Wielands Briefwechsel: Band 16, Teil 2 Briefe Juli 1802 - Dezember 1805, Teil 2: Anmerkungen 9783050072951, 9783050030050


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German Pages 600 [604] Year 1998

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Table of contents :
Anmerkungen
[1]. Von Ch. W. Geßner - 293. An J. H. Voß
294. An Anna Amalia von Sachsen- Weimar und Eisenach - 568. Von Chr. E. K. von Bentzel-Sternau
ANHANG
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Wielands Briefwechsel: Band 16, Teil 2 Briefe Juli 1802 - Dezember 1805, Teil 2: Anmerkungen
 9783050072951, 9783050030050

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Wielands Briefwechsel

Wielands Briefwechsel Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durch Siegfried Scheibe

Sechzehnter Band Zweiter Teil

AKADEMIE VERLAG

Wielands Briefwechsel SECHZEHNTER BAND (Juli 1 8 0 2 - D e z e m b e r 1805) Zweiter Teil: Anmerkungen

Bearbeitet von Siegfried Scheibe

AKADEMIE VERLAG

Dieser Band wurde durch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung im Akademienprogramm mit Mitteln des Bundes (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie) und des Landes Berlin (Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur) gefördert Gedruckt mit Unterstützung von Jan Philipp Reemtsma Zitiertitel: BW 16. 2

Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme Wieland, Christoph Martin: [Briefwechsel] Wielands Briefwechsel / hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durch Siegfried Scheibe. — Berlin : Akad. Verl. Teilw. hrsg. von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Institut für Deutsche Sprache und Literatur durch Hans Werner Seiffert. — Teilw. hrsg. von der Akademie der Wissenschaften der DDR, Zentralinstitut für Literaturgeschichte durch Hans Werner Seiffert. — Teilw. hrsg. von der Akademie der Wissenschaften der DDR, Zentralinstitut für Literaturgeschichte durch Siegfried Scheibe. — Teilw. hrsg. von der Akademie der Wissenschaften, Berlin, durch Siegfried Scheibe ISBN 3-05-000880-6 Bd. 16. (Juli 1 8 0 2 - D e z e m b e r 1805). Teil 2. Anmerkungen / bearb. von Siegfried Scheibe. — 1998 ISBN 3-05-003005-4

© Akademie Verlag GmbH, Berlin 1998 Der Akademie Verlag ist ein Unternehmen der R. Oldenbourg-Gruppe. D a s e i n g e s e t z t e P a p i e r ist a l t e r u n g s b c s t ä n d i g n a c h D I N / I S O 9*?0(t. Alle R e c h t e , i n s b e s o n d e r e d i e d e r Ü b e r s e t z u n g in a n d e r e S p r a c h e n , v o r b e h a l t e n . K e i n Teil d i e s e s B u c h e s d a r f o h n e s c h r i f t l i c h e ( i e n e h m i g u n g d e s V e r l a g e s in i r g e n d e i n e r F o r m — d u r c h P h o t o k o p i e , M i k r o v e r f i l m u n g o d e r i r g e n d e i n a n d e r e s V e r f a h r e n — r e p r o d u z i e r t o d e r in e i n e v o n M a s c h i n e n , i n s b e s o n d e r e von D a t e n v e r a r b c i t u n g s m a s c h i n e n , v e r w e n d b a r e S p r a c h e ü b e r t r a g e n o d e r ü b e r s e t z t w e r d e n . All rights r e s e r v e d ( i n c l u d i n g t h o s e o f t r a n s l a t i o n i n t o o t h e r l a n g u a g e s ) . N o part o f this b o o k m a v be r e p r o d u c e d in anv f o r m — bv p h o t o p r i n t i n g , m i c r o f i l m , o r any o t h e r m e a n s — n o r t r a n s m i t t e d o r t r a n s l a t e d i n t o a m a c h i n e l a n g u a g e w i t h o u t w r i t t e n p e r m i s s i o n f r o m the p u b l i s h e r s .

Satz, Druck und Bindung: Druckhaus „Thomas Müntzer" GmbH, Bad Langensalza Printed in the Federal Republic of Germany

VORBEMERKUNG

In den Textteil der Ausgabe (jeweils erster Halbband) sind sämtliche Briefe von und an Wieland a u f g e n o m m e n , soweit sie als Handschriften, als G e s a m t - oder Teildrucke sowie als Inhaltsangaben überliefert oder durch Hinweise in Briefen und anderen Zeugnissen zu erschließen sind. M a ß g e b e n d für die Ansetzung eines erschlossenen Briefes ist nicht die Absicht, einen Brief zu schreiben, sondern die Bestätigung, d a ß er verfaßt wurde. Als Brief gilt, was ausgesprochenen Briefcharakter besitzt und von Wieland bzw. von dessen Briefpartnern in der vorliegenden Form nicht für eine Veröffentlichung als Werk v o r g e s e h e n war. Dazu zählen neben den Briefen von und an Privatpersonen, von und an amtliche Personen und von und an Institutionen auch Briefe, die g e m e i n s a m mit anderen Personen verfaßt bzw. die im Auftrag anderer Personen geschrieben w u r d e n , sowie Nachschriften zu Briefen anderer Personen. Als Briefe w e r d e n auch P r o m e m o r i a , Rechnungen usw. angesehen, nicht aber S t a m m b u c h e i n t r a g u n g e n Wielands (sie sind im A n h a n g z u m Textteil nachgewiesen) sowie handschriftliche W i d m u n g e n in eigenen oder fremden Büchern. Die Briefe sind chronologisch angeordnet. Nicht datierte Briefe stehen jeweils am Anfang des möglichen Entstehungszeitraums. — Briefe Wielands sind in der Regel vor Briefen an ihn v o m gleichen Tage w i e d e r g e g e b e n . Mehrere Briefe Wielands vom selben Tag sind möglichst nach der Abfolge der Niederschrift eingereiht, andernfalls alphabetisch nach d e m N a m e n der E m p f ä n g e r ; Briefe an Wieland vom selben Tag alphabetisch nach d e m N a m e n der Absender. Die Briefe sind bandweise numeriert und enthalten eine auf ihren jeweiligen G e s a m t u m fang b e z o g e n e Zeilenzählung. Den Brieftexten liegt, soweit vorhanden, die Handschrift zugrunde, deren korrigierte T e x t f a s s u n g mit allen Eigenheiten und Besonderheiten die T e x t g r u n d l a g e bildet (m und n sind zu m m und nn aufgelöst, alle K l a m m e r n der Briefschreiber als „ ( ) " wiedergegeben). Ist die Handschrift nicht vorhanden, wird auf Abschriften bzw. auf D r u c k e des Briefes z u r ü c k g e g r i f f e n . (Die folgenden B e m e r k u n g e n über die B e h a n d l u n g der D r u c k e gelten analog auch für Abschriften.) Liegt nur ein D r u c k des Briefes vor, ist dessen T e x t f o r m mit allen Eigenheiten und Besonderheiten wiedergegeben. Liegen mehrere D r u c k e des Briefes vor, ist diejenige Fassung für den Abdruck ausgewählt w o r d e n , die nach der Art der Überlieferung, nach d e m Herausgeber usw. der Textf o r m der Handschrift am nächsten zu k o m m e n scheint. Inhaltliche Abweichungen der nicht a b g e d r u c k t e n Textfassung sind als Varianten verzeichnet. Liegen mehrere D r u c k e eines Briefes vor, die sich gegenseitig ergänzen (die also alle unvollständig sind), ist aus den B r i e f f r a g m e n t e n die T e x t f o r m und die wahrscheinliche Abfolge des Briefes rekonstruiert und im Anmerkungsteil der Ausgabe (jeweils zweiter Halbband) unter d e m b e t r e f f e n d e n Brief b e g r ü n d e t . Die nur in einem D r u c k überlieferten Textpartien folgen dessen T e x t f o r m mit allen Eigenheiten und Besonderheiten; für die in mehreren D r u c k e n vorliegenden Textpartien ist die T e x t f o r m ausgewählt, die d e m Original

6

Vorbemerkung

am nächsten zu kommen scheint und die ebenfalls mit allen Eigenheiten und Besonderheiten wiedergegeben ist. Inhaltliche Abweichungen der nicht abgedruckten Textfassungen in den übereinstimmenden Partien sind als Varianten verzeichnet. Sind zu Briefen, die nur in Form von Drucken vorliegen, Korrekturen oder Ergänzungen überliefert, die auf die Handschriften zurückgehen, so sind diese Korrekturen und Ergänzungen in den Textabdruck einbezogen. Die nicht übernommenen inhaltlichen Abweichungen des Druckes sind als Varianten verzeichnet. Eindeutige Schreib- und Druckfehler in den Handschriften und Drucken sind korrigiert; sie sind im Anschluß an die Uberlieferung des betreffenden Briefes ausgewiesen. In den Textteil der Ausgabe sind nur von Wieland stammende oder an ihn gerichtete Texte aufgenommen. Briefe anderer Personen, denen Wieland eine Nachschrift hinzufügte, sowie Nachschriften anderer Personen zu Briefen Wielands oder Bemerkungen anderer Personen auf Briefen von und an Wieland sind innerhalb des Anmerkungsteiles zu dem betreffenden Brief wiedergegeben. Der Text der Briefe Wielands ist mit einer größeren Type recte gedruckt, der Text an Wieland gerichteter Briefe mit einer kleineren Type recte. Alle Zusätze der Bearbeiter zum Brieftext (Uberschriften der Briefe, Ergänzungen von Datierungen und von Textteilen, Auflösungen nicht allgemein üblicher Abkürzungen, Auflösungen von Zeichen sowie Inhaltsangaben) sind im entsprechenden Schriftgrad kursiv gedruckt. Einfache Unterstreichungen in Handschriften (bzw. alle einfachen Hervorhebungen in Drucken) erscheinen in Sperrdruck, mehrfache Unterstreichungen in Handschriften (bzw. stärkere Hervorhebungen in Drucken) in Halbfettdruck. Im Anmerkungsteil sind alle Zitate aus den Brieftexten (auch Varianten und Lemmata) in einer größeren Type recte gedruckt, alle Bemerkungen der Bearbeiter in einer kleineren Type recte. Zu den einzelnen Briefen ist jeweils deren Uberlieferung verzeichnet. Dort finden sich Angaben über die Handschrift, über den Erstdruck sowie über weitere relevante Drucke des Briefes. Dazu treten Bemerkungen zur Textgestaltung und, soweit notwendig, Begründungen zur Datierung und zum Empfänger oder Absender des Briefes. Auf die detaillierte Beschreibung der Handschriften mußte verzichtet werden, da nur von einem Teil der Briefe die originalen Handschriften benutzt werden konnten, bei den meisten jedoch die Bearbeitung aufgrund von Photokopien oder Xerokopien erfolgen mußte. Als Varianten sind die textlichen und interpunktionellen Korrekturen von handschriftlich überlieferten Briefen Wielands sowie die inhaltlichen Abweichungen zwischen verschiedenen Drucken der Briefe Wielands verzeichnet, zu denen keine Handschriften überliefert sind. Auf die Verzeichnung der übrigen Varianten wurde in der Regel verzichtet. — Varianten aus Briefen an Wieland sind grundsätzlich nicht aufgenommen worden. Die Erläuterungen sollen, im Zusammenhang mit dem kommentierten Register, dem Benutzer beim Verstehen von Sachbezügen des Brieftextes helfen; sie enthalten keinen interpretierenden Kommentar zum Text. — Ist ein zu erläuternder Tatbestand nicht festzustellen, wird darauf durch die Bemerkung „Nicht ermittelt" hingewiesen. Verweise in der Form „vgl. Nr. 125" bzw. „vgl. Nr. 125, Z. 13" beziehen sich jeweils auf den Textteil des Bandes, Verweise in der Form „vgl. Nr. 125 zu 13" auf seinen Anmerkungsteil. Verweise auf andere Bände erfolgen in gleicher Weise, jedoch ist vor der Briefnummer der jeweilige Band genannt („vgl. BW 5, Nr. 125, Z. 13" bzw. „vgl. BW 5, Nr. 125 zu 13").

Vorbemerkung

7

Beim Abdruck der Brieftexte sind folgende Zeichen benutzt worden: 'Briefnummer [Briefnummer] * X x X x x bzw. x x x

— — — — — —

a bzw. abc /

— unsichere Buchstaben bzw. unsicheres Wort — Zeilenumbruch bei Anrede- und Grußformeln (im Abschnitt „Erläuterungen": Zeilenumbruch bei Versen bzw. Absatz innerhalb eines Zitates) — Seitenumbruch in der Handschrift

//

nicht nach der originalen Handschrift wiedergegebener Brief erschlossener Brief Textlücke des Briefschreibers unentzifferbarer Großbuchstabe unentzifferbarer Kleinbuchstabe unentzifferbares Wort (beginnend mit Groß- bzw. Kleinbuchstaben)

Bei der Wiedergabe der Varianten sind folgende Zeichen benutzt worden: >

—*

erg

— Korrektur zu der folgenden bzw. zu der im Lemma stehenden Textform (Beispiel: „prangen ] blühen >" bedeutet: „blühen" wird nachträglich durch „prangen" ersetzt) — Sofortkorrektur zu der folgenden bzw. zu der im Lemma stehenden Textform; die Korrektur wurde vorgenommen, ehe der folgende Text niedergeschrieben wurde (Beispiel: „Wonne ] Freud —>" bedeutet: Der Wortansatz zu „Freude" wird durch „Wonne" ersetzt, ehe das folgende Wort niedergeschrieben wurde) — ergänzt (Beispiel: „heute ] erg" bedeutet: „heute" wurde nach der Niederschrift des umgebenden Textes hinzugefügt)

Folgende Abkürzungen und Siglen sind benutzt: A

Antwortender Brief

AA

Wielands gesammelte Schriften. Hrsg. von der Deutschen Kommission (seit 1954: Hrsg. von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin; seit 1960: durch Hans Werner Seiffert). Abt. I: Werke; Abt. II: Übersetzungen. Berlin 1909ff.

AB

Ausgewählte Briefe von C. M. Wieland an verschiedene Freunde in den Jahren 1751. bis 1810. geschrieben, und nach der Zeitfolge geordnet. 4 Bände. Zürich 1 8 1 5 - 1 8 1 6

Adelung

Adelung, Johann Christoph: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der Oberdeutschen. Teil 1—4. Leipzig 1 7 9 3 - 1 8 0 1

AM

Attisches Museum

Vorbemerkung B

B e a n t w o r t e n d e r Brief

Behler

Behler, Diana: Henry C r a b b R o b i n s o n : A British Acquaintance of Wieland and His Advocate in England. [Mit 2 A n h ä n g e n , bearbeitet von H. Sch., d. i. Hansjörg Schelle.] In: Christoph Martin Wieland. Nordamerikanische Forschungsbeiträge zur 250. W i e d e r k e h r seines G e b u r t s t a g e s 1983. Hrsg. von Hansjörg Schelle [ . . . ] . T ü b i n g e n 1984, S. 5 3 9 - 5 7 1

Beißner

Beißner, Friedrich: N e u e W i e l a n d - H a n d s c h r i f t e n . A u f g e f u n d e n und mitgeteilt. In: A b h a n d l u n g e n der Preußischen A k a d e m i e der W i s senschaften. Jg. 1937. Phil.-hist. Klasse. Nr. 13. — Unveränderter E i n z e l d r u c k : Berlin 1938.

B1

Blatt

Bojanowski

Bojanowski, Eleonore v o n : Louise G r o s s h e r z o g i n von Sachsen-Weimar und ihre Beziehungen zu den Zeitgenossen. N a c h grösstentheils unveröffentlichten Briefen und Niederschriften. Zweite Auflage. Mit einer B e i g a b e : Herders Briefe zur Erziehung des Erbprinzen Karl Friedrich. Stuttgart und Berlin 1905

Bornhak

Bornhak, F.: Anna Amalia, Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach, die B e g r ü n d e r i n der klassischen Zeit Weimars. Berlin 1892

Böttiger, 1838

Literarische Zustände und Zeitgenossen. In S c h i l d e r u n g e n aus Karl Aug. Böttiger's handschriftlichem Nachlasse. H e r a u s g e g e b e n von K. W. Böttiger . . . . 2 Bde. Leipzig 1838

Böttiger, 1839

Böttiger, 1855

BW

Clark

Christoph Martin Wieland nach seiner Freunde und seinen eigenen Äußerungen. Zusammengestellt und mitgetheilt von C[arl] W[ilhelm] Böttiger. In: Historisches Taschenbuch. [. . .] hrsg. von Friedrich von Raumer. Jg. 10. Leipzig 1839, S. 359 — 464 (Böttiger, Karl W i l h e l m ) : Frau von Stael in Weimar im J a h r e 1804. Aus K. A. Böttigers Nachlaß. In: Morgenblatt für gebildete Leser, 1855, Nr. 27, 1. Juli 1855, S. 6 2 5 - 6 3 2 , Nr. 28, 8. Juli 1855, S. 6 5 8 - 6 6 6 , Nr. 29, 15. Juli 1855, S. 6 8 1 - 6 8 6 Wielands Briefwechsel. Hrsg. von der D e u t s c h e n A k a d e m i e der W i s s e n s c h a f t e n zu Berlin, Institut für deutsche Sprache und Literatur (seit 1968: durch Hans Werner Seiffert; seit 1 9 7 5 : Hrsg. von der A k a d e m i e der W i s s e n s c h a f t e n der D D R , Zentralinstitut für Literaturgeschichte durch Hans Werner Seiffert; seit 1 9 8 4 : durch Siegfried Scheibe; seit 1990: Hrsg. von der A k a d e m i e der W i s s e n s c h a f t e n , Berlin, durch Siegfried Scheibe; seit 1992: Hrsg. von der BerlinBrandenburgischen A k a d e m i e der W i s s e n s c h a f t e n durch Siegfried Scheibe). Berlin 1963ff. Clark, William H.: Wielandbriefe aus der S a m m l u n g W i l h e l m Kurrelmeyers: U n g e d r u c k t e A u t o g r a p h e n C. M. Wielands in d e r Bibliothek der J o h n s Hopkins University. Teil 2. In: M o d e r n Language N o t e s 79, 1964, S. 3 9 1 - 4 0 4

Vorbemerkung

9

D

Druck

DB

Auswahl denkwürdiger Briefe, hrsg. von Ludwig Wieland. 2 Bände. Wien 1815

Düntzer, 1858

Aus Karl Ludwig von Knebels Briefwechsel mit seiner Schwester Henriette (1774—1813). Ein Beitrag zur deutschen Hof- und L i t e raturgeschichte. Hrsg. von Heinrich Düntzer. Jena 1858

Düntzer, 1873

Düntzer, Heinrich: Zwei Bekehrte. Zacharias Werner und Sophie von Schardt. Leipzig 1873

Eckardt

Johann Gottfried Schadow: Kunstwerke und Kunstansichten. Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845. Kommentierte Neuausgabe der Veröffentlichung von 1849 hrsg. von Götz Eckardt. Berlin (1987)

FDH

Freies Deutsches Hochstift/Frankfurter Goethe-Museum. furt/Main

Fiebinger

Fiebinger, Otto: Dreizehn Briefe Wielands zumeist an Luise v. Göchhausen. In: Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft 11, 1925, S. 2 5 3 - 2 9 7

Friedländer

Gottfried Schadow: Aufsätze und Briefe nebst einem Verzeichnis seiner Werke. Hrsg. von Julius Friedländer. Stuttgart 2 1890

Gerhardt

Gerhardt, L. : Karl August Böttiger und Georg Joachim Göschen im Briefwechsel. Leipzig 1911 (Schriftsteller und Buchhändler vor hundert Jahren)

Gliwitzky

Gliwitzky, Hans: Briefe von und an Carl Leonhard Reinhold. In: Reinhard Lauth: Philosophie aus einem Prinzip. Carl Leonhard Reinhold. Bonn 1974

GM

Goethe-Museum Düsseldorf

GNM

Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Goschen

Das Leben Georg Joachim Göschens von seinem Enkel Viscount Goschen. Deutsche, vom Verfasser bearbeitete Ausgabe übersetzt von Th. A. Fischer. Band 1—2. Leipzig 1905

Götze, 1928

Götze, Alfred: Ein fremder Gast. Frau von Staël in Deutschland 1803/04. Nach Briefen und Dokumenten. Jena 1928

Götze, 1930

Götze, Alfred: Wieland und Frau von Staël im Briefwechsel. In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen Jg. 85, 1930, Band 157, S. 6 3 - 6 8 (= Der neuen Serie 57. Band)

Götze, 1968

Götze, Alfred: Unveröffentlichtes aus dem Briefwechsel der Frau von Staël. In: Zeitschrift für französische Sprache und Literatur 78, 1968, S. 1 9 3 - 2 2 7

Gruber

Gruber, Johann Gottfried: Wielands Leben. IV. Theil. Leipzig 1828 (= C. M. Wielands sämmtliche Werke. Dreiundfünfzigster Band) bzw. Gruber, Johann Gottfried: C. M. Wielands Leben mit Ein-

Frank-

Vorbemerkung

10

Schluß vieler noch ungedruckter Briefe Wielands neu bearbeitet. Band 2, Leipzig, Altenburg 1828 Grumach

Goethe. Begegnungen und Gespräche. Begründet von Ernst Grumach und Renate Grumach. Band V. 1800—1805. Hrsg. von Renate Grumach. Berlin, New York (1985)

H

Handschrift

h

Entwurf zu einer Handschrift oder deren Abschrift

Haussonville

Haussonville: M m e de Staël et M. Necker. D'après leur correspondance inédite. VII. Madame de Staël à Weimar. In: Revue des deux mondes. LXXXIV 1 année — Sixième période. Tome Vingt-etunième. 1914, S. 3 3 4 - 3 6 1

Herder Briefe

Johann Gottfried Herder: Briefe. Gesamtausgabe 1763 — 1803. Unter Leitung von Karl-Heinz Hahn hrsg. von den Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar (Goethe- und Schiller-Archiv). Band 1—8. Weimar 1 9 7 7 - 1 9 8 9 . (Bearbeitet von Wilhelm Dobbek f und Günter Arnold.)

Horn

C. M. Wieland's Briefe an Sophie von La Roche, nebst einem Schreiben von Geliert und Lavater. Hrsg. von Franz Horn. Berlin 1820

Keil

Keil, Robert: Aus klassischer Zeit. Wieland und Reinhold. OriginalMittheilungen als Beitrag zur Geschichte des deutschen Geisteslebens im 18. Jahrhundert. Leipzig 1885

Kleist Briefe

Heinrich von Kleist: Werke. Hrsg. von Erich Schmidt. Band 5. Bearbeitet von G. Minde-Pouet. Leipzig und Wien 1906

Kloocke

Kloocke, Kurt: Quelques lettres inédites de Madame de Staël et une lettre de Wieland. In: Cahiers Staëliens 23, 1978, S. 5 7 - 7 5

Knebel

Knebel, Karl Ludwig von: Literarischer Nachlaß. Hrsg. von K. A. Varnhagen von Ense und Th. Mündt. Band 2. Leipzig 1835

Kraus

Kraus, René: Unbekannte Briefe Wielands und Schillers an Frau v. Staël. In: Neues Wiener Journal vom 29. Oktober 1926

Kurrelmeyer

Kurrelmeyer, Wilhelm: Neue Briefe Wielands = Quellen zur deutschen Geistesgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts VIII. In: Euphorion 34, 1933, S. 3 9 3 - 4 1 3

Langer

Langer, Karl: Fünf Briefe des Dichters Wieland an seine Weinlieferanten. In: Unterhaltungsblatt des Schwarzwälder Boten. Jg. 79, Nr. 11 vom 15. Januar 1913

Marquardt

Marquardt, Hertha: Unbekannte Autogramme aus Weimars großer Zeit aus dem Nachlaß von Henry Crabb Robinson in London. In: Archiv 114.199, 1963, S. 3 7 5 - 3 9 0

Maurach

Maurach, Bernd: Der Briefwechsel zwischen August von Kotzebue und Carl August Böttiger. Bern, Frankfurt am Main, New York, Paris (1987)

Vorbemerkung

11

Maurer-Constant

Briefe an Johann von Müller. Hrsg. von [Johann Conrad] MaurerConstant. Band 4. Schaffhausen 1840 (J. von Müller: Sämmtliche Werke, Supplement-Band 4)

NAM

Neues Attisches Museum

Nr.

Nummer

NTM

Neuer Teutscher Merkur

Pange

Pange, Comtesse Jean de: M m e de Staël et la découverte de l'Allemagne. Paris 1929. (Les grands événements littéraires)

Raabe

Raabe, Paul: Der Verleger Friedrich Wilmans. Ein Beitrag zur Literatur- und Verlagsgeschichte der Goethezeit. In: Bremisches Jahrbuch. Hrsg. von der Historischen Gesellschaft zu Bremen. Bd. 45. Bremen 1957, S. 7 9 - 1 6 2

Rs.

Rückseite

S.

Seite

Schelle, 1974

Schelle, Hansjörg: Christoph Martin Wielands Briefwechsel mit Friedrich Wilmans. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts. 1974. Tübingen 1975, S. 9 1 - 1 4 2

Schelle, 1975

Schelle, Hansjörg: Wielands Beziehungen zu seinen Leipziger Verlegern. Neue Dokumente. (Teil 1). In: Lessing Yearbook 7, 1975, S. 1 4 9 - 2 1 9

Schelle, 1977

Schelle, Hansjörg: Wielands Beziehungen zu seinen Leipziger Verlegern. Neue Dokumente. (Teil 3). In: Lessing Yearbook 9, 1977, S. 1 6 6 - 2 5 8

Schelle, 1978

Schelle, Hansjörg: Wieland und die Gebrüder Gädicke. Teil 2. In: Modern Language Notes 93, 1978, S. 3 7 4 - 3 9 5

Schelle, 1985/1

Schelle, Hansjörg: C. M. Wielands Briefwechsel mit Friedrich Vieweg. Teil 3. In: Modern Language Notes 100, 1985, S. 6 3 2 - 6 3 7

Schelle, 1985/2

Schelle, Hansjörg: S. C. A. Lütkemüller in seinen Beziehungen zu C. M. Wieland. In: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 20, 1985, S. 1 2 7 - 1 9 8

Seiffert

Seiffert, Hans Werner: Ergänzungen und Berichtigungen zu den Prolegomena VIII und IX zu einer Wieland-Ausgabe. Berlin 1953 (Abhandlungen der deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Klasse für Sprache, Literatur und Kunst. Jahrgang 1953 Nr. 2)

Seuffert, 1887

Seuffert, Bernhard: Rez.: Wiener freunde 1784—1808. beiträge zur jugendgeschichte der deutsch-österreichischen litteratur. von Robert Keil [. . .] Wieland und Reinhold. Originalmitteilungen, als beiträge zur geschichte des deutschen geisteslebens herausgegeben von Robert Keil [ . . . ] . In: Anzeiger für deutsches Alterthum und deutsche Litteratur 13, 1887, S. 2 5 9 - 2 9 1

12

Vorbemerkung

Seuffert, 1900

Seuffert, Bernhard: Wielands Gelegenheitsgedichte. Aus Handschriften und Drucken verzeichnet. In: Freundesgaben für Carl August Hugo Burckhardt zum siebenzigsten Geburtstag. 6. Juli 1900. [. . .] Weimar 1900, S. 1 2 1 - 1 6 0

Seuffert, 1913

Seuffert, Bernhard: Rechtfertigung der berühmten Frau von Maintenon durch Christoph Martin Wieland. Zum 20. Januar 1913 veröffentlicht. In: Zeitschrift für Bücherfreunde. NF. Jg. 4, 1913, 2. Hälfte, S. 3 0 8 - 3 1 4

Siebenschein

Siebenschein, Hugo: Dva dopisy Wielandovy. In: Casopis pro moderni filologii. Roc. 2, Praha 1912, Ses. 3, S. 2 4 9 - 2 5 1 und Ses. 4, S. 3 4 7 - 3 5 0

SLB

Sächsische Landesbibliothek Dresden

SNM

Deutsches Literaturarchiv/Schiller-Nationalmuseum Marbach a. N.

Starnes, 1987

Starnes, Thomas C.: Christoph Martin Wieland. Leben und Werk. Aus zeitgenössischen Quellen chronologisch dargestellt. 3 Bde. Sigmaringen 1987

Starnes, 1991

Starnes, Thomas C.: Neues zur Korrespondenz Wielands. In: Wieland-Studien. Hrsg. vom Wieland-Archiv Biberach und von Hans Radspieler. Band 1. Sigmaringen 1991, S. 1 1 1 - 1 5 5

SW

Sämmtliche Werke

SWK/GSA

Stiftung Weimarer Klassik, Goethe- und Schiller-Archiv Weimar

ThHStAW

Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar

UB

Universitätsbibliothek

vgl.

vergleiche

WA

Goethes Werke. Hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. Abt. IV: Briefe. 50 Bde. Weimar 1 8 8 7 - 1 9 1 2

WB

Bertuch, Friedrich Justin; Vulpius, Christian August: Verzeichniß der Bibliothek des verewigten Herrn Hofraths Wieland, welche den 3. April 1815 und die folgenden Tage [. . .] zu Weimar öffentlich versteigert werden soll. Weimar 1814

Weizsäcker

Weizsäcker, Paul: Die Bildnisse Wielands. In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte. NF 2, 1893, S. 1—52 sowie die Nachlese ebenda 7, 1898, S. 2 8 5 - 3 0 0

WM

Wieland-Museum Biberach

Z.

Zeile

ZB

Zentralbibliothek

Zolling

Zolling, Theophil: Heinrich v. Kleist in der Schweiz. Nebst 38 bisher ungedruckten Briefen von H. v. Kleist, C. M. Wieland, Ludwig Wieland, J. G. Herder, Caroline Herder, H. Zschokke, Jens Baggesen, Heinrich Geßner, Franz Xaver Bronner, J. R. Meyer. Stuttgart 1882

[1]. Von Ch. W. Geßner Bern, Anfang Juli (?) 1802 Zur Datierung: Der Brief beantwortete Wielands Schreiben vom 10. Juni 1802 (BW 15) und reagierte wohl auf die dort gestellten Fragen. Wie aus Nr. 7 (Z. 6 f ) hervorgeht, war er offenbar vor dem Brief seines Sohnes Ludwig Friedrich August bei Wieland angekommen. E r l ä u t e r u n g e n : B: 10. 6. 1802 (BW 15);

A: [10]

2. Von RA. Wolf Halle, 12. Juli 1802 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111,8,12 Mit Korrekturen D Friedrich August Wolf. Ein Leben in Briefen. Die Sammlung besorgt und erläutert durch Siegfried Reiter. Ergänzungsband. I. Die Texte. [. . .] Mit Unterstützung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften aus dem Nachlaß des Verfassers hrsg. von Rudolf Seilheim. Halle 1956, S. 1 1 5 - 1 1 6 , Nr. 273a Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

11 Buch: M. Tulli Ciceronis quae vulgo fertur oratio pro. M. Marcello. Recognovit animadversiones selectas superiorum interpretum suasque adiecit Frid. Aug. Wolfius. Berlin 1802. — Wolf wies nach, daß diese Rede unecht und als bloße Deklamierübungen anzusehen ist. 24 Göthe . . . : Johann Wolfgang von Goethe hielt sich vom 9. bis etwa 17. Juli 1802 in Halle auf und wohnte bei Wolf. 25 — 26 auf einige Tage in Ihrem geweihten Zirkel zu seyn: Wolf besuchte Weimar im Dezember 1803 und Januar 1804. Begegnungen mit Wieland sind in dieser Zeit nicht belegt. [3], An. J. P. Fr. Richter (Jean Paul) Tiefurt, vor 13. Juli 1802 Quelle: Starnes, 1987, 3, S. 104

Juli-August 1802

14 E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

3 Titan:

A: —

Johann Paul Friedrich Richter (Jean Paul): Titan. 4 Bde. Berlin 1 8 0 0 - 1 8 0 3 .

-

Es handelt sich um den 1802 erschienenen Band 3 des Romans.

[4]. Von L. Fr. A. Wieland Bern, Mitte (?) Juli 1802 Zur Datierung: Wieland erhielt den Brief am 9. August 1802 (vgl. Nr. 7), so daß anzunehmen ist, daß er im Laufe des Juli 1802, möglicherweise gegen oder nach Mitte Juli 1802, geschrieben wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B: 10. 6. 1802 (BW 15);

A: 7

5. An Karl August Böttiger Tiefurt, 27. Juli 1802 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 11 Mit Korrekturen Adresse: Herrn Ober Consistorial Rath / Böttiger. Mit Siegel Textgrundlage: H

/

Weimar.

Varianten

6 nur ] erg

16 sie ] mich

23 N. S. ] erg (?)

Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus Wielands Ubersetzung der „Helena" des Eurípides in dieser Zeit. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

3 Eurípides:

A: —

Helena. Eine Tragödie von Eurípides. Uebersezt von C. M. Wieland. In:

Neues Attisches Museum Bd. 1, H e f t 1, 1805, S. 47—158. — Wieland hatte in dieser Zeit begonnen, die „Helena" des Eurípides zu übersetzen; vgl. dazu Wieland an Böttiger, 11. April 1802: „ G ö t h e hat mir [. . .] einen eben so unerwarteten als angenehmen Nachmittagsbesuch gemacht. [. . .] Er schien auch gern zu hören, daß ich mich an die Helena des Eurípides machen wollte" (BW 15) sowie Nr. 6 (Z. 24ff.)

10 163. Vers

gedruckten Fassung lautet die Stelle: „ N a c h soviel schweren Leiden in diese Tiefen des Elends Versunken, wo find' ich Worte die kämpfende Brust zu erleichtern?

. . .: In der

Nr.

15

3-6

Wo eine mitweinende Muse, Die klagen mir helfe den bangen Trauergesang?" (a. a. O., S. 59).

18 Mutter: Leda.

18 Mannes: Menelaos.

18 Brüder: Die Dioskuren, Ka-

stor und Polydeukes (Castor und Pollux). 2 0 et eris . . . : Anspielung auf Horaz, Sermones 2, 5, 60: „divinare etenim magnus mihi donat Apollo". 2 3 P r e v o t . . .: Pierre Prévost, dessen „Théâtre des Grecs" zwischen 1785 und 1789 erschien (vgl. Nr. 17 zu 122—123). Die Übersetzung der „Helena" erschien in Band 8, 1787; die zitierte Stelle ist S. 418 gedruckt, allerdings mit der Abweichung „exprimer ma profond tristesse? Mes" (Wieland hatte bei der Abschrift stattdessen „cruelle douleur" versehentlich wiederholt).

27 wofern ers nicht gesagt . . .: Als Zitat nicht nachgewiesen.

28 Antwort:

Nicht bekannt.

6. An G.J.

Göschen Tiefart, 1. August 1 HO2

H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93 / N 26 Mit Korrekturen

Empfängervermerk: Wieland

/ empfangen d. 4. Aug.

D 1 Gruber, 1828, S. 333, 3 4 7 - 3 4 8 (Teilabdrucke) D 2 Bornhak, 1892, S. 318 (Teilabdruck) D 1 Schelle, 1977, S. 234 (Teilabdruck) Textgrundlage: H Varianten

7 einer ] der > 12 das ] dax —• 13 k a u f m ä n n i s c h e n ] k a u f m x —» 25 unter . . . Unterbrechungen ] erg 26 in ] an > 34 gelesen ] gelesenen > 38 auszuhalten ] aushalten > 47 Stazion ] Station > 49 Wiederkehr ] wieder —> 50 mir und ihm ] erg 59 jede ] xxx > 62 künftigen ] erg 64 nur ] noch —» 69 (so . . . läßt) ] so . . . läßt, > 71 diesen ] Sie —> E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

4 4 0 C a r o l i n s : Wieland hatte am 21. April 1802 Göschen „um einen Vorschuß von 40 bis 50 Carolinen auf neue Rechnung" gebeten (vgl. BW 15). 1 6 5ten und lezten T h e i l des A r i s t i p p s : Aristipp und einige seiner Zeitgenossen. Hrsg. von C. M. Wieland. In: Sämmtliche Werke. Bd. 3 3 - 3 6 . Leipzig 1 8 0 0 - 1 8 0 1 (Kleinoktavausgaben), 1801 (Großoktavausgabe) sowie 1801 — 1802 (Quartausgabe). Als Einzelausgabe in vier Bänden Leipzig 1800—1801. — Der geplante fünfte Band des Werkes wurde nicht ausgearbeitet; Wieland gab offenbar im Sommer 1803 diesen Plan auf (vgl. Nr. 64 zu 5 — 6). 17 Ostermesse 1 8 0 3 : Die Oster- oder Jubilatemesse begann in Leipzig am Sonntag, dem 1. Mai 1803.

16

August

1802

1 8 H e r z o g i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 22 meine AlceS t e : Alceste. Ein Singspiel. [Weimar] 1773. — Hier ist Wielands verstorbene Frau Anna

Dorothea gemeint.

22—23 kein Herkules wieder bringt: In Wielands Sing-

spiel (vgl. zu 22) wie in dessen antiken Vorlagen wird Alceste, die zur Rettung ihres todkranken Mannes Admet an seiner Stelle den Tod gewählt hat, von Herkules aus dem To-

tenreich gerettet.

26—27 Ubersetzung der Helena des Euripides: Vgl. Nr. 5

zu 3. 2 7 I o n : Ion eine Tragödie des Euripides aus dem Griechischen übersetzt und erläutert von C. M. Wieland. In: Attisches Museum Bd. 4, Heft 3, 1803, S. 5 - 1 3 7 (dazu 2 7 — 2 8 gelüstig gemacht: S. 3—4 Vorbericht und S. 138—166 Erläuterungen). Offenbar äußerte Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach diesen Wunsch in Gesprächen während Wielands Aufenthalt in Tiefurt seit Juni 1802. 3 2 K a r l : Wielands Sohn Karl Friedrich war im Februar 1802 nach Pomsen bei Leipzig abgereist, wo er als Volontär seine landwirtschaftliche Ausbildung fortsetzen sollte (vgl. B W 15). Die Stelle hatte er durch Vermittlung Göschens erhalten. 3 4 B e r i c h t : Nicht bekannt. 44 Pos t e n b r u s q u e m e n t v e r l a s s e n : Da sich Karl Friedrich Wielands Klagen über seine Tätigkeit und seinen Aufenthalt in Pomßen häuften, beschloß Wieland im Spätherbst 1802, ihn wieder zu sich zu nehmen. Nach dem Verkauf des Gutes Oßmanstedt, als dessen Verwalter er mit seiner Ausbildung ursprünglich vorgesehen war, trat er im Frühjahr 1803 in den Großherzoglich Sächsischen Finanzdienst. 5 1 L a n d g u t : In Oßmanstedt. Nach dem Tode seiner Frau und infolge größerer Verluste entschloß sich Wieland in dieser Zeit, sein Gut zu verkaufen. 5 1 z w e y K a u f l u s t i g e : Nicht bekannt. — Wieland hatte Göschen am 21. April 1802 um seine Meinung über den geplanten Verkauf

gebeten (vgl. BW 15).

56 habe ich mich entschlossen . . .: Wieland verkaufte

im folgenden Jahr das gesamte Gut (also nicht nur, wie hier angedeutet, Teile davon) an den Hamburger Geschäftsmann Christian Johann Martin Kühne (vgl. etwa Nr. 93). — Unter den Briefen Wielands an Göschen ( S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/N 27, Nr. 149) befindet sich ein „Anschlag über das Guth Osmanstaedt", den Wieland möglicherweise an Göschen mit der Bitte gesandt hatte, ihn beim Finden eines Käufers zu unterstützen. Er ist undatiert und sieht, im Gegensatz zum Text dieses Briefes, den Verkauf des gesamten Gutes vor, so daß er später verfaßt sein wird. Die hier berechnete K a u f s u m m e wird in ähnlicher Höhe (21000 Reichstaler) in Nr. 17 (Z. 84f) erwähnt. — Der „Anschlag" lautet: Behandelter KaufPreis für nachbemeldte Stücke u Zubehör des Ritterguts zu Oßmannstätt, 1 '/2 Stunden von Weimar. Keichstaler 7000,,— Für die sämmtlichen Massiven u wohlerhaltnen Schloßgebäude sammt dem Schloßgarten, welcher 27 Acker 27 V2 Ruth?» Landes enthält, und zeither 5 um 150 teichsthaler verpachtet worden, also sicher für 200 teichstaler benutzt werden kann. 4800,,— Für 168 Vg Acker steuerfreyes Arthland, größtentheils von bester Qualität; ä 45 teichsthaler für 1 Acker; Nach Abzug von 2800 teichstaler als dem Capital von 1 1 2 teichstaler, welche dem Pfarrer, als seine Geldbesoldung davon jähr- 10 lieh entrichtet werden müssen —

Nr. 6

17

1800,,— für 30 Acker Ritterland, wovon die Hälfte t r i f t f r e y — 4 0 0 , , - für 5 V4 Acker 10 Ruthen B u s c h h o l z , nebst 2 '/2 Acker Wiesen. 2000,,— für 12 Acker triftfreye Wiese, die lange Hecke genannt, die beste in der ganzen Flur. 100,,— für 1 Acker Wiese unter dem Schloßgarten an der Ilm, nebst dem Uferholz. 300,,— für den so genannten Teichgarten, welcher viel Obstbäume u Gras enthält. 4200,,— für 84 Acker wohl bestandnes Buchenholz im Hatschburger Revier ohne andere Abgabe als 1 Klafter Holz an den Pfarrer u. 1 Scheffel Korn an den Fürstlichen Forstbedienten. 500,,— für das Recht 150 Schafe, ohne die Mehrung, auf die gemeine Huth u Trift zu geben. 600,,— Für Accis und Tranksteuer — auch Geleits-Freyheit. 300,,— Für das freye Mahlen p in der Mühle und Brauen im gemeinen Brauhause. 22'000 Reichsthaler in Carolins zu 6 reichstaler 8 gute groschen Varianten: 14—15 Wiese, . . . Flur. ] Wiese > oder Wiese, die lange Hecke genannt. > 18 Obstbäume ] Obst > 21 Fürstlichen Forstbedienten ] Forstbedienten > 25 Mahlen p ] Mahlen > 6 6 das heilige G r a b m e i n e r G e l i e b t e n . . . : Der Begräbnisplatz im Park des Gutes, auf dem neben Wielands Frau auch Sophie Marie Therese Brentano bestattet worden war, wurde am 11. August 1804 von Simon Moritz Bethmann im Namen der Familie Brentano von Christian Johann Martin Kühne abgekauft (vgl. dazu Nr. 349 und dort zu 26); auch Wieland selbst wurde nach seinem Wunsche 1813 dort beerdigt. 6 7 — 6 8 s o l e b e ich k ü n f t i g w i e d e r in d e r S t a d t : Nach dem Verkauf des Gutes kehrte Wieland Anfang Mai 1803 wieder nach Weimar zurück und bezog sein letztes Weimarer Haus in der heutigen Wieland-Straße. 7 2 — 7 3 mit Ihnen z u s a m m e n ZU k o m m e n : Wieland hatte bereits am 21. April 1802 eine solche Begegnung „in den nächsten 5 Monaten" entweder in Oßmannstedt oder „in Naumburg oder sonst irgendwo, auf halbem Wege zwischen hier u Leipzig" vorgeschlagen, da er nicht selbst zu Göschen reisen könne (WB 15). In Nr. 38 akzeptiert Wieland einen Besuch Göschens im November 1802 entweder in Oßmannstedt oder in Weimar. Dieser Besuch ist nicht zu belegen; da sich Wieland in Nr. 49 eingehend über alle mit Göschen zu besprechenden Fragen äußert (was nach einer Begegnung in dieser Weise nicht nötig gewesen wäre), ist anzunehmen, daß Göschen nicht nach Weimar oder Oßmannstedt reiste. 7 5 P r o j e k t d e s G r i e c h i s c h e n T h e a t e r s : Geplante Übersetzung der griechischen Dramen des Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes und aller damit im Zusammenhang stehender Texte, zusammen mit den Altphilologen Christian Friedrich Wilhelm Jacobs in Gotha und Karl August Böttiger in Weimar (vgl. dazu im einzelnen Nr. 17 (Z. 119ff), Nr. 35 (Z. 14ff), Nr. 49 (Z. 4 5 f f ) und Nr. 64 (Z. 20ff)), wobei sich Wieland Euripides und Aristophanes reservierte. Wieland hatte dieses Vorhaben Göschen am 21. April 1802 vorgetragen (vgl. BW 15). Der Plan wurde nicht ausgeführt; Wieland selbst übersetzte noch „Die Vögel" des Aristophanes, nachdem er bereits in den 90er Jahren dessen Komödien „Die Acharner" („Der Frieden"), „Die Ritter oder die Demagogen" und

2

W i e l a n d B W 16.2

18

August

1802

„Die Wolken" übersetzt hatte. — Karl August Böttiger schrieb am 29. August 1802 dazu an Göschen: „Wieland hat Ihnen von einem Griechischen Theater geschrieben. Es wäre schon der Mühe wert, daß Sie einmal eine mündliche Konferenz mit dem Alten hätten. Kommen Sie doch in diesem Herbst noch einmal herüber" (Gebhardt, 1911, S. 130). 7 8 H o h e n s t ä t t : Gut Göschens in der Nähe von Grimma. 79 Gatt i n : Johanna Henriette Göschen. 7 9 K i n d e r : Von den Kindern Göschens lebten damals: Karl Friedrich ( 1 7 9 0 - 1 8 8 1 ) , Georg Joachim ( 1 7 9 1 - 1 8 5 5 ) , Wilhelm Heinrich ( 1 7 9 3 - 1 8 6 6 ) , Henriette ( 1 7 9 5 - 1 8 8 8 ) und Albert ( 1 7 9 7 - 1 8 0 5 ) ; am 2. Dezember 1802 wurde die Tochter Friederike Charlotte geboren. 8 0 B a u : Möglicherweise im Zusammenhang mit Göschens Erfindung „eines ganz neuen Mechanismus der Buchdruckerpreßen", von der er am 14. März 1802 berichtet hatte (vgl. WB 15).

7. An L. Fr. A.

Wieland

Tiefurt und Oßmannstedt,

9. bis 16. August

1802

H

1897 im Besitz der Familie Rudolf Brockhaus, Leipzig; Verbleib unbekannt Nach h 2 : 15 beschriebene Seiten 8". Mit Korrekturen h 1 W M Biberach, Seuffert-Nachlaß Abschrift. Mit Korrekturen. (Möglicherweise aus D oder dessen Vorlage abgeschrieben und nach H korrigiert, wie sich aus verschiedenen Korrekturen ergeben könnte.) h 2 W M Biberach, Seuffert-Nachlaß Maschinenschriftliche Zusammenstellung der Korrekturen in H „(Verbesserungen in der Vorlage)", in der Zählung bezogen auf die Seiten- und Zeilenabfolge von h'. Nach Bemerkung Seufferts über dem Text „Kollat/'o« von W. Kramer, L«pz/g" D Ludwig Geiger: Wieland an seinen Sohn Ludwig. In: Zeitschrift für Bücherfreunde 1, 1897/98, S. 301—305 (wiederholt in: Ludwig Geiger: Aus Alt-Weimar. Mittheilungen von Zeitgenossen. Nebst Skizzen und Ausführungen. Berlin 1897, S. 24—35) Textgrundlage: h 1 mit den Korrekturen aus h 2 . — Die Lesung von d oder D bei du, dein usw. ist unsicher; es wurde, wie bei Wieland die Regel, stets d gesetzt. — Z. 52—53 wurde d e r S c h w e i t z e r statt d e s S c h w e i t z e r gesetzt. Z. 55 M ä n n e r n , statt M ä n -

nern .

Varianten 1. von H (nach h 2 ):

3 angefangen ] erg 4 (nach ] aber —* 27 sogar ] selbst > 36 deinem ] erg 52 Gerede ] Einfall > (wahrscheinlich vorher sanskülottischer > sanskülottisches) 55—56 wenn . . . ist ] erg 69 und sich ] und > 69 und nach ] und nach, > 85 diese Leute und ] erg 90—91 das . . . genommen ] erg 98 ordentlicher Weise ] erg 99 ohne Vermö134 mit ] gen ] erg 122 an . . . besonders ] erg 125 nährt ] ist —>

Nr.

6-7

19

auf > 143 tägl. ] erg 151 es ] erg 152 mit ] um die -> 153 mit ] sich mit > 158 einen ] durch einen > 159 zum ] garantiert —» 164 Klagen ] erg 172 hat, ] erg 186 in ] unter -> 196 haben ] erg 199 eine ] doch eine > 204 dann ] erg 214 angeblich ] erg 228 behalte . . . Oßmanstätt ] behalte mir bloß . . . Oßmanstätt vor > 233 Entschluß ] sehr 237 du ] erg 239 oder in Schwaben, ] erg 239 Stücke ] neuen —> 245 auf ] unter > 251 auf ] zu -> 258 damahls ] erg 263-264 allgemeinen ] erg 272 zu welchem ] wozu > 2. In D gegenüber h1 (außer reine Orthographie):

11 sichres ] sichres, D 18 soviel ] so viel D 22 sichres ] sicheres D 36 Erbe . . . wärest ] „Erbe . . . wärest" D 46 andren ] andern D 49 nur ] n u r D 60 seyn; ] seyn, D 63 deren ] derein D 68 versammeln ] versammeln, D 90—91 daran . . . Sprüchwort . . . genommen ] daran, . . . Sprichwort . . . genommen, D 101 oder, ] 122 getrieoder D 110 andre ] Andre D 116 bleibe ] bleibt D ben, ] getrieben D 129 magre ] magere D 143 so viel ] soviel D 144 Romanen ] Romane D 161 Schauspiele, ] Schauspiel D 162 Fontaine ] Fontaine, D 171 Jahrgang ] Jahrgange D 179 Ehre ] Ehre, D 184 innern ] innren D 195 aus ] und D 197 dazu ] dazu, D 201—202 hinter einander ] hintereinander D 214 verlassen ] verlassen, D 217 wohlbekannten ] wohl bekannten D 244 andere ] andre D 244 in ] nach D 264 Naserümpfens ] Nasenrümpfens D 288 überstandenen ] überstandnen D 298 haben ] haben, D 300 vernachläßigt, ] vernachlässigt D 305 überlassen, ] überlassen D 306 Wandelköpfigkeit ] Wankelköpfigkeit D 310 mehrern ] mehreren D 322 16. ] 16' D E r l ä u t e r u n g e n : B: [4];

5 Brief: Nr. [4],

A: [14]

6—7 Geßnerin . . . vorbereitet war: Charlotte Wilhelmine

Geßner; vgl. Nr. [1], 1 1 — 1 2 sichres U n t e r k o m m e n . . .: Ludwig Friedrich August Wieland weilte seit Anfang 1801 in der Schweiz, arbeitete zunächst im Verlag seines Schwagers Heinrich Geßner und erhielt durch dessen Vermittlung eine Sekretärsstelle bei der helvetischen Regierung (vgl. dazu Geßners Brief vom 21. Januar bis 8. Februar 1801, WB 15), die er vor dem 20. November 1801, bei einem Regierungswechsel, niedergelegt hatte (vgl. BW 15); er lebte seitdem in Bern und wünschte, zu seinem Vater zurückkehren zu können, während Wieland ihn auf eine neue öffentliche Anstellung in der Schweiz vertröstete (vgl. etwa Wielands Briefe an Charlotte Wilhelmine Geßner und an Ludwig Friedrich August Wieland vom 10. Juni 1802, BW 15). 1 5 — 1 6 Tode deiner Mutter: 2*

20

August

8. N o v e m b e r 1801.

sondern du selbst des Jahres 1802.

1802

25—26 wußte ich nicht nur von deiner Schwester, . . . : O f f e n b a r in einem nicht überlieferten Brief aus d e m A n f a n g

32

Animum

36 Herzogs von Bedford Erbe:

aequum

. . .: Horaz, Epistulae 1, 18, 112.

Heinrich VIII. von E n g l a n d hatte J o h n

Rüssel

(Russell) 1550 z u m Earl of Bredford erhoben und damit eine im 14. und 15. J a h r h u n d e r t bestehende Herrschaft wieder a u f g e n o m m e n . Die E r n e n n u n g w a r mit d e m G e s c h e n k eines Klostergutes verbunden, das den G r u n d s t o c k für den g r o ß e n Landbesitz und Reich-

59 Verfassung:

tum der Rüssel legte, auf den Wieland hier anspielt.

Die am 12.

April 1798, nach d e m Einmarsch der Franzosen, e i n g e f ü h r t e V e r f a s s u n g der „Helvetischen Republik", mit der ein Zentralstaat mit strenger Gewaltenteilung g e s c h a f f e n wurde, in d e m die Kantone nur Verwaltungsbezirke waren. Sie bestand bis zu der am 19. Februar 1803 von

Napoleon

erlassenen

Mediationsverfassung,

die

das

Kantonalsystem

61 die der alte Solon auf eine solche Frage gab:

stellte.

wiederher-

Vgl. Plutarch,

Leben des Solon, 15, 1—2: Solon habe bei seiner G e s e t z g e b u n g für Athen auf scharfes Eingreifen wie auf einschneidende N e u e r u n g e n verzichtet. „ A b e r was er durch gütliche Ü b e r r e d u n g oder durch einigen Z w a n g durchsetzen zu können glaubte, so daß sie Athener)

es sich noch gefallen ließen, das setzte er ins Werk, indem er, nach

(die

seinen

eigenen Worten, ,Gewalt zugleich und Recht z u s a m m e n k o p p e l t e ' . Als ihn d a r u m später jemand fragte, ob er den Athenern die besten Gesetze g e g e b e n habe, antwortete ,Die besten, die sie sich gefallen ließen'."

64 Partheyen:

er:

Die Patrioten = Anhän-

ger der neuen Ordnung und die Aristokraten oder Oligarchen = Anhänger der alten Ver-

71 Es ist nicht darum zu thun . . . : Als Zitat nicht ermit83 Männer: Darunter Frédéric César de La Harpe, über den sich Wieland wiederholt positiv äußerte (vgl. etwa Nr. 19). 89 Man lockt . . . : Sprichwort bzw. fassung.

telt.

umgangssprachliche R e d e w e n d u n g , seit d e m 17. J a h r h u n d e r t belegt, meist in der F o r m :

95 Sed surdo

„Keinen Hund mehr hinter d e m O f e n hervorlocken".

lung auf Terenz, H e a u t o n t i m o r o u m e n o s 2 2 2 : „surdo narret f a b u l a m " .

den Grazien, sagte Plato

. . . : Anspie-

104 Opfre

. . . : Plutarch, Amatorius 2 3 : 769 D; Diogenes Laertius, D e

vita et moribus p h i l o s o p h o r u m 4, 6.

130 Kaputrock von Görlitzer Tuch:

Schlichter Oberrock mit einer Kappe, die über den Kopf g e z o g e n werden kann; in Görlitz existierte damals eine bekannte Tuchfabrikation.

136 Übersetzt:

Nach

Adelung

(Tl. 4, 1801, Sp. 7 7 6 ) : „Die ganze O b e r f l ä c h e besetzen, eine w e n i g gangbare Bedeutung, w o f ü r besetzen üblicher ist".

137 Lausewenzel:

Nach

Adelung

(Tl. 2,

1796,

Sp. 1945) „in den niedrigen Sprecharten, eine verächtliche B e n e n n u n g des schlechtesten aus g e m e i n e m Landtobake zubereiteten R a u c h t o b a k e s " .

142—143 abschachern:

Nach Adelung (Tl. 1, 1793, Sp. 88) zu „ a b s c h a c h e r n " : „aus der J ü d i s c h - D e u t s c h e n M u n d art entlehnet, und nur in niedrigen A u s d r ü c k e n üblich [. . .] für a b h a n d e l n " (von Handel abgeleitet).

147—148 die beiden ersten nicht bloß von der Schriftstelle-

r e y : J o h a n n Wolfgang von G o e t h e stand in verschiedenen F u n k t i o n e n im Staatsdienst von Sachsen-Weimar, Friedrich von Schiller hatte Ende der 80er und A n f a n g der 90er J a h r e in

Nr. 7

21

Jena Vorlesungen über Geschichte und Ästhetik gehalten, hatte aber in dieser Zeit keine Verpflichtungen irgendwelcher Art. 1 4 9 K o t z e b u e . . . F r a u e n : Gemeint sind die beiden wohlhabenden Ehefrauen Kotzebues: Friederike Julie Dorothea, gest. 1790, und Christine Gertrude. 1 4 9 K a y s e r Pauls F r e y g e b i g k e i t : Kotzebue erhielt nach der Rückkehr aus seiner sibirischen Verbannung vom Zaren Paul I. u. a. eine jährliche Pension von 4000 Rubel, ab 1801, nach dem Rücktritt von dem Posten des Direktors des deutschen Hoftheaters, von dessen Nachfolger Alexander I. eine weitere Pension von jährlich 1200 Rubel. 1 6 2 H u b e r : Gemeint ist Therese Huber, die seit 1793 unter dem Namen ihres späteren zweiten Mannes Ludwig Ferdinand Huber Erzählungen, Romane und Übersetzungen veröffentlichte. 1 6 4 S o s i e r : Allgemeine Bezeichnung für Buchhändler, nach den Brüdern Sosias, Buchhändler in Rom. 1 7 2 teutsche M e r k u r : Der Teutsche Merkur ( 1 7 7 3 - 1 8 1 0 ) , hrsg. von Wieland, ab 1790 unter dem Titel: Der Neue Teutsche Merkur (hrsg. von Wieland zusammen mit Karl August Bötti-

ger).

1 7 3 mit diesem Jahre . . . beschließen: Obwohl Wieland für die Einstel-

lung des NTM plädierte, da Bertuch ein geringere Summe als bisher dafür zahlen wollte (vgl. Nr. 17 zu 63—64), überredete ihn Böttiger, die Zeitschrift weiter erscheinen zu lassen. 1 7 3 — 1 7 4 A t t i s c h e n M u s e u m : Attisches Museum, hrsg. von Wieland. B d l — 4 , (in unregelmäßigem Erscheinen der einzelnen Hefte) 1797 — 1803. Fortsetzung unter dem Titel: Neues Attisches Museum, hrsg. von Wieland, Johann Jakob Hottinger und Christian Friedrich Jacobs, Bd 1 —3, (in unregelmäßigem Erscheinen der einzelnen Hefte) 1 8 0 5 - 1 8 1 1 . 1 7 4 V e r l e g e r : Johann Friedrich Cotta. 175 Propyläen: Propyläen. Eine periodische Schrift. Hrsg. von Johann Wolfgang von Goethe. Bd. 1—3, 1798 — 1800 (in unregelmäßigen Abständen). 1 7 5 — 1 7 6 H ö r e n : Die Hören. Eine Monatsschrift. Hrsg. von Friedrich von Schiller. B d l - 1 2 , 1 7 9 5 - 1 7 9 7 . 1 7 6 Die Z e i t u n g f ü r die e l e g a n t e W e l t : Die „Zeitung für die elegante Welt" erschien zwischen 1801 und 1859. Bis 1805 wurde sie von Karl Spazier herausgegeben, von 1806 — 1816 von August Mahlmann, der auch vorher schon an der Herausgabe beteiligt war. 1 7 6 — 1 7 7 M o d e n - J o u r n a l : Journal des Luxus und der Moden (mit wechselnden Titeln). Hrsg. von Friedrich Johann Justin Bertuch und Georg Melchior Kraus. Bd 1—42, 1786-1827. 1 9 1 In te d e s c e n d e . . . : Persius, Satyrae 4, 52. 2 0 6 2 Stükke . . . im D r u c k : Gemeint sind offenbar die beiden anonym erschienenen Dramen: „Das Liebhabertheater. Ein Lustspiel in zwey Aufzügen." [Bern und Zürich] 1802 und „Coquetterie und Liebe. Ein Lustspiel in drei Aufzügen." [Bern und Zürich] 1802. Als Verfasser wurden neben Ludwig Wieland teilweise auch Johannes Heinrich Daniel Zschokke und Heinrich von Kleist angenommen (Zusammenfassung der Kontroverse dazu von Klaus Kanzog: Edition und Engagement. 150 Jahre Editionsgeschichte der Werke und Briefe Heinrich von Kleists. Band 2: Editorisches und dokumentarisches Material. Berlin,

New York 1979, S. 339-345).

207—208 neuesten, das du . . . Geßner auf-

g e h ä n g t h a s t : Nicht eindeutig zu bestimmen, denn ein weiteres Drama scheint in dieser Zeit bei Heinrich Geßner nicht erschienen zu sein. Gemeint sein könnte vielleicht das

22

August

1802

Lustspiel „Ambrosius Schlinge", das 1805 in dem Band „Lustspiele von L. Wieland" bei Johann Friedrich Vieweg in Braunschweig erschien, aber bereits am 6. Juni 1803 in Leipzig aufgeführt wurde, also zu dieser Zeit bereits (weitgehend) fertiggestellt sein

konnte.

2 2 0 Tode deiner . . . Mutter: Vgl. zu 15-16.

mar (vgl. Nr. 6 zu 67—68).

222 Stadt: Wei-

2 2 3 in T i e f u r t bey der Herzogin: Zu Wielands

Aufenthalt in Tiefurt als Gast Anna Amalias von Sachsen-Weimar und Eisenach vgl. Nr. 6

(Z. 18ff).

2 2 6 Oßmanstättische G u t zu v e r k a u f e n : Vgl. dazu auch Nr. 6

(Z. 51 ff. sowie dort zu 51 und zu 56).

229 deiner Mutter G r a b . . .: Vgl. Nr. 6 und

dort zu 66. 2 3 9 b e i d e n S t ü c k e : Nicht eindeutig zu bestimmen. Vielleicht ist das ebenfalls in den „Lustspielen von L. Wieland", Braunschweig 1805, veröffentlichte Lustspiel „Die Bettlerhochzeit" gemeint, vielleicht auch das 1804 anonym erschienene Stück „Eveline oder das Burggespenst. Ein romantisches Drama in fünf Aufzügen nach dem Englischen des Castle Spectre für die deutsche Bühne bearbeitet", das aber neben Ludwig Wieland teilweise auch Wilhelm Krause zugeschrieben wurde. 2 4 4 nach W i e n . . .

an Iffland: Nicht geschehen.

257 asyl zu Oßmannstedt anbot: Am 10. Juni

1802 schrieb Wieland an seinen Sohn, nachdem er den Wunsch geäußert hatte, er möge in der Schweiz bleiben und sich dort „einwurzeln": „Geht es aber nicht an, so komm' immerhin auf den Herbst wieder zu mir zurück, wiewohl ich in DeutschhzW keinen Ausweg für dich sehe. Für einige Zeit wirst du dich wenigstens um so eher bey mir behelfen können, da ich hoffe und beynahe gewiß bin, daß ein ganz anderes Verhältniß zwischen uns Statt finden würde, als ehmals und daß Du mir von großer ressource seyn würdest" (BW 15).— Auch an seine Tochter Charlotte Wilhelmine Geßner schrieb Wieland am gleichen Tag: „Unser Louis spricht mir in seinem lezten Brief vom 9 ten May, daß er, falls er in euerer nun zum dritten oder vierten mahl umgeschaffnen Republik nicht wieder angestellt würde, Lust habe zu mir nach Oßmanstätt zurück zu kommen. Er soll mir, in diesem Fall, sehr willkommen seyn; aber um Sein Selbst willen wünschte ich, daß er in Helvezien einheimisch werden

könnte" (BW 15).

259—260 dein lezter Brief: Nr. [4],

268 Herr von

K l e i s t : Heinrich von Kleist, der sich damals in Bern aufhielt und mit dem Ludwig Friedrich August Wieland seit Frühjahr 1802 freundschaftlich verbunden war. Als beide im Herbst 1802 wegen ihrer politischen Tätigkeit aus Bern (bzw. aus der Schweiz) ausgewiesen worden waren, kehrte Ludwig Wieland nach Oßmannstedt zurück, während Kleist sich zunächst in Jena niederließ, später aber von Wieland als Gast ebenfalls nach Oßmannstedt

eingeladen wurde.

281 —282 wie ihn Lucian in seinem Cyniskus dargestellt:

Anspielung auf den Dialog „Der Cyniker" des Lukianos von Samosata (vgl. Lucians von Samosata Sämtliche Werke. Aus dem Griechischen übersetzt und mit Anmerkungen und Erläuterungen versehen von C. M. Wieland. Band 3. Leipzig 1788, S. 147 —164). 2 8 6 E m p f e h l u n g seines H e s p e r u s . . .: Johann Paul Friedrich Richter (Jean Paul): Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Eine Lebensbeschreibung. Berlin 1795. — Die erwähnte Rezension erschien in der Allgemeinen Litteratur Zeitung Nr. 317 vom 26. November 1795. Verfasser war wahrscheinlich Christian Friedrich Wilhelm Jacobs. 2 8 8 Ut te

Nr.

23

7-8

. . .: Vergil, Georgica 3, 8f; vgl. auch Ovid, Metamorphosen 7, 640. 2 8 9 Cervantes . . .: Miguel de Cervantes Saavedra verdiente seinen Unterhalt u. a. als Kammerdiener in Italien, als Soldat im Krieg gegen die Türken und Korsaren und als korsischer Sklave, und lebte später von einem kleinen Amte in Spanien, ehe er besonders durch den „Don Quichotte", als über 50jähriger, zu Ruhm kam. 2 8 9 — 2 9 0 M i l t o n : John Milton wurde von seinem Vater, einem Notar, wegen seines Ubertrittes zur protestantischen Kirche enterbt. 2 9 0 D i c h t e r des Hudibras: Samuel Butler, dessen Roman „Hudibras" 1663—1678 erschien. — Obwohl Butler eine reiche Frau geheiratet hatte, lebte und starb er in großer Armut. 3 1 0 G e ß n e r . . . nicht geschrieben: Der letzte überlieferte Brief Geßners stammte vom 21. Januar bis 8. Februar 1801 (BW 15). 3 1 0 — 3 1 1 seit m e h r e r n J a h r e n keine A b r e c h n u n g : Geßner übersandte Wieland am 28. Januar 1803 eine dürftige, sich auf die Zeit von Dezember 1797 bis dahin beziehende Aufstellung über sein Konto mit Wieland (vgl. Nr. 86).

8. An L. E. Chr. J. v. Göchhausen Oßmannstedt, 10. August 1802 H h

Verbleib unbekannt SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 44, Bl. 20 Abschrift von Karl August Böttiger. — Über dem Text: Brief an die Fräulein

Goechhausen

D Fiebiger, 1925, S. 2 7 7 - 2 7 8 , Nr. 10 Textgrundlage: h Zum Text: Die Göchhausen sandte den originalen Brief an Karl August Böttiger (vgl. Göchhausen an Böttiger, [11. August 1802]: „Der gute Wieland schrieb mir gestern beyliegendes Brieflein"; Starnes, 1987, 3, S. 109), was die Veranlassung zur Anfertigung von h war. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: [9]

3 — 4 letzten S o n t a g : 8. August 1802. — Wieland meint die offizielle Verabschiedung von der Tiefurter Hofgesellschaft; er reiste offenbar erst am Nachmittag des 9. August 1802 von Tiefurt ab, denn er begann am 9. August 1802 dort noch den Brief an seinen Sohn Ludwig zu schreiben (vgl. Nr. 7 sowie Luise Ernestine Christiane Juliane von Göchhausen an Karl August Böttiger, Tiefurt, 8. August 1802: „Der alte Vater Wieland ist seelenvergnügt und wird Morgen auf ein paar Tage nach Osmanstädt gehen, um den Ernteseegen zu lorgnieren", Starnes 1987, 3, S. 107). 5 Z o n a torrida: Die heiße, ausgedörrte Zone zwischen den beiden Wendekreisen. 5 — 6 nach Sarepta in A s t r a h a : Im russischen Gouvernement Astrachan liegt an der Wolga die 1765 von den Herrenhutern gegründete Niederlassung Sarepta; in der Gegend herrscht im Sommer tropi-

24

August

1802

sehe Hitze. 7 B ä h e n : Erwärmen (durch Feuer, warmes Wasser usw.). 9 Pathm u s : Die Insel Patmos (Potmosa) in der Agäis war der Verbannungsort des Johannes; er soll dort seine „Offenbarung" geschrieben haben. 9 F e g e f e u e r : Nach römischkatholischer Anschauung der Ort, an dem die im Leben noch nicht völlig von Schuld gereinigten Seelen ihre völlige Reinigung erlangen. Nicht durch die Bibel belegt.

11 — 12 Vater Abraham . . . angerufen . . .: Anspielung auf Lukas 16, 24: Der in der Hölle schmachtende Reiche erblickt im Himmel den armen Lazarus im Schoß Abrahams und ruft: „Vater Abraham, erbarme dich mein und sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge, denn ich leide Pein in dieser Flamme". 2 2 T u l'as v o u l u G e o r g e D a n d i n : Molière: George Dandin (1668), 1. Akt, 7. Szene. 2 3 t o d t e M e e r ZU j a g e n : In Friedrich Gottlieb Klopstocks „Messias" (10. Gesang) ist das Tote Meer der Aufenthaltsort der Teufel. 2 6 F r o h n v o i g t : Bei der Übernahme des Gutes Oßmannstedt durch Wieland hatte sich die Gemeinde ausbedungen, daß die bisherigen Frohndienste der Bauern nicht

weitergeführt werden sollten.

28—29 die schöne Helena aus Griechenland

. . . : Anspielung auf seine Arbeit an der Ubersetzung der „Helena" des Euripides (vgl.

Nr. 5 zu 3).

30—31 Zeitvertreib unsrer alten Teutschen: Tacitus, Germania

15: „Quotiens bella non ineunt, [non] multum venatibus, plus per otium transigunt, dediti somno eiboque, fortissimus quisque ac bellicosissimus nihil agens, delegata domus et penatium et agrorum cura feminis senibusque et infirmissimo cuique ex familia; ipsi hebent, mira diversitate naturae, cum iidem homines sie ament inertiam et oderint quietem". — Darum entstand im 16. Jahrhundert die Redensart, daß die Germanen auf der Bärenhaut lagen, also faulenzten. 3 2 heiligen S i e b e n s c h l ä f e r n : Nach der Legende sieben Brüder, die sich in einer Höhle bei Ephesus vor der Christenverfolgung unter Kaiser Decius (251) verbargen, dort einschliefen und eingemauert wurden; sie sollen erst 446 bei einer zufälligen Wiedereröffnung der Höhle aufgewacht, das Wunder bezeugt und als Heilige gestorben sein. 3 5 F ü r s t i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach.

3 6 Fräulein Henriette . . . : Henriette Albertine von Wolfskeel.

3 7 dem Eremi-

t e n : Friedrich Hildebrandt von Einsiedel.

[9]. Von L. E. Chr.J. v. Goch hausen Tiefurt, 11. August 1802 Quelle: Starnes, 1987, 3, S. 108. Zur Datierung: Wieland hatte am 10. August 1802 („gestern") an die Göchhausen geschrieben, so daß sowohl der undatierte Brief an Böttiger wie der erschlossene Brief an Wieland auf den 11. August 1802 zu datieren sind. Da Wielands Brief nur in einer Abschrift Böttigers überliefert ist (was dafür spricht, daß er ihm zur Kenntnis gelangt war),

Nr. 8-11

25

kann nicht überprüft werden, ob an seinem Original die unbeschriebenen „Blättchen" (offenbar ein Blatt) abgetrennt wurden. E r l ä u t e r u n g e n : B: 8;

A: —

[10]. An Ch. W. Geßner Oßmannstedt (?), Mitte August 1802 Zur Datierung: Wieland hielt sich ab 9. August 1802 in Oßmannstedt auf und kehrte nach Mitte August 1802 wieder nach Tiefurt zurück. Da das Datum der Niederschrift nicht konkret zu erschließen ist, kommen sowohl Oßmannstedt wie Tiefurt als Ort der Niederschrift in Frage. Wieland schloß seinen Brief an Ludwig Wieland (in gleicher Angelegenheit) am 16. August 1802 in Oßmannstedt ab (vgl. Nr. 7), so daß es möglich wäre, daß auch der zu erschließende Brief an seine Tochter noch dort geschrieben wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B: [1];

A: 15

11. Von G. Hiller Kothen, 20. August 1802 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 43, Band 2, Nr. 67 Mit Korrekturen Textgrundlage: H. — Z. 15 wurde E u l e n s p i e l g e l , statt E u l e n s p i e l g e l gesetzt, Z. 65 in statt in in. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

5 T r a b a n t e d e s U r a n u s . . . : Uranus, 1781 entdeckt, galt damals als äußerster der Planeten; Sirius, im Sternbild des Hundes, war der hellste der Fixsterne. 8 Eltern: Hansjörg Hiller und dessen Frau, eine geborene Vogelgesang, in zweiter Ehe verheiratete Belger. 1 1 S t i e f v a t e r : Andreas Belger. 12—13 Anspannlose Bürger: Bürger ohne eigenen Wagen und eigene Pferde. 1 5 E u l e n s p i e l g e l : Das Volksbuch vom Eulenspiegel: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Ulenspiegel uß dem land zu Brunßwick (1515) u. ö. 1 5 E w i g e n J u d e n : Das Volksbuch vom Ewigen Juden: Kurtze Beschreibung und Erzählung von einem Juden mit Namen Ahasverus (1602) u. ö. 1 5 s c h ö n e G e n o v e f a : Das Volksbuch von der schönen Genoveva: Martin von Kochern: Volksbuch von der Heiligen Genoveva (um 1640) u. ö. 1 6 Ein gebildeter B ü r g e r : Ludwig Gustav Bäntsch. 1 7 Z o l l i k o f e r n : Von Georg Joachim Zollikofer möglicherweise das „Neue Gesangbuch oder Sammlung der besten geistlichen Lieder und Gesänge [. . .]. Leipzig 1766 u. ö., oder dessen „Predigten", Leipzig 1769—1771

26

August

1802

u. ö. 1 7 D u s c h : Von Johann Jakob Dusch möglicherweise dessen „Sämtliche Poetischen Werke", Band 1 und 3 (Band 2 nicht erschienen). Altona 1765—1767. 1 9 A g a t h o n : Geschichte des Agathon. Aus einer alten griechischen Handschrift. 2 Tie. Frankfurt und Leipzig [! Zürich] 1766—1767; überarbeitete Ausgabe: Agathon. 4 Tie. Leipzig 1773; endgültige Fassung: Die Geschichte des Agathon. Leipzig 1794 (= SW Bd 1—3). 2 3 s ä m m t l i c h e W e r k e : C. M. Wielands Sämmtliche Werke. Bd 1 - 3 9 und 6 Supplementbände. Leipzig 1794—1805. — Es erschien eine Oktavausgabe (C 1 ), eine Kleinoktavausgabe (C 2 ), eine Großoktavausgabe (C 1 ) und eine Quartausgabe, die sogenannte „Pracht-" oder „Fürstenausgabe" (C 4 ). Nur die „billige Oktavausgabe" (C 1 ) enthielt

die Bände 37 bis 39.

2 4 Aristipp: Vgl. Nr. 6 zu 16.

2 5 Mädchen: Nicht

ermittelt. 2 6 p o e t i s c h e n A u f s a t z : Nicht ermittelt; in dem zu 31—32 genannten Buch nicht enthalten. 2 6 G e l e h r t e n : Nicht ermittelt. 3 1 — 3 2 Einweihung eines J u d e n t e m p e l s : Vater Abrahams Gebet. Zur Tempelweihe der Judenschaft am 2. Febr. 1802. In: Gottlieb Hillers Gedichte und Selbstbiographie. 1. Theil. Kothen 1805, S. 1 4 1 - 1 4 5 . - Im NTM nicht gedruckt. 3 2 R e v o l t e in K o t h e n : Die Versöhnung, oder das Schiff und sein Steuermann. Bei einem unangenehmen Vorfall zwischen meinem Landes-Fürsten und einem Theile der Bürgerschaft zu Kothen. Am 15ten März 1802. In: ebenda, S. 1 4 6 - 1 5 1 . - Im NTM nicht gedruckt. 33 Fürsten v o n Anhalt: Alexis Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg. 35 Empfelungsschreiben

an . . . G l e i m : Nicht bekannt.

3 5 dieses beyliegende Blatt: Nicht überlie-

fert. 4 6 D i e K l a g e : Klage gegen den Herrn Hofrath Wieland vor Phöbus Richterstuhle von einem Besenbinder. Im August 1802. In: ebenda, S. 170—176. — Als Beilage nicht überliefert; im NTM nicht gedruckt. — Dem genannten Abdruck ist nach dem Titel folgende Bemerkung hinzugefügt: „Der Beifall, mit dem mich verschiedene Kenner der Poesie beehrten, machte mich kühn, auch die Bekanntschaft des Herrn Hofraths Wieland, dessen Schriften zuerst meinen schlummernden Dichtergeist weckten, zu suchen. Daß dieses auf eine frappante Art geschehen möchte, übersandte ich ihm folgendes scherzhaftes Gedicht." — Das Gedicht erschien bereits vorher in dem Band „Einige Gedichte von Gottlieb Hiller", Kothen 1803, S. 9 - 1 1 . 4 7 P e r v o n t e : Die Wünsche oder Pervonte. Ein Neapolitanisches Mährchen. In: TM 1778, IV, S. 9 7 - 1 1 0 , 1 9 3 - 2 0 1 und 1779, I, S. 3—18. — In den „Sämmtlichen Werken" erschien dieses Werk im Band 18, Leipzig 1796, unter dem Titel „Pervonte oder die Wünsche". Auf der genannten Seite der Oktavausgabe findet sich der Anfang des zweiten Gesangs; es heißt dort: „Man denke nun sich eine O m f a l e , Alkmene, Danae, Latone, Kurz, Dame V a s t o l a , von ihrem Schönheitsthrone Herab gestürzt, der unwirthbaren See In einer Tonne Preis gegeben, Mit Zwillingen, wozu sie um ihr Leben Sich nicht bekennen kann, und doch ein Mutterherz Zu ihnen fühlt, und — was vor Scham und Schmerz Sie zur M e d e a machen möchte —

Nr.

27

11-12

Gesperrt zu einem solchen Hechte! Und diesen feinen Seladon (Das Ideal von einem Seelenbinder) So öffentlich zum Vater ihrer Kinder Erklärt! — die Situazion War neu und einzig, sollt' ich meinen".

52 Samlung meiner Auserlesensten Stücke: Einige Gedichte. Kothen 1803, sowie die zu 31—32 genannte Sammlung. 62—63 die Versöhnung hat 5 Auflag e n e r l e b t : Es handelte sich offenbar um Einblattdrucke, die bisher bibliographisch nicht erfaßt sind. 6 4 — 6 5 H u f l ä n d i s c h e R a d i k a l k u r : Nach Christoph Wilhelm

Hufeland?

66 durch Ihren Merkur . . .: Im NTM 1803, II, S. 81-83 erschien

von Hiller das Gedicht „An Vater Gleim" innerhalb der Rubrik „Threnodieen", das aber erst nach Gleims Tod (18. Februar 1803) entstanden sein kann. Die hier genannten Gedichte sind dort nicht gedruckt. 6 9 das b e y l i e g e n d e G e d i c h t : Vgl. zu 46.

72—73 Die Muse u der Dichter: Vgl. zu 46.

83 Herzog . . .: Karl August

von Sachsen-Weimar und Eisenach.

12. Von J. P. Fr. Richter (Jean Paul) Meiningen, 28. August 1802 H h

Verbleib unbekannt Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin, Signatur: Nachlaß Jean Paul, Fasz. 24, Korrespondenzbuch 1 8 0 2 - 1 8 0 4 , Bl. 10. Konzept D Jean Pauls Sämtliche Werke. Dritte Abteilung. Vierter Band. Hrsg. von Eduard Behrend. Berlin 1960, S. 1 7 1 - 1 7 2 , Nr. 304 Textgrundlage: h Zur Datierung: Nach D (S. 385) „K (nach Nr. 302): Wiel. d. 28 Aug." E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 D e r Ü b e r b r i n g e r : Johann Gottfried Seume. — Vgl. Seume an Johann Wilhelm Ludwig Gleim, o. D.: „Auf meiner Rückkehr (von dem „Spaziergang nach Syrakus") durch Weimar wurde ich von Wieland mit väterlicher Güte aufgenommen. Die Herzogin ließ mich zu sich einladen, und ich genoß in ihrer und seiner und Einsiedels und Böttigers Gesellschaft einen der schönsten Abende der ganzen Reise" (Oskar Planer und Camillo Reißmann: Johann Gottfried Seume. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften. Leipzig 1898, S. 383) und Karl August Böttiger an Gleim, o. D.: „Seume war vorige Woche zwei Tage hier, von Sizilianischer Sonne gebräunt, voll Ingrimms gegen Napoleons Täuschungskünste. [. . .] Dringen Sie darauf, daß er Ihnen seine Klage der Ceres und sein Lied über Pästum, beide an Ort und Stelle gedichtet, mittheilt. Er las sie bei

28

August—September 1802

der Herzogin mit großem Beifall vor" (ebenda, S. 379). 2 R e i s e n : Gemeint ist hier Seumes 1801—1802 unternommener „Spaziergang nach Syrakus", dessen Beschreibung 1803 erschien. 5 — 6 H e r z o g i n M u t t e r : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach.

13. An L. E. Cbr.J.

v.

Göchhausen Oßmannstedt,

H h

31. August

1802

Verbleib unbekannt SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 44, Bl. 21 Abschrift von Karl August Böttiger

Über dem Text: Wieland befand sich diesen ganzen Sommer fast ununterbrochen in Tiefurt, u. spielt mit äuserster Anstrengung allen Abend LHombre. Nur selten ging er auf einige Tage nach Osmanstädt, u. immer sehnt er sich so gleich zurük. Beweis ist folgendes Briefchen an die Fräulein v. Göchhausen. Am Ende von Z. 6 Zusatz Böttiger: ( E r s c h i c k t d e n A r i s t i p p ) D Fiebiger, 1925, S. 2 7 9 - 2 8 0 , Nr. 11 Textgrundlage: h Zur Datierung: Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 111, Nr. 4596) verweist zur Bestimmung der in h fehlenden Jahreszahl auf Nr. 8; sie ergibt sich u. a. aus der Erwähnung der Übersetzung der „Helena" des Euripides, die Wieland in diesem Jahre ausführte. Zum Text: Die Göchhausen sandte den originalen Brief an Karl August Böttiger (vgl. Göchhausen an Böttiger, [5. September 1802]: „Vater Wieland ist nichts weniger wie stumm, wie beyliegende Blättchen zeichen"; Starnes, 1987, 3, S. 110), was die Veranlassung zur Anfertigung von h war. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 — 4 Z u s a g e : Wahrscheinlich, wie sich aus Böttigers Zusatz (s.o.) ergibt, den „Aristipp" (vgl. Nr. 6 zu 16) zu übersenden. 1 2 C e r e s u n d P o m o n a : Ceres ist die römische Göttin des Pflanzenwachstums (und des Totenreiches), Pomona die römische Göttin des Obstes. Hier sind wahrscheinlich die beiden in Oßmannstedt wohnenden Töchter Amalia Auguste Erler (die schwanger war) und Maria Karoline Friederike Schorcht gemeint. 1 4 E u r i p i d e s : Anspielung auf die Übersetzung der „Helena" des Euripides (vgl. Nr. 5 zu 3). 1 4 d i v i n o f a r n i e n t e : Gebildet nach dem italienischen Sprichwort „II dolce far niente", wahrscheinlich nach Plinius d. J. „Illud inera quidem iucundum tarnen nihil agere, nihil esse" (Epistulae 9, 1). 1 7 F ü r s t i n : Anna Amalia

Nr. von Sachsen-Weimar und Eisenach. Wolfskeel.

29

12-14 22

M i t - S c h w ä b i n : Henriette Albertine von

2 3 A m i : Friedrich Hildebrandt von Einsiedel.

14. Von L. Fr. A. Wieland Bern, Anfang September 1802 H Verbleib unbekannt h Insert in Nr. 19 Zolling, 1882, S. 148 d Textgrundlage: h Z u m Text: Weiterer Inhalt dieses Briefes wird bezeugt durch Nr. 19, Z. 31—34 Z. 5 2 - 5 7 .

und

Zur D a t i e r u n g : Wieland erhielt den Brief acht Tage vor d e m 19. S e p t e m b e r 1802, also etwa am 12. S e p t e m b e r 1802. Er könnte also Anfang S e p t e m b e r 1802 geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B : 7;

A: —

2 a b z u r e i s e n : L u d w i g Friedrich August Wieland und Heinrich von Kleist w u r d e n am 17. O k t o b e r 1802 aus Bern ausgewiesen; vgl. Heinrich G e ß n e r an J o h a n n e s Heinrich Daniel Zschokke, 20. Oktober 1802: „An B r u d e r Louis [. . .] übten die Herren ihre g a n z e Insolenz — eines M o r g e n s wurde er zum Polizey-Director Wild g e r u f e n , der ihm anzeigte, auf allerhöchsten Befehl in Zeit von 12 Stunden die Stadt zu räumen, er erbat sich eine nähere Erklärung dieser einmaligen Verfügung, worauf ihn Wild an den C h e f der MilitärPolizey, Hrn. Steck von Lenzburg, wies. Nach öfterem Versuch, diesen mündlich zu sprechen, frug er ihn schriftlich und erbat sich einen Paß auf Zürich, indem er nicht glaubte, daß ihr B a n i s s e m e n t über die Grenze des Cantons sich erstreckte. Diß w a r die einzige Pointe des Billets. — Gleich nachher kam Befehl, welcher wörtlich lautete: L u d w i g Wieland von Weimar soll innert zwey Stunden äußert der Stadt seyn, sonst wird er durch Harschire hinaus g e f ü h r t , unterzeichnet Steck von Lenzburg. D i e s e m Befehl ward ein Paß auf Basel beygelegt. Wie ein D e u s ex machina fand sich Kleist und seine Schwester, die eben über Neuchatel nach J e n a reisen wollten, und nun ihre Abreise mit Louis sogleich beschlossen — ich erbat mir nun einen Paß vom Unterstatthalter auf Neuchatell, sandte denselben ins General-Quartier z u m Unterzeichnen, mit d e m B e d e u t e n , d a ß Louis eine Gelegenheit g e f u n d e n hätte in der beraumten Zeit über Neuchatel zu verreisen. Die Herren sagten a b e r : D e r Leckersbub soll über Basel und in einer S t u n d e w e g seyn, und zerrissen den zweyten Paß. Kleist entschloß sich, über Basel zu reisen, und so waren sie in einer Stunde fort. // Wild kam und hielt Haus-Visitation. Louis' g a n z e s Verbrechen war, wie sich jetzt Hr. Steck entschuldigte, daß Kleist und Wieland vor d e m G e n e r a l - Q u a r t i e r gestanden und gelacht hätten. So toll sanscüllotisirten diese Herrn. — D e r alte Wieland wird ihnen aber etwas e r z ä h l e n " (Zolling, 1882, S. 161). Vgl. auch Nr. 39 (Z. 1 5 f f ) .

30

September 1802

15. Von Ch. W. Geßner Bern, 1. September 1W2 H Verbleib unbekannt h Insert in Nr. 19 d Zolling, 1882, S. 148 Textgrundlage: h Zum Text: Weiterer Inhalt dieses Briefes wird bezeugt durch Nr. 19, Z. 55 — 57 (Nachrichten über Ludwig Friedrich August Wieland), Z. 81—84 (Politisieren). Zur Datierung: Das Datum des Briefes ergibt sich aus der Bemerkung Nr. 19, Z. 4 - 5 , daß die Entbindung Charlotte Wilhelmine Geßners „am 1. September schon so nah war" E r l ä u t e r u n g e n : B: [10];

A: 19

2 i h n : Ludwig Friedrich August Wieland.

16. An Gebrüder Ramann Oßmannstedt, 2. September 1802 H

WM Biberach, Signatur: Eing. Nr. 38 Mit Korrektur

Adresse (unter dem Text): An die Herren Gebrüder Ramann in Erfurt. Empfängervermerk: Osmanstaedt. / den 2 t c n Sept: 1802. / Hofr. Wieland

D Langer, 1913, S. 47 Textgrundlage: H. — Z. 6 wurde d e n statt d e m gesetzt (offenbar ursprünglich Ansatz zu

dem leztverstrichnen Monath) Zum Text: Vermutlich identisch mit Stargardt Katalog 161, 1887, Nr. 905, nach Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 112, Nr. 4598) „ohne Adresse, doch vom gleichen Tag u. Format). Variante

8 Je ] ie > E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

4—5 vor geraumer Zeit wieder Wein: Die letzte (überlieferte) Weinbestellung bei den Gebrüdern Ramann erfolgte am 3. Februar 1802 (vgl. BW 15).

9

Eimer:

Flüssigkeitsmaß; ein weimarischer Eimer umfaßte 71,71 1. 9 O f n e r W e i n : Wein aus Ofen (Buda), heute Budapest. — Wieland beschwert sich am 22. Oktober 1802 (Nr. 31) über die schlechte Qualität des gelieferten Ofner Weins. 1 1 letzten R e c h n u n g : Nicht überliefert.

Nr.

15-17

31

17. An K. L. Reinhold Oßmannstedt, 4. und 5. September 1802 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 76/11, 1, 8 Mit Korrekturen D Keil, 1885, S. 2 5 3 - 2 5 8 , Nr. 105 (Teilabdruck) Textgrundlage: H Varianten 3 A n g e f . . . . 1 8 0 2 . ] erg 6 d u r c h ] v o n —> 15 m e i n e m ] d e m —» 16 an u n d ] erg 17 k a n n , ] erg 20 ein Z a u b e r s c h l o s s ] erg 39 da ] u n d da > 40 s e l b s t ] erg (?) 44 h a b e n ] erg 50 P o m o na ] x —» 53 j e t z i g e n ] erg 56 m i r ] erg 57 u n d s o ] u n d > 70 b l o ß e n ] erg 76 m i t ] d —» 77 i n d e s s e n G ö s c h e n sich ] sich Göschen > 77 s e h r ] £ast - » 101 dies ] a u c h dies > 107 Ihn e n ] erg 117 w e n n ] u n d w e n n > 118 da ] w o > 121 — 122 g e k o m m e n ] gebracht > 123 ( v o n P r é v o s t ) ] erg 127 allein ] erg 128 ich a l s o m i t d e m ] ich m i c h also d e m > 130 A r t i s t i s c h e n ] A r t i s c h stichen > 133 B u c h h ä n d l e r n ) erg 160 h a b e n ] m i t —> 168 n i c h t ] erg 178 C a r o l i n e u A m a l i e ] A m a l i e u C a r o l i n e > E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

6 J u n g f e r L i s e t t e : Lisette Göttlich, später in Weimar verheiratete Hoch. 7 Stills c h w e i g e n : Wielands letzter überlieferter Brief an Reinhold stammte vom 15. März 1802 (vgl. BW 15). 1 1 E p i s t o l o g r a p h i e als die z u m D r u c k b e s t i m m t ist: Anspielung auf den in Form von Briefen verfaßten „Aristipp" (vgl. Nr. 6 zu 16). 1 5 Sop h i e : Wielands Tochter Sophie Katharine Susanne Reinhold. 2 0 A l c e s t e : Vgl. Nr. 6 zu 22; hier ist Wielands Frau Anna Dorothea gemeint, die am 8. November 1801 gestorben war. 2 3 G r a b . . . : Vgl. Nr. 6 zu 66. 2 6 Verwittibten Herzog i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 2 7 U m g e b u n g e n : Gemeint sind in erster Linie deren Hofdamen Louise Ernestine Christiane Juliane von Göchhausen und Henriette Albertine Antonie von Wolfskeel sowie deren Kammerherr Friedrich Hildebrand von Einsiedel. 3 1 — 3 2 H o m e r i s c h e n N e p e n t h e s : Ein Mittel, das eine Zeitlang den Seelenschmerz mildert; nach Homer, Odyssee 11, 39. 33 Gärtn e r s : Franz Klinger. 4 1 — 4 2 m o r g e n sein 7 0 s t e s J a h r a n t r e t e n w i r d : Wieland war am 5. September 1733 geboren. 4 2 seit 1 0 M o n a t e n . . . : Vgl. zu 20. 4 7 v e r w i c h n e m S o n n t a g : 29. August 1802. 50 Ceres und Pom o n a : Vgl. Nr. 13 zu 12. 5 6 d i e j e n i g e : Vgl. zu 20. 6 2 Z u f l ü s s e . . .: Seit etwa 1800 hatte Wielands literarische Produktion stark abgenommen. 6 3 — 6 4 M e r k u r . . . 1 0 0 r e i c h s t a l e r . . . : Johann Christian Gädicke hatte angekün-

32

September 1802

digt, daß er statt wie bisher 650 Reichstaler künftig nur noch 350 Reichstaler für den N T M zahlen w ü r d e (vgl. B W 15, an Böttiger, 10. Juni 1802). Karl August Böttiger verhandelte daraufhin mit Friedrich J o h a n n Justin Bertuch w e g e n der Ü b e r n a h m e des N T M durch diesen und schrieb dazu am 22. Juli 1802 an Bertuch u. a.: „Ihre Vorschläge, mein theuerster Freund, w e g e n des Merkurs will ich überlegen, und vor allen D i n g e n mit Vater Wieland besprechen. Ich sehe freilich nicht recht ein, wie die Sache gehen soll. U m Ehre kann ich hier nicht arbeiten, u. w e n « ich nicht wenigstens 3 5 0 T h a l e r f ü r m i c h

hätte

(das fremde Honorar abgerechnet) : so wäre ich ein Thor, etwas zu u n t e r n e h m e n . N u n kann man Wielanden mit Ehren nicht unter 1 5 0 T h a l e r bieten. Wo blieb ab da Honorar für andre? Mit Freiexemplaren lassen sich wohl hie und da einige Altgläubige abspeisen. Aber ich m u ß wenigstens 100 T h a l e r noch in klingender M ü n z e zahlen können. D a ß Sie nicht viel mehr geben können, begreife ich sehr wohl. Am Ende müßte ein Versuch mit e i n e m Jahre angestellt werden. Vielleicht läßt sich Wieland fürs erste mit 100 T h a l e r n abfinden. 50 Thaler legten Sie vielleicht noch zu. So wäre wenigstens der A n f a n g zu w a g e n " ( S W K /

GSA, Signatur: 06/5475).

67 — 6 8 Attische

Museum

. . .: Vgl. Nr. 7 zu

173 — 174. — Es endete zunächst mit Band 4, w u r d e aber ab 1805 unter d e m Titel „ N e u e s Attisches M u s e u m " fortgeführt. Gutes

Oßmannstedt

84—85

im

81—82

Jahre

1797;

Bau

neu

...

gebaut

Gutskauf: wurden

D e r K a u f des

Wirtschaftsgebäude.

L a n d g u t . . . ZU v e r k a u f e n : Vgl. Nr. 6 zu 56. Wieland erhielt 3 1 9 0 0 Reichs-

taler für das Gut und das Inventarium.

102

B e s u c h : Bereits am 15. M ä r z 1802

(BW 15) hatte Wieland seinen Schwiegersohn Reinhold zu einem zwei- bis dreimonatigen Besuch im S o m m e r 1802 oder im Frühjahr 1803 eingeladen. Zu einer solchen Reise kam

es nicht. 27.

1 1 1 Die Übersetzung des Ion v o n Eurípides: Vgl. Nr. 6 zu 112

lezten

. . . Winters:

März 1802 (vgl. BW 15). und

die

Bacchanten:

nicht.

116

1535.

— Ins D e u t s c h e

men.

Wieland

L'appetit

120—121

Die Übersetzung entstand zwischen J a n u a r und

1 1 5 Helena: Vgl. Nr. 5 zu 3. . . .:

übersetzte Nach

in der Form

diese

beiden

116

Dramen

des

François Rabelais: Gargantua et

„Der

Appetit

k o m m t beim

Medea

Essen"

Eurípides Pantagruel, übernom-

jetzigen Verleger des Attischen Museums: Verleger des

„Attischen M u s e u m s " (vgl. Nr. 7 zu 173—174) war zu dieser Zeit noch Peter Philipp Wolf in

Leipzig.

1 2 2 Theater der G r i e c h e n : Vgl. Nr. 6 zu 75.

122—123

neuen

A u s g a b e ( v o n P r é v o s t ) . . . : Théâtre des Grecs, par le R. P. Brumoy. Nouvelle édition [. . .] augmentée de la traduction entière des pièces g r e c q u e s dont il n'existe que des extraits dans toutes les éditions précédentes, et de comparaisons, d'observations et de remarques nouvelles par M M . de Rocheford et Du Theil [. . .]. 13 Bde. Paris 1785 — 1789. Herausgeber war Pierre Prévost.

131

Conferenz

mit G ö s c h e n :

Sie k a m

1802

nicht mehr zustande (vgl. Nr. 38 zu 3). 1 4 2 quid V e r u m atque D e c e n s : Horaz, Epistulae 1, 1, 11. 1 4 2 — 1 4 3 Baggesen . . . zu T i e f u r t : Der Besuch von Jens 154

Immanuel

Baggesen

L i s e t t e : Vgl. zu 6.

in Weimar

und T i e f u r t

ist anderweitig

nicht

belegt.

1 5 5 W i p S . . . : W i p p s = schnelle B e w e g u n g ; wippsen

Nr.

33

17-19

160—161 Carolino . . . Ru-

= u m g a n g s s p r a c h l i c h e I n t e n s i v b i l d u n g zu w i p p e n .

dolphi:

K a r o l i n e F r i e d e r i k e D o r o t h e a R e i n h o l d w a r i m April 1 7 9 4 , w ä h r e n d d e r Reise

d e r Familie R e i n h o l d anläßlich ihres U m z u g s von J e n a n a c h Kiel, in d e m v o n K a r o l i n e R u d o l p h i in H a m m bei H a m b u r g g e l e i t e t e n E r z i e h u n g s i n s t i t u t u n t e r g e b r a c h t w o r d e n (vgl.

162 Karl: J o h a n n G o t t 165 meinem ältesten Sohn: L u d w i g Friedrich 166—167 Gräfin von Münster: A m a l i a J o h a n n a Isabella

B W 12.1, Nr. 2 1 2 , Z. 80ff), d a s sie bis 1 8 0 2 b e s u c h t e . fried H e i n r i c h K a r l R e i n h o l d . August Wieland.

G r ä f i n von M ü n s t e r - M e i n h o e v e l hatte a m 17. J u n i 1801 W i e l a n d in O ß m a n n s t e d t b e s u c h t . Ein B r i e f w e c h s e l mit ihr ist nicht b e k a n n t .

178 Caroline

U

Amalie:

T ö c h t e r M a r i a K a r o l i n e F r i e d e r i k e S c h o r c h t u n d A m a l i a A u g u s t a Erler.

phien: Vgl. zu 15. Friedrich

August

186 Antwort:

Erler

179 Lisetten: Vgl. zu 6. wurde

am

2.

August

1802

Wielands 178

So-

180 Wöchnerin . . .: in

Oßmannstedt

geboren.

188 Kindern:

N i c h t ü b e r l i e f e r t u n d nicht zu e r s c h l i e ß e n .

Wie-

lands E n k e l K a r o l i n e F r i e d e r i k e D o r o t h e a , J o h a n n G o t t f r i e d H e i n r i c h Karl, G o t t l i e b E r n s t C h r i s t i a n J a n u s u n d Friedrich M a r t i n W e n z e l R e i n h o l d .

18. Von G. A. v. Breitenbauch Bucha, 14. September 1802 H

FDH Frankfurt/Main, Signatur: 3379 Mit K o r r e k t u r e n Textgrundlage: H Erläuterungen:

B : —;

A: —

Zeichnung: Nicht bekannt. — Als Beilage nicht überliefert. 5 meines Sohnes: Nicht ermittelt. 6 Gedichte: Nicht ermittelt. — Als Beilage nicht überliefert. 7 Kamiensky: Karoline Friederike von Kamiensky. 8 — 9 Schnorr . . . Briefen an Aristipp: Nicht bekannt. — Zum „Aristipp" vgl. Nr. 6 zu 16. 1 0 — 1 1 Lais . . .: Die Sujets sind nach den gegebenen Beschreibungen nicht eindeutig zu bestimmen. 1 3 — 1 4 beyden ersten Bände . . .: Wann Breitenbauch die 3

ersten beiden Bände des „Aristipp" von Wieland erhalten hat, ist nicht bekannt, ebensowenig, ob und wann ihm Wieland die weiteren Bände übersandte.

19. An Ch. W. Geßner Tiefurt, 19. und 20. September 1802 H

Z B Z ü r i c h , S i g n a t u r : M s V 517. 2. 2 5 Mit Korrekturen D Zolling, 1882, S. 1 4 7 - 1 4 9 , Nr. 8 Textgrundlage: H

3

Wieland B W

16.2

34

September 1802

Zur Datierung: Der Brief ist in Z. 1 mit „20 ten September 1802" datiert, in Z. 5 erwähnt Wieland aber, er schreibe dieses „am 19 ten ". Wieland benutzte also, wie häufig, bei der Datumsangabe am Briefanfang das Datum des folgenden Tages, an dem der Brief abgeschickt wurde. Ob der Brief nur am 19. September 1802 geschrieben wurde (worauf der offenbar gleichmäßige Duktus deuten könnte) oder am 19. und 20. September 1802, ist nicht festzustellen. Varianten 15 an ] nichts als —» 24 w e n n ] und 60 nichts . . . ihn ] n o c h gern bey uns > > 73 zu ] erg 76 künftigen ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B: [15];

wenn > 48 um ] dir —> 68 M e n s c h e n ] die M e n s c h e n

A: [82] (?)

4 E n t b i n d u n g : Wilhelm Geßner wurde erst am 1. November 1802 geboren. 4 am 1. S e p t e m b e r . . . : Datum des von Wieland beantworteten Briefes von Charlotte Wilhelmine Geßner (vgl. Nr. 15). 6 B r i e f e deines G e ß n e r s . . .: Heinrich Geßner teilte Wieland die Geburt des neuen Enkels am 3. November 1802 mit (vgl. Nr. 39). 9 B r u d e r Ludwig schreibst: Die Berichte Charlotte Wilhelmine Geßners über Ludwig Friedrich August Wieland, die sich in Nr. [15] befanden, sind nicht bekannt. 1 3 in Allarm gerathe . . .: Anspielung auf Nr. 7. 1 5 — 1 6 meinem letzten Brief an L u d w i g : Vgl. zu 13. 1 7 — 1 8 Schriftsteller-Handwerks . . .: Vgl. Nr. 7 (Z. 1 1 4 - 2 1 2 und Z. 275-295). 2 3 Dienstbarkeit: Wieland wünschte, daß sein Sohn in der Schweiz erneut eine öffentliche Anstellung anstrebe. 3 0 — 3 1 auch dir . . . nicht verbarg: Offenbar in Nr. [10], 3 2 seiner . . . A n t w o r t : Nr. 14. 3 2 aus D e i n e m B r i e f e : Nr. 15. 3 5 in seinem v o r l e t z t e n B r i e f e : Nr. [4]. 4 4 deine M u t ter . . .: Anna Dorothea Wieland; sie war am 8. November 1801 gestorben. 5 8 abzureisen . . . : Diese Absicht erledigte sich insofern, da Ludwig Wieland und Heinrich von Kleist am 17. Oktober 1802 aus Bern ausgewiesen wurden (vgl. Nr. 14 zu 2 sowie Nr. 39). Ludwig kehrte nach dem 20. Oktober 1802 zu seinem Vater nach Oßmannstedt zurück. 7 4 Capital à 2 0 0 0 f . : Nach dem entsprechenden Verzeichnis von Wielands Activa (vgl. Anhang 3, Z. 56 f) hatte Heinrich Geßner seit dem 20. Januar 1801 eine Schuld von 1300 Reichstaler bei seinem Schwiegervater. 8 0 nähere A u f s c h l ü s s e : Weder von den beiden Geßners noch von Ludwig Wieland sind zu dieser Angelegenheit weitere Briefe überliefert oder zu erschließen. 8 4 K i n d e r n : Wielands Enkel Salomon, Christian Heinrich und Eduard Geßner. 8 7 D a m e La Harpe . . .: Dorothé de La Harpe, die Frau von Frédéric César de La Harpe, dem ehemaligen „Direktor" der durch die Revolution entstandenen Helvetischen Republik. Wann der Besuch in Weimar stattfand, ist nicht belegt. Starnes (Band 3, S. 100) setzt ihn auf „Vor Mitte Mai" 1802 (offenbar, da Friedrich Maximilian Klinger am 10. April 1802 ein Empfehlungsschreiben für La

Nr.

35

19-21

Harpe an Johann Wolfgang von Goethe verfaßt hatte; bei Goethe wird aber 1802 kein Besuch La Harpes erwähnt). Friederike Sophie Karoline Auguste von Wolzogen berichtete am 3. November 1803 aus Paris an Louise Antoinette Charlotte von Schiller, daß La Harpe sie dort besucht habe. „Mit Wieland war er sehr zufrieden. Ich weiß nicht, warum ihm Klinger nur an Wieland Briefe gegeben" (zitiert nach Starnes, 1987, 3, S. 100), so daß La Harpe auch erst Ende des Sommers 1802 in Weimar gewesen sein könnte. Wahrscheinlich fand der Besuch auf der Rückreise La Harpes von Rußland statt, wo er sich 1801/02 aufgehalten hatte. 9 8 M a n n : Heinrich Geßner. 9 8 B r u d e r : Ludwig Friedrich August Wieland. Z e i l e n : Nicht überliefert und, als Absicht, auch nicht zu erschließen.

99

wenige

[20]. Von K. A. Böttiger Weimar, vor 22. September 1802 Zum Text: Der Brief und offenbar eine ebenfalls nicht überlieferte Beilage enthielten die Vorschläge über die Neugestaltung des NTM. Zum Absender: Der Brief war vermutlich auch im Namen Friedrich Justin Bertuchs geschrieben, die Beilage sicherlich gemeinsam von Bertuch und Böttiger verfaßt. Da Wieland beides mit einem Schreiben an Böttiger beantwortet, ist Böttiger auch als Absender der an Wieland gerichteten Sendung anzusehen. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 2.1

21. An K. A. Böttiger Tiefurt, 22. September 1802 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 14 Mit Korrekturen

Adresse S. 1 unten: A n Herrn O. C. R. Böttiger. Bleistiftnotiz S. 2 am linken Rand (neben Z. 29—35): R e d a c t i o n s a c h e n (Böttiger?) Textgrundlage: H Varianten

26 vielmehr ] in der That vielmehr > 33 Neuster ] Neuer > erg 42 und also ] also —> 44 deren ] wozu > des —> E r l ä u t e r u n g e n : B: [20];

37 ich ]

A: —

3 Plan einer neuen Zeitschrift: Nicht überliefert. — Böttiger hatte im Zusammenhang mit seinen Versuchen, den NTM in Bertuchs Verlag erscheinen zu lassen (vgl. Nr. 17 3*

36

September

1802

zu 63—64), die Angelegenheit zunächst mit Friedrich Johann Justin Bertuch verhandelt. Am 5. September 1802 hatte Böttiger diesem geschrieben: „Sie erhalten hier, mein theuerster Freund, den ersten Entwurf zur Ankündigung des wiedergebornen Merkurs. Ich habe ihn lange mit mir herumgetragen und sorgfältig gepflegt. Mir scheint es recht zweifelhaft, daß er Beifall und der so organisirte Merkur sogleich auf 12 bis 1400 Käufer finden werde. Ich getraue mir ohngefehr dieß Publikum an den Finger abzuzählen. Sie m ü s s e n anbeisen. Aber eben darum können Sie auch sicher den Preiß zu 5 Thaler setzen. Davon müßte ich mir denn aber auch noch ansehnliche Zuschüsse für Mitarbeiter ausbitten. Denn es heißt hier point d'argent, point de Suisse. Unter 8 bis 10 Thalern pro Bogen setzt jetzt gar niemand die Feder an, d i e u n s h i e r b r a u c h b a r i s t " (SWK/GSA, Signatur: 06/5475), am 13. September 1802 schrieb er, auf eine Nachricht Bertuchs: „Ich wende den ersten Augenblick, wo ich mir selbst angehöre, dazu an, mein theuerster Freund, Ihnen auf Ihre gestrige Depesche wegen des Merkurs zu antworten. / Der Himmel weiß es, daß es mir Ernst war, den Merkur selbst mit Aufopferungen von Belang fortzusetzen. Meine Ankündigung bürgt Ihnen davor. Allein es scheint, daß dem armen Götterbothen nun einmal nicht mehr auf die Füsse zu helfen sei. Fern sei es von mir, Opfer von Ihnen zu begehren. Aber ich will mich nicht in Plack und Noth, deren ich schon so viel habe, ganz umsonst stürzen. / Lassen Sie mich Ihnen also das ganz aufrichtige Geständniß ablegen, daß ich seit Lesung Ihres Billets alle Lust zur Fortsetzung des Merkurs dermaaßen verloren habe, daß ich Sie so gar bitte, die ganze Sache auf sich beruhen zu lassen. Das Todesurtheil des armen Trismegistus sei immer unterschrieben! / Sie begreifen leicht selbst, mein theuerster Freund, daß ich nun zugleich durch die zwei Punkte Ihres Briefes, daß ich nicht 50 sondern nur 12 Freiexemplare erhalten könne, und alle Fauxfrais, auch die für die Zeichnungen, tragen müsse, überzeugt werden mußte, daß Sie meine Mühe bei dieser Unternehmung und die von mir auch auser den Freiexemplaren nothwendig zu zahlenden g r o ß e n Honorare vielleicht doch etwas zu gering anschlagen. Gern glaub ich, daß das Wagestück überhaupt zu groß ist und daß Sie also nicht mehr leisten können. Aber ich kan auch nichts weiter thun. Ich glaube zum Beispiel gar, daß ich von mancher Seite auch wohl eine Zeichnung umsonst erhalten würde. Aber dieß kann ich doch nur von einem kleineren Theil mir versprechen. Ich glaube ferner, daß die Zeichnungen, da es meist nur Umrisse betrifft, nicht sehr hoch kommen können. Allein tragen kan ich diese Unkosten auf keinen Fall. Und Sie können nicht noch mehr wagen! Also zum ersten Resultate zurück: Quiescat in pace. / Ich habe andere Sachen und Plane, wobei sich mein Nahmen und mein Beutel besser befindet. Natürlich bin ich also nicht übermäßig empressirt. / Diese Erklärung glaubt ich Ihnen so schnell als möglich geben zu müssen. Mündlich bald ein Mehreres!" (ebenda) und schließlich am 15. September 1802, auf eine neue Erklärung Bertuchs hin: „Von Ihrer Bereitwilligkeit, mein theuerster Freund, dem Merkur das Leben zu fristen, zeugt Ihr Billet hinlänglich. Auch sollen Sie, wenn er doch einen Grabstein erhalten müßte, unter seinen besten Freund oben anstehn. Nun gebe nur der Himmel, daß der a l t e Wieland nichts gegen diese n e u e Umformung habe. Denn er ist jetzt wunderlich. Ich will

Nr.

37

21-23

diese Woche noch mit ihm conferiren" (ebenda), worauf Böttiger die Ankündigung des erneuerten NTM an Wieland schickte. 4 — 5 T e u t s c h e n M e r k u r s : Vgl. Nr. 7 zu 172. 11 N a h m e n : Offenbar auf Zureden Böttigers wurde Wieland auch künftig als Herausgeber des NTM genannt. 1 2 n e u e s t e r D e u t s c h e r M e r k u r : Der bisherige Titel wurde beibehalten. 2 9 A n t h e i l an e i n e r Z e i t s c h r i f t n e h m e n w e r d e : Wieland arbeitete trot2 dieser Einschränkung künftig wieder verstärkt am „Attischen Museum" bzw. an dessen Fortsetzung „Neues Attisches Museum" mit. 3 1 m e i n N ä h m e . . . T i t e l b l a t e i n e s W e r k e s . . . : Wielands Name erschien ab 1805 auf dem Titelblatt des „Journals von deutschen Frauen für deutsche Frauen geschrieben", ohne daß er an der Redaktion der Zeitschrift beteiligt war.

[22], Von Karl August

Böttiger Weimar, 29. September 1802

Quellen: 1. Friedländer, 1890, S. 71 2. F.ckardt, 1987, Band 1, S. 62 F ^ r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

4 n a c h O s s m a n n s t ä d t : Schadow hatte bereits am Tag vorher versucht, Wieland zu treffen: „Mit Konsistorialrat Böttiger ging es am 28. September 1802 nach Dierfurth (! Tiefurt% um den alten Wieland aufzufinden, verbunden mit der Aufwartung bei der Herzogin-Mutter; dies pflegte zum Tee zu geschehen, nach dortigem Brauch. Als wir ankamen, fanden wir uns getäuscht. Wieland war seit zwei Tagen nach seinem Gute Oßmannstedt wegen schwacher Gesundheit und der rauhen Luft; dieses erzählte uns die Frau Herzogin selbst" (Eckardt, S. 62). — Über seinen Besuch in Oßmannstedt notierte er: „Wieland empfing mich im Garten und führte mich ins Haus. Seine grauen Locken, die schwarze Kappe und ein breiter roter Gürtel bildeten eine Dichtergestalt, wie solche mir bis dahin nicht erschienen war. Er erzählte, daß er fast immer nicht gut sei abgebildet worden und so die Lust daran verloren habe" (ebenda, S. 62 f).

[23]. Von Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach Tiefurt, vor 30. September 1802 Zur Datierung: Der Brief könnte am 28. September 1802 (nach Gottfried Schadows Besuch in Tiefurt, vgl. Nr. [22] zu 4) oder am 29. September 1802 geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 24

38

September-

Oktober 1802

24. An Anna Amalie von Sachsen- Weimar und Eisenach Oßmannstedt, 30. September 1802 H

Goethe-Museum Düsseldorf, Signatur: 0 (Null) Mit Korrekturen Textgrundlage: H Varianten

30 Äusserungen der ] Äusserungen, —* E r l ä u t e r u n g e n : B: [23];

3 Handzeilen: Nr. [23],

34 für ] erg

A: —

4 Vorhaben des Prof. Schadow . . .: Während

Gottfried Schadows Besuch in Oßmannstedt war der Plan, eine Büste Wielands zu schaffen, besprochen worden; Schadow vermerkte am 29. September 1802 in seinem Reisetagebuch: „Obwohl der alte Mann nicht mehr nach Weimar kömmt, so entschloss er sich, drei Tage meinethalben daselbst zu verweilen und da ich eine Reise nach Gotha vor hatte, es bis Sonnabend (2. Oktober 1802) zu verschieben, bis wann ich sicher zurück sein würde" (Friedländer, 1890, S. 72). Die Sitzungen zur Modellierung der Büste fanden vom 2. bis 4. Oktober 1802 statt. Abbildungen (in verschiedenen Ausführungen): Eckardt, 1987, Band 2, S. 449 sowie Weizsäcker, 1893, S. 29). Schadow selbst veröffentlichte in der Zeitschrift „Der Freimüthige", Nr. 87 vom 2. Juni 1803 eine Zeichnung seiner Büste und schrieb dazu: „Hierbei lege ich einen Umriß meiner im vergangenen Herbst zu Weimar verfertigten Büste Wielands; ich mußte sie in nassem Thon dort zurücklassen, überließ das Formen andern daselbst, und erschrack vor dem Ausguß in Gips, den man mir davon hieherschickte, weil er bewies, daß man so schlecht, als nur möglich ist, die Büste geformt hatte. Ich bilde mir ein, durch meine nachmalige Retouche alles wiederhergestellt zu haben. Die Büste selbst machte ich mit all der Liebe, die enthusiastische Verehrung und persönliche Zuneigung hervorbringen. [. . .] Für diejenigen, denen die äußere Gestalt des Schädels bedeutend ist, muß Wielands Kopf Interesse haben. Wenn das große Volumen des Stirnbeins und die örtlichen Protuberanzen desselben auf intellektuelle Fähigkeiten schließen lassen, so entspricht dieser die Idee des größten Geistes. Dicht über den Wangenbeinen wird die Stirn sehr breit; die Lippen liegen in der Lage des leichten spöttelnden Lächelns und seine Gestalt, wie ich ihn im Hause zu Aßmannstädt (! Oßmannstedt) fand, hat recht etwas Mahlerisches. Ein breiter Gurt um den Leib, ein schwarzes Käppchen, und jener ungezwungene Anstand, den das Gefühl von Verdienst, mit Bescheidenheit gepaart, hervorbringt" (zitiert nach Weizsäcker, Nachlese zu den Bildnissen Wielands, 1898, S. 296). — Zu den Versuchen Johann Wolfgang von Goethes, diese Büste zu verhindern, vgl. Nr. 27 zu

10.

9—10 des Herzogs Durchlaucht von dieser Sache zu prevenie-

r e n : Schadow berichtete über dieses Problem in seinen „Kunstwerken und Kunstansichten": „Vor einiger Zeit habe der Herzog gesagt, er wünsche seine Büste zu haben, und

Nr.

