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German Pages 747 [752] Year 2023
Johann Christoph und Luise Adelgunde Victorie Gottsched Briefwechsel
Johann Christoph und Luise Adelgunde Victorie Gottsched Briefwechsel 1722–1766 Ein Korrespondenznetzwerk im Zeitalter der Aufklärung Historisch-kritische Ausgabe
Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig herausgegeben von Detlef Döring † und Manfred Rudersdorf
De Gruyter
Johann Christoph und Luise Adelgunde Victorie Gottsched Briefwechsel Band 18: November 1751 – April 1752
Herausgegeben und bearbeitet von Caroline Köhler, Franziska Menzel, Rüdiger Otto und Michael Schlott
De Gruyter
Das Vorhaben Johann Christoph und Luise Adelgunde Victorie Gottsched: Briefwechsel. Ein Korrespondenznetzwerk im Zeitalter der Aufklärung. Historisch-kritische Ausgabe ist ein Forschungsvorhaben der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und wird im Rahmen des Akademienprogramms von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen gefördert. Das Akademienprogramm wird koordiniert von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Diese Publikation wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
ISBN 978-3-11-107178-7 e-ISBN (PDF) 978-3-11-108386-5
Library of Congress Control Number: 2023940030
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2024 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Einbandgestaltung und Schutzumschlag: Christopher Schneider, Laufen Satz: Dörlemann Satz GmbH & Co. KG., Lemförde Druck und buchbinderische Verarbeitung: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com
Inhalt Einleitung zum 18. Band . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Erläuterungen zur Edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXVII Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXIX Verzeichnis der Absender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
XLI
Verzeichnis der Absendeorte . . . . . . . . . . . . . . . . . .
XLIII
Verzeichnis der Fundorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
XLV
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur . . . . . . . . . .
XLVII
Briefe November 1751 bis April 1752 . . . . . . . . . . . . .
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Bio-bibliographisches Korrespondentenverzeichnis . . . . . . .
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Personenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Orte, Regionen und Länder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
659
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften . . . . . . .
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Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften von Johann Christoph Gottsched und Luise Adelgunde Victorie Gottsched . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Einleitung zum 18. Band
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Einleitung zum 18. Band Die Briefe des vorliegenden Bandes umfassen die Monate November 1751 bis einschließlich April 1752. Reisen Gottscheds, offizielle Verpflichtungen, zeitraubende universitäre Ämter oder andere außerordentliche Unternehmungen sind für diesen Zeitraum nicht zu erkennen. Gleichwohl konnte Gottsched auf die Unmenge von Beschäftigungen verweisen, die ihn an der pünktlichen Briefantwort gehindert hätten.1 Konkreter wurde er nicht. Um also eine Vorstellung von den Beschäftigungen zu gewinnen, sollen Gottscheds Aktivitäten, soweit sie erkennbar sind, in diesem Zeitraum betrachtet werden. An erster Stelle sind die Lehrverpflichtungen des Universitätsprofessors zu nennen. Das Vorlesungsverzeichnis für den Zeitraum Rogate (16. Mai) 1751 bis Rogate (7. Mai) 1752 enthält allerdings nur die öffentliche Vorlesung: Gottsched kündigte die Erläuterung der Metaphysik Christian Wolffs und der sich daran anschließenden Kontroversen an. Für die Privatkollegia wurde auf einen eigenen Anschlag verwiesen, der bisher noch nicht aufgefunden wurde.2 Zu den Daueraufgaben gehörte die Edition des Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit. Monat für Monat waren 70 bis 80 Druckseiten zu füllen. Gottsched stellte ausund inländische Neuerscheinungen aus verschiedenen Gebieten vor, oft-
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„Une infinité d’Occupations m’a empeché plus de dix fois de repondre à Votre chere derniere“, Gottsched an François Thomas Marie Baculard d’Arnaud, 4. März 1752 (Nr. 112); ähnlich gegenüber Friedrich Heinrich von Seckendorff am 18. März (Nr. 125). „De priuatis laboribus alia scheda mentem suam aperiet.“ Nützliche Nachrichten 1751, S. 71. Über die Inhalte der auf die Ordinarien und – mit Ausnahmen – die öffentlichen Vorlesungen beschränkten und auf ein Jahr sich erstreckenden Lektionskataloge vgl. Markus Huttner: Vorlesungsverzeichnisse als historische Quelle. Zu Entstehungsgeschichte, Überlieferungslage und Aussagewert Leipziger Lektionskataloge vom 17. zum 19. Jahrhundert. In: Ulrich von Hehl (Hrsg.): Sachsens Landesuniversität in Monarchie, Republik und Diktatur. Leipzig 2005, S. 51–71. Gottscheds Briefen ist nur der Hinweis auf sein „Collegium privatissimum über die Philosophie“ zu entnehmen (Nr. 163).
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Einleitung zum 18. Band
mals Publikationen, die ihm seine Korrespondenten verlagsneu zugesandt hatten. Auch Abhandlungen, Gedichte und sogar Auszüge aus Briefen, die ihn soeben erreicht hatten, wurden veröffentlicht. Gottsched hatte sie nur an die Druckerei seines Verlegers und Hausgenossen Bernhard Christoph Breitkopf weiterzureichen. Darüber hinaus war Gottsched im Bandzeitraum von zwei größeren Projekten in Anspruch genommen. Zur Jubilatemesse 1752 erschien die dritte, erheblich erweiterte Auflage der Sprachkunst. Vorrede und Widmung sind auf den 21. April datiert. Die Messe begann am 23. des Monats. Gottsched, so steht zu vermuten, hat bis zuletzt intensiv am Text gearbeitet. Während der Michaelismesse 1751 hatte sich der Amsterdamer – um die sächsische Kartographie verdiente – Verleger Peter Schenk an Gottsched gewandt. Er war, wie Gottsched berichtete, im Besitz von Allart van Everdingens Illustrationen zu dem europaweit geschätzten Epos Reineke Fuchs, die endlich, was noch nie geschehen war, gemeinsam mit dem Text veröffentlicht werden sollten. Gottsched nahm sich der Aufgabe an und stellte dem niederdeutschen Text eine hochdeutsche Übersetzung mit Glossen früherer Ausgaben voran. Die Illustrationen sind in diesen Text eingebettet. In der Juniausgabe des Neuesten 1752 vermeldete Gottsched, daß mehr als die Hälfte gedruckt sei und in Schenks Leipziger Niederlassung besichtigt werden könne.3 Auch dieses Projekt dürfte Gottsched in den vorangegangenen Monaten stark beansprucht haben. Akademische Schriften hingegen hat er in diesem Zeitraum nicht veröffentlicht. An Kasualgedichten ist eine Arbeit bekannt, mit der sich Gottsched in den höheren Gesellschaftsrängen in Erinnerung rufen konnte:4 Nach dem Tod seiner ersten Gemahlin hatte der französische Thronfolger Louis Ferdinand de Bourbon im Januar 1747 die sächsisch-polnische Prinzessin Maria Josepha geheiratet. 1751 kam der erste männliche Nachkomme und präsumtive Nachfolger bzw. Garant für den Fortbestand des Hauses Bourbon zur Welt. Gottscheds aus diesem Anlaß entstandenes Gedicht beschreibt in dramatischer Weise die Gefahr des Erlöschens der Königsfamilie und die Rettung durch die Geburt des Knaben. Entsprechend wird der Beitrag Sachsens für den Wiedergewinn der Hoffnung gewürdigt, 3
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Nachricht von einer neuen und schönen Ausgabe, des berühmten alten Buches, Reineke der Fuchs, mit trefflichen Kupfern eines großen Künstlers. In: NaG 1752/6, S. 394–400. Gottsched, Ode Herzog von Burgund.
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das Gedicht ist dem sächsischen Kurfürsten und polnischen König gewidmet. Selbstredend wird aber auch die überschäumende Freude der Franzosen an diesem Nachkommen zum Ausdruck gebracht. Gottsched sandte den Text an etliche Korrespondenten, darunter seine einflußreichen Dresdner Mittelsmänner. Joseph Anton Gabaleon von Wackerbarth vermeldete den gnädigen Empfang durch das Kurprinzenpaar, Hans Gotthelf von Globig informierte über die Weitergabe an den König durch Premier Heinrich von Brühl, auch die übrigen „Königlichen Prinzen und Prinzeßinnen“ (Nr. 25) erhielten ihr Exemplar. Gottsched war das nicht genug. Er regte bei Globig die Weitervermittlung nach Frankreich an, hatte mit diesem Vorschlag jedoch keinen Erfolg. Globig fand für die Ablehnung des Ansinnens seltsame Begründungen: Der Text könne für die Dauphine „zu gelehrt“ sein, die Kabinetts-Eilpost sei „gemeiniglich schon sehr starck“, und schließlich: „Man muß ja eben nicht das Deutsche für die Franzosen werfen“ (Nr. 61). Der Zweifel am Repräsentationswert der Verse war nicht zu übersehen, und Gottsched scheint sich in diesem Sinne auch gegen seinen Dresdner Korrespondenten Daniel Gottlieb Riech geäußert zu haben, der ihm daraufhin die ermutigenden Worte schrieb, das Gedicht habe „mehr Beÿfall gefunden, als Dieselben Sich vorstellen“. Riech empfahl, das Gedicht nach Paris an Friedrich Melchior „Grimm zu übermachen, der denn solches an mehrern Orten, in Bekanntschafft zu bringen nicht ermangeln wird“ (Nr. 141). Gottsched folgte der Empfehlung.5 Beim Überblick über Beanspruchungen muß aber auch der Briefwechsel selbst in Augenschein genommen werden. Wie einige Briefe belegen, hat Gottsched mitunter versäumt zu antworten. In den meisten Fällen jedoch scheint er zügig reagiert zu haben. 156 eingehende Schreiben in sechs Monaten bedeuten, daß im Durchschnitt fast täglich ein Brief ankam und zu beantworten war. Die Briefe erforderten aber nicht nur verbale Reaktionen. Häufig waren sie mit Bitten, Wünschen oder Aufträgen verbunden, die von Gottsched Nachdenken, Handeln und eben Zeit beanspruchten. Johann Carl Conrad Oelrichs beispielsweise erbat eine sprachorientierte Durchsicht seiner Studie über die Berliner Bibliothek. Christoph Otto von Schönaich hatte Gottsched schon mit dem im Band 17 dokumentierten Entstehungsprozeß seines Epos Hermann hinlänglich beschäftigt. Die Umarbeitung für die zweite Auflage und weitere Dichtungen verlangten Gott-
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Vgl. Grimm an Gottsched, Paris 17. Juni 1752. In: Grimm, Briefe, S. 58 f., 58.
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sched auch in den folgenden Monaten eine minutiöse Beschäftigung mit den Texten ab. Eines der Leitthemen des vorliegenden Briefwechsels, das insbesondere mit Friedrich Heinrich von Seckendorff behandelt wurde, war die Sorge um den ehemaligen Benediktinermönch Gregorius oder, wie er nach seinem Übertritt zur lutherischen Konfession wieder genannt wurde, Franz Ignaz Rothfischer, der Ende September 1751 in Leipzig eintraf. Da Rothfischer ein Empfehlungsschreiben von Gottlieb Christian von Mosheim an Gottsched mitführte, begab er sich geradewegs an dessen Adresse. Seine Hoffnung auf Anteilnahme und Unterstützung wurde nicht enttäuscht. Aus der ersten Begegnung entwickelte sich ein reger Austausch. Rothfischer habe ihn, schrieb Gottsched am 6. November, „bisher fleißig besuchet“ (Nr. 6). Rothfischers Reise nach Leipzig stand unter einem klaren Vorzeichen. Für das Jahr 1750 hatte Papst Benedikt XIV. ein Jubeljahr ausgerufen. Die seit 1300 bestehende Praxis des von den Päpsten ausgerufenen Jubel- oder Heiligen Jahres, das zunächst aller hundert Jahre, bald aber in kürzeren Abständen stattfinden sollte, war mit einer Pilgerreise nach Rom und der Gewährung eines Ablasses, also der Erlassung der zeitlichen Sündenstrafen, verbunden. Auf protestantischer Seite erschienen im Vorfeld etliche Schriften, in denen die Einrichtung des Jubeljahres und das Ablaßwesen als historische Fehlentwicklung und Ausdruck der Gewinnsucht der katholischen Geistlichkeit und im konkreten Fall auch als Verlockung und Gefahr für evangelische Gläubige deklariert wurden. Der katholische Theologieprofessor Rothfischer sah sich herausgefordert und schickte sich an, die Schrift- und Vernunftgemäßheit der katholischen Praxis nachzuweisen. Der erste Teil seiner Schrift unter dem Titel Ablaß und Jubeljahr erschien zur Michaelismesse 1751. Auf über 850 Seiten wurden die biblische Fundierung und die daraus sich herleitende historische Entwicklung und folglich die Legitimität der Praxis aufgewiesen, das Buch erschien als sachorientierter kompakter Gegenentwurf zur protestantischen Polemik. Im Verlauf seiner Studien hatten Rothfischer indes Zweifel an der eigenen Position befallen. Er näherte sich protestantischen Überzeugungen an, entfremdete sich seiner katholischen Umgebung und begab sich heimlich nach Leipzig. Gottsched wird ihn in seinen Überlegungen bestärkt haben, er vermittelte den Kontakt zum Thomaskirchpfarrer Johann Christian Stemler. Am 27. November konnte Gottsched berichten, daß sich Rothfischer „zu unsrer Evang. Rel. bekannt“ habe (Nr. 19). Der vorangegangene publizistische Schlagabtausch und die Stellung, die der Person Rothfischers
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durch seine Publikation in diesem Diskurs zukam, sorgten von vornherein dafür, daß der Konfessionswechsel nicht als unspektakuläre private Entscheidung durchgehen konnte. Gottsched bewertete das Ereignis als „ein schöne Conquete für uns, zu diesen Zeiten“ (Nr. 6). Auch die Überlegungen und Aktionen im Anschluss an das Ereignis sind in einen größeren, von politischen Erwägungen geleiteten Rahmen gespannt. Gewisse Aufgeregtheiten wie Gottscheds Befürchtung, daß die Leipziger Jesuiten gegen ihn „Anschläge schmieden möchten“ (Nr. 11), sind nur so zu erklären. Zunächst ging es darum, für den Verbleib und Unterhalt Rothfischers zu sorgen. Bemühungen um Unterstützung durch Christian Wolff und weitere Gelehrte in Halle blieben erfolglos. Als Christian Gottlieb von Holtzendorff, Direktor der obersten evangelischen Behörde in Sachsen, Stemler wegen der Konversion vielmehr rügte und ein rasches Verschwinden Rothfischers aus Sachsen forderte, war Gottsched empört. Es könnte, schrieb er an Seckendorff, der Eindruck entstehen, „daß wir in Ecclesia pressa lebten; und ein Proselyt in den Landen des Directoris Corporis Evangelici nicht mehr sichern Aufenthalt finden könnte“ (Nr. 31). Doch auch Seckendorff lehnte es ab, schriftlich bei seinen einflußreichen Dresdner Freunden zu intervenieren. Konfessionelle Konflikte wollten die verantwortlichen Politiker im lutherischen Kursachsen mit einer katholischen Herrscherfamilie möglichst beschweigen, und Seckendorffs Gründe, sich trotz sachlicher Übereinstimmung mit Gottsched bedeckt zu halten, kommen später noch einmal zur Sprache. Gleichwohl nahm er Gottscheds Bemühung nicht nur zur Kenntnis, er beteiligte sich auch aktiv an den Versuchen, für Rothfischer eine Perspektive zu eröffnen. Das nahegelegene ernestinische Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg schloß er als Wirkungsraum aus. Auch der fränkische Hof, zu dem er enge Beziehungen unterhielt, kam nicht in Betracht, da dort wegen der katholischen Nachbarschaft in konfessionellen Belangen behutsames Agieren angesagt war. Wie schon Gottsched, der an seinen alten Bekannten und derzeitigen Kanzler der Universität Göttingen, Johann Lorenz von Mosheim, geschrieben hatte, machte Seckendorff seinen Einfluß am hannoverschen Hof geltend und wandte sich an den Kurator der Göttinger Universität, Gerlach Adolf von Münchhausen. Dort bestand die Bereitschaft zur Unterstützung Rothfischers, wenn auch die finanzielle Ausstattung zunächst eher bescheiden ausfallen würde. Einen sofortigen Abschied aus Leipzig wollte Gottsched allerdings vermeiden, da Rothfischer die Fortsetzung seiner nun anders akzentuierten Schrift über das Jubeljahr wegen der reichen Bibliotheksbestände in Leipzig schreiben
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sollte. Um unnötigen Ärger mit Dresden und Holtzendorff zu vermeiden und wohl auch wegen der befürchteten jesuitischen Umtriebe hatte man sich zu einer List verstanden. Er und Stemler hatten „resolviret, ihn aus dem Wirthshause wo er bisher gewohnet, unter dem vorwande einer Reise, Abschied nehmen zu lassen; und dagegen meinen Wirth Breitkopf disponiret, ihm ein Stübchen in unserm Hause einzuräumen, wo er sich nun eingezogen hält; indessen, daß man in der Stadt glaubt, er sey verreiset.“ (Nr. 32). Seckendorff indes riet zum baldigen Aufbruch und konnte wohl auch Rothfischer bei einem Besuch in Meuselwitz überzeugen. Rothfischer reiste nicht direkt nach Göttingen. Er begab sich zunächst nach Braunschweig, stellte sich dem Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel vor und erhielt ein Angebot, mit dem er wohl kaum gerechnet hatte. Der Herzog stellte eine stattlich besoldete Professur in Helmstedt in Aussicht. Soweit erkennbar, war der herzogliche Beschluß vornehmlich der Fürsprache Sekkendorffs zu verdanken. Gottsched ließ es sich nicht nehmen, von dieser „glücklichen Beförderung“ eine „Nachricht“ zu veröffentlichen und mit den Worten „So sieht man denn, daß rechtschaffene Proselyten bey uns Evangelischen eben nicht verderben“6 der ganzen Affaire, die durch katholische Rückgewinnungsversuche, Unglücksprognosen und Polemiken unter öffentlicher Beobachtung stand und künftig stehen blieb, eine triumphale religionspolitische Pointe zu verleihen. Gegen die Absicht, in der „Nachricht“ Seckendorffs entscheidende Rolle bekanntzugeben, verwahrte sich der Reichsgraf nachdrücklich, und auch in Rothfischers eigener Erzählung unterblieb die Nennung seines Wohltäters, er war zur Verschwiegenheit verpflichtet.7 Gegenüber Gottsched erklärte sich Seckendorff, er habe Rothfischer ersucht, „meinen nahmen ja nicht weder in druck noch schrifften zu nennen, weil ich mir hoher Catholicorum Haß zuzöge so mich außer stand sezte denen Bekennern der warheit in zukunfft zu dienen“ (Nr. 108; vgl. auch Nr. 89). Der glückliche Ausgang der causa Rothfischer war jedoch nicht die Regel. Gegenüber Seckendorff hatte Gottsched beklagt, „daß wir keine Mittel haben, würdige Proseliten … zu versorgen“ (Nr. 11). Wie schwierig es trotz aller Bemühungen war, stellungsuchende Konvertiten unterzubringen, zeigen die weiteren im Briefwechsel mit Seckendorff behandelten Fälle. Für den ehemaligen Soldaten Joseph Peickhart bei6
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Nachricht von der glücklichen Beförderung des berühmten Hrn. Prof. Franz. Rothfischers, evangel. Proselyten aus Regensburg. In: NaG 1752/3, S. 239. Rothfischer, Fortsetzung, S. 240.
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spielsweise, der in Leipzig konvertierte, war an den ansprechbaren Höfen keine adäquate Position frei, da in den Friedenszeiten eher Personalabbau angesagt war. Gelegentlich konstatierte Seckendorff die generelle Minderung der Hilfsmöglichkeiten durch die „tägl. zunehmende menge von … leuten, welche beÿhülfe“ benötigen (Nr. 90). Daß unter den Hilfesuchenden zwielichtige Gestalten wie der angebliche Bruder Rothfischers waren, dürfte die Unterstützungsbereitschaft nicht beflügelt haben. Über weitere Inhalte von Gottscheds Korrespondenz mit Seckendorff wird unten zu berichten sein. Nur auf eines soll noch an dieser Stelle hingewiesen werden: In Gottscheds Brief vom 18. April wird „mein neuer Diener“ erwähnt. Das ist insofern bemerkenswert, als die Dienerschaft des Hauses Gottsched sonst nahezu unsichtbar bleibt.8 Ein Name wird nicht genannt, aber es kommt einmal zur Sprache, daß im Haushalt des berühmten Paares beständig noch wenigstens eine Person umhereilte, die die Entlastung des Alltags zugunsten der geistigen Anstrengungen besorgte.
Entwicklung des Korrespondentennetzes Der Band enthält 178 Briefe, 20 stammen von Gottsched, zwei von Luise Adelgunde Victorie Gottsched, die übrigen 156 Briefe sind an Gottsched gerichtet. Gottsched war nach wie vor am Gedeihen und Ansehen der Königsberger Deutschen Gesellschaft interessiert. Er vermittelte Mitgliedschaften und Cölestin Christian Flottwell, Gründer und Direktor der Gesellschaft, überschickte Urkunden für die von Gottsched vorgeschlagenen neuen Mitglieder. Erneut kündigte Flottwell die Veröffentlichung des ersten Schriftenbandes an, wieder blieb es eine Fehlanzeige. Stattdessen sandte er wieder Texte, über deren Einbeziehung Gottsched befinden sollte. Zum Senior der Deutschen Gesellschaft wurde im November 1751 der jugendliche Johann Gotthelf Linder berufen, der später zum engen Zirkel um Immanuel Kant und Johann Georg Hamann gehörte und gewissermaßen als Bindeglied dieser früheren literarischen Aktivitäten zur geistigen Glanzzeit Königsbergs angesehen werden kann. Flottwells Briefe enthalten auch in diesem Band zeitkritische Bemerkungen. Das betrifft nicht nur Klagen über den
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Gelegentlich erwähnt er Diener und Magd (Band 7, S. 545, Band 10, S. 172).
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Verleger Johann Heinrich Hartung, der seine neuerdings monopolartige Position in der Preisbildung ausnutzte und von Flottwell überhaupt als „vollkommener Geizhals“ (Nr. 139) bezeichnet wurde. So sehr Königsberg davon profitieren könnte, Flottwell war besorgt wegen der den Landeskindern angedrohten Bestrafung durch Vermögensentzug und Karriereverhinderung, sofern sie ihre Ausbildung auf nichtpreußischen Einrichtungen absolvieren würden. Dem Anlagekapital der Universität wurden die bisherigen Bedingungen „aufgekündiget“. Die Zinssenkung habe fatale Wirkungen für „Convictorium v. die Stipendiaten“, aber den König kümmere das nicht. Und ganz generell heißt es: „Ich kann E. M. nicht lebhaft genug beschreiben, wie bedrückt jetzo alles in Preußen ist. Arbeit die Fülle, Futter so wenig als möglich“ (Nr. 137). Johann Jacob Quandt ist nicht nur mit den wenigen Zeilen im Band vertreten, die er in Wahrnehmung seiner Amtspflicht als Präsident der Deutschen Gesellschaft einem Schreiben Flottwells beischloß. In einem eigenen Brief bat er Gottsched, dem Leipziger Kupferstecher Johann Christoph Sysang die Anfertigung eines Porträts seines Vaters Johann Quandt mitsamt einer Widmungsinschrift zu übertragen. Seit Beginn ihres Briefwechsels im Jahr 1743 hatte sich Gottsched für die Veröffentlichung von Christian Heinrich Gütthers Buch über den ersten preußischen König Friedrich I. engagiert, das 1750 erschien. Dessen Leben wurde chronologisch anhand von Münzen und Schaustücken erzählt, die jeweils abgebildet waren. Daß der Verleger Johann Jacob Korn Gütther die Kupferplatten zum Kauf anbot, signalisiert, daß die von Gütther erhoffte „neue Auflage“ nicht zustande kommen würde. Gütther berichtete von seinem Antritt der ordentlichen Professur für Beredsamkeit und fragte erneut nach einem Verleger für seine zum Druck bereitliegenden Schriften. „In unserm Preussen siehet es damit schlecht aus, und es müssen viele gute Sachen dadurch unterdrücket werden“ (Nr. 142). Auf der Reise nach Königsberg hatte Gottsched im Jahr 1744 Bekanntschaft mit dem Mechaniker Johann Friedrich Endersch geschlossen. Seither nahm er an Enderschs Arbeit Anteil und empfahl und vermittelte seine Modellkonstruktionen an verschiedene Interessenten, wie die regelmäßig eingehenden Briefe Enderschs dokumentieren. Der letzte überlieferte Brief enthält die Ankündigung einer „nachricht“, die Gottsched bei Fertigstellung des Projekts einer „Vollkomenen Welt maschine“ erhalten solle (Nr. 75). Möglicherweise wurde die Maschine nicht fertig. Vielleicht haben aber auch Fehlermeldungen wie die von Johann Lorenz Holderrieder,
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bei dem „das Kupferblatt an der Enderschen Maschine … schadhaft“ wurde,9 Gottscheds Vertrauen in den Konstrukteur untergraben und zum Abbruch des Briefwechsels geführt. Am Tag nach der Taufe setzte Samuel Ephraim From, derzeit Pfarrer im westpreußischen Neukirch, Gottsched davon in Kenntnis, daß er ihn zum Paten seines Sohnes Christoph Ephraim eingesetzt habe. Als Samuel Luther Geret, der einzige Sohn des Thorner Seniors Christoph Heinrich Andreas Geret, von Wittenberg an seinen neuen Studienort Göttingen reiste, besuchte er mehrere Universitätsstädte. Sein Vater hatte ihn mit den Adressen seiner zahlreichen Bekannten ausgestattet. Zum Besuchsprogramm gehörte auch Gottsched, der sich dem Vater Geret aus alter Verbundenheit verpflichtet fühlte, Samuel Luther auf die Chance einer einträglichen Kollegiatur hinwies und zum Verbleib in Leipzig riet. Samuel Luther berichtete seinem Vater davon, der daraufhin einen überschwenglichen Brief an Gottsched richtete, um Rat und Beistand bat und ein „Kistgen“ Wein in Aussicht stellte. Der Brief vermittelt den Eindruck, sein Sohn habe sich vor Glück nicht zu fassen gewußt, daß man, wie der Vater schrieb, „ihn unwürdigen mit so vieler Güte u höflichkeit zu überschütten geruhet, daß er glaubet, niemahls in seinem Leben vergnügter gegessen zu haben“ (Nr. 27). Der Sohn hatte indes nur geschrieben: „Beim Herrn Professor Gottsched habe ich mich zwei Stunden aufhalten müssen“, despektierliche Bemerkungen über Gottscheds Frau folgen lassen und nüchtern auf die von Gottsched projektierten finanziellen Vorteile bei Erlangung einer Kollegiatur hingewiesen (vgl. Nr. 27, Erl. 2). Offenbar hat der Vater das in seine eigene Diktion übersetzt und aus väterlichem Eifer für die Versorgung des Sohnes die nötigen Zutaten aus Subordination und Dankbarkeit implementiert. Der Brief, den Samuel Luther selbst aus Göttingen an Gottsched richtete, berührte die Angelegenheit nur am Rande und war vielmehr ein Empfehlungsschreiben für den mittellosen Kommilitonen Carl Gottlieb Kienitz, mit dem er schon gemeinsam das Gymnasium in Thorn besucht hatte. Dem Brief lag das Schreiben des Theologiestudenten Kienitz bei. Er schilderte seine schwierige Lage, wies auf den Mangel an „erbaulichen Predigern und Lehrern in der deutschen Beredsamckeit“ in Göttingen hin, hob seinen Lerneifer hervor und sprach die Hoffnung aus, in Leipzig seine Studieninteressen bedienen zu können und 9
Holderrieder an Gottsched, Naumburg 28. September 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 489, 489r.
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in Gottsched einen Förderer zu finden. Kienitz wurde am 15. Juni 1752 in Leipzig immatrikuliert. Über Gottscheds Reaktion ist nichts bekannt. Weitere Briefe liegen nicht vor, und ob die ohnehin spärlichen Angaben im Korrespondentenverzeichnis allesamt tatsächlich auf den Schreiber des Briefs zutreffen, kann nicht garantiert werden. Gottscheds langjähriger Freund, der Pfarrer Adam Bernhard Pantke im schlesischen Klein-Kniegnitz, konnte eine in Aussicht gestellte Dichtung infolge einer langwierigen Erkrankung seiner Frau nicht anfertigen. Auch weitere Projekte kamen über eine Ankündigung nicht hinaus. Pantke berichtete über Mißgeschicke in der Kommunikation mit Königsberg und legte Gottsched in einer Nachschrift nahe, die Anfrage des Grafen Hans Ferdinand von Sandraßky wegen eines Hofmeisters wohlwollend zu behandeln. „Der Unterscheid mit dem einem Hofemeister in diesem Hause begegnet wird … rechtfertiget meine Bitte“ (Nr. 151). Sandraßkys Anfrage betraf seinen ältesten Sohn, „welcher nunmehro sein siebendes Jahr geändet“. In Erinnerung an die gemeinsame Mitgliedschaft in der Leipziger Deutschen Gesellschaft gedachte Sandraßky „unserer damahlen gepflogenen Freundtschaft“ (Nr. 110). Dies lag Jahrzehnte zurück, aber Gottsched reagierte umgehend und konnte Abhilfe schaffen. Auftraggeber und Hofmeister trafen bald aufeinander, konnten indes, wie die Briefe der Beteiligten im kommenden Band zeigen werden, beiderseits nur ihre Enttäuschung an Gottsched vermelden. Nachdem Johann David Heermann den Studienort Leipzig zu Anfang des Jahres 1748 mit dem schlesischen Eichholz vertauscht und im September 1748 erstmals über seine neue Umgebung berichtet hatte, war die Kommunikation mit seinem Gönner Gottsched fürs erste beendet. Nach mehr als drei Jahren war er noch immer als Hofmeister im Hause SeherrThoß tätig, rühmte „Sold“ und „Gnade“ seiner Arbeitgeber, berichtete von einer Theateraufführung mit seinen Zöglingen, gab aber auch zu verstehen, daß ihm allmählich ein Wechsel genehm wäre. Johann Gottlieb Volkelt, inzwischen Konrektor in Liegnitz, suchte über Gottsched Kontakt zur Königsberger Deutschen Gesellschaft und erbat Anregungen zur „Unternehmung gelehrter Arbeiten“ (Nr. 38). Ernst Daniel Adami, Pfarrer in Landeshut, hatte von Kaufleuten seines Orts, die die Leipziger Messe besuchten, von Gottscheds „Wohlseyn“ (Nr. 147) erfahren und brachte sich seinerseits in Erinnerung, indem er seine jüngsten Veröffentlichungen zusandte und nach dem Empfang einer Sendung fragte, die er zwei Jahre zuvor auf den Weg gegeben hatte.
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Immanuel Friedrich Gregorius sandte wie zuvor Veröffentlichungen mit der Bitte um deren Anzeige in Gottscheds Zeitschrift und empfahl den Überbringer, einen Absolventen seines Laubaner Gymnasiums. Nach der Veröffentlichung seines Epos Hermann registrierte der Autor Christoph Otto von Schönaich eine weitgehend positive Resonanz. Die Rezensionen waren erfreulich. Ihm wurde die Mitgliedschaft in der Göttinger Deutschen Gesellschaft angetragen. Auch in seiner lausitzischen Heimat genoß das Buch „Ansehen: und ich kann Hohe u Niedrige, Gelehrte u Ungelehrte, Soldaten, u Federfechter unter seine Bewunderer zählen“ (Nr. 76). Die Reaktion scheint Schönaich nur beflügelt zu haben. Er sandte weiterhin regelmäßig Gedichte ein, die Gottsched zumeist gleich veröffentlichte. Obwohl Gottsched, als Schönaich von seinem nächsten Eposvorhaben, einem Werk über Heinrich I., berichtete, ein langsameres Arbeitstempo anmahnte und zunächst einen Prosaentwurf erbat, konnte Schönaich nicht an sich halten. Bei der Erarbeitung „bekam ich Feuer, u. reimte!“ (Nr. 124). Die 5000 Verse wurden Gottsched zur Begutachtung zugeschickt. Gottscheds Reaktion war, anders als von Schönaich befürchtet, wiederum rückhaltlos positiv. Aber eingedenk der Jahre, die Homer oder Vergil für ihre Epen aufgewendet hatten und die gewissermaßen den mahnenden Kontrast für seine Eilfertigkeit darstellten, erklärte Schönaich, „so wollen wir so lange daran feilen“ (Nr. 138). Tatsächlich beanspruchte die Nach- und Umarbeitung des Hermann mehr Zeit als die Erstgestalt, für die, wie Schönaich an anderer Stelle schrieb, er nicht mehr als vier Wochen gebraucht hatte (Nr. 138). Auch das hervorgehobene „wir“ hat seine Berechtigung: Die elf Briefe des vorliegenden Bandes enthalten umfangreiche Verbesserungen und Neuformulierungen, zu denen Gottsched sich äußern sollte, der damit, wie schon bei der Entstehung des Hermann, auch an der Umarbeitung einen beträchtlichen Anteil hatte. Im Februar informierte Gottsched erstmals über seine Absicht, an Schönaich eine Dichterkrönung vorzunehmen. So sehr sich Schönaich geehrt fühlte, mußte er doch erklären, daß an eine persönliche Teilnahme nicht zu denken sei. Er sah sich zu dem Geständnis genötigt, daß er unter dem Diktat seiner geizigen und adelsstolzen Eltern stand, rigide behandelt wurde und das Anwesen nicht verlassen durfte (Nr. 121). Das Geständnis war ihm nachgerade fatal, er bat um „Vergebung“ und betonte die Vorzüge seiner Situation: „So viel ist gewiß; ich hätte mich schwerlich von meiner poetischen Ader dahin reißen lassen; hätte mich nicht meine Einsamkeit dazu verführet“ (Nr. 138). Vor dem Hintergrund der familiären Geringschätzung und Isolation gewinnt
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Einleitung zum 18. Band
auch Schönaichs bedingungslose Verehrung Gottscheds an Plausibilität. Der namhafte Gelehrte war ihm von Anfang an mit größter Aufmerksamkeit und Zustimmung begegnet und hatte den unbekannten, seiner selbst ungewissen Versifikateur zu einem Dichter von europäischem Rang erhoben. Gottlieb Burchard Genzmer war seit dem Besuch des Gymnasiums Zum Grauen Kloster mit Samuel Buchholtz befreundet, später schloß sich Johann Joachim Winckelmann dem Freundeskreis an. Gegen Mitte der vierziger Jahre des 18. Jahrhunderts hatten sie nahe beieinander Lehrerstellen inne. Gemeinsam mit Buchholtz’ Bruder, Kantor in Havelberg, ging Genzmer im Winter „zu Fuß nach Werben“, wo Buchholtz lebte, „und hernach alle drei zusammen nach Seehausen“, dem Wohnort Winckelmanns.10 1745 wurde Genzmer Erzieher der Kinder des Herzogs Carl von Mecklenburg-Strelitz. Diese gehobene höfische Position, die Genzmer auch in der Briefunterschrift zum Ausdruck brachte, dürfte der Grund gewesen sein, weswegen er sich an Gottsched wandte, wo doch Angelegenheiten seines Freundes Buchholtz zu verhandeln waren. Allerdings war die mecklenburgische Geschichte, für die Genzmer einen Verleger suchte, auf seine Anregung hin von Buchholtz in Angriff genommen worden, Genzmer fühlte sich offenbar in der Rolle eines Schirmherrn verantwortlich. Seine weiteren Verweise auf das Neueste vermitteln wie zahlreiche andere Briefe des Bandes den Eindruck, daß sich Gottscheds Zeitschrift großer Beliebtheit und einer beachtlichen Leserschar erfreuen konnte. Acht Jahre nach seinem letzten Brief meldete sich Georg August Detharding, inzwischen Syndikus des Domkapitels in Lübeck, wieder bei Gottsched. Mit diesem Brief, der ein Einladungsprogramma und Gedichte befreundeter Autoren enthielt, endet der überlieferte Briefwechsel. Da Detharding 1753 Mitglied von Gottscheds Gesellschaft der freyen Künste wurde, dürfte der Kontakt jedoch nicht gänzlich abgebrochen sein. Aus Lübeck schreibt auch Johann Daniel Overbeck. Seine Übersetzung der Hirtengedichte Vergils war mit einer Vorrede Gottscheds erschienen. Der vorliegende Brief antwortet auf ein nicht überliefertes Schreiben Gottscheds, das Beanstandungen an Overbecks Übersetzung enthalten haben muß. Overbeck jedenfalls reagierte empfindlich, konnte nicht verstehen, 10
Johann Friedrich Heynatz: Vorrede des Herausgebers. In: Samuel Buchholz: Versuch einer Geschichte der Churmark Brandenburg. Band 5. Berlin: G. J. Decker, 1775, S. VII–XXIX, XII.
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was Gottsched mit den unterstellten „Neologismos“ meinte, betonte, daß sich lebendige Sprachen durch „neue Dinge“ verbessern, und beklagte, daß Gottsched nicht, wie versprochen, seine Übersetzung einer Rezension gewürdigt habe. Gleich zwei Pädagogen aus Altona, Paul Christian Henrici und Gottfried Schütze, gaben dem beurlaubten dänischen Kornett und angehenden Leipziger Studenten Hans Friedrich von Poell Empfehlungsbriefe an Gottsched mit auf den Weg. Beide versicherten, Verehrer der Schriften Gottscheds zu sein, und von Henrici, damals Konrektor am akademischen Gymnasium Christianeum, ist zu erfahren, daß seine Vorlesungen zur Rhetorik und Poetik nach den einschlägigen Werken Gottscheds gehalten wurden. Der nur mit der Initiale H. unterschreibende Hamburger, aller Wahrscheinlichkeit nach der Jurist Lucas Heinrich Helmer (vgl. Band 17, Vorbemerkung zu Nr. 128), brachte sich bei den Verfassern des Neuesten in Erinnerung. Nachdem ein Text von ihm sogleich in der Zeitschrift veröffentlicht worden war, blieben weitere Einsendungen ohne Reaktion. Er sah sich infolgedessen zu einer Nachfrage veranlaßt und stellte weitere Beiträge in Aussicht. Unter einer auch für den Gottschedbriefwechsel bemerkenswerten Ansammlung ehrerbietiger Floskeln kommen im Brief des Alt Ruppiner Pfarrers Friedrich Gedicke die sachlichen Mitteilungen zur Sprache, daß er sich mit seiner Gemeinde überworfen hatte, auf Stellensuche war, an den Erwerb des Magistertitels dachte und sich eingedenk seiner früheren Förderung Gottscheds Unterstützung wünschte. Nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Leipzig hatte Johann Carl Conrad Oelrichs im Februar 1751 in Reaktion auf Unternehmungen Gottscheds erstmals nach Leipzig geschrieben (Band 16, Nr. 174). Als neun Monate später immer noch keine Antwort eingetroffen war, vermutete er, Gottsched könnte ihm die Ergebnislosigkeit der Suche nach dem Manuskript von Nikolaus von Jeroschins Kronike von Pruzinlant verübelt haben, das Jahrzehnte zuvor von Königsberg nach Berlin entliehen worden war. Oelrichs konnte nur auf seine Anstrengungen verweisen, die an der fehlenden Kooperationsbereitschaft des leitenden Beamten der königlichen Bibliothek Conrad Christoph Neuburg ihre Grenze fanden. Die gründliche Suche im königlichen Archiv erbrachte ebenfalls nicht das gewünschte Resultat. Schon im Februar hatte Oelrichs von dem vorteilhaften Ruf auf eine Professur am Gymnasium Zerbst berichtet. Die Umsetzung verzögerte sich wegen Uneinigkeit der anhaltischen Fürsten über die finanzielle Ausstat-
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tung des künftigen Professors, um schließlich ganz zu scheitern. Bedauerlicher Nebeneffekt: Die Aussicht auf den Wegzug des Herausgebers Oelrichs hatte den Verleger zur Einstellung der Berlinischen Bibliothek geführt und damit zum Verschwinden einer Zeitschrift, die in Berlin für Gottscheds Renommée eintrat, während andere Berliner Blätter, die von jungen Journalisten wie Gotthold Ephraim Lessing und Christlob Mylius verantwortet wurden, eher mißgünstige Urteile über den Leipziger Professor verbreiteten. Oelrichs seinerseits sah sich in Berlin von namentlich nicht genannten Feinden bedroht. Aus Furcht vor einer gezielten Verhinderung, allerdings auch aus ästhetischen Gründen und wegen der sprachlichen Aufsicht durch Gottsched ließ er seinen Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin in der Leipziger Druckerei Breitkopf herstellen. Er verband die Publikation mit der Hoffnung, seine Chance auf eine Anstellung in Berlin zu vergrößern. Seitdem der Potsdamer Offizier Henrich Eberhard von Spilcker im Sommer 1751 auf Gottscheds Anraten mit der deutschen Übersetzung der Satiren Antioch Dimitrijewitsch Kantemirs begonnen hatte, sandte er die übersetzten Teile regelmäßig nach Leipzig und erörterte ausführlich seine Vorgehensweise. Gottsched hatte die bevorstehende Veröffentlichung schon angekündigt, als Spilcker unvermittelt die Rückgabe der Handschrift anordnete und den Druck in Leipzig untersagte. Gottsched war perplex, und als Spilcker seine Begründung in wenigen Sätzen hinwarf, war Gottsched, wie die Zitate in Spilckers Antwortbrief zeigen, von der „gebietherischen Schreibart“ und dem „militärischen Verfahren“ im Umgang (Nr. 60) verärgert. Spilcker stellte klar, daß der Rückzug durch die Hinhaltetaktik des Verlegers Breitkopf veranlaßt worden war. Daß seine Wertschätzung Gottscheds erhalten blieb, stellte er durch seine Verteidigung Gottscheds gegen Verdächtigungen im Berliner Umfeld unter Beweis. Gleichwohl endet der Briefwechsel mit dem vorliegenden Band, was wohl auf die Inhaftierung des Offiziers zurückzuführen ist. Daß Gottsched mit seinem gleichnamigen Cousin in Verbindung stand, konnte bereits aus anderen Briefen bemerkt werden (Band 11, S. 551 f.) und wird durch die Worte des Schneidlinger Pfarrers Johann Christoph Gottsched selbst bestätigt, der Leipziger habe an dem, „was unserer Familie … begegnet, vielen Antheil genommen.“ Wie in anderen Fällen auch, ist von dieser familiären Korrespondenz kaum etwas überliefert. Dieser und ein weiterer Brief vom Mai 1752 sind folglich nicht wegen der genauen familiären Mitteilungen, sondern wegen des gewissermaßen offiziel-
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len Briefteils aufbewahrt worden, in dem die testamentarische Verfügung eines Leipziger Bürgers zugunsten der Kirche seines Geburtsorts Schneidlingen thematisiert wird. Pfarrer Gottsched dankte seinem Vetter für die „Bemühung“ (Nr. 69). Magnus Gottfried Lichtwers Fabeln wurden erstmals mit der Jahresangabe 1748 anonym veröffentlicht. Es wird oft darauf hingewiesen, daß Gottsched mit seiner späten enthusiastischen Anzeige im Jahr 1752 der zuvor unbeachteten Veröffentlichung die bis in die Gegenwart reichende Wertschätzung der Lichtwerschen Fabeln initiiert habe. Tatsächlich wurde die Veröffentlichung bereits 1747 in den in Zürich erscheinenden, von Gottscheds Antipoden Johann Jacob Breitinger herausgegebenen Freymüthigen Nachrichten ausführlich vorgestellt und von vornherein schon durch Zuordnung zur niederen Klasse von Fabeldichtern desavouiert. Daß Lichtwer die Tiere der Fabel nicht nach ihrem natürlichen Charakter, sondern phantastisch mit beliebigen Eigenschaften ausgestattet und damit die Regeln der Wahrscheinlichkeit verletzt habe, gehört zu den Hauptvorwürfen.11 Die Differenz in der Zulassung von Imagination und Wunderbarem in der Dichtkunst bildet Ausgangspunkt und Kern der Konfrontation zwischen Gottschedschule und Schweizern, deren Eintreten für das Recht der Phantasie als auffälligstes Unterscheidungsmerkmal zu Gottscheds Poetologie angesehen wird. Lichtwer jedenfalls reagierte dankbar auf Gottscheds Urteil und bekannte, die „Vorschrift“ für Fabeldichter in Gottscheds Dichtkunst, der „Richt Schnur“ für seine Verskunst, befolgt zu haben (Nr. 4). Gottscheds Bitte folgend schickte er neue Fabeln ein. Es entwickelte sich ein Briefwechsel, der bis 1762 reicht und in dem dank früher Drucke auch etliche Briefe Gottscheds erhalten sind. Ein Brief ohne Orts- und Namensangabe enthält kritische Bemerkungen zu Gottscheds Sprachkunst. Der Absender erbat überdies Urteile über beigeschlossene Texte, an denen „die ganze quedlinburgische gelahrte Welt“ (Nr. 168) interessiert sei. Die Formulierung ist ein starkes Indiz für Quedlinburg als Absendeort; der Absender konnte jedoch nicht ermittelt werden. Christian Wilhelm Agricola, Pfarrer in Fienstedt, hatte sich schon früher als Übersetzer betätigt und war zuletzt von L. A. V. Gottsched für die Ver-
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Vgl. Freymüthige Nachrichten 4 (1747), Nr. 49–51 vom 6., 13. und 20. Dezember, S. 388–390, 397–400, 402–405.
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öffentlichung von Predigtübersetzungen an den Wiener Verleger Johann Paul Krauß verwiesen worden, der allerdings Agricolas Anfragen unbeantwortet ließ. Agricola bat infolgedessen um Unterstützung oder um Empfehlung eines anderen Projekts, da er neben dem Pfarrdienst literarisch aktiv bleiben wollte. Aus Halle sandte Carl Friedrich Pauli Gottsched die neu erschienenen Stücke der von ihm aus der Taufe gehobenen historiographischen Zeitschrift, die seine Beiträge über Hochmeister des Deutschen Ordens enthielten. Da in Halle kein verlegerisches Interesse an seiner geplanten „vollständigen Historie des deutschen Ordens“ bestand, erkundigte er sich nach einem Leipziger Verleger und stellte wegen der großen Anzahl der im Orden beteiligten adligen Familien einen garantierten „Debit“ in Aussicht (Nr. 18). Paulis letzter Brief des Bandes entstand im Anschluß an einen Besuch bei den Gottscheds in Leipzig und spielt kryptisch auf die dort verhandelten Gesprächsthemen an. In den im Band 17 enthaltenen Briefen des Jahres 1751 hatte Pauli um Unterstützung für seinen Bruder gebeten. Gottsched konnte helfen und vermittelte eine Hofmeisterstelle. In dem in Naumburg geschriebenen Brief vom 24. März 1752 dankte Gottfried Albrecht Pauli selbst für Gottscheds „grosse Mühe“ und versicherte: „Ich hoffe … mich so aufzuführen, daß Ew Magnificenz von Dero Vorschlag keine Schande haben werden“ (Nr. 130). Über Wackerbarths und Globigs Umgang mit Gottscheds Ode auf den Herzog von Burgund wurde schon berichtet. Auch Daniel Gottlieb Riech hat sich dazu geäußert und darüber hinaus Publikationen über den Streit zwischen Bürgerschaft und Magistrat in Danzig erbeten, die ihm Gottsched alsbald zur Verfügung stellen konnte. Der Konsistorialpräsident Christian Gottlieb von Holtzendorff erwiderte wie in den vergangenen Jahren Gottscheds Neujahrswünsche in kaum überbietbarer Kürze. Auch der vorliegende Band enthält einen Brief der Luise Adelgunde Victorie Gottsched an ihre jugendliche Dresdner Korrespondentin Wilhelmine Schulz. Mit ihrer schönen Handschrift, ihrem Klavierspiel und den glänzenden Französischkenntnissen, von der Herzensbildung und Weisheit ganz abgesehen, sollte sie, so die Gottschedin, „Lehrmeisterin adelicher Jugend seyn“, da sie die Aufgaben besser erfülle als „die meisten gebohrnen Französinnen“. Mit ihren Klagen über die gut bezahlten und schlecht erzogenen französischen Gouvernanten wiederholte Gottsched die Schelte ihrer Komödie Die Hausfranzösin von 1744. Sie räumte allerdings ein, daß es auch Gegenbeispiele gebe, und endete mit
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einem Plädoyer für die gediegene Ausbildung der Mädchen, die zu einem selbständigen Leben befähigen sollte. Der französische Dichter Arnaud schickte Gottsched aus Dresden weiterhin Gedichte mit Bitte um Beurteilung und Bekanntmachung. Er kündigte erneut die Pariser dreibändige Ausgabe seiner Werke und die überarbeitete französische Übersetzung einer Komödie der Gottschedin an. Gottsched konnte darauf hinweisen, daß Arnauds Dichtungen wunschgemäß in seiner Zeitschrift vorgestellt worden seien. Maximilian von der Pahlen, Kapitän des in Dresden ansässigen sächsischen Kadettenkorps, wandte sich an Gottsched, nachdem er im Neuesten eine Würdigung seiner Rede zum Geburtstag des sächsischen Erbprinzen gelesen hatte. Gottscheds Gedanken aufnehmend meinte er, daß Wissenschaftler und die Gesellschaft insgesamt gewönnen, wenn das Interesse für Wissenschaftsbelange außerhalb der professionellen Akademikerkreise geweckt würde. Auch zwei Leipziger Absender sind im Band vertreten. Wolfgang Georg Welck, ein guter Bekannter der Gottscheds, schickte einen Vertrag, in dem offenbar die Nutzung seines Gartenhauses geregelt werden sollte. Man wüßte gern mehr über die Umstände und über Gottscheds Gartenvergnügungen. In Gottscheds Auseinandersetzung mit den Schweizern nimmt das Urteil über John Miltons Epos Paradise Lost eine zentrale Stelle ein. Für Gottsched war Milton der Anfang einer verhängnisvollen literarischen Entwicklung und insofern wird ihn die Nachricht, daß Milton in einer englischen Veröffentlichung als Plagiator überführt worden sei, elektrisiert haben. Das Buch – An Essay On Milton’s Use And Imitation Of The Moderns – war schwer zu bekommen. Dies geht aus Friedrich Otto Menckes Brief hervor, der es Gottsched Anfang März 1752 leihweise überließ. Schon im darauffolgenden Aprilstück des Neuesten begann Gottsched mit der ausführlichen Inhaltsangabe, die mit der Bemerkung eingeleitet wurde, daß der hochgelobte Milton durch dieses Buch „wie die Aelster in der Fabel, nach ausgerupften Federn der schönsten Vögel, jedermann zum Gelächter dargestellet“ werde.12 Peinlich für Gottsched: Nicht Milton war der Übeltäter, sondern der Verfasser des Essay, William Lauder. Er hatte die Textnachweise für Miltons angebliche Plagiate einfach erfunden. Johann Friedrich Gebhard, Diakon in Borna, erinnerte an sein altes Versprechen. Als Student hatte er Gottsched ein mit auffälligen Akzentzeichen 12
NaG 1752/4, S. 260–275, 261.
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ausgestattetes Buch in Aussicht gestellt, das er jetzt, sieben Jahre später, zuschickte. Obwohl er erklärte, mit der Einsendung kein Eigeninteresse zu verfolgen, dürfte genau dies der Grund für die späte Einlösung gewesen sein. Gebhard forschte zur Geschichte und zum Namen der Stadt Borna, und er erbat einen Kommentar zu seinen Überlegungen. Da Gottsched diese wissenschaftliche Tätigkeit außerhalb der Amtsverpflichtungen offenbar ausdrücklich würdigte, sandte ihm Gebhard Proben verschiedener Ausarbeitungen. Wenn auch die gemeinsamen Überlegungen und Bemühungen um Rothfischer und weitere Konvertiten eine prominente Stelle im Briefwechsel mit Friedrich Heinrich von Seckendorff einnehmen, sind sie doch bei weitem nicht das einzige Thema der Korrespondenz. Buch- und Zeitschriftenwünsche, politische Ereignisse, Personalia aller Art oder Wirtschaftsund Universitätsbelange wurden in aller Regelmäßigkeit erörtert. Als mit dem Tod Carl Otto Rechenbergs ein wichtiger Informant Seckendorffs entfiel und Gottsched zum Chefberichterstatter über nennenswerte Leipziger Ereignisse avancierte, wurde die Themenpalette noch angereichert. Die Briefanzahl ist stattlich. Von Seckendorff liegen 23 Schreiben vor, 19 Briefe Gottscheds sind überliefert. Mehrfach wurde die Post des anderen jeweils schon am nächsten Tag beantwortet, einmal dank Eilpostsendung am selben Tag (Nr. 144 und 145). Für ca. 40 km Distanz stellte das im Postkutschenzeitalter, auch wenn ein reitender Bote zur Verfügung stand, eine bemerkenswerte Geschwindigkeit dar und schon daraus läßt sich entnehmen, daß Belange von sachlicher Relevanz und gelegentlich unter einem gewissen Entscheidungsdruck zu klären waren. Für diesen nahezu unmittelbaren Austausch war die reibungslose Kuriertätigkeit erforderlich, Zustellungsprobleme kamen indes mehrfach zur Sprache und zogen Neuregelungen in den Postadressen nach sich. Im Dezember 1751 informierte Gottsched über die Ankunft des slowenisch-österreichischen Sprach- und Naturforschers Johann Siegmund Valentin Popowitsch in Leipzig. Seckendorff war 1740 in Graz mit Popowitsch bekannt geworden. Angetan von dem jungen ambitionierten Bauernsohn hatte er sich in Leipzig nach Veröffentlichungsmöglichkeiten für Popowitschs Beobachtungen zur deutschen Sprache erkundigt. Diese Anfrage war die Initialzündung für den Briefwechsel Seckendorff-Gottsched, Popowitsch nahm damit die Schlüsselrolle in dieser gewichtigen Korrespondenz ein. Gottsched allerdings begegnete den sprachwissenschaftlichen wie später den botanischen Überlegungen Popowitschs von vornherein und ebenso bei einer späteren
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persönlichen Begegnung mit herablassender Attitude gegen den Autodidakten. Popowitsch rächte sich und verspottete den Professor in seiner ersten größeren Veröffentlichung, was eine tiefsitzende Kränkung bewirkte. Gottsched sah in Popowitsch nur ein „boshaftes Gemüth“ (Nr. 44). Seckendorff versuchte die Wogen zu glätten, appellierte an die christliche Vergebungsbereitschaft und erinnerte an die Verbesserungsfähigkeit des Menschen. Während Gottsched sonst jede Möglichkeit des Entgegenkommens gegenüber Seckendorff wahrnahm, blieb er hier unversöhnlich, so daß der Reichsgraf nach mehreren Beschwichtigungsversuchen resignierte. Auch durch den vorliegenden Band ziehen sich Fragen nach geeigneten Hofmeistern für unterschiedliche Positionen und Überlegungen zur Entlohnung. Seckendorff rechtfertigte die bescheidene finanzielle Ausstattung von Hofmeistern adliger Auftraggeber mit dem künftigen Vorteil, den sich fähige Hofmeister durch die Patronage ihrer zufriedenen Arbeitgeber ausrechnen dürften. Gottsched gab dagegen zu bedenken, daß junge Leute mitunter das akademisch-städtische Leipzig gegenüber Positionen an entlegenen Orten bevorzugten, auch wenn das mit finanziellen Nachteilen verbunden war. „E. H. Exc. glauben nicht, was dieser Ort für junge Leute für Reizungen hat. Sie wollen lieber in Leipzig arm, als anderwerts reich seyn“ (Nr. 152). Die Suche nach einem talentierten Hofmeister ist auch Bestandteil der Erörterungen über den Studienaufenthalt Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorffs in Leipzig, die über den gesamten Bandzeitraum detailliert geführt wurden. Der junge Seckendorff, Sohn von Friedrich Heinrichs Neffen Franz Philipp von Seckendorff, war seit Mai 1748 als Schüler des Friedrichsgymnasiums in Altenburg bei dessen Rektor untergebracht. Angesichts des bevorstehenden Studienantritts lieferte Gottsched eine exakte Aufstellung darüber, wie ein adliger Student mit der eher bescheidenen Summe von 200 Talern ein auskömmliches, wenn auch kein üppiges Leben führen könne. Als Finanzier seines Großneffen beanspruchte Seckendorff die Zuständigkeit für alle Belange des Studienaufenthalts. Was Lebenshaltungskosten, Konzentration auf Studieninhalte und Verzicht auf gesellschaftliche Vergnügungen betraf, gab es viel Übereinstimmung zwischen den beiden Herren. An manchen Punkten indes erinnerte Gottsched daran, daß sich die Gepflogenheiten seit Seckendorffs eigenen Leipziger Studienzeiten am Ende des 17. Jahrhunderts geändert hätten. Als Seckendorff voraussetzte, daß ein Hofmeister die Bücher des Großneffen ins Kolleg tragen würde, versicherte Gottsched, daß „itzo sich kein Student, so arm er auch seyn möchte, dazu brauchen lassen würde,
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einem Edelmanne die Bücher nachzutragen“ (Nr. 66). Auch in puncto Kleidung gab es unterschiedliche Vorstellungen. Den Vorschlag seiner Frau, die Kleidung „in Leipzig nach der studenten Mode“ anfertigen zu lassen, wies Seckendorff entschieden zurück, da er „altväterisch mit den meinigen bleiben“ wollte (Nr. 144). Gottsched meldete sanften Widerspruch an: „Das gute Kleid könnten E. H. Excell. dem jungen Herrn unmaaßgeblich hier machen lassen; damit er ein wenig nach der Mode wäre“. Sonst bestünde Gefahr, daß „der junge Herr … wie ein gezeichnet Schaaf gienge“ (Nr. 145). Andererseits plädierte Gottsched für dosierte Geldzuwendungen, einen maß- und verantwortungsvollen Umgang mit einer frei verfügbaren größeren Summe traute er dem Jugendlichen nicht zu. Als Hofmeister bzw. Zimmergenossen konnte Gottsched zwei Personen seines Vertrauens zur Auswahl anbieten, einen Theologen und einen Juristen. Seckendorff entschied sich nach persönlicher Prüfung für den Juristen Johann Daniel Titius. Ursprünglich sollte der künftige Student Seckendorff am Tisch des Verlegers Breitkopf, Gottscheds Hauswirt, verpflegt werden, der aber seine Zusage zurückzog. Gottsched sprang ein, obwohl er im Gegensatz zu anderen Professoren, die die Tischgesellschaften als Einnahmequelle wahrnahmen, diese Praxis bislang gemieden hatte: „So wenig ich die Zeit her, auch bey den vortheilhaftesten Vorschlägen, von vielen reichen Grafen und Cavallieren zu bewegen gewesen, einen Tisch anzufangen“ (Nr. 66), für den Sproß des Hauses Seckendorff wollte Gottsched ohne jede Gewinnabsicht eine Ausnahme machen. Die Botschaft war eindeutig. Am 10. April berichtete Seckendorff von der erfolgreichen Prüfung seines Neffen in Gegenwart des Superintendenten, seines Lehrers Salomon Ranisch und weiterer akademisch Gebildeter. Man hatte ihn „in theologicis, latinitæt, historie, griechisch etc. examiniret“. Seckendorff war zufrieden und konnte auch berichten, daß der Superintendent künftig „eine lateinische correspondenz“ mit ihm unterhalten und Lehrer Ranisch die Collegia „ferner abwesend continuiren“ wolle (Nr. 154). Wie das bei dem Prüfling ankam, ist nicht zu erfahren. Seckendorffs Sekretär brachte den Jüngling nach Leipzig, um ihn, so das Begleitschreiben des Generalfeldmarschalls, „nach unßerm Kriegßgebrauch mit gehorsam und subordination“ an Gottsched zu übergeben (Nr. 160). Auch in seinem letzten Brief des vorliegenden Bandes ist der drakonische Ton des Zuchtmeisters aus Meuselwitz noch einmal zu vernehmen: „Ich will hoffen der junge Mensch soll sich in allem gehorsam und willig erweißen, denn Er ist dahin angewießen und wo Er auch im geringsten sich widerspänstig erzeigen solte, so
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bitte mir ohnverzügl. nachricht zugeben, denn ich weiß daß man dem anfang der ausschweifungen einhalt thun muß ehe Er einwurzelt“ (Nr. 166). Der Großneffe Heinrich selbst ist mit zwei kurzen Schreiben vertreten, in deren letztem er seine bevorstehende Ankunft in Leipzig ankündigte. Salomon Ranisch bezeichnete es als das „größte Glück … beÿ der sonst sehr schweren Erziehung aller, vornehmlich vornehmer Kinder“ (Nr. 177), daß Friedrich Heinrich von Seckendorff mit der Leistung seines durch Ranisch gebildeten Großneffen zufrieden war. Nach seiner durch Gottsched vermittelten Aufnahme in die Königsberger Deutsche Gesellschaft kündigte Ranisch, der zur selben Zeit auch in die Teutsche Gesellschaft in Jena aufgenommen worden war, die Danksagung und einen Beitrag an. Im April 1752 erhielt Gottsched ein Paket zur Weiterleitung nach Königsberg. Als Domherr und Subsenior des Naumburger Domstifts residierte Seckendorffs Neffe Ernst Friedrich von Seckendorff in Naumburg, besuchte jedoch mit seiner Frau von Zeit zu Zeit auch das Anwesen des Onkels Friedrich Heinrich in Meuselwitz. Gottsched wurde über die Reisen vorab unterrichtet. Seckendorff bezog über Gottsched dessen Zeitschrift und die moralische Wochenschrift Der Hofmeister. Von Meuselwitz aus nahm er Belange des Onkels wahr und unterhielt Gottsched mit Berichten über lokale Absonderlichkeiten. Als Georg Christian Wolff, ein Bekannter Gottscheds aus der frühen Leipziger Zeit und unterdessen reußischer Hofrat in Gera, 1749 nach mehr als 18jähriger Briefpause an Gottsched schrieb, erinnerte er an ein kürzlich gegebenes Versprechen. Nach drei Briefen setzte die Briefkommunikation erneut für zwei Jahre aus, aber am 9. Dezember 1751 knüpfte Wolff wiederum an eine Unterredung an. Offenbar konnte der Kontakt in den brieffreien Perioden durch persönliche Begegnungen während der Meßzeiten aufrechterhalten werden. Wolffs in sachlich-kollegialem Stil gehaltene Schreiben betreffen Literaria. Seine Mitteilungen über französische Versionen des Reineke-Fuchs-Themas nutzte Gottsched in seiner ausführlichen Abhandlung über die Geschichte des Epos. Nach Jahresfrist meldete sich auch Johann Daniel Heyde wieder bei Gottsched. Er unterrichtete über die Verhältnisse am Geraer Gymnasium Rutheneum und nahm die frühere Bitte um Vermittlung eines Verlegers zurück, da er sich mittlerweile selbst um einen Verlag gekümmert hatte. Nachdem ihm Gottsched einen Brief Jacob Bruckers mit kritischen Einwänden zugestellt hatte, erläuterte der Autor, der Zwickauer Diakon Johann Gottfried Weller, die Gründe für seine Ausführungen über frühe
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griechische Drucke. Weller stellte sich in der Auseinandersetzung um die „biblischen Epopeen“ auf Gottscheds Seite, sah in ihm den „guten Geschmack“ repräsentiert und erklärte mit Blick auf die Zwickauer Bildungsbeflissenen: „Die Seuche greift um sich, und ich habe auch hier beständig wider die quackenden Geister zu streiten: ich vertheidige mich aber mit Ihren Waffen und Ihre critische Dichtkunst, giebt mir Gründe genug zur Widerlegung“ (Nr. 174). Der Annaberger Rektor Adam Daniel Richter dankte für Gottscheds öffentliches Urteil über seine Teilübersetzung der Poetik von Aristoteles und wollte, Gottscheds Anregung folgend, dessen Rhetorik übersetzen, sofern ihm sein „mühsames saures Amt, da ich alle Tage 8. Stunden öffentl. in der Schule arbeiten muß“ (Nr. 99) es erlauben würde. Mit Nachdruck betont er, daß eine abfällige Bemerkung in seiner Veröffentlichung nicht auf den Zwickauer Rektor Christian Clodius ziele, wie in Zwickau unterstellt und auch von Gottsched angenommen wurde. Nach verpaßten Treffen in Leipzig bekräftigte der Konrektor Christian Gottfried Grabener aus seinem Wirkungsort Schulpforte seine Auffassung über Entstehungszeit und Autor des Heldenbuches, die sich von Gottscheds Ansicht unterschied. Gottscheds positive Rezension von Friedrich Wilhelm Beers Publikation über die ältere Geschichte und Chronologie gab Anlaß zu einem Brief des Autors, der in Erfurt lebte. Er stellte sich als begeisterten Leser der Schriften Gottscheds dar und führte, nachdem Gottsched in seiner Rezension eine Auseinandersetzung mit Newtons Chronologie vermißt hatte, anhand einiger Punkte aus, warum er Newtons Behauptungen für verfehlt halte. Der Gothaer Bibliothekar Gottfried Christian Freiesleben dankte für Gottscheds Anzeige seiner Schrift über die Falschheit der neuen Propheten, die gegen dubiose Gegenwartsprognosen gerichtet war, und schickte neben eigenen Versen Einladungsschriften des Gothaer Rektors Johann Heinrich Stuß, die Gottsched zwei Monate zuvor schon von anderer Seite erhalten hatte (Band 17, Nr. 132). Als Verehrer von Klopstocks Messias wollte Stuß auf seine Weise die „Trefflichkeit“ (Nr. 9) des Epos erweisen; im Messias sah er die von Gottsched einst erwünschte reimfreie Poesie in deutscher Sprache glücklich realisiert.13 Gottsched sah sich zu einer Richtigstellung veranlaßt und äußerte sich grundsätzlich kritisch über die christlichen Epo13
Vgl. Johann Heinrich Stuß: Prolusio De Novo Genere Poeseos Teutonicae Rhythmis Destitutae In Anniversariam Gothani Lustrationem. Gotha 1751, Bl. )()(r.
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peen.14 Aus Gotha wurde auch die Weiterleitung von Schriften, die Friedrich Melchior Grimm aus Paris auf den Weg gegeben hatte, besorgt. Im Begleitbrief fällte der Gothaer Geistliche und Prinzenerzieher Emanuel Christoph Klüpfel, mit Grimm seit seinem Frankreichaufenthalt 1749 bekannt, ein differenziertes Urteil über Grimms jüngste Publikation und meinte, die von Grimm artikulierte souveräne Haltung eines Deutschen gegenüber den Franzosen verdanke sich Gottscheds Einfluß. Klüpfel informierte darüber, daß in Deutschland kaum bekannte Schriften Voltaires in Gotha gedruckt und in der kommenden Jubilatemesse erscheinen würden. Zu den wenigen eigenen Briefen, von denen Gottsched Abschriften angefertigt und in seine Sammlung der empfangenen Briefe integriert hat, gehört sein Schreiben an Heinrich von Bünau vom 16. Februar 1752. Gottsched widmete Bünau kurze Zeit später die Neuausgabe der Sprachkunst, davon enthält der Brief kein Wort. Das Schreiben galt Bünau als Statthalter von Sachsen-Eisenach und hohem Beamten des Gothaer Herzogs Friedrich III. und kündigte den Besuch des Konvertiten Joseph Peickhart an, den Gottsched der Fürsorge Bünaus empfahl. Bünau konnte Gottsched nur mitteilen, daß sich Peickhart, anders als angekündigt, nicht in Eisenach eingefunden habe. 1750 hatte der Rudolstädter Kapellmeister Georg Gebel im Auftrag seines Fürsten Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt Luise Adelgunde Victorie Gottsched um die Qualitätsprüfung eines Cembalos gebeten, das in Leipzig für den Rudolstädter Hof in Auftrag gegeben worden war (Band 15, Nr. 213; Band 16, Nr. 12). Jetzt, 1752, beauftragte der Fürst Christian Gotthelf Scheinpflug, ebenfalls Musiker, derzeit indes Regierungsadvokat und nach Gebels Tod dessen Nachfolger als Hofkapellmeister, bei Gottsched Erkundigungen über das Instrumentarium einzuholen, dessen sich der Physikprofessor Johann Heinrich Winkler bei seinen Experimenten zur Elektrizität bediente. Aufschlußreich sind die von Scheinpflug übermittelten Grüße des Ehepaares Gebel und die Mitteilung, daß Maria Susanna Gebel demnächst an L. A. V. Gottsched schreiben wolle, da sie am geplanten persönlichen Besuch der Gottschedin gehindert sei. Schon früher gab es Indizien für engere persönliche Kontakte zwischen den beiden Frauen (Band 4, S. 447, 462, Band 15, S. 629, Erl. 9). Hier bestätigt sich: Die Verbindung hatte Bestand. Aber der Verlust der Briefe von
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Vgl. NaG 1752/1, S. 55–74.
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und an L. A. V. Gottsched,15 von denen die im 18. Jahrhundert veröffentlichte dreibändige Ausgabe nur einen kleinen Teil enthält, erschwert oder verhindert den Einblick in ihre freundschaftlichen Verbindungen. Johann Christian Winter, Kantor in Celle, unterrichtete Gottsched vom Tod seines Schwiegervaters Heinrich Bokemeyer. Gottsched hatte einst mit Bokemeyer, dem gelehrten Wolfenbütteler Kantor, korrespondiert, und unter Berufung auf die dabei erwiesene „Freundschaft“ sandte Winter einen Lebenslauf und Exemplare des Katalogs der zum Verkauf anstehenden Bibliothek Bokemeyers mit Bitte um „Vertheilung an die Leipziger Bücherkenner“ (Nr. 161). In seinem letzten überlieferten Brief an Gottsched berichtete Johann Michael Meißner von der Bekanntschaft mit Franz Ignaz Rothfischer und kündigte erneut an, mit seinem Schützling Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn vor dem Studienbeginn in Göttingen Leipzig und Gottsched besuchen zu wollen. Der erste Brief Rothfischers nach seiner Abreise aus Leipzig stammt aus Braunschweig. Das von ihm auf die Empfehlung Seckendorffs zurückgeführte großzügige herzogliche Angebot einer Professur in Helmstedt setzte ihn in Verlegenheit, da er befürchtete, mit der Akzeptanz seine hannoverschen Unterstützer zu brüskieren. Nachdem Gottsched und Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem zur Annahme rieten und der Herzog die Verständigung mit Hannover regelte, war er beruhigt. In Helmstedt wurde er freundlich aufgenommen. Gleichzeitig ereilten ihn Briefe katholischer Geistlicher, die um seine Rückkehr warben. Wenig später erkrankt, stellte er die bevorstehende Veröffentlichung der Beschreibung seiner Konversion in Aussicht. Jerusalem, der am Braunschweiger Hof hochgeachtete Abt und frühere Student Gottscheds, war in die Aktionen zugunsten Rothfischers früh eingebunden und bekundete in seinem einzigen Brief des vorliegenden Bandes seine Übereinstimmung mit Gottscheds Empfehlungen für Rothfischers Zukunft. Auch weitere Bittsteller waren von Leipzig nach Braunschweig verwiesen worden, Jerusalem unterbreitete ausführliche Überlegungen, wie einer von ihnen, Johann August Schilling, in Braunschweig als Hofmeister adliger Studenten seine nähere Zukunft auskömmlich zubringen könnte.
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Vgl. Detlef Döring: Die Korrespondenz von Johann Christoph Gottsched. Zur Geschichte ihrer Überlieferung und Erschließung. In: Band 1, S. XIX–XXXVI, XXIX.
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Carl Ludwig Langguth, der zahlreiche Personen und Institutionen mit seinen religionsphilosophischen Einsichten konfrontiert hatte (Band 17, S. X), war sichtlich überrascht, daß mit Gottsched tatsächlich jemand wohlwollend und anerkennend auf seine Einsendungen reagierte. Allerdings scheint Gottsched Langguths Anspruch auf einen gänzlich innovativen Systementwurf in Frage gestellt und persönliche Ruhmsucht als Motiv unterstellt zu haben. Langguth wies das zurück, betonte abermals die neuen Perspektiven seines Systems, räumte aber ein, daß François de Salignac de La Mothe Fénelons Ideen ihn inspiriert hätten und „daß in den Lehren noch mehrerer vortrefflichen Männer als dH. v. Leibnitz und Ew HochEdelgeb. Magnificenz Spuren davon zu finden“ seien (Nr. 1). Mit Verweis auf die frühere Anzeige einer von ihm verfaßten Schrift im Neuen Büchersaal stellte sich der Prediger Georg Ludwig Hohenschild aus Darmstadt vor und sandte eine gedruckte Predigt an Gottsched als Herausgeber des Neuesten. Das Urteil sollte darüber entscheiden, ob er künftig weitere Publikationen vorlegen würde. „Meine Landesleute …, die nicht nur Ihre Beurtheilungen fleisig lesen, sondern sich auch genau darnach richten, würden ein Werck liegen lassen, davon Sie entweder schlecht oder gar nicht urtheilen werden.“ Dem Urteil über Gottscheds Zeitschrift fügte Hohenschild eine generelle Erklärung über „Kunstrichter“ als Katalysatoren wissenschaftlicher Leistungen an. Gottsched rezensierte die Predigt nicht. Wenngleich er seine Gründe auf „angenehme und verbindliche Art“ nahebrachte,16 scheint Hohenschild seine Verzichtserklärung eingehalten und keine weiteren Predigten veröffentlicht zu haben. Johann Friedrich Reiffstein, Gottscheds Landsmann und getreuer Korrespondent aus Kassel, bewies ein genaues Gespür für Gottscheds Erwartungshaltung, als er nach der Einsendung von Schönaichs Hermann auf den Beifall bei Hofe hinwies und erklärte, er „bemerke es mit besonderer patriotischer Freude daß die gallischen Vorurtheile auch beÿ unseren so genannten Großen des hofes, mercklich schwächer werden, nachdem es Ew. Magnificentz so glücklich gelungen, dieselben unter den Gelehrten Mitbürgern Deutschlandes, fast gäntzlich zu zerstreuen.“ Das Ansehen der einheimischen deutschen Kultur gegenüber der Dominanz des Französischen insbesondere in den oberen Gesellschaftskreisen zu befördern, kann als Konstante in Gottscheds Lebenswerk angesehen werden. In die gleiche 16
Hohenschild an Gottsched, Eberstadt 1. März 1754, Leipzig, UB, 0342 XIX, Bl. 99–100, 99r.
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Richtung zielte Reiffstein, als er für den Leipzigbesuch des hohen hessenkasselschen Beamten Friedrich Wilhelm von Borck um ein Arrangement mit Kunstsammlern und -kennern bat. Borck, „einer unserer vornehmen Antideutschen“ könnte „durch Erwähnung und Vorzeigung deutscher original Stücke auf billigere Gedanken zu bringen“ sein (Nr. 67). Reiffstein gestand aber auch, daß Borck für ihn und den Bruder Johann Heinrich Gottsched am kasselschen Hof nützlich sein könnte. Nachdem er Gottsched wegen der Widmung um Rat gebeten hatte, erschien im April 1752 der erste Band der Historischen Merkwürdigkeiten, die Königinn Christina von Schweden betreffend, Reiffsteins Übersetzung von Johan Arckenholtz’ französischem Originalwerk. Von den in den Briefen erwähnten Werken des Malers bzw. Porträtisten Reiffstein scheint leider nichts die Zeiten überstanden zu haben. An familiärer Post zwischen den Leipziger Gottscheds und denen in Kassel ist aus dem Zeitraum nur ein Brief der Luise Adelgunde Victorie an ihre Schwägerin überliefert. Catharina Friederica Gottsched hatte ihr offenbar mitgeteilt, daß sie ihre Tochter Caroline bislang gestillt, nun aber der Brust entwöhnt habe. L. A. V. Gottsched würdigte die Pflichterfüllung, hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für diese mütterliche Vorsorge und erklärte: „Ich bin von der Vorsehung nicht mit so einem Segen beglücket worden. Aber so viel ist gewiß, ich würde meine Kinder nie Miethlingen anvertrauet haben“ (Nr. 52). Nach langjährigem Aufenthalt in Kassel hatte sich Friedrich Groschuff als Hofmeister zweier adliger Studenten in Marburg eingefunden und unterrichtete Gottsched über das Lehrangebot und hier vor allem über das Geschick Christoph Friedrich Geigers, der seine Professur der Protektion Gottscheds und Friedrich Heinrich von Seckendorffs verdankte. Nach Groschuffs wiederholten inständigen Bitten um eine Stellenvermittlung in den vergangenen Jahren konnte ihm Gottsched ein Angebot Friedrich Heinrich von Seckendorffs unterbreiten: Sofern er ein Hofmeisteramt in Tübingen wahrnähme, bestünde die Chance auf eine Professur an der Universität. Groschuff lehnte ab. „Zu Professionen ist mein Gedächtniß nicht starck genug.“ (Nr. 170). Ihm schwebte eine Bibliotheks- oder Archivposition vor. Alsbald meldete sich ein Doktorand aus Marburg, Johann Gottlob Erdmann Lucke, den Groschuff von dem Angebot unterrichtet hatte: „Ich muß gestehen, daß dergleichen Bedienung mit diesen Bedingungen meinen Absichten gemäß wäre …: Allen dabeÿ vorgeschriebenen Bedingungen würde ich ein Gnüge leisten“ (Nr. 175). Gottsched infor-
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mierte Seckendorff. Die Stelle war schon vergeben. Es blieb bei diesem einen Brief Luckes. Christoph Matthäus Pfaff erneuerte die Anfrage wegen eines vermeintlichen Universitätsangehörigen, der in Tübingen Schulden zu begleichen hatte. Jacob Brucker betonte auch nach langjähriger Korrespondenz, wie wertvoll für ihn der wissenschaftliche Austausch mit Gottsched sei. Entsprechend umfangreich sind mitunter seine Briefe, in denen Themen vergleichsweise ausführlich verhandelt werden. So ging er detailliert auf einen Beitrag über die ersten griechischen Drucke ein, der im Neuesten erschienen war. Wie erwähnt hatte Gottsched den Autor Johann Gottfried Weller mit Bruckers Einwänden konfrontiert. Die Praxis der Kompendien rarer Bücher, nur die äußerlichen Daten der Werke und dies noch nicht einmal aus eigener Anschauung und ohne Vergewisserung ihrer tatsächlichen Seltenheit mitzuteilen, mißbilligte Brucker und plante Beiträge, die die wirklichen Raritäten, von denen in Augsburg, auch in seiner eigenen Bibliothek, viele vorhanden seien, thematisch aus eigener Kenntnis erschließen sollten. Wie so oft, erfragte er Gottscheds Meinung zu diesem Projekt. Als Gegengabe zu Gottscheds von ihm geschätztem Neuesten schickte der trotz aller Klagen über nachlassende Kräfte überaus produktive Brucker seine jüngsten Veröffentlichungen. Die beabsichtigte Zusendung des neunten Zehends vom Bilder=sal wurde um einige Wochen verschoben, da einige Porträts noch „auscorrigirt werden“ (Nr. 140) mußten. Das aufwendige Werk, das seit 1741 im Erscheinen begriffen war und Brucker sehr viel abverlangte, sollte mit dem zehnten Zehend ins Ziel kommen. Indessen scheint es in gewisser Hinsicht erschöpft gewesen zu sein und gleichzeitig eine eigene Dynamik entwickelt zu haben. Brucker jedenfalls bemerkte zum neunten Zehend, „daß die Personen der Schrifftsteller u. ihre Verdienste nicht alle von gleicher Größe sind; allein die Sterne der ersten Größe sind gewaltig zusammen gegangen“. Neben dem Mangel an renommierten Personen gab es eine Häufung an Nachfragen renommiersüchtiger Personen, und während „sich sonst nur privatpersonen mir aufdringen wollen“, war er „nun von Höfen und durch wohl mündl. angebrachte durchlauchtige Anmuthungen aus meiner Freyheit gesezet“ (Nr. 140). Es bedurfte sicher eines diplomatischen Fingerspitzengefühls, um durch Ablehnungen keine Mißgunst entstehen zu lassen. Vermutlich war das bevorstehende Ende das beste Argument gegen zudringliche Wünsche. Über eigene Projekte hinaus nahm Brucker regen Anteil an künstlerischen oder publizistischen Aktivitäten seiner Heimat und darüber hinaus. So stellte er sich dem
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katholischen Direktor der Augsburger Reichsstädtischen Kunstakademie für sprachliche Korrekturen an dessen Veröffentlichung über Säulenordnungen zur Verfügung. Franz Christoph von Scheyb unterstützte er bei der Suche nach Material für dessen Dissertation über die Peutingerische Tafel. Nicht ohne eine gewisse Genugtuung wies er auf jüngste Veröffentlichungen schwäbischer Dichter hin – „Unsere Schwäbischen Musen singen nun überall“. Insbesondere das „Lehrgedicht von der Natur der Dinge“ und den beiliegenden „Gesang auf die Liebe“ empfahl er der Aufmerksamkeit Gottscheds (Nr. 46). Daß er kritische Einwände gegen den letztgenannten Text gegenüber dem jugendlichen Verfasser „nicht verholen“ haben will, verweist auf die persönliche Bekanntschaft. Seinen Namen teilte er indes nicht mit. Der Autor war Christoph Martin Wieland, der hier erstmals in der Gottschedkorrespondenz begegnet. Gottsched scheint Bruckers landsmannschaftliche Perspektive problematisiert zu haben, denn Brucker erklärte: „Ich bin darinnen mit Ew. Hochedelgeb. einig daß es thöricht sey, nach den besondern Provinzen die Dichter zuunterscheiden“ (Nr. 140). Der Professor am Trierer Jesuitenkolleg Friedrich von Reiffenberg wandte sich an Gottsched, weil die Lektüre seiner Werke ihm „lust zu unserer muttersprache“ vermittelt habe. Mangels kompetenter Personen vor Ort erbat er von Gottsched Auskunft zu einer Übersetzung einer lateinischen Passage aus Cicero und erkundigte sich nach der Existenz verschiedener deutschsprachiger Bücher. Ob Gottsched reagiert hat, ließ sich nicht ermitteln; mehr als dieser eine Brief Reiffenbergs liegt nicht vor. Auch im vorliegenden Band fällt die Korrespondenz des Wiener Freundes Franz Christoph von Scheyb durch Briefumfang, erzählerische Detailfreude und Scheybs Hang zu Übermut und verbalen Kapriolen aus dem Rahmen. Diese bestimmen mitunter schon den Anfang der Briefe, wenn Scheybs Anrede lautet: „Unsterblicher Monarch des deutschen grammatical. Reichs“ (Nr. 164) oder „Euer ParnassischeReichsHochprincipalische OberHerrlichkeit“ (Nr. 53). Gottsched liebte diese Briefe; anders hätte Scheyb nicht behaupten können, daß Gottsched „begierig“ sei, „von mir brieffe zu erhalten“ (Nr. 23). Es scheint aber, daß Scheyb diesen übermütig-harlekinesken Zug seines Wesens den Briefen an Gottsched vorbehalten hat. Als er einmal befürchten mußte, daß ein Brief von ihm unretuschiert weitergegeben wurde, war er erschrocken. „Wie ich E. H. schreibe getraue ich mich keinem menschen zu schreiben. Ich schahme mich“ (Nr. 164). Bei allen Extravaganzen war der Informations- und Sachgehalt seiner Schreiben beträchtlich. An den Berichten über die Arbeit an der unter dem Namen Conrad Peutingers kur-
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sierenden mittelalterlichen Kopie einer antiken Straßenkarte zeigen sich Gründlichkeit und Ernsthaftigkeit des Wissenschaftlers Scheyb. Neben der mit vorzüglichen Registern ausgestatteten genauen Wiedergabe der Vorlage wollte Scheyb in einer Abhandlung alle Aspekte im bisherigen Umgang mit diesem Unikat unter die Lupe nehmen. Für die Besorgung teils entlegener Literatur wurde auch Gottscheds Unterstützung beansprucht. Scheyb scheute für die Anschaffung keine Kosten. Die Folgen waren bedenklich, wie Scheyb Gottsched verkalauert wissen ließ: „Die Peutingerias bringt mich noch in Urin weil ich ihr zu liebe so viel bücher kaufe“ (Nr. 41). Die aufwendige Beschäftigung mit dem Thema ließ für das Epos, das ehedem im Zentrum der Briefe stand (vgl. Scheybs Briefe im Band 16), keine Zeit übrig. Die Arbeit am Epos hatte allerdings den Anstoß gegeben: „Wer hätte glauben sollen, daß ein Poema epicum ursach dieser Ausgab seÿ? Ja so ists. Die alten Völcker und Städte zu finden musste ich diese Karte begucken“ (Nr. 23). Der Themenwechsel war sicher eine kluge Entscheidung. Zweifellos hätte ein literarisches Werk Scheyb nicht die Aufmerksamkeit und Achtung eingetragen, die er sich durch die Edition erworben hat. Von Scheybs Amtsarbeit als Sekretär der niederösterreichischen Landschaft erfährt man in den Briefen wie immer kaum etwas. Dagegen kommen administrative und höfische Praktiken zur Sprache. So berichtete er, daß für den Empfang von Gottscheds Buchsendung vorab eine Einfuhrgenehmigung einzuholen war. Unter den Büchern war L. A. V. Gottscheds Übersetzung der französischen Akademiegeschichte. Wie schon bei den früheren Bänden begab sich Scheyb mit den Exemplaren an ihren Bestimmungsort. Wie es scheint, konnte er ohne vorherige Anmeldung ins „vorzimmer der kaiserinn“ gelangen. Dort wartete er ca. 2 Stunden und hörte dann „von Scheyb! eine klingende Stimme. Ich, wie der bliz mit dem buch durch die zimmer durch, da wars die Kaiserin selbst, die mich rief, sie gieng fort ich ihr biß ins Cabinet zum Camin nach. Da übergab ich ihr kniend das buch“. Ihr Kommentar zur Übersetzerin: „Sie hat ihres gleichen nicht in der Welt.“ Eine weitere Empfängerin, die Obersthofmeisterin Maria Carolina von Trautson, bemerkte bei der Entgegennahme: „Diese Frau ist fürwahr die Ehre des Frauenzimmers“ (Nr. 53). Wie immer wurden Bücher und Urteile über Bücher ausgetauscht. In der Auseinandersetzung um Klopstocks Messias und über reimlose Hexameter stand Scheyb eindeutig auf Gottscheds Seite und überbot Gottscheds konziliantere Haltung noch dadurch, daß er einen tadellosen deutschen Hexameter vorerst für unwahrscheinlich hielt. An Schönaichs Hermann monierte er bei prinzipieller Zustimmung ein unange-
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brachtes Moralisieren. Scheyb informierte auch über Wiener lokale Ereignisse. Sein besonderes Interesse galt dem Aufbau der kaiserlichen Druckerei. Er nahm aktiv Teil, eignete sich Fachkenntnisse an und hielt Gottsched auch darüber auf dem Laufenden. Von einem anderen österreichischen Korrespondenten, dem Benediktiner Placidus Amon, liegt im Bandzeitraum ein Brief vor. Nachdem Gottsched über ein Jahr auf seine Anfragen zu Sprachproblemen nicht reagiert hatte, brachte er sich und seine Bitte in Erinnerung und fragte besorgt, ob Gottsched wegen seines Hinweises auf eine katholische Bekehrungsschrift verstimmt sei. Der Berner Präpositus Johann Georg Altmann reagierte auf ein Schreiben Gottscheds. Nach Mißhelligkeiten mit seinem Zürcher Verleger Johannes Heidegger wollte er die neue Auflage seiner Predigten in Leipzig veröffentlichen. Gottsched erhielt auch einige Briefe aus Paris. Friedrich Melchior Grimm kündigte die Fortsetzung seiner Beiträge an, in denen den französischen Lesern die deutsche Literatur und besonders auch der Name Gottsched nahegebracht wurden. Erstmals ermahnte er den notorisch frankophoben Gottsched zu größerer Behutsamkeit in den Ausführungen über französische Künstler, die im Neuesten gedruckt wurden. Aufgrund seiner Vertrautheit mit den maßgeblichen Pariser Intellektuellen konnte er glaubhaft versichern: „Die Franzosen sind an sich so schätzbar und sind uns Deutschen so gewogen als es Ew Magnificenz nimmer glauben können“ (Nr. 21). Die Übermittlung persönlicher Grüße der Françoise de Graffigny an L. A. V. Gottsched, ihre Übersetzerin, und Bernhard Le Bovier de Fontenelles an Gottsched, der Fontenelles Hauptwerke in Deutschland bekannt gemacht hatte, veranschaulichen, in welchen Gesellschaftskreisen sich Grimm mittlerweile bewegte. Jean-Jacques Dortous de Mairan reagierte auf Gottscheds Mitteilung, daß eine deutsche Übersetzung seiner Dissertation sur la glace in Angriff genommen werde. Er sandte Korrekturen für diese Ausgabe und bot den Gebrauch der für die französische Ausgabe benutzten Kupferplatten oder alternativ von Abzügen an – letzteres würde den riskanten Transport der Platten erübrigen. Da L. A. V. Gottsched eine deutsche Übersetzung seiner Kontroverse mit Madame de Châtelet veröffentlicht hatte, sah er sich zu einigen Bemerkungen über diesen Streit veranlaßt. Rüdiger Otto
Erläuterungen zur Edition
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Erläuterungen zur Edition Im Ergebnis der Projektevaluierung des Jahres 2021 wurde eine Gestaltung des Titels empfohlen, die der Tatsache des Gelehrtenehepaares Rechnung tragen und Luise Adelgunde Victorie Gottsched gleichberechtigt zur Geltung bringen sollte. Ab Band 18 erscheint die Ausgabe infolgedessen unter verändertem Titel. Für die Angaben zur Edition verweisen wir auf die entsprechenden Ausführungen in Band 15 unserer Ausgabe. Zwei Briefe aus dem Zeitraum des Bandes, die Wolfgang Suchier im alphabetischen Absenderverzeichnis aufführt,1 wurden nicht aufgenommen. Der Brief eines Th. Jägwitz aus Posen vom 24. Dezember 1751 war an einen hochehrwürdigen Senior gerichtet und enthält die Mitteilung, daß die Anweisung zum Weintransport an Gottsched zu spät eingegangen ist, die Fuhrleute seien bereits in Richtung Leipzig abgefahren. Die Anrede und der Inhalt verweisen auf die Beilage im Brief Christoph Heinrich Andreas Gerets vom 26. Dezember (Nr. 42), die das Ausbleiben des versprochenen Weins erklären soll. Der Brief des Frankfurter Theologieprofessors Johann David Grillo vom 1. März 1752 war an Christoph Otto von Schönaich gerichtet und gelangte mit dessen Brief vom 14. März 1752 (Nr. 121) an Gottsched. Schließlich weist ein Schreiben des Korrespondenten und Wiener Stadtsekretärs Philipp Jacob Lambacher an die Herausgeber des Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit formal durch Anrede, Unterschrift und Datierung, die allerdings im Neuesten wegen des entgegen der Ankündigung fehlenden Schlusses nicht enthalten sind, die Kennzeichen eines Briefes auf. Tatsächlich handelt es sich um die vom Empfänger abschnittweise kommentierte Replik auf eine Rezension des ersten – theolo-
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Wolfram Suchier: Alphabetisches Absenderregister zur Briefsammlung Gottscheds in der Universitätsbibliothek Leipzig. Berlin 1910–1912 (Neudruck Leipzig 1971).
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Erläuterungen zur Edition
gischen – Teils von Lambachers Katalog der Wiener Stadtbibliothek, also um eine rein wissenschaftliche Kontroverse, auf deren Abdruck verzichtet wurde.2
Bearbeiter der Briefe: Korrespondenten A–E sowie Reiffstein und Schönaich: Caroline Köhler; Korrespondenten W, Flottwell, Scheyb und Seckendorff: Franziska Menzel; Korrespondenten F–P: Rüdiger Otto; Korrespondenten R–T: Michael Schlott
2
Vgl. die Rezension des Katalogs in: NaG 1751/4, S. 235–247, die mit Gottscheds Kommentaren versehene Reaktion Lambachers in: NaG 1752/1, S. 20–29, 1752/2, S. 112–118, die Angabe „Der Schluß folget nächstens“ (S. 118) wird nicht eingelöst. Lambachers Text mit der Angabe „Wien den 11. Augusti. 1751“ liegt einschließlich der wiederholten ersten Rezension in einem separaten Druck vollständig vor: Leipziger Beurtheilung des Catalogi der Wienerischen alten Stadtbibliotheck, enthalten in der neuen Monatschrift: Das Neueste aus der anmuhtigen Gelehrsamkeit; Ostermonat 1751. N° 1. Samt der Antwort des Verfassers des ermelten Catalogi. Wien: Johann Thomas Trattner, 1751.
Danksagung
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Danksagung Bei der Entstehung des Bandes haben wir wieder die Unterstützung zahlreicher Institutionen und Personen erfahren, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind. Zuerst und insbesondere sind hier die Mitarbeiter der Abteilung Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Leipzig zu nennen: Prof. Dr. Thomas Fuchs, Thomas Döring, Steffen Hoffmann. Auch andere Mitarbeiterinnen der Universitätsbibliothek haben uns in zuvorkommender Weise unterstützt. Um die nicht immer einfache und zügige Besorgung der Fernleihen hat sich Ute Nitzschner verdient gemacht, und für die Bereitstellung von Digitalisaten danken wir Susanne Dietel und der Digitalisierungswerkstatt der Universitätsbibliothek. Zu besonderem Dank sind wir dem Thüringischen Staatsarchiv Altenburg und der Anna Amalia Bibliothek Weimar verpflichtet, aus deren Beständen Briefe für den vorliegenden Band zur Verfügung gestellt wurden. Wir danken den Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs und des Universitätsarchivs Leipzig. Für besondere Unterstützung danken wir Anna Baster (Kraków), Dr. Brage Bei der Wieden (Wolfenbüttel), Matthias Bley (Oldenburg), Judith Boswell (Trier), Dr. Clemens Brodkorb (München), Walter Frank Günter Brümmer (Leipzig), Ulrike Denk (Wien), Jürgen Diehl (Wolfenbüttel), Dr. Peter Dils (Leipzig), P. Dr. Viliam Sˇ tefan Dóci OP (Rom), Beate Döring (Leipzig), Josef van Elten (Köln), Moritz von Eltz-Rübenach (Wahn), Susanne Fenske (Weimar), Anke Fiebiger (Halle), David Fliri (Wien), Manuel Friedel (Plauen), Matthias Gard (Meiningen), Claudia Gaßmann (Hildesheim), Simon Grigo (Köln), Jürgen Gröschl (Halle), Håkan Håkansson (Lund), Claudia Hanke (Aschaffenburg), Gregor Hermann (Zwickau), Gideon Horn (Lund), Clara Innocenti (Jena), Katrin Jilek (Wien), Susan Kämpf (Berlin), Klaus Klein (Leipzig), Jana Köhler (Magdeburg), Johannes Krämer (Freiburg), Jens Krüger (Löbau), Dr. Susanne Kühberger (Wien), Andrea Lauermann (Düsseldorf ), Dr. Mark Lehmstedt (Leipzig), Andreas Loder (Berlin), Antje Löser (Quedlinburg), Dr. Jan Lokers (Lübeck), Michael Ludscheidt (Erfurt), Manfred Massani (Inns-
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Danksagung
bruck), Anke Mies (Halle), Dr. Anna Mikołajewska (Torun´ ), Pascal Morisod (Chavannes-près-Renens), Dr. Jörg Müller (Altenburg), Cornelia Pfordt (Göttingen), Dr. Lutz Popko (Leipzig), David Reger (Wien), Matthias Reifegerste (Freiburg), Vicky Rothe (Wernigerode), Dr. Katharina Schaal (Marburg), Kerstin Schlegel (Löbau), Max Schultheiss (Zürich), Monica Seidler-Hux (Zürich), Dr. Wolfgang Sperling (Winsen/Aller), Peter Starsy (Burg Stargard), Henrike Stein (Köln), Theresa Steinwendtner (Wien), Henning Tilgner (Leipzig), Dr. Ute Tischer (Leipzig), Michaela Utpatel (Berlin), Dr. Clemens Wachter (Erlangen), Michael Weigert (Erfurt), Doris Wittmann (Ingolstadt), Maximilian Zauner (Wien).
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Verzeichnis der Absender unter Angabe der Briefnummern Bio-bibliographische Angaben zu den Korrespondenten befinden sich im Korrespondentenverzeichnis des vorliegenden Bandes. Adami, Ernst Daniel 147 Agricola, Friedrich Wilhelm 171 Altmann, Johann Georg 85 Amon, Placidus 111 Arnaud, François Thomas Marie Baculard d’ 16, 57, 91, 149 Beer, Ferdinand Wilhelm 109 Brucker, Jacob 46, 140 Bünau, Heinrich von 158 Detharding, Georg August 167 Endersch, Johann Friedrich 75 Flottwell, Cölestin Christian 24, 104, 137, 139 Freiesleben, Gottfried Christian 9 From, Samuel Ephraim 56 Gebhard, Johann Friedrich 14, 68, 126 Gedicke, Friedrich 178 Genzmer, Gottlob Burchard 113 Geret, Christian Heinrich Andreas 27, 42 Geret, Samuel Luther 92 Globig, Hans Gotthelf von 25, 61 Gottsched, Johann Christoph – an Arnaud, François Thomas Marie Baculard d’ 112 – an Bünau, Heinrich von 98 – an Seckendorff, Friedrich Heinrich von 6, 11, 19, 26, 31, 35, 44, 58, 66, 79, 87, 97, 107, 117, 125, 133, 145, 152, 163 Gottsched, Johann Christoph (Schneidlingen) 69
Gottsched, Luise Adelgunde Victorie – an Gottsched, Catharina Friederica 52 – an Schulz, Wilhelmine 13 Grabener, Christian Gottfried 51 Gregorius, Immanuel Friedrich 153 Grimm, Friedrich Melchior 21, 82 Groschuff, Friedrich 114, 170 Gütther, Christian Friedrich 142 Heermann, Johann David 71 Helmer, Lucas Heinrich 17 Henrici, Paul Christian 128 Heyde, Johann Daniel 176 Hohenschild, Georg Ludwig 122 Holtzendorff, Christian Gottlieb von 50 Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm 148 Kienitz, Carl Gottlieb 93 Klüpfel, Emanuel Christoph 134 Langguth, Carl Ludwig 1 Lichtwer, Magnus Gottfried 4, 47 Lucke, Johann Gottlob Erdmann 175 Mairan, Jean-Jacques Dortous de 28, 81 Meißner, Johann Michael 94 Mencke, Friedrich Otto 115 Oelrichs, Johann Carl Conrad 2, 33, 40, 64, 150 Overbeck, Johann Daniel 156 Pahlen, Maximilian von der 95 Pantke, Adam Bernhard 151 Pauli, Carl Friedrich 18, 43, 146 Pauli, Gottfried Albrecht 130
XLII Pfaff, Christoph Matthäus 116 Quandt, Johann Jacob 105, 143 Ranisch, Salomon 36, 177 Reiffenberg, Friedrich von 62 Reiffstein, Johann Friedrich 8, 45, 67, 80, 96, 155 Richter, Adam Daniel 99 Riech, Daniel Gottlieb 74, 141 Rosenberg, Abraham Gottlob 159 Rothfischer, Franz Ignaz 88, 106, 120, 135, 172 Sandraßky, Hans Ferdinand von 110, 127 Scheinpflug, Christian Gotthelf 123 Scheyb, Franz Christoph von 22, 23, 41, 53, 72, 132, 162, 164 Schönaich, Christoph Otto von 5, 10, 34, 65, 76, 86, 101, 121, 124, 138, 169 Schütze, Gottfried 131
Verzeichnis der Absender
Seckendorff, Ernst Friedrich von 55, 77, 83, 89, 102, 118 Seckendorff, Friedrich Heinrich von 3, 7, 15, 20, 30, 32, 39, 54, 59, 63, 70, 78, 84, 90, 100, 103, 108, 119, 129, 144, 154, 160, 166 Seckendorff, Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von 37, 157 Sparr, Friedrich Samuel 173 Spilcker, Henrich Eberhard von 48, 60, 73 Stieff, Carl Benjamin 165 Unbekannt 168 Volkelt, Johann Gottlieb 38 von der Pahlen, s. Pahlen Wackerbarth-Salmour, Joseph Anton Gabaleon von 12 Welck, Wolfgang Georg 136 Weller, Johann Gottfried 174 Winter, Johann Christian 161 Wolff, Georg Christian 29, 49
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Verzeichnis der Absendeorte unter Angabe der Briefnummern Altenburg 36, 37, 177 Altona 128, 131 Altruppin 178 Amtitz 5, 10, 34, 65, 76, 86, 101, 121, 124, 138, 169 Annaberg 99 Arolsen 1 Augsburg 46, 140 Berlin 2, 33, 40, 60, 64, 149 Bern 85 Borna 14, 68, 126 Braunschweig 88, 94, 106, 120, 148 Breslau 165 Celle 161 Darmstadt 122 Dresden 16, 25, 50, 57, 61, 74, 91, 95, 141, 150 Eichholz 71 Eisenach 158 Elbing 75 Erfurt 109 Fienstedt 171 Frankfurt am Main 173 Gera 29, 49, 176 Göttingen 92, 93 Gotha 9, 134 Halberstadt 4, 47 Halle 18, 43, 146 Hamburg 17 Helmstedt 135, 172 Hubertusburg 12 Kassel 8, 45, 67, 80, 96, 155
Klein-Kniegnitz 151 Königsberg 24, 104, 105, 137, 139, 142, 143 Landeshut 147 Langenbielau 110, 127 Lauban 153 Leipzig 6, 11, 13, 19, 26, 31, 35, 44, 52, 58, 66, 79, 87, 97, 98, 107, 112, 115, 117, 125, 133, 136, 145, 152, 163 Liegnitz 38 Lübeck 156, 167 Marburg 114, 170, 175 Melk 111 Mertschütz 159 Meuselwitz 3, 7, 15, 20, 30, 32, 39, 54, 59, 63, 70, 78, 83, 84, 89, 90, 100, 102, 103, 108, 118, 119, 129, 144, 154, 157, 160, 166 Mirow 113 Naumburg 55, 77, 130 Neukirch 56 Paris 21, 28, 81, 82 Potsdam 48, 73 Rudolstadt 123 Schneidlingen 69 Schulpforte 51 Thorn 27, 42 Trier 62 Tübingen 116 Unbekannt 168 Wien 22, 23, 41, 53, 72, 132, 162, 164 Zwickau 174
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Verzeichnis der Absender
Verzeichnis der Absender
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Verzeichnis der Fundorte unter Angabe der Briefnummern Die meisten der im vorliegenden Band enthaltenen Briefe sind in der Leipziger Universitätsbibliothek (UB), Ms 0342, überliefert. Weitere Briefe entstammen den folgenden Einrichtungen bzw. Veröffentlichungen: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv: Nr. 6, 11, 19, 26, 31, 35, 44, 58, 66, 79, 87, 97, 107, 117, 125, 133, 145, 152, 163 Weimar, Anna Amalia Bibliothek: Nr. 112 Runckel 2: Nr. 13, 52
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Verzeichnis der Absender
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur
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Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur Adelung = Johann Christoph Adelung: Grammatisch=kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. 4 Bände. Wien 1808. Albrecht, Lehrkräfte = Helmuth Albrecht: Catalogus Professorum der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Teil 1: Lehrkräfte am Collegium Carolinum 1745–1877. Braunschweig 1986. Altdorf Matrikel = Elias von Steinmeyer (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Altdorf. Teil 1: Text. Teil 2: Register. Würzburg 1912. Ansbach Adreßkalender = Hoch-Fürstlich=Brandenburg=Onoltzbachischer Address= und Schreib=Calender. Ansbach 1737–1769; Hochfürstlicher Brandenburg-Onolzbach= und Culmbachischer Genealogischer Calender und Adresse-Buch. Ansbach 1770–1791. Arndt, Hofpfalzgrafen-Register = Jürgen Arndt: Hofpfalzgrafen=Register. Band 2. Neustadt an der Aisch 1971. Arnoldt, Königsbergische Universität = Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. 2 Bände. Königsberg: Hartung, 1746 (Nachdruck Aalen 1994). AW Band/Teilband = Johann Christoph Gottsched: Ausgewählte Werke. Hrsg. von Joachim Birke und Phillip M. Mitchell. Band 1–11. Berlin 1968–1995. Band 12 (= Bibliographie) wird Mitchell Nr. … abgekürzt. Barre, Geschichte = Joseph Barre: Allgemeine Geschichte von Deutschland. [Übersetzt von Johann Joachim Schwabe.] Band 1 und 2. Leipzig: Arkstée und Merkus, 1749. Beiträge (Beyträge) Band/Stücknummer (Jahr) = Beyträge zur Critischen Historie Der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit, hrsg. von Einigen Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft in Leipzig (ab 6. Band, 21. Stück [1739]: von einigen Liebhabern der deutschen Literatur). 8 Bände. Leipzig: Breitkopf, 1732–1744 (Nachdruck Hildesheim u. a. 1970). Berlinische Nachrichten = Berlinische Nachrichten von Staats= und gelehrten Sachen. Berlin: Haude, 1740 ff. Bibliothek J. C. Gottsched = Catalogus Bibliothecae, Quam Jo. Ch. Gottschedius, … Collegit Atque Reliquit …; Quorum Venditio Lipsiae D. XIII. Iul. MDCCLXVII. In Aedibus Breitkopfianis, Vulgo der goldene Bär Dictis Publicae Auctionis Lege Instituetur. Leipzig [1767]. Bibliothek L. A. V. Gottsched = Catalogue De La Bibliotheque Choisie De Feue Madame Gottsched, Née Kulmus, Proprement Reliée En Veau Doré et autres relieures Angloises, et Italiennes. Leipzig: Breitkopf, 1767. Boetticher = Walter von Boetticher: Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter. 4 Bände. Görlitz 1912–1923.
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Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur
Braunschweig-Lüneburg Staatskalender = Siebenfacher Königl. Groß=Britannisch= und Chur=Fürstl. Braunschweig=Lüneburgischer Staats=Calender. Hrsg. von Nicolaus bzw. Matthias Rohlfs. Lauenburg: Berenberg, 1737 ff. Brekle = Herbert E. Brekle u. a. (Hrsg.): Bio-bibliographisches Handbuch zur Sprachwissenschaft des 18. Jahrhunderts. 8 Bände. Tübingen 1992–2005. Bronisch, Manteuffel = Johannes Bronisch: Der Mäzen der Aufklärung. Ernst Christoph von Manteuffel und das Netzwerk des Wolffianismus. Berlin; New York 2010. Brucker, Bilder=sal = Jacob Brucker, Johann Jacob Haid: Bilder=sal heutiges Tages lebender, und durch Gelahrheit berühmter Schrifft=steller. In welchen derselbigen nach wahren Original=malereyen entworfene Bildnisse in schwarzer Kunst, in natürlicher Aehnlichkeit vorgestellet und ihre Lebens=umstände … erzählet werden. Erstes bis zehntes Zehend. Augsburg: Haid, 1741–1755. Brucker, Ehren=tempel = Jacob Brucker, Johann Jacob Haid: Ehren=tempel der Deutschen Gelehrsamkeit, in welchem die Bildnisse gelehrter … Männer unter den Deutschen aus dem XV. XVI. und XVII. Jahrhunderte aufgestellet, und ihre Geschichte, Verdienste und Merckwürdigkeiten entworfen sind. Augsburg: Haid, 1747[–1749]. Brucker, Historia = Jacob Brucker: Historia Critica Philosophiae. 5 Bände. Leipzig: Breitkopf, 1742–1744; Appendix. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1767. Danzel = Theodor Wilhelm Danzel: Gottsched und seine Zeit. Auszüge aus seinem Briefwechsel. 2. Auflage. Leipzig 1855 (Nachdrucke Hildesheim; New York 1970; Eschborn 1998). DBI = Deutscher biographischer Index. Bearbeitet von Victor Herrero Mediavilla. 3., kumulierte und erw. Ausgabe. München 2004. Deutsche Gesellschaft Königsberg, Eigene Schriften = Der Königlichen deutschen Gesellschaft in Königsberg Eigene Schriften. Königsberg: Hartung, 1754. Dietmann = Karl Gottlob Dietmann: Die gesamte der ungeänderten Augsp. Confeßion zugethane Priesterschaft in dem Churfürstenthum Sachsen und denen einverleibten, auch einigen angrenzenden Landen bis auf das ietzt laufende 1752te Jahr. Band 1/ 1–3. Dresden; Leipzig: Richter, 1752–1753. Dreyhaupt = Johann Christoph von Dreyhaupt: Pagus Neletici et Nudzici, Oder Ausführliche diplomatisch=historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz=Stifft, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens=Schluß secularisirten Herzogthum Magdeburg gehörigen Saal=Creyses. 2 Bände in je 2 Teilbänden. Halle: Schneider, 1749–1750 (Nachdruck Halle 2002). Dreyhaupt, Tabellen = Genealogische Tabellen oder Geschlechts=Register sowohl derer vornehmsten im Saal=Creyse mit Ritter=Gütern angesessenen Adelichen Familien als auch derer vornehmsten alten und neuen, theils abgestorbenen, Adelichen, Patricien und Bürgerlichen Geschlechter zu Halle. In: Dreyhaupt 2/2, Beylage sub B, eigene Paginierung. Düsterdieck = Peter Düsterdieck: Die Matrikel des Collegium Carolinum und der Technischen Hochschule Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig 1745–1900. Hildesheim 1983. Ehrhardt, Presbyterologie = Siegismund Justus Ehrhardt: Presbyterologie des evangelischen Schlesiens. 4 Bände. Liegnitz: Pappäsche, 1780–1784.
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur
XLIX
Ercolani = Giovanni Battista Ercolani: Accademia delle Scienze dello Istituto di Bologna dalla sua origine a tutto il MDCCCLXXX. Bologna 1881. Ersch/Gruber = Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Leipzig 1818–1889. Fischer, Pfarrerbuch Mark Brandenburg = Otto Fischer: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation. 2 Bände in 2 Teilbänden. Berlin 1941. Flechier, Lob= und Trauerreden = Esprit Fléchier: Lob= u. Trauerreden Nebst dem Leben desselben von einigen Mitgliedern der königl. deutschen Gesellschaft zu Königsberg übersetzt, und mit einer Vorrede Hrn. Prof. Gottscheds ans Licht gestellt von Christian Cölestin Flottwellen. Teil 1. Leipzig; Liegnitz: Siegert, 1749 (2. Auflage 1755, 3. Auflage 1764). Gallandi, Stadtgeschlechter = Johannes Gallandi: Königsberger Stadtgeschlechter. Hamburg 1961. Göttingen Matrikel = Götz von Selle: Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1734–1837. Hildesheim; Leipzig 1937. Göttingische Zeitungen = Göttingische Zeitungen von Gelehrten Sachen. Göttingen: Universitätsbuchhandlung, 1739–1752. Gottsched, Dichtkunst = Johann Christoph Gottsched: Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen. Leipzig: Breitkopf, 1730, 4. Auflage 1751. Gottsched, Gedichte 1751= Johann Christoph Gottsched: Gedichte, Darinn sowohl seine neuesten, als viele bisher ungedruckte Stücke enthalten sind. 2 Bände. Leipzig: Breitkopf, 1751. Gottsched, Nöthiger Vorrath = Johann Christoph Gottsched: Nöthiger Vorrath zur Geschichte der deutschen Dramatischen Dichtkunst. Leipzig: Teubner, 1757 (Nachdruck Hildesheim; New York 1970). Gottsched, Ode Herzog von Burgund = Johann Christoph Gottsched: Ode auf die Höchsterwünschte Hohe Geburt, des Durchlauchtigsten Herzogs von Burgund Königlicher Hoheit, Im 1751sten Jahre, unterthänigst entworfen. Leipzig: Breitkopf. Gottsched, Redekunst = Johann Christoph Gottsched: Ausführliche Redekunst, Nach Anleitung der Alten Griechen und Römer, wie auch der neuern Ausländer; Geistlichen und weltlichen Rednern zu gut. Leipzig: Breitkopf, 1736, 4. Auflage 1750. Gottsched, Sprachkunst = Johann Christoph Gottsched: Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst. Leipzig: Breitkopf, 1748, 2. Auflage 1749, 3. Auflage 1752. Gottsched, Verzeichnis = Verzeichniß der … Ehrenmitglieder der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig. In: Johann Christoph Gottsched: Zu der feyerlichen Begehung des hohen Friedrichstages, Welche nächsten 5ten des Märzmonaths 1753. … die Gesellschaft der freyen Künste veranstaltet hat, Werden alle Gönner … ergebenst eingeladen. Leipzig: Breitkopf, [1753], Bl. [B5]. (Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Pon IIa 924, QK). Gralath, Geschichte Danzigs 3 = Daniel Gralath: Versuch einer Geschichte Danzigs aus zuverläßigen Quellen und Handschriften. Band 3. Berlin: Maurer, 1791. Grimm = Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände. Leipzig 1854–1960.
L
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Grimm Neubearbeitung = Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Neubearbeitung. Band 1–9: A–F. Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Stuttgart 1983–2013. Grimm, Briefe = Friedrich Melchior Grimm: Briefe an Johann Christoph Gottsched. Im Anhang: Vier Briefe an Luise Gottsched. Mit Erläuterungen und einem Nachwort hrsg. von Jochen Schlobach und Silvia Eichhorn-Jung. St. Ingbert 1998. Grünberg = Reinhold Grünberg: Sächsisches Pfarrerbuch. Die Parochien und Pfarrer der ev.-luth. Landeskirche Sachsens (1536–1939). 2 Bände. Freiberg 1939–1940. Grun, Abkürzungen = Paul Arnold Grun: Schlüssel zu alten und neuen Abkürzungen. Limburg/Lahn 1966. Gütther, Friedrich = Christian Heinrich Gütther: Leben und Thaten Herrn Friederichs des Ersten, Königes in Preußen, Markgrafen zu Brandenburg. Breslau: Korn, 1750. Halle Matrikel 1 = Fritz Juntke, Franz Zimmermann (Bearb.): Matrikel der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1 (1690–1730). Halle 1960. Halle Matrikel 2 = Charlotte Lydia Preuß (Bearb.): Matrikel der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2 (1730–1741). Halle 1994. Hamburgische Berichte = Hamburgische Berichte von neuen (neuesten) Gelehrten Sachen. Hrsg. von Johann Peter Kohl. Hamburg 1732 ff. Hamburgischer Correspondent = Sta(a)ts- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Hamburg: Grund, 1731 ff. Hartkopf = Werner Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften: ihre Mitglieder und Preisträger 1700–1990. Berlin 1992. Hausmann = Friedrich Hausmann u. a. (Hrsg.): Repertorium der diplomatischen Vertreter aller Länder seit dem Westfälischen Frieden 1648. Band 2: 1716–1763. Zürich 1959 (Nachdruck Schaan 1983). Hecht, Bernburg = Walter Hecht: Die Fürstlich Anhaltische Deutsche Gesellschaft in Bernburg. Halle 1907. Helmstedt Matrikel = Heribert Mundhenke (Bearb.): Die Matrikel der Universität Helmstedt 1685–1810. Hildesheim 1979. Henkel = Riccarda Henkel: Die Gesellschaft der freyen Künste zu Leipzig. Eine „Gottschedsche“ Sozietät als Beispiel des aufklärerischen Wissenschaftsdiskurses. Leipzig 2014. Hettche, Lichtwer und Gottsched = Walter Hettche (Hrsg.): Lichtwer und Gottsched. Briefwechsel, Fabeln, Rezensionen. Bielefeld 2003. Hille, Neue Proben = [Johann Traugott Hille (Hrsg.):] Neue Proben der Beredsamkeit, welche in einer Gesellschaft guter Freunde, unter der Aufsicht Sr. Hochedl. des Hrn. Prof. Gottscheds, abgelegt worden. Leipzig: Jacobi, 1749, Bl. (*)(*)r–[(*)(*)3v]: Verzeichnis der Mitglieder. Ignasiak, Gotha = Detlef Ignasiak: Das literarische Gotha: von den Anfängen bis zum Ausgang des 20. Jahrhunderts. Bucha bei Jena 2003. Jarck = Horst-Rüdiger Jarck (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8. bis 18. Jahrhundert. Braunschweig 2006. Jena Matrikel = Günter Steiger, Hans Herz (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Jena. Band 2: 1652–1723. Weimar 1977. Band 3: 1723–1764. München u. a. 1992.
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LI
Jena Protokollbuch = Protokollbuch der Deutschen Gesellschaft zu Jena für die Jahre 1728 bis 1756. Jena, Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek, Ms. Prov. q. 78. Jöcher, Predigergesellschaft = Verzeichnis dererjenigen so von 1640 bis 1740 Mitglieder der großen donnerstägigen Prediger=Gesellschafft gewest. In: Christian Gottlieb Jöcher: Danck=Predigt welche zum Andencken der vor hundert Jahren geschehenen Stifftung des Donnerstägigen Großen Prediger=Collegii zu Leipzig … gehalten. Leipzig: Gleditsch, 1740. Kessler, Altpreußische Briefe = Gerhard Kessler: Altpreußische Briefe an Johann Christoph Gottsched. In: Altpreußische Geschlechterkunde 10 (1936), S. 1–18, 11 (1937), S. 37–42. Kiefer, Akademie Erfurt = Jürgen D. K. Kiefer: Bio-Bibliographisches Handbuch der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt 1754–2004. Erfurt 2004. Killy = Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. Begründet von Walther Killy, hrsg. von Wilhelm Kühlmann. 2., vollst. überarb. Auflage. 13 Bände. Berlin 2008–2012. Königsberg Adreßkalender = Adres-Calender, Der sämtlichen Königl. Preußis. Lande und Provintzien, (Ausser den Residentzien Berlin,) und der darinnen befindlichen Hohen und niederen Collegien, Instantien und Expeditionen, auch dabey gebrauchten Bedienten, ingleichen der Magisträte, Prediger, Universitäten etc. 1748, 1752, 1756. Königsberg Matrikel = Georg Erler (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Königsberg i. Pr. Band 2: Die Immatrikulationen von 1657–1829. Leipzig 1911–1912. Kording = Inka Kording (Hrsg.): Louise Gottsched – „Mit der Feder in der Hand“. Briefe aus den Jahren 1730–1762. Darmstadt 1999. Krahnke = Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001. Göttingen 2001. Krause, Flottwell = Gottlieb Krause: Gottsched und Flottwell, die Begründer der Deutschen Gesellschaft in Königsberg. Festschrift zur Erinnerung an das 150jährige Bestehen der Königlichen Deutschen Gesellschaft zu Königsberg in Preußen. Leipzig 1893. Kroker = Ernst Kroker: Gottscheds Austritt aus der Deutschen Gesellschaft. In: Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Vaterländischer Sprache und Alterthümer in Leipzig 9 (1902), S. 1–57, 42–57: Anhang. Mitgliederverzeichnis von 1697–1741. Kuntke, Seckendorff = Bruno Kuntke: Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763). Husum 2007. Leipzig Adreßbuch 1747 = Conspectus oder Kurtze und deutliche Anzeige des ietzt lebenden und florirenden Leipzig. Leipzig: Förster, 1747. Leipzig Adreßverzeichnis = Das jetzt lebende und jetzt florirende Leipzig. Leipzig: Boetius, 1723–1736. Leipzig Matrikel = Georg Erler (Hrsg.): Die jüngere Matrikel der Universität Leipzig 1559–1809. Band 3: Die Immatrikulationen vom Wintersemester 1709 bis zum Sommersemester 1809. Leipzig 1909. Leipzig Matrikel 2 = Georg Erler (Hrsg.): Die jüngere Matrikel der Universität Leipzig 1559–1809. Band 2: Die Immatrikulationen vom Wintersemester 1634 bis zum Sommersemester 1709. Leipzig 1909.
LII
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur
Leipzig Postkalender = Leipziger Adreß= Post= und Reise=Calender. Leipzig: Büschel, 1750 ff. Lüdke, Korrespondenz = Christine Lüdke: „Ich bitte mir Euer Hochedelgebohren Gedancken aus!“ Beiträge zur Erschließung und Analyse von Jakob Bruckers Korrespondenz. Augsburg, Universität, Diss., 2006 (Online-Ressource, http://d-nb.info/986425885/34). Marburg Matrikel = Theodor Birt: Catalogi studiosorum Marpurgensium (1653–1830) cum annalibus coniuncti series recentior Fasc. 1–12. Marburg 1903–1914 (Nachdruck Nendeln 1980). Marwinski, Bücherschatz = Felicitas Marwinski: Der Deutschen Gesellschaft zu Jena ansehnlicher Bücherschatz. Bestandsverzeichnis mit Chronologie zur Gesellschaftsgeschichte und Mitgliederübersicht. Jena 1999. Mitchell = Phillip Marshall Mitchell: Gottsched-Bibliographie (Johann Christoph Gottsched: Ausgewählte Werke 12). Berlin 1987. Moeller, Altpreußisches Pfarrerbuch = Das „Zwischenmanuskript“ zum Altpreußischen evangelischen Pfarrerbuch. Auf der Grundlage der Sammlungen von Friedwald Moeller bearbeitet von Walther Müller-Dultz, Reinhold Heling und Wilhelm Kranz. 7 Bände. Hamburg 2012–2014. Moeller, Personenstandsfälle = Friedwald Moeller: Königsberger Personenstandsfälle 1727–1764. Hrsg. von Reinhold Heling und Elisabeth Meier. Hamburg 2010. Mortzfeld = Katalog der graphischen Porträts in der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel 1500–1850. Reihe A: Die Porträtsammlung der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Bearbeitet von Peter Mortzfeld. 50 Bände. München 1986–2008. Müller, Häuserbuch = Ernst Müller: Häuserbuch zum Nienborgschen Atlas. Berlin 1997. Müller, Nachricht = Carl Gotthelf Müller: Nachricht von der Teutschen Gesellschaft zu Jena und der ietzigen Verfassung derselben. Jena: Crökers Witwe, 1753. Müller, Vereine und Gesellschaften = Johannes Müller: Die wissenschaftlichen Vereine und Gesellschaften im 19. Jahrhundert. Bibliographie ihrer Veröffentlichungen. Band 1. Berlin 1887 (Nachdruck Hildesheim 1965). NaG Jahr/Stück = Johann Christoph Gottsched (Hrsg.): Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit. 12 Bände. Leipzig: Breitkopf, 1751–1762. Neß, Pfarrerbuch = Dietmar Neß: Schlesisches Pfarrerbuch. 11 Bände. Leipzig 2014– 2017. Neue Zeitungen = Neue Zeitungen von Gelehrten Sachen. Hrsg. von Johann Gottlieb Krause u. a. Leipzig: Zeitungs-Expedition, 1715 ff. Neuer Büchersaal = Johann Christoph Gottsched (Hrsg.): Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaften und freyen Künste. 10 Bände. Leipzig: Breitkopf, 1745–1750. Notbohm, Kirchen- und Schulwesen = Hartwig Notbohm: Das evangelische Kirchenund Schulwesen in Ostpreußen während der Regierung Friedrich des Großen. Heidelberg 1959. Nowak/Szafran = Zbigniew Nowak, Przemysław Szafran (Hrsg.): Ksi˛ega wpisów uczniów Gimnazjum gdan´ skiego 1580–1814. Warschau 1974. Nowak/Tandecki = Zenon Hubert Nowak, Janusz Tandecki (Hrsg.): Metryka uczniów Torun´ skiego Gimnazjum Akademickiego 1600–1817. Teil 2. Torun´ 1998.
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LIII
Nützliche Nachrichten = Nützliche Nachrichten Von Denen Bemühungen derer Gelehrten und andern Begebenheiten in Leipzig. Leipzig: Langenheim, 1739–1756. Paisey = David L. Paisey: Deutsche Buchdrucker, Buchhändler und Verleger 1701–1750. Wiesbaden 1988. Pfarrerbuch Kirchenprovinz = Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen. 10 Bände. Leipzig 2003–2009. Pförtner Stammbuch = Max Hoffmann (Hrsg.): Pförtner Stammbuch 1543–1893 zur 350jährigen Stiftungsfeier der Königlichen Landesschule Pforta. Berlin 1893. Pisanski = Georg Christoph Pisanski: Entwurf einer preußischen Literärgeschichte in vier Büchern. Hrsg. von Rudolf Philippi. Königsberg 1886 (Nachdruck Hamburg 1994). Quassowski = Die Kartei Quassowski. Hrsg. vom Verein für Familienforschung in Ostund Westpreußen. 23 Bände. Hamburg 1977–2003. Rechter, Die Seckendorff 4/1 = Gerhard Rechter: Die Seckendorff. Quellen und Studien zur Genealogie und Besitzgeschichte. Band 4: Die Linien Abenberg, Obersteinbach und Gutend. Teil 1. Würzburg 2008. Rostock Matrikel = Adolph Hofmeister (Hrsg.), Ernst Schäfer (Bearb.): Die Matrikel der Universität Rostock. Band 4. Rostock 1904 (Nachdruck Nendeln 1976). Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr = Franz Ignaz (Gregorius) Rothfischer: Ablaß und Jubeljahr. Nach mathematischer Lehrart entgegen gesetzt den gegenseitigen Schriften, die bey Gelegenheit des letzteren römischen Jubeljahres sind an das Licht getreten. Erster Abschnitt, oder Historischer Theil. Regensburg; Wien: Bader, 1751; Zweyter Theil, vom Ursprunge der geistlichen Kirchengewalt überhaupt, und der Päbstlichen insonderheit, als eine Einleitung zu den Bewegungsgründen seines Uebergangs zur Evangelischen Kirche: Dem ersten Theile entgegen gesetzt; Dritter und letzter Theil, von der Religion überhaupt, und dem Ursprunge der päbstlichen insonderheit, als den wichtigsten Bewegungsgründen seines Ueberganges zur evangelischen Kirche. Dem ersten Theile entgegen gesetzt. Wolfenbüttel: Meißner, 1754. Rothfischer, Fortsetzung = Franz Ignaz Rothfischer: Fortsetzung der Nachricht von seinem Uebergange von der Römischen zu der Evangelischen Kirche. Leipzig; Wolfenbüttel: Meißner, 1752. Rothfischer, Nachricht = Franz Ignaz Rothfischer: Nachricht von seinem Uebergange von der Römischen zu der Evangelischen Kirche. Leipzig; Wolfenbüttel: Meißner, 1752. Runckel = Dorothea Henriette von Runckel (Hrsg.): Briefe der Frau Louise Adelgunde Victorie Gottsched gebohrne Kulmus. 3 Bände. Dresden 1771–1772. Sächsischer Staatskalender = Königlich-Polnischer und Churfürstlich-Sächsischer Hoffund Staats-Calender. Leipzig: Weidmann, 1728 ff. Schachinger 1888 = Rudolf Schachinger: Die Bemühungen des Benedictiners P. Placidus Amon. In: Achtunddreißigster Jahresbericht des k. k. Obergymnasiums der Benedictiner zu Melk. Melk 1888, S. 4–50. Schachinger 1888/89 = Rudolf Schachinger: Die Bemühungen des Benedictiners P. Placidus Amon um die deutsche Sprache und Literatur. In: Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und dem Cistercienserorden 9 (1888), S. 430–445, 618–627, 10 (1889), S. 96–106, 282–290, 477–485, 644–660.
LIV
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Schaubühne = Johann Christoph Gottsched (Hrsg.): Die Deutsche Schaubühne. 6 Bände. Leipzig: Breitkopf, 1741–1745 (Nachdruck Stuttgart 1972). Scheyb, Lobrede = Franz Christoph von Scheyb: Lobrede auf weiland Se. Hochreichsgräfliche Excellenz Herrn Friedrich, des Heil. Röm. R. Grafen von Harrach zu Rohrau … zu Wien 1749. In der Versammlung einiger Mitglieder der Oesterreichischen gelehrten Gesellschaft abgelesen. Leipzig: Büschel, 1750. Schlechte, Tagebuch = Horst Schlechte (Bearb.): Das geheime politische Tagebuch des Kurprinzen Friedrich Christian 1751 bis 1757. Weimar 1992. Der Schlesische Büchersaal = [Abraham Gottlob Rosenberg:] Der Schlesische Büchersaal, in welchem von allerhand Schlesischen Büchern und andern gelehrten Sachen Nachricht ertheilet wird. 2 Bände und Anhang mit Registern. Schweidnitz: Querfeldt, 1751–1754. Schlobach/Otto = Jochen Schlobach, Véronique Otto (Hrsg.): Correspondance privée de Frédéric-Melchior Grimm 1723–1807. Genf 2009. Schönaich, Heinrich = Christoph Otto von Schönaich: Heinrich der Vogler; oder: Die gedämpften Hunnen. Versuch eines Heldengedichtes. Berlin: Haude und Spener, 1757. Schönaich, Hermann = Christoph Otto von Schönaich: Hermann, oder das befreyte Deutschland, ein Heldengedicht. Mit einer Vorrede ans Licht gestellet von Joh. Chr. Gottscheden. Leipzig: Breitkopf, 1751; 2., erg. Auflage 1753. Schönaich, Oden = Christoph Otto von Schönaich: Oden, Satiren, Briefe und Nachahmungen. 1761. Schultz, Greifswald = Richard Schultz: Die Königlich Deutsche Gesellschaft zu Greifswald. Greifswald 1914. Spilcker, Satyren = Henrich Eberhard von Spilcker: Versuchte freye Übersetzung der Satyren des Prinzen Kantemir, nebst noch einigen andern poetischen Uebersetzungen und eigenen Gedichten, auch einer Abhandlung von dem Ursprunge, Nutzen und Fortgange der Satyren, und der Lebensbeschreibung des Prinzen Kantemir. Herausgegeben und mit einer Vorrede begleitet von C. Mylius. Berlin: Haude und Spener, 1752. Straßburg Matrikel = Gustav Carl Knod (Bearb.): Die alten Matrikeln der Universität Strassburg 1621 bis 1793. Band 1: Die allgemeinen Matrikeln und die Matrikeln der philosophischen und theologischen Facultät. Band 2: Die Matrikeln der medicinischen und juristischen Facultät. Straßburg 1897 (Nachdruck Nendeln 1976). Straubel = Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. Band 1: A–L, Band 2: M–Z. München 2009. Strieder, Hessische Gelehrte = Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte. 18 Bände. Kassel bzw. Marburg 1781–1819. Suchier, Göttingen = Wolfram Suchier: Die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft zu Göttingen von 1738 bis Anfang 1755. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen 81 (1916 [1917]), S. 45–125. Süpfle = Theodor Süpfle: Sechs französische Briefe Gottscheds an Baculard d’Arnaud in Dresden. In: Zeitschrift für vergleichende Literaturgeschichte 1 (1887), S. 146–160. Tübingen Matrikel = Albert Bürk, Wilhelm Wille (Bearb.): Die Matrikeln der Universität Tübingen. Band 2: 1600–1710; Band 3: 1710–1817. Tübingen 1953.
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Verlohren, Stammregister = Heinrich August Verlohren: Stammregister und Chronik der Kur- und Koeniglich Saechsischen Armee. Leipzig 1910. Vetter = Leipzig, Universitätsarchiv, Phil. Fak. Urkundliche Quellen B 145, Wilhelm Ferdinand Vetter, Collectaneen I, Biobibliographisches Verzeichnis der Magister. Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis = Christian Wilhelm Franz Walch: Historia Societatis Latinae Ienensis. In: Johann Carl Immanuel Walch (Hrsg.): Acta Societatis Latinae Ienensis. 5 Teile. Jena: Crökers Witwe, 1752–1756. Walther = Hans Walther, Paul Gerhardt Schmidt (Hrsg.): Carmina medii aevi posterioris latina. Band 2: Proverbia sententiaeque latinitatis medii aevi. 6 Teilbände. Göttingen 1963–1969; Proverbia sententiaeque latinitatis medii ac recentioris aevi: nova series. Aus dem Nachlaß von Hans Walther. 3 Teilbände. Göttingen 1982–1986. Wander = Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. 5 Bände. Leipzig 1867 (Nachdruck Kettwig 1987). Weber, Bremische = Franz Weber: Die Bremische Deutsche Gesellschaft 1748–1793. Greifenhagen 1910. Weidlich, Geschichte = Christoph Weidlich: Geschichte der jetztlebenden Rechts=Gelehrten in Teutschland. Band 1. Merseburg: Schubarth, 1748. Weidlich, Zuverläßige Nachrichten = Christoph Weidlich: Zuverläßige Nachrichten von denen jetztlebenden Rechtsgelehrten. Band 6. Halle: Kümmel, 1765. Wiegand = Fritz Wiegand: Namenverzeichnis zur allgemeinen Studentenmatrikel der ehemaligen Universität Erfurt für die Zeit von 1637 bis 1816. 2 Teile. In: Beiträge zur Geschichte der Universität Erfurt (1392–1816) 9 (1962), S. 9–162 und 10 (1963), S. 13–162. Wien Matrikel = Kurt Mühlberger (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Wien. Band 7. Bearb. von Ulrike Denk, Nina Knieling, Thomas Maisel und Astrid Steindl. Wien; München 2011. Wien Staatskalender = Kayserlich= und Königlicher, Wie auch Ertz=Hertzoglicher, Dann Dero Haupt= und Residenz-Stadt Wien Staats= und Standes=Calender. Wien 1702 ff. Wienerisches Diarium = Wienerisches Diarium. Hrsg. von Johann Baptist Schönwetter (bis 1721), Johann Peter van Ghelen und Erben. Wien 1703–1780; https://anno.onb.ac.at. Wittenberg Matrikel = Fritz Juntke (Bearb.): Album Academiae Vitebergensis. Jüngere Reihe Teil 2 (1660–1710). Halle 1952; Teil 3 (1710–1812). Halle 1966. Zäh = Helmut Zäh: Verzeichnis der Schriften Jacob Bruckers. In: Wilhelm SchmidtBiggemann, Theo Stammen (Hrsg.): Jacob Brucker (1696–1770). Philosoph und Historiker der europäischen Aufklärung. Berlin 1998, S. 259–351. Zedler = Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Künste, welche bißhero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden. 64 Bände. Halle; Leipzig: Zedler, 1732–1754 (mehrere Nachdrucke, zuletzt Graz 1993 ff. und www.zedler-lexikon.de).
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Briefe
Langguth an Gottsched – November 1751
1.
3
Ca rl L u dw i g L a n g g u th a n G ot ts ch ed, Arolsen 3. November 1751
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 442–443. 4 S.
HochEdelgebohrner und Hochgelehrter/ Insonders hochgeehrtester Herr,/ Hochgeneigtester Beförderer! So starck bereits der Zweiffel beÿ mir war, mein suchen möchte beÿ sämbtl. hochlöbl. Facultaeten fruchtloß seÿn, und ob sich iemand finden würde, der Tugend genug und meinen Absichten daher beförderlich werden möchte, so groß ist hingegen die freüde gewesen, da mir Ew: HochEdelgeb. Magnificenz durch Dero hochgeehrteste Zuschrifft vom 16 8br1 (so ich aber erst den 1ten dieses erhalten) hochgeneigt eröffnen, daß meine Lehren und Absichten beÿ Denenselben Billigung gefunden und Sie solche Dero öffentl. Zeügnißes bereits gewürdiget hätten,2 um auch solchen dadurch beförderlich zu seÿn: Nicht allein war die ursache meiner Freüde, daß ich meinerseits wahre Einsicht und Tugend gefunden, sondern vornehmlich, daß Ew: HochEdelgeb: Magnificenz mein hochgeneigtester Beförderer werden wollen, da ich bereits vor Dieselben eine besondere hochachtung geheeget und mir wegen Dero besonderen Ansehens in der Gelehrten Welt viel Beförderliches wegen meiner Absicht versprechen kann. Wie ich nun aus dem Innhalt Ew: HochEdelgeb. Magnificenz hochgeehrtesten Zuschrifft urtheilen kann, daß Dieselben aus einer Wahren Liebe zur Wahrheit diesen Lehren nützlich werden wollen, so können Dieselben auch vollkommen versichert seÿn, daß ich als ein ehrliebender Mann (beÿ dem 1
2
Gottsched antwortet auf Langguths Brief vom 27. September 1751, unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 141. Vgl. [Langguth:] Auszug aus einer Schrift: Erste Gründe der wahren Weisheit; oder: Kurzer Entwurf eines neuen Lehrgebäudes der Weltweisheit, aus dem Lehrbegriffe der reinen Liebe hergeleitet. In: NaG 1751/10, S. 734–744, 1751/11, S. 794–806, 1751/12, S. 901–910. Über die Reaktion auf Langguths Einsendungen und Schriften vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. Xf.
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Langguth an Gottsched – November 1751
Complimenten nicht viel gelten) alles das Gute was den Lehren und meinen Absichten hierdurch zu fließet mit aller schuldigsten hochachtung und respect ieder Zeit erkennen werde. Ich bedaure dabeÿ hertzlich, daß ich wegen der Überschrifft der Schrifft und deßen Beweises beÿ Ew. HochEdelgeb. Magnificenz ein großes Mißfallen erwecket: ich habe nachdem es nicht mehr zu ändern, selbst erkant, daß es mir mehr nachtheilig als nützlich gewesen. Allein meine bißherigen Umstände müßen mich rechtfertigen, welches auch öffentlich zu thun, mich vielleichte einige Umstände verbinden möchten. Ich will auch dieses von verschiedenen stellen und ausdruckungen in den zweÿ letztern Schreiben an die hochlöbl. Facultaeten, sagen auch die Erzehlungen etc. so ich der Schrifft beÿgefüget, dahin rechnen; Mein Bezeigen würde gantz anders gewesen seÿn, wenn mein Zustannd etwas mehr erleidlich und ich die Welt beßer gekant. Ich erkenne mich dahero Ew: HochEdelgeb. Magnificenz desto mehr verpflichtet, daß Dieselben sich dadurch nicht abhalten laßen, den Lehren und meinen Absichten Dero Beÿfall zuzueignen. Ich gestehe gar gerne, daß ich die Welt und das Bücherwesen nicht kenne und nur allezeit vortheilhafter davon geurtheilet als mich die Erfahrung gelehret und wie mich auch Ew: HochEdelgeb. Magnificenz selbst deswegen gütigst bedeüten wollen. In meinem Zusammenhang habe ich niemand gehabt, auf den ich darinne bauen können. Dennoch hoffe ich, daß es mir wegen meiner gerechten Absichten und auch anderen Gründen, die ich ohne allzu weitläufftig zu seÿn nicht erzehlen kann, gelingen werde. Es ist über dieses schwer hier in Bedienung zu kommen, auch finden sich ursachen, warum man solche eben nicht sehr verlangen kan. Ich habe auch aus Ew: Hoch Edelgeb. Magnificenz hochgeehrtestem Schreiben urtheilen können, als wenn Dieselben einigermaßen von mir überredet, daß ich mir mehr zuzueignen suchte, als ich von rechts wegen thun könte und nach der Gemeinen art der Gelehrten von einer eiteln Ehr und Ruhm Begierde eingenommen seÿ: alleine die künfftige Zeit wird zeigen, daß mein hertz so eitel nicht ist und daß dergl. in meinen Augen was verächtliches ist, da es auch selbst gantz und gar meinen Lehrsätzen entgegen, Verschiedenes habe ich in der Schrifft angeführet, aber dadurch nicht vor meine Entdeckungen auszugeben gesuchet. Ich gestehe daselbst auch, daß mir die Lehren des vortreffl. Fenelon3 Anlaß gegeben
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François de Salignac de La Mothe Fénelon (1651–1715), 1695 Erzbischof von Cambrai, Schriftsteller.
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erst auf den rechten Weg der Wahrheit zu gelangen,4 ia ich glaube daß in den Lehren noch mehrerer vortrefflichen Männer als dH. v. Leibnitz5 und Ew HochEdelgeb. Magnificenz Spuren davon zu finden, weil sozusagen die Urtheile der RL6 die Urtheile der Wahren Tugend selbst sind. Weil man bißhieher einstimmig die Eigene Glückseeligkeit vor die Allg: End Absicht erkant hat, so ist nicht möglich gewesen, daß man auch die nöthigsten und nutzbahrsten Wahrheiten hat gründlich behaupten können: Da ich aber von diesem Gemeinen Urtheil abweiche und die Allgemeine Vollkommenheit als die Allgemeine End Absicht und zwar aus der Vernunfft unümstößlich, behaupte, da man nur jene durch die Erfahrung und zwar auf eine ungegründete art zu behaupten gesuchet; so folget daß fast alle bekante Wahrheiten, welche man nach der Gemeinen angenommenen EndAbsicht behaupten wollen, nun mehro als neüe zu betrachten, da sie gründlich aus dieser neüen End Absicht hergeleitet werden. Diese Gesetze Liebe Gott über alle Dinge und deinen Nächsten als dich selbst sind sehr alte Wahrheiten, in so ferne sie dafür gelten, als sie dafür angesehen werden: Alleine aus der Gemeinen End Absicht und den bißherigen Lehren könen sie unmöglich gehörig und gründlich behauptet werden, und werden daher billig als neüe Wahrheiten nach den Lehren der RL angesehen, weil sie auf das deütlichste und unwiedersprechlich daher fließen. Von tag zu tag werde ich mehr gewahr, wie gegründet die Lehren der RL sind und wie viel weiter sie gehen. Ich habe davon sehr wenig in der k.7 Schrifft angeführet, aber es ist leichte zu ermessen, daß da ich die Beförderung der Allg: Vollkommenheit zur Allg: EndAbsicht annehme, gantz neüe Lehrsätze oder gantz andere Gründe der bißhero behaupteten daher entstehen müßen. Weil ich urtheilete, daß ich von keinerseits der hochlöbl. Facultaeten, an die ich meine Absichten gelangen laßen, Beförderung derselben zu hoffen, so habe ich die Ersten Gründe der Lehren der RL viel kürtzer gefasset, aber dabeÿ vieler Wahrheiten erwehnung gethan, so in der k. Schrifft nicht geschehen, und solche vom 21 verwichenen Monaths in teüt4
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Der letzten Mitteilung von Langguths Text stellt Gottsched einige biographische Angaben über den Verfasser voran und benennt auch die Inspiration durch Fénelon; vgl. Auszug (Erl. 2), S. 901 f. Woher Gottsched die Informationen bezogen hat, konnte nicht ermittelt werden. Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716). Reinen Liebe; vgl. Auszug (Erl. 2), S. 735. Wahrscheinlich kurzen – mit Bezug auf den von Gottsched veröffentlichten Kurzen Entwurf Langguths; vgl. Erl. 2.
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scher Sprache an die königl. Academie der Wissenschafften zu Berlin und den 31 in frantzös. Sprache an die Königl. Academie der Wissenschafften zu Paris und an die königl. Societaet der Wiss: zu Londen eingesendet, worauf ich den folgenden tag erst Ew: HochEdelgeb. Magnificenz hochgeehrteste Zuschrifft erhalten. Ich habe in dem Schluß der frantzös. noch angeführet (um dem Vorurtheil vorzubauen, als wenn ich mich vor den ersten Ehrlichen Mann erklären wolte und alle diejenigen, welche die Eigene Glückseeligkeit zur EndAbsicht angenommen, der Wahren Ehre berauben wolte, da ich die Wahre Tugend und die daher stammende Wahre Ehre auf die Beobachtung der Pflichten der RL gründe) daß der Vortreffl. Fenelon und tausend andere, die die Eigene Glückseeligkeit als die Allg: EndAbsicht, aber nur durch verleitung des Gemeinen urtheils der Gelehrten erkant, nichts desto weniger in ihren handlungen und urtheilen allezeit die Gegenständige Vollkommenheit und mithin die Allgemeine zu ihrer Absicht gehabt, indem sie die Tugend, die Verdienste, den Nächsten den Staat wegen ihrer Liebenswürdigkeit geliebet, ohne selbige mit ihrer Eigenen Vollkommenheit im Verhältniß zu betrachten und welchen ich niemals an Tugend beÿkommen würde. Ich habe solches auch bereits in dem kurtzen Entwurf so ich an die hochlöbl: Facult: zu Göttingen8 und an Se. Königl. Maj. von Preüssen9 eingesendet, beÿ einer Errinnerung wegen dH. B. v.10 Wolffen11 gethan.12 Ich führe solches hier darum an, damit Ew: HochEdelgeb. Magnificenz erkennen möchten, daß ich deswegen Denenselben nicht zu nahe trette, in dem Dieselben auch die Eigene Glückseligkeit oder deren
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Langguth hatte am 12. Dezember 1750 an die Göttinger philosophische Fakultät geschrieben, einen kurzen Entwurf seiner „Vernunft Lehre der Reinen Liebe“ eingesandt und um ein Gutachten für die Veröffentlichung gebeten. Die Professoren der Fakultät berieten, wollten sich aber, wie an den einzelnen Voten des Umlaufs erkennbar, auf keine Debatte einlassen und sandten den Entwurf mit Verweis darauf, daß es „iedermann freÿ stünde, nach der ihm beÿwohnenden Erkäntnüß und Gewißen, ohne alle eingehohlte Vorurtheile, philosophische Materien abzuhandeln“, am 24. Dezember 1750 zurück. Göttingen, Universitätsarchiv, Phil. Fak. 29, S. 147–168, Zitate S. 149 und 167. Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen. des Herrn Barons von. Christian Wolff (1679–1754); Korrespondent. Überliefert ist nur das Inhaltsverzeichnis des „1ten Theils der Gründlichen und Nützlichen Versuche den Weg zur Wahren Weisheit zu bahnen“ (Göttingen, Universitätsarchiv, Phil. Fak. 29, S. 154), das indes keinen Hinweis auf Wolff enthält.
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Beförderung in die Allg: EndAbsicht angenommen haben.13 Wenn mir die Zeit nicht zu kurtz gefallen, so hätte mir die Ehre genommen, Ew: HochEdelgeb. Magnificenz eine Copie davon zu überschiken, welche vielleichte Denenselben mehr hinlänglich geweßen seÿn würde, als die an hochlöbl. Facultaet eingesendete Schrift: Weilen ich täglich mehr Licht in den Lehren der RL bekommen, wie schon gedacht, so habe ich auch bereits einen großen Mangel in dem Ersten Theil wahrgenommen und ich glaube daß ich solchen nicht ehe recht vollkommen machen kann, biß ich die besonderen Theile abgehandelt, daher ich schlüßig worden, weil doch diese Lehren mehren theils auf die Natürl: Gottes Gelehrtheit gebauet worden, nur einen Auszug des Ersten Theils (der also nur von 16 oder 20 Bogen Druck werden möchte) heraus zu geben, nehmlich insoweit es die Abhandlung der folgenden Theile erfordert. Zu Ew: HochEdelgeb. Magnificenz ferneren hohen Wohlgewogenheit will mich gehorsambst empfehlen, der ich lebenslang mit aller ersinnlichen hochachtung und respect beharre, als
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Ew: Hoch Edelgeb. und Hochgel. Magnificenz/ verpflichtester und gehorsambster Diener/ Carl Ludewig Langguth Arolsen den 3. 9br/ 1751.
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Jo ha nn C ar l C o n r a d Oel r i ch s a n Got ts c h ed, Berlin 4. November 1751 [33]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0341 XVI, Bl. 445–448. 8 S.
Hochedelgebohrner hochgelahrter Herr/ Hochzuehrender Herr Professor/ Hochgeneigter Gönner Ew. Hochedelgeb.en werden verhoffentlich mein Antworts-Schreiben, so ich im Anfang dieses Jahres, auf Deroselben hochgeehrteste Zuschrifft vom 13
Vgl. Johann Christoph Gottsched: Erste Gründe der gesammten Weltweisheit. 4. Auflage. Band 2. Leipzig: Breitkopf, 1743 (Mitchell Nr. 128), § 66; AW 5/2, S. 104.
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vorigen Jahr durch meinen Bruder1 übersendet,2 erhalten haben; ich bin dahero gantz unruhig, ob ich etwa wodurch bey Ew. Hochedelgeb.en es verschuldet, daß ich in so langer Zeit nicht die Ehre gehabt von Denselben ein Schreiben zu erhalten, welches mir wahrhafftig leyd thun solte; ich weiß mir aber nichtes dergleichen zu entsinnen; es müste denn seyn, daß ich Ew. Hochedelgeb.en wegen der verlangten Nachricht von Jeroschins Chronik3 nicht dienen können, woran ich doch in warheit nicht schuld bin, da, wie der H. Bibliothecarius4 mir gewis versichert, dieses Msct hier nicht seyn soll. Anbeyi nehme mir die Freyheit von Ew. Hochedelgeb.en für anliegende kleine Schrifft5 eine gütige Aufnahme und ein Plätzgen in Dero auserlesenen Bücher=Vorrath zu erbitten.6 Wolten Sie solcher überdies annoch in Dero schönen Monath-Schrifft gedencken, würden Sie mich noch besonders verpflichten.7 Die Abhandlung, welcher ich auf der 37ten S. in der 5ten
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Anstreichung am Rand
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Johann Georg Heinrich Oelrichs (1727–1799, Korrespondent) studierte seit Mai 1745 in Halle Theologie; vgl. Halle, Universitätsarchiv, Rep. 46, Nr. 4 (Matrikel 1741–1767), Bl. 47v, Nr. 417. Unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 174. Nicolaus von Jeroschin: Kronike von Pruzinlant. In der – zutreffenden – Annahme, daß die 1698 von Königsberg entliehene handschriftliche Chronik noch in Berlin sei, hatte Gottsched Oelrichs um Nachforschungen gebeten, die, wie dieser und die weiteren Briefe des vorliegenden Bandes zeigen, am Bibliothekar Conrad Christoph Neuburg (vgl. Erl. 4) scheiterten. 1774 wurde die Handschrift von Oelrichs in der Königlichen Bibliothek entdeckt; zu den Nachweisen vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 174, S. 568, Erl. 16 f. Conrad Christoph Neuburg († 1758), 1717 Professor der Rechte am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, 1723 auch Bibliothekar der Königlichen Bibliothek, 1736 Hofrat, 1739 leitender Bibliothekar; vgl. Adress-Calender/ Der Königl. Preußis. Haupt= und Residentz=Städte Berlin 1719, S. 117; Eugen Paunel: Die Staatsbibliothek zu Berlin. Ihre Geschichte und Organisation während der ersten zwei Jahrhunderte seit ihrer Eröffnung 1661–1871. Berlin 1965, S. 68. Oelrichs: Commentationes Historico-Literariae Quarum Prior Consilium Friderici Wilhelmi M. Elect. Brand. Condendi Novam Universitatem Omnium Gentium, Scientiarum Et Artium Exponit, Posterior Historiographos Brandenburgicos Recenset. Berlin: Haude und Spener, 1751. Vgl. Bibliothek J. C. Gottsched, S. 58, Nr. 1191. Vgl. NaG 1751/12, S. 889–891.
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Anmerck. gedacht,8 habe ich an die Königl. deutsche Geselschafft zu Königsberg gesandt, welche sie, wie mir der H. Prof. Flottwell,9 mit dem ich in einem angenehmen Briefwechsel stehe,10 gemeldet, in die erste Samlung der Schrifften der Geselschafft11 eindrucken laßen will; ich habe ihr den Titul gegeben: Vorschlag zu Errichtung einer allgemeinen gelehrten Anzeigungs-Cantzley und Herausgebung woechentlicher gelehrter Anzeigen in lateinischer Sprache;12 ich wuste nicht, wie ich das frantzösische Bureau de la Republiques des lettres oder Bureau d’addresse oder Address-Comtoir beßer ausdrücken solte; in meinem obgedachten Schreiben habe ich Ew. Hochedelgeb.en zugleich meinen gehorsamsten Danck, für dieii mir erwiesne viele Ehre und Gütigkeit und die durch Dero Fürsprache von der Königsb. Deutsch. Geselschafft mir erwiesene Ehre abgestattet; ich be-
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die … Gütigkeit und am Rand erg.
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Vgl. Oelrichs, Commentationes (Erl. 5), S. 37, Anm. 5 (zu S. 36): Er verweist auf einen in der Bibliotheque Raisonnée entfalteten Vorschlag eines „Bureau Général de la République des Lettres“, wonach eine europäische Zentralstelle eingerichtet werden soll, die sämtliche gelehrten Informationen, Wünsche oder Pläne von allen Gelehrten empfangen und weitervermitteln soll; vgl. Bibliotheque Raisonnée Des Ouvrages Des Savans De L’Europe 39/1, Juli–September 1747, S. 201–221. Oelrichs kündigt eine geeignetere Version dieses Projekts an. Cölestin Christian Flottwell (1711–1759); Korrespondent. Krause, Flottwell, S. 70 zitiert aus einem Brief an Flottwell vom 11. Mai 1751, in dem Oelrichs den Mangel an Nachrichten über königsbergische Publikationen beklagt. Seit Gottscheds Besuch in Königsberg im Sommer 1744 planten Flottwell und der Präsident der Gesellschaft Johann Jacob Quandt (1686–1772, Korrespondent) die Herausgabe einer Sammlung von Schriften der Gesellschaftsmitglieder, deren Aufbau und Ausführung immer wieder diskutiert wurden. Flottwell sandte Gottsched regelmäßig Arbeiten zur Prüfung und Überarbeitung. Gottsched drängte seit langem, den Band zustandezubringen; vgl. unsere Ausgabe, Bände 10 bis 17, Korrespondenz Flottwell und Quandt. Die Eigenen Schriften erschienen 1754 im Königsberger Verlag Hartung. Der Text wurde nicht in den Eigenen Schriften, sondern später von Oelrichs selbst veröffentlicht: Entwurf zu Errichtung einer Allgemeinen Gelehrten Anzeigungscanzley in Deutschland und Herausgebung gelehrter wöchentlicher Anzeigen. In: Oelrichs: Beyträge zur Geschichte und Litteratur. Berlin u. a.: Johann Heinrich Rüdiger, 1760, S. 137–164. Als Verfasser des Beitrags in der Bibliotheque Raisonnée nennt Oelrichs S. 139 François Baratier (1682–1751), 1735 Prediger der französischen Gemeinde in Halle.
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kenne mich sowohl dafür, als auch für die mir verschaffte Bekandschafft mit dH. Prof. Flottwell höchst verpflichtet. Wißen Ew. Hochedelgeb.n nicht, wenn der erste Band der Schrifften der K.D.G. das licht sehen wird; ich habe von dH. etc Flottwell lange kein Schreiben erhalten. Ew. Hochedelgeb.n werde ich vieleicht schon letzthin gemeldet haben, daß mir im vorigen Jahr das öffentl. lehramt der Rechte und Moral bey dem Fürstl. akademisch. Gesamt=Gymnasio zu Zerbst mit 300 r. Gehalt angetragen und nachdem ich solchen Antrag angenommen, mir diese Profeßion fest versprochen worden;13 hernach sind unter den Fürsten14 wegen Besetzung dieses nunmehro bald 2 Jahr offenen Lehramts allerley Irrungen entstanden, so auch bis diese Stunde noch nicht beygeleget sind; einer von den 4 Anhaltischen Fürsten will mir 100 r. abnehmen und solche einem andern Profeßor zugeleget wißen,15 darin die andern nicht stimmen wol13 14
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 174, S. 566 f. Das Gymnasium Zerbst unterstand dem Gesamthaus Anhalt (vgl. Zedler 61 [1749], Sp. 1494) und befand sich um 1750 in der Zuständigkeit der Fürsten Victor Friedrich von Anhalt-Bernburg (1700–1765), Leopold II. Maximilian von Anhalt-Dessau (1700–16. Dezember 1751), anschließend Dietrich von Anhalt-Dessau (1702–1769), August Ludwig von Anhalt-Köthen (1697–1755) und Friedrich August von AnhaltZerbst (1734–1793), der bis zu seiner Volljährigkeit im Jahr 1752 von seiner Mutter Johanna Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf (1712–1760, Korrespondentin) vertreten wurde. Aus dem Schriftverkehr zwischen den anhaltischen Fürstenhäusern geht hervor, daß sich drei Lehrer des Gymnasiums darüber beschwert hatten, nur jeweils 100 Taler jährlich zu erhalten, während für Oelrichs 300 Taler veranschlagt wurden. Victor Friedrich unterbreitete den Vorschlag, Oelrichs 200 Taler zu zahlen und den anderen jeweils 50 Taler jährlich zuzulegen. Er plädierte entschieden für Gleichbehandlung, während die anderen Fürsten und insbesondere der Senior August Ludwig an dem auf dem Landrechnungstag gefaßten Beschluß festhalten wollten. Nachdem keine Einigung erzielt werden konnte, wurde der Schriftverkehr Ende 1751 eingestellt, bis Oelrichs das Haus Anhalt am 7. Oktober 1752 davon in Kenntnis setzte, daß er eine Professur am Gymnasium in Stettin angenommen habe, und um Ersetzung seiner Aufwendungen wegen Zerbst bat. Nachdem Überlegungen über einen anderen Bewerber ausgetauscht worden waren, wandte man sich im April 1755 mit dem Angebot von 300 Talern Jahreseinkommen erneut an Oelrichs. Der veranschlagte seine Einnahmen in Stettin auf 400 Taler und war für eine geringere Summe zum Wechsel nicht bereit; vgl. Dessau, Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Z 18, B 2e Nr. 69: Die Besetzung der durch den Tod des Professor Dr. Grotz [Christian Grätz (1672–1749), 1715 Professor am Gymnasium illustre] vacant gewordenen Stelle eines Prof. juris … und die Conferirung der Stelle an den Dr. Oelrichs.
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len; indeßen hat mir diese Sache dieses gantze Jahr hindurch vielerley Unruhe gemacht und einen ansehnlichen Schaden veruhrsachet; ich bitte von dieser Profeßions=Sache öffentlich nichts zu gedencken, noch an iemand etwas davon zu sagen; unterdeßen habe ich alhier einige hofnung bey der nächsten Vacantz des Bibliothecariats bey der Königl. Bibliotheck dazu oder auch wohl die Anwartschafft darauf zu erhalten, und meine hiesige Gönner und gute Freunde haben mir gerathen, da man fast gar keine Nachricht von der Königl. Bibliotheck hat, ich mögte eine Geschichte derselben schreiben; nun habe ich schon längst von solchen Nachrichten gesamlet und ich bin auch so glücklich gewesen, viele ungedruckte Nachrichten zu erhalten, welche ich ietzt in Ordnung bringe und in kurtzem unter dem Titul: Entwurf einer Geschichte der Königl. Bibliotheck zu Berlin, herauszugeben willens bin;16 ich habe vieler Ursachen halber nur 2 Persohnen alhier mein Vorhaben offenbahret,17 und Ew. Hochedelgeb.n bitte ich dahero inständigst an niemanden davon etwas zu gedencken, noch weniger öffentlich davon Meldung zu thun; ich finde nicht rathsam die Schrifft alhier drucken zu laßen, ob ich wohl sonst einen sehr billigen Verleger erhalten könte, weil ich ursach habe zu befürchten, es möchte mein Msct in der Censur bleiben und mir der Abdruck auf Anhalten der etc. Bibliothecarien18 untersaget werden, ob gleich nicht das allergeringste darin ist, so übel aufgenommen werden könte: Dahero, und weil ich die Schrifft gern recht sauber und correct gedruckt haben wolte, bin ich wohl willens, sie in Leipzig bey H. Breitkopf19 auf meine Kosten abdrucken zu laßen; sie wird höchstens 8 Bogen starck werden; ich wolte sie auf weis median=Papier in 8vo mit den Schrifften, als zu Ew. Hochedelgeb.n Büchersahl20 gebraucht worden, abgedruckt haben; die Auflage a 600 Stück, 550 auf Druck und 50 auf Schreibpapier, welches ich entweder liefern oder besonders bezahlen will; die Schrifft ist in 10 Capittel getheilet und bey Ende eines ieden Capittels, wenn es die Seite nicht füllet, wolte ich entweder eine Vignette, 16
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Oelrichs: Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Haude und Spener, 1752. Nicht ermittelt. Neben Conrad Christoph Neuburg (Erl. 4) nennt Oelrichs Jacques Gaultier de la Croze (1700–1764) als Bibliothekar für diesen Zeitraum; vgl. Oelrichs, Entwurf (Erl. 16), S. 149 f. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) bzw. Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (1719–1794), Drucker und Verleger in Leipzig. Neuer Büchersaal. 10 Bände. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1745–1750.
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oder einen sauberen Final-Stock gesetzt haben; das Msct dencke ich im Anfang des December senden zu können,21 es müste aber im Februarius abgedruckt seyn. Ew. Hochedelgeb.n habe ich dahero gantz gehorsamst bitten wollen, mir die Gewogenheit zu erzeigen und mit dem H. Breitkopf dieserhalb zu sprechen und von ihm zu vernehmen, was er a) pro Bogen mit dem Druckpapier, wenn er die Schrifft nach der Vorschrifft drucket, und b) wenn er kleines und solches Druckpapier, als zu dem Büchersahl ist, nimt, auf das genaueste haben will? Ich dencke mein armes Glück dadurch zu machen, welches meine Feinde und Verläumder nach Möglichkeit zu hindern suchen. Ew. Hochedelgeb.n haben mir von Dero gantz besonderen Gewogenheit gegen mich bishero solche unumstößliche Beweise gegeben, daß ich sicher hoffen kann, Dieselben werden nicht ungeneigt deuten, daß ich mich unterstehe, Sie hierunter Mühe zu machen. Solten Ew. Hochedelgeb.en Geschäffte es nicht zu laßen, mir mit nächsten hierauf eine Antwort zu ertheilen, bin ich gern zufrieden, daß Herr Breitkopf mir seine Meynung schreibet. Solte er die Schrifft verlegen wollen, will ich zufrieden seyn, wenn er mir vor den Bogen auf ordinairen Format 2 r. und 100 Exemplar, 50 auf Druck und 50 auf Schreibpapier giebet und denn würde ich ihn rathen, daß er die Auflage auf 1000 Stück machte, denn ich weiß gewis, daß die Schrifft Liebhaber finden wird, da sie fast aus lauter ungedruckten Nachrichten bestehet. An Ew. Hochedelgeb.n Frau Gemahlin bitte meinen unterthanigsten Respeckt zu vermelden; ubrigens empfehle mich Ew. Hochedelgeb. fernern Wohlgewogenheit und versichere mit wahrer Verehrung lebenslang zu seyn Ew. Hochedelgeb.en/ treu ergebenster Diener/ Oelrichs Dr Berlin/ den 4ten Novemb. 1751.
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Das Manuskript gelangte mit Oelrichs’ Brief vom 25. Dezember 1751 an Gottsched; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 40.
F. H. von Seckendorff an Gottsched – November 1751
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Fri e d ri c h H ei n r i ch vo n S eck en d o r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 4. November 1751 [6]
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 444. 1 ½ S. Von Schreiberhand, Unterschrift von Seckendorff. Bl. 444r unten: Herrn Prof. Gottsched.
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HochEdelgebohrner,/ Hochgeehrtester Herr Professor! Ew. HochEdelgebohren sage ich beÿdes vor Dero gratulation zu meiner Gottlob glückl. geschehenen retour1 und vor die gegebene Nachrichten2 verbindl. Danck. Unter diesen ist mir die gute Aufnahme Ihres HeldenGedichts zu Caßel3 besonders angenehm gewesen, weil ich an würdiger Belohnung gelehrter Männer allezeit vielen Antheil nehme. Ew. HochEdelgeb. erlauben, daß ich anbeÿ die Anfrage thue, wie Dieselbe einen Studiosum in Leipzig vor 200. r. zu unterhalten gedencken, weil mich erinnere, daß Sie solche Summe vor hinlänglich gehalten die sämtl. Kosten eines Jahres zu bestreiten.4 Die Feld Marschallin5 dancket vor das Andencken und ich verharre mit vielem estime Meines hochgeehrtesten Herrn Professors/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff Meuselwiz/ den 4ten Nov 1751.
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Seckendorff war im Oktober von einer Reise nach Franken zurückgekehrt. Vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 162. Für seine an den hessen-kasselschen Landgrafen Wilhelm VIII. (1682–1760, Korrespondent) gerichtete Widmung des Heldengedichts Hermann von Christoph Otto von Schönaich hatte Gottsched eine goldene Münze erhalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 157 und 162. Während Gottscheds Besuch in Meuselwitz im August 1751 hatte sich Seckendorff nach den jährlichen Kosten und Modalitäten eines künftigen Studienaufenthaltes seines Großneffen Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent) erkundigt. Gottsched versprach, eine Auflistung zu senden; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 88. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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Lichtwer an Gottsched – November 1751
Magnu s G ot tf r i ed L i ch t wer an Got ts c h ed, Halberstadt 5. November 1751 [47]
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 449–450. 3 S. Druck: Hettche, Lichtwer und Gottsched, S. 9.
Hochedelgebohrner Herr/ insonders Hochgeehrtester Herr Professor/ Vornehmer Gönner
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Die vier Bücher Aesopischer Fabeln,1 die ich während meines Aufenthalts in Wittenberg2 in müßigen Stunden zu entwerfen Gelegenheit gehabt, sind so glücklich gewesen, Ew: Hochedelgeb. zu gefallen.3 Es bringt mir recht viel Ehre, dieses günstige Urtheil von einem so grossen Kenner der deutschen Musen erhalten zu haben. Ich nehme mir daher die Freÿheit, dafür den verbindlichsten Danck abzustatten. Es freuet mich dabeÿ nicht wenig, daß mich das Zeugnis von Ew: Hochedelgeb. überzeuget, daß ich diejenige Vorschrift beobachtet, die Dero vortrefliche Critische Dichtkunst denen Fabel Schreibern gegeben.4 Denn dieses schöne Buch habe ich beÿ Verfertigung meiner schlechten Verse mir lediglich zur Richt Schnur dienen la-
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Lichtwer: Vier Bücher Aesopischer Fabeln in gebundener Schreib=Art. Leipzig: Wolfgang Deer, 1748. Lichtwer wurde am 4. Mai 1743 in Wittenberg immatrikuliert, im April 1744 wurde er sowohl zum Magister als auch zum Doktor der Rechte promoviert, seit Juni 1747 war er Magister legens; vgl. Wittenberg Matrikel 3, S. 275. Vgl. NaG 1751/10, S. 756–763. Vgl. das Kapitel: Von den dreyen Gattungen der poetischen Nachahmung, und insonderheit von der Fabel. In: AW 6/1, S. 195–223. Fabel, nach Gottsched „der Ursprung und die Seele der ganzen Dichtkunst“ (S. 202), wird hier definiert als „Erzählung einer unter gewissen Umständen möglichen, aber nicht wirklich vorgefallenen Begebenheit, darunter eine moralische Wahrheit verborgen ist“ (S. 204). Die Fabel in diesem Sinn übergreift die literarischen Gattungen. Die Fabel im engeren Sinn bezeichnet Gottsched als äsopische Fabel (vgl. S. 211). Auch Lichtwer übernimmt diese Bezeichnung im Titel seiner Sammlung, und jedem der aus jeweils 25 Fabeln bestehenden vier Bücher oder Kapitel seiner Sammlung sind Verse vorangestellt, die sein Verständnis der Fabel entfalten. Genauere Ausführungen Gottscheds enthält erst die 4. Auflage der Critischen Dichtkunst von 1751; vgl. AW 6/2, S. 418–433.
Schönaich an Gottsched – November 1751
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ßen. Die der Jugend anklebende Blödigkeit hat mich gehindert, Ew: Hochedelgeb. nähere Bekanntschaft zu erlangen, da ich in Leipzig studirte,5 welches ich nunmehro sehr bedaure. Ich bitte aber gehorsamst, mir auch unbekannter Weise eine Stelle unter Dero Dienern zu gönnen, und versichert zu seÿn, daß ich Dero ausnehmende Verdienste aufrichtig verehre, und mit gröster Hochachtung zu beharren die Ehre habe Ew: Hochedelgeb./ Meines insonders Hochgeehrte=/ sten Herrn Professoris/ und Vornehmen Gönners/ unterthäniger/ Diener/ Magnus Gottfried Lichtwer,/ Königl. Preuß. Regierungs Referendarius/ und Canonicus S. Mauritii zu/ Halberstadt.
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Halberstadt,/ den 5 Nov: 1751.
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Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i ch a n Got ts c h ed, Amtitz 6. November 1751 [10]
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 451. 1 S.
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Amtiz d. 6= Nov: 1751. Hochedelgebohrner Herr,/ Hochgeehrtester HErr Professor,/ Werthester Freund! Endlich stellet sich der Herr von Wildholz ein; nichts fehlet, als die zerrissene Weste. Er ist böse geworden, und hat sich gestern so ritterlich, als möglich gehalten. Nun mag Dero gelehrte Freundin, der ich mich zu Gnaden empfehle, zusehen; wie sie den Bedingungen ausweichen kann, die ich
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Lichtwer wurde am 25. April 1736 in Leipzig immatrikuliert und beendete das Studium zu Ostern 1741; vgl. Leipzig Matrikel, S. 238; Friedrich Wilhelm Eichholz: Magnus Gottfr. Lichtwers … Leben und Verdienste. Halberstadt: Mevius, 1784, S. 18.
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Schönaich an Gottsched – November 1751
ihr wegen des Lehnstuhles, und der weißseidenen Strümpfe aufgeleget habe.1 Scherz beÿ Seite! Ich wünsche, daß mich Dero Freundin nicht auslachen möge; und da unsere Fasanerie erst dieß Jahr recht zu Stande gekommen ist: so mag dieß nur ein Vorläufer von dem seÿn, was künftiges Jahr nachfolgen soll. Zum wenigsten speiset Hermanns Barde ein Thier, das seinem Helden in Deutschland schwerlich vor das Maul gekommen. Hilf, Himmel! was werden die Franzosen von uns denken, wo ihnen der Nimmrod2 vors Gesicht kömmt? Das Kalte! Das Matte! Das abgeschmackte! Sollte ihn Meÿer3 auch vertheidigen?4 Heinsius hat die Bücher geschicket, und ich bin recht böse, daß ich nur ½ Thaler gelte: wenn es noch ein Gulden wäre!5 Von Dero Neuestem fehlet mir der Novembr: könnte ich ihn nicht von H: Breitkopfen erhalten; sonst muß ich wieder ein halb Jahr warten.6 Die übrigen Monathe haben mich recht ergötzet.
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Herr von Wildholz ist eine Figur aus L. A. V. Gottscheds Komödie Die ungleiche Heirath, ein passionierter Jäger, der seine Jagdbeute in die Küche des Hausherrn liefert; zur Szene mit der zerrissenen Weste vgl. L. A. V. Gottsched: Die ungleiche Heirath. In: Schaubühne 4 (1743), S. 69–184, 112. Schönaichs Bemerkungen knüpfen an sein Schreiben vom 28. September 1751 und einen wohl scherzhaften Austausch mit L. A. V. Gottsched an, zu dessen Verständnis die Gegenbriefe vonnöten wären; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 143, S. 460. Seinerseits bezieht er sich auf die Lieferung von Fasanen aus der Amtitzer Gutsfasanerie; vgl. auch Band 18, Nr. 10, S. 34, Nr. 121 und 138. [Christian Nicolaus Naumann:] Nimrod ein Heldengedichte in vier und zwanzig Büchern. Frankfurt; Leipzig: Daniel Christian Hechtel, 1752. Georg Friedrich Meier (1718–1777); Korrespondent. Meier hatte Verteidigungsschriften für Klopstocks Messias veröffentlicht. Es liegt kein entsprechender Text über Nimrod vor. Schönaich erhielt von der Buchhandlung Johann Samuel Heinsius Erben eine über Gottsched reklamierte Büchersendung und weitere bestellte Exemplare seines Hermanns; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 161, S. 516 f. Schönaich hatte schon im vorangehenden Brief darum gebeten, das Neueste künftig vom Verleger Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) direkt zu beziehen, da die Lieferung über Heinsius zu lange dauere; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 161, S. 516.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – November 1751
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Ich erwarte Dero Antwort auf die überschriebenen sechs Puncte;7 und bin vollkommen, Hochedelgebohrner Herr,/ Hochgeehrtester HErr Professor,/ Werthester Freund!/ Dero/ unterthänigster Knecht/ COFrh: von Schönaich. N. S. Die Hälfte vom Herm: wird ganz schwarz von Anmerkungen werden; und weil dadurch das meiste erläutert wird: so bleibt das übrige ganz kahl. Dreÿ große Exzellenzen, (aber NB/ Preußische.)8 habe ich mit meinem Hermann abgespeiset.
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Got ts c he d a n Fr i ed r i ch H ei n r i ch vo n Sec k endo r f f, Leipzig 6. November 1751 [3.7]
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 123–124. 3 S. Bl. 124v oben von Seckendorffs Hand: R. d. 7. Nov 1751 sowie Notizen für sein Antwortschreiben.
Erlauchter,/ Hochgebohrner Reichsgraf,/ Mein insonders gnädiger Herr, Eurer Hochreichsgräfl. Excell. gnädige Antwort, auf mein letzteres unterthän. Schreiben,1 gereichet mir zu besonderm Vergnügen: Da Dieselben so gnädigen Antheil, an der mir von des H.n Landgrafen Durchl.2 erwiesenen Gnade,3 zu nehmen belieben. Ich erwarte nun täglich die Nachricht, daß
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Schönaich hatte Gottsched mit einem Entwurf sechs Fragen für die Vorbereitung der zweiten Auflage des Hermann gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 161, S. 515. Nicht ermittelt. Unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 162, Band 18, Nr. 3. Wilhelm VIII. (1682–1760, Korrespondent), 1751 Landgraf von Hessen-Kassel. Gottsched hatte als Dank für seine Widmung des Heldengedichts Hermann eine goldene Münze erhalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 3, Erl. 3.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – November 1751
auch mein Bruder4 eine Stufe höher wird in dessen Diensten befördert seyn, wie ich die gnädige Versicherung deswegen erhalten habe.5 Auf E. Hochgräfl. Excell. Befehl mache ich hiermit den Entwurf, wie ein Cavallier von mäßigem Vermögen hier mit 200 Thl. jährlich auskommen könne.6 Ich rechne also I. Für den Tisch, Mittags und Abends, Thl. wöchentl. 1. ½ Thl. macht jährl. 75 – II. Für die Stube jährlich 25 – III. Für Holz und Licht 10 IV. Für die Wäsche 6. V Für Aufwartung jede Messe jhl. 2 VI Für Schuhe und Strümpfe jahrl. 12 VII. Für ein ordentl. Strapazierkleid mit Hut und Perrüke 40 VIII Für Collegia jährlich 20 IX Zu Thee Caffé u. Zucker 10 Macht 200 Thl. Was die beyden ersten Puncte anlanget, so könnte ichs, wenn ich beyzeiten Ordre dazu bekäme, in dem Breitkopfischen Hause, wo ich wohne,7 und an seinem Tische Anstalt dazu machen; wo außer einem gelehrten Magister,8 auch der junge Brucker aus Augspurg,9 auf meine Veranstaltung speiset. Die übrigen Puncte sind alle nach Gewissen angesetzet, wie ich gewiß weis, daß man auskommen kann; wenn man will, und nicht viel Gesellschaften liebet. 4 5
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Johann Heinrich Gottsched (1706–1771); Korrespondent. Gottsched hatte sich durch die Widmung eine Beförderung seines Bruders erhofft; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 154 f. und 162. Johann Heinrich Gottsched wurde erst nach dem Tode seines Dienstherrn Maximilian von Hessen-Kassel (1689–1753) zum landgräflichen Steuerrat ernannt. Vgl. Seckendorffs Anfrage bezüglich der Studienkosten für seinen Großneffen (Erl. 10); unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 3. Das Ehepaar Gottsched wohnte im Haus zum Goldenen Bären, das dem Verleger Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) gehörte. Johann Joachim Schwabe (1714–1784, Korrespondent) wohnte ebenfalls im Goldenen Bären; vgl. Leipzig Postkalender 1752, S. 32. Carl Friedrich Brucker (1733–1772, Korrespondent), der Sohn von Jacob Brucker (1696–1770, Korrespondent), war im Oktober 1750 in Leipzig immatrikuliert worden. Gottsched hatte ihm die Mahlzeiten bei Breitkopf vermittelt; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 57, S. 160–162.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – November 1751
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Wer aber dieses thut, der kann auch in Jena und nirgends so wohlfeil auskommen. Bey dem allen rechne ich, daß diese Anfrage den jungen H.n Baron aus Altenburg10 betreffe; bey dem mein Wort und Zuspruch schon etwas gelten würde, weil er einige Zuneigung gegen mich gewonnen: und also hoffe ich mit diesem ganzen Entwurfe desto besser zu bestehen. Es wird alles auf E. Hochreichsgräflichen Excellence Resolution ankommen. Nun muß ich mir noch die Freyheit nehmen E. H. Excell. eine Neuigkeit zu melden. Beygehendes Buch, welches ich zum besehen übersende, ist von dem Benedictiner Rothfischer in Regenspurg11 in der Absicht unternommen und zu Stande gebracht worden, daß er den Ablaß der römischen Kirche gegen die Evangelischen vertheidigen wollen.12 Aber was geschieht? Indem er die Kirchenhistorie aus einem Jahrhunderte zum andern verfolget, gehet ihm das Licht auf, und er sieht den Ungrund ihrer ganzen Lehre ein. Er wird also schlüssig, nach erhaltener Approbation seines I. Theiles von der Universität zu Salzburg,13 zu uns überzutreten; und schicket 1000 St. seines Werkes hieher nach Leipzig, an Breitkopfen,14 kömmt auch selbst in voriger Messe15 hieher, und hat mich bisher fleißig besuchet.16 Nachdem er sich nun in seinem Vorhaben mehr und mehr bestärket, gieng er auf mein Anrathen vorige Woche zum D. Stemler,17 und meldete sich zum Gebrauche des heil. Abendmals. Allein dieser fand es nicht rathsam, ihn so gleich anzunehmen; sondern will ihn erst auch ein wenig besser kennen lernen. Er findet ihn indessen, so wohl als ich, und andre von meinen Collegen, als einen gelehrten Mann und muntern Kopf; der etwa 30 Jahre alt ist, und 10
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Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent) besuchte seit Mai 1748 das Friedrichsgymnasium in Altenburg; vgl. Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Friedrichsgymnasium Altenburg, Nr. 136, unpaginiert (Mai 1748), Nr. 1494. Franz Ignaz (Ordensname: Gregorius) Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr 1. Zur Approbation der theologischen Fakultät der Universität Salzburg vom 5. September 1751 vgl. Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr 1, Bl. [)(1]r; Rothfischer, Fortsetzung, S. 232 f. Im August 1751, kurz vor seiner Abreise aus Regensburg, hatte Rothfischer 1000 Exemplare des Buches an Breitkopf geschickt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 101. Rothfischer kam acht Tage vor der Michaelismesse, also Ende September, nach Leipzig; vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 339. Vgl. Rothfischer: Fortsetzung, S. 238 f. Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), 1751 Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig.
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viel gutes an sich hat. Nun will er den II. und III. Theil seines Buches18 als ein Protestant schreiben; und ex concessis wider die Catholischen disputiren; weil der I. Thl. approbiret worden. Mich dünkt dieses ist eine schöne Conquete für uns, zu diesen Zeiten. Eben dergl. Casus ist zu Lausanne mit einem aus Rom entwichenen Spanier, der schon des Pabstes19 Haus Theologus gewesen, vorgefallen;20 der unlängst in Doctorem Theologiæ Reformatæ promoviret21 und auf eine sehr schmäuchelhafte Einladung des Pabstes ja wiederzukommen, da ihm denn alles vergeben seyn solte; nichts mehr geantwortet, als daß er seine Inaugural=Disputation22 dahin geschicket. Es studiren ein Paar Berner Candidaten hier,23 die ihn von Person kennen und mirs selbst erzählet haben.
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Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr 2 und 3. Prospero Lorenzo Lambertini (1675–1758), 1740 Papst unter dem Namen Benedikt XIV. Hyacinthe Bernal de Quiros (1710–1758), Dominikaner in Rom mit dem Ordensnamen Augustinus Thomas, Lektor für Theologie und kanonisches Recht an der Ordensschule, Inquisitor, 1748 Flucht nach Lausanne, Konversion zur reformierten Kirche, 1749 Hauslehrer Friedrich Augusts von Anhalt-Zerbst (1734–1793) während dessen Aufenthalts in Lausanne, Italienischlehrer, 1751 öffentliche Disputation für eine theologische Professur, 1752 außerordentlicher Professor der Kirchengeschichte in Lausanne; vgl. Göttingische Zeitungen 1752 (111. Stück, erste Zugabe zum November), S. 1102–1105; Lebensbeschreibung des Herrn Professors de Quiros, aus einem Brief, von Herrn Rosset zu Lausanne an einen Freund in Zürich, übersezt. In: Johann Jacob Simler: Sammlung Alter und neuer Urkunden zur Beleuchtung der Kirchen=Geschichte vornemlich des Schweizer=Landes. Band 2/1. Zürich: Johann Kaspar Ziegler, 1760, S. 359–364; Henri Vuilleumier: Histoire de l’église réformée du Pays de Vaud sous le régime bernois. Band 4. Lausanne 1933, S. 237–239. Quiros hatte einen Doktortitel „sacrae theologiae et canonum“ aus Italien mitgebracht; vgl. die Titelblätter seiner Publikationen. Über eine weitere Promotion ist nichts bekannt. Die Professur für Kirchenrecht wurde erst 1752 für Quiros in Lausanne eingerichtet. Vermutlich ist die Disputation zur Bewerbung um eine freigewordene theologische Professur gemeint, die Quiros am 29. Januar 1751 über Kolosser 1, 18–22 gehalten hat; vgl. die Inhaltsangabe in: Bono Cum Deo Jubente Magistrato Summô, Ordinante Amplissimô Senatu Academicô, pro vacante Cathedra Elenchtico-Theologica in Academia Lausannensi ritè consequenda Specimen publicum edent tam prælegendo, quam disputando in Auditorio majori, sequentes Viri Reverendi, Clar. atque Doctissimi … [Disputationen vom 18. Januar bis 24. Februar] [Lausanne 1751], S. 14–16. Johann Rudolf Ernst (1726–1765, Korrespondent) und Johann Jacob Dysli (Dyßli) (1720–1790), 1750 Kandidaten des Predigtamtes in Bern, 18. September 1751 Immatrikulation in Leipzig; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 107.
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Das Buch kostet 1 ½ Thaler, und geht sehr gut ab, ist auch das einzige Mittel, wovon der P.24 Rothfischer itzo leben muß. Ich habe die Ehre lebenslang mit der vollkommensten Ehrerbiethung zu beharren Eurer Hochreichsgräfl. Excellence/ Meines gnädigen Grafen und Herrn/ gehorsamster/ und/ unterth. Diener/ Gottsched
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Leipzig den 6. Nov./ 1751. NB. Der Preis des Buches ist, da ichs recht höre, 1. Thl. 16 gg.
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Frie d ric h H ei n r i ch vo n S eck en d or f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 7. November 1751 [6.11]
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 452–453. 1 S.
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Meuselwiz den 7: Nov. 1751. HochEdelgebohrner Mir hatt vor wenig stunden der both1 Ihr werthestes von 6.2 überbracht Vor das buch3 lege hierbeÿ 1 r. 16 g. und solte man auf alle weiß diesen Rothfischer4 imstandsetzen die KirchenHistorie beßer einzusehen, darzu H. D. Stemler5 genug einleitung geben kann, doch könnte Ihm auch des Basnage Historie d’Eglise6 dienen, so zwar ein reformirter aber gelehr24
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Pater. Nicht ermittelt. Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6. Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr 1. Franz Ignaz (Ordensname: Gregorius) Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Johann Christian Stemler (1701–1773); Korrespondent. Jacques Basnage: Histoire De L’Eglise, Depuis Jesus-Christ jusqu’à present. Band 1. Rotterdam: Reinier Leers, 1699, Band 2: Den Haag: Pierre Husson, 1723.
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ter7 geschrieben auch H. Cypriani wachßthum vom Papsthum,8 würde Ihm mehr licht geben. Wir haben auch noch ein neu exempel von einem Cathol. Pfaffen ni fallor aus der Oberlaußnitz,9 welchen man beredet daß Er nach Rom ging, mit dem Pabst10 selbst gesprochen Ihm seine gewißenß Scrupel entdecket, der Ihm solche nicht zu heben gewust, sondern nur anbefahl keinen scandalum zu geben weniger diese gedancken dem Volck vorzutragen, doch gar wohl wenn Er von dieser warheit überzeiget, solches vor sich zu glauben: Der Mensch ist aber beÿ s. retour nach Jena und Halle gangen und will die erkandte warheit annehmen: Wüsten sie den nahmen von dem Spanier aus Lausanne11 würden sie mich obligiren auch wo Er in doctorem promoviret: H. D. Rivinus12 Erbe des Ehrl. Rechenberg13 soll ja auch so hurtig von der Welt gangen seÿn: Es ist vermutl. der alte, beÿ dessen Vater14 ich an tisch gangen:15 Vor den Endwurf der Kosten vor einen Edelman, den man aus Gnad studiren last:16 dancke allerdingß ist es der Al7
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Jacques Basnage (1653–1723), 1676 protestantischer Pfarrer in Rouen, 1691 in Rotterdam, 1709 in Den Haag. Ernst Salomon Cyprian: Uberzeugende Belehrung vom Ursprung und Wachsthum des Pabstthums, nebst einer Schutz-Schrifft vor die Reformation, aus avthentiqven Uhrkunden abgefasset. Gotha: Reyher, 1719 u. ö. Später berichtigt Seckendorff, daß der „entwichne Münch“ aus Breslau stamme und von Paucker heiße; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 20, S. 60, Z. 9–10, Nr. 84, S. 291. Über die Person konnte nichts ermittelt werden. Prospero Lorenzo Lambertini (1675–1758), 1740 Papst unter dem Namen Benedikt XIV. Hyacinthe Bernal de Quiros (1710–1758); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 20. Gottlob Rivinus (1690–3. November 1751), 1711 Doktor der Rechte in Wittenberg, Jurist in Leipzig. Carl Otto Rechenberg (1689–7. April 1751), 1711 Professor der Rechte in Leipzig, 1735 königlich-polnischer und kursächsischer Hof- und Justizrat. Zum Testament vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 90, Erl. 7. Tilemann Andreas Rivinus (1654–1692), 1680 Diakon an St. Thomas, 1690 Professor für Hebräisch in Leipzig. Seckendorff hatte sein Jurastudium 1690 in Leipzig fortgesetzt; vgl. Leipzig Matrikel 2, S. 419. Gottsched stellt in seiner Antwort klar, daß Gottlob Rivinus’ Vater kein Jurist, sondern Diakon gewesen ist, er ging also davon aus, daß Seckendorff bei einem Juristen in Kost und Logis gekommen war. Möglicherweise handelt es sich um den Rechtsgelehrten Quintus Septimus Florens Rivinus (1651–1713), 1677 Doktor der Rechte in Erfurt, 1690 Beisitzer am Schöppenstuhl in Leipzig, 1697 Appellationsrat, 1709 Beisitzer am Oberhofgericht, 1712 Bürgermeister; vgl. Zedler 34 (1742), Sp. 1864. Vgl. Gottscheds Berechnung eines studentischen Jahresbudgets in unserer Ausgabe, Band 18, Nr. 6.
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tenburger lehrling17 und da Ich Ihn nimmer würde hineingeben, wo MH. profeßor nicht würden die oberauffsicht zu nehmen die gütigkeit haben: So bitte nur vorläuftig das qvartier und den tisch nach der ostermeß vor Ihm zu bestellen, da ich Ihn in der Zahlwoche alda introduciren wolte:18 Die 200 r. sind knapp ausgerechnet, doch wird Es sich mit Gott schon ergeben: Empfele mich der braven Consortin und verbl. mit consideration
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Meineshoch. profeßors/ dienstschuldigster Diener/ FHgrafvonSeckendorff à Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur en Philosophie/ tres celebre/ à/ Leipsic
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Jo ha nn Fri ed r i ch R ei ff s t ei n a n Got ts c h ed, Kassel 11. November 1751 [45]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 454–455. 4 S.
Magnifice/ Hochedelgebohrner und Hochgelahrter Herr Profeßor/ Hochgeneigter Gönner Da ich eben einige Bogen der übersetzten Christine1 an den Herrn Prof. Reiske2 uberschike so habe nicht ermangeln wollen mich beÿ Ew: Magnificentz für den mir gütigst überschikten Herrmann3 schuldigst zu bedan17
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Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 10. Die Ostermesse begann 1752 am 23. April; Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff wurde am 18. April eingeschrieben; vgl. Leipzig Matrikel, S. 385. [Johan Arckenholtz:] Historische Merkwürdigkeiten, die Königinn Christina von Schweden betreffend. Band 1. Leipzig; Amsterdam: Pierre Mortier, 1751. Die Übersetzung hatte Reiffstein übernommen, die Korrektur Reiske (vgl. Erl. 2); vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 186, Band 17, Nr. 29, 46, 127. Johann Jacob Reiske (1716–1774), 1748 außerordentlicher Professor für Arabisch in Leipzig, 1758 Rektor der Nikolaischule. Schönaich, Hermann.
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ken. Meine wenigen und eilfertigen Pinselstriche haben eine so schöne Vergeltung nicht verdienet.4 Ich bleibe also hierinnen in Dero Schuld und es wird mir lieb seÿn wenn mir die deutsche Christina die mich gleichsam gantz beseßen hat zu Abtragung derselben einige Zeit gönnen wird. Das befreÿte Deutschland findet an unserem hofe größern Beÿfall als es sonst beÿ deutschen Schriften gewöhnlich ist. Und ich bemerke es mit besonderer patriotischer Freude daß die gallischen Vorurtheile auch beÿ unseren so genannten Großen des hofes, mercklich schwächer werden, nachdem es Ew Magnificentz so glücklich gelungen, dieselben unter den Gelehrten Mitbürgern Deutschlandes, fast gäntzlich zu zerstreuen. Die Freude die Voritzo an unserem Hofe wegen der Eheberedung zwischen des Prinzen Heinrichs von Preußen Konigl: Hoheit5 und unserer Durchl: Prinzeßin Willhelmina6 herschet wird Denenselben wohl bereits aus den öffentlichen Nachrichten bekannt seÿn.7 Dieses Exempel welches Ihro Maÿtt. der Konig von Preußen8 hiedurch den übrigen Prinzen gegeben, die entweder für sich oder für andere was schönes aussuchen wollen ist gar zu gut, als daß es ohne Nachahmung bleiben und dem Durchl: Printz Maxischen Hause9 nicht noch so manche andere angenehme Folgen verursachen sollte. Die Schönheit und die Tugenden dieser Prinzeßinnen verdienen konigliche Schiksale und unter der Hand glaubt man daß nächstens ein ander Band zwischen dem Prinzen Ferdinand von Preußen K. H.10 und
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Reiffstein hatte ein gezeichnetes Porträt des Landgrafen Wilhelm VIII. (1682–1760, Korrespondent) als Vorlage für die von Johann Martin Bernigeroth (1713–1767) gestochene Widmungsvignette geliefert; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 127. Heinrich von Preußen (1726–1802). Wilhelmine von Hessen-Kassel (1726–1808). Heinrich hielt sich vom 1. bis 9. Juli 1751 in Kassel auf; vgl. Neue Genealogisch= Historische Nachrichten 133 (1761), S. 56. In den Berlinischen Nachrichten wird nur vom Aufenthalt in Kassel berichtet, ohne daß der Zweck der Reise erwähnt wird; vgl. Berlinische Nachrichten, Nr. 84 vom 15. Juli 1751, S. [1] f. Zur Reise vgl. auch Ernst Berner: Die Brautfahrt des Prinzen Heinrich von Preußen (1751). In: Hohenzollern-Jahrbuch 8 (1904), S. 75–82. Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen. Wilhelmine war eine Tochter von Maximilian von Hessen-Kassel (1689–1753) und Friederike Charlotte von Hessen-Darmstadt (1698–1777). Königliche Hoheit. Ferdinand von Preußen (1730–1813) heiratete 1755 Anna Elisabeth Luise von Brandenburg-Schwedt (1738–1820).
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zwischen der Prinzeßin Carolina11 so wie zwischen dem Bischoff von Lübek12 und der Prinzeßin Charlotte13 geknüpft werden soll. Ja gantz Caßell ist voll davon daß der Konig seinen Bruder selbst herbegleiten und deßen Vermahlung14 so wie dem Beÿlager des Prinzen von Preußen15 Konigl. in Wolffenbüttel16 beÿwohnen wolle. Dieses würde ein großes Fest für den Herren Bruder17 und für mich werden. Wäre ich so dann ein so guter Dichter als ich zur Noth ein guter Mahler geworden so würde ich dabeÿ alles thun was meiner Schuldigkeit und meinen Kraften gemäß wäre. Denn meiner gringen Malereÿ ist schon beÿ diesem vorläufigen Feste die Ehre wiederfahren, daß ich das Bildniß der Prinzeßin Braut welches Sie Ihrem Prinzen gegen das Seinige zurükschicken will in Miniatur zu mahlen die Erlaubniß gehabt weil ich beÿ höchster Gegenwart des Prinzen Heinrichs K. H. deßen Bildnis aus bloßer Einbildungs Kraft zu ungefähren Glück so ähnlich gemahlet18 das die aus Berlin anhero geschikten Stücke demselben noch keinen Abbruch gethan.
