsern Herrn. V. Amen. B. Der Segen Gottes usw.
V . Amen.
(Nach der Beendigung des Gottesdienstes wird in der Sakristei der Kirche über die vollzogene Weihe ein Protokoll aufgenommen, in drei Exemplaren ausgefertigt und unterzeichnet vom Bischof, den assistierenden Geistlichen und dem Präsidenten und Aktuar des Kirchenvorstandes. Ein Exemplar wird dem Archiv des Bischofs, eines dem des Synodalrates und eines dem der betreffenden Kirchgemeinde einverleibt.)
Ritus der Glockenweihe. Zur Vornahme der Weihe können die Glocken in das Innere der betreffenden Kirche gebracht werden. Die Weihe darf aber auch außerhalb der Kirche, z. B. an der Stelle, von der aus die Glocken in den Turm hinaufgezogen werden, stattfinden. Die Glocken sind, wenn möglich, an einem Gerüst so aufzuhängen, daß beim Anschlagen der Schall nicht gedämpft wird. Die Weihe darf zu jeder passenden Zeit vorgenommen werden. Geschieht sie in Verbindung nut einem Gottesdienst der versammelten Gemeinde, so ist es schicklich, daß in der Predigt auf die Handlung Bezug genommen und erst nach der Predigt zur rituellen Segnung geschritten wird. Die Segnung vollzieht der Bischof; doch kann dieser die Funktion dem Pfarrer des Ortes oder einem andern Geistlichen übertragen. Der Bischof bekleidet sich mit dem Chormantel von weißer Farbe und begibt sich zur festgesetzten Zeit, mit der Mitra auf dem Haupt und dem Hirtenstab in der Hand, zu der Stelle, wo sich die Glocken befinden. Ihm voran gehen die Mitglieder des betreffenden Kirchenvorstandes, die allfälligen Stifter der Glocken, Ministranten, die das Weihwassergefäß, das Rauchfaß, das Chrisamgefäß samt einem Handtuch und einen kleinen Hammer tragen, und zwei Geistliche, die als Diakon und Subdiakon assistieren und mit den entspre-
chenden Gewändern bekleidet sind. Während sich diese zu den Glocken begeben und sich dort in einem Halbkreis aufstellen, kann von der versammelten Gemeinde » S c h w i n g t , h e i l i g e G e d a n k e n « oder ein anderes Lied gesungen werden. Nach Vollendung des Liedes werden zuerst alle Glocken in folgender Weise gemeinschaftlich geweiht:
Bischof. Gepriesen sei der Name des Herrn Anwesende. Von nun an bis in Ewigkeit. B. Unsere Hilfe ist f im Namen des Herrn, A . Der Himmel und Erde gemacht hat. (Nach Ps. 19 und 29.)
B. Die Himmel erzählen Gottes Ehre, A . Und seiner Hände Werk verkündigt die Feste. B. Ein Tag sagt es dem andern, A . Und eine Nacht tut es kund der andern. B. Es ist keine Sprache, deren Stimme man nicht hörte;
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
A. Und keine Rede, deren Laut man nicht vernähme. B. Ihr Schall geht aus in alle Lande, A. Und ihre Rede dringt ans Ende der Welt. B. Die Stimme des Herrn erschallt mit Macht; A. Die Stimme des Herrn erschallt mit Herrlichkeit. B. Vor der Stimme des Herrn erbeben die Berge; A. Vor seiner Stimme beugt sich jedes Geschöpf. B. Gebet die Ehre dem Namen des Herrn; A. Betet ihn an in seinem heiligen Tempel. B. Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem heiligen Geist, A. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. B. Laßt uns beten! Allmächtiger, ewiger Gott, du -weißt, wessen wir bedürfen, schon ehe wir dich bitten, und bist allen nahe, die dich anrufen; du bedarfst des lauten Schalles dieser Glocken nicht. Aber laß dir Wohlgefallen, daß sie mächtig erklingen und in den Herzen der Hörer fromme Gefühle wecken, damit wir und alle, die nach uns die reinen Töne dieser Glocken vernehmen werden, ermuntert werden, dich anzubeten im Geiste und in der Wahrheit. Verleihe, daß der Schall dieser Glocken uns stets eine Stimme von oben sei, die uns mahnt, mit lauterm Sinne dir zu dienen, und die uns bei allem irdischen Treiben und allem Lärm des täglichen Lebens laut und vernehmlich zuruft: »Suchet vor allen Dingen das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; alles andere wird euch dazu gegeben werden.« Darum bitten wir dich durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. Der Bischof besprengt die Glocken mit Weihwasser.
B. Laßt uns beten! Allmächtiger, ewiger Gott! Voll sind Himmel und Erde deiner Herrlichkeit, und was deine Hand erschaffen, vereinigt sich zur lauten Lobpreisung deines heiligen Namens. Laß dir
Wohlgefallen, daß deine gläubige Gemeinde ihre Stimme mit den harmonischen Klängen dieser Glocken vereinige, damit ihre Gebete und Danksagungen wie liebliches Rauchopfer zum Himmel emporsteigen und deine Gnade auf alle herabkomme, die, gemahnt durch den Schall der Glocken, ihre Herzen in Anbetung, Bitte und Dank zu dir erheben. Darum bitten wir dich durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen! Der Bischof beräuchert die Glocken.
