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German Pages 54 [60] Year 1981
HERAUSGEBER H U B E R T FEG ER C. F. G R A U M A N N KLAUS HOLZKAMP MARTIN IRLE
B A N D 11 1980 HEFT 2
VERLAG HANS HUBER BERN STUTTGART WIEN
Zeitschrift für Sozialpsychologie 1980, Band 11, H e f t 2 INHALT
Theorie und Methoden LAUTH, G.: Soziale Streßreduktion, dominierende Bedingungen und Prozesse
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Empirie SCHREIBER, W . K . : Untersuchungen zum Konzept der internalen und externalen Kontrolle der Verstärkung (I-E-Variable) KAYSER, E.: Der Stellenwert von Gerechtigkeit, individueller und kollektiver Rationalität
101 112
Diskussion C.: Eine theoretische Analyse von « P y g m a l i o n e f f e k t e n » und «sich selbst erfüllenden Voraussagen» W E S T H O F F , K. & B E R K A , H . - H . : Ein Diskussionsbeitrag zu C . C A S P A R I S : Eine theoretische Analyse von « P y g m a l i o n e f f e k t e n » und «sich selbst erfüllenden Voraussagen»
CASPARIS,
124
129
Literatur Neuerscheinungen
131
Titel und A b s t r a c t a
133
Nachrichten und Mitteilungen
136
Autoren
138
Copyright 1980 Verlag Hans Huber Bern Stuttgart Wien Herstellung: Satzatelier Paul Stegmann, Bern Printed in Switzerland Library of Congress Catalog Card Number 78-126626 Die Zeitschrift für Sozialpsychologie wird in Social Sciences Citation Current Contents/ Social and Behavioral Sciences erfaßt.
Index (SSC1) und
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Zeitschrift für Sozialpsychologie 1980,11,85-100
Theorie und Methoden Soziale Streßreduktion, dominierende Bedingungen und Prozesse GERHARD LAUTH Erziehungswissenschaftliche Hochschule Rheinland-Pfalz
Die vorliegende Arbeit diskutiert zunächst in einem deskriptiven Teil Befunde zum streßinduzierten Kontaktbedürfnis sowie Bedingungen, die mit einer sozialen Streßbeeinflussung assoziiert sind. Aus der Analyse der dargestellten Befunde wurde geschlossen, daß der sozialen Streßreduktion die gleichen Prozesse und Variablen zugrundeliegen wie auch der nonsozialen Streßreduktion. Für die Untersuchungen zur sozialen Streßreduktion wurden zwei experimentelle Vorgehensweisen unterschieden: Situationen, in denen der soziale Kontakt bereits vor der Streßkonfrontation besteht und ein experimentelles Vorgehen, bei dem sozialer Kontakt erst bei bereits bestehendem Streß gestiftet wird. Für beide Untersuchungsbeispiele schienen unterschiedliche Prozesse in der sozialen Streßreduktion dominierend.
The present review first considered affiliation when awaiting stressful events and dimensions, associated with social stress attenuation. It was concluded, that basically social and nonsocial stress reduction depends on the same processes and variables. Two approaches in the research of the social stressmodification were distinguished: Experiments, which allowed social interaction before and during stress confrontation and experiments, which manipulated social interaction to take place when the subject is already stressed. In both models social stress attenuation depends on different processes.
1.
Berücksichtigungder K o m m u n i k a t i o n u n d Intera k t i o n mit anderen Individuen d u r c h z u f ü h r e n . Die vorliegende Arbeit gliedert sich in einen deskriptiven Teil, der bisherige B e f u n d e zum K o n t a k t b e d ü r f n i s sowie Bedingungen, die mit einer sozialen S t r e ß r e d u k t i o n assoziiert sind, diskutiert . Im zweiten Teil wird versucht, die k o n k r e ten Prozesse der sozialen S t r e ß r e d u k t i o n a u f z u hellen. Dazu wird zunächst die D y n a m i k und verm u t e t e M o t i v a t i o n sozialer K o n t a k t w ü n s c h e unter Streß betrachtet. A n Bedingungen, die mit einer sozialen S t r e ß r e d u k t i o n assoziiert sind, werden B e f u n d e zur physischen Anwesenheit anderer, zur Rolle der Einschätzung der K o n t a k t p e r son s o w i e E f f e k t e verbaler K o m m u n i k a t i o n und des (Modell)verhaltens der K o n t a k t p e r s o n dargestellt. Der s c h l u ß f o l g e r n d e Teil der Arbeit systematisiert die bisherigen U n t e r s u c h u n g e n . Dabei werden zwei experimentelle Vorgehensweisen unterschieden. A b l e n k u n g u n d Modellverhalten scheinen f ü r den ersten Untersuchungssatz und Prozesse der Einschätzung f ü r den zweiten ausschlaggebend zur sozialen S t r e ß r e d u k t i o n .
Einleitung
Die S t r e ß f o r s c h u n g ist zugleich auch eine Dokum e n t a t i o n streßreduzierender nonsozialer Gegebenheiten. Sie identifiziert nämlich eine Fülle von Variablen auf Seiten des Individuums und seiner Bewältigungsreaktionen als streßmindernd (z. B. AVERILL, 1 9 7 3 ; GAL & LAZARUS, 1 9 7 5 ; KRONE, 1 9 7 5 ; ALKER & O W E N , 1 9 7 7 ; LAZARUS & L A U -
NIER, 1978). Diese U n t e r s u c h u n g e n besitzen jedoch den Nachteil, das Individuum isoliert von anderen den Stressoren auszusetzen. Der Beitrag anderer Individuen zur Streßbewältigung wurde dagegen bisher wenig beachtet (vgl. MECHANIC, 1974). A u c h u m f a s s e n d e Streßkonzeptionen berücksichtigen nur a m R a n d e die Möglichkeit, Streß durch soziale Interaktion zu beeinflussen (MECHANIC, 1 9 7 0 ) . U n s e r e A l l t a g s e r f a h r u n g a b e r
zeigt, d a ß das Verhalten unter Streß durch die soziale U m g e b u n g und deren Unterstützung beeinflußt wird. Entsprechend f o r d e r n GROEN & BASTIAANS ( 1 9 7 5 ) , S t r e ß u n t e r s u c h u n g e n n u r u n t e r
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2.
Lauth: Soziale Streßreduktion, dominierende Bedingungen und Prozesse
Streßinduziertes Kontaktbedürfnis
Vergleichbarkeit zwischen Vp und Kontaktperson variierten, bestätigen deshalb auch nur zum Teil SCHACHTERS E r k l ä r u n g ( z . B . ZIMBARDO &
Individuen suchen den Kontakt mit anderen wegen offensichtlich belohnender Verhaltensresultate. Dieser Wunsch nach physischer Präsenz anderer Individuen wird mit dem Begriff Affiliation umschrieben. Insbesondere unter Streß wird ein Anstieg des Kontaktbedürfnisses festgestellt, so daß Untersuchungen zu diesem Thema gleichzeitig zum Verständnis sozialer Streßbeeinflussung beitragen. Diese Beziehung zwischen Streß 1 und K o n t a k t b e d ü r f n i s b e l e g t e SCHACHTER (1959). E r
kündigte Studentinnen einen entweder schmerzhaften oder schwachen Elektroschock an und erfaßte ihre Wahl, entweder alleine oder mit einer anderen Vp bis zu dessen Verabreichung zu warten sowie die Intensität dieses Wunsches. Unter hohem Streß wurde dabei ein größeres Kontaktbedürfnis als unter niedrigem Streß beobachtet. E b e n s o wie SCHACHTER b e l e g t e n GERARD & RAB-
FORMICA,
1963;
DARLEY
&
ARONSON,
1966;
STRÜMPFER, 1*970). A n d e r e U n t e r s u c h u n g e n se-
hen stattdessen eine e r h o f f t e Streßreduktion als a u s s c h l a g g e b e n d (SARNOFF & ZIMBARDO, 1 9 6 1 ; DITTES & C A P R A , 1 9 6 2 ; RABBIE, 1 9 6 3 ; DARLEY & A R O N S O N , 1 9 6 6 ) . I n s b e s o n d e r e NAVAR & H E L M -
REICH (1971) z e i g e n , d a ß d e m K o n t a k t b e d ü r f n i s
andere Motive als die Selbstbewertung durch sozialen Vergleich zugrunde liegen. Die Begründungen der Vpn f ü r ihre Entscheidung, mit einer Kontaktperson zu warten, zeigen, daß unter Furchtbedingungen eine e r h o f f t e Streßreduktion das primäre Anschlußmotiv darstellt. Auch FIRESTONE et al. (1973) postulieren die individuelle Hilfeerwartung als ausschlaggebend für das Kontaktbedürfnis. Eine Ü b e r p r ü f u n g der tatsächlichen Streßreduktion erfolgt in all diesen Studien jedoch nicht.
BIE ( 1 9 6 1 ) , S A R N O F F & Z I M B A R D O ( 1 9 6 1 ) , RABBIE ( 1 9 6 3 ) , Z I M B A R D O & FÓRMICA ( 1 9 6 3 ) , M I L L E R & Z I M B A R D O ( 1 9 6 6 ) , S T R Ü M P F E R ( 1 9 7 0 ) u n d SITTON & WAGONER ( 1 9 7 8 ) e i n m i t d e r S t r e ß i n t e n s i t ä t a n -
steigendes Kontaktbedürfnis. Die Frage nach der Motivation dieses Affiliationsverhaltens wurde aus der Präferenz f ü r bzw. der Ablehnung von bestimmten Kontaktpersonen zu beantworten versucht. Dabei erachtet SCHACHTER (1959) Selbstbewertung als das Hauptmotiv und direkte Streßreduktion durch wechselseitige Unterstützung, Beruhigung und Ermutigung als weiteres Motiv des streßinduzierten Kontaktbedürfnisses. Jedoch ist bei diesen Experimenten die Beziehung zwischen den zur Wahl stehenden Kontaktpersonen und den von SCHACHTER postulierten Motiven nicht so eindeutig, daß sich entscheiden läßt, welche Motive dem Kontaktbedürfnis zugrundeliegen. Darüber hinaus bleiben die statistischen Ergebnisse in wichtigen Punkten uneindeutig. Nachfolgeuntersuchungen, die die emotionale
2.1
Die Betrachtung einzelner Streß-Situationen zeigt, daß das Kontaktbedürfnis nicht bei allen Stressoren ansteigt. Vielmehr lassen sich Situationen identifizieren, in denen Individuen sozialen Kontakt ablehnen oder möglichst gering zu halten versuchen. Zu diesem Problem legte TEICHMAN (1978) eine Taxonomie von Bedrohungen vor, in der physische und Ich-Bedrohungen jeweils spezifischer und allgemeiner Art unterschieden werden. Auf diese Weise ergeben sich die folgenden 4 Bedrohungskategorien: -
' Die Begriffe Angst und Furcht werden häufig zur Beschreibung eines als unangenehm erlebten Erregungszustandes verwendet. Sie werden jedoch inkonsistent gebraucht, so d a ß sie wenig zur Beschreibung von Stressoren oder subjektiven Befindlichkeiten beitragen. Deshalb wird in der vorliegenden Arbeit entweder die Terminologie der A u t o r e n der Originalarbeiten ü b e r n o m m e n oder aber durch den übergeordneten und neutraleren Begriff (vgl. LAZARUS & AVERILL, 1972) ersetzt.
Stressoren und Kontaktbedürfnis
-
spezifische physische Bedrohung (z.B. Z a h r infektion, Elektroschock) allgemeine physische Bedrohung (z.B. Naturkatastrophen, chirurgische Eingriffe, Kriegsereignisse) spezifische Ich-Bedrohung (Wünsche, Gedanken, Gefühle, die das Individuum erkennt und als u n a n n e h m b a r einschätzt. Beispielsweise bei Leistungsangst, Furcht vor sozialer Zurückweisung, Bedrohung des individuellen Selbstwertgefühles) allgemeine Ich-Bedrohung (kognitive Unsicherheit in bezug auf das Selbst und die Umwelt).
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Zwischen diesen unterschiedlichen Bedrohungsarten und dem jeweiligen Kontaktbedürfnis bestehen offensichtlich stabile Beziehungen 2 . Bei physischer Bedrohung steigt im allgemeinen d a s K o n t a k t b e d ü r f n i s a n (SCHACHTER, 1959; GERARD & RABBIE, 1 9 6 1 ; RABBIE, 1 9 6 3 ; Z I M B A R D O & FORMICA, 1 9 6 3 ; MILLER & Z I M B A R D O , 1 9 6 6 ; F I R E STONE, KAPLAN & RÜSSEL, 1 9 7 3 ; B E N Y E H O I A D A &
TEICHMAN, 1976). I m s i m u l t a n e n Vergleich zwi-
schen physischer und spezifischer Ich-Bedrohung wird im letzteren Falle ein geringeres Kontaktbed ü r f n i s b e o b a c h t e t (SARNOFF & ZIMBARDO, 1961; NAVAR&HELMREICH, 1971; BUCK&PARKE, 1972; DABBS&HELMREICH, 1 9 7 2 ; FIRESTONE,KAPLAN& RÜSSEL, 1 9 7 3 ; T E I C H M A N , 1 9 7 3 ; F I S H e t a l . , 1 9 7 8 ) .
Allgemeine Ich-Bedrohung resultiert dagegen wiederum in einem Anstieg des Kontaktbedürfn i s s e s (TEICHMAN, 1 9 7 6 ) .
Sozialer Kontakt wird also nur bei bestimmten Bedrohungen bevorzugt, bei anderen dagegen vermutlich wegen aversi ver Konsequenzen gemieden. Bei der Betrachtung sozialer Streßbeeinflussung ist es deshalb notwendig, die jeweiligen Stressoren mitzubeachten.
3.
