Abteilung 6. Bogen 11–15: Priesterliche Weihen der Altkatholiken, Holländischer und Deutscher Katechismus, Polnisch-Katholische Nationalkirche, Urkunden der Union und der katholischnationalkirchlichen Bewegung [Reprint 2022 ed.] 9783112671207, 9783112671191


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German Pages 41 [84] Year 1935

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Table of contents :
PLAN DES WERKES
Subdiakonatsweihe
Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken
Diakonatsweihe
Presbyteratsweihe
Ritus zur Konsekration eines Bischofs
Kort Begrip van de Christelijke Leer
Katholischer Katechismus Herausgegeben im Auftrage der alt-katholischen Synode
Polish National Catholic Church og Amerika
Urkunden der Union und der Katholisch-Nationalkirchlichen Bewegung
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Abteilung 6. Bogen 11–15: Priesterliche Weihen der Altkatholiken, Holländischer und Deutscher Katechismus, Polnisch-Katholische Nationalkirche, Urkunden der Union und der katholischnationalkirchlichen Bewegung [Reprint 2022 ed.]
 9783112671207, 9783112671191

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CORPUS CONFESSIONUM DIE BEKENNTNISSE DER CHRISTENHEIT SAMMLUNG GRUNDLEGENDER URKUNDEN AUS ALLEN KIRCHEN DER GEGENWART IN VERBINDUNG MIT D. ALFRED ERNEST GARVIE, Direktor des Hackney and New College in London, D. Dr. GERMANOS, Erzbischof von Thyateira, D. ARTHUR C. HEADLAM, Bischof von Gloucester, D. ADOLF KELLER, Sekretär des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, und D. CHARLES S. MACFARLAND, Generalsekretär des Federal Council of the Churches of Christ in America HERAUSGEGEBEN VON

D. CAJUS FABRICIUS

P R O F E S S O R DER T H E O L O G I E A N DER UNIVERSITÄT

BERLIN

L I E F E R U N G 28 ABTEILUNG 6, BOGEN 11—15 P R I E S T E R L I C H E W E I H E N DER A L T K A T H O L I K E N , H O L L Ä N D I S C H E R UND D E U T S C H E R K A T E C H I S M U S , P O L N I S C H - K A T H O L I S C H E NATION A L K I R C H E , U R K U N D E N DER UNION UND DER K A T H O L I S C H NATIONALKIRCHLICHEN BEWEGUNG

BERLIN UND LEIPZIG 1935

VERLAG VON WALTER DE GRUYTER & CO. VORMALS G . J . G Ö S C H E N ' S C H E V E R L A G S H A N D L U N G - J. G U T T E N T A G , V E R L A G S B U C H H A N D L U N G - G E O R G R E I M E R — K A R L J. T R Ü B N E R - VEIT & C O M P .

Die Veröffentlichung des »Corpus Confessionum« erfolgt in Lieferungen von je 80 Seiten im Lexikon-Oktav-Format; in jedem Vierteljahr werden zwei Lieferungen erscheinen. Das Werk wird somit in jedem Jahr um mehr als 600 Seiten wachsen. Die Lieferungen werden zu Bänden zusammengefaßt. In Aussicht genommen sind etwa zwanzig Bände, die im Laufe von ungefähr 10 Jahren erscheinen sollen. Der Bezugspreis beträgt bei Subskription auf das ganze Werk in der Regel M. 7 . — für jede Lieferung von 5 Bogen = 80 Seiten. Lieferungen kleineren oder größeren Umfanges, die sich am Schluß der einzelnen Bände ergeben können, werden einen entsprechend niedrigeren oder höheren Preis haben.

PLAN DES WERKES 1. Ökumenische Grundlagen. 2. Orthodox-katholische Kirche des Ostens. 3. Schismatische Kirchend.Ostens. 4. Russische Sondergruppen. 5. Römisch-katholische Kirche. 6. Altkatholizismus und Modernismus. 7. Deutsches Luthertum. 8. Deutsch-reformiertes Christentum. 9. Deutsch-evangelische Landesund Freikirchen. 10. Deutsche Erweckungs- und Heiligungsbewegungen. 1 1 . Deutsche Aufklärung, theologische Richtungen und philosophisch-humanitäre Bewegungen. 12. Evangel. Kirchen der Schweiz.

13. Evangel. Kirchen der Niederlande. 14. Evangel. Kirchen in Süd Westeuropa. 15. Evangel. Kirchen in Nordeuropa. 16. Evangel. Kirchen in Osteuropa. 17. Anglikanismus. 18. Presbyterianismus. 19. Englische Inspirationsgemeinschaften. 20. Englische Evangelisationsgemeir.schaften. 2 1 . Englischer Biblizismus. 22. Englischer Chiliasmus. 23. Englischer Rationalismus und Okkultismus. 24. Evangelische Landeskirchen u. nationale Kirchenbünde außerhalb Europas.

161

Subdiakonatsweihe

tungen des Diakonats auf euch zu nehmen. W e r sich aber einmal dem heiligen Dienste geweiht hat, soll darin verharren bis an sein Ende. Denn, spricht der Herr zu einem Gläubigen, der sich ihm zur beständigen Nachfolge anbieten wollte: »Wer seine Hand an den Pflug legt und schauet zurück, der ist nicht geschickt zum Reiche Gottes« (Luk. 9, 62). Daher überleget den Schritt, da es noch Zeit ist. (Der Bischof hält eine Weile inne.) Wollt ihr aber mit Gottes Gnade beim heiligen Vorsatz verharren: Wohlan, tretet heran im Namen des Herrn. Die Ordinanden treten zur untersten Stufe des Altars heran und knien nieder. — Werden bei demselben Gottesdienste auch Diakonen und Presbyter ordiniert, so ruft jetzt der Archidiakon auch diese herbei indem er spricht:

E s treten heran die Subdiakonen, die zu Diakonen ordiniert werden sollen. E s treten heran die Diakonen, die zu Presbytern ordiniert werden sollen. Die Gerufenen treten heran und knien ebenfalls auf der untersten Stufe des Altars oder auf einer andern ihnen anzuweisenden Stelle nieder. A u c h die assistierenden Geistlichen und der Bischof knien nieder und beten gemeinschaftlich die folgende Litanei (oder die Allerheiligen-Litanei), falls diese nicht v o m Kirchenchor und der versammelten Gemeinde gesungen wird:

B. A. B. A. B. A. B. A. B. A. B. A. B. A. B. A. B. A. B. A.

Herr, erbarme dich unser! Christus, erbarme dich unser! Gott V a t e r v o m Himmel, Erbarme dich unser! Gott Sohn, Erlöser der W e l t , Erbarme dich unser! Gott, heiliger Geist, Erbarme dich unser! Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, Erbarme dich unser! Gedenke nicht unserer Missetat, Erbarme dich unser! Schone deines Volkes, Erbarme dich unser! Sei uns gnädig, Verschone uns, o Herr und G o t t ! Sei uns barmherzig, Erhöre uns, o Herr und G o t t ! V o r allem Übel, Bewahre uns, o Herr und G o t t !

Corpus confesaionum 6.

B. Vor aller Sünde, V o r Verblendung, H a ß und allem bösen Willen, V o r allem Unglück des Leibes und der Seele, V o r dem ewigen Tode, Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn.

A. (jedesmal) Bewahre uns, o Herr und Gott! B. W i r armen Sünder, A . W i r bitten dich, erhöre uns! B. D a ß du uns verschonest, D a ß du uns zu wahrer Buße führen wollest, D a ß du deine heilige Kirche regieren und erhalten wollest, D a ß du (unsern Bischof) alle geistlichen Vorsteher und das ganze gläubige Volk in deiner heiligen Religion erhalten wollest, D a ß du allen christlichen Völkern wahre Eintracht verleihen wollest, D a ß du uns selbst in deinem heiligen Dienste stärken und erhalten wollest, D a ß du die Verlassenen und Verfolgten beschirmen wollest, D a ß du die Früchte der Erde geben und erhalten wollest, D a ß du unsere Wohltäter segnen und belohnen wollest, D a ß du allen verstorbenen Christgläubigen die ewige Ruhe verleihen wollest,

A.

(jedesmal)

Wir

bitten

dich,

erhöre

uns! Der Bischof erhebt sich und wendet sich, den Stab in der Linken, die Rechte über die Ordinanden ausstreckend, dem Volke zu. Wurde die Litanei bisher gesungen, so fährt nun der Bischof in demselben Tone fort:

B . D a ß du diese Auserwählten segnen f wollest, A . W i r bitten dich, erhöre uns! B . D a ß du diese Auserwählten segnen f und heiligen f wollest, A . W i r bitten dich, erhöre uns! B. D a ß du diese Auserwählten segnen f . heiligen f und weihen f wollest, A . W i r bitten dich, erhöre uns!

11

Iß2

Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken

Der Bischof kniet abermals nieder. Die Litanei wird zu E n d e geführt.

B. 0 du Lamm Gottes, welches du hinwegnimmst die Sünden der Welt, A. Verschone uns, o Herr! B. O du Lamm Gottes usw. A. Erhöre uns, o Herr! B. O du Lamm Gottes usw. A. Erbarme dich unser! B. Christus, höre uns! A. Christus, erhöre uns! B. Herr, erbarme dich! A. Herr, erbarme dich unser! Der Bischof erhebt sich. Waren Kandidaten des Diakonats und des Presbyterats anwesend, so kehren diese nun zu ihren Plätzen zurück. Die Ordinanden, die die Weihe des Subdiakonats erhalten sollen, bleiben knien. Der Bischof richtet an sie folgende Ansprache:

B. Geliebte Söhne! Wodurch sich das Amt des Subdiakonats, das euch nun übertragen werden soll, von den bisher übernommenen Obliegenheiten vorzüglich unterscheidet, erkennt ihr daraus, daß euch die Gefäße in die Hand gegeben werden, die zur Darbringung des eucharistischen Opfers dienen. Ihr tretet jetzt zum Altare selbst hinzu. Denn wir haben einen Altar, von welchem nicht Erlaubnis haben zu essen die, welche in der Stiftshütte dienen (Hebr. 13, 10). Der Heiligkeit des Opfers, das auf diesem Altare dargebracht wird, ist es angemessen, daß insbesondere alle Tücher, die den Altar bekleiden, und die bei der eucharistischen Feier selbst gebraucht werden, rein und unversehrt seien. Darüber zu wachen, wird fortan eine eurer Obliegenheiten sein. Auch habt ihr die Gaben von Brot und Wein, die zur Vollziehung des hl. Opfers und zur Kommunion der Gläubigen erforderlich sind, auf den Altar zu legen. Bei der Feier selbst dienet ihr dem Diakon, indem ihr an seiner S t a t t die Epistel leset, die Vermischung von Wein und Wasser vornehmet und andere Dienste verrichtet. Diese Verrichtungen am Altare sind zugleich Sinnbilder dessen, was euch sonst obliegt. Haltet euch rein, die ihr die Gefäße des Herrn traget (Js. 52, Ii), und vergesset nicht, daß der Schmuck, auf dem Gottes Wohlgefallen ruht, der Kranz der Gläubigen ist, die vor

dem Altare des Herrn versammelt sind. Helfet auch ihr, die Glieder der Gemeinde zu einigen durch das Band des Friedens (Ephes. 4, 3). Da zu euern Vorrechten gehört, das Lehrwort der hl. Schrift vom Altare aus vorzulesen, seid auch ihr schon Diener des Wortes (Luk. 1,2), und es soll euch eine Auszeichnung sein, als Gehilfen der Priester und Diakonen den Gläubigen das vorgelesene Wort beim Gottesdienst erläutern zu dürfen. Haltet denn eure Zunge im Zaum; wenn einer in der Rede nicht fehlt, der ist ein vollkommener Mann und vermag auch den ganzen Leib im Zaume zu halten (Jak. 3, 2; 1, 26). Und wenn ihr die Gaben zum Altare bringet, so gedenket auch der Lehre des Apostels, der da spricht: »Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist der: der Waisen und Witwen in ihrer Trübsal sich annehmen und unbefleckt vor der Welt sich erhalten« (Jak. 1, 27). Gehet denn fleißig den Witwen und Waisen, den Armen und Kranken der Gemeinde nach, tröstet sie und richtet sie auf mit den Erweisen der Liebe Christi und der Liebe der Gläubigen. Reich geworden durch die Liebe Christi, betrachtet euch allen gegenüber als Schuldner und schämet euch nicht der geringsten Dienstleistung zum Heile der Gläubigen; denn wer will Erster sein im Reiche Gottes, der sei der Letzte von allen und aller Knecht (Mark. 9, 34). Solches verleihe euch der Herr, der nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern daß er diene und gebe sein Leben zur Erlösung für viele (Matth. 20, 28). A. Amen. Der Bischof und die Ordinanden stehen auf. Der Bischof reicht den Ordinanden den leeren Kelch mit der daraufgelegten Patene. Während die Ordinanden die dargereichten Gegenstände mit der rechten Hand berühren, spricht der Bischof:

B. Sehet, wessen Dienstamt euch übertragen wird; darum ermahne ich euch: verhaltet euch so, daß ihr Gott gefallen möget. Darauf reicht ihnen der Archidiakon die Kännchen mit Wein und Wasser, sowie die Platte mit dem Handtuch, welche Dinge sie alle in gleicher Weise berühren. Ist das geschehen, zum Volke gewendet:

so spricht der Bischof,

Subdiakonatsweihe. — Diakonatsweihe

B. Laßt uns, geliebte Brüder, Gott den Herrn bitten, daß er über diese seine Diener, die er zum Amt des Subdiakonats berufen hat, seinen Segen f und seine Gnade ausgieße, damit sie, vor seinem Angesichte treu dienend, erlangen mögen die den Heiligen vorherbestimmte Belohnung — unter dem Beistande Jesu Christi, unseres Herrn, der mit ihm in Einigkeit des Heiligen Geistes lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. B. Laßt uns beten! Heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, segne f diese deine Diener, die du zum Amte des Subdiakonats erkoren hast. Mache sie in deinem Heiligtum zu aufmerksamen und entschlossenen Vorposten deiner himmlischen Heerschar, auf daß sie an deinem heiligen Altare die ihnen übertragenen Dienste getreulich verrichten. Es ruhe auf ihnen der Geist der Weisheit und der Erkenntnis, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Wissenschaft und Frömmigkeit; erfülle sie mit dem Geiste deiner Furcht und kräftige sie also in der Vollbringung ihres Amtes, daß sie in Wort und Tat deinem heiligen Willen gehorsam sind und deiner Gnade teilhaftig werden. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der in Einigkeit desselben heiligen Geistes mit dir lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. Der Bischof berührt das Schultertuch eines jeden der Ordinanden, indem er spricht:

163

B. Empfange das Schultertuch; das weiße Gewand mahne dich zur Bewahrung der Reinheit in Gesinnung, Rede und Wandel. Im Namen des Vaters f und des Sohnes f und des hl. Geistes f . A. Amen. Der Bischof legt jedem den Manipel an den linken Arm und spricht:

B. Empfange den Manipel und werde reich an Früchten des hl. Geistes. Im Namen des Vaters f und des Sohnes jund des heiligen Geistes f . A. Amen. Der Bischof bekleidet jeden der Ordinanden mit dem Levitenrock.

B. Mit dem Gewände des Heils, dem Mantel der Gerechtigkeit bekleide dich der Herr; denn Diener unseres Gottes wirst du heißen ( J s . 61, 6. 10). Im Namen des Vaters -)• und des Sohnes f und des heiligen Geistes f A. Amen. Der Bischof reicht den Ordinanden das Epistelbuch, das sie gemeinschaftlich mit der rechten Hand berühren, indem er spricht:

B. Nehmet hin das Buch der Lesungen und empfanget die Vollmacht, bei der Darbringung des heiligen Opfers für Lebende sowohl wie für Verstorbene in der Kirche Gottes die Epistel zu lesen. Im Namen des Vaters f und des Sohnes f und des heiligen Geistes f . A. Amen. Die neugeweihten Subdiakonen kehren zu ihren Plätzen zurück; einer derselben liest bei der Fortsetzung des Gottesdienstes die Epistel; nach der Kommunion des Bischofs und der assistierenden Priester treten sie wieder zum Altar und empfangen, auf der untersten Stufe kniend, aus der Hand des Bischofs die hl. Kommunion.

Diakonatsweihe. Der Bischof, von mindestens zwei Priestern assistiert, zelebriert die Messe des Tages bis zur Kollekte. Dieser fügt er folgende Oration bei:

Gütiger Gott, wir bitten dich demütig, verleihe, daß diejenigen, die du zum Dienste deiner Kirche berufen, eifrige und tüchtige Diener deines Wortes und würdige Verwalter deiner heiligen Geheimnisse werden mögen. Laß nicht zu, daß wir jemand voreilig die Hände auflegen. Gib, daß alle unsere Priester und Diakonen •durch Lehre und Wandel die großen Taten preisen, die du getan zur Erlösung aller Menschen. Durch Jesum Christum, deinen

Sohn, unsern Herrn, der mit dir und dem heiligen Geiste lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Hierauf wird die Epistel des Tages gelesen. Der Bischof bedeckt sein Haupt mit der Mitra und läßt sich, mit dem Angesichte dem Volke zugewendet, vor der Mitte des Altares auf den für ihn bereitstehenden Stuhl nieder. Der Archidiakon ruft die Subdiakonen, die bisher an einem geeigneten Platz im Chor der Kirche dem Gottesdienste beigewohnt haben, herbei mit den Worten:

Es treten heran die Subdiakonen, die die Weihe des Diakonats erhalten sollen. Die Subdiakonen, mit der Albe und dem Manipel bekleidet, folgen dem Ruf und stellen sich 11*

164

Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken

in einer Reihe vor dem Bischof auf. Der bischöfliche Notar oder der Archidiakon liest laut die Namen jedoch ohne weitere Erwähnung des Tischtitels. Jeder Subdiakon verneigt sich, sobald sein Name genannt wird, vor dem Bischof und kniet dann auf die unterste Stufe des Altars nieder. Sind alle Namen gelesen, so wendet sich der Archidiakon an den Bischof und spricht:

Archidiakon. Hochwürdiger Vater! Die heilige K i r c h e begehrt, d a ß ihr diese hier gegenwärtigen Subdiakonen z u m A m t e des D i a k o n a t s ordiniert. B . W e i ß t du, daß sie dessen würdig sind? Archidiakon. So weit das menschliche Unzulänglichkeit zu wissen gestattet, w e i ß ich und bezeuge ich, daß sie zur Ü b e r n a h m e dieses A m t e s würdig sind.

B. G o t t sei D a n k !

(Zum anwesenden Klerus

Unter dem Beistande Gottes des Herrn und unseres Erlösers Jesus Christus erwählen wir diese hier gegenwärtigen Subdiakonen zur W ü r d e des Diakonats. So jemand etwas wider sie hat, so trete er um Gottes willen und aus Liebe zur Sache Gottes zuversichtlich heran und sage es; doch handle er nach gewissenhafter Überlegung. und dem Volke gewendet:)

N a c h einer Pause wendet sich der Bischof an die Ordinanden und richtet an sie folgende Mahnrede:

Geliebte S ö h n e ! D a ihr nun z u m A m t e v o n Diakonen befördert werden sollt, so vergegenwärtigt euch ernstlich, zu welcher S t u f e ihr in der K i r c h e emporsteigt. D e n n die Obliegenheiten des Diakons sind der Dienst a m A l t a r e , die Spendung der heiligen T a u f e und die Predigt des göttlichen Wortes. Mit der Übernahme solcher Verpflichtungen werdet ihr Leviten in der Stiftshütte des neuen und ewigen B u n d e s und tretet ihr an die Seite der Sieben, die in der Gemeinde zu Jerusalem unter Handauflegung zu Gehilfen der Apostel verordnet worden sind. W i e jene die G a b e n der Gläubigen entgegenzunehmen hatten, die zur täglichen Spende und z u m eucharistischen Mahle dienten (Apg. 6, I ff.), so werdet auch ihr bei der Zubereitung, W e i h e und Ausspendung des eucharistischen Brotes und Weines mitwirken und berechtigt sein, den K r a n k e n und Schwachen, die nicht zum gemeinschaftlichen

Gottesdienste erscheinen können, das Mahl des Leibes und Blutes des Herrn zu bringen, d a m i t auch sie sich ernähren z u m ewigen Leben. U n t e r jenen Sieben v e r k ü n d i g t e der heilige Stephanus Gottes W o r t m i t solcher K r a f t , daß die Widersacher nicht zu widerstehen vermochten der Weisheit und dem Geist, der da redete (Apg. 6, io). Philippus aber predigte das Reich G o t t e s und den N a m e n Jesu Christi so, daß Männer und W e i b e r sich taufen ließen (Apg. 8, 12). A u c h kannte er die heiligen Schriften und verstand es, Glaubenswilligen die Heilsratschlüsse Gottes zu enthüllen ( A p g . 8, 26 ff.). So werdet auch ihr nun nach apostolischer Ordnung b e f u g t sein, die frohe B o t s c h a f t v o m Reiche Gottes zu verkünden. Heil euch, wenn durch eure Predigt die Herzen der Menschen so ergriffen werden, d a ß diese, wenn sie nicht schon Glieder der K i r c h e Christi wären, auch z u euch, wie jener K ä m m e r e r zu Philippus, sagen w ü r d e n : »Siehe, hier ist Wasser, w a s hindert, daß ich g e t a u f t werde« (Apg. 8, 36). U m jedoch das A m t jener Sieben segensreich verwalten zu können, m ü ß t ihr auch mit den Tugenden geziert sein, durch welche jene sich auszeichneten. V o n ihnen aber heißt es, daß sie ein gutes Zeugnis h a t t e n und voll waren des heiligen Geistes und der Weisheit (Apg. 6, 3. 5). A u c h euch g i b t die Gemeinde ein gutes Zeugnis. B e w a h r e t es, damit ihr nicht gleichet denen, v o n welchen der Herr gesagt h a t : »Alles, w a s sie euch sagen, das haltet und t u t ; a b e r nach ihren W e r k e n sollt ihr nicht t u n ; denn sie tun selbst nicht, w a s sie sagen« (Matth. 23, 3). Vielmehr soll euer eigener W a n d e l eine sichtbare B e s t ä t i g u n g des W o r t e s sein, das ihr v e r k ü n d i g t . Denn das ist der W i l l e Gottes, daß ihr durch eure guten W e r k e v e r s t u m m e n m a c h e t den U n v e r s t a n d törichter Menschen ( i . P e t r . 2, 15). Der Gnadengabe gemäß, die ihr empfangen habt, dienet der Gemeinde, in der ihr zu wirken berufen seid, als g u t e Verwalter der mannigfaltigen Gaben Gottes, auf daß in allem G o t t verherrlicht w e r d e durch Jesum Christum, dem ist die E h r e und die Gewalt v o n E w i g k e i t zu E w i g k e i t (1. Petr. 4, 10. 11). A . A m e n .

Diakonatsweihe Hierauf wird in gleicher Weise wie bei der Subdiakonatsweihe die L i t a n e i gebetet oder gesungen. Nach Beendigung derselben erhebt sich der Bischof und spricht, dem Klerus und dem Volke zugewendet:

B. Möge das Gebet der ganzen Kirche zu Gott emporsteigen, auf daß diese Ordinanden, die zum Amte des Diakonats ausgerüstet werden, in der Weihe des levitischen Segens j- erglänzen und durch die Gnade der Heiligung in geistlichem Wandel den Gläubigen voranleuchten mögen. Unter dem Beistande unseres Herrn Jesu Christi, der mit dem Vater und dem heiligen Geiste lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A . Amen. B. Laßt uns, geliebte Brüder, Gott den allmächtigen Vater bitten, daß er in seiner Milde über diese seine Diener, die er zum Amte des Diakonats annimmt, die Gnade seines Segens -j- ausgieße und in ihnen die Gnadengaben der erteilten Weihe bewahre. Möge er huldvoll unsere Gebete erhören und alles, was wir in unserm Amtsdienste zu verrichten haben, mit seinem gütigen Beistand begleiten und diese seine Diener, die wir nach unserer Einsicht zur Vollziehung der heiligen Geheimnisse für tüchtig erachten und seiner Gnade empfehlen, mit seinem Segen f heiligen und kräftigen. Durch seinen eingebornen Sohn, unsern Herrn Jesum Christum, der mit ihm und dem heiligen Geiste lebt und regiert, Gott (der Bischof streckt die Hände aus) v o n

keit zu Ewigkeit.

Ewig-

A . Amen.

B. Der Herr sei mit euch, A. Und mit deinem Geiste! B. Empor die Herzen! A. Empor zu dem Herrn! B. Dank sei dargebracht dem Herrn, unserm Gott. A . Würdig ist es und gerecht. B. Wahrhaft ist es würdig und gerecht, pflichtgemäß und segensreich, daß wir allezeit und überall dir danken, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott. Denn aus dir und durch dich und zu dir sind alle Dinge (Rom. I i , 36); von dir kommt jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk. Ob auch keine Wandlung bei dir ist, noch ein Schatten der Veränderung

165

(Jak. 1, 17), schaffest du doch alles, machst du alles neu und ordnest du alles durch dein Wort, deine Kraft und deine Weisheit. Auch uns hast du nach deinem Wohlgefallen gezeuget durch das Wort der Wahrheit, daß wir seien Erstlinge deiner Geschöpfe (Jak. 1, 18) in Christo Jesu, deinem Sohne, unserm Herrn. Seiner heiligen Kirche schenkest du die Mannigfaltigkeit der Glieder, Gaben und Kräfte durch deinen lebendigmachenden Geist, durch den du die Gläubigen verbindest zu einem Leib, der, wohl zusammengefügt und gegliedert und vollendet durch jegliches Band der Dienstleistung, Wachstum erlangt und Gedeihen (Ephes. 4, 16). Blicke denn, wir bitten dich, o Herr, in Milde herab auch auf diese deine Diener, die wir zu deinem heiligen Altardienste in das Amt des Diakonats unter Gebet und Flehen einweihen. Zwar halten wir nach Vermögen sie dessen für würdig; aber unser Wissen ist Stückwerk (I. Kor. 13, 9) und ermangelt gar sehr der höchsten, vor Irrtum schützenden Vollkommenheit. Doch dir, o Herr, entgeht das uns Unbekannte nicht; das Verborgene liegt aufgedeckt vor deinen Augen. Du erkennst alle Geheimnisse, du erforschest Herz und Nieren der Menschen. Auch diese deine Diener und ihr Leben durchschauest du, o Gott, ganz und gar; dein Urteil über sie ist untrüglich. So nimm denn, wir bitten dich flehentlich, von ihnen hinweg, was an ihnen dir mißfällt, und gewähre ihnen huldreich jede Gabe, die sie zur Erfüllung ihres Dienstes tüchtig macht. Bei diesen letzten Worten hat der Bischof seine Hände gefaltet; nun streckt er seine Rechte aus und legt sie jedem der Ordinanden auf das Haupt, indem er zu ihm spricht:

B. Empfange den heiligen Geist, die Kraft aus der Höhe (Luk. 24, 49), zu widerstehen dem Teufel und seinen Versuchungen. Im Namen des Herrn! A . Amen. Der Bischof hält seine Rechte über die Ordinanden ausgestreckt und spricht:

B. Sende herab, wir bitten dich, o Herr, auf diese Erwählten deinen heiligen Geist, durch dessen siebenfaches Gnadengeschenk sie Kraft erlangen zur getreuen Verrichtung deines Dienstamtes. Laß sie reich

166

Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken

werden an jeglicher A r t der Tüchtigkeit, und verleihe, daß sie bescheiden, demütig und beständig seien in ihrem Dienst, und willig, sich zu befleißen jeder geistlichen Zucht, auf daß sie mit dem Zeugnis eines guten Gewissens immerdar fest und stark bleiben in Christo, deinem Sohne, und in diesem geringem A m t e sich also verhalten mögen, daß sie würdig erfunden werden der Berufung zu den höhern Diensten in deiner Kirche. Durch denselben Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir und dem heiligen Geiste lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A . Amen. D i e Ordinanden stehen auf und steigen zur zweiten Altarstufe empor. Der Bischof legt einem jeden die Stola über die linke Schulter, indem er zu jedem spricht:

B . Empfange die weiße Stola aus Gottes Hand f und erfülle dein A m t ; denn mächtig ist Gott, seine Gnade in dir zu mehren. Der da lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. A . Amen. B. (Jedem die Dalmatik anlegend.) Es kleide dich der Herr in das Gewand des Heils und in das Kleid der Freude, und er umhülle dich mit dem Mantel der Gerechtigkeit immerdar. Im Namen des Herrn! A . Amen. Der Bischof reicht allen das Evangelienbuch, das sie mit der rechten Hand berühren, während er spricht:

B . Empfanget die Vollmacht, bei der Darbringung des hl. Opfers für Lebende sowohl wie für Verstorbene in der Kirche Gottes das Evangelium zu lesen. Im Namen des Herrn! A . Amen.

D i e Ordinanden knien auf der zweiten Altarstufe nieder.

B . L a ß t uns beten! Erhöre, o Herr, unsereBitten und gießeüber diese deineDiener den Geist deines Segens f aus, auf daß sie, ausgerüstet mit Himmelsgaben, vor den Augen deiner Majestät Gnade finden, andern aber ein Beispiel zur Nachahmung geben. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir und dem heiligen Geiste lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A . Amen. B . L a ß t uns beten! Heiliger Herr, V a t e r des Lichtes, Geber aller guten Gaben und Vergelter jeglicher Treue! Im Himmel und auf Erden dienen dir die Boten deiner Macht und durch alle Elemente dringt die K r a f t deines Willens. Erleuchte denn auch diese deine Diener mit dem Lichte deiner Gnade und laß sie willig und rein zu deinem Altare hintreten. Mache sie gleich den Sieben, die deine Apostel zum Dienstamte erwählten. Schenke ihnen die Glaubensk r a f t und die Milde des hl. Stephanus, erfülle sie mit Weisheit und Erkenntnis und ziere sie mit Reinheit des Lebens, d a m i t sie durch W o r t und Vorbild in ihrem A m t e dir dienen und dir wohlgefällig sein mögen durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir und dem heiligen Geiste lebt und regiert, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A . Amen. Die neugeweihten Diakonen begeben sich auf ihre Plätze zurück; einer derselben liest vom Altare aus das Evangelium. N a c h der Kommunion des Bischofs und der Assistenten empfangen sie aus der Hand des Bischofs die hl. Kommunion.

Presbyteratsweihe. Wenn die Umstände es gestatten, soll die Presbyteratsweihe an einem Sonn- oder Festtag vor versammelter Gemeinde erteilt werden. Der Bischof zelebriert die Messe des Tages bis zum Evangelium. Der Kollekte läßt er die S. 163 angegebene Oration folgen. Ist das Evangelium gelesen, so läßt sich der Bischof, mit der Mitra auf dem Haupte, auf den vor der Mitte des Altars für ihn bereitstehenden Stuhl nieder. Der Archidiakon aber ruft mit vernehmlicher Stimme die Ordinanden herbei, indem er spricht:

Archldiakon. Es treten heran die Diakonen, die die Priesterweihe empfangen sollen.

Die Gerufenen treten, mit der Albe, der Stola und dem Manipel bekleidet, heran und stellen sich in einer Reihe vor dem Bischof auf. Der bischöfliche Notar oder der Archidiakon liest laut die Namen, indem er angibt, von welcher Behörde jeder einzelne zur Erteilung der Priesterweihe empfohlen ist.

zur Erteilung der Priesterweihe empfohlen von Jeder Diakon verneigt sich, sobald sein N a m e genannt wird, vor dem Bischof und steigt dann zur zweiten Stufe des Altars empor, wo er niederkniet. Sind alle Namen gelesen, so wendet sich der Archidiakon an den Bischof und spricht:

Diakonatsweihe.

Archidiakon. Hochwürdiger V a t e r ! Die heilige Kirche begehrt, daß Ihr diese hier gegenwärtigen Diakonen zum A m t e des Presbyterats ordiniert. B . W e i ß t du, daß sie dessen würdig sind? Archidiakon. So weit das menschliche Unzulänglichkeit zu wissen gestattet, weiß ich und bezeuge ich, daß sie zur Übernahme dieses A m t e s würdig sind. B . Gott sei D a n k ! (Zum anwesenden Klerus und Volke gewendet:) Meine geliebten Brüder! Der Apostel gibt seinem Schüler Timotheus die Mahnung: »Sei nicht voreilig, j e m a n d die H ä n d e aufzulegen und mache dich nicht teilhaftig fremder Sünden« ( i . T i m . 5, 22). Namentlich verlangt er auch, daß diejenigen, die zu geistlichen Ä m t e r n in der Kirche Gottes verordnet werden sollen, in gutem R u f e stehen nicht nur bei denen, die zur Gemeinde gehören (1. T i m . 3, 2 ff.; Tit. 1, 7 ff.), sondern sogar bei denen, die draußen sind, auf daß sie nicht in Schmach und in die Schlinge des Teufels fallen (1. Tim. 3, 7). Eingedenk dieser apostolischen Weisungen bitte ich euch, die Verantwortlichkeit für die Handauflegung, die wir vorzunehmen im Begriffe sind, mit mir zu teilen und offen Zeugnis zu geben, sofern ihr Grund hättet, einen der hier gegenwärtigen Diakonen für unwürdig des Priesteramtes zu halten. W e n n demnach jemand etwas wider sie hat, der trete hervor und offenbare es; doch handle er ohne Vorurteil und nur nach gewissenhafter Überlegung. Der Bischof hält eine Weile inne; dann erhebt er sich von seinem Stuhl, ergreift den Hirtenstab uud spricht, zum versammelten Volke gewendet:

D a die versammelte Gemeinde gegen das Zeugnis, das wir aus dem Munde des Archidiakons vernommen haben, keinen Widerspruch erhebt, erklären wir uns bereit, den hier gegenwärtigen Diakonen unter Mitwirkung des Presbyteriums der K i r c h e (2. T i m . 1, 6; I . T i m . 4, 14) die Priesterweihe zu erteilen. Der Herr aber, der diese seine Diener zur beständigen Nachfolge berufen, begleite unsere Handlung mit seinem Segen und lasse sie' geschehen zur Ehre seines Namens und zur W o h l f a h r t seiner ganzen heiligen Kirche. A . Amen.

— Presbyteratsweihe

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Nun kann ein Lied gesungen werden; nach demselben oder am Schluß der Weihe richtet der Bischof vom Altare aus eine passende Ansprache an die Gemeinde und den Klerus. Wird die Ansprache schon jetzt gehalten, so begeben sich die Ordinanden beim Beginn des Liedes auf die ihnen angewiesenen Plätze, kehren aber sogleich nach Beendigung der Ansprache zum Altäre zurück und knien auf der zweiten Stufe desselben nieder. Der Bischof setzt sich und spricht:

Geliebte Söhne! Wir wissen, daß ihr den aufrichtigen Wunsch hegt, die Weihe zum Priesteramt würdig zu empfangen; erneuert auch den heiligen Entschluß, euch des übernommenen A m t e s stets würdig zu zeigen. Obliegenheiten des priesterlichen A m t e s sind: die Darbringung des eucharistischen Opfers, die Vornahme der Segnungen, die geistliche Leitung der Gläubigen, die Verkündigung des göttlichen Wortes, die Spendung der heiligen T a u f e und die Verwaltung der andern Sakramente, die zu den Befugnissen des Priesters gehören. In allen diesen Dingen soll sich der Priester nach Maßgabe der Lehren, Vorschriften und Einrichtungen der Kirche an die Weisungen des Bischofs halten, dessen Mitarbeiter er ist. Seid daher allzeit eingedenk jener andern siebenzig Jünger, die der Herr aussandte vor seinem Angesichte her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte (Luk. 10, 1). Denn auch euch will der Herr senden, und auch euch gibt er den großen Trost mit auf den W e g , daß er selbst überall hinkommen will m i t den Gaben seines Heiles, wohin ihr geht, um in seinem Namen und gemäß den erhaltenen A u f t r ä g e n und Vollmachten zu wirken. Daher laßt nur das Eine euch recht angelegen sein, euch überall und in jeder Weise als getreue Diener Jesu Christi zu bewähren. Ohne ihn vermöget ihr nichts (Joh. 15, 5); euer Vermögen ist aus G o t t , der auch euch tüchtig machen will zu Dienern des neuen Bundes (2. K o r . 3, 5. 6). L a ß t uns demnach Gott in D e m u t anflehen, daß er uns sein Erbarmen zuwenden und euch jegliche Gnadengabe schenken wolle, deren ihr zur segensreichen A u s ü b u n g eures A m t e s bedürfet. Nun wird in gleicher Weise wie bei der Subdiakonatsweihe die L i t a n e i gebetet oder gesungen. Ist dies geschehen, so stehen der Bischof und die

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Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken

anwesenden Priester auf. Der Bischof legt schweigend jedem Ordinanden beide Hände auf das Haupt. Dasselbe tun nacheinander auch die anwesenden Priester. Sodann strecken sowohl der Bischof als auch die Priester die rechte Hand über die Ordinanden aus, während der Bischof spricht:

B. Laßt uns, geliebte Brüder, Gott den allmächtigen Vater bitten, daß er über diese seine Diener, die er zum Priestertum erwählt hat, himmlische Gaben in Fülle ergießen wolle, damit sie das Amt, das sie von seiner Huld empfangen, durch seinen gnadenvollen Beistand sich aneignen und vollziehen mögen. Durch Christum, unsern Herrn. A. Amen. B. Laßt uns beten! Erhöre uns, Herr unser Gott, wir bitten dich, gieße auf diese deine Diener die Segnung f des heiligen Geistes aus, flöße ihnen die Macht der priesterlichen Gnaden ein und geleite sie, die wir den Augen deiner Milde darstellen, auf daß du sie weihest immerdar mit den reichen Geschenken deiner Gnadengaben. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir lebt und regiert in Einigkeit desselben heiligen Geistes, Gott (der Bischof breitet die beiden Hände aus und fährt fort) von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen,

B. Der Herr sei mit euch, A. Und mit deinem Geiste! B. Empor die Herzen! A. Empor zu dem Herrn! B. Dank sei dargebracht dem Herrn, unserm Gott! A. Würdig ist es und gerecht. B. Wahrhaft ist es würdig und gerecht, pflichtgemäß und segensreich, daß wir allezeit und überall dir danken, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott! Denn es hat dir Wohlgefallen, den Menschen dein Reich zu geben (Luk. 12, 32). Einen neuen Bund hast du mit ihnen geschlossen, dein Gesetz in ihr Inneres gelegt und es geschrieben in ihr Herz, auf daß du ihr Gott seiest und sie dein Volk (Jerem. 31, 31 ff.). In der Zeiten Fülle hast du deinen Sohn gesandt, uns deinen Namen kund zu tun (Joh. 17, 6; V. Mos. 18, 18). Ihm ward Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, daß alle Völker und Nationen und Zungen ihm dienten. Seines Reiches wird

kein Ende sein (Dan. 7, 14). Denn Priester ist er ewiglich nach der Weise Melchisedechs (Ps. 110, 4). Durch ihn ist groß dein Name von Sonnenaufgang bis zum Niedergang, und Rauchwerk wird dir dargebracht und reines Opfer allerorten (Mal. 1, 11). Auch unter uns, die du zu deinem Licht berufen, wolltest du eine Stätte haben, uns nahe zu sein mit deinem Heil und deinem Frieden (Apok. 21, 3). Denn wo wir versammelt sind im Namen deines Sohnes, weilt er in unsrer Mitte (Matth. 18, 20). So rüste denn, wir bitten dich, allmächtiger Vater, ewiger Gott, auch diese deine Diener mit allen Gaben aus, durch die sie Gehilfen und Mitarbeiter der Apostel deines Sohnes und unsere Mitarbeiter werden. Mache sie zu begeisterten Dienern deines Wortes, zu vorsorglichen Hirten deiner Herde, zu würdigen Priestern in deinem Heiligtum. Erfülle sie mit dem Geiste wahrhafter Heiligkeit, auf daß sie das von dir, o Gott, empfangene Amt nach deinem Wohlgefallen verwalten und sie durch ihren ganzen Wandel den Gläubigen ein Vorbild der Nachahmung sind. Laß sie reich werden an jeglicher Gerechtigkeit, auf daß sie als gute Verwalter der ihnen hienieden anvertrauten Dienstleistung im Jenseits den Lohn der ewigen Seligkeit erlangen. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir lebt und regiert, in Einigkeit des heiligen Geistes, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. (Die Ordinanden erheben sich.) B . (legt die beiden Hälften der Stola kreuzweise vor der Brust eines jeden der Ordinanden übereinander, indem er zu ihm spricht:) Nimm

das Joch des Herrn auf dich; denn sein Joch ist sanft, und seine Bürde ist leicht. (legt jedem Ordinanden die Kasel über die Schulter und spricht:)

Empfange die Kasel und sei eingedenk der Liebe Christi, der durch sein heiliges Kreuz die Welt erlöset hat. (Die Ordinanden knien, sofern der Raum ausreicht, auf die dritte Altarstufe nieder.)