B. Laßt uns beten! Herr, himmlischer Vater! Es hat dir Wohlgefallen, eine Stätte zu haben, unter den Menschenkindern, damit du ihr Gott seiest und wir dein Volk. Verleihe, daß beim Schalle dieser Glocken die Glieder deiner Gemeinde Sehnsucht empfinden nach deinem heiligen Hause und in seine Tore eintreten mit Dank, in seine Vorhöfe mit Lobgesang, um dein heiliges Wort zu hören, deiner Gnade sich zu erfreuen und in Demut und Vertrauen alle ihre Anliegen mit einander und für einander vor dein Angesicht zu bringen. Darum bitten wir dich durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen! B. Laßt uns beten! Herr, himmlischer Vater! Du hast die Erde gegründet und die Himmel sind deiner Hände Werk; sie werden vergehen, du aber bleibest und deine Jahre nehmen kein Ende. Laß uns beim Schall dieser Glocken eingedenk sein, daß wir Staub sind und zu Staub zurückkehren werden, aber dein sind, ob wir leben oder ob wir sterben. Gib, daß wir wirken, so lange es Tag ist, dein Heil sehen, so lange wir hienieden wallen, in Frieden von hinnen scheiden und Aufnahme finden in deiner himmlischen Wohnung, wenn diese Glocken uns zur Ruhe läuten. Darum bitten wir dich durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen! B. Laßt uns beten! Herr, himmlischer Vater! Du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht. Jede gute Gabe kommt von dir, dem Vater des Lichtes, und ohne dein Wissen fällt kein Haar von unserm Haupte. Verleihe, daß wir unsere Herzen dankbar zu dir erheben, wenn diese
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Ritus der Glockenweihe
Glocken festliche Freude verkünden, nicht verzagen, wenn sie mit ihrer lauten Stimme unsere Klage hören lassen, auf dich vertrauen, wenn sie für uns menschliche Hilfe anrufen. Dazu wolle du selbst diese Glocken segnen f , weihen f und heiligen f . Wir bitten dich darum durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. *
*
*
Weihe jeder einzelnen Glocke. I. Glocke.
B. Welcher Name soll dieser Glocke gegeben werden? A . Es antwortet der Bevollmächtigte des Kirchenvorstandes oder der Stifter, bzw. die Stifterin der Glocke. Die Bezeichnung kann beliebig je nach der besonderen Bestimmung der Glocke — Mittagsglocke, Vesperglocke etc. — oder nach dem Namen eines Heiligen oder nach dem Bild mit dem die Glocke geziert ist, gewählt werden.
B sei ihr Name! Unter dem Zeichen der Salbung mit Chrisam weihen wir f diese Glocke dem Dienste der Kirche Christi. Der Bischof zeichnet mit dem in Chrisam getauchten Daumen der rechten Hand ein Kreuz auf die Glocke.
Ihr Klang vereinige sich mit dem Schall aller Glocken der ganzen Christenheit zur lauten Verherrlichung Gottes, des Vaters des Sohnes — — und des heiligen Geistes. Der Bischof schlägt mit dem Hammer dreimal auf die Glocke.
A. Amen!
auch berufen seid zu einer Hoffnung eures Berufes«. A. Amen! III. Glocke.
B. Welcher Name soll dieser Glocke gegeben werden? A B sei ihr Name! Unter dem Zeichen der Salbung mit Chrisam weihen wir f diese Glocke dem Dienste der Kirche Christi. Ihr Klang vereinige sich mit dem Schall der andern Glocken dieser Kirche und verkündige der versammelten Gemeinde die frohe Botschaft: »Nun aber bleiben Glaube Hoffnung Liebe, diese drei; die größte aber unter ihnen ist die Liebe.« A. Amen! IV. Glocke.
B. Welcher Name soll dieser Glocke gegeben werden? A B sei ihr Namel Unter dem Zeichen der Salbung mit Chrisam weihen wir f diese Glocke dem Dienste der Kirche Christi. Ihr Klang vereinige sich mit dem Schall aller Glocken der christlichen Kirchen zur lauten Lobpreisung der großen Taten, die Gott getan zur Erlösung aller Menschen in Christo Jesu: »Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der da ist über Allen und durch Alle und in Allen.« A. Amen! V . Glocke.
II. Glocke.
B. Welcher Name soll dieser Glocke gegeben werden? A B sei ihr Name! Unter dem Zeichen der Salbung mit Chrisam weihen wir j" diese Glocke dem Dienste der Kirche Christi. ' Ihr Klang vereinige sich mit dem Schall der andern Glocken dieses Gotteshauses, um die Gemeinde zu versammeln zum Lobe und Dienste Gottes und sie zu mahnen: »Seid beflissen, Einigkeit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens: Ein Leib und ein Geist wie ihr
B. Welcher Name soll dieser Glocke gegeben werden? A B sei ihr Name! Unter dem Zeichen der Salbung mit Chrisam weihen wir f diese Glocke dem Dienste der Kirche Christi. Ihr Klang vereinige sich mit dem Schall aller Glocken dieser Stadt (unseres Landes) und trage, so weit er dringen mag, die Segenskunde: »Die Liebe Gottes des Vaters — — die Gnade unseres Herrn Jesu Christi die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei und bleibe mit uns allen!« A. Amen!
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Ritual der Christkatholischen Kirche der Schweiz
Der Bischof reinigt seine Hände. Sind weniger als fünf Glocken zu weihen, so wähle man von den vorstehenden Weiheformeln die passendsten; ist deren Zahl größer, so möge die eine oder andere Formel doppelt gebraucht oder eine neue ähnliche hinzugefügt werden. Nach einer wiederholten Besprengung und
Beräucherung kehren die bei der Glockenweihe Beteiligten in derselben Reihenfolge, in der sie erschienen sind, wieder zurück. Die versammelte Gemeinde singt »Nun d a n k e t a l l e G o t t « oder ein ähnliches, passendes Lied.
Weihe des Krankenöls. B. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes weihen f wir dieses Öl zur Stärkung der Kranken, getreu den Anordnungen Jesu Christi, unseres Erlösers und Heilandes; er hat den Aposteln, die er aussandte, das Reich Gottes zu predigen, die Vollmacht verliehen, Teufel auszutreiben und Kranke zu heilen, indem sie sie salbten mit Öl; und durch seinen Apostel Jakobus hat er uns gelehrt: Ist jemand unter euch krank, so rufe er zu sich die Priester der Kirche, und diese sollen über ihn beten, indem sie ihn mit Öl salben im Namen des Herrn.
B. Der Herr sei mit euch. G. Und mit deinem Geiste. B. Lasset uns beten! Wir bitten dich, o Herr, segne f dieses Mark der Olive mit der Kraft deines heiligen Geistes, des Trösters vom Himmel; damit es allen, die damit gesalbt werden, zum Schutze der Seele und des Leibes diene, zur Linderung der Leiden, zur Heilung der Wunden, zur Verzeihung der Sünden. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. G. Amen.