Mit sozialer Streßreduktion assoziierte Bedingungen
Die bisher referierten Beiträgezum streßinduzierten Kontaktbedürfnis betrachteten den Wunsch, alleine oder gemeinsam auf einen Stressor zu warten. Die G r ü n d e für die Kontaktwünsche wurden im Bedürfnis nach Selbstbewertung und die Erwartung von Unterstützung, Hilfe und Streßreduktion gesehen. WRIGHTSMAN (1960) kehrte als erster Autor den Befund SCHACHTERS zum streßinduzierten Kontaktbedürfnis um und untersuchte, ob aus der sozialen K o n t a k t a u f n a h m e tatsächlich eine Streßreduktion folgt. Er stellte jedoch nur eine eingeschränkte Wirksamkeit fest. Gemeinsam auf eine angekündigte Injektion Wartende zeigten gegenüber alleine Wartenden keine Streßreduktion. Erst bei Berücksichtigung der Geschwisterposition war für Erstgeborene eine signifikante Streßreduktion zu verzeichnen. Bei Späterge2
B e f u n d e v o n DEMBROWSKI & MACDOUGALL ( 1 9 7 8 )
und
ROFE et al. (1977) zeigen, daß diese Beziehung durch differenzierte Persönlichkeitsvariablen modifiziert werden kann.
borenen trat dieserEffekt nicht einmal tendenziell auf. Die bisherigen Untersuchungen zur sozialen Streßreduktion zeichnen sich durch eine nur geringe Systematik aus. Dies beruht d a r a u f , daß sehr unterschiedliche Stressoren eingesetzt und unterschiedliche Streßintensität vermittelt sowie Vpn mit unterschiedlichen Populationsmerkmalen in bezug auf Geschwisterposition, Geschlecht und Alter untersucht wurden. Darüber hinaus variierten die Untersuchungen auch in bezug auf die Merkmale der Kontaktperson und ihres Verhaltens. Diese Variablen aber werden von verschiedenen Studien als verhaltensbeeinflussend ausgewiesen. Da sich die Untersuchungen zur sozialen Streßbeeinflussung häufig in mehreren Variablen zugleich unterscheiden, ergibt sich zunächst kein klares Bild über die Determinanten und Prozesse sozialer Streßreduktion. Angesichts dieser Schwierigkeiten werden die bisher vorliegenden Untersuchungen zunächst auf die dominierenden Bedingungen, die mit einer sozialen Streßreduktion assoziiert sind, hin betrachtet. Derartige Beziehungen bestehen in der Streß-Situation, in Merkmalen und Verhaltensweisen der Kontaktperson sowie in der Interaktion zwischen Vp und Kontaktperson. Mit dieser deskriptiven Betrachtung ist noch nichts über die konkreten Prozesse der Streßreduktion ausgesagt. Denn sozialer Kontakt könnte beispielsweise über ablenkende, verhaltensmodellierende Gegebenheiten, Konditionierungen sowie der Veränderung der Einschätzung von Stressoren bzw. der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten eine Streßreduktion bewirken. Da sozialer Kontakt jedoch ein komplexes P h ä n o m e n ist, kann eine eingetretene soziale Streßreduktion kaum einer einzelnen dieser Gegebenheiten zugeschrieben werden. Darüber hinaus sind diese einzelnen Gegebenheiten nicht unabhängig voneinander, indem z.B. Ablenkung durchaus auch dieEinschätzungdes Stressors verändern kann. Ein zweiter Abschnitt versucht folglich anhand einer Systematisierung der vorliegenden Befunde konkrete Prozesse der sozialen Streßreduzierung zu erschließen.
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Lauth: Soziale Streßreduktion, dominierende Bedingungen und Prozesse
3.1
Bloße physische Anwesenheit anderer unter Streß und Non-Streß
Unter dem Begriff soziale Aktivierung (social fac i l i t a r o n ) wird die soziale Beeinflußbarkeit individuellen Verhaltens in Leistungssituationen mit geringer sozialer Interaktion diskutiert. In dieser Forschungsrichtung werden allgemein akzeptierte Untersuchungsbeispiele verwendet und liegen systematische Untersuchungsergebnisse vor, so daß die Betrachtung der Ergebnisse erste Informationen über die Erklärung und Mechanismen sozialer Streßreduktion geben kann. Diese Experimente untersuchen typischerweise in der Leistung und der Aktivierung der Vp die Auswirkung der Parallelarbeit und der Anwesenheit eines Beobachters. Dabei werden zwei standardisierte Untersuchungssituationen verwendet: -
Neben der Vp ist eine weitere Person als Beobachter sichtbar anwesend. Neben der Vp bearbeiten eine oder mehrere andere Personen die gleichen Aufgaben (Parallelarbeit).
In beiden Bedingungen verhält sich der Anwesende zumeist passiv und unbeteiligt. E r nimmt keinen Kontakt zur Vp auf, so daß nur eine geringe soziale Interaktion besteht. Der aus dieser Versuchsanordnung result ierende Leistungs- und Verhaltenseffekt im Vergleich zu alleine Arbeitenden wird auf eine soziale Aktivierung zurückgeführt. In Leistungsdaten und physiologischen Erhebungen wurde diese Aktivierung vielfach bestätigt ( z . B . LÜCK, 1969; MARTENS, 1 9 6 9 a , b ; C O T T R E L L , 1 9 7 2 ; CHAPMAN, 1 9 7 4 ;
GEEN, 1976; WITTE, 1979) über die Erklärung des Effektes bestand jedoch zunächst Uneinigkeit. Nach ZAJONC (1965) stellt bereits die physische Anwesenheit () eines Individuums zwangsläufig und unabhängig von der sozialen Erfahrung der Vp eine Quelle der Aktivierung d a r ( e b e n s o ZAJONC & SALES, 1 9 6 6 ; ZAJONC et a l . , 1969;
MARTENS, 1 9 6 9 a ,
1968;
MARTENS &
b ; MATLIN &
LANDERS,
1972;
ZAJONC,
CHAPMAN,
1974). Diese Hypothese, wonach mit der bloßen Präsenz eines Beobachters oder Parallelarbeitenden quasi automatisch eine Aktivierung einhergeht, stieß auf großen Widerspruch. Die Mehrzahl der neueren Untersuchungen betont stattdes-
sen die Bedeutung der Situationseinschätzung der Vp sowie die von ihr antizipierten Verhaltensresultate. Entscheidungsexperimente bestätigen folglich, daß der Anwesende das Verhalten der V p nur über die Vorerfahrung, die die Vp mit anderen Personen in ähnlichen Situationen gemacht hat, sowiedurch die Erwartung sozialer Bewertung bee i n f l u ß t (COTTRELL, 1 9 6 8 ; COTTRELL et a l . , 1 9 6 8 ; H E N C H Y & GLASS, 1 9 6 8 ; K L I N G E R , 1 9 6 9 ;
LÜCK,
1 9 6 9 ; PAULUS & M U R D O C K , 1 9 7 1 ; K A R S T & M O S T , 1 9 7 3 ; SAFSKY & O K U N , 1 9 7 4 ) .
Dabei tritt nach COTTRELL ( 1 9 6 8 , 1 9 7 2 ) soziale Aktivierung durch die Antizipation sowohl positiver als auch negativer Verhaltensresultate auf: « T h r o u g h classical conditioning, the individuum might learn to anticipate these outcomes when he coacts with others or performs before an audience» (COTTRELL, 1972, p . 1 0 7 ) . Andere Untersuchungen belegen dagegen ausschließlich die Bedrohlichkeit des Beobachters, der Situation und der erwarteten Bewertung als ausschlaggebenden F a k t o r der sozialen Aktivierung (HENCHY & CLASS, 1 9 6 8 ; W E I S S & M I L L E R , 1 9 7 1 ;
CRIDDLE,
1971; EVANS, 1974a, b; GEEN, 1976). Insgesamt machen die Untersuchungen zur sozialen Aktivierung deutlich, daß der Anwesende oder Parallelarbeitende relativ große Verhaltensbeeinflussungen bewirken kann. Die Gegenwart anderer Individuen beeinflußt dabei Gedanken, Gefühle und autonome Reaktionen von Vpn. Die Situationseinschätzung und die erwarteten Verhaltensresultate scheinen dabei ausschlaggebende Mechanismen der sozialen Verhaltensbeeinflussung zu sein. Folglich verändert auch die Manipulation der Einschätzung des Beobachters das Verhalten der Vp. Dies überprüft GEEN (1976) a u f höchst einfache Weise, indem er den Beobachter in einer Leistungssituation als potentiellen Helfer bei Schwierigkeiten der Vp ankündigt. Ein derartiger Beobachter reduzierte Streß im Vergleich zu Vpn, die ohne dieses Hilfeversprechen beobachtet wurden. GEEN argumentiert, d a ß d a s Hilfeversprechen nur die Bedrohung, die normalerweise mit der erwarteten Bewertung verbunden ist, aufhebt, darüber hinaus aber kein positiver Einfluß erzielt wurde. Untersuchungen geben dann Auskunft über die Wirksamkeit bloßer physischer Anwesenheit unter Streß-Bedingungen, wenn sie alleine und mit einer neutralen Kontaktperson bei geringer
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sozialer Interaktion untersuchte Vpnmiteinander vergleichen. Diese Experimente verweisen darauf, daß analog zu den Untersuchungen der sozialen Aktivierung soziale Streßreduktion kaum durch die bloße physische Präsenz erklärt werden kann. Denn in mehreren Untersuchungen erweist sich die Anwesenheit anderer Individuen nicht als streßreduzierend: Mit Fremden, einer neutralen, schweigenden Kontaktperson Untersuchte bzw. mit fremden Kontaktpersonen Wartende zeigten keine geringeren Streßraten als alleine Untersucht e n (KISSEL, 1 9 6 5 ;
DAVIDSON & KELLEY,
1973;
L A U T H , 1 9 7 8 ; SPECTOR & SISTRUNK, 1 9 7 8 ; M A C -
Dagegen belegen GLASS et al. und G O R D O N ( 1 9 7 0 ) gerade für unbekannte Kontaktpersonen eine Streßreduktion im Vergleich zu alleine Untersuchten, nicht aber für befreundete Kontaktpersonen. AMOROSO & W A L TERS ( 1 9 6 9 ) stellten fest, daß die Anwesenheit anderer nach der Verabreichung eines Elektroschocks im Vergleich zu alleine Untersuchten zu einer Streßreduktion führt. Nur für eine Teilpopulation seiner Untersuchungsgruppe belegte WRIGHTSMAN ( 1 9 6 0 ) eine Streßreduktion, die er der Anwesenheit anderer zuschreibt. Dieses letztere Ergebnis konnte von M A C D O N A L D ( 1 9 7 0 ) und SPECTOR & SISTRUNK ( 1 9 7 8 ) nicht bestätigt werden, so daß die physische Anwesenheit anderer nicht ausreichend für eine soziale Streßreduktion erachtet wird. Angesichts der Untersuchungsergebnisse der sozialen Aktivierung, die die These der Wirksamkeit bloßer physischer Anwesenheit verwarfen und stattdessen die erwarteten Verhaltensresultatebetonen, scheint esauch kaum folgerichtig, Streßbeeinflussung der bloßen physischen Anwesenheit zuzuschreiben. Vielmehr wurde die Verhaltensbeeinflussung in den einfach strukturierten sozialen Situationen der sozialen Aktivierung überwiegend als Folge einer komplexen Situationseinschätzung gesehen. So beinhalten auch die Untersuchungen von GLASS et al.; G O R D O N ; AMOROSO & WALTERS im Verhalten der Kontaktperson und in der Versuchssituation differenzierende Variablen, die auf andere Aspekte als die Wirksamkeit physischer Anwesenheit verweisen. Diese Gegebenheiten werden im folgenden erörtert. Analog zu den Schlußfolgerungen der Untersuchungen zur sozialen Aktivierung werden zunächst Beiträge betrachtet, die die Rolle der Einschätzung der Kontaktperson in Streß-Situationen betrachten. DONALD, 1 9 7 0 ) .
(1970)
3.2
Einschätzung der Kontaktperson durch die Vp
3.2.1 Bei psychologischen Stressoren Verschiedene Untersuchungen belegen eine différentielle Wirksamkeit der Kontaktperson, je nach ihrer Einschätzung durch die Vp. Diese Rolle der Einschätzung der Kontaktperson wurde untersucht, indem einander bereits bekannte oder befreundete Personen in eine Streß-Situation gebracht wurden bzw. die Vorerfahrung mit der Kontaktperson in einer Vor-Streß-Phase manipuliert wurde. Die Untersucher variierten im letzteren Falle Dimensionen wie Unterstützung (BUCK & P A R K E , 1 9 7 2 ) , Vorerfahrung ( L A U T H , 1 9 7 8 ) , Sympathie (WILLEMS et al., 1972) und den Signalcharakter der Kontaktperson (DAVIDSON & KELLEY, 1 9 7 3 ; KELLEY, 1 9 7 3 J ) . M A S O N ( 1 9 6 0 ) zeigte im Tierversuch, daß die Vertrautheit mit dem sozialen Stimulus eine wichtige Determinante der Streßreduktion ist und GEEN ( 1 9 7 6 ) f a n d , d a ß d i e B e d r o h u n g , d i e v o n ei-
nem Beobachter in einer Leistungssituation ausgeht, durch die Manipulation seiner Einschätzung aufgehoben werden kann. Die Rolle der Einschätzung der Kontaktperson in der sozialen Streßreduktion bestätigt sich in weiteren Untersuchungen (KISSEL, 1 9 6 5 ; B A C K & BOGDONOFF, 1 9 6 7 ; DAVIDSON & KELLEY, 1 9 7 3 ; KELLEY, 1 9 7 3 ;
So stellte KISSEL ( 1 9 6 5 ) fest, daß gegenüber alleine einer Streß-Situation ausgesetzten Vpn nur die Anwesenheit eines Freundes zu einer Streßreduktion führte, nicht aber die eines Fremden. Eine Kontaktperson vermindert damit nicht per se Streß. Vielmehr muß bereits zuvor eine befriedigende Interaktion mit der Kontaktperson bestanden haben. Entsprechend begründet KISSEL ( 1 9 6 5 ) die streßreduzierende Qualität befreundeter Kontaktpersonen damit, daß Freunde Signale für Sicherheit und Zuneigung sind, die mit den negativen Gefühlen der Streß-Situation interferieren. Auch B A C K & BOGDONOFF ( 1 9 6 7 ) identifizieren die vorherige Bekanntschaft mit der Kontaktperson als streßreduzierend. Vpn, die zusammen mit Bekannten untersucht wurden, erreichLAUTH, 1 9 7 8 ) .