0 Gott, du Urheber aller Heiligung, von dem jede wahre Weihe kommt und jede vollkommene Segnung, o Herr, ergieße du auf diese deine Diener, die wir in die

Presbyteratsweihe

Würde des Priestertums einweihen, die Gabe deiner Segnung f- Verleihe, daß sie durch den Ernst des eigenen Lebens und die Aufsicht über das Leben anderer sich als Älteste bewähren, die sich halten an die Vorschriften, die dein Apostel Paulus seinen Schülern Titus und Timotheus gegeben hat. Laß sie nachsinnen über dein Gesetz Tag und Nacht: glauben an das, was sie lesen: lehren, was sie glauben und selbst vollbringen, was sie andere lehren: auf daß sie Gerechtigkeit, Standhaftigkeit, Milde, Starkmut und jede andere Tugend an den Tag legen und durch Vorbild und Mahnung in andern befestigen. Behüte sie vor allem, wodurch sie ihr Amt, das Geschenk deiner Güte, der Mißachtung preisgäben, damit sie fähig bleiben, zur Erbauung des gläubigen Volkes durch heilige Segnung Brot und Wein in den Leib und das Blut deines Sohnes zu wandeln. Sie selbst aber laß hinanwachsen, Wahrheit übend in Liebe, zum vollkommenen Mannesalter Jesu Christi, damit sie am Tage des gerechten und ewigen Gerichtes mit reinem Gewissen und unvermindertem Glauben und voll des heiligen Geistes dastehen mögen. Durch denselben Jesum Christum, Deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir lebt und regiert in Einigkeit desselben heiligen Geistes, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. B . (wendet sich dem Altare zu, legt die Mitra ab, kniet nieder und stimmt laut den folgenden Hymnus an, den Klerus und Gemeinde fortsetzen:)

Komm, Schöpfer Geist, kehr' bei uns ein, Sieh, unsre Herzen harren dein; Erfülle mit der Gnade Ruf Die Herzen, die dein Hauch erschuf. Der du der Tröster bist genannt, Vom Vater zu uns hergesandt, Du Lebensquell, Licht, Lieb' und Glut, Des Geistes Salbung, höchstes Gut! Du siebenfaches Gnadenpfand, Du Finger an des Vaters Hand, Verheißener, der du das Wort Der Wahrheit lehrest fort und fort.

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Entzünd in uns dein Gnadenlicht, Gieß Lieb ins Herz, die ihm gebricht, Stärk unsres Leibs Gebrechlichkeit Mit deiner Gnad zu jeder Zeit! Halt ab des Feindes Macht und List, Gib Frieden uns zu jeder Frist. Gehst du als Führer uns voran, Kein Schade uns erreichen kann. Den Vater auf dem Himmelsthron Lehr uns erkennen und den Sohn, Und laß uns glauben ewiglich, Du heil'ger Gottesgeist, an dich. Gott Vater sei stets Ehr und Lob, Dem Sohn, der sich vom Tod erhob, Dem Tröster auch der Christenheit Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Nachdem der erste Vers gesungen ist, erhebt sich der Bischof, bedeckt sich mit der Mitra und setzt sich sodann auf seinen Stuhl. Die Ordinanden knien, einer nach dem andern, vor ihm nieder und halten ihm die aneinander geschlossenen Hände hin. Der Bischof salbt diese mit Katechumenenöl, indem er mit dem in das ö l getauchten Daumen seiner Rechten auf die ihm dargereichten Handflächen zunächst ein Kreuz zeichnet, vom Daumen der rechten Hand zum Zeigefinger der linken und vom Daumen der linken zum Zeigefinger der rechten Linien ziehend, und sodann die beiden Handflächen einsalbt. Während er das tut, spricht er:

B. Weihen und heiligen mögest du, o Herr, diese Hände durch diese Salbung und unsre Segnung f , A. Amen! B. damit alles, was diese Hände segnen werden, gesegnet sei, und was sie weihen werden, geweiht und geheiliget sei im Namen unseres Herrn Jesu Christi! Der Ordinand: Amen! B . schließt die Hände des vor ihm knienden Ordinanden zusammen, so daß die Rechte auf die Linke zu liegen kommt. Ein Assistent bindet mit einem weißen Tüchlein die beiden Hände zusammen, worauf der eine Ordinand dem andern den Platz einräumt. Sind die Hände aller gesalbt, so kniet wieder einer nach dem andern vor den Bischof hin. Dieser reicht jedem den Kelch mit Wein und Wasser samt der Patene mit der Hostie hin; jeder faßt den Kelch zwischen den Zeige- und Mittelfingern an und berührt zugleich die Kuppe des Kelchs und die Patene. Während dies geschieht, spricht der Bischof zu einem jeden:

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Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken

E m p f a n g e die V o l l m a c h t , in der F e i e r der hl. Messe G o t t das Opfer darzubringen, sowohl f ü r Lebendige wie f ü r Verstorbene. Im N a m e n des H e r r n ! A . A m e n . Jst das geschehen, so reinigen sich der Bischof und die Neopresbyter die Hände; die letztern begeben sich zu diesem Zweck in die Sakristei. Nach der Händereinigung legt der Bischof die Mitra ab und setzt die Meßfeier fort; zum Offertorium erscheinen die Neopresbyter wieder vor dem Altar und bringen dem Bischof, sofern das in einer Kirche üblich ist, eine brennende Kerze als Opfer dar; sodann knien sie auf die vor den Stufen des Altars für sie bereitstehenden Betschemel nieder und sprechen die Gebete des Offertoriums und alle folgenden Meßgebete vernehmlich zugleich mit dem Bischof. Namentlich gilt das auch von den Konsekrationsworten, die die Neopresbyter gleichzeitig mit dem Bischof langsam und laut sprechen. Nachdem der Bischof kommuniziert hat, erteilt er die hl. Kommunion auch den Assistenten und den Neopresbytern, sodann den übrigen Gläubigen, die an der Kommunionbank erscheinen. Ist das Danksagungsgebet (»Was wir mit dem Munde genossen«) gesprochen, so bedeckt der Bischof sein Haupt mit der Mitra und wendet sich gegen die Neopresbyter. Diese erheben sich, treten vor den Altar und bekennen stehend in der Form des apostolischen Symbolums den christlichen Glauben, den sie predigen werden: Ich glaube a n G o t t den V a t e r , den A l l m ä c h t i g e n , den Schöpfer Himmels und der E r d e , U n d an J e s u m Christum, seinen eingebornen Sohn, unsern Herrn, D e r e m p f a n g e n ist v o n dem heiligen Geiste, geboren aus Maria, der J u n g f r a u , Gelitten h a t unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben worden, Abgestiegen zur Hölle, am dritten T a g wieder auferstanden v o n den T o t e n ; A u f g e f a h r e n gen Himmel, sitzet er zur R e c h t e n Gottes, des allmächtigen Vaters, V o n dannen er k o m m e n wird zu richten die Lebendigen und die T o t e n . Ich glaube an den heiligen Geist, Eine heilige, allgemeine K i r c h e , Gemeinschaft der Heiligen, N a c h l a ß der Sünden, A u f e r s t e h u n g des Fleisches, U n d ein ewiges Leben. A m e n . B . (Zu den Neopresbytern gewendet:) Geliebte S ö h n e ! In der Abschiedsstunde sprach der

Herr zu seinen J ü n g e r n : »Ihr seid meine Freunde, w e n n ihr tut, w a s ich euch gebiete. Ich will euch nun nicht K n e c h t e n e n n e n ; denn der K n e c h t w e i ß nicht, w a s sein Herr tut. E u c h aber nenne ich Freunde, d e n n alles, w a s ich v o n meinem V a t e r g e h ö r t , das habe ich euch k u n d getan. N i c h t ihr h a b t mich erwählt, sondern ich habe e u c h erwählt und euch verordnet, d a ß ihr hingehet und F r u c h t bringet und eure F r u c h t bleibe« (Joh. 15, 1 4 — 1 6 ) . U n d da er, gehorsam bis z u m T o d a m K r e u z , sein E r lösungswerk vollendet h a t t e und a u f erstanden w a r v o n den T o t e n , erschien er wieder inmitten seiner Jünger, zeigte ihnen seine H ä n d e und seine Seite und sprach zu ihnen: »Friede sei m i t e u c h ! W i e m i c h der V a t e r gesendet h a t , so sende ich euch«. U n d da er das gesagt h a t t e , h a u c h t e er sie an und s p r a c h : »Empfanget den heiligen Geist. W e l c h e n ihr die Sünden erlasset,, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten«. A u c h euch, meine Söhne, will der H e r r nun Freunde nennen. E r h a t auch euch erwählt, d a ß ihr hingehet und F r u c h t bringt, und eure F r u c h t bleibe. S o empf a n g e t denn auch ihr Christi Sendung u n d V o l l m a c h t , als Mitarbeiter an seinem E r lösungswerke den Menschen Frieden z u bringen. Die Neopresbyter knien, einer nach dem andern, auf der obersten Altarstufe nieder. Der Bischof legt einem jeden beide Hände auf das Haupt und spricht zu jedem: E m p f a n g e den heiligen Geist! Deren Sünden du erlassen wirst, denen w e r d e n sie erlassen; denen du sie behalten w i r s t , denen sind sie behalten. Hat der Bischof allen die Hände aufgelegt, so läßt er sich auf seinen Stuhl nieder. Die Neopresbyter treten, einer nach dem andern, in derselben Weise vor ihn hin und knien nieder. Der Bischof nimmt die zusammengeschlossenen Hände eines jeden in die seinigen und spricht zu einem jeden: Versprichst du mir und meinen N a c h folgern nach M a ß g a b e der Lehren, Vorschriften und Einrichtungen der K i r c h e Gehorsam und Ehrerbietigkeit? Neopresbyter. (Mit vernehmlicher Stimme:) Ich verspreche beides.

Ritus zur Konsekration eines Bischofs B . (küßt den Neopresbyter und, dessen Hände festhaltend, spricht er zu i h m ) : D e r

Friede des Herrn sei immerdar mit dir! Neopresbyter. Amen. Vollzieht der Bischof die Ordination im Auftrag einer andern Kirche, so richtet er an den Neopresbyter die Frage:

Versprichst Bischof usw.

du

deinem

ordentlichen

Haben alle Neopresbyter das Gelöbnis abgelegt, so erhebt sich der Bischof, ergreift den Hirtenstab und segnet die Geweihten mit den W o r t e n :

B. Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters f und des Sohnes f und des

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heiligen Geistes f komme auf euch herab und ruhe auf euch immerdar, auf daß ihr gesegnet seid in euerm priesterlichen Amte und das Versöhnungsopfer für die Sünden und Vergehungen des Volkes allezeit würdig darbringt dem allmächtigen Gott, dem Ehre und Verherrlichung sei von Ewigkeit zu Ewigkeit. A. Amen. Die Neopresbyter kehren zu ihrem Betschemel zurück. Der Bischof vollendet die Meßfeier. Vor dem Schlußsegen stimmt er das Tedeum an, das Klerus und Gemeinde singen. Am Schlüsse desselben spricht oder singt der Bischof die Segensworte, worauf sich alle in geziemender Ordnung nach der Sakristei zurückbegeben.

Ritus zur

Konsekration eines Bischofs*) Der konsekrierende Bischof erscheint, angetan mit dem bischöflichen Meßgewande, vor dem Hauptaltar, verrichtet an den Stufen desselben ein stilles Gebet, steigt dann zum Altar empor und läßt sich hier, mit dem Angesicht dem Volke zugekehrt, auf einem Stuhle nieder, indessen sich Diakon und Subdiakon auf der Evangelien- und Epistelseite aufstellen, das Angesicht dem Bischof zuwendend. Indessen h a t sich der erwählte Bischof, geführt von den Assistenten, zu einem Seitenaltar oder in eine besonders hergerichtete Seitenkapelle begeben, wo er ein stilles Gebet spricht, sich mit dem Chormantel bekleidet und dann zum konsekrierenden Bischof geleitet wird. In einiger Entfernung von diesem bleiben alle drei stehen, grüßen mit leichter Verbeugung und setzen sich auf die f ü r sie hergebrachten Stühle. Nach einer Pause erhebt sich der ältere der assistierenden Bischöfe und redet den Konsekrator an mit den Worten:

Hochwürdigster Vater! Unsere heilige Mutter, die katholische Kirche, verlangt, daß Ihr diesen hier gegenwärtigen Priester zur Würde des bischöflichen Amtes erhebet. Der Konsekrator stellt die Frage:

Habet Ihr ein Dokument rechtmäßiger Wahl? Der Assistent antwortet:

Wir haben ein solches. Konsekrator:

Man lese es vor.

Der assistierende Bischof überreicht nun dem bischöflichen Notar die Wahlurkunde; dieser liest stehend, während die Bischöfe sitzen, mit lauter Stimme die in der Landessprache abgefaßte Urkunde vor und überreicht sie dann dem Konsekrator, welcher sie dem Diakon übergibt mit den Worten:

Gott sei Dank! Nun wendet sich der Konsekrator an den erwählten Bischof, und richtet, während dieser sich von seinem Stuhle erhebt, folgende Worte an ihn:

Geliebter Bruder! Da Ihr nach Recht und Gewohnheit der katholischen Kirche zum Bischof erwählt seid, sind wir bereit, Euch nach apostolischer Ordnung die Hände aufzulegen. Bevor wir jedoch zu dieser heiligen Handlung schreiten, müssen wir Euch nach alter Übung und Vorschrift Gelegenheit geben, öffentlich zu bezeugen, daß Ihr, wie es sich für einen katholischen Bischof geziemt, durch Reinheit des Glaubens und gute Sitten allen Mitgliedern der Kirche ein Vorbild sein wollt. Darum frage ich Euch: Es folgt das Examen, wie es im Pontificale Romanum steht, jedoch mit Weglassung der auf den Jurisdiktionsprimat des römischen Papstes bezüglichen Fragen und Antworten. — Nachdem die Prüfung vollendet ist, erhebt sich der Kon-

*) Im Folgenden ist: K. = Konsekrator, V. = Volk, A. = Antwort.

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Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken

sekrator, steigt zum Fuße des Altares hinab und reicht dem ihm entgegenkommenden erwählten Bischof die Hand. Hierauf wenden sich alle dem Altare zu und sprechen mit dem Konsekrator in gewöhnlicher Weise das Staffelgebet. Nach Beendigung des Staffelgebetes zelebriert der Konsekrator das Hochamt des betreffenden Tages bis zum Evangelium. Der erwählte Bischof aber begibt sich, geführt von den Assistenten, zu seinem besondern Altar zurück, legt den Chormantel ab, zieht das Meßgewand an und empfängt von dem ersten Assistenten das Brustkreuz. Hierauf liest er still dieselbe Messe wie der Konsekrator bis zum Evangelium. Der Kollekte des Tages wird die Oration beigefügt:

Allmächtiger Gott, der du stark bist in den Schwachen, siehe gnädig herab auf die Diener deiner Kirche und rüste sie aus mit den Gaben deines heiligen Geistes, damit durch das, was sie reden und tun, dein Reich zu den Menschen komme. Das verleihe uns durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir und demselben heiligen Geist als gleicher Gott lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Ist der Konsekrator mit der Feier des Hochamtes bis zum Epistel gelangt, so führen die Assistenten den erwählten Bischof wieder vor den Hauptaltar. Nach der Lesung der vom Konsekrator nach Gutfinden ausgewählten Abschnitte für die Epistel und das Evangelium setzt sich die ganze Versammlung; der Konsekrator aber hält vom Altare aus eine Ansprache. Nachdem er seine Rede geendet, spricht er:

Meine geliebten Brüder! Unser Heiland Jesus Christus verharrte im Gebete zu Gott die Nacht durch, bevor er die Zwölfe bezeichnete, die er zu seinen Aposteln erwählte. Desgleichen beteten die Apostel des Herrn, bevor sie den Matthias zu einem der Zwölfe verordneten. Also laßt auch uns, bevor wir dem uns vorgestellten Bruder zur Übertragung der Sendung und Vollmachten eines Nachfolgers der Apostel die Hände auflegen, in Demut unsere Kniee beugen und den Geber aller guten Gaben um seine erbarmungsvolle Güte anrufen. Nun knieen alle nieder, der Konsekrand auf der obersten Altarstufe, unmittelbar hinter dem Konsekrator, und sprechen die Litanei, wie folgt:

Konsekrator. Herr, erbarme dich unser! Volk. Christus, erbarme dich unser! K. (oder Vorsänger.) Gott Vater vom Himmel,

V. Erbarme dich unser! K. Gott Sohn, Erlöser der Welt, V. Erbarme dich unser! K. Gott, heiliger Geist, V. Erbarme dich unser! K. Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, V. Erbarme dich unser! K. Gedenke nicht unserer Missetat, V. Erbarme dich unser! K. Schone deines Volkes, V. Erbarme dich unser! K. Sei uns gnädig, V. Verschone uns, o Herr und Gott! K. Sei uns barmherzig, V. Erhöre uns, o Herr und Gott! K. Vor allem Übel, V. Bewahre uns, o Herr und Gott! K. Vor aller Sünde, Vor Verblendung, Haß und allem bösen Willen, Vor allem Unglück des Leibes und der Seele, Vor dem ewigen Tode, Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, V. (jedesmal) Bewahre uns, o Herr und Gott! K. Wir armen Sünder, V. Wir bitten dich, erhöre uns! K. Daß du uns verschonest, Daß du uns zu wahrer Buße führen wollest, Daß du deine heilige Kirche regieren und erhalten wollest, Daß du (unsern Bischof) alle geistlichen Vorsteher und das ganze gläubige Volk in deiner heiligen Religion erhalten wollest, Daß du allen christlichen Völkern wahre Eintracht verleihen wollest, Daß du uns selbst in deinem heiligen Dienste stärken und erhalten wollest, Daß du die Verlassenen und Verfolgten beschirmen wollest, Daß du die Früchte der Erde geben und erhalten wollest, Daß du unsere Wohltäter segnen und belohnen wollest, Daß du allen abgestorbenen Christ-

Ritus zur Konsekration eines Bischofs

gläubigen die ewige Ruhe verleihen wollest, Der Konsekrator erhebt sich und wendet sich, den Stab in der Linken, die Rechte über den erwählten Bischof ausstreckend, dem Volke zu. Das Folgende sprechen mit ihm auch die assistierenden Bischöfe. So oft der Konsekrator das Kreuzzeichen über den Erwählten macht, geschieht dies auch von den beiden Assistenten.

Daß du diesen zum apostolischen Dienste Erwählten segnen f wollest, V. Wir bitten dich, erhöre uns! K. Daß du diesen zum apostolischen Dienste Erwählten segnen f und heiligen f wollest, V. Wir bitten dich, erhöre uns! K. Daß du diesen zum apostolischen Dienste Erwählten segnen f . heiligen f und weihen f wollest, V. Wir bitten dich, erhöre uns! Der Konsekrator kniet wiederum nieder. Litanei wird zu Ende geführt:

Die

K. O du Lamm Gottes, welches du hinwegnimmst die Sünden der Welt, V. Verschone uns, o Herr! K. 0 du Lamm Gottes usw. V. Erhöre uns, o Herr! K. O du Lamm Gottes usw. V. Erbarme dich unser! K. Christus, höre uns! V. Christus, erhöre uns! K. Herr, erbarme dich! V. Herr, erbarme dich unser! E s erheben sich alle mit Ausnahme des E r wählten. Der Konsekrator legt ihm unter Beihilfe der Mitwirkenden das Evangelienbuch oflen auf den Nacken und die Schultern. Ein Geistlicher hält das Buch, bis es dem Erwählten in die Hände gegeben wird. Hierauf legen der Konsekrator und die assistierenden Bischöfe dem Erwählten beide Hände auf das Haupt und sprechen:

Accipe spiritum sanctum. Der Konsekrator fährt fort:

Empfange den heiligen Geist! Nimm gnädig auf, o Herr, unser Flehen, neige über diesen deinen Diener das Füllhorn priesterlicher Gnade und gieße über ihn aus die Kraft deines Segens f . Durch Jesum Christum, Deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir lebt und regiert in

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Einigkeit desselben heiligen Geistes, Gott v o n E w i g k e i t zu E w i g k e i t . V. Amen! K. Der Herr sei mit Euch, V. Und mit Deinem Geiste! K. Empor die Herzen! V. Empor zu dem Herrn! K. Dank sei dargebracht dem Herrn, unserm Gott! V. Würdig ist es und gerecht! K. Wahrhaft ist es würdig und gerecht, pflichtgemäß und segensreich, daß wir allezeit und überall dir danken, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott! Deiner Allmacht Werk ist das Weltall; von dir empfangen wir Leben und Odem und alles. Nach deinem Bild und Gleichnis hast du uns erschaffen; deine Weisheit hat die Zeiten und Grenzen geordnet, daß deine Kinder dich suchen und finden möchten. Du hast dich nicht unbezeugt gelassen, sondern dich den Menschen kund getan durch den Mund heiliger Propheten, damit sie dich erkannten, den alleinigen, wahren Gott, und dir dienten in Heiligkeit und Gerechtigkeit alle Tage ihres Lebens. Und wie du verheißen, hast du in der Fülle der Zeiten denen, die dich liebten, dein Reich gegeben durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, den du auferweckt von den Toten und ausgerüstet mit aller Gewalt im Himmel und auf Erden. Die du ihm gegeben hast, sind auch die deinen, und denen, die seinem Dienst sich weihen, schenkest du deines heiligen Geistes Gaben. So mach nun, wir bitten dich, aus diesem deinem Diener einen Apostel deines Sohnes und versag ihm nicht die Salbung deines Geistes. Alle knieen. Der Konsekrator stimmt den Hymnus an: » K o m m S c h ö p f e r G e i s t . « Nach dem Hymnus setzt sich der Konsekrator und salbt das Haupt des vor ihm knienden Erwählten mit Chrisam, indem er auf der Hauptkrone zunächst das Kreuzzeichen bildet und hernach die ganze Hauptkrone salbt. Dabei spricht er:

Dein Haupt werde gesalbt und geweiht mit himmlischer Segnung zur bischöflichen Würde. Im Namen des Vaters j- und des Sohnes •(• und des heiligen f Geistes. Amen. Der Friede sei mit Dir! Der Erwählte:

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Die Riten der priesterlichen Weihen der Altkatholiken

Und mit Deinem Geiste! Der Konsekrator reinigt den Daumen mit der Brotkrume und fährt fort:

Deines Geistes Öl, o Herr, ströme nieder auf das H a u p t dieses deines Dieners, ergieße sich in sein ganzes Wesen und verleihe ihm apostolische Weihe und Kraft, auf daß in ihm reichlich wohnen fester Glaube, reine Liebe, wahrer Friede. Führe ihn empor zu deinen Höhen, damit er ein Friedensbote sei und weithin dein Heil verkündige. Übergib ihm, o Herr, das Amt der Versöhnung, •damit er es in Wort und Tat vollbringe, in •deiner wunderbaren Kräft. Sein Wort, seine Predigt bestehe nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern im Erweise des Geistes und der Kraft. Gib ihm, o Herr, die Schlüssel des Himmelreiches, damit er, ohne sich zu rühmen, die Gewalt ausübe, die du verleihest, zur Erbauung, nicht zur Zerstörung. Was er auf Erden bindet, sei gebunden auch im Himmel; was er auf Erden löset, sei gelöset auch im Himmel. Deren Sünden er behalten wird, denen seien sie behalten; •und deren Sünden er vergibt, denen wollest •du vergeben, o Herr. Laß ihn beten für alle, die ihm fluchen; laß, wer ihn segnet, selbst reich gesegnet sein. Er sei der treue •und kluge Haushalter, den du setzest, o Herr, über deine Familie, damit er ihnen Speise gebe zur rechten Zeit und jedermann •darstelle vollkommen in Christus. Er sei unermüdlich in der Sorgfalt, im Geiste inbrünstig, er hasse den Hochmut, liebe Demut und die Wahrheit. Die gebe er niemals preis, weder durch Lobspruch noch •durch Drohung verleitet. Das Licht halte •er nicht für Finsternis, noch die Finsternis f ü r Licht; das Schlechte nenne er nicht gut, noch das Gute schlecht. Allen sei er Schuldner, Weisen und Unweisen, damit er Gewinn habe am Fortschritt aller. Gib du ihm, o Herr, seinen Platz unter den Bischöfen, die deine Kirche leiten. Sei du sein Ansehen, seine Gewalt, seine Stärke. Vervielfältige über ihm deinen Segen f und •deine Gnade, damit er durch deine Gabe fähig sei, allezeit deine Erbarmung anzurufen und durch deine Gnade unablässig seinem Amt sich widme. Durch Jesum

Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der in der Einigkeit des heiligen Geistes mit dir als gleicher Gott lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. V. Amen. Der Chor singt Psalm 1 3 3 : S i e h e , w i e f e i n und lieblich ist es, w e n n B r ü d e r eint r ä c h t i g bei einander wohnen. Wie der Psalm beginnt, setzt sich der Konsekrator und salbt mit Chrisam die nebeneinander gehaltenen hohlen Hände des Erwählten, indem er vom Daumen der Rechten bis zum Zeigefinger der Linken und vom Daumen der Linken bis zum Zeigefinger der Rechten Linien zieht und dann die Handflächen salbt. Dabei spricht er:

Es werden gesalbt diese Hände mit dem heiligen Öle und mit dem Chrisam der Heiligung; —wie Samuel David, den König und Propheten, gesalbt hat, so werden auch sie gesalbt und geweiht. Im Namen Gottes, des Vaters f und des Sohnes -j- und des heiligen Geistes f zeichnen wir das Bild des heiligen Kreuzes, unseres Erlösers Jesu Christi, der uns vom Tode erlöst und zum Reiche der Himmel geführt hat. Erhöre uns, gütiger, allmächtiger Vater, ewiger Gott, und verleihe, daß wir betend erlangen, um was wir dich bitten. Durch denselben Jesum Christum, unsern Herrn. V. Amen. K. Der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, der dich zur Würde des bischöflichen Amtes erhöhen wollte, durchströme dich mit dem Chrisma und dem Öle heiliger Salbung und verleihe dir den Reichtum geistiger Segnung f ; was du segnestf, sei gesegnet; was du heiligest, sei geheiligt; die Auflegung dieser geweihten Hand gereiche allen zum Heil. V. Amen. Der Geweihte legt die beiden Hände zusammen. Der Konsekrator reinigt ein wenig seinen Daumen, steht auf und segnet den Hirtenstab, wenn dieser bisher noch nicht gebraucht worden ist, mit den Worten:

K. Laßt uns beten! O Gott, du Stütze menschlicher Schwachheit, segne diesen Hirtenstab f ; m ö g e , w a s e r s i n n b i l d e t . deine erbarmungsvolle Huld im Leben und Tun dieses deines Dieners fortwährend bewirken. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. Dann reicht der Konsekrator den Stab dem Geweihten mit den Worten:

Nimm hin den Stab des Hirtenamtes.

Ritus zur Konsekration eines Bischofs

Verbinde, wenn du Fehlende zurechtweisest, Milde mit Strenge, übe Gericht ohne Zorn, rühre die Herzen der Hörer durch das Lob der Tugend und laß bei ruhigem Ernst, was böse ist, nicht ungerügt. V. Amen. Nun segnet der Konsekrator den Ring, wenn dieser nicht schon gesegnet ist.

K. Laßt uns beten! Schöpfer und Erhalter des menschlichen Geschlechtes, Spender geistiger Gaben und ewigen Heiles, lege deinen Segen f auf diesen Ring, damit er dem, der mit diesem Zeichen heiliger Treue einhergeht, unter dem Schutze des Himmels zum ewigen Leben dienlich sei. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. Dann steckt der Konsekrator dem Geweihten den Ring an den Goldfinger, indem er spricht:

K. Nimm hin den Ring, das Sinnbild der Treue! Beschirme in unverbrüchlicher Treue und erhalte unversehrt die Braut Gottes, die heilige Kirche! V. Amen. Nun nimmt der Konsekrator das Evangelienbuch, das bisher auf den Schultern des Geweihten lag, schließt es und reicht es dem Geweihten hin, indem er spricht:

K. Nimm hin das Evangelium, ziehe aus und predige dem dir anvertrauten Volke. Gott ist mächtig, seine Gnade in dir zu vermehren, — er, der da lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. V. Amen. Ist das alles geschehen, so reichen der Konsekrator und die assistierenden Bischöfe dem Geweihten mit den Worten:

Der Friede sei mit dir! den Friedenskuß; der Geweihte antwortet jedem:

Und mit deinem Geiste! Darauf kehrt der Geweihte zu seinem Altare zurück, reinigt sich die Hände, setzt dann die Messe bis zum Ofiertorium fort. Das tut auch der Konsekrator. Bevor er die Gaben bereitet, wird der Geweihte zum Hauptaltar zurückgeleitet; er bringt, sofern dies leicht geschehen kann, die üblichen Gaben, steigt dann auf der Epistelseite zum Altare hinauf und feiert nun die Messe gemeinschaftlich mit dem Konsekrator. In der Fürbitte für die Lebenden fügt der Konsekrator an der entsprechenden Stelle die Worte ein:

K . Gedenke insbesondere deines Dieners N., den du unter die Hirten deiner Herde aufgenommen hast; erhalte in ihm

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die Gnadengaben, die er empfangen hat unter Handauflegung und laß sie wirksam werden zum Heile der seiner Leitung anvertrauten Gläubigen. Gedenke auch aller deiner Diener und Dienerinnen, welche sich unserm Gebete empfohlen haben. Der G e w e i h t e hingegen spricht:

Gedenke insbesondere auch meiner und aller Hirten und Vorsteher deiner heiligen Kirche. Erhalte in uns die Gnadengaben, die wir empfangen haben unter Handauflegung, und laß sie wirksam werden zum Heile der unserer Leitung anvertrauten Gläubigen. Gedenke auch aller deiner Diener und Dienerinnen, welche sich unserm Gebete empfohlen haben. Nach dem ersten Gebet vor der Kommunion reichen sich die Bischöfe den Friedenskuß. Der Konsekrator teilt bei der Kommunion die konsekrierte Hostie und den konsekrierten Wein mit dem neben ihm stehenden neugeweihten Bischof. Die Beiden spenden die Kommunion sodann den assistierenden Bischöfen, den mitwirkenden Geistlichen und dem gläubigen Volk, das zum Tische des Herrn hinzutritt. Dem Gebete nach der Kommunion wird folgende Oration beigefügt:

Allmächtiger, ewiger Gott, der du deine Herrlichkeit in Christo allen Menschen geoffenbaret hast, beschütze das Werk deiner Barmherzigkeit, auf daß deine über den ganzen Erdkreis verbreitete Kirche mit standhaftem Glauben im Bekenntnis deines Namens verharre, durch denselben Jesum Christum, unsern Herrn. Nach dem Gebet: L a ß D i r , o h e i l i g e D r e i f a l t i g k e i t , segnet der Konsekrator die Mitra des Geweihten, wenn sie noch nicht gebraucht ist, indem er spricht:

K . Herr, himmlischer Vater, dessen reiche Güte auch die Lilien des Feldes kleidet, segne f und heilige f diese Mitra, die das bischöfliche Haupt deines Dieners schmücken soll. Durch Christum, unsern Herrn. V. Amen. K . (die Mitra dem geweihten Bischof auf das Haupt setzend):

Wir schmücken, o Herr, das Haupt dieses Bischofs mit dem Helm der Stärke und des Heiles. Kräftige ihn, daß er Widerstand leiste den Widersachern der Wahrheit, daß er siegreich kämpfe den guten Kampf, den Glauben bewahre und der-

176

Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

einst empfangen möge die Krone ewigen Lebens. V. Amen.

des

Nun ergreift der neugeweihte Bischof den Stab und stimmt am Fuße des Altars das Te deum laudamus an. Nach Beendigung des Hymnus wendet sich der neugeweihte Bischof, oben am Altare stehend, dem Volke zu und singt die Segensworte.

Der Name des Herrn sei gepriesen A. Von nun an bis in Ewigkeit!

B. Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, A. Der Himmel und Erde gemacht hat. B. Es segne euch der allmächtige Gott: Vater, Sohn und heiliger Geist. A. Amen. In geziemender Aufeinanderfolge, zuletzt der neugeweihte Bischof, begeben sich nun alle nach der Sakristei zurück, wo das Protokoll der vollzogenen Konsekration in zwei Exemplaren unterzeichnet wird. Ein Exemplar erhält der Konsekrator, eines der neugeweihte Bischof.

K O R T BEGRIP

Kurzer Begriff

VAN DE

der

CHRISTELIJKE LEER

christlichen Lehre

NIEUWE HERZIENE UITGAAF MET BISSCHOPPELIJKE GOEDKEURING

Neue durchgesehene Ausgabe mit bischöflicher Genehmigung

R O T T E R D A M C O R UNUM E T A N I M A U N A 1929*)

Rotterdam C O R UNUM E T ANIMA U N A 1929*)

GOEDKEURING

Genehmigung

V A N D E H E R Z I E N E U I T G A A F V A N 1883.

der durchgesehenen Ausgabe von 1883

D i t K o r t b e g r i p v a n de c h r i s t e l i j k e l e e r , sedert een halve eeuw in onze kerk in gebruik en meer dan eenmaal herdrukt, is daardoor gebleken steeds een gunstig onthaal te hebben gevonden. Op eene voor jeugdige kinderen bijzonder bevattelijke wijze worden hier de hoofdwaarheden der christelijke leer voorgesteld. Door de wijzigingen in vorm en uitdrukking, b i j deze nieuwe uitgave hier en daar aangebracht, achten wij, dat de bevattelijkheid er van nog gewonnen heeft. Diensvolgens is het onze wensch, dat onze onderhoorige geestelijken zieh van deze door ons goedgekeurde uitgave zullen bedienen.

Dieser kurze Begriff der christlichen Lehre, der seit einem halben Jahrhundert in unserer Kirche in Gebrauch und mehr als einmal gedruckt ist, hat dadurch gezeigt, daß er stets eine günstige Aufnahme gefunden hat. In einer für junge Kinder besonders faßlichen Weise werden hier die Hauptwahrheiten der christlichen Lehre dargestellt. Wir erachten, daß durch die Änderungen in Form und Ausdruck, die in dieser neuen Ausgabe hier und da angebracht sind, seine Faßlichkeit noch gewonnen hat. Demzufolge ist es unser Wunsch, daß unsere uns unterstellten Geistlichen sich dieser durch uns genehmigten Ausgabe bedienen sollen.

Gegeven te Utrecht, 24 Januari 1883. f JOHANNES HEIJKAMP, Aartsbisschop van Utrecht. Haarlem, 26 Januari 1883. f CASPARUS JOHANNES RINKEL, Bisschop van Haarlem. Schiedam, 28 Januari 1883. f CORNELIS DIEPENDAAL, Bisschop van Deventer.

Gegeben zu Utrecht, den 24. Januar 1883. f JOHANNES HEIJKAMP, Erzbischof von Utrecht. Haarlem, den 26. Januar 1883. f CASPARUS JOHANNES RINKEL, Bischof von Haarlem. Schiedam, den 28. Januar 1883. f CORNELIS DIEPENDAAL, Bischof von Deventer.

*) Im Nachstehenden wird der in der Altkatholischen Kirche der Niederlande heute geltende K a techismus wiedergegeben. E r ist für das Corpus Confessionum vom Herausgeber ins Deutsche übersetzt worden.

Gott und seine Vollkommenheiten

GOEDKEURING. Deze nieuwe uitgaaf van het K o r t b e g r i p v a n de c h r i s t e l i j k e leer draagt onze goedkeuring weg. Wij wenschen, dat onze geestelijken bij het onderwijs zieh van deze uitgaaf zullen bedienen. Utrecht, 22 October 1929. f FRANCISCUS KENNINCK, Aartsbisschop van Utrecht. Haarlem, 23 October 1929. f HENRICUS THEODORUS J O H A N N E S VAN VLIJMEN, Bisschop van Haarlem. 's-Gravenhage, 24 October 1929. f JOHANNES HERMANUS BERENDS, Bisschop van Deventer.

KORT

LEER

EERSTE LES God en zijne volmaaktheden. 1. Wat is God? God is degene, die alles geschapen heeft en die Heer en Meester van alle dingen is. 2. Heeft God een lichaam zooals wij, menschen ? Neen, God heeft geen lichaam zooals wij, menschen; God is een Geest. 3. Ziet en weet God alles? Ja, God ziet en weet alles, 00k onze meest verborgen gedachten. 4- Kan God alles? Ja, God kan alles, want Hij is almachtig. 5. Hoe heeft God getoond, dat Hij almachtig is? God heeft getoond, dat Hij almachtig is, door de schepping van hemel en aarde. 6. Waar is God? God is overal; in den hemel, op de aarde en 00k in de hei. 7- Wat doet God in den hemel? In den hemel maakt God het geluk uit der gelukzaligen. 8. Wat doet God op de aarde? Op de aarde bestuurt en onderhoudt God alle dingen. Corpus confeesionum 6.

Diese neue Ausgabe des kurzen Begriffes der christlichen Lehre erhält unsere Genehmigung. Wir wünschen, daß unsere Geistlichen bei ihrem Unterricht sich dieser Ausgabe bedienen sollen. Utrecht, den 22. Oktober 1929. t FRANCISCUS KENNINCK, Erzbischof von Utrecht. Haarlem, den 23. Oktober 1929. t HENRICUS THEODORUS J O H A N N E S VAN VLIJMEN, Bischof von Haarlem. 's-Gravenhage, den 24. Oktober 1929. f J O H A N N E S HERMANUS B E R E N D S , Bischof von Deventer.

der

DE

CHRISTELIJKE

Genehmigung.

Kurzer Begriff

EGRIP

VAN

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christlichen Lehre Erste Lektion Gott und seine Vollkommenheiten. 1. Was ist Gott? Gott ist derjenige, der alles geschaffen hat und der Herr und Meister aller Dinge ist. 2. Hat Gott einen Leib, wie wir Menschen? Nein, Gott hat keinen Leib wie wir Menschen; Gott ist ein Geist. 3. Sieht und weiß Gott alles? Ja, Gott sieht und weiß alles, auch unsere verborgensten Gedanken. 4. Kann Gott alles? Ja, Gott kann alles, denn er ist allmächtig. 5. Wie hat Gott gezeigt, daß er allmächtig ist? Gott hat gezeigt, daß er allmächtig ist, durch die Schöpfung von Himmel und Erde. 6. Wo ist Gott? Gott ist überall, im Himmel, auf der Erde und auch in der Hölle. 7. Was tut Gott im Himmel? Im Himmel gibt Gott den Seligen die Seligkeit. 8. Was tut Gott auf der Erde? Auf der Erde regiert und erhält Gott alle Dinge. 12

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Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

9. W a t doet God in de hei? In de hei straft God de booze geesten en de zondaars. 10. D r a a g t God 00k zorg voor ons? Ja, God draagt 00k zorg voor ons, w a n t alles, w a t wij zijn of hebben, k o m t v a n God. 11. Waartoe zijn w i j jegens God verplicht? W i j zijn verplicht God te aanbidden, te danken, te dienen en Hem boven alle dingen lief te hebben. T W E E D E LES Gods eeuwig bestaan en 's menschen zalige toekomst. 1. Is er een tijd geweest, dat God er niet was? Neen, er is geen tijd geweest, dat God er niet w a s ; God is geweest v a n eeuwigheid, en H i j zal wezen in eeuwigheid. 2. W a t wilt gij daarmede zeggen? Ik wil zeggen, dat God altijd geweest is, zonder ooit een begin gehad te hebben, en dat H i j altijd wezen zal, zonder ooit een einde te hebben. 3. Zullen wij eenmaal het geluk hebben, God te zien en zijn heerlijkheid te aanschouwen ? Ja, zoo wij hier God liefhebben en dienen, zullen wij na onzen dood het geluk hebben Hem te zien en zijn heerlijkheid te aanschouwen. 4. Hoe weten w i j d a t ? D a t weten w i j , omdat God het ons beloofd heeft. 5. Heeft God ons 00k nog meer beloofd ? Ja, God heeft ons 00k nog de middelen beloofd, die noodig zijn om tot dat geluk te komen. 6. W a t is het eerste v a n die middelen ? Het eerste v a n die middelen is: h e t g e l o o f in J e z u s C h r i s t u s d e n Z a l i g m a k e r der wereld. D E R D E LES De allerheiligste Drieeenheid. 1. Is er meer dan een God? Neen, er is maar een God.