39

24-25

möchte er doch dazu dem (Christian Friedrich) Tieck sitzen. Darauf habe er dem Herzog geantwortet, wenn Seine Durchlaucht befehlen, so lege er seinen alten Kopf zu Füßen, da dieser überdem nicht mehr tauge. Der Herzog habe jedoch diese Redensart nicht verstanden oder verstehen wollen, und dabei sei es geblieben. Er habe aber damit sagen wollen, daß er keinesweges Lust habe, dem jungen Tieck zu sitzen, indem dessen Bruder (Johann Ludwig Tieck) zu einer Clique gehöre, die es sich seit einiger Zeit zum angenehmen Geschäft mache, ihn mit Recht oder Unrecht anzugreifen und zu beleidigen. Er sei jetzt in dem Alter, wo einem ein Dieser oder Jener nicht gleich behage. Von dem Bildhauer Tieck glaube er, daß solcher eine gute und getreue Abbildung machen werde, zumal wenn man ihm, unter der Hand, nicht sowas von einem Jupiter oder Apollo zu verstehen gäbe" (Eckardt, 1987, Band 1, S. 63). — Karl August von Sachsen-Weimar und Eisenach erklärte nach Fertigstellung der Büste, sie sei „ganz vortrefflich gerathen" (vgl. Nr. 27, Z. 18). 11 Bildhauer Tieck: Christian Friedrich Tieck. 19 morgen nachmittags: Wieland kehrte am 1. Oktober 1802 von Oßmannstedt nach Tiefurt zurück. 2.2 G e v a t t e r b r i e f s : Der Gevatterbrief Johann Paul Friedrich Richters (Jean Pauls) ist nicht bekannt. Offenbar hatte er die Herzogin Anna Amalia um die Patenschaft bei seiner am 20. September 1802 geborenen Tochter Emma Emanuele Georgine Amalie Idoine gebeten. 2 5 W ö c h n e r i n : Friederike Leopoldine Karoline Richter. 3 4 — 3 5 E n t f e r n u n g v o n f ü n f Tagen: Wieland war am 26. September 1802 von Tiefurt nach Oßmannstedt gereist (vgl. Nr. [22] zu 4).

[25], 1/on Johann Gottfried Seume Leipzig, Oktober (?) 1802 Quelle: Oskar Planer und Camillo Reißmann: Johann Gottfried Seume. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften, Leipzig 1898, S. 390. Zur Datierung: Die zweite Auflage des „Bliomberis" erschien 1802 mit einer Vorrede Seumes. Der Brief wurde vielleicht nach seinem Besuch in Weimar (September 1802, vgl. Nr. 12) geschrieben. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 m e i n e S ü n d e n am B l i o m b e r i s : Johann Baptiste von Alxinger: Bliomberis. Ein Rittergedicht in zwölf Gesängen. Leipzig 1791. — Die neue Auflage, Leipzig 1802, enthält eine Vorrede „Dem Herrn Hofrath Wieland. Der Herausgeber", die am Ende mit „Seume" gezeichnet ist. Darin heißt es: „Das vorhergehende Blatt (mit der aus der ersten Auflage übernommenen „Zueignung' „ Wielanden") entschuldigt dieses. — Nach dem Tode des Verfassers haben Sie das nächste litterärische Recht auf das Gedicht, an das ich nur nach vielen Überlegungen und Bedenklichkeiten, und vielleicht doch zu kühn und zu früh, mich

Oktober 1802

40

g e w a g t habe. Alxinger wollte es selbst, eben so w i e er mit seinem Doolin gethan hatte, von neuem durcharbeiten: dass er es nicht konnte, w e r d e n nicht allein seine Freunde, sond e r n auch alle Freunde des G e s c h m a c k s und der D i c h t u n g g e w i s s bedauern. Er w a r Ihr Freund, und Sie n e h m e n daher billig noch d e n w ä r m s t e n Antheil an allem, was das Andenken des Verstorbenen betrifft. / Herr G ö s c h e n w ü n s c h t e , dass ich vor d e m D r u c k der neuen Auflage den Bliomberis durchsehen, und nach Ü b e r z e u g u n g und Vermögen einige nöthige Ä n d e r u n g e n machen m ö c h t e " (S. VII—VIII). Nach B e m e r k u n g e n zu seiner Uberarbeitung schließt S e u m e : „Es ist mir eine grosse Belohnung, dass ich bey dieser Gelegenheit

Ihnen meine unbegränzte

Hochachtung

und meinen w a r m e n Dank

bezeigen

darf. D e n n w e n n ich in irgend einer Stelle glücklich g e w e s e n bin, so bin ich es vorzüglich d e m Studium Ihrer Schriften schuldig; und ich werde mich glücklich schätzen und vor d e m Publikum viel g e w o n n e n haben, w e n n meine Arbeit bey dieser neuen A u f l a g e des Bliomberis Ihren Beyfall erhält" (S. XII).

3 D o o l i n : J o h a n n Baptiste von

Alxinger: Doolin von Maynz. Ein Rittergedicht. W i e n und Leipzig 1787. — Die „Zweyte verbesserte A u f l a g e " war Leipzig 1797 mit einer Vorrede G e o r g J o a c h i m Göschens ( „ D e m Schatten seines Freundes Alxinger") erschienen.

4 a u f n e h m e n : Wieland hatte im

J a n u a r 1803 noch nicht auf diesen Brief geantwortet, was S e u m e als ein schlechtes Zeichen ansah (s. Quelle, S. 404).

26. An Anna Amalia von Sachsen- Weimar und Eisenach Tiefurt, 5. Oktober 1802 H T h H S t A Weimar, Signatur: Hausarchiv A, XVIII, Nr. 113, Bl. 52 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

3 C o n c e p t : Es ist nicht zu bestimmen, um das Konzept zu w e l c h e m Brief der Herzogin Anna Amalia es sich handelte.

3 —4

m i t z u t h e i l e n g e r u h t e n : Es ist nicht

festzustellen, ob das mündlich oder schriftlich erfolgte.

6 A b s c h r i t t : Nicht be-

kannt.

27. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 8. Oktober 1802 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 93 Mit Korrektur Textgrundlage: H

Nr.

25-27

41

Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl wird „durch Helenaübersetzung bestimmt" (Seuffert, Prolegomena 9, 1940, S. 112, Nr. 4604); sie ergibt sich auch aus der Erwähnung der von Gottfried Schadow angefertigten Büste. Variante

28 werden ] ver —> E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: [28]

2 Seit v o r g e s t e r n . . . in O s m a n t i n o : Wieland war aus Tiefurt dahin gereist. 6 H e l e n a : Wielands Übersetzung der „Helena" des Euripides (vgl. Nr. 5 zu 3). 9 F ü r s t i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 1 0 kleinen S t u r m : Gottfried Schadow berichtet darüber in seinem Reisetagebuch unter dem 2. Oktober 1802: „Nachmittag erzählte mir Böttiger, es sei in Tieffurt bei der alten Herzogin eine starke Scene vorgefallen. H. v. Goethe sei, wie es scheine, ausdrücklich deshalb hingegangen, er habe mich einen geizigen, neidischen tracassieren Mann genannt; sie, die Herzogin, könne und dürfe es nicht zugeben, dass Wieland mir zu seiner Büste sitze. Er selbst komme hierbei in Verlegenheit, denn es sei doch einmal des Herzogs Wille gewesen, dass (Christian Friedrich) Tieck diese Büste machen solle. Genug, der H. v. Goethe habe es dahin gebracht, dass die Herzogin und selbst Wieland nicht mehr gewusst hätten, was sie thun oder lassen sollten, bis der Herzog, dem es zufälligerweise einfiel, seine Frau Mutter zu besuchen, dazu kam, der denn als ein verständiger Herr sich hierüber verwunderte und die Meinung äusserte, dass sie alle hierin nichts zu sagen hätten, und dass die Sache lediglich vom alten Wieland abhinge, dem es freistände, zu sitzen, wem es ihm beliebte, und eben so wäre ja Schadow auch der Mann, der jede Büste machen könne, welche ihm einfiele" (Friedländer, 1890, S. 73). — In seinen „Kunstwerken und Kunstansichten" berichtete Schadow: „Böttiger sagte, Herrn v. Goethe behage mein Herkommen gar nicht, sei es nun wegen meiner Bemerkung über die ,Propyläen' („ Uber einige in den Propyläen abgedruckte Sät^e Goethes die Ausübung der Kunst in Berlin betreffend". In: Bunomia 1801, s. oben S. 44—45) oder weil seine Ausstellung (Weimarische Kunstausstellung 1801) armselig ausgefallen war. Die Aufforderung, Kunstwerke einzusenden, war von ihm ausgegangen, die Kunstfreunde in Weimar hatten geringe Geltung, und so kam Mißernte. Im Kunstfache sollte alles mit seinem Wissen geschehen, es gehöre zu seinem Departement, und so habe er auch die Büste Wielands zu besorgen gehabt. Ich hatte meine Verwunderung über diese Wichtigkeit" (Eckard, 1987, Band 1, S. 63). 1 7 — 1 8 m e i n e B ü s t e v o n S c h a d o w : Vgl. Nr. 24 und Anm. 2 1 M e i s t e r T i e c k : Christian Friedrich Tieck. 22 Ans p r ü c h e : Vgl. Nr. 24 zu 9 — 10. — Tieck fertigte keine Büste Wielands an. 3 1 — 3 2 e t w a s zu l e s e n : Böttiger schickte mit Nr. [28]: [Bentzel-Sternau, Karl Christian Ernst von]: Das goldene Kalb. Eine Biographie. Gotha 1802—1803. — Böttiger hatte dem Verleger dieses Buches, Rudolf Zacharias Becker, berichtet, daß er das Buch Wieland geschickt habe. Becker schrieb darauf am 16. Oktober 1802 an Böttiger: „Sie haben mir

42

Oktober 1802

[. . .] einen wahren Dienst gethan, daß Sie das goldne Kalb bey Wieland eingestallt haben. Ich hätte es nicht gewagt, meinem innigst verehrten Lehrer eins anzubieten. Daß ers aufgenommen hat, daraus schließe ich wenigstens, daß der Titel des Buchs etwas taugt. Hier haben Sie ein anderes, mit Wiederholung meiner Bitte" (Starnes, 1987, 3, S. 113). Böttiger berichtete am 18. Oktober 1802 an Becker: „In diesem Augenblick erhalte ich Ihre Depesche an Wieland. Er wird sich gewiß Ihres freundschaftlichen Andenkens freuen und das Buch selbst gern besitzen" (ebenda, S. 114). Becker schickte wohl nur ein Exemplar des Buches, ohne einen eigenen Brief an Wieland. Im Verzeichnis von Wielands Bibliothek ist das Buch nicht aufgeführt.

28.

Von K. A.

Böttiger Weimar, vor 15. Oktober

1802

Zur Datierung: Der Brief — mit der Übersendung eines Buches zur Lektüre in den „Erhohlungsstunden" — wird bald nach dem 8. Oktober 1802 geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: 27;

A: 29

29. An K. A.

Böttiger Oßmannstedt,

15. Oktober

1802

H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 16 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Varianten

6 ich ] erg 15—16 unserm ] dem —> 16—17 daß . . . aufsetzt, ] erg 19 Seelenspeisen ] Seelenpeilen > 22 Interesse ] X x. —> 33 von ] 39 besonders . . . die —> 37—38 einzubilden (die ] einzubilden, die > Theil ] erg 48 nicht ] von —> 48—49 selbsthassenswürdiges ] selxxhassenswürdiges > 49 so ] erg 55 ausstaffiert ist, ] ausstaffiert, > 57 mögen, ] erg 62 fugidivos ] Gefangnen > 70 an ] durch > 74 Von ] erg 76 Die ] A n - > E r l ä u t e r u n g e n : B: [28];

A:

-

2 D a s g o l d n e K a l b : Von Karl Christian Ernst von Bentzel-Sternau (vgl. Nr. 27 zu 31). 7 R i c h t e r n : Johann Paul Friedrich Richter (Jean Paul). 11 Jean Jac-

Nr.

27-29

43

q u e s : Jean Jacques Rousseau. 2 0 — 2 1 lezten K a p i t e l des z w e y t e n B ä n d c h e n s : „37. Warnung und Lehre". 2 9 w i e sein N ä h m e h e i ß t : Böttiger kannte den Namen des Verfassers zu dieser Zeit ebenfalls nicht (vgl. Böttiger an Rudolf Zacharias Becker, 18. Oktober 1802: „Ich vereinige meine Bitte mit dem [!der] seinigen (Wielandsj, uns sub rosa rosissime den Vater dieses Wunderkindes [. . .] zu errathen" (Starnes, 1987, 3, S. 114). 3 9 im 2 t e n T h e i l . . . m i ß h a n d e l t : Vgl. etwa die Kapitel 2, 4, 7, 8, 20 u. a., in denen Frauen in einer wohl Wieland nicht gefallenden Weise behandelt werden. 4 2 D u l c i n e a : Anspielung auf die von Don Quichotte Verehrte in dem gleichnamigen Roman von Miguel de Cervantes Saavedra. 4 4 Herderische E p i g r a m m . . .: Das Titelblatt des zweiten Band enthält das Motto: „Weil mich die Menschheit entzückt in dem Zauberspiegel der Dichtung, / Sind mir die Menschen verhaßt; denn sie zerbrechen das Glas. / Herder". 5 0 S i m e o n Stilites: Symeon Stylites, Heiliger, der 30 Jahre auf einer 16 m hohen Säule bei Antiochia lebte. 5 8 M e r k e l . . .: Garlieb Helwig Merkel; eine Rezension des Buches von ihm war nicht zu ermitteln. 6 2 Ihre r e c l a m i r t e n f u g i d i v o s . . .: Bücher, die Wieland von Böttiger entliehen und noch nicht zurückgegeben hatte. Um welche Bücher es sich handelte und wann Wieland sie zurückschickte, ist nicht bekannt. Böttiger mahnte erneut im Dezember 1802 und Wieland begründete danach die wiederum aufgeschobene Rückgabe in ähnlicher Weise wie hier (vgl. Nr. 63, Z. 19ff). 6 7 Gasdicke . . .: Johann Christian Gädicke hatte geringere Honorare für den NTM vorgeschlagen (vgl. Nr. 17 zu 63—64) und noch nicht die für das zweite Halbjahr 1802 anstehende Zahlung von 300 Reichstalern geleistet (vgl. Nr. 32 und Nr. 33 sowie Nr. 63, Z. 36ff). 6 8 k ü n f t i g e O s t e r m e s s e : Sie begann in Leipzig am 1. Mai 1803. — Gädicke hatte bereits am 24. Mai 1801 die Zahlung des Honorars für den NTM auf die nächstfolgende Ostermesse verschoben (vgl. BW 15). 7 0 K o n t r a k t s : Vom 15. Juli 1799, bezogen auf das Jahr 1800 (vgl. BW 15). Darin heißt es unter Punkt 6): „Dafür (für den NTM) zahlen die Gebrüder Gädicke auf das Jahr 1800, falls der Debit nicht über 800 Exemplare steigt, Sechs Hundert und Fünfzig Reichsthaler in zwey Terminen nach der Leipziger Oster und Michaelis Messe an den Herrn Hofrath Wieland in LaubthaIern zu Ein Reichstha/er und Funfzehen Groschen." 7 2 — 7 3 izt zahlen sollte: 300 Reichstaler. 7 4 V o n G ö s c h e n . . . keinen B r i e f : Wieland beantwortete am 3. November 1802 (Nr. 38) einen nicht überlieferten Brief Georg Joachim Göschens (Nr. [37]). 7 4 — 7 5 V i e w e g . . . kein Z e i c h e n : Wieland hatte die beiden Erzählungen „Narcissus und Narcissa" und „Daphnidion" an Friedrich Vieweg geschickt, wovon Vieweg zunächst nur die erste druckte, die zweite aber für einen Druck im Jahre 1803 aufgehoben hatte. - Vieweg schrieb am 20. Oktober 1802 an Wieland (Nr. [30]). Wieland hatte zuletzt am 6. Mai 1802 (WB 15) einen Brief an Vieweg gerichtet. 7 6 H e l e n a : Wielands Übersetzung der „Helena" des Euripides (vgl. Nr. 5 zu 3). 7 6 l e z t e n A b d a n k u n g s f o r m u l a r des C h o r e s : Gemeint ist der Schlußchor der „Helena":

44

Oktober 1802

„Mancherley sind die Gestalten des Schicksals; Vieles entscheiden die G ö t t e r anders Als wir h o f f t e n . Was uns däuchte D a ß geschehen werde, geschiehet nicht; Und wessen wir uns n i c h t versahen, D e m findet ein G o t t den Weg. Z u m Beyspiel kann uns diese Geschichte dienen" (NAM 1, H e f t 1, 1805, S. 158).

[30], Von J. Fr. 1Vieweg Braunschweig, 20. Oktober 1802 Z u m Text: D a ß Vieweg mit diesem Brief auch das „Taschenbuch f ü r 1803" überschickt hatte, belegt Nr. 40 (Z. 18—20), wo Wieland sich über dieses Buch äußert (vgl. auch Nr. 46, Z. 9 - 1 0 ) . E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: [36]

31. An Gebrüder Ramann Oßmannstedt, 22. Oktober 1802 H

WM Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 39 Mit Korrektur Adresse (B12 Rs): An / Die Herren furt. — Mit Siegelspuren

Gebrüder

Ramann / in / Er-

(unter dem Text): A n die H. G e b r ü d e r R a m a n n in E r f u r t Postvermerke: RA WEIMAR (Stempel), Zahlen Empfänger vermerk: Osmanstaedt / den 22—8br.

land

1802. /

Hofr. Wie-

D Langer, 1913, S. 47 Textgrundlage: H Variante

11 Ihren ] den > E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 Eimer: Vgl. Nr. 16 zu 9. 4 rothen O f n e r : Mit Nr. 16 bestellt; vgl. dort zu 9. 12 Herzogin Amalia: Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 16 persönlich kennen gelernt: Ein möglicher Besuch der G e b r ü d e r Ramann in

Nr. 29-33 Weimar oder O ß m a n n s t e d t ist nicht belegt.

45

1 9 —2 0 v o n Ihnen Selbst

einiges

L i c h t ZU e r h a l t e n : Eine Antwort der G e b r ü d e r R a m a n n ist nicht überliefert.

32. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, vor 27. Oktober 1802 H

S L B Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 59

Adresse: Herrn O. C. Rath Böttiger. — Mit Siegel Textgrundlage: H Zur D a t i e r u n g : Die ausstehende Zahlung Gädickes für den N T M war zu Michaelis (29. S e p t e m b e r ) 1802 fällig g e w o r d e n . — Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 112, Nr. 4607) verweist auf Wielands Brief an J o h a n n Christian Gädicke v o m 27. O k t o b e r 1802 (Nr. 33) und datiert „vielleicht am Tag vor d i e s e m " , aber mit der D a t u m s a n g a b e „1802. 10. 27 (?)"; Starnes (1987, 3, S. 116) setzt den Brief „ E t w a Ende O k t . " an. — Wieland hatte Böttiger bereits am 15. O k t o b e r 1802 gebeten, bei Gädicke w e g e n der T i l g u n g seiner Schulden für den N T M zu mahnen. Der vorliegende Brief könnte also zwischen diesem D a t u m und d e m 27. Oktober 1802 geschrieben sein, er könnte (weniger wahrscheinlich) aber auch nach d e m 27. O k t o b e r 1802 zur Unterstützung von Wielands eigener Anfrage verfaßt sein. Wir datieren auf die Zeit vor d e m 27. O k t o b e r 1802. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

3 v e r h i n d e r t : D e r G r u n d von Wielands Verhinderung ist nicht bekannt.

4

Ihr

V e r s p r e c h e n : E n t w e d e r mündlich oder in einem nicht überlieferten und nicht eindeutig

zu erschließenden Brief gegeben.

5 — 6 Zahlung . . . des Merkur noch schul-

d i g i s t : Die für den zweiten Teil des Jahres 1802 fällig g e w o r d e n e Zahlung von 300

Reichstalern für den NTM (vgl. Nr. 33 sowie Nr. 29 zu 67).

6 — 7 Merkur aufge-

k ü n d i g t : A m 2. Juli 1802 in einem Brief an Böttiger (Schelle, 1978, S. 391, Nr. 11; vgl. auch Nr. 33 zu 3—4). Wieland bestätigte diese K ü n d i g u n g mit Nr. 33. t r a c t s : Vgl. Nr. 29 zu 70.

8

Con-

9 n ö t h i g e n : Dazu kam es nicht; Gädicke erklärte sich

zu Ratenzahlungen bereit (vgl. Nr. 33 zu 11).

33. An J. Chr. Gädicke Weimar, 27. Oktober 1802 H

Staatsbibliothek zu Berlin, z. Zt. Biblioteka Jagiellonska, Krakow Mit Korrekturen

Empfängervermerk: Hr. Hofrath Wieland D Schelle, 1978, S. 3 9 2 - 3 9 3 , Nr. 12 Textgrundlage: H

/ Weimar

/ 27 Oct. 1 8 0 2 .

46

Oktober—November

1802

Varianten

9 hoffen ] o —> E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

10 Messe ] Mexxx —> A: [65]

3 — 4 Böttiger zu v e r n e h m e n gegeben . . . : Gädicke hatte am 2. Juli 1802 an Karl August Böttiger u. a. geschrieben: „Vom Merkur gehen 680—695 Exemplare, wobev aber noch manche in Commission gegeben, und manche — gar nicht bezahlt werden. Im Durchschnitt, da der Hofrath so niedrige Preise gemacht hat, erhalte ich für das Exemplar I Reichstaler 20 groschen und 666 muß ich absetzen um auf meine Kosten zu kommen. An Freyexemplaren kommen zu obigen noch 60—70. / Nehmen Sie die Aufkündigung nur von mir an, und laßen den m. Hofrath in Gottes Namen damit machen was Ihm beliebt. Es wird mir übrigens weh thun, wenn Er von Jemand mehr annehmen sollte als ich geboten habe" (Schelle, 1978, S. 391, Nr. 11). 7 C o n t r a c t : Vom 15. Juli 1799 (vgl. WB 15). 1 0 Michaelis M e s s e : Sie begann in Leipzig am 3. Oktober 1802. I I 2 t e n Hälfte des H o n o r a r s : Gädicke hatte 300 Reichstaler, möglicherweise mit zusätzlichen Zinsen, zu zahlen (vgl. Nr. 63, Z. 37ff). Die Zahlungen erfolgten in Raten: am 18. Dezember 1802 zahlte er 90 Reichstaler (vgl. Nr. 66), vor dem 4. Februar 1803 105 Reichstaler (vgl. Nr. 92) und am 27. Mai 1803 130 Reichstaler (vgl. Haushaltsbuch, Anhang 1, Z. 40ff), die nach Nr. 161 „den Rest" ausmachten.

[34]. Von K. F. Wieland Pomsen, vor 28. Oktober 1802 Zur Datierung: In Nr. 6 erwähnt Wieland einen Brief Karl Friedrich Wielands an seinen Bruder Wilhelm August, nicht aber an sich selbst. Daraus könnte geschlossen werden, daß der vorliegende Brief zwischen Anfang August und Mitte Oktober 1802 geschrieben wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

35. An G.J. Göschen Weimar, 28. Oktober 1802 H

WM Biberach, Eing.-Nr. 213 Mit Korrekturen

Empfängervermerk: Weimar den 28 Octbr / 1802

/ Wieland

Faksimile von S. 3 in Katalog 6, 1953, der Firma Nicolas Rauch, Genf, Planche 30 D Schelle, 1977, S. 2 2 8 - 2 3 0 , Nr. 45 Textgrundlage: H. — Die beim Seitenwechsel unterbliebene Hervorhebung von G r i e c h e n (Z. 20) wurde ausgeführt.

Nr. 33-36

47

Varianten

21 entschlossen) bin, ] entschlossen 44 es ] erg 49 alles ] sich seiner—» E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

bin)

>

34 dermalige ] erg

A: [37]

2 g a n z v e r g e s s e n : Der letzte überlieferte Brief von Göschen stammte vom 14. März

1802 (BW 15).

4 auf jeden Brief eine Antwort: Unbeantwortet geblieben wa-

ren Wielands Briefe an Göschen vom 21. April 1802 (BW 15), um 7. Mai 1802 (BW 15) und vom 1. August 1802 (Nr. 6). — Göschen hatte am 23. September 1802 an Karl August Böttiger geschrieben: „Sagen Sie doch dem guten Vater Wieland, daß mich bisher so viele Geschäfte gedrückt hätten, daß ich ihm erst in einigen Tagen würde schreiben können; nach der Messe würde ich ihn aber gewiß besuchen" (Gerhardt, 1911,

S. 135).

7 — 8 Hoffnung . . . zu Oßmannstätt mündlich: Vgl. zu 4. - Gö-

schen wollte Wieland im November 1802 besuchen; offenbar kam es nicht dazu (vgl.

Nr. 38 sowie Nr. 6 zu 72-73).

75.

2 0 Theater

der Griechen:

Vgl. Nr. 6 zu

24 Ihnen bereits geschrieben zu haben: Eine entsprechende direkte

Bemerkung ist in keinem der bisherigen überlieferten Briefe zu dieser Angelegenheit enthalten. 3 0 a n d r e r V e r l e g e r . . . : Wieland verwirklichte den Plan des „Theaters der Griechen" oder der übrigen hier genannten Varianten nicht. 3 4 K a r l : Karl Friedrich Wieland, der sich als landwirtschaftlicher Volontär auf einem Gut in Pomsen bei

Leipzig

aufhielt.

38 seine

Briefe

an

seine

Geschwister:

Nicht

be-

kannt. 4 0 W i l l h e l m : Wilhelm August Wieland; Brief nicht bekannt; offenbar bereits erwähnt Nr. 6 (Z. 32ff). 4 0 m i r S e l b s t : Nr. [34], 4 2 — 4 3 zu mir zur ü c k ZU n e h m e n : Karl Friedrich Wieland kehrte offenbar Ende November 1802 nach

Oßmannstedt zurück (vgl. Nr. 49, Z. 32ff).

45—46 gar nichts besseres . . .:

Göschen hatte am 14. März 1802 an Wieland geschrieben: „Wird er in Pomsen nicht bald auf Erwerb gesezt, so hoff ich ihm eine vortheilhaftre Stelle in einem halben Jahre zu verschaffen. [. . .] Gelingt mir das, so kommt Er in die Hände der Besten und gebildetesten Menschen" (WB 15). — Offenbar hatten sich diese Möglichkeiten zerschlagen. 5 0 I c h h ö r e . . . : Wahrscheinlich aus Nr. [34] oder aus einem unbekannten Brief Karl Friedrich Wielands an seine Geschwister. 5 1 B u c h d r u c k e r e y . . . ZU l e r n e n :

Vgl. dazu auch Nr. 49 (Z. 2ff).

54 baldige Antwort: Nr. [37],

[36], An ]. Fr. Vieweg Weimar, Ende Oktober/Anfang November 1802 Zur Datierung: Wieland beantwortet Viewegs Brief vom 20. Oktober 1802, so daß der erschlossene Brief möglicherweise im genannten Zeitraum anzusetzen ist. E r l ä u t e r u n g e n : B: [30];

A: [71]

48

November 1802 [37], Von G.J. Göschen Leipzig, vor 3. November 1802

E r l ä u t e r u n g e n : B : 35;

A : 38

38. An G.J. Göschen Weimar, 3. November 1802 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 9 3 / N 27, Nr. 133 Mit Korrekturen E m p f ä n g e r b e m e r k u n g : Weimar d. 3 ten Nov.

empf. d. 5 Nov —

1802

/ Hof. Wieland /

D Schelle, 1977, S. 234 (Teilabdruck) Textgrundlage: H

Varianten

31 litterarischen ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B: [37];

34 nicht ] erg A : [48]

3 ganzen November durch

. . . : G ö s c h e n hatte o f f e n b a r in Nr. [37] angefragt, ob

sein lange geplanter Besuch in O ß m a n n s t e d t im N o v e m b e r möglich sei (vgl. Nr. 6 zu 72—73). Ob er a u s g e f ü h r t w u r d e , ist anderweitig nicht belegt. D a g e g e n könnte sprechen, d a ß Wieland sich am 22. N o v e m b e r 1802 (Nr. 49) g e g e n ü b e r G ö s c h e n eingehend hinsichtlich seines Sohnes Karl Friedrich, hinsichtlich des „Theaters der G r i e c h e n " (vgl. Nr. 6 zu 75) und hinsichtlich der Priorität dieses Projektes oder der Arbeit am f ü n f t e n Teil des „Aristipp" (vgl. Nr. 6 zu 16) äußert, was bei einer v o r a n g e g a n g e n e n mündlichen Besprechung in dieser Ausführlichkeit wahrscheinlich nicht nötig g e w e s e n wäre. Die Mitteilung an Christian Friedrich Wilhelm J a c o b s v o m 13. D e z e m b e r 1802, daß G ö s c h e n bereit sei, „den Verlag des Theaters der Griechen zu ü b e r n e h m e n " (Nr. 62, Z. 3 0 f f ) , beruht nicht auf einer mündlichen Zusage Göschens, sondern geht auf dessen Brief Nr. [60] zurück (vgl. Nr. 64).

13

Karl

. . .:

Karl Friedrich Wieland, der sich als landwirtschaftlicher

Volontär in Pomsen bei Leipzig aufhielt. — Zu seinem „ S e u f z e n " vgl. Nr. 35 und Anmer-

15 — 16 wieder zu mir zu nehmen: Vgl. Nr. 35 18 Griechische Theater: Vgl. Nr. 6 zu 75. 21 Speculacion . .

kungen.

zu .:

42—43. Göschen

ü b e r n a h m das Projekt in seinen Verlag (vgl. Nr. 62, Z. 3 0 f f sowie die folgenden entsprechenden Briefe). Karl August Böttiger.

28 Triumvirat:

Wieland, Christian Friedrich W i l h e l m J a c o b s und

Nr. 57-39

49

39. Von H. Geßner Bern, 3. November 1802 H

S N M Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 2 8 5 0 9 Mit Korrekturen Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

4 N i c h t S c h r e i b e n : D e r letzte überlieferte Brief G e ß n e r s s t a m m t e v o m 21. J a n u a r bis 8. Februar 1801 ( B W 15); die Verbindung war durch sporadische Briefe von Charlotte Wilhelmine

Geßner

aufrecht erhalten w o r d e n

B W 15; zuletzt erschlossen: Nr. [15]). ter:

4

Charlotte Wilhelmine Geßner.

(zuletzt

überliefert:

26. Februar

E n k e l : W i l h e l m Geßner.

8 nach

Louis

Abreise:

6

Ludwig

1802, Mut-

Friedrich

August Wieland und Heinrich von Kleist w u r d e n am 17. O k t o b e r 1802 aus Bern ausgewiesen (vgl. dazu Nr. 14 zu 2).

9 n e u e s L o g e m e n t : Auf d e m Schlößli bei Bern. —

Heinrich G e ß n e r schrieb dazu am 20. O k t o b e r 1802 an J o h a n n e s Heinrich Daniel Zschokke: „Ich blieb die ganze Zeit in Bern und hielt mich heilig verpflichtet, bei meiner hochschwäußeren Frau und Kindern Alles zu erwarten — und wurde recht tüchtig gehudelt. Gleich in den ersten Tagen ward mir die D r u c k e r e y versiegelt und der Befehl v o m General von Wattenwyl ertheilt, Bern sogleich zu verlassen; ich reclamirte als Angestellter der Regierung nach § 5 der Capitulation und schrieb an den General selbst, nicht beleidigend aber sehr stark. D e r Unterstatthalter zeigte mir an, bleiben zu können, bis ich Antwort hätte, welche aber ausblieb und so blieb ich von Häschern und Spähern umringt, wie ein Verbrecher. Auf die Publication, daß jeder F r e m d e eine Sicherheits-Charte haben müsse, meldete ich mich ebenfalls, erhielt aber in derben A u s d r ü c k e n z u m zweyten Mal das Consilium abeundi. Ich erklärte mich heftig g e g e n den Unterstatthalter, nicht von der Stelle zu weichen bis Bajonette mich wegtrieben. Endlich ward ich an den Statthalter Bay gewiesen, der auf eine wirklich liberale Art, auf mein Ehrenwort mich still und ruhig zu halten, sich garant für mich erklärte und mir bis in die kleinsten N u a n c e n Wort hielt. [. . .] N o c h war ich im Falle ein neues Logis zu beziehen, fand aber keine Möglichkeit eines in der Stadt zu finden und w o h n e nun seit einigen Tagen eine kleine Viertelstunde vor d e m oberen Thore, ruhig

und

S. 161).

zufrieden, 13

von

dem

Getümmel

entfernt

zu

sein"

(Zolling,

1882,

R a p p S A n k u n f t : Bern w u r d e am 18. S e p t e m b e r 1802 von den fran-

zösischen Truppen besetzt; der französische General-Consular-Adjutant J e a n R a p p traf wenig e Tage später ein.

14

R e g i e r u n g : Die R e g i e r u n g der von den Franzosen geförder-

ten Helvetischen Republik. von

Lenzburg:

Der

halter Bay: Vgl. zu 9. „Allgemeine

Zeitung"

15 Louis Wegjagung: Vgl. zu 8.

damalige

Chef

der

Militärpolizei

berichtete

regelmäßig

über

die

Vorgänge

29 Regierung: Vgl. zu 14.

Michel Ney war damals französischer Gesandter in der Schweiz. W i e l a n d BVV 1 6 . 2

16 Steck

Bern.

22

Statt-

2 4 allgemeine Zeitung: Die in Stuttgart erscheinende

2 5 Rapps A n k u n f t : Vgl. zu 13.

4

in

in

der

Schweiz.

34 Neys:

50

November

1802

40. An G. Fr. Wilmans Oßmannstedt, 8. November 1802 H

The Johns Hopkins University, Baltimore, The Milton S. Eisenhower Library, Signatur: Special Collections Mit Korrektur

Adresse: An / Herrn Buchhändler am Mayn. — Mit Siegel

Willmans / in / Frankfurt /

Poststempel: R A W E I M A R

Empfängerbemerkung: Wieland nebst Antw. / den 12 Nov 1802 D 1 Kurrelmeyer, 1933, S. 406, Nr. 17 D 2 Raabe, 1957, S. 1 2 3 - 1 2 4 D 3 Schelle, 1974, S. 1 1 6 - 1 1 7 , Nr. 4 Textgrundlage: H Variante 9 d i e ] d e n —» E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: [44]

3 Ich h a b e n i c h t v e r g e s s e n . . . : Wilmans hatte Anfang 1800 Wieland um einen Beitrag zu dem von ihm herausgegebenen Taschenbuch gebeten, den dieser zunächst wegen anderer Verpflichtungen ablehnte und Wilmans auf Clemens Brentanos „Godwi" hinwies (vgl. BW 15). Am 4. Mai 1800 hatte Wieland an Wilmans jedoch geschrieben: „Aber, wenn dies alles (u. a. Wielands Alter) auch nicht in Betracht käme, so ist Ihnen vermuthlich mein Verhältniß mit Herrn Göschen nicht unbekannt. Ich glaube zwar, daß er nichts dagegen haben würde, wenn ein kleines Stück von 2 oder 3 Bogen von mir in Ihrem Taschenbuch erschiene; aber doch könnte es nicht ohne seine Einwilligung geschehen. Die Hauptschwierigkeit aber liegt immer darin, daß Niemand, und ich weniger als irgend ein Anderer, nichts in der Welt invita Minerva thun soll. Mein Geist muß ganz frey seyn, um etwas, womit Ihnen gedient seyn könnte, hervorzubringen; und das ist er dermahlen nicht. Doch gebe ich Ihnen nochmahls mein Wort, das erste, was mir meine alte Muse vor die Thür legen wird, soll (Hrn. Göschens Genehmigung vorausgesetzt) Ihnen überlassen werden, wenn Sie Sich damit beladen wollen" (BW 15). 4 I h r e m T a s c h e n b u c h e : Taschenbuch für das Jahr [ . . . ] . Der Liebe und Freundschaft gewidmet. Bremen 1799-1840. 7 E r z ä h l u n g . . . : Im „Taschenbuch für das Jahr 1804", Bremen 1803, erschienen auf den Seiten 1—72 die beiden Erzählungen „Rosalie und Hulderich oder Die Entzauberung und Die Novelle ohne Titel. Zwey Erzählungen aus dem Pentameron von Rosenhain". — Wieland hatte zunächst nur die erste Erzählung für Wilmans Taschenbuch bestimmt, erweiterte aber am 22. November 1802 sein Angebot auch auf die zweite Erzählung (vgl. Nr. 51). 7 — 8 P e n t a m e r o n v o n R o s e n h a i n : Zunächst als Folge von fünf, schließlich von sechs Erzählungen (teilweise sogar von zehn Erzählun-

Nr.

51

40-42

gen) geplantes und ausgeführtes Werk, dessen einzelne Erzählungen in Taschenbüchern erschienen und die erst 1805 als „Hexameron von Rosenhain" im Band 38 von Wielands „Sämmtlichen Werke" zusammengefaßt wurden (allerdings nur in der billigen Oktavausgabe). Es enthält, neben dem „Vorbericht eines Ungenannten", innerhalb einer Rahmenerzählung die Erzählungen „Narcissus und Narcissa", „Dafnidion" (nicht einzeln erschienen), „Die Entzauberung" (vorher: „Rosalie und Hulderich"), „Die Novelle ohne Titel", „Freundschaft und Liebe" und „Die Liebe ohne Leidenschaft". 8 — 9 Taschen9 — 1 0 späteste Frist: Welche Frist Wilb u c h p r o 1 8 0 4 . : Vgl. zu 4 und zu 7. mans in Nr. [44] setzte, ist nicht bekannt; Wieland sandte „Rosalie und Hulderich" am 22. November 1802 an Wilmans (vgl. Nr. 51), „Die Novelle ohne Titel" am 10. Dezember 1802 (vgl. Nr. 56). 1 2 nicht m i t so . . . kleiner S c h r i f t : Wilmans verwendete die von Wieland geforderte Schrift (vgl. Z. 21 ff) und gab das Taschenbuch sogar bei Friedrich Vieweg in Druck. 1 3 T a s c h e n b u c h p r o 1 8 0 3 : Taschenbuch für das Jahr 1803. Bremen 1802. Das Buch enthält u. a. Beiträge von Goethe und Schiller. 1 8 — 1 9 V i e w e g s T a s c h e n B u c h . . .: In Friedrich Viewegs „Taschenbuch für 1803", Braunschweig 1802, erschien auf den Seiten 1—74 „Narcissus und Narcissa aus einer Handschrift das Pentameron von Rosenhain betitelt". 2 2 E i n s i e d e l : Friedrich Hildebrand von Einsiedel. — Wann Wieland das „Taschenbuch für 1803" von ihm erhielt, ist nicht bekannt.

[41]. Von K. A. Böttiger Weimar, vor 12. November 1802 Zur Datierung: August Friedrich Ferdinand von Kotzebue hatte den an Wieland zu übermittelnden Auftrag am 30. Oktober 1802 von Berlin aus Böttiger mitgeteilt. So könnte der vorliegende Brief bereits Anfang November 1802 geschrieben worden sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 43

[42J. Von J. H. Ramberg Hannover, vor 12. November 1802 Zum Text: Nach A. Conze (Aus Joh. Heinr. Ramberg's Nachlasse. In: Preußische Jahrbücher 26, 1870, S. 103) befand sich damals der Entwurf von Rambergs Brief an Wieland (in der Handschrift seines Vaters, des Kriegssekretärs Ramberg in Hannover) in Rambergs Nachlaß. Der Verbleib dieses Theiles des Nachlasses ist unbekannt. E r l ä u t e r u n g e n : B: —; 4'

A: 50

52

November 1802

43. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 12. November 1802 H

Verbleib unbekannt. A n g e b o t e n zuletzt im Katalog 383 der Firma Stargardt, 1937, S. 1 9 - 2 0 , Nr. 96. Danach 3 '/2 Seiten 8", eigenhändig mit Unterschrift Laut h 2 nach Text B e m e r k u n g Böttigers, mit K r e u z auf Z. 65 B r i e f b e z o g e n :

Ramberg protestirte sehr ernstlich gegen die ihm in der eleganten Zeitung erwiesene Ehre, daß er in die hiesige Ausstellung etwas eingesandt habe, und will den falsarius, der hier unter seinem Nahmen ein G e m ä h i d e ausgestellt habe, es koste, was es wolle, heraushaben um ihn belangen zu können. / B. h1

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 15 Abschrift Karl August Böttigers

Bemerkung vor Z. 1: A n Böttiger; W. lehnt d. Preisrichterstelle ab. Bemerkung Böttigers nach Z. 67: Das Original dieses Briefs an K o t z e b u e nach Berlin geschickt. h2

W M Biberach, S e u f f e r t - N a c h l a ß Abschrift von Dr. Fritz Behrend. Nach d e m Text B e m e r k u n g S e u f f e r t s : „Abschrift von Dr. Fritz Behrend. 31. 7. 1919. nach d e m von L i e p m a n n s s o h n Berlin an einen Herrn verkauften Original, der sich 3 Jahre das Recht des A b d r u c k s vorbehielt" D Mitteilungen aus Kotzebues Nachlaß. Von seinem Enkel Constantin von Kotzebue. Mit Erläuterungen von A. Leitzmann. In: D e u t s c h e Rundschau 148, 1 9 1 1 , S. 90 — 92 T e x t g r u n d l a g e : h 2 . — Z. 1 w u r d e 9 b e r statt O k t . gesetzt, Z. 33 o d e r statt d i e s . Zur D a t i e r u n g : h 1 datiert „ O c b e r " , h 2 „ O k t " , D „9 h c r ". Auf einem Exzerpt des Briefes von Bernhard Seuffert nach D ( W M Biberach, Seuffert-Nachlaß) v e r m e r k t dieser zu der D a t i e r u n g : „nach Leitzmanns mitteilung vielmehr 12. n o v e m b e r " . In den Prol e g o m e n a (9, 1940, S. 112, Nr. 4612) ist der Brief unter diesem D a t u m angeordnet, mit d e m Vermerk „Leitzmann bestätigt brieflich, d a ß die Urschrift 12. 9br. habe wie der D r u c k " . Für die Richtigkeit der Datierung auf N o v e m b e r spricht, d a ß K o t z e b u e erst am 30. Oktober 1802 Böttiger g e b e t e n hatte, Wieland für das A m t des Preisrichters zu gewinnen.

Varianten 1. In H (nach h 2 ) :

24 um ] und > ke ] bin >

26 mir ] erg

42 (deren ] diejenigen —>

63 stek-

2. Von h 1 und D g e g e n ü b e r h 2 :

1 9 b e r ] O c b e r h1 4 - 5 sich haben ] sich h1 6 doch ] doch, h'D 7 nähern ] näheren D 9 Herrn ] Herren D 13 alle die ] alle h1 14 aus einander ] auseinander D 14 zu setzen ] setzen h1 14 aber ] aber, D 15 selbst ] sich selbst h'D 17 Friedrichen ] Fried-

Nr. 43

53

riehen > Friedrichsdor h1 18 s o n d e r l i c h e m ] s o n d e r l i c h e n h1 18 k ö n n t e u n d w e n n ] k ö n n t e ; w e n n D 20 w i r k l i c h ] w ü r k l i c h D 22 r i n g e n d e n ] r i n g e n d e D 24 z u z u s p r e c h e n . — ] z u z u s p r e c h e n . h ' D 24 n e h m e ] n ä h m e h ' D 25 C o r v é e ] C o r v ä h 1 26 ein ] ein, h ' D 27 m a c h e n ; | m a c h e n . D 30 H i e z u ] H i e r z u h' 31 u n s e r m ] u n s e r n h' 34 h i n z u b r i n g e n ] h i n z u b r i n g e n , D 37 seyn. ] s e y n ! h' 37 H e r r n ] H e r r e n D 39 z e h n ] z e h e n h ' D 42 e i n g e g a n g e n e n ] e i n g e g a n g n e n h' 43 e n g e r n ] e n g e r e n D 44 r e d u c i e r t ] r e d u c i r e t D 44—45 d e b a t t i e r t ] d e b a t t i r e t D 45 u n d ] m a n h' 46-47 a c c e s s i t ] accessit h' 47 s t a t u i e r e n ] s t a t u i r e n , h 1 49 e r s u c h e , ] e r s u c h e D 50 m e i n e r ] m e i n e r b e s t e n h ' D 51 m i t z u t h e i l e n ] m i t z u t h e i l e n h' 54—55 v o r g e s c h l a g e n e ] v o r g e s c h l a g e n e , h'D 55 a n d r e ] andere D 56 t e n e a t i s ] teneatis, D 56 amici ] a m i c i ! h'D 59 teichstaler ] Thaler D 60 h a b e , ] h a b e D 62 N i h i l n e ] nihil n e h' 62 S e i t d e m ] S e i t d e m h' 65 bald m ö g l i c h s t ] b a l d m ö g l i c h s t D 64 f a v e Tuo ] f a v e h' E r l ä u t e r u n g e n : B: [41];

A: —

3 A n t r a g . . . : August Friedrich Ferdinand von Kotzebue hatte am 30. Oktober 1802 an Karl August Böttiger geschrieben: „Jezt eine Bitte, eine recht dringende Bitte. Der a l l e r e r s t e A r t i k e l unserer Zeitung („Der Freymüthige") wird die Preißaufgabe des besten Lustspiels seyn, der Preiß 100 Friedrichsdor. Die Richter: Sie, Iffland, Merkel und ich. [. . .] Da nun aber diese 4 Stimmen doch einmahl getheilt seyn könnten, so wäre auf diesen, freylich kaum zu vermutenden Fall, noch ein fünfter nöthig, welcher den Ausschlag gäbe. Hier nun wage ich es, unseren trefflichen Wieland herzlich und kindlich zu bitten, uns zu erlauben, daß wir, zu diesem Behuf uns seines allgemein verehrten Nahmens bedienen. Er soll gar keine Beschwerde davon haben; wir wollen vorher allen Inhalt lesen und sichten; er soll höchstens im Jahr 2 Stücke zu lesen bekommen, und ganz einfach seine Meynung mit Ja oder Nein darüber sagen, nicht einmal einen Brief soll es ihm kosten, genug wenn er sich mündlich erklärt. O bitten Sie ihn doch ja recht dringend darum! Er wird meiner Zeitung, die hoffentlich Gutes würken wird, durch bloße Nennung seines Nahmens, wenn gleich in so entfernten Verhältnissen, doch gewiß eine Wohlthat erzeigen; auch wird er dadurch gegen Niemand compromittiert. Antworten Sie mir gütigst auf diesen Punct wo möglich mit der nächsten Post" (Maurach, 1987, S. 70 f). Nach Böttigers Mitteilung der Ablehnung Wielands schrieb Kotzebue am 23. November 1802 an Böttiger: „Das dritte unangenehme in Ihrem Briefe ist Wielands Weigerung. Doch ich enthalte mich aller weiterer Bemerkungen darüber" (ebenda, S. 74). 9 K a m p f u n d P r e i s - R i c h t e r s : Vgl. zu 3. 1 0 T h y r s o s d e s B a c h u s u n d d e r T h a l i a : Thyrsos (Thyrsusstab) ist der in einen Pinienzapfen mündende und mit Efeu und Weinlaub umwundene Stab der Bacchantinnen bei den orgiastischen Festen des Bacchus (Dionysios); hier von Wieland verbunden mit

November 1802

54

Thalia, der Muse der Komödie. 11 P r e i s e s : Goldmünze. 1 7 F r i e d r i c h e n : Friedrichsdor.

nen

Namen.

26—27

so

leicht

als

100 Friedrichsdor, eine preußische 1 9 m e i n e F i r m a : Hier: mei-

möglich

machen:

Vgl.

zu

3.

3 7 — 3 8 V o r s c h l a g : Nicht angenommen. — In Nr. 1 des „Freymüthigen" vom 3. Januar 1803 heißt es zu der „Preisaufgabe": „Wir glauben, unsre Blätter nicht besser anfangen zu können, als indem wir, nach unsern Kräften, uns bestreben, Genie und Kunst aufzumuntern, [. . .] Auch folgen wir darin nur dem Beispiel eines unserer größten Dichter, des Herrn von Göthe, der vor wenigen Jahren es allerdings für zuträglich hielt, das L a c h e n , durch einen auf d a s b e s t e L u s t s p i e l gesetzten P r e i s , zu befördern. Die Lockspeise, durch welche er die Besitzer der k o m i s c h e n K r a f t zu Mittheilung ihrer heilbringenden Gabe zu bewegen hoffte, bestand freilich nur in dreißig Dukaten (siehe die Propyläen); und wir sagen aufrichtig, daß er den Deutschen Dichtern über ihren Wohlstand kein Compliment machte, ja sie einigermaßen dem Spott unserer Nachbarn, der Franzosen und Engländer, dadurch aussetzte, daß er dreißig Dukaten eine P r e i s a u f g a b e für sie nannte. Der Erfolg entsprach diesem Mißgriff. Dreizehn oder vierzehn Stücke wurden eingesendet, die alle so schülerhaft waren, daß man nicht einmal den V e r s u c h wagen durfte, E i n s derselben auf die Bühne zu bringen. Wir glauben behaupten zu dürfen, daß, wenn Herr von Göthe bloß seinen B e i f a l l als P r e i s ausgesetzt, und etwa noch eine M e d a i l l e , wenn auch nur f ü n f Dukaten werth, hinzugefügt hätte, dies ein weit stärkerer Sporn für die guten Köpfe in Deutschland gewesen seyn würde. Da wir uns aber sehr gern bescheiden, daß wir in d i e s e r Gattung des Preises nicht mit unserm großen Dichter wetteifern können, so müssen wir unsre Zuflucht wohl zu dem leidigen Gelde nehmen. / Wir setzen daher einen Preis von hundert Friedrichsd'or auf das beste Lustspiel, welches uns bis Michaelis dieses Jahres eingesendet werden wird. Der Herausgeber dieses Blattes — mit Zuziehung des Herrn Direktors Iffland und noch einiger andern sehr competenten Dichter, welche bei Bekanntmachung des Urtheils genannt werden sollen — den Preis zuerken-

nen." (S. 5).

38 heimliches Gericht: Das Femegericht.

51

mitzuthei-

l e n : Böttiger übersandte Wielands Brief selbst an Kotzebue (vgl. Böttigers Bemerkung auf h 1 ). 5 6 r i s u m . . . : Horaz, De arte poetica 5. 5 8 — 5 9 Lustspiel . . . ZU s c h r e i b e n : Dieser ironisch gemeinte Plan Wielands wurde nicht ausgeführt. 6 2 N i h i l n e n o v i e x A f r i c a : Anspielung auf Plinius' „Naturalis historia", 8, 17, 42 (nach der „historia animalium" des Aristoteles 8, 28). 64—65 Ramberg . . .

Brief: Vgl. Nr. [421.

[44]. Von G. Fr. Wilmans Frankfurt/Main, 12. November 1802 E r l ä u t e r u n g e n : B: 40;

A: 51

Nr. 43-46

55

[45], Von K. A. Böttiger Weimar, vor 15. November 1802 E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: 46

46. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 15. November 1802 H

S L B D r e s d e n , Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 2 2 6 , Nr. 1 7 Mit K o r r e k t u r e n Textgrundlage: H Varianten

10 sage beträgt 20 e i n e fände)

d r e i s s i g ] erg 12 (4 y 2 • • • B o g e n ) ] erg ] erg 15 z w e y t e n S t ü c k s ] z w e x x t e n > ] eines > 28—29 in O ß m a n n s t ä t t ] erg ] esse, w a s . . . f ä n d e , >

Erläuterungen:

B : [45];

12—13 w e l c h e s . . . 20 H r ] H x r -> 33 e s s e (was . . .

A : [47]

3 J a n u a r l e t z t e n J a h r e s : G e m e i n t ist der Januar „dieses Jahres", also 1 8 0 2 . 4 Ü b e r s e t z u n g e n aus d e m E u r i p i d e s : Wieland übersetzte den „Ion" (vgl. Nr. 6 zu 27) und die „Helena" des Euripides (vgl. Nr. 5 zu 3). 5 — 6 Pentameron von R o s e n h a i n : Das „Hexameron von Rosenhain" (vgl. Nr. 40 zu 7 — 8). 6 —7 zwey an V i e w e g : „Narcissus und Narcissa" (vgl. Nr. 40 zu 7 — 8) und „Dafnidion". Die letztgenannte Erzählung nahm Vieweg nicht in sein „Taschenbuch für 1803" auf, wollte sie vielmehr in seinem „Taschenbuch für 1804" publizieren, das nicht erschien; Wieland veröffentlichte sie erst in der Gesamtausgabe des „Hexameron von Rosenhain" (vgl. Nr. 40 zu 7—8). 9 die z w e y t e : Dafnidion (vgl. zu 6—7). 1 0 s c h i c k t e e r m i r : Mit Nr. [30], 1 0 T a s c h e n b u c h s : Taschenbuch für 1803 (vgl. Nr. 40 zu 1 8 - 1 9 ) . 2 0 u n g e d r u c k t e n E r z ä h l u n g e n : Im „Taschenbuch auf das Jahr 1804. Herausgegeben von Wieland und Goethe", Tübingen 1803, erschienen auf den Seiten 1 — 86 innerhalb einer Rahmenerzählung Wielands Erzählungen „Freundschaft und Liebe auf der Probe" und „Die Liebe ohne Leidenschaft" mit dem Untertitel „Zwey Erzählungen aus dem Pentameron von Rosenhain". 2 1 D e c a m e r o n : Der Plan, das (damalige) „Pentameron von Rosenhain" auf zehn Erzählungen auszudehnen, wurde nicht verwirklicht (vgl. aber seine nochmalige Erwähnung in Nr. 76); als „Hexameron von Rosenhain" enthielt es schließlich sechs Erzählungen. 2 3 B e y t r ä g e n . . . : Böttiger hatte August Friedrich

56

November

1802

Ferdinand von Kotzebue dieses vage Versprechen mitgeteilt, denn dieser schrieb am 23. November 1802 an Böttiger: „Sollte es möglich seyn, kleine Beyträge von ihm zu erhalten, so werden wir gern das Honorar von 15 Thaler für ihn v e r d o p p e l n . Nur müßten es keine Aufsätze seyn die m e h r e r e Bogen füllten, besonders anfangs, weil wir da soweit möglich auf Mannichfaltigkeit sehn müssen. Haben Sie also die Güte ihm 6 ¥tiedrichsAot für einen gedruckten Bogen anzubieten, wobey ich besonders bitten würde, uns gleich zum Anfang für Eines der Ersten Blätter etwas zu liefern, weil das den Ruf der Zeitung könnte bestimmen helfen. Nach einem halben Jahre könnte Wieland diese nehmlichen Aufsätze wieder anderswo drucken, und sich noch einmal bezahlen lassen, dagegen haben wir gar nichts. Thun Sie Ihr möglichstes bester Freund. Von i h m wären uns natürlich Verse das liebste. Man sagt mir, er habe noch ein Gedicht liegen im Geschmack des Oberon, welches er aber nicht vollenden wolle. Gäb' er auch nur Fragmente daraus, das wäre herrlich" (Maurach, 1987, S. 74f), am 11. Dezember 1802: „ich zittere jezt immer, wenn ich einen Brief aus Weimar erhalte, weil meine Freunde [. . .] mir etwas a b s c h l a g e n [. . . ] Ihnen, und Leuten, die nun einmal noch auf den Minister (Johann Wolfgang von Goethe) Rücksicht nehmen müssen, mögte es hingehn, aber Wieland! Der größere Dichter! der unabhängige Wieland! — transeat. Wenn Wieland seine Aufsätze lieber an Vieweg verkauft als an mich, so muß ichs dulden und schweigen" (ebenda, S. 78), am 28. Dezember 1802: „Wielands Nähme in meiner Zeitung wäre mir freylich der Engel auf der Spitze des Weyhnachtbaumes nach welchem, trotz der vielen rings umher brennenden Lichtergen, doch aller Augen sehen. [. . .] Warum sollte denn eine Erzählung von ihm mir nicht auch höchst willkommen seyn? Freylich durch s e c h s Blätter dürfte sie nicht gehn, aber doch wohl durch drey. Indessen giebt es ja auch noch eine Menge andere Gegenstände. Wie, zum YLxempel, wenn er interessante Bruchstücke aus griechischen Komödien lieferte? (welches ihm bey seiner Belesenheit leicht werden würde.) Die Uberreste von Menander, oder die besten Stellen aus dem Aristophanes? oder noch lieber Bemerkungen, worin die G e b r ä u c h e des griechischen Theaters, ihre Decorationen u . s . w . von den unsrigen abweichen; oder Stellen aus den griechischen Rednern und Philosophen, woraus erhellt, was sie vom Theater gehalten haben; oder Satyren auf Schaustücke und Publicum, die etwa heutigen Tages noch passen, &c.&c. Es wird sich doch e t w a s finden. Dann aber muß ich wiederholen, daß mir zwar immer sehr viel, am meisten aber am Anfang daran liegt, wo der Ruf der Zeitung gegründet werden soll. Ich bitte also nochmals inständigst, wenn es möglich ist, mir für eine der Ersten 4 Wochen, wenn auch eine griechische Kleinigkeit zu verschaffen" (ebenda, S. 80f) und am 15. Januar 1803: „Der Hoffnung, von Wieland einen Beytrag [. . .] zu erhalten, habe ich entsagt. Es geht, dem Himmel sey Dank, auch ohne Beyträge, bis jezt recht gut" (ebenda, S. 88). — Wie sich schon aus der letzten Bemerkung ergibt, lieferte Wieland keine Beiträge für den „Freymüthigen". 23 K o t z e b u e s . . . Zeitb l a t t : Der Freymüthige, oder Berlinische Zeitung für gebildete, unbefangene Leser. Hrsg. von August von Kotzebue. Jg. 1803. — Zwischen 1804 und 1806 erschien sie unter dem Titel „Der Freimüthige, oder Ernst und Scherz. Ein Unterhaltungsblatt. Hrsg. von August

Nr.

57

46-47

von Kotzebue und Garlieb Merkel. — Die Zeitung wurde mit wechselnden Titeln und Herausgebern bis 1840 fortgesetzt. 2 5 m e i n e r G ö n n e r i n n e n i m Palais: Die Herzogin-Mutter Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach und deren Hofdamen Luise Ernestine Christiane Juliane von Göchhausen und Henriette Albertine Antonie von Wolfskeel. — Gemeint ist das Wittumspalais in Weimar, der Sitz Anna Amalias. 2 6 A b s t e i g e - Q u a r t i e r : In der Nähe des Wittumspalais. — Heinrich von Kleist schrieb in dieser Zeit an seine Schwester Ulrike: „Wieland hat sich nicht entschließen können, das Haus, in dem es spukt, zu beziehen. Wirklich, im Ernste, wegen seiner Bedienung, die er sonst hätte abschaffen müssen" (KJeist Briefe, 1906, S. 290). Nach der Sage spukte im Wittumspalais und in dessen Umgebung der Weimarer Herzog Johann Friedrich IV. in Gestalt eines weißen Vogels oder eines dünnen Männchens aus Löschpapier („das löschpapierne Männchen"). 3 1 L o u i s : Ludwig August Friedrich Wieland. 35 CantorsS a c h e : Nach dem Tode des Weimarer Kantors Rempf beabsichtigte der Herzog Karl August von Sachsen-Weimar und Eisenach, die Chorschüler des Weimarer Gymnasiums öfter im Theater einzusetzen und deshalb die Kantorstelle durch den herzoglichen Konzertmeister Destouches, einen Katholiken, mit betreuen zu lassen. Dagegen wandte sich Johann Gottfried Herder als Präsident des Oberkonsistoriums für das Schulwesen, u. a. in einem Bericht vom 26. Oktober 1802 im Namen des Konsistoriums. Am 10. Dezember 1802 entschied der Herzog endgültig gegen das Konsistorium und den in Ungnade gefallenen Herder; die Kantorstelle blieb vorläufig unbesetzt. 3 8 Stat . . . : Juvenal, Satyrae 6, 223.

[47], Von K. A. Böttiger Weimar, um 20. November 1803 Zur Datierung: Wieland schrieb in Nr. 52, er sei die Antwort auf Böttigers Brief „lange schuldig geblieben". Böttiger sandte mit dem erschlossenen Brief die „Punktazion" für den NTM, die er zuvor am 18. November 1802 an Friedrich Johann Justin Bertuch mit folgenden Bemerkungen geschickt hatte: „Sie erhalten hier, theuerster Freund, die kurze Punctation, die ich wegen der Fortsetzung des Merkurs entworfen habe (vgl. Nr. 52 19), n a c h v o r h e r g e g a n g e n e r m ü n d l i c h e r U n t e r r e d u n g . Finden Sie etwas dagegen zu erinnern: so schreiben Sie mirs besonders, damit ich es noch nachtragen kan. Ich möchte Wielanden gern das Papier noch ohne alle Unterschrift schicken, weil er in solchen Puncten sehr eigen ist. Es versteht sich, daß Sie auch von mir die noch vorräthigen Stücke der f r ü h e r e n J a h r g ä n g e a u s g e l i e f e r t b e k o m m e n ; dieß braucht aber nicht im Contract zu stehn, da es bloß meine Sache ist. Schicken Sie mir nur die Inlage so bald als möglich zurück" (SWK/GSA, Signatur: 06/5475). Daraus ergibt sich, daß der erschlossene Brief etwa um den 20. November 1802 geschrieben sein könnte. E r l ä u t e r u n g e n : B: 46 (?);

A: 52

58

November 1802

[48]. Von J. G. Göschen Leipzig, vor 22. November 1802 E r l ä u t e r u n g e n : B: 38;

A: 49

49. An G.J. Göschen Oßmannstedt, 22. November 1802 H

WM Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 257 Mit Korrekturen. — Mit späteren Bemerkungen Göschens (vgl. zu 3 und zu 24) Empfängervermerk:

D

Osmannstaedt d. 22 ten Nov. / d. 24 -

Wieland. /

empf.

Schelle, 1977, S. 2 3 6 - 2 3 9 , Nr. 46

Textgrundlage: H. — Z. 41 wurde nach ausarbeite? ein Anführungszeichen eingefügt, Z. 51 wurde unternehmen statt unternahm gesetzt. Varianten

8 mir ] erg 9 Vorschlag (wie . . . glaube) ] Vorschlag, wie . . . glaube > 19 bey ] erg 20 die ] zu —> 21 kommt ] zu urtheilen, kommt > 22 Erwerbung der ] erg 22 er ] erg 31 habe, ] erg 34—36 kurzem — . . . für ] kurzem Arbeit genug — wenigstens . . . zuführt — für > 37 mit Ernst ] erg 37 denken ] denken mag > 43 gleich . . . 1803 ] auf die Ostermesse 1804 > 45 Mir . . . gleich. ] erg 58 (deren 1 würde —> 60—61 hätte . . . überlassen. ] hätte H. J a c o b s auf sich genommen. > 69 aufmuntern ] bewegen > 69—70 unternehmen und auszudauern. ] unternehmen. > 82 zu . . . herauszugeben ] bearbeiten und herausgeben > 85 dann ] erg 88 Werk (längstens ] Werk, längstens > 89 dem ] mit dem > 92-93 einzelnen ] Stuir&? 93 Stücke ] Hefte > 98 Theaterwesen der ] Theaterwesen, —> E r l ä u t e r u n g e n : B: [48];

2 lezten Brief:

Nr. [48].

A: [60]

3 Karls:

Karl Friedrich Wieland. Z u m Sachverhalt vgl.

Nr. 6 zu 32 und zu 44. — Karl Friedrich Wieland hatte vorher folgenden dringenden Brief an Göschen gerichtet: Pomsen den 19 'November / 1802 Freitag Ew. Wohlgebohrn werden mir verzeihen, daß ich Ihnen Schriftlich lästig falle, um den Wunsch zu äußern wie sehr mich verlangt Nachricht von meinen Vater zu hören, ich bitte Sie daher wenn Ihnen die Zeit ein Virtelstündgen erlaubt, mir mit dieser Bothen-

Nr.

48-49

59

5 frau, die Entschließung meines Vaters wissen zu laßen; ist sie mit der Bewilligung die Buchdruckerkunst zu lernen, so sein Sie versichert, daß ich's nicht an Fleiß und Ordnung fehlen laßen werde, um mir dieselbe so eigen zu machen, daß ich mein Fortkommen darauf haben kan, denn nichts verlangt mich so sehr als dieses zu erlangen; daß ich aber dießes in Pomsen nicht erlangen werde, weiß ich gewiß, doch sollte der Wille in meines Vaters seyn, hier auszuhalten, so werd ich auch dann meine Pflicht thun, und das, was hier zu lernen wäre, aus den Grunde zu lernen suchen, und dießes wäre einzich die Brandeweinbrennerey und Brauerey. Ich schließe mit der // Bitte beykommende Quittung des H Inspectors gefälligst zu berichtigen, (auch ich und zu mal wenn ich von hier abgehen könte? welches mein Wunsch noch mit dießen Virtel Jahre 15 als künftigen Sontag wäre, brauchte ohngefähr einen Carolin.) und der Versicherung wie sehr ich die Liebe und Güte zu mir hochschätze, und wie sehr mich verlangt sie durch meinen Fleiß und gute Aufführung zu verdienen, Leben Sie wohl, mit den besten Wünschen für Ihr ganzes Haus, verbleibe ich Ihr ganz ergebener Diener Carl Wieland. Empfängerbemerkung: Pomsen d. 19 ,cn Nov. 1802. / Carl Wieland / empfangen — Zeichen für Beantwortung? (SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/N 56). — Göschen berichtete Wieland vermutlich in Nr. [48] über diesen Brief bzw. legte ihn Wieland zur Kenntnis bei, um dessen endgültige Entscheidung zu beschleunigen. — Göschen vermerkte zu späterer Zeit (vgl. zu 24) über Z. 2 des Briefes von Wieland an ihn: „Karl schickte sich nicht / zum Oekonom, wegen seines Stotterns / Befahl er Arbeitern; so lachten diese." 5 Buchdrucker werd e n ZU l a s s e n : Wieland stimmte diesem Vorschlag nicht zu; Karl Friedrich Wieland trat 1803 in Weimarische Dienste. 1 8 — 1 9 A r t v o n B e s c h ä f t i g u n g . . . : Karl Friedrich Wieland begann im September 1794 eine Lehre der Landwirtschaft in Heindorf bei Altstädt, unterstützte Wieland seit 1797 bei der Bewirtschaftung des Gutes in Oßmannstedt und war im Februar 1802 mit Hilfe Göschens zur weiteren Ausbildung als landwirtschaftlicher Volontär nach Pomsen bei Leipzig gegangen. 2 4 a r b e i t e n : Göschen merkte dazu an: „Der seelige Susemiehl wurde bei / mir Buchdrucker und fand darin kein / so erniedrigendes Stück Arbeit." — Wilhelm Adolph Ludwig Susemiehl, Geschäftsleiter und Teilhaber in Göschens Buchhandlung, heiratete am 3. Juni 1816 Göschens Tochter Henriette, starb aber schon am 30. Dezember 1816. Da von ihm als „Seeligen" gesprochen wird, kann diese (wie die vorige) Eintragung Göschens erst nach 1816 erfolgt sein (vielleicht sogar erst nach 1821 bzw. 1826, da Nr. 115 (vgl. dort zu 3) auf eine der von Ludwig Tieck herausgegebenen Ausgaben der Werke Heinrich von Kleist hingewiesen wird), ebenso wie entsprechende kritische Anmerkungen Göschens auf weiteren Briefen Wielands. 2 8 N a t u r f e h l e r : Das Stottern (vgl. zu 3). 33 Pomsen: Vgl. zu 18—19. 3 5 — 3 6 K ä u f e r m e i n e s G u t s : Im folgenden Jahr fand sich mit Christian Johann Martin Kühne aus Hamburg sehr schnell ein Käufer des Gutes. 4 0 A r i s t i p p . . . : Vgl. Nr. 6 zu 16. — Göschen überließ Wieland selbst die Entscheidung, der sich zur Fortsetzung des „Aristipp" als zunächst auszuführender Arbeit entschloß (vgl. Nr. 64 sowie dort zu 5—6). Am 17. April 1803, nach dem Verkauf des Gutes Oßmannstedt, gab er diesen Plan aber endgültig auf (vgl. Nr. 141). 43 Ostermesse

60

November 1802

1 8 0 3 : Sie begann in Leipzig am 1. Mai 1803.

44

a n d e r e A r b e i t e n : Die Arbeit

am „ T h e a t e r der G r i e c h e n " (vgl. Nr. 6 zu 75), aber auch am „ H e x a m e r o n von R o s e n h a i n " (vgl. Nr. 40 zu 7—8).

46

U b e r s e t z u n g . . . : Das „Theater der G r i e c h e n " (vgl. zu

44). — Vgl. dazu auch Wielands B e m e r k u n g e n in Nr. 35 und in Nr. 38.

59 —60

die

m e i s t e n S t ü c k e d e s E u r í p i d e s : Wieland hatte bereits dessen „ I o n " (vgl. Nr. 6 zu 27) und dessen „ H e l e n a " (vgl. Nr. 5 zu 3) sowie früher Stellen aus „ H e k a b e " ( T M 1775, I, S. 172—175) übersetzt.

60

2 v o n S o f o k l e s : Welche D r a m e n Wieland zu überset-

zen beabsichtigte, ist nicht bekannt.

60

5 oder 6 von

Aristófanes:

Wieland

hatte bereits 1794 Übersetzungen von „Die A c h a r n e r " („Der Friede") ( N T M 1794, Bd 2 und 3), 1797 von „Die Ritter" ( A M II, Heft 1) und 1798 von „Die W o l k e n " ( A M II, Heft 2 und 3) veröffentlicht und publizierte 1805 seine Übersetzung von „Die V ö g e l " ( N A M I, Heft 3, und II, Heft 1). Welche weiteren D r a m e n er noch zu übersetzen beabsichtigte, ist nicht bekannt. 69

65

F r a n z ö s i s c h e T h e a t r e d e s G r e c s : Vgl. Nr. 17 zu 122—123.

H o n o r a r : Vgl. dazu Wielands detailliertere A u s f ü h r u n g e n in Nr. 64 (Z. 4 7 f f ) . Zu

welcher konkreten Abrede es mit G ö s c h e n kam, ist nicht bekannt.

71

15

bis

1 6 B ä n d e n . . . : Nach Wielands B e r e c h n u n g in Nr. 64 waren 14 Bände mit d e n übersetzten Texten geplant, zu denen noch die von Böttiger zu bearbeitenden gen"

(vgl. Z. 61 ff) kamen.

77

Unsere

9 7 Abhandlungen

. . .: Nicht ausgeführt.

Nicht erschienen.

104

geführt.

113

Meinung

. . . : Plan nicht

1 0 1 avis

an das

„Abhandlunausgeführt.

Publikum:

f ü r m i c h a l l e i n . . . : Auch dieser Plan w u r d e nicht aus-

m e l d e n S i e . . . : O f f e n b a r in Nr. [60] geschehen.

50. An J. H. Ramberg Weimar, 22. November 1802 H D

1870 im Nachlaß R a m b e r g s ; Verbleib unbekannt Conze, A.: Aus Joh. Heinr. Ramberg's Nachlasse. In: Preußische Jahrbücher, B a n d 26, 1870, S. 103 Textgrundlage: D E r l ä u t e r u n g e n : B : [42];

A: —

3 A r t i k e l . . . : Weimarische Kunstausstellung und Preisvertheilung. (Weimar, 3 0 Sept. 1802). In: Zeitung für die elegante Welt, Jg. 2, 1802, Nr. 120 vom 7. O k t o b e r Sp. 9 5 7 - 9 6 0 , Nr. 121 v o m 9. O k t o b e r 1802, Sp. 9 6 5 - 9 6 8 ,

Nr. 122 v o m 12.

1802,

Oktober

1802, Sp. 9 7 3 - 9 7 6 , Nr. 123 v o m 14. O k t o b e r 1802, Sp. 9 8 1 - 9 8 3 und Nr. 124 v o m 16. O k t o b e r 1802, Sp. 989—993, ungezeichnet. — Über das Anliegen des Beitrags, d e r im wesentlichen nicht existierende Bilder beschreibt, heißt e s : „Da nicht zu zweifeln ist, daß mit d e m i m m e r w a c h s e n d e n Interesse der Kenner an d e m , für die Ausbildung d e r Kunst so einzigen Institute der Weimarischen Ausstellung und Preisaufgaben, auch d e r Antheil

Nr.

49-50

61

des ganzen gebildeten Publikums ebenfalls zunehmen werde; so darf man hoffen, daß den Lesern der Zeitung f. d. e. W. einige vorläufige Nachrichten und Bemerkungen darüber um so willkommner seyn werden, da sie gewissermaßen als Vorbereitung zu dem grössern Aufsatze angesehen werden können, den, wie gewöhnlich, die Allg. Literaturzeitung über diesen Gegenstand liefern wird, und überdem die diesjährige Ausstellung an Gehalt und Interesse die vorhergehenden über alle Erwartungen weit hinter sich läßt. / Aus den entferntesten Gegenden Deutschlands, ja selbst aus dem Auslande, sendeten vaterländische Künstler die schönsten Kränze hieher, damit sie zur Ehre deutscher Kunst, in den Vorhallen des Tempels der Athenischen Göttin aufgehängt würden. — Neben dem nunmehr verdoppelten Preis mag dies Jahr wohl auch das herrliche Süjet der B e f r e i u n g d e r A n d r o m e d a d u r c h d e n P e r s e u s , manches Talent zum Versuch angereizt haben; denn wenige Gegenstände möchten wohl fähig seyn, alle Forderungen der Kunst dergestalt zu befriedigen, und sich so schön zu einer plastisch-symbolisch-obligaten Komposizion von wenigen Figuren sowohl, als von einer historisch-poetisch-allegorisch-mahlerischen Behandlung in einem ausgedehnteren Formate zu schicken" (Sp. 957 — 958). — Uber Ramberg heißt es darin: „Num. 10. Zeichnung auf weiß Papier mit der Feder und Tusche, und etwas wenig aquarellirt, von Hrn. Hofmahler R a m b e r g aus Hannover. / Bei dem ersten Anblick steht man in Zweifel, ob Hr. R a m b e r g seine Andromeda von vorn oder von hinten habe darstellen wollen. Sie hat nehmlich den Kopf so nach dem entfernten Cepheus zurückgebogen, daß er ganz von hinten erscheint, und die ganze Figur, besonders noch durch die übrigen groben Zeichnungsfehler, ein sehr zweideutiges Ansehen bekömmt. Das Mechanische dieser Zeichnungen zeugt zwar von einem hierin nicht unerfahrenen und sehr geübten Künstler. Ja, der mit der Feder umrissene Kontour und die sparsam angelegten Schattenmassen sind so rein behandelt, daß man meinen sollte, sie wären mit der Kupferplatte auf das Papier gedruckt. Sonst ist das Ganze überaus armselig und unbedeutend. Der Verfasser scheint seine Kunstfertigkeit und seinen Geschmack ganz von den englischen Karikaturblättern entlehnt, und das höchste Ideal, nach dem er strebte, in der bekannten Shakespearischen Gallerie gefunden zu haben" (Sp. 975). 4 Zus c h r i f t : Nr. [42]. 5 A u f s e h e n . . . : Vgl. dazu einen Brief von Christian Friedrich Tieck an August Wilhelm Schlegel vom 27. Oktober 1802, in dem es heißt: „Göthe ist Wüthend darüber spricht von B u b e n , die sich unterfangen, und mit dem Bruder und Hartmann [sie!], und da Sachen darinn sind die nur ich gesagt habe so meinen Sie ich sei auch mit im Spiele. Meyer stellt sich ganz gelassen, und sagt es sei Dumm und Platt, und er begriffe nicht wie es Göthe ärgern könne. Der Herzog Amüsirt sich am Meisten, und neckt Göthe rasend damit" (Fritz Adolf Hünich: Spaziers „Visite ä Weimar". In: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg 5, 1925, S. 286). — Marie Karoline von Herder schrieb am 7. Februar 1803 an Karoline Friederike von Berg: „Den Anfang der Beurtheilung der Weimarschen KunstAusstellung in der eleganten Zeitung, hatte unser Herzog (Karl August) zuerst im Ernst aufgenommen u. Goethe bei Tafel Vorwürfe gemacht daß er ihm die Bilder nicht alle gezeigt habe — Goethe soll sehr aufgebracht gewesen seyn u. geantwortet

62

November

1802

haben: ja wann ich die Bubens herauskriegen könnte, sie sollten gezüchtigt werden! Die Schadenfreude war hier allgemein. Auch ist es wahrhaft genialisch, die stolzen Herren so am eignen Spieß u. im eignen Fett zu braten u. zu rösten. M a n i e r u . I n h a l t waren gleich köstlich u. die Krone von allen der WappenMeier. Man hält hier Buri u. Hartmann für die Veranlaßer u. den Dichter Tieck für den Ausführer. Es gab darüber hier ein lebhaftes Spectackel mit erzehlen u. wieder erzählen" (Herder Briefe 8, 1984, S. 335). 5 Urh e b e r . . .: Ein im Goethe-Museum Düsseldorf befindliches Manuskript zu diesem Aufsatz (vgl. Katalog der Sammlung Kippenberg. Zweite Ausgabe. Band 1, Leipzig 1928, S. 134f, Nr. 1546) ist von einem unbekannten Schreiber geschrieben; die Uberschrift (auf dem Deckblatt) stammt von der Hand Marie Karoline von Herders (möglicherweise später eingetragen), die Nachschrift soll von „Herders Sohn" geschrieben sein (was aber, nach freundlicher Auskunft von Günter Arnold, Weimar, weder für Wilhelm Christian Gottfried von Herder noch für Wilhelm Ludwig Ernst von Herder zutrifft). — Verfasser könnte Karl August Böttiger gewesen sein; die Zustimmung Johann Gottfried von Herders und/oder seiner Familie zu einer solchen Satire ist nicht auszuschließen, allerdings hielt sich Herder mit seiner Frau zwischen Juli und 11. Oktober 1802 zunächst zur Badekur in Aachen, danach in Stachesried auf, so daß eine unmittelbare Beteiligung nicht möglich ist.

7 — 8 letzten Weimarschen Kunstausstellung: Die vierte Weimarische Kunstausstellung vom Jahre 1802. Als Aufgabe war die Befreiung der Andromeda durch Perseus gestellt, aber auch selbstgewählte Sujets (besonders der Landschaftsmaler) waren zugelassen. 8 P e r s i f f l a g e : In der „Zeitung für die elegante Welt", Nr. 131 vom 2. November 1802, Sp. 1052, erschien der Beitrag „Kunstsache die Weimarsche Ausstellung betreffend" (ungezeichnet), in dem es u. a. heißt: „Es geht leider immer mehr zur Klarheit hervor, daß der [. . .] Aufsatz über die W e i m a r i s c h e K u n s t a u s s t e l l u n g nichts Anders, als eine mit Ironie durchgeführte Kritik dieses schönen Instituts und eine, durch eine willkührliche Idee motivirte Charakteristik der darin vorkommenden 15 berühmten Künstler hat seyn sollen. Denn so eben wird aus Weimar gemeldet, daß die Preisaufgabe: P e r s e u s u n d A n d r o m e d a nur ganz dürftig, in vier Oehlgemählden behandelt worden sei, die aus Hamburg, Hueth, Schloß N. N. und Detmold eingeschickt worden sind. [. . .] Kunstmäßig ist nun auch in jenem Aufsatze genug gesprochen worden, nur liegt dem Allen ein vages Ideenspiel zum Grunde, womit der artistische Muthwille das Publikum hat amüsiren wollen, ohne zu bedenken, daß er dem preiswürdigen Institute und manchem Künstler in der öffentlichen Meinung Abbruch thut". — In Nr. 132 vom 4. November 1802 (Sp. 1055) erschien schließlich „Nöthiger Schlüssel einer im 120—24 Stück der Zeitung f. d. e. W. abgedruckten Beurtheilung der Weimarischen Kunstausstellung", ein ungezeichnetes Gedicht. 1 0 H e r a u s g e b e r n d e r P r o p y l ä e n . . . : Herausgeber der bis 1800 erscheinenden „Propyläen" war Johann Wolfgang von Goethe; hier ist besonders Johann Heinrich Meyer gemeint, von dem eine Reihe von Beiträgen in dieser Zeitschrift erschienen waren. — Der gesamte Beitrag in der „Zeitung für die elegante Welt" setzt sich direkt oder indirekt mit Theorien auseinander, die in den „Propyläen" abgehandelt wurden;

Nr. 50

63

speziell wird darauf Bezug genommen bei der Besprechung einer angeblichen Zeichnung von Joseph Hoffmann aus Köln, bei der es u. a. heißt: „Mit dem erfreulichsten Erfolge betrat auch dies Mal Hr. H o f m a n n den Weg der niederländischen Schule, auf den ihn im J. 1800 die Verfasser der Propyläen hinleiteten, und auf dem er nun seit dieser Zeit mit Riesenschritten fortwandelt" (Sp. 965). Im Zusammenhang mit Meyers „Oedipus, welcher der Sphinx das Räthsel lößt" schreibt der Verfasser: „Mit hohem Geiste und tiefer Ueberlegung wußte der Künstler die alten Vorstellungen, die durch Basreliefe bis auf unsere Zeiten gekommen, für seine Darstellung zu benuzzen, so daß es ihm bey seinem allumfassenden Genie und seinem philosophischen Geiste, wohl gelingen mußte, das Vorhandene bis zur höchsten Vollkommenheit auszuführen, und dadurch ein unerreichbares Muster für bildliche Darstellung aufzustellen. Dies wird auch gewiß keiner, der den Künstler aus seinen Arbeiten und seinen herrlichen, Gehaltreichen Aufsätzen in den P r o p y l ä e n näher kennt, in Zweifel zu ziehen wagen. / Man konnte wieder nicht umhin, bei der Ausstellung dieses Kunstwerks, die traurige, manchen sich fühlenden Künstler niederschlagende Bemerkung zu machen, wie schwer es in unsern Zeiten ist, durch wahre Kunst auf das Publikum zu wirken, weil der Sinn fürs Hohe und Große so ganz erloschen zu seyn scheint. Mancher der müßigen Gaffer hat, ohne nur im geringsten von dieser Darstellung gerührt zu seyn, durch unreifes Tadeln seinen Witz und Scharfsinn zeigen und üben wollen; selbst das herrliche so neue als schöne Motiv, das Hr. M e y e r bei dieser Vorstellung benutzte, daß er nämlich den Mund der Sphinx noch von Menschenblut triefend mahlte, wurde ins Lächerliche gezogen. Meinten doch einige gar, die Sphinx müsse geröstete Kirschen oder Heidelbeeren zu ihrem Schmause genossen haben, die ihr den Mund so roth gefärbt hätten. Mag indessen der Pöbel immerhin durch solche Urtheile sich und seine Unvernunft blos stellen; unser Künstler begnügt sich mit der Verehrung und dem Beifall jener Wenigen, die seine Arbeiten und höchst erfreulichen Motive, die denselben zum Grunde liegen, zu würdigen und zu begreifen vermögen" (Sp. 990f), und im Zusammenhang mit den „Töchtern des Cecrops": „Vorzügliche Bewunderung verdient der Ausdruck des Schreckens und der Verzweiflung, die in den Mienen, Bewegungen und Attitüden äußerst wahr und freilich dargestellt ist. Man hätte wirklich glauben sollen, daß dieser Gegenstand sowohl seines Effekts und Farbenreizes, als seiner schönen klaren Darstellung wegen, das Publikum außerordentlich hätte ansprechen müssen; allein die witzigen Bemerkungen, besonders von jungen Künstlern, blieben auch hiebei nicht aus. Einige meinten gar, Hr. Meyer hätte sich selbst über die neue Theorie lustig machen wollen, und hätte sie deswegen als Unthier in den Korb gemahlt. Die Töchter des Cecrops, aus denen unser Künstler eine beträchtliche Anzahl machte, behaupteten sie, sollten die Musen vorstellen, die sich über das Unding empörten und es belachten" (Sp. 991). Nach der Erwähnung des von Meyer gemalten Weimarer Wappens im Zimmer des Herzogs bemerkt der Verfasser: „Da dieses wichtige Fach, besonders von den besseren Künstlern, in unsern Zeiten so sehr vernachlässigt wird, so würde es wirklich der Kunst zu wahrem Gewinn gereichen, wenn sich Hr. M e y e r in Zukunft der Wappenmahlerei ausschließlich zu wid-

November 1802

64

men entschließen w o l l t e " (Sp. 992). Und er faßt seine B e m e r k u n g e n z u s a m m e n : „So wenig auch im Allgemeinen dieser Künstler begriffen wird, so zeigt doch die diesjährige Ausstellung klar, wie vortheilhaft jetzt sein Geist auf die Ausbildung der Kunst wirkt. Wie sehr wäre d a r u m zu w ü n s c h e n , d a ß ein einsichtsvoller K u n s t f r e u n d , der sich auch fremde Sprachen zu eigen g e m a c h t hätte, seine Werke, besonders seine kritischen Aufsätze durch gute Uebersezzungen andern N a t i o n e n mittheilen möchte! Kupferstiche dazu, die, um das Ganze gefälliger zu machen, in punktirter Manier g e s t o c h e n w e r d e n müßten, könnten die etwanigen dunkeln Stellen noch erläutern, und so auch das Ausland in der Kunst gehörig auf-

klären" (Sp. 992).

1 5 Piecen von

Herrn

Prof. Mayer:

Besprochen sind

folgende Werke von M e y e r : Zeichnungen zu den „Schwestern von L e s b o s " ; „Oedipus, welcher der Sphinx das Räthsel lößt" (tatsächlich ausgestellt); „Die Töchter des Cecrops"; hingewiesen wird auch auf Arbeiten im neuen Schloß zu Weimar, darunter auf den „Zy-

klus des menschlichen Lebens".

16 in der Recension benannten Künstlern:

N e b e n R a m b e r g und M e y e r w e r d e n angebliche K u n s t w e r k e von Heinrich Kolbe, J o h a n n Eleazar Schenau, J o s e p h H o f f m a n n , Friedrich Bury, J o s e p h Grassi, Philipp Friedrich von Hetsch, J o s e p h Bergler, J o h a n n August Nahl, Ferdinand Hartmann, Heinrich Füger und Veit Schnorr von Carolsfeld, sowie der fiktiven Künstler „Hardorf, H a m b u r g " , „Kaucig,

Wien" und „Schmidt, Rom" besprochen. wollten:

Ein entsprechender

Äußerungen

nicht

mehr

2 0 an . . . G ö t h e S e l b s t e n w e n d e n

Brief ist nicht bekannt, wahrscheinlich

geschrieben

worden.

25 —26

P r a c h t a u s g a b e . . .: Die Ausgabe C 4 (vgl. Nr. 11 zu 23).

die

nach

Wielands

Göschensche

2 6 Z i e r d e n : Ramberg

verfertigte Zeichnungen zu den K u p f e r n der Bände 1—28 (nur in C 4 enthalten).

51. An G. Fr.

Wilmans Weimar, 22. November

H

1802

S N M Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 2313 Mit Korrekturen

Empfängervermerk: Wieland

/ d. 3 0 Nov 1 8 0 2

h

S N M Marbach, Signatur: Inv.-Nr. Z 4513 Abschrift von L u d w i g Ofterdinger D 1 Raabe, 1957, S. 1 2 4 - 1 2 5 D 2 Schelle, 1974, S. 1 2 1 - 1 2 2 , Nr. 5 Textgrundlage: H Varianten

18 nächtliche ] erg

18 alte ] erg 20 es ] erg 21 von ] v o m > 25 eben ] erg 26—27 Künstler (wenn . . . hat) ] Künstler, wenn . . . hat, > 36 die . . . genre, ] die wieder in . . . genre ist, > 23 kräftigen ]

ed\en

—>

Nr. 50-52 E r l ä u t e r u n g e n : B : [44];

65

A : [53]

3 Eine v o n d e n b e i d e n E r z ä h l u n g e n . . .: „Rosalie und Hulderich oder Die Ent-

zauberung" (vgl. Nr. 40 zu 7).

4—5 ein paar Sujets zu K u p f e r n . . . wün-

s c h e n : O f f e n b a r in Nr. [44] erbeten.

5 K ü n s t l e r : J o h a n n Friedrich Wilhelm Jury.

7 Manuscript:

8 Frau

Wilmans.

Nicht

12 —13

überliefert. d i e S t e l l e S. 1 2

Gemahlin:

Johannette

Dorothea

. . . : Die Seitenangabe bezieht sich auf das

Manuskript; die Stelle findet sich in den Sämtlichen Werken, Band 38 (Oktavausgabe) auf S. 147 f. Ein entsprechendes K u p f e r wurde nicht ausgeführt.

17

Z u m 2ten

Kup-

f e r . . . : Sämtliche Werke, Band 38 (Oktavausgabe), S. 157 — 159. — Das K u p f e r wurde in der von Wieland vorgeschlagenen Weise ausgeführt; es enthält die Unterschrift: „Täuschung und Wahrheit.

/ Eine Erzählung von W i e l a n d " (Hinweis auf den in d e m über-

sandten Manuskript noch enthaltenenen ursprünglichen Titel der Erzählung, der sonst nicht belegt ist) und ist g e z e i c h n e t : „W. ]ury inv. del. et fec.".

27

Rosalien . . .

a n b r i n g e n : Auf dem Kupfer nicht geschehen. 3 4 — 3 5 b i n n e n 5 bis 6 W o c h e n n o c h eine E r z ä h l u n g : Wieland übersandte bereits am 10. Dezember 1802 (Nr. 56) „Die Novelle ohne T i t e l " (vgl. Nr. 4 0 zu 7).

37 —38

kein

Stoff

zu

e i n e m K u p f e r n e h m e n : Wieland schlug am 10. D e z e m b e r 1802 doch eine Stelle aus dieser Erzählung als Sujet zu einem Kupfer vor (vgl. Nr. 56, Z. 7 ff), das a u s g e f ü h r t wurde. 39

a l l g e m e i n e n T i t e l . . . : Als Manuskript nicht überliefert. D e r Gesamttitel lautete

damals wahrscheinlich „Täuschung und Wahrheit und Die Novelle ohne Titel. Zwey Erzählungen aus d e m Pentameron von Rosenhain"; er w u r d e am 10. D e z e m b e r 1802 durch den im „Taschenbuch für das J a h r 1 8 0 3 " w i e d e r g e g e b e n e n Gesamttitel (vgl. Nr. 40 zu 7) er-

setzt (vgl. Nr. 56, Z. 33f).

42—43 freundschaftlichen

Gesinnungen:

In

Nr. [44] g e ä u ß e r t .

52. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 30. November 1802 H D

SLB D r e s d e n , Signatur: Ms. Dresd. h 37, Verm. 2", Redaktionen 6 Mit Korrekturen Schelle, 1978, S. 3 9 3 - 3 9 4 , Nr. 13

T e x t g r u n d l a g e : H. — Z. 53 w u r d e A m m t S - L a g e statt A m n t S - L a g e gesetzt. Varianten

24 mit ] sich mit > 27 war ] bin > 27—28 eines Titular-Herausgebers ] des Herausgebers > 29 als . . . Jahr ] erg 37—38 (vorausgesetzt . . . hat)

] erg (am unteren Rand, durch Verweiszeichen eingefügt)

che ] es >

43 von ihnen ] erg

5 \\ icland BVC' 9.1

51 unser ] Unser >

39 s o l -

66 E r l ä u t e r u n g e n : B: [47];

November— Dezember 1802 A: —

2 — 3 Ihr letzteres: Nr. [47]. 7 q u o d pace . . .: Etwa bei Cicero, Tusculanum 5, 12. 8 g e t r o f f e n e A b r e d e w e g e n des M e r k u r s : Vgl. dazu Wielands Brief an Böttiger vom 22. September 1802 (Nr. 21 und Erl.); die „Abrede" wurde in diesem Zusammenhang getroffen. 1 3 — 1 4 zu G r a b e getragen w o r d e n w ä r e : Wieland ging Mitte des Jahres noch von der wahrscheinlichen Beendigung des NTM Ende 1802 aus (vgl. Nr. 7, Z. 171 ff). 1 5 noch ein J a h r : Der NTM wurde über 1803 hinaus fortgeführt. 1 7 f ü r 1 0 0 reichsthaler . . .: Vgl. Nr. 17 zu 63—64. 18 C o n t r a c t : Nicht bekannt; möglicherweise wurde nur die „Punctation" (vgl. zu 19) unterschrieben. 1 9 P u n k t a z i o n : Vgl. Nr. [47]: Zur Datierung. — Der Text lautet in einer von Böttiger unterschriebenen Fassung, die nach der Datumsangabe wohl als überarbeitete Ausarbeitung des um den 20. November 1802 an Wieland geschickten Entwurfes anzunehmen ist: „Punctation / wegen des neuen teutschen Merkurs auf 1803. 1.) Das Landes-Industrie-Comptoir in Weimar übernimmt den Verlag dieser Zeitschrift vom Januar 1803 an, wovon wie bisher, monatlich ein Stück in klein Octav, mit ganz unverändertem Titel, 5 Bogen Text auf jedes Stück, in eben der Schrift, wie bishero geliefert wird. 5 2.) Dafür zahlt das Landes-Industrie-Comptoir 500 Reichstaler hiesigen Corrí«/ Honorar in halbjähriger Zahlung, so daß die erste Hälfte zu Ostern, die andere zu Michaelis allezeit gleich nach der Messe gezahlt wird. 3.) Das Landes Industrie Comptoir leistet überdem noch 50. Frey-Exemplare, wovon die Hälfte auf Druckpapier gedruckt ist, und besorgt im Einschlag an die Buch- 10 handlungen, diejenigen Freyexemplare, welche auswärtige Gönner des Instituts bisher erhielten, nach einer deshalb zu fertigenden Liste. 4.) Dieser Contract gilt fürs erste, und auf ein Jahr, nach welchem entweder dießer zu bestätigen, oder ein neuer zu entwerfen seyn dürfte. Weimar den 5." December 1802. C. A. Böttiger." 15 (SWK/GSA Weimar, Signatur: 06/5475).

26 nur auf ein Jahr: Vgl. zu 15.

37 Nouvelle Bibliothèque des Romans:

Nouvelle Bibliothèque des Romans, dans laquelle on donne l'analyse raisonnée des romans anciens et modernes [. . .]. Par un société de gens de lettres. 112 Teile. Paris an six [1798] - an XV [1805], - Wieland besaß diese Sammlung selbst (WB 2564-2621) und lieh die Bände Luise Ernestine Christiane Juliane von Göchhausen (und über sie der Hofhaltung der Herzogin Anna Amalia) zur Lektüre aus. — Den Eingang der angemahnten Exemplare bestätigte Wieland am 18. Januar 1803 (Nr. 81). 4 1 Fürstin: Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 4 2 D a m e n U H e r r e n : Gemeint sind hauptsächlich Louise Ernestine Christiane Juliane von Göchhausen, Henriette Albertine Antonie von Wolfskeel und Friedrich Hildebrandt von Einsiedel. 44—45 Pentameron von Rosenhain: Das „Hexameron von Rosenhain" (vgl. Nr. 40 zu 7—8). 4 6 Eurípides o d e r . . . A r i s t ó f a n e s : Gemeint ist das Projekt des „Theaters der Griechen" (vgl. Nr. 6 zu 75), für das sich Wieland die Ubersetzung der Dramen der genannten Dichter vorbehalten hatte (vgl. Nr. 49, Z. 103ff). 4 8 divino far niente: Vgl. Nr. 13 zu

Nr. 52-54

67

14. 49 — 50 Adelbert von Herder . . . Münchhausen: Gemeint sind Karl Emil Adelbert von Herder und Helene Concordia von Münchhausen. — Marie Karoline von Herder schrieb dazu am 27. Dezember 1802 an Karoline Friederike von Berg: „Endlich kann ich Ihnen über Adelberts Glück u. Schicksal bestimmte Nachricht geben. In der Woche vor dem heiligen Christ wurde es entschieden. Seine Braut ist die zweite Tochter des Herrn von Münchhausen in Herrn-Goßerstädt, 5 Stunden von hier. Der Vater dieses Münchhaussen war der ehemalige Minister von Münchhausen bei Friedrich dem Einzigen. Der unsrige ist als ein vortrefflicher Landwirth u. ein Mann von strengen Grundsätzen bekannt. Er hatte die Frau seines ehemaligen Pachters geheurathet; sie hinterlies ihm als sie vor 3 Jahren starb, 4 Töchter u. einen Sohn. Seine Landwirthschaft ist in dem besten Stand — seine Töchter erzieht er häußlich u. wirthschaftlich. — Adelbert suchte seine Bekanntschaft — er wurde freundlich aufgenommen — sein Herz wählte die zweite Tochter, ein verständiges, gutmüthiges sanftes Mädchen. Sie wird aber erst 15 Jahr alt kommenden Monath. Diese Jugend verursachte uns Sorgen u. Bedenklichkeiten — sie sind aber alle überwunden. Adelbert will lieber auf sein Glück noch ein oder 1 V2 Jahr warten" (Herder Briefe 8, S. 324). Am 30. Dezember 1802 äußerte sich Marie Karoline von Herder gegenüber Johann Wilhelm Ludwig Gleim in ähnlicher Weise (ebenda, S. 326).

53 mit seiner A m m t s - L a g e . . .: Vgl. dazu etwa Nr. 46 zu 35.

55—56 Buß-

t a g : Offenbar am 1. Dezember 1802.

[53]. Von G. Fr. Wilmans Frankfurt/Main, 30. November 1802 E r l ä u t e r u n g e n : B: 51;

A: 56

[54]. Von Johann Karl von Esterha^y Wien, 7. Dezember 1802 Quelle: Starnes, 1987, 3, S. 128 Zur Datierung: Der Brief an Wieland war vermutlich am selben Tage geschrieben wie der Brief an Böttiger. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: — (vgl. Nr. 105 zu 35)

3 Eimer: Vgl. Nr. 16 zu 9. — Wie sich aus den spöttischen Bemerkungen Wielands in Nr. 105 (Z. 35 ff) ergibt, ist hier die in Wien gebräuchliche Maßeinheit für den Eimer gemeint, die 40 Maß beträgt und damit wesentlich geringer ist als die in Weimar benutzte Maßeinheit. 3 Ofner: Vgl. Nr. 16 zu 9. 5!

68

Dezember 1802 55. An

Unbekannt Oßmannstätt,

H

10. Dezember

1802

Verbleib unbekannt. Nach Seuffert (Prol. 9, 1940, S. 113, Nr. 4617) angeboten auf der Auktion der Firma Eugen Charavay, Februar 1888 („Nachricht von Fischer v. Röslers t a m m " ) ; in d e m g e n a n n t e n Katalog nicht a u f g e f ü h r t

Z u m E m p f ä n g e r : Es ist nicht auszuschließen, daß der Brief mit d e m Schreiben Wielands an Gerhard Friedrich W i l m a n s v o m gleichen Tag (Nr. 56) identisch ist. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

56. An G. Fr.

Wilmans Weimar, 10. Dezember

1802

H

W M Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 329 (Dauerleihgabe des S N M Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 75.86) Mit Korrekturen D Schelle, 1974, S. 1 2 4 - 1 2 5 , Nr. 6 Textgrundlage: H Varianten

8 um Mitternacht ] erg erg 25 wird ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B : [53];

9 Schlafzimmer ] Zimmer > 30 geglättetes ] gegläthetes —»

13 werden ]

A: [57]

3 Die zweyte Erzählung: „Die Novelle ohne T i t e l " (vgl. Nr. 40 gesendete: „Rosalie und Hulderich oder Die E n t z a u b e r u n g " (vgl. hatte sie a m 22. N o v e m b e r 1802 an Wilmans gesandt (vgl. Nr. 51).

5 zuerst

zu 7).

Nr. 40 zu 7); Wieland

7 Kupfer . . .:

Wieland hatte in Nr. 51 gemeint, daß aus der „Novelle ohne T i t e l " sich „kein Stoff zu einem K u p f e r " g e w i n n e n lasse (Z. 37 f).

7 Scene

...:

Sämtliche Werke, Bd 38

(Oktavausgabe), S. 198 f. — Das Sujet wurde von J o h a n n Friedrich Wilhelm J u r y in der von Wieland vorgeschlagenen Weise ausgeführt; es enthält die Unterschrift „Aus der Novelle o h n e Titel von W i e l a n d " und ist gezeichnet: „W. J u r y inv. del. et. fec.".

10

Seitenzahlen aus d e m nicht überlieferten Manuskript der Erzählung.

23 — 24 Ritter

Costum:

S. 1 8 .

...:

Auf d e m a u s g e f ü h r t e n Kupfer zu „Rosalie und Hulderich" (vgl. Nr. 51 zu 17)

trägt der davonreitende Ritter Alberich eine Brustrüstung.

26 Romantische:

Hier

wohl b e z o g e n auf Figuren der altdeutschen oder der Frührenaissance-Malerei, im G e g e n satz zu d e m vorher erwähnten „Ritter C o s t u m " .

29 besonderes Exemplar . . .:

W i l m a n s scheint sich in Nr. [57] bereit erklärt zu haben, Wieland ein solches E x e m p l a r

Nr. 55-59

69

anfertigen zu lassen, denn Wieland erinnert den Verleger am 8. April 1803 nochmals daran (vgl. Nr. 133, Z. 46ff). O b es Wieland zusammen mit den Belegexemplaren

des Ta-

schenbuchs im Oktober 1803 erhalten hat, ist nicht bekannt; Wieland erwähnt in seiner Danksagung

nur

drei

normale

Exemplare

des

Taschenbuchs

(vgl.

Nr. 202).

33 — 34 Gemeinschaftlichen Titel . . .: O f f e n b a r der im Taschenbuch verwendete Titel (vgl. Nr. 40 zu 7); zu dem am 22. N o v e m b e r 1802 übersandten „allgemeinen Titel"

Vgl. Nr. 51 zu 39.

38 Schreiben: Nr. [53],

[57j.

Von G. Fr. Wilmans Frankfurt/Main,

nach 10. Dezember 1802

Z u r Datierung: Wieland hatte in Nr. 56 Wilmans um ein besonderes Exemplar des Abdrucks seiner beiden Erzählungen aus dem „Hexameron von Rosenhain" gebeten und erinnerte ihn in Nr. 133 an dessen Zusage. Diese dürfte bald nach dem Eingang von Wielands entsprechendem Schreiben gegeben worden sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: 56;

A: 133 (?)

[58].

Von K. A. Böttiger Weimar, vor 12. Dezember 1802

E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 59

59. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 12. Dezember 1802 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 18 Mit Korrekturen. — Z. 55 — 65 von fremder Hand durch Klammern bezeichnet (Prol. 4618) S N M Marbach, Signatur: Cotta/Br. h Zeitgenössische Teilabschrift (Z. 4—33), offenbar im Auftrag Böttigers und von diesem an Cotta geschickt (Prol. 4619) Textgrundlage: H Varianten

10 die Rolle der vermittelnden ] die vermittelnde > 13 aber, ] aber > 15 Ganze ] ganze > 46—47 Dafnidion ] Laidion > 53 in ] auf —>

70 E r l ä u t e r u n g e n : B: [58];

December

1802

A: —

4 — 5 zwey Erzählungen: „Freundschaft und Liebe auf der Probe" und „Die Liebe ohne Leidenschaft' ' (vgl. Nr. 46 zu 20). 6 Cotta seinen W u n s c h . . .: Von Böttiger übermittelt in Nr. [45]. — Vgl. dazu Johann Friedrich Cotta an Böttiger, 25. November 1802, offenbar nach nicht überlieferten Anfragen Böttigers bei Cotta: „Ich danke Ihnen [. . .] für die mir von Hofrat Wieland gutig bewirkte Theilname an meinem Dame«Cali«

19 mir ] erg

27 sich ] erg

80

Januar

1803

Zur Datierung: Mit Nr. 72 schickte Wieland am Abend des 6. Januar 1803 das Manuskript der „Dafnidion" zum Lesen an Karl August Böttiger und bemerkte gleichzeitig, daß es „morgen" an Vieweg abgehen müsse. Daraus ergibt sich, daß der vorliegende Brief frühestens am 7. Januar 1803 abgeschickt wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B: [71];

A: 88

4 R e c h t f e r t i g u n g I h r e s S t i l l s c h w e i g e n s : In Nr. [71]. — Ein Grund war wohl die zwischen 1799 und 1804 erfolgende Errichtung eines Geschäftsgebäudes in Braunschweig. 5 B r i e f e : Offenbar vom 6. Mai 1802 (BW 15) sowie ein zu erschließender Brief in BW 15. 1 1 D a f n i d i o n : Vgl. Nr. 46 zu 6—7. — Neben dem Manuskript handelte es sich um den Anfang des Druckes, der für Viewegs „Taschenbuch für 1803" begonnen worden war (vgl. Nr. 72 zu 43). 1 1 e r s t e n g e d r u c k t e n B o g e n : Nicht überliefert. 1 4 T a s c h e n b u c h e : Vgl. zu 11. 1 8 P e n t a m e r o n s : Das „Hexameron von Rosenhain" (vgl. Nr. 40 zu 7 — 8). 1 8 f ü r das J a h r 1 8 0 5 : Also für das geplante „Taschenbuch für 1805". 2 0 — 2 1 R e s t . . . d i s p o n i e r t : Neben den beiden Vieweg zum Druck übergebenen Erzählungen „Narcissus und Narcissa" (vgl. Nr. 40 zu 7 — 8) und „Dafnidion" (vgl. zu 11) erschienen zwei Erzählungen („Rosalie und Hulderich" und „Die Novelle ohne Titel", vgl. Nr. 40 zu 7) in Gerhard Friedrich Wilmans „Taschenbuch für das Jahr 1804" und zwei Erzählungen („Freundschaft und Liebe auf der Probe" und „Die Liebe ohne Leidenschaft", vgl. Nr. 46 zu 20) in Johann Friedrich Cottas „Taschenbuch auf das Jahr 1804". 2 2 M e n a n d e r . . . : Vgl. Nr. 72 zu 18. 2 3 A r i s t i p p s : Vgl. Nr. 6 zu 16. 2 3 7 bis 8 B o g e n : Der Text beträgt im Erstdruck mehr als 9 Bogen. 2 4 N a r c i s s u s : Vgl. Nr. 40 zu 7 - 8 . 2 7 etwas finden: Werke Wielands erschienen in Viewegs Verlag nicht mehr. 2 9 lezten B l ä t t e r . . . g e d r u c k t : Im geplanten „Taschenbuch für 1804", das jedoch nicht erschien. — Auf erneute Anfrage Wielands vom 2. Januar 1804 (Nr. 259) sandte Vieweg am 6. April 1804 die „seit einem Jahre" „gedruckte", also gesetzte, Erzählung „Dafnidion" (Nr. 308), die Wieland 1805 im Band 38 seiner SW zuerst veröffentlichte.

[74].

Von K. A. Böttiger Weimar, 6. Januar 1803

Quelle: Maurach, 1987, S. 84 E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 78

3 B e i t r ä g e . . . : Vgl. Nr. 46 zu 23.

3 — 4 F r e i m ü t h i g e n : Vgl. Nr. 46 zu 23.

5 in die S t a d t g e k o m m e n : Vgl. Nr. 72 zu 33. 5 L o u i s : Ludwig Friedrich August Wieland. 6 N e b e n b u h l e r . . . : Wielands Sohn schrieb seit seiner Berner Zeit u. a. Lustspiele.

Nr.

[75].

81

73-76

Von G.J.

Göschen Leipzig,

E r l ä u t e r u n g e n : B: 64;

vor 8. Januar

1803

A: 76

76.

An G.J.

Göschen Oßmannstedt,

8. Januar

1803

H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/N 26 Mit Korrekturen D 1 Gruber, 1828, S. 3 4 3 - 3 4 5 , 350 (Teilabdrucke) D 2 Hansjörg Schelle: Zu Entstehung und Gehalt von C. M. Wielands Erzählzyklus „Das Hexameron von Rosenhain". In: Neophilologus 60, 1976, S. 107 (Teilabdruck) Textgrundlage: H. — Z. 20 ist unsicher, ob ein Spatium oder ein Absatz vorliegt. — Z. 29

wurde die unvollständige Korrektur (Werkchen gefertiget, statt Werkchen, gefertiget) ausgeführt, ebenso Z. 58 (war, statt war,,) Varianten

1 1803 1 1 0 0 3 > 6 und Tag ] erg 10 mich ] erg 15 und im ] des abgewichnen —> 22 von meinen kleinen ] davon, bü —> 29—30 Werkchen . . . Menander ] Werkchen, M e n a n d e r u n d G l y c e r i o n in B r i e f e n Menander > Werkchen, gefertiget M e n a n d e r u n d G l y c e r i o n genannt, in B r i e f e n zwischen Menander (unvollständige Korrektur) 42 seinem . . . nach ] erg 48 diesbesagter ] dickbesagter > 58 möglich war ] möglich, > möglich war,, (unvollständige Korrektur) 61 sich ] erg 62 Ausser ] Unter > 82 Louis es ] Louis, der —> 118 Gefühl ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B: [75];

5 Briefes: Nr. [75].

A: [98]

6 Vorjahr und Tag meldete: Eine entsprechende Mittei-

lung ist in den überlieferten Briefen an Göschen nicht enthalten. Es ist anzunehmen, daß Wieland den Sachverhalt Göschen nicht mitgeteilt hatte, da er dem Vertrag über die SW widersprach (vgl. zu 21). 7 B u c h h ä n d l e r n . . .: Johann Friedrich Vieweg, Gerhard Friedrich Wilmans und Johann Friedrich Cotta. 9 H e r d e r : Von Johann Gottfried Herder erschienen etwa Beiträge in Viewegs „Taschenbuch für 1802" und „. . . für 1803" („Ariadne-Liberia. Ein Melodrama", „Kalligenia, die Mutter der Schönheit. Ein Traum"). 9 S c h i l l e r : Friedrich von Schiller veröffentlichte seit den 90er Jahren in verschiedenen Kalendern und Taschenbüchern, gab selbst von 1796—1800 bei Cotta einen „Musenalmanach" heraus und publizierte zuletzt in dem in Berlin bei Johann Fried6 Wieland BW 16.2

82

Januar

1803

rieh Unger erscheinenden „Kalender auf das Jahr 1802" seine „Jungfrau von Orleans". 9 G ö t h e : Johann Wolfgang von Goethe publizierte seit den 70er Jahren in Musenalmanachen und Taschenbüchern, zuletzt etwa „Die guten Frauen" im bei Cotta erscheinenden „Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1801", „Paläofron und Neoterpe" im bei Gädicke in Weimar erschienenen „Neujahrs Taschenbuch von Weimar auf das Jahr 1801" und „Der Zauberflöte zweiter Theil" in dem bei Wilmans erschienenen „Taschenbuch auf das Jahr 1802. Der Liebe und Freundschaft gewidmet". 1 7 P e n t a m e r o n . . .: Das „Hexameron von Rosenhain" (vgl. Nr. 40 zu 7 — 8). 1 9 V i e w e g . . .: „Narcissus und Narcissa" (vgl. Nr. 40 zu 7 — 8) und „Dafnidion" (vgl. Nr. 46 zu 6 — 7). 19 Wilm a n s . . .: „Rosalie und Hulderich" und „Die Novelle ohne Titel" (vgl. Nr. 40 zu 7). 2 0 C o t t a . . .: „Freundschaft und Liebe auf der Probe" und „Die Liebe ohne Leidenschaft" (vgl. Nr. 46 zu 20). 21 R e c h t : In dem zwischen Wieland und Göschen am 21. Dezember 1795 abgeschlossenen Vertrag heißt es dazu: „Der Herr Hofrath Wieland in Weimar giebt für sich und seine Erben dem Buchhändler Georg Joachim Göschen in Leipzig und seine Erben / Wielands saemtliche Werke / in Verlag, und zwar auf die Weise, daß der Herr Hofrath Wieland ohne Einwilligung des Verlegers auch nicht die Erben des Erstem ohne Einwilligung der Erben des Leztern eine neue Auflage von diesen Werken unter keinerley Gestalt bey einem andern Verleger veranstalten können, so lange die Bedingungen dieses Contractes erfüllt werden" (BW 13). 22 meiner om-

niurn: Wielands „Sämmtliche Werke" (vgl. Nr. 11 zu 23).

24— 2 5 einen Band

meiner Sämmtlichen Werke ausmachen: Göschen hatte am 1. März 1796 erklärt: „Ich bekenne hiermit [. . .] Daß ich nichts dawieder habe, daß Herr Hofrath Wieland die Werke, welche Sie künftig noch schreiben werden, und noch nie gedruckt sind, zuerst im Attischen Museum oder im deutschen Merkur abdrucken laßen, und erst zwey Jahre hernach in die sämmtlichen Werke, oder als Fortsetzung derselben, in meinem Verlag herausgeben"

(BW 13).

25 — 2 6 höchstens 1 2 Bogen: Das „Hexameron von Rosenhain" um-

faßt in Band 38 der SW (Oktavausgabe) 20 Bogen, enthält allerdings weniger Zeilen pro

Seite als der „Aristipp".

27—28 4 Erzählungen vermehrt . . . Decameron:

Nicht ausgeführt; den Plan eines „Decameron von Rosenhain" erwähnte Wieland bereits

in Nr. 46 (Z. 21 f). Vgl. Nr. 6 zu 16.

29 Menander . . .: Vgl. Nr. 72 zu 18. 33 Aristipp: 34 8 bis 9 Bogen: Vgl. zu 25-26. 40—41 Band der

s ä m m t l i c h e n W e r k e : In den SW wurde „Menander und Glycerion" zusammen mit „Krates und Hipparchia" 1811 im Band 39 abgedruckt. 4 2 eiserne N o t h . . . H o r a z e n . . . : Anspielung auf Horaz, Epistulae 2, 2, 51 f: „paupertas inpulit audax / ut versus facerem". 5 4 L u d w i g : Ludwig Friedrich August Wieland. 59 Zu-

rükkunft . . . Schweiz: Ende Oktober 1802.

59—60 Aufsätzen: Gemeint

sind vermutlich die Beiträge, die 1803 im ersten Band der bei Göschen erschienenen „Erzählungen und Dialogen von Ludwig Wieland" veröffentlicht wurden. 63 —64 Ges p r ä c h e . . .: Gemeint sind die beiden „Dialogen": „I. Eugenie, Albert, hernach Bettina" und „II. Constanze, Alessandro", die im Band 1 der „Erzählungen und Dialogen" ge-

Nr.

76-78

83

druckt wurden. 6 5 k l e i n e n R o m a n : „Das Fest der Liebe. Eine Erzählung", die ebenfalls in diesem Band erschien. 72 Oßmannstättische Unterhaltungen: Wieland gab den Plan dieses Bandes nach dem Verkauf des Gutes Oßmannstedt, aber auch „aus andern Ursachen" auf (vgl. Nr. 100, Z. 16 ff). — Den Titel hatte Wieland bereits 1799 erwogen (vgl. Seuffert, Prolegomena 7, 1921, S. 53 und S. 56). 8 9 — 9 0 arrang e m e n s . . . g e m a c h t : Wieland bezieht sich hier offenbar auf die mit dieser Begründung erfolgte Ablehnung eines ähnlichen Angebots (vgl. Nr. [68]) durch Gerhard Friedrich Wilmans (vgl. Nr. [69] und Nr. 133). 1 0 2 — 1 0 3 M a n u s c r i p t s : Von „Menander und Glycerion" (vgl. zu 29). 1 0 3 Z u r ü c k e r b i t t e : Rücksendung nicht belegt; vermutlich mit Nr. [98] erfolgt. 1 1 4 h ä u s l i c h e n U m s t ä n d e . . . : Die Schilderung dieser Umstände in der hier beabsichtigten Form erledigte sich durch die baldigen Verkaufsverhandlungen für das Gut Oßmannstedt, über die Wieland in seinem nächsten Brief an Göschen (Nr. 100) berichtete. 1 2 1 — 1 2 2 n o c h n i c h t das G a n z e : Wieland arbeitete am 18. Februar 1803 an „Menander und Glycerion" „mit der lezten u feinsten Feile" (Nr. 112, Z. 6 f ) und schickte das Manuskript am 22. Februar 1803 an Karl August Böttiger zur Kenntnisnahme (vgl. Nr. 114).

[77].

Von K. A.

Böttiger Weimar, vor 14. Januar

E r l ä u t e r u n g e n : B: 72;

1803

A: 78

78.

An K. A.

Böttiger Oßmannstedt,

14. Januar

1803

H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 22 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Varianten 21 v o r allen ] o b es übersetzbar —> 25 ein ] d a ß —> Kotzebus > 40 z u w e i l e n ] z u w e i x E r l ä u t e r u n g e n : B: [77];

34 K o t z e b u e s ]

A : [79] (?), [83] (?)