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Caroline Wilhelmina Sophia von Hessen-Kassel (1732–1759) heiratete 1753 Friedrich August von Anhalt-Zerbst (1734–1793). Friedrich August von Schleswig-Holstein-Gottorf (1711–1785), 1751 Fürstbischof von Lübeck, 1773 Herzog von Oldenburg, heiratete 1752 Ulrike Friederike Wilhelmine von Hessen-Kassel (1722–1787). Christine Charlotte von Hessen-Kassel (1725–1782) wurde 1765 Kanonissin des Stifts Herford und 1766 Koadjutorin der dortigen Äbtissin. In Kassel fand der Heiratsakt am 17. Juni 1752 per Prokuration statt, am 25. Juni wurden Heinrich und Wilhelmine in Gegenwart Friedrichs II. in Charlottenburg getraut; vgl. Marburg, Universitätsarchiv, 312/3/25 Nr. 42 (Autobiographie von Johann Heinrich Gottsched), S. [46]; Berlinische Nachrichten, Nr. 77 vom 27. Juni 1752, S. [1–4]; Jacob Friedrich von Bielfeld: Lettres Familieres Et Autres. Band 2. Den Haag: Pierre Gosse und Daniel Pinet, 1763, S. 291–298. August Wilhelm von Preußen (1722–1758) führte seit 1744 als Thronfolger den Titel Prinz von Preußen. August Wilhelm hatte am 6. Januar 1742 Luise Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel (1722–1780) geheiratet. Die Hochzeit fand in Anwesenheit Friedrichs II. in Berlin statt. Seit dem 23. November 1741 hatte sich die Braut mit ihrer Familie zu den Winterlustbarkeiten in Berlin aufgehalten; vgl. Berlinische Nachrichten, Nr. 140 vom 23. November 1741, S. [1], Nr. 4 vom 9. Januar 1742, S. [1]f. Johann Heinrich Gottsched (1706–1771); Korrespondent. Über den Verbleib des Bildes konnte nichts ermittelt werden. Mit dem nach Berlin zu sendenden Porträt der Prinzessin wurde der Maler Ludolph Ernst Andreas Lafontaine (1704–1774) beauftragt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 96, S. 325 f.
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Der Herr Raht Arkenholtz19 läßt sich Ew Magnificentz schönstens empfehlen und für Deroselben gütigst übernommene Bemuhung ergebenst bedanken und sieht einer beliebigen Nachricht von deren Erfolg mit Verlangen entgegen.20 Der Herr Secretär und sein Hauß21 befinden sich Gottlob wohl. Er ist itzo abwesend auf seines gnädigsten Herren22 Gütern. Mein herr Landsmann23 hat mich neulich mit einem lekeren Preußischen Gastmahle bewirthet. Der erste Gang bestund aus Danziger Honigkuchen und der zweyte aus brauneni Kohlstrüncken und der dritte aus der Erlaubnis ein schönes Schreiben von der berühmten Frau Profeßor Gottschedin zulesen, bey deßen Ende ich dan auch gewahr wurde daß diese theure Gönnerin und deren Empfehlungen mir dieses Otium gemacht hatten. Darf ich ohnbeschwert bitten mich dieser höchstgeschazten Gönnerin fernerem beharrlichem geneigtem Andenken bestens zu empfehlen und mir eine Gelegenheit beÿ derselben zu Bezeigung meiner Dankbarkeit auszuwürken. Ich verharre mit schuldigster Verehrung gegen mein hochgeschatztes Gönner Paar überhaupt so wie ich insbesondere bin Ew: Magnificentz/ verpflichtester und ergeben-/ ster Diener JF Reiffstein Caßell den 11ten 9br 1751.
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brauen ändert Bearb. Johan Arckenholtz (1695–1777, Korrespondent), 1746 hessen-kasselscher Hofrat und Hofbibliothekar. Arckenholtz hatte Gottsched über Reiffstein um die Vermittlung eines Verlegers für die Veröffentlichung von Reichsakten aus dem Jahr 1569 gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 137. Johann Heinrich Gottsched (vgl. Erl. 17) und Familie. Maximilian von Hessen-Kassel (vgl. Erl. 9). Johann Heinrich Gottsched stammte aus Juditten bei Königsberg, Reiffstein aus Ragnit in Ostpreußen.
Freiesleben an Gottsched – November 1751
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Got t f ri e d C h r i s ti a n Frei es l eben a n Got ts c h ed, Gotha 13. November 1751
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 458–459. 4 S.
Hochedelgebohrner Herr,/ insonders hochgeehrtester Herr Professor, Es sind bereits mehr als dreÿ Monate verflossen, daß es Ihro Hochedelgeb. gefällig gewesen, meine geringe Schrift von der Falschheit der neuen Propheten1 in dem Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit auf eine mir ungemein rühmliche und vortheilhafte Art bekannt zu machen.2 Ich habe mich zwar iederzeit gegen die verführerischen Reitzungen einer eitelen Ruhmsucht sorgfältig zu verwahren gesucht: Allein von einem Manne, dessen weitläuftige Kenntniß in allen Theilen der schönen und nützlichen Wissenschaften mit der gründlichsten Beurtheilungskraft und einer anderen zum seltenen Muster gereichenden Unparteÿlichkeit verknüpft ist, gelobt zu werden, und dabeÿ unempfindlich bleiben; dieses würde in der That ein für die erlaubtesten Triebe der reinsten Ehrbegierde gänzlich verschlossenes Herze verrathen. Wäre es also wohl möglich gewesen, mich mit Ihro Hochedelgeb. unverdientem hochgeneigtesten Beÿfall öffentlich beehret zu sehen, ohne auf das angenehmste und lebhafteste dadurch gerührt zu werden? Und müßte ichs nicht vielmehr als eine gerechte Strafe meiner bisherigen Nachläßigkeit ansehen, wenn Dieselben meinen Namen bereits in die verhaßte Rolle der Unerkenntlichen eingezeichnet haben sollten; da ich meiner Schuldigkeit in Bezeigung meiner ganzergebensten Dankbegierde ein so spätes Gnüge leiste? Jedoch Ihro Hochedelgeb. besondere Gütigkeit läßt mich hoffen, daß Dieselben mich von einem mir so empfindlichen und meiner Art zu denken so sehr zuwider laufenden Verdachte loßzusprechen belieben werden, wenn mir die Freÿheit nehme, zu versichern, daß der Vorsatz, meine gehorsamste Danksagung sogleich mit dem Verfolg meiner schlechten Arbeit zu
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[Gottfried Christian Freiesleben:] Falschheit der neuen Propheten. 1. und 2. Stück. Altenburg: Paul Emanuel Richter, 1751. Vgl. NaG 1751/7, S. 519–524. Freiesleben wies später auf diese Rezension hin: Freiesleben: Falschheit (vgl. Erl. 1) 3 (1753), S. 4, Anm. (a).
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begleiten, die einzige Ursache eines so langwierigen Verzugs gewesen. Eine Menge auf einander gefolgter und nicht vorher gesehener Hinderniße hat mich abgehalten, denselben ins Werk zu setzen; und eben ietzo fange ich erst wiederum an, von nöthigeren Verrichtungen einige Luft zu schöpfen und an die Fortsetzung der rückständigen Untersuchung zu gedenken.3 Ich habe also nicht doppelt strafbar seÿn, und die aufrichtige Versicherung meiner ganz ungemeinen Erkenntlichkeit gegen ein so schätzbares Merkmal von Ihro Hochedelgeb. mir zuzuwenden beliebendem hochgeneigten Wohlwollen noch länger aufschieben wollen. So wenig ich mich desselben in der That würdig erkenne; so eifrig werde mich bestreben, solches durch die unwandelbarste Hochachtung und Ergebenheit künftighin einiger maßen zu verdienen; und so glücklich werde mich schätzen, wenn Dero gütigsten Befehle mir erwünschten Anlaß geben sollten, meine gehorsamste Dienstbegierde werkthätig an den Tag zu legen. Da Ihro Hochedelgeb. nach Dero rühmlichen Neigung für die Aufnahme des gesammten Reichs der Wissenschaften, auch beÿ den auswärts unternehmenden gelehrten Bemühungen nicht gleichgültig zu seÿn pflegen: So habe geglaubt, daß es Ihnen nicht zuwider seÿn würde, wenn miri die Ehre gäbe, zwo vorigen Sommer hier zum Vorschein gekommene Einladungsschriften4 hier beÿzufügen. Aus der einen werden Dieselben ersehen, daß der Herr Verfasser5 an dem neuerlichen lustigen Heldengedichte, der Wurmsaamen,6 gewiß keinen Theil habe. Er setzt sich vielmehr darinnen vor, die Trefflichkeit des Messias7 durch die gleichgültige Stärke der Überi
mir … Theil habe Anstreichung am Rand
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Das dritte Stück erschien 1753. Johann Heinrich Stuß: Prolusio De Novo Genere Poeseos Teutonicae Rhythmis Destitutae In Anniversariam Gothani Lustrationem. Gotha 1751. Das Programm ist auf die Kalenden des August, also den 1. August datiert; vgl. Bl. [)()(2]v; Stuß: Animadversiones In Consilium Nonneminis De Idiomate Inferioris Saxoniae Paullatim Abrogando Invitationi Decenti Ad Panegyrin … Die XVI. Aug. … Instituendam Et Orationes … Praemissae. Gotha: Reyher, 1751. Gottsched hatte die Publikationen bereits von anderer Seite erhalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 132. Johann Heinrich Stuß (1686–1775), 1728–1768 Rektor des Gymnasium illustre in Gotha. [Daniel Wilhelm Triller:] Der Wurmsaamen. Ein Helden=Gedicht. Erster Gesang. Welchem bald noch XXIX. folgen sollen. 1751. [Friedrich Gottlieb Klopstock:] Der Messias. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 32, Erl. 22.
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setzung zu beweisen.8 Es ist zwar dieses an und für sich allerdings eine der richtigsten Proben von dem innerlichen Gehalte eines Gedichts, und ich gedenke der Klopfstockischen Muse ihren eigenthümlichen Werth keineswegs abzusprechen. Ich sollte aber fast glauben, daß man sich verdienter um dieselbe machen dürfte, wenn man sie vorher an manchen Orten mit reiner deutscher Zunge reden lernte, ehe man solche dem alten Rom und Athen nachsprechen ließ. Denn wie viele giebt es nicht, welche die in diesem Gedichte vorkommenden verlegenen und neuaufgewärmten Wörter, die rauhen und schwerfälligen Ausdrücke, die ungewöhnlichen und verworfenen Wortfügungen, die verwegenen Schwünge und Wendungen, nebst anderen den Eigenschaften und dem ordentlichen Gebrauche unserer Sprache zugefügten Gewaltthätigkeiten, für wesentliche Schönheiten und nachahmungswürdige Vorzüge ansehen? Und hat man wohl beÿ dergleichen Gesinnung mehr als einen Sprung zu thun, um aus einem Messianer ein Noachit,9 ein Syndfluthist,10 mit einem Worte, ein Zurichiste11 zu werden? Die andere der beÿkommenden Schriften ist der plattdeutschen Mundart zu Ehren errichtet.12 Da ich aber wenig darinne wahrgenommen, das nicht bereits Äpin,13 und noch neulich der jüngere Herr Professor Michaelis,14 zu ihrer Erhebung vorgebacht:15 So hat dieselbe, ehe sie noch wirklich 8
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Stuß übersetzte Verse des Messias in die lateinische Sprache; vgl. Stuß, Prolusio (Erl. 4), Bl. [)()(2]r f. und Klopstock, Messias, 1751, S. 9 f. Anspielung auf [Johann Jacob Bodmer:] Noah ein Helden=Gedicht. Frankfurt; Leipzig 1750. Die erste Ausgabe umfaßte drei Gesänge, 1752 erschien das vollständige Gedicht: Der Noah. In Zwölf Gesängen. Zürich: David Geßner. [Johann Jacob Bodmer:] Die Synd-Flut. Ein Gedicht. Erster und zweiter Gesang. Zürich: Heidegger und Compagnie, 1751. Gemeint sind Anhänger der Zürcher Johann Jacob Bodmer (1698–1783, Korrespondent) und Johann Jacob Breitinger (1701–1776, Korrespondent). Stuß, Animadversiones (vgl. Erl. 4). Franz Albert Aepinus (1673–1750), 1721 Professor der Theologie in Rostock. Johann David Michaelis (1717–1791), 1746 außerordentlicher, 1750 ordentlicher Professor der Philosophie in Göttingen. Franz Albert Aepinus (Praes.), Bernhard Raupach (Resp. und Autor): Exercitationem Academicam, De Linguae Saxoniae Inferioris Neglectu atque Contemtu Injusto, Von Unbilliger Verachtung Der Plat=Teutschen Sprache … Commilitonum Censurae subjiciet (Disputation am 4. Oktober). Rostock: Nicolaus Schwiegerau, 1704; Johann David Michaelis: Oratio De Ea Germaniae Dialecto, Qua In Sacris Faciundis Atque In Scribendis Libris Utimur, Cum Munus Professoris Ordinarii Philosophiae Susciperet Die XII. Septembris MDCCL. Göttingen: Johann Wilhelm Schmid, 1751.
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an das Licht getreten, in den von Ihro Hochedelgeb. dem August Dero gelehrten und beliebten Monatschrift einverleibten gegründeten und vortrefflichen Anmerkungen schon ihre vorläufige Abfertigung erhalten.16 Und gewiß die gute Sache unserer hochdeutschen Sprache hätte nicht würdiger vertheidigt werden können, als von einem Manne, in dessen Munde und unter dessen Feder sie täglich mehrere Stärke und neue Annehmlichkeiten gewinnt. Die Artigkeit verschiedener kleinen Poesien von ungenannten Dichtern, welche Ihro Hochedelgeb. von Zeit zu Zeit zum abwechselnden Vergnügen der Leser einzurücken die Gütigkeit haben, sollte mich billigii abschrecken, Ihnen mit beÿgeschlossenem Scherzgedichte aufzuwarten,17 welches seinen Ursprung einer ohnlängst vorgefallenen lustigen Begebenheit zu danken hat. Es ist solches für nichts anders, als für eine unzeitige Frucht von ein paar müßigen Stunden anzusehen: Allein eben dieses ist die einzige Eigenschaft, welche ihm eine geneigteste Nachsicht zu versprechen scheint. Wäre es aber nicht weislicher und billiger gehandelt gewesen, meine unreifen Früchte für mich zu behalten, und Ihro Hochedelgeb. kostbarer Zeit zu schonen? Ich will dieselbe vorietzo nicht länger unterbrechen und bitte mir nur die gütigste Erlaubniß aus, unter gehorsamster Empfehlung zu Deroselben und Dero würdigsten Frau Gemahlinn fortwierigen höchstschätzbaren Wohlwollen, die Versicherung hinzuzufügen, daß ich mit vollkommenster Hochachtung unausgesetzt verharren werde, Ihro Hochedelgeb./ meines insonders hochgeehrtesten Herrn Professors,/ gehorsamstergebenster Diener/ GCFreiesleben
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Gotha,/ den 13ten Wintermonats, 1751.
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billig … danken hat. Anstreichung am Rand Vgl. NaG 1751/8, S. 582–598. Nicht überliefert. Möglicherweise Abkürzung für Propria manu.
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10. Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i ch a n Got ts c h ed , Amtitz 13. November 1751 [5.34] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 456–457. 4 S. Bl. 456r: Beeinträchtigung der Lesbarkeit durch eine markante, durchscheinende Streichung mehrerer Zeilen auf Bl. 456v.
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Hochedelgebohrner HErr,/ Hochgeehrtester Herr Professor,/ Werthester Freund! Es ist mir sehr angenehm, daß sich jemand gefunden, der Dero große Mühe u. Sorgfalt, die mein Hermann1 Denenselben gekostet hat, doch einigermaaßen zu vergelten bemühet ist.2 Wahr ist es, wann es auch doppelt so viel wäre: so würde es doch kaum an die Hälfte desjenigen reichen, was E. H. an mir verdienet haben. Aber, wie Sie selbst sagen: großer Herren Gaben werden nicht eben so genau taxiret; zumal, wenn sie aus eigener Bewegung, wie gegenwärtige ist, kommen. Ich hoffe iedenfalls daß der Hamb: Correspondent billig mit mir verfahren werde,3 ob ich gleich weis, daß seine Feder gut Hamburgisch d. i. kaufmännisch gesinnet ist. Es wird mir aber hier sehr zum Vortheile gereichen; weil er beÿ unsern Halbgelehrten, wie beÿ den Türken der Alkoran ist. Nimrod4 hat mich so von meinem Throne gedrungen; zwar beÿ Leuten, deren Urtheil in der gel: Welt nicht viel bedeutet; aber beÿ mir desto mehr Einfluß hat: weil es solche sind, die sich nicht gern widersprechen lassen. Ich habe schon vorlängst meinen Groll darüber in einer Satire ausdüften lassen, die ich einmal, wenn es trübes Wetter seÿn wird, und ich zu sonst nichts tauge, abschreiben werde, um sie Dero Beurtheilung zu unterwer-
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Schönaich, Hermann. Gottsched hatte für die Widmung des Hermanns vom hessen-kasselschen Landgrafen Wilhelm VIII. (1682–1760, Korrespondent) eine goldene Gedenkmünze erhalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 3, Erl. 3. Vgl. Hamburgischer Correspondent, Nr. 191 vom 1. Dezember 1751, S. [3] f. Den gelehrten Artikel der Zeitung schrieb Barthold Joachim Zinck (1718–1775). [Christian Nicolaus Naumann:] Nimrod ein Heldengedichte in vier und zwanzig Büchern. Frankfurt; Leipzig: Daniel Christian Hechtel, 1752.
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fen.5 Sonst muß ich sagen, daß ich mit den übrigen Urtheilen mir sehr wohl schmäuchlen könnte, die von Leuten von Vernunft, über mich gefället werden. Ja, mein Vätter, der General Schönaich,6 schreibet mir, daß man beÿ Hofe sich ganz vortheilhaft darüber ausdrückte. Aber, wie E. H. wissen; der Hof zu Berlin, und der Hof zu Potsdam sind zweÿerleÿ Höfe; man kann an dem einen ein Teufel, und an dem andern ein Engel seÿn. An Glückwünschungsbriefen fehlet es mir auch nicht; und alles nimmt Theil an dem Beÿfalle, dessen mich E. H. gewürdiget haben.i Ich habe mein Lob im Winterm: gelesen.7 Hilf Himmel! wie können E. H. nicht loben! Bald, bald werden Sie mich selbst überreden. Der allerliebste Verfasser davon hat mir ein Muster gegeben, wie ich den Innhalt von jedem Buche einrichten soll; und sein Lob soll mir ein Sporen seÿn, es beÿ der 2= Aufl:8 noch besser zu verdienen. Mein Aristarch9 könnte unmöglich ein schärfer Gericht über mich halten, als ich jetzt selber hege. Ich verfolge nicht allein die öftere Wiederhohlung eines und desselben Wortes: sondern ich bin auch über die überflüßige Verlängerung eines Wortes her; als z. E. Herze, Glücke, Geschicke. Es gehet auch hin und wieder noch so ziemlich glücklich damit fort. Zur Probe will ich ein Paar hersetzen. Gleich auf der 4= Seite stund; „der nur hatt ein edles Herze; Ich habe es so versuchet zu ändern: „der nur nahm die Noth zu Herzen; gilt es?10
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Im Folgenden sind 5 ½ Zeilen mit breiter Feder unlesbar gemacht worden.
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Offenbar hat Schönaich die Satire bald gesandt, denn Gottsched vermittelte den Druck in einer Leipziger Wochenschrift: Schönaich: Die Dichter. In: Der Hofmeister 1751 (49. Stück vom 6. Dezember), S. 386–392. Anspielungen auf Werke von Johann Jacob Bodmer und seinen Anhängern wurden hier unkenntlich gemacht, aber im späteren eigenen Druck zum Teil ausgeschrieben; vgl. Schönaich, Oden, S. 207–214. Georg Philipp Gottlob von Schönaich (1704–1790), militärische Karriere im kaiserlichen Heer, 1751 Generalmajor der Kavallerie im preußischen Heer; vgl. Zedler 35 (1743), Sp. 641; Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 3. Berlin: Arnold Wever, 1796, S. 407. Vgl. NaG 1751/11, S. 779–794. Schönaich, Hermann 1753. Aristarchos von Samothrake (um 216–144 v. Chr.), griechischer Philologe, Literaturkritiker, Schönaichs Bezeichnung für Gottsched. Schönaich, Hermann 1753, S. 4.
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Auf der 30= S: stehet: „öfters halten Gott und Glücke. Ich habe ein paar andere Verse eingeschoben; und es so probiret: Viele sollte man noch loben; straucheln sie gleich in der Bahn; Viele würden, dörften sie, sich bis an die Wolken schwingen; Viele, die im Staube sind, zu der Fürsten Thronen dringen. König! ja! du weist es selber! öfters halten Gott u Glück Uns in unsrer Ehre Schranken nur, zu unsrer Schmach, zurück. Oefters wird ein traurig Muß unsrer Tugend Glanz vermindern; Oefters ein verhaßtes Band unsrer Arme Stärke hindern etc.11 Auf der 73 S: war Geschicke u Glücke; ich versuche es, so zu geben: Vor dem die belebte Göttin sich die Völker beugen schaut. Alles harret! und ihr Wort soll so manchen Zwist entscheiden; Fürsten selber wollen hier ihres Ausspruchs Wirkung leiden. Völker aus dem Norden stehen ganz bekümmert um ihr Glück, Und erwarten voller Unschuld von Velleden ihr Geschick. Ihrer Weisheit großer Ruf hat der Völker Herz gewonnen, Wahn und Einfalt selber sich hier das sanfte Netz gesponnen. etc.12 Nun aber folget ein e, das ich schwerlich ändern kann. Brenno, dem in seinem Busen noch ein deutsches Herze schlug, etc.13 Wie soll ich das ändern? ohne den Vers zu schwächen. Und derer Fehler giebt es noch ½ Dutzend ohngefähr; aber über dreÿ dergleichen sollen nicht stehen bleiben: so genau will ich E: H: folgen. Noch eines! Auf der 165= S: stehet ein harter Reim: Roß u bloß. Ich merkte es gleich, und schrieb, glaube ich, im Manuscript oben darüber „riß sich von den Betten los. Es drückt nicht dasselbe aus: Ich habe ihn darum ganz umgegoßen, und folgendergestalt gesetzet: Varus aber sieht die Sonne; schwingt sich seufzend auf das Pferd; Und entblößt verwirrt und schaamroth sein besteint und güldnes Schwert.14 Mir will die Verbesserung noch nicht gefallen was meÿnen E. H. dazu? Auf Dero Ausspruch soll es ankommen. Hier ist der Zusatz am Ende, p: 192 11 12 13
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Schönaich, Hermann 1753, S. 37. Schönaich, Hermann 1753, S. 88. „Brenno, dem das Herz im Busen noch von deutschem Blute schlug“; Schönaich, Hermann 1753, S. 88. Schönaich, Hermann 1753, S. 200.
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An der Markomannen Hof zur Beschämung hinzutragen; So erfocht der Held die Lorbern; so bezwang er die Gefahr, Die dem ganzen Norden schröcklich, und den Deutschen rühmlich war. Des beschneÿten Nordes Meer sah bereits die Adler glänzen: Doch der lorberreiche Tag setzte Rom den Rhein zu Gränzen. Rom erschrack! Augustus bebte! und man hielt den Feind so nah, Daß der Bürger ganz erschrocken Hermanns Schwert entgegen sah Blut von tausend Opfern floß, wie das Fett von den Altären Und die Andacht sollte nun ihrem nahen Falle wehren. Er, der Held, war seinen Völkern stets der allerstärkste Schild; Und ist noch den spätsten Enkeln ihrer edlen Pflichten Bild. Beÿ den Deutschen hörte Rom endlich auf zu überwinden, Und durch unsrer Arme Kraft mußte diese Macht verschwinden. Ach! wo lebt nun wohl ein Hermann? etc15 Ich weis nicht, ob ich mich hier nicht betrogen, und doch diesen Zusatz eher beschimpfet, als verschönert habe. Ich unterwerfe alles Dero Kunstrichterl: Weisheit, und bin mit der vollkommensten Hochachtung Ew: Hochedelgeb:/ unterthänigster Knecht/ und Freund/ COFrh: von Schönaich.
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Amtiz d. 13= Novemb:/ 1751. N. S. Dero Freundin wird mich wohl mit meinem wendischen Fasan ausgelachet haben.16 Aber sie muß wissen, daß ich ihn währenden Jägerballes aus Nimrods17 seiner Tasche gezogen habe.
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Schönaich, Hermann 1753, S. 235 f. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 5. Nimrod wird in der Bibel als erster Herrscher auf Erden und gewaltiger Jäger vor dem Herrn bezeichnet.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – November 1751
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11. Got ts c he d a n Fr i ed r i ch H ei n r i ch vo n Sec k endo r f f, Leipzig 15. November 1751 [7.15] Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 125–126. 3 ½ S. Bl. 126v nach Gottscheds Brieftext von Seckendorffs Hand: R. d. 22. Nov sowie Notizen für sein Antwortschreiben.
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Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf,/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr, Eurer Hochreichsgräfl. Excellence gnädige Sorgfalt, für unsern neuen Proselyten P.1 Rothfischer,2 ist allerdings Dero allezeit bezeigten evangelischen Gesinnungen vollkommen gemäß. Daß es aber an seiner besseren Einsicht in die Kirchenhistorie nicht liegen müsse,3 können Dieselben daraus abnehmen, daß eben diese Einsicht selbigen von der römischen Kirche ab, und zu uns geführet. Er hat in Regenspurg, des Grafen von Palm4 Bibliothek zu seinen Diensten gehabt,5 und darinn allerley Werke der Protestanten davon gelesen, die ihm denn die Augen eröffnet. Wenn er nun 1.) hier sicher bleiben, und 2.) subsistiren könnte: so sollte es ihm an Büchern zu Ausarbeitung des II. Th.6 nicht fehlen. Allein das erste ist zweifelhaft; da es tägl. mehr unter die Leute kömmt, daß er übergetreten sey; und man nicht weis, was die hiesigen Patres S. J.7 mit deren Ordensgenossen er ohne dieß in Regensburg allerley scharfe Disputationes öffentlich gehalten, und sie in
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Pater. Franz Ignaz (Ordensname: Gregorius) Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Seckendorff hatte angeregt, Rothfischers Kenntnis der Kirchengeschichte zu verbessern; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 7. Carl Joseph von Palm (1698–1770), seit 1725 österreichischer Gesandter an verschiedenen Höfen, 1745–1754 Konkommissar am Reichstag in Regensburg; vgl. Hausmann, S. 58. Zu der zwischen 1811 und 1820 versteigerten, ca. 40 000 Bände umfassenden Bibliothek vgl. Friedrich Karl Gottlob Hirsching: Versuch einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Teutschlands nach alphabetischer Ordnung der Oerter. Band 3/1. Erlangen: Johann Jacob Palm, 1788, S. 597–624; Carl Theodor Gemeiner: Stadt Regensburgische Jahrbücher 1824, S. XIII–XVII. Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr 2. Societatis Jesu.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – November 1751
Ansehung der Autorität des Pabstes ad absurdum gebracht; was diese, sage ich, wider ihn für Anschläge schmieden möchten. Das andre aber ist auch mißlich; denn ob ihm gleich der Hannöverische Reichstags=Gesandte Bar. von Behr,8 eine Protection des Hannöverischen Hofes, und eine Zuflucht nebst einem Stipendio in Göttingen versprochen: so hat doch alle solche Hoffnung weiter nichts, als etwa 100 f. zuwege gebracht; welches aber auf seine Reise, und einige nothwendige Kleidung und Wäsche daraufgegangen. Ja er hat itzo nicht undeutlich aus Briefen zu vernehmen gehabt, daß er sich weiter auf nichts zu verlassen habe. Dasjenige also, wovon er bisher gelebet, hat ihm mein Hauswirth Breitkopf,9 auf das Buch vom Ablaß,10 welches er in Commission genommen,11 vorgeschossen, in Hoffnung, daß es abgehen werde: Da sich aber solches vor der Ostermesse nicht zeigen kann, wenn die Buchhändler, so es von der Michaelismesse mitgenommen, wiederkommen: so scheint es, er werde den Winter über keine Seide spinnen.12 Er ist daher neulich in Halle gewesen, woselbst ich ihn an den Kanzler Wolf,13 und ein andrer hiesiger Gelehrter14 an D. Baumgarten15 empfohlen hatte. Er hat aber bey beyden schlechten Trost, wegen eines zu hoffenden höheren Beystandes, oder einiger Versorgung, zu Abfassung seines II. Theiles, gefunden;16 obwohl sich 8
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Burkhard Christian von Behr (1714–1771), 1749 braunschweig-lüneburgischer geheimer Legationsrat, 1750–1755 Komitialgesandter am Reichstag in Regensburg; vgl. Hausmann, S. 175; Joachim Lampe: Aristokratie, Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover. Band 2. Göttingen 1963, S. 21. Das Ehepaar Gottsched wohnte im Haus zum Goldenen Bären, das dem Verleger Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) gehörte. Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr 1. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, S. 19. Schlechte Geschäfte machen; vgl. Oskar Ludwig Bernhard Wolff (Hrsg.): Neues elegantestes Conversations-Lexicon für Gebildete aus allen Ständen. Band 4. Leipzig 1837, S. 262. Christian Wolff (1679–1754); Korrespondent. Nicht ermittelt. Siegmund Jacob Baumgarten (1706–1757), 1734 Doktor und Professor der Theologie in Halle. In einem Schreiben an Rothfischer vom 19. Dezember 1751 begrüßte Wolff, daß Gottsched einen „vermögenden Patron [Seckendorff ] gefunden“ habe, „deßen Recommendation beÿ dem H.n von Münchhausen [vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 15, S. 44] mehr ausrichten kan, als durch meine zu erhalten stünde, beÿ der viele nachdenckliche Umstände vorwalten.“ Wolfenbüttel, Niedersächsisches Landesarchiv, 37 Alt 993, Bl. 77, Zitat Bl. 77r; Druck: Paul Zimmermann: Professor Roth-
Gottsched an F. H. von Seckendorff – November 1751
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ein gewisser Gelehrter17 erbothen ihm eine freye Stube zu geben. Doch das ist das wenigste: und es ist zu bedauren, daß wir keine Mittel haben, würdige Proseliten, dergleichen dieser gewiß ist, bey uns zu versorgen. Da ich nun weis, daß E. Hochreichsgräfl. Excell. sowohl am dänischen, als gothaischen, und andern Evangelischen Höfen in großem Ansehen stehen: so erkühne ich mich eine Fürbitte für diesen wackern Mann einzulegen; ob nicht vieleicht, auf Dero vielgültiges Fürwort etwas daselbst auszuwirken möglich seyn solte. Denn gesetzt, daß er auch im Altenburgischen irgendwo einen sichern Aufenthalt, oder Unterhalt, irgend auf ein Jahr, zu Verfertigung seines II. Theiles finden könnte: so würde hernach dieses Buch schon, nebst dem I. Th. den fernern Unterhalt verschaffen. Vieleicht könnte auch E. Hochgräfl. Excell. Empfehlung an den H.n D. Stemler,18 allhier, denselben bewegen, für diesen Proselyten, dessen Gelehrsamkeit uns gewiß hernach Ehre machen würde, an unsern Rath, imgl. einige reiche Capitalisten, so kräftig zu recommendieren, daß ihm nachdrücklich unter die Arme gegriffen würde. Kurz, ich überlasse denselben der ohne dieß schon so gnädigen Protection E. Hochreichsgräflichen Excellence, die der evangelischen Kirche schon so viele Vortheile erhalten und verschaffen geholfen; und beharre mit aller schuldigen Ehrerbiethung und Ergebenheit
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Eurer Hochreichsgräfl. Excellence/ Meines insonders gnädigen Grafen und/ Herren/ gehorsamster und/ unterthänigster/ Diener/ Gottsched Leipz. den 15 Nov./ 1751. Der spanische Geistliche, der aus Rom nach Bern gekommen hat zu Lausannei um eine Cathedram Theologicam disputiret, und heißt Hiacinthus
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(1) in Doctorem promoviret (2) um eine Cathedram Theologicam disputiret fischer in Helmstedt und Kardinal Querini, Bischof von Brescia. In: Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde 24 (1891), S. 68–87, 84 f., Zitat S. 85. Nicht ermittelt. Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), 1751 Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig.
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Wackerbarth-Salmour an Gottsched – November 1751
de Quiros,19 wie aus beygehender Disputation erhellet,20 die ich mir aber ehestens wieder ausbitte; weil sie nicht mir gehöret
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P. S. Der D. Rivinus, den Rechenbergs Erbschaft ums Leben gebracht,21 weil er sich täglich etliche mal voll getrunken, und dadurch eine Blutstürzung zuwege gebracht; woran er auch in seinem Holzstalle; (da er fast einen ganzen Tag halb todt, ohne Hülfe gelegen, weil kein Mensch gewußt, wo er wäre, endlich aber, wiewohl zu spät gefunden worden) gestorben; ist keines Juristen, sondern eines Diaconi an der Thomaskirche,22 Sohn gewesen. Wegen des jungen Cavalliers hiesigem Aufenthalte,23 danke ich für das gnädige Zutrauen E. Hochreichsgr. Excell. gegen meine Wenigkeit. Ich werde mich desselben würdig zu machen suchen, und zuförderst mit meinem Hauswirthe die Stube und Tisch zu verabreden suchen; hoffe auch, daß mirs nicht fehl schlagen soll.
12. Joseph Anton Gabaleon von Wackerbarth-Salmour an Got ts ch ed , Hubertusburg 17. November 1751 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 460–461. 1 S. Von Schreiberhand, Unterschrift von Wackerbarth. Bl. 460r unten: à Mr Gottsched.
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Wackerbarth antwortet auf Gottscheds Brief vom 7. November. Sein ständiger Dienst für das Kurprinzenpaar, Jagden und andere notwendige Beschäftigungen haben ihm kaum freie Zeit gelassen. Gottscheds Ode anläßlich der Geburt des Herzogs von Burgund hat ihm gefallen. Gottsched hat sein Urteil darüber erbeten, wozu sich Wackerbarth nicht berufen fühlt. Als geborener Italiener ist er mit der deutschen Dichtkunst
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Hyacinthe Bernal de Quiros (1710–1758); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 20. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 22. Gottlob Rivinus (1690–3. November 1751), Jurist in Leipzig, 1751 Erbe Carl Otto Rechenbergs (1689–1751); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 7, Erl. 12 f. Tilemann Andreas Rivinus (1654–1692), 1680 Diakon an St. Thomas, 1690 Professor für Hebräisch in Leipzig. Gemeint ist der Studienaufenthalt Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorffs (1733–1782, Korrespondent) in Leipzig; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 7.
Wackerbarth-Salmour an Gottsched – November 1751
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nicht vertraut. Trotzdem möchte er Gottscheds Wunsch nachkommen und hat mit Bleistift einige Wörter und Passagen angemerkt, die weggelassen oder geändert werden könnten, um die Gedanken und den heldenmütigen Stil der Ode zu stärken. Der Kurprinz hat die Ode gelesen und die Kurprinzessin, die stets von Gottsched Versen entzückt ist, hat die Ode sehr gelobt.
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à Hubertsbourg ce 17. Novembre 1751. Monsieur Ne soÿés pas surpris, Monsieur, de ce que je réponds si tard à votre lettre du 7. de ce Mois. Mon servis continuel auprès de LL: AA: RR: EE: 1 les chasses et les autres occupations indispensables de mon employ ne me laissent pas beaucoup de loisir. J’ai lû avec plaisir l’Ode, que vous avés composée à l’occasion de la Naissance de Monseigneur le Duc de Bourgogne.2 Vous me démandés mon foible avis là dessus; mais un aveugle peut-il juger des couleurs? Je suis né en Italie; et je n’ai pas cultivé les Muses d’Allemagne. Cependant la confiance, dont vous m’honorés, m’oblige de quelque rétour. Je vous dirais donc, Monsieur, que j’ai pris la liberté de noter avec du craÿon quelques mots et quelques passages de votre Ode, qui pourraient, ce me semble, être ou rétranchés ou changés ainsi que vous le sentirés vous même lorsque vous y donnerés un plus múre attention; et cela àfin de mieux soutenir les pensées et le stile heroïque de l’Ode, qui d’ailleurs a infiniment du brillant dans le total de votre piece. Monseigneur le Prince Rl El a daigné la lire, et Made la Princesse, qui est toûjours charmée de vos vers a fort loué ceux que vous venés de faire. Pour moi je suis du nombre des admirateurs, étant avec toute l’estime Monsieur/ Votre tres-humble et tres-obeissant/ Serviteur J. de Wackerbarth
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Leurs Altesses Royales Electorales, das königlich-polnische und kursächsische Prinzenpaar Friedrich Christian (1722–1763) und Maria Antonia Walpurgis (1724–1780). Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460. Das Gedicht gilt Louis Joseph Xavier (13. September 1751–1761), Herzog von Burgund, Sohn des Dauphins von Frankreich Louis Ferdinand de Bourbon (1729–1765) und der Maria Josepha (1731–1767), Prinzessin von Sachsen und Polen.
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L. A. V. Gottsched an Schulz – November 1751
13. L uis e Ad elg u n d e Vi cto r i e G ot ts c h ed a n [ Wi lh elmi ne S c hu lz ] , Leipzig 20. November 1751
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Überlieferung Drucke: Runckel 2, S. 37–40 (unsere Druckvorlage); [Johann Georg Heinzmann:] Historisches Bilderbuch des Edlen und Schönen aus dem Leben würdiger Frauenzimmer. Bern: Hallersche Buchhandlung, 1790, S. 124 f.; Kording, S. 155 f. Übersetzung: Jeannine Blackwell und Susanne Zantop (Hrsg.): Bitter Healing: German Women Writers from 1700 to 1830. An Anthology. Lincoln; London 1990, S. 118 f. Bei Runckel folgt dieser Brief dem Schreiben vom 12. Juli 1751 (unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 74) an Wilhelmine Schulz mit dem Vermerk „An eben Dieselbe“.
Leipzig den 20. Nov. 1751. Mademoisell, 15
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Ihre schöne Handschrift hat mich in Verwunderung gesetzt.1 Jeder Brief gleichet einer Vorschrift, die eine Meisterhand verfertiget hat; so wie die Schreibart selbst die feinste Denkungsart verräth. Ich bin dabey auf einen Einfall gerathen, den ich Ihnen entdecken will. Viele große Häuser wünschen Personen zu finden, denen sie ihre Kinder anvertrauen können; und ich habe nur neulich einen Auftrag gehabt,2 eine Person zu suchen, die zwar eine Französin seyn, aber noch so viel andre Eigenschaften dabey besitzen sollte, die ich nirgends vereinigt finden können. Die gute Aussprache, die man gemeiniglich bey einer Französin vermuthet, fehlet vielen, und jede Provinz, die uns solche Personen liefert, hat ihren besondern Dialect, der von der reinen Mundart oft sehr merklich abweichet, und den nichts entschuldiget, als das Vorurtheil, eine Französin könne nicht anders als gut französisch sprechen. Ihre Aussprache, liebste Wilhelmine, und Ihr Ausdruck sind so vollkommen, daß Sie sicher die Lehrmeisterin adelicher
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L. A. V. Gottsched hatte Wilhelmine Schulz im November 1750 eine zur Nachahmung empfohlene Handschrift übersendet; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 99. Es konnten kein entsprechender Brief oder sonstige Hinweise auf diesen Sachverhalt ermittelt werden.
L. A. V. Gottsched an Schulz – November 1751
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Jugend seyn können. Ihre schöne Handschrift, Ihre Geschicklichkeit im Zeichnen,3 Ihre Fertigkeit auf dem Claviere, geben Ihnen gerechte Ansprüche auf eine der besten solcher Stellen, in so ferne von den Vollkommenheiten des Verstandes die Rede ist; und Ihr gutes Herz, Ihre untadelhaften Sitten, werden gewiß Tugend und Weisheit in die Gemüther Ihrer Untergebenen prägen. Darf ich Ihnen einen Vorschlag thun? Nehmen Sie eine solche Stelle an, liebste Wilhelmine. Sie werden Ehre und Vortheil, so wie Ihre Untergebenen mehr Nutzen als von den meisten gebohrnen Französinnen haben. Wie viele schlecht erzogene Personen kommen nach Sachsen, um einen reichlichen Gehalt zu ziehen, und die Plage des Hauses zu seyn, wo man ihre Mängel noch mit vielem Gelde bezahlet. Diese Klagen sind fast allgemein. Ich nehme diejenigen Personen von dieser Zahl aus, die ihre Stellen mit Ruhm begleiten, und würdige Gouvernantinnen sind. Ich kenne verschiedene derselben, die sich von der erwehnten Art ganz auszeichnen, und vortrefliche Proben ihrer Erziehungskunst abgeleget haben, und für diese habe ich eben so viel Achtung, als ich mit denen jungen Personen Mitleiden habe, die in schlechte Hände fallen. Oft habe ich gewünscht, daß rechtschaffene Prediger, Kaufleute, oder auch Gelehrte, die in ihrem Beruf nichts weiter als ihr Auskommen vor sich bringen, und oft eine Anzahl hülfloser Töchter hinterlassen, so viel auf ihre Erziehung wendeten, daß diese hernach, wenn ihre Väter stürben, auf eine anständige Art ihren Unterhalt fänden. Dieses würde ungemein viel Nutzen stiften, und unsre Landestöchter würden jenen Ausländern vorgezogen werden, die nur allzu oft schlechte Sitten, eine schlechte Aussprache, und schlechte Neigungen ihren Untergebenen beybringen. Machen Sie den Anfang eine solche Stelle zu übernehmen, auch in diesem rühmlichen Entschluße werden Ihnen viel folgen, ob andre gleich weniger Vollkommenheiten als Sie besitzen. Ueberlegen Sie meinen Einfall reiflich, liebste Wilhelmine, und wo möglich, lassen Sie es nicht bloß bey meinem Wunsche bleiben. Ich umarme Sie und bin Zeitlebens Ihnen ergeben Gottsched.
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Wilhelmine Schulz war eine Schülerin der in Dresden ansässigen Hofzeichnerin Anna Maria Werner (1689–1753, Korrespondentin).
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Gebhard an Gottsched – November 1751
14. Jo ha nn Fr i ed r i ch G ebh a rd a n Got ts c h ed, Borna 22. November 1751 [68] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 462. 2 S.
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Magnifice/ HochEdelgebohrner, Hochgelahrter,/ Höchstzuehrender Herr Profeßor. Ew: HochEdelgb: Magnificenz erhalten in dieser gehorsamsten Zuschrifft ein Merkmahl von der Treue meines Gedächtnißes und von der Reue meines hertzens. Es sind ohngefähr 7. Jahr, da ich, als ein Mitglied, unter Dero Aufsicht sich übenden Redner,1 beÿ einer gewißen Gelegenheit von einem Buche gedachte, deßen Wörter mit accenten überzeichnet wären.2 Dießelben bezeugten damahls ein Verlangen, daßelbe zusehen und solches als etwas besonders aufzubewahren. Ich kann nicht gewiß sagen, was mich damahls abgehalten Dero Verlangen zu erfüllen, welches ich iezo noch sehr bereue. Allein ich glaube, daß der geringe Werth des Buches, welches noch dazu am Ende einiger Blätter mangelt die wahre Ursache gewesen seÿ, warum ich mich nicht unterstanden damit aufzuwarten, indem ich befürchtete, durch geschmükte Worte die Beschreibung des Buchs größer gemacht zu haben als es in der That ist. Jezt aber folget es zu Ew: HochEdelgeb: Magnificenz völligen Gebrauch wozu Dieselben solches zu bestimmen geruhen werden, um nach vielen Jahren Dero Befehl zu erfüllen und meiner schuldigsten Ergebenheit mit Geringen einiger maßen zu bezeugen. Allein werde ich nicht in den Verdacht des Eigen=Nutzes fallen, da ich zugleich ein gehorsamste Bitte beÿfüge und um gütigen Unterricht ergebenst ersuche. Ein Gewißes Vorhaben3 erfordert, daß ich eine richtige Erkänntniß habe, wenn eigentlich das Wort börnen, bornen, bernen, burnen 1
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In seinem Lebenslauf wird festgehalten, daß Gebhard während seines Studiums den Unterricht Gottscheds „in deutschen Red=Uebungen“ genossen habe; vgl. Nützliche Nachrichten 1747, S. 241. In den Mitgliederlisten der Vor- bzw. Nachmittägigen Rednergesellschaft Gottscheds (vgl. Löschenkohl bzw. Hille, Neue Proben) wird er indes nicht aufgeführt. Nicht ermittelt. Es handelt sich um die Erforschung des Ortsnamens Borna; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 68.
Gebhard an Gottsched – November 1751
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etc welches nun eine gantz andere Benenung erlanget hat, seinen Anfang genommen, wie lange der Gebrauch dieses Worts bestanden, indem ich noch biß ohngefähr anno 1530 Spuren davon finde, in welcher Provintz oder in welchen Lande daßelbe am meisten gebräuchlich gewesen, ob nicht mit der alten Deutschen bornen oder burnen übereinstimme derer Ebräer ri+bI der Griechen » der Lateiner Uro, der Franzosen brûler und der Italiener bruggiare etc und welches wohl das erste wort seÿ. Von diesem allen wünschte ich fürnämlich die rechten Qvellen zu wißen auch einige Vorschrifft wie solches gehörig auszuführen wäre. Da nun Ew: HochEdelgb: Magnificenz nebst Dero eigenen Stärke und Neigung in diesem Theile der Wißenschafft, beÿ andern gerne solches befördern helfen, ich auch mich noch wohl erinnere der guten Meinung und Gütigkeit welche Dießelben gegen mich iederzeit erwiesen,4 auch ich sonst Niemanden weiß der mir hierinnen satisfaction geben könnte als allein Ew: HochEdlGb: Magnificenz: So habe um desto mehr in gehorsamsten Vertrauen Ihnen mit der ergebensten Bitte angehen wollen, durch Dero amanuensem5 mir nur mit zweÿ Worten Dero Meinung wißen zu laßen, der ich die Ehre habe lebenslang in schuldigster hochachtung unausgesetzt zu verharren, Ew: HochEdelgeb: Magnificenz/ Gebet u. Dienstschuldigster Verehrer/ Gebhardiac.6 Borna/ den 22 Novembr:/ 1751. 4
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Möglicherweise denkt Gebhard hierbei auch an ein Zeugnis, das Gottsched für ihn ausgestellt hatte: „Vir clarissimus et eleganter doctus, M. Joannes Friedericus Gebhard, Lipsiensis, postquam non ita pridem aliquam Philosophiae partem, eloquentiaeue praecepta hausisset, exercitia quoque declamatoria meo sub moderamine instituit, talemque se semper exhibuit, vt egregia quaeuis de ipso augurandi materiam suppeditaret. Eam enim in dicendo vim et vbertatem consecutus est, vt quas declaratus aliquando est veritates Evangelicas cum fructu populi Christiani traditurus videatur vberrimo. Ceterum meo sub Decanatu nupero, Magisterii gradum ambiens, eum se in tentamine instituto exhibuit, cui lubens Ordo noster Philosophicus dignitatem hanc conferre[t]. Dabam Lipsiae D. XX. Decembris MDCCXLVI/ Jo. Christophorus Gottschedius/ Phil. prim. et rat. Prof. P. O. Poes./ Extr. Coll. maior. Princip./ et Reg. Acad. Scient. Pruten./ membrum.“ Leipzig, UB, Sammlung Roemer, G 46 0001. Nicht ermittelt. Gebhard zieht in der Unterschrift offenbar seinen Namen und das Amt Diakon zusammen.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – November 1751
15. Fri e d ri ch H ei n r i ch vo n S eck endo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 22. November 1751 [11.19] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 461. 1 S.
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Meuselwiz d. 22: Nov 1751 HochEdlgebohrner
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Das von 15. Nov.1 ist mir erst gestern zuhanden kommen und befehle ich dem bothen2 an fleißiger beÿ Ihnen nachzufragen, daß die briefe nicht liegenbleiben, machte mit Ihm ein Geding, daß Er allezeit soll nachfrage halten. Wegen des H. Rothfischer3 zeiget die im vertrauen comunicirte beÿlage, daß Er in Regenspurg einen guten geruch hinterlaßen,4 und bitte ich diese abschrifft in das schreiben so ich sub volante hier vor H. D. Stemler5 beÿlege einzuschließen und durch den H. Rothfischer selbst dieses schreiben dem H. D. Stemler machen einzuhändigen der inhalt, davon Sie sich aber gegen niemand werden merken laßen, daß Sie Ihn gelesen, wird zeigen daß ich gerne dem rechtschaffenen Mann möchte geholfen wißen: im Altenburgischen ist vor Ihm nichts zu hoffen, denn wir haben keine Ernestinischen principia6 mehr in den Ernestinischen höfen: Beÿm fränkischen hoff ist wegen der Cat.7 nachtbarschafft gar nichts zu hoffen: Allerdingß solte man zu Göttingen dergleichen gelehrte proselyten helfen, ich will dahero an H. Obervoigt von Münchhaußen8 nach Hanover schreiben und
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Unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 11. Nicht ermittelt. Franz Ignaz (Ordensname: Gregorius) Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Von wem das Schreiben stammte, konnte nicht ermittelt werden. Johann Christian Stemler (1701–1773); Korrespondent. Vermutlich eine Anspielung auf den ernestinischen Herzog Ernst I., genannt der Fromme (1601–1675), den Seckendorff wegen seiner Lebensführung und Glaubenshaltung als vorbildlichen Fürsten ansah. Catholischen. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1728 hannoverscher Geheimer Rat, 1732 Großvogt von Celle, 1734 Kurator der Universität Göttingen.
Arnaud an Gottsched – November 1751
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bitten daß man doch die sache zu Hertzen nimmt.9 Wenn Er in Leipsig könnte contra Jesuiter sicher bleiben, so wolte sehen, ob durch Capitalisten Ihm Jahrl. biß Er zu einer function käme 100. auch 200 f. ksl.10 helfen könnte darzu meines orts auch Jahrl. 30 f. so lang ich lebete geben wolte. Wäre ich ein Souverain so würde solche Leute gerne secundiren: Die theses von H. Hiacinthus de Qviros,11 sollen ehester tage mit danck zurück geschickt werden Man solte sie in Leipsig laßen nachdrucken: Da H. Rechenberg12 todt der mir so oft publica und gelehrte sachen von Leipsig mitgetheilet:13 So würden EHochE. mich obligiren, wenn sie an seiner stelle mir ofterß nachricht gebet der ich nebst empfelung an die Fr. Consortin mit Hochachtung verharre
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EHochEdgebohrnen/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff
16. Fra nç o i s Th o m a s M a r i e Bacu l a rd d’ Ar naud a n Got ts c he d, Dresden 25. November 1751 [57]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 467. 1 S. Arnaud sendet seine Ode, die in der Berliner Zeitschrift L’Abeille Du Parnasse gedruckt worden ist, und bittet Gottsched, sie im Neuesten anzuzeigen. Auf seine Werkausgabe wartet er nach wie vor. Wie versprochen wird er Gottsched ein Exemplar schicken. Allerdings ist die Ausgabe unerträglich, jede Seite ist voller Druckfehler. Wenn Gottsched über sie berichtet, möge er Arnauds Entrüstung öffentlich machen. Fräulein von Belle-
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Am 2. Dezember setzte Seckendorff ein Empfehlungsschreiben an Münchhausen auf; vgl. den Entwurf des Briefes: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 3r. Kaiserliche Gulden. Zu Hyacinthe Bernal de Quiros (1710–1758) und einer Disputation vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 20 und 22. Carl Otto Rechenberg (1689–7. April 1751), 1711 Professor der Rechte in Leipzig, 1735 königlich-polnischer und kursächsischer Hof- und Justizrat. Vgl. die Briefe Rechenbergs an Seckendorff aus den Jahren 1747 bis 1751, die auch Nachrichten über Gottsched enthalten: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1180.
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ville ist von Gottsched begeistert. Die Komödie von L. A. V. Gottsched wird Arnaud in Kürze zurücksenden.
A Dresden ce 25 nov/ 1751 Monsieur 5
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Permettés que je vous envoye un exemplaire de mon ode telle qu’elle est imprimée dans l’abeille a Berlin1 je vous serois infiniment obligé, si vous aviés la bonté de l’inserer comme elle est aujourdhui dans votre excellent journal2 A l’egard de mes oeuvres, je les attends toujours,3 sitot que les exemplaires me seront parvenus j’aurai l’honneur de vous en envoyer un comme je vous l’ai promis c’est une edition insoutenable, il n’y a pas une page qui ne fourmille de fautes si vous en parlés, je vous prie de rendre mon indignation publique Voyés vous Melle de Belleville,4 elle est enchantée de vous Mille respects a Madame, je compte vous envoyer incessament la comédie5 Je suis avec une consideration infinie Monsieur/ Votre tres humble/ et tres obeissant serviteur/ D Arnaud
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Arnaud: La Naissance De Monseigneur Le Duc De Bourgogne. In: [Jean Henri Samuel Formey (Hrsg.):] L’Abeille Du Parnasse. Berlin: Etienne de Bourdeaux, 1751, Nr. 48 vom 27. November, S. [367]–382. Laut Vorrede S. [369] handelt es sich um eine korrigierte und erweiterte Fassung der Erstausgabe Dresden 1751. Vgl. NaG 1752/1, S. 79 f. Arnaud: Œuvres Diverses. 3 Bände. Berlin [Paris] 1751. Im September 1751 hatte sich Arnaud aufgrund der zahlreichen Druckfehler sehr ungehalten über die Ausgabe geäußert. Nach der Zusendung weiterer Exemplare sollte Gottsched auch eines erhalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 302 und 370. Wahrscheinlich Theophile Susanne de Belleville (1730–nach 1763); vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 98, Erl. 4. Gottsched hatte Arnaud die französische Übersetzung einer Komödie von L. A. V. Gottsched mit der Bitte um Überarbeitung gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 91.
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17. [L uc a s He i n r i ch H el m er ] a n G ot ts c h ed Hamburg 27. November 1751 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 470–471. 3 S. Der an die Verfasser des Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit, mithin an Gottsched, gerichtete Brief enthält keine Unterschrift. Handschrift und Inhalt geben zu erkennen, daß der Absender mit dem Verfasser des Briefs vom 15. September 1751 (unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 128) identisch ist.
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Höchst= und Hochgeehrteste HErren. In meinen jüngsthin an Dieselben eingeschickten wenigen Sätzen de concubitu cum uxore, consentiente marito,1 habe ich mich anheischig gemacht, ehestens die Lehre de collisione obligationum ausführlicher auszuarbeiten, und den daselbst § V. Schol:2 vorkommenden Fall3 desto richtiger entscheiden zu können. Nachher erfuhr ich, daß erst neulich eine Abhandlung unter dem Titul: Die Nichtigkeit des Zusammenstoßes der natürlichen Pflichten, heraus gekommen;4 die ich aber bis iezo weder in
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Ein entsprechender Brief und dieser Text sind nicht überliefert. Bei dem folgenden von einem unbekannten Verfasser an anderer Stelle eingesandten Titel handelt es sich um diesen Aufsatz Helmers: [De concubitu cum uxore, consentiente marito, breues quaedam positiones.] In: Unpartheyische Critik über Juristische Schriften inn- und ausserhalb Deutschland 3/3 (1752), S. 236–246. Die Bezeichnung Scholium als Erläuterung des Hauptsatzes wird im Druck nicht gebraucht, betrifft aber sachlich die Ausführungen. Vgl. Helmer, De concubitu (Erl. 1), S. 243 f. Nach Ausführungen, die die rechtliche und ethische Unzulässigkeit des außerehelichen Beischlafs mit einer Frau bei Zustimmung ihres Ehemannes demonstrieren, wird hier eine Kollision der Pflichten anhand der Frage behandelt, ob dann, wenn ein Staatswesen, dem wegen Kinderlosigkeit des Herrschers und daraus resultierender ungesicherter Nachfolgeregelung Verderben drohen könnte, die nachwuchssichernde außereheliche Zeugung – als Wahrnehmung der Pflicht, die öffentliche Wohlfahrt zu befördern – zulässig wäre. Die Nichtigkeit des Zusammenstosses der natürlichen Pflichten, entworffen von G. H. M. … Rostock: Groschupfs Witwe, 1750. Es konnte kein Exemplar ermittelt werden, Angabe nach der Rezension in: Mecklenburgische Gelehrte Zeitungen 1751 (9. Stück vom 3. März), S. 67–69. Diese Rezension bewirkte eine kleine Kontro-
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hiesigen Buchläden auffragen, noch von meinen Freunden habe erleihen können. Es kann seyn, daß ich mit dem ungenannten HErrn Verfaßer5 auf einerley Art der Ausführung gerathe, und in diesem Falle glaube ich mit Ueberzeugung, daß unter beyden die Welt gar bequem und am ersten meine geringe Arbeit entrathen könne. Im gegenseitigen Falle aber bin ich recht sehr begierig, die nähere Einrichtung dieser kleinen Schrift zu erfahren, und die Ordnung der Gedanken darinn mit den meinigen zu vergleichen, und nach einer genauen Vergleichung zu urtheilen, aus welchen von beyden ich am meisten fähig seyn werde, meinen im Anfange dieses Briefes berührten streitigen Satz richtig zu bestimmen. Sie, Allerseits Verehrteste HErren, können mir zu dieser Absicht auf eine ungemein verbindliche Art behülfl: werden, wenn Sie die Geneigtheit haben wollen, falls Ihnen erwehnte Abhandlung bereits sollte zu Gesichte gekommen seyn, aus derselben Ihren Lesern in Ihrer beliebtesten Monatschrift einen genauen Auszug gütigst mitzutheilen.6 Ich würde sogleich Denenselben einen Entwurf meiner Abhandlung, de collisione obligationum nulla, zu vorgängiger Beurtheilung ubersenden, wenn ich es mir nicht zur Pflicht gemacht hätte, Ihnen durch gehäufte Einschickung meiner geringen Arbeiten keinesweges beschwerlich zu fallen.7 Und ich müßte dieses nothwendig iezo befürchten, indem Sie außer den positionibus de concubitu cum uxore, consentiente marito, noch ein Gedicht auf den Tod eines meiner Freunde in Händen haben,8 wenn anders diese beyden Stücke Ihnen richtig eingeliefert worden. Erlauben Sie also gütigst, daß ich iezo nichts weiter hinzusetze, als daß ich die Ehre habe, mich Dero Allerseitigen fer-
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verse; vgl. Mecklenburgische gelehrte Zeitungen 1751 (Nr. 17, 23 und 33 vom 28. April, 9. Juni und 18. August), S. 134–136, 180–183 und 259 f. In dem letzten Beitrag erklärt der Verfasser: „Die Buchstaben G. H. M. zeigen die Anfangs=Buchstaben unsers Namens auch gar nicht an, sondern sind bloß pro lubitu erwählet worden.“ S. 260. Nicht ermittelt. Das Neueste enthält keine entsprechende Anzeige. In den verbleibenden überlieferten Briefen des Absenders vom 19. Mai und 8. Juli 1752 wird das Thema nicht mehr berührt. Vgl. Gedicht auf den Tod eines vertrauten Freundes in Halle und deßen betrübte Frau Mutter in Hamburg. Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 362–363. Das Gedicht wurde mit dem Brief vom 15. September 1751 (unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 128) überschickt.
Pauli an Gottsched – November 1751
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nern Gewogenheit bestens zu empfehlen und mit wahrer Hochachtung unausgesetzt zu verharren, Höchst- und Hochgeehrteste HErren,/ Dero/ aufrichtigstergebner/ Diener Hamburg, 1751./ den 27sten Nouembr: An die/ Allerseits Höchst= und Hochge-/ ehrteste HErren Verfaßer des/ Neuesten aus der anmuthigen Ge=/ lehrsamkeit zu/ Leipzig./ durch Einschluß.
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18. Ca rl Frie d r i ch Pau l i a n G ot ts ch ed , Halle 27. November 1751 [43] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 468–469. 3 S.
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Magnifice/ WohlGebohrner Herr/ Hochzuehrender Herr Professor/ Sehr werther Gönner Der Tod meiner lieben SchwiegerMutter1 hat mich abgehalten so gleich zu antworten. Zudem hat der Knecht2 mich nicht auszufragen gewust. Ich dancke aber jezt gehorsamst vor die gütige Vorsorge gegen meinen Bruder.3 Er wird ewig davor Dero Schuldner und Diener bleiben. Er hält sich fertig auf dem ersten Befehl abzureisen, und sich bestreben Ihnen keine Schande zu machen.
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Christiane Dorothea Wild, geb. Buchhardt (* 1702) war am 10. November 1751 gestorben und wurde am 14. November begraben; vgl. Halle, Marktkirche, Sterberegister 1740–1759, S. 375. Nicht ermittelt. Gottfried Albrecht Pauli (1728–1786, Korrespondent) wurde durch Gottscheds Vermittlung Hofmeister im Haus Johann Laurentius Holderrieders (1715–1794, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 130.
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Pauli an Gottsched – November 1751
Vor Dero mehr als gütige Recension unsers ersten Monaths,4 danckt die Gesellschaft auf das verbundenste, und ich übersende vorjezt den 2ten, in dem die Folge des Henrichs stehet5 welcher sich freuen wird wenn er sich in dem ersten Credit erhält. Luther6 wird wohl künftig auchi in OberSachsen bekandter werden. Vor der Hand sind noch inedita welche vorgehen.7 Solte sich kein Leipziger Buchhändler zu einer vollständigen Historie des deutschen Ordens verstehen. Hier hat keiner das Hertz ob gleich der Debit gewiß folgen müste Ausser Pr.8 u denen Gelehrten würden die meisten Ritter jezige und künftige daran Antheil nehmen. Eine Menge adelicher Familien würde darin die ihrigen kennen lernen. Vielleicht nimmt des Churf von Cöln Hochfürstl. Durchlaucht9 ein paar hundert Exemplaria allein. Ich bitte darüber Dero Meinung. Das gestehe ich aber daß ohne Dero BücherVorrath ich dieses Werk nicht enden könte und dieses müste ich auch so denn der gantzen Welt gestehen. Brauchen Ew Wohlgebohrn. noch den 3ten Theil der Pr. Samlung?10
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auf ändert Bearb.
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Vgl. Gottscheds Rezension der von Pauli und anderen herausgegebenen Historischen Samlungen zur Erläuterung der Teutschen Staats= Kirchen= und Gelehrten=Geschichte 1751/1 in: NaG 1751/11, S. 848–854. Pauli: Fortsetzung des Lebens und der Ehren=Rettung Henrichs von Plauen. In: Historische Samlungen 1751/2, S. 85–122. [Pauli:] Leben Und Thaten Luthers, Herzogs von Braunschweig und Lüneburg, und Hochmeisters des deutschen Ordens in Preussen. In: Hannoverische Gelehrte Anzeigen 1751/4, S. 263–270, 1751/5, S. 271–274. Offenbar plante Pauli eine weitere Ausgabe des Textes, vermutlich im Kontext der im folgenden Satz erwähnten Geschichte des Deutschen Ordens, die aber nicht erschienen ist. Preußen. Clemens August von Wittelsbach (1700–1761), Herzog von Bayern, 1723 als Clemens August I. Erzbischof von Köln und Kurfürst. [Michael Christoph Hanow (Hrsg.):] Preußische Sammlung allerley bisher ungedruckten Urkunden, Nachrichten und Abhandlungen. Band 3. Danzig: Thomas Johann Schreiber, 1750. Pauli hatte mehrfach um den Band gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 36, 83 und 117.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – November 1751
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Die Borussica übersende mit Danck11 ausser meiner Pieçe. Solten Dieselbe davon nicht noch ein Stück haben? Hat Baumgarten12 in seinem letzten Stück der Hallischen Biblioth der Welt ein Gnügen gethan.13 Ich zweifele daran Das aber ist gewiß daß nach ergebenstem Empfehl von mir u meiner Frauen14 an Dieselben und Dero Frau Gemahlin ersterbe
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Ew WohlGebohrnen/ gehorsamster Diener/ Pauli Halle/ den 27 Nov/ 1751
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 127–128. 3 ½ S. Bl. 128v oben von Seckendorffs Hand: R. d. 29. Nv/ 1751; Bl. 128v unten Notizen für sein Antwortschreiben.
Erlauchter,/ Hochgebohrner Reichsgraf, und GeneralFeldMarschall,/ Mein insonders gnädiger Herr, Eurer Hochreichsgräflichen Excellence gnädige Erklärung in Ansehung des H.n Rothfischers,1 hat sowohl in demselben, als in mir eine besondre 11
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Im vorangehenden Brief dankte Pauli für „übersandte Preussische Bogen“, die er leihweise überlassen bekommen hatte; unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 159, S. 510, Z. 14. Worum es sich handelt, konnte nicht ermittelt werden. Sigmund Jacob Baumgarten (1706–1757), 1734 Doktor und ordentlicher Professor der Theologie in Halle. Vgl. Baumgarten: Nachrichten von einer Hallischen Bibliothek 8/46 (1751), S. 332–376. Baumgarten verteidigte sich gegen Vorwürfe, die in den Göttingischen Zeitungen gegen ihn erhoben worden waren; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 117. Friederike Wilhelmine Pauli, geb. Wild (1731–1796). Franz Ignaz (Ordensname: Gregorius) Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Zu Seckendorffs Unterstützungsplänen vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 15.
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Freude verursachet. Das Schreiben an den H.n D. Stemmler2 habe ich ihm sogleich überschicket, so daß er es um 11 Uhr, als er eben seiner Vorbereitung wegen zu ihm gehen mußte, mitnehmen konnte. Nunmehr ist er am vorigen Donnerstage3 wirklich mit zum H. Abendmal gelassen worden, und hat sich also wirklich zu unsrer Evang. Rel. bekannt,4 daher er denn auch seiner Aufrichtigkeit wegen desto unverdächtiger ist. Er ist auch gesonnen, da die Zeit seines Urlaubes von St. Emram nun vorbey ist,5 dem H.n Prälaten6 zu schreiben, und ihm reinen Wein einzuschenken: daß er nämlich seinem Gewissen nach, diese Veränderung vornehmen müssen.7 Daß E. H. Excellence denselben an den H.n Großvogt von Münchhausen8 zu empfehlen geruhet,9 wird ihm sehr zu statten kommen. Ich hatte ihn schon durch den Kanzler von Mosheim10 an denselben zu bringen gesuchet, und ein Kammerjunker von Hardenberg, der jüngst hier war,11 hat
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Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), 1751 Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig. 25. November. Rothfischer berichtete Seckendorff am 26. November: „Den 25. dieß ließ mich H. D. Stemler das erstemal zur Beicht und Communion, nachdem ich vorher verschiedene Colloquia mit demselben gehabt, und ihm auch eine kurze schriftliche Glaubensbekentniß übergeben hatte.“ Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 1–2, 1r. Vgl. auch Rothfischer, Fortsetzung, S. 241 f. Das schriftliche Glaubensbekenntnis datiert vom 21. November (vgl. die Abschrift: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1881, Bl. 33–35); es geriet später unautorisiert gedruckt in Umlauf; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 125, S. 399 f. Rothfischer hatte gegenüber seinem Prälaten vorgegeben, zum Ende der Herbstferien nach Straßburg zu reisen und rechtzeitig ins Kloster zurückzukehren; vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 238. Johann Baptist (bürgerlich Joseph Emmeram Wolfgang) Kraus (1700–1762), 1742 Fürstabt des Klosters St. Emmeram in Regensburg. Vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 242 f. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1728 hannoverscher Geheimer Rat, 1732 Großvogt von Celle, 1734 Kurator der Universität Göttingen. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 15, S. 45, Erl. 9. Johann Lorenz Mosheim (1693–1755, Korrespondent), Kanzler der Universität Göttingen. Johann Ernst von Hardenberg (1729–1797) aus Hannover, 1746 Studium in Leipzig (vgl. unsere Ausgabe, Band 11, Nr. 114), 1751 Kammerjunker in Hannover, 1757 Geheimer Legationsrat.
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eben das gethan.12 E. H. Excellence hohes Wort wird allen diesen Vorspielen den rechten Nachdruck geben. Meines Erachtens könnte man sich an ihm einen Professorem extraordinarium Philosophiæ nach Göttingen vorbereiten; wenn man ihn mit einem Stipendio auf ein paar Jahre versähe, und ihn mit der Exspectanz hier ließe: so wollte ich sorgen, daß man ihn hier zum Magistro Philosophiæ, und zwar gratis machete; damit er sich hernach, als Præses durch eine Dissertation habilitiren könnte. Denn die Philosophie ist einmal seine Force, bis er sich irgend weiter auf andre Studia legt, wenn er sein Buch13 fertig hat. Nun schreite ich aber zur Eröffnung eines Einfalles gegen E. Hochreichsgräfl. Excell. die vieleicht Dero Absichten nicht zuwider seyn wird. Da Dieselben einmal so gnädig gegen ihn sind, daß sie theils selbst eine jährliche Freygebigkeit ihm erweisen,14 theils von andern ihm dergleichen verschaffen wollen: so könnte dieser ehrliche Mann E. Hochgeb. Excell. auch von seiner Seite wieder Dienste leisten. Wie wäre es also, wenn Dieselben ihm den jungen H.n Baron aus Altenburg,15 auf Ostern zur Aufsicht übergeben möchten? Meines Erachtens, würden beyde mit einander wohl versorget seyn; der Hofmeister mit ihm die Collegia repetiren, und beyde einander gleichsam in einer gewissen Aufsicht haben. Den Tisch hat H. Rothfischer schon itzo bey Breitkopfen,16 der H. Baron käme auch dazu: und E. Hochgräfl. Excell. dörften doch bloß für den letztern bezahlen, zumal wenn jener bey ihm Stube, Holz und Licht frey bekäme. Da auch H. Rothfischer Lust hat sich auf die Historie und das Jus, zumal publicum zu legen: so könnte er als Hofmeister mit dem H.n Baron alle Collegia besuchen; und alles mit ihm repetiren. Diesen meinen Einfall E. Hochgräfl. Excellence noch desto beliebter zu machen, fehlete nichts, als daß Dieselben H.n Rothfischern, etwa auf die Feyertage einmal zu sich nach Meuselwitz kommen ließen, um seine ganze Art und Fähigkeit recht 12 13
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Vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 239. Gemeint sind die weiteren Bände von Rothfischers Ablaß und Jubeljahr; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, S. 19 f. Seckendorff hatte eine Unterstützung von jährlich 30 Gulden in Aussicht gestellt, sollte Rothfischer in Leipzig bleiben; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 15, S. 45. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Seckendorff plante, den Altenburger Gymnasiasten nach der Ostermesse an die Leipziger Universität zu senden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6 und 7. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger und Gottscheds Hauswirt.
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kennen zu lernen; ja ihn selbst in seinem guten Vorsatz mehr und mehr zu befestigen.17 Ich überlasse indessen alles Dero Einsicht und reifern Ueberlegung; glaube aber mit der größesten Wahrscheinlichkeit, daß dieser Anschlag nicht übel gelingen sollte. Hiebey übersende E. H. Excell. beygehende mehrere Schriften des P.18 Rothfischers; darunter die deutsche, in der neuen Ausgabe, auf Befehl des kathol. Censors19 castriret werden müssen.20 Die lateinische, de Potestate Ecclesiæ21 ist er itzo im Begriffe zu widerlegen; und dabey zugleich sich öffentl. für evangelisch zu erklären, dabey auch die Theses des Spaniers zu Lausanne mit seiner Historie,22 einzurücken.23 Wenn man auch den Lausitzer zu nennen wüßte,24 wäre es desto besser.
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Rothfischer begab sich im Dezember für einige Tage nach Meuselwitz; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 35 und 39. Pater. Nicht ermittelt. Rothfischer: Schreiben An Den Hochwürdigen … Herrn Dominicus, Des berühmten und exemten Closters des H. Benedictinerordens zu Oberaltaich würdigsten Abbten, etc. Ueber die Beurtheilung, welche Herr D. Chladenius den erlangischen Anzeigen unlängst eingerücket hat, über eine Schrift, de Gratia actuali et habituali, die bei St. Emmeram in Regensburg unter dem Vorsitze des P. Gregorius Rothfischers vertheidiget worden. Regensburg: Peetz und Bader. Es gibt zwei gleichlautende Drucke von 1750 und 1751. Rothfischer berichtet von den vom bischöflichen Konsistorium geforderten Streichungen, die er in einer Auflage von 200 Stück berücksichtigte, während die übrigen Exemplare unverändert blieben; vgl. Rothfischer, Nachricht, S. 98–106. Es konnte kein zensiertes Exemplar ermittelt werden. Gregorius Rothfischer (Praes.), Emmeram Baumann u. a. (Resp.): Dissertatio De Potestate Circa Sacra Et Bona Ecclesiastica Qua Celeberrimi L. B. De Wolf Circa Ecclesiam Principia Methodo Scientifica Examinantur (Disputation am 5. Oktober 1748). [Regensburg:] Johann Baptist Lang. Zu Hyacinthe Bernal de Quiros (1710–1758) und seiner Disputation vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 20 und 22. Seckendorff hatte angeregt, die Disputation in Leipzig nachdrucken zu lassen; vgl. Nr. 15, S. 45. Es ist keine entsprechende Publikation erschienen. Zu den autobiographischen Darstellungen von Rothfischers Glaubenswechsel vgl. Rothfischer, Nachricht und Rothfischer, Fortsetzung. Seckendorff hatte von einem „Cathol. Pfaffen ni fallor aus der Oberlaußnitz“ berichtet, der den Konfessionswechsel beabsichtigte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 7, S. 22, Z. 3. Im folgenden Brief stellt Seckendorff richtig, daß es sich um einen Mönch aus Breslau namens von Paucker handelte; vgl. Nr. 20.
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Was E. H. Excell. mir wegen der Correspondenz, an des sel. Hofr. Rechenbergs25 Stelle zu melden geruhen, gereichet mir zu besonderm Vergnügen. Nur bitte ich mir eine nähere Vorschrift aus, was für Arten von Litterariis, und andern Neuigkeiten, ich zu berichten und zu schicken verbunden seyn soll. Doch will ich vorläufig mit etwas den Anfang machen. Das beygehende lateinische Gedicht ist zu Wien diesen Sommer herausgekommen,26 und darinn hat der Poet27 auch E. H. Excell. als commandirenden Generals in Ungarn, denken müssen.28 Ob er nun nichts dabey versehen habe, werden Dieselben am besten ermessen. Beyliegende Schriften von der chronologie29 sind so gründlich und gelehrt, daß ich geglaubt habe, sie wären wehrt, Denenselben bekannt zu werden: zumal da die Zeitrechnung der biblischen Geschicht dadurch vortrefflich ins Licht gesetzet, und mit der weltlichen besser als von allen bisher geschehen vereiniget wird.
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Carl Otto Rechenberg (1689–1751), 1711 Professor der Rechte in Leipzig, 1735 Hof- und Justizrat. Seckendorff hatte Gottsched gebeten, ihm Leipziger Neuigkeiten mitzuteilen, wie sie zuvor Rechenberg übermittelt hatte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 15, S. 45. Anton König von Cronburg: Mars Super Arma Jacens A Germanis, Moscis, Turcisque Excitatus, Per Hungariæ Aliasque Orbis Eoi Plagas Triennio Grassatur: Id Est Bellum Ex Sancito Foedere … Caroli VI. Romanorum Imperatoris … Et … Annæ Joannæ Totius Russiæ Autocraticis Contra Præfulgidam Portam Ottomannicam Gestum, Carmine Heroico Decantatum. Wien: Johann Paul Krauß, 1751. Vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 48, 64 und 81; Gottscheds Rezension in: NaG 1751/12, S. 857–867. Anton König von Cronburg (Kronburg, † 1784), 1749 geheimer Registratur-Adjunkt beim Directorium in publicis et cameralibus, 1751 kaiserlich-königlicher Rat und geheimer Sekretär beim Directorium, 1762 Staatsrat und Referendar; vgl. Wien Staatskalender 1750, S. 85, 1752, S. 92, 1763, S. 222; Wien, St. Stephan, Bestattungen 1781–1784, Bl. 230r. Vgl. König, Mars (Erl. 26), S. 12 f., 25 f., 63 f. Ferdinand Wilhelm Beer: Richtige Vereinigung der Regierungsjahre, welche die heil. Schrift den Königen von Juda und Israel beyleget: Wodurch die bisherigen Schwierigkeiten in diesem Stücke gänzlich wegfallen, die historische Gewißheit der heil. Schrift unwidersprechlich dargethan, und die Uebereinstimmung der weltlichen Geschichte mit derselbigen gezeiget wird. Nebst einigen chronologischen Tafeln. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1751; Beer: Abhandlungen zur Erläuterung der alten Zeitrechnung und Geschichte. Nebst einigen Zeittafeln. Leipzig: Breitkopf, 1752 (die Vorrede datiert vom 2. September 1751); vgl. unten S. 59, Z. 8.
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D. Jöcher, der Beysitzer im Schöppenstuhl,30 der sonst des alten Hems31 Nichtel32 zur Frau gehabt,33 hat nach einem langen Wittwerstande, des Baumeister Winklers, Ratsherrn in der Burgstraße34 Tochter35 geheirathet: und zwar am Sonntage,36 recht ex tempore; ohne daß man vorher das geringste erfahren.37
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Gottfried Leonhard Jöcher (1701–1765), 1731 Doktor der Rechte, vor 1736 Beisitzer am Schöppenstuhl in Leipzig; vgl. Carl Otto Rechenberg: Solemnis Inauguralia Candidati Clarissimi Gothofredi Leonhardi Jöcheri Lipsiensis D. XII. April. MDCCXXXI. Celebranda Indicit. Leipzig: Georg Saalbach; Leipzig Adreßverzeichnis 1736, S. 9; Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1759–1767, Bl. 264r. Johann Martin Hemm (1664–1746), Weinhändler und Besitzer mehrerer Hotels und Gaststätten in Leipzig; vgl. Nürnberg, Landeskirchliches Archiv, Marktbreit, Taufen 1614–1685, S. 548; Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1743–1750, Bl. 139v. Nichte oder Enkelin; vgl. Adelung 3, Sp. 486. Sophie Elisabeth Jöcher, geb. Hetzer († 1743), Tochter von Hieronymus Gottfried Hetzer (1687–1725) und Johanna Sophia, geb. Hemm (1703–1724), Enkelin von Johann Martin Hemm, 1740 Ehe mit Gottfried Leonhard Jöcher; vgl. Rector Academiae Lipsiensis Concionem Funebrem … Domino Hieronymo Gottlieb Hetzero … Defuncto In Templo Thomano Hodie XVI. Januarii A.R.S. MDCXXV Habendam Civibus Suis Intimat. [Leipzig:] Imanuel Titius, 1725; Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1721–1727, Bl. 219v, 1743–1750, Bl. 27r; Dresden, Landeskirchenarchiv, Leipzig, St. Thomas, Trauungen 1730– 1746, Bl. 111v. Carl Gottfried Winckler (1691–1758), 1723 Ratsherr, Advokat am Oberhofgericht und am Konsistorium in Leipzig, 1746 Baumeister; vgl. Dresden, Landeskirchliches Archiv, Leipzig, St. Nikolai, Taufen 1690–1697, S. 156; Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1751–1759, Bl. 321v. Christiana Charlotte Jöcher, geb. Winckler (1723–1796); vgl. Dresden, Landeskirchliches Archiv, Leipzig, St. Nikolai, Taufen 1722–1728, S. 143. 21. November. Die Hochzeit fand ohne vorheriges Aufgebot in der Burgstraße in Wincklers Haus statt; vgl. Dresden, Landeskirchliches Archiv, Leipzig, St. Thomas, Trauungen 1747–1762, Bl. 191v.
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D. Graf in der Heustraße,38 der auch schon Wittwer war, hat vorgestern auf erhaltene Dispensation von Hofe seiner sel. Frau,39 Schwester, eine Jungfer Bosinn40 vom Thomaskirchhofe,41 deren Bruder Prof. in Wittenberg ist,42 geheirathet: hat sich aber, weil der Superintend.43 mit dieser Trauung hier in Leipzig nichts zu thun haben wollen, auf Hofr. Plazens44 Gute zu Muckau45 müssen trauen lassen.46 D. Deyling 47 hat wegen abnehmender Kräfte vorigen Sonntag seine letzte Predigt gehalten; und D. Eichler, der Archidiaconus 48 wird künftig
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Friedrich Heinrich Graff (1713–1777), 1734 Doktor der Rechte, Advokat am Oberhofgericht und am Konsistorium in Leipzig. In der Heu- bzw. Hainstraße besaß die Familie Graff seit 1696 das Haus Nr. 14 (Zum goldenen Stern); vgl. Hans-Joachim Rothe: Zur Geschichte der Leipziger Kaufmanns- und Juristenfamilie Graff im 17. und 18. Jahrhundert. In: Familie und Geschichte 1992, Heft 1, S. 20–27, 24 f., Heft 2, S. 73–81, 78–80, Heft 3, S. 112–116, 114 f.; Müller, Häuserbuch, S. 39, Nr. 246. Graff hatte 1742 Anna Regina Bose (* 1716) geheiratet, sie verstarb am 25. April 1750; vgl. Nützliche Nachrichten 1750, S. 651–654; [Johann Erhard Kapp:] Memoriam … Annae Reginae E Gente Bosia … Domini Friderici Henrici Graffii … Uxoris D. XXV. April. A. R. G. MDCCL. Praematura Morte Ereptae Programmate Funebri Conservat Academiae Lipsiensis Rector. Benedicta Maria Bose (* 1720). Der Kaufmann und Ratsherr Georg Heinrich Bose (1682–1731) hatte das Haus am Thomaskirchhof im Jahr 1710 erworben, 1745 ging es in den Besitz seines Schwiegersohnes Johann Zacharias Richter (1696–1764) über. Seit 1985 ist das sogenannte Bosehaus Sitz des Leipziger Bach-Archivs; vgl. Maria Hübner: Bürgerstolz und Musenort. 300 Jahre Bosehaus. Kabinettausstellung im Bach-Museum Leipzig vom 15. April bis 31. Juli 2011. Leipzig 2011, S. 32 f., 48. Georg Matthias Bose (1710–1761, Korrespondent), 1738 Professor der Physik in Wittenberg. Salomon Deyling (1677–1755), 1721 Pfarrer an der Nikolaikirche, Superintendent und Professor der Theologie in Leipzig. Georg Christoph Plaz (1705–1787), 1727 Ratsherr, 1740 Stadtrichter, 1742 königlich-polnischer und kursächsischer Hof- und Justizrat. Der Leipziger Jurist Abraham Christoph Plaz (1658–1728) hatte das Rittergut in Mockau bei Leipzig 1698 erworben; bis 1768 war es im Besitz von Georg Christoph Plaz; vgl. Leipzig, Sächsisches Staatsarchiv, 20474 RG Mockau, Nr. 30. Die Trauung fand am 25. November 1751 in Mockau statt, „weil die Braut eine leibl. Schwester der ersten Ehefrau des H.n Doct. war“; Dresden, Landeskirchliches Archiv, Leipziger Land, Mockau, Kirchenbuch 1739–1818, S. 14. Vgl. Erl. 43. Christian Gottlob Eichler (1711–1785), 1743 Diakon an St. Nikolai, 1750 Archidiakon, 1751 Doktor der Theologie, 1755 Pfarrer; vgl. Erdmann Hannibal Albrecht:
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für ihn predigen, seine Montagspredigt aber durch Catecheten geschehen. Hiermit empfehle ich mich zu beharrl. Gnade, und bin mit unverrückter Ehrfurcht 5
Eurer Hochreichsgräfl. Excellence/ gehors. u. unterth./ Diener/ Gottsched Leipz. d. 27. Nov/ 1751
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P. S. Die junge Gräfinn von Vitzthum49 befindet sich doch so wohl, daß sie entschlossen ist, ihrem Medico, dem Rath Bianconi,50 der nach Dresden muß, zu folgen. Sie wird sich also von Maulthieren in einer Sänfte künftigen Dingstag51 von hier wegtragen lassen.52 Der Kammerherr Gr. Hoym der die Blattern im 30sten Jahre, allhier gehabt,53 befindet sich außer Gefahr. Der französische Prediger allhier Mr. Coste,54 hat vergangenen Donnerstag das Unglück gehabt, auf der Straße von einer Ohnmacht ergriffen zu
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Sächsische evangelisch=luther’sche Kirchen= und Predigergeschichte von ihrem Ursprunge an bis auf gegenwärtige Zeiten. Band 1. Leipzig 1799, S. 120–122. Christiane Caroline Vitzthum von Eckstädt, geb. von Hoym (1728–1760), 1748 Ehe mit dem königlich-polnischen und kursächsischen Kammerherrn, Geheimen Rat und Gesandten Ludwig Siegfried Vitzthum von Eckstädt (1716–1777), dessen diplomatische Tätigkeit zwischen 1751 und 1755 ruhte. In den Dreßdnischen Frag= und Anzeigen, 49. Stück vom 7. Dezember 1751, S. [3] war ihr Tod gemeldet und im folgenden Stück vom 14. Dezember, S. [4] diese irrtümliche Nachricht revidiert worden: Ihre „harte Unpäßlichkeit“ habe das Gerücht verursacht, dem man übereilt gefolgt sei. Im Jahr zuvor hatte sie sich mehreren Operationen und einer Kur unterziehen müssen; vgl. Ludwig Siegfried Graf Vitzthum von Eckstädt 1716–1777 = Vitzthumsche Familienblätter 6 (1940), S. 8. Giovanni Lodovico Bianconi (1717–1781, Korrespondent), 1750 Hofrat und Leibarzt des sächsischen Kurprinzen Christian Friedrich (1722–1763). Dienstag (vgl. Grimm 2 [1860], Sp. 1120), der 30. November. Der Transport der kranken Gräfin erfolgte am 29. November; vgl. Das Leipziger Allerley der neuesten und merckwürdigsten Begebenheiten dieser Zeiten 1751 (53. Stück vom 7. Dezember), S. 861. Julius Gebhard von Hoym (1721–1769), Bruder der Christiane Caroline Vitzthum von Eckstädt (vgl. Erl. 49), 1748 königlich-polnischer und kursächsischer Kammerherr; vgl. Sächsischer Staatskalender 1749, S. 14; Das Leipziger Allerley 1751 (54. Stück vom 14. Dezember), S. 878. Pierre Coste (1697–25. November 1751), 1721 Pfarrer an der französischen reformierten Gemeinde in Leipzig; vgl. Nützliche Nachrichten 1751, S. 107 f.
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werden: da er denn von ein paar Männern nach Hause getragen worden; aber denselben Abend noch verschieden. Ohne Zweifel hat die Engbrüstigkeit, damit er viele Jahre beschweret gewesen, ihm so früh ein Ende gemachet. Er wird 53 Jahre alt gewesen seyn. Wenn der Meuselwitzer Bothe nur allemal vor seinem Abgange in Kufs Gewölbe55 gienge, wo ich meine Briefe hinzuschicken pflege: so würde er sie niemals verfehlen. Wenn E. H. Excell. die beyden Behrischen Tractate56 behalten; so kosten sie zusammen 16. gg.
20. Fri e d ri c h H ei n r i ch vo n S eck en d o r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 29. November 1751 [19.26]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 477. 1 S.
Meußelwiz den 29. Nov 1751 HochEdelgebohrner Vor H. Rothfischer1 komt eine antworth hierbeÿ2 mich freuet herzl. daß Er nun neul. zur warheit übergetretten und thut Er wohl daß Er von s. 55
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In den Leipziger Adreßbüchern von 1747 bis 1757 ist unter der Kramerinnung Gottlob Kufs (Kuffs, 1718–1761) mit einem Gewölbe in der Petersstraße verzeichnet. Kufs führte ein Drogeriewarengeschäft; vgl. Dreßdnische Wöchentliche Frag= und Anzeigen, Nr. 30 vom 23. Juli 1754, S. [4]; Dresden, Landeskirchliches Archiv, Leipzig, St. Thomas, Taufen 1718–1724, Bl. 29v; Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1759–1767, Bl. 89v. Vgl. Erl. 29. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Rothfischer hatte Seckendorff von seiner Konversion berichtet und den Wunsch geäußert, ihn persönlich zu sprechen; vgl. Rothfischer an Seckendorff, Leipzig 26. November 1751, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 1–2. Auf Bl. 2v finden sich Notizen für Seckendorffs Antwortschreiben vom 29. November. Der Brief selbst ist nicht überliefert.
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H. praelat3 abschied nimt, doch solte Er es brevissimis thun und den orth seines aufenthaltes nich melden.4 An H. Großvoigt von Münchhausen5 werde schreiben und Ihren vorschlag proponiren, da man erfahren wird ob es thunlich daß Er ein stipendium geniest und alsdenn in Leipsig noch bleiben könnte biß Er in Magistrum promoviret:6 In solchem fall würde sichs auch mit Ihren gedancken wegen m. jungen Vettern nach gelegenheit fügen:7 Ich werde sehen ob die feÿertage Ihn hier zusehen keine hinderung sich findet, da mir lieb wäre wenn Sie mit der Consortin der ich mich empfele darbeÿ wären:8 Der jüngst ebenfals entwichne Münch ist nicht aus der Laußnitz wie ich geglaubt9 sondern aus Breßlau und nennt sich von Paucker,10 ist auch wie gestern gehöret nach Leipsig kürzl. recomendiret worden: Das Lateinische Gedicht,11 will ich behalten obgleich es nach der Durchblätterung sehr superficial gefunden, das Geld dafür schicke gleich hierinnen wenn nur weiß was kostet hingegen des H. Beers Chronologiqva12 zuruck komen, dergleichen sachen nehme mir nicht einmahl die mühe anzusehen: Die Rothfischer. schrifften13 will durchgehen, glaube
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Johann Baptist Kraus (1700–1762), 1742 Fürstabt des Klosters St. Emmeram in Regensburg. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 52. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1732 Großvogt von Celle. Vgl. Gottscheds entsprechenden Vorschlag in unserer Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 53. Gottsched hatte vorgeschlagen, daß Rothfischer, wenn er in Leipzig bliebe, Hofmeister von Seckendorffs Großneffen Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent) werden könnte. Rothfischer suchte Seckendorff allein auf; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 35 und 39. Seckendorff hatte von einem „Cathol. Pfaffen ni fallor aus der Oberlaußnitz“ berichtet, der den Konfessionswechsel beabsichtigte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 7, S. 22, Z. 3. Nicht ermittelt. Seckendorff berichtet im Februar 1752 noch einmal von ihm; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 84, S. 291. Anton König von Cronburg: Mars Super Arma Jacens … Wien: Johann Paul Krauß, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 26. Ferdinand Wilhelm Beer: Richtige Vereinigung der Regierungsjahre, welche die heil. Schrift den Königen von Juda und Israel beyleget; Abhandlungen zur Erläuterung der alten Zeitrechnung und Geschichte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 29. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 54.
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aber wie soll beÿ dem brief so ich an H. von Münchhaußen schreibe, alle diese piecen beylegen darüber ihre ausfindung abwarthe, ehe ich den Münchhaußischen brief Ihnen zusende: D. Graff14 hätte wohl eine andere Frau finden könen und nicht seiner Fr: Schwester Schaam aufzudecken:15 D: Deÿling hatt wohl gethan daß Er valediciret16 und konnte mit gutem gewißen s. amt einem anderen abtretten,17 denn Er hatt zu leben aber auri sacri fames18 besizt die leut: Ich wünsche daß die angefangene beßerung von der grafin Vizthum19 bestand hatt, den M. Coste beklage,20 doch finden sich dergl. recrouten gar bald wider: Dem bothen laß anbefehlen daß Er in Kufß Gewölbe welches vermuthl. in Ihrem hauße sich allezeit um briefe meldet:21 Verbleibe mit Hochachtung EHochEg./ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff Kann H. Rothfischer auch französisch.
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Friedrich Heinrich Graff (1713–1777); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 38. Vgl. 3. Mose 18, 6–18. Unter familiäre Inzucht fällt hier nur der Beischlaf mit der Schwägerin bei Lebzeiten der Ehefrau. Graff hatte die Schwester seiner verstorbenen Frau geheiratet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 57. Gottsched hatte berichtet, daß Salomon Deyling (1677–1755), Pfarrer an der Nikolaikirche, aus Krankheitsgründen künftig auf das Predigen verzichten wolle. Deyling wurde vom Archidiakon Christian Gottlob Eichler (1711–1785) vertreten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 57 f. Vgl. Publius Vergilius Maro: Aeneis 3, 57. Christiane Caroline Vitzthum von Eckstädt, geb. von Hoym (1728–1760); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 49. Der französisch-reformierte Prediger Pierre Coste (1697–1751) war am 25. November verstorben; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 58 f. Gottsched hatte Kufs Gewölbe in der Petersstraße als den Ort genannt, „wo ich meine Briefe hinzuschicken pflege“; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 59, Z. 6.
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21. Fri e d ri ch M elch i o r G r i m m a n Got ts c h ed, Paris 30. November 1751 [82]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 478–479. 3 S. Druck: Grimm, Briefe, S. 54–56. Übersetzung: Schlobach/Otto, S. 50–52.
Magnifice/ Hochedelgebohrner Hochgelahrter Herr/ Hochgeehrtester Herr Professor/ Hochgeneigter Gönner
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Ew Magnificenz überhäufen mich mit sovielen Proben von Dero Gewogenheit daß ich nicht weis wo ich anfangen soll um Denenselben meine Danksagung dafür zu machen. Das letzte Paket mit Herman1 habe ich gestern erhalten. Dieselben können leicht erachten daß mein bisheriges Stillschweigen weder eine Leichtsinnigkeit noch eine strafbare Vergessenheit zum Grunde gehabt. Ich bin nämlich diesen Sommer über mit einigen verdrießlichen Geschäfften beladen gewesen, und das Ende davon war eine Krankheit worinnen ich zu dreÿ verschiednenmalen von den Aerzten ohne Hoffnung und für verlohren geschätzt worden;2 und es sind noch nicht vier Wochen daß ich außer Gefahr bin. Dieser Zufall und die Unternehmung eines größern Werkes, woran ich dermalen eifrig arbeite,3 haben mich verhindert meine Briefe über die deutsche Litteratur4 fortzusetzen: doch wird
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Schönaich, Hermann. Grimm wurde in seinem Werben um die Opernsängerin Marie Fel (1713–1794) abgewiesen. Er verfiel unversehens in Lethargie, schlief nicht, sprach nicht, aß nicht und bewegte sich nicht, „comme s’il été mort“; Jean-Jacques Rousseau: Les Confessions. In: Rousseau: Œuvres complètes. Band 1. Paris 1959, S. 370. Seine Freunde Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) und der Abbé Guillaume Thomas François Raynal (1713–1796) waren um sein Leben besorgt und fanden sich abwechselnd Tag und Nacht bei ihm ein; vgl. Maurice Cranston: Jean-Jacques. The Early Life and Work of Jean-Jacques Rousseau 1712–1754. Chicago 1991, S. 252 f. Nicht ermittelt. Lettre De M. Grimm à l’Auteur du Mercure, sur la Littérature Allemande. In: Mercure de France 1750/10, S. 14–25, über Gottsched S. 23–25; Seconde Lettre … In: Mercure de France 1751/2, S. 10–33, über Gottsched S. 10 f., Anm.*, S. 26–29, 31 f.; über Frau Gottsched und ihre Geschichte der deutschen Poesie S. 15 f.
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der dritte ehestens erscheinen5 und Ew Magnificenz ohne Verzug übermacht werden. Nur bitte ich mir meiner Seits von Ew Magnificenz ein Bißchen mehr Freundschaft für meine Franzosen aus. Ich weis nicht wer Ew Magnificenz die Pariser Artikel in Dero Journal liefert,6 ich kann versichern daß sie meist ohne Grund und theils lächerlich sind. Zum Exempel alles was von der Opera und von M. Rameau7 gesagt ist.8 M. Rameau wird von allen Kennern für einen der größten Tonkünstler, die jemals gewesen gehalten und mit Rechte: Ew Magnificenz dürfen nur lesen, was mein sehr guter Freund M. D’Alembert9 in der Vorrede zur Encyclopedie von ihm spricht.10 Die ganze Historie von M. Diderot11 ist falsch und ehrenrührig für einen Mann der mit Recht hier unter die Zahl der größten Köpfe gezählet wird.12 So wollte ich auch Ew Magnificenz etwas mehr Freundschaft für den Herrn von Voltaire13 beÿzubringen wünschen. Die Franzosen sind an sich so schätzbar und sind uns Deutschen so gewogen als es Ew Magnificenz nimmer glauben können. Dero Name ist seit einiger Zeit in Paris in solchen Ehren, daß dieses wohl einige Gegenfreundschaft verdient. Wenigstens sollte es mir, da ich mit allen hiesigen Gelehrten in genauer Freundschaft stehe und unter andern 5 6
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Es sind keine weiteren Briefe erschienen. Vgl. z. B. Allerley Neuigkeiten, so sich in Frankreich, die schönen Wissenschaften betreffend zugetragen, und die Fortsetzungen in: NaG 1751/6, S. 426–438, 1751/7, S. 524–529, 1751/8, S. 608–610. Über den Urheber der zumeist possenartigen Berichte konnte nichts ermittelt werden. Jean-Philippe Rameau (1683–1764), französischer Komponist. Vgl. Nachricht von den neuen Einrichtungen der parisischen Opernbühne. In: NaG 1751/3, S. 200–205; Fortsetzung von allerley Neuigkeiten (vgl. Erl. 6), S. 524 f. Rameau als Komponist der Oper Zoroastre wird hier als „ein gewisser Ranceau“, seine Musik als „elend gerathen“ bezeichnet. Jean Baptiste le Rond d’Alembert (1717–1783), französischer Mathematiker und Schriftsteller. Rameau wird als erstklassiger Musiker und Musiktheoretiker beschrieben; vgl. [Alembert:] Discours préliminaire des editeurs. In: Denis Diderot, Jean Baptiste le Rond d’Alembert: Encyclopédie, Ou Dictionnaire Raisonné Des Sciences, Des Arts Et Des Métiers. Band 1. Paris: Briasson u. a., 1751, S. I–XLV, XXXII f. Denis Diderot (1713–1784), französischer Schriftsteller und Philosoph. Gottsched nahm die Anzeige von Diderots Lettre Sur Les Aveugles (London, d. h. Paris 1749) zum Anlaß, Diderot als Witzling, Freigeist, Religionsgegner und mutmaßlichen Verfasser des „unzüchtigen“ Romans Les Bijoux indiscrets zu denunzieren; vgl. NaG 1751/1, S. 62–67, Zitat S. 64. Voltaire (François Marie Arouet) (1694–1778); Korrespondent.
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mit der Familie des Herrn von Voltaire,14 sollte es mir wohl leid thun, wenn man erführe daß Ew Magnificenz so scharf mit der Nation verfahren. Ew Magnificenz sehen selber daß diese Anmerkungen aus meiner alten Zwölfjährigen Freundschaft für Dieselben herrühren, Dieselben wissen, wie ich mir schmeichle, wie unverfälscht dieselbe jederzeit gewesen. Ich weiche auch hierinn keinem einzigen wer es auch seÿ. Ich hoffe daß künftiges Jahr nicht verfließen soll ohne mir das Vergnügen zu verschaffen Ew Magnificenz und der Frau Professorinn meine Aufwartung zu machen. Mein ganzes Herz wird beÿ dieser Hoffnung rege. Dieselben mögen sich auch gefaßt halten mich die Zeit die ich werde in Leipzig bleiben können, von Morgen bis Abend auf dem Halse zu haben. Ich soll hier jemanden15 Nachricht von einem gewißen Professor oder Magister Frobesius16 in Leipzig geben, ob er am Leben ist und was er ist. Derselbe hat 1739 de aurora boreale17 etwas geschrieben. Ew Magnificenz würden mich sehr verbinden, mir hievon einige Nachricht zugeben. Denenselben und der Frau Professorinn empfehle ich mich gehorsamst zu fernern Gewogenheit und beharre in unverrückter Ehrerbietung Ew Hochedelgebohrnen Magnificenz/ gehorsamster und ergebenster/ Diener Grimm
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Paris/ den 30. Nov. 1751. Mon adresse./ A M. Grimm/ à l’hotel de M. le Comte/ de Frise18 Ruë Cadet Faux-/ bourg Monmartre/ à/ Paris 14
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Voltaires Eltern und Geschwister waren verstorben. Möglicherweise bezieht sich Grimm auf Voltaires Nichte Marie Louise Denis, geb. Mignot (1712–1790) und deren Geschwister. Jean Jacques Dortous de Mairan (1678–1771, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 82, S. 286. Johann Nicolaus Frobesius (1701–1756), 1735 außerordentlicher Professor der Philosophie in Helmstedt, 1737 Professor der Logik und Metaphysik, 1742 der Mathematik und Physik; vgl. Sabine Ahrens: Die Lehrkräfte der Universität Helmstedt (1576–1810). Helmstedt 2004, S. 83 f. Johann Nicolaus Frobesius: Nova Et Antiqua Luminis Atque Aurorae Borealis Spectacula. Helmstedt: Christian Friedrich Weygand, 1739. August Heinrich von Friesen (1727–1755), 1744 Oberstleutnant bei der kursächsischen Garde du Corps, 1745 Oberst, 1746 Eintritt in die französische Armee, 1748 Feldmarschall. Seit seiner Übersiedlung nach Frankreich 1749 war Grimm Friesens Sekretär.
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22. Fra nz Chri s to ph vo n S ch ey b a n G ot ts c h ed, Wien 30. November 1751 [23] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 472–476, 486–487. 14 S. Bl. 474r oben rechts mit 2 bezeichnet, Bl. 473r mit 3., Bl. 476r mit 4. Teildruck: Auszug einiger Briefe gelehrter Männer aus Wien und Augspurg, die neuen deutschen Epopeen in ungereimten Hexametern betreffend. In: NaG 1752/2, S. 155–158, 156–158 (II. Eines Schreibens aus Wien. Herrn Fr. Chr. v. Sch.). Von Gottsched wurden die für den Abdruck im Neuesten vorgesehenen Stellen jeweils am Anfang unterstrichen und zum Teil mit „NB.“ gekennzeichnet. Die Bogen wurden nicht in der ursprünglichen Reihenfolge in die Briefsammlung eingebunden. Wir geben den Text nach Scheybs Numerierung und inhaltlichen Anschlüssen wie folgt wieder: Bl. 486–487, 474–475, 473, 472, 476.
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Hochedlgebohrner./ Hochgeschäzter Herr und Gönner. Ich komme wiederum sehr spät; allein da ich Dero mir aufgetragene befehle genau vollziehen wollte, so konnte es nicht eher geschehen. Ich habe die zweÿ oder dritthalb Pfund ciocolato dem Postwagen übergeben, damit Er diese astronomische Ambrosiam richtig überbringen soll. Es ist nur einerleÿ gattung und besser, alß wie man sie hier um den höchsten Preiß zu kaufen pflegt. Denn sie ist mit den besten ingredientien alß Cacao, Vanilla und zucker, sonst absolute nichts |:NB. keinem zimmet, wie es sonst der pfuscher gebrauch ist:| zugerichtet. Die Proportion darinn ist auch so beobachtet, wie es gescheute Leuthe bißher am besten zu bestimmen gefunden. Jedes zeltel1 hat 2 loth. Einige wenige außgenommen, welche nur 7/5 haben. Kein Seneff ist dazugepackt worden; und Acht und Sechzig ursachen liessen es nicht zu. Die erste war, damit der Cioccolat keinen Geschmack oder Geruch davon bekomme. Denn er nimmt alles an. 2o weil . . . . und 3o damit. Und 4o . . . . und 68o weil der Verschlag wäre grösser, und das Porto folgl. theurer worden. Wenn diese ursachen nicht zureichend sind, E. H. meines dienst Eifers zu überzeugen, so weiß ich keine andern.
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Kleine flache Kuchen, Konfekt, Pastillen; vgl. Grimm 15 (1956), Sp. 625–627 (Zelten); Zedler 5 (1733), Sp. 2165 f. (Chocolate).
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Ich bitte dennoch, Beÿ Ihro gden2 Dero Frau Gemahlin mich dieser unmöglichkeit halber zu entschuldigen. Vielleicht wird sie durch die zweÿ zeltelchen, die ich über die anverlangte dritthalb pfund mehr beÿgelegt habe, besänfftiget. Ich gehe nun auf verschiedene antworten loß. NB die erstei ist der Wurmdoctor,3 den ich gestern gelesen. Ich sehe, daß der Verfasser4 mehr auß Rache, alß auß einem trieb des Wizes geschrieben, und nicht fähig ist, viel wiziges auf die Welt zu bringen, sein Charlatan, dessen leben er mich will bereden,5 ist so abgeschildert, wie die lehrbuben der Mahlereÿ durch gerade striche Hände füsse und finger gleicher länge zu machen pflegen. Es mag wohl ein und anders geheimnis darinn stecken. Allein Er will nicht, daß manns wisse. Kurz: Es ist weder zum lachen, noch zum weinen, viel weniger zum bewundern geschrieben, mithin mag das Portrait auch unter denen verbleiben, denen daran gelegen ist, und die es kennen. Der meister dieser Schildereÿ mag wohl von Michelangelo6 etwas abgespickt haben, denn dieser wettete mit 24 mahlern um einen Schmauß, daß, welcher die schlechteste und abscheulichste Figur eines menschen zeichnen würde, zechfreÿ seÿn sollte etc.7 Man zeichnete krumme, blinde, geradgebrochne, lahme, buckelichte, einäugichte, einhändler, stelzenhaffte, Preßhaffte, lange, dicke, dinne, zwergen, stangen, magere, aufgeblasne, höckerichte, wassersüchtige, grossnäsichte, stumpfe, grossgoschichte, verwünschte, abscheuliche, und mühseelige &c: Kurz um Michelangelo der gröste meister gewann die Wette. Und sieh die Figur! Sie hat alle menschlichen theile, und sieht so auß.
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NB und die Unterstreichung von Gottsched
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gnaden. Der Wurm=Doctor oder glaubwürdige Lebensbeschreibung Des Herrn Verfassers vom Wurmsamen. Frankfurt; Leipzig 1751. Nicht ermittelt. Die „Lebensbeschreibung“ gilt Daniel Wilhelm Triller (1695–1782, Korrespondent) als Autor der (anonym veröffentlichten) Schrift Der Wurmsaamen. Ein Helden= Gedicht. Erster Gesang (1751), die sich satirisch gegen Friedrich Gottlieb Klopstocks biblisches Epos Der Messias (vgl. Erl. 14) und Johann Jacob Bodmers Noah (vgl. Erl. 15) richtete. Michelangelo Buonarroti (1475–1564), italienischer Maler und Bildhauer. Die Herkunft dieser Anekdote konnte nicht ermittelt werden.
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Michelangelo konnte was bessers machen, und war im guten unnachahmlich, wie im schlechten. Ob der Verfasser dieser Schildereÿ auch so viel besize, das kann ich nicht erkennen, und so lang er mich nicht durch ein meisterstück überweist,8 so glaube ichs nicht. Vom Hermann9 habe ich erst 3 bücher gelesen, und deswegen habe ich ihn schon 2 mahl vom buchbinder10 zurückgenommen, ihn ungebunden zu lesen. Jzt warte ich schon wieder 14 tage darauf. Ich finde darinn alles Vergnügen Er11 schreibt unverbesserlich, denckt vernünftig, und drückt alles wohl aus. Die Erfindung ist natürlich, mithin wahrscheinlichii, nur zu zeiten redet mir Einer zu lang fast lauter moralia. Æneas12 sprach viel allein er erzählte Mirabilia. Ich hoffe noch in fortgang das mirabile zu finden, das unerwartete, das reizende, seltsame, und Erstaunenswürdige. Bald werde ich mich deutlicher erklären wann ich ihn werde mit Andacht ganz gelesen zu haben. Aber ach! Ich sehe einen Nimrod,13 Messias14 und Noach.15 Und höre, daß dieses wahrhafft sachsische Geburten seÿen. Ach! Wo ist unser
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wahrscheinlich … Bald der dazwischenliegende Text wurde durch drei schräge Linien gestrichen, er fehlt im Druck
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Überzeugt; vgl. Grimm 11/2 (1936), Sp. 640. Schönaich, Hermann. Nicht ermittelt. Vgl. das Verzeichnis der Buchbindermeister Wiens von 1600 bis 1750 in: Maria Menzel: Wiener Buchbinder der Barockzeit. Graz u. a. 1972, S. 105–109. Christoph Otto von Schönaich (1725–1807); Korrespondent. Vgl. Publius Vergilius Maro: Aeneis 2 und 3. [Christian Nicolaus Naumann:] Nimrod ein Heldengedichte in vier und zwanzig Büchern. Frankfurt; Leipzig: Daniel Christian Hechtel, 1752 u. ö.; die Widmung der Erstausgabe ist auf die Michaelismesse 1751 datiert. [Friedrich Gottlieb Klopstock:] Der Messias. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 32, Erl. 22. [Johann Jacob Bodmer:] Noah ein Helden=Gedicht. Frankfurt; Leipzig 1750. Die erste Ausgabe umfaßte drei Gesänge, 1752 erschien das vollständige Gedicht: Der Noah. In Zwölf Gesängen. Zürich: David Geßner.
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wohlklang. Wo sind Horazens Regeln von Erfindung der neuen Wörteriii!16 Woiv sind alle Regeln. Vom Lohenstein17 gieng man weg, nun steigen wir in die wolcken, und folgenv Irrwischen. So werden wir fallen, und endlich in wüsteneÿen voll leerer vi Wörter vii herumtappen. Der kaufer des Hartmann. Cabinets18 hat noch nichts resolviert. Und scheint ihm schwer eine kaze im Sack zu kaufen. Mir fällts ein, ob man nicht könnte die ganze beschreibung19 hieher schicken. Den Scrupl zu benehmen. Jedoch wir müssen geduld haben, biß wir eine resolution bekommen. Es hülft alles dazu. Das betrübteste ist dieß, daß man noch fürs grosse Cabinet nicht Plaz genug hat,20 und erst auf die Erweiterung sinnt. Der Chevalier Baillou21 seufzet darum.
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Scheybs w wurde offenbar von Gottsched durch W ersetzt Scheybs w wurde offenbar von Gottsched durch W ersetzt folgen offenbar von Gottscheds Hand ergänzt leerer offenbar von Gottscheds Hand ergänzt Scheybs w wurde offenbar von Gottsched durch W ersetzt Vgl. Quintus Horatius Flaccus: De arte poetica, 47–72. Daniel Caspar von Lohenstein (1635–1683), deutscher Dichter und Dramatiker. Scheyb hatte im August mitgeteilt, daß der Direktor des Hofnaturalienkabinetts Jean de Baillou (1686–1758) Interesse an der Naturaliensammlung von Melchior Philipp Hartmann (1684–1765, Korrespondent) zeige, daß aber noch einige Fragen beantwortet werden sollten, bevor man dem Kaiser den Ankauf vorschlagen könne; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 112. Christian Gabriel Fischer (1686–1751, Korrespondent) hatte detaillierte Beschreibungen der Hartmannschen Sammlungen verfaßt; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 120 und 122. Kaiser Franz I. Stephan (1708–1765) hatte Baillous umfangreiche Naturaliensammlung erworben und damit die Grundlage für das Hofnaturalienkabinett geschaffen. Die Sammlung wurde zunächst provisorisch in den Vorräumen der Hofbibliothek untergebracht. Der Oberstkämmerer Johann Joseph von Khevenhüller-Metsch notierte am 29. Januar 1752 in seinem Tagebuch, daß das Kabinett „in denen neuen Zimmern nächst der großen Stiegen, die zur kaiserlichen Bibliothec führet, placiret worden, noch aber kaum zur Helffte eingerichtet und rangiret sich befindet“, Rudolf Khevenhüller-Metsch, Hanns Schlitter (Hrsg.): Aus der Zeit Maria Theresias. Tagebuch des Fürsten Johann Josef Khevenhüller-Metsch. Band 3: 1752–1755. Wien; Leipzig 1910, S. 5; vgl. auch unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 201, S. 601 f. Jean de Baillou (Erl. 18).
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Euer H. werden in der lezten Messe Jani Thadæi vindobonensis Excursum de Germanorum bibendi aviditate22 gesehen haben. Mein grösserer Neff23 gab mir vor einem Jahr diese dissertation, und ich sagte, daß er dadurch wenigst etwas erweisen soll etc. Ohne mehr davon zu melden kam er nun vor 8 tagen, und bracht sie mir gedruckt, um mir seinen Progress im Griechischen zu verstehn zu geben. Der Pursch ist 18 Jahr alt. Studiert schon 3 Jahr die Jura, findet aber an seinen Professorn wenig Geschmack, weil Einer von Ihnen in der Solennesten Rede und in historischen Erläuterungen pro auctoritate solemnissima den bildersaal von Imhoff,24 und Hübners histor: fragen25 citiert, dann pro argumento das anzieht: Es seÿ die Meÿnung dieser oder jener Frage darinnen gegründet, weil geistl. weltl. grosse und kleine es also dafür hielten, ergo. Dergleichen art zu professorieren wolle ihm nicht gefallen. Also zwar daß nun für ihn kein Professor mehr hier ist. Weil das ding über den hiesigen Geschmack läuft, so will es Niemand glauben, daß es der ältere Thadæus von Kauz geschrieben, weil Er weder beÿ der Universität, noch anderwerts alß zu hauße studiert hat. Wollen E. H. etwas von meiner Tabula26 wissen, So kann ich mit unwillen berichten 1o daß erst dreÿ blatten förtig sind. 2o daß ich das Papier von Memmingen muß kommen lassen, und es erst im Maji bekomme. 3o allhier dafür biß 200 f. mauth bezahlen muß. Näml. für jeden Riß 7 f. oder 10. 4o daß ich schon über 60 bogen halbbrüchig angeschmiert um folgende Capitl abzuhandeln. 22
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Johann Thaddäus von Khautz: De Germanorum Aviditate Bibendi Ad C. Corn. Taciti De Germania Cap. IV. 22. & 23. Excursus. Leipzig: Johann Friedrich Jahn, 1751. Johann Thaddäus von Khautz (1733–1752), Sohn von Scheybs Schwester Maria Anna († 1753) und Johann Peter (von) Khautz (ca. 1699–1748, 1726 fürstlich-liechtensteinischer Verwalter in Wien-Lichtental); vgl. Wien, Lichtental, Taufen 1729–1739, S. 289; Scheyb an Gottsched, Wien 9. Dezember 1752; Ignaz de Luca: Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch. Band 1/1. Wien: von Ghelen, 1776, S. 232 f. Andreas Lazarus Imhoff (Begründer): Neu=eröffneter Historischer Bilder=Saal. 10 Bände: Nürnberg: Felsecker bzw. Buggel und Seitz, 1692–1744 u. ö. Bis 1773 erschienen insgesamt 17 Bände. Johann Hübner: Kurtze Fragen aus der Politischen Historia. 10 Bände. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1697–1707 u. ö. Zur Peutingerischen Karte und Scheybs Vorhaben einer Neuveröffentlichung vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 10, S. 24, Erl. 26. Scheyb erarbeitete außerdem eine erläuternde Abhandlung unter Auswertung der bisherigen Kartendrucke und Schriften: Dissertatio De Tabula Peutingeriana. In: Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. 1–69.
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I. de Veterum Tabulis geograph. et Itinerariis. II. de Auctore, atque ætate Tabulæ Peutingæ III. de Fato illius. IV. de Præstantia editionis meæ, de Laudibus, ac adpellationibus Tabulæ Peuting. V. de constitutione ac Usu illius VI. de differentia illius et Itinerarii Antonini27 VII. Index Locupletissimus omnium vocabulorum quæ in tab. leguntur. Dedicatio & Præfatio.28 Was das mich für mühe koste, ist zum erstaunen, sagt mein alter Caryophilus29 welcher erst de veterum Clypeis30 geschriben. Wie soll ich hernach auf was anders dencken, da ich doch nur die 5 wochen Ferien31 brauchen konnte. Quid verbis opus est. Mehr zeit, mühe, geduld, gelt, und kunst, alß Harrachiaden32 und Theresiaden.33 NB. Ich höre,viii daß die Leipziger über die Wiener sehr ungehalten seÿen, weil ihnen der Messias34 nicht schmecken will. Meines Orts mögen sie sagen, was sie wollen, So kann ich versichern, daß ich ihn nicht lesen kann. Die Verse machen mir die Colic. Viele ursachen wollte ich finden 1o weil viele Sÿlben zweifelhafft sind, mithin ich viii
NB. und die Unterstreichung von Gottsched
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Das Itinerarium provinciarum Antonini Augusti ist ein vermutlich im 3. Jahrhundert erstelltes Verzeichnis von Routen im römischen Reich (kein Kartenwerk), das Siedlungsnamen und Entfernungen anführt; vgl. Bernd Löhberg: Das „Itinerarium provinciarum Antonini Augusti“. Ein kaiserzeitliches Straßenverzeichnis des Römischen Reiches. Überlieferung, Strecken, Kommentare, Karten. 2 Bände. Berlin 2006. Der „Dissertatio“ gehen die Widmung an die Kaiserin und ein Vorwort voraus. Die Abhandlung ist in sechs (mit dem hier vorgestellten Konzept übereinstimmende) Kapitel gegliedert, ihr folgt das Register aller auf den Karten vorkommenden Namen. Biagio Garofalo (1677–1762), italienischer Gelehrter aus Neapel, lebte seit 1732 in Wien. Biagio Garofalo (Blasius Caryophilus): De Veterum Clypeis … Opusculum. Leiden: Elie Luzac, 1751. Die amtsfreie Zeit zu den Hundstagen im Sommer; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 81, S. 257, Erl. 2. Scheyb, Lobrede. Franz Christoph von Scheyb: Theresiade Ein Ehren=Gedicht. 2 Teile. Wien: Johann Jacob Jahn, 1746. Vgl. Erl. 14.
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nicht wissen kann, ob ein Vers 5. 6. oder 7 füsse habe. Also kann man die fünffüssigen Verse des Wurmsamen35 zu 6füssigen machen, wenn man die ersten anapæstos zu Spondæos macht. Et hic de reliquis. Folgl. muß ich jeden Vers 2 mahl lesen. 2o ist das ganze Werck auf nichts anders alß auf eine Wörterschmiedereÿ angesehen, die auß dem Ernsthafften ins lächerliche verfallen. Mit einem Worte. Die Herren Leuthe machen die ganze Sprache zu einem Charlatan, und die Poesie zumix Bernardon,36 welchen man noch nicht weiß, was er ist. Trillerx37 hat recht, wenn er den Wurmsamen gemacht. Und der Verfasser des Wurmdoctors38 thut ihm nicht Weh. Denn die antwort ist so gut, alß wenn ein schuster bub zum gesellen sagt. Du der die das etc . . . . Wenn das wizig schreiben heisst, und es denen Sachsen gefällt, so mögen sie ihren Wiz einpacken, und dem H.n Montesqiou39 zu seinem Esprit de loix40 überschicken. Ich möchte wohl winschen, den 6ten tomum der Acade41 schon zu haben, um die dissertation42 behörig anführen zu können. Mich deucht die distanz von Paris biß . . . . . ist von ihnen fehlerhafft geschrieben.43 Die Tabella ix x
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Anstreichung Über Triller von Gottsched Derjenige geschrieben, im Druck statt Triller „Derjenige Dichter“ Vgl. Erl. 5. Figur des burlesken Stegreiftheaters. Johann Joseph Felix von Kurz (1717–1784) verfaßte zahlreiche „Bernardoniaden“ und verkörperte die Rolle des Bernardon am Kärntnertortheater. Vgl. Erl. 5. Vgl. Erl. 3 f. Charles Louis de Secondat de La Brède de Montesquieu (1689–1755), französischer Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker. [Charles-Louis de Montesquieu:] De L’Esprit Des Loix. 2 Bände. Genf: Barillot & Sohn, [1748]; Neue, korrigierte und erweiterte Auflage. 3 Bände. Genf: Barillot & Sohn, 1749. Histoire De L’Academie Royale Des Inscriptions Et Belles-Lettres. Depuis M.DCCXXXIV. jusques & compris M.DCCXXXVII. Band 6. Amsterdam: Changuion, 1743 bzw. die Übersetzung von L. A. V. Gottsched: Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften zu Paris. Band 6. Wien: Krauß, 1751. Vgl. Erl. 26. Angaben aus dem Itinerarium des Antoninus und aus der Peutingerischen Karte, allerdings nicht auf Paris, sondern auf zwei Routen zwischen Aquis Sextis (Aix-enProvence) und Arelate (Arles) bezogen, nennt der Artikel: Des Herrn Marquis von Caumont Beschreibung eines alten Denkmaales, welches auf einer Brücke nahe bey
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sagt XLVII anstatt XLVIII so sie sezen.44 Sed de minimis etc. Item fehlen sie im Weeg. Schöpflin45 hat mir ein Exemplar von seiner Alsatia46 versprochen, in welcher er auch von der tabulatissima handelt; Allein was Er davon anzieht, ist auß dem autographo genommen.47 Er hat mir auß der königl. Bibliothec einen Extrait geschickt ex collectaneis Dicuil48 |:so auch zu Oxfort ist:|49 welchen ich verlangt, und sehr wohl zu meinem kram brauchen kann.50 E. H. können nicht glauben, was ich für müh habe, biß mir mein lateinisch schreiben gefällt, um E. H. bekannte Sing. Vind.xi51 de Philosoph. im Polignac,52 und andere dergleichen zu erreichen. xi
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Doppelte Anstreichung dem Dorfe St. Chamas in Provence aufgerichtet ist. 1737. In: Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften 6, S. 283–289, 285–287 (bzw. Histoire, S. 394–402, 397–399). Der Artikel schätzt die längere Route aus dem Itinerarium des Antoninus als Umweg ein und gibt die Entfernung zwischen beiden Orten, die man auf direktem Weg messe, mit „douze lieues de Provence, ce qui ne produirait que quarante-huit milles [römische Meilen, milia passuum], à compter quatre milles par lieu“ an (Histoire, S. 397). Sämtliche Ausgaben der Peutingerischen Karte würden für die in dieser Karte verzeichnete kürzere Route keine Entfernungen angeben. Scheyb greift dies in seiner „Dissertatio“ auf, da die originale Peutingerische Karte durchaus Entfernungen zwischen den Orten nenne: Aquis Sestis XVIII. Pisavis XVIII. Tiisias XI. Clano VIII. Arelato (Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. 41 f., 41), insgesamt 55 römische Meilen. Worauf sich Scheyb in der Briefpassage mit den 47 Meilen bezieht, ist unklar. Johann Daniel Schöpflin (1694–1771); Korrespondent. Johann Daniel Schöpflin: Alsatia Illustrata Celtica Romana Francica. Colmar: Johann Friedrich Schöpflin, 1751. Vgl. Schöpflin, Alsatia Illustrata Celtica (vgl. Erl. 46), S. 610–612. Dicuil Hibernicus: Liber de mensura orbis terrae; Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 4806, Bl. 25r–40r. Vgl. Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. 23. Vgl. Oxford, Bodleian Library, MS. Canon. Misc. 378, Bl. 47r–62v; Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. 25, Anm c. Vgl. Schöpflins Brief an Scheyb vom 22. Oktober 1751. In: Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. 24 f. Gottsched, Singularia Vindobonensia; Mitchell Nr. 427. Gottsched: De Poetis Philosophis Commentatio. In: Melchior de Polignac: AntiLucretius, Sive De Deo Et Natura Libri Novem. Hrsg. von Johann Christoph Gottsched. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1748 (Mitchell Nr. 368), S. XXV– XLVIII.
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Nun soll ich auf die dedication studieren. Und alles fehlt mir: Denn ich weiß, daß die Kaiserinn53 nicht gern ins Gschist gelobt54 wird. Also möchte ich gern den Kaiser Theodosium I.55 loben. Dieses nun ins Werck zu stellen, so möchte ich auch gern Le Panegyric de l’Empereur Theodose par Flechier56 haben und mit allem Suchen find ich ihn nicht. Wann E. H. ihn irgendswo ertappen, so bitte ich ja gar schön darum. Es ist ein volume in 4o zweÿ finger dick. Vom vorigen Sæculio. Wie H. W.57 sagt. Ich finde Paralleln zwischen ihm, und der Theresia. V. g.58 Er war gebohren: sie auch. Er war Kaiser. Sie auch. Er war Christ. Sie auch. Er ist gestorben. Sie nicht etc. O bella! Und so giengs halt immer fort, biß ein bogen voll wäre. Ist das nicht schön. Das schönste dabeÿ ist dieses, daß fast kein einziger auctor ungetastet bleibt, so gar der H. Lotterus59 wird gepuzt, da Er die Fragmenta tabulæ mit der ganzen Tabell confundiert,60 und mir anstatt des H.n Horsley einen Hoasby mit versalbuchstaben citiert.61 Wenn sich E. H. mühe geben, meine Schmierereÿen zu lesen, so würden sie manchmahl lachen. So gar der alte
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Maria Theresia (1717–1780), Erzherzogin von Österreich, 1740 Königin von Ungarn und Böhmen, 1745 als Gemahlin Franz’ I. Stephans römisch-deutsche Kaiserin. Vgl. die Widmung in Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. I–VI. Ins Gesicht loben; vgl. Grimm 6 (1885), Sp. 1080 (loben 3). Flavius Theodosius (347–395), 379 als Theodosius I. oströmischer Kaiser. Esprit Fléchier: Histoire De Theodose Le Grand, Pour Monseigneur De Dauphin. Paris: Sébastien Mabre-Cramoisy, 1679 u. ö. Hans Wurst. Verbi gratia. Johann Georg Lotter (1699–1737); Korrespondent. Johann Georg Lotter (Praes.), Johann Christoph Schade (Resp.): De Tabula Peutingeriana (Disputation am 4. Oktober 1732). Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf. Marcus Welser (1558–1614) hatte 1591 zwei Stiche des ersten Kartensegments (auf der Grundlage der von Conrad Peutinger veranlassten Zeichnungen; vgl. Erl. 65) veröffentlicht: Fragmenta Tabulae Antiquae, In Quis Aliquot Per Rom. Provincias Itinera. Ex Peutingerorum bibliotheca. Venedig: Aldus Manutius, 1591. Nach dem Wiederauffinden der Karte initiierte er 1598 zusammen mit Abraham Ortelius (1527–1598) in Antwerpen die erste vollständige Edition; vgl. Konrad Miller: Die Weltkarte des Castorius genannt die Peutingersche Tafel. Einleitender Text. Ravensburg 1887, S. 10–12. Worauf Scheyb hier in Bezug auf Lotter anspielt, konnte nicht ermittelt werden. Vgl. Lotter, De Tabula (Erl. 59), S. 29. Gemeint ist John Horsley (um 1685–1732) als Autor der Britannia Romana, or The Roman Antiquities of Britain (1732).
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Peutinger,62 von welchem die tafel den zunahmen hat, bleibt nicht ungeschoren: Celtes63 reiste auf befehl und kosten des Kaisers Max. I.64 Er fand die tabell. Gab sie Peutingern;65 warum hat sie nicht der Kaiser bekommen, welcher den Celtes um solche Alterthümer außgeschickt? etc. Kurz. Ich behaupte, daß sie der Kaiserinn66 längst zugehört habe. Von Rom hab ich noch keine Antwort:67 Ich urtheile, weil Rom im October zu Frascati in der Villegiatura zu seÿn pflegt.68 Mithin auch nichts gearbeitet wird. Ich habe dieser tagen die Peutingerias hingeschmissen, um an einer Trilleriade69 was zu machen. Es wollte nicht gehn, so muß ich ein andersmahl drüber. Secessus, otium geht mir ab, und metus ist dabeÿ. Carmina secessum scribentis et otia quærunt Carminibus metus omnis obest . . . .70 Ich hatte ein verteufelt Concept, so in eine Satyr außgieng, und trauer Verse seÿn sollten. 62
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Conrad Peutinger (1465–1547), Jurist und Altertumswissenschaftler, 1497–1534 Stadtschreiber in Augsburg. Conrad Celtis (1459–1508), Humanist, Dichter, 1497 Professor für Rhetorik und Poetik in Wien. Maximilian (1459–1519), Erzherzog von Österreich, 1486 römisch-deutscher König, 1508 römisch-deutscher Kaiser. Celtis suchte im Auftrag Kaiser Maximilians in deutschen Bibliotheken nach historischen Dokumenten. Aus welcher (süddeutschen) Bibliothek die Kopie der römischen Straßenkarte stammte, ist nicht überliefert. Celtis vermachte sie Peutinger, dem er sie zuvor schon übergeben hatte, im Jahr 1508 testamentarisch zur Veröffentlichung. Peutinger bereitete eine Edition vor, doch mehr als zwei Zeichnungen vom ersten Segment der Karte waren bis zu seinem Tod nicht fertiggestellt; vgl. Miller (Erl. 60), S. 6–10. Gemeint ist Maria Theresia (vgl. Erl. 53). Scheyb hatte „Wegen der Arcadier“ an den Kardinal Domenico Silvio Passionei (1682–1761, 1741 erster Kustos an der vatikanischen Bibliothek) geschrieben; unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 139, S. 443, Z. 3. Die Villen in und um Frascati dienten dem römischen Adel und kirchlichen Würdenträgern im Frühjahr und Herbst als Landsitze; vgl. Maria Barbara Guerrieri Borsoi: Casini seicenteschi di villeggiatura ai piedi di Frascati. In: Quaderni del Dipartimento Patrimonio Architettonico e Urbanistico. Storia cultura progetto 37–40 (2009/2010), S. 89–106. Gemeint ist ein Trauergedicht anläßlich des Todes von Daniel Wilhelm Trillers (vgl. Erl. 5) Ehefrau Maria Henriette, geb. Thomä (1715–1751); vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 139, S. 443, Z. 3 f. Vgl. Publius Ovidius Naso: Tristia 1, 1, 41 und 43.
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NB. Auf denxii Messias zu kommen, wer hätte mehr wörter schmiden können, alß Virgilius?71 Und dennoch sieht man kein einziges in seiner Æneis. Horatius hat diese Freÿheit sehr eingeschrenckt.72 Den 23ten 24ten und 25ten novemb. hat der Franzö: bottschafter Hautfort73 seinen Pallast in und außwendig beleuchten, und gegenhinüber ein gemahlnes auch beleuchtetes triumphgerüst nebst Seitenbogen in Form eines Amphitheatri erbauen lassen, um die Geburt des Prinzen von Bourgogne74 zu celebrieren. Alle 3 Nächte erschien der hohe Adl in höchster Gala. Wie es die zeitungen geben werden.75 Nur dieses seze ich hinzu. Daß beÿm Weingerüst, so einen Obeliscum vorstellete, sich einige bürger oder Crocheteur verlauten lassen, daß sie demjenigen, der Fifat der Französ. Prinz schreÿen würde, den Puckel tapfer ablausen würden. Jedoch erlaubten die Kerl zu rufen: Es Fifat der Prinz von Burgund. Allein weder Eins noch das andere war gehört, noch geschrieen. Sondern der Pöbel drang mit Pöbelgeschreÿ auf die Weinfässer loß, und hohlte seine Portion. NB. Alles geschah im Harrach. Pallast.76 Helas des Exeques de mon Friderique.77 Dieser hätte seinen Pallast niemals verlassen. Sic transit glundia mori.78 Es ist hier beÿm H.n von Senckenberg79 ein gewisser Molter,80 welcher eine italiänische gramatic geschriben.81 Dieser besucht mich zuweilen, und xii
NB und die Unterstreichung von Gottsched
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Publius Vergilius Maro (70–19 v. Chr.), römischer Dichter. Vgl. Erl. 16. Emmanuel Dieudonné de Hautefort (1700–1777), 1750 französischer Gesandter in Wien; vgl. Hausmann, S. 105. Louis Joseph Xavier (13. September 1751–1761), Herzog von Burgund, Sohn des Dauphins von Frankreich Louis Ferdinand de Bourbon (1729–1765) und Maria Josepha (1731–1767), Prinzessin von Sachsen und Polen. Vgl. Wienerisches Diarium, Nr. 96 vom 1. Dezember 1751, S. [5]–[7]. Das Palais Harrach auf der Freyung. Friedrich August von Harrach (1696–1749), Scheybs einstiger Dienstherr. Verballhornung der Redewendung „sic transit gloria mundi“. Heinrich Christian von Senckenberg (1704–1768), 1736 Professor der Rechtswissenschaft in Göttingen, 1738 in Gießen, 1745 Reichshofrat, Übersiedlung nach Wien, 1751 Reichsfreiherr. Friedrich Valentin Molter (1722–1808), 1738 Studium in Jena, 1741 in Göttingen, 1742 in Gießen, Aufenthalt in Italien und Leipzig, um 1750–1752 Sekretär Senckenbergs (vgl. Erl. 79) in Wien; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 72, S. 232, Erl. 40. Friedrich Molter: Toscanische Sprachlehre. Leipzig: Dyck, 1750.
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H.n Weiskern.82 Wir müssen wahrnehmen, daß Er ein ganzer Messianer ist, gute Verse macht, jedoch Messias. Vielleicht |:sagte ich:| wird dieser Geschmack eine gute folge haben, wenn man vom prosaischen ins Phœbus83 gestigen, endlich die mittelstrasse findt. Die Comœdien gehn so, daß Weißkern allgemach desperat wird, den guten Geschmack einzuführen. Bernardon84 hat wiederum triumphiert, wie der Messias mit himmel, teufel, gespenster, hexen, und bübereÿen, da er eine Armée buben mit Papiernen Rossen auf dem Theater herumgejagt. H. Doctor Martini85 war beÿ mir, um mir seine noth zu klagen. Ich merckte aber auß denen zuckersüssen worten, daß es ihm an quibus fehle, und beÿm Grafen Haugwiz86 an ledigen diensten. Mithin speisste ich ihn mit der hofnung ab, die er auf besagte Excell. bauen sollte. Die bekanntschaft rührt auß dem Krausischen87 buchladen her. Ich höre, daß es ihm sehr schlecht gehe, ob er schon gross thun möchte, wie ein kleines Pisamkäzche88 beÿ einem Beeren Vom H. Justi89 höre ich nichts, ausser daß Er wircklich im druck begriffen. Ich weiß nicht, betriffts das Finanzweesen, oder die deutsche Sprach, nämlich die deutsche Schreibart in briefen, berichten, abhandlungen, oder dergleichen.90 Allein ich werde es doch innen. 82 83
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Friedrich Wilhelm Weiskern (1709–1768); Korrespondent. Begriff in der Poesie für Schwulst, Bombast, hochtrabende Schreibart; vgl. Gottsched, Dichtkunst, 4. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462), S. 279 f., § 20. Vgl. Erl. 36. Über die Person konnte nichts ermittelt werden. Im Juli 1752 berichtet Scheyb: „H. Doctor Martini beurlaubte sich beÿ mir vor 10 tagen, und versicherte mich, daß er in der Carthaus zu Maurbach wircklich aufgenommen seÿ, und nächstens alß Carthäuser eingekleidet werde. Ja so sehr zu diesem Schluss geneigt lebe, daß er nunmehr kein kaiserl. RegimentsRaths-Decret annehmen würde, weswegen er vorher so lang herumgelaufen.“ Scheyb an Gottsched, 5. Juli 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 338–345, 344v. Friedrich Wilhelm von Haugwitz (1702–1765, Korrespondent), 1749 Präsident des Directorium in publicis et cameralibus. Johann Paul Krauß (um 1700–1776); Korrespondent. Bisamkatze, andere Bezeichnung der in Asien und Afrika vorkommenden Zibetkatzen (Viverra, Viverricula indica, Civettictis civetta) aus der Familie der Schleichkatzen. Ihr Drüsensekret wurde für die Parfümherstellung verwendet. Johann Heinrich Gottlob Justi (1717–1771); Korrespondent. Vgl. auch Justis Mitteilungen an Gottsched über seine Publikationspläne in unserer Ausgabe, Band 17, Nr. 68. Entsprechende Schriften zur Ökonomie und zur deutschen Sprache erschienen erst 1755 nach seinem Weggang aus Wien: Justi: Staats-
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Adrianus Heringa. Miscellaneæ Observationes in auctores græcos. 1749. soll von der Tab. Peutinga handeln.91 Also möchte ich diesen auctorem auch haben. Hier finde ich ihn nicht. Ich weiß auch nicht was es ist. Sollte Es eine periodische Schrifft seÿn, so bitte ich um den Theil, worinnen der Verfasser de veteri Geographia, de Itinerariis, und de Tabula Peutinga handelt. Coûte qu’il coute. Hier ist es noch allen buchhändlern unbekannt. Ich höre, daß in Leipzig nächstens eine licitation seÿn werde.92 Sollten allda einige alte lateinische, griech. kleine geographische Stücke vorkommen, so bitte ich darum. Zuvorderst um jene, die ich leztens verzeichnet. 93 NB. NB. da ich mein Papier zu Memmingen schon angefrümt94 habe, und allem ansehn nach nicht zuruck kann, allhier aber dafür fast 200 f. Mauth bezahlen |:O mores!95 So viel Mauth für eine Sache, die wir im land nicht haben!:| So fiel mir ein, ob ich besagtes Papier nicht könnte nach Leipzig lifern lassen, um den ganzen Plunder allda zusamen zu schmiden ohne zu fürchten, daß Breitkopf96 mich beluchse.97 Quid tibi videtur Ale-
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wirthschaft oder Systematische Abhandlung aller Oeconomischen und Cameral= Wissenschaften, die zur Regierung eines Landes erfodert werden. 2 Teile. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1755; Anweisung zu einer guten Deutschen Schreibart und allen in den Geschäften und Rechtssachen vorfallenden Ausarbeitungen. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1755. Vgl. Adrian Heringa: Observationum Criticarum Liber Singularis in quo passim veteres Auctores, Graeci maxime, emendantur. Leeuwarden: Guillaume Coulon, 1749, S. 36–43. Möglicherweise handelte es sich um die Versteigerung der Bibliothek des Magisters Christian Wilhelm Bose (1717–1750), die am 15. Dezember 1751 beantragt wurde und am 17. Januar 1752 stattfand; vgl. Leipzig, Universitätsarchiv, Rep. 02/10/04, Bd. 04: Acta Ertheilte Concessiones Auctionum betr. Volum. IV. Anno 1744–1778, Bl. 42r. Christian Wilhelm Bose war ein Cousin von Georg Matthias Bose (1710–1761, Korrespondent), der mit Scheyb in brieflicher Verbindung stand (vgl. unsere Ausgabe, Band 15, S. 604, Band 16, S. 121 und 467) und die Nachricht von der geplanten Auktion übermittelt haben könnte. Vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 139, S. 441, 443 f. Zur Anfertigung bestellt; vgl. Grimm 4/1.1 (1878), Sp. 327 (Frümmwerk, Frümmwerker). Vgl. Marcus Tullius Cicero: Orationes in Catilinam 1, 2. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger, Buchdrucker und Buchhändler. Betrüge; vgl. Grimm 6 (1885), Sp. 1223 f. (luchsen).
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tophile? Wenn der Abbé Marcj98 nicht indessen durch seine Papier, und druckereÿ Einrichtung99 etwas bessers außwirckt, so wird es also geschehen müssen. Das ding kostet mich sonst verteixelt100 viel gelt. 1000 f. sind schon außgerechnet, ohne denen büchern, die ich zu meiner Arbeit gekauft habe. Hiemit schliesse ich meinen kramladen, weil er so arm, daß er nichts feil biethen kann. Vom Neuesten habe ich nichts als Jan . . . . . . Maji.101 Also bitte ich darum gegen meine bezahlung. Item was sagt man zu Königsberg? Ich schähme mich.102 Item, was kostet die gelehrte zeitung103 das ganze Jahr? Hier zahle ich 6 f. Allein ich habe in 3 Jahren weder titel, noch Index dazu bekommen. Ich empfehle mich zu gnaden, und verharre E. H./ Gehorstergebenster104/ diener/ Scheÿb Wienn den 30ten Nov./ 1751
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Jean François Marci (1710–1791, Korrespondent), 1748 Direktor des mechanischphysikalischen Kabinetts. Zu den Bemühungen um die Ausstattung einer kaiserlichen Buchdruckerei vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 126. Verteufelt; vgl. Deixel, Teixel: Teufel; Grimm 2 (1860), Sp. 915. NaG 1751/1–5. Scheyb hatte Gottsched im August 1751 Schriften zur Weiterleitung an die Königsberger Deutsche Gesellschaft gesandt; Gottsched sollte sie zuvor begutachten und korrigieren; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 92, S. 307 f., Nr. 112, S. 357. Darunter befand sich möglicherweise auch ein Exemplar seiner Ode Die Krankheit (vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 24, Erl. 37), sie wird im Katalog der Gesellschaftsbibliothek aufgeführt; vgl. Verzeichniss der Bücher der Kön. deutschen Gesellschaft in Königsberg. Königsberg 1830, S. 23. Neue Zeitungen. Gehorsamstergebenster.
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23. Fra nz Chri s to ph vo n S ch ey b a n G ot ts c h ed, Wien 1. Dezember 1751 [22.41] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 480–482. 6 S.
Hochundwohlgebohrner/ Vortrefflicher Gönner/ allzuaufmercksamer Freund. Da ich eben die Feder zum schreiben schnizte, um E. H. zu berichten, daß gestern ein Verschlägl mit Ciocolato, 3 bogen Peutingeriadis,1 und einem brieff2 durch den Postwagen fortgeschickt worden ist; So erhalte ich Dero angenehme zuschrifft vom 24ten nov: nebst dem Mars super arma.3 So begierig E. H. sind, von mir brieffe zu erhalten, so freudenvoll bin ich, wenn ich dergleichen von E. H. auf meinem Tisch erblicke, wenn ich auß dem Rath nach hauß komme; auch eben so verdrüsslich bin ich, wenn ich nachlässig seÿn muß, nichts weiß, und nicht zeit habe, nach belieben zu schreiben. Nun finde ich auf einmahl so viel, daß ich für Freuden nicht weiß, wo ich soll anfangen. Das gedicht auf den Mars beschloss ich mit diesem Vers. . . . . der Dichterfürst … Ich König. Der Verfasser hört nämlich, daß Er der Horaz der Dichterfürst seÿ. So gibt er Antwort: und ich bin König. Weil Er König heisst. Item sind die 6 oder 8 Verse, die ich in einem andern brieff nachgeschickt hatte von 6 oder 5füssigen Hexametern4 vergessen worden. Hæc de nostro Marte. E. H. können sich nicht vorstellen, mit was für einem vergnügen ich die scriptores minores Geog.5 erblickt habe, weil ich darum schon in Engeland 1
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Zur Peutingerischen Karte und zu Scheybs Vorhaben einer Neuveröffentlichung vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 10, S. 24, Erl. 26. Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22. Es handelt sich um Gottscheds Rezension des Gedichts Mars Super Arma Jacens von Anton König von Cronburg († 1784), auf dessen Vorrede Scheyb eine Antwort gedichtet hatte, die Gottsched im Neuesten innerhalb seiner Kritik abdruckte; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 64, S. 203. Vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 81, S. 260 f. [John Hudson:] Geographiæ Veteris Scriptores Græci Minores. 4 Bände. Oxford: Sheldonian Theater, 1698–1712. Scheyb hatte Gottsched um Besorgung dieser und der folgenden Bücher in Leipzig gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 139, S. 441, 443 f.
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Hamburg, und in den Spatia imaginaria darum Couriers außgeschickt, und nichts erhalten hatte. Also bitte ich E. H. mit Hupfendem Herzen und lachenden Händen, mir dieselben so bald es möglich ist zu überschicken durch den Postwagen. Es koste, was es wolle. Ich habe keine geduld. Denn ich hätte schon viele Ducaten darum gegeben. Bitte auch um den Marcellin.6 Item um die Theile der Academie von Ihro gnaden der Fr übersezerin, Wenn schon keine Kupfer dabeÿ sind.7 Item um Adriani Heringa. Observationes criticas. Leovardiæ 1749. in 8. majori. 20. pag.8 Dieses buch lese ich in actis eruditorum Mens. Aprilis 1750. pag. 212. und pag. 216. lese ich, daß quintum illustrandæ Tabulæ Peutingerianæ destinatum &c.9 Ich bin begierig zu sehen, was denn H. Heringa10 davon sage, da ich doch vermuthe, daß Er das autographum11 niemahls gesehn. So sind es folgende bücher, um die ich bitte, solche auf dem Postwagen zu schicken. I. Geograph. vet. scriptores græci minores. 2 vol. 8o NB. ob es schon nicht ganz ist, denn es sollten noch 2 vol. von 1712 dabeÿ seÿn, die ich auch aufzutreiben bitte.12 6
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Ammianus Marcellinus: Rerum Gestarum Qui De XXXI. Supersunt Libri XVIII. Ex MS. Codicibus emendati ab Henrico Valesio, & Annotationibus illustrati. Paris: Jean Camusat, 1636 u. ö. Scheyb erwartete den fünften und sechsten Band der von L. A. V. Gottsched übersetzten und von Johann Paul Krauß (vgl. Erl. 28) verlegten Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften zu Paris; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 48, S. 156, Band 18, Nr. 22, S. 71. Bei der Übergabe des fünften Bandes an die Kaiserin teilte Scheyb mit, daß auch der sechste schon fertig sei, aber noch keine Kupfer habe; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, S. 186–188. Allerdings sind für den sechsten Band noch Kupfertafeln gestochen worden (vgl. das Exemplar der Österreichischen Nationalbibliothek, BE.12.R.12.[Vol. 6]), während Krauß den Aufwand und die Kosten der Anfertigung von Kupfern für weitere Übersetzungen scheute; vgl. Band 18, Nr. 41, S. 143 f. Adrian Heringa: Observationum Criticarum Liber Singularis in quo passim veteres Auctores, Graeci maxime, emendantur. Leeuwarden: Guillaume Coulon, 1749. Vgl. die Rezension in: Nova Acta Eruditorum 1750, S. 212–223 und das fünfte Kapitel in Heringa, Observationum Criticarum Liber (Erl. 8), S. 36–43. Adrian Heringa (1718–1779), 1741 Doktor der Medizin in Leiden, Arzt in Leeuwarden, Altertumswissenschaftler; vgl. Günther Zuntz: Interpretation of a Menander Fragment (Fr. 416 Koerte=481 Kock) D. M. Adriani Heringa. In: Proceedings of the British Academy 42 (1956), S. 242–246. Gemeint ist die in Wien aufbewahrte Peutingerische Karte, bei der es sich allerdings um eine mittelalterliche Kopie handelte. Vgl. Erl. 5. Gottsched hatte offenbar mitgeteilt, daß er nur die ersten beiden Bände von 1698/1703 senden könne.
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II. Marcellinus Valesii. Par. 1630.13 4o III. obbesagte Adriani Heringa observat. criti: 1749. IV. den VI.ten theil der Geschichte der Akademie de belles lettres. Ich werde die Auslag richtig dafür übermachen. Vom börnstein und naturalien Cabinet ist noch keine resolution vorhanden.14 Der Kaufer wie ich vernehme, entschliesst sich so ungern dazu, weil Er glaubt, er müsse die Kaz im Sack kaufen zu dem seufzet Er um mehr Plaz für das eigene Baillouische Cabinet,15 mithin bleibt Er so in suspenso. Und H. Marci16 muß die gelegenheit erwarten, davon weiters zu reden, oder ihn darauf zu mahnen. Mir fiel ein, ob es nicht gut wäre, wenn man die ganze beschreibung |:so H. Fischer gemacht hat:|17 anhero schickte, damit der Kaufer sich darinnen besser ersehen könnte, und nicht in der Ungewissheit bleibe, was er kaufte; denn Item ein jeder mensch, wenns auch ein Kaiser wäre, sähe gern vorher, was er kaufen will. Die ausgezifferten 25 Ducaten18 machen das fuhrwerck weder geschwinder, noch langsamer gehn, und ich winsche, daß der handel endlich Statt habe; Besagte 25. aber meinem theuren Freund allein in der Hand bleiben möchten, denn ich verdiene dabeÿ nichts alß etwann ein Paar Schuh, den brieff auf die Post zu tragen. So sehen E. H. daß Handschuh allezeit theurer sind alß die Schuhe. Bekomme ich 16 Xr, so habe ich mehr Freude daran, daß der alte H. besizer für sein Cabinet geldt bekomme, alß wenn ich 25 Ducaten bekäme, und der Kauf nicht geschähe.
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Die Jahresangabe ist ein Versehen. Die Erstausgabe stammt aus dem Jahr 1636; vgl. Erl. 6. Jean de Baillou (1686–1758), Direktor des Hofnaturalienkabinetts, hatte Interesse an einzelnen Objekten aus den Sammlungen von Melchior Philipp Hartmann (1684–1765, Korrespondent) gezeigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, Erl. 18. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, Erl. 20. Jean François Marci (1710–1791, Korrespondent), 1748 Direktor des mechanischphysikalischen Kabinetts. Christian Gabriel Fischer (1686–1751, Korrespondent) hatte detaillierte Beschreibungen der Hartmannschen Sammlungen verfaßt; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 120 und 122. Scheyb setzt hier ein konventionelles Zeichen für Dukaten; vgl. Grun, Abkürzungen, S. 296. Im September 1751 hatte Cölestin Christian Flottwell, der als Vermittler zwischen Hartmann und Gottsched fungierte, mitgeteilt, daß Gottsched bei einem Verkaufspreis von 800 Dukaten eine Provision von 50 Dukaten erhalten würde; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 140, S. 445 f.
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Gottlob! weder der Krepsenrichter,19 noch van Swieten20 haben an mir zu pfuschen bekommen. Ich bin wider der alte Cörper. Dick und fett.21 Die Kälte, und Feuchte schadet mir nichts, obschon seit 4 wochen alles über hand genommen, und die Kälte alle leuthe zum laufen, und tanzen bewegt. Es hat indessen noch kein Ende, um die Ode zu fragen.22 Es heisst hier fort und fort: cupimúsque negata.23 Mit vergnügen habe ich in dem Neuesten den H.n Brucker24 beguckt.25 Der Mann verdient wahrhafft alle erdencklichen Ehren durch seine Historiam Philosophiæ.26 Im Mars super arma dörffte wohl der Wiener. Dichter p. 859 f.27 wegbleiben, denn also fällt wider der ganze Plunder auf mich. So offt hier deutsche verse ans licht tretten, so heissts: der Scheÿb hat sie gemacht, wenns auch gassenhauer sind. Dadurch werde ich so verächtlich, daß ich für, wer weiß was, gehalten werde. Ich würde mich deswegen wenig bekümmern, wenn es nur nicht leuthe wären, die mir schaden, oder nuzen
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Krebsenrichter waren Beamte der Marktaufsicht, die den Krebshandel kontrollierten, die Maut erhoben und darauf achteten, daß nur lebendige und unversehrte Tiere verkauft wurden; vgl. Carl Hofbauer: Die Rossau und das Fischerdörfchen am oberen Werd. 2., verb. Auflage. Wien 1866, S. 15, 118 f. Gerard van Swieten (1700–1772), 1745 königlich-kaiserlicher Leibarzt und Hofbibliothekar in Wien. Scheyb war im Februar/März 1751 schwer an Gicht erkrankt und hatte bis ins Frühjahr unter den Folgen gelitten; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 188, 193 und 202, Band 17, Nr. 10, 14 und 24. Wahrscheinlich handelt es sich um Scheybs Ode Die Krankheit, die 1751 ohne Nennung des Autors im Verlag Breitkopf in wenigen Exemplaren gedruckt worden war; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 24, Erl. 37. In der Ode dankt Scheyb van Swieten (vgl. Erl. 20) für die erfolgreiche Behandlung seiner Gichterkrankung, prangert aber auch die fragwürdigen Methoden des Arztes an, der ihn zuvor kurieren sollte (Carl Emanuel Schellenberger [1709–1779]). Im August hatte Scheyb mitgeteilt, daß der Wiener Verleger Krauß (vgl. Erl. 28) die Ode nachdrucken lassen wolle, was Scheyb zu verhindern bat; vgl. Band 17, Nr. 103, S. 336, Nr. 139, S. 438 f. Vgl. Publius Ovidius Naso: Amores 3, 4, 17. Jacob Brucker (1696–1770); Korrespondent. Vgl. die Rezension zu Jacob Brucker: Erste Anfangsgründe der Philosophischen Geschichte, Als ein Auszug seiner grössern Wercke. 2. Ausgabe. Ulm: Daniel Bartholomäi und Sohn, 1751 in: NaG 1751/12, S. 867–871. Brucker, Historia. Scheybs Gedicht in Bezug auf Königs Vorrede (vgl. Erl. 3) wurde von Gottsched als Antwort von „einem gewissen andern lateinischen und deutschen Dichter zu Wien“ angekündigt (S. 859).
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können. H. Krauß28 ist |:mit gunst:| ein Limmel. Er sagte mir. Es hat keine Eile mit dem buch:29 denn ich habe andere sachen auch drucken lassen, und so käme viel zusamen. Ego vero judicarem, daß Er für jede Messe etwas spare, um seine Creditores auf jeder Messe abzuspeisen. Sein Weib ist gestorben,30 und man scherzt mit ihm wegen einer million reichen Nürnbergerin.31 Vom Justi32 weiß ich, daß Er wircklich schon einige bogen zu einer deutschen grammatic hat drucken lassen, und den Rest noch in der Censur hat. So vermeine ich, daß Er schwerlich mit seinen Anmerckungen33 hervor kommen würde ausser im eignen druck.34 Non videtur in eruditorum numero esse: Ich förchte der mann sauge alles auß seinen fingern. Jani Thadæi vindobonensis excursus de Germanorum aviditate bibendi35 hat mein älterer Neff gemacht, Jo: Thadæus von Kautz,36 ein Pursch von 18 Jahren. Es ist mehr, alß ein Jahr, daß Er mir die dissertation gezeigt. Da ich sie nun nicht getadelt, so gab Er sie, ohne mein wissen, dem buchhänd-
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Johann Paul Krauß (um 1700–1776); Korrespondent. Vermutlich ist der 6. Band von L. A. V. Gottscheds Übersetzungen der Pariser Akademiegeschichte (vgl. Erl. 7) gemeint, die Krauß in Leipzig drucken ließ. Elisabeth Krauß, geb. Lehmann (* 1697/98) war am 22. August 1750 verstorben; vgl. Wien, St. Stephan, Bahrleihbuch 1750, Bl. 181r. Nicht ermittelt. Im Juli erzählt Scheyb, Krauß sei „ohne weib von Nürnberg, aber mit seiner Magd wiederum zuruk gelangt. Hier urtheilt man, alß wäre er mit diesem lieben kind, das E. H. wohl kennen, entweder ganz, oder halb verheurathet“; Scheyb an Gottsched, Wien 5. Juli 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 338–345, 344r. 1754 heiratete Krauß Rosina Ludovica Kahl (1731–1776), „von hier gebürtig“, Tochter eines Goldarbeiters; vgl. Wien, St. Stephan, Trauungen 1752–1754, Bl. 229r. Johann Heinrich Gottlob Justi (1717–1771); Korrespondent. Im Mai 1751 hatte Scheyb berichtet, daß Justi Anmerkungen zu Gottscheds Sprachkunst verfaßt und er ihm geraten habe, sie Gottsched mitzuteilen. Justi kündigte im Juli die Zusendung an; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 38, S. 133, Nr. 68, S. 215 f. Im März 1752 teilt Scheyb mit, er habe Justis „gedruckten bogen in der buchdruckereÿ gestohlen, derer seit 2 monaten schon dreÿ gedruckt worden“; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 132, S. 417, Z. 3 f. Einige grammatikalische Anmerkungen, auch in Bezug auf die von ihm gelobte Sprachkunst Gottscheds, veröffentlichte Justi 1755 in der Einleitung zu seiner Anleitung zu einer guten Deutschen Schreibart (Leipzig: Breitkopf ), S. [3]–23. Johann Thaddäus von Khautz: De Germanorum Aviditate Bibendi Ad C. Corn. Taciti De Germania Cap. IV. 22. & 23. Excursus. Leipzig: Johann Friedrich Jahn, 1751. Johann Thaddäus von Khautz (1733–1752); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, Erl. 23.
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ler Jahn.37 Der liess sie drucken, und ich bekam sie ungefähr. Mich dünckt, Er habe genug gethan für einen Studenten, der seit 4 Jahren ohne Meister, und ohne Universität für sich allein zu hause studiert. Sie kostet allhier 7 Xr. NB. Er schreibt zwar vom Wein sauffen. Er selbst aber ist ein Wassertrincker, und hat vor dem Wein Abscheu. Wie es eine Passage darinn zeigt. Wo Er sagt: actum esset de mea re poetica etc.38 Hermann39 geht hier auch ab. Und ich helffe getreu dazu, wo ich einen Liebhaber der poesie finde. H. Baron von Schönaich40 verdient mehr alß lob. Nur deswegen, daß Er ernsthafft denckt, und weder ins schweizerische noch ins Bathos fällt, sondern die alte Einfalt behält, wie Horaz41 und Virgil.42 In beÿden finde ich weder Messianische43 noch Nimrodische44 verdamlichkeiten. Mit einem Wort er gefällt mir. Was weiß ich was Horat. sagt non fumum ex fulgore etc.45 Den Reinecke Fuchs46 kenne ich zwar vom sehn, aber gelesen habe ich nichts darinn. Die Tomyris47 schläft noch immer. Ob ich ihr schon zuweilen ein gefundenes Leckerbüssel auß der alten Geographie mittheile. NB.
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Johann Friedrich Jahn († 1791), um 1747 Buchhändler in Leipzig mit Verbindungen nach Wien; vgl. Peter R. Frank, Johannes Frimmel: Buchwesen in Wien 1750–1850. Wiesbaden 2008, S. 92. Vgl. Khautz, De Germanorum Aviditate Bibendi (Erl. 35), S. 48. Schönaich, Hermann. Christoph Otto von Schönaich (1725–1807); Korrespondent. Quintus Horatius Flaccus (65–8 v. Chr.), römischer Dichter und Dichtungstheoretiker, Verfasser der Ars poetica. Publius Vergilius Maro (70–19 v. Chr.), römischer Dichter, Autor der Aeneis. [Friedrich Gottlieb Klopstock:] Der Messias. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 32, Erl. 22. [Christian Nicolaus Naumann:] Nimrod ein Heldengedichte in vier und zwanzig Büchern. Frankfurt; Leipzig: Daniel Christian Hechtel, 1752 [1751]. Quintus Horatius Flaccus: De arte poetica, 143. Gottsched gab 1752 eine eigene hochdeutsche Übertragung des niederdeutschen Epos Reynke de vos (Lübeck 1498) heraus. Vermutlich hatte er Scheyb im Zuge dieses Vorhabens nach dessen Kenntnis des Werks gefragt. Wie aus der Einleitung hervorgeht, hatte er bei seinem Aufenthalt in Wien 1749 die dort vorhandenen Ausgaben in Augenschein genommen; vgl. Heinrichs von Alkmar Reineke der Fuchs … übersetzet … von Johann Christoph Gottscheden. Leipzig; Amsterdam: Peter Schenk, 1752 (Mitchell Nr. 507), Einleitung, S. 40; AW 4, S. 55. Tomyris (6. Jahrhundert v. Chr.), Königin der Massageten. Scheyb hatte sie als Hauptfigur seines Heldengedichts gewählt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 24, S. 89. Zum Heldengedicht, das nicht zustandekam, vgl. Band 16, Nr. 4, Erl. 32.
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Die verwünschte Tomerl ist an der Peutingerischen Arbeit schuld. Beÿ gelegenheit die alte Geograph. durchzublättern, die Scythen, Massageten, Sarmaten, Geten, Dacen etc. und noch ältere so sah ich aufs neu die Peutingerias, alleine da merckte ich die fehler zwischen den Abschrifften und verfiel auf den gedancken, dasjenige selbst zu unternehmen, was ich einst schon gewünscht hatte die Carte machen zu lassen, wie sie ist. Biß aufs neu Jahr werden 4 bogen, id est das drittel Förtig. Wer hätte glauben sollen, daß ein Poema epicum ursach dieser Ausgab seÿ? Ja so ists. Die alten Völcker und Städte zu finden musste ich diese Karte begucken. Und etc. so fort. Jezt muß ich unversehns schliessen, und davon laufen, weil mich Pflichten ruffen. Ich verharre, bin, verbleibe mit aufrichtigster versicherung
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Euer Hochedl./ Ergebenster gehors./ Diener Scheÿb Wienn d 1ten Xb./ 1751. P. S. Meinen Handkuss an Ihro Gnaden Dero Frau gemahlin, meine Göttin
24. C ö le s t in C h r i s ti a n F lot t wel l a n Got ts c h ed, Königsberg 2. Dezember 1751 [104]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 483–484. 4 S.
Magnifice/ Hochedelgeborner, Hochgelahrter/ Herr Profeßor,/ Theurester, Versorger, Gönner,/ und wehrtester Herr Gevatter,1 Ich eÿle, von dem letzten Stiftungstage der Gesellschaft2 Rechenschaft abzulegen, und die mir anbefohlene Diplomata3 gehorsahmst einzuhändigen.
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Flottwell hatte Gottsched zum Paten seiner Tochter Johanna Cölestina (* 1749) bestimmt; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 205. Die Königsberger Deutsche Gesellschaft beging ihren Stiftungstag am 21. November. Gottsched hatte die Aufnahme von Salomon Ranisch (1719–1766, Korrespondent) und Adam Daniel Richter (1709–1782, Korrespondent) vorgeschlagen. Die Urkun-
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Durch ihre Fürsorge steigt unser Glanz, durch ihre Liebe wächst unser Büchervorrath. H. Freÿh. v Schönaich4 hat nicht nur seinen trefl. Hermann,5 eine wahre Zierde unsres Ordens, sondern auch des Jöchers Gelehrtenlexicon, die neue Ausgabe6 an die Gesellschaft überschicket.7 Von den gütigst versprochenen Sachen E. Magnificenz, worinn ein Päckchen vor den H.n bruder8 seÿn solte, habe noch nichts erhalten. Von dem Neuesten, habe die ersten 5 Stücke9 und sehe den andern mit vieler Begierde entgegen. Die Gesellschaft hat an vorigem Stiftungstage außer den beÿden von E. M. in Vorschlag gebrachten Mitgliedern auch H.n v. Perard aus Stettin,10 2 Gelehrte aus Lauban,11 v. den gegenwärtigen M. Lindner12 zum Senior aufgenommen. Die Anzahl unsrer Mitglieder belaüft sich jetzo auf 115. v. wir werden außer dem Addresscalender, der nun in Berlin gedruckt wird,13 in
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den leitete er an die neuen Mitglieder weiter; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 140, S. 449, Band 18, Nr. 36 und 99. Christoph Otto von Schönaich (1725–1807, Korrespondent) war im April 1751 in die Gesellschaft aufgenommen worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 12, S. 36 f., 40. Schönaich, Hermann. Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten=Lexicon. 4 Bände. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1750–1751. Die Sendung des Hermanns und des Lexikons erfolgte auf Schönaichs Wunsch von Leipzig aus; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 143, S. 459. Schönaich hatte Flottwell die Lieferung offenbar selbst in einem Schreiben vom 8. Oktober angekündigt; vgl. Otto Ladendorf: Christoph Otto Freiherr von Schönaich. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens und seiner Schriften. Leipzig 1897, S. 16 f. Johann Reinhold Gottsched (1710–1759); Korrespondent. NaG 1751/1–5. Jacques de Pérard (1713–1766); Korrespondent. Christian Gottfried Meisner (1705–1766), 1730 Amtsadvokat in Görlitz, 1734 Regierungsadvokat, 1746 Syndikus der Stadt Lauban, und Christoph Gottlob Pauli (1719–1771), 1747 Senator, 1755 Stadtschreiber, 1758 Stadtrichter, 1760 Bürgermeister von Lauban; vgl. Königsberg Adreßkalender 1752, S. 16; Gottlieb Friedrich Otto: Lexikon der seit dem funfzehenden Jahrhunderte verstorbenen und jeztlebenden Oberlausizischen Schriftsteller und Künstler. Band 2/2. Görlitz 1803, S. 565–568, 762–764. Johann Gotthelf Lindner (1729–1776), 1750 Magister der Philosophie in Königsberg, 1751 Senior der Königsberger Deutschen Gesellschaft, 1753 Lehrer an der Domschule in Königsberg, 1755 Rektor der Domschule in Riga, 1765 Professor der Poesie in Königsberg, 1766 Direktor der Deutschen Gesellschaft; vgl. Friedrich Konrad Gadebusch: Livländische Bibliothek. Teil 2. Riga: Johann Friedrich Hartknoch, 1777, S. 182–192. Königsberg Adreßkalender 1752. Vgl. die Gesellschaftsmitglieder auf S. 13–17.
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nächster Woche, die Mitglieder nach ihrer Ordnung drucken laßen.14 H.n v Scheyb Theresiade15 habe ich gewiß zur Gesellschaftsbibliothek vermuthet, aber noch zur Zeit vergebens.16 Vorigen Mitwoch brachte die Berlinsche Post den unglücklichen Schlag vor unsren ehrl. Greis den Tribr. v. Sahme.17 Er ist von der Academie entlaßen 18 v. H. Kowalevski 19 ist Prof. Juris prim. Canzler v. Director der Universität. Ob nun der verdiente H. Hofr. Gütther20 die erledigte Prof. Eloqu. erhalten werde, wird die Zeit lehren.21 Ich werde ihn nicht hindern; denn ich befinde mich beÿ der Cathedralschule, die ich alsdenn qvittiren müste, beßer.22 Mit D. Schulzen23 vermuthet man ein gleiches
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Im Februar 1752 fragt Flottwell an, ob das Verzeichnis aus Kostengründen in Leipzig gedruckt werden könne; Gottsched rät jedoch von der separaten Veröffentlichung eines „bloßen Namenregisters“ ab; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104; Gottsched an Flottwell, Leipzig 3. Mai 1752. In: Krause, Flottwell, S. 244–250, 245 f. Franz Christoph von Scheyb: Theresiade Ein Ehren=Gedicht. 2 Teile. Wien: Johann Jacob Jahn, 1746. Scheyb hatte das Gedicht nach seiner Aufnahme in die Königsberger Deutsche Gesellschaft im April 1751 als Beitrag für die Gesellschaftsbibliothek versprochen, konnte jedoch kein günstiges Exemplar auftreiben; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 92, S. 307. Reinhold Friedrich von Sahme (1682–1753), 1726 ordentlicher Professor der Rechte, 1734 Tribunalsrat, 1744 Direktor und Kanzler der Universität, 1751 Tribunals- und Pupillenrat. Im Zuge der Justizreform sollte die Doppelbesetzung akademischer und juristischer Ämter vermieden werden; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 85. Cölestin Kowalewski (1700–1771), 1735 Professor der Geschichte und Beredsamkeit, 1751 Kanzler und Direktor der Universität, erster Professor der Rechte, Amtsantritt am 8. Februar 1752; vgl. Hamburgische Berichte 1752 (Nr. 62 vom 11. August), S. 504 f.; Kowalewski (Praes.), August Heinrich Cöler (Resp.): De Casibus Quibusdam … Pro Loco Professoris Juris Primarii Obtinendo … Disseret … Die VIII. Febr. Anno MDCCLII. Königsberg: Hof- und akademische Buchdruckerei. Christian Heinrich Gütther (1696–1755); Korrespondent. Gütther trat die Professur für Geschichte und Beredsamkeit am 22. Februar 1752 an; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104, S. 349. Flottwell und Gütther hatten sich 1749 um die Professur für praktische Philosophie bemüht, die aber mit Carl Andreas Christiani (1707–1780) besetzt wurde. 1750 wurde Flottwell zum Rektor der Domschule berufen; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 71, 123, 205, Band 15, Nr. 113 und 209. Franz Albert Schultz (1692–1763), 1731 Pfarrer an der Altstädtischen Kirche und Konsistorialrat in Königsberg, 1732 Doktor und Professor der Theologie, 1733 Mit-
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Trauerspiel, daß er wenigstens von der Academie entfernet werden v. ein Reformirter Profeßor in seine Stelle kommen soll.24 Theurer Patriot, haec sunt tempora, in quae nos reseruauit Deus. Die Feder darf nicht zeichnen, wes das herz voll ist. Gott erhalte Sie und ihre würdige Freundin, das soll mein Trost seÿn, und ich unterzeichne mich mit alter redlicher hochachtung Eurer Magnificenz/ treuen gehorsamsten/ Diener/ Flottvvell Königsb. 1751./ 2 Decemb.
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25. H a ns G ot t h el f vo n G lo bi g a n Got ts c h ed, Dresden 4. Dezember 1751 [61] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 485. 2 S.
HochEdelgebohrner,/ Hochgeehrtester Herr Professor,
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Der PremierMinistre1 hat die Ode auf den Duc de Bourgogne2 sehr wohl aufgenommen, auch so gleich dem Könige3 überreichet.4 Das an den Graf Wackerbarth5 überschriebene Päckel ist diesem, sowohl alß die andern Ex-
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glied der Kirchen- und Schulkommission, Direktor des Friedrichskollegs, 1737 Generalinspektor über das Kirchen-, Schul- und Armenwesen. Schultz blieb bis zu seinem Tod auf der dritten ordentlichen Professur; vgl. Notbohm, Kirchen- und Schulwesen, S. 193. Heinrich von Brühl (1700–1763), 1738 kursächsischer und königlich-polnischer Kabinettsminister, 1746 Premierminister. Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460. Friedrich August II. (III.) (1696–1763), 1733 Kurfürst von Sachsen, 1734 König von Polen. Die Ode ist dem König gewidmet. Joseph Anton Gabaleon von Wackerbarth-Salmour (1685–1761); Korrespondent.
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emplare denen Königlichen Prinzen6 und Prinzeßinnen,7 zugestellet worden. Ich bin Ew. HochEdelgebohrnen mit besonderem Vergnügen hierunter förderlich gewesen; und wenn Apollo einen Waffenträger nöthig hätte, so könnte dieses Ammt wohl einem jeden Sterblichen zur Ehre gereichen; gleichwie ich mir es für eine ausnehmende schätze, mit eingewurtzelter Hochachtung zu seÿn
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Ew. HochEdelgebohrnen/ ergebenster Diener/ HGvon Globig8 Dreßden/ am 4. Dec:/ 1751.
26. Got ts c he d a n Fr i ed r i ch H ei n r i ch vo n Sec k endo r f f, Leipzig 4. Dezember 1751 [20.30]
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 129–130. 3 ¼ S. Bl. 130v oben von Seckendorffs Hand: R. den 10. Dec. sowie Notizen für sein Antwortschreiben.
Erlauchter,/ Hochgebohrner Reichsgraf u. GeneralFeldmarschall,/ Mein insonders gnädiger Herr, Eurer Hochgräflichen Excellence gnädige Antwort vom 29sten Nov.1 ist mir höchst angenehm gewesen; und ich habe mit Vergnügen bemerket, daß meine wohlgemeynten Vorschläge und Absichten, für den ehrlichen Roth6
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Folgende Prinzen werden im Sächsischen Staatskalender 1751, S. 82 f. aufgeführt, kommen demnach als Empfänger in Betracht: Xaver (1730–1806), Carl Christian (1733–1796), Albert Casimir (1738–1822), Clemens Wenzeslaus (1739–1812). Im folgenden Brief berichtet Globig von der erfolgten Überreichung; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 61. Folgende Prinzessinnen werden im Sächsischen Staatskalender 1751, S. 84 aufgeführt, kommen demnach als Empfängerinnen in Betracht: Maria Christina (1735–1782), Maria Elisabeth Apollonia (1736–1818), Maria Cunigunde (1740–1826). Möglicherweise manu propria. Unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 20.
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fischer2 E. H. Exc. nicht gänzlich misfallen haben. Ich zweifle auch fast nicht, daß nicht Dero an den H.n von Münchhausen3 gerichtete gnädige Empfehlungsschreiben,4 die gehoffte Wirkung haben sollten: zumal, da man einen so frischen Proselyten, gleich nach Göttingen kommen zu lassen, um desto mehr bedenklich finden dörfte; je mehr man bisher eifrig bemühet gewesen, katholische junge Herren zu sich zu ziehen; denen ein solcher Anblick irgend anstößig seyn könnte. Nach Verlauf einiger Zeit, wenn die Sache alt und ins Vergessen gekommen seyn wird, könnte solches viel bequemer geschehen. Daher erwarte ich nun begierig, was der H. Großvogt, E. H. Excellence, antworten wird.5 H. Rothfischer ist über Dero gnädiges Antwortschreiben6 sehr vergnügt gewesen, und wird selbst seine unterthänige Danksagung dafür abstatten.7 Er ist zu allem bereit, was E. H. Excell. über ihn, mit dem Herrn Großvogt beschließen werden: wiewohl er auch gern noch eine Zeitlang hier bliebe; weil er hier allen nöthigen Vorrath von Büchern findet. Gestern hatte ihn unser Superintendent8 zu sich bestellet; ich weis aber noch nicht, wie das Gespräch ausgefallen. H. D. Stemmler9 hat ihn nunmehr an die Dresdener Geistl. im Ober=Consistorio empfohlen, in Hoffnung, was für ihn auszuwirken.10
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Gottsched hatte vorgeschlagen, daß Rothfischer sich zur Vorbereitung einer Professur in Göttingen – mit einem Stipendium ausgestattet – in Leipzig zum Magister promovieren lassen und währenddessen das Studium Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorffs (1733–1782, Korrespondent) als Hofmeister begleiten könnte. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1732 Großvogt von Celle, 1734 Kurator der Universität Göttingen. Vgl. den Entwurf von Seckendorffs Empfehlungsschreiben an Münchhausen vom 2. Dezember 1751; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Sekkendorff Nr. 1190, Bl. 3r. Im Familienarchiv von Seckendorff sind keine Briefe Münchhausens überliefert. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 20, Erl. 2. Vgl. Rothfischer an Seckendorff, Leipzig 4. Dezember 1751; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 4. Salomon Deyling (1677–1755), 1721 Pfarrer an der Nikolaikirche, Superintendent und Professor der Theologie in Leipzig. Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), 1751 Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig. Stemler schrieb am 5. Dezember an das Oberkonsistorium bzw. dessen Präsidenten Christian Gottlieb von Holtzendorff (1696–1755, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, Erl. 10.
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Imgl. ist er willens ihn an den Graf Loos,11 und Graf Hennigken12 zu empfehlen. Die beyden Schweizer, die hier studiren,13 wollen ihm eine ganze Speciem Facti, von dem Spanier Quiros, aus Lausanne14 verschaffen; und diese wird er nebst den Thesibus desselben, mit drucken lassen.15 Die junge Gräfinn Vitzthum16 ist vergangenen Montag,17 in einer Sänfte von Maulthieren, gegen Mittag, von hier nach Dresden abgegangen. Unterwegens sind die königlichen Maulthiere zur Ablösung überall bestellet gewesen. Man hat aber noch keine Nachricht, ob sie glücklich in Dresden angekommen. Ihr Gemahl18 und Frau Mutter,19 sind nebst dem Leibmedico des Churprinzen,20 mit in der Gesellschaft gereiset. Unser Geh. Kriegsr. Küstner21 hat vergangenen Dienstag, den Apell.R. Bauer,22 in die Juristen Facultät, auf erhaltenen Königl. Befehl, eingeführet, und vorgestellet. Dieses ist in der Hofgerichtsstube auf dem Rathhause geschehen; und der neue Ordinarius, hat sie den Mittag bey sich bewirthet.
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Christian von Loß (1697–1770, Korrespondent), 1742 kursächsischer Konferenzminister. Johann Christian von Hennicke (1681–1752), 1737 kursächsischer Konferenzminister. Johann Rudolf Ernst (1726–1765, Korrespondent) und Johann Jacob Dysli (1720–1790); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 23. Hyacinthe Bernal de Quiros (1710–1758); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 20. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 15. Es ist keine entsprechende Veröffentlichung erschienen. Christiane Caroline Vitzthum von Eckstädt, geb. von Hoym (1728–1760); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 49. 29. November. Ludwig Siegfried Vitzthum von Eckstädt (1716–1777); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 49. Rachel Louise von Hoym, geb. von Werthern-Beichlingen (1699–1754), Witwe des kursächsischen Geheimen Rates Ludwig Gebhard von Hoym (1678–1738). Giovanni Lodovico Bianconi (1717–1781, Korrespondent), 1750 Leibarzt des sächsischen Kurprinzen Christian Friedrich (1722–1763) in Dresden. Gottfried Wilhelm Küstner (1689–1762), 1715 Ratsherr in Leipzig, zahlreiche Titel und Ämter, von 1749 bis 1761 mehrfach Bürgermeister, 1749 Geheimer Kriegsrat; vgl. Arndt, Hofpfalzgrafen-Register, S. 74. Johann Gottfried Bauer (1695–1763), 1739 Professor der Rechte in Leipzig, 1746 königlich-polnischer und kursächsischer Appellationsrat, 1751 Ordinarius der Juristenfakultät.
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An die Universität aber ist der Befehl, wegen der Profess. Decretalium noch nicht eingelaufen.23 Diesei Woche ist in Dresden des Französ. Gesandten24 Festin über die Geburt des Herzogs von Burgund25 gefeyert;26 und bey der Gelegenheit habe ich beygehende Ode27 an beyderseits Königl. Majestäten28 überreichen lassen. Der französische Poet d’Arnaud,29 hatte neulich in sein Gedicht, auf eben die Geburt eine Zeile einfließen lassen: Qu’il soit digne du Trone, et n’y monte jamais.30 Weil ihm nun dieselbe von vielen übel ausgeleget worden; ungeachtet der König ihm eine goldene Tabatiere nebst 100 Louisd’or, durch Graf Brühlen31 zustellen lassen: so hat er in einer neuen Ausgabe, die in Berlin gedruckt worden,32 folgende Vertheidigung dieser Stelle hinzugesetzet:
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Doppelstrich vor der Zeile und am Rand die Notiz von Seckendorffs Hand: Copiren Bauer trat die Professur der Dekretalien am 12. April 1752 an; vgl. Nützliche Nachrichten 1752, S. 165. Joseph Roch Boyer de Fonscolombe (1721–1799), 1749–1752 französischer Chargé d’affaires in Dresden; vgl. Hausmann, S. 124. Louis Joseph Xavier (13. September 1751–1761), Herzog von Burgund, Sohn des Dauphins von Frankreich Louis Ferdinand de Bourbon (1729–1765) und der Maria Josepha (1731–1767), Prinzessin von Sachsen und Polen. Das von Boyer auszurichtende Fest anläßlich der Geburt des Herzogs Louis von Burgund sollte „den sichern Vernehmen nach“ im November 1751 nach der Rückkehr der kurfürstlichen Herrschaft, die sich seit dem 13. September nicht in Dresden aufgehalten hatte, begangen werden. Das Fest, „magnifique Tractament und Ball“, fand jedoch erst am dritten Weihnachtsfeiertag, dem 27. Dezember, im Hotel de Saxe statt; vgl. Neuverfertigter Historischer Kern Dreßdnischer Merkwürdigkeiten 1751/21, November, erste Abteilung, S. 82, 1752/1, Januar, erste Abteilung, S. 1. Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460. Friedrich August II. (III.) (1696–1763), 1733 Kurfürst von Sachsen, 1734 König von Polen, und Maria Josepha (1699–1757), Erzherzogin von Österreich, Kurfürstin von Sachsen, Königin von Polen. François Thomas Marie Baculard d’Arnaud (1718–1805); Korrespondent. Vgl. Arnaud: La Naissance De Monseigneur Le Duc De Bourgogne Ode Dediée A Sa Majesté Le Roi De Pologne Electeur De Saxe. Dresden 1751, Bl. Bv. Heinrich von Brühl (1700–1763), königlich-polnischer und kursächsischer Kabinettsminister, 1746 Premierminister. Arnaud: La Naissance De Monseigneur Le Duc De Bourgogne. In: L’Abeille Du Parnasse 48 (1751), S. [367]–382; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 16, Erl. 1.
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Pourroit-ilsii s’offenser de ce vœux legitime, Que l’Amour m’arrache aujourd’hui? S’il pense en vrai Heros, qu’il ait l’Ame sublime, Il voudra, qu’à jamais Louis regne sur lui. Malheur aux fils des Rois, qui de leur Sceptre avides, Au prix des jours d’un Pere aspirent à regner! Perissent les Flatteurs, de qui les mains perfides Sans cesse vers le Trone osent les entrainer.33 Sonst wird dabey gemeldet, daß die Dauphine dieß Gedicht sehr gnädig aufgenommen, und gesaget habe, sie wolle es ihrem Prinzen, künftig selbst vorsagen.iii34 Ich nehme mir die Freyheit beygehendes kleinere Exemplar meiner Ode an den jungen freyherrl. Dichter in Altenburg35 beyzulegen; und beharre nach unterthänigster Empfehlung an der Frau General Feldmarschallinn Hochgräfliche Excellence,36 und der Fräulein von Seckendorf freyherrl. Gnaden,37 in beharrlicher Ehrfurcht und Ergebenheit lebenslang Eurer Hochreichsgräfl. Excellence/ Meines insonders gnädigen Grafen/ und Herren/ gehorsamster/ und/ unterthäniger/ Diener/ Gottsched Leipzig/ den 4 Dec./ 1751. ii
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Randnotiz von Seckendorffs Hand: H. Seefried [Johann Christian Seefried (1696–1760), ansbachischer Expeditionsrat und Postsekretär] sollß dem H. von Ansp [vermutlich Christoph Ludwig von Seckendorff-Aberdar (1709–1781), Minister und Geheimer Rat in Ansbach] und der Fr. Margrafin [Friederike Luise (1714–1784), Prinzessin von Preußen, 1729 Markgräfin von Brandenburg-Ansbach] Doppelstrich nach der Zeile und am Rand die Notiz von Seckendorffs Hand: Bis hierher Vgl. diese hinzugefügten Verse im zweiten Druck (vgl. Erl. 32) S. 382 sowie in Gottscheds Anzeige samt Übersetzung in: NaG 1752/1, S. 79 f., 80. Vgl. die Worte der Dauphine Maria Josepha (vgl. Erl. 25) im „Avertissement“ des zweiten Drucks (vgl. Erl. 32), S. [370]. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (vgl. Erl. 2), Seckendorffs Großneffe, besuchte seit Mai 1748 das Altenburger Friedrichsgymnasium. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. Dorothea Sophia von Seckendorff (* 1731), Tochter von Carl Sigmund Wilhelm von Seckendorff (1706–1741) und Helena, geb. von Szentivany, lebte seit 1749 in Meuselwitz; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 84, Erl. 5.
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C. H. A. Geret an Gottsched – Dezember 1751
27. Chris to ph H ei n r i ch A n d rea s G eret a n Got ts c h ed, Thorn 8. Dezember 1751 [42] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 488–489. 3 ¼ S.
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ImmanuEl!/ Magnifice, hochEdelgebohrner, hochachtbarer,/ und hochgelahrter Herr,/ weltberühmt-hochverdienter Herr Professor,/ hochzuehrender Gönner! Ich habe allemahl EhochEdelgebohrn Magnificentz hohes Talent, u. grosse Verdienste um die gelehrte Welt erkannt u. verehret, u. deßwegen, meinem Sohn1 absonderlich aufgegeben, den ohnstreitig aus mehr als einer Ursache, u. alles zusammen genommen, vornehmsten Platz von Deutschland, das theure Leipzig, nicht zu passiren, ohne auch EhochEdelgebh. Magnificenz, als einer besondern Zierde solcher Stadt, seine ehrerbiethigste Aufwartung zu machen,2 u. sich, u. s. Vatter aufs neue, Dero hochschätzbaren Huld u. beständigem gütigen Andencken zu empfehlen. Und er kan mir nun nicht genugsam danken, daß ich ihm einen so höchstschätzbaren Zutritt verschaffen wollen, indem EhochEdelgebh. Magnificentz, samt der hochEdelgebohrn u. in allen Theilen der gelehrten Welt von so seltenen Eigenschafften berühmtesten Frau Gemahlin, ihn unwürdigen mit so vieler Güte u höflichkeit zu überschütten geruhet, daß er glaubet, niemahls in seinem Leben vergnügter gegessen zu haben; Ja, er rühmet sich gar, daß EhochEgebh. Mgfcz ihm solche vortheilhaffte Vorschläge gethan, welche er mir ungesäumt zu eröffnen nöthig befinde, nehm. von gewissen offen stehenden Poln. u. Preussischen Collegiaturen,3 wozu man sich eine nicht
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Samuel Luther Geret (1730–1797); Korrespondent. Vgl. die Bemerkungen über den Besuch im Brief vom 14. November 1751 an den Vater: Hermann Freytag: Aus dem Briefwechsel des Thorner Seniors Christoph Andreas Geret mit seinem Sohne Samuel Luther. In: Mitteilungen des Westpreußischen Geschichtsvereins 14 (1915), S. 62–69, 63 f. Das Leipziger Frauenkolleg war laut Statut fünf Kollegiaten aus Schlesien und einem aus Preußen vorbehalten; vgl. Beate Kusche: „Ego collegiatus“ – Die Magisterkollegien an der Universität Leipzig von 1409 bis zur Einführung der Reformation 1539. Eine struktur- und personengeschichtliche Untersuchung. Leipzig 2009, S. 164–191. Seit der Abreise von Georg Heinrich Borz (1714–1799, Korrespondent)
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gantz ungegründete hoffnung machen könnte. EhochEdelgebh. Magnificentz ersuche demnach ergebenst, um hochgütige Erläuterung, ob nicht etwa mein Sohn sich womit vergeblich schmeichele? Oder, ob durch EhochEgebh. Magnificentz Anleitung, Beÿstand, u. vielvermögende Empfehlung, nicht alle Hoffnung aufzugeben wäre. Wie ich nun jederzeit von EhochEg. Magnificentz eine gütige Aufnahme genossen habe; 4 Als bitte auch jezo mir solche zu statten kommen zu lassen, und mich mit Dero Unterricht zu unterstützen, wie man die Sache anzufangen hätte? Sollten Ihro hochgräfl. Excellentz der Herr Præsident von Holtzendorf,5 u. Ihro Magnificentz der Herr Oberhofprediger D Herrmann,6 dazu können behülfflich seÿn, so könnte ich wohl Deroselben Patrocinium mir versprechen. Sollte es aber lediglich von der hochpreißlichen Universitæt abhangen, so wollte ich auch getrost meine Zuflucht dahin nehmen, u. an erwünschter Erhörung u. Gewährung meiner demüthigen Bitte nicht verzagen. Es wird nun sehr viel auf EhochEgebh. Magnificentz hohes Wohlwollen ankommen, dessen ich mich gewiß getröste, u. beÿ Ergebung in Göttl. Gnaden Obhut zu aller Seelen- u. Leibes-Wohlfarth mit Bezeugung meines besonderen Respects verharre
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nach Wien im September 1750 war dessen Platz im Kolleg, um den es nach Samuel Luther Gerets Brief an Gottsched vom 3. September 1752 ging, vakant. Wie die Adreßkalender verdeutlichen, war dies nur eine vorläufige Vakanz: Noch 1753 war er „vorjetzo abwesend“, 1754 fehlt der Abwesenheitsvermerk; vgl. Leipzig Postkalender 1753, S. 51 und 1754, S. 53. Nach seiner Rückkehr 1753 nahm Borz seine Stelle wieder ein. Samuel Luther Geret hatte sich schon zuvor für eine Laufbahn in Wittenberg entschieden. Samuel Luther Geret schrieb seinem Vater in Bezug auf den Platz im Leipziger Frauenkolleg, den Gottsched ihm in Aussicht gestellt hatte: „Er hätte auf Ihr Anraten, sagte er, so sein Glück in Leipzig gemacht, und wenn Sie es ihm nicht gesagt hätten, hätte er nichts gewußt.“ Freytag, Aus dem Briefwechsel (vgl. Erl. 2), S. 64. Gottsched wurde 1725 in das Frauenkolleg aufgenommen. Geret muß ihm folglich vorher, vermutlich gleich nach der Flucht aus Thorn, in Leipzig begegnet sein. Außerdem berichtete Christian Heinrich Gütther (1696–1755) im August 1746 vom Aufenthalt Gerets in Königsberg und stellte dessen Besuch in Leipzig in Aussicht; vgl. unsere Ausgabe, Band 11, Nr. 189, S. 524. Christian Gottlieb von Holtzendorff (1696–1755, Korrespondent), 1738 Präsident des Oberkonsistoriums. Johann Gottfried Hermann (1707–1791, Korrespondent), 1746 Oberhofprediger in Dresden.
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EhochEdelgebh. Magnificentz/ Meines hochzuehrenden Herrn Professoris u. Patrons/ Gebet Dank- u Dienstergebster/ Christo. Heinr. Andr. Geret. Thorn den 8 Xbr. AC.7 1751/ Excidat hæc hebdomas etc
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Der Buchführer Herr Kleyb von Ffurt an der Oder8 wird auf die Neujahrs Messe ein Kistgen sign. H P G.9 franco einzu händigen die Ehre haben, welches ich in diesen Tagen dahin expedire
28. Je a n-Jacqu es Do rto u s d e M a i ra n a n Got ts c h ed, Paris 9. Dezember [1751] [81]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 492–494. 5 S. Als Jahresdatum wird im Brief 1752 angegeben. Inhaltliche Gründe sprechen zweifelsfrei für 1751.
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Mairan hat Gottscheds Brief, der einem Brief Niclaus Blauners beigeschlossen war, erst nach seiner Rückkehr aus den Ferien erhalten und konnte deshalb nicht eher antworten. Gottscheds Beifall für seine Dissertation über das Eis und die von Gottsched veranlaßte deutsche Übersetzung erfreuen ihn. Er hat wunschgemäß einige Korrekturen und Ergänzungen vorgenommen, längst aber nicht alle verfügbaren Zusätze angebracht, da er den Lesern Entdeckungen überlassen will und zu viele Noten die Lektüre stören. Er hat sich auf das beschränkt, was der beiliegende Zettel enthält. Wie Gottsched wollte, hat er den Passus über das Harnsalz gestrichen. Er hatte sich dem Gegenstand gewidmet, weil er nichts zum Thema Gehöriges und anderen Forschern Dienliches übergehen wollte. Die von Blauner erwähnten Kupferplatten hat Mairan von der königlichen Druckerei erhalten. Er würde sie schicken, wenn er wüßte, auf welchem Weg. Wenn er auch Verbindungen zu den Postdirektoren unterhält, so bezweifelt er doch, daß sie sich auf den Transport einlassen, da die Platten auf diesem Weg beschädigt werden könnten. Sie sind noch in gutem Zustand. Gottsched wird dafür sorgen, daß sie bei der Nutzung für die deutsche Ausgabe sorgsam behandelt werden. Mairan bittet um die anschließende Rücksendung, damit sie für eine neue französische Ausgabe zur Verfügung stehen. Gottsched wird einen 7 8
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Anno Christi. Johann Christian Kleyb (um 1712–1762), Buchhändler in Frankfurt an der Oder; vgl. Frankfurt an der Oder, Marienkirche, Bestattungen 1751–1794, 6. September 1762. Herrn Professor Gottsched.
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intelligenten Übersetzer ausgesucht haben. Aber wenn er die Übersetzung revidiert, wer wird dann als Übersetzer genannt? Er selbst hat auf seinem Titelblatt und anderswo nur seine Mitgliedschaft in der Académie française und der Académie des Sciences angegeben, weitere Mitgliedschaften dem Zeitgeschmack entsprechend nur angedeutet. Infolgedessen werden allerdings die anderen Akademien nicht hinreichend gewürdigt. Gottsched soll entscheiden, ob sämtliche Mitgliedschaften, die Mairan angibt, genannt werden sollen. Aus Gottscheds und Blauners Briefen hat er von L. A. V. Gottscheds Fähigkeiten erfahren. Es war nicht sein klügstes Unternehmen, sich in eine Auseinandersetzung mit Frau von Châtelet zu begeben, da einem im Disput mit dem schönen Geschlecht Grenzen gesetzt sind. Er hat auf ihre verärgerte Antwort hin nicht repliziert. Am Beginn seines Schreibens hat er einige Anekdoten berührt, die man in Paris nur zu gut kennt. Auch Abbé Deidier, Professor der Mathematik an der Artillerieschule von La Fère, hat eine Widerlegung verfaßt. L. A. V. Gottsched kennt sicher seine Bemerkungen. Andernfalls wird er sie, sofern gewünscht, mitteilen. Ihm ist bewußt: Obwohl sich etliche deutsche Gelehrte von der Idee der lebendigen Kräfte distanziert haben, ist sie noch die herrschende Überzeugung. Er erwartet Gottscheds Bescheid wegen der Kupferplatten. Im Postskript vermeldet Mairan, daß ein Fachmann ihm zu dem Vorschlag geraten hat, statt der Kupferplatten Abzüge der Abbildungen zu schicken. Gottsched soll die Anzahl der benötigten Stiche angeben, die auf dem für die Pariser Verleger gewöhnlichen Weg nach Deutschland an ihn oder an seinen Drucker geschickt würden. Das kostet nicht mehr als in Leipzig, und das Risiko wegen der Kupferplatten würde vermieden werden. Mairan sieht darin die beste Lösung. Gottsched soll die Zahl der Exemplare angeben, Mairan will sich um den Druck kümmern. Das Papier wird dem in der Ausgabe der königlichen Druckerei gleichen.
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Monsieur Je n’ai reçu la lettre que vous m’avez fait l’honneur de m’écrire,1 incluse dans celle de M. Blauner,2 qu’à mon retour de la campagne où j’ai passé tout le temps des vacances. C’est la cause que je n’y ai repondu plutôt. On ne peut être plus sensible que je le suis au suffrage dont vous honorez ma 1
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In seinem folgenden Brief vom 31. Januar 1752 fragt Mairan, ob Gottsched den Brief vom 19. Dezember 1751 erhalten habe: „J’y repondois en détail à celle dont vous m’avez honoré du 26 Octobre“ (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 81, S. 283, Z. 19 f.); Gottsched hatte also am 26. Oktober 1751 an Mairan geschrieben. Niclaus Blauner (1713–1791). Nach seiner Wahl zum Mathematikprofessor der Hohen Schule in Bern im Mai 1749 begab sich Blauner zu einem Studienaufenthalt nach Paris. 1751 reiste Blauner nach Deutschland, im Februar 1752 traf er wieder in Bern ein (vgl. Sammlung Bernischer Biographien 3 [1898], S. 67–89, 78) und trat die Professur an. Die Reise durch Deutschland, über die nichts weiter ermittelt werden konnte, war mit einem Aufenthalt in Leipzig und einem Besuch Gottscheds verbunden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 85.