Weihe des Chrisams. Zur Segnung des Balsams spricht der Bischof:
B. Der Herr sei mit euch. G. Und mit deinem Geiste. B. Lasset uns beten! 0 Herr, Schöpfer aller Dinge, wir flehen demütig um deine Gnade, daß du die Fülle der Heiligung f auf diesen Balsam ausgießest; er sei ein Zeichen denen, die nach der Wiedergeburt in der hl. Taufe mit ihm gesalbt werden, daß du ihnen deinen Segen spendest und sie durch das Geschenk des beseligenden Glaubens reich machst für die Ewigkeit. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. G. Amen. Der Bischof vermischt in einer Schale den Balsam mit etwas Öl:
B. O Gott, allmächtiger Vater, der du in deinem eingeborenen Sohne in wunderbarer Weise Gottheit und Menschheit untrennbar verbunden hast, wir bitten dich demütig: laß den durch Sünde verderbten Geist des Menschen durch eine innerliche Salbung Eines werden mit deinem heiligen Geiste, auf daß er wieder Anteil habe an dem himmlischen Erbe, das du uns bereitet hast durch denselben
Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. G. Amen. B. Wir segnen dieses Öl durch Gott, den allmächtigen Vater, den Schöpfer Himmels und der Erde, auf daß alle, die damit gesalbt werden, durch den heiligen Geist Gottes Kinder werden. Im Namen Gottes, des allmächtigen Vaters f , und Jesu Christi, seines Sohnes, unseres Herrn, der mit ihm lebt und regiert in Einigkeit desselben heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. G. Amen. B. Der Herr sei mit euch. G. Und mit deinem Geiste. B. Empor die Herzen. G. Empor zu dem Herrn. B. Dank sei dargebracht dem Herrn, unserm Gott. G. Würdig ist es und gerecht. B. Wahrhaft ist es würdig und gerecht, pflichtgemäß und segensreich, daß wir allezeit und überall dir danken, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott: du hast in deiner unermeßlichen Schöpfergüte auch die Ölbäume wachsen lassen, deren Früchte uns dieses hl. Chrisam spen-
Weihe des Krankenöls, des Chrisams und des Katechumenenöls
den; mit ihm ließest du im Alten Bunde Priester, Könige und Propheten salben. Vollkommener und herrlicher aber ist die Salbung, mit der du Jesum Christum, deinen eingeborenen Sohn, gesalbt hast zum ewigen Hohenpriester des Neuen Bundes. Durch ihn segne f und heilige f , •wir bitten dich, o Herr, dieses Öl und salbe alle, die dieses hl. Chrisam empfangen, mit dem Öl der Freude, welches ist die Kraft des heiligen Geistes. Mache sie zu einem würdigen Tempel deiner Herrlich-
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keit und kleide sie mit dem reinen Gewände der Heiligkeit. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir und dem heiligen Geiste als einiger Gott lebt und regiert in Ewigkeit. G. Amen. Der Bischof gießt den mit ö l vermischten Balsam in das Chrisamgefäß und spricht:
B. Diese Vermischung von Balsam und Öl bewahre alle, die damit gesalbt werden, zum ewigen Heil. G. Amen.
Weihe des Katechumenenöls. B. Wir segnen dieses Öl im Namen gieße deinen f Segen aus über dieses Öl Gottes, des allmächtigen f Vaters, des und verleihe allen, welche zum Bade der Sohnes f und des heiligen f Geistes, auf beseligenden Wiedergeburt gelangen, die daß es allen, die damit gesalbt werden, zur Reinigung der Seele und des Leibes, damit Heiligung des Leibes und der Seele und keine Makel der Sünde in ihnen bleibe und zur Nachlassung der Sünden diene, damit der Geist des Bösen von ihnen weiche; sie würdig seien, durch die hl. Taufe Glieder stärke durch dieses hl. Öl alle deine Diener, der Kirche Gottes zu werden. Durch den- welche zum Glauben gelangt sind, und laß selben Jesum Christum, unsern Herrn. sie durch das Sakrament der Taufe eingehen zum ewigen Heil. Durch Jesum G. Amen. Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, B. Der Herr sei mit euch. welcher kommen wird zu richten die LeG. Und mit deinem Geiste. B. Lasset uns beten! 0 Gott, der du bendigen und die Toten, dessen Reiches durch die Kraft des heiligen Geistes die kein Ende sein wird. G. Amen. Anfänge noch schwacher Seelen stärkest,
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Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken
Die
Riten der
priesterlichen Weihen. Nach dem Pontificale
Romanum
bearbeitet und herausgegeben im Auftrag der altkatholischen Bischofskonferenz Bern.
Buchdruckerei K. J. Wyß.
1899*)
Gegenstände die zur Vollziehung der Zeremonien bei der Erteilung der Weihen an entsprechender Stelle bereit zu halten sind: 1. Für die Einkleidung in den geistlichen Stand: Ein Chorhemd für jeden Ordinanden. 2. Für die vier niedern Weihen: Die auf eine Platte gelegten Kirchenschlüssel. Die hl. Schrift des Alten und Neuen Testaments. Das offizielle Gebetbuch (Missale) der Kirche. Ein Leuchter mit einer Kerze. Ein leeres Meßkännchen. 3. Für die Subdiakonatsweihe: Ein leerer Kelch mit daraufgelegter leerer Patene. Die Meßkännchen mit Wein und Wasser, samt dem Teller und dem Handtuche. Einkleidung in di Die Kandidaten des Priesteramtes nehmen ihren Platz in den vordersten Bänken des Schiffes. Zur festgesetzten Stunde erscheint der Bischof, mit den Meßgewändern angetan und von wenigstens zwei Geistlichen assistiert, vor dem Altare und beginnt mit dem Gemeindebußakt (Staffelgebet), dessen Responsorien auch von den Priesteramtskandidaten laut gesprochen werden. Nach Beendigung des Gemeindebußaktes besteigt der Bischof die Altarstufen und setzt sich, das Angesicht dem Volke zugewendet, auf den für ihn bereitstehenden Stuhl. Hierauf verliest der als
Manipel und Levitenröcke. Das Epistelbuch (Missale). 4. Für die Diakonatsweihe: Für jeden Ordinanden eine weiße Diakonatsstola. Ebenso eine Dalmatik (Levitenrock). Das Evangelienbuch (Missale). 5. Für die Presbyteratsweihe: Für jeden Ordinanden ein Meßgewand. Das Gefäß mit dem KatechumenenöL Eine weiße Binde für jeden Ordinanden. Ein Kelch mit Wein und Wasser samt daraufgelegter Patene mit der Hostie. Brotkrumen und Wasser zum Reinigen der Hände nach der Salbung.