' Von KELLEY (1973) liegt eine bisher u n v e r ö f f e n t l i c h t e S e rie von 5 Untersuchungen zur sozialen Streßbeeinflussung vor.
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Lauth: Soziale Streßreduktion, dominierende Bedingungen und Prozesse
ten geringere Streßwerte als Vpn, die alleine zur Untersuchung erschienen und erst dann zu Gruppen zusammengestellt wurden. Dieses Ergebnis scheint von besonderer Bedeutung, weil hier die soziale Streßreduktion in Lipidmessungen erfaßt wurde. Darüber hinaus reagierten einander bekannte Vpn in geringerem Maße auf experimentelle Non-Streß-Manipulationen. Daraus folgern die Autoren, daß die vorherige Bekanntschaft mit der Kontaktperson eine Immunisierung gegen experimentelle Einwirkungen, gleich welcher Art, mit sich bringt. Diese Streßreduktionen konnten BACK et al. ( 1 9 6 7 ) und KIESLER ( 1 9 6 6 ) dagegen im Vergleich zwischen alleine und mit Freunden bzw. Bekannten untersuchten Vpn nicht bestätigen. Ihre Ergebnisse verweisen darauf, daß soziale Streßreduktion nur bei relativ hoher Streßintensität eintritt (KISSEL) bzw. Momente aktueller sozialer Interaktion in der Streß-Situation wesentlich sind (BACK et a l . ) .
Auch aus Untersuchungen von DAVIDSON & wird die Bedeutung der Einschätzung der Kontaktperson deutlich, Patienten, die mit einer ihnen unbekannten Krankenschwester zweimal einen Film über Sägewerkunfälle sahen, wiesen in der zweiten Filmdarbietung größere Streßreduktion auf als alleine Untersuchte. Diese Streß Verminderung trat bei Nicht-Patienten nicht auf. Die affektive Bedeutung der Kontaktperson scheint mithin für die Streßreduktion entscheidend, wie KELLEY ( 1 9 7 3 ) bestätigt. Er manipuliert diese affektive Bedeutung in einer Vor-StreßPhase. Die Kontaktperson wurde als Bedrohungssignal etabliert, indem der Vp in ihrer Anwesentheit Elektroschocks verabreicht wurden. Um sie als Sicherheitssignal zu etablieren, wurden diese bei ihrem Erscheinen ausgesetzt. In der Hauptphase der Untersuchung dienten wiederum Elektroschocks bzw. in einer zweiten Untersuchung eine Filmdarbietung als Stressoren. Dabei wirkte die als Sicherheitssignal wahrgenommene Kontaktperson bei beiden Stressoren streßreduzierend, die als Bedrohungssignal dagegen als streß-steigernd im Vergleich mit alleine Untersuchten. Je nach der affektiven Bedeutung der Kontaktperson sind also différentielle Ergebnisse zu erwarten. Dies belegt auch eine Untersuchung von L A U T H ( 1 9 7 8 ) , in der eine Kontaktperson, mit der die Vp positive Vorerfahrungen verband, geringere Streßraten als eine Kontaktperson mit KELLEY ( 1 9 7 3 )
neutraler Vorerfahrung bedingt. In der Mehrzahl der Untersuchungen erweisen sich damit als positiv wahrgenommene Kontaktpersonen streßreduzierend. Für Unbekannte oder als nicht unterstützend wahrgenommene Kontaktpersonen gilt dies dagegen nicht oder in geringerem Maße. Dieser Effekt trat wie die Untersuchungen von KISSEL ( 1 9 6 5 ) , KIESLER ( 1 9 6 6 ) , KELLEY ( 1 9 7 3 ) u n d L A U T H
zeigten, selbst dann auf, wenn verbale oder intensivere soziale Interaktionen verhindert wurde. Die Durchsicht der Literatur zeigt aber, daß die Anwesenheit einer positiv eingeschätzten Kontaktperson keineswegs in jedem Falle streßreduzierend ist. Vielmehr belegen andere Untersuchungen gerade für eine derartige Kontaktperson eine Streß-Steigerung (DAVIS et al., 1 9 6 1 ; B U C K & (1978)
PARKE, 1 9 7 2 ; GLASSET a l . , 1 9 7 0 ; G O R D O N , 1 9 7 0 ) .
Die nähere Betrachtung der Untersuchungsmethodik belegt aber, daß diese Ergebnisse nur in geringem Maße den oben angeführten widersprechen. So erfaßten DAVIS et al. eher Ermutigung zu nonkonformem Verhalten, indem sie Ehepaare und einander unbekannte männliche Vpn paarweise einer Reizdeprivation aussetzten. Dabei brachen Ehepaare häufiger das Experiment ab. Es liegen jedoch deutliche Hinweise vor, daß die männlichen Vpn-Paare darin wetteiferten, das Experiment am längsten zu bestehen, während sich die Ehepaare ermutigten, das Experiment abzubrechen. B U C K & PARKE ( 1 9 7 2 ) stellten bei Vpn, die mit einer unterstützenden Kontaktperson auf ein angst- (Ankündigung z.B. an Schnuller, Brustattrappen zu saugen) bzw. furchtinduzierendes Ereignis (Ankündigung eines Elektroschocks) warteten, größere Erregung fest als bei Vpn, die mit der neutralen Kontaktperson warteten. Betrachtet man aber die beiden eingesetzten Stressoren einzeln, so zeigt sich, daß die unterstützende Kontaktperson nur in der Angstbedingung zu einer Streß-Steigerung führte. Damit scheint die Wirksamkeit sozialer Anwesenheit stressorspezifisch, wie es bereits für das streßinduzierte Kontaktbedürfnis belegt ist. Dies wird durch die Tatsache unterstrichen, daß die Kontaktperson im Vergleich zu alleine Untersuchten nur in der Angstbedingung Streß steigerte. Dagegen resultiert die soziale Anwesenheit in der Furchtbedingung in einer Streßreduktion. In diesem Ergebnis folgen die Befunde zum streßinduzierten Kontaktbedürfnis der tatsächlichen Streßbeeinflus-
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sung. Sozialer K o n t a k t scheint damit insbesondere bei spezifischer u n d allgemeiner physischer sowie allgemeiner I c h - B e d r o h u n g (vgl. TEICHMANN, 1 9 7 8 ) streßreduzierend. GLASS et al. ( 1 9 7 0 ) u n d G O R D O N ( 1 9 7 0 ) weisen f ü r b e f r e u n d e t e K o n t a k t p e r s o n e n eine Streß-Steigerung n a c h , o h n e d a ß diese j e d o c h eindeutig auf die Art der vermittelten B e d r o h u n g zurückgef ü h r t werden k ö n n t e . GLASS et al. untersuchten männliche Vpn in Gegenwart eines Freundes, eines U n b e k a n n t e n oder alleine, indem sie durch einen Beschneidungsfilm (vgl. LAZARUS & O P T O N , 1966) stellvertretenden Streß vermittelten. Dabei erwiesen sich F r e u n d e gegenüber u n b e k a n n t e n K o n t a k t p e r s o n e n als streßsteigernd. GORDON k a m bei nahezu identischer Versuchsanordnung (zusätzlich w u r d e der Film über Sägewerkunfälle gezeigt) zu gleichen Ergebnissen, w ä h r e n d die unb e k a n n t e K o n t a k t p e r s o n im Vergleich zu alleine U n t e r s u c h t e n Streß verminderte. In der Terminologie TEICHMANNS ( 1 9 7 8 ) vermittelt der Beschneidungsfilm sowohl spezifische physische als auch spezifische I c h - B e d r o h u n g , so d a ß die Ergebnisse von GLASS et al. weitgehend auf den Anteil spezifischer Ich-Bedrohung z u r ü c k f ü h r b a r sind. Diese Interpretation ist aber f ü r GORDONS B e f u n d k a u m z u t r e f f e n d , d a er sowohl im Beschneidungsfilm als auch im Sägewerkunfallfilm (der keine spezifische Ich-Bedrohung vermittelte) eine höhere Streßrate bei b e f r e u n d e t e n K o n t a k t p e r s o n e n feststellte. G O R D O N bezieht sich d e n n o c h in der Interpretation seines Ergebnisses auf spezifische I c h - B e d r o h u n g u n d meint, d a ß emotionale Regungen gleich welcher Art bei männlichen Vpn als tabuisiert gelten u n d ein Individuum angesichts starker E m o t i o n e n a n o n y m zu bleiben wünscht. In ähnlicher Weise wie die U n t e r s u c h u n g e n zur sozialen Aktivierung m a c h e n die in diesem Kapitel diskutierten Beiträge deutlich, daß die Einschätzung der K o n t a k t p e r s o n eine streßbeeinflussende Variable ist. Möglicherweise bestimmte diese Einschätzung in Relation zur Bedrohungsart zugleich auch die aus der sozialen Interaktion f ü r die Vpn zu erwartenden Verhaltensresultate. TEICHMAN ( 1 9 7 8 ) erklärt das Affiliationsverhalten folglich auch d u r c h die erwarteten Konsequenzen des sozialen K o n t a k t e s . Er n i m m t an, d a ß d a d u r c h Verstärkungen wie Hilfe, Ermutigung u n d S t r e ß r e d u k t i o n vermittelt werden. Sozialer K o n t a k t wird d a n n zurückgewiesen, wenn die Vp negative Konsequenzen erwartet. Dies ist
f ü r die spezifische I c h - B e d r o h u n g belegt (die soziale I n t e r a k t i o n k ö n n t e zu einer E n t h ü l l u n g persönlicher P r o b l e m a t i k f ü h r e n ) u n d k ö n n t e a u c h d a r ü b e r hinaus bei weniger positiv eingeschätzten K o n t a k t p e r s o n e n der Fall sein.
3.2.2 Bei primär aversiven Stimuli In den bisher betrachteten U n t e r s u c h u n g e n waren nicht direkt aversive Stimuli, sondern Signale aversiver B e h a n d l u n g (CES) als Stressoren eingesetzt. Es m a g n u n sein, d a ß eine soziale Streßred u k t i o n zwar bei Quellen s e k u n d ä r e r aversiver M o t i v a t i o n eintritt, nicht aber bei p r i m ä r aversiven Stimuli. Soziale S t r e ß r e d u k t i o n w u r d e j e d o c h auch bei tatsächlich verabreichten Elektros c h o c k s n a c h g e w i e s e n (KELLEY, 1 9 7 3 ) . D i e s e U n -
tersuchung etablierte eine Krankenschwester in einer experimentellen V o r p h a s e als Sicherheitsbzw. Bedrohungssignal. Dabei w u r d e n der Vp in ihrer Abwesenheit E l e k t r o s c h o c k s verabreicht, die beim Erscheinen der K o n t a k t p e r s o n u n t e r b r o chen w u r d e n ( K o n t a k t p e r s o n als Sicherheitssignal) bzw. erst bei ihrem Erscheinen die Elektroschocks verabreicht ( K o n t a k t p e r s o n als Bedrohungssignal). E r n e u t e E l e k t r o s c h o c k s im A n schluß an diese K o n d i t i o n i e r u n g dienten als unkonditionierte aversive Reize. G e p r ü f t w u r d e n die Streßreaktionen auf diese Reize. Bei der Vera b r e i c h u n g der zweiten Serie von Elektroschocks w u r d e die Anwesenheit der K o n t a k t p e r s o n variiert , so d a ß sie jeweils in der H ä l f t e der der V p verabreichten Elektroschocks anwesend war, in der anderen H ä l f t e hingegen nicht. Jede Vp durchlief bei A u s b a l a n c i e r u n g der S e q u e n z e f f e k t e alle vier Versuchsbedingungen, so d a ß f ü r sie auch die K o n t a k t p e r s o n einmal Bedrohungs- das a n d e r e M a l Sicherheitssignal war. Als unkonditionierter Stressor dienten in der experimentellen P h a s e wiederum Elektroschocks, als konditionierter e m o t i o n a l e r Stimulus (CES) ein dem Schock vorausgehender T o n . In den e r h o b e n e n a b h ä n g i g e n D a t e n (subjektive Belastungseinschätzung, Hautleitfähigkeit und als Verhaltensmaß das rhythmische N i e d e r d r ü c k e n einer Vorrichtung) trat nur beim C E S keine soziale Streßbeeinflussung ein. Dagegen verminderte die als Sicherheitssignal etablierte K o n t a k t p e r s o n die R e a k t i o n e n auf den u n k o n d i t i o n i e r t e n Stressor im Vergleich zu der als Bedrohungssignal eta-
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blierten Kontaktperson sowie die Reaktionen auf die Streß-Situation. Dieses Ergebnis ist offensichtlich durch das gleichzeitige Auftreten positiver konditionierter und aversiver unkonditionierter Reize zu erklären. In ähnlicher Weise trainierten G R I N G S & U N O ( 1 9 6 8 ) Vpn sich bei der Darbietung eines visuellen Reizes zu entspannen. Ein anderer visueller Reiz diente als konditionierter Stimulus, der einem Elektroschock vorausging. Nach Etablierung dieser Diskrimination wurden beide Reize gleichzeitig dargeboten. Diese simultane Darbietung führte zu geringeren autonomen Streßreaktionen als die alleinige Darbietung des konditionierten emotionalen Stimulus. Gleichermaßen erwies sich bei Ratten die simultane Darbietung eines Signals für nichterfolgendeElektroschocks und des Signals für den Elektroschock als weniger streßauslösend als die alleinige Darbietung des Stressor-Signals (RESCORLA, 1 9 6 9 ) . Beide Untersuchungen gleichen den bisher diskutierten Beiträgen der sozialen Streßbeeinflussung, indem gleichzeitig mit psychologischen Stressoren Kontaktpersonen (als mögliche «Sicherheitssignale») auftreten. Diese Interpretation setzt allerdings voraus, daß die Kontaktperson für die Vp ein positiv besetzter Reiz ist. Geringere Streßraten als Folge von sozialer Verhaltensmodellierung bei der Verabreichung von schmerzhaften Elektroschocks stellten auch CRAIG & P R K A C H I N ( 1 9 7 8 ) fest. Dieser Effekt trat sowohl in physiologischen als auch in erlebnisdeskriptiven Daten auf. Insgesamt besteht folglich große Übereinstimmung darin, daß positiv eingeschätzte Kontaktpersonen Streß bei allgemeiner Ich-Bedrohung sowie spezifischer und allgemeiner physischer Bedrohung reduzieren.