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Dissertation sur la Glace,3 et à la preuve que vous m’en donnez par la traduction Allemande que vous mavez procurée.4 Mon premier soin a été de satisfaire à ce que vous me demandez sur ce sujet. J’ai redigé brievement quelques corrections et additions que je crois àpropos d’y faire. Je dis brievement, parce que bien que j’aie quantité de Memoires, d’experiences et de remarques sur les matieres que j’y ai embrassées, j’ai voulu m’abstenir d’y en trop mettre, persuadé, qu’il faut laisser quelque chose à faire aux lumieres et à la sagacité des lecteurs, et surtout, qu’un trop grand nombre de notes interrompent désagreablement lai lecture d’un ouvrage. Je me suis donc borné à ce que vous trouverez là-dessus dans la feuille ci-jointe.5 J’y ai retranché, ainsi que vous le juger à propos, l’article de la page 347, du sel urineux &c6 Non que jaie en aucune sorte donné cette circonstance pour cause du phenomene en question, au contraire, je l’en ai nommément exclue; mais uniquement pour ne rien omettre de ce qui accompagnoit l’experience, et dont d’autres Physiciens pourroient profiter. C’est ce que vous verrez, Monsieur, lorsque vous voudrez bien y jetter les yeux. Cependant, tout bien consideré, cet article me paroit superflue, et je le supprime. Quant aux Planches que M. Blauner vous a dit que je pouvois vous procurer,7 je les ai en effet obtenues de l’Imprimerie Royale où elles étoient, et
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la la ändert Bearb.
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Mairan: Dissertation Sur La Glace, Ou Explication Physique de la formation de la Glace, & de ses divers phénomènes. Paris: königliche Druckerei, 1749; vgl. Gottscheds Inhaltsangabe in: NaG 1751/10, S. 701–717. Mairans Text war 1716 erschienen und hat im Lauf des 18. Jahrhunderts mehrere Ausgaben erfahren. Mairan: Abhandlung von dem Eisse, Oder Physikalische Erklärung der Entstehung des Eisses, und der dabey vorkommenden verschiedenen Erscheinungen. Leipzig: Friedrich Lankischs Erben, 1752. In der Ankündigung dieser deutschen Übersetzung, mit der das Neueste des Jahres 1751 endet, wurden Mairans im vorliegenden Brief zugesagten Verbesserungen bekanntgegeben. Dies wird, schreibt Gottsched „der deutschen Ausgabe sonder Zweifel einen großen Vorzug vor der Französischen geben.“ Die angekündigte Vorrede Gottscheds ist in der Ausgabe nicht enthalten; vgl. NaG 1751/12, S. 911 f., Zitat S. 912. Nicht überliefert. Vgl. Mairan, Dissertation (Erl. 3), S. 347. Dem Werk sind im Anhang fünf Kupferstiche beigegeben, die nicht in allen Exemplaren zu finden sind; vgl. Mairan, Dissertation (Erl. 3), Exemplar der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Meteor.633; Mai-
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c’est avec grand plaisir que je vous les enverrai dès que vous m’en indiquerez le moyen. Car quelque relation que j’aie avec MM. les Directeurs de la Poste,8 je doute qu’ils voulussent s’en charger, ou qu’elles pûssent vous être remises par cette voie, sans risquer beaucoup de se gâter. Elles sont encore bien conservées, et j’espere aussi, Monsieur, que vous ferez en sorte qu’on les ménage en les employant pour l’Edition Allemande. Après quoi vous aurez, s’il vous plait, la bonté de me les renvoyer. Elles pourront servir à une nouvelle édition Françoise, celle-ci étant déja sur ses fins; sauf à les faire retoucher par le graveur, s’il est necessaire. Je ne doute point que celui de vos Eleves à qui vous avez confié cette traduction9 ne soit tres intelligent; mais comme vous voulez bien encore la revoir, j’ose vous demander, si c’est sous votre nom qu’elle paroîtra, ou sous le sien? Je ne me suis qualifié sur le frontispice de mon ouvrage que des deux Academies, Françoise et des Sciences, en sousentendant les autres par un &c je l’ai pratiqué ainsi, pour éviter l’ d’un long denombrement, et j’en avois usé de même à la tête du Recueil de mes Eloges academiques.10 J’ai cru me conformer par là au gout du temps et de la Nation; mais ce parti tombe dans un autre inconvenient, qui est de ne pas marquer assés de reconnoissance envers les compagnies qui nous ont adoptez, et tout le cas qu’on doit faire de cet honneur. Si vous jugez donc à propos, Monsieur, d’un user autrement à la tête de la Traduction, vous pourrez y mettre L’un des Quarante de l’Academie Françoise, de l’Academie R. des sciences et ci-devant secretaire de cette Academie, de la Societé R. de Londres, de celles
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ran, Abhandlung (Erl. 4), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek München, Phys.sp. 431. Vgl. die Angabe zum Bureau des Postes & Messageries in: Almanach Royal Année 1752, S. 130. Der Name des Übersetzers wird im Buch nicht genannt und ist auch in den Anonymenlexika nicht erschlossen. In seinem dritten und letzten Brief an Gottsched berichtet Mairan, er habe das Buch von Gottscheds Freund Friedrich Melchior Grimm (1723–1807, Korrespondent) erhalten, der ihm gesagt habe, „que l’auteur étoit M. Baermann, Prof. de Phil. et de Mathem. à Wittemberg“, Mairan an Gottsched, Paris 2. Juli 1754, Leipzig, UB, 0342 XIX, Bl. 332, 332r. Die Übersetzung stammt demnach von Georg Friedrich Bärmann (1717–1769, Korrespondent). Mairan: Eloges Des Académiciens De L’Académie Royale Des Sciences Morts Dans Les Années 1741, 1742 & 1743. Paris: Durand, 1747.
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d’Edimbourg, et d’Vpsal, de l’Academie Imp. de Petersbourg, et de celle de l’Institut de Bologne.11 Ce que vous m’apprenez de Madame Gottsched, et ce que m’en écrit M. Blauner, me fait voir combien c’est une personne remplie d’esprit et de sçavoir, et digne de vous, Monsieur. Du reste ce n’est pas la demarche la plus prudente de ma vie, que de m’être mis en concurrence avec Mme la Marq. Du Chatelet.12 Les égards qu’on doit au beau sexe sont trop gênans dans une dispute litteraire. Aussi prit-je le parti de ne point repliquer à la reponse de cette Dame, où il me sembla qu’elle se fachoit de plus d’une façon. Car toute cette petite affaire roule sur quelques anecdotes que j’ai touchées succintement au commencement de ma Lettre,13 et qui étoient pour lors assés connues dans Paris. Il parût aussi en même temps une autre reponse à ses objections, sous le titre de Nouvelle refutation de l’hypothese des Forces vives, par M. l’Abbé Deidier,14 qui est mort depuis quelques années Professeur de Mathematiques à l’Ecole d’Artillerie de Lafere, et qui a donné plusieurs autres ouvrages.15 Il y a de fort bonnes remarques dans celui-ci. Sans doute
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Auf dem Titelblatt werden wie in der zugrundeliegenden französischen Ausgabe nur die beiden Pariser Akademien genannt: „Eines von den Vierzigen der Französischen Akademie, der Königlichen Akademie der Wissenschafften in Paris Mitgliedes etc.“. Gabrielle Emilie Le Tonnelier de Breteuil du Châtelet (1706–1749); L. A. V. Gottsched hatte die Kontroversschriften Châtelets und Mairans übersetzt; vgl. Châtelet, Mairan: Zwo Schriften, welche von der Frau Marquis. von Chatelet, gebohrner Baronessinn von Breteuil, und dem Herrn von Mairan, beständigem Sekretär bey der französischen Akademie der Wissenschaften, Das Maaß der lebendigen Kräfte betreffend, gewechselt worden. Aus dem Französ. übersetzt. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1741. Vgl. Schreiben des Herrn von Mairan, an die Frau Marquisinn von Chatelet. In: Zwo Schriften (Erl. 12), S. 1–36, 4–6. Mairan erinnert daran, daß sie zunächst durch eigenes Nachdenken seiner Auffassung über die lebendigen Kräfte beigepflichtet habe, aber seit ihrem Aufenthalt in Schloß Cirey – von ihm als „leibnizsche Schule, und ein Sammelplatz der berühmtesten Verteidiger der lebendigen Kräfte“ (S. 4) bezeichnet – ihre Meinung geändert habe. Damit unterstellte er ihr eine geistige Abhängigkeit von ihrem Lehrer in Cirey, dem Leibnizianer Samuel König (1712–1757, Korrespondent), der seinerseits nach dem Bruch mit Châtelet erklärte, daß ihre Schrift Institutions physiques von 1740 auf seinen Ideen beruhe. Abbé Deidier: Nouvelle Refutation De L’Hypothese Des Forces Vives. Paris: CharlesAntoine Jombert, 1741. Abbé Deidier (1698–1746), Professor der Philosophie in Aix-en-Provence, 1741 Professor der Mathematik an der Artillerieschule in La Fère; vgl. Dictionnaire de biographie française 12 (1965), Sp. 570f; dort auch Verzeichnis seiner Schriften. Der
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que Madame Gottsched en a eu connoissance, ou qu’elle l’aura rapporté dans son recueil de pieces attenant à cette dispute; mais si cela n’etoit pas, et qu’elle desire de le voir, je vous l’enverrai par la premiere commodité. Quoi qu’il en soit, je suis tres flatté de l’honneur que m’a fait Madame Gottsched, et je le serai encore davantage, si c’est vers mon sentiment qu’elle penche. Je n’ignore pas que bien des sçavans en Allemagne sont revenus des Forces vives; mais j’imagine cependant qu’elles y font encore l’opinion dominante. J’attends votre avis, Monsieur, sur l’envoi des planches. Elles sont actuellement ches moi, vous pouvez y compter, et faire commencer l’impression quand il vous plaira L’honneur de vous connôitre est un des plus précieux avantages que je pouvois tirer de mes foibles productions, et je vous prie de me croire avec l’estime la plus respectueuse,
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Monsieur/ Votre tres humble et tres/ obéissant Serviteur/ Dortousdemairan Agréez, s’il vous plait, que je vous demande ici la permission, et à Madame Gottsched, de l’assurer de mes tres humbles respects.
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A Paris ce 9e Decembre 1752.16 PS. J’ouvre cette lettre au moment qu’elle alloit partir, pour vous faire part de l’avis que vient de me donner un homme du metier,17 au sujet de nos Planches. C’est de vous en faire tirer autant d’exemplaires que vous en avez besoin, et de vous envoyer ensuite ces exemplaires, ou à votre Imprimeur,18 par la voie dont se servent les libraires de Paris, pour envoyer leurs livres en Allemagne; telle que Strasbourg, Francfort &c. Ce tirage ne coutera pas plus ici, ni peut être autant qu’a Leipsick, et je me charge d’en faire les avances. Mon homme assure qu’autrement, les planches ne sauroient éviter de se gater en chemin, et ne vous seroient plus bonne à rien, quand elles
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Vorname des in Marseille geborenen und in Paris verstorbenen Deidier wird weder in seinen Veröffentlichungen noch in den biographischen Angaben über ihn genannt. Im folgenden Brief vom 31. Januar 1752 bezieht sich Mairan auf seinen Brief vom „9 decembre dernier“ (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 81, S. 283, Z. 19), so daß das Jahr 1751 zweifelsfrei feststeht. Nicht ermittelt. Die deutsche Ausgabe erschien im Verlag von Lanckischs Erben. Welcher Drucker damit beauftragt wurde, konnte nicht ermittelt werden.
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vous seroient parvenues; sans compter les risques du renvoi. Ainsi, Monsieur, si vous approuvez ce parti, qui me paroit le plus sûr, et le plus expeditif, vous n’avez qu’a me mander le nombre d’exemplaires et la forme que doit avoir votre édition, et je ferai proceder sur le champ au tirage dont il s’agit. Surii du papier semblable à celui de l’Edition de l’Imprimerie Royale.
29. Ge o rg C h r i s t i a n Wo l f f a n G ot ts c h ed, Gera 9. Dezember 1751 [49]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 490–491. 3 S.
HochEdelgebohrner Herr,/ Hochgeehrtester Herr Professor,
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Ew. HochEdelgeb. haben mir an vergangener Michael. Meße eine kleine Schrifft von wenigen Bogen gezeiget, in welcher der Verfaßer De la Mettrie1 zu Begründung seiner ausschweifenden Lehrsätze sich auf des Prof. Hallers2 Discurs in einem Collegio Anatomico und auf deßen Vorrede über die Ubersetzung der Histoire naturelle par Mr. de Buffon3 berufft.4 Sie würden ii
Sur … Royale. am unteren Rand ergänzt
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Julien Offray de La Mettrie (1709–11. November 1751), französischer Arzt und Schriftsteller, 1748 Leibarzt und Vorleser Friedrichs II. in Potsdam. Albrecht von Haller (1708–1777, Korrespondent), 1736 Professor der Anatomie, Botanik und Chirurgie in Göttingen. George-Louis Leclerc de Buffon (1707–1788), französischer Naturforscher; Buffon: Histoire Naturelle, Générale Et Particulière, Avec La Description Du Cabinet Du Roy. 44 Bände. Paris: Imprimérie royale, 1749–1804 u. ö. 1749 waren die ersten drei Bände erschienen. Der erste Band der deutschen Übersetzung wurde im Herbst 1750 veröffentlicht: Allgemeine Historie der Natur nach allen ihren besondern Theilen abgehandelt. Mit einer Vorrede Herrn Doctor Albrecht von Haller. [Hrsg. von Barthold Joachim Zinck.] Hamburg; Leipzig: Georg Christian Grund, Adam Heinrich Holle, 1750. [Julien Offray de La Mettrie:] Le Petit Homme à Longue Quëue. Ridendo dicere verum. [1751]. Die Schmähschrift wendet sich gegen den Breslauer Arzt Balthasar
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mich sehr verbinden, wenn Sie mir sothane Schrifft le petit homme à longue queue nur auf 8 Tage zum Durchsehen erlauben und mir hiernächst des Prof. Hallers Passage in seiner Vorrede,5 weil ich das Buch hier nicht finde, abschreiben laßen wollten. Ich will hier von einem Freunde in Paris6 Nachricht geben, welcher mir kürtzlich ein Buch übersendet, Lettres à un Ameriquain sur l’histoire naturelle de Mr. de Buffon.7 Gedachter Freund meldet mir folgendes dabey: Le livre de Mr. de Buffon a perdu beaucoup de son credit après la publication de ces Lettres. Ce qui joint à une condamnation de Nos Docteurs de la Faculté de Theologie, qu’il a eté obligé de souscrire et de promettre de rendre publique à la tête du premier Volume, qu’il mettra au jour,8 a beaucoup mortifié l’Auteur. Es scheinet, daß dem Verfaßer der Histoire naturelle beygemeßen wird, daß seine Erklärungen auf einen materialismum hinauslaufen. Und vielleicht ist H. Prof. Haller in seiner Vorrede zu der Ubersetzung ihm nachgefolget, welches ich wohl eigentl. wißen möchte. Ew. HochEdelgeb. übersende hierbey die erstern 3 Theile von denen Lettres à un Ameriquain, wenn Sie etwan in Ihrem Journal einen Auszug daraus machen woll-
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Ludwig Tralles (1708–1797) als Kritiker von La Mettries L’Homme Machine (Leiden 1748) und gegen Albrecht von Haller, der mit La Mettrie seit dem Erscheinen von L’Homme Machine Streitigkeiten austrug, da dieser ihm die Schrift gewidmet hatte (vgl. dort Bl. *4r–*10v); vgl. Johann Georg Zimmermann: Das Leben des Herrn von Haller. Zürich: Heidegger und Comp., 1755, S. 226–238. La Mettrie gibt keinen Diskurs im Collegium anatomicum wieder, sondern läßt Haller während einer Tischgesellschaft in einem Bordell eine Rede über die Erklärung der Natur durch die Wissenschaften halten, in der er auch seine Vorrede in der Buffon-Übersetzung erwähnt (S. 42–48, 46). Vgl. Buffon, Allgemeine Historie (Erl. 3), Hallers Vorrede S. [IX]–XXII. Nicht ermittelt. [Joseph-Adrien Lelarge de Lignac:] Lettres à un Ameriquain sur l’histoire naturelle, générale et particuliere de monsieur de Buffon. Hamburg 1751. Fünf Teile erschienen 1751, weitere vier Teile 1756. Vgl. das Schreiben der theologischen Fakultät der Pariser Universität vom 15. Januar 1751, in dem die Passagen aus Buffons Historie naturelle aufgeführt wurden, die nicht mit den Prinzipien der Religion vereinbar seien und zu denen Buffon Stellung beziehen sollte, weiterhin die Replik Buffons vom 12. März 1751, in der er versprach, seine Erklärungen zu diesen Auszügen im nächsten Band zu veröffentlichen, sowie die Antwort der theologischen Fakultät vom 4. Mai 1751, in der diese Erläuterungen akzeptiert wurden, in: Buffon: Histoire Naturelle, Générale Et Particuliére. Band 4. Paris: Imprimérie royale, 1753, S. V–XVI.
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ten,9 und bitte mir solche nach gemachten Gebrauch wieder aus. Wenn ich die übrigen erhalte, will solche gleichfalls mitheilen. Ohnerachtet auf den Titel steht, als wären sie zu Hamburg gedruckt, so sind doch solche in Franckreich herausgegeben. Wer aber der Verfaßer seÿ,10 solches ist noch zur Zeit ein Geheimniß. Ohnlängst hat mir ein P. Prior aus dem Camaldulenser Closter auf dem Kahlenberg bey Wien11 hier zugesprochen, auch
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Vgl. Gottscheds Artikel zum ersten Teil, in dem er die französische Nachricht des „Freundes aus Paris“ wiedergab, einen Teil des ersten Briefes in deutscher Übersetzung abdruckte und die beiden anderen Briefe zusammenfaßte, in: NaG 1752/1, S. 43–54. Den zweiten Teil stellte er im Juniheft vor (1752/6, S. 412–420). Joseph-Adrien Lelarge de Lignac (1697–1762), französischer Geistlicher. Vgl. Olivier Perru: Father Joseph Lelarge de Lignac, a French Oratorian and a Friend of Reaumur against Buffon. In: Philosophy Study 5/7 (2015), S. 356–360. Es handelt es sich um Dominicus Weiner (* 1712) aus Trautenau, 1736 Eintritt in den Kamaldulenserorden, 1737 Profeß im Kloster auf dem Kahlenberg, 1738–1745 Sakristan, Kellermeister, Katechet, 1748 Prior. Weiner floh am 10. März 1751 aus dem Kloster, laut der Notiz im Kapitelbuch: „discessit, evasit, erupit“; wie Franz Christoph von Scheyb später kolportiert: „der Prior von Kallenberg ist oder soll mit m/25 f. Cassagelt schon längst durchgangen seÿn“; Cölestin Wolfsgruber: Geschichte der Camaldulenser-Eremie auf dem Kahlenberge. In: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 25 (1891), S. 82–103, 279–293, 385–446, Anhang: Verzeichnis des Personalstandes der Camaldulenser-Eremie auf dem Kahlenberge, S. 413–446, 429; Scheyb an Gottsched, Wien 19. Dezember 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 626–628, 627v. Eine Anfrage an das Österreichische Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, das die Akten des Klosters auf dem Kahlenberg verwahrt, erbrachte keine weiteren Informationen. Am 17. Oktober 1752 schreibt Gottsched an Friedrich Heinrich von Seckendorff: „Von D. Pfeifern [Johann Christoph Pfeiffer (1705–1768), Korrespondent, 1741 Superintendent in Gera] vernehme ich, daß der Camaldulenser Prior vom kahlen Berge vor Wien in Wernigerode wirklich zu uns übergetreten sey“; Seckendorff antwortet am 19. Oktober: „Die nachricht daß der Carmeliter prior in Wernigerode würckl. übergetretten habe auch und studiret Er nun theologiam leget sich sonderlich auf die Ebraische sprach:“; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 202 f., 203r; Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 521 f., 521r. Am 11. Mai 1757 schrieb sich Johann Wenzel Weiner „Boemus Pragensis“ zusammen mit dem Grafen Friedrich Ulrich zu Lynar (1736–1807) an der Universität Jena ein; vgl. Jena Matrikel 3, S. 174, Nr. 11. Dass er mit dem Proselyten Weiner identisch ist, geht aus den Erinnerungen Carl von Zinzendorfs (1739–1813) an seine Studienzeit in Jena hervor, die er u. a. mit Lynar und Weiner verbrachte. Im Oktober 1758 reiste Weiner von Jena nach Kopenhagen. Als Zinzendorf 1761, in Wien lebend, einen Ausflug zum Kamaldulenserkloster unternahm, erzählte er einem dortigen Bruder von seiner Bekanntschaft mit Weiner; vgl. Karl Graf von Zinzendorf. Aus den Jugendtagebüchern 1747,
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Sich eine Zeitlang bey mir aufgehalten. Er ist von hier nach Leipzig gegangen, und hat sich vorgesetzt gehabt, Ew. Hochedelgeb. auch aufzuwarten.12 Ich verharre mit aller Hochachtung Ew. HochEdelgeb./ gehorsamer und erge-/ benster Diener/ GCWolff. D.13 Gera d. 9 Dec./ 1751.
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1752 bis 1763, hrsg. von Maria Bräunlich und Marieluise Mader. Wien u. a. 1997, vgl. Register. Aus dem Jahr 1765 stammt ein Lebenszeichen Weiners in Gestalt zweier Briefe aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen in Halle (C703:176 und C703:177): Christian Ernst von Stolberg-Wernigerode (1691–1771) erkundigt sich am 21. September 1765 bei dem Direktor Gotthilf August Francke (1696–1769), ob er Weiner, „der … hier die Religion changirte, und im rechtschaffenen weysen, aller redlicher prediger Zeügnüß nach, fortgehet … nicht zur information in denen anstalten gebrauchen“ könne. Das beigefügte Schreiben Weiners vom 3. September 1765 stammt aus Sonderburg. Weiner, der den Grafen als seinen „wahren Freünd“ und „treüen Vater“ bezeichnet, berichtet, er sei durch die „dermahlige veränderung welche mit Sr. Excell. Meinem gnädigen Principal vorgefallen“, in Schwierigkeiten geraten, da er mit diesem [Heinrich IV. Reuß zu Plauen und Köstritz (1707–1783), 1754 Amtmann von Sonderburg, Juli 1765 als Staatsminister und Oberkammerherr Eintritt in preußische Dienste] nach Berlin gehen solle. Weiner aber bliebe lieber an einem Ort, „alwo ich in der Stille meinem Gott dienen und den rest meines Lebens zur beförderung meines ewigen Heils zubringen könnte“. Vor Berlin fürchte er sich zudem besonders, denn „nicht allein giebt es daselbst viel Catholicken sondern es kommen anjetzo auch, da der Berliner Hof mit dem Wienerischen in einem so guten Vernehmen stehet, viele Oesterreicher dahin“, wodurch er sich „einer nicht geringen Gefahr und neüen Verfolgung ausgesetzt“ sehe. Er bittet den Fürsten um Rat. An dieser Stelle verliert sich Weiners Spur wieder. Über die Aufenthalte Weiners in Gera und in Leipzig konnte nichts ermittelt werden. Doctor.
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30. Fri e d ri ch H ei n r i ch vo n S eck e ndo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 10. Dezember 1751 [26.31] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 495. 1 S.
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Der Brief an H. GroßVoigt nach Hanover1 wegen H. Rothfischer2 ist fort3 wir werden hören, was Er antworthet und intersiren sich noch mehre gute freunde vor Ihm beÿ H. von Münchhaußen:4 Gott wird schon vor Ihm sorgen und vor alle die es rechtschaffen mit Ihm meinen. H. Rothfischer kann mit dem bothen so wochentl. auch mit einem wagen heraus fähret, abrede nehmen, welchen tag Er Ihn mitnehmen und hieher bringen kann, da Er beÿ mir wird allezeit willkomen seÿn: Werde Ihn dann auch in Altenburg beÿ unßer H. Superintendent5 bekandtmachen, der ein grundgelehrter Mann: Ich wünsche der guten Gräfin Vizthum6 von Herzen völlige gesundheit, aber bey dergleichen umständen ist es nicht zu hoffen: Ich wünsche dem H. Bauer7 in der Juristen Facultæt die glückseel. in expedition von seinem Antecessore:8 In Dreßden ist ja kein französ gesander sondern
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Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1732 Großvogt von Celle, 1734 Kurator der Universität Göttingen. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Zum Empfehlungsschreiben vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 26, Erl. 4. Gottsched hatte berichtet, daß sich Johann Lorenz Mosheim (1693–1755, Korrespondent) und Johann Ernst von Hardenberg (1729–1797) bei Münchhausen für Rothfischer verwendeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 52; vgl. auch Rothfischer, Fortsetzung, S. 239. Johann Caspar Reuchlin (1714–1767), 1744 Pfarrer, 1746 Professor der Poesie in Straßburg, 1751 Generalsuperintendent des Fürstentums Altenburg. Christiane Caroline Vitzthum von Eckstädt, geb. von Hoym (1728–1760); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 49. Johann Gottfried Bauer (1695–1763), 1739 Professor der Rechte in Leipzig, 1751 Ordinarius der Juristenfakultät; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 26, S. 91. Carl Otto Rechenberg (1689–7. April 1751), 1711 Professor der Rechte in Leipzig, 1734 Ordinarius der Juristenfakultät.
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nur ein Secretair chargé des affaires,9 deßen Festin vermutl. nicht so groß geweßen seÿn kan.10 Des H. d’Arnaud11 poetische gedanken12 übersteigen den Parnassum und die Vertheydigung ist noch schlechter als der erstere raptus,13 der kleine Sohn kann wohl dem Groß Vater ein langes Leben wünschen, aber warum wollen wir dem Duc de Bourgogne14 nicht ebensoviel LebensJahre als dem regirenden großvater15 nach dem Lauf der Natur wünschen Die Flatteur ist zu groß daß mann dem Groß Vater wünschet den Vater und Enckel zu überleben: Sie werden von Ihrem gedicht16 mehr lob davon tragen als Arnaud, danke vor die überschickung der stimper17 in Altenburg18 hatt sein exemplar bekommen: Befehle mich der Frau Consortin und die Feldmarschallin19 nebst alles was in m. Hauße an sie allerseits verbleibe mit hochachtung EHochEdgebohrn/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff
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Joseph Roch Boyer de Fonscolombe (1721–1799), 1749–1752 französischer Chargé d’affaires in Dresden. Zum Fest aus Anlaß der Geburt des Herzogs von Burgund vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 26, Erl. 26. François Thomas Marie Baculard d’Arnaud (1718–1805); Korrespondent. Arnaud: La Naissance De Monseigneur Le Duc De Bourgogne Ode Dediée A Sa Majesté Le Roi De Pologne Electeur De Saxe. Dresden 1751. Anfall von Tollheit; vgl. Carl Philipp Moritz, Balthasar Stenzel: Grammatisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Band 3. Berlin 1797, S. 315. Arnaud hatte mit einem Vers Anstoß erregt: der Enkel möge den Thron nie besteigen, auch wenn er dessen würdig sei. In der zweiten Ausgabe der Ode rechtfertigte er sich in einer hinzugefügten Strophe damit, daß er dem regierenden König ein langes Leben und eine lange Regierungszeit gewünscht habe; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 26, S. 92 f. Louis Joseph Xavier (1751–1761), Herzog von Burgund, Sohn des Dauphins Louis Ferdinand de Bourbon (1729–1765) und der Maria Josepha (1731–1767), Prinzessin von Sachsen und Polen. Ludwig XV. (1710–1774), 1715 König von Frankreich und Navarra. Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460. Stümper; wohl auch im Sinne von Lehrling, wie Seckendorff seinen Großneffen (vgl. Erl. 18) bezeichnete; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 7, S. 22 f. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent) besuchte seit Mai 1748 das Altenburger Friedrichsgymnasium. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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H. Fresenius20 hatt ein Buch von Christo geschrieben,21 dürfte ich bitten solches vor mich zu kaufen und gleich in weiß pergament einbinden zulaßen: Auch bitte mir zu melden, was die Monatl. oder Jahrl. herauskomenden oeconomischen nachrichten,22 so H. Wendler23 verleget kosten.
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31. Got ts c h ed a n Fr i ed r i ch H ei n ri c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 11. Dezember 1751 [30.32] Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 131–132. 4 S. Bl. 131r oben von Seckendorffs Hand: ps. d. 12. R. d. 13: dec.; Bl. 132v: 11. Dec 1751/ Rothfischer R.
Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf,/ Mein insonders gnädiger Graf u. Herr,
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Eurer Hochreichsgräflichen Excellence habe ich voritzo zweyerley unterthänigst zu berichten. Das erste davon ist, daß H. Rothfischer1 von dem Kanzler Mosheim2 aus Göttingen die gute Nachricht erhalten hat, daß seine Sachen sich gut anlassen: ja daß der H. Großvogt von Münchhausen3 ihm bereits einen freyen Tisch, und 50 Thl. jährlich versprochen
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Johann Philipp Fresenius (1705–1761), 1734 Burgprediger in Gießen, 1736 Hofdiakon in Darmstadt, 1742 Stadtprediger in Gießen, 1743 Pfarrer in Frankfurt am Main. Johann Philipp Fresenius: Betrachtungen von Christo. Band 1. Züllichau: Verlag des Waisenhauses bzw. Johann Jacob Dendeler, 1743. [Peter von Hohenthal:] Oeconomische Nachrichten. Leipzig: Johann Wendler, 1749–1763. Johann Wendler (1713–1799), 1745 Verleger und Buchhändler in Leipzig, 1766 Privatier. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Johann Lorenz Mosheim (1693–1755, Korrespondent), 1747 Professor der Theologie und Kanzler der Universität Göttingen. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1732 Großvogt von Celle, 1734 Kurator der Universität Göttingen.
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hat. Er dringet also auf seine Entschließung ob er dieses Anerbiethen annehmen, und wann er nach Göttingen kommen wolle? Denn NB. dieses letztere ist die Bedingung, unter welcher ihm das obige versprochen wird. Gleichwohl erhellet aus der Zeit der Unterschrift sowohl, als den übrigen Umständen, daß E. H. Excell. Schreiben an den H.n Großvogt noch nicht müsse eingelaufen gewesen seyn, als dieser Entschluß gefasset worden: weil man gar nichts von dem Vorschlage, den ich E. H. E. gethan, zu wissen scheint.4 Dieses einzige hält nun den ehrl. Mann im Zweifel, was er antworten soll: denn er wollte doch vorher dasjenige abwarten, was der Herr Großvogt, E. H. Excell. antworten wird; ehe er sich übereilete, und ja sagete. Und freylich sähe er es lieber, wenn ihm diese Wohlthat, wenigstens nur auf ein Jahr, hier in Leipzig wiederführe; bis er sein Buch fertig hätte, und ans Licht stellen könnte.5 Das zweyte ist, daß der H. Gr. von Holzendorf,6 an H.n D. Stemlern7 geschrieben hat, und es ihm fast übel zu nehmen scheint, daß er den wackern Rothfischer hier angenommen, und zu evangel. Wahrh. gebracht hat;8 ja anräth, den selben je eher je lieber hier wegzuschaffen; weil der ganzen Universität ein Nachtheil davon zu besorgen stünde.9 Es hat H. D. Stemler
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Seckendorff hatte das Empfehlungsschreiben am 2. Dezember entworfen, am 10. Dezember teilte er mit, daß es abgesandt worden sei; vgl. unten S. 112, Z. 19–21 und unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 30, S. 106. Gottsched hatte vorgeschlagen, daß Rothfischer zur Vorbereitung einer Anstellung in Göttingen – mit einem Stipendium versehen – zunächst in Leipzig bleiben und sich zum Magister promovieren lassen könnte. Rothfischer suchte Zeit, Gelegenheit und eine in Bezug auf Kirchengeschichte gut ausgestattete Bibliothek, um am zweiten Band seiner Abhandlung Ablaß und Jubeljahr zu arbeiten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6 und 11. Christian Gottlieb von Holtzendorff (1696–1755, Korrespondent), 1738 Präsident des Oberkonsistoriums. Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), 1751 Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig. Rothfischer war im November 1751 konvertiert; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 52. Der Entwurf zu Holtzendorffs Schreiben an Stemler vom 2. Dezember 1751 ist in den Akten des Dresdner Oberkonsistoriums überliefert, eine Kopie von der Hand von Seckendorffs Sekretär Carl Franz Strecker (1723–1793, Korrespondent) befindet sich in Seckendorffs Nachlaß; Dresden, Hauptstaatsarchiv, 10088 Oberkonsisto-
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mich deswegen besuchet, und mir auch den Inhalt seiner Antwort10 ausführlich entdecket; die mir denn ungemein gefallen, und daraus ich recht überzeuget worden, daß er ein wackerer und redlicher Theologus ist. Ich habe ihn auch noch mehr darinn zu bestärken gesuchet, indem ich ihm verschiedene Fälle erzählet, darinn die Universität, und evangel. Religion hier noch die Oberhand behalten; die aber vor seiner Herkunft geschehen waren.11 Wir haben nämlich noch nicht Ursache vor den sauren Gesichtern der katholischen zu laufen: da uns das Geh. Consilium, und der Kirchenrath kräftig unterstützen, und unsre Rechte schützen. Ich rieth ihm auch sich mit einem Schreiben an den H.n Grafen Loos,12 und den Grafen Hennigke13 zu wenden; welches er denn auch zu thun versprach. In allen diesen Fällen könnten vieleicht auch E. H. Excell. durch ein paar Zeilen, an einen von diesen Herrn Ministern die gute Sache, und die Freyheit unsrer Universität, auch Proselyten anzunehmen, nachdrücklichst empfehlen, und die Folgen davon, einigermaßen anzeigen; wenn man die Welt dadurch überreden würde, daß wir in Ecclesia pressa lebten; und ein Proselyt in den
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rium Nr. 1701 (Die Katholiken betr. 1702–1766), unfoliiert; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1881 (Ecclesiastica), Bl. 56–57. Holtzendorff legte Stemler darin nahe, Rothfischer zur Wahl eines anderen Aufenthaltsortes zu bewegen, möglichst außerhalb Sachsens, wofür das Oberkonsistorium ein Reisegeld von 52 Gulden und eine Zahlung von 16 Groschen Unterhalt wöchentlich auf ein Jahr in Aussicht stellte. Vgl. Stemler an Holtzendorff, Leipzig 5. Dezember 1751, Dresden, Hauptstaatsarchiv, 10088 Oberkonsistorium Nr. 1701 (Die Katholiken betr. 1702–1766), unfoliiert. Stemler erläutert zunächst die positiven Umstände, die die Konversion Rothfischers in Leipzig begleiteten, die Immatrikulation an der Universität, die Empfehlung durch einflußreiche Regensburger und durch Seckendorff, verweist auf die Religionsfreiheit der Leipziger Universität, teilt mit, daß eine auswärtige Universität für Rothfischer sorgen werde und erbittet Unterstützung aus der königlichen Kollektenkasse. Zuletzt erwähnt er noch eine von Rothfischer verfaßte Beilage. Vgl. den Fall des ehemaligen römischen Benediktinermönchs und späteren italienischen Sprachmeisters in deutschen Landen Clemente Romani (1709–1763) in unserer Ausgabe, Band 15, Nr. 41. Christian von Loß (1697–1770, Korrespondent), 1742 kursächsischer Konferenzminister. Johann Christian von Hennicke (1681–1752), 1737 kursächsischer Konferenzminister.
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Landen des Directoris Corporis Evangelici14 nicht mehr sichern Aufenthalt finden könnte.15 Außer diesem ist seit etlichen Tagen beygehende Schrift16 in unsern Buchläden erschienen, die mir so merkwürdig vorgekommen, daß ich sie für würdig gehalten E. H. Excell. übersandt zu werden. Sie kostet 4. g. und geht reißend ab. Mich dünkt, sie wird viel Nutzen stiften, da sie alles dasjenige im kurzen in sich hält, und der Welt wieder vor Augen legt, was in vielen großen Büchern, die nicht eben in aller Händen sind, zerstreuet ist; und zu unsern Zeiten ins vergessen gerathen will. Was aber der Urheber der brandenb. Denkwürdigk.17 dazu sagen wird, das möchte ich gern wissen. Das lateinische Gedicht vom Ungarischen Kriege habe ich zum Geschenk aus Wien erhalten: es steht also E. H. Excell. um eben den Preis zu 14
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Nach dem 30jährigen Krieg konstituierten sich unter den im Reichstag vertretenen Ständen das Corpus Catholicorum, dessen Direktorium Kurmainz innehatte, und das Corpus Evangelicorum, dessen Vorsitz Kursachsen führte. Über Religions- und weitere Angelegenheiten, in denen nach konfessionellen Gesichtspunkten abgestimmt werden sollte, konnte nicht mehr durch Majoritätsbeschlüsse, sondern nur durch die gütliche Einigung beider Corpora entschieden werden. Kursachsen behielt das Direktorium auch nach dem Übertritt Augusts des Starken zum Katholizismus im Jahr 1697. Zuletzt bekam Rothfischer die Erlaubnis, sich außer in Leipzig und Dresden ein Domizil in Kursachsen wählen zu dürfen und erhielt ein Reisegeld von 100 Talern; vgl. Dresden, Hauptstaatsarchiv, 10088 Oberkonsistorium Nr. 1701 (Die Katholiken betr. 1702–1766), unfoliiert, Notiz vom 28. Dezember 1751; Rothfischer an Seckendorff, Braunschweig 8. Januar 1752, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 6–7, 6v; Rothfischer, Fortsetzung, S. 240. Da im vorliegenden Brief vom Mißfallen Friedrichs II. als Autor der Brandenburgischen Denkwürdigkeiten und von der Reformation die Rede ist (vgl. S. 113, Z. 10), handelt es sich vermutlich um: Bescheidene Erinnerungen an den Hrn. Verf. der Denkwürdigkeiten der Brandenburgischen Geschichte, darinnen dessen Vorgeben geprüfet wird: Ob die Reformation in Deutschland ein Werk des Eigennutzes? In Franckreich eine Wirkung des Gassen=Liedes? Und in Engelland ein Erfolg der Liebe? Zur Vertheidigung der Warheit und Rettung des Ehren=Gedächtnisses des sel. Lutheri ans Licht gestellet. 1751. Laut einer Notiz auf dem Vorsatzblatt des Exemplars der Deutschen Gesellschaft in Göttingen (Göttingen, Staats- und Universitätsbibliothek, 8 H. Bor. un. II 458) wurde das Buch von der Schmidtschen Buchhandlung in Göttingen verlegt, der Autor war Johann Ludwig Pacht (1716–1780), 1742 Konrektor am Lyzeum in Münden, 1754 Pfarrer in Parensen; vgl. auch Ferdinand Wüstenfeld: Magister Pacht gegen Friedrich d. Gr. In: Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften und der Georg-Augusts-Universität zu Göttingen 7 (1881), S. 209–222, 218–221. Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen, Autor der Mémoires pour servir à l’histoire de Brandebourg; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 67, Erl. 112.
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Diensten.18 Ich aber habe die Ehre mit vollkommenster Ehrfurcht lebenslang zu seyn, Eurer Hochreichsgräfl. Excell./ Meines gnädigen Grafen und Herren/ gehorsamster/ und/ unterthän. Diener/ Gottsched 5
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Leipzig den 11 Dec./ 1751. P. S. Den Augenblick erhalte E. H. Exc. gnädiges Schreiben vom 10. Dec.19 Ich danke sehr, daß Dieselben an den Herrn Großvogt für unsern Proselyten geschrieben. Weil der H. Gr. Holzendorf ihn so gern von hier weg haben will: so habe ich mit H.n D. Stemlern resolviret, ihn aus dem Wirthshause wo er bisher gewohnet,20 unter dem vorwande einer Reise, Abschied nehmen zu lassen; und dagegen meinen Wirth Breitkopf21 disponiret, ihm ein Stübchen in unserm Hause einzuräumen, wo er sich nun eingezogen hält; indessen, daß man in der Stadt glaubt, er sey verreiset. NB. Gestern habe ich ein Schreiben aus Regensburg, an unsern Hofrath Welke22 gelesen, welches H.n R. überaus rühmlich ist.23 Ich werde E. H. E. 18
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Anton König von Cronburg: Mars Super Arma Jacens … Wien: Johann Paul Krauß, 1751; Seckendorff hatte sich nach dem Preis erkundigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19 f. Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 30. Rothfischer hatte anfangs im Gasthof von Johann Erasmus Wappler († 1760) in der Petersstraße gewohnt; vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 339. Wappler war schon in den Fall Romani (vgl. Erl. 11) involviert gewesen. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Verleger in Leipzig und Eigentümer des Hauses zum Goldenen Bären, in dem das Ehepaar Gottsched wohnte. Georg Wolfgang Welck (1703–1780); Korrespondent. Das Schreiben stammte möglicherweise von dem kurbraunschweigischen Komitialgesandten am Reichstag in Regensburg, Burkhard Christian von Behr (1714–1772), der Rothfischer unterstützte und 1752 namentlich als Korrespondent Welcks erwähnt wird (vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 11, S. 36, Nr. 79, S. 271), oder von Welcks Bruder Lebrecht Gotthelf Welck (1711–1784), um 1745 Kammerrat, um 1751 Kanzleirat des Reichserbmarschalls Friedrich Ferdinand von Pappenheim (1702–1793) in Regensburg; zu dessen biographischen Daten vgl. Meißen, Frauenkirche, Taufen 1612–1717, Bl. 563r; August Hermann Kreyssig: Afraner-Album. Meißen 1876, S. 251; Vollständiges Diarium Von der … Erwehlung Des … Franciscus … Zum Römischen König und Kayser. Frankfurt am Main: Johann David Jung, 1746, S. 25; Versuch eines Reichs=Tags=Diarii. Juli–Dezember 1752. Regensburg: Emanuel Adam Weiß, S. 22.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – Dezember 1751
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einen Auszug davon zu verschaffen suchen; und wünschte sehr, daß er dem Herrn Großvogte in die Hände käme. Unter andern stehen Nachrichten darinn, daß sein Exempel schon etliche andre Augustiner, u. d. gl. bewogen auch zu den Evangelischen zu treten. Die Sache wird großes Aufsehen machen. Ich schicke den ganzen Brief, bitte ihn aber ehestens zurück zu schicken. Das begehrte Buch24 soll über acht Tage mit dem Bothen kommen. H. Rothfischer wünschet nichts so sehr, als E. H. Excell. aufzuwarten, und wird mit dem Bothen seine Abrede nehmen. Das Buch von der Reformation25 soll, wie verlautet, Prof. Michaelis in Göttingen,26 des hällischen Michaelis Sohn,27 geschrieben haben. Ich weis nicht, ob beygehende Requête,28 womit man sich eine Zeit her in Dresden herumgetragen,29 E. H. Exc. schon bekannt geworden: und bitte sie mir wieder aus. Die Oeconomischen Nachrichten30 kosten jährlich und man hat nuni31
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Der Satz bricht an dieser Stelle ab. Johann Philipp Fresenius: Betrachtungen von Christo. Band 1. Züllichau: Verlag des Waisenhauses bzw. Johann Jacob Dendeler, 1743; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 30, S. 108. Vgl. Erl. 16. Johann David Michaelis (1717–1791), 1745 Privatdozent in Göttingen, 1746 außerordentlicher, 1750 ordentlicher Professor der Orientalistik. Christian Benedict Michaelis (1680–1764), 1714 Professor der Philosophie in Halle, 1731 der Theologie, 1738 der orientalischen Sprachen. Klageschrift, Bittschrift. Nicht ermittelt. Möglicherweise bezieht sich folgende Bemerkung aus einem Schreiben Johann Christian von Hennickes an Seckendorff vom 24. Dezember 1751 darauf: „Wegen des Autoris der bewusten Scarteque, hoffe Ew: Excellenz ehestens zuverläßige Nachricht zugeben, damit dieser Calumniant andern zum Abscheu, erfahren möge, wie schlecht sein Project reussiret.“ Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 2273, Bl. 59–60, 60r. [Peter von Hohenthal:] Oeconomische Nachrichten. Leipzig: Johann Wendler, 1749–1763. Seckendorff hatte sich nach dem Preis der Zeitschrift erkundigt. Die fehlende Preisangabe und den Abbruch des Textes reklamiert Seckendorff in seinem folgenden Brief; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 32.
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32. Fri e d ri ch H ei n r i ch vo n S eck e ndo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 13. Dezember 1751 [31.35] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 496. 2 S.
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Meuselwiz den 13. Dec. 1751. HochEdlgebohrner
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Ich antworthe in der Beÿlage an H. Rothfischer1 und ist mein rath daß Er ohne anstand die offerte durch H. Moßheim2 annimmt und sich sogleich gegen des H. Ober Voigts Ex.3 bedancket, will dieser hernach ein mehrers vor Einlaufung der weiteren vorschrifften thun, so ist es desto beßer denn 1) würde es unanständig seÿn, das anerbiethen auszuschlagen, da der freÿe tisch und 50 r. Geld doch ein guter anfang und die verbeßerung zu hoffen auch andere mittel sich finden werden Ihme was zufließen zu machen. 2) wenn Er seine Bücher schreiben will in Gottingen und Hanover so gute Bücher finden wird als in Leipsig 3) gefährlich vor Ihn sein aufenthalt in Leipsig seÿn könte, da H. Gr. von Holzendorff4 sich nicht so dabeÿ beträget als es einem præsidenten von einem Churfürsten von Sachsen5 qva Directori Corporis Evangelicorum6 zustehet,7 und a) ob zwar zu erwarthen
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. In Rothfischers nachgelassener Korrespondenz (Wolfenbüttel, Niedersächsisches Landesarchiv, 37 Alt Nr. 993) ist kein Schreiben Seckendorffs überliefert. Johann Lorenz Mosheim (1693–1755, Korrespondent), 1747 Professor der Theologie und Kanzler der Universität Göttingen. Zur Offerte vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1732 Großvogt von Celle, 1734 Kurator der Universität Göttingen. Christian Gottlieb von Holtzendorff (1696–1755, Korrespondent), 1738 Präsident des kursächsischen Oberkonsistoriums. Friedrich August II. (III.) (1722–1763), 1733 Kurfürst von Sachsen, 1734 König von Polen. Zum Corpus Evangelicorum vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, Erl. 14. Vgl. das Schreiben Holtzendorffs an den Pfarrer Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), in dem er die baldige Abreise Rothfischers aus Kursachsen nahelegte; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, S. 109 f.
F. H. von Seckendorff an Gottsched – Dezember 1751
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daß die Hn. Conferenz minister8 sich beßer darbeÿ aufführen dürften,9 so ist doch vor den Ehrl. Man nichts reelles zu hoffen 5) auch der Einfall, von dem H.10 so den hierbeÿ zurückkomenden Brief aus Regenspurg geschrieben11 H. Rothfischer im geheimen aus der emigrations Cassa eine zulage zu erhalten, nicht schlim, solcher aber durch H. von Münchhaußen12 am besten zum effet gebracht werden kan. Ich vor meine person kann darüber nach Dreßden auß vielen erhebl. ursachen nicht schreiben, aber wenn ich H. Graff Henneke13 spreche, so will Ihm das nachtheil, so man sich dadurch zuziehet, wenn man dergl. proselyten nicht einen asylum auf Chursachß universitæten giebt, gar wohl vorstellen, um so mehr da ja unßere Evangel. so zur Cathol. religion sich bekant, offentl. in Dreßden unterhalt gibt:14 H. Rothfischer möchte mich noch gerne sprechen, wenn Er also will so könte 14i den Dienstag mit dienst bothen herauskomen und wolte ich Ihn alsdann freÿtagß wiederum mit eben diesem bothen nach Leipsig schaffen15 und hier mit Ihm abrede nehmen, daß Er ie eher ie lieber nach Hanover und Göttingen ginge, denn ich traue denen H. Jesuitern nicht: Vor das überschickte Buch16 danke und lege die 4 g. beÿ Der i
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Christian von Loß (1697–1770, Korrespondent) und Johann Christian von Hennicke (1681–1752), kursächsische Konferenzminister. Mehrfach wurde die Nützlichkeit von Bitt- oder Empfehlungsschreiben an die beiden Konferenzminister erwähnt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 26, S. 12 und Nr. 31, S. 110. Aus dem Schriftwechsel Stemlers mit dem Oberkonsistorium geht hervor, daß Loß und Hennicke in die Debatte um Rothfischers Verbleib involviert waren; vgl. Dresden, Hauptstaatsarchiv, 10088 Oberkonsistorium Nr. 1701 (Die Katholiken betr. 1702–1766), unfoliiert, 2. Dezember bis 28. Dezember 1751. Herrn. Gottsched hatte Seckendorff einen an den Hofrat Georg Wolfgang Welck (1703– 1780, Korrespondent) gerichteten Brief aus Regensburg gesandt, der ein positives Urteil über Rothfischer enthielt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, S. 112 f. Vgl. Erl. 3. Vgl. Erl. 8. Die Lesung ist unsicher; worauf sich der Satz bezieht, konnte nicht erschlossen werden. Rothfischer begab sich am 18. Dezember nach Meuselwitz; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 35. [Johann Ludwig Pacht:] Bescheidene Erinnerungen an den Hrn. Verf. der Denkwürdigkeiten der Brandenburgischen Geschichte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, Erl. 16.
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Autor17 wird sich zu Berlin wohl nicht recomandiren, und werde ich das buch erst leßen um meine weitere gedanken darüber zu eröffnen: Vor das Lateinische præsent18 danke, möchte wünschen widerum etwas zu ihren diensten zu haben. Die franzos. piece19 komt hierbeÿ zuruck. Ich habe sie schon vor 3: Monathen und länger gehabt: Die leute so sich über dgl. schändliche thaten nicht schämen, thun es noch weniger über dergl. poetische einfälle. Der Regenspurger Brief soll per extractum an H. Groß Voigt komen per tertium.20 Die kosten der oeconomischen nachrichten21 waren in blanco gelaßen und war das weitere auch nicht darbeÿ gesetzet, wenn sie zu haben:22 Ich rathe nochmahlen an den H. Rothfischer nicht lange mehr in Leipsig aufzuhalten, Ihnen selbst könte auch nachtheilig seÿn, wenn mann erführe, daß sie vor anderen sich seiner annehmeten: Ich verharre mit wahrer Hochachtung EHochEdgebohren/ dienstschuldigster Diener/ FHgrafvonSeckendorff
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Johann Ludwig Pacht (1716–1780); zur Verfasserschaft vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, Erl. 16. Anton König von Cronburg: Mars Super Arma Jacens … Wien: Johann Paul Krauß, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, S. 111 f. Im überlieferten Briefwechsel von 1751 kommt keine französische Schrift zur Sprache, die Gottsched Seckendorff gesandt hätte. Möglicherweise hat er sie bei seinem Aufenthalt in Meuselwitz im August persönlich überbracht. Gottsched hatte vorgeschlagen, einen Auszug aus dem Regensburger Brief (vgl. Erl. 11) an Münchhausen (vgl. Erl. 3) zu senden. [Peter von Hohenthal:] Oeconomische Nachrichten. Leipzig: Johann Wendler, 1749–1763. Seckendorff hatte sich nach dem Preis erkundigt. Vgl. den unvollendeten letzten Satz des Briefes; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31.
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33. Jo ha nn C ar l C o n r a d O el r i ch s a n Got ts c h ed, Berlin 18. Dezember 1751 [2.40] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 497–498. 4 S. Bl. 498v geringfügiger Textverlust am Rand.
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Hochedelgebohrner und hochgelahrter Herr/ hochzuehrender Herr Profeßor/ hochgeneigter Gönner Nichts konte mir wohl bey meiner vielen Arbeit und meinem eine zeither kräncklichen Cörper eine größere Aufrichtung seyn, als Ew. Hochedelgeb.en allzugütiges Andencken, welches Sie mir nicht nur öffentlich,1 sondern auch durch Dero hochgeehrteste Zuschrifft abermahls zu erkennen gegeben; dafür sowohl als für die Beylagen ich Ihnen höchst verpflichtet bin, und dabey aufrichtig versichere, daß mir die Bekantschafft, welcher Ew. Hochedelgeb.n mich gewürdiget haben, vor vielen andern, so ich auf meiner gel. Reise gemacht,2 so lieb und werth ist, daß ich sie vor unschätzbar halte. Nur setzen Ew. Hochedelgeb.n wegen des Jeroschins Chronick3 mich in eine Verlegenheit,4 daraus ich mit Ehren nicht zu kommen wüste, wenn ich mir nicht schmeichelte, bey Ihnen annoch in dem Credit zu stehen, daß Sie meinen Worten einigen Glauben geben werden; ich habe nun von dieser Chronik alles gelesen, was in Schultzens gel. Preußen5 in Lilienthals Erläu-
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Gottsched hatte Oelrichs’ Commentationes Historico-Literariae wohlwollend angezeigt; vgl. NaG 1751/12, S. 889–891 und unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, Erl. 7. Auf seiner Reise durch Oberdeutschland hielt sich Oelrichs vom 8. bis 23. August 1750 in Leipzig auf. Über die Begegnungen mit dem Ehepaar Gottsched vgl. Johann Carl Conrad Oelrichs: Tagebuch einer gelehrten Reise 1750, durch einen Theil von Ober= und Nieder=Sachsen. In: Johann Bernoulli (Hrsg.): Sammlung kurzer Reisebeschreibungen. Band 5. Berlin; Dessau 1782, S. 1–152, 37–57. Nicolaus von Jeroschin: Kronike von Pruzinlant. Über Gottscheds Wunsch und Oelrichs’ Bemühung um die Chronik vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 174, S. 568, Erl. 16 f. und Band 18, Nr. 2. Vgl. Das Gelahrte Preüssen [1/1 (1722)], S. 17–22 und Herrn Theophil. Sigefr. Bayeri … Anmerckungen und Erleuterungen über des Gelahrten Preußens Ersten Theil. In: Das Gelahrte Preüssen 4/4 [1724], S. 187–206. Über den Herausgeber Georg Peter Schultz (1680–1748), Professor am akademischen Gymnasium in Thorn, vgl. Anna Mikołajewska: Gelehrte Netzwerke und Informationstransfer in
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terten Preußen6 in den Preuß. Urkunden7 und in Dero Neuesten8 etc stehet; ich habe mich auch nachher noch mit mehrerem Fleiß darnach erkundiget, aber von unserm H. Bibliothecarius9 die wiederholte Antwort erhalten; sie sey hier nicht vorhanden. Daß dieses deßhalb wahr, und nunmehro nicht weiter daran zu zweiffeln sey, will eben nicht sagen, weil Sie in meiner Geschichte der K. B. den H. Bibl. etwas näher kennen lernen werden.10 Was Christ. Musophilus (Bequinolle) in der Schrifft De nundinatione munerum publ. so zu Leipzig bey Langenheim 1747 in 4to gedruckt ist,11 a. d. 52 S.
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den Thorner Presseerzeugnissen von Georg Peter Schultz. In: Andrzej Radzimin´ ski u. a. (Hrsg.): Migration – Kommunikation – Transfer. Göttingen 2021, S. 197–220. Erleutertes Preußen Oder Auserlesene Anmerckungen, Ueber verschiedene zur preußischen Kirchen=, Civil- und Gelehrten=Historie gehörige besondere Dinge … 4 Bände. Königsberg: Martin Hallervords Erben, 1724–1728, Band 5: Königsberg: Johann Heinrich Hartung, 1742. Ausführungen zu Jeroschin konnten in den Bänden nicht ermittelt werden. Auch ein Beitrag des Herausgebers Michael Lilienthal (1686–1750, Korrespondent) über die Schloßbibliothek erwähnt nur flüchtig Petrus de Dusburgs Chronica terrae Prussiae, die Vorlage für Jeroschins metrische Version der Chronik; vgl. Beschreibung der Königsbergischen Schloß=Bibliotheck. In: Erleutertes Preußen 1 (1724), S. 725–766, 755. Möglicherweise erwähnt Oelrichs das Erleuterte Preußen nur, weil in Gottscheds Rezension versehentlich statt des Gelahrten Preüssen das Erleuterte Preußen genannt wird; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 174, Erl. 16. Nachricht von Nicolai Jeroschins gereimten Preuß. Chronick und deren Unterscheide von der Düßburgischen. In: [Michael Christoph Hanow (Hrsg.):] Preußische Sammlung allerley bisher ungedruckten Urkunden, Nachrichten und Abhandlungen. Band 2/2. Danzig: Thomas Johann Schreiber, 1748, S. 63–91. Im Rahmen seiner Rezension des zweiten Bandes von Michael Christoph Hanows Preußischer Sammlung (vgl. Erl. 7) referiert Gottsched auch dessen Ausführungen über Jeroschin; vgl. NaG 1751/4, S. 247–259, 252–255. Conrad Christoph Neuburg († 1758), 1723 Bibliothekar der Königlichen Bibliothek, 1739 leitender Bibliothekar; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, Erl. 4. „Hiernächst achte ich mich dem königl. Hofrathe und ersten Bibliothekar H. Conrad Christoph Neuburg, für die, bey dem öfteren Besuche der königl. Bibliothek mir erwiesenen Gefälligkeiten sehr verbunden: und ob er zwar von den vielen kostbaren Früchten, so er in der Manuscriptenkammer zu verwahren hat, nur sehr wenige mich schmecken lassen; so hat er doch gütigst erlaubet, daß ich verschiedene ansehen können“, Oelrichs: Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Haude und Spener, 1752, Bl. **4v. Bei der Übersicht über die Bibliothekare werden Neuburgs Berufsstationen wertfrei angeführt (S. 149 f.). Christiani Musophili Halberstadensis De Nundinatione Munerum Publicorum, Bonis Litteris Exitiabili, Von der denen guten Künsten und Wissenschafften höchstschädlichen Verkaufung der Aemter. Leipzig: Langenheim, 1747. Zu dem Pseud-
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von ihm saget, mögen Sie bey ihm selbst lesen,12 und denn werden Sie vermuthlich bey den H. Bibl. nicht mehr darnach fragen laßen. Und daß ich es nicht anders wiße, als daß diese Chronick hier nicht sey, werden Ew. Hochedelgeb. auch aus meinem Stillschweigen, da ich derselben in meiner Geschichte der K. B. gar nicht gedacht habe, um so mehr abnehmen können. Ich dachte doch noch, daß sie vieleicht in das Königl. Archiv gekommen seyn mögte; aber darin habe ich einen sehr guten Gönner und Freund,13 der mir zuverläßig versichert hat, daß sie nicht da sey. Meines Erachtens wäre am besten, daß sich die Königsberger, wenn sie ia noch etwas thun wollen bey dH von Danckelmann Excellentz14 meldeten (der H. GroßCantzl.15 hat mit der Bibl. gar nichts zu thun) daß Dieselben den Bibliothecarien ernstlich anbefehlen ließ, darnach mit Fleiß zu suchen: so sie sich fände, würde es keine Schwürigkeiten geben, sie wieder zurück zu erhalten: einen Brief an
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onym Christianus Musophilus notiert Oelrichs auch in der Berlinischen Bibliothek 2/2 (1748), S. 135: „i. e. Bequinolle“. In einem im Anhang von De Nundinatione abgedruckten Brief vom 28. Oktober 1741 erwähnt der Autor sein Studium der Rechtswissenschaft in Frankfurt und in Halle; die Vornamen werden in einem an den Autor gerichteten Brief genannt: „Viro Iuveni … Iuris Candidato … Io. Carolo B.“; vgl. De Nundinatione, S. 50–53, 51 sowie S. 54. Am 26. Juli 1734 wurde Jean Charles Bequignolle aus Zielenzig in Frankfurt an der Oder immatrikuliert; vgl. Frankfurt Matrikel 2, S. 339. In Halle hatte er ab Juli 1730 studiert; vgl. Halle Matrikel 1, S. 22 (Becknigoll). Von einer Frankfurter Disputation abgesehen, erschien unter dem Namen Johannes Carolus Bequignolle noch: De Statu Typographiae Superiorum Temporum Ad Hodiernum Comparato Ad Virum Iuvenem … Christophorum Fridericum de Fleming. Halle: Kittler, 1740. Bequignolle notiert, daß er Codices der Berliner königlichen Bibliothek wegen des Neids und der Unfähigkeit des Bibliothekars – „ob bibliothecarii liuorem et inscitiam“ – nicht benutzen konnte; De Nundinatione (Erl. 11), S. 52, Anm. *. Über die Beamten des Geheimen Archivs vgl. Adres-Calender, Der Königl. Preuß. Haupt= und Residentz=Städte Berlin 1752, S. 90. Zu ihnen zählte Ewald Friedrich von Hertzberg (1725–1795), der 1750 die Aufsicht des Archivs übernahm; vgl. Melle Klinkenborg: Geschichte des Geheimen Staatsarchivs vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Bearb. von Jürgen Kloosterhuis. Berlin 2011, S. 208 f. Hertzberg war Oelrichs „zeitlebends freundschaftlich verbunden“, Andreas Erb: Oelrichs, Johann Carl Conrad (1722–1798). In: Dirk Alvermann, Nils Jörn (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Pommern. Band 1. Köln u. a. 2013, S. 208–211, 209. Carl Ludolph von Danckelmann (1699–1764), 1748 Präsident des Geheimen Justizrates und Lehnsdirektor in Berlin, Aufseher über die königliche Bibliothek in Berlin. Samuel von Cocceji (1679–1755, Korrespondent), 1747 preußischer Großkanzler.
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den König16 will ich eben nicht rathen, germanica sunt nec leguntur nec aestimantur. Die Berlinische Bibliotheck17 hat mit dem 4. B. mit dem Schluß des J. 1750 aufgehöret; da der Verleger18 wegen meiner vorgewesenen Veränderung,19 wie er sagt, Bedencken getragen, sie weiter fortzusetzen. Sonst würde ich auch ohne Erinnern, das ienige, davon Ew. Hochedelgeb.n melden, unfehlbahr geleistet haben. Daß der frantzösische Witz mit einem so ansehnlichem Geschenck belohnet worden,20 wundert mir warlich. Mr. D’Arnaud21 soll ia ein sehr guter Freund von Ew. Hochedelgeb.n seyn; ist es denn andem? Wenn hört man, daß ein Deutscher, der seinen Witz nicht höher treibt, als sein Gegenstand es leydet, so belohnet wird. Was H. Klopstocken22 geschehen, ist etwas außerordentliches, das man billig in alle Chronicken aufzeichnen solte.23 Ich wünschte, bald einmahl wieder bey Ew. Hochedelgeb.n zu seyn, oder daß Sie unsere verlaßene Musen mahl besuchten. Wäre ich nach Zerbst gekommen, würde ich Ew. Hochedelgeb.n offt zugesprochen haben welches wegen der Nähe der Oerter leicht hätte geschehen können; darauf ich mich fast mehr, als auf die Stelle selbst gefreuet gehabt. Vieleicht komt die Sache noch zu Stande, wo sich nicht was Beßeres vor mir zeigt.
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Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen. [Oelrichs (Hrsg.):] Berlinische Bibliothek. Band 1, Berlin: Johann Adam Rüdiger, 1747, Band 2–4, Berlin: Christian Friedrich Voß, 1748–1750. Christian Friedrich Voß (1724–1795), Erbe der Potsdamer Buchhandlung seines gleichnamigen Vaters, 1748 Eröffnung einer Filiale in Berlin. Oelrichs war Ende 1750 an das Gymnasium in Zerbst berufen worden. Unstimmigkeiten zwischen den für die Finanzierung zuständigen anhaltinischen Fürsten verhinderten die Realisierung; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, S. 10 f. Der folgende Satz macht deutlich: Oelrichs bezieht sich auf Arnaud (vgl. Erl. 21). Arnaud hatte für sein Gedicht auf die Geburt des Herzogs von Burgund, Louis Joseph Xavier François (13. September 1751–1761), „eine goldene Tabatiere nebst 100 Louisd’or“ erhalten; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 26, S. 92, Z. 8. François Thomas Marie Baculard d’Arnaud (1718–1805); Korrespondent. Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803), deutscher Dichter. Seit Juli 1750 erhielt Klopstock vom dänischen König Friedrich V. (1723–1766) eine jährliche Pension von 400 Talern. Auf Einladung des Königs reiste er im Frühjahr 1751 zur weiteren Arbeit am Epos Der Messias nach Dänemark, wo er, von einem Aufenthalt in Deutschland von 1762 bis 1764 abgesehen, bis 1770 verblieb; vgl. Killy 6, S. 494.
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Wegen des Drucks24 habe ich in anliegendem Schreiben dem H. Breitkopf25 meine Meynung gemeldet; ich glaube, daß er mit 3 r. zufrieden seyn kann und wird; ich bitte den Brief durchzulesen, hiernechst zuzumachen und ihm zustellen zu laßen. Wenn ich mit ihm zu Stande komme, würde ich Ew. Hoched[–] bitten, das MSct, welches ich den 25ten hujus absenden wolte,26 vorhero durchzulesen, (so in einer Stunde geschehen ist, da die Titel der Bücher und MScte das meiste davon aus machen) und beym durchlesen die Sprachfehler zu verbeßern welche mir als einem 8iährigen Practicus27 noch immer im überfluß ankleben: weil das MSct in der Festwoche da seyn kann, meine ich, würden Ew. Hochedelgeb. hiezu noch eher Zeit haben; hiernechst würde ich bitten, die andere Correctur gütigst zu übernehmen, da mir an einen gantz richtigen Abdruck sehr gelegen ist; ich werde mich äußerst bemühen, solche große Gefälligkeit durch angenehme Gegendienste nach allem meinen Vermögen hin wiederum zu verschulden28 zu suchen. Dero letzteres Progr. de Magistro Tancredo29 hatt mir sehr wohlgefallen; ich habe es mit sehr großem Vergnügen gelesen. An Dero Frau Gemahlin vermelde ich meine gantz gehorsamste Empfehlung und versichere mit wahrer Verehrung lebenslang zu seyn Ew. Hochedelgeb.n/ gantz gehorsamster Diener/ Oelrichs Dr Berlin den 18ten Decemb./ 1751.
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Oelrichs: Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Haude und Spener, 1752. Oelrichs wollte das Werk in Leipzig bei Breitkopf drucken lassen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, S. 11. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) bzw. Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (1719–1794), Drucker und Verleger in Leipzig. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 40. Oelrichs war seit 1743 in Berlin als Prozeßgutachter tätig. Verdienen, entgelten; vgl. Grimm 12 (1956), Sp. 1173 (2a) und 1175 (3). Gottsched: Ad Sollemnia Anniversaria Quibus Primam Philosophiae et L. L. A. A. Lauream Decem Optimae Spei Candidatis … D. XIX. Dec. … Publice Collaturus Est Philosophorum Lips. Ordo, Humaniss. Invitat … Quaedam De Antiqua Versione Theotisca Magistri Tancredi Praefatus. Leipzig: Breitkopf, 1750; Mitchell Nr. 418.
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Schönaich an Gottsched – Dezember 1751
34. Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i c h a n Got ts c h ed, Amtitz 18. Dezember 1751 [10.65]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 499–500. 3 S. Bl. 500v geringfügiger Textverlust durch Überklebung, Ergänzungen durch Bearbeiterin.
Amtiz d:18= Xbr/ 1751. Hochedelgebohrner Herr,/ Hochgeehrtester Herr Professor,/ Werthester Freund!
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E. H. und der Censor1 sind zu scharfsinnig, und thun meiner Muse zu viel Ehre an, wenn sie ihr so viel Leichtfertigkeit zutrauen: Es kann seÿn, daß mein Abriß Aehnlichkeiten in sich hält: was kann ich aber davor, daß er gleichet?2 Wer Stax heissen will, mag Stax heissen. Ich nenne keinen; aber wer sich selbst so nennet: kann ichs verbiethen? Je ne fais, que rendre, ce que le Public m’a preté.3 Und es haben sich nicht allein viele vom Pinselstiele,4 (Esi soll Federkiel heissen; und ist das eine ein Druckfehler. Glauben Sie mirs; auf mein Wort.) sondern auch vom Bratenspieße an in Ritterbänke gekauft. Wenn sich es aber nur daran gestoßen: so hätte leicht vom Schlachtschütz5 an etc. können gesetzet werden. Doch auch dieß kann Ausi
Es … Wort. am unteren Rand ergänzt. Die Klammern setzt Bearb.
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Wahrscheinlich Johann Friedrich Christ (1700–1756); Korrespondent. Als Professor der Dichtkunst war Christ für die Zensur der poetischen Schriften zuständig. Hier geht es wahrscheinlich um Schönaichs Satire Die Franzosen, deren Manuskript er im Juni 1751 an Gottsched gesandt hatte. Schon damals fand Gottsched den Text offenbar zu polemisch; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 66, S. 208 f., Nr. 73, S. 238 und Nr. 161, S. 516. Obwohl hier von einem Druck die Rede ist, ist eine Veröffentlichung nur aus Schönaichs Oden von 1761 bekannt (S. 185–192). Der im Text ausgelassene Ortsname (S. 187) läßt sich durch Metrum und Reimschema als Berlin identifizieren, wodurch auch der Kreis der angegriffenen Personen eingeschränkt wird. Vgl. [Jean de La Bruyère:] Les Caracteres De Theophraste Traduits Du Grec. Avec Les Caracteres Ou Les Meurs De Ce Siecle. Paris: Etienne Michallet, 1688, S. 77. Vgl. Schönaich, Die Franzosen (Erl. 2), S. 192. Polnischer Adliger; vgl. Grimm 15 (1899), Sp. 252.
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legungen unterworfen seÿn, und ich bin weit entfernet, E. H. und des Censors Vorsicht zu tadeln. Finden Sie nicht viel Aehnlichkeit zwischen mir und jenem, zu dessen Satire man die Namen vieler ehrl: Leute setzte, die man glaubte bezeichnet zu finden?6 Überhaupt muß ich sagen, daß Dero Abschrift weit, weit schöner war. Endlich dörfen E. H. nicht glauben, als wenn ich alles des Druckes werth hielte, was aus meiner Feder fleußt: es geschieht wohl die meiste Zeit nur, um mich belehren zu lassen. Den Dichtern ist also ein Heÿl wiederfahren, da Sie dieselben würdig geschätzet haben, den Tag zu sehen.7 Es sollte mir leÿd thun, wenn in der That was zu befürchten gewesen wäre; und ehe E. H. wegen meiner poetischen Ausdüftungen Verdruß haben sollten: wollte ich lieber meinen Hermann8 zum Feuer verdammen. Der Hamburger=Corresp: hat sich wirklich ein Exemplar von der 2= Auflage9 verdienet.10 Aber auch sein Lob muß Gift wider mich darreichen; weil es Leute giebt, die sich einbilden, es könnte mich stolz machen: Gerade als wenn E. H. Lob nicht noch fähiger dazu wäre! Dero Freundes, dH: von Scheÿb,11 Urtheil ist gar zu gut,12 und ich werde es nicht nachsagen, weil ich sonst Gefahr liefe, für stolz ausgeschrien zu werden. Die Kritick des andern Freundes13 ist mir angenehmer, und ich glaube, der Vorwurf von den Beÿwörtern wird beÿ der 2= Auflage aufhören. Das Gleichniß vom Donner habe ich nicht mehr, als zweÿmal angebracht; eines trocken p: 144: und das andere mit etwas Regen u Wind versetzet. p: 170. Aber ich glaube errathen zu können, was ihm anstößig gewesen. Erstl. lasse ich die Schlacht unter Donner und Blitz geschehen, und dann folget zum Beschlusse das Gleichniß: u. das rasselt zu sehr!
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Nicht ermittelt. [Schönaich:] Die Dichter. In: Der Hofmeister 1751 (49. Stück vom 6. Dezember), S. 386–392; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 10, Erl. 5. Schönaich, Hermann. Schönaich, Hermann 1753. Vgl. die Rezension in: Hamburgischer Correspondent, Nr. 191 vom 1. Dezember 1751, S. [3]f. Den gelehrten Artikel der Zeitung schrieb Barthold Joachim Zinck (1718–1775). Franz Christoph von Scheyb (1704–1777); Korrespondent. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, S. 67 und Nr. 23, S. 84. Nicht ermittelt.
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Wenn ich mit meinen rothen Haaren, wie Milton14 mit seiner Blindheit spielte:15 so wollte ich gleich mein Urtheil unterschreiben. Da ich aber nur da moralisire, wo mir Helden fehlen: darf ich mich denn nicht der Erlaubniß bedienen, die Voltaire in seinem Discours sur le Poeme epique giebt?16 Das wäre sehr streng. Wäre es nicht zu gefährlich, wenn ich den alten Siegmar philosophieren ließe?17 Wenn ich auch gehorsam seÿn wollte, so müßte ich fast den ganzen Hermann umschmelzen. Ich bin ja wohl sonsten so gehorsam, als möglich. E. H. werden kein Wort mit einem unnöthigen Schwanze mehr finden,18 ausgenommen Gedränge, und Gepränge; wo ich wohl so wenig das e abschneiden kann, als beÿ Aug! Fahren aber E. H. nur immerfort mir die Kritiken zu berichten; vieleicht werde ich biegsamer; und ich denke immer: per tot proelia,/ Per tot discrimina rerum tendimus in Latium.19 Ich seufze noch nach Briefen aus Königsberg.20 Noch eine Critick muß ich E. H. melden. Da stehet einem Französirer der Preis nicht an, den ich dem verspreche, der die Franzmänner klopfen wird.21 Ich glaube, er hätte lieber gesehen, wenn ich dem Großsultan zu Leibe gegangen wäre, der mir doch nichts gethan hat. Aber es bleibt dabeÿ! Was E. H: sagen, das soll 14 15 16
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John Milton (1608–1674), englischer Dichter und Publizist, um 1650 erblindet. Vgl. John Milton: Paradise lost 3, 1–55. Voltaire lehnt persönliche Äußerungen und moralische Ausführungen nicht grundsätzlich ab; vgl. Voltaire: Essay Sur La Poësie Epique. Traduit De L’Anglois … Par M *** [Pierre François Guyot Desfontaines]. Den Haag: G. M. de Merville, 1728, S. 136–138. Gottsched hatte offenbar die wiederholt vorkommenden und umfangreichen moralischen Gedanken des Erzählers in Schönaichs Dichtung kritisiert, die auf handelnde Figuren übertragen werden sollten; vgl. auch unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 169, S. 551. In seinem folgenden Brief teilt Schönaich mit, er habe „die lange Moral im 6= Buche … dem alten Siegmar in den Mund geleget“; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 65, S. 223, Z. 7 f; Schönaich, Hermann, S. 80–82 und Schönaich, Hermann 1753, S. 99–101. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 10, S. 32 f. Vgl. Publius Vergilius Maro: Aeneis 1, 204 f. Nach seiner Aufnahme in die Deutsche Gesellschaft zu Königsberg hatte Schönaich Schriften nach Königsberg gesandt und erwartete eine Reaktion auf die Sendung; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 42, S. 141, Nr. 120, S. 377 und Nr. 143, S. 459. Zu Beginn des Hermanns heißt es: „und dem sey mein Lied geweiht, Der einst Deutschlands Unterdrücker, Galliens Geschlecht, zerstreut … Und der stolzen Lilgen Pracht vor dem Adler niederleget“; vgl. Schönaich, Hermann, S. 3. Es konnte keine entsprechende Rezension ermittelt werden.
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meine Richtschnur seÿn; denn sonsten: sollt ich mich in alle Leute schicken: So packten sie mir gar den Esel auf den Rücken.22 P: 179. habe ich die Prophezeÿung des Siegmars wie folget, vermehret: Denen werden wir das Joch von den mürben Schultern rücken. Jene prächtigen Palläste, wo die Wollust selbst gethront;/ Jene Tempel, wo die Künste sich erschöpfet und gefront;/ Jene Bogen, die der Stolz und der Hochmuth sich erbauet:/ Wo man mancher Völker Schmach, mancher Fürsten Schande schauet:/ Dieses wird die Glut verzehren, und der Flammen Opfer seÿn;/ Alles dieses stürzt der Deutsche und die Faust der Helden ein./ Was so vieler Jahre Witz, Pracht und Prunk, und Lust gezimmert,/ Wird durch dreÿer Tage Wuth, und der Sieger Grimm zerdrümmert./ An den Füßen der Altäre wird man Greis erwürgen sehn;/ Kinder werden nur vergebens zärtlich um das Leben flehn;/ Ja der Säugling wird bespritzt sich um seine Mutter winden,/ und der Deutschen trunken Schwert wird noch kaum mehr Opfer finden./ Die beschimpfte Keuschheit selber kann sich nicht der Wuth entziehn;/ Des Erbarmens Triebe werden aus der Sieger Herzen fliehn./ Rom, der Völker Königin, wird ins Joch geschlagen werden:/ Und dann fällt mit seinem Glanz erst die Schmach der ganzen Erden./ Aber alle diese Lorbern kommen nur von deiner Hand etc.23 Was meÿnen Sie dazu? Ich habe auch noch ein Paar Helden gefunden,24 die wohl Platz im Hermann verdienten: Asprenas, des Varus Vätter,25 und Lucius Cæditius.26 Den Asprenas habe ich angebracht, wo keinem andern Helden was daran abgehet, und denn hänge ich ihre Haupthandlungen zum Beschlusse an: p: 192. Nein! der Römer fliehend Volk muß die kühnsten Wege dämmen./ Nur Asprenens tapfrer Degen reibt so manchen Helden auf;/ Manchem stolz gewordnen Sieger bricht er seines Grimmes Lauf./ Alles, was sich retten kann, kämpfet ihm beherzt zur Seiten,/ und er lehrt sie vorsichtvoll auch im Fliehen tapfer streiten./ Auch Cäditius, ein 22
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Gottsched hatte dem Abdruck von Schönaichs Edelmann einige Verse aus Georg Rollenhagens Froschmäuseler vorangestellt, über einen Mann, der es vergeblich jedem recht zu machen sucht und vom Reiter zum Träger des Esels wird; vgl. NaG 1751/10, S. 745. Schönaich, Hermann 1753, S. 217 f. Vgl. Barre, Geschichte 1, S. 131; Velleius Paterculus: Historia romana 2, 120, 3 f. Lucius Nonius Asprenas († nach 20 n. Chr.), römischer Suffektkonsul, Heerführer in Germanien, Neffe von Publius Quinctilius Varus († 9 n. Chr.). Lucius Caedicius († nach 9 n. Chr.), römischer Offizier, Praefectus castrorum, verteidigte das Lager Aliso gegen die Germanen.
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Römer, schlägt sich durch der Deutschen Heer,/ Rastolph macht ihm nur vergebens seines Rückzugs Fortgang schwer. Denn, wer nur die Tugend liebt, den wird sie auch stets entzünden[,]/ Unglück lehret oft in uns nie gesuchte Quellen finden,/ Was den Völkern so erschröcklich, und den Römern heilig schien[,]/ Die verhaßten Adler sinken, da auch Helden selber fliehn[.]/ Zween sieht eines Führers Blick unter Deutschen schon mit Schröcken[,]/ Und den dritten suchet er tief in den Morast zu stecken./ Haubold, ein verwägner etc.27 Ich hoffe daß E. H. mit mir zufrieden seÿn werden. Zum wenigsten thue ich mein mögliches den Regeln der gesunden Vernunft, und der Sprache genug zu thun. Heinrich28 soll noch besser werden[,] nur Zeit, und Gesundheit! Ich habe einen Entwurf fertig, und beÿ Gelegenheit will ich ihn übersenden[.] Wissen E. H. das Sinngedicht, was auf die 600 Hochzeiten in Paris gemacht worden? Es ist ganz parisisch. Monsieur le Prevôt des Marchands!29/ Ma Foi, vos Avis sont prudents;/ Un autre en Petards, en Fusées/ Eut depensé cent mille Ecus;/ Et n’eut eu, que de la Fumée:/ Mais, Vous faites six cent Cocus.30 Noch eins! Der Hamb: Corresp: erwähnet, daß ich wohl nicht von Halle aus der Held eines Nicolaiten werden möchte. Was ist das? Ein Nikolaite! Es ist ein Räthsel für mich. Ich erwarte von E. H. die Auflösung.31
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Schönaich, Hermann 1753, S. 235. Schönaich, Heinrich. Schönaich hatte bereits Entwürfe der ersten Kapitel seines nächsten Heldengedichts gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 82 und 110. Vertreter der Pariser Bürgerschaft gegenüber dem französischen König. Anläßlich der Geburt des Herzogs von Burgund Louis Joseph Xavier am 13. September 1751 war der königliche Befehl ergangen, statt teurer Feste die Aussteuer armer Mädchen zu finanzieren. Daraufhin wurden am 9. November in Paris 600 Hochzeiten ausgerichtet; vgl. Berlinische Nachrichten 1751, Nr. 117 vom 30. September, S. [2]f., Nr. 142 vom 27. November, S. [3]. Vgl. ähnliche Fassungen des Sinngedichts: Couplet Sur les Mariages Bourguignons. In: La Bigarure 17/3 (1752), S. 23; Marcel Tourneux (Hrsg.): La Correspondance littéraire, philosophique et critique par Grimm, Diderot, Raynal, Meister, etc. Band 2, Paris 1877, S. 128. Vgl. Erl. 10. Der Verfasser des gelehrten Artikels vermag nicht vorherzusagen, ob Schönaich „ein schweizerischer Seraph, oder von Halle aus der Held der Epopee eines Nicolaiten werden werde“. Möglicherweise spielt die „Epopee eines Nicolaiten“ auf die von Gottlob Samuel Nicolai (1725–1765, Korrespondent) herausgegebene Sammlung einiger Schriften der Geselschafft der Freunde der schönen Wissenschafften in Halle (Halle: Carl Christian Kümmel, 1752; die Vorrede datiert vom
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Schließlich danke ich verbundenst für die übersandten Exemplare des Hofmeisters. Die Entschuldigung, daß mein Name halb darunter gekommen,32 war nicht nöthig; und habe ich mich schon gegen einen33 der List bedienet, der da wissen wollte, wer den Edelmann34 gemacht hätte: Denn dieser ist auch Auslegungen fähig. Doch weg mit den Auslegungen! Wer meÿnt es wohl erlicher? Der, der das Bild nur entwirft, oder der, der da sagt; schaut! der ists; den meÿnet er? Ich empfehle mich Dero Andenken und bin mit Mund und Herz
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Ew: Hochedelgeb:/ unterthäniger/ COFrh: von Schönaich. N. S. Ehe ich an die Franzosen dachte waren die Anecdotes du Comte=Duc d’Olivares par Mr: Valdory35 mein Leibbuch. Da stehet auf der 34= Seite in der Person des Don Rodrigue de Calderone,36 der sich von unten auf dem Duc de Lerma37 zur Seite gesetzet, mein Original. Ich bin aber, man mich für einen Pasquillanten angesehen, den Franzosen nicht
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25. September 1751) mit der angefügten Parodie auf Friedrich Gottlieb Klopstocks Messias an; vgl. S. 160–166: Anhang. Heldengedicht auf Hn. Klopstock. Erster Gesang. Hinzu kommt ein Wortspiel mit den in der Offenbarung erwähnten Häretikern, den Nikolaiten; vgl. Die Religion in Geschichte und Gegenwart 4 (1986), Sp. 1485 f. Vgl. Erl. 7. Der Text ist unterzeichnet mit „Frh. v. S.“. Nicht ermittelt. [Schönaich:] Der Edelmann. In: NaG 1751/10, S. 745–749 (unterzeichnet mit „Fr. v. S“) sowie Schönaich, Oden, S. 171–178. Guillaume de Valdory: Anecdotes Du Ministere Du Comte Duc d’Olivarés. Tirées & traduites de l’Italien du Mercurio Siry. Paris: Jean Musier und François Barois, 1722. Rodrigo Calderón de la Oliva (1576–1621), Sekretär des Herzogs von Lerma (vgl. Erl. 37), „qui de domestique du Duc de Lerme en étant quasi devenu le maître par le grand ascendant qu’il avoit pris sur son esprit, agissoit en second ministre“; Valdory, Anecdotes (Erl. 35), S. 34. Francisco Gómez de Sandoval y Rojas (1553–1625), 1599 Herzog von Lerma, Erster Minister Philipps III. von Spanien, 1618 Kardinal.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – Dezember 1751
35. Got ts ch ed a n Fr i ed r i ch H ei n ri c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 18. Dezember 1751 [32.39]
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 133. 1 S. Bl. 133r oben von Seckendorffs Hand: R. d 23. Dec sowie Notizen für sein Antwortschreiben.
Erlauchter, Hochgebohrner Reichsgraf,/ und General FeldMarschal/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr,
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Eurer Hochreichsgräfl. Excell. übersende nunmehr durch den H.n Rothfischer1 das von E. H. Excell. begehrte und gebundene Buch,2 welches sich mit dem Bande auf 1 Thl. 8 g. beläuft. Die Oeconomischen Nachrichten3 kosten monatlich 2 gg. und es sind nunmehr drey Jahre völlig heraus: so daß die drey Bände drey Thl. kosten. Was dem H.n Rothfischer bisher begegnet ist, wird er selbst am besten erzählen; darunter der Brief seines vorigen Prälaten4 das merkwürdigste ist. Von Hannover werden E. H. Excell. sonder Zweifel schon bessere Nachrichten haben.5 Hiermit empfehle ich mich unterthänig zu beharrl. Gnaden, und beharre mit vollkommenster Ehrfurcht, E. Hochreichsgräfl. Excellence/ unterthäniger/ gehors. Diener/ Gottsched 1
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755, Korrespondent) stellte sich seinem Gönner Seckendorff auf dem Gut Meuselwitz vor. Johann Philipp Fresenius: Betrachtungen von Christo. Band 1. Züllichau: Verlag des Waisenhauses bzw. Johann Jacob Dendeler, 1743; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 30, S. 108. [Peter von Hohenthal:] Oeconomische Nachrichten. Leipzig: Johann Wendler, 1749–1763. Johann Baptist Kraus (1700–1762), 1742 Fürstabt des Klosters St. Emmeram in Regensburg. Es handelt sich um Kraus’ Antwort vom 6. Dezember 1751 auf Rothfischers Benachrichtigung von seinem Entschluß, nicht mehr ins Kloster zurückzukehren und den Orden zu verlassen. Kraus appellierte an Rothfischer zurückzukehren, da der Weg der Freiheit nicht der richtige zur Vollkommenheit sei; vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 242–245. Gemeint sind die Zukunft Rothfischers betreffende Nachrichten von Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1732 Großvogt von Celle.
Ranisch an Gottsched – Dezember 1751
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Leipzig den 18 Dec./ 1751. P. S. Man sagt heute hier, der reg. Fürst von Anhalt Dessau sey todt.6 Gestern sind auf einem Dorfe zum Hällischen Thore hinaus drey Bauerhöfe abgebrannt.7 A son Excellence/ Monseigneur le Comte de Secken=/ dorf, Chevalier, General-/ Feld Marechal et Conseiller/ privé de S. M. Imperiale, Genei=/ ral de l’Empire et Gouver=/ neur de Philippsbourg etc./ à Meuselwitz/ Nebst zwey neuen Büchern.
36. Sa lo mo n Ra n i s ch a n G ot ts ch ed , Altenburg 21. Dezember 1751 [177]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 505–506. 3 S.
Magnifice,/ hochedelgebohrner Herr Professor,/ hochgeneigter Gönner, Ew. Hochedelgebohrnen Magnificenz rühmliches Schreiben so wohl als das zugleich überschickte Diploma der bekannten Gesellschaft1 hat mich, ich weiß nicht, ob in größere verwunderung, oder Vergnügen gesetzt. In-
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Ge= ändert Bearb.
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Leopold II. Maximilian (1700–16. Dezember 1751), 1747 Fürst von Anhalt-Dessau. Möglicherweise handelt es sich um das Dorf Kletzen nördlich von Leipzig: „So ist auch am 16. huj. ein Feuer zu Klötzen Abends um 8. Uhr in einer Scheune bey einem reichen Bauer ausgebrochen, wodurch nicht nur daßelbe ganze Guth sondern auch 2. benachbarte Scheunen mit vielen Vorräthen eingeäschert worden“; Das Leipziger Allerley der neuesten und merckwürdigsten Begebenheiten dieser Zeiten 1751 (55. Stück vom 21. Dezember), S. 894 f.
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Ranisch war im November 1751 auf Gottscheds Vorschlag hin in die Königsberger Deutsche Gesellschaft aufgenommen worden; Gottsched hatte die Mitgliedsurkunde an Ranisch weitergeleitet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24.
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Ranisch an Gottsched – Dezember 1751
deßen verbinden mich beÿde Empfindungen des gerührten Herzens zu allen Pflichten, wodurch ich so wohl Ihnen für die kräftige Empfehlung, als auch der ganzen berühmten Gesellschaft für die hochgeneigte Auffnahme meiner Wenigkeit, die wahrhafteste Dankbarkeit erweisen könne. Ich werde nicht ermangeln, alles zu thun, was mir Dieselben gütigst gemeldet haben. Das Schreiben an den Herrn Prof. Flottwel2 will ich noch zur Meße nach Leipzig schicken3 und die Danksagung selbst, so bald den 10. Jenner die Introduction4 vorbeÿ seÿn wird, zum Drucke verfertigen.5 Ich habe mich sehr glücklich zu schätzen daß meine Ubersetzung6 so wol als das Sendschreiben7 nicht nur geneigte Beurtheiler gefunden, sondern mir auch dergleichen große Belohnungen meiner geringen Fähigkeit und Mühe erworben hat. Der Herr Prof. Müller in Jena8 hat sie in den dasigen Zeitungen nicht zu meinem Nachtheile recensirt,9 und mir auch das Diploma der daselbst blühenden Gesellschaft vor kurzen zugeschickt.10 Für beiderseits 2
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Cölestin Christian Flottwell (1711–1759, Korrespondent), Direktor der Königsberger Deutschen Gesellschaft. Ranisch bedankte sich am 12. Januar 1752 für die Aufnahme in die Gesellschaft; vgl. Krause, Flottwell, S. 245. Am 10. Januar 1752 wurde Ranisch in das Amt des ersten Professors am Gymnasium in Altenburg eingeführt. Salomon Ranisch: Sendschreiben worinnen der Königlichen deutschen Gesellschaft zu Königsberg für seine Aufnahme den verbindlichsten Dank abstattet und zugleich von dem nützlichen Gebrauche der auserlesenen Historien zu den ersten Uebungen der Beredsamkeit handelt. Altenburg: Paul Emanuel Richter, 1752. Die Danksagung ist auf den 22. April 1752 datiert. Jacques Colas de la Treille: Predigten über verschiedene Schriftstellen, welche … M. Salomon Ranisch des Fürstl. Sächs. Friederichs-Gymnasii zu Altenburg Conrector aus dem Französischen übersetzet hat. 2 Bände. Altenburg: Paul Emanuel Richter, [1751]. Salomon Ranisch: Sendschreiben über das sokratische Urtheil, daß glückliche Ehen nicht allein von der menschlichen Klugheit, sondern vornehmlich von der göttlichen Vorsehung abhangen. Altenburg: Paul Emanuel Richter, 1751; vgl. NaG 1751/10, S. 772 f.; Christian Heinrich Lorenz: Geschichte des Gymnasii und der Schule in der uralten Fürstlich Sächsischen Residenzstadt Altenburg. Altenburg: Paul Emanuel Richter, 1789, S. 267. Es konnte kein Exemplar ermittelt werden. Carl Gotthelf Müller (1717–1760, Korrespondent) war seit 1743 Ältester der Teutschen Gesellschaft in Jena. Vgl. die Rezension der Übersetzung in: Jenaische gelehrte Zeitungen 1751 (Nr. 68 vom 28. August), S. 556–559. Jena Protokollbuch enthält 1751 keinen entsprechenden Eintrag; in der Folge fehlen Angaben für die erste Jahreshälfte 1752.
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erwiesene Ehre habe ich mich nunmehr zu bedanken. Doch nach Jena will ich ein poetisches Sendschreiben und nach Konigsberg die historischcritischen Nachrichten von dem Leben und Schriften des Hans Sachsens11 überschicken. So bald ich einen Aufsatz fertig habe; so will ich ihn Ew. Magnificenz zur Prüfung Verbeßerung und Ergänzung senden, weil ich weiß, daß Dieselben nicht nur die Historie der deutschen Poesie beßer übersehen, sondern auch mit einigen Nachrichten meine Sammlung vermehren können. Voriezt bitte ich ohnbeschwert die auff die Beÿlage12 geschriebenen Fragen durch meinen Vetter13 beÿ Gelegenheit zu beantworten, damit ich mich desto beßer darnach richten kann. Das gütigst geliehene Buch14 habe ich mit Fleiß biß zur Reise des gewißen Uberbringers, dHr. Hillens aus Leipzig,15 gespart,16 und bitte die dadurch begangene Saumseeligkeit beÿ Dero hochzuehrenden Frau Gemahlin zu entschuldigen. Ich bleibe derselben auch für diese Probe einer besondern Gewogenheit zu andern Gefälligkeiten verbunden, und wollte wünschen, daß ich je eher, je lieber im Stande wäre, von meiner Bereitwilligkeit Dieselben in der That zu versichern. Um so viel mehr aber beklage ich, daß ich Ihnen wegen der übersetzten schönen Schrift keine erwünschte Nachrichten überschreiben kann. Unser Herr Richter17 hat seine Arbeit überlegt und beklagt, daß er zu
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Ranisch hatte 1740 bei seinem Abgang vom Chemnitzer Gymnasium eine Rede über Hans Sachs gehalten und in der Zwischenzeit weitere Materialien gesammelt. Die Abhandlung wurde erst 1765 veröffentlicht: Ranisch: Historischkritische Lebensbeschreibung Hanns Sachsens … welche zur Erläuterung der Geschichte der Reformation und deutschen Dichtkunst ans Licht gestellet hat … Altenburg: Paul Emanuel Richter, 1765, zur Entstehung vgl. S. 2–5. Nicht überliefert. Über seine Mutter Maria Barbara Ranisch, geb. Sonnenkalb war Ranisch verwandt mit Friedrich Wilhelm Sonnenkalb (1729–1800) aus Annaberg, 1747 Besuch des Gymnasiums in Altenburg, 1748 Studium in Leipzig, 1753 Magister, Vesperprediger in der Paulinerkirche, 1756 Pfarrer in Kieritzsch, 1773 in Gröst, 1775 in Ulrich bei Freyburg, 1778 in Keuschberg; vgl. Nützliche Nachrichten 1753, S. 264 f.; Pfarrerbuch Kirchenprovinz 8, S. 290. Nicht ermittelt. Möglicherweise Hermann August Hille, um 1749 Oberpostkommissar in Leipzig, oder sein Sohn August Ernst Hille, der 1749 in Leipzig immatrikuliert wurde; vgl. Leipzig Postkalender 1750, Bl. C5r; Leipzig Matrikel, S. 163. Hinausgeschoben; vgl. Grimm 10/1 (1905), Sp. 1921 (sparen 6). Paul Emanuel Richter († 1781), Buchhändler und Verleger in Altenburg.
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Ostern dieses Werk nicht liefern könne; weil er schon zu viele Dinge angefangen hat, die er wegen der bereits gemachten Unkosten zu Ende bringen muß. Sollten aber Ew. Magnificentz in dieser Zeit das Werk dem Drucke zu übergeben keine angenehme Gelegenheit finden; so hoffe er, daß er daßelbe zur Michaelismeße liefern könne18 Ubrigens versichere ich Dieselben nochmals, obgleich in sehr großer Eil, mit wenigen Worten, doch meiner größten Dankbegierde, und ich werde mich in meinem ganzen Leben so bezeigen, daß ich mich Ihres Unterrichts19 so wenig, als Ihrer hohen Gewogenheit ie unwürdig mache. Ich wünsche von herzen, vergnügte Feÿertage zu halten und das alte Jahr beÿ allem wohlseÿn zu beschließen; der ich mit gebührender Hochachtung verharre Ew. Hochedelgebohrnen Magnificenz/ gehorsamst verbundenster/ Verehrer und Diener/ M. Salomon Ranisch Altenburg/ den 21. Dec/ 1751.
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Möglicherweise handelt es sich um L. A. V. Gottscheds Übersetzungen der Mémoires De Litterature der Pariser Académie royale des Inscriptions et Belles-Lettres, deren erster Band 1753 erschien: Der Königlichen Akademie der Aufschriften und schönen Wissenschaften zu Paris Ausführliche Schriften … Aus dem Französischen übersetzt von Luisen Adelgunden Victor. Gottschedinn. Teil 1. Leipzig: David Siegert, 1753. In der Vorrede (Bl. *5r) beklagte L. A. V. Gottsched die Saumseligkeit ihres ehemaligen Wiener Verlegers Johann Paul Krauß (um 1700–1776). Sie habe ihr neues Werk daher einem anderen Verleger anvertraut, um das pünktliche Erscheinen der Folgebände zu gewährleisten. Vermutlich hatte L. A. V. Gottsched sich zuvor über Ranisch bei Richter in Altenburg nach den Möglichkeiten des Verlages erkundigt. Ranisch hatte in den 1740er Jahren in Leipzig studiert und war in dieser Zeit Mitglied in Gottscheds Nachmittägiger Rednergesellschaft.
F. H. E. L. von Seckendorff an Gottsched – Dezember 1751
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37. Fri e d ri c h H ei n r i ch E r n s t L u dw i g vo n Sec k endo r f f a n Got ts c he d, Altenburg 21. Dezember 1751 [157] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 501–502. 3 S. Bl. 501r: geringfügiger Textverlust am Rand, Ergänzung durch Bearbeiterin.
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Magnifice,/ Hochgelahrter Herr Professor./ Hochgeneigter Gönner! Ew Hochedelgebohrnen Magnificenz haben mich durch Uberschickung des Gedichtes auf den jetzigen Herzog von Burgund1 in nicht geringe Freüde gesetzet. Sowohl das Vergnüg[en] eine Schrift von Dero gelehrten Hand zu sehen, als auch die natürliche Lust zur Poesie, haben mich aufgemuntert daßelbe sogleich nach der richtigen Uberschickung von Ihro Excell: des H. General Feld=Marschals2 zu durchlesen. Und ich glaube, daß die Geburth eines so großen Prinzen3 durch einen so schönen Glück=Wunsch nicht wenig ist beehret worden. Ich sage demnach sowohl für das Andenken, als auch für die Uberschickung, den ergebensten Dank, und wunsche nur nach meiner Entfernung von Altenburg das Glück zu haben aus Dero gelehrten Unterricht, und mehrern Umgang mehrern Nutzen zu schöpfen.4 Ubrigens wunsche ich von Herzen, daß Sie die bevorstehende Feÿertage, nebst Dero Hochzuehrenden Freündin, beÿ volkommenen Wohlseÿn erleben, und in einer langen Reÿhe vieler beglückten Jahre sehr vieles gutes stiften mögen. Es können Dieselben versichert seÿn, daß ich jederzeit mit der grösten Hochachtung und verbundensten Dankbegierde verbleibe
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Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460. Gottsched hatte die Ode an Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763) gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 26, S. 93. Louis Joseph Xavier (13. September 1751–1761), Herzog von Burgund, Sohn des Dauphins von Frankreich Louis Ferdinand de Bourbon (1729–1765) und der Maria Josepha (1731–1767), Prinzessin von Sachsen und Polen. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff war Schüler am Friedrichsgymnasium in Altenburg und wurde am 18. April 1752 in Leipzig immatrikuliert.
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Volkelt an Gottsched – Dezember 1751
Ew Hochedelgebohrnen/ Magnificenz/ wahrer Verehrer, und gehorsamer Diener/ Heinrich von Seckendorff. Altenburg/ den 21 December/ 1751.
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38. Jo ha nn G ot t l i eb Vo l k elt a n G ot ts c h ed, Liegnitz 22. Dezember 1751 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 507–508. 3 S.
Magnifice, Hochedelgebohrner und Hochgelahrter Herr,/ Hochzuehrender Professor,/ Hochgeneigter Patron, 10
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Da ich die Ehre habe, nicht allein Dero Schüler gewesen zu seyn,1 sondern auch Dero hochschätzbaren Gewogenheit gewürdiget zu werden; so nehme ich mir die Freyheit, Ew. Magnificenz bey dem Beschlusse dieses Jahres und zu dem Anfange des bevorstehenden meine gehorsamste Gratulation abzusenden und zu wünschen, daß der Höchste Ew. Magnificenz nebst Dero Frau Gemahlinn, der ich meinen unterthänigsten Respect vermelde, mit allem Wohlseyn beglücken, Sie als eine Zierde der gelehrten Welt biß in die spätesten Jahre erhalten und Sie stets Belohnungen Dero herrlichen Verdienste sehen lasse. Auch nehme ich mir die Freyheit, Hochdenenselben die Nachricht zu geben, daß ich durch die Vorsorge Gottes in das hiesige Conrectorat bin versetzt worden, worin ich nach dem neuen Jahre werde installirt werden,2 nachdem ich dasselbe ohnlängst provisorio modo angetreten habe. Zugleich ersuche ich Ew. Magnificenz, mir einen Weg nach Dero Gütigkeit zu zeigen, wie ich mit einigen Gliedern, hauptsächlich aber dem Herrn Sekretär der deutschen
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Volkelt hatte von 1741 bis 1746 in Leipzig studiert. Volkelt trat das Konrektorat am Liegnitzer Gymnasium am 13. Januar 1752 an; vgl. Der Schlesische Büchersaal 1/5 (1752), S. 488.
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Gesellschaft zu Königsberg3 in Bekanntschaft gerathen könne; und woferne Sie die Gewogenheit gegen Dero alten Diener haben wollen, mir zur Unternehmung gelehrter Arbeiten oder zur Uebersetzung neuer französischer Bücher, wovon Sie vermöge Dero Nachrichten in der anmuthige Gelehrsamkeit4 die erste und gröste Kenntniß haben, Dero gütigsten Vorschlag zu thun; so werde ich auch dieses neue Merkmahl Dero schätzbaren Zuneigung jederzeit gehorsamst erkennen, wie ich es denn für ein besonderes Glük halte, daß ich mit der grösten Hochachtung zu verharren die Erlaubniß habe, Ew. Magnificenz/ gehorsamster Diener/ M. Johann Gottlieb Volkelt/ der vereinigten Königl. und Stadt=/ schule Conrector.
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Liegnitz,/ den 22. December,/ 1751. N. S. Der hiesige Herr Prorector Portmann5 hat Willens den Horaz6 mit Lateinischen Noten und gegen übergesetzter poëtischer Uebersetzung herauszugeben.7 Können Ew. Hochedelgebohrnen Magnificenz einen Verleger dazu vorschlagen; so wird er Ihnen gehorsamst dafür verbunden seyn. Er macht Ihnen seinen ergebensten Respect, und wird Ihnen bey Gelegenheit eine Probe übersenden;8 itzo aber bittet er sich blos Dero privat Nachricht wegen des Verlages aus.
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Cölestin Christian Flottwell (1711–1759); Korrespondent. Auf Gottscheds Vorschlag hin wurde Volkelt im Januar 1752 in die Königsberger Deutsche Gesellschaft aufgenommen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104, S. 347. Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit (NaG). Johann Samuel Portmann (1718–1758), 1748 Prorektor am Gymnasium in Liegnitz; vgl. Ehrhardt, Presbyterologie 4/1, S. 313. Quintus Horatius Flaccus (65–8 v. Chr.), römischer Dichter. Das Vorhaben ist nicht verwirklicht worden. Es ist kein Schreiben Portmanns überliefert.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – Dezember 1751
39. Fri e d ri ch H ei n r i ch vo n S eck e ndo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 23. Dezember 1751 [35.44] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 503–504. 1 S.
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Meußelwiz den 23: Dec 1751. HochEdelgebohrner
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Es findet sich eine schöne gelegenheit den H. Rothfischer1 mit dem H. Obrist Rohwedeli2 nach Leipsig zuruck zuschickenii:3 Ich habe mich in seiner gesellschafft erfreuet, und finde beÿ Ihm lauter gutes: Da mir der inhalt vom Dreßdner brief4 bekandt, so rathe auf alle weiße an, daß Er sich bald aus Leipsig weg und nach Gottingen macht,5 das viaticum von Dreß-
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nachträgliche Eintragung des Namens, vermutlich von Gottscheds Hand geschicken ändert Bearb. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Möglicherweise handelt es sich um Bernhard Christoph von Rohwedel, 1748 Obrist im kaiserlichen (niederländischen) Kavallerieregiment Hop, 1755 wirklicher Obristleutnant; vgl. Neue Genealogisch=Historische Nachrichten 3/35 (1753), S. 1030, 7/79 (1756), S. 647. In der letztgenannten Ausgabe wird S. 668 angezeigt, daß im Januar 1756 ein königlich-dänischer Obrist von Rohwedel, wirklicher Obristleutnant im Ersten Jütischen Kavallerieregiment, verstorben ist. Identisch ist Bernhard Christoph von Rohwedel vermutlich mit Bernd Christoph von Rohwedel (* um 1710), 1727 Soldat im königlich-preußischen Regiment Gens d’armes, 1738 als Leutnant dimittiert; vgl. Kurd Wolfgang von Schöning: Des General=Feldmarschalls Dubislav Gneomar von Natzmer auf Gannewitz Lebens- und Kriegesthaten mit den Hauptbegebenheiten des … Garde-Reuter-Regiments Gensd’armes. Berlin 1838, S. 402, 487. Über Rohwedels Verbindung zu Seckendorff konnte nichts ermittelt werden. Rothfischer hatte sich seit dem 18. Dezember 1751 in Meuselwitz aufgehalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 35. Vgl. das Schreiben des Oberkonsistorialpräsidenten Christian Gottlieb von Holtzendorffs an Johann Christian Stemler, in dem er die baldige Abreise Rothfischers aus Kursachsen befürwortete; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, S. 9 f. Vgl. das Angebot, in Göttingen Fuß zu fassen, in unserer Ausgabe, Band 18, Nr. 31 f.
F. H. von Seckendorff an Gottsched – Dezember 1751
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den6 kann darzu dienen, und Ich habe Ihm auch etwas weniges zum beÿtrag gegeben: Er will gerne über Braunschweig den weg nehmen und sich dasiger Herrschafft7 præsentiren, welches auch wohlgethan, weil in dasigen landen viel beneficia vor dergl. leute, will Ihm auch brief vor die Herrschafften auch vor H. Probst Jerusalem8 mitgeben, allein muß man erst erfahren wann die Herrschafft wieder zuruck von Berlin komt,9 damit Er sich nicht alzulang in Braunschweig aufhalten muß:10 Vor das überschickte buch11 komen hiebeÿ 1. r. 8 g. wie auch 3: r. vor die oeconomische nachrichten12 welche mir nur roh zu schicken bitte und wo möglich durch dieße gelegenheit, sonst kann es der both auch mit bringen: Ich erwarthe hier gegen ausgang der wochen die 2: Prinzen von Wurtenberg,13 welche alsdann über Leipsig nach Berlin gehen:14 Es soll der Prinz Dietrich15 und nicht der Fürst von Deßau16 todt seÿn: Wunsche EHochEdgb. und der Frau Consor6
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Zum Reisegeld und den damit verbundenen Auflagen vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, Erl. 9. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, und seine Gemahlin Philippine Charlotte von Preußen (1716–1801). Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789, Korrespondent), 1744 Propst des Aegidienklosters in Braunschweig. Vom 4. Dezember 1751 bis zum 26. Januar 1752 war der Herzog von BraunschweigWolfenbüttel mit seiner Familie am preußischen Hof zu Gast; vgl. Berlinische Nachrichten, Nr. 146 vom 7. Dezember 1751, S. [1]f., Nr. 12 vom 27. Januar 1752, S. [1]f. Zu dem Entschluß, über Braunschweig zu reisen, den Empfehlungsbriefen Seckendorffs und der Aufnahme in Braunschweig vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 274 f., 299–301. Johann Philipp Fresenius: Betrachtungen von Christo. Band 1. Züllichau: Verlag des Waisenhauses bzw. Johann Jacob Dendeler, 1743; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 35, Erl. 2. [Peter von Hohenthal:] Oeconomische Nachrichten. Leipzig: Johann Wendler, 1749–1763; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 35. Ludwig Eugen (1731–1795), Prinz von Württemberg, preußischer Oberst der Kavallerie, und Friedrich Eugen (1732–1797), Prinz von Württemberg, französischer Generalmajor. Am 27. Dezember trafen die Prinzen in Berlin ein; vgl. Berlinische Nachrichten 1751, Nr. 155 vom 28. Dezember, S. [2], Nr. 156 vom 30. Dezember, S. [1]. Dietrich (1702–1769), Prinz von Anhalt-Dessau. Nach dem Tod seines Bruders Leopold II. Maximilian (vgl. Erl. 16) übernahm Dietrich 1751 die Regierung für dessen unmündigen Sohn Leopold III. Friedrich Franz (1740–1817). Leopold II. Maximilian (1700–16. Dezember 1751), 1747 Fürst von Anhalt-Dessau. Gottsched hatte von dessen Tod berichtet; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 35.
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Oelrichs an Gottsched – Dezember 1751
tin nebst empfelung vergnügte feÿertage und Jahreswechsel der ich mit hochachtung verharre EHochEdgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgraffvonSeckendorff
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Da sich findet daß die oeconomische samlung17 schon in m. hauße so komt nur 1 r. 8. g. vor das gesandte buch18 mit und brauche das andere nicht mehr à Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur en Philosophie/ tres celebre/ à/ Leipsic
40. Jo ha nn C a r l C o n r a d O el r i ch s a n Got ts c h ed, Berlin 25. Dezember 1751 [33.64] 10
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0341 XVI, Bl. 511–512. 3 S.
Hochedelgebohrner, hochgelahrter/ hochzuehrender Herr Profeßor/ hochgeneigter Gönner
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Da der H. Breitkopf1 mir geantwortet, daß er den Bogen unter 3 r. 8 g. so, wie ich es verlanget, nicht drucken könte,2 so habe ich ihm seinen verlangten Preyß accordiret, weil mir an einem sauberen und correcten Druck gelegen ist und da ich sehr wünsche, daß das anliegende MSct im Druck dem äußeren Ansehen nach, Ew. Hochedelgeb.n schönen Schrifften etwas
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Vgl. Erl. 12. Vgl. Erl. 11. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) bzw. Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (1719–1794), Drucker und Verleger in Leipzig. Oelrichs wollte seinen Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin bei Breitkopf drucken lassen. Dem Brief an Gottsched vom 18. Dezember lag ein Schreiben an Breitkopf bei, in dem Oelrichs seine Erwartungen formulierte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 33, S. 121. Offenbar hat Breitkopf sofort reagiert, so daß sich Oelrichs im vorliegenden Brief darauf beziehen konnte.
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gleich kommen möge, so bitte Dieselben ich gantz ergebenst mir die Gewogenheit zu erzeigen und bey dieser Geburt Vatters Stelle zu vertreten, und solche von Schreib und Druck-Fehlern zu reinigen; weil ich mich dadurch fortzuhelffen vermeine, so werden Ew. Hochedelgeb.n mir hierunter eine sehr angenehme Gefälligkeit erzeigen, so ich auf alle nur mögliche Weise bey Ihnen zu verschulden3 suchen werde. Die Vorrede, wird zuletzt gedruckt;4 ich habe solche nur deßhalb mitgeschickt, damit Ew. Hochedelgeb.n ehe sie die Schrifft selbst lesen, von meinen Absichten dabey, und den Ursachen, so mich dazu veranlaßet und warum ich sie so und nicht anders abgefast, unterrichtet seyn mögen. Wenni Ew. Hochedelgeb.n beydes gelesen, so ersuche das MSct, nebst dem anliegenden Brief dem H. Breitkopf einzuhändigen, mir aber die Vorrede, so bald es Dero Geschäffte erlauben, wieder zurückzusenden, weil ich noch etwas hinzuzufügen habe. Was Ew. Hochedelgeb.n etwa darin und in der Schrifft selbst zu erinnern gefunden, oder hinzuzusetzen wüsten, bitte mir gütigst mittzutheilen und Dero Meinung über meine Arbeit mir frey zu eröfnen. Ich werde alles zur Lehre dankbarlich annehmen und Ew. Hochedelgeb.n dafür sehr verpflichtet seyn. Vieleicht bin ich so glücklich Dero sehnlichen Wunsch wegen Ieroschins Chronick5 bald zu stillen oder wohl gar in Erfüllung zu bringen, da sich in einem alten inuentario der Handschrifften von historischen Wercken im Königl. hiesigen Archiv diese Chronick aufgeführt gefunden6 und also gute Hofnung ist, daß sie sich i
Wenn … einzuhändigen Anstreichung am Rand
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Verdienen, entgelten; vgl. Grimm 12 (1956), Sp. 1173 (2a) und 1175 (3). Vorrede. In: Oelrichs: Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Haude und Spener, 1752, Bl. [*6]r–[**4]v. Sie ist auf den 25. März 1752 datiert. Nicolaus von Jeroschin: Kronike von Pruzinlant. Über Gottscheds Erwartung und Oelrichs’ Bemühung um die Chronik vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 174, S. 568, Erl. 16 f. und Band 18, Nr. 2 und 33. Im März 1700 wurde die Regierung in Königsberg durch Kurfürst Friedrich III. (1657–1713) aufgefordert, einen Handschriftenkatalog der landesherrlichen Hofbibliothek in Königsberg anzufertigen und nach Berlin zu senden. Der Katalog wurde anhand eines älteren Königsberger Katalogs angefertigt und verzeichnete infolgedessen Jeroschins Chronik, obwohl diese bereits 1698 nach Berlin versandt worden war. Am Rand des Eintrages wurde 1720 vermerkt, daß die Chronik in Berlin verbleiben soll; vgl. Bernhart Jähnig: Katalog der Handschriften der landesherrlichen Bibliothek in Königsberg 1700/1720. In: Axel E. Walter (Hrsg.): Königsber-
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auch selbst bald finden werde. Ich habe einen guten Freund im Königl. Archiv,7 der ein gelehrter Mann ist, und sich gewiß alle Mühe geben wird, sie aufzusuchen, wo sie anders nur noch da ist. Am Donnerstag8 ist in der Versamlung der Königl. Akad. der Wißenschafften Eloge de Mr. de la Mettrie par la Main de Maitre9 vorgelesen10 und ein gewißer H. von Creutz, so geheimer Rath in Heßischen Diensten ist und ein großer Poete seyn soll11 in die Akademie aufgenommen worden. Erii hält sich ietzt hier auf. Ich habe noch nichts von ihm gesehen. Kennen Sie ihn? Ew. Hochedelgeb.n Frau Gemahlin bitte ich meinen unterthänigen Respect zu vermelden: ich bin mit wahrer Verehrung lebenslang Ew. Hochedelgeb.n/ gantz ergebenster/ Diener/ Oelrichs Dr Berlin/ den 25ten Dec. 1751. PS. Die Einlage an dH. M. Schwabe12 bitte ohnbeschwert bestellen zu laßen
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Er … auf. über der Zeile erg. ger Buch- und Bibliotheksgeschichte. Köln u. a. 2004, S. 251–302, 251–253, 257 f. Aller Wahrscheinlichkeit nach bezieht sich Oelrichs auf diesen Katalog. Vermutlich Ewald Friedrich von Hertzberg (1725–1795); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 33, Erl. 13. 23. Dezember. [Friedrich II.:] Eloge de M. de la Mettrie. In: Histoire De L’Academie Royale Des Sciences Et Des Belles Lettres de Berlin Année MDCCL. Berlin: Haude und Spener, 1752, S. 3–8. Julien Offray de La Mettrie (* 1709) war am 11. November 1751 verstorben. Laut Protokoll fand die Verlesung nicht in der mit anderen Themen gefüllten Sitzung vom 23. Dezember 1751, sondern erst am 19. Januar 1752 statt. Vortragender war der Vorleser und Sekretär Friedrichs II., Claude-Etienne Darget (1712–1778); vgl. Eduard Winter (Hrsg.): Die Registres der Berliner Akademie der Wissenschaften 1746–1766. Berlin 1957, S. 170–175. Friedrich Casimir Carl von Creutz (1724–1770), 1746 hessen-homburgischer Hofrat, 1751 Staatsrat, 1756 Reichshofrat, Dichter und Philosoph; als Aufnahmedatum wird der 23. Dezember 1751 genannt; vgl. Hartkopf, S. 66 f. Johann Joachim Schwabe (1714–1784); Korrespondent.
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41. Fra nz Chri s to ph vo n S ch ey b a n G ot ts c h ed, Wien 25. Dezember 1751 [23.53] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 513–514. 4 S.
Hochundwohledlgebohrner/ Hochgeschäzter Gönner, Freund, und/ Nachbar. Wenn E. H. nicht errathen, warum ich lange nichts geschrieben, wie sie in Dero leztem vom 14ten Xb. erwähnen, so werden sie es indessen auß dem überschickten Päckchen oder Kästchen erfahren haben.1 Da ich meines orts wiederum ein Schröcken habe außstehn müssen. Ein Wiener hiesel2 |:der ein Lieutenant in Französischen diensten ist.3 O temp. O mor.4:| bracht jüngst die zeitung, daß in Leipzig H. Gellert5 gestorben, und H. Gottsched fast gefolgt wäre.6 Sonst nichts. Mit allem fragen und Sorgen konnte ich nichts anderes erforschen biß Dero lezteres mich in Ruhe gesezt. E. H. müssen fürwahr noch 2 Sæcula leben, wenn es wahr ist, daß diejenigen lange leben, welche man oft umsonst todt sagt.7 Ich wünsche, daß es an E. H. bestättiget werde. Wegen dem Verzeichnis des Cabinets8 werde ich schon sorg tragen, daß dem besizer nichts nachtheiliges geschehe, und in unkosten allenfalls, ich
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Scheyb hatte zwischen dem 25. September und 30. November 1751 keinen Brief geschrieben, da er Gottscheds Aufträge besorgen wollte. Am 30. November sandte er ein Paket mit erlesenem Kakao und drei Probebogen der Peutingerischen Karte nach Leipzig; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22 f. Dummer Mensch; vgl. Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. 2., erw. Auflage, bearb. von Georg Karl Frommann. Band 2. München 1877, S. 249 f. Nicht ermittelt. Vgl. Marcus Tullius Cicero: Orationes in Catilinam 1, 2. Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769); Korrespondent. Über die Gerüchte konnte nichts ermittelt werden. Vgl. Wander 4, Sp. 1252, Nr. 53. Schon zwei Jahre zuvor war Scheyb ein Gerücht über Gottscheds Tod zu Ohren gekommen; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 50, S. 153–155. Scheyb hatte die ausführlichen Kataloge der Hartmannschen Sammlungen erbeten, um die Kaufentscheidung für das Hofnaturalienkabinett zu beschleunigen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, S. 68, Erl. 18, Nr. 23, S. 81.
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sage der Porto vergutet werde. Der Teixel9 steckt nur darinnen, daß man grosse Herrn weder stupfen, noch fragen kann; sondern ihre befehle erwarten muß. Wenn ich die bücher überreiche, so will ich sehn, einen trumpf anzubringen. Vielleicht schickt es sich, Ihro Maÿtt10 etwas davon zusagen. Die unterwegs befindlichen bücher werden von mir mit ungeduld erwartet. Besonders die Scriptores græci minores etc11 Wenn doch nur ein funcken einer hofnung scheinte, die zween lezten theile nämlich den III und IV derselben auch zu bekommen, welche A. 1711 und 1712 sollen gedruckt worden seÿn; wie das grosse buchhändler lexicon anzeigt!12 Des P.13 Rothfischers14 buch15 wird hier verkaufft a 3 f. allein ich habe noch nichts davon gehört, wohl aber nur gesehn. Wenn der Pfaff mit seinem Bickolo nur dem Auctor nicht Springe macht;16 Er würde beÿm leben9 10
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Deixel, Teixel: Teufel; vgl. Grimm 2 (1860), Sp. 915. Franz I. Stephan (1708–1765), Herzog von Lothringen, 1745 römisch-deutscher Kaiser. [John Hudson:] Geographiæ Veteris Scriptores Græci Minores. 4 Bände. Oxford: Sheldonian Theater, 1698–1712. Vgl. Theophil Georgi: Allgemeines Europäisches Bücher=Lexicon. Leipzig: Gotthilf Theophil Georgi, 1742, Teil 2, S. 128. Der dritte und vierte Band waren 1712 erschienen. Gottsched hatte offenbar mitgeteilt, daß er nur die ersten beiden Bände senden würde; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 23, S. 80. Pater. Franz Ignaz Rothfischer (1721–1755); Korrespondent. Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr 1. Während der Arbeit an diesem Buch war der Benediktiner Rothfischer über die Rechtmäßigkeit des Handelns der katholischen Kirche in starke Zweifel geraten. Nach seiner Flucht aus St. Emmeram hielt er sich zur Zeit noch in Leipzig auf, wo er Gottscheds Unterstützung gesucht hatte und im November zur evangelischen Kirche übergetreten war; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6 und die folgende Korrespondenz Gottscheds mit Friedrich Heinrich von Sekkendorff. Rothfischer suchte einen Wirkungsort, an dem er seinem Buch vom Ablaß die geplante Fortführung in nunmehr katholizismuskritischer Haltung entgegensetzen und die Beweggründe seines Glaubenswechsels durch eine Schrift öffentlich machen konnte. Gottsched scheint diese Gelegenheit genutzt zu haben, Rothfischer die erneute Veröffentlichung der 1750 im Neuen Büchersaal publizierten „Abhandlung von der Unnützlichkeit der scholastischen Art zu studiren“, die sich gegen das katholische Schulwesen richtete, anzutragen. Der Text war von Scheyb in französischer Sprache verfaßt und von L. A. V. Gottsched übersetzt worden. Im Briefwechsel mit dem Ehepaar Gottsched wurde die Abhandlung stets „Bickolo“ genannt; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Korrespondenz Scheyb, insbesondere Nr. 69, Erl. 11. Scheyb war tunlichst darauf bedacht, seine Autorschaft nicht preiszugeben. Rothfi-
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digen Leib ins Fänckerl17 grämpele18 verhext; denn obschon alle des bickolo meinung zu seÿn anfangen, so vermeinen sie doch, der gute Bickolo habe zu scharff geschrieben. H. Weiskern19 wird nächstens mit 1000 neuen Neuigkeiten herausrumpeln, und fürs neueste etwas übersenden.20 Er ischt halt au a fauler Dingelärÿ,21 wien ÿ. Wegen denen Memoires b.22 schrieb er schon öffters, daß nichts anzufangen, weil zu dergleichen sachen so vielerleÿ köpfe Rath, gesinnung, Meÿnung in einem hut zu sameln sind, daß man nie förtig wird.23 Mit H.n Krauß24 habe ich gestern gesprochen. Da liess er mich den brieff von Ihro Gnaden der frau übersezerin25 lesen |:der ich mich bedancke, daß sie glaubt, alß wäre derselbe brief beÿ mir alt worden:| Ich laß ihn, und greinte, daß Er den brieff so lang nicht beantworte. So versezte Er darauf, daß er das buch |:die memoires de l’Acad:| nirgends finden könne, um zu sehn, was für kupfer darinnen seÿen, denn weil diese ihm grosse unkosten
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scher veröffentlichte die Abhandlung im Spätsommer 1752. Im Vorwort teilt er mit, der Autor sei „ein Herr von Adel, ein Katholik, ein Gelehrter“. Man habe ihm befohlen, ihn nur unter dem Namen Biccolo bekanntzumachen; vgl. Rothfischer: Anhang zur Nachricht von seinem Uebergange zur Evangelischen Kirche; Oder des Herrn Biccolo Abhandlung von der Unnützlichkeit der scholastischen Art zu studiren … Aus bewegenden Ursachen aufs neue herausgegeben und mit nöthigen Anmerkungen versehen. Leipzig; Wolfenbüttel: Johann Christoph Meißner, 1752, Zitat Bl. Aaa2r. Teufel; vgl. Grimm 3 (1862), Sp. 1317. Haken, Dreizack, Kralle; vgl. Grimm 5 (1873), Sp. 2008 (Krämpel). Friedrich Wilhelm Weiskern (1709–1768); Korrespondent. Von Weiskern ist kein weiteres Schreiben überliefert. Ob er zu Anfang 1752 einen Artikel oder andere Nachrichten für das Neueste übersandte, konnte nicht ermittelt werden. Pejorative oder ausweichende Bezeichnung für etwas, das man nicht benennen will; vgl. Schweizerisches Idiotikon 13 (1973), Sp. 544. Wahrscheinlich brandebourgeoises. Gemeint ist die von Carl Heinrich Pauli (1723–1778, Korrespondent) verfaßte Schrift gegen die vom preußischen König Friedrich II. verfaßten Mémoires pour servir à l’historie de Brandebourg, deren Abschrift Weiskern besorgt hatte und die in Wien veröffentlicht werden sollte; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 72, Erl. 63. Johann Paul Krauß (um 1700–1776); Korrespondent. Gemeint ist L. A. V. Gottsched als Übersetzerin der Histoire De L’Academie Royale Des Inscriptions Et Belles-Lettres (Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften zu Paris. 10 Bände. Wien: Krauß, 1749–1757). Der Briefwechsel zwischen L. A. V. Gottsched und Krauß ist nicht überliefert.
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machen, so hätte er schlechte lust zu continuieren, im fall viele kupfer darinnen wären.26 Ich sagte ihm, Er soll antworten, und sich beÿ der frau übersezerinn Raths erhohlen, die würde ihm sagen, wie viel kupfer dazu gehören. Kurz: Er versprach zu schreiben. H. Kraus ist ein Limolowski27 NB. Ich habe vom Neuesten nichts alß die ersten 6. Monate.28 Wie mache ich es, alles zu bekommen? Die Ode über den burgunder29 soll nur kommen. Ich werde den verfasser puzen; daß Er seine deutsche Muse durch einen Franzosen . . . . . . lässt, und auf solche weise bestuhlgängelt |:sagte einst die Nonne vom besch . . . .30 deller:|31 Der H. Hofmeister |:dessen ganzes wesen mir unbekannt ist:| muß ein seltsamer Gischpel32 seÿn, daß er die briefe voller löcher anführt, die ich anfüllen soll.33 Vom Mars super arma34 dörfften E. H. sich nur auf beÿ26
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Die Bände der Histoire De L’Academie Royale Des Inscriptions Et Belles-Lettres enthalten neben der Akademiegeschichte nur Auszüge aus den Abhandlungen der dortigen Gelehrten. Nach dem Erscheinen des sechsten Bandes von L. A. V. Gottscheds Übersetzung (1751) sollten nun die Aufsätze selbst aus den der Histoire anhängigen Mémoires De Litterature in deutscher Sprache veröffentlicht werden (vgl. die Anzeige in: NaG 1751/12, S. 806–818, 807, 818), was sich aber durch die „Saumseligkeit“ des Verlegers Krauß verzögerte, so daß sich die Übersetzerin an den Liegnitzer Buchhändler und Verleger David Siegert (1707/08–1770) wandte. Dieser Zusammenarbeit entsprangen zwei Bände: Der Königlichen Akademie der Aufschriften und schönen Wissenschaften zu Paris Ausführliche Schriften … Aus dem Französischen übersetzet von Luisen Adelgunden Victor. Gottschedinn. Leipzig: David Siegert, 1753 und 1754, Zitat: Band 1, Bl. *5r. Die Herausgabe der Histoire-Übersetzungen wurde mit dem siebten Band im Jahr 1754 bei Krauß fortgesetzt. Wortspiel aus mundartlich Lümmel und der slawischen Namenendung -owski. Als „Limmel“ hatte Scheyb Krauß im vorhergehenden Brief bezeichnet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 23, S. 83, Z. 1. NaG 1751/1–6. Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460. beschissenen im Sinne von beschmutzten. Vgl. die Anekdote in: Johann Scheible: Das Schaltjahr; welches ist der teutsch Kalender mit den Figuren, und hat 366 Tag. Stuttgart 1847, S. 91. Wahrscheinlich meint Scheyb, daß Gottsched seine deutsche Muse durch die Ode auf einen Franzosen besudelt habe. Einfaltspinsel, Narr, Dummkopf; vgl. Grimm 4/1.4 (1949), Sp. 7566. Es handelt sich um eine Ausgabe der Moralischen Wochenschrift Der Hofmeister, die Gottsched an Scheyb sendet; vgl. dazu unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 72, S. 250. Anton König von Cronburg: Mars Super Arma Jacens … Wien: Johann Paul Krauß, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 26.
Scheyb an Gottsched – Dezember 1751
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ligendes wexelzettel |:so ich bezahlt habe:| durch H.n Breitkopf35 ein exempl. außlifern lassen und NB. ich selbst habe keins. Die Peutingerias36 bringt mich noch in Urin weil ich ihr zu liebe so viel bücher kaufe. Ihr zu gefallen habe ich um den Diog: Laert. 20 f. bezahlt. Cum Meib: et Menag. Not. Amsterd. II. Tom.37 Vom Hermann38 haben wir schon viel geredt, |:ein zeichen, daß er gefällt:| und ein gewisser Molter von Leipzig,39 scriba inclytus Senckenbergii40 will absolute keinen Reim mehr gelten lassen, sondern alles muß Messias,41 Nemrod.42 singen.43 Er ist schön, e basta. Obschon da und dort was zu sagen. V. g.44 die lezten Verse sollen wegbleiben. Sie sehn auß, wie eine licenza45 von der Virgil46 nichts weiß.
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Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger und Buchhändler. Zur Peutingerischen Karte und Scheybs Vorhaben einer Neuveröffentlichung vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 10, S. 24, Erl. 26. Scheyb erarbeitete außerdem eine erläuternde Abhandlung unter Auswertung der bisherigen Kartendrucke und Schriften: Dissertatio De Tabula Peutingeriana. In: Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. 1–69. Diogenes Laertius: De Vitis, Dogmatibus Et Apophthegmatibus Clarorum Philosophorum Libri X. Græce Et Latine … Latinam Ambrosii Versionem complevit & emendavit Marcus Meibomius. Seorsum excusas Æg. Menagii in Diogenem Observationes auctiores habet Volumen II. Amsterdam: Heinrich Wetstein, 1692. Schönaich, Hermann. Friedrich Valentin Molter (1722–1808); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, S. 75, Erl. 80. Heinrich Christian von Senckenberg (1704–1768); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, S. 75, Erl. 79. [Friedrich Gottlieb Klopstock:] Der Messias. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 32, Erl. 22. [Christian Nicolaus Naumann:] Nimrod ein Heldengedichte in vier und zwanzig Büchern. Frankfurt; Leipzig: Daniel Christian Hechtel, 1752 [1751]. In seiner ersten Publikation kleinerer Gedichte berichtete Molter im Vorwort von einem eigenen Heldengedicht, „dergleichen Deutschland noch nicht aufzuweisen gehabt, so daß es damit gegen seine Nachbarn hätte stolziren können. Nachdem aber in unsern Zeiten wegen der deutschen Epopee ein kriegerischer Zwiespalt entstanden ist: so soll mein Heldengedicht zum Zeichen meiner Unparteylichkeit auf der einen Seite in gedankenvollen Hexametern ohne Reime, und auf der andern in fließenden Reimen ohne Gedanken erscheinen“, [Molter:] Scherze. Leipzig: Eisfeld, 1752, Bl. [*4]v. Verbi gratia. Wohl im Sinne von „dichterische Freiheit“. Publius Vergilius Maro (70–19 v. Chr.), römischer Dichter, Autor der Aeneis.
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C. H. A. Geret an Gottsched – Dezember 1751
Was heisst denn der Buffon.47 Was gilts? Lametrie48 hat eine descendenz hinterlassen.49 Ich küss d’händ ä |:A:| ihro Gnaden meiner Gebietherin. Und verharre E. Hochwohlgebohrnen./ Ghorschamster/ Knecht/ Scheÿb 5
Wienn am heil. tag natal:50/ 1751. Felici Faustoque ingressui in Annum MDCCLII.
42. Chris to ph H ei n r i ch A n d rea s G eret a n Got ts c h ed, Thorn 26. Dezember 1751 [27]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 519–520. 1 S. Bl. 509–510 Beilage: Th. Jägwitz an Geret, Posen 24. Dezember 1751 (vgl. Erl. 2).
S. P. H. TT.1 ImmanuEl!/ HochEdelgebohrner Herr! 47
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George-Louis Leclerc de Buffon (1707–1788), französischer Naturforscher, Verfasser der Histoire Naturelle; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 29, S. 102, Erl. 3. Julien Offray de La Mettrie (1709–11. November 1751), französischer Arzt und Schriftsteller, 1748 Leibarzt und Vorleser Friedrichs II. in Potsdam, Verfasser materialistischer Werke wie L’Histoire naturelle de l’âme (1745) und L’Homme machine (1748). Vertreter des Materialismus zu sein, wird Buffon in den Lettres à un Amériquain sur l’histoire naturelle, générale et particuliere de monsieur de Buffon (Teil 1–3 Hamburg 1751, verfaßt von Joseph-Adrien Lelarge de Lignac [1697–1762]) unterstellt, über deren ersten Teil Gottsched im Januarstück des Neuesten 1752 eine Rezension veröffentlichte. Vermutlich hatte er Scheyb davon berichtet. Vgl. NaG 1752/1, S. 43–56 und unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 72, S. 250. heiligen tag natalis. Wie die Abkürzung aufzulösen ist, konnte nicht ermittelt werden. Da Geret hier auf die von ihm sonst gebrauchte umfängliche Anrede verzichtet und in vergleichbaren Fällen S. T. für Salvo Titulo steht, ist hier eine ähnliche Bedeutung zu vermuten; möglicherweise lautet die Auflösung Salvis Plurimis Honoris/Honestis Titulis – also mit Vorbehalt der vielen ehrenvollen Titel.
C. F. Pauli an Gottsched – Dezember 1751
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Einlage2 communicire bloß zu mr. Rechtfertigung wegen des ausgebliebenen Weines, welcher aber cum foenore sich künfftig gestellen soll. Daß EhochEdg. das neue Jahr beÿ aller erwünschten Seelen u. LeibesWohlfarth anfangen u. nebst vielen folgenden als ein unverrükt Geseegneter des Herrn in höchst vergnügtester Gesellschafft der hochzuehrenden Frau Gemahlin überleben mögen ist mein jeziger u. öffters zu wiederhohlender hertzlicher Seuffzer, weil ich allemahl mit viel respect verharren werde
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EhochEdelgeb Meines/ hochzuehrenden Herrn Pro-/ fessoris u vornehmen/ Gönners/ ganzergebenster/ Geret Thorn inter labores/ concatenatos/ d. 26 Xbr. 1751
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43. C a rl Frie d r i ch Pau l i a n G ot ts ch e d, Halle 28. Dezember 1751 [18.146] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 521–522. 4 S.
Magnifice/ WohlGebohrner Herr/ Hochzuehrender Herr Professor/ Geneigter Gönner Mit Herren Nicolai einem LandsMann1 habe nicht unterlassen können Denenselben schriftlich aufzuwarten. Ich dancke vor alle mir und denen Meinigen in diesem Jahr erzeigte Gütigkeiten, und bitte Deroselben Geneigtheit mir auch im künftigen Jahre nicht zu entziehen. 2
Geret leitete den Brief weiter, in dem Th. Jägwitz aus Posen ihm am 24. Dezember 1751 mitgeteilt hatte, daß die Kaufleute bereits nach Leipzig abgereist seien und die erbetene Beförderung des Weins erst zur Reminiscere-Messe erfolgen könne. Geret hatte in seinem vorangehenden Brief „ein Kistgen“ für Gottsched in Aussicht gestellt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 27, S. 96, Z. 8.
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Vermutlich Carl Reinhold Nicolai aus Marienwerder (Westpreußen), der am 4. Oktober 1751 in Halle immatrikuliert worden war und 1753 sein Studium in Leipzig fortsetzte; vgl. Halle, Universitätsarchiv, Rep. 46, Nr. 4 (Matrikel 1741–1767), Bl. 111r; Leipzig Matrikel, S. 284.
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C. F. Pauli an Gottsched – Dezember 1751
Zu dem Jahres Wechsel wünsche alles Wohl und dieses nicht aus Gewohnheit, sondern aus wahrer Neigung mit wohl überlegtem Muth. Gott erhalte Sie. Er segne Dero Arbeiten. Redliche Gemüther wahre Gelehrte vereinigen sich meinen Wünschen. Zugleich übersende den 3ten Theil unserer Samlung u darin das Ende der Lebens Beschreibung Henrichs.2 Die Herren Göttinger haben mir in den gelehrten Zeitungen No. 118 p. 1189 die Wahrheit gesagt.3 Ich binn froh daß ich noch so so davon gekommen. Denn ordentl. wird es Hällischen Lehrern in der Göttingschen Zeitung nicht einmal so guth.4 Mich deucht der Verfasser5 habe nicht zu unterscheiden gewust: daß ich eine Ehren=Rettung geschrieben.6 Künftig folgt das Leben eines andern wackern Ober Sachsen. Dietrichs Burggrafen von Altenburg,7 der gemeinhin vor einen Grafen von Oldenburg ausgegeben wird.8 Meine Frau9 und Bruder10 vereinigen nach abgelegtem Empfehl sich mit meinen Wünschen und ich binn alstets
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Pauli: Beschluß des Lebens und der Ehren=Rettung Henrichs von Plauen. In: Historische Samlungen zur Erläuterung der Teutschen Staats= Kirchen= und Gelehrten=Geschichte 1751/3, S. 179–197. Vgl. Göttingische Zeitungen 1751 (Nr. 118 vom 2. Dezember), S. 1189–1191. Pauli spielt hier wahrscheinlich auch und vor allem auf eine Rezension der Göttingischen Zeitungen an, in der Aussagen Sigmund Jacob Baumgartens (1706–1757) über Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) energisch kritisiert wurden. Pauli hatte Gottsched, der in dieser Angelegenheit auch gegen Baumgarten argumentiert hatte, auf die Rezension hingewiesen; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 152, S. 484 und Band 17, Nr. 117, S. 367. Nicht ermittelt; über die Rezensenten der Göttingischen Zeitungen vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 117, S. 367, Erl. 14. Pauli reagiert damit wahrscheinlich auf die Bemerkung: „Dieser Aufsatz ist rednerischer gerathen, als die vorigen insgesamt, und würde noch mehr gefallen, wenn er sich weniger darum bemühet hätte.“ Göttingische Zeitungen 1751 (Nr. 118 vom 2. Dezember), S. 1190 f. Dietrich († 1341), Burggraf von Altenburg, 1335 19. Hochmeister des Deutschen Ordens. [Pauli:] Herkommen, Leben und Thaten Dietrichs Burggrafen von Altenburg und Hochmeister des Teutschen Ordens in Preussen. In: Historische Samlungen 1752/4, S. 295–329. Auf S. 298–300 führt Pauli entsprechende Autoren und ihre fehlerhaften Angaben an. Friederike Wilhelmine Pauli, geb. Wild (1731–1796). Gottfried Albrecht Pauli (1728–1786); Korrespondent.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – Dezember 1751
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Magnifice/ WohlGebohrner Herr/ Hochzuehrender Herr Professor/ Geneigter Gönner/ Ew WohlGebohrnen/ ergebenster Diener/ Pauli Halle/ den 28 Dec/ 1751.
44. Got ts c he d a n Fr i ed r i ch H ei n r i ch vo n Sec k endo r f f, Leipzig 29. Dezember 1751 [39.54]
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 135–136. 4 S. Bl. 135r von Seckendorffs Hand: R. d. 5. Jan 1752 sowie Notizen für sein Antwortschreiben.
Erlauchter,/ Hochgebohrner Reichsgraf und General FeldMarschall,/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr, Eurer Hochreichsgräflichen Excellence zu dem durch Gottes Gnaden glücklich zurückgelegten alten Jahre, meinen unterthänigen Glückwunsch abzustatten, erfordert meine Neigung nicht weniger, als meine Schuldigkeit. Ich erkenne es nämlich nur gar zu wohl, wie sehr Er. Hochgeb. Excell. für soviele genossene unverdiente Gnadenbezeugungen ich verbunden sey; und wie große Ursache ich habe, Gott den Geber alles Guten, auch um ein gesegnetes neues Jahr, für einen so gnädigen Gönner der Wissenschaften und Gelehrten, brünstig anzuruffen. Es ist nicht nöthig diejenigen aufrichtigsten Wünsche nach der Länge hieher zu setzen, die ich nebst unzählichen andern Patrioten und Clienten von E. Hochgräfl. Excell., bey dieser Gelegenheit für den Thron Gottes bringe; da Dieselben von meiner redlichen Gesinnung, verhoffentlich sattsam überredet seyn werden. Nur der Hochgeb. Frau FeldMarschallinn Hochgräfl. Excellence1 bitte ich unterthänigst, von meiner unverrückten Ergebenheit, auf das bevorstehende neue Jahr, hochgeneigt zu versichern; und mir nebst meiner Gattinn dero beharrliche Gnade ferner auszuwirken. Der Höchste erhalte auch die1
Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – Dezember 1751
ses Kleinod ihres Geschlechtes und Standes bis auf die spätesten Jahre in allem selbst erwünschten hohen Wohlseyn und Vergnügen. H. Rothfischer2 ist sehr vergnügt von Meuselwitz wieder angekommen,3 und hat die genossene Gnade nicht sattsam zu rühmen gewußt. Seine Sachen werden allem Ansehen nach ganz gut laufen, und er erwartet nur die letzte Ordre zu seinem Aufbruche dahin: wiewohl er gern bey uns die honores Magisterii Lipsiensis annehmen, und sich die Wochen darauf ex Cathedra superiori durch eine Dissertation zeigen möchte; um sodann bereits als ein Docent nach Göttingen zu kommen. Es wird alles auf die Erlaubniß des H.n Großvogts4 ankommen, der er sich völlig unterwerfen wird. Sonst ist bey uns diese Feyertage nichts neues vorgefallen; außer daß ein Programma von unserm D. Börner5 ausgetheilet worden; darinn er den aus einem Baseler Reformierten Prediger zum Arminianern zu Amsterdam übergegangenen Prof. Wetstein,6 widerlegt, der sein Neues Testament mit vielen wunderl. Anmerkungen ans Licht zu stellen angefangen.7 Es handelt eigentl. von dem Spruche: Siehe eine Jungfrau ist schwanger8 etc. Wenn
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Rothfischer hatte sich einige Tage auf Seckendorffs Gut aufgehalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 35 und 39. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1732 Großvogt von Celle, 1734 Kurator der Universität Göttingen. Christian Friedrich Börner (1683–1753); Korrespondent. Johann Jacob Wetstein (1693–1754), 1717–1730 Prediger an der reformierten Leonhardskirche in Basel, 1736 Professor der Philosophie und Kirchengeschichte bei der protestantischen Religionsgemeinschaft der Remonstranten oder Arminianer in Amsterdam. Johann Jacob Wetstein: ‘H Kκ Novum Testamentum Graecum … Opera Et Studio Joannis Jacobi Wetstenii. 2 Bände. Amsterdam: Dommer, 1751 und 1752. Es handelt sich um die Einladung zur akademischen Feier am Weihnachtstag (Rector Academiae Lipsiensis Sacra Domini Et Servatoris Nostri Iesu Christi Natalitia Solemni Oratione Concelebranda Incidit. Leipzig: Langenheim, 1751). Börner setzte sich in dem anonym und ohne Titel gedruckten Text mit den Auslegungen Wetsteins über Jesaja 7, 14 und Matthäus 1, 22 f. im ersten Band seiner kommentierten Ausgabe des Neuen Testaments (Erl. 7) auseinander; vgl. das Exemplar der Bibliothèque nationale et universitaire Strasbourg, Coll. et photogr., E.170.755; Nützliche Nachrichten 1751, S. 112 sowie die ausführliche Beschreibung des Textes in: [Abraham Kriegel:] Vollständige Nachrichten von dem ordentlichen Inhalte derer kleinen und auserlesenen Academischen Schriften, welche vornehmlich in die Gottesgelahrtheit, Weltweisheit und schönen Wissenschaften einschlagen, und in neulicher Zeit an das Licht gekommen. Leipzig: Carl Ludwig Jacobi, 1752, S. 1079–1088.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – Dezember 1751
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E. H. Excell. befehlen, so kann ich sowohl dieses, als ein paar juristische Dissertationes nächstens übersenden. Das neuliche Geld für das Buch9 habe ich richtig erhalten. Unsre Kaufmannschaft hat doch endlich wegen des Tobacks Monopolii durchgedrungen; und soll bey ihrer alten Freyheit bleiben.10 Es ist erstaunlich viel was von dieser Sache, und der deshalb niedergesetzten Commission, alles erzählet wird: so sich aber der Feder nicht vertrauen läßt. Genug daß man durchgekommen ist: denn es heißt: Principiis obsta!11 Kammerrath von Hagen12 ist der Kaufmannschaft am meisten zuwider gewesen: aber unser geh. Kriegsrath Küstner13 hat, recht patriotisch für sie gefochten; und selbst der Conf. Minist. Graf von Hennigke,14 nebst dem ganzen Geh. Consilio sind auf ihre Seite getreten.
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Johann Philipp Fresenius: Betrachtungen von Christo. Band 1. Züllichau: Verlag des Waisenhauses bzw. Johann Jacob Dendeler, 1743; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 39, Erl. 11. Im Dezember 1749 hatte der Kommissionsrat Johann Friedrich Thielmann (1705–1782) als Strohmann des Premierministers Heinrich von Brühl (1700–1763) beim sächsischen Kurfürsten um das Privileg der alleinigen Einfuhr ausländischer Tabakblätter und deren Verarbeitung ersucht; auf dem von ihm im Auftrag Brühls erworbenen Landgut Hosterwitz wurde eine Tabakmanufaktur errichtet. Das Privileg wurde im Februar 1750 für 15 Jahre erteilt. Die Leipziger Kramerinnung und die Dresdner Handelsinnung wandten sich mehrfach gegen dieses entstehende Monopol an den Kurfürsten, der eine Kommission zur Beratung in dieser Angelegenheit berief. Im Dezember 1751 kündigte Brühl den Verzicht auf das Privileg an und wurde ebenso wie sein Teilhaber, der Unternehmer Joseph von Bolza (1719–1782), aus der Staatskasse reichlich entschädigt. Vgl. Paul Rachel: Die Dresdner Handelsinnung und das 1751 für Sachsen geplante Tabaksmonopol. In: Wissenschaftliche Beilage der Leipziger Zeitung, Nr. 69 vom 11. Juni 1904, S. 273–276; Dresden, Hauptstaatsarchiv, 10025 Geheimes Konsilium, Loc. 05416/18 und Loc. 05417/17. Vgl. Publius Ovidius Naso: Remedia amoris 91. Ernst Friedrich von Hagen (1710–1768), 1747 kursächsischer Kammerrat, 1752 Generalakzisrat, 1766 Vizedirektor der Generalakzise; vgl. Europäisches Genealogisches Handbuch. Leipzig: Gleditsch, 1794, S. 193; Sächsischer Staatskalender 1748, S. 36, 1753, S. 61, 1767, S. 117. Gottfried Wilhelm Küstner (1689–1762); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 26, Erl. 21. Johann Christian von Hennicke (1681–1752), 1737 kursächsischer Konferenzminister.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – Dezember 1751
Das regenspurgische Gespenst15 ist hier auch angekommen, und hat seine Wohnung bey Professor Kappen16 genommen.17 Ich werde ihn fliehen so weit mirs möglich ist: denn es ist ein boshaftes Gemüth. H. Rothfischer hat vom Gen. Superint. aus Dresden18 eine höfliche Antwort nebst einem Geschenke bekommen. Bey den übrigen Großen ist
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Aus dem folgenden Briefwechsel mit Seckendorff geht hervor, daß der slowenischösterreichische Sprach- und Naturforscher Johann Siegmund Valentin Popowitsch (1705–1774) gemeint ist, 1744 Professor für Geschichte am Benediktinerkloster Kremsmünster, 1747 Privatgelehrter in Regensburg, 1751 in Leipzig, 1753 Professor für deutsche Sprache an der Savoyischen Ritterakademie und an der Universität in Wien. Popowitsch hatte sich Seckendorff 1740 in Graz vorgestellt und um Unterstützung für seine Arbeiten zur „Steyermärkischen Sprache“, zu einer deutschen Grammatik und nicht zuletzt für eine Anstellung gebeten. Aus dieser Begebenheit entwickelte sich die langjährige Korrespondenz Seckendorffs mit Gottsched, der zunächst seine damalige Zeitschrift, die Beyträge, für Veröffentlichungen anbot und auch Popowitschs Wunsch nach Korrespondenz auf dem Gebiet der Botanik an Leipziger Gelehrte weitergab. Hinsichtlich der Erarbeitung einer deutschen Grammatik durch einen Vertreter der oberdeutschen Mundarten äußerte Gottsched jedoch starke Bedenken; vgl. unsere Ausgabe, Band 7, Nr. 18, 26, 36, 44, 181 f., Band 8, Nr. 9 f. Zu weiteren Kontakten kam es damals nicht. Daß Popowitsch Gottscheds Ablehnung sowie ähnliche Äußerungen während eines Treffens in Regensburg im September 1749 als massive Kränkung empfand und Gottscheds linguistische Positionen in Bezug auf oberdeutsche Mundarten als falsch und engstirnig einschätzte, geht aus seiner Publikation Untersuchungen vom Meere (Frankfurt; Leipzig 1750) deutlich hervor, in der er über Gottscheds Einschüchterungsversuche klagt (S. 312–315 sowie Anhang, Bl. a3vf.), Gottscheds Sprachkunst mit spitzen Anmerkungen kritisiert (Vorrede Bl. )()(3r–[)()(4]v, S. 88–94, Anm. t, S. 275–319, 399–432) und mit einer Abhandlung über eine „künftige Welt ohne Berge“ (S. 177–195) ironisch auf Gottscheds umstrittenes Gedicht Die Oberpfalz reagiert. Johann Erhard Kapp (1696–1756), 1727 außerordentlicher, 1734 ordentlicher Professor der Rhetorik in Leipzig. In dem „Schreiben … an einige vornehme Gelehrten in Leipzig“ vom 25. Oktober 1749, gerichtet an die Leipziger Gelehrten Johann Jacob Mascov (1689–1761), Friedrich Otto Mencke (1708–1754, Korrespondent), Johann Ernst Hebenstreit (1703–1757), Johann Friedrich Christ (1700–1756, Korrespondent) und Johann Erhard Kapp (vgl. Erl. 16), hatte Popowitsch sich mit umfangreichen Ausführungen zu seinen linguistischen Forschungen über slawischen Sprachen vorgestellt und um Unterstützung seines Vorhabens gebeten, in Leipzig Recherchen über Schwämme zu betreiben, wofür er finanzielle Mittel und eine Unterkunft benötigte; vgl. das Schreiben im Anhang zu den Untersuchungen vom Meere (Erl. 15), Bl. [a]r–[c4]v. Johann Joachim Gottlob am Ende (1704–1777); Korrespondent.
Reiffstein an Gottsched – Dezember 1751
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noch altum silentium. H.n D. Stemlern19 hat auch noch niemand geantwortet.20 Ich habe die Ehre mit vollkommener Hochachtung und unterthäniger Ehrerbiethung lebenslang zu beharren Eurer Hochreichsgräfl. Excellence/ Meines insonders gnädigen Herren/ und hohen Gönners/ gehorsamster/ und/ unterth. Diener/ Gottsched
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Leipzig den 29. Dec./ 1751.
45. Jo ha nn Fri ed r i ch Rei f f s t ei n a n Got ts c h ed, Kassel 31. Dezember 1751 [8.67] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 523. 2 S.
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Magnifice/ Hochedelgebohrner und hochgelahrter Herr Profeßor/ Hochgeneigter Gönner! Da ich überzeugt bin daß Ew Magnificenz auch in wenigen Worten ein redliches herz zu erkennen gewohnt sind so bediene mich des gegenwärtigen Augenblicks der mir vor Abgang der Post noch übrig ist mit Vergnügen um Ew: Magnificentz zu dem angetreteneni neuen Jahre meinen Hertzlichen Glückwunsch abzustatten und mich zu Deroselben beharrlichen Hochschäzbaren Gewogenheit bestens zu empfehlen. Ich werde mich besonders glücklich schätzen wenn Ew Magnificentz mir in dem Laufe dieses Jahres angenehme Gelegenheiten an die Hand geben möchten mich derselben
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angetrenen ändert Bearb. Johann Christian Stemler (1701–1773); Korrespondent. Stemler und Rothfischer hatten die Konferenzminister Christian von Loß (1697–1770, Korrespondent) und Johann Christian von Hennicke (vgl. Erl. 14) um Unterstützung gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 26 und 31. Zum Ergebnis der Gesuche vgl. Nr. 31, S. 111, Erl. 15.
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Brucker an Gottsched – Dezember 1751
würdig zu machen. Nach Vermeldung meiner schuldigsten Ehrfurcht an die hochgeehrteste Frau Profeßorin habe die Ehre zu versichern daß ich lebens lang mit der ersinnlichsten Hochachtung und Ehrerbietung seÿn werde Ew. Magnificentz/ gehorsamst verbundenster/ Diener/ Reiffstein 5
Caßell den 31ten Dec:/ 1751.
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 515–518 und 0342 XVII, Bl. 171–172. 8 und 4 S. Teildruck: Auszug einiger Briefe gelehrter Männer aus Wien und Augspurg, die neuen deutschen Epopeen in ungereimten Hexametern betreffend. In: NaG 1752/2, S. 155–158, 155. Für die Zusammengehörigkeit der beiden Fragmente sprechen materielle (Papierart, Faltung) und inhaltliche Indizien. Ein Fragment (XVII, Bl. 171 f.) enthält die Anrede, das andere (XVI, Bl. 515–518) den abschließenden Gruß, beide können auf Ende Dezember 1751 datiert werden. Bei den ersten vier Seiten (im folgenden Druck bis S. 159, Z. 16) handelt es sich um jenen Briefteil, den Gottsched aufgrund der enthaltenen Anmerkungen Bruckers an Johann Gottfried Weller sandte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 174.
Hochedelgebohrener, Hochgelahrter,/ Hochzuehrender Herr,/ theurester Gönner. Je schwehrer es mit Ew. Hochedelgeb. Correspondenz hergeht je unschäzbarer müßen mir Dero höchst angenehme Schreiben fallen, die mir theur und wehrt seyn würden, wann auch nichts darinnen stünde, als die Versicherung Dero Gewogenheit, weil ich diese für einen wichtigen Theil meiner Glückseeligkeit halte. Da aber in Dero Briefen überdas jederzeit etwas ist, das mich belehren und beßern kan, so müßen sie mir daher doppelt schäzbar werden. Und damit hoffe ich Entschuldigung zuerlangen, wann ich in dem sehnlichen Verlangen nach so lieben Handschreiben, mir auf Dero Freundschafft was zu gute thue, und etwas zu dreußde gewesen bin.
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Ich habe von Ew. Hochedelgeb. Gütigkeit zu ostern1 zwar die Fontenellischen Schrifften,2 und eine Rede auf den M v Sachsen3 empfangen aber keine weitere Theile des Büchersals wovon ich nur vom X. B. 1. 2. 3. St.4 besize. Da ich nun auch vom 46. St. der theol. Bibl. des Hn Kraffts5 an kein St. mehr bekommen, welche ich sonst von der Gütigkeit des Herrn Breitkopfs6 empfangen, so vermuthe ich, daß sie beede dieser etwa einem hiehergesendeten Pact beygeschloßen, und sie mir nicht zugestellet worden seyen. Ich gebe deswegen heute meinem Sohne7 Befehl nachzufragen, und die Ergänzung, jedoch auf meine Kosten, zubesorgen. Für die so gütig mitgetheilten 10. Monate der neuen gel. Monatschrifft8 dancke um so verbindlicher, je mehr sie mir Vernügen gemacht hat. Würde ich nicht fürchten müßen, für einen Schmeichler angesehen zu werden, so würde ich Sie versichern, daß mir mein Lebetag kein titul so gar wohl mit dem Inhalte übereinkommend vorgekommen als dieser, da die so ausnehmend beobachtete Wahl und Abwechslung in der That sie sehr anmuthig macht. So drückt eine Furcht Ew. Hochedelgeb. Bescheidenheit zubeleidigen, die Bekantnis der Wahrheit nieder, an deren Stelle ich aber den allgemeinen Beyfall sezen darf, und wünsche ich nun soviel Gesundheit und Kräffte, als vierduzt9 solche Jahrgänge nöthig haben. O wie offt habe ich meine Unglückseeligkeit unter dem Durchlesen bedauret, und bin meinem
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1751 fiel der Ostersonntag auf den 11. April. Bernard Le Bovier de Fontenelle: Auserlesene Schriften … vormals einzeln herausgegeben, nun aber … vermehret ans Licht gestellet, von Johann Christoph Gottscheden. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1751 (Mitchell Nr. 464). Moritz, Graf von Sachsen (1696–1750), 1747 französischer Generalfeldmarschall, genannt Marschall von Sachsen. Henrich Eberhard von Spilcker: Die alte und neue Kriegeskunst, in dem Bilde des Durchlauchtigen Grafen von Sachsen, als eine problematische Trauer= und Gedächtnißrede, entworfen. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1751. Neuer Büchersaal 10/1–3 (1750). Friedrich Wilhelm Krafft: Neue Theologische Bibliothek. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1746–1759, Nr. 5/46 vom Oktober 1750. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Buchdrucker und Verleger in Leipzig. Philipp Jacob Brucker (1727–1800) oder Carl Friedrich Brucker (1733–1772); beide hielten sich in Leipzig auf. Wahrscheinlich ist Carl Friedrich gemeint, der während seines Studiums die Mahlzeiten bei Breitkopf einnahm; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 9. NaG 1751/1–10. Vier Dutzend.
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Sohne ein wenig neidisch worden, daß ich das Vergnügen nicht haben kan, über sovielen schönen Materien mich mit Denselben zuunterreden, da mir so manches beygefallen, das hiesigen Orts, wie eine Blase bey Ursprunge der Gedancken widerum zerplazen muß. Ich hatte angefangen, eines u. das andere anzumerken. Allein Ew. Hochedelgeb. und meine Zeit erlaubt einen solchen weitläuffen Briefwechsel nicht. Nur ein paar Anmerckungen will ich mit Dero Erlaubnis machen, an denen mir einigermaßen gelegen ist. Die erste betrifft H. M. Wellers10 schöne Anmerckung über den ersten griechischen Druck etc. im Aug. p. 566 seqq.11 Ich würde dazu ein und anders beysezen können, wann es dieses Orts wäre. Das ist aber zu weitläufftig. Nur dieses errinnere ich, daß sich dieser gelehrte Prediger betrügt, wann er dafür hält, des von unserm berühmten Buchdrucker Erh. Ratdolten12 gedruckte Buch, Mataratii de componendis versibus,13 seye zu Venedig 1468. herausgekommen.14 Maittaire15 hat ganz wohl geurtheilet, daß ein C. ausgelaßen, und es verdruckt sey, und 1478. heißen müße.16 Dann es ist erweislich 1. daß vor 1468. kein Buchdrucker in Augspurg gewesen. 2. daß Ratdolt erst von Augspurg nach Venedig sich begeben, 3. daß sein erstes daselbst gedrucktes Buch Pomponius Mela 1477.17 gewesen seye, daß er 4. erst nach Zainern18 und andern gekommen; alles dieses habe ich in einer eignen Diss. de incunabulis typographiæ Aug. welche nächstens in
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Johann Gottfried Weller (1712–1780); Korrespondent. Johann Gottfried Weller: Kurze Anmerkung über den ersten griechischen Druck, sonderlich in Deutschland. In: NaG 1751/8, S. 566–582. Erhard Ratdolt (um 1447–1527/28), 1476 Buchdrucker in Venedig, 1486 in Augsburg; vgl. Künast, Augsburger Buchdrucker, S. 1212. Franciscus Mataratius: De componendis versibus hexametro et Pentametro opusculum. Venedig: Erhard Ratdolt, 1468 (vgl. den Druckvermerk „Anno christi. M.cccclxviij … Venetijs“); vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, M21585. Vgl. Weller, Kurze Anmerkung (Erl. 11), S. 573–575. Michael Maittaire (1668–1747), englischer Privatgelehrter. Vgl. Michael Maittaire: Annales Typographici Ab Artis Inventæ Origine Ad Annum MDCLXIV. Editio Nova Auctior & Emendatior, Band 1/1. Amsterdam: Pierre Humbert, 1733, S. 391. Es heißt dort ohne weitere Begründung „M.CCCC.LXVIII. [qui error est manifestus, pro LXXVIII.]“ Es wäre also nicht, wie Brucker schreibt, ein C, sondern ein X ausgelassen worden. Pomponius Mela: Cosmographia. Venedig 1477; vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, M34865. Günther Zainer († 1478), um 1467 Buchdrucker in Augsburg; vgl. Künast, Augsburger Buchdrucker, S. 1206.
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dem Museo Helvetico Part. XXII. oder XXIII. erscheinen wird19 ausführlich erwiesen; so daß also diese Anmerckung wegfällt. Ich seze aber diesem etwas hinzu, das ich daselbst nicht angemerckt. Die Juntische Druckerey ist wohl mit die allerälteste unter den Venedigern.20 Ich besize aus derselben die allererste ausnehmend schöne Ausgabe des Quinctiliani,21 welcher in der Menardischen Auction22 um fl. 407. holl. verkaufft worden.23 In derselben ist der Raum für die Griechischen Schrifften zum beyschreiben leer gelaßen; zum klaren Beweise, daß man 1470. in Venedig noch nicht Griechisch gedruckt habe. Hingegen besize ich auch einen Horatium zu Venedig per Magistrum Reynaldum de Noviomago alamannum 1483. fol.24 und einen Juvenalem, Venedig per Baptistam de Tortis 1482. fol.25
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Brucker: Origines Typographiæ Augustanæ historico filo deductæ. In: Museum Helveticum 6/23 (1752), S. 354–386, 381–385. Lucantonio Giunta bzw. Giunti (1457–1538) war 1477 aus Florenz nach Venedig gekommen und etablierte sich in den 1480er Jahren zunächst als Verleger, bevor er 1499 erstmals selbst als Drucker firmierte; vgl. Dizionario bibliografico degli Italiani 57 (2001), S. 93–98. Aus der Druckerei Giunti ist keine Ausgabe der Institutiones oratoriae bekannt. Brukkers Bibliothekskatalog enthält die venezianische Ausgabe von 1471: „Quintiliani, M. Fabii, Institutiones Oratoriæ. M. Nic. Ienson Gallicus impressit, 471. 6 fl. Pulcherrima & rarissima Editio, quæ sine dubio Venetiis prodiit.“ Bibliotheca Bruckeriana. Augsburg: Bils, 1777, S. 18, Nr. 188. Es handelt sich um: Marcus Fabius Quintilianus: Institutiones oratoriae. Hrsg. von Omnibonus Leonicenus. Venedig: Nicolas Jenson, 1471; vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, M36818. Der Druck weist Leerstellen zum Nachtragen griechischer Wörter und Buchstaben auf; vgl. die folgende Bemerkung Bruckers. Vgl. Bibliotheca Menarsiana Ou Catalogue De la Bibliotheque de feu Messire Jean Jaques Charron, Chevalier Marquis de Menars … Dont la Vente publique se fera par Abraham de Hondt, Le 10. Juin & suiv. 1720. Den Haag: Abraham de Hondt, 1720, S. 126 f., Nr. 1627: „Quintiliani Institutiones Oratoriæ. Romæ 1470. omnium prima editio“. Vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, M36809 (Rom: [Johannes Philippus de Lignamine,] 1470); Marc van der Poel: Interpretative Survey of Quintilian Editions and Translations from 1470 until the Present. In: Marc van der Poel u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of Quintilian. Oxford 2021, S. 24–55, 26. Vgl. die Anmerkung im Bruckerschen Bibliothekskatalog „NB. Editio hæc Quintiliani aliquando pro 405. Florenis Hollandicis vindita“. Quintus Horatius Flaccus: Carmina. Hrsg. von Christophorus Landinus. Venedig: Reynaldus de Novimagio almanum, 1483; vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, M13460. Decimus Junius Juvenalis: Satirae. Hrsg. von Domitius Calderinus. Venedig: Baptista de Tortis, 1482; vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, M15810.
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gedruckt,26 wo ganze griechische Zeilen in den Comm. erscheinen, allein NB. es ist sichtbar, daß es besondere in Holz dazu geschnittene Formen gewesen, wovon eigentl. die Rede nicht ist, wann man von dem ersten Griechischen Drucke fragt, und dergl. sind auch die Fustischen27 ungleich ältern Griechischen Schrifften, deren H. M. Weller gedacht hat.28 Die andere Anmerkung betrifft eben dieses Stück, im 2ten Artikel bey der Erzählung von H. Clements seltner Büchergeschichte, p. 565.29 Es wird daselbst einer alten deutschen Ubersezung der Fabeln Aviens30 gedacht, welche 1461. fol. in Bamberg herausgekommen seyn soll.31 Wann die Sache ihre Richtigkeit hätte, so wäre es eine sehr merckwürdige Anmerckung, die bißher in der Geschichte der Buchdruckerey von niemand beobachtet worden, und ein Beweis, daß gleich nach 1450. die Buchdruckerey außer Maynz ausgekommen und geübt worden. Allein ich sorge sehr, daß man mit dem Beweise fortkommen dürffte. Dann es ist eine aus unverwerflichen Zeugnißen ausgemachte Wahrheit, daß auser Jac. Mäntelein,32 der sich gegen
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Im Katalog von Bruckers nachgelassener Bibliothek sind die Bände nicht enthalten. Johann Fust († 1466), Jurist in Mainz. Von etwa 1449 bis 1455 war Fust als Kreditgeber an der Druckerei Johannes Gutenbergs (um 1400–um 1467) beteiligt; nach einem Rechtsstreit führte Fust die Druckerei mit Gutenbergs Mitarbeiter Peter Schöffer († 1503) weiter. Weller, Kurze Anmerkung (Erl. 11), S. 570. Vgl. Gottscheds Rezension von David Clement: Bibliotheque Curieuse Historique Et Critique. Band 2. Göttingen: Johann Wilhelm Schmid, 1751. In: NaG 1751/8, S. 558–566. Avianus (um 400 n. Chr.), römischer Dichter, Autor der Fabulae, 42 äsopischer Fabeln in lateinischen Versen. Vgl. die Rezension (Erl. 28), S. 565. Gottsched erwähnt eine deutsche Übersetzung, gedruckt 1461 in Bamberg, aus dem Bestand der herzoglichen Bibliothek in Wolfenbüttel. Es handelt sich um den ersten Druck der Fabeldichtungen von Ulrich Boner (14. Jahrhundert), die unter dem Namen der ersten Fabel („Der Edelstein“) bekannt wurden. Unter ihnen sind Nachdichtungen einiger Fabeln des Avianus, die im Bamberger Druck aber nicht vollständig vorliegen; vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, 04839; Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, A: 16.1 Eth. 2° (1); Franz Pfeiffer (Hrsg.): Der Edelstein von Ulrich Boner. Leipzig 1844, S. 187; Gotthold Ephraim Lessing: Ueber die sogenannten Fabeln aus den Zeiten der Minnesinger. In: Lessing: Zur Geschichte und Litteratur. Aus den Schätzen der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. Braunschweig: Waisenhaus-Buchhandlung, Teil 1 (1773), S. 1–42, Teil 5 (1781), S. 1–42. Johannes Mentelin (um 1410–1478), 1447 Bürger, Goldschreiber und Notar in Straßburg, um 1458 Buchdrucker und Buchhändler.
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1460. von Faust33 getrennet, und nach Straßbg. gegangen34 kein Gesell von Fausts Leuten aus seiner mit einem Eide verbundenen Officina anderstwohin gekommen, biß Erzbischoff Ad. v. Naßau35 1464. die Stadt Maynz überrumpelt, und die Bürger, und damit auch die Faustische Compag. auseinander gejaget.36 Man wird auch kein anders Buch vorzeigen können, das zu Bamberg um diese Zeit wäre gedruckt worden. Das am Ende aber angezeigte Jahr, bedeutet nicht das Jahr des geendigten Druckes, dann dasselbe in Reimen anzuzeigen, war nicht üblich, sondern das Jahr des von dem Verfaßer geendigten Werckes37 dergl. Verstoß hat sich in der Hist. der Buchdruckerey aus eben diesen beygesezten Jahrzahlen zum offtern gezeiget, daher man auch von einer Bibel 1441. beym Hottinger38 eine Anzeige findet, welche aber auch nur das Jahr der geendigten Handschrifft anzeigt.39 Wißen aber Ew. Hochedelgeb. aus sicheren Beweisen diese Bambergische Ausgabe auf dieses Jahr ausfindig zumachen, so wird mir ein gefallen geschehen, wo Sie mich hievon belehren werden, weil ich auf dieses Stück der gelehrten Kunstgeschichte ein wenig aufmerksam bin. Daß bey uns heraußen im Reiche der Geschmack an den anmuthigen Wissenschafften auch auflebe, werden Ew. Hochedelgeb. aus den verschiedenen Sammlungen Schwäbischer sonderl. Würtembergischer Dichter, welche Denselbigen ohne Zweifel zu gesichte gekommen, ersehen können. Wie sie gerathen, will ich erst von dem Urtheile unserer Kunstrichter er-
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Johann Fust (Erl. 27). Zur Hypothese der Ausbildung Mentelins zum Buchdrucker in Mainz vgl. Karl Schorbach: Der Straßburger Frühdrucker Johann Mentelin (1458–1478). Mainz 1932, S. 35–42. Adolf von Nassau-Wiesbaden-Idstein († 1475), 1461 als Adolf II. Kurfürst und Erzbischof von Mainz. Die Mainzer Stiftsfehde wurde 1461 durch die Absetzung des Erzbischofs Diether von Isenburgs (1412–1482) und die Ernennung Adolfs II. zum Erzbischof, gegen die sich die Stadt Mainz sträubte, ausgelöst. Am 28. Oktober 1462 fielen Adolfs Truppen in die Stadt ein, Verwüstungen, Plünderungen und die Verbannung Hunderter Bürger waren die Folge, der Stadt wurden die Freiheitsrechte entzogen. In den Schlußversen heißt es „zu bamberg disz puchleyn geendet ist/ Nach der gepurt unsers herren ihesu crist/ Da man zalt tausent unde vierhundert iar/ Und ym einundsechzigsten das ist war/ An sant valenteins tag/ Got behut uns vor seiner plag/ Amen“. Johann Heinrich Hottinger: Bibliothecarius Quadripartitus. Zürich: Melchior Stauffacher, 1664. Diese Erwähnung konnte bei Hottinger nicht nachgewiesen werden; Hottinger, Bibliothecarius (Erl. 38), S. 150 nennt eine Augsburger Bibel von 1448.
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warten. Ich mercke nur an, daß die erstl. erschienenen Oden etc. einen Würtenbergischen Obervogt40 zum Verfaßer haben,41 der erstl. die Theologie studiert, aber hernach aus gewißen Ursachen umgesattelt, da er mit Tübingen nicht gar wohl zufrieden gewesen. Diesem leztern Umstande hat man die mit Lücken angefüllten Gedancken von den Tübingischen Lehrern42 zu dancken, welche ich zum Theil ergänzt gehöret, und welche höchstempfindl. Vorrückungen43 denen Lehrern zu Tübingen, auch H. Czl.44 Pfaffen45 enthalten, darüber ist er in der bey Bartholomæi46 herausgekommenen Sammlung Schw. Gedichte in der Vorrede gezüchtiget worden, wo einige geheime Umstände von s. Person berühret werden, welche ihm keine Ehre machen:47 gleichwie auch das lezte Ehrengedicht auf Tübingen jenen Stachelreimen entgegen gesezet ist.48 Das in Halle durch Beförderung H. Prof. Mayers49 ohne Namen herausgekommene Lehrgedicht von der Natur der Dinge50 hat auch einen und zwar oberländischen 40
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Johann Ludwig Huber (1723–1800), 1741 Studium in Maulbronn und Tübingen, 1743 Magister, 1749 Lizentiat der Rechte, Advokat am Hofgericht Stuttgart, 1751 Vogt in Nagold, 1756 in Lustnau, 1762 Oberamtmann in Tübingen. [Johann Ludwig Huber:] Oden, Lieder und Erzehlungen. Frankfurt; Leipzig: Johann Christoph Erhard, 1751. Fragmente von einem Traum. In: Huber, Oden (Erl. 41), S. 103–107. Das Gedicht enthält eine Klage über die Zustände in Tübingen, ist aber durch Auslassungen so verstümmelt, daß man kaum konkrete Vorwürfe und ohne Kenntnis persönlicher Eigenheiten keine Personen erkennen kann. Vorwürfe, Verweise; vgl. Grimm 12/2 (1951), Sp. 1429. Canzler. Christoph Matthäus Pfaff (1686–1760, Korrespondent), 1717 Professor der Theologie, 1720 Kanzler der Universität Tübingen. Daniel Bartholomaei (1674–1761) bzw. sein Sohn Daniel Bartholomaei (1705–1764), Verleger und Buchhändler in Ulm. Vgl. [Georg Jacob Duttenhofer:] Schwäbische Gedichte. Ulm; Leipzig: Daniel Bartholomäi und Sohn, 1751, Bl. )(6v–)()(5r. Duttenhofer setzt sich in der Vorrede ausführlich mit dem Verfasser der Fragmente auseinander, um Tübingen gegen ihn zu verteidigen. Dabei wird Huber vorgeworfen, daß er „sich nie so sehr mit ernsthaften Geschäften“ überhäuft und sich Ausschweifungen überlasse habe, ein Diener seiner Leidenschaften gewesen sei und deshalb kein Theologe werden konnte; vgl. Bl. )(7r–)(8r, )()(1r. Das Paradies. In: Duttenhofer, Gedichte (Erl. 47) S. 127–157. Georg Friedrich Meier (1718–1777, Korrespondent), 1748 Professor der Philosophie in Halle. [Christoph Martin Wieland:] Die Natur der Dinge in sechs Büchern. Mit einer Vorrede Georg Friedrich Meiers. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1752.
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Schwaben, der aber in einer berühmten Nidersächs. Schule erzogen worden zum Verfaßer.51 Ich wünsche von Ew. Hochedelgeb. Dero unpartheyisches Urtheil zuhören. Sein Lehrgebäude ist meistens aus der Pythagorischen52 Schule genommen, wie er dann in der phil. Geschichte sehr starck ist. Wo ich Dero Gedancken vernommen, will ich seiner zeit seinen Namen entdecken; seine Umstände machen, daß ihm diese Probe Ehre bringt, so wenig mir auch das Lehrgebäude gefällt. Er hat auch einen Gesang auf die Liebe53 drucken laßen, welchen ich beyzulegen die Ehre habe,54 worinnen er gezeiget, daß er die Lat. Dichter fleißig gelesen. Allein die so eifrig nachgeahmte Wort= und Versefügung der sechsfüßigen Spondæisch u. Dactylischen Verse will mir durchaus nicht ein, und kommt mir vor, daß sie sich zu der art unserer Sprache nicht schicke, wann auch noch einmal eine Klopstockische55 Muse sie erhebet. Mir hat daher das in der neuen Monatschrifft angeführthe Satyr-Schauspiel auf diese poetische Neuigkeit56 sehr wohlgefallen. Mir fällt bey dieserley Versuchen unserer Landsleute immer ein, was ein Aegyptischer Priester zum Plato57 gesprochen: Vos Græci semper estis pueri.58 Daß Bildersal59 und Ehrentempel60 so lange verziehen, verdreußt mich selbst, wie andere; allein ich kan es nicht ändern. So gehts: principium fer-
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Christoph Martin Wieland (1733–1813, Korrespondent) aus Oberholzheim/Biberach, 1747 Schulbesuch in Kloster Berge bei Magdeburg, 1749 Studium in Erfurt, 1750 in Tübingen, Rückkehr nach Biberach. Pythagoras von Samos (6. Jahrhundert v. Chr.), griechischer Philosoph. [Christoph Martin Wieland:] Lobgesang auf die Liebe. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1751. Vgl. Bibliothek J. C. Gottsched, S. 119, Nr. 2645. Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803), Verfasser des biblischen Epos Der Messias. Vgl. die Anzeige von: [Daniel Wilhem Triller:] Der Wurmsaamen. Ein Helden=Gedicht. Erster Gesang. 1751 in: NaG 1751/10, S. 767–769. Platon (428/427–348/347 v. Chr.), griechischer Philosoph. Vgl. Platon: Timaios, 22b. Brucker, Bilder=sal, neuntes Zehend (1752). Das achte Zehend war im Sommer 1750 erschienen, das neunte erschien im Frühjahr 1752; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 57, S. 164, Band 18, Nr. 140, S. 449. Brucker, Ehren=tempel. Mit dem Projekt hatte sich Brucker seit 1745 beschäftigt; vgl. die ausführliche Darstellung in unserer Ausgabe, Band 10, Nr. 153. Der erste und einzige Band war 1748/49 erschienen; aus Kostengründen gelang keine Fortsetzung.
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vet, medium tepet, ultima frigent.61 Die so gar schlechte Zahlung der Buchhändler, von denen man in vielen Jahren keine Abrechnung erhalten kan, wann sie auch noch so berühmte Namen haben, trägt viel dazu bey, dergl. der Factor der L … Buchhandl.62 ist. Dann Kupferverlag laufft sehr ins Capital. Dermalen wird an dem IX. Zehend gedruckt, wo Leipzig abermal sein verdientes Ehrenangedencken erhalten wird.63 Nur hält mich H. D. Iken in Bremen64 auf, der schon 1 ½ Jahre sein Bildnis versprochen, und doch nicht gesendet, so daß ich einen andern Gottesgelehrten werde nehmen müßen, wann ich biß Ostern mit dem IX. Zehend hervorrücken soll. Vor etl. Monaten musste ich ein vollständiges Ex. nach Rom an den Cardinal Bezozzi65 senden, der es in s. Büchersal inständig verlanget. Von dar aus vernehme ich daß die H. Cr. Phil.66 daselbst in sehr gutem Credit stehe, und ich wünsche, daß es zu H. Breitkopfs Rechnung einschlagen möge. Merckwürdig ist, daß das Werck unter den Catholiken beliebt ist, da doch soviel dürre Wahrheiten zu ihrem Nachtheile darinnen stehen. Allein man fängt auch unter ihnen die Augen aufzuthun. Ich habe auch H. Scheyb67 von hier aus ein Exemplar nach Wien senden müßen,68 das er daselbst bekant gemacht hat. Diesem ehrl. und aufgeweckten Landsmanne69
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Vgl. Wander 1, S. 80, Nr. 15. Die Lanckische Buchhandlung in Leipzig fungierte als Vertriebsbuchhandlung für die von Johann Jacob Haid (1704–1767, Korrespondent) verlegten Publikationen, so auch für den Bilder=sal und den Ehren=tempel. Der derzeitige Faktor war Johann Georg Feuereisen (1713/14–1763); vgl. Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei, 1759–1767, Bl. 190r; Fortgesetztes Sächßisches Curiositäten=Cabinet auf das Jahr Christi 1763, S. 175. Der Band enthält Porträts und Biographien der Leipziger Professoren Johann Christian Hebenstreit (1686–1756, Korrespondent) und Christian Gottlieb Ludwig (1709–1773, Korrespondent). Conrad Iken (1689–1753), 1714 Prediger in Lopik, 1716 in Zutphen, 1719 in Bremen, 1720 Doktor der Theologie, 1723 Professor am Gymnasium illustre in Bremen. Er ist nicht im Bilder=sal vertreten. Gioacchino Besozzi (1679–1755), 1720 Abt des Zisterzienserklosters in Venedig, 1724 der Abtei Santa Croce in Gerusalemme in Rom, 1743 Kardinal, 1747 Großpönitentiar. Jacob Brucker: Historia Critica Philosophiae. 4 Bände. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1742–1744. Franz Christoph von Scheyb (1704–1777); Korrespondent. Vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 13, S. 42. Scheyb stammt ebenso wie Brucker aus Schwaben.
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habe ich im X. Zehend eine Stelle vorbehalten.70 Ich hätte Hoffnung ihm von München aus viele noch unbekante Nachrichten von unserm Peutingern71 zuverschaffen, welche aus deßen hinterlaßenen Büchersaale gesammelt worden. Allein derjenige, der sie zusammengetragen,72 ist dermalen mit des H. Herzogs Clements73 Geschäfften wegen der böhmischen Lehen74 so überladen, daß ich seit 4. Monaten keine Zeile von ihm gesehen,75 obgleich München nur 9. Meilen von Augsp. entfernet ist. Eine Probe von s. Tab. Peut. die Ew. Hochedelgeb. beygelegt zuhaben melden,76 habe ich nicht gefunden, und wird unfehlbar ligen geblieben seyn. Ich bin indeßen hier noch mit einem cath. Denselben bekanten Gelehrten, dem Herrn P. Oliverio Legipontio77 bekant worden, der mich etl. mal besuchet, und sich
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Brucker, Bilder=sal, zehntes Zehend (1755). Zu Scheybs Aufnahme in den Bilder=sal vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 13, S. 41. Conrad Peutinger (1465–1547), Augsburger Stadtschreiber. Die Informationen sollten Scheybs Arbeit an der Neuausgabe der Tabula Peutingeriana zugutekommen. Andreas Felix Oefele (Oefelin) (1706–1780), 1734 Erzieher der bayrischen Prinzen Maximilian Joseph Franz (1720–1738) und Clemens Franz de Paula (1722–1770), 1746 kurfürstlich-bayerischer Hofrat und Bibliothekar, Kabinettssekretär des Herzogs Clemens Franz. 1743 hatte Oefele Abschriften aus Peutingers Nachlaß im Jesuitenkolleg in Augsburg angefertigt; vgl. Markus Christopher Müller: Ein Gelehrter am Münchener Hof. Die Tagebücher des Andreas Felix von Oefele (1706–1780). München 2020, S. 486. Vgl. Erl. 72. Von seiner Großmutter Anna Maria Franziska, Großherzogin der Toskana (1672– 1741) hatte Clemens Franz Besitzungen im Königreich Böhmen geerbt. An der Verwaltung war Oefele schon vor seiner Ernennung zum Administrator im Jahr 1752 beteiligt; vgl. Müller, Gelehrter (Erl. 72), S. 306–312. Zur überlieferten Korrespondenz mit Oefele vgl. Lüdke, Korrespondenz, Korrespondenten- und Briefverzeichnis S. 344–377. Im Juni 1751 hatte Brucker Oefele gebeten, über die bekannte Literatur hinausgehende Informationen über die Tabula Peutingeriana an ihn oder an Scheyb zu senden; vgl. Brucker an Oefele, Augsburg 17. Juni 1751, München, Bayerische Staatsbibliothek, Oefeleana 63.b Brucker, Johann Jakob, Nr. 5. Scheyb hatte Gottsched im Mai 1751 einige Probestiche der Tabula Peutingeriana geschickt, die dieser an mögliche Interessenten weiterleitete; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 38, Nr. 55, Erl. 3, Nr. 172, Erl. 8. Oliver Legipont (1698–1758, Korrespondent), Benediktiner, Bibliothekar und Historiker. Er hatte sich seit 1748 und wieder ab Ende 1751 in Regensburg aufgehalten; vgl. Ludwig Hammermayer: Gründungs- und Frühgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Kallmünz 1959, S. 19 und 21.
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noch hier aufhält, um einiges drucken zulaßen.78 Ich wünsche daß der Regenspurgische Proselytismus einiger Ordensleute79 ihn nicht bey den Seinigen verdächtig machen möge. Für die herrliche Schonaichische Epopee80 dancke ich verbindl. und wünsche unserm Vaterlande Glück, das seine Söhne deßen Ehre auch in den schönen Wissenschafften immer glorreicher behaupten. Mein Entschluß die Häll. Prof. Theol. abzuschlagen81 hat mich noch nie gereuet, und selbst Freunde in Berlin82 haben ihn gutgeheißen. Meinem Exempel sind auch andere gefolget, denen sie angetragen worden, so daß ich beyläuffig vernehme, man werde sie gar unbesezt laßen.83 Die Ursache ist leicht zuerrathen. Inter arma silent Musæ etc.84 Ich bin mit meinen kleinen
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Oliver Legipont: Itinerarium, Sive Methodus Apodemica. Augsburg: Merz und Mayer, 1751. Dem Regensburger Kloster St. Emmeram hatte Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755, Korrespondent) angehört, bevor er im November 1751 in Leipzig zur evangelischen Religion konvertierte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Briefwechsel Gottsched-Seckendorff. Schönaich, Hermann. Brucker war im Juni 1751 eine ordentliche Professur der Theologie in Halle angeboten worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 130. Zu Bruckers Kontakten nach Berlin vgl. Lüdke, Korrespondenz, S. 50, 55 f., 142–147, 282, Korrespondenten- und Briefverzeichnis S. 344–377. Zu ihnen zählte auch Jean Henri Samuel Formey (1711–1797, Korrespondent); am 10. Juli 1751 hatte Brucker ihm von der Professur berichtet; vgl. Kraków, Biblioteka Jagiellon´ ska, Sammlung Autographa 26, Nr. 3. Nach dem Tod von Benedict Gottlob Clauswitz (1692–1749, 1738 Professor der Theologie in Halle) herrschte in der theologischen Fakultät wegen der Neubesetzung große Uneinigkeit, da man bei Stellenwechseln die pietistische Grundausrichtung der Fakultät gefährdet sah. Tatsächlich gab es die Auffassung, man solle sie unbesetzt lassen und das Gehalt unter zwei Professoren aufteilen. Wichtiger waren aber die Streitigkeiten darüber, welches Profil der neue Professor haben sollte, weil man von einem neuen Kollegen einen starken Einfluß auf die Weiterentwicklung der Fakultät annahm. In der Diskussion waren u. a. Johann Martin Chladenius (1710–1759, 1747 Professor für Theologie, Rhetorik und Dichtkunst in Erlangen), Conrad Caspar Griesbach (1705–1777, 1747 Pfarrer in Frankfurt/Main) und Johann Heinrich Daniel Moldenhawer (1709–1790, 1744 außerordentlicher Professor der Theologie in Königsberg). Die Stelle wurde mit Johann Salomo Semler (1725–1791, 1750 Magister der Philosophie in Halle, 1751 Professor der Geschichte und Poesie in Altdorf ) besetzt, der das Amt im April 1753 antrat; vgl. Veronika Albrecht-Birkner: Hallesche Theologen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Band 1. Halle 2019, S. 295–314. Eigentlich: Silent enim leges inter arma; vgl. Walther, Nr. 29623a.
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Umständen zufrieden. Indeßen ist mir die Lust vor meinem Ende Sachsen nocheinmal zusehen, nicht vergangen, Gott weiß wann sie erfüllt werden kan. Und was Vergnügen würde es mir seyn, einen so theuren Freund an Ew. Hochedelgeb. zu umarmen. Doch im Augenblicke fügt sich oft etc.85 Meinen Carl-Friedrich86 empfehle ich Ew. Hochedelgeb. auf das beste. Daß er die oriental. Sprachen, nebst d. Lat. u. Griechischen scharf treibt, ist meinen Anstalten und Absichten mit ihm gemäß, und nach hiesigen nöthigen Umständen abgemeßen. Wann er in diesen fertig ist, werden sich die schönen Wissenschafften bald finden. Er hat mich versichert, daß er bey Ew. Hochedelgeb. die Redekunst u. Dichtkunst höre; und ich habe ihn darinnen gestärcket, um ordentl. dencken und reden zulernen. Empfehlen Sie ihm Aristotels Rede87 und Dichtkunst88 fleißig, die er gar wohl in griechischer Sprache selbst lesen kan: dann in diesen ist dieser Weltweise über sich selbst hinaus. Daß er die Stunde von 7–8. im Sommer nicht besucht, war der Fr. Sprachmeister,89 soviel ich mich errinnere Ursache; sonst hat er bey mir von H. von Wolfs Metaphysik einen guten Geschmack gehabt.90 Ich habe ihm des P. Buffier traite des premieres verités et de la source de nos jugemens91 gesendet, theils wegen der schönen Schreibart, theils weil ich keine deutlichere Ontologie weis: welche zugleich vieler großen Weltweisen hirngespinste entdecket hat. Es gilt gewiß auch in dieser sonst sehr nöthigen Wissenschafft das alte Wort: philosophandum est, sed paucis.92 So gewiß ich gemeinet, an meine Phil. Hist. gar keine Hand mehr legen zudörfen, so hat mich doch H. Seuter93 unser Landchartenstecher genöthi85 86 87 88 89
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Vgl. Wander 1, Sp. 186, Nr. 9. Carl Friedrich Brucker (vgl. Erl. 7). Aristoteles: De arte rhetorica. Aristoteles: De arte poetica. Zu den französischen Sprachmeistern an der Leipziger Universität vgl. Leipzig Postkalender 1751, S. 51 f. In der Stunde von 7 bis 8 Uhr las Gottsched u. a. über Christian Wolffs (1679–1754, Korrespondent) Metaphysik; vgl. Nützliche Nachrichten 1751, S. 70 f. Brucker hatte wiederholt berichtet, daß er selbst seinen Sohn auch in der Philosophie unterrichtet habe; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, S. 297 f., 486 f., Band 16, S. 162 f. Claude Buffier: Traité Des Premières Veritez, Et De La Source De Nos Jugemens. Paris: François Didot, 1724. Vgl. H. D. Jocelyn (Hrsg.): The Tragedies of Ennius. The Fragments edited with an Introduction and Commentary. Cambridge 1967, S. 88 (Andromacha). Matthäus Seutter (1678–1757), Kupferstecher und Kartenverleger in Augsburg, 1731/32 kaiserlicher Hofgeograph.
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get noch einen Zug zuthun. Er lag mir schon lang an, um dergl. philosophische Tabellen, wie er chronologische herausgegeben,94 weil die zumal Niederländischen Bilderhändler sehr darnach fragen. Weil er nun etwas für alle Sorten von Philosophen wollte, so habe ich mich entschloßen die ganze Phil. Hist. auf fünf Blättern in Atlasfolio lat. in Tabellen zuverfaßen, und am Rande mit den nöthigen Anmerckungen zuversehen.95 Sie werden wenigstens dazu dienen, meine übrige Wercke auf einmal in ihrer Connexion übersehen zukönnen, und auch auf cath. Universitæten die Ph. Hist. bekant zumachen, zugleich aber der Phil. Hist. des größern Wercks noch mehr den Weg zubahnen, worauf ich sehr reflectire. Wann etwas fertig ist, werde ich damit aufzuwarten nicht ermangeln. Ich habe noch eine Arbeit im Sinne und Vorschlag, worüber ich Ew. Hochedelgeb. aufrichtiges Gutachten mir ausbitte. Die gelehrte Geschichte wird heutiges tages durch die Nachrichten von seltenen Büchern sehr vermehret. Das ungeheure Werck Herrn Clements96 beweißt auf was Art man damit zu wercke gehe. Ich laße allen diesen Schrifftstellern ihren verdienten Ruhm: allein ich seze daran aus 1. daß sie alle Bücher, die bey ihnen, oder aus Ursache sie auch selten sind, gleich als Bücherschäze anpreisen; 2. daß sie bloß die Schrifften nach ihrer äußerl. geschichte, und das zwar offt kurz und unvollkommen genug recensiren; den Inhalt aber, worann doch am meisten gelegen, weil er wenigen bekant wird vergeßen, 3. daß sie die meisten seltenen Bücher nur aus anderer Berichten, sonderl. aus Catalogis abschreiben wo das L. r.97 als ein aufgestecktes Zeichen, daß 94
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Pontificium Romanorum Series Chronologica. Augsburg: Matthäus Seutter, o. J.; Jean-François Foucquet: Tabula Chronologica Historiæ Sinicæ Connexa Cum Cyclo Qui Vulgo Kia Tse Dicitur. Augsburg: Seutter, 1746. Brucker: Philosophiae universae Origines et Successiones a mundi ortu ad praesens seculum juxta observationes recentissimas quas in Historia Critica Philosophiae excussit. Augsburg: Matthäus Seutter, [1753]; vgl. Zäh, S. 322, Nr. 91. Brucker sendet Gottsched im April 1753 „ein vollständig Exemplar der Tabellen über die phil. Hist.“; Brucker an Gottsched, Augsburg 11. April 1753, Leipzig, UB, 0342 XVIII, Bl. 220r–223r, 222v. Das in Gottscheds Bibliothekskatalog verzeichnete Exemplar umfaßte nur fünf der sechs Tabellen; vgl. Catalogus J. C. Gottsched, Icones, S. 192, Nr. 239. David Clement: Bibliotheque Curieuse Historique Et Critique, Ou Catalogue Raisonné De Livres Dificiles A Trouver. Band 1–5: Göttingen: Johann Wilhelm Schmid, 1750–1754, Band 5–9: Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1756–1760. 1750 und 1751 waren die ersten beiden Bände erschienen, die die Einträge Aa bis Ba enthielten. Liber rarus.