9. W a s t u t G o t t in der Hölle? In der Hölle straft Gott die bösen Geister und die Sünder. 10. Sorgt Gott auch für uns? Ja, G o t t sorgt für uns, denn alles was wir sind oder haben, kommt von Gott. 11. W o z u sind wir Gott gegenüber verpflichtet? W i r sind verpflichtet, ihn anzubeten, ihm zu danken, zu dienen und ihn über alle Dinge zu lieben. Zweite Lektion und des Menschen künftige Seligkeit. 1. H a t es eine Zeit gegeben, da Gott nicht w a r ? Nein, es hat keine Zeit gegeben, da Gott nicht w a r ; Gott ist v o n Ewigkeit gewesen und er wird in Ewigkeit sein. 2. W a s willst du damit sagen? Ich will sagen, daß Gott allezeit gewesen ist, ohne jemals einen A n f a n g gehabt zu haben, und daß er allezeit sein wird, ohne jemals ein Ende zu haben. 3. Werden wir einmal die Seligkeit haben, Gott zu sehen und seine Herrlichkeit anzuschauen? Ja, wenn wir hier G o t t lieben und ihm dienen, werden wir nach unserm T o d die Seligkeit haben, ihn zu sehen und seine Herrlichkeit anzuschauen. 4. Woher wissen wir das? Das wissen wir darum, weil G o t t uns das verheißen hat. 5. H a t Gott uns auch noch mehr verheißen? Ja, Gott hat uns auch die Mittel verheißen, die nötig sind, um zur Seligkeit zu kommen. 6. Welches ist das erste der Mittel? Das erste der Mittel ist: d e r G l a u b e an Jesus Christus, den Seligmacher der Welt.

Gottes Ewigkeit

Dritte Lektion Die allerheiligste Dreieinigkeit. 1. Gibt es mehr als einen G o t t ? Nein, es gibt nur einen Gott.

Gottes Ewigkeit und des Menschen Seligkeit. — Die Dreieinigkeit. — Die Engel

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Die vereeniging der drie goddelijke Personen in één God noemt men gewoonlijk het geheim der allerheiligste Drieéenheid of Drievuldigheid.

2. Gibt es mehr als eine Person in Gott ? J a , es sind drei Personen in Gott. 3. Wie werden die drei göttlichen Personen genannt? Die drei göttlichen Personen werden genannt: der Vater, der Sohn und der heilige Geist. 4. Ist jede von den drei göttlichen Personen Gott? J a , jede von den drei göttlichen Personen ist Gott; der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott und der heilige Geist ist Gott. 5. Sind die drei göttlichen Personen in allem untereinander vollkommen gleich ? J a , die drei göttlichen Personen sind in allem untereinander vollkommen gleich, denn sie sind gleich heilig, gleich weise, gleich mächtig, gleich gut und gleich gerecht. 6. Wie kommt es, daß sie in allem untereinander gleich sind? Sie sind in allem untereinander gleich, weil sie nur ein einiger Gott sind. 7. Wie nennt man die Vereinigung der drei göttlichen Personen in einem Gott? Die Vereinigung der drei göttlichen Personen in einem Gott nennt man gewöhnlich das Geheimnis der allerheiligsten Dreieinigkeit oder Dreifaltigkeit.

V I E R D E LES

Vierte Lektion

De engelen. 1. Welke zijn de voornaamste schepselen, die God geschapen heeft? De voornaamste schepselen, die God geschapen heeft, zijn de engelen en de menschen. 2. Waardoor zijn de engelen en de menschen de voornaamste schepselen? De engelen en de menschen zijn de voornaamste schepselen, omdat zij God kunnen kennen, liefhebben en dienen. 3- Waarom kunnen de andere schepselen, zooals de beesten, boomen, planten, d a t niet doen? Die schepselen kunnen God niet kennen e n liefhebben, omdat zij niet begaafd zijn met verstand en wil.

Die Engel. 1. Welches sind die vornehmsten Geschöpfe, die Gott geschaffen hat? Die vornehmsten Geschöpfe, die Gott geschaffen hat, sind die Engel und die Menschen. 2. Wodurch sind die Engel und die Menschen die vornehmsten Geschöpfe ? Die Engel und die Menschen sind die vornehmsten Geschöpfe, weil sie Gott erkennen, lieben und ihm dienen können. 3. Warum können die andern Geschöpfe wie die Tiere, Bäume, Pflanzen, das nicht tun? Diese Geschöpfe können Gott nicht erkennen und lieben, weil sie nicht mit Verstand und Willen begabt sind.

2. Is er meer dan één Persoon in God? Ja, er zijn drie Personen in God. 3. Hoe worden die drie goddelijke Personen genoemd? Die drie goddelijke Personen worden genoemd: de Vader, de Zoon en de Heilige Geest. 4. Is ieder van die drie goddelijke Personen God? Ja, ieder van die drie goddelijke Personen is God; de Vader is God, de Zoon is God en de Heilige Geest is God. 5. Zijn die drie goddelijke Personen in alles volkomen aan elkander gelijk? Ja, die drie goddelijke Personen zijn in alles volkomen aan elkander gelijk, want zij zijn even heilig, even wijs, even machtig, even goed, even rechtvaardig. 6. Hoe komt het, dat zij in alles aan elkander gelijk zijn? Zij zijn in alles aan elkander gelijk, omdat zij maar één éénig God zijn. 7. Hoe noemt men die vereeniging der drie goddelijke Personen in één God?

12*

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Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

4. W a t zijn engelen ? Engelen zijn zuivere geesten, die God geschapen heeft om hun in den hemel deel te geven aan zijn heerlijkheid, en die afgezonden worden ten dienste v a n ons, menschen. 5. W a a r o m worden de engelen zuivere geesten genoemd? Omdat de engelen schepselen zijn, die geen lichaam hebben. 6. Waarin zijn de goede engelen ons ten dienste? Hierin, dat zij voor ons bidden, ons tegen velerlei onheil bewaren en helpen om God te dienen.

4. W a s sind Engel? Engel sind reine Geister, die Gott geschaffen hat, um ihnen im Himmel Anteil an seiner Herrlichkeit zu geben, und die abgesandt werden zum Dienste an uns Menschen. 5. W a r u m werden die Engel reine Geister genannt? Weil die Engel Geschöpfe sind, die keinen Leib haben. 6. Worin sind die guten Engel uns zu Dienst ? Darin, daß sie für uns beten, uns vor vielerlei Unheil bewahren und uns helfen, Gott zu dienen.

V I J F D E LES

Fünfte Lektion

De booze geesten of duivelen. 1. Zijn alle engelen heilig gebleven? Neen, niet alle engelen zijn heilig gebleven. 2. Hoe noemt men de engelen, die niet heilig gebleven zijn? De engelen, die niet heilig gebleven zijn, noemt men booze geesten of duivelen. 3. Hoe zijn die engelen duivelen geworden ? Die engelen zijn duivelen geworden door zieh tegen God te verzetten. 4. Hoe zijn zij daarvoor door God gestraft ? Zij zijn tot hun straf door God verdreven uit hun plaats v a n geluk en verwezen naar het eeuwig vuur. 5. W a t doen de duivelen ons hier op aarde? De duivelen zoeken ons tot het kwaad te verleiden en tegen God te doen zondigen. 6. W a t moeten w i j doen om door hen niet verleid te worden? Om door hen niet verleid te worden, moeten w i j waken en bidden.

Die bösen Geister oder Teufel. 1. Sind alle Engel heilig geblieben? Nein, nicht alle Engel sind heilig geblieben. 2. W i e nennt man die Engel, die nicht heilig geblieben sind? Die Engel, die nicht heilig geblieben sind, nennt man böse Geister oder Teufel. 3. W i e sind die Engel Teufel geworden ? Die Engel sind dadurch Teufel geworden, daß sie sich gegen Gott aufgelehnt haben. 4. W i e sind sie dafür v o n Gott gestraft worden? Sie sind zur Strafe dafür v o n G o t t v o m Ort ihrer Seligkeit vertrieben und in das ewige Feuer verstoßen worden. 5. W a s tun uns die Teufel hier auf Erden ? Die Teufel suchen uns zum Bösen und zum Sündigen gegen Gott zu verführen.

Z E S D E LES De mensch. I. W a t is de mensch? De mensch is een redelijk schepsel, door God naar zijn beeld en gelijkenis gemaakt.

Sechste Lektion Der Mensch. 1. W a s ist der Mensch? Der Mensch ist ein vernünftiges Geschöpf, das Gott nach seinem Ebenbild und Gleichnis gemacht hat.

6. W a s müssen wir tun, um nicht dazu verführt zu werden? U m nicht dazu verführt zu werden, müssen wir wachen und beten.

Die bösen Geister oder Teufel. — Der Mensch. — Die Schöpfung des Menschen

2 Waarin is de mensch het beeld en de gelijkenis van God? Hierin is de mensch het beeld en de gelijkenis van God, dat hij een ziel heeft met vele eigenschappen, die ook in God zijn, maar in God oneindig volmaakter. 3. Waaruit bestaat de mensch? De mensch bestaat uit twee deelen, namelijk: ziel en lichaam. 4. Wat is het voornaamste van die twee deelen ? Het voornaamste van die twee deelen is de ziel. 5. Waarom is de ziel het voornaamste deel? De ziel is het voornaamste deel, omdat zij het leven aan het lichaam geeft en ons doet denken en willen. 6. Wat is dan ons lichaam, als de ziel er van gescheiden is? Als de ziel van ons lichaam gescheiden is, is het lichaam dood en vergaat tot stof. 7. Kan de ziel ook sterven? Neen, de ziel is onsterfelijk; dat is: zij kan niet sterven of vergaan. ZEVENDE LES De schepping van den mensch. 1. Tot welk doel heeft God den mensch gemaakt ? God heeft den mensch gemaakt om Hem te kennen, lief te hebben, te dienen en hiernamaals eeuwig gelukkig te zijn. 2. Hoe heette de eerste man? De eerste man heette Adam. 3- En hoe heette de eerste vrouw? De eerste vrouw heette Eva. 4- Waarvan heeft God Adam gemaakt ? Het lichaam van Adam heeft God gemaakt van aarde, maar de ziel heeft Hij gemaakt uit niet. 5- Waarvan heeft God Eva gemaakt? Het lichaam van Eva heeft God gemaakt van een ribbe van Adam, maar de ziel heeft Hij ook gemaakt uit niet. 6. Waar werden Adam en Eva door God geplaatst?

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2. Worin ist der Mensch das Ebenbild und Gleichnis Gottes? Darin ist der Mensch das Ebenbild und Gleichnis Gottes, daß er eine Seele hat mit vielen Eigenschaften, die auch in Gott sind, aber in Gott unendlich vollkommener. 3. Woraus besteht der Mensch? Der Mensch besteht aus zwei Teilen, nämlich Seele und Leib. 4. Welches ist der vornehmste von den beiden Teilen? Der vornehmste von den beiden Teilen ist die Seele. 5. Warum ist die Seele der vornehmste Teil? Die Seele ist der vornehmste Teil, weil sie dem Leib das Leben gibt und uns denken und wollen läßt. 6. Was ist denn unser Leib, wenn die Seele davon geschieden ist? Wenn die Seele von unserm Leib geschieden ist, ist der Leib tot und vergeht zu Staub. 7. Kann die Seele auch sterben? Nein, die Seele ist unsterblich; das heißt, sie kann nicht sterben oder vergehen. Siebente Lektion Die Schöpfung des Menschen. 1. Zu welchem Zweck hat Gott den Menschen gemacht? Gott hat den Menschen gemacht, damit er ihn erkenne, ihn liebe, ihm diene und dermaleinst ewig selig werde. 2. Wie hieß der erste Mann? Der erste Mann hieß Adam. 3. Und wie hieß die erste Frau? Die erste Frau hieß Eva. 4. Woraus hat Gott Adam gemacht? Den Leib Adams hat Gott aus Erde gemacht, aber die Seele hat er aus Nichts gemacht. 5. Woraus hat Gott Eva gemacht? Den Leib der Eva hat Gott aus einer Rippe Adams gemacht, aber die Seele hat er auch aus Nichts gemacht. 6. Wohin wurden Adam und Eva von Gott gesetzt?

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Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

Adam en E v a werden door God geplaatst in het aardsche Paradijs. 7. W a t was het aardsche Paradijs? Het aardsche Paradijs was een overschoone lusthof, waarin God boomen van allerlei soort geplant had. ACHTSTE LES De val van de eerste menschen. 1. In welken Staat leefden Adam en Eva in het Paradijs? Adam en Eva leefden daar in een zeer gelukkigen staat. 2. Waarin bestond het grootste geluk van Adam en Eva? Het grootste geluk van Adam en Eva bestond hierin, dat zij God kenden en lief hadden en geen neiging hadden tot kwaad. 3. Zijn Adam en Eva in dien gelukkigen staat gebleven? Neen, Adam en Eva zijn niet in dien gelukkigen staat gebleven, maar hebben dien verloren. 4. Waardoor hebben zij dat geluk verloren ? Zij hebben dat geluk verloren door ongehoorzaamheid aan God. 5. Waarin bestond die ongehoorzaamheid van Adam en Eva? Die ongehoorzaamheid bestond hierin, dat zij aten van een vrucht, die God hun verboden had te eten. 6. Welke vrucht was dat? Het was de vrucht van een boom, die genoemd wordt: de boom der kennis van goed en kwaad. 7. Was die vrucht kwaad? Neen; die vrucht was niet kwaad, maar dit was het kwaad, dat zij aan God niet gehoorzaamden. 8. Wie bracht Adam en Eva tot die ongehoorzaamheid ? De duivel heeft Adam en Eva tot die ongehoorzaamheid gebracht. 9. Hoe heeft de duivel hen verleid? De duivel vertoonde zieh aan Eva in de gedaante van een slang en heeft haar zöö verleid, en Adam werd verleid door het voorbeeld van Eva.

Adam und E v a wurden von Gott in das irdische Paradies gesetzt. 7. Was war das irdische Paradies? Das irdische Paradies war ein überaus schöner Lustgarten, worin Gott Bäume von allerlei Art gepflanzt hatte. Achte Lektion Der Fall der ersten Menschen. 1. In welchem Stande lebten Adam und E v a im Paradiese? Adam und E v a lebten dort in einem sehr glücklichen Stande. 2. Worin bestand das größte Glück Adams und Evas? Das größte Glück Adams und Evas bestand darin, daß sie Gott erkannten und liebten und keine Neigung zum Bösen hatten. 3. Sind Adam und Eva in diesem glücklichen Stande geblieben? Nein, Adam und Eva sind nicht in diesem glücklichen Stande geblieben, sondern haben ihn verloren. 4. Wodurch haben sie das Glück verloren ? Sie haben das Glück verloren durch Ungehorsam gegen Gott. 5. Worin bestand der Ungehorsam Adams und Evas? Der Ungehorsam bestand darin, daß sie von einer Frucht aßen, die Gott ihnen zu essen verboten hatte. 6. Welche Frucht war das? Das war die Frucht von einem Baum, der genannt wurde: der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 7. War die Frucht böse? Nein, die Frucht war nicht böse, sondern das war das Böse, daß sie Gott nicht gehorsam waren. 8. Wer brachte Adam und Eva zu diesem Ungehorsam? Der Teufel hat Adam und Eva zu diesem Ungehorsam gebracht. 9. Wie hat der Teufel sie verführt? Der Teufel zeigte sich der Eva in der Gestalt einer Schlange und hat sie so verführt, und Adam wurde durch das Vorbild der Eva verführt.

Der Fall der ersten Menschen. — Die Folgen des Falls. — Der Erlöser NEGENDE

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De gevolgen van den val der eerste menschen. 1. Zijn Adam en Eva na hun zonde in het Paradijs gebleven? Neen, na hun zonde zijn Adam en Eva door God uit het Paradijs verdreven. 2. W a t zijn Adam en E v a geworden door te zondigen tegen God? Door te zondigen tegen God zijn Adam en Eva vijanden van God en ongelukkige slaven des duivels geworden. 3. In welken toestand waren zij dan vervallen ? Zij waren vervallen in een toestand v a n zonde en eeuwige eilende. 4. Zijn Adam en Eva alleen zoo ongelukkig geworden door h u n ongehoorzaamheid? Niet alleen Adam en Eva zijn door hun ongehoorzaamheid zoo ongelukkig geworden, maar 00k al hunne nakomelingen. 5. Wie zijn die nakomelingen? Die nakomelingen zijn alle menschen, omdat zij allen v a n Adam en Eva voortkomen. 6. Worden dan alle menschen met hun zonde geboren? J a , alle menschen worden met de zonde van Adam en Eva geboren. 7- Hoe wordt die zonde genoemd? Die zonde wordt erfzonde genoemd. TIENDE

LES

De Verlosser der menschen. 1. W a t heeft God gedaan voor den mensch in den ongelukkigen toestand, waarin de zonde hem gebracht h a d ? H i j heeft hem een Verlosser gegeven. 2. Wie is die Verlosser geweest? Die Verlosser is geweest d e e e n i g g e b o r e n Zoon v a n God. 3- W a t moest de Zoon v a n God doen om den Verlosser der menschen te kunnen zijn ? Om den Verlosser der menschen te kunnen zijn, moest de Zoon van God mensch worden.

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Neunte Lektion

Die Folgen des Falls der ersten

Menschen.

1. Sind Adam und Eva nach ihrer Sünde im Paradies geblieben? Nein, nach ihrer Sünde sind Adam und Eva von Gott aus dem Paradiese vertrieben worden. 2. Was sind Adam und Eva dadurch, daß sie gegen Gott sündigten, geworden? Dadurch, daß sie gegen Gott sündigten, sind Adam und Eva Feinde Gottes und unglückliche Sklaven des Teufels geworden. 3. In welchen Zustand waren sie danach verfallen? Sie waren in einen Zustand der Sünde und des ewigen Verderbens verfallen. 4. Sind allein Adam und Eva durch ihren Ungehorsam so unglücklich geworden ? Nicht allein Adam und Eva sind durch ihren Ungehorsam so unglücklich geworden, sondern auch alle ihre Nachkommen. 5. Wer sind die Nachkommen? Die Nachkommen sind alle Menschen, weil sie alle von Adam und Eva abstammen. 6. Werden denn alle Menschen mit ihrer Sünde geboren? J a , alle Menschen werden mit der Sünde Adams und Evas geboren. 7. Wie wird die Sünde genannt? Die Sünde wird Erbsünde genannt. Zehnte Lektion

Der Erlöser der Menschen. 1. W a s h a t Gott f ü r den Menschen in dem unglücklichen Zustand getan, in den ihn die Sünde gebracht h a t t e ? Er h a t ihm einen Erlöser gegeben. 2. Wer ist dieser Erlöser gewesen? Dieser Erlöser ist d e r e i n g e b o r e n e S o h n G o t t e s gewesen. 3. W a s m u ß t e der Sohn Gottes tun, um der Erlöser der Menschen sein zu können ? Um der Erlöser der Menschen sein zu können, m u ß t e der Sohn Gottes Mensch werden.

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Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

8. Sedert wanneer bestaat Christus als mensch ? Als mensch bestaat Christus, sedert Hij de menschelijke natuur aannam.

4. W i e wird der menschgewordene Sohn Gottes genannt? Der menschgewordene Sohn Gottes wird Jesus Christus genannt. 5. H a t der Sohn Gottes durch die Menschwerdung aufgehört, Gott zu sein? Nein, der Sohn Gottes hat durch die Menschwerdung nicht aufgehört, Gott zu sein, denn Jesus Christus ist zugleich Gott und Mensch. 6. Wieviele Naturen gibt es demnach in Christus? Es gibt also zwei Naturen in Christus: die göttliche und die menschliche Natur. 7. Seit wann ist Christus der Sohn Gottes? Christus ist v o n aller Ewigkeit her der Sohn Gottes, ebenso wie Gott der V a t e r und Gott der heilige Geist von aller Ewigkeit her sind. 8. Seit w a n n besteht Christus als Mensch ? A l s Mensch besteht Christus, seit er die menschliche Natur annahm.

E L F D E LES

Elfte Lektion

De geboorte van Jezus Christus. 1. W a a r werd de menschgeworden Zoon v a n God, onze Heer Jezus Christus, geboren ? Onze Heer Jezus Christus werd geboren te Bethlehem, in een stal. 2. Wanneer vieren wij de herinnering aan zijne geboorte ? De herinnering aan zijne geboorte vieren w i j op Kerstdag, den vijf en twintigsten December. 3. W i e is de moeder v a n onzen Heer Jezus Christus? De moeder v a n onzen Heer Jezus Christus ist de heilige maagd Maria. 4. W i e is de vader v a n Christus? Naar de goddelijke natuur v a n Christus is God de V a d e r v a n alle eeuwigheid zijn Vader. 5. Heeft Christus naar zijn menschelijke natuur 00k een vader gehad? Neen, naar zijn menschelijke natuur heeft Christus alleen een pleegvader gehad.

Die Geburt Jesu Christi. 1. W o wurde der menschgewordene Sohn Gottes, unser Herr Jesus Christus, geboren ? Unser Herr Jesus Christus wurde zu Bethlehem in einem Stall geboren. 2. W a n n feiern wir die Erinnerung an seine Geburt? Die Erinnerung an seine Geburt feiern wir am Christtag, den 25. Dezember.

4. Hoe wordt de menschgeworden Zoon v a n God genoemd? De menschgeworden Zoon v a n God wordt genoemd Jezus Christus. 5. Heeft de Zoon v a n God, door mensch te worden, opgehouden God te zijn? Neen, de Zoon v a n God heeft door mensch te worden, niet opgehouden God te zijn, w a n t Jezus Christus is God en mensch te zamen. 6. Hoeveel naturen zijn er dan in Christus ? E r zijn dus twee naturen in Christus: de goddelijke en de menschelijke natuur. 7. Sedert wanneer is Christus de Zoon van God? Christus is v a n alle eeuwigheid de Zoon v a n God, evenals God de V a d e r en God de Heilige Geest v a n alle eeuwigheid zijn.

3. W e r ist die Mutter unseres Herrn Jesu Christi? Die Mutter unseres Herrn Jesu Christi ist die heilige Jungfrau Maria. 4. W e r ist der Vater Christi? Nach der göttlichen Natur Christi ist Gott der V a t e r von aller Ewigkeit her sein Vater. 5. H a t Christus nach seiner menschlichen Natur auch einen V a t e r gehabt? Nein, nach seiner menschlichen Natur hat Christus nur einen Pflegevater gehabt.

Die Geburt Jesu Christi. — Das Leiden und Sterben Jesu Christi

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6 Wie is die pleegvader van Christus? Die pleegvader van Christus is de heilige Jozef, de man van Maria. 7. Wanneer heeft Christus den naam Jezus ontvangen? Den naam Jezus heeft Christus ontvangen, toen Hij, acht dagen oud zijnde, besneden is. 8. Wanneer vieren wij de herinnering aan de besnijdenis van Jezus Christus? De herinnering aan de besnijdenis van Christus vieren wij op Nieuwjaarsdag. 9. Wat beteekent de naam Jezus? De naam Jezus beteekent Zaligmaker, Verlosser of Heiland. 10. Wat beteekent de naam Christus? Christus beteekent Gezalfde. 11. Hoe werd Jezus nog genoemd? Jezus werd 00k de Messias genoemd. 12. Wat beteekent de naam Messias? Messias beteekent 00k Gezalfde.

6. Wer ist dieser Pflegevater Christi? Der Pflegevater Christi ist der heilige Joseph, der Mann der Maria. 7. Wann hat Christus den Namen Jesus empfangen? Den Namen Jesus hat Christus empfangen, als er, acht Tage alt, beschnitten wurde. 8. Wann feiern wir die Erinnerung an die Beschneidung Jesu Christi? Die Erinnerung an die Beschneidung Christi feiern wir am Neujahrstage. 9. Was bedeutet der Name Jesus? Der Name Jesus bedeutet Seligmacher, Erlöser oder Heiland. 10. Was bedeutet der Name Christus? Christus bedeutet Gesalbter. 11. Wie wird Jesus noch genannt? Jesus wird auch der Messias genannt. 12. Was bedeutet der Name Messias? Messias bedeutet auch Gesalbter.

TWAALFDE LES Het lijden en sterven van Jezus Christus. 1. Was het noodig, dat de Zoon van God mensch werd om ons uit den Staat zonde en eilende te verlossen? Ja, het was noodig, dat de Zoon van God mensch werd om ons te verlossen, want zonder mensch te zijn, kon Hij niet voldoen voor onze zonden en ons vrijkoopen. 2. Wat werd dan vereischt om voor onze zonden te voldoen en ons vrij te koopen ? Om te voldoen voor onze zonden en ons vrij te koopen, moest Christus kunnen lijden en sterven om zoo de straf te dragen, die wij verdiend hadden. 3- Kon Christus dan lijden en sterven?

Zwölfte Lektion Das Leiden und Sterben Jesu Christi. 1. War es nötig, daß der Sohn Gottes Mensch wurde, um uns aus dem Stand der Sünde und des Verderbens zu erlösen? Ja, es war nötig, daß der Sohn Gottes Mensch wurde, um uns zu erlösen, denn, ohne Mensch zu sein, konnte er nicht für unsere Sünden genugtun und uns loskaufen. 2. Was war denn erforderlich, um für unsere Sünden genugzutun und uns loszukaufen ? Um für unsere Sünden genugzutun und uns loszukaufen, mußte Christus leiden und sterben gönnen, um so die Strafe zu tragen, die wir verdient hatten. 3. Konnte Christus denn leiden und sterben ? Ja, Christus konnte leiden und sterben nach seiner menschlichen Natur. 4. Für wen ist Christus gestorben? Christus ist für alle Menschen gestorben. 5. Welchen Tod ist Christus gestorben? Christus ist den Kreuzestod gestorben.

Ja, Christus kon lijden en sterven naar zijne menschelijke natuur. 4- Voor wie is Christus gestorven? Christus is gestorven voor alle menschen. 5- Welken dood is Christus gestorven? Christus is den dood des kruises gestorven. 6. Waar is Christus gestorven? Christus is gestorven op den berg Kai-

6. Wo ist Christus gestorben? Christus ist auf dem Kalvarienberg ge-

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Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

varié, buiten Jeruzalem, de hoofdstad van het Joodsche rijk. 7. Hoe wordt de dag genoemd, waarop Christus gestorven is? De dag, waarop Christus gestorven is, wordt Goede Vrijdag genoemd. 8. Wat had Christus 's avonds te voren gedaan ? Christus had 's avonds te voren het heilig Sacrament des Altaars ingesteld met brood en wijn te veranderen in zijn Lichaam en Bloed. 9. Wanneer vieren wij de gedachtenis van die instelling? Wij vieren de gedachtenis van die instelling op Witten Donderdag. 10. Wat had Christus nog geleden op dien dag, toen Hij gestorven is? Op dien dag was Christus bespot, gegeeseld en met doornen gekroond.

storben, außerhalb Jerusalems, der Hauptstadt des jüdischen Reiches. 7. Wie wird der Tag genannt, an dem Christus gestorben ist ? Der Tag, an dem Christus gestorben ist, wird Karfreitag genannt. 8. Was hat Christus am Abend zuvor getan ? Christus hat am Abend zuvor das heilige Sakrament des Altars eingesetzt, mit Brot und Wein, um diese in seinen Leib und sein Blut zu verwandeln. 9. Wann feiern wir das Gedächtnis der Einsetzung? Wir feiern das Gedächtnis der Einsetzung am Gründonnerstag. 10. Was hat Christus noch gelitten an dem Tag, da er gestorben ist? An diesem Tag wurde Christus verspottet, gegeißelt und mit Dornen gekrönt.

DERTIENDE LES De dood en de verrijzenis van Jezus Christus. 1. Wat wil het zeggen, dat Christus gestorven is? Dat Christus gestorven is, wil zeggen: dat zijn ziel gescheiden is van zijn lichaam.

Dreizehnte Lektion Der Tod und die Auferstehung Jesu Christi.

2. Waar bleef de ziel van Christus, nadat Hij gestorven was? Nadat Christus gestorven was, daalde zijn ziel neder ter plaatse, waar de zielen der gestorven rechtvaardigen waren. 3. Waar bleef het lichaam van Christus na zijn dood? Na den dood van Christus werd zijn lichaam in een nieuw steenen graf gelegd. 4. Waar bleef de Godheid van Christus ? De Godheid van Christus is vereenigd gebleven met zijn ziel en met zijn lichaam. 5. Is Christus dood in het graf gebleven ? Neen; Christus is niet dood in het graf gebleven; maar Hij is ten derden dage verrezen, dat is: levend uit het graf opgestaan. 6. Hoe wordt de dag genoemd, waarop Christus verrezen is? De dag, waarop Christus verrezen is, wordt Paschen genoemd.

1. Was will das sagen, daß Christus gestorben ist? Daß Christus gestorben ist, will sagen: daß seine Seele von seinem Leibe geschieden ist. 2. Wo blieb die Seele Christi, nachdem er gestorben war? Nachdem Christus gestorben war, fuhr seine Seele nieder zu dem Ort, wo die Seelen der verstorbenen Gerechten waren. 3. Wo blieb der Leib Christi nach seinem Tode? Nach dem Tode Christi wurde sein Leib in ein neues, steinernes Grab gelegt. 4. Wo blieb die Gottheit Christi? Die Gottheit Christi ist mit seiner Seele und mit seinem Leibe vereinigt geblieben. 5. Ist Christus tot im Grabe geblieben ? Nein; Christus ist nicht tot im Grabe geblieben, sondern er ist am dritten Tage auferstanden, das heißt lebendig aus dem Grabe hervorgegangen. 6. Wie wird der Tag genannt, an dem Christus auferstanden ist? Der Tag, an dem Christus auferstanden ist, wird Ostern genannt.

Tod und Auferstehung Jesu Christi. — VEERTIENDE

Himmelfahrt und Herabkommen des hl. Geistes Vierzehnte Lektion

LES

De hemelvaart van Jesus Christus. De nederdaling van den Heiligen Geest. 1. Is Christus na zijn verrijzenis nog op aarde gebleven? Ja, Christus is na zijn verrijzenis nog veertig dagen op aarde gebleven. 2. Wat heeft Christus gedurende die veertig dagen op aarde gedaan? Gedurende die veertig dagen heeft Christus zieh meermalen aan zijne discipelen vertoond, met hen gesproken, gegeten en gedronken. 3. En wat geschiedde op den veertigsten dag? Op den veertigsten dag is Christus opgevaren ten hemel, terwijl zijn discipelen het zagen. 4. Wanneer vieren wij de gedachtenis van die Hemelvaart? Wij vieren de gedachtenis van die Hemelvaart op Hemelvaartsdag. 5. Wat is Christus voor ons in den hemel ? Christus is voor ons in den hemel onze Hoogepriester, onze Middelaar, onze Voorspreker bij God, door wien wij alles verkrijgen. 6. Zal Christus vandaar 00k eens wederkomen ? Ja, Christus zal op het einde der wereld wederkomen met groote macht en heerlijkheid.

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Die

Himmelfahrt Jesu Christi. Das Herabkommen des heiligen Geistes. 1. Ist Christus nach seiner Auferstehung noch auf Erden geblieben? Ja, Christus ist nach seiner Auferstehung noch vierzig Tage auf Erden geblieben. 2. Was hat Christus während der vierzig Tage auf Erden getan? Während der vierzig Tage hat Christus sich mehrmals seinen Jüngern gezeigt, mit ihnen gesprochen, gegessen und getrunken. 3. Und was geschah am vierzigsten Tage ? Am vierzigsten Tage ist Christus aufgefahren gen Himmel, während seine Jünger es sahen. 4. Wann feiern wir das Gedächtnis der Himmelfahrt ? Wir feiern das Gedächtnis der Himmelfahrt am Himmelfahrtstage. 5. Was ist Christus für uns im Himmel ? Christus ist für uns im Himmel unser Hoherpriester, unser Mittler, unser Fürsprecher bei Gott, durch den wir alles erlangen. 6. Wird Christus von dort auch einst wiederkommen? Ja, Christus wird am Ende der Welt wiederkommen mit großer Macht und Herrlichkeit.

8. W a t is er gebeurd, nadat Christus ten hemel was opgevaren? Tien dagen, nadat Christus ten hemel was opgevaren, heeft Hij den Heiligen Geest gezonden.

7. Was wird Christus dann bei seinem Kommen tun? Christus wird dann kommen, um alle Menschen zu richten. 8. Was ist geschehen, nachdem Christus gen Himmel aufgefahren war? Zehn Tage nachdem Christus gen Himmel aufgefahren war, hat er den heiligen Geist gesandt.

9- Wie is de Heilige Geest? De Heilige Geest is de derde persoon van de heilige Drievuldigheid. 10. Wie hebben den Heiligen Geest toen ontvangen? De apostelen en discipelen van Christus, de heilige vrouwen en meer anderen,

9. Wer ist der heilige Geist ? Der heilige Geist ist die dritte Person der heiligen Dreifaltigkeit. 10. Wer hat damals den heiligen Geist empfangen ? Die Apostel und Jünger Christi, die heiligen Frauen und andere mehr, die mit

7- W a t zal Christus dan komen doen? Christus zal dan alle menschen komen oordeelen.

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Kurzer Begrifl der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

die m e t hen te z a m e n w a r e n , h e b b e n toen d e n Heiligen Geest o n t v a n g e n . 1 1 . Op welke w i j z e daalde de Heilige Geest op hen neder? D e Heilige Geest daalde op hen neder onder het geluid v a n een krachtigen s t o r m w i n d en het verschijnen v a n vurige tongen. 12. W a n n e e r vieren w i j de herinnering a a n die nederdaling v a n den Heiligen Geest? D e herinnering a a n die nederdaling v a n den Heiligen Geest vieren w i j op Pinkster, d a t is: het feest v a n den v i j f t i g s t e n d a g na Paschen. VIJFTIENDE

LES

De voortiurende nederdaling van den Heiligen Geest. 1. W o r d e n w i j ook deelachtig a a n den Heiligen Geest? J a ; w i j w o r d e n ook deelachtig aan den Heiligen Geest. 2. W a t w e r k t God door den Heiligen G e e s t in ons u i t ? God w e r k t door den Heiligen Geest z i j n genade in ons uit. 3. T o t w e l k doel w o r d t de Heilige G e e s t ons dan g e g e v e n ? D e Heilige Geest w o r d t ons g e g e v e n om ons heilig te m a k e n en heilig te doen leven. 4. W a n n e e r z i j n w i j heilig g e w o r d e n ? W i j z i j n heilig geworden, toen w i j ged o o p t werden en daardoor den Heiligen Geest ontvingen. 5- Hoeveel g a v e n v a n den Heiligen G e e s t z i j n er? E r z i j n z e v e n g a v e n v a n den Heiligen Geest, die m e n gewoonlijk n o e m t : de Geest van wijsheid en verstand, de Geest van raad en sterkte, de Geest van wetenschap en godvruchtigheid, de Geest van de vreeze des Heeren. 6. H o e v e e l v r u c h t e n v a n den Heiligen G e e s t telt men g e w o o n l i j k ? Men telt gewoonlijk twaalf v r u c h t e n v a n den Heiligen Geest, die men n o e m t : liefde, blijdschap, vrede, geduld, goedertierenheid, goedheid, lankmoedigheid, zachtmoedigheid, getrouwheid, zedigheid, eerbaarheid en reinheid.

ihnen z u s a m m e n waren, h a b e n den heiligen Geist e m p f a n g e n . 11. A u f w e l c h e Weise k a m der heilige Geist auf sie h e r a b ? D e r heilige Geist k a m auf sie herab unter d e m Brausen eines gewaltigen Sturmwindes und dem Erscheinen feuriger Zungen. 12. W a n n feiern w i r die Erinnerung an das H e r a b k o m m e n des heiligen Geistes? Die Erinnerung an das H e r a b k o m m e n des heiligen Geistes feiern w i r Pfingsten, das h e i ß t : a m Fest des f ü n f z i g s t e n T a g e s nach Ostern. Fünfzehnte Lektion Das fortdauernde Herabkommen des heiligen Geistes. 1. W e r d e n w i r a u c h des heiligen Geistes t e i l h a f t i g ? J a , w i r werden a u c h des heiligen Geistes teilhaftig. 2. W a s w i r k t G o t t durch den heiligen Geist in uns? G o t t w i r k t durch den heiligen Geist seine G n a d e in uns. 3. Z u w e l c h e m Z w e c k wird denn der heilige Geist g e g e b e n ? D e r heilige Geist wird uns gegeben, u m uns heilig zu m a c h e n und ein heiliges L e b e n f ü h r e n zu lassen. 4. W a n n sind w i r heilig g e w o r d e n ? W i r sind d a m a l s heilig geworden, als w i r g e t a u f t w u r d e n und d a d u r c h den heiligen Geist empfingen. 5. W i e v i e l e G a b e n des heiligen Geistes g i b t es? E s g i b t sieben G a b e n des heiligen Geistes, die m a n gewöhnlich n e n n t : der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Wissenschaft und der Frömmigkeit, der Geist der Furcht des Herrn. 6. W i e v i e l e F r ü c h t e des heiligen Geistes zählt man gewöhnlich? M a n z ä h l t gewöhnlich zwölf F r ü c h t e des heiligen Geistes, w e l c h e h e i ß e n : Liebe, Freude, Friede, Geduld, Güte, Milde, Langmut, Sanftmut, Treue, Sittsamkeit, Mäßigkeit, Keuschheit.

Das fortdauernde Herabkommen des hl. Geistes. — Glaube der Apostel. — Kreuzeszeichen

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7. Kunnen wij den Heiligen Geest en dus 00k de genade der heiligmaking verliezen ? J a , wij kunnen den Heiligen Geest, en dus 00k de genade der heiligmaking verliezen; dit geschiedt door doodzonde.

7. Können wir den heiligen Geist und somit auch die Gnade der Heiligmachung verlieren ? J a , wir können den heiligen Geist und somit auch die Gnade der Heiligmachung verlieren; das geschieht durch Todsünde.

ZESTIENDE LES Het geloofsbegrip der apostelen.

Sechzehnte Lektion Der Inbegriff des Glaubens der Apostel. 1. Wo findet man die vornehmsten Wahrheiten beschrieben, die ein Christ glauben muß? Die vornehmsten Wahrheiten, die ein Christ glauben muß, findet man beschrieben in dem Inbegriff des Glaubens der Apostel oder den zwölf Glaubensartikeln. 2. Wie lautet der Inbegriff des Glaubens der Apostel? 1. Ich glaube an Gott, den Vater, den allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erde. 2. Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn. 3. Der empfangen ist vom heiligen Geist, geboren aus der Jungfrau Maria. 4. Der gelitten hat unter Pontius Pilatus; der gekreuzigt, gestorben und begraben ist. 5. Der abgestiegen ist zur Hölle und am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten. 6. Der aufgefahren ist gen Himmel und sitzt zur Rechten Hand Gottes, seines allmächtigen Vaters. 7. Und von dannen kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten. 8. Ich glaube an den heiligen Geist. 9. Die heilige, katholische Kirche; Gemeinschaft der Heiligen. 10. Vergebung der Sünden. 11. Auferstehung des Fleisches. 12. Und das ewige Leben. Amen.