3.3
Verhallen der Kontaktperson
Da Individuen unter Streß oft den Hinweisreizen von Modellvorgaben folgten (vgl. M C N U L T Y & WALTERS, 1 9 6 2 ;
B A N D U R A & WALTERS,
1963;
BANDURA & MENLOVE, 1 9 6 8 ; BANDURA,
1969;
C R A I G & WEISS, 1 9 7 1 ) , erscheint das Verhaltender Kontaktperson bedeutsam. Welche Rolle dieses Verhalten spielt, geht sehr deutlich aus einem Befund von SCHACHTER & SINGER ( 1 9 6 2 ) hervor. Sie stellten fest, daß ein und dieselbe Adrenalin-Injektion, je nach dem Verhalten der Kontaktperson, entweder als euphorisch oder depressiv erlebt
wurde. Entsprechend meint E P L E Y ( 1 9 7 4 ) , daß soziale Streßreduktion wahrscheinlich die Folge von Ablenkung oder Verhaltensmodellierung ist. Diese These bestätigt sich in einer Untersuchung von CRAIG & P R K A C H I N ( 1 9 7 8 ) . Weibliche Vpn, die mit einem schmerztoleranten Modell Elektroschocks erhielten, beurteilten sich als weniger belastet als Vpn, die diese Behandlung in Gegenwart einer inaktiven Kontaktperson erfuhren. Entgegen der Annahme, daß sich die soziale Beeinflussung nur in den Erlebnisdeskriptionen manifestiert (vgl. E P L E Y , 1 9 7 4 ) , zeigt sich dieses Ergebnis auch in der Pulsfrequenz, der Hautleitfähigkeit und den relativ allgemeinen Streßreaktionen. Diese Datenkonstellation zeigt mithin eine grundlegende Veränderung der Schmerzerfahrung an. Die Schmerztoleranz des Modells wurde in dieser Untersuchung manipuliert, indem der Vp die Beurteilung der Kontaktperson über die Intensität des Elektroschocks vermittelt wurde. Das Modell gab dabei ratings ab, die um etwa 25 % unter denen der Vp lagen. In der Kontrollgruppe beobachtete das Modell den Experimentalverlauf ohne eigene Aktivität. Gleichartige Ergebnisse wurden auch bei männlichen Vpn beobachtet ( C R A I G & C O R E N , 1 9 7 5 ) . In Untersuchungen, in denen konkrete Bewältigungsreaktionen imitiert werden konnten, stellten z.B. DAVITZ & M A S O N ( 1 9 5 5 ) sowie G E E R & TURTELTAUB ( 1 9 6 7 ) nur bei ruhigen Modellen Streßreduktion fest, dagegen bleiben furchtsame ohne Wirkung. Ähnliche Ergebnisse erreichten IMMISCH ( 1 9 7 2 ) und E L B I N G & ELLGRING ( 1 9 7 7 ) : Bei Hochängstlichen, die im Unterricht neben ebenfalls hoch- bzw. niedrigängstlichen Mitschülern gesetzt wurden, trat eine Angstreduktion ein, wenn Hochängstliche auf weniger Ängstliche trafen 4 . Jedoch wurde in Experimenten, in denen keine konkreten Bewältigungsreaktionen imitiert werden konnten, das Verhalten der Kontaktperson in geringerem Maße beachtet. SPECTOR & SISTRUNK ( 1 9 7 8 ) untersuchten in zwei Experimenten Vpn u.a. mit ruhigen bzw. erregten Kontaktpersonen oder alleine. Sie stellten keine Streßunterschiede in diesen verschiedenen Anwesentheitsbedingungen fest. Auch in einer weiteren Untersuchung erweist sich Ablenkung nicht als effektiv. In der 4
Auf gezielte Versuche der Verhaltensmodellierung unter Einsatz des Modell-Lernens wird an dieser Stelle nicht eingegangen. Vielmehr werden nur implizite Modelle betrachtet.
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Ü b e r p r ü f u n g , ob Streßreduktion bei Ratten auf Ablenkung oder angeborener Ermutigung beruht , ist nur die erlernte Ermutigung streßreduzier e n d (MORRISSON & HILL, 1967). Sie w i r k t sich
über die Verhaltensmodellierung auf das offene Verhalten der Tiere aus, indem furchtsame Tiere weniger furchtsamen in dem untersuchten approach-avoidance Konflikt nachfolgen. Hinweise auf die Rolle des Verhaltens der Kontaktperson geben Untersuchungen auch dadurch, daß sie entweder explizit ruhige und in den Versuch eingeweihte, oder aber erregte und ebenfalls den experimentellen Bedingungen unterworfene Kontaktpersonen einsetzten. Vpn, die sich in Anwesenheit einer Kontaktperson selbst Elektroschocks steigender Intensität verabreichten, wiesen in einer derartigen Untersuchung größere Schmerztoleranz auf als Vpn, die dies alleine unternahmen (SEIDMAN et a l . , 1957). D i e g e m e i n s a m U n t e r -
suchten waren der Meinung, daß die Kontaktperson die gleichen Stromschläge erhielt wie sie selbst. Deshalb scheint dieses Ergebnis auf die Verhaltensmodellierung einerseits und die implizite Konkurrenzsituation andererseits zurückzuführen . Das gleiche Ergebnis wäre kaum zu er warten , wenn die Kontaktperson wirklich die gleichen Stromschläge erhalten und sich furchtsam verhalten hätte. Eine ruhige und entspannte Kontaktperson bewirkte nach einem Elektroschock eine S t r e ß r e d u k t i o n (AMOROSO & WALTERS, 1 9 6 9 ) , d i e
die Autoren auf die mit der nonverbalen Interaktion verbundene Ablenkung und die Modellwirkung der Kontaktperson zurückführen. Auch WILLEMS et al. (1972) beobachteten eine Streßreduktion infolge einer selbst nicht furchtsamen Kontaktperson (einer Helferin des Versuchsleiters). Deren Einschätzung wurde zuvor manipuliert, so daß die Vpn mit einer ihnen sympathischen, unsympathischen oder einer neutralen Kontaktperson auf einen Elektroschock warteten. Jede dieser Kontaktpersonen hatte eine Streßreduktion zur Folge. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zu Befunden, die lediglich für bekannte und unterstützende Kontaktpersonen Streßreduktion nachwiesen (KIESLER, 1966; KisSEL, 1 9 6 5 ; DAVIDSON & KELLEY, 1 9 7 3 ; KELLEY,
1973). Diese Diskrepanz könnte auf die Wirkung des ruhigen und entspannten Verhaltens der Kontaktperson zurückgeführt werden. Nach KISSEL ( 1 9 6 5 ) , DAVIDSON & KELLEY ( 1 9 7 3 ) , G E E N ( 1 9 7 6 )
und KELLEY (1973) erfolgt eine Streßreduktion
nur dann, wenn der Anwesende ein konditionierter Stimulus der Beruhigung und Erleichterung geworden ist. Möglicherweise ist dies nicht der Fall, wenn die Kontaktperson ängstliches Verhalten zeigt.
3.4
Verbale Kommunikation
Individuen kommunizieren und interagieren in der Realität unter Streß. Dieser Tatsache wird jedoch in Laboruntersuchungen nur in geringem Maße Rechnung getragen. Die meisten der bisher betrachteten Untersuchungen gestatteten dann auch nur die Anwesenheit einer schweigenden Kontaktperson
(KISSEL, 1 9 6 5 ;
KIESLER,
1966;
GLASS e t a l . , 1 9 7 0 ; G O R D O N , 1 9 7 0 ; WILLEMS et a l . 1972). G R O E N & BASTIAANS ( 1 9 7 5 ) m e s s e n d e r v e r b a -
len Kommunikation jedoch große Bedeutung in der Vermittlung und Reduzierung von psychosozialem Streß bei. SCHACHTER (1959) zeigte, d a ß d a s s t r e ß i n d u -
zierte Kontaktbedürfnis unabhängig von der Möglichkeit zur Kommunikation ist. RABBIE (1963) verweist auf einen Anstieg des Kontaktbedürfnisses bei freier verbaler Kommunikation, während WRIGHTSMAN (1960) eine Streß-Steigerung infolge uneingeschränkter Kommunikation vermutet. Jedoch scheint die soziale Interaktion große Bedeutung f ü r die Streßreduktion zu besitz e n . LATANE & GLASS ( 1 9 6 8 ) s t e l l t e n i m T i e r v e r -
such fest, daß erst die tatsächliche Interaktion Streß reduzierte, während sich die Reizqualität des sozialen Stimulus nicht als ausschlaggebend erwies. Damit rücken mutuell verstärkende Faktoren der sozialen Interaktion in den Blickpunkt, die vor allem im Gespräch ausgetauscht werden könnten. Auch im Humanbereich bestätigt sich d a s U n t e r s u c h u n g s e r g e b n i s v o n LATANE & GLASS,
indem erst die tatsächliche gemeinsame Untersuchungsteilnahme eine Streßreduktion mit sich b r a c h t e (BACK et a l . , 1967). In d e r v e r b a l e n K o m -
munikation wurde vor allem die Art der Gesprächsführung variiert. So verglich RIESS (1964) eine stereotype und eine verständnisvolle Kommunikation sowie die Bekanntgabe der eigenen Befindlichkeit auf T o n b a n d miteinander. Er befand im Vergleich zu den Vortest-Werten nur eine verständnisvolle Kommunikation als streßreduzierend. Diese verbale K o m m u n i k a t i o n erfolgte
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jeweils im Anschluß an die Vermittlung von stellvertretendem Streß. Ihre Wirksamkeit wurde jedoch erst nach einer Woche bei der erneuten Darbietung des gleichen Filmes ü b e r p r ü f t , so daß vielfältige soziale Störeinflüsse wirksam werden konnten, die die Kommunikationseffekte konfundierten. Aber auch SPECTOR & SISTRUNK (im Druck) befanden unterstützende Kommunikation gegenüber einem Verhalten, das lediglich auf Fragen der Vp antwortete, streßmindernd. Ähnlich wie RIESS ließen DAVIDSON & KELLEY und KELLEY ( 1 9 7 3 ) verbale Kommunikation zwischen der zweimaligen Darbietung eines Streßfilmes zu. Die Untersuchungen von DAVIDSON & KELLEY wurden schon behandelt, eine Betrachtung ist jedoch auch unter dem Aspekt der Kommunikation angezeigt. Eine Kommunikation, die die Vp ermunterte, sich zum Film zu äußern, ergab eine relative Streßreduktion (DAVIDSON & KELLEY, 1 9 7 3 ) . Dieser Effekt wurde jedoch in einem Design ermittelt, in dem sich soziale Anwesenheit und verbale Kommunikation überlagern. Sie verwendeten zwei Versuchsbedingungen. Unter der ersten war die Kontaktperson während der Darbietung des Streßfilmes anwesend. Hier fand zwischen der zweimaligen Darbietung des Filmes verbale Kommunikation statt. In der zweiten Versuchsbedingung war keine Kontaktperson anwesend, und es fand auch keine verbale Kommunikation zwischen beiden Filmen statt. Es ist folglich nicht zu entscheiden, ob die festgestellte Streßreduktion der verbalen Kommunikation oder der Anwesenheit der Kontaktperson zuzuschreiben ist. Zur Beurteilung des Effektes der verbalen Kommunikation und der Anwesenheit der Kontaktperson fehlen also entsprechende Kontrollgruppen. (1973)
Bei weitgehend gleicher Methodik verglich in einer seiner Untersuchungen verbale Kommunikation, die entweder den Film als bedrohlich darstellte, auf eine Streß-Steigerung abzielte oder die Vp ermunterte, sich zum Film zu äußern. Er stellt in keinem Film eine Streßreduktion fest und folgerte daraus die Unwirksamkeit verbaler Kommunikation. Betrachtet m a n aber die verwirklichte Kommunikation, so wird deutlich, daß kaum ein wechselseitiges Gespräch stattfand. Vielmehr erfolgte in zwei Bedingungen eine Überzeugungskommunikation, die das Bedrohliche entweder heraushob oder herunterspielte. Nur in KELLEY ( 1 9 7 3 )
der dritten Bedingung wurde die Vp ermuntert, sich zum Film zu äußern. Möglicherweise beruht diegeringeEffektivität der verbalen Kommunikation aber auch auf den vermittelten Streßintensitäten. So stellte L A U T H (1978) nur bei höherer Streßintensität eine Streßreduktion fest. Angesichts dieser relativen Streßreduktionist zu vermuten, daß verbaleKommunikation erst bei größerer Streßintensität Belastung reduziert. Ihre in den Untersuchungen von KELLEY ( 1 9 7 3 ) und L A U T H ( 1 9 7 8 ) festgestellte weitgehende Ineffektivität könnte folglich darauf beruhen, daß durch die Vermittlung von stellvertretendem Streß nur mittlere Streßintensität induziert wurde (vgl. CRAIG, 1 9 6 8 ) . Demgegenüber vermittelten SPECTOR & SISTRUNK (im Druck) Streß durch die Ankündigung eines Elektroschocks, ein Vorgehen, das größere Streßintensität induzieren kann. Diese Rolle der Streßintensität betonen GROEN & BASTIAANS ( 1 9 7 5 ) , wenn sie verbale oder nonverbale Kommunikation bei gravierendem und vor allem länger andauerndem, lebensbegleitendem Streß als streßreduzierend identifizieren. Offensichtlich hat die verbale Kommunikation unter Streß nur eine wenig gesicherte Streßreduktion zur Folge. Diese Schlußfolgerung scheint davon beeinflußt, daß in den meisten der Untersuchungen vergleichsweise milde Streßintensität vermittelt werden und auch methodisch wenig ausgereifte Studien vorliegen. Darüber hinaus fanden auch die Gespräche jeweils in den Pausen zwischen den Filmen bzw. im Warten auf einen Stressor statt (SPECTOR & SISTRUNK, im Druck). Daraus sind für die Forschung mehrere Konsequenzen zu ziehen; zum einen sollten verschiedene Kommunikationsarten unter vergleichsweise größerer Streßintensität, zum anderen unter aktuellem Streß untersucht werden. Wesentlich ist es, die verbale Kommunikation von einer variierenden Ablenkung zu trennen; denn in den Untersuchungen von RIESS, SPECTOR & SISTRUNK, DAVIDSON & KELLEY, KELLEY, variierte mit den Gesprächen zugleich auch das A u s m a ß der sozialen Interaktion.