2 — 3 l e z t e n E p i s t o l i o : Nr. [77], 3 U n h e i l w e i s s a g e n d e s U h u h u : Vgl. Nr. 72, Z. 13ff. 6 — 7 v e r w i c h n e n S o n n t a g : 9. Januar 1803. - Vgl. dazu auch Nr. 81 (Z. 25ff). 9 v o n G ö t h e n b e r i c h t e n . . . : Vgl. dazu Nr. 81 (Z. 50ff). Diese Gerüchte sind anderweitig nicht zu belegen. 1 0 Reise n a c h d e m V o r g e birg d e r N a s e n . . . : Anspielung auf Lawrence Sternes „The Life and Opinions of 6'

Januar 1803

84 Tristram 12

Shandy"

(1759 — 1767), Viertes

Buch:

„Die Erzählung des

Slawkenbergius".

S t a r k e u n d L o d e r : J o h a n n Christian Stark und J u s t u s Christian Loder waren Medi-

zinprofessoren in Jena.

15

M e n a n d e r . . . : Vgl. Nr. 72 zu 18.

16—17

wem

i c h d a s W e r k c h e n g e b e n w o l l e : Wieland sah die Erzählung zunächst als Teil der geplanten und G e o r g J o a c h i m G ö s c h e n angebotenen „Oßmannstättischen U n t e r h a l t u n g e n " vor (vgl. Nr. 76); sie erschien schließlich als selbständiges Taschenbuch im Verlage J o h a n n

Friedrich Cottas.

1 9 — 2 0 ins A l t G r i e c h i s c h e zu ü b e r s e t z e n . . .: Nicht aus-

g e f ü h r t . — Vgl. dazu auch Nr. 114 (Z. 5 ff).

27

Plato . . . Antigonidas:

Anti-

g o n i d e s war ein b e r ü h m t e r Flötenspieler und Lehrer des Alkibiades. Ein direkter Zusammenhang

29 ad

mit

Piaton

besteht

nicht;

Antigonidas

unguem: Horaz, Satyrae 1, 5, 32.

wird

bei Piaton

nicht

erwähnt.

3 4 Kotzebues neuer Zeitschrift:

D e r Freymüthige (vgl. Nr. 46 zu 23). — Wieland erhielt die ersten Hefte von Böttiger vor dem

25.

37 —38

Januar beytragen

1803;

vgl.

konnte:

seine

kritischen

Bemerkungen

dazu

in

Nr. 84.

Vgl. dazu Nr. 46 zu 23. — Böttiger hatte zuletzt in

Nr. [74] um Beiträge Wielands für den „ F r e y m ü t h i g e n " gebeten.

41

E r l a u c h t . . .:

Heinrich XLIII. Graf von Reuß-Schleiz-Köstritz, ein K u n s t m ä z e n , hatte sich in Weimar niedergelassen. 43

42

S a l a m a l e c : Frz. „tiefe V e r b e u g u n g " (nach Salem (Salam) aleikum).

M i g r a t i o n in d i e S t a d t : Wieland w a r seit A n f a n g N o v e m b e r 1802 nicht wieder in

Weimar gewesen.

46

H e r z o g 2 0 0 r e i c h s t a l e r Z u l a g e : O f f e n b a r da das L e b e n

in Weimar teurer war als in O ß m a n n s t e d t , w ü r d e Wieland vor Verkauf seines Gutes in O ß m a n n s t e d t eine entsprechende Zulage von Karl August von Sachsen-Weimar und Eisenach benötigt haben; ob er d a r u m gebeten hatte, ist nicht bekannt.

51

Zahl

3:

O f f e n b a r wegen seines Geburtsjahres 1733 (allerdings starb Wieland im Jahr 1813).

[79].

Von K. A. Böttiger Weimar, 15. Januar 1803

Zur D a t i e r u n g : Die Einladung zu d e m am 16. J a n u a r 1805 stattfindenden Konzert dürfte spätestens am 15. Januar 1803 geschrieben w o r d e n sein. Wieland erhielt sie erst am A b e n d des 17. Februar 1803 (vgl. Nr. 81, Z. 3 8 f f ) . E r l ä u t e r u n g e n : B : 78;

[80].

A: —

Von L. E. Chr.J. von Goch hausen Weimar, vor 18. Januar 1803

Z u m T e x t : Es handelte sich u m zwei Briefe, die nicht eindeutig chronologisch einzuordnen sind. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A : 81

Nr.

85

78-81

81. An L. E. Chr.]. von Göchhausen Oßmannstedt, 18. Januar 1803 H h

Verbleib unbekannt SLB Dresden, Signatur: Ms Dresd. h 44, Bl. 2 3 - 2 5 Abschrift im Auftrag Karl August Böttigers. Mit Korrekturen des Abschreibers sowie Korrekturen und Bemerkungen Böttigers D Fiebinger, 1925, S. 2 8 0 - 2 8 4 , Nr. 12 Textgrundlage: h. — Z. 13 wurde m e i n e n statt m e i n e m gesetzt, Z. 30 d e r statt da,

Z. 48 reducirte statt verdiente, Z. 79 v o n statt vor. E r l ä u t e r u n g e n : B: [80];

A: —

2 beiden . . . Briefchen: Nr. [80].

3 zurückgeschikten Jahrgängen . . .:

Wieland hatte am 30. November 1802 an Karl August Böttiger geschrieben, er möchte das Fräulein von Göchhausen bitten, „wieder eine g u t e L a d u n g von der Nouseile Bibliotheque des Romans [. . .] in meines Schwiegersohns Stichling Haus zu schicken, mit der order solche bey erster Gelegenheit an mich nach Oßmannstedt zu spediren" (vgl. Nr. 52,

Z. 36ff). 3 Nouvelle Bibliotheque . . .: Vgl. Nr. 52 zu 37. 8—9 in diesem Winter noch nicht in die Stadt gekommen: Wieland hielt sich seit Anfang November 1802 ständig in Oßmannstedt auf. 9 — 1 0 an d e m l e z t e n . . . : Wieland entschuldigte sich schon am 6. Januar 1802 gegenüber Karl August Böttiger wegen seines Nichterscheinens als Neujahrsgratulant bei der Herzogin-Mutter (vgl. Nr. 72, Z. 29ff). 11 Herzogin: Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 1 2 G e s u n d h e i t s u m s t ä n d e : Vgl. Nr. 72 (Z. 13ff). 1 6 F r a u : Anna Dorothea Wieland, gestorben am 8. November 1801, begraben in Oßmannstedt.

1 8 — 1 9 Pentamerons v o n Rosenhain: Das „Hexameron von Rosenhain" (vgl.

Nr. 40 zu 7-8). 26 Besuch: Am 9. Januar 1803 (vgl. Nr. 78, Z. 6ff). 39 Sonntag: 16. J anuar 1803. 38—39 Brief von . . . Böttiger: Nr. [79], 4 0 M a r a : Vgl. dazu Karl August Böttiger an August Friedrich Ferdinand von Kotzebue, Weimar, 20. Januar 1803: „Ich hoffte vorigen Sonntag den Vater Wieland gewiß hier zu sehen. Die Marx (! Mara) sang im neuen, s e h r s c h ö n e n und geräumigen Stadthaussaal vor mehr als 600 Personen, und Wieland war dringend vom Palais aus eingeladen. Allein er hat neuerlich sehr an Obstruction gelitten u. vertraut sich dieser kalten Witterung nicht an. Er läßt nur äußerst selten etwas von sich hören" (Maurach, 1987, S. 92). 41 poul o t : Frz. „Püppchen". Böttiger vermerkt am Rand: „portes? billet?" — Möglich wäre auch frz. „poulet" in der Bedeutung „ L i e b e s b r i e f . 4 5 g l o r i a . . . : Teil der katholischen Messe. 5 1 G ö t h e : Vgl. auch Nr. 78 (Z. 8ff und Anm.). 52 v o n . . . Böttig e r v e r s i c h e r t : Möglicherweise in Nr. [79]. — In h „B. . ." statt des Namens.

55 Reise . . .: Vgl. Nr. 78 zu 10. (Z. 41 f und Anm.).

59 Erlaucht . . .: Vgl. dazu auch Nr. 78

6 4 T a f e l g e s e l l s c h a f t : Der Herzogin Anna Amalia; Wieland

86

Januar 1803

w a r im S o m m e r 1802 während seiner Aufenthalte in Tiefurt einer der Teilnehmer. Zu ihr g e h ö r t e n neben Luise Ernestine Christiane Juliana von G ö c h h a u s e n noch Henriette Alber-

78 König:

tine Antonie von Wolfskeel und Friedrich Hildebrand von Einsiedel.

81 bella donna:

Friedrich II. von Preußen.

Die Tollkirsche (Atropa Belladonna),

Giftpflanze; im ärztlichen Gebrauch zur Erweiterung der Pupillen und als N e r v e n m i t t e l verwendet. — Böttiger notierte am R a n d e : „Es war L ö w e n z a h n ,

nicht bella d o n n a .

L e o d o n d i a m T a r a x a m " . L e o n t o d o n taraxacum wurde in der Medizin u. a. g e g e n Gallen-

81 Ritters Zimmer-

und Leberleiden, Gelbsucht und Nierensteine verwendet.

mann:

Als Friedrich II. von Preußen im J u n i 1786 w e g e n schwerer Diätfehler d e m T o d e

nahe war, ließ er den Arzt J o h a n n G e o r g Z i m m e r m a n n rufen. Dieser verordnete ihm Löw e n z a h n s a f t („bella d o n n a " ) und eine mäßigere Lebensweise, die der König jedoch ab-

85 wie Plato den Körper nennt: öxima 88 Menander . . . : Vgl.

lehnte, so daß die Medizin nicht half.

Tfjs apu/fis

(Tim. 41 E, cap. XIV und 60 C, cap. X X X I ) .

90 Ihren Damen: N e b e n 97 Freund Hain: Eigentlich

Nr. 72 zu 18. Wolfskeel.

der G ö c h h a u s e n Henriette Albertine von Hein, abgeleitet von Heinrich: seit d e m

17. J a h r h u n d e r t belegte verhüllende Bezeichnung für den Tod. Von Matthias Claudius häu-

98 Milesischen Mährchen:

fig literarisch gebraucht.

Die einer wahren

Ge-

schichte ähnlichen Erzählungen, die Aristides der Milesier nach d e m Schauplatz der H a n d lung „Miläsiaka" nannte; sie behandelten oft schlüpfrige T h e m e n .

des Königs Salomo:

99 Favoritin

Salomon heiratete die Tochter des Pharao (1. Könige 3,1) und

hatte „siebenhundert Weiber zu Frauen und dreihundert K e b s w e i b e r " (ebenda, 11,3). Als seine Favoritin galt die Sulamith des „ H o h e n Liedes" der Bibel.

103 Geheimen

R a t h . . . : Friedrich Hildebrandt von Einsiedel. — Die E r n e n n u n g erfolgte am 7. D e z e m ber

1802;

Nr. 66).

Wieland

hatte

Mitte

Dezember

107—108 neue Hr. Hofmarschall:

1802

108—109 Schwester:

erfahren

108 Gemahlin:

stein; er w u r d e ebenfalls am 7. D e z e m b e r 1802 ernannt. von Egloffstein.

davon

(vgl.

Wolfgang Christoph von E g l o f f Karoline

Henriette Sophie Franziska Friederike Al-

bertine G r ä f i n von Egloffstein; ihre Ehe mit Gottfried Friedrich Leopold von Egloffstein war 1802 geschieden worden.

[82].

Von Ch. W. Geßner Bei Bern, vor 24. Januar 1803

Quelle: Landes- und Stadt-Bibliothek Düsseldorf, Signatur: Konvolut 4 9 - 2 5 6 8 E r l ä u t e r u n g e n : B : 19 (?);

3 Briefe:

A: —

Alle g e n a n n t e n Briefe sind nicht überliefert.

Nr.

[83],

87

81-84

Von K. A. Böttiger Weimar, vor 25. Januar 1803

Zur Datierung: Wieland hatte am 14. Januar 1803 bei Böttiger angefragt, ob noch keine Hefte des „Freymüthigen" erschienen sind (vgl. Nr. 78). Offenbar als Reaktion darauf übersandte dieser die ersten Ausgaben dieser Zeitschrift, mindestens die Nummern 1—5 (da auch letztere in Nr. 84 erwähnt wird). Da Böttiger am 20. Januar 1803 an August Friedrich Ferdinand von Kotzebue schrieb: „Ich habe durch eine zufällige Verspätung bei Graef in Leipzig erst mit der soeben angekommenen Post die Blätter von no. 3 an erhalten" (Maurach, S. 91), kann die Ubersendung an Wieland erst nach diesem Tag erfolgt sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: 78 (?);

A: 84

84. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 25. Januar 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 23 Mit Korrekturen D Albert R. Schmitt: Wielands Urteil über die Brüder Schlegel. Mit ungedruckten Briefen an Carl August Böttiger. In: Journal of English and Germanic Philology LXV, 1966, S. 6 6 0 - 6 6 1 (Teilabdruck) Textgrundlage: H. — Z. 43 wurde k ö n n e , statt k ö n n e , , gesetzt. Varianten

16 eines ] wohl > 18 daß . . . bey ] daß unpartheyische Personen sich bey > (vgl. 21) 21 sich ] erg (vgl. 18) 22 werden ] erg 32 zu machen. ] machen werden. > 37 setzt ] erg 43 b i l l i g e n k ö n n e , ] b i l l i g e n , > b i l l i g e n k ö n n e , , (unvollständige Korrektur 51 gegen G. ] erg 53 wird ] erg 53 b e h a n d e l n ] betrachten —> (be vermutlich erst bei Korrektur unterstrichen) E r l ä u t e r u n g e n : B: [83];

67 B o r e a s ] W / W —>

A: —

2 Der Freymüthige: Vgl. Nr. 46 zu 23.

5 Herausgeber: Herausgeber war

August Friedrich Ferdinand von Kotzebue, unterstützt von Garlieb Merkel, der ab 1804 als Mitherausgeber genannt wurde. 5 V e r l e g e r : Johann Daniel Sander. 1 0 erste

Blat . . . Kriegserklärung gegen Gothe: In der „Preisaufgabe", die in Nr. 1 des „Freymüthigen" abgedruckt war (vgl. das Zitat daraus Nr. 43 zu 37). 11 2ten . . . B l a t : In Nr. 2 des „Freymüthigen" vom 4. Januar 1803 erschien von Kotzebue „Eine Begebenheit, von welcher wir wünschten, daß sie erdichtet wäre": „Im vorigen Winter brachte Herr von Göthe das Schauspiel I o n , nach dem Euripides, von Herrn A. W. Schle-

88

Januar

1803

gel, in Weimar auf die Bühne. Ueber den Werth dieser Bearbeitung können w i r noch nicht urtheilen, da sie bis jetzt ungedruckt ist. Nach dem zu schließen, was der Herr Verfasser selbst und seine Freunde in öffentlichen Blättern davon äußern, ist kaum je etwas Aehnliches hervorgebracht worden. Indessen giebt es Andere, die zwar der Bearbeitung mehrere Vorzüge nicht absprechen, aber auch große Fehler darin zu bemerken glauben. / Herr Ober-Consistorialrath Böttiger in Weimar, der, wie bekannt, mit dem Geiste wie mit der Sprache der Griechen sehr vertraut ist, verglich den Deutschen Ion mit dem Griechischen Originale, fand, oder — wenn man lieber will — glaubte zu finden, daß der erstere dem letztern weit nachstehe, und nahm sich vor, in dem Journal des Luxus und der Moden, dessen Redakteur er ist, einige Worte darüber zu sagen. Er that es mit der ihm eigenen Urbanität: er ertheilte der Direktion, und zwar in den lebhaftesten Ausdrücken, das ihr gebührende Lob, daß sie, an ihrem Theile, keine Kosten gescheuet, daß sie Alles gethan, die Vorstellung zu heben, und innige Bekanntschaft mit dem Costume und den Sitten der Griechen bewiesen habe; er dankte den Schauspielern, besonders der Demoiselle Jagemann (Ion), für die offenbare Anstrengung, mit welcher sie dieses neue Produkt dargestellt hatten. Nachdem er auf diese Weise, nicht ohne eigenes Vergnügen, Gerechtigkeit geübt, ging er auf das Stück selbst über, stellte es mit dem Originale zusammen, zeigte die oft unglücklichen Abweichungen (besonders darin, daß Apoll anstatt der Minerva untergeschoben worden), nahm seinen alten Vertrauten, den Euripides, in Schutz, und verweilte mit leisem, anständigem Spotte bei mehreren Unschicklichkeiten. / Diese Beurtheilung ließ er in dem Stücke des Moden-Journals abdrucken, welches eben unter der Presse war. Herr von Göthe erfuhr das zufälliger Weise. Er schrieb sogleich ein Billet an den Herrn Legations-Rath Bertuch, Herausgeber des Journals, mit dem Ersuchen, ihm die bereits fertigen Bogen zur Durchsicht zu schicken, ehe das Journal herausgegeben würde. Dies geschah noch an demselben Vormittage; und schon in der Mittagsstunde erhielt Herr Legations-Rath Bertuch ein zweites Billet, des drohenden Inhalts: ,daß, wenn dieser schon gedruckte Bogen nicht s o g l e i c h k a s s i r t werde, Herr von Göthe zu dem Herzoge gehen und um seine Entlassung von der Direktion des Theaters ansuchen wolle.' — Dabei wurde wurde ein peremtorischer Termin, nehmlich bis 4 Uhr Nachmittags, angesetzt, mit der wiederholten Drohung, daß, wenn man bis dahin sich dem Willen des Herrn von Göthe nicht gefügt habe, alsdann der Gang zu dem Herzoge wirklich gemacht werden solle. / Wir glauben nicht zu viel vorauszusetzen, wenn wir vermuthen, daß der Empfänger dieses Billets sich sehr darüber wunderte. Er ging sogleich selbst zu dem Herrn von Göthe, um ihn durch Vorstellungen, die wir wohl nicht anders als v e r n ü n f t i g nennen können, auf andere Gedanken zu bringen; aber vergebens. Herr von Göthe äußerte vielmehr einen so unbegreiflichen Zorn, daß er dadurch bewies: der größte Dichter sey nicht immer der größte Philosoph. / Herr Legations-Rath Bertuch sah sich nun — aus Rücksichten, die in seiner Lage sehr begreiflich und verzeihlich sind — genöthigt, nachzugeben und den Bogen wirklich zu kassiren. Herr von Göthe fügte noch das Verlangen hinzu, daß künftig im Modejournal über das Weimarische Theater nichts Anderes mehr gesagt werden

89

Nr. 84 solle, als was er selbst schreibe, und w a s be.

folglich die höchste

Glaubwürdigkeit

ha-

/ Auch hiermit noch nicht zufrieden, erklärte er, daß überhaupt in Weimar nichts

dergleichen g e g e n seinen Willen g e d r u c k t w e r d e n solle. U n d da er sich zu rechter Zeit erinnerte, d a ß Herr Böttiger auch R e d a k t e u r des D e u t s c h e n M e r k u r s ist, so schrieb er zugleich an den Herrn Hofrath Wieland, und beschwor ihn, nicht zuzulassen, daß die verurtheilte Recension im M e r k u r erscheine. — So w u r d e sie d e n n auch wirklich in keinem von beiden Journalen abgedruckt. verbürgen

/ Dies ist das F a k t u m , dessen Wahrheit wir, leider,

können. Man wird leicht glauben, d a ß in Weimar nur Eine S t i m m e darüber

war, und d a ß selbst die zahlreichen Verehrer des H e r r n von Göthe den Kopf mißbilligend schüttelten. Einige sonst getreue Unterthanen, die es g e w i ß gern sehen w ü r d e n , w e n n das Fürstenthum Weimar ein großes Königreich wäre, w ü n s c h t e n sich doch dieses Mal Glück, daß die Grenzen, auf welche Herr von G ö t h e sein Interdikt einschränken mußte, nicht allzu groß wären. Andere fragten: wie Herr von G ö t h e es a u f g e n o m m e n haben würde, wenn seine etwas derbe Satire, G ö t t e r , H e l d e n u n d W i e l a n d , oder seine noch derberen X e n i e n

(die er in reiferen Jahren geschrieben hat) im Manuskripte, durch einen

Machtsprch ohne alle G r ü n d e , unterdrückt worden wären? Noch A n d e r e machten ein etwas boshaftes D i l e m m a . .Entweder', sagten sie, ,ist die Recension des Herrn Obern-Consistorialraths Böttiger s c h l e c h t , oder sie ist g u t ; im ersteren Falle wird ein g r o ß e r Mann, wie Göthe, sich nicht d a r u m b e k ü m m e r n ; im zweiten sollte dieser g r o ß e M a n n sie nicht unterdrücken. Endlich gab es in Weimar auch noch einen nicht unbeträchtlichen Theil von getreuen Unterthanen, die an der Sache selbst weiter keinen Theil n a h m e n , aber aus Patriotismus wünschten, Weimar, welches so oft d a s D e u t s c h e

A t h e n g e n a n n t wird, möge

nicht durch eine seiner größten Zierden in den üblen Ruf k o m m e n , d a ß man sich daselbst nicht

unterstehen

dürfe,

ein öffentlich ausgestelltes Kunstwerk freimüthig, ohne

Verletzung des Anstandes, zu beurtheilen.

/ Wir w ü n s c h t e n von g a n z e m Herzen, daß

Herr von G ö t h e selbst zu seiner Rechtfertigung etwas über diesen außerordentlichen Vorfall bekannt machen möchte. Hierzu

fodern wir ihn im N a h m e n seiner durch

ganz

Deutschland zerstreuten Verehrer auf, die untröstlich darüber seyn w ü r d e n , w e n n sie von ihrem Lieblingsdichter eine H a n d l u n g glauben m ü ß t e n , die wir — freimüthig gesprochen — weit lieber von einem Großvezier erzählt haben w ü r d e n " (S. 7—8). — Z u m Titel ist folgende A n m e r k u n g h i n z u g e f ü g t : „ M a n könnte vielleicht v e r m u t h e n , d a ß der Herr O. C. R. Böttiger, oder der Herr Legations-Rath Berttuch, uns das hier erzählte Faktum zur Bek a n n t m a c h u n g mitgetheilt hätte. U m diese Gelehrten nicht zu compromittiren, erklären wir daher a u f E h r e u n d G e w i s s e n , d a ß keiner von Beiden dies gethan, oder auch nur den Herausgeber zu Freimüthigkeit in d e m g e g e n w ä r t i g e n Falle gereitzt hat. Vielmehr könnte sogar das G e g e n t h e i l h i e r v o n g e s c h e h e n s e y n " (S. 7).

11

5 t e n B l a t : In

Nr. 5 des „ F r e y m ü t h i g e n " v o m 10. J a n u a r 1803 erschien von Kotzebue „Alarcos auf der Weimarischen B ü h n e " : „Wir erinnern uns, in öffentlichen Blättern gelesen zu

haben,

A l a r c o s , dieses drollige Marionettenspiel von Friedrich Schlegel, habe auf der Weimarischen B ü h n e G l ü c k g e m a c h t . Zur Steuer der Wahrheit, m u ß ein A u g e n z e u g e

erklä-

90

Januar

1803

ren, daß jene Behauptung eine Verläumdung für die geschmackvollen Einwohner von Weimar enthält. Es sind zwar seit einiger Zeit verschiedene Versuche mit ihnen gemacht worden, die zum Theil auch recht gut abgelaufen sind; aber das Experiment mit dem Alarcos war doch zu stark. Die Sache verhält sich, der lautern Wahrheit gemäß, also: / Das Weimarische Publikum hatte schon so viel vom Alarcos schwatzen hören, daß es allerdings mit großer Neubegier zu der ersten Vorstellung strömte. Ehe wir aber weiter erzählen, müssen wir den Leser mit einigen Einrichtungen des dortigen Schauspielhauses bekannt machen. Alle lauten Zeichen des M i ß f a l l e n s sind verboten; man darf nur k l a t s c h e n . Auch hieran nehmen die Logen selten Theil; das Parterre allein k l a t s c h t , oder s c h w e i g t . Vor Pochen, Pfeifen oder Zischen haben sich also weder Autor noch Direkteur zu fürchten. Das ist aber nicht genug; bei g e w i s s e n Stücken ist auch das finstere Schweigen von unangenehmer Bedeutung. / Um nun mit Anstand ein gebührendes Klatschen zu bewirken, hat der Herr Direkteur, ungefähr in der Mitte des Parterre, sich einen ausgezeichneten runden Sessel machen lassen, auf welchen er sich im Nothfalle setzt, die Arme so hoch als möglich in die Höhe streckt, und so laut als möglich das Signal zum Klatschen giebt. Da nun der Herr Direkteur zugleich in anderer Rücksicht bedeutenden Einfluß hat, so geben alle diejenigen wohl auf ihn Acht, die jenen Einfluß scheuen, oder gern benutzten; und sobald das Signal erschallt, stimmen sie pflichtschuldigst ein. Da aber doch der Alarcos jedem Gefühl des Beifalls gar zu offenbar widerstrebte, so konnte die eifrigste Bemühung, die man dem Herrn Direkteur nachrühmen muß, es an diesem Abend nicht weiter bringen, als daß höchstens sechs bis acht Paar Hände dann und wann sich v e r s t o h l e n hören ließen; denn die Eigenthümer dieser Hände konnten eine gewisse Scham doch nicht überwinden. Das ganze übrige Publikum blieb still und ernst, und war durch nichts in seinem Verzweiflung erregenden Schweigen zu stören. — Es wurde denn das Stück ruhig fortgespielt, bis gegen das Ende. Am Ende aber, da sie Alle hinsterben wie die Fliegen, kommt unglücklicherweise ein Bote, und erzählt von dem König: ,Aus Furcht zu sterben, ist er gar gestorben.' Diese Zeile durchzuckte die ganze Versammlung wie ein elektrischer Funke: es war ein allgemeines Ersticken zu befürchten, wenn man das Lachen noch länger zurück zwingen mußte; und in dieser höchsten Noth vergaß man den runden Stuhl, sammt dem, der darauf saß: durch ein lautes schallendes Gelächter machte das Publikum sich plötzlich Luft. Umsonst wandte der Herr Direkteur sich ganz gegen das Publikum (Referent hat es selbst gesehen); umsonst gebot er mit zornigen Blicken und lautem Zischen Ruhe: (Anm: In einem gewissen Journal, wo dieser Vorfall gleichfalls erzählt wird, heißt es, er habe gerufen: ,Man s o l l hier nicht lachen!' — Möglich ist es; aber der Referent hat es nicht gehört.,) er mußte den Sturm austoben lassen; und erst nachdem die Thränen des Lachens getrocknet waren, neigte sich das Stück ruhig zum seligen Ende. Als der Vorhang fiel, wurde das Signal wieder von allen denjenigen befolgt, die es für ihre Pflicht hielten, und deren wohl ein Dutzend seyn mochten. Die übrigen sahen einander an, zuckten die Achseln, und gingen still nach Hause. / Dies ist der wahre zu verbürgende Hergang der Sache, der uns

91

Nr. 84

zugleich an eine andre kleine Begebenheit erinnert. Lessings Nathan der Weise w u r d e gespielt, und i m G a n z e n

wirklich s e h r g u t .

Herr G r a a f ,

als Nathan, zeigte, daß er

einer der d e n k e n d s t e n Künstler ist. [. . .] Die einzige Rolle, die im Nathan d e m Weisen g ä n z l i c h verdorben wurde, w a r die des S u l t a n s ; und — was nun eben das M e r k w ü r d i ge bei der Sache ist — nicht durch die Schuld des S c h a u s p i e l e r s , sondern, w i e man als g e w i ß behauptet, bloß durch die Schuld des Herrn Direkteur. Dieser hatte nehmlich — zufolge der Lehre von den C o n t r a s t e n in den schönen K ü n s t e n — g e f u n d e n , daß Lessings Nathan zu w e n i g C o n t r a s t e aufstelle, und daß, w e n n das Stück gefallen solle, der Sultan

durchaus nicht w e i c h

und j o v i a l i s c h ,

wie Lessing ihn gezeichnet, sondern

h a r t und w i l d dargestellt w e r d e n müsse. Diese Lehre hatte er d e m Schauspieler so tief eingeprägt, und bei mehreren Proben so oft geschärft, d a ß dieser endlich wirklich den liebenswürdigen Saladin als einen rasenden Bramarbas gab, und bei jedem einzelnen Worte, welches er aussprach, z . B . bei d e m N ä h e r ! welches er d e m Nathan zurief, seinen Mitspieler gleichsam zu verschlingen drohte.

/ Die Zuschauer w u ß t e n nicht, w o r ü b e r sie

m e h r erstaunen sollten, ob über den gänzlichen Mißgriff des Schauspielers (von dessen e r z w u n g e n e r Darstellung sie noch nicht wußten), oder über das laute Klatschen des Direkteur unten auf d e m r u n d e n Stuhle, welches bei dieser Gelegenheit fast i m m e r ohne Acc o m p a g n e m e n t blieb.

/ Im G a n z e n m ö g e n aber doch alle Schauspiel-Direktoren an die-

ser löblichen Einrichtung des Weimarischen Schauspielhauses lernen, wie sie ihr Publikum zu führen h a b e n " (S. 19 — 20).

14

Ion:

August W i l h e l m von Schlegel: Ion ein

Schauspiel. H a m b u r g 1803. — Die Kritik (vgl. zu 11) bezieht sich auf die A u f f ü h r u n g in Weimar unter der Leitung J o h a n n W o l f g a n g von G o e t h e s am 2. J a n u a r 1802 (wiederholt am 4. J a n u a r 1802 sowie in Lauchstädt im Juli und August 1802 und August

15 Alarkos:

1803).

Karl Friedrich W i l h e l m von Schlegel: Alarcos. Ein Trauerspiel. Berlin 1802.

— Die Kritik (vgl. zu 11) bezieht sich auf die A u f f ü h r u n g in Weimar unter Leitung Goethes am 29. Mai 1802 (wiederholt in Lauchstädt Juli 1802, in Rudolstadt 1802).

September

1 5 d i e F o l g e n . . . : Vgl. dazu Böttiger an Kotzebue, Weimar 20. J a n u a r

1803: „Auch heute wiederhole ich: es wäre besser, Sie hätten in Ihrem

Freymüthigen

Weimar g a n z ignoriert, da Sie fürs erste nur Thorheiten und böse M i ß g r i f f e daher zu erzählen hatten. Ich habe durch eine zufällige Verspätung bei Graef in Leipzig erst mit der soeben a n g e k o m m e n e n Post die Blätter von no. 3 an erhalten. D e r Herzog hatte aber schon vorige Woche 4 Bätter und man sagt, er sei unmuthig darüber. Das kann wohl auch nicht anders seyn. Göthe ist sein 26jähriger Freund, und vergriff sich dieser, oder macht sich lächerlich, so fällt dabei i m m e r ein Schatten auf den Herzog, unter dessen Auge ja dies alles vorging. Wir haben ja ein H o f t h e a t e r . Bei der Erzählung über den Ion k o m m t , d e n k ich, (denn ich hab dies Blatt nicht in den H ä n d e n ) ein A u s d r u c k vor, w o von d e m k l e i n e n Gebiet unsers Fürsten die Rede ist. Dies wenigstens hätten Sie auslassen sollen. D e n n Sie können sich leicht vorstellen, d a ß die den Fürsten zunächst u m r i n g e n d e n dies nicht übersehn haben, w e n n es auch der Herzog, der wirklich von dieser Seite nicht m e h r seyn will, als sein kleines Land zuläßt, g u t m ü t h i g e r h i n g e n o m m e n hätte. I m m e r wird man

92

Januar

1803

sagen: wir erwiesen Kotzebue und seiner Frau hier alle m ö g l i c h e Auszeichnung: man wird es ins Kapital des Undanks bringen u. s. w. Sie wissen ja, wie dies alles hier zusammenhängt und wo, wenn eine Saite vibrirt, sie alle mit e r z i t t e r n . Man weiß, daß ich Ihr Freund bin. Darum sagt man m i r nicht, was wohl in andern Kreisen gesprochen werden mag. Aber mein Tact sagt mir, daß heute nicht alles ist, wie gestern und ehegestern. Uber die Geschichte mit dem Ion habe ich nur das einzige Urtheil, aber dies auch von allen Seiten gehört; es sei zu spät, dies jetzt erst aufzuwärmen, und da Sie dabei doch unmittelbar gar nicht im Spiele gewesen wären; so sei selbst ihre Protestation, ohngeachtet es wohl wahrscheinlich, daß Sie ohne mein Vorwissen und Gutheißen mein Sachwalter geworden wären. Denn wenn ich es wirklich nicht gewollt hätte; so würde mir Ihre Freundschaft diese Gefälligkeit doch nicht haben abschlagen können. Bei allem diesen spiel ich nur immer eine l e i d e n d e Rolle. Aber wahrlich nicht um meinetwillen, sondern weil ich herzlich wünsche, daß Sie bei dem ehrwürdigsten Theil des Publikums nicht als rachsüchtig und aus Leidenschaft handelnd, erscheinen mögten, will ich mit all Ihren treuen Freunden und F r e u n d i n n e n (die Hofdamen der Herzogin Amalie und die Egloffsteins sämtlich sind es wahrlich) wünschen, daß Sie auch in der Folge in Ihrer lieben Vaterstadt sei es auf kürzere oder längere Zeit, vergnügt seyn mögten; darum wünschte ich so vieles anders" (Maurach, 1987, S. 9 0 - 9 2 ) ; Kotzebue an Böttiger, Berlin, 29. Januar 1803: „Sie schelten auf mich, lieber Freund; das mögte noch hingehn, denn ich kenne Sie als ein wenig ängstlich. Aber Sie sagen mir: man werde mich in Weimar für undankbar halten, ja, der Herzog werde mir sein Wohlwollen entziehn, und warum alles das? was hab' ich gethan? einige Thorheiten von Göthe gerügt. — Heißt das seine Vaterstadt angreifen? Heißt das gegen den Herzog fehlen? — Es würde mich unendlich schmerzen, wenn der Herzog, den ich liebe und hochschätze weit mehr als er mich, deshalb auf mich zürnen sollte, aber — ich glaube es auch nicht. Denn einmal hat der Herzog viel zu viel Verstand und Geschmack, als daß er sich selbst eingestehn sollte, (wenn er es auch nicht laut sagt, welches ihm freylich Niemand zumuthen kann), daß Göthe durch seine Protection der Schlegels & caetera größte Blößen giebt. — Zweytens bekümmert sich der Herzog nicht um das Theater und thut wohl daran. Als Göthe mir mit meinen Kleinstädtern die bekannte Avanie machte, hat er es ungeahndet thun dürfen, und nur i c h sollte anstoßen, der ich nicht mit Avanieen vergelte, sondern bloß die Löcher in Göthe's Purpurmantel zeige? — Ich habe im Alarcos den Herzog selbst fast beständig lachen sehn, und weiß, daß er darüber denkt wie ich. — Sie sagen ferner, ich sey in Weimar a u s g e z e i c h n e t worden? und dürfe deshalb nicht undankbar seyn. Was verstehen Sie unter dem A u s z e i c h n e n ? Sie meynen doch wohl nicht, daß ich als D i c h t e r ausgezeichnet worden? Denn als Solcher hat Jedermann, und sogar Frl. Imhof, auf mich herabgesehn. Als M e n s c h , ja, hat man weit mehr für mich gethan; ich habe das sehr dankbar erkannt, und zu erwidern gesucht. Göthe aber hat mich als Dichter und als Mensch elend behandelt, er hat nicht einmal die gewöhnlichsten Höflichkeiten gegen mich beobachtet. [. . .] Was geht es denn folglich Weimar an, und was hat es mit meiner Dankbarkeit gemein, wenn ich den D i c h t e r Göthe, nicht den

Nr. 84 Menschen

93

da angreife, wo, als er in den Styx getaucht wurde, eine sehr v e r w u n d b a r e

Stelle blieb? — Nein, lieber Freund, ich bin in m e i n e m G e w i s s e n sehr darüber beruhigt. Könnten der Herzog, oder meine Vaterstadt, (welchen beyden ich wahrscheinlich

auch

keine Schande m a c h e ) deshalb auf mich zürnen, so w ü r d e ich es für ein U n g l ü c k halten, es w ü r d e mich sehr betrüben, aber das ä n d e r n , oder auf die Z u k u n f t B e s s e r u n g geloben, könnte ich nicht. Ich gehöre nun einmal nicht zu den Leuten, die, w e n n man ihnen einen Backenstreich giebt, den andern Backen auch hinhalten, ich bin kein Liebhaber von dieser Sanftmuth. G ö t h e hat mich zu ü b e r m ü t h i g beleidigt, als d a ß ich g a n z still dazu schweigen könnte. Haben die Weimaraner d a s ruhig mit angesehn, so m ö g e n sie auch nun ruhige Z u s c h a u e r bleiben, wenn ich mit Allem Anstand den biblischen W u n s c h erfülle: Auge u m Auge. Zahn u m Zahn. E r hat m i c h angegriffen, ich nicht i h n . Noch mehr; ich bin ihm zur Versöhnung weit über den halben Weg e n t g e g e n g e g a n g e n (wovon L o d e r Z e u g e ist), er aber hat mit seiner gewöhnlichen Vornehmigkeit auf mich herabgesehn, d r u m caveat sibi. Dabey m u ß ich Ihnen noch sagen, daß, w e n n man würklich in Weimar meinen Angriff zu hart findet, Weimar der e i n z i g e

Ort ist, w o man das findet. [. . .] Sie sehn, es hat mir

sehr daran gelegen, mich vor Ihnen, und w o möglich auch vor meiner lieben Vaterstadt zu rechtfertigen, Können Sie, per indirectum, etwas dazu beytragen, d a ß der Herzog mich nicht mißverstehe, so werden Sie mich sehr verbinden. D a ß ich ihn hochschätze und seiner gütigen A u f n a h m e mich jederzeit dankbar erinnern werde, kann ich betheuern. Diese Versicherung ist um so weniger einem Zweifel oder d e m Verdacht der Schmeicheley unterworfen, da ich hinfort wohl nie w i e d e r in seinen Staaten länger als einige Tage zubringen werde, folglich kein Eigennutz mich leitet" (ebenda, S. 93 — 96); Kotzebue an Böttiger, o. O. u. D.: „ D a ß mein Freymüthiger Weimar an allen 4 Ecken angezündet hat, kann ich mir vorstellen, mache mir aber g a r nichts daraus, da mir warlich aus allen 32 W i n d e n Beyfall z u g e r u f e n wird. Schreiben Sie mir mir [!] nur, ob der Herzog würklich r e c h t

bös

ist, das heißt, so, daß er sich etwa bey meiner H i n k u n f t unartig b e n e h m e n könnte. Auf diesen Fall g e h e ich bloß nach Jena, und beseufze die Verblendung meiner Vaterstadt"

(ebenda, S. 98).

4 0 Artikel Alarkos: Vgl. zu 11.

4 0 Directeur: Goethe.

5 8 w i e G o e t h e e s . . . n e h m e n w i r d : G o e t h e reagierte nicht direkt auf die Angriffe Kotzebues; vgl. Christiane Vulpius an Nikolaus Meyer, 7. Februar 1803: „ K o t z e b u e ' n ist das Land verboten worden. [. . .] Kotzebue hat sich allgemein verhaßt g e m a c h t . Goethe antwortet ihm nicht, aber er soll dennoch gezüchtigt w e r d e n " (H. K a s t e n : G o e t h e s Brem e r Freund Dr. Nicolaus Meyer. Briefwechsel mit G o e t h e und d e m Weimarer Kreise. B r e m e n 1926, S. 63) und am 26. Februar 1802: „ D e r verwittwete Hof, hat gleichsam o f f e n e Fehde g e g e n G. u dort hängt alles auf des Kotzen Buben Seite. Man sollte sie alle i h m zu fressen geben. Das Volk hier, verdient G. gar nicht! D e r S c h u f t hat sogar P a r t h i e hier; können Sie sich das d e n k e n ? N u r der Herzog steht fest bei G. u hat K. sein Land v e r b o t e n " (ebenda, S. 69). Aber Anna Amalia an Luise D o r o t h e a Ulrike Emilie von Knebel, 4. Februar 1803: „Was sagt Dein M a n n von Kotzebü sein Freymüthigen er Kotzebü ist ein schlechter u läppischer M e n s c h aber d e m g r o s s e n G. schadet es nicht. Ich fürchte nur

94

Januar

1803

daß andere nach folgen und uns noch mehr ducken. Stoff haben Sie genug dazu" (Grumach,

1985, S. 330).

60 Menander . . .: Vgl. Nr. 72 zu 18.

60—61 Manuscript

w i e d e r in m e i n e n H ä n d e n : Wieland hatte am 8. Januar 1802 den größten Teil des Manuskriptes an Georg Joachim Göschen geschickt (vgl. Nr. 76, Z. 121 ff), der es wahrscheinlich Anfang Februar 1802 zurücksandte. Wieland gab es am 22. Februar 1803 Böttiger

zum Lesen (vgl. Nr. 114).

62 Bedingung: Vgl. Nr. 112 (Z. 11 ff).

67 Bo-

reas: Der Nordwind; bei den Griechen als Gott verehrt. 7 4 d e r neulich erw ä h n t e R o m a n : Vielleicht in Nr. [83]. — Möglicherweise handelte es sich um den in Nr. 105 (Z. 64ff) und Nr. 109 (Z. 25ff) erwähnten Roman „Fedor und Marie oder Treue bis zum Tode" von August Heinrich Julius Lafontaine, Frankfurt und Berlin 1803.

85. Von Institut National des Sciences et des Arts, Paris Paris, 25. Januar 1803 H

WM Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 731

Adresse (unter dem Text): A Monsieur — Wieland — associé étranger de l'Institut national. Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 174

7 D u c régnant . . . : Karl August von Sachsen-Weimar und Eisenach.

86. Von H. Geßner Bern, 28. Januar 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/1, 8, 2

Empfängervermerk: H. Heinrich Geßners / Rechnung / dd°. 28. Januar 1803. Mit Korrektur Textgrundlage: H Zum Text: Es ist anzunehmen, daß diese Abrechnung einem Brief Heinrich Geßners oder seiner Frau Charlotte Wilhelmine an Wieland beigelegen hat. — Möglicherweise in diesem Briefe berichtete Geßner auch über seine Absicht, mit Johann Friedrich Cotta in nähere Geschäftsverbindungen zu treten und mit ihm zusammen eine Gesamtausgabe der Ubersetzungen Wielands zu verlegen (vgl. Geßner an Karl August Böttiger, 23. Februar 1803: „ich habe bereits an Vater Wieland hierüber geschrieben"; zitiert nach Nr. 132 zu 29). E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

7 — 9 W o l f . . . W o l f : Wieland schrieb am 17. November 1797 an Geßner: „Was mich selbst betriff, so wird mir nicht nur sehr lieb seyn, wenn Hr. Wolf von nun an die Bezah-

Nr.

95

84-87

lung des H. Göpferdt für Papier u Druck des Attischen Museums übernimmt, sondern ich sehe mich genöthigt Euch, wiewohl sehr ungern, fürs künftige Jahr 1798. eine etwas starke Zahlung an mich selbst, zuzumuthen. Ich wünsche nehm lieh daß Ihr es möchtet möglich machen können, mir in 3 Terminen, etwa auf O s t e r n , Johannis und Martini, jedesmahl 50 Carolins abzuzahlen; und daß ich also auf die Summe von 1500 f. (Gulden) pto 1798. sicher rechnen könnte, um meine arrangemens darnach zu machen" (BW 14). 7 — 8 L ü t k e m ü l l e r H o n o r a r : Für dessen Übersetzung von Ariosts „Orlando der Rasende", Zürich 1797 — 1798. — Wieland hatte Geßner am 17. November 1797 mitgeteilt, daß er Lütkemüller am 17. Oktober 1797 für diese Übersetzung 60 Gulden „abschläglich" gezahlt habe; er „sehe voraus, daß er bald wieder eben so viel nöthig haben wird; so daß ich Euch [. . .] bitten muß, mir abermahls auf Rechnung Hrn. Lütkemüllers 120 f. (Gulden) gut zu schreiben" (BW 14). 9 — 1 0 H o n o r a r , f ü r attis c h e s M u s e u m : Das von Geßner an Wieland zu zahlende Honorar, das dieser nie erhielt. 1 5 f. 2 0 0 0 : Vgl. dazu Geßner an Wieland, 21. Januar bis 8. Februar 1801: „Sie erhalten beyliegend eine Obligation, für die fl. (Gulden) 2000 nach hiesiger Form u: Stvl [. . .]. Haben Sie Dank auch für diese väterliche Güte, u: befehlen Sie anders, wenn Sie die Verzinsung zu einem andern Termin wünschten" (BW 15) sowie Wieland an Geßner, 2. März 1801: „Für die eingesandte Obligation pro 2000 fl. (Gulden) danke ich Euch [. . .]. Die darin bemerkte Zins-Zeit (Mitte des Novembers) ist mir ganz recht" (BW 15). — Diese Schuld Geßners ist auch in Wielands „Verzeichnis meiner sämtlichen Activ-Capitalien" aufgeführt: „Herr H e i n r i c h G e ß n e r , Buchhändler in Zürich, mein Schwiegersohn, Soll, laut seiner Handschrift de dato 20sten Januar 1801, in Neuen Louisd'or ä zehn Gulden, zu 4 pro Cent verzinslich 2000 f. (Gulden) oder 1300 Reichstaler. Zins Zahlung 1804. 20 Januar restiert pro 1802. 1803 und 1804. ä 80 f (Gulden) sive 8 Carolins jährlich Reichsta/er 156" (vgl. Anhang 4, Z. 4ff). 1 7 — 1 8 B ü c h e r v o n W o l f : Vgl. Geßner an Wieland, 21. Januar bis 8. Februar 1801: „Wolf habe ich ebenfalls beauftragt Ihnen u: mir, detaillirtes Verzeichniß der seit 97. eingesandten Bücher zu senden, den Rest, werde ich denn suchen, Ihnen so bald möglich zu übermachen" (BW 15). — Um welche Bücher es sich handelte, ist nicht bekannt; ein entsprechendes Verzeichnis ist nicht überliefert.

87. Von S. G. Bürde Breslau, 29. Januar 1803 H

G N M Nürnberg, Signatur: ABK Böttiger Mit Korrektur Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 V o r r a t h e d e s B e ß e r e . . . : Samuel Gottlieb Bürde: Poetische Schriften. 2 Bände. Breslau und Leipzig 1803—1805.

4—5 Ankündigung:

Als Beilage nicht über-

96

Januar— Februar 1803

liefert; im N T M nicht erschienen (vgl. aber die Bemerkung beim Abdruck des vierten Gesangs seiner Übersetzung von Ludovico Ariosts „ D e r wütende Roland", zitiert Nr. 146 8—9). 9 S c h i k e n mir . . . die Liste: Wahrscheinlich 13 persönlichen Umgangs: Eine Begegnung zwischen Wieland und

zu

nicht

geschehen.

Bürde fand nicht

statt.

88.

Von J. Fr. Vieweg Braunschweig, Ende Januar 1803

H h

Verbleib unbekannt Verlagsbuchhandlung Friedrich Vieweg, Wiesbaden Entwurf Viewegs. Mit Korrekturen D Schelle, 1 9 8 5 / 1 , S. 635, Nr. XI Textgrundlage: h Z u r Datierung: Vieweg beantwortet Wielands Brief vom 6. Januar 1803 (Nr. 73); Wieland erwähnt diese Antwort in seinem Schreiben an Karl August Böttiger vom 4. Februar 1803 offenbar kurz nach ihrem Eingang (Nr. 92). So ist anzunehmen, daß der Brief Ende Januar 1803 verfaßt wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B: 73;

A: —

2 ManuScript: Zu der Erzählung „ D a f n i d i o n " (vgl. Nr. 46 zu 6—7 und Nr. 73 zu 11). 4 Entschuldigung . . .: In Nr. [71]; vgl. Nr. 73 zu 4. 5 Gewogenheit: Vgl. Nr. 73 (Z. 8f). 9 andern Erzählungen: Vgl. Nr. 73 zu 2 0 - 2 1 . 9 Pentameron: Das „Hexameron von Rosenhain" (vgl. Nr. 40 zu 7 — 8). 11 Verlag Ihres Menander . . .: Vgl. Nr. 72 zu 18. — Das Buch erschien nicht in Viewegs Verlag. 14—15 meines nächsten Taschenbuchs: Das geplante „Taschenbuch für 1804", für das Vieweg bereits „ D a f n i d i o n " (vgl. zu 2) vorgesehen hatte. Dieses Taschenbuch erschien nicht; Wieland hat den Abdruck seiner Erzählung „Menander und Glycerion" nicht dafür vorgesehen.

15 2 te Erzählung aus dem Pentameron:

Dafnidion (vgl.

zu 2 und zu 14—15); Vieweg erwog also n u n m e h r die A u f n a h m e dieser Erzählung erst in das „Taschenbuch für 1805". ausgabe" versteht (vgl. Nr. 92, Z.

18 würdigen Äußern: Was Wieland als „Pracht12ff). 20 Antwort: Eine Antwort Wielands auf

diesen Brief ist nicht überliefert, möglicherweise auch nicht verfaßt worden.

89. An K. W. K. Stichling Oßmannstedt, 1. Februar 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/11, 2, 22 Mit Korrekturen

Nr.

97

87-91

iuren Adresse: Herrn Rath Stichling / in / Weimar. — Siegelspi Textgrundlage: H Varianten

19 L e i p z i g e r Kaufmann, ] L e i p z i g e r , >

6 Fall ] Fx

E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A : [90] (?)

3 G u t s k a u f : Verkauf des Gutes Oßmannstedt, von Wieland seit 1802 erwogen (vgl. etwa Nr. 6, Z. 51 ff, sowie B W 15).

6 I c h s a g t e . . . : Offenbar bei einem Besuch

Stichlings in Oßmannstedt, da Wieland seit Anfang November 1802 nicht in Weimar weilte.

7 28000

reichstaler:

Wieland

kaufte

das

Gut

im Jahre

1797

für

22000 Reichstaler (Brief vom 27. März 1797, BW 13); die hier genannte S u m m e schloß wohl die späteren Investitionen mit ein. Er verkaufte das Gut für 30000 ler.

13

Kühn:

Käufer des Gutes in Oßmannstedt.

telt.

1 9 Leipziger

Kaufmann:

2 3 dreyfachen Anschlag . . .: Nicht bekannt.

H e r d e r : D e r Ökonom Karl Emil Adelbert von Herder. Wieland.

28 —29

Reichsta-

Der Hamburger Kaufmann Christian Johann Martin Kühne, der Nicht

ermit-

24 Adelbert von 2 4 K a r l : Karl Friedrich

m ü n d l i c h . . . : Offenbar am 2. oder 3. Februar 1803 gesche-

hen, denn am 4. Februar 1803 (Nr. 93) ist von dem „auf meine Genehmigung abgeschloßnen sind.

GutskauP' 31

die

Rede,

wozu

keine

Briefe

überliefert

oder

zu

erschließen

B e f i n d e n d e s H r n . V a t e r s : Stichlings Vater Ernst Christoph starb am

4. Februar 1803.

33 sprechen zu können: Vgl. zu 28-29.

[90].

Von K. W. K.

Stichling Weimar, 3. (?) Februar

1803

Zur Datierung: Der Brief wurde Wieland am späten Nachmittag des 4. Februar 1803 von einem Boten überbracht; er könnte also am 3. Februar oder am Morgen des 4. Februar 1803 geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: 89 (?);

A : 93

[91].

Von K. A.

Böttiger Weimar,

E r l ä u t e r u n g e n : B: —; 7

V i ' i e l a n d BVV 1 6 . 2

A: 92

vor 4. Februar

1803

98

Februar 1803

92. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 4. Februar 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 24 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Varianten

Wie . . . haben? ] erg (vor der Einfügung des Zeichens und der Niederschrift der Nachschrift, Z. 1 7 - 2 0 ) 13 den ] eine -> 9—10

E r l ä u t e r u n g e n : B: [91];

A: —

3 Vorfallenheiten . . .: Der Verkauf des Gutes Oßmannstedt (vgl. die anderen Briefe 6 Gaedicke . . .: Honorar für das zweite Halbjahr 1802 des

aus dieser Zeit).

N T M (vgl. Nr. 33 zu 11).

Z. 120 ff).

10 q u a n t u m

...:

100 Reichstaler (vgl. Anhang 1,

11 Vieweg . . . geschrieben: Vgl. Nr. 88.

11 Gesuch: Ihm

„Menander und Glycerion" (vgl. Nr. 72 zu 18) zum Druck zu überlassen (vgl. Nr. 88, Z. 10ff).

13 Prachtausgabe: Vieweg hatte in dem (nur überlieferten) Entwurf

seines Schreibens angeboten, „Menander und Glycerion" gegebenenfalls auch „als ein einzelnes Werkchen" zu veröffentlichen und alles aufzubieten, „es in einem ihm würdigen Äußeren erscheinen zu laßen" (Nr. 88, Z. 18f).

17 G e l e g e n h e i t

...:

Wieland

dachte möglicherweise an den von Stichling vermutlich schon angekündigten Kammerboten Gülike, der dessen Nachricht über den Gutsverkauf bringen sollte und der wahrscheinlich verspätet eintraf (vgl. dazu Nr. 93, Z. 5ff sowie Nr. 96, Z. 14ff).

93. An K. W. K. Stichling Oßmannstedt, 4. Februar 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/11, 2, 22 Fragment? (nur Nachschrift). Mit Korrekturen Textgrundlage: H Varianten

14—15 finden ] schaffen > Erlern > 22 1) ] erg

15 da ] das > 16 Erlern ] vielleicht 27 (Ich . . . anheim. ] erg 28 In ] Zu

31 S o — 33 erg am unteren Rand, mit Verweiszeichen einbezogen

51 praestation ] ver —•

60 ihn zu ] ihn >

38 E s

] E x —>

Nr. E r l ä u t e r u n g e n : B: [90];

92-93

99

A: [95] (vgl. [94])

3 N. S . : Wieland hatte vermutlich einen Brief an Stichling zu schreiben begonnen, da der von diesem angekündigte Bote mit der Nachricht von dem Ergebnis der Unterhandlung mit Christian Johann Martin Kühne über den Verkauf des Gutes Oßmannstedt verspätet eintraf. Dieser „Hauptteil" des Briefes ist nicht überliefert. Es ist nicht festzustellen, ob Wieland nur den mit „N. S." eingeleiteten Teil des Briefes an Stichling abschickte. 5 E x p r e s s e n : Der Kammerbote Gülike (vgl. Nr. 96). 5 E v a n g e l i u m : Gemeint ist Stichlings Brief, Nr. [90]. — Stichling schrieb dazu am 9. Februar 1803 an Charlotte Wilhelmine Geßner: „Ich [. . .] war so glücklich zwei Tage darauf (nach dem 4. Februar 1803, dem Todestag seines Vaters) den Handel über Osmanstedt höchst vortheilhaft für den Papa abzuschließen. Ich habe es nemlich an einen reichen Hamburger Nahmens Kühne für die schöne Summe von 30000 reichsxhalern ohne Vieh, Schiff und Geschirr, das auch noch gegen 2000 reicbsthaler betragen kann, verkauft. Unser würdiger Vater ist nun gerettet, und die Familie hat jezt in Verhältnis mit der zeitherigen bedenklichen Lage [. . .] eine beruhigende Aussicht. [. . .] Der Papa ist über den, seine und des ganzen hiesigen Publicums F^rwartung übersteigenden vortheilhaften Verkauf sehr glücklich (denn nach den revenuen berechnet ist 2.4000 reichsthahr der höchste Werth des Guths) und der Hof und seine Freunde nehmen grosen Theil an diesem glücklichen Ereigniß. [. . .] Der größte Gewinn für uns alle ist, daß der Papa wieder in die Stadt (und zwar in Stötzers Haus, wo Sie, schönes Lottchen! sticken lernten), welches ich sogleich nach abgeschlossenem Kaufe in Anspruch nahm, kommt. Er ist jezt in einem Alter, wo es auf den Augenblick ankommt, einen Arzt an der Hand zu haben und es war die höchste Zeit, ihn von den drückenden Ihnen bekannten Sorgen zu befreyen. Auf den 1. May wird das Guth übergeben" (Starnes, 1987, 3, S. 127f). 6 K ü h n : Christian Johann Martin Kühne. 6 auf meine G e n e h m i g u n g : Offenbar in einer mündlichen Verhandlung mit Stichling am 2. oder 3. Februar 1803 gegeben (vgl. Nr. 89 zu 2 8 - 2 9 ) . 9 m e i n e H o f f n u n g . . . : Wieland erhoffte einen Kaufabschluß mindestens in Höhe von 28000 Reichstalern (vgl. Nr. 89); der Gutsverkauf erfolgte für 30000 Reichstaler. 1 4 E r l e r . . . : Wielands Schwiegersohn Gottlob Friedrich Erler und dessen Familie sowie Wielands Söhne Karl Friedrich und Ludwig Friedrich August wohnten bei ihrem Vater in Oßmannstedt. 16 bewußte B e a m m t e ZU Z w . : Nicht ermittelt. — Erler übernahm im Juni oder Juli 1803 die Verwaltung des Schäfereigutes in Gutmannshausen (vgl. Nr. 170 zu 8). 2 5 a u f die W i n t e r b e s t e l l u n g a u f g e w a n d t e n K o s t e n . . . : Wieland erhielt von Kühne „Für Inventarium, Getraide u Hausrath" zusätzlich 1900 Reichstaler (vgl. Anhang 3, Z. 167 £). — Vgl. dazu auch den Kaufkontrakt (Nr. 142 zu 4: § II). 2 8 J a g d f r e y h e i t . . . : Vgl. dazu auch den Kaufkontrakt (ebenda, § 1 (16)). 2 9 G . S . : Möglicherweise Geheimrat Schmidt (also Johann Christoph Schmidt, Kammerpräsident in Weimar). 2 9 H e r r n v o n E g l o f f s t e i n : Oberkammerherr Wolfgang Gottlob Christoph von Egloffstein. 2 9 — 3 0 S e r e n i s s i m o : Herzog Karl August von Sachsen-

Weimar und Eisenach. r

31 Lehensdocument: Vgl. zu 52.

34 Thümmel

100

Februar 1803

. . . : Da Wieland nur die Absicht äußert, einen solchen Brief zu schreiben, kann kein Brief erschlossen werden, obwohl er vermutlich abgeschickt wurde (vgl. zu 34—35). 3 4 — 3 5 d e s C a p i t a l s w e g e n : In der „Rechnung über die von dem Käufer meines Guts in Ossmannstätt bezahlten Kaufgelder" ist unter „Einnahmen" hinsichtlich der unterschiedlichen Zahlungsweise vermerkt: „Durch Übernahme des bey der Cammerleybank in Altenburg stehenden Capitals ä 10/m teichslalern in haubthaler zu 1 V2 reichstaler 10833.8 Reichstaler" (Anhang 3, Z. 178 ff). 38 meine große Familie: Neben den zu 14 erwähnten Personen gehörten zu Wielands Haushalt noch seine verwitwete Tochter Maria Karolina Friederika Schorcht und deren Kinder sowie Wielands jüngste Tochter Maria Louise Charlotte. 4 1 A u f e n t h a l t bis P f i n g s t e n : Pfingstsonntag war der 29. Mai 1803; Wieland zog offenbar kurz vor Mitte Mai 1803 nach Weimar zurück (vgl. Nr. 144 und Nr. 149). 4 3 — 4 5 Erler . . . vorgeschlagen werd e n : Ob das geschah, ist nicht bekannt; Erler wurde von Christian Johann Martin Kühne nicht übernommen. 4 9 K a u f b r i e f : Kaufkontrakt des Gutes Oßmannstedt vom 15. März 1797 mit Bestätigungen vom 21. und 29. Dezember 1797 (vgl. BW 13). Vgl. auch die „Consens- und Confirmationsurkunde" vom 19. Januar 1798 (WB 14, abgedruckt zu Wielands Brief an Christian Gottlob Voigt). 50 Belehnung mit der Niedern J a g d . . .: Vgl. dazu Wielands Schreiben an Karl August von Sachsen-Weimar und Eisenach vom 13. Dezember 1797 (WB 14) und den dort abgedruckten Erlaß des Herzogs. 5 1 A t t e s t a t ü b e r die praestation d e s L e h n s e i d s : Abgedruckt WB 14 zu einem Brief Wielands an den Hofadvokaten Siegmund Christian Gottlieb Kirchner vom 30. Mai 1799. 5 2 L e h e n b r i e f : Vom 31. Mai 1799; abgedruckt WB 14 zu demsel-

ben Brief.

54—55 K ü h n . . . Fürstliche Cammer zu Altenburg zu schrei-

b e n : Brief nicht bekannt. 5 6 p r o 1 0 / m r e i c h s t a l e r . . . : Vgl. zu 34—35. 6 3 D a s e h m a h l i g e P a u l s e n s c h e Q u a r t i e r : Zu 5 als „Stötzers Haus" bezeichnet (nach dem Besitzer, dem Stadtsyndikus Johann Wilhelm Julius Stötzer), hier nach dem vorhergehenden Bewohner, dem am 28. Januar 1803 verstorbenen Advokaten und Steuerprokuratur Christian Heinrich Paulsen benannt, dessen Witwe, Elisabeth Sophie Paulsen, derzeit noch das Haus bewohnte; es befindet sich in der heutigen Wieland-Straße, die den jetzigen Goetheplatz mit dem Theaterplatz verbindet. 6 7 V e r h ä l t n i s s e . . . : Die Krankheit von Stichlings Vater, der am 4. Februar 1803 verstarb. 75 Expresse: Vgl. zu 5. 7 6 — 7 7 bis m o r g e n b e y u n s : Vgl. dazu Nr. 96 (Z. 14ff).

[94]. Von J. K. D. Stichling Weimar, 5. (?) Februar 1803 Zur Datierung: Ernst Christoph Stichling war am 4. Februar 1803 gestorben; deshalb wahrscheinlich hatte Karl Wilhelm Konstantin Stichling seine Frau gebeten, Wieland den Trauerfall, aber auch die verspätete Ankunft von Wielands Brief vom 4. Februar 1803

Nr.

101

93-96

(Nr. 93) mitzuteilen. Das geschah vermutlich am 5. Februar 1803, da Stichling bereits am 6. Februar 1803 selbst an Wieland schrieb (vgl. Nr. [95]). E r l ä u t e r u n g e n : B: — (vgl. 93);

A: 96

[95]. Von K. W. K. Stichling Weimar, 6. Februar 1803 Zur Datierung: Wieland erhielt den Brief am Morgen des 7. Februar 1803; Stichling dürfte ihn also am 6. Februar 1803 geschrieben haben. F. r 1 ä u t e r u ng e n : B: 93;

A: — (vgl. Nr. 96 zu 34)

96. An J. K. D. Stichling Oßmannstedt, 6. und 7. Februar 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/11, 2, 24 Mit Korrekturen Textgrundlage: H. — Z. 34 wurde d e n statt d i e gesetzt. Varianten 11 n a c h , ] n a c h . —»

18 a b e r ] erg

22 k ö n n e n ] erg

28 i n ] b e i

Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus dem Verkauf des Gutes Oßmannstedt sowie aus dem Tod von Ernst Christoph Stichling. E r l ä u t e r u n g e n : B: [94];

A: —

4 aller D e i n e r G e s c h w i s t e r : Gemeint sind hier vermutlich nur die in Oßmannstedt wohnenden Geschwister Amalia Auguste Erler, Maria Karolina Friederika Schorcht, Maria Luise Charlotte Wieland, Ludwig Friedrich August Wieland und Karl Friedrich Wieland. 5 T r a u e r f a l l : Tod von Ernst Christoph Stichling, des Schwiegervaters seiner Tochter, am 4. Februar 1803. 6 M a n n : Karl Wilhelm Konstantin Stichling. 9 V e r k a u f m e i n e s G u t s : Zum Verkauf des Gutes Oßmannstedt vgl. die umgebenden Briefe, besonders Nr. 93 und Anmerkungen. 1 4 G ü l i k e : Der von Karl Wilhelm Konstantin Stichling gesandte Kammerbote, der Nr. [90] überbrachte und Nr. 93 nach Weimar beförderte. 1 5 a u f h a b e n d e n : Nach Adelung (Band 1, 1793, Spalte 496) „nur in der Sprache des gemeinen Lebens üblich" für „auf sich haben, so wohl von Kleidungsstücken, auf dem Haupte haben" mit der Bemerkung: „Die Oberdeutsche

102

Februar 1803

und auch in den Obersächsischen Kanzelleyen nicht unbekannte Wortfügung, die aufhabende Pflicht [. . .] ist wider den rechten Gebrauch des Participii, weil die Pflicht nichts aufhat. Besser die obliegende Pflicht." 1 5 D e p é c h e n : Nr. 93 mit den dort genannten Beilagen. 1 5 S o n n a b e n d : 5. Februar 1803. 2 0 D e n n s t ä t t : Denstedt, auf halbem Wege zwischen Oßmannstedt und Tiefurt. 2 4 Brief und den D o c u m e n t e n : Vgl. zu 15. 2 5 K ü h n : Christian Johann Martin Kühne.

26 Kauf Kontrakts: Vgl. Nr. 142 zu 4.

33 Brief: Nr. [95],

34 beantwor-

t e n : Da Wieland hier nur die Absicht äußert, einen solchen Brief zu schreiben, konnte kein Brief erschlossen werden; die Abfassung dieser Antwort ist jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen. 3 6 m o r g e n b e y m i r ZU s e h e n : Stichling hatte vermutlich in Nr. [95] einen Besuch in Oßmannstedt für den 8. Februar 1803 angekündigt, um Details des Vertragsabschlusses mit Wieland zu besprechen. Daß Juliane Karoline Dorothea Stichling an diesem Tage in Oßmannstedt weilte, ergibt sich aus Nr. 109 (Z. 40f).

97.

Von Anna Amalia

von Sachsen- Weimar und

Eisenach

Weimar, 7. Februar H

1803

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 6, 7 Mit Korrekturen

Textgrundlage: H. — Z. 20 wurde d a v o n ist statt ist d a v o n ist gesetzt. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 104

7 Paulsen: Vgl. Nr. 93 zu 63.

8 Schwieger Sohn: Karl Wilhelm Konstantin

Stichling. 1 0 die B r a u t v o n M e s s i n a : Friedrich von Schiller: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder, ein Trauerspiel mit Chören. Tübingen

1803.

10—11 Der allgemeine Menschen Freund: Karl August Böttiger, der

bei der Vorlesung am 4. Februar 1803 (vgl. zu 11) anwesend war. 1 1 in dieser W o c h e . . .: Am 11. Februar 1803 (vgl. SNA 32, 1984, S. 270). - Schiller hatte sein Drama zuerst am 4. Februar 1803 „in einer Gesellschaft von Freunden und Bekannten und Feinden" vorgelesen (Schiller an Johann Wolfgang von Goethe, 4. Februar 1803, ebenda, S. 7), die er am 6. Februar 1803 gegenüber Christian Gottfried Körner eine „sehr gemischte Gesellschaft von Fürsten, Schauspielern, Damen und Schulmeistern" nannte (ebenda, S. 8). 1 2 — 1 3 d a b e y seyn k ö n t e n : Wieland konnte nicht teilnehmen (vgl. Nr. 105, Z. 43ff). 1 4 D e l p h i n e : Anne Louise Germaine de Stael-Holstein: Delphine. 4 Bde. Genf 1802, sowie 3 Bde. Paris 1803. — Eine sechsbändige Ausgabe erschien erst mit der dritten Auflage, Paris 1809. Möglicherweise kursierte in Weimar die dreibändige Ausgabe, die in sechs Bänden gebunden war (vgl. Z. 22). — Zu Wielands Meinung über das Buch vgl. Nr. 104 (Z. 7ff). 1 4 — 1 5 von Buonaparte verboten: Anna Louise Germaine de Staél-Holstein wurde von Napoleon wegen ihres Romans aus Paris verbannt. 2 0 H e l d : Leonce de Mondeville (vgl. dazu Nr. 104, Z. 31 ff).

Nr.

103

96-99

[98]. Von G.J. Göschen Leipzig, vor 10. Februar 1803 Zur Datierung: Die Datierung des Briefes hängt von der Datierung der Nummer 100 ab. Da Göschen Wielands Schreiben vom 8. Januar 1803 (Nr. 76) beantwortet, könnte sein Brief schon im Laufe des Januar 1803 geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: 76;

A: 100

99. An IC A. Böttiger Oßmannstedt, 10. (?) Februar 1803 H D1

Verbleib unbekannt (Böttiger. Karl August): Letzter Besuch bey Wieland auf seinem Landsitz in Osmanstädt im Jahre 1803. In: Morgenblatt für gebildete Stände 1813, Nr. 129, S. 5 1 4 - 5 1 5 (Teilabdruck, enthält Z. 2 - 4 6 neben Texten aus Nr. 105, Nr. 112 und Nr. 149 in überarbeiteter Form) D 2 Literarische Zustände und Zeitgenossen. In Schilderungen aus Karl Aug. Böttiger's handschriftlichem Nachlasse. Hrsg. von K. W. Böttiger. Erstes Bändchen. Leipzig 1838, S. 2 5 9 - 2 6 0 (Teilabdruck von Z. 8 - 3 0 innerhalb des Abschnittes „Unterredung mit Wieland den 19. April 1804" in überarbeiteter Form) Textgrundlage: D1 Zur Datierung: Es ist anzunehmen, daß der vorliegende Text einem Brief angehörte, mit dem Wieland Böttiger von seinem Entschluß unterrichtete, das Gut Oßmannstedt zu verkaufen; das hatte er am 4. Februar 1803 noch nicht getan (dort werden nur „Vorfallenheiten, die meine ganze Zeit u Aufmerksamkeit absorbieren" erwähnt, Nr. 92, Z. 3), während er am 12. Februar 1803 bereits auf Böttigers Reaktionen „über meinen Rückzug in die Stadt" einging (Nr. 105). Zwischen diesen beiden Daten muß der Brief angeordnet werden. Die Verhandlungen zwischen Karl Wilhelm Konstantin Stichling und Christian Johann Martin Kühne wurden am 6. Februar 1803 abgeschlossen und deren Ergebnisse von Wieland am 7. Februar 1803 bestätigt (vgl. Nr. 96, Z. 33ff). Da Wieland wahrscheinlich am 10. Februar 1803 auch Georg Joachim Göschen über den vollzogenen Gutsverkauf berichtete (vgl. Nr. 100: Zur Datierung) und da Wieland auf Reaktionen darauf sowohl von Seiten der Herzogin Anna Amalia wie von Seiten Böttigers unter dem 12. Februar 1803 eingeht (vgl. Nr. 104 und Nr. 105), könnte auch der vorliegende Brief am 10. Februar 1803 geschrieben sein. Allerdings sind auch die unmittelbar den 6. bzw. 7. Februar 1803 folgenden Tage für die Niederschrift dieses Briefes nicht auszuschließen. — In D 1 ist der Text in den Abdruck von Wielands Brief an Böttiger vom 12. Februar 1803 (Nr. 105) einbezogen. Zum Text: Böttiger hat den Briefabdruck, dem der vorliegende Briefteil angehört, aus verschiedenen Briefen zusammengesetzt. Es ist deshalb nicht auszuschließen, daß auch die hier überlieferten Texte verschiedenen Briefen Wielands angehörten, ohne daß das im einzelnen nachzuweisen ist. Der Eingangssatz, der die unmittelbar vor dem 12. Februar 1803

Februar 1803

104

erfolgende Reaktion Böttigers (in Anschluß an ein Zitat aus Nr. 105) andeutet, kann dem Brief, zumindest in der vorliegenden Form, nicht angehört haben. Möglicherweise wurde er von Böttiger in D 1 als Überleitung hinzugefügt. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 105

3 R ü c k z u g in die S t a d t : Ständige Übersiedlung nach Weimar wegen des Verkaufs des Gutes Oßmannstedt. 4 einige d e r O l y m p i e r : Marie Karoline von Herder schrieb etwa am 25. Januar 1803 an Karl Ludwig von Knebel: „Wieland will [. . .] Ossmannstädt verkaufen, welches ihm auch sehr zu rathen ist. Helfen Sie einen Käufer aufsuchen, wir thun ein Gleiches. Es war eine unselige Speculation dieser Gutskauf, zu dem die gehörige Kenntniß der Administration gänzlich fehlte. Vielleicht helfen unvorhergesehene Dinge u. bringen ihm einen Käufer. Seine 2 Söhne die Oconomen können es nicht mit Vortheil verwalten" (Herder Briefe 8, 1984, S. 330). 8 T o d e m e i n e r F r a u : Anna Dorothea Wieland starb am 8. November 1801. 1 9 3 5 J a h r e : Wielands Heirat fand am 21. Oktober 1765 statt; er war also beim Tod seiner Frau über 36 Jahre mit ihr verheiratet. 2 1 P h i l e m o n . . . : Anspielung auf die „Metamorphosen" des Ovid: Als Zeus und Merkur Phrygien durchwanderten, wurden sie nur von dem armen alten Ehepaar Philemon und Baucis beherbergt. Zur Belohnung gewährte Zeus ihnen eine Bitte; sie wählten nicht Reichtum, sondern zu gleicher Zeit zu sterben. 25 Die ersten z w e y J a h r e : Wieland bezog im April 1797 das Gut Oßmannstedt. 26 Das G u t w a r v e r p a c h t e t : Das Gut Oßmannstedt war von 1797 bis 1799 noch an Starke verpachtet (vgl. den Kaufkontrakt von 1797, BW 13). 2 9 T o d e s j a h r : 1801. 3 2 Vet e r e s . . .: Vergil, Eklogen 9, 4. 3 4 R e u k a u f : Nach Adelung (3, 1798, Sp. 1094) „ein Stück Geldes, welches nach einem geschlossenen Kaufe derjenige Theil, welchen der Kauf oder Verkauf r e u e t , dem andern zur Schadloshaltung zu geben verbunden ist". 3 6 W e i s e : In D 1 folgt Text von Nr. 105 (Z. 4 ( A l l e ) bis 10 (habe.). 3 7 — 3 8 K e c h e n ä e r in A t h e n : Dazu Anmerkung Böttigers in D 1 : .„Kechenäen sind Maulaufsperrer. Man kennt die KEXT|VCIÍV jióXig aus mehrern Stellen des Aristophanes (z.B. Equit. 1260). W i e l a n d hatte in seiner Uebersetzung der R i t t e r oder D e m a g o g e n jenes Dichters, (vergl. A t t i s c h e s M u s e u m Th. II. S. [! Heft] 1. S. 128), lange angestanden, ob er nicht das acht deutsche G ä h n - A f f e dafür setzen sollte. Uebrigens kommt über diese Eigenheit des atheniensischen Volkes, das sich auf die Götter verließ, die seine Dummheiten und zu späten Rathschläge (üoEQaßouXiav) wieder gut machten, eine schöne Stelle im zweyten Buch von W i e l a n d s A r i s t i p p vor, an die er wol in diesem Briefe selbst denken mochte" (gemeint ist vermutlich Aristipp, Buch 2, Nr. 33: Hippias an Aristipp). — In dem „Erklärenden Verzeichniss der in diesen Briefen vorkommenden griechischen Wörter und Nahmen", das Wieland dem „Aristipp" beifügte, heißt es dazu: „ K e c h e n ä e r , (Gähnaffen, Maulaufsperrer,) ein Spottnahme, welchen Aristófanes den A t h e n e r n giebt, um die sinn- und zwecklose Neugier, Leichtgläubigkeit und Unbesonnenheit, die zu den Hauptzügen ihres Volkskarakters gehörten, mit einem angemessnen

Nr. 99-100

105

Worte (das von dem dummen Schnabelaufsperren der Gänse und der jungen Vögel, wenn sie von den Alten geätzt werden, hergenommen ist) zu bezeichnen" (SW, Band 32, S. 286). — Zu seiner Übersetzung von Aristófanes „Die Ritter oder die Demagogen" merkte Wieland an: „ K e c h e n ä e r , Gaffer, Maulaufsperrer. Das Zeitwort x a w w , aus dessen Praeterio Aristófanes dieses selbsterfundne Aequivalent für A t h e n ä e r gebildet hat, ist eines seiner Lieblingswörter, von welchem er sehr häuffig Gebrauch macht, um eine gewisse geckenhafte gedankenlose Zerstreuung damit zu bezeichnen, oder auch die kindische Einfalt, die sich über alles wundert, alles glaubt, und immer bereit ist, gegen jeden, der ihr was vorlügt, Mund und Nase (wie die neuausgekrochnen Vögelchen die Schnäbel gegen die ätzende Mutter) aufzusperren. — Eine Unart, die er seinen lieben Mitbürgern oft genug vergebens vorrückte, weil sie gerade von allen ihren Unarten die unheilbarste war" (AM 2, 1, 1797. S. 128, Vgl. auch S. 137). 4 2 — 4 3 E h r e n m a n n aus H a m b u r g : Christian Johann Martin Kühne.

100. An G.J. Göschen Oßmannstedt, 10. (?) Februar 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/N 26 Mit Korrekturen

Empfängervermerk: Wieland

/ empf. im Febr.

D Gruber, 1828, S. 351, 3 5 2 - 3 5 3 , 359 (Teilabdrucke) Textgrundlage: H Varianten

12 drückte befreyt; ] drückte; > 29 würde falls noch ] erg 33 d. i. ] und —> 56 Autor ] erg 62 welche zusammen ] v o n weil — Böttiger mich leider > 82 welche ]

] taugt - » seyn ] erg > 79 weil weichin >

3 1 - 3 2 allen60 für den . . . leider ]

Zur Datierung: Wieland hat in Z. 1 das Tagesdatum ausgelassen. Bernhard Seuffert (Prolegomena 9, S. 114, Nr. 4636) datierte auf „etliche Tage nach 4.", nämlich Februar 1803, offenbar da Wieland am 4. Februar 1803 Karl Wilhelm Konstantin Stichlings Vorverhandlungen wegen des Verkaufes von Gut Oßmannstedt billigte (vgl. Nr. 93). Der Abschluß der eigentlichen Verhandlungen erfolgte jedoch erst am 6. Februar 1803, und Wieland bestätigte sie wahrscheinlich am 7. Februar 1803 (vgl. Nr. 96, Z. 35ff). Da der Brief „etliche Tage" nach diesem endgültigen Abschluß geschrieben wurde, ist eine Datierung auf den 10. Februar 1803 (oder einige Tage später) wahrscheinlich. E r l ä u t e r u n g e n : B: [98];

A: [117]

4 v o r e t l i c h e n T a g e n . . . : Die Verhandlungen zwischen Karl Wilhelm Konstantin Stichling und dem Käufer Christian Johann Martin Kühne über den Verkauf des Gutes

106

Februar 1803

O ß m a n n s t e d t erfolgten etwa zwischen d e m 1. und 6. Februar 1803 (vgl. die entsprec h e n d e n Briefe); das Zwischenergebnis w u r d e von Wieland am 4. Februar 1803 (vgl. Nr. 93),

das

tigt.

6

Schlußergebnis

am

7.

Februar

1803

Inventarium . . . : Vgl. Nr. 93 zu 25.

(vgl. 8

Nr. 96

Z. 35 ff)

bestä-

heiligen Gebeine . . .:

Wielands verstorbene Ehefrau Anna D o r o t h e a war in O ß m a n n s t e d t beigesetzt w o r d e n

13—14 unversorgten Kinder: Die Söhne L u d w i g Friedrich

(vgl. Nr. 6 zu 66).

A u g u s t und Karl Friedrich Wieland sowie die Töchter Maria Karolina Friederika Schorcht und Maria Luise Charlotte Wieland; g e m e i n t sein könnte auch sein S c h w i e g e r s o h n Gottlieb Friedrich

Erler

und

dessen

Familie,

die

ebenfalls

in

Oßmannstedt

wohnten.

16—17 Oßmanstättischen Unterhaltungen: Vgl. Nr. 76 zu 72. 30 AriStipp: Vgl. Nr. 6 zu 16. 31 Ubersetzung . . . : Die Übersetzung sämtlicher Werke des Eurípides und Aristófanes hatte sich Wieland innerhalb des Projektes „ T h e a t e r der

32 kleinen Werkchen: Wie etwa „ M e n a n d e r und G l y c e r i o n " (vgl. Nr. 72 zu 18) oder „Krates und Hipparc h i a " (vgl. Nr. 277 zu 5—6). 37 nach Ariost . . . : Anspielung auf L u d o v i c o ArioG r i e c h e n " (vgl. Nr. 6 zu 75) vorbehalten (vgl. Nr. 49, Z. 1 0 8 f f ) .

stos „Orlando Furioso", G e s a n g 3 4 : Dinge, die auf der Erde verloren gingen, w e r d e n auf dem

in einen K r u g gezwängt. 40 Theaters der Griechen: Vgl. zu 41 Vorschüssen: Wieland hatte zuletzt am 26. Juni 1802 von G ö s c h e n „40

Mond

31.

Carolins in 160 St»Vk Laubtha/e/' erhalten, die er aber als „verzinsliches D a r l e h e n " angesehen haben wollte, da er nicht versprechen könne, w a n n er den fünften Teil des „Aristipp" zu liefern imstande sei (vgl. Nr. 6). — Am 17. D e z e m b e r 1803 hatte Wieland im Zusamm e n h a n g mit dem „Theater der G r i e c h e n " um einen erneuten Vorschuß von 500 Reichstaler

gebeten

(vgl.

Nr. 64,

Z. 7 4 f f ) ;

diese

Bitte

wird

hiermit

zurückgenom-

men.

45 Der fünfte Theil des Aristipp: Vgl. zu 30. 46 Michaelis: Michaelistag ist der 29. September. 48 Mein Sohn: L u d w i g Friedrich August Wieland. 50 Erzählungen . . . : D e r Plan scheiterte; der erste Band von L u d w i g Friedrich August Wielands „Erzählungen und D i a l o g e n " erschien 1803 bei G ö s c h e n in

53 Entrepreneurs:

Leipzig mit d e m Zusatz „ H e r a u s g e g e b e n von C. M. W i e l a n d " .

G e m e i n t sind J o h a n n Friedrich Cotta, J o h a n n Friedrich V i e w e g und Gerhard

Friedrich

Wilmans. — Dazu spätere B e m e r k u n g Göschens (vgl. Nr. 49 zu 2 4 ) : „Ich hatte geschrieb e n : Das, was das Publikum schon einmahl gelesen u g e k a u f t hat, ginge spärlicher, x x x

x

x xxx * x." 54 Herder . . .: Vgl. dazu Nr. 76 zu 9. 56 Ihrer Meynung: Vermutlich in Nr. [98] mitgeteilt. 61—62 2 Erzählungen: „ F r e u n d s c h a f t und

Liebe

20). Nr. 72 zu

auf

der

Probe"

6 4 4 0 0 f.: 18.

Vgl.

und auch

„Die Nr. 105

Liebe

ohne

(Z. 5 6 f f ) .

Leidenschaft" 64

(vgl.

Menander

Nr. 4 6 . . .:

zu Vgl.

65 Zweyen . . . : Gemeint sind J o h a n n Friedrich V i e w e g (vgl.

Nr. 88) und vermutlich J o h a n n Friedrich Cotta, der über Karl August Böttiger ein entsprechendes A n g e b o t unterbreitet hatte (vgl. Nr. 59 zu 6). 71 Sämmtlichen Werke: Vgl. Nr. 11 zu 23. 77 im Deutschen Merkur drucken ließe: Vgl. dazu Nr. 76 zu 24—25. 78 unter meinem Nahmen . . . : Vgl. dazu Nr. 52 und A n m e r -

Nr.

107

100-102

82 91 Kronthaler . . .: Wofür diese Zahlung erfolgte, ist nicht be83 Anweisung . . . : Nicht überliefert. 84—85 Hofmanschen Handlung schuldig: O f f e n b a r für gekaufte Bücher. kungen.

kannt.

101. Vom Département des Hautes-Alpes, Société d'Emulation Gap, 10. Februar 1803 H

WM Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 7 3 2 b Brief (Z. 2—11 A (von A u ) gedruckt, außer Datum)

Urkunde (Z. 19—24 a (außer D a t u m ) und Z. 26—29 (außer Unterschriften) gedruckt; Z. 24 wurde das gedruckte Membre handschriftlich durch associés ersetzt Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

12—13 de votre réception:

Im „Règlement" der „Société d'Émulation", das Wieland

offenbar zusammen mit der Urkunde zugeschickt bekam (überliefert im WM Biberach), heißt es dazu: „La Société ne peut s'élever au-dessus de quatre-vingt Membres résidans, et de quarante associés non résidans. [. . .] /

Les Candidats doivent être présentés par trois

Membres, au Comité central qui en fait son rapport, à la première séance de la Société; en cas de rapport favorable, le Candidat est présenté au scrutin. Si le quart des boules est noir, il est exclu de droit et ne peut plus être présenté, avant le terme de deux années; au cas de rapport favorable, on peut aller au scrutin sur la demande des trois répondans; mais alors, si le huitième des boules est noir, les Candidats sont exclus. /

Cette règle s'appli-

que aux associés n o n résidans; mais pour les exclure, il faudrait deux fois plus de boules noires, que p o u r les présens" (S. 3—4).

102. Von J. Ch. Fr. de Ladoucette Gap, 10. Februar 1803 H

W M Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 7 3 2 b Z. 1—6 A gedruckt (außer Datierungen) Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —; 9

agathon . . .

A: —

: Vgl. Nr. 11 zu 19.

9

Philocles :

Jean Charles François de La-

doucette: Philoclès. Imitation de l'Agathon. 2 Bde. Paris an X [1802],

nommer .

. .: Vgl. dazu Nr. 101 zu 12—13.

1 4 d e VOUS

108

Februar 1803

[103].

Von K. A.

Böttiger Weimar, vor 12. Februar

1803

Zur Datierung: Als Antwort auf Nr. 99 könnte der Brief am 11. oder am Morgen des 12. Februar 1803 geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: 99;

A: 105

104. An Anna Amalia

von Sachsen-Weimar

und

Oßmannstedt,

Eisenach 12. Februar

1803

H

ThHStA Weimar, Signatur: Hausarchiv A, XVIII, Nr. 113, Bl. 5 3 - 5 5 Mit Korrekturen D 1 (Böttiger, Karl August): Letzter Besuch bey Wieland auf seinem Landsitz in Osmanstädt im Jahre 1803. In: Morgenblatt für gebildete Stände 1813, Nr. 130, S. 5 1 7 - 5 1 8 (Teilabdruck) D 2 Briefe an die Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar. In: Weimars Album zur 4. Säcularfeier der Buchdruckerkunst am 24. Juni 1840. Weimar 1840, S. 9 8 - 1 0 0 (Teilabdruck) Textgrundlage: H. — Z. 17 wurde Lieblings Wörtern), statt L i e b l i n g s w ö r t e r n ) gesetzt. Variante n

73 Wittwe ] erg

76 die Luft ] es >

E r l ä u t e r u n g e n : B: 97;

A: 106

4 allzulang e n t b e h r t e G l ü c k : Wieland hielt sich seit Anfang November 1802 durchgehend in Oßmannstedt auf. 5 F ü r s o r g e : Vgl. Nr. 97. 7 D e l p h i n e : Von Anne Louise Germaine de Stael-Holstein (vgl. Nr. 97 zu 14). 12 Jean-Jacques: Jean Jacques Rousseau. 1 5 seit d e m e r s t e n R o m a n . . .: Welchen Roman Wieland 1747, also mit 14 Jahren, zuerst gelesen hatte, ist nicht bekannt. 2 2 — 2 3 dl'ey e r s t e n T h e i l e n : Die Anna Amalia geschickt hatte (vgl. dazu Nr. 97 zu 14). 2 9 B ä r e n l a p p e n - P u l v e r : Das Pulver des Bärlapp (Lycopodium) entzündet sich leicht und wurde deshalb im Theater zur Erzeugung von Blitzen verwendet. 31 Ur-

theil: Vgl. dazu Nr. 97 (Z. 16ff).

3 1 — 3 2 Leonce de Mondoville: Gestalt aus

der „Delphine" (vgl. dazu Nr. 97, Z. 20ff). 3 4 A p o l l o v o n B e l v e d e r e : Marmorstatue im Vatikan, vermutlich von Leochares. 3 4 — 3 5 Shakespears Caliban: Gestalt aus William Shakespeares „The Tempest" („Der Sturm"), „ein wilder und mißgetalter Sklav" 3 6 M i t t e l d i n g . . . Haller . . .: Albrecht von Haller: Ueber den

Nr.

103-105

109

Ursprung des Uebels, Buch 2, V. 103. In: Versuch Schweizerischer Gedichte. Göttingen 1762. 5 2 D a m e G e n l i s : Stéphanie Félicité Ducrest de Saint-Aubin, Comtesse de Genlis, Verfasserin beliebter moralisch-pädagogischer Romane und Theaterstücke. 5 7 — 5 8 u m die ü b r i g e n B ä n d e . . . b i t t e : Anna Amalia übersandte sie am 14. Februar 1803 (vgl. Nr. 106). 6 7 U n w i l l e n des . . . F r a n z ö s i s c h e n J u p i t e r s : Buonaparte, später Napoleon I. (vgl. dazu Nr. 97 zu 14—15). 68 — 69 Braut v o n M e s s i n a : Vgl. Nr. 97 zu 10. 7 0 J e m a n d : Nicht ermittelt. 71 dramatis c h e r H e r k u l e s : Friedrich von Schiller. 7 3 Marie v o n S c h o t t l a n d : Friedrich von Schiller: Maria Stuart. Ein Trauerspiel. Tübingen 1801. 73 —74 Jungfrau von O r l e a n s : Friedrich von Schiller: Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie. In: Kalender auf das Jahr 1802. Berlin [1801], Als Einzeldruck Berlin 1802. 74 Ass e s s o r M ü l l e r : Theodor Adam Heinrich von Müller. 7 5 — 7 6 wieder vorgeles e n : Am 27. Februar 1803 fand in Schillers Haus die erste Leseprobe zur Weimarer Aufführung der „Jungfrau von Orleans" statt (SNA 32, 1984, S. 274), an der Wieland ebenfalls nicht teilnahm. 7 8 — 7 9 V e r k a u f m e i n e s G u t e s : Vgl. die vorangehenden Briefe. 8 3 P a u l s e n s c h e n W o h n u n g . . .: Vgl. Nr. 93 zu 5 und zu 63. 84 Zauberg a r t e n : Der Garten um das Wittumspalais, das Anna Amalia bewohnte; er erstreckte sich bis zur anderen Seite der heutigen Wieland-Straße in Weimar.

105. An K. A. Böttiger Oßmannstedt,

12. Februar 1803

H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 25 Mit Korrekturen D1 (Böttiger, Karl August): Letzter Besuch bey Wieland auf seinem Landsitz in Osmanstädt im Jahre 1803. In: Morgenblatt für gebildete Stände 1813, Nr. 129, S. 5 1 4 - 5 1 5 (Teilabdruck, enthält Z. 2 - 4 , 1 0 - 3 4 , 4 3 - 5 3 sowie Texte aus Nr. 99, Nr. 112 und Nr. 149 in überarbeiteter Form) D 2 Gruber, Johann Gottfried: Christoph Martin Wieland. Teil 2. Leipzig, Altenburg 1816, S. 453 (Teilabdruck) D 3 Boxberger, 1884, S. 358, Nr. 76 und Nr. 77 (Teilabdrucke) Textgrundlage: H Varianten 2 0 - 2 1 in sich ] erg 23 J u p i t e r n , ] J u p i t e r n n u n , > 25 u n d ] uns > 29 f o r m a ] f o r m x > 29—30 d e r . . . z u m ] einer a l l g e m e i n e n Versammlung desselben zum > 35 E i n e m ] e i n e m > 38 w e r t h ist. ] w e r t h . > 43 v o r 3 T a g e n ] erg 48 s o ] x —> 59—60 eingestellt hat? ] eingestellt. > (ursprüngliches Satzzeichen unsicher) 79 GOe-

tzens ] G. .s H

110 E r l ä u t e r u n g e n : B: [103];

Februar

1803

A: [108] (?)

1 2 S t a d i e n : Stadion, griechisches Längenmaß, zwischen 164 und 192 m betragend. 1 4 in 1 0 W o c h e n : Wieland übersiedelte kurz vor Mitte Mai 1803 nach Weimar (vgl. Nr. 93 zu 41). 1 9 — 2 0 Q u a r t i e r . . . P a u l s e n : Vgl. Nr. 93 zu 63. 2 1 Palais: Das Wittumspalais. 2 3 — 2 4 v o n Jupitern . . . det vitam . . . : Anspielung auf Horaz, Epistulae 1, 18, 112: det vitam, det opes; aequum ni animum ipse parabo. 2 7 e b e n d e m T a g e . . . : Gemeint ist offenbar der 6. Februar 1803, als die Verhandlungen zwischen Karl Wilhelm Konstantin Stichling und Christian Johann Martin Kühne abgeschlossen waren, die Wieland offenbar am 7. Februar 1803 bestätigte (vgl. Nr. 96 Z. 33ff). 2 8 Präsidenten . . . : Der Mineraloge René Just Hauy. 2 9 N o t i f l k a z i o n . . . : Nr. 85. 3 3 — 3 4 zu b e d a n k e n : Wieland bedankte sich erst am 20. Juli 1803 (vgl. Nr. 174). 3 5 W e i n g e s c h e n k des G r a f e n E s z t e r h a s y : Vgl. dazu Johann Karl Graf von Esterhäzy an Karl August Böttiger, Wien, 7. Dezember 1802: „Um mein Wort durch Thatsache geltend zu machen, erhalten Sie zwey Eimer aechten Ofner, der auf meinem Gebürge wächst, wovon ein Eimer nebst beyliegendem Brief (Nr. [54]) an Vater Wieland abzugeben, bitte. Es ist ein bloßer Versuch, wenn er Beyfall findet und wenn die Gabe durch den Geber nicht verliert, so könnten wir auch über einen größern Transport einig werden" (Starnes, 1987, 3, S. 128). 3 6 — 3 7 R h e i n i s c h e n S t ü c k f a s s e s : Wieland erwähnt in Nr. 125, es habe sich um einen „Anker", also einen halben Eimer, Wein gehandelt (nach Weimarer Maß etwa 35 Liter). 3 8 — 3 9 w a s u n t e r a r t i g e n L e u t e n Sitte ist: Wielands Antwort kann aus der bloßen Absicht, einen Brief zu schreiben, nicht erschlossen werden, obwohl sie wahrscheinlich ist. 3 9 I h r e n B r i e f . . . : Nicht bekannt. 4 3 H e r z o g i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 4 4 Vorlesung der Braut v o n Messina . . . : Vgl. Nr. 104. 5 3 kein S t ü c k w i e d i e s e s g e g e b e n w e r d e n k a n n : Die Erstaufführung von Friedrich von Schillers „Braut von Messina" fand in Weimar am 19. März 1803 statt. 5 4 B r a u t aus S a n k t P e t e r s b u r g : Großfürstin Maria Pawlowna von Rußland, die Braut des Kronprinzen Karl Friedrich von Sachsen-Weimar und Eisenach, traf im November 1804 in Weimar ein (vgl. Nr. 377 und weitere Briefe dieser Zeit). 5 7 z w e y E r z ä h l u n g e n : „Freundschaft und Liebe auf der Probe" und „Die Liebe ohne Leidenschaft" (vgl. Nr. 46 zu 20). 5 7 P e n t a m e r o n . . . : Das „Hexameron von Rosenhain" (vgl. Nr. 40 zu 7—8). 5 9 H o n o r a r : Auch erwähnt Nr. 100 (Z. 61 ff). 6 0 V i e w e g m i t s e i n e n 3 0 # : In Nr. 46 erwähnt. 6 2 die b e w u ß t e n 6 3 r e i c h s t a l e r . . . : Ihre Übersendung hatte Wieland bereits am 4. Februar 1803 angekündigt (vgl. Nr. 92), aber wegen des Fehlens eines zuverlässigen Boten zunächst aufgeschoben. 6 3 A b s c h l ä g l i c h e n Z a h l u n g d e s H : Gaedicke: Vgl. dazu Nr. 33 zu 11. 6 4 — 6 5 R u s s i s c h e n R o m a n d e s . . . la F o n t a i n e : Vermutlich „Fedor und Marie oder Treue bis zum Tode" von August Heinrich Julius Lafontaine (vgl. Nr. 84 zu 74). 6 7 E b e r h a r d i s c h e n F l ö t e n s p i e l e r : Christian August Gottlob Eberhard:

Nr.

111

105-106

Ferdinand Warner, der arme Flötenspieler. 2 Bde. Halle 1802. 7 4 gute Verhältniß . . . m i t . . . S c h i l l e r : Da Böttiger zu Schillers erster Vorlesung der „Braut von Messina" am 4. Februar 1803 eingeladen war (vgl. dazu Nr. 97 zu 10—11 und zu 11). 7 7 T h e s e u s u n d P e i r i t h o u s : Nach der griechischen Sage unzertrennliche Freunde; hier bezogen auf Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller. 7 9 G o e t h e n s N a s e . . .: Vgl. Nr. 78 und dort zu 9 und zu 10; erwähnt auch in Nr. 81.

106.

Von Anna Amalia

von Sachsen-Weimar

und

Eisenach

Weimar, 14. Februar

1803

H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 6, 7 Mit Korrekturen Textgrundlage: H. - Z. 25 Ihr oder Ihre E r l ä u t e r u n g e n : B: 104;

A: —

3 Oßmanstadt verkauft: Vgl. etwa Nr. 93.

7 drey lezten Theile . . . Del-

p h i n e : Von Anne Louise Germaine de Stael-Holstein (vgl. Nr. 97 zu 14). — Anna Amalia hatte Wieland zunächst die ersten drei Teile übermittelt, die dieser am 12. Februar 1803 (vgl. Nr. 104) mit kritischen Bemerkungen zurückgeschickt hatte. 1 0 — 1 1 mein

Gefühl

...

mit

dem

Ihrigen:

Vgl.

Nr. 97

(Z. 16ff)

und

Nr. 104

(Z. 10ff). 1 2 G e n i e P r o d u c t e : Friedrich von Schillers „Braut von Messina" (vgl. Nr. 97 zu 10). 1 6 a b s c h r i f t : Ob die Herzogin Anna Amalia eine Abschrift der „Braut von Messina" an Wieland schickte (oder ihm während seines Weimar-Aufenthalts nach dem 22. Februar 1803 zum Lesen gab) ist nicht bekannt. Die Möglichkeit dazu bestand, da Schiller am 5. Februar 1803 an Johann Wolfgang von Goethe schrieb: „Das Exemplar aus welchem ich gestern vorlas muß ich, der Verhältniße wegen, an den Herzog schicken, weil er erwarten kann, unter den Ersten zu seyn, denen ich das Stück mittheile" (SNA 32, 1984, S. 8), da Karl August am 11. Februar 1803 an Goethe über seine Lektüre berichtete (ebenda, S. 258) und da Marie Karoline von Herder am 2. März 1803 an Karl Ludwig von Knebel schrieb: „Der Herzog hat meinem Mann Schillers neuestes Stück die f e i n d l i c h e n B r ü d e r zum lesen gegeben. [. . .] Lassen Sie sichs durch die Herzogin Mutter vom Herzog ausbitten" (Herder Briefe, 1984,

S. 343).

17—18 dreyn Hofdamens . . . zauber Flöte: Anspielung auf Wolf-

gang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte", Zweiter Aufzug, Fünfter Auftritt (Nr. 12, Quintett), wo allerdings Tamino und Papageno singen: „Daß du (ich) nicht kannst (kann) das Plaudern lassen / Ist wahrlich eine Schand'für dich (mich)". 2 0 K e e l e : Henriette Albertine von Wolfskeel, die am 17. Mai 1803 Karl Wilhelm Friedrich von Fritsch heiratete.

112

Februar 1803

[ 107],

Von Anonymus vor 15. Februar 1803

Z u m Verfasser: D e r Schreiber des Briefes und damit auch O r t und D a t u m der Niederschrift war nicht zu ermitteln. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

[108].

Von K. A. Böttiger Weimar, vor 15. Februar 1803

E r l ä u t e r u n g e n : B: 105;

A: 109

109. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 15. Februar 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 26 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Varianten

8 auch (wie . . . hoffe) ] auch, wie . . . h o f f e , > 15 Zeit ] Zeit genug > 16 die ] worüber > 16 abzuhandeln ] zu —• 32 vide das Postscript. ] erg mit Verweiszeichen am Ende der Seite 32 eines Anonymi 1 erg E r l ä u t e r u n g e n : B: [108];

A: [111]

3—4 an einen andern: Christian Johann Martin Kühne. 8 Stötzerischen Hause: Auch Paulsensches Haus (vgl. Nr. 93 zu 63). 9 A m t m ä n n i n Paulsen: Elisabeth Sophie Paulsen. 10 räumen: Wieland plante den Umzug zunächst für die Woche ab 25. April 1803, er war schließlich kurz vor Mitte Mai 1803 abgeschlossen (vgl. Nr. 144 zu 9—10).

12 Reise nach der Stadt: Wieland reiste nach dem

22. Februar nach Weimar; Nr. 115 ist dort datiert. zu 18.

1 7 M e n a n d e r . . .: Vgl. Nr. 72

18 größere Vorstellung machen: O f f e n b a r in Nr. [108].

20 Ga-

l a n t e r i e - W a a r e : Putz- und Schmucksachen; Galanterie: Bezeichnung für gefallsüchtiges Liebesspiel

und

21 A u f s ä t z e n

Tändelei

höfischer

Kreise,

besonders

im

Frankreich

Ludwigs XIV.

. . .: Welchen konkreten Vorschlag über ein Buch, in dem „Menander

Nr. 107-110 und

Glycerion" neben verschiedenen

113

Aufsätzen publiziert werden

sollte, Böttiger

Nr. [108] gemacht hatte, ist nicht bekannt und nicht eindeutig zu erschließen. dors:

„Fedor

und

Marie" von

August

Heinrich Julius

Lafontaine

in

27 Fe-

(vgl. Nr. 84

zu

74). 27—28 Produkt eines jungen Autors: Nicht ermittelt. 32 Epistel eines Anonymi: Nr. [107]. 37 dem Vulkan aufzuopfern: Vulcanus, der römische G o t t des Feuers; gemeint also: zu verbrennen. 40 meine Tochter Stichling: Wielands Tochter Juliane Karoline D o r o t h e a Stichling. 40 — 41 vor 8 Tag e n . . .: Wieland hatte in Nr. 96 (Z. 35f) den Wunsch geäußert, seine Tochter „morgen", also am 8. Februar 1803, „auch" bei sich zu sehen (vgl. Nr. 96 zu 36).

Vgl. zu 27.

41

Fedor:

44 Vermählung . . .: Vgl. Nr. 106 zu 20.

110. Von J. H. Pestalozzi Burgdorf, 16. Februar 1803 H h!

h2 D

Verbleib unbekannt ZB Zürich, Signatur: Ms Pestal. 3d.158.1 Entwurf oder Abschrift. Mit Korrekturen. — Vs mit geringem Textverlust durch Beschädigung des Blattes S W K / G S A Weimar, Signatur: 8 3 / 7 4 5 Abschrift Johann Heinrich Pestalozzi: Sämtliche Briefe. Hrsg. vom Pestalozzianum und von der Zentralbibliothek in Zürich. Band 4. Zürich 1953, S. 1 2 2 - 1 2 3 , Nr. 885

Textgrundlage: h 1 . — Z. 4 wurde l a n g e , statt l a n g e gesetzt. Zur Datierung: h 1 ist undatiert; in D wurde der Brief deshalb auf „ E n d e 1802" gesetzt. — h 2 (auf die mich freundlicherweise Herr Stefan Graber von der Pestalozzi-Ausgabe aufmerksam machte) trägt das D a t u m : „Burgdorf den 16 tcn Febr. / 1803". Die Richtigkeit dieses D a t u m s wird dadurch bestätigt, daß Pestalozzi am gleichen Tage entsprechende Briefe an J o h a n n Gottfried von Herder und an Johann Wolfgang von G o e t h e schrieb, denen er ebenfalls den hier erwähnten „ B o g e n " (Z. 13) beilegte (vgl. zu 13). E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 S t u n d e n . . . : Während Wielands Besuch in der Schweiz, Sommer 1796.

4 Gat-

tin verlohren: Anna D o r o t h e a Wieland war am 8. N o v e m b e r 1801 gestorben. 7 Intresse . . .: Pestalozzi bezieht sich u. a. auf den im N T M 1801, Band 2, Stück 6, S. 158—160 abgedruckten „Auszug aus einem Brief aus der Schweiz" (von Ludwig Friedrich August Wieland an seinen Vater, datiert „B. 7. May 1801") über Pestalozzi und seine Erziehungsanstalt in Burgdorf. telligenzblatt

des

Neuen

Teutschen

9 Pranumerationsplan . . .: Im „InMerkurs",

St. 3,

März

1803,

erschienen

S. X X X V I I I — X L I „Ankündigung und A u f f o r d e r u n g zu einer Pränumeration für die Pestalozzischen Schulbücher", gezeichnet „D. Justus Gruner, Königl. Preuß.

8

Wieland B W 16.2

Kammer-Rath"

114

Februar

1803

und datiert: „Oehringen in Franken, den 15ten Dec. 1802" und S. XLI—XLII „Pränumerations-Bedingungen für die Pestalozzische Schulbücher" mit dem „NB: Die nähere Pränumerations-Eröffnung und Ankündigung besorgt hier in W e i m a r und für die hiesige Gegenden Hr. Subkonrektor S t i e b r i t z " (S. XLII). Sie bezieht sich auf folgende Schriften: „Buch der Mütter, lstes Heft", „Alphabet der Anschauung" und „Rechnungs-Buch, 2 Hefte". - Dem im NTM 1803, Bd 1, St. 2, S. 1 3 5 - 1 4 5 , gedruckten Aufsatz „Ueber Pestalozzi's Lehranstalt in Burgdorf. (Auszug aus einem Brief an den Herausgeber)", gezeichnet „J. G-r" (Karl Justus von Gruner), ist folgende Anmerkung (gezeichnet „B.", also Böttiger) hinzugefügt: „Es wäre Verbrechen der beleidigten Menschheit die gute Sache der frühesten Erziehung, die der edle P e s t a l o z z i so muthig unternommen hat, nicht nach Kräften zu unterstützen. Dem teutschen Merkur sind seit den ersten Bekanntmachungen über diese Unternehmung in dem ersten Monatsstücke des vorigen Jahres (In: ltAus^üge aus Briefen. 1. Zürich, d. 11. Dec. 1800", NTM 1801, Bd1, St. 1, S. 74-75) so viele und so glaubwürdige Nachrichten über die Vernunft- und Zweckmäßigkeit der Anstalten in Burgdorf zugekommen, daß er seine Leser aus inniger Ueberzeugung versichern darf: Hier ist kein philanthropischer Wind, hier ist Wahrheit und nichts als Wahrheit. Möchte also auch diese Anzeige aus der Feder eines ehrwürdigen Kenners und Augenzeugen ihre Absicht nicht verfehlen und unsre Leser bewegen, die in dem Intelligenzblatte zu diesem Februarstück (rede: Markstück, s. u.) abgedruckte Pränumerationsanzeige zu beherzigen. Pestalozzi ist jetzt als Rather und Vater seines bedrängten Vaterlandes in Paris, wird aber nie seinem geliebten Institute untreu werden" (S. 135 f). — Heinrich Geßner schrieb dazu am 23. Februar 1803 an Karl August Böttiger: „Die Subscription, die Cotta in Tübingen, auf wirklich liberale Art für ganz Deutschland übernohmen hat, ist in der Beilage N. 4 Zur allgemeinen Zeitung, eröfnet u: ich empfehle dieselbe ihrem ganzen Innhalte nach, Ihrer thätigen Berathung. Sollte Wieland das Einrücken derselben, in das Journal der Moden, dem Deutschen Merkur, u: andere in Ihrer Gegend herauskommenden Blätter u: Journale, nicht besorgt haben, so ersuche Sie dieses Geschäft zu übernehmen u: die Redactionen anzuweisen, die Inserat Gebühren zu Oster Meße, entweder mit Cotta selbst oder mit Wolf zu berechnen" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 23). 1 3 B o g e n : Als Beilage nicht überliefert. — Am 16. Februar 1803 schrieb Pestalozzi an Johann Gottfried Herder u. a.: „Ich nehme mir deßnahen die Freyheit, Ihnen mitkommendes Blatt beyzufügen, das ich an mehrere Männer Deutschlands, die sich für Beförderung der Menschenkenntnis und des Menschenglücks interessiren, abgehen lasse" (D, S. 131 f). Der in diesem Zusammenhang überlieferte Text, der vermutlich mit dem an Wieland übersandten inhaltlich identisch ist, lautet: „16. Februar 1803. / Der erprobte Gewinn, den meine Unterrichtsmethode dem Erziehungswesen zusichert, macht es mir zur Pflicht, alles zu thun, was einerseits zur innern Vervollkommnung meiner Versuche, anderseits zur Ausbreitung ihrer Resultate etwas beytragen kann. / Die Publizirung meiner Unterrichtsmittel ist natürlich der erste Schritt zu beiden obigen Zweken, und ich hoffe nicht mißverstanden zu werden, wenn ich diesen Schritt zu denselben zu benutzen suche. / Ich habe seit meinen

Nr. 110

115

Jünglingsjahren mich ununterbrochen und unermüdet bestrebt, die Mittel, den Armen im Land eine bessere Handbietung leisten zu können, näher zu erforschen und zu prüfen. Gott hat mein unabläßiges Streben endlich mit hohem Segen gekrönt; ich bin besonders in den Mitteln, die Ausbildung des Geistes den Armen im Land zu erleichtern, viel, sehr viel weiter gekommen, als ich je geglaubt, daß es möglich wäre, hingelangen zu können. Und indem ich mich jetzt auf der einen Seite wie noch nie in meinem Leben, fähig fühle und auf der andern Seite wie noch nie in meinem Leben, verpflichtet finde, das Thun meines Lebens, so viel an mir ist, zu seiner Vollendung zu bringen, hoffe ich jetzt eben so wenig mißverstanden zu werden, wenn ich dem Publikum oder wenigstens dem ganzen Kreise von Menschen, die schon vor mehr als zwanzig Jahren in Lienhard und Gertrud mein Herz erkannten und meinen Zweken Gerechtigkeit widerfahren ließen — unverhohlen eröffne: der Erfolg der Praenumeration auf meine Elementarbücher entscheidet über den Grad der Kraft, mit welcher ich forthin der Erreichung meiner Endzweke entgegenzustreben im Stande seyn werde. / Seit Jahrhunderten sind Millionen verwendet worden, die Künste und Wissenschaften in Aufnahme zu bringen, und tausend und tausend Menschen haben sich von jeher an einander gekettet, um den Erfolg der diesfälligen Bemühungen des Menschengeschlechts zu sichern. Aber mitten im wachsenden Steigen der Aufklärung des Menschengeschlechts werden die Mittel immer kärglicher, ärmlicher und zweydeutiger, welche den Armen im Lande dies Nothwendige seiner Bildung und seiner Erhaltung zusichern sollten. Möchte mein Versuch ein Mittel seyn, die ausgezeichneten Menschen meiner Zeit oder meiner Nachwelt für diese letzten Endzweke ebenso zu vereinigen, wie Künste und Wissenschaften lange ein Mittel waren, die ausgezeichneten Menschen für die Endzweke einer einseitigen und darum die Menschennatur nicht befriedigenden Geisteskultur zu vereinigen! Nein, ich hoffe nicht mißverstanden zu werden, wenn ich meinen diesfälligen Wunsch freimüthig äußere: Möchte das gegenwärtige Jahrhundert sich durch innere Veredlung dahin erheben, den wesentlichen Bedürfnissen der niedern Menschheit mit eben der Thätigkeit Handbiethung zu leisten, welche das vergangene gezeigt, um den Glücklichen unseres Geschlechts die Langeweile ihrer Ubersättigung durch seine und ihre Entwürdigung zu verkürzen! Freunde, es ist nicht um gegenseitige Höflichkeiten, es ist um das Wohl der niedern Menschheit zu thun. — Ich muß Euch bitten, diese Zeilen als einzelne an Euch geschriebene Briefe anzusehen. So gerne ich es thäte und so vielseitigen Nutzen ich daraus ziehen würde, so ist es mir gänzlich unmöglich, im Drang meiner jetzigen Lage meine Zeit mir durch Briefschreiben rauben zu lassen. / Ich sage nichts mehr. — Mein Zwek ist groß, meine Lage, für die Erreichung desselben etwas Wesentliches zu leisten, ist jetzt vortheilhaft, und das, was ich zur Erleichterung desselben bitte, ist eine Kleinigkeit. Es ist einem jeden Menschenfreunde leicht, in seinem Kreise ein paar Personen zu finden, die ein oder mehrere Exemplare von meinen Methodebüchern mit Nutzen brauchen und selbige lieber von mir als von einem Nachdrucker annehmen. / Ich erwarte den Erfolg meiner Bitte mit Vertrauen, und mein Leben soll bis an mein Grab ein Denkmal meiner Dankbarkeit für jede Handbiethung und ein dauernder Beweis der Unerschütterlichkeit

8'

116

Februar 1803

meines Strebens nach meinem einzigen Ziele seyn" (D, S. 132—133, Nr. 896a). — Auch an Johann Wolfgang von Goethe schickte Pestalozzi am gleichen Tage diesen Text, den er mit folgenden Worten ankündigte: „Ich lege Ihnen die Abschrift eines Briefes bey, den ich in dieser Angelegenheit an mehrere Männer Deutschlands abgehen lasse" (D, S. 134). — Heinrich Geßner schrieb am 23. Februar 1803 dazu an Karl August Böttiger: „Pestallotzi ist nun wieder von Paris zurück [ . . . ] . Sein erstes Geschäft war nun, überzeugt von der Realität seiner Methode, die Verbreitung derselben, Deutschlands vorzüglichsten Männern zu empfehlen — Geschäfte riefen ihn plötzlich auf einige Zeit nach Zürich u: so könnt er nicht selbst thun, was er so gerne wollte, auch Ihnen zu schreiben u: so übertrug er mir Ihnen, die Beylage zu übersenden. Sie nehmen also dieselbe, wie von seiner Hand an" (vgl. zu 9). 1 5 G e ß n e r . . . T o c h t e r : Heinrich Geßner und dessen Frau Charlotte Wilhelmine. 1 5 — 1 6 S a l o m o n : Wielands Enkel Salomon Geßner.

[111]. Von K. A. Böttiger Weimar, vor 18. Februar 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B : 109;

A:112

112. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 18. Februar 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 27 Mit Korrekturen D 1 (Böttiger, Karl August): Letzter Besuch bey Wieland auf seinem Landsitz in Osmanstädt im Jahre 1803. In: Morgenblatt für gebildete Stände 1813, Nr. 129, S. 515 (Teilabdruck, enthält Z. 6—9 im Anschluß an Texte aus Nr. 99 und Nr. 105 sowie folgend aus Nr. 149 in überarbeiteter Form) D 2 Boxberger, 1884, S. 3 5 8 - 3 5 9 , Nr. 78 (Teilabdruck) Textgrundlage: H Varianten

28 immer ] auch immer > 31 der ] dem > 34 begriffen sind, ] erg 44 ist ] wäre > 57—58 verdiente . . . werden ] ist indessen . . . mitgetheilt worden > 61 ist, ] erg 64 etwas ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B : [111];

A : [113]

2 — 3 M e n a n d e r s u n d F i l e m o n s . . . F r a g m e n t e : Offenbar schickte Wieland das von Böttiger oder durch dessen Vermittlung ausgeliehene Buch „Menandri et Philemonis reliquiae, quotquot reperiri potuerunt; Graece et Latine, cum notis Hugonis Grotii et Joan-

Nr.

110-112

117

nis Clerici, qui etiam novam omnium versionem adornavit, indicesque adjecit", Amsterdam 1709 (von Johann Le Clerc) zurück, das Wieland im „Vorbericht" zu „Menander und Glycerion" erwähnt (AA I 20, S. 115). 6 M e n a n d e r . . . : Vgl. Nr. 72 zu 18. 1 7 Palais: Das Wittumspalais in Weimar; gemeint ist der Kreis um die Herzogin-Mutter. 18 Herzogin: Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 2 0 — 2 1 f e u r i g e K o h l e n . . .: Anspielung auf den Brief des Paulus an die Römer 12, 20. 2 2 M a n u s c r i p t : Wieland übersandte das Manuskript, entgegen seinem Vorsatz, doch am 22. Februar 1803 an Böttiger (vgl. Nr. 114). 2 5 — 2 6 a u f m e r k s a m zu m a c h e n : Wieland wiederholt diese Bitte bei Übersendung des Manuskriptes (vgl. Nr. 114). Ob das geschah, ist nicht bekannt. 2 9 M n e m o s y n e : Nach der giech. Sage eine Titanin, durch Zeus Mutter der neun Musen. 3 3 seine D a m e : Wielands Tochter Juliane Karoline Dorothea Stichling. 3 4 alten H e r r e n : Ernst Christoph Stichling, der am 4. Februar 1803 verstorben war. 3 7 S e d D e u s . . .: Vergil, Aeneis 1, 199. 3 8 K ä u f e r : Nicht bekannt. 4 1 K ä u f e r ZU m e i n e m G u t : Christian Johann

Martin Kühne.