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man etwas gerne theur anbringen möchte, zustehen pfleget. Wie offt dadurch die Bücherliebhaber betrogen werden, ist bekant. Diesem abzuhelfen, habe ich schon lange für ein heilsames Mittel geachtet, wann verschiedene Gelehrten, welche bey Büchersälen sind, wo viele seltene Schrifften aufbehalten werden, ihre Beyträge kund machten, und solche Schrifften recensirten, welche 1. würckl. und überall selten, 2. ihnen beyhanden sind, so daß sie 3. den Inhalt Auszugsweise vorstellig machen, und also den Leser in den Stand stellen könnten, selbst von dem Buche, u. ob es der Mühe wehrt sey, es zukauffen, zu urtheilen. Ich habe mit Vergnügen gesehen, daß H. D. Baumgarten,98 in den Nachrichten von einer hall. Bibliotheke99 von vielen seltenen Schrifften dergl. Nachrichten verfaßen laßen. Da wir nun hier in Augsp. in unserer Stadtbibliotheke eine ganz ausnehmende Menge sehr seltener Schrifften haben, und dergl. auch in Privatbüchersälen sich finden, wie ich selbst wenigstens 200. biß 250. dergl. besize, so bin ich auf die Gedancken gekommen, nach diesem Plane Beyträge zu der gelehrten Geschichte seltener Schrifften aus den Augspurgischen Büchersälen Stückweis herauszugeben, so daß alle zwey Monate ein Stück von ca 8 Bogen erscheinen könnte:100 da ich kein Buch zu recensieren gedächte das nicht allgemein eingestandnermaßen selten, und mir nicht gegenwärtig vor Augen ist: dergl. ich hier dem hundert nach haben kan, welche unter tausend kaum einer gesehen. Ein hiesiger Buchdrucker, der sehr schöne Schrifften und einen Zeitungs Comtoir hat,101 will sich zum Verlage verstehen, wann er nur für erst Hoffnung hätte, soviel Ex. zu verschließen,102 daß er die für 98
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Siegmund Jacob Baumgarten (1706–1757), 1725 Lehrer am Pädagogium der Franckeschen Stiftungen, 1728 Prediger an der Marktkirche, 1734 Professor der Theologie in Halle. [Siegmund Jacob Baumgarten:] Nachrichten von einer hallischen Bibliothek. 8 Bände. Halle: Johann Justinus Gebauer, 1748–1751. Den Plan zu dieser Zeitschrift verfolgte Brucker seit dem Frühjahr 1750, sie kam jedoch nicht zustande; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 146, S. 433, Z. 14. Wahrscheinlich Johann Andreas Erdmann Maschenbauer (1719–1773), um 1744 Verleger und Buchdrucker in Augsburg. In seinem Verlag erschien u. a. der Augspurgische Intelligenz=Zettel, in dem Brucker Artikel veröffentlichte; vgl. Josef Manˇcal: Zu Augsburger Zeitungen vom Ende des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In: Helmut Gier, Johannes Janota (Hrsg.): Augsburger Buchdruck und Verlagswesen. Wiesbaden 1997, S. 683–733, 710 f.; Künast, Augsburger Buchdrucker, S. 1281. Verschließ: Verkauf, Vertrieb, Absatz von Waren, besonders Kleinhandel; vgl. Karl Wilhelm Ludwig Heyse: Handwörterbuch der deutschen Sprache. Band 2/2. Magdeburg 1849, S. 1605.
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die Arbeit zubezahlende Belohnung damit bestreiten könnte, da er selbst nicht auf die Meßen komt, sondern es in Commißion geben müste. Uber 1. die Sache selbst, und 2. den modum vendendi bitte ich mir Ew. Hochedelgeb. Gedancken, sobald mögl. aus, weil ich, wann es thunlich, gerne mit 1. oder 2. St. noch auf der Meße erscheinen möchte: ich gedencke meinen Namen beyzusezen, weil ich es selbst ausarbeiten will, wo Gott Leben und Gesundheit schencket. Sollte es wohl H. Breitkopf in Commißion annehmen? Warum H. Seifert103 unsichtbar worden, werden meine Söhne104 Ew. Hochedelgeb. am besten erzählen können. Ich habe Anstalt gemacht, daß jedermann bezalet worden ist. Indeßen war ein halb Jahr und damit fl. 200– verlohren, ohne einen Nuzen zubringen. An der disp ist nichts gemacht worden, wozu ich doch die Materialien verschafft habe.105 Seine Gastpredigt gieng ziemlich, aber die in dem Oberconvente, das aus 20. gliedern besteht, vorgenommene Erforschung lief schlecht ab, und verrieth er, daß er weder in der Glaubenslehre, noch in den Grundsprachen was gründliches gethan habe, worauf bey uns vornemlich gesehen wird. Nun ist er unter die Zahl der Candidaten des Amts aufgenommen, und kan studieren, wie er will, wann ihm die Laute nicht lieber ist als die Bibel.106 Doch dieses unter uns. Die guten Jungen Leute wollen sich, wann sie auf Universitæten sind, nicht rathen laßen, biß sie es mit ihrem Schaden erfahren. Da ich in meiner Armuth dermalen sonst nichts finde, so warte ich gewöhnl. maßen, mit dem jährl. Wandcalender107 auf. Weder Kupferstecher108 noch Zeichner109 hat mir eine Genüge gethan, und ich bin dergl. Arbeiten, die so sehr mühlich sind, müde, wann nur ein Mensch wäre, der 103
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Georg Christoph Seyfert (1726–1753), 1746 Studium in Jena, 1749 in Leipzig, 1750 Magister, 1751 Kandidat des geistlichen Ministeriums in Augsburg, 1752 Vikaradjunkt und Rector Vicarius der Lateinschule in Kaufbeuren. Seine steten finanziellen Schwierigkeiten hatten Anlaß zur Sorge gegeben. Im Februar 1750 hatte er unter Gottscheds Aufsicht den Magistergrad erworben; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 92, 95 und 103. Vgl. Erl. 7. Offenbar ist es dabei geblieben. Es konnte keine Disputation von Seyfert ermittelt werden. Seyfert stammte aus einer Musikerfamilie; vgl. Nützliche Nachrichten 1750, S. 628. Brucker sandte regelmäßig Wand- und Sackkalender, deren Texte er verfaßte; vgl. zuletzt unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 92, S. 436. Nicht ermittelt. Nicht ermittelt.
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sich hier darzu sonst gebrauchen laßen wollte oder könnte. So gar bloß stehen wir. Villeicht habe ich Gelegenheit die unvergleichl. Elogia etc. des Neap. Jesuiten Masculi,110 welche überaus selten sind, in einer neuen Gestalt ans Licht zubringen,111 auch vill. auf Ostern die Ehre eine neue schöne Entdeckung der bißher unbekant gewesenen, innerlichen und wesentl. Verhältniße der Austheilung der SäulenOrdnung112 von einem hiesigen berühmten Künstler113 zu communiciren. Ich lege auch einen Sackcalenderl. für Dero theure Fr. Gemahlin bey der ich mich gehorsam empfehle. Jezt muß ich um Verzeihhung bitten, daß meine Begierde, genug mit Ew. Hochedelgeb. zureden, das Schreiben bald zu einem Buch gemachet, und unter Anwünschung des allergeseegnetesten Jahreswechsels und vollkommenster Glückseeligkeit verharre Ew. Hgb./ g114 Diener/ Brucker
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Giovanni Battista Mascolo SJ (1583–1656), Professor für Rhetorik, Exegese und hebräische Literatur in Neapel. Mascolo (Masculus): Encomia Coelitum digesta per singulos anni dies. Neapel: Franciscus Savius, 1638 u. ö. Giovanni Battista Mascolo (Masculus): Encomia Coelituum Digesta Per Singulos Anni Dies … Ob raritatem & elegantiam recusa, ornata tabulis æneis, cura et impensis AA. LL. Societatis. 4 Teile. Wien; Augsburg 1753–1755. Die Ausgabe wurde von der Gesellschaft der freien Künste und Wissenschaften publiziert. Ebenfalls 1753 begann sie mit der Herausgabe einer deutschen Fassung der Texte Mascolos, ergänzt um einen Heiligenkalender des Augsburger Jesuiten Joseph Giulini (1723–1772): Tägliche Erbauung eines wahren Christen zu dem Vertrauen auf Gott und Dessen Dienst in Betrachtung seiner Heiligen auf alle Tage des Jahrs. 4 Bände. Wien; Augsburg: Gesellschaft der freien Künste und Wissenschaften, 1753–1755. Im April 1753 sendet Brucker die ersten Blätter dieser Ausgabe an Gottsched mit dem Hinweis „Ich habe daran nichts gemacht, als die Vorrede, und das Buch dazu hergegeben“; Brucker an Gottsched, Augsburg 11. April 1753; Leipzig, UB, 0342 XVIII, Bl. 220r–223r, 222v. Johann Georg Bergmüller: Geometrischer Masstab der wesentlichen Abtheilung und Verhältnisse der Säulen=ordnungen. Augsburg: Bergmüller, 1752. Johann Georg Bergmüller (1688–1762), 1713 Kunstmalermeister in Augsburg, 1730 katholischer Direktor der Augsburger Reichsstädtischen Akademie. gehorsamer.
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47. Magnu s G ot t fr i ed L i ch t wer an Got ts c h ed, Halberstadt 2. Januar 1752 [4]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 3. 2 S. Druck: Hettche, Lichtwer und Gottsched, S. 10.
Hochedelgebohrner Herr/ Höchstgeehrtester Herr Professor,/ vornehmer Gönner
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Ew: Hochedelgeb. wünsche zufoderst aufrichtig Glück zu dem ersten Jenner, und in viel künftigen Jahren eben die Munterkeit, der die Wissenschaften, und besonders die deutsche Muse bereits so unendlich vielen Danck schuldig sind. Möchten sie doch noch viele Jahre, nebst Ihrer Gelehrten Gattin ein Schmuck des Parnassus, und ein lebendiges Muster der mit Weltweißheit verknüpften Dicht Kunst seÿn! Ew: Hochedelgeb. überreiche zugleich einige neue Fabeln, die ich Dero Befehl zu befolgen, aufgesezt.1 Sollten aber Dieselben befinden, daß sie, wegen der bisher unterlaßnen Übung, zu schläfrig gerathen, so bitte solche nur ohnbeschwert beÿzulegen, oder gar aus der Welt zu schaffen. Ich besitze freÿlich beÿ meinen jetzigen Geschäften,2 nicht mehr diejenige Mun-
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Die Beilage ist nicht überliefert. Vermutlich handelt es sich um die Texte, die in der zweiten Auflage der Fabeln – Lichtwer: Vier Bücher Aesopischer Fabeln. Berlin: Gottlieb August Lange, 1758 – als Nummer 26 des 4. Buches und als Anhang hinzugekommen sind. Gottsched bemerkt in der Rezension dieser Auflage, die Anhänge seien „größtentheils schon einzeln, in dieser Monathschrift zuerst bekannt gemachet“ worden; NaG 1758/1, S. 25–33, 32 f. Folgende Fabeln wurden im Neuesten gedruckt: Der Springer (Fabeln 1758, S. 176–178): 1752/3, S. 228 f. – Gottsched merkt an, diesen Text von Lichtwer erhalten zu haben, nachdem er „um die Mittheilung von irgend einem Paare aufgesetzter neuer Fabeln ersuchet“ hatte (S. 228, Anm.*); Der Winter (Fabeln 1758, S. 186 f.): 1753/3, S. 233 f.; Gedanken über ein Landgut (Fabeln 1758, S. 188 f.): 1753/3, S. 235 f.; Die Augen (Fabeln 1758, S. 196–200): 1753/8, S. 614–618. Lichtwer war seit 1749 Referendar bei der Regierung in Halberstadt, erhielt aber kein Gehalt. Am 8. März 1752 wurde er in die Position eines Regierungsrats eingeführt; vgl. Friedrich Wilhelm Eichholz: Magnus Gottfr. Lichtwers … Leben und Verdienste. Halberstadt: Mevius, 1784, S. 34–36.
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terkeit und Ruhe des Geistes, die den Dichterni nöthig ist, wenn sie die Götter Sprache reden sollen. Ein Mit Glied der Hochlöbl: Deutschen Gesellschaft in Königsberg zu seÿn, werde ich mir für eine besondre Ehre achten, wenn ich dazu würdig geachtet werde.3 Ich habe schlüßlich die Ehre, nebst gantz gehorsamsten Empfehl an Dero berühmte Frau Gemahlin mit gröster Hochachtung zu beharren
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Ew: Hochedelgeb./ Meines Höchstgeehrtesten Herrn Professoris/ und Vornehmen Gönners/ gehorsamster Diener/ Magnus Gottfried Lichtwer Halberstadt, den/ 2 Jenner, 1752.
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48. H e nri c h Eber h a rd vo n S p i lck er a n Got ts c h ed, Potsdam 26. November 1751 / 2. Januar 1752 [60] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVI, Bl. 463–466. 2 ½, 1 ¼, 2 S. Bl. 466v geringfügiger Textverlust im Falz, Ergänzungen durch Bearbeiter.
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Spilcker sandte sein Schreiben vom 26. November 1751 erst am 2. Januar 1752 mit einem umfangreichen Nachtrag ab; daher haben wir den Brief im Januar 1752 eingeordnet.
Potsdam d. 26. Nov./ 1751. HochEdelgebohrner Herr./ Höchstgeehrtester HErr Professor. Ew. HochEdelgeb. müßen vielleicht einen Unwillen auf mich geworffen haben weil Sie mir auf mein letzteres1 gar nicht antworten. i
(1) eigen (2) nöthig
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Lichtwers Mitgliedsurkunde ist auf den 24. Januar 1752 datiert; vgl. Eichholz (Erl. 2), S. 37.
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Spilckers Schreiben vom 28. Oktober 1751; unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 160.
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Sie nehmen mir doch wohl nicht gar übel daß ich mir den Cantemir2 wieder zurük erbeten.3 Hören Sie doch auch meine Bewegungs gründe an. 1. Sie schreiben mir unterschiedlich Breitkopf4 und der buchhandel haben Sinnes Caprice. 2. Sie müßen des Koppischen5 Tasso6 halber genug anhören, weil Sie Ihn dazu verleitet. 3. Sie fodern mich selbst zur Ubersezung auf und an. 4. Scheinen gerne zu wollen daß es für Michaël fertig sey. 5. Ich förder mich,7 Michaël Messe geht vorbey, ich vertröste meine Freunde, aber vergebens. 6) Darauf erhalte einen Brief wie Sie mit aller Mühe Br.8 dazu beredet: 7. Soll ich nun wohl gar meine Arbeit einbetteln, 8. oder E. H. alß mein Gönner und Freund auf die Weege sezen mit einem eigennützigen Buchdrucker in Streit zu gerathen. Diesen Uhrsachen werden Sie die schleünige Zurükrufung meiner nunmehro ins Elend verwiesenen Jünger zuschreiben. Vielleicht sind Sie selber froh, daß Sie nunmehro entbunden sind mir stets alle 14 Tage ein paar Zeilen zu schreiben, und mein gewäsche durchzustudiren. Freylich kan E. H. vor der Hand nicht beweisen wozu Ihnen meine Freundschaft nützlich gewesen wäre:
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Gemeint sind Spilckers Übersetzungen der Satiren Antioch Dmitrijewitsch Kantemirs (1708–1744); zur französischen Vorlage vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 21, Erl. 34. Spilcker hatte verfügt: „Da also den Verleger vor Weyhnachten oder Ostern doch nichts damit gedienet erwarte solchen ohnfehlbar zurük. Ich will es mir sehr ausbitten daß ohne ausnahme nicht zum abdruk geschritten wird“; unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 160, S. 511, Z. 17–19. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger. Johann Friedrich Kopp (1716–1755); Korrespondent. Torquato Tasso: Versuch einer poetischen Uebersetzung des Tassoischen Heldengedichts genannt: Gottfried, oder das Befreyte Jerusalem ausgearbeitet von Johann Friederich Koppen. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1744. Spilcker hatte die Qualität seiner Übersetzung und seiner sonstigen literarischen Arbeiten mehrfach im Vergleich mit Koppes Tasso zu beschreiben versucht. Am 30. Juli 1751 erklärte er, es würde ihm unangenehm sein, wenn seine Kantemir-Übersetzungen „das Unglük von Koppe übersezten Tasso hätten, das ist, liegen blieben“; unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 80, S. 252, Z. 6 f. Sich fördern: beeilen, sputen; vgl. Grimm 3 (1862), Sp. 1893 (fördern 3). Breitkopf.
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Allein wer weis wie die Zeiten sich ändern, also will wenigstens meines Orts bitten mit mir nicht zu hadern. Wie ich dann versichere, daß wo dieses Ortes E. H. womit aufwarten kan, solches alle Zeit von herzens grund geschehen wird. Beharre mit aller Ergebenheit
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Ew. HochEdelgeb./ gantz gehorsamer/ Diener/ Fhr. v. Spilcker P. S. 2 Jan Ich bin in allen Sphären mit ziemlichen Bücher versehen, auch in allen Sprachen die ich verstehe: Wolten E. H. etwa wohl bey müßigen Stunden mir einen kleinen Aufsatz, machen oder machen laßen: 1. Waß ich etwa noch zur deutschen Litteratur brauchte 2. pptr9 ob es in Leipzig zu bekomen et quanti. Ich habe die Crit. beyträge,10 daß mehreste v. d. Schriften E. H. als die Dichtkunst11 Redekunst12 oden,13 noch die Schriften d. Deut. Ges. in Leipzig,15 Belustig. d. W. et. Verst.16 des K. v. Dänemarks heldengedicht,17 Stekels befreites Schlesien,18 Holbergs Schriften ver9 10
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praeter propter. Beyträge zur Critischen Historie Der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit, hrsg. von Einigen Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft in Leipzig (ab 6. Band, 21. Stück [1739]: von einigen Liebhabern der deutschen Literatur). 8 Bände. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1732–1744. Gottsched, Dichtkunst, 4. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462). Gottsched, Redekunst, 3. Auflage 1743 (Mitchell Nr. 273). Oden der Deutschen Gesellschaft in Leipzig, In vier Bücher abgetheilet. Leipzig: Johann Friedrich Gleditschs Sohn, 1728 (Mitchell Nr. 42); Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Oden und Cantaten in vier Büchern. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1738 (Mitchell Nr. 191). Möglicherweise: theils. Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Eigene Schriften und Ubersetzungen. 3 Bände. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1730, 1734 (Mitchell Nr. 80, 132) und 1739, Band 1, 2. Auflage 1735 (Mitchell Nr. 152), Band 2, 2. Auflage 1742. Belustigungen des Verstandes und des Witzes. [Hrsg. von Johann Joachim Schwabe.] Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1741–1745. Ludwig Friedrich Hudemann: Der Großmüthige Friederich der dritte, König zu Dännemark, etc. in einem Heldengedichte entworfen. Altona; Flensburg: Gebrüder Kotte, 1750. Christian Gottlob Stöckel: Das befreyte Schlesien, Siegesgedichte. Breslau: Johann Jacob Korn, 1745; vgl. unsere Ausgabe, Band 13, Nr. 33.
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deütscht:19 D. deut. Schaubühne.20 Aber ich hätte gerne ein Verzeichniß von dem was nothwendig wäre. Der Tod des Durchl. F. v. Dessau,21 und des unvergleichl. Graf v. Rothenburg22 sezet uns hier in traurige Uberlegungen, und macht oft andre Sachen vergeßen. Adieu. P. S. Dieser Brief ist wie Sie aus der ankunft schließen können, vor einem Monath geschrieben, ich habe auch lange bey mir angestanden ob ich Ihn wegschicken wolte oder nicht: Anfangs brachte mein Entschluß ein nein hervor: Uhrsache 1. Sie nicht ferner durch meine Schmiererey zu beunruhigen. 2. damit es nicht den Schein einer Abbitte haben möchte, der adel und Soldat stöst uns doch immer im Nacken. Allein nunmehro treiben mich doch folgende Uhrsachen zum Gegentheil. 1. mein Cantemir wird vielleicht in Berlin verlegt,23 wenigstens habe ich meine handschrift auf vielfaltiges Begeren eines Buchführers einschicken müßen, und habe was zum lobe E. H. darin gedacht mit Fleiß stehen laßen, damit Dieselben sehen können wie ich noch stets Sie hochschäze.24 19
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Bis 1751 waren folgende Sammlungen erschienen: Ludvig Holberg: Sechs Lust= Spiele … übersetzt von J. G. L. v. A. [Johann Georg Laub von Augsburg]. Hamburg; Leipzig 1743 u. ö.; Zum zweiten male Sechs Lust=Spiele … übersetzt … von J. G. L. v. A. Kopenhagen; Leipzig: Gabriel Christian Rothe, 1744 u. ö.; Zum dritten und letzten Male Sechs Lust=Spiele … übersetzt … von J. G. L. v. A. Kopenhagen; Leipzig: Rothe, 1744 (vgl. hier die Vorrede; 1750 nochmals gedruckt als Die Dänische Schaubühne Band 3); Die Dänische Schaubühne. Band 4. Leipzig; Kopenhagen: Rothe, 1750. Schaubühne 1–6 (1742–1745, 2. Auflage 1746–1750). Leopold II. Maximilian (1700–16. Dezember 1751), 1747 regierender Fürst von Anhalt-Dessau. Friedrich Rudolf von Rothenburg (1710–29. Dezember 1751), 1740 Oberst der preußischen Kavallerie, 1745 Generalleutnant, Mitglied der Tafelrunde Friedrichs II. von Preußen. Spilckers Übersetzung der Satyren Kantemirs (vgl. Erl. 2) erschien schließlich 1752 bei Haude und Spener in Berlin; vgl. Spilcker, Satyren. In der Druckfassung wird Gottsched lediglich indirekt in einer kurzen Passage im Vorbericht des Übersetzers erwähnt: „Ein geschickter Vorgänger, welcher in dem Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit etc. die sechste Satyre des Durchlauchtigsten Prinzen Kantemir glücklich übersetzet, ermuntert mich, den Rest davon deutsch zu liefern.“ Spilcker, Satyren, Bl. Av.
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2. thut es mir leyd daß da Sie in der Schonaichischen Vorrede, mein Werk schon angekündigt,25 ich aus haß gegen Breitkopf es wieder zurükgenommen, Warum haben Sie mir das nicht geschrieben? 3. Nun kommt der wichtigste bewegungs grund. E. H. wißen unstr[ei]tig, daß jüngsthin eine Schrift zum Vorschein gekommen, so den Ti[tel] ppter26 führt. Bescheidene Untersuchung oder beantwortung der Meynung des Verfaßers der Denkwürd der Br. G. besonders der Frage ob die Reformation in Teutschland aus Eigennutz, in Frankreich durch Gassenlieder und in England durch die liebe befördert worden, zur Ehrenrettung des seel. Lutheri von einem anonymo.27 Aber warum schreibe ich doch den ganzen Titel? Sie werden es in Leipzig ja freylich haben. Da schrie nun die ganze Welt Sie wären davon der Verfaßer, mann sähe in allen Zeilen den leibhaften H. Gottsched. Viele die es stärker trieben, wolten schon zum Dichter kampfe: [Es] wurden witzige Federn aufgefodert, Satiren gegen Ihnen zu schreiben, ja von Königsberg und Leipzig, Nachrichten eingehohlet, von ihrem stand, vorfahren, Aufführung, hauptumstände etc. aufzutreiben, um es desto beißender zu machen, ja das war vielleicht nur eine interims revange. Mich selbst sah man für so niederträchtig an mich hierzu brauchen zu laßen, Das solte nun bald G. der Weise bald das beglückte Juditten heißen: man brauchte gründe; wenn man mit dem Degen nicht vertheidigen kan, muß man es mit der Feder thun. Sind die Deutschen schläffrig so sollen die Franzosen diese Ehre haben odi profanum Vulgus et arceo.28 Ich trat aber auf, und wies von Stelle zu stelle den Ungrund ihres Verdachtes, wie sehr sie auch mit die Schweitzer drohten. Ich habe die Abschrift meines klärlichen beweises29 nicht in händen, sondern zum herumlauffen schon lange communiciret. Solten Sie die schrift
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„In kurzem werde ich das Vergnügen haben, dem geneigten Leser des Prinzen Kantemirs vortreffliche Satiren, in einer deutschen Uebersetzung, von einer andern freyherrlichen Feder zu liefern“, Gottsched: Vorrede. In: Schönaich, Hermann, S. I–XVIII, XVIII. praeter propter. [Johann Ludwig Pacht:] Bescheidene Erinnerungen an den Hrn. Verf. der Denkwürdigkeiten der Brandenburgischen Geschichte. Göttingen: [Johann Wilhelm Schmidt], 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, Erl. 16. Vgl. Quintus Horatius Flaccus: Carmina 3, 1, 1. Vgl. Grimm 5 (1873), Sp. 1005 (klärlich e).
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nicht haben will es nächsten mit meiner gründlichen Darlegung: daß dH. Prof. G. nicht Verfaßer davon sey: E. H. mittheilen. Ich zeige die unähnlichkeit des Styls, 2) die haüffigen Fehler gegen die deütsche Sprache 3) deren Zierlichkeit; 4) die Fehler des abdruks und 5) der allegatorum. 6) daß dieses ein purer Theologus, pedantus, a, um,30 gewesen sey. der 7) sich nun durch die Menge der allegatorum und 8) durch den Eyffer für den HEilgen Luther berühmt machen wollen 9) auch nicht mit der Gotshedischen Vorsicht geschrieben da er e. g.31 den verfaßer der Denk.32 a) zu hitzig gegen das hauß Österreich ausschreÿt.33 b) für einen Verächter Frid. Wilh:34 Lud XIV.35 und Wilhelms v. England36 c) für einen copiisten des Moreri37 anklagt. 10) aperta falsa et non probata einstreüt, alß e. g. die Päbste hätten die Sodomie 3. Monath den Cardinälen erlaubt38 et paria. 11) Der Verf. macht sich eine Ehre ein Freygeist zu seÿn; 12) Die Gegenreligionen nähmen überhand. NB. Dieses bleibt unter uns. Nachstens will ich mehr berichten und waß sie etwa davon verlangen schicken. Seyn sie versichert daß ich Sie auf diesem flügel frey halte, dann ich habe mich auch in ein kleines Dichter ansehen gesezt, und solte jemand so was unternehmen, würd ich ihn gewaltig striegeln. Ich kan zur noth auch fran-
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Spilcker spielt auf die Figur des Magisters Stiefelius im Lustspiel Bramarbas an; vgl. Ludvig Holberg: Bramarbas oder der großsprecherische Officier, ein Lustspiel in fünf Handlungen. In: Holberg, Die dänische Schaubühne 4 (Erl. 19), S. 519–630, 558. exempli gratia. Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen, Verfasser der Mémoires pour servir à l’histoire de Brandebourg; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 67, Erl. 112. Vgl. Pacht (Erl. 27), S. 4. Irrtum Spilckers; es handelt sich nicht um Friedrich Wilhelm (1688–1740), 1713 König in Preußen, sondern um Friedrich I. (1657–1713), 1701 erster König in Preußen; vgl. Pacht (Erl. 27), S. 4. Ludwig XIV. (1638–1715), 1643 König von Frankreich. Wilhelm III. (1650–1702), Prinz von Oranien, 1689 König von England, Schottland und Irland; vgl. Pacht (Erl. 27), S. 4. Louis Moréri (1643–1680), französischer Theologe, Gelehrter und Enzyklopädist; vgl. Pacht (Erl. 27), S. 7. Vgl. Pacht (Erl. 27), S. 36 f. Francesco della Rovere (1414–1484), 1471 Papst unter dem Namen Sixtus IV. Zum Gerücht, Sixtus IV. habe dem Haus des Kardinals von St. Lucia auf dessen Antrag hin „Sodomie“ während der drei heißen Sommermonate gestattet, vgl. Pierre Bayle: Historical and Critical Dictionary. 2. Auflage. Band 5. London 1738, S. 157–160.
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zösische Verse machen und bin der Fr. der englischen, der Italianischen fast mehr Meister alß der deütschen A Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur tres Celebre/ a/ Leipsig Franco
49. Ge o rg C hr i s ti a n Wo l ff a n G ot ts c h ed , Gera 2. Januar 1752 [29]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 1–2. 3 ½ S.
HochEdelgebohrner Herr,/ Hochgeehrtester Herr Professor, Ew HochEdelgeb. bin so wohl für den Auszug aus Hallers Vorrede,1 als auch vor die kleinen Schrifften des La Mettrie2 verbunden, welche letztere hierbeÿ wieder zurücke komen. Zu der Ubersetzung derer Briefe über die Histoire naturelle de Mr. De Buffon3 will mein Exemplar gantz gerne darleÿhen. Es ist keine leichte Arbeit, diese Briefe zu verdeutschen und der Ubersetzer muß die Historie des Buffons gelesen und seine hypotheses begriffen haben, wenn er den Sinn der Widerlegung recht verstehen und deutlich ausdrücken will. Die folgenden Theile möchten wohl etwas lange ausbleiben, weil sich nicht immer Gelegenheit ereignet, etwas von Paris 1
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Wolff hatte Gottsched gebeten, ihm die Abschrift einer bestimmten Passage aus Albrecht von Hallers Vorrede im ersten Band von Buffons Allgemeiner Historie der Natur zu senden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 29. Wolff hatte Gottsched um eine kurze Ausleihe von Julien Offray de La Mettries Schrift Le Petit Homme à Longue Quëue gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 29. [Joseph-Adrien Lelarge de Lignac:] Lettres à un Ameriquain sur l’histoire naturelle, générale et particuliere de monsieur de Buffon. Hamburg 1751. Wolff hatte Gottsched die ersten drei Teile geschickt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 29. Im Neuesten druckte Gottsched einen Auszug des ersten Briefes in deutscher Übersetzung ab und regte an: „Vieleicht findet sich bald jemand, der sie uns ganz übersetzet“; vgl. NaG 1752/1, S. 43–54, 44–49, Zitat S. 44.
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kommen zu laßen. Dieses mahl hatte ich die Memoires de l’Academie des Sciences in 78 Volum.4 vor den H. Grafen zu Ober Graitz5 verschrieben und auch etwas dabey vor mich mit kommen laßen, welchem der Buchhändler6 diese Briefe, als etwas neues, das in Paris Aufsehen gemacht, beygelegt. Die neue Ausgabe von Reinecke Fuchs mit denen holländischen Kupfern gefällt mir zumahl wenn sie sauber gedruckt wird.7 Ich habe mich bey H. Schöbern,8 der sich gesund befindet, erkundiget, ob er eine alte Editionem Principem vom Reinecke hätte. Er hat mir eine geschickt 1581 zu Franckfurt durch Nic. Basseum9 gedruckt in 8.10 von gar schlechtem Druck. Dabey war eine geschriebene Nachricht, aus der Vorrede des Froschmäußlers Edit. Braunschw. 1677. nach welcher Nic. Bauman für den Verfaßer ausgegeben wird.11 Sie werden solche Nachricht wohl selbst in dem Froschmäußeler gefunden haben. Ich möchte wißen, ob man nicht etwas dergleichen unter denen alten frantzösischen Romanen findet. Ich habe dergleichen Catalogos, aber ietzo hat mir es an Zeit gefehlt sie durchzuse4
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Histoire De L’Academie Royale Des Sciences. Avec les Memoires de Mathematique & de Physique. Paris: Jean Boudot bzw. Imprimérie royale, 1702–1797 u. ö. Bis 1751 waren 49 Bände erschienen. Die Ausgabe der Memoires De L’Academie Royale Des Sciences. Depuis 1666. jusqu’à 1699. Paris: Compagnie des Libraires, 1729–1733 umfaßte elf Bände in 13 Teilbänden. Heinrich XI. Reuß ältere Linie Obergreiz (1722–1800), 1743 Regent. Nicht ermittelt. Gottsched hatte Wolff auf der Suche nach früheren Drucken offenbar von seiner Arbeit an der Ausgabe des Reynke de vos berichtet, die zur Michaelismesse 1752 erschien: Heinrichs von Alkmar Reineke der Fuchs, mit schönen Kupfern; … übersetzet … von Johann Christoph Gottscheden. Leipzig; Amsterdam: Peter Schenk, 1752 (Mitchell Nr. 507). Der Druck erfolgte bei Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (1719–1794); vgl. ebd., S. 93. Die Abbildungen stammen von dem niederländischen Maler und Radierer Allart van Everdingen (1621–1675); vgl. NaG 1752/5, S. 394–400, 396 f. David Gottfried Schöber (1696–1778); Korrespondent. Nicolaus Basseus († 1601), 1562 Buchdrucker in Frankfurt am Main; vgl. Josef Benzing: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. 2., verb. und erg. Auflage. Wiesbaden 1982, S. 124 f. Von Reinicken Fuchs. Ander Theil des Buchs Schimpff vnd Ernst. Frankfurt am Main: Nicolaus Basseus, 1581. In Braunschweig erschien Georg Rollenhagens (1542–1609) Fabelepos Froschmeuseler (zuerst Magdeburg: Andreas Gehn, 1595) nur 1637 bei Emeran Kirchner. Im Vorwort schrieb Rollenhagen dem Sekretär an den Höfen von Jülich und Mecklenburg Nicolaus Baumann (um 1450–1526) die Verfasserschaft am Reynke de vos zu (Bl. B IIIvf.).
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hen. Lenglet hat in seiner bibliotheque des Romans ein Manuskript von 1290. Le nouveau Regnard par Jacque-Mars Gielée de Lille en Flandre.12 Er setzt darbeÿ: Satire fort vive de tous les etats de la vie13 desgleichen Le Roman de Regnard contrefait in fol. manuscr. commencé en 1319 et fini en 1328.14 ferner Le Docteur en malice Maitre Regnard demontrant les ruses et Cauteles qu’il use envers les personnes in 16. Paris 1551.15 In wiefern diese aber mit dem Reinecke Fuchs uberein kommen, ist mir nicht bekannt.16 Wenn ich nach Paris schreibe, so will mich doch erkundigen. Ich errinnere mich, daß ich ehemahls bey dem H. Cammerrath Keeßen17 eine 12
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Das Epos Renart le Nouvel von Jacquemart Gielée aus Lille ist in vier Handschriften überliefert, die im Kolophon jeweils die Datierungen 1288, 1289, 1290 und 1292 aufweisen. Sie befinden sich im Bestand der Bibliothèque nationale de France in Paris (fr. 1581, 25566, 1594, 372); vgl. zu Beschreibung und Datierung Beatrix Zumbült: Die europäischen Illustrationen des ‚Reineke Fuchs‘ bis zum 16. Jahrhundert. Band 1: Textteil. Münster 2011, S. 26 f., 36–48, Band 2: Katalogteil, Nr. I–IV, S. 1–102. Vgl. [Nicolas Lenglet de Fresnoy:] Bibliotheque Des Romans, Avec Des Remarques critiques sur leur choix & leurs differentes Editions. Par M. le C. Gordon De Percel. Band 2. Amsterdam: Witwe Poilras, 1734, S. 233. Vgl. Lenglet (Erl. 13), S. 235. Der Versroman Renart le Contrefait wurde in den zwanziger Jahren des 14. Jahrhunderts von einem Geistlichen aus Troyes verfaßt. Zum Manuskript vgl. Corinne Pierreville (Hrsg.): Renart le Contrefait d’après le manuscrit BnF fr. 1630. Edition critique. Band 1: Introduction – Bibliographie – Vers 1–15854. Paris 2020, hier datiert auf die Jahre 1320 bis 1327 (S. 111); Zumbült (Erl. 12), Band 1, S. 29 f., Band 2, Nr. V, S. 103–121. Vgl. Lenglet (Erl. 13), S. 313. Le Docteur En Malice, Maistre Regnard, Demonstrant les ruzes & cautelles qu’il vse enuers les personnes. Paris: Nicolas Buffet, 1551. Es handelt sich um einen Druck der um 1466 entstandenen Prosafassung von Gielées Renart le Nouvel, deren Autor sich Jehan Tenessax nannte: Le Livre de Maistre Regnard et de Dame Hersant sa femme; vgl. Hubertus Menke: Bibliotheca Reinardiana. Teil 1: Die europäischen Reineke-Fuchs-Drucke bis zum Jahre 1800. Stuttgart 1992, S. 76, 78–83, bibliographische und Bestandsangaben S. 82 f. Diese Angaben bezieht Gottsched in seine Betrachtung über das Alter der ReinekeFabel und ihre französischen Vorläufer ein; vgl. Gottsched, Reineke (Erl. 7), S. 22–32. Jacob Friedrich Kees (1713–1780), um 1740 Kammerrat des Stiftes Zeitz; vgl. Sächsischer Staatskalender 1740, S. 50. Als Kees’ Hauslehrer in den 1720er Jahren hatte Wolff die Bibliothek der Familie Kees auf dem Gut Zöbigker und im Haus in der Katharinenstraße in Leipzig kennengelernt; vgl. Andrew Talle: „Ein Ort zu studiren, der seines gleichen nicht hat“ – Leipzig um 1730 in den Tagebüchern des Königsberger Professors Christian Gabriel Fischer. In: Stadtgeschichte Jahrbuch 2008, S. 55–138, 98 f.; Weidlich, Geschichte 2, S. 659.
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oder wohl etliche alte Ausgaben von Reinecken Fuchs in Folio mit Holtzschnitten gesehen habe, welche sich wohl noch in seiner Bibliothec finden werden.18 Wenn der Froschmäußler in einem gleichen Format und saubern Druck dazu käme, würde es nicht übel gethan seÿn. Brandts Narrenschiff19 ist auch berühmt genug, daß man eine neue Ausgabe davon machen könte. Ich habe nachgesucht, ob ich einige alte Deutsche Comoedien hätte, finde aber mehr nicht als zwey Stücke. Ein geistl. Spiel von der Susanne. Zwickau 1536.20 und Maria Stuart oder gemarterte Majestät aufgeführt von Kormarten,21 welche sich in Ihrem Vorrath bereits befinden werden.22 Zur Historie der deutschen Sprache habe aus dem Catalogo des Mr. de Boze Secretaire de l’Academie des Inscriptions,23 welcher eine Raritæt ist,24 und daraus ich mir zu Paris einen Auszug gemacht, folgendes Buch angemerckt. Tresor de recherches et antiquités Gauloises et Françoises reduites en ordre Alphabetique enrichie d’origines epitaphes et autres choses rares et curieuses comme aussi de beaucoup de mots de la langue Thyoise ou Theutfranque par Pierre Borel Paris 1655. in 4.25 Das Buch wird in Leipzig schwer
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Die Bibliothek der Familie Kees ist nicht erhalten. Ein Teil wurde von Ludwig Heinrich Kabisch von Lindenthal (1789–1858), Ehemann zweier Kees-Nachfahrinnen, erworben; vgl. Verzeichnis der nachgelassenen Bibliothek des Herrn Ludwig Heinrich Kabisch Freiherrn von Lindenthal auf und zu Gautzsch. Leipzig 1859, Vorrede des Verlegers. Der Nachlaßkatalog enthält keine Ausgaben der Reynke-Fabel. Sebastian Brant: Das Narrenschyff. Basel: Johann Bergmann von Olpe, 1494 u. ö. Paul Rebhun: Ein Geistlich spiel/ von der Gotfurchtigen vnd keuschen Frawen Susannen/ ganz lustig vnd fruchtbarlich zu lesen. Zwickau: Wolfgang Meyerpeck, 1536. Christoph Kormart: Maria Stuart: Oder Gemarterte Majestät, Nach dem Holländischen Jost Van Vondels, Auf Anleitung und Beschaffenheit der Schaubühne einer Studierenden Gesellschafft in Leipzig ehemals Auffgeführet. Halle: Johann Ficks Witwe, 1672 bzw. 1673 (die Widmung datiert vom Juni 1673). In Gottscheds Bibliothekskatalog ist das Schauspiel von Rebhun verzeichnet; vgl. Bibliothek J. C. Gottsched, S. 142, Nr. 3078. Vgl. beide Stücke in: Gottsched, Nöthiger Vorrath, S. 66 und 231. Claude Gros de Boze (1680–1753), 1706–1742 ständiger Sekretär der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres in Paris. Catalogue Des Livres Du Cabinet De M. De Boze. 1745. Pierre Borel: Tresor De Recherches Et Antiquitez Gauloises et Françoises, Reduites En Ordre Alphabetique. Et enrichie de beaucoup d’Origines, Epitaphes, & autres choses rares & curieuses, comme aussi de beaucoup de mots de la Langue Thyoise ou Theuthfranque. Paris: Augustin Courbé, 1655; vgl. Catalogue De Boze (Erl. 24), S. 87.
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aufzutreiben seÿn. In der Bünauischen Bibliothec aber wird es wohl angetroffen werden,26 weil es in der Menckischen gewesen ist.27 Nebst Anwünschung alles beständigen Wohlergehens zu dem neuen Jahre verharre mit aller Hochachtung Ew. HochEdelgeb./ ergebenster diener/ GCWolff
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Gera d. 2 Jan. 1752.
50. Chris t ia n G ot t l i eb vo n H o ltzen do r f f a n Got ts c h ed, Dresden 3. Januar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 4–5. 1 S. Von Schreiberhand, Unterschrift von Holtzendorff. Bl. 4r unten: H. Prof. Gottsched.
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HochEdler,/ Hochgeehrtester Herr Professor, die wohlgemeynten Wünsche, womit Ew. HochEdl. mich bey Eintritt des neues Jahres zu beehren beliebet, verbinden mich zu schuldiger Dancksagung und gleichmäßiger Anwünschung alles vollkommenen Glückes und Wohlergehens in einer langen Folge der Jahre, unter Versicherung, daß ich jederzeit mit vieler Consideration seyn werde, Ew. HochEdl./ dienstwilligster/ Diener,/ Gr: v. Holtzendorff. Dreßden,/ den 3. Januar./ 1752.
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Vgl. Catalogus Bibliothecae Bunauianae. Band 1. Leipzig: Caspar Fritschs Witwe, 1750, S. 645. Vgl. Bibliotheca Menckeniana … Ab Ottone Et Jo. Burchardo Menckeniis … Collecta. 2. Auflage. Leipzig: Johann Friedrich Gleditschs Sohn, 1727, S. 460. Heinrich von Bünau (1697–1762, Korrespondent) hatte umfangreiche Buchbestände aus Johann Burkhard Menckes (1674–1732) Bibliothek erworben; vgl. Torsten Sander: Ex Bibliotheca Bunaviana. Dresden 2011, S. 38.
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51. Chris t i a n G ot tf r i ed G r a ben er a n Got ts c h ed, Schulpforte 4. Januar [1752] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 6–7. 4 S. 5
Gegen Grabeners Jahresangabe 1751 spricht die Rede vom „nunmehro seeligen Herrn Rectore Schöttgen“. Schöttgen war am 16. Dezember 1751 gestorben. In der Leipziger Sammlung ist der Brief richtig am Anfang des Jahres 1752 eingeordnet.
Magnifice,/ HochEdelgebohrner Herr,/ Insonders Hochzuehrender Herr Professor, 10
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Weder mein Anzug, noch meine Eilfertigkeit, haben mir erlaubet, beÿ meiner letzteren Durchreise durch Leipzig Ew. HochEdelgebohrnen meine schuldige Auffwarttung zumachen. Da nun Ew. HochEdelgebohrnen, als ich zu Anfange der Michael Meße1 von hier zurücke nach Dreßden gieng, und Ihnen auffwartten wollte, eben nach Hoffe gegangen waren:2 Als nehme mir die Freÿheit, Ew. HochEdelgebohrnen hierdurch schrifftlich zugedencken, daß ich in denenjenigen Aufflagen des HeldenBuches,3 deren ich mich bedienet,4 nochmahls nachgesehen, und gefunden, daß darinne in der zweiffelhafften Stelle die Wortte so lauten, wie ich sie in meinen
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Die Messe begann am Sonntag nach Michaelis, 1751 am 3. Oktober. Die Michaelismesse wurde sowohl vom sächsisch-polnischen Königspaar als auch dem Kurprinzenpaar besucht; vgl. Auszüge aus Johann Salomon Riemers Leipzigischem Jahrbuche. 1714–1771. In: Gustav Wustmann (Hrsg.): Quellen zur Geschichte Leipzigs. Band 1. Leipzig 1889, S. 195–456, 272. Vgl. die Bibliographie der frühen Ausgaben des Heldenbuches bei Joachim Heinzle: Mittelhochdeutsche Dietrichepik. Untersuchungen zur Tradierungsweise, Überlieferungskritik und Gattungsgeschichte später Heldendichtung. Zürich; München 1978, S. 306–313. Grabener veröffentlichte sechs Programmata über das Heldenbuch; vgl. Grabener: De Libro Heroico Primum Disserit. Dresden: Harpeter, 14. Mai 1744; Iterum Disserit: 31. März 1745; Tertium Disserit: 13. November 1745; Quartum Disserit: 26. März 1746; Quintum Disserit: 26. November 1746; Sextum Disserit: 15. August 1747. Im zweiten Programm macht er mit den Ausgaben bekannt, wodurch deutlich wird, welche ihm zur Verfügung standen; vgl. Grabener, Iterum Disserit, S. III–VI.
Grabener an Gottsched – Januar 1752
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gedruckten Papieren angegeben, nehmlich: Mir Wolffaram dem werden.5 Um mehrerer Glaubwürdigkeit willen habe mir eine Abschrifft von dem nunmehro seeligen Herrn Rectore Schöttgen6 aus seinen HeldenBüchern geben laßen,7 welche ich beÿlege,8 da Ew. Magnificentz des seeligen Mannes Hand vermuthlich bekand seÿn wird. Da ich überhaupt angenommen, daß in dem Wolffdietrich9 auff eine verdeckte Art das Leben Käÿser Friedrichs des ersten10 beschrieben werde,11 so wüntschte freÿlich Ew. Magnifi5
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Vgl. Grabener, Iterum Disserit (Erl. 4), S. VII. Er zitiert nach der Ausgabe: Das Heldenbuch. Frankfurt am Main: Weigand Han, Sigmund Feyerabend, 1560, Bl. 81r, rechte Spalte, 5. Strophe. Grabener belegt mit dieser Textstelle, daß Wolfram von Eschenbach Autor des Heldenbuchs ist. Gottsched, der offenbar mit Grabener zuvor über den Sachverhalt gesprochen hatte und seine eigene Auffassung später veröffentlichte, liest in dieser Ausgabe zutreffend „mit“ statt „mir“. Er bestreitet infolgedessen Wolframs Autorschaft; vgl. Gottsched: Ad Solennia Anniversaria … Fut. XXII. Dec. A. MDCCLII. … Invitat Et De Temporibus Vatum Mythicis Quaedam Praefatur. Leipzig: Breitkopf, S. VIII. In der Entgegnung stützt Grabener seine Lesart durch den Hinweis auf die Ausgabe von 1545, in der tatsächlich „Mir“ steht; vgl. Grabener: Zweiter Anhang, von dem Inhalt des Heldenbuchs. In: Siegmund Jacob Baumgarten: Nachrichten von merkwürdigen Büchern 3/18 (1753), S. 528–545, 530 und: Das Helden Buch/ mit seinen Figuren. 1545, Bl. o IIIIv, rechte Spalte, Z. [24]. Auch der – auf der jüngsten Fassung beruhende – älteste Druck [Straßburg: Johann Prüss, um 1479] bietet „mir“, womit „deren Verfasser den Namen Wolframs von Eschenbach usurpierte“. Joachim Heinzle (Hrsg.): Heldenbuch. Nach dem ältesten Druck in Abbildung. Band 2: Kommentarband. Göppingen 1987, S. 215 mit Angaben über die handschriftlichen Fassungen des Heldenbuchs. Allerdings wird dieser älteste Druck als „Stammvater“ auch der Ausgabe von 1560 angegeben; vgl. Heinzle: Vorwort. In: Ebd., Band 1: Abbildungsband. Göppingen 1981, nicht paginiert. Über die Kontroverse zwischen Gottsched und Grabener vgl. Jens Haustein: Der Helden Buch. Zur Erforschung der deutschen Dietrichepik im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Tübingen 1989, S. 142–149, 146, in Anm. 5 wird zum hier behandelten Streitpunkt vermerkt, daß „die Auflage von 1560, … wenn Grabeners Angabe stimmen sollte, an dieser Stelle unterschiedliche Lesarten bietet“. Christian Schöttgen (1687–16. Dezember 1751); Korrespondent. Grabener hat von Schöttgen eine Ausgabe ohne Ortsangabe aus dem Jahr 1545 erhalten; vgl. Grabener: De Libro Heroico Iterum Disserit (Erl. 4), S. IIII. Nicht überliefert. Das Heldenbuch als „Sammlung spätmittelalterlicher Heldendichtung“ besteht aus vier Epen, von denen eines nach dem Protagonisten Wolfdietrich benannt ist; Joachim Heinzle: Heldenbuch. In: Killy 5, S. 237 f., 237. Friedrich I. Barbarossa (um 1122–1190), 1152 römisch-deutscher König, 1155 Kaiser. Vgl. Grabener, Tertium Disserit (Erl. 4).
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L. A. V. Gottsched an C. F. Gottsched – Januar 1752
centz Gedancken hiervon genauer zuwißen, da es mir geschienen, als ob Ew. HochEdelgebohrnen zweiffelten, daß in ie einen Helden=Buche eine wahre Lebens=Beschreibung zu suchen.12 Allerdings habe aber auch nicht alles in meine Papiere bringen können, was hin und wieder noch hätte gedacht werden mögen, da ich sie nicht in einen Feuer, sondern nach und nach eintzeln unter vielen andern Zerstreuungen ausarbeiten müßen. Dahero habe mir auch schon längst vorgenommen gehabt, sie beÿ einiger Muse genau durchzugehen, mit Verbeßerungen und Zusätzen zuversehen, und alsdenn, als ein zusammenhangendes Werck der Preße zuüberlaßen.13 Jedoch da ich nunmehro die Ehre erlanget, Ew. Magnificentz genauer bekand zu werden, so werde mit diesen Vorhaben wenigstens so lange Anstand nehmen, biß ich Dero gelehrten Errinnerungen und Unterricht hierüber vernommen. Inzwischen entpfehle zu Ew. HochEdelgebohrnen gütigen Wohlwollen mich gehorsamst, und verharre unausgesetzt mit gantz besonderer Hochachtung, Ew. Magnificentz,/ Meines Insonders Hochzuehrenden Herrn Professoris,/ gehorsamer Diener,/ M. Christian Gottfried Grabener. Pforte,/ dem 4 Jenner 1751.
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52. L uis e A d elg u n d e Vi cto r i e G ot ts c h ed a n Cat h a r i na Fri e d e r i ca G ot ts ch ed , Leipzig 4. Januar 1752 Überlieferung Drucke: Runckel 2, S. 41–43 (unsere Druckvorlage); Kording, S. 156 f.; [Johann Georg Heinzmann:] Historisches Bilderbuch des Edlen und Schönen aus dem Leben würdiger Frauenzimmer. Bern: Hallersche Buchhandlung, 1790, S. 126 (Teildruck). Die von der Herausgeberin gewählte Adresse „An die Frau S. in C.“ bezeichnet die „Schwägerin in Cassel“, die Frau von Gottscheds Bruder Johann Heinrich.
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Vgl. dazu Haustein (Erl. 5), S. 144 f. Es ist kein entsprechendes Werk erschienen.
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Leipzig den 4. Jan. 1752. Sehr werthgeschätzte Freundin. Nichts hätte mir angenehmer seyn können, als daß ich von Ihrem Wohlseyn und zwar durch Ihre eigne Feder versichert worden. Ich danke der kleinen Caroline,1 welche mir zu diesem Vergnügen gewißermaßen verholfen, und freue mich, daß sie sich in den Verlust, ihres vormaligen ganz unentbehrlichen Zeitvertreibes, so wohl zu schicken weis. Ich wünsche Ihnen sehr viel Glück zu dieser vollbrachten Arbeit. Sie haben die ersten Pflichten einer rechtschaffenen Mutter erfüllet, indem Sie selbst die Säugamme Ihres ersten Kindes gewesen, und ich wünsche, das Mutter und Kind Lebenslang die angenehmsten Folgen davon erfahren mögen. Ich bin von der Vorsehung nicht mit so einem Segen beglücket worden. Aber so viel ist gewiß, ich würde meine Kinder nie Miethlingen anvertrauet haben; wenn nicht die äußerste Schwachheit, und aller Mangel an Nahrungsmitteln für ein so kleines Geschöpfe, mich darzu genöthiget hätten. Ich bewundere, daß man in hiesigem Lande die Gewohnheit, Ammen zu nehmen, noch nicht abschaft; ohngeachtet unzählige unglückliche Folgen es uns täglich anrathen. Die Prinzeßin von Oranien2 hat allen Müttern ein so vortrefliches Exempel gegeben, daß alle und jede nachfolgen sollten.3 Tillotson4 sagt, daß die Versäumniß dieser Pflicht unter die großen himmelschreyenden Sünden gehöre, welche bey der heutigen Welt auch unter uns im Schwange gehen.5 1
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Caroline Ludovica Friederica Gottsched (Korrespondentin) war am 20. Mai 1751 geboren worden. L. A. V. Gottsched wurde Patin des Mädchens; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 50. Anna (1709–1759), Prinzessin von England, 1734 Ehe mit Wilhelm IV. Carl Heinrich Friso (1711–1751), Prinz von Oranien, Fürst von Nassau. Nachdem mehrere ihrer Kinder bei oder kurz nach der Geburt verstorben waren, wurde Anna am 8. März 1748 von einem gesunden Knaben, dem späteren Wilhelm V. († 1806), entbunden. „Die Durchl. Frau Mutter bezeugte übrigens so viel Liebe vor Ihren neu gebohrnen Prinzen, daß Sie ihm selber die Brust reichete; damit seine Gesundheit und Wachsthum desto mehr befördert werden sollte.“ Diplomatische Staats= u. Lebens=Geschichte … Wilhelm Carl Heinrichs Friso, Prinzens von Oranien. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1752, S. 631. John Tillotson (1630–1694), englischer Prediger, 1691 Erzbischof von Canterbury. Vgl. John Tillotson: Erste Predigt Von Der Auferziehung der Kinder. In: Tillotson: Auserlesene Predigten … aus dem Englischen übersetzet … Nebst einer neuen Vorrede Herrn Johann Lorentz Mosheims. [Band 1.] 2. Auflage. Helmstedt: Christian
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Die schlimmen Wirkungen dieser versäumten mütterlichen Schuldigkeit sollten die besten Warnungen seyn, und wie viele vornehme Häuser erfahren dieselbe? Eben die Mütter, die sich am besten warten und pflegen, die alle Bequemlichkeiten bey dieser angenehmen Pflicht haben könnten, eben diese, vernachläßigen solche am ersten. Ich wünschte, daß alle Prediger wider den Mißbrauch der Ammen eifern möchten, vielleicht fänden sich noch mehr liebreiche Mütter, die Ihrem löblichen Beyspiel nachahmten, und zärtliche Säugammen ihrer Kinder würden. Wie sehr wird die kleine Caroline ihrer geliebten Mutter einmal für diese Wohlthat danken. Ich schätze Sie doppelt hoch, und bin mit zärtlicher Freundschaft Ihnen ergeben Gottsched.
53. Fra nz C h r i s to ph vo n S ch ey b an Got ts c h ed, Wien 5. Januar 1752 [41.72]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 8–10. 6 S.
Hochedlgebohrner Herr/ Vortrefflicher Gönner und Freund.
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Euer ParnassischeReichshochprincipalische Oberherrlichkeit geruhen auß meiner gehorsamsten hiemit folgenden Relation zu ersehen, mit was für besonderer Gnade der fünfte theil der Geschichte1 wiederum allerhöchster Orten aufgenommen worden. Nachdem ich 4 Wochen vor Ankunfft des kästchens meine Nota der darinnen enthaltenen bücher H.n B.2 von Swieten3 dermahligen Censori der Friedrich Weygand, 1730, S. 171–210, 180–188. Zu den Übersetzern vgl. unsere Ausgabe, Band 1, Nr. 192, S. 438 f. 1
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Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften zu Paris. Aus dem Französischen übersetzt, von Luisen Adelgunden Victor. Gottschedinn. Band 5. Leipzig: Johann Paul Krauß, 1751. Herrn Baron. Gerard van Swieten (1700–1772), 1745 kaiserlich-königlicher Leibarzt und Hofbibliothekar in Wien.
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schönen Wissenschaften4 etc überreicht, und das introducantur erhalten hatte; so bekam ich gleich beÿ Anlangung desselben, es in meine hände. Es geschah den 23ten Xb. Weil nun verschiedene hindernisse nicht zu liessen, alsogleich damit nach hof zu eilen, so verschob ich es biß den 28ten ejusdem, den unschuld. kinder tag.5 Nachmittag um 3. uhr ejusdem liess ich mich nebst dem Schulriemen voll bücher nach hoff rädeln, da stieg ich beÿ der neuen fliegenden stiegen6 ab, und begab mich in die vorzimmer der kaiserinn7 |:dann so gefiels mir, und nicht des kaisers8:| dort liess ich mich anmelden. Weil aber die majestäten beÿsamen waren, so musste ich geduld haben, und mit höflingen die zeit zu bringen. Es schlug 4 uhr. So fragte ich Jemanden, ob es Ihro Majtt wüssten daß ich hier seÿ. So gieng man wieder hinein, und ich erhielt die antwort. Ita. Mithin konnt ich nicht mehr weggehn. Sonst wäre ich auf des kaisers seite gegangen. Es schlug 5 uhr und 1 ½ Viertl; da hörte ich durch das dritte zimmer: von Scheyb! eine klingende Stimme. Ich, wie der bliz mit dem buch durch die zimmer durch, da wars die kaiserin selbst, die mich rief, sie gieng fort ich ihr biß ins Cabinet zum Camin nach. Da übergab ich ihr kniend das buch, und sagte daß auch der lezte theil schon förtig, und nur die kupferstiche noch abgiengen.9 Ihro Majtt nahmen das buch mit 4
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1751 hatte Swieten im Zuge der von ihm selbst beeinflußten Zensurreform die Kontrolle über die aus dem Ausland kommende philosophische und medizinische Literatur sowie über die belletristische Kategorie der „Materies mixtae“ erhalten. Zur Zensurreform der Jahre 1751/52 vgl. Grete Klingenstein: Staatsverwaltung und kirchliche Autorität im 18. Jahrhundert. Das Problem der Zensur in der theresianischen Reform. Wien 1970, S. 160–180. Das Fest der unschuldigen Kinder am 28. Dezember bezieht sich auf den Kindermord in Bethlehem: König Herodes ordnete die Tötung aller männlichen Kleinkinder an, um den neugeborenen König der Juden, Jesus, zu beseitigen; vgl. Matthäus 2, 16–18. Die steinerne fliegende Treppe gehörte zu den jüngeren Umbauten in der alten Burg, dem Gebäudetrakt der Wohnräume des Kaiserpaares; vgl. Sicheres Addreß= und Kundschaftsbuch für Einheimische und Fremde, welche vorläufige Kenntniß von der Haupt= und Residenzstadt Wien haben wollen. Erw. und verb. Auflage. Wien: Gerold, 1797, Bl. (ch)5v. Maria Theresia (1717–1780), Erzherzogin von Österreich, 1740 Königin von Ungarn und Böhmen, 1745 als Gemahlin Franz’ I. Stephans römisch-deutsche Kaiserin. Franz I. Stephan (1708–1765), Herzog von Lothringen, 1745 römisch-deutscher Kaiser. Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften zu Paris (Erl. 1), Band 6 (1751). Der Band enthält zehn Kupfertafeln, die offenbar erst später eingebunden werden konnten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 23, Erl. 7.
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unaussprechlicher Freundlichkeit an, und sagten. Die übersezerinn muß ja recht ungemein fleissig, und gelehrt seÿn. Sie hat ihres gleichen nicht in der Welt. Und was macht ihr? Diese unversehene Frage sezte mich in verwunderung und Erstaunen, dahero antwortete ich, daß ich mich nebst meinem dienst in müssigen stunden mit der Peutingern Carte10 beschäfftige. Hier gab es nun ein gespräch von der alten Geographie, und von der Carte selbst, so biß eine halbe stund daurte mit Fragen und antworten etc. Der Schluss endlich war der handkuss, und die dancksagung an die Frau übersezerin. Wir sprachen so gar auch vom Papier, und der buchdruckereÿ, zweÿ Sachen, welche schon im Wercke sind, und ich vielleicht der erste seÿn werde, Ex typographia Cæsarea zu erscheinen.11 Von hier nun eilte ich zum kaiser. Weil nun die Majtten schon wieder beÿsamen waren, so musste ich das buch hinein schicken, und der kaiser liess sich entschuldigen, er hätte nicht zeit mit mir zu sprechen. Er würde mich schon ruffen lassen, wenn er mich brauchte. Diese nachricht verstehe ich noch nicht. Zu was soll mich der kaiser brauchen? Basta. Ich gieng zum Erzherzog Joseph.12 Den traf ich nebst seinem Ajo13 im Vorbeÿgehn an. Beÿde nahmen die bücher, und bedanckten sich sehr höflich mit befehl, solches der Frau übersezerin zu berichten. Nun kömt das wichtigste von allen. Von da eilte ich zu der Pythia.14 Die liess mich à la toilette kommen. Der erste Anblick hiess: Ich bin confus. Ich schäme mich. Himmel! Was werden die leute dencken und sagen. Sie geben sich so viel mühe wegen meiner. Sie thun mir so viel Ehre. Und ich kein Wort. Ich habe ihnen noch nicht einmahl ein Wort geschrieben. Hierauf antwortete ich: Eüer fürst. gnaden Reden scheinen von einem übeln gewissen herzurühren. Ich weiß fürwahr nicht warum 10
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Zur Peutingerischen Karte und Scheybs Vorhaben einer Neuveröffentlichung vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 10, S. 24, Erl. 26. Zu den Bemühungen um die Einrichtung einer kaiserlichen Druckerei vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 126. Joseph (1741–1790), Erzherzog von Österreich, 1765 als Joseph II. römisch-deutscher Kaiser. Carl Joseph von Batthyan (Batthyany) (1697–1772, Korrespondent), 1749 Obersthofmeister des Erzherzogs Joseph. Maria Carolina von Trautson, geb. Hager von Altensteig (1701–1793); Korrespondentin. Scheyb nannte sie insgeheim Pythia nach der weissagenden Priesterin im Orakel von Delphi.
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E. H. Gnaden so sehr lamentieren sollten. Antwort: Gottsched hätte recht, wann er mich hasste, und wieder mich eine rechte entsezliche Satÿre schrieb. Allein, wenn er nur um mich wäre, so würde Er mit mir ein mitleiden haben. Er würde sehen, daß ich nicht zeit zu dencken, geschweige zu schreiben finde. Schreiben sie ihm alles erdenckliche, was nur möglich ist, mich zu entschuldigen, eben so wohl an die Madame Gottschedinn. Diese Frau ist fürwahr die Ehre des Frauenzimmers. Was für eine ungeheure arbeit sie nicht verrichtet! Ich fiel Ihr auf obiges in die Rede, und versicherte Ihro f. Gnaden, daß H. Gottsched von denen verrichtungen deroselben gänzlich überwiesen und das blosse andencken für die grösste Gnad erkenne, es mithin mir nicht schwer fallen würde, ihn Ihro fst. Gnaden gesinnungen zu überreden. Weil nun Pythia auf dem Weeg waren, nach hof zu gehn, so nahm ich Abschied, und gieng nach hauß, denn ich liess auch das Exemplar für die Erzherzogin15 in den händen der Pÿthia, welche sich bedanckte so wohl nomine Sui quàm Archiducis. Im Gespräche versicherte sie mich, daß sie mit vergnügen zu weilen darinnen lese, ein vergnügen daran habe, und sich ergöze, allein offt nichts verstehe. Darauf sagte ich, daß das buch gut seÿ sich darinnen zu weilen Raths zu erhohlen, wenn etwas in andern büchern, oder umständen vorkäme, so man nicht wisse. Kurz, sie lobte alles, und niemand ist ihr lieber, alß das Gottsched. Paar. Freÿlich hatte ich lust, dem kaiser etwas vom Hartmannn Cabinet zu melden.16 Allein nun konnt es nicht seÿn. Vielleicht sind obige worte deswegen zu verstehn. Denn er weiß, daß ich Commission habe. H. Abbé Marci17 sagte mir noch gestern, es habe sich noch keine gelegenheit geäussert, davon zu sprechen. Inzwischen seÿ es gewiss, daß, wenn wir die beschreibung davon hätten,18 dieselbe dazu einen grossen vorschub geben würde. Wie sehr mich übrigens die überschickten bücher erfreuen, kann ich nicht aussprechen. Allein NB. ich wäre für Freude zum Appollo geworden, wenn ich auch den
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Maria Anna (1738–1789), älteste Tochter des Kaiserpaares. Scheyb hatte in Erwägung gezogen, den Kaiser selbst auf die Hartmannsche Naturaliensammlung aufmerksam zu machen, um die Kaufentscheidung zu beschleunigen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 41, S. 141 f. Jean François Marci (1710–1791, Korrespondent), 1748 Direktor des mechanischphysikalischen Kabinetts. Scheyb hatte die ausführlichen Kataloge der Hartmannschen Sammlungen erbeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, S. 68, Nr. 23, S. 81.
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Tomum tertium et quartum Scriptorum græcorum minorum geographiæ Veteris19 hättei haben können. Sie kosten, was sie wollen, so bitte ich darum, oder wenigstens um die Nachricht, ob sie jemals gedruckt worden, oder nicht: Denn es gibt leute, welche daran zweifeln, worunter ich selbst bin, denn man macht mich glauben, daß der auctor, welcher den Catalogum Librariorum in folio verfasst,20 manches buch hinein gesezt, welches nur im Sinn eines verfassers war, aber niemahls ans licht getretten. Ich hätte vielmahl 100 tausend Sachen zu sagen, allein, da ich wiederum anderwärts hinberuffen bin, So muß ich die antworten auf Dero zween briefe vom 14ten und 29ten Xbris biß auf künfftigen Postag si diis placet, ersparen. Heute ist mein Gesicht in lebensgrösse nacher Augspurg an H. Dr. Brucker21 fort.22 Wenns nur am gesicht ligt, so ist alles gut. Indessen habe ich mir so viel wiederwärtige Arbeit auf den halß geladen, daß ich nicht weiß, wo mir das gesicht steht. Was E. H. von meiner Peutingeriadischen Schreibereÿ melden, die ich machen sollte,23 ist eben diejenige, welche ein Velser,24 Merula,25 und
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hätte haben können./ hätte haben können. ändert Bearb. [John Hudson:] Geographiæ Veteris Scriptores Græci Minores. Band 3 und 4. Oxford: Sheldonian Theater, 1712. Theophil Georgi (1674–1762), Verleger und Buchhändler in Leipzig. Scheyb hatte die Information über die vier Bände der Scriptores dessen Allgemeinem Europäischen Bücher=Lexicon entnommen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 41, Erl. 12. Jacob Brucker (1696–1770); Korrespondent. Scheyb sandte ein Bildnis für seine Biographie, die Brucker im zehnten Zehend des Bilder=sals (1755) veröffentlichte. Den Kupferstich fertigte Johann Jacob Haid (1704–1767, Korrespondent) nach einer Zeichnung von Salomon Kleiner (1700–1761) an, deren Vorlage war ein Gemälde von Christoph Schomburg († 1753). Gottsched hatte offenbar einen ausführlichen Kommentar über die Peutingerische Karte angeregt, wie aus dem Folgenden hervorgeht. Marcus Welser (1558–1614), Kaufmann in Venedig, Stadtpfleger in Augsburg, hatte 1591 zwei Stiche des ersten Kartensegments mit Erläuterungen und einem Index veröffentlicht; 1598 erfolgte die vollständige Kartenedition; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 64, Erl. 30 f. Paul Merula (1558–1607), Professor und Bibliothekar an der Universität Leiden, Historiograph der Generalstaaten, hatte die Tabula Peutingeriana mit anderen Kartenwerken verglichen; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 103, Erl. 15.
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Alting26 nicht auf sich nehmen wollten, weil es eine Arbeit non ad unius hominis industriam exercendam, sed ad occupandam Societatem litteratorum Centum et mille Ich lasse diesen Commentarium einem anderen über, der lust, zeit, Musse, und Wissenschafft genug dazu besizt. Genug, daß ich ihm den Weeg weise, die arbeit sehr leicht mache.27 Hiemit schliesse ich E. H. in meine Arme und verharre nebst Anwünschung novi anni Fel. Faust. Fort:28 cumii salute, gaudio, felicitate et longa vita.
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E. H. Ergebenstgehorsamster diener/ Scheÿb. Wienn den 5ten Jan./ 1752.
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cum salute, gaudio, felicitate et longa vita. am Rand ergänzt Menso Alting (1636–1712), Historiker und Geograph, Rat und Bürgermeister von Groningen, hatte den ersten Kommentar zur Tabula Peutingeriana verfaßt, den Scheyb zu diesem Zeitpunkt noch für verschollen hielt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 81, Erl. 9. Scheyb verfaßte für seine Neuausgabe der Peutingerischen Karte eine Abhandlung, in der er sich mit der Geschichte der Karte, mit bereits erschienenen Kartendrucken und Schriften sowie deren Fehlern auseinandersetzte; vgl. Scheyb: Dissertatio De Tabula Peutingeriana. In: Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. 1–69. Einen umfassenden Kommentar nahm er später in Angriff. Obwohl er sich darum bemühte, kam kein Druck dieser Arbeit zustande. Das Manuskript (Conradi Peutingeri tabula sive itineraria veterum Romanorum antiquissima commentariis parallelis geographiae veteris et novae illustrata) und Zusatzmaterialien befinden sich heute im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien (Cod. 9509, 9374, 9498). Vgl. Scheybs eigene Anzeige in: Nova Acta Eruditorum 1766, Nr. 2 März/April, S. 76–80 sowie die Beschreibung der Codices und der Bemühungen um die Veröffentlichung in: Wilhelm Kubitschek: Rezension zu Konrad Miller, Itineraria Romana u. a. In: Göttingische gelehrte Anzeigen 1917, Nr. 1 und 2, S. 1–117, 14–17; Richard J. A. Talbert: Rome’s World. The Peutinger Map Reconsidered. New York 2010, S. 35 f. Felicis Fausti Fortunati.
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54. Fri e d ri ch H ei n r i ch vo n S eck e ndo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 5. Januar 1752 [44.58] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 11–12. 2 S.
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Meuselwiz d. 5: Jan 1752. HochEdelgebohrner
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Meine dancksagung vor Ihre neuJahrswünsche komt etwas spat, weil ich sie eigenhändig thun wollen und doch mit sovielen dergleichen ceremonial briefen beschafftiget gewesen daß nun zwar spat doch von grund des Herzens im nahmen meiner und der Feldmarschallin1 so sich empfielt, Ihnen und auch ihrer lieben Frau Eheliebstin von gott allen seegen gesundheit leben und Vergnügen anwünsche und Dieselbe beyderseits meiner beständigen Ergebenheit und freundschafft versichere: H. Rothfischer2 hab ich recht werth und gereichet der in der Hällischen Zeitung gemachte extract über seine ablaßschrifft3 zu seinem großen lob: Er thut sehr wohl daß Er sich lediglich nach dem richtet was Ihm H. von Münchhausen4 anrathen wird:5 Die Theologischen streittigkeiten wegen der Arminianer6 taugen mir nichts weil ich keine zeit einmahl habe mir mehrere unnütze dinge in Kopf zubringen; Erfreulich aber ist mir daß die Kaufmannschafft aller ge1
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Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Vgl. die ausführliche Rezension von Rothfischers Ablaß und Jubeljahr mit einer Nachricht von seiner Konversion in: Hallische Zeitungen 1751 (Nr. 197–199 vom 14.–18. Dezember), S. 787 f., 792, 795 f. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1726 hannoverscher Geheimer Rat, 1734 Kurator der Universität Göttingen. Von Münchhausen wurden weitere Instruktionen, Rothfischers Aufenthalt in Göttingen betreffend, erwartet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 44. Gottsched hatte angeboten, Seckendorff eine Einladungsschrift zu senden, in der sich Christian Friedrich Börner (1683–1753, Korrespondent) mit Auslegungen des den Arminianern angehörenden Amsterdamer Professors Johann Jacob Wetstein (1693–1754) in dessen kommentierter Ausgabe des Neuen Testaments auseinandersetzt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 44.
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gensprecher ohngeacht wegen des Tobaks handel triumphiret:7 Leÿder gehet nun der Eigennutz allen ersprießlichen landes absichten und Interesse vor, zu s. zeit sprachen wir darvon: Mir ist zwar bekandt daß sie ursach haben daß Regenspurgische gespenst zu critisiren8 aber laßen sie die Christl. Liebe vorwalthen und helfen dem schwachen bruder zu recht, vielleicht ändert Er s. gemüth und da Er nach Wien vociret, so ist es imer beßer man hatt die leute zum freund. Das schreiben von H. Gl.9 Superintendenten in Dresden an H. Rothfischer10 möchte doch wohl sehen. Es hatt sollen dieses Jahre das Genealogische Handbuch wieder aufgeleget werden in der verlegung des Gleditschen Buchhandelß,11 wäre es geschehen so bitte mir es ungebunden zuschicken auch den Dreßdnischen addreß calender12 ich bezahle alles mit dank: Da ich nun fest entschloßen instehende ostern mit gott meinen petit neveu nach Leipsig zu schicken da Er dreÿ Jahre so gott will bleiben soll,13 so bitte wegen der stube und Kost in Ihrem Hauß, wie sie es vorgeschlagen14 es in richtigkeit zubringen und wenn sie drinnen einen vernünfftigen älteren von Jahren als der Seckendorff und schon auf der universität stehenden studiosum Theologiæ ausfindig machen könen der als Famulus, gleich ich in Leipsig gehabt, ausmachen könten, der beÿ Ihm auf der stube wäre, da man Ihm licht, holz und ein bett auch Monathl. 1: r. oder höchtenß 1. r. 8. g. gebete, so würden sie mich obligiren Dieser
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 44, Erl. 10. Gemeint ist Johann Siegmund Valentin Popowitsch (1705–1774); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 44, Erl. 15. General. Gottsched hatte Seckendorff vom Schreiben des Dresdner Superintendenten Johann Joachim Gottlob am Ende (1704–1777, Korrespondent) an Rothfischer berichtet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 44. Gottlieb Schumann: Europäisches Genealogisches Hand=Buch. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1752. Zuletzt war Schumanns Handbuch unter dem Titel Jährliches Genealogisches Hand=Buch 1749 erschienen. Der Dresdner Adreßkalender war zuletzt 1750 erschienen; vgl. Das Jetztlebende Konigliche Dreßden. 5. Auflage. Dresden: Christian Robring, 1750. Gottsched sandte allerdings den Sächsischen Staatskalender, den Seckendorff bezahlen ließ, ohne Gottsched etwa auf einen Irrtum hinzuweisen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 58, 63 und 66. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent) wurde am 18. April 1752 an der Leipziger Universität immatrikuliert; vgl. Leipzig Matrikel, S. 385. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6.
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Mensch thut keine knechtische dienste denn der Magdt im hauß gibt man trankgeld daß sie schuch und stiefel buzt, den rok muß sich der junge Herr selbst auskehren welches ich von jugend an gethan: Hingegen der Famulus sich nicht schämen muß Ihm die bücher in die Collegia zutragen und tagl. 3. a 4 st. vor Ihm die Collegia abzuschreiben, die anderen stunden sind vor Ihm. Melden sie mir doch ob Ihnen der Italiænische sprachmeister Clemens Romani15 bekandt, der Man hatt an mich geschrieben16 weiß wohl daß Er aus Rom und man Ihm nachgestellet,17 ob und waß Er aber vor einen lebenswandel führet, möchte wohl wißen: Ich verharre mit besonderer hochachtung E HochEdelgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff à Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur en Philosophie/ tres celebre/ à/ Leipsic
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Der Benediktinermönch Clemente (Clemens) Romani (1709–1763) war 1748 aus einem römischen Kloster geflohen, in Nürnberg konvertierte er zum Protestantismus, in Leipzig ließ er sich als Sprachlehrer für Italienisch nieder, später in Halle, Jena, Helmstedt, Göttingen und Nürnberg, 1762 in Erlangen. Vgl. Clemens Romani an Seckendorff, Leipzig 29. Dezember 1751, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1269, Bl. 34af. Seckendorff hatte sich bereits im November 1749 – damals dem Hörensagen nach – nach Romani erkundigt; es kursierten Berichte von Romanis Entführung aus Leipzig, die Gottsched mit einer ausführlichen Schilderung des Prozesses an der Leipziger Universität bestätigen konnte; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 26, 41 und 48, Band 18, Nr. 97, S. 329 f.
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55. E rns t Fri ed r i ch vo n S eck en d o r f f a n Got ts c h ed , Naumburg 6. Januar 1752 [77] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 13–14. 2 ½ S.
HochEdelgebohrner und Hochgelahrter Herr,/ hochgeehrtester Herr Professor. Ein etwas spater in schrifften erscheinender NeuJahr Wunsch ist um derentwillen nicht zu verachten, noch viel weniger daher zu schließen, ob nicht bereits vor das Wohl seines Freundes ein solcher Wunsch zu der eigensten Stunde, und tag der Jahres Veränderung in geheim und in Gedancken zu dem höchsten Wesen von dem alles Gutes abfließet, geschicket worden, ehe die Feder solchen gegen den Freund selbst auszudrücken, Gelegenheit gehabt. In diesen eigensten Umständen befinde ich mich nun dermahlen, und ich will hoffen Ew. HochEdelgebohrn werden mit mir hierunter gleichstimmig seÿn, wenigstens versichere, daß gleich beÿ der Zurücklegung des alten= und Antrettung des Neuen Jahrs ich meiner Freundschaffts Pflicht in denen inbrünstigsten Seuffzern vor Dero Wohlseÿn, bestmöglichst eingedenck gewesen bin: folglich nur das was ich dermahlen schrifftlich thue, eine Wiederhohlung meiner bereits gethanen Wünsche ist, die sich also alle zusammen dahin vereinigen, daß die reiche Segenshand Gottes, in diesem jezigen und vielen folgenden Jahren über Dieselbe und Dero besten Freundinn, der mich ergebenst empfehle, alles volle Maas von Leben, Gesundheit, Vergnügen und Zufriedenheit ausschütten und ihnen solches unverrückt genießen laßen wolle. Meine auffrichtige Hochachtung bleibet stets ohnverändert Denenselben gewidmet, und mit der Fortsetzung Dero hochschätzbahren Freundschafft schmeichele mir um so mehr, als ich stets mich beeÿffern werde, solche zu verdienen. Hierbeÿ folgen vor dem Christmonat des Journals das Neueste in der Gelehrsamkeit1 imgl. vor das 40 biß 48 stück incl. des Hoffmeisters2 das
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NaG 1751/12. [Gottlieb Siegmund Crusius:] Der Hofmeister. Leipzig: Georg Wilhelm Pouillard, 1751, 40. Stück vom 4. Oktober bis 48. Stück vom 29. November. Zur Verfasserschaft vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 190, Erl. 4.
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Geld nehmlich 8 g. zusammen, und will ergebenst gebeten haben, mir nunmehro die annoch auff das Jahr 1751 ermangelnde Stücke des Hoffmeisters vollends nächstens zu übersenden, auch so wohl mit dem Neuesten in der Gelehrsamkeit, als dieser Wochenschrifft von Hoffmeister, daferne beÿde fortgesezet werden, in deren Ubersendung fortzufahren. Mit Ende dieses Monaths gedencke nach Meuselwiz auff etliche Wochen zu gehen.3 Von Neuigkeiten fället in Unserer kleinen Geistlichen Welt4 nichts sonderbahr merckwürdiges zu berichten für. Außer daß wir am verwichenen 2ten hujus ganz ohnvermuthet Unseren redlichen hiesigen DohmPrediger der 33 Jahre hier im Amte gestanden an einen Steckfluß verlohren.5 Erat homo integer, doctus, mathematicus.6 Meine Frau7 recommandirt sich, und ich habe die Ehre mich mit aller hochachtung und auffrichtigkeit zu nenen Ew HochEdelgebohrn/ ergebenster gehorsamer Diener/ EFFreyh. von Seckendorff Naumburg den 6. Jan/ 1752.
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Seckendorff und seine Frau hielten sich vom 1. Februar bis zum 14. März 1752 auf dem Gut seines Onkels Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763, Korrespondent) auf; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 83 und 118. Seckendorff war Domherr des Stifts Naumburg. Johann Just Walbaum (Wallbaum, 1681–2. Januar 1752), 1719 Dompfarrer in Naumburg, 1726 Domprediger; vgl. Pfarrerbuch Kirchenprovinz 9, S. 210. Walbaum hatte ein mathematisches Lehrwerk verfaßt, von dem kein Exemplar ermittelt werden konnte: Arithmetische Fragen, dadurch die Rechenkunst auf eine kurz und ganz leichte Art vorgetragen wird. Hannover: Johann Forster, 1732; vgl. Friedrich Wilhelm August Murhard: Bibliotheca Mathematica. Band 1. Leipzig 1897, S. 209. Caroline von Seckendorff, geb. Vitzthum von Eckstädt (1723–1762); Korrespondentin.
From an Gottsched – Januar 1752
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56. Sa m ue l E ph r a i m Fro m a n G ot ts ch ed, Neukirch 7. Januar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 15–16. 4 S.
Magnifice,/ HochEdelgebohrner, Hochgelahrter/ Insonders hochzuEhrender HErr Professor,/ hochgeneigter Gönner. Nach gepflogenem Rath mit einem ehemaligen im Königl. oeconomischen Oberamte des Schloßes Marienburg wohlangesehenem rechtserfahrnen Consulenten, und nunmehrigen um das gemeine Wesen der Stadt Marienburg hochverdientem Rathsherrn, nämlich dem Herrn Rosener,1 habe ich etwas gewaget, wozu ich nothwendig Ew. HochEdelgeb. gütige Beÿstimmung und Einwilligung gehorsamst erbitten muß. Die Sache ist diese: Gott hat mir beÿ dem Beschluße des vorigen Jahres, am 30sten Christmon., einen Sohn beschehret,2 welcher am 6ten Jenner des jetztlaufenden Jahres durch die Taufe in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen worden. Beÿ der Wahl der Taufzeugen beÿ solcher feÿerlichen handlung ist meine Absicht zugleich auf Ew. HochEdelgeb. Magnificenz gerichtet gewesen. Ew. H. bisherige Geneigtheit gegen meine wenige Person hat mich so kühn gemacht, daß ich glaubte, Dieselben würden meinen ergebensten Antrag gütigst anzunehmen Sich gefallen laßen, wobeÿ des Herrn Roseners Beÿfall mich in solchem Vertrauen vollends gestärket hat. Da aber die weite Entfernung es unmöglich macht, daß E. H. an bemeldtem Tage uns mit Dero Gegenwart beehren könnten; so ist Herr Rosener so gütig gewesen, und hat beÿ der Taufhandlung meines Sohnes Dero Stelle zu vertreten sich die Freÿheit genommen.3 Werden auch E. H. ungehalten seÿn, daß wir ohne Dero Vorwißen und Erlaubniß uns so viel unterstanden haben? Die Zeit war kürzer, als daß wir hievon E. H. mit schuldigster Ehrerbietigkeit hätten benachrichtigen und Dero geneigten Entschluß abwarten sollen; und ich muß deswegen Dieselben gehorsamst um Verzeÿhung bitten. 1 2 3
Carl Ludwig Rosner (1700–1752/1778); Korrespondent. Christoph Ephraim From (* 1751). Im Eintrag des Kirchenbuchs zum 6. Januar 1752 wird unter den „Zeugen“ zuerst Rosener angeführt, Gottscheds Name ist nicht genannt; vgl. Berlin, Landeskirchliches Archiv, Neukirch und Prangenau, Taufen 1747–1774, S. 140.
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E. H. wollen meine Dreustigkeit nicht ungleich auslegen, sondern vielmehr solche als eine Frucht meiner aufrichtigen und unwandelbaren hochachtung gegen Dero unsterbliche Verdienste ansehen. Meine Absicht, warum ich E. H. zum Pathen meines Kindes ganz ergebenst erbitte, ist rein, lauter und uneigennützig. Sollte der gnädige Gott meinen Sohn erwachsen laßen; so würde er doch nach der gewöhnlichen Einrichtung der Lehrjahre entweder als ein Student oder als ein handwerksbursch die Welt besuchen müßen. Wie glücklich aber würde er nicht seÿn, wenn E. H. als ein Aufseher und andrer Vater an ihm zu handeln geruhen wollten. Ich flehe zu Gott, daß er E. H. bis dahin und noch länger beÿm Leben und in allem Ersprießlichen Wohlergehen erhalten wolle, doch nicht bloß um des Kindes willen, denn das ist wohl das wenigste, sondern hauptsächlich darum, daß Dieselben der gelehrten Welt wie bisher mit Dero bündigem und gründlichen Unterricht nützlich seÿn können. Herr Rosener hat sich zufolge Dero Ausspruchs über ihn, in meiner Behausung, nebst seiner Geliebten4 eingefunden, und danke ich ergebenst für Dero vielgeltenden Vorspruch.5 E. H. GeEhrteste Zuschrift von letzterer Michaelismeße habe durch Einschluß an Hn Rosener erhalten, und werde ich mir die Ehre nehmen, auf Selbige mit einer schuldigsten Antwort und etlichen Büchern der Ilias6 zu dienen, wo nicht eher, doch, W. G.,7 auf Ostern. Ich empfehle mich und die meinigen Ew. HochEdelgebohrnen geneigtem Wohlwollen, der ich besonders mit vollkommenster hochachtung unausgesetzt verharre Ew. HochEdelgebohrnen Magnificenz,/ Meines hochzuEhrenden Herrn Professors/ und hochgeneigten Gönners/ gehorsamer Diener/ Sam. Ephr. From. Neukirch. den 7ten Jenner./ 1752. 4 5
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Maria Elisabeth Rosner, geb. Pusch (1720–1794). From hatte Gottsched gebeten, Rosner zu einem Besuch in seiner „neuen Wohnung auf dem Lande“ zu ermuntern; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 84, S. 277. From arbeitete an einer Übersetzung von Homers Ilias. Seinem letzten Brief vom 3. August 1751 lag die Übersetzung der beiden ersten Bücher bzw. Gesänge bei; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 84. Am 18. August 1752 sandte er die folgenden vier Bücher. Wills Gott.
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57. Fra nç o i s Th o m a s M a r i e Bacu l a rd d’ Ar naud a n Got ts c he d, Dresden 8. Januar 1752 [16.91] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 19–20. 3 S. Druck: Süpfle, S. 157 f. Wegen einer Krankheit hat Arnaud lange nicht geantwortet. Die Exemplare von Gottscheds Ode hat er den von Gottsched genannten Personen übergeben. Die Ode hat viel Anklang gefunden. Soweit Arnaud sie anhand der Übersetzung beurteilen kann, die ihm Frau Schubbe angefertigt hat, hätte er Grund, Gottsched zu beneiden, fühlt sich aber gezwungen, einen solchen Rivalen zu lieben und zu schätzen. Als sein Schüler sendet er eine neue Ode, die dem Hof gefallen zu haben scheint. Sie ist Ausdruck der Wertschätzung und des Dankes an Sachsen. Arnaud hat nur 50 Stück drucken lassen; wenn Gottsched einen Nachdruck in Leipzig wünscht, kann er sie einem Verleger geben oder sie im Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit veröffentlichen. Er erkundigt sich, ob seine Ode auf den Duc de Bourgogne dort auch eingerückt wurde und bittet um Zusendung der Ausgabe. Fräulein von Belleville hat ihm nicht geantwortet. Er wartet noch immer auf seine Werkausgabe. Frau Schubbe dankt Gottsched für seine Höflichkeit; ihr Vater ist zwei Tage zuvor verstorben. Von der französischen Literatur kann Arnaud nichts Neues berichten; die Autoren schweigen. Vielleicht gewinnt das Publikum durch dieses Schweigen. Gottsched wird in Arnauds Ode lesen, was er von Leipzig denkt, er glaubte Gottsched und seinen Landsleuten diese Huldigung zu schulden.
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ce 8 jan 1752/ a Dresden Monsieur il y a longtems que j’aurois eu l’honneur de vous repondre si une maladie assés longue ne m’en eut empeché, a peine recus je vos odes1 que je les remis entre les mains des personnes que vous m’aviés indiquées,2 je ne suis ici que l’echo du public, mais je puis vous assurer que c’est avec un plaisir bien sincere que je vous dis que tout le monde est content de cet ouvrage, autant que j’en puis juger par la traduction que m’en a faite en courant Mde Schubb,3 j’aurois tout lieu de vous porter envie, mais on est forcé d’aimer et 1 2 3
Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460. Nicht ermittelt. Friederica Carolina Schubbe, geb. Strauß (1718/19–1786); Korrespondentin.
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d’estimer des rivaux tels que vous, ma vanité trouve son compte a repeter les eloges que tout Dresde vous a donnés, c’est à vous a me servir de modele, et non a m’imiter, je ne suis point la dupe de cette modestie dissimulée, c’est moi qui suis l’ecolier, c’est a ce titre que je vous offre une nouvelle ode4 que je viens de composer, on en paroit assés content a la cour, je souhaitte mériter votre suffrage, cette piece est une espece de temoignage public de mon éstime pour la nation, et en meme tems de ma reconnoissance, je n’en ai fait imprimer que 50 exemplaires si vous souhaittés la faire reimprimer a Leipsik en la donnant a quelque libraire vous etes bien le Maitre,5 ou je vous prie d’avoir la bonté de l’insérer dans Votre excellent journal,6 mon ode sur le Duc de Bourgogne y est elle? Je vous serai bien obligé de m’envoyer le journal qui la renferme7 Voyés vous Mdelle de Belleville,8 c’est une paresseuse dont on ne scauroit arracher un mot de réponse, malgré tout cela je n’en suis pas moins son serviteur, et je l’assure de mes respects J’attends toujours mes ouvrages avec impatience pour vous en offrir un exemplaire toute miserable que soit l’edition9 Md Schubb vous remercie infiniment de votre politesse, elle vient de perdre Mr son pere qui est mort il y a deux jours10 Je vous prie d’assurer de mes tres humbles respects Madame, vous etes bien heureux dans vos travaux littéraires d’avoir une pareille rivale, elle est digne de vous Daignés me donner de vos nouvelles et de celles de Madame et me continuer vos bons sentiments; je ne scache rien de nouveau dans notre littéra4
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Arnaud: L’Anniversaire De La Naissance De Son Altesse Monseigneur Le Prince Frederic Auguste. Dresden: Witwe Harpeter, [1751]. Es konnte keine Leipziger Ausgabe ermittelt werden. Vgl. die Anzeige in: NaG 1752/2, S. 152–155. Arnaud hatte Gottsched ein Exemplar der Zeitschrift L’Abeille du Parnasse mit dem Abdruck der Ode La Naissance De Monseigneur Le Duc De Bourgogne gesandt, mit der Bitte, sie auch im Neuesten zu veröffentlichen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 16. Gottsched druckte eine Anzeige der Publikation; vgl. NaG 1752/1, S. 79 f. Wahrscheinlich Theophile Susanne de Belleville (1730–nach 1763); vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 98, Erl. 4. Arnaud: Œuvres Diverses. 3 Bände. Berlin [Paris] 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 16, Erl. 3. Augustin Strauß (1664–1752), Stadtmajor von Dresden, war am 4. Januar verstorben und am 7. Januar beerdigt worden; vgl. Wöchentliche Dreßdnische Frag= und Anzeigen, Nr. 3 vom 18. Januar 1752, S. [3].
Gottsched an F. H. von Seckendorff – Januar 1752
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ture francoise que je puisse vous mander, tous nos auteurs sont silentieux, peutetre que le public gagne a ce silence Vous verrés dans mon ode ceque je pense de Leipsik,11 c’est un hommage que j’ai cru vous devoir a vous et a vos illustres compatriotes Je suis avec la plus grande consideration
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Monsieur/ Votre/ Tres humble et/ tres obeissant/ serviteur D’Arnaud
58. Got ts c he d a n Fr i ed r i ch H ei n r i ch vo n Sec k endo r f f, Leipzig 8. Januar 1752 [54.59] Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 137–138. 3 S. Bl. 138v oben von Seckendorffs Hand: R. d. 12. mit einer Notiz für das Antwortschreiben.
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Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf,/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr, Eurer Hochreichsgräfl. Excellence gnädigen Gegenwunsch zum angetretenen Jahre,1 gegen mich und meine Frau, erkenne ich mit aller schuldigen Danknehmung; und bitte mir nur die Fortsetzung von Dero Gnade ferner aus. H.n Rothfischer2 betreffend, so hat nunmehr auch D. Baumgarten in Halle3 in der Häll. Bibliothek seines Buches gedacht;4 aber auf eine etwas 11
Von der Universität Leipzig heißt es: „cette Université a produit dans tous les genres litteraires les plus grands Hommes de l’Allemagne, & elle renferme encore aujourdhui des Sçavants qui sont dignes de sa Réputation“, und von der Stadt: „la Ville de Leipsik ou il se fait un Commerce considerable, & renommée par ses Foires“; Arnaud: L’Anniversaire (Erl. 4), S. XIII, Anm. i und n.
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 54. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Siegmund Jacob Baumgarten (1706–1757), 1734 Doktor und Professor der Theologie in Halle. Vgl. die Rezension von Rothfischers Buch Ablaß und Jubeljahr in: Siegmund Jacob Baumgarten: Nachrichten von einer Hallischen Bibliothek 8/48 (1751), S. 499–506.
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hämische Art; so daß er ihn, wegen der in der Ablaßhistorie geschehenen Erwähnung seines Namens5 die Klauen etwas fühlen lassen. Indessen ist das meiste noch gut: weswegen ich es E. H. E. zu beliebiger Durchblätterung mitsende; und mir wieder zurück ausbitte. Den Brief vom Dresdener General. Superint.6 wird er in Copia E. H. E. unterthänig übersenden.7 Indessen haben sich auch hier einige Wohlthäter gefunden: z. E. H. D. Rivinus,8 der sein Buch holen lassen, und hernach ihn selbst zu sich bitten lassen; und ihm 2 Ducaten dafür geschenket; u.a.m. Was den Popovitz9 betrifft, so bin ich der beleidigte Theil,10 und zwar ein solcher, der, da er die Mittel zur Rache täglich in Händen hat, ihn für seine groben Anzapfungen11 und Beleidigungen, in meinem Journale zu bestrafen; es dennoch bisher nicht gethan; sondern es großmüthig verschmerzet hat. Daß ich also keine Rache von ihm nehme ist schon mehr, als er von mir fodern und hoffen kann.12 Uebrigens ist von einem so boshaften Gemüthe nichts gutes, viel weniger eine Freundschaft zu hoffen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen?13 Er mag nach Wien, oder nach Constantinopel beruffen seyn: das kann mir gleich viel gelten, da ich an beyden Orten weder was zu hoffen noch zu fürchten habe. Ich werde ihn seinem Schicksale überlassen, welches solche boshafte Gemüther allezeit zu bestrafen pflegt. 5
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Vgl. Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr 1, S. 589. Baumgarten zitiert die Stelle in seiner Rezension (S. 502). Johann Joachim Gottlob am Ende (1704–1777, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 44, S. 152. Unter den Briefen Rothfischers an Seckendorff (Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190) befindet sich keine entsprechende Kopie. Vermutlich August Florens Rivinus (1707–1769), 1727 Doktor der Rechte in Leipzig, Advokat im Oberhofgericht und im Konsistorium, 1749 Beisitzer der Juristenfakultät. Johann Siegmund Valentin Popowitsch (1705–1774), slowenisch-österreichischer Sprach- und Naturforscher. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 44, Erl. 15. Sticheleien; vgl. Grimm 1 (1854), Sp. 523. Gottsched verfaßte keine Gegenschrift zu Popowitschs verbalen Attacken, doch in der dritten Auflage der Sprachkunst, die zur Ostermesse 1752 erschien (Mitchell Nr. 504), beziehen sich einige teils nicht weniger spitze Anmerkungen mit Bezeichnungen wie „mürrischer Tadler“, „gewisser überkluger Tadler“, „übelgesinnter Halbgelehrter“ auf den „gewissen Wenden“ (Bl. b3v, [b6]r, S. 18, 393). Vgl. Lukas 6, 44; Matthäus 7, 16.
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Der StaatsCalender14 geht auf E. H. Ex. Befehl hierbey, und kostet 12 gg. Das genealogische Handbuch15 aber wird erst auf nächste Woche fertig; da ich also damit werde dienen können. Daß der Geh. Rath von Schönberg, bey der Steuer todt ist,16 werden E. H. Exc.wohl bereits wissen. Und daß der H. von Lüttichau, Oberhofrichter bey uns geworden17 wird auch wohl bereits bekannt seyn. Sonst weis ich in der That nichts veränderliches; als daß der Fürst von Köthen nach Berlin geht;18 wie mir der Oberst Lieutnant von Runkel,19 aus dessen Briefe erzählet, der bey seinem 2ten Prinzen20 hätte Hofmeister werden sollen:21 14 15
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Sächsischer Staatskalender 1752. Gottlieb Schumann: Europäisches Genealogisches Hand=Buch. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1752. Adam Friedrich von Schönberg (1688–31. Dezember 1751), vor 1725 königlichpolnischer und kursächsischer Obersteuereinnehmer, 1742 wirklicher Geheimer Rat; vgl. Heinrich Volck von Wertheim: Vollkommenes Genealogisches Titular= Buch. 4. Auflage. Chemnitz: Stößel, 1725, S. 184; Neue Genealogisch=Historische Nachrichten 25 (1752), S. 59 f. Heinrich von Lüttichau (1707–1760) auf Rittnitz, 1734 königlich-polnischer und kursächsischer Hof- und Justizrat, 1752 Oberhofrichter in Leipzig; vgl. Sächsischer Staatskalender 1735, Bl. Dv, 1753, S. 83; Mondrian von Lüttichau: Genealogische Familiengeschichte der Herren und Grafen von Lüttichau. Berlin 2013, S. 146. August Ludwig (1697–1755), 1728 Fürst von Anhalt-Köthen. Der Fürst reiste „wegen wichtigen vorgefallenen Verhinderungen“ nicht wie vorgesehen nach Berlin; Berlinische Nachrichten, Nr. 11 vom 25. Januar 1752, S. [2]. Ferdinand Eduard von Runckel († 1762, Korrespondent), kursächsischer Offizier, Mitte der 1740er Jahre in Leipzig stationiert, um 1750 Major im Grenadier-Bataillon der Kurprinzessin, 1751 Oberstleutnant; vgl. Leipzig Postkalender 1751, S. 3, 1752, S. 3. Friedrich Erdmann (1731–1797), Prinz von Anhalt-Köthen, August 1751 Kapitän der preußischen Infanterie, Februar 1752 Stabskapitän im Infanterieregiment von Meyerinck, 1757 Offizier in französischen Militärdiensten, 1767 Fürst von AnhaltKöthen-Pleß, 1793 preußischer Generalleutnant; vgl. Berlinische Nachrichten, Nr. 92 vom 3. August 1751, S. [1], Nr. 20 vom 15. Februar 1752, S. [1]; Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 3: Die preußischen Generale von 1763 bis zum Tode Friedrichs des Großen. Hamburg [1937], S. 364. Am 29. Mai 1751 hatte Runckel die Instruktion als Hofmeister erhalten; er sollte Friedrich Erdmann auf Reisen begleiten, wofür ihm ein Jahr Urlaub von seinem Regiment gewährt worden war; vgl. Dessau, Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Z 70 Abteilung Köthen, A 17c Nr. 4 (Acta Betreffende Wie der Obrist=Lieutenant Ferdinand Eduard von Runckel aus Leipzig, beÿ dem Printzen Friedrich Erdmann zum Hoffmeister auf Reisen bestellet worden, 1750–51). Am 12. Juni schrieb Fürst August Ludwig an Runckels Ehefrau Dorothea Henriette (1721–1800, Korrespondentin):
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welcher aber auf zureden des Erbprinzen,22 der in dänischen Diensten Hauptmann war, seinen Entschluß änderte, und durchaus mit ihm nach Copenhagen gehen wollte; vom Vater aber zur Strafe in preußische Dienste gegeben wurde, wo er auch eine Compagnie bekommen. Der älteste Prinz aber, wird böse, und verläßt darüber auch die dänischen Dienste, und nimmt, um näher bey seinem Bruder zu seyn auch preußische Dienste; da er dann Rittmeister geworden, und nur zwey Meilen von Köthen in ein Städten einquartieret worden. Nach unterthänigstem Empfehl, an der hochgeb. Frau Feldmarschallinn Excell.23 habe ich die Ehre mich mit vollkommenster Ehrfurcht zu unterschreiben Eurer Hochreichsgräflichen Excellence,/ Meines gnädigen Grafen und Herren,/ gehorsamster und/ unterth. Diener/ Gottsched Leipz. den 8 Jan./ 1752.
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„Monsieur Vôtre Mari Vous aura mander quel chagrin j’ai avec mes deux fils mais il faut qui s’accomode coute qui coute. Je suis pere, cela suffit, excusez que je Vous arrete avec mes affaires domestiques“ (Bl. 42r). Am 23. Juli verfaßte Runckel ein Abschiedsschreiben an den Fürsten, in dem er beteuerte, daß er seine Demission bösartigen und lächerlichen Verleumdungen zu verdanken habe (Bl. 43 f., 43v). Die konkreten Vorkommnisse werden nicht benannt. Carl Georg Lebrecht (1730–1789), Prinz von Anhalt-Köthen, 1750 Rittmeister der dänischen Leibgarde, November 1751 Rittmeister im preußischen Leibkürassierregiment Nr. 3, 1755 Fürst von Anhalt-Köthen, 1779 Generalmajor der Kavallerie, 1788 Generalleutnant, 1789 kaiserlich-königlicher Feldmarschall-Leutnant; vgl. Berlinische Nachrichten 1751, Nr. 39 vom 20. November, S. [1], Nr. 140 vom 23. November, S. [1]; Priesdorff (Erl. 20), S. 145 f. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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59. Fri e d ri c h H ei n r i ch vo n S eck en d or f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 8. Januar [1752] [58.63] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 17–18. 1 S. Von Schreiberhand, Unterschrift von Seckendorff. Bl. 17r unten: Hrn Prof. Gottsched
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Das Schreiben wurde in die Leipziger Briefsammlung unter Briefen vom Januar 1752 eingeordnet. Wir gehen davon aus, daß die Einordnung dem Briefempfang entspricht und die Datierung im Brief auf einem Irrtum zum Jahresbeginn beruht.
HochEdelgebohrner,/ hochgeehrtester Herr Professor! Ich nehme mir die Freÿheit Ew. Hochedelgebohren mit dem Anschluß, worinnen 23.i r. vor meinen jungen Vettern1 befindlich, beschwehrlich zu fallen und zu bitten, solches mit MeßGelegenheit nach Halle gütig zu befördern, der ich hinwiederum zu Erweisung angenehmer Gefälligkeiten bereit bin und mit hochachtung allseits verharre
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Ew. HochEdelgebohren/ dienstschuldiger dr2/ FHgrafvonSeckendorff
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Meuselwiz/ den 8ten Jan. 1751.
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Anstreichung am Rand
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Am 7. Mai 1752 schreibt Seckendorff in Bezug auf Ausgaben für seinen in Leipzig studierenden Großneffen Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent): „Ich muß seinen jüngeren bruder in Halle auch unterhalten“; Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 251–252, 251v. Es handelt sich also um Adolph Franz Carl von Seckendorff (1742–1818); vgl. Rechter, Die Seckendorff 4/1, S. 297. An den halleschen Lehreinrichtungen ist keine Immatrikulation des Knaben nachweisbar. Über einen anderweitigen Aufenthalt in Halle konnte nichts ermittelt werden. diener.
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Spilcker an Gottsched – Januar 1752
60. He nric h E ber h a rd vo n S p i lck e r a n Got ts c h ed, Berlin 9. Januar 1752 [48.73]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 21–23. 5 S. Zwischen Bl. 22 und 23 wurde Spilckers Brief vom 23. Januar 1752 eingebunden (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 73).
Berlin d. 9. Januarij 1752. HochEdelgebohrner HErr/ Insonders hochgeehrter HErr Professor!
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Sogleich erhalte Dero geehrtes vom 3. hujus und schreite auch im Augenblick zur beantwortung wie wenig ich Ihnen auch zu schreiben weiß. Es mag also dieser brief lieber liegen bleiben biß er des durchlesens oder der beantwortung oder auch nur des Postgeldes würdig gefunden wird. Ich bin eines Theils froh, daß ich vorerst mit einer gebietherischen Schreibart, militärischen Verfahren, und aus gleichem Tone zu antworten davon gekommen bin. Und da Sie so großmüthig handeln nichts mehr von der Sache1 zu sagen, so schweige ich auch gerne stille wenn ich nur noch angeführt daß meines Erachtens nichts beißendes in meinem brieffe, weniger in meinem Gemüthe gewesen Ich auch auf E. H. nicht böse war sondern auf Breitkopf, dem eigensinnigen und von aller Welt nur eigennüzig ausgeschrienen Druker! Warum so lange sich zu bedenken, da Sie sich die Mühe gaben mein Werk anzupreisen? Sind Sie ihm nicht genug bekannt? Hat er nicht durch Sie und Dero Gehülfin sich genug erworben? War dies ein Verlag der Unkosten? 24. bogen zu sezen kostet 24. Th somit e. g.2 500. exemplare abzudrucken und 100 12 Th. das Papier facit 60. Th. Verkaufte er nur in Leipzig, Halle, Francfurth, Berlin, Potsdam, Götingen der Neubegierde meines und des Verfaßers Nahmens halber 120. Ex. a ½ th. so hat er seine Auslage wieder Dieses wäre wohl nicht zu viel: Einer der mich von Person kennet wird es kauffen, und wie viele Officiere müßen mich nicht kennen? Deutsch ist auch eine verständliche, begreifliche Sprache: Andere werden 1
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Spilcker hatte die Manuskripte seiner Übersetzungen der Satiren des Prinzen Antioch Dimitrijewitsch Kantemir (1708–1744) zurückgefordert, da der Verleger Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) wenig Interesse an einer Ausgabe zeigte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 48. exempli gratia.
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sagen ein Prinz, ein Satyren Schreiber? ein Pr.3 Officier ein Ubersezer? Ergo muß es gekauft seyn. Facit leicht 120 Ex. Last nun die übrigen 400. etliche Jahre nur ewig liegen so ist der Verleger schadloß; anders ist es mit großen Werken so wenig liebhaber finden die zahlen können, anders mit unternehmungen so vielen Aufwand kosten, zu Kupferstichen, Vignetten, Cul-de Lampes4 etc. Doch hievon genug, ich wiederhole, daß mein brief nicht die Absicht zu beleidigen hatte und ich deshalber auch quovis modo meine Ergebenheit in meinem Kantemir gegen E. H. gezeiget.5 E. H. brauchen sich in dieser beantwortung bey Dero anderweitigen Geschäften auch nicht zu übereilen, ich schreibe es so ja nur vorläuffig. Wüsten vielle Gelehrte was Styl, und eine imitatio virilis6 wäre, so würde der abgerissene oder eifrige heilige, oder fabelhaftiste Kirchenhistorien schreiber nicht vor Hr. Prof. Gotsched passieren. Dieses habe ich ad oculum demonstrirt.7 Allein antwortet der Mund man kan sich verstellen. So wie auf das Theologische fach. Hat Herr Pr. G.8 nicht gepredigt, nicht Homeliam et Theologiam studirt? et sic porro. Ich gebe Ihnen weiter von meinem Verfahren Nachricht: Nachdem ich alle mögliche Wege gesucht Sie zu rechtfertigen erklärte ich mich für Ihren bundsgenoßen; und versicherte daß woferne ich noch eine satirische Feder hätte Sie ihr Angreiffer zu empfinden haben solte; wolte das nichts verfangen, so würde ich E. H. den Nahmen und Stand mit allen minutissimis des Verfaßers kund thun, um Ihnen Stoff genug zur beantwortung zu geben, und in den terminis sind wir. Indeß rathe aus wohlmeinender Absicht nicht bey etwa zu befürchtendem Unwetter den Endschluß der Societät halber zu vollziehen.9 1. Was 3 4
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Preußischer. Typographische Verzierungen nach Abschnitten eines Buches; vgl. Karl Klaus Walther: Das Buch des 17. Jahrhunderts. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 99 (1985), S. 113–114. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 48, S. 174, Erl. 24. Höhere, komplexere Form der Nachahmung; vgl. Gottsched, Redekunst 1736, S. 401 f. Spilcker hatte in seinem vorherigen Brief ausführlich beschrieben, wie und mit welchen Argumenten er Gottsched gegen den Verdacht, er sei der Verfasser der Schrift Bescheidene Erinnerungen an den Hrn. Verf. der Denkwürdigkeiten der Brandenburgischen Geschichte verteidigt hatte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 48, S. 175 f. Professor Gottsched. Möglicherweise hatte Gottsched Spilcker gegenüber bekundet, die Mitgliedschaft in der Berliner Akademie der Wissenschaften aufgrund der Angriffe zu beenden.
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kan die dafür? 2) Ich denke es ist sonst kein starker deutscher dichter hievon ein Mitglied, und also träffe es unschuldige 3. posito es beleidigt mich mein preußischer Officier solte ich deshalber hiesige dienste quitiren um allen anderen den Krieg anzukündigen? Ich hielte mich vor einen Mann. 4) Könten hieraus nicht vorersehne böse Folgen entstehen sapienti sat.10 moderata durant.11 Worauf zielt ein solcher feder krieg, der ledigl. personen angehet. Inzwischen rathe ich E. H. nicht eben sich zu exculpiren, das möchte noch mehr Verdacht erweken; hat doch die Gesellschaft ni fallor in der Ob. Lausnitz noch hier von geschrieben.12 Verlaßen Sie sich in zwischen auf mich Ihren getreuen Verfechter. Da E. H. mir schreiben, daß die Schrift schon vor Michaël im Laden gelegen, wer weiß ist es nicht die verhaste Schrift der man Ihnen |wie ich zu gehöriger Zeit gemeldet| damahlß Schuld gab?13 Haben Sie doch auch die Berliner nicht unwitzig in Verdacht, wie ist der noch mir aufgebotene ein Sax, ein Schlesier oder Kommt er zum Vorschein, so soll er Ihnen bekannt werden; nachdem ich ihm vernünftig, bittend, überzeugend und drohend abgerahten, so muß er die Knute haben. Allein ich hoffe er läßet sich nicht sehen. E. H. klagen mit Unrecht die 6 angeführte für groß seyn wollende Geister an: Sie waren nur Hörer, der seel. Gesandte Sumen14 aber der Sprecher: und waren wenigstens 2/3 oder gar 5/6 wo nicht alle unbelesene Ritter, ohne philosophischen Grund: ohne Standhaftigkeit;15 wir haben hier aber 10 11 12
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Vgl. Titus Maccius Plautus: Persa 4, 7, 729. Vgl. Lucius Annaeus Seneca: Troades, 259. Vgl. [Gottlob Friedrich Gude:] Eine Vertheidigung der Reformation Lutheri gegen die Vorwürfe eines neuen und ungenannten Geschichtschreibers. In: Arbeiten einer vereinigten Gesellschaft in der Ober=Lausitz 1/2 (1749), S. 73–116. Die Oberlausitzische gelehrte Gesellschaft hatte sich mit dieser Schrift gegen die Ausführungen Friedrichs II. in den Mémoires pour servir à l’histoire de Brandebourg gewandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 87. Spilcker hatte Gottsched davon in Kenntnis gesetzt, daß man ihn in Berlin verdächtige, Autor einer „Stachelschrift“ gegen die Mémoires pour servir à l’histoire de Brandebourg zu sein; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 47, S. 155, Nr. 61, S. 190, Nr. 70, S. 223 f. Ulrich Friedrich von Suhm (1691–1740), 1720 sächsischer Gesandter in Berlin, 1736 in St. Petersburg. Suhm, ein persönlicher Freund des preußischen Königs, hatte für Friedrich II. Christian Wolffs Metaphysik ins Französische übersetzt. Auf was für eine Begebenheit sich Spilcker hier bezieht, konnte nicht ermittelt werden.
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andere, wiewohl kleinere lichter, so schon oft in der Stunde ihres Todes bey gesunder Vernunft, die natürliche Religion bekannt, und mit vielen Gründen behauptet haben. Wovon bey gelegenheit nahmhafte Exempel. Die von ihnen erbetene Liste der wichtigsten deutschen bücher16 kann nach Dero bequehmlichkeit abgefast werden, indem so wenig meine Muße, gelegenheit alß beutel mir gestatten wird alles bald und auf einmahl anzuschaffen. Schade doch das unsere buchführer alle Ungelehrt sind und man sich bey solchen nicht Raths einholen kan. Ich aber selbst habe so lange in ausländischen Gegenden herum geirret, daß ich mein Deutschland fast verkenne. Ich höre von meinem Cantemir |:so ich mit viellen Anhängen versehen:|17 er sey unter der Presse, ich kan aber davon nichts zu sehen bekommen; ich habe aber auch keine Zeit dazu mich darnach zu erkundigen. Sie finden außer den bewusten Stüken darin noch der Eigensinnige ein Gedicht,18 die Liebe,19 die Ewigkeit,20 an Cäthen,21 an Climenen,22 der Dichter,23 Eine Zu- und Schlußschrift ohne Nahmen,24 item versuchte fr. Uber. der Elogen des Virgils,25 wegen der verleger26 werde bis zur Oster Messe zögern. Ich bin Eiligst DEro ganz gehorsahmer Diener/ B. de Spilcker. P. S. Man hat mir so viel von die Schweizer gesagt. Wer sind dann die fürchterlichen Kunstrichter? Was geben Sie für Schriften heraus? Ich kenne wohl
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Spilcker hatte Gottsched um eine Bücherliste zur deutschen Literatur gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 48, S. 173 f. Spilcker, Satyren. Der Eigensinnige. Ein Gedicht. In: Spilcker, Satyren, S. 295–322. Die Liebe. In: Spilcker, Satyren, S. 293 f. Die Ewigkeit. In: Spilcker, Satyren, S. 323 f. An Käthen. In: Spilcker, Satyren, S. 337–339. An Climenen. In: Spilcker, Satyren, S. 335 f. Es ist kein Gedicht mit diesem Titel enthalten. Zueignungsschrift an Se. Excellenz. In: Spilcker, Satyren, Bl. a2r–[a3]v; Schlußgedicht an Ihro Excellenz, dem, durch die ergebene Zuschrift, diese wenigen Blätter geweihet. In: Spilcker, Satyren, S. 357 f. Versuchte freye Uebersetzung der Schäfergedichte des Virgils. In: Spilcker, Satyren, S. 340–347. Spilckers Übersetzung erschien 1752, mit einem Vorwort vom 2. April, im Verlag von Haude und Spener.
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Breitinger,27 Bodmer,28 ich habe ihren Milton,29 ihre Dichtkunst,30 von dem Wunderbahren,31 von den Gleichnißen;32 machen Sie mir doch gelegentl. die leute bekannt. Auch bitte mir ein Mittel vorzuschlagen wie ich wohlfeiler mit der deütschen Geselschaft in Conigsberg correspondiren könne:33 ein Brief hin und her kostet mir immer 10 Groschen34 und ist etwas angelegt 20. Ich würde Ihnen gerne etwas von meiner geringen Arbeit, meiner Schuldigkeit gemäß zufertigen: Solte man nicht mittelst der Meßkaufleüte, oder durch andere Kaufleüte die Waren verschicken, so wolte ich wohl einen ganzen pack Ihnen |:den Konigsbergern:| zuschicken, und pro rata bezahlen. Der Transport der Kaufmanns Güter, kostet doch nicht so viel alß die Posten.35 Incidenter repetire daß mit dem bücher Aufsatze nicht zu eilen: Ich zweifle nicht er wird gründlicher seyn als, Formey36 seiner.37 27 28 29
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Johann Jacob Breitinger (1701–1776); Korrespondent. Johann Jacob Bodmer (1698–1783); Korrespondent. John Milton: Verlust des Paradieses. Ein Helden=Gedicht. In ungebundener Rede übersetzet [von Bodmer]. Zürich: Marcus Rordorf, 1732. Johann Jacob Breitinger: Critische Dichtkunst Worinnen die Poetische Mahlerey in Absicht auf die Erfindung Im Grunde untersuchet und mit Beyspielen … erläutert wird. Mit einer Vorrede eingeführet von Johann Jacob Bodmer; Fortsetzung Der Critischen Dichtkunst … mit einer Vorrede von Johann Jacob Bodmer. Zürich: Conrad Orell und Comp.; Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1740. Johann Jacob Bodmer: Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie und dessen Verbindung mit dem Wahrscheinlichen In einer Vertheidigung des Gedichtes Joh. Miltons von dem verlohrenen Paradiese. Zürich: Conrad Orell u. Comp., 1740. Johann Jacob Breitinger: Critische Abhandlung Von der Natur den Absichten und dem Gebrauche der Gleichnisse. Mit Beyspielen aus den Schriften der berühmtesten alten und neuen Scribenten erläutert. Durch Johann Jacob Bodmer besorget und zum Drucke befördert. Zürich: Conrad Orell und Comp., 1740. Spilcker war seit April 1751 Mitglied der Königsberger Deutschen Gesellschaft; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 35. Spilcker setzt ein Währungszeichen. In der Post=Taxa zu Berlin von 1712 wird das Porto nach Königsberg für einen einfachen Brief „vom halben und gantzen Bogen, so ein Loth wieget“, mit 4 Groschen und 6 Pfennigen angegeben; vgl. [Christian Otto Mylius (Hrsg.):] Corpus Constitutionum Marchicarum. Band 4/1. Berlin; Halle: Waisenhaus, [1737], Sp. 953–958, 955, 957. Reitender Bote; vgl. Grimm 7 (1889), Sp. 2021. Jean Henri Samuel Formey (1711–1797); Korrespondent. Formey: Conseils Pour Former Une Bibliotheque Peu Nombreuse Mais Choisie. Berlin: Haude und Spener, 1746; Seconde Edition, Corrigée Et Augmentée, 1750.
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In einer großen Geselschaft hatte ich mir vorgenommen, DEro lezteres verlohren liegen zu laßen, damit Dero feinde ihre Gegenveranstaltung sehen konten; Ich dachte, sie sehen aus dem Anfang, daß wir selbst in einen kleinen Zwist gerathen und ich also nicht zu parteylich sey: Ich hatte aber bald darauf Ursache diesen vorsaz fahren zu laßen; manchmahl muß man mit gefährlichen Feinden behutsamkeit brauchen. Hab ich doch die Kriegs Kunst gelernt.
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A Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur tres cele-/ bre/ a/ Leipsic. Franco.
61. Ha ns Got t h el f vo n G lo bi g a n G ot ts c h ed, Dresden 10. Januar 1752 [25]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 24–25. 3 S.
HochEdelgebohrner,/ hochgeehrtester Herr Profeßor, Ich dancke gantz ergebenst, daß Ew. HochEdelgeboh. sich meiner, auch beÿ Gelegenheit dieses nun angetretenen Jahres, so freundschafftlich haben errinnern, und durch so viele gute Glückwünsche von neuen zeigen wollen, wie wohl Sie es mit mir meÿnen. Alle Gelegenheiten werde ich ergreifen, um mich Ihres unschatzbähren Wohlwollens ferner werth zu machen. Der Gott der auch über die Musen wacht, erhalte Ew. HochEdelgeboh. lange Jahre hindurch, zum besten unseres Landes=Kleinods, ich meÿne die hohe Schule zu Leipzig, und zur weitern Ehre des allgemeinen Reichs der Gelehrsamkeit, in fort blühenden Umständen! Was Dero Ode auf den Duc de Bourgogne1 anlangt; so wäre es wohl als eine unnützliche Verschwendung anzusehen, wenn man solche nach Franckreich hätte schicken
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Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460.
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wollen: Deutsch versteht das Volck nicht, und für die Dauphine2 dürffte die Schrifft zu gelehrt seÿn; zu geschweigen, daß keine Gelegenheit zur Abschickung der Ode gewesen ist, und das Cabinets DepechenPaquet ist übrigens ohne dieß gemeiniglich schon sehr starck. Man muß ja eben nicht das Deutsche für die Franzosen werfen. Ich muß Ew. HochEdelg. wegen der Ode, davon hier die Rede ist, noch versichern, wie solche beÿ denen Königlichen Printzen viel Beÿfall gehabt,3 allwo der H. Hauptmann Bärman4 |:einer von meinen hiesigen gelehrten Trosten:| die Überlieferung mit Vergnügen besorgt hat.5 Ich bin mit schuldigster Hochachtung Ew. HochEdelgeboh./ ergebenster Diener/ HG von Globig Dreßden/ am 10. Januarius/ 1752.
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Maria Josepha (1731–1767), Prinzessin von Sachsen und Polen, 1747 Dauphine von Frankreich. Gottsched hatte die Ode an Globig zur Übergabe an die „Königlichen Prinzen und Prinzeßinnen“ gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 25. Georg Burkhard Bärmann (* 1719, Korrespondent), 1750 Hauptmann im Grenadierregiment der Kurprinzessin. Die bislang letzte bekannte Erwähnung Bärmanns ist im Leipziger Postkalender 1764, S. 59 unter den Mitgliedern der Gesellschaft der freyen Künste zu finden; in den Postkalendern der Folgejahre werden von den auswärtigen nur „hohe und vornehme Ehrenglieder“ aufgeführt, zu denen Bärmann offenbar nicht gezählt wird. Bärmann war Adjutant des Generalmajors Johann Franz von Bellegarde (um 1707–1769; vgl. Dresden, Landeskirchliches Archiv, Dresden-Neustadt, Dreikönigskirche, Bestattungsbuch 1759–1769, Bl. 376r), Chef des in Leipzig stationierten Grenadierbataillons der Kurprinzessin. Da Bellegarde gleichzeitig das Amt des Oberhofmeisters der Prinzen Xaver (1730–1806) und Carl (1733–1796) wahrnahm, lebten er und sein Adjutant in Dresden und hatten einen direkten Zugang zur königlich-kurfürstlichen Familie; vgl. Leipzig Postkalender 1751, S. 3 f. und Sächsischer Staatskalender 1751, S. 82.
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62. Fri e d ri c h vo n Rei f f en berg a n G ot ts c h ed, Trier 10. Januar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 26–27. 2 ½ S.
WohlEdeler, Hochgelehrter/ Hochzuehrender H. Professor! Ich nehme die freÿheit Ew. WohlEd. um etwas zu ersuchen, womit ich jedoch nicht glaube verdrießlich zu fallen. Ich habe nämlich vor einigen monathen Ihre zum aufnahm der teutschen sprache herausgekommene gelehrte wercker angefangen zu durchgehen: hieraus aber eine solche lust zu unserer muttersprache empfunden, daß ich beschlossen mich weiter hierauf zu legen. Ich habe zu solchem ende mich bemühet einige stellen aus alten schrifftstellern zu übersetzen; beÿ welcher gelegenheit ich aber ohngefehr auf eine in Ciceronis1 Fragmento de Universitate2 gerathen, so mir viel Kopfbrechens gekostet, und doch niemahls nach wunsch hat gelingen wollen, wie dan die andere seite dieses briefs ausweisen wird. Da ich nun hier niemand zur Hand habe, so mir hierin einige erlaüterung geben könnte, als nehme ich meine Zuflucht zu Ew. WohlEd. als einem hierin lang getriebenen3 mann, und ausgemachten sprachMeister; mit beÿgefügter bitt, sie mögen sich die mühe nehmen die unten beÿgesetzte paar Zeilen mir, wie sichs gehöret, auf teutsch zu setzen. Wan ich hierin bald könnte geholfen werden, geschähe mir eine besondere gefälligkeit, und freundstuck,4 ferner wolte ich Sie gebethen haben, mich zu benachrichtigen, ob Terentzens5 lustspiel zu Leipzig, oder anderswo in gutem, reinen teutsche zu haben? und welchen übersetzer man hierin für den besten halte. Ich wünschte auch von Hertzen, daß sich einer von Ihren gelehrten an die bücher Ciceronis von der natur der Götter6 machete, und besonders uns in einem ächten teutsche gäbe jene artige, und Vernunft volle beschreibungen des menschens, der thieren, des himmelKreises, und übriger vor unseren 1 2 3 4 5 6
Marcus Tullius Cicero (106–43 v. Chr.), römischer Politiker und Schriftsteller. Marcus Tullius Cicero: Timaeus, de universitate. Geübten; vgl. Grimm 11/1.2 (1952), Sp. 58 (treiben IV A 4b). Freundstück, Freundschaftsbeweis; vgl. Grimm, Neubearbeitung 9, Sp. 1049. Publius Terentius Afer (2. Jahrhundert v. Chr.), römischer Komödiendichter. Marcus Tullius Cicero: De natura deorum.
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augen schwebenden geschöpfen, so uns Cicero zu end seines 2ten buchs vorstellt.7 Ich bin der meinung ein solches unternehmen würde von allen gelehrten nicht allein wohl aufgenommen werden; sondern auch ein Vieles beÿtragen zur Kenntnis unserer muttersprach, und teutscher beredsamkeit. Wan auch ein besonderes buch herausgekommen wäre, so die zierlichste teutsche redensarten gesammlet, und auf solche art, wie Pomey8 in Flore latinitatis9 im latein gethan, kurtz gefasset hätte, würde ich nicht säumen ein solches mir zu meinem, und meiner schüler gebrauch kommen zu laßen Ich will weiter sie in Ihren geschäften nicht stöhren. Schließe derohalben und harre mit stäter Hochachtung Mhg.ten10 und Hochgelehrten H. Professors/ Ghsmst11-ergebenster Diener/ P.12 Frider. de Reiffenberg. Soc. IESU. Trier den 10ten Jenner/ 1752.
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Meine übersetzung aus dem Ciceron fangt an beÿ jenen worten: Unam principio partem detraxit ex toto: secundam autem primæ partis duplam etc.13 und lautet also: die eintheilung aber ist folgender gestalten beschaffen geweßen. Anfänglich hat er einen theil von dem gantzen haufen abgeschnitten: den anderen theil aber des ersteren hat er zweÿfach gedoppelt genommen; hernächst den 3ten, welcher anderthalbmal so viel ware, dann der zweÿte; und 3mahl so viel als der erstere. Endlich den 7benten theil, der 27mal gröser ware, dann der erstere. Hernächst hat er den zweÿ= und dreÿfachen raum auszufüllen gesucht, und wiederum die theil von dem
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Vgl. Cicero: De natura deorum 2, 120–162. François-Antoine Pomey (1618–1673), französischer Jesuit, Altphilologe und Lexikograph. [Pomey:] Pomariolum Floridioris Latinitatis In Quo Quidquid R. Stephani Dictionarium, Quidquid P. Moneti Delectus habent elegantiæ, In præcipuis Latinæ Linguæ Verbis accurate, breviter, dilucidéque proponitur. Lyon: Witwe Pierre Muguet, 1661. Später erschien das Werk unter dem geläufigeren Titel: Flos Latinitatis Ex Auctorum Latinæ Linguæ Principum monumentis excerptus. Lyon: Witwe Pierre Muguet, 1666 u. ö. Meines hochgeehrten. Gehorsamst. Pater. Vgl. Cicero: Timaeus 7, 22.
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gantzen abgeschnitten die er in solchem raum von einander setzte, daß beÿ jeglichem zweÿ das mittlere einnahmen, dan ich darf sie nicht wohl mittel stuck benahmsen, welche von den Griechen « oder in die mitte gesetzte theil genennet werden; doch soll man es also begreifen, als hätte ich selbe so genennet: dann dieses wird den begriff der sache ein Vieles erleichteren. Hier folgt nun jene dunckele stell: earum alteram eadem parte præstantem extremis, eademque Superatam, alteram pari numero præstantem extremis parique numero Superatam. Sesquialteris autem intervallis, et sesquitertiis, et sesquioctavis Sumptis ex his colligationibus in primis intervallis, sesquioctavo intervallo, sesquitertia omnia explebat, cum particulam singulorum relinqueret.14
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A Monsieur/ Monsieur Gottscheden Professeur/ dela poesie, et dela philosophie, dans la/ celebre Université de Leipzig./ à Leipzig
63. Frie d ric h H ei n r i ch vo n S eck en d or f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 12. Januar 1752 [59.66]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 28. 2 S.
Meußelwiz den 12: Jan. 1752. HochEdelgebohrner Das vom 8:1 mit dem beÿgeschloßen geweßenen Calender,2 vor welchen die 12: g. gezahlet werden durch Habermaß,3 und der Hallischen Bibliothec, so
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Vgl. Cicero: Timaeus 7, 23. Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 58. Sächsischer Staatskalender 1752. Christian Gottlieb Habermaas, Haushofmeister Seckendorffs; vgl. Kuntke, Seckendorff, S. 321, Anm. 89, S. 324, Anm. 101.
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hierbeÿ zurück komt,4 lief erst gestern über Altenburg auf der post ein, ich laße dem bothen, mit dem ich ein Jahrl. geding habe,5 ernstlich anbefehlen, sich allezeit beÿ Ihnen zu melden damit Er das, waß vor mich gehöret, allezeit mit heraus nimt, und wenn sie nur so gut seÿn wollen und Ihrer Nachtbarin gegenüber der Fr: Müllerinn6 ihre Briefe oder paquet zuschicken, so nimt sie der Both mit denn da meldet Er sich allezeit: So bald als das Genealogische Handbuch7 aus der preße so erwarthe es: In denen Hallischen Zeitungen war des H. Rothfischers8 Buch beßer als in der bibliothec extrahiret auch was etwa noch irrig darinnen modeste refutiret9 doch finde auch daß H. Baumgarten10 daßi er seine Klauen nicht tief einschlägetii, was aber mir nicht darinnen gefält ist, Eines theilß das Preusch. verboth keinen proselyten mehr zu accomodiren,11 theilß daß Er die Geschichten von dem geräderten oder exequirten Menschen mit anführet12 welches wohl hatte
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daß er seine Klauen über der Zeile eingefügt einschäget ändert Bearb. Gottsched hatte die Nachrichten von einer Hallischen Bibliothek 8/48 (1751) mit Siegmund Jacob Baumgartens Rezension von Franz Ignaz Rothfischers Buch Ablaß und Jubeljahr (S. 499–506) gesandt und um Rücksendung gebeten. Nicht ermittelt. Wahrscheinlich ist die Wirtin des Gasthofes in „Müllers Haus, auf dem alten Neumarckte“ gemeint; vgl. unsere Ausgabe, Band 13, Nr. 91, Erl. 10, Nr. 113, Erl. 7. Gottlieb Schumann: Europäisches Genealogisches Hand=Buch. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1752. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Vgl. Hallische Zeitungen 1751 (Nr. 197–199 vom 14.–18. Dezember), S. 787 f., 792, 795 f. Siegmund Jacob Baumgarten (1706–1757), 1734 Doktor und Professor der Theologie in Halle. Vgl. Baumgartens Rezension (Erl. 4), S. 504 und das „Edict, daß diejenigen, welche Römisch=Catholisch gewesen und zur Protestantischen Religion übergetreten, zu Kirch= und Schul=Aemtern, bey Verlust des Juris Patronatus, nicht vociret noch befodert werden sollen“ vom 15. November 1738; [Christian Otto Mylius (Hrsg.):] Corporis Constitutionum Marchicarum Continuatio Prima. Berlin; Halle [1745], Nr. 47. Baumgarten berichtet von einem aus einer bayrischen adligen Familie stammenden Prämonstratensermönch aus Rom, der nach seiner Konversion in die Armee eintrat und nach einem begangenen Mord in Halle durch das Rad hingerichtet wurde; vgl. die Rezension (Erl. 4), S. 505. Am 6. Januar 1748 war in Halle eine Magd von einem Unteroffizier erstochen worden, er hatte die Tochter des Hauses bestehlen wollen
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können verschwiegen bleiben, iedoch ist mir an dieser an den proselyten geschehene execution gar nichts erinnerlich: Im übrigen wird gott schon vor Herr Rothfischer sorgen, wenn Er es treu, alß woran ich nicht zweifle, meinet: Ich kann sie nicht verdenken, daß sie gegen dem Popowiz13 empfindlich, da Er den respect gegen sie auf alle weiß verlohren,14 allein die großmuth erfordert dergleichen niederträchtige feinde mit erbarmen anzusehen und Ihnen anstatt ihres unrechts, gutes zu erweißen, vielleicht beßert Er sich und zeiget eine Reue über seine große fehler: Die provinz worin Er gebohren15 hatt das unglück von grob seÿn an sich und Er darbeÿ eine pedantische education gehabt, kopfiii hätte Er was zu lernen, wo Er in der jugend wohl angeführet worden:16 Ich zweifle daß der Fürst von Cothen17 sich waget nach Berlin zu gehen,18 indem sein humeur sich vor dem König19 nicht schicket; daß es Ihm mit s. Printzen20 nicht nach wunsch gehet, ist seine eigene schuld, Er wolte Ihnen nichts geben, schickte sie einmahl her zu mir und bathen mich Ich solte Ihm meine gedancken sagen wo Er sie etabliren
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Verstand darüber eingefügt und war von der Magd daran gehindert worden. „Er ward nach einiger Zeit enthauptet und auf das Rad gelegt.“ Der Soldat „war catholischer Religion, gab sich vor einen von Blumberg aus Bayern aus, und daß er in einen Præmonstratenser=Closter Prior gewesen und daraus entwichen sey. Er war vor einiger Zeit anhero gekommen, hatte sich bey denen Predigern gemeldet, die Evangelische Religion anzunehmen, auch Unterricht und Unterhalt aus der Armen=Casse genossen, aber darauf Kriegs=Dienste angenommen und bey der catholischen Religion geblieben.“ Dreyhaupt 2/1, S. 526. Johann Siegmund Valentin Popowitsch (1705–1774), slowenisch-österreichischer Sprach- und Naturforscher. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 44, Erl. 15. Popowitsch stammte aus Arzlin bei Cilli in der slowenischen Untersteiermark. Seckendorff hatte Popowitsch „alß eines armen Bauern Sohn“ geschildert, der „zwar die rudimenta in den Jesuitti. Schuhlen erlernet, jedoch alle seine Wißenschafften in franzöisch, Welsch und Lateini. Sprach, die Er insgesamt ex fundamento innen hat, Seinen Natürlichen gaben zuzuschreiben hat, welche Ihm auch in Mechanicis und Potanicis sonderlich in den Leztern so vieles Licht gegeben“, unsere Ausgabe, Band 7, Nr. 26, S. 81, Z. 12–17. August Ludwig (1697–1755), 1728 Fürst von Anhalt-Köthen. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 58, S. 203. Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen. Carl Georg Lebrecht (1730–1789) und Friedrich Erdmann (1731–1797); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 58, Erl. 20 und 22.
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solte; Das ich allerdingß angerathen die Prinzen Erst in die länder zu schicken, da sie sich mehr formirten, allein weil Er nicht Jährl. über 1200 r. vor einen anwenden wolte, so haben sie sich zulezt selbst geholfen: Es sind arthige Herren obschon der H. Vater nichts auf sie gewendet: Der H. Obrist L.21 Runckel22 soll froh seÿn daß Er von der Holl23 Reiße abkomen,24 denn mit dem wenigen, was der H. Vater hergeben wolte, war nicht auszukomen. Wenn es wolte einen wintherweg geben so würde vielleicht gegen Ende des Monathß so Gott will auf etl. stunden nach Leipsig komen um von dar nach Merseburg zu gehen, alßdenn die Ehre hatte mündlich zu versichern daß ich mit Hochachtung bin EHochEdgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgraffvonSeckendorff
64. Jo ha nn C a r l C o n r a d O el r i ch s a n Got ts c h ed, Berlin 15. Januar 1752 [40.150]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0341 XVII, Bl. 31–32. 4 S.
Hochedelgebohrner hochgelahrter/ insonders hochzuehrender Herr Profeßor/ hochgeneigter Gönner
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Ich dachte, Ew. Hochedelgeb.n zum neuen Jahre mit einer Nachricht von dem wirklichen Daseyn des Jeroschims Chronick1 zu beschencken; so aber hat die angetretene kalte Witterung veruhrsachet, daß noch nicht darnach
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Lieutenant. Ferdinand Eduard von Runckel († 1762, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 58, Erl. 19 und 21. Holländischen. Runckel war im Mai 1751 als Hofmeister von Friedrich Erdmann (vgl. Erl. 20) installiert worden, im Juli 1751 wurde die Anstellung jedoch beendet. Nikolaus von Jeroschin: Kronike von Pruzinlant. Oelrichs hatte die Suche nach der Handschrift im königlichen Archiv in Aussicht gestellt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 40.
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gesuchet werden können; indeßen werde ich es an fleißigem Erinnern nicht ermangeln laßen. Bey dem geschehenen Jahres=Wechsel wünsche ich Ew. Hochedelgeb.n und Dero Frau Gemahlin alles ersprießliche hohe Wohlergehen und bitte mir Deroselben unschätzbahre Gewogenheit fernerhin aus. Der H. Breitkopff2 hat mir gemeldet, daß Ew. Hochedelgeb.n den ersten Bogen einmahl durchgesehen hätten;3 dafür dancke ich gantz gehorsamst. Dieselben werden mich ungemein verpflichten, wenn Sie so gütig seyn und diese Bemühung auch bey den übrigen übernehmen wollen. Denn daß ich die Schrifft alldort mit weit schwereren Kosten, als ich alhier hätte anwenden dörffen, drucken laße, geschiehet vörnehmlich um Ew. Hochedelgeb.n willen, weil ich auf Dero bißherige gütige Gesinnung gegen mich dahin Rechnung gemacht, daß Dieselben so gütig seyn und die Sprachfehler ausmertzen würden; woran mir auch um deswillen sehr gelegen, weil ich in so viele deutsche Gesellschafften gerathen bin4 und man rein deutsch in meinen Schrifften suchen wird. Hätten Ew. Hochedelgeb. so viel Zeit übrig, auch die lateinische Schrifft einmahl im Druck durchzulesen,5 würde dieses meine Verbindlichkeit gegen Ew Hochedelgeb. noch mehr vergrößern, wo sie anders noch einen Zuwachs leidet. Finden Sie mich etwas unverschämt, daß ich Ihnen so viele Mühe anmuthen bin, so weiß ich darwieder nichts weiter zu sagen als daß ich um Vergebung bitte und bey aller gelegenheit durch angenehme Gegendienste solches zu verschulden6 suchen werde. Ich habe hier von niemandem gehöret, daß man Ew Hochedelgeb.n vor den Verfaßer der so genanten bescheidenen Erinnerungen wieder die Mem. 2
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Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) bzw. Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (1719–1794), Drucker und Verleger in Leipzig. Oelrichs hatte das Manuskript seines Entwurfs einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin geschickt und Gottsched um eine Korrekturlesung gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 40. Über die Mitgliedschaften zu diesem Zeitpunkt vgl. die Angaben im Korrespondentenverzeichnis. Oelrichs: Ad Commentationem De Historiographis Brandenburgicis Supplementum. Berlin: Haude und Spener, 1752. Im folgenden Brief erbittet Oelrichs seine Commentationes Historico-Literariae, die er am 4. November 1751 (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2) an Gottsched geschickt hatte, und „das rohe [Exemplar] von der Fortsetzung“, das dem vorliegenden Brief beilag, zurück und sendet stattdessen ein gebundenes Exemplar mit beiden Teilen; vgl. Band 18, Nr. 150, S. 481 f. Verdienen, entgelten; vgl. Grimm 12 (1956), Sp. 1173 (2a) und 1175 (3).
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de Brand.7 halte. Man müste Ew. Hochedelgeb.n Denckungs und Schreibart gar nicht wißen, wenn man dieses glauben solte. Ich habe den Verf.8 bisher vor einen guten Dorfpriester gehalten; hier ist er noch zur Zeit gantz unbekant. Es scheinet, daß Ew. Hochedelgeb. ihn wißen. Dürffte ich wohl bitten, ihn mir zu veroffenbahren H. Lessing,9 der bisher die Berl. Vossische Zeitung geschrieben,10 ist seit neu Jahr von hier abgereist;11 wo er sich wieder niederlaßen werde, wuste er selbst nicht. H. Mylius12 hat diese Arbeit von neuem übernommen: nachdem seine Berlinische critische Nachrichten wegen des sehr schlechten abgangs mit dem abgewichenen Jahre aufgehöret.13 Ich bitte in dem 2 Cap. meines MScts nachzusehen, ob ich von den Bibliis Complutensib. des Cardinal Ximenes14 gesagt, daß sie zu Antwerpen 7
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[Johann Ludwig Pacht:] Bescheidene Erinnerungen an den Hrn. Verf. der Denkwürdigkeiten der Brandenburgischen Geschichte. [Göttingen: Schmidt,] 1751. Offenbar hatte sich Gottsched bei Oelrichs erkundigt, nachdem Henrich Eberhard von Spilcker ihm von entsprechenden Gerüchten über die Verfasserschaft berichtet hatte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 48, S. 175 f. Johann Ludwig Pacht (1716–1780); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, Erl. 16. Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781), Kritiker, Schriftsteller. Lessing war seit dem 18. Februar 1751 Redakteur des gelehrten Artikels der Berlinischen privilegirten Zeitung, die nach ihrem Herausgeber Christian Friedrich Voß (1724–1795) als Vossische Zeitung bezeichnet wurde. Nach seiner Abreise übernahm sein Vorgänger Christlob Mylius (vgl. Erl. 12) die Redaktion. Lessing kehrte im Dezember nach Berlin zurück und blieb bis Oktober 1755 Redakteur der Zeitung; vgl. Jürgen Wilke: Literarische Zeitschriften des 18. Jahrhunderts (1688–1789). Stuttgart 1978, Teil 2, S. 68 f. Lessing hatte sich zur Beendigung seines Studiums nach Wittenberg begeben. Christlob Mylius (1722–1754), 1748 Redakteur und Journalist in Berlin. Die Critischen Nachrichten aus dem Reiche der Gelehrsamkeit erschienen in den Jahren 1750 und 1751. Sie wurden zuerst von dem Schweizer Johann Georg Sulzer (1720–1779) und ab August 1750 von dem Philosophielehrer und Dichter Carl Wilhelm Ramler (1725–1798) herausgegeben. 1751 übernahm Mylius die Zeitschrift; vgl. Wilke (Erl. 10), S. 71. Gonzalo Jiménez de Cisneros (1436–1517), 1484 Eintritt in den Franziskanerorden, seither Francisco Jiménez de Cisneros, 1499 Gründung der Universität in Alcalá de Henares (lateinisch Complutum), 1507 Kardinal. Auf Anregung des Kardinals wurde von 1502 bis 1517 die Complutensische Polyglotte, eine viersprachige Ausgabe der Bibel, erarbeitet. Gedruckt in den Jahren 1514 bis 1517, konnte sie nach der Approbation durch Papst Leo X. (1475–1521, 1513 Papst) im Jahr 1520 verbreitet werden; vgl. Biblia Polyglotta Veteris et Novi Testamenti complutensis. 6 Bände. Alcalá de Henares: Arnao Guillén de Brocar, 1514–1517.
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heraus gekommen; so ist es ein übeler Schreibfehler und müste heißen zu Complut in Neu-Castilien in Spanien.15 Stehet daselbst nichts von Antwerpen, so ist die Anmerckung zu machen nicht nöthig. Wenn ich nicht irre, habe ich in dem Cap. von den iuristischen MSctis ein paar mahl ex Seculo geschrieben; dafür würde wohl beßer stehen Aus dem … Jahrh. Ich bitte dieses bey der Reuision anzumercken16 H. Prof. Flottwell17 schreibt mir nun gar nicht mehr. Wird denn auf die Oster=Meße der 1 B. der K. Geselsch. Schrifften erscheinen.18 Mann war willens ihn dem König19 oder dem Printz von Preußen20 zu dediciren: Ich habe aber beydes wiederrathen Haec non aestimantur; eo minus in germanica lingua21 An Dero Frau Gemahlin bitte meine gantz gehors. Empfehlung zu vermelden. Ubrigens versichere mit wahrer Verehrung zu ersterben
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Ew. Hochedelgeb.n/ gantz gehors. Diener/ Oelrichs Dr Berlin/ den 15ten Jenner/ 1752
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Vgl. Oelrichs: Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Haude und Spener, 1752, S. 29. Im Druck wird kein Veröffentlichungsort erwähnt. In der gedruckten Fassung steht im 4. Kapitel von den juristischen Handschriften (S. 70–80), korrespondierend mit den zumeist lateinischen Titeln: Ex seculo; vgl. Oelrichs, Entwurf (Erl. 15), S. 76, 79. Cölestin Christian Flottwell (1711–1759); Korrespondent. Über die geplante Ausgabe der Schriften der Königsberger Deutschen Gesellschaft vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, Erl. 11. Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen. August Wilhelm (1722–1758), 1744 als Thronfolger Prinz von Preußen. Der Band wurde Friedrich II. gewidmet.
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Schönaich an Gottsched – Januar 1752
65. Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i c h a n Got ts c h ed, Amtitz 15. Januar 1752 [34.76] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 29–30. 1 ½ S. Bl. 29r unten: verte!
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Hochedelgebohrner HErr,/ Hochgeehrtester Herr Professor,/ Werthester Freund! Zweÿerleÿ verbindet mich E. H. heute beschwerlich zu fallen. Eins, Denenselben zum Neuen Jahre alles mögliche Wohlergehen zu wünschen und mir Dero Aristarchischen1 Seegen auszubitten; fürs zweÿte, wieder E. H. eine Menge poetischer Dünste zuzusenden. Der Himmel gebe, daß mein Wunsch nicht fehlschlägt; indem ich dieses Jahr meine Leÿer recht zu stimmen gedenke: und habe ich Dero Aristarchischen Seegen: was fehlet mir? Ich bin so kühn gewesen, ein Schreiben an den König v. Pr:2 zu entwerfen; es wird mir eine Ehre seÿn, wenn Sie Dero Eigenthum darinn finden werden. Hier ist auch eine Probe, wie ich wünschen kann: es ist ein Geburtstag= Wunsch.3 Die Lupst hat mir auch einige Seufzer abgelocket; und ich bitte nur um Vergebung, daß so viel angehängte Strophen dabeÿ sind.4 Alles dieses erwartet Leben und Tod von Dero Händen: ich aber Dero beständige Freundschaft. Ich bin, wie immer, Ew: Hochedelgeb:/ unterthänigster Knecht./ COFrh: von Schönaich. Amtiz d. 15= Jänner:/ 1752. 1
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Aristarchos von Samothrake (um 216–144 v. Chr.), griechischer Philologe, Literaturkritiker. Schönaich: An den König v. Preussen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 76, S. 264, Erl. 19. Schönaich: Die Wünsche. In: NaG 1752/2, S. 119–123; später auch in: Schönaich, Oden, S. 178–184. Schönaich: Die Lupst. In: NaG 1752/4, S. 284–290; später auch in: Schönaich, Oden, S. 90–96.
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NS: Ist Hermann5 bald weg? N. S. Ein alter Ebräer, Professor Grillo, aus Frankfurt,6 hat mich wegen unsern Hermann ganz schaamroth gemacht. In Königsberg muß der Frost stark seÿn, weil noch alle Dinte erfroren ist.7 Ich reiße den Brief wieder auf, um Ihnen zu sagen, daß ich eine wichtige Veränderung in Herm: vorgenommen, und die mich beÿ Ihnen gewiß in Gnaden setzen wird. Es ist die lange Moral im 6= Buche:8 ich habe sie dem alten Siegmar in den Mund geleget.9 Mit der im eilften10 will es nicht gehen. Leben Sie wohl!
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Schönaich, Hermann. Johann David Grillo (1689–1766), 1723 Professor der Philologie in Frankfurt an der Oder, 1732 zugleich der Theologie. Die Bezeichnung Ebräer bezieht sich auf Grillo als Philologe der biblischen Sprachen und als Inhaber der hebräischen Drukkerei in Frankfurt/Oder; vgl. Ralf-Rüdiger Targiel: Gedruckt mit den Typen von Amsterdam. Hebräischer Buchdruck in Frankfurt an der Oder. In: Irene A. Diekmann (Hrsg.): Jüdisches Brandenburg. Geschichte und Gegenwart. Berlin 2008, S. 450–481, 466–471. Schönaich erwartete eine Antwort der Königsberger Deutschen Gesellschaft; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 34, Erl. 19. Vgl. Schönaich, Hermann, S. 80–82. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 34, S. 124, Nr. 86, S. 297. Vgl. Schönaich, Hermann, S. 162 f. In der zweiten Ausgabe wurden die Ausführungen über die Verblendung des Volkes durch die Priester und die Warnung vor einer späteren Vergeltung um 24 Verse gekürzt; vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 198.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – Januar 1752
66. Got ts ch ed a n Fr i ed r i ch H ei n ri c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 15. Januar [1752] [63.70]
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 108–109. 4 S. Bl. 108r oben von Seckendorffs Hand: R. d. 21. Jan 1752 sowie Notizen für sein Antwortschreiben. Das Schreiben trägt die Jahreszahl 1751. Anhand des Inhalts ist es zweifelsfrei dem Jahr 1752 zuzuordnen.
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Erlauchter, Hochgebohrner Reichsgraf/ und General FeldMarschall,/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr, Eurer Hochreichsgräfl. Excell. gnädige Antwort,1 verbindet mich zu besondrer Ergebenheit. Der Bothe2 ist wegen der Feyertage zu so ungewöhnlichen Tagen hergekommen, daß wir uns in ihn nicht haben finden können; und wenn wir Dienstags, oder Sonnabends die Briefe hinschickten; so war er Tages vorher schon da gewesen, ohne sich bey mir zu melden. Künftig will ich alles zur Müllerinn3 ablegen da er es holen kann. H. Rothfischer4 geht nächsten Dienstag5 von hier mit der Braunschweiger Kutsche ab, nach Braunschweig, woselbst der Herzog mit der Herzoginn6 von Berlin die nächste Woche zurück erwartet wird: weil die Lustbarkeiten daselbst ein Ende nehmen.7 Er wird E. H. Excell. schon selbst von allem Nachricht geben.8 1 2 3 4 5 6
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 63. Nicht ermittelt. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 63, Erl. 6. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. 18. Januar. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, und seine Gemahlin Philippine Charlotte (1716–1801), Schwester des preußischen Königs Friedrich II. Vom 4. Dezember 1751 bis 26. Januar 1752 hielt sich die herzogliche Familie am preußischen Hof zu Winterlustbarkeiten auf; vgl. Berlinische Nachrichten, Nr. 146 vom 7. Dezember 1751, S. [1]f., Nr. 12 vom 27. Januar 1752, S. [2]. Rothfischer wollte sich auf seinem Weg nach Göttingen am Hof zu Braunschweig vorstellen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 39, S. 137. Rothfischer schrieb Seckendorff am 8. Januar 1752 noch in Erwartung seiner Abreise und berichtete am 21. Februar von seinen erfolgreichen Audienzen in Braunschweig
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Von Wien vernimmt man, daß Bar. von Suieten9 einen botanischen Garten anlegt;10 und da vermuthete ich, daß Popovitz11 zu demselben als Botanicus bestimmet seyn würde. Allein wie ich von H.n Rothfischern höre, der ihn zuweilen gesprochen, so hat er schon wieder keine Lust dahin zu gehen. Wer weis, was er thut, wenn er hier irgend Mittel finden sollte unterzukommen?12 Das würde abermal einen Proselyten geben, der den katholischen keine Freude machen würde. Der Fürst von Köthen13 wird mit seiner Berlinischen Reise,14 zur Unzeit gekommen seyn; denn der König15 ist schon nach Potsdam aufgebrochen;16 und er wird also von den dasigen Lustbarkeiten nicht viel gesehen haben. Er soll schon in Schulden stecken, wer weis wie tief? Vieleicht aber ist er
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und seiner Berufung nach Helmstedt; vgl. Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 6–9. Gerard van Swieten (1700–1772), 1745 Leibarzt Maria Theresias und Hofbibliothekar in Wien, 1749 Präses der medizinischen Fakultät. Gerard van Swieten hatte in seinen Vorschlägen für die Studienreform vom 17. Januar 1749 die Aufnahme der Botanik und Chemie in die Lehrinhalte und die Einrichtung eines botanischen Gartens zu Studienzwecken angeregt; vgl. Rudolf Kink: Geschichte der kaiserlichen Universität zu Wien. Band 1/2. Wien 1854, S. 254–271, 258. Der „hortus medicus“ der Universität entstand ab 1754 auf einem Grundstück am Rennweg, die Leitung wurde Robert François de Laugier (1722–1793), 1749 Professor für Chemie und Botanik in Wien, übertragen. Für das Schloß Schönbrunn wurde 1753 auf Swietens Anregung hin Adrian Stekhoven (1704/05–1782; vgl. Wien, Penzing, Sterbebuch 1772–1784, S. 162) als Hofgärtner mit der Einrichtung eines botanischen Gartens nach holländischem Vorbild betraut. Vgl. Michael Kiehn: Der Botanische Garten der Universität Wien. In: Wilfried Morawetz (Hrsg.): Die Botanik am Rennweg. Wien 1992, S. 96–111, 96; August Neilreich: Geschichte der Botanik in Nieder-Oesterreich. In: Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien 5 (1855), S. 1–94, 46 f. Johann Siegmund Valentin Popowitsch (1705–1774), slowenisch-österreichischer Sprach- und Naturforscher. Über Popowitschs Bemühung, in Leipzig Unterstützung für seine Forschungen zu bekommen, vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 44, Erl. 15. August Ludwig (1697–1755), 1728 Fürst von Anhalt-Köthen. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 58, Erl. 18. Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen. Der König kehrte erst am Tag der Abreise der braunschweigischen herzoglichen Familie, am 26. Januar, aus Berlin nach Potsdam zurück; vgl. Berlinische Nachrichten, Nr. 12 vom 27. Januar 1752, S. [2].
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nur seiner Prinzen17 wegen hingegangen, um ihnen besser Avancement zu verschaffen. Er hat sichs in den Sinn kommen lassen, die Gräfinn Moschinska18 an unserm Hofe zu heirathen; und der Frau Oberst Lieutn. von Runkel19 die Commission geben wollen die Sache zu negociiren:20 welche sich aber sehr dafür bedanket, und ihm alle Schwierigkeiten Sache deutsch21 heraus geschrieben hat. Was nun den Punct wegen der Kost und des Zimmers für den jungen Herrn Baron aus Altenburg22 betrifft; so habe ich in meinem vorigen diesen Punct mit Stillschweigen übergangen, weil sich in meinem Hause einige Schwierigkeiten hervorthaten. Denn erstlich ist keine für den Herrn Baron anständige Stube darinn ledig; die aber ledig werden könnten, sind ihm zu schlecht. 2.) Scheuet sich mein Hauswirth23 einen so vornehmen
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Carl Georg Lebrecht (1730–1789) und Friedrich Erdmann (1731–1797), Prinzen von Anhalt-Köthen, Offiziere in preußischen Diensten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 58, Erl. 20 und 22. Friederike Alexandra Moszyn´ ska (Moszinska), geb. von Cosel (1709–1784), uneheliche Tochter Augusts des Starken, 1730 Ehe mit dem königlich-polnischen Schatzmeister Jan Kanty Moszyn´ ski († 1737). Dorothea Henriette von Runckel, geb. Rother (1721–1800); Korrespondentin. Ihr Ehemann, der kursächsische Oberstleutnant Ferdinand Eduard von Runckel († 1762, Korrespondent), war 1751 für kurze Zeit Hofmeister des jüngeren Prinzen von Anhalt-Köthen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 58, Erl. 21. Am 12. Juni 1751 hatte Fürst August Ludwig einen „commissaire“ mit einem Schreiben an Dorothea Henriette von Runckel geschickt. Darin erklärte er, der „commissaire“ werde nach Dresden gehen, um den Lauf der Dinge auszukundschaften. Frau von Runckel bat er, zuvor ein Billet „à la femme de chambre de S. E. La C. M.“ – Son Excellence La Comtesse Moszinska – zu senden, die ihm einen „rapport fidele“ darüber geben könne, ob seine Bemühungen erfolgversprechend wären; Dessau, Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Z 70 Abteilung Köthen, A 17c Nr. 4 (Acta Betreffende Wie der Obrist=Lieutenant Ferdinand Eduard von Runckel aus Leipzig, beÿ dem Printzen Friedrich Erdmann zum Hoffmeister auf Reisen bestellet worden, 1750–1751), Bl. 42r. Frei heraus, deutlich, offen; vgl. Grimm 2 (1860), Sp. 1046 (4). Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent), 1748 Schüler des Altenburger Friedrichsgymnasiums. Art und Kosten der Unterkunft und Versorgung sowie die Einstellung eines Hofmeisters für den künftigen Leipziger Studenten wurden seit November 1751 zwischen Gottsched und Friedrich Heinrich von Seckendorff besprochen. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger, Besitzer des Hauses zum Goldenen Bären.
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Tischgast anzunehmen. Beyden Schwierigkeiten Rath zu schaffen thue ich E. H. Excell. folgende Vorschläge. So wenig ich die Zeit her, auch bey den vortheilhaftesten Vorschlägen, von vielen reichen Grafen und Cavallieren zu bewegen gewesen, einen Tisch anzufangen: so hat mich doch die besondre Ehrfurcht gegen E. H. Excellence, und aufrichtige Begierde Denenselben zu dienen, bewogen, den Herrn Baron, und zwar nur ihn allein, an meinen Tisch zu nehmen: wenn er sich meine alltägliche Kost, gefallen lassen will. Ich verstehe es auch sowohl von der Mittags= als Abendmahlzeit; doch von dieser, mit dem Bedinge, daß er sich, wenn ich bisweilen, welches doch sehr selten kömmt, bey einem guten Freunde essen sollte, sich alsdann gefallen ließe, auf seiner Stube, mit einer kalten Küche bedienet zu werden. Doch, wie gesaget, so wird dieses nicht oft geschehen. Meine Frau würde sich auch allenfalls mit denen für den Tisch angesetzten 1. ½ Thl. auf die Woche, befriedigen; wenn nur irgend, wegen des Tischtrunkes nur 6 bis 8 g. wöchentlich noch vergütet würden: weil doch ohne dieß bey der itzigen Theuerung aller Victualien auf den geringsten Profit dabey nicht Rechnung zu machen ist; solches auch ihre Absicht gar nicht seyn würde. Was nun das Quartier betrifft, so werde ich schon in der Nähe bey mir eine bequeme Stube ausmachen; die sich für den H.n Baron schicken wird. Was endl. den Famulum, oder Stubengesellen betrifft so habe ich zuförderst die Ehre E. H. Excell. zu versichern; daß die Sitte des vorigen Jahrhunderts in diesem Stücke gänzlich abgekommen; und itzo sich kein Student, so arm er auch seyn möchte, dazu brauchen lassen würde, einem Edelmanne die Bücher nachzutragen. Es kommen auch itzo wohl Grafen bey mir und andern in die Collegia, die, ob sie gleich 2 Lackeyen haben, dennoch ihre Collegienbücher in der Tasche mitbringen. Solte nun dieser Punct wegfallen; so wüßte ich einen hübschen Menschen, der sonst alle erforderte Eigenschaften dazu hätte, des Herrn Barons Stubenbursch zu werden. Er ist ein Stud. Theol. der schon ein paar Jahre hier gewesen, und sich gut anläßt. Er heißt Sonnenkalb24 und hat in Altenburg unter H.n Prof.
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Friedrich Wilhelm Sonnenkalb (1729–1800), 1747 Besuch des Gymnasiums in Altenburg, 1748 Studium in Leipzig; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 36, Erl. 13.
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Ranisch25 studiret; dem er auch beykommenden Glückwunsch hat drucken lassen.26 Er lebt ordentlich, ist mein fleißiger Zuhörer, auch in practicis; dem ich schon eine kleine Condition, stundenweise abzuwarten, bey einem Rathsherrn allhier27 verschaffet, wo man sehr wohl mit ihm zufrieden ist. Dieser kennet auch den H.n Baron schon, sowohl als dieser ihn kennet; und würde ihm nicht nur gute Gesellschaft leisten, und von allen bösen Umgange abzuhalten wissen, sondern auch im repetiren der Collegien sonst behülflich seyn. Wolten aber E. H. Excell. irgend einen Juristen dazu haben; so könnte auch Rath dazu werden; und zwar einen recht ordentlichen und gelehrten Menschen, der auch Mathesin, Französisch und Englisch versteht; und in humanioribus gut ist.28 Da aber E. H. Excell. in kurzem bey dem guten Winterwetter hier durchgehen dörften; so könnte Dero Wahl und Entschließung bis dahin ausgesetzet bleiben; da ich Denenselben die beyden Candidaten selbst vorstellen würde, um sie persönlich bekannt zu machen. E. H. Excell. werden doch die Gnade haben, bey Dero Diener abzutreten; dafür ich sehr verbunden seyn würde: in welchem Falle ich nur einen Wink zu geben bitte, welchen Tag Dero Ankunft geschehen möchte. Das genealogische Handbuch29 folget nunmehr, und kostet 20 gg. Die 12 gg. für den StaatsCal.30 habe erhalten. Nach unterthänigem Empfehl an
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Salomon Ranisch (1719–1766, Korrespondent), 1747 Konrektor, 1752 erster Professor am Altenburger Gymnasium. Friedrich Wilhelm Sonnenkalb: Die vornehmste Eigenschaft eines Schulmannes, in einem Sendschreiben an … M. Salomon Ranisch, bisherigen Conrector bey dem Hochfürstl. Friedrichs-Gymnasio zu Altenburg … als derselbe die Stelle des ersten Professors an demselben den 10 Jenner 1752. rühmlichst übernahm … Leipzig: Friedrich Gotthold Jacobäer; vgl. Friedrich Wilhelm Krafft: Neue Theologische Bibliothek 71 (1753), S. 86. Es konnte kein Exemplar ermittelt werden. Wahrscheinlich Johann Jacob Mascov (1689–1761), 1719 Professor der Rechte und Ratsherr in Leipzig, 1732 Hofrat; vgl. Nützliche Nachrichten 1753, S. 265. Johann Daniel Titius (Tietz) (1729–1796, Korrespondent), 1749 Studium in Leipzig, 1752 Magister, 1756 Professor der Mathematik in Wittenberg. Seinen Namen nennt Gottsched in einem späteren Brief; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79, S. 273, Z. 3. Gottlieb Schumann: Europäisches Genealogisches Hand=Buch. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1752. Sächsischer Staatskalender 1752.
Reiffstein an Gottsched – Januar 1752
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der hochgeb. Fr. FeldMarschallinn Excellence31 habe ich die Ehre mit vollkommenster Ergebenheit zu beharren, Eurer Hochreichsgräfl. Excellence/ Meines gnädigen Grafen und Herrn/ unterthän./ gehors. und ergeb./ Diener/ Gottsched Leipzig den 15. Jan./ 1751.
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67. Jo ha nn Fri ed r i ch R ei ff s t ei n a n Got ts c h ed , Kassel 16. Januar 1752 [45.80] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 33–34. 4 S.
Magnifice/ Hochedelgebohrner und Hochgelahrter Herr Profeßor/ Hochgeneigter Gönner! Ich hatte schon die Feder in der Hand um Ew: Magnificentz auf Befehle eines hohen Gönners1 schriftlich aufzuwarten als mir ein angenehmer Bote Deroselben wehrteste Zuschrift2 einhändigte. Es wird mir schwer den reichen und angenehmen Inhalt deßelben anitzo unberührt zu laßen; allein da es mir doch noch schwerer fallen würde in der mir diesmahl vorgeschriebenen kurtzen Zeit alles gehorig zu beantworten so will ich nur überhaupt für alle darinnen enthaltene Merkmahle Ew: Magnificentz hochstschäzbare Gewogenheit gegen mich den schuldigsten Dank vorläufig abstatten und eine ausführlichere Antwort bis auf die Nächste Gelegenheit ersparen.3 Anitzo aber will ich vielmehr das mir aufgetragene Anliegen Ew: Magnificentz eröfnen. 31
Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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Vgl. Erl. 4. Wie aus dem folgenden Brief Reiffsteins hervorgeht, hatte Gottsched am 7. Januar an Reiffstein geschrieben; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 80. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 80.
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Ihro Excellence der hiesige Geh. Raht und KammerPräsident vBorcke4 gehen Morgen nach Berlin ab um nebst anderen Angelegenheiten zugleich alle wegen der hohenVermahlung unserer Durchl: Prinzessin Braut5 noch übrige Neben Sachen zur Richtigkeit zu bringen.6 Beÿ der Rückreise sind Ihro Excell. gesonnen über Leipzig zu gehen und tragen ein besonders Verlangen als ein großer Kenner der Wißenschaften und Künste mit Ew: Magnificentz persönlich bekannt zu werden Sie haben mir dahero aufgegeben dieses Denenselben zu melden und Ew: Magnificentz zu gleich in seinem Namen zu ersuchen ob Dieselben ihm nicht unter andern mit Herren Profeßor Christen7 und anderen Kennern von Malereÿen und Kupferstichen bekannt machen wolten als wovon sie ein besonderer Kenner und Liebhaber sind. Sie besitzen selbst ein sehr starckes Kabinet von Kupferstichen und machen daßelbe noch täglich vollständiger. Ew: Magnificentz würden Denselben also ungemein verbinden wenn Sie ihm dazu in Leipzig einige Gelegenheit an die Hand geben könten. Ihro Excellentz sind gesonnen nicht allein Samlungen an sich zu kauffen sondern auch wenn einigen mehr damit gedienet wäre Doubletten gegen Doubletten zu vertauschen. Er ist ein besonderer Gönner von Ew: Magnificentz Herren Bruder8 und kan hieselbst zu deßelben längst verdienten weiteren Beförderung vieles beÿtragen und würde auch um so viel dazu bewogen werden wenn es Ew Magnificentz gefallen möchte ihn gelegentlich darum zu ersuchen und durch die oberwehnte Gefalligkeit zu Dero Schuldner zu machen Da er sich aber über ein Paar Tage schwerlich in Leipzig wird aufhalten können so läßt derselbe Ew. M: zugleich ergebenst ersuchen ob Dieselben nicht gelegentlich vor hero einige dahin gehörige Erkundigungen einzuziehen belieben möchten damit er seine Wünsche um so viel geschwinder und glucklicher erreichen könne. Ew: Magnificentz werden gütigst entschuldigen daß ich ein Werckzeug abgebe um Denenselben Mühe zu machen. Es ist sein eigener Einfall gewesen mich hiezu zu gebrauchen. Er ist ein Kenner 4
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Friedrich Wilhelm von Borck (1693–1769, Korrespondent), 1739 hessen-kasselscher Geheimer Rat und Präsident der Oberrentkammer. Wilhelmine von Hessen-Kassel (1726–1808). Zur Vermählung Wilhelmines mit Heinrich von Preußen (1726–1802) vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 8. Für die Eheverhandlungen hielt sich Borck bis zum 9. April in Berlin bzw. Potsdam auf; vgl. Berlinische Nachrichten, Nr. 45 vom 13. April 1752, S. [1]. Johann Friedrich Christ (1700–1756); Korrespondent. Johann Heinrich Gottsched (1706–1771); Korrespondent.
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und Liebhaber der Wißenschaften. Allein er ist einer unserer vornehmen Antideutschen der zu den erträglichen Wercken der Deutschen blos die Ubersetzung rechnet doch hat derselbe ofters Ew: Mag. Bemühungen und Wercke öffentliche rühmliche Erwehnung gethan: Ew: Magnif. werden nun mehro die beste Gelegenheit haben ihn durch Erwähnung und Vorzeigung deutscher original Stücke auf billigere Gedanken zu bringen. Er hat zu gleich von mir verlanget ich möchte ihm die Hofnungen die Ew. M ihm zur Erfullung seiner Wünsche zu geben belieben möchten nach Berlin melden Dieselben werden also ihn und mich zu gleicher Zeit sehr verbinden wenn Dieselben mich so bald als möglich mit einer geneigten Antwort beehren möchten die ich demselben so gleich nach Berlin schicken könte In Erwartung dieser besondern Gewogenheit verharre in schuldigster Ehrfurcht
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E Magnificentz gehorsamster Diener/ Reiffstein Caßell d. 16. Jenner 1752.
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Der Herr Secretair laßt sich nebst seinem Hause9 dem Ihrigen schönstens empfehlen.
68. Jo ha nn Fri ed r i ch G ebh a rd a n G ot ts c h ed, Borna 18. Januar 1752 [14.126] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 35–36. 4 S.
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Magnifice,/ HochEdelgebohrner, Hochgelahrter,/ Höchstzuehrender Herr Profeßor. Ew: HochEdelgb: Magnificenz geführte Rechtfertigung wegen der vermeinten späten Antwort, nehme ich an als ein Kennzeichen von Dero schon bekanndten und unschätzbaren Gütigkeit gegen mich, welches ich 9
Johann Heinrich Gottsched und Familie.
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mit gehorsamster Erkenntlichkeit verehre, auch zugleich die gütige Aufnahme meines erstern Briefes und des überschikten Buches,1 unter eben diese untrüglichen Merkmahle einer erfreulichen Gewogenheit rechne. Und da Dießelben ein Wohlgefallen bezeiget haben, indem Sie vermuthen, daß ich außer meinen, gewiß sehr häufigen Amts=Geschäfften, mich noch mit andern Untersuchungen bemühe: So habe ich eine doppelte Probe beÿlegen wollen,2 nicht aus Eitelkeit; sondern Deroselben gutachten u. Meinung zu erwarten. Die zweÿte Ausgabe der gründlichen Sprachkunst Ew: HochEdelgb: Magnifcz.3 war mir ein so liebes Buch, daß ich es durchlaß ehe es noch trocken war. Damahls machte ich an einigen orten ein +, wo mir beÿm Durchlesen etwas beÿfiel, und dieses habe ich nur kürtzlich oder mit wenigen aufgeschrieben u. beÿgeleget; Um zu zeigen, daß ich noch abwesend begierig bin meinen Gamaliel4 zu hören und von Denenselben zu lernen und daß ich nach meinen wenigen Vermögen und Fähigkeit alteram partem Petri5 dabeÿ anwende. Das andere beÿliegende Blat ist der Abriß und Anfang von einem Buche, da in einer Geschichte eine Anweisung zur Orthographie soll gegeben werden, welche mehr practisch als theoretisch wäre. Denn es ist für eine junge herrschafft von Adel bestimmt, welchen bloße Regeln wohl zu troken seÿn möchte. Wenn ich die Geschichte der Orthographisten lesen werde, wozu Ew: HochEdelgb: Magnificenz große hofnung machen;6 So werde mit Dero hochgeneigten Erlaubniß Denenselben in meiner Geschichte von Fuß auf nachfolgen. Dürfte ich mir einige Antwort von Ihnen versprechen: So wollte ich wohl zu gleich um den Einschluß dieser zween halben Bogen bitten, indem ich beÿdes weiter fortzusetzen entschloßen bin.7 1 2
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 14. Die Beilagen sind nicht überliefert – Gebhard bittet im vorliegenden Brief um ihre Rücksendung. Gottsched, Sprachkunst, 2. Auflage 1749; Mitchell Nr. 392. Gemeint ist der jüdische Schriftgelehrte Gamaliel der Ältere (1. Jahrhundert), Lehrer des Apostels Paulus; vgl. Apostelgeschichte 22, 3. Scharfsinn; vgl. Rudolf Eisler: Wörterbuch der Philosophischen Begriffe und Ausdrücke. Berlin 1900, S. 26. Möglicherweise bezieht sich Gebhard auf Gottscheds Ankündigung einer „ausführlichen Historie der deutschen Sprache und Poesie, daran ich schon verschiedene Jahre gearbeitet habe“, die Gebhard in seiner Ausgabe der Sprachkunst (vgl. Erl. 3), S. 516, Anm.* finden konnte. Über den Fortgang der von Gebhard erwähnten Projekte konnte nichts ermittelt werden, Veröffentlichungen von ihm sind nicht bekannt. Vgl. aber Erl. 29.
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Meine bescheidene Anfrage wegen des Wortes brennen,8 hat allerdings die Absicht, welche Ew: HochEdelgb: Magnificenz so gleich wahrgenommen,9 und da ich solches laß und mein Geheimniß auf einmahl entdeket sahe; So erschrak ich biß zum erröthen: Jedoch hielte Dießelben ich nunmehr ausgeschloßen von den Worten des Cicero, daß man irren könnte etiam in arte divinandi:10 Denn Dießelben haben nicht geirret. Deroselben gelehrte Anmerkungen, haben mich, der ich vorher im Gleichgewichte wegen des Nahmens Ursprung, gestanden nun überwogen, daß ich selbst zweifele, ob der Nahme von brennen herkomme.11 Die Meinung dererjenigen welche sagen, daß es von den Varinis seinen Nahmen soll erhalten haben,12 will mir auch nicht recht gefallen. Was urtheilen Dieselben hievon? Doch von den Brunnen kann es seinen Nahmen nicht haben,13 obgleich die Stadt nahe an der Wÿrre14 liegt die an den Mauren hinfließt. Denn der Anfang diese Pflege zu bewohnen ist weit von der iezigen Stadt auf einem Berge geschehen, da Heinrich der Vogler15 das Kloster Wenigenborn16 hat bauen 8 9
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 14. Gottsched konnte dem Brief entnehmen, daß Gebhard die Herkunft des Ortsnamens Borna bestimmen will. Vgl. Cicero, Marcus Tullius: De divinatione 1, 7; 2, 107. Nach Kontroversen über die deutsche oder slawische Herleitung des Ortsnamens gilt Borna heute als deutscher Ortsname mit der Bedeutung „Siedlung am oder beim Brunnen“; Joachim Göschel: Die Orts-, Flur- und Flußnamen der Kreise Borna und Geithain. Köln; Graz 1964, S. 22. Der germanische Stamm der Warnen, lateinisch Varini, zählt zu den angeblichen Namensgebern für Borna; vgl. z. B. Johann Conrad Knauth: Misniae illustrandae Prodromus. Oder: Einleitung zu des … Marggrafenthums Meissen Landes= und Geschichts=Beschreibung. 2., erw. und verb. Auflage. Dresden: Gottlob Christian Hilscher, 1735, S. 143; Sebastian Kühn: Bornische Chronica, Welche Anno Christi 1670. Von dem Wohl=Seeligen Herrn M. Johanne Wincklern, Patriae Archi-Diacono, In einer Lateinischen Oration … angefangen, und Dem Drucke übergeben, Nunmehr … übersetzt und vermehrt. Chemnitz: Johann Gabriel Gütner, 1688, S. 2 f. Von Brunnen wird der Name hergeleitet z. B. in: Kühn, Bornische Chronica (Erl. 12), S. 2 f. Borna liegt an der Wyhra, einem Nebenfluß der Pleiße. Heinrich I. (um 876–936), Beiname Auceps, Vogelfänger oder Vogler, 919 König des Ostfrankenreiches. Borna liegt auf den ehemaligen Siedlungen Altstadt Borna und Wenig(en)born; vgl. Ernst Eichler u. a.: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin 2001, Band 1, S. 96 bzw. Von Abtei bis Zwiebelhaus. Ein Lexikon zur Geschichte der Stadt Borna. Borna 2001, S. 10; über das Augustiner-Chorherrenstift Wenigenborn vgl. die spärlichen Angaben in: Zedler 55 (1748), Sp. 9 bzw. Karl von Weber: Notizen über die
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laßen. Allein es müßen noch vorher Menschen oder Heiden da gewohnet haben, weil öfftermahls Urnen ausgegraben worden sind. Wenn Borna von Brunnen herkäme, woher haben die Oerter in Thracien, Italien, England, Deutschland und Meißen die eben diesen Nahmen führen ihre Benennung? Alle diese orte stehen nach der Reihe im Universal=Lexico.17 So viel ist gewiß, daß der bornische Zirckel ist von Wenden bewohnet worden. a) unter Heinrich des Voglers Zeiten sind die Wenden noch im Osterlande gewesen, wovon Borna Gleichsam der Mittelpunkt ist. b) Ditmarus der alte Merseburg. Historicus18 welcher fidem hat bezeuget, daß gedachter Kaÿser die Stadt nur mit einer Mauer umgeben,19 wie dann auch an den einemi Stadt=Thurme noch zu lesen. a. c.20 9__ das andere ist durchs alterthum verloschen. c) Die gefundenen Urnen, und die Merkmahle daß dergleichen mehr vorhanden sind bestätigen solches. d) Die Diplomata vom Kloster Wenigenborn, die auf der Akademischen Bibliothek zu Leipzig liegen,21 aber nicht heraus gegeben werden, könnten solches noch mehr bestätigen. e) Einige aus gegrabene Bactreaten22 dienen ferner zu deßen Beweiß. Und nun da Borna weder a) von Brunnen b) noch brennen, c) noch von den Varinis seinen Nahmen haben kann; So glaube ich, daß es sich d) von Borenutz einem Götzen der Wenden23 seinen Ursprung habe, i
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einenem ändert Bearb. Einkünfte der Klöster in Sachsen. In: Archiv für sächsische Geschichte N. F. 1 (1875), S. 76–92, 78. Vgl. Zedler 4 (1733), Sp. 750 f. Thietmar (975–1018), 1009 Bischof von Merseburg, Historiker. In Thietmars Chronicon ist kein entsprechender Hinweis enthalten. Möglicherweise hat Gebhard seine Annahme Knauth, Prodromus (Erl. 12), S. 296 entnommen. Die im 18. Jahrhundert noch vertretene Auffassung, daß Heinrich I. Stadtgründer sei (vgl. Zedler 4 [1733], Sp. 750), wurde später aufgegeben; vgl. Adolf Wenck: Borna im Wandel der Zeiten. Leipzig; Borna 1921, S. 7 f., 12. anno christi. Nach Auskunft von Herrn Steffen Hoffmann vom 7. Dezember 2022 besitzt die Universitätsbibliothek Leipzig keine Urkunden des Klosters Wenigenborn. Ob im 18. Jahrhundert entsprechende Urkunden vorhanden waren, konnte nicht ermittelt werden. Über Wenigenborn wird in einer Sammlung mit Nachrichten über sächsische Klöster berichtet, die vom Ende des 18. Jahrhunderts stammt; vgl. Detlef Döring: Die neuzeitlichen Handschriften der Nullgruppe (Ms 01–0300). Wiesbaden 2000, S. 121 f. (Ms 0175 [I–IV]). Gemeint sind Brakteaten, antike bzw. mittelalterliche Münzen aus dünnem Blech. Über die hier genannten vier wendischen Gottheiten vgl. Zedler 54 (1747), Sp. 2010 f.
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gleichwie Rötha, das Städtlein, Roda und Audigast zweÿ nahe Dörfer von dem Rodigast, Picoll, hingegen hat der Stadt Pegau ohnfehlbar den Nahmen gegeben. Denn Gaw hieß sonst eine Gemeine Picollsgaw, Contracte Picgaw oder Pigaw – Zeitz aber hat nach allgemeiner Meinung von der Göttin Ziza den Nahmen24 Borenutz, war der Gott der Leibesfrüchte und Ziza die Göttin der Säuglinge, beÿde Städte aber liegen als zwo Schwestern neben und beÿeinander. Daher bin ich nunmehr stark auf dieser Meinung, biß Ew: HochEdelgb: Magnificenz mir etwa nochmahls die Augen öfnen u. einen Irrthum zeigen. Indem nun meine vorhabende Geschichte, nicht etwa eine Chronike von Qverleqvitzsch25 werden soll: So habe ich freÿlich gelehrter Männer Rath und Einsicht höchstnöthig zu suchen und Ew: HochEdlgb: Magnificenz sind die erste und einzige Person der ich mein Vorhaben entdeke. Ich habe bereits einen Vorrath von gedrukten und ungedrukten Documenten und Schrifften die mich über 30 r. zu stehen kommen. Vorher aber wollte ich zweÿ Schediasmata druken laßen, das erste De primis possessoribus ac incolis Toparchatus in Bornis. Denn so wird Borna ein Toparchat26 in einigen Diplomatibus genennet. Das andere: De origine appellationis civitatis in Bornis.27 Und von diesen beÿden sollte eins zu Ostern dem Druke übergeben werden, weil zu gedachter Zeit, einer unserer Herrn Bürge Meister sein Amt niederleget, nachdem er 50 Jahre im Raths=Collegio gestanden und bereits 84 Jahr alt ist,28 ich aber diesem selten Zufalle ein historisches Denkmahl stifften wollte. Doch wollte ich auf den Druk nicht gerne große Unkosten wenden, hoffe aber, daß durch Ew: 24 25
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Vgl. Knauth, Prodromus (Erl. 12), S. 296. Anspielung auf die Satire von Gottlieb Wilhelm Rabener: Ein Auszug aus der Chronike des Dörfleins Qverlequitsch, an der Elbe gelegen. In: Belustigungen des Verstandes und des Witzes 1742, Januar bis Juni, 2. Auflage, S. 300–317, die „ein ehemaliger Pfarrer daselbst geschrieben“ haben soll (S. 301); erneut in: Rabener: Sammlung satyrischer Schriften. Leipzig: Johann Gottfried Dyck, 1751, S. 87–106. Zum Begriff vgl. Zedler 44 (1745), Sp. 1257. Es sind keine entsprechenden Schriften erschienen. Gebhards Materialsammlungen lagen nach seinem Tod noch vor; vgl. Robert Wolfram: Chronik der Stadt Borna mit Berücksichtigung der umliegenden Ortschaften. Borna 1886, Vorrede, nicht paginiert. Heinrich Füllmich (1667–1754), 1703 Mitglied des Ratskollegiums von Borna, 1705 Kämmerer, 1708 Stadtrichter, 1716 Bürgermeister, 1752 Verzicht auf alle Ämter; vgl. Denkmaal der Liebe, Ihrem herzlich geliebten Herrn Vater, … Herrn Heinrich Füllmich …, von Dessen hinterlassenen Kindern und Schwiegersöhnen aufgerichtet. Zwickau: Johann Friedrich Höfer, 1754, S. 31–42.
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HochEdelgb: Magnificenz hohen Fürspruch, H. Breitkopff29 solches über sich nehmen werde, da es doch vielleicht seinen Liebhaber finden und sich selbst wieder bezahlen könnte. Ich nehme mir die gehorsamste Freÿheit an Ew: HochEdelgb: Magnificenz und Dero Frau Gemahlinn HochEdelgebohrnen von meiner Frau30 und mir unsern ergebensten Empfehl zuvermelden, der ich in schuldigster Hochachtung stets verharre Ew: HochEdelgeb: Magnificenz/ unterthäniger Verehrer/ Gebhardiac.31 Borna/ den 18 Jänner/ 1752.
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N: S: Deroselben hochgeneigte Zuschrifft habe ich erst den 16 hujus zu Mittage mit der ordinairen Post erhalten.
69. Jo ha nn C h r i s to ph G ot ts ch ed a n Got ts c h ed, Schneidlingen 19. Januar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 37–38. 4 S.
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Magnifice,/ HochEdelGebohrner/ Hochgelahrter Herr Professor,/ Mein insonders Hochzuehrender Herr Vätter! Ew. HochEdelgb. MHGEtstr H. Vätter1 haben jederzeit an dem, was unserer Familie, absonderlich die wir uns davon in der Fremdlingschafft aufhalten, begegnet, vielen Antheil genommen. Da nun durch meiner ältesten 29 30 31
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Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger. Johanne Friederike Ernestine Gebhard, geb. von Biesenrodt. Gebhard zieht in der Unterschrift offenbar seinen Namen und das Amt Diakon zusammen. Christian Gottsched (1674–1729), der Vater des Schneidlinger Pfarrers Johann Christoph Gottsched, war der Bruder von Gottscheds Vater Christoph Gottsched (1668–1737); die gleichnamigen Johann Christoph Gottscheds waren folglich Vettern im eigentlichen Sinne oder Cousins ersten Grades.
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Schwester Frau Anna Maria, verwittibte Schumachern2 am 11. dieses erfolgtem seligen Absterben ein harter Riß vorgegangen, als welche ihrem sel. Mann, H. Past. Schumacher3 in die selige Ewigkeit bald gefolget ist, so achte es meiner Schuldigkeit zu seyn, Denenselben Nachricht davon zu geben; nicht zweiffelnd, es werden Dieselben, wie auch Dero HochWertheste Frau Gemahlin, Unsere Hochgeehrteste Frau Muhm ein hertzlich Mitleiden tragen mit denen von ihr nachgelaßenen 3 unmündigen Söhnen,4 die sie mit dem ersten Mann5 erzeuget, und mit der bey sich gehabten ledigen Schwester Lenorchen,6 welche ihr biß an ihr Ende sehr treue Dienste er2
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Anna Maria, geb. Gottsched, verw. Wigand und Schumacher (Taufe am 25. September 1709); vgl. Berlin, Landeskirchliches Archiv, Königsberg, Altstadt, Taufen 1705–1725, Bl. 91r, Nr. 168. Sie war die Stiefschwester des Schneidlinger Pfarrers Johann Christoph Gottsched. Dessen Mutter Anna Christina, geb. Beckmann (* 1687) war am 5. Januar 1708, wenige Tage nach seiner Geburt, gestorben. Der Vater Christian Gottsched (vgl. Erl. 1) heiratete am 26. November 1708 Anna Maria Buchholtz (1688–nach 1724); vgl. Königsberg, Altstadt, Taufen 1685–1695, Bl. 57v, Nr. 45 und Kessler, Altpreußische Briefe, S. 41. Über die weiteren Geschwister des Pfarrers Johann Christoph Gottsched vgl. Königsberg, Altstadt, Namenverzeichnisse Taufen 1650–1710, Bl. 75v, Taufen 1711–1752, Bl. 65v, unter dem Namen und Beruf des Vaters: Gottsched Christian Buchbinder. Johann Anton Schumacher (1718–1750), 1748 Pfarrer in Straußfurt; vgl. Pfarrerbuch Kirchenprovinz 8, S. 125. Carl Samuel (1744–1805, 1774 Hofmeister am Collegium Carolinum in Kassel, 1778 beim dortigen Kadettenkorps, 1793 Professor, 1802 Hofarchivar), Heinrich Ernst (* 1746) und Ludwig Christian Anton Wigand (1747–1790, 1776 Rektor in Wegeleben, 1783 Pfarrer in Gröningen); vgl. Magdeburg, Kirchliches Archiv, Wernigerode, St. Sylvestri, Kirchenbuch 1701–1751, S. 583, 628 und 659; Pfarrerbuch Kirchenprovinz 9, S. 395 f.; Strieder, Hessische Gelehrte 17, S. 45–53. Carl Christian Wigand (1713–1748), 1737 Lehrer am Pädagogium in Halle, 1742 Konrektor am Lyzeum zu Wernigerode, gräflich-stolbergischer Bibliothekar; vgl. Strieder, Hessische Gelehrte 17, S. 45 f. Eleonore Gottsched († 1773); im Sterbeeintrag zum 19. November wird eigens festgehalten: „Sie ist die Mademois[e]lle Schwester, vom H. Dohm Prediger Gottscheidt“, und die Altersangabe lautet „auf 58. jahr“; Magdeburg, Kirchliches Archiv, Halberstadt, Dom, Kirchenbuch 1765–1784, 1773, Nr. 227. Sie ist demnach um 1715 geboren, aber anders als ihre Geschwister weder im Namenverzeichnis der Altstadt Königsberg noch im Taufbuch selbst aufgeführt. Die dort erwähnten zeitlich nahestehenden Geschwister sind Magdalena Dorothea (Taufe: 18. November 1714) und Anna Barbara Gottsched (Taufe: 3. Mai 1717); vgl. Königsberg, Altstadt, Taufen 1705–1725, Bl. 173r und 215v. Mit Unterstützung des Grafenhauses versorgte Eleonore Gottsched die Kinder ihrer verstorbenen Schwester und wurde anschließend Nonne im Pfortenkloster in Halberstadt; vgl. Strieder, Hessische Gelehrte 17, S. 46 f.
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J. Chr. Gottsched an Gottsched – Januar 1752
wiesen, wie auch mit mir, der ich mich mit mancher Sorge bey diesem Todes Fall beschwehret finde. Gott hat seine sonderbare Obhut über sie gehalten, indem, da sie wieder von Strausfurt nach Wernigerode gezogen, ihre Sachen in dem großen Brande7 schon vorhanden, und sie selbst nur 3 Meilen von der Stadt gewesen, doch noch alles unversehrt geblieben. Daselbst hat sie von der Hochgräfl. Herrschafft,8 wie auch von vielen andern Christlichen Freünden manche Gefälligkeit genoßen, also, daß sie ihr Leben nach einem überstandenen beschwehrlichen Krancken Lager in Ruhe u. Friede selig alda beschließen können. Sie ist den vorigen Sommer 3 Wochen mit ihrem gantzen Hauß bey uns gewesen, und versuchte, ob sie sich wol bey einer solchen Veränderung von ihrer Maladie erholen könte; es wolte aber nicht gelingen. Sie ist unten dick geschwollen und oben gantz vertrocknet gewesen; wozu sie durch ein unrichtig curirtes Qvartan=Fieber in Strausfurt gekommen. Der Allerhöchste erhalte Ew. HochEdelGb. MHGEtsten H. Vetter, und Frau Muhm bey allem ersprießlichem Wohlergehen noch viele Jahre. Diß wird uns zu einem besondern Trost gereichen. Anbey muß auch Ew. HochEdelGb. melden, daß ich nunmehro zur Gewißheit in der vor unsere Kirche zu hoffenden Erbschaffts Sache gekommen bin. Denn da ich mir von dem Hochweisen Rath zu Leipzig die Abschrifft des Schnebelschen9 Testaments10 ausgebeten, und daßelbe mir unter ihrem Siegel zugeschickt ist, habe gefunden, daß ihr 500 Rthlr vermacht sind, die sie aber erst nach der Witwen11 Tode aus der Steuer Casse 7
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„Der beste und gröste Theil, der Gräflichen Stollbergischen Residenz=Stadt Wernigeroda, nemlich 86. Brauhäuser … wurden den 20. Jun. durch eine um Mittag entstandene Feuers=Brunst in die Aschen gelegt.“ Auszug der neuesten Weltgeschichte 1751, Nr. 113, S. 458. Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode (1691–1771), 1710 Regent der unter der Oberhoheit Brandenburg-Preußens stehenden Grafschaft Wernigerode, und seine Gemahlin Sophie Charlotte, Gräfin zu Leiningen-Westerburg (1695–1762). Im folgenden Brief vom 1. Mai 1752 bezeichnet er ihn als den „in der Raths Anger Mühle zu Leipzig wohnhafft gewesenen Müller, Nahmens Schnebel“; Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 247–248, 247r. Demnach handelt es sich um Johann Georg Schnäbel (um 1684–1751), Müllermeister in der Angermühle vor dem Ranstädter Tor; vgl. Leipzig Adreßbuch 1747, S. 215 (Johann George Schnabel); Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1751–1759, Bl. 21v. Leipzig, Stadtarchiv, Richterstube, Akten Teil 1 Nr. 1020, Band 2, Bl. 173r–179v. Johanna Schnäbel (im Testament: Schnöbel), geb. Börner; vgl. Testament (Erl. 10), Bl. 177rf.
F. H. von Seckendorff an Gottsched – Januar 1752
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sol zu heben haben.12 Inzwischen dancke Ew. HochEdelGb. ergebenst, vor die sich deshalb gegebene Bemühung, und verbleibe nebst dienstlicher Empfehlung an Dieselben wie auch an Unsere Hochgeehrteste Frau Muhm, Dero Hochgeschätzten Gemahlin, von mir u. meiner Frau13 Ew. HochEdelGb. Magnificence/ Meines Hochzuehrenden H. Professoris,/ und Hochgeschätzten Herren Vätters/ Gebet u. Dienstergebenster/ J. C. Gottsched
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Schneidlingen/ den 19 Jan./ 1752
70. Frie d ric h H ei n r i ch vo n S eck en d o r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 21. Januar 1752 [66.78]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 39–40. 3 S.
Meußelwiz den 21: Jan. 1752. HochEdelgebohrner/ hochgeehrtester H. Profeßor Ich will hoffen unsere Correspondenz durch den bothen1 soll hinführo beßer gehen: Mir soll recht lieb seÿn wenn H. Rothfischer2 unßern Horizont verlaßen,3 Er hatt mir jüngst geschrieben, daß auch privat in
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Schnäbel (im Testament: Schnöbel) vermachte in dem am 29. Juli 1751 aufgesetzten Testament 500 Taler „an die Kirche zu Schnötelingen, im Halberstädtischen, alwo der Testirer gebohren worden, jedoch nicht eher als nach seiner Wittben Todte“, Testament (Erl. 10), Bl. 177v. Catharina Charlotta Gottsched, geb. Burger (1697–1777). Nicht ermittelt. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Gottsched hatte berichtet, daß Rothfischer am 18. Januar nach Braunschweig aufbrechen werde; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, S. 224.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – Januar 1752
Hanover zu seinem unterhalt was beÿtragen würden,4 wenn Er es redlich mit gott meint, so wird Er Ihn nicht verlaßen: Ich habe Ihm auch schon geantworthet und werde auch nach befinden s. umstände zu seinem unterhalt beÿtragen:5 Den Popowiz6 wollen wir seinem schicksaal überlaßen, mir komt vor Er macht sich aus keiner religion viel,7 denn da ich Ihn sondirte ob Ihm etwa in den glaubensgründen ein licht aufgangen, so sagte Er mir daß Er keinen scrupel in glaubenssachen hatte. Hingegen ist nach Augspurg ein Gelehrter Dominicaner aus Rom komen, welcher zu unßrer religion sich bekennet8 Er ist viel Jahr in Wien, da Er gebürtig, ein prediger cum applausu geweßen, beÿ fleisiger leßung der Heil. Schrifft; hinn und her dubia beÿ seiner glaubens bekändtnüß gefunden, daher Er nach Rom gangen in dem vorsatz sich solche alda benehmen zulaßen, dahero Er auch 6. Jahr sich in Rom aufgehalten und weil Er der Zweifel imer mehr beko4
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„In Hannover hat sich ebenfalls eine gewisse adeliche Familie, wovon mir der Namme noch nicht bekannt gemacht worden, angebothen, mir bis zu weitherem employ eine iährliche Pension zugeben“, Rothfischer an Seckendorff, Leipzig 8. Januar 1751, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 6 f., 6v. Vgl. Seckendorffs diesbezügliche Randnotizen auf Rothfischers Brief (vgl. Erl. 4) für sein Antwortschreiben. Johann Siegmund Valentin Popowitsch (1705–1774), slowenisch-österreichischer Sprach- und Naturforscher. Gottsched hatte überlegt, ob Popowitsch konvertieren würde, wenn er in Leipzig Fuß fassen könnte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66. Es handelt sich um den Wiener Dominikanermönch Pius Dempser (vgl. Erl. 12; * 1697 als Johann Honorius Thomas Dempser, Sohn des Trödelhändlers Thomas Dempser), 1716 hatte er in Wien die Ordensprofeß abgelegt; vgl. Wien, St. Stephan, Trauungsbuch 1691–1693, S. 511, Taufbuch 1696–1698, S. 96; Wien, Archiv des Dominikanerkonvents, Bücher Nr. 52 (Regestum provinciae Hungariae Ordinis Praedicatorum sub provincialatu … Josephi Riedl), Liste der Brüder der Dominikanerprovinz Hungaria von 1753, Bl. 11r. Dempser war mehrfach als Apostat auffällig geworden: 1734 wurde er nach einer Begnadigung wieder in seine Rechte als Ordensmitglied eingesetzt und in den Konvent Friesach assigniert, 1739 wurde der Ordensmeister Thomas Ripoll (1652–1747) über den dritten Glaubensabfall Dempsers informiert, 1746 wurde Dempser zum vierten Mal Absolution von kanonischen Strafen erteilt; vgl. Acta Capituli Provincialis Provinciæ Hungariæ Ordinis Prædicatorum. Styræ in Conventu nostro ad Divam Virginem Annuntiatam celebrati 16. Maij 1734. Bozen: Michael Gassmayr, Bl. [B1]v, [B2]v; Rom, Archivum generale Ordinis Praedicatorum, IV.218, prov. Hungariae, S. 9 (1739) und 34 (1746). Die Auskünfte aus den Ordensakten verdanken wir P. Dr. Viliam Sˇ tefan Dóci OP, Istituto Storico Domenicano in Rom, Mai–August 2022.