4.
Prozesse sozialer Streßreduktion
Bisher wurden als wesentlich erachtet Merkmale der Kontaktperson, ihres Verhaltens und der Interaktion zwischen Vp und Kontaktperson be-
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schrieben, die bei sozialer Streßbeeinflussung eine Rolle spielen. Der folgende Abschnitt versucht eine vergleichsweise analysierende Betrachtung. Soziale Streßreduktion könnte aus ablenkenden, verhaltensmodellierenden und konditionierenden Gegebenheiten sowie der Veränderung der Einschätzung von Stressoren bzw. der eigenen Streßbewältigung resultieren. Diese Momente erweisen sich im Einzelnen jeweils als streßreduzierend wie KORIAT et al. ( 1 9 7 2 ) , NEUFELD ( 1 9 7 5 ) , NEUFELD ( 1 9 7 6 ) für die Veränderung der Einschätzung () der Stressoren bzw. der eigenen Streßbewältigung; SADLER et al. ( 1 9 6 9 ) für Ablenkungen nonsozialer Art; G E E R & T U R TELTAUB ( 1 9 6 7 ) , ELBRING & ELLGRING ( 1 9 7 7 ) f ü r
verhaltensmodellierende Effekte sowie RESCORLA (1969) für Konditionierungseffekte nachweisen. Es ist davon auszugehen, daß auch einer Streßreduktion infolge sozialen Kontaktes eine oder mehrere dieser Variablen zugrundeliegt. Jedoch erlaubt der gegenwärtige Stand der Diskussion kaum eingetretene soziale Streßreduktion schlüssig auf einzelne Determinanten zurückzuführen. Dies beruht darauf, daß sozialer Kontakt ein komplexes Phänomen ist und jeweils mehrere dieser Variablen umfaßt. Z.B. hat verbale Kommunikation gleichzeitig ablenkende, aufmerksamkeitszentrierende Qualität, kann zu einer direkten Veränderung der Einschätzung des Stressoren führen, effektive Bewältigungsmöglichkeiten eröffnen und zugleich Unterstützung und Ermutigung signalisieren. Anhand einer Systematisierung der bisher verwendeten Beispiele zur Untersuchung sozialer Streßbeeinflussung scheinen sich die konkreten Prozesse sozialer Streßreduktion erhellen zu lassen. Hierzu sind zwei Untersuchungsansätze zu unterscheiden: -
Untersuchungen, die die Kontaktperson und die Vp gemeinsam in eine Situation schicken, in der Stressoren verabreicht werden (SEIDMAN e t a l . , 1 9 5 7 ; DAVIS e t a l . , 1 9 6 1 ; KISSEL, 1 9 6 5 ; B A C K & BOGDONOFF, 1 9 6 7 ; KIESLER, 1 9 6 6 ; D A VIDSON & KELLEY, 1 9 7 3 ; KELLEY, 1 9 7 3 ; GLASS e t
-
al., 1 9 7 0 ; L A U T H , 1 9 7 8 ) . Die Kontaktperson ist dabei ein Moment, das durch einsetzende Stressoren überlagert wird. Untersuchungen, die die Kontaktperson erst bei bereits bestehenden Streßreaktionen und in
der Erwartung eines der Vp bekannten und umschriebenen Stressors einführten ( M O R R I SON & HILL, 1 9 6 7 ; AMOROSO & WALTERS, 1 9 6 9 ; IMMISCH, 1 9 7 2 ; ELBRING & ELLGRING, bzw.
WRIGHTSMAN,
1960;
BUCK &
1977
PARKE,
1 9 7 2 ; WILLEMS e t a l . , 1 9 7 2 ; SPECTOR &
SI-
Hier scheint die Kontaktperson ein Element, das die bestehenden Streßreaktionen überlagert.
STRUNK, 1 9 7 8 ) .
In beiden Untersuchungsansätzen wird eine soziale Streßreduktion belegt. Jedoch macht es von der Situation her einen Unterschied, ob sozialer Kontakt bei bereits bestehendem Streß gestiftet wird oder ob von Beginn einer Streßinduzierung an sozialer Kontakt besteht. Davon scheinen die Prozesse der Streßreduktion berührt. Diese Frage des Kontextes wurde von SADLER et al. (1969) am Beispiel ablenkender Tätigkeit untersucht: Bei bereits bestehenden Streßreaktionen vermindert die Einführung einer zusätzlichen Leseaufgabe Streß, während die Umkehrung der Sequenz (bei einer unverstärkten Leseaufgabe wurde ein cold pressor test als Stressor eingeführt) die üblichen autonomen Streßreaktionen zur Folge hatte. Dieses Beispiel macht die Bedeutsamkeit der Ablenkung für Situationen deutlich, in denen Streßreaktionen durch zusätzliche Reize oder Aufgaben überlagert werden. In der umgekehrten Sequenz (Reize oder Aufgabe werden durch zusätzliche Stressoren bzw. Streßreaktionen überlagert) scheint Ablenkung aber nicht zur Streßreduktion ausreichend. Die Streßminderung, die SADLER et al. feststellten, entspricht dem letzteren Untersuchungsbeispiel, für das in gleicher Weise ablenkende und verhaltensmodellierende Momente zur Streßreduktion wesentlich scheinen (vgl. Punkt 2.3), obwohl von den Autoren auch andere Erklärungen angeboten werden ( W R I G H T S M A N , 1 9 6 0 ; M O R R I SON & H I L L ,
1967;
SPECTOR &
SISTRUNK,
im
Druck). Führt man statt der Leistung < Lesen) in der Untersuchung von SADLER et al. soziale Ablenkung ein, dann wäre in Analogie zu seinem Ergebnis nur für sozialen Kontakt, der bei bestehenden Streß-Reaktionen gestiftet wird, Streßreduktion zu erwarten für die Kontaktperson, in deren Anwesenheit Streß vermittelt wird, jedoch nicht. Diese Schlußfolgerung stimmt aber nicht mit den Befunden der Untersuchungen überein, die Vp
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und Kontaktperson gemeinsam in eine aktuelle Streß-Situation versetzten. Denn diese belegen durchaus eine Streßreduktion. Hier scheinen mithin andere Prozesse als Ablenkung beteiligt. Prinzipiell könnte sozialer Kontakt bestehende Belastung vermindern oder aber eine erhöhte Streßtoleranz bedingen (BRZENZINSKA & KOFTA, 1 9 7 4 ) . Untersuchungen, die Verlaufsmessungen erhoben, unterstreichen, daß die im ersten Untersuchungsbeispiel eingetretene Streßverminderung im wesentlichen auf einer erhöhten Streßtoleranz beruht. Dies ist bei den Untersuchungen von BOGDONOFF e t a l . ( 1 9 6 4 ) , GORDON ( 1 9 7 0 ) , DAVIDSON& KELLEY ( 1 9 7 3 ) , KELLEY ( 1 9 7 3 ) u n d LAUTH ( 1 9 7 8 )
der Fall. Sie zeigen, daß von Beginn der Streßkonfrontation an Streßreduktion infolge geeigneten sozialen Kontaktes auftritt. In diesen Untersuchungen ergibt sich für die verschiedenen sozialen Anwesenheitsbedingungen keine Differenzierung der Streßreaktionen. Vielmehr liegen Hinweise vor, daß die Vpn in den verschiedenen Anwesenheitsbedingungen auf einem unterschiedlichen Niveau agieren. Nur ein Ergebnis verweist dagegen auf den allmählichen Abbau bestehender Erregung: DAVIDSON & KELLEY ( 1 9 7 3 ) stellten in einer Untersuchung ihrer Versuchsreihe erst in der zweiten Darbietung des Streßfilmes eine größere Streßreduktion als bei alleine Untersuchten fest. Und Elektroschocks variierender Intensität hatten bei CRAIG& PRKACHIN ( 1 9 7 8 ) keine konsistent niedrigen Streßraten der mit einem schmerztoleranten Modell untersuchten Vpn zur Folge. Andere Untersuchungen geben wegen der Verwendung von singulären Daten keine Hinweise darauf, ob die Effekte sozialen Kontaktes auf einem Abbau bestehender oder einer teilweisen Verhinderung von Streßreaktionen beruhen. In einer Übersicht sehen BACK & BOGDONOFF (1967) die von ihrer Arbeitsgruppe festgestellteerhöhte Streßtoleranz als Indiz dafür, daß «S who comes into the experiment in a group feels shielded from the experimental Situation and reacts as if protected against the laboratory and its influences» (p.387). Der Effekt sozialen Kontaktes scheint damit auch auf einer Adaptation, die von Beginn der Stressor-Konfrontation an vorliegt, zu beruhen. Dieser Effekt läßt sich vor dem Hintergrund der Konzeption von Streß als allgemeinem Terminus für ein Ungleichgewicht zwischen Reaktionskapazitäten des Organismus und Situationsforderungen beschreiben. Das Nichterfüllen
der Situationsanforderungen ist dabei in der Wahrnehmung des Individuums mit negativen Konsequenzen verbunden (MCGRATH, 1970a; FRÖHLICH, 1978; LAZARUS& LAUNIER, 1978). Das Streßkonzept von LAZARUS (LAZARUS, 1966, 1971; LAZARUS & LAUNIER, 1978) betont die Wichtigkeit kognitiver Vermittlungen im Streßgeschehen. In diesem Prozeß wird die Relevanz von Ereignissen (primäre Einschätzung) und die Verfügbarkeit von Bewältigungsmöglichkeiten (sekundäre Einschätzung) bewertet. Die zentrale Verbindung zwischen sekundärer und primärer Einschätzung geht aus der Streß-Definition als Ungleichgewicht zwischen Situationsforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten hervor. Durch die Bestimmung subjektiver Bewältigungsmöglichkeiten wirkt die sekundäre Einschätzung auf die primäre Einschätzung und den Grad der Bedrohlichkeit zurück. Entsprechend bleibt nur geringe Bedrohung, wenn ein Individuum eine potentielle Schädigung bewältigen zu können glaubt. Die tatsächlichen oder vermeintlichen Bewältigungsmöglichkeiten, die ein Individuum zu haben glaubt, bilden damit einen entscheidenden Faktor in der Entstehung von Streßreaktionen ( v g l . STAUB, TURSKY&SCHWARTZ, 1 9 7 1 ; GLASSET
al., 1973; AVERILL, 1973; NEUFELD, 1976). Bei Gültigkeit der allgemeinen Streßdefinition heißt das: Individuen, die mit anderen untersucht, eine geringere Streßrate aufweisen als eine Kontrollgruppe, müssen auch ein geringeres Ausmaß an Ungleichgewicht zwischen ihren eigenen Bewältigungsmöglichkeiten und den Situationsanforderungen wahrnehmen. Dies kann darauf beruhen, daß die Situationsanforderungen geringer oder aber die eigenen Verhaltensmöglichkeiten höher eingeschätzt werden. So belegen DAVIS et al. (1961) größere Bewältigungsmöglichkeiten. In ihrer Untersuchung zur Reizdeprivation verhielten sich Ehepaare weniger versuchskonform als einander unbekannte Vpn, indem sie sich wechselseitig zum Abbrechen des Versuches ermunterten. Auch BACK & BOGDONOFF (1967) stellten zugleich mit der sozialen Streßreduktion geringere Verhaltenskonformität fest. Die Autoren vermuten, daß bei diesen Vpn das Experiment geradezu seine Bedeutung verliert. Offensichtlich legten die verschiedenen sozialen Kontaktbedingungen in diesen Untersuchungen unterschiedliche Standards, Hypothesen und Kognitionen über die Versuchs-
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Situation, die eigene Rolle darin sowie die Verhaltensmöglichkeiten nahe. Die Situation scheint eine andere zu sein, j e nachdem, ob eine Vp mit einer unterstützenden oder befreundeten Kontaktperson bzw. alleine oder mit einer neutralen Kontaktperson eine Streß-Situation erwartet. Dazu hatten sich bereits in den Untersuchungen zur sozialen Aktivierung Hinweise ergeben. Die Mehrzahl dieser Untersuchungen, die Verhaltensbeeinflussungen aufgrund sozialer Anwesenheit nachwiesen, führten dies auf die Hypothesen, Erwartungen und Vorerfahrungen der Vp zurück. Damit wird die aktive Rolle der Vp im Versuchsablauf betont. Es scheint deshalb lohnenswert, in weiteren Untersuchungen zur sozialen Streßreduktion die kognitiven Vermittlungsprozesse und die subjektiven Bewältigungsmöglichkeiten unter verschiedenen sozialen Anwesenheits- und Kontaktbedingungen zu untersuchen. Ein erster Versuch dieser Art konnte jedoch die soziale Streßreduktion nicht auf eine kognitive Neubewertung der Streß-Situation zurückführen (SPECTOR & SISTRUNK, im Druck). Die gewählte Erhebungsmethode scheint dabei zu undifferenziert, indem nur die Einschätzung des Stressors sowie die eigene Möglichkeit das Experiment abzubrechen erfragt wurde. Einen etwas vermittelnden Standpunkt zwischen den eingangs aufgeführten beiden Untersuchungsbeispielen nehmen die Untersuchungen ein, die den Vpn einzeln Stressoren ankündigen, deren Folgen beschreiben und im Warten auf diesen angekündigten Stressor sozialen Kontakt stiften. Der Stressor wird anschließend nicht verabreicht, die Vp erhält jedoch die Mitteilung, daß ihr der Stressor alleine verabreicht wird. In diesem Beispiel bestehen zwar Streßreaktionen, die durch den sozialen Kontakt überlagert werden, gleichzeitig aber wird die Verabreichung des Stressors noch erwartet. Mithin enthält diese Versuchsmethodik Merkmale beider Untersuchungsbeispiele. Da die Streßraten aber nach der Ankündigung des Stressors und am Ende der Warteperiode erfaßt werden, dominiert die Verminderung bestehender Streßreaktionen durch zusätzliche Reize. Angesichts dieser Versuchskonstellation scheint auch hier Ablenkung und Verhaltensmodellierung wesentlich, obwohl auch durch den sozialen Kontakt in der Wartephase die Einschätzung der Stressoren und der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten verändert werden könnte.