geistlichen Stand. Archidiakon fungierende Geistliche oder der bischöfliche Notar mit lauter Stimme die Namen der Kandidaten, die in den geistlichen Stand eingekleidet werden sollen. Jeder der Aufgerufenen antwortet vernehmlich: »Hier«, tritt vor den Altar und kniet auf der untersten Stufe nieder. Sind alle erschienen, so erhebt sich der Bischof, bei feierlichen Gottesdiensten mit der Mitra auf dem Haupte und spricht:
Gepriesen sei der Name des Herrn Assistenten. Von nun an bis in Ewigkeit!
*) Im Folgenden ist: B. = Bischof, A . = Antwort, Archidiakon oder Assistenten, K . = Kandidaten.
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Einkleidung in den geistlichen Stand
B. Unsere Hilfe ist f im Namen des Herrn, A. Der Himmel und Erde gemacht hat. B. Laßt uns beten! Siehe gnädig herab, o Gott, auf diese deine Diener, die deinen Ruf vernommen haben und bereit sind, zum besonderen Dienste deiner Kirche in den geistlichen Stand einzutreten. Laß an ihnen in Erfüllung gehen die Fürbitte deines Sohnes: »Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt nehmest, sondern daß du sie bewahrest vor dem Bösen. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.« Mache du sie würdig, sich dem Dienste deines Heiligtums zu weihen, damit sie, wie wir sie jetzt mit reinem Gewände bekleiden, stets mit lauterem und heiligem Sinn vor deinem Angesicht erscheinen, zur Erbauung deiner Gemeinde. Darum bitten wir dich durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir und dem heiligen Geiste lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. Die Priesteramtskandidaten stehen auf und sprechen, abwechselnd mit dem Bischof, die folgenden Psalmworte:
B. Wer darf steigen auf den Berg des Herrn Und wer stehen an dem heiligen Ort? K. Wer schuldloser Hände ist und reines Herzens; Wer Gottes Namen nicht mißbraucht, noch schwört zum Trug. B. Der erlanget Segen vom Herrn Und Gnade von Gott, seinem Heiland. (Ps. 24, 3—5.) K. Eines erbitt' ich vom Herrn, Eines begehr' ich: Daß ich weile mein Leben lang im Hause des Herrn (Ps. 27, 4). B. Wer darf weilen in deinem Zelt, o Herr, Und wer wohnen auf deinem heiligen Berg? K. Wer tadellos wandelt, Gerechtigkeit übt, Und Wahrheit redet von Herzen (Ps. IS, 1. 2.).
B. Das ist das Geschlecht seiner Verehrer, Die sein Antlitz suchen, sein Volk (Ps. 24, 6). K. Ich freue mich, wenn man mir sagt: Laßt uns gehen zum Hause des Herrn! B. Schon stehen unsre Füße in deinen Toren, Jerusalem, Du wieder erbaute, wie eine Stadt in sich verbunden, K. Dahin die Stämme ziehen, nach Israels Brauch, Zu preisen den Namen des Herrn. B. Wünschet Jerusalem Heil: Wohlergehen sei in deinen Palästen! K. Um meiner Brüder und Freunde willen Gönn' ich dir Heil Um des Hauses willen unseres Gottes Wünsch' ich dir Gutes (Ps. 122). B. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geist, K. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. B. So leget denn ab den alten Menschen samt seinen Werken und ziehet den neuen an, der da erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bilde dessen, der ihn geschaffen. Ziehet an als Gottes Auserwählte, Geheiligte und Geliebte herzliches Erbarmen, Milde, Demut, Sanftmut, Geduld. Vor allem aber habet die Liebe, welche ist das Band der Vollkommenheit. Und in euren Herzen walte der Friede Christi, zu welchem ihr auch berufen seid in Einem Leibe. Das Wort Christi wohne reichlich in euch; in aller Weisheit belehret und ermahnet einander mit Psalmen und Hymnen und geistlichen Liedern. Und alles, was ihr tun möget in Wort oder Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesu Christi, Dank sagend Gott dem Vater durch ihn (Koloss. 3, 9—17). A. Amen. B . (zieht jedem
einzelnen
der
Kandidaten
das Chorhemd an, indem er spricht:) E s
kleide
dich der Herr in den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit (Ephes. 4, 24). A . A m e n . Die Kandidaten knien nieder.