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men, so hatt er mit Erlaubnüß seines pater priors9 mit einem offnen passport10 die erlaubnüß erhalten nach Wien in seine provinz zuruckzukehren; an statt aber sich nach Wien zu , gehet er auf Augspurg zu, da Er sich beÿ dem H. Senior Urlßberger11 meldet, Ihm seine gantzei entdecket, sich vollig unterrichten läst, sich zu unßrer Kirche wendet und von H. Urlßberger nach Ulm recomandiret wird, alwo man Ihn einen geringen Unterhalt reichet und durch außwärtige hülfe lebet,12 Ist ein Mann von i
Beim Seitenwechsel wurde das Substantiv ausgelassen.
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Antoninus (bürgerlich Louis François) Brémond (1692–1755), 1748 Ordensmeister des Dominikanerordens in Rom. Um von einer Ordensprovinz in eine andere reisen zu können, war die schriftliche Erlaubnis des Ordensmeisters vonnöten. Eine Abschrift der Erlaubnis von Antoninus Brémond findet sich unter den Briefen Samuel Urlspergers (vgl. Erl. 11) an Seckendorff: Dempser wird gestattet, in seine Heimatordensprovinz Hungaria (die österreichisch-ungarische Provinz) zurückzukehren, die bisherige Zugehörigkeit zum Konvent in Mantua wird aufgehoben und Dempser in den Wiener Konvent assigniert; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1264, Bl. 3r. Samuel Urlsperger (1685–1772), 1723 Pfarrer an St. Annen in Augsburg, Senior des Augsburger Ministeriums. Vgl. aus Urlspergers Berichten an Seckendorff, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1264, Dezember 1751 (Bl. 86v): „Vor 14. Tagen ist ein geschickter u. wackerer Dominicaner Münch aus Italien an mich addressirt angekommen, der wird würckl. in Ulm, dahin ihn spedirt u. recommendirt, informirt“; 10. Januar 1752 (Bl. 97vf.): „Von dem Dominicaner, der bey mir war, melde aus s. Munde, daß er schon in Wien angefangen, eine Erkenntnis der Wahrheit des Evangelii zu haben; dabey er aber dachte, villeicht er in Italien die catholiken beßer fände, als in Wien: Als er aber bey 6. Jahren in Rom u. Italien gewesen habe er greuel über greuel in allen Stücken u. Ständen angetroffen, u. da ihn das Licht immer weiter aufgegangen, unmögl. länger heucheln können, sondern habe sich in Gottes Namen resolvirt, unter den vehiculo, sich wieder nach Wien zu begeben, eine Erlaubnis von dem General s. Ordens in Rom ausgebeten, die er mir auch in Original vorgewiesen u. davon copien beylege. Hier war nichts vor ihn zu thun. Ich addressirte ihn nach Ulm, woselbst ihm der Magistr. auf 2. Monat zur Erhaltung u. Informa[tio]n aufgenommen; der Mann ist von 54 Jahren, sihet wohl aus, hat Verstand u. Redligkeit; wird aber wohl s. brod mit informiren in der welschen Sprach suchen müßen“; 20./21. Februar 1752 (Bl. 106v): „Mein Dominicaner in Ulm Dempser … hält sich recht wohl: hat 6 Stud in Itali. zu informiren: bethauret am meisten, daß 11. Luther. durch ihn cathol. gemacht worden“; 13. März 1752 (Bl. 118r): „Ich mus doch Ew Excellenz zur Freude melden 1.) daß der gewesene Dominicaner Dempser in Ulm am Lætare Sonntag communicirt u: mir deßhalben einen schönen brief geschrieben hat“.
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54 Jahren, der keine fleischliche absichten haben soll, aber wo wollen wir am Ende hin, wenn man dergl. proselyten nicht brodt schaffet: Daß der König von Preusen13 Berlin schon verlaßen und wieder nach Potsdam seÿn soll,14 habe nicht vor gewiß gehöret aber der Herzog von Wolfenbüttel15 schreibt an mich selbst daß Er vor ende des Monathß wieder wolte zuhauß seÿn:16 Die Fr. obrist. von Runckel17 hatt wohlgethan daß Sie in die Cöthische absichten nicht entriret.18 Vor das gütige anerbiethen meinen Altenb. Vetter19 auf ostern an Ihren eigenen tisch zu nehmen,20 habe Ich vermutl. Ihrer braven Consortin, der mich vielmahl empfele, unendl. obligation. Vor sein Eßen Mittagß und abends will herzl. gern anstatt ihrer genereusen forderung zweÿ Rthl. incl. des trunkß geben, und wird Er nicht allein, wenn sie abends nicht zuhauße eßen, sondern allezeit, wenn es ihre gelegenheit wäre, mit einem kalten brathen und 1. trunck vorliebnehmen, maßen Er nicht soll herrlich gewöhnet werden auch in Altenburg beÿ H. Ranisch21 des abends sich mit allem waß mann Ihm giebt, begnüget: Es wird auch nicht das geringste bedenken seÿn, daß Er seine bücher selbst in die Collegia träget, und laße ich mir den vorschlag sehr wohl gefallen, daß Sie Ihm einen feinen stuben Camaraden der schon etl. Jahre auf Universitæt geweßen, zugeben wollen welcher sich mit der stube und holz freÿ begnüget Und stünde mir der von denen vorgeschlagenen Subjecten der Jurist22 um deßwegen am besten an weil er Mathesin und sprachen verstehet, da das leztere zum exercitio unter Ihnen beÿden dienen könte, Und wenn Er in der Mathesi meinem jungen Ritter die fundamenta beÿ bringen könte so 13 14 15 16
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Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, S. 225. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Die herzogliche Familie begab sich am 26. Januar aus Berlin nach Braunschweig zurück; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, S. 224. Dorothea Henriette von Runckel, geb. Rother (1721–1800); Korrespondentin. Gottsched hatte berichtet, daß Frau von Runckel die Ehe zwischen dem Fürsten von Anhalt-Köthen und der Gräfin Moszyn´ ska vermitteln sollte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, S. 226. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent), 1748 Schüler des Altenburger Friedrichsgymnasiums. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, S. 227. Salomon Ranisch (1719–1766, Korrespondent), 1747 Konrektor, 1751 erster Professor am Altenburger Gymnasium. Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, S. 228, Erl. 28.
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würde Ihm ein donour geben, oder wenn Er selbst noch unterricht braucht das Collegium mathematicum, so mein Vetter im zweÿten Jahr anfangen soll, auch vor dießen Menschen bezahlen, da sie beÿde profitirten, Es würde Ihm auch freÿstehen die Collegia juridica mit zuhören da Ich einen gantzen Cursum juris beÿ einem profeßore Juris halten zu laßen intentioniret. Doch hoffe daß dießer leztere auch eine solche Conduite habe, die einen jungen flüchtigen purschen nicht verderbt, denn wo etwas beÿ diesem Subjecte auszusetzen, so wolte ich lieber den vorgeschlagenen Theologen23 Ihm auf die stube geben, denn mir ist gar zu wohl errinerlich, waß vor verführungen auf Universitæten zu befürchten: Wo weg und wetter gut wird und ich kann so viel zeit mißen, so kome noch vor ostern nach Leipsig daß ich die beÿden Menschen sehe und wo Sie inzwischen auch eine stube ausmachen so könte sie auch in augenschein nehmen: Ihnen außer der Meß in Dero behaußung zu incomodiren, ist Ihnen und mir ungemächlich, maßen ich in dem blauen Engel24 auf eine nacht ein beqvemes qvartier habe: Die Genealogischen Tabellen25 sind ankomen ich dancke vor die bemühung: Habermaß26 will solche mit 20. g. gezahlt haben: Die Witterung ist noch unbeständig, doch fängt es wieder an zu frieren: Die Feldmarschallin27 empfielt sich Ihnen beÿderseits und ich verharre mit wahrer Hochachtung E. HochEdelgebohren/ Dienstschuldigster diener/ FHgraffvonSeckendorff
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Friedrich Wilhelm Sonnenkalb (1729–1800); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, Erl. 24. Gasthaus in der Petersstraße, im 19. Jahrhundert aufgegangen im Hôtel de Russie und im 20. Jahrhundert im Messehaus Petershof; vgl. Müller, Häusernamen, S. 59. Gottlieb Schumann: Europäisches Genealogisches Hand=Buch. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1752. Christian Gottlieb Habermaas, Haushofmeister Seckendorffs; vgl. Kuntke, Seckendorff, S. 321, Anm. 89, S. 324, Anm. 101. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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71. Jo ha nn Dav i d H eer m a n n a n G ot ts c h ed, Eichholz bei Liegnitz 22. Januar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 41–42. 4 S.
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HochEdelgebohrner, Hochgelahrter Herr/ Insonders Hochgeehrtester Herr Professer. Es ist nicht sowohl Undank, als vielmehr Saumseeligkeit, daß Ew. HochEdelgeb. in einer Zeit von 3. Jahren von mir keine schriftliche Versicherung meiner fortdauernden Erkenntlichkeit und Hochachtung erhalten haben.1 Es sollte also beynahe scheinen, als ob mein Brief aus dem Reiche der Todten an Dieselben käme. So bewußt, als ich mir noch selbst bin; so bewußt sind mir noch die unzehlichen Proben Dero Liebe und Gewogenheit, die ich in Leipzig in Dero vornehmen Hause genossen habe. Ich denke niemals ohne die zärtlichsten Empfindungen daran, und brenne noch im Herzen für die Verdienste und den Ruhm meines vortreflichen Lehrers. Ich könnte aus den vornehmen Häusern, in deren Bekandtschaft ich itzund stehe, Zeugen aufruffen, wenn ich an Dero gütigem Zutrauen zweifeln sollte. Noch mehr zu sagen, Leipzig wird bey vielen hohes Geschlechtes, die die anmuthigen Wissenschaften lieben, um Dero Person willen angenehm. Es wird mir nunmehr vergönnt seyn von meinen Umständen etwas zu gedenken, da sich Ew. HochEdlen oftmals erkläret haben, an meinem Wohle Theil zu nehmen. Ich lebe noch in demjenigen Hochfreyh. Hause als Hofemeister, in welches ich vor 4. Jahren kam.2 Ich stehe in einem sehr reichlichen Solde und genüsse ungemein viel Gnade. Und dieses ist die Ursache, warum ich ein besseres Glück mehr erwartet, als gesucht habe. Binnen solcher Zeit haben sich verschiedene Beförderungen an die Hand gegeben; allein ich bin allezeit zufrieden gewesen, wenn sie nicht zu Stande gekommen sind. Nunmehr aber wollen die Wünsche bald brünstiger werden; nur die Gelegenheiten sind hier etwas selten. Vor einem Jahre erhielt
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Heermanns vorhergehender Brief stammt vom 11. September 1748; vgl. unsere Ausgabe, Band 13, Nr. 173. Heermann war seit 1748 Hofmeister bei der Familie Seherr-Thoß in Eichholz; vgl. unsere Ausgabe, Band 13, Nr. 173.
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ich den Hrn Commercienrath Glafey,3 der die Fabeln des de La Motte übersetzt hat,4 zu meinem Stief Papa.5 Er ist ein Kenner und Freund eines feinen Witzes und in den meisten Poëten recht zu Hause. Meine Bemühungen, den guten Geschmack im Deutschen zu befördern, erstrecken sich itzund nur auf meine Untergebene,6 und zuweilen auf ihre Väter und Freunde. An dem neuen Jahrestage habe ich das erstemal einen Versuch mit einem kleinen Lustspiele gemacht. Ich muß gestehn, nach ihren Jahren spielten sie ihre Rollen unverbesserlich, und die ansehnliche Gesellschaft der Gäste rühmte die spielenden, einen verdienten Gottsched, und meine Anweisungen. Der Hr. Baron Seherr, ein ehmahliches Mitglied der deutschen Gesellschaft,7 ersuchte mich ihn Ew. HochEdelgeb. und dem Hrn Prof. May8 bestens zu empfehlen. Eben dergleichen Uebungen werden oftmals in dem Hause eines Baron von Zettritz9 angestellt. Indessen klebt der meisten Geschmack an groben Witze, und ist unempfindlich, wenn das Salz nicht recht durchbeisset. Könnte ich so glücklich seyn, mit einigen Zeilen von Dero Hand so wohl von Dero eigenem, als auch der höchstgeschätzten Frau Professorinn Wohlbefinden versichert zu werden: so würde ich mir es zu vieler Freude machen: Dieser bitte ich mich beson-
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Christian Gottlieb Glafey (1687–1753), Kaufmann in Hirschberg, 1736 kaiserlicher, später preußischer Kommerzienrat; vgl. Gottlob Glafey: Stammbaum der Gesammtfamilie Glafey. Nürnberg 1891, S. 6 f. Antoine Houdar de La Motte: Neue Fabeln. Aus dem Frantzösischen in Deutsche Verße übersetzt [von Christian Gottlieb Glafey]. Frankfurt; Leipzig: Gottlieb Siegert, 1736. Glafey hatte am 7. Januar 1751 in dritter Ehe Johanna Dorothea, geb. Wiesner, verw. Heermann (1700–1769), Heermanns Mutter, geheiratet; vgl. Glafey, Stammbaum (Erl. 3), S. 6. Nach Auskunft seines früheren Briefs war Heermann für den „einzigen Jungen Herrn“, d. h. für Gotthard Ferdinand von Seherr-Thoß (1742–1784), zuständig; vgl. unsere Ausgabe, Band 13, Nr. 173, S. 486, Z. 11. Carl Heinrich von Seherr-Thoß (1707–1754), 1728 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Leipzig; vgl. unsere Ausgabe, Band 13, S. 486 f., Erl. 4. Johann Friedrich May (1697–1762, Korrespondent), 1738 nach Gottscheds Austritt Senior der Deutschen Gesellschaft in Leipzig. Gemeint ist möglicherweise Adam Gotthard von Czettritz und Neuhaus (1712–1753), Herr auf Schwarzwaldau; vgl. Gottfried Fuller: Den herrlichen Sieg der Sterbenden … bey dem … Leichbegängnisse des … Adam Gotthard Freyherrn von Czettritz und Neuhaus. Jauer: Heinrich Christoph Müller, 1753. Schwarzwaldau liegt ca. 55 km südlich von Schloß Eichholz.
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ders zu empfehlen. Von meinem ehmalichen Untergebenen,10 dessen Fähigkeit mir noch zuweilen eine angenehme Erinnerung verursacht, wünsche gleichfals einige Nachricht. Ich bitte um Vergebung, daß ich bisher so weitläuftig gewesen bin, und nun mit wenigen schreiben muß, daß ich zeitlebens mit geziehmender Hochachtung sey Ew. HochEdelgebohrnen/ dankbeflissenster/ Diener/ M. Johann David Heermann. Eichholz bey Liegnitz/ den 22. Jan. 1752.
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In seinen autobiographischen Aufzeichnungen teilt Heermann mit, er sei in Leipzig „in das Haus eines ansehnlichen Kaufmannes, und Herrn des Raths“ gelangt, „welcher mir die Unterrichtung seiner Söhne auftrug“. Nachdem Heermann beinahe fünf Jahre in Leipzig war und an eine akademische Karriere dachte, sei sein „Gönner“ gestorben. Ihm wurde einige Zeit darauf die Stelle bei Carl Heinrich von SeherrThoß angeboten. Obwohl erst 1743 immatrikuliert, lebte er laut den biographischen Angaben zur Magisterpromotion seit 1742 in Leipzig; vgl. Johann David Heermann: Neues Ehrengedächtniß des Schlesischen Gottesgelehrten und Liederdichters Johann Heermanns … Nebst einem Anhange zu der Köbnischen Kirchen= und Predigergeschichte. Glogau: Christian Friedrich Günther, 1759, S. 113; Nützliche Nachrichten 1746, S. 141. An Kaufleuten, die zugleich Ratsmitglieder waren und in diesem Zeitraum gestorben sind, kommen nach den Leipziger Adreßbüchern der Seidenfabrikant Christian Friedrich Curtius (1678–8. Juni 1747) und der Bankier und Kaufmann Johann Michael Fried (1695–6. Oktober 1747) in Betracht; vgl. Leipzig Adreßbuch 1747, S. 80–82 und 113–122; Supplementum … worinnen dasjenige angemercket zu befinden, was vom Jahr 1747. bis hieher veränderliches sich zugetragen. Leipzig, den 12. Aug. 1748, S. 17 f.; Leipzig Postkalender 1750, Bl. E 5v–[E 6]v; Robert Beachy: The Soul of Commerce. Credit and the Politics of Public Debt in Leipzig, 1680–1831. Ann Arbor 2000, S. 354 f. und 360 f.; Herbert Helbig: Die Vertrauten 1680–1980. Eine Vereinigung Leipziger Kaufleute. Stuttgart 1980, S. 106. Curtius hatte acht Söhne, deren ältester, Christian Friedrich, 1726 und deren jüngster, Wilhelm Ludwig, 1735 geboren wurde; vgl. Leipzig, Kirchliches Archiv, St. Nikolai, Taufbuch 1722–1728, S. 470 und Taufbuch 1734–1740, S. 152. Fried hatte fünf Söhne, der älteste, Johann Michael, wurde 1732 geboren. Da der nächste Sohn 1737 ebenfalls auf den Namen Johann Michael getauft wurde, scheint er früh verstorben zu sein. Der jüngste Sohn, Johann Friedrich, wurde 1742 getauft; vgl. St. Nicolai, Taufbuch 1728–1734, S. 408, Taufbuch 1734–1740, S. 336, Taufbuch 1741–1747, S. 203. Aller Wahrscheinlichkeit nach wirkte Heermann im Hause des Kaufmanns Curtius.
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72. Fra nz Chri s to ph vo n S ch ey b a n G ot ts c h ed, Wien 22. Januar 1752 [53.132] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 45–47. 6 S.
Hochwohlgebohrner Herr/ Vortrefflicher Gönner, und allerliebster Freund. Ich mag anfangen, was ich will, so finde ich niemahls eine ganze halbe stund mit mir allein, und ohne zerstörung meiner gedancken zu seÿn. Was ich also immer unternehme, das geschieht Sprung= stück= Hupf= und zerstreuungsweiß. Vormittag geschieht nichts. Nachmittag bin ich zu faul. Abends muß ich zum H. W.1 Wo soll ich also die zeit finden, alles auf das Papier zu werffen, was ich in gedancken habe. Oftmals schreibe ich ein stück im Rath. Ein anders unterm kindergeschreÿ: ein anders am Spieltisch, und im Jahrmarck einer streitenden Gesellschafft etc. Jezt schreibe ich beÿm Theetrincken, und anlegen, weil ich fort eile, in den Rath zu kommen. Jüngst musste ich fast die ganze Nacht auf dem Redouten bal zu bringen, und mich samt einer masque feil haben, wie soll alßdann ein ehrlicher kerl brafen leuten schreiben? Besonders in einer Stadt, wo man nur redt, wer auf die redoute gehn darf, oder nicht; wer vom Ritterstand. Wer Turnier und lehnsmässig etc Wie gefällts E. H.? Nachdem die bücher Censur hier Facultäten weis unter 12 Persohnen vertheilt worden, so muß jedes neues buch durch so viel hände laufen.2 Derowegen hat H. Weiskern3 das gedruckte Specimen wider
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Mit „H. W.“ war bislang in Scheybs Briefen „Hans Wurst“ gemeint, als Rolle am Theater und als Rollenname für Gottfried Prehauser (1699–1769), der den Hanswurst seit 1728 am Kärntnertortheater spielte; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 159, S. 482, Z. 12, Band 16, Nr. 167, S. 543, Z. 19, Band 18, Nr. 22, S. 73, Z. 7. Zur Reform der Zensur über die aus dem Ausland kommenden Schriften in den Jahren 1751/52 vgl. Grete Klingenstein: Staatsverwaltung und kirchliche Autorität im 18. Jahrhundert. Das Problem der Zensur in der theresianischen Reform. Wien 1970, S. 160–180. Friedrich Wilhelm Weiskern (1709–1768); Korrespondent.
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die Mem. de brandeb.4 noch heutiges tages nicht.5 Alß ich meine bücher auf der Mauth abhohlen liess, und man das Weiskernische Päckche sah, so liess man es mir nicht abfolgen, sondern er musste selbst kommen. Beÿ dessen Eröfnung gab man ihm alles geschriebene, das gedruckte aber behielt H. Censur Secretarius6 ad referendum, inspiciendum, et etceterandum. Nun soll ich herum laufen, es zu erlösen. Man möchte börsten, wenn man &c: Weiskern ist voll verdruss. Nun ist wiederum ein änderung mit dem Theater geschehen, da der magistrat solches übernehmen muß,7 und H. Weiskern vielleicht Actor, und director desselben seÿn wird.8 Da gibts wiederum zu laufen, zu hören, zu schmieren, zu projectieren, und zu desperieren.
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[Johann Ludwig Pacht:] Bescheidene Erinnerungen an den Hrn. Verf. der Denkwürdigkeiten der Brandenburgischen Geschichte. Göttingen: [Johann Wilhelm Schmidt,] 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, Erl. 16. Weiskern war mit der Thematik durch die eigene Bemühung verbunden, eine von Gottsched angeregte Schrift gegen die Mémoires pour servir à l’histoire de Brandebourg des preußischen Königs Friedrich II. zur Veröffentlichung in Wien zu vermitteln, was indes nicht gelang; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 41, Erl. 23. Nicht ermittelt. Im Wiener Staatskalender ist die „Bücher-Censur-Commission“ erst ab dem Jahrgang 1760 verzeichnet; dort wird als Sekretär Johann Franz Roman Grundner (1718–1771) genannt (S. 118), zuletzt im Wiener Staatskalender 1770 (S. 157). Zu seinen Lebensdaten vgl. St. Stephan, Bahrleihbuch 1771, Bl. 128r. Zu den Aufgaben des Zensursekretärs vgl. August Fournier: Gerhard van Swieten als Censor. Wien 1877, S. 419 f. Da Rochus von Lopresti (1703–1784), 1748 Direktor des Burgtheaters und seit April 1751 zugleich Direktor des Kärntnertortheaters, die nötige Finanzierung für beide Theater nicht sicherstellen konnte, wurde sein Privileg aufgehoben und die Verwaltung im Februar 1752 dem Magistrat übergeben. Städtischer Theaterdirektionskommissar wurde (für zwei Jahre) der Ratsherr Johann Leopold van Ghelen (1708–1760), Theaterdirektionssubstitut wurde Philipp Jacob Lambacher (1703–1774, Korrespondent). Die Oberdirektion führte Franz Graf Esterhasy (1715–1785), ab 1753 zusammen mit dem ehemaligen genuesischen Gesandten Giacomo Graf Durazzo (1717–1794), der ab 1754 als alleiniger Oberdirektor fungierte; vgl. Repertoire Des Theatres de La Ville De Vienne Depuis l’Année 1752. jusqu’à l’Année 1757, Bl. [C8]vf.; Robert Haas: Gluck und Durazzo im Burgtheater. Zürich u. a. 1925, S. 9–15; Franz Hadamowsky: Das Spieljahr 1753/54 des Theaters nächst dem Kärntnertor und des Theaters nächst der k. k. Burg. In: Jahrbuch der Gesellschaft für Wiener Theaterforschung 11 (1959), S. 3–21, 4. Weiskern war künstlerischer Leiter, Regisseur, Schauspieler, Schriftsteller und Übersetzer; vgl. Repertoire Des Theatres (vgl. Erl. 7), Bl. [C11]v.
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Mit H.n Krausen9 hab ich schon etliche Mahle geredet; allein ex trunco mercurium.10 Es saÿn halt |sagt er:| auch viel kupferblatten und gross. Hernach brauch i jezt den 6n thail nicht, ich hab schon andere Sachen auch drucken lassen.11 I hab ihr no nit gschriben.12 Da krieg ich gall13 und gehe davon. Die burgundische Ode14 habe ich stracks gelesen, wo ich denn wieder meinen Meister gefunden. Der Nahme Gottsched sagt alles. Aber = was heisst der vorlezte Vers. So wird der halbe Kreiß der Welt . . . . lutherisch werden?15 Ein sauberer Prophet! Ich glaube nicht, daß dergleichen Gedancken ein bildel bekämen16 beÿ Franckreichs Ludwigen,17 und dem Sächsischen August.18 9
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Johann Paul Krauß (um 1700–1776, Korrespondent), Wiener Verleger und Buchhändler. Vgl. Apuleius: Apologia, 43. Gemeint ist offenbar der sechste Band von L. A. V. Gottscheds Übersetzungen der Pariser Akademiegeschichte. Zur Michaelismesse 1751 war der Band, den Krauß in Leipzig drucken ließ, erschienen, doch hatten noch die Kupfertafeln gefehlt, da Krauß Aufwand und Kosten scheute, und bislang war noch keine Lieferung des Bandes in Wien eingetroffen; vgl. NaG 1751/12, S. 806–818; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, S. 187. Im Dezember 1751 hatte Scheyb von einem Gespräch mit Krauß über die geplante Herausgabe der folgenden Übersetzungen L. A. V. Gottscheds, die Mémoires der Akademie betreffend, berichtet. Krauß hatte seine „schlechte lust zu continuieren, im fall viele kupfer darinnen wären“, bekundet, und Scheyb hatte geraten, Frau Gottsched nach der Anzahl der enthaltenen Tafeln zu fragen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 41, S. 143 f. Galle im Sinn von Grimm, Zorn, Erbitterung; vgl. Grimm 4/1.1 (1878), Sp. 1185 (Galle 2). Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460. Die letzten Verse lauten, mit Auslassungen: „Auch dir, o großes Römerreich!/ Ist zwar kein Reich auf Erden gleich,/ Doch wird dich einst, wie sie, Augusts Geschlecht regieren./ So wird der halbe Kreis der Welt = = / = = Jedoch der Zukunft Vorhang fällt,/ Und läßt mich alles dieß, nur als im Nebel, spüren.“ Gottsched, Ode Herzog von Burgund, Bl. B3v. Kinder bekamen im Religionsunterricht kleine Heiligenbilder zur Belohnung und Motivation; vgl. Heinrich Joseph Wetzer, Benedict Welte: Kirchen=Lexikon. Band 12. Freiburg im Breisgau 1856, S. 324. Ludwig XV. (1710–1774), 1715 König von Frankreich. Friedrich August II. (III.) (1696–1763), 1733 Kurfürst von Sachsen, 1734 König von Polen.
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Das blat vom Hofmeister19 habe ich zwar auch durch buchstabiert, allein ich verstehe nichts daraus, was H.n B. von Schonaich,20 und E. H. angehn könnte. Es stehn sachen darinn, welche wohl verschiedene Moralitäten, nicht aber Gottscheds und Schönaichs Art zu dencken ausdrucken. Es ist das 50. Stück. Vielleicht haben E. H. mir ein anderes Stück zugedacht, und aus verstoss dieses geschickt.21 Von der Peutingerias22 ist erst der 4te bogen id est das drittel förtig. So weiß ich nicht, wie es gehn wird, wenn ich das Papier erst im Apl oder Maji bekomme,23 so wirds natürlicher Weise zum drucken auch zeit brauchen. Was soll denn der Buffon heissen?24 A propos. Im Januario 1752. soll das Neueste davon handeln?25 Ich armer habe nicht einmahl noch den Julius August. Septem. Octo. Novem. Decemb. 1751 gesehen. Zu geschweigen den Januari 1752. der noch vielleicht nicht gedruckt ist. Wie bekomme ich diese 6. oder 7 Stücke? Item lese ich in der gelehrten zeitung von der 4ten
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[Gottlieb Siegmund Crusius:] Der Hofmeister. Leipzig: Georg Wilhelm Pouillard, 1751–1753. Christoph Otto von Schönaich (1725–1807); Korrespondent. Wahrscheinlich hatte Gottsched statt des 50. Stücks vom 13. Dezember 1751 das 49. Stück vom 6. Dezember 1751 senden wollen, das Schönaichs satirisches, an Gottsched und gegen fremde Einflüsse, insbesondere Miltons und seiner Anhänger, auf die deutsche Dichtkunst gerichtetes Gedicht Die Dichter enthält (S. 386–392). In seinem Brief vom 14. Dezember 1751, auf den Scheyb am 25. Dezember antwortete, hatte Gottsched die Sendung vermutlich zunächst angekündigt und von Löchern geschrieben, die Scheyb auszufüllen habe (vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 41, S. 144). Dies würde auf Schönaichs Gedicht zutreffen, da dort Gottscheds Name nur mit Anfangs- und Endbuchstaben erscheint und die Namen der angegriffenen Personen ganz ausgelassen wurden. Zur Peutingerischen Karte und Scheybs Vorhaben einer Neuveröffentlichung vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 10, S. 24, Erl. 26. Scheyb hatte die Papierlieferung im November aus Memmingen erwartet, im April berichtete er, daß es aus Augsburg komme; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, S. 69, Nr. 162, S. 519. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 41, S. 146. Gottsched veröffentlichte im Januar 1752 seine Rezension des ersten Teils der Lettres à un Amériquain sur l’histoire naturelle, générale et particuliere de monsieur de Buffon, Hamburg 1751, verfaßt von Joseph-Adrien Lelarge de Lignac (1697–1762), die kritisch auf die ersten drei Bände der Histoire naturelle von George-Louis Leclerc de Buffon (1707–1788) reagierten; vgl. NaG 1752/1, S. 43–56.
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Auflage der Critischen Dichtkunst eines gewissen H.n Gottscheds.26 Warum weiß denn ich davon nichts um mein geldt? Wieder Item. Ich möchte gern den licitations catalogum des H.n Bergers27 haben, dessen bücher zu Leipzig im April sollen licitiert werden.28 Ergo zusamen. die critische Dichtkunst 7 Stück des neuesten, nämlich Julÿ . . . . . Jan. Berger. Catalogus Im 6ten theil der deutschen Akademie habe ich den Scheÿb gefunden.29 Wie auch in dem 5ten theil des H. Müllers30 Schrifftsteller im Mela.31 Beÿden werde ich, und habe es schon gethan in altröm. Sprache dancken.
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Gottsched, Dichtkunst, 4. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462); vgl. die Rezension in: Neue Zeitungen 1751 (103. Stück vom 27. Dezember), S. 926–928. Johann Wilhelm von Berger (1672–1751), 1699 Professor der Poesie, 1708 der Rhetorik in Wittenberg, 1721 kaiserlicher Rat, königlich-polnischer und kursächsischer Hofrat und Hofhistoriograph. Conspectus Bibliothecae Bergerianae, Seu Locupletissimus Thesaurus Librorum, … Quos … Collegerat Io. Guilielm. De Berger … Qui Hoc Ipso A. MDCCLII M. April. Et Sequentibus Lipsia Publica Auctione Pro Parata Pecunia Divendentur. Wittenberg: Ephraim Gottlob Eichsfeld; vgl. die Nachricht über die Auktion in: Neue Zeitungen 1751 (104. Stück vom 30. Dezember), S. 936. Vgl. Des Herrn Marquis von Caumont Beschreibung eines alten Denkmaales, welches auf einer Brücke nahe bey dem Dorfe St. Chamas in Provence aufgerichtet ist. 1737. In: Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften zu Paris. Band 6. Leipzig: Johann Paul Krauß, 1751, S. 283–289. In ihrer Übersetzung merkte L. A. V. Gottsched bezüglich früherer Ausgaben der Peutingerischen Karte an: „Man kann sich auf alle diese Ausgaben sehr schlecht verlassen. Bergiers seine wimmelt von Fehlern, weil er, wie alle Neueren, den ersten Herausgeber derselben abgeschrieben, ohne die Originalkarte gesehen zu haben. Man erwartet aber nächstens diejenige Ausgabe, die der gelehrte und berühmte Herr von Scheyb zu Wien anjetzt besorget, und an deren Richtigkeit nichts auszusetzen sein wird. Aus dieser wird man vielleicht auch in gegenwärtigem Artikel, ein mehreres Licht erhalten können.“ (S. 286 f., Anm. *). Gottfried Ephraim Müller (1712–1752), 1738 substituierter Pfarrer, 1745 Pfarrer in Pesterwitz, 1748 Feldprediger in Pirna; vgl. Grünberg 2, S. 622. Vgl. Gottfried Ephraim Müller: Historisch=critische Einleitung zu nöthiger Kenntniß und nützlichem Gebrauche der alten lateinischen Schriftsteller. Teil 5. Dresden: Georg Conrad Walther, 1751. Im Kapitel über die Erdbeschreibung des römischen Geographen Pomponius Mela (1. Jahrhundert) berichtet Müller, der „gelehrte Herr Scheyb von Wien“ habe kürzlich bekanntgegeben, daß er die Peutingerische Karte „sehr groß und prächtig in Kupfer stechen lassen“ wolle (S. 451).
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Was E. H. zum löcherausstopfen gebraucht, hat mich schon offt ergözt.32 Wer ist denn der glückwunschmacher der brodtPoet an alle Fürsten, HH.n, et ciento auti animali?33 Meines Neffen34 aviditas bibendi35 ist durch H.n Jahn36 nur in wenigen Abdrücken hieher gebracht worden, derowegen hatte ich selbst keinen, weil ich ihn schon verschencken musste. Der junge auctor wusste nicht daß andere dergleichen abgehandelt,37 er fragte auch nicht, sondern schrieb, weil es ihm so einfiel, und die griechischen Schreiberleute es ihm an die hand gaben. Kurz. Es ist ein partus primigenius etc. Was E. H. mir durch die bus. bus. bus aufladen, die ich in dem Indice anbringen sollte, den ich über die Peutingerin mache,38 heisst so viel alß einen Commentarium Wesselingianum, so über das Itinerarium Antonini gemacht worden.39 Sed hic non est labor ad unius hominis Ingenium exer32
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Gemeint sind alte Druckbogen, die zum Ausfüllen der Bücherpakete verwendet wurden; vgl. z. B. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 107, S. 309. E cento alti animali, und hundert hohe Tiere, im neapolitanischen Dialekt; vgl. Joseph Novotny: Lehrbuch der italienischen Sprachwissenschaft. Innsbruck 1850, S. 382, § 43, 3. Welcher Kasualdichter hier gemeint ist, mit welchen Druckbogen das Paket ausgestopft war, konnte nicht ermittelt werden. Johann Thaddäus von Khautz (1733–1752); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, Erl. 23. Johann Thaddäus von Khautz: De Germanorum Aviditate Bibendi Ad C. Corn. Taciti De Germania Cap. IV. 22. & 23. Excursus. Leipzig: Johann Friedrich Jahn, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, S. 69, Nr. 23, S. 83 f. Johann Friedrich Jahn († 1791), um 1747 Buchhändler in Leipzig mit Verbindungen nach Wien; vgl. Peter R. Frank, Johannes Frimmel: Buchwesen in Wien 1750–1850. Wiesbaden 2008, S. 92. Gottsched erwähnt in seiner Rezension De Arte Bibendi Libri Tres (Nürnberg: Johannes Petreius, 1536 u. ö.) von Vincentius Obsopoeus und Der Z˚udrincker vnd Prasser/ Gesatze Ordenung/ vnd Instruction (Oppenheim [1513]) von Johann von Schwarzenberg; vgl. NaG 1752/10, S. 794–798, 796. Scheyb verfaßte ein Register aller auf den Kartensegmenten vorkommenden Namen; vgl. Index Regionum, Insularum, Fluviorum, Urbium, & omnium locorum, quæ in Tabula Peutingeriana adnotantur. In: Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, eigene Paginierung, S. I–XII. Peter Wesseling (1692–1764), 1724 Professor der Geschichte und Rhetorik in Franeker, 1735 in Utrecht, 1746 Professor der Rechtswissenschaften. Wesseling: Vetera Romanorum Itineraria, Sive Antonini Augusti Itinerarium. Amsterdam: Wetstein & Smith, 1735, mit ausführlichen Anmerkungen und Erläuterungen zu allen in diesem römischen Straßenverzeichnis (vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, Erl. 27) vorkommenden Namen.
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cendum, sondern unius ævi. Ich weiß wohl, was das heisst. Ich lasse es andern über, oder die Welt mag hernach warten, wenn sie einmahl den Grund, id est die Tafel hat.40 Wo soll ich m/100 Folianten hernehmen, die dazu gehören, und wo fände ich sie, wenn ich sie auch kaufen wollte. Ich habe keinen Merula,41 Alting,42 Pirckheimer,43 Shaw.44 Keine Griechen, oder wenige. Da wäre ich ein Gischpel45 aus Spaß so arbeiten, wo Velser46 es von sich auf den Merula geschoben und beÿde fast nichts gethan. Wo soll ein Wiener wochenblätter schreiben, der nur schussweiß schreibt? Die Verse, oder die Schistori von der Speckseite am rothen thurn ist vor 6. Jahren hier von einem Spaßvogel gemacht worden, und sind wenige Exemplare gedruckt.47 Ich habe nur eins gesehn und nicht viel besonders daran
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Zu Scheybs später verfaßtem Kommentar zur Tabula Peutingeriana vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, Erl. 27. Paul Merula (1558–1607); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, Erl. 25. Menso Alting (1636–1712); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, Erl. 26. Willibald Pirckheimer (1470–1530), Nürnberger Ratsherr, Humanist, Übersetzer. Claudius Ptolemäus: Geographicae Enarrationis Libri Octo Bilibaldo Pirckeymhero Interprete. Straßburg: Johann Grieninger, 1525. Der lateinischen Übersetzung wurde umfangreiches Kartenmaterial, ein Index der in den Kapiteln und Karten vorkommenden Orte und ein Versuch, die geographischen Namen bei Ptolemäus mit zeitgenössischen Namen in Verbindung zu bringen, beigefügt. Vgl. Niklas Holzberg: Willibald Pirckheimer. Griechischer Humanismus in Deutschland. München 1981, S. 316–339. Thomas Shaw (1694–1751), englischer Geistlicher und Geograph, 1720–1733 Kaplan bei der Levant Company in Algier, Teilnehmer an zahlreichen Expeditionen in Nordafrika und dem Nahen Osten. In seiner Reisebeschreibung veröffentlichte er einen Auszug aus der Peutingerischen Karte. Shaw: Travels, Or Observations Relating To Several Parts Of Barbary And The Levant. Oxford: Theatre, 1738, Anhang mit separater Paginierung: Sylloge Excerptorum Ex Veteribus Geographis, Historicis &c, S. 1–36, 1 und Kartenanhang. Vgl. Rachel Finnegan: English Explorers in the East (1738–1745). The Travels of Thomas Shaw, Charles Perry and Richard Pococke. Leiden; London 2019, S. 61 f., 92, 116, 139. Einfaltspinsel, Narr, Dummkopf; vgl. Grimm 4/1.4 (1949), Sp. 7566. Marcus Welser (1558–1614); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, Erl. 24. Von diesem Gedicht konnte kein Exemplar ermittelt werden. Es war offenbar, vielleicht in einer Abschrift, in Gottscheds Hände gelangt, denn schon am 19. Februar 1752 reagierte Ernst Friedrich von Seckendorff auf eine Zusendung Gottscheds: „Das schöne Gedichte von der Speckseite siehet seinem dichter ganz gleich.“ Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 102, S. 343, Z. 6 f. Unter den Anekdoten, die das Gedicht möglicherweise aufgegriffen hat, findet sich jene, daß im Gedenken an die Belagerung Wiens durch die Türken im Jahr 1529 am roten Tor eine Speckseite aufgehängt und das Tor mit gereimten Inschriften versehen worden war: Ein Mann soll den Speck abschlagen,
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gefunden, der auctor ist ein guter Jesuit. böhm. student gewesen, nunmehro Rath, ein mann von 60 Jahren.48 Ich werde aber sorgen, sie aufzutreiben. Das hiesige Theater wird auf Ostern unter dem Magistrat stehn, Lopresti ist abgedanckt.49 Weiskern hat ein intermezzo in Versen zum Singen componiert.50 Hat zimmlich gerathen.51 NB. die buchdruckereÿ regia52 ist resolviert, geldt bestimmt, und die leute schon bald beÿsamen. Stempelschneider, schrifftgiesser, matricenmacher etc.53 Item die Papiermühl auch. Der beste, in Niederland kömt es uns zu lernen.54 Nun werden wir die ganze kaiserl. bibliothec umdrucken, und alles mein Marci.55 Rathen E. H. ein wenig dazu. Marci hat selbst schon matrices56 und kegel57 |:einige:| gemacht. Adieu./ Scheÿb Wien den 22ten Jan 1752.
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den seine Heirat nicht gereue und der sich nicht vor seiner Frau fürchte; eine Frau, die ihren Mann unterjoche, soll diesen Schinken hängen lassen. Grundlage aller Geschichten ist ein einst am Turm/im Torgewölbe aufgehängtes Stück Holz als Zeichen der städtischen Gerichtsbarkeit; vgl. Johann Joachim Müller: Entdecktes Staats=Cabinet. Zweyte Eröffnung. Jena: Christian Pohl, 1714, S. 134 f.; Anton Mailly: Die „Speckseite“ am Rotenturm. In: Der Fährmann 1924, Heft 11 und 12, S. 392–395, 448–455. Nicht ermittelt. Vgl. Erl. 7. Nicht ermittelt. Unter den in der Theatersaison ab Ostern 1752 zum ersten Mal am Kärntnertor aufgeführten Stücken kommt dafür in Betracht: Das Feuer-Wäderl der Venus bzw. L’Eventail de Venus, bezeichnet als „farce allem. du Sr. Weiskern, ornée de Machines, & entremelée de Chansons“, Repertoire Des Theatres de La Ville De Vienne Depuis l’Année 1752. jusqu’à l’Année 1757. Wien: Johann Leopold van Ghelen, 1757, Bl. Dr–D2v, D2v; Gustav Zechmeister: Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärntnerthor von 1747 bis 1776. Wien 1971, S. 418. Es ist ziemlich gelungen; vgl. Grimm 4/1.2 (1897), Sp. 3568, Z. 9 f. Zu den Bemühungen um die Einrichtung einer kaiserlichen Druckerei vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 126. Zu den Tätigkeiten vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 82–84. Nicht ermittelt. Jean François Marci (1710–1791, Korrespondent), 1748 Direktor des mechanischphysikalischen Kabinetts, war mit dem Aufbau der kaiserlichen Buchdruckerei beauftragt worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 126. Form für die Abgüsse der Lettern; vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 84. Schriftkegel, Stärke oder Dicke der Buchstaben einer Schriftart; vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 85.
Spilcker an Gottsched – Januar 1752
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73. He nric h E ber h a rd vo n S p i lck er a n Got ts c h ed, [Potsdam] 23. Januar 1752 [60] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 43–44. 3 S. Von Schreiberhand. Schlußformel, Datum und Unterschrift von Spilcker.
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Der vorliegende Brief wurde zwischen Bl. 22 und 23 in Spilckers Schreiben vom 9. Januar 1752 (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 60) eingebunden.
HochEdelgebohrner/ Insonders HochzuEhrender Herr Professor! Da ich E: H: zum lezten mahl geschrieben,1 habe mir Hauptsächlich dabeÿ ausgedungen, Sie mögten Sich in ihrer Antwort nicht übereilen, weil ich doch Dieselben noch öfters beunruhigen werde. Ich denke immer zum Lesen meiner Briefe, hätten Sie doch immer zeit genug, und die Beantwortung mag von Ihrer Musse abhängen. Ich habe mit großen Mißvergnügen leztens in der Voßisch=Berlinischen Zeitung,2 einen abgeschmakten brief gelesen, der die lezte Ausgabe ihrer critischen Dichtkunst,3 den Hermann4 und Nimrod5 durchhechelt.6 Ich kan nicht sagen, daß mir der Hermann ganz fehlerfreÿ vorkäme, ich werde Ihnen darüber selbst nächstens meine Meinung freymüthiger entdeken.7 1 2
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 60. Verleger der Berlinischen privilegirten Zeitung war seit 1751 Christian Friedrich Voß (1724–1795), nach dem sie inoffiziell Vossische Zeitung genannt wurde. Gotthold Ephraim Lessing verfaßte von 1751 bis 1756 Rezensionen für die Zeitung und verantwortete von April bis Dezember 1751 die Monatsbeilage Das Neueste aus dem Reiche des Witzes. Von den Jahrgängen 1751/1752 konnten keine Exemplare der Zeitung ermittelt werden; vgl. aber den Druck der Lessing zugeschriebenen Texte in: Lessing’s Werke. Band 8: Das Neueste aus dem Reiche des Witzes. Die kritischen Briefe von 1753. Hrsg. und mit Anmerkungen begleitet von Robert Pilger. Berlin [1874], S. 32–135 sowie die Einleitung des Herausgebers S. 15–30. Gottsched, Dichtkunst, 4. Auflage 1751; Mitchell Nr. 462. Schönaich, Hermann. [Christian Nicolaus Naumann:] Nimrod ein Heldengedichte in vier und zwanzig Büchern. Frankfurt; Leipzig: Daniel Christian Hechtel, 1752. Vgl. den Beitrag aus der Beilage vom Dezember 1751 in: Lessing’s Werke 8 (Erl. 2), S. 126–129. Die Korrespondenz mit Spilcker endet mit dem vorliegenden Brief.
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Spilcker an Gottsched – Januar 1752
Es stehen mir besonders die Trochæischen Verse in einem Heldengedichte im weege. Mich deucht sie schiken sich nicht recht zum großen erhabenen Ausdruk, allein der Voßische briefsteller führet ja keine Gründe seines schimpfens an. Nimrod und Hermann spricht er hätte niemahls einen Plaz in den Neuigkeiten seines Wizes verdienet, hat er dann nicht schon öfters schlechtere werke beurtheilet? Und, sagt er höhnisch, der Meßias8 soll kein helden Gedichte heißen, weil Ihn der Herr Professor Gotsched davor nicht halten will. Et paria. In eben diesen Stüke oder villeicht in der Zeitung habe ich Homerens Ilias in Teutschen Versen von J. A. P. Gries9 gefunden,10 kennen Sie es etwa? Unser magre buchladen11 führet es nicht, es heißet immer, wir wollen es verschreiben,12 so kan ich auch die 4. lezten Stüke ihres Neuesten von verwichenen Jahre13 nicht bekommen. Ich denke immer wir werden von dem Herrn von Geisau,14 auch dem Preußischen Dichter15 den Homer übersezt bekommen,16 ich sehe eben so ungedultig diesen, als einer in Hannover unternommenen Übersezung der Aristotelischen poëtici,17 und der von i
(1) politic (2) poëtic von Spilcker korrigiert
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[Friedrich Gottlieb Klopstock:] Der Messias. Halle: Carl Herrmann Hemmerde, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 32, Erl. 22. Homers Ilias in deutsche Verse übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Johann Adolph Peter Gries. Erstes und Zweytes Buch. Altona: Gebrüder Burmester, 1752; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 148, Erl. 9. Die Herkunft dieser Information konnte nicht ermittelt werden, da die Jahrgänge 1751/1752 nicht vorliegen. Wahrscheinlich handelt es sich um die Buchhandlung von Christian Friedrich Voß (vgl. Erl. 2); Paisey, S. 332 führt ihn als einzigen Buchhändler in Potsdam zu diesem Zeitpunkt auf. Anfordern, bestellen; vgl. Grimm 12, 1 (1956), Sp. 1159 (verschreiben 9). NaG 1751/9–12. Hartmann von Geusau (1701–1761); Korrespondent. Samuel Ephraim From (1714–1766); Korrespondent. Zu Froms Übersetzung der Ilias vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 84, S. 274 f. Daß Geusau an einer Übersetzung der Ilias arbeitete, läßt sich nach einer Meldung in den Göttingischen Zeitungen annehmen; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 2, S. 8 f., Erl. 2. Spilcker hatte an beiden Übersetzungen Interesse gezeigt; vgl. Band 17, Nr. 129, S. 406 f., Nr. 148, S. 480 f. Aristoteles: Dichtkunst, ins Deutsche übersetzet, Mit Anmerkungen, und besondern Abhandlungen, versehen, von Michael Conrad Curtius. Hannover: Johann Christoph Richter, 1753; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 145.
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Hamburg erwartenden Baarischen briefe18 entgegen. Ich lege hier einen Entwurf eines neuen deutschen Trauerspiels Hadrianus in Sÿrien betitelt an, und bitte mir über die Einrichtung der Auftritte gelegentlich Dero Meÿnung aus, da ich wenig von der Parthischen historie finden konnte, und einem jeden dichter erlaubt ist, die zwischen fabeln, nach gut dünken und Wahrscheinlichkeit zu erfinden, so hab ich mich weiter kein bedenken gemacht, es so, und nicht anderst einzurichten. Inzwischen bin ich nicht sicher, weil ich mich mit der arbeit nicht übereilen werde, so, noch vieles aus eigenem Triebe zu ändern. Ich habe ihre critische Dichtkunst, den Aubignac19 auch was vor ihrem Cato20 stehet durchblättert, finde keine Nohtwendigkeit darinn, daß der Held nothwendig sterben müße. Metastasio21 hat schon vormahls eine ähnliche fabel aufs Theater gebracht,22 ich aber habe darinnen vieles geändert, jeder haubt Persohn einen vertrauten gegeben, und da ich sowenig Farnaspem als Emirenen23 in der Geschichte fand, solche Nahmen in,
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[Georg Ludwig von Bar:] Epîtres Diverses Sur Des Sujets Différens. 2 Bände. London: Philippe Changuion, 1740–1745 u. ö. Georg Ludwig von Bar (1701–1767, Korrespondent) lebte seit 1744 in Hamburg. Spilcker hatte berichtet, man habe ihm in seinem Umfeld vorgeworfen, er hätte lieber die Epîtres übersetzen sollen als die Kantemirschen Satiren; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 80, S. 252. François Hédelin d’Aubignac: Gründlicher Unterricht von Ausübung der Theatralischen Dichtkunst. Aus dem Französischen übersetzet durch Wolf Balthasar Adolph von Steinwehr. Hamburg: Conrad König, 1737. Gottsched: Sterbender Cato ein Trauerspiel, nebst einer Critischen Vorrede, darinnen von der Einrichtung desselben Rechenschaft gegeben wird. Leipzig: Teubner, 1732 (Mitchell Nr. 92). Pietro Metastasio (1698–1782), 1730 italienischer Hofdichter in Wien. Pietro Metastasio: Adriano In Siria. Drama Per Musica. Wien; Rom 1732 und in deutscher Übersetzung von Anton Prokoff (1697/98–1747, 1722 deutscher Hofdichter in Wien): Adrianus In Syrien. An dem Glorwürdigsten Namens=Tag … Caroli Des Sechsten … In der Kaiserl. Burg Welsch gesungener vorgestellet Anno 1732. Wien: Johann Peter van Ghelen. Metastasios Trauerspiel wurde mehrfach vertont und in zahlreichen Städten gespielt. Am 7. Januar 1746 war es am preußischen Hoftheater in der Vertonung von Carl Heinrich Graun (1704–1759) und in deutscher Übersetzung aufgeführt worden: Hadrianus in Sirien ein Singespiel welches … auf der Hof=Schaubühne zu Berlin soll aufgeführet werden. Berlin: Ambrosius Haude, 1745; vgl. Berlinische Nachrichten, Nr. 4 vom 8. Januar 1746, S. [2]; zum Inhalt vgl. Adrianus In Syrien, Bl. A3r und A4r. Farnaspe, parthischer Fürst, und seine Verlobte Emirena, Tochter des parthischen Königs Osroa, Personen in Metastasios Adriano in Siria.
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Cabas, und Urlogesen verändert. Cosroes hatte einen Sohn welcher Urlogesus oder Vologesusii hies,24 also konte er wohl auch eine Tochter gleiches Nahmens haben, und die Persohn des Cabadis25 ist in der Parthischen historie nicht unbekannt. Ich werde den Character des Hadriani26 durchgehends Regelmäsig gros machen, und soll es immer ein wettstreit zwischen Liebe zur Urlogesa, der schuldigkeit gegen die Sabina,27 und der dankbarkeit gegen den Trajan28 seÿn. So bald Ihre und anderer Gelehrten Meinung der haubt Einrichtung wegen erhalten, werde ich zur ausarbeitung schreiten.29 Ich errinnere mir noch daß der scharfsinnige Breitkopf30 vor meine Cantemirische Satÿren31 unten gesezt hatte: ins feuer. Er schien zwar damit nur anzeigen zu wollen daß das lezte gedichte mit, ins feuer verdamte alte schriften sich anfange,32 allein ein übelgesinnter konte es auch auslegen, als wann sein wiziger kopf meine schriften zum feuer zu verdamen geschikt wäre. Dergleicheniii 2Deütigkeiten stiften keine Freündschaft. Noch eins, da ich Ihnen einmahl zur last bin mus ich mir nocheins Ihnen aufzutragen erkühnen, ich hätte gerne beÿ BErningerothe33 einige vignettes, titelblätter und
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von Spilcker am Rand ergänzt Dergleichen … Freündschaft. von Spilcker ergänzt Osroes oder griechisch Chosroes I., parthischer König (1./2. Jahrhundert). Möglicherweise folgte Spilcker den Angaben im Zedler 6 (1733), Sp. 1421 unter ‚Cosroes‘: „Des Cosroes Sohn Vrlogesus …“; in Zedler 50 (1746), Sp. 632 unter ‚Vologeses‘ wird Vologeses II. als Sohn von Chosroes angegeben. Cabades (vgl. Zedler 5 [1733], Sp. 4 f.) bzw. Kavadh I., König von Persien (5./6. Jahrhundert). Publius Aelius Hadrianus (76–138), 117 römischer Kaiser. Vibia Sabina (um 86–um 136), Ehefrau Hadrians. Marcus Ulpius Traianus (53–117), 98 römischer Kaiser. Es ist kein entsprechendes Werk Spilckers überliefert. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger. Spilcker, Satyren. Die Übersetzung der Satiren von Antioch Dimitrijewitsch Kantemir (vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 21, Erl. 33–35) sollte ursprünglich von Breitkopf verlegt werden. Nach dessen Zögern hatte Spilcker sein Manuskript zurückgefordert; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 48. Die Übersetzungen erschienen 1752 zusammen mit eigenen Gedichten Spilckers im Berliner Verlag Haude und Spener. Vgl. Spilcker: Der Stutzer. In: Spilcker, Satyren, S. 264–276. Johann Martin Bernigeroth (1713–1767), Leipziger Kupferstecher.
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cul de lampe34 in kupfer gestochen, die vignettes solten etwa 4 zoll lang und 3 zoll breit seÿn, nicht übrig mit figuren chargirt, die cul de lampe, oval, kaum 3 zoll lang nicht voll 2. hoch, das titelblatt eine ordinaire octav seite. Was würde der wohl dafür verlangen? Und nachdem ich ihn das dessein eingeschiket, wie bald würde er wohl fertig werden. Ist schon in Deutschland ein andres original trauerspiel so Hadriani Nahmen führet geschrieben? Ich beharre in Eylle DEro aufrichtig gehorsamer Diener.
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Spilcker. den 23. Jan 1752 Mein Cantemir hat das Glük durch den Commissionair v. Haude et Spener35 verreiset und vielleicht gar verlohren zu seyn: So würde doch endlich mein Wunsch erfüllet, ihn nie gedrukt zu sehen.
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A Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur tres celébre/ a/ Leipsic
74. Da nie l Got tl i eb Ri ech a n G ot ts c h ed , Dresden 24. Januar 1752 [141]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 48–49. 2 S. Von Schreiberhand, Unterschrift von Riech.
HochEdelgebohrner/ Höchstgeschäzter Herr Professor. Gleichwie Ew. HochEdelgbr. ohnlängst mir zugeferttigte billige Entscheidung des zu Regensburg vorgefallenen Sprach-Zweiffels, von denen anfra34 35
Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 60, Erl. 4. Spilcker hatte Anfang Januar 1752 berichtet, dass sein Manuskript vielleicht in Berlin verlegt werden würde, er habe es „auf vielfeltiges Begeren eines Buchführers einschicken müssen“, unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 48, S. 174, Z. 17 f. Welcher Buchhändler in diesem Fall als Kommissionär für Haude und Spener fungierte, konnte nicht ermittelt werden.
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genden Personen, mit vielen Vergnügen angenommen worden;1 ich hiernächst auch ganz kürzl. den hiesigen Beÿfall, in Ansehung Dero, auf die Geburth des Duc de Bourgogne,2 verferttigten Gedichts,3 Denenselben zu vermelden die Ehre habe: Also nehme mir nicht minder, die ehrerbiethigste Freÿheit, in schuldigen Vertrauen, auf Dero mir bekannte Menschen Liebe, in einer den Wachßthum meiner eigenen Wißenschafft betr. Sache, mich an Dieselben zu verwenden. Ich wünschte, die, in der jezigen bekannten Danziger Streitigkeit,4 vor und wieder in Danzig herauskommenden kleinen Schrifften5 zu besizen: und da selbte, hier gar nicht sichtbar werden wollen, so wage eine Anfrage, ob beÿ Dero Frau Gemahlin dortig habenden Verwandschafft,6 vielleicht nicht daselbst mehr, als hier, in dieser Absicht, auch vor einen Dero Dienern zu hoffen stehen möchte. Ich bin mit einer wahren Hochachtung Ew. HochEdelgebohr./ gantz gehorsamster Diener/ D G Rich.
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Dreßden/ am 24 Jan./ 1752. A Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Maitre et Professeur en Philo-/ sophie de l’Academie de et/ á/ Leipsic.
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Riech hatte Gottsched aus Regensburger Gesandtschaftskreisen eine Formulierungsfrage zur Entscheidung übermittelt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 57. Allerdings wurde nicht nach dem „Ausdruck die linke Seite des Leches“, sondern „des Tuches“ gefragt. Louis Joseph Xavier (1751–1761), Herzog von Burgund. Gottsched, Ode Herzog von Burgund; Mitchell Nr. 460. Über die seit Ende 1748 schwelenden Auseinandersetzungen zwischen Bürgerschaft, Magistrat und Handwerksgesellen vgl. Gralath, Geschichte Danzigs 3, S. 499–547. Für einen Überblick über die Streitschriften vgl. August Bertling: Katalog der Danziger Stadtbibliothek. Band 1/1. Danzig 1892, S. 70–73. Luise Adelgunde Victorie Gottsched, geb. Kulmus, stammte aus Danzig.
Endersch an Gottsched – Januar 1752
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75. Jo ha nn Fri ed r i ch E n d er s ch a n G ot ts c h ed, Elbing 25. Januar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 52. 2 S.
HochEdelGebohrner und HochGelahrter/ Insonders HochzuEhrenter HErr Professor! Auf Ew HochEdelGeb: gegebenen ordre habe sogleich die Copernicanische Weld Maschine an Ihro HochEdelGeb: HErrn Doctor Culmus1 nach Danzig übersendet, und glaube daß sie nun mehro langstens in Leiptzig angeckommen sein wird. Ich über lasse selbige Ew HEdlGr in den aller geringsten Preise nehml: 20 thl. und rechne keine amballage noch die Beschreibung, und hoffe Ew HEdl:Geb: werden Sich solchen Gefallen lassen, an HErrn Doctor Kulmus habe auf Ew HEdlGeb: gegebenen ordre eine Asignation von 20 thl zu geschicket es haben aber dieselben solche nicht bezahlet, und erwahrte also Neÿe ordre von Ew HEdl:Geb: Wegen Verfertigung einer Vollkomenen Welt maschine2 will mich weiter am Hofe, noch sonst beÿ jemanden nicht mer melden, sondern will zu erst ein Modell fertig machen, und zu sehen wie es mir gerahden wird, sobald es in stande, werde Ew HochEdl:Geb: da von nach richt ertheilen. Ubrigens Empfehle mich in Dero ferneres geneichtes andencken und habe die Ehre zu sein Ew HochEdelGebohrnen/ Dero/ Breitwillichster Diener/ Joh: Fridr: Endersch. Elbing d. 25 Januarij/ 1752.
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Johann Ernst Kulmus (1709–1769); Korrespondent. Endersch hatte im vorigen Brief angeboten, eine fertige Planetenmaschine über Danzig nach Leipzig zu schikken; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 125. Endersch hatte bereits 1750 nach einem Gespräch mit dem kursächsischen Premierminister Heinrich von Brühl (1700–1763) mitgeteilt, er wolle ein „vollständiges Systema Copernicanum mit allen Haupt und neben Planeten so durch räder beweglich“ bauen; unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 125, S. 396, Z. 14–16.
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Schönaich an Gottsched – Januar 1752
76. Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i c h a n Got ts c h ed, Amtitz 25. Januar 1752 [65.86]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 50–51. 3 S. Teildruck: Danzel, S. 375 (auf den 28. Januar datiert).
Hochedelgebohrner Herr,/ Hochgeehrtester HErr Professor,/ Werthester Freund!
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Ich weis, daß ich unter allen, die E. H. verehren, der geringste bin: daher bescheide ich mich auch, und bin zufrieden; wenn mir nur die Erlaubniß freÿ stehet, meine unreifen Früchte zu den Füßen Dero Kritick zu legen. Und wie froh bin ich, wenn ich Dero Beÿfall lese! Ich habe die Nacht gewiß die angenehmsten Träume; und träume dann oftmals weit feuriger, als mein Hermann1 geträumet hat, und mein Heinrich2 träumen wird.3 Besser, als Rachel,4 satirisiret zu haben, ist gewiß nichts geringes, und ich bin stolz auf meine Wünsche.5 Mein Namen kann immer darunter stehen; mit den Anfangsbuchstaben, oder ganz: und Dero Censor6 kann gewiß glauben, daß es meistens Luftstreiche sind, die ich darinnen thue. Der Niederlausitzische Pimpla=Fluß kann auch mit meinem Namen prangen, wenn er sonst Dero Neuestes verdienet.7
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Schönaich, Hermann. Schönaich, Heinrich. Hermann träumt prophetisch vom Sieg gegen Varus, Heinrich von der Zukunft seines Reiches bis zur Gegenwart Schönaichs; vgl. Schönaich, Hermann, S. 16 f.; Schönaich, Heinrich, S. 47–55. Joachim Rachel (1618–1669), satirischer Dichter. Schönaich: Die Wünsche. In: NaG 1752/2, S. 119–123; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 65. Gottsched stellte dem Gedicht einige Verse von Rachel voran (S. 119). Johann Friedrich Christ (1700–1756); Korrespondent. Als Professor der Dichtkunst war Christ für die Zensur der poetischen Schriften zuständig. Schönaich: Die Lupst. In: NaG 1752/4, S. 284–290; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 65. Die Lubsza fließt durch Amtitz (Ge˛bice) und mündet in Gubin in die Neiße. Pimpla ist eine den Musen heilige Quelle; vgl. Gustav Mühlmann: Verzeichniß der geographischen, mythologischen und geschichtlichen Namen. Würzburg 1845, S. 213.
Schönaich an Gottsched – Januar 1752
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Ich küsse E. H. die Hände, daß auf Dero Antrieb dH: Breitkopf8 mir die Probe der übersetzten Ilias9 gesendet hat. Das Feuer der Reden hat mich beschämet, und ich fühlete, wie mir die Röthe ins Gesicht stieg. Dero Erinnerung dazu hat mir das Herz ganz schwer gemacht. Denn, da mir alle Stellen des Herm: wässericht vorkamen: so dorfte ich mich nicht einmahl fragen, welche meÿnet mein Aristarch?10 Alle! nicht wahr? Es fiel mir zwar verwägener Weise ein: der Gegenstand von Homers Gedichte wäre reicher, und an sich selbst feuriger; Hermann aber weit geruhiger; weil ich nicht einen Zorn,11 sondern nur eine tapfere That besinge. Aber da es verwägen seÿn würde, mit Ihnen zu rechten: so werde ich wirklich noch schärfer, als bisher, meinen Hermann feilen. E. H. haben die Messianer12 von der rechten Seite angegriffen.13 Denn wenn sie auch sämtlich Homers wären: so muß man die Wahrheit, so lange man sie den Völkern, als Wahrheit prediget, nicht mit so abscheul: Lügen behängen, und der Gottheit Worte in den Mund legen, die in unserm Gehirne erwachsen sind. Aber das Volk der Maulwürfe hat schon solche Poeten! und ich werde Dero Fabel14 auswendig lernen. Was für ein Vergnügen verspreche ich mir nicht aus der neuen Ausgabe Dero Werke!15 Ich will, wie ein junger Kriegsmann, der den Tritten seines Feldherrn nachgehet, Dero Schönheiten nachspüren; und was werde ich da nicht lernen?
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Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Buchhändler und Verleger. Homers Ilias in deutsche Verse übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Johann Adolph Peter Gries. Erstes und Zweytes Buch. Altona: Gebrüder Burmester, 1752. In seiner ersten Anzeige der Übersetzung hatte Gottsched angemerkt: „Diese Probe ist bey dem Verleger dieses Neuesten zu haben.“ NaG 1752/1, S. 80. Aristarchos von Samothrake (um 216–144 v. Chr.), griechischer Philologe, Literaturkritiker. Homer: Ilias 1, 1. Gemeint sind die Verteidiger von Friedrich Gottlieb Klopstocks Epos Der Messias. Gottsched beantwortete die grundsätzliche Frage, ob man biblische Stoffe zu modernen Epen verwenden sollte; vgl. Gottsched: Bescheidenes Gutachten, was von den bisherigen christlichen Epopeen der Deutschen zu halten sey? In: NaG 1752/1, S. 62–72. [Gottsched:] Die ungleichen Dichter. In: NaG 1752/1, S. 73 f. Gottsched, Dichtkunst, 4. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462) und Sprachkunst, 3. Auflage 1752 (Mitchell Nr. 504).
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Das müssen auch wohl wahre Tadelgerns gewesen seÿn, die sich an Dero Neuestes gemachet haben, wie ich aus der Vorrede sehe.16 Im September des vorigen Jahres ist ein wichtiger Fehler in der 2= Strophe meiner Ode aufs Gold;17 aber durch Versetzung der männlichen u weibl: Reime kann ihm abgeholfen werden. Wenn sie in Königsberg mich einer Antwort, die noch aussen bleibet, würdig halten werden:18 so werde ich den Brief an den Salomon du Nord19 dahin schicken: denn königl: Blicke möchte er schwerlich bekommen: was soll ein Deutscher können? Schicken Sie meine Franzosen20 ja nach Paris; so komme ich eher hin, als der Herzog von Cumberland die vorige Feldzüge in den Niederlanden.21 Ich merke es, mein Hermann wird allmählich von der Höhe fallen, auf die ihn E. H. gesetzet haben;22 geben Sie ihm doch ein Stäbchen, wenn sie ihm Dero Hand versagen. Eines tröstet mich, daß ihn E. H. ordentl: in Dero jetzigem Neuesten unter die fürchterl: Namen setzen, die die Welt
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Vgl. NaG 1752/1, Bl. [A2]r–[A3]v. Es werden Vorwürfe bezüglich der Auswahl der Beiträge angeführt und solche, die die „Freymüthigkeit“ bei der Beurtheilung „von gewissen Schriften“ betreffen (Bl. [A2]r). Schönaich: Ode auf das Gold. In: NaG 1751/9, S. 670–675, später auch in: Schönaich, Oden, S. 84–89. Die zweite Strophe wurde in kleinen Details verändert; vgl. S. 671 bzw. 84. Gemeint ist die Deutsche Gesellschaft in Königsberg. Bezeichnung für den preußischen König Friedrich II. in Voltaires Ode anläßlich der Thronbesteigung; vgl. Ode au roi de Prusse, sur son avènement au trône. In: Voltaire: Les Œuvres complètes. Band 20A. Hrsg. von Nicholas Cronk. Oxford 2003, S. 533–536, 536. Schönaich veröffentlichte die originale Fassung seines Briefgedichts 1761 selbst: An den König v. Preussen. 1752. In: Schönaich, Oden, S. 222–226. In Königsberg wurde eine stark veränderte Fassung gedruckt: Schönaich: An den König. Bey dem erneuerten Gedächtnißtage der angetretenen Regierung. 1752. Den 31sten des Maymonats. Königsberg: Johann Friedrich Driest. Im Juli 1752 berichtet Schönaich, daß er das Gedicht aus Königsberg „so verhunzet, als möglich“ zurückerhalten habe; Schönaich an Gottsched, Amtitz 29. Juli 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 372 f., 373v. Schönaich: Die Franzosen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 34, S. 122 f. Wilhelm August (1721–1765), Prinz von Großbritannien und Irland, 1726 Herzog von Cumberland, 1745 und 1747 Oberbefehlshaber der alliierten Armee in den Niederlanden, geschlagen bei Fontenoy und Lauffeldt. Gottsched hatte Schönaichs Hermann als gleichrangig in die europäische Epentradition von Homer bis Torquato Tasso eingeordnet; vgl. Schönaich, Hermann, Vorrede, S. I f.
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verehret.23 Aber, Freund! rücke herunter!24 wird wohl mancher Züricher25 sagen. Ich empfehle mich Dero dichterischen Gnade u bin, wie ich ewig seÿn werde, Hochedelgebohrner HErr,/ Hochgeehrtester HErr Professor,/ Werthester Freund!/ Dero/ unterthänigster Knecht u/ Verehrer./ COFrh: von Schönaich.
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Amtiz d. 25= Jänner./ 1752. N. S. Mein Hermann kömmt hier immer mehr u mehr in Ansehen: und ich kann Hohe u Niedrige, Gelehrte u Ungelehrte, Soldaten, u Federfechter unter seine Bewunderer zählen. Bald werden sie sagen: Hic est!26
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N. S. Weil E. H. thun, als wenn Sie etwas von meinem berl:27 Neuigk: sehen wollten: so bestrafe ich E. mit diesem Briefe dH: v Brösicke.28 Er stellet einen Belesprit, Schweizer, und Franzosen vor; u ist sonst ein artiger Mann. Dero Rache war in guten Händen; näml: in meinen; u ich habe nichts geschonet!
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Vgl. Gottsched, Bescheidenes Gutachten (Erl. 13), S. 63. Vgl. Lukas 14, 10. Gemeint sind die Anhänger von Johann Jacob Bodmer (1698–1783, Korrespondent) und Johann Jacob Breitinger (1701–1776, Korrespondent). Vgl. Johannes 1, 30. berlinischen. Der Brief ist nicht überliefert. Wahrscheinlich handelt es sich um Friedrich Wilhelm von Brösicke († 1763 in Stettin), der in Berlin mit Literaten und Künstlern und im Umfeld des Hofes verkehrte; vgl. Berlin, Evangelisches Zentralarchiv, Stettin, St. Marien, Bestattungen 1705–1768, S. 97; Carl Wilhelm Ramler an Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Berlin 31. August 1763, Halberstadt, Gleimhaus, Hs. A 3256; Carl Schüddekopf (Hrsg.): Briefwechsel zwischen Gleim und Ramler. 2 Bände. Tübingen 1906 und 1907, z. B. Band 1, S. 120, 244, 254, 260, zur Bekanntschaft Schönaichs mit Brösicke vgl. Band 2, S. 184 und 186.
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E. F. von Seckendorff an Gottsched – Januar 1752
77. E rns t Fr i ed r i ch vo n S eck en d o r f f a n Got ts c h ed, Naumburg 28. Januar 1752 [55.83] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 55. 1 S.
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HochEdelgebohrner und Hochgelahrter Herr/ hochgeehrtester Herr Professor. Da ich so zu sagen auff den Sprung stehe, um meine Reise nach Meuselwiz1 anzutretten, so habe nur noch so viel Zeit Ew HochEdelgebohrn den richtigen Empfang Dero werthesten von 8ten dieses Monaths zu melden, und zugleich das restirende Geld vor die übersendete Pieçen,2 mit zu übermachen. Mein Auffenthalt in Meuselwiz dürffte von ohngefehr 5. biß 6. Wochen seÿn, und mir würde eine Gnade seÿn, wenn Ew HochEdelgebohrn die beÿden recp.3 Monath und Wochen schrifften nach Meußelwiz zu schicken belieben wolten; Ich werde zu dem Ende dem ordinari Meußelwizer FußGänger4 gleich nach meiner Ankunfft befehlen, daß Er sich beÿ Ew. HochEdelgebohrn melden soll. Der Frau Professorin versichern ich und meine Frau,5 unserer wahren Hochachtung und diese empfihlt sich Ihnen auff das beste, der ich übrigens volkommen verharre Ew. HochEdelgebohrn/ ganz ergebenster auffrichtiger Diener/ EFFreÿh vonSeckendorff Naumburg den 28ten Jänner/ 1752.
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Seckendorff und seine Frau verbrachten einige Wochen auf dem Gut seines Onkels Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763, Korrespondent). Seckendorff erhielt von Gottsched regelmäßig dessen Monatsschrift Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit sowie die Moralische Wochenschrift Der Hofmeister; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 55. Wahrscheinlich: recipienda. Nicht ermittelt; gemeint ist ein Bote. Caroline von Seckendorff, geb. Vitzthum von Eckstädt (1723–1762); Korrespondentin.
F. H. von Seckendorff an Gottsched – Januar 1752
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78. Fri e d ri c h H ei n r i ch vo n S eck en d or f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 28. Januar 1752 [70.79] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 53–54. 3 S.
Meußelwiz den 28. Jan. 1752
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HochEdelgebohrner Daß Herr Rothfischer1 abgereist hatt mir H. geh. Rath Zech aus Merseburg2 berichtet,3 dem Er zugesprochen und welcher sehr vergnügt von Ihm und gewünschet, daß Er länger hätte beÿ Ihm bleiben können, wir wollen zu gott hoffen, Er werde es redlich meinen, alßdenn wird der Herr ferner vor Ihn sorgen. Dem Popowitz4 wollen wir aus Christl. liebe seine Fehler übersehen, vielleicht ändert gott sein Herz, daraus alles böße komt. Ich lege hierbeÿ des Dominicaner passport von Rom darin sein nahme stehet:5 H. D. Kraffts theologische bibliothec6 erwarthe: Dem Fürsten von Köthen7
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Ludwig Adolph von Zech (1683–1760), 1720 königlich-polnischer und kursächsischer wirklicher Geheimer Rat, Dompropst zu Merseburg; vgl. Coburgischer Zeitungs=Extract aufs Jahr 1720 mit gehörigen Anmerckungen/ Monath October. [Coburg:] Paul Günther Pfotenhauer, S. 261. Offenbar hatte auch Gottsched Seckendorff von der erfolgten Abreise nach Braunschweig berichtet. In seinem letzten überlieferten Brief vom 15. Januar hatte er die bevorstehende Abfahrt am 18. Januar erwähnt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, S. 224. Aus dieser und weiteren Bemerkungen im vorliegenden Brief über Dinge, die zuvor noch nicht zur Sprache gekommen waren oder bei denen Informationen Gottscheds vorauszusetzen sind, ist auf einen nicht überlieferten Brief Gottscheds in Beantwortung von Seckendorffs Schreiben vom 21. Januar (Nr. 70) zu schließen. Johann Siegmund Valentin Popowitsch (1705–1774), slowenisch-österreichischer Sprach- und Naturforscher; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 70. Zu Pius Dempser und dem Geleitbrief vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 70. Gemeint ist die Ausgabe mit der Rezension von Rothfischers Ablaß und Jubeljahr: Friedrich Wilhelm Krafft: Neue Theologische Bibliothek 6/61 (1752), S. 51–74; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79, S. 272. August Ludwig (1697–1755), 1728 Fürst von Anhalt-Köthen.
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geht es wie dem verstorbnen Herzog von Weÿmar,8 welcher auf einen falschen bruit des todes von Herzog Johan Wilhelm von Eÿsenach9 mit s. ganzen armée marchiret war um posseßion zu nehmen als Er unterwegß erfuhr, daß Er noch lebte. Ich danke nochmahls vor die gütige aufnehmung m. Vettern10 am tisch und obsorge, mit dem abendeßen dürfen sie es nach ihrer beqvemlichkeit einrichten, denn genug wenn Er ein stück brodt und trunk hatt, daß Er nicht auf die keller läuft: Die stube bitte vor 30: r. zu besprechen hoffentl. daß sie so groß, daß Er und sein stuben pursch drauf plaz haben, daß ein ieder s. bett und s. tisch setzen kann, geßellschafften sollen sie nicht geben: Da meine ankunfft wegen der detestablen wege ungewiß so geschehe mir ein gefallen, wenn ich den Juristen11 sehen und sprechen könte und wolte schreiben wie Er mit dem bothen auf meine kosten hieher komen könnte, oder schickte Ihm ein pferdt zum reithen, denn wenn Er den jungen Vetter in Mathematicis und sonsten an die Hand gehen könnte, so würde es Jährl. auf 20. auch 24 r. discretion nicht ankomen, denn dießer wäre allerdingß zu meinen absichten beßer als der Theologus:12 Wo in Leipsig ein subjectum zu finden, welches sich beÿ einem ansehnlichen Herrn zum Secretarius schickte, der in der franzoß sprache wenigstens einen Complimenten brief schreiben aber in der teutschen sprache alles was man Ihm auftrüge in ein Concept bringen könte, so wüste eine Condition vor Ihm, da Er eine sehr gute tafel am Herrschaffts tisch, wo man auch Wein gibt, und alles freÿ und Jahrl. 50 r. auch wohl wenn er recht geschickt 100 f. ksl.13 haben solte: Dabey wenn Er zureichende studia juridica ein accomodement zu einem beständigen dienst mit der zeit zu hoffen, wäre es aber ein Theologus welcher die oben benandten qvalitäten, so würde Ihm auch könen durch eine pfarre zu s. zeit geholfen werden: Ich mus es aber zwischen hier und ostern wißen und müste beÿ mir die probe schießen, denn man komt
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Ernst August I. (1688–1748), 1707 Herzog von Sachsen-Weimar, 1741 von Sachsen-Weimar-Eisenach. Johann Wilhelm (1666–1729), 1698 Herzog von Sachsen-Eisenach. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, Erl. 28. Friedrich Wilhelm Sonnenkalb (1729–1800); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, Erl. 24. Kaiserliche Gulden.
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mit s. recomendation übel an:14 Werden denn die 4: Candidaten Doctores oder Licentiaten;15 die promotiones am Schaldtage komen nicht alle Jahre:16 Das programma17 schicke mit nechster post zurück und melde Ihnen was sie vielleicht schon wißen daß die Fr: general Boßin18 ohne krankseÿn gestorben;19 Sie ist Sontagß20 noch in der kirche geweßen. Montagß leute zum eßen beÿ sich gehabt dienstagß sich geklaget daß ihre hände so starr und hatt um 4. uhr H. Viebek21 nachmittagß hohlen laßen, der nichts draus gemacht, um 8. uhr abends wieder rufen laßen, der nur die nehm14
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Aus Seckendorffs Schreiben vom 23. März 1752 geht hervor, daß die Sekretärstelle von Johann Friedrich von Rotenhan (1713–1776) auf Rentweinsdorf vergeben wurde; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 129, S. 409. Rotenhan war Erbunterkämmerer des Hochstifts Bamberg, kurmainzischer geheimer Rat und Kammerherr, 1748 Hauptmann der fränkischen Reichsritterschaft und Vorsteher der Reichsritterkanzlei im Kanton Baunach. 1749 hatte er Seckendorffs Großnichte Wilhelmine Johanna von Seckendorff (1728–1780) geheiratet; vgl. Rechter, Die Seckendorff 4/1, S. 285 f. Gottsched empfahl den arbeitsuchenden Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, S. 300. Am 19. Januar 1752 waren die vier Kandidaten Christian Gottlob Bose (1726– 1788), Friedrich Heinrich Mylius (1725–1779), Friedrich Platner (1730–1770) und Johann Lüder Albrecht (1721–1767) in der Juristenfakultät vorgestellt worden, am 17. Februar erfolgte die Doktorpromotion in der Paulinerkirche; vgl. Nützliche Nachrichten 1752, S. 125, 135–143. Am 24. Februar fand die Magisterpromotion der philosophischen Fakultät in der Paulinerkirche statt; vgl. Nützliche Nachrichten 1752, S. 143–158. Zum 24. Februar als Schalttag vgl. Walter Friedrich Wislicenus: Der Kalender in gemeinverständlicher Darstellung. Leipzig 1905, S. 11 f. Gustav Heinrich Mylius: Procancellarius … Actum Praesentationis Solennem Quatuor Licentiandorum Iuris In Auditorio Iureconsult D. XIX. Ian. A. S. MDCCLII. Publice Celebrandum Indicit. Leipzig: Langenheim, 1752. Magdalene Sophie von Bose, geb. von Heßler (1683–25. Januar 1752), 1703 Ehe mit Adam Heinrich von Bose (1667–1749, 1731 königlich-polnischer und kursächsischer General der Infanterie); vgl. H. M.: Nachrichten aus Kirchenbüchern und Urkunden. In: Vierteljahresschrift für Wappen- Siegel- und Familienkunde 17 (1894), S. 117–196, 130 f.; Dresden, Landeskirchliches Archiv, Mölbis, Kirchenbuch 1733–1836, S. 970 f. Frau von Bose hatte „eine Unpäßlichkeit von 14 Stunden vermuthlich von Anwandelung eines Stöckflußes empfunden“; Mölbis, Kirchenbuch (Erl. 18), S. 971. 23. Januar. Gottfried Viebeg (Viehweg) (1679–1767), 1727 Stadtphysikus in Altenburg, 1742 Hofmedikus; vgl. Wolfgang Becher u. a.: Die Bürgerbücher der Stadt Altenburg in Thüringen 1700–1838. Marburg 2008, S. 71; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Aktenbestand Landesregierung, Nr. 4880, 4983.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – Januar 1752
liche sprache geführt und da sie Ihn gebethen Ihr zu sagen ob es gefahr,22 indem sie eine disposition23 machen wolte, so hatt Er drüber gelachet, weil es aber schlimmer worden, wurde H. Viebek um 11. uhr des nachts wiedergerufen, welcher alle domestiquen in allarm fande, Er Ihnen aber gesaget, sie sollen schlafen gehen es hätte keine noth würden schon noch zu wachen bekomen, gegen 12. uhr gehet Viebek weg und die Fr: Generalin stirbt mittwochß früh um 1. uhr,24 morgen fahrt man sie aus Ihrem gut in Altenb.25 nach Lohme:26 Dgl. Jehliche todes fälle hört man nun viel und ist in Nürnberg ein RathßHerr von der Familie von Tucher auf dem Rathhauß plötzl. verschieden:27 Das solten den redouten gehern und liebhaber von Masquen nachdenken verursachen: Der Fr. Consortin viel empfehlung und die Feldm.28 an Sie allerseits verbl. mit Hochachtung EhochEdelgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff 22 23 24
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Gefährlich; vgl. Grimm 4/1.1 (1878), Sp. 2060 f. Testament; vgl. Grimm Neubearbeitung 6, Sp. 1153. Nach Seckendorffs Tagesangaben wäre Frau von Bose in der Nacht von Dienstag, 25. Januar, zu Mittwoch, 26. Januar, verstorben. Im Kirchenbuch ist jedoch der „25. ejusd. früh ¾ auf 1 Uhr“ als Todesdatum vermerkt; Mölbis, Kirchenbuch (Erl. 18), S. 970. In einer Akte über die Versiegelung des Rittergutes Mölbis wird der Eingang der Todesnachricht am 25. Januar protokolliert; vgl. Leipzig, Sächsisches Staatsarchiv, 20479 Rittergut Mölbis, Nr. 67: Gesuch um die Versiegelung des Nachlasses der verstorbenen Magdalena Sophie von Bose geb. von Heßler auf Mölbis, Bl. 1r. 1751 erscheint Magdalene Sophie von Bose als Besitzerin des Hauses Markt 26 in Altenburg, wo sie sich laut Eintrag im Sterberegister „ein halbes Jahr vorher häußlich niedergelaßen hatte“; vgl. Wilhelm Ruhland, Herta Riehm: Häuserbuch der Stadt Altenburg in Thüringen 1450–1865. Die Innenstadt. Bearb. von Karlheinz Weidenbruch. Marburg 2005, S. 217; Mölbis, Kirchenbuch (Erl. 18), S. 971. Das Gut Lohma westlich von Schmölln war seit 1728 im Besitz der Magdalene Sophie von Bose; vgl. Die Ephorien Altenburg und Ronneburg als erste Abtheilung der Kirchen-Galerie des Herzogthums Sachsen=Altenburg. Dresden [1848], S. 192. Der Leichnam der Frau von Bose wurde nicht nach Lohma, sondern nach Mölbis gebracht, wo sie am 29. Januar in der Gruft neben ihrem Ehemann bestattet wurde; vgl. Mölbis, Kirchenbuch (Erl. 18), S. 971. Christoph Wilhelm Tucher (1683–8. Januar 1752), 1733 Ratsherr und zeitweise Bürgermeister in Nürnberg; vgl. Peter Fleischmann: Rat und Patriziat in Nürnberg. Band 2: Ratsherren und Ratsgeschlechter. Nürnberg 2008, S. 1035 f.; Nürnberg, Landeskirchliches Archiv, Behringersdorf, Bestattungen 1720–1827, S. 22. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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79. Got ts c he d a n Fr i ed r i ch H ei n r i ch vo n Sec k endo r f f, Leipzig 29. Januar 1752 [78.84] Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 139–140. 4 S. Bl. 139r oben von Seckendorffs Hand: R. d. 4: mit einer Notiz für das Antwortschreiben.
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Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf u. Gen. FeldMarschall/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr, E. Excell. gnädiges Antwortschreiben vom 28sten Jenner,1 habe ich den Augenblick mit Vergnügen erbrochen; und diene darauf hiermit unterthänig. Von H.n Rothfischers2 Ankunft in Braunschweig ist noch keine Nachricht hier eingelaufen; welches mich fast Wunder nimmt. Doch vieleicht will er nicht eher schreiben, bis der Herzog wieder zurück ist,3 und er etwas mehr melden kann.4 Kurz vor seiner Abreise bekam Herr Hofr. Welke5 vom Bar. von Behr aus Regenspurg6 einen Brief, darinn er ihn bath, den Rothfischer von hieraus nicht über das Eichsfeld auf Göttingen zu schicken; sondern eine andre Straße nehmen zu lassen; weil dort, wegen der Papisten, allerley zu befahren7 wäre. Das hatte nun bey der Straße auf Braunschweig keine Noth; und also will ich hoffen, daß er glücklich wird angekommen seyn. Bey dieser Gelegenheit muß E. Hochgräfl. Excell. melden, daß D. Baumgarten in Halle,8 in übeln Ruf gekommen, weil er einen katholischen Edelmann, der daselbst studiret, und ihm seine Gewissensangst und 1 2 3
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Rothfischer war entschlossen, sich am Hof zu Braunschweig vorzustellen. Die herzogliche Familie hatte sich seit Dezember 1751 in Berlin aufgehalten und reiste am 26. Januar zurück; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66. Vgl. Rothfischers Brief aus Braunschweig vom 6. Februar 1752; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88. Wolfgang Georg Welck (1703–1780); Korrespondent. Burkhard Christian von Behr (1714–1772), 1750 kurbraunschweigischer Komitialgesandter am Reichstag in Regensburg; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 11, Erl. 8. Befürchten; vgl. Grimm 1 (1854), Sp. 1246–1248. Siegmund Jacob Baumgarten (1706–1757), 1734 Professor der Theologie in Halle.
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seinen Trieb evangelisch zu werden, entdecket,9 auch die Noth geklaget, daß seine Aeltern10 ihm nichts mehr schickten, weil sie seine Neigung dazu gemerket; weil sage ich, er demselben gerathen, lieber katholisch zu bleiben; der es denn andern gesaget, dadurch es unter die Leute gekommen. Auch soll D. Frank11 Beschwerde führen, daß ermeldter D. Baumgarten, in vielen Jahren nicht zum Abendmahle gegangen, u. d. gl. m. Sobald D. Krafts Auszug aus Rothf. Buche gedruckt ist,12 will ich damit aufwarten. Die Stube will ich vieleicht heute noch besprechen; und sie ist zu der Absicht, vollkommen groß genug.13 Wenn E. H. Excell. den Juristen, und nunmehrigen Candidatum Magisterii,14 der sich im Examine sehr gut gehalten, zu sehen verlangen:15 so wird er sich glücklich schätzen, Denenselben aufzuwarten. Zu Pferde wäre es wohl am allerbesten, weil der Karren des Bothen,16 von der Beschaffenheit nicht ist, daß jemand mit ihm fahren kann; er auch gemeiniglich bis in die späte Nacht fähret, und doch nicht nach Meuselwitz kömmt. Verlangen also E. H. Excell. daß er Dienstags herauskommen soll: so belieben Dieselben nur das Pferd etwas zeitig hereinzuschicken; daß es ein paar Stunden ruhen und füttern kann: so wird er um 1. Uhr hier abgehen, und bey diesem Mondscheine, noch bey guter Zeit in Meuselwitz seyn können. We-
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Nicht ermittelt. Nicht ermittelt. Gotthilf August Francke (1696–1769), 1727 Direktor der Franckeschen Stiftungen und Professor der Theologie in Halle, 1739 Doktor der Theologie, 1740 Archidiakon an der Marienkirche in Halle. Seckendorff hatte Gottsched um die Zusendung der Rezension von Rothfischers Ablaß und Jubeljahr in Friedrich Wilhelm Kraffts Neuer Theologischer Bibliothek gebeten. Sein Neffe Ernst Friedrich von Seckendorff sendet sie Gottsched aus Meuselwitz am 19. Februar zurück; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 267, Nr. 102, S. 342. Gemeint ist das Zimmer für Seckendorffs Großneffen Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent) und seinen zukünftigen Stubenkameraden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 268. Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent); vgl. die Namensnennung im folgenden Text. Gottsched hatte ihn als Hofmeister für Seckendorffs Großneffen vorgeschlagen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, Erl. 28. Titius wurde am 24. Februar 1752 Magister der Philosophie; vgl. Nützliche Nachrichten 1752, S. 144, 152 f. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 268. Nicht ermittelt.
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nigstens soll er sich auf allen Fall fertig halten. Sonst versteht er Mathesin aus dem Grunde; und würde sowohl darinn, als sonst in Jure seinen Fleiß nicht sparen, um den beliebten Recompens zu verdienen. Er heißt Titius, oder Tietz, und eines seiner Vorfahren ist vor 100 Jahren Professor in Danzig gewesen.17 Zu der Secretariatstelle18 will ich mich bemühen jemanden zu bekommen, und alsdann E. Excell. Nachricht davon geben. Die juristischen Candidaten werden Doctores,19 und zwar, wie man hier spricht, ad Facultatem: daß sie nämlich nach ihrer Ancienneté, ipso jure einmal einrücken können. Eine solche Promotion kostet nun viermal mehr, als eine andre, extra Facultatem; und wird daher mit viel mehreren Solennitäten, in der Paulinerkirche, mit Aufbringung großer Catheder vollzogen; auch die ganze Universität dabey tractiret. Es wäre gut, wenn der Herr Baron aus Altenburg20 dieselbe zu sehen bekäme, weil sie kaum in sechs, oder acht Jahren einmal mit solchen Solennitäten zu geschehen pflegt: Auch könnte er zugleich seine künftige Stube, und den Stubencameraden kennen lernen. Mein Tisch steht ihm zu Diensten, und beherbergen kann ich ihn auch. Ich will den Tag gleich melden; es ist den 16ten Febr.21 Der Fr. Generalinn von Bosen22 ihr plötzliches Ende ist merkwürdig: aber da sie keine Disposition23 machen können, wer wird denn ihr Erbe ab intestato24 seyn?
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Möglicherweise besteht eine verwandtschaftliche Beziehung zu Johann Peter Titz (1619–1689), 1651 Professor für alte Sprachen, 1653 für Rhetorik, 1656 für Poesie am Gymnasium in Danzig; vgl. Johann Peter Titz: Deutsche Gedichte gesammelt und herausgegeben von L. H. Fischer. Halle 1888, S. XV–LXXVIII. Johann Daniel Titius’ Vater Jacob Tietz (1698–1739) stammte aus Jastrow; die dortigen Kirchenbücher des entsprechenden Zeitraums sind nicht überliefert. Seckendorff hatte eine Empfehlung für die Besetzung einer Sekretariatsstelle im Haus seines Verwandten Johann Friedrich von Rotenhan erbeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 268 f. Zu den Kandidaten vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 269, Erl. 15. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (vgl. Erl. 13). Die Doktorpromotion der Juristenfakultät fand am 17. Februar in der Paulinerkirche statt. Magdalene Sophie von Bose, geb. von Heßler (1683–26. Januar 1752); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 269. Testament. Wird bei einem Todesfall kein Testament hinterlassen, fällt die Erbschaft auf die nächsten rechtmäßigen Erben.
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Hier hat Doctor und Hofrath Mörlin,25 seine einzige Tochter, die er vor 10 Monathen sehr glücklich, an einen reichen Doctor Winkler verheirathet, in unglücklichem Kindbette verlohren.26 Er ist ein reicher Mann, und hat unsers vormaligen Prof. Ernesti27 einzige Tochter, mit vielem Vermögen geheirathet.28 Hat also itzo auch nur lachende Erben zu gewarten; zumal da das neugebohrne Kind noch vor der Mutter gestorben. In unsrer juristischen Vacanz,29 hat die Facultät zwar, unsern academischen Syndicum D. Siegel,30 den jungen D. Hummel,31 und D. Zollern32 vorgeschlagen. Allein es verlautet itzo, als ob der Prof. Historiar. zu Wittenberg, Hofrath Ritter, ein Schlesier,33 durch den Oberstallmeister Gr. 25
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Christian Gottfried Mörlin (1703–1754), 1727 Doktor der Rechte in Frankfurt/ Oder, Advokat in Leipzig, 1735 Ratsherr, 1746 Stadtrichter, 1748 Hofrat; vgl. Nützliche Nachrichten 1755, S. 600–602. Johanna Benedicta Mörlin (* 1730) hatte im Februar 1751 den Juristen Friedrich Winckler (1716–1762) geheiratet und war am 28. Januar 1752 kurz nach ihrer Tochter Johanna Friederica (18.–22. Januar 1752) verstorben; vgl. Dresden, Landeskirchliches Archiv, Leipzig, St. Nikolai, Trauungen 1732–1752, S. 818, St. Thomas, Taufen 1750–1754, Bl. 108r; Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1751–1759, Bl. 38, 1759–1767, Bl. 159r. Johann Heinrich Ernesti (1652–1729), 1684 Rektor der Thomasschule, 1691 Professor der Poesie in Leipzig. Mörlin hatte 1729 Johanna Benedicta Ernesti (1705–1776) geheiratet; vgl. Dresden, Landeskirchliches Archiv, Leipzig, St. Thomas, Trauungen 1712–1726, S. 192. Im April 1751 war Carl Otto Rechenberg (* 1689), 1734 Ordinarius der Juristenfakultät und Professor der Dekretalien, verstorben. Sein Nachfolger in beiden Ämtern wurde Johann Gottfried Bauer (1695–1763), der die Professur Titulorum de verborum significatione et regulis juris innegehabt hatte. Die Nachfolge Bauers war nun noch vakant, wobei Johann Gottlieb Siegel (vgl. Erl. 30) dafür bereits im Oktober 1751 im Gespräch war; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 162, S. 518. Johann Gottlieb Siegel (1699–1755), 1720 Doktor der Rechte in Wittenberg, 1735 Professor des Lehnrechts in Leipzig, 1741 Syndikus der Universität, 1752 Professor Titulorum de verborum significatione et regulis juris. Carl Ferdinand Hommel (1722–1781, Korrespondent), 1744 Doktor der Rechte in Leipzig, Advokat am Oberhofgericht, 1750 außerordentlicher Professor der Rechte, 1752 ordentlicher Professor des Lehnrechts, 1756 der Institutionen. Friedrich Gottlieb Zoller (1717–1782), 1743 Doktor der Rechte, 1749 außerordentlicher Professor der Rechte, 1752 ordentlicher Professor des Sächsischen Rechts, ab 1756 weitere juristische Professuren. Johann Daniel Ritter (1709–1775) aus Schlanz bei Breslau, 1735 außerordentlicher Professor der Philosophie in Leipzig, königlich-polnischer und kursächsischer Hofrat, 1742 Professor der Geschichte in Wittenberg, 1748 Doktor der Rechte in Göttingen.
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von Brühl34 unterstützet, sich alle Mühe bey Hofe gäbe, diese Stelle zu bekommen. Dieser Mann ist darum merkwürdig, weil ihn der Prem. Min. Graf von Br.35 vor jenen zehn Jahren, unsrer philosophischen Facultät zum Prof. Græcæ Linguæ aufdringen wolte. Allein weil derselbe sich durch die Jesuiten in Grace gesetzet hatte, und sonst von der Evangel. Religion sehr üble Meynungen an sich hatte merken lassen: so wehrte sich unsre Facultät so tapfer, daß nichts daraus ward; und die Wittenberger ihn par force annehmen mußten.36 Ob sie ihn nun in der Zeit orthodoxer gemachet haben, steht dahin. Uns wäre mit einem falschen Bruder nicht viel gedienet. Die Juristen mögen itzo unserm damaligen Exempel folgen. Unter den Leipzigern, die nach Dresden zur Redoute reisen,37 sind auch H. Graf Martinitz,38 und Graf Thierheim;39 deren der erste, ein Vätter der Gräfinn Aya in Dresden40 ist. Der junge Appell. R. Trier41 mit seiner Frau, 34
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Hans Moritz von Brühl (1693–1755), 1743 kursächsischer Oberstallmeister, Bruder Heinrich von Brühls (vgl. Erl. 35). Heinrich von Brühl (1700–1763), 1746 kursächsischer Premierminister. Ritter war vom sächsischen Kurfürsten in das Besetzungsverfahren eingebracht worden; vgl. Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1502–1817. Köln u. a. 2002, S. 371 f. Zu den öffentlichen Maskenbällen in Dresden zur Faschingszeit vgl. Ulrich Rousseaux: Freiräume. Unterhaltung, Vergnügen und Erholung in Dresden 1694–1830. Köln u. a. 2007, S. 89–97. Adolph von Martinitz (1731–1753), Sohn des Diplomaten und Hofbeamten Franz Michael von Martinitz († 1773), 1750 Studium in Leipzig, 1752 königlich-kaiserlicher Kammerherr, niederösterreichischer Regierungsrat; vgl. Leipzig Postkalender 1751, S. 133, 1752, S. 141; Neue Genealogisch=Historische Nachrichten 4/41 (1754), S. 470. Christoph Wilhelm von Thürheim (1731–1809) aus Linz, 30. Juni 1751 Immatrikulation an der Universität Leipzig, 1754 königlich-kaiserlicher Kammerherr, 1757 Regierungsrat, 1763 Landeshauptmann von Oberösterreich; vgl. Leipzig Matrikel, S. 421; Erich Graf Kielmansegg: Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Statthalterei. Die Landeschefs und Räthe dieser Behörde von 1501 bis 1896. Wien 1896, S. 463. Maria Catharina von Martinitz, geb. von Trautson (1693–1769), 1744 Aja (Kinderfrau) der kursächsischen Prinzessinnen Christina, Elisabeth und Kunigunde; vgl. Woldemar Lippert (Hrsg.): Kaiserin Maria Theresia und Kurfürstin Maria Antonia von Sachsen. Briefwechsel 1747–1772. Leipzig 1908, S. 83. Franz Michael von Martinitz (vgl. Erl. 38) war der Bruder ihres Ehemannes Maximilian Guidobald von Martinitz (1664–1733). Carl Friedrich Trier (1726–1794), 1750 Doktor der Rechte in Wittenberg, Appellationsrat in Leipzig, 1755 Ratsherr; vgl. Leipziger gelehrtes Tagebuch 1794, S. 83 f.
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die des Hofr. Triers42 Tochter43 ist, ist auch dahin gegangen; der Amtshauptmann Bar. von Kregel44 gleichfalls. Hofr. Welke, mit seiner Fr.45 geht auch ehester Tage dahinn; u. d. m. H. D. Barth, von der Peterskirche,46 der sich hier mit Gewalt in eine ledige Collegiatur eindringen wollen, und durch die Wahl vorbeygegangen ward, hat sich bey Hofe darüber beschweret, und doch nichts erhalten: weil geschehene Wahl in D. Richtern, einem fleißigen Juristen,47 bestätiget worden.48 Dieser hatte noch nicht das geringste jährliche Gehalt zu genießen; da hergegen D. Barth auf die 800 Thl. und freye Wohnung, nebst Deputat an Holz und Getreyde zu genießen hat. Er suchet auch mit Gewalt den Titulum Professoris Ordinar. Theol. wie D. Stemler49 ihn hat, nebst der ersten erledigten Theolog. Profession; die doch der Hof schon Dr. Stemlern zugedacht hat.50 42
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Carl Friedrich Trier (1690–1763), Onkel des Vorigen, 1722 Ratsherr in Leipzig, Hof- und Justizrat, 1742 Vorsteher der Thomasschule, 1748 Prokonsul, 1758 Bürgermeister; vgl. Johann August Ernesti: Ehrengedächtniß … D. Carl Friedrich Triers. Aus dem Lateinischen … übersetzt. Leipzig: Breitkopf, [1765], S. 10. Carolina Friederica Trier (1725–1771), 1750 Ehe mit ihrem Cousin Carl Friedrich Trier (vgl. Erl. 41); vgl. Ernesti, Ehrengedächtniß (Erl. 42), S. 11; Dresden, Landeskirchliches Archiv, Leipzig, St. Nikolai, Trauungen 1732–1752, S. 818. Carl Friedrich Kregel von Sternbach (1717–1789, Korrespondent), 1754 königlichpolnischer und kursächsischer wirklicher Landkammerrat; vgl. Leipzig Postkalender 1753, S. 22; Neue Genealogisch=Historische Nachrichten 5/53 (1755), S. 450. Johanna Sophia Welck, geb. Gleditsch (1721–1783), 1739 Ehe mit Wolfgang Georg Welck (vgl. Erl. 5). Johann Friedrich Bahrdt (1713–1775), 1747 Katechet und Prediger an der Peterskirche in Leipzig, 1748 außerordentlicher Professor und Doktor der Theologie, 1755 Professor der Theologie, Frühprediger an der Universitätskirche, 1773 Pfarrer an der Thomaskirche und Superintendent. Johann Tobias Richter (1715–1780), 1744 Doktor der Rechte in Leipzig, Privatdozent, 1750 außerordentlicher, 1756 ordentlicher Professor der Rechte; vgl. Weidlich, Zuverläßige Nachrichten 5, S. 299–301. Am 29. November 1751 war Richter aus sieben Bewerbern für die Stelle im Kleinen Fürstenkolleg ausgewählt und am 8. Dezember vom Oberkonsistorium bestätigt worden; vgl. Leipzig, Universitätsarchiv, Rep. I/XIII/Sec I/049 (Acta, die Ersetzung der Collegiaturen betr, 1751–1756), Bl. 16–18, 28–30. Bahrdts Beschwerde und der im Folgenden erwähnte Bericht der theologischen Fakultät sind nicht in der Akte enthalten. Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), 1751 Professor der Theologie in Leipzig ohne Besoldung, Sitz und Stimme. Stemler rückte 1753 auf die dritte Professur, nachdem Christian Friedrich Börner (1683–1753, Korrespondent) verstorben war.
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Allein der Bericht der theol. Facult. den der König51 begehret hat; lautet so schlecht für ihn, daß er sich wenig versprechen kann. Nach unterthänigem Empfehl von mir und meiner Lieben, an der Hochgeb. Fr. Gen. Feldmarschallinn Hochgräfl. Excell.52 habe ich die Ehre mit besondrer Ehrfurcht, lebenslang zu beharren
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Eurer Hochreichsgräfl. Excell./ Meines insonders gnädigen Grafen und Herren/ gehorsamster und/ unterth. Diener/ Gottsched Leipz. den 29. Jänner/ 1752.
80. Jo ha nn Fri ed r i ch Rei f f s t ei n a n Got ts c h ed , Kassel 30. Januar 1752 [67.96] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 56–57. 4 S. Teildruck: Auszug eines Schreibens eines gelehrten Mannes, und Mitgliedes zweyer kön. Deutschen Gesellschaften in Cassel, den Messias betreffend, vom 30sten des Winterm. 1752. In: NaG 1752/5, S. 386–390 (unsere Druckvorlage für den Abschnitt „von dergleichen großen Stücken“ [S. 279, Z. 3] bis „weis ich nur so viel“ [S. 280, Z. 11 f.]). Der Textauszug wurde mit „R.“ unterzeichnet und von Gottsched mit Anmerkungen versehen. Im Autograph fehlt der größere Teil des gedruckten Textes. Bl. 56v und Bl. 57r indes enthalten von Gottsched eingetragene Markierungen, die den Anfang und das Ende des Drucks kennzeichnen. Das legt die Vermutung nahe, daß der gesamte Brief an die Drukkerei gegeben und das mittlere Blatt abhandengekommen ist. Allerdings lassen geringfügige Text- bzw. orthographische Unterschiede zwischen Autograph und Druck auch die Annahme zu, daß dem Setzer Textanfang und -schluß abschriftlich und nur das mittlere Blatt im Original vorgelegt wurden.
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Friedrich August II. (III.) (1696–1763), 1733 Kurfürst von Sachsen, 1734 König von Polen. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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Magnifice/ Hochedelgebohrner und Hochgelahrter Herr Profeßor/ Hochgeneigter Gönner!
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Ich bin Ew: Magnificentz für die letzhin mir gütigst ertheilte Nachrichten unendlich verbunden. Ich habe dieselben sogleich Ihro Excellentz1 nach Berlin zugeschicket,2 welchen sie ohnfehlbar recht angenehm seÿn werden, und da sich der H. Geheimde Raht wenigstens sechs bis sieben Wochen lang daselbst aufhalten wollen;3 so hoffe auch noch fernere Nachrichten Dero Leipziger Reise betreffend zu erhalten, die ich Ew: Magnificentz bekannt zu machen nicht ermangeln werde. Ehe ich mich aber noch in die neulich schuldig gebliebene Beantwortungen Dero geehrtesten Zuschrift vom 7ten Jenner einlaße so erinnere mich zuvörderst der Pflicht die mich nebst allen patriotischen Freunden der schönen Wißenschaften und Künste verbindet Ew Magnificentz zu Deroselben so nahe bevorstehenden Geburtsfeste meinen aufrichtigsten Glückwunsch abzustatten Gott hat Ewe Magnificentz zu einem Werckzeuge gemachet durch deßen Dienst soviel Gutes zu seiner Ehre ausgerichtet worden; Und da ich weiß daß sich so viele die so wie ich ihr Glück entweder in genoßenem Unterricht oder verschaften Beförderungen Ew: Magnificentz verdanken, sich anitzo mit mir vereinigen umb sowohl sich als dem algemeinen deutschen Vaterlande zum Besten die Erhaltung Deroselben so schätzbaren Lebens von dem höchsten zu erbitten; so zweifele um so viel weniger daß ich nicht noch lange Zeit Gelegenheit haben sollte ein Zeuge Deroselben Gluckseeligkeit und Zufriedenheit, und ein aufrichtiger Verehrer Dero großen Verdienste zu seÿn.
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Friedrich Wilhelm von Borck (1693–1769, Korrespondent), 1739 hessen-kasselscher Geheimer Rat und Präsident der Oberrentkammer. Borck beabsichtigte, bei seinem künftigen Aufenthalt in Leipzig mit Sammlern von Kupferstichen in Kontakt zu treten und hatte um Gottscheds Unterstützung gebeten. Gottscheds Antwort sollte Reiffstein nach Berlin weiterleiten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 67. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 67, Erl. 6.
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Nuni komme ich auf die schuldige Antworten. Ew:ii Magnificentz verlangen zu wißen was ich vom Meßias4 etc. und andern Gedichten halte. Ob ich mich nun gleich nicht erkühne, von dergleichen großen Stücken der Dichtkunst ein richtiges Urtheil zu fällen; so bin ich doch schuldig, Eur. Hochedelgeb. meine bey Durchlesung derselben gehabten Empfindungen zu entdecken. Meßias war das erste, so mir davon in die Hände gerieth. Der Titel nahm mich ein: weil ich nicht glaubte, daß sich jemals ein Dichter mit seinen Einbildungen über die wahren Wunder, die das Leben des Erlösers verherrlichet, schwingen könne. Ich freuete mich zur Ehre der Deutschen, über die vorzügliche Wahl des Helden, und sah in Gedanken die Iliaden, Odysseen,5 Henriaden6 etc. wenigstens ihrem Inhalte nach, für Spreu gegen unsern Meßias an. Ich hatte weder des Herrn Meiers,7 noch die schweizerischen Lobsprüche8 über denselben gelesen, und wußte also weder Gutes, noch Böses von ihm. Ich fieng es also, voller Zuversicht auf die Ehre meiner Deutschen, selbst zu lesen an. Auf einigen der ersten Seiten stieß ich fast bey jeder Zeile wider einige Participien; und von diesen fiel ich zwischen andere undeutsche Klippen: so daß ich nicht wußte, ob ich mich meines gar zu günstigen Vorurtheils, oder meiner Urtheilsschwäche zu schämen hätte? Ich faßte aber ein Herz, und las weiter. Allmählich wurden meine Ohren gleichsam gehärtet: ich hörte nicht mehr die rauhen und verstimmten deutschen Töne; befand mich öfters unter prächtigen Bildern, deren Schönheit mir, durch die übrige Dunkelheit, desto heller hervor zu leuchten schien. Bald glaubte ich etwas erhabenes und prächtiges zu fühlen, so daß ich mit Verwunderung stehen blieb, dem Dichter in Gedanken weiter nachstieg; und wenn ich wieder zu mir selbst kam, nicht geringe Lust empfand, der i ii
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Beginn des Drucks, von Gottsched am Rand mit NB gekennzeichnet. Ew. Magnificenz Unterstreichung mit andersfarbiger Tinte; im Druck: Eur. Hochedelgeb [Friedrich Gottlieb Klopstock:] Der Messias. Halle: Carl Herrmann Hemmerde, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 32, Erl. 22. Homer: Ilias und Odyssee. Voltaire: La Henriade. London 1728 u. ö. Georg Friedrich Meier (1718–1777, Korrespondent), 1748 ordentlicher Professor der Philosophie; Meier: Beurtheilung des Heldengedichts, der Meßias. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1749. Zu Reaktionen aus der Schweiz vgl. Paul Großer: Der Junge Klopstock im Urteil seiner Zeit. Würzburg-Aumühle 1937, S. 6–35.
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Armuth der Reime zu spotten: als welche, meiner damaligen Entzückung nach, einer solchen Stärke der Gedanken nicht fähig schienen; und dann zwar wie die sanften Bäche, lieblicher fortrauschen, allein uns auch dagegen nicht so reich beladene Schiffe, (obgleich zuweilen auf erzürnten und tobenden Fluthen) zu führen. Mit einem Worte, ich wurde sehr oft genöthiget, meine gesunde Vernunft gefangen zu nehmen: und da mir vieles gefiel, und auch misfiel, so habe ich mich beständig mit der vermutheten Beurtheilung großer Kunstrichter getröstet; um mich sodann von dem eigentlichen Werthe oder Unwerthe desselben belehren zu lassen. Ich freue mich aber schon zum Voraus, auf Deroselben im Neuesten versprochene Prüfung.9 Von den meierischen und schweizerischen Beurtheilungen weis ich nur so viel, als deren in den Erlangischen und Gottinger Zeitungen vorgekommen.10 Den Noah,11 Jakob und Joseph12 habe nicht gelesen. Vom Nimrod13 habe einige Seiten gelesen die ich nicht allein reimlos sondern auch ungereimt gefunden. Den Beÿfall der Cavaliere und der FrauenZimmers dörften auch die besten unter diesen reimlosen Stücken worunter mir das Gedicht der Fryhling14 mitzugehören scheinet, noch wohl in hundert Jahren nicht erhalten. Ich weis das einigen davon übel geworden.iii
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Ende des Drucks, von Gottsched am Rand mit (f ) [finis] und einem waagerechten Strich markiert.
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In der Abhandlung Bescheidenes Gutachten, was von den bisherigen christlichen Epopeen der Deutschen zu halten sey? (NaG 1752/1, S. 62–74) hatte Gottsched seine Beurteilung der heroischen Versart der neuen Dichter angekündigt (S. 63); die Fortsetzung, in der er allerdings nicht auf bestimmte Werke einging, erschien in der Märzausgabe: Gutachten, von der heroischen Versart unsrer neuen biblischen Epopeen (S. 205–220). Vgl. Erlangische Gelehrte Anmerkungen und Nachrichten 1749, Nr. 6 vom 4. Februar, S. 44 f. (Kritik zu Meier, Beurtheilung [vgl. Erl. 7]) und Nr. 37 vom 9. September, S. 302–304 (Kritik zu [Johann Caspar Hess:] Zufällige Gedanken über das Heldengedicht, der Meßias. Zürich: Heidegger und Compagnie, 1749). In den Göttingischen Zeitungen konnte keine entsprechende Rezension nachgewiesen werden. [Johann Jacob Bodmer:] Noah ein Helden=Gedicht. Frankfurt; Leipzig 1750. Die erste Ausgabe umfaßte drei Gesänge, 1752 erschien das vollständige Gedicht: Der Noah. In Zwölf Gesängen. Zürich: David Geßner. [Johann Jacob Bodmer:] Jacob und Joseph: Ein Gedicht In Drei Gesængen. Zürich: Conrad Orell und Compagnie, 1751. [Christian Nicolaus Naumann:] Nimrod ein Heldengedichte in vier und zwanzig Büchern. Frankfurt; Leipzig: Daniel Christian Hechtel, 1752. [Ewald Christian von Kleist:] Der Frühling. Ein Gedicht. Berlin 1749.
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Ew: Magnificentz haben schon mehrmahls von unsern hiesigen Pagen eine gar zu vortheilhafte Meÿnung gehabt, und so schön wie auch der Gedanke wegen Aufführung eines Dramatischen Stückes an sich ist und gesetzt daß ich auch die mir dazu gütigst zugetrauete Fahigkeit besäße; so ist eine solche Unternehmung weder in Ansehung meiner Untergebenen als auch der übrigen unseres Hofes leicht moglich. Hievon ließen sich mündlich sehr starcke Beweise führen. Man weis seit dreÿßig Jahren hieselbst von keinen galanten Festen mehr etwas. Ich wünsche daß meine Ubersetzung15 Ew. Magnificentz Erwartung gemäß und Deroselben Beyfalles nicht gantz und gar unwehrt seÿn möchte Dieses würde mir die angenehmste Belohnung so mancher darauf verwandten Nächte seÿn Ein Meisterstück davon zu machen würde vielleicht auch Meistern in dieser Kunst schwer gefallen sein, wenn man die Sprache des Originals16 das nach des H. Verfaßers17 eigenem Geständniße kein gut französisches Original ist,18 in Erwagung ziehen will. Periodische Veränderungen die sehr oft nöhtig und auch möglich gewesen habe gar nicht wagen dörfen ohne dem H. Verfaßer der mein wahrer Freund und Gönner ist vielleicht zu mißfallen, da derselbe aber jeden Bogen gegen das Original gehalten und allenthalben seinen Sinn gefunden hat ich mich auch übrigens soviel möglich der Deutlichkeit beflißen so hoffe doch daß das hauptsächlichste geleistet sein dörfte. Da ich nicht so glücklich seÿn können dem Herren M. Schwaben19 meine Arbeit zur Verbeßerung unterwerfen zu können;20 so habe dem Herrn D. Reiske21 anvertrauen und denselben ersuchen 15
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[Johan Arckenholtz:] Historische Merkwürdigkeiten, die Königinn Christina von Schweden betreffend. Band 1. Leipzig; Amsterdam: Pierre Mortier, 1751. Der Band erschien zur Ostermesse 1752. [Johan Arckenholtz:] Memoires Concernant Christine Reine De Suede. Band 1. Amsterdam; Leipzig: Pierre Mortier, 1751. Johan Arckenholtz (1695–1777, Korrespondent), 1746 hessen-kasselscher Hofrat und Hofbibliothekar. Arckenholtz bittet die Leser in der Vorrede um Nachsicht für Fehler, die ihm im Französischen unterlaufen sein könnten, da es nicht seine Muttersprache sei; vgl. Arckenholtz, Memoires 1 (Erl. 16), S. XXVIII. Johann Joachim Schwabe (1714–1784); Korrespondent. Reiffstein hatte über Reiskes (vgl. Erl. 21) Art zu korrigieren geklagt. Auf Gottscheds Vorschlag, Schwabe als Korrektor einzusetzen, ließ sich der Verleger jedoch nicht ein; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 29, 46 und 127. Johann Jacob Reiske (1716–1774), 1748 außerordentlicher Professor für Arabisch in Leipzig, 1758 Rektor der Nikolaischule.
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Reiffstein an Gottsched – Januar 1752
müßen alles auszumertzen was darinnen in den Ohren der Meißner zu preußisch (welches doch ofters beßer als vieles deutsch ist) klingen dörfte. Der Verleger22 hat mir die Freÿheit gegeben eine Zueignungsschrift hinzuzusetzen. Da ich nun der Konigsbergischen Gesellschaft einen Beweis meines Fleißes und der Gottingischen eine offentliche Danksagung für die Aufnahme schuldig bin23 so habe mir vorgenommen denselben diese Arbeit zu widmen. Nun bitte ich mir Deroselben gütigen Raht aus ob ich beÿde Theile besonders oder beÿden Gesellschaften beÿde Bande auf ein mahl zu eigne. Thäte ich es einzeln so wäre die Frage welcher solte ich den Vorzug geben. Die Konigsberger liebe ich mehr und den Gottingern habe noch keinen offentlichen Danck zu sagen Gelegenheit gehabt, diese würden mir vielleicht ihre Nachsetzung als Fremde übeler als jene die ich für meine Blutsfreunde ansehe aufnehmen. Dero gütige Entscheidung soll meine Richtschnur seÿn.24 Der Herr Raht Arckenholtz läst hiedurch den ergebensten Danck für die seinent wegen gütigst übernommene Bemühungen25 abstatten und wünschet baldige Gegengelegenheiten. Da ihm aber in Dero Nachricht der eigenthümliche Besitz der Ackten zu geschrieben worden und er befürchtet daß dieses den vornehmen Eigenthümer26 deßelben verdrießen möchte so bittet er gantz ergebenst ob Ew: Magnificentz nicht die Gewogenheit haben wolten beÿliegende Anmerckung in das nachste Stück vom Neuesten beliebigst einzurücken.27 Zeit und Raum gebieten mir hieselbst abzubre-
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Pierre (Pieter) Mortier (1704–1754), Buchhändler und Verleger in Amsterdam. Reiffstein war seit 1741 Mitglied der Königsberger und seit 1749 Mitglied der Göttinger Deutschen Gesellschaft. Vgl. die Widmung an die Königsberger und die Göttinger Deutschen Gesellschaften in: Arckenholtz, Merkwürdigkeiten 1 (Erl. 15), Bl. [a]r–a3v; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 155. Arckenholtz hatte die Edition von Reichsakten angeregt, die im Dreißigjährigen Krieg von Schweden geraubt worden waren; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 137. Gottsched veröffentlichte daraufhin die Mitteilung: Nachricht von einer ansehnlichen Sammlung von Reichsacten, aus dem 1569. Jahre, welche der Herr Rath Arkenholz, landgräfl. hessischer Bibliothekar in Cassel ans Licht zu stellen willens ist. In: NaG 1751/12, S. 893–899. Carl Gustaf Bielke (1683–1754) und Ture Gabriel Bielke (1684–1763); vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 137, Erl. 2. Nachricht wegen der im Christmonathe des vorigen Jahres erwähnten Sammlung von Reichsurkunden. In: NaG 1752/3, S. 240.
Mairan an Gottsched – Januar 1752
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chen und die noch schuldige Punckte im nachstfolgenden Briefe zu beantworten. Ich empfehle mich als Ew: Magnificentz/ gehorsamst verpflichtesten Diener/ Reiffstein Caßell den 30ten Jenner 1752.
81. Je a n-Jacqu es D o rto u s d e M a i r a n a n Got ts c h ed, Paris 31. Januar 1752 [28]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 58–59. 1 S. Wegen schlechter Erfahrungen mit Briefsendungen ins Ausland ist Mairan beunruhigt und erkundigt sich nach seinem Brief vom 9. Dezember des vergangenen Jahres. Er hatte auf Gottscheds Ausführungen vom 26. Oktober 1751 zur Übersetzung seiner Schrift über das Eis reagiert und Korrekturen und Zusätze beigelegt. Gottsched sollte entscheiden, ob Mairan Kupferstiche für die deutsche Ausgabe anfertigen lassen soll oder ob die Kupferplatten benötigt werden. Mairan möchte nicht drängeln, da ihm Gottscheds Arbeitsbelastung bekannt ist. Er möchte nur Gottscheds Meinung vernehmen.
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Monsieur j’ai éprouvé tant d’accidens à l’égard des lettres adressées dans les pays étrangers, que je ne puis éviter d’être un peu inquiet sur le sort de celle que j’ai eu l’honneur de vous écrire le 9 decembre dernier.1 J’y repondois en détail à celle dont vous m’avez honoré du 26 Octobre, tant sur la traduction à laquelle vous avez bien voulu donner vos soins,2 que sur les autres articles; vous marquant surtout que je n’attendois que vos ordres pour faire tirer ici les figures dont vous avez besoin, ou pour vous en envoyer les planches, si vous le jugiez nécessaire, et joignant à tout cela une feuille des corrections
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 28. Mairan: Abhandlung von dem Eisse, Oder Physikalische Erklärung der Entstehung des Eisses, und der dabey vorkommenden verschiedenen Erscheinungen. Leipzig: Friedrich Lankischs Erben, 1752.
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et additions qui pouvoient être faites a mon ouvrage. Ce n’est pas, Monsieur, pour vous presser en aucune sorte, que je vous demande un mot d’avis là-dessus, car je connois toute l’importance, toute l’utilité, et tout le succès de vos occupations ordinaires; mais uniquement pour me tirer d’inquietute, et ne pas risquer que vous ignoriez ma reconnoissance. Je suis avec beaucoup de respect Monsieur/ Votre tres humble et tres/ obéissant serviteur/ Dortousdemairan A Paris ce 31e/ janvier 1752.
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A Monsieur/ Monsieur Gottsched Professeur/ en Philosophie et en Poesie/ A Leipsik
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 62–63. 2 ½ S. Bl. 62r unten: M. Gottsched. Bl. 64r Billett von Jean Jacques Dortous de Mairan für Grimm [vom 28. Januar 1752]. Druck: Grimm, Briefe, S. 56 f. Übersetzung: Schlobach/Otto, S. 52–54.
Magnifice/ Hochedelgebohrner, Hochgelahrter Herr/ Hochgeehrtester Herr Professor,/ Hochgeneigter Gönner, Ob ich wohl auf mein letztes Schreiben1 keine Antwort erhalten, so hätte ich nicht ermangelt Ew Magnificenz zu dem abgewichnen Jahreswechsel meinen gehorsamsten Glückwunsch zu machen, wenn ich nicht durch beständige Unbäßlichkeiten wäre abgehalten worden. Ein sehr schmerzhafter Verlust, den ich hier vor ohngefähr fünf Monaten erlitten, hat einen so tiefen Eindruck in mich gemacht, daß ich seit dem dem Tode etlichemal sehr
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 21.
Grimm an Gottsched – Februar 1752
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nahe gewesen.2 Ich fange eben an mich ein wenig zu erholen und ich bin gewiß daß die Versicherung von Ew Magnificenz beständigen Gewogenheit nicht wenig zu meiner Genesung beÿtragen wird. Ich habe vor einigen Wochen dem Graf Einsiedel3 der von hier nach Deutschland gegangen einen Kalender unter Ew Magnificenz Adreße mitgegeben Almanac historique de tous les Spectacles &c4 Ew Magnificenz werden die Gütigkeit haben und ihn in meinem Namen der Frau Professorinn überreichen,5 der ich mich zugleich gehorsamst empfehle. Den Artikel der das deutsche Theater betrifft,6 habe ich geliefert. Aus beÿliegenden Blättern eines unserer Journale dessen Verfasser sich Freron7 nennet, werden Ew Magnificenz ersehen, in was für Ehren Dero Namen in Paris ist.8 Ich weis übrigens nicht, wer der Uebersetzer der Hallerischen Poesien ist.9 Es ist gewiß ein Deutscher, die Uebersetzung ist aber nicht in Paris gemacht. Sie ist meines Erachtens sehr schlecht gerathen; dem ungeachtet hat Herr Haller in Paris überaus viel Beÿfall gefunden.10
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Wahrscheinlich spielt Grimm auf seinen apathischen Zustand an; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 21, Erl. 2. Johann Georg Friedrich von Einsiedel (1730–1811). Nach Beendigung seines Leipziger Studiums im Jahr 1748 trat Einsiedel eine vierjährige Europareise an, die ihn auch nach Frankreich führte. [Joseph de La Porte (Hrsg.):] Almanach Historique et Chronologique De tous les Spectacles. Paris: Duchesne, 1752. Vgl. Bibliothek L. A. V. Gottsched, S. 34 (richtig 35), Nr. 736. Vgl. auch die Rezension in: NaG 1752/4, S. 276–284. Vgl. Remarques sur les ouvrages dramatiques. In: Almanach (Erl. 4), S. 17–24. Der Beitrag über die Dramenproduktion Europas in Geschichte und Gegenwart mit kurzen Ausführungen über China enthält auf S. 22–24 Ausführungen über das deutsche Theater, die Gottsched als Erneuerer des Theaters nennen und beginnend mit Gottscheds Sterbendem Cato die deutschen Originalstücke seit 1732 auflisten. Élie-Catherin Fréron (1718–1776), französischer Historiker und Journalist. In einem Beitrag über deutsche Poesie, der „Poësies de M. Haller“ überschrieben und „A Paris ce 15 Janvier 1752“ unterschrieben ist, werden Gottscheds Verdienste für Poesie, Poetik, Rhetorik und Theater benannt und auch die Teilhabe der Gottschedin zur Sprache gebracht; vgl. [Fréron:] Lettres Sur Quelques Ecrits De Ce Temps 5 (1751), S. 194–216, 196 f. Albrecht von Haller: Poesies Choisies … Traduites En Prose Par M. De T. Göttingen: Abraham Vandenhoeck, 1750. Übersetzer war der Schweizer Schriftsteller Vincenz Bernhard Tscharner (1728–1778). Vgl. Fréron, Lettres (Erl. 8), S. 198–211.
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Ich habe gestern eine kleine Schrift unter die Preße gegeben. Sie hat diese Aufschrift. Lettre de M. Grimm sur Omphale Tragedie lyrique reprise par l’Academie royale de Musique le 14 Janvier 1752.11 Obwohl verschiedne Stellen in Deutschland nicht verständlich seÿn können: so werde ich doch nicht ermangeln Ew Magnificenz ein Exemplar davon zu überschicken.12 Madame de Graffigny13 hat mir kürzlich aufgetragen der Frau Professorinn tausend Complimenten zu machen,14 und der Herr von Fontenelle15 eben soviel an Ew Magnificenz.16 Auf beÿliegenden Zettel den Prof. Frobes17 betreffend18 wollte ich wohl die schleunigste Antwort mir ausbitten M. de Mairan19 ein hiesiger Gelehrter von Ansehen und Verdienst hat mich sehr darum gebeten. Ich hoffe also mit ehesten von Ew Magnificenz Wohlergehen von Dero Gewogenheit gegen mich, von der Frau Professorinn, von Dero Beschäff-
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Grimm: Lettre De M. Grimm Sur Omphale, Tragédie Lyrique, reprise par l’Académie Royale de Musique le 14 Janvier 1752; Rezension in: NaG 1752/7, S. 543–549. Vgl. Bibliothek J. C. Gottsched, S. 17, Nr. 299. Grimm ließ eine Paketsendung über Emanuel Christoph Klüpfel an Gottsched gelangen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 134. Françoise de Graffigny, geb. d’Issembourg d’Happoncourt (1695–1758), französische Schriftstellerin. L. A. V. hatte von Graffignys Drama Cénie von 1750 eine deutsche Übersetzung angefertigt, die 1753 im Druck erschien, aber bereits im Frühjahr 1751 bekannt war und aufgeführt wurde; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 4. Bernhard Le Bovier de Fontenelle (1657–1757); Korrespondent. Gottsched hatte mehrere Hauptschriften Fontenelles übersetzt und 1751 eine Sammelausgabe der Übersetzungen vorgelegt; vgl. Mitchell Nr. 464. Johann Nicolaus Frobesius (1701–1756); Grimm hatte eine Auskunft über die Person erbeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 21. Der Zettel vermittelt mit Verweis auf ein von Jean Jacques Dortous de Mairan (1678–1771, Korrespondent) an Grimm übergebenes Memoire nur eine Vorstellung von der Dringlichkeit, enthält aber keine Angaben zu den Gründen der Nachfrage: „Voici, Monsieur, le Memoire dont j’eus l’honneur de vous parler il y a quelques jours, et sur lequel je souhaiterois une prompte reponse. Je vous le porterois moi meme, et vous irois rendre mes devoirs, si une affaire ne m’appelloit aujourdhui d’un tout autre coté de Paris. J’espere que vous pardonnerez votre tres humble et tres obeissant serviteur. Dortousdemairan Ce Vendredi matin“, Mairan an Grimm, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 64r. Grimms Brief stammt vom 3. Februar, einem Donnerstag. Vendredi, Freitag, dürfte den vorangegangenen Freitag, also den 28. Januar bezeichnen. Vgl. Erl. 18.
E. F. von Seckendorff an Gottsched – Februar 1752
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tigungen selbst erfreuliche Nachrichten zu erhalten, und in dieser Hoffnung habe ich die Ehre mit unverrückter Ehrerbietung zu beharren Eurer Hochedelgebohrnen Magnificenz/ gehorsamster u. ergebenster/ Diener Grimm Paris/ den 3. Febr. 1752.
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Auf meine Briefe bitte ich sonst nichts als folgende Aufschrift zu setzen: A Monsieur/ Monsieur Grimm/ Ruë Cadet Fauxbourg/ Monmartre chés M. le/ Comte de Frise20/ à/ Paris
83. E rns t Frie d r i ch vo n S eck en d o r f f a n Got ts c h ed , Meuselwitz 3. Februar 1752 [77.89]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 60–61. 1 S.
HochEdelgebohrner und Hochgelahrter Herr/ Hochgeehrtester Herr Professor. Vermöge meiner jüngsthin aus Naumburg geschehenen benachrichtigung1 bin ich nebst meiner Frauen,2 welche sich vielmahl empfiehlet vorgestern glücklich hier angekommen, und habe also den hiesigen ordinari bothen3 befehliget, beÿ Ew. HochEdelgebohrn jedesmahl anzufragen, ob Etwas vor mich vorhanden seÿ. Beÿderseits Excellenzen4 habe ich gott seÿ danck Ge20
August Heinrich von Friesen (1727–1755); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 21, Erl. 18.
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Unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 77. Caroline von Seckendorff, geb. Vitzthum von Eckstädt (1723–1762); Korrespondentin. Nicht ermittelt. Clara Dorothea (1674–1757, Korrespondentin) und Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763, Korrespondent).
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sund und wohl angetroffen; und wir werden kommenden Montag5 das Dorothé Fest,6 jedoch ganz in der Stille celebriren. Ein mehrers leidet die Zeit nicht zu schreiben, als nur noch zu versichern, daß ich mit beständiger hochachtung lebenslang beharren werde, 5
Ew HochEdelgebohrn/ Dienstergebenster treuer Diener/ EFFreyh. von Seckendorff Meußelwiz am 3ten/ hornung 1752 A Monsieur/ Monsieur Gottsched, Professeur/ de S. M. le Roy de Pologne et l’Electeur/ de Saxen à l’academie de et/ à/ Leipzig
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84. Frie d ri ch H ei n r i ch vo n S eck endo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 4. Februar 1752 [79.87] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 65–66. 2 ½ S.
Meuselwiz den 4: Feb. 1752. 15
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HochEdelgebohrner/ hochgeehrtester H. Profeßor Ich habe E. HochEdelgebohren viele obligation, daß Sie beÿ Ihren vielen verrichtungen sich doch so viel mühe geben und mir so ausführlich unter dem dato vom 29. Jan. geschrieben:1 Daß man dem H. Rothfischer2 allerorthen nachstellet ist sicher, und wir wollen zu gott hoffen, daß Er glücklich nach Wolfenbuttel komen, von dar Er keine gefahr mehr zu fürchten: In Regenspurg streuen sie auß, daß Er als Schuhlmeister um kinder zu in5 6
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7. Februar. Der Namenstag der Heiligen Dorothea, einer Märtyrerin aus Cäsarea († 305), ist der 6. Februar. Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent.
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formiren sein brodt gewinnen müste: Mir wäre doch lieb wenn den Nahmen von dem Cathol. Edelman, den Baumgarthen3 von s. guten gesinnung abgehalten,4 erfahren könnte: Waß Er occasione des Rothfischers in seine bibliothec wegen eines auf das Rath gelegten proselyten drucken laßen,5 ist nach ausweiß der beÿlage in grund falsch6 und kann ich, ohne mich doch zu nenen, wohl geschehen laßen daß man es publici juris der warheit zu steuer7 publiciren laße: Mann sagt von H. Baumgarthen, daß Er in 3: Jahren nicht wäre zum heil. abendmahl gangen, daß Er kein eÿfriger kirchengeher habe schon gewust. Mir ist lieb wenn sie die stube vor den jungen studiosum8 besprechen und wenn der recomendirte Titius9 die qualitætten und Conduite, wie sie Ihn beschrieben,10 hatt, so könen sie Ihm in meinem Nahmen ohnbeschwehredt so viel versprechen, daß Er die stube und einheitzen soll freÿ haben, wegen der anhandgehung in Mathesi und jure, wollen wir unß, so bald ich Ihn sehe und kenen lerne, vergleichen: Ich werde Ihm wenn wetter und weg gut, eini11 schicken,12 daß Er herauskomen kann, denn dermahlen sind die wege impraticable: Meinen Altenburger wegen der promotion nach Leipsig dermahlen zu erlauben,13 finde nicht i
Das Substantiv fehlt am Beginn von Bl. 65v.
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Siegmund Jacob Baumgarten (1706–1757), 1734 Professor der Theologie in Halle. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79, S. 271 f. Vgl. Baumgartens Rezension von Rothfischers Ablaß und Jubeljahr in: Nachrichten von einer Hallischen Bibliothek 8/48 (1751), S. 499–506; zum Inhalt vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 63, Erl. 12. Die Beilage ist nicht überliefert. Möglicherweise handelt es sich um eine Abschrift des von Dreyhaupt gedruckten Berichts, aus dem hervorgeht, dass der wegen Mordes hingerichtete angebliche Proselyt Blumberg die Konversion gar nicht vollzogen hatte, sondern katholisch geblieben war; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 63, Erl. 12. Zur Unterstützung, zum Nutzen; vgl. Grimm 10/2.2 (1941), Sp. 2585. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent), Schüler des Altenburger Gymnasiums und ab April 1752 Student in Leipzig. Johann Daniel Titius (1729–1796); Korrespondent. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79, S. 272 f. Wahrscheinlich „Pferd“. Titius sollte für seine Reise nach Meuselwitz ein Pferd zur Verfügung gestellt werden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 268, Nr. 79, S. 272. Gottsched hatte den künftigen Studenten eingeladen, nach Leipzig zu kommen und die Promotionsfeier der juristischen Kandidaten zu besuchen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79, S. 273.
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rathsam, er muß in Altenburg seine Studia oder vielmehr Collegia absolviren, also keine stund müßig zu gehen: Indeß danke EHochEdgeb. vor ihre höffliche offerten: Der General Boßin14 Erben ab intestato15 sind ihre beÿden brüder,16 davon einer aber mente captus,17 der andere Major unter einem landregiment,18 so aber kein guter wirth geweßen: Vermutl. hatt der magistrat in Leipsig, Ihr qvartier versigelt, denn die Fr: von Miltiz19 erbt
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Magdalene Sophie von Bose, geb. von Heßler (1683–26. Januar 1752); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 269 f. Wird bei einem Todesfall kein Testament hinterlassen, fällt die Erbschaft auf die nächsten rechtmäßigen Erben. Magdalene Sophie von Bose hatte zwei Stiefbrüder aus der zweiten Ehe ihres Vaters Hans Heinrich von Heßler (1648–1717) mit Sabina Margaretha von Metsch, verw. von Waldeck. Johann Georg von Heßler (1707–1754), kursächsischer Leutnant. Im Dezember 1742 war der beim Coselschen Infanterieregiment stehende Offizier, der „durch eine hitzige Kranckheit in eine Art von Schwermuth verfallen, und bald in hiesiger Residenz=Stadt, bald in denen benachtbarten Dörffern, in der Irre herum gehen soll“, auf die Festung Sonnenstein in Arrest verbracht worden, wo er bis April 1744 verblieb. In den Boseschen Erbangelegenheiten wurde er durch seinen Vormund Gottlob Heinrich von der Planitz (1707–1795) vertreten; vgl. Zedler 12 (1735), Sp. 1885; H. v. Voss: Aus alten Kirchenbüchern. Aus dem Kirchenbuche zu Lohma bei Schmölln (Sachsen-Altenburg), vorhanden seit 1642. In: Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie 10 (1882), S. 187–249, 194, Nr. 73; Dresden, Hauptstaatsarchiv, 11254 Gouvernement Dresden, Loc. 14507/9: Acta den Arrest des Lieutenants von Hessler sowohl als dessen Wieder-Entlassung betr. 1743/44, Bl. 1r; Leipzig, Sächsisches Staatsarchiv, 20479 Rittergut Mölbis, Nr. 67: Gesuch um die Versiegelung des Nachlasses der verstorbenen Magdalena Sophie von Bose geb. von Heßler auf Mölbis, Bl. 23. Georg Rudolph von Heßler (1702–1770), 1746 kursächsischer Major, 1752 Oberstleutnant und Oberst; vgl. Zedler 12 (1735), Sp. 1885; Verlohren, Stammregister, S. 276; Neue Genealogisch=Historische Nachrichten 27 (1753), S. 237; Heinrich Erwin Ferdinand von Feilitzsch: Zur Familiengeschichte des Deutschen insonderheit des Meissnischen Adels von 1570 bis ca. 1820. Kirchenbuch-Auszüge der ganzen Ephorie Grossenhain. Großenhain; Leipzig 1896, S. 104. Johanna Maria von Miltitz, geb. von Zehmen (1690–1753), 1714 Ehe mit dem hessen-darmstädtischen Geheimen Rat Dietrich von Miltitz (1664–1747). Johanna Maria war die Stiefschwester von Magdalene Sophie von Boses Mutter Johanna Maria von Heßler, geb. von Zehmen (1665–1685); vgl. H. M. von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen 1206 bis 1906. Dresden 1906, S. 91–99.
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die Gerade20 welche sie quasi gekaufet, und nicht gehoffet, daß sie solte beÿ 20 a 30/m r. so viel sie werth seÿn soll, bekomen:21 Ich will hoffen die juristische Facultæt wird sich gegen den Ritter22 so ritterlich wehren, als es die philosophische gethan, dergleichen subjecta reißen den grund um: Wegen der redouten bin ich in alten Zeiten zu Dreßden nicht aus der Camer gegangen, beklage alle die so darum so weit reißen: H. D. Barth,23 so eine recomendation vom seel. Manteuffel,24 hatt nie von mir viel beÿfall gefunden: Ein Schlesischer proselyt so sich von Paucker nennt25 und wegen s. religions Scrupel, so Er in s. Kloster zu Breßlau gehabt, nach Rom gereiset den Pabst26 gesprochen und von Ihm darüber die antworth erhalten, Er könnte seiner Meinung in dießen glaubens nicht widersprechen möchte es aber vor sich behalten und weil es die Kirche noch nicht vor gut finde, solches keinem andern mittheilen ist in s. retour von Rom nach Jena komen, und weil Er andre arthige wißenschafft von blumen und Crentzen im Kloster gelernet, so ernähret er sich damit in Jena, und man hatt Ihn 2. mahl predigen laßen, da Er applausum gefunden, man siehet daß das licht des evangelij imer heller wird: Mein geheimer rath und Sie27 sind von Naumburg hier beÿ mir ankomen befehlen sich nebst der Feldmarschallin28 und wir alle an die liebe Frau Gottsched. Wenn sie etwa lust hätten zu 20
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Zum Haushalt gehörende Gegenstände im Besitz der Frau, Wäsche, Kleidung, Mobiliar, Küchengeräte, Schmuck u.a.m.; vgl. Zedler 10 (1735), Sp. 1043–1051. 1749 hatte Johanna Maria von Miltitz mit Magdalene Sophie von Bose einen Kaufvertrag geschlossen. Gegen Zahlung von 100 Reichstalern sicherte der „Gerade= Kauff“ Frau von Miltitz die Überlassung sämtlicher Gerade nach dem Tod der Frau von Bose zu, die bis zu ihrem Ableben jegliches Nutzungs- und Veräußerungsrecht an den Gegenständen behielt. Der Vertrag wurde im Februar 1752 auf dem Gericht zu Mölbis in Anwesenheit eines Bevollmächtigten der Brüder von Heßler geöffnet und abschriftlich nach Altenburg gesandt; vgl. Gesuch um die Versiegelung (Erl. 17), Bl. 13, 19v–43r. Johann Daniel Ritter (1709–1775); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79, Erl. 33. Johann Friedrich Bahrdt (1713–1775); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79, Erl. 46. Ernst Christoph von Manteuffel (1676–1749); Korrespondent. Über den Breslauer Mönch und seinen im Folgenden erwähnten Aufenthalt in Jena konnte nichts ermittelt werden. Benedict XIV. (1675–1758), 1740 Papst. Ernst Friedrich (1696–1756, Korrespondent) und Caroline von Seckendorff, geb. Vitzthum von Eckstädt (1723–1762, Korrespondentin). Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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einer perpetuirlichen peruqve, die eben so beständig als das perpetuum mobile, so findet sich hierbeÿ wo sie anzutreffen:29 Verharre mit Hochachtung EhochEdgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff
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85. Jo ha nn G eo rg A lt m a n n a n G ot ts c h ed, Bern 5. Februar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 69. 1 ¼ S.
Bern den 5. Hornung/ 1752 10
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HochEdelgebohrner, Hochgelahrter, Insonders Hochgeehrter/ Herr und Gönner. Ihr geehrtes so Sie mir durch Hr. Prof. Blauner1 haben überreichen laßen, hatt billich beÿ mir das gröste Vergnügen erweket, es ist ein Zeügniß ihres fortwehrenden wollwollens gegen Ihren auffrichtigsten vnd ergebensten diener, vnd bitte mir diese Ehre ferner mir zu schenken. Ihre güte gibt mir gelegenheit Sie dißmahl für eine gunst auf das angelegenste anzuflehen. Ich habe mich bißher zu dem Druke meiner Schrifften deß Heideggers2 von Zürich bedienet, da ich nun mit diesem Juden nicht mehr zuthun haben will,3 so bin ich gesinnet meine predigten, die in 5. kleinen bän-
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Die Beilage ist nicht überliefert. Niklaus Blauner (1713–1791), designierter Professor der Mathematik in Bern, befand sich auf Reisen und hatte offenbar auf seiner Rückreise nach Bern Leipzig und Gottsched besucht; vgl. auch unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 28. Johannes Heidegger (1715–1780), Buchdrucker und Verleger in Zürich, 1739 Teilhaber des Verlages Heidegger & Compagnie. Altmann stritt mit Heidegger über finanzielle Ansprüche. In Briefen an Johann Jacob Breitinger (1701–1776, Korrespondent) vom Juli und September 1751 bezeichnete er Heidegger als gewissenlosen Kerl und Seeräuber, dessen Narr er nicht mehr sein
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den,4 vnd den 6. so noch in dem Msct. ligt anderwertig auflegen zu laßen, vnd damit ein künfftiger verleger nichts zu befahren5 haben, so bin ich nun im Stand alle Helvetische Privilegia, so ich würkl. in händen habe,6 beÿzulegen, damit ist kein nachdruk zu beförchten. Heidegger hatt von dem 1. vnd andren theil zweÿ auflagen, jedesmahl von 3000 gemacht, die übrigen theile hette er würkl. nachgedruket, wann ich ihme nicht durch die erhaltene privilegia inhalt7 gemacht hette, die typen und papier aber waren in der Letzen auflage so schandlich, daß jedermann daran geergert ware. Ich wolte nun die würkl. gedrukte 5 bände übersehen, vnd den 6. so der Letze seÿn soll in Msct. mit geben, und alle privilegia, so auf 10 Jahr gestelt, samt einer cession oder übergabe beÿlegen. Were es nun nicht möglich, daß Herr Breitkopf8 sich dießes verlags beladen wolte? Ich kann meine arbeit nicht loben, doch kan ich für gewiß sagen, daß er ein Verlagsbuch daran haben würde, von deme er nicht zu förchten hette, daß es jehemahls solte maculatur werden. Von dem 6. band, der noch nie erschinen, müste er ein paar tausend mehr auflegen als von den übrigen, damit die, so die ersten haben, selbigen nachkauffen könten. Ich fodere für privilegia vnd alles zusammen nichts als 60 gantze exemplaria, vnd 100 von dem 6ten oder Letzen theil.9 Ich bitte gantz gehorsamst um ver-
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wolle, an Albrecht von Haller (1708–1777) schrieb er im April 1752 von Heideggers schändlichen Streichen und betrügerischem Wesen; vgl. Rudolf Ischer: Johann Georg Altmann (1695–1758). Die Deutsche Gesellschaft und die moralischen Wochenschriften in Bern. Bern 1902, S. 82. Johann Georg Altmann: Heilige Reden, Bey Verschiedenen Gelegenheiten vorgetragen In der grossen Münster=Kirche zu Bern. 5 Bände. Zürich: Heidegger und Compagnie, 1739–1749. Befürchten, besorgen; vgl. Grimm 1 (1854), Sp. 1246. Altmann hatte für seine Predigten die Druckprivilegien für zehn Jahre in den Kantonen Bern, Basel, Zürich, St. Gallen und Glarus erhalten; vgl. Ischer, Altmann (Erl. 3), S. 82. Einhalt; vgl. Grimm 10 (1877), Sp. 2125 (e). Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Buchhändler und Verleger. In ähnlicher Form trug Altmann sein Anliegen zwei Monate später dem Direktor der Göttingischen Zeitungen vor; vgl. Altmann an Albrecht von Haller, Bern 5. April 1752, Bern, Burgerbibliothek, Editions- und Forschungsplattform hallerNet, https://hallernet.org/data/letter/00097; Teildruck bei Ischer, Altmann (Erl. 3), S. 83. Der sechste Band der Predigten erschien schließlich im Verlag Orell in Zürich: Johann Georg Altmann: Heilige Reden, Bey Verschiedenen Gelegenheiten vorgetragen In der grossen Münster=Kirche zu Bern. Band 6. Zürich: Conrad Orell und Compagnie, 1755.
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gebung der freÿheit so ich nemme, vnd verbleibe neben ablegung meiner demüthigen empfehlung an Frau Liebste mit aller hochachtung, Meines Hochgeehrtesten Herrn/ gehorsamster Diener/ Altmann, Prof.
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PS. Ich muß noch beÿfügen, daß alle predigten nur über algemeine Warheiten, die wir mit der Evangelischen Kirch gemein haben, außlauffen, vnd also nichts darinnen, daran sich ein Lutherischer Theologus Stoßen könte.10 AMonsieur/ Monsieur Gottsched,/ Trés Celebre Professeur/ à Leipzig
86. Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i c h a n Got ts c h ed , Amtitz 5. Februar 1752 [76.101] 10
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 67–68. 4 S.
Hochedelgebohrner HErr,/ Hochgeehrtester HErr Professor,/ Werthester Freund!
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Ich weis nicht, ob ich mir auf das von Göttingen erhaltene Lorberchen1 viel einzubilden Ursache habe; und ob ich mich nicht vielmehr schämen sollte, neben dem Verfasser des Nimrods2 zu prangen.3 Dem ungeachtet lege ich es, so, wie es ist, E. H. zun Füßen. Da können Sie sehen, was wir nicht für Freude an unserm Kinde4 erleben; und noch erleben werden. Ich würde 10
Altmann gehörte der reformierten Kirche an, die seit der Reformation dogmatische Auseinandersetzungen mit Luther und der lutherischen Theologie führte.
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Schönaich war am 31. Dezember 1751 in die Göttinger Deutsche Gesellschaft aufgenommen worden; vgl. Suchier, Göttingen, S. 86, Nr. 244. [Christian Nicolaus Naumann:] Nimrod ein Heldengedichte in vier und zwanzig Büchern. Frankfurt; Leipzig: Daniel Christian Hechtel, 1752. Christian Nicolaus Naumann (1720–1797, Korrespondent), 1748 Lektor am Konviktorium in Jena, Privatdozent und Schriftsteller, 1749 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Göttingen; vgl. Suchier, Göttingen, S. 106, Nr. 112. Schönaich, Hermann.
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nicht ermangeln, Ihnen das ganze Diplom zu senden, wenn es nicht so gar ungeheuer wäre; und vieleicht ist Ihnen schon der Stilus Curiæ von Göttingen bekannt. Es ist gedruckt: und mit einem gewaltigen wächsernen Siegel, und durch die Unterschrift dH: Geßner,5 Wedekind,6 und v. Colom7 bekräftiget:8 wenn Sie es aber befehlen: so kann es noch kommen. Aus beÿgelegtem Briefe des Professor Grillos aus Frft:9 werden Sie sehen, daß die Ebräer10 auch deutsch wissen wollen. Wie es ihm gelungen ist, wird Beÿlage zeigen.11 Er hat meinen Vater12 auf Reisen geführet: er glaubet also noch Recht zu haben, mir Lehren zu geben. Der ehrliche Mann aber thut mir Unrecht, wenn er glaubt, daß Lohenstein13 zu meinem Hermann den Stof gegeben. Es ist mehr als zehen Jahr, daß ich ihn gelesen, und wenn es nicht ein so alter Freund wäre: wollte ich böse thun; daß er einen so falschen Verdacht hat. Er will mich auch, wie Sie finden werden, in den Göttingischen gelehrten Zeitungen austrommeln lassen:14 ich werde mich aber bedanken, und mit meinem Gottsched zufrieden seÿn.
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Johann Matthias Gesner (1691–1761, Korrespondent), 1738 Präsident der Göttinger Deutschen Gesellschaft. Rudolf Wedekind (1718–1778, Korrespondent), 1748 Senior der Göttinger Deutschen Gesellschaft. Isaac von Colom du Clos (1708–1795), 1747 Lektor der französischen Sprache in Göttingen, 1748 erster Sekretär der Göttinger Deutschen Gesellschaft; vgl. Suchier, Göttingen, S. 59, Nr. 7. Vgl. die Abbildungen der Diplome für Johann Lorenz Mosheim (1693–1755, Korrespondent) und Polyxena Christiane Auguste Dilthey (1728–1777) in: Cherubim, Sprachkritik, S. 133 und 147. Johann David Grillo (1689–1766), 1723 Professor der Philologie in Frankfurt an der Oder, 1732 zugleich der Theologie. Zu den Bezeichnungen Ebräer und – später im Brief – Talmudist, die sich auf Grillo beziehen, vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 65, Erl. 6. Die Beilage ist nicht überliefert. Aus einem am 14. März 1752 mitgesandten Schreiben Grillos vom 1. März (vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 121) geht hervor, daß Grillo Schönaich an die Deutsche Gesellschaft empfohlen hatte. Otto Albrecht von Schönaich (1701–1789), Majoratsherr auf Amtitz. Daniel Caspar von Lohenstein (1635–1683), deutscher Dichter, Autor des Romans: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1689. Mit seinem folgenden Brief sendet Schönaich Grillos Anmerkungen zu Lohensteins Arminius an Gottsched; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 101. Die Rezension in den Göttingischen Zeitungen 1752 (Nr. 13 vom 7. Februar), S. 123–126 stammt nicht von Grillo; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 121.
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Ich habe dH: Breitkopf15 ersuchet, mir Maskows Geschichte der Deutschen16 sauber in Franz=Band17 binden zu lassen; weil es nach Göttingen bestimmt ist, wozu die Livree erfordert wird.18 Da ich seine Willfährigkeit nicht kenne, wollten ihn E. H. wohl daran erinnern? Es soll die Reminiscere=Messe in Frankfurt19 seÿn; und also erwarte ich es nächstens. Ist es aber nicht eine Schande, daß Talmudisten20 mein Hermann noch dunkel vorkommen kann? Ich werde Ihnen die ferneren Anmerkungen des ehrl: Mannes mittheilen. Sie sehen wohl: es sind meistens minutissima; doch eine blinde Henne findet auch was. Wo ich von Königsberg nicht bald Antwort bekomme:21 so gehe ich über, und werde ein Schweizer.22 Wenn man mir doch nur zum wenigsten schriebe, was ich versehen hätte: so könnte ich es wieder gut machen. Aber so sündige ich, ohne zu wissen wider welches Gesetz. Hier sind die Verse, die ich im Anfange des 6= Buches eingeschaltet haben. Nach der Beschreibung des Haÿns in den ersten 8 Versen setze ich die hintersten 2: Allhier soll der Deutschen Helden Sammelplatz und Lager seÿn etc.23 Voller Ehrfurcht tritt der Greis zu dem gottbestimmten Orte,/ Und sein tugendhaftes Herz bricht durch die gesetzten Worte:/ „Edmund! kennet
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Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Buchhändler und Verleger. Johann Jacob Mascov: Geschichte der Teutschen bis zu Abgang der Merovingischen Könige in sechzehn Büchern verfasset. 2 Bände. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1750. Franzband, Ganzledereinband mit Golddruck; vgl. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie. Band 14. Brünn: Joseph Georg Traßler, 1778, S. 747. Im Bestand der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen befindet sich ein als Franzband gebundenes Exemplar (H GERM.004.002 Historia generalis), das ein Exlibris der Bibliothek der Deutschen Gesellschaft und folgenden Vermerk enthält: „geschenket von dem Freyherrn Christoph Otten von Schönaich den 9ten Apr. 1752“. Die Reminiscere-Messe in Frankfurt an der Oder fand um den 2. Fastensonntag vor Ostern, der 1752 auf den 5. März fiel, statt. Gemeint ist Johann David Grillo (vgl. Erl. 9 f.). Schönaich wartete auf Antwort von der Königsberger Deutschen Gesellschaft; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 34, Erl. 19. Gemeint sind die Anhänger von Johann Jacob Bodmer (1698–1783; Korrespondent) und Johann Jacob Breitinger (1701–1776; Korrespondent). Schönaich, Hermann 1753, S. 99.
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wohl der Deutsche sein so lang genoßnes Glück?/ Schau! der Himmel gönnt noch milde uns den hulderfüllten Blick;/ Schau! wir dörfen ihn noch hier freÿ und ungehindert ehren,/ Und des Opferstaales Wuth darf nicht Wahn und Andacht nähren./ Jener sieht in Blitz u Wolken“ etc.24 Hierauf schließe ich die ganze Moral folgender gestalt. Dieses spricht der weise Siegmar, und sein Honigsüßer Mund/ Macht den ihm getreuen Deutschen manche theure Wahrheit kund./ Voller Muth und Einigkeit. etc25 So leÿern wir in Amtiz! In acht Wochen werde ich Ihnen noch mehr neues schreiben Leben Sie wohl, und behalten Sie ein wenig lieb
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Ew: Hochedelgeb:/ Meines Hochgeehrtesten HErrn Professors/ Und werthesten Freundes/ ewigen Verehrer/ COFrh: v. Schönaich. Amtiz den 5= Hornung./ 1752. N. S. Der Wahlspruch der Götting: Gesellschaft im Siegel ist: Ungezwungen und richtig!26 Ob ihn H: v. Haller27 auch hat?
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Schönaich, Hermann 1753, S. 100. Schönaich, Hermann 1753, S. 101. Vgl. auch unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 34, S. 124 und Nr. 65, S.223. Vgl. Cherubim, Sprachkritik, S. 132. Albrecht von Haller (1708–1777, Korrespondent), 1747 Direktor der Göttingischen Zeitungen.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – Februar 1752
87. Got ts ch ed a n Fr i ed r i ch H ei n ri c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 5. Februar 1752 [84.90]
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 141–142. 4 S.
Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf und Gen. Feldmarschall,/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr,
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E. Hochreichsgräfl. Excell. gnädige Antwort vom 4. dieses Mon.1 habe ich die Ehre sogleich zu erhalten. Wegen H.n Rothfischers2 habe ich das Vergnügen mit beyliegendem Briefe an Hofr. Everts,3 eine erfreuliche Nachricht zu ertheilen; wie näml. der Herzog von Braunschw.4 demselben so gleich bey der ersten Audienz, eine Profession in Helmstädt aufgetragen, und ihm 300 Rthl. Besoldung beygeleget habe. Hier haben alle wohlgesinnte eine große Freude darüber; die Katholischen hergegen werden Gift und Galle darüber speyen. Daher habe ich sofort darauf gedacht, diese Nachricht öffentlich bekannt zu machen: wie des H.n Geh. Raths von Seckendorf hochfreyherrl. Excell.5 näher erklären werden.6 Doch ehe der Bogen völlig abgedrucket wird, erwarte ich mit heutiger Post die Bestätigung:7 wie ich denn hoffe, daß H. Rothfischer nicht ermangeln wird,
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 84. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Sebastian Evert (1682–21. Mai 1752), 1730 Oberpostamtsaufseher in Leipzig, um 1734 königlich-polnischer und kursächsischer Hofrat; vgl. Dreßdnische Wöchentliche Frag= und Anzeigen, Nr. 23 vom 6. Juni 1752, S. [3]; Sächsischer Staatskalender 1735, Bl. Dv. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Ernst Friedrich von Seckendorff (1696–1756); Korrespondent. Gottsched hatte Ernst Friedrich von Seckendorff vor dessen Abreise nach Meuselwitz den Korrekturbogen seiner „Nachricht von der glücklichen Beförderung“ Rothfischers für das Neueste gesandt und um die Freigabe der Friedrich Heinrich von Seckendorff betreffenden Informationen gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 89 f. Vgl. Rothfischers Schreiben an Gottsched vom 6. Februar 1752; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88.
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E. Hochgräfl. Excell. als dem hohen Werkzeuge der göttl. Vorsehung zu seiner Beförderung, seine schuldige Erkenntlichkeit zu bezeugen.8 Beyläufig von einem anderen Proselyten zu melden, veranlaßet mich das beygelegte unterthänige Memorial eines österreichischen Lieutenants, und nachmaligen Capuciners, der auch hier vor kurzem übergetreten;9 und da er sich nicht mit Betteln, sondern ehrlich zu nähren suchet, Kriegsdienste zu nehmen wünschet; wozu er sich E. H. Exc. hohen Fürspruch, an einen evangelischen Fürsten, ausbittet. Seine gedruckte Schrift10 ist auch nicht unrecht zu lesen, und zeiget gleichfalls, daß er in Rom gewesen; aber eben dadurch die Gräuel der röm. Kirche desto mehr eingesehen. Für die zuverläßige Nachricht von dem Hällischen Baron, der aufs Rad gekommen,11 danke ich ergebenst. Ich will sie unserm Prof. Kapp,12 der die unsch. Nachrichten schreibt,13 übergeben um sie recht bekannt zu 8
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Rothfischer berichtete Seckendorff am 21. Februar 1752 von seinem Erfolg am braunschweigischen Hof; vgl. Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 8–9. Aus der folgenden Korrespondenz mit Seckendorff geht der Name des Konvertiten hervor – in verschiedenen Schreibungen Peickhart, Peickart, Peikart, die genannte Schrift (vgl. Erl. 10) verrät den Vornamen Joseph und den Geburtsort Wien. Möglicherweise handelt es sich um Florian Joseph Thomas, Sohn von Joseph und Anna Catharina Peikhart, geboren 1720; vgl. Wien, St. Stephan, Taufen 1719–1721, Bl. 143r. Dem Empfehlungsschreiben Gottscheds an Heinrich von Bünau (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 98) ist zu entnehmen, daß der kaiserliche Offizier nach einem tödlich verlaufenen Duell in ein Kloster eingetreten war. In der Leipziger Matrikel erscheint er am 26. Oktober 1751 unter dem Namen Peykard; vgl. Leipzig Matrikel, S. 300. Über den in Leipzig vollzogenen Glaubenswechsel konnte nichts ermittelt werden. Über die Bemühungen Gottscheds und Seckendorffs, Peickhart eine Anstellung zu verschaffen, und seinen weiteren Lebensweg vgl. die Korrespondenz Gottsched-Seckendorff im vorliegenden Band, insbesondere Nr. 166, Erl. 13. Joseph Peickhart: Wahrhaffte Ursachen, so mich … gebürtig von Wien, ehmahligen Lieutenant unter dem Hochlöblichen Käyserlichen Alt=Würtembergischen Dragoner=Regiment, bewogen haben, von der Römisch=Catholischen zu der allein seligmachenden Evangelisch=Lutherischen Religion überzugehen. Leipzig: Johann Gabriel Büschel, 1752. Seckendorff hatte richtigstellende Informationen über den hingerichteten angeblichen Proselyten Blumberg gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 84, S. 289. Johann Erhard Kapp (1696–1756), 1731 Professor der Beredsamkeit in Leipzig. Die von Valentin Ernst Löscher (1673–1749) begründete theologische Zeitschrift erschien von 1701 bis 1719 unter dem Titel Unschuldige Nachrichten von Alten und Neuen Theologischen Sachen. Der Titel wurde anschließend mehrfach verändert; vgl. die bibliographischen Angaben bei Martin Greschat: Zwischen Tradition und neuem
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machen.14 Vom D. Baumg.15 stimmen E. H. Excell. Nachrichten damit völlig überein, was man hier von ihm saget.16 Das sind dann die Helden, die vor den Riß treten17 sollen! Den bewußten Titius18 werde also auf E. H. Excellence Befehl, in so weit sicher machen, daß er seine Stube aufsagen19 kann. Zugleich kann ich auf Dero Begehren, einen geschickten Menschen zu der Secretariatstelle vorschlagen.20 Er ist aus dem Hollsteinischen, und eines Hofraths, von dem russischen Thronfolger,21 Sohn; ein so geschickter, als armer Mensch.22 Er spricht und schreibt gut französisch; das deutsche aber hat er völlig in seiner Gewalt; ist dabey in der Historie, und in Jura ziemlich versiret, und wünschet einmal sein Glück durch Hofdienste zu machen. Gar zu ansehnlich von Person ist er nicht; indessen hat er doch nichts widerliches; ist submiss und wohlgesittet, und wird seinem Principal in allem dienstfertig seyn; weil er hier mit der Feder sein Brodt sauer erwerben müssen. Wenn er mit seiner Probe, die er, E. H. Excell. zu machen allezeit erböthig ist, wohl bestehen sollte: so werden Dieselben wohl so gnädig seyn, und sein Gehalt auf 100 f. zu setzen geruhen. Er erwartet Befehl, wenn er kommen soll; und könnte zugleich mit Mr. Titius, nach Meuselwitz kommen. Dörfte er aber
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Anfang. Valentin Ernst Löscher und der Ausgang der lutherischen Orthodoxie. Witten 1971, S. 364–411. Kapp hatte die Redaktion nach Löschers Tod 1749 übernommen. Seit 1751 lautete der Titel Neue Beyträge von Alten und Neuen Theologischen Sachen (Leipzig: Carl Ludwig Jacobi). Die Neuen Beyträge enthalten keine entsprechende Nachricht. Siegmund Jacob Baumgarten (1706–1757), 1734 Professor der Theologie in Halle. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 84, S. 289. Sich schützend vor andere stellen; vgl. Grimm 8 (1893), Sp. 1048 f. Johann Daniel Titius (1729–1796); Korrespondent. Seckendorff hatte ihn als Hofmeister für seinen Großneffen ausgewählt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78 und 84. Kündigen; vgl. Grimm 1 (1854), Sp. 717. Seckendorff hatte eine Empfehlung für die Besetzung einer Sekretärstelle im Haus seines Verwandten Johann Friedrich von Rotenhan erbeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 268. Carl Peter Ulrich (1728–1762), 1739 Herzog von Holstein-Gottorf, 1742 russischer Großfürst, 1762 als Peter III. Zar von Rußland. Es handelt sich um Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent), Sohn des holstein-gottorfschen Justizrates Conrad Anthon (von) Wolff († 1754, Korrespondent); vgl. Wolffs eigene ausführliche Vorstellung in unserer Ausgabe, Band 16, Nr. 20. Im Juli 1751 hatte sich Wolff auf der Suche nach einer Anstellung nach Leipzig begeben; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 69.
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wohl zum voraus den Herrn, und den Ort erfahren, wo er in Dienste kommen soll? Für die Nachrichten von der Fr. Gen. Bosin23 Erbschaft24 bin unterthän. verbunden. Aber wie ich höre, ist ein Fräul. von Planitz, die bey ihr gewesen,25 sehr zu beklagen; weil sie um die ihr zugedachte Beysteuer zur Ausstattung kommen wird. Von rechts wegen sollten die Erben, das, was ihr die sel. General. versprochen, ob es gleich nicht vollzogen ist, dennoch geben. Wir haben ein schönes Exempel in des jüngern Plinius26 Briefen; der ein solch zugedachtes Legatum, wo er der Erbe war, dennoch auszahlte; ob es gleich auch dem Testamente an Gültigkeit fehlte, bloß weil er wußte, daß der Verstorbene, es ihm wirklich zugedacht.27 Das sollte man dem Erben zur Nachahmung, auch von einem vernünftigen Heyden vorstellen. Daß unter den katholischen, sonderlich in Italien ein mehreres Licht aufgehe, hat man der in diesem Jahrh. wieder eingeführten mehrern Gelehrsamkeit, sonderl. in der Historie, und Philosophie zu danken: die im vorigen Jahrh. ganz unter die Bank gerathen waren. Denn so wie zur Reformation, der Weg, durch die weltlichen Wissenschaften, und Sprachen, die ein Agricola,28 Erasmus,29 Reuchlin,30 Ulrich von Hutten,31 Peutinger,32 Pirkheimer,33 u.a.m. in Deutschland trieben, gebahnet worden: so
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Magdalene Sophie von Bose, geb. von Heßler (1683–1752); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, S. 269 f. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 84, S. 290 f. Im Taufbuch von Mölbis erscheint am 18. Juni 1752 in einem Taufeintrag als Patin „die HochWohlgeb. Fräulein, Christiana von Planitz, anietzo alhier in Moelbis“ (S. 100). Ihre Identität konnte nicht ermittelt werden. In der Akte über die Begehung des Gutes Mölbis durch die Erben der Frau von Bose am 23. Februar 1752 ist notiert, daß die Tür einer Galerie „auff Verlangen der Fräul. von Planitz“ geöffnet wurde, „indem die Frl. von Planitz aus dem obern Saale etwas von ihren Sachen herausgenommen“; Leipzig, Sächsisches Staatsarchiv, 20479 Rittergut Mölbis, Nr. 67: Gesuch um die Versiegelung des Nachlasses der verstorbenen Magdalena Sophie von Bose geb. von Heßler auf Mölbis, Bl. 42r. Gaius Plinius Caecilius Secundus (61/62–113/115), römischer Anwalt und Senator. Vgl. Gaius Plinius Caecilius Secundus: Epistulae 5, 7 (Calvisio). Rudolph Agricola (Roelof Huysman) (1442/44–1485), niederländischer Humanist. Erasmus von Rotterdam (um 1467–1536), niederländischer Humanist. Johannes Reuchlin (1455–1522), Humanist, Jurist und Philosoph. Ulrich von Hutten (1488–1523), Humanist und Dichter. Conrad Peutinger (1465–1547), Humanist, Jurist und Historiker. Willibald (Bilibald) Pirckheimer (1470–1530), Humanist und Jurist.
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geht es auch itzo an, daß ein Maffei,34 Muratori,35 u.a.m. in Italien, durch die historische und philosophische Einsicht, die sie ausbreiten, den Leuten die Augen öffnen. Denn so bald sie besser denken, und den blinden Glauben in weltlichen Sachen ablegen lernen, kommen sie auch in der Religion von dem Köhlerglauben ab. Maffei zum Exempel, hat noch vor ein paar Jahren, wider die Hexerey zuerst zu schreiben das Herz gehabt;36 welches itzo viel Beyfall findet: wie bey uns Thomasius37 soviel närrische Hexenprocesse abgeschaffet hat.38 Was aber Muratori von dem Verderbnisse der Kirche in vorigen Zeiten, in seiner Historie von Italien39 geschrieben, das ist von einem Protestanten mit Lust zu lesen. Das Buch ist hier ganz deutsch übersetzet zu haben, und recht ansehnlich gedruckt, in IX dünnen Quartbänden.40 Zu dem nahe bevorstehenden erfreulichen Dorotheentage41 Ihrer Hochgräfl. Excell. der Fr. General Feldmarschallinn42 statte ich derselben meinen aufrichtigsten und redlichsten Glückwunsch ab. Gott erhalte ein E. H. Excellence so theures Haupt noch auf die spätesten Jahre, bey allem hochgräflichen Wohlseyn und beständiger Gesundheit; zu einem rechten Beyspiele seiner väterlichen Vorsorge. Meine Muse wird sich selbst die Ehre nehmen, derselben ihre herzlichen Wünsche unterthänig zu eröffnen.43 34 35 36
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Francesco Scipione Maffei (1675–1755), italienischer Dichter und Historiker. Ludovico Antonio Muratori (1672–1750), italienischer Geistlicher und Historiker. Vgl. Scipione Maffei: Arte Magica Dileguata Lettera … Al Padre Innocente Ansaldi. Verona: Agostino Carattoni, 1749; [Maffei:] Arte Magica Distrutta Risposta Di Don Antonio Fiorio. Trento: Brunati, 1750. Christian Thomasius (1655–1728), Jurist und Philosoph, 1690 Professor der Rechte in Halle. Zum Anteil Christian Thomasius’ und anderer Juristen der Universität Halle an den Erkenntnissen und Verordnungen, die zum Ende der 1720er Jahre tatsächlich zur Abschaffung der Hexenprozesse in Preußen führten, vgl. Hans-Peter Kneubühler: Die Überwindung von Hexenwahn und Hexenprozeß. Diessenhofen 1977, S. 217–242. Ludovico Antonio Muratori: Annali D’Italia Dal Principio Dell’Era Volgare Sino All’Anno 1500. 9 Bände. Milano: Giovanni Battista Pasquali, 1744. 1749 erschienen weitere drei Bände, die die Zeit bis zum 18. Jahrhundert behandeln. Ludovico Antonio Muratori: Geschichte von Italien. 9 Bände. Leipzig: Jacob Schuster (Band 1–7), Bernhard Christoph Breitkopf (Band 8–9), 1745–1750. 6. Februar, Fest der Heiligen Dorothea. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. Es ist kein entsprechendes Schreiben L. A V. Gottscheds an Frau von Seckendorff überliefert.
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Wir bedauren, daß der bisherige Frost gestern so unvermuthet wieder aufgegangen;44 sonst hätten wir uns die Freyheit genommen persönlich unsre Freude an den Tag zu legen. Unsre Juristen Facultät hat wie man vernimmt, einen neuen Prætendenten45 an dem Hofr. Feustel, dem Königl. Archivario in Dresdeni46 bekommen; der sonst schon hier mit Beyfall dociret und eine reiche Wittwe geheirathet hat;47 die noch itzo ein schönes Haus, und Garten48 hier besitzet. Es ist das Haus, wo der H. Geh. Rath von Zech aus Merseb.49 zu logiren pflegte.50 Man erwartet begierigst, wer diese Braut heimführen werde.51
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in Dresden am Rand ergänzt Es hatte getaut; vgl. Grimm Neubearbeitung 3, Sp. 511 (aufgehen A3b). Zur vakanten Professur Titulorum de verborum significatione et regulis juris vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79, S. 274 f. Christian Johann Feustel (1703–1775) aus Plauen, 1734 Privatdozent der Rechte in Leipzig, 1745 Geheimer Archivar in Dresden, Hof- und Justizrat, 1759 Adjunkt des Oberaufsehers der Grafschaft Mansfeld in Eisleben; vgl. Plauen, Stadtarchiv, Kirchenbuchabschriften St. Johannis, 1703; Wernigerode, Landesarchiv SachsenAnhalt, A 32a, I Nr. 236n: Acta Des Herrn … D: Christian Johann Feustels alhier niedergelegten Testaments, 1770–1775; Weidlich, Geschichte 1, S. 238–240. Feustel hatte 1747 Christiana Elisabeth, geb. Meyer († 1770), Apothekerstochter und Witwe des Leipziger Kaufmanns Christian Jünger († 1747, Heirat 1731), geheiratet; vgl. Dresden, Landeskirchliches Archiv, Leipzig, St. Nikolai, Trauungen 1719–1731, S. 496, Trauungen 1732–1752, S. 814. Christiana Elisabeth Feustel besaß „ein vor dem Thomas Pförtgen, zwischen dem Apelischen Garten und der Thomas=Mühle innen gelegenes … Gärtgen, ehedem das Conradische, hernach das Jöcherische genannt“; Dresden, Hauptstaatsarchiv, 10025 Geheimes Konsilium, Loc. 6165/19: Die intuitu der Cavallerie-Verpflegung, von dem Hoffrath Feustel, auf deßen Ehe-Frauen vor dem Thomas-Pförtgen zu Leipzig gelegenen Garten, hafftenden vollen Schocke, gesuchte Moderation betr. 1752–1753, Bl. 1r. Ludwig Adolph von Zech (1683–1760); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, Erl. 2. Zur Ostermesse 1751 hatte Zech „in der Grimmischen Gasse im Brummerischen Hause“ logiert; vgl. Aus Riemers Leipzigischem Jahrbuche. 1714–1771. In: Gustav Wustmann: Quellen zur Geschichte Leipzig. Band 1. Leipzig 1889, S. 195–456, 271. Johann Gottlieb Siegel (1699–1755), 1735 Professor des Lehnrechts in Leipzig, 1741 Syndikus der Universität, trat die Professur am 1. März 1752 an; vgl. Nützliche Nachrichten 1752, S. 158.
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Noch ein ander Hauskreuz hat sich diese facultät zugezogen, da sie auf des Geh. Kr. R. Stieglitzens52 Betrieb, einen jungen D. Wiesenhauer,53 zum Substituten für den stumpfen D. Dinkler54 in die Facultät gewählet. Dieses verdrießt die älteren Doctores, die ad Facultatem promoviret haben; daher haben etliche davon, darunter der junge D. Küstner55 ist, nach Dresden appelliret; und der Geh. Kr. R. Küstner56 wendet allen seinen Credit an, beym Geh. Consilio alles geschehene rückgängig zu machen. Ich halte E. H. Excell. mit meinem Geschmiere zu lange auf; weil mich das Vergnügen, Dieselben zu unterhalten, hinreißt. Darf ich mich der beharrl. Gnade E. Hochgeb. Excell. ferner getrösten, so habe ich mit neuem Eifer die Ehre, lebenslang zu beharren Eurer Hochreichsgräfl Excellence/ Meines insonders gnädigen Grafen und Herrn/ gehors. und un=/ terthän. Diener/ Gottsched Leipz. d 5. Febr./ 1752.
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Christian Ludwig Stieglitz (1677–1758), ab 1741 mehrfach Bürgermeister von Leipzig, 1742 königlich-polnischer und kursächsischer Geheimer Kriegsrat. Just Carl Wiesenhavern (1719–1759), 1747 Advokat in Leipzig, 1748 Doktor der Rechte, war zuvor Hofmeister und juristischer Lehrer im Hause Stieglitz; vgl. unsere Ausgabe, Band 12, Nr. 103; Zedler 56 (1748), Sp. 552. Gottlieb Wilhelm Dinkler (1691–1752), 1721 Professor des Sächsischen Rechts in Leipzig. Dinkler starb am 3. Juni 1752, sein Nachfolger wurde im November 1752 Friedrich Gottlieb Zoller (1717–1782); vgl. Nützliche Nachrichten 1752, S. 196 und 227. Christian Wilhelm Küstner (1721–1785), 1744 Doktor der Rechte in Leipzig, 1747 Stadtrat, 1760 Professor. Gottfried Wilhelm Küstner (1689–1762); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 26, Erl. 21.
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88. Franz Ignaz Rothfischer an Got tsched , Braunschweig 6. Februar [1752] [106] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 70–71. 2 ½ S. Dem Absendedatum fehlt die Jahresangabe; in der Leipziger Briefsammlung ist das Schreiben 1752 eingeordnet. Wir folgen dieser Datierung aufgrund inhaltlicher Kriterien.
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Hochedlgebohrner, Magnifice!/ Hochzuehrender Herr!/ Hochschäzbahrer Gönner! Eur Hochedlgebohrn Magnificenz muß vor allen für alle Bemühungen um meine Wenigkeit wiederholt unterthänigen dank abstatten. Die zu wegen gebrachte Gnade des Herrn Grafen Feldmarschalls1 wäre allein hinlänglich, an Eur Magnif. die größte und erste Triebfeder meines glükes zu verehren. Die Briefe des Herrn Grafen2 hielten, wie ich aus ihrer Würkung abnehme, mehr in sich, als ich mir einbildete. Man hat mir auf dieselbe in Braunschweig3 solche Gnaden angetragen, die mich wegen Hannover4 ganz verwirret machten, und ich nicht ausschlagen konnte. Es ist nämlich an deme, daß mir Sr: Drlt. des Herzogens5 in Dero Landen ein förmliches employ, und gleich anfänglich mit einem Gehalt von 300. Thal. versichert haben, mit der ausdrüklichen Versicherung, daß Dieselben meine Sache gar bald verbessern würden. Nur ist noch nicht bestimmet, ob ich meinen Charakter6 hier oder in Helmstedt behaupten sollte. Vor der ankunft des
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Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763); Korrespondent. Seckendorff hatte Empfehlungsschreiben für Rothfischer verfaßt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 15 und 39. Auf dem Weg nach Hannover hatte Rothfischer sich am herzoglichen Hof in Braunschweig vorgestellt. Der Kurator der Göttinger Universität und hannoversche Geheime Rat Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent) hatte Rothfischer eine Pension von 200 Talern angeboten sowie ihm die Möglichkeit eröffnet, in der Universität Forschungen zu betreiben und eine außerordentliche Professur zu erhalten; vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 239 f., 274, 301. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Stand, Amt, Rang, Titel; vgl. Grimm 2 (1860), Sp. 611.
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Herzogs7 haben Sr: Drt. der verwittibten Frau Mutter Herzogin8 mich zur Tafel gezogen, und ein Præsent mit 50. Thal. verehret, und überhaupt haben das ganze herzogl. Hause, und alle Ministri alhier für mich ganz außerordentl. gnädige Gesinnungen. Ich hatte nicht so viele Zeit, daß ich mich darüber in Hannover anfragen konnte, und dieses zu thun, war auch nicht rathsam, indem man mir zuverstehen gab, man würde es als eine Marchandise ansehen, wenn ich auf die Meißtbietung hier mein Jawort hinaus schieben wollte. Ich lasse es demnach Eur Magnif. zur Beurtheilung über, ob ich einer Undankbarkeit zu beschuldigen seÿe, wenn ich den hiesigen Antrag dem göttingischen vorgezogen habe. Dem H. B.9 von Hardenberg10 habe es nach Hannover geschrieben, und dieser kömt morgen selber auf die Messe11 hieher. An Hochedlgeb. Dero Frau Gemahlin bitte meinen Respect, und nochmalige unterthänige Danksagung für alle genossene Ehren und Gnaden. Meine aufgegebene Compliments habe hier abgeleget, und folgen allenthalben, zumal vom H. Abt Jerusalem,12 die gewöhnlichen Danksagungen zurük. Die gnädig mitgegebene Begleitungsbriefe nach Göttingen habe Anstand genohmen,13 dahin zu schiken; Ich erwarte demnach Befehle, ob ich sie sollte dahin ablaufen, oder zurük gehen lassen; Den H. Secretaire Meißner14 habe hier angetroffen, indem derselbe mit seinem H. Baron von Walmoden15 erst auf
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Der Herzog hatte sich mit seiner Familie am preußischen Hof aufgehalten und war am 26. Januar nach Braunschweig aufgebrochen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 66, S. 224. Antoinette Amalie (1696–1762). Die Witwe des Herzogs Ferdinand Albrecht II. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1680–1735) lebte im Schloss Antoinettenruh in Wolfenbüttel. Baron. Johann Ernst von Hardenberg (1729–1797) hatte sich bei Münchhausen für Rothfischer verwendet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, S. 52. Die Braunschweiger Messe begann am Montag nach Mariä Lichtmeß, 1752 am 7. Februar; vgl. Braunschweig-Lüneburg Staatskalender 1750, Bl. [P4]r. Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789); Korrespondent. Bedenken getragen; vgl. Grimm 1 (1854), Sp. 474. Johann Michael Meißner (1722–1763, Korrespondent), 1748 Hofmeister von Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn (vgl. Erl. 15) in Braunschweig. Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn (1736–1811), natürlicher Sohn des englischen Königs Georg II., 1759 braunschweig-lüneburgischer Oberst, 1761 Generalmajor, 1798 Feldmarschall.
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Ostern von hier nach Göttingen abgehen wird.16 Die bewußte Pieçe wird aber villeicht der H. Abt Jerusalem zum Druk befördern, weil ich derselben eine vollständige Nachricht von meiner Veränderung, und allen Schritten, wie ich dazu gekommen,17 vorsezen werde.18 Euer Magnif. werde ich darin den Zins meiner Dankbarkeit in der ersten Reihe meiner Beförderer abstatten,19 zeitlebens aber mit der vollkommensten Hochachtung verharre
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Euer Hochedlgebohrn Magnificenz/ Ergebenst verbundenster/ Diener/ Franz Rothfischer. Braunschweig den. 6. Febr. P. S. Bitte, mir nicht ungnädig zunehmen, daß den Brief nicht anders abgeschrieben habe. Eur Magn. wissen, wie mir die Zeit izo so kostbahr ist. Eben kömt der H. von Hardenberg aus Hannover auf die Messe hieher, der mir neue Vorschläge macht; von welchen bald ein mehrers. Eur Magnificenz belieben mir Dero Meinung zu vernachrichten, was für mich besser wäre, villeicht könnte die Sache noch zu ein wie zum andern geleitet werden. A Son Magnificence/ Monsieur Gottsched Pro-/ fesseur en Philosophie de/ l’Université de Leipsic./ à/ Leipsic.
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Wallmoden und Meißner wurden am 20. April 1752 immatrikuliert; vgl. Göttingen Matrikel, S. 94, Nr. 4068 und 4069. Rothfischer, Nachricht. Rothfischers biographische Nachricht von seinem Uebergange von der Römischen zu der Evangelischen Kirche erschien zur Ostermesse 1752, der zweite Teil, die Fortsetzung, wenige Monate später. Im Anhang zur Nachricht veröffentlichte er mit einer auf August 1752 datierten Vorrede die von Franz Christoph von Scheyb verfaßte „Abhandlung von der Unnützlichkeit der scholastischen Art zu studiren“, die sich gegen die katholische Schulpraxis wandte, mit eigenen Anmerkungen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 41, Erl. 16. Wahrscheinlich ist diese Schrift hier gemeint, deren erneute Veröffentlichung Gottsched und Rothfischer offenbar bei dessen Aufenthalt in Leipzig vereinbart hatten. Vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 238 f.
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89. E rns t Fr i ed r i ch vo n S eck en d o r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 9. Februar 1752 [83.102] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 72–73. 3 S.
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HochEdelgebohrner, und Hochgelahrter Herr/ Hochgeehrtester Herr Professor. Ew HochEdelgebohrn bin ich vor dem erstatteten Glückwunsch zu meiner hiesigen ankunfft1 ergebenst verbunden; Obwohln mein Auffenthalt alhier nicht völlig biß Ostern dauren dürffte, so verhoffe jedoch etwan binnen der Zeit, wenn die Frühlingstage kommen Ihnen alhier zu sehen; außer dem so glaube, daß auch Naumburg etwas an sich haben mögte, welches Ew HochEdelgebohrn vergnügen= und die akademischen beschäfftigungen erleichtern könte. Mein Pfarr hauß stehet so dann zu diensten. Vor die übersendete Stücke des Hoffmeisters, und des Neuesten2 dancke ergebenst und folget dafür das Geld, hier anschlüßig zurück, nicht weniger auch der mir mit getheilte correctur bogen des letztern: Es haben S. Excell. der H. Feldmarchall3 nebst seiner Empfehlung mir auffgetragen, an Ew HochEdelgebohrn zu melden, wie Sie gerne wünschten und säheten, daß die in diesem bogen beÿ der Nachricht von der Rothfischerisch. Beförderung4 unterstrichene Ihro Excell. angehende passage aus erheblichen Ursachen und vieler Bedencklichkeiten wegen, mögte heraus gethan und weggelaßen werden. Deßwegen denn Ew HochEdelgebohrn dieses beobachten laßen werden.5 Sonst ist es an dem, daß dieser H. Rothfischer allerdings 1
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Seckendorff war am 1. Februar aus Naumburg auf dem Gut seines Onkels in Meuselwitz angekommen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 83. Seckendorff erhielt von Gottsched regelmäßig dessen Monatsschrift Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit sowie die Moralische Wochenschrift Der Hofmeister; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 55. Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763); Korrespondent. Gottsched hatte Seckendorff vor dessen Abreise nach Meuselwitz den Korrekturbogen seiner Nachricht von Franz Rothfischers (1720–1755, Korrespondent) Beförderung für das Neueste gesandt und um die Freigabe der Friedrich Heinrich von Sekkendorff betreffenden Informationen gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87. Seckendorffs Unterstützung Rothfischers wird in der gedruckten Nachricht nicht erwähnt; vgl. NaG 1752/3, S. 239.
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glücklich zu preißen, und aber auch seiner soliden Erudition zuzuschreiben hat, daß er so geschwinde und bald angekommen und im Stand gesezt worden, der Gelehrten Welt fernere nüzliche dienste zu leisten, und der römischen kirche empfindl. Stöße anzubringen.6 Hier mögte man wohl die Überschrifft machen. Hier ist Gottes Finger.7 Ao 1517. muste ein Augustiner Mönch das Eiß brechen.8 Und 1751 ein Benedictiner, Cunæum pelliren.9 Die Ode von Mr d’Arnaud10 folgt hierbeÿ zurück und stimme ich mit Ew HochEdelgebohrn ein, die Muses obscures mourantes dans leurs fanges impures11 nicht wohl mit ihrem 12 werden zufrieden seÿn, doch ist es Wunder, daß der Schüler größer als der Meister seÿn will;13 contra tenorem Sacr. Scripturæ; da er nur volkommen zu seÿn prædicirt wird wenn Er ist wie sein Meister.14 6
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Berichtet wird von der wohlwollenden Aufnahme des ehemaligen Benediktiners am Braunschweiger Hof, von der Berufung zum Professor in Helmstedt und von seiner Absicht, den zweiten und dritten Band zum – nun kritisch betrachteten – Ablaß und Jubeljahr der römisch-katholischen Kirche zu verfassen. Vgl. 2. Mose 8, 19. Martin Luther (1483–1546), seit 1506 Mönch im Augustinereremitenkloster in Erfurt, hatte 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablaßhandel der katholischen Kirche veröffentlicht. Cuneum pellere: einen Keil treiben; vgl. Immanuel Johann Gerhard Scheller: Lateinisch=deutsches Lexicon. Band 1. 3., verb. und erw. Auflage. Leipzig 1804, Sp. 2550. François Thomas Marie Baculard d’Arnaud: L’Anniversaire De La Naissance De Son Altesse Monseigneur Le Prince Frederic Auguste. Dresden: Witwe Harpeter, [1751]. Vgl. die Verse in der vorletzten Strophe (S. XX): „Par lá, loin des Fanges Impures,/ Ou Meurent ces Muses obscures,/ Quá peine on entend coaçer:/ Tel qu’un Aigle fier, & rapide,/ Prês des Dieux, d’un vol Intrépide,/ Mon Génie Irá se plaçer.“ In der Folge stellte Arnaud Kursachsen, das den schönen Wissenschaften Raum zur Entfaltung biete, gegen eben jene musenfeindlichen schlammigen Gefilde, mit denen wohl Preußen gemeint ist. Wohl zu Epidotes, Attribut von Gottheiten, zu griechisch epidosis „Steigerung, Zugabe“, für einen großzügigen Geber, einen Wohltäter; vgl. William Smith (Hrsg.): Dictionary of greek and roman biography and mythology. Band 2. Boston 1867, S. 36. Arnaud hatte Gottsched die Ode mit seinem Brief vom 8. Januar 1752 geschickt und angesichts der von Gottsched verfaßten und in Dresden hochgelobten Ode auf die Geburt des Herzogs von Burgund Gottsched als Rivalen, sich aber als Schüler des Meisters Gottsched bezeichnet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 57, S. 199 f. Vgl. Lukas 6, 40.
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Der französischen Colonie zu Leipzig wünsche ich Glück zu ihrem neu erwählten Prediger,15 welcher, wie ich dafür halte, seinen beruff ledigl. der mit Ew HochEdelgebohrn gehabten Unterredung, und darauff Ihm ertheilten Zeugnüß, zuzuschreiben hat. Ich hoffe es werde der Geist des Mr La Coste16 auff Ihm ruhen; denn das war ein rechtschaffener Mann. Die dreßdnische Belustigungen gönne ich denen, die sich darinnen verlieben gar gerne, ich habe keine handelthaler, und also muß es anstehen laßen, dem H. La Fond17 davon ein Opfer zu machen. Allein die Carneuals historie so man auff seinem Buckel gespielt,18 ist mir so lieb als eine Italiænische Prügel Bourlesque, wo Pantalon das Beste davon trägt. Das dabeÿ von Ew. HochEdelgebohrn vorgetragene Problema verdiente mit Politischen und Staatistischen Gründen weitläufftiger ausgeführet zu werden: Das kupfer blatt darzu könte die Umschrifft haben Mundus vult decipi, decipiatur ergo.19 Ad Illustrationem könte die Frage mit angefüget, ob es nüzlich und christlich, daß in Rom meretrices publicæ, der Päbstl. Cammer jährl. tribut geben.20
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Louis Esaïe Pajon de Moncets (1725–1799) aus Paris, 1749 Pfarrer der französischreformierten Gemeinde in Bernau, 26. März 1752 Amtsantritt in Leipzig, 1758 Entlassung auf eigenen Wunsch, 1760 Pfarrer in Bernau, 1763 in Berlin; vgl. Hans-Jürgen Sievers (Hrsg.): In der Mitte der Stadt. Die Evangelisch-reformierte Kirche zu Leipzig von der Einwanderung der Hugenotten bis zur Friedlichen Revolution. Leipzig 2000, S. 157; Eduard Muret: Geschichte der Französischen Kolonie in Brandenburg=Preußen. Berlin 1885, S. 196. Pierre Coste (1697–25. November 1751), 1721 Pfarrer der französisch-reformierten Gemeinde in Leipzig. François La Fond (Lafond) (1694/95–1763), 1743 Gastwirt des Hôtel de Saxe in der Pirnaischen Gasse in Dresden, wo zur Faschingszeit öffentliche Maskenbälle veranstaltet wurden; vgl. Dresden, Landeskirchliches Archiv, Dresden, Kreuzkirche, Bestattungen 1763–1772, Bl. 31v; Johann Christian Hasche: Umständliche Beschreibung Dresdens. Leipzig: Schwickert, 1781, S. 349 f.; Das Leipziger Allerley 1752 (5. Stück vom 1. Februar), S. 71; Christian Gründig: Französische Lebenswelten in der Residenz. Akteure, Räume und Modalitäten französisch-sächsischer Verflechtung im augusteischen Dresden, 1694–1763. Heidelberg 2022, S. 192 f. Es konnte nicht ermittelt werden, worauf sich Seckendorff bezieht. Vgl. Walther, Nr. 15651. Vgl. den Artikel Hurensteuer in: Ersch/Gruber 2/12 (1835), S. 152 f.