5.
Zusammenfassung und Schlußfolgerung
Offensichtlich hat die bloße physische Anwesenheit anderer unter Streßbedingungen keine soziale Streßreduktion zur Folge. Analog zu den Befunden der sozialen Aktivierung scheinen vielmehr die aus dem sozialen Kontakt für die Vp zu erwartenden Verhaltenskonsequenzen für eine Streßreduktion wesentlich. Diese Schlußfolgerung wird durch die stressorspezifische Ausprägung des Af filiationsverhaltens unterstützt. Hieraus ist ersichtlich, daß sozialer Kontakt dann zurückgewiesen wird, wenn aversive Konsequenzen zu erwarten sind. Untersuchungen, die sozialen Kontakt bei derartigen spezifischen Ich-Bedrohungen herstellen, scheinen bei geringer physischer Distanz zwischen Vp und der Kontaktperson eher eine Streß-Steigerung zur Folge zu haben. Kennzeichnend für die Bedeutung der erwarteten positiven Konsequenz in der sozialen Streßreduktion ist auch, daß von der Vp positiv eingeschätzte Kontaktpersonen am ehesten eine Streßverminderung zur Folge haben. In der Untersuchung sozialer Streßbeeinflussung lassen sich zwei Untersuchungsbeispiele unterscheiden, die sich aus der Tradition der Untersuchungen zum streßinduzierten Kontaktbedürfnis bzw. der sozialen Aktivierung herleiten: Sozialer Kontakt wurde zum einen vor einer Streßinduzierung, zum anderen bei bereits bestehenden Streßreaktionen gestiftet. Die Betrachtung dieser Untersuchungen ergibt Hinweise dafür, daß für beide Untersuchungsbeispiele unterschiedliche Prozesse in der Streßreduktion eine Rolle spielen. Für das erste Untersuchungsbeispiel scheinen Prozesse der Situationseinschätzung dominant. Einige Untersuchungen lassen vermuten, daß die eigene Rolle in der Versuchssituation und die wahrgenommenen Verhaltensmöglichkeiten unterschiedlich zu sein scheinen, je nachdem, ob jemand mit einer befreundeten oder fremden Kontaktperson oder aber alleine einer Streß-Situation ausgesetzt wird. Für das zweite Untersuchungsbeispiel scheinen eher verhaltensmodellierende und ablenkende Gegebenheiten für eine soziale Streßreduktion bestimmend. Streßreduktion infolge geeigneten sozialen Kontaktes ist sowohl bei primär aversiven Stressoren als auch bei Quellen sekundärer aversiver Motivation nachweisbar. Prinzipiell scheinen einer sozialen Streßreduktion
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L a u t h : Soziale S t r e ß r e d u k t i o n , dominierende Bedingungen u n d Prozesse
die gleichen Prozesse wie auch einer nonsozialen Streß Verminderung zugrundezuliegen. Dennoch kann die in mehreren Untersuchungen festgestellte soziale Streßreduktion angesichts der Komplexität sozialen Kontaktes beim gegenwärtigen Stand der Diskussion nicht schlüssig auf einzelne derartige Variablen zurückgeführt werden. Der verbalen Kommunikation kommt eine nur geringe Bedeutsamkeit in der sozialen Streßbeeinflussung zu. Es wurde geschlossen, daß die vermittelte relativ geringe Streßintensität bei diesem Befund eine Rolle spielt. Möglicherweise führt verbale Kommunikation erst bei größerer Streßintensität zu einer Streßverminderung.
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^ ^ H
I
1 A
Zeitschrift für Sozialpsychologie 1980,11,101-111
101
Empirie Untersuchungen zum Konzept der internalen und externalen Kontrolle der Verstärkung (I-E-Variable) WILFRIED K.SCHREIBER Forschungszentrum f ü r Rehabilitation und Prävention
Auf dem Hintergrund der sozialen Lerntheorie ROTTERS (SLT, 1954) und bestehender Befunde wird empirisch überp r ü f t , ob die I-E-Variable (I-E-Skala ROTTER, 1966) nur in unbekannten oder unspezifisch dargestellten Situationen wirksam ist. Es werden Hypothesen zum Verhalten von Internalen und Externalen in Abhängigkeit von der Wichtigkeit der Situation und deren sozialen Bezug aufgestellt und überprüft. 47 Versuchspersonen erhielten knappe Schilderungen von Situationen. Sie sollten auf einer 8 Punkte-Skala ohne Nullpunkt angeben, wie groß die Neigung zu handeln in der Situation ist. Die Ergebnisse erbrachten keinen Hinweis daf ü r , daß die Unterscheidung zwischen generalisierter Erwartung und spezieller Erwartung nach der SLT auf die I-E-Variable zutrifft. Weiterhin wurde gefunden, daß Internale ihre Verhaltenstendenzen in geographischer Entfernung stärker nach der Wichtigkeit ausrichten als Externale. Internale haben auch eine stärkere Verhaltenstendenz in bezug auf Situationen ohne sozialen Bezug als in solchen mit sozialem Bezug. Für Externale gilt ein umgekehrter Zusammenhang.
Referring to ROTTERS (1954) Social Learning Theory and a number of related empirical findings this research aims at evidence whether ROTTERS (1966) I-E-variable may be used to predict behavioral tendencies in unknown or ambiguous situations only. Additionally hypotheses are put forth with respect to behavioral tendencies of internals and externals in situations of varying importance and social relation. 47 Ss obtained short descriptions of situations and were asked to indicate their inclination to act in this situation using a 8digit-scale without neutral point. The results did not support the notion of generalized expectancies versus spezialized expectancies according to ROTTERS Social Learning Theory with respect to the I-E-variable. C o n f r o n t e d with situations in geographical distance internals tend to vary their behavioral tendencies more according to the importance of the situation than externals do. Internals tend to have larger behavioral tendencies in situations with no social relation while externals have larger behavioral tendencies in situations with social relations.
1. Problemstellung
des Platzes der I-E-Variablen im Rahmen der Theorie ROTTERS und zur theoretischen Weiterentwicklung der Theorie zu geben. Die SLT bietet einen Rahmen zur Vorhersage von Verhaltenspotential und von der Erwartung des Eintritts einer Verstärkung, jeweils in einer bestimmten Situation. Das Verhaltenspotential eines bestimmten Verhaltens in einer bestimmten Situation in bezug auf einen bestimmten Verstärker ist eine Funktion der Erwartung, daß das bestimmte Verhalten in einer bestimmten Situation eine bestimmte Verstärkung zur Folge hat und dem Wert des Verstärkers für das Individuum in der bestimmten Situation. Die Erwartung des Individuums, daß eine Verstärkung in der bestimmten Situation stattfinden wird, ist eine Funktion situationsspezifischer spezieller Erwartungen
In kaum einem anderen Forschungsgebiet besteht eine so starke Asymmetrie zwischen der Fülle von Einzeluntersuchungen und dem Entwicklungsstand der Theorie, wie bei der Sozialen Lerntheor i e ROTTERS ( R O T T E R , 1 9 5 4 ; ROTTER e t a l . , 1 9 7 2 ) .
Die empirische Arbeit wird fast ausschließlich auf die internale und externale Kontrolle der Verstärkung (I-E-Variable) konzentriert. J O E ( 1 9 7 1 ) beklagt die unsystematische Arbeit, ROTTER ( 1 9 7 5 ) weist auf Verstöße gegen die Grundprinzipien seiner Theorie hin, LEFCOURT ( 1 9 7 6 ) spricht vom bestehenden Chaos in der I-E-Forschung im Rahmen der Sozialen Lerntheorie ROTTERS (SLT). Mit der vorgelegten Arbeit soll ein Versuch unternommen werden, einen Beitrag zur Klärung
102
Schreiber: Zum Konzept der internalen und externalen Kontrolle der Verstärkung
und situationsunspezifischer generalisierter Erwartungen. Der Einfluß der generalisierten Erwartungen nimmt mit der Anzahl der Erfahrungen des Individuums in der bestimmten Situation ab. Wenn das Individuum einen Zusammenhang zwischen Verhalten und dem Eintreten der Verstärkung wahrnimmt, wird von einer generalisierten Erwartung «internale Kontrolle der Verstärkung» gesprochen; wenn ein solcher Zusammenhang zwischen Verhalten und Verstärkung nicht wahrgenommen wird, wird die Bezeichnung «externale Kontrolle der Verstärkung» gewählt. Die Dimension zwischen den beiden Kategorien der Kontrollerwartung der Verstärkung wird kurz als I-E-Variable bezeichnet. Die Klassifikation der I-E-Variablen als generalisierte Erwartung bedingt im Rahmen der sozialen Lerntheorie ROTTERS, daß aufgrund dieser Variablen Vorhersagen nur für Situationen möglich sind, die neu, mehrdeutig oder unspezifisch sind. In neuen Situationen verfügt das Individuum über keine speziellen Erwartungen; in mehrdeutigen und unspezifischen Situationen verfügt das Individuum zwar über spezielle Erwartungen, diese Erwartungen kommen aber nicht zum Tragen, weil das Individuum entweder konfligierende spezielle Erwartungen hat oder die Situation unterschiedliche Interpretationen der Situation zuläßt. Die beiden Einschränkungen «Vorhersage von Verhaltenspotentialen» und «I-E-Variable als generalisierte Erwartung» haben nicht verhindert, daß die I-E-Variable zur Vorhersage von konkreten Verhaltensweisen in für die Versuchsperson wohlbekannten Situationen angewandt wurden, wie z.B. auf Alkoholiker nach längerer Behandlungszeit ( O ' L E A R Y et al., 1 9 7 6 ) , Erwachsene in der Arbeitswelt ( A N D R I S A N I & NESTEL, 1 9 7 6 ) , Kenntnisse von Erwachsenen über Luftverschmutzung ( T R I G G et al., 1 9 7 6 ) , Verhalten von geübten Spielern beim Eishockey (RUSSELL, 1 9 7 4 ) , Teilnahme an Gollegeaktivitäten ( B R O W N & STRICKLAND, 1 9 7 2 ) , Studienerfolg von Hochschulstudenten ( H O H M U T H & RAMOS, 1 9 7 3 ) und Wändebeschmieren ( H E C K E L , 1 9 7 6 ) . Obwohl die oben genannten Randbedingungen der Sozialen Lerntheorie ROTTERS nicht bestanden, erbrachten diese Arbeiten «theoriekonforme» Ergebnisse . Wenn diese nicht zu fällig entstanden sind, muß vermutet werden, daß die Annahme, daß es sich bei der I-E-Variablen um einegeneralisierte Varia-
ble handelt, entweder nicht zutrifft oder ein enger inhaltlicher Zusammenhang zwischen generalisierten Erwartungen und der Ausbildung spezieller Erwartungen bestehen. Im ersten Schwerpunkt der nachstehend zu beschreibenden Untersuchung soll geprüft werden, ob die I-E-Variable sich in neuen und unspezifischen Situationen anders verhält als in bekannten und spezifischen Situationen. Zur Hypothesenbildung wird von der gut bestätigten Annahme ausgegangen, daß Internale eher aktiv sind als Externale (vgl. P H A R E S , 1 9 7 3 ) . Es werden formuliert: H,: eingehend untersucht. Die Beiträge dieses Buches - zum Teil Übersetzungen schon klassischer Studien, z.T. eigens verfaßte Arbeiten geben einen umfassenden und kritischen Überblick über Konzepte, Methodik, Ergebnisse und praktische Konsequenzen dieses neuen Ansatzes in der Sozialpsychiatrie.
134 Psychodynamische und biologische Hypothesen werden dabei genauso berücksichtigt, wie auch die Beziehungen zum psychiatrischen Konzept der Reaktivität, zur Streßforschung und zur psychiatrischen Epidemiologie diskutiert werden.»
KRAMPEN, G. 1979. D i f f e r e n z i e r u n g e n des Kon-
struktes der Kontrollüberzeugungen. Deutsche Bearbeitung und Anwendung der IPC-Skalen. Zeitschrift für Experimentelle und Angewandte Psychologie, 26,573-595. «Eine deutsche Bearbeitung der IPC-Skalen von LEVENSON (1974) wird vorgelegt. Sie dienen der Erfassung von drei Aspekten der Kontrollüberzeugung (Internalität; Externalität, begründet durch ein Gefühl der Machtlosigkeit; Externalität, begründet durch Fatalismus), die dem Konstrukt der generalisierten Erwartungen in der sozialen Lerntheorie und in anderen instrumentalitätstheoretischen Ansätzen angehören. Die Skalen verfügen über zufriedenstellende Reliabilitäten (Testhalbierung) und interne Konsistenzen. Der Sinn der Differenzierung des Konstruktes der Kontrollüberzeugungen wird durch den Bezug der Skalen zu Machiavellismus, Konservatismus, Faschismus, Rigidität und Hoffnungslosigkeit empirisch belegt (Konstruktvalidität). Différentielle Befunde weisen auf relevante Unterschiede in den drei Skalen bei Alkoholikern (N = 50), Strafgefangenen (N = 45) und anderen Personen (N = 56); signifikante Mittelwertsdifferenzen wurden ferner für den Stadt-Land-Vergleich ermittelt; die Skalen sind unabhängig von Geschlecht, Alter und Religion. Abschließend wird ein hypothetisches Modell der hierarchischen Struktur von instrumenteilen Überzeugungen vorgelegt und im Sinne der Konstruktbildung diskutiert.»
MERZ, M. 1979. Unerwünschte Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch in der Adoleszenz. Bern: Huber, pp. 99, DM 26.—. «In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, die unerwünschte Schwangerschaft in der Adoleszenz als Austragungsmodus unbewußter Konflikte zu interpretieren und daraus Konsequenzen für die Indikationsstellungzur Interruptio und für die Betreuung der betroffenen Mädchen abzuleiten.»