1. W a a r vindt men de v o o r n a a m s t e waarheden beschreven, die een Christen gelooven m o e t ?

De voornaamste waarheden, die een Christen gelooven moet, vindt men beschreven in het geloofsbegrip der apostelen of de twaalf artikelen des geloofs. 2. Hoe luidt dat geloofsbegrip der apostelen ? 1. Ik geloof in God, den Vader, den almachtigen Schepper van hemel en aarde. 2. En in Jezus Christus, zijn eenigen Zoon, onzen Heer. 3. Die ontvangen is van den Heiligen Geest, geboren uit de maagd Maria. 4. Die geleden heeft onder Pontius Pilatus; die gekruist, gestorven en begraven is. 5- Die nedergedaald is ter helle, en ten derden dage verrezen van de dooden. 6. Die opgeklommen is ten hemel, en zit aan de rechterhand van God, zijn almachtigen Vader. 7- En vandaar zal komen oordeelen de levenden en de dooden. 8. Ik geloof in den Heiligen Geest. 9- De heilige, katholieke kerk; gemeenschap der heiligen. 10. Vergeving der zonden. 1 1 . Verrijzenis des vleesches.

12. En het eeuwig leven.

Amen.

ZEVENTIENDE LES Het teeken des kruises. 1. Zijn wij verplicht ons geloof te belijden ? J a , wij zijn verplicht ons geloof te beüjden met woorden en met werken.

Siebzehnte Lektion Das Zeichen des Kreuzes. 1. Sind wir verpflichtet, unsern Glauben zu bekennen? J a , wir sind verpflichtet, unsern Glauben zu bekennen mit Worten und mit Werken.

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Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

2. W e l k teeken z i j n w i j gewoon te geb r u i k e n om belijdenis te doen v a n ons geloof ? H e t teeken, w a a r m e d e w i j belijdenis doen v a n ons geloof, is het teeken des kruises. 3. Hoe m a a k t men het teeken des kruises? f In den n a a m des V a d e r s en des Zoons e n des Heiligen Geestes. A m e n . 4. W a t b e d u i d t h e t teeken, d a t w i j m e t de h a n d m a k e n ? H e t teeken, d a t w i j m e t de h a n d m a k e n , beduidt, d a t w i j in J e z u s Christus den g e k r u i s t e gelooven en d a a r v a n belijdenis doen. 5. W a t beteekenen de woorden, die m e n er b i j u i t s p r e e k t ? D e woorden, die men erbij uitspreekt, beteekenen, d a t w i j het geheim der godd e l i j k e Drieeenheid gelooven en onze w e r k e n d a a r a a n opdragen. 6. Behooren w i j v a n het teeken des kruises dikwijls gebruik te m a k e n ? J a , w i j behooren v a n het teeken des kruises altijd gebruik te m a k e n : v o o r en na het gebed, als w i j g a a n slapen of opstaan, en b i j meer andere gelegenheden, w a a r i n w i j ons m e t G o d bezighouden.

2. W e l c h e s Zeichen sind w i r gewohnt zu gebrauchen, u m B e k e n n t n i s v o n unserm Glauben abzulegen? D a s Zeichen, w o m i t w i r v o n unserm G l a u b e n B e k e n n t n i s ablegen, ist das Zeichen des Kreuzes. 3. W i e m a c h t m a n das Zeichen des Kreuzes ? f Im N a m e n des V a t e r s und des Sohnes und des heiligen Geistes. A m e n . 4. W a s b e d e u t e t das Zeichen, das wir mit der H a n d m a c h e n ? D a s Zeichen, das w i r m i t der Hand m a c h e n , bedeutet, d a ß w i r an Jesum Christum, den Gekreuzigten, glauben und d a v o n B e k e n n t n i s ablegen. 5. W a s b e d e u t e n die Worte, die man hierbei ausspricht? Die Worte, die m a n hierbei ausspricht, bedeuten, d a ß w i r a n das Geheimnis der göttlichen Dreieinigkeit glauben und unsere W e r k e danach richten. 6. G e h ö r t es sich f ü r uns, v o n dem Zeichen des K r e u z e s o f t m a l s G e b r a u c h zu machen ? J a , es gehört sich f ü r uns, v o n dem Zeichen des K r e u z e s allezeit G e b r a u c h zu m a c h e n : v o r und n a c h dem Gebet, w e n n w i r schlafen gehen oder aufstehen, und bei anderen Gelegenheiten mehr, bei denen w i r uns mit G o t t beschäftigen.

A C H T T I E N D E LES

Achtzehnte Lektion

De zonde. 1. W a t m o e t men doen om een heilig leven te leiden en in den hemel te k o m e n ?

Die Sünde. 1. W a s m u ß m a n tun, u m ein heiliges L e b e n zu führen und in den H i m m e l zu kommen ? U m ein heiliges L e b e n zu führen und in den H i m m e l zu k o m m e n , m u ß m a n das Böse fliehen und das G u t e tun. 2. W e l c h e s Böse m u ß ein Christ fliehen?

O m een heilig leven te leiden en in den hemel te komen, m o e t m e n h e t k w a a d v l u c h t e n en het goede doen. 2. W e l k k w a a d m o e t een Christen vluchtten ? E e n Christen m o e t de zonde v l u c h t e n . 3. W a t noemt men zonde? Zonde n o e m t men alle gedachten, begeerten, woorden, w e r k e n en v e r z u i m e n v a n den mensch, die aan G o d mishagen. 4. H o e v e e l soorten v a n zonden z i j n er? T w e e soorten: erjzonde en dadelijke zonde. 5. W a t is erfzonde?

Ein Christ m u ß die Sünde fliehen. 3. W a s nennt m a n Sünde? S ü n d e nennt m a n alle G e d a n k e n , Begierden, W o r t e , W e r k e und Versäumnisse des Menschen, die G o t t mißfallen. 4. W i e v i e l e A r t e n v o n S ü n d e n gibt es? Zwei A r t e n : Erbsünde und Tatsünde. 5. W a s ist

Erbsünde?

Die SQnde

Erfzonde is de zonde, waarmede wij allen ter wereld komen, en waaraan wij door de ongehoorzaamheid van onze eerste ouders schuldig geworden zijn. 6. Wat is dadelijke zonde? Dadelijke zonde is die zonde, die ieder mensch door zijn eigen wil doet, nadat hij tot het gebruik van zijn verstand gekomen is. 7. Hoeveel soorten van dadelijke zonde zijn er? Twee soorten: doodzonde en dagelijksche zonde. 8. Wat is doodzonde? Doodzonde is een zonde, waardoor God zwaar vertoornd wordt, die ons de genade Gods doet verliezen en ons werpt in den Staat van verdoeming. 9. Is de doodzonde zeer te vreezen? Ja, de doodzonde is zeer te vreezen, want zij is het grootste ongeluk, dat den mensch kan overkomen. NEGENTIENDE LES Vervolg van de voorgaande les. 1. Wat is dagelijksche zonde? Dagelijksche zonde is eene lichtere zonde, die ons de genade Gods niet geheel en al doet verliezen en waarom men niet verdoemd zal worden, maar die nochtans aan God mishaagt en een groote straf waardig is. 2. Moeten wij de dagelijksche zonde 00k schuwen? J a ; wij moeten de dagelijksche zonde 00k schuwen, want zelfs de kleinste zonde mishaagt aan God en benadeelt de ziel. 3- Een zonde, die men dagelijks doet, is dat een dagelijksche zonde? Neen; een zonde, die men dagelijks doet, kan wel een doodzonde zijn; en die is te verschrikkelijker, naarmate men er een gewoonte van maakt. 4- Wat noemt men hoofdzonden? Hoofdzonden noemt men die zonden, die de oorsprong van andere zonden zijn. 5- Hoeveel hoofdzonden

zijn er?

Men noemt er gewoonlijk zeven, namelijk: hoovaardigheid, nijd, gierigheid, onkuischheid, gulzigheid, gramschap en traagheid.

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Erbsünde ist die Sünde, womit wir alle zur Welt kommen und woran wir durch den Ungehorsam unserer ersten Eltern schuldig geworden sind. 6. Was ist Tatsünde ? Tatsünde ist die Sünde, die jeder Mensch durch seinen eigenen Willen tut, nachdem er zum Gebrauch seines Verstandes gekommen ist. 7. Wieviele Arten von Tatsünden gibt es? Zwei Arten: Todsünde und tägliche Sünde. 8. Was ist Todsünde? Todsünde ist eine Sünde, wodurch Gott schwer erzürnt wird, die uns die Gnade Gottes verlieren läßt und uns in den Stand der Verdammnis wirft. 9. Ist die Todsünde sehr zu fürchten? J a , die Todsünde ist sehr zu fürchten, denn sie ist das größte Unglück, das über den Menschen kommen kann. Neunzehnte Lektion Fortsetzung der vorangehenden Lektion. 1. Was ist tägliche Sünde? Tägliche Sünde ist eine leichtere Sünde, die uns die Gnade Gottes nicht ganz und gar verlieren läßt und um derentwillen man nicht verdammt werden wird, die aber dennoch Gott mißfällt und einer großen Strafe würdig ist. 2. Müssen wir die tägliche Sünde auch scheuen ? J a , wir müssen die tägliche Sünde auch scheuen, denn selbst die kleinste Sünde mißfällt Gott und schadet der Seele. 3. Ist eine Sünde, die man täglich tut, eine tägliche Sünde? Nein, eine Sünde, die man täglich tut, kann sehr wohl auch eine Todsünde sein, und die ist um so schrecklicher, je mehr man eine Gewohnheit daraus macht. 4. Was nennt man Hauptsünden? Hauptsünden nennt man die Sünden, die der Ursprung anderer Sünden sind. 5. Wieviele Hauptsünden gibt es ? Man nennt gewöhnlich sieben, nämlich: Hoffahrt, Neid, Geiz, Unkeuschheit, Gefräßigkeit, Zorn und Trägheit.

192

Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

6. Zijn de hoofdzonden altijd doodzonden? Neen; de hoofdzonden zijn doodzonden of dagelijksche zonden. 7. W a t leidt tot de zonde? De bekoring leidt ons tot de zonde. 8. Wie zijn het, die ons tot de zonde bekoren ? De duivel, de wereld en het vleesch bekoren ons tot de zonde. TWINTIGSTE

LES

De christelijke deugden. 1. Welk goed moet een Christen doen? Een Christen moet de christelijke deugden beoefenen en aan de geboden v a n God en v a n de heilige kerk gehoorzamen. 2. Welke deugden moet men beoefenen jegeps God? De deugden, die men jegens God moet beoefenen, zijn: het geloof, de hoop en de lief de. 3. Hoe worden deze drie deugden gewoonlijk genoemd? Deze drie deugden worden gewoonlijk de drie goddelijke deugden genoemd. 4. Welke plichten hebben wij jegens onze medemenschen ? Jegens onze medemenschen hebben wij verscheidene plichten, die alle hierop uitkomen: dat w i j niemand kwaad, maar iedereen goed moeten doen. 5. Hoe noemen wij onze medemenschen nog anders? W i j noemen onze medemenschen 00k onze evennaasten. 6. Hoe moeten wij nu God, en hoe onze evennaasten beminnen? W i j moeten God beminnen bovenal, en onze evennaasten gelijk onszelf. 7. Moeten wij onszelf dan 00k liefheebben ? Ja, wij moeten 00k onszelf liefhebben. 8. Wanneer hebben wij onszelf lief? W i j hebben onszelf lief, wanneer w i j God dienen, gelijk Hij van ons eischt. 9. Welke deugden moeten de kinderen het allermeest beoefenen? De deugden, welke de kinderen het allermeest moeten beoefenen zijn: gehoor-

6. Sind die Hauptsünden allezeit Todsünden ? Nein; die Hauptsünden sind Todsünden oder tägliche Sünden. 7. W a s verführt zur Sünde? Der Anreiz verführt uns zur Sünde. 8. Wer sind die, welche uns zur Sünde anreizen ? Der Teufel, die W e l t und das Fleisch reizen uns zur Sünde an. Zwanzigste Lektion

Die christlichen Tugenden. 1. Welches Gute muß ein Christ tun? Ein Christ muß die christlichen Tugenden üben und den Geboten Gottes und der heiligen Kirche gehorsam sein. 2. Welche Tugenden muß man Gott gegenüber üben? Die Tugenden, die man Gott gegenüber üben muß, sind: der Glaube, die Hoffnung und die Liebe. 3. Wie werden diese drei Tugenden gewöhnlich genannt? Diese drei Tugenden werden gewöhnlich die drei göttlichen Tugenden genannt. 4. Welche Pflichten haben wir gegen unsere Mitmenschen? Gegen unsere Mitmenschen haben wir verschiedene Pflichten, die alle darauf hinauskommen, daß wir niemandem Böses, sondern jedem Gutes tun müssen. 5. Wie nennen wir unsere Mitmenschen noch anders? Wir nennen unsere Mitmenschen auch unsere Nächsten. 6. Wie müssen wir nun Gott und wie unsere Nächsten lieben? Wir müssen Gott über alles und unsere Nächsten wie uns selbst lieben. 7. Müssen wir uns selbst denn auch lieb haben? Ja, wir müssen auch uns selbst lieb haben. 8. W a n n haben wir uns selbst lieb? Wir haben uns selbst lieb, wenn wir Gott dienen, wie er es von uns fordert. 9. Welche Tugenden müssen die Kinder am allermeisten üben? Die Tugenden, welche die Kinder am allermeisten üben müssen, sind: Gehorsam,

D i e christlichen T u g e n d e n . —

zaamheid, vlijt, leerzaamheid.

oprechtheid,

godsvrucht

EEN EN T W I N T I G S T E

193

D i e G e b o t e Gottes und der K i r c h e

en

Fleiß, Aufrichtigkeit, Lernbegierde.

Gottesfurcht

Einundzwanzigste

LES

De geboden van God en van de kerk. 1. Hoeveel geboden v a n God zijn er? Er zijn tien geboden v a n God. 2. Hoe luiden de tien geboden?

und

Lektion

Die Gebote Gottes und der

Kirche.

1. Wieviele Gebote Gottes gibt es? Es gibt zehn Gebote Gottes. 2. W i e lauten die zehn Gebote?

1. Ik ben de Heer uw God, die u geleid heb uit de slavernij v a n Egypte. Gij zult geen vreemde goden voor mijn aangezicht hebben. Gij zult u geen afgod maken, noch eenige beeltenis, om die te aanbidden.

1. Ich bin der Herr dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause geführt habe. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben. D u sollst dir keinen A b g o t t noch irgend ein Bildnis machen, um dieselben anzubeten.

2. Gij zult den naam v a n den Heer uwen God niet ijdel gebruiken.

2. Du sollst den Namen des Herrn deines Gottes nicht vergeblich führen.

3. Wees gedachtig, dat gij den Sabbatdag heilig maakt, w a n t dat is de rust van den zevenden dag.

3. Gedenke, daß du den Sabbathtag heiligest, denn das ist die Ruhe des siebenten Tages.

4. Gij zult uw vader en uw moeder eeren, opdat gij lang moogt leven in het beloofde land.

4. Du sollst deinen V a t e r und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem gelobten Lande.

5. Gij zult niet doodslaan.

5. Du sollst nicht töten.

6. Gij zult geen overspei doen.

6. Du sollst nicht ehebrechen.

7- Gij zult niet stelen.

7. Du sollst nicht stehlen.

8. Gij zult tegen uw naaste geen sche getuigenis spreken.

val-

8. Du sollst kein falsch Zeugnis wider deinen Nächsten.

geben

9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib.

9- Gij zult uws naasten huisvrouw niet begeeren. 10. Gij zult zijn goederen niet begeeren.

10. Du sollst seiner Güter nicht begehren.

3. Hoeveel geboden v a n de kerk zijn

3. Wieviele Gebote der Kirche gibt es?

er? Men telt gewoonlijk vijf de kerk.

geboden

van

4- Hoe luiden die vijf geboden v a n de 6 kerk? 1. De geboden heilige dagen zult gij vieren. 2. En dan 00k mis hooren met goede manieren. 3- Geen geboden vastendagen zult gij breken. 4- Gij zult uwen priester, ten minste eens 's jaars, uw biecht spreken. 5- Nuttigen omtrent Paschen het Lichaam des Heeren. Corpus confessionum 6.

Man zählt gewöhnlich fünf Gebote der Kirche. 4. Wie lauten die fünf Gebote der Kirche? 1. Die gebotenen Feiertage sollst du ehren. 2. Und dann mit Andacht, wie sich's ziemt, auch Messe hören. 3. Keinen gebotenen Fasttag sollst du brechen. 4. Deinem Priester mindestens einmal im Jahr deine Beichte s p r e c h e n . 5. Empfange um Ostern den Leib des Herrn. 13

194

Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

TWEE ENTWINTIGSTE

LES

De goodelijke genade. Het gebed des Heeren. 1. K u n n e n w i j door onszelven en door onze eigen k r a c h t het k w a a d v l u c h t e n en het goede doen? Neen, niet door onszelven of door onze eigen k r a c h t k u n n e n w i j h e t k w a a d vluchten en het goede doen; w i j k u n n e n dit niet zonder de hulp v a n Gods genade. 2. W a t is die genade v a n God ? Die genade v a n God is een bovennatuurlijke hulp of k r a c h t , ons door God geschonken. 3. W a t w e r k t de genade v a n God in ons u i t ? D e genade v a n God v e r l i c h t ons verstand om het goede te kennen, en vers t e r k t onzen wil om het goede te doen. 4. Door w e l k e middelen o n t v a n g e n w i j gewoonlijk de genade v a n G o d ? W i j o n t v a n g e n gewoonlijk de g e n a d e v a n G o d door het gebed en door de sacramenten. 5. W a t is h e t v o o r n a a m s t e gebed, waarm e d e w i j God moeten bidden? H e t v o o r n a a m s t e gebed, w a a r m e d e w i j G o d moeten bidden, is h e t Onze Vader. 6. W a a r o m is dit het v o o r n a a m s t e gebed? H e t Onze Vader is het v o o r n a a m s t e gebed, o m d a t onze Z a l i g m a k e r zelf h e t ons geleerd heeft. D a a r o m w o r d t het 00k het gebed des Heeren genoemd. 7. Hoe luidt het gebed des Heeren of het Onze Vader? Onze V a d e r , die in de hemelen zijt, geheiligd zij uw n a a m ; uw rijk t o e k o m e ; u w wil geschiede op de aarde als in den hem e l ; geef ons heden ons dagelijksch brood; en vergeef ons onze schulden, gelijk 00k w i j v e r g e v e n onzen schuldenaren; en leid ons niet in bekoring; m a a r verlos ons v a n het k w a a d e . A m e n .

DRIE

EN T W I N T I G S T E

LES

De aanroeping van de heiligen. De groetenis van den engel. 1. Mögen en bevooren w i j de heiligen te bidden?

Zweiundzwanzigste Lektion

Die göttliche Gnade. Das Gebet des Herrn. 1. K ö n n e n w i r durch uns selbst und durch unsere eigene K r a f t das B ö s e fliehen und das G u t e t u n ? Nein, nicht durch uns selbst oder durch unsere eigene K r a f t können w i r das Böse fliehen und das G u t e t u n ; w i r können das nicht ohne die Hilfe der G n a d e Gottes. 2. W a s ist die Gnade G o t t e s ? Die Gnade G o t t e s ist eine übernatürliche Hilfe oder K r a f t , die uns v o n G o t t geschenkt wird. 3. W a s b e w i r k t die G n a d e Gottes in uns? Die G n a d e G o t t e s erleuchtet unsern V e r s t a n d , u m das G u t e zu erkennen und s t ä r k t unsern W i l l e n , u m das G u t e zu t u n . 4. D u r c h welche Mittel e m p f a n g e n wir gewöhnlich die G n a d e G o t t e s ? W i r e m p f a n g e n gewöhnlich die Gnade Gottes durch das Gebet und durch die Sakramente. 5. W e l c h e s ist das v o r n e h m s t e Gebet, mit dem w i r G o t t b i t t e n müssen? D a s v o r n e h m s t e G e b e t , m i t dem w i r G o t t b i t t e n müssen, ist das Vaterunser. 6. W a r u m ist dies das v o r n e h m s t e Gebet? D a s Vaterunser ist das v o r n e h m s t e Gebet, weil unser Seligmacher selbst es uns gelehrt hat. D a r u m wird es auch das Gebet des Herrn genannt. 7. W i e l a u t e t das Gebet des Herrn oder das Vaterunser ? V a t e r unser, der du bist im H i m m e l ! Geheiligt w e r d e dein N a m e . Zu uns k o m m e dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser tägliches B r o t gib uns heute. U n d vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. U n d führe uns nicht in V e r s u c h u n g , sondern erlöse uns v o n dem Übel. Amen. Dreiundzwanzigste Lektion Die

Anrufung der Heiligen. Der englische Gruß. 1. Dürfen und können wir die Heiligen bitten ?

Göttliche Gnade, G e b e t des Herrn.

— Anrufung der Heiligen, englischer Gruß.

Wij mögen ook wel de heiligen bidden, maar alleen, opdat zij met ons zouden bidden en opdat wij door hunne voorspraak van God verkrijgen wat wij noodig hebben. 2. Mögen wij de heiligen dan niet aanbidden ? Neen, aanbidden mögen wij de heiligen niet, want men mag niemand aanbidden dan God. 3. Van welke heiligen zullen wij de gebeden verzoeken? Wij zullen de gebeden verzoeken van alle heiligen in het algemeen, omdat zij allen door God bemind worden, en bizonder van die heiligen, wier naam wij dragen of voor wie wij een bizonderen eerbied hebben, maar vooral van de heilige maagd Maria, de moeder des Heeren. 4. Met welke gebeden zal men de heilige maagd Maria bidden? Men zal de heilige maagd Maria bidden met gebeden, die door de kerk zijn goedgekeurd, en bizonder met de groetetiis des engels genaamd: het Wees gegroet. 5. Hoe luidt de groetenis des engels of het Wees gegroet? Wees gegroet, Maria, vol van genade! De Heer is met u; gezegend zijt gij onder de vrouwen en gezegend is de vrucht uws lichaams, Jezus. Heilige Maria, moeder Gods! bid voor ons, zondaren, nu en in het uur van onzen dood. Amen. 6. Waarom wordt dit gebed de groetetenis des engels genoemd? Omdat het begint met de woorden, die de engel Gabriel gebruikte, toen hij de heilige maagd boodschapte, dat zij de moeder zou worden van Jezus Christus. 7- Hoe moeten wij gesteld zijn, als wij bidden ? Als wij bidden, moeten wij het doen met diepe aandacht en eerbied.

V I E R EN T W I N T I G S T E

LES

De sacramenten. 1. Wat is een sacrament? Een sacrament is een teeken of een

— Sakramente

195

Wir dürfen auch wohl die Heiligen bitten, aber nur, damit sie mit uns bitten sollen, und damit wir durch ihre Fürsprache erlangen, was wir nötig haben. 2. Dürfen wir dann also die Heiligen nicht anbeten ? Nein, anbeten dürfen wir die Heiligen nicht, denn man darf niemanden anbeten als nur Gott. 3. Welche Heiligen sollen wir um ihr Gebet bitten? Wir sollen alle Heiligen im allgemeinen um ihr Gebet bitten, weil sie alle von Gott geliebt werden, und besonders die Heiligen, deren Namen wir tragen oder zu denen wir eine besondere Verehrung haben, vor allem aber die heilige Jungfrau Maria, die Mutter des Herrn. 4. Mit welchen Gebeten soll man die heilige Jungfrau Maria bitten? Man soll die heilige Jungfrau Maria mit Gebeten bitten, die von der Kirche gutgeheißen sind, und besonders mit dem englischen Gruß, genannt: das Gegrüßt seist du. 5. Wie lautet der englische Gruß oder das Gegrüßet seist du? Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade! Der Herr ist mit dir; du bist gebenedeit unter den Weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes! Bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. 6. Warum wird dieses Gebet der englische Gruß genannt? Weil es mit den Worten beginnt, die der Engel Gabriel gebrauchte, als er der heiligen Jungfrau die Botschaft brachte, daß sie die Mutter Jesu Christi werden sollte. 7. Wie müssen wir uns verhalten, wenn wir beten? Wenn wir beten, müssen wir es mit tiefer Andacht und Ehrerbietung tun. Vierundzwanzigste Lektion Die Sakramente. 1. Was ist ein Sakrament? Ein Sakrament ist ein Zeichen oder ein 13*

196

Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

uitwendige, tastbare zaak, door Christus ingesteld tot onze heiligmaking. 2. Hoeveel sacramenten zijn er? E r zijn zevert sacramenten. 3. Welke zijn die zeven sacramenten? De Doop, het Vormsel, het heilig sacrament des Altaars, het sacrament der Boete, de Zalving der ziehen, het Priesterschap en de zegening der gehuwden. 4. Mögen al de zeven sacramenten meer dan éénmaal ontvangen worden? Neen, er zijn drie sacramenten, die niet meer dan éénmaal mögen ontvangen worden. 5. W e l k e drie sacramenten mögen niet meer dan éénmaal ontvangen worden? D e drie sacramenten, die niet meer dan éénmaal mögen ontvangen worden, zijn: de Doop, het Vormsel en het Priesterschz.^. 6. W a a r o m mögen die drie sacramenten niet meer dan éénmaal ontvangen worden? Die drie sacramenten mögen niet meer dan éénmaal ontvangen worden, omdat zij een eeuwig merkteeken in de ziel drukken. 7. W e l k merkteeken ontvangt men in die sacramenten? In den Doop ontvangt men het merkteeken v a n christen en kind v a n God; in het Vormsel het merkteeken v a n krijgsknecht v a n Christus; in het Priesterschap het merkteeken v a n dienaar v a n Christus.

äußerlich wahrnehmbares Ding, von Christo eingesetzt zu unserer Heiligung. 2. Wieviele Sakramente gibt es? E s gibt sieben Sakramente. 3. Welches sind diese sieben Sakramente ? Die Taufe, die Firmung, das heilige Sakrament des Altars, das Sakrament der Buße, die Krankenölung, die Priesterweihe und die Einsegnung der Ehe. 4. Können alle sieben Sakramente mehr als einmal empfangen werden ? Nein, es gibt drei Sakramente, die nicht mehr als einmal empfangen werden können. 5. Welche drei Sakramente können nicht mehr als einmal enpfangen werden? Die drei Sakramente, die nicht mehr als einmal empfangen werden können, sind: die Taufe, die Firmung und die Priesterweihe. 6. W a r u m können diese drei Sakramente nicht mehr als einmal empfangen werden? Diese drei Sakramente können nicht mehr als einmal empfangen werden, weil sie der Seele ein unauslöschliches Merkmal einprägen. 7. Welche Merkmale empfängt man in diesen Sakramenten? In der T a u f e empfängt man das Merkmal eines Christen und Kindes Gottes, in der Firmung das Merkmal eines Streiters Christi, in der Priesterweihe das Merkmal eines Dieners Christi.

V I J F EN T W I N T 1 G S T E LES

Fünfundzwanzigste Lektion

De sacramenten der dooden. 1. In hoeveel soorten worden de zeven sacramenten doorgaans verdeelt? De zeven sacramenten worden doorgaans in twee soorten verdeeld, namelijk: in sacramenten der dooden en sacramenten der levenden. 2. W a t bedoelt men met sacramenten der dooden? Met sacramenten der dooden bedoelt men die sacramenten, welke ingesteld zijn voor hen, die dood zijn naar de ziel. 3. Wanneer is men dood naar de ziel? Men is dood naar de ziel, als men in Staat v a n doodzonde is.

Die Sakramente der Toten. 1. In wieviele Arten werden die sieben Sakramente gewöhnlich eingeteilt? Die sieben Sakramente werden gewöhnlich in zwei Arten eingeteilt, nämlich: in Sakramente der Toten und Sakramente der Lebendigen. 2. W a s meint man mit Sakramenten der Toten? Mit Sakramenten der Toten meint man die Sakramente, welche eingesetzt sind für diejenigen, die der Seele nach tot sind. 3. W a n n ist man der Seele nach tot ? Man ist der Seele nach tot, wenn man im Stande der Todsünde ist.

D i e Sakramente der T o t e n .

— D i e Sakramente der L e b e n d i g e n

4. W a t doet d a n de d o o d z o n d e ? De doodzonde b e r o o f t de ziel v a n h e t aeestelijke leven, d a t is, v a n de g e n a d e en vriendschap Gods. 5. W a t

is de u i t w e r k i n g

van

de

sa-

cramenten der dooden? De u i t w e r k i n g v a n de s a c r a m e n t e n der dooden is, d a t z i j de z o n d e v e r g e v e n en de ziel herstellen in de g e n a d e en v r i e n d schap v a n G o d , die z i j door de z o n d e v e r loren h a d . 6. H o e v e e l

sacramenten

der

dooden

zijn er? E r z i j n twee s a c r a m e n t e n der dooden, n a m e l i j k : de D o o p en h e t sacrament der Boete. 7. W a a r o m h e e t e n die twee s a c r a m e n t e n : de Doop en h e t sacrament der Boete, s a c r a m e n t e n der dooden ? D e Doop en h e t sacrament der Boete heeten s a c r a m e n t e n der dooden, omdat zij a a n de ziel, die dood is door de z o n d e , het geestelijk l e v e n t e r u g g e v e n . 8. W a t is h e t g e e s t e l i j k l e v e n der z i e l ? H e t g e e s t e l i j k l e v e n der ziel is: lief h e b b e n b o v e n alle dingen. ZES EN T W I N T I G S T E

God

4. W a s t u t d e m n a c h die T o d s ü n d e ? D i e T o d s ü n d e b e r a u b t die Seele ihres geistlichen L e b e n s , das h e i ß t der G n a d e und Freundschaft Gottes. 5. W a s ist die W i r k u n g der S a k r a m e n t e der Toten? Die Wirkung der Sakramente der Toten ist, d a ß sie die S ü n d e v e r g e b e n u n d die Seele w i e d e r h e r s t e l l e n in der G n a d e u n d F r e u n d s c h a f t G o t t e s , die sie d u r c h die Sünde verloren hatte. 6. W i e v i e l e S a k r a m e n t e der Toten g i b t es? E s g i b t zwei S a k r a m e n t e der Toten, n ä m l i c h : die Taufe u n d d a s Sakrament der Buße. 7. W a r u m h e i ß e n diese zwei Sakram e n t e , die Taufe u n d d a s Sakrament der Buße S a k r a m e n t e der Toten ? D i e Taufe u n d d a s Sakrament der Buße heißen S a k r a m e n t e der Toten, weil sie d e r Seele, die d u r c h die S ü n d e tot ist, das geistliche L e b e n z u r ü c k g e b e n . 8. W a s ist d a s geistliche L e b e n der Seele ? D a s geistliche L e b e n der Seele i s t : G o t t ü b e r alle D i n g e lieb h a b e n . Sechsundzwanzigste Lektion

LES

De sacramenten der levenden. 1. W a t b e d o e l t m e n m e t s a c r a m e n t e n der levenden? M e t s a c r a m e n t e n der levenden b e d o e l t m e n die s a c r a m e n t e n , w e l k e ingesteld z i j n v o o r hen, die levend z i j n n a a r de ziel. 2. W a n n e e r is m e n levend n a a r de z i e l ? Men is levend n a a r de ziel, als m e n in Staat v a n g e n a d e is. 3- W a n n e e r is m e n in Staat v a n g e n a d e ? Men is in Staat v a n g e n a d e , als m e n z u i v e r v a n d o o d z o n d e n is. 4- W a n n e e r is m e n z u i v e r v a n zonden ?

197

dood-

Men is z u i v e r v a n d o o d z o n d e n , als m e n G o d b o v e n a l lief h e e f t en z i j n g e b o d e n onderhoudt. 5. W a t is de u i t w e r k i n g v a n de sac r a m e n t e n der levenden? D e u i t w e r k i n g v a n de s a c r a m e n t e n der

Die Sakramente der Lebendigen. 1. W a s m e i n t m a n m i t S a k r a m e n t e n der Lebendigen? M i t S a k r a m e n t e n der Lebendigen meint m a n die S a k r a m e n t e , w e l c h e e i n g e s e t z t sind f ü r diejenigen, die der Seele n a c h lebendig sind. 2. W a n n ist m a n der Seele n a c h lebendig ? M a n ist der Seele n a c h lebendig, w e n n m a n i m S t a n d e der G n a d e ist. 3. W a n n ist m a n im S t a n d e der G n a d e ? M a n ist i m S t a n d e der G n a d e , w e n n m a n rein v o n T o d s ü n d e n ist. 4. W a n n ist m a n rein v o n T o d s ü n d e n ? M a n ist rein v o n T o d s ü n d e n , w e n n m a n G o t t ü b e r alles lieb h a t u n d seine G e b o t e hält. 5. W a s ist die W i r k u n g der S a k r a m e n t e der Lebendigen ? D i e W i r k u n g der S a k r a m e n t e der L e -

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Kurzer Begriff der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

levenden is, dat ze het geestelijk leven in ons bewaren en versterken. 6. Hoeveel sacramenten der levenden zijn er? E r zijn vijf sacramenten der levenden. 7. Welke zijn die vijf sacramenten der levenden ? De vijf sacramenten der levenden zijn: het Vormsel, het heilig sacrament des Altaars, de Zalving der zieken, het Priesterschap, en de zegening der gehuwden. 8. W a a r o m noemt men die vijf sacramenten, sacramenten der levenden ? Die vijf sacramenten noemt men sacramenten der levenden, omdat zij in de ziel, die levend is door de genade, het leven der genade versterken en bewaren. 9. B e g a a t men groote zonde door een sacrament onwaardig te ontvangen? Ja, door een sacrament onwaardig te ontvangen begaat men een schromelijke heiligschennis. ZEVEN EN T W I N T I G S T E

bendigen ist, daß sie das geistliche Leben in uns bewahren und stärken. 6. Wieviele Sakramente der Lebendigen gibt es? E s gibt fünf Sakramente der Lebendigen. 7. Welches sind die fünf Sakramente der Lebendigen ? Die fünf Sakramente der Lebendigen sind: die Firmung, das heilige Sakrament des Altars, die Krankenölung, die Priesterweihe und die Einsegnung der Ehe. 8. W a r u m nennt man diese fünf Sakramente Sakramente der Lebendigen? Diese fünf Sakramente nennt man Sakramente der Lebendigen, weil sie in der Seele, die lebendig ist durch die Gnade, das Leben der Gnade stärken und bewahren. 9. Begeht man eine große Sünde, wenn man ein Sakrament unwürdig empfängt? Ja, wenn man ein Sakrament unwürdig empfängt, begeht man eine schlimme Entweihung.

LES

De Doop en het heilig sacrament des

Altaars.

1. W a t is het noodzakelijkste v a n de zeven sacramenten? Het noodzakelijkste v a n de zeven sacramenten is de Doop. 2. W a a r o m is de Doop het noodzakelijkste sacrament? De Doop is het noodzakelijkste sacrament, omdat men zonder den Doop niet zalig kan worden. 3. W a t is het waardigste v a n de zeven sacramenten? Het waardigste v a n de zeven sacramenten is het heilig sacrament des Altaars. 4. W a a r o m is dat het waardigste? Het heilig sacrament des Altaars is het waardigste, omdat Jezus Christus zelf daarin tegenwoordig is. 5. Hoe is Christus zelf daarin tegenwoordig ? Christus is zelf daarin tegenwoordig met zijn Godheid en menschheid, zooals Hij in den hemel is, maar bedekt onder de gedaanten v a n brood en wijn.

Siebenundzwanzigste Lektion Die

Taufe

und das heilige Sakrament des Altars. 1. Welches ist das notwendigste von den sieben Sakramenten? Das notwendigste von den sieben Sakramenten ist die Taufe. 2. W a r u m ist die T a u f e das notwendigste Sakrament? Die T a u f e ist das notwendigste Sakrament, weil man ohne die Taufe nicht selig werden kann. 3. Welches ist das würdigste von den sieben Sakramenten? Das würdigste von den sieben Sakramenten ist das heilige Sakrament des Altars. 4. W a r u m ist dies das würdigste? Das heilige Sakrament des Altars ist das würdigste, weil Jesus Christus selbst darin gegenwärtig ist. 5. Wie ist Christus selbst darin gegenwärtig ? Christus ist selbst darin gegenwärtig mit seiner Gottheit und Menschheit, sowie er im Himmel ist, jedoch verborgen unter den Gestalten von Brot und Wein.

Die Taufe und das Sakrament des Altars. — Die Wirkung der Sakramente

6. Wanneer komt Christus daarin tegen•woordig? In de heilige offerande der mis komt Christus daarin tegenwoordig. 7. W a t geschiedt er dan in de offerande der mis? In de offerande der mis worden brood en wijn veranderd in het Lichaam en Bloed van Jezus Christus, en zoo w o r d t Christus aan God tot een offerande opgedragen.

199

6. W a n n wird Christus darin gegenwärtig ? Im heiligen Meßopfer wird Christus darin gegenwärtig. 7. W a s geschieht demnach im Meßopfer ? Im Meßopfer werden Brot und Wein verwandelt in den Leib und das Blut Jesu Christi, und so wird Christus Gott zum Opfer dargebracht.

ACHT EN TWINTIGSTE LES

Achtundzwanzigste Lektion

De uitwerking der sacramenten. 1. W a t worden wij door den Doop? Door den Doop worden wij christenen, dat is: leden van Jezus Christus en zijn kerk. 2. W a t worden wij nog meer door den Doop? Wij worden bovendien door den Doop kinderen van God, tempels v a n den Heiligen Geest en erfgenamen des eeuwigen levens. 3. W a t ontvangen wij door den Doop ?

Die Wirkung der Sakramente. 1. Was werden wir durch die Taufe? Durch die Taufe werden wir Christen, das heißt Glieder Jesu Christi und seiner Kirche. 2. Was werden wir noch weiter durch die Taufe ? Wir werden außerdem durch die Taufe Kinder Gottes, Tempel des heiligen Geistes und Erben des ewigen Lebens.

Door den Doop ontvangen wij vergiffenis van de erfzonde en bovendien de heiligmakende genade. 4- W a t ontvangen wij door het Vormsei? Door het Vormsel ontvangen wij de volheid van den Heiligen Geest. 5- W a t m a a k t ons het Vormsel? Het Vormsel m a a k t ons volkomen christenen en krijgsknechten van Jezus Christus. 6. Waartoe verplicht ons die hoedanigheid? Die hoedanigheid verplicht ons, ons geloof vrijmoedig te belijden en er trouw naar te leven.

3. W a s empfangen wir durch die Taufe ? Durch die Taufe empfangen wir Vergebung der Erbsünde und außerdem die heiligmachende Gnade. 4. Was empfangen wir durch die Firmung ? Durch die Firmung empfangen wir die Fülle des heiligen Geistes. 5. Wozu m a c h t uns die Firmung? Die Firmung macht uns zu vollkommenen Christen und Streitern Jesu Christi. 6. Wozu verpflichtet uns diese Eigenschaft ? Diese Eigenschaft verpflichtet uns, unsern Glauben freimütig zu bekennen und treu danach zu leben.

NEGEN EN TWINTIGSTE LES

Neunundzwanzigste Lektion

Vervolg van de vorige les. 1. W a t ontvangen wij in het heilig sacrament des Altaars? In het heilig sacrament des Altaars ontvangen wij het waarachtig Lichaam en Bloed van Jezus Christus tot een geesteKjk voedsel voor onze ziel.

Fortsetzung der vorigen Lektion. 1. Was empfangen wir im heiligen Sakrament des Altars? Im heiligen Sakrament des Altars empfangen wir den wahrhaftigen Leib und das wahrhaftige Blut Jesu Christi zu einer geistliche Speise f ü r unsere Seele.