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Endlich erscheinen 2. Portraiter im profil von dem H. Feldmarchall und seiner Frau Gemahlin,21 So gut man Sie hat machen können. Sollten Sie nun zu Ew HochEdelgebohrn Absichten dienen können, so würde mich es erfreuen, darzu Etwas beÿgetragen zu haben. Ultra posse nemo obligatur.22 Wenn die Herren Verfaßer des Neuesten, auch naturalia und Physicalia ihrer monathsschrifft einrucken, so kann die anlage23 von einem in dem Saalfeldischen vorgefallenen und an das Altenburgische Consistorium berichteten Zufall, eine rare materie abgeben.24 Est casus rarissimus, vix unquam occurrens; die Hn. medici können sich darüber üben: Wenigstens wird das Wunder der Sara25 wieder um ein großes dardurch veringert. Es wird sich nun weißen, wann die Zeit der Geburth heran nahet. Der Messias ist kommen, und also kann es kein Johannes præcursor seÿn.26
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Gottsched hatte die Prägung einer Münze auf die im Mai 1749 begangene goldene Hochzeit von Friedrich Heinrich und Clara Dorothea von Seckendorff (1674–1757, Korrespondentin) vorgeschlagen, Ernst Friedrich versprach, Profilporträts des Ehepaares Seckendorff für die Gestaltung der Münze zu beschaffen; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 188 f., Band 16, Nr. 112, 134, 138, 191. Über die Porträts konnte nichts ermittelt werden; über die Anfertigung der Münze ist aus dem Briefwechsel nichts mehr zu erfahren. Vgl. Hubertus Kudla: Lexikon der lateinischen Zitate. 3. Auflage. München 2007. S. 213, Nr. 1378. Die Beilage ist nicht überliefert. Im thüringischen Volkmannsdorf hatte die Witwe Margarethe Wohlfahrt, im 76. Jahr stehend, dem Pfarrer am 21. Januar 1752 angezeigt, daß der Schulmeister Johann Paul Schmidt sie im August des vorigen Jahres vergewaltigt habe und sie von ihm schwanger sei. Da Schmidt an Schwindsucht erkrankt und dem Tode nahe sei, wolle sie ihm die Möglichkeit geben, seine Sünden zu bereuen. Des Schulmeisters Geständnis wurde protokolliert und er vom Dienst suspendiert, wonach er am 5. Februar verstarb. Die Schwangerschaft konnte nach ärztlicher Untersuchung nicht bestätigt werden; vgl. Eisenach, Landeskirchenarchiv, Sachsen-Meinigen, Superintendentur Saalfeld, Ehe- und Unzuchtsachen VI. 193: Acta in Stuprations=Sachen Johann Paul Schmidts, Schuldieners zur HohenEiche, und Margarethen Wohlfahrtin, einer 76jähr. Wittib zu Volckmannsdorff. Anno 1752; Berlinische Nachrichten, Nr. 23 vom 22. Februar 1752, S. [2], Nr. 42 vom 6. April 1752, S. [2]. Sara, Frau des Abraham, wird mit 90 Jahren von Gott ein Sohn verheißen, sie gebiert Isaak; vgl. 1. Mose 17 f. und 21. Johannes der Täufer, der von der hochbetagten Elisabeth nach Weissagung des Engels Gabriel zur Welt gebracht wurde, gilt als Vorläufer von Jesus; vgl. Lukas 1, 5–22; Markus 1, 2–8.
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Meine Frau27 recommendirt sich an Ew HochEdelgeb. und der Frau Eheliebsten zu beständigen guten Andencken; der letzteren empfehle mich ergebenst und verharre mit aller Hochachtung
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Ew HochEdelgebohrn/ ganz ergebenst treuer Diener/ EFFreyh. von Seckendorffmp28 Meuselwiz den 9ten/ Febr 1752.
90. Frie d ri ch H ei n r i ch vo n S eck e ndo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 10. Februar 1752 [87.97]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 74–75. 3 S.
Meußelwiz den 10: Feb/ 1752. HochEdelgebohrner
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Es komt hierbeÿ mit dancksagung zuruck der comunicirte Brief wegen H. Rothfischer,1 ich hatte schon die nachricht von H. Probst Jerusalem 2 daß man Ihm die 300: r. destiniret, doch weil Er damahlß Ihro durchl. den Herzog,3 der erst zuruck komen war, noch nicht gesprochen, so wuste Er noch nicht die resolution wegen der profeßur in Helmstädt: Es kann
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Caroline von Seckendorff, geb. Vitzthum von Eckstädt (1723–1762); Korrespondentin. manu propria. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Gottsched hatte Seckendorff einen Brief mit Nachrichten über Rothfischers Anstellung in Helmstedt zur Kenntnis übermittelt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87. Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789); Korrespondent. Jerusalems Schreiben an Seckendorff ist im Altenburger Familienarchiv von Seckendorff nicht überliefert. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel.
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Ihm nicht so wohl gehen, ich wünsche Ihm imer noch mehr: Ein Catholischer prælat hatt gegen s.4 des H. Rothfischers veränderung wollen invectiva schreiben hatt aber weiter auf Ihn nichts bringen könen als daß Er es auß desperation wegen schulden gethan, die Er wegen s. in druck gegebenen ersten theilß vom ablaß5 gemacht, welches Ihm niemand hätte abkaufen wollen und Er in Regenspurg noch viele schulden hinterlaßen:6 Waß den H. Pickart anbelanget, von dem mir das schreiben beÿgelegt geweßen,7 so habe erst mich erkundiget ob man in Hanover, |welches sehr schwehr ist| fremde officier annimt, denn sonst wüste keine vor Ihm als in Dennemark, dahin Ihm gerne recomandation mitgeben will, aber doch zweifle, daß Er unterkomt, wie denn überhaupt schwehr beÿ itzigen fridenszeiten, da so viele trouppen reduciret, einen Lieutenantsplaz zu erhalten; Er solte probiren ob man in Gotha Ihn accommodiren wolte, welches vielleicht geschehete, wenn Er wohl aussiehet: Ich kann aber hierinn nicht dienen, weil meine recomendationen dahinn mehr schaden als nutzen, solte aber glauben, daß wenn der Mensch gerade sich zu Eÿsenach an H. graffen Bunau8 addreßirte9 ohne zu sagen daß Er von unß dahinn käme, mann würde Ihn aufnehmen, mit einem viatico werde Ihn versehen, wenn nur weiß was Er thun will, denn mehrers vor Ihm zu thun, wollen die ganz besondere und tägl. zunehmende menge von dergleichen und andern leuten, welche beÿhülfe, suchen nicht zu laßen. Es hatt mir
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seine. Rothfischer, Ablaß und Jubeljahr 1. Es handelt sich um einen Brief des Fürstabts von St. Emmeram, Johann Baptist Kraus (1700–1762), an den Prokurator des Klosters Grauhof bei Goslar vom 16. Januar 1752, als Antwort auf die Erkundigung des dortigen Prälaten Heinrich Eickendorff (1677–1755) nach der Causa Rothfischer. Der Brief wurde in Abschriften und in deutscher Übersetzung verbreitet und später mit einer Gegendarstellung Rothfischers gedruckt, auch von Rothfischer selbst; vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 275–293, Abdruck des Briefes S. 276–279. Gottsched hatte Seckendorff ein Schreiben des aus Wien geflohenen ehemaligen Leutnants und Mönchs Joseph Peickhart übermittelt, mit dem dieser um Unterstützung bei der Suche nach einer militärischen Anstellung in einem evangelischen Land bat; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, S. 299. Heinrich von Bünau (1697–1762, Korrespondent), 1751 Statthalter des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Gottsched stellte Peickhart ein Empfehlungsschreiben an Bünau aus, Johann Christian Stemler (vgl. Erl. 13) empfahl ihn nach Gotha; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 97, 107 und 117.
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vor etl. tagen der sprachmeister Romani10 ein Italiænischen discours dell’ inutilita della Scolastica zugeschickt,11 welches aber nicht complet sondern nur biß lit F: incl. gehet,12 Ich habe Ihm auch brevissimis geantworthet und 1: species ducaten vor die 6. bogen, die nicht 6. dreÿer werth gesendet und zwar durch addreße H. D. Stemler,13 weiß aber nicht ob Er es erhalten, der Mann beschreibt s. lebenslauf zugleich mit, und hatt vor dem abschied aus dem kloster seinem abt oder Prior ein buch an kopf geworfen,14 welches eine schlechte ursach zur religionsveränderung: Ich bitte mir aber doch zu melden, waß der Man sonst vor eine Conduite und ob das end von s. discours gedruckt, welches doch sehen möchte. Wetter und weg sind dermahlen nicht beqvem den H. Titium15 und den vorge-
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Clemente (Clemens) Romani (1709–1763); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 54, S. 194. Clemente Romani: Discorso Morale Dell’Inutilta Della Scolastica Dimostrata Dall’Autore Nell Proprio Corso De Suoi Studi. Leipzig 1751 (Exemplar der Fondazione Biblioteca San Bernardino di Trento). Der Text ist eine Übersetzung von Franz Christoph von Scheybs „Bickolo“, der „Abhandlung, von der Unnützlichkeit der scholastischen Art, zu studieren, so wie sie in den Schulen der Katholischen in Deutschland getrieben wird“ (vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 69, Erl. 11, Band 18, Nr. 41, Erl. 16). Romani gab die Schrift allerdings als die seinige aus und paßte sie an eigene biographische Fakten an. Auch gegenüber Seckendorff bezeichnete er die Schrift als „Lebenslauf, den ich selbst aufzusetzen beschlossen habe“, Romani an Seckendorff, Leipzig 29. Dezember 1751, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1269, Bl. 34af, 34br. In seiner Autobiographie veröffentlicht er eine eigene deutsche Fassung: Von dem Unnützen in der Scholastischen Lehrart. In: Romani: Merkwürdige Zufälle und Begebenheiten. Erlangen 1760, S. 1–77. Der im Oktavformat gedruckte Text endet auf Bl. G2v. Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), 1751 Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig. Vgl. die Notiz Seckendorffs auf dem Brief Stemlers vom 31. Dezember 1751 für sein Antwortschreiben vom 5. Januar 1752 über die Sendung eines Dukatens an Romani; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1251, Bl. 46 f., 47v. Während eines Streitgesprächs hatte der Abt des Klosters Romani das Buch, auf das dieser sich berief, an den Kopf geworfen, woraufhin Romani dem Abt wiederum einen Leuchter an den Kopf warf, was ihn zu Boden brachte. Romani floh zu seinem Bruder, wurde exkommuniziert und begab sich einige Wochen später auf den Weg nach Deutschland; vgl. Romani, Discorso (Erl. 11), S. 94–96; Romani, Merkwürdige Zufälle (Erl. 11), S. 128–131. Johann Daniel Titius (1729–1796); Korrespondent.
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schlagnen Secretarium16 hieher komen zulaßen, der erstere kann sich indeßen auf die stube verlaßen, mit dem rest wird es sich geben, der vorgeschlagne Secretarius aber soll mir einen teutschen und auch einen französischen brief schreiben den ich alsdann an den orth, wo Er hinkomen soll, schicken werde, es ist ein Herr der ein directorium von einer weitläuftigen Canzleÿ führet und anbeÿ Churf: Mäinßischer Geheimerath aber Evangelisch.17 Der Erbe von der general Boßin18 soll ganz raisonable sprechen und wenn Er wie man hoffet, solches zum effet bringet, so kann Er in des Plinij briefen platz haben:19 Weil ich mit geschafften noch überhauft so kan ich nicht viel bücher leßen, wolte darüber mit gott künfftige Meß sprechen: In Regenspurger Zeitungen schreibt man es wäre in Genua ein Buch abregé de l’histoire de Genes depuis la fondation jusqv’a l’année 1750 in 2. Tom. confisciret, so in Leipsig gedruckt20 ist Ihnen davon was bekandt? Die Fr. Dorothea21 wird sich vermuthl. selbst bedanken, wir sind unter uns allein geweßen, 22 die wege sind so böß daß man niemand zumuthen kann aus dem Haus zu gehen: Es ist nicht gut, daß die H.n Gelehrten durch intriguen und disputen einander zuvorkommen wollen: Mein neveu23 wird Ihnen wegen des gedruckten bogens
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Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87. Johann Friedrich von Rotenhan (1713–1776); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, Erl. 14. Georg Rudolph von Heßler (1702–1770), Stiefbruder der Magdalene Sophie von Bose, geb. von Heßler (1683–1752); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 84, S. 290. Gottsched hatte in Bezug auf die freiwillige Auszahlung eines versprochenen, aber nicht testamentarisch verfügten Erbteils auf einen Brief von Plinius dem Jüngeren verwiesen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, S. 301. „Es kam nehmlich vor wenig Wochen ein Buch allda, unter dem Titul Abregé de l’Histoire de Genes depuis la fondation jusqu’á l’année 1750. in 2. Tom. zum Vorschein, welches, besage des Titul=Blats, zu Leipzig gedruckt worden seÿn solle, wie man aber seithero erfahren, aus einer Presse von Massa=Carrara gekommen.“ Das offenbar zu regierungskritische Buch wurde von der Inquisition konfisziert, der Verkauf verboten; vgl. Kurtz=gefaßte Historische Nachrichten zum Behuf der neuern Europäischen Begebenheiten 1752, 5. Stück, S. 89. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. Gottsched hatte zum Dorotheentag (6. Februar) gratuliert und sein Fernbleiben entschuldigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, S. 302 f. Ernst Friedrich von Seckendorff (1696–1756), Korrespondent.
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Arnaud an Gottsched – Februar 1752
meine gedancken überschrieben haben,24 Mein nahme muß eines theils in dergleichen fällen aus mehr als einer ursach willen nicht genennet werden, andern theilß aber laße ich der lincken Hand nicht gerne wißen waß die rechte thut:25 Der Fr: Consortin empfele mich und verbl. raptissime doch mit hochachtung EhochEdgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff
91. Fra nç o i s Th o m a s M a r i e Bacu l a rd d’ Ar naud a n Got ts ch ed , Dresden 11. Februar 1752 [57.112] 10
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 80–81. 1 S. Arnaud sorgt sich um Gottscheds Gesundheit, da er keine Reaktion auf das an ihn gesandte Paket erhalten hat, das seine Ode auf den ersten Geburtstag des Prinzen Friedrich August enthält. Arnaud erbittet Gottscheds Urteil und Neuigkeiten über seine literarischen Arbeiten. Demnächst wird er ihm einige Kleinigkeiten senden. Frau Schubbe läßt grüßen.
Monsieur
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Je suis d’autant plus inquiet de votre santé que je ne recois aucune nouvelle du pacquet que j’ai eu lhoneur de vous adresser qui renfermoit mon ode sur l’anniversaire de la naissance du prince Fredéric Auguste,1 je serois charmé de scavoir que cet ouvrage a merité votre indulgence, mes respects a Madame, donnés moi donc de vos nouvelles, et parlés moi de vos travaux lit24
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Ernst Friedrich von Seckendorff sandte den Korrekturbogen von Gottscheds Nachricht über Rothfischers Beförderung für das Neueste mit Friedrich Heinrich von Sekkendorffs Anmerkungen zurück; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 89. Vgl. Matthäus 6, 3. Arnaud: L’Anniversaire De La Naissance De Son Altesse Monseigneur Le Prince Frederic Auguste. Dresden: Witwe Harpeter, [1751]. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 57.
S. L. Geret an Gottsched – Februar 1752
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téraires dans quelque tems je vous ferai part de quelque bagatelle de ma facon, je suis avec beaucoup de consideration Monsieur/ Votre tres humble/ et tres obeissant/ serviteur D’Arnaud ce 11 fev. 1752/ a Dresde Mde Scubb2 vous salüe
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92. Sa mue l L u t h er G eret a n G ot ts ch ed, Göttingen 11. Februar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 76–77. 4 S.
Magnifice/ WohlGebohrner Hochgelahrter Herr Professor/ Hochgeneigter Gönner Die ausserordentlichen Proben Dero Gewogenheit1 verbinden mich Euer WohlGebohrnen Magnificenz den verbundensten Danck davor abzustatten Es wäre meine Schuldigkeit Ew WohlGebohrnen weitläuftig hier wegen der bewusten Sache2 zu schreiben. Da ich aber noch auf einen Brief von meinem Vater3 warte, so bitte gehorsamst Ew WohlGebohrnen wollen bis dahin mir die Erlaubniß geben jetzt davon stille zu schweigen. Gegenwärtiger Einschluß4 veranlasset mich Denenselben diese Zeilen zuzuschicken. Dieser gute Freund5 wünschet nichts mehr als Gelegenheit zuhaben 2
Friederica Carolina Schubbe, geb. Strauß (1718/19–1786); Korrespondentin.
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Geret war während seines Aufenthalts in Leipzig von Gottsched empfangen worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 27. Gottsched hat Geret einen Platz im Leipziger Frauenkolleg in Aussicht gestellt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 27. Christoph Heinrich Andras Geret (1686–1757); Korrespondent. Dem Brief war Carl Gottlieb Kienitz’ Schreiben vom selben Datum beigeschlossen, unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 93. Carl Gottlieb Kienitz (um 1730–nach 1768); Korrespondent.
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S. L. Geret an Gottsched – Februar 1752
in geistlichen Reden Muster zuhaben und sich auch selbst zu üben. Er glaubet nicht daß ein Unterscheid ist zwischen andern und zwischen CanzelReden, und daher glaubet er, (so wie in andern theilen der GottesGelahrheit von den Leipziger vornehmen Lehrern) also insbesondere in der deutschen Beredsamkeit von Ew Wohlgebohrnen unterrichtet zu werden, und mit Nutzen denselben Vorlesungen beÿzuwohnen. Hier ist in Wahrheit keine Gelegenheit dazu und dürfen ins besondre die so in der philologischen Gesellschaft,6 wie dieser Herr Kienitz, nicht einmahl zu predigen sich unterstehen. Da er aber wegen seiner Flucht aus Brandenburg7 vor den Soldaten aller Mittel die dazu erfodert werden, sich beraubet siehet, hoffet er Ew WohlGebohrnen werden Ihm etwan eine Stelle der Communitaet und sonst einige Beneficia verschafen können damit er sich unterhalten könne. Kan meine Bitte etwas weniges dazu beytragen so versichere Ew WohlGebohrnen daß ich Ihn sowohl als er noch in Thorn studierte,8 theils auch jetzo als einen tugendhaften frommen fleissigen und der wohlthaten vornehmer Gönner nicht unwürdigen Menschen befunden. Ew WohlGebohrnen Magnificenz wollen also Ihn mit Gewährung seines Wunsches erfreuen. Mit dieser kleinen Arbeit9 unterstehe ich mich Ew WohlGebohrnen aufzuwarten und damit Eine Probe abzulegen ob ich der Vorsorge Ew Magnificenz würdig bin. So wie ich mich derselben immer mehr und mehr würdig zu machen suchen will, so habe die Ehre auch jetzo, nach unterthänigem Empfehl an Dero Frau Gemahlin, Ew Wohlgebohrnen Magnificenz zu versichern daß ich ohnausgesetzt bin Ew Wohlgebohrnen Magnificenz/ Meines hochgeneigten Gönners/ unterthänigster Diener/ MGeret Göttingen den 11 Febr/ 1752. 6
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Kienitz war zwei Jahre lange Mitglied im Göttinger Seminarium philologicum; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 93. Kienitz stammte aus der Neumark, die mit der Kurmark die Mark Brandenburg bildete. Kienitz war von 1746 bis 1748 Schüler des Gymnasiums in Thorn; vgl. Nowak/Tandecki, S. 293, Nr. 9393. Samuel Luther Geret: Viro Magnifico Summeque Venerabili Christophoro Heinrico Andreae Gereto … Parenti Optimo Diem Natalem LXVII A. D. 27. Jan. MDCCLII … Gratulatur Filius Unicus. Göttingen: Georg Ludwig Schulz.
Kienitz an Gottsched – Februar 1752
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93. Ca rl Got t l i eb K i en i t z a n G ot ts ched, Göttingen 11. Februar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 78–79. 3 S.
Magnifice Wohlgebohrner Hochgelahrter Herr/ Hochzuverehrender Herr Profeßor/ großer Gönner Sr. Wohlgebohrnen Magnificentz große Leutseeligkeit gegen Fremde studierende, läst mich hoffen, Sie werden meiner kühnen Feder, die sich um Dero heilsamen Rath und vielvermögenden Hülfe unterthänigst zu bewerben die Freyheit nimmt, gnaedig verzeihen. Ich bin ein Studiosus Theologiae, der an die drey Jahre hier sich studierens wegen mit gehörigen Fleiß aufgehalten: der aber weil ihm die Nothdürftigkeit gezwungen, sich um das so genannte Seminarium philologicum1 zu bewerben, nur 2 Jahr ein Mitglied darinn gewesen, nichts weniger, als seinen Zweck erhalten können. Sr. Wohlgeb. Magnificentz ist bekannt an was für Regeln wir gebunden sind, daß man verbunden ist so wol die theoretische ubungen in der Theologie als auch die practischen nicht mit erfordernden Fleiß abzuwarten, woferne man dieses beneficium und die Gunst dH.n prof. Gesners2 will behalten,3 dem noch beyzufügen, daß es uns würcklich an recht erbaulichen
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Das Seminarium philologicum wurde 1738 an der Göttinger Universität eingerichtet. Aufgaben und Struktur des Seminars sind in der Schulordnung festgeschrieben, die wesentlich von Johann Matthias Gesner (vgl. Erl. 2) entworfen wurde. Die ausgewählten Theologiestudenten erhielten „während der zwei- bis dreijährigen Dauer ihrer Mitgliedschaft ein Stipendium von fünfzig Reichstalern“; vgl. Johannes Tütken: Die Anfänge der Pädagogik im 18. Jahrhundert. In: Dietrich Hoffmann (Hrsg): Pädagogik an der Georg-August-Universität Göttingen. Göttingen 1987, S. 13–49, S. 46–49: Das Seminarium philologicum – ein Seminar für „Schulmänner“, Zitat S. 47; vgl. auch Johann Stephan Pütter: Versuch einer academischen Gelehrten=Geschichte von der Georg=Augustus=Universität zu Göttingen. Teil 1. Göttingen: Witwe Vandenhoeck, 1765, S. 248–250. Johann Matthias Gesner (1691–1761, Korrespondent), 1734 ordentlicher Professor der Poesie und Beredsamkeit in Göttingen, In den Statuten für das Seminarium philologicum wird die mathematische, philosophische, historische und vor allem (alt-)philologische Qualifikation betont, darüber hinaus wird der Umgang mit Kindern und die Entwicklung pädagogischer Fähigkei-
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Predigern und Lehrern in der deutschen Beredsamckeit, meiner wenigen Erkenntnis nach scheinet zufehlen. Leipzig ist in meinen Augen allein der Ort, welcher Muster von allen Facultaeten in seinen Schoß hat. Das macht, daß ich einen außerordendlichen Trieb nähre von einer so fruchtbaren Mutter der gründlichen Gelehrsamkeit selbst gezogen zu seyn. Allein ich muß zugleich frey bekennen daß es mir an gehörigen Hülfs Mitteln fehlt, indem ich durch Entweichung aus meinem Preußischen Vaterlande wegen den Soldaten4 alle das Meine mit den Rücken ansehen muß. Ich bin überzeugt, daß Ew. Wohlgeb. Magnificentz dieses ubel nebst allen Folgen am besten Sich vorstellen können.5 Solte ich wol glauben können, daß Ew. Wohlgeb. Magnificentz das Elend eines so Unglücklichen, der mit einer außerordentlichen Lehrbegierde begabt ist, solten ungetröstet laßen? Nein! ich hoffe vielmehr, daß Hoch-Dieselben nach der bekannten Grosmut, wodurch Sie sich die Welt verbündlich gemacht, und durch die haufigen Mittel, die Ihnen Leibzig verliehen, es werden möglich machen, meinen so außerordendlichen Trieb zufolgen. Der Herr Magister Geret6 der mich schon von Thorn her kennet,7 wird von meinem Verhalten gütigst Ew. Wohlgeb. Magnificentz Nachricht geben.8 Ich halte aber dieses Zeugnis nicht für zureichend, u will selbst die Ehre haben durch täglichen Fleiß und ubungen Ew. Wohlgeb. Magnificentz zuzeigen, was für eine edle Seele ich habe in ansehung der Erkenntlichkeit, die man seinen lehrern und Wohltätern schuldig ist. Laßen also Ew. Wohlgeb. Magnificentz meine dehmütigste Bitte statt finden und gönnen Sie dem Dero Beystand der mit der grösten Hochachtung Dero berühmteste Person verehret und mit andächtigen
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ten erwartet. Theologische und speziell homiletische Ausbildungsziele sind nicht enthalten; vgl. Kurfürstlich Braunschweig-Lüneburgische Schulordnung, 1737. In: Reinhold Vormbaum (Hrsg.): Evangelische Schulordnungen. Band 3: Die evangelischen Schulordnungen des achtzehnten Jahrhunderts. Gütersloh 1864, S. 358–434, 426–431. In Landsberg befand sich seit ca. 1725 eine preußische Garnison; vgl. August Engelien, Friedrich Henning: Geschichte der Stadt Landsberg an der Warthe von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Landsberg 1857, S. 181. Kienitz spielt wahrscheinlich darauf an, daß auch Gottsched Anfang 1724 aus Königsberg in Preußen vor dem Zugriff des Militärs geflohen war. Samuel Luther Geret (1730–1797); Korrespondent. Geret, gebürtig aus Thorn, besuchte wie Kienitz das Gymnasium in Thorn. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 92.
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Seufzern zu Gott um Dero hohes Wohl flehet. Ich getröste mich geneigter Erhörung und bin lebenslang Ew. Wohlgebohrnen Magnificentz/ unterthanigster/ Diener./ Carl Gottlieb Kienitz Göttingen/ den 11ten Febr./ 1752.
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94. Jo ha nn Mi ch a el M ei s s n er a n G ot ts c h ed, Braunschweig 12. Februar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 84–85. 4 S.
Hochedelgebohrner, Hochgelahrter,/ Herr Professor!/ Hochgeschätzter Gönner! Die Versicherung von Eurer Hochedelgeb. fortdaurenden Gewogenheit, ist mir um so angenehmer gewesen, da Dieselben mir zugleich die Bekanntschaft des Herrn Rothfischers1 haben verschaffen wollen. Er hat vielleicht Eurer Hochedelgeb. schon gemeldet, wie ich bald um das Vergnügen, Dero Schreiben zu erhalten, gekommen wäre.2 Er hatte es unter die Briefe nach Göttingen gelegt, und war schon einige mal beÿ uns gewesen, als er seinen Irrthum von ungefähr erkannte. Ich habe mir inzwischen die Freundschaft des Herrn Rothfischers auf verschiedene Art zu Nutze gemachet, und mein Vater3 hoffet künftige Ostern seine erste protestantische Schrift nach Leipzig zu bringen.4
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Rothfischer erwähnt nur die Bekanntschaft mit Meißner; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88. Johann Christoph Meißner (1691–1771), Verleger in Wolfenbüttel. Rothfischers Nachricht erschien in Meißners Verlag.
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Der Herr Rothfischer ist hier so wohl aufgenommen worden, daß er sich entschlossen hat, statt seines ersten Berufes5 nach Helmstedt zu gehen, und ich zweifele, ob er gar mal zuvor Hannover besuchen wird. Unsere Abreise nach Göttingen wird erst diese Ostern geschehen;6 wir hoffen doch in Kurzem wo nicht zum beständigen Aufenthalt, wenigstens zum Besuch nach Leipzig zu kommen, da der HvWallmoden7 ein recht groß Verlangen trägt, diese berühmte Stadt kennen zu lernen und Eurer Hochedelgeb. denen er sich gehorsamst empfiehlet, persönlich aufzuwarten. Um den Anfang zu machen, Dero mir aufgetragene Befehle auszurichten, nehme ich mir die Freÿheit Eurer Hochedelgeb. eine sehr ausführl. List der in den letzten Jahren zu Braunschw. Verstorbenen anbeÿ zu überschicken.8 Ich habe mir viele Mühe gegeben dergleichen auch von andern Orten zu erhalten, bishero aber habe ich noch nichts vollständiges bekommen können. Ich werde gleichwohl nicht unterlassen, mich noch ferner darum zu bemühen. Indeß befehle ich mich Eurer Hochedelgeb. beständigem Wohlwollen und beharre mit der vollkommensten Ergebenheit und Hochachtung Eurer Hochedelgeb./ gehorsamster und/ verbundenster Diener/ JMMeißner Braunschw./ d. 12ten Febr./ 1752.
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Rothfischer hatte aus Hannover das Angebot für einen Aufenthalt in Göttingen erhalten, entschied sich aber für die vorteilhaftere Offerte des Braunschweiger Hofes; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88 und 106. Meißner reiste als Hofmeister Wallmodens (vgl. Erl. 7) zum Studium nach Göttingen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88. Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn (1736–1811); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88, Erl. 15. Vgl. die detaillierten Angaben über die in Braunschweig Verstorbenen der Jahre 1750 und 1751 in: NaG 1753/10, S. 795–798.
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95. Ma x imili a n vo n d er Pa h l en a n G ot ts c h ed, Dresden 12. Februar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0341 XVII, Bl. 82–83. 4 S. Von Schreiberhand, Unterschrift von Pahlen.
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Hoch=Edelgebohrner Herr/ hochgeehrtester Herr Professor Ich habe mit gantz besondern Vergnügen in den letztern Stück Dero Monaths=Schrifft den Articul gelesen, in welchen Ew: Hoch=Edelgeb: derjenigen Rede Erwehnung thun, die ich beÿ der hiesigen Ritter= und MilitairAcademie an dem Geburths=Tag Sr Durchl: des Erb=Printzen1 durch dem Herrn von Häusler2 habe halten laßen.3 Der Beÿfall eines so geübten Kenners ist mir überaus schätzbar, und ich halte es vor meine Schuldigkeit Ew: Hoch=Edelgeb: hierdurch meine ergebenste Dancksagung abzustatten. Das Vergnügen über Dero Approbation wird dadurch vergrößert, da hier in Dreßden sich ein Gelehrter gefunden, welcher meÿnete: es seÿ durch das Lob des Soldaten=Standes denen Gelehrten von ihren Ruhm etwas entzogen worden.4 Die Partheÿlichkeit war in diesen Urthel so mercklich, daß mich der Ausspruch dieses sonst großen Mannes nicht sonderlich rührete. Der Redner sagt ausdrücklich, derjenige Staat seÿ glücklich, wo Gerechtig-
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Friedrich August III./I. (1750–1827), Kurprinz, 1763 Kurfürst, 1806 König von Sachsen, hatte am 23. Dezember Geburtstag. Christian Heinrich von Häusler (1730–1794). Häusler hielt die Rede als Gefreiter, 1754 wird er als Korporal in dem unter Pahlens Leitung stehenden adligen Kadettenkorps genannt; vgl. Heinrich Meschwitz: Geschichte des Königlich Sächsischen Kadetten- und Pagen-Korps von dessen Begründung bis zur Gegenwart. Dresden 1907, S. 85; Sächsischer Staatskalender 1754, S. 91. Zu den Lebensdaten und späteren Funktionen vgl. Verlohren, Stammregister, S. 257. Des Durchlauchtigst. Fürsten und Herrn, Herrn Augusti, Erbprinzen und Herzogs zu Sachsen … erstes Geburtsfest wird von der königl. Ritter- und Militärakademie … gefeyert und von den Vorzügen des Soldatenstandes in einer öffentlichen Rede gehandelt. Dresden 1751. Es konnte kein Exemplar ermittelt werden. Die Titelangabe beruht auf der Anzeige in: NaG 1752/1, S. 77 f. Die Zeremonie wurde am 23. Dezember 1751 im Kadettenhaus begangen. Nach einer musikalischen Eröffnung folgte die Rede; vgl. Meschwitz (Erl. 2), S. 85. Um wen es sich handelt, konnte nicht ermittelt werden.
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keit und Wißenschafften blühen, und wo zu gleicher Zeit der Soldat hochgeschätzet wird; Unterdeßen bin ich nunmehro desto vergnügter, da ich die Recension Ew: Hoch=Edelgeb: diesen Tadler entgegen setzen kan. Meines Erachtens wäre es vor die menschliche Gesellschafft überhaupt, und vor die Gelehrten insonderheit ein großer Vortheil, wenn auch diejenigen, die nicht Gelehrte von Profession sind, sich, so viel es ihre Umstände litten, mit den Wißenschafften bekannt zu machen, suchten; Die Menschen überhaupt würden ordentlicher dencken und handeln, und die Gelehrten würden beÿ den übrigen Ständen in größerer Hochachtung stehen. Dieses ist allemahl meine Meÿnung gewesen, und ich bin in derselben noch mehr bestätiget worden, da ich beÿ meinen ehemahligen Aufenthalt in Leipzig viel Stunden, auf eine eben so nützliche als vergnügte Art in dem Umgange des seel: Graff Manteuffels,5 Ew: Hoch=Edlgeb: und anderer guten Freunde zugebracht habe.6 Ich glaube, dem gemeinen Wesen einen nützlichen Dienst zu erweisen, wenn ich die unter meinem Commando stehende junge Cavalliers unvermerckt auf eben diesen Weg führen zu laßen mich bemühe. Ubrigens überschicke hierbeÿ eine Anzahl Exemplaria von der gehaltenen Rede, um dieselben an gute Feunde vertheilen zu können, der ich mich übrigens Dero beharrl: Freundschafft empfehle, und mit vollkommener Hochachtung verharre, Ew: Hoch=Edelgeb:/ gantz ergebenster Diener/ MvD Pahlen Dreßden,/ den 12. Febr./ 1752
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Ernst Christoph von Manteuffel (1676–1749); Korrespondent. Über den Aufenthalt in Leipzig konnte nichts ermittelt werden.
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96. Jo ha nn Fri ed r i ch Rei f f s t ei n a n Got ts c h ed, Kassel 14. Februar 1752 [80.155] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 86–87. 4 S.
Magnifice/ Hochedelgebohrner und Hochgelahrter Herr Profeßor/ Hochgeneigter Gönner! Ich sehe mich genöhtiget Ew: Magnificentz die von dem Herren Präsidenten von Borck1 erhaltene Antwort zuzusenden.2 Er hat sich in derselben über seine eigentliche Absicht beÿ seinem künftigen Zuspruche in Leipzig deutlicher erkläret und zugleich zu erkennen gegeben wie sehr Ew: Magnificentz ihm durch gütige Verschaffung einiger Gelegenheiten seÿn Kabinet zu vermehren, verbinden werden. Da nun dieser Gönner so wohl Deroselben Herren Bruder3 als auch mir sehr nützlich werden kan und gewißer maaßen zu unserem ferneren Aufkommen unentbehrlich ist; so bin ich versichert daß Ew: Magnificentz auch aus Liebe für Deroselben Herrn Bruder und aus Gewogenheit gegen mich, diese Bemühung gütigst ubernehmen und Ihro Excellence aufs möglichste willfahren werden. Nun will ich noch ein Paar neulich schuldig gebliebene Beantwortungen Dero geehrtesten Zuschrift4 nachholen Die erste betrift Ew: Magnificentz gütiges Urtheil von meiner Malereÿ und Dichtkunst. In Ansehung der ersteren habe ich zwar nicht die vollige Ehre mit meiner Arbeit für die Durchl: Prinzeßin Braut5 davon getragen zu der ich anfänglich Hofnung hatte,6 in dem ehe man es noch wuste daß ich in Miniatur mahlen könte
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Friedrich Wilhelm von Borck (1693–1769, Korrespondent), 1739 hessen-kasselscher Geheimer Rat und Präsident der Oberrentkammer. Es handelt sich um Borcks Antwort auf Gottscheds Beantwortung seines Anliegens bezüglich seines geplanten Aufenthalts in Leipzig, die von Reiffstein übermittelt worden war; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 67. Johann Heinrich Gottsched (1706–1771); Korrespondent. Es handelt sich um Gottscheds Schreiben vom 7. Januar 1752; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 80. Wilhelmine von Hessen-Kassel (1726–1808). Reiffstein hatte von der Erlaubnis berichtet, die Prinzessin porträtieren zu dürfen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 8.
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den Mr. la Fontaine aus Hannover7 verschrieben hatte. Dieser kam an als ich mit meiner Arbeit bereits fertig war, und war in seinem erste Versuche so unglücklich nicht die geringste Ahnlichkeit zu treffen. Der zweÿte Versuch wurde lieblicher und angenehmer aber noch nicht viel ähnlicher. Indeßen war die Prinzeßin müde und die Zeit zur Absendung des Bildes fast vorbeÿ. Da her hat man sein Stück so gut es war nach Berlin geschikt8 und wie billig als die Arbeit eines Meisters der Arbeit eines Schülers vorgezogen, um auch in Berlin nicht gestehen zu dörfen daß es in Caßell an einem Meister in dergleichen Arbeiten gefehlet hätte. Ich bin in deßen mit der überaus gnädigen Aufnahme meiner schlechten Arbeit und mit dem guten Zeugniße des Herren Sekretärs9 und anderer Kenner sehr wohl zu frieden und hoffe dadurch mir beÿ der Durchl: Prinzeßin auch für die künftige Zeiten ein kleines Andenken gestiftet zu haben. Daß ich aber die gröste Ursache habe mit meiner Dichtereÿ einzupacken solches werden Ew: Magnificentz durch ein vielleicht bald zu erhaltendes Heldengedicht gewahr werden.10 Hätte ich aber etwas faulere und angenehmere Tage so wolte ich nichts liebers thun als Dichten und Mahlen. Wäre es mir erlaubt gewesen über Ew Magnificentz unwillig zu werden; so wäre es gewiß damahls geschehen als ich in Deroselben Schreiben das verrahtene Verlangen meiner höchstzuverehrenden Gönnerin nach Ihrer gemahlten Frau Gevatterin11 und Pahte12 ersahe. Hiedurch haben Ew: Magnificentz zugleich meine geheime und niemanden als dem Herren Secretär bekant gewesene Absicht errahten und mich um das Vergnügen gebracht der hochwehrtesten Frau Profeßorin ein freÿwilliges und unvermuhtetes Opfer zu bringen: Beÿ den itzo zunehmenden Tagen werde meine Zwischen Zeit zwischen der Übersetzung des I und II Theils der Christina13
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Ludolph Ernst Andreas Lafontaine (1704–1774), Porträtist und Miniaturmaler in Wolfenbüttel, Leipzig und Hannover, 1754 Hofmaler in Braunschweig. Über den Verbleib des Bildes konnte nichts ermittelt werden. Johann Heinrich Gottsched (vgl. Erl. 3). Soweit aus den überlieferten Briefen erkennbar, kam Reiffstein nicht darauf zurück. Catharina Friederica Gottsched, geb. Scipio (1730–1805); Korrespondentin. L. A. V. Gottsched war die Patin ihrer Nichte Caroline Ludovica Friederica (1751– nach 1808, Korrespondentin); vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 50. [Johan Arckenholtz:] Historische Merkwürdigkeiten, die Königinn Christina von Schweden betreffend. Band 1 und 2. Leipzig; Amsterdam: Pierre Mortier, 1751 und 1752.
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mit Vergnügen dazu anwenden14 um auch dadurch einen Beweis meiner ehrerbietigen Hochachtung und Dankbegierde gegen meine würdige Gönnerin an den Tag zu legen der ich in schuldigster Ehrfurcht lebens lang verharre Ew: Magnificentz/ gehorsamst verbunden/ ster Diener/ J F Reiffstein
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Caßell den 14t Febr. 1752. Darf ich wohl um gelegentliche Zurücksendung des Schreibens des Herren v Borck Excell. bitten. Aus der mir gütigst zu ertheilenden Antwort aber werden Ew: Magn. mir erlauben einen Auszug in meine Antwort an den H. Präsidenten ein zu rücken. Das Kleeblatt der Ihrigen15 befindet sich recht wohl. Darf ich wohl um gütige Beforderung der Innlage ergebenst bitten?
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97. Got ts c he d a n Fr i ed r i ch H ei n r i ch vo n Sec k endo r f f, Leipzig 15. Februar 1752 [90.100] Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 143–144. 3 S. Bl. 143r oben von Seckendorffs Hand: R. den 20: Feb. 1752. Bl. 144v oben: R. d 20 sowie eine Notiz für sein Antwortschreiben.
Erlauchter,/ Hochgebohrner Reichsgraf, und General FeldMarschall/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr. Was E. Hochreichsgräfl. Excellence mir unlängst, wegen der Nachricht von Rothfischern,1 theils selbst, theils durch des H.n Geh. R. Excell.2 befohlen,
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Reiffstein sandte die beiden Bilder am 31. Dezember 1752 an Gottsched. Johann Heinrich Gottsched und Familie. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Ernst Friedrich von Seckendorff (1696–1756); Korrespondent.
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das ist, meiner unterthänigen Pflicht gemäß befolget worden.3 Ich glaube indessen nicht, daß solche diesem ehrl. Proselyten erwiesene Gnade verborgen bleiben wird. Er meldete mir unlängst, daß er noch von Hannover aus, durch den Kammerj. Bar. von Hardenberg,4 gereizet würde, nach Göttingen zu kommen,5 und dadurch fast zweifelhaft würde, was er thun solle? Allein ich habe ihn mit allen möglichen Gründen zu bestärken gesuchet, daß er des H.n Herzogs von Braunschw.6 angebothene Gnade7 nicht ausschlagen sollte: weil es sonst das Ansehen bekommen würde, als ob er sich plus offerenti feil biethen, und mit sich marchandiren wolle. Was den Lieutnant Peickart8 betrifft, so ist derselbe E. Hochgeb. Excell. für Dero gnädigen Rath, und hochgeneigtes Versprechen, unterth. verbunden.9 Er folget demselben fürs erste, indem er morgen nach Eisenach geht, um daselbst bey des H.n Statthalters Excell.10 sein Glück zu versuchen. Die Begierde ihm zu dienen, verleitet mich, daß ich ihm ein Schreiben an denselben mitgebe.11 Hilft es nichts so will er sein Heil in Gotha versuchen; denn er sieht ganz gut aus, ob er gleich nicht sehr lang von Person ist. Mislingt es auch hier; so wird er sich von E. Hochreichsgräfl. Excell. die gnädig versprochene Recommendation nach Hannover, oder Dännemark ausbitten. Von dem Spanischen Dominicaner in Bern, oder Lausanne12 ist gegenwärtiger Brief eingelaufen, den E. Hochgeb. Excell. zum Durchlesen über-
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Vgl. die Nachricht von der glücklichen Beförderung des berühmten Hrn. Prof. Franz. Rothfischers, evangel. Proselyten aus Regenspurg. In: NaG 1752/3, S. 239. Seckendorff hatte darum gebeten, daß seine Unterstützung für Rothfischer nicht erwähnt werde; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 89. Johann Ernst von Hardenberg (1729–1797); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19. Vgl. Rothfischers Schreiben vom 6. Februar 1752, unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Der Herzog hatte Rothfischer eine Professur in Helmstedt mit einem Jahresgehalt von 300 Reichstalern angeboten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Seckendorff hatte seine Unterstützung bei der Suche nach einer militärischen Anstellung versprochen und geraten, Peickhart möge sich nach Gotha und Eisenach wenden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 90, S. 313. Heinrich von Bünau (1697–1762, Korrespondent), 1751 Statthalter des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Vgl. Gottscheds Abschrift seines Empfehlungsschreibens; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 98. Hyacinthe Bernal de Quiros (1710–1758); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 20.
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sende, und mir hernach wieder ausbitte.13 Der arme Mann muß, wie ich daraus ersehe, einen italienischen Sprachmeister abgeben. Indessen wäre es gut, wenn er sein Buch bald ans Licht stellen könnte.14 Unser Sprachmeister Romani,15 nähret sich gleichfalls durch seine Lectiones so mäßig; und es wäre zu wünschen, daß er einen bessern Ruf hätte. Als ich in meinem letzten Rectorate16 einen ungarischen Edelmann Pulsky,17 auf seines Vaters18 Begehren ins Carcer setzen mußte, worauf
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In der Leipziger Briefsammlung ist kein Schreiben von Quiros überliefert. Quiros arbeitete an De Malis Ex Ecclesiæ Romanæ Dogmatibus, Disciplina, Et Praxi Principibus, Reipublicæ, Humanæque Societati obvenientibus Diatribae XII. Das Werk, das er durch eine 18seitige Schrift ankündigte, ist nicht erschienen; das Manuskript befindet sich in der Bibliothèque cantonale et universitaire in Lausanne (U 559); vgl. Bibliotheque Raisonnée Des Ouvrages Des Savans De L’Europe 49/1 (1752), S. 237 f.; Göttingische Zeitungen 1752 (1. Zugabe zum November), S. 1102–1105; Catalogue de la Bibliothèque cantonale vaudoise. Band 6. Lausanne 1855, Sp. 34. Clemente (Clemens) Romani (1709–1763), 1748 Sprachlehrer für Italienisch in Leipzig. Seckendorff hatte sich nach ihm erkundigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 90, S. 314. Gottsched hatte das Rektoramt zuletzt im Wintersemester 1748/49 inne. Johann Georg von Pulszky (Pulsky) (1725–1749) aus Eperjes war zur Ostermesse 1748 zum Jurastudium nach Jena geschickt worden; die Universität wählten die Eltern mit Bedacht „in Betrachtung seiner bereits allhier zu Lande beobachteter Leichtsinnigkeit und eitler schädlicher Gesellschaften“. Pulszky blieb jedoch in Leipzig, wo er der „Anreitzung und Lockung verkehrter Menschen, die ihn zur Widerspänstigkeit gegen die Eltern, Kleider=Pracht, Freygebigkeit, und eitelem Umgange“ verführten, erlag, so daß „auch die Liebe seiner Eltern … sich in einigen Zorn und Straffe verwandeln müssen“. Pulszky verstarb im September 1749, geschwächt von der roten Ruhr, an weißen Frieseln. Vgl. Preˇsov (Eperjes), Evang. Kirche, Taufen 1704–1767, S. 202; Leipzig Matrikel, S. 312; Andreas Weinert: Das verirret= und wieder zu recht gebrachte Schaaf, Als … Johann Georg Pulsky, beyder Rechten Beflissener und Candidatus auf der … Universität Leipzig … am 7. … Septembris, des 1749sten Jahres … sanft und selig eingeschlaffen, auch daselbst am 9ten Septembris … bestattet worden, Nachmahls allhier in … Epperies … in einer christlichen Gedächtniß= und Leichen=Predigt am 28. … Septembris … betrachtet. Jena: Johann Friedrich Schill, 1750, Zitate S. 6 f., Lebenslauf S. 37–45. Samuel (von) Pulszky (1695–1753), Mitglied des Komitats von Sàros, Inspektor der evangelisch-deutschen Gemeinde von Eperjes; vgl. Spiˇsská Nová Ves (Igló/Zipser Neuendorf ), Röm.-kath. Kirche, Taufen 1626–1760, 25. Juli 1695; Preˇsov (Eperjes), Evangelische Kirche, Bestattungen 1704–1802, S. 139.
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seine Gläubiger wider die Loslassung appellirten;19 habe ich diesen Romani kennen lernen, aber nicht auf der guten Seite. Denn er ließ sich von den Gläubigern brauchen, diesem seinem Scholaren, den er, auf meine Erlaubniß, besuchen dorfte, um ihm Lection zu geben, zu mehrerm Ungehorsam wider seinen Vater anzureizen. Was er nach der Zeit, mit der vorgeblichen Rückkehr zur Römischen Kirche, wodurch er aber nur Geld von seinem Bruder in Rom20 zu extorquiren gesuchet, für Händel mit dem Päbstl. Nuncio in Dresden21 gehabt, der ihn von hier mit einem Schlaftrunke heimlich wegpractisiren; in Dresden eine Weile versperren, und endlich nach Böhmen fortschaffen lassen; wo er noch auf der Gränze mit genauer Noth entwischet: das alles habe ich damals schon E. H. Excell. ausführl. berichtet.22 Man sagt auch nach der Zeit, daß es in seinen wöchentlichen Assembléen, die er mit seinen Scholaren, vorgeblich zur Uebung im ital. hält, nicht allemal gar ordentlich zugehen soll. Dieses ist es, was mir von ihm bekannt ist. Von seinem Buche23 will ich mich näher erkundigen, und E. Hochgräfl. Excell. sodann mit Nachricht aufwarten. Beygehendes Programma ist zur übermorgenden Promotion ausgetheilet worden,24 darinn die Candidaten25 abgeschildert worden. Es kann mit zu 19
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Im Leipziger Universitätsarchiv konnte nur eine Notiz in einem Sitzungsprotokoll des Universitätsgerichts vom 14. Mai 1749 ermittelt werden: Pulszky erkennt seine Schuld gegenüber Johann Christoph Seltmann an, der ihm zur vorigen Michaelismesse 116 Taler geliehen hatte, und verbleibt im Karzer, bis die Summe bezahlt ist. Protocollum ad Concilium Nationale perpetuum de Anno 1749, Leipzig, Universitätsarchiv, GA X A Nr. 184, Bl. 27v. Lelio Romani, Bürgermeister/Konsul in Rom; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 41, Erl. 17. Alberico Archinto (1698–1758), 1746–1754 päpstlicher Nuntius in Dresden; vgl. Hausmann, S. 264. Romani war aus Rom geflohen und in Nürnberg zur evangelischen Konfession konvertiert. Die Ereignisse um seine abenteuerliche Entführung aus Leipzig, mit der man ihn nach Rom zurückzubringen suchte, hatte Gottsched Seckendorff im November 1749 geschildert; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 26 und 41. Clemente Romani: Discorso Morale Dell’Inutilta Della Scolastica Dimostrata Dall’Autore Nell Proprio Corso De Suoi Studi. Leipzig 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 90, Erl. 11. Gustav Heinrich Mylius: Procancellarius … Actum Solennem Promovendi Quatuor Candidatos Nobilissimos Ad Summos In Iure Honores In Templo Academico Die XVII. Febr. MDCCLII. Celebrandum Indicit. Leipzig: Langenheim, 1752. Christian Gottlob Bose (1726–1788), Friedrich Heinrich Mylius (1725–1779), Friedrich Platner (1730–1770) und Johann Lüder Albrecht (1721–1767).
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den andern Dissertationen kommen, die ich Sr. Excell. dem H.n Geh. Rathe26 übersandt habe.27 Nach unterthäniger Empfehlung an der Fr. Gen. FeldMarschallinn Hochgräfl. Excell.28 habe ich die Ehre lebenslang mit der vollkommensten Ehrerbiethung zu beharren
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E. Hochreichsgräfl. Excellence/ Meines insonders gnädigen Grafen und Herrn/ gehorsamster und/ unterth. Diener/ Gottsched Leipzig den 15 Febr./ 1752 P. S. Die beyden Exspectanten Titius,29 und von Wolf,30 halten sich auf den ersten Wink fertig E. H. Excell. aufzuwarten.
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98. Got ts c he d a n H ei n r i ch vo n Bü n au, Leipzig 16. Februar 1752 [158] Überlieferung Abschrift von Gottscheds Hand: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 88–89. 3 S.
Erlauchter/ Hochgeb. Reichsgr. u. Statthalter/ Mein insond. gnäd. Gr. u. Herr, Was ich in so langer Zeit, sonderl. seit übernommenen höchstwichtigen Regierungsgeschäfften,1 in meinen eigenen Angelegenheiten zu thun, billig 26 27
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Vgl. Erl. 2. Am 19. Februar erkundigt sich Ernst Friedrich von Seckendorff (vgl. Erl. 2), ob er „die mir übersendete akademische Neuigkeiten“ zurücksenden solle; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 102, S. 343, Z. 20 f. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent) als Anwärter auf die Hofmeisterstelle bei Seckendorffs Großneffen. Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent) als Anwärter auf eine von Seckendorff vermittelte Sekretärstelle. Bünau war im Oktober 1750 von Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1699–1772), der seit 1748 für den minderjährigen Prinzen Ernst August II.
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Anstand genommen das erkühne ich mich für einen Unglücklichen bey E. Hochreichsgr. Exc. zu wagen, der eines so großmüthigen und mächtigen Gönners höchstbedürftig ist. Gegenwärtiger Proselyt,2 der, nachdem er in Rom selbst die Gräuel der römischen Kirche eingesehen, und allhier unter der Veranstaltung unsers dermaligen Rectoris Magnif. D. Hebenstreits,3 zu unsrer Kirche übergetreten,4 wünschet sich auf eine Art fortzuhelfen, die seinen itzigen Glaubensgenossen nicht zur Last falle. Da er nun vorhin bey den Kaiserl. Königl. Kriegsherren als Unterhauptmann gestanden: so würde er sich glücklich schätzen, wenn er auch künftig unter einer evangelischen Herrschaft, diese oder dergleichen Dienste thun könnte. Die Ursache, warum er seine vorigen Dienste verlassen müssen ist ein unglücklicher Zweykampf gewesen, dabey ihn der Fall seines Gegners in ein Kloster getrieben, und, um der weltlichen Strafe zu entgehen, die geistlichen Orden anzunehmen genöthiget. Dieser Umstand eben machet ihm die Lande aller katholischen Herrschaften unsicher; wird aber sonder Zweifel E. H. Excell. desto kräftiger bewegen, eine Großmuth an einem Manne zu erzeigen, der alle Merkmaale der Redlichkeit, und alle Eigenschaften eines guten Soldaten an sich zu haben scheint. E. Hochreichsgräfl. Excell. darf ich wohl am allerwenigsten mit Beschreibung des guten Geschlechtes unsers Peikarts beschwerlich fallen: welches in der kaiserl. Residenz Wien in ansehnlichen Bedienungen gestanden hat.5 Ein Herr, der so weislich die eigene Verdienste der Menschen, von er-
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Constantin von Sachsen-Weimar-Eisenach (1737–1758) regierte, zum obervormundschaftlichen Statthalter von Sachsen-Eisenach berufen worden; vgl. Werner Schultze: Heinrich von Bünau. Ein kursächsischer Staatsmann, Gelehrter und Mäcen. Leipzig [1934], S. 41. Der ehemalige Soldat und Kapuzinermönch Joseph Peickhart war in Leipzig konvertiert und hatte Gottsched um Unterstützung bei der Suche nach einer militärischen Anstellung gebeten. Gottsched übermittelte das Gesuch sogleich Friedrich Heinrich von Seckendorff, der u. a. vorschlug, sich nach Eisenach zu wenden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87 und 90. Johann Christian Hebenstreit (1686–1756, Korrespondent) war im Wintersemester 1751/52 Rektor der Leipziger Universität. Im Leipziger Kirchenarchiv und Sächsischen Staatsarchiv sind keine Dokumente über Konversionen im entsprechenden Zeitraum überliefert. Möglicherweise bestand eine verwandtschaftliche Beziehung zu Johann Franz von Peickhardt (um 1647–1706), 1692–1695/1700–1703 Bürgermeister von Wien, und
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borgtem Glanze ihrer Vorfahren zu unterscheiden weis, als E. Hochgebohrne Excell. bedarf solcher Hülfsmittel nicht, den Mangel andrer Einsicht zu ersetzen. Alles, was ich mit weit mehrerm Grunde hinzuzusetzen habe ist die Entschuldigung der Kühnheit, womit ich mich unterfangen einen Fremden der Beschirmung eines Gönners zu empfehlen: dessen Gnade ich mich doch selbst auf keine Weise würdig gemachet habe. Allein es scheint dem guten Proselyten noch etwas von seinem vorigen Glauben anzukleben dabey er es gewohnt war, auch ganz verdienstlose Heilige um Fürbitte anzurufen. Läuft er also gleich auch hier Gefahr, in seinem Gesuche bey den Göttern dieser Erden nicht bittseliger6 zu werden, als er es ehemals gegen den im Himmel geworden: so habe ich doch, meiner Pflicht nach etwas mehr gethan, als jene eingebildete Nothelfer insgemein zu thun vermögend sind. Eurer Hochreichsgr. Excell. überschwängl. Gnade aber wird sonder Zweifel mehr auf die Sache selbst, als auf den unwürdigen Fürbitter sehen: der gewiß alle Ursache von der Welt hat sich glücklich zu schätzen, wenn es ihm nur erlaubt bleibt, sich lebenslang mit der reinsten Hochschätzung und tiefsten Verehrung zu nennen Erlauchter/ Hochgeb. Reichsgr. u. Statthalter/ E. H. Excell./ gehors. unterth./ Diener/ Gottsched Leipz. den 16 Febr/ 1752.
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dessen Sohn Franziskus Peikhart S. J. (1684–1752), 1720–1745 Domprediger zu St. Stephan. Andere Namensträger waren Verwaltungsbeamte bei Hof, bei der Landesregierung oder bei der Stadt Wien. Joseph Peickharts (vermutlicher) Vater wird im Taufeintrag als „solicitator“ (Jurist mit eingeschränkten Befugnissen, Sachwalter) bezeichnet. Mit der Bitte erfolgreich; vgl. Grimm 2 (1860), Sp. 57.
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99. Ad a m Da n i el Ri ch t er a n G ot tsc h ed, Annaberg 17. Februar 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 92–93. 4 S.
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Magnifice, HochEdelgebohrner,/ Hochgelahrter,/ Hochzuehrender Herr Professor,/ Vornehmer und Hochgeneigter/ Gönner, Ewr. HochEdelgebohrn. Magnificence gantz besonderes güttiges Wohlwollen gegen mich, ist so ausnehmend wichtig, daß es mir an Worten fehlet, die Größe meiner Danckbarkeit, welche ich Ihnen schuldig bin, sattsam auszudrücken. Dero güttige Beurtheilung meiner deutschen Ubersetzung der fünf ersten Capitel aus des Aristotels Dichtkunst,1 in dem Neuesten der anmuthigen Wißenschafften2 erfordert einen abermaligen Danck, und die wohlmeÿnende Erinnerung, mit einem meiner Amtsbrüder,3 wodurch vermuthlich der H. M. Clodius4 zu verstehen, soll mir ein Sporn seÿn, diesem H. Rectori als meinem Præantecessori,5 beÿ füglicher Gelegenheit zu zeigen, daß ich Niemand weniger, als ihn, in Verdacht gehabt, als hätte er ein unbefugtes Urtheil von meinem Programmate6 in die Jenaischen Zeitung 1
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Adam Daniel Richter: Die ersten fünf Capitel aus des Aristotels Dichtkunst, ins Deutsche übersetzet. Womit … zu dem gewöhnlichen Gregoriusfeste … einladet. Annaberg: August Valentin Friese, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 142. Vgl. NaG 1751/9, S. 696–698. Gottsched hatte in seiner Anzeige angemerkt, „daß Herr M. Richter gegen das Ende seiner Einladungsschrift, einen andern gelehrten und fleißigen Schulmann in den Verdacht gezogen, als ob er ungleiche Nachrichten von ihm in eine gewisse gelehrte Zeitung einrücken lassen“ (S. 698); vgl. dazu Richters weitere Ausführungen im vorliegenden Brief. Christian Clodius (1694–1778, Korrespondent), 1740 Rektor des Gymnasiums in Zwickau. Clodius war von 1732 bis 1740 Rektor am Lyzeum in Annaberg, ihm folgte Gottfried Reinward, dem Richter 1741 als Adjunkt zur Seite stand, bevor er 1743 selbst das Rektoramt übernahm; vgl. [Richter:] Umständliche aus zuverläßigen Nachrichten zusammengetragene Chronica Der … Berg=Stadt St. Annaberg. Teil 2. Annaberg: Friese, 1748, S. 160. Richter: Von denen iezigen Schriften der Belustigung und des Zeitvertreibs, als einem Hindernisse der lateinischen und griechischen Litteratur in denen Schulen. Womit … zu dem gewöhnlichen Gregoriusfeste … invitiret. Annaberg: Friese, [1750].
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eingesendet.7 Nein diesem ehrlichen Mann, ob ich gleich nie Gelegenheit finden können, ihn zu sprechen, wenn er in Annaberg gewesen, habe dergleichen niemahls zugetrauet, daß aber deßen übelgesinnte Freunde,8 welche an dem von seinem H. Tertio9 verfertigten Characters10 ihre Freude gehabt, den Magister Ligneus in meinem Programmate11 auf ihn gedeutet, ist mir nicht lieb gewesen Wahrhaftig die Censur von meinem Programmate in den Jenaischen Zeitungen hatte keinen Mann von 50. Jahren, wie H. M. Clodius ist, zum Uhrheber, sondern einen iungen Lehrling eines witzigen Lustigmachers in unwichtigen Kleinigkeiten aus dem Vorhofe der Gelehrsamkeit. Gesetzte Leute, wie H. M. Clodius, gehören unter solche Scharfrichter nicht, und erkläre ich mich also hierdurch gegen Ewr. HochEdelgebohrn. Magnificence auf das feÿerlichste, daß ich H. M. Clodius nicht gemeÿnet. Ewr. HochEdelgebohren wollen also Dero Wohlwollen gegen mich nicht mindern, und wie solte ich aber dieses besorgen, da ich Dero wirklich güttige Gesinnung gegen mich nur zu Ende des vorigen Jahres so rührend empfunden. Dieselben hatten mich der Königl. deutschen Gesellschaft zu Königsberg in Preußen zu einem Mittgliede vorgeschlagen, Sie übersendeten mir auch die wegen meiner Person von da ausgestellte feÿer-
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Vgl. die anonym eingesandte Rezension in: Jenaische gelehrte Zeitungen 1750 (Nr. 65 vom 19. August), S. 507 f. Clodius standen außer Johann Gottlieb Schmidt (vgl. Erl. 9) der Konrektor Johann Friedrich Nobis († 1758) und der Kantor der Marienkirche Gottlieb Reinhold († 1772) feindselig gegenüber. Beide sah Richter auch als Verfasser der Rezension an; vgl. Richter an Gottsched, Annaberg 13. Mai 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 270 f. Johann Gottlieb Schmidt (1722–1752), 1749 Tertius an der Zwickauer Ratsschule, 1750 Magister in Leipzig; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 65, S. 171, Erl. 10. Vgl. Johann Gottlieb Schmidt: Ad Amplissimum Doctissimumque Virum Christianum Clodium … Cum Quosdam Nobilissimorum Discipulorum Hinc In Academiam Abeuntium … Dimitteret Problema Joannis Gottlieb Schmidii. Schneeberg: Christian Heinrich Kanngießer, 1751. Unter dem Dichterpseudonym Choerilus wird Clodius vorgeworfen, sein Lieblingsthema seien „vites lignaque“ (Bl. 2v). Richter hatte gegenüber dem Rezensenten der Jenaer Zeitung geltend gemacht: „Ein Verbesserer der deutschen Sprache muß nicht so schlechhin ein deutsches Klotz seyn. Ein solcher Magister ligneus taugt nichts. Ihro Hochedlen, der Herr Professor Gottsched, sind das Haupt unter denenjenigen, welchen unsere Muttersprache die meisten Verbesserungen zu verdanken hat, aber er verwirft nicht die Römer und Griechen; er lieset dieselben, und bedienet sich ihres Unterrichtes.“ Richter, Capitel (Erl. 1), Bl. [4]v.
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Richter an Gottsched – Februar 1752
liche Erklärungsschrift.12 Wie groß war das Vergnügen, welches ich darüber empfunden, wie wichtig ist die Ehre, welche mir dadurch zugewachsen, und wie schäme ich mich, daß es mir nicht eher möglich gewesen, meinen gehorsamsten Dank dieserwegen abzustatten, als erst itzo, daher ich um Vergebung mit allen Gehorsam bitte. Ich bin Ewr. HochEdelgebohrn Magnificence für Dero güttige Bemuhung Vorschlag und guten Zeugnisse unendlich zeitlebens und wahrhaftig verbunden. Mich Ihnen ferner gefällig zu machen, so habe mich entschloßen, so Gott leben und Gesundheit gibt, die Ubersezung der Aristotelischen Redekunst13 vor die hand zu nehmen,14 so viel mir mein mühsames saures Amt, da ich alle Tage 8. Stunden öffentl. in der Schule arbeiten muß, welches in Sachsen noch nie an irgend einem Orte gehöret worden, und meine Kräffte und Vermögen es erlauben werden. Endlich wüste ich nicht, ob ich Dero güttiges Anerbieten, meine Schriften an die deutsche Gesellschaft durch Dero güttige Besorgung zu übersenden, annehmen dürfte, iedoch ich habe es gewaget, und übersende beÿgehend eingepakt mein Sendschreiben,15 meine Schriften,16 und zur bibliothek zu einem Andenken Xenophontis Opera, und zwar Stephani alteram,17 von welcher H. Profess. Ernesti in Leipzig18 in der Præfation ad memorabilia Socratis sagt, daß er sie nirgends finden können,19
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Richter war im November 1751 auf Gottscheds Vorschlag hin in die Königsberger Deutsche Gesellschaft aufgenommen worden. Gottsched hatte die Mitgliedsurkunde im Dezember an Richter übermittelt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24, Erl. 3. Aristoteles: De arte rhetorica. Vgl. Gottscheds entsprechende Anregung in: NaG 1751/9, S. 697. Richter hat das Vorhaben nicht verwirklicht. Richter: Sendschreiben an die Hochlöbliche Königliche Deutsche Gesellschafft zu Königsberg in Preussen, worinnen zugleich von dem gedoppelten Wohlklange der deutschen Schreibart, in Ansehung der Vermischung des Klanges und Abwechslung der langen und kurzen Sylben, handelt, und für die Aufnahme, in diese preiswürdige Gesellschafft, gehorsamst danket. Annaberg: Friese; datiert auf den 29. Januar 1752. Vgl. Verzeichniss der Bücher der Kön. deutschen Gesellschaft in Königsberg. Königsberg 1830, S. 31–33. Xenophon: Quæ Extant Opera, Annotationes Henrici Stephani … Editio Secunda. [Genf:] Henri Estienne, 1581; vgl. Verzeichniss (Erl. 16), S. 25, Nr. 27. Johann August Ernesti (1707–1781); Korrespondent. Vgl. Xenophon: Memorabilia Socratis. Recensuit Emendavit Illustravit Et Indicem Adiecit Io. Aug. Ernesti. Leipzig: Michael Türpe, 1738, Bl. a2r–[a8]v, [a6].
F. H. von Seckendorff an Gottsched – Februar 1752
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ich habe sie aus der Hofrath Frizschischen Bibliothec in Dreßden20 bekommen. Von meinem Sendschreiben bitte ein geneigtes Urtheil, und was gefehlt ungehäuchelt, iedoch güttig, anzuzeigen, der ich allezeit Dero beurtheilungen mit der grösten hochachtung verehre, und mit aller Verehrung und gehorsamsten Dank allezeit verharre
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Ever. HochEdelgebohrn. Magni-/ ficence/ gehorsamster Diener,/ Adam Daniel Richter, R.21 St. Annaberg/ den 17. Febr./ 1752.
100. Fri e d ri c h H ei n r i ch vo n S eck en do r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 17. Februar 1752 [97.103]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 90–91. 1 S.
Meuselwiz den 17. Feb 1752 HochEdelgebohrner ich lege hierbeÿ mit ihrer erlaubnüß ein schreiben vor den Lieut: Pickarth1 und weil ich seine gedruckte ursachen, warum Er die religion changiret2 an 20
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Vermutlich Thomas von Fritsch (1700–1775), 1727 königlich-polnischer und kursächsischer Hof- und Justizrat, 1742 kaiserlicher Reichshofrat, 1745 Geheimer Rat und Reichspfennigmeister des Ober- und Niedersächsischen Reichskreises. Sein Dresdner Haus, in dem er die Winter verlebte, beherbergte seine umfangreiche Bibliothek; vgl. Carl von Beaulieu-Marconnay: Ein sächsischer Staatsmann des achtzehnten Jahrhunderts: Tomas Freiherr von Fritsch. Nach archivalischen Quellen. In: Archiv für die Sächsische Geschichte 9 (1871), S. 251–324 und 336–380, 297. Rector. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Joseph Peickhart: Wahrhaffte Ursachen, so mich … bewogen haben, von der Römisch=Catholischen zu der … Evangelisch=Lutherischen Religion überzugehen. Leipzig: Johann Gabriel Büschel, 1752.
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einige Höfe, wo Ihn zu recomandiren gedenke, beÿlegen mus so laßen sie sich noch 4: ungebundene exemplaria ohnbeschwehrdt geben und überschicken sie mir: Auß m. Brief werden sie ersehen waß Ich Ihm anrathe daß er biß wieder Gelegenheit und Krieg wird sich mit einer Unterofficier stelle allenfalß begnügen müste, da Er doch honnet leben kann und nicht betteln darf, reißegeld will Ihm geben und habe heut schon nach Wolfenbüttel seinetwegen geschrieben: Ihro durchl. der Herzog3 haben mir auf die recommendation vor H. Rothfischer4 geantworthet Bien obligé de la recommendation de V. E5 en faveur du celebre Rothfischer: Je vous assure que ses qualites m’ont tellement plus que ie pourvoirai a son etablissement: Je suis avec beaucoup de consideration etc.6 Alles dieses bleibt unter unß denn ich mag wegen der proselyten nicht genennet werden um mehr als eine ursach willen. Melden sie mir doch ob des seel H. D. Lange7 Licht und Recht über alle Bücher in der schrifft gehen, denn ich habe nur über das alte testament die 5. Bücher Moses8 und das neue testament gantz:9 Die witterung ist variable und ungesund und doch befinde mich immer erleidentlich. Wünsche Ihnen und der Fr. Liebsten, der mich empfele dgl. viel Complimente an sie allerseits von der Feldmarschallin10 verbl. vollkommen E HochEdgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff
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à Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur en Philosophie/ tres celebre/ à/ Leipsic
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Carl I. (1713–1780), Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Zu Seckendorffs Empfehlungsbriefen für Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755, Korrespondent) vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 39, S. 137. Votre Excellence. Vgl. Herzog Carl an Seckendorff, Braunschweig 5. Februar 1752, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1090, Bl. 80r. Joachim Lange (1670–1744), 1709 Professor der Theologie in Halle. Joachim Lange: Mosaisches Licht und Recht, Das ist Richtige und erbauliche Erklärung Der fünf Bücher Mosis. Halle; Leipzig: Samuel Benjamin Walther, 1732 u. ö. Langes Kommentare zum Alten Testament umfassen insgesamt vier Bände; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 107, Erl. 24–27. Langes Kommentare zum Neuen Testament bestehen aus drei Bänden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 107, Erl. 28–30. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
Schönaich an Gottsched – Februar 1752
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101. Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i ch a n Got ts c h ed , Amtitz 19. Februar 1752 [86.121] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 95–96. 3 S. Teildruck: Danzel, S. 376.
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Hochedelgebohrner HErr,/ Höchstgeehrtester Herr Professor,/ Werthester Freund! E. H. hören gar nicht auf, mich zu beschämen. Und ich würde böse werden; wenn die Sprache des Lobes nur nicht so verführerisch wäre. Ich höre sie niemals so gern, als von E. H. Es ist mir, als wenn ich Ursache hätte, stolz zu seÿn. Ja, Sie haben noch nicht genug, mein Lob geschrieben und gedruckt, mich lesen zu lassen: ich soll gar gekrönet werden; und zwar von einem Gottsched!1 Die Begriffe sind zu groß, die ich mit diesem Namen verknüpfe, und man muß E. H. eben so verehren, als ich, um die ganze Größe dieses Namens recht zu überdenken. Krönen Sie mich, liebster Freund! Machen Sie mich zu Dero Hofpoeten. Ich will singen, bis mir die Kehle, wie eine Schweizerkehle,2 rauh wird. Aber machen Sie auch, daß ich einer solchen Jungferschaft3 werth seÿ. Ich bin ihrer gewiß werth, wenn Sie mich im Ernste dafür halten: dieß ist der Knoten! Keine Feÿerlichkeit, liebster Aristarch!4 Die Hand, die mich krönet, unterscheidet mich von den Mei-
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Gottsched hatte Schönaich offenbar von seiner Absicht in Kenntnis gesetzt, ihn mittels der 1741 erteilten kaiserlichen Vollmacht für die Leipziger Universität, Dichterkrönungen vornehmen zu dürfen, zum Poeta laureatus zu ernennen. Der feierliche Akt fand am 18. Juli 1752 statt. Gemeint sind die Anhänger von Johann Jacob Bodmer (1698–1783; Korrespondent) und Johann Jacob Breitinger (1701–1776; Korrespondent). Die Dichterkrönung Schönaichs sollte die erste derartige Zeremonie an der Leipziger Universität werden. Gottsched verwendet das Wort Jungfernschaft selbst in einer Schilderung der Feier: „Die Wahrheit zu sagen: so war dieses von uns, auf meinen Antrag, als ich auch Decanus war, gesuchet worden: und nun habe ich auch in der Krönung selbst die Jungferschaft dieses Rechtes davon getragen“, Gottsched an Cölestin Christian Flottwell, Leipzig 19. Juli 1752. In: Krause, Flottwell, S. 250–255, 253. Anspielung auf Aristarchos von Samothrake (um 216–144 v. Chr.), griechischer Philologe, Literaturkritiker.
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stersingern; diese ist zureichend meine Krönung ehrwürdig zu machen: und eine Jungfer von Dero Händen: welche eine Gabe! Sehen Sie so ehrgeizig bin ich, gar nach Kronen zu streben. Daß mir nur kein Schweizer Hasenpappeln5 darein flechte! Ist doch, glaube ich, ein Mammsellchen, oder Fräulchen in Göttingen gekrönet worden:6 warum sollte man mich auslachen? Doch alles nach Dero Gefallen! Ich lege Kron u. Zepter zu Dero Füßen, u. erwarte, ob ich es werth bin. Machen Sie mit mir, was Sie wollen. Darf ich den Augspurgeri=Freund nicht erfahren, der mich so lobet? Den andern kenne ich.7 Wo aber die Andacht recht eifrig ist, mit der er meinen Hermann liest: so bitte ich vorher um Ablaß. E. H. haben eine rechte Wohlthat gethan, die schönen Aesopischen Fabeln der Vergessenheit zu entreißen.8 Sie wären werth in Sammt und Gold gebunden, und besser gedruckt zu werden. Fürchten Sie sich nicht! Ich sehe die Vorzüge des Königsbergischen Diploms gar wohl ein: und so lange noch ein bischen Gift in mir ist, will ich es auf die Sprachverderber ausschütten.9 Ich will schelten, bis ich nicht mehr schelten kann. Meine Wünsche kommen mir im Drucke weit manierlicher vor.10 Was hat beÿkommendes Gedicht zu hoffen? Ich habe es das
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Auspurger ändert Bearb.
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Malva sylvestris, als Symbol für stümperhafte Dichtung; vgl. Grimm 10 (1877), Sp. 540. An der Universität Göttingen war am 10. November 1750 „Die Fräulein“ Charlotta Wilhelmine Amalia von Donop (1723–1800) zur kaiserlich gekrönten Poetin erklärt worden; Göttingische Zeitungen 1750 (123. Stück vom 3. Dezember), S. 979. Gottsched hatte Urteile über Schönaichs Hermann aus Briefen „gelehrter Männer aus Wien und Augspurg“ im Neuesten abgedruckt; vgl. NaG 1752/2, S. 155–158. Es handelt sich um Jacob Brucker (1696–1770, Korrespondent) und Franz Christoph von Scheyb (1704–1777, Korrespondent). Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22 und 46. [Magnus Gottfried Lichtwer:] Vier Bücher Aesopischer Fabeln in gebundener Schreib=Art. Leipzig: Wolfgang Deer, 1748; vgl. die Rezension in: NaG 1751/10, S. 756–763. Schönaich wartete auf eine Antwort der Königsberger Deutschen Gesellschaft und hatte angedroht, zu Gottscheds schweizerischen Konkurrenten überzulaufen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 86, S. 296. Schönaich: Die Wünsche. In: NaG 1752/2, S. 119–123.
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Kriegesglück getauft.11 Es lag mir lange auf dem Herzen; endlich beÿ Gelegenheit einer Beförderung eines meiner Vätter12 zun Kriegsdienste brach mein Eifer los. Es ist der älteste Sohn des Staatsmin: u Oberjägermstr: Gr: v. Schmettau13 in Berlin, welcher meines Vaters14 Schwester15 zur Frau hat. Ich habe zu einer Überschrifft Platz gelassen. Wenn der Froschmäuseler16 etwas von der Art hätte: so würde es wohl passen.17 Der alte Ebräer, Prof: Grillo,18 hat mir noch nicht geantwortet. Ich überschicke aber Ihnen, die Anmerkungen, die er über die 6= Bücher des Lohensteinischen Armins19 gemachet hat.20 Schmeißen Sie sie ins Feuer; sie sind näml: des Kostgeldes nicht werth. Ich bin mit meiner ganzen Autorschaft, Hochedelgebohrner HErr,/ Hochgeehrtester HErr Professor,/ Werthester Freund!/ Dero/ Knecht u Verehrer/ COFrh: v. Schönaich. Amtiz d: 19= Horn:/ 1752.
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Schönaich: Das Kriegsglück. In: NaG 1752/5, S. 379–385 und später in: Schönaich, Oden, S. 193–206. Gottfried Heinrich Leopold von Schmettau (1732–1812), militärische Karriere im preußischen Heer; vgl. Straubel, S. 887. Gottfried Heinrich von Schmettau (1710–1762), 1750 preußischer Oberjägermeister mit dem Charakter Staatsminister, 1753 Demission; vgl. Straubel, S. 887. Otto Albrecht von Schönaich (1701–1789), Majoratsherr auf Amtitz. Franzeline Leopoldine Benjamine von Schönaich (1708–1794), 1731 Ehe mit Gottfried Heinrich von Schmettau (vgl. Erl. 13); vgl. Straubel, S. 887. Georg Rollenhagen: Froschmeuseler. Der Frösch und Meuse wunderbare Hoffhaltung … In Dreyen Büchern auffs newe mit vleiß beschrieben/ und zuvor im Druck nie außgangen. Magdeburg: Andreas Gehn, 1595 u. ö. Gottsched hatte Schönaichs Gedicht Der Edelmann Verse aus dem Froschmeuseler vorangestellt; vgl. NaG 1751/10, S. 745 und unsere Ausgabe, Band 17, S. 459. Dem Kriegsglück stellte Gottsched kein Motto voran. Johann David Grillo (1689–1766); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 65, Erl. 6 und Nr. 86. Daniel Caspar von Lohenstein: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1689 u. ö. Vermutlich handelt es sich um handschriftliche Notizen; es konnte kein gedruckter Text ermittelt werden. Die Beilage ist nicht überliefert.
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E. F. von Seckendorff an Gottsched – Februar 1752
102. E rns t Fr i ed r i ch vo n S eck en do r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 19. Februar 1752 [89.118] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 94. 2 S.
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HochEdelgebohrner und Hochgelahrter Herr,/ Hochgeehrtester Herr Professor. Es ist der ordinari Leipziger bothe1 diese ganze Woche, wegen übeln Wegs und Wetters nicht abgegangen, sonsten würde das mir mitgetheilte Stück der theologischen Bibliotec schon längst zurück gesendet haben. Es komt also solches hierbeÿ mit dancksagung Illustrissimi,2 und meiner zurücke. Ich pflichte dabeÿ ganz gerne Ew HochEdelgebohrn beÿ, daß dieses in hac materia die volständigste und unpartheÿiste Nachricht von des H. Rothfischers3 tractat seÿe.4 Inzwischen meldet Uns der Hällische Zeitungsschreiber5 schon den Posten des H. Rothfischers zu Helmstädt mit großen elogiis nunmehr an,6 da er wenige Zeit vorher den passionirten Extract des H. Baumgartens7 seiner Zeitungen inserirt gehabt.8 Die Neutestamenti1 2 3 4
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Nicht ermittelt. Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763); Korrespondent. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Es handelt sich um die von Friedrich Heinrich von Seckendorff im Januar erbetene Rezension von Rothfischers Schrift Ablaß und Jubeljahr in: Friedrich Wilhelm Krafft: Neue Theologische Bibliothek 61 (1752), S. 51–74; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 79, S. 272. Daniel Gottfried Schreber (1708–1777), 1732 sachsen-weißenfelsischer Kammerrevisionssekretär, Amtmann von Weißensee, 1743 Doktor der Rechte in Erlangen, 1747 Privatdozent für Kameralwissenschaften in Halle, 1748 Redakteur der Hallischen Zeitungen, 1760 Professor in Bützow, 1764 in Leipzig; vgl. Weidlich, Geschichte 2, S. 467 f.; Kai Lohsträter: Pietismus, Ökonomie und Nachrichtenpresse im 18. Jahrhundert: Die Hallischen Zeitungen als Wirtschaftsunternehmen der Glauchaer Anstalten. In: Wolfgang Breul u. a. (Hrsg.): Pietismus und Ökonomie (1650–1750). Göttingen 2021, S. 175–195, 189 f. Vgl. Hallische Zeitungen 1752 (Nr. 22 vom 7. Februar), S. 88. Vgl. Siegmund Jacob Baumgarten: Nachrichten von einer Hallischen Bibliothek 8/48 (1751), S. 499–506. Vgl. Hallische Zeitungen 1751 (Nr. 197–199 vom 14.–18. Dezember), S. 787 f., 792, 795 f.
E. F. von Seckendorff an Gottsched – Februar 1752
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sche Sara9 ist noch immer auff den tapete; 4 verpflichtete Wehemütter haben Sie würcklich vor gravidam gehalten. Wann aber deren noch 1 schock wären, so würde ich doch glauben Parturiunt montes; etc.10 Die Fränckischen und Wald Esculapii sind indeßen sehr attentiv auff den ausgang der Sache, zumahln der vermeÿntl. stupratori, verschieden, die gravida aber vom schlag geruhret seÿn soll. Das schöne Gedichte von der Speckseite siehet seinem dichter ganz gleich.11 Allein das ist wahr, in Wien unter dem rothen thurm hänget dergl. Speckseite die aber noch keiner herunter gehohlet, wenigstens wird es auch kein national Wiener thun können, als die alle vi clam aut precario das dominium maritale verlohren haben. Seit 8 tagen sind meine Frau12 und ich ganz unpäßlich und nicht aus der Stube gekommen. Die Witterung mag dieses wohl verursachet haben. In Leipzig wird man wieder schlitten fahren, beÿ diesem Schnee. Ich muß zum schluß eilen unter der Versicherung, daß ich mit wahrer Hochachtung jederzeit volkommen seÿn werde
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Ew HochEdelgebohrn/ ergebenster treuer diener/ EFFreyh. vonSeckendorffmp13 Meuselwiz d. 19. Febr 1752. PS. Da Sie mir nicht gemeldet, ob die mir übersendete akademische Neuigkeiten14 wiederum remittiren solle, so will erst darüber anfragen und Nachricht erwarten
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struprator ändert Bearb.
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Vgl. die Geschichte der angeblich geschwängerten 75jährigen Witwe aus Volkmannsdorf; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 89, Erl. 24. Vgl. Walther, Nr. 20746. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 72, S. 253 f. Caroline von Seckendorff, geb. Vitzthum von Eckstädt (1723–1762); Korrespondentin. manu propria. In seinem Brief vom 15. Februar an Friedrich Heinrich von Seckendorff erwähnte Gottsched Dissertationen, die er an Ernst Friedrich gesandt habe; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 97, S. 331.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – Februar 1752
103. Fri e d r i ch H ei n r i ch vo n S eck endo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 20. Februar 1752 [100.107] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 97–98. 1 ⅓ S.
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Meuselwiz den 20. Feb. 1752 HochEdelgebohrner
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Der Bothe1 hatt mir erst dießen morgen den Brief vom 15. Feb2 gebracht nebst dem programmate,3 so ich dem H. geheimrath4 mit getheilet: H. Rothfischer5 hatt gantz rühmlich beÿ H. von Münchhaußen6 angefraget um erlaubniß die Wolfenbüttelsche gnaden anzunehmen,7 der Ihm auch geantworthet, daß Er allerdingß beßer thäte solche mit danck zu erkennen, maßen Er in Göttingen dergleichen nicht so bald würde zu hoffen haben: Mir ist lieb daß H. Peickart8 meinem rath gefolget und noch folgen will,9 ich habe seinetwegen inzwischen an verschiedene Höfe geschrieben: Der Brief von Lausanne komt hierbeÿ zurück, wenn Er es redlich mit gott meinet wird Er Ihm schon weiter fort helfen:10 Von Romani11 schlechter Con1 2 3
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Nicht ermittelt. Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 97. Gustav Heinrich Mylius: Procancellarius … Actum Solennem Promovendi Quatuor Candidatos Nobilissimos Ad Summos In Iure Honores In Templo Academico Die XVII. Febr. MDCCLII. Celebrandum Indicit. Leipzig: Langenheim, 1752. Ernst Friedrich von Seckendorff (1696–1756); Korrespondent. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1734 Kurator der Universität Göttingen. Rothfischer war vom Braunschweiger Hof eine Professur in Helmstedt mit 300 Reichstalern Jahresgehalt versprochen worden; Münchhausen hatte ihm zuvor eine Pension von 200 Talern, aber keine konkrete Anstellung in Göttingen angeboten. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 97, Erl. 9. Gottsched hatte berichtet, daß der Konvertit Peickhart sich auf Seckendorffs Rat hin an die Höfe in Eisenach und Gotha wenden werde; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 97. Es handelt sich um ein Schreiben des Proselyten Hyacinthe Bernal de Quiros (1710–1758); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 97, S. 328 f. Clemente (Clemens) Romani (1709–1763); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 54, S. 194.
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duite habe schon anderwerts gehört und sein mir defectuoses geschicktes Buch12 machet mich auf13 keine gute opinion zu haben: Durch H. Stemler14 habe Ihm einen ducaten geschickt nebst einer antworth. Bitte beÿ Gelegenheit Ihn zu fragen, ob Er es ihm zu geben vor guth befunden, denn ich binn nicht gesonnen mich weiter mit Ihm einzulaßen: Es ist mir gestern mit der Altenburger Post ein Brief von einem der sich Joseph Richardi15 nenet und auch ein proselyt zu handen komen, es stehet aber weder orth noch tag und Jahr darinnen, aus dem inhalt aber begreiffe daß Er in Zürich sprachmeister indem Er von mir verlanget Ich soll Ihn an H. General Escher,16 welcher dar ist, recomandiren, auf dem brief stehet per addreße biß Leipsig, und ich also vermuthe daß er an einen Kaufman eingeschloßen geweßen, wäre also eine möglichkeit solches zu erfahren so geschehe dem armen Mann, den ich gar gerne mit der vorschrifft dienen will, ein gefallen: Die H.n expectanten17 sollen sich nur gedulten, ich werde nicht an sie vergeßen, doch wolte der Secretarius18 schriebe franzos. und teutsch an mich, daß ich von seiner geschicklichkeit urtheilen kan: Es befiehlt sich Ihnen alles waß beÿ mir und wir der Fr. profeßorin: Wetter und weg wolten noch nicht gut werden. Ich verharre mit Hochachtung
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EhochEdelgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff à Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur en Philosophie tres/ celebre/ à/ Leipsic
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Clemente Romani: Discorso Morale Dell’Inutilta Della Scolastica Dimostrata Dall’Autore Nell Proprio Corso De Suoi Studi. Leipzig 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 90, S. 314. Aufmachen: zu etwas verleiten, anregen; vgl. Grimm Neubearbeitung 3, Sp. 609 (aufmachen 3). Johann Christian Stemler (1701–1773); Korrespondent. Nicht ermittelt. Wahrscheinlich Hans Conrad Escher vom Luchs (1705–1786, Korrespondent), 1749 Generalmajor im Dienst der Niederlande, Kommandant des Schweizer Regiments Hirzel. Von 1731 bis 1745 hatte er als kaiserlicher Offizier im Regiment Friedrich Heinrich von Seckendorffs gedient. Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent) und Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent) als Anwärter auf die Hofmeisterstelle bei Sekkendorffs Großneffen bzw. auf die von Seckendorff vermittelte Sekretärstelle. Wolff (vgl. Erl. 17).
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Flottwell an Gottsched – Februar 1752
104. Cö le s t i n C h r i s t i a n F lot t wel l a n Got ts c h ed, Königsberg 21. Februar 1752 [24.137]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 100. 2 S. Bl. 101 Beilage: Billet von Johann Jacob Quandt vom selben Datum, unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 105.
Magnifice/ Hochedelgeborner, Hochgelahrter/ Herr Profeßor,/ Hochgeschätzter Herr Gevatter1
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Ich habe gehorsamst zu danken vor 2 gütige Zuschriften, die ich nach der Reihe beantworten will. Rat.2 des Hartm. Cabinets lege hiebeÿ den verlangten Conspect und die Hauptclassen des Cabinets;3 in der Zahl habe alles hinzugefügt, ich sehe aber ein, daß immer mehr als weniger Stücke vorhanden sind. Ich glaube D. H.4 der sich gehorsamst empfiehlet, würde beÿ dem allerleidlichsten Preise zuschlagen. Soviel ist gewiß, er sammlet daran tägl. v. der Kaüfer wird keinen Preis bereuen. Des H.n Oberhofpr. Magnif.5 haben ihre Sachen durch Dero Güte erhalten6 v. siehe da, wie erfreut wurde die Gesellschaft durch die Theresiade7 v. Dero nunmehr fertigen Band des Neuesten.8 Gott stärke die Kräfte E. M. nach den Wünschen sovieler Leser, als Sie durch ihre Schriften vergnügen. Die Critische Dichtkunst in ihrem neuen Kleide9 lag darbeÿ, und ich bedaure daß die prächtige Theresiade 1
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Flottwell hatte Gottsched zum Paten seiner Tochter Johanna Cölestina (* 1749) bestimmt; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 205. Ratione. Für die Prüfung einer Erwerbung der Sammlungen Melchior Philipp Hartmanns (1685–1765, Korrespondent) für das kaiserliche Hofnaturalienkabinett hatte Franz Christoph von Scheyb die von Christian Gabriel Fischer angefertigten detaillierten Beschreibungen erbeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, S. 68. Doctor Hartmann (vgl. Erl. 3). Johann Jacob Quandt (1686–1772, Korrespondent), 1721 Oberhofprediger in Königsberg, 1743 Präsident der Königsberger Deutschen Gesellschaft. Quandt übermittelte Gottsched mit Flottwells Briefen gelegentlich Bücherwünsche, vgl. zuletzt unsere Ausgabe, Band 17, S. 449. Franz Christoph von Scheyb: Theresiade Ein Ehren=Gedicht. 2 Teile. Wien: Johann Jacob Jahn, 1746; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24, Erl. 16. NaG 1751/6–12. Im Dezember hatte Flottwell vom Empfang der ersten fünf Teile berichtet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24. Gottsched, Dichtkunst, 4. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462).
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von der Crit. Dichtkunst nicht alle Regeln entlehnet hat: alsdenn würde die Schönheit unverbeßerl. seÿn. Indeßen bleibt H. Scheyb ein nützliches Mitglied, und sein Fleiß ist unnachahmlich. Auf H.n Hartungs10 Bestellungen, die auch dieses Päckchen aufgehalten, hat man sich ferner gar nicht zu verlaßen. Nun Hartung die hofbuchdr. vor 42000 f. erhandelt,11 ist er ein unleidlicher Mann geworden. Von Dienstfertigkeit weiß er nicht. Mit unsren Schriften die wir bisher in der hofbdr. haben drucken laßen, hat er eine solche Änderung im Preise gemacht, daß wir in Königsberg verlohren v. verrathen sind. Er hat kein herz, keine Einsicht, sondern er zieht beÿ jeder in Verlag zu nehmenden Piece alle heiligen zu hülfe: die müßen richten. Daß uns das nun niemals gefallen kann, so nehme mir mit Genehmhaltung und auf befehl unsres Presid.12 die Erlaubniß Innlage13 zum Druck in Leipzig zu empfehlen: entweder zum Verlage an Jemanden, v. denn bitten wir 100 Exempl. vor uns, oder, wir bitten 100 Ex. auf groß drukpapier in 8. auf unsre Kosten auf bogen drucken zu laßen v. uns mit der ersten Gelegenheit zu übersenden. Die von E. Magnificenz letztens vorgeschlagene Mitglieder14 stehen schon darinnen, die Diplomata liegen hier fertig, H.n Volkerts15 Vorname fehlt uns. Wollen E. Magnificenz in dieses Jahr 10 11
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Johann Heinrich Hartung (1699–1756), Buchdrucker und Verleger in Königsberg. Zu den Umständen des Verkaufs der Hof- und akademischen Buchdruckerei vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 288 und 448. Quandt (vgl. Erl. 5) Es handelt sich um das Mitgliederverzeichnis der Königsberger Deutschen Gesellschaft; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24 und 105. Außer Johann Gottlieb Volkelt (vgl. Erl. 15) hatte Gottsched auch Magnus Gottfried Lichtwer (1719–1783, Korrespondent) für die Aufnahme in die Deutsche Gesellschaft vorgeschlagen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 47 sowie Lichtwer an Gottsched, Halberstadt 19. Mai 1752. Lichtwer wurde am 24. Januar 1752 aufgenommen und schrieb am 20. Mai an Flottwell: „Die villeicht allzu vortheilhafte Abschilderung meiner geringen Kenntnis in der Deutschen DichtKunst, die mein großer Gönner und Freund HE. Profeß: Gottsched Ew. HochEdelgeb. und denen übrigen hohen Häuptern Der berühmten Königl. Deutschen Gesellschaft zu Königsberg gemacht haben mag, hat mir eine Ehre erworben, der ich mich ganz unwürdig erkenne“; Krause, Flottwell, S. 122, Anm. 3. Johann Gottlieb Volkelt (1721–1795, Korrespondent) hatte Gottsched im Dezember 1751 gebeten, ihm den Kontakt zum Sekretär der Königsberger Deutschen Gesellschaft zu vermitteln; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 38. Volkelt wurde am 24. Januar 1752 aufgenommen, sein Dankschreiben für die über Gottsched erhaltene Mitgliedsurkunde sandte er am 30. September an Flottwell; vgl. Krause, Flottwell, S. 276.
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noch etl. Mitglieder in Vorschlag bringen, so thun sie es nur sicher, setzen sie herein: Die Diplomata sollen nach Dero Befehl sicher ausgefertigt werden. Hiebeÿ ersuche gehorsahmst in den OsterMeßCatal. unter dem Titel Futuris Nundinis einrücken zu laßen16 1) eine verbeßerte Auflage der Flechierschen Reden17 2) eine Übersetzung des Tractats sur le Beau, der auf Kosten der Gesellschaft herauskommen soll.18 Wegen des 1sten werde in der Zeit mit Siegert19 correspondiren. Das Jöchersche Lexicon habe erhalten.20 Von unsrem gefeÿreten Geburtstage mit Ulbers Prosa21 v. einer doppelten Poësie des M. Lindners22 habe mit letzt übersandten Diplomatibus
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Am 3. Mai 1752 antwortet Gottsched, daß er aus „Mistrauen auf die Langsamkeit des Druckes“ die Titel nicht in den Katalog gesetzt habe, „Denn es wird doch nächste Michaelsmesse keins von beyden fertig“; Krause, Flottwell, S. 247 f. Esprit Fléchier: Lob= und Trauerreden Nebst dem Leben desselben von einigen Mitgliedern der königl. deutschen Gesellschaft zu Königsberg übersetzt, und mit einer Vorrede Hrn. Prof. Gottscheds ans Licht gestellt von Christian Cölestin Flottwellen. 2. Auflage. Leipzig; Liegnitz: David Siegert, 1755. Versuch von dem Schönen, darinn man untersuchet, worinn das Schöne in der Natur, in den Sitten, in den Werken des Witzes, und in der Musick oder Tonkunst bestehe, aus dem Französischen übersetzt von einigen Mitgliedern der Königl. deutschen Gesellschaft zu Königsberg in Preußen. Königsberg: Johann Friedrich Driest, 1753. Der Übersetzung liegt eine anonym veröffentlichte Schrift des französischen Jesuiten Yves Marie André (1675–1764) zugrunde: Essai Sur Le Beau. Paris: Guérin, 1741 u. ö. David Siegert (1707/08–1770), Verleger in Liegnitz. Jöchers Allgemeines Gelehrten=Lexicon war ein Geschenk Christoph Otto von Schönaichs (1725–1807, Korrespondent) an die Deutsche Gesellschaft; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 24. Christian Samuel Ulber: Gedanken von der wahren Ehre eines Gelehrten, in einem Danksagungsschreiben entworfen und der Königlichen deutschen Gesellschaft an dem erneuerten Gedächtnisstage ihrer Stiftung überreichet. Königsberg den 21. Novembr. 1751; vgl. Müller, Vereine und Gesellschaften, S. 308. Es konnte kein Exemplar ermittelt werden. Wiederabdruck in: Deutsche Gesellschaft Königsberg, Eigene Schriften, S. 283–296. Johann Gotthelf Lindner: Die Münzen an den König, an dem erneuerten Gedächtnisstage der Königl. deutschen Gesellschaft. 1751. den 21. November; M. Lindners am feyerlichen Stiftungstage der Königl. Deutschen Gesellschaft 1751. den 22sten November abgelesene Ode. Königsberg 1751; vgl. Müller, Vereine und Gesellschaften, S. 308. Es konnten keine Exemplare ermittelt werden. Die Münzen an den König wurde erneut gedruckt in: Deutsche Gesellschaft Königsberg, Eigene Schriften, S. 156–159.
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Nachricht ertheilet.23 An den H.n Perard24 sind wir durch seinen freÿwilligen Briefwechsel und unsre Stettinsche Mitglieder25 gekommen. Er will auch deutsch reden v. schreiben. Indeßen scheint er dienstfertig zu seÿn, und sein Praesent an die Gesellschaftsbibliothek ist an die 16 Th. v. mehr wehrt. Morgen disputiret hofr. Gütther26 pro loco profess. Eloqu. Ord. de Eloquentia animorum victrice.27 Unser v. Sahme28 sitzet itzt in Ruhe v. arbeitet im Tribunal, v. da er vorher beÿ der Academie Wirth war,29 erschien er am letzten Krönungstage30 im Comitat des H.n Kanzlers31 als Gast v. ließ sich vom Rect. Magn.32 bewillkommen. So geht es in der Welt. Leben sie wohl theurester Gönner und entziehen demjenigen nichts von ihrer Liebe, der sich lebenslang nennet Magnifici Nominis Tui et Costae33 venerabilis/ cultorem deuotissimum/ Flottvvell Kön./ 1752. 21 Febr.
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Flottwells vorheriges Schreiben enthält nur eine kurze Information über die Neuaufnahmen anläßlich des Stiftungstages; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24. Jacques de Pérard (1713–1766, Korrespondent) war im November 1751 in die Gesellschaft aufgenommen worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24. Im Mitgliederverzeichnis von 1752 wird aus Stettin nur der Gymnasialprofessor Christian Friedrich Stisser (1718–1792) aufgeführt, er war seit 1747 Mitglied; vgl. Königsberg Adreßkalender 1752, S. 16; unsere Ausgabe, Band 12, S. 538, Z. 9 f. Christian Heinrich Gütther (1696–1755); Korrespondent. Christian Heinrich Gütther (Praes.), Christian Heinrich Werner (Resp.): De eloquentia animorum victrice (Disputation am 22. Februar 1752). Königsberg 1752. Es konnte kein Exemplar ermittelt werden; Angaben nach: Hamburgische Berichte 1752 (Nr. 62 vom 11. August), S. 505 f. und Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen 1752 (30. Stück, Juli), S. 220. Reinhold Friedrich von Sahme (1682–1753); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24, Erl. 17. Sahme war im Zuge der Justizreform 1751 als Tribunals- und Pupillenrat bestätigt, aber als Direktor und Kanzler der Universität entlassen worden. 18. Januar. Im Jahr 1701 hatte sich Friedrich III. (1657–1713), brandenburgischer Markgraf und Kurfürst, Herzog von Preußen, an diesem Tag als Friedrich I. in Königsberg selbst zum preußischen König gekrönt. Cölestin Kowalewski (1700–1771); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24, Erl. 19. Rektor im Wintersemester 1751/52 war Melchior Philipp Hartmann (vgl. Erl. 3); vgl. Königsberg Matrikel, S. 441. Rippe; vgl. 1. Mose 1, 21; gemeint ist L. A. V. Gottsched.
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Quandt an Gottsched – Februar 1752
105. Jo ha nn Jaco b Qua n d t a n G ot ts c h ed, Königsberg 21. Februar 1752 [143] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 101. ¾ S. 5
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Der Zettel ohne Anrede lag dem Brief Cölestin Christian Flottwells vom selben Datum (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104) bei, auf derselben Seite ist ein Streifen mit einem Nachtrag Flottwells aufgeklebt, der dem Brief Flottwells vom 1. April 1752 (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 137) zuzuordnen ist.
Ewr. Hochedelgebohrnen Magnificenz dancke ich aufs verbindlichste vor die an die Gesellschaft sowohl als an mich überschickte Schriften;1 empfehle die Gesellschaft Dero weitern Vorsorge und ersuche beygehendes Verzeichniß2 zum Druck hochgeneigt zu befordern Qvandt D. 1752. 21. Febr
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Vgl. die Angaben im Brief Cölestin Christian Flottwells vom selben Datum; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104. Welche Bücher Quandt persönlich erhalten hatte, konnte nicht ermittelt werden. Offenbar ist das Mitgliederverzeichnis der Königsberger Deutschen Gesellschaft gemeint, dessen Druck auch von Flottwell erbeten wurde; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104.
Rothfischer an Gottsched – Februar 1752
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106. Franz Ignaz Rothfischer an Got tsched , Braunschweig 21. Februar 1752 [88.120] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 99. 2 S.
Hochedlgebohrner Magnifice!/ Hochzuehrender Herr! Hochschäzbahrer Gönner! Eur Magnificenz danke unterthänig für den guten Rath, den mir Dieselben in Dero lezten an mich erlassenem mitgetheilet.1 H. Abt Jerusalem,2 von dem ich alle vollkommenste Compliments zurük vermelde, haben sich darüber ungemein erfreuet, und ich bin zu meiner gänzlichen Beruhigung ohne Anstand3 demselben nachgekommen, und habe meinen Beruf nach Helmstedt als Professor Philosophiæ mit unterthänigem Dank angenohmen, wovon man schon wiederum in verschiedenen Zeitungen fruhere Nachrichten lieset,4 ehe die Sache einmal richtig war. Sr: Durchlaucht unser gnädigster Herzog5 haben selber die Sache mit Hannover gut zu machen übernohmen, und schon Briefe an H. Großvogt6 durch H. Hofrath von Schrader7 abgehen lassen. Ich werde den fernern Verlauf mit negstem berichten, indessen bitte H. Breitkopf8 nebst meinem ergebensten Compliment davon Nachricht zugeben, und demselben zuersuchen, meine Pagage9 nach Braunschweig abge-
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Rothfischer hatte Gottsched um Rat gebeten, ob er das Angebot aus Braunschweig dem aus Hannover bzw. Göttingen vorziehen könne, ohne als undankbar zu gelten. Gottsched hatte ihn in der Entscheidung für Braunschweig bestärkt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88 und 97. Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789); Korrespondent. Bedenken, Zaudern; vgl. Grimm 1 (1854), Sp. 474. Vgl. etwa Berlinische Nachrichten, Nr. 19 vom 12. Februar 1752, S. [4]. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1732 Großvogt von Celle, 1734 Kurator der Universität Göttingen. Heinrich Bernhard Schrader von Schliestedt (1706–1773, Korrespondent), 1733 Sekretär Herzog Carls, 1735 braunschweigischer Hofrat. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger. Bagage, Gepäck.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – Februar 1752
hen zu lassen.10 Mit negstem Posttage werde an diesen meinen Gutthäter selbst schreiben, heute, da ich eben aus Wolfenbüttel zurük komme, habe ich unmöglich Zeit, meine Schuldigkeit zubeobachten. Indessen bin ich mit der alten Verbündlichkeit, und vollkommensten Hochachtung 5
Eur Hochedlgeb. Magnificenz/ Unterthäniger Diener/ Franz Rothfischer. Braunschweig den. 21. Feb. 1752. P. S. An die gnädige Frau Gemahlin Hochedelgeb. bitte meine unterthänige Empfehlung
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107. Got ts ch ed a n Fr i ed r i ch H ei n r i c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 26. Februar 1752 [103.108] Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 145–146. 2 ⅓ S. Bl. 145r oben von Seckendorffs Hand: R. d. 28 Feb/ 1752.
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Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf,/ Mein insonders gnädiger Graf,/ und Herr, Daß der Bothe1 E. H. Excell. so langsam bedienet haben müßte habe ich wohl aus Deroselben letztern geehrten Schreiben2 geschlossen, darinn E. H. Excell. die Antwort an den Lieutn. Pickart3 einschlossen, und etliche
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Rothfischer hatte während seines Aufenthaltes in Leipzig in Breitkopfs Haus gewohnt; vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 240; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, S. 112.
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Nicht ermittelt. Gottsched bezieht sich auf Seckendorffs zwei vorige Schreiben, unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 100 und 103. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Seckendorff hatte geraten, daß der Konvertit sich wegen einer Offiziersstelle an die Höfe von Gotha oder Eisenach wenden solle; vgl. Nr. 90 und 97.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – Februar 1752
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Abdrücke von seiner Schrift4 begehrten. Ich bin aber nicht im Stande beydes auszurichten, bis er mir melden wird, wo er sich befindet; imgl. ob er in Eisenach, oder in Gotha Gehör gefunden hat. An diesen letztern Ort hat ihn Herr D. Stemler5 empfohlen:6 so wie ich ihn an den H.n Statthalter in Eisenach7 adressiret habe.8 Gott helfe ihm! Wegen des Romani9 habe ich H.n D. Stemlern noch nicht fragen können,10 weil ich diese ganze Woche mit Catharralischen Husten und Heiserkeit geplaget gewesen. Sobald ich ausgehen kann, soll dieses mein erster Gang seyn. Wegen des Unbekannten Proselyten11 kann ich auch schwerlich Nachricht verschaffen durch wessen Einschluß der Brief gekommen. Wer kennet alle Kaufleute? Vieleicht meldet er sich näher, bey E. H. Excell. oder bey mir, oder sonst jemandem, der die Ehre hat, Dero Gnade zu genießen. Die Exspectanten12 erwarten ganz gelassen, E. H. E. Befehle, und der Candidatus der Secretärstelle, wird nächsten Dienstag mit ein Paar Briefen aufwarten.13 Ich habe ihn seit etl. Tagen nicht zu sehen bekommen; will ihn aber holen lassen, und es ihm eröffnen.
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Joseph Peickhart: Wahrhaffte Ursachen, so mich … bewogen haben, von der Römisch=Catholischen zu der … Evangelisch=Lutherischen Religion überzugehen. Leipzig: Johann Gabriel Büschel, 1752. Johann Christian Stemler (1701–1773); Korrespondent. In den im Staatsarchiv Gotha überlieferten Akten ist kein entsprechendes Empfehlungsschreiben zu ermitteln. Heinrich von Bünau (1697–1762, Korrespondent), 1751 Statthalter des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Vgl. Gottscheds Empfehlungsschreiben vom 16. Februar 1752, unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 98. Clemente (Clemens) Romani (1709–1763); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 54, S. 194. Gottsched sollte sich erkundigen, ob Romani den von Seckendorff gesandten Dukaten durch Stemler erhalten habe; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 103, S. 345. Joseph Richardi aus Zürich hatte sich an Seckendorff gewandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 103. Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent) und Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent) als Anwärter auf die Hofmeisterstelle bei Sekkendorffs Großneffen bzw. auf die von Seckendorff vermittelte Sekretärstelle. Wolff (vgl. Erl. 12) sollte französische und deutsche Schreibproben senden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 103, S. 345.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – Februar 1752
Von H. Rothfischern14 habe ich beyliegendes Schreiben, an E. H. Excell.15 erhalten. Er meldet mir,16 der Herzog17 habe selbst, durch H.n Hofr. Schrader,18 an den Herrn von Münchhausen19 schreiben lassen. Er ist nunmehr wirklich als Professor Philosophiæ in Helmstädt in Bestallung genommen: und es hat sich artig getroffen, daß fast in derselben Woche, als er in Braunschweig angekommen, der Professor Eloquentiæ zu Helmst. mit Tode abgegangen;20 so daß eine wirkliche Vacanz entstanden: woraus man die Wege der Providenz ganz augenscheinlich sieht. Die Ausdrückungen womit Se. Durchl. E. H. Excellence geschrieben,21 sind überaus merkwürdig, und zeugen von dem großen Ansehen, darinn Dieselben bey ihm stehen. Von D. Langen22 hat man allerdings23 I. Ein mosaisches Licht und R.24 II. Ein historisches L. u. R.25
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Vgl. Rothfischer an Seckendorff, Braunschweig 21. Februar 1752, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 8 f., 9r. Den Erhalt notierte Seckendorff am 27. Februar, er antwortete am 28. Februar; vgl. den Vermerk auf Bl. 8r. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 106. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Heinrich Bernhard Schrader von Schliestedt (1706–1773, Korrespondent), 1733 Sekretär Carls, 1735 braunschweigischer Hofrat. Gerlach Adolf von Münchhausen (1688–1770, Korrespondent), 1734 Kurator der Universität Göttingen. Michael Gottlob Agnethler (1719–15. Januar 1752). Die Professur der Beredsamkeit, Altertümer und Dichtkunst hatte er im Oktober 1751 in Helmstedt angetreten; vgl. Neue Zeitungen 1752 (Nr. 104 vom 28. Dezember), S. 925–928. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 100, S. 338. Joachim Lange (1670–1744), 1709 Professor der Theologie in Halle. Seckendorff hatte sich erkundigt, ob Langes Veröffentlichungen mit dem Titel „Licht und Recht über alle Bücher in der schrifft gehen“, unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 100, S. 338. Lange: Mosaisches Licht und Recht, Das ist Richtige und erbauliche Erklärung Der fünf Bücher Mosis. Halle; Leipzig: Samuel Benjamin Walther, 1732 u. ö. Lange: Biblisch=Historisches Licht und Recht, Das ist, Richtige und Erbauliche Erklärung Der sämmtlichen Historischen Bücher Des Alten Testaments. Halle; Leipzig 1734 u. ö.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – Februar 1752
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III. Ein David=Salomonisches L. u. R.26 IV. Ein prophetisches L. u. R.27 V. Ein Evangelisches28 VI. Apostolisches29 und ein VII. Apokalyptisches L. u. R.30 nebst einem Auszuge aus dem allen, als ein biblisches L. u. R.31 Allein außer den Messen sind diese sämtliche Sachen hier nicht zu haben. Meine Hausehre empfiehlt sich nebst mir, der Hochgeb. Fr. Gen. FeldMarschallinn Hochgräfl. Excell.32 ich aber bitte mir die Erlaubniß aus, lebenslang mit aller schuldigen Hochachtung und Ehrfurcht zu beharren Eurer Hochreichsgräfl. Excellence,/ Meines insonders gnädigen Grafen/ und Herren/ unterthäniger/ gehors. Diener/ Gottsched Leipz. den 26. Febr./ 1752.
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Lange: Davidisch=Salomonisches Licht und Recht, Oder Richtige und Erbauliche Erklärung Der geistreichen Psalmen Davids … Wie auch der lehrreichen Sprüche, auch des Predigers und Des Hohenliedes Salomons. Halle; Leipzig 1737. Lange: Prophetisches Licht und Recht, Oder Richtige und erbauliche Erklärung Der Propheten. Halle; Leipzig: Christian Peter Francke, 1738 u. ö. Lange: Evangelisches Licht und Recht, Oder Richtige und Erbauliche Erklärung Der heiligen Vier Evangelisten Und der Apostel=Geschichte. Halle; Leipzig 1735 u. ö. Lange: Apostolisches Licht und Recht, Das ist, Richtige und erbauliche Erklärung Der sämtlichen Apostolischen Briefe. Halle: Waisenhaus, 1729 u. ö. Lange: Apocalyptisches Licht und Recht, Das ist Richtige und erbauliche Erklärung, Des Prophetischen Buchs Der heiligen Offenbahrung Johannis. Halle: Christian Peter Francke, 1730 u. ö. Lange: Biblia Parenthetica, Das ist, Die Heilige Schrift Altes und Neues Testaments … als ein Auszug aus dem Biblischen Licht und Recht, Zur erbaulichen Hausbibel eingerichtet. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1743. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – Februar 1752
108. Fri e d r i ch H ei n r i ch vo n S eck endo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 28. Februar 1752 [107.117]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 102. 1 ⅓ S. Bl. 102r unten links: Prof. Gotsched etc.
Meußelwiz den 28. Feb. 1752 HochEdelgebohrner/ hochgeehrtester H. Profeßor
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Ich beklage von hertzen ihre incomoditæt1 und wünsche baldige beßerung: Die dermahlige witterung kann nicht anders als dem Menschl. Cörper nachtheilig seÿn, doch halte ich mich fast beßer gottlob als mein gantzes Hauß: Von des H. Pickarthß schreiben2 habe keine exemplaria mehr nöthig, weil ich davon schon 2. nach Hanover und Wolfenbüttel geschickt, Gott gebe daß Er3 in Gotha ankomt, denn es finden sich imer wieder andere, die unßere Hülfe werden nöthig haben. Mit dem Romani4 hatt es keine eÿl5 und ist mir endlich an seiner bekandschafft nicht viel gelegen: Sobald ich von dem Candidato des Secretariats die proben erhalten6 und solche wegschicke, so soll Er bald eine resolution haben: An H. Rothfischer7 bemühe sie dermahlen mit beÿgelegter antworth,8 so bald ich höre, daß Er in Helmstädt eingezogen, so werde sie nicht weiter beschwehrlich
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Gottsched hatte eine ausstehende Erkundigung „mit Catharralischen Husten und Heiserkeit“ entschuldigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 107, S. 353, Z. 7 f. Joseph Peickhart: Wahrhaffte Ursachen, so mich … bewogen haben, von der Römisch=Catholischen zu der … Evangelisch=Lutherischen Religion überzugehen. Leipzig: Johann Gabriel Büschel, 1752. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Clemente (Clemens) Romani (1709–1763); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 54, S. 194. Gottsched sollte sich erkundigen, ob Romani den von Seckendorff gesandten Dukaten erhalten habe; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 103, S. 345. Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent) sollte Schreibproben senden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 103, S. 345. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Seckendorffs Antwort vom 28. Februar 1752 auf Rothfischers Schreiben vom 21. Februar; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 107, S. 354, Erl. 15.
Beer an Gottsched – März 1752
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fallen: Er meldet mir daß Er gegen seine adversarios eine apologie würde heraußgeben und auch meiner darinnen gedencken: Ich ersuche Ihn aber meinen nahmen ja nicht weder in druck noch schrifften zu nennen, weil ich mir hoher Catholicorum Haß zuzöge so mich außer stand sezte, denen bekennern der warheit in zukunfft zu dienen: Von Ihro Hoheit der Herzogin von Braunschweig9 habe ich ebenfalß kürzlich eine antworth auf das recommmendation schreiben vor H. Rothfischer in sehr gnädigste terminis erhalten, darinnen sie seiner auch rühmlich gedencket:10 Vor die nachrichten wegen der Langischen schrifften11 dancke, einen theil darvon habe, die anderen verlange nicht, denn es ist mir zu weitläuftig und mühsam zu leßen. Die Feldmarschallin12 empfielt sich hinwiederum und wir beÿde der Gehülfin verbleibe mit Hochachtung
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EhochEdgebohrn/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 105–106. 2 ¼ S.
Wohlgebohrner Herr,/ Hoher Gönner! Eüer Wohlgeb: muß ich gestehen, daß mich ein Erschrecken befiel, als ich das Wintermonaths Stück von dem Neüesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit durchlas, denn ich hätte nimmermehr vermuthet daß ein so großer 9
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Philippine Charlotte (1716–1801), Prinzessin von Preußen, Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel. Die Herzogin bezieht sich auf Seckendorffs Empfehlung, sie hat Rothfischer eine Audienz gewährt: „Il paroit èstre un homme de bon Sens, Ce qui est rare.“ Herzogin Philippine Charlotte an Seckendorff, Braunschweig 20. Februar 1752, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1091, Bl. 90r. Joachim Lange: Licht und Recht; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 107, S. 354 f. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
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Gelehrter und Urheber unserer teütschen Beredsamkeit ein dermaßen günstiges Urtheil von meiner wenigen Arbeit fällen solte,1 welches zu verdienen mir allzuschwehr fallen wird. Ist vielleicht hier und dort etwas in meiner Schrifft das Deroselben Beÿfall hat, so rühret es von Dero Lehren her. Ich habe schon vor vielen Jahren und seitdeme Eüer Wohlgeb. schöne Schrifften so fleißig und mit solcher Lust gelesen, daß ich ganze Blätter und Seiten auswendig gewust, auch noch weis: Aber ich habe immer daran gezweifelt ob es möglich seÿ, die über mein ganzes Wesen ausgebreitete Düsterheit einigermaßen in der Schreibart aufzuhellen; es ist auch wircklich nicht nur die Uberlieferung,2 sondern ohnfehlbar noch viel anderes mehr, was Dieselbe nach Dero gewöhnlichen sanfften Art nicht zu ahnden beliebet, zu schulden gekommen. Ich erstatte Eüer Wohlgeb. für Dero gegönnete Errinnerung gehorsamsten Danck, ersuche auch Dieselbe innständigst, mich nicht zu schonen, es mag die Sache oder die Schreibart betreffen, denn die Bestraffung der Weisen machet klug. Indem es Dieselbe für gut befinden, so werde ich künftig des Neutons3 erwähnen,4 welches ich sonst aus Hochachtung gegen deßen anderweitige Verdienste unterlassen hätte.5 Ich werde auch sein Buch noch einmahl 1
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Ferdinand Wilhelm Beer: Abhandlungen zur Erläuterung der alten Zeitrechnung und Geschichte. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1752. Rezension in: NaG 1752/1, S. 30–42, 1752/3, S. 165–181. Gottsched stößt sich an dem Wort „Überlieferung“; vgl. die Rezension (Erl. 1), S. 42. Isaac Newton (1643–1727), englischer Physiker und Mathematiker. Gemeint ist: The Chronology of Ancient Kingdoms Amended. London: Tonson, Osborn und Longman, 1728 u. ö. Gottsched kritisierte, daß Beer sich in der Abhandlung nicht mit Newtons Argumenten auseinandergesetzt und also nicht dargelegt habe, inwiefern er Newtons Identifikation der Figuren und Persönlichkeiten, konkret die des Sesostris mit Schischak und beide mit Osiris (vgl. Erl. 6), nicht billige; vgl. Rezension (Erl. 1), S. 38. Zum Verständnis der Rezeption ägyptischer Herrscher vgl. Anke Napp: Sesostris, eine kulturelle Hieroglyphe. In: Aegyptiaca. Journal of the History of Reception of Ancient Egypt 1 (2017), S. 75–99, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-aegyp-401658 (20. März 2023). Newton genoß als Wissenschaftler unter den Zeitgenossen höchstes Ansehen. Seine Chronologie indes, in der er unter bestimmten methodischen Voraussetzungen mythologische und historische Figuren und Ereignisse aufeinander bezog, um dadurch ein geringeres und den biblischen Annahmen entsprechendes Alter der Welt zu errechnen, war als Fehlgriff äußerst umstritten; vgl. Rainer Schmidt: Revision der Chronologie im Zeitalter der Aufklärung. Newtons „Chronology of Ancient Kingdoms” (1728) und Jean Hardouins Kritik. In: Archiv für Kulturgeschichte 102 (2022), S. 345–380.
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durchlesen. Osiris6 gehöret in die allerälteste Zeiten: er wurde von allen Bilderdienern des Alterthumes verehret, und wird es noch jezo von den Heidnischen. Seine Züge waren nach Diodori Berichte,7 keine Gewaltthätigkeiten,8 sondern väterliche Besuche, er lehrete die Menschen den Feld= und Weinbau, das Bierbrauen und andere Künste, welches alles weder auf den Sesostris9 noch Sethosis10 noch auf des Cadmi Enckel11 sich deüten lässet. Ferner so bezwang Sesostris erstlich die Aethiopier, gieng sodann nach Indien u. s. w. Allein das manethonische Uberbleibsel12 saget ausdrücklich, Sethosis habe zuerst die Inseln und Küsten des mittelländischen Meeres bezwungen, hernach aber das assÿrische Reich.13 Anderer Umstände und Zeügniße zu geschweigen. Gleichergestalt ist die Versezung des Menes14 nach dem Sesostris auf das blosse Belieben des Neutons gegründet,15 und läufft dem einhelligen Vorgeben der Egÿpter zuwieder.16 Es laufft wieder alle Möglichkeit daß die Egÿpter das Alterthum des Osiris nur erdichtet
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Osiris, ägyptischer Gott der Fruchtbarkeit, des Todes und der Regeneration, König des Jenseits. Er wird bereits in der antiken Tradition mit Dionysos und Bacchus (auch unter dem Namen Liber Pater) gleichgesetzt. Newton identifiziert Osiris darüber hinaus mit den Pharaonen Sesostris (vgl. Erl. 9) und Schischak (bei Newton: Sesac); vgl. Newton, Chronology (Erl. 4), S. 192–196. Vgl. Diodorus Siculus: Bibliotheca historica 1, 18. Newton schreibt Osiris die Eroberung Thrakiens zu und bezeichnet ihn als „great conqueror“; Newton, Chronology (Erl. 4), S. 193 und 196. Sesostris III. (Regierungszeit um 1882 v. Chr.–um 1842 v. Chr.), ägyptischer König der 12. Dynastie. Sethos I. (um 1323–1279 v. Chr.), ägyptischer König der 19. Dynastie. Der Enkel des mythischen Gründers des griechischen Thebens, Kadmos, ist Dionysos; Newton identifiziert ihn mit Osiris (vgl. Erl. 4 und 6). Der ägyptische Priester Manetho schrieb in der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. eine ägyptische Geschichte (Aigyptiaka), die nur in Exzerpten bei Flavius Josephus, Eusebius Caesariensis und Georgios Synkellos überliefert ist. Manethos Bericht zu Sethos ist nur in der Wiedergabe durch Flavius Josephus erhalten; vgl. Flavius Josephus: Contra Apionem, § 98–102. Menes, mythischer erster König Ägyptens, Begründer der 1. Dynastie (um 3000 v. Chr.). „for Sesostris Reigned in the Age of the Gods of Egypt, being Deified by the names of Osiris, Hercules and Bacchus, as above; and therefore Menes, Nitocris, and Mœris are to be placed after him“; Newton, Chronology (Erl. 4), S. 245. Einer Angabe ägyptischer Priester zufolge regierten nach Menes’ Tod weitere 330 Könige, bevor Sesostris König wurde; vgl. Herodotos von Halikarnassos: Historiae 2, 99–102.
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hätten, indem die Tyrier beÿm Herodoto,17 und die Indianer beÿm Arriano18 und Plinio19 damit übereinstimmen. Dieses wenige unterstehe mich anzuführen, um nur einigermassen zu bescheinigen, warum ich Neütons Meÿnung nicht annehmen kann, und werde ich nach Dero Errinnerung, meine Ursachen künftig ausführlicher anzeigen.20 Von Euer Wohlgeb: erbitte ich die Fortwührigkeit Dero hohen Wohlwollens in tiefer Ehrerbietung, mit welcher Zeit Lebens verbleibe Eüer Wohlgebohrn/ ganz gehorsamster Diener/ Ferdinand Wilhelm Beer.
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Erfurth den 1. Mart:/ 1752.
110. Hans Ferdinand von Sandrassky an Got tsched, Langenbielau 1. März 1752 [127] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 103–104. 4 S.
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Magnifice!/ Hochedelgebohrner Herr Professor Ich weiß nicht ob Ew: Hochedelgebohren, sich noch eines Freundes errinnern werden, welcher Nihmahlen die Hochachtung vor Dehro Würdige Perschon geändert. Es sind zwar schon mehr alß 20 Jahr daß ich Ew: Hoch17
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Herodot wurde in der phönikischen Stadt Tyros durch Priester von einer Ahnengalerie aus 345 Personen unterrichtet. Nur vor diesen Menschengenerationen seien Götter unter den Menschen gewesen, zuletzt Oros, der Sohn des Osiris, der wiederum mit Dionysos gleichzusetzen sei; vgl. Herodotos von Halikarnassos: Historiae 2, 142–144. Arrianus berichtet von der Eroberung Indiens durch Dionysos vor Alexander dem Großen in vorhistorischer Zeit; vgl. Lucius Flavius Arrianus: Indica 5, 8. Vgl. Gaius Plinius Secundus: Naturalis Historia 4, 39 und 6, 59. Vgl. Beer: Abhandlungen zu Erläuterung der alten Zeitrechnung und Geschichte. Band 2. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1756, S. 69–71. Ohne den Namen der Zeitschrift zu nennen, zitiert Beer Gottscheds Rezension und antwortet unmittelbar darauf.
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edelgebohren, nicht selbst gesehn;1 Der Eindruck von unserer damahlen gepflogenen Freundtschaft ist mir so lebhaft geblieben, daß ich mich ebensoviel über dem blühenden Wohl, und steigenden Größe, alß über denen Schriften gefreÿet, mit welchen sich Ew: Hochedelgebohren verewiget. Wie viel hat sich nicht in so geraumer Zeÿth, und besonders meinem Vaterlande, geändert; woran ich selbst abwechselnd Antheÿl genommen, da mich Nunmehro, nach der Direction des Hofes, von Sr. Königl. Hoheÿth des Printzen von Preußen,2 welchem ich als Hoffmarschall, vorgesetzt zu seÿn, die Ehre gehabt,3 auff meine Gütter begeben, umb aldar die Erziehung von meiner Famille zu meinem ersten Augenmerck zu machen. Ew: Hochedelgebohrn haben zu schön, und zu überzeÿgend darvon geschrieben,4 alß daß ich darauß nicht meinen Nutzen machen, und mit dem eigenen Triebe alle Gelegenheÿth darzu ergreiffen solte. Besonders lieget mir mein ältester Sohn,5 am Hertzen, welcher nunmehro sein siebendes Jahr geändet; und ob ich Ihn gleich von Jugend auff, von einem Menschen6 welchen ich denen Schwestern7 zur Unterrichtung gehalten, vernünftige Begriffe, und Anfangs Gründe beÿbringen laßen, so kommet doch jetzo die Zeÿth wo ich Ihn zu denen rechten Wißenschaften, ernstlich wolte angewiesen sehen. Ich glaube meine so große Sorge vollkommen erleuchtert, wo Ew. Hochedelgebohren, die ergebenste bitte annehmen, mir einen Mann anzurathen, auff welches Hertze ich dieses große Werck getrost legen könte.
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Sandraßky hatte 1728 sein Studium in Leipzig begonnen und war in die Deutsche Gesellschaft eingetreten. August Wilhelm (1722–1758), 1744 als Thronfolger Prinz von Preußen. Seit Januar 1742 war Sandraßky August Wilhelms Hofmarschall. Adam Bernhard Pantke hatte Gottsched im September 1749 die Abschrift eines Schreibens von Sandraßky gesandt, in dem dieser sich seiner Bekanntschaft mit Gottsched erinnerte, und dessen Grüße ausgerichtet; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, S. 583 f. Vermutlich hat Gottsched darauf reagiert und sich nach Sandraßky erkundigt. Friedrich Wilhelm Ferdinand Gottlob von Sandraßky (Sandreczky) (1745–1805), 1763 Studium in Leipzig, 1764 Mitglied der Gesellschaft der freyen Künste, 1775 Erblandmarschall von Niederschlesien; vgl. Henkel, S. 346. Nicht ermittelt. Vgl. das Biogramm Sandraßky im Korrespondentenverzeichnis des vorliegenden Bandes.
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Ew: Hoch Edelgebohren, übersehen auf einmahl, wieviel ich in meiner Bitte verlange, wen ich eine solche Perschon vor künftich Johan babt:8 zu finden wünschte die meinen Sohn, durch die wahre Gottesfurcht, zu denen gründtlichen Wißenschaften und womoglich sprachen führte, die einen alten adel, erst durch diese würckliche tugenden edel machen müßen, und welcher geschickt wäre, meinen Sohn beständich zu führen, und dermahleins, auff Schuhlen, und reÿsen zu begleiten. Ich habe einige töchter, welche ich der Unterweÿsung, in denen Philosophischen theÿlen, so wie in der Historie und Geographie, nebst der deutschen Schreÿbarth mit zu ubergeben wünschte, und dahero ist mir vornehmlich ein Mann nöthig welcher beÿ einem innerlichen Triebe, durch sich selbsten unterrichtung giebet. Der mir aber auch davor, die Conditiones seines Gehaltes, beÿ meiner taffel, ohne Anstand vorschlagen kan. Ew: Hochedelgebohrn erlauben demnach, daß ich meine Bitte, vor einen solchen, Hoffemeister vor mich zu sorgen, der alten Gewogenheÿth gegen mich übergeben, und von der, besonderen Wahl, mir schon die angenehmste Hoffnung im vorauß machen darff. Ich kenne die Größe, von meiner Bitte, ich kenne, aber auch die Danckbegirde, und Hochachtung welche mich biß in mein Grab nennen wird Ew. Hochedelgebohren Magnificenz/ gantz ergebener Diener/ H F graff von Sandraßkÿ Langen=Bielau d. 1ten Merz/ 1752
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Der Johannistag als Tag der Geburt Johannes’ des Täufers wurde am 24. Juni begangen.
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111. Pl ac id u s A m o n a n G ot ts ch ed , Melk 2. März 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 109–110. 4 S. Druck: Schachinger 1888/89, S. 102 f.
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Hochedelgebohrner und Hochgelehrter,/ Hochzuehrender Herr Professor, Dreyzehn Monate und einige Täge darüber sind bereits verflossen, daß ich Eur. Hochedl. um einen Rath gebethen habe, ob man gewissen Wörtern, die aus dem Griechischen, Lateinischen, u. Französichen abstammen, das Bürgerrecht in deutscher Sprache billigermaßen zusagen dörfe.1 Ich lebte auch indessen immer in süßer Hoffnung, eine günstige Antwort hierüber zu erhalten: nun aber kann ich gründlich schließen, daß Sie mich in meinem Zweifel gerne verlassen haben. Hat vieleicht mein unschuldiger und eifervoller Wunsch, den ich zu Ende des Briefes angebracht,2 Ihnen hierzu Anlaß gegeben: so hoffe ich eben darum Verzeihung, weil mir gar wohl bekannt ist, daß auch Hr. von Scheyb3 vorhin ein gleiches Absehen gehabt habe;4 und dennoch genießt er itzo den Trost, einer aus Ihren besten Herzensfreunden zu seyn. Eur. Hochedl. werden ja demjenigen die Hülfe u. Erinnerung nicht versagen, der sich bisher zu Ihrer Lehre in unsrer Muttersprache eifrigst bekennet, auch Ihre hohe Verdienste und vortreffliche Werke bey andern schriftlich u. mündlich angepriesen hat. Besonders aber bedarf ich Ihres Rathes zu meinem Vorhaben, welches hierinn besteht: daß sich meine Feder schon in vorigem Jahre der Ausarbeitung eines deutschen Wörterbuches unterzogen habe, um solches zu allge1 2
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 159. Amon hatte Gottsched für sein Seelenheil folgendes Buch zur Lektüre empfohlen: Johann Nicolaus Weislinger: Friss Vogel/ oder stirb! Das ist: Ein/ wegen dem wichtigen Glaubens=Articul deß Christenthums/ von der wahren Kirchen/ mit allen uncatholischen Prädicanten/ scharff vorgenommenes Examen und Tortur. Straßburg: Dietrich Lerse, [1722]; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 159, S. 512 f. Franz Christoph von Scheyb (1704–1777); Korrespondent. Scheyb hatte sich 1749 mit einem Freund darüber beraten, wie Gottsched ein dauerhafter Aufenthalt in Wien ermöglicht werden könnte, und hatte Gottsched in diesem Zusammenhang einen Übertritt zur katholischen Kirche nahegelegt; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 70, S. 194 f.
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meinem Nutzen u. Gebrauche möglichst zu befördern, wenn es anders bey gelehrten Kennern einen Beyfall verdienen würde. Ich habe dazu Frischens und Steinbachs Wörterbücher5 zum Grunde geleget: Doch weil sie beyde in der Rechtschreibung, in Geschlechtswörtern, in Abänderungen der Hauptwörter, in Zusammensetzungen derselben, in Abwandlungen der Zeitwörter u. s. w. hier und da noch irrig u. unrichtig sind; so werde ich es mir bestens angelegen seyn lassen, alles in eine Richtigkeit zu bringen, und mich dabey mehrentheils an die Grundlegung der deutschen Sprachkunst,6 und andere Schriften, welche Eur. Hochedl. ans Licht gestellet, sorgfältig zu halten. Ich stand gleich anfänglich im Zweifel, ob ich die abstammenden Wörter nach ihrer Wurzel ansetzen, oder aber den Vor= und Nebenwörtern, mit welchen sie verknüpfet sind, beyfügen sollte: und ich habe es bisher mit Hrn. Steinbach gehalten. Imgleichen empfand ich einen Scrupel, wo die zusammengesetzten Hauptwörter anzubringen wären, z. E. Jägermeister, Schulmeister, Kaufleute, Affenliebe, Liebesgedicht &c. Zu dem weis ich nicht, ob es rathsam u. nöthig sey, die unterschiedlichen Redensarten allezeit mit dem Latein zu erklären; indem das Buch auf solche Weise ziemlich anwachsen würde. Endlich stehe ich an, ob man allen Kunstwörtern, u. andern, die aus fremden Sprachen gezogen sind, ihre Reihe im deutschen Register vergönnen müsse; oder ihnen ein besonderes zuletzt einräumen könne. Werden Eu. Hochedl. mich in diesen Stücken wohlgeneigt belehren, und mir noch dazu, welches ich zwar vermöge Ihrer hochwichtigen Aemter kaum verhoffen darf, nur ein einziges ausführliches Muster von einem Haupt= oder Zeitworte, großgünstig zusenden: so will ich in meiner Arbeit mit desto größerm Eifer fortfahren, um zu Beförderung und Aufnahme unserer Hauptsprache, auch das Meinige nach geringen Kräften beyzutragen. Geschieht es aber, wie es vermuthlich wohl geschehen wird, daß Sie mit Ihrem versprochenen Wörterbuche, dem alle deutsche Patrioten mit aller Sehnsucht entgegen sehen, eher, als das Meinige zu Stande gebracht ist, ans Licht treten:7 so werde ich dieses willig zu Hause lassen, und mich sodann
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Johann Leonhard Frisch: Teutsch=Lateinisches Wörter=Buch. 2 Teile. Berlin: Christoph Gottlieb Nicolai, 1741; Christoph Ernst Steinbach: Vollständiges Deutsches Wörter=Buch vel Lexicon germanico-latinum. 2 Bände. Breslau: Johann Jacob Korn, 1734. Gottsched, Sprachkunst 1748, 2. Auflage 1749 (Mitchell Nr. 360 und 392). Zu dem von Gottsched erwarteten deutschen Wörterbuch vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 38, Erl. 34.
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allein begnügen, einen Theil meiner Jahre, auf wohlgesinnte Bemühungen angewendet zu haben. Rudolph Graser, ein noch junger Benedictiner zu Cremsmünster,8 zeigt in seinen Briefen einen ungemein großen Eifer u. Lehrbegierde in der deutschen Sprache an, darinn er eine Vollkommenheit zu erreichen glaubt. So reizt ihn auch ein natürlicher Trieb zur deutschen Dichtkunst, wie er neulich schrieb, mehr als anderswohin: und er giebt bey seinen wenigen Jahren gewißlich gute Proben und Hoffnung von sich, daß er es hierinn sehr weit bringen könne; besonders wenn Eu. Hochedl. ihm dazu einen schriftlichen Antrieb machen wollten.9 Ich bin mit aller Hochachtung und Ergebenheit
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Eurer Hochedl./ verbundenster Diener/ P.10 Placidus Amon. Melk den 2 März,/ 1752.
112. Got ts c he d a n Fr a n ço i s Th o m a s Ma r i e Bac ul a rd d’Arnau d , Leipzig 4. März 1752 [91.149]
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Überlieferung Original: Weimar, Anna Amalia Bibliothek, GSA 96/925 Nr. 2. 1 S. Druck: Süpfle, S. 158 f. Zahlreiche Pflichten haben Gottsched gehindert, Arnaud zu antworten. Von Arnauds Oden hat Gottsched Auszüge in der Januar- und Februarausgabe seiner Zeitschrift veröffentlicht. Sie ganz abzudrucken war nicht möglich, um die deutschen Leser, die nicht genug Französisch verstehen, nicht zu verschrecken. Er erwartet ungeduldig ein Exemplar von Arnauds Werkausgabe, um sie im Neuesten zu besprechen. Er empfiehlt Georg Conrad Walther, der Werke von Voltaire, Maupertuis und anderen drucken läßt, für eine erweiterte, korrigierte Ausgabe, um den Pariser Verlegern zu trotzen. 8
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Rudolph (bürgerlich Johann Nepomuk) Graser (1728–1787, Korrespondent), 1744 Eintritt in den Benediktinerorden in Kremsmünster. Vgl. den Briefwechsel Graser–Amon vom 13. Januar bis 24. Februar 1752 in: Schachinger 1888/89, S. 285–290. Amon hatte Graser zunächst vorgeschlagen, dass er sich selbst an Gottsched wenden solle, versprach dann aber, Gottsched dessen „brünstigen Eifer in der deutschen Sprache anzurühmen“ (S. 290). Pater.
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Monsieur,
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Une infinité d’Occupations m’a empeché plus de dix fois de repondre à Votre chere derniere:1 et ce pourquoi j’espere, que Vous me pardonnerez gracieusement ce delai involontaire. Cependant j’ai lû avec beaucoup de plaisir Votre excellente piece,2 et j’en ai fait un Extrait dans le mois de Fevrier;3 comme Vous verrez dans le Janvier, la premiere de Vos Odes.4 Il ne m’a pas èté possible d’en donner des copies entieres: nos Lecteurs allemands n’entendant pas assez de françois, pour ne pas être rebutés, quand je leur donne trop de ces delices. J’attend avec impatience un Exemplaire de Vos Ouvrages,5 pour en donner un Extrait. Faites en faire Monsieur, par Mr. Walther à Dresde,6 qui fait imprimer Voltaire,7 Maupertuis8 etc. une Edition nouvelle, augmentée, corrigée, etc. pour braver les Libraires Parisiens.9 Ma Compagne Vous salüe tres humblement, et moi je suis avec toute cordialité Monsieur/ Votre/ tres h.10 et tres ob.11/ Serviteur/ Gottsched A Leipsic/ Ce 4me du Mars/ 1752.
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 91. Arnaud: L’Anniversaire De La Naissance De Son Altesse Monseigneur Le Prince Frederic Auguste. Dresden: Witwe Harpeter, [1751]. Vgl. NaG 1752/2, S. 152–155. Arnaud: La Naissance De Monseigneur Le Duc De Bourgogne (vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 16, Erl. 1); NaG 1752/1, S. 79 f. Arnaud: Œuvres Diverses. 3 Bände. Berlin [Paris] 1751; vgl. unsere Ausgabe; Band 18, Nr. 16, Erl. 3. Georg Conrad Walther (1710–1778), Verleger und Buchhändler in Dresden. Voltaire: Oeuvres De Mr De Voltaire. Nouvelle Edition. Revue, Corrigée Et Considerablement Augmentée Par L’Auteur. 7 Bände. Dresden: Georg Conrad Walther, 1752; zur Genese der neuen Ausgabe vgl. Ungedruckte Briefe von Voltaire. In: Friedrich Adolf Ebert (Hrsg.): Ueberlieferungen zur Geschichte, Literatur und Kunst der Vor= und Mitwelt. Band 1/1. Dresden 1826, S. 82–125, 99–102. Pierre Louis Moreau de Maupertuis: Les Oeuvres. Dresden: Georg Conrad Walther, 1752. Arnaud hatte wiederholt über die zahlreichen Fehler in der Pariser Edition geklagt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 16. humble. obéissant.
Genzmer an Gottsched – März 1752
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113. Got t lo b Bu rch a rd G en z m er a n Got ts c h ed, Mirow 4. März 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 111–112. 2 ½ S. Bl. 111v geringfügiger Textverlust, Ergänzungen durch Bearbeiter.
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HochEdelgebohrner, Hochgelahrter Herr,/ Hochgeehrtester Herr Professor, Ich nehme mir die Freiheit, Ew. HochEdelgeb. ein Exemplar von einer Ode zu übersenden, welche auf den leztverflossenen Geburtstag unsers Herzogs,1 eines Halbbruders des regierenden Herzogs zu Mecklenb. Strelitz2 und desselben eventuellen Nachfolgers gedruckt worden.3 Der Verfasser4 derselben ist ein geschickter und sonderlich in der Geschichtskunde erfahrner Mann, und stehet als Conrector bei der Schule zu Werben in der Altmark. Die Veranlaßung dazu ist gewesen, weil ich ihn vermocht, eine Geschichte von Mecklenburg auszuarbeiten, welche als ein beqvemes Handbuch gebraucht werden könte, dergleichen wir noch gar nicht haben.5 Ich habe ihm die dazu nöthigen Qvellen, so viel ich deren auftreiben können überschicket, und es stehet zu vermuthen, daß er mit seiner Arbeit Beifall finden werde. Wüsten Ew. HochEdelgb. in Leipzig etwa einen billigen Verleger dazu vorzuschlagen: so würde Denenselben dafür höchlich verbunden sein. Es möchte das ganze Werk ohngefehr 100 Bogen in Mst. betragen und desselben Einrichtung ist, daß die Hauptsachen in kurze §§ verfasset, deren Erläuterung aber, nebst Ausmachung streitiger Puncte, auch Anzeige der gebrauchten Qvellen in einer, jedem § beigefügten anein1
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Carl Ludwig Friedrich (23. Februar 1708–4. Juni 1752), Herzog von MecklenburgStrelitz, „Prinz von Mirow“. Adolf Friedrich III. (1686–1752), 1708 regierender Herzog von Mecklenburg-Strelitz. Samuel Buchholtz: Ermunterung an das Land Meklenburg zum Lobe seiner eignen Helden. Am 23. Februarii 1752. als dem Hohen Geburts=Feste des … Herrn Carl Ludwig Friedrich, Hertzogs zu Meklenburg … gesungen und übergeben. Berlin: Christian Friedrich Henning, [1752]. Samuel Buchholtz (1717–1774); Korrespondent. Samuel Buchholtz: Versuch in der Geschichte des Hertzogthums Meklenburg. Rostock: Anton Ferdinand Röse, 1753.
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ander hängenden Anmerkung angebracht worden. Beikommendes Gedicht überlaße Ew. HochEdlgb. gütigen Beurtheilung in Dero sehr beliebten Monatsschrift: Neuestes der anmuthigen Gelehrsamkeit.6 Aus der im ersten Stück dieses Jahrs S. 66. der gedachten Monatsschrift angeführten Stelle einer deutschen Uibersetzung der Art poetique des Mr. Boileau Despreaux7 ist bei vielen in hiesiger Gegend ein Verlangen entstanden, von Ew. HochEdlgb. das ganze Buch des gelehrten franz. Dichters8 i[n ei]ner so wohlgerathenen und fließenden Ui[ber]setzung zu sehen; Womit besonders denenjenigen sehr gedient sein würde, welche nicht Französisch verstehen und folglich die vielen in Dero critischen Dichtkunst9 aus bemeldetem Buche angeführte Stellen ungenutzet vorbeischlagen müssen. So siehet man auch der Beurtheilung des zweiten Theils der allgemeinen Geschichte der Natur des HEn. Büffon in den Neuesten etc. mit Verlangen entgegen.10 Schließlich versichere, daß ich mit vollkommener Hochachtung sei, Ew. HochEdelgeb./ Meines Hochgeehrtesten Herrn/ Professors/ ergebenster Diener/ Gottl. Burch. Genzmer/ Informator der Hochf.11/ Jugend in Mirow. Mirow/ im Mecklenburg./ den 4ten März 1752.
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Vgl. NaG 1752/9, S. 715 f. Vgl. NaG 1752/1, S. 65 f. Nicolas Boileau-Despréaux (1636–1711), französischer Dichter und Literaturtheoretiker, gemeint ist sein einflußreiches literaturtheoretisches Werk, das 1674 erstmals innerhalb einer Werkausgabe veröffentlicht wurde: L’Art Poëtique. In: Boileau: Oeuvres Diverses. Paris: Witwe de la Coste, 1674, S. 101–142. Gottsched, Dichtkunst 1730 (Mitchell Nr. 75), 4. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462). Georges Louis Leclerc de Buffon: Allgemeine Historie der Natur. Hamburg; Leipzig: Georg Christian Grund, Adam Heinrich Holle, Band 2/1: 1752, 2/2: 1754; Rezension in: NaG 1755/4, S. 254–262; Die Rezension des 1. Teils von 1750 war erschienen in: NaG 1751/1, S. 21–33. Hochfürstlichen.
Groschuff an Gottsched – März 1752
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114. Fri e d ri c h G ro s ch u ff a n G ot ts ched, Marburg 5. März 1752 [170] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 113–114. 4 S.
Magnifice/ HochEdelgebohrner, Hochgelahrter/ Insonders Hochzuehrender Herr Professor/ Hochgeschätzter Gönner! Ew. Magnificenz erweisen mir durch die unterm 9ten Febr. mir gegönnete Zuschrift soviel Ehre, als ich Vergnügen empfinde, aufs neue Gelegenheit überkommen zu haben, von unserm hiesigen Zustande jezuweilen etwas zu berichten1 DH. Vice-Canzler Estor,2 und der zeitige Prorector H. Hofr. Kahle3 lesen sehr fleißig. DH. Hofger. Rath Homberg4 auch, nur daß er durch sein beschwerliches malum hyp.5 an seinen Fleiß vielfältig gehindert wird. Diese 3. haben den meisten Beyfall, den dH. Prof. Surland6 noch nicht erlangen kann. DH. Prof. Geyger7 würde leicht eine Anzahl Zuhörer zusammen bringen, wenn er es nicht anfängl. darinn es versehen, daß er, nachdem er binnen halben Jahres Frist, wie hier der Gebrauch ist, seine 1
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Der vorhergehende überlieferte Brief Groschuffs stammt vom 30. April 1751 und aus Kassel. Da Groschuff „aufs neue“ vom „hiesigen Zustande“ berichtet, wird er zuvor schon einmal aus Marburg geschrieben haben, wo er seit dem 18. Oktober 1751 eingeschrieben war (vgl. Marburg Matrikel, S. 316). Es ist kein entsprechender Brief überliefert. Johann Georg Estor (1699–1773), 1742 Professor der Rechte in Marburg, 1748 Vizekanzler der Universität. Ludwig Martin Kahle (1712–1775, Korrespondent), 1750 Hofrat und Professor an der Staatsakademie in Hanau, 1751 Professor der Rechte in Marburg, 1752 Prorektor der Universität. Aemilius Ludwig von Hombergk zu Vach (1720–1783), 1743 Doktor und Professor der Rechte in Marburg, 1749 Hofgerichtsrat. hypochondriacum. Johann Julius Surland (1724–1758), 1751 Professor der Rechte in Marburg, 1752 in Frankfurt an der Oder. Christoph Friedrich Geiger (1712–1767, Korrespondent), 1750 Professor der Geschichte in Marburg. Aus Gottscheds Brief an Friedrich Heinrich von Seckendorff vom 28. März 1752 geht hervor, daß er sich bei Groschuff nach Geiger erkundigt hatte und daß die Mitteilungen des vorliegenden Briefs an Seckendorff weitergegeben wurden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 133.
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ReichsHistorie zu endigen versprochen, nach kaum vollbrachter Helfte des Compendii von Schmauß8 schon aus Mangel der Zuhörer hatte aufhören müßen, worüber denn wegen der Bezahlung es allerley Verdrieslichkeit gesetzt. Das Vernehmen mit denen übrigen Herren Prof. ist nicht eben zum besten. Er ist ein Mann, der gar zu gerecht seyn will, wodurch er ofters seine gute Sache verdirbt. Meine Bar.9 halten ein Collegium über Gebauers Grundriß,10 daß wie ein privatum Ihm bezahlt wird. In der Reichshistorie hat er etwa 20. welche Anzahl sich aber allmählich verlieret, da er zu gesetzter Zeit den Schluß nicht wird treffen können. Er hat viele Geschicklichkeit und Belesenheit; ich will daher sehen, diesen Sommer Ihm einige Dienste in Verschaffung eines stärckern numeri zu erweisen. Seiner häuslichen und übriger Umstände wegen lebt er gantz eingezogen, und enthält sich fast allen Umganges und aller Correspondenz, weil dergleichen Kosten die Einkünfte keinesweges abwerfen. Dieß ist die Ursache, warum Er durch Schriften, die er doch fertig liegen hat, sich nicht hervorthun mag, auch sein inaugurale11 noch nicht einmal herausgegeben, wiewohl solches manchen privat-Haß verrathen dörfte. Ich weiß, daß Er sich gantz betroffen befand, wie ich von des Hn. Gr. v. S. Excell. anfieng,12 und setzte sich vor, ehestens an Ihn zu schreiben. Ew. Magnificenz gutes Andencken glaubt er gantz eingebüßet zu haben, zweifelt auch, bey solchen Umständen es so bald sich wieder erwecken zu können. Dagegen seine Frau Gemalinn13 sich weit eher in alles finden kann, die an Ihrer kleinen Jungfer Tochter14 recht 8
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Johann Jacob Schmauß: Compendium Iuris Publici S. R. I. Zum Gebrauch der academischen Lectionen verfasset. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1746 u. ö. Groschuff war Hofmeister der „Barons“ Adolph Wilhelm Heinrich von der Tann (1736–1778) und Friedrich Wilhelm von Thüngen (1733–1793); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 170, S. 555. Georg Christian Gebauer: Grund=Riß zu einer Umständlichen Historie der vornehmsten Europäischen Reiche und Staaten. Leipzig: Caspar Fritsch, 1733. Geigers „Oratio inaug. qua Taciti fides in historia germaniæ veteris vindicatur” vom 13. Oktober 1750 wurde nicht veröffentlicht; vgl. Strieder, Hessische Gelehrte 4, S. 328; Franz Gundlach: Die akademischen Lehrer der Philipps-Universität in Marburg von 1527 bis 1910. Marburg 1927, S. 326, Nr. 570. Geiger, der seine Professur in Marburg der Empfehlung Gottscheds und vor allem der Fürsprache Friedrich Heinrich von Seckendorffs verdankte, hatte nach seiner Ankunft in Marburg beiden nicht mehr geschrieben; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, S. XII f. Johanna Elisabetha Maria Geiger, geb. Flotard († nach 1767). Friederica Louisa Charlotta Geiger (1745–nach 1767).
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ein Muster eines sehr wohlgezogenen Kindes, und künftiger frühzeitigen Gelehrtinn erziehet, die ich nicht genug bewundern kann. Wenn mir die Lust ankommt, im frantzösisch-Sprechen mich zu üben, so kann ich daselbst gantz vergnügt meine Zeit zubringen. Eines muß ich nicht vergeßen. Zu des Laurenbergers15 alten Scherzgedichten finden sich abermal Liebhaber,16 und werde ich sie mit Weglaßung des schmutzigen Anhanges17 wiederum müßen auflegen laßen.18 Weil ich nun gerne den Licentiat Rost19 anders caracterisiren, und eine Vorrede dem Buche mit Innbegrif seiner LebensBeschreibung voranschicken, übrigens auch gerne noch vor Ausgang der Jubilate Meße es gefertiget sehen mögte; so wünschte, daß ich einige besondere Umstände, wozu Ew. Magnificenz mir ehedeßen Hofnung gemacht, bey der Hand hätte, die ich hinein rücken könnte. Darf ich so frey seyn, um diesen gelehrten Beytrag zu ersuchen, woferne es Dero Geschäfte zulaßen, so werden mir dergl. Nachrichten, daran es mir hier mangeln dörfte, allemal angenehm seyn. Ich empfehle mich zu gütigem Andencken und beharre mit ausnehmender Verehrung Ew. Magnificenz/ gehorsamster/ Diener/ Groschuff. Marb./ den 5ten/ Merz. 1752.
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Johann Lauremberg (1590–1658), 1616 Doktor der Medizin, 1618 Professor der Dichtkunst in Rostock, Professor der Mathematik an der Ritterakademie Sorø. Auf Veranlassung Groschuffs war eine Neuausgabe der Gedichte zustandegekommen: Johann Lauremberg: De Veer olde beröhmede Schertz=Gedichte … In Nedder=Düdsch gerymet dörch Hans Willmsen L. Rost. Met eenem Anhang van etlicken in düssen Tyden nye ingeschlekenen Mißbrücken [Kassel 1750]; vgl. Groschuffs Briefe im Band 15 unserer Ausgabe. Vgl. Lauremberg, Schertz=Gedichte (Erl. 16), Anhang, S. 87–133. Es ist keine weitere Ausgabe erschienen. Gottsched hatte in seiner Anzeige moniert, daß die Abkürzung „L. Rost“ auf dem Titel von der alten Ausgabe übernommen worden war und zu der falschen Vermutung Anlaß gegeben habe, es handele sich um einen „Licentiat Rost … da es doch Laurenberg, Rostochiensis, heißen sollte“; vgl. Neuer Büchersaal 10/1 (1750), S. 94 f.
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115. Fri e d r i ch O t to M en ck e a n G ot ts c h ed, [Leipzig] 6. März 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 115–116. 3 S.
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HochEdelgebohrner Herr,/ höchstgeEhrtester Herr Professor,/ vornehmer und hochgeneigter Gönner, Ewre HochEdelgeb. bitte vollkommen versichert zu seyn, daß ich mir ein besonderes Vergnügen daraus mache, gleichwie überhaupt mit meiner gantzen haabe, so klein auch dieselbe ist, als ins besondere mit meinem geringen Bücher=Vorrathe, Denenselben zu Diensten zu seyn; und kömmt mir es gar nicht darauf an, ob ich die communicirten Bücher in wenigen Tagen, oder in Jahr und Tag, zurück erhalte. Nur will die mir beywohnende Bibliomania, deren Moralität ich übrigens keinesweges untersuchen will, nicht gestatten, solche Bücher, die ich zu meinem eigenen Gebrauch, und zu Completirung desjenigen Faches, auf welches meine kleine Büchersammlung hauptsächlich gerichtet ist, durch hiesige Kaufleüte auswärts mit vielen Kosten verschreiben laße, hinwiederum käuflich zu verlaßen, und mich des Eigenthums, weßhalben ich mir vorher Mühe gegeben, ohne hoffnung eines anderweit zu erhaltenden Exemplars, zu begeben. Da es nun mit der Englischen Critik des Miltons1 eine gleiche Beschaffenheit hat, und mir nicht unmöglich gewesen, um der Besiezer davon zu heißen, einen baaren Species=Thaler davor zu bezahlen; so finden zwar Ewre HochEdelgeb. mich willig und bereit, Ihnen den Gebrauch davon, so lange es nur gefällig ist, zu überlaßen, verhoffe aber auch, Dieselben werden es
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[William Lauder:] An Essay On Milton’s Use And Imitation Of The Moderns, In His Paradise Lost. London: J. Payne; J. Bouquet, 1750 u. ö. Im Katalog der Bibliothek Menckes wird die erste Ausgabe aufgeführt; vgl. Catalogi Bibliothecae Menkenianae Pars Tertia … Cuius Auctioni In Aedibus Menkenianis Habendae Constituta Est Dies V. Mensis Septembris A. MDCCLVII. Leipzig: Loeper, S. 70, Nr. 872. Gemeint ist eine Kritik an John Miltons (1608–1674) epischem Gedicht Paradise lost (1667/1674).
Mencke an Gottsched – März 1752
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der Liebe, so ich zu diesem Miltomastize2 trage, zu gute halten, wenn ich das Eigenthum davon vor mich behalte, und eine Ehre darunter suche, etwas zu besiezen, daß nach eines so großen Kenners als Ewre HochEdelgeb. sind, Geschmacke zu seyn scheinet. Von Dero Großmuth habe deßhalben kein unfreündlich Gesicht zu befürchten, zumahl da es hoffentlich an andern Gelegenheiten nicht mangeln wird, zu zeigen, daß ich mit unverstellter Dienstbeflißenheit und gröster ErGebenheit sey,
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Ewrer HochEdelgeb./ gantz gehorsamster Diener,/ FOMencke. von hauße/ den 6 Mart./ 1752. AMonsieur/ Monsieur le Professeur/ Gottsched, etc
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Mastize ist ein englisches Dialektwort für einen Spürhundmischling – hier kombiniert mit Miltons Namen; vgl. Newton Ivory Lucas: Englisch-Deutsches und Deutsch-Englisches Wörterbuch. Band 1/2. Bremen; London 1856, S. 1030 (unter Limmer). Die Bezeichnung trägt dem Sachverhalt Rechnung, daß Lauders Schrift in Miltons Paradise Lost Entlehnungen aus verschiedenen neulateinischen Vorlagen aufgespürt und damit Milton als Plagiator desavouiert hat. Gottsched hat diese Behauptung übernommen und noch aufrechterhalten, als Lauder selbst schon Fälschungen eingeräumt hatte; vgl. NaG 1752/4, S. 260–276, 1752/5, S. 341–352, 1752/6, S. 438–445, 1752/8, S. 620–626, 1752/11, S. 831–839, 1752/12, S. 913–923 und Rüdiger Otto: Gottsched und die zeitgenössische Publizistik. In: Eric Achermann (Hrsg.): Johann Christoph Gottsched (1700–1766). Philosophie, Poetik und Wissenschaft. Berlin 2014, S. 293–338, 330 f.
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Pfaff an Gottsched – März 1752
116. Chris to ph M at t h ä u s P fa ff a n Got ts c h ed , Tübingen 7. März 1752
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0341 XVII, Bl. 117. 1 ½ S. Bl. 118r: Notiz von unbekannter Hand.1
HochEdelgebohrner,/ Hochgeehrtester Herr,
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Es sind ein paar Monathe u. druber verflossen, da so wohl hiesiger Senatus academicus an hochl. Univ. zu Leipzig eine intercession für den hiesigen Adlerwirth Kurzen2 ergehen lassen, dem H.n Carl Heinrich Neumann,3 Ingenieur u. Souslietenant, der unter der jurisdiction der leipzigschen Universitæt stehet, von 160 fl. 53 x die er ermeldtem Kurzen schuldig ist, zu exequiren, ich auch an Eü. HochEdelgeb. die Sache sehr recommandirt habe.4 Da nun indeßen keine Antwort erfolget,5 als habe mit diesem mich nur erkundigen wollen, ob obige Brieffe zu recht angelangt, und bitten, obigen H.n Neumann dahin zu vermögen, daß er seine Schuldigkeit ohne Anstand abtrage. Ich beharre mit besondrer Hochachtung
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Vgl. den Druck in unserer Ausgabe, Band 17, Nr. 158, Erl. 2. Die Notiz war kein Bestandteil des Briefes. Sie stammt wahrscheinlich von einem Angehörigen der Leipziger Universität und enthält als Reaktion auf die im vorliegenden und im vorhergehenden Brief vorgetragene Bitte die Mitteilung, daß der gesuchte Carl Heinrich Neumann (vgl. Erl. 3) vor mehreren Jahren Leipzig verlassen und „das Forum Academicum verlohren“ hat. Johann Jacob Kurz (1710–1784), Inhaber des Gasthauses zum Adler in Tübingen; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 509, Erl. 5. Carl Heinrich Neumann (* 1727); vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 508, Erl. 2; Leipzig, Kirchliches Archiv, St. Nikolai, Taufbuch 1722–1728, S. 602. Vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 158. Im Finanzbericht des Rektors Johann Christian Hebenstreit (1686–1756, Korrespondent) für das Wintersemester 1751/52 ist vermerkt: „Porto vor die intercessionales der Universität Tübingen in causa des Sous-Lieutenants Neumanns d. 22. Oct. 4 gr.“ Leipzig, Universitätsarchiv, Rektor B 33: Rationes Rectorales, S. 84. Demnach scheint es einen Austausch mit Tübingen gegeben zu haben, die Auskunft aus Leipzig dürfte der Notiz (vgl. Erl. 1) entsprochen haben.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – März 1752
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Eü. HochEdelgebohrn/ ganzgehorsamer Diener/ D Pfaff. Tubingen/ den 7 Merz/ 1752 PS. Eü. HochEdelgeb. werden mich ja mit einer baldigen Antwort honoriren
117. Got ts c he d a n Fr i ed r i ch H ei n r i c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 7. März 1752 [108.119] Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 147–148. 3 S. Bl. 148v oben von Seckendorffs Hand: R. d. 9. Mart1 und eine Notiz für sein Antwortschreiben.
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Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf,/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr Der Lieutnant Peikart2 wird E. Hochreichsgräfl. Excell. bereits selbst von dem Erfolge seiner gothaischen Reise3 Nachricht gegeben haben.4 Es ist mir nur leid, daß er nicht vollends bis nach Eisenach gegangen: denn ich hoffe, daß H. Graf von Bünau5 doch etwas gethan haben würde, wenn er sich persönlich dargestellet hätte.6
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Seckendorffs Antwort ist auf den 10. März datiert; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Seckendorff hatte empfohlen, daß Peickhart sich nach Gotha und Eisenach wenden solle. In den im Staatsarchiv Gotha überlieferten Akten ist kein Nachweis über Peickharts Besuch zu ermitteln. In der im Thüringischen Staatsarchiv Altenburg befindlichen Korrespondenz Sekkendorffs sind keine Briefe Peickharts überliefert. Heinrich von Bünau (1697–1762, Korrespondent), 1751 Statthalter des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Gottsched hatte einen Empfehlungsbrief an Bünau gesandt; Bünau teilte im April mit, daß Peickhart nicht erschienen war; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 98 und 158.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – März 1752
Der Candidat des Secretariats7 wird auch wohl vorige Woche mit dem Bothen schriftlich aufgewartet haben.8 Er erwartet nunmehr sein Schicksal von E. H. Excell. Gnade in Geduld. Vor ein paar Tagen erscheinet hier ein neues Phænomenon, das ist ein junger Salzburgischer Novitius, der Benedictiner, der sein Novitiat verlassen, und zu uns, bey dieser bösen Jahreszeit und Witterung, zu Fuß, über München Ulm, Augspurg, Nürnberg etc. hergewandert, und drey Wochen unterweges gewesen. Kurz, es ist des Prof. Rothfischers9 jüngster Bruder;10 der auf den bloßen Ruf, daß sein Bruder eine Versorgung gefunden, alles verlassen hat um ihm zu folgen. Er geht in trauriger Gestalt durch alle Gassen herum, und fraget nach seinem Bruder. Als er nun nirgends Nachricht bekommen kann, fraget er nach irgendeinem Professor hiesiges Ortes, in Hoffnung da mehr zu erfahren. Man weiset ihn ins Fürstenhaus,11 wo D. Börner12 wohnet: und da erfähret er, daß er sich bei Breitkopfen13 erkundigen müsse. So kömmt er dann auch zu mir, als er eben per pedes Apostolorum14 wieder nach Braunschweig wallfahrten will. Ich habe ihm aber die Braunschweiger Kutsche zu nehmen angerathen, und ihm selbige frey
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Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798); Korrespondent. Wolff sollte französische und deutsche Schreibproben einsenden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 108, S. 356. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. In den ab 1727 überlieferten Taufbüchern von Sollern konnten zwei in Altmannstein geborene Brüder Rothfischers ermittelt werden, Johann Paul (* 1727) und Johann Georg (* 1729); vgl. Regensburg, Bischöfliches Zentralarchiv, Sollern, Taufen Band 1, S. 179 und 183. Der jüngste Bruder Johann Georg Rothfischer wird in der Ingolstädter und der Salzburger Matrikel aufgeführt; vgl. Erl. 17 f. Allerdings stellte sich wenig später heraus, daß der Fremde die Verwandtschaft vorgetäuscht hatte. Wie Rothfischer mitteilte, soll es sich um den Sohn von Bedienten des Klosters St. Emmeram gehandelt haben, der bei Rothfischer Unterstützung für seine Konversion und seine Studien zu finden hoffte, die Richtigkeit dieser Angaben sei jedoch noch zu prüfen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 120 und 125. Das sogenannte Fürstenhaus befand sich an der Ecke der Grimmaischen Straße zum Alten Neumarkt, es war seit 1648 im Besitz der Universität; vgl. Müller, Häuserbuch, S. 130. Christian Friedrich Börner (1683–1753); Korrespondent. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger. Rothfischer hatte einige Zeit in Breitkopfs Haus gewohnt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, S. 112. Vgl. Grimm 1 (1854), Sp. 536 (apostolieren).
Gottsched an F. H. von Seckendorff – März 1752
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gemachet: auch ein paar Tage zu essen gegeben, und ex Fisco Rectoris ein reichliches Viaticum verschaffet,15 etc. Und so geht er in einer Stunde von hier ab; nachdem er noch bey H.n D. Stemlern16 gewesen seyn wird; wohin ich ihn itzo geschicket habe. Es scheint ein Mensch von guter Art zu seyn, aus dem schon was zu machen seyn wird, wenn er seine Studia nach unsrer Art getrieben haben wird. Er hat vorhin bey den Jesuiten zu Ingolstadt studiret;17 bis ihn sein Bruder kurz vor seiner Abreise zu den Benedictinern in Salzburg angebracht.18 Aber er hat mir nachmals selbst hier gesaget, daß er seinen Bruder, sobald er eine bleibende Stäte hätte,19 zu sich nehmen wolle. An des H.n Geh. Raths Excell.20 bitte ich, nebst unterthäniger Empfehlung, beygehende Schriften zu übergeben, und in der einen werden E. H. Excell. finden, daß Dero hoher Namen, aus der Nachricht vom Prof. Rothfischern weggeblieben ist.21 Daß die Herzoginn von Braunschw.22 eben so gnädig als ihr Gemahl23 an E. H. Excell. geantwortet,24 ist mir überaus angenehm zu erfahren.
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„Herrn Rothfischers angeblichem Bruder“ waren „auf recommendation“ zwei Reichstaler ausgezahlt worden; vgl. Leipzig, Universitätsarchiv, Rektor B 033, S. 35. Johann Christian Stemler (1701–1773); Korrespondent. Stemler hatte Rothfischers Konfessionswechsel begleitet. Vgl. den Eintrag für Johann Georg Rothfischer in der Matrikel vom 30. Oktober 1749; Götz von Pölnitz: Die Matrikel der Ludwig-Maximilians-Universität Ingolstadt-Landshut-München. Band 1/3.1. München 1941, Sp. 647, Nr. 125. Vgl. den Eintrag für Johann Georg Rothfischer in der Matrikel, allerdings erst zum 6. Dezember 1751; Virgil Redlich (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Salzburg 1639–1810. Salzburg 1933, S. 527, Nr. 24416. Vgl. Hebräer 13, 14. Ernst Friedrich von Seckendorff (1696–1756), Korrespondent. Nachricht von der glücklichen Beförderung des berühmten Hrn. Prof. Franz. Rothfischers, evangel. Proselyten aus Regenspurg. In: NaG 1752/3, S. 239. Seckendorff hatte um Auslassung seines Namens gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 89, S. 308. Philippine Charlotte (1716–1801), Prinzessin von Preußen, Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 100 und 108.
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D. Lange25 hat freylich der Schmieralien zuviel gemachet;26 und hernach durch Befehle des Königes27 alle Kirchen im Lande in Contribution gesetzet; die es kaufen müssen; weil es sonst nicht abgehen wollte.28 Nach Anwünschung alles ersinnlichen hohen Wohlergehens habe ich die Ehre mit aller schuldigen Ehrfurcht lebenslang zu beharren Eurer Hochreichsgräflichen Excellence/ Meines insonders gnädigen Herrn/ gehorsamster/ und/ unterthänigster/ Diener/ Gottsched Leipzig den 7 März./ 1752.
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P S. H. Prem. Min. Graf von Brühl29 hat sich vom Fürsten Lubomirski,30 die pohlnische Croncharge, des Grand Maitre d’Artillerie abtreten lassen; und ihm dafür das Graf Stollbergische Regiment verschaffet; der hingegen General Major, mit einer großen Pension geworden:31 über welches alles man sich sehr wundert.
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Joachim Lange (1670–1744), 1709 Professor der Theologie in Halle. Lange: Licht und Recht; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 107. Friedrich Wilhelm I. (1688–1740), 1713 König in Preußen. Vgl. [Anton Balthasar König:] Versuch einer historischen Schilderung der Hauptveränderungen, der Religion, Sitten, Gewohnheiten, Künste, Wissenschaften etc. der Residenzstadt Berlin seit den ältesten Zeiten, bis zum Jahre 1786. Band 4/2. Berlin: Pauli, 1796, S. 119 f. Heinrich von Brühl (1700–1763), 1746 kursächsischer Premierminister. Alexander Jacob Fürst Lubomirski (1695–1772), 1745 kursächsischer General der Kavallerie, 1746 polnischer Kronfeldzeugmeister, 1752 General der Infanterie und Regimentschef; vgl. Fortgesetzte Neue Genealogisch=Historische Nachrichten 12/142 (1773), S. 698–700. Brühl hatte sich 1748 mithilfe eines gefälschten Stammbaums das polnische Indigenat verschafft, als eine Voraussetzung für den Erwerb polnischer Güter und Kronämter für sich und seine Söhne. Im Februar 1752 erkaufte er von Lubomirski mit Billigung des polnischen Königs das Amt des Kronfeldzeugmeisters; Lubomirski wurde dafür, wie Prinz Friedrich Christian in seinem Tagebuch vermerkte, eine Starostei mit Einkünften von 6000 bis 7000 Ecus und eine Pension von 6000 Ecus jährlich in Aussicht gestellt, außerdem erhielt Lubomirski die Erlaubnis, für 8000 Ecus das Stolbergsche Infanterieregiment von dessen verschuldetem Inhaber Generalmajor Friedrich Bodo von Stolberg-Roßla (1714–1768) zu kaufen, der vom König eine Pension von 1800 Ecus jährlich bekommen sollte. Obwohl Brühl nicht zum Katholizismus konvertiert war, wurde ihm die polnische Kronfeldzeugmeistercharge im Juni 1752 bei der Unterzeichnung der Reichstagsuniversalien in Fraustadt vom Kö-
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118. E rns t Frie d r i ch vo n S eck en d o r ff a n Got ts c h ed, Meuselwitz 8. März 1752 [102] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 125. 1 S.
HochEdelgebohrner, und Hochgelahrter Herr,/ Hochgeehrtester Herr Professor Ehe ich von hier wieder abgehe, welches mit Gott den 14ten hujus geschehen wird, so finde mich verbunden, Ew HochEdelgebohrn vor alle bisherige mir communicirte Pieçen ergebensten danck abzustatten, zugleich aber die Schwedische trauerrede1 anverlangter maßen zurückzusenden. Ich finde solche wohl ausgearbeitet; Sonsten kann ich von hiesigen Neuigkeiten gar nichts melden, als daß Wir den Friedrichstag2 ganz in der Stille zugebracht, und niemand frembdes hier gewesen ist. Die viele vor meiner Abreise vorfallende Geschäffte, befehlen mir dermahlen den Schluß zu machen, unter Versicherung, daß ich lebenslang vollkommen seÿn werde Ew HochEdelgebohrn/ ganz ergebenster verbundenster diener/ EFFreÿh. vonSeckendorff Meußelwiz d. 8ten Marz/ 1752. nig offiziell übertragen; vgl. Horst Schlechte (Hrsg.): Das geheime politische Tagebuch des Kurprinzen Friedrich Christian 1751–1757. Weimar 1992, S. 158–160; Fortgesetzte Neue Genealogisch=Historische Nachrichten 4/38 (1765), S. 93–95; Neueröfneter Historischer Bilder=Saal. Band 12. Nürnberg: Jacob Seitz, 1761, S. 320. 1
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Vermutlich handelt es sich um: Christoph Gerhard Suke: Gedächtnißrede auf … Friedrich, der Schweden, Gothen und Wenden König, Landgrafen zu Hessen. In der königlich-schwedischen Gesandtschaftscapelle zu Wien, Abends den 14 November, im Jahre 1751 in Gegenwart aller hohen protestantischen Gesandtschaften und anderer Standespersonen gehalten. Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (Exemplar der Universitätsbibliothek Lund, Äldre samlingen Sv Biogr Sv Furstl [Fredrik I, 1751] Br). Gottsched wird ihre Rücksendung erbeten haben, um sie im Neuesten anzuzeigen; vgl. NaG 1752/3, S. 230–233. 5. März.
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119. Fri e d r i ch H ei n r i ch vo n S eck endo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 10. März 1752 [117.125] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 126–127. 1 ⅓ S.
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Meußelwiz den 10. Mart/ 1752 HochEdelgebohrner
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Das von 7:1 erhielte an Mitwoch2 und vor dem H. Lieut Pickert3 habe hoffnung Ihn vielleicht auch in Wolfenbüttel unterzubringen4 indeß bitte die innlage zu bestellen: Des H. Candidati beÿde briefe5 haben mir gar wohl gefallen und sie zu dem zukunfftigen H.6 geschickt, deßen approbation hoffentl. auch ehester tagen einlaufen wird, alßdenn Er die positive resolution gleich haben wird daß Er mit ausgang des Monathß allenfalß abreißen kan wenn Er im stand solches zu thun: Mich freuet daß des
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 117. 8. März. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Der Konvertit und ehemalige kaiserliche Offizier hatte Hilfe bei der Suche nach einer militärischen Anstellung in einem evangelischen Land erbeten. Die Vermittlungsversuche nach Gotha und Eisenach waren allerdings gescheitert; vgl. Nr. 117. In der Korrespondenz werden stets nur knappe Andeutungen gemacht, so daß die Anfragen und Vorschläge nicht konkret benannt werden können. Gottsched und Seckendorff hatten ihre Verbindungsmänner nach und in Braunschweig und Wolfenbüttel befragt, den Leipziger Oberpostmeister Sebastian Evert (1682–1752) und den Braunschweiger Hofprediger Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789, Korrespondent). In der Folge ist von möglichen Zivilbedienungen als Pagenhofmeister und als Postmeister zu lesen, die Peickhart nicht antrat. Außerdem hatte Seckendorff Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1713–1780) um Unterstützung gebeten, der jedoch keine Möglichkeit für eine militärische Unterbringung sah; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 125, 129, 133 und 154. Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent) hatte französische und deutsche Schreibproben eingesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 117. Herrn. Der Auftraggeber für die Sekretärstelle war Seckendorffs Verwandter Johann Friedrich von Rotenhan (1713–1776) auf Rentweinsdorf; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, Erl. 14.
F. H. von Seckendorff an Gottsched – März 1752
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H. Rothfischers7 jüngster bruder ankomen8 und Sie verdienen belohnung von gott daß sie Ihn mit der landkutsch nach Braunschweig geschafft, wann gehet sie aus Leipsig ab und wie viel gibt die person denn ich will 3. personen dahin vor ende des Monathß schicken: Der H. geheimrath9 wird vermuthl. selbst schreiben,10 ich danke daß meiner nicht gedacht worden,11 wäre mir lieb wenn man in Erlangen auch die discretion gehabt,12 auch binn ich mit den Hallensern nicht zu frieden, daß sie mir eine reiße nach Wien andichten,13 es möchten leute glauben, daß es auf meine veranlaßung geschehe, obschon gottlob von der gantzen sache nichts weiß, denn ich suche nichts als ruhe: Da ostern sich nähert14 so frage an, wann die Collegia drinnen angehen damit ich meinen studenten15 mit ihrer Erlaubnüß hinein schicken kan: Die osterfeÿertage soll Er mit s. profeßor in Altenburg16 herkomen laßen, damit ich höre wie weit man Ihn gebracht, man lobet nun s. fleiß: Der Fürst Lubomirsky17 be-i18 Jahrl. 6000 r. peni
Das Wort wurde beim Seitenwechsel nicht vervollständigt.
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Zum angeblichen Bruder Rothfischers vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 117, Erl. 10. Ernst Friedrich von Seckendorff (1696–1756); Korrespondent. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 118. Gottsched hatte die Märzausgabe des Neuesten mit der Nachricht von Rothfischers Anstellung gesandt, die keinen Hinweis auf Seckendorff mehr enthielt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 117, Erl. 21. In einer Meldung aus Leipzig wurde berichtet, daß Seckendorffs Empfehlungsschreiben Rothfischers Anstellung bewirkt habe; vgl. Erlangische Gelehrte Anmerkungen und Nachrichten 1752 (9. Stück vom 29. Februar), S. 70 f. „Wien den 22 Febr. Man vernimmt, daß Ihro Majest. … den alten Feldmarschall, Herrn Grafen von Seckendorf, ersuchet haben, er möchte sich des nächsten hierher begeben; indem Sie sich in Militaribus seines Rathes bedienen wollten, … Se. Excell. Soll sich auch erkläret haben, daß Sie im bevorstehenden Frühlinge die Reise anher thun wollten.“ Hallische Zeitungen 1752 (Nr. 36 vom 2. März), S. 141. Ostersonntag fiel 1752 auf den 2. April. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Er wurde am 18. April 1752 immatrikuliert; vgl. Leipzig Matrikel, S. 385. Salomon Ranisch (1719–1766, Korrespondent), 1747 Konrektor, 1751 erster Professor am Altenburger Gymnasium. Alexander Jacob Fürst Lubomirski (1695–1772); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 117, Erl. 30. Wahrscheinlich „bekommt“ oder „bezieht“.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – März 1752
sion vom König19 und das regiment wird dem Graff Stollberg20 abgekaufft:21 Von Regenspurg ist mir gestern der Hürthenbrief des Erzbischoffes von Wien graf von Trautson22 zugeschickt worden, hätten sie Ihn in Leipsig noch nicht so comunicire Ihn und verbl. nebst empfelung an die Fr. Consortin mit hochachtung EhochEdgebohrn/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff à Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur en Philosophie/ tres celebre/ à/ Leipsic
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Friedrich August II. (III.) (1696–1763), 1733 Kurfürst von Sachsen, 1734 König von Polen. Friedrich Bodo von Stolberg-Roßla (1714–1768), 1742 kursächsischer Oberst und Chef eines Infanterieregiments, 1746 Generalmajor, 1757 Generalleutnant; vgl. Verlohren, Stammregister, S. 499. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 117, Erl. 31. Der an die katholische Geistlichkeit gerichtete Hirtenbrief des 1751 berufenen Wiener Erzbischofs Johann Joseph von Trautson (1707–1757), der sich kritisch mit der Praxis der Religionsausübung und -vermittlung, mit dem Heiligenkult und der theologischen Ausbildung der Priester auseinandersetzt und die Besinnung der Geistlichen auf das Wesentliche des Christentums propagiert, kursierte zunächst in lateinischer Druckfassung: Nos Joannes Josephus Dei Et Apostolicæ Sedis Gratia Archi-Episcopus Viennensis, S. R. I. Princeps, è Comitibus Trauthson De Falkenstein … Universo Clero Nostro … Datum Viennæ Ex Palatio Residentiæ Nostræ Archi-Episcopalis, Die 1. Januarii, M.DCC.LII. (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, 233556-D). Wenig später erschienen deutsche Übersetzungen und zweisprachige Drucke, von denen nur wenige mit der Angabe des Druckortes versehen sind.
Rothfischer an Gottsched – März 1752
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120. Franz Ignaz Rothfischer an Got tsched , Braunschweig 13. März 1752 [106.135] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 128–129. 4 S.
Hochedlgebohrner Magnifice!/ Hochgeneigter Gönner! Eur Hochedlgebohrn danke ergebenst für Dero lezte Zuschrift, und besonders für den schönen Einschluß;1 gestert habe ich denselben erhalten, und heute werde ihn dem H. Abt Jerusalem2 weisen.3 Es ist aber der Überbringer dessen nichts weniger, als mein Bruder,4 sondern ein anderer Pursch aus Regenspurg, dessen Eltern5 beÿm Stift St. Emmeram in Bedienung stunden, und welcher izo vorgiebt, er hätte nach meinem Exempel die Religion changiren, und seine Zuflucht zu mir nehmen wollen, damit ich ihm in die Hand gehen möchte, wie er seine 500 f. Vätterliches, das er noch zu suchen hat, erhalten, und seine Studien beÿ mir in Helmstedt fortsezen könnte. Ich muß erst nach Regenspurg schreiben, was es mit ihm für Beschaffenheit habe, ehe ich ihm trauen kan. Er giebt zwar vor, mein iüngerer Bruder6 hätte sich gegen ihn verlauthen lassen, er würde bald folgen; allein ich glaube nicht, daß sich derselbe diesem liederlichen Tropfen so weith werde vertrauet haben. Ich bin gar nicht zu frieden, daß er unter meinem Nahmen so viel gutes in Leipzig genossen, da ohnehin ich selber noch ein grosser Schuldner bin. Uebrigens werden Eur Hochedlgeb. von H. Breitkopf7
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Gemeint ist wahrscheinlich das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit 1752/3, die Ausgabe enthält die „Nachricht von der glücklichen Beförderung des berühmten Hrn. Prof. Franz. Rothfischers, evangel. Proselyten aus Regenspurg“ (S. 239). Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789); Korrespondent. Zeigen; vgl. Grimm 14/1.1 (1955), Sp. 1089 f. Der angebliche Bruder Rothfischers hatte sich in Leipzig vorgestellt und war von Gottsched aufgenommen und mit Reisegeld versehen nach Braunschweig geschickt worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 117, Erl. 10. Über die Person konnte nichts ermittelt werden. Nicht ermittelt. Gemeint ist Rothfischers jüngerer Bruder Johann Georg Rothfischer (* 1729); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 117, Erl. 10. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger.
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Rothfischer an Gottsched – März 1752
schon vernohmen haben, daß ich wegen dem Druk meiner Pieçe8 in angsten seÿe, wenn mir nicht aus Leipzig Rath verschaffet wird. Ich bitte demnach, Eur Hochedlgeb. belieben auch dießfahls mit H. Breitkopf für mich zu sorgen, indem mir sehr viel daran liegt; ich habe das bewußte Stüke des H. Biccolo9 auf einrathen des H. abten von meiner Nachricht und Rechtfertigung absönderen müssen. Es soll aber auch ienes eben noch auf die Messe fertig werden. Wenn mir nur mit dieser indessen geholfen wird, mit iener wollte ich gerne etwa hier noch anstalt machen. Mein Fürst oder geweßener Prälat10 schrieb mir lezthin zweÿmal nacheinander,11 sein lezterer Brief enthielt einen wehemüthigen Einschluß an mich vom H. Cardinal Quirini;12 beÿde bemühen sich, mich zurük zubringen, und der H. Cardinal erbiethet mir seine Hand dazu, und versichert mich aller Gnade. Beÿde Brief werden Eur Hochedelgeb. gedrukter in meiner Nachricht lesen.13 Bitte, mir meine Hudeleÿ zuverzeihen, weil ich sehr viele arbeith und wenig Zeit habe. Wenn ich auf ostern für die Gallichon14 eine 8 9
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Rothfischer, Nachricht. Rothfischer plante auf Anregung Gottscheds, den „Bickolo“, die „Abhandlung von der Unnützlichkeit der scholastischen Art zu studiren“ von Franz Christoph von Scheyb, zu veröffentlichen. Der Druck erschien im Spätsommer 1752; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88, Erl. 18. Johann Baptist Kraus (1700–1762), 1742 Fürstabt des Klosters St. Emmeram in Regensburg. Der Abt Kraus hatte am 6. Dezember 1751 und am 21./22. Februar 1752 an Rothfischer geschrieben und mit dem letzteren Brief ein Schreiben des Kardinals Querini (vgl. Erl. 12) an Rothfischer vom 10. Februar gesandt. In allen Briefen versuchte man, Rothfischer zur Rückkehr zu bewegen, wofür der Kardinal Schutz und Unterstützung anbot; vgl. Abdruck und Übersetzung der Schreiben sowie eines weiteren Billets von Querini vom 13. [d. i. 23.] Februar in: Rothfischer, Fortsetzung, S. 243–255; die Originale sind im Besitz des Niedersächsischen Landesarchivs Wolfenbüttel, 37 Alt Nr. 993. Eine Abschrift des Briefes vom 10. Februar befindet sich unter den Briefen Rothfischers an Seckendorff, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 19. Angelo Maria Querini (1680–1755, Korrespondent), 1727 Kardinal. Vgl. Erl. 11. Rothfischer mußte seine Schrift über seinen Glaubenswechsel aus Zeitgründen aufteilen, damit die Nachricht zur Messe erscheinen konnte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 135, S. 430. Der zweite Teil, die Fortsetzung, die die Abdrucke der genannten Schreiben enthält, erschien wenige Monate später. Es handelt sich um ein Lauteninstrument. Zum Personenkreis der Spieler dieses Instrumententyps zählten Angehörige des geistlichen Standes (insbesondere in Klöstern), des Landadels und Frauen; vgl. Dieter Kirsch: Mandora und Gallichon in Süddeutschland. Zur Geschichte eines Lautentyps des 18. Jahrhunderts. In: Musik in Bayern 81 (2016), S. 50–90.
Schönaich an Gottsched – März 1752
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gute Messe15 erhielte, würde es mir sehr angenehm seÿn, weil mich mein Anfang etwas hart ankömt, und die extra Douceurs, die ich in Hannover zu hoffen hatte, izo alle hinweg gefallen sind.16 Ich muß auch nach ostern promoviren,17 wo es mich, wie man sagt, auf 100 Thal. stehen wird. Ich bin mit der vollkommensten Hochachtung
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Eur Hochedelgeb./ Magnificenz./ unterthaniger Diener/ Franz Rothfischer Acad./ Jul. Prof. P. O.18 Braunschweig/ den. 13. Merz/ 1752
121. Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i ch a n Got ts c h ed , Amtitz 14. März 1752 [101.124]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 130–131. 3 S. Bl. 107–108 Beilage: Johann David Grillo an Schönaich, Frankfurt/Oder 1. März 1752. Teildruck: Danzel, S. 376 f. (auf den 18. März datiert).
Hochedelgebohrner Herr,/ Hochgeehrtester HErr Professor,/ Werthester Freund! Der Herr von Wildholz ist zum Beschlusse der Jagd wieder glücklich gewesen, und übersendet E. H. zweÿ langgeschwänzte Thiere; aber mit dem Bedinge: seine Jagdjunker: Höflichkeit ihm zu gute zu halten.1 Der arme Mensch wollte wohl gern; wenn er nur könnte, u. dörfte. 15
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Gutes Geschäft; vgl. Johann Georg Krünitz: Ökonomisch=technologische Encyclopädie. Fortgesetzt von Heinrich Gustav Flörke. Band 89. Berlin 1802, S. 220. Rothfischer hatte sich mit der Annahme der Helmstedter Professur gegen Angebote aus Hannover bzw. Göttingen entschieden. Am 5. April wurde Rothfischer in sein Amt als Professor für Geschichte in Helmstedt eingeführt; vgl. Braunschweigische Anzeigen 1752 (Nr. 32 vom 19. April), Sp. 634. Academiae Juliae Professor Publicus Ordinarius. Zur Metapher des Herrn von Wildholz für Lieferungen von Fasanen aus der Amtitzer Fasanerie vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 5.
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Ich habe einmal gleichsam im prophetischen Geiste ein Verschen gemachet, welches den Unterschied vorstellete, die ich zwischen E. H. und der gewichtigen Critick der Schweizer2 machte. „Ist Gottsched nur mein Freund:/ So seÿ mir immerhin das ganze Zürich feind!“3 Eben die Erlaubniß gebe ich dH: Göttingern. Es war mir freÿlich empfindlich, mich zu einer Zeit geehret,4 u. getadelt5 zu sehen: u. ich hatte große Lust, die ganze gedruckte Ehrenbezeigung6 zurück zuschicken. Was soll aber, dachte ich, gutes aus Nazareth kommen:7 zumal aus einem Hallerischen?8 Sie zeigen auch gleich anfangs ihre Absicht zu tadeln, viel zu deutl:, als daß man sich betrügen könnte: u. da sie mich hinten wiederum halb ehrlich machen; so weis ich nicht, was ihnen vorne auf dem Herzen gelegen. Nun tröste ich mich noch besser; und in eben der Verdammung, als E. H. zu stehen,9 ist keine geringe Ehre für mich. Aus Beÿgelegtem werden Sie sehen, was mein Frankfurter Aristarchunculus10 davon denkt. Er giebt sich so gar die Mühe, mich zu vertheidigen.11 2
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Gemeint sind die Anhänger von Johann Jacob Bodmer (1698–1783, Korrespondent) und Johann Jacob Breitinger (1701–1776, Korrespondent). Vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 268, Z. 14 f. Schönaich war am 31. Dezember 1751 in die Deutsche Gesellschaft in Göttingen aufgenommen worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 86. Die Rezension von Schönaichs Hermann tadelt die häufig verkürzten Wörter, das gewählte Versmaß, unstimmige Metaphern und falsche historische Details; vgl. Göttingische Zeitungen 1752 (Nr. 13 vom 7. Februar), S. 123–126. Gemeint ist das Diplom der Deutschen Gesellschaft; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 86, S. 294 f. Vgl. Johannes 1, 46. Albrecht von Haller (1708–1777, Korrespondent), 1747 Direktor der Göttingischen Zeitungen. Gottsched, seit 1748 Ehrenmitglied der Göttinger Deutschen Gesellschaft, hatte 1749 mehrere negative Rezensionen erhalten; vgl. Göttingische Zeitungen 1749 (Nr. 4 vom 13. Januar, Nr. 112 vom 13. November, Nr. 113 vom 17. November), S. 29 f., 892 f., 903 f. Als seinen Aristarch bezeichnete Schönaich üblicherweise Gottsched, nach dem griechischen Philologen und Literaturkritiker Aristarchos von Samothrake (um 216–144 v. Chr.). Mit der Verkleinerungsform ist Johann David Grillo (1689–1766) gemeint, der mit Schönaich über dessen Hermann korrespondierte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 65, 86 und 101. Vgl. Grillos Schreiben vom 1. März 1752, in dem er insbesondere auf den Vorwurf in der Rezension eingeht, Schönaich habe „wieder die Geschichte die Römischen Legionen mit Pfeilen fechten“ lassen (Göttingische Zeitungen [Erl. 5], S. 126).
Schönaich an Gottsched – März 1752
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Wenn meine Lorberkrone auf meine Gegenwart ankömmt:12 so möchte wohl ein Mehlthau darauf fallen. Meine Person ist sehr selten; u. ich bin von denen Leuten, die sich nur in der Ferne zeigen müssen, um nicht alles zu verlieren. Überdem, (Sie sind lange genug mein Aristarch gewesen; Sie müssen auch nun mein Orest13 werden.) stehe ich hier unter einer so allgewaltigen Weiberherrschaft, daß ich nicht den nächsten Nachbar, geschweige Leipzig zu besuchen, einmal denken darf. Ich habe eine Mutter,14 die = = u. einen Vater,15 der = = zwar ein grundehrl: Mann ist: aber weil er niemals das Unglück gehabt hat, Sohn zu seÿn,16 auch nichts davon empfindet. Von seinem 6= Jahre an, war er Herr. Ich aber, so unglückl: bin ich! kann nicht in meinem 26= Jahre die Achtung in meinem Hause davontragen, deren mich meine ganze übrige Verwandschaft, u. selbst Fremde würdigen. Kennen Sie die Femmes Scavantes?17 u. den Ahnenstolz?18 Mein Vater pranget mit einem Sterne auf der Brust;19 u. weis nicht, wie er seine 6000 Th: verthun soll; daß sie weder den Nachbarn noch Freunden; sondern nur Betrügern nützen: und ich, sein Herr Sohn, der den Hermann gemachet, ja den er liebet, habe erst vor ungefähr 8= Wochen ein Kleidchen bekommen, das der Pfefferkrämer in Leipzig des Sonntags besser hat. Übrigens darf ich nicht die Augen aufschlagen, den Mund nicht aufthun, kei12
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Schönaich sollte in Leipzig zum Kaiserlichen Poeten gekrönt werden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 101. Orestes und Pylades waren ein klassisches Freundespaar in der griechischen Mythologie. Charlotte Hermanne von Schönaich, geb. Wambold von Umstädt (1702–1786). Zu Schönaichs häuslichen Verhältnissen vgl. Otto Ladendorf: Christoph Otto Freiherr von Schönaich. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens und seiner Schriften. Leipzig 1897, S. 2–6. Otto Albrecht von Schönaich (1701–1789), Majoratsherr auf Amtitz. Otto Albrecht hatte seinen Vater Franz Leopold von Schönaich (1664–1707) im Kindesalter verloren. Anspielung auf Molières Komödie Les Femmes Sçavantes (1672), möglicherweise in Bezug auf die Dominanz der Ehefrau und Mutter Philaminte. Der eitle Stolz auf den Familienadel ist das Thema von L. A. V. Gottscheds Komödie Die ungleiche Heirath (in: Schaubühne 4 [1743], S. [69]–184) und von Schönaichs satirischem Gedicht Der Edelmann (in: NaG 1751/10, S. 745–749); daß Gottsched beide Werke kannte, war Schönaich natürlich bewußt. Um bei Molière zu bleiben, wäre dessen Stück Georges Dandin (1668) zu nennen, das hinsichtlich des familiären Standesdünkels als Vorbild für Frau Gottscheds Ungleiche Heirath gilt; vgl. Paul Schlenther: Frau Gottsched und die bürgerliche Komödie. Berlin 1886, S. 183–186. Zum Orden vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 171.
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Hohenschild an Gottsched – März 1752
nen Schritt setzen; wenn mir es die Frau Mama nicht erlaubet. Doch dieß sind Geheimnisse! E. H. haben vollkommen recht in der Kritik, die Sie über die Zeichnung zum 1= Buche des Herm:20 machen. Dieß ist der Innhalt beÿgelegtes Schreiben an dH: Breitkopf:21 Dero Neuestes u 2= Gutachten22 haben meinen ganzen Beÿfall. Meine Satire23 werde ich gänzlich nach Dero Vorschrift einrichten. Innerhalb 8= Wochen werde ich E. H. was anders zu kritisiren übersenden. Nur hören Sie nicht auf, mein Pflegevater zu seÿn. Ich bin, wie billig, Ewr: Hochedelgb:/ Meines Hochgeehrt. Herrn Professors/ U Werthesten Freunds/ unterthänigster Knecht/ COFrhvSchönaich. Amtiz d: 14= März./ 1752.
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122. Ge o rg L u dw i g H o h en s ch i l d a n Got ts c h ed, Darmstadt 15. März 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 621–622. 2 ½ S.
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Die ursprüngliche Datierung des an die Herausgeber des Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit, folglich an Gottsched, gerichteten Briefes ist geändert worden. Über das gestrichene „Weinmonaths“ wurde, wahrscheinlich vom Absender selbst, mit blasserer Tinte notiert: Lenzmonaths. Die letzte Ziffer der Jahreszahl 1751 ist mit derselben blassen Tinte mit einer 2 überschrieben. Wir datieren deshalb auf den 15. März 1752, auch
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Schönaich wünschte sich für eine künftige Ausgabe des Hermann, daß jedes Buch mit einem Kupferstich illustriert würde; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 161. 1753 erschien die zweite Auflage mit Stichen von Johann Christoph Sysang (1703–1757) nach Vorlagen von Gottlieb Leberecht Crusius (1730–1804). Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Verleger von Schönaichs Hermann. Gottsched: Gutachten, von der heroischen Versart unsrer neuen biblischen Epopeen. In: NaG 1752/3, S. 205–220. Wahrscheinlich ist die Satire Das Kriegsglück gemeint, die Schönaich im vorangehenden Brief an Gottsched gesandt hatte. Am 22. April übermittelt er „die Fortsetzung“ an Gottsched; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 101, S. 340 f. und Nr. 169, S. 553.