MIKULA, G. (Hrsg.) 1980. Gerechtigkeit und soziale Interaktion. Experimentelle und theoretische Beiträge aus der psychologischen Forschung. Bern: Huber, pp. 382, DM 43.—. Das Buch enthält folgende Beiträge: MIKULA, G.: Einleitung: Thematische Schwerpunkte der psychologischen Gerechtigkeitsforschung. AUSTIN, W . & HATFIELD, E . : E q u i t y - T h e o r i e , M a c h t
MIKULA, G.: Zur Rolle der Gerechtigkeit in Aufteilungsentscheidungen. LEVENTHAL, G . S . , KARUZA, J . & F R Y , W . R . : E s g e h t n i c h t
nur um Fairneß: Eine Theorie der Verteilungspräferenzen. LERNER, M . J . & WHITEHEAD, L . A . : V e r f a h r e n s g e r e c h t i g -
keit aus der Sicht der Gerechtigkeitsmotiv-Theorie. MONTADA, L.: Gerechtigkeit im Wandel der Entwicklung. SAMPSON, E . E . : Gerechtigkeit und sozialer Charakter.
MOSER, H. (Hrsg.) 1979. Politische Psychologie. Politik im Spiegel der Sozialwissenschaften. Weinheim: Beltz, pp. 407, Ln. DM 44.—. «Der vorliegende Sammelband liefert erstmalig eine umfassende und interdisziplinäre E i n f ü h r u n g in die Grundlagen und Themenstellungen der Politischen Psychologie. Das thematische Spektrum reicht von persönlichkeitstheoretischen Analysen politischen Bewußtseins über Fragen der politischen Sozialisation und Partizipation bis hin zu makrosoziologischen P h ä n o m e n e n wie Wählerverhalten und zwischenstaatlicher Interaktion. Die Beiträge stammen von Psychologen, Soziologen, Politologen und Erziehungswissenschaftlern.»
MUMMENDEY, H . D . (Hrsg.) 1979. Einstellungen und Verhalten. Psychologische Untersuchungen in natürlicher Umgebung. Bern: Huber, pp. 181, D M 2 9 . — . In diesem Buch wird der gegenwärtige Stand der Forschung in der Einstellungs-Verhaltens-Relation diskutiert, und es werden vier empirische Studien vorgestellt, die Einstellungen und Verhalten außerhalb des psychologischen Labors und außerhalb des akademischen Bereiches untersuchen. Nach einer kurzen Einleitung von H . D . MUMMENDEY diskutiert AMÉLIE MUMMENDEY den Stand der gegenwärtigen E i n s t e l l u n g s - V e r h a l t e n s - F o r s c h u n g . M . BORNEWASSER b e -
richtet über Korrelationen zwischen den während der Ausbildung erworbenen Einstellungen von Kindergärtnerinnen und ihrem beobachteten tatsächlichen Verhalten. R. MIELKE informiert in ihrer Studie über Lehrereinstellungen und Verhalten, in der die Moderatorvariable die interne/ e x t e r n e V e r h a l t e n s k o n t r o l l e i s t . M I E L K E , SCHREIBER u n d
SCHARDT stellen die Ergebnisse ihrer empirischen Untersuchung von Korrelationen zwischen Einstellungen zur Arbeit, Arbeitszufriedenheit, Arbeitsbedingungen, Verhaltensintentionen und Verhalten von Industriearbeitern vor. H . D . MUMMENDEY berichtet über Vorhersagen des Fernsehverhaltens, die auf Mehrfachmessungen von Einstellungen während der Fußballweltmeisterschaft 1978 basieren. Der Autor resümiert, daß durchschnittlich etwa 25 Prozent des Verhaltens a u f g r u n d von Einstellungen vorhergesagt werden kann, daß aber bei günstigen Bedingungen ein weitaus größerer Teil der Verhaltensvarianz aufklärbar wird.
und
soziale Gerechtigkeit. UTNE, M . K . & K I D D , R . F . : E q u i t y u n d A t t r i b u t i o n .
SCHWINGER, T.: Gerechte Güter-Verteilungen: Entscheidungen zwischen drei Prinzipien.
SPRONDEL, W . M . & GRATHOFF, R. ( H r s g . ) 1 9 7 9 . ALFRED SCHÜTZ u n d die Idee des A l l t a g s in den
Sozialwissenschaften. Stuttgart: Enke, pp. 10+ 214, DM 29.80.
Zeitschrift für Sozialpsychologiel980.il, 131-135 «Wer Sozialpsychologie in ihrem Kontext zu verstehen und zu betreiben versucht, wird - über Sozialphilosophie, eine phänomenologisch orientierte Soziologie und Ethnomethodologie - immer wieder auf das Werk von ALFRED SCHÜTZ verwiesen. Was Vertretern von Philosophie und Sozialwissenschaften zu Problemen der InterSubjektivität und des Alltags, SCHÜTZ aufarbeitend und kritisierend zu sagen haben, faßt dieser Band in Beiträgen von dreizehn Autoren zusammen, die an einem SCHÜTZ gewidmeten Konstanzer Kolloquium zu Problemen der sozialwissenschaftlichen Theorie mitgewirkt haben.»
SCHENK, H . 1979. Geschlechtsrollenwandel und
Sexismus. Zur Sozialpsychologie geschlechtsspezifischen Verhaltens. Weinheim: Beltz Monographien, pp. 245, DM 25.—. «In der vorliegenden Arbeit werden psychologische und soziologische Betrachtungsweise der Geschlechtsrolle miteinander verbunden. Ausgangspunkt bildet ein Überblick über den gegenwärtigen Stand der Erforschung psychischer Geschlechtsunterschiede sowie eine kritische Darstellung verschiedener Erklärungsmodelle des individuellen Geschlechtsrollenerwerbs. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die in jüngster Zeit erfolgten Veränderungen der männlichen und weiblichen Geschlechtsrolle sowie das Phänomen des Sexismus und der Frauendiskriminierung im weitesten Sinne.»
SCHERER, K . R . & WALLBOTT, H . G . ( H r s g . ) 1 9 7 9 .
Nonverbale Kommunikation. Forschungsberichte zum Interaktionsverhalten. Weinheim: Beltz, pp. 374, DM 28.—. Die Herausgeber verfolgten mit diesem Band das «bescheidene Z i e l . . . , eine Sammlung von Originalarbeiten zum visuell wahrnehmbaren Interaktionsverhalten vorzulegen, um einen, wenn auch lückenhaften, Überblick über die wichtigsten Fragestellungen, Forschungsmethoden und Ergebnisse in einem zentralen Bereich der nonverbalen Kommunikationsforschung zu geben» (p. 5). Die Einzelartikel sind unter drei Sektionen (Nonverbale Signalsysteme, Beziehungen zwischen Signalsystemen, Anwendungsbereiche) zusammengefaßt. Einführungen zu den einzelnen Themenkreisen helfen das sehr heterogene Bild zu strukturieren.
SCHÖNBACH, P. 1979. Sprachstrukturelle Einflüsse auf Personenbeurteilungen. Zeitschrift für Experimentelle und Angewandte Psychologie, 26, 621-642. «Die G r u n d a n n a h m e dieser Arbeit ist die Vorstellung, daß der Mensch im L a u f e seiner phylogenetischen Entwicklung eine Hypersensibilität für kommunikationsträchtige Reize ausgebildet hat. Das verleitet ihn o f t zu unangemessenen Reaktionen auf Reize, die gar nicht als Signale gedacht sind. Folgende spezifische Hypothese wurde in drei Experimenten geprüft: Je länger die Äußerungen eines Sprechers bei gleichbleibendem Inhalt, desto höflicher erscheint er unter bestimmten Bedingungen. Die Resultate stützen die
135 Hypothese und weisen außerdem auf die Bedeutung von Kontextfaktoren, Sprecherstatus und Status des Urteilenden als Modifizierungsinstanzen für die Wirkung der Äußerungslänge auf Beurteilungen des Sprechers nach verschiedenen Merkmalen. Die Datenkonstellationen sprechen weder für ein noch für das von HARRE & SECORD (1972) favorisierte Prozeßmodell, sondern am ehesten f ü r ein unbewußtes .»
SCHULZ, U . & HESSE, W . A . 1 9 7 8 . E i n M o d e l l für
das Spielverhalten in Prisoner's-Dilemma-Sequenzen Unter Berücksichtigung der Erwartungen. Psychologische Beiträge, 20,551-570. «Es wird ein Modell für das Spielverhalten in Sequenzen von Prisoner's Dilemma-Spielen vorgestellt, welches auch die Erwartungen der Spieler über die Wahl ihres Partners mit berücksichtigt. Die wesentlichen Dimensionen in diesem Modell sind Partnerbezogenheit, Zutrauen und Dominanz. Das Modell wird f ü r Spielverläufe einzelner Spielerpaare angepaßt. Modellablehnungen werden nur in einer geringen Zahl von Fällen festgestellt.»
VOGT, G . & MAJERT, W . 1 9 7 9 . W e r s c h ö n ist, ist
auch gut? Überprüfung eines Vorurteils. Psychologische Beiträge, 2 1 , 4 9 - 6 1 . «31 Rater unterschiedlichen Alters und Geschlechts beurteilten die Güte des Aussehens, eine Reihe von Fragebogenskalen, Tests und Schulnoten erfaßten (Probleme in den Beziehungen zu anderen Menschern, Persönlichkeits- und Leistungsmerkmale von 219 Schülerinnen und Schülern. Insgesamt ergeben sich nur unwesentliche Zusammenhänge zwischen der durchschnittlichen Aussehensbeurteilung und den übrigen Merkmalen. Das untersuchte Vorurteil scheint demnach unzutreffend als auch ohne Rückwirkung auf die Betroffenen zu sein.»
WENDTLAND, G. 1980. Soziale Fähigkeiten bei Führungskräften. Königstein/Ts.: Athenäum, etwa pp. 250, etwa DM 54.—. ISBN 3-77566856-X. «Der A u t o r entwickelt in diesem Buch zunächst einen neuen sozialpsychologischen Ansatz zur Darstellung sozialer Fähigkeiten. Dieser ist von allgemeiner Bedeutung für alle Bereiche, in denen das Sozialverhalten einer Wertung unterliegt. Die Ausarbeitung für soziale Fähigkeiten im Anforderungs- und Fähigkeitsbild von Führungskräften erhält unter diesem Gesichtspunkt exemplarischen Charakter. Es wird geprüft, warum soziale Fähigkeiten bei Führungskräften als notwendige Qualifikation vorausgesetzt werden müssen und wie sie im Detail aussehen. Die ausführliche Diskussion der Verwertbarkeit der theoretischen Erkenntnisse in der praktischen Personalwirtschaft, insbesondere der Führungskräfteauswahl, macht das Buch auch für den Praktiker interessant. Interessenten: Dozenten und Studenten der Personalwirtschaftslehre, der Sozialpsychologie und der Organisationssoziologie; F ü h r u n g s k r ä f t e im Personalwesen.»
136
Nachrichten und Mitteilungen Am 18.1.1980 fand in Bad Godesberg auf Einladung der DFG eine erste Besprechung zu der Frage statt, ob ein DFG-Schwerpunkt «Einstellung und Verhalten» - wie in den grauen Plänen vorgesehen - eingerichtet werden soll. Organisiert wurde diese Besprechung von Prof. Dr. A . U P M E Y E R , 1 0 0 0 Berlin 10, Doverstraße 1-5. Weitere Besprechungen sind vorgesehen.
Anfragen sowie Anträge mit genauer Angabe des Untersuchungszieles, der beabsichtigten Untersuchungsmethode sowie mit einem Kostenvoranschlag können jederzeit an den Forschungsfonds eingereicht werden, der von der Deutschen Vereinigung für politische Bildung, 5420 Lahnstein, Ostallee 1, verwaltet wird.
Zum Thema Methoden zur effektiven Weckung und Stärkung eines selbständigen, nicht manipulierten, verantwortungsbewußten politischen Engagements für die Grundsätze gelebter Demokratie -
im Problembereich Sozialisation und Personalisation - im Problembereich politische Motivation - im Problembereich Rollen- und Konflikttheorie - im Problembereich emotionale (affektive) Erziehung vergibt der «Forschungsfonds Psychologie der politischen Bildungsarbeit» begrenzte Mittel (im Einzelfall bis zu höchstens 20000.—DM) für einschlägige Arbeiten so wie Voruntersuchungen (Pilotstudien). Ausführliche Themenstellung und Erläuterung in dem Artikel «Zur Klärung des Lernziels Selbstbestimmung-Mitbestimmung» in: «Politische Studien», Heft 220, 1975, wiederabgedruckt: K.D. HARTMANN (Hrsg.): Politische Bildung und Politische Psychologie, Fink-Verlag, München 1980.
Von den Einsendungen zum 1. Preisausschreiben des «Forschungsfonds Psychologie der politischen Bildungsarbeit» zum Thema: «Psychologische Grundlagen der Erziehung zu sozialer Mitverantwortung und individueller Selbstentfaltung» wurden die Arbeiten von H A N S SCHWERDTFEGER und R . D E I S E R , Innsbruck: «Handlungsorientierte Erwachsenenbildung Theorie und Praxis eines alternativen Konzeptes selbstorganisierter Bildungsarbeit» u n d v o n D r . VOLKER S o R E M B E / D r . KARL W E S T -
Psychologisches Institut der R W T H Aachen: «Internationaler Jugendaustausch - Zielkonzeption und Erfolgsprüfung durch Einstellungsmessung» HOFF,
prämiert.
Zeitschrift für Sozialpsychologiel980.il, 136-137
137
Veranstaltungsvorschau
Association. 28.11.-1.12.1979 78. Jahrestagung der American Anthropological in Cincinnati, Ohio Sektionen: Anthropologie, Archäologie, Ethnologie, Linguistik, Physikalische Anthropologie. Auskunft erteilt: American Anthropological Association, 1979 Prog Editorial Board, 1703 New Hampshire Ave., NW, Washington DC 20009, USA. 30.1.-6.2.1980 in Newcastle
Internationale Konferenz der Australasian Universities Language and Literature Association zum Thema «Act, Word, and Implication». Auskunft erteilt: R.G. CHANEY, Modern Languages, University of Newcastle, NSW 2308, Australien.