42 Abschrift. . .: Vgl. Nr. 106 zu 16.

42 Clementissima:

Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 4 2 — 43 Braut v o n Messina: Von Friedrich von Schiller (vgl. Nr. 97 zu 10). — Anna Amalia hatte die Übersendung einer solchen Abschrift angekündigt, wenn sie sie von Schiller erhalten würde (vgl.

Nr. 106, Z. 16f).

45—46 an den Kaukasus anzuschmieden: Anspielung auf

die griech. Sage von Prometheus, der den Göttern das Feuer stahl und den Menschen brachte und der zur Strafe an eine Säule (in Aischylos' Drama „Der gefesselte Prometheus": an den Kaukasus) geschmiedet wurde, wo ein Adler von seiner täglich nachwach-

senden Leber fraß.

4 6 — 4 7 Holen des Ätna einzusperren: Noch nach An-

sicht des 18. Jahrhunderts befanden sich unter dem Ätna Höhlen, in denen sich die fettige, salpetrige, mit Alaun und Harz vermischte Erde befindet, die sich ständig entzündet und zu Ausbrüchen führt. — Wieland könnte aber auch auf die Schmiede des Vulcanus anspielen, die sich unter dem Ätna befinden sollte. 5 0 K o t z e b u i s c h e n B l ä t t e r : Weitere Hefte des von August Friedrich Ferdinand von Kotzebue herausgegebenen „Freymüthigen" (vgl. Nr. 46 zu 23). 5 1 G o e t h e g u t w e g : Allerdings erschien in Nr. 12 des „Freymüthigen" vom 21. Januar 1803 mit Kotzebues Beitrag „Ueber Goethe'ns Uebersetzung von Mahomed und Tankred" (S. 45—46) eine sehr kritische Rezension.

51—52 Schlegeln . . . ZU viel Ehre: In Nr. 10 des „Freymüthigen" vom 18. Januar 1803 werden unter „Notizen" die Vorlesungen August Wilhelm Schlegels über Literatur spöttisch angekündigt (S. 39); in Nr. 17 vom 31. Januar 1803 folgt ein kritischer Bericht Kotzebues über „Die Vorlesungen des Herrn Professors A. W. Schlegel" (S. 65—67).

56 Plagiats . . . Wilhelm: In Nr. 13 des „Freymüthigen" vom 24. Januar 1803 erschien Kotzebues Beitrag „Vindicirtes Eigenthum. Billet des Herrn Geheimen-Rats R*** an den Herausgeber", in dem er folgenden Brief mitteilte: „Sie haben im 4ten Stück des Freimüthigen einer Romanze von Herrn Friedrich Schlegel mit verdientem Lobe gedacht. Ich habe sie mit Vergnügen gelesen; aber indem ich las, kam es mir vor, als spräche ein alter

118

Februar 1803

Bekannter zu mir. Ob ich Unrecht habe, mögen Sie entscheiden, wenn Sie die in der Anlage abgedruckte Cantate S. 26 bis 28 werden gelesen haben. Sie ist von unserm verehrten von Göckingk zur Jubelfeier des Montags-Clubs verfertigt und von Herrn Zelter komponirt. Daß Herr Friedrich Schlegel bei dieser Jubelfeier gewesen ist, weiß ich sehr bestimmt, weil ich ein altes Mitglied von dieser Gesellschaft bin, zu deren engerem Ausschusse gehöre, und mich genau erinnere, daß Herr Friedrich Schlegel ein Gast von Herrn " war. Eine Reminiscenz dieser Cantate könne, meine ich, Herrn Schlegel vorgeschwebt haben, als er seine Romanze verfertigte; und wenn ich ihm das Verdienst der Form lasse, so glaube ich, als ein treuer Brandenburger, das: Suum cuique, im Auge behalten und meinem Freunde von Göckingk das Verdienst der E r f i n d u n g vindiciren zu müssen, R***" (S. 51). Dieser Brief bezieht sich auf Nr. 3 des „Freymüthigen" vom 6. Januar 1803, wo Kotzebue in der Rubrik „Neue Bücher" den „Musenalmanach für das Jahr 1803", hrsg. von Bernhard Vermehren, rezensierte (S. 11 — 12), dabei Friedrich Schlegels „Romanze, süße Marianne" lobend erwähnte und deren Text abdruckte. Im Anschluß an den oben zitierten Brief wird der Text von Leopold Friedrich Günther von Goeckingks Gedicht mitgeteilt, wozu Kotzebue bemerkte: „Es ist wohl nicht zu leugnen, daß Herr Geh. Rath R " ganz Recht hat. Aber zu bedauern ist doch der Freimüthige, der, um nicht den Verdacht der Partheilichkeit auf sich zu laden, so herzlich froh war, einmal etwas von Herrn Friedrich Schlegel zu finden, das er mit gutem Gewissen loben konnte, und der am Ende erfahren muß, daß besagter Herr Schlegel nicht viel mehr gethan, als aus etwas G e r e i m t e m etwas U n g e r e i m t e s gemacht hat" (S. 51).

[113]. Von K. A. Böttiger Weimar, vor 22. Februar 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: 112;

A:114

114. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 22. Februar 1803 H SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 28 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: [113];

A: —

3 l e t z t m a h l i g e Z u s i c h e r u n g : Böttiger hatte offenbar in Nr. [113] nochmals versichert, daß er das Manuskript von Wielands „Menander und Glycerion" (vgl. Nr. 72 zu 18) weder anderen zeigen noch im Kreis der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach vorlesen werde (vgl. dazu Nr. 112, Z. 12ff). 3 M e n a n d e r : Vgl. Nr. 72 zu 18. 5 P a r r h a s i s c h e l i b í d i n e s : Obszöne Szenen, die der griechische Maler Par-

Nr. rhasios

zur

Erholung

verfertigte

119

112-115

(entsprechende

Gemälde

sind

nicht

überlie-

5 Pyraikische QUJtaQOYQCK^ai: Peiraikos, ein griechischer Genremaler,

fert).

malte nach der „Historia naturalis" von Gajus Secundus Plinius (Buch 35, Kapitel 37), worauf Wieland anspielt, Barbierstuben und Schusterwerkstätten, Esel, Gemüse und ähnliches; er erhielt deshalb den griechischen Beinamen, der etwa „Schmutzmaler" bedeutet.

7 übersetzen lassen dürften: Vgl. dazu schon Nr. 78 (Z. 19ff). 8—9 in dieser Woche nach Weimar: Ausgeführt, denn Nr. 115 ist in Weimar datiert. 1 0 F ü r s t i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. dendi:

Horaz, De arte poetica 10.

1 3 quidlibet au-

17 Mohrensklavin:

Friedrich Hildebrandt

von Einsiedels Lustspiel „Die Mohrin" (nach dem „ E u n u c h u s " des Terenz) wurde am 19. Februar 1803 in Weimar zum ersten Mal aufgeführt (vgl. dazu auch Nr. 63 zu 26).

115. An G.J. Göschen Weimar, 24. Februar 1803 H

British M u s e u m , London, Signatur: Hs. Egerton 2407, f. 51 Mit Korrekturen

Empfängervermerk: Weimar d. 24 Febr. 1803 d. 26 Febr

/ Wieland. / empfangen

D'

Schüddekopf, Carl: Briefe Herders und Wielands. In: Archiv für Literaturgeschichte 15, 1887, S. 2 6 3 - 2 6 4 , Nr. 6 D 2 Seuffert, Bernhard: Handschriftliches von und über Heinrich von Kleist. 2. In: Vierteljahrschrift für Literaturgeschichte 2, 1889, S. 306 Textgrundlage: H Varianten

7 Ende ] erg

22 Er ] er >

E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

26 Weimaraner, ] Weimaraner. —>

A: —

3 K l e i s t : Heinrich von Kleist. — Böttiger vermerkte über diesem Text: „Betrift den Hn v Kleist, dessen Werke Tieck > neulich herausgegeben hat." Er bezieht sich damit entweder auf die von Ludwig Tieck herausgegebenen

„Hinterlassenen

Schriften", Berlin 1821, oder, wahrscheinlicher, auf die ebenfalls von Ludwig Tieck herausgegebenen „Gesammelten Schriften", 3 Bde, Berlin 1826. Christian von Kleist. gebenenfalls sein.

10

könnte

4 D i c h t e r s . . . : Ewald

5 g e m e i n s c h a f t l i c h e n F r e u n d e s : Nicht ermittelt. — GeWielands

Sohn

Ludwig

Friedrich

August

gemeint

m e i n e m ä l t e s t e n S o h n : Ludwig Friedrich August Wieland. — Zu sei-

ner Bekanntschaft mit Kleist vgl. Nr. 7 und Nr. 38. Vgl. Nr. 14 zu 2.

11 in verwichnem Herbst:

1 3 n a c h W e i m a r : Vgl. dazu Heinrich von Kleist an Ulrike von

Kleist, o. D.: „Ich wohne hier zur Miethe [ . . . ] ; bin aber oft ganze Tage in Osmannstädt,

120

Februar—Marx

1803

wo mir ein Zimmer eingeräumt worden ist" (Kleist Briefe 1906, S. 290).

17

seit

der 2 t e n W o c h e dieses Jahrs . . .: Vgl. dazu Heinrich von Kleist an Ulrike von Kleist, o. D.: „Ich habe die Feiertage in Osmanstädt zugebracht, und mich nun (trotz einer sehr hübschen Tochter Wielands) entschlossen, ganz hinauszuziehen" (ebenda, S. 291) und aus Leipzig, 13. —14. März 1803: „Ich habe Osmanstädt wieder verlassen. Zürne nicht! Ich mußte fort, und kann dir nicht sagen, warum? Ich habe das Haus mit Thränen verlassen, wo ich mehr Liebe gefunden habe, als die ganze Welt zusammen aufbringen kann. [. . .] Aber ich mußte fort! [. . .] Ich brachte die ersten folgenden Tage in einem Wirtshause zu Weimar zu und wußte gar nicht, wohin ich mich wenden sollte. [. . .] Endlich entschloß ich mich, nach Leipzig zu gehen. Ich weiß wahrhaftig kaum anzugeben, warum?" (ebenda, S. 293). — Maria Luise Charlotte Wieland, auf die sich Kleists Bemerkung bezieht, schrieb am 26. März 1813 rückblickend an Gustav Emminghaus: „Schon in meiner Kindheit hatte ich viel durch eine seltene übergroße Weichheit u. Reizbarkeit des Gefühls zu leiden [. . .]. Bald nach (dem) Verlust (der Mutter) stieg sie aufs Höchste [. . .]; und dies geschah durch die Bekanntschaft mit Heinrich von Kleist dem als Dichter das zur Jungfrau heranblühende Mädchen intereßant wurde, und der durch dieses Interesse das kindlich unerfahrene Wesen gewann die es für Liebe hielt. Diese Täuschung konnte nicht dauern, aber das Erwachen war schmerzlich genug, und es vergingen Jahre ehe ich die Spuren des ersten Grams aus meinen Zügen verlor" (Werner Deetjen: Luise Wieland und Kleist. In: Jahrbuch der Kleist-Gesellschaft 7, 1925/26, S. 1 0 0 - 1 0 1 ) und am 19. April 1811 an Charlotte Wilhelmine Geßner: „Ludwig (Wieland) war ernstlich aufgebracht gegen Kleist und es hat, wie ichs erst spät erfuhr, manchen unangenehmen Wortwechsel zwischen ihnen gegeben. Schwester Amalie (Erler) haste ihn von ganzer Seele, und dieser Haß war allein hinreichend mich von ihr zu entfernen: Caroline (Schorcht) war selbst zu sehr von ihm eingenommen um mich zu beobachten; im Ganzen war das Benehmen a l l e r D r e y gegen mich unverzeihlich. Ich hatte Verstand genug die unglücklichen Folgen dieser Leidenschaft zu begreifen wenn sie mir mit Verstand und Theilnahme wären vorgestellt worden, was aber nicht geschah. — Der Vater wüste Anfangs nichts von ihr — wie er sie aber erfuhr hatte sich Kleist schon auf mein und der Caroline (Schorcht) Wunsch entschlossen uns zu verlassen. Er reiste auch würklich ab — und ich blieb zurück! mein Gemüthszustand mußte nothwendig auch auf meinen Körper einigen Einfluß haben, da ich ohnehin schwächlich war. Jezt erscheint mir Kleists Betragen gegen mich freilich in einen hellem Lichte; doch wünschte ich nicht daß Du schlimm von ihm dächtest. — Wenn er auch nicht zu den ganz edlen Menschen gehört, die ja ohnehin eine Ausnahme machen, so ist sein Character doch g u t ; und er würde sich dieses Leichtsinnes gegen mich nicht schuldig gemacht haben, wenn er weniger Adeliches Blut (oder vielmehr unadeliches) in seinen Adern hätte" (Bernhard Seuffert: Kleist und Luise Wieland. In: Die Grenzboten 50, 1911, S. 3 1 1 - 3 1 2 ) . 2 4 Z w e c k . . . : Möglicherweise die Vollendung und der Druck seines Dramas „Robert Guiskard" (vgl. Nr. 173 zu 3). — Bekannt ist, daß Kleist in Leipzig Deklamationsunterricht bei Heinrich August Kerndörffer nahm, einem Lektor der deutschen Sprache an der Uni-

Nr. versität Leipzig.

121

115-117

2 6 In a c h t W o c h e n . . . w i e d e r ein W e i m a r a n e r : Der Um-

zug war kurz vor Mitte Mai 1803 abgeschlossen (vgl. dazu Nr. 109 zu 10).

116. Von Karl August von Sachsen-Weimar und Eisenach Weimar, 28. Februar 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 6, 8 Mit Korrektur Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 K i n d : Wielands „Menander und Glycerion" (vgl. Nr. 72 zu 18) — Wieland hatte das Werk bald nach seiner Ankunft in Weimar (nach dem 22. Februar 1803) im Kreise der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach vorgelesen (vgl. dazu Marie Karoline von Herder an Karl Ludwig von Knebel, 2. März 1803: „Wieland ist hier u. hat bei der Herzogin Mutter, wohin auch mein Mann geladen wurde, einen sehr schönen griechischen Roman in Briefen, der allgemein gefallen hat, vorgelesen", Herder Briefe, 1984, S. 343), wonach sich Karl August offenbar das Manuskript von Wieland ausgeliehen hatte. 9 — 1 0 H o f O b e r p r e d i g e r z u H i l d b u r g h a u s e n : Johann Andreas Genßler. — Ob er tatsächlich gemeint war oder ob eine Person in Coburg (dem Karl August am 18. April 1803 sechs Laubtaler übersenden ließ, vgl. Nr. 143) die gewünschte Partitur besaß, war nicht festzustellen. 1 0 partitur der Rosamunde v o n S c h w e i t z e r : Wieland und Anton Schweizer: Rosamund. Ein Singspiel in 3 Aufzügen. Weimar 1778 sowie Mannheim 1778. — Die Partitur wurde nicht gedruckt; Exemplare davon befinden sich in Mannheim und Berlin. — Im Haushaltsbuch (Anhang 1, Z. 268 ff) vermerkte Wieland unter dem 4. August 1803, Ausgaben: „Dem jungen Zahn für eine Copie der Partitur von Schweitzers Rosemunde, betragend 8 Buch 14 V2 Bogen ä 2 gute groseben 17 Reichstaler 5 gute groschen". Möglicherweise steht das mit der Anfrage des Herzogs Karl August in diesem Brief in Verbindung. 1 2 S c h r e i b e n an i h n : Weder ein Schreiben Wielands noch eine Antwort darauf ist überliefert; ob Wieland den gewünschten Brief geschrieben hat, ist nicht zu ermitteln.

[117], Von G. J. Göschen Leipzig, März (?)

1803

Zur Datierung: Der Brief, der Wielands Schreiben vom 24. Februar 1803 (Nr. 115) beantwortete, wurde „einige Zeit" vor dem 17. April 1803 geschrieben, möglicherweise noch im März 1803. E r l ä u t e r u n g e n : B: 115;

A: 141

Märx 1803

122

[118], Von J.A. S. von Beroldingen Hildesheim (?), vor 6. Mär^ 1803 Zur D a t i e r u n g : Beroldingen hielt sich um 1800 w e i t g e h e n d in W i e n auf und n a h m erst nach der Säkularisation (1803) seinen ständigen Wohnsitz in Hildesheim. Sowohl der eine wie der andere Ort k o m m t für die D a t i e r u n g in Frage. Vgl. aber Böttigers B e m e r k u n g Nr. 119 zu 4. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

119. An K. A. Böttiger Weimar, 6. Märç 1803 H

S L B Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 29 Mit Korrektur

Adresse: Herrn Ob. Consist. Rath Böttiger

/ zu übergeben

Unter d e m Text Antwort Böttigers (vgl. Nr. 120) Textgrundlage: H Variante

4 ein ] eine > E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A : 120

2 — 3 h i n a u s g e s c h o b e n e n R ü c k r e i s e : Wieland w a r nach d e m 22. Februar 1803 nach Weimar gereist; wie lange er sich zunächst dort aufhalten wollte, ist nicht bekannt. D e r nächste

aus

(Nr. 130).

Oßmannstedt

Brief

ist

erst

von

Ende

März

1803

überliefert

3 w i e d e r h e r g e s t e l l t : Eine Erkrankung Böttigers wird in den Briefen

dieser Zeit nicht erwähnt. heim".

datierte

4 B e r o l d i n g e n : Dazu B e m e r k u n g B ö t t i g e r s : „in Hildes-

5 Schreiben:

Text geschrieben.

7

Nr. [118].

6 Nachricht:

Nr. 120,

unter

Wielands

U r h e b e r i n d e r . . . B r i e f e : Briefe der Prinzessin Emilie von

*" an ihren Vater. (Aus der französischen Handschrift). In: N T M 1803, I, S. 3 4 - 4 6 .

-

Wie sich aus Nr. 120 ergibt, kennt Böttiger die Verfasserin nicht und nennt nur Ludwig Ferdinand Huber (den Ubersetzer) als Einsender. — Verfasserin w a r Isabelle A g n è s Elisabeth de Charrièrre, die von Marie T h e r e s e Huber unterstützt wurde.

120. Von K. A Böttiger Weimar, 6. Mär\ 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 29 Antwort Böttigers unter Wielands Text (vgl. Nr. 119) Textgrundlage: H

Nr. 118-123

123

Z u m Text: Böttiger trug die Antwort auf Wielands Anfrage direkt unter Wielands Text ein und ließ sie von dem Boten zurückbringen. Zur Datierung: Böttigers Antwort enthält keine Datierung, ist aber wohl sofort nach dem Erhalt von Wielands Anfrage niedergeschrieben. E r l ä u t e r u n g e n : B: 119;

A: —

2 B r i e f e n : Briefe der Prinzessin Emilie von *** an ihren Vater (vgl. Nr. 119 zu 7).

3 Huber:

Ludwig Ferdinand Huber.

121. An Gebrüder Ramann Weimar, 10. März 1803 H

S N M Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 1495

Empfängervermerk: Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

Weimar den 10 ten Mart. /

1803, /

Hofr. Wieland.

A: [124]

5 Auszug meines Conto corrente: Vermutlich mit Nr. 6 Note . . .: O f f e n b a r mit Nr. [124] geschickt.

[124] geschickt; nicht über-

liefert.

[122]. An K. L. Reinhold Weimar (?), vor 15. Mär^ 1803 Z u r Datierung: D e r Brief ist in Weimar geschrieben, wenn er nach dem 22. Februar 1803 entstanden ist. Nicht auszuschließen ist jedoch die Niederschrift in O ß m a n n s t e d t , wenn er bald nach den genannten Daten (Tod von Ernst Christoph Stichling am 4. Februar 1803, Bestätigung des Gutsverkaufs am 7. Februar 1803) verfaßt wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 123

123. Von K. L. Reinhold Kiel, 15. März H D

S W K / G S A , Signatur: 93/111, 5, 2 Mit Korrekturen Seuffert, 1887, S. 283 (Regest und Teilabdruck)

Textgrundlage: H. — Z. 15 wurde u n d

//

statt u n d

//

u n d gesetzt.

1803

124 E r l ä u t e r u n g e n : B: [122];

Mäix 1803 A: 204

3 lange E n t b e h r u n g . . .: Der letzte überlieferte Brief Wielands an Reinhold stammte

vom 4. und 5. September 1802 (Nr. 17).

4 Ihre eigenhändige Bestätti-

g u n g . . .: Nr. [122], 4 — 5 B e g e b e n h e i t : Der Verkauf des Gutes in Oßmannstedt (vgl. etwa Nr. 93). 5 d u r c h B r u d e r Stichling: Brief nicht bekannt; bei Gliwitzky, 1974, nicht verzeichnet. 5 — 6 T o d e seines V a t e r s : Ernst Christoph Stichling starb am 4. Februar 1803. 6 — 7 v e r a n l a s s e n d e n U r s a c h e n : Über die Gründe für den Verkauf des Gutes Oßmannstedt hatte Wieland andeutungsweise schon am 4./5. September 1802 berichtet (vgl. Nr. 17, Z. 19ff, Z. 58ff). 9 Schreiben: Nr. [122]. 1 1 G e h i l f i n : Anna Dorothea Wieland, die am 8. November 1801 verstorbenwar. 2 1 H a u s : Reinhold wohnte bis dahin „Bey der Mauer zum Kütherthore Nr. 45" (Landesarchiv Schleswig-Holstein, Schloß Gottorf, Abt. 412, Br. 458, fol. 307 des „Volkszahl-Register der Stadt Kiel vom 13ten Februar 1803"). — Er kaufte ein Haus in der Schloßstraße 4, das bis 1839 im Besitz der Familie Reinhold blieb (freundliche Auskunft des Stadtarchiv Kiel). Vgl. ein von dem bisherigen Besitzer Johann Jakob Heinrich Schröder ausgestelltes „Blanquet zur Vollmacht, an meinen Schwager dem hiesigen Bürger und Brückenschreiber Hans Joachim Kühl, um für mich und in meinen Nahmen am bevorstehenden Bürgerlichen Gerichts Tage vor Herren Bürgermeister und Rath und dem Stadt Protocollo, meine in der Schloß Straße hieselbst belegene beyde in eins gezogene u an dem Herrn Professora; Philosophia: Carl Leonhard Reinholt verkauffte Häuser an demselben zu veranlassen; welches ich als von mir selbst geschehen, jederzeit achten und halten will; idque cum clausulis rati, grati & indemnitatis. / Kiel den 23. tcn Februari 1803. / Johann Jakob Heinrich Schröder" (Stadtarchiv Kiel, Akte 15872). 2 2 C h a r w o c h e : Karfreitag war der 8. April 1803. 2 5 G r ä f i n M ü n s t e r : Amalia Johanna Isabella von Münster-Meinhoevel. 2 9 H a u s w i r t h : Das von Reinhold bisher bewohnte Haus gehörte dem Professor Ludwig Albrecht Gottfried Schräder. 3 1 U n s e r Stichling: Das Pronomen könnte sowohl als „Unser" wie als „Unsre" (bezogen auf Wielands Tochter Juliane Karoline Dorothea Stichling) gelesen werden. Hier wurde für „Unser" entschieden, da das erwähnte Manuskript möglicherweise der Antwort Reinholds auf Stichlings Brief (vgl. zu 5) beigelegen hatte. 3 1 G e d i c h t e s . . .: Gemeint ist „Egeria. Erster Gesang", abgedruckt im NTM 1803, II, S. 3—14 (der zweite Gesang ebenda S. 161 — 175). In einer Anmerkung zum Titel heißt es: „Nur eine weibliche Hand konnte diesen Stoff so neu und so zart ausbilden" (ebenda, S. 3). — Seuffert (D) vermutete Karoline Rudolphi oder Amalia Johanna Isabella von Münster-Meinhoevel als Verfasserin dieses Epos; die Verfasserschaft der Gräfin von Münster ist inzwischen durch das Auftauchen der eigenhändigen Handschrift gesichert (jetzt im Besitz der SLB Dresden). — Karl August Böttiger schrieb dazu am 13. April 1803 an eine Freundin der Gräfin von Münster-Steinhoevel: „Ich sprach gestern mit Vater Wieland noch einmal über die Egeria. Es bleibt dabei, und ich habe ihm nichts entgegen zu setzen, daß es Schade sei, wenn diese zarte Dichtung in

Nr. 123

125

3 Monatsstücke des Merkurs zerspalten werden müsse. Gleichwohl kann aus den bewußten Gründen das Gedicht nicht auf einmal abgedruckt werden. Es wäre daher, meint auch Wieland, sehr wünschenswerth, daß die edle Verfasserin im Merkur nur den ersten Gesang als Probe abdrucke, das übrige aber besonders, sei es nur als Mt für Freunde und Freundinnen, oder auch im größern, dabei gewiß sehr interessirten Publikum erscheinen lasse, damit dem Leser der nur aus dem Ganzen erst vollkommen entspringende Eindruck nicht verloren gehe. / Sie, meine verehrungswürdigste Freundin, mögen nun entscheiden. Ich gebe jetzt den ersten Gesang als Holdes Stirnstück (so will ja Campe Frontispiz übersetzt haben) zum May-Heft des Merkurs in die Druckerei" (SLB Dresden, Signatur: Mscr. Dresd. Aut. 1114). 3 8 F r a u : Wielands Tochter Sophie Katharina Susanne Reinhold. 3 8 K i n d e r : Wielands Enkel Karoline Friederike Dorothea, Johann Gottfried Heinrich Karl, Gottlieb Ernst Christian Janus und Friedrich Martin Wenzel Reinhold. 3 8 a c h t J a h r e e n t b e h r t e A n w e s e n h e i t . . . : Karoline Friederike Dorothea Reinhold war zwischen Mai 1794 und 1802 im Erziehungsinstitut der Karoline Rudolphi in Hamm bei Hamburg untergebracht. 4 1 A s t a : Tochter von Amalia Johanna Isabella von Münster-Meinhoevel. 4 2 C a r l : Johann Gottfried Heinrich Karl Reinhold. 4 5 E r n s t e n s : Gottlieb Ernst Christian Janus Reinhold. 50 Kleins t e n : Friedrich Martin Wenzel Reinhold, damals sechs Jahre alt. 5 1 C a r l i n e : Karoline Friederike Dorothea Reinhold. 5 1 O s t e r n : Ostersonntag war der 10. April 1803. 5 2 K l o p s t o c k : Friedrich Gottlieb Klopstock war am 14. März 1803 gestorben, was Reinhold bei Niederschrift dieser Stelle noch nicht weiß. 5 6 SO s c h r e i b t m i r . . .: Brief nicht bekannt; bei Gliwitzky, 1974, nicht verzeichnet. 57 Gleim e i n e n B r i e f . . . : Abgedruckt in: Klopstock und seine Freunde. Briefwechsel der Familie Klopstock unter sich, und zwischen dieser Familie, Gleim, Schmidt, Fanny, Meta und anderen Freunden. Aus Gleims brieflichem Nachlasse hg. von Klamer Schmidt. Halberstadt 1810, S. 364—365; künftig Klopstock-Ausgabe Bd 10. 6 1 S o p h i e : Sophie Katharina Susanne Reinhold. 6 2 L o t t e : Charlotte Wilhelmine Geßner. — Ein entsprechender Brief ist nicht bekannt; Wieland berichtet über sie und ihren Mann Heinrich Geßner ausführlicher in seinem nächsten überlieferten Brief an Reinhold vom 16. und 17. Oktober 1803 (vgl. Nr. 204, Z. 193ff). 6 2 n a h e n F e r i e n : Gemeint sind offenbar die Osterferien im April 1803. 6 3 s c h r i f t l i c h e n B e s u c h : Nicht ausgeführt, da Reinhold bald danach schwer erkrankte (vgl. Nr. 226, Z. 27ff). — Wieland scheint von der Krankheit Reinholds nichts gewußt zu haben, denn er geht in seiner Antwort vom 16. und 17. Oktober 1803 (Nr. 204) nicht darauf ein. In Weimar war sie allerdings bekannt, wie sich aus einem Brief von Luise Ernestine Christiane Juliane von Göchhausen an Karl August Böttiger vom 29. April 1803 ergibt, in dem es heißt: „Die Gräfin Münster schreibt mir gestern, daß Reinhold tödtlich krank gewesen, und nur erst seit einigen Tagen halte man ihn für gerettet, daß man aber sehr für die Folgen dieser Krankheit auf seine künftige Gesundheit fürchte. Ich hoffe das Beste, wünsche aber herzlich, daß W[ieland] noch nichts von dieser Nachricht erfahre" (Starnes 3, 1987, S. 142). 6 4 I h r i g e n : Gemeint sind offenbar die in Oßmannstedt/Weimar

126

Mäix 1803

a n w e s e n d e n Söhne L u d w i g Friedrich August und Karl Friedrich Wieland, Wielands Töchter Maria Karoline Friederika Schorcht und Amalia Augusta Erler mit ihren Familien sowie W i e lands jüngste Tochter Maria Louise Charlotte.

[124].

Von Gebrüder Ramann Erfurt, vor 18. Mär^

1803

Z u m T e x t : Wieland hatte in Nr. 121 „ b a l d m ö g l i c h s t " um „eine N o t e der besten besonders Ungarischen Weine" gebeten. Die Weinbestellung am 18. März 1803 setzt eine entsprec h e n d e Nachricht d e r G e b r ü d e r R a m a n n voraus. E r l ä u t e r u n g e n : B : 121;

A : 125

125. An Gebrüder Ramann Weimar, 18. Mäi\ H

1803

S N M Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 1496 Mit Korrekturen Adresse (auf Adressenseite):

An die / Herren Gebrüder Ramann / in /

Erfurt., Siegelspuren (S.

1

unter d e m T e x t ) :

An die H. Gebr. Ramann in Erfurt

Poststempel: R A W E I M A R

Weimar d. 18 tcn . Mart, / 1803. / Hofr. Wieland

Empfängervermerk: Textgrundlage: H Varianten 6

28 g e r ] 2x

„ansetzen"!)

erg

8

Drey ] 4

>

9 Steinwein ] X

—>

19 so ] dagegen so >

E r l ä u t e r u n g e n : B : [124];

4 Leistenwein: baut w u r d e .

9 Eimer:

9 - 1 0 erg (aber Folgezeile u m g e h t das Wort

13 sogleich ] auf —>

13 in ]

20 genommen ] zu —»

A : [134]

Ein Frankenwein, der an der Leiste, einem Berghang bei W ü r z b u r g ange-

9 Steinwein: Vgl. Nr. 16 zu 9.

s i g k e i t s m a ß : ein halber Eimer.

Nr. 105 (Z. 35ff und zu 35). nen lernte: Esterhäzy hielt

Frankenwein vom Schloß Marienberg bei

Würzburg.

15 Ofner: Vgl. Nr. 16 zu 9. 16 Anker: Flüs17 Eszterhazy: J o h a n n Karl von Esterhäzy. Vgl. 18 in abgewichnem Sommer persönlich ken-

sich im August 1801 in Weimar auf und traf in T i e f u r t mit

W i e l a n d z u s a m m e n (vgl. B W 15).

22—23 die lezte Sendung ausgenommen:

Nr. 123-128 25 Erlauer: Rotwein aus 25 Ende des Aprils . . .: Wielands

127

Vgl. dazu Nr. 31.

der G e g e n d des Ungarischen

(Erlau).

U m z u g nach Weimar verschob sich

bis kurz vor Mitte Mai 1803 (vgl. Nr. 93 zu 41).

27

Eger

z u s c h r e i b e n : Vgl. Nr. 138

(Z. 6 ff und Z. 23 ff).

126. Quittung über den Verkauf des Gutes Oßmannstedt für Chr. f . M. Kühne Weimar, 18. Mär^

1803

H

WM Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 760 Schreiber mit eigenhändiger Unterschrift Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 D r e y ß i g Tausend Reichsthaler . . .: Vgl. dazu und zu dem offenbar abweichenden tatsächlichen Zahlungsmodus Anhang 3 (Z. 165 ff).

127. Quittung über das Inventar des Gutes Oßmannstedt für Chr. f . M. Kühne Weimar, 18. März 1803 H

WM Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 760 Schreiber mit eigenhändiger Unterschrift Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 Eintausend Neunhundert Thaler

. . .: Vgl. dazu und zu dem offenbar abwei-

chenden tatsächlichen Zahlungsmodus Anhang 3 (Z. 165 ff).

128. Von J. Geßner Zürich, 19. Marx H

1803

S W K / G S A Weimar, Signatur: Wieland: III, 1, 24 Mit Korrekturen

Textgrundlage: H. — Z. 23 wurde d i e s e l b e n statt d i e s e b l e n gesetzt. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 132

3 fünf Leidens vollesten Jahre

. . .: Seitdem im März 1798, im Gefolge der Franzö-

sischen Revolution, die Franzosen in die Schweiz einmarschiert waren, die „Helvetische Republik" gegründet wurde und seit 1800 verschiedene Staatsstreiche innere

Unruhen

128

Marx 1 8 0 3

hervorriefen.

4 nicht die mindeste Klage . . . mit: Der letzte überlieferte

Brief Judith Geßners an Wieland (und dessen Tochter Charlotte Wilhelmine) stammte vom

2. Mai 1795 (BW 12, Nr. 465).

6 Heinrichs: Heinrich Geßner.

s c h e L a g e . . .: Vgl. dazu Nr. 157.

Johann Kaspar Zellweger.

6 ökonomi-

8 Z e l l w e g e r : Judith Geßners Schwiegersohn

10 Transports der Druckerey von Luzern nach

B e r n : Der Sitz der Helvetischen Regierung war von August 1798 bis Mai 1799 Luzern, wo sich auch Geßner, als nationaler Buchdrucker dieser Regierung, aufhielt; am 31. Mai 1799 wurde der Regierungssitz nach Bern verlegt, wohin später auch Geßner folgte. — Die Umzugskosten wurden Geßner nicht vergütet. gertochter Charlotte Wilhelmine.

1 4 L o t t e : Judith Geßners Schwie-

1 8 a n d e r e P a r t h i e : Gemeint sind die Aristokra-

ten oder Oligarchen, die die alte Verfassung unterstützten. stürzt . . . 8br Regierung: hungsrat

der

Helvetischen

19 — 2 0

Regierung ge-

In der Nacht zum 27. Oktober 1801 wurde der Vollzie-

Republik

gestürzt.

Die

neue

Regierung wurde von

den

bisherigen Vollziehungsräten Johann Rudolf Dolder, François Picore Savay u. a. gebildet.

2 5 d e r l e z t e K r i e g : Der Bürgerkrieg in den meisten Kantonen gegen die

Helvetische Regierung, der 1802 nach dem Abzug der Franzosen aus der Schweiz ausgebrochen war. Ein

27

solcher

Z. 6ff).

Status

S t a t t u s : Hier: Übersicht über den Zustand eines Vermögens. — wurde

erst

im

Mai

1803

aufgestellt

(vgl.

Nr. 157,

2 8 einen d e r F ü r t r e f l i c h s t e n M ä n n e r : Möglicherweise ist hier schon

der in Nr. 157 erwähnte Johann Herzog gemeint.

31

Ihr vätterliches

ansehen:

Vgl. dazu Nr. 132, Nr. [172], Nr. 196 sowie den weiteren Briefwechsel mit Heinrich und Charlotte Wilhelmine Geßner.

33

in m e i n e H a u s h a l t u n g a u f n e h m e n : Gesche-

hen; Charlotte Wilhelmine Geßner zog mit drei ihrer Kinder vorübergehend nach Burgdorf (vgl. Nr. 188 sowie Nr. 196).

3 3 T a n t e : Anna Geßner.

3 8 4 E n g e l : Heinrich

und Charlotte Wilhelmine Geßners Kinder Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm.

4 0 w a s h a l t e n S i e d a v o n : Wieland stimmte den Vorschlägen im wesent-

lichen bei (vgl. Nr. 132).

41

N a t i o n a l e B u c h d r u c k e r : Als der Geßner im Dienst

der Helvetischen Regierung arbeitete. ten:

Buchstabensätze

43

P r e ß e n : Druckerpressen.

zum Setzen von Druckerzeugnissen.

48

4 3 SchrifUstery:

Paulus

Usteri war Abgeordneter des Kantons Zürich im Senat der Helvetischen Regierung, er wurde im März stürzt.

48

1801

in den Vollziehungsrat

gewählt, im

Oktober

1801

aber

ge-

F ü e ß l i : Hans Heinrich Fueßli war Mitglied der Vollziehungsbehörde der

Helvetischen Republik.

4 8 B o n a p a r t e s E r n s t e s B e n e h m e n : Die von Napoleon

initiierte Meditationsverfassung vom 19. Februar 1803, die das alte Kantonalsystem wiederherstellte.

5 5 T o b l e r : Johannes Tobler.

57

G e ß n e r s W i t w e : Judith Geß-

ner war die Witwe des Dichters, Malers und Verlegers Salomon Geßner. Johann Kaspar Hirzel; er war am 19. Februar 1803 gestorben. hann Jakob Hottinger.

60

57

Hirzel:

H o t t i n g e r : Jo-

6 4 u n e d e l : Vgl. dazu Nr. 314. — Die Beziehung der Fami-

lie Geßner zu Hottinger verbesserte sich wieder (vgl. Nr. 352); Wieland machte ihn später neben sich selbst und Christian Friedrich Wilhelm Jacobs zum Herausgeber des „Neuen

129

Nr. 128-130

65 Rathsherren . . .: Nicht er70—71 Bern schläunig verlaße: Heinrich G e ß n e r zog im September 1803 nach Zürich (vgl. Nr. 188). 81 Kinder meiner Seelen Mähm: Salomon G e ß n e r d. J. (vgl. dazu Nr. 110, Z. 15 £). 82 Pestaluzz: Johann Heinrich Pestalozzi, der in dieser Zeit ein Erziehungsinstitut in Burgdorf betrieb. 84 abgeneigt: Z u Attischen M u s e u m s " (vgl. Nr. 430 und Nr. 480). mittelt.

den Schwierigkeiten Pestalozzis vgl. etwa Nr. 225 (Z. 45 ff).

[129],

Von L. E. Chr.J. von Goch hausen Weimar, vor 29. Mär% 1803

E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 130

130. An L. E. Chr.J. von Göchhausen Oßmannstedt, 29. Marx 1803 H H

Verbleib unbekannt SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 44, Bl. 26 Abschrift Karl August Böttigers D Fiebinger, 1925, S. 284, Nr. 13 Textgrundlage: h E r l ä u t e r u n g e n : B: [129];

4 Fürstin:

A: —

4 Nachricht . . .:

Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach.

O f f e n b a r Einladung zu der ersten A u f f ü h r u n g von Johann Wolfgang von G o e t h e s Trauerspiel „Die natürliche Tochter" am Sonnabend, dem 2. April 1803 (Werk gedruckt im „Taschenbuch auf das Jahr 1804", Tübingen 1803). — Wie sich aus dem folgenden Text ergibt, war der Anlaß der Einladung nicht konkret genannt worden, aber auch G o e t h e selbst hatte die Arbeit an seinem Stück und sogar die ersten Leseproben (auch etwa vor Friedrich von Schiller) geheimgehalten.

5 Dingen, die da kommen sollen:

An-

spielung auf Matthäus 11, 3: „Bist du, der da k o m m e n soll, oder sollen wir eines andern erwarten?"

6

mein Daemonion

. . .: Von wem Wieland die genannten Einzel-

heiten erfahren hatte, ist nicht bekannt; anzunehmen ist, daß sie Karl August Böttiger berichtet

hatte.

9 künftigen Sonnabends:

Vgl.

zu

4.

10 Eugenie:

Hauptgestalt der „Natürlichen Tochter"; der N a m e wird auch von G o e t h e zunächst als

11 Alarcos: Von Karl Wilhelm Friedrich von Schle12 Braut von Messina: Von Friedrich von Schiller (vgl. 14 Kanon des Polycletus: D e r griechische Bildhauer Polykletus

Titel des Trauerspiels benutzt. gel (vgl. Nr. 84 zu 15). Nr. 97 zu 10).

soll mit dem D o r y p h o r o s , dem Bronzestandbild eines speertragenden Athleten, eine Mu-

9

VX'ieland B W 16.2

130

Märti—April 1803

sterstatue, einen Kanon für die Normalverhältnisse des menschlichen Körpers, geschaffen haben; auch soll er ein (nicht überliefertes) Werk über die Proportionen geschrieben haben. 2 0 g e g e n w ä r t i g ZU s e y n : Der Besuch der Aufführung durch Wieland ist nicht belegt, aber anzunehmen, da Wieland einen Brief vom 3. April 1803 (Nr. 132) in Weimar datierte. — Böttiger notierte unter dem 11. April 1803 nach einem Gespräch mit Wieland: „Mit Unwillen sprach er von G o e t h e ' s neuerer Gefallsucht, dem Hof durch Sentenzen, welche die Willkür begünstigen, sich zu verbinden, wie dies bei dem neuesten Product, der Natürlichen Tochter, wieder sehr auffallend gewesen ist" (Böttiger, 1838, 1, 259).

[131]. An Heinrich Geßner Weimar, bis 3. April 1803 Z.ur Datierung: Der Brief ist offenbar vor dem Brief an Judith Geßner (Nr. 132) geschrieben worden, also spätestens am 3. April 1803, wahrscheinlich aber schon am 2. April 1803; er war zum Zeitpunkt der Niederschrift von Nr. 132 noch nicht abgeschickt. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 158 (?)

132. An ]. Geßner Weimar, 3. April 1803 H

ZB Zürich, Signatur: Ms. V 517.4, Nr. 6 Mit Korrekturen D 1 Zolling, 1882, S. 1 5 2 - 1 5 4 D 2 P. Leemann-van Eick: Judith Gessner, die Gattin des Idyllendichters und Malers Salomon Geßner. Zürich 1942, S. 1 0 3 - 1 0 6 (Teilabdruck) Textgrundlage: H. — Z. 1 wurde 1 8 0 3 statt 1 8 0 2 gesetzt, Z. 98 sind statt S i n n . Zur Datierung: H und D 2 datieren 1802; die richtige Jahreszahl ergibt sich aus dem Inhalt des Briefes. Varianten 9 stand ] Stand > 14 h a b e , ] erg 26 e i g e n t l i c h ] d e r - » 3 3 - 3 5 schwerlich . . . e i n e ] s c h w e r l i c h z u r e t t e n ist, s o h a b e ich i h m d a r ü b e r in e i n e m m i t n ä c h s t e r P o s t a b g e h e n d e n B r i e f e , in U b e r e i n s t i m m u n g m i t I h n e n , e i n e > 37 l ä n g e r ] n o c h l ä n g e r > 57 m i c h ] ü b r u n d ] seit —» 67 n o c h ganz ] immer noch >

—» 65 n a c h 67 m i r ] m i c h

> 74—75 m i t jedem Jahr ] immer > 79-80 d e n ] erg 82 G u t ] erg 85 d e r H i m m e l ] erg

den Umstän86-87 vor . . .

Nr.

alle ] wenigstens sicher, nicht alle > vorsteht ] x —• 103 auch ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B: 128;

131

130-132

89—90 erlittene ] zu —> 122 weisere ] weise >

97 be-

A: —

3 Zerrüttung Ihres Vaterlandes: Vgl. Nr. 128 zu 3.

6 Heinrich: Heinrich

Geßner. 1 2 R e v o l u z i o n : Die Bildung einer Helvetischen Republik, für die sich Geßner engagierte. 2 2 A n e r b i e t e n : Heinrich Geßner und seine Familie wieder in ihrem Haus in Zürich aufzunehmen und ihn für seinen Verlag bestimmte Arbeitsgeräte zur Verfügung zu stellen (vgl. Nr. 128, Z. 31 ff). 2 9 P r o j e k t e : In einem Brief an Karl August Böttiger vom 23. Februar 1803 berichtete Heinrich Geßner, daß er mit Johann Friedrich Cotta nähere Verlagsbeziehungen eingehen wolle und fährt dann fort: „Eines der ersten Unternehmen, was ich mit Cotta realisiren möchte (worüber Cotta auch wirklich schon vorläufig seine Zustimmung gibt) wäre, eine groß Octav Ausgabe von Wielands sämmtlichen Ubersetzungen (Lettern, Format u: Papier, so viel möglich der Göschischen Ausgabe der sämtlichen Schriften ähnlich) ich habe bereits an Vater Wieland hierüber geschrieben u: ersuche Sie, mit Rath u: That mir an die Hand zu geben [! gehen]. Dies Unternehmen für meine eignen Kräfte, wäre zu stark gewesen, aber nun geht es in s o l c h e r V e r b i n d u n g , auch für Wieland selbst beßer. — Das hauptsächlichste, was hiebey wahrscheinlich zu beseitigen seyn wird, sind die allfähligen Ansprachen der Weidmannischen Buchhandlwwg, deren Natur ich vollkommen denn kennen muß, und [! um] hierüber ins Reine zu kommen. Die Hauptfrage ist also — / 1 Will Vater Wieland. — / 2. Soll er Vorschläge machen, wobey er keine (oder wenigstens minder als wenn ich allein wäre) Rücksicht auf unser Verhältnis nihmt. — / 3. Würde Wieland, dem bereits übersetzten noch einiges beyfügen. — / 4. Wie u: welche Hinderniße u: Ansprachen können Weidmanns machen, mit denen wir übrigens in Freundschaft uns abzufinden trachten würden. Ich empfehle Ihnen also, dies ganz Geschäfte Ihrer viel vermögenden Freundschaft" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 23). — Karl August Böttiger schrieb dazu am 14. März 1803 an Georg Joachim Göschen: „Geßner will nun ernstlich an die Übersetzungen denken" (Gebhardt, 1911, S. 147). — Zu weiteren Projekten, die Geßner in dieser Zeit zu erwägen begann, vgl. etwa Nr. 207 zu 4 und Nr. 314 zu 91. 3 5 Brief e : Nr. [131], 3 8 W e g : Vgl. zu 22. 4 1 — 4 2 T o c h t e r : Charlotte Wilhelmine Geßner. 4 3 K i n d e r : Heinrich und Charlotte Wilhelmine Geßners Kinder Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm. 4 8 V e r l u s t . . . : Der Tod von Wielands Frau Anna Dorothea. 4 9 U n t e r s t ü t z u n g e n . . . : Wieland unterstützte seine Söhne Ludwig Friedrich August und Karl Friedrich, seine verwitwete Tochter Maria Karoline Friederike Schorcht und deren Familie, seine noch minderjährige Tochter Maria Luise Charlotte sowie die Familie seiner Tochter Amalia Auguste Erler. 5 4 m e i n G u t ZU

Oßmanstätt verkauft: Vgl. etwa Nr. 93. 57 Kauf . . . einließ: Wieland kaufte das Gut im Jahre 1797. 63 Revoluzion: Vgl. zu 12. 68 35 Jahre lang: Wieland heiratete im Oktober 1765. 9'

8 2 K ä u f e r : Christian Johann Martin Kühne.

132

April

1803

8 5 F r a n z o s e n k r i e g : Gemeint ist die Besetzung der Schweiz durch die Franzosen seit 1798. Die Befürchtungen über einen Krieg Deutschlands mit den Franzosen bewahrheiteten sich hinsichtlich des 3. Koalitionskriegs zwischen England, Rußland, Osterreich und Schweden gegen Frankreich im Jahre 1805, von dem Thüringen nicht betroffen wurde, und des Krieges Frankreichs gegen Preußen und Rußland ab 1806. 86 Schweizer-Revoluz i o n : Vgl. zu 12. 8 9 — 9 0 v e r g a n g n e n s e c h s e n e r l i t t e n e U n g e m a c h : Vgl. Nr. 128. 9 4 H i o b s t r ö s t e r : Anspielung auf das Buch Hiob des Alten Testamentes, besonders auf Kapitel 12 und 13. 1 0 1 — 1 0 2 u n s e r n a l t e n B r i e f w e c h s e l : Besonders in den Jahren 1795 und 1796, im Zusammenhang mit der Heirat seiner Tochter Charlotte Wilhelmine. 1 0 2 — 1 0 3 in I h r e m n ä c h s t e n : Weitere Briefe Judith Geßners in dieser Angelegenheit sind nicht überliefert. 1 0 3 — 1 0 4 Wiederherstell u n g I h r e r . . . G e s u n d h e i t : Vgl. dazu Nr. 128 (Z. 75ff). 1 0 5 S c h w e s t e r Sal o m o n G e s s n e r s : Anna Geßner. 1 0 8 — 1 0 9 i m S e p t e m b e r 1 7 9 6 : Bei der Abreise Wielands von seinem Besuch in Zürich bei der Familie Geßner. 1 1 1 — 1 1 2 b e i d e n H a u p t p a r t h e y e n : Die Patrioten als Vertreter der neuen Ordnung sowie die Aristokraten oder Oligarchen als Anhänger der alten Verfassung. 1 2 9 G l e i c h g ü l t i g k e i t . . . : Da Wieland in den letzten Jahren nicht an Judith Geßner geschrieben hatte. 1 3 4 L u i s e : Marie Luise Charlotte Wieland, geboren am 3. Mai 1789.

133. An G. Fr. Wilmans Weimar, 8. April 1803 H

Staats- und UB Hamburg, Signatur: Lit. Archiv Mit Korrekturen Adresse: A n / H e r r n B u c h h ä n d l e r W i l l m a n n s / in / a m M a y n , links daneben: fr. Siegelspuren Poststempel: R A W E I M A R Empfängervermerk: W i e l a n d / d e n ( 1 4 > ) 1 5 A p r . 1 8 0 3 D 1 Raabe, 1957, S. 1 2 6 - 1 2 7 D 2 Schelle, 1974, S. 1 2 6 - 1 2 8 , Nr. 7 Textgrundlage: H. — Z. 34 wurde a b e r statt ä b e r gesetzt.

Frankfurt

/

Varianten 20 1) ] erg

27 v e r f ä l s c h t ) ] v e r f ä l s c h t , >

E r l ä u t e r u n g e n : B: [69];

29 E i n e ] e i n e >

A: [139]

3 — 4 v o r e t l i c h e n M o n a t e n : Nr. [68]. 4—5 Ausarbeitungen von meinem ä l t e s t e n S o h n : Offenbar die Texte, die später im Band 1 der „Erzählungen und Dialogen von Ludwig Wieland" (vgl. Nr. 100 zu 50) veröffentlicht wurden. 5 — 6 Sie z e i g t e n Sich n i c h t u n g e n e i g t d a z u . . . : Vgl. Nr. [69], 1 9 — 2 0 Erklärung:

Nr. 132-136

133

Nr. [139], offenbar mit der erneuten Aufschiebung einer Entscheidung, die Werke Ludwig Friedrich August Wielands zu verlegen. Wieland bot das Buch schließlich am 16. Mai 1803 Georg Joachim Göschen an (vgl. Nr. 156), der es publizierte. 2 4 Erzählungen: Der zu 4—5 genannte Band enthält „Das Fest der Liebe. Eine Erzählung". 25 20 bis 2 2 B o g e n : Die zu 24 genannte Erzählung umfaßt in dem zu 4—5 genannten Band 13 Bogen. 2 6 z w e y G e s p r ä c h e n : Der zu 4—5 genannte Band enthält folgende „Dialoge": „I. Eugenie, Albert, hernach Bettina" und „II. Constanze, Alessandro". 2 9 2 bis 2 V2 B o g e n . . . : Der erste Dialog (vgl. zu 26) umfaßt 4 Bogen, der zweite Dialog reichlich 1 V2 Bogen; das Ganze also 5 V2 Bogen. 33 Nahmen a u f d e m Titel . . . : Der zu 4—5 genannte Band trug jedoch, entgegen den hier vorgebrachten Erwägungen, den Verfassernamen auf dem Titelblatt. 36 Erstlinge s e i n e r M u s e : Vgl. aber Nr. 7 zu 206 und zu 207 — 208 mit möglichen früheren Drucken von Werken Ludwig Friedrich August Wielands. 4 5 O s t e r n 1 8 0 4 : Ostersonntag war der 1. April 1804. 4 7 ZU v e r s p r e c h e n . . . : Wieland bat darum in Nr. 56; Wilmans scheint es nach dem 10. Dezember 1802 versprochen zu haben (vgl. Nr. 56

zu 29).

4 8 — 4 9 Taschenbuch

. . . Erzählungen:

Die Erzählungen „Rosalie

und Hulderich oder Die Entzauberung" und „Die Novelle ohne Titel", die in Wilmans „Taschenbuch für das Jahr 1804" erschienen (vgl. Nr. 40 zu 7).

[134]. Von Gebrüder Ramann Erfurt, 10. April 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: 125;

A: 138

[1351. Von K.A. Böttiger Weimar, vor 15. April 1803 Zum Text: Es ist nicht völlig auszuschließen, daß die Zusage Böttigers zur Hilfe bei Wielands Umzug nach Weimar mündlich gegeben wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 137

[136], Von J. Fr. Cotta Stuttgart, vor 15. April 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: [140]

134

April

1803

137. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 15. April 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 30 Mit Korrektur

Adresse: Herrn Ob. Cons. Rath Böttiger / Weimar — Mit Siegel Textgrundlage: H Variante

6 allem ] alx —> E r l ä u t e r u n g e n : B: [135];

A: —

2 — 3 L a c o n i s m u s in s e i n e m B r i e f s t i l . . . : Bezieht sich auf Nr. [136]. — Böttiger hatte am 26. Februar 1803, nachdem er das Manuskript gelesen hatte (vgl. Nr. 114), Cotta offenbar vorgeschlagen, Wieland ein Angebot zum Druck zu unterbreiten (Brief nicht überliefert); Cotta schrieb dazu am 8. März 1803 an Böttiger u. a.: „Indem ich Ihnen den verbindlichsten Dank für Ihr gütiges v. 26 Febr. bezeuge bitte ich Sie, H. Hofr. Wieland unter meiner Empfelung zu versichern, daß es mir grosse Freude machte wenn er mir den ,Menander' als Almanach oder Taschenbuch überlasse, unter dem Vorbehalt ihn nach einigen Jahren in der Sammlung seiner Werke herauszugeben. Honorar in Hinsicht auf Summe u. ZalungsZeit möchte er selbst bestimmen. Auch wünschte ich seine Meinung in Hinsicht auf die DruckEinrichtung, AusgabeZeit eines schiklichen Titelkupfers p. kurz alles so bestimmt daß ich gewiß seyn kan in Nichts seinen Willen zu verfehlen. Sie werden die Güte haben ihm meine tiefe Verehrung dabei zu bezeugen" (SLB Dresden, Signatur: Mscr. Dresd. h 37, Bd. 27 (4°), Nr. 119). — In seiner (ebenfalls nicht überlieferten) Antwort hatte Böttiger möglicherweise gebeten, Cotta möge selbst an Wieland schreiben und auch selbst das Honorar bestimmen; das geschah offenbar mit dem genannten Brief. 4 das b e w u ß t e M a n u s c r i p t : Menander und Glycerion (vgl. Nr. 72 zu

18).

4 — 5 SO theuer kaufen kann: In Wielands Haushaltsbuch ist unter dem

21. Mai 1803 eingetragen: „Zahlt Hr. Buchhändler Cotta in Tübingen pro honorar für das Mtf»»scrcpt Menander u Glycerion 100 Stück Pistolen ä 5 V2 = 550 Reichstaler" (Anhang 1,

Z. 35ff).

5 Bestandtheil

eines

Allmanachs:

„Menander

und

Glycerion"

erschien in dem „Taschenbuch für 1804", was Wieland hier noch nicht wußte. 1 0 G e b r a u c h ZU m a c h e n : Offenbar erklärte sich Wieland jedoch in einem nicht überlieferten und nicht zu erschließenden Brief mit den Vorschlägen Johann Friedrich Cottas einverstanden, worauf dieser das Honorar (vgl. zu 4 - 5 ) zahlte. 1 3 Cotta's B r i e f c h e n : Nr. [136], 1 4 in s e m p i t e r n a m . . . : Anspielung auf Plautus, Miles gloriosus 888 oder auf Cicero, Laelius 4, 15. 1 5 I h r e s g ü t i g e n A n e r b i e t e n s : Entweder in Nr. [135] oder während Wielands Aufenthalt in Weimar bzw. während Böttigers Besuch in Oßmannstedt am 11. April 1803 (vgl. Böttiger, 1838, S. 259) mündlich gege-

Nr.

137-138

135

ben. 1 9 K i s t e n : Ob Böttiger Kisten besorgte, ist nicht bekannt, aber anzunehmen. 2 2 — 2 3 R u s s i s c h e n M i s c e l l e n : Russische Miscellen. Hrsg. von Johann Gottfried Richter. Bd 1 - 3 (= Nr. 1 - 9 ) . Leipzig 1 8 0 3 - 1 8 0 4 . - In Band 1, Nr. 2, sind folgende Beiträge enthalten: 1 — 4 0 Probe einer Uebersetzung von Scheraskows Kadmus und Harmonia 41— 74 Briefe über Kiew. Aus Ismailows Reise durch das südliche Rußland 75— 81 Ueber Volksmährchen und Volkslieder in Rußland 82—102 Tschurilo Plenkowitsch [Rittermärchen] 103—127 Wassili Bojuslajewitsch [Rittermärchen] 128—134 Russische Volkslieder. [Enthält:] Das Beerchen, das rothe 135—157 Notizen über die russische Litteratur. [Enthält:] 1. Piketows Pantheon der russischen Schriftsteller. 2. Ueber die neuesten und merkwürdigsten Erscheinungen der russischen Litteratur. Fortsetzung 158—175 Von der Liebe zum Vaterlande und dem Nationalstolze. Aus Karamsins Journale: der Verkündiger 176—190 Ueber die neuzuerrichtenden Adelsschulen in Rußland. Ein Brief aus Tula. Aus Karamsins Verkündiger 191 — 198 Thierknochen von ungewöhnlicher Größe, die im Jaroslawischen Gouvernement gefunden worden sind. Aus einem Briefe des Grafen Alexei Iwanowitsch Mussin-Puschkin an einen seiner Freunde in Moskwa. Für welchen der Beiträge sich Wieland interessierte, ist nicht bekannt. 2 6 f ü r mich bestellen zu l a s s e n : Im Verzeichnis von Wielands Bibliothek (1814) nicht aufgeführt. 2 8 M a d a m e K ü h n e . . .: Christian Johann Martin Kühne und seine Frau hielten sich in dieser Zeit in Oßmannstedt auf, wahrscheinlich um die Modalitäten der Ubergabe des Gutes zu besprechen. In diesem Zusammenhang wurde offenbar in Oßmannstedt Nr. 142 geschrieben. 3 2 b e w u ß t e n P u n k t : Der Verbleib der Grabstätten von Anna Dorothea Wieland und Sophie Marie Therese Brentano in Oßmannstedt. 3 4 Lied v o n e i n e m j u n g e n M e n s c h e n . . .: Wahrscheinlich Gottlieb Hillers „An Vater Gleim", erschienen im NTM 1803, Band 2, S. 81—83, in der Rubrik „Threnodieen".

138. An Gebrüder Ramann Weimar, 15. April 1803 H D

1846 in der Autographen-Sammlung von W. Weinerth. — Verbleib unbekannt Merkwürdige Autographen. Bisher noch nicht veröffentlichte eigenhändige Schreiben ausgezeichneter Personen. In: Neueste Weltkunde. Von Dr. H. Mr. Malten. 1846. Vierter Band. S. 2 0 6 - 2 0 7 Textgrundlage: D. — Die Unterschrift Z. 28 wurde, entsprechend Wielands Gebrauch, nicht gesperrt wiedergegeben. Zur Datierung: Seuffert verzeichnet den Brief sowohl unter dem 15. April 1803 (Prolegomena 9, 1940, S. 115, Nr. 4657) wie unter dem 15. April 1804 (ebenda, S. 125, Nr. 4778). Die Richtigkeit der in D überlieferten Jahreszahl 1803 ergibt sich u. a. aus der erwähnten Übersiedlung Wielands von Oßmannstedt nach Weimar in dieser Zeit.

April 1803

136 E r l ä u t e r u n g e n : B: [134];

A: —

3 Anerbieten vom lOten h u j u s : In Nr. [134], Vgl. dazu Nr. 125 (Z. 9ff). 5 h a l b - E i m r i g e n F ä ß c h e n : Bezogen offenbar auf das Flüssigkeitsmaß Eimer (vgl. Nr. 16 zu 9), hier also reichlich 35 Liter fassend. 6 ZU e r h a l t e n : Vgl. dazu und zu den weiteren Bestellungen Wielands Verzeichnis seines Weinbestandes vom 24. Oktober 1803 (Beilage 3, Z. 301 ff). 6 H H W : Für: Herrn Hofrat Wieland. 8 - 9 S t ö t z e r . . . H a u s e : Vgl. Nr. 93 zu 63. 9 b i n n e n 1 0 bis 1 4 T a g e n : Der Umzug von Oßmannstedt nach Weimar war erst kurz vor Mitte Mai 1803 abgeschlossen. 1 3 M e n e s c h e r A u s b r u c h : Schwerer ungarischer Wein aus dem Menes-Gebirge; Ausbruch: nach Adelung (1, 1793, Sp. 580): „Dasjenige, was ausgebrochen worden. So wird derjenige Ober-Ungarische Wein Ausbruch genannt, der aus den reifsten ausgebrochenen, ausgelesenen, Beeren von selbst auströpfelt" = Auslese. 1 4 Rüs t e r : Wein aus der Umgebung der Stadt Rust im Burgenland, am Neusiedler See. 1 5 F r o n t i g n a c : Gemeint: Frontignan, Muskatwein aus der Gegend der französischen Stadt Frontignan. (Ob die falsche Form ein Versehen Wielands oder ein Lesefehler in D ist, bleibt unsicher.) 1 7 — 1 8 bisher g e w o h n t e n Bezeichnung: Welcher Art sie war, ist nicht bekannt. 2 2 E i m e r : Vgl. zu 5. 2 2 — 2 3 rot h e n E r l a u e r : Vgl. dazu Nr. 125 (Z. 23ff und zu 25). 2 3 nicht e h e r . . .: Vgl. dazu Z. 7ff und zu 8—9. 2 5 B e z a h l u n g . . .: In Wielands Haushaltsbuch ist unter den 17. Mai 1803 eingetragen: „pro Accis und Licent für 2 7/« Eimer auslindischen Wein 4. 21. 4 Reichstädt'' (vgl. Anhang 1, Z. 58f); diese Zahlung könnte sich möglicherweise auf diese (und die am 18. März 1803 bestellte) Sendung beziehen, wenn Wieland die anstehende Rechnung nicht erst am 11. Juni 1803 bezahlt (unter diesem Datum ist die Zahlung von 65 Reichstalern „ä conto" an die Gebrüder Ramann vermerkt; vgl. ebenda, Z. 142ff).

[139!.

Von G. Fr.

Wilmans Frankfurt/Main,

15. April

1803

Zum Text: Der Brief enthielt offenbar wieder einen aufschiebenden Bescheid über die in Nr. 133 zur Publikation vorgeschlagenen Werke Ludwig Friedrich August Wielands, denn Wieland bot sie in Nr. 156 Georg Joachim Göschen zum Verlag an. E r l ä u t e r u n g e n : B: 133;

A: —

[140].

An J. Fr.

Cotta Weimar, nach 15. April

1803

Zur Datierung: Wann Wieland den Brief Cottas (Nr. [136]) beantwortete, ist nicht bekannt, doch wird es bald nach Eingang von Cottas Schreiben geschehen sein. Da sich Wieland in

Nr. 138-141

137

Nr. 137 sehr positiv über Cottas großzügige Bezahlung der Erzählung „Menander und Glycerion" (vgl. Nr. 72 zu 18) äußerte, ist es wahrscheinlich, daß er in diesem Zusammenhang Cotta (auf dessen Bitte hin?) eine weitere Erzählung für das folgende Jahr versprach. E r l ä u t e r u n g e n : B: [136];

A: —

141. An G.J. Göschen Oßmannstedt, 17. April 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/N 26 Mit Korrekturen. Z. 68 u n d bis Z. 73 am linken Rand angestrichen (Göschen?) Empfängervermerk: O s s m a n s t a e d t 1 7 A p r i l 1 8 0 3 / W i e l a n d / e m p fangen den * D Gruber, 1828, S. 3 5 3 - 3 5 8 (Teilabdruck) Textgrundlage: H. — Z. 25 wurde ich, statt ich,, gesetzt. Varianten 18—19 s t a n d ( z u m a h l J x x —> 14 im ] d u r c h d e n > 16 m i t ] m i r > Stand, z u m a h l > 25 ich, ] ich es, > ich,, (unvollständige Korrektur) 29 ä r m e r ] i m m e r ärmer > 30—31 v o n . .. u m g e b e n e n ] erg 43 s u c h t e ] mir —> 48 m i r ] erg 50 o h n e ] o h n e allen > 54 die ] u n d die > 69 n e u e ] erg 71 s e l b s t ] a -> 79 ist ] ist, > 86 d e n R a u m ] erg 113 a u f . . . Z u s a m m e n k u n f t ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B: [117];

A: [147]

5 B r i e f : Nr. [117], 1 0 — 1 1 v o r 2 Jahren jubilierter deutscher Schriftstell e r : Jubilieren, nach Adelung (2, 1796, Sp. 1442): „einen Bedienten Alters wegen seiner Dienste mit Beybehaltung der halben Besoldung entlassen; vermutlich, so fern solches gemeiniglich nach geleisteten fünfzigjährigen Diensten geschiehet". — Wieland bezieht sich darauf, daß 1751 seine ersten Werke veröffentlicht wurden, er also 1801 dem Publikum fünfzig Jahre gedient hatte. 12 Sämmtlichen Werke: Vgl. Nr. 11 zu 23. 1 4 — 1 5 G u t e s : Das Gut Oßmannstedt; zu seinem Verkauf vgl. etwa Nr. 93. 1 6 S c h u l d e n l a s t : Vgl. dazu die im Zusammenhang mit dem Verkauf des Gutes Oßmannstedt geleisteten Zahlungen (Anhang 3, Z. 192 ff) sowie die im Mai 1803 erfolgende Rückzahlung einer Schuld von 200 Louisd'or an die Fürstliche Kammer, von 3000 Reichstalern an die Fürstliche Kriegskasse und von 1000 Reichstalern an den Kammerkonsulenten Siegmund Christian Gottlieb Kirchner (Anhang 1, Z. 60ff, 73ff, 7 8 f f ) . 2 2 C e r e s u n d P a l e s : Ceres ist die römische Göttin des Pflanzenwuchses, Pales die römische Göttin der Nutztiere. 3 0 — 3 1 z a h l r e i c h e n F a m i l i e : Zu den von Wieland zu unterstützenden Mitgliedern seiner Familie vgl. Nr. 132 zu 49. 33 Summe:

April 1803

138

Wieland ließ „ A n f a n g s M a y " 1803 an G ö s c h e n 677 Reichstaler und 8 gute G r o s c h e n durch Christian J o h a n n Martin K ü h n e aus den Geldern für den Verkauf des G u t e s Oßm a n n s t e d t überweisen, o f f e n b a r die g e s a m t e bestehende Schuld (vgl. Anhang 3, 1 7 3 f ) . — G ö s c h e n schrieb dazu am 26. April 1803 an Karl August Böttiger: „Vater Wieland will an mich

500 Taler, die ich ihm vorgeschossen habe, zurückzahlen. Von dieser

Summe

sollen unsre Künstler unmittelbar in Weimar bezahlt werden, w e n n es Wielands Ernst ist, diese S u m m e abzutragen. Ich habe ihn vorigen Posttag d a r u m g e f r a g t " (Gerhardt,

1911, S. 148f). hatte

zuerst

35—36 Griechischen Theaters: Vgl. Nr. 6 zu 75. - Wieland am

21.

April

1802

(vgl.

B W 15)

Göschen

den

Plan

vorgetra-

5ten

gen. 37 Theil des Aristipps: Vgl. Nr. 6 zu 16. — Das Versprechen in Nr. 64 (vgl. dort zu 5—6). 38 Oßmannstättischen Unterhaltungen: Vgl. Nr. 76 zu 72.

4 9 L i e b h a b e r . . . : Christian J o h a n n Martin Kühne, mit d e m Wie-

lands Schwiegersohn Karl Wilhelm Konstantin Stichling A n f a n g Februar 1803 die entscheidenden Verhandlungen führte.

5 0 b a a r b e z a h l t : Der Kaufpreis betrug insgesamt

3 1 9 0 0 Reichstaler, von d e n e n K ü h n e 3 0 0 0 Reichstaler im April 1803, 16963 Reichstaler am 18. Mai 1803 bar bezahlte, verschiedene Schulden, u. a. an G ö s c h e n , beglich und die auf d e m Gut lastende Hypothek ü b e r n a h m (vgl. dazu Anhang 3, Z. 165 ff).

5 3 in w e n i -

gen Wochen . . . schuldenfrey: Im Laufe des Mai 1803 (vgl. zu 16, zu 33 und zu 50).

5 4 I n t e r e s s e n : Die Zinsen, die Wieland für das in der damaligen Zeit ausge-

liehene Geld erhielt (vgl. Anhang 1, Z. 21 ff und Anhang 3). erhielt

vierteljährlich

250

Reichstaler

Pension

Fürstlichen

Kam-

gen.

6 5 N o t e . . . : Nicht überliefert. — Zu der Göschen zurückgezahlten Schuld 68 Aristipp

ZU v o l l e n d e n :

. . .:

der

57 Speculationen

mehr verwirklicht.

Anträge

von

mer.

vgl. zu 33.

und

5 4 P e n s i o n : Wieland

Vgl. Z. 34ff und Anmerkun-

Vgl. zu 36—37; der Plan wurde nicht

75 Zeitraum zwischen dem 36sten und 37sten Band

. . . : Band 36 war 1801 bzw. (in der Q u a r t a u s g a b e ) 1802 erschienen; die Bände 37 und 38 (allerdings mit anderem Inhalt als hier e r w o g e n ) 1805 und nur in der billigsten A u s g a -

be. liegen:

NAM.

84 Ion: Vgl. Nr. 6 zu 27. Beide

Übersetzungen

84 Helena: Vgl. Nr. 5 zu 3. erschienen

schließlich

im

AM

85 fertig bzw.

in

86—87 eines . . . Bandes der Sämmtlichen Werke: Nicht ausge-

führt; G ö s c h e n lehnte den Vorschlag o f f e n b a r in Nr. [147] ab.

8 8 37.

B a n d . . .:

Die Bandzahl ist w e g e n einer B e s c h ä d i g u n g der Handschrift nicht lesbar; vermutlich meint Wieland den Band 37 der SW.

am 1. Mai 1803.

8 9 O s t e r m e s s e : Die O s t e r m e s s e begann in Leipzig

101 Ihnen nächstens in Leipzig: Das Ergebnis der Bespre-

chungen Karl August Böttigers mit G ö s c h e n ist nicht bekannt. D a ß Böttiger sich zur M e s se in Leipzig aufhielt, ergibt sich aus Nr. 154, einer Vollmacht zu Verhandlungen mit der W e i d m a n n s c h e n B u c h h a n d l u n g über Wielands geplante G e s a m t a u s g a b e seiner Uberset-

zungen.

1 0 5 alle a n d e r n S t ü c k e des Euripides . . .: Wieland hatte sich, im

Z u s a m m e n h a n g mit d e m Plan des T h e a t e r s der Griechen (vgl. zu 35—36), aber auch unabhängig davon, die Ubersetzung aller D r a m e n des Euripides und des Aristophanes vorbehal-

Nr. 141-142

139

ten (vgl. Nr. 49), ohne diesen Plan noch auszuführen. 1 1 3 nächste Zusammenk u n f t : Die nächste Begegnung zwischen Wieland und Göschen fand erst im November 1804 in Weimar statt (vgl. Nr. 383), nachdem in der Zwischenzeit die Korrespondenz zwischen beiden fast völlig geruht hatte.

142. Chr. J. M. Kühne und Chr. M. Wieland an Karl August von Sachsen- Weimar und Eisenach Weimar und Oßmannstedt, 18. April 1803 H

ThHStA Weimar, Signatur: A 4145, Bl. 114 Mit Respektabstand. — Schreiber; Z. 2 G n ä d i g s t bis H e r r , Z. 9—10 (Datum) ein zweiter Schreiber; Z. 8 u n t e r t h ä n i g s t e und Z. 10 (Unterschrift) Wieland eigenhändig; Z. 9 (Unterschrift) Kühne eigenhändig

Adresse: Serenissime / Ad

/ Regim. ill. Vinar.

Links oben gekröntes Rautenkranzwappen, darunter in anhängenden 1. gr. und C D V , daneben: L 4 4 9

Kartuschen:

Empfängervermerk: Ps. d 23 April 1803 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

4 K a u f - C o n t r a c t : Das Original des Kaufvertrags (ThHStA Weimar, A 4144) ist laut Auskunft des Archivs vom 24. April 1996 „gegenwärtig nicht benutzbar". In der Akte A 4145, Bl. 119 — 133, dieses Archivs befindet sich eine Abschrift des Kaufvertrags mit Vermerken Wielands und Kühnes zur Anerkennung des Vertrages, die wir deshalb wiedergeben: Copia Zu wißen sey hiermit, daß zwischen dem Fürst/zVA SächRischen Hofrath Herrn Christoph Martin Wieland, allhier, zu Oßmannstedt Verkäufer eines und Herrn Christian Johann Martin Kühne, dermalen zu Weimar, Abekäufern andern Theils, nachfolgender 5 Kauf-Contract wohlbedächtig verabredet und abgeschlossen worden. Es verkaufet nämlich I unter anhoffender lehnherrlicher Confirmation, der Herr Hofrath Christoph Martin Wieland sein alhier gelegnes und von der Gemeinde Oßmannstedt besage des Kauflo contracts d i dato 15. Merz 1797. et confirmato 19 Januar 1798. acquirirtes Erblehnguth und Zubehör, mit allen diesen Guthe anklebenden Rechten, Freyheiten und Gerechtigkeiten auch Nutz und Beschwerungen als: 1.) die aus zwey Flügeln bestehenden Schlosgebäude, nebst den daran liegenden Wirthschaffts- und Nebengebäuden, Höfen und allem, was in dem Gebäude Erd15 Band- Nied- und Nagelfeste ist, 2.) den an diesen Schloßgebäude liegenden und mit Inbegriff derselben nach der im Jahr 1796. vorgekommenen Meßung 27. Acker 27 V2- Ruthen haltenden Schloßgarten.

140

April

1803

3.) 30. Acker Ritterguths Arthland, wie solches in der Beylage sub O bemerckt ist. 4.) D a s sogenannte Pfarrguth an 1 6 8 3/8- hcker Arthland, wie dasselbe in der Beylage sub specificirt angegeben ist.

5.) 12. Acker 7. Ruthen Ritterguths Wiese, nach der neuern Meßung von der sogenannten großen Hecke an der Ilm, mit Innbegriff des daranliegenden Arthlands 6.) Die ohngefähr 1. Acker haltende Uferwiese, unter dem Schloßgarten, nebst dem daran liegenden Uferholz an der Ilm. 7.) 5 V4. Acker 10 Ruthen, Buschholz am langen Weinberg, 8.) die darunter liegende Wiesen an 2 '/2 Acker 9.) den Teichgarten mit den drey Fischhältern an der Maiengaße, 10.) 84. Acker Holz im Hetschburger Revier 11.) die auf diesem Erblehnguth ruhende Accis- und Tranksteuerfreyheit von allen Artikeln, und zwar in Ansehung des Biers auf Einhundert Eimer Bier, ingleichen die Gleits- und Marktfreyheit. 12.) Das freye Brauen und Darren im Oßmanstedter Brauhauße, soviel zur Consumtion in des Herrn Abekäufers Haushaltung erforderlich ist, so daß außer den Beytrag zur Feuerung weder ein Pfannenzins, noch sonst etwas zur Reparatur des Brauhauses, deßen Geräthes und so weiter vom Herrn Abekäufer beygetragen wird. 13.) Das freye Mahlen Schrooten und Oelschlagen, zur Hälfte in der OßmanstedterMühle, soviel zur Haushaltung und Oeconomie des Herrn Abekäufers nöthig und in so fern dieses alles der Müller nach dem neuerlichen Receß zu prästiren schuldig ist. 14.) Die Trifft auf 150 Stück Schaafvieh, exclusive der Mehrung, welche jedoch nicht '/3ld der ganzen SchaafvieÄhaltung übersteigen darf, und in der Maase daß Herr Abekäufer sein Vieh mit vor den Gemeindehirten gegen den gewöhnlichen Lohn treiben läßet. 15.) Die besage des Conceßionsbriefs de dato 19. Januar 1798. gnädigst concedirte Nieder- oder Erbgerichtsbarkeit auf den obgedachten Schloßgebäude, den daran befindlichen Nebengebäuden darzu gehörigen Höf- und Garten soweit solche in dem dermaligen Umfang begriffen, und mit Mauern Wänden und Zäunen verwahrt sind, endlich 16.) die besage des vorhin angezogenen Conceßionsbriefs concedirte Nieder-Jagd-Gerechtigkeit in dem an gedachten Schloßgebäuden liegenden Schloßgarten und in dem an der Maiengaße gelegenen Teichgarten, so wie Herr Verkäufer solches alles zeither besessen, genutzt, und da mit beliehen worden, an Herrn Christian Johann Martin Kühne, um und für eine wahre Kaufsumme von 30,000 teichstaler schreibe Dreyßig Tausend Reichsthaler in Laubthalern zu 39 groschen — oder Courenti aus Speziesthalern zu 34 groschen und Einhundert und Fünfzig Reichsthaler Schlüßelgeld, in gedachten Münzsorten, erb und eigen thümlich, dergestalt daß, II Herr Verkäufer sothanes Erblehnguth mit allem Zubehör dem Herrn Abekäufer den 2 t e n May dieses Jahres, zu übergeben, auch die Lehn davon aufzulassen und dabey die bereits im vorigen Herbst geschehene Bestellung des jezzigen Winterfelds, nebst den angesäeten Futter-Kräutern ingleichen den zur heurigen Sommerbestellung erforder-

Nr. 142

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141

liehen Saamen an Gerste und Hafer dem Herrn Abekäufer unentgeldlich zu überlaßen verspricht, und demselben frey stellt, was er dafür dem Herrn Verkäufer in deßen Wirthschafft von der diesjährigen Erndte an Korn und Waizen überlaßen will. Hiernächst macht sich III Herr Verkäufer verbindlich, von dem zu diesem Guthe gehörigen Wald- und Wiesenhölzern von jezzo an nichts für sich schlagen zu laßen und dennoch die auf dem verkauften Guth und Zubehör hafftenden jährlichen onera, als: 1.) Einhundert und Zwölf Reichsthaler, in Laubthalern zu 38 groschen und Einer Clafter harten Scheiten an die hiesige Pfarrey 2.) Sechs Thaler Präsentgeld in Conventions Münze an fürst liehe Cammer zu Weimar, ingleichen 3.) Zehen Groschen 9 (Pfennig) terminliche Steuer von den im Schloßgarten befindlichen steuerbaren Flekken. an die Behörden bis Ostern dieses Jahres zu berichtigen, auch für alle Retardaten zu stehen und zu hafften. IV. Dagegen verspricht Herr Abekäufer die oben im §. 1 erwähnten Dreyßig Tausend Reichsthaler Kaufsumme, ingleichen die stipulirten Einhundert und Fünfzig Thaler Schlüsselgeld folgendergestalt zu praestiren, daß nemlich Herr Abekäufer nicht nur die c e f ! *° auf diesem Guthe und Zubehör gegen lehnherrlichen Consens und 3 '/2Interessen hafftenden Zehntausend Reichsthaler in Laubthalern zu 36 groseben —, welche die herzogArfv Cammer I.eihbank zu Altenburg auf sothanes Guth Anlehns weise vorgestreckt hat, und hoffentlich darauf länger stehen laßen wird, als eine Realschuld mit übernimmt, und dafür verhafftet bleibt, sondern auch sich verbindlich macht, die nach Abzug dieses lehnherrlichen Consens Capitals verbleibenden Neunzehn-Tausend Einhundert Sechs und Sechzig Thaler 16 groschen — Kaufgelder, und außerdem Einhundert und Fünfzig Thaler Schlüßelgeld, beydes in Laubthalern zu 1 rekhstaler 15 groschen — bey der am 2 ten May dieses Jahres erfolgenden Uebergabe an Herrn Verkäufern baar zu bezahlen. Demnächst übernimmt auch V. Herr Abekäufer die oben im § III. angeführten onera und verspricht, solche von Ostern dieses Jahres an, an die Behörden gehörig zu entrichten; so wie er auch VI. sich verbindlich macht, die auf dem Guthe gegenwärtig dienenden zwey Knechte und zwey Mägde, so lange ihre jetzige Mieth-Zeit dauert, in seinem Dienst zu behalten, und ihnen den accordirten Lohn von Ostern dieses Jahres an, zu verabreichen. VII. Herr Verkäufer erbietet sich, das auf diesem Guthe befindliche Vieh nebst Schiff und Geschirr, und andern oeconomischen Geräthschaften an Herrn Abekäufer entweder nach der Taxe, oder einer deshalb zu treffenden gütlichen Uebereinkunft bey der Guths-Uebergabe käuflich zu überlaßen und darüber mit dem Herrn Abekäufer besonders zu conveniren. VIII. Herr Verkäufer macht sich zur Gewähr der verkauften Stücke in so weit anheischig, wie solche ihm selbst bey Acquisition dieses Guths und Zubehör von der Gemeinde Oßmanstedt geleistet worden. Daher soll auch die Gewährleistung derjenigen Grund-

142

April

1803

stücke, welche Herr Abekäufer von dem Ritterguths Feld erhält, nur da nach dem Ruthengehalt Statt finden, wo sich die Stücke nicht gerade Spellen lasen. Die übrigen Grundstücke aber übernimmt Herr Abekäufer, so wie Herr Verkäufer solche von besagter Gemeinde übergeben erhalten, und zeither beseßen hat, ohne deshalb eine specielle Gewähr nach dem Ruthengehalt zu fordern. IX. Uebrigens ist noch hier zu gedenken, daß die dem Herrn Abekäufer mit verkauften 10. Acker Pfarrguth und die darzu von der großen Gebreit an der Allee dem Schloß gegenüber geschlagenen 5. Acker Ritterland sowohl, als die 12 Acker 7. Ruthen Wiese mit Inbegriff des daran liegenden Arthlands an der so genannten großen Hecke an der Ilm von aller und jeder Trifft befreyet sind, und die Gemeinde Oßmanstedt dafür zu stehen hat, daß sothane Gebreite von 15. Acker Arthland, wie auch erwähnte Wiese zu jeder Zeit gehegt, und der Huth auf keine Weise ausgesetzt werde. X. Die oben im § . 1 . angeführten Gebäude, Gärten Felder Wiesen und Holzungen werden zwar als steuerfreye Grundstücke verkauft, auch in der Maase gewährt. Da gleichwohl der grose Schloßgarten 10 '/4- Acker steuerbares Land welches zusammen 10 groschen 9 S f - (Pfennig) terminlich steuert mit enthält; so sind dennoch dem Herrn Abekäufer dieser in gedachten Garten mit liegenden steuerbaren Stücke halber keine Gemeinde frohnen, Einquartirungen und dergleichen Gemeinde Lasten aufzubürden, sondern die Gemeinde Oßmannstedt hat solche allein und ohne Concurrenz des Herrn Abekäufers zu übernehmen und zu tragen, und derselbe ist nur verbindlich, sich die etwan nach dem Steuerfuß zu machenden Anlagen, worzu jeder andere Ritterguths Besitzer, wenn er steuerbare Grundstücke besitzt, mit contribuirt, in Ansehung der im erwähnten Garten befindlichen steuerbaren Grundstücke gefallen zu lassen. XI. So wie die Gemeinde Oßmanstedt, Sich anheischig gemacht, die Brunnen-Röhrenfahrt von der Quelle an bis zur vormaligen Starkischen Pachters Wohnung, ingleichen die nach den Brauhause hin und sonst gemachten Wasserableitungen auf ihre alleinige Kosten beständig in guten Stand zu erhalten, und auserdem zur Erhaltung der von der vormaligen Starkischen Pachters Wohung an, nach dem Schloßhof zu bis an das Johann Nicola»/ Michelische Haus, am Ausgange des Dorfs gehenden Röhrenfahrt ein Drittheil der Reparatur Kosten jedesmal beyzutragen; so ist dargegen Herr Abekäufer verbunden, davon die andern zwey Drittheile und die Unterhaltungskosten der Röhrenfahrt von gedachten Michelischen Hause bis in den Schloßhof ganz allein zu übernehmen, und zu bestreiten. XII. Immasen nun beyderseits Contrahenten mit vorgedachten Kaufhandel nach allen seinen Puncten und Clausuln vollkommen zufrieden sind, und, solchen immer fest und unverbrüchlich zu halten, einander wechselseitig zugesichert haben; als haben sie auch zu dem Behuf allen diesen Kauf-Contract entgegenstehenden Ausflüchten überhaupt, insbesondere aber der Ausflucht des Betrugs, Irrthums, Uebereilung, arglistigen Ueberredung, anders verabhandelter als niedergeschriebener Sache, der Verletzung über oder unter die Hälfte, dem remedio leg: Cod: 2. de rescind. vend. der Wiedereinsetzung in vorigen Stand, und der Rechts-Regel, daß eine allgemeine Verzicht nicht gelte, wenn nicht eine besondere vorhergegangen, oder wie sie sonst immer erdacht werden mögen, wißentlich und wohlbedächtig entsagt, auch diesen Contract eigenhändig unter-

115

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Nr. 142

143

schrieben und besiegelt, und solchen bey höchster Behörde zur Confirmation einzureichen beschlossen. 165 So geschehen Oßmanstedt den 7 ten Februar / 1803. (L. S.) Chr. Joh: Martin / Kühne (L. S.) C. M. Wieland Actum Weimar den 23. April / 1803. 170 Im Lehns Cabinet erschien H. Christian Johann Martin Kühne, allhier, und bekennte sich nicht nur zu den ganzen Innhalt gegenwärtigen Kauf Contracts, sondern recognoscirte auch seine nebenstehende Namens Unterschrifft und beygefügten Petschaffts Abdruck als seine Hand und Sigel. Nachrichtlich ut s u p r a Gottlieb Meissel 175 fürstlich Sächsischer Lehns-Secretarius Daß der Fürst lieh Sächsische Hofrath, Herr Christoph Martin Wieland, allhier, sich sowohl zu den Innhalt des vorstehenden Kaufcontracts bekannt, als auch seine darunter befindliche Namens-Unterschrifft nebst Siegel als seine eigenhändige anerkannt hat; solches wird hiermit glaubwürdig attestirt. Oßmannstedt den 19. April i»" 1803. (LS) Fürst/«v& Sächsische Gerichte daselbst Gottlob Kirchner / Gerichtshalter 6 C o n f l r m a t i o n s U r k u n d e : Im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar (Signatur: A 4145, Bl. 140) befindet sich folgende Abschrift dieser Urkunde: Copia Consens- und Confirmations-Urkunde. V. G. G. Wir Karl August, Herzog zu Sachsen p totus titulus 5 Urkunden und bekennen hiermit: Demnach Uns Unser Hof-Rath Christoph Martin Wieland, zu Oßmannstedt, in Unterthänigkeit zu vernehmen gegeben, was maasen er sein allda besitzendes Erblehn-Guth und Zubehör an Christian Johann Martin Kühne, allhier, um und vor D r e y ß i g T a u s e n d R c / f / u t h a l e r und E i n H u n d e r t u n d f ü n f z i g Re/VÄ/thaler Schlüßel-Geld, beydes in Laubthalern zu 39 groschen, oder 10 Conventions-Speciesthalern zu 34 groschen —„ käuflich überlassen, wie nachstehenden Kauf-Contract, wovon zu den Lehns-Acten eine beglaubte Abschrift genommen worden das mehrere besaget: (Inseratur Originale ret. cop. vid.) mit unterthänigster Bitte, Wir möchten Unsern Lehnherrlichen Consens hierein zu er15 theilen und den abgeschloßenen Kauf-Contract zu confirmiren in Gnaden geruhen, Wir auch hierunter zu willfahren kein Bedencken gefunden; Als consentiren Wir nicht nur in ersagten Verkauf, sondern confirmiren auch den darüber abgeschloßenen KaufContract aus Landesherrlicher Macht und Gewalt und wollen, daß demselben in allen seinen Puncten und Clausuln genau nachgelebet und von keinem Theil darwider ge20 handelt werden solle, jedoch Uns an Unserer auf sothanem Lehn-Guthe habenden LandesfürstAV/ii« Hoheit, Lehn, Präsent-Gelde, Folge, Diensten auch andern Gerechtigkeiten mehr und sonst jedem Dritten an seinem etwa daran habenden ältern Rechte ohne Präjudiz.

144

April 1803

Urkundlich haben Wir diesen Consens- und C o n f i r m a t i o n s - B r i e f eigenhändig vollzog e n und mit U n s e r m fütst/ichen Insiegel b e d r u c k e n lassen. So g e s c h e h e n und g e b e n Weimar den 13 May 1803

25

D e r Text wird mit „ v e r t . " abgeschlossen, als Verweis auf den E n t w u r f eines Briefes des Lehnsamtes an den Herzog Karl August von Sachsen-Weimar und Eisenach, der auf d e m folgenden Blatt (Blatt 141) beginnt: Serenissimo. Durchlauchtigster p Mittelst des Folio 124. beygeschlossener L e h n s - A c t e n sub A ersichtlichen Schreibens hat bey uns der H o f - R a t h Wieland zu O ß m a n n s t e d t mit Überreichung des K a u f - C o n tracts, angezeigt, daß er bis auf höchsten Lehnherrlichen Consens sein dortiges Erb- 5 lehn-Guth an den K a u f m a n n Christian J o h a n n Martin Kühne, allhier, für 30.000 teichsthaler und 150 reichstaler Schlüßel-Geld, bevdes in current Münz-Sorten, verkaufet habe auch zugleich um Ertheilung des Lehnherrlichen Consenses hierein und Confirmation des Kauf-Contracts nachgesucht. Wir fanden zuvörderst nöthig über den § IX und XI. des Contracts die dabey inter- in essirte G e m e i n d e O ß m a n n s t e d t v e r n e h m e n zu lassen. Es hat jedoch selbige dabey nichts einzuwenden g e f u n d e n und da uns n u n m e h r g e g e n diese V e r ä u ß e r u n g kein weiteres Bedencken beygehet; So haben wir unter a n h o f f e n d e n höchsten G e n e h m i g u n g Ew. p die Consens- und C o n f i r m a t i o n s - U r k u n d e e n t w e r f e n lassen, senden solche im Anschluß zu Höchst D e r o gnädigst gefälligen Vollziehung devotest ein und beharren is in tiefster Verehrung / Ew. p Weimar, / den 13 May / 803. Regimen Ackst. 1.) M u n d u m Confirmationis. 2.) Acta Feudalia 2 Vol. d a r u n t e r : Infirmirt Christian J o h . Martin 28 J u n y 1803 / Wickler

/ Kuhn zu O ß m a n s t e d t durch P f a f f e n / den

143. Von Karl August von Sachsen- Weimar und Eisenach Weimar, 18. April 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/111, 6, 8 Blatt mit Zierrand Textgrundlage: H Zum E m p f ä n g e r : O b Karl August das Billet tatsächlich an Wieland richtete, ist unsicher. D e r Form nach handelt es sich um ein Stadtbillet; Wieland hielt sich aber in dieser Zeit in O ß m a n n s t e d t auf, w o er mit d e m K ä u f e r seines Gutes, Christian J o h a n n Martin Kühne, die Ubergabemodalitäten besprach und z u s a m m e n mit diesem am gleichen Tag den K a u f vertrag zur Bestätigung an den Herzog sandte (vgl. Nr. 142). A u ß e r d e m ist über den im Brief erwähnten Sachverhalt sonst nichts überliefert.

Nr. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

2 nach Coburg:

145

142-145

A: —

Sachverhalt nicht ermittelt. — Falls sich Karl August in Nr. 116 hin-

sichtlich des Besitzers der Partitur von Wielands und Anton Schweizers „ R o s a m u n d " ge-

2 Mann:

irrt hatte, könnte sich der Brief auf die B e m ü h u n g e n d a r u m beziehen. Nicht ermittelt.

144. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 22. April 1803 H SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 31 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —; 3

Homo proponit

A: —

. . .: Mittellateinisches Sprichwort, möglicherweise gebildet nach

„Cor hominis disponit vitam suam, sed domini est dirigere gressus eius" (Sprüche Salomonis 16,9).

4

Schillers Johanna:

Friedrich von Schillers „Die Jungfrau von Or-

leans" (vgl. Nr. 104 zu 73 — 74). — Am 23. April 1803 fand die erste A u f f ü h r u n g dieses Dramas in Weimar statt; die nächsten A u f f ü h r u n g e n folgten am 30. April sowie am 7. und 30.

Mai

1803.

4—5

Hindernisse:

Nicht

bekannt.

7

mein

Q u a r t i e r : Das Paulsensche oder Stötzerische Haus (vgl. Nr. 93 zu 63).

Lucian

ZU

reden

künftiges 8 —9 mit

. . . : O f t bei Lukianos; etwa „Die Überfahrt oder der Tyrann" (3; 7);

„Totengespräche" (19, 2; 30, 2); „ C h a r o n " (13; 16).

9 — 10 8

oder

10

Tage spä-

t e r : Der genaue Zeitpunkt des Umzugs ist nicht bekannt; er war bis kurz vor Mitte Mai 1803 abgeschlossen.

10

Ubergabe des Gutes

. . .: Sie war im Kaufvertrag für

den 2. Mai 1803 vorgesehen (vgl. Nr. 142 zu 4, §11). Wann sie tatsächlich erfolgte, ist nicht bekannt.

15 — 16

Wirkung . . . Nachricht:

Ein entsprechendes Schreiben

Böttigers ist nicht bekannt.

145. 1Von L. von Westenrieder München, 22. April 1803 H D

G N M N ü r n b e r g , Signatur: A B K Böttiger Anton Graßl: Westenrieders Briefwechsel. Mit einer Darstellung seiner inneren E n t wicklung. München 1934, S. 134, Nr. 18. (30.) (Teilabdruck) Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —; 3 Nachricht

. . .:

„Lorenz Westenrieder 10

W i e l a n d B W 16.2

A: —

„Gegenerklärung", abgedruckt N T M /

1803, III, S. 4 7 5 - 4 7 9 ,

gez.

churf. geistl. Rath, und K a n o n i k u s " und datiert „München, den

146

April

22. April / 1803".

8 in

dem

1803

Merkür

verunglimpft

. . .:

In dem

Beitrag

„Fortschritte in Bayerns Cultur und A u f k l ä r u n g " ( N T M 1803, I, S. 2 2 0 - 2 2 8 ) heißt es u. a.: „Mit B. v. F r a u n b e r g ' s Anstellung hieng die Auflösung des geistl. Raths in München zusammen; wozu freylich der Umstand kam, daß einige in diesem Kollegium den Absichten der Regierung nicht mehr entsprechen. Sollten Sie es glauben daß W e s t e n r i e d e r unter diesen war? Doch schon aus dem Tone, worinn er einmal im T. M. über M u t s c h e l l e sprach, müssen sie seine gegenwärtige Stimmung erkannt haben. Dann war auch ein einzelnes Factum dort unrichtig; die Sache selbst schien um so richtiger. Und in der That, er ist es, der die Untersuchung wegen der Schrift , N e u e r

Himmel

und

Neue

E r d e ' , die man M. zuschrieb und die auf die Verkürzung seines Daseyns mächtig wirkte, v o r n e h m l i c h b e t r i e b , zuerst in F r e y s i n g , und dann in M ü n c h e n . Der historische Aufklärer, dem es als solchem weder an Freymüthigkeit noch Einsicht gebrach, haßte den Philosophen, so mildbescheiden und weise dieser auch war" (S. 222). — Westenrieder äußerte sich zu diesen Vorwürfen in dem zu 3 genannten Aufsatz.

9 B u c h : Nicht

bekannt, in W B nicht verzeichnet. — Vielleicht handelte es sich um die „Akademische Rede 1803.

über

das

baiersche

12 Geschichte

Rechtbuch meines

des

Elends:

Ruprechts

von

Freysing",

Westenrieder hatte Trismus

München (Kiefern-

starrkrampf). Er verfaßte über seine Krankheit eine Abhandlung, die nicht nachgewiesen werden konnte.

146. Von S. G. Bürde Breslau, 25. April 1803 H

G N M Nürnberg, Signatur: ABK Nürnberg Mit Korrektur Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2—3 beym Eintritt in die schriftstellerische Laufbahn: Wieland hatte in den Jahrgängen 1776, 1777 und 1778 des T M verschiedene Gedichte Bürdes abgedruckt (vgl.

dazu WB 10, Nr. 12 und Anmerkungen).

4—5 meine zerstreuten Gedichte zu

s a m m e l n : Für seine „Poetischen Schriften" (vgl. Nr. 87 zu 3).

7 Kleinigkeiten:

Wahrscheinlich übersandte Bürde (neben dem zu 8 — 9 genannten Manuskript) den 1803 erschienenen ersten Band der „Poetischen Schriften' ' (WB 1602).

8—9 Probe . . .

U n t e r n e h m e n : Bürde übersetzte Ludovico Ariostos „Orlando furioso" als „Der wütende Roland". Möglicherweise übersandte er das Manuskript des „Vierten Gesangs", der im N T M 1803, III, S. 330—352 mit folgender Anmerkung Karl August Böttigers abgedruckt w u r d e : „Die Leser dieser Zeitschrift freuen sich gewiß über diese neue Probe einer metrischen Uebersetzung in Stanzen von einem allgemein geschätzten Dichter Schlesiens, der

Nr. 145-149

147

sich schon durch seine Uebersetzung von Miltons verlorenem Paradieß alle Ansprüche auf unsere Dankbarkeit erworben hat. Es wäre anmaaßend, ihrem Geschmacke hier schon bei der ersten Ausstellung durch ein V o r u r t h e i l vorgreifen zu wollen. Doch hoffen wir, daß es ihnen angenehm seyn wird, zu vernehmen, daß der Dichter die ersten 5 Gesänge in der Uebersetzung schon vollendet hat. Die von dem Hrn. Geh. Sekr. B ü r d e in letzter Messe herausgegebene erste Sammlung seiner p o e t i s c h e n S c h r i f t e n (Breslau, Korn 299 S.) bedürfen wohl nicht erst unserer hedera pensilis. B." (S. 330). 1 2 das Ganze ZU Stande zu bringen: Bürde vollendete die Übersetzung nicht. 1 5 ein Paar Wort e : Eine Antwort Wielands ist nicht überliefert und nicht zu erschließen, aber wahrscheinlich anzunehmen.

[147], Von G.J. Göschen Leipzig, vor 26. April 1803 Quelle der Briefstelle Göschens: Gerhardt, 1911, S. 148f. Zur Datierung: Der Brief ist, nach der Äußerung Göschens, am Posttag vor dem 26. April 1803 geschrieben worden. E r l ä u t e r u n g e n : B: 141;

A: 155

3—4 500 Taler . . . zurückzahlen: Vgl. Nr. 155.

[148]. Von K. A. Böttiger Weimar, vor 28. April 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 149

149. An K. A. Böttiger Oßmannstedt, 28. April 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 25 Mit Korrekturen D (Böttiger, Karl August): Letzter Besuch bey Wieland auf seinem Landsitz in Osmanstädt im Jahre 1803. In: Morgenblatt für gebildete Stände 1813, Nr. 129, S. 515 (Teilabdruck, enthält Z. 35 (Und)—37 im Anschluß an Texte aus Nr. 99, Nr. 105 und Nr. 112 in überarbeiteter Form) Textgrundlage: H 10*

April-Mai 1803

148

Z u r D a t i e r u n g : H ist undatiert. D e r B r i e f ist an einem D o n n e r s t a g g e s c h r i e b e n , da „ ü b e r m o r g e n " S o n n a b e n d ist (Z. 1 4 ) , er ist f e r n e r in O ß m a n n s t e d t verfaßt, da Wieland „selbst nach W e i m a r " k o m m e n will (Z. 15). Wann Wieland endgültig O ß m a n n s t e d t verließ,

ist

nicht sicher belegt; der U m z u g scheint kurz vor Mitte Mai 1 8 0 3 a b g e s c h l o s s e n zu sein, denn ab 1. Mai 1 8 0 3 sind, allerdings bei geringer Überlieferung, nur n o c h aus W e i m a r datierte B r i e f e erhalten. — D e n „ g e s t e r n " von G e o r g J o a c h i m G ö s c h e n e i n g e t r o f f e n e n B r i e f (Nr. [147]) b e a n t w o r t e t e Wieland am D i e n s t a g , d e m 3. Mai 1 8 0 3 (Nr. 1 5 5 ) ; das deutet darauf, daß der vorliegende B r i e f bereits im April 1 8 0 3 g e s c h r i e b e n wurde. — Wieland legte seinem B r i e f eine „ V o l l m a c h t " bei (Z. 4). Wahrscheinlich handelte es sich dabei um die V o l l m a c h t für B ö t t i g e r , mit der W e i d m a n n s c h e n B u c h h a n d l u n g über eine G e s a m t a u s g a b e seiner U b e r s e t z u n g e n zu verhandeln, die allerdings am 3. Mai 1 8 0 3 datiert ist (vgl. Nr. 1 5 4 ) . E n t w e d e r m ü ß t e also diese Vollmacht vorausdatiert worden sein oder Wieland übersandte mit diesem B r i e f eine weitere Vollmacht, nämlich für B ö t t i g e r s Verhandlungen mit J o h a n n Friedrich Cotta über denselben G e g e n s t a n d , die dann weder überliefert n o c h zu erschließ e n wäre. — D i e angeführten A r g u m e n t e deuten darauf, daß der vorliegende B r i e f E n d e April 1 8 0 3 g e s c h r i e b e n wurde, wahrscheinlich am D o n n e r s t a g , dem 2 8 . April 1 8 0 3 . Varianten

20 kann ] erg

26 oder die Zibethkatze ] erg

E r l ä u t e r u n g e n : B : [148];

A: —

3 Anerbieten: O f f e n b a r sowohl mit J o h a n n Friedrich C o t t a wie mit der W e i d m a n n s c h e n B u c h h a n d l u n g über eine G e s a m t a u s g a b e der U b e r s e t z u n g e n Wielands zu verhandeln (vgl.

4 Vollmacht: Nr. 1 5 4 (die V o l l m a c h t wäre dann vorausdatiert worden)

N r . [148]).

o d e r eine nicht überlieferte und nicht zu erschließende Vollmacht für B ö t t i g e r s Verhand-

5 Hrn. Cotta: Heinrich G e ß n e r

lungen mit J o h a n n Friedrich C o t t a (vgl. zu 3).

hatte über B ö t t i g e r a n g e b o t e n , z u s a m m e n mit Johann Friedrich C o t t a eine G e s a m t a u s g a b e der

Ubersetzungen

Wielands

herauszugeben

(vgl.

Nr. 1 3 2

zu

29).

11 I o n :

Vgl.

Nr. 6 ZU 27.

11 Helena: Vgl. Nr. 5 zu 3. 14 nächsten Sonnabend: 30. April 1 8 0 3 (Vgl. „ Z u r D a t i e r u n g " ) . 1 8 Menander . . . : Vgl. N r . 7 2 zu 18. 2 0 beiden lezten Briefe: Nr. [117] und Nr. [147], 21 gestern . . . erhalten: Wieland beantwortete Nr. [147] am 3. Mai 1803 (Nr. 155). 21 Meinigen: Nr. 141. 2 2 Antrag . . . : Wielands Ü b e r s e t z u n g e n von E u r í p i d e s ' „ I o n " und „ H e lena"

in

Z. 79ff).

einem

Band

der

„Sämtlichen

Werke"

zu

veröffentlichen

(vgl.

Nr. 1 4 1 ,

2 5 — 2 6 wodurch der Biber . . . : D i e B i b e r sondern (hauptsächlich als

sexuelles L o c k m i t t e l ) das s o g e n a n n t e Bibergeil, eine harzartige bräunliche M a s s e ab, die d u r c h d r i n g e n d e n G e r u c h besitzt, die Z i b e t k a t z e das Z i b e t , eine ebenfalls r i e c h e n d e weißgelbliche Ausscheidung. 24—25. Göschen Friederika

30 Contract

durchdringend

. . . : Vgl. N r . 7 6 zu 21 und zu

31 Recht b e n o m m e n . . . : D i e vertragliche Regelung (vgl. zu 3 0 ) gibt 3 4 meine Frauenzimmer: Wielands T ö c h t e r Maria K a r o l i n e

recht.

Schorcht,

Amalie

Auguste

Erler

und

Maria

Luise

Charlotte

3 6 — 3 7 mit den Canadischen Indiern zu reden . . . : N i c h t ermittelt.

Wieland.

Nr.

149-150

149

150. Von S. Chr. A. Lütkemüller Dobbrun, 29. April und 1. Mai 1803 II

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 3, 18 Mit Korrekturen D Schelle, 1985/2, S. 1 6 4 - 1 6 8 , Nr. 1 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: — ;

A: —

4 l e t z t e n A b s c h i e d : Wegen der im folgenden erwähnten Erkrankung. 5 Styx: In der griechischen Mythologie der Fluß, der die Unterwelt von der Welt der Lebenden trennte; er mußte von den Toten überquert werden. 1 0 D ü l o n , P f e f f e l : Der Flötist Friedrich Ludwig Dülon war im achten Lebensjahr erblindet, der Dichter Gottlieb Konrad Pfeffel wurde 1758 blind. 1 0 G o t t H o d e r : Hödr, Hod oder Hodur, in der nordischen Mythologie (Snorra-Edda) ein blinder Ase. 1 6 — 1 7 sechs B ä n d e d e r B i b l i o t h e q u e des R o m a n s : Bilbiothèque universelle des romans. 112 Teile. Paris 1 7 7 5 - 1 7 8 9 (WB 2 9 5 8 - 2 9 6 1 ) . - Welche Bände Lütkemüller bei seiner Abreise aus Oßmannstedt, wahrscheinlich Anfang Januar 1803, mitgenommen hatte, ist unbekannt; aus Z. 18 —19 ergibt sich, daß sich der Jahrgang 1787 darunter befand. 1 8 Lysigeraste: In der „Bibliothèque universelle des romans", Jahrgang 1787, Heft 2, S. 150—186 ist ein Auszug aus dem 1629 erschienenen Roman „Lysigeraste, ou les dédains de Lyside" von M. Turpin abgedruckt. — Die Dramatisierung Lütkemüllers ist nicht bekannt. 1 8 C o m t e s s e de S a v o y e : In der „Bibliothèque universelle des romans", Jahrgang 1787, Heft 4, S. 71 — 135 ist ein Auszug aus dem 1731 anonym erschienenen Roman „Histoire de la Comtesse de Savoie" von Marie Louise Charlotte de Pelard de Givry, Comtesse de Fontaines erschienen. — Die Dramatisierung Lütkemüllers ist nicht bekannt. 3 0 — 3 1 „ H ö l l e n g e r i c h t . . .: Ebenso wie die im folgenden genannten

Werke nicht überliefert.

46 Hamburger und Berliner politischen Zeitung:

Gemeint sind wahrscheinlich die „Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten" sowie die bei Haude und Spener erscheinenden „Berlinische Nachrichten von Staats- und Gelehrten Sachen". 4 8 R e v o l u z i o n s k r i e g : Gemeint sind die im Zusammenhang mit der Französischen Revolution geführten verschiedenen Kriege. 5 3 „ S i n g e m i r . . .: Anspielung auf den Beginn von Homers „Odyssee" in der Ubersetzung von Johann Heinrich Voß („Sage mir, Muse, die Taten des vielgewanderten Mannes") bzw. von Friedrich Gottlieb Klopstocks „Der Messias" („Sing, unsterbliche Seele, der sündigen Menschen Erlösung"). 7 2 MenippUS . . .: Anspielung auf die „Totengespräche" des Lucian, besonders auf den 22. Dialog („Charon, Menippus und Merkur"). 7 2 C h a r o n : Nach der griechischen Mythologie der Fährmann, der die Verstorbenen über den Stys (vgl. zu 5) in die Unterwelt fährt. 8 2 — 8 3 neunjährigen . . . U m g a n g s : Lütkemüller war zwischen 1793 und Ende 1802/Anfang 1803 in Weimar und Oßmannstedt als Sekretär Wielands und als Mitarbeiter am NTM tä-

April-Mai 1803

150

tig. 8 3 — 8 4 e l i s ä i s c h e n F e l d e r n : Nach der griechischen Mythologie das Land der Seligen am Westrand der Erde, auch abgegrenzter Bezirk der Unterwelt, wo bevorzugte Heroen, Gerechte und Fromme im ewiger Glückseligkeit leben. 91 nervo omniu m r e t u m : Nervus rerum, Wendung nach Demosthenes im Sinne von „Geld". 9 2 v o r J o h a n n i s n a c h W e i m a r : Johannestag ist der 24. Juni. — Lütkemüller führte die geplante Reise nach Weimar nicht aus. 9 7 n e u e n B e s t i m m u n g : Lütkemüller fand später eine Anstellung als Pastor (vgl. Nr. 449 und Nr. 504). 1 0 6 ältester H e r r S o h n : Ludwig Friedrich August Wieland. 1 0 6 B r i e f c h e n : Nicht bekannt. 1 1 0 g e w i s s e n H e i r a t h : Ursache des Weggangs Lütkemüllers aus Oßmannstedt soll die unerwiderte Liebe zu einer Weimaranerin gewesen sein, möglicherweise sogar zu Maria Luise Charlotte Wieland; in letzterem Fall war vielleicht der Aufenthalt Heinrich von Kleists in Oßmannstedt und dessen Beziehung zu der Tochter Wielands (vgl. Nr. 115 zu 17) die direkte Ursache zu Lütkemüllers Abreise. 1 1 1 —1 1 2 Härtung

Briefe:

Nicht bekannt.

1 1 4 Osmantinum

verkauft:

Vgl. etwa Nr. 93.

1 1 4 F a l k : Johannes Daniel Falk. 1 1 7 P a t h m o s : Anspielung auf die Insel Patmos im ägäischen Meer, Verbannungsort des Evangelisten Johannes, auf der er seine Offenbarung geschrieben haben soll.

151. An L. E. Chr. J. von Göchhausen Weimar, ab Mai 1803 H

Dr. William's Library, London, Signatur: H. C. Robinson. Letters. Vol. 1805 — 8. No. 24b Zusammen mit Nr. 388 auf ein Blatt blaues Papier geklebt und in das Album mit der Korrespondenz Henry Crabb Robinsons aus den Jahren 1805 — 1808 eingeheftet Faksimile D 2 , S. 370 D 1 Marquardt, 1963, S. 390 D 2 Behler, 1984, S. 569, Anhang 2, Nr. c (bearbeitet von Hansjörg Schelle) Textgrundlage: H Zur Datierung: Der Brief ist nicht eindeutig zu datieren. Er dürfte aus der Zeit nach der Ubersiedlung Wielands von Oßmannstedt nach Weimar, also ab Mai 1803, stammen. Der Zeitraum der Niederschrift wird begrenzt durch den Tod der Herzogin Anna Amalia am 10. April 1807. Falls die Annahme Hansjörg Schelles in D 2 richtig ist, daß Robinson die Handschrift Anfang August 1805, am Ende seines ersten Deutschlandaufenthaltes, von der Göchhausen geschenkt erhielt, müßte der Brief bis Sommer 1805 geschrieben sein. Die Datierung auf die Zeit vor April 1797, Wielands Übersiedlung nach Oßmannstedt, die Schelle ebenfalls erwägt, dürfte weniger wahrscheinlich sein. Wir haben ihn deshalb bei der frühest möglichen Zeit, Mai 1803, angesetzt. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 F ü r s t i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. z e n s l u s t in T i e f u r t : Worum es sich handelte, ist nicht bekannt.

3 A u g e n - u Her-

Nr. 150-153

151

152. An M. H. von Knebel Weimar, ab Mai 1803 H WM Biberach, Eing.-Nr. 40 Textgrundlage: H Zur Datierung: Da das gewünschte Gemälde noch am selben Vormittag in den Händen der Prinzessin Karoline Luise sein soll, schließt Seuffert (Prol. 9, 1940, S. 116, Nr. 4671), daß der Brief nach Wielands Umzug von Oßmannstedt nach Weimar geschrieben wurde, also ab Mai 1803. Als Endtermin ergibt sich die Verheiratung der Prinzessin und ihre Übersiedlung nach Mecklenburg im Juli 1810. — Ein näherer Bezug ist nicht möglich; ob die Suche nach dem Gemälde Salomon Geßners mit der Herstellung von Stichen nach dessen Gemälden durch Karl Wilhelm Kolbe in Verbindung steht (s. die entsprechenden Briefe) ist unsicher. — Der Brief wird deshalb an der frühest möglichen Stelle eingeordnet. Zum Empfänger: Wahrscheinlich an die Gesellschaftsdame der Prinzessin Karoline Luise, Magdalena Henriette von Knebel, gerichtet. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 P r i n z e ß i n : Karoline Louise von Sachsen-Weimar und Eisenach.

3 Gemähide

v o n S a l o m o n G e ß n e r : Um welches Gemälde es sich handelte, ist nicht bekannt.

153. Von Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach Weimar, ab Mai 1803 (?) H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 6, 7 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Zur Datierung: Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 121, Nr. 4738) datiert auf einen „Theaterspielmonat 1803/04?", also die Zeit zwischen Herbst 1803 und Frühjahr 1804, bezeichnet aber die Zeitbestimmung als unsicher. Er verweist außerdem auf Nr. 193, wonach die Herzogin Wieland Mittags zum Essen erwartet, bei dem auch die Prinzessin Karolien Luise anwesend ist; am Tag vorher war Friedrich von Schillers „Jungfrau von Orleans" aufgeführt worden. „Wenn nicht der Widerstreit Mittag u. Abend (hinsichtlich der Einladungj wäre, würde man das Billet hiernach datieren. Jedenfalls entspricht es der persönlichen Lage des Jahres 1803, kann kaum früher, wohl aber etwas später fallen." — Da über das alltägliche Leben Wielands nur wenig bekannt ist und Zeugnisse über Aufenthalte Wielands bei der Herzogin Anna Amalia (bei denen auch öfter ihre Enkelin anwesend gewesen sein kann) weitgehend fehlen, kann der von Seuffert angeführte Bezug nicht bestätigt werden. Vermutet werden kann nur, daß der Brief zwischen Wielands Rückkehr aus Oßmannstedt (Mai 1803) und dem Tod Anna Amalias (10. April 1807) geschrieben sein könnte. Der Brief wird deshalb an der frühest möglichen Stelle eingeordnet.

152

Mai 1803

E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

3 P r i n z e ß : Prinzessin Karoline Luise von Sachsen-Weimar und Eisenach.

154. An K. A. Böttiger Weimar, 3. Mai 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/1, 5, 3 E m p f ä n g e r b e m e r k u n g durch die W e i d m a n n s c h e B u c h h a n d l u n g :

H. Hofrath Wieland

/ Weimar 1803. 3 May / resp. -

1. Nov.

Textgrundlage: H Zum T e x t : Böttiger hat dieses Schreiben der Weidmannschen B u c h h a n d l u n g übergeben, woraus sich die E m p f ä n g e r b e m e r k u n g erklärt. E r l ä u t e r u n g e n : B : —; 4—5

A: — (vgl. 220)

V e r l a g s . . . U b e r s e t z u n g e n : Angeregt war der Entschluß zu neuen Verhand-

lungen über eine G e s a m t a u s g a b e der Ubersetzungen durch Heinrich G e ß n e r s Vorschlag, eine solche Ausgabe z u s a m m e n mit J o h a n n Friedrich Cotta zu veranstalten (vgl. Nr. 132 zu 29).

6 W e r k e L u c i a n s : Lucians von Samosata Sämtliche Werke. Aus d e m Griechi-

schen übersetzt und mit A n m e r k u n g e n und Erläuterungen versehen von C. M. Wieland. 6 Teile. Leipzig 1788—1789. — Eine neue Ausgabe erschien zu Wielands Lebzeiten nicht mehr (vgl. auch Nr. 450, Z. 11 ff).

7 S a t i r e n . . . d e s H o r a z : Horazens Satyren

aus d e m Lateinischen übersezt und mit Einleitungen und erläuternden A n m e r k u n g e n versehen von C. M. Wieland. 2 Teile. Leipzig 1786. — Eine neue Ausgabe, ohne Wielands Mitwirkung, war Leipzig 1794 erschienen.

7 E p i s t e l n d e s H o r a z : Horazens Brie-

fe aus d e m Lateinischen übersezt und mit historischen Einleitungen und andern nöthigen Erläuterungen versehen von C. M. Wieland. 2 Teile. Dessau 1782. — Eine Titelausgabe davon erschien Leipzig 1787, eine „neue, verbesserte A u s g a b e " mit d e m lateinischen Text Leipzig 1790, „der neuen, verbesserten, mit d e m Originale begleiteten Ausgabe zweyte A u f l a g e " Leipzig 1801.