156
Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken
B. Laßt uns beten! Neige dein Ohr zu unsern Bitten, o Herr, und segne j- diese deine Diener, die wir aus der Zahl deiner Gläubigen zu besondern Dienstleistungen in deiner Kirche zugelassen und eingekleidet haben. Gib, daß sie das hochzeitliche Gewand, das du ihnen geschenkt hast, die Gerechtigkeit, die vor dir gilt, rein und unversehrt bewahren und allen ihren Brüdern und Schwestern, die in dein heiliges Haus eintreten, ein Beispiel sind, dir zu dienen und deiner Gnade sich zu Einweihung zum Dienst B. Geliebte Söhne! Indem ihr nun in das Amt der Kirchendiener eingesetzt werden sollet, so erwäget, welche Verrichtungen euch obliegen. Das Haus Gottes soll nach dem Worte des Herrn ein Haus des Gebetes sein und nicht einem Kaufhause gleichen. Darin versammeln sich die Gläubigen zur Anhörung des göttlichen Wortes, zur Feier der heiligen Geheimnisse, zur frommen Erhebung des Gemütes zu Gott. Daher darf im Hause Gottes nichts sein, was an den Markt des gewöhnlichen Lebens erinnert und die Andacht der Gläubigen stört. Es soll denen offenstehen, die mit ihren Bitten und Danksagungen vor das Angesicht Gottes treten wollen; es soll rein sein und die Gläubigen mahnen, mit lauterer Gesinnung Gott zu nahen; alle Dinge sollen sich an richtiger Stelle befinden und von geziemender Beschaffenheit sein, damit alles, was im Hause Gottes vor sich geht, nach der Weisung des Apostels wohlanständig und mit Ordnung geschehe (i. Kor. 14, 40). Bedenket, daß vor allen der Geistliche selbst das Haus Gottes in Ehren halten muß, wenn es den Gläubigen eine heilige Stätte sein soll, zu der sich ihre Herzen immer wieder hingezogen fühlen. Der Schlüssel, den wir euch übergeben, sinnbildet die Vollmacht und den Auftrag, über alles zu wachen, was geeignet ist, das Haus Gottes seiner Würde und Bestimmung zu erhalten. Sorget auch dafür, daß euer sittliches Verhalten die Gläubigen mahne, das eigene Herz zu einem Tempel des heiligen Geistes
freuen. Der du mit dem Vater und dem heiligen Geiste lebst und regierst, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. Folgt bei demselben Gottesdienst der Einkleidung sogleich auch die Erteilung der vier niedern Weihen, so bleiben die Ordinanden auf der untersten Stufe des Altars knien; der Bischof aber legt die Mitra ab und beginnt die Feier der Messe des Tages bis zum Gloria oder, falls kein Gloria gebetet wird, bis zum Kyrie eleison inklusive. Hierauf bedeckt er sich wieder mit der Mitra und läßt sich, der Gemeinde das Angesicht zugewendet, auf seinen Stuhl nieder.
der Pförtner (Ostiarier). zu machen, der jeder guten Einwirkung offen steht, allem Ungeziemenden und Sündhaften verschlossen bleibt. Das alles verleihe euch der Herr durch seine Gnade! A. Amen. Der Bischof und die Ordinanden erheben sich. Der Bischof reicht auf einer Platte den Ordinanden die Kirchenschlüssel, die sie nach einander mit der rechten Hand berühren; gleichzeitig spricht er:
Nehmet hin diese Schlüssel, und werdet solche Verwalter des Hauses Gottes, daß ihr zur Rechenschaft stets bereit seid. Die Ordinanden knien nieder.
B. Laßt uns Gott den allmächtigen Vater in Demut anflehen, daß er diese seine Diener, die er zu Aufsehern über sein Haus erwählt hat, segnen wolle f , auf daß sie ihrer Obliegenheiten stets eingedenk bleiben und getreulich vollbringen, was ihres Amtes ist. Durch Jesum Christum, seinen Sohn, unsern Herrn, der in Einigkeit des heiligen Geistes mit ihm lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. B. Laßt uns beten! Heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, segne f , wir bitten dich, diese deine Diener zur Ausübung des Amtes, das du ihnen anvertraut hast. Gib ihnen Einsicht und Eifer, die Zierde deines Hauses zu schützen und den Ort, wo deine Herrlichkeit wohnt, in Ehren zu halten, damit dein Haus eine Stätte der Anbetung im Geiste und in der Wahrheit sei und bleibe. Durch Jesum Christum deinen Sohn, unsern Herrn,
Einweihung zum Dienste der Pförtner und der Vorleser
der in Einigkeit des heiligen Geistes mit dir lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen.
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Der Bischof setzt sich wieder auf seinen Stuhl und hält die folgende Ansprache an die Ordinanden:
Einweihung zum Dienste der Vorleser (Lektoren). B. Geliebte Söhne! Da ihr nunmehr auch zum Amte der Vorleser berufen seid, so erwäget, welche Obliegenheiten ihr übernehmt. Der Schriftdiener hat die heiligen Bücher zu verwalten, die zum Gotteshause gehören und beim Gottesdienst gebraucht werden. Er soll dafür besorgt sein, daß dieselben immer zur Stelle und in ordentlichem Zustande sind; auch hat er, wenn ihn der vorgesetzte Priester dazu bevollmächtigt, den versammelten Gläubigen die zur Belehrung und Erbauung sowohl der christlichen Jugend wie der Erwachsenen ausgewählten Abschnitte der hl. Schrift vorzulesen und den Katechumenen zu erklären. Seid also beflissen, die Worte der hl. Schrift deutlich und klar und ohne alle willkürliche Änderung oder Weglassung vorzulesen. Alle von Gott eingegebene Schrift ist nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Zucht in der Gerechtigkeit (2. Tim. 3, 16). Möge das gute Zeugnis, das der Apostel seinem Schüler Timotheus gibt, auch von euch gelten, daß ihr die heiligen Schriften kennt von Jugend an (3, 15). Haltet an mit Lesen, mit Ermahnen, mit Lehren ( i . T i m . 4, 13). Und wie ihr beim Lesen vor Aller Augen auf einer erhabenen Stelle im Gotteshause steht, so sollt ihr euch nicht bloß durch höhere Erkenntnis, sondern auch durch guten Wandel vor andern auszeichnen, damit alle in euern eigenen Sitten erkennen, was sie aus eurer Lesung vernehmen. Dazu wolle euch Gott mit seiner Gnade verhelfen. A. Amen. Der Bischof und die Ordinanden stehen auf. Der Bischof reicht ihnen die hl. Schrift des Alten und Neuen Testaments hin. Die Ordinanden berühren nacheinander das Buch mit der rechten Hand. Gleichzeitig spricht der Bischof:
B. Empfanget das Buch, darin aufgezeichnet sind die Worte des ewigen
Lebens. Forschet täglich in der Schrift (Apg. 17, 11) und leset sie vor, damit die Hörer durch Geduld und die Tröstungen der Schrift Hoffnung behalten (Rom. 15, 4). Die Ordinanden knien nieder.