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Kurzer BegriS der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

2. W a t o n t v a n g e n w i j door het sacrament der Boete ? Door het sacrament der Boete o n t v a n gen w i j vergiffenis v a n de doodzonden, die w i j na onzen D o o p gedaan hebben. 3. W a t w o r d t er vereischt om aan die vergiffenis deelachtig te worden? O m aan die vergiffenis deelachtig te worden, w o r d e n drie dingen vereischt, nam e l i j k : berouw, belijdenis en voldoening. 4. W a t o n t v a n g e n w i j door de Zalving der zieken? Door de Zalving der zieken o n t v a n g e n w i j de genade om weder in gezondheid hersteld te worden, of om zalig te sterven. 5. W a t o n t v a n g t m e n door h e t sacrament des Priesterschaps} D o o r h e t sacrament des Priesterschaps o n t v a n g t men de m a c h t en de genade, die noodig z i j n om de kerkelijke bedieningen w a a r te nemen. 6. W a t o n t v a n g t men in de zegening der gehuwden ? In de zeegening der gehuwden o n t v a n gen m a n en v r o u w den goddelijken zegen o v e r het tusschen hen gesloten h u w e l i j k .

2. W a s e m p f a n g e n w i r durch das krament der Buße? D u r c h das Sakrament der Buße empfangen w i r V e r g e b u n g der Todsünden, die w i r n a c h unserer T a u f e b e g a n g e n haben. 3. W a s w i r d gefordert, u m dieser Verg e b u n g teilhaftig zu w e r d e n ? U m dieser V e r g e b u n g teilhaftig zu werden, w e r d e n drei D i n g e gefordert, n ä m l i c h : Reue, Beichte und Genugtuung. 4. W a s e m p f a n g e n wir durch die Krankenölung ? D u r c h die Krankenölung empfangen wir die G n a d e , in Gesundheit wiederhergestellt zu werden oder selig zu sterben. 5. W a s e m p f ä n g t m a n durch das Sakrament der Priesterweihe? D u r c h das Sakrament der Priesterweihe e m p f ä n g t m a n die M a c h t und die Gnade, die nötig sind, u m die kirchlichen Ä m t e r zu versehen. 6. W a s e m p f ä n g t m a n in der Einsegnung der Ehe? In der Einsegnung der Ehe empfangen Mann und F r a u den göttlichen Segen über die zwischen ihnen geschlossene Ehe.

DERTIGSTE LES

Dreißigste Lektion

De dood en het bizonder

oordeel.

1. W a t is het einde v a n 's menschen l e v e n op a a r d e ? H e t einde v a n 's menschen leven op a a r d e is de dood. 2. W a t is de dood? D e dood is een scheiding der ziel v a n het lichaam. 3. W i e z i j n aan de n o o d z a k e l i j k h e i d v a n sterven onderworpen? A l l e menschen z i j n aan de noodzakelijkheid v a n sterven onderworpen. 4. W a t is de oorzaak v a n die noodzakelijkheid v a n s t e r v e n ? D e oorzaak v a n die n o o d z a k e l i j k h e i d v a n sterven is de zonde v a n onze eerste ouders, A d a m en E v a . 5. Moeten w i j dikwijls a a n ons sterven denken? J a , w i j moeten d i k w i j l s aan ons sterven denken en ons a l t i j d t o t den dood bereid houden.

Der

Tod

und

das besondere

Gericht.

1. W a s ist das E n d e des menschlichen L e b e n s auf E r d e n ? D a s E n d e des menschlichen L e b e n s auf E r d e n ist der Tod. 2. W a s ist der Tod? D e r Tod ist eine T r e n n u n g der Seele vom Leibe. 3. W e r ist der N o t w e n d i g k e i t des Sterbens u n t e r w o r f e n ? A l l e Menschen sind der N o t w e n d i g k e i t des S t e r b e n s unterworfen. 4. W e l c h e s ist die Ursache der Notw e n d i g k e i t des S t e r b e n s ? Die Ursache der N o t w e n d i g k e i t des Sterbens ist die S ü n d e unserer ersten E l t e r n , A d a m und E v a . 5. Müssen w i r o f t m a l s an unser Sterben denken ? J a , wir müssen o f t m a l s an unser Sterben denken und uns allezeit f ü r den T o d bereit halten.

Der Tod und das besondere Gericht. — Das allgemeine oder letzte Gericht

6. Waarom moeten wij ons altijd t o t den dood bereid houden? Wij moeten ons altijd t o t den dood bereid houden, omdat wij niet weten, wanneer, w a a r en hoe wij zullen sterven. 7. W a t geschiedt a a n jeder mensch n a zijn dood? Terstond na zijn dood w o r d t ieder mensch geoordeeld. 8. Hoe wordt d a t oordeel gewoonlijk genoemd ? Het oordeel over ieder mensch na zijn dood wordt gewoonlijk het bizonder oordeel genoemd. 9. Wie zal de rechter zijn, die d a t oordeel houden zal? De rechter, die d a t oordeel houden zal, is Jezus Christus onze Heer. 10. Waarover zullen wij geoordeeld worden ? Wij zullen geoordeelt worden over al onze gedachten, begeerten, woorden, werken en verzuimen. EEN EN DERTIGSTE LES Het algemeen of laatste oordeel. 1. Zal er alleen een bizonder oordeel gehouden worden over ieder mensch n a zijn dood? Neen, op den laatsten dag of op h e t einde der wereld zal door Christus 00k een algemeen oordeel gehouden worden over alle menschen m e t ziel en lichaam. 2. Hoe zal Christus t e n oordeel verschonen ? Christus zal ten oordeel verschijnen op een wölk m e t groote m a c h t en heerlijkheid. 3- Zullen d a n alle menschen, die gestorven en wier lichamen v e r g a a n zijn, weder levend w o r d e n ? J a ; alle menschen zullen weder levend worden, d a t wil zeggen: h u n n e zielen zullen zieh weder m e t h u n n e lichamen vereenigen. 4- Hoe n o e m t m e n gewoonlijk die herleving v a n alle menschen? Die herleving v a n alle menschen n o e m t men gewoonlijk: De verrijzenis ten jüngsten dage of de verrijzenis des vleesches.

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6. W a r u m müssen wir uns allezeit f ü r den Tod bereit h a l t e n ? W i r müssen uns allezeit f ü r den Tod bereit halten, weil wir nicht wissen, w a n n , wie u n d wo wir sterben werden. 7. W a s geschieht jedem Menschen n a c h seinem T o d e ? Sogleich nach seinem Tode wird jeder Mensch gerichtet. 8. Wie wird dieses Gericht gewöhnlich genannt ? Das Gericht über jeden Menschen nach seinem Tode wird gewöhnlich das besondere Gericht g e n a n n t . 9. W e r wird der Richter sein, der dieses Gericht halten w i r d ? Der Richter, der dieses Gericht h a l t e n wird, ist J e s u s Christus, unser Herr. 10. W o n a c h werden wir gerichtet werden? Wir werden gerichtet werden n a c h allen unsern Gedanken, Begierden, W o r t e n , Werken u n d Versäumnissen. Einundreißigste Lektion Das allgemeine oder letzte Gericht. 1. Wird n u r ein besonderes Gericht über jeden Menschen nach seinem Tode gehalten werden ? Nein, a m letzten Tage oder a m E n d e der Welt wird durch Christus auch ein allgemeines Gericht über alle Menschen mit Seele u n d Leib gehalten werden. 2. Wie wird Christus zum Gericht erscheinen ? Christus wird z u m Gericht auf einer Wolke erscheinen mit großer Macht u n d Herrlichkeit. 3. W e r d e n d a n n alle Menschen, die gestorben sind u n d deren Leib vergangen ist, wieder lebendig werden? J a , alle Menschen werden wieder lebendig werden, das will sagen: ihre Seelen werden sich wieder m i t ihren Leibern vereinigen. 4. Wie n e n n t m a n gewöhnlich dieses Wiederaufleben aller Menschen? Dieses Wiederaufleben aller Menschen n e n n t m a n gewöhnlich: die Auferstehung zum jüngsten Tage oder die Auferstehung des Fleisches.

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Kurzer Begrifi der christlichen Lehre für die altkatholische Kirche der Niederlande

5. Zal dit oordeel in het openbaar geschieden ? Ja, dit algemeen oordeel zal geschieden in tegenwoordigheid v a n alle engelen en menschen. 6. Wanneer zal het algemeen oordeel plaats hebben? H e t algemeen oordeel zal plaats hebben in den laatsten dag of op het einde der wereld. 7. Wanneer zal het de laatste dag of het einde der wereld zijn? Den dag v a n het einde der wereld of v a n het algemeen oordeel kent niemand dan God alleen.

T W E E EN DERTIQSTE

LES

De hemel en het vagevuur. 1. Waarheen gaat de ziel, als zij door Christus geoordeeld is? A l s de ziel door Christus geoordeeld is, gaat zij naar den hemel, naar het vagev u u r of naar de hei. 2. W a t is de hemel? De hemel is een plaats v a n alle vreugde en zaligheid. 3. W a t is de oorzaak v a n die groote vreugde en zaligheid? D e oorzaak v a n die groote vreugde en zaligheid ist het volkomen bezit en aanschouwen v a n God. 4. W i e gaan naar den hemel? Naar den hemel gaan de zielen v a n hen, die in de genade en vriendschap Gods uit dit leven scheiden. 5. W a t leidt tot zulk een zaligen dood? T o t zulk een zaligen dood leidt een deugdzaam leven. 6. W a t moet onze grootste bezorgdheid zijn gedurende dit leven? Onze grootste bezorgdheid gedurende dit leven moet zijn, dat w i j niet voor de aarde, maar voor den hemel leven. 7. W a t is het vagevuur? Het vagevuur is een plaats v a n zuivering en voldoening. 8. W i e gaan naar het vagevuur? Naar het v a g e v u u r gaan de zielen v a n hen, die in de genade Gods sterven, maar

5. Wird dieses Gericht in der Öffentlichkeit geschehen? Ja, dieses allgemeine Gericht wird in Gegenwart aller Engel und Menschen geschehen. 6. W a n n wird das allgemeine Gericht stattfinden ? Das allgemeine Gericht wird stattfinden am letzten Tage oder am Ende der Welt. 7. W a n n wird der letzte T a g oder das Ende der W e l t sein? Den T a g des Endes der W e l t oder des allgemeinen Gerichts kennt niemand denn Gott allein.

Zweiundreißigste Lektion

Der Himmel

und das

Fegfeuer.

1. Wohin k o m m t die Seele, wenn sie durch Christus gerichtet ist ? W e n n die Seele durch Christus gerichtet ist, kommt sie in den Himmel, in das Fegfeuer oder in die Hölle. 2. W a s ist der Himmel? Der Himmel ist ein Ort aller Freude und Seligkeit. 3. Welches ist die Ursache dieser großen Freude und Seligkeit? Die Ursache dieser großen Freude und Seligkeit ist das vollkommene Besitzen und Anschauen Gottes. 4. Wer k o m m t in den Himmel? In den Himmel kommen die Seelen derer, die in der Gnade und Freundschaft Gottes aus diesem Leben scheiden. 5. W a s führt zu solch einem seligen Tode? Zu solch einem seligen Tode führt ein tugendhaftes Leben. 6. W a s muß unsere größte Sorge während dieses Lebens sein? Unsere größte Sorge während dieses Lebens muß sein, daß wir nicht für die Erde, sondern für den Himmel leben. 7. W a s ist das Fegfeuer? Das Fegfeuer ist ein Ort der Reinigung und Genugtuung. 8. W e r k o m m t in das Fegfeuer? In das Fegfeuer kommen die Seelen derjenigen, die in der Gnade Gottes sterben,

Himmel, Fegfeuer. — Hölle, Ewigkeit des zukünftigen Lebens. — Gebete

nog niet ten volle voor hunne zonden voldaan hebben. 9. Zullen die zielen daar altijd blijven? Neen, die zielen zullen daar niet altijd blijven. Wanneer zij genoegzaam gezuiverd zijn en aan Gods rechtvaardigheid voldaan hebben, gaan zij over in den hemel. 10. Kunnen wij de zielen in het vagevuur 00k te hulp komen? J a ; wij kunnen de zielen in het vagevuur te hulp komen door onze gebeden, aalmoezen en andere goede werken en voornamelijk door de heilige offerande der mis. DRIE EN DERTIGSTE LES De hei.

De eeuwigheid van het toekomende leven. 1. W a t is de hei? De hei is een plaats v a n de verschrikkelijkste straffen en eilende. 2. W a t is de zwaarste eilende in de hei? De zwaarste eilende in de hei is: beroofd te zijn van het zaligmakend aanschouwen van God. 3. Wie gaan naar de hei? Naar de hei gaan de zielen v a n hen, die onbekeerd, in s t a a t v a n doodzonde, sterven. 4. Zal het lichaam 00k deel hebben aan de vreugde des hemels of aan de straf der hei zoowel als de ziel ? J a ; het lichaam zal na de verrijzenis 00k deel hebben aan de vreugde des hemels of aan de straf der hei. 5- Hoe lang zullen hemel, hei en vagevuur duren? Hemel en hei zullen duren tot in eeuwigheid, d a t is: zonder einde; m a a r het vagevuur zal bij het laatste oordeel ophouden te bestaan. GEBED Voor het onderwijs. Heer Jezus, die als kind van twaalf jaren •n het midden der leeraren hebt willen zitten, hen hoorende en ondervragende, geef ons de genade om met a a n d a c h t en leerzaamheid uw onderwijzingen aan te

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aber noch nicht vollständig f ü r ihre Sünden genuggetan haben. 9. Werden die Seelen dort allezeit bleiben ? Nein, die Seelen werden dort nicht allezeit bleiben. Wenn sie genug gereinigt sind und Gottes Gerechtigkeit genuggetan haben, gehen sie in den Himmel über. 10. Können wir den Seelen im Fegfeuer auch zu Hilfe kommen? J a ; wir können den Seelen im Fegfeuer zu Hilfe kommen durch unsere Gebete, Almosen und andere gute Werke und vornehmlich durch das heilige Meßopfer. Dreiunddreißigste Lektion Die Hölle. Die Ewigkeit des zukünftigen Lebens. 1. Was ist die Hölle? Die Hölle ist ein Ort der schrecklichsten Strafen und Qualen. 2. Was ist die größte Qual in der Hölle ? Die größte Qual in der Hölle ist: der seligmachenden Anschauung Gottes ber a u b t zu sein. 3. Wer k o m m t in die Hölle? In die Hölle kommen die Seelen derjenigen, die unbekehrt im Stande der Todsünde sterben. 4. Wird der Leib auch teilhaben an der Freude des Himmels oder an der Strafe der Hölle ebenso wie die Seele? J a ; der Leib soll nach der Auferstehung auch an der Freude des Himmels oder an der Strafe der Hölle teilhaben. 5. Wie lange werden Himmel, Hölle und Fegfeuer dauern? Himmel und Hölle werden bis in Ewigkeit dauern, das heißt: ohne E n d e ; aber das Fegfeuer wird beim letzten Gericht zu bestehen aufhören. Gebet vor dem Unterricht. Herr Jesu, der du als Kind von zwölf J a h r e n mitten unter den Lehrern hast sitzen wollen, sie zu hören und zu fragen, gib uns die Gnade, mit Andacht und Lernbegierde deine Unterweisungen anzuhören,

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Katholischer Katechismus für die Altkatholiken im Deutschen Reich

hooren, opdat wij evenals Gij in wijsheid, in jaren en in behagelijkheid bij God en bij de menschen mögen toenemen. Amen.

damit wir ebenso wie du an Weisheit Alter und Gnade bei Gott und den Menschen zunehmen mögen. Amen.

GEBED

Gebet

Na het onderwijs. Heer Jezus, die op aarde zooveel liefde jegens de kinderen getoond hebt, die ze bij U liet komen, ze omhelsde en zegende, schenk uw zegen ook aan ons, opdat ook wij U mögen kennen en liefhebben en uw wil mögen volbrengen. Amen.

nach dem Unterricht. Herr Jesu, der du auf Erden soviel Liebe zu den Kindern gezeigt hast, die du zu dir kommen ließest, herztest und segnetest, schenke deinen Segen auch uns, damit auch wir dich erkennen und lieb haben und deinen Willen vollbringen mögen. Amen.

Katholischer

Katechismus Herausgegeben im Auftrage der

alt-katholischen S y n o d e Verlag der Willibrord-Buchhandlung in Freiburg i. B. 1930*)

I. V o n G o t t . i. Vom Dasein und den Eigenschaften Gottes. 1. Woran erkennen wir, daß es einen Gott gibt ? —• Daß es einen Gott gibt, erkennen wir aus der Welt, welche er erschaffen hat. Rom. 1, 20. 2. Was lehrt uns die Betrachtung der Welt? — Sie lehrt uns, daß die Welt nicht von selbst entstanden sein kann. Ps. 19, 1. 3. Warum kann die Welt nicht von selbst entstanden sein? — Sie kann darum nicht von selbst entstanden sein, weil auch heute in der Welt nichts von selbst entsteht. 4. Was heißt also erschaffen? — Erschaffen heißt: etwas aus nichts hervorbringen. 5. Welche Eigenschaft muß Gott haben, wenn er die Welt aus nichts hervorgebracht hat? — Gott muß vor der Erschaffung der Welt gewesen sein. 6. W a s folgt daraus, daß Gott vor der Erschaffung der Welt war? — Daraus folgt, daß Gott ewig ist. 7. Was heißt, Gott ist ewig? — Gott ist ewig heißt: er war, ist und wird immer sein. Ps. 90, 2; 2. Petr. 3, 8. 8. H a t Gott die Welt nur erschaffen? — Nein; Gott hat die Welt auch zweckmäßig eingerichtet und geordnet. 9. Was erkennen wir daraus, daß Gott die Welt erschaffen und zweckmäßig eingerichtet und geordnet hat? — Wir erkennen daraus, daß Gott ein Wesen mit Willen und Erkenntnis ist. Römer 11, 33—34. 10. Besitzt nun die Welt alles Gute und Vollkommene in unbeschränktem Maße? — Nein; sie besitzt alles Gute und Vollkommene nur in beschränktem Maße. 11. Wer allein besitzt das Gute und Vollkommene in unbeschränkter Weise? — Gott allein besitzt alles Gute und Vollkommene in unbeschränkter Weise. Jak. 1, 17*) Die im Nachstehenden nicht eingeklammerten Bibelstellen sind im Orginaltext im vollen Wortlaut ausgeführt, die eingeklammerten nur angeführt.

Von Gott

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12. Welche Eigenschaften Gottes folgen aus seiner Vollkommenheit? — Gott ist allgegenwärtig, allwissend, allweise, allmächtig, heilig, gerecht und barmherzig. 13. Was heißt, Gott ist allgegenwärtig? — Gott ist allgegenwärtig heißt: er befindet sich nicht an einem bestimmten Orte, sondern ist überall zugegen. Ps. 139, 7—8; Apg. 17, 2 8 14. Warum kann Gott überall gegenwärtig sein ? — Gott kann überall gegenwärtig sein, weil er keinen Leib hat, sondern Geist ist. 15. Was heißt, Gott ist allwissend? — Gott ist allwissend heißt: er weiß alles, selbst unsere geheimsten Gedanken. 16. Was heißt, Gott ist allweise? — Gott ist allweise heißt: er richtet alles aufs beste ein. 17. Was heißt, Gott ist allmächtig? — Gott ist allmächtig heißt: er kann alles, was er will. 18. Was heißt, Gott ist heilig? — Gott ist heilig heißt: er kann nur das Gute wollen. 19. Was heißt, Gott ist gerecht? — Gott ist gerecht heißt: er belohnt das Gute und bestraft das Böse nach Verdienst. Gal. 6, 7. 20. Was heißt, Gott ist barmherzig? — Gott ist barmherzig heißt: er verzeiht jedem Sünder, der sich bekehrt.

2. Von der Offenbarung. 21. Erkennen wir Gott nur aus der Welt, die er erschaffen hat? — Wir erkennen Gott auch aus der Offenbarung. 22. Was versteht man unter der Offenbarung? —• Unter der Offenbarung versteht man die besonderen Mitteilungen, welche Gott im Laufe der Zeiten den Menschen zu ihrem Heile gemacht hat. 23. Wo finden wir die Offenbarung? — Die Offenbarung finden wir schriftlich aufgezeichnet in der Bibel oder der Heiligen Schrift. 24. Aus wie viel Teilen besteht die Heilige Schrift? — Die Heilige Schrift besteht aus zwei Teilen, nämlich den Büchern des Alten Testamentes (alten Bundes) und den Büchern des Neuen Testamentes (neuen Bundes). 25. Was enthalten die Bücher des Alten Testamentes? — Sie enthalten die Offenbarungen, die Gott dem israelitischen Volke vor Christus gegeben hat. 26. Was enthalten die Bücher des Neuen Testamentes? •— Sie enthalten die Offenbarungen, die Gott allen Völkern durch Christus gegeben hat. 27. Welches sind die Bücher des Alten Testamentes? — Die Bücher des Alten Testamentes sind: D i e f ü n f B ü c h e r M o s e s , das Buch Josua, das Buch der Richter, das Buch Ruth, die zwei Bücher Samuels und die zwei Bücher der Könige, die zwei Bücher der Chronik, das Buch Esdras und das Buch Nehemias, das Buch Esther; d i e v i e r g r o ß e n P r o p h e t e n : J e s a i a s , J e r e m i a s , E z e c h i e l u n d D a n i e l ; die zwölf kleinen Propheten (Oseas, Joel, Arnos, Abdias, Jonas, Michäas, Nahum, Habakuk, Sophonias, Aggäus, Zacharias, Malachias); das Buch J o b , d i e P s a l m e n , die Sprüche Salomons, das Hohelied, der Prediger. Nicht ganz dasselbe Ansehen besitzen: die Bücher Baruch, Tobias, Judith, die zwei Bücher der Makkabäer, das Buch Jesus Sirach, das Buch der Weisheit und einige Zusätze zu den Büchern Daniel und Esther. (Anmerkung: Beim ersten Durchnehmen des Katechismus sind nur die gesperrt gedruckten Stellen zu lernen, beim zweiten kommen auch die anderen dazu.) 28. Welches sind die Bücher des Neuen Testamentes? — Die Bücher des Neuen Testamentes sind: D i e v i e r E v a n g e l i e n n a c h M a t t h ä u s , M a r k u s , L u k a s u n d J o h a n n e s ; die A p o s t e l g e s c h i c h t e ; v i e r z e h n B r i e f e des A p o s t e l s P a u l u s : einer an die Römer, zwei an die Korinther, einer an die Galater, einer an die Epheser, einer an die Philipper, einer an die Kolosser, zwei an die Thessalonicher, zwei an Timo-

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Katholischer Katechismus für die Altkatholiken im Deutschen Reich

theus, einer an Titus, einer an Philemon, einer an die Hebräer; die s i e b e n k a t h o l i s e h e n B r i e f e : einer von Jakobus, zwei von Petrus, drei von Johannes, einer von Judasendlich die Apokalypse oder die O f f e n b a r u n g des J o h a n n e s . 29. Wodurch wird die in der Heiligen Schrift niedergelegte Offenbarung erklärt und ergänzt? — Sie wird erklärt und ergänzt durch die einmütige schriftliche Überlieferung der alten Kirche (Tradition). 30. Wo finden wir die Lehre der Offenbarung kurz zusammengefaßt ? — Wir finden •die Lehre der Offenbarung kurz zusammengefaßt in den Glaubensbekenntnissen. 3 1 . Welches ist das älteste Glaubensbekenntnis? — Das älteste ist das apostolische Glaubensbekenntnis. 32. Warum nennt man dieses Glaubensbekenntnis das apostolische? — Weil es die Lehre der Apostel in kürzester Form enthält und aus der Zeit der Apostel stammt. 33. Wie lautet das apostolische Glaubensbekenntnis? — »Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erden. Und an Jesum Christum, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geiste, geboren aus Maria, der Jungfrau, gelitten hat unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, abgestiegen zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gegen Himmel, sitzet er zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Nachlaß der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben.« 34. Welches Glaubensbekenntnis beten wir bei der Feier der heiligen Messe? — Bei der Feier der heiligen Messe beten wir das Nizänische Glaubensbekenntnis, das seinen Namen von der Kirchenversammlung von Nizäa (325) hat und etwas ausführlicher als das apostolische Glaubensbekenntnis ist. 35. Mit welchen Zeichen bekennen wir gewöhnlich unseren Glauben? — Wir bekennen unsern Glauben gewöhnlich mit dem Kreuzzeichen, zu dem wir die Worte sprechen: »Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.« 36. Bei welcher Gelegenheit machen wir das Kreuzzeichen? •— Wir machen das Kreuzzeichen vor und nach dem Gebet und beim Beginn und Schluß anderer religiöser Handlungen. 3. Von der heiligen Dreieinigkeit. 37. Gibt es nur einen Gott oder mehrere Götter? — Es gibt nur e i n e n Gott. 38. Wie hat sich dieser eine Gott uns offenbart? — Gott hat sich uns offenbart als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Matth. 28, 19. 39. Was lehrt die Offenbarung von dem Vater, dem Sohne und dem Heiligen Geiste ? — Die Offenbarung lehrt, daß Vater, Sohn und Heiliger Geist von Ewigkeit her das gleiche göttliche Wesen besitzen. 40. Wie nennen wir das Geheimnis, daß Vater, Sohn und Heiliger Geist von Ewigkeit das gleiche göttliche Wesen besitzen und doch nur ein Gott sind? — Wir nennen •es das Geheimnis der heiligen Dreieinigkeit oder Dreifaltigkeit.

II« Von der Schöpfung» 1. Von den reinen Geistern. 41. Was lehrt die Offenbarung von der Entstehung der Welt? — Die Offenbarung lehrt: Gott hat die Welt erschaffen, das heißt durch seinen bloßen Willen aus nichts hervorgebracht. 1. Mos. 1, 1 ; Ps. 33, 6. 42. Besteht die Welt nur aus dem, was man mit den Sinnen wahrnehmen kannr

Von Gott. —- Von der Schöpfung

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Nein- Gott hat auch rein geistige Wesen erschaffen, die man nicht mit den Sinnen wahrnehmen kann, und Wesen mit Geist und Leib. 43. Wie nennt man die rein geistigen Wesen? — Die rein geistigen Wesen nennt man Engel. 44. Wie waren die Engel, als Gott sie erschuf? — Die Engel waren alle gut und glücklich. 45. Blieben alle Engel gut und glücklich? — Nein; ein Teil der Engel sündigte und wurde von Gott verstoßen, die anderen befinden sich in der Anschauung Gottes, gehorchen in allem dem Willen Gottes und dienen ihm durch die Beschützung der Menschen (Schutzengel). Matth. 18, 10; Hebr. 1, 14.

2. Von den Menschen. 46. Wie nennt man die Wesen mit Geist und Leib? — Die Wesen mit Geist und Leib nennt man Menschen. 47. Was lehrt die Offenbarung vom Menschen? — Die Offenbarung lehrt, daß der Mensch Gott ähnlich ist. (Ebenbild Gottes.) 1. Mos. 1, 27. 48. Wodurch ist der Mensch Gott ähnlich? — Der Mensch ist Gott ähnlich durch seinen Geist (Seele), seine Erkenntnis, seine Willenskraft und seine Unsterblichkeit. 49. J n welchem Zustand befand sich das erste Menschenpaar nach der Erschaffung?— Das erste Menschenpaar befand sich nach der Erschaffung in einem durchaus glücklichen Zustand. 50. Worin bestand dieses Glück? — Dieses Glück bestand darin, daß die Menschen das Wohlgefallen Gottes besaßen und ihr Willen mit dem WillenGottes völlig übereinstimmte.

3. Von der Vorsehung. 51. Sorgt Gott nach der Erschaffung noch immer für die Welt? — J a ; Gott erhält und leitet die Welt. 52. Was heißt, Gott erhält die Welt? — Gott erhält die Welt heißt: er bewirkt, daß sie fortbesteht, so lange er will. 53- Was heißt, Gott leitet die Welt? — Gott leitet die Welt heißt: er sorgt für alle seine Geschöpfe und führt sie dem Ziele zu, für das er sie erschaffen hat. Ps. 37, 5. 54. Wie nennen wir die Erhaltung und Leitung der Welt durch Gott? — Die Erhaltung und Leitung der Welt durch Gott nennen wir göttliche Vorsehung (Fürsorge Gottes). 55- Sorgt die göttliche Vorsehung für alle Geschöpfe in gleicher Weise? — Nein; die göttliche Vorsehung sorgt für die einen Geschöpfe mehr als für die anderen, weil sie mehr Fürsorge bedürfen. 56. Für wen sorgt Gott darum am meisten? — Gott sorgt für uns Menschen am meisten. Matth. 6, 26; Matth. 10, 29—31. 57- Wie sorgt die göttliche Vorsehung für den Menschen? — Die göttliche Vorsehung sorgt für den Menschen in der Weise, daß sie alles in seinem Leben, Glück und Unglück, zu seinem Besten lenkt. Rom. 8, 28. 58. Worin besteht das größte Unglück für den Menschen? — Das größte Unglück für den Menschen besteht in der Sünde. 59- Warum ist die Sünde das größte Unglück für den Menschen? — Weil sie uns von Gott trennt und damit unsere ewige Seligkeit in Gefahr bringt. 60. Was hat Gott getan, um den Menschen vor der Sünde zu bewahren? — Um den Menschen vor der Sünde zu bewahren, hat Gott ihm das Gewissen gegeben. 61. Was versteht man unter dem Gewissen? — Unter dem Gewissen versteht man die innere Stimme im Menschen, die ihn vor dem Bösen warnt und zum Guten antreibt.

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Katholischer Katechismus für die Altkatholiken im Deutschen Reich

4. Von dem Sündenfall und der Verheißung. 62. Blieben die Menschen nach der Erschaffung dauernd gut und glücklich? — Neindie ersten Menschen verloren ihr Glück durch ihren Ungehorsam gegen Gottes Gebot. 63. W i e nennt man diesen Ungehorsam der ersten Menschen? — Diesen Ungehorsam der ersten Menschen nennt man den ersten Sündenfall. 64. Welche Folgen hatte dieser erste Sündenfall? — Die Menschen verloren das. Wohlgefallen Gottes, und es erwachte in ihnen die böse Begierde, die sie immerfort zur Sünde reizte und ihren Willen zum Guten schwächte. 65. Welche leiblichen Strafen trafen die Menschen? — Die Menschen wurden einer Menge irdischer Übel und zuletzt dem Tode unterworfen. 66. Geriet das erste Menschenpaar a l l e i n in diesen Zustand? — Nein; dieser Zustand ging auf alle über, welche in natürlicher Weise von den ersten Menschen abstammen. R o m . 5, 12. 67. W i e nennt man diesen Zustand, weil er auf alle Nachkommen der ersten Menschen überging? — Man nennt diesen Zustand die Erbsünde. 68. W a s war die Folge davon, daß alle Menschen in diesem Zustand auf die W e l t kamen? — Die Folge davon war, daß die Menschen immer tiefer in Sünde versanken, Gott immer mehr vergaßen und zuletzt statt des einen wahren Gottes Götzen anbeteten (Heiden). 69. Sollten die Menschen in diesem Gott mißfälligen Zustande verbleiben? — Nein; Gott verhieß den Menschen gleich nach dem ersten Sündenfall einen Erlöser. 70. W a s tat Gott, um die Erfüllung seiner Verheißung vorzubereiten? — Gott sonderte den A b r a h a m , den S t a m m v a t e r des jüdischen Volkes aus, um durch ihn und seine Nachkommen den Glauben an Gott und die rechte Gottesverehrung zu erhalten. 71. Durch wen hat Gott dem jüdischen Volke seinen Willen kund getan? — Gott h a t dem jüdischen Volke durch Moses und die Propheten seinen Willen kund getan. 72. W i e hat Gott dem jüdischen Volke durch Moses seinen Willen kund getan? — Gott hat dem jüdischen Volke durch Moses das Gesetz gegeben. 73. W a s enthält dieses Gesetz? — Dieses Gesetz enthält die 10 Gebote, sowie viele andere Vorschriften über den Gottesdienst und sonstige Einrichtungen des religiösen und bürgerlichen Lebens. 74. W e r waren die Propheten? — Die Propheten waren Männer, durch welche G o t t nach Moses in besonderer Weise dem jüdischen Volke seinen Willen mitteilte und Offenbarungen gab. 75. Welches ist die wichtigste Offenbarung, die Gott im alten Bunde gab? — Die wichtigste Offenbarung ist die Verheißung, daß von A b r a h a m und seinen Nachkommen der Erlöser des ganzen Menschengeschlechtes abstammen werde. 76. W i e lange dauerte es nach der ersten Verheißung, bis der Erlöser k a m ? — B i s der Erlöser kam, dauerte es mehrere tausend Jahre (Adventszeit, Adventslieder).

III. Von der Erlösung. 1. Von dem Erlöser. 77- W e n sandte Gott als Erlöser? — Gott sandte seinen eingeborenen Sohn als Erlöser. 78. W o wurde der Erlöser geboren? — Der Erlöser wurde zu Bethlehem in Judäa aus dem Stamme Davids geboren. Jes. 11, I — 2 . 79. W e r w a r die Mutter des Erlösers? — Die Mutter des Erlösers w a r die Jungfrau Maria, welche ihn v o m Heiligen Geiste empfing, wie es ihr der Engel vorher verkündigt hatte. Luk. 1, 30—32.

Von der Schöpfung. — Von der Erlösung

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80. Was bedeutet der Name J e s u s , den das Kind erhielt? — Der Name Jesus bedeutet so viel wie Erlöser oder Heiland. 81. Wie wird der Erlöser auch sonst genannt? — Der Erlöser wird auch C h r i s t u s (Messias), das ist »der Gesalbte«, genannt. 82. Warum wird der Erlöser der Gesalbte genannt? — J m alten Bunde wurden die Propheten, Hohepriester und Könige »Gesalbte des Herrn« genannt; Jesus aber ist unser höchster Prophet, Priester und König. 83. Wer ist also Jesus Christus? — Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich. Joh. 10, 30; J o h . 12, 45; Kol. 2, 9. Nizänisches Glaubensbekenntnis: Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott. Erzeugt, nicht geschaffen, gleicher Wesenheit mit dem Vater, durch den alles gemacht ist." 84. Wodurch unterschied sich Jesus als Mensch von allen anderen Menschen? — Er unterschied sich dadurch von den anderen Menschen, daß er vollkommen sündelos war. 85. Was heißt: Jesus war vollkommen sündelos? — Das heißt, er war frei von der Erbsünde und jeder persönlichen Sünde. Joh. 8, 46.

2. Von dem Werke des Erlösers. 86. Warum wurde der Sohn Gottes Mensch? — Der Sohn Gottes wurde Mensch, um uns von der Sünde zu erlösen und selig zu machen. Joh. 3, 16. 87. Was heißt, von der Sünde erlösen? — Von der Sünde erlösen heißt: frei machen von der Schuld und der Macht der Sünde. Kol. 1, 14; Joh. 8, 34 und 36. 88. Wodurch hat uns Jesus von der Sünde erlöst? — Jesus hat uns von der Sünde erlöst durch seinen Gehorsam gegen den Willen des himmlischen Vaters bis zum Tode am Kreuze. Phil. 2, 8. 89. Wie konnte die Welt durch den Gehorsam des Sohnes Gottes von der Sünde erlöst werden ? — Gott nahm diesen Gehorsam als Sühnopfer an und ließ sich dadurch mit der Welt versöhnen. 2. Kor. 5, 19; Rom. 5, 19; Joh. 1, 29. 90. Warum folgte dem Kreuzestode des Erlösers die Auferstehung ? — Dem Kreuzestode des Erlösers folgte die Auferstehung, weil über ihn der Tod als Folge der Sünde keine Gewalt mehr haben konnte, nachdem er ihre Macht am Kreuze gebrochen hatte. Rom. 6, 9. 91. Welche Gewißheit gibt uns die Auferstehung Jesu? — Die Auferstehung verbürgt uns die Wahrheit unseres christlichen Glaubens und gibt uns die Gewißheit unserer eigenen Auferstehung. 1. Kor. 15, 14; 2. Kor. 4, 14; Joh. I I , 25. 92. Wozu ermahnt uns die Auferstehung Jesu? — Die Auferstehung Jesu mahnt uns, daß auch wir die Sünde überwinden und vom Sündentode zu einem frommen und gerechten Leben auferstehen. Kol. 3, 1; Rom. 6, 4. 93- Was geschah durch die Himmelfahrt des Erlösers? — Durch die Himmelfahrt ist der Erlöser in die himmlische Seligkeit eingegangen und sitzet nun zur Rechten des Vaters. 94- Was heißt, der Erlöser sitzet zur Rechten des Vaters? — Der Erlöser sitzet zur Rechten des Vaters heißt: er nimmt teil an der Herrlichkeit und Macht des Vaters und legt immerdar Fürsprache für uns ein. 95- Wie nennen wir den Erlöser, weil er immerdar für die Sünden der Menschheit Fürsprache einlegt und ihr Versöhnung mit dem Vater bewirkt? — Wir nennen ihn deshalb den Hohenpriester des neuen Bundes. Rom. 8, 34; I. Joh. 2, 1—2. 96. Kam Jesus nur, um uns von der Sünde zu erlösen? — Nein; Jesus kam auch, um den Menschen die letzte und höchste Offenbarung mitzuteilen und uns durch seinen sundelosen Wandel ein Beispiel zu geben, wie auch wir unser Leben einrichten müssen. Joh. 14, 6; 1. Petr. 2, 21. Corpus confessionum 6.

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3. Von der Erlösung des einzelnen Menschen. 97. F ü r wen ist der Sohn Gottes Mensch geworden ? — Der Sohn Gottes ist Mensch geworden f ü r alle Menschen ohne Ausnahme. R o m . 8, 3 2 ; 1. Tim. 2, 4. 98. Werden auch alle Menschen durch die Erlösung des Sohnes Gottes gerettet? — Nein, nur die Menschen werden durch die Erlösung des Sohnes Gottes gerettet, welche dies auch selbst w o l l e n . 99. Was aber muß zu dem Willen des Menschen hinzukommen, damit er gerettet wird? — Zu dem Willen des Menschen muß die göttliche Gnade hinzukommen. 100. W a s verstehen wir unter göttlicher Gnade? — Unter göttlicher Gnade verstehen wir die innerliche Hilfe, welche Gott dem Menschen ohne sein Verdienst um Jesu willen zuteil werden läßt. R o m . 5, 2. 1 0 1 . W a s bewirkt die Gnade Gottes in uns? — Die Gnade Gottes bewirkt in uns, daß wir alles, was uns zum ewigen Heile dient, richtig erkennen, freudig wollen und standhaft vollbringen. Phil. 2, 1 3 ; J o h . 6, 44; 1. K o r . 1 5 , 10. 102. Wodurch wird also der einzelne Mensch erlöst? — Der einzelne Mensch wird erlöst durch das Zusammenwirken des menschlichen Willens mit der göttlichen Gnade. J a k . 4, 8. 103. Was müssen wir, von Gottes Gnade getrieben, tun, um erlöst zu werden? — Wir müssen an den Erlöser glauben. J o h . 3, 18. 104. Genügt es, nur in dem Sinne an den Erlöser zu glauben, daß wir seine Lehre f ü r wahr halten? — Nein; wir müssen uns mit unserem ganzen Herzen, das heißt mit unserem Denken, Wollen und Handeln an den Erlöser hingeben (Lebendiger Glaube). J a k . 2, 1 7 ; Gal. 5 , 6 . 105. Was bewirkt die Erlösung bei dem Menschen? — Die Erlösung bewirkt, daß der Mensch aus einem Sünder ein K i n d Gottes und zur ewigen Seligkeit berufen wird. J o h . 1 , 1 2 ; 1. J o h . 3, 2; R o m . 8, 1 5 — 1 7 . 106. Wie nennen wir auch die Erlösung des einzelnen Menschen? — Wir nennen die Erlösung des einzelnen Menschen auch Rechtfertigung und Heiligung. 107. Warum nennen wir die Erlösung des Menschen auch Rechtfertigung? — Wir nennen die Erlösung des Menschen auch Rechtfertigung, weil Gott durch sie den Menschen als gerecht annimmt. R o m . 3, 24; R o m . 5, I. 108. Warum nennen wir die Erlösung des Menschen auch Heiligung ? — Wir nennen die Erlösung des Menschen auch Heiligung, weil der Mensch durch die Befreiung von der Sünde vor Gott heilig dasteht und zur immerwährenden Heiligung berufen ist. 1. Kor. 6, 1 1 ; 1. K o r . 1, 30; Hebr. 12, 14. 109. Wer wohnt infolge der Rechtfertigung und Heiligung im Herzen des Menschen? — Infolge der Rechtfertigung und Heiligung wohnt der Heilige Geist im Herzen des Menschen. 1. Kor. 3, 16. 1 1 0 . Wird der Mensch durch die Rechtfertigung und Heiligung auch von der bösen Begierlichkeit befreit? (Siehe Frage 64.) — Nein; die böse Begierlichkeit bleibt, so lange der Mensch auf Erden lebt, wenngleich sie in dem Gerechtfertigten oder Geheiligten durch die Gnade schwächer wird.