155. An G.J. Göschen Weimar, 3. Mai 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 9 3 / N 27, Nr. 134 Mit Korrekturen

Adresse: A n Herrn Buchhändler Göschen / in / Leipzig. — Links dan e b e n : 660. Reichsthaler a 38 groschen / Reichstha/er 4 1 6 stück

13 groschen

Nr.

153

153-156

Empfängervermerk: Weimar den 3 ten May 1803 gen

/ Wieland / empfan-

Textgrundlage: H Varianten

3 Fünfhundert ] 60 !

10 irgend ] die !

E r l ä u t e r u n g e n : B: [147];

A: —

2 — 3 z u g e f e r t i g t e A b r e c h n u n g : Nicht überliefert. Von Wieland in Nr. 141 (vgl. Z. 64 ff) erbeten, von Göschen offenbar mit Nr. [147] übersandt. 3 Fünfhundert . . . : In seiner Rechnung über den Gutsverkauf (Anhang 3, Z. 173f) heißt es demgegenüber: „Anfangs May 1803 an H. Göschen auf meine Rechnung 677 Reichstaler 8 gute Groschen". Zu der irrtümlich zu hohen Zahlung vgl. Wielands Bemerkungen in Nr. 156

(Z. 26ff).

6 Die

Beantwortung

der

Hauptpunkte

Ihres

Leztern:

Nr. [147]. — Ob Wieland eine weitergehende Antwort schrieb, ist nicht bekannt; ein entsprechender Brief ist weder überliefert noch zu erschließen. 7 bis n a c h d e r M e s s e : Die Oster- oder Jubilatemesse in Leipzig endete am 22. Mai 1803. 10 Glvcer i o n : Gestalt aus Wielands „Menander und Glycerion" (vgl. Nr. 72 zu 18). Göschen hatte sich dagegen gewandt, daß Wieland dieses Werk Johann Friedrich Cotta zur Publikation übergeben hatte (vgl. Wielands Bemerkungen dazu Nr. 100, Z. 53ff). — Zu Göschens Rechten vgl. Nr. 76 zu 21 und zu 24—25.

156. An G.J.

Göschen Weimar, 16. Mai 1803

H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/N 27, Nr. 135 Mit Korrekturen

Empfängervermerk: Weimar d. 16 ten May. 1803. / Wieland

/ empf, Be-

antwortungszeichen (?) Textgrundlage: H Varianten

1 Weimar ] Leipzig > erg 24 verwandt ] ! E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

10 irgend ] Niemand

!

11 provision ]

A: —

4 I r r u n g : Das Recht Göschens, alle nicht im TM oder im AM erscheinenden Werke Wielands zuerst veröffentlichen zu dürfen (vgl. Nr. 76 zu 24—25). 5 ältesten S o h n : Ludwig Friedrich August Wieland. 6 G e s c h ä f t e : Im einzelnen nicht be-

154

Mai 1803

kannt. Vgl. auch Z. 20ff. 8 D i a l o g e n : Vgl. Nr. 133 zu 26. 10 auf meine e i g e n e K o s t e n : Göschen übernahm den Verlag des Bandes 1 der „Erzählungen und Dialogen" von Ludwig Friedrich August Wieland (vgl. Nr. 100 zu 50), der noch 1803 erschien. 1 5 h ö c h s t e n s 1 0 B o g e n : Die „Dialogen" umfassen in dem zu 10 genannten Band reichlich 5 Bogen. 1 6 in 3 W o c h e n ä d a t o : Das Buch erschien später als Wieland gewünscht hatte. Am 18. Juli 1803 schrieb Göschen an Karl August Böttiger: „Der junge Wieland wollte mir den Schluß seines Werkes senden; das, was er davon mir hier gelassen hat, ist gedruckt, aber es fehlt noch das, wonach sich so viele Leserinnen sehnen: das Endchen. Ich schreibe dieses bloß, daß, wenn der gute Vater sich wundert, daß das Ding noch nicht fertig ist, Sie ihm darüber Aufschluß geben können. [. . .] Man sieht, der junge Mann hat noch nichts drucken lassen; denn er glaubt zwei Bände geschrieben zu haben, und das Ganze macht kaum 20 Bogen gedruckt" (Gerhardt, 1911, S. 151). — Der Band enthält eine doppelte Zählung: S. 1—214 (mit der Erzählung „Das Fest der Liebe") und anschließend S. 1—91 (mit den „Dialogen"). Offenbar bezeichnet die erste Zählung den ursprünglich geplanten ersten Band, die zweite Zählung den Beginn des zweiten Bandes, zu dem Ludwig Friedrich August Wieland keinen weiteren Text lieferte, so daß sich Göschen entschloß, das vorliegende Material, trotz der doppelten Zählung, in einem Band zu veröffentlichen. 2 0 — 2 1 A m b r o s i u s S c h l i n g e : Die „Komödie in Versen" erschien in dem Band „Lustspiele von L. Wieland", Braunschweig 1805. — Göschen schrieb am 26. April 1804 an Karl August Böttiger: „Gestern wurde sein (Ludwig Friedrich August Wielands) Ambrosius Schlinge sehr gut gegeben von Ochsenheimer. Wirklich hat Ochsenheimer meisterhaft gespielt. Dem ungeachtet hat sich das große Publikum dabei ennuyiert, und die Kenner sind kalt geblieben. — Wenn Sie das Stück ein Hör- oder Denkspiel nennen, so ist es gut. Ein Lust- oder Schauspiel ist es nicht. Ludwig Wieland ist noch zu fremd mit dem Theater, zu fremd mit den Menschen. Schwerlich wird ein großer dramatischer Dichter aus ihm" (ebenda, S. 150). 2 1 — 2 2 Secondais c h e n G e s e l l s c h a f t : Die Schauspielgesellschaft von Franz Seconda, der Direktor des kurfürstlichen Hoftheaters in Dresden und Leipzig war. 26 K ü h n e . . . Verseh e n : Wieland hatte in Nr. 155 die Übersendung von 560 Reichstalern angekündigt, in der Rechnung über den Verkauf des Gutes Oßmannstedt aber die Ubersendung von 677 Reichstalern und 8 guten Groschen durch Christian Johann Martin Kühne vermerkt (vgl. Nr. 155 zu 3 sowie die Adresse von Nr. 155). 3 0 — 3 1 Buchhändlerischen Mart e r w o c h e : Die Leipziger Oster- oder Jubilatemesse hatte am 1. Mai 1803 begonnen; sie dauerte (mit der Nachmesse) bis 22. Mai 1803. 3 2 n a c h W i e n : Ludwig Friedrich August Wieland traf offenbar Anfang Juli 1803 in Wien ein (vgl. Johann Wenzel Gottfried von Purgstall an Wilhelm Joseph Kalmann, Wien, 10. Juli 1803: „Wieland's ältester Sohn ist auch hier, er ist ein Schriftsteller geworden"; Aus dem Leben des vorletzten Grafen von Purgstall. In: Literatur-Blatt, Band 3, 1879, S. 164). — Wieland schrieb zwar am 17. Oktober 1803 an Karl Leonhard Reinhold, Ludwig sei seit Mitte Juni 1803 in Wien, möglicherweise nennt er damit aber den ungefähren Termin der Abreise aus Leipzig. 3 9 Zur

Nr.

156-157

155

R ü c k r e i s e : O b L u d w i g Friedrich August Wieland, w i e o f f e n b a r ursprünglich beabsichtigt, von Leipzig nach Weimar zurückkehrte, ehe er nach W i e n abreiste, ist nicht sicher zu bestimmen. Für die direkte Weiterreise von Leipzig über D r e s d e n nach W i e n spricht, daß Wieland am 31. Mai 1803 an G ö s c h e n 100 Reichstaler zur Auszahlung an seinen Sohn überwies (vgl. Nr. 159) und daß er am 1. Juni 1803 Karl August Böttiger um E m p f e h lungsschreiben für ihn in W i e n bat (vgl. Nr. 161).

157. Von J. K. Zellweger Trogen, 16. Mai 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/111, 8, 15 Mit Korrekturen

Adresse: Herrn

/ Herrn Hofrath Wieland

/ Weymar. Links daneben:

F r . N ü r n b e r g . — Siegel Poststempel: S c G A L L E N . — Postvermerke Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: — ; 3 Schicksal

unsers

A: —

lieben Heinrichs:

Durch seine politischen Aktivitäten in der

Helvetischen Republik und durch eigene Versäumnisse w a r Heinrich G e ß n e r in finanzielle Schwierigkeiten geraten und konnte seine B u c h h a n d l u n g in Bern nicht fortsetzen (vgl. dazu

Nr. 128,

Nr. 132

sowie

Nr. 158).

Nr. 128 (Z. 26 ff und zu 27).

11

6 Status:

Nicht

überliefert.

Vgl.

dazu

f a l l i r e n : Die Unmöglichkeit eines K a u f m a n n s ,

seine Schulden zu bezahlen, bankrott werden. Heinrich, Eduard und Wilhelm Geßner.

18

12

Kindern:

Salomon,

Christian

G a r a n t i e s e i n e r . . . M u t t e r : Judith

G e ß n e r war es nach den geltenden Gesetzen nicht möglich, für ihren Sohn zu bürgen (vgl. Nr. 165, Z. 2 9 f f ) .

2 0 g e m e i n s c h a f t l i c h : Wieland lehnte die M i t w i r k u n g an der

Schuldenzahlung ab und unterstützte seine Tochter Charlotte Wilhelmine G e ß n e r (vgl. Nr. 165 zu 48).

gen.

22

3 6 vertrauten

Herzog

von

E f f i n g e n : J o h a n n Herzog, gen. von E f f i n -

Freund in B e r n : Nicht ermittelt.

43

Salomon:

G e ß n e r s ältester Sohn Salomon, der sich in der Lehranstalt von J o h a n n Heinrich Pestalozzi befand 46

(vgl.

Nr. 110,

Z. 1 5 f ) .

L e h r e r : Nicht ermittelt.

45 47

Pestalutz:

Johann

Heinrich

Pestalozzi.

Z e l l e r . . . : Karl August Zeller, der seit 1798 in

B r ü n n als Hilfsprediger und Lehrer tätig war, ü b e r n a h m 1803 eine Stelle am Schullehrerinstitut in Zürich (dessen Direktor er später w u r d e ) und w e n d e t e dort die E r z i e h u n g s m e t h o d e n Pestalozzis an.

48 Andre:

protestantischen Schule in Brünn.

49

Christian Karl André, seit 1798 Direktor der B e s c h r e i b u n g v o n M ä h r e n : Karl August

Zeller: Briefe aus Mähren. Ein Beitrag zur Bildung des Volks durch Sonntagsschulen für Handwerksgesellen. B r ü n n 1800.

156

Mai-Juni

1803

158. Von H. Geßner Bern, 26. Mai 1803 H

S N M Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 2 7 5 1 0 Mit Korrekturen T e x t g r u n d l a g e : H. — Z. 4 0 w u r d e i c h statt i c h i c h gesetzt. E r l ä u t e r u n g e n : B : [131] (?);

3—4 Schreiben (Z. 6 ff).

...

A:

-

Zellwegers:

Nr. 157.

7 Plan:

Vgl.

Nr. 157

9 C r e d i t o r e n : U. a. J o h a n n Kaspar Zellweger und G e ß n e r s früherer As-

socié Grunner.

10

M u t t e r : Judith Geßner.

1 5 ich

gehe

nach

Zürich

Z u r ü c k : G e ß n e r brachte seine Familie nach Burgdorf und übersiedelte von dort am 11. September 1803 nach Zürich (vgl. Nr. 188).

cher: Vgl. Nr. 110 zu 9. Z. 4 2 f f ) . Wilhelmine

18 Tante: Geßner.

16

Pestalozzischen Elementar Bü-

1 7 in Verhältniße: Angedeutet in Nr. 128 (Z. 32ff und Anna Geßner. 20

Logement

19

Lotte:

äußert

dem

Heinrich G e ß n e r zog in das elterliche Haus in Zürich.

Wielands Tochter Charlotte Hause: 20

Nicht

ausgeführt;

B u b e n : Christian Hein-

rich, Eduard und Wilhelm Geßner; der älteste Sohn, Salomon, befand sich im Erziehungsinstitut J o h a n n Heinrich Pestalozzis in Burgdorf.

31

Elementar

u:

Schulbü-

c h e r : Vgl. zu 16. — Sie erschienen bei G e ß n e r mit den Verlagsorten „Zürich und B e r n " im Jahre

1803 bzw.

1803—1805.

S p r a c h e : Nicht erschienen.

sischen Namen des Genfer Sees.

31 32

auf

Pränumeration

in

französischer

i n L e m a n n : Genf, nach Lac L é m a n , d e m franzö-

3 6 — 3 7 wie G e r t r u d ihre K i n d e r lehrt: Jo-

hann Heinrich Pestalozzi: Wie G e r t r u d ihre Kinder lehrt. Anleitung, wie Mütter ihre Kinder selbst unterrichten können. Aus Briefen. Zürich 1801. — Pestalozzi u n t e r n a h m in den J a h r e n 1802—1804 eine Überarbeitung und Erweiterung des Werkes in Vorbereitung einer neuen Auflage, die aber nicht abgeschlossen w u r d e und nicht erschien.

Salomon Geßner.

42

Vaters:

4 3 — 4 4 Folge v o n Blättern . . . Haldenwang: Der Dessau-

er Kupferstecher Christian H a l d e n w a n g führte dieses Vorhaben nicht aus, das dann sein Dessauer Kollege Karl Wilhelm Kolbe ü b e r n a h m .

47

K r i e g . . .: Verschwörungen

z u m Sturz Napoleons, die von England unterstützt w u r d e n . Z u m Ausbruch eines Krieges

kam es nicht. Nicht überliefert.

51 Brief v o n La Harpe . . .: Nicht bekannt. 5 2 L o u i s : L u d w i g August Friedrich Wieland.

schrieb an La Harpe . . .: Brief nicht bekannt.

5 2 Beylage: 5 2 — 5 3 Ich

5 3 ersten Briefes

von

L o u i s . . . : Nicht bekannt. — L u d w i g August Friedrich Wieland hatte sich seit Ende Oktober 1802 in O ß m a n n s t e d t aufgehalten.

Nr. 19 zu 87.

54

in R u ß l a n d v e r m a g : Vgl. dazu

55 Ihren und Louis Willen: Eine entsprechende Mitteilung ist

nicht bekannt. — In Nr. 196 (Z. 7 4 f ) schrieb Heinrich G e ß n e r erneut, d a ß La „alles" für L u d w i g Wieland zu tun bereit sei.

58

I h r e n B r i e f : Nr. 132.

Harpe

Nr. 159.

An

157

158-160 G.J.

Göschen Weimar, 31. Mai

H

1803

1984 im Besitz von W. Bader, Ulm

Empfängervermerk: Weimar d. 31. May. 1803. / Anweisung von C. M. Wieland / über 100 reichstaler,, Carolin a 6 Vi / den 4. fol. 363. Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

4 Einhundert Reichsthalern: Anderweitig nicht belegt. Wahrscheinlich Unterstützung für den Aufenthalt Ludwig Friedrich August Wielands in Dresden bzw. für seine Reise nach Wien.

160.

Von C. M. IV.

Brentano Weimar, Juni

(?)

1803

H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/N 9 Mit Korrekturen Adresse: Herrn Hofrath / Wieland Hochedelgeboren / zu / Hauß. D Siegfried Sudhof: Brentano in Weimar (1803). In: Zeitschrift für deutsche Philologie 87, 1968, S. 2 0 3 - 2 0 5 Textgrundlage: H. — Z. 3 wurde a n statt a m gesetzt. Zur Datierung: H ist undatiert, sie wurde im Katalog 149 der Firma Henrici, Nr. 210 auf „nach 1806" angesetzt (Seiffert, 1953, S. 13). Abgesehen davon, daß Wilhelm August Wieland, mit d e m Brentano sprach (Z. 3 ff), nur bis Anfang November 1803 in Weimar ansässig war, ist die Datierung des Kataloges nach Seiffert deshalb unmöglich, da Clemens Brentanos Aufenthalt in Weimar im November 1807 durch die Unruhe wegen der kurz vorher geschlossenen Ehe mit Auguste Bußmann, die sich als unglücklich herausgestellt hatte, bestimmt war, er also nicht zufrieden mit sich sein konnte, wie er Z. 29 ff schreibt. Dagegen passe das Jahr 1803, so daß Seiffert „nach der Wiederbefestigung seiner Beziehungen zur M e r e a u " auf „etwa August" 1803 datierte. — Nach Siegfried Sudhof (D, S. 215) bedurfte es dazu jedoch keines so langen Zeitraums nach seinem Eintreffen in Weimar, so daß der Brief „noch aus dem Juni 1803" stammen dürfte. Dieser Datierung schließen wir uns an. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

3 Ankunft . . . in Weimar: Genaues Datum nicht bekannt. — Sophie Mereau hatte Brentano geschrieben, daß sie „vom 25sten Mai bis 4ten Junii" gewiß in Weimar sei (D, S. 197).

3 — 4 Wilhelm: Wilhelm August Wieland.

4 Verlust: Von Sophie

Marie Therese Brentano, die am 20. September 1800 in Oßmannstedt gestorben war und im Garten von Wielands Gut beerdigt wurde. Schwiegersohn Wielands.

7 E r l e r : Gottlieb Friedrich Erler,

17 —18 beleidigt: Vgl. dazu Wielands Brief an Sophie

158

Juni

1803

Marie Therese Brentano vom 16. bis 18. April 1800 (BW 15), in dem er u . a . über den Aufenthalt von Clemens Maria Wenzeslaus Brentano in Oßmannstedt schrieb: „Länger (als vier bis fünf Tage) hielt er es mit so u n g e b i l d e t e n oder so v e r b i l d e t e n Wesen, wie wir alle, seiner Theorie zu folge, sind, nicht aus; sein Ich fing nun an sich der Überlegenheit, die ihm Eigendünkel, Ungezogenheit, Verachtung alles Conventionellen so wie aller natürlichen u. gesellschaftlichen Verhältnisse, über uns gab, auf seine so tyrannische Weise zu bedienen, daß die Rolle, die er 8 Tage lang in meinem Hause u an meinem Tische spielte, höchst wahrscheinlicher Weise, ohne Beyspiel, und die Gelassenheit, womit ich seine Avanien und Insolenzen duldete, ein Wunder in meinen eigenen Augen ist. [. . .] Ich begab mich [. . .] am Sonnabend vor dem Palmsonntag auf einige Tage nach Weimar, während ich den jungen Herren durch seinen Freund Louis (Ludwig Friedrich August Wieland) verständigen ließ, daß ich ihn bey meiner Zurükkunft nach Oßmanstätt nicht mehr anzutreffen hoffte", und er fügte zur Kennzeichnung von Brentanos Charakter hinzu: „Der entschiedenste, hoffärtigste und insolenteste Egoism ist der Hauptzug desselben; das Übel ist, meiner Überzeugung nach, unheilbar, und muß unvermeidlich auf die eine oder andere Art zulezt einen Ausgang nehmen, auf welchen vorbereitet zu seyn eine nöthige Vorsicht ist. Er affektiert oft und mit großer Kälte von den Maßregeln zu reden, die er genommen habe, um sobald es ihm gefällig seyn werde aus der Welt zu gehen. Aber d a f ü r ist mir keinen Augenblick bang; das Einzige was ich für ihn befürchte, ist ein Zustand, dem er, selbst in seinen hellesten Augenblicken so nahe ist, daß seine Seele gleichsam mit den äuss e r t e n Schwingfedern immer daran anstreift, und dies ist völlige Verrücktheit. Dieser Gedanke hat mich oft wehmüthig und traurig gemacht, und dies um so mehr, da Herr Clemens Stunden hat, worin er sehr angenehm und liebenswürdig seyn kann, und da die Natur so viel für ihn gethan hat, daß man Mühe haben würde, einen jungen Menschen zu finden, der ihn an Genie, Witz, Lebhaftigkeit des Geistes und Anlagen aller Art überträfe. Aber der unselige Egoism, der einen Erzengel zum Erzteufel machte, hat ihn auf eine so fatale Art in sich selbst verschroben, daß — woher nicht etwa die L i e b e ein Wunder an ihm thun sollte — ich keine andre Kraft kenne, die ihn wieder zu einem natürlichen gesunden Menschen zu machen vermöchte." 4 0 U e b e r b r i n g e r i n n : Nicht ermittelt. 4 0 — 4 1 I h n e n m ü n d l i c h ZU v e r s i c h e r n : Ob und wann Brentano mit Wieland zusammentraf, ist nicht bekannt. — Die mögliche Begegnung war überdies belastet durch die Forderung der Familie Brentano, das Grab Sophie Marie Therese Brentanos nach dem Verkauf des Gutes Oßmannstedt aus Wielands dortigem Garten auf den Friedhof zu verlegen. Clemens Brentano hatte in einem undatierten Brief an Friedrich Karl Savigny geschrieben: „Wunderlich kömmt es mir vor, daß ich den Namen Sophie Brentano wieder hervorbringen werde, während ich hier sitze und einen Brief von Haus erwarte, der mich bevollmächtige, der seligen Sophie Grab in Wielands Garten zu erbrechen und sie aus dem Ackerfeld eines dummen Hamburgers (Christian Johann Martin Kühnej, der sie nebst dem Gute von Wieland gekauft hat, auf dem naheliegenden Kirchhof begraben zu lassen" (Das unsterbliche Leben. Unbekannte Briefe von Clemens Brentano. Hrsg. von Wilhelm Schellberg und

Nr.

159

160-162

Friedrich Fuchs. Jena 1939, S. 313). Sophie Marie von La Roche hatte sich im Auftrag der Familie Brentano deshalb an Wieland gewandt, der ihr durch Karl August Böttiger antworten ließ; sie schrieb darauf am 9. Mai 1803 an Böttiger: „ich habe Ihre erklärung, H. Brentano mit getheilt — Er ist ganz zufrieden und bittet S i e einen Stein ausarbeiten zu lassen wie Sie es gut finden — Er wolle — nach P f l i c h t , und liebe gerne die Kosten tragen und ihrem andenken ein Merkmahl weyhn [. . .] Er (Johann Isaac von Gerning) sagte mir g a n z W e i m a r habe über die idee der Brentano gelacht die ich meldete — Sophiens Sarg auf den Kirchof zu bringen es ist schön ganz Weimar ein Fest zu geben —" (SLB Dresden, Signatur: h 37, Band 165, Nr. 89).

161. An K.A. Böttiger Weimar, 1. Juni 1803 H

WM Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 41 Mit Korrektur Textgrundlage: H Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich durch die Bezahlung der letzten Schuld für die Redaktion des NTM im Jahre 1802 und durch den Aufenthalt Ludwig Friedrich August Wielands in Wien (vgl. auch Bernhard Seuffert, Prolegomena XI, 1940, S. 116, Nr. 4673). Variante

9 womit ] welche > E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

4 S c h u l d p r o 1 8 0 2 : Vgl. Nr. 29 zu 67. — Im Haushaltsbuch ist unter dem 27. Mai 1803 als Einnahme verzeichnet: „Die H. Gaedicke zahlen per saldo das Honorar für den "deutschen Merkur 1802 130 Reichstag (Anhang 1, Z. 40ff), am 1. Juni 1803 unter Ausgaben: „An H. Ober Consistoria/ Rath Böttiger den Rest seines Merkurhonorars pro 1802 100 Reichstaler" (ebenda, Z. 120ff). 9 einige e m p f e h l e n d e Z e i l e n . . . L o u i s in W i e n : Es ist nicht bekannt, ob und an wen Böttiger entsprechende Empfehlungsschreiben für Ludwig Friedrich August Wieland verfaßte. 1 1 — 1 2 ZU w e i t e r e r B e f ö r d e r u n g : Offenbar nach Leipzig oder Dresden, wo sich Ludwig Wieland aufhielt und von dort sofort nach Wien abreiste.

162. An Joseph Schrejvogel Weimar, 20. Juni 1803 H

1890 im Besitz von Dr. Carl Glossy, Wien. Verbleib unbekannt.

160

Juni

1803

D

Glossy, Carl: Aus dem Grillparzer-Archiv. Briefe von und an Grillparzer. In: Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft 1, 1890, S. 331 Textgrundlage: D E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 240

2 S t u n d e n . . . : Schreyvogel traf im Oktober 1794 öfter men. Vgl. dazu das Empfehlungsschreiben für Schreyvogel ger an Wieland (BW 12, Nr. 309 sowie dort zu 6). 7 rich August Wieland, der sich seit Anfang Juli 1803 in Wien

163. An M. K. von

mit Wieland in Weimar zusamvon Johann Baptist von Alxinm e i n S o h n : Ludwig Friedaufhielt.

Herder Tiefurt, 26. Juni

H

1803

Verbleib unbekannt. — Nach D 1 und D 2 : eigenhändig, 1 Seite quer-8"; (Hälfte der ursprünglichen Quartseite). Fragment; ursprünglich folgender Text abgeschnitten.

Auf Rückseite Vermerk: Handschrift von Wieland [. . .] erhalten durch die Frau Kammerpräsidentin (Louise Emilie Theodore) Stichling zu Weimar (geborene von Herder), d. 10. Januar 1836 (Text nach D1, danach von verschiedenen Händen) Antiquariatskatalog 77 der Firma Richard Bertling, Dresden, S. 44, Nr. 432 (Abdruck des fragmentarischen Textes) D 2 Stargardt Katalog 611, 1977, S. 124, Nr. 414 (Abdruck des fragmentarischen Textes) Textgrundlage: D' (Z. 1), D 2 (Z. 2 - 7 ) D1

Varianten

2—3 Ihm, dem . . . Unersetzlichen, ] Ihn, den . . . Unersetzlichen D1 7 so gar ] gar so D1 7—8 behandelte! ] behandelte. D1 Zum Text: Der Brief steht vermutlich im Zusammenhang mit verschiedenen an Karoline von Herder geliehenen Geldern (vgl. Haushaltbuch, „Einnahmen" unter dem 18. Mai 1803: „Zahlt FI. Hofmarschall vo» Egloffstein die ihm den 23sten April auf Wechsel vorgeschossenen 2000 teichsthaler und zwar 1480.13 reichstaler durch assignation an Frau Präsid entin Herder [ . . . ] " (Anhang 1, Z. 21 ff) und ebendort unter 27. Juli 1803: „Von Fr au Präsidentin von Herder an den derselben im April und May anni currentis vorgestreckten 650 teichstalern u 1480 teichstalern 13 groschen abschläglich erhalten 1753 reichstaler 9 groschen verbleibt rest 377 reichstaler 4 groschen bis Ende dieses Jahres zahlbar"; ebenda, Z. 170ff); möglicherweise enthielt der abgeschnittene Teil des Briefes Verfahrensregelungen der Ausoder der Rückzahlung. — Vgl. dazu auch Karoline von Herder an Karoline Friederike von Berg, 14. April 1803: „Dank Dank, Allerbeste, für das VersicherungsPapier. Der gute Wieland giebt einen Vorschuß bis Johannis, von dem bald zu erhaltenden VerkaufsGeld seines Ossmannstädt, aber nur bis Johannis. Er hatte beim Verkauf sogleich seine Gelder, theils zu Rückzahlung seiner Schulden bestimmt, das übrige aber der hiesigen Cammer als ein Dar-

Nr. 162-164

161

lehn angeboten, die es auch an Johannis annhmen will. Auf das Papier v o n I h n e n war er aber sogleich bereitwillig den Vorschuß bis dahin zu geben" (Herder Briefe, 8, 1984, S. 349f). Zur Datierung: Die in H offenbar fehlende Jahreszahl ergibt sich durch den Hinweis auf Johann Gottfried Herders schwere Erkrankung im Jahre 1803, die Ende des Jahres zu seinem Tod führte. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 an I h m : Johann Gottfried Herder. 5 — 6 v ö l l i g e W i e d e r h e r s t e l l u n g : Marie Karoline Herder schrieb am 23. Juni 1803 an Johann Friedrich Hartknoch jun. u. a.: „Auch hätten Sie meinen Mann krank gefunden. Eine vernachläßigte Alteration die wir durch Umwerfen des Wagens hatten, hatte üble Folgen bei ihm. Am Pfingstfest (6./7. Juni 1803) fing die Krankheit an u. stieg zu einer so starken GallenKrankheit, die mich in Sorge u. Unruhe setzte. Er war unfähig zu aller Arbeit. Nur seit gestern hat er die Arbeit mit einiger Heiterkeit wieder vorgenommen" (Herder Briefe, 1984, S. 372).

164. An das Landes-Industrie-Comptoir

Weimar Weimar, 28. Juni

H

1803

FDH Frankfurt/Main, Signatur: 10617 Mit Korrektur

Adresse: Dem / F. S. Priv. Landes Industrie-/Comtoir / in Weimar. darunter: Reichstaler 5 0 . 43. 4 — ab Gegenrechnung 6.20 H. Hofrath Wieland / 28 ten . Juny 1803 rechts oben: 2 / 2 . Textgrundlage: H Variante

5 Abrechnung ] Zurechnung > E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

2 f ü n f z i g R e i c h s t h a l e r . . . : In Wielands Haushaltsbuch ist unter „Einnahmen" am 12. Juni 1803 eingetragen: „Von dem Industrie Comtoir in Weimar von wegen des Merkurs 1803 50 Reichstakt'' (Anhang 1, Z. 153 f). — Die zweite Zahlung ist dort unter dem 2. Dezember 1803 eingetragen: „Das Industrie Comptoir allhier zahlt die andre Hälfte des Honorars für meinen Nahmen auf dem Teutschen Merkur 50 Reichstädt(ebenda, Z. 347ff). 2 p r o r e d a c t i o n e . . . : Wieland hatte sich Nr. 52 damit einverstanden 11

Wieland B W

16.2

162

Juni 1803

erklärt, daß der NTM „noch ein Jahr fortdauern soll" und hinzugefügt, „so laße ich mir auch gern gefallen, für 100 teichsthaler meinen Nahmen noch auf das Titelblat setzen zu lassen" (Z. 15ff). 5 A b r e c h n u n g : Vgl. oben bei „Adresse". — Wofür dieser Betrag abgerechnet wurde, ist nicht bekannt.

165. Von Charlotte Wilhelmine Geßner Schlößli, 30. Juni 1803 H

Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf, Signatur: Konvolut 49-2568 Mit Korrekturen Textgrundlage: H. — Z. 74 wurde d a ß statt d a ß , gesetzt. Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus dem Inhalt des Briefes. E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A: [172] (?)

3 I h r e m V e r l a n g e n g e m ä ß . . . : Wieland hatte am 20. September 1802 seine Tochter gebeten, ihm „recht oft und viel zu schreiben" (Nr. 19, Z. 81 ff). 6 —7 Angelegenh e i t e n m e i n e s M a n n e s : Zu den finanziellen Problemen des Verlages Heinrich Geßners in Bern und zu deren Ursachen vgl. Nr. 128, Nr. 132 sowie Nr. 157. 8 bis

Geßner Ihnen seinen Status selbst einsenden . . .: Der entsprechende Brief Heinrich Geßners stammt vom 26. Mai 1803 (Nr. 158). 1 0 Pestalozzis B ü c h e r : Gemeint sind Johann Heinrich Pestalozzis „Elementar u: Schulbücher" (vgl. Nr. 158 und dort zu 31). 1 3 A n k u n f t . . . M u t t e r : Nach Nr. 158 (Z. 10) hielt sich Judith Geßner „seit einigen Wochen" in Bern auf; sie reiste am 15. August 1803 wieder nach Zürich zurück (vgl. Nr. 179, Z. 20). 1 4 S t a t u s : Nicht überliefert. Vgl. dazu Nr. 128 (Z. 26ff und zu 27) sowie Nr. 157 (Z. 6ff). 1 6 T o c h t e r m a n n s : Johann Kaspar

Zellweger.

1 7 — 1 8 Zellweger

an

Sie

ab

...

Brief:

Offenbar

mit

Nr. 157. 1 9 — 2 0 I h r e S c h u l d f o r d e r u n g : Sie betrug (laut Anhang 3, Z. 57 f) seit dem 20. Januar 1801 1300 Reichstaler und wurde in Nr. 157 nicht erwähnt. — In seiner Antwort von Mitte (?) Juli 1803 (Nr. [172]) hatte Wieland offenbar bestätigt, daß Geßners Schuld bei ihm nicht in den „Status" einbezogen werden sollte (vgl. Nr. 196,

Z. 11 ff).

21 sich seiner Lage anzunehmen: Johann Kaspar Zellweger hatte in

Nr. 157 vorgeschlagen, Wieland solle zusammen mit ihm die Bezahlung der Schulden Heinrich Geßners unter bestimmten Bedingungen übernehmen (Z. 20ff). Wieland lehnte

diesen Vorschlag offenbar ab.

22 daß Geßner hieran ganz unschuldig ist:

Geßner schob den Konkurs seiner Buchhandlung in Bern allein auf das Nichtbezahlen von Rechnungen durch die Helvetische Regierung. 26 Rückforderung von Mandat e n . . . : Mandat hier im Sinne eines Vertrages, durch den jemand die Ausführung eines Geschäftes übertragen wird. 2 7 — 2 8 an d a s B u r e a u s c h r i e b : Der Brief Johann Kaspar Zellwegers ist nicht bekannt. 2 8 — 2 9 an u n ß r e M u t t e r s c h r e i b t . . .:

Nr.

164-165

163

Brief nicht bekannt; offenbar vor dem 19. März 1803, vor Judith Geßners Brief an Wie-

land Nr. 128) geschrieben.

30—31 die Garantie einer Frau in Bern nicht

hinlänglich w a r : Die Bürgschaft einer Frau galt nach allgemeinem Recht als unverbind3 1 Freunde v o n lich; eine Ehefrau durfte ebenfalls nicht für ihren Mann bürgen. G e ß n e r : Nicht ermittelt. 3 3 H e r z o g v o n E f f i n g e n : Johann Herzog, gen. von Effingen. — Zu seiner Aufgabe in dieser Angelegenheit vgl. auch Nr. 157 (Z. 22ff). 4 7 ich gehe ZU Pestalozzi . . .: Dieses Vorhaben wurde mit Zustimmung Wielands ausgeführt (vgl. Nr. 204): Charlotte Wilhelmine Geßner zog mit ihren kleineren Söhnen bis etwa Februar 1804 zu Johann Heinrich Pestalozzi nach Burgdorf. 48 Kostgeld: Wieland kam für den Unterhalt seiner Tochter und seiner Enkel auf (vgl. Wielands Haushaltsbuch, Ausgaben, unter dem 1. September 1803: „Für einen Wechsel ä 275 taler Reichsgeld, auf meine Tochter Charlotte Geßner in Burgdorf endohieret und 3 Tage nach Sicht zahlbar, an Hn. Gabriel Ulmann u Sohn 164 Reichstaler 3 Groschen," Anhang 1, Z. 275 ff) und unterstützte sie auch weiterhin, als die Familie seit 1804 wieder gemeinsam in Zürich lebte (vgl. Nr. 301). 4 8 mein K l e i n e r J u n g e : Der am 1. November 1802 geborene Sohn Wilhelm Geßner. 5 0 Sie w ü n s c h e n mich ZU sich: Diesen Wunsch hat Wieland offenbar abgelehnt. 5 5 vier K i n d e r n : Heinrich und Charlotte Wilhelmine Geßners Söhne Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm. 5 9 zwey v o n meinen K i n d e r n n i m m t . . . Pestalozz: Salomon Geßner d. J., der älteste Sohn, befand sich schon in Pestalozzis Erziehungsinstitut (vgl. Nr. 110, Z. 15f); es ist anzunehmen, daß der Zweitälteste Sohn, Christian Heinrich, während Charlotte Wilhelmine Geßners Aufenthalt in Burgdorf ebenfalls dieses Institut besuchte. 6 0 — 61 Arbeit v o n Pestalozz: Vgl. Nr. 158 (Z. 30ff). 6 4 G r u n d alles Ü b e l s : Charlotte Wilhelmine Geßner schrieb am 5. Mai 1816 an Friedrich David Gräter über ihr Leben im Geßnerschen Haus u.a.: „Schon in den ersten Tagen unsrer Ankunft in Zürich (August 1795), schwanden die schönen Träume meines Vaters von dem Glücke seiner Tochter, vor meinen hell sehenden Augen dahin — die Mutter (Judith Geßner) zog sowohl den magischen Schleyer von ihrer eigenen Person, als von den Personen, deren Bekanntschaft ich in Zürich gemacht und liebenswürdig gefunden hatte. Auch die Ökonomische Lage der Familie war auf weit aussehende Hofnungen nicht auf R e a l i t ä t gebaut. Auch meinen guten Gessner sah ich gedrückt, im Hause seiner Mutter, die die A l l e i n h e r r s c h a f t zu behaupten wusste. Nur die gute Schwester 'salomon Gessners (Anna Geßner) war gleich gegen mich gesinnt und ist es bis an i h r E n d e geblieben, aber obschon die Stütze der ganzen Familie, l i t t a u c h sie unter den eisernen Zepter. [. . .] Einsam und verlassen fühlte ich mich, und doppelt schmerzlich war mir diess Gefühl in der Abwesenheit G e s s n e r s — denn er war ja der Einzige der Sinn und Gefühl für mich hatte, der mich liebte, der mit Entzükkung mit mir von dem Väterlichen Hause sprach. Wenn nun Heinrieb von seinen Geschäften [. . .] nach Hause kam, so flog ich ihn entgegen und schlug die Arme fest um ihn — ach wie glücklich wie reichlich belohnt fühlte sich dieser Gute und Edle! Seine Mutter ärgerte sich sehr oft, denn sie fand diese Aeusserungen der Sehnsucht, von einer jungen Ii

Juni-Juli

164

1803

Frau höchst unschicklich und auffallend. Gessner gerieth, mehrentheils in Heftigkeit über ihre Zurechtweisungen — ,o Mutter spart doch eure elende Weiber Politick ihr werdet diesen Engel doch nicht Zartgefühl lehren wollen'" (Hans Radspieler: Charlotte GessnerWieland in ihren Briefen an Friedrich David Gräter. In: Zürcher Taschenbuch 1975. NF 95, Zürich 1974, S. 1 0 3 - 1 0 4 ) . 6 6 v o r f ü n f J a h r e n : Gemeint ist die Zeit während Wielands Besuch in Zürich im Sommer 1796 und damit der letzten Begegnung mit seiner Tochter. 7 5 in i h r e r H a u s h a l t u n g ZU l e b e n : Von Judith Geßner bereits in Nr. 128 (Z. 32ff) Wieland gegenüber angeboten. 8 7 T a n t e G e ß n e r : Anna Geßner. 9 3 L o u i s : Ludwig Friedrich August Wieland. 9 4 K i n d e r : Vgl. zu 55.

94 Jüngste: Vgl. zu 48.

[166]. An J. Fr. von Retter Weimar, Ende Juni 1803 Zur Datierung: Wieland hatte am 1. Juni 1803 Karl August Böttiger gebeten, „einige empfehlende Zeilen" für Ludwig Friedrich August Wieland an seine Freunde in Wien zu schreiben (Nr. 161) und hatte selbst am 20. Juni 1803 einen Empfehlungsbrief an Joseph Schreyvogel verfaßt (Nr. 162). In diesem Zusammenhang könnte auch der zu erschließende Brief entstanden sein. Da Ludwig Wieland im Juli 1803 in Wien eintraf (vgl. Nr. 156 zu 32) und der zu erschließende Brief eine Woche später ankam, könnte er gegen Ende Juni 1803 geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 177

[167]. Von H. v. Kleist Ende Juni oder Anfang Juli 1803 Zur Datierung: Christoph Wilhelm Werdeck, für den Kleist das Empfehlungsschreiben verfaßt hatte, weilte etwa Anfang oder Mitte Juli 1803 in Weimar; der Brief könnte also Ende Juni oder Anfang Juli 1803 geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

[168]. Von L. Fr. A. Wieland Wien, Juli 1803 Zur Datierung: Vermutlich handelte es sich um den ersten Brief Ludwig Wielands aus Wien, wo er wahrscheinlich im Juli 1803 eintraf (vgl. Nr. 156 zu 32). Am 17. Oktober

Nr.

165-169

165

1803 erwähnte Wieland, daß Ludwig „seit mehr als 3 Monaten nicht geschrieben hat" (Nr. 204, Z. 151 f), was ebenfalls auf Juli 1803 für die Niederschrift dieses Briefes deuten könnte. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

169. An K. L. von Knebel Tiefurt, 7. Juli 1803 H

Stadtarchiv Hannover, Autographensammlung (ehem. Kestner-Museum) Signatur: 2333 Mit Korrekturen sowie mit Eingriffen bei der Redaktion für den Abdruck in D 1 D1 Karl Ludwig von Knebel's literarischer Nachlaß. Ankündigung der bevorstehenden Herausgabe desselben durch K. A. Varnhagen von Ense u. Th. Mündt. In: Mündt, Theodor: Schriften in bunter Reihe zur Anregung und Unterhaltung. Erstes Heft. Leipzig 1834, S. 9 8 - 1 0 0 , Nr. 2 D 2 Knebel, 1835, S. 2 1 5 - 2 1 7 , Nr. 7 Textgrundlage: H Varianten

ist ] erg 5 Geschmack ] X —> 10 über in . . . SO erg und getilgt (das lte ist so viel als nichts) (Bezug unklar) 16 ist ] war —> 17 an j erg 20 Was ] Das einzige —» Das was > 21 wenigsten ] wenigstens > 23 einer ] einer, Redaktor für Abdruck in D 1 27 v e r s c h ö n e r n ] das > 27—28 g e t h a n h a b e n , ] g e t h a n h a b e n , > g e t h a n , Redaktor für Abdruck in D' 32 eines ] dieses —> 35 spröde ] und spröde > 38 bestimmt ] deutlich > 40 Filosofie ] Filosofie > Philosophie Redaktor für Abdruck in D 1 48—49 beytragen, ] erg 56 zurückhalten ] abhalten > 57 Willen sehen, ] Willen, -> 65 Bäume ] Bäume > Bäume1 (mit unleserlich gemachter Anmerkung von einer V4 Zeile unter dem Text, gez. mit ebenfalls gestrichenem D. Hg. (offenbar wie D 1 : Tieffurth wurde nach dem Plane Knebels angelegt. / D. H.) 66 nach uns gestrichenes od Ergänzung und Tilgung des Redaktors für den Abdruck in D 1 ? 68 die unvermeidliche . . . bevorsteht ] die lange lange Trennung die uns unvermeidlich bevorsteht > 75 Wieland. ] Wieland. > W. > Redaktor für Abdruck in D 1 4

Zum Text: Henriette von Knebel schrieb am 14. Juli 1803 aus Weimar an Karl Ludwig von Knebel: „Du erhältst hier auch einen Brief vom alten Wieland, den er mir vorgestern selbst gebracht hat" (Düntzer, 1858, S. 176). Da Wieland wohl am 10. Juli 1803 für einige Tage von Tiefurt nach Weimar reiste, ist es möglich, daß es sich um den vorliegenden Brief handelte, den Knebel auch am 26. Juli 1803 gegenüber Marie Karoline von Herder erwähnte („Wieland hat mir einen trefflichen, sehr ermunternden Brief über das erste Buch meiner Lucrezianischen Übersetzung geschrieben, das ich der Herzogin zurückließ",

166

Juli 1803

Starnes 3, S. 145) sowie am gleichen Tag auch gegenüber Karl August Böttiger (Wieland „hat mir einen so trefflichen Brief über meinen Lucrez geschrieben, daß ich mich höchlich darob erfreut habe — und nun Tag und Nacht arbeite, ihm mit Nächstem auch das zweite Buch zu überschicken", D 2 , Band 3, S. 64). E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 171

3 U b e r s e t z u n g des L u k r e z : Knebel übersetzte „De rerum naturae" von Titus Lucretius Carus; die Ubersetzung des gesamten Werkes erschien erst 1821 in Leipzig unter dem Titel „T. Lucretius Carus von der Natur der Dinge" (im gleichen Jahr auch eine Ausgabe mit dem lateinischen und deutschen Text). Das Werk erschien anonym; Knebels Name wurde nur unter der poetischen Widmung an Wakefield genannt. 11 Vossens . . . U b e r s e t z u n g d e r Ilias: Johann Heinrich Voß: Homers Werke übersetzt. Die Ilias neu, die Odyssee umgearbeitet. 4 Bde. Altona 1793. 1 2 M e i n e k e : Von der Natur der Dinge. Ein Lehrgedicht in sechs Büchern. Übersetzt, erklärt und mit dem Original begleitet von Johann Heinrich Friedrich Meineke. 2 Bde. Leipzig 1795 (WB 461—462). — Proben dieser Übersetzung hatte Wieland im März und Mai 1793 des NTM mit Anmerkungen veröffentlicht. 1 2 P a r a s a n g e n : Athenisches Längenmaß zu 300 griechischen Stadien, etwa 5549 m. 1 4 Original: Wieland besaß eine in Amsterdam 1731 (! 1631) erschienene Ausgabe von Lukrez' „De rerum naturae" (WB481b). 3 1 si dlS plac e t : Belegt bei zahlreichen römischen Autoren, etwa Plautus, Captivi 454, Terenz, Eunuchus 919 u . a . 4 5 W i e d e r s e h e n s : Vgl. zu 71. — Wieland und Knebel trafen erst wieder 1804 in Tiefurt zusammen (vgl. Nr. 193 zu 22). 4 7 — 4 8 Aristarchischen A m t e s : Das strenge kritische Amt; nach Aristarchus aus Samothrace, dem Kritiker der griechischen Dichter, besonders des Homer. 5 5 G e m ä h i d e . . .: Lukrez, De rerum naturae I, 32ff. 5 8 — 5 9 B l ä t t c h e n : Nicht überliefert; Knebel äußert sich dazu in Nr. 171 (Z. 8ff). 6 3 M a d r e N a t u r a : Anspielung auf Lukrez, De rerum naturae II, 598f. 6 4 F ü r s t i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach.

6 5 v o n Ihnen . . . gepflanzten Bäume: Tiefurt war 1775—1781 die Hofhaltung des Prinzen Konstantin von Sachsen-Weimar und Eisenach, als dessen Erzieher Knebel dort tätig war; er begann in dieser Zeit den dortigen Park anzulegen. — Vgl. auch Varianten zu Z. 65. 6 6 A e d o n e : Griechisch: Nachtigall. — Anspielung auf die frühere Tätigkeit von Knebels Frau Luise Dorothea Ulrike Emilie als Sängerin. 7 1 I l m e n a u ZU b e s u c h e n : Knebel lud Wieland am 15. September 1803 schriftlich zu einem Besuch in Ilmenau ein (vgl. Nr. 191), nachdem Wieland bereits im August 1803 einen Besuch geplant hatte (vgl. Nr. 193, Z. 5 ff und zu 6—7 sowie Henriette von Knebel am 25. August 1803 an ihren Bruder: „Sage mir nur, ob Wieland Dir recht kommt? Er hat mir aufgetragen zu sondiren, und da ergründe ich nun wie ein wahrer Klosterbruder. Er käme gern, aber er kommt auch gern übers Jahr. Laß ihm was durch den Holzschuher sagen oder sage es ihm selbst. Er nimmt es sehr gut auf, da er Dich aufrichtig liebt", Düntzer, 1858, S. 180 f). Wieland verschob einen solchen Besuch auf den Sommer 1804 (vgl. Nr. 193, Z. 17ff), ohne ihn aber dann auszuführen.

Nr.

167

169-171

170. An K. A. Böttiger Weimar, 12. (?) Juli 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 3

Adresse: An / Herrn Ob. Cons. Rath / Böttiger / avec un Manuscript Textgrundlage: H

/ broché. - Mit Siegel

Zur Datierung: In H ist das Tagesdatum ausgelassen. — Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 117, Nr. 4679) datierte auf Ende Juli 1803 („seit drei Monaten sind Karl, Amalie und Erler da" = in Gutmannshausen, mit Hinweis auf Nr. 204, Z. 156ff). — Wieland war „vorgestern", wahrscheinlich am 10. Jui 1803, aus Tiefurt für einige Zeit nach Weimar zurückgekehrt und besuchte am 15. Juli 1803 Gutmannshausen; daraus könnte sich der 12. Juli 1803 als mögliches Datum der Niederschrift ergeben. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 Mir ist a u f g e t r a g e n : Wahrscheinlich von der Herzogin Anna Amalia von SachsenWeimar und Eisenach, von der Wieland offenbar auch das Manuskript Karl Ludwig von Knebels erhalten hatte (vgl. Nr. 169: Zum Text). 3 — 4 U b e r s e t z u n g des Lukrez . . .: Titus Lucretius Carius' Werk „De rerum naturae", das der in Ilmenau wohnende Karl Ludwig von Knebel übersetzte (vgl. Nr. 169 zu 3). 6 seit v o r g e s t e r n . . .: Wieland war wahrscheinlich am 10. Juli 1803 für einige Tage von Tiefurt nach Weimar zurückgekehrt. 8 meine K i n d e r in G u t m a n n h a u s e n : Gottlieb Friedrich Erler, der das sogenannte „Schäfereygut" in Gutmannshausen gepachtet hatte (vgl. Nr. 204, Z. 156 ff sowie Wielands Haushaltsbuch, Ausgaben, unter dem 16. Juni 1803, Anhang 1, Z. 189 ff) und dessen Familie, sowie Karl Wieland, der sich ebenfalls dort aufhielt. Wieland fuhr am 15. Juli 1803 dorthin (vgl. ebenda, wo unter diesem Datum eingetragen ist: „Für eine Fuhr nach Gutmannshausen 2 Reichstaler 12 Groschen", Anhang 1, Z. 233f).

171. Von K. L. von Knebel Ilmenau, nach 14. Juli 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/N 14 Fragment (Schluß des Briefes). Mit Korrekturen Textgrundlage: H Zur Datierung: Seiffert (1953, S. 14f, Nr. 5163a) datierte den Brief auf den 5. September 1808 und sah in ihm den „Geburtstagsbrief [ . . . ] , den Seuffert 5163 vermißt". — Aus der Anspielung auf das erste und zweite Buch der Lukrez-Ubersetzung Knebels ergibt sich jedoch das Jahr 1803; der Brief ist die Antwort auf Wielands Schreiben an Knebel vom 7. Juli 1803 (Nr. 169). Wieland übergab den Brief Henriette von Knebel zur Ubersendung

168

Juli 1803

an ihren Bruder, die ihn erst am 14. Juli 1803 an diesen abschickte (vgl. Nr. 169: Text). Knebels Antwort kann also erst nach diesem Datum geschrieben sein. — Für Datierung spricht außerdem, daß Knebel das zweite Buch seiner Lukrez-Übersetzung, sen Ubersendung zur kritischen Durchsicht er hier „bald" ankündigt, am 16. August an Wieland schickte (vgl. Nr. 178). E r l ä u t e r u n g e n : B: 169;

Zum diese des1803

A: 193

3 das Zweyte Buch Ihnen zuschicken . . . : Von Knebels Übersetzung der „De rerum naturae" von Titus Lucretius Carus (vgl. Nr. 169 zu 3). Das Manuskript des zweiten Buches übersandte Knebel am 16. August 1803 (Nr. 178). — Vgl. auch den Abdruck „Lukrez, 2tes Buch" im NTM 1803, II, S. 2 4 8 - 2 5 6 (August). 8 Ihre Bemerkung e n . . . : Sowohl in Nr. 169 wie in dem dort beigelegten (nicht überlieferten) „Blättchen". 9—10 merum lac: Lukrez, De rerum naturae 1, 261. 10 Sie es auch nehmen: Auf dem zu 8 erwähnten „Blättchen".

[172]. An Ch. W. Geßner Weimar (?), Mitte Juli (?) 1803 Zur Datierung: Charlotte Wilhelmine Geßner hatte in Nr. 165 eine vorübergehende Trennung von ihrem Mann Heinrich Geßner und ihre Obersiedlung nach Burgdorf, zu Johann Heinrich Pestalozzi, vorgeschlagen, wozu Wieland in dem vorliegenden Brief seine Zustimmung gab. Der Brief könnte Mitte Juli 1803 geschrieben worden sein, ob in Weimar oder in Tiefurt, wo sich Wieland wechselnd aufhielt, ist nicht sicher zu bestimmen. E r l ä u t e r u n g e n : B: 165;

A: [175]

/ 73. An H. von Kleist Weimar, vor 20. Juli 1803 H h d

Verbleib unbekannt Verbleib unbekannt Insert im Brief Wielands an Georg Christian Gottlob Wedekind vom 10. April 1804 (Nr. 311) Textgrundlage: d Zur Datierung: Vgl. Heinrich von Kleist an seine Schwester Ulrike, 20. Juli 1803: „Lies doch inliegenden Brief von Wieland, dem Alten, den ich auf ein kurzes Empfehlungsschreiben, das ich Werdecks mitgab, am Abend eurer Abreise empfieng. Ich sehe sein Antlitz vor Eifer glühen, indem ich ihn lese. Die beiden letzten Zeilen sind mir die rührendsten" (Kleist Briefe, 1906, S. 298).

Nr. E r l ä u t e r u n g e n : B : [167]; 2—3 Druck

171-174

169

A: —

mannigfaltiger Familienverhältnisse:

Unter a n d e r e m Heinrich von

Kleists P r o b l e m e mit seiner Familie, da er selbständig, etwa als Bauer, leben wollte, sowie die Trennung von seiner Braut Wilhelmine von Zenge.

3

I h r e s W e r k e s : Das Dra-

ma „Robert Guiskard, Herzog der N o r m ä n n e r " , an d e m Kleist während seines Aufenthaltes in O ß m a n n s t e d t gearbeitet und das er Wieland vorgelesen hatte. Ein Fragment daraus veröffentlichte Kleist 1808 in der von ihm und A d a m H. Müller h e r a u s g e g e b e n e n Zeitschrift „ P h o e b u s " , die überlieferten Fragmente w u r d e n in den „Hinterlassenen Schriften von Heinrich von Kleist. Hrsg. von L u d w i g T i e c k " , Berlin 1821 unter d e m Titel „Robert Guiskard. F r a g m e n t " gedruckt.

6

H e r r n v o n W e r d e c k : D e r mit einer E m p f e h -

lung Kleists (Nr. [167]) Wieland A n f a n g oder Mitte Juli 1803 besucht hatte.

174. An das Direktorium des Institut National des Sciences et des Arts, Paris Weimar, 20. Juli 1803 H

Verbleib unbekannt. — Nach D 2 und D 1 : 1 S. 4" eigenhändig mit Unterschrift Mit Korrekturen Faksimile: D 2 , S. 83; D \ S. 47 D 1 M é m o i r e s et c o r r e s p o n d a n c e s historiques et littéraires inédits. 1726 à 1816. Publiés par Charles Nisard, Paris 1838, S. 3 0 0 - 3 0 1 D 2 Firma Stargardt, Katalog 636, 1986, S. 82, Nr. 253 (Teilabdruck) D 3 Firma Stargardt, Lagerkatalog 656, 1994, S. 46, Nr. 98 (Teilabdruck) T e x t g r u n d l a g e : H (Faksimile) Varianten

1 Juillet ] Jeuillet >

20 à ] en >

Zur D a t i e r u n g : Der Brief ist in D 1 auf den 20. Juli 1805 datiert. Die richtige Jahreszahl ergibt sich aus Wielands Datierung in H. E r l ä u t e r u n g e n : B : 85;

3 la lettre Nr. 85.

A: —

1 8 — 1 9 un de mes plus chers A m i s : Es ist nicht be-

kannt, welcher von Wielands B e k a n n t e n oder Freunden damals nach Paris zu reisen beab-

sichtigte. Charles kannt.

2 0 — 2 1 un vieux Gore; 24

über

eine

gentilhomme

entsprechende

Anglois:

beabsichtigte

Gemeint sein könnte Reise

ist

nichts

be-

c e t t e f a t a l e g u e r r e : Die verschiedenen kriegerischen Auseinanderset-

z u n g e n nach der französischen Revolution, besonders auch zwischen Frankreich u n d England.

170

Juli-August

1803

[175]. Von Ch. W. Geßner Bern, Ende Juli/Anfang August (?) 1803 Zur Datierung: Offenbar die Antwort auf Wielands Brief von Mitte Juli 1803, da in ihrem letzten überlieferten Schreiben (Nr. 165) keine Nachrichten über die Familie Zellweger enthalten waren. Daraus ergibt sich als Datum Ende Juli oder Anfang August 1803. E r l ä u t e r u n g e n : B: [172];

A: [241] (?)

176. Von Fr. Ph. Rosenstiel Fran^ensbrunn, 7. August 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 6, 4 Mit Korrekturen Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A: [215] (?)

3 D a s V e r l a n g e n . . .: Ob Wieland selbst den Wunsch zur Versorgung seines jüngsten Sohnes an Rosenstiel übermittelt hatte oder ob das über Bekannte (etwa über Karoline von Herder wie hinsichtlich der Familie Erler, vgl. Herder Briefe, 1984, S. 543 f, oder über Karl August Böttiger, vgl. Nr. 214) erfolgte, ist nicht bekannt. 4 jüngsten H e r r n S o h n e s : Wilhelm August Wieland. 7 G r a f s c h a f t G l a t z : Zum ehemaligen Regierungsbezirk Breslau in Niederschlesien gehörend. 8 — 9 einer d e r b e s t e n O e k o n o m e n : Graf Magnis, der seine Besitzungen nach den Grundsätzen der „rationellen Landwirtschaft" (mit ausgeprägter sozialer Komponente) führte, galt als Pionier auf dem Gebiete der Landwirtschaft und der damit verbundenen Industrie. 1 0 G a t t e : Anton Alexander Graf von Magnis (Magni) war mit Louise, geb. von Götzen, verheiratet. 1 0 K i n d e r : Zwei Söhne und acht Töchter. 12—13 Gouverneurs v o n G l a t z : Friedrich Wilhelm Graf von Götzen. 1 6 Bergwerks- und HüttenD e p a r t e m e n t : Dem preußischen Berg- und Hütten-Departement in Berlin stand Friedrich Wilhelm Graf von Reden als Oberberghauptmann, ab 1804 als Minister vor. 2 5 E r soll k o m m e n . . .: Die Verhandlungen führten zu einem positiven Ergebnis (vgl. das direkte Angebot des Grafen Magnis in Nr. 186); Wilhelm August Wieland reiste Anfang November 1803 nach F-ckersdorf ab (vgl. Nr. 227 und Nr. 228). 3 3 G r a f v o n M a r s c h a l l : August Dietrich Graf von Marschall auf Burgholzhausen, der Besitzer des Gutes Oßmannstedt vor Wieland. 3 6 — 3 7 Ihre hiesigen F r e u n d e : Gemeint sind offenbar Bewunderer Wielands, die sich in Karlsbad oder Franzensbrunn aufhielten; im einzelnen nicht ermittelt. 4 3 die B r i e f e . . .: Briefe Wielands oder seines Sohnes an den Grafen Magnis aus dieser Zeit sind nicht überliefert; Magnis selbst wandte sich offenbar mit Nr. 186 zuerst an Wieland.

Nr.

175-178

171

177. Von J. Fr. von Rettmer Wien, 14. August 1803 H

FDH Frankfurt/Main, Signatur: 11-3797 Mit Korrekturen

Bermerkung unter der Unterschrift: berühmter Dichter in W i e n und / K a i -

serl. Censor. fremde Hand

Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: [166];

A: —

2 S o h n : Ludwig Friedrich August Wieland traf Anfang Juli 1803 in Wien ein (vgl. Nr. 156 zu 32). Das genaue Datum seiner Ankunft ist nicht bekannt. 3 Brief: Nr. [166]. 1 3 S c h u f m e i s t e r s o h n : Schuffe ist ein Gefäß mit langem Stiel zum Schöpfen, besonders von Seifensiedern und Bierbrauern verwendet. 16 2 KupferStiche . . .: Friedrich John schuf 1803 drei Kupferstiche zu Wielands „Musarion". 1 7 D e g e n s P r a c h t a u s g a b e . . .: Musarion. Ein Gedicht in 3 Büchern. 4°. Wien: Degensche Buchdruckerey 1808. — Die Ausgabe, die die genannten Kupfer von Friedrich John enthält, wurde auf Pergament gedruckt. 1 8 P o l i z e y s c h e i n : Aufenthaltsgenehmigung. 2 3 — 2 4 W e r k e . . . A y r e n h o f f . . .: Des Herrn Cornelius v. Ayrenhoff Sämmtliche Werke. 6 Bde. Wien 1803. 2 4 Boileaus D i c h t k u n s t . . . : Nicolas Boileau-Despreaux: L'Art poetique, 1674 u. ö.; die Übersetzung erschien im Band 5: „Kleine Schriften" der zu 23—24 genannten Ausgabe. 2 5 7 3 j ä h r i g e n . . .: Ayrenhoff war damals erst 70 Jahre alt. 2 8 A n z e i g e . . .: Im NTM nicht erschienen.

178. Von K. L. von Knebel Ilmenau, 16. August 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 3, 13 Mit Korrektur Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 Erste Buch meiner Uebersezung: Knebels Übersetzung des Werkes „De rerum naturae" von Titus Lucretius Varus (vgl. Nr. 169 zu 3); Wieland hatte das Manuskript zum ersten Buch durchgesehen. 4 das Z w e y t e . . .: Die Sendung übermittelte Henriette von Knebel; vgl. dazu ihren Brief an Karl Ludwig Knebel vom 18. August 1803: „Ich werde heute dem Wieland Deine Übersetzung selbst bringen, da wir Abends nach Tiefurt fahren" (Düntzer, 1858, S. 179). 6 I h r A u s s p r u c h . . . : Äußerungen Wielands zum zweiten Buch der Lukrez-Übersetzung Knebels sind nicht bekannt; er hatte sich am 18. September 1803 noch nicht mit dem Manuskript beschäftigt (vgl.

172

August

Nr. 193).

bel.

1803

1 3 z u w e i l e n h ö r e : In Briefen seiner Schwester Henriette von Kne-

16—17 den holden Bewohnern Tiefurts . . .: Der Kreis um die Herzo-

gin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. Charlotte Rudorf.

1 8 M u t t e r : Katharina Sophia

179. Von Ch. IV. Geßner Burgdorf, 18. August 1803 H

Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf, Signatur: Konvolut 49-2568 Mit Korrekturen

Textgrundlage: H. — Z. 21 wurde a u c h t h u t statt a u c h t h u t gesetzt. E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A: 241 (?)

3 lezten Briefes . . .: Nr. [175].

4 beyden Hrn. Zellwegern: Neben Johann

Kaspar Zellweger offenbar dessen älterer Bruder Jakob. 4 Angelegenheiten meines M a n n e s : Zu der geschäftlichen Situation Heinrich Geßners vgl. Nr. 128, Nr. 132

und Nr. 157.

1 3 Mama G e ß n e r : Judith Geßner.

1 6 — 1 7 daß Sie

...

für mich . . . zu sorgen gedächten . . .: Offenbar in Nr. [172] mitgeteilt, als Antwort auf entsprechende Anfragen Charlotte Wilhelmine Geßners in Nr. 165. — Wieland vermerkte in seinem Haushaltsbuch, Ausgaben, unter dem 1. September 1803 eine Zahlung von „275 taler Reichsgeld" (Anhang 1, Z. 275 ff). 1 7 B u r g d o r f . . . : Vgl. Charlotte Wilhelmine Geßners Vorschläge in Nr. 165. — Sie traf am 17. August 1803 von Bern in Burgdorf ein und blieb dort bis etwa Februar 1804 (vgl. Nr. 275). 1 9 E d u a r d : Eduard Geßner, der 1799 geborene dritte Sohn Heinrich und Charlotte Wilhelmine Geßners. 3 1 S t u b e : Bei einem Herrn Eschlimann (vgl. Nr. 188,

Z. 4).

34 Frau: Möglicherweise Frau Eschlimann.

37 meinen kleinen:

Der 1802 geborene Sohn Wilhelm Geßner. 4 0 P f a r r h e r r : Nicht ermittelt. 4 1 — 4 2 die F r a u e n : Charlotte Wilhelmine und Judith Geßner; letztere reiste am 15. August 1803 in Bern ab. 5 0 m e i n e n . . . S a l e m o n : Der 1796 geborene älteste Sohn Salomon Geßner, der Pestalozzis Erziehungsinstitut besuchte. — Johann Jakob Zellweger hatte in Nr. 157 (Z. 4 2 f f ) angeboten, Salomon Geßner zu sich zu nehmen, was Wieland offenbar abgelehnt hatte. 56 zum Nachtheil meiner Geschwister: Gemeint sind die von Wieland weiterhin unterstützten Söhne Ludwig Friedrich August, Karl Friedrich und Wilhelm August Wieland sowie die Tochter Marie Karoline Friederike Schorcht, die mit ihren Kindern in seinem Haushalt lebte, gegebenenfalls auch Amalia Augusta Erler und deren Familie, aber auch sämtliche Geschwister als künftige Erben ihres

Vaters. folgt. und fer.

59 in Ihren nächsten Brief: Möglicherweise in Nr. [185] er59 was Sie mir . . . geben können: Vgl. zu 16—17. 60 Schnell

seine F r a u . . . : Samuel Ludwig Schnell und dessen Frau Luise, geb. Stap6 4 einige W o r t e . . . : Ob das geschah, ist nicht bekannt. Ein entsprechender

Nr.

178-181

Brief ist nicht überliefert und nicht zu erschließen.

173 66

m e i n e K i n d e r : Hier sind

Salomon, Christian Heinrich und Wilhelm G e ß n e r gemeint.

70

H u f e l a n d s . . .:

Wahrscheinlich Christoph Wilhelm H u f e l a n d und dessen Frau Juliana.

180. Von J. Chr. Fr. Haug Stuttgart, 23. August 1803 H G N M N ü r n b e r g , Signatur: A B K Böttiger Textgrundlage: H Zum E m p f ä n g e r : Seuffert ( P r o l e g o m e n a 9, 1940, S. 117, Nr. 4684) v e r m u t e t e als E m p f ä n ger Karl August Böttiger, „weil dieser die erbetene A n m e r k u n g zur E i n s e n d u n g im T. Merkur gibt"; allerdings wäre dies vermutlich auch dann g e s c h e h e n , w e n n Wieland der E m p fänger des Briefes wäre. Da Wieland als E m p f ä n g e r nicht auszuschließen ist und da der Brief in gleicher Weise abgefaßt ist, wie Haugs Schreiben an Wieland vom 16. Juni 1800 (BW 15), wird der Brief hier als wahrscheinlich an Wieland gerichtet a u f g e n o m m e n . E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

3 B e i l a g e n : Nicht überliefert. — Außer den zu 6 und zu 8 g e n a n n t e n Manuskripten könnte Haug auch die Manuskripte zu seinem Gedicht „Als ich Zusteeg's Büste von Dannecker s a h " und zu seinen „ E p i g r a m m e n " übersandt haben, die im N T M S. 586—589 g e d r u c k t w u r d e n .

6 Clotildischen

Liede

...

Note:

1803, III, Rosalyre an

Koridon. (Aus d e m R o m a n der Clotilde de Surville: le Chastel d'amour.) In: N T M 1803, III, S. 481—484, mit folgender A n m e r k u n g z u m Titel: „Die W i e d e r e r w e c k u n g dieses geistreichen Werkes und die (sehr überflüssigen) Controverse über die Aechtheit sind wohl keinem unserer Leser, der nur e i n i g e r m a a ß e n mit den w i c h t i g s t e n Auslandes Schritt hält, unbekannt. B." (also Karl August Böttiger). Anthologie:

Lyrische Anthologie.

Erscheinungen des 8

Matthissons

Hrsg. von Friedrich Matthisson. 2 0 Teile.

Zürich

1803—1807. — Haugs Rezension der ersten beiden Teile erschien unter d e m Titel „Ueber Matthison's A n t h o l o g i e " im N T M 1803, III, S. 4 9 6 - 5 0 0 .

181. Von A. Du Vau Leipzig, 24. August 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/111, 1 , 1 6 Mit Korrekturen

T e x t g r u n d l a g e : H. — Z. 22 w u r d e o h n e d i e s e s statt o h n e d i e s e s gesetzt. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A : 192

2—3 die Erstlinge meiner deutschen A r b e i t : Auguste Du Vau: Wie fand ich mein Vaterland w i e d e r im Jahre 1802?, Zürich 1803.

3 S c h o n lange . . . an Sie

174

August—September

1803

g e s c h r i e b e n : Du Vaus letzter Brief an Wieland stammt vom 5. bis 12. Januar 1802 (vgl.

WB 15).

13 — 14 im Anfang sehen: Auf S. 14-16 des zu 2 - 3 genannten Bu-

ches heißt es: „Die Dornen der Revolution kennt jeder; wie blutig staken sie in tausend und tausend Herzen! [. . .] Laßt uns einen Schleyer darüber werfen; die Menschheit bedarf eines Trostes. Laßt uns also aus dem Bösen so viel Gutes als möglich herausheben. Das Böse ist größtentheils verschwunden: das Gute bleibt noch, und muß, trotz allen etwanigen Anfechtungen, bleiben. Also die tröstliche Seite der Revolution will ich aufstellen; ich werde an dasjenige erinnern, was die Franzosen in vielen Rücksichten durch die Revolution gewonnen haben, — von dem, was sie gewinnen konnten, ist hier die Rede nicht —, und allgemeine Bemerkungen über ihren Nationalcharakter machen". 1 4 den ersten Theil . . .: Eine spezielle Einteilung des Buches in Teile gibt es nicht; gemeint ist

S. 16-149.

1 5 sapienti sat: Plautus, Persa IV 4, 625.

1 6 2 t e n Theile . . .:

S. 1 5 0 - 2 0 2 . 1 9 I h r U r t h e i l : Vgl. Nr. 192. 2 4 w i r : Du Vau begleitete 1803 und 1804 Alphonse Perregaux, den Sohn eines reichen Bankiers bei dessen Reise durch 2 6 — 2 7 b e s u c h e ich W e i m a r : Du Vau weilte im Oktober 1803 in Deutschland. Weimar (vgl. den dort datierten Brief an Camille Jordan vom 20. Oktober 1803, Starnes 3, 153). 2 9 B r u d e r : Alexis Du Vau, ein Bruder von Auguste Du Vau, war ebenfalls aus Frankreich emigriert und hatte sich in Deutschland verheiratet; er war später nach Guadeloupe gegangen (wozu auch die Insel La Desirade gehörte); er soll 1804 gestorben sein. 3 1 S c h w e s t e r : Ebenfalls aus Frankreich emigriert, lebte im Staate Georgia (Amerika). 3 4 B r i e f : Nicht bekannt. 3 5 Frau in A m e r i k a : S. 1 6 7 - 1 6 8 des zu 2—3 genannten Buches. 3 6 A n e k d o t e n : In dem zu 2 — 3 genannten

Buch.

38 Böttiger . . . gute Nachrichten von Ihnen: Ein entsprechender

Brief Böttigers an Du Vau ist nicht bekannt. 4 2 A u s z ü g e aus g e w i s s e n Brief e n : Offenbar aus solchen seiner Familie. 4 4 einen g a n z e n B r i e f m i t : Nicht ausgeführt. 4 5 M o u n i e r . . . D e p a r t e m e n t s : Jean Joseph Mounier war 1802 zum Präfekten des Departements Ille-et-Vilaine ernannt worden. 53 Stimmung g e g e n E n g l a n d : England bemühte sich, eine neue Koalition (mit Rußland, Österreich, Schweden und Neapel, Spanien und den süddeutschen Staaten) gegen Frankreich zu organisieren, was 1805 zum Dritten Koalitionskrieg gegen Frankreich führt.

182. Von J. ten Brink Harderwijk, 29. August 1803 H

GNM Nürnberg, Signatur: Archiv, Autographen Böttiger K. 28 (ten Brink) Mit Korrektur

Adresse: A Monsieur, / Monsieur Wieland, / à sa maison de campagne O s s m a n n s t a e d t , près de / Weimar. Postvermerke

Nr.

175

181-184

J. ten Brink, Gymnasii Harderwye. Rector / allata: sunt med Septembr. 1803.

Absender, über der Adresse: h

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 44, Bl. 51 Abschrift von Karl August Böttiger

den 4 Octobr 1803. / Wieland erhielt im August 1803. folgenden Brief aus Holland:, unter dem Text: Wieland fand sich durch diese Zuschrift um so mehr geschmeichelt, als er wirklich gegründete Ursache hatte, bisher mit der Kälte, womit sein Aristipp, der Lieblingssohn seines Alters, von Publikum aufgenommen worden war, unzufrieden zu seyn. Auch hatte Herr ten Brink grade die Seite berührt, die Wieland am liebsten hörte; seine meisterhafte Darstellung des Charakters des Plato und seiner Dialogen. Denn W. hatte wirklich bloß um die Exposition der Platonischen Republik wahren zu können, die im 4ten Theil des Aristipp vorkommt, die Briefe de república dreimal gelesen. Er überwand also seine Scheu, Briefe zu schreiben u. ließ es eine seiner ersten Arbeiten seyn, als er mit der verwitweten Herzogin von Tiefurt herein gekommen war, folgende Antwort zu concipiren, die er mir mit beifolgenden Zeilen zuschickte: folgt nach Lücke von ca. ü b e r dem Text:

10 Zeilen die Abschrift Böttigers des Textes von Nr. 198. Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

9 Aristippi .

A : 198

10 Quem — 13 coeperim: Auch als In12—13 ejus Dialogos: Anspielung auf das vierte

. .: Vgl. Nr. 6 zu 16.

sert in Nr. 2 0 4 (Z. 93—98).

Buch des „Aristipp", das die Betrachtungen „Über Piatons Dialog von der Republik" enthält.

ni:

14 in Belgicam linguam convertere: 17 Diogeni: Wielands

Vgl. Nr. 11 zu 19.

Nicht ausgeführt.

17 Agatho-

„Sokrates mainomenos oder die Dia-

logen des Diogenes von Sinope. Aus einer alten Handschrift", Leipzig 1770. — Als „Nachlaß des Diogenes von Sinope" im Band 13, 1795, der SW.

[183], Von H. .5". Fr. Fr. A. von Egloffstein Tiefurt, 31. August 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 184

184. An H. S. Fr. Fr. A. von Egloffstein Weimar, 1. September 1803 H

SNM Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 16269

176

September 1803

Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B : [183]; 4

Gesellschaft:

kannt.

Wer

5 Billjet:

und Eisenach.

9

A: —

an

diesem

Nr. [183].

Abend

bei Wieland

6 Amalia:

zu

Anna

Gast

war,

Amalia v o n

ist

nicht

be-

Sachsen-Weimar

G l y c e r i o n : Wielands „ M e n a n d e r u n d G l y c e r i o n " (vgl. Nr. 72 zu

18); das Buch war o f f e n b a r s o e b e n erschienen.

1 2 T i t e l k u p f e r : D i e K u p f e r des

Bandes sind ungezeichnet; das T i t e l k u p f e r stellt eine B l u m e n in d e n H ä n d e n haltende Frau dar, die in einem E r k e r (mit Blick auf die L a n d s c h a f t ) sitzt. d e r ZU G u t m a n n s h a u s e n :

13 — 1 4

meiner

Kin-

G o t t l i e b Friedrich u n d Amalia Augusta Erler sowie d e r e n

K i n d e r aus erster u n d zweiter E h e . Erler hatte ein G u t in G u t e r m a n n s h a u s e n g e p a c h t e t , das z u m Besitz d e r Familie von E g l o f f s t e i n gehörte.

18

G e m a h l : G o t t l i e b Fried-

rich Leopold v o n Egloffstein.

[185]. An Ch. W. Geßner Weimar, 1. September 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: 179;

A : 188, 226

186.

Von A. A. von Magnis Eckersdorf, 6. September 1803

H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/111, 4, 2 Mit K o r r e k t u r e n Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3—4 Empfehlung des . . . Wilhelm August Wieland.

Rosenstiel: Vgl. Nr. 176.

13 Ihres Sohnes:

1 6 W i n k e : Briefe Wielands an d e n G r a f e n Magnis aus

dieser Zeit sind nicht überliefert.

36

F r a u G e m a h l i n : Magnis w u ß t e nicht, daß

Anna D o r o t h e a Wieland im N o v e m b e r 1801 v e r s t o r b e n war.

187. An M. H. von Knebel Weimar, 9. September 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 5 4 / 5 6 8 Mit K o r r e k t u r e n . — G e r i n g e r Textverlust in d e r Mitte v o n Blatt 1. — Mit redaktionellen V e r ä n d e r u n g e n f ü r d e n A b d r u c k in D

Nr.

177

184-188

/ Gnädigen Fräulein von Knebel p. / nebst zwey Büchern in blauem Heftband. — Mit Siegelspuren

Adresse: Der D

Wieland's Briefe an eine Hofdame. In: Zeitung für die elegante Welt, Jg. 35, Nr. 127 vom 2. Julius 1835, S. 5 0 5 - 5 0 6 Textgrundlage: H Varianten

1 Weimar, d. 9. September 1803 erg Redaktor für Abdruck in D kann, ] machen, > 17 ihrem ] ix —> 23 werde, ] erg

9 machen 31 Datum

tilgt Redaktor für Abdruck in D E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

5 M é m o i r e s h i s t o r i q u e s . . .: Mémoires historiques de Stéphanie Louise de BourbonConti, écrits par elle-même. Paris an VI [1797]. 2 1 P r i n c e s s i n : Karoline Louise von Sachsen-Weimar und Eisenach. 2 4 a u f z u w a r t e n : Wann diese Begegnung stattfand — wahrscheinlich in Tiefurt — ist nicht bekannt. 2 5 m i c h w i s s e n ZU lassen : Ein entsprechendes Schreiben von Henriette von Knebel ist nicht überliefert und nicht zu erschließen.

188. Von Ch. W. Geßner Burgdorf, 12. September 1803 H

Nach Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 118, Nr. 4691) in SWK/GSA Weimar, Emminghausstiftung; dort nicht auffindbar. Verbleib unbekannt. — Nach h 2 '/2 Seiten Text h WM Biberach, Nachlaß Bernhard Seuffert Regest und Teilabschrift Seufferts, 1884 bei Frau Maria Emminghaus, Weimar, angefertigt Textgrundlage: h. — Seufferts Kleinschreibung der Substantive in seinem Regesttext wurde nicht übernommen; seine Abkürzungen in diesen Textteilen wurden ohne Kennzeichnung aufgelöst. E r l ä u t e r u n g e n : B: [185];

A:

-

3 f r e u n d l i c h e A u f n a h m e . . .: Zu Johann Ernst Piamanns Besuch bei Wieland

Vgl. Nr. 203 sowie Nr. 225 (Z. 8ff).

3 Brief vom 1. September: Nr. [185],

3 — 4 m i t d e r P o s t : Im Gegensatz zu diesem Brief, den Charlotte Wilhelmine Geßner durch Piamann direkt übermitteln ließ. — Diese Antwort könnte in Nr. 225 erfolgt sein. 4 Sie w o h n e . . .: Charlotte Wilhelmine Geßner hielt sich, nach dem Konkurs ihres Mannes, vorübergehend mit drei ihrer Kinder in Burgdorf auf (vgl. dazu Nr. 179,

Z. 30ff und Nr. 204, Z. 225ff).

4—5 Frau Pestalozzi habe Wieland . . . ge-

k a n n t : Anna Pestalozzi war eine Tochter von Hans Kaspar und Regula Schultheß, mit 12

W i c l a n d B W 16.2

178

September 1803

denen Wieland während seines Züricher Aufenthaltes (1752—1759) bekannt war. 5 S c h n e l l . . . B ü r g e r m e i s t e r : Johannes Schnell; Vater von Samuel Ludwig Schnell war jedoch dessen Bruder Samuel Schnell. 6 S o h n : Samuel Ludwig Schnell. 6 Luise Stapfer: Sie war eine Schwester von Philipp Albrecht Stapfer. 8 G e s s n e r . . . a u f Z ü r i c h : Heinrich Geßner hatte seine Frau und drei seiner Kinder nach Burgdorf gebracht und begab sich selbst nach Zürich zu seiner Mutter, bei der er seinen Verlag wieder etablierte. 1 2 K i n d e r : Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm Geßner.

[189]. Von G. Fr. Wilmans Frankfurt/Main, vor 14. September 1803 Zur Datierung: Wilmans übersandte das Honorar für Wielands Beiträge im „Taschenbuch für das Jahr 1804", das Wieland in seinem Haushaltsbuch, Einnahmen, unter dem 14. September 1803 verbuchte (Anhang 1, Z. 181 ff), sowie drei Exemplare dieses Taschenbuchs. Karl Ludwig von Knebel äußerte sich bereits am 15. September 1803 zu den Erzählungen dieses Taschenbuchs (vgl. Nr. 191); daraus ergibt sich, daß Wieland die Sendung von Wilmans vor diesem Datum erhalten und ein Exemplar an Knebel geschickt hatte. Der Brief ist also vordem 14. September 1803 geschrieben, möglicherweise schon Anfang September 1803. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 202

190. An K. A. Böttiger Tiefurt, 15. September 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. h 37, Band 227, Nr. 4 Mit Korrekturen

Adresse: An

/ Herrn

OberConsistorialRath

/ Böttiger

/ Weimar.

Links daneben: fr. — Mit Siegelspuren Textgrundlage: H Varianten

2 eine ] einen >

8 bekannt ] ha/

9 geben, ] erg

Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus dem Briefwechsel mit Jan ten Brink (vgl. Nr. 182 und Nr. 198). E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 Z u s c h r i f t : Nr. 182. 5 A n t w o r t : Nr. 198; Wielands Entwurf zu diesem in lateinischer Sprache verfaßten Briefe wurde von Böttiger stilistisch überarbei-

Nr.

179

188-192

tet. 7 W e r k e : Von Jan ten Brink waren bisher u . a . erschienen: Observationes in loca veterum, praecipue quae sunt de vindicta divina exercitationum academicarum specimen secundum, quod [. . .] publice defendet Janus Ten Brink. Lugduni Batavorum 1792. — Cajus Crispus Sallustius Over de samenzwering van Lucius Sergius Catilina, benene vier redevoeringen van Marcus Tullius Cicero over het zelfde onderwep, uit het latijn vertaald [ . . . ] . Amsterdam 1798. — Oratio de graecorum romanorumque scriptorum studio [ . . . ] . Hardervici 1799. — Oratio pro graecae linguae studio [. . .]. Hardevici 1801.

191. Von K. L. von Knebel Ilmenau, 15. September 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 3, 13 Mit Korrekturen Textgrundlage: H. — Z. 23 wurde Wir statt m i r gesetzt. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 193

2 w e l c h e h o l d e S t i m m e . . .: Wieland hatte über Henriette von Knebel sondieren lassen, ob sein Besuch in Ilmenau erwünscht sei (vgl. Nr. 169 zu 71). 3 zu besuc h e n : Wieland verschob den Besuch auf das Jahr 1804 (vgl. Nr. 193). 1 0 Tuas laudes . . .: Als Zitat in dieser Form nicht nachweisbar; die Form „laudes dicere" findet sich bei Vergil, Eklogen 6,6, bei Tibull, Elegien 1, 3, 31 und bei anderen römischen Schriftstellern. 1 3 P o m o n a : Römische Göttin des Gartenbaus und der Baumzucht. — Hier ist die Obsternte gemeint. 1 4 B a c c h u s U. seine R e b e n : Mit dem römischen Gott Bacchus war u . a . der Weinbau verbunden. 1 5 D i a n a : Mit der römischen Göttin Diana war u. a. die Jagd verbunden. 1 8 m e i n e F r a u : Luise Dorothea Ulrike Emilie von Knebel. 1 8 T ö c h t e r : Gemeint sein können nur Maria Louise Charlotte Wieland oder Juliana Karoline Amalia Schorcht. 2 2 B r i e f e des M e n a n d e r s : Wielands „Menander und Glycerion" (vgl. Nr. 72 zu 18). 2 2 beyden M ä h r c h e n . . .: „Rosalie und Hulderich oder Die Entzauberung" und „Die Novelle ohne Titel" (vgl. Nr. 40 zu 7). — Wann Wieland die beiden Bücher an Knebel sandte, ist nicht bekannt.

192. An A. Du Vau Tiefurt, Mitte September (?) 1803 H

12*

The Johns Hopkins University Baltimore. The Milton S. Eisenhower Library, Signatur: Special Collections Mit Korrekturen

180

September

1803

Adresse: A n / H e r r n D u v a l / in / L e i p z i g , korrigiert 2u: Dresd e n . , links daneben: i m g o l d n e n E n g e l . — Mit Siegel Postvermerke D Kurrelmeyer, William: Wielands Briefwechsel mit Du Vau. In: Modern Language Notes 64, 1949, S. 371 Textgrundlage: H. — Z. 32 vor E i n e vielleicht Absatz. Varianten

8 an den ] über die > 15 mir ] mir, > 23 des ] der > 28 deutsche ] ist 30 des . . . durch ] das Gegentheil nicht auf —> 33—34 u n g e a c h t e t ] u n g e a c h t > 35 zwar sehr ] erg Zur Datierung: Der Brief beantwortete Du Vaus Schreiben vom 24. August 1803 (Nr. 181), und zwar relativ spät (vgl. Z. 5). Da sich Du Vau Mitte Oktober 1803 wieder in Weimar aufhielt (vgl. seinen am 20. Oktober 1803 in Weimar datierten Brief an Camille Jordan, Starnes, 1987, 3, S. 153), ist anzunehmen, daß Wieland seinen Brief etwa Mitte bis Ende September 1803 geschrieben hat. E r l ä u t e r u n g e n : B: 181;

A: —

3 G e s c h e n k . . . : Auguste Du Vaus Buch „Wie fand ich mein Vaterland wieder im Jahre 1802?" (vgl. Nr. 181 zu 2 - 3 ) . 1 1 heiliger S c h r i f t s t e l l e r : Paulus in seinem Brief an die Römer (5, 5). 1 6 — 1 7 Olivier . . . Richard — C r o m w e l l . . . M o n k : Oliver Cromwell bekämpfte zwischen 1642 und 1648 in zwei Bürgerkriegen den englischen König Karl I. und ließ ihn 1649 hinrichten; er selbst regierte zwischen 1653 und 1658 als Alleinherrscher, teilweise ohne Parlament. Sein Nachfolger war sein unfähiger Sohn Richard Cromwell, der 1659 das Amt niederlegte. Danach optierte der General George Monk für eine gemäßigte Lösung des Konflikts zwischen Armee und Parlament, in dessen Folge das Parlament wieder eingesetzt und Karl II. als englischer König anerkannt wurde. 2 0 A p o l o g i e I h r e r N a z i o n : S. 150—202 des zu 3 genannten Buches. 3 0 V o r r e d e : In der Vorrede des zu 3 genannten Buches heißt es u. a.: „Diese (die Ausländer) geben zwar, wenn sie ja die Nationalvorurtheile ablegen können, bey Partevkämpfen einer fremden Nation ruhige und unbefangene Zuschauer ab; jedoch können sie, ferne vom Schauplatz, selten genug unterrichtet seyn, weil ihnen eine Menge großer und kleiner Umstände entgehen müssen, welche der Hauptsache oft ein ganz verschiedenes Ansehen geben. Deßwegen habe ich meine Bemerkungen d e u t s c h geschrieben, in der Hoffnung, man werde mit mir, als einem Ausländer, in Rücksicht auf die Sprache, Nachsicht haben" (S. III—IV). 3 2 S. 1 1 7 . . . : Es heißt dort an der entsprechenden Stelle: „Daß aber jeder Bauer nicht ohnehin g u t b l e i b e n könne, dieß läugne ich." 3 7 A d e l u n g s W ö r t e r b u c h e : Adelung (1798, 3, Sp. 595) führt zu „ohne" die Bedeutung „Ausschließung" auf und sagt zu „ohnehin": „Für ohne dieß ist in der vertraulichen Sprechart auch ohnehin üblich, wo hin das alte Fürwort hin, jener, jenes [. . .]

Nr. 192-193

181

ist", und er gibt zu „dennoch" an (1793, 1, Sp. 1452): „eine Conjunction, welche einen Ausspruch begleitet, der dem Vordersatz zu Folge eigentlich nicht Statt finden sollte, für nichts desto weniger, gleichwohl, dessen ungeachtet". Eine Beziehung zwischen beiden

Wörtern gibt Adelung nicht an.

3 9 — 4 0 Sie in Weimar wieder zu sehen: Du

Vau weilte im Oktober 1803 in Weimar (vgl. Zur Datierung).

193. An K. L. von Knebel Tiefurt, 18. und 19. September 1803 H

Stadtarchiv Hannover, Autographensammlung (ehem. Kestner-Museum Signatur: 2334) Mit Korrekturen. — Mit Änderungen in Vorbereitung des Abdrucks in D D Knebel, 1835, S. 2 1 7 - 2 1 9 , Nr. 8 Textgrundlage: H Varianten

19 und stark ] erg 39 andern ] erg

22 zu Ilmenau ] erg

E r l ä u t e r u n g e n : B: 171, 191;

A:

35 wie die j wie der >

-

4 B r i e f . . . : Nr. 191. 6 — 7 E i n l a d u n g : Zu einem Besuch in Ilmenau (vgl. Nr. 191, Z. 2ff), die nach Sondierungen Wielands bei Henriette von Knebel erfolgte (vgl. Nr. 169 zu 71). — Knebel hatte am 13. September 1803 an Karoline von Herder geschrieben: „Wie/and ist so gutherzig, daß er uns hier besuchen will. Ich weiß gar nicht, ob ich es für dießmal annehmen darf. Es fehlt mir an gehörigem Frohsinn, einen Freund seiner Art aufzunehmen; ich muß die Wolken sich erst zerstreuen lassen" (Knebel, 1835, S. 388), äußerte aber am 17. September 1803 gegenüber derselben: „Ich habe Wieland eingeladen. Vielleicht kommt er. Vernünftige Menschen können sich doch immer etwas Vernünftiges sagen, und das ist der wahre Heilgrund aller Übel" (Von und an Herder. Ungedruckte Briefe aus Herders Nachlaß. Hrsg. von Heinrich Düntzer und Ferdinand Gottfried von

Herder. Band 3. Leipzig 1862, S. 237).

7 zu Anfang des vorigen Monats: Vgl.

dazu Nr. 169 zu 71. 22 Sommer 1804 . . Wieland führte auch 1804 die Reise nach Ilmenau nicht aus, allerdings besuchte Knebel im August 1804 wiederholt Wieland in Tiefurt (vgl. Starnes, 1987, S. 184; dasselbe Zitat S. 148 ist falsch datiert). 25 Gem a h l i n : Luise Dorothea Ulrike Emilie von Knebel. 3 1 G l y c e r i o n . . . : Knebel bedankte sich in Nr. 191 (Z. 22f) für Wielands „Menander und Glycerion" (vgl. Nr. 72 zu 18) sowie für dessen Erzählungen „Rosalie und Hulderich oder Die Entzauberung" und „Die Novelle ohne Titel" (vgl. Nr. 40 zu 7). 4 0 s e c u n d o L u c r e t i i : Gemeint ist das zweite Buch von Knebels Ubersetzung des Werkes „De rerum naturae" von Titus Lucretius Carus (vgl. Nr. 169 zu 3), das Knebel nach dem 14. Juli 1802 an Wieland geschickt hatte (vgl. Nr. 171). Schriftliche Bemerkungen Wielands über diese Ubersetzung

182

September

1803

sind nicht überliefert; wahrscheinlich äußerte er sich mündlich dazu. 43 Fürstin: Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 4 3 — 4 4 P r i n c e s s i n : Karoline Louise von Sachsen-Weimar und Eisenach. 4 4 Fräulein S c h w e s t e r : Magdalene Henriette von Knebel.

194. Von M. S. von La Roche Offenbach, 26. September 1803 H

GNM Nürnberg, Archiv, Signatur: Autographen Böttiger 29 Mit Korrekturen

Textgrundlage: H. — Z. 19 nach viel und Z. 32 nach H a m m e r wurden Punkte ergänzt. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 253

5 l i e b e h ü t t e n : Marie Sophie von La Roche: Liebe-Hütten. 2 Bde. Offenbach 1803. 6 nach F r a n k f o r t : Offenbar an den (unbekannten) Redaktor des Manuskriptes, denn der Druck erfolgte in Offenbach. 8 B r i e f e : Nicht bekannt. — Der bei Wieland um Unterstützung Bittende wird in dem (nur in einem Druck vorliegenden) Brief vom 23. Dezember 1803 (Nr. 253) mit „A." bezeichnet, ohne daß eine Auflösung dieser Abkürzung möglich ist. — Offenbar übersandte Sophie La Roche einen Brief dieses A. (der wahrscheinlich an sie gerichtet war) sowie einen Brief (oder weitere Briefe) anderer unbekannter Personen, die seine Anliegen unterstützten. 1 0 Julie — B o n d e l y schrieb m i r e i n m a l : Brief nicht bekannt. 1 4 mit C o r i h c a s a g e n : Nicht ermittelt. 1 6 N i c h t e C o r d u l a : Cordelia (Cordula) Frank, eine Nicht von Georg Michael von La Roche. 1 6 — 1 7 T o c h t e r L o u i s e : Louise von Möhn. 1 7 Carl: Georg Karl von La Roche. 2 2 n e u e n V e r f a s s u n g B i b e r a c h s : Biberach war 1802 zu Baden gekommen. 2 4 B a d e n s C o m i s s a i r e : Nicht ermittelt. 25 Gräf i n n M a x : Marie Maximiliane Esther von Stadion, früher Fürstäbtissin in Buchau. 2 6 G r a f F r i t z : Friedrich Lothar von Stadion. 2 7 G r a f P h i l i p p : Johann Philipp von Stadion. 3 0 — 3 1 K l i n g e r s — B e t r a c h t u n g e n . . .: Friedrich Maximilian Klinger: Betrachtungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände der Welt und der Litteratur. Nebst Bruchstücken aus einer Handschrift. Cöln, bey Peter Hammer [d. i. Johann Friedrich Hartknoch] 1803. 3 2 Sie: „In Wielands vortrefflichen, einzigen Gedichten ihrer Art, als Musarion, Oberon, den Rittergedichten, Mährchen u. s. w. herrscht eine griechisch-italienische Phantasie, mit teutschem Gefühl erwärmt, und durch schöne, menschliche Philosophie veredelt. Ich habe ihn noch nicht als Dichter genannt; aber braucht man den zu nennen, der ganz Europa gezeigt hat, dass die Grazien, im Geleite schöner Weisheit — und doch ohne fieberhafte Überspannung — immer gefälliger Dichtung, feiner Sinnlichkeit und Harmonie der Sprache, auch in einem Teutschen sich vereinigt haben? Von allen unsern Dichtern ist er derjenige, welcher den Ausländern am meisten gefällt und gefallen musste. Seine Stoffe gehören allen Völkern und liegen der Phantasie eines jeden

Nr.

193-196

183

gleich nah; und ob ihm gleich die Behandlung derselben eigenthümlich zugehört, so ist sie doch dem Geiste jedes kultivirten Volks angemessen. Wie viel könnte man nicht noch über ihn sagen? Es sey genug, wenn ich hinzusetze: er allein hat den sanften Rosenschimmer über unsern Parnass gezaubert, der die grelle, ernste Farbe desselben erheitert, und das düster erhabene, ihn oft verhüllende Gewölke, erhellt. / Wer ihn hier verkennt, dem haben nie die Musen gelächelt; aber vielen ihrer seyn wollenden Priester in Teutschland lächeln die Musen nie" (F. M. Klingers Werke. Eilfter Band. Königsberg 1809, S. 104f, Nr. 125). 3 2 A l e x a n d e r : Vgl. dazu „Über den Kayser Alexander den Ersten" (ebenda, S. 23—31, Nr. 29). 3 3 E n g l ä n d e r : Negative Äußerungen über die Engländer finden sich an zahlreichen Stellen des genannten Buches. 3 4 HertZOginn amalia: Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 3 6 G i o m e l l i s : Gemeint ist von Niccolò Jommelli. — Arie nicht ermittelt. 4 6 u n g l ü k l i c h e n : Vgl. zu 8.

[195]. An j . Geßner Weimar (?), vor 30. September 1803 Zum Text: Da Heinrich Geßner von dem „lezten" Brief Wielands an seine Mutter spricht, ist eine Beziehung auf Nr. 132 ausgeschlossen. Zur Datierung: Der Brief ist wahrscheinlich schon im August oder Anfang September 1803 geschrieben worden, ohne daß das konkret zu bestimmen ist. — Als Ort der Niederschrift kommen sowohl Weimar wie Tiefurt in Frage, wo sich Wieland abwechselnd aufhielt. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

196. Von H. Geßner Zürich, 30. September 1803 H

SNM Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 27511 Mit Korrekturen Textgrundlage: H. — Z. 31 wurde d e n statt d e n n gesetzt. E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A: [231] (?)

3 hier wieder eingehaußt . . . : Geßner war am 11. August 1803 von Burgdorf nach Zürich gereist (vgl. Nr. 188, Z. 8). 4 väterliche Güte . . .: Wieland unterstützte seine Tochter Charlotte Wilhelmine Geßner während ihres Aufenthaltes in Burgdorf finanziell (vgl. Nr. 179 zu 16—17). 5 K i n d e r : Hier sind gemeint die Kinder Salomon, Christian Heinrich und Wilhelm Geßner, die sich mit ihrer Mutter zusammen in Burgdorf aufhielten; Eduard Geßner lebte damals bei seiner Großmutter in Zürich. 10 Creditoren: Vgl. dazu und zum Folgenden auch Nr. 157 sowie

184

September— Oktober 1803

Nr. 244.

11 Ihre Schuld . . .: Vgl. Nr. 165 zu 19-20. 12 Ansprache: Nach A d e l u n g (1,

O f f e n b a r in Nr. [172],

12 erklärten . . .: 1793, Sp. 374) „auch für

den G r u n d , w a r u m man eine Sache gerichtlich anspricht. [. . .] im O b e r d e u t s c h e n häufiger, als

20 meine 46 wieder in die 50 Der Druck . . .

im Hochdeutschen, w o man d a f ü r lieber [. . .] Anspruch u. s. f. g e b r a u c h t " .

Mutter: Judith Geßner. 25 Tante: Anna Geßner. nemlichen Verhältniße . . . : Wie vor seiner Verheiratung. der Pestalozzischen Elementar Bücher: Vgl. Nr. 110 31. 50 — 51 neuen Auflage Lienhard . . . : J o h a n n

zu 9 sowie Nr. 158

zu

Heinrich Pestalozzi: Lien-

hard und G e r t r u d . Ein Buch fürs Volk. 2. Auflage. Zürich 1804. — Es handelte sich u m den unveränderten Abdruck der Erstausgabe von 1781. D a n e b e n existierten verschiedene andere, auch überarbeitete, Ausgaben mit d e m g e n a n n t e n Titel bzw. mit d e m Titel „Lienhard und G e r t r u d . Ein Versuch, die G r u n d s ä t z e der Volksbildung zu vereinfachen", Zürich

51 französischen

1791 — 1792.

52 Lemann:

G e n f (vgl. Nr. 158 zu 32).

Ubersetzung . . . : Nicht erschienen. 57 Böttigers Freundschaft: Einige

der künftigen Verlagsprojekte G e ß n e r s w u r d e n durch Böttiger g e f ö r d e r t ; Wieland hatte offenbar

selbst

diese

Verbindung

geknüpft.

57 Ansprache:

60 die Rede von einem Verhältniß zwischen Cotta u: mir:

Vgl.

zu

12.

In d e m überliefer-

ten Briefwechsel zwischen Wieland und G e ß n e r nicht erwähnt; G e ß n e r hatte diese Beziehung aber in einem Brief an Böttiger v o m 23. Februar 1803 mitgeteilt (vgl. Nr. 132 zu 29), von d e m es Wieland erfahren hat.

land:

65 Debit meines Verlags für Deutsch-

Ein solcher Vertrag G e ß n e r s mit Cotta kam zustande, w u r d e aber durch Versäum-

nisse G e ß n e r s hinfällig (vgl. dazu Nr. 329).

geben:

66 Wolfen als Comißionnär aufzu-

Peter Philipp Wolf war K o m m i s s i o n ä r Geßners in Leipzig; er g a b offenbar 1803

seine dort bestehende B u c h h a n d l u n g auf. — G e ß n e r schrieb am 23. Februar 1803 über ihn an Karl August Böttiger: „Mein bisheriger C o m i ß i o n n ä r Wolf in Leipzig, ist durchaus ehrlicher Mann, aber seiner Laage, Verhältnißen u : Credit nach, nicht so wie ich eines M a n n e s b e d a r f " (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 23).

sagen zu können:

68 nächstens . . .

Vgl. Nr. 231. — Die endgültige A b r e c h n u n g durch Wolf zog sich

69 Brief: Nr. [195]. 70 — 71 nächstens soll es geschehn: Ein entsprechender Brief ist w e d e r überliefert noch zu erschließen. 71 Eduard: Heinrich G e ß n e r s Sohn, der damals bei seiner G r o ß m u t t e r lebte. 74 Laharpe . . . Briefen: Nicht bekannt. 74 Louis: L u d w i g Friednoch einige Monate hin (vgl. Nr. 314).

rich August Wieland.

[197]. An J. D. Falk Tiefurt, vor 1. Oktober 1803 Zur D a t i e r u n g : D a Wieland vermutlich am 1. O k t o b e r 1803 von seinen Aufenthalten in T i e f u r t nach Weimar zurückkehrte (vgl. Nr. 204 zu 81 f), m u ß der Brief vor diesem Da-

Nr. 196-199

185

tum, möglicherweise schon im Sommer 1803, geschrieben sein. Seine Erschließung hängt allerdings davon ab, daß Nr. 201 tatsächlich an Wieland gerichtet ist (vgl. d o r t : Z u m E m p fänger). E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: — (vgl. 201)

198. An J. ten Brink Weimar (?), Anfang Oktober 1803 H h

Verbleib unbekannt SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 44, Bl. 52 Abschrift des Entwurfs Wielands von Karl August Böttiger mit Korrekturvorschlägen von Böttiger (vgl. Nr. 182 zu h)

Unter dem Text: D a s rot a n g e s t r i c h e n e u. g e s c h r i e b e n e ist v o n mir. Textgrundlage: h (Entwurf Wielands; zu Böttigers Änderungen vgl. die Varianten) Vari a n t e n Die mit roter Tinte geschriebenen Korrekturen Böttigers sind verblichen und nicht mehr zu entziffern. Sie betreffen, soweit erkennbar, Z. 16 eine Veränderung des Wortes C O n d u -

dere,

Z. 17 eine Ergänzung vor CUris sowie eine Ergänzung von zwei Zeilen Text nach

Z. 19. Z u r Datierung: Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 118, Nr. 4696) datiert den Brief auf Anfang (?) O k t o b e r 1803. Böttiger datiert seine Abschrift sowie seine diesen Briefwechsel Wielands betreffenden Bemerkungen auf den 4. O k t o b e r 1803 (vgl. Nr. 182: h), so daß der Brief an den ersten Tagen des O k t o b e r 1803 abgeschickt sein könnte. — O b sich Wieland bei Niederschrift dieses Briefes noch in Tiefurt aufhielt, ist nicht sicher (vgl. Nr. 204 zu 81). E r l ä u t e r u n g e n : B: 182;

A: —

2 Tuis literis: Nr. 182. 3 Aristippo: Nr. 6 zu 16. 3—4 in patriam linguam conuertendo: Nicht ausgeführt. 9 — 10 cuius interpretationi: Vgl. Nr. 182.

1 6 q u i n t u s : Das von Wieland geplante f ü n f t e Buch des „Aristipp" führte

Wieland nicht aus (vgl. Nr. 64 zu 5—6).

1 9 ö e ö ö v . . .: Homer, Ilias 17, 514; Odys-

see 1, 267 u. ö.

199. An K. A. Böttiger Weimar (?), 3. Oktober (?) 1803 H

a

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 44, Bl. 52 Blatt am rechten Rand mit Textverlust beschädigt. — Mit Korrekturen Textgrundlage: H

186

Oktober 1803

Varianten

6 ein ] erg

12 fehlerhafte ] erg

Zur Datierung: Böttiger schreibt am 4. Oktober 1803 den Text des Briefes von Jan ten Brink (Nr. 182) sowie Wielands Entwurf einer Antwort (Nr. 198) ab und begleitet diese Abschriften mit eigenen Kommentaren (vgl. Nr. 182: h). Möglicherweise ist der vorliegende Brief, der die Sendung begleitete, kurz vorher, vielleicht am 3. Oktober 1803, verfaßt worden; ob sich Wieland zu dieser Zeit noch in Tiefurt aufhielt, ist nicht sicher (vgl. Nr. 204 zu 81). E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3—4 Concept meiner Antwort an H. ten Brink: Nr. 198.

11 Corrigie-

r u n g : Zu den von Böttiger vorgeschlagenen Veränderungen vgl. Nr. 198: Varianten.

200. An Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach Weimar (?), 4. Oktober 1803 (?) H

ThHStA Weimar Brief: Signatur: Hausarchiv A, XVIII, Nr. 113, Bl. 108 Beilagen: Signatur: Hausarchiv A, XVIII, Nr. 113, Bl. 109 (Text Anna Amalias); Bl. 110 (Text Wielands) Textgrundlage: H Zur Datierung: H ist undatiert. Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 118, Nr. 4698) nennt als unsichere Datierung den 4. Oktober 1803 mit folgender Begründung: „W. schickt der Herzogin den Entwurf eines Beileidschreibens an eine Hoheit zurück, die ihre Gemahlin verloren hat. Ich denke an den Tod der Großfürstin Helena Paulowna, die Gemahlin des Erbprinzen Friedrich Ludwig v. Mecklenburg, der auch in den Briefen der Henriette v. Knebel erwähnt ist um obiges Datum. Wahrscheinlich fällt das Briefchen in die Zeit nach der Rückkehr von Oßmannstätt; dahin würde dieser Anlaß passen." — Die Prinzessin Helena Paulowna starb am 24. September 1803, Anna Amalia reiste am 6. Oktober 1803 zu einem Besuch nach Dresden ab, so daß von daher gegen das von Seuffert angenommene Datum nichts spricht. Eine sichere Beziehung des Briefes auf einen anderen Trauerfall war bisher nicht möglich. — Ob sich Wieland am 4. Oktober 1803 noch in Tiefurt aufhielt, ist nicht sicher (vgl. Nr. 204 zu 81). E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 — 4 la lettre de c o n d o l e a n c e : Sowohl das Konzept Anna Amalias wie eine Abschrift Wielands mit seinen Veränderungen sind überliefert. Im Folgenden wird jeweils in der ersten Zeile der Text Anna Amalias (A) abgedruckt, in der zweiten Zeile der von Wieland veränderte Text (W):

Nr. AW A W

199-200

187

Monsieur L'interet sensible et l'affection sincere que m'attire a Votre Altesse et a toute Sa l'intérêt „ „ „ sincere, „ „ à „ „ „ „ „

A W

Famille respectable ne me fait pas douter que Vous — voudrez bien me perrespectable Famille, „ „ laisse „ douter, „ „ ne vouliez „ „ „

A W

mettre de joindre ma vive douleur a ceux que Votre Altesse doit sentire a si juste „ „ „ „ „ „ à celle, „ „ „ éprouve à „ „

5 A W

titre par l'irreparable pert, que Vous vennez de faire d'une Epouse tant cherie et „ „ „ pert qu'Elle vient „ „ „ epouse „ cherie, „

A W

qui en tout manière le meritoit — bien de l'être par son caractere doux et affable. „ „ si „ „ „ „ ses vertus et les aimables

A W

qualités de son caractere. (Absatsj

A W

soler Votre Altesse de son chagrin ce seroit la part sincere que ment douloureux et accablant d'une telle pert, „ ,, „ part, qu'y

A W

tous ceux qui Lui sont vraiment attaché prennent a l'ôtre prennent „ ceux, „ „ „ attachés à Votre

Si quelques choses pourrait contribuer a con„ quelque chose „ adoucir le senti-

m A W

juste douleur; j'ose bien me metre a la tête de ceux, qui Lui sont sincerement Altesse. (Absat^) J ' o s e „ „ „ à „ „ „ ceux-çi, et me flattant

A W

attaché ainsi que Votre Altesse ne doutera point si je Vous dis que „ „ „ en est bien persuadée, Elle ne sera sûrement aussi

A W

mon coeur compatie sincerement avec lui de la sincérité du sentiment avec lequel „ „ compatit a l'affliction de

A W

de Votre Altesse et veuille le Ciel Vous accorder toutes sortes de confortations Votre. (Absatiç) — Veuille „ „ „ „ toute sorte „ confortation

A W

pour soutenir Votre vive douleur. „ Vous „ sous le poids d'une si rude épreuve de Votre résignation a

15 A W A W

ses impenetrables decrets! (Absaty Monsieur ppp

J e suis avec la plus sincère considération „ „ „ „ „ haute „

/ de Votre Altesse A.

Varianten (im Text Wielands): 7 — 8 le sentiment ] le sentiment le sentiment > lequel ] avec >

/ /

12 avec

188

Oktober 1803

201. Von J. D. Falk Weimar, 9. Oktober 1803 H

S L B D r e s d e n , Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 49 (4°), Nr. 23 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Z u m E m p f ä n g e r : Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 118, Nr. 4699) bezweifelte, d a ß Wieland der E m p f ä n g e r dieses Briefes war. — Für Wieland könnte sprechen, daß er sich einen g r o ß e n Teil des S o m m e r s in T i e f u r t aufgehalten hatte und in dieser Zeit das gew ü n s c h t e Buch durch „einen expressen ' B o t h e n " von Falk in Weimar hätte abholen lassen können; bereits im Juli 1800 hatte Wieland ein positives Gutachten über den Abdruck einer Übersetzung von J o h n Wolcots (Peter Pindars) „ T h e L o u s i a d " in einem Taschenbuch Falks a b g e g e b e n (vgl. Starnes, 1987, 3, S. 25), so daß er mit dessen Werken bekannt war. Wieland hatte oft Schwierigkeiten, geliehene B ü c h e r und Manuskripte unter seinen Materialien zu finden; auch das könnte für ihn als E m p f ä n g e r sprechen. — Da zumindest die Möglichkeit besteht, d a ß der Brief an Wieland gerichtet war, wird er hier wiedergegeben. E r l ä u t e r u n g e n : B : — (vgl. Nr. 197); 2—3

A: —

A n f r a g e v o n . . . B ö t t i g e r : E b e n s o w e n i g bekannt wie mögliche frühere Anfra-

g e n Karl August Böttigers.

3 —4 Works

of

Peter Pindar:

Peter Pindar (d. i.

J o h n Wolcot): T h e works of Peter Pindar. 3 Bde. Paris 1790 („printed for the Booksellers of L o n d o n , Edinburgh and Dublin"). — Diese Ausgabe ist die erste mehrbändige Edition von Werken Peter Pindars, nachdem vorher einbändige S a m m l u n g e n (etwa „The Poetical Works of Peter Pindar, Esqu.", Dublin 1788 u. ö.) erschienen waren. — Mehrbändige Ausgaben erschienen auch Dublin 1792 (3 Bände), L o n d o n 1794—1796 (4 Bände), London 1794—1801 (5 Bände) und später. — U m welche Ausgabe es bei dieser A n f r a g e konkret geht, ist nicht festzustellen.

9—10

expressen Bothen . . . nach

Weimar

g e s c h i c k t : Wann das geschah (möglicherweise im S o m m e r 1803, w ä h r e n d Wielands Aufenthalten in T i e f u r t ) und ob es durch Wieland geschah, ist nicht mit Sicherheit zu bestimm e n (vgl. Z u m E m p f ä n g e r ) . handelt.

14

1 0 i h r B i l l e t : Nr. [197], w e n n es sich um Wieland

M a m s e l l S i ü e . . . : B e z u g unklar.

Charlotte Elisabeth Falk.

21

21

meine Frau:

m e i n J u n g e : Paul Eduard Falk.

21

Karoline

ein D r i t -

t e s : Rosalie Falk, geboren am 5. O k t o b e r 1803.

202. An G. Fr. Wilmans Weimar, \-wischen 10. und 14. Oktober 1803 H

Bibliothèque Royale de Belgique, Brüssel, Signatur: Cote II 1864

Empfängerbemerkung : Wieland

/ den 1 8 Oct. 1 8 0 3

Nr. 201-203

189

D Schelle, 1974, S. 130, Nr. 8 (Regest) Textgrundlage: H Zur D a t i e r u n g : H ist undatiert. Die E m p f ä n g e r b e m e r k u n g von W i l m a n s gibt, wie auch in anderen Fällen (vgl. Nr. 51 und Nr. 133 sowie Nr. 40, w o zusätzlich die B e a n t w o r t u n g vermerkt ist) den Tag des B r i e f e i n g a n g s wieder. D a die Briefe an W i l m a n s laut den E m p f ä n g e r b e m e r k u n g e n zwischen vier und acht Tagen unterwegs sind, hat Wieland den Brief etwa zwischen d e m 10. und 14. O k t o b e r 1804 geschrieben. — Hansjörg Schelle (D) datiert den Brief w e g e n der ihm falsch mitgeteilten E m p f ä n g e r b e m e r k u n g auf den 18. D e z e m b e r 1803. P L r l ä u t e r u n g e n : B : [189]; 3 Taschenbuchs

A: —

. . . : T a s c h e n b u c h für das J a h r 1804. Der Liebe und Freundschaft

g e w i d m e t . Frankfurt am Mayn 1803 (vgl. Nr. 4 0 zu 4).

3 20 Friedrichd'or:

In

Wielands Haushaltsbuch, E i n n a h m e , ist unter d e m 14. S e p t e m b e r 1803 v e r m e r k t : „H. Buchhändler Wilmans in Fra«^furt am Mayn zahlt honorar für 2 in sein T a s c h e n b u c h 1804. g e g e b e n e 4

Erzählungen

Erzählungen:

20

ohne T i t e l " (vgl. Nr. 4 0 zu 7). geäußert. Jury.

9 —10 11

Louisdor

sive

110

Reichstädt"

(Anhang

1, Z. 181 ff).

„Rosalie und Hulderich oder Die E n t z a u b e r u n g " und „Die Novelle 6

Zeichner

und

Ihrem Wunsche Kupferstecher:

S o h n : L u d w i g Friedrich August Wieland.

. . . : O f f e n b a r in Nr. [189] Johann

Friedrich

12—13

Wilhelm

angetragenen

. . . N o v e l l e n u n d G e s p r ä c h e : Vgl. Nr. 133; g e m e i n t sind L u d w i g Friedrich August Wielands „Erzählungen und D i a l o g e n " (vgl. Nr. 100 zu 50). Band erschien bei G e o r g J o a c h i m Göschen.

16

13

a n d e r w e i t i g : Der

Intelligenz-Comtoir:

Gemeint

ist das von J o s e p h Schreyvogel u. a. g e g r ü n d e t e „Kunst- und I n d u s t r i e - C o m p t o i r " Wien.

17

in

G a i s s i n g e r : G e m e i n t ist der B u c h h ä n d l e r J o s e f Geistinger in Wien.

203. An K. A. Böttiger Weimar, 16. Oktober 1803 H

Verbleib unbekannt. Nach den Autographenkatalogen 1 S. quer-8°. Eigenhändig mit Unterschrift. O h n e Ort. Angeboten im Katalog 154 der Firma Henrici, Berlin, 1929, S. 126, Nr. 666, im Katalog 5 der Firma Hellmuth M e y e r u. Ernst, Berlin, 1930, Nr. 761 und im Katalog 4 4 8 der Firma Stargardt, Marburg, 1940, S. 43, Nr. 209

Nach D mit Bemerkung Böttigers: (Weimar) h

/ (den 16. October 1803.)

S N M Marbach, Signatur: Cotta / Slg. W ü s t e m a n n Abschrift D Christof Martin W i e l a n d . U n g e d r u c k t e Briefe. In: Schwäbische Kronik, des Schwäbischen Merkurs zweite Abtheilung. I. Blatt. Nr. 131. Sonntagsbeilage v o m 5. J u n i 1881, S. 1026 Nr. VIII (nach H) Textgrundlage: h

Oktober 1803

190 Varianten

2 Freund, ein ] Freund! Ein D ten Absatz D 6 w o h l ] wohl, D

4 kommt ] kommt, D 5 vor Woll7 gönnen. ] gönnen? D

Zur D a t i e r u n g : Das D a t u m w u r d e von Böttigers Zusatz auf H ü b e r n o m m e n . — Wieland trug sich zwar erst am 18. O k t o b e r 1803 in das S t a m m b u c h von Piamann ein (vgl. S e u f fert, 1900, S. 155), das kann aber bei einem späteren Besuch g e s c h e h e n sein. — P i a m a n n berichtete am 19. O k t o b e r 1803 Charlotte Wilhelmine G e ß n e r über den Besuch bei W i e land (vgl. Nr. 225, Z. 8 f f ) . E r l ä u t e r u n g e n : B : —; 2

A: —

P l a m a n : J o h a n n Ernst Piamann. — Er war Wieland durch dessen Tochter Charlotte

Wilhelmine G e ß n e r e m p f o h l e n w o r d e n (vgl. Nr. 188 sowie Piamann an J o h a n n Heinrich Pestalozzi, 29. N o v e m b e r 1803: „Wie vortheilhaft w a r mir die E m p f e h l u n g der M a d a m e G e ß n e r an ihren Vater Wieland in Weimar. Bei ihm, der, m ö c h t e ich sagen, mich mit väterlichem Herzen a u f g e n o m m e n hat, lernte ich den Oberkonsistorialrath Bötticher k e n n e n " (Johann Heinrich Pestalozzi: Sämtliche Briefe. Hrsg. vom Pestalozzianum und von der Zentralbibliothek in Zürich, Bd 4, Zürich 1953, S. 587).