B. Laßt uns, geliebte Brüder, Gott den allmächtigen Vater in Demut anflehen, daß er in seiner Milde über diese seine Diener, die er zum Amt der Vorleser auserkoren hat, seinen Segen f ausgieße, damit sie, was in seiner Kirche zu lesen ist, zur Mehrung der Erkenntnis und Frömmigkeit der Gläubigen vorlesen und selbst auch im Werke vollbringen, was sie andern vortragen. Durch Jesum Christum, seinen Sohn, unsern Herrn, der in Einigkeit des heiligen Geistes mit ihm lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. B. Laßt uns beten! Heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, segne f , wir bitten dich, diese deine Diener zur Ausübung des Amtes, das du ihnen anvertraut hast. Verleihe ihnen deine Gnade, damit sie über dein Gesetz nachsinnen Tag und Nacht und dem Baume gleichen, der an Wasserbäche gepflanzt ist, und dessen Blatt nicht welkt und der seine Frucht bringt zu seiner Zeit (Ps. 1). Mache sie fähig, dein heiliges Wort also vorzulesen, daß die Hörer durch die Ermunterungen u^d Tröstungen der Schrift ergreifen und festhalten die beseligende Hoffnung des ewigen Lebens. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der in Einigkeit des heiligen Geistes mit dir lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. Der Bischof läßt sich auf seinen Stuhl nieder und hält die folgende Ansprache an die Ordinanden.
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Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken
Einweihung zum Dienst B. Geliebte Söhne! Würdevoller als das aus Stein und Holz zur Verherrlichung Gottes erbaute Haus ist die Kirche, die unser Herr Jesus Christus selbst gebaut hat auf dem Felsen des von seinem himmlischen V a t e r geoffenbarten Glaubens, die Gemeinde der Gläubigen. Zu Pflegern in dieser seiner lebendigen Kirche berufen, erwäget, welche Obliegenheiten ihr übernehmet. Die Gemeinde der Gläubigen ist nach den Worten des Apostels ein geistiger Tempel, eine heilige Priesterschaft, darzubringen geistige, Gott wohlgefällige Opfer durch Jesum Christum (i. Petr. 2, 5). Eure Aufgabe ist es, sie zu ermuntern und anzuleiten, in rechter Gesinnung zu erscheinen, in Gebet und Gesang einträchtig und wie mit Einem Mund Gott dem V a t e r unseres Herrn Jesu Christi die ihm gebührende Verherrlichung darzubringen (Rom. 1 5 , 6 ) und für die große Liebe zu danken, daß wir Gottes Kinder heißen und sein sollen (1. Joh. 3, 1). Kinder Gottes aber sind, die v o m Geiste Gottes getrieben werden (Rom. 8, 14), und Früchte des Geistes sind Liebe, Freude, Friede, Geduld, Güte, Milde, Langmut, Sanftmut, Treue, Sittsamkeit, Mäßigkeit, Keuschheit (Gal. 5, 22.23). Daher soll eure Sorge sein, daß die Gläubigen mit solchen Erstlingsfrüchten vor dem Altare des Allerhöchsten erscheinen und durch die A r t , wie sie am Gottesdienste teilnehmen, neue Anregung empfangen und andern bieten, an den genannten Früchten reich zu werden. Vorzüglich laßt euch auch angelegen sein, die Jugend in die Gemeinde einzuführen und ihr Anleitung zu geben, wie sie beim Gottesdienst die Vollkommenheiten dessen verkündigen kann, der uns aus der Finsternis berufen h a t zu seinem wundervollen Licht (1. Petr. 2, 9). Dazu werdet ihr fähig sein, wenn ihr selbst voll seid des heiligen Geistes und andern in W o r t und Beispiel zeiget, wie sie seinen Eingebungen folgen und dadurch •die Macht des bösen Geistes überwinden sollen; denn wo durch den heiligen Geist der Satan ausgetrieben wird, da ist wahrh a f t das Reich Gottes zu den Menschen
der Pfleger (Exorzisten). gekommen (Matth. 12, 28). Zu solchem Dienst an der Gemeinde verleihe euch der Herr seinen heiligen Geist. A. Amen. Der Bischof und die Ordinanden erheben sich. Der Bischof überreicht den Ordinanden das Gebetbuch [Missale], das dieselben nacheinander mit der rechten Hand berühren. Gleichzeitig spricht der Bischof:
B. Empfanget das Gebetbuch derKirche und lehret die Mitglieder der Gemeinde Ein Herz werden und Eine Seele und beharren in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, beim Brotbrechen und in Gebeten (Apg. 2, 42). A. Amen. Die Ordinanden knien nieder.
B. L a ß t uns, geliebte Brüder, Gott den allmächtigen V a t e r in Demut anflehen, diese seine Diener zu segnen auf daß sie treue Pfleger seiner heiligen Gemeinde seien, in ihr Ordnung und Eintracht, Frömmigkeit und gute Sitte erhalten und fördern, die Gläubigen zum Gottesdienste rufen und Kinder und Erwachsene zu gemeinschaftlicher Verherrlichung Gottes anleiten. Durch Jesum Christum, seinen Sohn, unsern Herrn, der in Einigkeit des heiligen Geistes mit ihm lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. B. L a ß t uns beten! Heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, segne f diese deine Diener zur Ausübung ihres Amtes als Pfleger deiner Gemeinde. Erfülle sie mit K r a f t aus der Höhe (Luk. 24, 49), damit sie in dem eigenen Innern keiner Gewalt des bösen Feindes R a u m geben, vielmehr stark genug seien, auch aus deinem Tempel, der Gemeinde derer, die du durch deine Gnade zum Heile berufen hast, jeglichen bösen Geist zu verbannen. Offne ihre Augen, damit sie jedes Übel erkennen, das der Gesundheit und dem Wachstum der Gemeinschaft deiner Auserwählten Schaden bringt, und gib ihnen Weisheit, Geduld und Geschick, jedes kranke Glied zu heilen, damit die ganze Gemeinde, Wahrheit übend in Liebe, an allem zunehme in dem, der das Haupt ist, Christo Jesu (Eph. 4, 15), deinem Sohne, unserm Herrn, der mit dir und dem heiligen Geiste
Einweihung zum Dienste der Pfleger und der Ministranten
lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen.