Hohenschild an Gottsched – März 1752
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wenn der Brief in der Leipziger Sammlung im Dezember 1752 eingeordnet ist. Da die Predigt, die der Absender an Gottsched schickt, am Karfreitag 1751 gehalten und auch im Jahr 1751 gedruckt wurde, kann man davon ausgehen, daß der Verfasser sein Werk auch in diesem Jahr verschicken wollte. Wahrscheinlich gibt das erste Datum den Entstehungstag des Briefes an, der aber liegengeblieben ist und erst im März des folgenden Jahres verschickt wurde.
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Hochgeehrteste Herren! Der Verfasser der Lobrede, welche Sie in dem VIII. Bande und IV Stücke des Büchersaals beurtheilet haben,1 ist auch der Verfasser dieser Predigt, welche ich die Ehre habe Ihnen zu übersenden.2 Beÿdes sind nur Versuche in der weltlichen und geistlichen Beredsamckeit. Allein Sie haben durch Ihren Beÿfall, welchen Sie dem ersten gegeben, den lezten veranlasset. Sie werden also auch so gütig seÿn denselbigen zu beurtheilen3 und dadurch den Verfasser, den Leser und vielleicht auch den Verleger4 zu verbinden. Eben dieses Urtheil soll entscheiden, ob dieses die erste oder lezte Predigt seÿn wird, die ich habe drucken lassen. Denn wiewohl ich noch verschiedene mögte drucken lassen, die ich theils in meiner lezten langwierigen und dreÿjährigen Kranckheit ausgearbeitet, theils vor derselbigen gehalten habe, so verlange ich dennoch keinen Nuzen, der mit dem Schaden des Verlegers und der Verachtung des Verfassers verknüpfet seÿn könte. Meine Landesleute aber, die nicht nur Ihre Beurtheilungen fleisig lesen, sondern sich auch genau darnach richten, würden ein Werck liegen lassen, davon Sie entweder schlecht oder gar nicht urtheilen werden. 1
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Georg Ludwig Hohenschild: Der Ruhm eines Fürsten, bey der Namensfeyer Sr. Hochfürstl. Durchl. Ludwigs des VIII. regierenden Landgrafen zu Hessen=Darmstadt etc. ehmals in der deutschen Gesellschaft zu Jena … betrachtet. Gießen 1746. Es konnte kein Exemplar ermittelt werden, Angabe des Titels und Rezension in: Neuer Büchersaal 8/4 (1749), S. 334–340. Hohenschild: Das Geschrei JEsu am Kreuze: in einer Predigt über die Worte Matth. 27, 50. JEsus schrie abermahl laut und verschied. Frankfurt am Main: Andreäische Buchhandlung, 1751. Der Predigtdruck wurde von Gottsched nicht angezeigt. In seinem nächsten Brief betont Hohenschild, daß Gottsched seine Bitte auf eine „angenehme und verbindliche Art abgeschlagen“ habe; Hohenschild an Gottsched, Eberstadt 1. März 1754, Leipzig, UB, 0342 XIX, Bl. 99–100, 99r. Johann Benjamin Andreae (1705–1778), Drucker und Verleger in Frankfurt am Main.
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Hohenschild an Gottsched – März 1752
Wann mir im übrigen dieser Versuch in der geistlichen Beredsamckeit gelungen seÿn solte, so muß ich es Ihren Ermunterungen und meiner Begierde zu schreiben, die ich hege, so vortreflichen Kunstrichtern wie Sie sind, zu gefallen. Ich erbaue mich nicht wenig aus Ihrer Monathschrift. Ein jeder Lobspruch, den Sie einem Schriftsteller geben ist eine Ermunterung vor den Leser, daß er solchen ebenfalß verdienen möge. Ich glaube, daß die gute Kunstrichter so sehr als die gute Regenten die Wissenschaften befördern können. Jene ermuntern die Gelehrten durch Ihren Beÿfall, wie diese durch Ihre Belohnungen. Ich glaube so gar, daß die Kunstrichter noch mehr als die Regenten vermögen. Dann je edler ein Geist ist, je edler ist der Lohn, wornach er strebet. Was ist aber edler als der Ruhm. Nun können die Regenten einen Gelehrten zwar glüklich, die Kunstrichter aber berühmt machen. Ich beschliese dieses Schreiben mit einer andern Bitte und diese bestehet darinnen, daß Sie die beÿgelegte kleine Gedichte mit Gelegenheit in Ihre Blätter einrücken.5 Ich weiß eben nicht, ob Sie der Dichtkunst dadurch einen Dienst leisten: aber Sie leisten solchen gewiß der Tugend und dem Ruhm groser Personen und dem Verlangen des Verfassers welcher die Ehre hat zu seÿn, Meiner Hochgeehrtesten Herren,/ Gehorsamster Diener/ GLHohenschild Darmstadt den 15./ desi Lenzmonaths 1752
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des (1) Weinmonaths (2) Lenzmonaths (a) 1751 (b) 1752
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Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit enthält kein anonymes Gedicht, das, wie es im Brief heißt, „dem Ruhm groser Personen“ gewidmet ist.
Scheinpflug an Gottsched – März 1752
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123. Chris t ia n G ot th el f S ch ei n p f lu g a n Got ts c h ed, Rudolstadt 18. März 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 135–136. 3 S.
Wohlgebohrner./ Höchstgeehrtester Herr Professor. Ich weiß nicht, ob Ew. Wohlgeb. sich noch eines Rudolstädters errinnern, der vor nunmehro einem Jahre das unschätzbare Glück hatte, Ihnen und Dero würdigsten Frau Gemahlin in einer Abend=Stunde gehorsamst aufzuwarten. Dieser ist es indeßen, der sich gegenwärtig erkühnet, an Ew. Wohlgeb. zu schreiben. Doch würde ich mir es selbst nimmermehr vergeben, Ihnen einen Theil der zu lauter wichtigen und nützlichen Beschäfftigungen von Ihnen bestimmten Zeit, durch das aufgedrungene Lesen eines schlechten Brieffs entwendet zu haben, wenn ein hoher Befehl meines Gnädigsten Fürstens1 mich dismahl nicht darzu berechtigte. Es haben nehmlich Ihro Durchl. Mein Gnädigster Herr vor kurtzen in denen Gelehrten Zeitungen einige neue Versuche des Herrn Prof. Wincklers,2 in der Electricité erzehlt gefunden,3 und weil höchst-Dieselben als ein großer Kenner und Liebhaber darvon, ein und andere zu Electrischen Proben dienliche Machinen und Werckzeuge besitzen, so wünschten Selbige, nach verschiedenen vergeblich damit unternommenen Versuchen, die eigentliche Zusammensetzung von Instrumenten, deren der Herr Prof. Winckler sich beÿ Vorstellung der Ebbe und Fluth, des Blitzes und Knalles etc bedienet, und sonderlich wie beÿ dem erstern Experimente der Mond anzubringen seÿ, ob selbiger beweglich oder unbeweglich seÿn müße, und dergleichen, zu erfahren. 1 2
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Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt (1721–1767); Korrespondent. Johann Heinrich Winkler (1703–1770), 1739 außerordentlicher Professor der griechischen und lateinischen Sprache, 1750 der Physik in Leipzig. Scheinpflug bezieht sich auf einen Bericht über einige Versuche, die Winkler im Januar 1752 vor adeligen Studierenden in Leipzig durchgeführt hatte; vgl. z. B. in: Wöchentliche Nachrichten Von Gelehrten Sachen 1752 (Nr. 3, Januar), S. 31. Winkler beschrieb den Versuch über die Gezeiten und die verwendete Maschine später auch in: Anfangsgründe der Physic. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1754, S. 726–738.
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Scheinpflug an Gottsched – März 1752
Ew. Wohlgeb. errathen nunmehro den Auftrag, den ich von Ihro Durchl. an Sie erhalten habe: Doch verlangen höchst-Dieselben nicht, daß Ew. Wohlgeb. sich selbst bemühen sollen. Mein Fürst wollen zufrieden seÿn, wenn einem Ihrer Zuhörer durch Dero gütigste Vermittelung die hierzu nöthigen Nachrichten ertheilet, und von solchem an mich überschrieben werden können. Unser Herr Capell-Meister4 und deßen Frau Liebste5 empfehlen sich aufs schönste; Letztere läßt sich sonderlich beÿ der Frau Professorin wegen so lang ausbleibender Antwort entschuldigen unter der theuren Versicherung, daß solche längst erfolget wäre, wenn sie nicht zeithero die angenehme Hoffnung gehabt hätte, persönlich aufzuwarten, woran aber nunmehro kleine Familien-Umstände6 sie verhindern wollten. Ich küße der Frau Professorin die Hände, und bin mit aller ersinnlichen Hochachtung Ew. Wohlgeb./ gehorsamster Diener/ C. G. Scheinpflug./ Advocat: et Bibliothecar: Rudolstadt/ d. 18ten Mertz./ 1752.
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A Monsieur/ Monsieur Gottsched, Pro-/ fesseur Publique Ordinaire de l’/ Academie, et trés digne Membre de/ diverses Sociétés des Sciences etc/ à/ Leipsig. Franco.
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Georg Gebel (1709–1753); Korrespondent. Maria Susanna Gebel, geb. Göbel (1715–1787). Die Äußerung bezieht sich vermutlich auf die veränderte Familiensituation nach der Geburt des ersten Kindes, Sophia Leopoldine Ernestine, im Februar 1751. Im November 1752 kam die zweite Tochter, Albertina Friederica Wilhelmina, zur Welt; vgl. Rudolstadt, Kirchenbuch 1733–1754, Bl. 280r, Nr. 18, Bl. 399r, Nr. 107.
Schönaich an Gottsched – März 1752
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124. Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i ch a n Got ts c h ed , Amtitz 18. März 1752 [121.138] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 132–134. 6 S.
Hochedelgebohrner Herr,/ Hochgeehrtester Herr Professor,/ Werthester Freund! Ich weis nicht, was E. H. zu meinem vorigen Schreiben1 werden gesagt haben; eben so wenig weis ich, wie gegenwärtiges möchte aufgenommen werden. Dörfte ich meinem Stolze Gehör geben: so sollten Sie mich loben; in meinen demüthigen Augenblicken aber bin ich meiner Sache noch sehr ungewiß. Ich will zum Werke schreiten, und meine Sünde bekennen. Vor einem halben Jahre waren E. H. so gütig, mir ein paarmal Festina lente!2 zuzurufen. Hier sehen Sie, wie sauber ich es gehalten habe. Heinrich nämlich erscheinet, wie er leibt u. lebt! Sie verlangten einen prosaischen Entwurf von mir; ich fing auch daran zu arbeiten: mitten in der Arbeit aber bekam ich Feuer, u. reimte! Ich hatte meine Reime zu lieb, sie wieder wegzuwerfen; fuhr also fort; u. brachte glücklich 5000 zu Stande. Hier sind sie! Würdigen Sie sie Dero Anblickes; und schreiben Sie mir, ob mich die Muse, oder die Wahrheit besser erhöret hat. Denn, wie Sie sehen werden, so habe ich die letztere, nach Dero Rathe angerufen.3 Ich habe mich so fromm, als nur immer möglich, dabeÿ aufgeführet. Alles geschieht zu Gottes Ehre; u. Heinrich bäthet wohl so fleißig, als Gottfried,4 u. Aeneas.5 Durch das ganze 1 2
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 121. Vgl. Walther, Nr. 9409. Schönaich hatte Gottsched im Juli 1751 die ersten beiden Bücher seines Gedichts über die Schlacht Heinrichs des Voglers gegen die Hunnen bei Merseburg gesandt, woraufhin Gottsched zu langsamerem Arbeitstempo mahnte; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 236–265 und S. 347 f. Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 2. Gottfried von Bouillon (um 1060–1100), 1096 Heerführer beim ersten Kreuzzug gegen Jerusalem, 1099 Herrscher des neuen Königreichs Jerusalem; in Torquato Tassos Epos werden seine Gebete als gewöhnlicher Tagesbeginn und vor dem Kampf erwähnt; vgl. Tasso: La Gerusalemme liberata 1, 15 und 13, 70–72. Aeneas wird mit dem Beiwort „fromm“ charakterisiert, er handelt ehrfürchtig gegenüber den Göttern, was besonders im dritten Gesang deutlich wird; Publius Vergilius Maro: Aeneis 3, 19–21, 84–121, 403–409.
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Gedicht habe ich den Barre6 zum Grunde geleget; die Anmerkungen zeigen es: wo ich aber Stoff zu Erdichtungen gefunden habe, da habe ich mir auch das Ansehen der Mährchenerzähler gefallen lassen. Nichts hat mir mehr Mühe gemacht, als es meinem Helden zur Ehre zu machen: daß er so stolz gewesen, einen schäbichten Hund zum Tribute zu geben; u. dem ungeachtet, den Einfall der Hunnen abzuwarten.7 Ob mirs gerathen, werden E. Aristarchische8 Herrlichkeit sehen. Dieß war eben mit eine Ursache, meinen Helden zum Dänenkönige reisen zu lassen:9 Könnte mich auch das Exempel des H: v. Voltaire10 nicht schützen, der um eben der Ursache seinen Heinrich nach London reisen läßt;11 der eben das erhält, nämlich Hülfe unterm Grafen von Essex;12 u. meiner ebenfalls Hülfe unter Suenon.13 Die beÿden ersten Bücher habe ich nach Dero Rathe geändert; alles Dreßdnische abgeschafft, u. ein Turnier14 dazwischen gerückt. Die Charactere meiner Ritter habe ich meistens nach der Geschichte geschildert, auch so gar der Helena ihrer.15 Daß ich sie mitfechten lasse: hat ja auch seinen Grund: hat sie sich doch wider ihren Vater auf der Mauer gezeiget!16 Heinrichs prophetischer Traum17 wird nichts anstößiges haben: was werden E. H. aber zu dem sagen, den der Hunnenkönig im 7= Buche hat?18 Ich habe ihn in die 6 7 8
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Barre, Geschichte 2. Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 16 f. Anspielung auf Aristarchos von Samothrake (um 216–144 v. Chr.), griechischer Philologe, Literaturkritiker. Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 35–46. Voltaire (François Marie Arouet) (1694–1778); Korrespondent. Der französische König Heinrich IV. (1553–1610) reiste zu Elisabeth I. (1533–1603) nach London, um sie um militärische Unterstützung zu bitten, wie es auch in Voltaires Henriade wiedergegeben wird; vgl. Voltaire: La Henriade 1–3. Robert Devereux, Earl of Essex (1565–1601), 1587 Oberstallmeister Elisabeths I., 1591 Kommandant einer Hilfsarmee für Heinrich IV. Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 121. Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 18–30. Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 19 f. Bei Schönaich ist Heinrichs Tochter Helena mit dem Grafen Albrecht von Altenburg in eine abgelegene Burg geflohen, wo Heinrich sie zufällig entdeckt und die Burg daraufhin belagert; als Helena sich unter Lebensgefahr auf die Burgmauer stellt, verzeiht er ihr; vgl. Schönaich, Heinrich, S. 74–77, 76 f., Helenas Beteiligung an der Schlacht S. 123–132. Zu Schönaichs Quellen vgl. Barre, Geschichte 2, S. 432 f. und unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 82, Erl. 10. Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 47–55. Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 98–105.
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Hölle versetzet; u. meine Hölle sieht mehr telemachisch,19 u. virgilisch20 aus, als Klopfstocks;21 ob ich das rechte Mittel zwischen einer gar zu christlichen, u. heÿdnischen gefunden habe, stehet dahin. Ich habe mich so viel als möglich gehütet, mich in der Gegend von Merseburg nicht zu verirren. Ich weis wohl, daß Sie mir schrieben, diese Gegend zu besuchen: aber meine letzt gemeldten Ursachen22 bestehen noch; u. werden noch lange bestehen. Ich muste es also weglassen, u. wenn ja besondere Schönheiten anzubringen sind: so wird es zu einem Paare Strophen ja immer noch Zeit seÿn. Ich habe auch dieß Gedicht zu Dero Bequemlichkeit sogleich durchschossen: daß das Turnier auf kleinen Bogen geschrieben ist; werden E. H. vergeben: u war es ein Versehen. Übrigens hoffe ich, daß es leserlich seÿn wird. Das liebe Und u. das Schwänzchen in Herze u. dergl: habe ich vermieden.23 Das gedankenlose Muß aber werden dH: Göttinger wohl finden.24 Die eigenen Gedanken sind auch selten; u. nicht über 8= Verse lang.25 Auf der 37= S:, 16= Z: stehet einer, der wohl die Geißel verdienet. Er entwischete mir, das Herz nämlich war voll: u. wer kann das zwingen? Die langgeschwänzten Gleichniße sind auch selten; der Gegenstand ist ernsthafter. O! wie würde ich frohlocken, wenn Heinrich nur halb so gelobet würde, als Hermann! Ich würde sagen Vixi! et quem dederat cursum Fortuna peregi26 Einen stolzen u. geizigen, aber nicht unnöthigen Einfall muß ich entdecken. Obgleich mein Vater27 eine Bibliotheck von mehr als 5000 Bänden 19
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Vgl. François de Salignac de La Mothe Fénelon: Les Avantures De Telemaque Fils D’Ulysse. 2 Bände. Paris: Jacques Estienne, 1717. Der Besuch des Tartaros, des quälendsten Ortes des Hades, erfolgt im 18. Buch. Vgl. Erl. 5. Aeneas’ Besuch im Hades wird im sechsten Buch geschildert. [Friedrich Gottlieb Klopstock:] Der Messias. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1751; im zweiten Gesang wird von verschiedenen Gestalten der christlichen Hölle berichtet. Schönaich hatte berichtet, daß er ohne Erlaubnis der Eltern das Gut nicht verlassen dürfe; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 121, S. 387 f. Zur Kritik an Schönaichs gehäuftem Gebrauch der Konjunktion „und“ sowie an der „überflüßige[n] Verlängerung eines Wortes“ vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 237, Band 18, Nr. 10, S. 32 und Nr. 34, S. 124. In der Rezension zum Hermann wurde die Verwendung von „muß“-Konstruktionen kritisiert; vgl. Göttingische Zeitungen 1752 (Nr. 13 vom 7. Februar), S. 123–126, 125. Gottsched hatte davon abgeraten, moralische Gedanken durch den Erzähler vortragen zu lassen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 34, S. 124. Vgl. Publius Vergilius Maro: Aeneis 4, 653. Otto Albrecht von Schönaich (1701–1789), Majoratsherr auf Amtitz.
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hat; so nützet sie mir doch nichts, wenn auch gleich keine Kette davor läge: weil sie lauter Bartoli u. Baldi28 gesammlet haben: Ich wollte also gern die Kinder meines unreifen Verstandes zur Nahrung desselben anwenden, sie mir bezahlen lassen, u. Bücher dafür kaufen Wenn es also zum Drucke käme, was meÿnen Sie wohl, was Heinrich werth wäre, u. was er nach dem Buchhändler Preise gilt? Im Drucke wird es leicht ein Alphabet ausmachen. Und wenn ihn der Verleger, nur so wie den Hermann in der ersten Auflage zierete:29 so würde er manierlich genug aussehen. Kupfer werden wohl nicht sehr passen; denn wie würde es aussehen, wenn lauter eiserne Kerle, die bis über das Maul geharnischt sind, mit ihren Lanzen zum Vorscheine kämen. Hunnen könnte man wohl unterscheiden. Ihre dicke Köpfe, u. wildes Wesen würde wohl in die Augen fallen: aber wo bliebe ihre Tracht? Die kenne ich nicht! Doch kömmt Zeit; kömmt Rath! Legen mir E. H: es nicht für einen Stolz aus, vom Drucke zu reden, ehe ich weis, ob ihn Heinrich verdienet; u. lassen Sie mich nichts von Dero Freundschaft verlieren, die ich durch meine Offenherzigkeit vielmehr zu gewinnen denke. Ich will E. H. der ganzen Mühe überheben, u. selbst so viel als möglich dabeÿ thun. Schelten Sie nur nicht, daß ich so hitzig gedichtet habe! Ich habe gewiß mehr Lust beÿm Heinrich, als Hermann gefunden. Kurz! in vielen Stücken ist jener mein Liebling. Es könnte mir hier aber leicht, als unartigen Müttern gehen. Das Jüngste: das Liebste! Sie sind der Probierstein!30 Streichen Sie! Noch eines ist mir schwer gefallen. Ich hatte nämlich nicht eine so kurze Begebenheit als Hermanns, zu besingen. Es gehörte ein Winter, ein Frühjahr, u. halber Sommer dazu. Ich muste alle Begebenheiten, wo auch Heinrich nicht zugegen gewesen, mit hineinbringen. Ich habe es also erzählen lassen. Der Himmel weis wie es gelungen. Die Schmäucheleÿen, die ich auf der 49= 50= 51= S: gegen unsern Hof angebracht,31 werden der Censur wohl nicht anstößig seÿn; Und dem Prin28
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Bartolo da Sassoferrato († 1357), italienischer Rechtsgelehrter, und sein Schüler Baldo degli Ubaldi († 1400), hier als sprichwörtliche Vertreter einer kommentierenden Rechtswissenschaft. Die erste Auflage des Hermann enthält zahlreiche Vignetten und einen Kupferstich über die Befreiung der Germania als Frontispiz; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 32. Kieselschiefer zum Prüfen des Silber- und Goldgehaltes, hier im übertragenen Sinn; vgl. Grimm 13 (1889), Sp. 2153. Schönaich gibt in einem Traum Heinrichs die Abfolge der Fürsten bis zum Herrscherhaus seiner Gegenwart wieder; vgl. Schönaich, Heinrich, S. 53 f.
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zen des Churpr:32 Lehren zu geben,33 habe ich mich nach dem Exempel dH: von Voltäre34 verleiten lassen; ich richte sie so, wie er, an seinen Lehrmstr: u. er wird nicht Unrecht thun, ihnen zu folgen. Wollte man mich dazu machen: so verspreche ich Ihnen güldne Zeiten. Scherz beÿseite! Heinrich ist fertig; u. hat er die Turniere eingeführet:35 so mag er selber eine Lanze brechen, wenn es die Kaiserl: Majestät zuläßt. Der Pabst36 wird es doch nicht übel nehmen; wenn ich ein bischen schimpfe, u. ein Cruzifix von den Hunnen zerschmettern lasse.37 Ich habe die Geschichte vom Hunnischen Riesen mit Dollinger in diese Zeiten versetzet,38 u. wie Tasso mit seinem Argant eine Episode daraus gemacht.39 H: v. Voltäre ist wohl noch kühner.40 Ich bin nebst meinen beÿden Söhnen,
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Hochedelgebohrner HErr,/ Hochgeehrtester Herr Professor,/ Werthester Freund!/ Dero/ unterthänigster Knecht/ COFrhvSchönaich. Amtiz d. 18= März./ 1752.
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Friedrich August (1750–1827), Sohn des sächsischen Kurprinzen Friedrich Christian (1722–1763). Schönaich, Heinrich, S. 54 f. Vgl. Voltaire: La Henriade 7, 425–439; gemeint ist hier André-Hercule de Fleury (1653–1743), 1698 Bischof von Fréjus, als Präzeptor Ludwigs XV. (1710–1774). Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 26–30. Prospero Lorenzo Lambertini (1675–1758), 1740 Papst unter dem Namen Benedikt XIV. Vgl. Schönaich, Heinrich, S. 129–132. Gemeint ist die Sage vom Regensburger Bürger Hans Dollinger; vgl. Schönaich, Heinrich, S. 157–161 und unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 82, Erl. 7. Der „heidnische“ Krieger Argant im belagerten Jerusalem fordert einen Krieger des christlichen Heeres zum Zweikampf auf, den Tancred schließlich annimmt; vgl. Tasso: La Gerusalemme liberata 6, 1–53. Voltaire: La Henriade 10, 33–102. Bei Voltaire kämpfen die historischen Personen Claude de Lorraine, Chevalier d’Aumale (1564–1591), und Henri de La Tour d’Auvergne, Vicomte de Turenne (1555–1623), einen fiktiven Zweikampf, der dem Bürgerkrieg die entscheidende Wendung bringt; vgl. Voltaire: Critique De La Henriade, Remarques Historiques, Politiques, Mythologiques Et Critiques Sur La Henriade De Mr De Voltaire Par Le Sieur L***. Den Haag: Gerard Block, 1741, S. 222.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – März 1752
125. Got ts ch ed a n Fr i ed r i ch H ei nr i c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 18. März 1752 [119.129]
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 149–150. 4 S. Bl. 150v Notiz von Seckendorffs Hand.
Erlauchter,/ Hochgebohrner Reichsgraf, u. Gen. FeldMarschall/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr,
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E. Hochgräfl. Excell. bin ich meine unterthän. Antwort und schriftl. Aufwartung, wider meinen Willen etwas länger schuldig geblieben: welches ich aber meinen andern Geschäfften gnädig zuzuschreiben und zu vergeben bitte. H. Lieutn. Peickard1 ist nunmehr von dem H.n Hofr. Everts2 um ein Paar civilBedienungen, die man ihm in Braunschweig geben könnte, befraget worden; ob er sich dazu verstünde? Und es ist ein Zeichen seiner Ehrlichkeit, daß er frey gestanden, daß er sich zum Pagenhofmeister nicht schicke. Indessen wird vieleicht die andre zu Stande kommen;3 und er wird sich nun bald gegen E. H. Excell. unterthänig bedanken können. Die deutschen Zeitungen haben es nun alle nachgeschrieben, daß E. H. Excell. nach Wien verlanget worden, und dahin gehen werden.4 Ist es richtig: so wünsche ich alles Glück und vollkommene Gesundheit dazu; denn ohne Zweifel würde auch diese Reise viel gutes nach sich ziehen. Es muß doch wenigstens soviel wahr seyn, daß die Kaiserinn5 viele von ihrer Gene1 2
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Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Sebastian Evert (1682–21. Mai 1752), 1730 Oberpostamtsaufseher in Leipzig, um 1734 königlich-polnischer und kursächsischer Hofrat; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 3. Zu den Bemühungen, für den Konvertiten Peickhart eine Anstellung in Braunschweig-Wolfenbüttel zu akquirieren, vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119, Erl. 4. Zuerst hatten die Hallischen Zeitungen die Meldung verbreitet; vgl. unsere Ausgabe, Band 19, Nr. 119, S. 381. Vgl. auch den späteren Bericht in: Auszug der neuesten Weltgeschichte 1752, Nr. 51 (2. Aprilwoche), S. 222: „Die Berathschlagungen in dem Militar=Wesen werden eifrigst fortgesetztet, und man versichert, daß I. K. K. Maj. den alten Herrn Feld=Marschall Grafen von Seckendorf wegen seiner besitzenden grossen Erfahrung in Kriegs=Wesen, nach Wien einladen lassen, um über ein und anders sein Gutachten von sich zu geben.“ Maria Theresia (1717–1780), Erzherzogin von Österreich, 1740 Königin von Ungarn und Böhmen, 1745 als Gemahlin Franz’ I. Stephans römisch-deutsche Kaiserin.
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ralität zusammen kommen läßt. Und da auch die Franzosen sich an die deutschen Gränzen ziehen: so weis man nicht, was man von solchen Aspecten denken soll. Will etwa Frankreich durch eine Armee die rheinischen Churfürsten schrecken, ihre Stimme zur römischen Königswahl6 nicht zu geben? So wird gewiß der König von England7 auch mit seiner Herkunft nichts ausrichten: denn Preußen ist gewiß jener Meynung auch. Mit dem Bruder von Rothfischern8 haben wir es hier wohl gut gemeynet: aber wir sind schändlich von dem Vogel betrogen worden; wie E. H. Excell. aus des Professors Briefe ersehen werden.9 Was ist zu thun? Wir hätten ihn um Testimonia oder andre Beweise fragen sollen. Allein, eine gewisse Aehnlichkeit des Gesichtes kam ihm auch zustatten. Kurz wir sind gewitziget; und werden ein andermal mistrauischer seyn. Beygehendes Glaubensbekänntniß des Professors ist hier öffentl. zu kauffeni.10 Wie es damit zugehe, weis niemand.11 Man saget indessen H. D. i
kauff ändert Bearb.
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Die Wahl des römisch-deutschen Königs und damit des designierten Nachfolgers des römisch-deutschen Kaisers nach dessen Tod oblag den weltlichen und geistlichen Kurfürsten. Zur Interessenlage und den ergebnislosen Verhandlungen über die Stimmabgabe zur Wahl des österreichischen Erzherzogs Joseph vgl. Walter G. Rödel: Frankreich, Kurpfalz, Kurmainz und die Frage der Römischen Königswahl 1753– 1755. In: Heinz Duchhardt, Eberhard Schmitt (Hrsg.): Deutschland und Frankreich in der frühen Neuzeit. München 1987, S. 509–549; Hermann Gehlsdorf: Die Frage der Wahl Erzherzog Josephs zum römischen Könige, hauptsächlich von 1750 bis 1752, Bonn 1887. Georg II. (1683–1760), 1727 Kurfürst von Hannover, König von Großbritannien und Irland. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Zum angeblichen Bruder vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 117, Erl. 10. Vgl. Rothfischers Brief an Gottsched vom 13. März; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 120. Glaubensbekenntniß des Herrn Christian Rothfischers Itzigen öffentlichen Lehrers der Gottesgelahrheit auf der Julius=Carls=Universität zu Helmstädt und vormaligen Benedictinermönchs in der gefürsteten Abtey St. Emeran zu Regenspurg. Den 21. November 1751. In der Thomaskirche zu Leipzig abgeleget. Leipzig: Gottlob Friedrich Rumpff, und weitere Drucke. Rothfischer schilderte, daß er für seine Konversion ein schriftliches Glaubensbekenntnis verfaßt hatte, „in Meynung, dasselbe würde bloß in den Papierschränken des Herrn D. Stemlers verborgen liegen bleiben. Ich selbst behielt nicht einmal eine Abschrift davon. Ich mußte mich daher freylich verwundern, da man vor einiger Zeit
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Stemler12 habe das lateinische braf herumgeliehen zu lesen; und da habe man es abgeschrieben, übersetzet, und endlich aus Gewinnsucht gar drucken lassen. Es ist indessen nichts darinn, was ihm selbst, oder uns Evangelischen nachtheilig wäre. Dieses ist noch das beste. Aus seinem Briefe werden E. H. Excell. sehen, wie viel Mühe sich sein Prälat,13 und der Card. Quirini14 giebt, ihn wieder zu bekommen.15 Allein, es wird wohl vergebens seyn: wenn nur erst seine gedruckte Schrift herauskömmt:16 denn dadurch wird er vollends dem Fasse den Boden ausstoßen. Das Pastoralschreiben des Erzbischofes von Wien17 bin ich sehr begierig zu lesen; weil hier kein Exemplar zu haben ist. Die neuen Sommercollegia werden allererst den Sonntag Jubilate18 hier angeschlagen: und also würde der H. Baron19 eben nichts versäumen, wenn er gleich erst in der Messe herkäme. Allein dessen ungeachtet, wolte ich ihm rathen noch vor der Messe, und bald nach den Feyertagen20 herzukommen, und sich immatriculiren zu lassen.21 Denn da es bey den H.n Cavallieren oft auf ein volles Triennium ankömmt; wobey die Universität bey Ertheilung der Testimoniorum, ganz genau vom Tage der Inscription, bis wieder dahin rechnet: so weis ich schon viele Exempel, die es hernach bedauret haben, daß sie sich etwa einen Monath später haben inscribiren lassen. Es würde aber auch der Herr Baron indessen sein Quartier und die
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aus Berlin, und nachmals aus Leipzig und Regensburg schrieb, daß man allda dieses mein Glaubensbekänntniß im Druck sehe, und bey hunderten verkauffe, ja daß es sogar auch in das Deutsche übersetzt sey“, was er selbst nicht veranlaßt habe; Rothfischer, Fortsetzung, S. 241. Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), 1751 Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig. Johann Baptist Kraus (1700–1762), 1742 Fürstabt des Klosters St. Emmeram in Regensburg. Angelo Maria Querini (1680–1755, Korrespondent), 1727 Kardinal. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 120. Rothfischer, Nachricht und Rothfischer, Fortsetzung. Zum Hirtenbrief des Wiener Erzbischofs Johann Joseph von Trautson vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119, Erl. 22. 23. April. Am Sonntag Jubilate begann die Ostermesse. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Der Ostersonntag fiel auf den 2. April. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff wurde am 18. April eingeschrieben; vgl. Leipzig Matrikel, S. 385.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – März 1752
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hiesige Luft und Lebensart ein wenig gewohnt, bekäme die Messe über allerley zu sehen u. d. gl. Doch kommt freylich alles, auf E. H. Excell. Befehl an. Beygehende Rede auf den König von Schweden22 ist mir zugestellet worden, sie E. Hochgräfl. Excell. als einen alten Freunde des höchstsel. Königes23 zu übersenden24 Sie ist mit vieler Klugheit und Behutsamkeit gemachet. Itzo haben wir hier mit dem neuen Professore Juris D. Siegel25 zu thun, der sein bisheriges Syndicat bey der Universität nicht niederlegen will; ob er sich gleich darüber reversiret26 hat. Allein die Juristen Facultät will ihn nicht eher aufnehmen, bis er alle seine bisherigen Aemter, als Hofgerichts Advocat, Syndicus, Gerichtshalter, KramerConsulent etc. niedergeleget haben wird. Man wird sehen, wie es läuft.27
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Christoph Gerhard Suke: Gedächtnißrede auf … Friedrich, der Schweden, Gothen und Wenden König, Landgrafen zu Hessen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 118, Erl. 1. Es handelt sich offenbar um diese Rede, obwohl Gottsched sie zuvor schon Seckendorffs Neffen zugesandt hatte, der sich mehrere Wochen in Meuselwitz aufhielt. Gottscheds Urteil, sie sei „mit vieler Klugheit und Behutsamkeit gemachet“, wiederholt sich in seiner Rezension, in der es heißt, Suke habe „alles gewiesen, … was ein kluger und bedachtsamer … Redner besitzen soll.“ NaG 1752/3, S. 231. Friedrich I. (1676–1751), 1720 König von Schweden, 1730 Landgraf von HessenKassel. Es liegt nahe, daß Suke selbst die Rede geschickt hat. Aus Gottscheds Brief an Sekkendorff vom 28. März 1752 (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 133) läßt sich aus einer Anmerkung ebenfalls auf einen Brief Sukes schließen, allerdings ist kein entsprechendes Schreiben aus diesem Zeitraum überliefert. Johann Gottlieb Siegel (1699–1755), 1720 Doktor der Rechtswissenschaften in Wittenberg, 1735 Professor des Lehnrechts in Leipzig, 1741 Syndikus der Universität, 1752 Professor Titulorum de verborum significatione et regulis juris, Amtsantritt am 1. März; vgl. Nützliche Nachrichten 1752, S. 158. Sich schriftlich verpflichtet; vgl. Deutsches Rechtswörterbuch 11 (2003–2007), Sp. 973. 1752 gab Siegel seine Ämter als Advokat am Oberhofgericht und Konsistorium sowie als Konsulent der Kramerinnung auf und wurde in die Juristenfakultät aufgenommen. Eine Beibehaltung des Syndikats wurde ihm bis ins Jahr 1753 hinein gestattet; vgl. Leipzig Adreßkalender 1752, S. 28, 1753, S. 27; Nützliche Nachrichten 1753, S. 355; Leipzig, Universitätsarchiv, Rep. 01/10/042, Bl. 88r–105v.
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Eine Person nach Braunschweig auf der Kutsche zu bringen kostet 3 Thaler und 16 gg. ohne das Trinkgeld, an die Kutscher.28 Ich habe die Ehre mit vollkommenster Ehrfurcht lebenslang zu beharren
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E. Hochreichsgräflichen Excellence/ Meines insonders gnädigen Grafen und Herren/ gehors. und unter=/ thän. Diener/ Gottsched Leipz. den 18. März./ 1752
126. Jo ha nn Fr i ed r i ch G ebh a rd a n Got ts c h ed, Borna 21. März 1752 [68]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 137–138. 2 S.
Magnifice/ HochEdelgebohrner, Hochgelahrter,/ Höchstzuehrender Herr Profeßor.
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Ew: Hochedelgb: Magnif: vergeben mit gütiger Nachsicht, daß Dero geehrteste Zuschrifft etwas späte von mir beantwortet wird. Die vielen Amtsgeschäffte haben mich verhindert und fürnämlich beÿ gegenwärtiger FastenZeit, da ich beÿnahe 50 Catechumenos täglich etliche Stunden zu unterweisen habe. Eben diese Ursache wird mich abhalten, Dero Befehl so schleunig zu erfüllen, als ich wohl wünschte um noch mehrere Anmerkungen, die ich beÿ Durchlesung Dero Sprachlehre1 mir gemacht habe, zu übersenden. Ich habe iedesmahl nur am Rande einen 2 gemacht und muß es nur meinem Gedächtniße überlaßen, welches, (wie Fleschier,3 28
Seckendorff hatte sich nach den Fahrtkosten erkundigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119.
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Gottsched, Sprachkunst, 2. Auflage 1749; Mitchell Nr. 392. Wahrscheinlich: $ «. Im früheren Brief beschreibt er diese Randnotiz folgendermaßen: „Damahls machte ich an einigen orten ein +“; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 68, S. 232, Z. 10. Esprit Fléchier (1632–1710), französischer Prediger, Bischof von Lavaur und Nîmes.
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mit welchem ich mich zwar nicht vergleiche, von dem seinigen saget) zwar nicht untreu aber doch undankbar ist,4 ob alle Ideen wiederum eben also sich darstellen werden. Die geringe Probe von der Rechtschreibung mißfällt mir nun selbst,5 sie wird auch in ihrer ersten Geburt erstikt bleiben. Denn außerdem was Ew: Hochedlgb: Magnific: schon angemerket haben, und ich wohl vermuthe, daß dergleichen Fehler mehr geschehen möchten, oder manches ähnliches Wort müste übergangen werden: So wollte ich auch nicht gerne post Homerum Iliadem6 schreiben,7 da schon der H. Rect. Hofmann8 einen Versuch gemacht hat.9 Den Vorschlag mit H. Prof. Schwaben10 verehre ich mit gebührender Erkänntlichkeit, und wollte wohl hinzusetzen: qui dedit Consilium, ferat auxilium.11 Denn da ich gar keine nähere Bekanndtschafft habe: als bitte ich ergebenst beÿ Gelegenheit diese Sache bestens zu recommandiren, nachdem ich selbst in einem Briefe an den H. P. Schwaben darum angesuchet habe.12 4
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In einer Selbstbeschreibung erwähnt Fléchier „sein etwas undankbares aber nicht ungetreues Gedächtniß“. Schreiben, worinnen sich Herr Fleschier selbst abschildert. In: Fléchier, Lob= u. Trauerreden, S. 354–363, 358. Gebhards letztem Brief lag der „Abriß und Anfang“ zu einem Buch über das Thema bei; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 68, S. 232, Z. 16. Homer (8./7. Jahrhundert v. Chr.), griechischer Dichter, Verfasser des klassischen Epos Ilias. Etwas schreiben, was zuvor schon besser veröffentlicht wurde; vgl. Johann Gottfried Sommer: Neuestes wort- und sacherklärendes Verteutschungswörterbuch. 2. Auflage. Prag 1819, S. 247. Thomas Hoffmann († 1745), 1701 Konrektor, 1728 Rektor der Stadtschule Eilenburg; vgl. Carl Geißler: Chronik der Stadt Eilenburg und der Umgegend. Delitzsch 1829, S. 334 f.; Johann Gottlieb Biedermann: Acta Scholastica 6/2 (1745), S. 178. Thomas Hoffmann: Anweisung zur Orthographie, sofern dieselbe auf eine genaue Unterscheidung der gleichlautenden Wörter ankömmt. Leipzig: Wolfgang Deer, 1725. Johann Joachim Schwabe (1714–1784, Korrespondent), 1750 Kustos der Leipziger Universitätsbibliothek. Vgl. Thesaurus proverbiorum medii aevi. Lexikon der Sprichwörter des romanischgermanischen Mittelalters. Begründet von Samuel Singer. Band 9. Berlin; New York 1999, S. 199. Am 1. Juni 1752 teilt Gebhard mit, daß er erneut „an den H. Prof. Schwaben geschrieben habe, wegen einiger Nachrichten die das Kloster Wenigenborn betreffen“; Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 293–294, 293v. Offenbar hatte Gottsched Gebhard an Schwabe verwiesen, nachdem Gebhard geschrieben hatte, daß die Bibliothek „Diplomata vom Kloster Wenigenborn“ besitze, die für seine Forschung zum Namen der Stadt Borna von Bedeutung sein könnten; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 68, S. 234, Z. 13 f.
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Sandraßky an Gottsched – März 1752
Unterdeßen soll mein Eifer wegen der Geschichte von Borna nicht erkalten, ob es gleich etwas langsam zugehen möchte. Doch ehe etwas in Druk erscheinet,13 werde ich mir die Freÿheit nehmen, das mspt. davon vorher zur Prüfung zu überschicken. Ich habe die Ehre in schuldigster Hochachtung zu verharren Ew: HochEdelgeb: Magnificenz/ Gebet u. dienstschuldigster / Gebhard Borna/ den 21 Märtz/ 1752.
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Sr: HochEdelgebohrnen Magnificenz/ Herrn/ H.n Johann Christoph Gottsched,/ beÿ hohen Schule zu Leipzig hochverdienten/ öffentlichen Lehrer etc/ in/ Leipzig par Couv.14
127. Hans Ferdinand von Sandrassky an Got tsched, Langenbielau 22. März 1752 [110] 15
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 139–140. 3 S.
Magnificé!/ Hochedelgebohrner Herr/ Besonders Hochzuehrender Herr Professor
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Wie angenehm fält es mir in Ew: Hochedelgebohren, einen so würdigen und bereitwilligen Freund zu finden, welcher nicht allein, mir die Fortsetzung meiner alten Treue erlaubet, sondern auch zu einem Verehrungs wehrten Merckmahl, von seiner daurenden Freundtschaft, denn Vorschlag eines geschickten Mentors, von meiner Famille, in der Würcklichkeÿth
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Gebhard hat keine Veröffentlichung vorgelegt. Couvert.
Sandraßky an Gottsched – März 1752
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selbsten machet.1 Ich stehe nicht einen Augenblick an, die Verbindung einzugehen, wen anders, mein Vorschlag von dem Gehalt, von Hundertfünffzig Gulden, beÿ meiner Taffel gefällich wäre. Ich verbinde mich zwar zu nicht mehrerem, weil, ich die gewiße Hoffnung vor mir habe, daß da ich eine geschickte Führung eines solchen Mannes, vor unschätzbahr halte, die Folge der Zeÿth mir die Ruhe geben wird, daß ich die Verdienste, zu erkennen weiß, und habe mich auch darüber, in dem mit Erlaubnüß beÿgeschloßenen briffen, so außgedrucket, daß ich beÿ anwachsenden Jahren meines zweÿten Sohnes,2 und der Frucht, von der Führung des ersteren,3 ja wen mir Gott einen Man geben solte, in deßen Hand, ich meinen Schatz immer überlaßen könte; stets steigend zeÿgen wolte, wie danckbahr ich vor, denn Fleiß, meiner ins Erfüllen gesetzten Hoffnung bin. Ew: Hochedelgebohren erlauben mir daß ich im Vorauß, meinen ewig gewidmeten Danck, mit der außnehmenden Hochachtung verbinde, in welcher ich zu ersterben verlange Ew: Hochedelgebohren Magnificenz/ gantz ergebenster Diener/ HFgraff von Sandraßkÿ LBielau d. 22ten Merz/ 1752.
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Sandraßky hatte Gottsched um den Vorschlag eines Hofmeisters gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 110. Gottsched vermittelte den aus Oedenburg stammenden Siegmund Christian von Zech (1726–1773, Korrespondent), der sich im Rahmen seiner Studienreise von Februar bis April 1752 in Leipzig aufhielt. Zech gab die Stellung jedoch nach kurzer Zeit auf, da er sich von Sandraßky schlecht behandelt fühlte; vgl. Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Stb 38: Stammbuch Siegmund Christian Zech (1748–1759) (auf Bl. 99r ein Eintrag von Gottsched vom 8. Februar 1752); Sandraßky an Gottsched, Langenbielau 12. Mai 1752, Zech an Gottsched, Langenbielau 14. Juni 1752. Hans Carl Gottlieb von Sandraßky (Sandreczky) (1750–1803), 1764–1772 Offizier im Regiment Garde du Corps, 1798 Generallandschaftsdirektor von Schlesien; vgl. Kurd Wolfgang von Schöning: Geschichte des Königlich Preussischen Regiments Garde du Corps zu seinem hundertjährigen Jubelfeste. Berlin 1840, S. 300 f.; Carl Sigismund von Görtz: Zu dem Einhundertjährigen Jubiläum der Schlesischen Landschaft. Breslau 1870, S. 29. Friedrich Wilhelm Ferdinand Gottlob von Sandraßky (Sandreczky) (1745–1805); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 110, Erl. 5.
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Henrici an Gottsched – März 1752
P. S. Ew: Hochedelgebohren, erlauben, doch allein gantz im Vertrauen zu entdecken, daß da ich noch über daß gehabte amploi;4 annoch alß Cammerherr von Sr. K. Majæstæt,5 mein engagement, beÿbehalten müßen, und noch beÿ der lezten revue an mir gearbeitet worden, eine Außwärtige Verschickung zu übernehmen, welche ich aber, da mich gantz allein, beÿ dem angehenden Alter, meiner Famille, widmen wolte, noch auß allen Kräften abgelehnet; Wie nöthig ich habe, auf einen Menschen zu sehen, welcher, beÿ reellen tugenden, auf denn fall, wen ich meiner Obrichkeÿth Unterthan seÿn müste, die alles in sich faßende Führung meines Sohnes allein, über sich zu nehmen geschickt wäre. Dürffte ich mir wohl eine Nachricht von seinem Alter, und wie lange Er in condition gestanden, auch sonst seines Gemüths caracteurs recht auffrichtich außbitten. Wie steht es umb die Sprachen?
128. Pau l C h r i s ti a n H en r i ci a n G ot ts c h ed, Altona 23. März 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 141–142. 4 S.
Magnifice,/ Wohlgebohrner Herr,/ Hochzuverehrender Herr Professor,
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Ew. Wohlgebohrne Magnificentz werden mir hochgeneigt erlauben, Denenselben bey gegenwärtiger Gelegenheit einen Theil meiner aufrichtigsten Verehrung auszudrücken. Der Herr v. Pohl,1 ein junger Dänischer Officier,
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 110. Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen. Hans Friedrich (Frederik) von Poell (1726–1805) aus Odense, Sohn des dänischen Offiziers Gustav Ehrenreich von Poell († 1742) und der Margrethe Agnete geb. Pultz (1702–1726), 1745 dänischer Kornett, hatte zunächst zwei Jahre Urlaub zu Studienzwecken erhalten. Am 11. April 1752 wurde er in Leipzig und am 10. August 1753 in Jena immatrikuliert. 1755 kehrte er in den dänischen Militärdienst zurück; vgl. Kopenhagen, Rigsarkivet, Odense, St. Hans, Kirchenbuch 1722–1769, Bl. 6v (Pohl); F. C. W. Hirsch, Kay Hirsch: Fortegnelse over danske og norske Officerer
Henrici an Gottsched – März 1752
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der die Ehre haben wird, diese geringe Zeilen zu überreichen, hegt die gegründeteste Hofnung, er werde seine Zeit in Leipzig nicht beßer anwenden können, als wenn er das Glück hat, Ew. Wohlgebohrnen Magnificentz berühmten Vorlesungen beyzuwohnen: und er hat geglaubt, ich müste ihm auch einen Zutritt bey Ew. Wohlgebohrnen Magnificentz selbst verschaffen, nachdem ich ihn hier mit Deroselben vortreflichen Schriften einwenig bekannter gemacht.2 Dies ist in der That ein Vortheil, welchen derselbe mir erst zu wege bringt; woferne ich mir eine gütige Aufnahme meiner genommenen Kühnheit versprechen darf. So wenig ich mir inzwischen schmeicheln darf, Ew. Wohlgebohrnen Magnificentz bekannt zu seyn; indem ich ehmals, als ich vom Danziger Gymnasio nach Jena gieng,3 bey meinem kurtzen Auffenthalte in dem angenehmen Leipzig, Denenselben nur einige Augenblicke aufzuwarten das Glück gehabt: so eyfrig ist mein Wunsch, diesen Vorzug künftig verdienen zu können, da ich bey meinen Lectionen in dem hiesigen akademischen Christianeo über Ew. Magnificentz Beredsamkeit4 und Dichtkunst,5 so offt die Gelegenheit habe meinen Zuhörern eine wahre Hochachtung gegen den würdigsten Verfaßer beyzubringen. Ew. Wohlgebohrne Magnificentz vortrefliche Gemahlin habe ich noch die Ehre gehabt in Dantzig, bey meinem ehemaligen Lehrer, dem sel. Herrn Doct. Kulmus,6 zu sehen. Mein Freund zu Lübeck, der nunmehrige Herr Syndicus Detharding,7 ist in dem Stücke glücklicher gewesen, weil er den Vorzug genossen, einen Theil seiner Studien in Ew. Wohlgebohrnen Magnificenz
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med Flere fra 1648–1814 (Manuskript 1907), Band 8 (Digitalisate unter https:// bibliotek.dis-danmark.dk, 10. August 2022); Leipzig Matrikel, S. 307; Jena Matrikel 3, S. 637; Vello Helk: Dansk-norske studierejser 1661–1813. Band 2. Odense 1991, S. 214. Auch vom Rektor des Altonaer Pädagogiums Gottfried Schütze (1719–1784) wurde Poell an Gottsched empfohlen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 131. Gottsched berichtete Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763), daß „ein gewisser dänischer Cornet, der vom Könige Erlaubniß bekommen ein paar Jahre bey uns zu studiren, ein Collegium privatissimum über die Philosophie bey mir verlanget“; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 163, S. 527, Z. 15–18. Henrici wurde am 3. Mai 1735 in Jena immatrikuliert; vgl. Jena Matrikel 3, S. 253. Gottsched, Redekunst 1736 (Mitchell Nr. 174), 4. Auflage 1750 (Mitchell Nr. 426). Gottsched, Dichtkunst 1730 (Mitchell Nr. 75), 4. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462). Johann Adam Kulmus (1689–1745, Korrespondent, Vater von L. A. V. Gottsched), 1725 Professor für Medizin und Physik am Akademischen Gymnasium in Danzig. Georg August Detharding (1717–1786, Korrespondent), 1749 Syndikus des Domkapitels in Lübeck. Detharding hatte von 1739 bis 1740 in Leipzig studiert.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – März 1752
Hörsaale, zu absolviren: und er hat mir Deroselben und Dero Frau Gemahlin ihm bezeigte Höflichkeiten verschiedentlich gepriesen. Ich wünsche von Herzen, daß die Vorsicht Dieselben beyderseits noch lange bey dem vollkommensten Wohlseyn erhalten möge; der ich mit der ersinnlichsten Hochachtung und Verehrung Zeit Lebens bin, Ew. Wohlgebohrnen Magni-/ ficentz/ ergebenster u gehorsamster/ Diener/ Paul Christian Henrici. Altona den 23 Märtz/ 1752
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129. Fri e d r i ch H ei n r i ch vo n S eck endo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 23. März 1752 [125.133] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 143. 1 ½ S.
Meußelwiz den 23: Mart 1752 HochEdelgebohrner 15
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Mein billet, so ich vor meiner abreiße in Leipsig geschrieben,1 wird Ihnen der H. Von Wolf2 überbracht haben:3 Ich kann nicht bergen daß ich über seine positur erschrocken, doch würde mich solche nicht abschrecken, wenn Ihn in m. dienste aufnehmen solte, denn auß seinen discoursen habe wohl gemercket daß Er nicht ungescheit, doch aber gefunden, daß Er in jure civili wenig gethan sondern sich auf das jus publicum geleget, welches Ihm aber an dem orth wohinn Er destiniret war, zu keiner Beförderung dienen kann, weil man beÿ der Ritterschafft in Franken, Consulenten so wa1 2
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Über Seckendorffs Aufenthalt in Leipzig konnte nichts weiter ermittelt werden. Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798); Korrespondent. Als Anwärter auf eine von Seckendorff vermittelte Sekretärstelle hatte Wolff Schreibproben eingesandt (vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119) und sich Seckendorff offenbar in Leipzig vorgestellt. Das Schreiben ist nicht überliefert.
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ckere juristen seÿn, von nöthen: Da nun überdißes alhier einen Brief von H. Churmaynzischen geheimrath und Ritter Hauptm von Rotenhahn4 gefunden,5 daß Er beÿ deni Ihme überschickten Briefen von H. Von Wolf6 gefunden daß Er sich Von schriebe und also einer von adel wäre oder sein wolte, so hätte Er mehr als eine ursach, Ihn als Secretarius anzunehmen, da die geistl. Fürsten im Land zu Francken niemahl einen Secratarius anstelleten, der sich Von schriebe: Ich bitte also den H. von Wolf die Ihm gemachte Hoffnung zu der station, zubenehmen und unter einem selbst beliebigen prætext Ihm eine abschlägliche antwort zu geben: Hingegen wäre der andere, welchen sie zum pagenhoffmeister vorgeschlagen,7 zu sondiren ob Ihm die Secretariatstelle anständig, doch dabeÿ zu melden daß Er nicht über 100 f. ksl8 Jahrl. und fast alles freÿ bekommt, dabeÿ Er mit der Herrschafft über der tafel spricht, und mit der Zeit etablißement beÿ der Ritterschafft oder auch in Wien zuhoffen: Stünde Ihm der vorschlag an, so müste Er mir ohnverzügl. einen deutschen und auch französ. Brief schikken, den ich nach Francken vorher senden und die resolution von darhero erwarthen muß. H. Peickart9 ist auch noch vor meiner abreiß beÿ mir ge-
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der ändert Bearb.
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Johann Friedrich von Rotenhan (1713–1776) auf Rentweinsdorf; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 78, Erl. 14. Das Schreiben ist nicht überliefert. Es handelt sich um die weitergeleiteten Schreibproben. In keinem Schreiben wird diese Person zuvor erwähnt; wahrscheinlich hatte Gottsched sie bei einer mündlichen Unterredung vorgeschlagen. Aus Gottscheds Antwort (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 133) geht hervor, daß es sich um einen Hofmeister namens Schilling handelte, der noch eine Nachricht aus Braunschweig erwartete; dies war Johann August Schilling († 1772) aus Wiesenthal, 1742 Studium in Leipzig, Amanuensis des Juristen Johann Jacob Mascov (1689–1761), Hofmeister mehrerer Adliger in Leipzig, Dresden und Halle, 1758 Hofmeister der Grafen von Löser in Wittenberg; vgl. unsere Ausgabe, Band 8, Nr. 110; Leipzig Matrikel, S. 354; Wittenberg Matrikel 3, S. 403; Christian Friedrich Gellert: Briefwechsel. Hrsg. von John F. Reynolds. Band 2: Berlin; New York 1987, S. 18 f., 30, 40 (S. 315 irrtümlich als Johann Friedrich Schilling identifiziert); Todesjahr nach der Angabe im Testament Schillings: Wernigerode, Landesarchiv Sachsen-Anhalt, A 32a, I Nr. 236p, Bl. 4r. Kaiserliche Gulden. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Zu den Bemühungen, für den Konvertiten Peickhart eine Anstellung in Braunschweig-Wolfenbüttel zu akquirieren, vgl. Nr. 119, Erl. 4.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – März 1752
wesen und mir gesagt, daß Ihm eine Postmeisterstelle angetragen worden: Ich habe Ihm solche anzunehmen angerathen. Es scheint aber Er inclinire vielmehr nach Dennemark so aber wegen der ungewißheit ich nicht rathe. Von des Herzogß Durchl.10 habe von Wolfenbüttel noch keine antworth, dahero solche noch abzuwarthen:11 Der H. Feldmarschall von Diemar12 wird komende woche nach Dreßden gehen und weil Er die Meß in Leipsig seyn und mich ersuchet, daß Er mit mir in einem qvartier und nur 1. treppen hoch logiren wolte, so habe beÿ dem Engelwirth13 den gantzen ersten stock vor mich und Ihn die erste meßwoche14 bestellet, da ich zugleich m. studiosum15 mit hineinbringen und hoffen will daß das qvartier vor Ihm bereit finde. Ich lege hier eine sichere tröstlich- und erbauliche nachricht beÿ, welche dem H. D: Stemler16 mitzutheilen bitte, weil sie werth daß man es dem publico bekandt mache.17 Die Feldmarschallin18 empfielt sich und wir beyde der lieben Frau Profeßorin verbl. mit Hochachtung E. HochEdgebohren Dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff
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Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Zur Antwort des Herzogs vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 154, Erl. 24. Ernst Hartmann von Diemar (1682–1754), Offizier und Diplomat in hessen-kasselschen, schwedischen sowie kaiserlichen Diensten, 1745 kaiserlicher Generalfeldmarschall ohne Dienste, Januar 1752 Privatier. Seine Tochter Elisabeth Luise Ernestine (1734–1759) heiratete 1753 Friedrich Carl von Seckendorff (1727–1799), einen Großneffen Friedrich Heinrich von Seckendorffs; vgl. Neue Genalogisch=Historische Nachrichten 58 (1755), S. 929–939; Rechter, Die Seckendorff 4/1, S. 279. Johann Conrad Wittmann (1699–1757), vermutlich aus Unterfranken stammend, 1724 Bürger in Leipzig, 1732 Weinhändler und Wirt des Gasthauses zum blauen Engel in der Petersstraße; vgl. unsere Ausgabe, Band 9, Nr. 120, Erl. 6; Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1751–1759, Bl. 262v. Die Messe begann am Sonntag Jubilate, 1752 am 23. April. Seckendorff kam am 24. April nach Leipzig; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 166. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Seckendorffs Großneffe wurde am 18. April in Leipzig immatrikuliert. Johann Christian Stemler (1701–1773, Korrespondent), 1751 Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig. Nicht ermittelt. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
G. A. Pauli an Gottsched – März 1752
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130. Got t f ri e d A l brech t Pau l i a n G ot ts c h ed, Naumburg 24. März 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 145–146. 4 S.
Magnifice/ Wohlgebohrner Herr/ HochzuEhrender Herr Professor/ Sehr hoher Gönner! Ew Magnificenz haben nicht ehe nachgelassen, bis Sie mich in den Stand gesezt, der der erste Schritt zu meinem Wohl oder Wech ist.1 Die grosse Mühe, so sich Dieselben meinetwegen gegeben ist besonders daraus zu ersehen, weil ich mich so untergebracht sehe, daß ich mich glücklich schäzen kann. Mein Herr Patron2 ist einer der alleraufrichtigsten Leute, und seiner Frau Gemalin3 scheint die Leutseligkeit angebohren zu seÿn. Die gute Ordnung ist das sicherste Merckmal ihrer guten Haushaltung, und ich hoffe noch etwas davon zu lernen. Die junge Herrschaft4 ist mir übergeben und zwar auf solche Art, mit der ich ganz wohl zufrieden bin. Sie scheinet versäumet zu seÿn; jedoch Fleiß und Mühe muß alles ersezen. Ich hoffe nächst Gott mich so aufzuführen, daß Ew Magnificenz von Dero Vorschlag keine Schande haben werden. Was wünschte ich aber mehr, als daß meine schwache Feder ein Vermögen hätte, das Lob auszudrücken, so Ew Magnificenz verdienen. Jedoch ich überlasse es andern, die weit geschickter sind als ich, einen solchen verdienten Mann nach Würden abzuschildern, und begnüge mich nur ein Herz darzubringen, so von nichts als Danckbarkeit springt. Nehmen es Ew Magnificenz vor jezo an, und erwarten Sie den Seegen, den Gott denjenigen verheissen, die den Waÿsen forthelffen.5 Erlauben Sie mir, 1
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Gottsched hatte auf Bitten Carl Friedrich Paulis (1723–1778) eine Anstellung für dessen Bruder vermittelt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 83, 95, 117, 150 und 159. Am Ende des vorliegenden Briefes teilt Pauli mit, daß sein Patron in drei Wochen „seine BürgerMeister-Stelle antreten“ werde. Dies verweist auf Johann Laurentius Holderrieder (1715–1794, Korrespondent), der 1752 Bürgermeister von Naumburg wurde. Henriette Wilhelmine Holderrieder, geb. Schweitzer (um 1722–1782). Laurentius Wilhelm (1742–1800), Wilhelmina Eleonora (1744–1813) und Johann Laurentius (* 1745) Holderrieder. Vgl. Jesus Sirach 4, 10 f. Paulis Vater Gottfried Albrecht Pauli (* 1685) war 1745 verstorben.
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Schütze an Gottsched – März 1752
daß ich mich von nun an beständig an Sie halten, und Dero Vorschriften gemäß leben kann. Vergönnen Sie mir denn und wenn eine schriftliche Unterredung zu halten, und versagen Sie mir nicht einen väterlichen Rath. Vielleicht bekomme ich bald Gelegenheit Denenselben mündlich aufwarten, da ich nicht ermangeln werde meine schuldige Dancksagung abzustatten. Ich empfehle mich Ew Magnificenz und Dero Frau Liebste Wohlgebohr: deren Hand ich in tiefer Ehrerbietigkeit küsse zum geneigten Andencken, und verbleibe mit aller Hochachtung Magnifice/ Wohlgebohrner Herr/ HochzuEhrender Herr Professor/ Sehr hoher Gönner/ Ew Magnificenz/ unterthäniger Diener/ Gottfried Albrecht Pauli Naumburg den 24 Merz/ 1752.
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P. S. Mein Herr Patron nebst seiner Frau Gemalin lassen ihre Empfehlung machen. Über 3 Wochen höchstens wird er wohl seine BürgerMeisterStelle antreten.
131. Got t f r i ed S ch ü tze a n G ot ts ch ed, Altona 24. März 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 144. 2 S.
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Wohl Gebohrner Herr, Hoch berühmter Herr Professor, Ueberbringer dieses, ein iunger Dänischer Officier, welcher von Ihro Königl. Dän. Mai.1 die Erlaubniß erhalten hat, sich in Leipzig in den schönen Wissenschaften zu üben,2 und welchem ich sonderlich Ew. Wohl Geb. unverbesserlichen Unterricht angepriesen habe, giebt mir Gelegenheit, Ew. 1 2
Friedrich V. (1723–1766), 1746 König von Dänemark und Norwegen. Hans Friedrich (Frederik) von Poell (1726–1805); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 128.
Scheyb an Gottsched – März 1752
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Wohl Geb. meine ehrerbietigste Hochachtung schriftlich zu bezeügen. Ich erinnre mich noch immer meines ehemaligen Aufenthalts in Leipzig3 mit einem beruhigenden Vergnügen, weil Ew. Wohl Geb. nachdruksvolle Ermunterung mir damals zuerst eine patriotische Liebe gegen die Deütschen eingeflösset hat. Und warum soll ichs leügnen, daß Dero unvergleichliche Schriften, welche unserm Vaterlande wahre Ehre verschaffen, auch nachher den stärksten Einfluß in meine unvolkommene Bemühungen geäußert haben. Soll ich also die Wahrheit bekennen, so besteht der Entzwek meines itzigen Briefes bloß darin, daß ich mich Ew. Wohl Geb. als einen wahren Verehrer zeige. Denn niemand kann mit einer größren Hochachtung seyn als ich würklich bin
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Ew. Wohl Geb./ gehorsamst ergebner Diener/ Gottfried Schütze. Altona, den 24 März/ 1752.
132. Fra nz C hr i s to ph vo n S ch ey b a n Got ts c h ed, Wien 25. März 1752 [72.162]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 147–152. 12 S.
Hochedlgebohrner/ Vortrefflicher, geduldiger Freund/ erwählter Gönner. Nun wäre es einmahl zeit, die Feder auch für E. H. zu gebrauchen. Nachdem ich die dedication an die Kaiserin,1 die Præfation,2 und biß 80 bogen
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Schütze hatte von 1740 bis 1741 in Leipzig studiert und dort das Magisterexamen absolviert.
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Gemeint ist die Widmung an die Königin/Kaiserin Maria Theresia (1717–1780), die Scheyb der Neuausgabe der Peutingerischen Karte voransetzte; vgl. Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. [I]–VI. Zur Karte vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 10, Erl. 26. Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, Praefatio, S. VII–XII.
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Scheyb an Gottsched – März 1752
dissertation3 ausgstudiert, zusamen gschmiert, und zu stand gebracht, von der Tabell auch schon 6. bogen, oder die hälffte förtig habe; so scheint es, alß könnte ich nunmehr allgemach die gedancken auf etwas anderes werfen. Jedoch es geht noch der Index4 ab, welcher auch viele müssige Stunden fressen wird. Wenn E. H. das Werck sehen werden so wie ich es winsche zu Stande zu bringen, so schmeichle ich mir, daß ich werde eine kleine winzige Ehre einlegen, obschon ich hier Niemand um Rath zu fragen finde, und es mir nicht möglich ist, E. H. das M.S. zur übersehung, und critic zu überschicken. Wer weiß, ob es nicht noch geschieht, eh ich es hier drucken lasse. Denn endlich muß ich es hier doch geschehen lassen, weil es wircklich alß eine erste Probe der kaiserl: buchdruckereÿ5 erscheinen soll, und für solches schon gewidmet, es auch schon ihro Maÿtt selbst bekannt ist, welche nicht im stand war, mir das Papier freÿ herein passieren zu lassen, biß ich nicht denen HH.n Räthen trocken sagte, daß ich es also in Leipzig würde drucken lassen, mithin ihnen die Schande auf den Rucken laden, daß ein kaiserl: Schaz6 allhier nicht könnte publiciert werden, weil wir kein Papier haben. Ehe sie dieses hören wollten, so gaben sie mir den Pass, und so erspahre ich 200 f. Herr Brucker7 schreibt mir, er habe mein Gefriss8 zwar erhalten, allein das beste gehe ihm ab, das ist . . . . was weiß ich was Ihro gnaden Dero Frau Gemahlin einst auß meinen truthenfüssischen Wunderwercken für kunst-
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Dissertatio De Tabula Peutingeriana. In: Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, S. [1]–69. Index Regionum, Insularum, Fluviorum, Urbium, & omnium locorum, quæ in Tabula Peutingeriana adnotantur. In: Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, eigene Paginierung, S. I–XII. Zu den Bemühungen um die Ausstattung einer kaiserlichen Buchdruckerei vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 126. Um 1720 war die Peutingerische Karte in den Besitz des Prinzen Eugen von Savoyen (1663–1736) und 1738 in den Bestand der kaiserlichen Hofbibliothek (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Codex Vindobonensis 324) gelangt, wo man sich um die Konservierung bemühte; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 64, Erl. 36. Jacob Brucker (1696–1770); Korrespondent. Gefräß, bairisch-österreichisch Gefriß, übertragen: Gesicht; vgl. Grimm Sp. 2154 (Gefräsz 2 b und c). Im Januar hatte Scheyb „sein Gesicht“, sein Bildnis, zur Aufnahme in den Bilder=sal an Brucker gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, S. 190.
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stücke heraus gedrexelt.9 Ich schrieb ihm zuruck, Er sollte sich beÿ E. H. Raths erhohlen, wenn er wissen wollte, wer mein Vater10 gewesen. H. König,11 oder der Verfasser des Mars etc.12 sagt man mir, will auß der haut fahren, Er schmettert über die Leipziger, daß sie kein latein, und keine Poesie verstünden. Er habe sein lebtag gehört, daß die Leipziger nichts wüssten. Inzwischen aber triumphieren alle seine collegen, und um ihn herum arbeitende officianten, seit dem sie die Leipziger Critic13 gelesen. Absonderlich weil er ein hochmüthiger, stolzer und unerträglicher Mensch ist, der alle übrigen verächtlich hält. Man sucht in der ganzen Stadt diese Critic aufzutreiben. Der Mars ligt auf allen tischen mit unterstrichnen versen, und Schnizern. Man sucht, und findet weit mehr, alß die Leipziger andeuten. Man lacht, und ergözt sich. Allein es muß doch der Scheÿb in manches Ohr gewispelt werden. Man fragte mich schon deswegen, so gab ich antwort, daß ich es dem H.n Kraus14 im bücherladen öffentlich gesagt, eh das buch ans licht tratt, daß wenn er die præfation nicht cassieren würde, wie es leicht hätte seÿn können, der H. verfasser etwas zu erfahren hätte.15 Übrigens wisse ich nichts, ausser daß die Critic von einem Frauenzimmer gemacht worden, folgl. H. König an ihr sich rechen könnte. Er sollte aber klug umgehen. Ich komme wider auf die buchdruckereÿ. Beÿ dieser haben wir wircklich 100 matricen16 deutsch und lateinisch, nebst einem Schrifftengiesser.17
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Scheyb hatte L. A. V. Gottsched, die seine Aufnahme in Bruckers Bilder=sal angeregt hatte, einen ausführlichen biographischen Bericht gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 120, S. 371–379. Johann Christoph von Scheyb († 1717), Administrator in Emmingen ab Egg, Oberamtmann der Grafschaft Tengen. Anton König von Cronburg (Kronburg, † 1784); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 27. Anton König von Cronburg: Mars Super Arma Jacens … Wien: Johann Paul Krauß, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 19, Erl. 26. Vgl. die Rezension in: NaG 1751/12, S. 857–867. Johann Paul Krauß (um 1700–1776); Korrespondent. Vgl. König, Mars Super Arma Jacens (Erl. 12), Vorrede, Bl. er–e2v. Die Kritik richtet sich gegen handwerkliche Fehler im Gedicht und gegen die Passage in der Vorrede (Bl. e), die Horaz verunglimpft. Scheyb hatte Spottverse verfaßt, die Gottsched als Antwort von „einem gewissen andern lateinischen und deutschen Dichter zu Wien“ in der Rezension abdruckte (S. 860–862, 860). Vgl. auch unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 64, S. 202 f. Formen für die Abgüsse der Lettern; vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 84. Nicht ermittelt.
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Nun suchen wir einen Stempelschneider,18 alles zu verförtigen was nötig ist. Für meine Arbeit schneidet man schon griechisch für die kleinen noten. Also zwar, daß ich hoffe mit Ehr auftretten zu können. Den Griesischen Homer19 bin ich zu schwach nach seiner Vortrefflichkeit zu loben. Das aber kann ich sagen, daß er mir über die massen wohl gefällt, Er schreibt natürlich, und zierlich, erreicht auch den Sinn des urhebers.20 Ich sehne mich nach der fortsezung. Wo ist sie?21 Item was macht Pelloutiers übersezung?22 Allein wo geh ich hin, da ich 2 schreiben von E. H. zu beantworten habe? Der Kraus geht heute oder morgen nach Franckfort, und Leipzig, da können E. H. ihm seine grauen haare auspudern. Er ist ein rechter Hansdampf. Ich mag ihn nimmer, weil er durch mich 1600 f. gewonnen23 und mir noch um keinen groschen ein gefallen erwiesen, nicht einmahl um mein geldt ein buch verschrieben. H. Justi24 ist auch ein Tropf, Er druckt ein Gewäsch von einer Einleitung zur Teutschen Sprache, ihm gefällt das mägdchen nicht, nicht der knäbelbart, auch nicht das kindchen, oder kindlein,25 besser ist ein 18 19
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Zu den Tätigkeiten vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 82–84. Homer: Ilias in deutsche Verse übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Johann Adolph Peter Gries. Erstes und Zweytes Buch. Altona: Gebrüder Burmester, 1752. Gottsched druckte einige Auszüge in seiner Rezension; vgl. NaG 1752/2, S. 131–138, 136–138. Homer (8./7. Jahrhundert v. Chr.), griechischer Dichter. Johann Adolph Peter Gries (1722–1790, 1748 Stadtsyndikus und Kanzleirat in Altona, Korrespondent), hatte im Vorwort geschrieben, er habe zu den beiden folgenden Büchern „bereits einen ziemlichen Anfang gemacht“ und hoffe, sie bald zum Druck geben zu können (Bl. [*8]v). Das Vorhaben wurde jedoch nicht ausgeführt. Gottsched hatte Simon Pelloutier (1694–1757, Korrespondent) die Vermittlung einer deutschen Übersetzung seiner Histoire des Celtes (2 Bände. Den Haag: Isaac Beauregard, 1740 und 1750) angeboten, wovon er auch Scheyb berichtete; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 97, S. 317 f., Nr. 112, S. 356. Ob die Arbeit in Angriff genommen wurde, konnte nicht ermittelt werden; es wurde keine von Gottsched veranlaßte Übersetzung veröffentlicht. Im Februar 1750 hatte Scheyb berichtet, daß Krauß als Buchhändler an seiner Theresiade „erweislich biß 2000 f. gewonnen, und ich 500 f. verlohren“, wofür er von Krauß „keinen Deo gratias, ja noch grobheiten bekam“; unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 124, S. 357. Johann Heinrich Gottlob Justi (1717–1771); Korrespondent. Vgl. Gottsched, Sprachkunst, 2. Auflage 1749 (Mitchell Nr. 392), S. 49 f., 144, 155, 179, 185. Scheyb hatte berichtet, daß Justi Anmerkungen zu Gottscheds Sprachkunst verfaßt habe, die er aber nicht direkt an Gottsched senden, sondern womöglich selbst veröffentlichen wolle. Justi hatte Gottsched allerdings eine Zusendung in Aus-
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junger mann, und dergleichen. Mir kömt vor, man seÿ mit ihm nicht am besten zu frieden, dann ein grosser26 bekannte mir, daß man ihn aus Noth genommen.27 Ich habe seine gedruckten bogen in der buchdruckereÿ gestohlen, derer seit 2 monaten schon dreÿ gedruckt worden, weil der drucker28 nicht zeit hat. So sehr schwizen allgemach die Pressen allhier. Vom Herman29 habe ich schon öffters erwähnung gethan, daß H. B.30 von Schönaich31 den Preis davon zu tragen würdig ist:32 allein ich höre, daß der H. Vorredner solchen erhalten,33 damit der Virgilius34 vollkommen seÿ. Sic vos non vobis etc.35 Soweit hat der H. Baron sich dem Virgilio wollen gleich schwingen. Der unterschied ist nur darinnen daß des Virgilii meister hier erkannt worden36 dort aber Virgilius keinen meister gehabt hat. Vielleicht würde aber Homer beÿm Virgilio dasjenige gewesen seÿn, was Gottsched beÿm Schönaich war, wenn sie zusamen gelebt hätten. Hier ist von Postfreÿheiten, oder dergleichen nichts zu hoffen, weil, wie ich vermeine, diese viele missbräuche nach sich ziehen, und die Kaiserinn viel lieber selbst zahlt, und durch andere Weege ersezt, alß einige Freÿheiten zu erlauben, für gut befindet.37 Wie mache ich es also, um das neue-
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sicht gestellt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 38, S. 132 f., Nr. 64, S. 199, Nr. 68, S. 215 f., Band 18, Nr. 23, S. 83. Nicht ermittelt. 1750 war Justi als Professor für deutsche Beredsamkeit und Ökonomie an das Collegium Theresianum berufen worden. Nicht ermittelt. Schönaich, Hermann. Herr Baron. Christoph Otto von Schönaich (1725–1807); Korrespondent. Offenbar hatte Gottsched von seinem Vorhaben berichtet, Schönaich zum Kaiserlichen Poeten zu krönen. Schönaich hatte er die Absicht bereits im Februar unterbreitet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 101. Scheyb meint, der Vorredner, also Gottsched (vgl. Erl. 36), müsse den Preis erhalten. Publius Vergilius Maro (70–19 v. Chr.), römischer Dichter. Vgl. Walther, Nr. 29560. Gemeint ist die Ehre, die jemand für die Arbeit eines anderen davonträgt, hier die geplante Krönung Schönaichs, die nur Gottscheds unermüdlichem Bemühen für den Dichter zu verdanken sei. Gemeint ist Gottsched als Schönaichs Meister; er hatte Schönaichs Manuskript verbessert, die weitere Bearbeitung betreut und das Heldengedicht schließlich mit einer Vorrede veröffentlicht. Vgl. die „Postfreyheiten=Aufhebung“ vom 20. September 1751; Thomas Ignaz von Pöck (Hrsg.): Supplementum Codicis Austriaci. Teil 5. Wien: Johann Thomas von Trattner, 1777, S. 586–591.
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ste38 alle Posttag zu haben, damit es mich nicht doppelten Porto koste? Das weiß ich nicht. Daher vermeine ich, daß E. H. es mir alle 4tel Jahr auf der ochsen ordinari schicken könnten, oder wann sich eine gelegenheit gibt. Ich würde schon alles ersezen, was Dieselben für mich ausgeben müssten, der ich ohne dem im Ausstand bin, jedoch nicht weiß, um wie viel thaler, sind es 6. oder 8 thaler. Ich weiß es nicht, denn ich schreibe nicht fleissig auf, weil ich diese Sorge meinen Creditorn überlasse. Ich habe von Schellhorns amœnitatibus39 die ersten 5 tomos. Wie macht mans, den rest auch zu bekommen? Ich bitte drum. Nein. Der Erzbischoff von Wien ist nicht der Archinasus,40 sondern derjenige Trautson,41 dem der alte Garofalo42 vor vielen Jahren eine dissertation de antiquis marmoribus dediciert hatte.43 Ein schwager unserer Pythia.44 Ein schöner herr, und liebhaber der gelehrten. Mit einer der schönsten bibliothecken versehen, von etwann 54 Jahren seines Alters. NB. ni fallor. Ich werde mich besser erkundigen. 38
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Zuletzt hatte Scheyb im Januar von den Schwierigkeiten berichtet, die Ausgaben des Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit zu bekommen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 72, S. 250. [Johann Georg Schelhorn (Hrsg.):] Amoenitates Literariae, Quibus Variae Observationes … Exhibentur. 14 Bände. Frankfurt; Leipzig: Daniel Bartholomaei und Sohn, 1725–1731. Gottsched, dem Friedrich Heinrich von Seckendorff vom „Hürthenbrief des Erzbischoffes von Wien graf von Trautson“ (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119, S. 382) berichtet hatte, hatte sich offenbar nach der Identität des Verfassers erkundigt. Mit dem Spottnamen „Archinasus“ bezeichnete Scheyb den Grafen Veit Eusebius von Trautson (1688–1760), Reichsgrafen zu Falkenstein, einen Cousin des Erzbischofs. In einem späteren Brief berichtet Scheyb von einem Jagdaufenthalt bei diesem Grafen „mit der grossen Nasen“; Scheyb an Gottsched, Wien 19. Dezember 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 626–628, 626r; Franz Hadriga: Die Trautson. Paladine Habsburgs. Graz u. a. 1996, S. 126–129. Johann Joseph von Trautson (1707–1757), 1751 Fürsterzbischof von Wien. Biagio Garofalo (1673/77–1762), italienischer Gelehrter aus Neapel, lebte seit 1732 in Wien; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 72, S. 229, Erl. 11. Vgl. Biagio Garofalo (Blasius Caryophilus): De Antiquis Marmoribus Blasii Caryophili Opusculum Cui Accedunt Dissertationes IV. Wien: Johann Peter van Ghelen, 1738, vgl. die Widmung an Trautson vor der zweiten Dissertation, S. [193]–[204]; eine zweite Ausgabe erschien 1743 (Utrecht: Herman Besseling), hier S. [77]–[82]. Maria Carolina von Trautson, geb. Hager von Altensteig (1701–1793); Korrespondentin. Scheyb nannte sie insgeheim Pythia nach der weissagenden Priesterin im Orakel von Delphi. Sie war mit dem Bruder des Erzbischofs, Johann Wilhelm, Fürst von Trautson (1700–1775), verheiratet.
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Herr Lambacher45 ist einer von denen Comœdien Commissarien,46 und hat sehr viel zu thun, ob er schon jederzeit nur ein liebhaber von denen Opern war. Das Ding sieht so aus, daß H. Weiskern47 sich zu tode schreibt, und nicht viel außwirkt, weil Er zwanzig und mehr grosse, kleine, obere, untere, fette, magre junge alte, gelehrte |:Sil y en a:| taube köpfe in einen hut sollte zusamen hexen. E. H. wissen aber davon mehr alß ich. Da ich von einer Spielgesellschafft nach hauß komme, so muß ich wiederum auf den Mars48 verfallen. Ich vermeine, daß wohl 500 exemplaria von der Leipziger Critic auß dem neuesten würden zu verkaufen seÿn, wenn sie zu finden wären. Jederman redet davon, und jederman will sie lesen. Sie kömmt auch schon unter die grossen. Weil H. König nunmehro Rath ist, und die Registratur im Directorio versieht. Sonst aber ein guter officiant ist. Dabeÿ aber verliert H. Kraus nichts, dann alle Curiosi den Martem hohlen lassen. Nun komme ich wiederum auf bücher: |:NB weil ich so fleissig zahle, oder ein so brafer debitor bin. Ich werde dennoch versichert, daß der tomus III et IV Scriptorum græcorum minorum Vet. Geogr.49 gebohren und noch nicht gestorben sind; weil sie gesehen worden. Die weil es nur sicher ist, daß sie Ao 1711. 1712 oder 1713 in Holland gedruckt worden; So beschwöre ich E. H. beÿ allen geweÿhten kezern, welche die Welt gesehen mit dem holländ. buchhändler Arkstée und Merkus50 zu sprechen, ob sie mir diese zweÿ tomos mir nicht in Holland aufzutreiben, nacher Leipzig zu verschreiben, von dort aber anhero mir zu übersenden im stand seÿn.
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Philipp Jacob Lambacher (1703–1774, Korrespondent), 1744 Sekretär der Stadt Wien. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 72, Erl. 7. Friedrich Wilhelm Weiskern (1709–1768, Korrespondent), Schauspieler, Autor und künstlerischer Leiter am Kärntnertortheater. Vgl. Erl. 12. [John Hudson:] Geographiæ Veteris Scriptores Græci Minores. Band 3 und 4. Oxford: Sheldonian Theater, 1712. Gottsched hatte nur die ersten beiden Bände von 1698/1703 senden können; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, S. 189 f. Die Amsterdamer Verleger Hans Casper Arkstée (um 1700–1776) und sein Halbbruder Hendrik Merkus (1714–1774) hatten 1737 als erste ausländische Firma eine Filiale in Leipzig eröffnet; vgl. Albrecht Kirchhoff: Der ausländische Buchhandel in Leipzig im 18. Jahrhundert. In: Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels 14 (1891), S. 155–182; Lexikon des gesamten Buchwesens 1 (1987), S. 138 f.
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Die Kranckheit eine Ode51 hat endlich einen Medicinischen Poltergeist erweckt, und mir eine infame, contumeliose Schmähschrifft auf dem halß gezogen,52 da der Auctor53 von karbatschen,54 Arschlecken; von Prügeln re51
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[Franz Christoph von Scheyb:] Die Krankheit. Eine Ode, durch den A. O. [Arkadier Orestrio] in Wien. Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 23, Erl. 22. Der Text konnte nicht ermittelt werden. Möglicherweise handelt es sich um die im Anhang zu L. A. V. Gottscheds Bibliothekskatalog in der Rubrik „Poemata Manuscripta“ angeführte, drei Blätter umfassende Schrift, die in Bezug auf Titel und Jahr passend erscheint: Die Arzney, eine Parodie durch W. L. 1752; vgl. Appendix Ad Catalogum Bibliothecae L. A. V. Gottschediae. Leipzig: Breitkopf, 1767, S. 6, Nr. 70b. Im Mai 1752 berichtet Scheyb, der Autor sei „Doctor Hirneis“ gewesen, ein „hiesiger Medicus“, „der seine Kunst alß Cammerdiener und Hofmedicus eines polnischen Fürsten in Pohlen gelernt“ habe. Im Juli 1752 sendet Scheyb das Gedicht an Gottsched. Vgl. Scheyb an Gottsched, Wien 30. Mai 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 287–290, Zitate Bl. 290r, und 5. Juli 1752, Bl. 338–345, 345v. Es handelt sich um den Wiener Arzt Augustin Joseph Hirneis (Hierneis, Hierneiß, Hierneyß, Hyrnæus) (1698–1779). Ab 1726 wird er im Wiener Staatskalender unter den Doktoren der medizinischen Fakultät aufgeführt, zwischen 1732 und 1747 mit dem Vermerk „abwesend“. In diesem Zeitraum hat er sich vermutlich bei Paweł Karol Sanguszko (1680–1750, 1713 litauischer Hofmarschall, 1734 Marschall des Großfürstentums Litauen) aufgehalten. Nach Wien zurückgekehrt, verfeindete er sich mit Gerard van Swieten (vgl. Erl. 56) und wurde unter dessen Einfluß im November 1752 der medizinischen Fakultät verwiesen. Hirneis begab sich erneut nach Polen und wurde Leibarzt von Franciszek Salezy Potocki (1700–1772, 1755 Woiwode der Woiwodschaft Kiew). 1766 lernte Giacomo Casanova (1725–1798) Hirneis in diesem Amt kennen, er bezeichnete ihn als „innovatore“, der sein Glück mit Wunderheilungen und selbsterfundenen Mitteln gemacht habe, als „l’inimico, e ’l flagello [Feind und Geißel] del Baron Van Switten“. Nach Swietens Tod erhielt Hirneis im September 1772 die Erlaubnis, sich wieder in Wien niederzulassen, „falls er sich ruhig betraget“. Vgl. Wien, Spital St. Marx, Taufen 1669–1723, Bl. 160v, St. Stephan, Sterbebuch 1777–1780, Bl. 163v; Wien Staatskalender 1726, S. 191, 1732, S. 201, 1747, S. 245, 1752, S. 147; Die älteren Statuten der Wiener medizinischen Fakultät. Wien 1847, S. 175; Scheyb an Gottsched, Wien 19. Dezember 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 626–628, 628r; William Rowley: A Treatise On Female … Diseases. London: Nourse u. a., 1788, S. 289 f.; Stanisław Ko´smin´ ski: Słownik lekarzów polskich. Warszawa 1883 [1888], S. 171; [Giacomo Casanova:] Confutazione Della Storia Del Governo Veneto. Teil 2. Amsterdam: Pierre Mortier, 1769, S. 185; Jan Reychman: Further Light On C. From Polish Archives. In: Casanova Gleanings 7 (1964), S. 16–21, 20; Wien, Universitätsarchiv, CA 3.1399 (Mitteilung der Aufenthaltserlaubnis vom 19. September 1772), Zitat Bl. [1]r; Wien, Universitätsarchiv, CA VA Fasz. 97 Nr. 7 (Testament 1779). Peitsche; vgl. Grimm 5 (1873), Sp. 206.
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det, alle Boerhavios,55 van Swietios56 verachtet. Den Schlendrian zu behaupten sucht, die Botanic, die chymie, die Anatomie alß unnüzliche Sachen verachtet, auch den Respect gegen die Kaiserinn verlezt. Da Er sagt, sie werde ihren Sinn ändern |:respective des Van Swieten:| und wer dazu spricht: Nein der kann ihre Wangen küssen wann das haupt sich neigt zu füssen. Mit einem Wort. Es kömt mir vor, dieses wäre wiederum ein Muster der hiesigen gelehrsamkeit, die denen Wiennern so wenig Ehre macht. Ich wollte nur winschen, daß der kerl auf eine süsse, gelehrte, und kräftige art, wie H. König in die Schul geführt57 würde, da Er fast alle Verse auß dem Hoffmanswaldau58 gestohlen, und einen Centonem59 gemacht, wodurch seine eigenen Verse schön hervor leichten, weil es lauter knittelvers sind. Kurz: Ich achte meine Muse so hoch, daß ich mich schämte, darauf zu antworten, wo ich doch tausend sachen wüsste. Allein geschähe es dennoch, so würde ich ein Wepsennest60 wider mich erwecken, weil viel tausend thoren wider mich sind, denen Eine prügelsuppe61 von Schlosserbuben besser gefällt, alß tausend vernünftige Schlüsse. Sein kanzelspruch ist anfangs dieser Lucæ c 6. v 38. Eadem – mensura, qua mensi fueritis, remetietur vobis. Am Ende aber, nolite judicare, et non judicabimini. Luc. c 6. v. 37. Kann was sinnreichers erfunden werden. Ich solle auf zeitungen kommen, welche unsere nachbarschafft schmerzlich betroffen. Da inner dieser Woche das ganze Städtchen Cremsier samt dem schloss, und vielen kostbarkeiten, die Piaristen samt der kürche abgebronnen,62 und die Stadt Thuln in Asche ligt, wo gleichfalls klöster, und 55
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Herman Boerhaave (1668–1738), niederländischer Mediziner, 1709 Professor der Botanik in Leiden, 1714 der praktischen Medizin, 1718 der Chemie. Gerard van Swieten (1700–1772), Schüler Boerhaaves, 1745 kaiserlich-königlicher Leibarzt und Hofbibliothekar in Wien. Eine Lektion erteilen, zurechtweisen; vgl. Grimm 9 (1899), Sp. 1931. Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616–1679), 1647 Breslauer Ratsherr, führender Vertreter der Zweiten Schlesischen Dichterschule. Cento, Flickwerk, in der Literatur ein aus Textpassagen anderer Autoren zusammengesetzter Text. Vgl. Wepse, Wespe bei Grimm 14/1.2 (1960), Sp. 604–607. Eine Tracht Prügel; vgl. Grimm 7 (1889), Sp. 2192. Kremsier, Kromˇeˇríˇz in Ostmähren, Sitz des Bischofs von Olmütz und eines Piaristenkollegs, war am 21. März „durch eine entsezliche Feuers=brunst fast völlig verzehret worden.“ Wienerisches Diarium, Nr. 25 vom 25. März 1752, S. [5]. „Das
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kürchen eingeäschert.63 Das übel rührt von einem ungestümen Wind her, so schon viele tage durch auß verschiedenen löchern herbläst. So viel ich höre, so erwartet der Kaiser64 noch den catalogum des Hartmann: Cabinets.65 A propos. Ihro Maÿtt sollen einen Pallast gekauft haben, Dero Cabinet, u machinen nebst allen dazu gehörigen leuten darein zu logieren. Es soll eben derjenige seÿn, welcher beÿ der Reitschul und der Bibliothec,66 oder von den Augustinern67 über steht, in der Gasse, welche gerad linea recta von dem Krausischen buchladen68 hinauf dem Comedihauß69 zu geht. Da sehen E. H., was das für eine Noth ist, daß wir nicht Plaz genug haben. Allein ich muß ein Ende machen, E. H. nicht länger mit meiner abscheulichen Schmierereÿ zu belästigen, und auf die Versicherung zu kommen, daß ich biß 30 Jahre nach der Ewigkeit seÿn werde, und bin Euer Hochedlgebohrnen gehostergebenster dr70/ Scheÿb
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Schloß brannte 1752 nebst dem Archiv, der Vorstadt und 55 Bürgerhäusern in der Stadt ab.“ Anton Friedrich Büsching: Neue Erdbeschreibung. Band 6. Neueste Ausgabe. Schaffhausen: Benedict Hurter, 1769, S. 297. In Tulln an der Donau bei Wien war ebenfalls am 21. März „eine unversehene Feuers-brunst … ausgebrochen, … daß das ganze Städtlein bis auf etliche und 40. Häuser, nebst dem grossen Fürsten= oder Bischofs=hof, samt dem schönen Frauen=kloster Ordinis S. Dominici völlig in die Asche geleget worden.“ Wienerisches Diarium, Nr. 25 vom 25. März 1752, S. [5]. Franz I. Stephan (1708–1765), Herzog von Lothringen, 1745 römisch-deutscher Kaiser. Scheyb hatte den ausführlichen Katalog der Naturaliensammlung von Melchior Philipp Hartmann (1685–1765, Korrespondent) erbeten, um die Kaufentscheidung des Kaisers zu befördern; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, S. 189. 1735 war das Gebäude für die Winterreitschule und die Hofbibliothek zwischen Josefs- und Michaelerplatz fertiggestellt worden. Das Augustinerkloster und die kaiserliche Pfarrkirche St. Augustin in der Augustinerstraße/Josefsplatz. Der Buchladen befand sich „nächst der Kaiserl. Burg“, Wienerisches Diarium, Nr. 25 vom 27. März 1751, S. [10]. Das Hofburgtheater befand sich in dem 1748 zum Theater umgebauten ehemaligen Ballhaus am Michaelerplatz. gehorsamstergebenster diener.
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P. S. Der H. HofkriegsRath von Stadler71 |:welcher in Dero Gesellschafft auch beÿ mir gespeist hatte:| ersucht mich, E. H. zu schreiben, daß Dieselben mir mit zweÿ zeilen zu berichten belieben wollten, wie sich sein Vetter Joseph Strohl von Strolendorf72 zu Leipzig aufführe. Was er studiere, arbeite, und verrichte. Der H. Hk.Rath erhält zwar von ihm selbst die besten nachrichten wegen seines fleisses, den Er beÿ denen HH.n Professorn Mascau,73 Cramer,74 Winckler,75 Heinsius,76 und Müller77 anwenden soll, und selbst hervorstreicht. Er sezt noch den H.n Profess. Homel78 beÿ. Sein Schreiben weist eine gute Schrifft, und gute Schreibart. Allein H. von Stadler winschte etwas Verlässlichers von E. H. zu vernehmen. Wollen Dieselben ihm zu schreiben, so vermeine ich, er würde sich eine sonderbare Ehre daraus machen. Oder bekomme ich einige Nachricht, so werde ich nicht ermangeln, es ihm vorzulesen. Verbleibe. Ut supra.
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Christoph Melchior Stadler von Blumberg (1696/97–1781), 1736 Erhebung in den Ritterstand, kaiserlicher Feldkriegssekretär, 1749 Hofkriegsrat; vgl. Karl Friedrich von Frank: Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die Österreichischen Erblande. Band 5. Schloß Senftenegg 1974, S. 37; Wien Staatskalender 1750, S. 103; St. Stephan, Bahrleihbuch 1781, Bl. 104r. Am 14. Januar 1751 war Anton Joseph von Strahlendorff „Venetus eq. Carynth.“ immatrikuliert worden; Leipzig Matrikel, S. 409. Es handelt sich um Joseph Anton von Strohlendorff, Sohn des kaiserlichen Rates und kärntnischen Landstandes Johann Martin Strohl von Strohlendorff (1750 geadelt; vgl. Frank [Erl. 71], S. 70). Stadler stammte aus Tarvis, Strohlendorff aus dem benachbarten Ort Malborghet, über das Verwandtschaftsverhältnis konnte jedoch nichts ermittelt werden. Strohlendorff heiratete 1761 als „der K. K. Commercien=Intendenzæ in Triest Secretarius“, Wien, St. Stephan, Trauungen 1761–1762, Bl. 339v. Gottfried Mascov (1698–1760), 1735–1739 Professor der Rechte in Göttingen, 1748 in Leipzig. Johann Georg Cramer (1700–1763), 1741 außerordentlicher, 1752 ordentlicher Professor der Rechte in Leipzig; vgl. Weidlich, Zuverläßige Nachrichten 6, S. 378–380. Johann Heinrich Winkler (1703–1770), 1739 außerordentlicher Professor der Philosophie, 1742 Professor für Griechisch und Latein, 1750 der Physik in Leipzig. Gottfried Heinsius (1709–1769), 1736 außerordentlicher Professor der Astronomie in St. Petersburg, 1745 Professor der Mathematik in Leipzig. August Friedrich Müller (1684–1761), 1731 außerordentlicher, 1732 ordentlicher Professor der Philosophie in Leipzig. Ferdinand August Hommel (1697–1765), 1734 Professor der Rechte in Leipzig.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – März 1752
133. Got ts ch ed a n Fr i ed r i ch H ei nr i c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 28. März 1752 [129.144]
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 151–152. 3 S. Bl. 152v oben von Seckendorffs Hand: R. d. 41 April sowie Notizen für das Antwortschreiben.
Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf, u. Gen. FeldMarschall/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr,
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Eurer Hochreichsgräfl. Excell. gnädige Zuschrift vom 23sten dieses M.2 ist mir zu rechter Zeit eingelaufen. Ich ersehe daraus, was ich einigermaßen besorget, daß die unansehnliche Person meines Candidaten,3 nicht Beyfall gefunden. Ich werde ihm solches auf die leidlichste Art beyzubringen suchen, und den Vorwand von seinem adelichen von dazu brauchen.4 Was den andern, Schillingen,5 betrifft: so wäre der freylich ungleich geschickter dazu. Allein die kleine Besoldung der 100 f. machet, daß er sich dazu nicht entschließen kann; zumal er itzo noch eine Nachricht aus Braunschweig erwartet. Sollte nun diese weder zu einer Pagenhofmeister= noch andern Stelle vortheilhaft lauten:6 so könnte es doch noch wohl kommen, daß er sich dazu entschlösse. Er hat in Dresden nebst der freyen Station, und Tafel des H.n Grafen7 200 Rthl. gehabt; dagegen gewiß 100 f.
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In Seckendorffs Antwortschreiben wurde die 4 mit einer 5 überschrieben; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 145. Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 129. Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798); Korrespondent. Nachdem Wolff sich persönlich bei Seckendorff vorgestellt hatte, sollte Gottsched ihm eine Absage hinsichtlich der Sekretärstelle in Franken erteilen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 129. Anstelle Wolffs war Johann August Schilling († 1772) als Kandidat in Erwägung gezogen worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 129. Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem sendet am 7. April eine Absage hinsichtlich der Pagenhofmeisterstelle und schlägt Schilling eine Position als Hofmeister kursächsischer junger Adliger am Collegium Carolinum vor; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 148, S. 475 f. Schilling war Hofmeister im Hause Johann Georg von Einsiedels (1692–1760) in Dresden, vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 148, S. 475.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – März 1752
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eine Kleinigkeit sind; die er auch hier spielend verdienen kann, wenn er Edelleuten Lection giebt. H. Lieutn. Peickart8 mag seine Postmeisterstelle9 in Gottesnamen annehmen. Von H.n Rothfischern10 habe ich die Ehre E. Hochgräfl. Excell. dieses helmstädtische Programma oder Lections Catalog. zuzusenden; darinn sein Namen schon steht.11 Seine erste Schrift ist in Braunschweig unter der Presse;12 und man hat sie deswegen nicht hier drucken lassen können, weil verschiedenes wider die Jesuiten darinn vorkommen wird, welches hier nicht die Censur passiren möchte. So gern ich also E. H. Excell. die Briefe des Abts aus Regenspurg13 und Card. Quirini14 vor der Zeit hätte zusenden wollen;15 so bin ichs itzo nicht im Stande zu thun, weil das Mst. nicht hierher geschicket wird, wie ich neulich hoffen konnte. Von dem Prof. Geiger aus Marpurg16 habe ich beygehende zuverläßige Nachricht erhalten; die mir ein alter Hofmeister, der einen jungen Herrn daselbst führet,17 auf mein Begehren gegeben.18
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Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119, Erl. 4, Nr. 129, S. 409 f. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Vgl. Catalogus Praelectionum Publice Et Privatim In Academia Iulia Carolina Per Semestre Aestivum A. S. R. MDCCLII Habendarum. Helmstedt: Schnorr, Bl. ):(3v. Das Vorlesungsverzeichnis ist auf den 5. März datiert. Es ist kein Begleitschreiben Rothfischers zu der Sendung überliefert. In einem Brief an Seckendorff vom 30. März erwähnt Rothfischer, daß er Seckendorff den Katalog durch Gottsched geschickt habe; Altenburg, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 10–11, 10v. Rothfischer, Nachricht. Johann Baptist Kraus (1700–1762), 1742 Fürstabt des Klosters St. Emmeram in Regensburg. Angelo Maria Querini (1680–1755, Korrespondent), 1727 Kardinal. Zu den Briefen vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 120. Christoph Friedrich Geiger (1712–1767); Korrespondent. Geiger hatte nach Vermittlung Gottscheds und Seckendorffs im Sommer 1750 die Professur für Geschichte in Marburg angetreten; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, S. 159. Friedrich Groschuff (1693–1783, Korrespondent) war im Oktober 1751 als Hofmeister von Adolph Wilhelm Heinrich von der Tann (1736–1778) in Marburg immatrikuliert worden; vgl. Marburg Matrikel, S. 316. Vgl. Groschuffs Schreiben an Gottsched vom 5. März 1752, in dem er Geigers Auftreten an der Universität Marburg beschreibt, unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 114.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – März 1752
Von des Wienerischen Erzbischofes Pastoral Schreiben19 sind in Wien alle Exemplare aufgehoben, und dem Drucker20 unter der Presse weggenommen worden: mit einer starken Bedrohung kein Blatt davon unter die Leute zu bringen.21 Der preußische Gesandte22 hat also in etlichen Wochen kein Blatt davon für etliche Ducaten bekommen können. Und der schwedische Legationsprediger daselbst, der mein gewesener Zuhörer ist,23 hat es noch nicht zu lesen bekommen mögen.24 So scheinen sich die Katholischen alle dessen zu schämen. E. H. Excell. werden mir also eine besondre Gnade erweisen, wenn Sie mir den Regenspurgischen Abdruck25 zukommen zu lassen geruhen wollen. Ich will ihn gleich auch hier nachdrucken lassen, damit er desto bekannter werde. Nach unterthän. Empfehl an der Hochgräfl. Frau Gemahlinn Excellence,26 und sämtliches hohes Haus habe ich die Ehre mit besondrer Ehrfurcht und Ergebenheit lebenslang zu beharren
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Zum Hirtenbrief des Wiener Erzbischofs Johann Joseph von Trautson vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119, Erl. 22. Nicht ermittelt. Die Zensur theologischer Schriften verantworteten die Jesuiten. Über das Verbot selbst konnte nichts ermittelt werden. In den Berlinischen Nachrichten findet sich folgende Mitteilung: „Donau=Strohm vom 30. Mart. Aus Wien vernimmt man, daß daselbst das bekannte Pastoral=Schreiben des dortigen Herrn Ertz=Bischofs gäntzlich sey confiscirt und verboten worden. Die Anzahl derjenigen, welche sich in Oesterreich, Steyermarck, und Cärnthen, öffentlich zu der Lutherischen Kirche bekennen, soll sich auf 70 bis 80000 belaufen, worüber alles in grosser Bewegung wäre.“ Berlinische Nachrichten, Nr. 49 vom 22. April 1752, S. [2]. Joachim Wilhelm von Klinggräf (1692–1757), 1750–1756 preußischer Gesandter in Wien. Christoph Gerhard Suke (1713–1782, Korrespondent), 1734 Studium in Leipzig, 1737 schwedischer Legationsprediger in Wien. Es ist anzunehmen, daß Gottsched diese Nachrichten von Suke erhalten hat; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 118, Erl. 1. Seckendorff hatte berichtet, daß ihm der Hirtenbrief „von Regenspurg“ zugeschickt worden sei. Unter den wenigen Nachdrucken, die den Druckort benennen, ist keiner aus Regensburg zu ermitteln. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin.
Klüpfel an Gottsched – März 1752
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E. Hochgeb. Excellence/ Meines gnädigen Grafen und Herren/ gehors. und unter=/ thän. Diener/ Gottsched Leipzig 1752/ den 28 März/ 1752.
134. E ma nu e l C h r i s to ph K l ü p fel a n G ot ts c h ed, Gotha 30. März 1752
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 153–154. 3 S. Klüpfel leitet zwei von Friedrich Melchior Grimm stammende Päckchen an Gottsched weiter. Klüpfels Wertschätzung für Gottsched wächst mit der Lektüre seiner Schriften, die ihn unterhalten und belehren. Gottsched ist die mutige und unparteiliche Haltung der Deutschen zu verdanken, mit der sich auch Grimm mitten in Paris behauptet. Klüpfel schätzt das sichere Urteil und die Wahrheitsliebe in Grimms letzthin erschienener Schrift Lettre Sur Omphale, die die Verdienste der Franzosen würdigt, zugleich aber ihre Vorurteile und Fehler rügt. Klüpfel moniert, daß Grimm auch Personen für erwähnenswert hält, die, wie Klüpfel aus eigener Kenntnis weiß, keine Verdienste haben, außer daß sie in Paris leben. Wegen der verwirrenden Anzahl an Personennamen bezeichnet er den Aufbau des Werks als gotisch. Gleichwohl hat er Grimm gratuliert. In Gotha werden Werke Voltaires gedruckt, u. a. die Erzählung Micromegas, die wegen satirischer Bemerkungen über die Pariser Akademie der Wissenschaften, deren Sekretär Bernhard Le Bovier de Fontenelle und andere Gelehrte in Paris konfisziert wurde.
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Monsieur! Notre Ami, Msr. Grim,1 m’ayant prié de Vous faire tenir, Monsieur, les deux pacquets cyjoints,2 je saisi cette occasion avec bien du plaisir pour Vous renouveller les sentiments d’estime & de consideration, que j’ai pour Vous & qui sont chaque jours augmentés par la lecture des differentes pieces, que Vous donnés au publiques & dont je ne neglige surement aucune. J’y trouve, comme dans toutes Vos productions, dequoi m’instruire & m’amuser. C’est a Vous, Monsieur, que nous autres allemands devons principale1 2
Friedrich Melchior Grimm (1723–1807); Korrespondent. Grimm hatte die Sendung in Aussicht gestellt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 82.
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Klüpfel an Gottsched – März 1752
ment cette hardiesse noble & impartiale, avec laquelle Msr. Grimm, Votre disciple parle aux françois au milieu de Paris & que Vous lui avés inspiré. Sa derniere brochure3 m’a plue infiniment. Il y regne d’un bout a l’autre un jugement solide & un amour de Verité, qui en rendant justice au merite de la nation françoise ne craint point d’attaquer leurs prejugés & leurs montrer leur defauts qu’ils ont la foiblesse d’admirer. Je souhaiterois seulement, qu’il eut rempli son temple de Gout4 de personnes un peu plus dignes; car il y en a, que je connois5 & qui n’y ont pas d’autre droit, que celui d’etre a Paris. Outre ce defaut je trouve encore l’architecture une peu gothique. Elle est si chargée de figures, que l’oeil a de la peine a les debrouiller. Non obstant cela l’ouvrage fait honneur a notre Ami & je lui en ai fait compliments de tout mon Coeur. On imprime ici quelques pieces de Voltaire,6 qui paroitrent a la foire prochaine & qui ne sont gueres connues en Allemagne. Il y a entre autres son Micromegas qui a été confisqué a Paris,7 parcequ’il contient une satire un peu forte de l’academie des sciences & surtout du Vieux Fontenelle & des Mathematiciens, qui ont été envoyé sous le Pole.8 Permettés, Mon-
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Lettre De M. Grimm Sur Omphale, Tragédie Lyrique, reprise par l’Académie Royale de Musique le 14 Janvier 1752; Rezension in: NaG 1752/7, S. 543–549. Unter dem Titel Le Temple du Goût hatte Voltaire 1733 einen Text mit Urteilen über die französische Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts veröffentlicht; vgl. Voltaire: Les Œuvres complètes. Band 9. Oxford 1999, S. 25–256. Als Reiseprediger des Erbprinzen Friedrich Ludwig zu Sachsen-Gotha (1735–1756, Korrespondent) hatte sich Klüpfel von 1747 bis 1750 vorwiegend in Paris aufgehalten. Voltaire: Le Micromégas de Mr. De Voltaire. Avec Une Histoire Des Croisades & Un Nouveau Plan De L’Histoire De L’Esprit Humain. London [Gotha: Johann Christian Dieterich, Johann Paul Mevius,] 1752. Zur Druckgeschichte vgl. Martin Fontius: Voltaire in Berlin. Berlin 1966, S. 72–74 bzw. Nicholas Cronk, John Bennett Shank: Introduction. In: Voltaire: Les Œuvres complètes. Band 20C. Oxford 2017, S. 1–57, 12–21. Auf Betreiben der Freunde von Bernhard Le Bovier de Fontenelle (1657–1757, Korrespondent, 1699–1742 ständiger Sekretär der Akademie der Wissenschaften in Paris) hat der königliche Zensor Chrétien Guillaume Lamoignon de Malesherbes (1721–1794) Voltaire die Entfernung von Bemerkungen über Fontenelle im Micromégas, der im 10. Band der Pariser Werkausgabe von 1751 erscheinen sollte, nahegelegt. Voltaire zog daraufhin den Text zurück, der in einigen Exemplaren der Ausgabe gleichwohl enthalten ist; vgl. Cronk/Shank, Introduction (Erl. 6) S. 12–15. In den Jahren 1736 und 1737 hatte eine französisch-schwedische Gruppe von Wissenschaftlern unter Leitung von Pierre-Louis Moreau de Maupertuis (1698–1759) eine Expedition nach Lappland zur Vermessung der Pole unternommen.
Rothfischer an Gottsched – März 1752
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sieur, que je presente mes sentiments respectueux a Madame Gottsched & que je Vous assure, que je suis avec une Consideration sans egale Monsieur/ Votre tres humble &/ tres obeissant Serviteur/ Klupfel. Gotha ce 30. Mars/ 1752.
135. Franz Ignaz Rothfischer an Got tsched , Braunschweig [Helmstedt] 31. März 1752 [120.172]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 156–157. 2 S.
Hochedlgebohrner, Magnifice!/ Hochzuehrender Herr Professor!/ Hochschäzbahrer Gönner! Eur Hochedlgeb. Magnific. habe die Ehre zu vernachrichten, daß ich nunmehr wirklich in Helmstedt angelanget,1 und von den HH. Professoribus allerseits sehr gütig aufgenohmen, gleichwie aus Braunschweig selbst mit sonderbahren Gnaden von den durchl. Herrschaften2 entlassen worden seÿ. Mein Aufenthalt ist indessen in des H. D. Bertlings3 Behausung,4 bis mir eine bequeme Wohnung zu rechte gemacht wird. Wegen dem Wagen5 1
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Am 24. Februar 1752 hatte Rothfischer in Braunschweig die ordentliche Professur der Philosophie an der Universität Helmstedt erhalten. Carl I. (1713–1780), Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, und die herzogliche Familie. Ernst August Bertling (1721–1769), 1749 Doktor der Theologie, Professor der Theologie in Helmstedt, 1753 Rektor und Pfarrer in Danzig. Vgl. Rothfischer, Fortsetzung, S. 301. Möglicherweise handelte es sich um einen Frachtwagen, mit dem Exemplare von Rothfischers Buch Ablaß und Jubeljahr aus Regensburg nach Leipzig transportiert worden waren und der noch in Leipzig verblieben war. Rothfischer bot Gottsched an, den Wagen zu übernehmen, dieser lehnte jedoch ab, und im Dezember 1752 erwähnt Rothfischer, daß sein Wagen immer noch in Leipzig stehe; vgl. unser Ausgabe, Band 17, S. 394, Band 18, Nr. 172, S. 560, Rothfischer an Gottsched, Helmstedt 24. Mai und 29. Dezember 1752.
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Rothfischer an Gottsched – März 1752
habe lezthin an H. Breitkopf6 schon geschrieben. H. Wappler7 wird auf die Messe befriediget werden. Ich Bitte, diesen Einschluß nach Meuselwitz zu übermachen.8 Eur Hochedlgeb. Magnif. werden von selbst erachten, daß meine Zeit mir nicht erlaube, weitläuftiger zu seÿn. Nur melde ich noch kürzlich, daß meine unter der Presse stehende Pieçe9 auch in der Braunschweiger Censur etwas verbessert worden seÿe. Vielmehr würde dieses in Leipzig geschehen seÿn. Eur Hochedlgeb. werden deßwegen nicht ungnädig aufgenohmen haben, daß Deroselben Bemühung und Vorsorge, wie mir s: tit:10 H. Abt Jerusalem11 vernachrichtet, wegen eben dieser Gefahr,12 die mir H. Breitkopf voraus verkündigte, ihre Wirkung nicht erreichet habe. Meines orts muß ich es bedauren, weilen ich auf die bevorstehende Messe nur einen Theil aus der Drukereÿ liefern, den anderen aber gleich in einer Fortsezung nachhohlen,13 und diese endlich mit einem Anhang beschlüssen werde, welchen des H. Biccolo Abhandlung mit meinen Anmerkungen ausmachen wird.14 Eur Magnif. und Frauen Gemahlin Hochedlgeb. begehen das fröliche Osterfest in vollkommenen Vergnügen, und erhalten mich allezeit in Dero Gnade, der ich mit aller dankbarkeit und Hochachtung allezeit bin.
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Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger. Zunächst hatte Rothfischer, wie vor ihm bereits der konvertierte Benediktiner Clemente Romani (1709–1763), bei dem Leipziger Weinschenk und Gastwirt Johann Erasmus Wappler († 1760) in der Petersstraße logiert; vgl. Rothfischer, Fortsetzung S. 339 und unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31. Vgl. Rothfischer an Friedrich Heinrich von Seckendorff, Braunschweig 30. März 1752, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 10–11. Gottsched hat das Schreiben unter dem 8. April 1752 an Seckendorff nach Meuselwitz weitergeleitet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 152. Rothfischer, Nachricht. Das Buch sollte zur Ostermesse 1752 erscheinen. salvo titulo. Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789); Korrespondent. Gottsched berichtete Seckendorff am 28. März 1752: „Seine erste Schrift ist in Braunschweig unter der Presse; und man hat sie deswegen nicht hier [in Leipzig] drucken lassen können, weil verschiedenes wider die Jesuiten darinn vorkommen wird, welches hier nicht die Censur passiren möchte.“ Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 133, S. 425, Z. 7–10. Rothfischer, Fortsetzung. Zum Anhang vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 120, Erl. 9.
Rothfischer an Gottsched – März 1752
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Eur Hochedlgb. Magnif./ ergebenster Diener/ Franz Rothfischer Phliæ/ Prof. in Acad. Jul. P. O.15 P. S. Eben erhalte ich wiederum Briefe von Sr: Emin. dem Cardinal Quirini,16 die mir aber unterwegs aufgebrochen worden. Der Cardinal versichert mich seiner Treu und seines Glaubens, daß er mich schüzen und alles gut machen wollte, wenn ich zurük kehren würde.17 An H. Hofrath von Welke18 bitte meine ergebenste Compliments, ich werde ehester Tagen an Dieselben schreiben, und Briefe einschlüssen, auf welche man in Regenspurg hart warthet. Ich weis nicht, wie es zu gegangen hat, daß einige mein glaubensbekantniß schon wollen im Druk gesehen haben.19 A Monsieur/ Monsieur Gottsched Professeur/ tres celebre en Philosophiei/ a/ Leipzig. par Couv.20
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Plisophie ändert Bearb. Philosophiæ Professor in Academia Julia Publicus Ordinarius. Angelo Maria Querini (1680–1755, Korrespondent), 1727 Kardinal. Zu Querinis Schreiben vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 120, Erl. 11. Wolfgang Georg Welck (1703–1780, Korrespondent) hatte mehrfach Nachrichten aus Regensburg übermittelt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31 und 79. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 125, Erl. 10 f. Couvert.
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Welck an Gottsched – März 1752
136. Wo lf g a n g G eo rg Welck a n G ot ts c h ed, [Leipzig] 31. März 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 155. 1 S.
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P. P.1 Ew: HochEdelgeb: übersende den bewußten Contract,2 mit denen von mir ad marginem gesezten inherendis, und einigen besondern Punckten, welche leztere wenn H: Dr: Laurentius3 sie nicht mit in den Contract setzen wollte, besonders unterschrieben werden können; worüber Dero beliebige Errinnerungen, so bald mögl: erwarte. Ihr Gärtner4 ist diesen Morgen beÿ mir gewesen, und hat sich gantz manierl: bezeiget; worinnen ich ihn auf das künftige zu bestärcken gesuchet. Wegen der Zeit der Meße über können Ew: HochEdelgeb: sich des hintern großen Haußes nach Belieben bedienen; weil wir da noch nicht draußen wohnen können, und Platz genug ist. Ich habe dahero wegen der Stube im Gewächs=Hauße keine difficultaet machen wollen, weil außerdem wieder nach Dreßden geschrieben werden müßte. Nebst meinem gehorsamsten Compliment an Dero Frau Liebste verharre mit aller Hochachtung Ew: HochEdelgeb:/ ergebenster Diener/ Welck
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Praemissis Praemittendis; vgl. Rudolf Lenz u. a.: Abkürzungen aus Personalschriften des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts. 3. Auflage. Stuttgart 2002, S. 160. Über welches Grundstück, zu welchem Zweck und für wessen Nutzung der Vertrag geschlossen wurde, geht aus diesem Schreiben nicht hervor und konnte nicht ermittelt werden. Im Frühjahr 1752 mietete Gottsched selbst einen Garten (vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 138, Erl. 35), doch könnte es sich bei dem hier besprochenen Vertrag auch um die Vermittlung eines Quartiers für andere Personen gehandelt haben. Johann Adam Laurentius (1682/83–1765), 1716 Advokat in Leipzig, 1718 Doktor der Rechte in Helmstedt, 1723 Advokat am Leipziger Konsistorium; vgl. Christoph Ernst Sicul: Annalium Lipsiensium Maxime Academicorum Sectio XVI. Leipzig 1723, S. 98, 106, 359; Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1759–1767, Bl. 278r. Nicht ermittelt.
Flottwell an Gottsched – April 1752
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137. Cö le s t in C h r i s ti a n F lot t wel l a n Got ts c h ed, Königsberg 1. April 1752 [104.139] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 158–159 und ein Zettel auf Bl. 101r. 4 ⅓ S. Der auf Bl. 101r befestigte Zettel ist undatiert. Auf der Rückseite notierte der Bibliothekar der Leipziger Universitätsbibliothek Benno Hilliger am 3. Juli 1922: „NB fraglich zu welchem Briefe Flottwells 1751 od 1752 gehörig. War aus den Bänden bei Benutzung im Lesesaal herausgefallen.“ Aus inhaltlichen Gründen ist der Zettel eindeutig dem vorliegenden Brief zuzuordnen; vgl. Erl. 18.
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Magnifice,/ Hochedelgeborner, Hochgelahrter/ Herr Profeßor,/ Würdiger Gönner,/ und theurester Herr Gevatter,1
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Ich ergreife diese Gelegenheit, E. M. die 3. mir aufgegebene Diplomata gehorsamst zu überliefern, in deren eines ich den Vornahmen einzuzeichnen gehorsamst bitte.2 Wir werden uns ferner ohne Ausnahme ein Gesetz und Vergnügen machen, andern von E. M. in Vorschlag gebrachten Mitgliedern gleiche Rechte wiederfahren zu laßen. Überbringern dieses zweene Söhne des Bürgerm. von Marienburg, Krockisii3 haben sich, ohnerachtet ich sie weiter nicht als durch ihren guten Ruf kenne, durchaus das Vergnügen ausgebethen, E. M. diese Zeilen zu überliefern. Es scheinet, sie haben Lust in Leipzig noch in schönen Wißenschaften sich zu üben.4 Diese Lust können 1
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Flottwell hatte Gottsched zum Paten seiner Tochter Johanna Cölestina (* 1749) bestimmt; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 205. Es handelt sich um die Mitgliedsurkunden der Königsberger Deutschen Gesellschaft, namentlich werden Johann Gottlieb Volkelt und Magnus Gottfried Lichtwer genannt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104, Erl. 14 f. Johann Friedrich Krokisius († 1757); vgl. Carl Theodor Wundsch: Den schmerzlichen Verlust des … Herrn Johann Friedrich Krokisius Königlicher Stadt Marienburg Hochverdienten ältesten Bürgermeisters … als Derselbe den 2. September 1757. erfolgete, … suchte mit unvollkommener Feder zu entwerfen. Marienburg: Schreiber. In der Leipziger Matrikel finden sich keine Einträge. Im April 1750 waren die Brüder Samuel Friedrich (1730–1766) und Johann Christian Krokisius (1731–1794) gemeinsam in Königsberg immatrikuliert worden, am 27. Mai 1752 schrieben sie sich in Jena ein. Samuel Friedrich wurde 1754 Pfarrer in Neuteich und 1762 in Marienburg; Johann Christian wurde 1758 Ratsherr in Marienburg, 1759 Bürgermeister und 1762 Stadtpräsident; vgl. Königsberg Matrikel, S. 435; Jena Matrikel 3,
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Flottwell an Gottsched – April 1752
sie ohne Furcht nähren, denn kein Preuß. Adler beschattet Marienburg.5 Ein echter Preuße, besonders ein Edelmann wird nunmehro wohl in Leipzig, v. auf andern fremden Universitäten ein seltener Vogel werden.6 Gott weiß, wie die Folgen von diesem Zwange seÿn werden. Ich kann E. M. nicht lebhaft genug beschreiben, wie bedrückt jetzo alles in Preußen ist. Arbeit die Fülle, Futter so wenig als möglich. Die Theurung steiget, ein jeder vergnügter unschuldiger Gedanke wird einem zur Last gelegt, ja man kömmt nicht dazu, denn man darf nicht Luft schöpfen. Doch, ich will E. M. nicht mit Klagen behelligen; Glücklich ist derjenige, der außer dem Vaterlande sein Vaterland gefunden. Ich lege den Diplomatibus, die ich mitsamt den Gesetzen7 Dero gütigen Bestellung überliefere, die neueste Arbeiten unsrer Gesellschaft beÿ, darf aber wohl nicht hoffen, daß in Dero Neuestem etwas daran solte gedacht werden. Die freÿe Gesellschaft,8 die doch nur eine Enkelin höchstens eine Stieftochter von E. M. ist, hat die Befriedigung in vorigem Jahr erhalten.9 Nur ihrer Tochter, ihrer in Preußen erstgebornen
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S. 614; Jerzy Dygdała: Kwestia dopuszczenia małych miast Prus królewskich do sejmiku generalnego w latach 1764–1768. In: Zapiski historyczne 46 (1981), S. 47–75, 51; Moeller, Altpreußisches Pfarrerbuch 3, S. 1001. Marienburg stand bis 1772 als Teil des Königlichen bzw. Polnischen Preußens unter der polnischen Krone. Vgl. das preußische Edikt vom 19. Juni 1751: „daß die Landes=Kinder hinführo bloß auf einheimischen Universitäten, Gymnasiis und Schulen studiren, und solches bey suchender Beförderung bescheinigen; wann sie aber ausländische Academien auch nur auf ein viertel Jahr besuchen, von allen Civil- und geistlichen Bedienungen, auch Regiments=Quartier=Meister= und Auditeur-Stellen auf Zeit Lebens ausgeschlossen seyn, und überdem gegen die Adelichen nach Anleitung des Edicts vom 16. Januarii 1748. mit Confiscation ihres Vermögens, verfahren werden solle“, Novum Corpus Constitutionum Prussico-Brandenburgensium Praecipue Marchicarum … Vom Anfang des Jahrs 1751. und folgenden Zeiten. [Band 1/1.] Berlin: Akademie der Wissenschaften, [1753], Nr. 49. Deutsche Gesellschaft in Königsberg: Kurze Nachricht von der Verfaßung der Königl. deutschen Gesellschaft zu Königsberg. [1750]; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 118, Erl. 4. Die Freie Gesellschaft, eine studentische Übungsgesellschaft, 1743 gegründet von Christian Heinrich Gütther (1696–1755, Korrespondent). Unter den von Jacob Friedrich Werner (1732–1782, Korrespondent), dem Stiefsohn Gütthers, für 1750 angezeigten neuen Schriften aus Königsberg wurden vier Reden oder Gedichte von Mitgliedern der Freien Gesellschaft aufgeführt. Außerdem hatte Gottsched einen von Gütther verfaßten Aufsatz über eine bei Königsberg gefundene Urne veröffentlicht; vgl. NaG 1751/1, S. 76–78, 78, 1751/2, S. 148–151, 149, 1751/6, S. 405–416.
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Tochter rauben sie das Recht. Doch E. M. haben ihre Ursachen, die ich vermuthlich in der Anfeurung suche, mit dem ersten Bande unsrer Sammlung hervorzurücken. Wohlan, es koste, was es wolle, in diesem Jahr soll sie gewiß fertig im Druck seÿn v. solten wir selbst den Verlag über uns nehmen müßen.10 Wie begierig wäre ich indeßen zu wißen, wie Ihnen die Muse unsres Seniors, M. Lindners11 gefalle. Er ist noch jung, liebt Lecture, ist folgsam v. e. Freund der Wahrheit, so gar, daß er darüber beÿnahe seinem Glück hinderniße schaffet. Indeßen hoffe ich, Gott werde ihn durchhelfen. Unsres H.n D. Hartmanns12 Schwiegerson Lübek,13 D. Qvandten Schwester14 Sohn ist hofhalsgerichtspräsident mit 400 Thl. geworden. H.n D. Hartmanns Rectorat neiget sich zu Ende v. D. Behm15 erwartet den Purpur. Die Academie fürchtet in misliche Umbstände zu gerathen; an die 80000 f. sind ihr aufgekündiget, die bisher 6. proCent getragen v. jetzo kaum 4 tragen dörften. Da können E. M. denken, wieviel das Convictorium v. die Stipendiaten leiden werden. Indeßen sagt der König.16 Da siehe du zu.17 Innlage wegen der vor mich zu machenden Praenumerat. auf die Antiquitäten18 empfehle Dero gütigen Fürsorge. Ich bin allemal zu Dero Gegenbefehlen.
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Zum geplanten Schriftenband der Königsberger Deutschen Gesellschaft vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, Erl. 11. Johann Gotthelf Lindner (1729–1776); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24, Erl. 12; zu seinen Gedichten vgl. Nr. 104, Erl. 22. Melchior Philipp Hartmann (1684–1765); Korrespondent. Johann Heinrich Lübeck (1716–1780), seit 1747 verheiratet mit Amalia Sophia Hartmann (1718–1800), 1752 Hofhalsrichter und Kriminalrat; vgl. zu ihm unsere Ausgabe, Band 17, S. 281 f. mit Erl. 33. Sophia Dorothea Lübeck, geb. Quandt (1694–1737), eine Schwester Johann Jacob Quandts (1686–1772, Korrespondent), 1714 Ehe mit dem Stadtrat Heinrich Lübeck (1672–1736); vgl. Carl Beckherrn: Die Stammtafel der Familie Schimmelpfennig. In: Altpreußische Monatsschrift 24 (1887), S. 263–281, 274. Johann Behm (1686–1753), 1717 Doktor der Theologie in Königsberg, 1721 ordentlicher Professor der griechischen Sprache in Königsberg, 1728 königlicher Bibliothekar, 1745 Professor der Theologie, im Sommersemester 1752 Rektor; vgl. Königsberg Matrikel, S. 444. Friedrich II. (1712–1786), 1740 König in Preußen. Vgl. Matthäus 27, 5. Es handelt sich um den in den Angaben zur Überlieferung (S. 433) erwähnten Zettel, auf dem Flottwell seinen Subskriptionswunsch für Montfaucons Alterthümer notierte; vgl. die Wiedergabe auf S. 436 f.
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Ich mache den Schluß dieser Zeilen, v. melde nur noch soviel, daß gestern als am Charfreÿtage unsrem öffentl. Actui auf der Kön. Gesellschaft,19 wo H. M. Lindner von dem Wunderbaren im Werk der Erlösung redte,20 H. hoffr. Gütther non inuitatus zum ersten mal beÿgewohnet, v. mit unsren Anstalten sehr zu frieden zu seÿn schien. Gott regiere sein herz, daß aus 2 heerden eine werde. Ich will immer gern die hand biethen.21 Ich empfehle mich gehorsamst v. bin bis in mein Grab E. Magnificenz/ treuer Knecht/ Flottvvell. Eine Probe von meiner Cathedralschule22 überliefere Dero gütigem Urtheil.
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Kön./ 1752./ 1 April. In Leipzig beÿ dem Buchhändler Jo. Mich. Teubner23 bitte 10 gg. vor mich zu praenumeriren auf NB.i n.24 Lateinsch 1 Ex. der von M. Schatz25 in
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NB. … Lateinisch am Rand ergänzt Feierliche öffentliche Versammlungen der Gesellschaft fanden regelmäßig am Stiftungstag, am Geburtstag des Königs und am Karfreitag statt; vgl. Krause, Flottwell, S. 102. Johann Gotthelf Lindner: Das Wunderbare in der Erlösung der Welt, stellete in der Königlichen deutschen Gesellschaft an dem Gedächtnisstage des am Kreuz getödteten Erlösers in einer öffentlichen Versammlung vor … 175[2]. den 31. März. Königsberg: Johann Heinrich Hartung; vgl. Müller, Vereine und Gesellschaften, S. 308 (auf 1751 datiert). Es konnte kein Exemplar ermittelt werden. Wiederabdruck: Rede von dem Wunderbaren in der Erlösung der Welt, gehalten am Charfreitage 1752. in der Königlichen deutschen Gesellschaft. In: Lindner: Anweisung zur guten Schreibart überhaupt, und zur Beredsamkeit insonderheit, nebst eignen Beispielen und Proben. Königsberg: Johann Heinrich Hartung, 1755, S. 380–402. Gottsched hatte 1748 eine Vereinigung der Königsberger Deutschen Gesellschaft und der Freien Gesellschaft vorgeschlagen. Während Flottwell sich dazu bereit zeigte, lehnte Gütther eine Zusammenarbeit ab; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 4, 8, 9, 26, 35 und 52. Nicht ermittelt. Johann Michael Teubner (1695–1757), Verleger in Halberstadt und Leipzig. Vermutlich: nicht. Johann Jacob Schatz (1691–1760), 1737 Rektor des Gymnasiums und Bibliothekar der Universität in Straßburg.
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Nürnb. ausgefertigten Röm. v. Griech. Alterthümer etc26 auf Schreibpapier die erste section kostet 10 gg. v. soviel bitte vor jede folgende zu praenumeriren.27 Ich zahle hier gern das Geld zurück, an wen sie befehlen/ Flottwell D. Praenum. dauret ad finem Maii. 1752.
138. C hris to ph O t to vo n S ch ö n a i ch a n Got ts c h ed , Amtitz 1. April 1752 [124.169]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 160–163. 8 S. Bl. 164 Beilage: Korrekturen und Zusätze für die zweite Ausgabe des Epos Hermann, 7. Buch.
Hochedelgebohrner Herr,/ Hochgeehrtester HErr Professor,/ Werthester Freund! Wissen E. H. wie Sie sich für meine Wildholzische Gefälligkeiten1 abfinden können? Sie müssen mir den Heinrich2 loben! Übrigens stecken die an26
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Es handelt sich um einen Auszug aus Bernard de Montfaucons zehnbändigem französisch-lateinischen Werk L’Antiquité Expliquée Et Représentée En Figures (Paris: Florentin Delaulne u. a., 1719–1724) in zwei separat veröffentlichten Fassungen, herausgegeben von Johann Jacob Schatz und Johann Salomo Semler (1725–1791, 1751 Professor der Geschichte in Altdorf, 1753 Professor der Theologie in Halle), die erst 1757 erschienen: Montfaucon: Antiquitates Graecae Et Romanae A Viro … D. Bernardo De Montfaucon Pluribus Olim Voluminibus Explanatae Et Schematibus Illustratae … Nunc … In Compendium Redactae … A M. Iohanne Iacobo Schatzio … Notas Criticas Passim Adiecit … Dn. Iohannes Salomon Semler; Griechische und Römische Alterthümer … in Deutscher Sprache herausgegeben von M. Johann Jacob Schatzen … mit gelehrten Anmerkungen versehen von … Johann Salomon Semler. Nürnberg: Georg Lichtensteger, 1757. Zur Entstehungsgeschichte vgl. die Vorreden beider Herausgeber. Vgl. die Anzeige des Vorhabens, noch ohne die Erwähnung Semlers, mit dem Angebot der bis Mai 1752 befristeten Subskription der alle zwei bis drei Monate erscheinenden Teile in Latein oder Deutsch zu je 10 Groschen in: Neue Zeitungen 1752 (Nr. 21 vom 13. März), S. 188 f. Schönaich hatte Fasane geschickt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 121. Schönaich, Heinrich.
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dern gefiederten Lausitzer noch in den Eÿern, und können also E. H. u. Dero Muse bis zun Martinsgänsen vor ihnen ganz sicher leben. Man müßte mir denn, wie Heinrich dem Vogler die Kaiserkrone, ein fertiges Exemplar von ihm auf den Vogelheerd bringen.3 Ich muß es Ihnen nur gestehen! Ich habe mich vor Dero letzterem Schreiben ganz entsetzlich gefürchtet. Ja, was meÿnen Sie wohl? Zwo gute Stunden lag es auf dem Tische, ehe ich das Herz hatte, es zu erbrechen. Endlich machte ich die Augen zu; und erbrach es. Das Herz pochte; Die Augen wurden blind; das Gehirn dick: und ich mußte recht vernehmliche Sätze zweÿ bis dreÿmal lesen. Eine ganze Stunde lang brachte ich nicht den Brief aus den Händen; hätte mich jemand kluges gesehen; man hätte geschworen: Lisis, oder Doris müßte mir geschrieben haben; so außer Athem war ich! Ich wollte mit Gewalt aus Dero höflichen Ausdrückungen einen verborgenen Vorwurf herausziehen; ich schloß aus der Vergleichung mit Homern4 und Virgiln5 eine kleine beißende Satire; ich glaubte schon in die Reÿhe dH: Rotrous,6 die in 4= Wochen eine Tragödie schmieden, gerathen zu seÿn: ja ich empfand alles, was nur ein Verbrecher vor seinem Richter empfinden kann. Haben, dachte ich endlich, Homer u. Virgil so lange Jahre an ihren Gedichten geschmiedet: so wollen wir so lange daran feilen, wo ich anders mein Wir so keck hinzusetzen darf. Ich werde es am Hermann7 gewahr! Sie können nicht glauben, mit was für einem Vergnügen ich an ihm rasple. Nulla pagina sine linea!8 heißt es bald! Ich finde so viele lahme Ausdrückungen, daß ich mich bald schämen mochte, mich im Anfange auf ihre Reinigkeit so viel eingebildet zu haben. Bald hat hier ein verzweifeltes Und 9 einen verdrehten Vers gemacht; bald ist mir wieder ein Stolz, ein Wild, ein Scheint, ein Schon im Wege: aber sie sterben alle! sie müssen alle fort; bis auf einige, den Stamm doch zu haben, u. für die dritte 3
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Heinrich I. (um 876–936), 912 Herzog von Sachsen, 919 König des Ostfränkischen Reiches. Der Sage nach wurde Heinrich die Krone angetragen, während er auf Vogeljagd im Wald war. Homer (8./7. Jahrhundert v. Chr.), Verfasser der Ilias und Odyssee. Publius Vergilius Maro (70–19 v. Chr.), Verfasser der Aeneis. Jean Rotrou (1609–1650), französischer Dramatiker. Schönaich überarbeitete sein Heldengedicht Hermann für die zweite Auflage; die folgenden Ausführungen beziehen sich darauf. Vgl. Walther, Nr. 18899. Gottsched hatte den häufigen Gebrauch der Konjunktion „und“ kritisiert; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 124, Erl. 23.
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Ausgabe auch was zu behalten. Es wäre doch Schade um die liebe Brut! E. H. müssen mir auch einmal beÿ Gelegenheit schreiben: ob der Ausdruck: die Augen saugen wirklich nichts taugt?10 Wenn dieß ist, wird sich auch wohl etwas anders dafür finden. Historische Unrichtigkeiten11 gehen auch durch die Musterung. Ich brauche auch das Wort Gauen a. st.12 Völker, Schaaren u dergl: um das Gedicht ehrwürdiger, u. teutonischer zu machen. Auch zu den Moralen finden sich Redner; manchmal ist es Hermann; einmal auch das ganze Heer: als p: 155. „Hat Aegÿpten wohl durch Porphür etc./ Also schallt es in dem Heere; manches Führers weiser Mund/ Macht den Vorzug solcher Lorbern vor den Ehrensäulen kund,/ Die oft denen nur zur Schmach, die sie ehren sollen, stehen,/ Und nach tausend Jahren noch ihrem tollen Ruhme schmähen./ Nur Segesthes schweigt, u. höret! etc.13 Auf der 116= S. war der Reim Rache so angebracht, als, wenn er Noth halber da stünde. Ich habe den Gedanken weiter getrieben: „Lenkt den Zügel; fleugt; u. ruft: auf, zun Waffen! auf, zur Rache!/ Rache! klingt es von den Hügeln; Rache! schallt es durch den Wald,/ Daß es durch die stillen Gründe zu den fernen Gauen schallt./ „Folget nur! so ruft der Held, meines Helmes weißem Zeichen!/ Dieses nämlich wird niemals von der Bahn der Ehre weichen.“ Also fleugt er zu dem Haufen, den er in den Haÿn gestellt etc.14 Auch die Reden der Helden suche ich nach Dero Rathe zu erheben, wie Beÿlage15 u. folgende Aufmunterung des Tarpejus. 119= S. zeigen. „Römer! sind doch alle Feinde, um, durch uns, zu fallen, da!/ Rief Tarpejus, der sein Unglück u. Auroren eilen sah:/ Haben dicke Schatten nicht unsrer Schwerter Kraft gehindert:/ O! so mag der Tag auch sehn, daß er unsern Muth nicht mindert!/ Scheut doch der Cherusker selber das umher versprützte Blut:/ Sollt’ uns Kunst u. List nicht helfen: o! so helf ’ uns Rach’
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Vgl. die Kritik an diesem Ausdruck in der Rezension zum Hermann in: Göttingische Zeitungen 1752 (Nr. 13 vom 7. Februar), S. 123–126, 125. Vgl. Göttingische Zeitungen (Erl. 10), S. 125 f. an statt. Vgl. Schönaich, Hermann, S. 155 und Schönaich, Hermann 1753, S. 189. Zur Kritik an Schönaichs moralischen Ausführungen durch den Erzähler vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 34, S. 124. Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 142. Vgl. Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 164.
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u. Wuth!/ Schaut nur wie die Rümpfe sich in Morast u. Blute spülen:/ Auf! u. laßt uns noch einmal, alsi beherzte Römer fühlen!“16 Auf der 120= S: hab’ ich ein Gleichniß geändert; u. nun ists so! Wie ein scharf bezähnter Hauer schnaubend in die Hunde reißt,/ Ob sich gleich die stärkste Dogge in der Borsten Wust verbeißt./ Hunde zagen; Jäger drohn: da der Hauer sich nur wendet,/ Und den allerkühnsten Hund schleudernd in die Grube sendet./ Fern mit offnen Rachen scheuen sie der schroffen Haken Stoß;/ Einzeln mit gebrochnem Wüthen fallen sie noch auf ihn los:/ Eben so stand auch Tarpej hier auf Hügeln blasser Leichen etc.17 Ich gebrauche die Endung Tarpeÿ dreist; weil ich sehe, daß E. H. in Dero Gedichten Pompej brauchen.18 Einige andere kleine Gleichnisse suche ich auch zu verbessern. Z. E. 148= S: Wie ein räuberischer Seemann seine Seegel an sich zeucht/ Und durch die gesalznen Hügel mühsam u. belastet streicht./ Der betrogne Raub erkühnt dreister sich hinzuzumachen,/ Bis der Stücke Schlund u. Bleÿ schmetternd auf die Masten krachen.19 Noch ein Gleichniß. 85= S: Wie ein Redner, dessen Mund einen Strom von Honig heget,/ Der in der erhobnen Hand Keil u. Blitz u. Donner träget,/ Seiner Hörer Ohr und Herzen nach der Sätze Schlüssen lenkt:/ Bis das Volk, das um ihm stehet, auch so denket, wie er denkt:/ Wie er gar den Aufruhr selbst, durch der Zunge Macht, bezwinget,/ Und der Donner seiner Kunst auch in Neid u. Feinde dringet./ Oder, wie wann eine Flamme einen fetten Wald ergreift,/ Krachend durch die Gipfel lodert; prasselnd durch die Wurzeln streift:/ Eben also scheint der Greis ihre Tugend zu entflammen;/ Und in mancher kalten Brust schlug die helle Glut zusammen. etc.20 Ich lasse auch meinen Barden etwas vernehmlicher singen; oder ich erzähle vielmehr, was er gesungen: S: 15=
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beherzte Römer, darüber die alternative Formulierung: der Völker Schröcken Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 145. Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 146. Vgl. Gottsched, Gedichte 1751, 2 (Mitchell Nr. 459), S. 519. Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 182. Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 105.
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Muntrer Jugend Eifersucht zu beleben, aufbehalten./ Bald versucht er den zu loben, der den ersten Pflug erfand,/ Und damit den Schooß der Erde, um sie zu befruchten, wand./ Der von Dorn’ und Disteln sie u. der Häcken Wust befreÿte,/ U. sich nicht ein stoßend Rind, in das Joch zu zwingen, scheute;/ Der auf eines Blitzes Feuer Laub u. dürre Reiser trug,/ Daß die neu geraubte Flamme prasselnd durch die Äste schlug./ Bald erhub sein Lied die Hand, die den ersten Bogen spannte,/ Und ein hart gebranntes Holz Wölfen in den Rachen rannte:/ Daß nun sicher wallen können, die ein schäumend Schwein vertrieb;/ Daß den seine Borsten decken, den es sonst zu Grunde hieb./ Wie erhub nicht den sein Lied, der den ersten Gaul gezogen,/ Und durch den erstaunten Feind, als ein Gott, daher geflogen./ Männer, die mit festen Armen sich vors Vaterland gestellt;/ Frauen, die, durch tapfre Kinder, wilder Feinde Hohn, gefällt:/ Was für seltne Tugenden! was für unbekannte Namen,/ Die durch ihr Verdienst geweiht von den frommen Lippen kamen./ Er, der Held, wird eifersüchtig etc.21 Noch ein bischen Musik stehet 24= S: Hermanns eingewiegten Muth und entschlafnes Herz zu höhnen./ Wann vom Rauschen heller Seÿten die gerührte Luft erklang,/ Tönete des Barden Stimme, die von Krieg u. Schlachten sang./ „Komme nur! so sangen sie, komm, o Held! aus Cäsars Hüften!/ Komm in unsrer Völker Schmach dir ein Siegesmaal zu stiften!/ Frisch! Tiber! u: beuth die Palmen wiederum den Fürsten an:/ Eile mit den weißen Rossen jenen stolzen Berg hinan!/ Denn der Markomannen Held, u. der Bojer Sieger schlafen,/ Die die frechen Adler sonst vor den deutschen Gauen trafen“22 Was meÿnen Sie? klingt es? Ich besann mich auch, daß E. H. einmal schrieben: es müßte etwas an dem übergebnen Commando des alten Siegmars geändert werden. Ich habe es auf der 6= S: folgendergestalt versuchet. Der zweÿte Reim war überdem etwas hart. Also seufzt er! u. die Thränen machen sich schon eine Bahn:/ Tugendhafte Zähren tadeln, wär’ ein übertriebner Wahn./ Helden nämlich dörfen sich nicht der Schmerzen Wirkung schämen;/ Wann sie so, wie die, den Stoff aus geweihten Quellen nehmen./ Siegmar gab den Göttertrieben ohne Schaam u. freudig nach,/ Bis der Freÿheit laute Stimme aus dem deutschen Busen brach./ Schaue, Sohn! zum erstenmal’ aus den Augen Thränen brechen;/ „Könnte mein entnervter Arm auch nur diese Thränen rächen!/ 21 22
Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 18 f. Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 31.
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Könnte mein gestümpfter Degen nur, wie sonsten, glücklich seÿn:/ Sohn! ich büßte mit Vergnügen mein beschimpftes Leben ein!/ O! wie oft fiel mir es schwer, wann wir vor den Adlern stunden:/ Und von deutschem Blute naß selbst besprützte Lorbern wunden!/ Wann des Lasters feile Stimme aus des Lictors Munde rief,/ Und die Freÿheit zu verkaufen mancher vor den Richtstuhl lief;/ Wann wir wälscher Zungen Gift uns zum Schutz erhandeln mußten;/ Weil wir nicht so rednerisch Lügen zu bemänteln wußten./ Ewig möchten solche Künste unsrer Deutschen Zungen fliehn!/ U. aus den bemooßten Hütten ewig in Palläste ziehn./ Ewig fliehe Hermanns Sinn, die ihm längst verhaßten Sitten;/ Und dein Bruder seÿ verflucht, wo er ihren Zwang erlitten!/ Du hingegen schau auf Mittel, wie du mich u. dich befreÿst,/ Und den Arm, der siegreich kämpfet unsrer Gauen Freÿheit weihst./ Varus schlummert! O wer wird zaghaft in den Haÿnen liegen?/ Könntest du dich nicht vielmehr an des Marbods Hof verfügen?“ etc.23 Aus einem Befehle wird also ein Rath; ich sage auch: Also räth er! Siegmar sagt auch, warum er den Brenno mit auf die Reise giebt, näml: Er hat sie schon oft versucht. Andere kleinen; aber nöthigen Verbesserungen zu geschweigen. Eine noch! u. dann genug! Der Sprung in der Erzählung Hermanns vom Drusus24 zum Varus25 war ein bischen zu stark.26 Tiber27 u. Saturnin28 gehörten auch hinein. Acht Verse huben das Ding. „Doch ich trug sie nur, mein Fürst! um dein Land u. uns zu retten./ Zwar Tiber wußt’ auch zu siegen; doch so oft er traf u. schlug:/ Sah man, daß ihn mehr zur Tugend Neid, als edler Ehrgeiz trug./ Dennoch siegt er! u. er war unsern Gauen überlegen;/ Endlich fieng Pannoniens zahlreich Volk sich an zu regen./ Aller Völker Zungen sagen, was Dein Schwert hierbeÿ gethan:/ Denn Tiber both dir den Frieden, so, wie uns die Fessel, an./ 23 24
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Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 6 f. Nero Claudius Drusus (38–9 v. Chr.), 13 v. Chr. Statthalter der gallischen Provinzen, 12 v. Chr. Heerführer bei den Feldzügen in Germanien. Publius Quinctilius Varus (47/46 v. Chr.–9 n. Chr.), 13 v. Chr. römischer Konsul, 7 n. Chr. Statthalter in Germanien mit dem Oberkommando über die dort stationierten römischen Legionen. Vgl. Schönaich, Hermann, S. 38 und Schönaich, Hermann 1753, S. 47. Tiberius Claudius Nero bzw. Tiberius Julius Caesar (42 v. Chr.–37 n. Chr.), 4–13 n. Chr. Heerführer bei den Feldzügen in Germanien, 14 n. Chr. römischer Kaiser. Gaius Sentius Saturninus, 19 v. Chr. Konsul, 4–6 n. Chr. Teilnahme an Feldzügen in Germanien.
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Fürchterlicher Feinde Macht zwang die Römer sich zu theilen,/ U. man sah den Saturnin ihreii Macht zu stärken eilen./ Varus, der nunmehr die Stelle etc.29 Noch ein Bröckel! Leumunds Rede. 148= S: „Brüder! ruft er etc./ Oder fangt ihr an, die Schwerter, etc./ Wäre Hermann doch allhier! könnt’ Ariovist doch sehen:/ Wie die tapfern Deutschen hier zaghaft hinter Wällen stehen!/ Weichen doch bereits die Feinde von den schroffen Höhen ab etc.30 E. H. müssen mir auch noch schreiben, ob ich den Siegmar soll verbrennen lassen? oder ist sein Begräbniß genug?31 Ich muß aufhören, sonst füllet den ganzen Bogen Herm: u. Heinrich verdienet auch noch ein Plätzchen. Zuvörderst danke ich für die Versicherung mir, einen erkenntlichen Verleger zu verschaffen.32 Zweÿtens gefällt mir Dero Speculation recht wohl; die Ursachen sind auch gerecht; u. wird der Herzog von Braunschweig33 die Hunnen so wohl zieren, als der Landgraf die Cherusker.34 Der Himmel gebe nur Leben u. Gesundheit; für das Verbessern will ich sorgen. Heinrich soll sich durchaus nicht vorm Herman verstecken. Es sind beÿdes meine ächte Söhne u. keine Bastarte. Ich will Ihnen nur erzählen, wie ich die Heldengedichte zur Welt bringe. Vier Wochen schreibe ich daran; 4= lasse ich sie ruhen; 4= verbessere ich; u. innerhalb 4= Wochen schreibe ich sie ab. Summa = 16= Wochen. Dann schicke ich sie meinem H: Hofmstr: in Leipzig: und der mag sie dann peitschen u. geißeln, wie er es für gut befindet; genug! das meinige habe ich gethan!
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ihre Macht zu stärken, darunter die alternative Formulierung: an der Donau Ufer Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 47. Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 182. Vgl. Schönaich, Hermann, S. 153–155; Schönaich, Hermann 1753, S. 187–190. Schönaichs Heinrich erschien erst 1757 bei Haude und Spener in Berlin. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Die erste Auflage des Hermann hatte Gottsched als Herausgeber dem hessen-kasselschen Landgrafen Wilhelm VIII. (1682–1760, Korrespondent) gewidmet; vgl. Schönaich, Hermann, Bl. [a2]r–[b3]v. Den Heinrich widmete Schönaich seinem Onkel Gottfried Heinrich von Schmettau (1710–1762, 1750 preußischer Oberjägermeister mit dem Charakter Staatsminister, 1753 Demission); vgl. Schönaich, Heinrich, Bl. [*2]r–[**2]v.
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Aber, allerliebster Freund! wissen Sie wohl, daß mir beÿ ihrer Sommerreise auf ihr Gartenhaus35 nicht wohl zu Muthe ist? Mein armer Heinrich! Es wird ihm gewiß übler ergehen, als dem Hermann! Sie gehen gar zu säuberlich mit ihm um, als daß ich nicht fürchten sollte: Sie werden seine Unart merken! Es stecket gewiß was dahinter! Sollte mich die Wahrheit ganz verlassen haben? Ich bin doch so fromm! Ich bäthe so fleißig! O! wenn er mir gelungen wäre, oder zum wenigsten beÿ Dero Leben herauskäme! Denn mit Ihnen wird meine Muse auch sterben. Doch was rede ich von Sterben? Können wir nicht alle beÿde noch 30 Jahr leben? Ich bitte nur tausendmal um Vergebung, daß ich E. H. letztens von meinen Umständen unterhalten habe.36 Ich weis wohl, daß es keine Annehmlichkeiten sind: aber einmal ist nicht allemahl! So viel ist gewiß; ich hätte mich schwerlich von meiner poetischen Ader dahin reißen lassen; hätte mich nicht meine Einsamkeit dazu verführet. Sie habe Dank, wenn in meine Lorbern kein Hagel fällt. Das 3= Buch von der Ilias ist ja auch heraus!37 H: Breitkopf38 mag es nur zu meinen beÿden Mon: des Neuesten vom Osterm:39 u. der Prüfung des Wurmdoctors40 legen; Auch nur ein Exemplar von Dero neuen Sprachkunst,41 von der ich hier einige Bogen erwischet habe. Wie ewig werden
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Gottsched teilt Friedrich Heinrich von Seckendorff am 12. Mai 1752 mit, daß er einen Garten „gemiethet habe, wo wir auch bisweilen speisen werden“. Am 30. Mai nennt Franz Christoph von Scheyb Gottsched „Unvergleichlicher Garteninspector, und vergnügter zweÿsiedler“, Gottsched würde sich „mit der angenehmen Gartenlust das leben verlängern“ und Scheyb beneide ihn um „die Academiam platonicam im garten“. Am 5. Juli erwähnt er nochmals „Dero garten gesellschafft“ (Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 162–163, 163r; Leipzig, UB, XVII 287–290, 287r, 288v, 338–345, 345v). Zur Lage des Gartens konnte nichts ermittelt werden; vgl. auch unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 136. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 121. Die einzige in dieser Zeit erschienene Übersetzung des dritten Buches von Homers Ilias ist Teil von: [Michael Dietrich Blohm:] Versuch einer gebundenen Uebersetzung der Ilias des Homers. Altona 1752, S. 77–102. Etwa zeitgleich war die Übersetzung der ersten beiden Bücher der Ilias von Johann Adolph Peter Gries erschienen; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 148, S. 480. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Buchhändler und Verleger. NaG 1752/4. Unpartheyische Untersuchung, was von der Schrift, der Wurmdoctor etc. zu halten sey. In: NaG 1752/4, S. 295–299. Gottsched, Sprachkunst, 3. Auflage 1752 (Mitchell Nr. 504).
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E. H. nicht seÿn, wenn Sie auch sonst nichts geschrieben hätten! Die wahre Überzeugung leget mir dieß in den Mund. Was würde ich seÿn, wann Sie nicht wären? Ihre Schriften haben mir Herz u Verstand eröffnet; u. sollte ich ein Greis werden; so sollen sie auch dann mein Labsal seÿn. An statt der Sporen, u. des Degens u. Helmes soll man mir sie auf das Grabmaal legen; damit ich noch im Tode dankbar seÿn kann. Vor der Hand aber bin ich im Leben,
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Hochedelgebohrner HErr,/ Hochgeehrtester Herr Professor,/ Werthester Freund!/ Dero/ unterthänigster/ Knecht u Verehrer/ COFrhvSchönaich Amtiz d. 1= Aprill= 1752.
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Beÿgehende Ode ist auf m. Vaters42 Geburthstag.43
139. Cö le s t in C h r i s t i a n F lot t wel l a n Got ts c h ed, Königsberg 3. April 1752 [137] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 165–166. 2 ½ S.
Magnifice,/ Hochgeschätzter Gönner,/ theurester Herr Gevatter,1 Ich kann es nicht gewiß sagen, ob diese durch Herrn Hartung2 oder andre durch die Marienb. Patricios Krokisios3 überlieferte Zeilen4 E. Magnificenz
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Otto Albrecht von Schönaich (1701–1789). Nicht überliefert. Es konnte kein Druck ermittelt werden. Flottwell hatte Gottsched zum Paten seiner Tochter Johanna Cölestina (* 1749) bestimmt; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 205. Johann Heinrich Hartung (1699–1756), Buchdrucker und Verleger in Königsberg. Samuel Friedrich (1730–1766) und Johann Christian Krokisius (1731–1794); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 137, Erl. 4. Die Brüder Krokisius hatten Flottwells Schreiben vom 1. April nach Leipzig gebracht; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 137.
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eher aufwärtig seÿn werden. Ich habe auf Befehl des H.n Oberhofpredigers,5 der sich gehorsamst E. Magnif. empfehlen läst, inliegende Poësien6 Dero gütigen Prüfung überliefern sollen, ob sie in unsrer nächsten Sammlung, davon ich im andern Brief cathegorisch geschrieben,7 verdienen mit andern Poësien eingeschaltet zu werden. Müste ich nicht fürchten, daß in der Meße besonders Dero Stunden nach secunden abgezählet werden, so würde ich gehorsamst bitten, die unreife Stellen zu verbeßern, damit wir in der Ausführung unsres Entwurfs ferner nicht aufgehalten würden. Bringt also H. Hartung diese Piecen wieder verbeßert mit, so soll unser Dank doppelt erscheinen. Ich eÿle, um dem so peinlichen H.n Hartung |der seit der erkauften hof buchdruckereÿ8 ein ganz vollkommener Geizhals worden| nicht mit einigen Tropfen Tinte mehrere Last im Coffre zu machen; ich endige diese Zeilen, mit der lebhaftesten Ehrerbietung, die mich unterzeichnen lehret, daß ich lebenslang seÿ Eurer Magnificenz/ treugehorsamster/ Knecht/ Flottvvell/ 3 April 52 Königsb./ 3 April. 1752
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Johann Jacob Quandt (1686–1772); Korrespondent. Am 3. Mai 1752 sandte Gottsched einige Stücke verbessert zurück und antwortete: „Die Gedichte so man mir übersendet, sind mehrentheils sehr gut; nur das eine, was ist guts Neues? taugt nicht viel.“ Krause, Flottwell, S. 249. Über die Stücke konnte nichts ermittelt werden. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 137, S. 435. Hartung hatte die Hof- und akademische Buchdruckerei im Sommer 1751 erworben; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 288 und 448.
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140. Jaco b B ruck er a n G ot ts ch ed , Augsburg 4. April 1752 [46] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 167–170. 8 S. Bl. 167r unten: H. P.1 Gottsched, Bl. 170r unten: Vert.2
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Hochedelgebohrner, Hochgelehrter/ Hochzuverehrender Herr und Gönner. So offt ich an Ew. Hochedelgeb. zuschreiben die Feder anseze, so offt geschiehet es mit Vergnügen: dann jederzeit finde ich eine neue Probe Dero unschäzbaren Gewogenheit, und eine Menge von Materien, welche mich unterrichten und ergözen. Das wird hoffentlich zu meiner Entschuldigung dienen, daß ich die Uberlast Dero Briefwechsels mit meinen Schreiben vermehre, wenigstens wird Dero Gütigkeit meinen hierunter herrschenden Eigennuz zugut halten, dem ich bey Gelegenheit auch noch in meinem Alter meinen Einsichten etwas zuzusezen unmöglich Abbruch thun kan. Für die übersendeten Stücke der gelehrten Tagbücher3 dancke ich ergebenst: Daß ich dergleichen Schulden nicht abtragen kan, sind Ew. Hochedelgeb. selbst schuldig, warum geben Sie dem noch mehr, der die Zinsen von dem vorigen noch nicht bezahlet hat? Meine Anmerckung von der ersten Ausgabe der mit griechischen Lettern gedruckten Schrifften wünsche ich das Glück eine genauere Untersuchung veranlaßet zu haben.4 Ich glaube, es ligt hievon noch das meiste verborgen. Ich weiß wieviel vortheilhafftes in Leipzig von dergl. noch nicht genug ausgesuchten Materien zu finden, und wie gerne würde ich eine Reise dahin thun, diejenigen zusprechen, deren Gegenwart mir ergözlicher, als meiner leibl. Söhne5 wäre. Allein die Klufft von 54. Meilen, die ungeschickte Zeit,
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Herrn Professor. Vertatur. Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit (NaG). Vgl. Bruckers briefliche Anmerkungen zu Johann Gottfried Wellers Kurze Anmerkung über den ersten griechischen Druck, sonderlich in Deutschland, unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, S. 156–159. Gottsched hatte Weller Bruckers Schreiben zugesandt; vgl. Nr. 174, S. 563 f. Philipp Jacob Brucker (1727–1800) und Carl Friedrich Brucker (1733–1772) hielten sich in Leipzig auf.
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da unsere Kaufleute dahin reisen,6 und in welcher für einen gelehrten in L. nicht viel zuthun ist, mein Alter u. Amt u. s. w. laßen mir eine kleine Hoffnung über. Des Herrn Lambachers7 Antwort auf die Critik des neuesten8 habe ich mit fleiß gelesen; und wohl eingesehen, daß sich dieser gute Mann, der aber noch etwas seichte in der gelehrten und Kirchengeschichte zu seyn scheinet, windet, um s. hämischen Vorwurf den er den protestanten machen wollen, nun einzulencken. Auf Ew. Hochedelgeb. Verlangen habe ich meine Gedancken entworfen, welche ich auf einem besondern Blatte beylege,9 um den Brief nicht zulange zumachen. Sie dienen zu Dero beliebigem Gebrauche, sie sind aber nur entworfen, wie ich sie in der Eile vor mir gefunden. Sollte ein offentl. Gebrauch davon gemacht werden, so müste einige Nachläßigkeit in der Schreibart, die bloß ein privatconcept entworfen, verbeßert werden. Nur bitte ich meinen Namen nicht zu nennen, weil ich ein Feind von allen Streitigkeiten bin. In angeführten Schrifften finden Ew. Hochedlg. unendlich viele Schrifften genennet, welche von den Catholiken also verdorben worden; Sonderl. wo Jamesii englische Schrifft hievon10 sollte in Leipzig zufinden seyn. Unsere Schwäbischen Musen singen nun überall;11 wann nur nicht bißweilen ein bäurischer Ton mit darunter käme. Ich bin darinnen mit Ew. Hochedelgeb. einig daß es thöricht sey, nach den besondern Provinzen die Dichter zuunterscheiden. D. thaten die alten Griechen und Römer nicht. 6 7 8
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Die Ostermesse stand kurz bevor, sie begann am Sonntag Jubilate, 1752 am 23. April. Philipp Jacob Lambacher (1703–1774); Korrespondent. Lambacher hatte den Protestanten vorgeworfen, aus theologischen Gründen Texte der Kirchenväter bei der Neuherausgabe verstümmelt zu haben; Philipp Jacob Lambacher: Bibliotheca Antiqua Vindobonensis Civica. Band 1. Wien: Leopold Johann Kaliwoda, 1750, Bl. )(4v–)()(v. Gottsched reagierte in seiner Rezension des Katalogs auf diese Vorwürfe, was Lambacher zur Verteidigung anregte; vgl. NaG 1751/4, S. 235–247, 239–241 und 244 f.; Schreiben Herrn Philipp Jacob Lambachers, Secretärs und Bibliothekars der Wienerischen Stadtbibliothek, an die Verfasser des Neuesten. In: NaG 1752/1, S. 20–29 und 1752/2, S. 112–118. Die Beilage ist nicht überliefert, vgl. den Druck: [Brucker:] Antwort eines berühmten Gelehrten auf die Frage: Was von des Hrn. Secr. Lambachers Beschuldigung Georg Fabrizens von Chemnitz zu halten sey? In: NaG 1752/5, S. 353–367. Thomas James: A Treatise Of The Corruption Of Scripture, Councils And Fathers, By The Prelats, Pastors and Pillars Of the Church of Rome For Maintenance of Popery. London 1611 u. ö. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, S. 159–161.
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Mein Vorwiz hat mich noch einmal über den Klopstockischen Meßiam12 gemacht, ihn genauer zuprüfen. Aber o wie wimmelte es nicht bald von tausenderley mißfälligen Stellen, da bald die Erfindung, bald die Orthodoxie in einem so wichtigen Inhalte, bald die durch unendliche Ebraismos verstellte deutsche Sprache, bald das Sylbenmaß mich für den Kopf stießen. Ich habe angefangen, meine Anmerckungen mit etl. Worten niderzuschreiben allein ich habe vor dem Ende des ersten Gesanges aufhören müßen. Mein Papier und meine Gedult war zuklein alle diese Raupennester aufzuzeichnen. Daß der Gesang von der Liebe13 eben einen so verdorbenen Geschmack habe, habe ich dem Verfaßer14 nicht verholen. Sein Gedicht, die Natur der Dinge15 hat diesen Geschmack in der Poesie nicht, und dünckt mich kein unfein Exempel zu seyn, wie man nach Empedoclis16 Manier von natürl. Dingen in Versen philosophieren könne. Allein das Lehrgebäude selbst ist mehr als ein Klopfstockischer Meßias: das man aber endl. einem Dichter von 19. Jahren vergeben kan. Endlich ist auch das IX. Zehend des bildersals17 gebohren, wovon die Lanckischen Erben18 Ew. Hochedelgeb. ein Exemplar zustellen werden. Ich bitte es nach Gewohnheit gütig aufzunehmen. Ich weiß wohl, daß die Personen der Schrifftsteller u. ihre Verdienste nicht alle von gleicher Größe sind; allein die Sterne der ersten Größe sind gewaltig zusammen gegangen. Und ich habe bey diesem Zehend noch dazu die Last gehabt, daß da sich sonst nur privatpersonen mir aufdringen wollen, ich nun von Höfen und durch wohl mündl. angebrachte durchlauchtige Anmuthungen aus meiner Freyheit gesezet worden bin. Doch hoffe ich die besondern Umstände, welche offt vorkommen, werden den Leser schon unterhalten. Es bedarf aber 12
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[Friedrich Gottlieb Klopstock:] Der Messias. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1751. [Christoph Martin Wieland:] Lobgesang auf die Liebe. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1751. Christoph Martin Wieland (1733–1813); Korrespondent. [Wieland:] Die Natur der Dinge in sechs Büchern. Mit einer Vorrede Georg Friedrich Meiers. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1752. Empedokles (um 495–um 435 v. Chr.), griechischer Philosoph. Von seinen Werken sind Fragmente zweier Lehrgedichte, eines davon naturphilosophischen Inhalts, in Hexametern erhalten. Brucker, Bilder=sal, neuntes Zehend (1752). Die Lanckische Buchhandlung in Leipzig (vgl. Paisey, S. 150) fungierte als Vertriebsbuchhandlung für die von Johann Jacob Haid (vgl. Erl. 19) verlegten Publikationen, so auch für den Bilder=sal und den Ehren=tempel.
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auch dieses Stück, wie alle meine Arbeiten nur eine große Gedult, da zumal mein anrückendes Alter das Feur immer kleiner und schwächer macht. Herr Heid19 hat sich wohl gehalten. Nun arbeitet er an unsers seel. H. Stpfl. Sulzers20 prächtigem Bildnis,21 das ich mit deme unter meiner Aufsicht in der Druckerey sich befindenden Ehremal22 s. Zeit zu übersenden die Ehre haben werde. Mit meiner Monatschrifft23 hat der Verleger24 es noch nicht völlig ins Reine gebracht: ich hoffe aber doch, sie werde noch zu Stande kommen. Von den philosophischen Tabellen,25 ist die erste schon gestochen, und die II. und III. so die Phil. Græc. enthält, ist fertig. Schenckt mir Gott das Leben, so werden sie von mir noch vor Pfingsten, und vom Kupferstecher26 vor Michaelis befördert. Ich habe zwar auf den titul gesezet, daß sie nach dem Inhalte meiner phil. Hist. verfertiget sind, aber meinen Namen nicht genennet, weil H. Seuter27 den seinen überal darauf zu sezen pflegt. Ich habe um so mehr Ursache, da dieses bloß eine Arbeit für unsere catholiken, sonderl. in Italien ist, welche dergl. Tabellen durch die dahin handelnde BilderKrämer ausdrückl. verlangt haben. Ich bitte also gegen niemand davon zugedencken, daß ich sie selbst verfertiget, sondern nur, daß es unter meiner Aufsicht geschehen. Kan ich einen Druck von der ersten noch vor abgang dieses habhafft werden, so lege ich ihn zur Probe bey.
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Johann Jacob Haid (1704–1767); Korrespondent. Wolfgang Jacob Sulzer (1685–1751), 1717 Ratsherr, 1734 Oberkirchenpfleger, 1739 Stadtpfleger in Augsburg und kaiserlicher Wirklicher Rat, 1741 Reichslandvogt; vgl. Ehrengedächtnis … des Herrn Stadtpflegers Wolfgang Jacob Sulzers. In: Ehrenmal Sulzer (Erl. 22), S. 23–34, 29 f. Haid stach das Porträt nach einem Gemälde von Gottfried Eichler (1677–1759); vgl. Mortzfeld, Nr. 21532. [Jacob Brucker (Hrsg.):] Ehrenmal aufgerichtet dem wohlgebohrnen Herrn, Herrn Wolfgang Jacob Sulzer. Augsburg: Maschenbauer, [1752]. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, S. 166–168. Wahrscheinlich Johann Andreas Erdmann Maschenbauer (1719–1773); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, Erl. 101. Brucker: Philosophiae universae Origines et Successiones a mundi ortu ad praesens seculum juxta observationes recentissimas quas in Historia Critica Philosophiae excussit. Augsburg: Matthäus Seutter, [1753]; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, S. 165 f. Tobias Conrad Lotter (1717–1777) stach die Tabellen; vgl. Zäh, S. 322, Nr. 91. Matthäus Seutter (1678–1757), Kupferstecher und Kartenverleger in Augsburg, 1731/32 kaiserlicher Hofgeograph.
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H. vScheyb28 hat diese Woche geschrieben. Wann ich H. Hofr. Oefelin in München29 noch bewegen kan, seine mir ehedem angebotenen Observationes de Peutingero zu communiciren, wie ich ihn schon vor 8. Monat gebeten,30 so will ich diesem H. Landsman31 nicht aus handen gehen. Sein Bildnis32 hat er zum Bildersale eingesendet,33 und s. Leben soll ich, wie er schreibt, von Dero Fr. Gemahlin erwarten.34 Ich ersuche demnach dieselbe darum in Anschluß.35 Ich schließe diesem nun auch unsers H. Bergmüllers36 neue Säulenordnung37 bey. Sie ist schön gestochen, wohl erdacht und gründlich erwiesen: nur wünschte ich, daß die Anweisung ausführlicher seyn möchte. Es werden aber noch einige künftig folgende Blätter es deutlich machen.38 Weil er ein catholik ist, der zwar im zeichnen, malen, und Erfinden einen großen Verstand hat, aber eine gar schlechte Schreibart besizt (wie noch aus einigen vor dem Stiche mir nicht zu gesicht gekommenen Unterschrifften der Kupfer zuersehen;) so hat er mich ersucht, sein Concept, unbeschadet des Inhalts in beßerm Deutsch zu entwerfen, so ich gethan, sonst habe ich keinen Antheil an der Sache. Er ist ein großer Geist, dem es aber an den schönen Wissenschafften fehlet. Er malet vortreffl. und habe ich in meiner Studierstube ein paar Köpfe, die ihm und meinem Zim28 29 30
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Franz Christoph von Scheyb (1704–1777); Korrespondent. Andreas Felix Oefele (1706–1780); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, Erl. 72. Brucker hatte Oefele um Informationen über die Peutingerische Karte gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, S. 163. Scheyb stammt ebenso wie Brucker aus Schwaben, aus Emmingen ab Egg. Johann Jacob Haid stach Scheybs Porträt nach einer Vorlage von Salomon Kleiner (1703–1761); vgl. Brucker, Bilder=sal, zehntes Zehend (1755). Scheyb hatte Gottsched von der Versendung seines Bildnisses im Januar und vom Empfang im März 1752 berichtet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 53, S. 190, Nr. 132, S. 414. Scheyb hatte im Dezember 1750 einen Abriß seiner Biographie für die Aufnahme in den Bilder=sal an L. A. V. Gottsched gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 120, S. 371–379. Nicht überliefert. Johann Georg Bergmüller (1688–1762), 1713 Kunstmalermeister und Bürger in Augsburg, 1730 katholischer Direktor der Augsburger Reichsstädtischen Akademie. Johann Georg Bergmüller: Geometrischer Masstab der wesentlichen Abtheilung und Verhältnisse der Säulen=ordnungen. Augsburg: Johann Georg Bergmüller, 1752. Vgl. die Anzeige in: NaG 1752/9, S. 718 f. Auch die sieben Folgeblätter wurden im Neuesten angezeigt, das Erläuterungsblatt nachgedruckt; vgl. NaG 1752/10, Frontispiz und S. 800 f. In vielen Ausgaben des Geometrischen Masstabes sind diese Blätter an die erste Lieferung angebunden.
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mer Ehre machen. Sonst kan der gedruckte Bogen auch eine Probe seyn, daß meine Bemühung unsern Buchdruckern einen beßern Geschmack der Nettigkeit beyzubringen, nicht umsonst sey. Dieses sind Basler Schrifften, welche überaus wohl ausgefallen sind, und deren Kegel39 sehr beliebt ist, weil er sich sehr nach der franz und Holl. schlancken Art richtet. In dieser Druckerey40 finden sich in holz geschnittne Leisten, so schön als wann sie in Kupfer gestochen wären. Der Buchdrucker von dem Bildersal41 hat dieses mal auch neue Schrifften, aber nach voriger Art. Wir brauchten eben einen Breitkopfischen42 Beutel u. Kopf, und alsdann sollte es auch wohlgehen. Mein Aquilianus de placitis phil. ante Aristotelem mit meinen weitläufftigen Erläuterungen ligt nun durch die boßheit des Verlegers,43 der deswegen schrifftl. mit mir contrahiert schon drey Jahr; entweder ich muß diese mir saur gewordne Arbeit wider zurücke nehmen, und wohin damit hernach? oder ich muß ihn gerichtl. verklagen, das will sich für mich nicht schicken. Solche Widrigkeiten machen mich vollends müde, mehr zuschreiben, ob es gleich an Materien, Willen, u. g. l.44 einigem Vermögen nicht fehlte.45 Meinen Sohn CFr46 empfehle ich Ew. Hochedelgeb. wie zu geneigter Liebe und getreuem Rathe, also zu guter Einleitung. Daß er sich in den schönen Wissenschafften übt, ist schon recht, wann er nur es so einrichtet, daß s. hauptwerck, in der Kirche einst zudienen, nicht Noth leidet. Dazu 39
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Schriftkegel, Stärke oder Dicke der Buchstaben einer Schriftart; vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 85. Nicht ermittelt. Möglicherweise Andreas Brinhauser, 1742 Buchdrucker und Verleger in Augsburg. Brinhauser druckte für Haid Kalender, dieser war Pate für Brinhausers Tochter Helena Magdalena (*1755); vgl. Künast, Augsburger Buchdrucker, S. 1279. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Buchdrucker und Verleger in Leipzig. Erstmals erwähnte Brucker das Projekt indirekt 1748, mit einem Verweis auf: Jacob Brucker: Miscellanea Historiae Philosophicae Literariae Criticae. Augsburg: Johann Jacob Lotters Erben, 1748. Möglicherweise handelt es sich also um den Verlag Johann Jacob Lotters d. J. (1726–1804); vgl. Künast, Augsburger Buchdrucker, S. 1282. und gott lob. Scipio Aquilianus: De Placitis Philosophorum Qui Ante Aristotelis Tempora Floruerunt … Ex Scriniis Paternis Commentarios Et Illustrationes Adiecit … Carolus Fridericus Bruckerus. Leipzig: Johann Jacob Korn, 1756. Carl Friedrich Brucker (vgl. Erl. 5).
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wird ihm weder eine galante Beredsamkeit noch ein schöner Vers dienen, zumal, da man hiesigen Orts gerne auf das Kernhaffte siehet. Ich wünschte aber, daß er beydes nebeneinander gründlich faßte, und darinnen seinen Vater überträfe. Sonderl. bitte ich, ihn zu den Griechischen und Lat. Dichtern fleißig anzuhalten: Dann dadurch wird er nicht nur in beyden Sprachen fester, sondern er wird auch wider die ungeheure Geschwulst und ausschweifung unserer neuen deutschen Originale verwahrt. Keinen Klopfstockischen Dichter verlang ich nicht. Est modus in rebus.47 Und dieses Ν48 sollte man wohl unserer Jugend überal als einen Denckzettul auf den Arm binden. Ich weiß nicht ob Ew. Hochedelgeb. den Hirtenbrief des Erzbisch. zu Wien Graf Trautsohns49 zulesen bekommen. Er hat unter unsern hiesigen catholiken, da ihn die unsrigen deutsch und Lat. wider auflegen laßen, 50 große Bewegung gemacht, und bey nahe glauben sie er wolle Lutherisch werden. Was vor ein großes Werck unser junger Verleger Herz51 mit den Bildnißen der Potentaten vorhabe, wird beygelegte Nachricht eröffnen.52 Sollten sich Subscribenten genug finden, so dürffte es wohl das prächtigste Werck werden das man hat. Allein die großen Unkosten machen mich 47 48
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Vgl. Quintus Horatius Flaccus: Saturae 1, 1, 106. Der Ausspruch „Maßhalten ist das Beste“ wird Kleobulos, einem der Sieben Weisen, zugeschrieben; vgl. Stobaios: Anthologie 3, 1, 172 und Diogenes Laertios: Vitae philosophorum 1, 92. Vgl. auch: Jochen Althoff, Dieter Zeller (Hrsg.): Die Worte der Sieben Weisen. Darmstadt 2006, S. 24 f. Johann Joseph von Trautson (1707–1757), 1751 Fürsterzbischof von Wien, 1756 Kardinal. Zum Hirtenbrief vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119 Erl. 22. Johann Joseph von Trautson: Des Ertz=Bischoffs von Wien Hirten=Brief an seine Geistlichkeit, und insonderheit die Prediger, in seinem ersten Lateinischen Laut, und in das Teutsche übersetzt im Jahr 1752. In der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg befindet sich ein Exemplar unter der Signatur 2 Th H 152. Johann Daniel Herz d. J. (1723–1792, Korrespondent), Augsburger Kupferstecher und Verleger. Zum Geburtsjahr vgl. Augsburg, Zu den Barfüßern, Taufen 1662–1734, 1723, Nr. 64. Nicht überliefert. Vermutlich entsprach der Text der Anzeige in: Wienerisches Diarium, Nr. 28 vom 5. April 1752, S. [9]; über das Projekt großformatiger Porträts europäischer Herrscher vgl. auch: Nachricht von den prächtigen Kupfern europäischer Monarchen, die in Augspurg herauskommen. In: NaG 1752/10, S. 799 f.; Die schon längst von vielen eifrigst verlangte Nachricht von der Beschaffenheit, Einrichtung und Vorhaben der Kaiserl. privilegirten Gesellschaft der freien Künsten und Wissenschaften. Augsburg: Maschenbauer, 1753, S. 9–12.
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zweifelhafft. Doch haben es beyde Kay. Maj. Maj.53 sehr gnädig aufgenommen. Von solcherley Art Leuten wird mir inglorio labore et opera meine wenige Stunden die mir übrigbleiben hinweggenommen. Er hat auch im Sinn des Jesuiten Masculi überaus seltenen Elogia SS.54 auf alle Tage im Jahre herauszugeben, und mit vier lat. u vier deutschen Moralischen Versen zubegleiten, und es fehlt nur an Zeichnern, weil es fertig55 aufeinander gehen, und jeden tag ein Kupfer und text ausgegeben werden soll.56 Die Elogia so Inscriptiones sind, sind vortreffl. und nicht mit soviel ungereimtem Spanischen Spielwerck verdorben, wie die Thesaurischen.57 Ew. Hochedelgeb. sehen hieraus, daß wir uns hier bewegen, so gut wir können, wenn wir gleich nicht weit kommen. Dann außer mir nimmt sich von Gelehrten keine Seele der schönen Wißenschafften an. Ich bin unveränderlich Ew. Hochedelgebohrnen/ Gebet u. dienstverb./ Brucker
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Augsp. d. 4 april 1752.i Ich hatte dieses schon geschrieben, als ich von H. Haid vernahm, daß er mit dem Bildersale vor Pfingsten nicht herauskommen könne, weil noch die Bildniße des Gothaischen Vicecanzlers H. Buddei,58 des H. D. Heben-
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am unteren Blattrand: Vert. Franz I. Stephan (1708–1765), 1745 römisch-deutscher Kaiser, und Maria Theresia (1717–1780), Erzherzogin von Österreich, 1740 Königin von Ungarn und Böhmen. Sanctorum. Giovanni Battista Mascolo (Masculus): Encomia Coelitum digesta per singulos anni dies. Neapel: Franciscus Savius, 1638 u. ö. Rasch, schnell; vgl. Grimm 3 (1862), Sp. 1551 (10c). Vgl. die deutsche Ausgabe der Texte Mascolos, ergänzt um einen Heiligenkalender des Augsburger Jesuiten Joseph Giulini: Tägliche Erbauung eines wahren Christen zu dem Vertrauen auf Gott; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, Erl. 111. Die Abbildungen stammen von 15 Kupferstechern und fünf Zeichnern. Emanuele Tesauro: Elogia Patriarcharum, & Christi Jesu Dei Hominis. Mainz: Johann Baptist Schönwetter, 1665. Carl Franz Buddeus (1695–1753), 1734 Hofrat in Gotha, Mitglied der Landesregierung, 1750 Vizekanzler; Porträt und Biographie im neunten Zehend des Bilder=sals. Die Vorlage für Haids Kupferstich stammt von Gottlieb Friedrich Bach (1714–1785); vgl. Mortzfeld, Nr. 3050.
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streits59 und Herrn D. Ludwigs60 müssten auscorrigirt werden. Ich bitte dieses leztere beeden Herren gelegenheitl. zubedeuten. Die leichtfertige Vorenthaltung einer etl. jahrigen Abrechnung des Factors der Lanckischen Handlung61 hat ihn gezwungen, diesen Commissarium aufzugeben, und dürffte er ihn endl. wohl gerichtl. belangen laßen.62 Es sollen aber mit H. D. H. u D. L.63 Exemplaren und was nach Berlin und Goettingen soll auch das Ew. Hochedelgeb. zugedachte Exemplar gewiß g. g.64 übersendet werden. Ich lege auch ein Exemplar von den zwey herz.65 Kayserl. Bildnißen66 zu Ew. Hochedelgeb. bedienung bey, mit Bitte, es Liebhabern zuzeigen, und wann es wohl seyn kan, der Sache in dem neuesten zugedencken.67
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Johann Christian Hebenstreit (1686–1756, Korrespondent), Porträt und Biographie im neunten Zehend. Die Vorlage für Haids Kupferstich stammt von Elias Gottlob Haußmann (1695–1774); vgl. Mortzfeld, Nr. 9053. Christian Gottlieb Ludwig (1709–1773, Korrespondent), Porträt und Biographie im neunten Zehend. Die Vorlage für Haids Kupferstich stammt von Elias Gottlob Haußmann; vgl. Mortzfeld, Nr. 12929. Johann Georg Feuereisen (1713/14–1763); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, Erl. 62. Vermutlich hat Haid die Zusammenarbeit mit der Lanckischen Buchhandlung tatsächlich aufgegeben, zumindest in Bruckers Briefen wird sie nicht mehr erwähnt. Herr Doctor Hebenstreit und Doctor Ludwig. geliebts gott. herzischen; vgl. Erl. 51. Es handelt sich um Arbeiten von Philipp Andreas Kilian (1714–1759) nach Gemälden von Martin van Meytens (1695–1770): Franz I. Stephan nach der Krönung mit der Reichskrone (607 × 376 mm) und Maria Theresia, Königin von Ungarn und Böhmen (609 × 373 mm); vgl. Verzeichnis aller derjenigen Werke und Blätter, welche von der Kaiserl. Franciscischen Akademie bereits angefangen worden, und in ihrem academ. Kunstverlage zu Augspurg … um nachstehenden Preis zu haben sind. Augsburg [1757], Bl. [B3]v und [B4]r; Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum, Kupferstichkabinett, PAKilian AB 2. 4 und 2.5, https://nat.museum-digital. de/object/796973, https://nat.museum-digital.de/object/839051 (23. März 2023). Vgl. Erl. 52.
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141. Da nie l G ot t l i eb R i ech a n G ot ts c h ed, Dresden 4. April 1752 [74]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 173–174. 3 S. Von Schreiberhand, Ort, Datum und Unterschrift von Riech.
Hoch Edelgebohrner./ Höchstgeschäzter Herr Professor.
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Ew: Hoch Edelgeb. Vornehme Zuschrifft vom 8ten Febr. ist durch die Veranlaßung eines beÿ Ihro Excel. Herrn Graffen v. Schömberg,1 zufallsweise, lange uneröffnet liegen gebliebenen Paqvets,2 so späte mir behändiget worden, daß in Verbindung dieses Umstandes, mit meiner darauf gefolgten Unpäßlichkeit, die wahrhaffte Ursach sich darstellet, warum Ew: Hoch Edelgeb. so langsam, vor die mir zugesendeten gedruckten Sachen,3 und das dadurch mir zugewendete Vergnügen, meine verbindlichste Dancksagung erstatte. Ich erkenne auch die beÿ dem Eigenthums Herrn,4 darunter vorgewaltete Gütigkeit, und werde nicht ermangeln, auf erhaltene Nachricht, den eigentlichen Werth derselben zu vergnügen: im Fall aber sich beÿ solchen ein Pretium Affectionis finden sollte, so mache mir Bedencken, selbte zu behalten, und finde mich zu deren nächst künfftigen Zurücksendung verbunden. Ew: Hoch Edelgeb. Gedichte auf die Dauphine,5 hat vielleicht mehr Beÿfall gefunden, als Dieselben Sich vorstellen. Sollte daßelbe wie mich 1
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Johann Friedrich von Schönberg (1691–1762), 1725–1749 Komitialgesandter am Reichstag in Regensburg, 1750 kursächsischer Konferenzminister. Gottscheds Brief an Riech war vermutlich einer Sendung an Friedrich Melchior Grimm (1723–1807, Korrespondent) in Paris angeschlossen. Die Korrespondenz mit Grimm lief über Johann Friedrich von Schönberg, mit dem Riech in Verbindung stand; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 2 und 57. Riech hatte die Zusendung Danziger Streitschriften erbeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 74. Nicht ermittelt. Vom Titel ausgehend wäre folgendes Gedicht gemeint: [Gottsched:] Serenade, womit Ihrer Königlichen Hoheit … Marien Josephen, Vermählten Dauphine von Frankreich und Navarra, geb. Königl. Prinzeßinn in Pohlen … bey Dero Durchreise nach Frankreich, in Leipzig den 15 Jenner des 1747 Jahres unterthänigst aufgewartet die daselbst Studirenden. Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf. Allerdings
Riech an Gottsched – April 1752
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doch der Herr HoffRath Globig,6 daß es geschehen würde, ehemahls versichert, von hieraus nicht nach Paris geschicket worden seÿn: So würde ohnmaaßgeblich anrathen, selbtes beÿ nächster Meße, nur an den Herrn Secret. Grimm,7 zu übermachen, der denn solches an mehrern Orten, in Bekanntschafft zu bringen nicht ermangeln wird. So viel mir wißend hat die Danziger Commission,8 ihre Endschafft, völlig nach den Sinn der Bürgerschafft errichtet, und ist deren Schluß, unter Trompeten und Paucken=Schall, publiciret worden:9 unterdeßen aber bis solches geschehen, hat man vor nöthig befunden; den Herrn Burgemeister Wahl,10 zu längern Hierverbleiben zu disponiren.11
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war Riech 1747 noch nicht in Dresden und nicht mit Hans Gotthelf von Globig in Kontakt, wie es aber die folgenden Worte voraussetzen. Wahrscheinlich ist die Ode auf die Höchsterwünschte Hohe Geburt, des Durchlauchtigsten Herzogs von Burgund Königlicher Hoheit, im 1751sten Jahre gemeint, deren Erfolg Riech im vorigen Brief schon erwähnte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 74. Die Ode lobpreist nicht nur den Sohn, sondern auch die Mutter Maria Josepha (1731–1767). Hans Gotthelf von Globig (1719–1779); Korrespondent. Vgl. Erl. 2. Zur Beilegung der Differenzen zwischen Magistrat und Bürgerschaft und zur Prüfung der Beschwerden über zahlreiche Mißstände waren im Februar 1749 der Bischof von Ermland Adam Stanislaus Grabowski (1698–1766) und der Hofrat und Assessor bei der Schatzkommission Anton von Leubnitz (1717–1796) als königliche Kommissare nach Danzig gesandt worden; vgl. Gralath, Geschichte Danzigs 3, S. 499–510. Am 17. Januar 1752 war der Beschluß des Assessorialgerichts über die Annahme der königlichen Neuordnung der städtischen Verfassung öffentlich proklamiert worden; vgl. Gralath, Geschichte Danzigs 3, S. 531 f. Johann Wahl (1682–1757), 1735 Bürgermeister von Danzig; vgl. Joachim Zdrenka: Rats- und Gerichtspatriziat der Rechten Stadt Danzig (1526–1792). Hamburg 1989, S. 316. Im Juni 1751 war eine Abordnung des Magistrats, darunter Johann Wahl und der Ratsherr Christian Gabriel von Schröder (1692–1762), nach Dresden bestellt worden, um über die Verzögerung bei der Annahme der neuen Stadtverfassung Bericht zu erstatten. Nach der Beschlußfassung im Januar 1752, nachdem Deputierte des Magistrats in Fraustadt Abbitte geleistet hatten und eine Ablösesumme an Dresden gezahlt worden war, konnten Wahl und Schröder am 12. Juli 1752 nach Danzig zurückkehren; vgl. Gralath, Geschichte Danzigs 3, S. 521 f., 525 f., 540 f.; Salka Goldmann: Danziger Verfassungskämpfe unter polnischer Herrschaft. Leipzig 1901, S. 114–118.
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Gütther an Gottsched – April 1752
Dero Schreiben an den Herrn Grimm, ist an den Herrn Obrist=Lieut. Graffen v. Schömberg12 nach Paris eingeschloßen worden. Ich bin mit der größten Aufmercksamkeit Ew: Hoch Edelgeb./ ganzgehorsamster Diener/ Rich 5
Dreßden den 4. Apr. 52.
142. C hris t i a n H ei n r i ch G ü t th er a n Got ts c h ed, Königsberg 5. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 177–178. 4 S.
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Hochedelgebohrner und hochgelahrter Herr,/ höchstzuehrender Herr Professor,/ wehrtester Gönner und Freund! Was bey unserer hohen Schule seit Michael des vorigen Jahres für Veränderungen vorgegangen, und was für Männer dieselbe verlassen müssen,1 wird Ew Hochedelgebohrnen vielleicht bekannt genug seyn. Bey diesen im Sommer noch unvermutheten Umständen ist es denn geschehen, daß man auch meiner eingedenck gewesen, und da der bisherige Professor der Beredsamkeit und Geschichte in die Juristen Facultaet versetzet worden,2 man mir diese Profession zugewendet, die ich sogleich im Januario mit zwo lateinischen Reden, und im Februario mit einer Disputation3 angetreten habe. Zu den ersten beyden sind die Programmata gedruckt,4 mit denen wie auch mit meiner Disputation Ew Hochedelgebohrnen aufzuwarten ich 12
Gottlob Ludwig von Schönberg (1726–1796); vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 47, S. 139, Erl. 5.
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 85. Cölestin Kowalewski (1700–1771); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 24, Erl. 19. Gütther (Praes.), Christian Heinrich Werner (Resp.): Dissertatio de eloquentia animorum victrice; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104, Erl. 27. Nicht ermittelt, unter Gütthers Veröffentlichungen werden sie nicht eigens erwähnt.
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die Ehre habe,5 welche unter den übrigen gelehrten Sachen so ich übersende, zu finden seyn. Der iüngste Sohn6 wird auch mit einem Verzeichnis der im vorigen und diesem Jahr herausgekommenen Schrifften aufwärtig seyn.7 Wenn nur über der königlichen Verordnung, daß ein ieder Professor, sowohl ordinarius als Extraordinarius eine gesezte Anzahl Disputationen haben müsse,8 gehalten würde, müsten noch viele von Professoribus disputiren oder ihre Professor Stellen niederlegen, allein wer ist, der darauf Achtung giebet? Ew Hochedelgebohrnen haben doch die Güte vor mich, und machen mir die Buchhändler bekannt, die etwas in Verlag zu nehmen willig wären. In unserm Preussen siehet es damit schlecht aus, und es müssen viele gute Sachen dadurch unterdrücket werden. So ist der Versuch einer Adelshistorie von Preussen; imgl. Historie der von Wallenrodtschen Bibliothec,9 einiger kleinen Schrifften Sammlung, so im Intelligenz Werck gestanden haben10 etc. Und da insbesondere auf der von Wallenrodtschen Bibliothec ein Numophylacium zufinden, so bin ich ietzt in der historischen Erklärung der merkwürdigsten Münzen, die mit zu der Historie der Bibliotheck kommen sollen.11 Wir haben hier noch nichts von Herrn Oetters historischen Schrifften,12 ich möchte doch gern wissen, was an demselben zu thun sey. 5 6 7
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Im Bibliothekskatalog Gottscheds sind keine kleinen Schriften Gütthers aufgeführt. Gütthers Stiefsohn Jacob Friedrich Werner (1732–1782); Korrespondent. Vgl. Zu Königsberg in Preußen herausgekommene Schriften von dem Jahre 1751. In: NaG 1752/6, S. 467–476. Die Veröffentlichungen des Jahres 1752 werden hier und auch später nicht mehr angezeigt. Vgl. das „Reglement“ vom 24. Dezember 1749 in: [Christian Otto Mylius (Hrsg.):] Corpus Constitutionum Marchicarum. Continuatio IV. Berlin; Halle: Waisenhaus, 1751, Sp. 199–202, Nr. LXXXIX. Gütther hatte bereits früher über diese und weitere Ausarbeitungen berichtet. Die Geschichte der Bibliothek Johann Ernst von Wallenrodts (1695–1766, Korrespondent) soll größtenteils gedruckt worden sein. Von dem Druck konnte kein Exemplar aufgefunden werden; vgl. unsere Ausgabe, Band 13, Nr. 3, S. 8, Erl. 7. Über Gütthers Veröffentlichungen in den nur sehr lückenhaft überlieferten Königsbergischen Frag= und Anzeigungs=Nachrichten vgl. Johann Christoph Strodtmann: Das Neue Gelehrte Europa 10 (1757), S. 338–352, 344 f. Gütther hat seltene Stücke dieser Münzsammlung in den Königsbergischen Frag= und Anzeigungs=Nachrichten beschrieben; vgl. Pisanski, S. 686 f., Anm. 1; Strodtmann (Erl. 10), S. 344 f., Nr. 3, 4, 6 und 9. [Samuel Wilhelm Oetter (Hrsg.):] Sammlung verschiedener Nachrichten aus allen Theilen der Historischen Wissenschaften. Erlangen; Leipzig: Gotthard Poetsch, 1747–1749.
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Meine Freundinn13 empfielet sich zu der Frau Gemahlinn beständigem Wohlwollen nebst ihrer Tochter,14 die derselben die Hände küsset, meine Söhne15 aber, die bald an eine kleine Ausflucht dencken, schmeichlen sich noch immer mit der Hoffnung, ihre Aufwartung machen zu können, ich bin aber mit aller Hochachtung Ew Hochedelgebohrnen/ Meines höchstzuehrenden Herrn Professors/ treuergebener Diener/ CHGütther Königsberg den 5 April/ 1752.
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P. S. Herr Korn16 hat mir die Kupfferplaten zum Leben Friedrichs17 vor 12 Ducaten offeriret, und will sie an Ew Hochedelgebohren abgeben. Ich weiß nicht, was sie mir nuzen sollen. Kommt eine neue Edition davon heraus,18 so kann er sie brauchen, ich werde aber auf meine Unkosten keine besorgen. Dero Gedancken hierüber erwarte ich.
143. Jo ha nn Jaco b Qua n d t a n G ot ts c h ed, Königsberg 5. April 1752 [105] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 175–176. 3 S.