3 Erziehungs

Instituts:

Piamann g r ü n d e t e 1805 in Berlin eine eigene Schule, die nach den G r u n d s ä t z e n Pestalozzis lehrte.

4

I n s t i t u t : Piamann, ein Schüler Pestalozzis, hatte sich eine Zeitlang in des-

sen Erziehungsinstitut in Burgdorf aufgehalten (vgl. Nr. 188, Z. 2).

6 Ihre Gesell-

s c h a f t : Böttiger folgte der Einladung (vgl. zu 2 sowie Nr. 225, Z. 8 f f ) .

204. An K. L. Reinhold Weimar, 16. und 17. Oktober 1803 H

D1

1. S N M Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 1210 (Enthält Z. 1 - 1 0 7 S c h i c k s a l e = Briefanfang); Z. 102—107 von f r e m d e r Hand getilgt, davor + + + ergänzt 2. S W K / G S A Weimar, Signatur: 76/11, 1, 8 (Enthält Z. 107 o r d n e t - 327 = Briefende) Mit Korrekturen Keil, 1885, S. 2 5 9 - 2 6 1 , Nr. 106 (Teilabdruck: Z. 245 ( V o n ) - 297, 305 ( I h r e ) -

308 (alle!!), Z. 313 (Zu) - 316) D2

D3

Alexander M e y e r C o h n : Katalog einer A u t o g r a p h e n s a m m l u n g zur Geschichte der deutschen Litteratur seit Beginn des 18. Jahrhunderts. Berlin 1886, S. 23 —24, Nr. 8 (Teilabdruck: Z. 9 - 1 0 7 ( S c h i c k s a l e ) ) Ein Brief Wielands. In: Didaskalia. Unterhaltungsblatt des F r a n k f u r t e r Journals, Nr. 265 vom 11. N o v e m b e r 1886, S. 1060 (Teilabdruck: Z. 9 - 6 2 ( f ü h l t e ) und 1 0 2 - 1 0 5 ( F a m i l i e ) ; nach D 2 )

Nr.

203-204

191

Textgrundlage: H. — Z. 190 wurde die unvollständige Hervorhebung des Wortes H ä u s l i c h -

keit vervollständigt. — Die Absätze bei Z. 192 und Z. 297 sind unsicher. — Z. 281 wurde Nachrichten, statt Nachrichten gesetzt. Varianten

44 mir ] erg 50 gefun13 d e m ] jenem > 22 sie ] ihr > den ] zugebracht > 60 solchen ] erg 64 der ] erg 66 behaupten — was ] b e h a u p t e n daß —> 68 den ] dem > 71 Gelder ] Geldes -> 71 mit ] die mit > 73 Mühe ] Muße > 74 wie gesagt; ] erg 75 zu T i e f u r t ] erg 79 unterbrochen, ] erg 82 Trotz ] erg 97 iterumque ] iterum > 98 Geständniß oder ] erg 127 l e z t e n ihrer vielen Revoluzionen ] l e z t e n Revolution > 129 einige ] eine > 131 scheint ] ist > 133 dies ] erg 136 keine ] hierauf —• 136 Louis ] Hoffnung —> 148 Erzählungen ] mehreren —> 150 sich ] sich nun > 151 m e h r als ] beynahe > 158 mir ] mit —> 161 eine ] ein > 168 und ] so daß > 174 noch ] auch > 182 stehe ] a 185 Männer ] Männern > 186 hat ] erg 201 eigenen ] erg 205 Beide j Aber —> 211 ganz ] erg 220-221 Ursachen (worüber . . . wäre) vor ] Ursachen, worüber . . . wäre vor > 241 genannt ] erg 247 übel ] über > 247 dieses ] dieser -> 260 1. S. ] erg 267 Seele, ] Seele. -> 272 unsern ] den 278 ist ] erg 286-287 Reinhold (wie . . . manches ] Reinhold, wie . . . mir! manches > 287 Unerträgliche ] unerträgliche > 292—293 sogar . . . soll ] sogar in Wien, ehmahls . . . ausgeschüttet, soll > 306 meine ] die > 311—312 den . . . heraus zu geben ] Herausgeber des Merkurs zu heissen —• 312—313 regieren,), . . . aus. ] regieren. > 313 den ] auch den > 325 H o f f n u n g , u. ] H o f f n u n g : > Zur Datierung: Der in D"1 abgedruckte Briefteil ist auf den 17. August 1803 datiert; der Fehler beruht auf dem Mißverständnis von „8br" = Oktober in D 2 . E r l ä u t e r u n g e n : B: 123;

A: 226

4—5 langen Stillschweigens: Wielands letzter Brief an Reinhold ist vor dem 15. März 1803 (Nr. [122]) zu erschließen. 6 Sophie: Wielands Tochter Sophie Katharina Susanne Reinhold. 12 Mama: Anna Dorothea Wieland, die am 8. November 1801 verstorben war. 1765 geheiratet. Eisenach. 7—8).

2 2 3 5 j ä h r i g e n E h e : Wieland hatte am 21. Oktober

49 Herzogin

A m a l i a : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und

61 P e n t a m e r o n . . .: Das „Hexameron von Rosenhain" (vgl. Nr. 40 zu 61—62 Ubersetzungen aus d e m Euripides: Wieland übersetzte in

dieser Zeit die „Helena" und den „ I o n " des Euripides (vgl. Nr. 5 zu 3 und Nr. 6 zu

192

Oktober 1803

27). 6 5 E r z ä h l u n g e n : „Freundschaft und Liebe auf der Probe" und „Die Liebe ohne Leidenschaft" (vgl. Nr. 46 zu 20). 6 5 M e n a n d e r . . . : Vgl. Nr. 72 zu 18.

67—68 Verkauf meines Guts zu Oßmannstädt: Die Kaufverhandlungen erfolgten Anfang Februar 1803 und waren Mitte März 1803 abgeschlossen (vgl. etwa Nr. 93). 6 9 W i e d e r e i n z i e h e n in W e i m a r : Der Umzug nach Weimar war kurz vor Mitte

Mai 1803 abgeschlossen. 70—71 Anlegung der . . . Gelder: Vgl. Anhang 3. 72 frígida curarum fomenta: Horaz, Epistulae 1, 3, 26. 77 vier Pers o n e n : Die Herzogin Anna Amalia, deren Hofdamen Henriette Albertine von Fritsch und Luise Ernestine Christiane Juliane von Göchhausen sowie deren Kammerherr Friedrich Hildebrand von Einsiedel. 8 1 seit d e m 6 t e n dieses M o n a t s . . . : Vgl. dazu aber Magdalena Henriette von Knebel an Karl August Böttiger, 2. Oktober 1803: „Wielanden [. . .] hatte die Kälte gestern Morgen wieder in die Stadt getrieben" (Starnes, 1987, 3, S. 152), so daß sich Wieland entweder in der Datumsangabe geirrt hatte oder nach dem 2. Oktober 1803 nochmals nach Tiefurt zurückgekehrt war. 8 3 Reise nach D r e s d e n : Die Herzogin Anna Amalia reiste am 6. Oktober 1803 nach Dresden ab. 8 4 — 8 5 G e m ä h l d e - G a l l e r i e : Besonders berühmt durch die Werke italienischer und niederländischer Maler. 8 5 A n t i k e n - S a m m l u n g e n : Bekannt durch die Sammlung griechischer und römischer Werke. 8 6 A u f e n t h a l t in I t a l i e n : Die Italienreise der Herzogin Anna Amalia begann im August 1788 in Weimar, wo sie im Juni 1790 wieder eintraf (vgl. dazu die entsprechenden Briefe BW 10). 88 Fortsetzung . . . A r i s t i p p s : Vgl. Nr. 6 zu 16; die Arbeit daran nahm Wieland nicht wieder auf. 9 2 B r i e f e : Nr. 182; das Zitat dort Z. lOff. 9 7 e j u s D i a l o g o s : Anspielung auf das vierte Buch des „Aristipp", das die Betrachtungen „Uber Piatons Dialog von der Republik" enthält. 9 9 G e l e h r t e n : Berichte über entsprechende mündliche Äußerungen sind nicht bekannt. 1 0 4 S o r g e . . . : Dazu zählen Wielands Söhne Ludwig Friedrich August, Karl Friedrich und Wilhelm August sowie seine Töchter Maria Louise Charlotte Wieland, Maria Karoline Friederike Schorcht und deren Kinder, Amalia Auguste Erler und deren Familie sowie Charlotte Wilhelmine Geßner und deren Familie. 1 1 8 L o u i s : Ludwig Friedrich August Wieland. 1 2 7 S c h w e i z . . .: Ludwig Friedrich August Wieland wurde am 17. Oktober 1802 zusammen mit Heinrich von Kleist aus Bern ausgewiesen. 133 Er schrieb mir dies . . .: Nr. [168]. 1 3 5 P e r s o n e n : Bekannt ist nur der Brief von Joseph Friedrich von Ret-

zer vom 14. August 1803 (Nr. 117).

1 4 5 — 1 4 6 Leipzig . . . Komödie . . .:

„Ambrosius Schlinge" (vgl. dazu Nr. 156, Z. 20ff und dort zu 2 0 - 2 1 ) . 1 4 8 Vers u c h . . . : Ludwig Friedrich August Wielands „Erzählungen und Dialogen" (vgl. Nr. 100 zu 50). 1 5 3 R e i s e n d e n : Welche Reisenden entsprechende Nachrichten über Ludwig Friedrich August Wieland übermittelten, ist nicht bekannt. 1 5 6 K a r l : Karl Friedrich Wieland. 1 5 9 u n t e r s t ü z t : Im Haushaltsbuch ist am 17. Juni 1803 unter „Ausgaben" vermerkt: „An die Freyherren von Egloffstein, auf Gutmanshausen, Nahmens u auf Rechnung meines Schwiegersohns Erler als nunmehrigen Pachter des so genannten

193

Nr. 204

Schäfereyguts zu Gutmanshausen, die Contractmäßige Cautions oder VorstandsGelder gegen Quittschein No. 9 bezahlt mit 600 Reichstalern" (Anhang 1, Z. 189 ff), unter dem 24. und 29. Juni 1803: „An Erler abermahls 600 Reichstaler1' (ebenda, Z. 198£), unter dem 14. Juli 1803: „An Erler abermahls 100 Reichstaler1'' (ebenda, Z. 229) und unter dem 26. September 1803: „An Erler abermahliges Darlehen, ohne Interessen 500 Reichstaler (ebenda, Z. 286f). Nach dem Verzeichnis der Aktiva betrug das Darlehen an Gottlieb Friedrich Erler zu einem nicht genannten Datum (wahrscheinlich aber 1803) 1200 Reichstaler (vgl. Anhang 3, Z. 74ff und Z. 287ff). 1 6 2 S c h w i e r i g k e i t i m R e d e n : Vgl. dazu Georg Joachim Göschens spätere Bemerkung (Nr. 49 zu 3). 175 Willhelm: Wilhelm August Wieland. 1 8 0 Aussicht ...: Vgl. dazu Nr. 176 und Nr. 186. 1 8 4 S t i c h l i n g : Karl Wilhelm Konstantin Stichling, verheiratet mit Wielands Tochter Juliane Karoline Dorothea. 1 8 5 T o d seines V a t e r s : Ernst Christoph Stichling starb am 4. Februar 1803. 1 8 9 dritten mahl M u t t e r zu werd e n : Nach den beiden Kindern Karl Gustav (geb. 1801) und Amalia (geb. 1802) wurde am 25. Oktober 1803 Julia Sophie Friederike Stichling geboren. 1 9 2 Lotte G e ß n e r : Wielands Tochter Charlotte Wilhelmine Geßner. 1 9 3 v i e r . . . K n a b e n : Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm Geßner; die Kinder sind zwischen 1796 und 1802 geboren. 1 9 5 G e ß n e r : Heinrich Geßner; zu seiner geschäftlichen und finanziellen Situation vgl. Nr. 128, Nr. 132 und Nr. 157. 1 9 7 L e u t e . . . : Die schweizerischen Revolutionäre, die die Helvetische Republik schufen. 2 0 3 Salom o n s . . . : Salomon Geßner d. Ä. 2 1 2 Z e l l w e g e r : Johann Jakob Zellwe-

ger.

2 1 5 ausser meiner Wenigkeit: Zu Wielands Außenständen bei Heinrich

Geßner vgl. Nr. 165 zu 19-20. 2 1 5 einzige 2 1 6 — 2 1 7 Gläubiger . . . Verlust Vgl. Nr. 196. M u t t e r . . . : Judith Geßner; vgl. dazu Nr. 196.

6.

221

Creditor: Vgl. Nr. 196. 219 wieder bey seiner w a s G o t t . . . : Matthäus 19,

225 — 226 Lotte mit ihren 3 ältesten Knaben . . .: Charlotte Wilhelmine

Geßner war mit Wielands Zustimmung (vgl. Nr. 165 zu 47) nach Burgdorf übergesiedelt; sie hatte ihre beiden ältesten Kinder (Salomon und Christian Heinrich) und ihr jüngstes Kind (Wilhelm) bei sich, während sich der dritte Sohn, Eduard, bei Judith Geßner in Zürich aufhielt. 2 2 6 j ü n g s t e n : Wilhelm Geßner; gemeint ist jedoch der dritte Sohn Eduard (vgl. zu 225—226). 2 2 9 I h r U r t h e i l . Entsprechende Bemerkungen finden sich in den überlieferten Briefen Reinholds nicht. 2 3 9 selbsterwählten Gatten: Gottlieb Friedrich Erler; gegen die Verbindung waren die Geschwister Amalia Augusta Erlers und deren Familienangehörige, besonders ihr Schwager Karl Wilhelm Konstantin Stichling, während Anna Dorothea Wieland sie unterstützte und Wieland in Erler den willkommenen Verwalter seines Gutes in Oßmannstedt sah. 2 4 1 A u g u s t e : Karoline Euphrosyne Auguste Liebeskind, Tochter aus Amalia Augusta Erlers erster

Ehe.

245—246 Veränderungen . . . Jena . . . Universität: Nach der Entlas-

sung Johann Gottlieb Fichtes wegen des sogenannten Atheismusstreites und wegen der (ungegründeten) Meinung, die Lehrfreiheit an der Universität Jena sei gefährdet, hatten

13

Wicland B W

16.2

194

Oktober 1803

zahlreiche angesehene Professoren (so etwa Christoph Wilhelm Hufeland) diese Universität verlassen, um einen Ruf an andere Universitäten anzunehmen. 2 4 7 L o d e r n : Der Mediziner Ferdinand Christian von Loder hatte 1803 eine Professur in Halle angenommen und überredete Christian Gottfried Schütz, ebenfalls nach Halle überzusie-

deln.

248—249 Allgemeinen Litteratur Zeitung . . .: 1804 nahm Christian

Gottfried Schütz, der Herausgeber der „Allgemeinen Litteratur Zeitung", die ihm von der preußischen Regierung angebotene Professur der Eloquenz an der Universität Halle an, wodurch auch die Redaktion der Zeitung dorthin verlegt wurde. 2 5 0 neuen Allg e m e i n e n L i t t e r a t u r Z e i t u n g : Johann Wolfgang von Goethe betrieb die Gründung einer neuen „Allgemeinen Litteratur Zeitung" in Jena, deren Leiter Heinrich Karl Abraham Eichstädt wurde. 2 5 1 ö f f e n t l i c h g e n a n n t : Durch August Friedrich Ferdinand von Kotzebues Beitrag „Eine interessante Neuigkeit an alle Freunde der Literatur", der im „Freymüthigen" vom 19. August 1803 erschien. 2 5 4 w e d e r H e r d e r . . . : Nur von Johann Gottfried von Herder erschienen keine Rezensionen in der Jenaischen Allgemeinen Literatur Zeitung; Karl August Böttiger veröffentlichte dagegen 1810 eine Rezension in dieser Zeitschrift, Johann Heinrich Voß 1804, 1805 und 1808 mehrere Rezensionen. 2 5 8 L u t h e r i s c h e n K i r c h e n l i e d . . . : Anspielung auf Strophe 4 des Liedes „Christ lag in Todesbanden" von Martin Luther, in der es heißt: „Es war ein wunderlich Krieg, da Tod und Leben 'rungen; das Leben behielt den Sieg, es hat den Tod verschlungen. Die Schrift hat verkündet das, wie ein Tod den andern fraß, ein Spott aus dem Tod ist worden. Halleluja". 2 6 1 V e r a n l a ß u n g I h r e s A b z u g s . . . : Reinhold war in Jena Professor Ordinarius supernumerarius mit geringem Gehalt und ohne Aussicht auf eine Verbesserung seiner Position und wurde von einem der ordentlichen Professoren der Philosophie, Johann August Heinrich Ulrich, verunglimpft. 2 6 2 — 2 6 3 t r a n s c e n d e n t a l e r . . . U n f u g : Gemeint ist die Philosophie Friedrich Wilhelm Joseph Schellings, der zwischen 1798 und 1803 Professor der Philosophie in Jena war. 2 8 0 R e i s e n d e . . . : Wen Wieland konkret meint, ist nicht bekannt. 2 8 9 T h e u r u n g . . . : Entsprechende Klagen Wielands auch in anderen Briefen. 2 9 3 A m a l t h e e n s H o r n . . . : Amalthea hieß die Ziege, die Jupiter auf Kreta säugte. — Ihr abgebrochenes Horn gilt als Darstellung des Uberflusses; es hatte die Kraft, alles Gewünschte zu gewähren. 303 —3 0 4 Menan-

der . . .: Vgl. zu 65.

304—305 Industrie-Comtoir etwas nach Hamburg

v e r s e n d e t : Vgl. Wielands Anfrage in Nr. 243. 3 0 5 C a r o l i n e . . . : Reinholds Kinder Karoline Friederike Dorothea, Johann Gottfried Heinrich Karl sowie Gottlieb Ernst Christian Janus und Friedrich Martin Wenzel. 3 0 9 G r ä f i n M ü n s t e r : Amalia Johanna Isabella Gräfin Münster-Meinhoevel. 3 1 0 — 3 1 1 eigenen Sünden . . . f r e m d e . . . : Gemeint ist vermutlich der Abdruck von zwei Gesängen der „Egeria" im

195

Nr. 204 - 205

NTM und die Mitteilung, daß eine Frau dieses Werk verfaßt habe (vgl. Nr. 123 zu

31).

3 1 3 — 3 1 4 Merkur . . . zu beschließen: Nicht ausgeführt.

316 an

Sie ZU s c h r e i b e n : Nicht ausgeführt, obwohl die Gräfin Münster-Meinhoevel darum bat (vgl. Nr. 226, Z. 72f). 3 2 0 — 3 2 1 Carolinen: Juliane Karoline Amalia Schorcht. 3 2 1 L o u i s e n : Maria Louise Charlotte Wieland. 3 2 2 Malchen U M i e n c h e n : Juliana Karoline Amalia und Wilhelmine Schorcht. 3 2 2 Willhelms A b r e i s e : Wilhelm August Wieland reiste wahrscheinlich am 8. November 1803 nach Ekkersdorf zu dem Grafen Magnis ab (vgl. Nr. 227 zu 18). 3 2 6 — 3 2 7 Musik . . . f r a n z ö s i s c h e S p r a c h e : In Wielands Haushaltsbuch (vgl. Anhang 1) sind regelmäßig Zahlungen für den Musikmeister Johann Georg Reich bzw. für Musikalien und für den französischen Sprachlehrer Dumanoir eingetragen. 3 2 7 G y n a e c e o : Gynäceum oder Gynäkaion hieß bei den Griechen das Gemach der Frauen, das sich im entlegensten Raum des Hauses befand.

205. Von S. Chr. A. Lütkemüller Dobbrun, 17. Oktober 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111 3, 18 Mit Korrektur D Schelle, 1985/2, S. 1 7 2 - 1 7 5 , Nr. 2 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

6 A b r e i s e v o n W e i m a r : Die überstürzte Abreise Lütkemüllers aus Weimar erfolgte

offenbar Anfang 1803 (vgl. Nr. 150 zu 110). 10 Buchhändler in Magdeburg: Nicht ermittelt. 11 um Johannis nach Ilmathen . . . : Vgl. Nr. 150 18 Predigers: Nicht ermittelt. 25 neun Jahre lang . . .: Von (Z. 91 ff). 1793 bis Anfang 1803. 3 1 P a t i m u r . . . : Vergil, Aeneis 6, 743: quisque suos patimur manis. 3 7 B a u m d e s L e b e n s : 1. Buch Mose 2,9 und 3,22. 45 Mus e o l u m m e i n e s S c h w a g e r s : Heinrich Christoph Steinhart; er war Prediger in Dobbrun. 4 5 „ d i e R e v ü e " : (Samuel Christoph Abraham Lütkemüller): Die Revue. Eine Geschichte in drey Büchern. Berlin 1804. 5 0 — 51 Selbigers . . . Schriften: Von Ludwig von Selbiger (d. i. Heinrich Christoph Steinhart) waren bisher erschienen: Meine Reise nach Frankreich in den Jahren 1800—01. 3 Bde. Berlin 1802—1803; Meine Reise ins Bad. Berlin 1803. 6 4 u r k ö p f e l n : Abgeleitet von „ U r k o p f ; nach Johann Heinrich Campe, Wörterbuch der Deutschen Sprache, Band 5, Braunschweig 1811, S. 247: „Ein ureigener Kopf, der den Stoff, oder doch wenigstens die Form von dem, was er sagt oder schreibt, aus sich selbst nimmt (Originalkopf, Genie)". 6 7 L a r e n : Römische Familien- und Hausgötter. — Hier: ein eigenes Heim. 7 6 g r o ß e G e i s t e r : Gemeint sind wohl besonders Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller und Jo13*

Oktober 1803

196 hann

Gottfried

von

Herder.

7 9 — 8 0 H e r r S o h n : Ludwig Friedrich Wieland.

80 Briefchen: Nicht bekannt.

80—81

Hauptstadt meines Vaterlandes:

Berlin. - Vgl. dazu auch Nr. 449 (Z. 31 f). 8 8 B ü c h e r e i u n d K l e i d e r e i : Lütkemüller hatte bei seinem überstürzten Aufbruch aus Weimar offenbar den größten Teil seiner Besitztümer (wie auch seiner Manuskripte) in Weimar gelassen. 89 Schleevogt i n : Nicht ermittelt; wahrscheinlich eine Frau Slevoigt. 9 2 Hauswirthsleute: Nicht ermittelt. 9 7 E l e g i e e n : Nicht veröffentlicht; offenbar seine unglückliche Liebe in Weimar behandelnd. — Wieland schickte das Manuskript erst am 8. Juni 1810 an Lütkemüller zurück (vgl. künftig BW 18). — Im „Neuen Nekrolog der Deutschen", Jahrgang 11, 1833, Tl. 2, Weimar 1835, S. 597, heißt es dazu: „Eine Ueberarbeitung von Elegien, sich auf sein eigenthümliches Lebensverhältniß in Weimar und auf die damalige dortige Welt beziehend [. . .], befinden sich noch ungedruckt unter seinen nachgelassenen

Papieren".

1 1 7 — 1 1 8 einige Worte von Ihrer Hand: Ob Wieland den Brief

beantwortete, ist nicht bekannt, aber wohl nicht anzunehmen.

[206]. Von H. Geßner Zürich, vor 20. Oktober 1803 Zum Text: Die Bezeugung setzt voraus, daß Geßner über die Angelegenheit an Wieland geschrieben und ihm den Brief Johann Ludwig Wilhelm Gleims übersandt hatte. E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A: [230] (?)

207. An M.K. von Herder Weimar, vor 20. Oktober 1803 H

Staatsbibliothek zu Berlin; z. Zt. Biblioteka Jagellionska Krakow Mit Korrekturen Textgrundlage: H. Varianten

4 oder ] Brief oder > 13—14 des . . . zu ] seines lezten Willens zu > des lezten Willens ihres ehrwürdigen Oheins zu > 19 geben können, ] geben, > 21 wenn . . . können ] erg Zur Datierung: Wieland sandte am 20. Oktober 1803 die Antwort Marie Karoline von Herders an Karl August Böttiger; der vorliegende Brief könnte deshalb am 18. oder 19. Oktober 1803 geschrieben sein.

Nr. E r l ä u t e r u n g e n : B:

205-207

197

A: [208]

4 B r i e f : Der Brief Johann Ludwig Wilhelm Gleims „an die Geßnersche Buchhandlung" lautet nach einer im Gleimhaus Halberstadt befindlichen zeitgenössischen Abschrift (Signatur 4806): Halberstadt den 26 ten Ap«/ / 1802. Als die Schweitz noch Schweitz, und noch Hoffnung war, daß die Wilhelm Teils in ihr jeden Feind ihrer Freyheit über winden wurden; in diesem Zeitpunkte wurden die Schweizerischen Kriegeslieder gesungen. Ihr Verfaßer, wenn nicht von Geburth, doch 5 von Gesinnung, ein Schweizer, glaubte, mit ihnen der guten Sache der Schweizerischen Menschheit nützlich seyn zu können; bald aber zeigte sich die Besorgniß des Gegentheils. — Darum ließ er sie nicht bekannt machen. Nun endlich versichert ihn sein lieber alter Freund, Herr Doctor und Senator Hirzel, diese Besorgniß finde jetzt nicht mehr statt, und meldete mir, Ihnen, Würdigen vortreflichen Sohn meines // FreunHi des, des unsterblichen Salomon Geßner, werde die Schenkung von der kleinen Auflage derselben nicht unangenehm seyn. Sie besteht aus beygehenden 150: Exemplaren. Sind Sie, lieber mir Hochgeschätzter Mann! mit jener Versicherung nicht einstimmig, so opfern Sie dieses kleine Geschenck nur gleich den Vulkan, denn ich mögte mit Ihnen, wäre der Nutzen nicht augenscheinlich, zu nur wahrscheinlichem Schaden nicht gern den 15 Anlaß geben. Lavater wählte zu seinen Kriegesliedern die Zeiten des Teils, warum nicht die der Erlachs Steiger und der Hotzen? Kriegeslieder müßen nur, wenn das Vaterland in Gefahr ist, gesungen werden, müßen nicht, das Spiel irgend einer vaterländischen Muse seyn. Muth in die Herzen der Kriegesmänner seiner // Zeit zu singen, war jedes Schweizerischen Dichters Pflicht; warum erfüllte sie keiner? Ich höre lieber Freund! 2(i daß von Ihren seeligen Herrn Vater an Sie geschriebene Briefe herausgekommen seyn sollen. Senden Sie mir doch baldigst ein Exemplar. Mögte doch von dem, was er geschrieben hat, kein Buchstabe verlohren gehen. Mehrmalen hatt' ich den Gedanken, seine Briefe an mich druken zu laßen. Alle tragen den Stempel seines Geistes und Herzens, wie die von Sulzer, und dem Erzvater der Schweizer, dem nicht genug ver25 ehrten Bodmers. Haben Sie Lust eine Sammlung der Briefe dieses Triumvirats an mich in Verlag zu nehmen, so will ich eine Abschrift veranstalten. Meinem ewig geliebten Hirzel, dem ich heut nicht // schreiben kann, und gelegentlich meinen lieben alten Schultheß und seinem würdigen Herrn Sohn zu Zürch die herzlichsten Empfehlungen. Und Du, der würdige Sohn meines Salomon Geßner, sey herzlich — umarmt von 30 Deines seligen Vaters treuesten Freunde dem alten Gleim. Kommt aus ihren Verlag etwas auf die Ostermeße, so bitt' ichs weils alles gut seyn wird, unsern Buchhändler Groß mit zu geben, und was es kostet, sich von demselben vergüten zu laßen. (Z. 1 wurde Halberstadt statt Halberstadtadt gesetzt) Heinrich Geßner hatte diesen Brief Gleims am 4. Oktober 1803 mit folgenden Worten an Karl August Böttiger geschickt: „Ich lege Ihnen ein Schreiben von dem seeligen Gleim bey, das ich seiner Zeit so gleich beantwortete u: Gleim bat diese Brief Sammlung mir zu senden, allein seit dem erhielt ich weder Antwort noch Manuskript. — Vielleicht kennen Sie Wege, durch Gleims Erben diese Briefe zu erhalten, die er mir anbot u: wenn Sie denn

198

Oktober 1803

dieselben des Druckes Werth finden, so schalten u: walten Sie denn wie Sie es gut finden. — Unter den Papieren meines se.e\igen Vaters sind ebenfalls noch Briefe von Gleim, die denn vielleicht zum Ganzen gehörten — Vater Wieland hat ebenfalls noch Briefe von Gleim — Ramler, Klopfstock, Hagedorn, an meinen Vater, die vielleicht in eine solche Sammlung taugten. — Finden Sie denn das ein intereßantes Ganzes, daraus zu machen sey, so übernehmen Sie, (im Fall es Ihre Geschäfte erlauben) die Mühe der Redaction, aber unter Bedingungen die Sie jedem andern auch machen würden; wenn Sie aber dies nicht wollten oder könnten, denn senden Sie mir die Briefe zu, in so ferne Sie dieselben der Bekanntmachung werth finden" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 24). 6 Unr u h e n . . .: In Auswirkung der französischen Revolution und im Zusammenhang mit der Schaffung der Helvetischen Republik, für die sich Geßner engagierte. 1 2 Gleimischen E r b e n : Gleim hatte der Familienstiftung der drei Brüder Gleim den gesamten Nachlaß vermacht und als Universal-Nutznießerin seine Nichte Sophie Dorothea Gleim eingesetzt, die sich um die (auch finanzielle) Unterstützung der näheren Verwandten (u. a. Louise Ahrends) kümmern sollte. Den Druck der Werke Gleims sowie der Handschriftensammlungen übertrug Gleim im Jahre 1782 Körte, seinem Neffen Johann Wilhelm Ludwig Gleim d.J., Klamer Schmidt und Fischer. 1798 hatte Gleim in einem Zusatz zum Testament Körte als alleinigen Verantwortlichen für die Drucklegung seiner Werke benannt (die Körte allerdings nach Gleims Tod von Klamer Schmidt durch Vergleich erkaufen mußte, 1 5 Schweizer-Kriegslieder: Beda die Bestimmung von 1782 gültiger schien). zug nicht eindeutig; gemeint entweder: Johann Ludwig Wilhelm Gleim: Nachtgedichte vom alten Gleim. Im Frühjahr 1802. O. o. u. J. [Halberstadt 1802] oder: Zeitgedichte von einem alten Deutschen. Deutschland, 1801. — Wie sich aus Nr. 227 ergibt, hatte Wieland (wie auch Marie Karoline von Herder) die Stelle als Angebot an Heinrich Geßner verstanden, dieses Werk zu verlegen. 1 5 C o r r e s p o n d e n z . . .: Briefe der Schweizer Bodmer. Sulzer, Geßner. Aus Gleims litterarischem Nachlasse hrsg. von Wilhelm Körte. Zürich: Geßner 1804 (= Briefe deutscher Gelehrten aus Gleims literarischem Nachlasse. Hrsg. von Wilhelm Körte. Band 1). — Geßner schrieb dazu am 22. Dezember 1803 an Böttiger: „Ich schreibe Heute Ihrer Weisung zu folge an Hrn. Dom Vikar Körte in Halberstadt u: biete ihm pro den Bogen Bodmers Briefwechsel etc. 8 Thaler. — Mein Schreiben an ihn, sende an Cotta, da ich von nun an, ohne deßen Zustimmung, keine Entreprise mache" (vgl. zu 4, Nr. 25) und am 25. Februar 1804: „Körte in Halberstadt hat sich noch nicht ganz entschieden, er foderte mehr Honorar, als Sie mir selbst anriethen u: ich blieb also bey meinem ersten Antrage stehn" (ebenda, Nr. 26). 1 7 an w e n . . .: Marie Karoline von Herder schlug Friedrich Heinrich Wilhelm Körte vor und schrieb selbst am

21. Oktober 1803 an ihn (vgl. Nr. 211 zu 3).

22—23 Executor des Gleimi-

schen Testaments: Gleim hatte Körte in zwei Briefen vom 30. und 31. Oktober 1802 zum Executor seines Testamentes ernannt. Am 30. Oktober 1802 schrieb er diesem: „Seyn Sie der Executor meines letzten Willens. Ich benenne Sie hiermit dazu. In dem letzten Willen könnt' ich's nicht, weil Sie noch nicht majorenn waren" (freundliche Auskunft des

Nr.

199

207-210

Gleimhauses Halberstadt). 2 7 — 2 8 H e r d e r . . . b e s s e r : Marie Karoline von Herder schrieb am 27. Oktober 1803 an Karl Ludwig von Knebel: „Mein Mann klagt vorzüglich über ein Brennen vom Magen bis in den Schlund, eine große Entkräftung und ein Drücken im Kopf — und gänzlicher Mangel an Appetit" (Herder Briefe, 1984, S. 564) und am 14. November 1803 an Karoline Friederike von Berg: „Wenn Sie wissen daß die Hämöroidalkranken äußerst reitzbar sind, so haben Sie nur einen schwachen Begriff von seinem Zustand" (ebenda, S. 566).

[208]. Von M. K. v. Herder Weimar, bis 20. Oktober 1803 Zur Datierung: Der Brief könnte entweder am 19. oder am 20. Oktober 1803 geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B: 207;

A:211

209. An K. A. Böttiger Weimar, 20. Oktober 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 95

Adresse: Herrn OberConsistorialrath

/ Böttiger. — Mit Siegel

Textgrundlage: H Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus dem Inhalt des Briefes. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 Brief von Gleim: Vgl. Nr. 207 zu 4.

2—3 Antwort der Frau Präsi-

d e n t i n : Von Marie Karoline von Herder; vgl. Nr. 208. 3 A n f r a g e : Nr. 207. 4 ausbitte: Wieland schickte am 22. Oktober 1803 den Brief Johann Ludwig Wilhelm Gleims erneut an Marie Karoline von Herder (vgl. Nr. 211), so daß er ihn bis dahin von Böttiger zurückerhalten haben muß. 5 K ö r t e : Marie Karoline von Herder schrieb am 21. Oktober 1803 selbst an Friedrich Heinrich Wilhelm Körte, wozu Wieland ihr am 22. Oktober 1803 die Vollmacht erteilte (Nr. 211 und dort zu 3). Dadurch erledigte sich die Bitte Wielands an Böttiger.

210. An K. A. Böttiger Weimar, 22. Oktober 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 32

200

Oktober 1803

D Seuffert, 1913, S. 309 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

2 neue Berliner Monatschrift: G e m e i n t ist die „ N e u e Berlinische Monatschrift", die, h e r a u s g e g e b e n von J o h a n n

Erich Biester,

1799—1811

in Berlin und Stettin

erschien

(Bd. 1—26). Ihre Vorgänger waren die 1783 — 1796 erschienene „Berlinische M o n a t s s c h r i f t " sowie die 1798—1799 erschienenen „Berlinischen Blätter", ebenfalls von Biester herausgegeben.

3 Nachrichten . . . Giftmischerin: Im J a h r g a n g 1803 der „ N e u e n

Berlinischen M o n a t s s c h r i f t " ist kein entsprechender Beitrag abgedruckt.

211. An M. K. von Herder Weimar, 22. Oktober 1803 H

T h e J o h n s Hopkins University Baltimore. T h e Milton S. Eisenhower Library, Signatur: Special Collections Unter d e m Text Echtheitsbestätigung: Daß obige Handschrift die meines see-

ligen Vaters ist, bezeuge hier durch in Wahrheit. Weimar, den 13. Mai 1844. / Karl Friedrich Wieland. / Landschafts-Revisor D Kurrelmeyer, 1933, S. 407, Nr. 18 Textgrundlage: H Zur D a t i e r u n g : Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus dem Inhalt des Briefes. — O b die Datierung auf den „22sten O c t o b . " richtig ist, ist unsicher, denn Marie Karoline von Herder schrieb bereits mit d e m D a t u m 21. O k t o b e r 1803 an Friedrich Heinrich W i l h e l m Körte und legte diesem Schreiben Wielands Brief von vor d e m 20. O k t o b e r 1803 (Nr. 207) sowie J o h a n n L u d w i g Wilhelm Gleims Brief an Heinrich G e ß n e r (vgl. Nr. 2 0 7 zu 4) bei, den sie bis z u m 20. O k t o b e r 1803 an Wieland z u r ü c k g e g e b e n hatte (vgl. Nr. [208]) und den ihr Wieland mit d e m vorliegenden Brief erneut zusandte. Möglich wäre, d a ß Wieland den Brief auf den 22. Oktober 1803 vorausdatierte, ihn aber Marie Karoline von Herder noch am 21. O k t o b e r 1803 übergab. D a nicht eindeutig festzustellen ist, w o das mögliche Versehen liegt, w u r d e die von Wieland eingetragene Datierung ü b e r n o m m e n . Erläuterungen:

B : [208];

A : 227

3 Anerbieten . . . : O f f e n b a r in Nr. [208] geäußert, obwohl Wieland noch am 20. Oktober

1803

Nr. 2 0 9 ) .

Karl

August

Böttiger

um

ein

Schreiben

an

Körte

gebeten

hatte

(vgl.

3 Körte ZU schreiben: In d e m Brief Marie Karoline von Herders an

Friedrich Heinrich Wilhelm Körte v o m 21. O k t o b e r 1803 heißt es u. a.: „Mein theuerster Freund. Ich theile Ihnen hier einen Brief an mich mit, von u n s e r m guten Wieland, nebst

Nr.

210-211

201

der Beilage, einem Brief von unserm Gleim. / Wielands Brief wird Sie von Gesners Wunsch unterrichten. Ich habe es übernommen, die Bitte u. das Anliegen in Ihre Hände u. an Ihr Herz zu legen, Bester. / Lassen Sie sich von dem Schicksal des armen Gesners erzehlen. Er ist vor mehrern Jahren von Zürch, wo er ordentlich etablirt war, nach Bern gezogen u. ward da bei der neuen Ordnung Buchhändler der neuen Republick. — In den ersten Jahren ging es sehr gut — da aber die Dinge sich änderten, so war er plötzlich ausser aller Arbeit gesetzt — u. da er seine Bücher revidirte, so fand sichs daß er ein armer Mann geworden war, durch die neue Republick. — Gesner hat die 4te Tochter von Wieland zur Frau; ein verständiges u. braves Weib. Sie haben 4 Kinder. Denken Sie sich den Gram des Vaters, unsers lieben Wielands, über dies Unglück seiner Kinder. / Gesner hat in dem Wirrwarr, in dem er damals war, auf Gleims edles Anerbieten nicht geantwortet. Das war ein großer Fehler. Indeßen war doch Gleims Absicht, Gesnern ein Geschenk mit den Briefen zu machen — Ja, er hat ihm das Geschenk würklich gemacht — es fehlte blos daß Gesner damals die Hand ausstreckte u. es nahm. / Mich dünkt — o wie wünschen wirs, daß die Erben, auf denen Gleims Geist ruht, u. der Executor des Testaments, in Gleims Geist entscheiden mögen! wenn Er erscheinen könnte, würde er für Geßner entscheiden! / Lassen Sie Gessners unglückliche Lage für ihn sprechen! / O thun Sie, was Sie thun können; u. erbitten auch in unserm Namen bei dem verehrungswürdigen Regierungs Präsident, dem Executor des Testaments u. bei dem edelgesinnten Hofrath Gleim, um eine glückliche Entscheidung. / Lassen Sie mich bald bald eine frohe Nachricht vernehmen — die unserm guten Wieland Freude bringt. — Vielleicht gründet dies Buch, Gesners Etablissement wieder. Sie, die Erben von Gleim, können jetzt diese schöne Handlung thun. / Eine zweite Bitte, wiederhole ich, mein Theuerster, daß die Briefe von meinem Mann u. mir an unsern Seelze» Freund, uns vorher, ehe sie gedruckt werden, zur Ansicht — gefälligst geschickt würden. Diese Freundschaft hoffen wir von den verEhrten Erben zu erhalten. / Erlauben Sie jetzt noch einen Auftrag theurer Freund. / Der Modellier Georg Fohler aus Halberstadt, hat uns gestern an die Bezahlung der zwei Wachsbilder von unserm Gleim erinnert, wovon ich das Eine nach seinem Auftrag (im Juli 1803) an Wieland gesandt habe. / Wollen Sie die Güte haben u. inliegende halbe Louisd'or an H. Fohler für unser Exemplar zustellen. Den guten Wieland kann u. mag ich jetzt nicht an die Bezahlung des Bildchens erinnern — er hat jetzt zum Theil für seine unglücklichen Kinder zu sorgen. Disponieren Sie den H. Fohler daß er es vergißt. — Mein Himmel warum ist man nicht reich! Man sollte dem Fohler Geld geben daß er keine Bilder von Gleim mache. Diese Manier thut einem etwas weh. / Wir wollen d a s I d e a l von unserm himmlischen Freund!" (Universitäts- u. Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Halle/ Saale, Signatur: Stoib.-Wem. ZI 225). 4 A n l i e g e n . . . G e ß n e r s : Vgl. Nr. 207.

6 Gleims Brief: Vgl. Nr. 207 zu 4.

6 Ihrem Correspondenten . . .: Fried-

rich Heinrich Wilhelm Körte. 8 Verlags A r t i k e l : Briefe deutscher Gelehrten aus Gleims Nachlaß (vgl. Nr. 207 zu 15) sowie Gleims „Nachtgedichte vom alten Gleim" oder dessen „Zeitgedichte von einem alten Deutschen" (vgl. Nr. 207 zu 15). 8 — 9 Er-

202 ben:

Oktober 1803

10 Honorar:

Vgl. Nr. 207 zu 12.

Vgl. dazu Körtes B e m e r k u n g e n in seiner

Antwort an Marie Karoline von Herder, 6. N o v e m b e r 1803 (Nr. 227 zu 2).

212. An K. A. Böttiger Weimar, nach 22. Oktober 1803 H

Brief: S L B Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 96 Beilage: Verbleib unbekannt h Beilage: S L B Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 92 Abschrift, o f f e n b a r im Auftrag Böttigers. — Mit Korrekturen D Seuffert, 1913, S. 3 0 8 - 3 0 9 T e x t g r u n d l a g e : H (Brief), h (Beilage) Zur D a t i e r u n g : H und h sind undatiert. Da Wieland am 22. O k t o b e r 1803 (Nr. 210) nach Literatur über die „berüchtigte G i f t m i s c h e r i n " gefragt hatte, könnte dieser Brief damit auch zeitlich in Verbindung stehen. Allerdings deutet das erwähnte „ f o r t d a u e r n d e schlimme Wetter", das ihn in „ H a u s a r r e s t " hält, auf eine spätere Zeit, Winter 1803 bis Frühjahr 1804, obwohl Wieland in den überlieferten Briefen aus dieser Zeit niemals über schlechtes Wetter klagt. Eine genauere Datierung ist nicht möglich. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

3 Beichte der Giftmischerin:

(Paul Ferdinand Friedrich Buchholz): Bekenntnisse ei-

ner Giftmischerin. Von ihr selbst geschrieben. Berlin 1803.

3—4

ZU

schreiben:

Wieland begann o f f e n b a r in dieser Zeit die Niederschrift seines Aufsatzes „Rechtfertigung der b e r ü h m t e n Frau von Maintenon g e g e n eine höchst ungerechte Anklage, g e z o g e n aus einem durch die berüchtigten Bekenntnisse einer Giftmischerin veranlaßten zufälligen G e spräche", das unvollendet blieb und von Bernhard Seuffert in D (S. 309 — 314) zuerst ver-

4 Blat:

öffentlich wurde.

5 Beantwortung: Böttigers Antwort 11 Was für eine Sensation . . .: Böttigers ist nicht bekannt. 14 Verfasser: Paul Ferdi15 factischen Umstände: Geschildert sein soll die S. Beilage.

ist nicht überliefert und nicht zu erschließen. Ein entsprechender Bericht nand Friedrich Buchholz.

Geschichte einer Geheimrätin Charlotte Sophie Elisabethe Christine Ursinus, die 1803 zu lebenslänglicher

Haft verurteilt wurde

S. 58—61).

24—25

ZU

(vgl. Bernhard Seuffert, P r o l e g o m e n a 7,

Berlin die Censur

1921,

. . . : Ein entsprechender Bericht Böt-

tigers ist nicht bekannt.

[213]. Von K. A. Böttiger Weimar, 25. Oktober 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A : 214

Nr. 211-214

203

214. An K. A. Böttiger Weimar, 26. Oktober 1803 H SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 97 Textgrundlage: H. — Z. 6 könnte außer e r w i r k t auch e r w i r b t zu lesen sein. Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus der Erwähnung der Antwort auf das Schreiben von Friedrich Philipp Rosenstiel vom 7. August 1803 (vgl. Nr. 176), das Wieland offenbar in diesen Tagen beantwortete (vgl. Nr. [215]. E r l ä u t e r u n g e n : B: [213];

A: [216]

2 W i e b e f i n d e n Sie Sich . . Böttiger hatte wohl in Nr. [213] über seinen Gesundheitszustand berichtet. 4 M a c D o n a l d B r i e f . . . : James Macdonald an Böttiger, Anstruther, 27. September 1803 (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 5 (2H), Nr. 61). Der Brief lautet: Are you dead or is all the Ink at Weimar frozen up? No letter from you since May last! No acknowledgement of mine either by M r . Wood, or of the one of June 22: n d or of July 15: th . Not a word about the parcels of trash I have been sending you to Hoffmann's care! Not a syllable about my son your friend Karl — In short Carl Kugust 5 Böttiger has forgotten that the round Globe carries on its surface a personage called James Macdonald. I had a visit of Bennet here lately at my hermitage who told me he had written you on the important point. We must arrange that Karl shall be with me the first half year, so as not to feel awkward among other boys before he can speak our language. This Measure will be facilitated by M r . Bennet's son being rather too 10 young yet for an Exchange. — You see I forget altogether the Gasconade of our worthy friends the French who are to unnationalize us poor lambs the British in the course of this winter. In fact, your plans and mine had Nigh been affected or altered by a less important Matter in a greater degree: for it is a chance I was not settled in London as a Clergyman. You will smile with contempt or frown with indignation when I tell you 15 that my ecclesiastical settlement in London was blasted and persecutend by my connation with Germany being resurrected as heterodox — and my friendship for Madame de Berlepsch was by malice turned to an evil person. But after all the bad reports, anonymous letters &c: that disappointed my plan of London, I am not at all sorry, for I am now convinced that I am happier here than I could be there in a state of depen2(i dence upon a set of Cockney Merchants — & that as honest Paddy says 'I have g a i n e d a loss'. Here then I am, waiting to hear from you: and here I am likely to be for some years. — How comes it that your Baron Grosse is represented in Britain as a visionary, & a Man utterly unqualified for superintending the liberal Education of Men of rank or fortune! He is said to have the strangest, despotic opinions in Government, 25 and the Most methodistical in religion that can be convinced — and I am told that I have committed (compromis) myself by the strong recommendation I delivered of him in public and private! This cannot be true, as you must have known the Man before you wrote me, and the Duke must not have been mistaken in the Character he chose for Belvedere. Write me on this head. // I hope you have at all Events by this time 3o received the Parcel I sent in July last: You will find My ManuScripS difficult to read,

204

Oktober— November

1803

but not impossible, as you are acquainted with my hand. If you cannot command leisure for being my translator Yourself, pray take care to employ a person of some taste and judgment — and not a mere Word-Mover like my old Master Schmid. The dissertations on Ossian will appear tedious to some people, but not so to others, especially if they consider that I am the only H e b r i d i a n who has ever written on the subject; and that I am in 35 some measure free from the abound National prejudies of Macpherson & Smyth of Campbelltown. The rest of the travels will interest and perhaps instruct some of your Countrymen. I need not add that to secure the Esteem of Herder, Wieland and my other Weimar friends, in an object near my heart, and has given my stile that proud uninsular tinge which will make the work more popular on the Continent than in my own country. The original 40 I have no immediate design of printing, but shall keep in Novum annum, perhaps longer. It is strange that the splendid Map of Scotland and the books I sent your hereditary Prince in october 1801 have never reached You. It is really provoking: for besides the value, I am convinced the books would have gratified him. The Communication with Hamburg is indeed circuitous, being by Lübeck but not 45 perhaps more unsafe than before during the war. Consequently it is difficult to account for the delays of parcels, & still more so for their complete miscarriage. // Yet surely some of the books I have sent you M u s t have miscarried, or you would have written me that they had reached you. — Dabrel is well, and busy, and deservedlyhappy. We have not much done in the literary way: only that we have n o w an Edin- 50 burgh review, to which I contribute some papers. I sent you some Months ago the 1 st . N". of it as a specimen, but I suppose it and some trifles that accompanied it, has miscarried. Satan owes us a grudge, to put such difficulties in our way of correspondence. Let me know how Belvidere comes on. Our Scotchmen are all soldiers & sailors, not a man dares leave his station, nor a boy his country at present. Tho' I must add that 55 instead of dreading the French Invasion, we all wish it would speedily be attempted. We are perfectly certain that utter defeat & destruction of their forces would be the result. Politics however I abominate, and yet I hear nothing else from Morning to Night, excepting now and then the sound of Cannon and Musketry firing from a Neighbouring Camp. We have in Britain I dare say 500,000 Men ready to fly like tygers at the French

Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus dem Erscheinungsjahr der erwähnten Bücher sowie aus der Adresse, die nur bei einem Ortsbrief möglich ist; im November 1804 wohnte Böttiger bereits in Dresden. E r l ä u t e r u n g e n : B: [216];

A: [221]

2 Erstlinge Ihres . . . Schülers: Ludwig August Friedrich Wielands „Erzählungen und Dialogen" (vgl. Nr. 100 zu 50), dessen erste Exemplare Wieland kurz vorher von Georg Joachim Göschen erhalten hatte (vgl. Nr. 219, Z. 6ff). 3 A n z e i g e . . .: Ob Böttiger eine Rezension dieses Buches veranlaßte, ist nicht bekannt. 5 Kakodämon: Ein böser Geist, hier: eine Krankheit, die bereits in Nr. 214 (Z. 2 f ) erwähnt wurde. 7 schlimmem Teufel: Von welcher neuen Krankheit Böttiger in Nr. [216] berichtet hatte, ist nicht bekannt. 8 — 9 Beatus . . . rura: Horaz, Epod. 2, 1 ff.

206

November 1803

9 somno . . .: Horaz, Sermones 2, 6, 61 f.

13 Prinz Fet-Eloff . . .: Christian

August G o t t l o b E b e r h a r d : Prinz Fet-Elof, oder der Streit mit dem Mohren. Kein Mährchen, sondern ein Räthsel. Aufgegeben von A. G. Eberhard. Halle 1803.

13 Töffel:

14—15 Herdebra: Anagramm aus

Richtig Toeffel = Anagramm aus Fet-Elof.

Eberhard. — Mit „ H e r d e b r a " ist die „Kritische Nachschrift an den Herrn Kriegsgerichtsrath

von

1 5 —16

Reindohl

in

Mehrsdorf"

(S. 241 —256

des

genannten

Buches)

gezeichnet.

Sohn . . . Eberhards: Christian August G o t t l o b Eberhard war nicht mit d e m

Hallischen Professor der Philosophie J o h a n n August Eberhard verwandt.

219. An G.J. Göschen Weimar, 1. November 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 9 3 / N 26 Mit Korrekturen Adresse:

An /

Herrn Buchhändler Göschen

/

in /

Leipzig. Siegel-

spuren

Empfängervermerk: Weimar d 1 Nov. 1803 /

Wieland

D Gruber, 1828, S. 3 5 9 - 3 6 0 (Teilabdruck) Textgrundlage: H Varianten

3—4 bezeugen ] bet —> E r l ä u t e r u n g e n : B: [217];

16 ein ] einen —> A: 233

2 Der unverhoffte Anblick Ihrer Handschrift: D e r letzte zu erschließende Brief Göschens

an

Wieland

stammte

von

vor

dem

26.

April

1803

(vgl.

Nr. [147]).

6 —7

Werkchens meines Louis: Ludwig August Friedrich Wielands „Erzählungen und Dialogen" (vgl. Nr. 100 zu 50). 7 — 8 nach Ihrer Intenzion ausgetheilt: Die entsprechenden Anweisungen G ö s c h e n s sind nicht bekannt. 10 Honorar: Wieland hatte am 16. Mai 1803, beim Angebot des Bandes an Göschen, den Druck auf seine eigene Kosten veranstalten wollen (vgl. Nr. 156).

14 Titelblat . . .: Wieland

wünschte, zumindest beim Angebot des Bandes an Gerhard Friedrich Wilmans, daß auch der N a m e des Verfassers auf dem Titelblatt nicht genannt werden sollte (vgl. Nr. 133). — Göschen hatte am 26. April 1803 an Karl August Böttiger geschrieben: „Ich will seine (Ludwig Friedrich August

Wielands) Sachen drucken, habe ihm aber zur Bedingung gemacht,

daß der Vater auf den Titel setzt: herausgegeben von C. M. Wieland. Dadurch wird er gleich bekannt; und er kann nicht ehrenvoller in die Welt g e f ü h r t werden, als durch seinen Vater" (Gerhardt, 1911, S. 150).

23 zwey dünnen Bändchen: Zu der geplanten

Ausgabe in zwei Bänden und dem endgültigen Ergebnis vgl. Nr. 156 zu 16.

25 Aus-

gabe des Griechischen Neuen Testaments: H K A I N H A I A 0 H K H . N o v u m Testa-

Nr. 218-220

207

mentum Graece. Ex recensione Jo. Jac. Griesbachii cum selecta lectionum varietate. Teil 1—4. Leipzig 1803—1807. — Göschen hatte diese Ausgabe schon seit 1796 geplant und ließ dazu neue griechische Drucklettern herstellen, die 1803 fertiggestellt waren.

220. Von der Weidmannschen Buchhandlung, Leipzig Leipzig, 1. November 1803 H h

SLB Dresden, Signatur: Ms. h 43, Band 6, Nr. 50 Mit Korrektur SWK/GSA, Signatur: 93/111, 5, 4 Entwurf oder Abschrift für die Weidmannsche Buchhandlung von der Hand Karl Christian Hahns

Adresse (über dem Text): An Herrn Hofr. Wieland in Weimar.

Textgrundlage: H Zum Verfasser: Nach dem Tod ihres Geschäftsführers Gräff versandte die Weidmannsche Buchhandlung folgende Mitteilung an ihre Geschäftspartner: Leipzig, den 1. August 1802. Hierdurch zeigen wir Ihnen ergebenst an, dass wir nach Herrn E r n s t M a r t i n G r ä f f ' s , unseres bisherigen Handlungs-Gesellschafters, Ableben, Herrn C a r l C h r i s t i a n H a h n , welcher seit 12 Jahren in den Geschäften des Herrn S. L. Crusius gear5 beitet hat, zu unserem Handlungs-Gesellschafter aufgenommen haben. Die Firma wird übrigens keine Veränderung erleiden, sondern fernerhin W e i d m a n n i s c h e B u c h h a n d l u n g bleiben und von ihm so, wie es am Fusse dieses bemerkt ist, unterzeichnet werden. Haben Sie die Güte hiervon gefällige Notiz zu nehmen und Herrn H a h n in demje10 nigen, was er in Angelegenheiten unserer Handlung thun wird, vollkommenen Glauben beyzumessen. Wir empfehlen ihn zugleich Ihrem geneigten Wohlwollen und Zutrauen, welches er, durch Ordnung und Pünktlichkeit zu verdienen, sich bestreben wird, und bitten uns und ihm Ihre Gewogenheit fortdauernd zu erhalten. 15 Dagegen seyn Sie unserer vollkommensten Hochachtung versichert. Christiana Eleonora Iunius C h r i s t i a n a H e n r i e t t e verw. I u n i u s Eigenthümerinnen der Weidmannischen Buchhandlung. 2(i C a r l C h r i s t i a n H a h n wird unterschreiben: Weidmannische Buchhandlung (Deutsche Bücherei Leipzig, Deutsches Buch- und Schriftmuseum; gedruckter Text;

Z. 21 Weidmannische Buchhandlung handschriftlich) E r l ä u t e r u n g e n : B: -

(vgl. Nr. 154);

A: 224

4 H o r a z i s c h e n S a t y r e n : Vgl. Nr. 154 zu 7. — Die Bemerkung über den „Vorrath" an Exemplaren bezieht sich auf die „Zweyte Auflage", Leipzig 1794. — Die hier vorgeschla-

208

November 1803

gene neue Ausgabe erschien unter dem Titel „Horazens Satiren aus dem Lateinischen übersetzt [ . . . ] . Neue verbesserte Ausgabe. 2 Bde. Leipzig 1804. 7 ersten Band . . . : Wieland übersandte den revidierten ersten Band am 9. Januar 1804 an die Weidmannsche Buchhandlung (vgl. Nr. 264), den zweiten Band am 12. Januar 1804 (vgl. Nr. 265). 7 Ostermesse 1 8 0 4 : Sie begann in Leipzig am 22. April 1804. 8 J o h a n n i s : 24.Juni. 9 A b d r u c k : Wieland bestätigte am 4. Oktober 1804 die übersandten Freiexemplare der „Satiren" des Horaz (Nr. 363). 1 2 Exemplars der lezten A u f l a g e . . .: Wieland bat darum in Nr. 224, er erhielt es von der Weidmannschen Buchhandlung mit Nr. 229. 1 4 — 1 5 Böttiger bevollmächtigt: Nr. 154. 1 5 — 1 6 A u s g a b e Ihrer . . . U e b e r s e t z u n g e n . . . : Vgl. Nr. 154 zu 4-5. 2 0 G r a e f f geschildert hat: Vgl. Ernst Martin Gräffs Briefe an Wieland vom 11. Februar 1801 und vom 18. März 1801 (BW 15). 22 Zuschrift v o m 3 0 t e n März 1 8 0 1 : BW 15. 2 5 Erklärung v o m 1 8 t e n Mserz: BW 15. 2 8 7 0 0 Exemplare v o m Lucian: Die Anzahl der vorhandenen Exemplare von „Lucians von Samosata Sämtlichen Werken" (vgl. Nr. 154 zu 6) hatte Gräff am 18. März 1801 mitgeteilt (vgl. BW 15). 3 4 den wirklichen Bestand . . .: Zu den folgenden Bemerkungen über den Bestand und den Absatz der Bände von Lucians „Sämtlichen Werken" liegt aus dieser Zeit die folgende „Berechnung von Lucians Werken" der Weidmannschen Buchhandlung vor (Unterstreichungen: in der Handschrift unterstrichene Texte): Blatt 1 Vorderseite: Lucians Werke, von Wieland. l - 6 r band betreffend ä Bogen

15 2/3

1788. u. 89.

reichstaler, 1—5r 6rBand Honorar

142 Bogen reichstaler 29 -

2224. 8 450.-

171 Bogen Reichstaler

An Maucke für Druck u. Papier Correctur, Censur u. Fracht

2,674. 8 g

5

2,058.13 4,732.21

89. Ries holländisches Papier ä 9 reichstaler Eingang u. a. Kosten

801.— 16. 3 reichstaler

12 Frey-Exemplare auf Drwkpap/er ä 5 '/2 3 ditto -

- Holl. Ppr. ä 7 '/2

nur 14. Jahre Interessen v. 5550. a 5 pC t o _ _ _ _ _

lo

5.550 — 66.— 22.12 3885.9,523.12 g

15

209

Nr. 220 N B Die Auflage war: auf Druckppr, l r bis 6 r von den lez20 ten Theilen sind noch da

Holl. Papier

1725. à 8. 4.

240. — a l l reichstaler 4 g

625.

also abgesetzt reichstaler

140.

100. — à 7 reichstaler netto 7 (Agio abger.)

1100. 5

à 5 '/.I netta agio 5500 abger. 366

25

-

700.

5866. 700 6,566, s. folg. Seite Verta tur!

Blatt 1

//

Rückseite: Lucians Werke von Wieland. 6. Bde gr 8 (inventirt im Nov. 1803.) DruckPapier,

Holl. Papier

525. 530. 625. 625.

125. 125. 125. 140.

35 Vorräthig sind vom 1. u. 2 n Band 3r Band 4. 5r Band 6r Band

noch - - -

-

Exemplare, ditto, ditto, ditto,

Exemplare ditto ditto ditto

40 abgesetzt Druckpapier 1 — 3 r Band 1200 abgeset^t à 2. 3 / 4 reichstaler netto Reichstaler

3300

WoWändisches Vapier 1 — 3 r Wolländisches Vapier 431.

115. abgesett^t à 3 3/4 reichstaler netto 45 4 — 6 r Dr//rkpa/»>r 1100. a b g e s ^ / à 2 2 / j Reichstaler netto . r

4 —6 WoWändisches Papier 170. abgesetzt à 3 2 /3 Reichstaler netto

14

.

.

.

2934.

. . . .

399

Reichstaler

7,064 -

r

VC'ieland B W 1 6 . 2

210

November

1803

reichstaler 5550 Capital 14. Jahre Interessen ä 5 proCemo betragen Reichstaler 3885. 5550

50

9,435 14 50 700 5 3500 350 35 3,885. (SWK/GSA, Signatur: 93/1, 5, 4) 3 9 H o n o r a r . . .: Vgl., die Bemerkungen in den oben mitgeteilten Berechnungen. 4 4 N i e d e r l a g s z i n ß : Niederlage hier „Der Ort, wo Waaren oder andere Sachen in Mengen niedergeleget, d. i. auf eine Zeit lang verwahret werden" (Adelung 3, 1798, Sp. 496). 5 9 V e r b e s s e r u n g e n u n d Z u s ä t z e n . . . : Eine neue Auflage dieses Werkes mit entsprechenden Veränderungen Wielands erschien nicht.

[221]. Von K. A. Böttiger Weimar, 1. oder 2. November 1803 Zur Datierung: Böttiger kann Wielands Brief vom 1. November 1803 (Nr. 218) noch am gleichen Tage, spätestens am 2. November 1803 beantwortet haben, da Wieland bereits am 2. November 1803 darauf antwortet. E r l ä u t e r u n g e n : B: 218;

A: 222

222. An K. A. Böttiger Weimar, 2. November 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. h 37, Bd. 226, Nr. 33 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Varianten 4 Rohrbachs ] seine > 6 ü b e r ] sich ü b e r > schlossen) ] Merkurs, den . . . eingeschlossen, >

7 - 8 M e r k u r s . . . einge1 4 g l e i c h w o h l ] g x —>

211

Nr. 220-223 E r l ä u t e r u n g e n : B: [221];

A: —

3 Verfasser . . . G e d i c h t s : Z. 9 und 14 als Herr „von L . . . " bzw. als Herr „B. v. L." bezeichnet; nicht ermittelt. Das Gedicht ist nicht bekannt. 4 Rohrbachs edeln B e w o h n e r : Der Kanzler der Landesregierung Weimar, Johann Friedrich Kobe von Koppenfels. — Durch die Korrektur (s. Varianten) wurde der ursprüngliche Plural („seine edeln Bewohner") in Singular verwandelt; möglicherweise liegt eine unvollständige Korrektur vor und es müßte heißen: „Rohrbachs edle Bewohner". 5 im Teutschen M e r kur g e d r u c k t : Im TM nach Wielands Einwand nicht veröffentlicht. 7 — 8 Herausgeber . . . Redacteur: Gemeint sind Wieland und Böttiger. 1 0 auswärtige Zeitschrift einrücken: Ob das geschah, ist nicht bekannt. 1 1 Sapienti sat: Plautus; vgl. Nr. 181 zu 15.

223. An J. W. von Goethe Weimar, 3. November 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 28/989 Mit Korrekturen

Adresse: Des Herrn Geheimen Raths / von geb. / Zu eignen Händen.

Göthe

/ Hochwohl-

D

Bernhard Seuffert: Der Briefwechsel Wielands mit Goethe aus dem Besitz des Goetheund Schiller-Archivs ergänzt. In: Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft 13, 1927, S. 70 Textgrundlage: H Varianten

4 den ] dem >

5 bey jeder ] für jede >

E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 — 4 Entree-billet auf d e n B a l c o n : Im Haushaltsbuch sind in unregelmäßigen Abständen Zahlungen für das Theaterabonnement eingetragen, aus denen sich ergibt, daß Wieland für sich einen Platz auf dem Balkon abonnierte und offenbar für seine Töchter (Maria Karoline Friederike Schorcht und Maria Louise Charlotte Wieland) zwei halbe Billets im Parterre (vgl. etwa Ausgaben, unter dem 1. März 1805, Anhang 1, Z. 860ff). 5 K o p f s t ü c k e n : Münzen mit dem Brustbild des Münzherren. 8 — 9 S e i f f e r t : Der Theaterkassierer Johann Andreas Seyfarth. 1 5 Entscheid u n g : Die Entscheidung Goethes ist nicht bekannt, doch scheint sie nach Wielands Wünschen ausgefallen zu sein; im Haushaltsbuch ist am 8. November 1803 unter Ausgaben eingetragen: „für 2 halbe Komödien-billjets pro October u November 4 Reichstaler" (offenbar für seine Töchter; Anhang 1, Z. 392f) und am 15. November 1803: „Für 14*

212

November 1803

ein Komödienbilliet pro Z. 401 f).

November 3 Reichstalei(offenbar

für sich selbst; ebenda,

224. An die Weidmannsche Buchhandlung, Leipzig Weimar, 8. November 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/1, 5, 3 Mit Korrektur

Empfängerbemerkung: Wieland in Weimar / 1803. 8. / 14. Novbr / resp. 15. — Bemerkung zu Z. 24 unter 8 t e n : 1 4 . (Ankunftstag) Textgrundlage: H Variante

13—14 an . . . zahlen, ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B: 220;

A: 229

3 neuen Ausgabe der Horazischen Satiren: Vgl. Nr. 220 zu 4.

4 bro-

schiertes . . . E x e m p l a r : Am 1. November 1803 von der Weidmannschen Buchhandlung angeboten (vgl. Nr. 220, Z. 11 ff), am 15. November 1803 an Wieland abgeschickt (vgl. Nr. 229). 5 V e r b e s s e r u n g e n : Wieland schrieb in der Einleitung „Zur neuen Auflage": „Ich habe bey dieser Auflage nichts zu erinnern, als daß ich (um so mehr da sie wahrscheinlich von der letzten Hand ist) alle mir mögliche Aufmerksamkeit angewandt habe, meine Arbeit von allen, auch den unerheblichsten Unrichtigkeiten und Flecken, die ich in der ersten Ausgabe wahrnahm und für solche erkannte, zu reinigen. Jedoch habe ich nicht vergessen, daß wer ein Werk dieser Art nach a c h t z e h n J a h r e n zu verbessern unternimmt, viel mehr Gefahr läuft zu viel als zu wenig zu thun, und also das weise manum de tabula nie vergessen d a r f (AA II, 4, S. 394). — Die Einleitung ist am 10. Januar 1804 datiert. 6 Z u w a c h s v o n A n m e r k u n g e n . . .: Wieland hat in der neuen Ausgabe die Anmerkungen teilweise verändert und erweitert. 8 A n f a n g mit d e m D r u c k : Zur Absendung der revidierten Bände und zum Erscheinen der Ausgabe vgl. Nr. 220 zu 7 und zu 9 sowie Nr. 229. 1 2 H o n o r a r . . . : Die Weidmannsche Buchhandlung stimmte allen diesen Wünschen in Nr. 229 zu. 1 3 jede künftige A u f l a g e . . . : In dem genannten Zeitraum erschien keine neue Auflage dieses Buches. 1 5 1 0 0 0 E x e m p l a r e : Die Weidmannsche Buchhandlung bat um eine Erhöhung der vorgesehenen Auflage (vgl. Nr. 229, Z. 25ff); Wieland stimmte ihr am 9. Januar 1804 zu (vgl. Nr. 264, Z. 11 ff). — In dem vorliegenden Briefe vermerkte dazu die Weidmannsche Buchhandlung: „Laut s einem Brief vom 9 t e n J a n u a r 1 8 0 4 . sollen 1500 Exemplare gedruckt werden". 1 7 D e r übrige Inhalt . . .: Betrifft die von

Nr. 225-225

213

Wieland g e w ü n s c h t e G e s a m t a u s g a b e seiner Übersetzungen (vgl. Nr. 220, Z. 14 ff und An-

18 mündlichen . . . Verhandlung:

merkungen).

Sie erfolgte nicht; die hier ge-

plante Reise nach Leipzig u n t e r n a h m Wieland nicht.

225. Von Ch. W. Geßner Burgdorf, 10. November 1803 H

Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf, Signatur: Konvolut 4 9 - 2 5 6 8 Mit Korrekturen T e x t g r u n d l a g e : H. — Z. 38 w u r d e v o n statt v o m gesetzt. A : [241]

E r l ä u t e r u n g e n : B : [185];

2 Saumseligkeit im Schreiben: Geßners Nr. 188.

an

Wieland

stammte

4 Nachricht:

D e r letzte überlieferte Brief Charlotte Wilhelmine vom

18.

August

1803

vom 1. September 1803 zu erschließen (vgl. Nr. [185]).

geschrieben:

(Nr. 179);

vgl.

aber

Wielands letzter Brief an Charlotte Wilhelmine G e ß n e r ist

4—5 mein Mann

...

Heinrich G e ß n e r s letzter Brief an Wieland ist vor 20. O k t o b e r 1803 zu

erschließen (vgl. Nr. [206]).

8

Briefchen von Hrn. Piamann

. . . : Nicht be-

kannt. — J o h a n n Ernst Piamann besuchte Wieland am 16. O k t o b e r 1803 (vgl. Nr. 203), e m p f o h l e n von Charlotte Wilhelmine G e ß n e r (vgl. Nr. 188).

20 Kindern:

Salomon,

Christian Heinrich und W i l h e l m Geßner. D e r Sohn Eduard G e ß n e r weilte zu dieser

22 Portrait

Zeit bei seiner G r o ß m u t t e r in Zürich.

. . . : Das G e m ä l d e von J o h a n n

Friedrich A u g u s t Tischbein, das Wieland auf einer Bank in einem Park sitzend darstellt, entstand im S o m m e r 1795, der g r o ß f o r m a t i g e Stich nach d i e s e m G e m ä l d e von Karl Hermann P f e i f f e r vor 1800. tut in Burgdorf.

2 5 I n s t i t u t : J o h a n n Heinrich Pestalozzis Erziehungsinsti-

37 Golowkin

. . . : U m welches Mitglied der weitverzweigten Fa-

milie es sich handelte, war nicht festzustellen.

41 Madame le Riehe:

der Familie Pestalozzi; der Sohn Felix war 1 8 0 3 / 0 4 in Pestalozzis

43 zwei Russen:

51 Bücher:

Nicht ermittelt.

. . . : O b W i e l a n d sie mitteilte, ist nicht bekannt.

61 Magd:

Nr. 188 bei einem H e r r n Eschlimann.

nieren: O f f e n b a r Intensivbildung 63 Geßner: Heinrich Geßner.

Nicht

53 Ihre

zu hantieren im Sinne von Handarbeit

64 Zellweger . . . Härte:

ner.

68 Schwester:

Ihre

66 Mama:

J u d i t h Geßner.

Schwägerin

Anna D o r o t h e a

L u d w i g Friedrich August Wieland.

Mei-

60 Wohnung: Nach ermittelt. 63 Hantiverrichten.

G e ß n e r s Schwager J o -

65 Eduard: 66 Tante: Anna GeßZellweger. 74 Louis:

hann J a k o b Zellweger; zu seiner Hilfe vgl. Nr. 157 und Nr. 244. Eduard G e ß n e r (vgl. zu 20).

Erziehungsinstitut.

G e m e i n t sind hier wohl J o h a n n

Heinrich Pestalozzis Elementar- und Schulbücher (vgl. Nr. 110 zu 9).

nung

Bekannte

November 1803

214

226. Von K. L. Reinhold Kiel, 14. November 1803 H

SWK/GSA, Signatur: 93/111, 5, 2 Mit Korrekturen D Seuffert, 1887, S. 283 (Regest) Textgrundlage: H. — Z. 38 wurde z u r statt u n d // u n d . E r l ä u t e r u n g e n : B: 204;

//

statt z u r

// Zur gesetzt, Z. 57 u n d

//

A: —

4 S c h r e i b e n : Nr. 204. 1 6 L o t t e : Charlotte Wilhelmine Geßner, die sich in dieser Zeit in Burgdorf aufhielt. 1 7 — 1 8 G a t t i n . . . R e i n h a r d : Christine Friederike von Reinhard, Frau von Karl Friedrich von Reinhard. 1 8 R e i m a r u s : Der Arzt und Naturforscher Johann Albert Heinrich Reimarus. 1 9 — 2 0 B r i e f e . . . H a s c h a : Gemeint ist Lorenz Leopold Haschka; ein Brief von ihm an Reinhold aus dieser Zeit ist bei Gliwitzky, 1974, nicht verzeichnet. 2 1 L u d w i g s A u f e n t h a l t in W i e n : Ludwig Friedrich August Wieland hielt sich seit Juli 1803 in Wien auf. 2 1 R e t z e r : Vgl. dazu auch Joseph Friedrich von Retzers Brief an Wieland (Nr. 177). 2 6 bey der R e g i e r u n g : Wenzel Johann Gottfried von Purgstall, ein Schüler Reinholds in Jena und Kiel, war damals als Volontär bei der niederösterreichischen Regierung angestellt; er führte ein offenes Haus in Wien, in dem Personen von höherer Bildung und vaterländischem Gefühl verkehrten. 4 2 F r a u : Wielands Tochter Sophie Katharina Susanne Reinhold. 4 2 K i n d e r : Karoline Friederike Dorothea, Johann Gottfried Heinrich Karl, Gottlieb Ernst Christian Janus und Friedrich Martin Wenzel Reinhold. 4 4 beyden A l t e r n S ö h n e : Johann Gottfried Heinrich Karl und Gottlieb Ernst Christian Janus Reinhold. 5 6 G e l e h r t e r . . . : Gottlieb Ernst Christian Janus Reinhold studierte spätet Philosophie und war Lehrer in Kiel, danach Professor in Jena. 5 6 — 5 7 Carl . . . G e s c h ä f t s m a n n : Johann Gottfried Heinrich Karl Reinhold studierte Jura und war bis zu seinem frühen Tode Syndikus an der Universität Kiel. 5 9 C a r l i n e : Karoline Friederike Dorothea Reinhold. 6 0 B r u d e r : Friedrich Martin Wenzel Reinhold, damals acht Jahre alt. 6 0 G r ä f i n M ü n s t e r : Amalia Johanna Isabella von MünsterMeinhoevel. 6 1 T o c h t e r : Asta von Münster-Meinhoevel. 66 Rudolphi . . . H e i d e l b e r g : Karoline Rudolphi hatte im Sommer 1803 ihr Erziehungsinstitut von Hamm nach Heidelberg verlegt. 7 1 M ü n s t e r . . . v e r g e b e n : Vgl. Nr. 204, Z. 309ff. 7 2 v o n I h r e r H a n d . . . Z e i l e n : Entsprechende Briefe sind nicht überliefert und nicht zu erschließen. 7 4 S o p h i e . . . : Vgl. zu 42. — Der angekündigte Brief an Maria Karoline Friederike Schorcht ist nicht bekannt. 75 Umschlags

ferien: Die Universitätsferien um den Jahreswechsel.

77 Kleinsten: Vgl. zu

60. 7 7 e i n f i n d e n : Vor dem 15. Januar 1804 (möglicherweise schon aus Anlaß des Jahreswechsels) sind Briefe von Wielands Tochter Sophie Katharina Susanne Reinhold und

Nr.

215

226-227

deren Kindern Johann Gottfried Heinrich Karl und Karoline Friederike Dorothea Reinhold zu erschließen (vgl. Nr. [266] bis Nr. [268]).

227. Von M. K von Herder Weimar, 15. November 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 3, 3 Mit Korrekturen D Herder Briefe, 1984, S. 5 6 6 - 5 6 7 , Anhang Nr. 231 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B : 211;

A: 228

2 Antwort von Körte: Friedrich Heinrich Wilhelm Körtes Brief an Marie Karoline von Herder vom 6. November 1803 lautet: Halberstadt, den 6 ^ Nov«wbir / 1803. Ewig verehrungswürdigere Freundin! — Mit Freuden erfüll' ich, was mein seeliger Altvater dem braven Gessner versprach und anbot, nämlich: 5 Ich verspreche ihm und biete ihm an: die Briefe v o n G e s s n e r , S u l z e r u B o d m e r an Gleim in s e i n e n V e r l a g zu g e b e n , und sie deshalb vor allen andern Manuskripten zuerst dazu zu bereiten. — Ueber das Honorar werden wir denk' ich leicht fertig werden. — Gern legt' ich diese Briefe als ein O p f e r in die Hände des unglücklichen Gessner, wenn ich in einem Verhältniße wäre dies thun zu können. Sie haben m aus dem Testamente gesehen, Theuerste, daß Luise (Ahrends) und ich nur äußerst beyläufig und noch dazu sehr zweydeutiger Weise von dem seeligen Altvater bedacht sind. — Ich habe, bis nach der Tante Tode, auch nicht einen Pfennig von dem Vermögen, außer dem was ich mir durch die Herausgabe der mir zugefallenen // Einen Hälfte der B r i e f e verdiene. — Es ist gewiß höchst wahrscheinlich, daß wenn E r , der gute 15 wohlthätige Geist, erscheinen könnte, er trauern würde mich in eine solche Art von Mangel u Abhängigkeit versetzt zu haben; vielleicht würde e r für Geßner i n d i e s e m F a l l e e n t s c h e i d e n , aber gewiß u warlich nicht gegen mich, oder zu meinem Nachtheil. — Das einzige was ich im Geiste des Altvaters, und eigentlicher zu reden, dem süßen Gange meines Herzens zur Freundlichkeit gemäß, thun kann, ist: 20 H. Geßner den Verlag jener Briefe anzubieten, gegen ein Honorar, das W i e l a n d , als ein Erfahrner in dergleichen, und als ein Freund G l e i m s u G e ß n e r s , bestimmen soll. — Um Sie auf meine Lage einen richtigen Blick werfen zu laßen, sag' ich Ihnen das Resultat der Verhandlungen wegen des litterarischen Nachlaßes. Sie erinnern sich aus dem Testamente: 25 1) Schmidt und Hofra/ Gleim sollen d i e W e r k e d e r D i c h t k u n s t und die andern Handschriften herausgeben. Das H o n o r a r soll davon zur // Hälfte dem Gleimschen Nachlaß, z u r H ä l f t e d e n H e r a u s g e b e r n z u f a l l e n . 2) Die S a m m l u n g d e r B r i e f e , soll zwischen Schmidt u Körte getheilt werden, und jeder sein Theil herausgeben; die Hälfte des davon kommenden Honorars soll der 30 Stiftung, die andere Hälfte dem Herausgeber zufallen.

216

November

1803

Sie sehen daraus, wie äußerst wenig ich für die unsägliehe Arbeit solcher Herausgaben bekomme, u daß ein so lebendiger Eifer für das Gute u Rechte als der meinige dazu gehört, trotz alle dem das Werk mit Achtung und Liebe dafür zu treiben. In letzterer Hinsicht hab' ich Schmidt seinen Antheil an der Herausgabe der GXeimschen Werke für 100 Louis d'or abgekauft. Ich muß also für die samt liehen Werke 800 Louis d'or bekommen, wenn ich für meine unsägliche Arbeit nur auch 100 Louis d'or gewinnen will, weil die eine Hälfte der 800 Louis d'or dem Nachlaße zufällt, u ich die andere Hälfte mit dem blinden armen Hoffrath theilen muß, der mir // bey dieser Arbeit nur hinderlich seyn kann. — Hat nun H. Geßner Lust, G l e i m s W e r k e , oder G l e i m s L e b e n v o n m i r , oder die B r i e f e , oder d i e W e r k e u d i e S e l b s t b i o g r a p h i e des liebenswürdigen M i c h a e l i s , oder der b e r ü h m t e n K a r c h i n , d i e n o c h n i c h t g e d r u c k t s i n d , etc etc in Verlag zu nehmen, so will ich gern das Meinige thun, was sich, in Vergleich mit den Anerbietungen anderer Buchhändler, thun läßt. Was die B r i e f s a m m l u n g betrift, so haben wir die Briefe der Lebenden s ä m t l i c h z u r ü c k g e l e g t . Nur die Briefe älterer u Verstorbener hab' ich vertheilt, u die andern in meine genaueste Verwahrung genommen, weil ich zum A u f s e h e r des ganzen literarischen Nachlaßes bestellt worden bin. — Wollen Sie mir nun Erlaubniß u Vollmacht geben, Ihre Briefe j e t z t auch mit herauszugeben, so stiften Sie mir einen Vortheil, wo nicht so bleiben die Briefe liegen. Auf jeden Fall aber e r h a l t e n S i e I h r e B r i e f e s a m t u n d s o n d e r s von mir zur Durchsicht u Abänderung deßen // was Sie nicht beybehalten wißen wollen. Ich muß nur erst noch alles mehr in Ordnung haben, u alsbald send' ich Ihnen Ihre Briefe. Sie können heilig versichert seyn, daß von Ihren Briefen kein Iota gedruckt wird, als was Sie erlauben, daß es gedruckt werde!

Uebrigens find' ich daß sowohl W i e l a n d als S i e , aus Gleims Briefe mehr folgern, als drin steht. W i e l a n d schreibt Ihnen: „ob die GXeimschen Erben wohl zu disponiren seyn möchten etc u sowohl die versprochenen S c h w e i z e r K r i e g e s l i e d e r , als die Cottesponden£ zwischen Bodmer Sulzer Hirzel Geßner u Gleim dem guten Geßner zu überlaßen." — In Gleims Briefe steht aber: — „Ihnen werde die Schenkung von der kleinen auflage der Schweizerischen Kriegesl/fi&r nicht unangenehm seyn. S i e b e s t e h t a u s beygehenden 1 5 0 E x e m p l a r e n , etc, — Die S c h e n k u n g Gleims hat ja also wirklich schon Statt gefunden! — Indeß bin ich erbötig, mit Uebereinstimmung des guten Hofraths, H. Geßner die Schweizerischen KriegesMeder gegen ein billiges Honorar in Verlag zu geben, indeß freylich mit Vorbehalt unserer // Rechte daran zum Behuf der s ä m t l i e h e n W e r k e . Was die B r i e f e d e r S c h w e i z e r betrift, steht in Gleims Briefe: „Haben Sie Lust eine Sammlung der Briefe dieses Triumvirats an mich in Verlag zu nehmen, so will ich eine Abschrift veranstalten." — Von Geschenk dieser Briefe steht nicht ein Wort im Briefe, u daß es nicht darauf wird abgesehen seyn muß ich wohl daraus schließen, daß mir Gleim nicht einmal das H o n o r a r f ü r K l e i s t s W e r k e ganz g e b e n w o l l t e , sondern nur der Hälfte nach, wogegen ich freylich so lange mit der Zögerung der Herausgabe protestirte, bis er mir endlich das Ganze gewährte um nur die Ausgabe geendigt zu sehen. Darf ich nun wohl zu Gunsten Geßners mehr glauben, als zu Gunsten meiner selbst, der ich doch in weit näherem Verhältniß mit Gleim stand! —

Nr. 227

217

T h u n Sie nun W i e l a n d e n u G e ß n e r n obige meine Vorschläge, u sagen Sie beyden daß ich ein gar g u t e r M e n s c h wäre, mit redlichem Herzen, u freundlichem G e m u t h e u freundlichen Augen! [. . .] 80 P. S. Z u m Schluß der Materie noch dieses: daß darinnen alles n u r v o n m i r a l l e i n abhängt, u. w e d e r das Executorium noch der Präsident das geringste darein zu reden haben. — Wilhelm Körte. (SLB D r e s d e n , Ms. h 37, Bd. 10 (octav), Nr. 2 1 / 2 2 ; Z. 8 0 - 8 3 Kopie von der Hand Maria Karoline von Herders).

2—3 G e s n e r s Anliegen: Vgl. Nr. 207.

3 G e s n e r s Irrthum . . .: Möglicher-

weise in Nr. [206], obwohl Heinrich G e ß n e r bei seiner Mitteilung des Briefes Gleims an Karl August Böttiger am 4. O k t o b e r 1803 den Sachverhalt richtig geschildert hatte (vgl. Nr. 207 zu 4). Wieland wie auch Marie Karoline von Herder hatten a n g e n o m m e n , daß Johann L u d w i g W i l h e l m Gleim den Druck seiner „Schweizer-Kriegslieder" Heinrich Geßner angeboten hatte, die seinerzeit bereits veröffentlicht waren. Vgl. zu 2, Z. 56 ff. — Geßner schrieb a m 21. D e z e m b e r 1803 dazu an Böttiger: „Was aber nun die Schweitzer Lieder betrift, so m u ß ich Ihnen frey gestehen, d a ß ich dieselben auf keine Weise eine Speculation glaube. Sie sind auch g a r zu graußelig — wie wir Schweitzer sagen; meine individuelle U b e r z e u g u n g [. . .] k o m m t hiebey g e w i ß nicht in Collision. — Der M o m e n t scheint mir v o r ü b e r zu seyn, w o des ehrliche Gleims gerechter Unwille, gehört worden wäre — überdies erhielt ich diese kleine S a m m l u n g von einigen Bogen schon gedruckt Wenn Cotta übrigens anderer M e y n u n g seyn sollte, so ist mir seine Verfügung recht" (SLB D r e s d e n , Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 25). zu 4.

4 G l e i m s B r i e f : Vgl. Nr. 207

4 a n K ö r t e s a n d t e : A m 21. O k t o b e r 1803 (vgl. Nr. 211 zu 3 sowie ebenda:

Zur Datierung).

6 aus K ö r t e s Brief eine A b s c h r i f t . . .: Vgl. dazu Wielands

Vorschlag in Nr. 228 (Z. 2 6 f f ) . Möglicherweise w u r d e entsprechend verfahren, da der Brief mit drei Blättern fragmentarisch überliefert ist (das Schlußblatt, o f f e n b a r mit privaten Bem e r k u n g e n und der Unterschrift, fehlt; das Postscript, das vermutlich ebenfalls auf diesem Blatt stand, liegt in einer Abschrift von Maria Karoline von Herder vor, s. o.). Wann Wieland den Brief Körtes an Heinrich G e ß n e r sandte, ist nicht bekannt; ein entsprechender Brief ist w e d e r überliefert noch zu erschließen. G e ß n e r schrieb am 21. D e z e m b e r 1803 an Böttiger: „ H r n . Kortens Schreiben an Madame

Herder [. . .] sendet Ihnen ebenfalls Cotta

zurück" (vgl. zu 4). 7 K o r t e n s Brief zurück zu senden: Vgl. Nr. 228 (Z. 26ff). 9 — 1 0 Stiefschwester A h r e n s : Louise Ahrends. 1 4 Besserung meines

Mannes:

27—28.

17

Zu J o h a n n

Gottfried

von

Herders

Krankheit

vgl.

Nr. 207

zu

n i c h t w o h l : Marie Karoline von Herder schrieb am 14. N o v e m b e r

1803 an Karoline Friederike von B e r g : „Ich selbst bin seit 14 Tagen leidend u. habe 8 Tage zu Bette liegen m ü ß e n " (Herder Briefe, 1984, S. 566).

18

Wilhelm

meinen

S e g e n . . . : W i l h e l m August W i e l a n d w a r wahrscheinlich am 8. N o v e m b e r 1803 nach Eckersdorf abgereist, um seine Stelle bei d e m G r a f e n Magnis anzutreten; zumindest trug Wieland in s e i n e m Haushaltbuch unter diesem D a t u m ein: „ M e i n e m Sohn Willhelm zu

218

November

1803

seiner Reise zu dem Grafen Anton Magni auf Eckersdorf in der Grafschaft Glatz 68 Reichstaler 12 Groschen" (Anhang 1, Z. 394ff). 2 3 S c h u l d P o s t e n : Nach Wielands Verzeichnissen seiner „Aktiva" hatte Wieland an Marie Karoline von Herder am 27. Juli 1803 „auf ein Jahr" 200 Reichstaler ausgeliehen und am gleichen Tag (?) „bis Jacobi 1804" weitere 377 Reichstaler (Anhang 3, Z. 138 ff); vgl. auch Haushaltbuch, Ausgaben, unter dem 27. Juli 1803 (Anhang 1, Z. 249 ff) sowie im Nachtrag zu 1803 (ebenda, Z. 301 ff). Marie Karoline von Herder zahlte am 1. Mai 1804 400 Reichstaler zurück (Anhang 1, Z. 498f), am 5. Juni 1804 „den Rest ihres debiti nebst Interessen", nämlich 201 Reichstaler 12 Groschen (ebenda, Z. 511 ff). In der Aufstellung der „Aktiva" ist die Rückzahlung am 5. Juni 1804 vermerkt (Anhang 3, Z. 145ff). 24 Ostermesse 1 8 0 4 : Sie begann in Leipzig am 22. April 1804; die dritte Woche der Messe galt als Zahlwoche.

228. An M. K. von Herder Weimar, 15. November 1803 H

Staatsbibliothek zu Berlin; z. Zt. Biblioteka Jagiellonska Krakow Mit Korrekturen D AB 4, 1815, S. 2 6 9 - 2 7 1 , Nr. CCCLXXXVII (Teilabdruck) Textgrundlage: H Varianten

12 aus ] zwar aus >

24—25 mütterliche ] x —>

34 mich ] erg

Zur Datierung: In D ist der Brief auf den „15. Oct. 1803" datiert; das richtige Datum ergibt sich aus H. In D ist „Oßmannstädt" als Ort der Niederschrift angegeben, was unmöglich ist, da Wieland Mitte Mai wieder nach Weimar übersiedelt war; „von Hause" in D bezieht sich auf Weimar. E r l ä u t e r u n g e n : B: 227;

A: —

3—4 Verwendung zu Gunsten meines Geßners: Vgl. Nr. 207, Nr. 211 und Nr. 227. 5 z e i t h e r i g e n L a g e : Bestimmt durch die Erkrankung Johann Gottfried von Herders (vgl. Nr. 207 zu 27 — 28) und ihre eigene Krankheit (vgl. Nr. 227 zu 17). 9 — 1 0 N i c h t e r s c h e i n e n : Zu einem Krankheitsbesuch bei Herder. 13 schwa-

chen Begriff . . .: Vgl. Nr. 227 (Z. 14ff).

2 2 Willhelm . . .: Wilhelm August

Wieland (vgl. Nr. 227 zu 18). 2 3 S t e l l e . . . : Nr. 227 (Z. 17ff). - Ob und wann sie Wieland seinem Sohn mitteilte, ist nicht bekannt. 2 6 Brief des Canonicus K ö r -

te . . .: Vgl. Nr. 227 zu 2 sowie zu 6. (Z. 22ff und zu 23). 18. Dezember 1803.

37

3 0 Versicherung . . .: Vgl. Nr. 227

G e n e s u n g : Johann Gottfried von Herder starb am

Nr. 227-231

219

229. Von der Weidmannschen Buchhandlung, Leipzig Leipzig, 15. November 1803 H h

Verbleib unbekannt SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/1, 5, 4 Entwurf von der Hand Karl Christian Hahns (vgl. Nr. 220: Zum Verfasser). Mit Korrekturen

Adresse über dem Text: An Herrn Hofr. Wieland in Weimar

Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: 224;

A: 264, 265

3 Zuschrift . . .: Nr. 224. 4—5 verlangte . . . Exemplar: Vgl. Nr. 224 (Z. 3f). 5 Horaz Satyren: Vgl. Nr. 154 zu 7 und Nr. 220 zu 4. 6—7 Verbesserungen . . . Anmerkungen . . .: Vgl. Nr. 224 zu 5 und 6. 8 Zeit vorzus c h r e i b e n : Zur Absendung der revidierten Exemplare vgl. Nr. 220 zu 7.

fang des Druckes: Zum Erscheinen der Bände vgl. Nr. 220 zu 9.

11

An-

12 Vorrath:

Wieviele Exemplare noch vorhanden waren, hatte die Weidmannsche Buchhandlung in Nr. 220 nicht mitgeteilt. 1 3 O s t e r m e s s e : Sie begann in Leipzig am 22. April

1804.

22 Honorar . . .: Vgl. Nr. 224 (Z. 11 ff).

25 Auflage . . .: Vgl.

Nr. 224 (Z. 14ff). — Wieland stimmte den Vorschlägen über die Erhöhung der Auflage in Nr. 264 (Z. 11 ff) zu. 3 9 S c h u l d i g k e i t : Die Überweisung des Honorars erfolgte am 18. Januar 1804 (vgl. Nr. 270); Wieland vermerkte in seinem Haushaltsbuch, Einnahmen, unter dem 1. Februar 1804 den Eingang von 60 Dukaten = 1 9 0 Reichstalern (Anhang 1, Z. 480ff).

[230]. An H. Geßner Weimar, vor 16. November 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: 196 (?), [206] (?);

A: 231

231. Von H. Geßner Zürich, 16. November 1803 H

SNM Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 27512 Mit Korrekturen

Adresse: Herrn / Herrn Hofrath W i e l a n d . / W e i m a r . , links daneben: F r c o . S c h a f f h a u s e n . — Mit Siegel Postvermerke Textgrundlage: H

220 E r l ä u t e r u n g e n : B: [230];

November

1803

A: [242]

3 Z e i l e n : Nr. [230]. 4 m e i n e A n g e l e g e n h e i t e n : Die Folgen des Zusammenbruchs von Heinrich Geßners Verlagsbuchhandlung in Bern (vgl. u. a. Nr. 128, Nr. 132, Nr. 157 und Nr. 196). 7 V e r k o m n i ß : Von Geßner am 26. November 1803 übersandt (vgl. Nr. 232, Beilage 1). - Zu „verkommen" vgl. Adelung 4, 1801, Sp. 1072: „Uberein kommen. Mit jemandem verkommen, sich mit ihm einverstehen; daher denn 8 — 9 Zellweger . . . auch das Verkommniß in einigen Gegenden ein Vertrag ist". m e i n e S c h u l d e n : Vgl. Nr. 232 (Z. 64ff). 1 1 E r b s c h a f t v e r p f ä n d e n : Vgl. Nr. 232 (Z. 71 ff und Z. 142ff). 1 2 G u t h a b e n . . .: Vgl. Nr. 232 (Z. 67ff und Z. 82ff). 1 5 R a g i o n e n B u c h : Schweizerisch für Handelsregister. — Vgl. dazu Geßners Brief an Karl August Böttiger vom 19. Dezember 1803: „Zellweger benihmt sich mit Sorgfalt, aber mit Wohlwollen u: Freundschaft, u: was mir in mancher Rücksicht eben so viel Werth ist, als Fond, den er mir nach Bedürfniß avancirt, ist — daß er sich ins hiesige Ragionen Buch als Associe comanditaire einschreibt — ein Mittel wie keines, hier auf einmal aller Klatscherey ein Ende zu machen. Das hat die Schaden Freude Vieler nicht erwartet u: "Lellweger faßte diesen Entschluß aus gerechtem Unwillen, gegen die Art u: Weise, wie der Parthey Geist hier sein Wesen treibt. — Zellweger ist mehr als Millionär — um so viel bedeutender ist also auch ein solches Zur Seite stehen, eines solchen Mannes" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 25). 1 5 mit mir . . . a s s o c i r t : Vgl. Nr. 232 (Z. 78ff). 1 8 K a u f m ä n n i s c h e A u f s i c h t : Person nicht ermittelt. — Vgl. dazu auch Nr. 232 (Z. U f f ) . 2 4 A n C o t t a . . . g e s c h r i e b e n : Brief nicht bekannt. 2 4 — 2 5 V e r b i n d u n g , z w i s c h e n u n s : Vgl. dazu schon Nr. 196 (Z. 60ff und Anm.). 2 6 Seine v o r l ä u f i g e A n t w o r t : Nicht bekannt. 2 6 endlichen A n t w o r t : Die endgültige Antwort erwähnte Geßner in Nr. 232 (Z. 29ff). 2 7 Sie w ü r d e n an ihn . . . s c h r e i b e n : Ein entsprechender Brief Wielands ist weder überliefert noch zu erschließen. 3 0 W o l f . . .: Vgl. dazu Nr. 196 (Z. 65 ff). - Die Abrechnung sollte erst nach der Ostermesse 1804 erfolgen (vgl. Nr. 314, Z. 84f). 3 2 B u c h h ä n d l e r : Gemeint ist offenbar C. G. Schmidt in Leipzig (vgl. Nr. 329 Z. 20ff); ein entsprechender Brief Geßners an ihn ist nicht bekannt. 3 4 Innhalt meines lezten B r i e f e s an B ö t t i g e r : Gemeint ist Geßners Brief an Böttiger vom 4. Oktober 1803 (SLB Dresden, Ms Dresd. h 37, Band 56, Nr. 24). Geßner berichtet darin über die Neueinrichtung seines Verlages in Zürich und bittet um die Unterstützung Böttigers, über sein Verhältnis mit Johann Friedrich Cotta (zu beidem vgl. Nr. 232 zu 58), übersendet den Brief Johann Wilhelm Ludwigs Gleims (vgl. Nr. 207 zu 4) und teilt seinen Plan mit, eine Kupferstichausgabe der Gouache-Gemälde Salomon Geßners zu veröffentlichen (vgl. Nr. 314 zu 91). 3 8 L o t t e : Charlotte Wilhelmine Geßner, die in dieser Zeit getrennt von ihrem Mann in Burgdorf lebte. 4 0 Pestalozzi . . . O p p o s i t i o n : Johann Heinrich Pestalozzi hatte sich als entschiedener Demokrat für die Helvetische Republik engagiert und war 1802 als deren Anwalt nach Paris geschickt worden; beides hatte ihm

Nr. den Haß der aristokratischen 4 4 T a n t e : Anna Geßner.

Partei

221

231-232 zugezogen.

44

M u t t e r : Judith

Geßner.

232. 1Von H. Geßner Zürich, 23. November 1803 H

SNM Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 27513 Enthält Z. 1—61: Brief. Mit Korrekturen h SLB Dresden, Brief: Signatur: Ms. Dresd. h 43, Band 2, Nr. 11 Beilagen: Signatur: Ms. Dresd. h 43, Band 2, Nr. 10 Abschriften des Briefes und der Beilagen von unbekannter Hand Textgrundlage: H (Brief), h (Beilagen) Zum Text: Da Geßner Z. 19ff auf einzelne Paragraphen des Vertrags eingeht, ist die Ubersendung zumindest der Beilage 1 wahrscheinlich (vgl. auch Nr. 244, Z. 5 ff). Ob der Brief auch die Beilagen 2 und 3 enthielt, ist nicht sicher zu bestimmen, aber anzunehmen. — Da die Beilagen in der SLB Dresden überliefert sind, könnte es sich auch um Abschriften der Verträge handeln, die Karl August Böttiger von Geßner erhielt, die aber sicher mit den Wieland übersandten Kopien textidentisch sind. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: [242]

3 Mein Brief . . . : Nr. 231.

4 Resulate . . .: Vgl. die Beilagen (Z. 62 ff).

6 V e r k o m n i ß : Vertrag (vgl. Nr. 231 zu 7). Gemeint ist die Beilage 1. 9 Ragion e n B u c h : Vgl. Nr. 231 zu 15. 1 4 K a u f m a n n : Nicht ermittelt. — Bereits erwähnt Nr. 231 (Z. 18ff). 1 9 § § 2 : Vgl. Z. 82ff. 2 0 § § 4 et 5 : Vgl. Z. 91 ff. 2 4 G u t b e f i n d e n e i n z u h o l e n : Gutbefinden = Gutachten. Geßner holte solche Gutachten in den folgenden Jahren öfter ein; vgl. die entsprechenden Brie-

fe.

29 Cotta . . . Brief: Nicht bekannt.

31—32 Sortiments Handel: Im

Auftrag Johann Friedrich Cottas. 3 4 Z e l l w e g e r . . . an C o t t a s c h r i e b : Brief nicht bekannt. 3 6 V e r k o m n i ß : Vgl. zu 6. — Den Vertrag mit Cotta (von dem nur Entwürfe existieren, vgl. Nr. 329 zu 9—10 und zu 25) übersandte Geßner nicht an Wieland. 3 7 E i n w i l l i g u n g ZU . . . V e r k o m n i ß : Wieland erteilte sie gegenüber Johann Jakob Zellweger in Nr. 244. 3 9 — 4 0 H ü t t n e r . . . M a c a r t n e y R e i s e : Reise der englischen Gesandtschaft an den Kaiser von China, in den Jahren 1792 und 1793, aus den Papieren des Grafen von Macartney, des Ritters Erasmus Gower und anderer Herren zusammengetragen von Sir George Staunton, Baronet, königl. Sekretäre bey der chinesischen Gesandtschaft. Aus dem Englischen übersetzt [von Johann Christian Hüttner]. Band 1. Zürich 1798 [recte 1797]. — Die Veröffentlichung eines zweiten Bandes kam nicht zustande, da Geßner das Honorar für den ersten Band noch nicht vollständig gezahlt hatte. — Am 25. Februar 1804 schrieb Geßner an Böttiger: „Mit Hüttner werd ich nun selbst, durch Cotta — beendigen" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56,

222 Nr. 26; vgl. dazu Nr. 329 (Z. 96ff).

November

1803

42—43 Rücksicht auf meine Laage: Die

Angelegenheit zog sich mindestens bis 1805 hin (vgl. Nr. 510). 53 — 54 Weib u: K i n d e r : Charlotte Wilhelmine Geßner und ihre Kinder Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm Geßner. 5 8 B r i e f an H r n . B ö t t i g e r : Gemeint ist Geßners Brief an Karl August Böttiger vom 4. Oktober 1803, in dem es u. a. heißt: „Seit drey Wochen, bin ich nun wieder hier (in Zürich) eingehaußt [. . .] Meine gegenwärtige Laage — theurer Freund! wird Ihnen wahrscheinlich kein Geheimniß seyn. Sie ist Folge meiner Stellung, unsere ganze trostlose Revolution hindurch, ich habe mir manches vorzuwerfen, u: büße hart für meine Sünden. Aber glauben Sie mir, auch die Unbill der Zeit u: Schicksale stürmten mich über mich her. — / Sie trauen mir dennoch zu, daß ich von allen meinen vielseitigen Pflichten mich tief ergriffen fühle. — [. . .] Ich will gerne, so lange bis ich durch mein Betragen, die Achtung meiner Freunde wieder erworben habe, allein die Schuld von allem tragen — u: spreche kein Wort der Entschuldigung. — Daß seyen Sie versichert, daß alle meine Zeit u: alle meine Kräfte, nur meiner Bestimmung, als Buchhäwdler gehören sollen — u: daß ich allem Einmischen in frembde Sachen, abgestorben — nur meiner Pflicht lebe. — / Mein Schwager Zellweger steht mir mit Freundschaft zur Seite [. . .] u: stellt mich auf den Weg, wieder fortzuwandeln, aber dennoch bedarf ich der thätigen berathenden Freundschaft, von Männern, die durch ihre Verbindungen in der litter&rischeti Welt, mir an die Hand gehen können. — [. . .] Ich kann meiner Stellung nach, nichts als Verlags Buchhandlung, u: werde äußerst behutsam, in der Wahl meiner Artikel seyn. — Als solcher ist mir ein Verhältniß, mit einer soliden deutschen Sortiments Buchhö«dl»»g, durchaus nothwenig. Wirklich stund ich schon, wie Sie wißen u: billigten, auf dem Punkte, ein solches mit Cotta abzuschließen, u: ich werde, wenn die Mißhelligkeiten zwischen ihm u: Pestalozzi, über den Debit der Pestalo^/rrAf» Elementar Bücher, denselben nicht lau gegen mich gemacht haben, erstens ins Reine zu bringen suchen. — Ich weiß wie wichtig mir Cotta seyn kann, wenn er mit Freundschaft, den Debit meines Verlags übernihmt, u: ich werde dieser Rücksicht gewiß Rechnung zu tragen wißen. — Nächstens hoff ich Ihnen das Bestirntere dieser Verhandlungen melden zu können, ich werde zugleich auch Cotta anbieten, jenach Umständen eine Entreprise gemeinschaftlich mit mir zu unternehmen. — Sollt es mit Cotta nicht gehen, so werde ich Sie u: Göschen, zu Rathe ziehen, welchen andern Buchh¿«dkr ich wählen soll. — / Zehlen Sie darauf, daß ich jede Bedingung, die ich einmal gegen einen Autor, unterzeichnet habe, pünktlich erfüllen werde, u: Honorar bezahlen werde, wie jeder Andere. / Ich bin zu diskret, als daß ich von Vater Wieland — der schon so viel für mich gethan hat, fodern dürfte, mir von seinen Produkten in Verlag zu geben, auch kenn ich seine bindenden Verhältniße. Nur im Fall, wenn er mich wie jeden andern Buchh¿'«dl«r behandeln würde, d ü r f t i c h — mit ihm eintreten. — Aber was er durch seine Verbindungen, für mich vermag, das erbitt ich mir von ihm. / Glauben Sie, ich würde zu viel wagen, wenn ich, unter den Bedingungen, wie ich Ihnen sage, mich an Herder, wenden würde. Oder binden ihn Verhältniße? — Vielleicht wäre es, wenn Sie es gut finden, beßer, wenn meine Lotte — an Madame Herder sich

Nr. 232-233

223

wenden w ü r d e " (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 24). G e ß n e r weiter

über seine Pläne hinsichtlich

des Briefwechsels Gleims

sowie hinsichtlich der Stiche von Salomon G e ß n e r s Gouache-Gemälden

zu 91).

59 Mutter u: Tante: Judith und Anna Geßner.

bekannt. 73 Tante: Anna Geßner. 1 3 4 - 1 3 5 Frau und Kindern: Vgl. zu 53—54.

Nicht

berichtete

(vgl. Nr. 207 zu

15)

(vgl. Nr. 314

69 Inventarium:

96 Sachwalter: Vgl. zu 14.

233. Von G.J. Göschen Leipzig, 26. November 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/111, 2, 1 Mit Korrekturen Adresse:

S r Wohlgeboren

/

Herrn Hofrath Wieland, /

in /

Weimar.,

links daneben: f r e i . — Mit Siegel Postvermerk Textgrundlage: H. — Z. 5 wurde E r l ä u t e r u n g e n : B: 219;

ein statt eine gesetzt.

A: 237

4 mit Kindern seegnet: Göschen hatte acht Söhne (von denen vier früh starben) und zwei Töchter. 10—11 ein Vater seinen . . . Sohn . . .: Wieland hatte Anstoß daran g e n o m m e n , daß auf dem Titelblatt von Ludwig Friedrich August Wielands „Erzählungen und Dialogen" (vgl. Nr. 100 zu 50) vermerkt war: „Herausgegeben von C. M. Wieland" (vgl. Nr. 219, Z.

14ff).

15 nichts weiter . . . erhalten: Wieland hatte sich

in Nr. 219 (Z. 21 ff) erkundigt, warum der Band in zwei Teilen erscheinen sollte (vgl. dazu Nr. 156 zu

16).

16 einen Band in Petto: Er erschien 1805 als „Band 2 " der 19 neuen Testament: Vgl. 19 Krieg bald geendiget: Großbritannien hatte am 18. Mai 1803

„Erzählungen und Dialogen" bei G e ß n e r in Zürich. Nr. 219 zu 25.

Frankreich den Krieg erklärt. Er wurde erst im Frieden von Paris, am 30. Mai 1814, beendet.

23 —24 die Franzosen . . . bekriegten: G e m e i n t ist der erste Koaliti-

onskrieg, 1792—1797, der mit dem Erscheinen von Wielands „Sämmtlichen Werken" (vgl. Nr. 11 zu 23) zusammenfiel.

2 5 H o m e r : Homeri et H o m e r i d a r u m Opera et Reli-

quiae. Ex recensione Frid. Aug. Wolfli. 4 Bde. Leipzig 1804—1807.

25 Schulausga-

be von Wolf: Vgl. dazu G ö s c h e n an Karl August Böttiger, 27. O k t o b e r 1803: „Ich drucke, wie Sie wissen, Homeri Opera Wolfli in usum scholarum. Schon ist die Ilias so weit fertig, daß sie auf O s t e r n erscheinen kann" (Gebhardt, 1911, S. 157). 32 Kochbuch . . .: Dieses wie die im folgenden genannten Publikationsvorhaben sind wohl nur ironische Bemerkungen. 39 Brief von Louis . . .: Nicht bekannt. 40 Abschlag des Honorar: Wieland nahm in Nr. 237 an, daß diese S u m m e das gesamte H o n o r a r sei. 40—41 Genehmigen Sie dieses . . .: Mit Nr. 237 geschehen.

224

November— December

1803

[234], Von ]. K. Zellweger Trogen, 27. November 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 244

235. An G.J. Göschen Weimar, 28. November 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/N 27, Nr. 136 Empfängervermerk: Weimar — 28 Nov. 803. Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

/ Wieland.

A: —

3 H o n o r a r . . . : Das Honorar für den ersten Band der „Erzählungen und Dialogen" von Ludwig Friedrich August Wieland (vgl. Nr. 100 zu 50) ist nicht bekannt. Göschen sprach in Nr. 233 (Z. 40) bei den angeforderten 200 Gulden von einem „Abschlag des Honorars", Wieland sah diesen Betrag als gesamtes Honorar an (vgl. Nr. 237). — Der vorliegende Brief wurde geschrieben, ehe Nr. 233 bei Wieland eintraf; mit Nr. 237 widerrief Wieland seinen Inhalt.

236. An K. A. Böttiger Weimar, 29. November 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 10 Adresse: Herrn Ober Consistorialrath / Böttiger. — Mit Siegel Textgrundlage: H Zur Datierung: In H fehlt die Jahreszahl. — Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 120, Nr. 4727) datiert „ohne Sicherheit" auf 1803 wegen der Übernahme des Verlags des NTM durch Bertuch (vgl. Nr. 52), und weil Böttiger im November 1804 nicht mehr in Weimar wohnte. — Diese Annahme wird dadurch bestätigt, daß bis 1802 Gädicke das Honorar für den NTM zahlte (vgl. Nr. 33 zu 11), während im Jahre 1803 Bertuch die Zahlungen übernahm (vgl. Nr. 164 und dort zu 2). E r l ä u t e r u n g e n : B: —; 3

von

sichrer

Hand:

A: — Der

Übermittler

dieser

Nachricht

ist

nicht

bekannt.

4—5 Erinnerungs-Wörtchen . . . : Wegen des Honorars für das zweite Halbjahr 1803 des NTM; in Wielands Haushaltsbuch ist bei Einnahmen unter dem 2. Dezember 1803 eingetragen: „Das Industrie Comptoir allhier zahlt die andre Hälfte des Honorars für meinen Nahmen auf dem Teutschen Merkur 50 Reichstalei" (Anhang 1, Z. 347ff). — Ob Böttiger

225

Nr. 234 - 240

6 Antrag an . . . Stichling: Worum es sich handelte, ist nicht eindeutig zu bestimmen. Möglicherschriftlich oder mündlich (oder gar nicht) mahnte, ist nicht festzustellen.

weise betraf es den Verkauf von Böttigers Garten, von dem auch in Nr. 292 die Rede ist.

237. An G.J. Göschen Weimar, 29. November 1803 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 9 3 / N 27, Nr. 137 Mit Korrekturen

Empfängervermerk: Weimar -

29 Nov. 803. /

Wieland.

Textgrundlage: H Varianten

6 zu ] erg

9 Brief (worin ] Brief, worin >

E r l ä u t e r u n g e n : B: 233;

A: —

2 — 3 Z u s c h r i f t . . .: Nr. 233.

3 L u d e w i g s : Ludwig Friedrich August Wieland.

5 die verlangten 200 f: Vgl. Nr. 233 (Z. 39ff).

[238].

9 Brief: Nr. 235.

Von L. Fr. A. Wieland Wien, vor 6. Dezember 1803

Z u m Text: Alle Bezeugungen beziehen sich auf denselben Brief Ludwig Friedrich August Wielands; die Bemerkungen in Nr. 301 vor allem deswegen, da Wieland in Nr. 263 nicht über seinen Sohn berichtet hatte und danach erst im März 1804 wieder an Heinrich G e ß n e r schrieb. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: [239]

[239]. An L. Fr. A. Wieland Weimar, vor 6. Dezember 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: [238];

A:

-

240. Von J. Schreyvogel Wien, 6. Dezember 1803 H

15

S W K / G S A Weimar, Signatur: III, 7, 7 Mit Korrekturen

Wieland B W 16.2

Dezember 1803

226 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: 162;

A: —

5 E r s c h e i n u n g . . . : Nr. 162. 6 A n d e n k e n . . . : Schreyvogel hatte Wieland im Oktober 1794 in Weimar besucht (vgl. BW 12, Nr. 309 u. Anm.); im NTM waren 1795 von ihm „Proben aus einem Roman in Briefen" erschienen. 1 2 — 1 3 stürmischen J u g e n d : Vgl. u. a. den BW 12, Nr. 309 zu 6 erwähnten Vorwurf gegen Schreyvogel, an einer Verschwörung gegen den Staat teilgenommen zu haben. 1 6 I h r S o h n . . .: Ludwig Friedrich August Wieland. 1 7 v o n i h m s e l b s t . . . N a c h r i c h t : Wahrscheinlich in Nr. [238] mitgeteilt. 1 9 m e i n G e s c h ä f t : Schreyvogel war Sekretär des Nationaltheaters in Wien. 2 0 W e l c h e H o f f n u n g e n . . . : Z. 20—23 von Wieland in seinem Brief an Sophie Katharina Susanne Reinhold vom 15. und 16. Januar 1804 (Nr. 269, Z. 1 4 2 - 1 4 5 ) zitiert. 2 4 W u n s c h . . . : Offenbar in Nr. [238] mitgeteilt. 2 4 K u n s t v e r l a g : Schreyvogel hatte 1803 zusammen mit einigen Freunden das „Kunstund Industrie-Comptoir Wien" gegründet, aus dem er sich 1814 zurückzog. 25 Prod u c t I h r e s G e i s t e s : Wieland hatte Schreyvogel über seinen Sohn wahrscheinlich die Erzählung „Dafnidion" (vgl. Nr. 46 zu 6—7) angeboten, die seit Anfang 1802 bei Friedrich Vieweg zum Druck lag und von diesem, nachdem sie in dessen „Taschenbuch für 1803" nicht veröffentlicht worden war, Anfang 1803 für die Veröffentlichung in dessen geplanten „Taschenbuch für 1804" vorgesehen wurde, das bisher nicht erschienen war. Nachdem Vieweg Wieland wieder vertröstet hatte (vgl. dazu auch Nr. 259 und Anm.), zerschlug sich offenbar der Plan mit Schreyvogel: Weder „Dafnidion" noch ein anderes Werk Wielands erschien damals in Wien. 2 6 A n t r a g . . . n i c h t e n t g e g e n : Wieland hatte dies offenbar in Nr. [239] seinem Sohn mitgeteilt. 2 8 — 2 9 T a s c h e n b u c h : Damals erschien kein von Schreyvogel herausgegebenes Taschenbuch. 3 3 übrigen Bedingung e n : Wahrscheinlich Forderungen des Honorars und des Wiederabdrucks nach einer bestimmten Zeit in den „Sämmtlichen Werken" (vgl. Nr. 11 zu 23), wie es Wieland auch von anderen Verlegern forderte. 3 8 A n t w o r t : Ob Wieland antwortete (direkt an Schreyvogel oder indirekt über seinen Sohn), war nicht zu ermitteln.

[241]. An Ch. W. Geßner Weimar, 12. Dezember 1803 Quelle (des Zitates): SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 25. Zum Text: Wieland schrieb Briefe sowohl an Charlotte Wilhelmine Geßner (in Burgdorf) wie an Heinrich Geßner (in Zürich). Da beide ihre Briefe ausgetauscht bzw. sich ihren Inhalt mitgeteilt haben können, ist nicht eindeutig festzustellen, welcher Brief welche Nachricht enthielt. E r l ä u t e r u n g e n : B : 175 (?), 179 (?), 225;

A: 260

227

Nr. 240 - 244

[242]. An H. Geßner Weimar, 12. December 1803 Quelle (des Zitates): SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 25. Zum Text: Wieland schrieb Briefe sowohl an Heinrich Geßner (in Zürich) wie an Charlotte Wilhelmine Geßner (in Burgdorf). Da beide ihre Briefe ausgetauscht bzw. sich ihren Inhalt mitgeteilt haben können, ist nicht eindeutig festzustellen, welcher Brief welche Nachricht enthielt. E r l ä u t e r u n g e n : B: 231, 232;

A: —

243. An das Landes-lndustrie-Comptoir,

Weimar

Weimar, 12. Dezember 1803 H

WM Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 234 Adresse: An / das Löbliche Landes-IndustrieEmpfängervermerk: Weimar den 12. Decbr 1803 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

/ Comptoir / allhier. / HofR. Wieland.