IV» Von dem christlichen Leben. i. Von den Pflichten des Christen. 111. geheiligt geheiligt 112. Christen

Was verlangt Gott von den Menschen, die durch seine Gnade gerechtfertigt und sind? —^ Gott verlangt von denen, die durch seine Gnade gerechtfertigt und sind, einen heiligen Lebenswandel. Phil. 1, 27. Wann ist der Lebenswandel eines Christen heilig? — Der Lebenswandel eines ist heilig, wenn er nach den Geboten Gottes eingerichtet ist.

Von der Erlösung.

113. Wie hat Gott bereits im alten Bunde seinen Willen kund getan? -j

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— Von dem christlichen Leben.

(Siehe Frage

Gott hat bereits im alten Bunde seinen Willen kund getan durch die z e h n

Ge-

bote. 114. Wie lauten die zehn Gebote? — Die zehn Gebote lauten: 1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben. Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, um dasselbe anzubeten. 2. D u sollst den Namen Gottes, deines Herrn, nicht vergeblich führen. 3. Gedenke, daß du den S a b b a t heiligst. 4. Du sollst Vater und Mutter ehren. 5. D u sollst nicht töten. 6. Du sollst nicht ehebrechen. 7. D u sollst nicht stehlen. 8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten. 9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib. 10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut. 115. Gelten diese zehn Gebote noch für uns Christen? — Ja, die zehn Gebote gelten noch für uns Christen, aber in dem Sinne, wie Christus sie verstanden hat. 116. W a s gebietet das erste Gebot? — Das erste Gebot gebietet, Gott allein die ihm gebührende Ehre und Anbetung darzubringen. 117. Wie vielerlei Arten von Verehrung und Anbetung Gottes gibt es? — E s gibt eine innerliche und eine äußerliche Verehrung und Anbetung Gottes. 118. Wodurch verehren wir Gott innerlich? — W i r verehren Gott innerlich durch Glaube, Hoffnung, Liebe und Gebet. 119. W i e verehren wir G o t t äußerlich? — W i r verehren Gott äußerlich, wenn wir unsere innere ehrfurchtsvolle Gesinnung gegen Gott durch äußere Handlungen zeigen, zum Beispiel durch gemeinsames Beten, Singen, Niederknien, Händefalten und anderes. 120. W a s verbietet das zweite Gebot? — Das zweite Gebot verbietet, Gottes Namen ohne Ehrfurcht auszusprechen und unnötig oder gar falsch zu schwören. 121. W a s verstehen wir unter schwören oder einen Eid leisten? —• Unter schwören oder einen Eid leisten verstehen wir, Gott zum Zeugen anrufen, daß wir die Wahrheit sagen oder ein Versprechen halten wollen. 122. W a s versteht man unter falsch schwören? — Unter falsch schwören versteht man: Gott zum Zeugen anrufen, daß man die Wahrheit sagen wolle, während man wissentlich die Unwahrheit sagt ( M e i n e i d ) , oder Gott zum Zeugen anrufen, daß man ein Versprechen halten wolle, während man es nicht hält ( E i d b r u c h ) . A m besten ist es, überhaupt nicht zu schwören, wenn es nicht nach den gesetzlichen Bestimmungen erforderlich ist. Matth. 5, 34 und 37. 123. Auf welche Weise sollen wir das dritte Gebot erfüllen? — Das dritte Gebot sollen wir dadurch erfüllen, daß wir uns an Sonn- und Feiertagen aller unnötigen Arbeit enthalten und dem Gottesdienst, namentlich der heiligen Messe mit Andacht beiwohnen. 124. Wodurch heiligen wir außerdem den Sonntag? — W i r heiligen den Sonntag auch durch W e r k e der A n d a c h t und Liebe. 125. Wodurch entheiligt man den Sonntag? — Den Sonntag entheiligt man vor allem durch jede Sünde und alles, was zur Sünde verleitet (Ausschweifungen aller A r t , schlechter Umgang und schamverletzende Schaustücke), aber auch durch alles, w a s den Sonntag seinem Zweck entfremdet (z. B. übertriebener Sport). 126. W a s gebietet Gott im vierten Gebot? — Gott gebietet im vierten Gebot, den Eltern Liebe, Ehrfurcht und Gehorsam zu erweisen. 127. W i e erweisen die Kinder ihren Eltern Liebe? — Die Kinder erweisen ihren Eltern Liebe, indem sie durch ihr Betragen in und außer dem Hause ihnen Freude bereiten, ihnen für alle Wohltaten danken, für sie beten und ihnen in Not und Krankheit nach K r ä f t e n beistehen. Sir. 3, 14; Tob. 4, 3. 128. W i e erweisen die Kinder ihren Eltern Ehrfurcht? — Die Kinder erweisen ihren Eltern Ehrfurcht, indem sie ihnen in allem die schuldige Achtung erweisen und volles V e r t r a u e n schenken. 14«

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129. Wie erweisen die Kinder ihren Eltern Gehorsam? — Die Kinder erweisen ihren Eltern Gehorsam, indem sie pünktlich und ohne Widerrede ihren Wünschen und Anordnungen folgen. 130. Sollen die Kinder nur ihre E l t e r n ehren? — Nein, sie sollen auch die ehren welche die Stelle der Eltern vertreten, insbesondere ihre Lehrer und Vorgesetzten. 1 3 1 . Welche weitere Verpflichtung enthält das vierte Gebot? — Das vierte Gebot enthält auch die Verpflichtung, der Obrigkeit zu gehorchen und das Vaterland zu lieben. Matth. 22, 2 1 . 132. Was verbietet das fünfte Gebot? — Das fünfte Gebot verbietet, sich selbst oder dem Mitmenschen an Leib oder Seele zu schaden. Tob. 4, 1 5 ; Matth. 7, 12. 133. Wie fügt man sich selbst am Leibe Schaden zu? — Man fügt sich selbst am Leibe Schaden zu, wenn man seine Gesundheit schwächt oder sein Leben abkürzt durch Unmäßigkeit und alle ungezügelten Leidenschaften oder gar durch Selbstmord. 134. Darf man sein Leben niemals einer Gefahr aussetzen? — J a ; man darf sein Leben einer Gefahr aussetzen, wenn eine höhere Pflicht es gebietet. 135. Wie fügt man dem Mitmenschen leiblichen Schaden zu? — Man fügt dem Mitmenschen leiblichen Schaden zu, wenn man ihm durch Kränkung oder harte Behandlung das Leben verbittert oder verkürzt, wenn man ihn ungerechterweise schlägt, verwundet oder gar tötet. (Auch das Quälen der Tiere ist eine Sünde.) 136. Ist es niemals erlaubt, einem Menschen leiblichen Schaden zuzufügen? — Einem Menschen leiblichen Schaden zuzufügen ist nur erlaubt in gerechter Notwehr oder zur Verteidigung des Vaterlandes, ebenso der Obrigkeit zur Bestrafung der Verbrecher. 137. Wie fügen wir uns Schaden an der Seele zu? — Wir fügen uns Schaden an der Seele durch jede Sünde zu. Matth. 16, 26. 138. Wie fügen wir dem Mitmenschen Schaden an seiner Seele zu? — Wir fügen dem Mitmenschen Schaden an seiner Seele zu, wenn wir ihn zum Bösen verführen oder bei der Ausübung des Bösen helfen. Matth. 18, 6. 139. Was müssen wir tun, wenn wir dem Mitmenschen leiblichen oder geistigen Schaden zugefügt haben? — Wenn wir dem Mitmenschen leiblichen oder geistigen Schaden zugefügt haben, müssen wir den Schaden nach Kräften wieder gut zu machen versuchen. 140. Verbietet Christus nur die böse Tat zum leiblichen oder geistigen Schaden des Mitmenschen? — Nein, er verbietet auch die lieblose Gesinnung, die so leicht uns zur bösen Tat verführt. Matth. 5, 22. 1 4 1 . Was verbietet das sechste Gebot? — Das sechste Gebot verbietet alle unreinen Gedanken, Worte und Werke. Matth. 5, 8. 142. Woran erkennen wir, daß Sünden gegen dieses Gebot Gott ganz besonders mißfällig sind? — Daß Sünden gegen dieses Gebot Gott ganz besonders mißfällig sind, erkennen wir daran, daß Gott den Menschen einen besonderen Schutz gegen solche Sünden gegeben hat. 143. Worin besteht dieser Schutz? — Dieser Schutz besteht in dem Gefühl der Schamhaftigkeit. 144. Wodurch werden wir zu solchen Sünden verleitet? — Wir werden zu solchen Sünden verleitet durch Müßiggang, durch Unmäßigkeit im Essen und Trinken, durch Lesen schlechter Bücher, durch unanständige Schauspiele und Tänze und durch Umgang mit Menschen, welche das Schamgefühl verloren haben. 145. Was sollen wir tun, um uns vor solchen Sünden zu bewahren? — Um uns vor solchen Sünden zu bewahren, sollen wir diese Gefahren und Gelegenheiten meiden, Ehrfurcht haben vor unserem und anderer Menschen Körper und an die Allgegenwart Gottes denken.

Von dem christlichen Leben

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146. Was verbietet das siebente Gebot? — Das siebente Gebot verbietet, den Mitmenschen irgendwie an seinem Eigentum zu schädigen. 147. Wodurch schädigt man den Mitmenschen an seinem Eigentum? — Man schädigt den Mitmenschen an seinem Eigentum durch Diebstahl, Raub, Hehlerei, Übervorteilung und Betrug, Wucher, Zurückbehalten geliehener oder gefundener Sachen und Nichtbezahlung von Schulden. 148. Was muß der tun, welcher den Mitmenschen am Eigentum geschädigt hat? — Er muß nach Kräften den Schaden wieder gut machen. 149. Was verbietet das achte Gebot? — Das achte Gebot verbietet zu lügen, das heißt wissentlich die Unwahrheit zu sagen. 150. Was ist Verleumdung? — Verleumdung ist eine Lüge, durch welche dem Mitmenschen wissentlich Böses nachgesagt wird, welches er n i c h t begangen hat. Schon das Anhören einer üblen Nachrede ist ein Unrecht. 151. Was muß der tun, welcher seinen Mitmenschen verleumdet hat? — Wer seinen Mitmenschen verleumdet hat, muß seine Verleumdung widerrufen und allen Schaden, der aus der Verleumdung entstanden ist, nach Kräften wieder gut zu machen versuchen. 152. Dürfen wir das Böse, das ein anderer w i r k l i c h begangen hat, weitererzählen? — Nein, ohne Not und ohne besondere Verpflichtung dazu dürfen wir auch das Böse, das ein anderer wirklich begangen hat, nicht weiter erzählen (Ehrabschneidung). 153. Wer sündigt durch falschen Argwohn? — Durch falschen Argwohn sündigt, wer ohne hinreichenden Grund bei einem anderen etwas Böses vermutet. 154. Wer sündigt durch Heuchelei? — Durch Heuchelei sündigt, wer sich selbst Tugenden und Vorzüge zuschreibt, die er nicht besitzt, und sich dadurch besser zu machen sucht, als er ist. 155. Wer sündigt durch Schmeichelei? — Durch Schmeichelei sündigt, wer einen anderen unverdienterweise lobt oder ehrt, um sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen. 156. Was verbietet das neunte und zehnte Gebot? — Das neunte und zehnte Gebot verbietet sogar die bloße Begierde, das ist den Wunsch, sich das Eigentum des Mitmenschen anzueignen. 157- Was erweckt diese Begierde in uns? — Diese Begierde erweckt in uns Mißgunst, Neid, Haß und verleitet uns zu allerlei Ungerechtigkeiten. 158. Worin hat J e s u s die zehn Gebote zusammengefaßt? — Jesus hat die zehn Gebote zusammengefaßt in die beiden Gebote der Liebe zu Gott und dem Nächsten. Matth. 22, 37—40; Rom. 13, 8—9. 159- Warum sollen wir Gott über alles und den Nächsten wie uns selbst lieben? — Weil Gott unser Vater ist und wir darum seine Kinder und untereinander Brüder sind. 160. Wer ist unser Nächster? — Unser Nächster ist jeder Mensch ohne Ausnahme, vor allem aber jeder, der unserer Hilfe bedarf. (Gleichnis vom barmherzigen Samariter.) 161. Wie sollen wir unseren Nächsten lieben? — Wir sollen unseren Nächsten lieben nicht bloß in Gefühlen und Worten, sondern ganz besonders in Taten. 1. Joh. 3, 18. 162. Wie soll sich die tätige Nächstenliebe äußern ? — Die tätige Nächstenliebe soll mder Weise sich äußern, daß wir nach Kräften bemüht sind, das leibliche wie das geistige Wohl des Nächsten zu fördern. 163. In welcher Weise können wir besonders das leibliche Wohl des Nächsten fördern ? — Das leibliche Wohl des Nächsten können wir besonders dadurch fördern, daß wir ihm in aller Not und Armut nach Kräften zu helfen suchen. 1. Joh. 3, 17. 164. In welcher Weise können wir besonders das geistige Wohl des Nächsten fördern ? — Das geistige Wohl des Nächsten können wir besonders fördern, wenn wir, so viel uns möglich ist, auf liebevolle Weise zu seiner geistigen Ausbildung und sittlichen Besserung beizutragen suchen. 165. Sollen wir auch unsere Feinde lieben? — J a , wir sollen auch unsere Feinde

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lieben, die uns g e k r ä n k t oder sonstiges Böses z u g e f ü g t haben, indem w i r ihnen verzeihen und das Böse mit G u t e m vergelten. M a t t h . 5 , 4 4 — 4 6 ; 1. Joh. 4, 20. 166. B e i welcher Gelegenheit h a t der Heiland seine A u f f a s s u n g v o n der w a h r e n E r f ü l l u n g der G e b o t e G o t t e s k u n d g e t a n ? — In der Bergpredigt. (Matth. 5 — 7 . Siehe Biblische Geschichten N r . 25.) 167. W e r ist unser höchstes V o r b i l d in der B e f o l g u n g der G e b o t e G o t t e s ? — Unser Herr und Heiland selbst. Joh. 13, 15; 1. Joh. 2, 6. 2. V o n der Sünde. 168. W i e nennen w i r die wissentliche und freiwillige Ü b e r t r e t u n g des göttlichen Gebotes ? — Die wissentliche und freiwillige Ü b e r t r e t u n g des göttlichen Gebotes nennen w i r Sünde. 169. A u f w e l c h e Weise k a n n m a n das göttliche G e b o t übertreten? — M a n k a n n das göttliche G e b o t übertreten in G e d a n k e n , W o r t e n und W e r k e n , aber a u c h durch U n t e r l a s s u n g des Guten. 170. Sind alle S ü n d e n gleich s c h w e r ? — N e i n ; es gibt leichtere und schwerere Sünden. 1 7 1 . W o v o n h ä n g t die Schwere einer S ü n d e a b ? — Die Schwere einer S ü n d e h ä n g t a b v o n der K l a r h e i t der Erkenntnis, v o n der Freiheit des Willens u n d v o n der A r t der Gesinnung. 172. W e l c h e Folge h a t die S ü n d e ? — Die S ü n d e h a t die Folge, d a ß sie die G n a d e G o t t e s in u n s s c h w ä c h t oder uns g a n z entzieht und den H a n g z u m Bösen in uns v e r s t ä r k t . 173. K ö n n e n alle S ü n d e n v e r g e b e n w e r d e n ? — J a ; alle, auch die schwersten S ü n d e n können v e r g e b e n werden, w e n n der Mensch sich b e k e h r t , mit A u s n a h m e der S ü n d e w i d e r den Heiligen Geist. M a t t h . 12, 21. 174. W a s v e r s t e h t m a n unter der S ü n d e w i d e r den Heiligen G e i s t ? — U n t e r der S ü n d e wider den Heiligen Geist v e r s t e h t m a n die andauernde V e r s t o c k u n g u n d V e r h ä r t u n g gegen die göttliche G n a d e , die dem Menschen vergeben m ö c h t e .

V. Von den Heilsmitteln« 1. V o m Gebete. 175. W a s verstehen w i r unter Heilsmitteln? — U n t e r Heilsmitteln verstehen w i r die Mittel, deren w i r uns bedienen sollen, u m die z u m Heile nötige G n a d e zu empfangen. (S. F r a g e 99 ff.). 176. W e l c h e s ist das gewöhnlichste und allen Menschen unentbehrlichste Heilsm i t t e l ? —• D a s gewöhnlichste und allen Menschen unentbehrlichste Heilsmittel ist d a s Gebet. 177. W a s verstehen w i r unter G e b e t ? —• U n t e r G e b e t verstehen wir die E r h e b u n g des G e m ü t e s zu G o t t . 178. W i e vielerlei A r t e n v o n G e b e t gibt e s ? — E s gibt dreierlei A r t e n v o n G e b e t : B i t t g e b e t , D a n k g e b e t und L o b g e b e t . 179. W a s verstehen w i r unter B i t t g e b e t ? — U n t e r B i t t g e b e t verstehen w i r das G e b e t , in d e m w i r G o t t v o r allem u m das b i t t e n , w a s uns z u m ewigen Heile dient. 180. D ü r f e n w i r G o t t auch u m irdische D i n g e b i t t e n ? — J a , w i r dürfen G o t t a u c h u m irdische D i n g e bitten, insoweit w i r ihrer bedürfen und sie uns f ü r unser ewiges Heil n i c h t hinderlich sind. M a t t h . 6, 33. 181. W i e m u ß das B i t t g e b e t des Christen beschaffen sein? —• D a s B i t t g e b e t des Christen m u ß v e r t r a u e n s v o l l und ergeben sein. 182. W a n n ist das B i t t g e b e t des Christen v e r t r a u e n s v o l l ? — D a s B i t t g e b e t des

Von dem christlichen Leben. — Von den Heilsmitteln

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Christen ist vertrauensvoll, wenn er das feste Vertrauen hat, d a ß Gott ihm hilft. Matth. 7, 7. 183. Wann ist das Bittgebet des Christen ergeben? —• Das Bittgebet des Christen ist ergeben, wenn er es Gott überläßt, w i e er hilft. Matth. 26, 39. 184. Wird unser Gebet wirksamer, wenn wir viele Worte machen, oder dieselben Worte recht oft wiederholen ? —• Nein; unser Gebet wird nicht wirksamer, wenn wir viele Worte machen oder dieselben Worte recht oft wiederholen. Matth. 6, 7. 185. Für wen sollen wir beten? —• Wir sollen nicht allein für uns selbst, sondern auch für unsere Mitmenschen beten. 186. Was verstehen wir unter D a n k g e b e t ? —• Unter Dankgebet verstehen wir das Gebet, in dem wir Gott für empfangene Wohltaten danken. Eph. 5, 20. 187. Was verstehen wir unter L o b g e b e t ? — Unter Lobgebet verstehen wir das Gebet, in dem wir Gott loben und preisen wegen seiner göttlichen Größe und Herrlichkeit. Ps. 95, 6. 188. Wann und wo können wir beten? —• Wir können überall und jederzeit beten. Eine uralte Gewohnheit ist das Morgen-, Tisch- und Abendgebet. Von besonderem Segen ist das gemeinsame Gebet, vor allem im öffentlichen Gottesdienste. Matth. 18, 20. 189. Welches Gebet hat J e s u s seine Jünger gelehrt? —• Das Vaterunser, das wir deshalb auch das Gebet des Herrn nennen. 190. Wie lautet das Vaterunser? — »Vater unser, der du bist im Himmel! Geheiliget werde dein Name. Zu uns komme dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsre Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Amen«. 1 9 1 . Wie wird das Vaterunser eingeteilt? — Das Vaterunser wird eingeteilt in die Anrede und die sieben Bitten. 192. Wie lautet die Anrede? — Die Anrede lautet: »Vater unser, der du bist im Himmel!« 193. Woran soll uns die Anrede erinnern? — Die Anrede soll uns daran erinnern, daß wir in kindlicher Liebe und Vertrauen uns an Gott als unseren Vater wenden dürfen. 194. Warum sagen wir »Vater unser«? — Darum, weil wir uns beim Beten an den Vater aller Menschen wenden und nicht bloß für uns, sondern auch für unsere Mitmenschen beten sollen. 195. Um was bitten wir in der ersten Bitte? — Wir bitten in der ersten Bitte, daß Gott von allen Menschen immer mehr als das erkannt und verehrt werden möge, was er ist. 196. Um was bitten wir in der zweiten Bitte? — Wir bitten in der zweiten Bitte, daß sich das Reich Gottes (Gemeinschaft der Kinder Gottes oder der durch Christus Erlösten), welches Christus auf die Erde gebracht hat, immer mehr ausbreite, die Menschen miteinander verbinde und an ihnen seine segensreiche Wirkung offenbare. 197. Um was bitten wir in der dritten Bitte? — Wir bitten in der dritten Bitte, Gott möge uns helfen, daß wir hier auf Erden seinen Willen ebenso gern und vollkommen erfüllen wie die Engel und Seligen im Himmel. 198. Um was bitten wir in der vierten Bitte? — Wir bitten in der vierten Bitte um die Dinge, welche zu unserem Lebensunterhalt notwendig sind. 199. Warum lehrt uns der Heiland um das tägliche Brot b i t t e n ? — Weil wir uns nicht ängstlich um die Zukunft sorgen, sondern auf die ewige Güte des himmlischen Vaters vertrauen sollen. Matth. 6, 25. 200. Um was bitten wir in der fünften Bitte? — Wir bitten in der fünften Bitte um Vergebung unserer Sünden.

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Katholischer Katechismus für die Altkatholiken im Deutschen Reich

201. W e r sind unsere Schuldiger? — Unsere Schuldiger sind die Menschen, die uns etwas Böses zugefügt haben. 202. W a n n wird diese Bitte Erhörung finden? — Diese Bitte wird nur dann Erhörung finden, wenn auch wir unsern Schuldigern von Herzen verzeihen, was sie an uns gefehlt haben. Matth. 6, 15. (Gleichnis v o m unbarmherzigen Knecht.) 203. U m was bitten wir in der sechsten Bitte? — W i r bitten in der sechsten Bitte, daß Gott uns vor der Versuchung zum Bösen möglichst bewahren möge und, wenn die Versuchung dann doch an uns herantritt, uns die K r a f t gebe, sie zu überwinden. 204. U m was bitten wir in der siebenten Bitte? — Nachdem wir Gott um Vergebung unserer Sünden (5. Bitte) und um Bewahrung vor neuer Sünde (6. Bitte) gebeten haben, bitten wir ihn nun, er möge uns überhaupt von diesem Übel, nämlich der Sünde, erlösen. 205. W a r u m lehrt uns der Heiland gerade um Erlösung v o n diesem Übel zu bitten? — Weil die Sünde die Wurzel von allem Übel, j a in Wahrheit das tiefste Leid der Menschheit ist. 206. W o m i t schließen wir jedes Gebet? — W i r schließen jedes Gebet mit dem Worte »Amen«, das heißt: so geschehe es. 207. Welche andere Übung wird häufig mit dem Gebet verbunden ? — Mit dem Gebet wird häufig noch das Fasten verbunden. Fasten heißt freiwillig auf irgend etwas Erlaubtes verzichten, um dadurch den Willen im K a m p f e gegen das Böse und zur Übung des Guten zu stärken. 1. Kor. 9, 25.

2. Von den Sakramenten. 208. Gibt es auch noch b e s o n d e r e Heilsmittel, durch welche wir der göttlichen Gnade teilhaft werden? — J a ; es gibt auch noch besondere Heilsmittel, welche wir S a k r a m e n t e nennen. 209. W a s ist ein Sakrament? — Ein Sakrament ist ein sichtbares, von Gott eingesetztes Zeichen, mit dem eine unsichtbare Gnade verbunden ist. 210. Wie viele Sakramente gibt es in der katholischen Kirche? — Es gibt in der katholischen Kirche sieben Sakramente: 1. die Taufe, 2. die Firmung, 3. das heilige Abendmahl, 4. die Buße, 5. die Krankenölung, 6. die Priesterweihe und 7. die Ehe. a) D i e T a u f e . 211. Welches ist das wichtigste und notwendigste Sakrament? — Das wichtigste und notwendigste Sakrament ist die Taufe. 212. W a r u m ist die T a u f e das wichtigste und notwendigste Sakrament? — Weil durch sie der Mensch aus einem Sünder ein Gerechtfertigter und Geheiligter (siehe Frage 106 ff.) wird und als K i n d Gottes in die christliche Kirche eintritt. 213. Ist der Empfang der T a u f e jedem Menschen zur ewigen Seligkeit notwendig? — J a ; der Empfang der Taufe ist jedem Menschen zur ewigen Seligkeit notwendig, es sèi denn, daß er es ohne seine Schuld nicht erkännte, oder daß es ihm unmöglich wäre, die T a u f e zu empfangen. Joh. 3, 5. 214. Mit welchen Worten hat Christus die T a u f e eingesetzt? — Christus hat die T a u f e eingesetzt mit den W o r t e n : »Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe.« (Matth. 28, 19 f.) 215. W i e wird die Taufe gespendet? — Die T a u f e wird gespendet durch Ubergießen mit Wasser und Sprechen der Worte : »Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.« 216. W a s sagen diese W o r t e ? — Diese W o r t e sagen, daß die T a u f e im Auftrage

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des dreieinigen Gottes gespendet wird und der Täufling auf den Glauben an ihn und auf das Halten seiner Gebote verpflichtet wird. 217. Wer verspricht im Namen kleiner Kinder das, was vom Täufling verlangt wird ? — Das, was vom Täufling verlangt wird, versprechen im Namen kleiner Kinder die Taufpaten und die, welche das Kind taufen lassen. 218. Welche Pflicht übernehmen die Taufpaten? — Die Taufpaten übernehmen die Pflicht, wenn nötig, dafür zu sorgen, daß der Täufling im christlichen Glauben unterrichtet und zu einem christlichen Leben erzogen werde. 219. Wer spendet die Taufe? — Die Taufe spendet der Priester; im Falle der Not aber kann sie jeder Mensch gültig spenden (Nottaufe). 220. Kann die Taufe mehrmals empfangen werden? —• Nein; die Taufe kann nur einmal empfangen werden, weil, wer einmal Christ geworden ist, nie mehr aufhört, Christus verpflichtet zu sein. b) D i e F i r m u n g . 221. Durch welche Handlung wird die Taufe vollendet? — Die Taufe wird vollendet durch die F i r m u n g . Apg. 1, 5. 222. Was versteht man unter der Firmung? — Unter der Firmung versteht man das Sakrament, durch welches den Getauften der Heilige Geist mitgeteilt wird. 223. Was bedeutet das Wort Firmung? — Das Wort Firmung bedeutet soviel wie Stärkung, weil die Gläubigen in diesem Sakramente durch den Heiligen Geist zu einem standhaften Bekenntnis des christlichen Glaubens und zu einem Leben nach diesem Glauben gestärkt werden sollen. 224. Wer spendet die Firmung? — Die Firmung spendet der Bischof. 225. Wie wird die Firmung gespendet? — Die Firmung wird gespendet durch Handauflegung und Salbung mit Chrisam. Apg. 8, 17. 226. Kann man die Firmung auch mehrere Male empfangen? —• Nein; weil die Firmung die Vollendung der Taufe ist, kann man sie ebenso wie die Taufe nur einmal empfangen. 227. Ist der Empfang der Firmung zur Seligkeit notwendig? — Nein; der Empfang der Firmung ist zur Seligkeit nicht notwendig, aber der Christ soll ihn doch nicht versäumen. c) D a s h e i l i g e A b e n d m a h l . 228. Welches ist nächst der Taufe das wichtigste Sakrament? — Nächst der Taufe ist das wichtigste Sakrament das heilige Abendmahl. 229. Wie hat der Heiland das heilige Abendmahl eingesetzt ? — Am Tage vor seinem Leiden nahm er das Brot in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, dankte, segnete, brach und gab es seinen Jüngern und sprach: »Nehmet und esset hiervon alle. Denn dieses »st mein Leib«. In gleicher Weise nahm er nach dem Mahle auch den Kelch in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, dankte abermals, segnete und gab ihn seinen Jüngern und sprach: »Nehmet und trinket aus ihm alle. Denn dies ist der Kelch meines Blutes, des neuen und ewigen Bundes, welches für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tuet, so oft ihr es tuet, zu meinem Gedächtnis^. (Matth. 26, 26 ff.; Mark. 14, 22 ff.; Luk. 22, 19 ff.; 1. Kor. I i , 23 ff.) 230. Was empfangen wir also im heiligen Abendmahle ? — Wir empfangen im heiligen Abendmahle den Heiland selbst unter den Gestalten von Brot und Wein. 231. Ist es notwendig, das heilige Abendmahl unter den beiden Gestalten von Brot und Wein zu empfangen? — Nein; es genügt der Empfang des heiligen Abendmahls in der einen Gestalt des Brotes.

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232. W o z u empfangen wir den Heiland selbst im heiligen Abendmahle? — W i r empfangen den Heiland selbst im heiligen Abendmahle: 1. um dadurch das dankbare Gedächtnis an sein Versöhnungsopfer am Kreuze in uns lebendig zu erhalten (Gedächtnismahl), und 2. um dadurch die innigste Vereinigung mit dem Heilande und miteinander einzugehen (Liebesmahl). 1) L u k . 22, 19; 1. Kor. I i , 26. 2) Joh. 6, 56; 1. Kor. 10, 17. 233. W i e nennen wir auch das heilige Abendmahl wegen dieser Vereinigung mit Christus und mit den Gläubigen? —• W i r nennen deshalb das heilige Abendmahl auch Kommunion, das ist Gemeinschaft. 234. Welche anderen Bezeichnungen gebrauchen wir für das heilige Abendmahl ? — W i r nennen das heilige Abendmahl auch Eucharistie, das ist Danksagung, heiliges Altarsakrament, Leib des Herrn und Tisch des Herrn. 235. W i e nennen wir das heilige Abendmahl, wenn es in der Form des hergebrachten katholischen Gemeindegottesdienstes gefeiert wird? — W i r nennen das heilige Abendmahl, wenn es in der Form des hergebrachten katholischen Gemeindegottesdienstes gefeiert wird, M e s s e (Meßopfer), oder h e i l i g e s A m t und H o c h a m t . 236. W a r u m reden wir v o m M e ß o p f e r ? — W i r reden v o m Meßopfer, weil dasheilige Abendmahl in der Form des Gemeindegottesdienstes uns immer wieder den Opfertod unseres Erlösers vergegenwärtigt. 237. In welcher Sprache sollen wir die Messe oder das heilige A m t feiern? — W i r sollen die Messe oder das heilige A m t in der Muttersprache feiern. 238. W e r besitzt die Vollmacht, das heilige Meßopfer darzubringen? — Die Vollmacht, das heilige Meßopfer darzubringen, besitzen die Bischöfe und die Priester. 239. W i e o f t sollen wir das heilige Abendmahl empfangen ? — W i r sollen das heilige Abendmahl möglichst oft, besonders aber in der österlichen Zeit und in K r a n k h e i t empfangen. 240. In welchem Zustande dürfen wir nur das heilige Abendmahl empfangen? — W i r dürfen das heilige Abendmahl nur im Zustande der Gnade oder des Wohlgefallens Gottes empfangen, das heißt, wenn wir uns keiner schweren Sünde b e w u ß t sind. 1. K o r . 1 1 , 2 7. 241. W a r u m dürfen wir das heilige Abendmahl nicht im Zustande einer schweren Sünde empfangen ? — Weil das heilige Abendmahl die innigste Vereinigung des Menschen mit dem Heilande bewirken soll, wir aber im Zustande einer schweren Sünde dazu weder würdig noch fähig sind. 242. W a s müssen wir deshalb vor dem Empfang des heiligen Abendmahles tun? —• W i r müssen vor dem E m p f a n g des heiligen Abendmahles uns von der Sünde durch das Sakrament der Buße reinigen. d) D i e

Buße.

243. W a s versteht man unter dem Sakrament der B u ß e ? — Man versteht unter der B u ß e das Sakrament, durch welches wir von den nach der T a u f e begangenen Sünden gereinigt werden. 244. W a s ist die Voraussetzung für den Empfang des Bußsakramentes? — Die Voraussetzung für den E m p f a n g des Bußsakramentes ist: 1. die Gewissenserforschung, 2. die Reue, 3. der feste Vorsatz und 4. das Bekenntnis (Beichte). (Gleichnis v o m verlorenen Sohn.) 245. W a s heißt, sein Gewissen erforschen? —• Sein Gewissen erforschen heißt: sich aufrichtig prüfen, wie man sich gegen die Gebote Gottes vergangen hat. 246. W a s heißt, seine Sünden herzlich bereuen? — Seine Sünden herzlich bereuen heißt: ernstlich wünschen, sie nicht begangen zu haben, weil wir durch sie uns gegen Gott, unsern Vater, den wir über alles hätten lieben sollen, aufgelehnt haben.

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247. Was verbindet sich notwendig mit der ernstlichen Reue? — Mit der ernstlichen Reue verbindet sich notwendig der feste Vorsatz, die Sünde in Zukunft nicht wieder zu begehen und das begangene Unrecht nach Kräften wieder gut zu machen. 248. Was verstehen wir unter Sündenbekenntnis oder Beichte? — Unter Sündenbekenntnis oder Beichte verstehen wir das demütige Bekennen unserer Sünde, ohne sie zu beschönigen, abzuschwächen oder zu entschuldigen. 249. Wie wird dieses Bekenntnis abgelegt? —• Dieses Bekenntnis wird gewöhnlich mit den übrigen anwesenden Gläubigen in der gemeinschaftlichen Bußandacht der versammelten Gemeinde (allgemeine Beichte) abgelegt, oder auch in einer geheimen Selbstanklage vor dem Priester (Privatbeichte, Ohrenbeichte), wenn man von ihm besondere Ermahnung, Belehrung oder Beruhigung wünscht. 250. Bestand in der alten Kirche eine Verpflichtung zur Ohrenbeichte? — Nein; in der alten Kirche bestand keine Verpflichtung zur Ohrenbeichte. 251. Wie wird das Bußsakrament gespendet? — Das Bußsakrament wird gespendet durch die Lossprechung (Absolution), das ist die feierliche Erklärung ,welche der Priester als Diener Jesu Christi ausspricht, daß Gott dem reumütigen Sünder um der Verdienste unseres Heilandes willen seine Sünden vergebe. e) D i e K r a n k e n ö l u n g . 252. Was versteht man unter dem Sakrament der Krankenölung? — Unter dem Sakrament der Krankenölung versteht man das Sakrament, welches dem Kranken gespendet wird, damit Gott ihm helfe, ihn aufrichte und, wenn er in Sünden ist, sie ihm erlasse. J a k . 5, 1 4 — 1 5 . 253. Wie wird die Krankenölung gespendet? — Die Krankenölung wird gespendet durch das Gebet des Priesters und Salbung mit dem vom Bischöfe geweihten Öle. 254. Kann man die Krankenölung mehrmals empfangen? — Man kann die Krankenölung so oft empfangen, als man in eine schwere Krankheit fällt; es ist aber Sitte, sie in einer und derselben Krankheit nur einmal zu empfangen. 255. Soll der Kranke den Empfang der Krankenölung bis auf die Todesstunde verschieben? —• Nein; denn die Krankenölung ist eingesetzt nicht für Sterbende, sondern als Mittel, die jedem Kranken nötige Hilfe und Gnade von Gott zu erlangen. f) D i e P r i e s t e r w e i h e . 256. Was versteht man unter dem Sakrament der Priesterweihe? —• Unter dem Sakrament der Priesterweihe versteht man das Sakrament, durch welches die priesterlichen Vollmachten übertragen werden. 257. Worin bestehen die priesterlichen Vollmachten? — Die priesterlichen Vollmachten bestehen vorzüglich in der Vollmacht zur Darbringung des heiligen Meßopfers und zur Spendung der heiligen Sakramente. 258. Wer spendet das Sakrament der Priesterweihe? —• Das Sakrament der Priesterweihe spendet der Bischof. 259. Wie wird die Priesterweihe gespendet? — Die Priesterweihe wird gespendet durch Handauflegung, verbunden mit den Worten: »Empfange den Heiligen Geist«. Mit der Priesterweihe sind noch eine Anzahl sinnbildlicher Handlungen verbunden wie Bekleidung mit den priesterlichen Gewändern, Salbung der Hände und Überreichung der heiligen Gefäße. 260. Welche Weihen gegen der Priesterweihe voraus ? — Der Priesterweihe gehen die vier niederen Weihen und die Weihen zum Subdiakon und Diakon voraus. 261. Welches ist die höchste Weihe? — Die höchste Weihe ist die Bischofsweihe. 262. Wie wird die Bischofsweihe erteilt? — Die Bischofsweihe wird erteilt durch Handauflegung eines Bischofs, verbunden mit den Worten: »Empfange den Heiligen

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Geist«. Auch mit der Bischofsweihe sind eine Anzahl sinnbildlicher Handlungen verbunden wie Salbung des Hauptes und Übergabe der bischöflichen Abzeichen. 263. Kann man die Priester- und Bischofsweihe mehrmals empfangen? — Nein; die Priester- und Bischofsweihe kann man nur einmal empfangen, weil, wer die priesterlichen oder bischöflichen Vollmachten einmal durch die Weihe erhalten hat, sie nie mehr verliert. g) D i e E h e . 264. Was versteht man unter dem Sakrament der Ehe? — Unter dem Sakrament der Ehe versteht man dasjenige Sakrament, durch welches die Brautleute die für die Führung eines christlichen Ehestandes nötige Gnade von Gott erhalten sollen. 265. Was lehrt Christus von der ehelichen Verbindung zwischen Mann und Frau? — Er lehrt, daß Mann und Frau in der Ehe durch Gott miteinander verbunden sind, und er macht den Eheleuten die Heilighaltung ihres Bundes zur strengsten Pflicht (Matth. 19, 3ff.) 266. Was ist die Pflicht christlicher Brautleute? — Die Pflicht christlicher Brautleute ist, nach Vollzug der bürgerlichen Trauung, das Sakrament der Ehe zu empfangen.