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Der Bischof läßt sich auf seinen Stuhl nieder und hält die folgende Ansprache:
Einweihung zum Dienste der Ministranten (Akolythen). B. Geliebte Söhne! Da ihr jetzt in •das Amt der Altardiener eingesetzt werden sollt, so erwäget, welche Obliegenheiten ihr übernehmet. Die Altardiener haben den Altar zur heiligen Opferfeier geziemend herzurichten, die Lichter anzuzünden und bei •der Feier der hl. Eucharistie Wein und Wasser darzureichen und die nötigen Dienstleistungen zu verrichten. Die vor dem Altare stehen, befinden sich vor Aller Augen und sind Stellvertreter der versammelten Gemeinde. Daher sollen die brennenden Leuchter, die vor euch stehen, oder in euren Händen sind, ganz besonders euch selbst an die Mahnung des Herrn erinnern: »Lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und den Vater preisen, der im Himmel ist.« (Matth. S, 16). Ihr wißt auch wohl, wie eindringlich der Apostel des Herrn gerade diese Mahnung den Gläubigen einschärft, wenn er spricht: »Inmitten eines verkehrten Geschlechts leuchtet gleich Lichtern in der Welt, indem ihr festhaltet am Worte des Lebens« (Phil. 2, 15. 16), oder an einer anderen Stelle: »Ihr wäret ehedem Finsternis; nun aber seid ihr Licht im Herrn; wandelt als Kinder des Lichtes« (Ephes. 5, 8), wie ja auch schon der Herr selbst gesagt hat: »Da ihr das Licht habt, glaubet an das Licht, auf daß ihr Kinder des Lichtes seid« (Joh. 12, 36), und wiederum: »Eure Lenden seien umgürtet und brennende Leuchter in euren Händen« (Luk. 12, 35). »Leget also ab die Werke der Finsternis und ziehet an die Waffenrüstung des Lichtes« (Rom. 13, 12). »Die Frucht des Lichtes ist jegliche Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit« (Ephes. 5,9). In solchem Lichte erglänzend, werdet ihr selbst eine Zierde des Altares sein und von da aus, wo ihr steht, die Kirche Gottes erhellen. Dann hat Gott Wohlgefallen an eurer Mitwirkung bei der Opferhandlung, wenn ihr euch selbst Ihm weiht durch reinen Sinn und Wandel. Das verleihe
euch der Herr durch seine Gnade. Amen.
A.
Der Bischof und die Ordinanden erheben sich. Der Bischof reicht den Ordinanden einen Leuchter mit einer unangezündeten Kerze hin. Die Ordinanden berühren nacheinander mit der rechten Hand den Leuchter, während der Bischof spricht:
B. Empfanget den Leuchter zur Erhellung des Altares und der Kirche und bleibt eingedenk des Wortes: »Siehe zu, daß das Licht in dir nicht Finsternis sei.« (Luk. 11, 35). A. Amen. B. die Meßkännchen darreichend, die die Ordinanden nacheinander mit der rechten Hand berühren :
Empfanget die Gefäße zur Reichung von Wein und Wasser für die Eucharistie des Blutes Christi, im Namen des Herrn. A. Amen. Die Ordinanden knien nieder.
B. Laßt uns, geliebte Brüder, Gott den allmächtigen Vater in Demut anflehen, daß er diese Erwählten zu Altardienern einsegne f , auf daß sie, mit dem Leuchter vor dem Altar stehend, den Gläubigen das Licht ihrer frommen und guten Sitten vor Augen stellen — unter dem Beistande unseres Herrn Jesu Christi, der mit dem Vater in Einigkeit des heiligen Geistes lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. B. Laßt uns beten! Heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, Preis und Dank sei dir, daß du durch die Sendung deines eingebornen Sohnes denen, die in der Finsterins saßen und im Schatten des Todes, ein großes Licht hast aufgehen lassen (Matth. 4, 16). Er war in der Welt, und seine Apostel haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit voll Gnade und Wahrheit. Und von seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade um Gnade (Joh. I, 14. 16). Denn die Handschrift, die wider uns war, hat er, ans Kreuz sie heftend, zernichtet (Kol. 2, 14), durch seinen Tod unserm Tod den Sieg genommen (1. Kor.
160
Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken
15, 55) und zum Zeichen der vollbrachten Versöhnung Blut und Wasser aus seiner Seite fließen lassen (Joh. 19, 34). Segne jdenn, himmlischer Vater, diese deine Diener zum Dienste des Altares, damit sie würdig seien, bei der Feier des Opfers, durch das wir erlöset und mit dir versöhnet sind, mitzuwirken. Entzünde ihnen Herz und Sinn, daß sie in Liebe deiner Gnade anhängen und, selbst erleuchtet durch den Glanz deines Angesichts, auch deine heilige Kirche erhellen. Durch denselben Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. B. Laßt uns beten! Heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, der du schon Moses und Aaron befohlen, Lichter anzuzünden im Zelte des Zeugnisses (Exod. 25, 35), segne f , wir bitten dich, diese deine Diener, daß sie in deiner Kirche den ihnen übertragenen Dienst getreulich verrichten. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. A. Amen. B. Laßt
uns beten!
Allmächtiger,
ewiger Gott, du Quelle des Lichtes und Urgrund aller Güte, der du durch Jesum Christum, deinen Sohn, das wahre Licht, die Welt erleuchtet und durch das Geheimnis seines Leidens und Sterbens erlöset hast, segne f diese deine Diener, die wir zu Altardienern weihen, indem wir deine Milde anflehen, daß du ihnen Geist und Herz mit dem Lichte der Wissenschaft erleuchtest und mit dem Tau deiner Gnade belebest, damit sie mit deinem Beistand das Amt vollbringen und zum ewigen Heile gelangen mögen. Durch denselben Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir in Einigkeit des heiligen Geistes lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. Wird die Subdiakonatsweihe erst an einem folgenden Tage erteilt, so kehren nun die ordinierten Altardiener auf ihre Plätze zurück und wohnen in Andacht dem Gottesdienste bei. Nach der Kommunion des Bischofs treten sie wieder zum Altar, knien auf der untersten Stufe nieder und empfangen aus der Hand des Bischofs die hl. Kommunion.