A: —

6 P ä c k c h e n . . . : Wieland hatte am 16./17. Oktober 1803 an Karl Leonhard Reinhold geschrieben: „Ein für sie (Sophie Katharina Susanne Reinhold) bestimmtes Exemplar von Menander u Glycerion wartet nur auf das nächste mahl da das hiesige IndustrieComtoir etwas nach Hamburg versendet" (Nr. 204, Z. 303ff). Wieland fragte in seinem Brief vom 15. und 16. Januar 1804 bei seiner Tochter an, ob sie „das kleine Päkchen mit Taschenbüchern ohne Brief [ . . . ] , welches ich vor einigen Wochen, dem hies^f» Industrie Comtoir an dich zu spedieren gegeben habe" erhalten hat (Nr. 269, Z. 306ff).

244. An J. K. Zellweger Weimar, 12. Dezember 1803 H

Kantonsbibliothek Trogen, Signatur: Zellweger IV, Nr. 31 Mit Korrekturen Empfängervermerk: Weimar d: 12. X b r 1803 /

26. D.

D Starnes, 1991, S. 1 2 5 - 1 2 7 , Nr. 7 Textgrundlage: H 15*

Wieland / beantw d:

Dezember 1803

228 Varianten

8 übernommen ] und —> 12 verspricht, ] verspricht. —> 18 lebhaftesten ] lebhafensten > 4 0 Cotta in Tübingen ] Cotta, —> 4 5 - 4 6 Gemahlin . . . Jugendfreundes) ] Gemahlin, die . . . Jugendfreundes, > E r l ä u t e r u n g e n : B : [234];

A : [254]

3 Zuschrift

. . . : Nr. [234],

Nr. 231).

6

4 Schreiben von . . . Geßner: Nr. 232 (vgl. auch 8 Äufnung: Schweizerisch für „ F ö r d e r u n g " , „In die H ö h e bringen". 9 Société en Commandite: Vgl. Nr. 231 (Z. 1 4 f f ) sowie Nr. 232 (Z. 8 f f und Z. 7 8 f f ) . 14 Frau: Wielands Tochter Charlotte Wilhelmine Geßner. 14 Kinder: Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm Geßner. 23—24 Ihre eigene Sicherstellung: Vgl. Nr. 231 " (Z. l O f f ) sowie Nr. 232 (Beilagen). 27 Billigung . . . : U m eine solche Z u s t i m m u n g zu d e m Vertrag 32 gutem g e g e n ü b e r Zellweger hatte Heinrich G e ß n e r in Nr. 232 (Z. 37 f) gebeten. Rath: Besonders bei der Beurteilung geplanter Verlagsprojekte. 33 Böttiger . . . Ruf nach Berlin: Karl August Böttiger hatte einen Ruf nach Berlin erhalten, d e m er Vertrags:

Nr. 232, Beilage 1.

aber schließlich nicht folgte. Vgl. dazu Christian Gottlob Voigt an J o h a n n W o l f g a n g von Goethe, 9. D e z e m b e r 1803: „Vorgestern meldete mir Herr Böttiger seinen Ruf zur Schulinspektion nach Berlin. Er b e k o m m t 2 0 0 0 Rtlr. Gehalt und darf nicht dozieren, sondern nur Reisen nach den G y m n a s i e n machen. Er soll auch H o f f n u n g haben, in die A k a d e m i e zu k o m m e n mit 500 Rtlr. Gehalt. Künftige Woche reiset er hin und bat dazu Urlaub, den ihm der Herzog g e g e b e n hat. Er will dort erst das kennenlernen, was man eigentlich von i h m fordert. Mit der g e m e i n e n Volksschule will er nichts zu tun haben, sondern nur mit gelehrten Schulen; sonst will er nicht a n n e h m e n . Ist der Wirkungskreis ihm anständig, so will er hier sich nicht anders halten lassen als mit 1000 Rtlr., schreibe eintausend Rtlr. Zulage und Dispensation von den Lehrstunden. Es ist also so gut als g e w i ß , d a ß er geht und g e h e n gelassen w i r d " (Goethes Briefwechsel mit Christian Gottlob Voigt. Bd. 2. Bearbeitet und hrg. von Hans Tümmler. Weimar 1951, S. 381 f = Schriften der GoetheGesellschaft Bd. 54). — Böttiger reiste am 18. D e z e m b e r den.

1803 zunächst nach

3 6 b e y r ä t h i g . . . : Ebenfalls bei der Beurteilung geplanter

40 Cotta . . . in Verbindung: 45 Frau Gemahlin: Anna D o r o t h e a

Vgl.

Nr. 231

Zellweger.

(Z. 2 4 f f )

und

Dres-

Verlagsprojekte.

Nr. 232

46 Jugendfreundes:

(Z. 2 9 f f ) . Salomon

Geßner.

[245], Von M. S. von La Roche Offenbach, vor 15. Dezember 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A : 253

229

Nr. 244 - 247

[246]. Von A. L. G. de Stael-Holstein Weimar, vor 15. Dezember 1803 Zur Datierung: Anne Louise Germaine de Stael-Holstein war am 12. Dezember 1803 in Weimar eingetroffen. Der Brief könnte von diesem Tage an bis zum 15. Dezember 1803 geschrieben sein. — Vgl. aber den Nr. 247 zu 2 zitierten Brief von Louise Antoinette Charlotte von Schiller an Johann Wolfgang von Goethe am 14. Dezember 1803, wonach der erschlossene Brief am 14. Dezember 1803 verfaßt sein könnte. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 247

247. An. A. L. G. de Stael-Holstein Weimar, 15. Dezember 1803 H

Verbleib unbekannt. — Nach den Autographenkatalogen: Eigenhändig mit Unterschrift, 2 S., Quart Angeboten bei folgenden Firmen: a) Gunnar Kaldewey, Katalog 34: Hêhres & Triviales oder Aus den Leihbibliotheken der Goethezeit. Achter Theil. Hamburg 1977, Nr. 8 b) J. Leineweber, Auktionskatalog 14, Marburg 1985, Nr. 166 D1 Pange, 1929, S. 3 7 - 3 8 D 2 Götze, 1930, S. 6 3 - 6 4 , Nr. I Textgrundlage: D 2 E r l ä u t e r u n g e n : B: [246];

A: 248

2 W i e l a n d . . . : Frau von Staël war am 12. Dezember 1803 in Weimar eingetroffen; Wieland begegnete ihr zuerst am Abend des 13. Dezember 1803 bei der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach (vgl. Louise Antoinette Charlotte von Schiller an Johann Wolfgang von Goethe, 14. Dezember 1805: „Gestern waren wir bey der Herzogin Mutter wo Wieland, und Böttiger war, auch der Herzog soupirte da. Ein gewisser Freund (Karl August Böttiger) macht sich sehr nöthig, und trägt zu, wo er kann, nach seiner gewöhnlichen Art, und spricht Französisch wie ein petit maitre. Dies würde Ihnen auch sehr lustig vorkommen. Wieland hat gesagt. Er möchte am liebsten die Stael im tête a tête sehen und sie hat ihm auf diesen Morgen eingeladen" (SNA 32, 1984, S. 407). 3 les lignes g r a c i e u s e s : Nr. [246]. 4 billet . . . : Nr. [245], 5 le j o u r . . . : Frau von Staël lud Wieland für den 16. Dezember 1803, mittags, ein (vgl. Nr. 248). 12 Delp h i n e : Roman von Frau von Staël (vgl. Nr. 97 zu 14). 1 9 Charles V ne parlait q u ' à ses c h e v a u x : Von Wieland öfter gebrauchte Wendung; etwa in seinen „Briefen an einen Freund über das deutsche Singspiel, Alceste" (1773): „Eine Oper in deutscher Zunge, — in der Sprache, worinn Kayser Carl der Fünfte nur mit seinem

December 1803

230

Pferde sprechen wollte" ( A A I , 9, S. 378) oder im „Versuch über das deutsche Singspiel und einige dahin einschlagende Gegenstände" (1775): „die Sprache, welche Kaiser K a r l d e r F ü n f t e [. . .] nur m i t s e i n e m P f e r d e w i e h e r n w o l l t e " (AA I, 14, S. 76).

248. Von A. L. G. de Staël-Holstein Weimar, 15. Dezember 1803 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 7, 18

Adresse: A M r / M r le Conseiller de vieland. D 1 Götze, 1928, S. 74 D 2 Götze, 1930, S. 64, Nr. II Textgrundlage: H. — Z. 7 Absatz unsicher. Z. 9 wurde voir, statt v o i r gesetzt. Zur Datierung: Der Brief enthält kein Datum, nur die Bemerkung „ce jeudi". Er stellt die Antwort auf Wielands Brief von Donnerstag, dem 15. Dezember 1803 dar (Nr. 247) und wurde offenbar unmittelbar nach dessen Empfang geschrieben. E r l ä u t e r u n g e n : B: 247;

A: 249

2 qui me désole . . .: Vgl. dazu Nr. 247 (Z. 5ff).

7 demain matin: Vgl.

Nr. 247 zu 5.

249. An A. L. G. de Staël-Holstein Weimar, 15. Dezember 1803 H

W M Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 243

Adresse: A

/ Madame La Baronne

/ Stael de Hollstein.

Faksimile der Adresse: Stargardt, Katalog 548, 1960, Nr. 338 Textgrundlage: H Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus den übrigen Briefen dieses Tages. — Der Brief stellt die Antwort auf Nr. 248 dar; er wurde offenbar unmittelbar nach dessen Eingang geschrieben. E r l ä u t e r u n g e n : B: 248;

A: —

4 gracieux accueil: Nr. 248. 5 ma premiere visite epostolaire: Nr. 247. 6 demain matin: Vgl. Nr. 247 zu 5. 6—7 Je me porterai . . . bien: Vgl. Nr. 247 (Z. 8f). 8 langage universel . . .: Vgl. Nr. 247 (Z. 6ff).

231

Nr. 247 - 252

250. Von A. L. G. de Stael-Holstein Weimar, nach 15. Dezember 1803 H SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 7, 18 D Götze, 1930, S. 64, Nr. III Textgrundlage: H Zur Datierung: H ist undatiert. Eine genaue Datierung ist nicht möglich. Der nächste Sonnabend nach der ersten Begegnung zwischen Wieland und Frau de Stael ist der 17. Dezember 1803 (worauf Seuffert, Prolegoma 9, 1940, S. 121, Nr. 4733 hinweist). In diesem Falle könnte das Billet am 16. Dezember 1803 geschrieben sein, aber es hätte nahegelegen, „morgen" („demain") als Tag der Einladung anzugeben. So ist eine Einladung für den 24. Dezember oder einen der folgenden Sonnabende anzunehmen. Möglicherweise erfolgte die Einladung erst im Januar 1804. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 samedi

. . . : Es ist nicht bekannt, auf welchen Sonnabend sich die Einladung bezog (vgl. auch: Zur Datierung).

251. An Gebrüder Ramann, Erfurt Weimar, 19. Dezember 1803 H h D

Verbleib unbekannt Verbleib unbekannt. Nach D „saubere, amtlich beglaubigte Abschrift" -e (d. i. Uhde, Hermann): Was Goethe und Wieland getrunken haben. In: Hamburgischer Correspondent. Morgenzeitung der Börsen-Halle. Jg. 145, Nr. 261 vom 7. November 1875, S. 4 Textgrundlage: D E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

4 Eymer: Vgl. Nr. 16 zu 9. Ausbruch: Vgl. Nr. 138 zu 13.

4 Erlauer: Vgl. Nr. 125 zu 25.

5 Menescher

252. An A. L. G. de Staël-Holstein Weimar, 20. Dezember 1803 H

D

Staatl. Historisches Museum Moskau Mit Korrekturen Adresse: a / Madame La Baronne / Stael de Hollstein Saborov, P. R.: Neizdannoe pis'mo Kristofa-Martina Vilanda k Zermene de Stal'. In: Philologica. Issledovannija po jazyku i literature, pamjati akademika Viktora Mak-

Dezember 1803

232 simovica Zirmunskogo. S. 316 Textgrundlage: H

Akad. Nauk SSSR, Inst. Jazykoznanija. Leningrad

1973,

Varianten

2 sur ] x —»

2 Sensibilité ] sensibilité —>

et de > 6 comment Vous ] comment dez ] accommp —» 8 chez ] a >

3 la ] bonté —> vous

>

6 pour ]

6 accommo-

Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich durch die Erwähnung des Todes Johann Gottfried von Herders. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

4 La m o r t de . . . H e r d e r : Johann Gottfried von Herder war am 18. Dezember 1803 gestorben. 6 — 7 n o u v e a u l o g i s : Wohin Madame de Staël in Weimar umzog, ist nicht bekannt. 8 M a d a m e la D u c h e s s e - M e r e : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach.

253. An M. S. von IM Roche Weimar, 23. Dezember 1803 H Verbleib unbekannt D Horn, 1820, S. 3 2 7 - 3 2 9 , Nr. 128 (Teilabdruck) Textgrundlage: D E r l ä u t e r u n g e n : B: 194, [245];

3 Ihren letzten Brief: Nr. 194.

A:

-

4 Anliegen des . . . Herrn A.: Weder die Per-

son noch der Sachverhalt war zu ermitteln. — Sophie von La Roche hatte mit Nr. 194 entsprechende Briefe übersandt, ohne auf den Sachverhalt einzugehen. 5 harte Strafe:

Offenbar in Nr. [245] erwähnt. 19—20 Herder . . . verwichenen Sonntag . . .: 18. Dezember 1803. 25 beträchtlich jüngere Mann: Johann Gottfried von Herder war knapp elf Jahre jünger als Wieland. tag von Wielands Frau Anna Dorothea.

2 8 8 t e n N o v e m b e r 1 8 0 1 : Der Todes3 8 „ L i e b e - H ü t t e n " : Vgl. Nr. 194 zu 5.

[254]. Von J. K. Zellweger Trogen, 26. Dezember 1803 E r l ä u t e r u n g e n : B: 244;

A: —

233

Nr. 252 - 257

255. An R. Fr. Le Goullon Weimar, 28. Dezember 1803 H

Saltykov-Shedrin Bibliothek St. Petersburg Abschrift von Hans-Werner Seiffert im Archiv der Wieland-Ausgabe, danach Adresse: pour / Monsieur Goullon h WM Biberach, ohne Signatur Abschrift von Emma Kress (geb. Schelle), darauf folgend deutsche Ubersetzung Textgrundlage: H (Abschrift Seifferts) E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 rna petite dette: Nicht bekannt. — Im Haushaltbuch Wielands ist im Dezember 1803 nichts Entsprechendes vermerkt, aber am 5. Dezember 1804 heißt es dort: „Hrn. Goullon für ein Conto 2 Reichstaler 20 Groschen 6 Pfennig' sowie (dazu gehörend?) 4 Reichstaler 21 Groschen" (Anhang 1, Z. 700 f), ohne daß auch dort der Verwendungszweck genannt wä-

re.

3 petit livre de p o c h e . . .: Entweder das „Taschenbuch auf das Jahr 1804"

(vgl. Nr. 46 zu 20), das Wielands Erzählungen „Freundschaft und Liebe auf der Probe und Die Liebe ohne Leidenschaft" enthielt, oder das „Taschenbuch für 1804" (vgl. Nr. 72 zu 18), in dem Wielands Erzählung „Menander und Glyceron" gedruckt war.

256. An M. K. von Herder Weimar, 31. Dezember 1803 H Staatsbibliothek zu Berlin; derzeit Biblioteka Jagiellonska, Krakow D AB 4, S. 271, Nr. CCCLXXXVIII Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

3 In den ersten Tagen . . . : Nach Johann Gottfried von Herders Tod am 18. Dezember 1803. 8 sehen: Wann Wieland seinen Kondolenzbesuch bei Marie Karoline von Herder abstattete, ist nicht bekannt.

257. Von Fr. D. Gräter Schwäbisch-Hall, 31. Dezember 1803 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 62 (4°), Nr. 24 Mit Korrekturen Textgrundlage: H

234

Dezember 1803

E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

5 G l e i m : Johann Ludwig Wilhelm Gleim war am 18. Februar 1803 verstorben. 5 K l o p s t o c k : Friedrich Gottlieb Klopstock war am 14. März 1803 verstorben. 6 Herd e r : Johann Gottfried von Herder war am 18. Dezember 1803 verstorben. 1 8 seit s e c h s J a h r e n . . . : Gräter weilte im Oktober 1797 zehn Tage bei Wieland in Oß-

mannstedt.

26—28 in Ihrem vorletzten Schreiben . . . geweissagt: Ge-

meint ist Wielands Brief an Gräter vom 10. September 1798, in dem es u. a. hieß: „Die Parthey, die Ihnen den Sieg so schwer gemacht hat, wird nun, wie ich besorge (wie gute Miene sie auch vielleicht zu ihrem bösen Spiele machen mag) unter der Hand bey jeder Gelegenheit sich an Ihnen u Ihrem Herrn Vater zu rächen suchen" (BW 15). 3 0 V a t e r s : Ludwig Peter Gräter. 3 3 H ä u p t e r : Nicht ermittelt. 42 Anverw a n d t e n : Nicht ermittelt. 4 4 G e h e i m e r a t h e S p i t t l e r i s c h e n : Der Historiker Ludwig Timotheus von Spittler. 4 6 D i e e i n e : Nanna Spittler. 47 Briefe: Nicht bekannt. 6 2 ja Zu s a g e n : Die Hochzeit fand am 9. Dezember 1799 statt. 6 5 B r i e f e v o n A u g s b u r g : Nicht bekannt. 6 6 v e r s t o r b e n e n Rect o r M e r t e n s : Der Rektor des Gymnasiums zu St. Anna in Augsburg, Hieronymus Andreas Mertens, war am 19. Januar 1799 verstorben. 6 6 R e k t o r a t e : Die Berufung erfolgte nicht; Gräter wurde 1804 Rektor und Oberinspektor des Kontuberniums in Schwäbisch-Hall. 7 2 A u g s b u r g . . . F r a n z o s e n . . .: Die Franzosen besetzten im Sommer 1799, während des zweiten Revolutionskriegs, Augsburg. 77 Antwort: Wieland scheint den Brief nicht beantwortet zu haben, denn er schrieb in seinem nächsten überlieferten Brief vom Dezember 1807 an Gräter: „Sie wünschen wohl auch zu wissen, wie es mit m i r steht, seitdem mich die unerbittlichen Parzen von Oßmanstädt aus- und wieder nach Weimar getrieben haben?" (BW 17), so daß zwischen Anfang 1804 und Ende 1807 keine Briefe Wielands an Gräter zu vermuten sind. 84—85 Sophroniskus: Griechischer Mimendichter, der in vulgärer Sprache schrieb. 9 0 sit v e n i a v e r b o : Plinius der Jüngere, Epistulae 5, 6, 46. 1 1 1 D e d u c t i o n . . . : Nicht bekannt. 1 3 3 G o d s a v e t h e K i n g : Das Würtembergische God save the King. Von dem Militär in der Hauptkirche zu Hall gesungen. Den 6 Nov. 1802. In: Friedrich David Gräter: Lyrische Gedichte nebst einigen vermischten. Heidelberg 1809, S. 193—196. 1 3 5 S w e v i a ' s B a r d e : Swevia's Barden. Ein Gesicht bey der Feyer der Churwürde. 1803. In: ebenda, S. 2 0 0 - 2 0 5 . 1 3 5 C a b i n e t s c h r e i b e n : Nicht bekannt. 1 3 6 H u l d i g u n g s r e d e : Nicht ermittelt. 139—140 Programme . . . C o l l e g e n : Nicht bekannt. 1 4 0 l a t e i n i s c h e R e d e : Wahrscheinlich ist „Epitaphium Viri perill. P. F. Suhmii [. . .]". Schwäbisch Hall 1798, gemeint. 141 Churf ü r s t l i c h e n D u r c h l a u c h t : Kurfürst Friedrich II. Wilhelm Karl von Württemberg. 1 4 2 Z e i t s c h r i f t : Gymnasiastisches Museum. Leipzig 1804 (nur das erste

Heft erschienen).

151 — 152 wie Sie es selbst einst nannten: In keinem der

überlieferten Briefe Wielands an Gräter enthalten; wahrscheinlich in einem Gespräch erwähnt. 1 5 5 L o u i s : Ludwig Friedrich August Wieland. 1 5 6 — 1 5 7 V a t e r in

Nr. 257

235

die . . . Welt e i n g e f ü h r t : Bezogen auf Ludwig Friedrich August Wielands „Erzählungen und Dialogen [. . .]. Herausgegeben von C. M. Wieland" (vgl. Nr. 100 zu 50). 1 5 8 v o n Erlangen aus . . . b e s u c h e n : Während Ludwig Friedrich August 1 5 8 K a r l und W i l h e l m : Karl Wielands Reise nach Wien, im Juni/Juli 1803. Friedrich und Wilhelm August Wieland. 1 5 9 G y n ä c e o : Vgl. Nr. 204 zu 327. 1 6 0 Edelste der Frauen . . .: Anna Dorothea Wieland, die am 8. November 1801 verstorben war. 1 6 4 H e r d e r n ein D e n k m a l : Vgl. zu 6 — Im NTM 1804, Band 2, S. 241—244 erschien „Auf Herders Grab; von Gräter". — Gräter schrieb am 5. April 1804 an Karl August Böttiger: „ H e r d e r n habe ich ein kleines sta vialos! gesetzt, aber heute kann ichs nicht mitschicken — Es ist nicht ins Reine geschrieben" (SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 62, Nr. 29) und am 10. Mai 1804: „Hier [. . .] sende ich Ihnen endlich eine kleine Blume auf Herders Grab für den teutschen Merkur, falls sie solches eines Plätzchens würdig finden" (ebenda, Nr. 30). 1 6 8 G l e i m und K l o p stock: Vgl. zu 5. 1 6 9 F ü l l e b o r n : Georg Gustav Fülleborn war am 16. Februar 1803 verstorben. 1 7 4 M u t t e r : Sophie Christine Elisabeth Gräter, gestorben 1803.

180—181 Böttiger . . . im Abzüge: Vgl. Nr. 244 zu 33.

183 Olympia . . .:

Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 1 8 8 M e r k u r . . . O p f e r : Gräter hatte zwischen 1794 und 1797 einige Beiträge im NTM veröffentlicht. 1 9 0 Sammler: Gemeint ist offenbar: Sowohl als Sammler von Abonnenten wie von Beiträgen. 1 9 1 — 1 9 2 Z w e y Kleinigkeiten . . .: Im Folgenden erwähnt (vgl. zu 196 und zu 199), beide erst 1805 veröffentlicht. Wie sich aus einem Brief Gräters an Karl August Böttiger vom 5. April 1804 ergibt, hatte Wieland die Manuskripte dieser Beiträge verlegt; Gräter vermerkte, daß das zu „Odins Reden an die Götter" (vgl. zu 199) wiederherstellbar sei, er hoffe aber, daß das zu der „ L e t z t e n R e d e [. . .] wieder gefunden würde, denn davon habe ich keine Abschrift mehr" (SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 62, Nr. 27). 1 9 6 Rede Über Nichts: Letzte Rede in der Akademie der Wissenschaften zu Abd"*. Gehalten im Jahre 1804. In: NTM 1805, Band 1, S. 1 7 7 - 1 8 4 , gez. „Gräter". 1 9 7 J e a n Passerat . . .: Jean Passerat: Nihil, Gedicht (1588). 1 9 7 L o r d Rochester . . .: John Wilmot: Upon Nothing, Gedicht. 1 9 9 O d i n und G u n n l ö d a : Odins Reden an die Götter. (Aus O d i n u n d G u n l ö d a , einer nordischen Göttergeschichte in 12 Gesängen. E r s t e r G e s a n g . V. 162 bis 257.) In: NTM 1805, Band 1, S. 2 6 4 - 2 7 3 , ungezeichnet. 1 9 9 Baggesens O d i n s Reise . . .: In dieser Form nicht ermittelt. 2 0 1 H u o n de B o u r d e a u x : Held eines um 1220 gedichteten altfranzösischen Epos, eine der Quellen Wielands für den „Oberon". 2 0 7 S a m m l u n g . . .: Nicht bekannt. — Vgl. dazu Gräter an Karl August Böttiger, 9. Februar 1804 (SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 62, Nr. 27): „Indessen eine Bitte und ein Vorschlag, die ich schon beyde an Wieland gethan habe, und nun auch an S i e wiederhohle. Ich habe eine große Sammlung von Aufsätzen da, die mir theils zu Bragur, theils zum Barden-Allmanach zugesendet wurden aus dem In- und Ausland, von dem aber einige wahrhaft vor ein größeres Publicum zu kommen verdienen. TLurn Beispiel eine Uebersetzung der zu Kopenhagen

236

Dezember 1803-Januar 1804

erschienenen Preisschrift über die Frage: Wäre es räthlich, die Nordische Mythologie statt der griechisch-römischen in Vaterländischen Gedichten zu gebrauchen? verfaßt von Jens Möller und übersetzt von Block Fore. Auch ich selbst habe noch manche, in ehmaligen Mußestunden hingeworfene oder vielmehr aus der ganzen Fülle vergessener Aufsätze im Pulte gefangen, von denen ich zum Theil mir mit der Einbildung schmeichle, daß der teutsche Merkur ihnen vielleicht ein Plätzchen vergönnt" und erwähnt die beiden an Wieland geschickten Beiträge (vgl. zu 191 — 192 sowie zu 196 und zu 199). 2 1 2 - 2 1 3 Expedit i o n . . . z u g e s c h i c k t : Ob das geschah, ist nicht bekannt. 2 1 6 6 t e S t ü c k . . .: Des Jahrgangs 1803 des NTM.

[258]. Von S. Chr. A. Lütkemüller Dobbrun, Ende 1803/Anfang 1804 Zum Text: Die Ubersendung von Lütkemüller Roman „Die Revue" war sicher von einem Brief begleitet. Zur Datierung: Nach Nr. 205 (Z. 52f) erwartete Lütkemüller „um Weihnachten" 1803 das Honorar für seinen Roman „Die Revue", so daß möglicherweise in dieser Zeit auch das Buch selbst vorlag. Er dürfte es Wieland bald danach übersandt haben. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

258 a. Von und an Gottfried Schmid Ebingen b%w. Weimar 1804 Quelle: WM Biberach, Signatur: Eing. Nr. 258 (künftig BW 17) Zum Text und Zur Datierung: Offensichtlich handelt es sich um mehrere Briefe, die zwischen Wieland und Gottfried Schmid gewechselt wurden. Weder die genaue Anzahl der Briefe noch deren konkrete chronologische Einordnung ist möglich, deshalb ist für alle diese Briefe nur eine Nummer angesetzt. Es ist nicht auszuschließen, daß die Angelegenheit bereits 1803 und noch 1805 behandelt wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 S c h m i d t . . . : Gottfried Schmid, ein Kaufmann in Elbingen, war ein entfernter Verwandter Wielands. Zu seiner Anschwärzung des Gerichtsschreibers Johann Joseph Matthias Pflug, wodurch Schmids unlauteres Verhalten bekannt wurde, vgl. seinen Brief vom 4. Dezember 1806 an Wieland (künftig BW 17). 4 e r s c h l i c h n e s S c h r e i b e n . . .:

Nr. 257-260 Nicht überliefert.

237

1 1 6 0 j ä h r i g e n Z i n s e n : Zinsen für den Wielands Mutter Regina

Katharina Wieland und nach deren Tod Wieland zustehenden Anteil an d e m Erbe ihres 1741 verstorbenen Vaters J o h a n n Christoph Kick, u m das seit 1745 vor verschiedenen Instanzen ein Prozeß g e f ü h r t w u r d e (sogenannter C r a m e r und Pücklerscher Prozeß).

259. An J. Fr. Vieweg Weimar, 2. Januar 1804 H

Verlagsbuchhandlung Friedrich Vieweg, W i e s b a d e n Mit Korrektur D Schelle, 1985/1, S. 636, Nr. XII Textgrundlage: H Varianten

3 dem ] der > E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A : 308

4 — 5 D a f n i d i o n : Vgl. Nr. 46 zu 6—7. — Wieland hatte diese Erzählung V i e w e g im Januar 1802 z u s a m m e n mit „Narcissus und Narcissa" (vgl. Nr. 40 zu 7 — 8) z u m Abdruck in dessen „Taschenbuch für 1 8 0 3 " übergeben, w o sie jedoch nicht publiziert w u r d e ; Vieweg verschob die Veröffentlichung vielmehr auf das geplante „Taschenbuch für 1804". Er übersandte Wieland auf dessen A n f o r d e r u n g A n f a n g 1803 die zur Hälfte gesetzte Erzählung und deren Manuskript zu einer Durchsicht (vgl. Nr. 72 und Nr. 73). Der J a h r g a n g 1804 von Viewegs T a s c h e n b u c h erschien nicht (wie sich auch aus Wielands Anfrage ergibt), so d a ß „ D a f t n i d i o n " w i e d e r u m nicht g e d r u c k t w o r d e n war.

6 —7 gute Gele-

g e n h e i t h a b e : Ü b e r seinen Sohn L u d w i g Friedrich August hatte Wieland auf eine entsprechende A n f r a g e J o s e p h Schreyvogels in W i e n vermutlich die Erzählung „ D a f n i d i o n " für ein von diesem geplantes Taschenbuch in Aussicht gestellt, w e n n sie bei Vieweg nicht erscheinen würde (vgl. Nr. 240).

9 z u r ü c k z u s e n d e n : V i e w e g übersandte Wieland

am 6. April 1804 die g e d r u c k t e n B o g e n von „ D a f n i d i o n " als Beleg seines Willens, die Erzählung zu veröffentlichen, ohne d a ß sie allerdings bei V i e w e g erschien. Wieland publizierte sie erst 1805 im Band 38 seiner „Sämtlichen W e r k e " (vgl. Nr. 11 zu 23).

260. Von Ch. W. Geßner Burgdorf, 4. Januar 1804 H

Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf, Signatur: Konvolut 49-2568 Mit Korrekturen. — Z. 90 am linken Rand von Blatt 3 Vorderseite B o g e n z ä h l u n g : BI 3 Vs oben links: 2 . T e x t g r u n d l a g e : H. — Z. 72 w u r d e d a r a u s , statt d a r a u s gesetzt.

238

Januar

E r l ä u t e r u n g e n : B: [241]; 2

Mann:

Heinrich

1804

A: —

Geßner.

3

Briefchen

. . .:

4 Louis so gute Berichte: Vgl. Nr. [238] und Nr. 240. August Wieland. 8 A m a l i e n : Amalia Auguste Erler. rich Geßners Schwager Johann Kaspar Zellweger. 18

Nr. [241]

und

Nr. [242],

8 Wilhelm: Wilhelm 1 7 Z e l l w e g e r : HeinM u t t e r : Judith Geßner.

22 arrangement mit Zellweger: Vgl. Nr. 232 und Beilagen.

26 Tod

...

T a n t e G e ß n e r : Anna Geßner war am 7. Dezember 1803 in Zürich gestorben. — Heinrich Geßner schrieb darüber am 19. Dezember 1803 an Karl August Böttiger: „Eine plötzliche Krankheit ergriff eine innig geliebte Tante, die Schwester meines seeligen Vaters, wir hofften vergebens Beßerung — Sie starb bedaurt von allen die Sie kannten, vor 11. Tagen. Ich danke Ihr viel wohlwollende Freundschaft u. eine Delikateße in den finstern Tagen meines Schicksals — die man so selten bey Menschen findet, wenn das Glück uns nicht lacht. — In bestem Frieden theilten wir Geschwisterte Ihre ziemlich beträchtliche Verlaßenschaft u: ich nehme, nachdem ich der Seeligen bis in ihre lezten Momente leistete, was Dank u: Freundschaft von mir foderte — diesen Zufall als günstige Lenkung des Schicksals an. Ich weiß sie würd sich freuen, meine Laage dadurch erleichtert zu wißen. Sie grüßte mich noch freundlich in Ihren lezten Momenten — ich nahm es für Ihren Seegen u: Ihre besten Wünsche für mein Schicksal" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 25). 3 0 ihr W o h n z i m m e r : Anna Geßner hatte angeboten, u. a. ihr Wohnzimmer der Familie Heinrich Geßners nach deren Umzug von Bern nach Zürich zur Verfügung zu stellen (vgl. Nr. 128, Z. 33ff); auf Wunsch Wielands zog aber seine Tochter Charlotte Wilhelmine Geßner vorübergehend mit drei ihrer Kinder nach Burgdorf. 3 2 K i n d e r : Gemeint sind Salomon, Christian Heinrich und Wilhelm Geßner; der Sohn Eduard Geßner hielt sich bei seiner Großmutter in Zürich auf. 39 Zurückkunft: Wieland stimmte dem mit Nr. 263 zu; Charlotte Wilhelmine Geßner zog im Frühjahr 1804 wieder nach Zürich. 3 9 G e ß n e r . . . g e s c h r i e b e n : Der Brief Heinrich

Geßners ist unbekannt.

40—41 ersterer . . . schreiben werde: Vgl. Nr. [254].

41 Unterstützung . . . : Wieland sagte sie in Nr. 263 (Z. 3 5 f f ) weiter zu. 4 5 G r ü n d e . . . : Die Geldverlegenheiten Heinrich Geßners und die Schwierigkeit, zusammen mit Judith und Anna Geßner in dem Züricher Hause zu wohnen. 5 0 Lieg e n : Hier: Liegenschaften. 5 3 l e b h a f t i g k e i t e n : Vgl. dazu Charlotte Wilhelmine Geßners Klagen in Nr. 165 (Z. 6 5 f f ) sowie in Nr. 179 (Z. 13ff). 5 8 kleinen Wil-

helm: Wilhelm Geßner war ein Jahr alt.

63 Pestalozzi . . . Institut . . .

S c h l o ß : In Juni 1804 wurde das Institut Johann Heinrich Pestalozzis von Burgdorf nach Schloß Yverdon im Kanton Waadt verlegt, das die Schweizer Regierung nach Zerstörungen während der Revolution renoviert hatte, und erhielt eine neue Organisation als Erziehungsanstalt. 6 7 Z e i l e n v o n i h m : Nicht überliefert, wahrscheinlich nicht beigelegt.

71 Elementarbüchern: Vgl. Nr. 110 zu 9.

72 Cotta . . .: Vgl. dazu den Ent-

wurf eines „Verkomniß" zwischen Geßner und Johann Friedrich Cotta (Nr. 329 zu 9—10).

77 Böttiger . . . Ruf nach Berlin: Vgl. Nr. 244 zu 33.

79—80 Herder . . .:

Nr. 260-263

239

Johann Gottfried von Herder war am 18. Dezember 1803 verstorben. 82 Zeitung . . . : Auf welche Zeitung sich Charlotte Wilhelmine Geßner bezieht, ist unbekannt. Die Todesnachricht erschien in allen wichtigen Zeitungen. 8 4 A m a l i a : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach.

[261]. 1Von K. L. von Knebel Ilmenau, vor 7. Januar 1804 E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 262

262. An K. L. von Knebel Weimar, 7. Januar 1804 H

Stadtarchiv Hannover, Autographensammlung (ehem. Kestner-Museum), Signatur: 2335 Mit Korrekturen. — Mit Textverdeutlichungen in Vorbereitung des Abdrucks D D Knebel, 1835, S. 2 1 9 - 2 2 0 , Nr. 9 Textgrundlage: H Varianten

5 in der ] die >

ben konnen —>

9 auch wohl ] o f t —>

10—11 glauben zu ] glau-

13 pp. ] erg

E r l ä u t e r u n g e n : B: [261];

A: —

2 Elegie . . . : Karl Ludwig von Knebel, Herder ist todt. d. 18. December 1803. In: NTM 1804, I, S. 8 1 - 8 6 , gezeichnet: „v. Knebel." 5 5 ten bis zum 8 ten Distic h o n : Vgl. zu 16 und zu 20. 1 6 R u f i h m . . . : Der Text lautet im Druck: „Ruf ihm, Gattinn! ihr Kinder, schweigt; ihr Freunde versuchet Jegliche Hülfe für ihn! warlich es lebet der Mann, Der schon frühe geschöpft die reinen Quellen des Aethers, Sich schon frühe gesellt zu der Unsterblichen Chor!" (S. 82) 2 0 A c h ! SO e i n . . . : Der Text lautet im Druck: „Kann ein so treuer Freund so uns betrüben das Herz?" (ebenda)

263. An H. Geßner Weimar, 9. Januar 1804 H

ZB Zürich, Signatur: Ms V 517. 1. 56 Mit Korrekturen

Januar 1804

240 D Zolling, 1882, S. 1 6 5 - 1 6 6 , Nr. 1 Textgrundlage: H Varianten

9 erst ] erg

15 belebenden ] d —>

E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

4

Brief v o n

ner. Eduard

42 daß ] daß uns >

A: —

Zellwegern: Nr. [254],

5 Weib: Charlotte Wilhelmine Geß-

5 K i n d e r : Salomon, Christian Heinrich und Wilhelm Geßner; das vierte Kind, Geßner,

rich.

befand

sich

derzeit

bei

2 2 M a m a : Judith Geßner.

seiner

G r o ß m u t t e r Judith

Geßner

2 2 T o c h t e r : Vgl. zu 5.

35

in

Zü-

Unter-

h a l t : Vgl. dazu auch Charlotte Wilhelmine Geßners Bitte in Nr. 260 (Z. 41 ff). — Entsprechende

Zahlungen

sind

in Wielands

Haushaltsbuch

von diesem

Zeitpunkt

an

nicht

v e r m e r k t ; Heinrich G e ß n e r w ü n s c h t e in Nr. 275 (Z. 9), solche Unterhaltszuschüsse „mir auf das Pünktlichste zur Last zu schreiben", so daß sie in der Zahlung von 260 Reichstalern, die im Haushaltbuch unter d e m 1. Juli 1804 eingetragen sind, enthalten sein könnten (vgl. Anhang 1, Ausgaben, Z. 637 f; A n h a n g 3, Z. 59 (hier unter 1. Juni 1804) sowie Nr. 301, Z. 5 8 f f ) .

37

noch zu erschließen. 26).

Fingerzeige: 41

Tod

4 2 H e r d e r . . . : Charlotte Wilhelmine G e ß n e r erwähnte J o h a n n Gottfried von

Herders Tod bereits in Nr. 260 (Z. 7 8 f f ) .

27-28.

Entsprechende Briefe sind w e d e r überliefert

d e r . . . T a n t e : Anna Geßners (vgl. Nr. 2 6 0 zu 4 4 K r a n k h e i t : Vgl. dazu etwa Nr. 2 0 7 zu

4 9 Mutter: Vgl. zu 22.

264. An die Weidmannsche Buchhandlung,

Leipzig Weimar; 9. Januar 1804

H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/1, 5, 3 Mit Korrektur E m p f ä n g e r b e m e r k u n g : 1 1 unter der Tageszahl ( A n k u n f t s d a t u m ) Textgrundlage: H Variante

6 da ] in —> E r l ä u t e r u n g e n : B : 229;

A: 270

3 W ü n s c h e n . . .: Vgl. dazu Nr. 220 (Z. 6ff) und Nr. 229 (Z. 6ff). 5 Satiren des Horaz: Vgl. Nr. 154 zu 7 sowie Nr. 220 zu 4. 6—7 zweyte . . . folgen soll: Wieland übersandte das revidierte Exemplar des zweiten Bandes am 12. J a n u a r 1804 an die W e i d m a n n s c h e B u c h h a n d l u n g (vgl. Nr. 265).

8 L a t e i n i s c h e n T e x t : Die A u s g a b e

241

Nr. 263 - 266

enthält sowohl den lateinischen Text wie die Übersetzung Wielands. 9 Correctors: Magister Schaefer (vgl. Nr. 270). 11 — 12 Ihre Gründe für 1500 Exemplare . . . : Vgl. Nr. 229, Z. 25ff. 16 12 Exemplare . . . : In Nr. 224 noch nicht erwähnt.

265. An die Weidmann sehe Buchhandlung,

Leipzig Weimar, 12. Januar

H

1804

WM Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 215 Mit Korrekturen Adresse (unter dem Text): An die Weidmannische Empfängerbemerkung: H. Hofrath Wieland

Buchhandlung. in Weimar / 1804. 12. / 16. / Januar / resp. 18

unter Tageszahl des Datums: 1 6 (Ankunftsdatum) D Schelle, 1975, S. 192, Nr. 7 Textgrundlage: H Varianten

3 - 4 das . . . Bandes } den 2 tcn Band > E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

8 zur ] erg

A: 270

4 Horazischen Satiren:

Vgl. Nr. 154 zu 7 sowie Nr. 220 zu 4. Wieland übersandte ihn am 9. Januar 1804 (vgl. Nr. 264). 7—8 riert: Die lateinischen Verse jeder Satire wurden numeriert. 10 mittelt.

6 1. Band: Verse . . . numeSetzer: Nicht er-

[266]. Von J. G. H. K. Reinhold Kiel, vor 15. Januar

1804

Zum Verfasser: Wieland erwähnt allgemein „Briefe" seiner Enkel. Da im vorhergehenden Text besonders der älteste Sohn und die Tochter genannt werden, ist ein Brief von Johann Gottfried Heinrich Karl Reinhold wahrscheinlich. Zur Datierung: Der Brief war vermutlich ein Gruß zum Weihnachtsfest 1803 bzw. zum Jahreswechsel 1803/04, so daß er wahrscheinlich im Dezember 1803 geschrieben sein dürfte. E r l ä u t e r u n g e n : B: —; 16

W i e l a n d B W 16.2

A: —

242

Januar 1804

[267]. Von K. Fr. D. Reinhold Kiel, vor 15. Januar 1804 Z u m Verfasser: Wieland erwähnt allgemein „ B r i e f e " seiner Enkel. D a im vorhergehenden Text besonders der älteste Sohn und die Tochter g e n a n n t werden, ist ein Brief von Karoline Friederike Dorothea Reinhold wahrscheinlich. Zur D a t i e r u n g : D e r Brief w a r vermutlich ein G r u ß z u m Weihnachtsfest 1803 bzw. zum Jahreswechsel 1803/04, so d a ß er wahrscheinlich im D e z e m b e r 1803 geschrieben sein dürfte. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

[268]. Von S. K. S. Reinhold Kiel, vor 15. Januar 1804 Zur D a t i e r u n g : D e r Brief war vermutlich ein G r u ß z u m Weihnachtsfest 1803 bzw. zum Jahreswechsel 1803/04, so daß er wahrscheinlich im D e z e m b e r 1803 geschrieben sein dürfte. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A : 269

269. An S. K. S. Reinhold Weimar, 15. und 16. Januar 1804 H D

S W K / G S A Weimar, Signatur: 76/11, 1, 8 Mit Korrekturen Keil, 1885, S. 2 6 1 - 2 6 8 , Nr. 107 (Teilabdruck)

T e x t g r u n d l a g e : H. — Z. 163 w u r d e M a g n i ) . statt M a g n i ) gesetzt, Z. 189 s e y n statt z u

seyn, Z. 215 euere statt euern. Varianten

5 uns ] nun > 8 System ] Sx —> 10 Herz ] g —» 16—17 erlitten, ] erg 25 zu ] f ü r die > 2 6 - 2 7 vielleicht . . . Was ] Seinesgleichen wird vielleicht . . . werden, und was > 34 hauptsächlich ] erg 37—38 in . . . Jahre ] erg 40 hiesigen ] erg 41 daß ] n —> 41—42 der . . . Klima ] daß der . . . Unterschied des Klimas > 45 eine ] nun eine > 50 dich ] daß ich dich > (vgl. 52) 52 aufzumuntern ] a u f z u m u n t e r n > a u f m u n t e r n > (vgl. 50) 53 Mir j mir > 59 sie ] erg 60 mir ] uns > 64 habe, ] erg 71 der Fall und ] erg 72 gemäßigtem) ] gemäßigtem und aufrichtiger« —* 72 er ] er sich >

Nr.

267-269

243

75 seine H a n d l u n g ] ihn > 76 eine ] e i n e m > 79 seine ] es —> 81—82 S c h a r l o t t e ( v o r . . . hatte) ] S c h a r l o t t e , v o r . . . hatte, > 85 n u n ] erg 92 T h e i l s ] erg 9 2 - 9 3 beschäftigt, ] beschäftigt w a r , > 102 w a s ] x -> 109 E r ] er > 113 Fall ] U m s t a n d , > 117 g e w o h n t ] g e b l i e b i « —> 117 in . . . G e s c h ä f t e ] u n d die G e schäfte > 122 n e u e n ] erg 124 m e h r ] m e h r —» 133 m i t ] u n d mit > 134 z u f r i e d e n ] z u f r i e d e n sind > 150 e t w a s ] lieber etwas > 155 A n t o n ] erg 156 S c h l e s i e n b e f i n d e t , ] Schlesien, > 156 v o n ] d e r —> 158—159 dir W i l l h e l m , ] er dir, > 169 g e w ö h n l i c h e n ] erg 173 s t e h e n ] s t x x —> 174 E g g l o f f s t e i n i s c h e n G u t s ] G u t s > E g g l o f f steix—> Eggloffsteinischen Guts 178 d e r m a h l e n ] seit —> 197 Luise ] sie > 199 ein ] kein > 212 a u f ] auch a u f > 219 die ] d e r e n > 229 selbst ] x -> 229 nicht ] erg 254 Schellingische ] Schellingischen > 257 Schellings ] seine > 273 g e s t i m m t ] x x —> 274 Sie ] Es > 282 d e n ] i h r e n > 302 D i c h ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B: [268];

A: 279

8 M a n n : Karl Leonhard Reinhold. 9 K i n d e r : Karoline Friedrike Dorothea, Johann Gottfried Heinrich Karl, Gottlieb Ernst Christian Janus und Friedrich Martin Wenzel Reinhold. 1 6 H ä r t e s t e . . .: Der Tod von Wielands Frau Anna Dorothea am 3 3 SO s e l t e n : Der letzte bekannte Brief Wielands an seine 8. November 1801. Tochter stammte vom 26. Februar 1798 (BW 14); vor diesem Zeitpunkt ist kein Brief von ihr an Wieland überliefert. 3 7 Nachricht . . . körperlichen Leiden . . Wahrscheinlich in Nr. [268] enthalten. - Vgl. dazu Nr. 123 zu 6 2 - 6 3 . 4 0 — 4 1 deine hiesigen G e s c h w i s t e r : Maria Karoline Friederike Schorcht und Maria Louise Charlotte Wieland, die in Wielands Haushalt lebten, sowie die in Weimar ansässige Juliane Karoline Dorothea Stichling. 4 4 v o n K i n d h e i t a n : Karl Leonhard Reinhold war in Wien geboren und lebte dort bis zu seiner Flucht nach Weimar. 4 8 H a d e s : Nach der griech. Mythologie die Unterwelt. 5 1 B e r i c h t : Sophie Katharina Susanne Reinhold schrieb am 8. Februar 1804 einen längeren Brief an ihren Vater (Nr. 279). 63 Homeris c h e n N e p e n t h e s : Vgl. Nr. 17 zu 31—32. 7 0 — 7 1 V e r w i c k l u n g ihres M a n nes in die . . . H e l v e t i s c h e R e v o l u z i o n : Zu Heinrich Geßners politischen Aktivitäten und den u. a. daraus resultierenden Niedergang seines Verlages in Bern vgl. etwa Nr. 128. 7 1 — 7 2 Fall u n d die V e r n i c h t u n g d e r d e m o k r a t i s c h e n . . . Parthey : Im Jahre 1802. 8 4 v i e r . . . K n a b e n : Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm Geßner. 9 1 u m die Z e i t . . . : Mitte März 1803 (vgl. Nr. 126 und Nr. 127 zum Verkauf des Gutes Oßmannstedt sowie Nr. 128, Nr. 157 und Nr. 158 zur Situation Geßners). 9 4 c i - d e v a n t L i e b e s k i n d : Wielands Tochter Amalia Auguste heiratete zunächst den Pfarrer Johann August Jakob Liebeskind, der 1793 verstarb, danach 1801 gegen den Willen ihrer Geschwister Gottlieb Friedrich Erler. 9 6 Pachtgut

16*

244

Januar

1804

Zu G u t m a n n s h a u s e n : Das sogenannte Schäfereigut in Gutmannshausen, das Wieland am 17. Juni 1803 für seinen Schwiegersohn Gottlieb Friedrich Erler pachtete (vgl. Anhang 1, Z. 189 ff). 1 0 2 e t w a s f ü r d e i n e . . . S c h w e s t e r . . . t h u n : Wieland veranlaßte die vorübergehende Trennung Charlotte Wilhelmine Geßners von ihrem Mann und unterstützte finanziell ihren Aufenthalt in Burgdorf bei Johann Heinrich Pestalozzi (vgl. Nr. 165 ZU 47 und 48). 1 0 8 Z e l l w e g e r . . . m e l d e t e . . . : In Nr. [234]; vgl. auch Nr. 244 sowie Nr. 231 und Nr. 232 mit Beilagen. 1 1 4 — 1 1 5 Tod seiner . . . V a t e r s - S c h w e s t e r : Anna Geßner, die am 7. Dezember 1803 gestorben war (vgl. Nr. 260 zu 26). 1 1 6 K i n d e r ihres B r u d e r s : Heinrich Geßner, Johann Konrad Geßner und deren Schwester Anna Dorothea Zellweger. 1 1 8 — 1 1 9 Mutter Geßn e r s : Judith Geßner, seit 1788 Witwe. 1 2 1 V e r l a s s e n s c h a f t : Nach Nr. 260 (Z. 49 ff) betrug das Erbe Anna Geßners „ohne Liegen und dergleichen" 27625,56 Gulden. 1 2 6 eine m e h r als 7 0 j ä h r i g e F r a u : Judith Geßner war damals 67 Jahre alt; sie lebte noch bis 1818. 1 2 7 — 1 2 8 in d e n l e z t e n 6 J a h r e n : Seit dem Ausbruch der Helvetischen Revolution im Jahre 1798. 1 3 1 Erlerischen Haushal-

tung . . .

erwähnt: Vgl. Z. 93 ff.

1 3 2 — 1 3 3 Vater, Mutter und

Kinder:

Gottlieb Friedrich Erler, dessen Frau Amalia Augusta Erler und deren Kinder aus erster Ehe Karoline Euphrosine Auguste und Karl Wilhelm Liebeskind sowie der 1802 geborene Sohn Friedrich August Erler. 1 3 6 L o u i s : Ludwig Friedrich August Wieland. 1 4 1 — 1 4 2 S c h r e y v o g e l . . . s c h r e i b t . . . : Vgl. Nr. 240; das Zitat Z. 20ff. 1 5 4 W i l l h e l m : Wilhelm August Wieland. 1 5 4 seit u n g e f ä h r 1 0 W o c h e n . . . : Wilhelm August Wieland reiste Anfang November 1803 nach Eckersdorf ab, um eine Stelle bei dem Grafen Anton Alexander von Magnis anzutreten (vgl. dazu Nr. 176 (und dort zu 25) sowie Nr. 186). 1 5 6 Z u s a g e . . . : In den oben genannten Briefen so eindeutig nicht enthalten; möglicherweise in einem weiteren Brief des Grafen Magnis an Wieland, der jedoch nicht mit Sicherheit erschlossen werden kann. 1 6 1 Über 6 0 0 r e i c h s t a l e r g e k o s t e t : In Wielands Haushaltsbuch sind ab Mai 1803 folgende Zahlungen an Ludwig Friedrich August Wieland erwähnt: Am 3. Juli 1803: „Von H. Kühne zu Compensation dessen was an der dem Louis angewiesene« 600 f. (Guldenj Species gegen die zu Leipzig von H. Preller u Co. erhaltne Anweisung auf 600 f. (Gulden) Wiener banco-Noten verlohren wird, in Species erhalten 93 reichstaler welche in hiesigem Courant den Speciesthaler zu 1.10 groseben betragen 99 Reichstaler 4 Groschen" (Anhang 1, Z. 159ff), am 15. Juli 1803: „An meinen Sohn Louis nach Wien in Wienerischen bancozetteln Übermacht 93 Reichstaler 8 Groschen" (ebenda, Z. 230ff), am 31. Dezember 1803: „An H. Hofadvocaten Hufeland 8 Laubthaler so er meinem Sohn Louis anno 1798. geliehen zu haben versichert, in dessen Namen restituiert 13 Reichstaler" (ebenda, Z. 444ff); für Wilhelm August Wieland: Am 3. August 1803: „Dem Willhelm successive 11 Reichstaler 16 Groschen" (ebenda, Z. 261), am 8. November 1803: „Meinem Sohn Willhelm zu seiner Reise zu dem Grafen Anton Magni auf Eckersdorf in der Grafschaft Glatz 68 Reichstaler 12 Groschen" (ebenda, Z. 394ff); im Zusammenhang mit anderen Kindern:

Nr. 269

245

Am 23. Mai 1803: „Meinen Kindern zum Jahrmarkt, zusammen 19 Reichstaler 12 Groschen (ebenda, Z. 89f), am 3. Juni 1803: „An den Kaufmann Henninger Waaren-Conto zu Kleidungsstücken für Carl und Wilhelm 25 Reichstaler 17 Groschen" (ebenda, Z. 128ff), am 18. Oktober 1803: „meinen Kindern u Enkeln zum Jahrmarkt 22 Reichstaler % Groschen" (ebenda, Z. 374 f), am 24. Dezember 1803: „Dem Schneider Heusinger seinen Conto für alle meinen drey Söhnen Louis, Karl u Willhelm gemachten Kleidungsstücke im Jahr 1803 laut Conto 72 Reichstaler" (ebenda, Z. 438ff). 1 6 6 C a r l : Karl Friedrich Wieland. 1 7 4 S c h w a g e r : Gottlieb Friedrich Erler. 1 7 4 Eggloffsteinischen G u t s . . . : Vgl. zu 96. 1 7 8 C a r o l i n e S c h o r c h t : Juliana Karoline Amalie Schorcht. 1 7 8 L u i s e : Maria Louise Charlotte Wieland. 1 8 2 M u t t e r : Anna Dorothea Wieland. 1 9 1 C h a r l o t t e : Charlotte Wilhelmine Geßner. 1 9 8 franz ö s i s c h e n S p r a c h e u d e r M u s i k : Vgl. die kontinuierlichen Eintragungen für die Bezahlung des französischen Sprachlehrers Dumanoir und des Musikmeisters Johann Georg Reich sowie von Musikalien im Haushaltbuch (Anhang 1). 2 0 4 M a n n : Maria Louise Charlotte Schorcht heiratete 1814 Gustav Emminghaus. 2 0 7 J u l c h e n : Juliane Karoline Dorothea Stichling. 2 0 7 d e r r e i c h s t e : Karl Wilhelm Konstantin Stichling. 2 0 9 — 2 1 0 ich m i t d e i n e m R e i n h o l d b e k a n n t w u r d e : Karl Leonhard Reinhold traf am 1. Mai 1784 in Weimar ein. 2 1 0 Tag . . . zur Seinigen m a c h t e : Die Hochzeit fand am 16. Mai 1785 in Weimar statt. 2 1 3 B e w e i s sein e r v o r s o r g e n d e n L i e b e : Vgl. dazu Karl Leonhard Reinholds Bericht in Nr. 281 (Z. 33 ff). 2 2 7 E i n k o m m e n d e s . . . S o k r a t e s : Sokrates war mittellos; von anderen Geld entgegenzunehmen hinderte ihn sein Bestreben nach Unabhängigkeit. 2 2 9 Familie . . . : Sie bestand aus seiner Frau Xanthippe und drei Söhnen. 2 3 2 — 2 3 3 T o c h t e r . . . ä l t e s t e n S o h n : Karoline Friederike Dorothea und Johann Gottfried Heinrich Karl Reinhold. 2 3 8 B r i e f c h e n : Nr. [266] und Nr. [267]. 2 4 8 N a c h r i c h t v o n s e i n e m B e f i n d e n : Karl Leonhard Reinhold berichtete darüber in Nr. 281. 2 5 4 S c h e l l i n g i s c h e P h i l o s o p h i e . . . : Vgl. Karl Leonhard Reinholds Bemerkungen darüber in Nr. 281 (Z. 58 ff) sowie dort zu 70. 2 5 8 b e i d e n n e u e n A l l g e m e i n e n L i t t e r a t u r - Z e i t u n g e n : Die bisherige „Allgemeine Litteratur Zeitung" war mit ihrem Herausgeber Christian Gottfried Schütz aus Jena nach Halle übergesiedelt; in Jena war eine neue „Allgemeine Litteratur Zeitung" gegründet worden (vgl. auch Nr. 204 zu 248—249 und zu 250). 2 5 8 Quid tanto . . . : Horaz, De arte poetica 138. 2 5 9 H e r a u s g e b e r n : Christian Gottfried Schütz als Herausgeber der nach Halle übersiedelten „Allgemeinen Litteratur Zeitung" und Heinrich Karl Abraham Eichstädt als Herausgeber der in Jena neugegründeten „Allgemeinen Litteratur Zeitung". 2 6 0 S a g e . . . : Im Zusammenhang mit seinen Versuchen, den Niedergang der Universität Jena zu steuern, und der Gründung der „Jenaischen Allgemeinen Literatur-Zeitung" hielt sich Goethe 1803 oft in Jena auf. Diese Tätigkeit führte zu den verschiedensten Gerüchten, von denen eines hier festgehalten ist. 263 Dame: Anne Louise Germaine de Stael-Holstein. 2 6 5 E s s a i Sur les P a s s i o n s : Anne

246

Januar

1804

Louise Germaine de Staël-Holstein: De l'influence des passions sur le bonheur des indivi-

dus et des nations. Lausanne 1796.

265—266 sur l'influence de la Littérature:

Anne Louise Germaine de Staël-Holstein: De la littérature considérée dans les rapports avec les instructions sociales. Paris 1796. 2 6 6 D e l p h i n e : Vgl. Nr. 97 zu 14. 2 6 7 N e c k e r s : Jacques Necker, früherer französischer Finanzminister. 268 Wittwe eines . . . G e s a n d t e n : Der Baron Eric Magnus de Staël-Holstein war 1802 verstorben. 2 7 3 ZU i h r e m N a c h t h e i l g e s t i m m t : Vgl. Wielands Meinung über den Roman „Del-

phine" in Nr. 104.

295 — 296 anfangs künftigen Monats nach Berlin: Ma-

dame de Staël reiste am 1. März 1804 in Weimar ab und begab sich über Leipzig nach Berlin. 2 9 6 — 2 9 7 nach W e i m a r . . . z u r ü c k : Madame de Staël besuchte Weimar nochmals Ende April 1804, auf der Rückreise nach Paris, nach dem Tod ihres Vaters Jacques Necker. 3 0 6 P ä k c h e n . . . : Vgl. Nr. 204 (Z. 303 ff) und Nr. 243. 3 0 6 T a s c h e n b ü c h e r n : Das „Taschenbuch für 1804" mit Wielands Erzählung „Menander und Glycerion" (vgl. 72 zu 18), dessen Ubersendung Wieland bereits in Nr. 204 angekündigt hatte, sowie offenbar das „Taschenbuch auf das Jahr 1804", das Wielands Erzählungen „Freundschaft und Liebe auf der Probe" und „Die Liebe ohne Leidenschaft"

(vgl. Nr. 46 zu 20) enthielt.

308—309 Erzählungen u Dialogen deines Bru-

d e r s : Ludwig Friedrich August Wieland: „Erzählungen und Dialogen" (vgl. Nr. 100 zu 50).

270. Von der Weidmannseben Buchhandlung, Leipzig Leipzig, 18. Januar 1804 H h

Verbleib unbekannt SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/1, 5, 4 Abschrift von Karl Christian Hahn (vgl. Nr. 220: Zum Verfasser)

Adresse (über dem Text) : An Herrn Hofrath Wieland / in Weimar Textgrundlage: h E r l ä u t e r u n g e n : B: 264, 265;

A: 272

3 unter dem 9 ten u. 12 ten . . .: Mit Nr. 264 und Nr. 265. 4 Horazischen Satiren: Vgl. Nr. 154 zu 7 und Nr. 220 zu 4. 6 schnell besorgte Revision: Die Weidmannsche Buchhandlung hatte Wieland am 1. November 1803 (Nr. 220) von der Notwendigkeit einer neuen Ausgabe seiner Ubersetzung der Satiren des Horaz in Kenntnis gesetzt und um die Revision bis etwa zur Ostermesse 1804 (sie begann in Leipzig am 22. April 1804)

gebeten (vgl. Nr. 229). 7 Auflage von 1500 Exemplaren: Vgl. dazu Nr. 229 und Nr. 264. 10 Honorar . . .: Vgl. Nr. 224 (Z. 11 ff) sowie Nr. 229 (Z. 21 ff). 11 zu übersenden: Vgl. Nr. 229 zu 39. 12 Bescheinigung . . .: Wieland bestätigte den Eingang des Honorars mit Nr. 272. Um sie hatte Wieland in Nr. 264 (Z. 15ff) gebeten.

13 — 14 12 Frey-Exemplare: 1 6 — 1 7 b e r u h i g t s e y n . . .:

Nr. 269-272 Vgl. Wielands Bemerkungen dazu in Nr. 264 (Z. 8 ff).

247 19 — 2 0 Verse . . . numme-

r i e r e n : Vgl. Wielands Wunsch in Nr. 265.

271. An A. L. G. de Stael-Holstein Weimar, 19. Januar 1804 H

SNM Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 6901 Mit Korrekturen D Kloocke, 1978, S. 7 3 - 7 5 , Nr. XIII Textgrundlage: H V a r i an t e n

8 les ] erg

12 la ] notre->

E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

36 Votre ] votre >

A: —

2 O b e r o n . . . : Oberon. Ein romantisches Heldengedicht in zwölf Gesängen. In: Sämmtliche Werke (vgl. Nr. 11 zu 23), Band 22 und 23. Leipzig 1796. - Wieland muß diese Ausgabe geschickt haben, da in ihr zuerst der angegebene Titel auftaucht. — Zuerst erschienen unter dem Titel „Oberon. Ein Gedicht in 14 Gesängen" im TM 1780, 1, und als Einzeldruck in einem Abzug des Merkur-Satzes im gleichen Jahr in Weimar. — Die Umwandlung des Versgedichtes in zwölf Gesänge zuerst in dem Abdruck in den „Auserlesenen Gedichten. Neue verbesserte Auflage", Band 3 und 4, Leipzig 1785. 5 an d e n L e s e r : An den Leser. In: Sämmtliche Werke, Bd 22, Leipzig 1796, S. 1 —IV. — Die Vorrede zuerst in den „Auserlesenen Gedichten" Bd 3, Leipzig 1785. 8 e n les trad u i s a n t : Im zweiten Band ihres Buches „De l'Allemand" zitiert Frau de Stael einige Verse aus dem fünften Gesang des „Oberon" in freier Ubersetzung; eine vollständige Übersetzung führte sie nicht aus. 1 6 e n t r e la Stanze 8 4 et 1 0 3 : Die von Wieland bezeichnete Szene beginnt in der Stanze 85. 1 8 le c o m m e n c e m e n t . . .: Liebesszene zwischen Rezia und Hüon. 1 9 d e p u i s la Stanze 6 5 . . . . : Fortsetzung der Liebesgeschichte zwischen Rezia und Hüon. 2 0 portrait du vieux Solit a i r e : Achter Gesang, Stanze 4 ff, besonders Stanze 16 — 30.

272. An die Weidmannsche Buchhandlung, Leipzig Weimar, 23. Januar 1804 H

SNM Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 3344

Adresse: An / Die Weidmannische Buch- / handlung / in / Leipzig. — Siegel

(unter dem Text): An die Weidmannische Buchhandlung in Leipzig.

248

Januar

1804

Empfängervermerk: Herr Hofrath Wieland / Weimar 1804. 23./25. Janv., darunter (andere Hand): Quittung über 6 0 D u c a t e n D Schelle, 1975, S. 193, Nr. 8 Textgrundlage: H. — Es ist nicht auszuschließen, daß die Unterstreichung des Textes (Z. 3—7) von der Weidmannschen Buchhandlung erfolgte. E r l ä u t e r u n g e n : B: 270;

A: —

4 Sechzig Stück Ducaten: Vgl. Nr. 270 (Z. 10ff) sowie Nr. 229 zu 39. 5—6 Horazischen Satiren: Vgl. Nr. 154 zu 7 und Nr. 220 zu 4. 8 Correctheit des Abdrucks: Vgl. Nr. 264 (Z. 8ff) sowie Nr. 270 (Z. 15ff). 11 — 12 Ausgabe . . . m e i n e s L u c i a n s : Vgl. Nr. 154 zu 6. — Eine neue Ausgabe erschien zu Wielands Lebzeiten nicht mehr.

[273]. An A. Du Vau Weimar, vor 24. Januar 1804 Zum Text: Es ist anzunehmen, daß die Übersendung des „Taschenbuchs für 1804" von einem Brief begleitet war. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 274

274. Von A. Du Vau Leipzig, 24. Januar 1804 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 1 , 1 6 Mit Korrekturen Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: [273];

A: —

3 G e n u ß : Vgl. zu 15. 5 W e i s e : Christian Felix Weiße. 6 T o c h t e r : Name nicht ermittelt. 1 0 b e y l i e g e n d e s B l a t t : Nicht überliefert. Ob Wieland das Blatt mit einer entsprechenden Eintragung zurückschickte, ist nicht bekannt. — Du Vau fragte am 10. März 1804 bei Karl August Böttiger an: „Er (Wieland) hat meinen Brief doch nicht vergessen und den alten Weisse" (Starnes 3, 1987, S. 167). 1 5 G l y c e r i o n : Wielands Erzählung „Menander und Glycerion" (vgl. Nr. 72 ZU 18). 1 8 O b e r o n : Vgl.

Nr. 271 ZU 2. 19 Odyssee: Von Homer. 19—20 Menander: Vgl. zu 15. 26 Stunden . . . in Ihrem Umgang: Wieland war zuerst im April 1793 mit Du Vau zusammengetroffen, der ab 1795 längere Zeit in Weimar wohnte.

Dulci: Horaz, De arte poetica 343.

3 0 Utile

35—36 Geburtstag . . . Griesbach: Jo-

Nr. 272 - 275

249

hann J a k o b Griesbachs war am 4. J a n u a r 1804 59 Jahre alt g e w o r d e n . B e i n a m e des J u p i t e r als Regengeber. durch Leipzig fließend.

38

37

Pluvius:

P l e i s s e : N e b e n f l u ß der Weißen Elster,

3 9 F e r i e n . . . k o m m i c h : D u Vau besuchte offenbar im

S o m m e r oder Frühherbst 1804 Weimar (vgl. Du Vau an Karl August Böttiger, 26. N o v e m ber 1804: „Unser Weimar fand ich sehr verödet; nur noch einige Schatten von jenen T i m e s of old. W i e l a n d ist sehr alt, aber wie g u t ! " (Friedrich Michael: Auguste Duvau. Ein französischer Freund der Weimarer Gesellschaft. In: J a h r b u c h der S a m m l u n g Kippenberg 4, 1924, S. 216f)-

40

H e r d e r ' s T o d : J o h a n n Gottfried von Herder w a r am 18.

D e z e m b e r 1803 gestorben.

4 0 I d e e n : J o h a n n Gottfried H e r d e r : Ideen zur Philoso-

phie der Geschichte der Menschheit. T h . 1 - 4 . Riga 1 7 8 4 - 1 7 9 1 .

41

Werke:

Die

erste S a m m l u n g von Herders „Sämmtlichen Werken", hrsg. von Maria Karoline von Herder u . a . , erschien T ü b i n g e n 1805 — 1820 in 45 Bänden.

41

Sammlungen:

Bezug

nicht eindeutig; g e m e i n t sein könnten Schriften wie „Zerstreute Blätter. Erste [bis Fünfte] S a m m l u n g " . Gotha 1785 — 1793; „Briefe zu B e f ö r d e r u n g der Humanität. Förste [bis Zehnte] S a m m l u n g " . Riga 1793 — 1797; „Christliche Schriften. Erste [bis: Fünfte] S a m m l u n g " . Riga 1798, oder „Alte Volkslieder". Erster Theil. Altenburg 1774 (2. Theil damals nicht er-

schienen).

4 3 Frau von Stael . . . hier aufzuhalten: Nach Nr. 287 (Z. 3f und

Erl.) beabsichtigte M a d a m e de Stael, in Leipzig bei G e o r g J o a c h i m G ö s c h e n Wielands „Sämtliche W e r k e " zu kaufen. nicht beantwortet. 50

4 7 A n t w o r t : D e r Brief wurde von Wieland offenbar

5 0 H e r z o g i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach.

K r e i s e : G e m e i n t o f f e n b a r in erster Linie Louise Ernestine Christiane Juliane von

G ö c h h a u s e n , Henriette Albertine von Fritsch und Friedrich Hildebrandt von Einsiedel.

275. Von H. Geßner Zürich, 26. Januar 1804 H

S N M Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 2 7 5 1 4 O f f e n b a r Fragment (Schluß fehlt). — Mit Korrekturen T e x t g r u n d l a g e : H. — Z. 3 w u r d e m i t statt m i r gesetzt. Z u m T e x t : D e r Brief m u ß auch noch B e m e r k u n g e n über J o h a n n e s Tobler (vgl. Nr. 301, Z. 83 ff) sowie besonders die Bitte Geßners enthalten haben, Wieland solle seinen Versuch unterstützen, für seinen Verlag den D r u c k von J o h a n n Heinrich Voß' Wörterbuch zu erlangen (vgl. Nr. 293, Z. 6 - 9 sowie Nr. 301, Z. 2 5 - 3 2 ) ; möglicherweise hat Wieland das fehlende Schlußblatt des Briefes oder einen Teil davon am 11. März 1804 direkt an Voß geschickt. E r l ä u t e r u n g e n : B : 263; 4

Wiedervereinigung

A : 301 den

Seegen

e r t h e i l e n : J o h a n n Kaspar Zellweger hatte in

Nr. [254] vorgeschlagen, d a ß nach d e m Tod Anna G e ß n e r s Charlotte Wilhelmine G e ß n e r mit ihren drei K i n d e r n wieder nach Zürich ziehen und z u s a m m e n mir ihrem Mann und

250

Januar— Februar 1804

dem vierten Kind im Hause von Judith Geßner wohnen soll; Wieland hatte diesem Vorschlag in Nr. 263 zugestimmt. 7 U n t e r s t ü t z u n g : Vgl. Nr. 263 zu 35. 8 Lotte: Wielands Tochter Charlotte Wilhelmine Geßner. 9 meine K i n d e r : Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm Geßner. 1 7 die Sache in seine Hände ZU legen: Vgl. zu 4. 2 0 Tante: Anna Geßner, die am 7. Dezember 1803 verstorben war. 2 4 des G u t e n e r f r e u e n : Anna Geßner haftete mit ihrem Vermögen für die von Johann Jakob Zellweger übernommenen finanziellen Verpflichtungen (vgl. Nr. 232 sowie Beilage 3). 2 7 V e r k o m n i ß : Vertrag (vgl. Nr. 231 zu 7). - Vgl. Nr. 232, Bei2 8 E r b s c h a f t : Anna Geßner hinterließ, „ohne Liegen und dergleichen" lage 1. 27825,56 Gulden (vgl. Nr. 260, Z. 49 f). 3 6 — 3 7 3. G e s c h w i s t e r t e : Heinrich und Johann Konrad Geßner sowie deren Schwester Anna Dorothea Zellweger. — Die Form „Geschwisterte" nach Adelung (Band 2, 1796) im Oberdeutschen üblich. 38 Conrad: Johann Konrad Geßner, Heinrich Geßners Bruder, damals in England als Maler tätig. 4 0 In Zeit eines M o n a t s . . .: Charlotte Wilhelmine Geßner siedelte im Frühjahr 1804 von Burgdorf nach Zürich über (vgl. Nr. 260 zu 39). 4 1 erinnern w e r d e n : Von Wielands Besuch bei der Familie Geßner im Sommer 1796 her. 41 Mama: Judith Geßner. 4 5 E d u a r d : Das dritte Kind Heinrich Geßners, Eduard, war während des Aufenthaltes Charlotte Wilhelmine Geßners in Burgdorf von seiner Großmutter Judith Geßner in Zürich betreut worden. nach 5 2 folgt am unteren Rand der Seite der gestrichene Text: Soviel f ü r diesmal über meine Laage und Verhältniße. — Die Tilgung setzt voraus, daß der folgende Text (Z. 53 — 72) eingefügt wurde, ehe der Brief abgeschlossen wurde, und daß auf einem folgenden Blatt (oder auf dem Blatt mit der Beilage?) der Brief mit einem entsprechenden Text fortgesetzt und abgeschlossen wurde. 5 4 Separation v o n Orells: Die Familie Geßner war 1798 aus der Firma Orell, Geßner, Füßli & Co. ausgeschieden, die sich seitdem Orell, Füßli Sc Co. nannte. 5 6 — 5 7 L o b w a ß e r . . . S c h m o l k e n . . . Bunjan: Von Ambrosius Lobwasser, Benjamin Schmollte und John Bunyan sind in der damaligen Zeit bibliographisch keine Bücher nachzuweisen, die in Zürich erschienen. 6 6 mit C o t t a im Reinen: Vgl. die (nicht abgeschlossenen) Verträge mit Johann Friedrich Cotta Nr. 329 zu 9—10 und zu 25. 6 7 Beylage: Nicht überliefert.

[276]. An A. Fr. F. von Kot^ebue Weimar, nach 27. Januar 1804 Quelle: Mitteilungen aus Kotzebues Nachlaß. Von seinem Enkel Constantin von Kotzebue. In: Deutsche Rundschau 148, 1911, S. 87 Zur Datierung: Die Datierung bezieht sich auf den zu 3 genannten Aufsatz. Ubersandte Wieland etwas anderes, wäre als Datierung nur „Januar (?) 1804" anzusetzen.

Nr. 275 - 278 E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

251

A: —

3 e t w a s . . . : Wahrscheinlich den Artikel „Aus einem Brief aus Weimar", der im „Freym ü t h i g e n " v o m 27. J a n u a r 1804 erschien.

277. An K. A. Böttiger Weimar, 30. Januar

1804

H S L B Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 5 Textgrundlage: H Zur D a t i e r u n g : Die in H fehlende Jahreszahl wird durch Wielands Ubersiedlung von Oßmannstedt nach Weimar, die Mitte Mai 1803 abgeschlossen war, durch Böttigers Übersiedlung nach Dresden, die A n f a n g Mai 1804 erfolgte, sowie durch die Arbeit an „Krates und Hipparchia" im Frühjahr 1804 bestimmt; möglich ist für die Niederschrift des Briefes deshalb nur der 30. J a n u a r 1804. E r l ä u t e r u n g e n : B : —; 3 beym

Ausziehen

A: —

aus O ß m a n n s t ä t t :

D e r U m z u g Wielands von

nach Weimar w a r im Mai 1803 abgeschlossen.

3 —4 Cahier von

Oßmannstedt Adversariis:

Das Heft „ A d v e r s a r i a " ist im W M Biberach überliefert; es enthält auf Blatt 10 Rückseite die Liste mit den „Athen. M o n a t e n " , die jeweilige Anzahl der Tage sowie die „Ubereinst, mit 5—6

den

Römischen.

/ Ungefähr".

Dieser

Text

ist

abgedruckt

AA 1 20,

S. A 7 2 f .

N a h m e n d e r . . . G r i e c h i s c h e n M o n a t e : Wieland benötigte sie für die Arbeit

an der Brief-Erzählung „Krates und Hipparchia", die mit d e m Untertitel „ein Seitenstück zu M e n a n d e r und Glycerion von C. M. Wieland. Z u m N e u j a h r s - G e s c h e n k auf 1805", Tübingen [1804] erschien.

7 Buche

Heft „Adversaria" nicht angegeben.

i c h sie a b g e s c h r i e b e n : Nicht ermittelt; im 11

G a m e l i o n : Wieland erläutert in „Krates

und Hipparchia" (vgl. zu 5—6): „ G a m e l i o n

hieß zu Athen der Monat, dessen größter

Theil in unsern J e n n e r fiel, und seinen N a h m e n von den Hochzeiten ( G a m e l i e n )

hatte,

die in diesem W i n t e r m o n a t am häufigsten zu seyn p f l e g t e n " (Erstdruck, S. 31).

278.

Von A. L. G. de Stael-Holstein Weimar, Januar oder Februar

H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/111, 7, 18

Adresse: a Monsieur de Villand. — Siegelspuren D1 D2 D3

Haussonville, 1914, S. 345 Götze, 1928, S. 78 Götze, 1930, 157, S. 65, Nr. VII (Teilabdruck)

1804

252

Februar 1804

D 4 Götze, 1968, H. 3, S. 215, Nr. X X X Textgrundlage: H Zur D a t i e r u n g : Frau de Staël befaßte sich in der zweiten Hälfte ihres Weimar-Aufenthaltes mit der Philosophie Friedrich Wilhelm Schellings (vgl. D 4 ), n a c h d e m sie die Kolleghefte Henry Crabb Robinsons zur V e r f ü g u n g hatte. Da sich Wieland mit Robinson am 28. Januar 1804 bei Frau de Staël aufhielt (vgl. Starnes 3, 1987, S. 163), ist eine Datierung auf J a n u a r oder Februar 1804 wahrscheinlich. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

2 demain matin: Datum nicht zu ermitteln.

3 la philosophie de Shelling: Vgl.

auch Wielands Anfrage über die B e d e u t u n g der Philosophie Friedrich Wilhelm Schellings bei Karl Leonhard Reinhold (Nr. 269, Z. 2 5 3 f f ) und dessen Antwort (Nr. 281, Z. 5 8 f f ) .

279. Von S. K. S. Reinhold Kiel, 8. Februar 1804 H

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/111, 5, 2 Mit Korrekturen. — Z. 94 ( g e d e n c k e n ) geschrieben D Seuffert, 1887, S. 284 (Teilabdruck) Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B : 269;

2 Brief: Nr. 269.

-

— 95 auf den linken Rand von B 1 4 Rs

(vgl. 281)

5 so lange nicht selbst geschrieben zu haben: Wann

Sophie Katharina Susanne Reinhold zuletzt an Wieland schrieb, ist unbekannt; der vorlieg e n d e Brief ist der erste von ihr überlieferte. Zuletzt waren zu erschließen: Brief von Anfang hold.

Dezember

1794

( B W 12.1,

Nr. 362).

9

Mann:

Karl

Leonhard

Rein-

1 1 — 1 2 K i n d e r . . . B r i e f c h e n : Nr. [266] von J o h a n n Gottfried Heinrich

Karl Reinhold und Nr. [267] von Karoline Friederike D o r o t h e a Reinhold. R a t h . . . : Nr. 269 (Z. 2 4 0 f f ) .

13

Ihren

1 5 K i n d e r : Karoline Friederike Dorothea, J o h a n n

Gottfried Heinrich Karl, Gottlieb Ernst Christian J a n u s und Friedrich Martin Wenzel Reinhold.

1 5 m e i n e j ü n g e r n G e s c h w i s t e r : G e m e i n t sind alle Schwestern und

B r ü d e r von Sophie Katharina Susanne Reinhold geb. Wieland.

16-17

Karl

. . .

J u r a ZU s t u d i e r e n : J o h a n n Gottfried Heinrich Karl Reinhold studierte später J u r a und w u r d e nach seinem Studium Syndicus an der Universität Kiel.

2 8 A u f e n t h a l t bei

. . . R u d o l f ! : Karoline Friederike D o r o t h e a Reinhold hatte sich zwischen 1794 und 1802 im

Erziehungsinstitut

von

Karoline

Rudolphi

in

3 2 E r n s t : Gottlieb Ernst Christian J a n u s Reinhold.

Hamm

bei

Hamburg

aufgehalten.

3 4 P h i l i p p : D e r B r u d e r Phi-

lipp Siegmund Albrecht Wieland, 1794 mit vierzehn J a h r e n verstorben.

36

theolo-

Nr. 278-280

253

g i e S t u d i e r e n : Gottlieb Ernst Christian Janus Reinhold studierte später Philosophie. 3 7 F r i t z : Friedrich Martin Wenzel Reinhold. Juliane Karoline Dorothea Stichling.

3 7 J u l i e n S t i c h l i n g : Die Schwester

3 9 m e c h a n i s c h e n A r b e i t e n : Friedrich Mar-

tin Wenzel Reinhold trat später in das dänische Militär ein.

4 9 — 5 0 im Umschlag:

Adelung (4, 1801, Sp. 814) führt an: „So fern umschlagen e h e d e m für umsetzen, Waaren vertauschen, üblich war, ist der Umschlag noch im Niederdeutschen nicht allein der Umsatz der Waaren und des Geldes, sondern auch ein jeder Handel. [. . .] Daher wird in einigen Niederdeutschen Städten ein großer Jahrmarkt, eine Messe, w o Waaren gegen Waaren umgesetzt werden, noch jetzt der Umschlag genannt [. . .]. Der Kieler Umschlag." Er fand vom Dreikönigstag, also d e m 6. Januar, an statt. — Hier ist die Zeit dieser Messe gemeint, in der in Kiel auch fast alle Zahlungen geleistet wurden. s e l l s c h a f t : Nicht ermittelt.

50 Schauspielerge-

5 3 — 5 4 3 ä l t e s t e n : Karoline Friederike

Dorothea,

J o h a n n Gottfried Heinrich Karl und Gottlieb Ernst Christian Janus Reinhold. deriten:

Die Abderiden.

Eine sehr wahrscheinliche

Geschichte.

54 Ab-

In: T M

1774

und

1778—1780. — Geschichte der Abderiden. Neu umgearbeitete und vermehrte Ausgabe. Leipzig 1781. -

Sämmtliche Werke (vgl. Nr. 11 zu 23), Band 19 und 20. Leipzig 1796.

55 Haus: Vgl. Nr. 123 zu 21. 56 diesen Umschlag: Vgl. zu 49-50. 56 bis auf zwey tausend thaler: Vgl. auch Nr. 281 (Z. 27ff). 59 K a u f m a n n : Nicht ermittelt. 62 Familiennachrichten: In Nr. 269. 63 Charlotte: Charlotte Wilhelmine ner.

Geßner;

vgl.

Nr. 269

(Z. 69 ff).

66

Geßner:

Heinrich

Geß-

6 9 L u d w i g s B u c h : Ludwig Friedrich August W i e l a n d : Erzählungen und Dia-

logen (vgl. Nr. 100 ZU 50). - Vgl. Nr. 269 (Z. 136ff).

76 Wilhelms . . . Anstel-

l u n g : Wilhelm August Wieland war Anfang N o v e m b e r 1803 nach Eckersdorf abgereist, um eine Stelle bei d e m Grafen Anton Alexander von Magnis anzutreten (vgl. Nr. 269, Z. 1 5 3 f f ) . kannt.

78 —79

bericht

zu

geben:

Entsprechende

Briefe sind

7 9 K a r l : Karl Friedrich Wieiand (vgl. Nr. 269, Z. 1 6 5 f f ) .

in d e r S p r a c h e : Vgl. Nr. 269 (Z. 1 7 0 f f ) .

nicht

80

be-

Fehlers

8 2 E r l e r s : Amalia Augusta und Gott-

lieb Friedrich Erler; vgl. Nr. 269 (Z. 9 3 f f und Z. 131 ff). line Amalia Schorcht (vgl. Nr. 269, Z. 1 7 8 f f ) .

8 6 S c h o r c h t : Maria Karo-

8 7 J u l i e . . . : Juliane Karoline Doro-

thea Stichling, damals 21 Jahre alt; vgl. Nr. 269, Z. 2 0 7 f f ) . Louise Charlotte Wieland; vgl. Nr. 269, Z. 1 8 6 f f ) .

91

89 Louisens:

Maria

b e y d e n A l m a n a c h s : „Ta-

schenbuch für 1804" und „Taschenbuch auf das Jahr 1 8 0 4 " (vgl. Nr. 269 zu 306).

280. An A. L. G. de Stael-Holstein Weimar, 13. Februar 1804 H D1 D2

D3:

Verbleib unbekannt. Nach Eigenhändig mit Unterschrift, 2 S. Quart, mit Adresse Kraus, 1926 (deutsche Teilübersetzung) Pange, 1929, S. 4 8 - 4 9

254

Februar 1804

D3 D4

Götze, 1930, S. 64, Nr. IV Firma Gunnar Kaldewey, Katalog 34: Hêhres Sc Triviales oder Aus den Leihbibliotheken der Goethezeit. Achter Theil. Hamburg 1977, Nr. 8 (deutsche Teilübersetzung) D 5 Firma J. Leineweber, Auktionskatalog 14, Marburg 1985, Nr. 167 (Teilabdruck) Textgrundlage: D 3 E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A: 282 (?)

4 m e r e n d r e m a l a d e : Karl August Böttiger berichtete darüber: „Wieland sah sich durch einige kleine Diätsfehler, die er bei Gastmälern, die der Stael gegeben wurden, etwa verschuldet hatte, genöthigt, auf einige Tage sich Stubenarrest aufzulegen. Es kam in einer Nacht eine ziemliche Magenkatastrophe über ihn, die er komisch genug mit einem Züricher B l a s t verglich. Denn so nennt man in Zürich eine plötzlich bei sonst heiterem Wetter auf den See hereinbrechende Windsbraut mit Platzregen und Ungewitter, nach welchen es bald wieder so schön und lieblich ist, als wäre man auf Armidens Zauberinseln. Vielleicht trug auch der Wunsch dazu bei, seinen Grates und Hipparchia als Gegenstück zu Menander u. Glycerion zu vollenden. Ueberhaupt aber fand sich der gute Wieland doch etwas zu sehr angespannt und ergriffen von dieser alles in ihre mehr als kartesianischen Wirbel mit sich fortreisenden Kraft- und Geisten-Frau, diesen G o l d m u n d , wie er sie öfter zu nennen pflegte oder dieser liebenswürdigsten aller Hexen, wie er sie wohl auch zu betiteln wußte" (SLB Dresden, Ms. Dresd, h 37, Verm. (4"), IX, Nr. 2, Bl. 10). 4 vers la fin de v o t r e s é j o u r . . .: Frau von Staël reiste am 1. März 1804 aus Weimar ab. 6 H u s k e : Der Arzt Wilhelm Ernst Christian Huschke. 1 5 p r o m e s s e . . .: Nicht bekannt. 1 8 t o u s les A p o t h è q u e s . . .: Die 1506 zuerst erwähnte Hof- und Stadtapotheke am Markt in Weimar sowie die 1801 gegründete Löwen-Apotheke am damaligen Schweinsmarkt (heute Goetheplatz). 2 1 t o n n e a u de D i o g è n e : Der Kyniker Diogenes von Sinope soll in einer Tonne gewohnt haben. 2 5 D o n j o n de V i n c e n n e s : Festung südöstlich von Paris, im 14. Jahrhundert als Notsitz der königlichen Familie erbaut, mit dem Donjon, einem Wohnturm.

281. Von K. L. Reinhold Kiel, 13. Februar 1804 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 5, 1 Mit Korrekturen D Seuffert, 1887, S. 2 8 4 - 2 8 5 (Teilabdruck und Regest) Textgrundlage: H. — Z. 16 wurde SO // statt SO // SO gesetzt. E r l ä u t e r u n g e n : B: — (vgl. 269);

A: —

3 S c h r e i b e n an S o p h i e e n : Wielands Brief an seine Tochter Sophie Katharina Susanna Reinhold vom 15./16. Januar 1804 (Nr. 269). 4 — 5 vorjährigen Erfahrungen:

Nr.

255

280-281

Vgl. Nr. [268] und Nr. 269 (Z. 37ff). 1 1 S t r a n g u r i e : Schmerzhafter Drang zum Harnlassen, besonders bei akuten Blasenentzündungen. 1 8 B a d e r e i s e : Reinhold unternahm erst im Jahre 1805 eine Badereise nach Driburg bei Paderborn (vgl. Nr. 494 sowie Nr. 497). 2 9 H ä u s c h e n : Den Kauf eines Hauses in Kiel erwähnte Reinhold in Nr. 123 (Z. 19ff). 3 4 S o p h i e n a c h m e i n e n T o d . . . : Vgl. dazu Wielands Bemerkungen in Nr. 269 (Z. 205). 3 4 w i t t w e n C a s s e . . . : Anstalt zur Unterstützung von Witwen. Sie wurden etwa durch Vermächtnisse und Schenkungen finanziert, häufiger aber durch (einmalige bzw. jährliche) Einzahlungen der Ehemänner während ihrer Lebzeiten. Die Witwen erhielten anteilige Zahlungen aus den eingenommenen Zinsen. 3 5 — 3 6 h a l b e C o n t r i b u t i o n s f r e y h e i t : Offenbar identisch mit Hausfreiheit (Z. 39). 4 0 S ö h n e : Johann Gottfried Heinrich Karl, Gottlieb Ernst Christian Janus und Friedrich Martin Wenzel. 4 2 I n d i g n a a t r e c h t . . . : Indigenat ist das durch Geburt erlangte oder verliehene Recht, Mitglied eines Staates zu sein und an allen Rechten und Pflichten dieses Staates teilzunehmen. 4 4 K a r l : Johann Gottfried Heinrich Karl Reinhold. 4 6 — 4 8 E m s t . . . G e i s t l i c h e r : Gottlieb Ernst Christian Janus Reinhold studierte später Philosophie. 4 8 — 4 9 p o l i t i s c h e s A m t : Johann Gottfried Heinrich Karl Reinhold studierte später Jura und wurde Syndikus an der Universität Kiel. 5 1 j ü n g s t e : Friedrich Martin Wenzel Reinhold. 5 3 — 5 4 Carlina . . . E r z i e h e r i n : Karoline Friederike Dorothea Reinhold war bis zu ihrer Heirat mit August Wilhelm Neuber im Jahre 1812 Erzieherin. 5 8 — 5 9 w a s ich v o n d e r . . . s c h e l -

lingschen

Philosophie

halte: Vgl. Nr. 269 (Z. 253ff).

59

Afterphiloso-

p h i e e n : Gemeint ist hier jede Philosophie nach Immanuel Kant. 7 0 Recension . . . : Friedrich Koppen: Schelling's Lehre, oder das Ganze der Philosophie des absoluten Nichts, nebst 3 Briefen verwandten Inhalts von F. H. Jacobi. Hamburg 1803. Reinholds Rezension erschien in: Jenaische Allgemeine Litteratur-Zeitung von 1804, Nr. 94 und 95 vom 19. und 20. April 1804, Sp. 1 2 1 - 1 2 8 und Sp. 1 2 9 - 1 3 6 (mit falscher Spaltenzahl 230 statt 130), gez. „Dr.". — Wieland hat sich, offenbar zur Selbstverständigung, eine Abschrift aus den Seiten 129 und 130 hergestellt (Titel: Adversaria / — / 1803.), in der er für ihn Interessantes durch Unterstreichung hervorhob (hier: Sperrdruck für einfache Unterstreichung, Halbfettdruck für mehrfache Unterstreichung) und eigene Bemerkungen hinzufügte (hier: andere Schriftart). Der Text lautet: Jenaische UWeratur Zeitung von 1804. No. 95, S. 229. und 230. (rede:

129 und 130)

„Die reine Logik hat keine andere als bloß f o r m a l e Kenntniß aufzuweisen und kann daher eben so wenig ein reales als absolutes Erkennen begründen. Gleichwohl 5 stellt sie die b l o ß e I d e n t i t ä t , als die b l o ß e , in der Eigenschaft einer unläugbaren Form des Denkens auf. Da sich nun mit dieser b l o ß e n I d e n t i t ä t und dem b l o ß e n D e n k e n in der Philosophie nichts anfangen läßt, so muss der Philosoph a u s beiden h e r a u s , und ü b e r beides h i n a u s gehen. — Quaestio Wie macht er das? Rssponsio Zu diesem Behuf hat er nur von der b l o ß e n I d e n t i t s e t wegzusehen, (wohin?) von 10 der l e i d i g e n B l ö ß e (ja wohl leidigen!) d e r s e l b e n zu abstrahieren (wie ist das möglich? was

256

Februar 1804

kann von der b l o ß e n I d e n t i t ä t noch weggenommen oder abgestreift werden, ohne sie gänzlich zu vernichten?)

hierauf auf die n i c h t b l o ß e Identitaet h i n z u s e h e n , und dieselbe, a l s s o l c h e , im B e w u ß t s e y n f e s t z u h a l t e n (wie kann er das? wo kommt die nicht blosse Identität her? was ist sie? Um auf sie hinzusehen, sie festzuhalten, muß sie d a s e y n ; woher erkennt aber der Philosoph ihr Daseyn? Offenbar setzt er es gratis voraus, das isf er schiebt die Idee der R e a l i t ä t in d i e b l o ß e I d e n t i t ä t hinein, und hat nun // 15

freilich gut hinsehen und festhalten) „und er befindet sich nun i m A n s c h a u e n

derjeni-

g e n I d e n t i t a e t welche, als die n i c h t b l o s s e Identität, auch die N i c h t - i d e n t i t x t mit der ihr g e g e n ü b e r s t e h e n d e n I d e n t i t ä t , enthält; er ist im B e s i t z derjenigen Einheit, in welcher die E i n h e i t und der G e g e n s a t z Eins sind (?) und worüber Schelling in seinem Bruno (S. 39. und ferner) a m f a ß l i c h s t e n sich verneh- 20 men läßt; Er hat die A n s c h a u u n g der absoluten Identitaet des Subjectiven und Objectiven e r r u n g e n " (das sehe Ich keineswegs; er hat nichts errungen als 1) eine gratis angenommene nicht blosse Identitaet; 2) das Anschauen, daß die nicht blosse Identitaet nicht die blosse Identitaet ist) „ D i e s e I d e n t i t ä t b e w e i -

set e b e n d a d u r c h ihre Unwandelbarkeit, U n v e r t i l g b a r k e i t , A b s o l u t h e i t , daß sie sich, in s i c h und d u r c h s i c h s e l b s t , ohne aufzuhören Identitaet zu seyn, e n t - 25 zweyt

(abermahls gratis angenommen) und darum als die Identitaet des D e n k e n s

und A n -

s c h a u e n s , des I d e a l e n und R e a l e n , Ja! des U n e n d l i c h e n und E n d l i c h e n , Gottes und der Natur, in d e m B e - / / w u ß t s e i n des ä c h t e n P h i l o s o p h e n (vermuthlich durch eine besondere Gnade Gottes, denn natürlich geht es bey dieser Operation nicht zu)

welcher jene Anschauung f e s t z u h a l t e n und v e r m i t t e l s t s a m m t e Erkennen und Seyn zu c o n s t r u i e r e n vermag."

hervortritt,

derselben

das g e - 30

Ich denke Jedem der dies liest, müssen folgende Fragen einfallen: 1) was ist b l o ß e I d e n t i t ä t ? 2) was ist n i c h t b l o ß e Identität? 3) wenn der ächte Philosoph sich bis zum Anschauen der b l o ß e n Identität, als der a b s t r a c t e s t e n aller 35 Ideen, erhoben hat, wie kommt er dazu ü b e r s i e h i n a u s s e h e n zu können? W o h e r w e i ß er die reelle Existenz der n i c h t b l o ß e n Identität? Ist nicht klar, daß er, indem er über die b l o ß e hinwegsehen will, das Daseyn einer n i c h t bloßen gratis v o r a u s s e t z e n muß? Oder kann die n i c h t b l o ß e Identität etwas anders seyn, als die I d e n t i t ä t s e l b s t ? Diese aber ist entweder ein bloßes abstractum, eine bloße Idee oder, das A, welches = A ist, ist Etwas // Wirkliches, Reelles, für Sich oder an sich Bestehendes; ist sie eine bloß abstracte Idee, so läßt sich 40 auch nichts in ihr erkennen als die b l o ß e I d e n t i t ä t ; ist sie aber ein Wirkliches, ein Ding an Sich, wie kommt der ächte Philosoph, durch b l o ß e s Hinwegsehen über die bloße I d e n t i t ä t zum A n s c h a u e n desselben, wenn ihm das Daseyn desselben nicht schon voraus bekannt war? ( S W K / G S A , S i g n a t u r : 9 3 / 1 , 1, 5).

Varianten: 6 auf. ] erg 38 Oder kann die ] Die > Oder Die > Oder kann Die (unvollständige Korrektur) 39 oder, ] oder > die > Wann Wieland sich mit diesem Text auseinandersetzte, ist nicht eindeutig zu bestimmen. Reinhold hatte die Rezension offenbar Mitte Februar 1804 an Heinrich Karl Abraham Eichstädt geschickt (worauf er sich im vorliegenden Brief bezieht). Dieser schrieb am 22. Februar 1804 an Johann Wolfgang von Goethe: „Sein Brief [. . .] bietet Veranlassung ihm über seine erste Recension (vgl. yu 78—79) einige Bedenklichkeiten vorzulegen", worauf Goethe antwortet: „Meine Bedenklichkeiten wegen der ältern Recension habe ich auf ein Blättchen notirt; vielleicht geben Sie der Sache noch irgend eine andere Wendung. / Mir scheint auch hier die ganze Sache darauf zu beruhen, daß die N a h e g e s i n n t e n , die unter sich nicht einig sind, alsdann sogleich zusammentreten, wenn es gegen einen dritten Entferntergesinnten losgeht" (WA IV 17, S. 73). Nachdem Eichstädt offenbar erneut mit Reinhold darüber korrespondiert hatte, schrieb er am 21. März 1804 an Goethe: „Ant-

Nr. 281

257

wortschreiben von Reinhold nebst Recension, die ich nochmals beylege. Vielleicht treffen Sie Selbst einige Ä n d e r u n g e n im A u s d r u c k oder bezeichnen wenigstens die Ihnen anstößigen Stellen. Seite 14 und 19 habe ich einiges zu tilgen gewagt. D a auch Jacobi, der jetzo in H a m b u r g ist, u m diese Recension g e m a h n t hat, so wird sie k a u m länger vorbehalten werden können", w o r a u f Goethe a n t w o r t e t e : „Lassen Ew. Wohlgeb. die Recension nur drukken. / Die M i l d e r u n g e n sind glücklich; an einer Stelle, Seite 14, habe ich einen Vorschlag aufgeheftet. / Den interessanten Brief behalte ich hier, um ihn mit der Recension, w e n n sie gedruckt ist, zu vergleichen" (ebenda, S. 99 f). — D a sich Wieland auf die Druckseiten bezieht (mit d e m D r u c k f e h l e r in der Paginierung), kann sein Text erst später entstanden sein (da in den Briefen Eichstädts und G o e t h e s noch die Seitenzahlen des Manuskriptes genannt werden, der Text also noch nicht gesetzt war). Allerdings lautet der A n f a n g der von Wieland zitierten Stelle anders als im D r u c k , so daß ihm für seine Abschrift offenbar ein Korrekturabzug der Sp. 129 ff vorlag, der danach (von Eichstädt oder von Goethe?) noch einmal verändert w u r d e ; daraus könnte sich ergeben, d a ß sich Wieland etwa Mitte April 1804 (oder bald danach) mit d e m Text beschäftigte. — Die g e d r u c k t e Rezension (Z. 3 - 1 0 ) lautet auf S. 129: Bekanntlich hat diese Logik keine andere als bloß formale F^rkenntniß, ein bloß formales Princip, eine bloß formale Wahrheit a u f z u w e i s e n ; und kann daher e b e n s o wenig ein reales, oder absolutes Erkennen b e g r ü n d e n , als dasselbe selbst seyn. Gleichwohl stellt sie wenigstens die F o r m des Denkens, als solchen auf; und obwohl sie 5 nicht völlig darüber einig ist: ob der Satz der Identität oder der Satz des Widerspruchs, das Erste von jener Form ausdrückt; so stellt sie doch die bloße Identität, als die bloße, in der Eigenschaft einer unläugbaren Form des Denkens auf. D a sich nun mit dieser bloßen Identität, und d e m bloßen D e n k e n in der Philosophie nichts anfangen läßt: so m u ß der Philosoph aus beiden heraus, und über beide hinaus gehen. Zu in diesem B e h u f e hat er nur von der bloßen Identität, als der bloßen w e g z u s e h e n , von der leidigen Blöße derselben zu abstrahieren; [. . .] 74 Eichstadt: Heinrich Karl Abraham Eichstädt w a r Herausgeber der neuen Jenaischen „Allgemeinen Litteratur Zeitung", die wesentlich auf J o h a n n W o l f g a n g von Goethes Betreiben entstanden war. 75—76 Redaktion der nun nach Halle abgegangenen: Die bisherige „Allgemeine Litteratur Z e i t u n g " w u r d e in Halle weiterhin von Christian Gottfried Schütz herausgegeben. 76 Mitarbeiter: Reinhold hatte zahlreiche Rezensionen für die alte „Allgemeine Litteratur Z e i t u n g " verfaßt. 7 8 — 7 9 ü b e r die Krugschen Philosopheme: Die Rezension Reinholds in der Jenaischen Allgemeinen Litteratur Zeitung (Nr. 5 und 6 v o m 6. und 7. J a n u a r 1804, Sp. 33—40 und Sp. 41—46, gez. „Dr.") beschäftigte sich mit folgenden beiden B ü c h e r n von Wilhelm Traugott K r u g : „ U e b e r die verschiedenen M e t h o d e n des Philosophirens, und die verschiedenen S y s t e m e der Philosophie in Rücksicht ihrer allgemeinen Gültigkeit. Eine Beylage z u m O r g a n o n " , M e i ß e n 1802, und „ F u n d a m e n t a l p h i l o s o p h i e " , Züllichau 1803. 79 — 80 Schulz . . . Logik: Gottlob Ernst Schulze: G r u n d s ä t z e der allgemeinen Logik. Helmstedt 1802. — Reinholds Rezension erschien in: Jenaische Litteratur Zeitung, Nr. 140 und Nr. 141 v o m 12. und 13. Juni 1804, Sp. 4 8 9 - 4 9 3 und Sp. 4 9 7 - 5 0 0 , gez. „Dr.". 80—81 über 17 \X'ieland BW 16.2

258

Februar 1804

F i c h t e s V e r s u c h . . .: Johann Gottlieb Fichte: Sonnenklarer Bericht an das größere Publikum über das eigentliche Wesen der Philosophie. Ein Versuch die Leser zum Verstehen zu zwingen. Berlin 1801. — Reinholds Rezension erschien in: Jenaische Litteratur Zeitung Nr. 279 und 280 vom 21. und 22. November 1804, Sp. 3 5 3 - 3 6 0 und

Sp. 361-366, gez. „PB.".

81—82 über Jean Pauls Clavis Fichtiana: Jean

Paul: Clavis Fichtiana, seu Leibgeberiana. Erfurt 1800. — Eine Rezension dieses Buches erschien nicht in der Jenaischen Litteratur-Zeitung. 8 3 Frau v o n Staal: Vgl. Nr. 269 (Z. 262ff). 8 3 J a c o b i : Friedrich Heinrich Jacobi. 84 Brinkman:

Karl Gustav von Brinkmann.

85—86 Verfasser des . . . Artikels . . .: In der

„Allgemeinen Zeitung", Ulm, Nr. 31 vom 31. Januar 1804 erschien unter „Deutschland" folgender ungezeichneter Aufsatz, dessen Verfasser nicht bekannt ist: „Die Römer zeichneten es einst in ihre Jahrbücher, wenn der patriotische Cato den Dichter Ennius aus Calabrien in ihre Herrscherstadt einführte, und sezten diese geistige Errungenschaft sogar einem Triumph gleich. Warum sollte, ohne übrigens an eine Vergleichung zu denken, die hier eben so anmaaßend als unschiklich wäre, die schon in mehrern öffentlichen Blättern angekündigte Erscheinung einer der geistreichsten und ausgezeichnetesten Frauen des Auslandes, von uns nicht auch einige Aufmerksamkeit verdienen? Bekanntlich ist die F r a u v o n S t a e l seit einigen Monaten auf einer Reise durchs nördliche Deutschland begriffen, wobei sie weit mehr die Erziehung ihrer liebenswürdigen, sie zum Theil begleitenden, Kinder, und die Erweiterung ihrer eigenen Kenntnisse im Kreise geistiger und vielseitig gebildeter Menschen, als den Besuch der Prunkversammlungen und der geräuschvollen Wintervergnügungen zu ihrem Augenmerk genommen zu haben scheint. Sie kam gegen das Ende des verflossenen Jahrs über Frankfurt am Main, wo sich bald alles, was sich bei Reichthümern und Lebensgenuß, Empfänglichkeit fürs Geistigere, erhalten hatte, enger an sie anschloß, durch Eisenach und Gotha nach Weimar, wo sie sich noch jezt wohl zu gefallen scheint. Zwar ihren spätem gehaltreichen Schriften, ü b e r d e n E i n f l u ß d e r L e i d e n s c h a f t e n und ü b e r d i e L i t e r a t u r , hatte auch Deutschland seine Hochachtung nicht versagt, und ihrer D e l p h i n e huldigten selbst die besten Köpfe, wenn auch nicht ganz unbedingt und ohne einige fromme Wünsche. Allein die seltene Frau hatte nun einmal seit ihrer Verheirathung mit der Politik das Glük oder Unglük gehabt, zu dem, was der Britte P u b l i c C h a r a c t e r s nennt, zu gehören. Die alles behorchende und ausplaudernde Schwäzerin mit den fünfzig Ohren und hundert Zungen war also auch bei dieser Reise ungemein geschäftig, war ihr keuchend vorangelaufen, und hatte die abgeschmaktesten Vermuthungen und Sagen selbst einigen Wortführern in unsrer Lesewelt ins Ohr geflüstert. Bald sollte ihr der Aufenthalt in Paris förmlich untersagt worden seyn, bald ahndete man geheime politische Verbindungen ausser Frankreich, und wo dis Ammengeschwäz zu sehr in seiner Blöse da stand, da mußte wenigstens eine unwiderstehliche Geistescoquetterie die lezte Triebfeder dieser Reise seyn. Die natürlichste Ursache unter allen, einmal im freien Elemente einer noch nicht durch Alter und Ueberverfeinerung erschöpften Nation sich zu bewegen, wollte niemanden einleuchten. Ihre Erscheinung hat überall, wo sie bis

Nr. 281

259

jezt unter unbefangene Menschen eintrat, alle Vorurtheile vernichtet, und alle Herzen ihr zugewandt. Die Phantome schwinden vor ihrem Zauberstab. Dieser ist ungeschminkte offene Natürlichkeit mit dem gründlichsten Vielwissen, so weit dis nicht auf Unkosten der zartem Weiblichkeit erkauft wird, und dem reinsten Interesse an der Menschheit im Ganzen und Einzelnen auf eine in der That seltene Art gepaart: sie will nie scheinen, was sie nicht ist, und sie ist alles, was eine Frau seyn kan, die alle edlern Früchte am Baume der Erkenntniß kostete, ohne sich selbst zu verlieren, und das heilige Feuer in sich, Glauben an Tugend und gute Menschen, zu erstiken. Mit einer liebenswürdigen, oft sorglosen Hingebung, die sie selbst an ihrer D e l p h i n e so treffend zu schildern wußte, erhebt sie sich gern über die kleinen Herz- und Kopf-zusammenschrumpfenden Konvenienzen, die in gewissen Cirkeln das Höchste heissen, und ist um so höflicher, je weniger sie höfisch ist. Sie ist Tochter, Mutter, Freundin mit der zartesten Weiblichkeit, aber sie wagt es, ihr Urtheil selbst gegen die selbstständigsten Männer zu erheben, und überhaupt m ü n d i g zu seyn. Die Kunst, eine geistige Hebamme fremder Ideen zu werden, und was in den sie umgebenden Personen oft tief verschlossen und verdunkelt da liegt, mit einer eigenen Divinationsgabe herauszufühlen, besizt sie in einem seltenen Grade, und so fühlen sich selbst verschlossene und über die Einkleidung ihrer Ideen verlegene Menschen geistreicher in ihrer Gesellschaft. So ist ihre Unterhaltung bei aller Ueberlegenheit, die ihr eine unvergleichliche Mutter durch ihre musterhafte Erziehung, eine durch die lieblichsten Kunstblüthen genährte Phantasie, ein nie gesuchter aber stets gegenwärtiger Wiz, der tägliche Umgang mit den erwähltesten Menschen, und die nur durch frühe Angewöhnung zu erwerbende Kunst, über alles Gehörte und Gelesene täglich Buch zu halten, bei vortreflichen Geistesanlagen ohnstreitig geben mußten, dennoch nie drükend, nie schneidend, wo man ihr nur nicht selbst Anmaaßung entgegen sezt, oder dem uneigennüzigsten Wohlwollen, das sie sich auch in den Stürmen der Revolution, und bei den niederschlagendsten Erfahrungen zu erhalten wußte, mit Arglist und Falschheit zahlt. Genferin, Protestantin, Tochter und Geisteserbin eines Vaters und einer Mutter, die in der Geschichte und Literatur unvergeßlich seyn werden, empfieng sie früh den wahren Geist des Protestantismus, und bewahrte und bekannte ihn in allen Lagen ihres Lebens. Aus dieser Quelle flössen ihre menschlichsten Freuden und Leiden. Bei einer solchen Bildung und Denkart bedarf sie der kleinen Künste nicht, womit man es immer nur auf Schaustellen und Schimmer anlegt, und dabei wird es auch erklärlich, daß sie zu den achtungswürdigen Ausnahmen ihres Geschlechts und Volkes gehört, die noch immer klug zu fragen und gelehrig zu hören verstehen . . . Die unzweideutigsten Beweise davon legte sie bis jezt bei ihrem Aufenthalte in Weimar ab. Mit angestrengtem Studium der deutschen Sprache, deren Schäze sie täglich mehr bewundert, und deren Härte sie immer mehr ertragen lernt, verbindet sie die aufrichtigste Hochachtung der geistigen Kräfte, die sie hier vereinigt findet. Mit reger Theilnahme, losgebunden von den Zwangsregeln einer Dramaturgie, die nicht die unsre ist, und es nie werden kan, sieht und studirt sie die neuen Meisterwerke der dramatischen Kunst auf der Weimarschen Bühne. Sie liebt Wieland, ehrt Schillern, und huldigt Göthens Genius in allem, wo er \T

260

Februar 1804

schaft und in eigner Klarheit dasteht. Unter den Gegenständen, die sie neben den Werken unserer schönen Literatur am meisten zu interessiren scheinen, ist vorzüglich die Tendenz der neuesten idealistischen Schule. Möchte es ihr gefallen, aus ihrem reichen Reisejournale uns i h r e A n s i c h t über den Standpunkt, den jezt die Deutschen unter den Völkern Europens einnehmen, und ihre Bemerkungen über deutsche Art und Kunst einmal öffentlich mitzutheilen, und vielleicht dadurch einiges genauer zu bestimmen, vieles zu ergänzen, was in Betref unsrer Literatur in einem ihrer ideenreichsten Werke, von ihrem damals fernen Gesichtspunkte betrachtet, einseitig und mangelhaft ausfallen mußte. Möge die würdige Frau verweilen, wohin sie ihr Geist treibt; sie ist überall der Hochschäzung und Annäherung aller gesund-denkenden und feinfühlenden Menschen gewiß. Wegen der übrigen mag sie sich nun selbst aus Dante zurufen: N o n r a g i o n a r di l o r , ma g u a r d a e p a s s a " (S. 123-124). 8 8 Weimarsche verlassen: Vgl. Nr. 244 zu 33. 89 G e n e ralsuper Direkor . . .: Anspielung auf die Position, die Karl August Böttiger bisher einnahm. 9 0 so viele Professuren in J e n a : Vgl. Nr. 204 zu 245—246. 9 3 Ziegesar . . . Vogt . . . Curatorium: August Friedrich Karl von Ziegesar war bereits Mitte 1801 beauftragt worden, neben Christian Gottlob Voigt die Streitigkeiten innerhalb der Universität Jena zu beenden und den Zustand der Universität zu untersuchen. 9 3 — 9 4 w e n n Griesbach stirbt: Johann Jakob Griesbach starb erst 1812. 9 4 Feuerbach: Paul Johann Anselm Feuerbach. 95 Feuerbach . . . Landshut: Paul Johann Anselm Feuerbach übernahm eine Lehrstelle in Landshut und wurde bald zu größeren Aufgaben in Bayern herangezogen. 9 6 Brandis . . . v o n Triburg . . .: Joachim Dietrich Brandis, bisher u. a. Brunneninspektor in Driburg, wurde 1803 Professor der Medizin in Kiel.

282. Von A. L. G. de Stael-Holstein Weimar, 13. Februar 1804 (?) H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 7, 18 Mit Korrekturen Adresse: M r vieland D1 Haussonville, 1914, S. 345 D 2 Götze, 1928, S. 77 D 3 Götze, 1930, S. 65, Nr. V Textgrundlage: H Zur Datierung: Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 122, Nr. 4754) hält „das Stück für sofortige Antwort auf Nr. 4753" (= Nr. 280). — Karl August Böttiger berichtete allerdings, daß Frau von Stael, nachdem sie „von seiner Indisposition" (offenbar durch Nr. 280) vernommen hatte, „ihn auch schon beschickte u. auf morgen früh einen Besuch ansagen ließ. So sehr dieß den Alten schmeichelte, so sehr fürchtete er sich doch dafür, daß die gewaltige Sprecherin ihn schach und matt machen werde, und ich wurde von

Nr.

261

281-283

ihm beauftragt, den Besuch wenigstens ihm erst gegen Abend zu erbitten. Frau von Stael befolgte die gegebene Zeit und fand ihn auserordentlich liebens würdig. Er sie nicht weniger, u. den andern Morgen (heut den 14. Febraar) erhielt Frau von Stael schon früh ein allerliebstes Billet (= Nr. 283)" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Verm. (4°), IX, Nr. 2, Bl. 10). Da diese Bemerkungen nicht dem Inhalt des vorliegenden Briefes entsprechen, bleibt Seufferts Datierung fraglich. Eine andere chronologische Zuordnung des Billets (entweder vor Februar 1804 oder nach dem 13. Februar 1804) ist jedoch nicht möglich; deshalb reihen wir den Brief an der von Seuffert angenommenen Stelle ein. E r l ä u t e r u n g e n : B: 280 (?);

A: 283 (?)

283. An A. L. G. de Staél-Holstein Weimar, 14. Februar 1804 H h

Verbleib unbekannt SL.B Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Verm. (4°), IX, Nr. 2, Bl. 10/11 Abschrift Böttigers D 1 Böttiger, 1855, S. 6 6 0 - 6 6 1 D 2 Kraus, 1926 D 1 Götze, 1928, S. 77 D 4 Götze, 1930, S. 65, Nr. VI Textgrundlage: h Zum Text: Böttiger schrieb zu dem Anlaß des Briefes: Als Frau de Staël von Wielands Indisposition vernommen hatte (vermutlich durch Nr. 280), ließ sie „auf morgen früh einen Besuch ansagen [. . .]. So sehr dieß den Alten schmeichelte, so sehr fürchtete er sich doch dafür, daß die gewaltige Sprecherin ihn schach und matt machen würde, und ich wurde von ihm beauftragt, den Besuch wenigstens ihm erst gegen Abend zu erbitten. Frau •von Staël befolgte die gegebene Zeit und fand ihn auserordentlich liebens würdig. Er sie nicht weniger, u. den andern Morgen (heut den 14. Februar) erhielt Frau von Stael schon früh ein allerliebstes Billet, worin es nach einem dankenden Eingang heißt (folgt Text Z. 2—8). Am Schluß des ungemein zierlich geschriebenen Billets hofft er, (folgt Text, Z. 9—11). Ah qu'il est bon, sagte die liebe Frau mit ihrer ganzen Holdseeligkeit, als sie mir dieß Billet vorlas" (vgl. h). — Unter dem 24. Februar 1804 vermerkte Böttiger zu diesem Brief: „Sie (Frau de Staël) hatte heute Wielands verbindliches Billet ihrem Vater (Jacques Nekker) schicken wollen, hatte es zurecht gelegt und dann trotz eines dreiviertelstündigen Umwendens ihrer Papiere nicht finden können (und auch später nicht wieder gefunden)" (Böttiger, 1855, S. 681). E r l ä u t e r u n g e n : B: 282 (P);

A:

-

5 — 6 H a l l e r . . . à s o n . . . M a r i a n e . . . : In dem Gedicht „Doris" aus dem Jahre 1730, gerichtet an seine spätere Frau Marianne Wyß von Mathod und la Mothe, schrieb Albrecht von Haller: „Ich suche nicht dich zu vergöttern, / Die Menschheit ziert dich

262

Februar 1804

allzusehr" (Deutsche National-Litteratur. Historisch kritische Ausgabe. [. . .] hrsg. von Joseph Kürschner. Band 41, Abt. 2: Haller und Salis-Seewis. Berlin und Stuttgart o. J., S. 64).