25.2.-27.2.1980 in Berlin
Arbeitstagung über Semiotik und Massenmedien, veranstaltet vom Institut für Publizistik und Dokumentationswissenschaft der Freien Universität Berlin in Verbindung mit der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und der Deutschen Gesellschaft für Semiotik. Auskunft erteilt: G Ü N T E R BENTELE, Düppelstraße 37, D-1000 Berlin 41.
6.7.-12.7.1980 in Leipzig
22. Internationaler Kongreß für Psychologie. A uskunft erteilt: Prof. Dr. F. KLIX, Sektion Psychologie der Humboldt-Universität Berlin, Oranienburgerstr.18, DDR-102 Berlin.
21.9.-25.9.1980 in Zürich
3 2. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Auskunft erteilt: Prof.Dr. NORBERT BISCHOF, Psychologisches Institut, Attenhoferstraße 9, CH-8044 Zürich.
4.9.-7.9.1981 in Washington
X. Internationaler Rorschach-Kongreß. Themen: Wesen und Voraussetzungen des Rorschach-Tests - Unterschiedliche Diagnose der Borderline-Fälle - Erkennung der Drogenabhängigen - Selbstmord-Potential - Beurteilung von Kindern - Depression - Persönlichkeitsprozesse - usw. Auskunft erteilt: Verlag Hans Huber, Länggaßstraße 76, CH-3000 Bern 9.
138
Autoren HANS-HENNING BERKA
Dipl.-Psych. 1977 (Aachen) Forschungsassistent an der Pädagogischen Hochschule Rheinland, Abteilung Aachen Derzeitige Forschungsarbeit Determinanten von Schulangst und Schulunlust CLAUDIO CASPARIS
Dr. phil. 1,1975 (Zürich) Wiss. Assistent/Lehrbeauftragter der Universität Zürich Wichtige Veröffentlichungen Zur Unrast der Jugend (1975) Sitzenbleiben in der Volksschule (1978) Persönlichkeitsmerkmale unter dem Einfluß von Etikettierungs- und Bezugsgruppeneffekten (1978) E G O N KAYSER
Dipl.-Psych. 1975 (Mannheim) Dr. phil. 1979 (Mannheim) Wiss. Angestellter am Sonderforschungsbereich 24 der Universität Mannheim Wichtige Veröffentlichungen «Kognitive Algebra» bei Aufteilungsentscheidungen (1979) Attribution of responsibility for joint work outcomes in dyads of high and low attraction (1980 in press, zusammen mit LAMM) Derzeitige Forschungsarbeit Determinanten und Einsatz individueller Gerechtigkeitskonzeptionen GERHARD LAUTH
Dipl.-Psych. 1974 (Mainz) Dr. phil. 1979 (Mainz) Akademischer Rat am Fachbereich Erziehung und Sozialisation (Fb I) der Universität Oldenburg Wichtige Veröffentlichungen Attribuierungsverhalten bei Haupt- und Sonderschülern (1979, zusammen mit WOLFF) Aneignung komplexen Lernverhaltens durch Lernen am Modell (1980, zusammen mit GARTEN)
Derzeitige Forschungsarbeiten Selbstinstruktions-Training Soziale Streßbewältigung W I L F R I E D K . SCHREIBER
Dipl.-Soz. 1971 (Mannheim) Dr. phil. 1979 (Mannheim) Wiss. Angestellter des Forschungszentrums für Rehabilitation und Prävention, Stiftung Rehabilitation Heidelberg Wichtige Veröffentlichungen Effects of agreement and disagreement in groups on recognition memory Performance and confidence ( 1 9 7 1 , zusammen mit U P M E Y E R ) Probleme lösen ( 1 9 7 6 , zusammen mit LAYER und FREIBICHLER)
Situation und Problembelastung älterer Dialysepatienten nach Einschätzung der behandelnden Ärzte ( 1 9 7 9 , zusammen mit T E W S und K E T T NER)
Derzeitige Forschungsarbeit Probleme der Behinderungsbewältigung bei Dialysepatienten KARL W E S T H O F F
Dipl.-Psych. 1971 (Bonn) Dr.phil. 1975 (Aachen) Akademischer Rat am Institut für Psychologie der RWTH Aachen Wichtige Veröffentlichungen Beziehungen zwischen Neurotizismus und Merkmalen intraindividueller Konflikte ( 1 9 7 5 , 1 9 7 7 ) Erwartungen und Verhalten ( 1 9 7 8 ) Die Einstellung zu internationaler Zusammenarbeit und ihre Messung ( 1 9 7 8 , 1 9 7 9 , zusammen m i t SOREMBE)
Derzeitige Forschungsarbeiten Erwartungen und Entscheidungsverhalten Entwicklung diagnostischer Instrumente
Psychologie Kruse, Lenelis PD Dr.phil., Heidelberg
Privatheit als Problem und Gegenstand der Psychologie 1980, 235 Seiten, 7 Abbildungen, kartoniert F r . 2 9 . Der Hauptteil bringt eine Diskussion der theoretischen und empirischen Ansätze vornehmlich aus Psychologie und Soziologie, die zur Klärung von Struktur und Funktionen des Privaten beitragen. Anschließend entwickelt die Autorin einen Ansatz, der Privatheit als mehrdimensionales, interaktionales Konzept darstellt, demgemäß das Private unserer Existenz Produkt einer Auseinandersetzung ist zwischen individuellen und gesellschaftlichen Ansprüchen.
Verlug
Hans
Huber
Soziale Praxis Neu erschienene Beihefte zur Zeitschrift »Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik« Hrsg. von Annelise Heigl-Evers, Dieter Eicke und Hannes Friedrich
6. JOHN UND ELAINE CUMMING ICH UND MILIEU Theorie und Praxis der Millieutherapie. Aus dem Amerikanischen von G. Peters, durchgesehen und bearbeitet von P. Denecke. 1979. XVI, 241 Seiten, kartoniert D M 2 9 , -
John und Elaine Cumming gelingt in diesem Buch nicht nur eine exakte Darstellung der komplexen Wechselwirkung zwischen Krankenhaus und therapeutischem Milieu einerseits und den verschiedensten Erscheinungsformen psychischen Krankseins andererseits auf einem ausgezeichneten theoretischen Niveau, sondern es entsteht auch der Ansatz eines integrierten Behandlungskonzeptes zur Resozialisierung psychiatrischer Patienten.
7. DIETER EICKE VOM PSYCHIATRISCHEN KRANKENHAUS ZUR SOZIALTHERAPEUTISCHEN STATION P r o b l e m e - K o n f l i k t e - Einsichten. 1 9 7 8 . 1 5 0 Seiten, kartoniert D M 19,80
Der besondere Reiz der Darstellung liegt darin, daß sie wohl unorthodox aber keineswegs unwissenschaftlich ist: So ist das Buch zugleich spannender Bericht und anregende, gelegentlich provozierende Diskussionsgrundlage - vor allem aber ein Plädoyer dafür, Veränderungen in der psychiatrischen Krankenversorgung nicht nur zu fordern, sondern sie im therapeutischen Alltag auch zu praktizieren.
8. HANNES FRIEDRICH / INGE FRÄNKEL-DAHMANN / HANS-JÜRG SCHAUFELBERGER / ULRICH STREECK SOZIALE DEPRIVATION UND FAMILIENDYNAMIK Studien zur psychosozialen Realität von unterprivilegierten Familien. Mit Beiträgen von A. Heigl-Evers und E . - M . 1979. 3 2 7 Seiten, kartoniert D M 2 2 , -
Die Autoren legen erstmals im deutschsprachigen Lebensbedingungen in einer Obdachlosensiedlung Forschungsergebnisse in unmittelbare soziale Praxis peutischen Programms, der vor allem Sozialarbeiter, zuletzt die Sozialpolitiker angeht.
Nasner.
Raum eine umfassende Untersuchung der vor, mit dem Ziel, sozialwissenschaftliche umzusetzen: Der Versuch eines sozialtheraPädagogen, Sozialwissenschaftler und nicht
9. HORST PETRI SOZIALE SCHICHT UND PSYCHISCHE ERKRANKUNG IM KINDESUND JUGENDALTER Eine Erprobungsstudie an einer kinder- und jugendpsychiatrischen Population. 1979. 201 Seiten, kartoniert D M 2 8 , -
Horst Petri leistet mit diesem Buch einen Beitrag zu der in Deutschland noch wenig entwickelten epidemiologischen Forschung über psychische Störungen. - Auf der Grundlage einer sorgfältigen Auswertung umfangreicher medizinischer und sozialwissenschaftlicher Daten gelangt der Autor zu beachtenswerten Empfehlungen im Bereich der Sozialmedizin und Gesundheitspolitik.
10. DIETER BONITZ ZUR PSYCHOLOGIE DER ABTREIBUNG Legale und illegale Schwangerschaftsabbrüche im Vergleich. 1979. IV, 2 3 8 Seiten, kartoniert D M 3 6 . -
Angesichts der immer noch heftig geführten Auseinandersetzungen um den Schwangerschaftsabbruch drohen für manche der betroffenen Frauen in dieser Situation erhebliche psychische Risiken. Derartige Risiken vor dem Eingriff zu erkennen und geziehlt Hilfe anzubieten, ist ein wesentliches Anliegen dieser empirischen Studie.
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Verlag für Medizinische Psychologie im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht • Göttingen und Zürich
Zeitschrift für Sozialpsychologie Geschäftsführender Herausgeber: P r o f . D r . H.Feger Redaktion: Roswitha Plum, Institut für Psychologie der RWTH, Templergraben 55, D-5100 Aachen
Die Zeitschrift für Sozialpsychologie ist für den deutschen Sprachraum das erste Organ, welches Forschungsarbeiten aus den Gebieten der Sozialpsychologie sowie der Sprachpsychologie und der politischen Psychologie an einem Ort vereinigt, und das der wissenschaftlichen Kontroverse zwischen verschiedenen theoretischen Standpunkten das ihr gemäße Forum schafft. Eine weitere Aufgabe sehen die Herausgeber in der Dokumentation von Neuerscheinungen, von Artikeln aus anderen deutschsprachigen Zeitschriften und von Dissertationen und Diplomarbeiten. Die Autoren werden gebeten, ihre Manuskripte in 5facher Ausfertigung beim geschäftsführenden Herausgeber einzureichen. Für die Manuskriptgestaltung sind die im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Psychologie von Prof. Dr. Günther Reinert verfaßten Richtlinien maßgebend, die der geschäftsführende Herausgeber den Autoren auf Anfrage zusendet. Der Umfang der eingesandten Arbeiten sollte 25 Schreibmaschinenseiten (1 Vi Zeilenabstand, 32 Zeilen ä 60 Anschläge) nicht übersteigen. - Den Arbeiten sind Abstracta in deutscher und englischer Sprache von je 10 Zeilen voranzustellen. Beizufügen ist der Hinweis, daß der Beitrag nicht bereits an anderer Stelle publiziert wurde. - Die Autoren werden um maximal 5 Stichwörter zur Kennzeichnung ihrer Arbeit und schließlich um biographische Daten gebeten: Jahr und Ort akademischer Prüfungen, das jetztige Arbeitsverhältnis, die wichtigsten Veröffentlichungen (Titel, Jahr) sowie derzeitige Forschungsarbeiten. Über die Annahme von Manuskripten entscheidet das Kollegium der Herausgeber. Bezüglich der Anforderungen, die an empirische Arbeiten gestellt werden, informiert der Artikel von Bredenkamp/Feger «Kriterien zur Entscheidung über die A u f n a h m e empirischer Arbeiten in die Zeitschrift für Sozialpsychologie» in Bd. 1, H. 1, 43-47 dieser Zeitschrift. Die Autoren erhalten von ihrem Beitrag 20 Sonderdrucke kostenlos, weitere zum Selbstkostenpreis. Die Zusendung von Besprechungsexemplaren verpflichtet der Herausgeber lediglich zur Dokumentation, nicht aber zur Rezension. Autorkorrekturen, die 10% der Satzkosten überschreiten, werden den Urhebern in Rechnung gestellt. Anzeigenannahme:
Verlag Hans Huber, Länggaßstraße 76, CH-3000 Bern 9
Erscheinungsweise: 4 Hefte jährlich Abonnementspreise pro Band: SFr.79.—/DM 88.—; für Studenten SFr.39.50/DM 44.— Porto und Versandgebühren: Schweiz SFr.3.—; Deutschland DM 6.—; übrige Länder SFr. 13.— Einzelheft: SFr.23.—/DM 26. — ; für Studenten S F r . l l . 5 0 / D M 13.— Einbanddecke: SFr. 12.—/DM 14.—
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Psychologie Neu in der Reihe Studien zur Sprachpsychologie
Chipman, Harold H. Dr.phil., Geneva
Children's Construction of the English pronominal System (Studien zur Sprachpsychologie, Band 7) 1980, 138 pages, figures, tables, board F r . 2 8 . The research reported in this book concerns English-speaking children's gradual mastery of the pronominal system. Children aged 3 to 12 years of age were tested for comprehension of sentences containing third person personal, relative, and possessive pronouns. The summary of results highlights the general stages in the acquisition of the pronominal system in general. The detailed analysis of the experiments gives some idea of the types of difficulty the child encounters in his comprehension and reveals the different strategies he uses to overcome them.
Früher erschienen: Wettler, M.: Syntaktische Faktoren im verbalen Lernen. (Studien zur Sprachpsychologie, Band 1) 1970, kt. Fr.32.— Teigeier, P.: Satzstruktur und Lernverhalten. (Studien zur Sprachpsychologie, Band 2) 1972, kt. Fr. 30.— Grimm, H.: Strukturanalytische Untersuchung der Kindersprache. (Studien zur Sprachpsychologie, Band 3) 1973, kt. Fr.40.— Engelkamp, J.: Semantische Struktur und die Verarbeitung von Sätzen. (Studien zur Sprachpsychologie, Band 4) 1973, kt. F r . 3 5 . Herrmann, T., Deutsch, W., unter Mitarbeit von Laucht, M.: Psychologie der Objektbenennung. (Studien zur Sprachpsychologie, Band 5) 1976, kt. Fr.37.— Jörg, S.: Der Einfluß sprachlicher Bezeichnungen auf das Wiedererkennen von Bildern. (Studien zur Sprachpsychologie, Band 6) 1978, kt. F r . 2 8 . -
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