Subdiakonatsweihe. Sollen die Priesteramtskandidaten bei demselben Gottesdienst, in welchem sie die vier niedern Weihen empfangen haben, auch zu Subdiakonen ordiniert werden, so begeben sie sich nach der Einsetzung in das Amt der Altardiener (Akolythen) in die Sakristei zurück, bekleiden sich mit dem Schultertuche und der Albe und nehmen hierauf wieder ihren Platz in der vordersten Bank des Schiffes oder hinter einer für sie aufgestellten Bank am Ende des Chores ein. Haben sie die vier niedern Weihen schon an einem frühem Tage empfangen, so wohnen sie an genannter Stelle bis zur Subdiakonatsweihe dem Gottesdienste bei. Der Bischof bedeckt, nachdem er die Kollekte des Tages gesprochen, das Haupt mit der Mitra und läßt sich, mit dem Angesichte der Gemeinde zugewendet, vor der Mitte des Altars auf den für ihn bereitstehenden Stuhl nieder. Sind die Ordinanden bereit, so spricht der
Archidiakon: Es treten heran die Ordinanden, die die Weihe des Subdiakonats erhalten sollen. Die Betreffenden treten bis auf etwa zwei Schritte an die unterste Stufe des Altars heran und stellen sich in einer Reihe auf. Hier übergibt einer nach dem andern dem Archidiakon oder dem bischöflichen Notar den von der kompetenten kirchlichen Behörde ausgestellten Titel, in welchem bezeugt wird, daß dem betreffenden für den
Fall der Ordination ein anständiger Lebensunterhalt zugesichert ist. Der Archidiakon (Notar) liest laut den Namen des Betreffenden und fügt hinzu:
N. N. empfohlen von Jeder verneigt sich bei Nennung seines Namens, vor dem Bischof und bleibt auf seiner Stelle stehen. Sind alle vorgestellt, so richtet der Bischof an sie folgende Ansprache:
B. Geliebte Söhne! Da ihr zur Subdiakonatsweihe befördert werden sollt, so> bedenkt, welches Amt ihr damit übernehmt. Der Ausdruck Subdiakonat zeigt euch an r daß ihr Befugnisse erhalten sollt, die eigentlich zum Diakonat gehören, wie denn die hl. Schrift neben den Trägern des apostolischen Amtes und den Presbytern der einzelnen Gemeinden nur von Diakonen redet. Obwohl jedoch der Subdiakonat als besondere Weihestufe erst im Laufe derZeit in der Kirche entstanden ist, steiget ihr doch durch den Empfang dieser Weihe eben deswegen zu den höhern Graden der kirchlichen Ämter empor, weil ihr die Berechtigung erhaltet, einen Teil der Verrich-
HANS LI ETZMANN
GESCHICHTE DER ALTEN KIRCHE J.
DIE ANFÄNGE.
°
k t a v
-
VII
> 323 Seiten. 1932.
Gebunden R M Jeder Band ist in sich a b g e s c h l o s s e n und e i n z e l n
7.—
käuflich.
AUS BESPRECHUNGEN: „In L.'s Buch ist uns zum ersten Mal in deutscher Sprache ein Werk geschenkt worden, dessen Verfasser, ohne den Zwang des Handbuchs oder Grundrisses mit sich schleppen zu müssen, auf gründlichster Kenntnis des Stoffes in allen seinen Einzelheiten fußend, ohne durch eine Brille irgendwelcher Färbung, sei es biblischer, sei es reformatorischer, sei es moderner Theologie, behindert zu sein, dabei von wohltuender Anteilnahme an den Geschicken des Christentums als Religion erfüllt, die Geschichte der Alten Kirche ror uns erstehen läßt. . . . " Historische Zeitschrift „Die Darstellung ist voll Farbe und Leben, wozu besonders auch die zahlreich eingeflochtenen literarischen Proben dieser Zeit beitragen. Die hinter allem stehende, bei L . selbstverständliche Gelehrsamkeit hat allen Staub abgeblasen bekommen, sodaß das volle Leben überall hervorschaut," Theolog. Literaturblatt
WERNER
JAEGER
PAIDEIA DIE F O R M U N G DES GRIECHISCHEN MENSCHEN ERSTER
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Groß-Oktav. V I I , 513 Seiten. In Leinwand gebunden R M
1933. 8.—
„In einer Zeit der Neubesinnung auf die geistigen Grundlagen unseres Volkes erscheint dieses nach Gestaltung und Ergebnis wahrhaft bedeutende Werk W. Jaegers, dessen Bemühen um die Neuordnung unseres Verhältnisses zu den Griechen seit Jahren bekannt ist . . . Die Ausführungen des Verfassers sind die Frucht seiner gelehrten Vorarbeiten, die man sich gewissermaßen als Anhänge des Buches zu denken hat. Die Beschränkung der Anmerkungen zuallermeist auf Stellen- und Literaturnachweise empfindet man angenehm; ebenso wird der des Griechischen Unkundige den Verzicht auf Wiedergabe von Zitaten in der griechischen Sprache begrüssen. Wirkt die Darstellung schon durch die gedankliche Durchdringung und sprachliche Gestaltung, so vollendet sie sich in der Ausgeglichenheit zwischen der die Forschung fördernden Einzelarbeit und der zum Ganzen strebenden Zusammenfassung. Dazu kommt auch die schlichte Vornehmheit der äusseren Ausstattung, die der Verlag dem Werk hat angedeihen lassen." Theolog. Literatur-Zeitung vom 22. XII. 34.
Ausführliche
Prospekte
auf
Wunsch
Walter de Gruyter & Co., Berlin W10, Genthiner Str. 38