284. Von A. L. G. de Staël-Holstein Weimar, um 20. Februar 1804 H

G N M N ü r n b e r g , Signatur: A B K Böttiger Mit Korrektur

Adresse: A Monsieur

/ de Villand

D Kloocke, 1978, S. 6 3 - 6 4 , Nr. V Textgrundlage: H Zur D a t i e r u n g : Frau de Staël sandte wahrscheinlich am 28. Februar 1804 „Liebe um Lieb e " an Wieland zurück, so d a ß der Brief vor diesem D a t u m , aber bereits in Kenntnis des T e r m i n s ihrer Abreise aus Weimar, geschrieben sein könnte. — Kloocke (D) datiert auf „une date autour du 2 0 février" (S. 63 Anm.), obwohl er vor d e m Briefabdruck als D a t u m „fin février 1 8 0 4 " angibt. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

2 j u s q u ' à m o n d é p a r t : Frau de Staël reiste am 1. M ä r z 1804 in Weimar ab. um

2 liebe

l i e b e : „Liebe um Liebe. In 8 B ü c h e r n " erschien zuerst 1776 im T M , danach in

„ N e u e s t e Gedichte v o m Jahre 1770 — 1777. N e u e verbesserte A u f l a g e " . Theil 1 (= Buch 1—6), Theil 2 (= Buch 7 — 8). Weimar 1777. — Unter d e m Titel „Gandalin oder Liebe um L i e b e " w u r d e die Verserzählung in den „Auserlesenen Gedichten. N e u e verbesserte Ausg a b e " , Band 2, J e n a 1784 publiziert, danach in den „Sämmtlichen W e r k e n " (vgl. Nr. 11 zu 23), Band 21, Leipzig 1796. — Wieland ü b e r g a b der Frau de Staël wahrscheinlich die zuletzt genannte Ausgabe, wie sich aus Nr. 288 ergeben könnte.

3 je VOUS t r a d u i r a i :

Eine Ubersetzung der Verserzählung durch Frau de Staël ist nicht erschienen.

3 à mon

r e t o u r : Frau de Staël besuchte Weimar nur noch kurz Ende April/Anfang Mai auf der Rückreise nach Paris, nach d e m Tod ihres Vaters J a c q u e s Necker.

1804 5

me

v o i r . . . : Wann diese B e g e g n u n g stattfand, ist nicht bekannt.

[285]. Von K. A. Böttiger Weimar, 24. Februar 1804 Z u m T e x t : Es ist a n z u n e h m e n , daß die U b e r s e n d u n g des Briefes von J a m e s M a c d o n a l d an Böttiger von einem Schreiben Böttigers begleitet war. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A : 286

Nr. 283-286

263

286. An K. A. Böttiger Weimar, 24. Februar 1804 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 6 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus dem Inhalt des Briefes. Varianten 2 M o r g e n ] erg

9 Brittanien ] Bx —>

E r l ä u t e r u n g e n : B: [285];

A: -

3 — 4 Macdonald . . . Brief: James Macdonald hatte am 24. Januar 1804 in dem erwähnten Brief an Böttiger u. a. geschrieben: „Your letter of the 2d of November accompanied by some very pleasure little books only reached me last week. Mr. Maxwell had neglected them strangely, and they lay in Edinburgh for nearly a month. Many thanks, however, for them [...]; and please mention to Wieland that the Earl of Kollie's Lady, who has read his Menander and Glycerion with infinite pleasure, drank his health some days ago in a large company, and looks foreward with delight to the appearance of his long promised work ,upon his own life' &c. We have had indeed an pleasing treat from your parcel, for we have been starving for wait of German intellectual food for many Months" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 5 (2°), Nr. 63). 5 Lady Kollie: Name nicht ermittelt. — Vgl. zu 3—4. 5 Menander u Glycerion: Vgl. Nr. 72 zu 18. 9 Sein G e m ä h i d e v o n dem Gemeingeist . . .: In seinem Brief (vgl. zu 3—4) schrieb Macdonald weiter: „With respect to our political situation, I have little more to say than to repeat still more confidently my assortions in my former letter. We are I really believe unanimous and invincible. Our volunteers over the whole country from Cornwall to Caithness are now armed, cloathed in red and astonishingly well disciplined. I did not believe it possible to convert no so soon into an Nation of soldiers, as the threats of France have done; namely in the space of 7 Months. You will think it strange when I assure you that our very finest troops both as to appearance, bodily strength and d i s c i p l i n e , are volunteer and Militia Regiments! This I would not have believed myself, if I had not an opportunity of seeing them daily. Indeed the strength of our country is perfectly inconceivable to a man who has not been in Britain. We have now in toto 580,000 Infantry and 120,000 Cavalry, and 110,000 Sailors, and 90,000 spearmen and pikemen ready to pour with fury upon the first French detachment that may land on our coasts, of the immense Numbers above mentioned, about 370,000 of the infantry, and almost the whole Cavalry and spearmen are volunteers, and c o s t G o v e r n m e n t v e r y l i t t l e ind e e d . I do not believe that Britain or any other Nation has exhibited so grand a display

264

Februar— Mär^ 1804

of public spirit, at any f o r m e r period. W h a t e v e r may have been the Motives of the war, and whatever the injustice or perfidy c o m m i t t e d by England and France (and certainly b o t h are to blame) yet still this absolute and u n a n i m o u s determination of defending ourselves is truly sublime: and especially as it pervades every rank and every bosom in our island. Buonaparte acted foolishly in t h r e a t e n i n g Britain; and he is now in the a w k w a r d dilemma, of either soliciting a peace which he promised to dictate, or of continuing at an e n o r m o u s expence a war, which costs us but a trifle, while our Revenues are four Millions sterling above what they have ever been; and while those of France must depend upon plunder or the increase of a landed tax upon the territories of the republic, which is already too high, and cannot be raised after the destruction of her trade and the loss of St. Domingo. As to a landing in E n g l a n d : It may indeed do mischief, but the loss and the disgrace will chiefly attach to France. Our M e n will fight most obstinately, and their N u m bers, excellent arms and horses, and their knowledge of the country; and above all, their rage and indignation, completely individual & rooted, leave us no r o o m for anxiety or even for doubt. I think the result c e r t a i n : and so would Buonaparte, did he see our preparations. I fear M r . W i n d h a m ' s a r g u m e n t s are regarded in the continent as proofs. H e i s i n opposition,

and a c c u s t o m e d to say every thing to gall the Ministry. He is himself a

Colonel of an excellent volunteer Battalion, and will fight like a lion. He said lately in private, that the French might as well send their frogs as their Brigades to conquer England. — We now all wish they would try the experiment, but we must blockade them for fear of their going to E g y p t or India: otherwise I believe our fleets would leave their coasts and let them c o m e out if they durst. — All this is not Gasconade I am telling you. It is sober truth; and you will see by and by that it is s o " (vgl. zu

3—4).

11 Englands Verfassung: Großbritannien hat keine Verfassung in Form eines in sich geschlossenen G r u n d g e s e t z e s ; an ihrer Stelle werden die „ M a g n a Charta

Libertatum"

(1215), die „Petition of R i g h t s " (1628), die „ H a b e a s - C o r p u s - A k t e " (s. zu 12), die „Bill of R i g h t s " (s. zu 13), der „Act of S e t t l e m e n t " (1701), verschiedene Verfassungsgesetze und parlamentarische Statuten sowie E n t s c h e i d u n g e n des Obersten Gerichtes als G r u n d g e s e t z benutzt. — Böttiger (1855, S. 682) berichtete über eine Debatte am 24. Februar 1804 bei der Herzogin Anna Amalia, bei der Frau de Stael gegen Herzog Karl August, Henri Benjamin Constant de Rebecque und Böttiger die Vorzüge der Engländer hervorhob; Wieland sagte in diesem Z u s a m m e n h a n g „alles was die Engländer Gutes hätten, k o m m e aus ihrer Constitution, die uns so sehr fehle".

12 Parlament in 2 Cammern: Bestehend

aus O b e r h a u s (House of Lords) mit den Lords (Peers, auch aus Schottland und Irland, Prinzen, höchste Würdenträger der Geistlichkeit und der Kirche) sowie Unterhaus (House of C o m m o n s ) mit g e w ä h l t e n A b g e o r d n e t e n .

12 Habeas Corpus Acta: G e s e t z 13 Declaration of

zum Schutz der persönlichen Freiheit, aus d e m Jahre 1679.

R i g h t s : Gesetz zur A b g r e n z u n g der Rechte des Königs und des Parlaments von 1689.

16 Zauberin Delphine: G e m e i n t ist Anne Louise G e r m a i n e de Stael-Holstein, mit Anspielung auf deren R o m a n „ D e l p h i n e " (vgl. Nr. 97 zu 14).

Nr. 287.

265

286-288

Von A. L. G. de

Staël-Holstein Weimar, 28. Februar

H

1804

S W K / G S A Weimar, Signatur: 93/111, 7, 18 Mit Korrekturen

Adresse: pour M r / vielande — Siegelspuren D Götze, 1968, S. 2 1 5 - 2 1 6 , Nr. X X X I Textgrundlage: H. — Z. 4 nach L e i p z i g und Z. 5 nach e n t i e r wurden Punkte gesetzt. Zur Datierung: Frau de Staël wollte am Freitag, dem 24. 2. 1804, das Billet Wielands vom 14. 2. 1804 (Nr. 283) an ihren Vater Jacques Necker schicken, fand es aber nicht. Da dieser Sachverhalt im vorliegenden Brief, datiert „mardi", erwähnt wird, könnte er am folgenden Dienstag, d e m 28. Februar 1804, geschrieben sein. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

2 qu'en perdant votre billet: Nr. 283. reiste am 1. März 1804 aus Weimar ab.

3 que je vais partier: Frau de Staël 4 l i v r e : Wahrscheinlich handelte es sich um

die Verserzählung „Liebe um Liebe" (vgl. Nr. 284 zu 2), um die sie Wieland um den

20. Februar 1804 gebeten hatte (Nr. 284).

4 acheter VOS ouvres à Leipzig:

Frau de Staël beabsichtigte offenbar, in Leipzig bei Georg Joachim Göschen Wielands „Sämmtliche Werke" (vgl. Nr. 11 zu 23) zu kaufen.

5 t r a d u c t i o n : Eine Übersetzung

des „ O b e r o n " oder einzelner seiner Teile, von der auch in Nr. 271 die Rede war, oder eines anderen Werkes Wielands (etwa der Verserzählung „Liebe um Liebe"?) durch Frau de Staël erschien nicht.

5 VOUS v o u l e z v e n i r m e v o i r . . . : Wieland traf mit Frau de

Staël Ende April 1804 nochmals in Weimar zusammen (vgl. Nr. 317 und dort zu 2).

288.

Von M. von Stetten Ulm,

1. Marx

1 8 0 4

H

SLB Dresden, Signatur: Mscr. Dresd. h 37, Band 197 (4°), Nr. 8 Mit Korrekturen Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 A u f s a t z . . . : Miscellen aus Augsburg. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 53 vom 22. Februar 1804, S. 209 — 210.

5 A u f s a t z e . . . : Ueber den gegenwärtigen Zustand der

Künste in Augsburg. In: N T M 1804, II, S. 1 1 1 - 1 5 2 , gez. Max. von Stetten. -

D e m Titel

ist folgende Anmerkung hinzugefügt (S. 111 — 112): „Der Neue Teutscbe Merkur ist sehr erfreut, diesen gründlichen Aufsatz über die jetzige Augsburger Kunstwelt aus der Feder eines w a r m e n Vaterlandsfreundes und Kunstliebhabers mittheilen zu können. Es scheint über den edlen Stamm der v o n S t e t t e n ein eigner Kunstsegen ausgesprochen zu seyn.

März 1804

266 M ö g e er noch m a n c h e n g o l d e n e n Sproß

(=

Karl

August

Böttiger).

tragen

et

simili

skript des genannten Beitrags ist nicht bekannt. . . .

Bewohner

Augsburg's:

Marcus

von

1 8 — 1 9 fünfjährigen Aufenthalte in 2 4 meine Geschäfte: Nicht ermittelt. werksgeschichte

. . .:

revirescat

virga

metallo.

B.

6 welchen dieser Brief begleitet: Das Manu1 3 ein J a h r lang n i c h t m e h r Stetten

wohnte

seit

1803

in

Ulm.

Niederteutschland: Nicht ermittelt. 2 8 Kunst- G e w e r b - und Hand-

Paul von Stetten d . J . : Kunst-, G e w e r b - und

Handwerksge-

schichte der Reichsstadt Augsburg. 2 Teile. Augsburg 1779 — 1788. — Eine n e u e A u f l a g e erschien nicht.

40 — 41

Stettinische

Buchhandlung:

handlung von August Lebrecht Stettin (Stedtlin) in Ulm.

41

G e m e i n t ist die BuchH u b e r : L u d w i g Ferdi-

nand Huber, der damals als höherer B e a m t e r des Schuldepartements in Ulm lebte.

289. Von K. A. Böttiger Weimar, 10. MärZ 1804 H G N M Nürnberg, Signatur: A B K Böttiger D Beißner, 1937, S. 1 6 9 - 1 7 1 Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: 290

3 mit dem Mantuanischen Dichter sagen . . .: Publius Virgilius Maro, der in Andes (Pietola) bei Mantua geboren w u r d e ; die Ubersetzung

aus dessen Eklogen

(1,6).

5 T r a g o p o d a g r a I h r e s L u c i a n s : Anspielung auf Lucians Dialog „Podagra"; Tragopodagra ist eine W o r t s c h ö p f u n g Lucians im Sinne von Podagra (= Gicht) als G e g e n s t a n d einer tragischen Dichtung.

8 K r a t e s u n d H i p p a r c h i a : Vgl. 278 zu 5 — 6. — Böt-

tiger hatte von Wieland das noch fragmentarische Manuskript (offenbar sechs der endgültig sieben Quarthefte, vgl. zu 23 — 24) erhalten. O b Wieland das Manuskript Böttiger bei einem Besuch übergab oder ob er es, von einem Brief begleitet, übersandte, ist nicht bekannt.

11

euripideischen

nicht nachweisbar.

18

Senarius

Fiction

. . .:

In der a n g e f ü h r t e n F o r m als Zitat

. . . : Vgl. etwa am Ende von „5. Hipparchia an

M e l a n i p p e " (Erstdruck, S. 25; AA I 20, S. 189), am Ende von „9. Melanippe an Hipparchia" (Erstdruck, S. 38; A A 1 2 0 , S. 195); „11. Melanippe an Hipparchia"

(Erstdruck,

S. 55 ff; AA I 20, S. 202 f) sowie „13. Hipparchia an K r a t e s " (Erstdruck, S. 64 ff; AA I 20, S. 2 0 5 f f ) .

1 9 T h a t s a c h e m i t d e m M e t r o c l e s . . . : Metrokies wird in „25. Me-

lanippe an Hipparchia" (Erstdruck, S. 134; A A 1 2 0 , S. 233) in die Handlung e i n g e f ü h r t ;

vgl. die darauf folgenden Briefe. „14. Krates 21

an Diogenes

zu

Korinth"

20—21 Krates an den alten Diogenes: (Erstdruck,

S. 7 5 - 8 3 ;

AA

I 20, S. 2 1 0 - 2 1 3 ) .

d i e d e r H i p p a r c h i a . . . : „32. Hipparchia an K r a t e s " (Erstdruck, S. 160—165; AA

I 20, S. 243-246).

2 3 — 2 4 Wie gelüstet mich nach dem Ende: Böttiger hat

o f f e n b a r die Hefte 1—6 des aus sieben H e f t e n bestehenden Manuskriptes in H ä n d e n ge-

Nr.

267

288-289

habt, da er den Brief Nr. 32 erwähnt (vgl. zu 21); das Heft 6 enthielt die Briefe bis einschließlich Nr. 37 (vgl. dazu AA I 20, S. 43 Af). Da aus Heft 7 acht Blätter herausgetrennt wurden (auf denen am Rand Schriftspuren erkennbar sind), vermutete Friedrich Beißner, daß „offenbar [. . .] hier — nach dem 37. Brief — ein Zwischenstück verworfen" wurde (AA I 20, S. 43 A); möglicherweise hat Wieland aber auch die bisherige Fassung des Briefes 38 verworfen. Da der endgültige Schluß des Werkes noch nicht feststand, hatte Wieland nur die tatsächlich abgeschlossenen Teile des Manuskriptes Böttiger zur Durchsicht übergeben.

26 Anachronismus

. . .

Diogenes:

Vgl.

die

zwischen

Krates

und

„Diogenes zu Korinth" gewechselten Briefe (Nr. 14 und Nr. 22) sowie Nr. „27. Metrokies an Hipparchia": der „neunzigjährige Diogenes, der seit mehrern Jahren bey seinem edeln Freund Xeniades lebt und im ganzen Hause wie ein guter Genius angesehen und geehrt w i r d " (Erstdruck, S. 140; AA I 20, S. 235f). Handschrift

immer

die

Form

Gabrias

S. 4 4 A ) .

29 Monatbezeichnungen

28 in

C h a b r i a s . . . : Wieland hat in der

Chabrias

korrigiert

(vgl.

AA

I 20,

. . . : Die Monatsbezeichnungen standen in

der Handschrift über den Briefen bis einschließlich Nr. 14 und sind dort gestrichen. N u n wurden sie unter den Briefen eingetragen (mit einigen Versehen, die offenbar in der nach dieser

Handschrift

hergestellten

Abschrift

berichtigt

wurden;

vgl.

AA

1 20,

S. 44A). 3 2 zweite Seite nach dem Titelblatt . . .: Dieser Vorschlag Böttigers wurde nicht ausgeführt. 3 3 — 3 4 Diogenes v o n Laerte . . . Menages: Wieland bezieht sich auf folgende Ausgabe, die er selbst besaß: Laertii Diogenis De vitis dogmatis et apophthegmatis eorum qui in philosophia clauerunt, libri X. T h o m a Aldobrandino interprete, cum annotationes H. Stephani, & utriusque Casauboni; cum uberrimis /Egidii Menagii observationibus. London

1664 (WB 126).

37 —38

Beinahmens

d e s K r a t e s . . . : Nach Nr. 290 (Z. 2 0 f f ) wollte Wieland ihn in den „ N o t e n " erwähnen, was aber nicht geschah.

3 9 D e m o n a x i n i h r e m L u c i a n : In Wielands Überset-

zung von Lukians „ D e m o n a x " heißt es: „In seinen letzten Jahren, und da er die höchste Stufe des gewöhnlichen Menschenalters schon überschritten hatte, aß und schlief er uneingeladen in welchem Hause es ihm beliebte, und die Bewohner betrachteten es wie die Erscheinung eines guten Genius der ihnen Segen in ihr Haus brächte" (Lucians von Samosata Sämtliche Werke. Theil 3. Leipzig 1788, S. 2 5 8 f ) . diese

...

Handschrift:

41—42

Vgl. dazu Nr. 290 (Z. 3 5 f f ) . -

S c h e n k e n Sie m i r

Wieland übergab Böttiger

schließlich die Handschrift von „Krates und Hipparchia" mit folgender Widmung auf dem Titelblatt: „Seinem Freunde

/ C. A. Böttiger / zum Andenken gewidmet

/ vom Ver-

fasser / d. 1. Mai 1804". Die Handschrift befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.

46 —47 Amboßhämmerer

. . .:

Schriftsteller, die

den

Text nur grob bearbeiten, ihm nicht die höchste Sorgfalt widmen; weder für Friedrich von Schiller noch

für Johann

Heinrich Voß zutreffend.

47

Dictirimprovisatoren

. . . : Gemeint ist Johann Wolfgang von Goethe, der seine Werke zu diktieren pflegte, dabei ließ.

aber

nicht

improvisierte,

sondern

weitgehend

„fertige" Texte

niederschreiben

5 0 B e n j a m i n : Henri Benjamin Constant de Rebecque, der Begleiter der Frau

Man; 1804

268

de Stael. — Constant kehrte am 10. M ä r z 1804 von einer Reise nach Leipzig w i e d e r nach Weimar zurück. In seinem T a g e b u c h sind am 12. und 15. M ä r z 1804 B e g e g n u n g e n mit Wieland bei der Herzogin Anna Amalia erwähnt (Benjamin C o n s t a n t : J o u r n a u x intimes. Ed. par Alfred Roulin et Charles Roth. Paris 1952, S. 6 6 f ) . meint ist Schreibfehler.

53

53

D r u c k f e h l e r : Ge-

S t a t t H e r c u l e s T h e s e u s : B e z o g e n auf „29. Hippar-

chia an M e t r o k i e s " (Erstdruck, S. 146f, A A I 20, S. 2 3 8 ) : „Was meine Freundin Melanippe meine L i e b e zu ihm nennt, könnte wohl eben so richtig F r e u n d s c h a f t heißen, w e n n dieses Wort, durch den g e m e i n e n Gebrauch, der seit den Zeiten von T h e s e u s und Peirithous, Pylades und Orestes, Achilles und Patroklus, davon g e m a c h t worden, nicht eine gewisse Kälte bey sich führte, die es zu B e z e i c h n u n g meines Verhältnisses g e g e n Krates untauglich machte". — Vgl. dazu auch Nr. 290 (Z. 1 0 f f ) .

290. An K. A. Böttiger Weimar, 10. Mär£ 1804 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 7

Adresse: Herrn Ob. Consist. Rath

/ Böttiger. — Mit Siegelspuren

Mit Korrektur Textgrundlage: H Zur D a t i e r u n g : D e r undatierte Brief beantwortet Böttigers Schreiben v o m 10. M ä r z 1804 früh (Nr. 289). — Friedrich Rehberg war am 8. („Rehberg von R o m " ) und 10. März 1804 („Rehberg von Rom Mittag") bei G o e t h e zu Gast (vgl. WA III 3, S. 100). Nach Z. 2 8 f f w a r er „ g e s t e r n " von Mittag bis spät abends bei der Herzogin Anna Amalia mit Wieland z u s a m m e n , was vermutlich auf den 9. März 1804 zutrifft. Henri Benjamin Constant de Rebecque, der „ h e u t e " aus Leipzig erwartet wird, speiste am 12. März 1804 mit Wieland bei der Herzogin Anna Amalia, ist also wahrscheinlich am 10. oder 11. März 1804 zurückg e k o m m e n . Das deutet darauf hin, daß Wieland seinen Brief am 10. März 1804 schrieb und damit u m g e h e n d Böttigers Schreiben beantwortete. Variante

18—19 mir . . . immer ] ich einen Aristarchischen . . . Sie auch immer > E r l ä u t e r u n g e n : B : 289; 3

A : [291]

m e i n e i d e a l i s i e r t e n C y n i k e r : Wielands Erzählung „Krates und Hipparchia" (vgl.

Nr. 277 ZU 5 - 6 ) .

4 Biß des Podagrischen Cerberus: Vgl. Nr. 289 (Z. 3ff).

8 Mnemosyne:

In der griechischen Mythologie die Göttin des Gedächtnisses; durch

Zeus Mutter der neun Musen. Z. 53 sowie Erläuterungen).

10 12

S c h r e i b f e h l e r . . . : Vgl. Nr. 289 (Z. 2 7 f f und

B r o u i l l o n : Nicht überliefert.

14

Zugehöri-

g e n O r t : Brief 29, „Hipparchia an Metrokies", der Erzählung „Krates und Hipparchia".

17 Gabrias: Vgl. Z. lOf.

21 Diogenes Laertius: Vgl. Nr. 289 zu 33-34.

-

Nr.

289-292

269

Wieland besaß auch noch die A u s g a b e : Diogenis Laertii D e Vita Et Moribvs Philosop h o r v m , Libri X. Recens. ad fidem Graeci codicis diligenter recogniti. C u m Indice locupletissimo. Lugdani

1585 ( W B 368c).

22 in den Noten . . . : Nicht geschehen.

25 Stelle . . . : Vgl. Nr. 289 (Z. 36). 28 — 29 Herzogin Mutter: Anna Amalia 29

In von

den

Noten

nicht

Sachsen-Weirnar

und

angeführt. Eisenach.

R e h b e r g s : August Wilhelm Rehberg, der sich bei seiner Rückkehr von einer Reise

nach R o m in Weimar aufhielt (vgl. Zur Datierung).

30

C o n s t a n t : Vgl. Böttigers

A n f r a g e in Nr. 289 (Z. 5 0 f ) , dort zu 50 sowie Nr. 292 (Z. lOf).

35 —36

mein

opusculum nach meiner . . . Handschrift: Druckvorlage zu „Krates und Hipparchia" w a r o f f e n b a r doch eine Abschrift; Wieland schenkte seine eigene Handschrift am l . M a i 1804 Böttiger, kurz vor dessen Abreise nach D r e s d e n (vgl. Nr. 289 zu 41—42).

37 Buchdruckers: Das Buch erschien in der Cottaschen B u c h h a n d l u n g in Tübingen. 40 Karl: Karl Friedrich Wieland.

[291].

Von K. A.

Böttiger Weimar, 11. Mär.^ 1804

Zur D a t i e r u n g : Die Datierung des Briefes ist abhängig von der Datierung von Nr. 292; der Brief w u r d e wahrscheinlich am Vormittag des Tages geschrieben, an d e m er mit Nr. 292 beantwortet wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B : 290;

A : 292

292. An K. W.

Böttiger Weimar, 11. Mär^

1804

H S L B D r e s d e n , Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 87 Textgrundlage: H Z u r D a t i e r u n g : Die Handschrift ist undatiert. Das D a t u m ergibt sich aus Nr. 293 sowie aus der B e g e g n u n g mit Henri Benjamin Constant de Rebecque bei der Herzogin Anna A m a l i a am 12. M ä r z 1804. E r l ä u t e r u n g e n : B : [291];

A: —

3 — 4 Geßnern . . . Buchhandlung: Zu Heinrich G e ß n e r s W i e d e r a u f b a u seiner 5 Vossens Wörterbuch: J o h a n n Heinrich Voß b e m ü h t e sich seit längerer Zeit, ein „Wörterbuch der deutB u c h h a n d l u n g in Zürich vgl. dessen Briefe seit A n f a n g 1804.

s c h e Sprache seit L u t h e r " auszuarbeiten. — G e ß n e r hatte am 25. Februar 1804 an Böttiger g e s c h r i e b e n : „Ich n e h m e mir die Freyheit Ihnen [. . .] zwey Briefe zu übersenden, deren

270

Män(

1804

Innhalt ich Ihrer Freundschaft empfehle. [. . .] finden Sie mein Schreib an Voß recht, so laßen Sie denselben, mit einigen Worten von Ihnen, an Behörde abgehn. — Ich kenne Ihre Verhältniße zu wenig u: weiß also nicht ob ich gefehlt habe, Vater Wieland mit hineingezogen zu haben — ists ihm recht, so thut vielleicht neben Ihrem freundlichen Bemühn, noch ein Für Wort von Ihm seine Wirkung" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 26). Böttiger hatte offenbar in Nr. [291] darüber berichtet und wahrscheinlich den baldigen Abschluß des Manuskriptes erwähnt, was sich als Irrtum herausstellte (vgl. Nr. 301, Z. 25ff). Voß gab den Plan schließlich auf, das Buch wurde nicht veröffentlicht. — Das Vorhaben wird in vorangehenden Briefen Geßners an Wieland — entgegen dessen obiger Bemerkung — nicht erwähnt. 5—6 mein Brief an Voß: Vgl. Nr. 293. 8 n i c h t leicht v e r z e i h e n . . . : Wieland hatte im NTM 1797, I, S. 64—100 und S. 167 — 204 in dem Aufsatz „Die Musen-Almanache für das Jahr 1797. Ein Gespräch zwischen einem Freund und Mir" Kritik an den Gedichten und Ubersetzungen von Voß geübt, worauf sich Voß in seinem Brief vom 3. März 1797 von Wieland lossagte. 1 0 V o n C o n s t a n t . . . : Vgl. Nr. 290 (Z. 30ff). 1 0 heute bey Hof e : Ein Besuch bei Hofe am 11. März 1804 ist in Henri Benjamin Constant de Rebecques Tagebuch nicht erwähnt (Benjamin Constant: Journaux intimes. Ed. par Alfred Roulin et Charles Roth. Paris 1952, S. 66). 1 1 m o r g e n . . . H e r z o g i n M u t t e r : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. — Im Tagebuch von Constant ist unter dem 12. März eingetragen: „Soupé avec Wieland chez la duchesse mère" (ebenda).

12 Ihrem leidenden Piedestall . . .: Vgl. Nr. 290 (Z. 3ff).

15 Garten: Böt-

tiger hatte im Dezember 1801 den Garten gekauft (vgl. BW 15), den Wieland in Weimar zwischen 1776 und seiner Ubersiedlung nach Oßmannstedt besessen hatte; im Zusammenhang mit seiner geplanten Ubersiedlung nach Dresden mußte Böttiger den Garten verkaufen und hatte ihn vermutlich Wieland angeboten. Vgl. dazu Karl Wilhelm Böttiger: Karl August Böttiger. Eine biographische Skizze. Leipzig 1837, S. 50: „Böttiger [. . . machte] sich . . . mit einem Gartengrundstück (in Weimar) ansäßig, [. . .] welches einst Wieland und später Knebel besessen hatten, daher er wahrscheinlich auch das Classische des Gartens (Wieland hatte daselbst einen Theil seines „Oberon" und später Knebel die ganze Uebersetzung des Properz daselbst geschaffen) gewaltig theuer bezahlen und nachher mit großem Verluste wieder verkaufen mußte". — Vgl. auch Nr. 236 und dort zu 6.

293. An J. H. Voß Weimar, 11. Mär.i 1804 H

Landesbibliothek Eutin Mit Korrektur D Briefe von Johann Heinrich Voß nebst erläuternden Beilagen. Hrsg. von Abraham Voß. Band 3, 2. Halberstadt 1833, S. 1 6 4 - 1 6 5 (Teilabdruck) Textgrundlage: H

Nr.

292-294

271

Variante

25 Ihres ] ihres > E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A: [299]

3 seit mehrern Jahren SO fremd: Die letzten überlieferten Briefe von Voß, die Wieland nicht beantwortete, stammten vom 26. Februar und 3. März 1797 (vgl. BW 13).

12—13 seit dem unglücklichen Augenblick . . .: Vgl. Nr. 292 zu 8.

22 Män-

n e r n : In geschäftlicher Hinsicht durch Johann Kaspar Zellweger; das Verlagsprogramm wurde von Wieland und Karl August Böttiger beraten. 2 5 W ö r t e r b u c h s : Vgl.

Nr. 292 zu 5.

3 0 Zeile: Vgl. Nr. [299],

294. An Anna Amalia

von Sachsen- Weimar und

Eisenach

Weimar, 16. MärZ 1804 (?) H

ThHStA Weimar, Signatur: Hausarchiv A, XVIII, Nr. 113, Bl. 60 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Zur Datierung: Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 123f, Nr. 4766—4769) betrachtete diesen Brief sowie die drei folgenden Briefe von und an Herzogin Anna Amalia als zum gleichen Vorgang gehörend (Verfassen eines Briefes an eine Staatsperson, mit der zusammen eine Prinzessin erwähnt wird, also möglicherweise Zar Alexander I. von Rußland und dessen Tochter Maria Pawlowna, die spätere Frau des Weimarer Erbprinzen Karl Friedrich in Vorbereitung der Verlobung) und datiert sie auf die Tage vom 16. bis 19. März 1804, wobei die Datierung von der Erwähnung einer Aufführung von Friedrich von Schillers „Wilhelm Teil" in Nr 296 abgeleitet ist, die Seuffert als die Erstaufführung am 17. März 1804 annimmt (weitere Vorstellungen fanden in Weimar am 19. und 24. März 1804, am 16. Juni 1804 sowie am 1. Dezember 1804 statt; bei letzterer war bereits die Erbprinzessin Maria Pawlowna anwesend). Die Datierung kann mit anderen Gründen weder gestützt noch bestritten werden; wir bleiben deshalb für alle vier Briefe bei der von Seuffert angenommenen Datierung. — Wieland schickt mit dem vorliegenden Brief ein durchgesehenes Konzept zurück; da Anna Amalia mit dem Brief vom Tage der „Tell"-Aufführung erneut um eine Durchsicht bittet, setzt Seuffert den vorliegenden Brief am 16. März 1804 an. Varianten 3 das ] den >

8 dem, ] das >

E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A: 296 (?)

4 C o n c e p t : Nicht bekannt. 1 4 P r i n c e s s i n : Möglicherweise Maria Pawlowna, Großfürstin von Rußland. 1 6 — 1 7 n e u e n A p o t h e k e : Die 1801 eröffnete Löwen-Apotheke, neben der seit 1506 bestehenden Hof- und Stadtapotheke.

272

März 1 8 0 4 [295]. An A. L. G. de Stael-Holstein Weimar, vor 17. Mär% 1804

Zur D a t i e r u n g : D e r Brief w u r d e nach der Abreise der Frau de Stael nach Berlin geschrieben und zwar, ehe Wieland die A u f f ü h r u n g von Friedrich von Schillers „Wilhelm Teil" besuchte, über die er ihr in Nr. 309 berichtete. Da a n z u n e h m e n ist, daß Wieland bei der E r s t a u f f ü h r u n g am 17. März 1804 a n w e s e n d war, setzen wir den Brief vor diesem D a t u m an. Falls Wieland erst eine der späteren A u f f ü h r u n g e n (am 19. und 24. März 1804) besuchte, wäre der Brief vor 19. bzw. vor 24. März 1804 zu datieren. E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A : 303

296. Von Anna Amalia von Sachsen- Weimar und Eisenach Weimar, 17. Mär? 1804 (?) H

T h H S t A Weimar, Signatur: Hausarchiv A, XVIII, Nr. 113, Bl. 57 Mit eingeprägtem Zierrand. — Mit Korrekturen Textgrundlage: H Zur D a t i e r u n g : Vgl. Nr. 2 9 4 : Zur Datierung. — Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 123, Nr. 4 7 6 7 ) datiert auf den 17. März 1804, den Tag der ersten A u f f ü h r u n g von Friedrich Schillers „Wilhelm Teil". E r l ä u t e r u n g e n : B : 294 (?);

4 Brief: gerichtet.

A : 297 (?)

Nicht bekannt; nach S e u f f e r t s A n n a h m e möglicherweise an Zar Alexander I.

6 Wilhelm Teil:

Friedrich von Schiller: Wilhelm Teil. Schauspiel von

Schiller. Zum N e u j a h r s g e s c h e n k auf 1805. T ü b i n g e n 1804. — Im gleichen J a h r auch Einzeldrucke mit d e m gleichen Titel. — Die erste A u f f ü h r u n g in Weimar fand am 17. März 1804 statt; weitere A u f f ü h r u n g e n in Weimar folgten am 19. und 24. M ä r z 1804, am 16. Juni 1804 und am 1. D e z e m b e r 1804. — Da wir nicht über W i e l a n d s G e w o h n h e i t e n bei den Theaterbesuchen Bescheid wissen, aber a n n e h m e n können, d a ß er, wie Herzogin Anna Amalia, in der Regel die E r s t a u f f ü h r u n g eines neuen Stückes, besonders von Schiller, besuchte, könnte sich der Brief auf den 17. März 1804 beziehen.

297. An Anna Amalia von Sachsen- Weimar und Eisenach Weimar, 17. Mär^ 1804 (?) H T h H S t A Weimar, Signatur: Hausarchiv A, XVIII, Nr. 113, Bl. 59 Textgrundlage: H

Nr. 295-300

273

Zur Datierung: Vgl. Nr. 294: Zur Datierung. — Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 124, Nr. 4768) sieht in dem „Brouillon" das von Wieland durchgesehene Schreiben, das Anna Amalia mit Nr. 296 an ihn geschickt hatte. E r l ä u t e r u n g e n : B: 296 (?);

A:

-

4 B r o u i l l o n : Nicht bekannt. Seuffert vermutet ein Schreiben an den Zaren Alexander I.

298. An Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach Weimar, 19. März

1804

(?)

H ThHStA Weimar, Signatur: Hausarchiv A, XVIII, Nr. 113, Bl. 61 Textgrundlage: H. — Z. 8 wurde wird statt mir gesetzt. Zur Datierung: Vgl. Nr. 294: Zur Datierung. — Seuffert nimmt an, daß Anna Amalia das von Wieland mit Nr. 297 übersandte „Brouillon" überarbeitet und am 18. oder 19. März 1804 erneut an Wieland geschickt hatte. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 aus dem gröbsten Thon der Natur . . . : Anspielung auf 1. Buch Mose 2, 7: „Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase" oder Jesaja 64, 7: „Aber nun, Herr, du bist unser Vater; wir sind Ton, du bist unser Töpfer; und wir sind alle deiner Hände Werk".

5 Brief: Nicht bekannt; vielleicht an Zar Alexander I. von Rußland gerichtet. 6 m i t z u t h e i l e n : Ob das direkt oder von einem Brief begleitet geschah, ist nicht bekannt. Ein Brief kann daraus nicht erschlossen werden. 8 witzige Einfall Seiner Majestät: Nicht bekannt; gemeint ist möglicherweise ein Brief des Zaren Alexander I. 13 Parques in Fileuses: Parzen in Spinnerinnen.

[299]. Von J. H. Voß Jena, vor 26. Mär£ 1804 E r l ä u t e r u n g e n : B: 293;

A: —

[300], Von WA. Wieland Eckersdorf, vor 26. Mär^ 1804 E r l ä u t e r u n g e n : B: —; 18

W i e l a n d B W 16.2

A: —

Marx 1804

274

301. An H. Geßner Weimar, 26. Marx 1804 H

ZB Zürich, Signatur: Ms V 517. 1. 58 Mit Korrekturen D Zolling, 1882, S. 1 6 6 - 1 6 7 , Nr. 2 Textgrundlage: H Varianten 7 W a s s e r ] erg 39 85—86 H o t t i n g e r ] erg

w i e ] ist I h n e n 86 i h m ] erg

E r l ä u t e r u n g e n : B: 275;

A: 314

—>

83

meinem ] dem

>

4 B r i e f . . . : Nr. 275. 8 — 9 A u f e n t h a l t . . . : Anne Louise Germaine de Stael hielt sich von Mitte Dezember 1803 bis zum 1. März 1804 in Weimar auf. 9 V a t e r s : Jacques Necker. 1 7 e h m a l i g e n M i t g l i e d s . . . : Henri Benjamin Constant de Rebecque trat als Mitglied der Tribunals den absolutistischen Ansprüchen Napoleons entgegen und wurde 1802 aus Frankreich ausgewiesen. 2 0 — 2 1 e i n e m alt e r n V e r s p r e c h e n zu F o l g e : Vermutlich in Nr. [140]. 2 1 S e i t e n s t ü c k s . . .: Krates und Hipparchia (vgl. 277 zu 5—6). 2 2 M e n a n d e r u G l y c e r i o n : Vgl. Nr. 72 zu 18. 2 6 V o s s e n s A n t w o r t , a u f e i n e n B r i e f : Nr. [299] als Antwort auf Nr. 293. 2 7 I h r G e s u c h . . . : Es ist nicht eindeutig festzustellen, ob Geßner dieses „Gesuch" direkt an Wieland richtete oder ob er sich über Karl August Böttiger an Wieland wandte. Da Wieland am Anfang des Briefes nur ein zwei Monate altes Schreiben Geßners erwähnt, ist das letztere wahrscheinlich (vgl. dazu auch Nr. 292 zu 5). 2 7 — 2 8 W ö r t e r b u c h s : Vgl. Nr. 292 zu 5. 2 9 seine A n t w o r t . . . : Nr. [299], 3 4 — 3 5 V e r l a g b e k o m m e n s o l l : Johann Heinrich Voß gab das Unternehmen auf, das Buch erschien nicht. 4 3 — 4 4 Familie . . . v e r e i n i g e t : Charlotte Wilhelmine Geßner, die sich mit drei ihrer Kinder vorübergehend in Burgdorf aufgehalten hatte, war in das Haus von Judith Geßner zurückgekehrt, wo die Familie künftig wohnte (vgl. dazu Nr. 263). 4 5 v o n u n s r e r L o t t e s e l b s t b e r i c h t e t : Ein entsprechender Brief Charlotte Wilhelmine Geßners ist nicht bekannt; ihr nächster Brief an Wieland stammte erst vom 14. Juli 1804 (vgl. Nr. 341). 4 8 b e i d e n l e z t e n B r i e f e : Gemeint sind Heinrich Geßners Briefe vom 23. November 1803 (Nr. 232) und vom 26. Januar 1804 (Nr. 275). 5 4 b ö s e S t i m m u n g I h r e r . . . M i t b ü r g e r : Vgl. Nr. 275 (Z. 46 ff). 5 8 jährlich 4 0 0 f . . . : In Wielands Haushaltsbuch ist nur unter dem 1. Juli 1804 eine entsprechende Zahlung eingetragen: „An meinen Schwiegersohn Geßner, Darlehensweise, ausgezahlt 260 Reichstaler1' (Anhang 1, Z. 637 f; vgl. auch Anhang 3, Z. 59 f: „Ferner 1. Jun/ (offenbar Versehen für Juli) 1804 demselben unverzinßlich dargeliehen 40 Carolin = 260 Reichstale.r"). 6 2 O s t e r m e s s e : Sie begann in Leipzig am 22. April 1804. 6 5 Be-

Nr. 301-302

275

weggrund . . .: Vgl. dazu Nr. 275 (Z. 7ff). 70 Hr. Wolf . . . seine Rechnung abgelegt: Vgl. dazu Nr. 314 (Z. 84f). 71—72 Lotte nach Burgdorf Überm a c h t : Am 1. September 1803 164 Reichstaler 3 Groschen oder 275 Taler „Reichsgeld" (vgl. Anhang 1, Z. 275ff). 7 5 w a s u m m i c h ist: Seine Töchter Maria Karoline Friederike Schorcht (sowie deren Kinder), Maria Louise Charlotte Wieland sowie sein Sohn Karl August Wieland; gemeint sein könnte auch die ebenfalls in Weimar lebende Familie seiner Tochter Juliane Karoline Dorothea Stichling. 76 Willhelmen . . . gute: Wilhelm August Wieland; vgl. Nr. [300]. 7 6 v o n Louis . . . nicht schlimme: Vgl. Nr. [239] sowie Nr. 269 (Z. 136ff). 7 7 v o n R e i n h o l d s . . . : Vgl. Nr. 279 und Nr. 281. 7 8 — 7 9 M u t t e r : Judith Geßner. 8 0 T o c h t e r : Charlotte Wilhelmine Geßner. 8 0 E n k e l : Salomon, Christian Heinrich, Eduard und Wilhelm Geßner. 8 3 T o b l e r : Möglicherweise standen Bemerkungen Geßners über Johannes Tobler in dem nicht überlieferten Schlußteil von Nr. 275. 85 Briefchen . . . beyleg e n : Wieland läßt Tobler auch in den folgenden Briefen nur Grüße übermitteln. 8 5 — 8 6 H o t t i n g e r . . . B ä n d e : Hottinger bezog Wielands „Sämmtliche Werke" (vgl. Nr. 11 zu 23), deren Bände ihm wegen der Auseinandersetzungen in der Schweiz teilweise nicht zugestellt werden konnten. Zur Sachlage und zum weiteren Verfahren vgl. Nr. 314, Nr. 323, Nr. 352 und Nr. 369.

302. An H. Geßner Weimar, 30. Mär% 1804 H

ZB Zürich, Signatur: V 517. 1. 59 Mit Korrekturen Textgrundlage: H Varianten

4 in ] in —• 4 3 . . . abgehenden ] 3 Wochen von hier abgehenden > 10 sollen ] und sollen > 13 Jahre ] iahre > 16 sich ] erg E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: 314

3 Brief . . .: Nicht bekannt.

4—5 nach Dresden abgehenden . . . Bötti-

g e r : Karl August Böttiger hatte einen Ruf als Direktor des Instituts der kurfürstlichen Silberpagen in Dresden erhalten; er übersiedelte im Mai 1804 nach Dresden. 7 b e i d e G e s c h ä f t e : Geßner hatte am 4. Oktober 1803 Böttiger u . a . über die von Karl Wilhelm Kolbe herzustellenden Kupfer nach Gouache-Gemälden Salomon Geßners (vgl. Nr. 314 zu 91) und über die von Friedrich Heinrich Wilhelm Körte herauszugebenden Briefe aus dem Nachlaß Johann Wilhelm Ludwig Gleims (vgl. Nr. 207 zu 15) 18*

Marx-April

276

1804

berichtet. Ob davon in dem von Böttiger übersandten Brief die Rede war, ist nicht bekannt. 1 2 V o s s i s c h e n W ö r t e r b u c h s : Vgl. Nr. 292 zu 5. 1 9 Ihre A n t w o r t : Ein Brief Geßners an Böttiger ist erst wieder vom 30. November 1804 überliefert; ob Geßner im April 1804 einen weiteren schrieb, ist nicht festzustellen. 2 0 — 2 1 w i e d e r v e r e i n i g t e . . . Famiglia s a n t a : Anspielung auf die „Heilige Familie" Maria, Joseph und das Jesuskind. — Zum Sachverhalt vgl. Nr. 301 zu 43—44.

303. Von A. L. G. de Staël-Holstein Berlin, 31. Märç 1804 H

SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 7, 17 Mit Korrekturen Adresse: h. Saxe / Monsieur / Monsieur Le Conseiller / Vielande. / à W e i m a r . Siegel Postvermerke h SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Vermischtes (4"), Band 9, Nr. 2, Bl. 43 Abschrift Böttigers D 1 Böttiger, Karl Wilhelm: Frau von Staël an Wieland. In: Morgenblatt für gebildete Leser 51, 1857, Nr. 40, S. 952 D 2 Joret, Charles: Madame de Staël et Berlin. In: Revue d'histoire littéraire de la France, 9, 1902, Nr. 1, S. 2 1 - 2 2 D 3 Götze, 1928, S. 137 D 4 Götze, 1930, S. 6 5 - 6 6 , Nr. VIII Textgrundlage: H. — Z. 6 nach f a t i g a n t e , Z. 13 nach e u r o p e , Z. 14 nach l'allemagne, Z. 17 nach j o u r und Z. 21 nach a m i t i é wurden Punkte eingefügt, Z. 25 nach p o é t i q u e ein Komma. Zur Datierung: Die in H fehlende Jahreszahl ergibt sich aus dem Aufenthalt der Frau de Staël in dieser Zeit in Berlin. E r l ä u t e r u n g e n : B: [295];

A: 309

9 a n c i l l o n : Jean Pierre Frédéric Ancillon. 1 0 S c h l e g e l : August Wilhelm Schlegel. 1 1 les q u e r e l l e s : Gemeint sind die Angriffe der Romantiker, besonders der Brüder Schlegel, auf Wieland seit den 90er Jahren. 1 8 — 1 9 le m o i s d e juin . . .: Der Plan wurde nicht ausgeführt; Frau de Staël besuchte Weimar in dieser Zeit nur noch kurz Ende April 1804 auf der Rückreise nach Paris wegen der Erkrankung ihres Vaters Jacques Necker. 2 1 j'ai é c r i t a v o t r e . . . d u c h e s s e : Der Brief an Anna Amalia 2 1 c o m m e VOUS l'appelvon Sachsen-Weimar und Eisenach ist nicht bekannt. i e z : Offenbar in Nr. [295], 2 1 — 2 2 M a d e m o i s e l l e d e g e g h a u s e n . . . : Die Briefe an Louise Ernestine Christiane Juliane von Göchhausen sind nicht bekannt.

Nr. 302-305 22 nouvelles avec injonction appeliez mon favori: O f f e n b a r

277 23 que vous

. . . : Vgl. dazu Nr. 309 (Z. 3 9 f f ) . in Nr. [295].

[304], Von Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach Weimar, 1. April (?) 1804 Zur D a t i e r u n g : Anna Amalia übersandte den E n t w u r f ihres Briefes an Anne Louise Germaine de Staël-Holstein vom 2. April 1804 zur Durchsicht an Wieland. Das könnte a m 1. April 1804 g e s c h e h e n sein. Erläuterungen:

B : —;

A: 305

305. An Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach Weimar, 1. April (?) 1804 H T h H S t A Weimar, Signatur: Hausarchiv A, XVIII, Nr. 113, Bl. 58 Textgrundlage: H Zur D a t i e r u n g : Wieland sendet Anna Amalia den d u r c h g e s e h e n e n E n t w u r f ihres Briefes an Anne Louise G e r m a i n e de Staël-Holstein vom 2. April 1804 zurück; dies könnte am 1. April 1804 g e s c h e h e n sein. — Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 124, Nr. 4773) v e r m u t e te in d e m d u r c h g e s e h e n e n Brief die Antwort Anna Amalias auf den Brief von Frau de Staël v o m 31. März 1804 und datierte deshalb auf die Zeit nach 31. März 1804. E r l ä u t e r u n g e n : B : [304];

A: —

3 — 4 en accusant les Grâces

. . . : In d e m Brief von Anna Amalia von Sachsen-Wei-

mar und Eisenach an Anne Louis G e r m a i n e de Staël-Holstein v o m 2. April 1804 heißt es im Verhältnis zu den Zeiten Friedrichs II. von Preußen u. a. : „Au rest il m e paraît bien naturel que les Grâces de la Seine ne s ' a c c o m o d e n t pas trop bien d'un terrain de S a b l e "

(Bojanowski, 1905, S. 266).

Grand

4 La lettre . . .: Vgl. zu 3 - 4 .

6 Frederic le

. . . : In d e m zu 3—4 g e n a n n t e n Brief heißt es u. a.: „La ligue de médiocrité que

vous trouvez si terriblement nombreuse à Berlin m e fait imaginer, q u e vous n'apperceverez que trop tôt, que c'est un terrain naturellement stérile et ingrat, où la culture ne saurait faire de grands progrès à moins qu'un cultivateur bien habile en prenne un soin assidu et soutenu. Frédéric II. le savait bien et le prouva par son exemple. P r é s e n t e m e n t ce n'est q u ' u n b o u r d o n n e m e n t d'abeilles et de g u ê p e s qui se nourissent des fleurs, qui ont été cultivées

thun:

au

temps

du

grand

Frédéric".

9 meiner Wenigkeit

Erwähnung

In d e m zu 3—4 g e n a n n t e n Brief heißt es u. a. : „ L ' A n a c r é o n Wieland vient de m e

faire la lecture d'un petit ouvrage qu'il vient d'achever; les grâces ne l'abandonnent point, mais j'oublie, que vous n'aimez pas la prose".

278

April

1804

306. An K. A. Böttiger Weimar, 1. April 1804 (?). Sonntag H D

GNM Nürnberg, Signatur: ABK Böttiger Mit Korrekturen Beißner, 1937, S. 171

Textgrundlage: H. — Z. 7 wurde a b g e b e n statt a b g e h e n gesetzt. Varianten

6 Abhaltung hätten, ] Abhaltung, > 10 Nein, ] Nein. ->

7 widrigenfalls ] widrigefW/r —>

Zur Datierung: Wieland hatte Anfang März 1804 seinen Briefroman „Krates und Hipparchia" weitgehend ausgearbeitet und übergab in dieser Zeit die Briefe 1—37 Böttiger zur Durchsicht und Beurteilung (vgl. Nr. 289 und Nr. 290). Ob die von der Herzogin Anna Amalia „resolvierte" Vorlesung bereits in dieser Zeit stattfand, ist nicht festzustellen. Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 123, Nr. 4762) datierte den Brief deshalb allgemein auf März 1804, Beißner (D) auf März/April 1804. — Eine Vorlesung bei der Herzogin Anna Amalia könnte Anfang April 1804 stattgefunden haben, denn sie schrieb am 2. April 1804 an Anne Louise Germaine de Stael-Holstein: „L'Anacreon Wieland vient de me faire la lecture d'un petit ouvrage qu'il vient d'achever" (Bojanowski, 1905, S. 266). Da Anna Amalia ein Konzept des erwähnten Briefes offenbar bereits am 1. April 1804 Wieland zur Durchsicht übergeben hatte (vgl. Nr. [304]), könnte sich die Ankündigung der geplanten Vorlesung Wielands auf den Abend des 1. April 1804 beziehen, so daß wir den Brief bei diesem Datum ansetzen. — Wenn allerdings Böttiger um eine Verschiebung des Termins der Vorlesung gebeten hätte (vgl. Z. 7 f ) , könnte der Brief Anna Amalias bereits den neu angesetzten Termin angeben und Wieland könnte den vorliegenden Brief schon Ende März 1804 geschrieben haben. E r l ä u t e r u n g e n : B: —; 3 diesen

Abend:

A: —

Möglicherweise

der

1.

April

3—4 Krates u Hipparchia: Vgl. Nr. 277 zu 5—6.

1804

(vgl.

Zur

Datierung).

4 Serenissimas: Anna

Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 8 v e r s c h o b e n w e r d e n : Ob Böttiger seine Anwesenheit am Einladungstag zusagte oder um eine Verschiebung bat (in diesem Fall könnte der Brief bereits Ende März 1804 geschrieben sein), ist nicht festzustellen. 1 0 Ü b e r b r i n g e r i n : Nicht ermittelt.

[307]. Von G. Chr. G. von Wedekind Main% 3. April 1804 Zum Text: Zolling (1882) erwähnt, daß Kleist „bei einem Pfarrer in der Nähe von Wiesbaden gelebt und, wie es heißt, sogar geliebt zu haben scheint, denn dieser erkundigte sich im

Nr.

279

306-309

April 1804 über seinen Gast bei Wieland" (S. 93). Vermutlich handelt es sich dabei um den zu erschließenden Brief Wedekinds an Wieland; Zolling hat sich wahrscheinlich bei der Angabe des Absenders geirrt. E r l ä u t e r u n g e n : B: - ;

A: 310

308. Von J. Fr. Vieweg Braunschweig, 6. April 1804 H SWK/GSA Weimar, Signatur: 93/111, 8, 4 D Schelle, 1985/1, S. 6 3 6 - 6 3 7 , Nr. VIII Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: 259;

A: —

3 erst heute antworte: Auf Wielands Brief vom 2. Januar 1804 (Nr. 259). 5 B o g e n : Nicht überliefert. 5 E r z ä h l u n g : Dafnidion (vgl. Nr. 46 zu 6—7). 5 — 6 f ü r m e i n T a s c h e n b u c h : Für das in Viewegs Verlag erscheinende „Taschenbuch für 18. .". Zur Sache vgl. Nr. 259 zu 4—5. 6 bereits g e d r u k t : Gemeint ist „gesetzt". 7 seit e i n e m J a h r e : Vgl. die Übersendung der ersten gesetzten Bogen mit Nr. 73. 7 — 8 B a u - W i r r w a r r : Seit 1799 ließ Vieweg in Braunschweig ein größeres Geschäftsgebäude errichten, dessen Bau sich durch unvorhergesehene Schwierigkeiten bis 1804 hinzog. 8 Verlust zweier meiner Gehülf e n : Namen nicht ermittelt. 9 T a s c h e n b u c h . . . h e r a u s ZU g e b e n : Das geplante „Taschenbuch für 1804" erschien nicht. 1 4 N a c h s i c h t : Wie Wieland auf diesen Brief reagierte, ist nicht bekannt. Seine Erzählung „Dafinidion" erschien nicht bei Vieweg; offenbar zog Wieland sie zurück, um sie Joseph Schreyvogel zum Druck zu überlassen (vgl. Nr. 240 und dort zu 25 sowie Nr. 259 zu 6—7), bei dem sie allerdings auch nicht erschien.

309. An A. L. G. de Sta'el-Holstein Weimar, 8. April 1804 H

D1 D2

Verbleib unbekannt. — Nach den Autographenkatalogen: Eigenhändig, 3 S., Folio Angeboten bei folgenden Firmen: a) Gunnar Kaldewey, Katalog 34: Hehres & Triviales oder Aus den Leihbibliotheken der Goethezeit. Achter Theil. Hamburg 1977, Nr. 11 b) J. Leineweber, Auktionskatalog 14, Marburg 1985, Nr. 168. Faksimile. Mit Korrekturen Kraus, 1926 Pange, 1929, S. 4 9 - 5 2

280

April 1804

D 3 Götze, 1930, S. 6 6 - 6 7 , Nr. IX Textgrundlage: H (Faksimile). — Z. 33 wurde

c'e

toute statt Toute gesetzt, Z. 48 ce statt

Varianten

Malgré toute ] Toute > Malgré Toute (unvollständige Korrektur) 48 ample ] erg 49 dans le m o n d e ] erg 54 à ] par —» 62 et ] est > 69 lieu ] liex—• 70 ou ] qu'-> 33

E r l ä u t e r u n g e n : B: 303;

A: —

3 Depuis que Vous Vous êtes éloignée de Weimar: Frau de Staël reiste am 1. März 1804 in Weimar ab. 8 Madre Natura: Anspielung auf Lukrez, D e rerum naturae (vgl. Nr. 169 zu 63). 11 capitale . . . : Berlin. 23 le cadet des freres Schlegel: Friedrich Schlegel. 26 Duchesse Mère: Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 29 parler en faveur de moi: Vgl. Nr. 303 (Z. lOff). 39 G ö c h h a u s e n . . .: Vgl. Nr. 303 (Z. 21 ff). 43—44 une partie du Juin Prochain . . .: Vgl. Nr. 303 (Z. 17f). 53—54 d'une bergere de Gessner: Gestalten in den „Idyllen" von Salomon Geßner. 55 — 56 ma confession . . .: Bezogen auf Nr. 303 (Z. 19ff). 59 Willhelm Teil . . . : Vgl. Nr. 296 zu 6.

6 6 la c h r o n i q u e

de Tschudi:

Aegidius Tschudi: /Egidii Tschudii gewe-

senen Land-Ammanns zu Glarus Chronicon Helveticum [ . . . ] . 2 Tie. Basel 1734—1736.

71 l ' e n i g m e d ' H e s i o d e . . .: Hesiod, opera et dies 40.

7 9 V i e l a n d e : Frau de

Staël hatte vorher bei den Adressen die F o r m e n „Vieland", „Villand" und „Vielande" benutzt, die richtige N a m e n s f o r m Wielands erscheint in keinem ihrer überlieferten Briefe.

310. An G. Chr. G. von Wedekind Weimar, 10. April

1804

H D

Verbleib unbekannt C. M. Wieland über Heinrich von Kleist. In: Orpheus, 1824, H e f t 3, S. 1 5 5 - 1 6 0 (Teilabdruck) Textgrundlage: D In D mit folgender Einleitung: „Zwei Rücksichten bestimmten die Redaction, diesen freundschaftlich mitgetheilten Brief der Oeffentlichkeit zu übergeben: der aus ihm ersichtliche Scharfsinn Wielands, ein Talent zu erkennen, wie sein schöner Eifer, es mit Wärme zu ermuntern; beide um so interessanter, ais ersterer selten mehr zu solchem Zwecke angewendet werden will, und letzterer von aufstrebenden Talenten stets mehr und mehr entbehrt werden muß; die Freunde des unglücklichen Dichters ersehen aber durch diese kurzen Aufschlüsse über den früheren Seelenzustand desselben, daß dieser am meisten beitragen mußte, endlich die Katastrophe herbeizuführen, durch welche v. Kleist uns ent-

Nr.

309-310

281

rissen worden ist. Zugleich verweisen wir den Leser auf H. v. K l e i s t s h i n t e r l a s s e n e S c h r i f t e n , herausgegeben von L. Tieck, worin nebst vielen interessanten Nachrichten in der Vorrede, auch ein Fragment des Guiscard befindlich ist, das ein Maßstab seyn kann, ob Wieland zu viel angekündigt habe. Anmerkung des Herausgebers (= Carl Weichselbaumer) E r l ä u t e r u n g e n : B: [307];

A: —

2 Z u s c h r i f t . . . : Nr. [307], 4 K l e i s t k e i n e N a c h r i c h t : Ein Brief Heinrich von Kleists an Wieland ist etwa von Ende Juni/Anfang Juli 1803 zu erschließen (vgl. Nr. [167]). 8 B r i e f : Nr. 173. 8 d u r c h die d r i t t e H a n d : Von Georg Christian Gottlob von Wedekind in Nr. [307]. 1 1 1 8 0 1 . . . : Ludwig Friedrich August Wieland lernte Heinrich von Kleist offenbar im Frühjahr 1802 in Bern bei Heinrich Geßner kennen. 1 2 L u d w i g : Ludwig Friedrich August Wieland, der sich seit Juli 1803 in Wien aufhielt. 1 4 s c h r i e b m i r m e i n S o h n . . . : Nicht überliefert (vgl. BW 15). 1 7 I m H e r b s t d e s J a h r e s 1 8 0 2 . . . : Heinrich von Kleist und Ludwig Friedrich August Wieland wurden am 17. Oktober 1802 aus Bern ausgewiesen (vgl. Nr. 14 zu 2). 2 0 K l e i s t g i e n g n a c h J e n a : Kleist wohnte offenbar seit Ende Oktober 1802 in Jena. 2 0 — 2 1 m e i n S o h n . . . n a c h O ß m a n s t ä t t : Ludwig Friedrich August Wieland traf wahrscheinlich Ende Oktober 1802 in Oßmannstedt ein; Wieland erwähnte ihn zuerst in Nr. 46 (Z. 30ff). 2 3 K ä u f e r : Christian Johann Martin Kühne. 2 4 acht T a g e n a c h O s t e r n 1 8 0 3 : Ostersonntag war der 1. April 1803; die Übersiedlung Wielands nach Weimar war erst vor Mitte Mai 1803 beendet. 2 4 — 2 5 K l e i s t z o g n a c h . . . W e i m a r : Kleist zog in der zweiten Novemberhälfte 1802 nach Weimar. 3 9 E i n l a d u n g . . . : Entweder während Kleists Besuch an den Weihnachtsfeiertagen 1802, die Heinrich von Kleist bei Wieland in Oßmannstedt verbrachte, mündlich geäußert, oder, falls die Einladung erst nach Kleists Abreise aus Oßmannstedt erfolgte, durch Ludwig Friedrich August Wieland im Namen seines Vaters ausgesprochen. Ein Brief Wielands mit einer solchen Einladung ist nicht mit Sicherheit zu erschließen. 6 0 D r a m a : Heinrich von Kleists „Robert Guiskard" (vgl. Nr. 173 zu 3). 7 2 S e d s u r d o . . . : Anspielung auf Terenz' „Heautontimoroumenos" (vgl. Nr. 7 zu 93). 9 1 M i t t e d e s M ä r z e s . . . : Heinrich von Kleist verließ offenbar Anfang März 1803 Oßmannstedt (vgl. Nr. 115 zu 17); am 13. März 1803 schrieb er bereits aus Leipzig einen Brief an seine Schwester Ulrike von Kleist, nachdem er sich vorher noch einige Tage in Weimar aufgehalten hatte. 94 Briefchen: Nr. [167], 9 5 F r e u n d : Christoph Wilhelm Werdeck. 9 6 A u c h klagt m e i n S o h n Zu W i e n . . . : Ein entsprechender Brief ist nicht überliefert, nach den vagen Angaben auch nicht eindeutig 2u erschließen. 9 6 l e t z t e n T r e n n u n g : Offenbar während Ludwig Friedrich August Wielands Aufenthalt in Dresden, wohin er am 26. April 1803 abgereist war (vgl. Gerhardt, S. 150). 97 Concept ...: Nr. 173. 1 0 1 D r u c k m a n n i g f a l t i g e r F a m i l i e n v e r h ä l t n i s s e : Unter anderem Heinrich von Kleists Probleme mit seiner Familie, da er, selbständig, etwa als Bauer, leben

282

April

1804

wollte, sowie die Trennung von seiner Braut Wilhelmine von Zenge.

102

k e s : Heinrich von Kleists „Robert G u i s k a r d " (vgl. zu 5 9 - 6 0 ) .

104—105

Ihres W e r Wer-

d e c k : In D : W*. — Christoph Wilhelm Werdeck hatte mit einer Empfehlung Kleists (Nr. [167]) Wieland A n f a n g oder Mitte Juli 1803 besucht.

118—119

aus der mi-

l i t ä r i s c h e n C a r r i e r e a u s g e t r e t e n : Im April 1799 hatte Kleist den von ihm betriebenen Abschied aus d e m preußischen Militär erhalten.

Vgl. zu 101.

123

M i ß v e r h ä l t n i s s e n . . .:

1 2 6 — 1 2 7 in Coblenz zu einem Tischler zu verdingen: Ob

das geschah oder ob das Kleist nur geplant hatte, ist nicht bekannt. Büreau

. . .:

1 3 0 in e i n e m

Bei der Verwaltung der damals französischen linksrheinischen

Gebiete.

1 3 0 Masson: In D: M*.

311. An K. A. Böttiger Weimar, 12. April 1804 H

S L B Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 34

A d r e s s e : a n * H o f r a t h B ö t t i g e r , links daneben q u e r : H e r r n — Mit Siegelspuren Mit Korrektur Unter dem Text Datum d. 1 2 A p r i l 1 8 0 4 . (Böttiger) Textgrundlage: H Variante

11 genesen, ] genesen. —> Zur D a t i e r u n g : Das von Böttiger unter d e m Text eingetragene D a t u m bezeichnet wahrscheinlich den Eingang des Briefes, der vermutlich a m selben Tag niedergeschrieben wurde. E r l ä u t e r u n g e n : B : —; A: — 5 B e t t l e r h o c h z e i t : Ludwig Friedrich August W i e l a n d : Die Bettlerhochzeit. Ein Lustspiel in drey Aufzügen. In: Lustspiele. Braunschweig 1805.

5 v o n . . . S c h i l l e r ZU

r e c l a m i r e n : Böttiger hatte am 25. Februar 1804 an Friedrich von Schiller geschrieben: „Der Herr

Hofrath Wieland hat mir aufgetragen, Ihnen beifolgende Bettlerhochzeit zu

schicken, die Composition seines ältesten Sohnes. Ich wage es nicht, Ihrem entscheidenden Kennerurtheil vorzugreifen, kan aber doch den Wunsch nicht unterdrücken, daß der Aufführung des Stücks auf d e m hiesigen Theater sich nicht zu große Schwierigkeiten entgegenstellen möchten. Durch einige Vertilgungsstriche w ü r d e n gewisse

Unschicklichkeiten

wegfallen, die m a n freilich unserm Publikum in den obersten Regionen kaum bieten könte. Trotz aller Reminiscenzen und falschen Motiven im Sentimentalen, sind doch einzelne Szenen z. B. gleich die erste Unterredung, die Kitty unter vier Augen mit Harry hat, sehr fein gedacht und ausgedrückt. W e n » nur der dritte Act nicht so schwach wäre! Sollte sich

Nr. 310-313 aber da nicht etwas nachhelfen lassen.

283

/ Falls Sie Bedenklichkeiten haben sollten, u n s e r m

verehrten Wieland das Todesurtheil, w e n n dieß g e s p r o c h e n w e r d e n müßte, selbst zu s a g e n : so haben Sie nur die Güte, die Handschrift an mich zu schicken und mir mit zwei Worten zu sagen, was etwa zu sagen ist" (SNA 40.1, 1987, S. 180). — Eine Ä u ß e r u n g Schillers dazu sowie ein weiterer Brief Böttigers an Schiller in dieser Angelegenheit sind nicht überliefert. Eine A u f f ü h r u n g in Weimar fand nicht statt.

10

F r a u : Eleonore Böttiger. —

Uber ihre Krankheit ist nichts bekannt.

312. An K. Fr. Horn Weimar, 17. April 1804 H

W M Biberach, Signatur: Eing.-Nr. 42

Adresse: Sr. Hochehrwürden / D e m Herrn Stiftsprediger Horn / zuzustellen. — Mit Siegel Textgrundlage: H Erläuterungen:

B: —;

A: —

8 L u i s e : Marie Louise Charlotte Wieland, damals knapp 15 Jahre alt.

10 Confirma-

t i o n : Die Konfirmation fand o f f e n b a r im März 1805 statt, zumindest sind im Haushaltsbuch (s. Anhang 1, Z. 879 ff) unter d e m Monat März 1805 die entsprechenden Ausgaben eingetragen.

10

einige S t u n d e n U n t e r r i c h t :

Horn ü b e r n a h m den Konfirmati-

onsunterricht (vgl. Nr. 417).

313. Von G. A. von Breitenbauch Bucha, 17. April 1804 H h

Verbleib unbekannt Staatsbibliothek zu Berlin, S a m m l u n g Lessing Entwurf. Im zweiten Weltkreig verlagert, Verbleib unbekannt D Carl Robert Lessings Bücher- und Handschriftensammlung. Hrsg. von [. . .] Gotthold Lessing, Band 2. [. . .] Bearbeitet von Arend Buchholtz. Berlin 1915, S. 20 Textgrundlage: D E r l ä u t e r u n g e n : B : —; 2

A: —

G e s c h e n k . . . : Nach d e m weiteren Text handelt es sich um das „Taschenbuch für

1 8 0 4 " mit Wielands Brieferzählung „ M e n a n d e r und G l y c e r i o n " (vgl. Nr. 72 zu 18). W a n n W i e l a n d das Buch an Breitenbauch geschickt hat oder schicken ließ, ist nicht bekannt; es k ö n n t e sowohl in den letzten Monaten des Jahres 1803 wie A n f a n g 1804 g e s c h e h e n sein.

284

April 1804 314. Von H. Geßner Zürich, 21. April 1804

H

SNM Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 27515 Mit Korrekturen. — Duktuswechsel vor Z. 126. Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: 301, 302;

A: 323

2 zwey Briefe . . .: Nr. 301 und Nr. 302.

6 krampfhaften Zuckungen . . .:

Im März 1803 hatten die Insurgenten in der Schweiz unter Führung des Schusters Johann Jakob Willi einen Aufstand unternommen, der niedergeschlagen wurde. 8 D i e t r a u r i g s t e n E r f a h r u n g e n . . . : Die sich aus Geßners Engagement für die Regierung der Helvetischen Republik ergeben hatten (vgl. etwa Nr. 128). 1 2 L a r e n : Eigentlich die römischen Familien- oder Hausgötter; hier ist das Haus als solches gemeint. 1 6 einige d e r A n f ü h r e r s i t z e n f e s t : Etwa der zu 6 erwähnte Johann Jakob Willi. 17 französischem . . . Criminal C o d e x : Gemeint ist vermutlich der am 21. März 1804 veröffentliche „Code civile" oder „Code Napoléon". 1 8 C a r o l i n e : „Carolina" oder „Constitutio criminalis Carolina" ist die 1532 von Kaiser Karl V. erlassene Gerichtsordnung in Strafsachen, auch Halsgerichtsordnung. 2 7 n e u e n C a n t o n e : Die durch die Mediationsakte von 1803 neben den bisherigen 13 Kantonen neugebildeten Kantone Sankt Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin und Waadt. 2 9 — 3 0 H o t t i n g e r e r k u n d i g e n : Vgl. Nr. 301 (Z. 85ff). 3 0 sein E x e m p l a r s e i n e r S c h r i f t e n : Gemeint sind Wielands „Sämmtliche Werke" (vgl. Nr. 11 zu 23), die Johann Jakob Hottinger bezog, von denen er aber bisher nur die Bände 1—26 erhalten hatte. 3 2 M u t t e r : Judith Geßner. 3 2 I h r e m E n t s c h e i d : Vgl. dazu Nr. 323 (Z. 63ff), Nr. 352 (Z. 11 ff) und Nr. 369 (Z. 76ff). 3 4 B o m b a r d e m e n t v o n Z ü r i c h : In der Nacht vom 12. zum 13. September 1802. — Judith Geßner schrieb darüber am 28. September 1802 an Charlotte Wilhelmine Geßner: „Ach Gott, wie vieles hatten wir, ich kann wohl sagen in dieser mörderischen Nacht auszustehen! Sie denken wohl, meine ohnehin schwache Gesundheit, mein ganzes Nervensystem ward erschüttert. Die Gefahr wegen Tod und Verderben war in unserm Hause größer als in andern. Welchen Mut gab mir die Vorsehung in dem schauderhaftesten Augenblick! Wie gütig und väterlich verschonend war er, da ein großer Teil des Feuers (der Kanonenj neben uns lag. Der Saal und die untere Laube waren mit Rauch so angefüllt, daß wir uns nicht mehr sehen konnten, ein paar Türen zerschlagen, die Fenster zerrissen und doch wurde nicht das mindeste weder an Personen noch an meinen kostbaren Kunstsachen beschädigt" (P. Leemann-van Eick: Judith Geßner, die Gattin des Idyllendichters und Malers Salomon Geßner. Zürich 1942, S. 106). — In einer „Kurzen Anzeige der Beschädigungen" heißt es dazu: „Haus Nr. 217, Münstergasse, zum ,Schwanen': Am Montag, morgens gegen 1 Uhr, fiel eine 24pfündige Haubitzgranate beim

285

Nr. 314

Erker des Hauses zum ,Schwändli' durch das Dach auf die Winde, dann durch den Boden und die Gipsdecke in ein Stübchen hinab, fuhr am Boden unter einem Fenster durch, die Riegelwand wieder hinaus, in ein Gänglein hinunter und zersprang. Sie zerschmetterte da alle Fenster und eine Kammertüre, die sie weit wegschleuderte. Ein Grantsplitter fuhr unter einen Kasten und durchschug eine zweite Türe, ohne in diesem Zimmer zu schaden. Ein anderes großes, feuerspeiendes Stück gelangte auf der Laube vor die Saaltüre, in welchem die Frau vom Hause (Frau Geßner) nebst andern Frauenspersonen waren, und verursachte abscheulichen Rauch, so daß die Hausfrau beinahe ohnmächtig herausgeführt werden mußte. Die Gewalt der Explosion zerschmetterte alle Fenster auf der Laube; die eine Magd wurde die Treppe hinunter geworfen und die andere einige Schritte weit geschleudert. Ein dritter Splitter fuhr in ein Kabinett, zerschlug das Schloß und riß ein Stück aus der Türe, wie mit einem Messer herausgeschnitten, ohne sonst etwas im Zimmer zu beschädigen. Die übrigen kleinern Stücke fielen in den Hof, öffneten und beschädigten die Keller- und eine andere Türe, wie auch die hintere Haustüre, und zersplitterte ein Fenster. — NB. Die Granate zersprang in elf Stücke, welche alle gefunden und mit einem Draht zusammengebunden wurden, so daß sie wieder formiert ist" (ebenda, S. 72). 3 6 meine . . . Laage: Vgl. zu 8. 4 7 K i n d e r n : Johann Konrad und Heinrich Geßner sowie Anna Dorothea Zellweger. 4 9 Wielands S c h r i f t e n : Wielands „Sämmtliche Werke" (vgl. zu 30). 5 0 G e ß n e r s Biographie: Johann Jakob Hortinger: Salomon Geßner. Zürich 1796. 5 1 — 5 2 Hrn. G e ß n e r : Heinrich Geßner. 5 6 N a c h l i e f e r u n g Ihrer S c h r i f t e n : Die Bände 27—30 der „Sämmtlichen Werke",

die 1797 erschienen.

65—66 traf eine Bombe unser Haus: Vgl. zu 34.

6 7 Tante: Anna Geßner. Charlotte Wilhelmine Geßner.

(Z. 58ff).

7 0 entscheiden Sie: Vgl. zu 32. 73 Lotte: 8 0 — 8 1 U n t e r s t ü t z u n g zu sagen: Vgl. Nr. 301

83—84 Ihre Verfügung: Vgl. zu 32.

84 Wolf . . .

Rech-

n u n g : Vgl. Nr. 301 (Z. 69fr). 8 6 Fürsprache bey V o ß : Vgl. Nr. 293 und 8 6 Beylage: Nicht überliefert; möglicherweise ein Brief GeßNr. 301 (Z. 25 ff). ners an Johann Heinrich Voß. 8 8 eins der . . . G u a s c h G e m ä h i d e . . . : Als Probe erschien das Kupfer nach Salomon Geßners Gouache-Gemälde „Die Fischer". 9 1 Projectes . . .: Karl Wilhelm Kolbe: Tableaux en gouache, demi-gouache et dessins au lavis de Salomon Gessner, gravées à l'eau forte par W. Kolbe. Zurich 1806 — 1811 [26 Blätter]. — Vor der ersten überlieferten Erwähnung des Projektes gegenüber Wieland hatte Geßner zuerst am 4. Oktober 1803 Karl August Böttiger darüber berichtet: „Unter meine Plane gehört auch, die Sammlung Guasch Gemähide meines seeligen Vaters, die wir noch besitzen, durch einen geschikten Künstler radiren zu laßen u: dieselben auf SubScription herauszugeben. — Ich bin der Entreprise sicher, in so ferne sich ein Künstler findet, der Sinn u: Gabe hat, was Geßner mit dem Pinsel dichtete, wieder mit der Nadel zu geben. — Ein solcher Künstler, muß wirklich vollenden können, u: doch mit Geist u: Gefühl auffaßen u: wieder geben. — Sie begreifen wie schwehr es sey einen solchen zu finden u: dann erst ist die Entreprise zu machen. Demohngeachtet laß ich mich nicht abschrecken

286

April

1804

u: suche bis ein solcher gefunden ist. Auch diesen Gegenstand empfehl ich Ihrer Aufmerksamkeit. Es ist gewiß nicht Vorliebe für meinen Vater, die mich blendet, aber ich bins überzeugt, daß aus dem Kunst Nachlaß meines Vaters Vortheil zu ziehen ist, so bald man die Sache beym rechten Flecke packt. Sprechen Sie doch gefälligst mit Meyer darüber, der die Gemähide meines Vaters kennt, u: weißt wie u: auf welche Weise dieselben behandelt seyn müßen, vielleicht kennt er einen Künstler, der es machen könnte, aber meine erste Bedingung wäre, daß ein solcher hieher kommen müßte, wo er zum mindesten auf einige Jahre Arbeit fände — u: Bedingungen die einer solchen Entreprise angemeßen seyn müßten — Können Sie mir nicht sagen, wo jetz/ der Mahler Catel sich aufhält" (SLB Dresden, Ms. Dresd. h 37, Band 56, Nr. 24). Am 21. Dezember 1803 schrieb er: „Ich erwarte posttäglich Briefe von dem bekanten sehr geschickten Mahler u: Kupferstecher Reinhard, aus Dreßden jetz/ in Rom, deßem schöne radirten Blätter Sie wahrscheinlich kennen u: dem ich antrug die Geßnerschen Landschaften zu radiren. Kann er diese Arbeit nicht übernehmen, so werd ich es versuchen, ob Hr. Kolbe (deßen schöne Arbeiten ich kenne) sich entschließen kann — hieher zu kommen — denn die Natur u: der Umfang der Entreprise erlaubt es nicht anders, als daß der Künstler hieher komme (ebenda, Nr. 25) und am 25. Februar 1804 schrieb Geßner: „Morgen geht mit dem Postwagen, ein Verzeichniß des Salomon Geßnerschen Cabinets u: Detail über seinen Kunst Nachlaß, u: die ganze Entreprise an Sie ab" und weiter: „Reinhard in Rom hat sehr freundlich geantwortet, mich aufgemuntert, kann aber nicht annehmen" (ebenda Nr. 26). 92 Subscription: Die Subskription erfolgte jeweils für ein Cahier zu vier Kupferstichen. — Dazu und zu den Subskriptionsanzeigen Geßners und Karl August Böttigers vgl. Nr. 462 zu 4.

97 — 98 Industrie Comtoir . . . Subscription: In beiden zu 92 genannten Anzeigen wird das „Industrie Comptoir Weimar" genannt. 9 9 S c h r e i b e n an H m B ö t t i g e r : In den überlieferten Briefen Geßners an Böttiger ist der Plan in dieser Weise nicht

eingehend beschrieben.

1 0 1 Herzogin Mutter . . . G u a s c h - G e m ä h l d e : Anna

Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach besaß das Gouache-Gemälde „Badende Mädchen an einem Wasserfall", das jetzt in der Graphischen Sammlung der Kunstsammlungen zu Weimar aufbewahrt wird. — Eine Radierung durch Karl Wilhelm Kolbe wurde offenbar nicht angefertigt (vgl. die späteren Erwähnungen dieses Bildes in den entsprechenden Briefen). — Geßner schrieb am 26. Februar 1804 an Böttiger: „Die Herzogin Mutter hat ebenfalls ein schönes Gemähide von Sulomon Geßner, von dem ich mir denn seiner Zeit eine Copie oder das Original erbitten werde, um daßelbe durch Kolbe radiren zu laßen" (ebenda, Nr. 27). 1 0 4 M e y e r : Johann Heinrich Meyer. 1 0 6 an I h r o D u r c h l a u c h t : Wieland selbst ersuchte die Herzogin Anna Amalia, Kolbe ihr Geßner-Gemälde zur Verfügung zu stellen (vgl. Nr. 369, Z. 68ff). 1 0 7 L o u i s : Ludwig Friedrich August Wieland. — Sein Brief an Geßner ist nicht bekannt. 1 0 8 Forts e t z u n g s e i n e r E r z e h l u n g e n : Ludwig Friedrich August Wielands „Erzählungen und Dialogen" (vgl. Nr. 100 zu 50). — In dem „Repertorium der Verlagskorrespondenz Göschen" (Band 3 des Werkes „Georg Joachim Göschen. Ein Verleger der Spätaufklärung

Nr.

287

314

und der deutschen Klassik", hrsg. von Stephan Füssel), Berlin, N e w York 1996, ist S. 372 (Nr. 2772) ein Brief L u d w i g Wielands an G ö s c h e n v o m 4. J a n u a r 1804 erwähnt, in d e m es um die „Rechtfertigung für Wahl eines anderen Verlegers für 2. Bd. der E r z ä h l u n g e n " und um „Kritik an g e g e n w ä r t i g e m Honorar und A u f l a g e " geht; am 28. M ä r z 1804 teilte Ludwig Wieland die „Vergabe des 2. Bandes an S c h w a g e r G e ß n e r " G ö s c h e n mit (ebenda, S. 374, Nr. 2 7 8 4 ) und am 23. Juli 1804 die Ü b e r n a h m e dieses Bandes durch G e ß n e r (ebenda, S. 377, Nr. 2810).

108—109 lten Band . . . neu auflegen:

A m 28. März

1804 hatte L u d w i g Friedrich August Wieland bei G ö s c h e n nach d e m „Zeitpunkt der 2. A u f l a g e " der „Erzählungen und D i a l o g e n " angefragt (vgl. zu 108, S. 374, Nr. 2784). — Eine zweite A u f l a g e dieses Bandes erschien in G ö s c h e n s Verlag nicht.

Louis verpflichten:

111 gegen

D e r zweite Band der „Erzählungen und D i a l o g e n " von Ludwig

Friedrich A u g u s t Wieland w u r d e 1805 in G e ß n e r s Verlag in Zürich veröffentlicht. Er enthält folgende T e x t e : „Die Glücksritter. Eine E r z ä h l u n g " (S. 1—94), „Die gefährliche Wette. Eine E r z ä h l u n g " (S. 95 — 140), „ D e r Barbier von Bagdad. Eine Posse nach d e m Französis c h e n " (S. 141 — 166), „ D e r Unglückliche. Ein S c h w a n k " (S. 167 — 200), „Verwegenheit aus Liebe. Eine Geschichte in B r i e f e n " (S. 201—242) sowie ein „ G e s p r ä c h " (S. 245 —286).

1 1 2 zu entscheiden: Vgl. dazu Nr. 323 (Z. 2 8 f f ) . 1 1 3 Antwort: Nicht be1 1 4 Briefe der Schweitzer . . . : Vgl. Nr. 207 zu 15. 121 Einleitung oder Vorrede . . . : Friedrich Wilhelm Körte verfaßte eine „Vorrede", die kannt.

„Halberstadt,

am 24. Merz

S. III—VIII).

1 8 0 4 " datiert

124—125 Müller . . .

ist („Briefe der S c h w e i z e r " (vgl. zu

Noten:

Körte

berichtet

dazu

in

114), seiner

„Vorrede", d a ß sich in Gleims Nachlaß „eine zum D r u c k g a n z fertige Handschrift von Briefen S u l z e r s an B ö d m e t " befindet, die B o d m e r , nach seiner voranstehenden Nachricht, zur Publikation durch J o h a n n e s Müller bestimmte, d e m er die Briefe im S e p t e m b e r 1782 übersandte. Für ein „ D e n k m a l " , das in der K u n s t - A k a d e m i e ausgestellt wurde, bezahlte Müller 100 Taler in Gold, die ihm Gleim erstattete und d a f ü r diese Handschrift der Briefe Sulzers erhielt. Sie ist „von B o d m e r

und M ü l l e r

mit A n m e r k u n g e n versehen

[ . . . ] , die ich größtentheils beybehalten und den A n m e r k u n g e n G l e i m s Die A n f a n g s b u c h s t a b e n B . G l . M . bezeichnen, w e m

zugesellt habe.

die A n m e r k u n g g e h ö r e " („Briefe

(vgl. zu 114), S. III—V). 129 Übersetzung der Oden des Horaz . . . : O f f e n b a r von K l a m e r Eberhard Karl Schmidt geplant; nicht erschienen. 131 Briefe von Klopfstock an Gleim: Klopstock und seine Freunde. Briefwechsel

der S c h w e i z e r "

der Familie Klopstock unter sich, und zwischen dieser Familie, Gleim, Schmidt, Fanny, Meta und andern Freunden. Aus Gleims brieflichem Nachlasse hrsg. von K l a m e r Schmidt. 1810. 131 Eltern: Anne Marie und Gottlieb Heinrich Klopstock. 132 erbatt ich mir das Nähere: Brief nicht bekannt. 133 Briefe der Karschin . . . : O f f e n b a r von Friedrich Heinrich W i l h e l m Körte geplant; nicht erschienen. 133 Ihrer Tochter: Karoline von Klenke. 135 Gleims Leben: Halberstadt

W i l h e l m K ö r t e : Leben J o h a n n W i l h e l m L u d w i g Gleims. Aus seinen Briefen und Schriften. Halberstadt 1811.

135 Gedichte der Karschin

...:

Von Friedrich

Heinrich

288

April 1804

Wilhelm Körte geplant; nicht erschienen. 1 3 6 W e r k e d e s . . . M i c h a e l i s : Von Friedrich Heinrich Wilhelm Körte geplant; nicht erschienen. 1 3 7 Briefe v o n H e i n s e . . . u n d G l e i m : Briefe zwischen Gleim, Wilhelm Heinse und Johannes von Müller. Hrsg. von W. Körte. Zürich 1805 (= Briefe deutscher Gelehrten aus Gleims literarischem Nachlasse. Hrsg. von Wilhelm Körte. Band 2 und 3). 1 3 7 Hildegard v o n H o h e n t h a l : Johann Jakob Wilhelm Heinse: Hildegard von Hohenthal. 3 Teile. Ber-

lin 1795-1796.

137 — 138 Gleims sämtliche Werke . . .: J. W. L. Gleims

sämmtliche Werke. Erste Originalausgabe aus des Dichters Handschriften durch Wilhelm

Körte. 8 Bände. Leipzig 1811—1813.

1 4 0 Heinsens Briefe Rücksicht genoh-

m e n : Nur dieser Titel von den zuletzt genannten Projekten erschien in Geßners Verlag (vgl. zu 137). 1 4 5 zu e n t s c h e i d e n : Wieland geht in seiner Antwort (Nr. 323) nicht auf diese Fragen ein. 147Tobler ... G r ü ß e : Nr. 301 (Z. 83 ff). 1 5 1 T o b l e r s S ö h n e : Namentlich bekannt nur Georg Christoph und Hans Kaspar Tobler; der erstere war 1 7 9 9 - 1 8 0 0 Senator der Helvetischen Republik. 1 5 5 Lotte . . . Z e i l e n : Eine Beilage Charlotte Wilhelmine Geßners ist nicht überliefert. Entweder wurde sie nicht geschrieben oder sie bestand nur aus einem kurzen Gruß, denn Wieland bemerkte in seiner Antwort: „Ich sehe mit Verlangen einem Brief von der lieben Lotte entgegen" (Nr. 323, Z. 55).

315. Entwurf eines Kontraktes \wischen K. G. Schreiter als Eigentümer des Bureaus der einheimischen und auswärtigen Eiteratur in Leipzig, und Wieland über das Attische Museum Eeip^ig,

23. April

1804

H

Nach Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 125, Nr. 4782) in SWK/GSA Weimar, Emminghausstiftung; dort nicht auffindbar. Verbleib unbekannt h WM Biberach, Nachlaß Bernhard Seuffert Regest, 1884 bei Frau Maria Emminghaus, Weimar, angefertigt Textgrundlage: h. — Seufferts Kleinschreibung der Substantive wurde nicht übernommen; seine Abkürzungen wurden ohne Kennzeichnung aufgelöst. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 1, 2 und 3. Hefte des 4. Bandes des Attischen Museums: Schreiters „Büreau der einheimischen und auswärtigen Literatur" wird nur auf dem Titelblatt von Band 4, Heft 3 des AM genannt. 3 Ü b e r l a s s u n g d e r V e r l a g s r e c h t e : Sowohl beim NTM wie beim AM hatten die Autoren das Recht, ihre Beiträge nach zwei Jahren in andere Ausgaben zu übernehmen. 3 K o s t e n : Daß Schreiter die Kosten aller drei Hefte des Bandes 4 trug, ist anderweitig nicht belegt. 4 w e i t e r e n V e r l a g . . .: Das NAM erschien ab 1805 wieder im Verlag Heinrich Geßners in Zürich (vgl. Nr. 352,

Z. 35f und Nr. 369, Z. 9ff).

4—5 Jeder Jahrgang zu 4 Heften: Bisher waren

Nr.

289

314-316

pro Jahrgang des AM drei Hefte erschienen. Wieland wünschte später zunächst auch das Erscheinen von vier Heften im Jahr (vgl. Nr. 369, Z. 26ff), was aber nicht realisiert wurde. 5 H o n o r a r . . . 4 8 0 T h a l e r : Von Wieland später ebenso gefordert (vgl. Nr. 369,

Z. 34f).

6 Eigenthum des Verlagsbureaus: Vgl. zu 3.

316. Von K. A. Böttiger Weimar, Ende April 1804 H

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 227, Nr. 101 a

Adresse: An / den Herr« Hofrath / Wieland. / — / Nebst einer Mappe / - Mit Siegel Textgrundlage: H Zur Datierung: Der Brief ist undatiert. Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 125, Nr. 4783) setzt ihn nach 21. April 1804 an, „wegen der Äußerungen über Kolbe (in Nr. 314) u. vor Böttigers Abreise nach Dresden Ende April, Anfang Mai [recte 8. Mai 1804]. Der Einlauf von Gessners Brief ist in den letzten Tagen des Monats vorauszusetzen". Daraus könnte sich eine Datierung auf Ende April 1804 ergeben. — Allerdings wird Kolbe in den Briefen Heinrich Geßners an Böttiger bereits am 21. Dezember 1803 zum ersten Mal erwähnt (vgl. Nr. 314 zu 91) und seit diesem Zeitpunkt könnte zwischen Böttiger und Wieland über ihn mündlich verhandelt worden sein (vgl. dazu auch Nr. 302 zu 7); in diesem Falle muß die erste Erwähnung Kolbes in einem überlieferten Brief an Wieland nicht das erste Anzeichen einer Beschäftigung Wielands mit Kolbe darstellen und der Brief wäre schon zu einem früheren Zeitpunkt möglich (aber wegen der Erwähnung von Böttigers Umzug nach Dresden nicht allzu viel früher). Auch Geßners Bemerkungen in Nr. 314 scheinen darauf hinzudeuten, daß Wieland schon vorher durch ihn von der beabsichtigten Einbeziehung Kolbes in das von Geßner betriebene Projekt (vgl. Nr. 314 zu 91) erfahren hatte. Eine genauere Datierung läßt sich daraus aber nicht gewinnen. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 w a s ich v o n K o l b e . . . b e s i t z e : Ob Wieland mündlich oder schriftlich entsprechende Auskünfte über Karl Wilhelm Kolbe von Böttiger erbeten hatte, ist nicht zu ermitteln; ein Brief ist daraus nicht zu erschließen. 3 f r ü h e n H e f t e : Gemeint sein könnten die 1796 in Leipzig erschienenen 49 Blätter verschiedenen Formats (Landschaften und Idyllen). 4 B l ä t t e r : Vielleicht die drei weiteren Folgen von je zwölf Blättern, die nach 1796 entstanden. 6 B l ä t t e r d e s . . . R e i n h a r d : Von Johann Christian Reinhart könnten gemeint sein die zusammen mit Albrecht Christoph Dies und Jacques Mechau hergestellten „Malerisch radierten Prospecte aus Italien" (1792—1798), die Friedrich von Schiller gewidmete Sturmlandschaft (1800) sowie zwei weitere Landschaften, die in dieser Zeit entstanden. — Geßner hatte zunächst beabsichtigt, die Kupfer nach den Gouache-Gemälden Salomon Geßners von Reinhart stechen zu lassen (vgl. Nr. 314 zu 91). 7 H e r z o g i n : Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. 9 Gesners 19

Wieland B W

16.2

290

April-Mai

1804

g r o ß e S c h ö p f u n g e n : Die Gouache-Gemälde Salomon Geßners (vgl. Nr. 314 zu 91). 1 0 Palais: Das Wittums-Palais in Weimar, das Anna Amalia bewohnte. 1 0 Einp a c k e n : Böttiger übersiedelte am 8. Mai 1804 nach Dresden.

317.

Von A. L. G. de Staël-Holstein Weimar, 1. Mai

H

1804

SWK/GSA, Signatur: 93/111, 7, 18

Adresse:Monsieur Vieland. — Siegelspuren Unter Adresse (von anderer Hand): M a d a m e Stahl. D 1 Haussonville, 1914, S. 346 D 2 Götze, 1928, S. 161 D 3 Götze, 1930, S. 67, Nr. X Textgrundlage: H Zur Datierung: Der Brief ist undatiert. Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 125, Nr. 4784) vermerkt, daß „andere Abschiedsbriefe [. . .] vom 1. 5. 1804 datiert" sind und datiert den Brief entsprechend. Er weist aber außerdem darauf hin, daß „das Briefchen [. . .] auch das Abschiedsbilletchen vom 19. 6. 1808 sein [könnte], das W. der Gräfin Solms .mitteilte'". Dagegen könnte allerdings die Erwähnung des Vaters von Frau de Staël sprechen, die vermutlich 1808 nicht in dieser Weise geschehen wäre. — Auch D 2 datiert auf den 1. Mai 1804. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

2 à

VOUS dire adieu: Jacques Necker, der Vater der Frau de Staël, war am 9. April 1804 verstorben. Auf der Rückreise von Berlin nach Paris machte sie Ende April 1804 einige Tage Station in Weimar und traf auch mit Wieland zusammen. Am Ende ihres Aufenthaltes verabschiedete sie sich brieflich von Wieland. 2—3 VOUS revoir l'année p r o c h a i n e : Wieland begegnete Frau von Staël nochmals im Juni 1808 (vgl. BW 17). 8 m o n p è r e : Jacques Necker.

318.

An K. A. Böttiger (?) Weimar, 2. Mai

1804

H

The Johns Hopkins University Baltimore. The Milton S. Eisenhower Library, Signatur: Special Collections Fragment (Schlußteil des Briefes) D Clark, 1964, S. 393 Textgrundlage: H Zum Empfänger: Der Empfänger des Briefes ist unbekannt. Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 125, Nr. 4785) erwog Böttiger als Empfänger, „weil er in diesem Jahr den Mittler

Nr.

316-318

291

zwischen W. u. Weidmann machte". — Wieland hatte Böttiger mit Nr. 154 ermächtigt, Verhandlungen mit der Weidmannschen Buchhandlung wegen einer Gesamtausgabe seiner Ubersetzungen aus dem Lateinischen und Griechischen zu führen. Diese wurde von der Weidmannschen Buchhandlung in Nr. 220 abgelehnt. Wieland ging auf diesen Punkt in seiner Antwort (Nr. 224) nicht ein, sondern verwies auf eine mögliche mündliche Besprechung im Jahre 1804 (die nicht zustande kam). Wahrscheinlich ließ Wieland die Angelegenheit (vielleicht auch bei Johann Friedrich Cotta) durch Böttiger weiter verfolgen, und dieser Brief könnte, vor der Übersiedlung Böttigers nach Dresden im Mai 1804, eine Zusammenfassung der Probleme dargestellt haben, damit dieser über die wesentlichsten Entscheidungen informiert war. Insofern wäre Böttiger als Empfänger des Briefes möglich. — Nicht auszuschließen ist jedoch, daß Wieland auf eine Anfrage von anderer Seite (Cotta?) die Ergebnisse der Prozesse zwischen Göschen und der Weidmannschen Buchhandlung zusammenfaßte, wofür auch die förmliche Unterschrift des Briefes sprechen könnte. Zur Datierung: Obwohl die Handschrift im Datum eindeutig die Jahreszahl 1804 trägt, ist zumindest zu erwägen, ob der Brief nicht bereits ein Jahr früher, am 2. Mai 1803, geschrieben sein könnte, da in dieser Zeit (vgl. Nr. 149) zwischen Wieland, Böttiger, Johann Friedrich Cotta und Heinrich Geßner über eine Gesamtausgabe der Ubersetzungen Wielands verhandelt wurde, in deren Zusammenhang die Darstellung der Prozeßergebnisse zwischen der Weidmannschen Buchhandlung und Georg Joachim Göschen von Wichtigkeit war. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 Göschen gewann den Proceß in der ersten Instanz . . .: Der Prozeß wurde um die Frage geführt, ob Georg Joachim Göschen berechtigt ist, die „Sämmtlichen Werke" Wielands (vgl. Nr. 11 zu 23) herauszugeben. Zu den Einzelheiten des Prozesses vgl. WB 11 bis 13. — Das Urteil der ersten Instanz, des Leipziger Schöppenstuhls, entschied am 27. November 1793 zugunsten Göschens (vgl. BW 11, Nr. 94 zu 3). 4—5 höchste G e r i c h t in D r e s d e n : Das Sächsische Ober-Appelationsgericht in Dresden entschied am 26. Juni 1796 zugunsten Göschens (vgl. BW 13). 7 Sämmtlichen W e r k e : Vgl. zu 3. 1 5 C o n t r a c t : Kontrakte gab es zwischen Wieland und der Weidmannschen Buchhandlung jeweils nur hinsichtlich der einzelnen Werke und Werksammlungen (vgl. etwa den Kontrakt über die „Auserlesenen Gedichte" und die „Kleine-

ren prosaischen Schriften" WB 8, Nr. 302).

2 0 in lezter Instanz: Vgl. zu 4 - 5 .

2 1 A g a t h o n : Vgl. Nr. 11 zu 19. - Die Weidmannsche Buchhandlung hatte 1798 die vierteilige Ausgabe des „Agathon" aus den „Sämmtlichen Werken" als „Neue Ausgabe" herausgegeben; ein späterer Abdruck der dreiteiligen Ausgabe von 1773, zu der sie nach den Ergebnissen der Prozesse berechtigt gewesen wäre, erschien nicht. 22 Ober o n : Vgl. Nr. 271 zu 2. — Eine „neue und verbesserte Ausgabe" erschien Leipzig 1805 (vgl. dazu Nr. 345 zu 5). 2 2 g o l d n e n S p i e g e l : Der goldne Spiegel oder Die Könige von Scheschian. Eine wahre Geschichte aus dem Scheschian. übersetzt. 4 Teile. Leipzig 1772. — Sämmtliche Werke. Band 6 und 7. Leipzig 1794. — Eine neue Ausgabe der Weidmannschen Buchhandlung erschien nicht. 23 neuen Göschenschen A u s g a b e : Die „Sämmtlichen Werke" (vgl. zu 3). 19*

292

Mai 1804

[319]. An J. Fr. Cotta Weimar, 4. (?) Mai 1804 E r l ä u t e r u n g e n : B : —;

A: —

320. An die Göschensche Buchhandlung, Leipzig Weimar, 4. Mai 1804 H

Staatsbibliothek zu Berlin, Signatur: Nachlaß Gruber Mit Korrekturen. — Blattbeschädigung rechts unten, mit Textverlust bei Ergebenheitsformel und Unterschrift Empfängervermerk: W e i m a r 4 Mai. 8 0 4 / W i e l a n d D Starnes, 1991, S. 128 Textgrundlage: H Varianten

7—8 diese (vermuthlich . . . könnte) ] diese, > 13 nochmaliger ] erg

vermuthlich

...

könnte,

Zum Empfänger: Da zu dieser Zeit die Ostermesse in Leipzig stattfand, wurde der Brief an die Göschensche Buchhandlung, nicht direkt an Georg Joachim Göschen, gerichtet, damit die Angelegenheit ohne Aufschub erledigt werden konnte. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

3 v e r n e h m e i c h : Ob Wieland einen Brief von seinem Sohn Ludwig Friedrich August erhalten hatte (wogegen spricht, daß er laut Nr. 323, Z. 25, „seit 6 bis 7 Wochen" von ihm keine Nachricht erhalten hatte), ob ihm Josef Geistinger selbst davon berichtet hatte oder ob Georg Joachim Göschen ihm den Sachverhalt mitgeteilt hatte, ist nicht zu bestimmen. Ein entsprechender Brief kann deshalb nicht erschlossen werden. 3 Sohn Ludw i g : Ludwig Friedrich August Wieland. 5 — 6 A n w e i s u n g : Nicht bekannt. — Die Geldzahlung wird in allen entsprechenden Verzeichnissen vermerkt: Im Haushaltbuch ist unter Ausgaben am 14. Mai 1804 angegeben: „Dem Louis in Wien darlehensweise durch Hr. Cotta 100 f. (Gulden) Species 70 Reichstaler 20 Groschen (Anhang 1, Z. 539ff). - In den Verzeichnissen der „Activa" findet sich der Vermerk: „Meinem Sohn Louis während seines Aufenthalts in Wien anlehensweise vorgestreckt / 1804. 14 tcn May durch H. Buchhändler Cotta 100 f (Guldenj Species 70 Reichstaler 20 Groschen" (Anhang 3, Z. 81 f). — In dem „Verzeichnis meiner sämtlichen Aktiv-Capitalien" ist eingetragen: „Mein ältester Sohn Ludwig hat auf sein inständiges Ansuchen während seines, gegen meinen Rath verlängerten Aufenthalts in Wien, im May 1804. durch Hrn. Buchhändler Cotta auf der Leipziger Messe, Anlehensweise von mir empfangen f. (Gulden) 100 Species, sive 70 Reichstaler

Nr.

293

319-322

20 Groschen" (Anhang 4, Z. 207 ff). 1 0 C o t t a . . . d e n A u f t r a g : Vgl. Nr. [319], 1 1 M e s s e : Die Ostermesse begann in Leipzig am 22. April 1804 und dauerte drei Wochen.

321. An K.A. Böttiger Weimar, 12. Mai 1804 H h

Verbleib unbekannt SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 35 Abschrift Böttigers Textgrundlage: h Zum Empfänger: Der überlieferte Text ist kein Brief an Karl Gottfried Schreiter (wie Seuffert, Prolegomena 9, 1940, S. 125, Nr. 4786, annahm), sondern offenbar eine Karl August Böttiger übermittelte Notiz, die dieser bei Schreiter verwenden sollte und die deshalb in Böttigers Abschrift überliefert ist. E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: — (vgl. [334])

3 — 4 B u r e a u d e r E i n h e i m i s c h e n u. A u s w ä r t i g e n L i t e r a t u r : In diesem Verlag in Leipzig erschien 1803 Band 4, Heft 3, des AM, nachdem die Hefte 1 und 2 dieses Bandes 1802 ebendort „bey Peter Philipp Wolf und Comp." veröffentlicht worden waren. Der Verlagswechsel war durch die finanziellen Schwierigkeiten Heinrich Geßners in seinem Berner Verlag veranlaßt worden. 5 a t t i s c h e n M u s e u m : Vgl. Nr. 7 zu 173—174. 8 im N o v e m b e r b e z a h l t . . . : Im Haushaltsbuch Wielands ist unter Einnahmen am 30. Oktober (recte November?) 1803 vermerkt: „Pro Assignation von 19 Friedrichs dor an H. Prof. Schreiter in Leipzig (pro Honorar für das 3 tc Heft des IV. Bandes des Attischen Museum von H. Gabriel Ulman u Sohn erhalten 104 Reichstaler 12 Groschen" (Anhang 1, Z. 339ff). 1 0 n o c h ZU b e z a h l e n . . . : In Wielands Haushaltsbuch ist keine entsprechende Einnahme vermerkt. — Schreiter hatte gegen diese Forderung Einspruch erhoben und die Summe am 11. September 1804 noch nicht bezahlt (vgl. Nr. 356, Z. 20ff).

[322]. Von K. G. Schreiter Leipzig, Mitte bis Ende Mai 1804 Zum Empfänger: Nr. 321, eine Notiz für Karl August Böttiger, wurde von diesem an Schreiter geschickt. Die Antwort Schreiters könnte also gegebenenfalls auch an Böttiger gerichtet gewesen sein. Da Wieland im Juni 1806 selbst darauf antwortet, nehmen wir den zu erschließenden Brief als an Wieland gerichtet an. E r l ä u t e r u n g e n : B : - (vgl. 321);

A: [327]

294

Mai 1804

323. An H. Geßner Weimar, nach Mitte Mai 1804 H

ZB Zürich, Signatur: Ms V 517. 1. 60 Mit Korrekturen D Zolling, 1882, S. 1 6 8 - 1 6 9 , Nr. 3 (Teildruck) Textgrundlage: H Varianten 6 Frankfurt ] Franf —• 19 S c h i c k e n ] S x x x —• 2 1 - 2 2 nächsten kürzesten ] nächsten u. kürzesten > 30 die ] ü b e r die > 37 e i n e ] seine -> 42 als ] x x x -> 42 1805 ] 1806 > 44 izt ] erg 44 E i n t r a c h t ] E i n d r a c h t > 50 m i t ] u n d mit > 52 o d e r v i e l m e h r ] u n d > 65 d a d u r c h ] d u r c h > 68 in ] s o —• Zur Datierung: Erwähnt wird die Abreise Karl August Böttigers „vor 14 Tagen", wonach Seuffert (Prolegomena 9, 1940, S. 125, Nr. 4787), der von „Ende April, Anfang Mai" ausgeht, auf Mitte Mai 1804 datiert. Nach Starnes (vgl. zu 9—10) nahm Böttiger „etwa am 8. Mai" Abschied von Wieland, woraus sich die Zeit nach Mitte Mai 1804 als Datum ergeben würde. — In Nr. 339 (Z. 3 ff) erwähnt Wieland, er habe diesen Brief vor „ungefähr 6 Wochen" geschrieben, was ebenfalls auf die Zeit zwischen Mitte und Ende Mai 1804 deutet. E r l ä u t e r u n g e n : B: 314;

A: 329 (?)

3 — 4 d i e v e r s p r o c h n e n 4 0 0 f . : Vgl. Nr. 301 (Z. 5 8 f f ) sowie dort zu 58. 7 ber i c h t e n Sie m i c h d e s s e n : Ein entsprechender Brief ist nicht überliefert. — Wieland mahnte am 12. Juli 1804 (Nr. 339) bei Geßner die Bestätigung des Eingangs der Summe an. 9 — 1 0 v o r 1 4 T a g e n n a c h D r e s d e n . . . a b g e g a n g e n : Starnes (1987, 3, S. 174) ordnet folgende Bemerkung Karl August Böttigers in einem undatierten Brief an Friedrich Hildebrandt von Einsiedel unter „Etwa am 8. Mai" 1804 ein: „Der Abschied von Vater Wieland war mir heute ein Engelsgruß". 1 2 S e i n e n e u e n V e r h ä l t n i s s e : Böttiger wurde Direktor des Instituts der kurfürstlichen Silberpagen in Dresden. 1 9 — 2 0 S c h i c k e n Sie alle B r i e f e . . . : Geßner leitete nur einen geringen Teil seiner Briefe an Böttiger über Wieland. 2 5 L o u i s . . . N a c h r i c h t : Ludwig Friedrich August Wieland. — Briefe von ihm an Wieland aus den ersten Monaten des Jahres 1804 sind weder überliefert noch zu erschließen. 2 8 Vermittler zwischen ihm und H. G ö s c h e n : Vgl. Nr. 314 (Z. 111 ff) und Anmerkungen. 30 —31 mein . . . V e r h ä l t n i ß z u . . . C o t t a a u f n i m m t : Vgl. dazu Nr. 76, Nr. 100 (Z. 5 3 f f ) und Nr. 155. 3 2 E r z ä h l u n g e n u D i a l o g e n . . . : Vgl. Nr. 100 zu 50. 35 beyde T h e i l e : Also den 1803 bei Göschen in Leipzig erschienenen ersten Teil der „Erzählungen und Dialogen" und den nunmehr von Ludwig Friedrich August Wieland bei Geßner geplanten zweiten Teil, der 1805 in Zürich erschien (vgl. zu letzterem Nr. 314 zu 111).

Nr. 325-325

295

36—37 Louis . . . an Göschen wendete: Vgl. dazu Nr. 314 zu 108.

41 neuen

T i t e l : Nicht geschehen; der neue Band erschien unter dem bisherigen Titel als „Zweyter Band". 4 3 m i t L o u i s . . . c o r r e s p o n d i e r e n : Entsprechende Briefe sind nicht bekannt; erwähnt werden Briefe Ludwig Friedrich August Wielands an Geßner etwa

in Nr. 445 (Z. 32 ff). Vgl. Nr. 315 (Z. 5ff). Wilhelmine

Geßner

an Wieland

58 Mutter: Judith 60 Kinder:

43—44 wieder ruhig in Ihrem . . . Vaterland: 55 Brief von der lieben Lotte: Ein Brief von Charlotte ist erst

Geßner.

Salomon,

Christian

vom

14. Juli

58—59 Tobler: Heinrich,

1804

Vgl.

Eduard

überliefert

Nr. 314

und

(Z. 147ff).

Wilhelm

63—64 Anfrage wegen . . . Hottingers: Vgl. Nr. 314 (Z. 31 ff).

(Nr. 341). Geßner.

66—67 An-

fang der . . . U n r u h e n . . . keine Zeile: Der letzte überlieferte Brief Wielands an Johann Jakob Hottinger stammte vom 30. Januar 1797 (vgl. BW 13). 69 —70 Ged u l d zu h a b e n : Das Verhältnis Wielands und der Familie Geßner zu Johann Jakob Hottinger entspannte sich wieder, vgl. Nr. 352 (Z. 11 ff) sowie Nr. 369 (Z. 76 ff).

[324]. Von K. A. Böttiger Dresden, 17. Mai 1804 E r l ä u t e r u n g e n : ß : —,

A: 326

325. An Ph. Chr. Weyland Weimar, 18. Mai 1804 H

SNM Marbach, Signatur: A. Dingeldey 91.25.89/2 Mit Korrekturen

Adresse: Herrn Legazionsrath Weyland. Siegelspuren Eimpfängerbemerkung auf Adressenseite (umgedreht): Berechnungen Textgrundlage: H Varianten

4 in ] im >

6 mehrere ] vor mehrern >

E r l ä u t e r u n g e n : B: —;

A: —

4 M e r k u r : Vgl. Nr. 7 zu 172. — Weyland hatte nach dem Weggang Karl August Böttigers aus Weimar die Redaktion des NTM übernommen. 6 seiner A b r e i s e : Böttiger übersiedelte etwa am 8. Mai 1804 nach Dresden. 7 — 8 vacuum . . . bericht e n : Eine entsprechende Nachricht Weylands findet sich zu dieser Zeit in seinen Briefen an Böttiger nicht. — Aber am 15. Juli 1804 schrieb er diesem: „Ich war gestern bey ihm

Mai-Juni

296

1804

(Wieland)\ er läßt Sie freundschaftlichst grüsen, hat aber nicht das mindeste für den Merkur. Ich würde das für sehr schlimm halten, wenn ich nicht glaubte, daß Sie daran gewöhnt wären, und daß Sie von hieraus auf viele Beiträge für den Merkur gar nicht rechnen" (SLB Dresden, h 37, Band 222, Nr. 8). - Vgl. Wielands Bemerkungen in Nr. 326 (Z. 38ff).

326. An K. A. Böttiger Weimar, 31. Mai 1804 H

D

SLB Dresden, Signatur: Ms. Dresd. h 37, Band 226, Nr. 36 Mit Korrekturen Adresse (S. 1 unten): an Hrn. H o f r a t h Böttiger. Böttiger, 1839, S. 4 4 1 - 4 4 2 (Teildruck)

Textgrundlage: H. — Z. 15 wurde

Göchhausefl

statt G x x x gesetzt.

Varianten 16 einen ] vztloren —• oder allgemeinere > E r l ä u t e r u n g e n : B: [324];

17 haben, ] haben. —> 56—57 ehrwürdige ] x —>

28 oder allgemeine ]

A: [328]

3 Briefchen: Nr. [324], 4 Ihrigen: Eleonore Böttiger. 1 0 die W u n den . . .: „Die Zeit heilt Wunden", möglicherweise nach dem Menander-Fragment „Der Arzt für alle notwendigen Übel ist die Zeit" (in der „Anthologia" des Strobaios). 1 4 Palais: Das Wittumspalais in Weimar, das die Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach bewohnte. 2 2 neuesten p o r t e n t o : Am 18. Mai 1804 wurde Napoleon durch Senatsbeschluß zum erblichen Kaiser der Franzosen erklärt. Die Krönung fand am 2. Dezember 1804 in der Kirche Notre-Dame in Paris statt, wobei Napoleon sich und seiner Frau Josephine selbst die Krone aufsetzte. 2 3 — 2 4 K e c h e n ä e r : Vgl. Nr. 99 zu 3 7 - 3 8 . 2 6 wie Pallas A t h e n e . . .: Nach der griech. Mythologie verschlang Zeus seine erste Gemahlin Metis, als sie schwanger war; die Tochter Athene wurde daraufhin aus Zeus' (Jupiters) Haupt geboren. 3 8 — 3 9 Weiland . . . gemeldet haben: Vgl. Nr. 325 und dort zu 7 - 8 . 3 9 M e r k u r : Vgl. Nr. 7 zu 172. 41 Philosophie des absoluten Nichts: Gemeint ist die Philosophie Friedrich Wilhelm Schellings. 4 5 Herausgeber: Wieland, der in dieser Eigenschaft noch auf dem Titelblatt des NTM genannt wurde. 4 8 junge Gymnasiast: Nicht ermittelt. 4 9 Ihre A u c t i o n : Offenbar von jenen Büchern, die Böttiger nicht mit nach Dresden nahm. — Wann sie stattfand, ist nicht bekannt. Wieland trug am 21. Dezember 1804 in sein Haushaltsbuch unter Einnahmen ein: „für verauctionierte Bücher 19 Reichstaler (An-

297

Nr. 525 - 329

53 Dame: Luise Ernestine Christiane Juliane von Göchhausen. 56 Kindern: Gemeint sind die in Weimar ansässigen Kinder Maria Karoline Friederike

hang 1, Z. 604).

Schorcht, Juliane Karoline Dorothea Stichling und Maria Louise Charlotte 5 7 M u t t e r : Johanna Christiana Böttiger.

Wieland.

[327]. An K. G. Schreiter Weimar, Juni 1804 E r l ä u t e r u n g e n : B: [322];

A: [333]

¡3281. Von K. A. Böttiger Dresden, 9. Juni 1804 E r l ä u t e r u n g e n : B: 326;

A: 332

329. Von H. Geßner Zürich, 12. Juni 1804 H

SNM Marbach, Signatur: Inv.-Nr. 27517 Mit Korrekturen. — Blatt 1 Mitte Beschädigung des Blattes mit Textverlust Textgrundlage: H E r l ä u t e r u n g e n : B: 323 (?);

A: 339

Copie . . . : Vgl. Z. 44—101. 3 Zellweger: Johann Kaspar Zellweger. 6 Der verloren gegangene Brief: Nicht bekannt. — Zu seinem Inhalt vgl. Z. 13 f sowie Z. 49ff. 8 Meine Frau: Charlotte Wilhelmine Geßner. 9 — 10 Ich sandte . . . die 4 Ballen ab: Heinrich Geßner sandte am 22. April 1804 Bücher des 2

Geßnerschen Verlages an Johann Friedrich Cotta nach Leipzig (vgl. auch Z. 54ff). — Die Absendung der Bücher erfolgte auf Grund des (noch nicht abgeschlossenen) „Verkomniß zwischen Hrn. Buchhä«dler F. Cotta in Tübingen u: H. Geßner Buchhändler in Zürich, in Betreff des Verlags des Leztern", der folgendermaßen lautet: 1" Hr. F. Cotta Buch^ä«dlir in Tübingen übernihmt Comisions Weise, den Verkauf in u: für Deutschland, aller bey H. Geßner Buchdr«dc«r u: Buchhä»dl?r in Zürich gedruckten u: herauskommenden Verlags Bücher. 2 d " Damit Hr. F. Cotta im Verkauf derselben erleichtert werde, wird Geßner ihn künf5 tighin über jedes in Verlag zu nehmende Werk, zu Rathe ziehn, so wohl in Rücksicht der Thunlichkeit u: Convenienz, als der Größe der Auflage.

298

Juni 1804

3'" J e n a c h d e m es Hr. F. Cotta begehrt, wird ihm G e ß n e r eine g e w i ß e Anzahl Exemplare, nach T ü b i n g e n oder Leipzig Fr