VI. Von der Kirche. 267. Was hat Christus getan, um das Reich Gottes (siehe Frage 196) auf Erden sichtbar darzustellen? — Um das Reich Gottes auf Erden sichtbar darzustellen, hat Christus die Kirche gestiftet. 268. Was verstehen wir unter der Kirche? — Unter der Kirche verstehen wir die Gemeinschaft der getauften Christgläubigen. 269. Wer ist das Haupt der Kirche? — Das Haupt der Kirche ist Christus selbst, weil er nach seiner Erhöhung beim Vater noch fort und fort seine Kirche leitet und den Gläubigen, als Gliedern der Kirche, die Früchte seiner Erlösung zuwendet. Kol. 1, 18. 270. Wann nahm die Kirche ihren Anfang? — Die Kirche nahm ihren Anfang am ersten christlichen Pfingstfeste, als der Verheißung Christi gemäß der heilige Geist über die zu Jerusalem versammelten Apostel und Gläubigen kam. Dadurch entstand zugleich die erste christliche Gemeinde. 271. Was versteht man unter einer christlichen Gemeinde? —• Unter einer christlichen Gemeinde versteht man die Vereinigung der an einem Ort wohnenden Christgläubigen. 272. Auf welche Weise breiteten die Apostel und ihre Gehilfen die Kirche aus? — Sie breiteten die Kirche in der Weise aus, daß sie zunächst in Palästina und den angrenzenden Ländern das Evangelium verkündeten. Besonders aber hat der Apostel Paulus auf drei Reisen durch Kleinasien und Griechenland an zahlreichen Orten christliche Gemeinden gegründet (siehe Biblische Geschichten). 273. Von wem wurden die Gemeinden geleitet? — Die Gemeinden wurden durch Vorsteher geleitet, die von den Aposteln bestellt oder von den Gemeinden gewählt wurden. Diese empfingen ihre geistlichen Vollmachten durch die Handauflegung der Apostel. Apg. 14, 23. 274. Welchen Namen führten diese Vorsteher ? — Diese Vorsteher führten bald den Namen Presbyter (Priester), das heißt Älteste, bald Bischöfe, das heißt Aufseher. 275. Was geschah gegen Ende der apostolischen Zeit, als die Gemeinden größer wurden ? — Es trat in jeder Gemeinde aus der Reihe der Vorsteher einer an die Spitze, der dann allein Bischof genannt wurde. Diesem waren die anderen Priester untergeordnet. Von da an galten die Bischöfe als Nachfolger der Apostel (apostolische Nachfolge). 276. Worin bestand hauptsächlich der Vorrang der Apostel und ihrer Nachfolger vor den übrigen Vorstehern ? — Der Vorrang bestand hauptsächlich darin, daß die Apostel

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und ihre Nachfolger die Vollmacht hatten, andere durch Handauflegung zu Bischöfen und Priestern zu weihen. 277. Standen die einzelnen Gemeinden in Verbindung miteinander? — J a ; sie waren miteinander verbunden durch das Band des Glaubens und der Liebe ur.d vor allem durch ihr unsichtbares Haupt, Jesus Christus. 278. Bei welcher Gelegenheit trat diese innerliche Verbundenheit auch äußerlich zutage? — Dies trat zutage bei Gelegenheit der Kirchenversammlungen (Synoden, Konzilien), die berufen wurden, wenn Zweifel über wichtige Glaubensfragen entstanden, oder Anordnungen für die kirchliche Verwaltung und das sittliche Leben zu treffen waren. 279. W a n n galten die Entscheidungen der Kirchenversammlungen in Glaubensfragen als verbindlich für die ganze Kirche? — Sie galten als verbindlich , wenn die Kirchenversammlung eine allgemeine (ökumenische) war, das heißt, wenn wirklich die ganze Kirche auf ihr vertreten war und wenn die Verhandlungen in voller Freiheit der Teilnehmer stattfanden. 280. W i e haben die allgemeinen Kirchenversammlungen Streitfragen über den Glauben zu entscheiden ? — Die allgemeinen Kirchenversammlungen haben Streitfragen über den Glauben zu entscheiden auf Grund der Heiligen Schrift, besonders des Neuen Testaments, in welchem die Lehre Christi, wie sie die Apostel vorgetragen haben, im wesentlichen vollständig enthalten ist. 281. W a s haben die allgemeinen Kirchenversammlungen zu tun, wenn die aufgeworfenen Streitfragen sich aus der heiligen Schrift nicht klar genug entscheiden lassen ? — Dann haben die allgemeinen Kirchenversammlungen die Tradition zu Hilfe zu nehmen (siehe Frage 29). 282. W i e lange konnten allgemeine Konzilien stattfinden? — Sie konnten nur stattfinden, so lange die Kirche noch ungeteilt war. 283. Ist das vatikanische Konzil vom Jahre 1870 eine allgemeine Kirchenversammlung? — Nein; das vatikanische Konzil ist keine allgemeine Kirchenversammlung, weil auf ihm nur die römisch-katholische Kirche vertreten war. 284. Welche Entscheidungen dieser Kirchenversammlung widersprechen dem Glauben der alten ungeteilten Kirche? —• Die dort verkündeten Glaubenssätze: 1. daß Christus den Petrus als Oberhaupt über die ganze Kirche einsetzte, 2. daß dieser Vorrang auf die Bischöfe v o n Rom (Päpste) als Nachfolger des Petrus überging, 3. daß deshalb die römischen Päpste die ordentliche und unmittelbare Gewalt über alle Hirten und Gläubigen der ganzen Kirche (Universalepiskopat) besitzen und 4. daß die römischen Päpste in der Ausübung ihres obersten Lehramtes aus sich heraus und nicht erst infolge der Zustimmung der Kirche unfehlbar sind (Unfehlbarkeit). 285. Welche Stellen führt die römisch-katholische Kirche zur Stütze dieser neuen Glaubenssätze besonders an? — 1. Matth. 16, i 8 f . 2. Luk. 22, 3 1 — 3 2 ; 3. Joh. 21, 1 5 — 1 7 . 286. W a s bedeutet die erste Stelle: »Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Unterwelt sollen sie nicht überwältigen«? — Auf die an alle Jünger gerichtete Frage des Herrn »für wen haltet ihr mich ? « antwortete Petrus zugleich im Namen aller: »Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes«. Mit Recht, so will der Herr ihm sagen, trägst du den Namen Petrus, das ist Felsenmann, weil du auf dem Felsengrund des Glaubens an meine Gottheit stehst. Auf diesen Felsengrund des Glaubens an meine Gottheit will ich meine Kirche bauen; denn nur dadurch wird sie so stark sein und bleiben, daß »die Pforten der Unterwelt sie nicht überwältigen«, das heißt, daß sie niemals wie alles Irdische dem Untergang verfällt. 287. Worauf hat also der Heiland seine Kirche aufgebaut? — Der Heiland hat seine Kirche nicht auf die Person des Petrus aufgebaut, sondern auf den G l a u b e n an seine von Petrus bekannte Gottessohnschaft.

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288. Warum konnte der Heiland seine Kirche nicht auf die Person des Petrus aufbauen ? — Weil die Kirche nicht auf einen sterblichen und irrenden Menschen aufgebaut werden kann, sondern allein auf Christus selbst durch den felsenfesten Glauben an ihn. 289. Was bedeuten die Worte: »Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, -was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöset sein«? — Wer auf die Predigt des Evangeliums durch Petrus glaubt und sich taufen läßt, dem schließt er damit das Reich Gottes auf, worin ihm die »Lösung« von Sünde und das neue Leben der Gnade geschenkt wird, und Gott im Himmel bestätigt es. Wer aber nicht glaubt, dem muß Petrus erklären, daß er sich selbst vom Himmelreich ausschließt und dadurch in Schuld und Sünde auch vor Gott »gebunden« bleibt. 290. Warum hat Petrus durch diese Verheißung des Herrn keinen besonderen Vorzug vor den übrigen Aposteln erhalten? —• Weil der Heiland ausdrücklich auch allen Aposteln dieselbe Vollmacht zu »binden« und zu »lösen« gegeben hat. Matth. 18, 18. 291. Was sagt der Herr mit den Worten: »Simon, Simon, siehe der Satan hat begehret, euch zu sieben wie Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht verloren gehe, und wenn du dich bekehrt hast, stärke deine Brüder«? — Der Heiland sagt damit, er habe für Petrus gebetet, daß er in der Stunde der Verleugnung seinen Glauben nicht verliere, und fordert ihn auf, seine gleichfalls zaghaft gewordenen Mitbrüder in ihrem Glauben zu bestärken; denn wer eine solche Gefahr überstanden hat, ist besonders fähig, andere in der gleichen Lage aufzurichten. 292. Was sagt der Herr mit den Worten: »Weide meine Lämmer! . . . Weide meine Schafe«? — Nichts anderes, als daß er dem Petrus auf sein dreifaches Bekenntnis, er habe ihn lieb, das durch die dreifache Verleugnung verlorene Apostelamt zurückgibt. 293. Haben die Apostel etwas von einem Vorrang des Petrus gewußt? — Nein; die Apostel haben von einem Vorrang des Petrus nichts gewußt. Paulus stellt sich dem Petrus ausdrücklich als gleichberechtigt zur Seite, indem er sagt, daß ihm das Evangelium unter den Heiden anvertraut worden, wie dem Petrus das unter den Juden (Gal. 2, 7); und er widerspricht dem Petrus ins Angesicht, weil er zu tadeln war und nicht nach der Wahrheit des Evangeliums wandelte (Gal. 2, 1 1 ff.). 294. Was folgt daraus, daß Christus den Petrus nicht zum Haupt der ganzen Kirche gemacht hat und auch die übrigen Apostel ihn nicht dafür gehalten haben? — Daraus folgt, daß auch der Bischof von Rom oder der Papst, welcher vorgibt, der Nachfolger des Petrus zu sein, nicht das Haupt der ganzen Kirche ist. 295. Was widerspricht der Behauptung, daß Petrus der erste Bischof von Rom war und dort längere Zeit wirkte ? — Die Heilige Schrift nennt verschiedene Aufenthaltsorte des Petrus, schweigt aber von seinem Aufenthalte in Rom. Zumal der Apostel Paulus erwähnt am Schluß seines Briefes an die Römer, wo er einer großen Anzahl mit Namen genannter Christen Grüße sendet, den Apostel Petrus mit keinem Wort. Auch die ältesten Kirchenschriftsteller berichten nichts von einem längeren Aufenthalt des Petrus in Rom, geschweige denn von einer Leitung der römischen Kirche durch ihn. 296. Warum ist gerade der Bischof von Rom späterhin als der erste unter den Bischöfen des Abendlandes angesehen worden? — Weil Rom die Hauptstadt des römischen Weltreiches war und dort die Apostel Petrus und Paulus nach der Überlieferung den Martyrertod erlitten haben.

VII» Von den letzten Dingen. 297. Welches ist der letzte Zweck der Erlösung? — Der letzte Zweck der Erlösung ist die ewige Seligkeit der Menschen. Joh. 3, 16; Rom. 8, 17. 298. Was verstehen wir unter der ewigen Seligkeit? — Unter der ewigen Seligkeit

Von der Kirche. — Von den letzten Dingen

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verstehen wir die Anschauung Gottes im Himmel, welche ohne Ende sein wird. Matth. 5, 8; i. Kor. 1 3 , 1 2 ; I. J o h . 3, 2. 299. Werden alle Menschen in die ewige Seligkeit eingehen? — Nein; nur die Gerechten (siehe 105 ff.) werden in die ewige Seligkeit eingehen. 1. Kor. 6 , 9 . 300. Wann gehen die Gerechten in die ewige Seligkeit ein? —• Diejenigen, welche als Gerechte aus diesem Leben scheiden, gehen gleich nach ihrem Tode in die ewige Seligkeit ein. 301. Wie nennen wir diejenigen, welche in die ewigen Seligkeit eingegangen sind? — Diejenigen, welche in die ewige Seligkeit eingegangen sind, nennen wir Selige oder Heilige. 302. In welchem Verhältnis stehen die Heiligen im Himmel zu den Menschen auf Erden? — Die Heiligen im Himmel stehen mit den Menschen auf Erden in der Gemeinschaft der Liebe. 303. Wie sollen wir uns den Heiligen im Himmel gegenüber verhalten? — Wir sollen die Heiligen im Himmel ehren und ihre Tugenden nachahmen. 1. Kor. 4, 16; Hebr. 13, 7304. Wen verehren wir unter den Heiligen am meisten ? —• Unter den Heiligen verehren wir am meisten die heilige Jungfrau Maria, die Mutter des Heilandes. »So verharren wir in heiliger Gemeinschaft, und halten in Ehren das Andenken Maria, der seligen Mutter des Erlösers, und aller Apostel und Märtyrer und Helden des Glaubens, deren Wort, Beispiel und Gebet Du wollest gesegnet sein lassen unter uns allen und für uns alle.« (Aus •der Ordnung der heiligen Messe.) 305. Gehen diejenigen, welche nicht als Gerechte aus diesem Leben scheiden, auch gleich nach dem Tode in die ewige Seligkeit ein? — Nein; diejenigen, welche nicht als Gerechte aus diesem Leben scheiden, bedürfen erst einer Läuterung, weil nichts Unreines in den Himmel eingehen kann. Offenb. 2 1 , 27. 306. Ist über die Art und Weise und über die Dauer dieser Läuterung etwas geoffenbart? — Nein; darüber ist nichts geoffenbart. 307. Was geschieht mit den völlig unbußfertigen Sündern nach ihrem Tode? —• Die völlig unbußfertigen Sünder werden der Anschauung Gottes nicht teilhaftig, sondern geraten in einen Zustand größter Unseligkeit. 308. Wissen die Menschen auf Erden, ob ein Verstorbener in die ewige Seligkeit •eingegangen ist? — Nein; dies weiß auf Erden niemand. 309. Wie sollen wir uns darum den Verstorbenen gegenüber verhalten ? — Wir sollen f ü r die Verstorbenen beten, daß Gott sie zu seiner Anschauung gelangen lasse. 2. Makk. 12, 46. 310. Wann wird es sich offenbaren, wer des ewigen Lebens teilhaftig ist? — Das wird sich offenbaren am jüngsten Tage, das ist am Ende der Welt. 3 1 1 . Was geschieht am Ende der Welt ? — Am Ende der Welt werden die Toten auferstehen und Christus wird wiederkommen in großer Macht und Herrlichkeit zu richten •die Lebendigen und die Toten (jüngstes Gericht). J o h . 5, 28—29; Matth. 25, 3 1 — 3 2 . 3 1 2 . Was wird nach dem jüngsten Gericht geschehen? — Nach dem jüngsten Gericht wird die Welt umgestaltet und verklärt werden, und in dieser neuen, verklärten Welt wird Gott den auferstandenen Gerechten alles in allem sein. Offenb. 2 1 , 1 ; 1. Kor. 1 5 , 28.

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Die Polnisch-Katholische Nationalkirche von Amerika

POLISH NATIONAL CATHOLIC CHURCH OF AMERIKA HISTORY, DOCTRINE, AND GANIZATION')

OR-

(Religious Bodies 1926, Vol. II, Washington 1929, pp. 1 1 0 8 - 1 1 1 1 ) HISTORY

W i t h the increasing immigration from Poland and the establishment of large Polish Roman Catholic churches in a number of American cities, misunderstandings and disputes developed between the ecclesiastical authorities and the lay members of the Polish parishes. These were occasioned chiefly b y dissatisfaction on the part of the laymen with the „absolute religious, political, and social power over the parishioners", given b y the Council of Baltimore in 1883 to the Roman Catholic priesthood; and b y the rather free exercise of that power on the part of certain Polish Roman Catholic priests. T h e situation was aggravated, in some cases, b y the placing of other than Polish priests in charge of Polish churches. The result was that disturbances arose, which developed, at times, into riots. In Buffalo, N. Y . , a popular Polish priest was removed, and a protest made against the installation of his successor resulted in a general decree of excommunication. The congregation laid claim to the church property, but the claim was disallowed by the courts. The congregation then purchased ground, put up a new edifice of its own, and declared itself absolutely independent of the former ecclesiastical leaders.

') This statement was furnished by the Right R e v . Francis Hodur, administrative bishop, Polish National Catholic Church, Scranton, Pa., and approved by him in its present form.

Die Polnisch-Katholische Nationalkirche von Amerika*) Geschichte t Lehre und Organisation (Religiöse Körperschaften

1926, Bd. II, W a -

shington 1929, S. 1108-1111)

Geschichte Mit der zunehmenden Einwanderung aus Polen und der Gründung großer polnisch-römisch-katholischer Gemeinden in einer Anzahl v o n amerikanischen Städten entwickelten sich Mißverständnisse und Streitigkeiten zwischen den kirchlichen Oberen und den Laienmitgliedern der polnischen Parochien. Diese waren hauptsächlich entstanden durch Unzufriedenheit der Laien mit der »absoluten religiösen, politischen und sozialen Macht über die Gemeindeglieder«, w i e sie der römisch-katholischen Priesterschaft vom Konzil zu Baltimore im Jahre 1883 gegeben worden war, und durch die ziemlich ungehemmte Ausübung jener Macht vonseiten gewisser polnisch-römisch-katholischer Priester. In einigen Fällen wurde die Lage noch dadurch erschwert, daß andere als polnische Priester in polnischen Gemeinden ins A m t eingesetzt wurden. Das Ergebnis war, daß Unruhen entstanden, die sich zeitweise zu Aufständen entwickelten. In Buffalo, N. Y . , wurde ein beim Volke beliebter Priester abberufen, und ein Protest gegen die Einsetzung seines Nachfolgers hatte ein allgemeines Exkommunikationsdekret zum Ergebnis. Die Gemeinde erhob Anspruch auf das Kircheneigentum, aber der Anspruch wurde von den Gerichten zurückgewiesen. Darauf erwarb die Gemeinde Grund und Boden, setzte aus eigenen Mitteln ein * ) Die deutsche Übersetzung ist für das Corpus confessionum hergestellt worden. •) Diese Darstellung wurde vom Right Rev. Francis Hodur, dem geschäftsführenden Bischof der Polnisch-Katholischen Nationalkirche in Scranton, Pa., geliefert und in ihrer gegenwärtigen Gestalt von ihm genehmigt.

Geschichte

In Chicago, 111., there was a revolt against the Polish Order of Resurrectionists, and especially against a certain Polish priest; and in Cleveland, Ohio, in Scranton and Shamokin, Pa., and elsewhere, similar troubles occurred. A convention of independent congregations was held at Scranton in September, 1904, and was attended by 147 clerical and lay delegates who represented about 20000 adherents in five States. As the result, these churches in northeastern Pennsylvania, together with others in Massachusetts, Connecticut, New Jersey, and Maryland, combined to form the Polish National Church, the Rev. Francis Hodur being elected as its head, with the title of bishop. He was subsequently consecrated by the National Catholic bishops of the Netherlands. A constitution was adopted, and the Latin books of Holy Church Rites were ordered to be translated into the Polish language. Resolutions were adopted expressing a desire for fraternal and sympathetic cooperation with other Christian churches, and repudiating the claim of the R o m a n Catholic Church to be the sole exponent of the true doctrine of Christ.

At this meeting, also, the following fundamental principles were adopted: The administrative power is centralized in the bishop and in the grand council, the latter being composed of 3 clerical and 3 lay members, who are elected at each regular session of the synod. The church properties are to be owned and controlled by the people under jurisdiction of the bishop and clergy. A theological seminary shall be founded, under the bishop's administration. The official publication of the church

Corpus confessionum 6.

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neues Gebäude darauf und erklärte sich selbst als völlig unabhängig von den früheren kirchlichen Führern. In Chicago, III., kam es zu einem Aufruhr gegen den polnischen Orden der Resurrektionisten, besonders gegen einen gewissen polnischen Priester; auch in Cleveland, Ohio, in Scranton und Shamokin, Pa., und anderwärts ereigneten sich ähnliche Unruhen. Im September 1904 wurde in Scranton eine Zusammenkunft von unabhängigen Gemeinden gehalten, die von 147 geistlichen und Laien-Abgeordneten besucht war, welche etwa 20000 Anhänger in fünf Staaten vertraten. Als Ergebnis verbanden sich diese Kirchen im nordöstlichen Pennsylvanien mit solchen aus Massachusetts, Connecticut, New Jersey und Maryland und bildeten die Polnische Nationalkirche, wobei Rev. Francis Hodur zu ihrem H a u p t mit dem Titel eines Bischofs erwählt wurde. Späterhin wurde er von den nationalkatholischen Bischöfen der Niederlande geweiht. E s wurde eine Verfassung angenommen und die Anordnung getroffen, die lateinischen Bücher der heiligen Riten der Kirche in die polnische Sprache zu übersetzen. Man nahm Entschließungen an, die den Wunsch nach brüderlicher und verständnisvoller Zusammenarbeit mit andern christlichen Kirchen zum Ausdruck brachten und den Anspruch der römisch-katholischen Kirche zurückwiesen, die einzige Vertreterin der wahren Lehre Christi zu sein. Auf dieser Versammlung wurden auch folgende grundlegende Prinzipien angenommen: Die administrative Gewalt ist zentralisiert im Bischof und im großen R a t , welch letzterer aus drei geistlichen und drei LaienMitgliedern besteht, die bei jeder ordentlichen Tagung der Synode gewählt werden. D a s Kircheneigentum gehört den Gemeinden und wird von ihnen unter der Jurisdiktion des Bischofs und der Geistlichkeit beaufsichtigt. Ein unter bischöflicher Verwaltung stehendes theologisches Seminar soll gegründet werden. D a s Amtsblatt der Kirche soll der 15

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Die Polnisch-Katholische Nationalkirche von Amerika

shall be Straz, edited weekly in Scranton, Pa. Every member of the church shall pay yearly $ 1.50 for the seminary, church publications, and administration expenses. This convention, or synod, was the first gathering of its kind held by Polish people since the Reformation movement in Poland was crushed in the seventeenth century. At a special session of the synod, held in Scranton two years later, the various church charters were unified, the church constitution was amended, and two new feasts were instituted, the Feast of Brotherly Love and Union of the Polish People in America, to be observed on the second Sunday in September of each year, and the Feast of the Poor Shepherds, to be observed on the first Sunday after Christmas. At the following synod three more feasts were added: The Feast of the Institution of the Polish National Church, to be observed on the second Sunday in March; the Feast of the Memory of the Martyrs of the Polish Nation, to be observed on the second Sunday in May; and the Feast of the Christian Family, to be observed on the second Sunday in October, of each year. There were also instituted, at the last provincial synod, held at Scranton, Pa., so-called memorial days for Peter Waldo, John Huss, Hieronim Savanarola, Adam Mickiewicz, Julius Slowacki, and A. Towianski. At the second plenary synod, held in Scranton, in 1906, the hearing of the Word of God as preached by the church was declared to be a sacrament. At the convention of the third plenary synod, held in Chicago, 111., in 1914, the question of the celibacy of the clergy was discussed, but action in the matter was postponed until 1921, at the meeting of the synod in Scranton, Pa., when, after long debate, the rule of celibacy was abrogated and marriage of the clergy was allowed, but only with the knowledge and permission of the bishop and lay members of the respective congregations. At this convention

wöchentlich in Scranton, Pa., erscheinende Straz sein. Jedes Mitglied der Kirche soll jährlich 1,50 Dollar für das Seminar, für kirchliche Veröffentlichungen und für Verwaltungsausgaben zahlen. Diese Zusammenkunft oder. Synode war die erste Versammlung ihrer Art, die von den Polen gehalten wurde, seitdem die Reformationsbewegung in Polen während des 17. Jahrhunderts unterdrückt worden war. Bei einer Sondertagung der Synode, welche zwei Jahre später in Scranton stattfand, wurden die verschiedenartigen kirchlichen Rechtsverhältnisse vereinheitlicht, die Kirchenverfassung verbessert und zwei neue Feste eingeführt, das Fest der brüderlichen Liebe und Einigkeit des polnischen Volkes in Amerika, das alljährlich am zweiten Sonntag im September, und das Fest der armen Hirten, das am 1. Sonntag nach Weihnachten gefeiert werden sollte. Auf der folgenden Synode wurden drei weitere Feste hinzugefügt, das Fest der Gründung der Polnischen Nationalkirche am 2. Sonntag im März, das Fest des Gedächtnisses an die Märtyrer der polnischen Nation am 2. Sonntag im Mai, und das Fest der christlichen Familie am 2. Sonntag im Oktober jedes Jahres. Auf der letzten Provinzialsynode in Scranton, Pa., wurden auch sogenannte Gedächtnistage für Petrus Waldus, Johannes Hus, Hieronymus Savonarola, Adam Mickiewicz, Julius Slowacki und A. Towianski eingesetzt. Bei der zweiten Vollversammlung der Synode in Scranton 1906 wurde das Hören des von der Kirche gepredigten Wortes Gottes zum Sakrament erklärt. Bei der dritten Vollversammlung der Synode in Chicago, III., 1914 wurde die Frage der Ehelosigkeit der Geistlichen verhandelt, aber die Beschlußfassung in der Angelegenheit wurde zurückgestellt, bis bei der Zusammenkunft der Synode in Scranton, Pa., 1921 nach langer Aussprache das Gebot der Ehelosigkeit abgeschafft und die Verheiratung der Geistlichen erlaubt wurde, allerdings nur mit Kenntnis und Zustimmung des Bischofs

Geschichte

other important affairs were discussed, as follows: The financial affairs of the church in the United States and in Poland; the mission in Poland; the division of the church into three dioceses, that is, Central, Eastern, and Western, with their respective sees in Scranton, Pa., Chicopee, Mass., and Chicago, 111.; the election of two bishops, one for Poland and one for the Lithuanian people in the United States. General and plenary synods were ordered to be held every 10 years and in case of urgency, a provincial synod of the diocese.

The church grew rapidly; the constitution was amended and generally adopted by the provincial synod in convention at Scranton, April 25, 1928, and its provisions, together with the creed, ceremonies, and symbols of the Polish National Catholic Church of America, were accepted by the church in Poland, at its first plenary synod in Warsaw, in June of the same year. The Right Rev. Leo Grochowski, bishop of Chicago, was elected as bishop of Poland, where at present 38 congregations have been founded, and a theological seminary built accommodating a number of students, ordained for the priesthood by Bishop Hodur. Meanwhile, the Rev. L. Faron was established as the general administrator of the church.

In the United States, various Slavic and Italian congregations were organized and united with the Polish National Catholic Church. The Lithuanian congregations, formerly under the jurisdiction of Bishop Hodur, were given a bishop of their own, John Gritenas, who was consecrated with three others in Scranton, in 1924*). One or two churches in Chicago, together with churches in Indiana and

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und der Laienmitglieder der betreffenden Gemeinden. Bei dieser Zusammenkunft wurde auch über andere wichtige Gegenstände verhandelt, nämlich folgende: die finanziellen Angelegenheiten der Kirche in den Vereinigten Staaten und in Polen, die Mission in Polen, die Teilung der Kirche in drei Diözesen, nämlich in eine mittlere, eine östliche und eine westliche mit den bezüglichen Bischofssitzen in Scranton, Pa., Chicopee, Mass., und Chicago, III., die Wahl zweier Bischöfe, des einen für Polen und des andern für die Litauer in den Vereinigten Staaten. Es wurde angeordnet daß alle zehn Jahre eine allgemeine Synode mit Vollversammlungen, in dringenden Fällen auch eine Provinzialsynode in der einzelnen Diözese, gehalten werden sollte. Die Kirche wuchs rasch. Die Verfassung wurde verbessert und von der Provinzialsynode bei ihrer Zusammenkunft in Scranton im April 1928 im ganzen angenommen, und ihre Bestimmungen sowie das Glaubensbekenntnis, die Zeremonien und Symbole der Polnisch-Katholischen Nationalkirche von Amerika wurden von der Kirche in Polen bei ihrer ersten Gesamtsynode in Warschau im Juni desselben Jahres übernommen. Right Rev. Leo Grochowski, Bischof von Chicago, wurde zum Bischof von Polen gewählt, wo bis jetzt 38 Gemeinden gegründet worden sind und ein theologisches Seminar gebaut wurde, zur Unterbringung von einer Anzahl Studenten, die dann von Bischof Hodur die priesterlichen Weihen empfangen. Inzwischen wurde Rev. L. Faron als General-Administrator der Kirche eingesetzt. In den Vereinigten Staaten wurden verschiedene slawische und italienische Gemeinden organisiert und mit der Polnisch-Katholischen Nationalkirche vereinigt. Den litauischen Gemeinden, die früher unter der Jurisdiktion von Bischof Hodur standen, wurde ein Bischof aus ihren eigenen Reihen, nämlich John Gritenas, gegeben, der mit drei andern 1924 in Scranton geweiht wurde*). Eine oder

* ) Die litauischen Gemeinden werden auch »Litauisch-Katholische Nationalkirche von Amerika« (Lithuanian National Catholic Church of America) genannt. Vgl. Religious Bodies 1926, Vol. I I , S. 696—697.

15*

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Die Polnisch-Katholische Nationalkirche von Amerika

Wisconsin, and several in the East, organized an independent diocese known as the Polish Independent Catholic Church, but after the death of their bishop, Anton Kozlowski, all of the independent churches united with the Polish National Catholic Church.

In interdenominational relations the Polish National Catholic Church has always maintained friendly relations with other Christian Churches in the United States and also in Europe; and it has always upheld the rights of women in the administrative affairs of the church.

zwei Gemeinden in Chicago im Verein mit Gemeinden in Indiana und Wisconsin und mehreren im Osten organisierten eine unabhängige Diözese unter dem Namen »Unabhängige Polnisch-Katholische Kirche«, jedoch nach dem Tode ihres Bischofs, Anton Kozlowski, vereinigten sich alle unabhängigen Gemeinden mit der PolnischKatholischen Nationalkirche. Was die interkonfessionellen Verhältnisse betrifft, so hat die Polnisch-Katholische Nationalkirche immer freundliche Beziehungen zu anderen christlichen Kirchen in denVereinigten Staaten und auch in Europa aufrecht erhalten; auch ist sie immer für die Rechte der Frauen in den Verwaltungsangelegenheiten der Kirche eingetreten.

DOCTRINE

Lehre

The doctrine of the Polish National Catholic Church of America is based upon the Bible, and especially upon the New Testament, as expounded by the Apostles and the first four Ecumenical Councils, by the Niceno-Constantinople Creed and as further interpreted by the synod of the church. A general formula of doctrine is presented in the „Profession of F a i t h " , to which assent must be given by those who join the church. The Polish National Catholic Church recognizes three orders in the ministry, namely, bishops, priests, and deacons.

Die Lehre der Polnisch-Katholischen Nationalkirche von Amerika steht auf der Grundlage der Bibel, insbesondere auf dem Neuen Testament, wie es erklärt ist von den Aposteln und den vier ersten ökumenischen Konzilien, ferner vom Nicäno-Constantinopolitanischen Symbol und wie es weiter ausgelegt ist von der Synode der Kirche. Eine allgemeine Lehrformel liegt vor in dem »Glaubensbekenntnis«, welchem diejenigen, die der Kirche beitreten, ihre Zustimmung geben müssen. Die Polnisch-Katholische Nationalkirche erkennt drei Stufen des geistlichen Amtes an, nämlich Bischöfe, Priester und Diakonen.

The church rejects the doctrine of the infallibility of the Pope in matters of faith and morals, and believes that all men have the right to interpret the Word of God according to their convictions and the dictates of their conscience.

Die Kirche verwirft die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes in Sachen des Glaubens und der Sitten und glaubt, daß alle Menschen das Recht haben, das Wort Gottes zu erklären so, wie es ihren Überzeugungen entspricht und ihr Gewissen es ihnen vorschreibt. Sie glaubt, daß »der Mensch, wenn er dem höchsten Wesen nachfolgt, in diesem Leben fähig ist, einen gewissen Grad der Glückseligkeit und der Vollkommenheit zu erreichen, welche Gott in unendlichem Grade besitzt«, daß »der Glaube dem Menschen zu seinem Heil behilflich, wenn auch nicht unbedingt notwendig ist«, was insbesondere vom

It believes that „man, by following the Supreme Being, is in this life capable of attaining a certain degree of the happiness and of the perfection which is possessed of God in an infinite degree"; that „faith is helpful to man toward his salvation though not absolutely necessary", „which is especially true of „blind faith". Good deeds, however, it holds „bring us nearer

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Geschichte. — Lehre. — Organisation

to God, and to His Mediator Jesus Christ, and make us worthy of being His followers and brothers, and of being children of the Heavenly Father". It rejects the doctrine of eternal punishment and believes that , ,even sinful man, after undergoing an intrinsic metamorphosis through contrition, penance, and noble deeds, may have a chance to regain the grace of God". Sin is regarded as a „lack of perfection in the essence of man, and as mankind progresses in this knowledge of the causes of life and the nature of God, and comes nearer and nearer to Him, sin will gradually grow less and less until it vanishes entirely. Then man will become the true image and child of God, and the kingdom of God will prevail upon earth".

»blinden Glauben« gilt. Von guten Werken jedoch hält sie, daß sie »uns näher zu Gott und zu seinem Mittler Jesus Christus bringen und uns würdig machen, seine Nachfolger und Brüder und Kinder des himmlischen Vaters zu sein«. Sie verwirft die Lehre von der ewigen Strafe und glaubt, daß »auch sündige Menschen, nachdem sie sich einer inneren Umwandlung durch Reue, Buße und gute Werke unterzogen haben, Aussicht haben können, die Gnade Gottes wiederzugewinnen«. Die Sünde wird betrachtet als »ein Mangel an Vollkommenheit im Wesen des Menschen, und indem die Menschheit in dieser Erkenntnis der Ursachen des Lebens und der Natur Gottes fortschreitet und ihm näher und näher kommt, wird die Sünde stufenweise weniger und weniger werden, bis sie gänzlich verschwindet. Dann wird der Mensch das wahre Ebenbild und Kind Gottes werden, und das Reich Gottes wird auf Erden die Oberhand gewinnen.«

ORGANIZATION

Organisation

The constitution vests the highest authority of the church in the synod. This convenes in regular session every 10 years, although a special session may be called a t the request of one-third of the members of the church at any time when the bishop deems it necessary.

Die Verfassung bekleidet die Synode mit der höchsten Amtsgewalt der Kirche. Diese kommt alle zehn Jahre zu ordentlichen Tagungen zusammen, obwohl auf Verlangen eines Drittels der Mitglieder der Kirche zu irgend einem Zeitpunkt, in dem der Bischof es für notwendig erachtet, auch eine außerordentliche Tagung einberufen werden kann. Die administrative Gewalt ist zentralisiert im Bischof und im großen Rat, welcher aus drei geistlichen und drei Laien-Mitgliedern besteht, die bei jeder ordentlichen Tagung der Synode gewählt werden. Der präsidierende Bischof, Francis Hodur, als das Haupt und der Organisator der Polnisch-Katholischen Nationalkirche hat die allgemeine Jurisdiktion über die Kirche in den Vereinigten Staaten und auch in Polen. Diözesanbischöfe werden von der Geistlichkeit und den Laien-Mitgliedern der Synode gewählt. Die Rektoren der Parochien werden vom Bischof der Diözese eingesetzt.

The administrative power is centralized in the bishop and the grand council, which is composed of three clerical and three lay members, who are elected at each regular session of the synod. The presiding bishop, Francis as the head and organizer of the National Catholic Church, has jurisdiction over the church in the States and also in Poland.

Hodur, Polish general United

Diocesan bishops are elected by the clergy and lay members of the synod. Rectors of parishes are appointed by the bishop of the diocese.

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Die Polnisch-Katholische Nationalkirche von Amerika

Each congregation is governed by a board of trustees, elected by the members and working in harmony with the priests assigned to it. The method of the incorporation of various parishes varies with the laws of the different States, but must be within the law of the Polish National Catholic Church. The church has organized the following departments: Mission and Church Extention in the United States and Poland, Religious Education, Christian Social Service, Finance, Publicity, and Schools.

Jede Gemeinde wird von einer Behörde von Pflegern geleitet, welche von den Mitgliedern gewählt sind und im Einvernehmen mit den ordentlichen Priestern arbeiten. Die Methode der staatlichen Inkorporation der verschiedenen Gemeinden wechselt mit den Gesetzen der verschiedenen Staaten, muß sich aber im Rahmen der Gesetzgebung der Polnisch-Katholischen Nationalkirche bewegen. Die Kirche hat folgende Geschäftskreise eingerichtet: Mission und Ausbreitung der Kirche in den Vereinigten Staaten und in Polen, Religiöse Erziehung, Christlich-Sozialer Dienst, Finanzen, Veröffentlichungen und Schulen.

WORK

Werk

The church maintains, through its regular contributions, two theological seminaries •— one, Savanarola Seminary, located in Scranton, Pa., and the other at Cracow, Poland. The principle church organ is a weekly published at Scranton, Pa., called ,,Straz" (Guard), and there is also a biweekly, Rula Boza (God's Field). Palska Odrodzona (New Poland) is a biweekly published at Warsaw, Poland, which also has a circulation in this country.

Die Kirche unterhält durch ihre regelmäßigen Beiträge zwei theologische Seminare: eins, das Savonarola-Seminar, mit dem Sitz in Scranton, Pa., das andere zu Krakau in Polen. Das kirchliche Hauptorgan ist ein Wochenblatt, das in Scranton, Pa., unter dem Namen »Straz« (Wacht) erscheint, und es gibt auch ein vierzehntägig erscheinendes Blatt, Rula Boza (Gottes Feld). Palska Odrodzona (Neues Polen) ist ein vierzehntägig in Warschau (Polen) erscheinendes Blatt, welches auch in unserm Lande verbreitet wird. Noch viele andere kirchliche und weltliche Veröffentlichungen und Zeitschriften erscheinen in Scranton, Pa., und es sind freie Abendklassen für Literatur, Geschichte, Volkswirtschaft u. s. w. eingerichtet worden.

Many other ecclesiastical and secular publications and reviews are published at Scranton, Pa., and three evening classes in literature, history, political economy, etc., have been organized.

WYZNANIE WIARY KOSCIOLA P. N. K. W AMERYCE.

Bekenntnis der polnisch-katholischen Nationalkirche *)

I. Wierzç w Boga Wszechmog£(cego, Istotç swiadomq swego bytu i srodköw prowadzqcych do ostatecznego celu,

i. Ich glaube an Gott, den Allmächtigen, ein Wesen, das sich seines Daseins und der Mittel, die zum letzten Ziele führen,

*) Dieses Bekenntnis wurde von der Provinzialsynode der Polnisch-Katholischen Nationalkirche von Amerika, die im Juni und Juli 1912 stattfand, angenommen und von der Generalsynode zu Chicago, III., im Dezember 1914 bestätigt, ebenso von der ersten polnischen Synode, die zu Warschau im Juni 1928 tagte. Der polnische Text ist abgedruckt aus: Fr. Hodur: Nasza Wiara (Unser Glaube), Krakau 1920, S. 1 1 — 1 3 . Die deutsche Übersetzung ist für das Corpus Confessionum hergestellt worden.

Organisation. — Werk. — Bekenntnis

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w B o g a - O j e a , Zórdló wszelkiego zyeia, P r a w d ? odwiecznq, Milosc i Sprawiedliwoéc. 2. W i e r z ? w J e z u s a Chrystusa, Zbawiciela i duchowego Odrodziciela swiata. Wierz?, ze C h r y s t u s P a n b y l wyslannikiem B o g a , jednej z N i m jazni, z r o d z o n y m co do czlowieczeñstwa z u b o g i e j niewiasty Maryi, wierz?, ze T e n Nazareñski Mistrz przez swój z y w o t , w k t ó r y m si? objawil niedosicigniony ideal dobroci, milosci, m^droáci i poswi?cenia si? día drugich, zwlaszeza día ludzi grzesznych i w y d z i e d z i c z o n y c h , ze przez swq prac?, n a u k ? i smierc m?czeñsk3 s t a l si? zarzewiem nowego zyeia ludzkosci, bior^cego swój poez^tek, sil? i pelnoác w poznaniu B o g a , umilowaniu G o i pelnieniu J e g o swi?tej woli.

b e w u ß t ist, an G o t t den V a t e r , den Urquell alles Lebens, die ewige W a h r h e i t , L i e b e und Gerechtigkeit.

3. W i e r z ? , ze D u c h á w i ? t y , D u c h B o z y rzqdzi áwiatem t a k w porz^dku przyrodzonym, jak moralnym, ze w s z y s t k i e p r a w a w e wszecháwiecie j a k i te, któremi si? kieruje dusza poszczególnego czlowieka, j a k o t e z zbiorowej ludzkosci, sq w y p l y w e m woli, dobroci i sprawiedliwosci istoty Bozej.

3. Ich glaube, daß der heilige Geist, der Geist Gottes, die W e l t beherrscht, sow o h l in der natürlichen wie in der sittlichen W e l t o r d n u n g , d a ß sowohl alle Gesetze im W e l t a l l als auch die, nach denen sich die Seele des einzelnen Menschen wie auch die der allgemeinen Menschheit richtet, der A u s f l u ß des Willens, der G ü t e und Gerechtigkeit des göttlichen Wesens sind.

4. Wierz?, ze z D u c h a á w i ? t e g o plynie laska, to jest niewidzialna moc wewn?trzna, k t ó r a sprawia, iz g d y czlowiek z ni^ wspólpracuje, wspóldziala, staje si? lepszym, doskonalszym, zadaniu swemu odpowiedniejszym, uczestnikiem pokoju d u s z y i serca, az kiedys z n a j d z i e w pol^czeniu si? z Bogiem w wiecznosci szcz?scie nieskoñezone i wypelnienie si? swego jestestwa.

4. Ich glaube, daß aus dem heiligen Geist die Gnade fließt, das ist eine unsichtbare innere Macht, welche bewirkt, d a ß , w e n n der Mensch mit ihr zusammen arbeitet und w i r k t , er besser und vollkommener wird, seiner A u f g a b e mehr entspricht, teiln i m m t a m Frieden der Seele und des Herzens, bis er einst in der Vereinigung m i t G o t t in der E w i g k e i t die unendliche Seligkeit und die E r f ü l l u n g seines Seins finden wird.

5. W i e r z ? w potrzeb? t^czenia si? w s z y s t k i c h w y z n a w c ó w C h r y s t u s o w e j religji w jedno cialo Kosoiola B o z e g o i ze Kosciól Chrystusowy, apostolski, pow s z e c h n y jest w y o b r a z e n i e m tego Bozego zrzeszenia si? ludzkosci, które z a p o w i a d a l Zbawiciel, día którego zaistnienia pracowali i pracujq w s z y s c y szlachetni ludzie i za którem t?skni dusza czlowieka, pozqda-

5. Ich glaube an die Notwendigkeit einer Vereinigung aller Bekenner der Religion Christi in einem Leibe der K i r c h e Gottes und d a ß die K i r c h e Christi, die apostolische, allgemeine, die Darstellung dieser göttlichen Vereinigung der Menschheit ist, welche der Erlöser verheißen hat, an deren Verwirklichung alle edlen Menschen gearbeitet haben und arbeiten und

2. Ich glaube an Jesus Christus, den Erlöser und geistigen Erneuerer der W e l t . Ich glaube, daß Christus, der Herr, der Gesandte Gottes war, wesenseins mit ihm, geboren nach seiner Menschheit v o n Maria, der armen M a g d ; ich glaube, daß dieser nazarenische Meister durch sein L e b e n , in welchem sich das unerreichte Ideal der G ü t e , der Liebe, der Weisheit und der Selbsthingabe f ü r andere, besonders f ü r sündige und enterbte Menschen, geoffenbart hat, durch sein W i r k e n , seine Lehre und seinen Märtyrertod zu einer L e u c h t e neuen L e b e n s der Menschheit geworden ist, das seinen A n f a n g , seine K r a f t und seine Fülle aus der Erkenntnis Gottes, aus der L i e b e zu ihm und aus der Erfüllung seines heiligen Willens nimmt.

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Die Polnisch-Katholische Nationalkirche von Amerika

j q c a p r a w d y , swiatla, milosci, sprawiedliwosci i u k o j e n i a w B o g u .

6. Wierz§, ze Kosciol C h r y s t u s o w y jest p r a w d z i w y m nauczycielem t a k poszczegolnego czlowieka j a k i calego spoleczenstwa ludzkiego, jest szafarzem lask B o z y c h , przewodnikiem i swiatlem w doczesnej pielgrzymce do B o g a i zbawienia, o ile w y z n a w c y i czlonkowie tego Kosciola, t a k Swieccy j a k i duchowni sq zjednoczeni z B o s k i m Zalozycielem przez wiar^ i zycie z tej w i a r y plyn£(ce.

nach welcher die Seele des Menschen sich sehnt, die n a c h W a h r h e i t , L i c h t , L i e b e , Gerechtigkeit und Frieden in G o t t verlangt. 6. Ich glaube, d a ß die K i r c h e Christi die w a h r e Lehrmeisterin sowohl des einzelnen Menschen als auch des ganzen Menschengeschlechts, die Spenderin der Gnadengaben Gottes, die Führerin und das L i c h t auf dieser zeitlichen Pilgerreise zu G o t t und z u m Heil ist, soweit die Bekenner und Glieder dieser K i r c h e , die weltlichen sowohl als die geistlichen, mit dem göttlichen S t i f t e r durch den Glauben und das L e b e n , das aus diesem Glauben fließt, vereinigt sind.

7. Wierz^, ze k a z d y p r a w y chrzescianin powinien brad c z y n n y i z y w y u d z i a l w duchow e m zyciu Kosciola, a to przez sluchanie slowa Bozego, przez przystepowanie do S a k r a m e n t o w swi^tych, przez w y p e l n i a n i e prawidel i regul przez Chrystusa P a n a i apostolow ustanowionych, a przez KoSciol swi^ty p o d a n y c h .

7. Ich glaube, d a ß jeder rechte Christ tätigen und lebendigen A n t e i l a m geistlichen L e b e n der K i r c h e zu nehmen verpflichtet ist und z w a r durch Hören des W o r t e s Gottes, durch h ä u f i g e Teilnahme an den heiligen S a k r a m e n t e n , durch B e f o l g u n g der Regeln und Ordnungen, die v o n Christus, dem Herrn und v o n den A p o s t e l n aufgestellt und v o n der heiligen K i r c h e überliefert sind.

8. WierzQ, ze w s z y s c y ludzie, j a k o dzieci jednego O j c a - B o g a sei sobie rowni, ze przywileje plyn£(ce z roznic stanu, z posiadania niezmiernych bogactw, z roznicy plci, ssi wielkq krzywd^, b o sei pogwalceniem p r a w czlowieka, jakie posiada z n a t u r y s w o j e j i godnosci B o z e g o swego pochodzenia i S3 przeszkodq w c e l o w y m rozwoju czlowieka.

8. Ich glaube, daß alle Menschen, als K i n d e r Eines V a t e r s , nämlich Gottes, einander gleich sind, d a ß die V o r r e c h t e , die aus der Verschiedenheit des S t a n d e s , aus dem Besitz unermeßlicher R e i c h t ü m e r und aus der Verschiedenheit des Geschlechts fließen, ein großer Schaden sind; denn sie sind eine V e r g e w a l t i g u n g der R e c h t e des Menschen, die er v o n N a t u r und k r a f t der W ü r d e seiner göttlichen H e r k u n f t b e s i t z t , und sie sind ein Hindernis in der zielsicheren E n t w i c k l u n g des Menschen.

9. Wierz§, ze w s z y s c y ludzie m a j q j e d n a k o w e prawo do b y t u , do szcz^lcia i do t y c h ärodkow i sposobow, ktore prow a d z ^ do zachowania istnoSci, do udoskonalenia i zbawienia, ale tez wierzQ, ze w s z y s c y ludzie m a j a swi^te obowi^zki wzgledem B o g a , siebie, narodu i calego spoleczenstwa ludzkiego.

9. Ich glaube, d a ß alle Menschen das gleiche R e c h t auf Dasein, auf Glück und auf die Mittel und W e g e haben, die zur Selbsterhaltung, zur V e r v o l l k o m m n u n g und zur Erlösung f ü h r e n ; aber ich glaube auch, d a ß alle Menschen heilige Pflichten gegen G o t t , sich selbst, ihr V o l k und die gesamte menschliche Gesellschaft haben.

10. Wierz^ w ostateczn^ sprawiedliw o i c Boz^, w przyszle zycie pozagrobowe, ktore b^dzie d a l s z y m cisigiem doczesnego z y w o t a , co do stanu i stopnia doskonalosci i szcz^lcia zaleznem od obecnego naszego zycia, ale przedewszystkiem od

10. Ich glaube an die endliche Gerechtigkeit Gottes, an ein künftiges L e b e n jenseits des Grabes, welches eine weitere F o r t s e t z u n g dieses zeitlichen Lebens sein wird, und welches, w a s den Z u s t a n d und den G r a d der V o l l k o m m e n h e i t und Selig-

Bekenntnis

stanu naszej duszy w ostatniej godzinie przedämiertnej. 11. Wierz^ w niesmiertelnosc i szczescie w wiecznosci, w zjednoczenie siQ z Bogiem wszystkich ludzi, wszystkich pokolen i czasöw, bo wierz^ w Boz^ pot?g§ milosci, milosierdzia, sprawiedliwosci i niczego innego nie pr ign^, jeno aby mi si§ stalo wedlug mojej wiary. Amen.

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keit betrifft, von unserm jetzigen Leben, vor allem aber von dem Zustand unserer Seele in der letzten Stunde vor dem Tode abhängig ist. Ii. Ich glaube an die Unsterblichkeit und an die Seligkeit in der Ewigkeit, an die Vereinigung aller Menschen aus allen Geschlechtern und Zeiten mit Gott; denn ich glaube an die göttliche Macht der Liebe, der Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit und verlange nach nichts anderem, als nur, daß mir nach meinem Glauben geschehe. Amen.

Urkunden der Union und der Katholisch-Nationalkirchlichen Bewegung*) Beschluß des II. Altkatholikenkongresses zu Köln vom 21. September 1872

Der Kongreß wiederholt den in den Münchener Programmen von Pfingsten und vom September 1871 enthaltenen Ausdruck der Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der jetzt getrennten christlichen Glaubensgenossenschaften. Er spricht den Wunsch aus, daß die Theologen aller Konfessionen diesem Punkte ihre Aufmerksamkeit zuwenden mögen, und ernennt eine Kommission, welcher der Auftrag erteilt wird: 1. sich mit den bereits bestehenden oder sich bildenden Vereinen zur Hebung der kirchlichen Spaltung in Beziehung zu setzen; 2. wissenschaftliche Untersuchungen über die vorhandenen Differenzen und die Möglichkeit ihrer Beseitigung anzustellen und zu veranlassen und die Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Untersuchungen in wissenschaftlichen Werken und Zeitschriften zu erleichtern; 3. durch populäre Schriften und Aufsätze die Kenntnis der Lehren, Einrichtungen und Zustände der getrennten Kirchen und Konfessionen, die richtige Würdigung der vorhandenen Einigungs- und Differenzpunkte zu fördern und überhaupt das Verständnis und Interesse für die wünschenswerte Verständigung in weitern Kreisen zu wecken und zu erhalten. Zu Mitgliedern der Kommission ernennt der Kongreß die Herren v. Döllinger, Friedrich, Langen, Lutterbeck, Michaud, Michelis, Reinkens, Reusch, Rotteis und von Schulte und ersucht dieselben, andere Männer zu kooptieren und sich mit denselben über eine zweckdienliche Organisation zu einigen. Kommissionsbeschluß vom 23. September 1872 Prinzipien, die unserer Arbeit zugrunde liegen müssen: 1. Gottheit Christi. 2. Er hat eine Kirche gegründet. 3. Als Quellen sind anzunehmen: a) die hl. Schrift, b) die Lehren der ökumenischen Konzilien, c) die Lehren der Kirchenväter der ungeteilten Kirche (die mit der hl. Schrift übereinstimmende Überlieferung). 4. Criterium: der Ausspruch des hl. Vincentius Lirinensis »Quod Semper, quod ubique, quod ab omnibus creditum est«. 5. Als Methode ist die historische gewählt. Einladung zur Unionskonferenz vom 14. September 1874 Als Grundlage und Maßstab des Erreichbaren und zu Erstrebenden sind die Bekenntnisformeln der ersten kirchlichen Jahrhunderte und diejenigen Lehren und Insti* ) Die nachfolgenden Urkunden stammen, soweit nichts anderes bemerkt ist, aus W. Herzog: Dokumente zu den Unionsbestrebungen des Altkatholizismus, Separatdruck aus der Internationalen Kirchlichen Zeitschrift, Bern (Schweiz), Stämpfli u. Co.

Kölner Altkatholikenkongreß. —

Erste Bonner Unionskonferenz

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tutionen zu betrachten, welche in der allgemeinen Kirche des Ostens wie des Westens vor den großen Trennungen als wesentlich und unentbehrlich gegolten haben. Das Ziel, welches zunächst erstrebt und mittelst der Konferenz gefördert werden soll, ist nicht eine absorptive Union oder völlige Verschmelzung der verschiedenen Kirchenkörper, sondern die Herstellung einer kirchlichen Gemeinschaft auf Grund der »unitas in necessariis«, mit Schonung und Beibehaltung der nicht zur Substanz des altkirchlichen Bekenntnisses gehörigen Eigentümlichkeiten der einzelnen Kirchen. Atigenommene Thesen der Ersten Unionskonferenz zu Bonn, 14.—16. September 1874. 1. W i r stimmen überein, daß die apokryphischen oder deuterokanonischen Bücher des alten Testaments nicht dieselbe Kanonizität haben wie die im hebräischen K a n o n enthaltenen Bücher. 2. W i r stimmen überein, daß keine Übersetzung der hl. Schrift eine höhere Autorität beanspruchen kann als der Grundtext. 3. Wir stimmen überein, daß das Lesen der hl. Schrift in der Volkssprache nicht auf rechtmäßige Weise verboten werden kann. 4. W i r stimmen überein, daß es im allgemeinen angemessener und dem Geist der Kirche entsprechender ist, daß die Liturgie in der vom Volke verstandenen Sprache gebraucht werde. 5. Wir stimmen überein, daß der durch Liebe wirksame Glaube, nicht der Glaube ohne die Liebe, das Mittel und die Bedingung der Rechtfertigung des Menschen v o r Gott ist. 6. Die Seligkeit kann nicht durch sogenannte »merita de condigno« verdient werden, weil der unendliche W e r t der von Gott verheißenen Seligkeit nicht im Verhältnis steht zu dem endlichen Werte der Werke des Menschen. 7. W i r stimmen überein, daß die Lehre von den »opera supererogationis« und von einem »thesaurus meritorum sanctorum«, d. i. die Lehre, daß die überfließenden Verdienste der Heiligen, sei es durch die kirchlichen Obern, sei es durch die Vollbringer der guten Werke selbst, auf andere übertragen werden können, unhaltbar ist. 8. a) W i r erkennen an, daß die Zahl der Sakramente erst im X I I . Jahrhundert auf sieben festgesetzt und dann in die allgemeine Lehre der Kirche aufgenommen wurde, und zwar nicht als eine von den Aposteln oder von den ältesten Zeiten kommende Tradition, sondern als das Ergebnis theologischer Spekulation. b) Katholische Theologen, z. B. Bellarmin, erkennen an und wir mit ihnen, daß die Taufe und die Eucharistie »principalia, praecipua, eximia salutis nostrae sacramenta« sind. 9. Während die hl. Schrift anerkanntermaßen die primäre Regel des Glaubens ist, erkennen wir an, daß die echte Tradition, d. i. die ununterbrochene, teils mündliche, teils schriftliche Überlieferung der von Christus und den Aposteln zuerst vorgetragenen Lehre eine autoritative (gottgewollte) Erkenntnisquelle für alle aufeinanderfolgenden Generationen von Christen ist. Diese Tradition wird teils erkannt aus dem Consensus der großen in historischer Continuität mit der ursprünglichen Kirche stehenden Kirchenkörper, teils wird sie auf wissenschaftlichem Wege ermittelt aus den schriftlichen Denkmälern aller Jahrhunderte. 10. W i r verwerfen die neue römische Lehre von der unbefleckten Empfängnis der hl. Jungfrau Maria als in Widerspruch stehend mit der Tradition der ersten 13 Jahrhunderte, nach welcher Christus allein ohne Sünde empfangen ist. 11. W i r stimmen überein, daß die Praxis des Sündenbekenntnisses vor der Gemeinde oder einem Priester, verbunden mit der Ausübung der Schlüsselgewalt, von der ursprüng-

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Urkunden der Union und der Katholisch-Nationalkirchlichen Bewegung

liehen Kirche auf uns gekommen und, gereinigt von Mißbräuchen und frei von Zwang, in der Kirche beizubehalten ist. 12. Wir stimmen überein, daß »Ablässe« sich nur auf wirklich von der Kirche selbst aufgelegte Bußen beziehen können. 13. Wir erkennen an, daß der Gebrauch des Gebetes für die verstorbenen Gläubigen, d. h. die Erflehung einer reichen Ausgießung der Gnade Christi über sie, von der ältesten Kirche auf uns gekommen und in der Kirche beizubehalten ist. 14. Die eucharistische Feier in der Kirche ist nicht eine fortwährende Wiederholung oder Erneuerung des Sühnopfers, welches Christus ein- für allemal am Kreuze dargebracht hat; aber ihr Opfercharakter besteht darin, daß sie das bleibende Gedächtnis desselben ist und eine auf Erden stattfindende Darstellung und Vergegenwärtigung jener einen Darbringung Christi für das Heil der erlösten Menschheit, welche nach Hebräer 9, 1 1 — 1 2 fortwährend im Himmel von Christus geleistet wird, indem er jetzt in der Gegenwart Gottes für uns erscheint (Hebr. 9, 24). Indem dies der Charakter der Eucharistie bezüglich des Opfers Christi ist, ist sie zugleich ein geheiligtes Opfermahl, in welchem die den Leib und das Blut des Herrn empfangenden Gläubigen Gemeinschaft miteinander haben (I. Kor. 10, 17). Wir geben zu, daß die A r t und Weise, in welcher das Filioque in das nizäische Glaubensbekenntnis eingeschoben wurde, ungesetzlich war, und daß es im Interesse des Friedens und der Einigkeit sehr wünschenswert ist, daß die ganze Kirche es ernstlich in Erwägung ziehe, ob vielleicht die ursprüngliche Form des Glaubensbekenntnisses wieder hergestellt werden könne ohne Aufopferung irgendeiner wahren in der gegenwärtigen westlichen Form ausgedrückten Lehre. Angenommene Thesen der Zweiten Unionskonferenz zu Bonn, 12.—16. August 1875. 1. W i r stimmen überein in der Annahme der ökumenischen Symbole und der Glaubensentscheidungen der alten ungeteilten Kirche. 2. Wir stimmen überein in der Anerkennung, daß der Zusatz des Filioque zum Symbolum nicht in kirchlich rechtmäßiger Weise erfolgt sei. 3. Wir bekennen uns allerseits zu der Darstellung der Lehre vom hl. Geiste, wie sie von den Vätern der ungeteilten Kirche vorgetragen wird. 4. Wir verwerfen jede Vorstellung und jede Ausdrucksweise, in welcher etwa die Annahme zweier Prinzipien oder dpxal oder 61-riat in der Dreieinigkeit enthalten wäre. Wir nehmen die Lehre des hl. Johannes von Damaskus über den hl. Geist, wie dieselbe in den nachfolgenden Paragraphen ausgedrückt ist, im Sinne der Lehre der alten ungetrennten Kirche an: 1. Der hl. Geist geht aus aus dem Vater als dem Anfang, der Ursache, der Quelle der Gottheit. 2. Der hl. Geist geht nicht aus aus dem Sohne, weil es in der Gottheit nur Einen Anfang, Eine Ursache gibt, durch welche alles, was in der Gottheit ist, hervorgebracht wird. 3. Der hl. Geist geht aus aus dem Vater durch den Sohn. 4. Der hl. Geist ist das Bild des Sohnes, des Bildes des Vaters, aus dem Vater ausgehend und im Sohne ruhend als dessen ausstrahlende Kraft. 5. Der hl. Geist ist die persönliche Hervorbringung aus dem Vater, dem Sohne angehörig, aber nicht aus dem Sohn, weil er der Geist des Mundes der Gottheit ist, welcher das Wort ausspricht. 6. Der hl. Geist bildet die Vermittlung zwischen dem Vater und dem Sohn und ist durch den Sohn mit dem Vater verbunden.

Erste und Zweite Bonner Unionskonferenz. — Utrechter Erklärung

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Utrechter Erklärung vom 24. September 1889*). Die Bischöfe Johannes Heykamp, Erzbischof von Utrecht, Casparus Johannes Rinkel, Bischof von Haarlem, Cornelius Diependaal, Bischof von Deventer, Joseph Hubert Reinkens, Bischof der altkatholischen Kirche Deutschlands, Eduard Herzog, Bischof der christkatholischen Kirche der Schweiz, den 24. September 1889, unter Anrufung des heiligen Geistes in der erzbischöflichen Wohnung zu Utrecht versammelt, erlassen nachfolgende E r k l ä r u n g an d i e k a t h o l i s c h e K i r c h e Infolge einer Einladung des mitunterzeichneten Erzbischofs von Utrecht zu einer Besprechung versammelt, haben wir beschlossen, fortan von Zeit zu Zeit zur Beratung gemeinsamer Angelegenheiten, unter Zuziehung unserer Gehilfen, R ä t e und Theologen, zusammenzukommen. Wir halten es f ü r angemessen, bei dieser ersten Zusammenkunft die kirchlichen Grundsätze, nach welchen wir bisher unser bischöfliches A m t verwaltet haben und auch in Z u k u n f t verwalten werden und welche wir in Einzelerklärungen auszusprechen wiederholt Gelegenheit gehabt haben, in einer gemeinsamen Erklärung kurz zusammenzufassen. 1. Wir halten fest an dem altkirchlichen Grundsatze, welchen Vincentius von Lerinum in dem Satze ausgesprochen h a t : Id teneamus, quod ubique, quod Semper, quod ab Omnibus creditum est; hoc est etenim vere proprieque catholicum. Wir halten darum fest an dem Glauben der alten Kirche, wie er in den ökumenischen Symbolen und in den allgemein anerkannten dogmatischen Entscheidungen der ökumenischen Synoden der ungeteilten Kirche des ersten Jahrtausends ausgesprochen ist. 2. Als mit dem Glauben der alten Kirche in Widerspruch stehend und die altkirchliche Verfassung zerstörend, verwerfen wir die vatikanischen Dekrete vom 18. Juli 1870 über die Unfehlbarkeit und den Universal-Episkopat oder die kirchliche Allgewalt des römischen Papstes. Das hindert uns aber nicht, den historischen P r i m a t anzuerkennen, wie denselben mehrere ökumenische Konzilien und die Väter der alten Kirche dem Bischof von Rom als dem primus inter pares zugesprochen haben mit Zustimmung der ganzen Kirche des ersten Jahrtausends. 3. W i r verwerfen auch, als in der heiligen Schrift und der Überlieferung der ersten J a h r h u n d e r t e nicht begründet, die Erklärung Pius IX. vom J a h r e 1854 über die unbefleckte Empfängnis Mariä. 4- Was die andern in den letzten J a h r h u n d e r t e n von dem römischen Bischof erlassenen dogmatischen Dekrete, die Bullen Unigenitus, Auctorem fidei, den Syllabus von 1864 usw. betrifft, so verwerfen wir dieselben, soweit sie mit der Lehre der alten Kirche in Widerspruch stehen, und erkennen sie nicht als maßgebend an. Überdies erneuern wir alle diejenigen Proteste, welche die altkatholische Kirche von Holland in früherer Zeit bereits gegen Rom erhoben hat. 5- Wir nehmen das Konzil von Trient nicht an in seinen Entscheidungen, welche die Disziplin betreffen, und wir nehmen seine dogmatischen Entscheidungen nur insoweit an, als sie mit der Lehre der alten Kirche übereinstimmen. *) Außer den altkatholischen Kirchen Hollands, Deutschlands und der Schweiz gehören heute zur Utrechter Union die Kirchen von Österreich (seit 1889) und der Tschechoslowakei (seit 1918), ferner die Polnisch-Katholische Nationalkirche (teilweise seit 1897, im ganzen seit 1907) und die Kirche der Kroaten, (seit 1924).

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Urkunden der Union und der Katholisch-Nationalkirchlichen Bewegung

6. In Erwägung, daß die heilige Eucharistie in der katholischen Kirche von jeher den wahren Mittelpunkt des Gottesdienstes bildet, halten wir es für unsere Pflicht, auch zu erklären, daß wir den alten katholischen Glauben von dem heiligen Altarssakramente unversehrt in aller Treue festhalten, indem wir glauben, daß wir den Leib und das Blut unseres Herrn Jesu Christi selbst unter den Gestalten von Brot und Wein empfangen. Die eucharistische Feier in der Kirche ist nicht eine fortwährende Wiederholung oder Erneuerung des Sühnopfers, welches Christus ein für allemal am Kreuze dargebracht hat; aber ihr Opfercharakter besteht darin, daß sie das bleibende Gedächtnis desselben ist und eine auf Erden stattfindende reale Vergegenwärtigung jener Einen Darbringung Christi für das Heil der erlösten Menschheit, welche nach Hebr. I X , 1 1 , 1 2 fortwährend im Himmel von Christus geleistet wird, indem er jetzt in der Gegenwart Gottes für uns •erscheint. (Hebr. I X , 24.) Indem dies der Charakter der Eucharistie bezüglich des Opfers Christi ist, ist sie zugleich ein geheiligtes Opfermahl, in welchem die den Leib und das Blut des Herrn empfangenden Gläubigen Gemeinschaft miteinander haben. (I. Kor. X , 17.) 7. Wir hoffen, daß es den Bemühungen der Theologen gelingen wird, unter Festhaltung an dem Glauben der ungeteilten Kirche, eine Verständigung über die seit den Kirchenspaltungen entstandenen Differenzen zu erzielen. Wir ermahnen die unserer Leitung unterstellten Geistlichen, in der Predigt und bei dem Unterrichte die wesentlichen christlichen Glaubenswahrheiten, zu welchen sich die kirchlich getrennten Konfessionen gemeinsam bekennen, in erster Linie zu betonen, bei der Besprechung der noch vorhandenen Gegensätze jede Verletzung der Wahrheit und der Liebe sorgfältig zu vermeiden und die Mitglieder unserer Gemeinden durch Wort und Beispiel anzuleiten, Andersgläubigen gegenüber sich so zu verhalten, wie es dem Geiste Jesu Christi entspricht, der unser aller Erlöser ist. 8. Durch treues Festhalten an der Lehre Jesu Christi, unter Ablehnung aller durch die Schuld der Menschen mit derselben vermischten Irrtümer, aller kirchlichen Mißbräuche und hierarchischen Bestrebungen, glauben wir am erfolgreichsten dem Unglauben und der religiösen Gleichgültigkeit, dem schlimmsten Übel unserer Zeit, entgegen zu wirken. Interkommunion mit der anglikanischen Kirchengemeinschaft*) 1. Die am 7. September 1931 in Wien versammelte Konferenz der in der Utrechter Union vereinigten altkatholischen Bischöfe stimmt auf Grund der Anerkennung der Gültigkeit der anglikanischen Weihen der Interkommunion der altkatholischen Kirchen mit der anglikanischen Kirchengemeinschaft zu.

1. Each Communion recognises the catholicity and independence of the other, and maintains its own.

1. Jede Kirchengemeinschaft erkennt die Katholizität und Unabhängigkeit der anderen an und hält ihre eigene aufrecht.

*) Die Interkommunion wurde von einer aus Vertretern der altkatholischen und anglikanischen Kirche bestehenden Konferenz in Bonn am 2. J u l i 1 9 3 1 angenommen und durch Beschluß der altkatholischen Bischofskonferenz sowie durch Beschluß der amtlichen Organe der Kirchen in der anglikanischen Gemeins c h a f t eingeführt. Der deutsche T e x t ist dem schweizerischen christkatholischen Wochenblatt »Der Katholik« 1 9 3 1 , Nr. 3 8 entnommen. Der englische T e x t stammt aus dem amtlichen Schreiben des E r z bischofs von Canterbury an den Erzbischof von Utrecht vom 29. J a n u a r 1 9 3 2 , abgedruckt in der »Internationalen Kirchlichen Zeitschrift« 1 9 3 4 , H e f t I. Der abweichende englische T e x t von Punkt 1 ist für •das Corpus Confessionum übersetzt worden.

Interkommunion. —

Die katholische deutsche Nationalkirche

2. Die Interkommunion besteht in der gegenseitigen Zulassung der Mitglieder der beiden K i r c h e n g e m e i n s c h a f t e n zu den Sakramenten. 3. Interkommunion v e r l a n g t v o n keiner K i r c h e n g e m e i n s c h a f t die A n n a h m e aller Lehrmeinungen, sakramentaler Frömmigk e i t oder liturgischer P r a x i s , die der andern eigentümlich ist, sondern schließt in sich, d a ß jede glaubt, die andere halte alles Wesentliche des christlichen Glaubens fest.

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2. E a c h Communion agrees to a d m i t members of the other communion to participate in the S a c r a m e n t s . 3. Intercommunion does not require f r o m either c o m m u n i o n the acceptance of all doctrinal opinion, sacramental devotion, or liturgical practice characteristic of the other, b u t implies t h a t each believes the other to hold all the essentials of the Christian F a i t h .

D i e katholische deutsche Nationalkirche Hirtenbrief v o m 1 5 . S e p t e m b e r Dr. G e o r g

1933*)

Moog,

Katholischer Bischof der Alt-Katholiken des Deutschen Reiches, entbietet allen Priestern und Gläubigen Gruß und Segen in dem Herrn 1 Meine B r ü d e r und Schwestern im H e r r n ! W e n n ich heute m i t euch die F r a g e aufwerte, w a s unter dem Begriff einer N a t i o n a l k i r c h e und insbesondere einer k a t h o l i s c h e n d e u t s c h e n Nationalkirche zu verstehen sei, so geschieht das, weil gerade in d e r letzten Zeit, besonders aber seit der deutschen nationalen E r h e b u n g im B e g i n n dieses J a h r e s die H o f f n u n g auf eine solche K i r c h e , j a deren Forderung v o n den verschiedensten Seiten z u m A u s d r u c k g e k o m m e n ist, aber freilich auch mit allerlei irrigen Vorstellungen v e r b u n d e n w a r oder gar im Gegenteil v o n anderen heftig b e k ä m p f t wurde. K a n n es überhaupt eine Nationalkirche geben? D a s C h r i s t e n t u m , so sagt m a n , a l s der Inbegriff der gesamten Lehre Jesu und seiner A p o s t e l und der D u r c h d r i n g u n g d e r Menschheit mit dem G e i s t e dieser Lehre ist doch i n t e r n a t i o n a l , f ü r alle Zeiten und V ö l k e r bestimmt und sie alle überspannend g e m ä ß dem A u f t r a g e Jesu an seine J ü n g e r : »Gehet hin und machet a l l e V ö l k e r zu meinen J ü n g e r n « (Matth. 28, 19). D a s ist d u r c h a u s richtig, j a m a n k a n n auch sagen: Die K i r c h e ist international, wenn m a n sie g e r a d e nach der Lehre der Apostel a u f f a ß t als den g e i s t i g e n L e i b C h r i s t i , dessen unsichtbares H a u p t Christus selbst ist und dessen verborgene göttliche G a b e n und K r ä f t e , •unverändert und doch immer in ihrer Mannigfaltigkeit wechselnd und sich anpassend, alle Gläubigen und alle christlichen V ö l k e r erfassen und durchströmen (Eph. 4, 16). W e n n m a n aber unter K i r c h e den ä u ß e r e n A u f b a u versteht, wie er sich v o n den Z e i t e n des A n f a n g s an mit der größten Verschiedenheit vollzogen h a t in der G e s t a l t u n g u n d V e r w a l t u n g der einzelnen christlichen Gemeinden oder einer A n z a h l v o n Gemeinden in einem bestimmten Gebiete oder L a n d e , in der A r t und Ü b u n g des Gottesdienstes und d e r Spendung der S a k r a m e n t e , in der kirchlichen Verfassung, der Stellung und den A m t s befugnissen der gesamten Geistlichkeit und in vielem anderen, — dann kann f ü r d i e s e n Begriff der s i c h t b a r i n d i e E r s c h e i n u n g t r e t e n d e n »Kirche« nicht b e h a u p t e t o d e r gefordert werden, daß sie international sei oder sein müsse. D e n n die D u r c h f ü h r u n g dieser Forderung w ü r d e nichts anderes sein als das, was m a n nach einem neuzeitlichen, f ü r das s t a a t l i c h e L e b e n geformten A u s d r u c k als »Gleichschaltung« b e z e i c h n e t : eine G l e i c h m a c h u n g auf dem Gebiete der s i c h t b a r e n K i r c h e Christi, die über die Verschiedenheit der Zeiten und Völker, über die einem j e d e n V o l k e nach seiner a n g e s t a m m t e n A r t , S p r a c h e und Geschichte eigentümlichen Anschauungen und Bedürfnisse h i n w e g g e h t , *) Vgl. Amtliches Alt-katholisches Kirchenblatt V I I Nr. 44

240

Urkunden der Union und der Katholisch-Nationalkirchlichen Bewegung

sie unberücksichtigt läßt und dadurch den in der u n s i c h t b a r e n Kirche lebenden, a l l e Glieder nach ihrer Mannigfaltigkeit durchflutenden G e i s t , die aus dem ewigen H a u p t e Christus hervorströmenden Gaben und K r ä f t e niederhält oder gar völlig »ausschaltet« und erstickt. Gegenüber dieser der Absicht und dem Geiste Jesu widersprechenden Auffassung und Forderung erhebt sich nun die Notwendigkeit der N a t i o n a l k i r c h e , das bedeutet also: F ü r jedes christliche Volk besteht das Bedürfnis, j a das Recht auf eine Kirche, die in ihrer äußeren Gestaltung, in ihrem Gottesdienste und den übrigen religiösen Handlungen, in der Sprache, worin sie vollzogen werden, d e r A r t d i e s e s V o l k e s e n t s p r i c h t und darum auch auf seine A r t , sein Gemüt und seine Glaubensinnigkeit, auf seine Durchdringung mit dem Geiste Jesu z u r ü c k w i r k t . Nur so allein können die wunderbaren, ewig gleichen und doch unendlich verschiedenen göttlichen Gaben und Gnaden, die uns durch Christus geschenkt werden, sich zu jeder Zeit und bei jedem V o l k e der Erde in der vollen Aufgeschlossenheit und F r e i h e i t entfalten, die der Herr als Grundbedingung seiner Religion aufgestellt hat in seinem W o r t e : »Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen«, und »Wenn euch der Sohn frei macht, werdet ihr wahrhaft frei sein« (Joh. 8, 32 u. 36), und wie Paulus sagt: »Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit« (2. Kor. 3, 17). Hierbei ist dem Einwand zu begegnen, als ob durch eine V i e l h e i t von Nationalkirchen die Einheit der Gesamtkirche Christi gefährdet oder gar zerstört werde. D a s wird nicht nur durch die Geschichte der seit alters wirklich bestehenden östlichen Nationalkirchen widerlegt, sondern auch durch Christus, den Stifter der sichtbaren Kirche selbst. Denn sein oft wiederholtes und ebenso oft mißbrauchtes oder falsch verstandenes G e b e t : »Damit alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, damit auch sie in uns eins seien« (Joh. 17, 21) — hat gerade den Sinn, daß diese Einheit n i c h t durch eine mechanische und zwangsweise Gleichschaltung der Gläubigen bewirkt werde, sondern in der vollkommenen Freiheit, worin der menschgewordene Sohn mit seinem himmlischen V a t e r seit Ewigkeit eins i s t ' ) . Nicht g e s t ö r t wird durch die Nationalkirche die wahre Einheit der richtig verstandenen Gesamtkirche, sondern gefördert in der gegenseitigen Darreichung und Ausgleichung der einem jeden Volk von Gott verliehenen besonderen Gaben und Fähigkeiten. Und das alles mit dem einen Ziele: G o t t durch Christus in den Menschen und in der Menschheit! Der einzelne in jedem Volke, das ganze Volk zusammen immer mehr verklärt aus dem irdischen in das himmlische Wesen, aus dem zeitlichen Daseinskampf in die zur Ewigkeit und Unvergänglichkeit führende Gesinnung und T a t ? *

*

*

Als die größte und grundsätzliche Gegnerin des Nationalkirchentums tritt uns bei allen Völkern und zu allen Zeiten die r ö m i s c h e W e l t k i r c h e entgegen. Sie m u ß die Nationalkirche ablehnen, weil sie nach ihrem innersten Wesen und dem daraus hervorgehenden Bestreben i n t e r n a t i o n a l ist in dem für den richtigen Kirchenbegriff nicht anwendbaren Sinne. Sie will von der Behauptung aus, daß sie die allein wahre, v o n Christus gegründete und von ihm allein beauftragte Kirche sei, alle Völker religiös beherrschen. Zu diesem Zwecke hat sie im Laufe der Jahrhunderte in steigendem Maße ein System von kirchenrechtlichen Bestimmungen und Glaubenssätzen aufgestellt, die die persönliche Stellung der Geistlichen aller Stufen, die Verwaltung der Kirche, das gottesdienstliche Brauchtum, die Anwendung der für alle Völker geltenden und von diesen unverstandenen lateinischen Sprache bei Vermeidung kirchlicher Strafen festlegt, ein System, das wie ein feingehender Mechanismus von e i n e m Mittelpunkte, Rom, und v o n ') Vgl. den Hirtenbrief über die Einigung der Christenheit vom 10. Januar 1926.

Sammlung Topelmann b k G e o l o g i e im J l b n ß Einführung i n das Jlltc Ceftament. ©efdjidjte, Siteratur unb 9ieligion rael§. $ o n «ßrof. 30b. HleinbOld. 3., neubearb. Slufi. 1932. SRSffl 8 . - geb. 9.75 Einführung fn das neue Ceftament. 93ibeliunbe bes ©efdjidjte unb «Religion be§ Utcf)riftentumS. 3Son R. Knopf (f). 4. neub. 2lufl. d. fj. Eietzmann u. fi. Uleinel. 1934. DiüJl 9 . - , geb. 10.75 Glaubenslehre. 2>er eoangelifcije ©laube u. feine SBeltanfdjauung. 33on Fj. Stephan.

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fRSDi 9 . -

geb. 10.75

35on €mll iüalter maver. 1922. «ergriffen.

®afür erfdjeint bie @tf)if oon A l f r e d DedO ItlMller. KonfeffionsRunde. ason Hermann muiert. 1927. 9 m 10.75, geb. 12.50 Grundriß der praRtifchen Cheologie. SSon M a r t i n Scbian. 3., neubearbei* tete Stuf tage. 1934. 9i3Ji 9 . - , geb. 10.75 Gefcbicbte der ifraelitifcben und jüdifeben Religion, aßon öufta» Rolicbcr. 1922. 919JI 4.—, geb. 5.40

£)tlf*büd)et! ^um ti)cologjfcf)cn 6 i u 6 i u m RatecbetiR.

ason Leonhard fendt.

1935.

mm

2.40, geb. 3.50

Religion, Kirche, Cbeologie. @infüf)rung in bie Geologie. ason I). muiert. 1931. 9*371 4 . - , geb. 5.40 D. Walter Bauer, Griecbifcb-Deutfcbes Wörterbuch zu den Schriften des lieuen CeTtamentS unb ber übrigen itrdtiriftlicfjen Siteratur. 3roeite, oöllig neugearbeitete Auflage ju Gerann «ßreufc^en'ö ©riedjifci^SDeutfcfjem ^>anb= roörterBuct). 740 Seiten, 2fpaltig, in Sejifonformat, 1928. ©eb. SRSOl 3 4 . D . OsRar Roltzmann, Das neue Ceftament nad) bem ©tuttg. gried). Se^t überfetjt unb erflärt. Kommentar ¿um 9teuen Ceftament. 1100 Seiten in Sefiionformat. 2 $8änbe. 1926. Utan 1 6 . - , in 2 ©anjteinenbänben 2 0 . -

JUfceö tKpdmann, öeclag, Berlin 8 ) 1 0 (Benigner ©tc. 38

Soeben erschien :

Kürschners Deutscher

Gelehrten-Kalender Herausgegeben v o n

Dr. Gerhard Lüdtke

Fünfte Ausgabe.

935

Oktav. X I Seiten u. 2154 Spalten. Geb. R M 32 —

Die neue Ausgabe des „Deutschen Gelehrten-Kalenders" enthält ca. 16000 Namen und ist dem neuesten Stand angepaßt worden; sie bildet mit der Ausgabe von 1931 eine Einheit. U m den Preis des W e r k e s erschwinglich zu gestalten, ist im neuen Bande die A n führung der Schriften unterblieben, die die Gelehrten vor dem Jahre 1931 verfaßt und veröffentlicht haben. W e r sich also darüber unterrichten will, muß die Ausgabe von 1931 zur Hand nehmen. Damit nun beide Bände zusammen benutzt werden können, haben wir den Ladenpreis der Ausgabe von 1931 auf R M 3 0 . — ermäßigt (früher R M 6 0 . — ) . W e r die Ausgabe 1931 nicht besitzt, hat für beide Bände zusammen nicht m e h r auszugeben, als der ursprüngliche Ladenpreis für den älteren Band betrug. Alle Personalangaben über die Gelehrten sind aber in die neue Ausgabe aufgenommen worden, so daß also in dieser Beziehung der neue Band für sich benutzt werden kann. Alle Nebenlisten: Schriftwerkrecht, Verleger, Totenliste, Festkalender usw. wurden ebenfalls mit aufgenommen.

Prospekt mit Probeseiten kostenlos.

Walter de Gruyter & Co., Berlin W 10 Genthiner Str. 38