Magnifice/ hochedelgebohrner Herr Professor/ Werthester Gönner
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Ewr. Hochedelgebornen Magnificenze bey Dero überhäuften Geschäften mit meinem Anliegen beschwerlich zu fallen, würde ich mich nicht unter13 14
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Gertrud Dorothea Gütther, geb. Sahme, verw. Werner (1706–1793). Johanna Dorothea Werner (1735–nach 1793), Gertrud Dorothea Gütthers Tochter aus erster Ehe; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 8, Erl. 23. Christian Heinrich (1730–1759) und Jacob Friedrich Werner (vgl. Erl. 6), Gertrud Dorothea Gütthers Söhne aus erster Ehe. Johann Jacob Korn (1702–1756), Breslauer Verleger. Gütther, Friedrich. Es ist keine weitere Auflage zustandegekommen.
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nommen haben, wenn mich nicht, die von so langer Zeit her von Ew Hochedelgeb. mir zugewandte Zuneigung mich dazu veranlaßet hätte. Ich rükle meinem Lebensziehl immer näher, da die schwindende Kräfte, besonders des Gedächtnißes, mich meines Ausgangs erinnern. Nur die kindliche Pflicht, die ich meinem im Leben herzlich geliebten Vater1 schuldig bin, fordert mich auf, nicht als ein undankbarer von hinnen zu gehen. Um denn meiner Pflicht einiger maßen nachzukommen, habe mich entschloßen, sein Andencken durch ein KupferBild zu erneuren,2 und überliefere in solcher Absicht beygehende silberne Plate, mit ergebenster Bitte Ewr HochEdelgeb. geruheten aus Dero Gülde die Ausfertigung des Kupferstichs zu besorgen. Sysangs3 Arbeit bey dem Portrait des Fleschier4 hat mir sehr wohl gefallen,5 vnd ich würde mir das Bild meines Vaters voni demselben Künstler in eben der Größe, auch mit eben denselben Zierrathen erbitten.6 Das Bild ist nach dem Leben gebildet und kennet es ein jeder, der ihn im Leben gekannt. Wie glücklich wäre ich, wenn die Copey mit dem Urbilde übereinstimmen würde. Die Unterschrift könte seyn: JOHANNES QVANDT,/ S. R. M.7 in Senatu Sambiensi a consiliis,/ Coetus Palaeopolitani Pastor Primarius,/ Ministerii Tripolitani Senior/ Natus Regiomonti Bor. MDCLI. XXIV MAII/ Denatus MDCCXVIII. IV. Aug./ Patri p. m. pos.8 filius/ Jo. Jacob Quandt. D. Solteii etwa der Raum unter dem Bilde zu klein seyn, so würden einige Worte abbreviiret werden können. i ii
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von … Künstler erg. Solte … können links neben dem Text zur Bildunterschrift erg. Johann Quandt (1651–1718), 1679 Diakon, 1709 Pfarrer an der Altstädtischen Kirche in Königsberg. Von dieser Absicht wurde Gottsched schon im Januar 1747 in Kenntnis gesetzt, vgl. unsere Ausgabe, Band 12, Nr. 57, S. 140. Johann Christoph Sysang (1703–1757), Leipziger Kupferstecher. Esprit Fléchier (1632–1710), französischer Prediger. Sein von Sysang gestochenes Porträt befindet sich als Frontispiz in Fléchier, Lob= und Trauerreden; vgl. Mortzfeld, Nr. 6607. Vgl. auch den Hinweis auf Quandts Reaktion nach Eintreffen des Bandes in Königsberg in unserer Ausgabe, Band 14, S. 383. Das Porträt wurde 1753 von dem Leipziger Kupferstecher Johann Martin Bernigeroth (1713–1767) nach einer unbekannten Vorlage angefertigt; vgl. Mortzfeld, Nr. 17042. Sacrae (Suae) Regiae Majestatis. piae memoriae posuit.
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Quandt an Gottsched – April 1752
Das ausgelegte werde auf den ersten Wink da erlegen, wo es Ew HochEdgb. zu erlegen bestimmen werden; nur würde ich mir ein exemplar über Post zuvor erbitten, ehe die Plate an mich geliefert würde, alsdenn ich die Anzahl der abzudruckenden exemplarien anzeigen werde. Ich verbinde meine Bitte mit einer andern, und ersuche Ewr. Hochedelgeb. die im beyliegenden Aufsatze9 angezeichnete Kleinigkeiten hochgeneigt zu besorgen. v. mit H. Hartung10 oder durch H. Arnold11 zu ubermachen Die Neuigkeiten dieses Orts wird H. Prof Flottwell12 vermuthlich eröfnet haben; Dieser Mann lebet itzo recht vergnügt; nur bedaure ich, daß seine mühsame Schularbeit ihn zum theil von dem abhält, dazu ihn die Direction der Gesellschaft verbindet.13 Ob er die Ausfertigung der ersten Früchte der Gesellschaft zu der gesetzten Zeit darlegen werde,14 wird die Zeit lehren, und ich will das beste hoffen. Vielleicht würde die Samlung noch ehe zum Stande kommen, wenn EwhochEdlb. vns durch Übersendung einiger Stücke erfreuen würden, die dem Westphälischen Frieden15 gleich wären, es sey in gebundener oder ungebundener Schreibart. Ich trage Bedencken, EHochEdgb. Gütte noch mehr zu mißbrauchen, der ich mich zu allen Gegendiensten verbunden achte, vnd nach aufrichtiger Empfehlung an Dero Wertheste, mit vollkommener Hochachtung beharre Ewr. hochedelgebornen Magnificenz/ Treu verpflichtester/ Diener/ JJQvandt D. Königsberg/ 1752. 5. April. 9 10 11
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Nicht überliefert. Gemeint ist eine Auflistung von Buchwünschen. Johann Heinrich Hartung (1699–1756), Buchdrucker und Verleger in Königsberg. Der Leipziger Kaufmann Johann Conrad Arnold (1707–nach 1764) hielt sich oft in Königsberg auf und fungierte als Mittler zwischen Gottsched und Königsberger Korrespondenten; vgl. unsere Ausgabe, Band 11, Nr. 5, Erl. 3. Cölestin Christian Flottwell (1711–1759); Korrespondent. Flottwell, Direktor der 1741 von ihm gegründeten Deutschen Gesellschaft in Königsberg, war seit 1750 Rektor der Domschule. Über den geplanten Schriftenband der Königsberger Deutschen Gesellschaft vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, Erl. 11. [Gottsched:] Ode auf das hundertjährige Andenken des zu Nürnberg vollzogenen Westphälischen Friedens. In: Deutsche Gesellschaft Königsberg, Eigene Schriften, S. 180–191; über weitere Drucke vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 162, S. 523 f., Erl. 14.
F. H. von Seckendorff an Gottsched – April 1752
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144. Fri e d ri c h H ei n r i ch vo n S eck en d o r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 5. April 1752 [133.145] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 179–180. 4 S.
Meußelwiz den 5: April 1752.
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HochEdelgebohrner Ich beantworthe Dero geehrtestes von 281 durch dießen expreßen, welcher um einige sachen vor den zukunfftigen studenten2 heraußzuhohlen abgeschickt wird: Dießer hatt nun in Altenburg abschied genomen und morgen komt sein profeßor3 mit H. General Superintendent4 herauß, der Ihn publice examiniren soll, damit wir zuversichtl. wißen, waß Er auf Schulen gelernt und alsdann einen plan von s. künfftigen studijs so Er 3. Jahr mit gott in Leipsig fortsezen soll, zu verfaßen: Ich bitte also die zukommende woche das qvartier vor Ihn in bereitschafft stellen zu machen, welches ad interim sein stuben Camarade5 beziehen kann: H. Strecker6 soll Ihn hineinbringen und sich nach ihren anweißungen reguliren wird: Könnte ich durch dießen expreßen bothen eine Specification haben von den Inscriptions und anderen beÿ dem anzug7 nöthigen kosten, so würde es mir um desto angenehmer seÿn, weil ich gewohnt alles gern in ordnung zuhalten: Muß das qvartier und kostgeld vorausgezahlet werden, soll es H. Strecker auch mit bringen: Ob der H.8 von dem qvartier9 ein holzern bett gibt, muß ich 1 2 3
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 133. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Salomon Ranisch (1719–1766, Korrespondent), 1747 Konrektor, 1751 erster Professor am Altenburger Gymnasium. Johann Caspar Reuchlin (1714–1767), 1744 Pfarrer, 1746 Professor der Poesie in Straßburg, 1751 Generalsuperintendent des Fürstentums Altenburg. Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent); Seckendorff hatte ihn als Hofmeister für seinen Großneffen ausgewählt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 84, S. 289 und Nr. 87, S. 300. Carl Franz Strecker (1723–1793, Korrespondent), Seckendorffs Sekretär. Zuzug; vgl. Grimm Neubearbeitung 3, Sp. 116 f. Herr. Nicht ermittelt.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – April 1752
wißen, denn sonst schicke es mit hinein, das bett worauf Er lieget kommt ohne dem mit: Wie seine bedienung s. v.10 schuch zu buzen und kleider auszukehren anzustellen, erwarthe Ihren vorschlag, denn an unentbehrl. nöthigem soll es nicht fehlen: Ich werde Ihm 2. neue kleider eines zur parade und ein somer kleid mitgeben und ein altes zum reißen bringt Er ohne dem mit: Die Feldmarschallin11 hatt mich zwar wollen bereden, ich möchte die kleider laßen in Leipsig nach der studenten Mode machen laßen, allein so lang ich lebe werde ich altväterisch mit den meinigen bleiben, gestatte also niemahlen daß man die kleider wie Matratzen außfüttert, es mag hernach gefallen dem es will. Da so bald Er inscribiret, das konigl. stipendium von 100: r. anfangt und das decret daruber originaliter in händen des H. Camerjuncker Seckendorffß12 in Meuselwiz, darin man an das dreßdnische Consistorium gewießen,13 so ersuche E HochEdelg. an handen zugeben wie man sich nun zu betragen die Zahlung qvartaliter oder wie es gebräuchlich zu erhalten, denn ich gedenke dem jungen Menschen dieße 100 r. zu seiner kleidung und wäsche zur freÿen disposition zu überlaßen, wo mit Er auskommen mag, da Ihm beÿ dem ersten antritt zum vorauß mit kleidern, wäsch, schuch und strümpfen versehe, also um zuspahren daß Er wenn dießes zerrißen und abgetragen sich was neues schaffen kann. Kost stube, |NB im winther Holz, denn nun wird nicht mehr eingeheitzet|
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Möglicherweise sicut voluit: „so, wie er es gewollt hat“; vgl. Rudolf Lenz, Uwe Bredehorn, Marek Winiarczyk: Abkürzungen aus Personalschriften des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts, 2., völlig überarb. und erw. Auflage, Sigmaringen 1993, S. 215. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. Franz Philipp von Seckendorff (1702–1763), Vater Friedrich Heinrich Ernst Ludwigs, 1730 kaiserlicher Offizier in Schlesien, 1731 Heirat in Brieg, um 1738 sachsen-weißenfelsischer Kammerjunker, Schloßhauptmann von Weißenfels; vgl. Opole, Archiwum Pan´ stwowe, Brieg, Evang. Kirche, Aufgebote 1729–1761, S. 18; Zedler 36 (1743), Sp. 896; Genealogisch=Historische Nachrichten 88 (1746), S. 300; Rechter, Die Seckendorff 4/1, S. 272 f. Im November 1751 hatte Seckendorff den Konferenzminister Johann Christian von Hennicke (1681–1752) um Fürsprache für ein königliches Stipendium gebeten, das Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff zugutekommen sollte. Am 24. Dezember teilte Hennicke mit: Für ein Studium in Leipzig oder Wittenberg werde ihm drei Jahre lang ein Stipendium von 100 Talern jährlich gewährt, das königliche Reskript sei bereits an das Oberkonsistorium ergangen; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 2273, Bl. 58–60.
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collegia und nöthige bücher zahle apart: Sein Vater hatt keinen g.14 im vermögen darzu herzugeben also muß ich es einrichten daß es zureichet: Den rest über dieße materie schreibe durch H. Strecker und beantworthe nun den inhalt ihres lezten: H. von Wolf15 würde endlich wegen s. leibesfigur noch wohl anzubringen seÿn wo nicht in dießer station doch anderwerts. Es wäre aber vorher zu wißen, waß es wegen der nobilitirung vor eine beschaffenheit und ob der Vater16 von dem Menschen sich erst adeln laßen oder zuwaß entzweck17 denn man stößet sich beÿ Cavaliren oder auch gar beÿ würckl. adelige so sich der prærogativen gebrauchen wollen, zu Secretariatschargen anzunehmen, weil das wörthlein Von allezeit etwas besonderes im umgang voraussezet. H. Schilling18 kann ich nicht verdenken, daß Ihm 100 f. Salarium in rücksicht auf die vorher gehabte 200: r. wenig vorkommen: Allein da Er beÿ seiner Ihm angetragenen function erstl. beÿ weitem nicht die mühe von einer mühsamen information und aufsicht hatt, anbeÿ in Dreßden19 oder universitæt sich immer propre und prächtiger aufzuführen hatt, als Er auf dem Lande und wo Er hinn destiniret nicht nöthig, also mit einem guten kleide 2. Jahr auskommen kann, da Er anderwerts deren 2. in einem Jahr haben müße und alle tage in schuch, strümpfen, gebuderten haaren, weißer wäsche etc. erscheinen müße, so reichen die 100 f. an einem solchen orth mehr zu als die 200 r. anderwerts, anbeÿ beÿ dießer function ein solider dienst nach maaßen der aufführung zuhoffen, auch wo man seine geschicklichkeit ein Jahr erwie14 15
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groschen. Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent) war als Kandidat für eine Sekretärstelle in Franken abgelehnt worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 129. Conrad Anthon (von) Wolff († 1754); Korrespondent. Friedrich Benedict von Wolff hatte angegeben, daß sein Vater „nach dem Tode des Kaisers Joseph in der Chursächsischen Zwischenregierung den offenen Reichs=Panner= und Freyherrn=Brief bekommen, dessen er sich inzwischen nie bedienet, sondern bey sich niedergelegt hat“; unsere Ausgabe, Band 16, S. 58. Z. 5–8. Unter den Standeserhebungen des kursächsischen Interregnums von April bis Dezember 1711 ist Conrad Anthon Wolff nicht zu finden; vgl. Maximilian Gritzner: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte Deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderte. Band 2. Görlitz 1881, S. 680–684. Im Taufeintrag F. B. von Wolffs, nicht aber in denen seiner jüngeren Geschwister werden die Eltern „v. Wolff“ genannt. Anstelle Wolffs war Johann August Schilling († 1772) als Kandidat in Erwägung gezogen worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 129, S. 409, Nr. 133, S. 424. Schilling war bislang als Hofmeister in der Familie von Einsiedel in Dresden tätig gewesen.
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ßen die erhöhung der gage zuhoffen, vornehmlich aber beÿ dergleichen stationen vornehml. in Reichß, Creyß, Ritterschafftl. und publiqve sachen so vieles zu lernen, welches man auf universitæten nicht erfähret, also solte denken man solte nicht das Salarium præferiren, sondern die künfftigen Zeiten ansehen, die unß zu was Solides führen: Ich habe wohl 20. und mehr Secretarien schon gehabt, da keiner sein tag mehr und noch izt als 100 r. von mir gehabt, Strecker auch erst 2. Jahr solche genießet vorhero aber mit 100 f. begnügt geweßen, Es hatt aber doch keine gereuet, die beÿ mir geweßen, in dem sie alle anderwerts reichlich und wohl versorget: Es kommt also drauf an worzu sich H. Schilling resolviret stünde Ihm aber der gehalt nicht an und seine inclination wäre mehr auf universitæten mehrers sich umzusehen: So würde ich vielleicht auch eine gelegenheit vor Ihn finden Ihn zu einem jungen Herr allein als hoffmeister auf ein baar Jahr zu bringen mit dem Er hernach wie sich die umstände ergeben würden, noch ein Jahr auf eine Holländische universität komen könte, allein außer qvartier tisch, holz bett freÿ, will man auch nicht über 100 r. geben und hierüber wenn Ihm m. lezter vorschlag beßer gefiel, würde sich in der meß sprechen laßen, indem mir der mensch gefallen und ich hoffe Er werde in jure publico und civili gefast20 seÿn, an Edelleute lectionen auf universitäten zu geben ist etwas mühsam, ungewiß, incomod und sich zu ernähren und 100 f. freÿzuhaben, gehören viele stunden darzu: Ich muß nur bald wißen woran ich bin, denn leute melden sich genug an, aber ich mache reflexion auf ihre recommendation: Der Catalogus Lectionum komt hierbeÿ zuruk21 und kann ich schon die verlangten briefe erwarthen biß des H. Rothfischer buch herauß komt.22 Ich sende auch des H. Großschuff23 brief von Marburg zuruck,24 ich beklage daß Herr Geÿger25 sich selbst an s.
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Gerüstet, vorbereitet; vgl. Grimm 4/1.1 (1878), Sp. 2131–2133. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755, Korrespondent) hatte Gottsched das Helmstedter Vorlesungsverzeichnis für Seckendorff geschickt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 133, Erl. 11. Gemeint sind die Briefe des Abts Johann Baptist Kraus (1700–1762) und des Kardinals Angelo Maria Querini (1680–1755, Korrespondent) an Rothfischer, die in Rothfischers autobiographischer Nachricht gedruckt werden sollten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 133, S. 425. Friedrich Groschuff (1693–1783); Korrespondent. Gottscheds hatte Groschuffs Schreiben vom 5. März 1752 (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 114) mit Informationen über Christoph Friedrich Geiger (vgl. Erl. 25) an Sec kendorff gesandt.
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glük hindert, der Eigensinn mag Ihn auch wohl s. station zu Bernburg haben verliehren machen26 und wenn Er verspricht seine collegia, wie es gebrauchlich in einem halben Jahr zu endigen, solches aber nicht thut habeat sibi, mir thut es leÿdt, daß wir mit unßerer recomendation also schlecht bestehen:27 Man solte Ihn aus Christl. liebe zu änderung s. conduite ermahnen: Wie alt muß denn seine tochter seÿn, welche so gelobet wird:28 Unterrichten sie mich doch wer der H. Grosschuff ist und was Er vor Barons beÿ sich hatt.29 Ihro Durchl. unßer lieber H. Land Graff zu Cassel30 haben beschwehrl. Zufälle und fürchtet man eine waßersucht beÿ Ihm sein verlust wäre irreparable: Das pastoral schreiben hätte sogleich mitgeschickt obschon nur ein einziges exemplar habe,31 allein finde in der Leipsicher Zeitung daß es alda schon gedruckt,32 folglich unßer exemplar zuspat käme, da 25 26
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Christoph Friedrich Geiger (1712–1767); Korrespondent. Geiger war 1750 nach acht Jahren als Hofmeister am anhalt-bernburgischen Hof vom Fürsten Victor II. Friedrich (1700–1765) „ohne Belohnung und Beförderung genöthiget [worden,] seinen Abschied zu suchen; welches von bloßen Capricen herrührt“, so berichtete Gottsched, und offenbar aus Streitigkeiten mit dem Fürstenpaar resultierte; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, S. 519 (Zitat Z. 14–16), Band 16, S. 265, 293. Geiger hatte die Professur in Marburg durch die Vermittlung Gottscheds und die Empfehlung Seckendorffs beim hessen-kasselschen Landgrafen erhalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 15. Friederica Louisa Charlotta Geiger (1745–nach 1767); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 114, S. 370 f. Groschuff war Hofmeister der Marburger Studenten Adolph Wilhelm Heinrich von der Tann (1736–1778) und Friedrich Wilhelm von Thüngen (1733–1793); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 114 und 170. Wilhelm VIII. (1682–1760, Korrespondent), 1751 Landgraf von Hessen-Kassel. Zum Hirtenbrief des Wiener Erzbischofs Johann Joseph von Trautson vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119, Erl. 22. Seckendorff hatte angeboten, sein aus Regensburg gesandtes Exemplar zu schicken; vgl. Nr. 119 und 133. „Bey Georg Wilhelm Pouillard, Buchdruckern im grossen Fürsten=Collegio, ist zu haben: Des Erzbischoffs von Wien Hirten=Brief an seine Geistlichkeit, und insonderheit die Prediger, in seinem ersten Lateinischen Laut, und ins Teutsche übersezt, mit Anmerkungen à 2 gl.“, Extract Der eingelauffenen Nouvellen (Beilage zu den Leipziger Zeitungen) 1752 (13. Stück vom 1. April), S. 52. Es handelt sich um die Ausgabe: Des Herrn Erzbischofs von Wien gebohrnen Grafen von Trauthson Hirten=Brief an seine Geistlichkeit, und insonderheit die Prediger, in seinem ersten Lateinischen Laut, und nach dem Wiener Exemplar ins Deutsche übersezt. Mit Anmerkungen. Leipzig: Georg Wilhelm Pouillard, 1752. Ein weiterer in Text und Aufbau gleicher, aber in Schrift, Vignette und Verzierungen sich unterscheidender Leipziger Druck trägt keine Drucker- oder Verlagsangaben.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – April 1752
es in Wien verbothen,33 so wird man desto begieriger seÿn, solches zu leßen. Die Feldmarschallin empfielt sich und wir beyde der Frau Profeßorin verbleibe mit Hochachtung: EhochEdgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff 5
Ist denn in Leipsig ein buch bekandt so sich Rudimenta historiae etc. tituliret in Augspurg gedruckt,34 es machet viel lermen in Hallischen Zeitungen habe ein extract davon geleßen35
145. Got ts ch ed a n Fr i ed r i ch H ei nr i c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 5. April 1752 [144.152] 10
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Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 153–154. 3 S. Bl. 153r oben von Seckendorffs Hand: R. d. 10. April sowie Notizen für das Antwortschreiben.
Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf,/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr, E. Hochreichsgräfl. Excell. kann ich voritzo nach Beschaffenheit der Umstände und vieler Hindernisse, nichts mehr unterthän. melden, als daß
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Gottsched hatte von Zensurmaßnahmen der Jesuiten in Wien berichtet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 133, S. 426. [Maximilian Dufrène:] Rudimenta Historica, Sive Brevis, facilisque Methodus Juventutem Orthodoxam notitia Historica imbuendi, Pro Gymnasiis Societatis Jesu In Germaniæ Superioris Provincia / Geographischer Anfang, Oder Kurze und leichte Weise, die Catholische Jugend in der Historie zu unterrichten, Für die Schulen der Gesellschaft Jesu in der Ober=Teutschen Provinz. 6 Bände. Augsburg; Innsbruck: Mathias Wolffs Witwe und Sohn (Band 1), Joseph Wolff, 1748–1750. Vgl. die ausführliche Rezension in: Hallische Zeitungen 1752 (Nr. 40 vom 9. März), S. 159 f.; es wurde ein „Auszug aus einer weitläuftigern Nachricht“ der Göttingischen Zeitungen (Nr. 20 vom 28. Februar 1752, S. 192–202) abgedruckt.
Gottsched an F. H. von Seckendorff – April 1752
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Dero gnädiges Schreiben1 mir richtig geliefert worden. Nächsten Sonnabend antworte ich auf alle Puncte.2 Die Stube des H.n Barons3 ist künftige Woche zum Beziehen fertig: denn itzo wird sie repariret; und mit Ende dieser Woche zieht der Magister Titius4 ein. Eine Bettstelle findet er. Nöthige Aufwartung im Hause findet er, was Schuh und Kleidung betrifft, gegen die gewöhnliche Meße,5 so die Aufwartfrau bekömmt. Das gute Kleid könnten E. H. Excell. dem jungen Herrn unmaaßgeblich hier machen lassen; damit er ein wenig nach der Mode wäre; denn sonst wäre es Schade, daß es verschnitten, oder verderbet würde, der junge Herr aber hernach wie ein gezeichnet Schaaf gienge. Mit dem Alltagskleide ist es ein anders. Ich wolte auch schon sorgen, daß jenes nicht gar zu affectirt würde. Die Inscription kostet für einen bürgerl. 5 Thal. Ein Edelmann giebt für dieselbe 1. Thaler mehr. Barons und Grafen aber geben auch was drüber nach Belieben. Von den letztern habe ich zuweilen 10. 12. 15. 20, auch 25 Th. bekommen. Ich dächte für den Herrn Baron wären anderthalb Louisd’or schon genug. Wegen des Uebrigen muß ich abbrechen. Des Erzbischofs Schreiben nach der hies. Auflage6 lege ich E. H. E. bey. Die hies. Catholischen haben es am hitzigsten gekaufet, und weit und breit verschicket. Auch der Abbé des Bar. Wambold7 hat ein halb Dutzend nach Wien geschicket. Ich habe die Ehre in unterth. Ehrfurcht lebenslang zu beharren E. Hochgräfl. Excell./ Meines gnäd. Herren/ gehors. und/ unterth. Diener/ Gottsched Leipz. den 5 April/ 1752
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Unsere Ausgabe, Band 18. Nr. 144. Vgl. Gottscheds Schreiben vom 8. April; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 152. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Johann Daniel Titius (1729–1796); Korrespondent. Wahrscheinlich ist Meßgeld als Trinkgeld gemeint. Johann Joseph von Trautson: Hirten=Brief an seine Geistlichkeit … Mit Anmerkungen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 145, Erl. 32. Josef Peyer (* 1715) aus Willisau, Chorherr des Klosters Münster-Granfelden, als Begleiter von Philipp Franz Carl Wambolt von Umstadt (1732–1806) am 30. Juni 1751 in Leipzig immatrikuliert; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 51, Erl. 1 f.
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C. F. Pauli an Gottsched – April 1752
146. Ca rl Fr i ed r i ch Pau l i a n G ot ts c h ed, Halle 6. April 1752 [43] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 181–182. 3 S.
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Magnifice,/ WohlGebohrner Herr,/ Höchstzuehrender Herr Professor,/ Hoher Gönner. Ew WohlGebohrnen binn ich schuldig vor Dero mir aufs neue erzeugten Güthe den gehorsamsten Danck abzustatten. Ich thue dieses um so viel lieber, da ich die Reinigkeit Dero Gesinnungen kenne und da Dero Tafel zugleich ein Hör=Saal gewesen, wo ich vieles gelernet. Die Bekandtschaft mit Herren M. Schwaben1 HochEdelGeb. einem verdienten Gelehrten, dem ich mich empfehle binn ich Ew WohlGebohrnen schuldig: und was das meiste, so habe aufs neue das Vergnügen gehabt Deroselben Frau Gemahlin aufzuwarten welches vor mich das allerangenehmste gewesen. Gewiß wenn ich das Glück öfteres genüssen könte, so würde mein hypochondrischer Geist verschwinden. Vor2 jetzt aber such ich bereits mein A. B. C. D. E F. G. I K L. M etc. wieder hervor, zugleich aber fange an T3 auswendig zu lernen u mir die Lehre von denen cubis bekandt zu machen; darin binn ich aber nebst meiner Frauen4 bereits fertig uns Dero Frau Gemahlin der ich die Hand küsse und Ew WohlGebohrnen uns zu empfehlen und ich verbleibe mit aller Hochachtung Ew Magnificenz/ gehorsamster Diener/ Pauli Halle/ den 6ten Apr/ 1752
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Johann Joachim Schwabe (1714–1784, Korrespondent) wohnte im selben Haus wie das Ehepaar Gottsched; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 6, Erl. 8. Der folgende Satz spielt augenscheinlich auf Themen an, die bei Paulis Besuch des Ehepaares Gottsched behandelt wurden. Das Verb gilt als Paradigma für die griechische Konjugation; vgl. [Johann Heinrich Schultze:] Erleichterte Griechische Grammatica. 4., verb. Auflage. Halle: Waisenhaus, 1720, Anhang, S. (9) f. Friederike Wilhelmine Pauli, geb. Wild (1731–1796).
Adami an Gottsched – April 1752
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147. E rns t Da n i el A d a m i a n G ot ts ch ed, Landeshut 7. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 183–184. 2 S. Bl. 183v geringfügiger Textverlust, Ergänzung durch Bearbeiterin.
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Magnifice/ HochEdelgebohrner und hochgelehrter/ hochzuverEhrender Herr Professor/ hochgeschätzter Gönner! Ew HochEdelgebohrnen Magnificenz meinen gehorsamsten Respect schrifftlich zubezeugen, veranlaßen unsre Kaufleute die sich in dem schönen Leipzig auf der Meße befinden. Eben diese sind es die mir die Nachrichten von EwHochEdelgebohrnen Magnif. meines hochgeschätzten Gönners vergnügten Wohlseyn beständig überbringen. Ich freue mich beständig über den mehrern Anwuchs des Guten, um welches ich beständig von Gott vor Dieselben flehe. Meine Herze hällt es vor eine der grösten Verbindligkeit besonders um die Erhaltung solcher Personen; die so mühsam um die Blindheit aus zu rotten so vielen Schweiß anwenden. Was vor guttes stifftet Dero beliebter Griffel. Wir Unsres Ortes lesen mit besonderem Vergnügen Alles was Dero geehrte Hände entwerffen v bewundern die viele Mühe, der sich Hochdieselbe unausgesezt unterziehen. Aber meine Unzufriedenheit dauert noch über den Verlust des theuren Minors.1 Wir haben keinen an seine Stelle bekommen und mit jenem ist in der That der größte Theil meiner Hoffnung in gebeßerte Umstände zu gelangen begraben.2 Erlauben mir EwHochEdelgebohrn Magnificenz daß ich fortfahre das wenige was ich geschrieben Denenselben vorzulegen Es ist eine kleine Schrifft aber die mir der Documente wegen saur worden.3 Auch folget mein
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Melchior Gottlieb Minor (1693–1748); Korrespondent. 1749 war Johann Gottlieb Kalinsky (1692–1768) Nachfolger Minors als Primarius der Gnadenkirche in Landeshut und Kircheninspektor der Kreise Landeshut und Bolkenhain; vgl. Neß, Pfarrerbuch 7, S. 256. Minor war im Kirchenkreis sehr geschätzt. Vermutlich bezieht sich Adamis Bemerkung über Minors Unersetzbarkeit darauf und auf die Hilfe, die sich Adami zu seiner Beförderung von Minor versprochen hatte; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 20, S. 75 f. Adami: Unvorgreifliche Gedancken über die ehmalige Hut auf dem so genandten Burg=Berge bey Landeshut in Schlesien. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1751; vgl.
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leztes Programa zu einer Redübung.4 Den 2ten Theil meiner Gedichte habe soviel mich erinnere schon ebenfalls eingesendet.5 Mit dieser Meße ist meine Landshutsche Relligions Geschichte unter die Preße genommen worden und vermuthe solche mit Johan wieder zurücke.6 Die Königsbergsche Gesellschafft hat die hiesigen beyden Brüder d H.H. Ulber7 mit dem Diplomate beehret.8 Beyde haben sich legitimiret mit wohl ausgearbeiteten Reden.9 Der hiesige Senior Ulber hat von der wahren Ehre eines Gelehrten recht zärtl. geschrieben.10 Wüste ich nicht daß dH Prof. Flottwell11 solche schon in Dero güttigste Hände geliefert,12 so würde mir eine Freude gemacht haben, Denenselben damit gehorsamst aufzuwarten. Wir bedauern, daß die Samlung welche die Gesellschafft zu ediren willens gewesen so bald nicht befördert worden als man versprochen.13
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Bibliothek J. C. Gottsched, S. 46, Nr. 921. In der Vorrede, Bl. A5r–[A6]v deutet Adami die schwierige Quellenlage an. Aus dem Jahr 1751 stammt Adamis Programma: Vernünftige Gedanken über die Ahnungen des menschlichen Herzens gegen zu erwartende Glücks= oder Unglücksfälle. In: Johann Gottlieb Biedermann (Hrsg.): Altes und Neues von Schulsachen. Band 2. Halle: Johann Justinus Gebauer, 1753, S. 76–102 und 216. Adami: Gesammlete Versuche Poetischer Arbeit. Band 2. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1751. Adami hatte das Buch in seinem letzten überlieferten Brief angekündigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 182. Adami: Versuch einer Religions=Geschichte von Landeshut in Schlesien. Band 1. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1753. Christian Samuel Ulber (1714–1776), 1738 Prediger in Heinersdorf, 1741 Diakon, 1748 Archidiakon und Senior der Gnadenkirche Landeshut, 1757 Pfarrer an St. Jacobi in Hamburg, und Christian Emmanuel Ulber (1716–1785), 1739 Prediger in Lerchenborn, 1742 in Bolkenhain; vgl. Neß, Pfarrerbuch 7, S. 261; Neß, Pfarrerbuch 6, S. 16. Vgl. Königsberg Adreßkalender 1752, S. 17, 1756, S. 19. Vgl. Christian Samuel Ulber: GOtt=geheiligte Betrachtungen des sterbenden Jesu, in zwölf Predigten. Breslau: Johann Jacob Korn, 1749; Christian Emanuel Ulber: Das erwürgte Lamm GOttes auf dem Stuhle seiner Herrlichkeit. Mit Censur und Vorrede … Johann Friedrich Burgs. Leipzig; Liegnitz: David Siegert, 1750. [Christian Samuel Ulber:] Gedanken von der wahren Ehre eines Gelehrten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104, Erl. 21. Cölestin Christian Flottwell (1711–1759); Korrespondent. Flottwell hatte die Rede im Februar 1752 gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 104, S. 348 f. Zur lange geplanten Schriftensammlung der Königsberger Deutschen Gesellschaft vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, Erl. 11.
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Ob sonst EwHochEdlgeb. Magnif. meine edirten Versuche der Beredsamkeit bekommen so ich übersendet weiß ich nicht.14 Ubrigens empfehle mich zu beharrl. Gewogenheit mit der gehorsamsten Bitte sich zu versichern daß ich mit der verbundensten Hochachtung bis an mein Ende zu seyn wünsche
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EwHochEdelgebohrnen Magnificentz/ Meines hochgeschätzten Herrn Professoris/ treu gehorsamster Diener/ M. Ernestus Daniel Adami Landeshut 1752. d 7 April.
148. Jo ha nn Fr i ed r i ch Wi l h el m Jeru s alem a n Got ts c h ed, Braunschweig 7. [April] 1752
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 119–124. 10 ½ S. Das von Jerusalem angegebene Datum 7. März kann nicht stimmen. Der Hinweis auf die zurückliegende Abreise Franz Ignaz Rothfischers nach Helmstedt, wo Rothfischer erst Ende März eintraf (vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 135), und der abschlägige Bescheid über eine Anstellung Johann August Schillings als Pagenhofmeister, der dem Brief Gottscheds an Friedrich Heinrich von Seckendorff vom 28. März 1752 zufolge noch ausstand, von dessen Erhalt er aber am 18. April 1752 (unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 133 und 163) berichtete, legen ein Versehen in der Monatsangabe nahe.
Wolgebohrner Herr/ hochgeehrtester Herr Professor/ hochgeneigter Gonner Ew Wolgeb. werden es mir geneigt verzeihen daß ich Dero verbindliches Schreiben so spät beantworte.1 Ich erhielt es da ich eben von einem rheu14
Adami: Versuche der Beredsamkeit, In vorläufigen Einladungsschriften zu gewöhnlichen Redeübungen ans Licht gestellet. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1750; vgl. Bibliothek J. C. Gottsched, S. 90, Nr. 1988. Adami hatte sie im Frühjahr 1750 an Gottsched gesandt; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 182.
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Gottscheds Brief wurde Jerusalem sehr wahrscheinlich von Rothfischer (vgl. Erl. 2) übergeben, der Ende Januar 1752 in Braunschweig eingetroffen war; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88.
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matischen Fieber uberfallen wurde, welches mir so heftig zugesetzet daß ich erst heute den Anfang gemacht wieder aufzustehen. Weil ich die kleinen Fieber Anfälle wovon ich den gantzen Winter uber geplagt gewesen bin, so wenig geachtet, so haben sie sich endlich gegen mich vereinigt um ihre Verachtung zu rächen und mich kunftig behutsamer gegen sie zu machen. Ich habe daruber mein bißgen Kräfte vollig verlohren, die ich aber nun mit Gottes hülffe bald wieder zu erlangen hoffe. Denn es geht mir wenn ich kranck werde, wie den armen Leuten wenn sie abbrennen. Sie verlieren auf einmal alles, sie sind aber auch bald wieder eingerichtet. Unser Herr Rothfischer2 ist in voriger Woche endlich nach Helmstadt abgegangen.3 Ich freuete mich wie ich in Ew Wolgeb. Schreiben an ihm alle die Vorstellungen fand, die ich ihm wegen Annehmung dieser so gnädig angetragenen Stelle4 vielfaltig selber gemacht hatte. Er wäre gewiß in Gottingen nicht fortkommen Die Menge der Jungen Docenten die da ist, und die alle noch auf eine bessere Subsistenz warten würde ihm sein Aufkomen auf alle Art schwer gemacht haben; und das gantze Schicksaal dieser jetzt so blühenden academie wird uberhaupt noch sehr, von ihren nachfolgenden Curatoribus abhangen. Eine gute Wirtschafft habe ich ihm aufs mögligste recommendiret, so wie ich die gantze Zeit uber daß er hier gewesen nicht nachgelassen habe ihn fürzuhalten, wie er allein durch einen rechtschaffenen Wandel, sich selber wegen seiner wichtigen Veränderung die Ruhe, und der Welt von der Aufrichtigkeit seiner Veränderung die Uberzeugung geben konne. Er hat mir auch alle Versicherungen davon gegeben und ich hoffe er werde sie halten. Außer seinen 300 r. Gehalt hat er von Durchl. dem Hertzog5 zu seiner Einrichtung noch 100 r. und wo ich ihn recht verstanden zu transportirung seiner Sachen auch noch 50 oder 70 r bekomen. Daß er also sehr viele geheime Schulden haben oder ein schlechter Wirth seÿn müste, wenn er sich, nachdem er von H. Breitkopf6 schon so vieles erhalten, nicht in Ordnung erhalten könnte
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 135. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 106. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Verleger in Leipzig. Durch Gottscheds Vermittlung war Rothfischer Anfang Dezember 1751 in Breitkopfs Haus untergekommen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, S. 112.
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Ich wolte daß der arme Peickard7 die gefoderten Eigenschaften gehabt hätte, so wäre demselben auch geholffen gewesen.8 Wegen des H. Schillings9 habe ich Ew Wolgeb. recommendation gelten zu machen gesucht so viel ich gekonnt, man besteht aber darauf, weil die Pagen meist alle in hiesige Kriegsdienste versetzt werden, daß die hoffmeister Stelle mit einem schon bejahrten Officier besetz werden soll. Es fallt mir aber ein anderer Vorschlag ein, der diesen braven Mann auß seiner unangenehmen Situation bringt. Er ist ohne Zweifel da er beÿ dem H. Grafen von Einsiedel im hause10 gewesen, mit der Sachsischen noblesse bekandt. Wen er demnach suchte 7 biß 8 Junge Cavalier alß hoffMeister hieher aufs Carolinum zu bringen, so will ich mich engagiren ihm vom Collegio nebst vollig freyer Station jahrlich noch 100 r. zu verschaffen; welche avantagen er so lange behalten kan, so lange er seine Anzahl Untergebene zwischen 6 biß 8 unterhält. Es wird ihm so viel ehr leicht werden diese Anzahl zusamen zubringen da er nicht allein von Person und seinen Verdiensten den Eltern bekandt ist, sondern da diese auch fur ihre Sohne einen hoffMeister auf eine sehr wolfeile Art haben konen. Denn wen er von einem jeden nur 50 r. jahrl. nimmt, so hat er ausser der hiesigen pension von der er nichts nothig hat zu melden, jahrl. 300 r. und ein jeder Vater ersparet für seinen Sohn jahrl. wenigstens 2 biß 300 r., wobey er in Ansehung der Exercitiorum auch der Collegiorum Privatissimorum so wol für sich alß auch seine Untergebene noch ansehnliche Vortheile machen kan; und sich durch eben diese menagen in den credit in Sachsen setzen daß Sie ihre Sohne nirgend wolfeiler als hier unter seiner Aufsicht haben konnen; indem Sie Sich sonst uber die hiesige Theurung sehr beschweren. Mit diesen seinen Untergebenen kan er einen besondern flügel des Collegii oder ein besonders dazu gehoriges hauß beziehen, da er wiederum in dem ein jedes hauß seinen 7 8
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Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Zu den Bemühungen, für den Konvertiten Peickhart eine Anstellung in Braunschweig-Wolfenbüttel zu akquirieren, vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119, Erl. 4. Johann August Schilling († 1772); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 129, Erl. 7. Johann Georg von Einsiedel (1692–1760), 1727 kursächsischer Hofmarschall, 1745 Erhebung in den Reichsgrafenstand; vgl. unsere Ausgabe, Band 6, Nr. 187, S. 559, Erl. 39. Wahrscheinlich war Schilling vor allem für die Ausbildung des Sohnes Detlev Carl (1737–1810) zuständig, der nach einer Angabe des Testaments 1000 Taler aus Schillings Besitz verwaltete; vgl. Wernigerode, Landesarchiv Sachsen-Anhalt, A 32a, I Nr. 236p, Bl. 9r.
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besondern haußwärter in Livree und eine Bettfrau hat, in allen mit 2 Bedienten außkomen kan, welches wiederum fur einen jeden Untergebenen eine menage von 80 r. wird: Auf die Art kan er fur einen jeden Untergebenen in Kleidung und allen auch seinen eigen Salarium mit eingerechnet für 300 r. halten und alle Exercitia ihnen privatissime üben lassen. Ich riethe ihn aber nicht in die Stadt zu ziehen und zu speisen weil dieses erstl. viel kostbahrer und durchgehendt schlechter ist. Wie dan auch der Printz von Hessen,11 die Grafen von der Lippe,12 Giech,13 &ca ohne Unterschied im Collegio wohnen und speisen. Der Herr Schilling könte auf die Art nicht allein, wen es ihm anders gefiele, an einem Orte wie Braunschweig wo ein angenehmer und polier hoff, und die gnädigste herrschafft ist, noch einige Jahre ohne offentliche Bedienung zu leben, nicht allein auf einem sehr angenehmen und honorabeln Fuß leben, sondern sich jahrlich an die 300 r. ersparen, sich dabeÿ indessen der herrschafft bekandt machen und die Gelegenheit zu einem ruhigern etablissement abwarten. Ich weiß nicht wie weit Ew Wolgeb. in diesen Vortrag entriren, solte er Denenselben gefallen, so will ich mich mit einem andern der Dero recommendation hat, und etwan eine Gesellschafft von Jungen franck. Edelleuten herführen wolte zu demselbigen engagement anheischig machen.
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Nicht ermittelt. Ein hessischer Prinz ist weder in der Matrikel noch unter den Prinzen aufgeführt, die 1750 als Besucher des Collegium Carolinum genannt werden; vgl. Weitere Nachricht von dem Collegio Carolino und von der Aufnahme in dasselbe. Braunschweig: Friedrich Wilhelm Meyer, 1750, S. 20. Das lokale Anzeigenblatt vermeldet das Eintreffen des Prinzen von Hessen-Philippsthal am 30. April 1751, der allerdings in „Holländischen Diensten“ steht und im Gasthof Prinz Eugen logiert; vgl. Braunschweigische Anzeigen 1751 (Nr. 36 vom 5. Mai), Sp. 730. Gemeint ist Wilhelm (1726–1810), 1770 Landgraf von Hessen-Philippsthal. Ludwig Heinrich Adolf (1732–1800) und Wilhelm Albrecht August Ernst (1735– 1791), Grafen zu Lippe-Detmold, wurden am 20. Juni 1748 am Collegium Carolinum immatrikuliert; vgl. Düsterdieck, S. 5, Nr. 199 f. Christian Friedrich Carl von Giech (1729–1797) wurde am 1. Oktober 1748 immatrikuliert, Carl Ludwig (1732–1752), Carl Wilhelm (1733–1750) und Carl Heinrich von Giech (1734–1759) am 21. September 1749; vgl. Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge. Band V. Frankfurt am Main 1988, Tafel 27; Düsterdieck, S. 5, Nr. 217 und S. 6, Nr. 250–252.
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Das quirlende Bitten meiner ehmaligen Verlegerin14 hat mich endlich dahin gebracht daß ich ihr zum Druck noch einige meiner Predigten habe geben müssen.15 Ich hätte zu ihrer Durchsicht keine schlechtere Zeit als diesen Winter wehlen konnen, da ich fur Zerstreuung und ubeler Gesundheit fast keine ruhige viertel Stunde gehabt, so daß auch der Buchdrucker16 zur Absetzung eines eintzigen Bogens oft mehr als 12 Zettel hat erwarten müssen, und daß oft uber den Abdruck 6 Wochen hingegangen sind. Daher ist auch der Styl, weil ich doch hier und dar einige Satze etwas weitlauftiger aus gedehnet, so ungleich geworden, wie die viertel und oft halbe viertel Stunden waren daß ich daran habe schreiben konnen. Ew Wolgeb. werden mir recht geben, daß ich sie hätte ungedruckt lassen sollen. Ich hätte es auch gewiß gethan, und dafür eine vielleicht nützlichere Arbeit continuiret, wen ich es nicht um der guten Wittwe ihrentwillen gethan hätte. Ich war gesonnen wieder Zehn drucken zu lassen und der von der allgemeineni Liebe17 noch einige dahin gehorige hinzuzufugen meine Kranckheit hat es aber unterbrochen und wird es für diesmal beÿ den fünffen bleiben mussen. Ich will einige kleine Zusatze hinzuthun, daß der Band dem erstern18 doch außerlich gleich wird.
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allgemen ändert Bearb. Anna Elisabeth Schröder, geb. Gramm († 1765). Der vollständige Name der Witwe des Verlegers Ludolph Schröder († 1736) wird auf Titelblättern des Verlags und an anderen Stellen nicht angegeben. Er findet sich in einer Kämmereirechnung des Stadtarchivs Hildesheim von 1712 (Bestand 50 Nr. 921, Bl. 38r): „Den 29ten ocbr. zahlet der Buchführer Ludolph Schröder für seine Liebste Fr Anna Elisabetha Grammin Bürgerschafft“. Angabe des Todesjahres nach Paisey, S. 236. Jerusalem: Zweite Sammlung einiger Predigten vor den Durchlauchtigsten Herrschaften zu Braunschw. Lüneb. Wolffenbüttel gehalten. Braunschweig: Ludolph Schröders Erben, 1753. Der Vorbericht ist auf September 1752 datiert (Bl. [*6]v). Eine Anzeige erfolgte in: NaG 1753/8, S. 586–593, als Erscheinungsjahr wird 1752 angegeben. Wahrscheinlich wurde das Buch in der Druckerei von Friedrich Wilhelm Meyer (1695–1774) gedruckt, die bis zur Einrichtung der staatlichen Waisenhausdruckerei im Sommer 1751 in Braunschweig „praktisch konkurrenzlos“ war; Jarck, S. 497. Jerusalem: Von der Vortrefflichkeit der Lehre Christi von der allgemeinen Liebe. In: Jerusalem, Zweite Sammlung (Erl. 15), S. 293–372. Jerusalem: Sammlung einiger Predigten vor den Durchlauchtigsten Herrschaften zu Braunschw. Lüneb. Wolffenbüttel gehalten. Braunschweig: Ludolph Schröders Witwe, 1745.
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Ich nehme mir die Freyheit Ew Wolgeb. alß meinem ersten und unschatzbaren LehrMeister in Reden und dencken die abgedruckten Bogen vorlauffig zur geneigten Beurtheilung zuzu[senden]ii Wen sie vollig gedruckt will ich mit einem vollständigeren exemplar gehorsamst aufwarten Ich emphele mich indessen nebst meiner Frau19 Ew Wolgeb. und der Fr Gemahlin beständigen Gewogenheit, und bin mit der vollkommensten hochachtung Ew Wolgeb./ gehorsamster Diener/ Jerusalem Br den 7 Mertz 1752
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149. Fra nç o i s Th o m a s M a r i e Bacu l a rd d’ Ar naud a n Got ts ch ed , Dresden 8. April 1752 [112] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 187–188. 2 S. Druck: Süpfle, S. 159 f. Arnaud dankt Gottsched für die Anzeigen seiner Oden im Neuesten. Er sendet ein neues Werk, das von der Königin und der königlichen Familie gut aufgenommen wurde. Er dankt Gottsched für den Rat, eine neue Werkedition bei Walther herauszugeben; er hat von der schlechten Ausgabe aus Paris noch immer keine Exemplare zur Weitergabe bekommen. Er beabsichtigt, im folgenden Jahr eine neue Ausgabe der Klagelieder Jeremias mit Anmerkungen herauszugeben. Das Werk hat ihm Schmerz und Vergnügen bereitet. Das Erhabene des Originals erreicht die französische Sprache nur mit Mühe. Arnaud ist überzeugt, daß das Französische unter dem Griechischen und Lateinischen steht, und in der Lyrik auch unter dem Italienischen; es ist eine ewige Sklaverei. Metaphern als Zierde der Dichtkunst dürfen im Französischen nur mit Bedacht verwendet werden. Er weiß nicht, ob die deutsche Sprache ebenso ungeeignet für die Poesie ist und läßt über diese Frage den Meister Gottsched urteilen. Arnaud plant einen Besuch während der nächsten Messe.
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Das am unteren Rand von Bl. 123v unterbrochene Wort wird auf Bl. 124r nicht fortgesetzt; erg. Bearb. Martha Christina Jerusalem, geb. Pfeiffer, verw. Albrecht (1709–1778).
Arnaud an Gottsched – April 1752
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Monsieur Je ne scaurois trop vous temoigner ma reconnoissance sur les procedés estimables que vous avés avec moi, vous avés daigné parler de mes odes dans vos deux excellents journaux,1 je vous en ai mille vraies obligations, voici un nouvel ouvrage de ma facon2 que je vous prie d’accepter je souhaitte qu’il soit de votre gout, la reine ainsi que l’auguste famille roiale l’a reçu avec bonté, vous avés bien raison de me recommander de faire une edition chés Walter,3 car celle de Paris4 est affreuse, je ne l’ai point encore reçüe Je compte lannée prochaine donner une nouvelle edition de mes lamentations de Jeremie5 avec des notes,6 c’est un des ouvrages qui m’a couté le plus de peine, et en meme temps de plaisir il y a un sublime dans l’original7 que notre langue française n’atteint qu’avec peine car je suis persuadé plus que jamais que ma langue est bien au dessous de la grecque et de la latine, je di-
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 112. Es konnte kein separater Druck ermittelt werden. Gottsched veröffentlichte das Gedicht vermutlich in gekürzter Form: Arnaud: La Convalescence De Son Altesse Royale Monseigneur Le Prince Charles. In: NaG 1752/6, S. 421–424. Anlaß des Textes war die Blatternerkrankung Carl Christian Josephs (1733–1796), des fünften Sohnes des sächsischen Kurfürsten- und polnischen Königspaares Friedrich August II. (III.) (1696–1763) und Maria Josepha (1699–1757). Am 16. April wurde ein Te deum auf seine Genesung gesungen; vgl. Dresden, Hauptstaatsarchiv, Loc. 10006 Oberhofmarschallamt, O 01 (Dresdner Hoftagebücher Serie A), Nr. 20, 1752, Digitalisat 28. Georg Conrad Walther (1710–1778), Verleger und Buchhändler in Dresden. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 112. Band 17, S. 302 und 370 Arnaud: Œuvres Diverses. 3 Bände. Berlin [Paris] 1751. Arnaud: Les Lamentations De Jérémie. Dresden: Witwe Harpeter, 1752; Nachdruck in: [Jean Henri Samuel Formey (Hrsg.):] L’Abeille Du Parnasse 1752/1 (Nr. 24–26 vom 10., 17. und 24. Juni), S. [185]–212, 1752/2 (Nr. 1 vom 1. Juli), S. [1]–5. Zur Ostermesse 1754 wurde ein weiterer Nachdruck im Verlag Franz Varrentrapp in Frankfurt am Main angezeigt, von dem kein Exemplar ermittelt werden konnte; vgl. Catalogus Universalis, Oder Verzeichniß Derer Bücher, Welche in der Franckfurter und Leipziger Oster=Messe 1754. … herauskommen sollen. Leipzig: Groß, S. 495. Eine neue Ausgabe erfolgte erst 1757 auf der Grundlage eines von Arnaud korrigierten Manuskripts: Lamentations De Jeremie. Paris: Witwe Lottin & Butard, 1757. Sie enthält keine Anmerkungen, jedoch mehrere Briefe sowie den lateinischen neben dem französischen Text. Klagelieder Jeremias.
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Oelrichs an Gottsched – April 1752
rai meme de litalienne pour la grande poésie, c’est une servitude continuelle, d’ailleurs les métaphores qui font l’ornement du stile poëtique demandent beaucoup de menagement dans notre langue je ne scais si l’allemand est aussi ingrat pour la poesie, je vous laisse decider cette question, vos lumieres la dessus sont si generalement connües que vous pouvés prononcer en maitre Mille respects a Madame, je compte avoir lhonneur de vous voir la foire prochaine8 Je suis avec la plus haute consideration Monsieur/ Votre tres humble/ et tres obeissant/ serviteur D’Arnaud ce 8 av. 1752/ a Dresden
150. Jo ha nn C a r l C o n r a d O el r i ch s a n Got ts c h ed, Berlin 8. April 1752 [64]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0341 XVII, Bl. 185–186. 4 S.
Hochedelgebohrner und hochgelahrter/ insonders hochzuehrender Herr Professor/ Hochgeneigter Gönner!
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Ew. Hochedelgeb.n dancke ich auf das verbindlichste vor den gehabten Bemühungen bey meinen gedruckten Schrifften;1 ich wünschte, Ew. Hochedelgeb.n dagegen hiesiges Orts gefällige Dienste leisten zu können.
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Die Ostermesse begann am Sonntag Jubilate, 1752 am 23. April.
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Oelrichs hatte Gottsched gebeten, den Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin vor dem Druck zu lesen und zu korrigieren. Auch eine gedruckte lateinische Schrift (vgl. Erl. 9–11) wurde der Aufmerksamkeit Gottscheds empfohlen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 64.
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An den Jeroschin erinnere ich fleißig und es wird sich nun bald zeigen müßen, ob er da ist oder nicht.2 Ich mögte doch gern wißen und wenn es möglich wäre durch den Herrn Breitkopff3 mit der nächst abgehendeni Kutsche ob die Schrifften der Koenigl. deutschen Geselschafft diese Meße herauskommen werden?4 Herr M. Bielcke5 verlanget von mir die Geschichte von meinem Leben vor die Geselschafft; ich habe ihn noch nicht geantwortet, weil ich noch nicht willens bin wegen vieler verdrießlichen Umstände, so ich berühren müste, sie aufzusetzen. Herr Prof. Flottwell6 hat nun seit länger als ½ Jahre mir nicht geantwortet; womit ich dieses verdienet, weiß ich nicht. Wißen Ew. Hochedelgeb.n nun den Verfaßer der wiederlegung der Memoires de Brandebourg zuverläßig,7 bitte ihn mir in Vertrauen zu melden. Ich bitte übrigens meine durch dH. Breitkopff an Ew. Hochedelgeb.n abgegebene Schrifften geneigt aufzunehmen und derselben in Dero schönen Monathsschrifft eingedenck zu seyn.8 Da ich mich erinnert, daß ich Ew Hochedelgeb.n von meinen Comment. hist. litt. ein gebunden Exemplar überschickt,9 so übersende ich
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(1) Post (2) Kutsche
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Nicolaus von Jeroschin: Kronike von Pruzinlant. Oelrichs hatte die Suche nach der Handschrift im königlichen Archiv in Aussicht gestellt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 40 und 64. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) bzw. Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (1719–1794), Drucker und Verleger in Leipzig. Über die seit 1744 geplante Ausgabe der Schriften der Deutschen Gesellschaft in Königsberg vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, Erl. 11. Johann Agatius Felix Bielke (1716–1802), 1741 Professor am Gymnasium in Stargard, 1747 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg; vgl. unsere Ausgabe, Band 12, Nr. 196, S. 538. Cölestin Christian Flottwell (1711–1759); Korrespondent. Johann Ludwig Pacht (1716–1780), Verfasser der anonym veröffentlichten Bescheidenen Erinnerungen an den Hrn. Verf. der Denkwürdigkeiten der Brandenburgischen Geschichte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 31, Erl. 16. Zum Gerücht über Gottscheds Autorschaft vgl. Nr. 48, S. 175 f. und Nr. 64, S. 219 f. Vgl. Gottscheds Anzeige von Oelrichs’ Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin in: NaG 1752/7, S. 549–557. Oelrichs: Commentationes Historico-Literariae. Berlin: Haude und Spener, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2.
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ietzo ein anderes, da die Fortsetzung10 darbey ist; Dieselben wollen mir dagegen das gedachte gebundene Exemplar und das rohe von der Fortsetzung durch dH. Breitkopff der mir mit nächsten Sachen schicken wird, wieder zurücksenden. Mir gehet es nicht zum besten; ein ungünstiges Schicksahl verfolget mich noch immer. Aus der Zerbster Prof. wird nichts werden, nachdem man mir ietzt nur 200 r. bietet, ob mir gleich die Fürsten theils mündlich theils schrifftlich 300 r. versprochen:11 hernach bin ich von den HH. Curatorib. der Acad. zu Gröningen12 zum Prof. iuris mit 1000 f. holl. ohne meine Wißen und Bitten vorgeschlagen worden, daraus ist auch nichts geworden; kürtzlich habe ich mich um die, durch Absterben des H. Prof. Peßlers vacant werdende Prof.13 gemeldet, dazu ich auch wenig hofnung habe; da wie es heist, man einen alten facultisten suchet; andere aber wollen wißen, daß der H. Prof. matheseos Polac14 ietzt in die Juristenfacultät wolle und wohl dazu gelangen mögte. 10
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Oelrichs: Ad Commentationem De Historiographis Brandenburgicis Supplementum. Berlin: Haude und Spener, 1752. Gottsched hatte das Manuskript mit dem Brief vom 15. Januar 1752 erhalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 64. Commentationes und Supplement sind in seinem Bibliothekskatalog unter einer Nummer registriert; vgl. Bibliothek J. C. Gottsched, S. 58, Nr. 1291. Zu Personen und Sachverhalt vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, S. 10 f. Vgl. die Namen der Kuratoren dieses Zeitraums in: Album Studiosorum Academiae Groninganae. Groningen 1915, Sp. 636 f. und 641 f. Johann Christoph Pesler (1706–23. März 1752), 1740 ordentlicher Professor der Rechte in Frankfurt an der Oder; vgl. Frankfurt an der Oder, Marienkirche, Bestattungen 1751–1794, März 1752. Unter dem Praeses Pesler hatte Oelrichs am 5. Mai 1750 seine Dissertation De Botding Et Lodding Iudiciis verteidigt. Johann Friedrich Polack (1700–1772), 1730 außerordentlicher Professor der Rechte in Frankfurt an der Oder, 1733 ordentlicher Professor der Mathematik, 1752 ordentlicher Professor der Rechte. Polack erhielt indes nicht die Stelle Peslers, worauf in Nachrichten aus Frankfurt eigens hingewiesen wurde: „Die Stelle eines ordentl. Lehrers der Rechtsgelehrsamkeit auf dieser Universität, welche durch das Absterben des Hrn. Peslers erlediget ward, ist vor kurtzem so besetzt worden, daß die beyden Lehrer der Rechte, die Herren von Heckemann [Johann Gottlieb von Hackemann (1714–1784), 1741 Professor der Rechte in Frankfurt] und Uhl [Johann Ludwig Uhl (1714–1790), Korrespondent] höher gerücket sind, und Hr. Polack das unterste Lehr=Amt der Rechts=Gelahrheit erhalten hat.“ Wöchentliche Nachrichten Von Gelehrten Sachen 1752 (Nr. 23 vom Juni), S. 168. Die Position Peslers erhielt Johann Julius Surland (1724–1758, 1751 Professor der Rechte in Marburg, 15. September 1752 Professor der Rechte in Frankfurt an der Oder), wie in der Kurzbiographie Peslers ausdrücklich vermerkt wurde: „Se. Königl. Maj. von Preussen riefen den Herrn
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Ob ich das Bibliothecariat künfftig erhalten werde,15 stehet auch noch dahin: Deus providebit16 ich bitte hievon specifice öffentlich nichts zu gedencken. An Ew Hochedelgeb.n würdige Frau Gemahlin bitte meinen gantz gehorsamsten Respeckt zu vermelden, mich Deroselben unschätzbahren Gewogenheit fernerhin zu würdigen und versichert zu seyn, daß ich nie aufhören werde mit wahrer Verehrung zu seyn
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Ew. Hochedelgeb.n/ gantz ergebenster Diener/ Oelrichs Dr Berlin/ den 8ten April/ 1752 in Eyl
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 189–190. 4 S.
Magnifice!/ Hochedelgebohrner Herr Profeßor!/ Höchstschätzbarer Gönner! Das letzte Schreiben, deßen Eure Hochedelgebohrne Magnificenz in abgewichner Michaelismeße mich würdigen wollen, ist ein neuer Beweiß der unveränderlichen Gewogenheit, über die ich mich nicht genugsam vergnügen kan. Es ist also kein Wunder, daß daßelbe meiner unverbrüchlichen Hochachtung und Ergebenheit einen wichtigen Zusatz geben müßen, mit der ich bißher Denenselben gewiedmet gewesen bin, und ins künfftige von neuem geeignet bleibe. Ich nehme mir die Erlaubniß in diesen Zeilen beÿdes zu be-
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Doct. und Prof. Johann Julius Surland zu Marpurg, an die Stelle unsers Verstorbenen zum ordentlichen Professor der Rechte nach Frankfurt.“ Elias Friedrich Schmersahl: Neue Nachrichten von jüngstverstorbenen Gelehrten. Band 1, 2. Stück. Leipzig: Carl Ludwig Jacobi 1753, S. 264–267, 267. Oelrichs hatte Gottsched von seiner Hoffnung berichtet, bei der nächsten Vakanz in der Berliner Königlichen Bibliothek berücksichtigt zu werden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2. Vgl. 1. Mose 22, 8.
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zeugen, und beÿ dieser Gelegenheit sowohl Ihnen selbst, als auch Dero Frauen Gemahlin Hochedelgebohrnen mich aufs ehrerbietigste zu empfehlen. Wie gerne stattete ich dabeÿ einen Bericht von meinem Fleiße ab, und wie angenehm würde mir es seÿn, wenn ich ihn durch irgendeine Arbeit bestätigen könnte, die deßen würdig wäre: daß sie vor die Augen und in die Hände so großer Kunstrichter käme!1 Allein der vorige Herbst und Winter hat durch dauerhafft anhaltende, zwar nicht tödtliche, aber höchstbekümmerte und schmertzliche Krankheitsumstände meiner Ehefreundin,2 mich so empfindlich mit gerührt, und meinem Gemüthe so viele Schwachheit zugezogen, daß ich mich habe begnügen müßen, wenn ich meine ordentlichen und auserordentlichen Amtsgeschäffte ununterbrochen besorgen konnte; aber nicht dahin denken können, mich in einige Nebenarbeiten einzulaßen, die einen aufgeräumten Kopf verlangen. Das Frühjahr scheint einige Erleichterung dieser Umstände zu versprechen: vielleicht kann ich daßelbe oder den drauffolgenden Sommer mehr auf freÿwillig unternommene Geschäffte sinnen, oder vielmehr Zeit und Kräffte wenden. Die neuen Zeugniße eines gütigen Beÿfalls, deßen E. hochedelgebohrne Magnificentz in der neuen und vermehrten Ausgabe Ihrer Critischen Dichtkunst, meine Liebe zur Muttersprache würdigen wollen,3 verpflichten mich Ihnen den Gehorsamsten Dank dafür abzustatten, und zugleich die Versichrung beÿzufügen: daß meine alte Neigung darzu vermöge dieser Ermunterung umb ein großes stärker geworden seÿ. Wie vergnügt würde ich seÿn, wenn ich im Stand wäre Dero geneigten Urtheile durch Proben einer wirklichen Geschickligkeit zu bestätigen! Des Freÿherrn von Schönaich Herrmann4 hat mich gantz und gar eingenommen. Ich wünsche unsern Zeiten und unserm Vaterlande zu einem so wichtigen Vorzuge Glück, als der ist, den dieses Heldengedichte Ihnen zu eigen macht. Meiner Verse von eben dieser Begebenheit habe ich niemahls erwehnen wollen, weil sie nur ein Schulgedichte, welches ich auf dem Elisabethanischen Gÿmnasio offentlich vorgelesen habe in sich faßen. Die
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Im vorhergehenden Brief vom 22. September 1751 hatte Pantke ein „Gedicht bloß zum Ruhme der Religionsbeständigkeit“ erwähnt, an dem er arbeite und das er Gottsched schicken wolle; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 133. Catharina Dorothea Pantke, geb. Vogel. Vgl. Gottsched, Dichtkunst, 4., erw. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462), S. 541 und 786; AW 6/2, S. 491 und 587. Schönaich, Hermann.
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Anzahl der Verse erstreckt sich zwar auf tausend, und nach meinen damahligen Kräfften mag es noch so ziemlich gerathen seÿn. Allein die gegenwärtigen aufgeklärten Zeiten, und meine männlichen Jahre würden nicht eher, als biß eine große Verbeßerung vor sich gegangen wäre, dieses Gedicht ertragen können. Vielleicht kan es in einer Sammlung etwan noch eine Stelle einnehmen.5 Der Frau du Pocage Auszug aus dem Milton6 will ich mir noch bringen laßen; und alsdenn sehen ob ich zur Uebersezung dieser kurtzen Schrifft geschickt seÿ?7 Sollte sie auch keinen Verleger finden, der sie als eine eigene Schrifft der Welt mittheilen wollte; so hoffe ich doch daß Dero Neue Monathsschrift8 sie stückweise mitzutheilen mir Gelegenheit darbieten würde. Ich kan nicht bergen: daß mein naher Nachbar der Zobtenberg, welcher schon von Schlesiern in lateinischen Versen besungen worden ist,9 mir manche freundliche Mine mache mich aufzumuntern in die Fusstapfen meines Schul und academischen Freundes zu treten, der das
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Über einen Druck konnte nichts ermittelt werden. [Anne-Marie Du Bocage:] Le Paradis Terrestre, Poëme Imité De Milton, par Madame D. B***. London 1748; vgl. Gottscheds Anzeige in: Neuer Büchersaal 6 (1748), S. 400–414. Gottsched bemerkt dort, daß die Autorin „ihr Gedicht in Paris … nicht hat gedruckt bekommen können; weil man ihr die Censur versagt hat: daher sie denn genöthiget gewesen, selbiges anderwärts drucken zu lassen. Daher kömmt es auch, daß der Titel fälschlich London für den Ort des Druckes, ausgiebt.“ (S. 413). Tatsächlich wurde das Werk in Rouen veröffentlicht; vgl. Christophe Tournu: „Je réduis en petit un grand et sublime tableau“. Anne-Marie Du Bocage imitatrice de Milton dans Le Paradis Terrestre? In: François Bessire, Martine Reid (Hrsg.): Forma Venus, Arte Minerva. Sur l’œuvre et la carrière d’Anne-Marie Du Bocage (1710–1802). Rouen; Le Havre 2017, S. 95–120, 95. Im folgenden Brief schreibt Pantke: „Die Uebersetzung des Auszuges den die Frau von Pocage von Miltons Gedicht geliefert, hätte ich gern unternommen, wenn ich den Auszug selber nur hätte erhalten können.“ Pantke an Gottsched, Klein-Kniegnitz 20. September 1752, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 462–463, 462v. Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit (NaG). Vgl. z. B. Johann Fechner: Sabothus vel Silentius Montium Silesiæ amœnissimus ac olim celeberrimus. In: Fechner: Elysiæ Sylvæ seu Deliciæ … quibus Elysia, sive Silesia Inferior gaudet, Charactere poëtico adumbratæ. Brieg: Johann Christoph Jacob, [1675], S. 7–13; zweisprachige Ausgabe: Johann Fechner: Das schöne lateinische Gedichte … von der Vortrefflichkeit Des Schlesischen Zotenberges eignet nebst der deutschen Uebersetzung … Hn. Johann Karl Neumann … zu der Uebersetzer D. Kaspar Gottlieb Lindner. Hirschberg: Dietrich Kahn, 1737; in der Nacherinnerung Bl. )(5rf. Angaben zu weiteren Gedichten. Vgl. auch Zedler 63 (1750), Sp. 635–656, 644 f., 651 f.
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Riesengebürge so schön besungen hat.10 Sollte ich Zeit und Lust bekommen sein Dichter zu werden; so würde ich nicht sowohl in die Natur als vielmehr in die Geschichtskunde mich dabeÿ einlaßen. Mein Königsbergischer Briefwechsel ist recht unglückseelig. Auf das Schreiben deßen Besorgung Eure hochedelgebohrne Magnificenz in lezter Michaelis meße gütigst übernommen haben,11 ist endlich einmal eine Antwort von des Herrn Prof. Flottwells Hochedl.12 eingelaufen. Allein aus derselben habe ich zugleich erfahren, daß weder mein vor dreÿ Jahren abgelaßnes DankSchreiben an die Gesellschafft, noch auch ein paar andre Schreiben die ich nach der Zeit an den Herrn Profeßor Flottwell übersendet habe angekommen sind.13 Ein einiges, womit ich eine Lobschrifft auf den Generallieutenant Graf v. Posadowskÿ,14 die auf Befehl seines Herrn Sohnes15 von mir verfertigt war,16 begleitete,17 ist nach Königsberg gelangt, und der Herr Profeßor versichert mich theils des Beÿfalls den diese Arbeit erhalten habe, theils daß dieselbe in die Sammlung der Gesellschafft eingerückt werden solle.18 Da ich dieses mit der ordentlichen Post übersendet hatte, so hab ich eben diese Gelegenheit ergriffen dreÿ oder vier Stücke in gebundner und ungebundner Rede noch zu übersenden: ob sie vielleicht 10
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Balthasar Ludwig Tralles (1708–1797), Besuch des Elisabethgymnasiums in Breslau, 1727 Studium in Leipzig, Arzt in Breslau; Tralles: Versuch eines Gedichtes über das Schlesische Riesen=Gebürge. Breslau; Leipzig: Michael Hubert, 1750. Pantke hatte Gottsched ein Schreiben an Flottwell mit Bitte um Weiterleitung zugeschickt und über ausbleibende Reaktionen aus Königsberg geklagt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 133. Cölestin Christian Flottwell (1711–1759); Korrespondent. Pantke, seit November 1748 Mitglied der Königsberger Deutschen Gesellschaft, hatte Gottsched am 8. März 1749 wissen lassen, daß sein Dankschreiben am 10. März auf den Weg gegeben werden soll; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, S. 229, Z. 11 mit Erl. 27. Pantkes Brief befand sich im Archiv der Gesellschaft; vgl. Krause, Flottwell, S. 278. Carl Friedrich Posadowsky von Postelwitz (1694–1747), 1745 preußischer Generalleutnant. Über die Söhne Posadowskys vgl. Arthur Adolf von Posadowsky-Wehner: Geschichte des schlesischen uradligen Geschlechtes der Grafen Posadowsky-Wehner Freiherrn von Postelwitz. Breslau 1891, S. 74 bzw. Stammtafel XI. Welcher der Söhne hier gemeint ist, konnte nicht ermittelt werden. Pantke hat die Lobschrift auf Posadowsky 1747 verfaßt, sie wurde nicht veröffentlicht; vgl. unsere Ausgabe, Band 13, S. 26 f. Vgl. unsere Ausgabe, Band 16, S. 182. Die Rede ist in der 1754 erschienenen Sammlung der Eigenen Schriften der Königsberger Deutschen Gesellschaft nicht enthalten.
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nach Königsberg noch zu rechte kommen dürfften ehe die Sammlung geschloßen ist. Eure Hochedelgebohrne Magnificentz haben nicht nur die Anzahl der Wochenschrifften durch die Tadlerinnen19 und den Biedermann,20 vielleicht auch den Freÿmäurer?21 vermehrt; sondern zweifelsfreÿ auch eine große Erkänntniß und Wißenschafft von dieser Art Schrifften; und ich ersuche Dieselben gehorsamst mir einige Nachricht zu ertheilen: ob nicht eine unter dem Nahmen: des Barden, vorhanden seÿ?22 Das beÿgeschloßene Singgedichte,23 welches ich auf Verlangen des Herrn Bräutigams, meines sehr guten Freundes,24 aufgesezt habe, empfehle zu gütigster Aufnahme und wenn ich nochmahls die unveränderlichste Hochachtung vor Eure Hochedelgebohrne Magnificenz und Dero Fr. Gemahlin Hochedelgebohrne bezeugt habe; so nenne ich mich mit dem Hertzen so gewiß als mit der Hand, Eurer HochEdelgebohrnen Magnificentz,/ wahren Verehrer und treuge:/ horsamsten Diener,/ Pantke.
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Kleinknignitz/ den 8. April/ 1752. N. S. Wofern der Herr Graf v. Sandraskÿ,25 wie Sie willens gewesen sind, an E. Hochedelgeb. Magnificentz wegen eines Hofmeisters vor Dero ältern Herrn Grafen26 geschrieben haben,27 so bitte selbst innständigst und ge19 20 21
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Mitchell Nr. 29, 35, 190, 223 f. und 364 f. Mitchell Nr. 39 und 70. [Johann Joachim Schwabe:] Der Freymäurer. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1738. Im folgenden Brief teilt Pantke mit, er habe den Plan gehabt, „ein Wochenblat“ mit diesem Titel zu veröffentlichen. Er wollte sich vergewissern, daß der Titel nicht schon vergeben sei. Krankheitshalber mußte er den Plan fallenlassen; Pantke an Gottsched, Klein-Kniegnitz 20. September 1752, Leipzig, UB, 0341 XVII, Bl. 462–463, 463r. Nicht überliefert. Nicht ermittelt. Hans Ferdinand von Sandraßky (1711–1775, Korrespondent), Erbherr auf Langenbielau. Friedrich Wilhelm Ferdinand Gottlob von Sandraßky (1745–1805); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 110, Erl. 4. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 110 und 127.
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Gottsched an F. H. von Seckendorff – April 1752
horsamst diesen Herrn recht wohl zu versorgen. Der Unterscheid mit dem einem Hofemeister in diesem Hause begegnet wird, und das vortrefliche Genie des jungen Grafen, der nunmehr im achten Jahr seines Alters steht, rechtfertiget meine Bitte.
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Erlauchter Hochgebohrner Reichsgraf,/ und General FeldMarschall,/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr, Eurer Hochreichsgräflichen Excellence habe ich noch verschiedene Stücke Dero gnädigen Schreibens vom 5ten April1 zu beantworten. 1.) Was das königl. Stipendium betrifft,2 so pflegte selbiges halbjährig bezahlet zu werden, so lange es noch richtig fiel. Allein seit geraumer Zeit ist es in Unordnung gekommen und fast alle die es bekommen sollen klagen sehr über unrichtige Bezahlung. Ich will mich indessen schon um alles erkundigen, und auf nächste Messe mit zuverläßiger Nachricht dienen. 2.) Was die freye Disposition betrifft, die E. H. Exc. dem jungen Herrn über diese 100 Thl. zu lassen denken; so ist die Absicht dabey sehr gut. Man muß indessen doch sehen, wie er sich diesen Sommer zur Wirthschaft anläßt, und ob er mit dem, was er wöchentlich Taschengeld bekömmt, gut haushält. Denn sonst wäre es nur ein Mittel ihn in kleinen Ausgaben verschwendrisch zu machen, und wenn er hernach ein Kleid brauchte, so wäre nichts mehr da. Ich weis dergl. Exempel mehr; und traue jungen Herren nicht eher, bis ich Proben sehe. 1 2
Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 144. Seckendorff hatte sich nach den Zahlungsmodalitäten des Stipendiums für Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent) erkundigt, dessen Studienaufenthalt in Leipzig bevorstand; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 144, S. 464.
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3.) Da ich den H.n von Wolf3 um die von E. H. Excell. begehrten Umstände4 befragen will, höre ich, daß er schon vor 14 Tagen verreiset sey, und wie er vorgegeben, nach Dresden. Da er nun von mir nicht Abschied genommen, und mir einige Bücher, die ich ihm geliehen, durch einen andern wieder zustellen lassen: so weis ich nicht, was ich davon denken soll. Innerhalb acht Tagen muß sichs zeigen. Soviel höre ich, daß ihm eine Condition beym Obersten, oder Gen. Major, von Gersdorf5 vorgeschlagen worden. Vieleicht hat er sich daselbst zeigen sollen. 4.) Mr. Schillingen habe ich die Secretariatstelle angetragen.6 Er nahm sich Bedenkzeit, und ich erwarte seine Entschließung. Es ist ihm auch hier eine Condition bey den jungen Oertelischen Söhnen7 angetragen. Hat er nun Lust noch zu præceptoriren, so bleibt er lieber in Leipzig, als daß er sonst wohin geht. E. H. Exc. glauben nicht, was dieser Ort für junge Leute für Reizungen hat. Sie wollen lieber in Leipzig arm, als anderwerts reich seyn: und 50 Thl. hier sind ihnen lieber, als 100 anderwärts, zumal auf dem Lande. Doch hat er mir sonst gesaget, er wäre das informiren überdrüssig, und sehne sich nach was soliderm. Ich erwarte also seine Antwort; und will sie nächstens melden. 5.) Die Rechnung, wie man auf dem Lande mit wenigerm auskommen läßt, als bey Hofe, oder hier, ist leicht zu überschlagen. Allein junge Leute 3 4
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Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798); Korrespondent. Seckendorff hatte sich nach der Nobilitierung der Familie Wolff erkundigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 144, S. 465. Carl August von Gersdorff (1704–1787), 1748 königlich-polnischer und kursächsischer Generalmajor der Infanterie, 1757 Generalleutnant, 1763 Chef des Ingenieurkorps, 1776 General, Kabinettsminister, Staatssekretär in Militärangelegenheiten; vgl. Hansch: Geschichte des Königlich Sächsischen Ingenieur- und Pionier-Korps (Pionier-Bataillons Nr. 12). Dresden 1898, S. 128. Seckendorff hatte nach der Entscheidung gegen Wolff Johann August Schilling († 1772) für die Sekretärstelle in Franken vorgeschlagen, aber auch angeboten, sich nach einer Hofmeisterstelle für ihn umzusehen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 129, 133 und 144. Wahrscheinlich handelt es sich um die Söhne des Ratsherrn und Hof- und Justizrates Friedrich Benedict Oertel (1700–1748) und der Christiane Wilhelmine Sophie Oertel, geb. Lange (verh. von Ponickau, † nach 1761): Friedrich Theodor (1734–vor 1755), Friedrich Benedict (1735–vor 1757), Friedrich Leopold (1737–1758), Friedrich Wilhelm (1739–1761) und Friedrich Carl Oertel († 1761); vgl. Leipzig, Sächsisches Staatsarchiv, 20009 Amt Leipzig, Nr. 0950 und 0951: Vormundschaft und -rechnungen für die unmündigen Söhne … von Friedrich Benedikt Oertel, Hofrat in Leipzig.
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wollen insgemein lieber viel als wenig ausgeben; lieber alles mitmachen, und reichen Leuten gleich aussehen, als ein dürftiges Ansehen haben. Man gewinnet also mit solchen Vorstellungen nicht eher was, als bis sie in Noth stecken, und nichts bessers wissen. So gut ist es, daß es auch Armuth in der Welt giebt! Denn wo würden sonst vornehme Leute Bediente hernehmen? Itzo kömmt der Ueberfluß derer, die sie suchen, bloß aus Dürftigkeit her. Von Prof. Rothfischer8 habe ich beygehendes Schreiben an E. H. Excell. zu bestellen erhalten:9 und er meldet mir,10 daß er abermal aus Italien vom Card. Quirini11 ein Schreiben erhalten habe.12 Er ist nun wirklich in Helmstädt, da man hier, wegen gewisser Nachrichten schon besorget war, daß ihn die Papisten auf der Reise von Braunschweig dahin, aufgefischet hätten. Indessen klaget er, daß der Card. Brief ihm ganz offen, und von einer unrechten, wie er schreibet, lutherischen Hand, ein Couvert gehabt. Wie das zugehe, weis er nicht. An Prof. Geigern13 will ich durch den H.n Groschuff,14 (der mein Landsmann,15 und ein alter Hofmeister ist, der wohl seine 50 Jahre haben mag, und sich sehr nach einer festen Bedienung sehnet,16) arbeiten lassen.17 Seine Tochter kann etwa ein Kind von 10 Jahren seyn;18 aber seine 8 9
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Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Vgl. Rothfischer an Seckendorff, Braunschweig 30. März 1752; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 10–11. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 135. Als Absendeort ist zwar wie im Brief an Sekkendorff Braunschweig angegeben, doch teilt Rothfischer mit, daß er nun in Helmstedt angekommen sei. Angelo Maria Querini (1680–1755, Korrespondent), 1727 Kardinal. Vermutlich handelt es sich um das Schreiben vom 13. [d. i. 23.] Februar 1752, in dem Querini seine wenige Tage zuvor geäußerte Bitte um Rückkehr und die Versicherung seiner Unterstützung auf Italienisch wiederholt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 120, Erl. 11; Rothfischer, Fortsetzung, S. 254 f. Christoph Friedrich Geiger (1712–1767, Korrespondent), 1750 Professor der Geschichte in Marburg. Friedrich Groschuff (1693–1783); Korrespondent. Groschuff stammte aus Danzig. Groschuff hatte seit März 1749 gegenüber Gottsched wiederholt den Wunsch nach Veränderung zur Sprache gebracht, nachdem er viele Jahre als Hofmeister gearbeitet hatte; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 84. Seckendorff hatte nach Lektüre von Groschuffs Mitteilung über Geiger angeraten, Geiger zu einer besseren Erfüllung seiner universitären Pflichten zu motivieren; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 144, S. 466 f. Friederica Louisa Charlotta Geiger (1745–nach 1767).
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Frau19 ist ein sehr gescheidtes und wohlgesittetes Weib, die sie schon gut anführen wird. Groschuff hat des Geh. Raths von Bork zu Cassel20 junge Herren21 viele Jahre geführet,22 bis sie Officier geworden. Man hatte ihm Beförderung in Cassel versprochen: als es aber ans Klappen gieng,23 hieß esi: Man könne die Landeskinder nicht übergehen. So hat er denn aus Noth wieder eine Hofmeisterey annehmen müssen.24 Er ist sonst ein gelehrter Jurist, und Humanist, der den ganzen Horaz in einer prosaischen Uebersetzung herausgegeben hat,25 die sehr wohl gerathen ist. Ich wünschte, daß ich zu seiner Versorgung was beytragen könnte. Gestern hat unser neuer Ordinarius26 seinem Vorgänger Hofr. Rechenberg27 die Lobrede gehalten; weil sein Todestag einfiel.28 Künftige Woche wird er seine Profession selbst antreten. Was davon gedruckt wird,29 soll E. H. Excell. zu Diensten stehen.
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er ändert Bearb. Johanna Elisabetha Maria Geiger, geb. Flotard († nach 1767). Friedrich Wilhelm von Borck (1693–1769, Korrespondent), 1739 Präsident der Oberrentkammer in Kassel. Friedrich Wilhelm (1733–1758) und Adrian Heinrich (1736–1791) von Borck; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 87, S. 270. Groschuff hatte die Hofmeisterstelle bei Borck von 1743 bis 1749 inne; vgl. unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 162. Als es zur Entscheidung kam; vgl. Grimm 5 (1873), Sp. 961 (klappen 2c). Im Oktober 1751 war Groschuff als Hofmeister von Adolph Wilhelm Heinrich von der Tann (1736–1778) in Marburg immatrikuliert worden; vgl. Marburg Matrikel, S. 316. Quintus Horatius Flaccus: Ungebundene Uebersetzungen der Gedichte des Q. Horatius Flaccus nebst den nöthigsten Anmerkungen und vorgängiger Lebensbeschreibung des Schriftstellers [von Friedrich Groschuff ]. 2 Teile. Kassel: Hüter und Harmes, 1749. Johann Gottfried Bauer (1695–1763), 1739 Professor der Rechte in Leipzig, 1751 Ordinarius der Juristenfakultät. Carl Otto Rechenberg (1689–7. April 1751), 1711 Professor der Rechte in Leipzig, 1734 Ordinarius der Juristenfakultät, 1735 Hofrat. Johann Gottfried Bauer: Oratio Parentalis Carolo Ottoni Rechenbergio … Die VII. April. MDCCLII Dicta. Leipzig: Langenheim. Die Rede handelte „von dem Leichengepränge der alten Deutschen und der alten Römer“; vgl. die Zusammenfassung in: Nützliche Nachrichten 1752, S. 160–165. Johann Gottfried Bauer: De Communi Saxonum Manu In Feudo Hereditario Et Alienabili Disserit Et Ad Audiendam Orationem Qua Professionem Juris Primariam Die XII. Aprilis … Auspicabitur … Invitat. Leipzig: Langenheim, 1752.
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Am Donnerstage30 habe ich bey unserm Hofr. Bastineller31 den Geh. Rath und General Auditeur Mylius aus Berlin32 kennen lernen, der aus Gotha und Eisenach kam, wo er sich wegen der Verlassenschaft der hochsel. Herzoginn von Eisenach,33 fast ein halb Jahr aufgehalten; aber wenig ausgerichtet hat.34 Er kömmt, so zu reden unverrichteter Sachen zurück; rühmet aber sowohl den Herzog von Gotha,35 als den Grafen von Bünau36 sehr. Die Casselische Vermählung soll erst im Julius vollzogen werden,37 wie man höret. Wenn nur des durchl. Landgrafen38 Krankheit nicht ein Hin30 31
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6. April. Johann Friedrich Bastineller (1682–1754), 1720 kursächsischer und königlich-polnischer Hof- und Justizrat, Jurist in Dresden, 1737 Ratsherr in Leipzig; vgl. Zedler, Supplemente 3 (1752), Sp. 172. Christian Otto Mylius (1678–1760), 1717 Kriegs- und Kriminalrat in Berlin, 1720 Geheimer Justizrat, 1723 Generalauditeur-Leutnant, 1739 Generalauditeur, Herausgeber der Gesetzessammlung Corpus Constitutionum Marchicarum. Mylius hatte 1703 Bastinellers Schwester Elisabeth Charlotte (1684–1726) und nach deren Tod die Schwester Christiana Rosina (* 1696) geheiratet; vgl. Dreyhaupt 2/1, S. 675; Dreyhaupt, Tabellen, S. 12. Anna Sophie Charlotte (1706–1751), Tochter von Albert Friedrich, Prinz von Preußen und Markgraf von Brandenburg-Schwedt (1672–1731), und Witwe von Wilhelm Heinrich, Herzog von Sachsen-Eisenach (1691–1741), war am 6. Januar 1751 kinderlos verstorben. In den folgenden Erbschaftsstreitigkeiten zwischen dem Bruder der Herzogin, Carl Friedrich Albert von Brandenburg-Schwedt (1705–1762), und ihrem Schwager Victor Friedrich von Anhalt-Bernburg (1700–1765) als Vormund ihrer Nichten und Neffen war der preußische König Friedrich II. um Vermittlung eines Vergleichs gebeten worden, womit dieser Christian Otto Mylius betraute, der seit 1740 in herzoglich-eisenachischen Angelegenheiten tätig gewesen war. Die Nachlaßprüfungen weiteten sich u. a. auf das sachsen-eisenachische Allodialerbe aus, zu welchem Zweck die brandenburgischen und bernburgischen Bevollmächtigten sowie die preußischen Mediatoren, der Kriegsminister Gustav Adolf von Gotter (1692–1762, Korrespondent) und Mylius, im September 1751 nach Eisenach und Gotha gesandt wurden. Vgl. Dessau, Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Z 18 A 7b I Nr. 57, 91, 93. Friedrich III. (1699–1772), 1732 Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg, 1748– 1755 Obervormund für Ernst August II. Constantin (1737–1758) und Administrator des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Heinrich von Bünau (1697–1762, Korrespondent), 1751 Statthalter des Herzogtums Sachsen-Eisenach. Zur Hochzeit Wilhelmines von Hessen-Kassel (1726–1808) mit Heinrich von Preußen (1726–1802) vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 8, S. 24 f. Wilhelm VIII. (1682–1760, Korrespondent), 1751 Landgraf von Hessen-Kassel.
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derniß machet; oder gar übel abläuft! Es wäre Schade, um diesen trefflichen Herren, der nicht viele seines gleichen hat. Man saget hier, der Markgraf von Anspach,39 sey bloß der Hohenlohischen Sache wegen40 bey ihm zu Cassel gewesen.41 Sollte das gegründet seyn? Nach unterthänigem Empfehl von mir und meiner Freundinn an der Hochgeb. Fr. FeldMarschallinn Excell.42 und gnädige Fräuleins,43 habe ich die Ehre mit der vollkommensten Ehrfurcht zu beharren
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Eurer Hochreichsgräfl. Excellence/ Meines insonders gnädigen Grafen/ und Herren/ gehorsamster und/ unterth. Diener/ Gottsched Leipz. den 8. Apr./ 1752. P. S. Den Stubenzins darf man hier nicht prænumeriren. Ich erwarte den H.n Baron44 mit vielem Verlangen.
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Carl Wilhelm Friedrich (1712–1757), 1729 Markgraf von Brandenburg-Ansbach. Zu den Hohenlohischen Religionskonflikten vgl. Karl Otmar von Aretin: Das Alte Reich 1648–1806. Band 3. Stuttgart 1997, S. 71–79; Jochen Vötsch: Die Hohenloher Religionsstreitigkeiten in der Mitte des 18. Jahrhunderts. In: Württembergisch Franken 77 (1993), S. 361–399. Als ausschreibender Fürst des Fränkischen Reichskreises war der Markgraf von Ansbach unmittelbar an den Unternehmungen beteiligt, die dazu dienten, die von den katholischen Fürsten von Hohenlohe stark eingeschränkten Rechte der evangelischen Bevölkerung wiederherstellen zu lassen. Am 5. März 1752 war der Markgraf von Ansbach in Kassel eingetroffen und am 16. März nach Ansbach zurückgekehrt. Die Zeitungen meldeten zwar die mitreisenden Personen, aber nicht den Grund der Reise; vgl. Casselische Policey= Gelehrte und Commercien=Zeitung 1752 (11. Stück vom 13. März), S. 87; Auszug der neuesten Weltgeschichte 1752, Nr. 32, S. 148, Nr. 42, S. 185. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. Seit 1749 lebte Seckendorffs Großnichte Dorothea Sophia von Seckendorff (* 1731) in Meuselwitz; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 106, Erl. 14, Band 16, Nr. 84, Erl. 5. Welche Großnichte(n) sich außerdem zu gegenwärtigem Zeitpunkt in Meuselwitz aufhielt(en), konnte nicht ermittelt werden. Vgl. Erl. 2.
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Gregorius an Gottsched – April 1752
153. I m m a nu el Fr i ed r i ch G reg o r i u s a n Got ts c h ed, Lauban 10. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 193–194. 4 S.
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Magnifice Hochedelgebohrner,/ HöchstgeEhrtester Herr Professor,/ Hochgeneigter Patron, Ewr. Hochedelgebohrnen Magnificenz gütiges Antwortsschreiben auf mein lezteres1 hat mir abermahls einen untrüglichen Beweisgrund von Dero Gewogenheit gegeben, welche mir um desto schäzbarer worden ist, je vortheilhafter Ewr. Hochedelgeb. Magnificenz von zweyen meiner Schriften in Dero angenehmen Neuesten geurtheilet haben.2 Ich statte Ewr. HochEdelgeb. Magnificenz für diese gütige Urtheile meinen gehorsamsten Danck ab, und unterfange mich zu gleicher Zeit ein paar Blätter beyzufügen,3 welche mehr aus der Absicht, bey Ewr. HochEdelgeb. Magnificenz mich in geneigten Andencken zu erhalten, als aus andern Gründen Denenselben zu übermachen mir die Freyheit nehme. Sollte sich etwas davon in Ewr. HochEdelgeb. Magnificenz angenehmes Neuestes schicken,
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Unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 138. Gregorius: De Optima Qua Scholarum Famae Consulitur Ratione Oratio; Gregorius: Das Wunder der donnernden Legion der Christen rettet von den Einwürffen der Gegner; und ladet zugleich zu der jährlichen Feyer des Laubanischen Brandfestes. Beide Schriften erschienen 1751 bei Nicolaus Schill in Lauban; Anzeige in: NaG 1751/9, S. 694–695. In Gottscheds Bibliothekskatalog ist eine von der Gelehrten Gesellschaft in Lauban anläßlich der Eheschließung ihres Mitglieds Gregorius veröffentlichte Schrift nachgewiesen, die wahrscheinlich bereits dem vorhergehenden Brief vom 25. September 1751 beigelegen hat: Genealogische und historische Nachrichten … Bey der Gregorius= und Dittmannischen ehelichen Verbindung aufgesetzt. Lauban, den 7. September 1751; vgl. Bibliothek J. C. Gottsched, S. 34, Nr. 644. Seit diesem Zeitpunkt erschienen zwei Schriften, die hier in Frage kommen: Gregorius: De Jani Cultu Apud Veteres Romanos Praefatus … Ad Orationes III. Iduum Ian. A. S. MDCCLII … Invitat. Lauban: Nicolaus Schill; Gregorius: De Genuina Veritatis Notione Subitaria Commentatio Ad … Dominum Fridericum Christianum Baumeisterum … A. S. MDCCLII. III. Non. Martii. Lauban: Nicolaus Schill.
Gregorius an Gottsched – April 1752
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so schmäuchle ich mir eine geneigten Beurtheilung.4 Wie denn auch Uberbringer dieses,5 ein fleißiger, frommer und nicht ungeschickter Academicus zu gleicher Zeit sich bey Ewr. HochEdelgeb. Magnificenz durch mich gehorsamst recommandiret. Er hat sich auf unsrer Schule so aufgeführet, daß man sich von ihm alles gute versprechen kan, und hoffet auch durch Ewr. HochEdelgeb. Magnificenz hohe Recommendation, vieles Gute zu erhalten, da er ohnedem als ein nicht eben begüterter Mensch hier und da besonders in Ansehung der Collegien Unterstüzung von Nöthen hat. So wie ich mir von Ewr. HochEdelgeb. Magnificenz auch hierinn alles erwünschte verspreche, also habe auch ich die Ehre Dero beharrlichen Gewogenheit mich gehorsamst zu recommandiren, und nebst gehorsamster Empfehlung von H. Rect. Seideln6 und Hrn M. Guden,7 mit unverbrüchlicher Hochachtung zu verharren, Magnifice, HochEdelgebohrner,/ HöchstgeEhrtester Herr Professor,/ Hochgeneigter Patron,/ Ewr. HochEdelgeb. Magnificenz,/ gehorsamster Diener/ M. Imman. Friedrich Gregorius Lauban/ den 10 Aprillmonats 1752.
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Gregorius hatte Gottsched regelmäßig kleine Schriften mit der Bitte um Anzeige geschickt, der Gottsched nur einmal folgte (vgl. Erl. 2). Am 7. März 1752 hatten vier Schüler des Gymnasiums zu Lauban Reden gehalten; drei von ihnen wurden wenig später in Leipzig immatrikuliert; vgl. die Einladung zum Redeakt mit Vorstellung der Kandidaten: Samuel Seidel: Das gesegnete Gedächtniß, Der, vor 787 Jahren, nämlich den 7 März im J. C. 965. angefangenen Ersten Bekehrung der Polen zum Christenthume … Werden … Benjamin Gottlieb Höpffner, … Johann Friedrich Caspary, … David Samuel Göbel … und Johann Gotthold Matthäi … Nächst instehenden Dienstag vor Laetare, wird seyn der 7. März 1752. … feyerlich begehen. Lauban: Nicolaus Schill. Göbel (1734–1806, 1766 Pfarrer in Goldentraum, 1772 in Holzkirch, 1782 in Geibsdorf; vgl. Neß, Pfarrerbuch 9, S. 408) wurde am 19. April, Höpfner am 21. April und Caspari am 6. Mai 1752 immatrikuliert; vgl. Leipzig Matrikel, S. 115, 172 und 51. Wer von ihnen den Brief überbracht hat, konnte nicht ermittelt werden. Samuel Seidel (1698–1755), 1732 Konrektor, 1740 Rektor des Lyzeums in Lauban. Gottlob Friedrich Gude (1701–1756, Korrespondent), 1723 Magister, 1743 erster Diakon in Lauban.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – April 1752
154. Fri e d r i ch H ei n r i ch vo n S eck endo r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 10. April 1752 [152.160]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 191–192. 3 ¼ S. Bl. 192v unten: H. Gottsched.
Meuselwiz d. 10: April 1752 HochEdelgebohrner
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Ich beantworthe zugleich die beÿden von 5. und 8.1 Vergangenen freytag als dem 7: hatt unßer H. General Superintendent2 nebst H. Reinisch3 in praesentia eines Adjuncti4 und Diaconi5 auch H. Strecker6 den candidaten7 beÿ 2. stunden in theologicis latinitæt, historie, griechisch etc. examiniret und da H. Strecker mit Ihm zu ende der woche oder längstens zu anfang der künfftigen hinein komen wird, so soll Er mündlich sagen daß es so gut abgelaufen, daß man damit kann zu frieden seÿn: In der latinitæt wird nicht nöthig seÿn daß wir darin noch lehrmeister halten, denn der redliche H. Superintendent hatt Ihm von freÿen stücken eine lateinische correspondenz angetragen und H. Reinisch will noch seine mit Ihm angefangene coll. ferner abwesend continuiren, so daß Er wochentl. einmahl Ihm s. elaborationes ad corrigendum einsenden soll: In Rhetorica und Logica hatt Er einen guten anfang, doch müßen wir einen gantz vollkomnen Cursum philosophicum Ihn halten laßen und ist meines erachtens das erste halbe Jahr die 1 2
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 145 und 152. Johann Caspar Reuchlin (1714–1767), 1744 Pfarrer, 1746 Professor der Poesie in Straßburg, 1751 Generalsuperintendent des Fürstentums Altenburg. Salomon Ranisch (1719–1766, Korrespondent), 1747 Konrektor, 1751 erster Professor am Altenburger Gymnasium. Nicht ermittelt. Vermutlich Johann Wilhelm Schmeißer (1707–1768), 1751 Diakon in Altenburg; vgl. Thomas Walther: Thüringer Pfarrerbuch. Band 6: Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. Leipzig 2013, S. 437. Carl Franz Strecker (1723–1793, Korrespondent), Sekretär Seckendorffs. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Er wurde als Schüler des Altenburger Friedrichsgymnasiums examiniert, um anschließend in Leipzig zu studieren.
F. H. von Seckendorff an Gottsched – April 1752
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Institutiones juris noch auszusetzen: Dürfte ich sie bitten daß sie einen Entwurf, wie s. studia und stunden einzurichten, aufsezeten, würden sie mich sehr obligiren und wenn H. Titius8 stark genug mit Ihme philosophica und mathematica privatim zu tractiren, so wolte Ihm das geld lieber gönnen als einem anderen: Die capacitæt und der wille etwas zu lernen sind da: doch müßen wir die Flüchtigkeit und bösen umgang meÿden, denn darzu sind wir aus unbedacht noch geneigt: Auf die 1 ½ Louisdor beÿ der Inscription9 soll es nicht ankomen, obschon gar kein geheimnüß sein und bleiben soll, daß Er ein konigl. stipendium10 der Vater11 keinen g.12 zu seiner erziehung geben kan und ich mehr als duzent von m. Vettern und verwandten zu ernähren und alles so einzutheilen habe daß es zureichet nach meinem todt wird es noch schlechter hergehen, also die Erspahrnuß nöthig und nicht gut wenn man hoch anfinge hernach es nicht ausführen könnte. Ich werde auch wegen der nöthigen Kleidung ihrem rath folgen und nicht mehr als monatl. wenige f. oder r. zu ausbeßerung und reparatur hergeben, im übrigen allen aber sie bitten, daß sie aus barmherzigkeit vor Ihm und liebe vor mich sich mit den ausgaben chargiren: Wegen des stipendij wird sich in der meß sprechen laßen: Den H. von Wolf13 müßen wir nicht weiter ansprechen, denn Er kommt mir flüchtig vor: Wegen H. Schilling14 aber wird sich die meß sprechen laßen, denn ich finde vielleicht noch andere propositiones Ihm thun zu können: Vor H. Rothfischer15 lege eine antworth hiebeÿ und schicke Ihn eine assignation auf 20 r. zu einem Haußrath:16 Wegen des 8
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Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent), künftiger Hofmeister des Studenten. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 145, S. 469. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 144, S. 464. Franz Philipp von Seckendorff (1702–1763); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 144, Erl. 12. groschen. Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798, Korrespondent) hatte nach Seckendorffs Absage seiner Bewerbung Leipzig ohne Abschied verlassen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 152, S. 489. Johann August Schilling († 1772) war nach vielen Jahren als Hofmeister auf der Suche nach einer neuen, „solideren“ Anstellung; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 152, S. 489. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Am 30. März 1752 hatte Rothfischer ein letztes Mal um finanzielle Unterstützung gebeten, für seine Einrichtung in Helmstedt und die „Anschaffung neuer Kleider“; am 26. April dankt er Seckendorff für den „überschickten Wexel-Brief“, Altenburg,
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abermahligen schreiben von Qvirini17 lieget nichts dran wenn es gleich offen18 genug daß Er es hatt und wünsche ich das seine schrifft die Meß zum vorschein komt,19 lege in vertrauen hierbeÿ was H. Jerusalem20 mir seinetwegen und wegen Peikart21 geschrieben,22 welches wiederum zuruck mir durch H. Strecker zu schicken bitte: Ich habe dem Lieut Peykart eine antworth von H. Jerusalem zugeschicket, weil dießer an mich geschrieben und gebethen vor eine civilcharge zu Wolfenbuttel vor Ihm zu sollicitiren,23 welches auch wohl Jerusalem gethan aber auch seinetwegen nach Denemark geschrieben da gott hoffentl. dem armen menschen auch helfen wird:24 Bitte auch H. Jerusalem mir die meße 3. a 4. exemplarien von Rothfischer s. scripto in Leipsig noch zu finden, da ich den H. Geh. Rath Zech25 und an-
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Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190, Bl. 10 f., 11r, Bl. 12 f., 12r. Angelo Maria Querini (1680–1755, Korrespondent), 1727 Kardinal. Rothfischer hatte einen Brief von Kardinal Quirini erhalten, dessen Kuvert geöffnet worden war; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 135, S. 431 und Nr. 152, S. 490. Rothfischer, Nachricht. Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789); Korrespondent. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Unter den überlieferten Briefen Jerusalems an Seckendorff, die sich im Thüringischen Staatsarchiv Altenburg, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1138 befinden, ist kein entsprechendes Schreiben nachzuweisen. Es ist kein Schreiben Peickharts an Seckendorff überliefert. Vgl. den Brief Jerusalems an Seckendorff und die Abschrift von Jerusalems Brief an Peickhart, Wolfenbüttel 26. April 1752, Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1138, Bl. 9 f. und 11 f. Jerusalem berichtet Seckendorff, dass er dem Braunschweiger Herzog Carl den Inhalt von Seckendorffs Schreibens hinterbracht und ihn auch wegen des „Blanckenburgischen etablissements“ für Peickhart gebeten habe. Der Herzog sehe sich aber nicht in der Lage zu helfen, da sich zuviele „Leute von allerleÿ Stand“ (Bl. 9r) mit Hilfegesuchen an ihn wendeten. Die Plätze bei der blankenburgischen Garnison seien langjährigen Unteroffizieren zur Belohnung vorbehalten. Er habe aber 100 Gulden für Peickhart bestimmt und über die Postmeister angewiesen. Im Schreiben an Peickhart bestätigte Jerusalem den Erhalt dessen Briefes mit dem beigelegten Memorial. Er habe versucht, Peickharts Gesuch und Seckendorffs Vorschlag nachzukommen, doch stehe der Herzog nicht mit dem dänischen Hof „in genauer correspondenz“ (Bl. 11r), und wie er selbst in Erfahrung gebracht habe, sei dort keine Militär- oder Zivilbedienung vakant. Vom Herzog erhalte Peickhart aber 100 Gulden. Ludwig Adolph von Zech (1683–1760), 1720 königlich-polnischer und kursächsischer wirklicher Geheimer Rat, Dompropst zu Merseburg.
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dere zu einer beÿsteuer vor Ihm angehen würde. Daß der Großschuff26 geheÿrathet habe nicht gewust, und glaube noch daß die 10. Jahrige tochter von H. Prof. Geÿger,27 denn wenn Großschuff ungeheÿrathet ist und ein vollkomner jurist und humanist, auch vermutl. etwas Französ. verstehet so wolte sehen ob Ihn auf der Universitæt Tübingen mit der Zeit anbringen könnte: Ihn aber alda und sonderlich beÿ dem Herzog von Würtenberg28 bekandt zu machen, müste Er sich gefallen laßen 1. a 2. Jahr beÿ des Geheimen rathß meines neveu29 jüngsten Sohn, so in Tubingen studiret,30 als Hoffmeister zu gehen, indem seinem dermahligen Hoffmeister H. Dapp31 der Herzog auf meine recomendation eine profeßur in Stutgard gibt und ich dießen jungen flüchtigen aber viel talent habenden Menschen, noch nicht ohne Hoffmeister will laßen, der Hoffmeister aber muß Hertz und Courage haben, denn der junge pursch nimmt sonst den Ziegel ins Maul und fält durch die stange,32 an autoritæt, Accademischen Ernst zu zeigen, soll es nicht fehlen: Sein Salarium ist zwar außer alles freÿ nicht mehr als 100: r. Hatte Er aber die wißenschafft Ihn in jure, denn Er hatt die pandecten schon gehöret folgendes zuzusetzen und auch in jure canonico privatis26 27
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Friedrich Groschuff (1693–1783); Korrespondent. Christoph Friedrich Geiger (1712–1767); Korrespondent. Gottsched hatte von Geigers Tochter und Ehefrau geschrieben, dies aber so formuliert, daß Seckendorff es auf Groschuff beziehen konnte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 152, S. 490 f. Carl Eugen (1728–1793), 1737 Herzog von Württemberg. Ernst Friedrich von Seckendorff (1696–1756); Korrespondent. Ernst Anton Heinrich von Seckendorff (1733–1802), 1747 Besuch des Collegium Carolinum in Braunschweig, 1750 Studium in Tübingen; vgl. Düsterdieck, S. 4, Nr. 141; Tübingen Matrikel, S. 149, Nr. 34725. Georg Gottfried Dapp (1720–1807) aus Brackenheim, 1745 Hofmeister von Friedrich Carl (1727–1799) und Ernst Anton Heinrich (vgl. Erl. 30) von Seckendorff in Meuselwitz, 1747 Begleitung beider Grafen an das Collegium Carolinum in Braunschweig, 1750 Hofmeister Ernst Anton Heinrichs an der Universität Tübingen, 1752 Professor der Poesie am Gymnasium in Stuttgart, 1761 Professor der Mathematik, 1770 Pfarrer und Superintendent in Kirchheim unter Teck, 1783 in Bebenhausen. Vgl. Pfarrerbuch Württemberg, Württembergische Kirchengeschichte online, Personensuche Dapp, Georg Gottfried (www.wkgo.de, 24. November 2022); zur Anstellung bei Seckendorff vgl. Björn Schmalz: Die Korrespondenz zwischen Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem und Friedrich Heinrich von Seckendorff. Teil 1. In: Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte 91 (2010), S. 111–130, 116–119. Teil des Zaums, an beiden Seiten des Mundstücks befestigte Stangen, an denen die Zügel angebracht sind.
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F. H. von Seckendorff an Gottsched – April 1752
sime zu instruiren, so würde Ihm dafür 50 r. aparte geben, weil solches an die anderen profeßores bishero gereichet. Wenn Er sich darzu resolviret so wolte bey dem Herzog beÿ dießer veränderung rucken, daß ich dießen gelehrten Mann zu perfectioniren m. Vettern als Hoffmeister zu erhalten hoffete, soferne Ihro Durchl. Ihm nach vorhero ausgestandenem examine beÿ s. geheimen Rath oder universitæt eine expectanz auf eine profeßur ertheilet, denn man suchet in Tubingen gelehrte Leute sonderlich in oratorie und humaniora: Dießes könnte alles vor der meßen schrifftl. ausgeforschet werden, damit wir in der meß miteinander darüber sprechen könten:33 Den H. General Auditeur Mylius34 kenne ich specialiter: Die Erbschafft in Eisenach35 ist eine verwirrete sache, so gegen die pacta domus läuft: Der gute H. Landgraf zu Cassel36 ist zwar von s. schwindel beßer, allein man fürcht es kommt zu einer waßersucht die vermählung geschiehet nicht in Cassel als per procurationem:37 Der H. Margraf von Anspach38 weiß vielleicht selbst nicht warum Er die visite abgeleget:39 Der rechtschaffenen Freundin empfele mich die Feldmarschallin40 sich Ihnen allerseits: Es soll der gewiße tag geredet werden: wann H. Strecker mit dem studenten41 kommt, denn man muß sich darnach42 wann seine bagage imstand etc weil man Ihn mit allem versiehet. Ich verbleibe mit Hochachtung EhochEdgebohrn/ Dienstschuldigsterdiener/ FHgrafvonSeckendorff
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Gottsched sendet einen Auszug des vorliegenden Schreibens am 15. April an Groschuff, wie aus dessen Antwortschreiben hervorgeht. Groschuff kann das Angebot nicht annehmen und ermuntert Johann Gottlob Erdmann Lucke, Gottsched um eine Empfehlung bei Seckendorff zu bitten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 170 und 175. Christian Otto Mylius (1678–1760); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 152, Erl. 32. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 152, Erl. 33. Wilhelm VIII. (1682–1760, Korrespondent), 1751 Landgraf von Hessen-Kassel. Zur Hochzeit Wilhelmines von Hessen-Kassel (1726–1808) mit Heinrich von Preußen (1726–1802) vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 8, S. 24 f. Carl Wilhelm Friedrich (1712–1757), 1729 Markgraf von Brandenburg-Ansbach. Gottsched hatte den Besuch des Markgrafen in Kassel erwähnt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 152, S. 493. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. Vgl. Erl. 7. Hier ist wahrscheinlich das Wort „richten“ zu ergänzen.
Reiffstein an Gottsched – April 1752
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155. Jo ha nn Fr i ed r i ch Rei f f s t ei n a n Got ts c h ed, Kassel 11. April 1752 [96] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 195–196. 4 S.
Magnifice/ Hochedelgebohrner und Hochgelahrter/ Insonders Hochzuehrender Herr Profeßor/ hochgeneigter Gönner! Für die in Ew: Magnificentz geehrtestem Schreiben mir überschickte Entscheidung meiner Zweifel wegen Zueignung der deutschen Christina1 bin ich Denenselben sehr verbunden. Ew: Magnificentz Beÿspiel und Raht zu folge habe die Königsbergische der Göttingischen vorgesetzet welches ihr weil sie um zweÿ Jahre älter ist2 vielleicht abermahl verdrießen dörfte3 Doch können sie sich auch wohl seit dem eines beßeren besonnen und sich vorgesetzet haben einem edlereni Ehrgeize als der Rangstreit ist Raum zu geben. Eben dieselben Ursachen die den Herren Arckenholtz4 verhinderten seine Urschrift5 der Konigin von Schweden6 zuzueignen musten mir diese
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edlereren ändert Bearb.
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Reiffstein hatte Gottscheds Rat bezüglich der Widmungsempfänger der Historischen Merkwürdigkeiten, die Königinn Christina von Schweden betreffend erbeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 80, S. 282. Die Göttinger Deutsche Gesellschaft war 1738 gegründet worden und hatte 1740 die königliche Bestätigung erhalten, die Königsberger Deutsche Gesellschaft wurde 1741 gegründet und erhielt 1743 die königliche Bestätigung; vgl. Cherubim, Sprachkritik, S. 130 f.; Krause, Flottwell, S. 17, 26–30. Möglicherweise hatte Gottsched auf seine eigenen Erfahrungen mit der Widmung seiner Sprachkunst von 1748 verwiesen; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 205 und Band 15, Nr. 72. Johan Arckenholtz (1695–1777, Korrespondent), 1746 hessen-kasselscher Hofrat und Hofbibliothekar. [Johan Arckenholtz:] Memoires Concernant Christine Reine De Suede, Pour Servir D’Eclaircissement A L’Histoire De Son Regne. Band 1. Amsterdam; Leipzig: Pierre Mortier, 1751. Luise Ulrike von Preußen (1720–1782), 1744 Ehe mit Friedrich Adolph von Schweden (1710–1771), 1751 Königin von Schweden.
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Kühnheit in Ansehung der Ubersetzung um soviel mehr verbieten; diese bestehen theils in besonderen Umstanden so die Person des Herren Verfaßers und deßen vorigen Einflus in die schwedische Angelegenheiten betreffen,7 theils auch in der Beschaffenheit des Inhalts als welcher nicht an allen Stellen einer aus dem brandenburgischen Hause entsprossenen Prinzeßin angenehm seÿn kan. Uber dem so hatte ich in solchem Fall auch vielleicht nicht unsere hiesige Fürstinnen8 vorbeÿgehen können wenn es mir meine gegenwärtige Verhältnis gegen dieselben und gegen die übrigen unseres Hofes erlaubet hätte. Herr Cramer9 wird die Ehre haben Ew: Magnificentz ein gebundenes Exemplar der deutschen Christina zu überreichen womit sich deren Ubersetzer beÿ Denenselben ein kleines Andencken stiften zu dorfen wünschet. Ich darf es keinen Abtrag einer alten Schuld nennen indem es lange von der Wichtigkeit nicht ist daß es hiezu hinlänglich seÿn solte. Belieben es Ew: Magnificentz vielmehr als einen Schein anzunehmen daß Dieselben in Caßell einen Schuldner haben der dankbegierig ist und sich vortheilhaftere Gelegenheiten und Umstände zu Bezeugung seiner Dankbarkeit wünschet. Nichts sollte mir angenehmer seÿn als wenn meine Arbeit Ew: Magnificentz nicht allein als einem geneigten Gönner sondern auch als einem gerechten Richter zu gefallen das Gluck hätte. Doch bin ich weder so stoltz daß ich dieses vermuhte noch so eigensinnig daß ich mir nicht gerne von so gültigen Richtern als Ew: Magnificentz sind meine Fehler zeigen ließe und mich sodann beßerte. Ich muß es dem Herren D. Reiske10 nachrühmen daß er sich mit meiner Arbeit viele Mühe gegeben und dieselbe an so manchen Stellen glucklich verbeßert hat. Allein ich getraue mich dennoch nicht viele von den gantz neuen oder auch wohl ver7
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Nachdem eine 1730 von Arckenholtz verfasste politische Schrift ohne dessen Wissen verbreitet worden war und die Beziehung Schwedens zu Frankreich gefährdete, wurde Arckenholtz, zum damaligen Zeitpunkt Registrator bei der Reichskanzlei in Stockholm, inhaftiert und 1738 auf dem Reichstag zum Verlust seiner Anstellung verurteilt; vgl. Strieder, Hessische Gelehrte 1, S. 116–119; Anton Friedrich Büsching: Magazin für die neue Historie und Geographie 8 (1774), S. 295–308 (Schriften, wegen welcher Herr Arkenholtz 1738 aus Schweden vertrieben worden); Anton Friedrich Büsching: Wöchentliche Nachrichten 7 (1779/1780), S. 10 f. (Urteil). Friederike Charlotte von Hessen-Darmstadt (1698–1777), 1720 Ehe mit Maximilian von Hessen-Kassel (1689–1753), und Maria von Großbritannien (1723–1772), 1740 Ehe mit Friedrich II. von Hessen-Kassel (1720–1785). Johann Bertram Cramer (1685–1767), Verleger und Buchhändler in Kassel. Johann Jacob Reiske (1716–1774) hatte auf Wunsch des Verlegers die Korrektur der Historischen Merkwürdigkeiten übernommen; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 29.
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alteten Wörtern und Redensarten die er hin und wieder einfließen laßen auf meine Rechnung zu nehmen, ob ich gleich nicht zweifele daß ein Mann der ein Bürger in Meißen ist seinen Worten auch ein Bürgerrecht wird zu schaffen wißen.11 Da ich das Glück nicht haben konte daß meine Arbeit unter des H Mag: Schwaben12 Aufsicht gedruckt werden solte, so habe mich bereits eines guten Theils desjenigen Beÿfalls begeben den ich auf die Rechnung deßelben würde erhalten haben Darf ich Ew Magnificentz aber mahl um Raht fragen wie ich das Exemplar an die deutsche Gesellschaft nach Konigsberg hinbekomme. Solten Dieselben mir keine geschwindere Gelegenheit vorschlagen können, so habe den H. Kramer ersuchet er möchte den H. Hartung aus Königsberg13 bitten, daß er es mit nehme, welchen Dienst er mir vermuhtlich nicht versagen wird. Herr Kramer wird sich desfalls beÿ Ihro Magnificentz zuförderst Rahts erholen. Ich habe die versprochene Malereÿ14 unter Händen welche, weil ich noch immer einige für das Pr. Maxische15 Haus langst angefangene Stücke fertig zu machen habe, etwas langsam von statten gehet allein darum nicht schlechter werden soll weil ich mich auch durch die mir möglichste Güte meiner Arbeit bestreben werde zu zeigen mit wie vieler Hochachtung und Ehrerbietung ich seÿ Ew: Magnificentz/ gehorsamst verbundenster/ Diener/ Reiffstein/ Caßell den 11 Aprill 1752. Der Hochgeehrtesten Frau Profeßorin bitte ohnbeschwert meine ergebenste Empfehlung zu vermelden.
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Möglicherweise spielt dies auf die Vorrangstellung der meißnischen Kanzleisprache bei der Ausbildung einer einheitlichen Schriftsprache an. Johann Joachim Schwabe (1714–1784, Korrespondent); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 80, Erl. 20. Johann Heinrich Hartung (1699–1756), Buchdrucker und Verleger in Königsberg. Reiffstein arbeitete an Porträts von Gottscheds Schwägerin Catharina Friederica Gottsched (1730–1805, Korrespondentin) und ihrer Tochter Caroline Ludovica Friederica (1751–nach 1808, Korrespondentin); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 96, S. 326. Prinz Maximilian von Hessen-Kassel (vgl. Erl. 8).
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156. Jo ha nn Da n i el O ver beck a n Got ts c h ed, Lübeck 12. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 197–198. 4 S.
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Magnifice/ Hochedelgebohrner/ Höchst geehrter Herr Professor/ Hochgeneigtester Gönner. Da Eurer Hochedelgebohrnen Magnificenz eine unverrückte Hochachtung von mir gewidmet worden, so ermangele ich nicht, dieselbe auch diese Messe zu bezeugen. Zuförderst gebühret Eurer Magnificenz von mir der ergebenst verbindlichste Dank, für die geneigten Erinnerungen, deren Dieselben mich in Ansehung meiner Schreibart und anderer Kleinigkeiten in Dero letztem Hochwerthesten Schreiben gewürdiget haben. Ich werde, soviel als mir möglich ist, denselben nachzukommen suchen und würde es sonder Zweifel bis zu einigem Vollkommenheit thun können, wenn ich so glücklich wäre Dero eigentliche Meynung hinlänglich einzusehen. Durch Neologismos verstehe ich Redensarten, die einer Sprache gar nicht gemäß sind und gegen ihre Natur streiten. Viele Niedersachsen verstoßen sich gegen allerhand Regeln der Hochdeutschen Sprachkunst. Sie verwechseln z. E. mir und mich, ihnen und sie und dergleichen unzählige Ausdrücke mehr. Sind solche Fehler in meinen Virgilischen Eklogen1 vorhanden, wie es daran gewiß nicht fehlet, so versichere ich höchstens, daß sie wegen der Entlegenheit des Orts, wo der Druck geschehen ist, ohne mein Verschulden eingeschlichen sind. Sind es andere Fehler wider die Sprache, um welcher willen Eure Hochedelgebohrne Magnificenz den Niedersachsen und sogar auch dem Herrn von Mosheim2 eine gewisse weitgehende Neigung zu Neologismis zuerkennen, so bedaure ich nochmals mein Unglück, daß ich eine solche Art von Neologismis gar nicht kenne. Zuweilen fällt es mir ein, daß vielleicht alle bisher in Obersachsen ungewöhnliche Wörter, 1
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Publius Vergilius Maro: Hirtengedichte zum Vergnügen des Witzes und zur Verbesserung des Geschmacks mit Anmerkungen und gegen über gesetzten Latein in Deutschen Versen herausgegeben von Johann Daniel Overbeck. Mit einer Vorrede … des Herrn Professors Gottsched begleitet. Helmstedt: Christian Friedrich Weygand, 1750. Johann Lorenz Mosheim (1693–1755); Korrespondent.
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Wortfügungen und Wendungen Neologismi zu nennen sind. Allein diesen Gedanken stehet auch noch sehr vieles entgegen. Es ist bekannt, daß bey lebendigen Sprachen schwerlich Gesetze der Richtigkeit oder Unrichtigkeit der Gewohnheit oder Ungewöhnlichkeit gegeben werden können, es seyn denn, daß es auf Grammatische Dinge ankäme, wiewohl auch diese oft der Gewohnheit nachgehen, wie Exempel genug in allen Sprachen vorhanden sind. Und wie hätte die deutsche Sprache zu ihrer heutigen Trefflichkeit gebracht werden können, wenn man zu keiner Zeit neue Dinge in dieselbe hätte hinein schaffen wollen? Ist alles Neue zu verwerfen, so weiß ich nicht mehr, wie man einigen Alten unter den Deutschen antworten soll, die sich beschweren, daß itzt kein deutsches Buch mehr im Druck heraus komme, worinn Luthers,3 Melanchthons,4 Spangenbergs,5 Mathesiussens6 und anderer Deutsch vorkäme. Dieses ist die Ursache, weswegen ich unter Neologismis annoch etwas anders, es sey auch, was es sey, verstehen muß. Verhoffentlich würde mir etwas mehreres zu meiner Belehrung kund geworden seyn, wenn es Eurer Hochedelgebohrnen Magnificenz gefallen hätte, meiner geringschätzigen Arbeit7 die versprochene Ehre der Anzeige und Beurtheilung in dem Büchersaal, wiewohl es eine sehr unverdiente Ehre gewesen wäre, widerfahren zu lassen. Es ist dieses, soviel ich wissen kann, nicht geschehen: Und da mein Büchlein eine so geringe Kleinigkeit ist, so habe ich bey nahe alle Hoffnung verlohren, daß es jemahls geschehen werde. Doch bin ich dabey gelassen, weil ich durch kein Prüfen ausfindig machen kann, etwas begangen zu haben, welches der Ehrerbietung, die Eure Hochedelgebohrne Magnificenz von mir fordern können, zuwider wäre. Hieran genüget mir. Im übrigen sind die Hirtengedichte in den Monatsschriften und Wochenschriften, die ich gelesen habe, so vortheilhaft beurtheilet, als Eurer Magnificenz gar zu gütige Vorrede8 es hoffen ließ.9 Kein Bücherrichter hat dagegen was zu erinnern gehabt, als die Verfasser 3 4 5
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Martin Luther (1483–1546), Reformator. Philipp Melanchthon (1497–1560), Reformator. Johann Spangenberg (1484–1550) oder sein Sohn Cyriakus Spangenberg (1528– 1604); die lutherischen Theologen haben zahlreiche Schriften veröffentlicht. Johann Mathesius (1504–1565), Pfarrer. Unter seinen veröffentlichten Predigten befindet sich die erste Lutherbiographie. Gemeint sind die Hirtengedichte (Erl. 1). Gottsched: Vorrede. In: Hirtengedichte (Erl. 1), S. I–XXXII; AW 10/1, S. 351–379; Mitchell Nr. 430. Vgl. z. B. Hamburgische Berichte 1750 (Nr. 58 vom 31. Juli), S. 460 f.
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der freymüthigen Nachrichten, die in der Schweiz herauskommen,10 deren Parteylichkeit schwerlich jemandem unbekannt seyn kann. Der Tadel des leipzigischen Censors hat so wenig auf sich, daß ich ihn kaum unter die Gegner rechne.11 Sein verheutigen z. E. gehet auf den Schnee der Hüften, welchen er ohne mein Verschulden in dem Lateinischen Candida inguina12 nicht hat finden können.13 Dadurch wird Virgil nicht zu sehr verheutiget worden seyn: Und was er Weitschweifigkeit nennet, das werden andere Wohlklang nennen, eine Tugend, die seinen eingestreueten Reimen14 voll Fehler sehr zu mangeln scheinet. Doch genug. Ich bin dem guten Herrn gar nicht böse und weiß, wie leicht es ist, bey andrer Arbeiten Dictatorminen anzunehmen. Ich beharre mit wahrer Ehrerbietigkeit Magnifice/ Hochedelgebohrner Herr Professor/ Eurer Hochedelgebohrnen Magnificenz/ gehorsamster Diener/ JDOverbeck. Lübeck/ den 12. April/ 1752.
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Die Freymüthigen Nachrichten enthalten zwei Rezensionen der Hirtengedichte; vgl. Freymüthige Nachrichten Von Neuen Büchern, und andern zur Gelehrtheit gehörigen Sachen 1750 (Nr. 26 vom 1. Juli), S. 201 f. und 1751 (15. Stück vom 14. April), S. 116–118. Herausgeber der Zeitschrift war Johann Jacob Bodmer (1698–1783, Korrespondent). Der frühere Text, auf den sich Overbeck hier bezieht, ist ein Verriß, in den auch Gottscheds Vorrede einbezogen ist. Die spätere Rezension ist ein wörtlicher Nachdruck der in den Leipziger Neuen Zeitungen erschienenen Rezension (vgl. Erl. 11). Vgl. Neue Zeitungen 1750 (Nr. 71 vom 3. September), S. 624–627. Verfasser der „historischen und ad litt. humaniores gehörigen“ Artikel der Neuen Zeitungen war Johann Joachim Schwabe (1714–1784, Korrespondent); vgl. Johann Carl Conrad Oelrichs: Tagebuch einer gelehrten Reise 1750, durch einen Theil von Ober= und Nieder=Sachsen. Erste Abtheilung (Aus der Handschrift). Berlin: Spener, 1782, S. 40 f. Vgl. Publius Vergilius Maro: Eclogae 6, 75. Neue Zeitungen 1750 (Nr. 71 vom 3. September), S. 625. Der Rezensent bietet für einige Verse eine alternative Übersetzung an (S. 626).
F. H. E. L. von Seckendorff an Gottsched – April 1752
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157. Fri e d ri c h H ei n r i ch E r n s t L u dw ig vo n Sec k endo r f f a n Got ts c h ed , Meuselwitz 13. April 1752 [37] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 199–200. 2 S.
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Hochedelgebohrner Herr/ Hochzuehrender Herr Professor Auf Befehl des Herrn General FeldMarschals1 soll Ew Hochedelgebohrnen Magnificenz gehorsamst berichten, daß den künftigen Montag2 meine Reise nach Leipzig gewiß festgestellet, alwo ich durch Dero gütige Veranstaltung unter dem Thor mein Quartier erfahren werde. Sowohl die Begierde Leipzig zu sehen, als auch das Verlangen nunmehro Dero mir sehr angenehme und nützliche Unterweisung zu genießen, und aus Dero herrlichen Wißenschaften den mir versprechenden Nutzen zu schöpfen, verursachen daß meine Freude nicht gering ist. Ich wünsche nur, daß ich Ew Hochedelgebohrne und Dero theürsten Frau Gemahlin in erwünschter Gesundheit antreffen möge. Von beÿderseits Excellentzien3 habe viele Complimente abzustatten. Der ich übrigens mit volkommenster Hochachtung verharre
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Dero/ gehorsamster Diener/ Heinrich von Seckendorff Meuselwitz/ d 13 April./ 1752. A Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur ordinaire en Philo=/ sophie très celebre a l’Aca=/ demie de, et/ a/ Leipsic.
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Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763); Korrespondent. 17. April. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff wurde am 18. April in Leipzig immatrikuliert. Friedrich Heinrich und Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757, Korrespondentin).
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Bünau an Gottsched – April 1752
158. He inri ch vo n Bü n au a n G ot ts c h ed, Eisenach 14. April 1752 [98]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 201. 2 S. Von Schreiberhand, Unterschrift von Bünau. Bl. 201r unten: An den H. Prof. Gottsched.
HochEdler/ Vielgeehrtester Herr Professor
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Ew: HochEdl: geehrtes vom 16. Febr.1 habe bereits vor einiger Zeit erhalten. Ich habe hierauf vermuthet der H. Lieutenant Peickart würde sich selbst beÿ mir melden,2 da ich ihm zwar zu einer Beförderung in hiesigen Landen wenig Hoffnung würde haben machen können, jedoch aber, nach Vermögen sonst zu dienen, mich würde bemühet haben. Da es aber bis dato nicht geschehen, so habe nicht länger anstehen wollen Ew: HochEdl: durch gegenwärtiges zu bezeugen, daß mir Dero Andencken höchstangenehm seÿ, daß eine vollkommene Consideration vor Ihre Mériten habe, und daß beÿ allen sich ereignenden Gelegenheiten Denenselben die Ergebenheit zu erweisen suchen werde, mit welcher iederzeit verharre Ew: HochEdl:/ ganz ergebenster/ Graff Von Bünau/ pm3 Eisenach/ den 14. April/ 1752.
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Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 98. Gottsched hatte Bünau den Proselyten Joseph Peickhart durch das genannte Schreiben für eine Anstellung empfohlen. Peickhart hatte sich jedoch nicht persönlich nach Eisenach begeben; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 98 und 117. propria manu.
Rosenberg an Gottsched – April 1752
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159. Abraham Got tlob Rosenberg an Got tsched, Mertschütz 15. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 202–203. 4 S.
Hochedelgebohrner, Hochgelehrter/ Insonders Hochzuehrender Herr und Hochgeschätzter Gönner Mein Stillschweigen ist bißher so lang gewesen,1 daß es fast alle Entschuldigungen übertrift. Es hat mich aber nur desto begieriger gemacht, durch diese ergebenste Zeilen mein Andencken bey Ihnen zu erneuren. Ich thue solches auch mit desto größrer Zuversicht, da Ew. Hochedl. selbst in voriger Michaelsmeße ein neues Merckmahl derselben durch übersandte vierdte Auflage von Dero, auch mitten unter der stürmischen Unbesonnenheit einiger heutigen Dichter, immer schön bleibenden Crit. Dichtkunst2 gegen mich an den Tag geleget. Wie ich nun ein so werthes Geschenck mit vielfacher Danckbarkeit erkenne; so hat mich auch die so oft wiederhohlte Auflage desto inniger erfreuet, je gewißer daraus die überal erkandte Vortreflichkeit dieses Werckes hervorleuchtet. Ew. Hochedelgeb. werden es daher nicht ungütig aufnehmen, daß ich deßelben in meinem geringen Büchersaale, im IV. Th. gedacht.3 Denn so wenig sich ein Schüler auch immer unterfangen darf, Wercke seines Meisters zu beurtheilen: so war es doch nöthig das Andencken dieser sich schon selbst preisenden Schrift meinen Schlesiern zu Gemüthe zu führen; da der üble Geschmack, der die Dichtkunst um ihre Schönheit zu bringen sucht, auch wohl lieber nach und nach in unsre Gegenden sich einschleichen wolte; wovon auch nur schon die Kornischen4 Gelehrten Zeitungen,5 wo sie ja diesen Nahmen verdienen, verschiedne mahl Spuren haben blicken laßen. So hat uns auch vor einiger
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Rosenberg hatte zuletzt am 26. April 1751 geschrieben; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 23. Gottsched, Dichtkunst, 4. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462). Vgl. Der Schlesische Büchersaal 1/4 (1752), S. 412–414. Johann Jacob Korn (1702–1756), Verleger in Breslau. Schlesische zuverläßige Nachrichten Von gelehrten Sachen. Breslau: Johann Jacob Korn, 1751 ff.; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 19, Erl. 10.
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Zeit der itzige Mitt. Pred. beym reichen Hospital in Breßlau Schubert6 einige Bögen zu lesen gegeben, die er unter dem großen Nahmen von lehrgedichten ausgehen laßen,7 und worinne er, obwohl noch etwas mäßig, hin und wieder zu schweitzerisiren anfängt. Zu geschweigen, daß es in Breßlau unter den jungen Schullehrern u. anderen einige hat, die gerne alles thäten, erst die Reime fortzuschaffen, und, nach diesem ersten Schritte, der sinnlosen Dichtkunst die weiteren Wege zu ihrem Wachsthum zu Bähnen.8 Da wir nun itzo überhaupt wenig Dichter mehr unter uns haben; so wäre es desto leichter, nachdem wir kaum einige Zeit her die Gefahr der Lohensteinischen9 Schwulst überwunden, nun noch in die noch ungleich schlimmere Kranckheit der Miltonianer10 gerißen zu werden. Welchem Ubel nichts als ein Werck, wie Dero Dichtkunst ist, vorbauen kan. Ich lege Ew. Hochedelgeb. den 3 u. 4 Theil von meinem Büchersaale11 bey, und Bitte diese Kleinigkeit gütig aufzunehmen. Im 3. th. findet sich eine Abhandlung vom Melchisedeck,12 darüber ich wohl Ew. Hochedelgeb. Gedancken sowohl, als was etwa auch andre der Sache kundige Gottesgelehrten davon urtheilen möchten, zu erfahren wünschte. Es geht mit dieser Arbeit des büchersaales noch so zieml., ob wohl langsam; da ich ihn theils wegen andrer vielen Geschäfte nicht so schnell auf einander kan folgen laßen, als ich wolte, und die Leser beÿ uns wünschten; theils die nicht gar zu großen Kräfte des Verlegers13 manch Hinderniß machen, was nicht anders als mit Schwierigkeit kan überwunden werden, und dahero, meine sonst vergnügte Lust an dieser Arbeit geschäftig zu seyn, mehrmahls unangenehm macht. U. da mich auch diß Jahr die Kirchen-Visitationes, deren die Evang. Kirche in Schlesien, 6
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Christian (Kristian) Benjamin Schubert († 1762), 1739 Studium in Jena, 1751 Mittagsprediger am Allerheiligen-Hospital in Breslau; vgl. Neß, Pfarrerbuch 1, S. 241. Kristian Benjamin Schubert: Lehrgedichte. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1751; vgl. Der Schlesische Büchersaal 2/6 (1753), S. 447–453. Schlesisch: bahnen; vgl. Grimm 1 (1854), Sp. 1079. Daniel Casper von Lohenstein (1635–1683), deutscher Dichter, 1670 Syndikus der Stadt Breslau. Anhänger des englischen Dichters John Milton (1608–1674). Der Schlesische Büchersaal 1/3 (1751); 1/4 (1752). Abraham Gottlob Rosenberg: Christus und Melchisedek, zur Vertheidigung des unverwerflich giltigen Hohenpriesterthums unsres Erlösers, von Paulo Hebr. VII. I. u. f. gegen einander gehalten, und in einem Versuche Exegetischer Betrachtungen erwogen. In: Der Schlesische Büchersaal 1/3 (1751), S. 265–305. Joseph Friedrich Querfeld, 1740–1753 Buchhändler und Verleger in Schweidnitz; vgl. Paisey, S. 200.
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seit dem Tode des letzten Hertzogs, von Liegnitz etc14 keine mehr hatte halten dürfen,15 in meinem schon etwas weitläuftigen Seniorate,16 treffen: so werden mir die Hände durch die dabey vorfallende vielfache Arbeit und Unterbrechung andrer Geschäfte dergestalt gebunden, daß es kaum möglich zu seyn scheinet eine Periodische Schrift, die Zeit und Stunde halten soll, zugleich dabey zu besorgen. Welcher Umstand mich leicht nöthigen könte, diß Werckchen mit dem 5 th., der in einigen Wochen unter die Preße gehen soll,17 erliegen zu laßen. Zum wenigsten habe ich gethan was ich gekonnt, u. den Weg gebrochen, auf dem nun andre desto beqvemer fortgehen könten, wenn sich iemand an meiner Stelle dazu finden wolte. Wir haben im vorigen Jahre unseren Herrn Ober-Consistorial-Rath Löbin in Glogau18 durch den Tod, und zu früh, nach unseren menschlichen Gedancken, verlohren. Wie er mein sehr vertrauter Freund und Gönner war; so hat er mir noch auf seinem Sterbebette seine Aufsätze von s. leben einzuhändigen, und mich zu ersuchen befohlen, sein leben zu beschreiben, welches das eintzige Andencken seyn solte, so er nach s. Tode haben wolte. Ich habe das gethan, und das MSt. ausliefern müßen, daß es in Leipzig gedruckt, und das Bild des seel. Mannes in Kupfer dazu kommen solte. Ob ich nun wohl biß daher weiter kaum Nachricht habe, ob das wirckl. so geschehen; so hoffe ich doch, daß es diese Meße wohl fertig seyn und mit herein kommen möchte.19 Die Glogauische Gemeine wählte zwar, nach ihrem
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Georg Wilhelm I. (1660–1675), 1672 Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau. Nach dem Tod des letzten Piastenherzogs (vgl. Erl. 14) wurden auch die Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Wohlau reichsunmittelbar, im Zuge der Gegenreformation wurden nach dem Ableben lutherischer Pfarrer die evangelischen Kirchen konfisziert und katholische Pfarrer eingesetzt. Mit der Annexion Schlesiens durch Preußen war es den evangelischen Schlesiern gestattet, neue Kirchen zu errichten; vgl. Neß, Pfarrerbuch 1, S. 11 f. Seit 1738 war Rosenberg Senioratsadministrator des Kirchenkreises Mertschütz. Zu seinem Verantwortungsbereich vgl. Abraham Gottlob Rosenberg: Kurtzgefaßte Historische Abhandlung von der ersten Kirchenvisitation in der Evangelischen Kirche, Welche von Luthero, Melanchthone, und andern theuren Werckzeugen der Reformation, in den Jahren 1527, 28, und 29, gehalten worden. Breslau: Carl Gottfried Meyer, 1754, Bl. [2]r. Der Schlesische Büchersaal 1/5 (1752). Johann Georg Löbin (1696–1751), 1731 dritter Pfarrer in Glogau, 1732 zweiter, 1733 erster Pfarrer, 1742 Oberkonsistorialrat; vgl. Neß, Pfarrerbuch 6, S. 273 f. [Abraham Gottlob Rosenberg:] Lebens= und Todesgeschichte des weyland Hochwürdigen Hochachtbaren und Hochgelahrten Herrn … Johann George Löbin … aus
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seit Verleihung der Glogauischen Friedens-Kirche,20 stets ausgeübten Rechte ihre Priester selbst zu wählen, den Nachfolger des seeligen im Amte, Hn. Conradi,21 an seine Stelle zum Primario. Allein die Confirmation ist nicht vor ihn zu erlangen gewesen, und ein Feldprediger, Ludewig,22 zum Primario und Ober-Consistorial-Rath gesetzt worden.23 Und es scheinet fast, als ob wohl künftighin nicht so leicht ein Schlesier in eine mit einigem Ansehen verbundne Stelle, mehr dürfte gesetzt werden. Im vorigen Jahre bekam ich nach so verschiedentl. hie im Lande schon von mir abgelehnten Beföderungen auch einen starcken Versuch zu einer auswertigen beföderung, da die Ev. Gemeine in Lißa in Großpohlen mich sehr angelegentl. an die Stelle ihres verstorbenen General-Seniors24 zum Pastore begehrte, und große Versicherungen dazu setzte, daß das GeneralSeniorat auch Bald in meiner Person damit würde verbunden werden. Verschiedne wichtige Gründe aber bewogen mich, auch diesen Antrag dißmahl von mir abzulehnen, und bey meiner Kirche und Sprengel zu bleiben. Wer ist denn der in der biblischen Zeitrechnung so sehr geschickte Herr Behr25 von deßen Chronologischen Arbeiten26 uns Ew. Hochedlgb. einen so schönen Abriß in dem Allerneuesten etc machten,27 und den ich her-
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den eignen Nachrichten des wohlseligen Herrn Ober=Consistorialraths aufgesetzet. Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, 1752. Vermutlich wurde zu diesem Zweck das 1752 von Johann Martin Bernigeroth (1713–1767) nach einer Vorlage von Johann Georg Reinitius (1702–1757) gestochene Porträt (vgl. Mortzfeld, Nr. 12700) in Auftrag gegeben. In dem einzigen ermittelbaren Exemplar im Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Signatur: 31 in: 4" Ee 645) ist allerdings kein Kupferstich enthalten. Vgl. Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien. Band 9. Brieg: Johann Ernst Tramp, 1789, S. 220–223. Gottlieb Conradi (Konrad, Conrad) (1698–1755), 1731 vierter, 1732 dritter, 1733 zweiter Pfarrer in Glogau; vgl. Neß, Pfarrerbuch 6, S. 280. Johann Christian Ludovici (1717–1798), 1742 Feld- und Regimentsprediger in Brieg, 1752 Oberkonsistorialrat in Glogau; vgl. Neß, Pfarrerbuch 6, S. 274. Vgl. dazu den von Ehrhardt angeführten Passus aus einem Brief des Glogauer Pfarrers Johann Daniel Schüler (1730–1772) vom 11. Juli 1768; Ehrhardt, Presbyterologie 3/1, S. 109. Christian Siegmund Thomas (1695–1751), 1737 Pfarrer in Lissa, General-Senior der Priesterschaft in Groß-Polen; vgl. Neß, Pfarrerbuch 7, S. 27. Ferdinand Wilhelm Beer (1708–1760); Korrespondent. Ferdinand Wilhelm Beer: Abhandlungen zu Erläuterung der alten Zeitrechnung und Geschichte. Nebst Einigen Zeittafeln. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1752. Vgl. die Rezension in: NaG 1752/1, S. 30–42, 1752/3, S. 165–181.
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nach bey selbsteigner Durchlesung bewährt gefunden. Es hat mich ungemein vergnüget einen so vernünftigen Weg darinne gefunden zu haben, verschiedne große Schwierigkeiten der biblischen Chronologie zu heben, und, welches itzo sonst so was seltnes ist, bey einem Gelehrten der k. Theologus ist, soviel Hochachtung gegen die göttl. Offenbarung anzutreffen. Ich wünsche daher auch von Hertzen, daß dieser geschickte Mann Bald fortfahren möge uns mehrere Proben von seiner schönen Einsicht in diese schwere Sache zu geben, und denen aus Unwißenheit spottenden Feinden der Schrift, noch mehr als einen Riegel vor ihre vermeinte Siegspforte vorschieben möge. Uberhaupt ergötzet mich das Allerneuste etc jederzeit auf eine gantz besondre Weise. Und ich Bin immer unvergnügt, wenn ich den einen Theil weglege, daß ich nicht schon wieder einen anderen davor in Händen haben soll. Ew. Hochedlgeb. Vergnügen und nutzen darinne solchergestalt, daß man nie müde wird zu lesen. Und die Schönheiten dieses Werckes fallen so deutl. in die Augen, daß die angenehme Schreibart den gründlichen Auszügen ein gantz besonders Leben giebt, und alle Verfaßer solcher Wercke sich dieselben billig zum Muster nehmen solten; besonders da wir itzt mitunter Nachrichten von Büchern bekommen, die fast immer einen Ausleger nöthig hätten, und ihre anderweitige Gründlichkeit durch ihre dunckle Schreibart unbrauchbar oder doch wirckl. zu einer Geduldschule machen. Fahren Sie denn nur immer glücklich fort in einer so ergötzenden Arbeit. Alle Leser müßen allezeit mit Vergnügen und Hochachtung bey dem Gebrauch derselben an Sie dencken. Nach Königsberg bin ich ein sehr großer Schuldner.28 So gar habe ich eine lange Zeit ohne briefe dahin müßen weggehen laßen. Und das Glücke wird gut seyn, wo Sie mich nicht stat der Ehre eines ordentl. Mittgliedes, unter die Zahl der unnützen Mitglieder setzen werden. Wenigstens hätte ich es verdient, u. könte nichts dagegen sagen. Ich schreibe indeß ehestens an den Hn. Prof Flottwell,29 und werde allen Argwohn von mir abzulehnen suchen. Die Zahl ihrer Mittglieder wächset nach u. nach in unserm Lande immer etwas an. Und es ist zu wüntschen, daß sie auch fernerhin geschickte Mittglieder finden, u. leute treffen mögen, die der Gesellschaft auch über der Vermehrung ihrer Anzahl noch Nutzen u. Ehre bringen mögen. Ob Sie zu der ersten Sammlung ihrer Schriften einen guten Verleger 28
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Rosenberg war seit 1749 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg; vgl. Krause, Flottwell, S. 279. Cölestin Christian Flottwell (1711–1759); Korrespondent.
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werden funden haben, weiß ich nicht. Und nachdem H. Heinrich30 doch endl. einzupacken gedrungen worden, so scheinet unter hiesigen Verlegern nicht viel zu erwarten zu seyn. Es ist zwar ein neuer buchhändler in Breßlau aufgestanden, Nahmens Meÿer,31 der die ehmalige Hubertische Buchhandlung32 übernommen, und mit dem ich auch diese briefe zu bestellen gedencke. Da er allem Ansehen nach schon einen etwas beßeren Grund hat, als jener, und ihn also ein Neider nicht so leicht dürfte faßen können, als den ersteren: so könte es seyn, daß er künftig einmahl zu diesem Vorhaben könte gebraucht werden. Weil ich aber noch nicht so recht genau mit ihm bekandt Bin, daß ich seine Stärcke eigentl. wüste; und auch von Konigsberg her weiter keine Nachricht von dem Wercke selbst habe: so habe ich biß daher noch nichts davon an ihn gedencken wollen. Und hie muß ich abbrechen, und was mein vornehmstes Anliegen ist gleichsam zur Versiegelung dieser Zeilen machen. Und das ist um die Erhaltung Dero Liebe u. Wohlwollen gegen mich bey Ew. Hochedl. u. der Hochwerthesten Frau Gemahlin, deren großen Fleiß in richtiger Fortsetzung der so schönen Ubersetzung der Geschichte der Academie der schönen Wißenschaften33 ich stets mit Vergnügen bewundre, aufs angelegentlichste zu Bitten. Ich höre dagegen niemahls auf mit vollkommenster Hochachtung zu seyn Ew. Hochedelgebohrnen/ Meines insonders Hochzuehrenden Herrn und Hochgeschätzten Gönners/ gehorsamster u. ergebenster/ A. G. Rosenberg Mertschütz d. 15. April/ 1752.
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Georg Friedrich Heinrich, 1750 Verleger in Breslau. Heinrich war auf Rosenbergs Anregung hin von Gottsched als Verleger des Sammelbandes der Schriften der Königsberger Deutschen Gesellschaft gewonnen worden. Die Zusammenarbeit kam jedoch nicht zustande, da Heinrich Schwierigkeiten hatte, sich auf dem Buchmarkt zu behaupten. Die Eigenen Schriften erschienen 1754 bei Johann Heinrich Hartung in Königsberg. Vgl. unsere Ausgabe, Band 16, S. 132, Erl. 47, Band 17, S. 79 f., 287. Carl Gottfried Meyer († 1759), um 1750–1759 Buchhändler und Verleger in Breslau; vgl. Paisey, S. 175. Michael Hubert, 1714–1751 Buchhändler und Verleger in Breslau; vgl. Paisey, S. 118. Luise Adelgunde Victorie Gottsched veröffentlichte seit 1749 Übersetzungen der Historie De L’Académie Royale Des Inscriptions Et Belles Lettres (Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften. 10 Bände, Wien: Krauß, 1749–1757).
F. H. von Seckendorff an Gottsched – April 1752
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160. Fri e d ri c h H ei n r i ch vo n S eck en d o r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 16. April 1752 [154.163] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 204–205. 1 S.
Meuselwiz d. 16: April 1752
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HochEdelgebohrner H. Strecker1 wird meinen studenten2 überbringen und danke ich nochmahl vor Dero große gefälligkeit, daß sie solchen in Ihre oberaufsicht auch an tisch nehmen wollen, H. Strecker wird Ihn nach unßerm Kriegßgebrauch mit gehorsam und subordination an Sie weißen und da ich mit gott zu anfang der ersten meß woche3 hineinzukomen hoffe, so werde hierüber mündlich ein mehrers zu sprechen gelegenheit haben: Inzwischen H. Strecker wegen der Inscription und sachen4 mit EHochEdg. alles abreden, maßen Ihn über alles hochst nothwendige instruiret: Meine empfelung an die Fr. Ehe Consortin und an sie beÿderseits von der Feldmarschallin5 verh.6 mit Hochachtung EHochEdgebohren/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff à Monsieur/ Monsieur Gottsched/ Professeur en Philosophie/ tres celebre/ à/ Leipsic
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Carl Franz Strecker (1723–1793, Korrespondent), Sekretär Seckendorffs. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Die Messe begann am Sonntag Jubilate, 1752 am 23. April. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 145 und 154. Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. verharre.
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161. Jo ha nn C h r i s t i a n Wi n ter a n Got ts c h ed, Celle 16. April 1752
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 206–207. 3 S. Bl. 206v geringfügiger Textverlust durch Papierabriß, Ergänzung durch Bearbeiterin.
HochEdelgebohrner, Hochgelahrter Herr,/ Hochzuehrender Herr Professor,/ Großer Gönner,
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Eu. HochEdelgeb. mit diesen Schreiben aufzuwarten beweget mich die Freundschaft, welche Dieselben dem Wolfenbüttelschen Cantor Bokemeÿer,1 meinem im November v. J. verstorbenen Schwiegervater2 erwiesen haben. Zugleich nehme mir die Ehre Ihnen beÿkommendes Programma des H.n Rect. Dommerichs3 auf den Tod desselben4 zu überreichen, worinn das Leben des Verstorbenen einiger maßen entworfen ist, aber daraus zieml. fehlerhaft in die Hamburg. Berichte d. J. gesetzet worden.5 Er war ein Poët, dem seine satÿrische Schreibart an allen Orten, da er sich aufgehalten viele Verdrießlichkeit gemacht hat: weil die Charactere mehrentheils so stark nach dem Leben geschildert waren, daß sich die Originale dazu, oder welche es doch nur zu seÿn meÿneten, alsobald beleÿdiget fanden. Die erste dieser Art Schriften war der so genannte unhöfl. Mons Klotz,6 den er zwar selbst 1
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Heinrich Bokemeyer (1679–7. November 1751); Korrespondent. Aus den Jahren 1741 bis 1744 sind neun Briefe Bokemeyers an Gottsched überliefert. Winter hatte 1744 Christiane Sophie Elisabeth Bokemeyer (1708–1772) geheiratet. Johann Christoph Dommerich (1723–1767), 1749 Rektor des herzoglichen Gymnasiums in Wolfenbüttel, 1759 Professor der Logik und Metaphysik in Helmstedt. Johann Christoph Dommerich: Memoriam Viri Praenobilissimi Ac. Doctissimi Domini Henrici Bokemeyeri Secundae Classis Scholae Nostrae Magistri Fidelissimi Cantoris Quoque Longe Meritissimi Ante Hos Sex Menses Aetatis Vacationem Nacti Atque Ad Meliorem Vitam D. VII. Nov. MDCCLI Evocati Posteritati Tradit De Rudiariis Praefatus. Wolfenbüttel: Bartsch (Faksimile in: Harald Kümmerling: Katalog der Sammlung Bokemeyer. Kassel u. a. 1970, S. 13–17). Vgl. Hamburgische Berichte 1752 (23. und 24. Stück vom 21 und 24. März), S. 189–192, 200. [Wenzel Scherffer:] Der unhöffliche Monsieur Klotz/ Mit Poetischer Feder beschrieben/ Und Allen gescheuten und Civilisirten Gemühtern zu belachen vorgestellet von W. S. [Hrsg. von Heinrich Bokemeyer.] Sittenau: Ernst Höfflingshausen [Braunschweig], 1708.
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nicht verfertiget, sondern nur Wenzel Scherfers Uebersetzung des Grobiani7 verbessert, u. mit Vorrede8 u. einem Anhange9 versehen hat; welcher letztere aber eben das ist, was ihm in Braunschweig von 1708, da das Buch herausgekommen, bis 1712, da er nach Husum zog, beunruhiget hat. Es war ihm eine Strafe von 30 thlr. zuerkannt; davon er sich aber durch eine Poetische Bittschrift an den Herzog Anton Ulrich,10 die ich in Händen habe, glücklich los machte. Weil dem Herzoge der Ausdruck mochte gefallen haben, da er schrieb, es läge ihm ein Klotz im Wege; hatte derselbe befohlen, man solle den Klotz wegnehmen, u. den Mann in Friede ziehen lassen. Das Buch, als die Ursache dieses verdrießlichen Handels, habe ich, aller Mühe ohngeachtet, nicht auftreiben können; weil es vermuthlich confisciret worden.11 Es befindet sich auch nicht in der weitläuftigen Büchersammlung des Verstorbenen, die ich hieher nach Zelle genommen habe, um ein Verzeichniß zu einer diesen Sommer anzustellenden Auction davon zu machen;12 worinnen sonst vie[le] selten vorkommende Bücher werden angetroffen werden, unter andern die unvollkommene zu Helmst. 1666. herausgekommene Bibel Jo. Sauberti,13 wovon nur einige wenige Exemplarien vorhanden sind. Vid.
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Wenzel Scherffer: Der Grobianer und Die Grobianerin/ Das ist:/ Drey Bücher Von Einfalt der Sitten: zu gefallen Allen denen die grobheit lieb haben/ vor vielen Jahren in Lateinischen versen beschrieben/ Durch Fridericum Dedekindum. An jetzo aber der Teutschen Poeterey vernünfftigen Liebhabern/ in Alexandrinische Reime/ … gebracht/ an vielen orten vermehret … Brieg: Balthasar Klose, 1640. Vorbericht, Bl. )(r–[)(4]r. Anhang Zweyer Jüngsthin an einem gewissen Orte paßirten feritablen Historien/ Von Käse=Händler und Back Trog=Schläffer/ welche man dem geneigten Leser zu Gefallen anhero fügen wollen (S. 247–250). Anton Ulrich (1633–1714), Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Über diese Angelegenheit sind im Niedersächsischen Landesarchiv Wolfenbüttel keine Dokumente überliefert (Auskunft von Jürgen Diehl vom 23. November 2021). In seiner Lebensbeschreibung Bokemeyers berichtet der Kirchenarchivar Christoph Woltereck (1686–1735), Bokemeyer habe den Herzog gebeten, den „großen Klotz der sein Glück behinderte, gnädigst abzuwältzen u. s. Güter des Arrestes zu entschlagen“, damit er nach Husum gehen könne; NLA WO 100 N, Nr. 1294, S. 380. Catalogus Bibliothecae … Collegit, Dum In Vivis Esset, Vir Inter Poetas Et Musicos Notissimus, Henr. Bokemeyer … Auctioni Publicae Cellis Lunaeburgicis … XII. Mart. A. R. S. MDCCLIII. Celle: Johann Dietrich Schulz (Nachdruck Kassel u. a. 1970, vgl. Erl. 4). Biblia Germanica, auf Befehl Herzogs Augusti nach der Hebræischen Grundsprache übersetzet durch Jo. Saubert. Teil 1. Helmstedt 1666.
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Vogtii Catalog. LL. rarior. p. 108.14 Weil es also nöthig seÿn wird das Bücherverzeichniß auswärts bekannt zu machen: so bitte ich mir, um der Gewogenheit willen, welche Eu. HochEdelgeb. dem sel. Manne erzeiget haben, die Erlaubniß aus, einige Stücke desselben Ihnen zur Vertheilung an die Leipziger Bücherkenner zuzusenden,15 u. deßfalls Dero berühmten Namen in die gelehrten Zeitungen setzen zu lassen; wo es sonst mit Dero Genehmhaltung geschehen kann, welche ich mir gehorsamst ausbitte.16 Kann ich die Ehre haben in diesen Gegenden wiederum gefällige Dienste zu leisten, werde ich nie ermangeln allezeit in der That zu zeigen, daß ich seÿ Eu: Hochedelgeb./ MhH.n Professors/ u. großen Gönners/ ganz gehorsamer Diener/ Jo. Chr. Winter./ Cantor. Zelle. d. 16. April./ 1752.
162. Fra nz C h r i s to ph vo n S ch ey b a n Got ts c h ed, Wien 18. April 1752 [132.164] 15
Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 208–213. 12 S. Bl. 210r ist oben rechts mit 2, Bl. 212r mit 3 numeriert.
Hochedlgebohrner/ Hochgeschäzter Gönner und Freund.
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Hiermit kommen wiederum 4 bogen von der Peutingerin,1 welche wohl für das Ansehn, nicht aber zum critisieren dienen, weil sie noch nicht vollkom-
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Vgl. Johann Vogt: Catalogus Historico-Criticus Librorum Rariorum. 3., überarb. Auflage. Hamburg: Christian Herold, 1747, S. 108. Vgl. Bibliothek J. C. Gottsched, S. 50, Nr. 1032. In der Anzeige der Auktion werden keine Namen genannt. Der Katalog werde „von erbetenen Gönnern und Freunden den Kennern guter und besonderer Bücher bekannt gemacht“; Hamburgische Berichte 1753 (20. Stück vom 9. März), S. 160. Zur Peutingerischen Karte und Scheybs Vorhaben einer Neuveröffentlichung vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 10, S. 24, Erl. 26.
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men collationiert und corrigiert sind. So seÿn wir über die hälffte, zumahlen der 7te bogen schon bald förtig. Nun erwarte ich täglich mein Papier zum Druck, welches von Augspurg kommen soll,2 und 28 ½ zoll lang 20 zoll hoch ist. So bald es hier ist, so fange ich den Druck an mit lauter neuen alphabeten, und weiten kegeln;3 indessen wird der kupferstecher4 fleissig fort arbeiten, mithin das werck diesen Sommer durch förtig. Nach obiger mass wird das Werck so gross alß ein Sanson. Atlas5 von etwan 40 bogen wo nicht mehr samt dem Index.6 Erstaunlich prächtig mit vignetten, und zieraten. Wie eine baurenbraut. E. H. können also schon die kanzel besteigen, und davon predigen, aber nicht auf die art, wie sie mein Michelangelisches Wundermännchen im Neuesten herausgestrichen. Der abscheuliche brief!7 Konnten denn E. H. nicht dort oder da einen pfifferling verbessern? Was für eine Figur zusamen? Brucker8 und Scheÿb. Jener muß sich ja schahmen, beÿ solchem zeug zu stehn. Hätte ichs gewusst, daß das männchen in der grossen Weldt erscheinen sollte, So hätte ich ihm wenigst ein besseres hemd ma-
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 72, Erl. 23. Schriftkegel, Stärke oder Dicke der Buchstaben einer Schriftart; vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 85. Salomon Kleiner (1700–1761), Kupferstecher aus Augsburg, arbeitete seit den 1720er Jahren in Wien. Gemeint ist der Atlas Nouveau Contenant Toutes Les Parties Du Monde (Paris: Hubert Jaillot, 1681 u. ö.) mit Karten des Hofgeographen Guillaume Sanson (1633–1703). Die Erstausgabe enthielt 46 Karten, die folgenden von 1684 und 1689 wurden auf 79 Karten erweitert, die Ausgaben von 1692, 1696 und 1698, die vom Verlag Pierre Mortier übernommen wurden, enthielten 99 bzw. 168 Karten. Vgl. zur Familie Sanson und ihren Kartenwerken Mireille Pastoureau: Les Atlas français XVIe–XVIIe siècles. Repertoire bibliographique et étude. Paris 1984, S. 8 f., 233–262, 387 f. Index Regionum, Insularum, Fluviorum, Urbium, & omnium locorum, quæ in Tabula Peutingeriana adnotantur. In: Scheyb, Peutingeriana Tabula Itineraria, eigene Paginierung, S. I–XII. Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22. Gottsched druckte Auszüge aus diesem Brief, Scheybs Äußerungen den Wurmdoctor, Wurmsaamen, Hermann und den Messias betreffend, im Neuesten ab, samt Scheybs Skizze eines Strichmännchens, das der Illustrierung einer Anekdote über den Maler Michelangelo Buonarroti (1475–1564) diente; vgl. Auszug einiger Briefe gelehrter Männer aus Wien und Augspurg, die neuen deutschen Epopeen in ungereimten Hexametern betreffend. In: NaG 1752/2, S. 156–158. Vor dem Scheybschen Briefauszug hatte Gottsched eine Passage aus einem Schreiben Jacob Bruckers abgedruckt (S. 155); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46.
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chen lassen; was wird der herr messiadenröster9 dazu sagen? Was gilts endlich hat er recht; dann stehn wir da, wie das männchen mit allen gliedmassen voll erstaunung. Und fürwahr so gewiss eine neue Mode besser gefällt alß die alte, so beliebt werden auch diese Hexenmiederschmiede10 seÿn. Wer wird es verhindern? Eben so wenig alß wann ich hernach mit Caramuels zauberversen11 neu angestochen käme. Gestern erhielt ich durch einen Courier aus Engeland Isaaci Vossii tractat de poematum cantu.12 So wenig ich noch darinnen gelesen, so sehr scheint er mir diesen alamodisten entgegen zu seÿn. Jedoch es gebricht mir an zeit, meine Feder in diese Wüsteneÿen heraus laufen zu lassen. Ich müsste die Narren lesen, und zwanzigmahl die Cacarella13 ausstehn eh ich davon recht trifftig reden wollte Was zum teixel14 gilts wiederum wegen einem gewissen Sanonomotuski?15 Haben die Schweizer keine lust, wenn sie nicht gestrigelt werden. Will denn Breitinger16 mit gewalt den Caracter behaupten, den Er im 9
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Röster: Hüttenarbeiter, der Erz röstet, übertragen: jemand, der sich lange an einer Arbeit zu schaffen macht; vgl. Grimm 8 (1893), Sp. 1284. Gemeint ist Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803), Dichter des Epos Der Messias (1748/49 bzw. 1751). Hexenmieder: Verballhornung von Hexameter. Juan Caramuel y Lobkowitz (1606–1682). Vermutlich spielt Scheyb auf dessen experimentelle Poesien der Metametrica (1663) an; vgl. Ulrich Ernst u. a. (Hrsg.): Visuelle Poesie. Band 1. Berlin; Boston 2012, S. 875–882. [Isaac Vossius:] De Poematum Cantu Et Viribus Rythmi. Oxford: Sheldonian Theater, 1673. Durchfall. Deixel, Teixel: Teufel; vgl. Grimm 2 (1860), Sp. 915. Johann Conrad Fueßlin (1704–1775, Korrespondent) hatte 1750/51 Johann Jacob Breitinger (vgl. Erl. 16) mit einer Schrift angegriffen, die dieser als Mitglied der Zürcher Zensurbehörde als Pasquill klassifizieren und verbieten ließ: Sanonomotuskis von Sanonomotuskium Freudiger Zuruff an das Schweitzerland, Von wegen der glücklichen Erfindungen, Welche der Hochgelahrte und Hochverdiente Herr Johann Jacob Breitinger, Oeffentlicher Lehrer der Griechischen Sprache, zu Zürch, und Chorherr des Stifftes daselbst, Neulich ruhmwürdigst an den Tag gegeben hat. Freyburg im Nüchtland [Leipzig: Löwe], 1751; vgl. dazu unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 155, Band 16, Nr. 129, Band 17, Nr. 1. Die intensiven Bemühungen Breitingers um die Vernichtung der Schrift und die Rückholung aller verkauften Exemplare schildert Fueßlin wiederum anonym in: Vier Sendschreiben An … Canzler von Mosheim, Betreffende den unglücklichen Spanier, Michael Serveto. Samt Einem Anhang Von Verschiedenen Neuigkeiten aus Zürich. Herausgegeben von Alitheadotoski. 1751, Anhang verschiedener Neuigkeiten von Zürich, S. 41–67. Möglicherweise war Scheyb dieser Text in die Hände geraten. Johann Jacob Breitinger (1701–1776); Korrespondent.
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bruckerischen Werck alß ein Marckschreÿer vorstellt?17 Seht meine herrn . . . . . . wenn ihn jene bildnis gleichet, so muß er ein rechter bierbrauer, oder etwan gar auß der gesellschafft der tritonen seÿn, welche in die Meerschnecken blasen.18 Sed manum de tabula.19 Ich selbst werde allgemach in denen Mäulern herumgetragen. Meine Doctor ode20 hat in einen binenkorb gestochen, man tragt die jüngst gemeldte antwort21 schon weiters herum, und sie findet beÿ allen denen beÿfall, welche so viel verstehn, alß der verfasser.22 Da nun die zahl dieser leute die 100 tausend übersteigt, so ist leicht zu erachten, wie es über mich hergeht. Denn sie wissen nicht, daß man nur wenigen gefallen soll, wenn man gefallen will. Wenn ich zeit hätte, so wollte ich erstlich alle stellen auß Hofmannswaldau23 gedichten suchen, welche der verfasser bestohlen. Dann wollte ich ihm auß seinen eigenen gedancken erweisen, daß Er ein protector der Ignoranz ist, folglich daß für mich brügel, Karbatschen,24 stäbchen, Saiffen noch mittel seÿen, die er mir bestimmt; beÿ ihm aber diese nebst Krisam25 und tauf verlohren, und unnuz wären. Wie sehr, und wie billig werden manche dichter gestrigelt, die doch meinen Feind weit weit übertreffen? Aber was halte ich mich auf, da er mir eben vorkömt, alß die misthunde auf
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Vgl. Breitingers Porträt und Biographie in: Brucker, Bilder=sal, sechstes Zehend (1747). Das Porträt wurde von Johann Jacob Haid (1704–1767, Korrespondent) nach einer Vorlage von Johann Caspar Füssli (1706–1782) gestochen. Triton, griechischer Meergott, halb Mensch, halb Fisch, in Dichtung und Kunst zur Gattung der Tritonen weiterentwickelt. Eines der Attribute ist eine durchbohrte Meeresschnecke, deren Klänge das Meer aufwühlen oder beruhigen und Feinde in Schrecken versetzen; vgl. Friedrich Reinhold Dressler: Triton und die Tritonen. In: Wilhelm Heinrich Roscher: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 5. Leipzig 1924, Sp. 1150–1207. Vgl. Walther, Nr. 14436b. [Franz Christoph von Scheyb:] Die Krankheit. Eine Ode, durch den A. O. [Arkadier Orestrio] in Wien. Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, 1751; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 23, Erl. 22. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 132, Erl. 52. Augustin Joseph Hirneis (1698–1779); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 132, Erl. 53. Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616–1679), 1647 Breslauer Ratsherr, führender Vertreter der Zweiten Schlesischen Dichterschule. Peitsche; vgl. Grimm 5 (1873), Sp. 206. Am Gründonnerstag geweihtes Öl zur Salbung anläßlich von Taufe, Firmung und Weihe; vgl. Grimm 2 (1860), Sp. 618 f.
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der Pasteÿ,26 die bellen ohne Jemand zu ihrer achtung zu locken. Der Narr mag in seiner meinung für Vergnügen crepieren! Wie sehr habe ich mich gelabt, nach dem ich von obigem Lottersdichter27 das hirn voll hatte, und ungefähr in das Neueste verfiel, welches mir H. Weiskern28 gelihen? Euer Hoch: urtheilen von denen Hexametrischen dichtern29 so gut, alß Horaz von denen lateinischen,30 oder Apollo von allen dichtern Ich habe Dero Urtheil mit lust gelesen. Und demselben nichts beÿzusezen gefunden alß dieses, daß wann dieser Hexametrischen dichtart beÿfall sollte gegeben werden, und die Wizlinge darzu aufgemuntert würden, unsere bißher geübte Poesie in volligen Abfall, ihre neuere aber in keine Aufnahm, folglich die ganze deutsche dichtkunst in einen gänzlichen untergang gerathen würde; weil gewiss ist, daß dies Hexametrische gespenst nicht in 100 Jahren zur lateinischen Vollkommenheit gelangen werde. Diese Hexametrischen dichter erkennen ja selbst ihre beschwärlichkeit. Einer sagt in der Vorred |:ni fallor, der Frühling31:| daß wenn man seine Verse nicht lesen könne, man solche alß Prosa überlesen soll.32 Der andere |:ich weiß nicht ists Noach.33 oder umgekehrt:| um den wohllaut beÿzubehalten, sezet vor den ersten fuß des Hexametri eine kurze sÿlbe, damit seine Verse doch jambisch, wie die deutschen anfangen, ergo macht Er 6 füsse, und eine kurze Sÿlbe sive 6 ½ pedes. Gehn diese nicht neu erfundene, sondern nur in Schwang gebrachte arten an, so wird es mir erlaubt seÿn, alßdann eine andere Versart aufzubringen. Trimetra, Senaria jambica, und dergleichen lateinische Verse, oder endlich etc. 26 27
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Wiener Stadtbefestigung. Lotter(s)bube, Lotter: Taugenichts, Vagabund, liederlicher Kerl, sittlich verwahrloster Mensch; vgl. Grimm 6 (1885), Sp. 1210–1212. Friedrich Wilhelm Weiskern (1709–1768); Korrespondent. Gottsched: Gutachten, von der heroischen Versart unsrer neuen biblischen Epopeen. In: NaG 1752/3, S. 205–220. Quintus Horatius Flaccus (65–8 v. Chr.) in seinem Lehrgedicht De arte poetica. Ewald Christian von Kleist: Der Frühling. Ein Gedicht. Berlin 1749 u. ö. Vgl. unsere Ausgabe, Band 16, S. 310. „Diejenigen denen die Versart nicht gefällt werden ersucht zu vergessen daß es Verse sind, und das Gedicht wie Prose zu lesen.“ Kleist, Frühling (Erl. 31), An den Leser, unpaginiert. [Johann Jacob Bodmer:] Noah ein Helden=Gedicht. Frankfurt; Leipzig 1750. Die erste Ausgabe umfaßte drei Gesänge, 1752 erschien das vollständige Gedicht: Der Noah. In Zwölf Gesängen. Zürich: David Geßner.
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Allein ich mag hinsinnen, wo ich will, so finde ich, daß in unserer Sprache mehr Spondæi und jambi sind, alß in der lateinischen. Fast alle verba sind Spondæi etc. Wer macht auß dem Arma virumque cano etc.34 einen Hexametrum deutsch? Erit mihi magnus Apollo.35 Was man sage, so wird es jederzeit ein i werden. Das wort: Ich, es seÿ lang oder kurz, macht schon im Hexametro eine K φ. ˘Ich s¯ıng˘e v¯on d˘em M¯ann . . . . . oder Allein ich habe nicht zeit, nachzudencken. Kurz. Wer den ersten Vers auß dem Virgil Arma virumque cano, Trojæ qui prus ab oris,36 in ein deutsch, reines, gutes Hexameter bringt, den will ich höher schäzen alß den Virgil,37 im fall dieser grosse dichter nur diesen Vers gemacht hätte. Noch mehr. Ich will zugeben, und glauben, daß die deutschen Hexameter endlich denen virgilianischen gleich kommen können . . . . . . Wie lang muß ich aber auf diese Ehre unserer Muttersprache warten? Heute hab ich dem H. Weiskern zweÿ nagelneue Comœdien geschenckt, die ich auf dem tändlmarckt38 gekaufft. Die erste: Eine tragœdie von einem Soldaten und barbier.39 Die zweÿte. Die Polinte40 |:ni fallor:| beÿde Ao 1662 gedruckt in Leipzig. Die erste vom H.n Mitternacht.41 Die zweÿte i
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ändert Bearb.
Vgl. Publius Vergilius Maro: Aeneis 1, 1. Vgl. Publius Vergilius Maro: Eclogae 3, 104. Vgl. Erl. 34. Publius Vergilius Maro (70–19 v. Chr.), römischer Dichter. Trödlermarkt; vgl. Georg Stöger: Sekundäre Märkte? Zum Wiener und Salzburger Gebrauchtwarenhandel im 17. und 18. Jahrhundert. Wien u. a. 2011. Johann Sebastian Mitternacht: Trauer=Spiel/ Der Vnglükselige Soldat Vnd Vorwitzige Barbirer/ genant/ Vor weniger Zeit in hoher Personen Gegenwart offentlich praesentiret/ Jetzo aber der in Schulen und Gymnasiis befindlichen Jugend wohlmeinend communiciret. Leipzig: Johann Witigau, 1662. Johann Joseph Beckh: Polinte, Oder Die klägliche Hochzeit/ Das ist: Eine Traur=geschicht zwischen etlichen Liebhabern/ Darinnen der Liebe Unglückseligkeit und des Fati oder Geschickes wunderbahre Würckung. Spielweise vorgestellet wird. Hamburg: Johann Naumann, 1669. Johann Sebastian Mitternacht (1613–1679), 1638 Pfarrer in Teutleben, 1642 Rektor der Stadtschule in Naumburg, 1646 des Gymnasium Rutheneum in Gera, 1667 sachsen-zeitzischer Hofprediger, 1679 Poeta laureatus.
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von H. Becken.42 Ich habe sie durchgelaufen, und miracula mundi darinnen gefunden. Jedoch da ich kaum weg bin von denen Hexametern, so fällt mir ein, daß sie im deutschen fast unmöglich sind. NB wenn sie rein klingen sollen. Probo majorem. Sollte wohl jener bestehn, der mit Sechs füssen will singen? Nein oder ja, wies immer beliebt. Wer Sorget um Possen? Hier sind 2 Hexameter, welche die untersuchung meiner meinung außmachen werden. Erstens frage ich, ob sie gut sind? Ich. Ich sage: Nein. Sollte wohl … da ein Jota folgt, so ist das wohl lang. jener bestehn . . . . da ein consonant folgt; so ist … er lang. füssen die lezte lang auß eben der ursach. will eben so. So sind 4 Schnizer im ersten vers. Der zweÿte Vers hat gleich Eigenschafft: oder. immer. um. sind lang, wo sie der Vers doch kurz gibt. Finde ich nun einen Vers worinn die erstgemeldten anstösse nicht sind v. g.43 Gottsched erwählter Freund, auf! rühme,/ besinge das Opfer.
Ausii diesem vers machte auch mancher leser die pedes die ich unter den selben gesezt. So zeigt sich in mitten des worts: erwählter obige schwürigkeit: Erwählter. Welcher lateiner glaubt, daß Er … kurz seÿn könne, da ein W. folgt, oder B. quod fere idem est? Die lateiner machen keinen Vocal kurz, worauf 2 Consonanten folgen. Mithin kann im Erwählter das erste E. nicht kurz seÿn. Nun ist gewiss, daß unsere Sprache unzählige vocalen hat, auf welche 2. 3. 4 consonanten folgen; Es seÿ im Anfang, am Ende, oder in mitten des worts. Daher ists schwer zu erlauben, daß man einen solchen vocal kurz mache, ob er schon vielleichtiii im deutsch reden so lautet. Wer ungestifelt das Pferd nur mit strümpfen und Schuhen besteiget. ii iii
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Aus … gesezt. umrahmt (1) in der Euphonia (2) im deutsch reden Johann Joseph Beckh (1635–nach 1692), Jurist in Straßburg, 1665 Poeta laureatus, Aufenthalt in Dresden, 1671 Stadtschreiber in Eckernförde. verbi gratia.
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V vor NG . . E vor LTD . . A vor SPF … V vor RM. I vor TSR … V vor NDSC … E vor NB. etc. Welcher teixel wird wohl zugeben, daß diese vocalen V. E. A. V. I. V. E. kurz seÿn können? Hierauf nun will ich nicht sagen, daß es unmöglich seÿ einen solchen reinen vers zu finden, sondern nur behaupten, daß es schwer seÿ, und so schwer, daß H. Messiadenschmid44 anstatt m/10 nur 10 würde gemacht haben, wenn Er dieses beobachtet hätte. Ferners antworte ich denen, welche die folge herausziehen möchten: also seÿ auch in deutschen Reimen oder versen nichts zu machen, weil obige vocalen auch hierinn kurz gebraucht werden. Diesen antworte ich, daß wir deutschen keinen dactylos machen, sondern jambos oder trochæos, folglich zwischen solchen zweÿen Sÿlben zeit genug seÿ, die consonanten auszusprechen welche zeit durch den mittelfuß eines dactyli weggenommen wird. v. g. obige füsse Wer nur mit strumpf und Schuh und ungestifelt reitet. E vor RN … I vor TST … V vor NDSC … V vor ND . . . . E vor ST . . . . E vor LT. sind alle kurz. Allein es ist die distanz vom kurzen biß auf die consonanten so weit, daß die Aussprach nicht so schwer fällt, alß wenn noch eine Sÿlbe dazwischen Stünde. Dergleichen Eigenschafft der Sprache mag ursach seÿn, weswegen die Hexameter nicht längst angenommen worden. Eben so geht etwas vor, was die italiäner, und die Franzosen davon abgehalten. Es fällt diesen Nationen nicht ein, ihre Sprache in lateinische hosen zu stecken, gleichwie die lateiner die ihrige in griechische jedoch glücklich eingekleidet. Ehe ich schliesse, so kömmt mir auch der siebente bogen der Peutingerin zu, woraus E. H. sehen, daß wir fleissig seÿn, da wir nun die hälffte vorbeÿ, der künstler45 die Sache mehr gewöhnt, gelernt, und geschwinder macht, auch nichts anderes unternimmt. Ich habe die Critische Dichtkunst nebst 5 stück vom Neuesten, und eine ungeheure Lobsprüche von E. H. göttlichen Namen erhalten.46 Nun bin ich mit dem Neuesten biß in den April
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Klopstock (vgl. Erl. 9). Salomon Kleiner (vgl. Erl. 4). Scheyb hatte im Januar 1752 die 4. Auflage von Gottscheds Dichtkunst und die Stücke des Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit ab Juli 1751 erbeten, außerdem hatte er eine falsche Ausgabe des Hofmeisters erhalten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 72. Wahrscheinlich enthielt das Paket nun das 49. Stück des Hofmeisters mit Christoph Otto von Schönaichs Gedicht Die Dichter, das Gottsched zum Beschützer der deutschen Dichtkunst erhebt.
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1752. versehen exclusive. Ich eile, die Gutsche geht ab. Womit in Erwartung Dero befehle sum, fui, et ero. Servulus/ Devotissimus. Scheyb Wien/ den 18ten Apl 1752
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163. Got ts ch ed a n Fr i ed r i ch H ei n r i c h vo n Sec k endo r f f, Leipzig 18. April 1752 [160.166] Überlieferung Original: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 157–158. 3 S.
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Erlauchter/ Hochgebohrner Reichsgraf und General FeldMarschall,/ Mein insonders gnädiger Graf und Herr, Eurer Hochreichsgräfl. Excell. statte ich zuförderst meinen redlichen Glückwunsch ab, daß Dieselben nun den jungen Herrn Baron,1 mit einer mehr als väterlichen Sorgfalt wirklich auf die Hohe Schule gebracht haben. Er ist Gottlob glücklich um 11. Uhr hier angekommen, und ich habe ihn denn selbst in sein Quartier geführet. Wie selbiges beschaffen sey, wird H. Secr. Strecker2 mündlich besser berichten können. Für eben das Geld wüßte ich hier kein andres von eben der Güte zu verschaffen. Der H. Baron scheint auch ziemlich damit zufrieden zu seyn und hat außer seinem Magister3 einen andern Studiosum aus Frankenlande4 zum Nachbar. Seinen Tisch hat er bey mir auch in Gottesnamen angetreten, und ich wünsche, daß er mit mir zufrieden seyn möge. Ich hoffe daß ich gut mit ihm zurechtkommen werde, weil er folgsam, und von gelassener Gemüths1 2
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Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782); Korrespondent. Carl Franz Strecker (1723–1793, Korrespondent), Sekretär Friedrich Heinrich von Seckendorffs. Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent), Hofmeister des Studenten Sekkendorff. Nicht ermittelt.
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art ist. Ich freue mich auch daß E. Hochr. Excellenz mit seinem Examine zufrieden gewesen;5 denn dieß ist ein Merkmaal, daß er seine Zeit wohl angewandt habe: und dieses giebt mir auch auf die hiesigen Studien gute Hoffnung. Da E. H. Excell. befehlen einen Aufsatz von seinen Stunden des ersten halben Jahres zu fertigen,i so will ich damit aufwarten, wenn E. H. E. gegenwärtig seyn werden:6 weil die neuen Collegia erst nächsten Sonntag7 hier angeschlagen werden, und ich itzo nicht wissen kann, wer und welche Stunde dieses oder jenes Studium an die Hand geben wird. Unmaaßgeblich dächte ich, daß die Humanität im Lateine, und die Mathesin der Magister Titius mit ihm zu Hause am besten treiben könnte. Von der Philosophie hat er zwar schon in Altenburg einen kleinen Vorschmack bekommen: allein da das Compendium sehr mager ist, und der H. Baron auch nur die bloße Logic, aber von der Theolog. Naturali, Jure naturæ und der Morale noch nichts gehöret hat: so wird wohl nöthig seyn ihm in diesen Stücken auch einen Unterricht zu geben.ii Und da ein gewisser dänischer Cornet, der vom Könige8 Erlaubniß bekommen ein paar Jahre bey uns zu studiren,9 ein Collegium privatissimum über die Philosophie bey mir verlanget, so könnte ich den H.n Baron noch dazu nehmen; wenn anders E. Hochgräfl. Excell. solches bewilligen und gut finden. Außerdem wird wohl gut seyn, denselben dieß halbe Jahr die Historiam Juris, auch wohl die antiquitates Juris Romani hören zu lassen; welches ihn zu den Institutionibus vorbereitet. Sollte aber zu dem letztern itzo keine Gelegenheit seyn, so könnte man ihn die Institutiones anfänglich nur cursorie hören lassen; selbige aber nächsten Winter nochmals, und zwar bey einem andern Docenten wiederholen lassen: damit er sie recht solide innehabe, ehe er die Pandecten höret; als welches hernach halbe Arbeit kostet.
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Anstreichung am Rand Anstreichung am Rand Zum Examen als Schüler des Altenburger Friedrichsgymnasiums vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 154. Seckendorff wurde zur Ostermesse in Leipzig erwartet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 160. 23. April. Friedrich V. (1723–1766), 1746 König von Dänemark und Norwegen. Hans Friedrich von Poell bzw. Pohl (1726–1805); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 128.
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Wegen der Historie will ich ihn auch erst die Universal, und Staatenhistorie hören lassen, ehe er zur Reichshistorie schreiten kann: weil diese schon viel andre Kenntniß voraussetzet. Die Oratorie lese ich selbst, und weil sie noch mit zu den humanioribus gehöret, so möchte sie auch im ersten halben Jahre füglich eingeschaltet werden können, ehe die ernsthaftern Sachen überhand nehmen; wenn sichs mit der Stunde schicken will. Das übrige wird sich mündlich von E. H. Excell. selbst veranstalten lassen; wie ich denn über diese meine Vorschläge Dero Verordnung erwarte. Die beyden Briefe E. H. Excell. an H.n Jerusalem10 und Rothfischer11 habe ich auf der Kutsche nach Wolfenbüttel laufen lassen, weil H. Lieut. Peickhart12 lange nicht zu mir gekommen; und mein neuer Diener13 ihn nicht zu finden weis. Es wird wohl damit nichts versehen seyn; indem H. Jerusal. doch für ihn sorgen kann.14 H. Statthalter Graf von Bünau15 antwortet auf meine Empfehlung,16 daß selbiger lange gewartet, ob sich der Conversus persönlich zeigen würde, um ihm, in Ermangelung einer Vacanz, sonst eine Wohlthat zu erzeigen.17 Was H. Abt Jerus. von seinem durchl. Erbprinzen18 schreibt,19 ist sehr vortheilhaft für ihn. Gott gebe, daß alles wohl geräth. Er antwortet mir auch wegen Mr. Schillings;20 aber so, daß aus seinem Anschlage wohl
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Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789); Korrespondent. Vgl. Jerusalems Antwort vom 26. April 1752 in: Björn Schmalz: Die Korrespondenz zwischen Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem und Friedrich Heinrich von Seckendorff. Teil 1. In: Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte 91 (2010), S. 111–130, 124 f. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Nicht ermittelt. Seckendorff hatte Gottsched am 10. April ein – nicht überliefertes – Schreiben Jerusalems zur Kenntnisnahme geschickt, in dem von Jerusalems Bemühungen um den Konvertiten Peickhart die Rede war; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 154, S. 498. Heinrich von Bünau (1697–1762, Korrespondent), 1751 Statthalter des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Vgl. Gottscheds Empfehlungsschreiben für Peickhart an Bünau; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 98. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 158. Carl Wilhelm Ferdinand (1735–1806), Erbprinz von Braunschweig-Wolfenbüttel. Wahrscheinlich war die Nachricht auch Teil des in Erl. 14 genannten Briefes. Johann August Schilling († 1772); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 129, Erl. 7.
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nichts werden kann:21 wie ich nächstens mündlich zu melden die Ehre haben werde. Mr. Wolf22 hat unverhofft Vorschläge nach Wien bekommen, und ist vor den Feyertagen schon dahin abgegangen; ohne mir seinen Abschied anders, als durch einen Brief aus Prag, an einen andern Freund allhier23 zu melden. So sind wir ihn los, ohne ihm einen Korb zu geben.24 Sollten E. H. Excell. noch einen andern Candidaten zu sehen verlangen, so kann ich abermal einen stellen, der vieleicht etwas besser vieleicht auch nicht, seyn wird. Leute die französisch schreiben können sind rar. Wider den ehrlichen Rothfischer hat der närrische D. Bandel aus Costnitz,25 oder stumme Advocat26 aus Nürnberg beygehende Schrift ausfliegen lassen;27 die so lächerlich, als dumm ist; und kaum verdienen würde von E. H. Excell. durchblättert zu werden, wenn nicht Dero eigener hoher Namen, so wohl, als D. Stemmler,28 und ich selbst mit darinn anzutreffen wären.29 Doch ist er noch ziemlich bescheiden, daß er hohe Häupter nicht ehrenrührig angreift.30 Ich muß aber ergeb. bitten, diese Schrift nächste Woche wieder mitzubringen; weil ich sie wieder geben muß.
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Schilling hatte eine Anstellung am Braunschweiger Hof gesucht, etwa als Pagenhofmeister; Jerusalem schlug Schilling eine Position als Hofmeister kursächsischer Adliger am Collegium Carolinum vor; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 148, S. 475 f. Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798); Korrespondent. Nicht ermittelt. Wolff hatte sich auf eine von Seckendorff vermittelte Sekretariatsstelle beworben und sollte eine Absage erhalten; vgl. unsere Ausgabe, Nr. 129. Konstanz. Joseph Anton von Bandel (1714–1771, Korrespondent), Verfasser der Wochenschrift Der stumme Advocat (Konstanz: Labhart, 1750–1765). Joseph Anton von Bandel: Catholisches Kriegs=Recht, über den Closter= und Glaubes=Deserteur P. Gregorius Rothfischer, Welcher Mit Zurücklassung der geistlichen Uniform, Anfangs Januarii 1752. von dem auserwählten Kriegsheer der streitenden Heil. Catholischen Kirche zum Feinde übergangen. Konstanz: Labhart, 1752. Ein weiterer Druck erschien 1752 in zwei Auflagen bei Martin Göbhardt in Bamberg, ein dritter trägt keine Orts- und Verlagsangaben. Johann Christian Stemler (1701–1773); Korrespondent. Vgl. Bandel, Kriegsrecht (Erl. 27), S. 21, 23, 34, 58. Bandel hatte erklärt, „daß wir nicht vermeinen … hohe Landes=Fürsten, wo Rothfischer sich aufhält, oder aufgehalten hat, zu beschnarchen“, sondern nichts anderes zu thun, „als einen Deserteur verfolgen“, Bandel, Kriegsrecht (Erl. 27), S. 59.
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Nach unterthänigem Empfehl an der hochgeb. Fr. Feldmarschallinn Hochgräfl. Excellence,31 und die gnädigen Fräuleins32 von mir und meiner Gattinn, habe ich die Ehre lebenslang mit schuldiger Ehrfurcht zu beharren
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Eurer Hochgebohrnen Excellence/ Meines insonders gnädigen Grafen und Herren/ gehorsamster und/ unterth. Diener/ Gottsched Leipzig den 18 April/ 1752.
164. Fra nz C h r i s to ph vo n S ch ey b a n Got ts c h ed, Wien 19. April 1752 [162]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 216–219. 8 S.
Hochedlgebohrner Herr./ Unsterblicher Monarch des deutschen grammatical. Reichs, Beschüzer der schönen Wissenschafften und geschicktester geheimer Rath des Neuesten. Herr. Gönner. Freund, und Liebster.
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Gestern hatte ich ein Päckchen voll Peutingeriaden1 nebst Dero Poetique d’Aristote2 |:denn ich habe eine ambsterd. edition3 vor 4 tagen gefunden:| und einem Exemplar de avidite bibendi4 meines Vetters Thadæus von 31
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Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 152, Erl. 42. Zur Peutingerischen Karte und Scheybs Vorhaben einer Neuveröffentlichung vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 10, S. 24, Erl. 26. Aristoteles: La Poetique … Traduite En François, Avec Des Remarques Critiques sur tout l’Ouvrage. Par Mr. [André] Dacier. Paris: Barbin, 1692; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 37, Erl. 31. Aristoteles: La Poetique … Traduite … Par Mr. [André] Dacier. Nouvelle édition. Amsterdam: Covens & Mortier, 1733. Johann Thaddäus von Khautz: De Germanorum Aviditate Bibendi Ad C. Corn. Taciti De Germania Cap. IV. 22. & 23. Excursus. Leipzig: Johann Friedrich Jahn, 1751 u. ö.
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Kauz,5 eines Jünglings von 18 Jahren, Item einer italian. Schrifft, welche in die acta eruditorum soll eingerückt werden,6 von einem guten Freund den ich nur per tertium kenne,7 durch den Postwagen fortgeschickt. Weil man mir nun von da sagen liess, daß der Porto schon in Leipzig bezahlt würde, und ich nichts zu entrichten hätte, so wollen E. H. es mir berichten, was sie auszulegen haben werden, damit ich meine Rechnung erstatte, und bezahle, Wie ich denn alles richtig ersezen werde, was meine Schuld ausweisen wird. Besagtes Päckchen war kaum fort, so erhielt ich Dero hochgeschäztes vom 10ten März |:vielleicht soll es April heissen:| nebst dem Verzeichnis des Speculi naturæ.8 Wie erfreut ich war, wiederum von meinem Gottsched etwas zu erhalten, würden die Musen am besten erzählen, deren Lobgedichte in Sachsen bekannt, und mir durch H.n Breitkopfs9 Päckchen zugekommen.10 Ich habe gleich so viel gelesen, alß mir die zeit zuliess. Kurz: Meine Seele ist jederzeit ergözt, wann sie vernimmt, daß doch menschen leben, welche Gottscheden Recht wiederfahren lassen auch zu troz aller deren, welche auß Neid |:den ich nicht verdauen kann:| critisieren. Allein da E. H. schon so viel Jahre im besiz des höchsten Ruhms sind, so weiß ich nichts anderes von E. H. zu sagen, alß was man von höchsten Monarchen sagen kann, welche klug, und herrlich ja nach aller Menschen vernünfftigen Einsicht, glüklich regieren, und dennoch vom Pöbel verachtet, verschmäht, und verdammt werden. Ich komme auf Dero Schreiben. Darinnen finde ich nichts von der Commission, so mir H. v. Stadler11 gab.12 Ich bitte um antwort. 5
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Johann Thaddäus von Khautz (1733–1752); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, Erl. 23. Nicht ermittelt. Die Nova Acta Eruditorum 1752 enthalten mehrere Rezensionen italienischsprachiger Schriften; vgl. Juni, S. 341–350, 350 f., 351–354, 354–367, 376–378, Juli, S. 395–406, September, S. 506–518, 574–576, Dezember, S. 696–699. Nicht ermittelt. Scheyb hatte den ausführlichen Katalog der Hartmannschen Naturaliensammlung erbeten, der das kaiserliche Interesse am Erwerb der Sammlung befördern sollte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, S. 68, Nr. 23, S. 81 sowie unten S. 532. Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger. Zu dem von Breitkopf gesandten Päckchen vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 162, Erl. 46. Scheyb bezieht sich im Folgenden wahrscheinlich auf Christoph Otto von Schönaichs Gedicht Die Dichter. Christoph Melchior Stadler von Blumberg (1696/97–1781); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 132, Erl. 71. Gottsched sollte vom Studium Joseph von Strohlendorffs berichten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 132, S. 423.
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Das speculum naturæ habe ich H.n Abbt Marci13 gleich gestern überreicht, welcher nun beÿ gelegenheit den Baillou,14 und NB. den kaiser15 darüber vernehmen wird. Den Schluss werde ich endlich auch wissen, und berichten. Unsere Buchdruckereÿ16 hat die hiesigen buchdrucker schon so sehr erweckt, daß man einigen die Goschen mit königl. befehlen stopfen müssen, weil sie die arbeiter verführt, unter einander gehezt, und in verwirrung gebracht. Es ist noch nicht, was es seÿn soll, doch schon sehr weit. Ich nenne einen buchstaben oder eine matricam, oder einen Abschlag17 ein ganzes Alphabet |:quis enim de uno apice sciscitaretur?:| Ja wir haben 28 deutschei Alphabete in matricen, und 44 lateinische Alphabete gleichfalls in matricen zum Anfang, ohne einer Menge Rösel,18 Calenderpossen, und griechischen matricen. Ich will mehr sagen, daß wir viele viele orientalische matricen und stählerne Stämpel bekommen, welche der kaiser hat |:NB. rogo humillime ut nihil de his dicas, quia nolim esse ego is, qui ceu narrator accusetur, et damnetur:| Ich arbeite eben noch, verschiedene Alphabete zeichnen und schreiben zu lassen |:alles nach den besten proportionen:| um solche gleich in Stahl zu schneiden. Lascia far a noi.19 Mich geht es zwar nichts an, dennoch helfe ich, wo ich kann. Was dabeÿ merckwürdig ist, daß die anderen buchdrucker sich brennen lassen, ehe sie glauben, daß wir die Matricen haben. Ich habe sie alle gesehen, und in der hand gehabt. Sie sehen so auß: Ich will sie her zeichnen, damit E. H. glauben daß ich weiß was ich schreibe.
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deutsche am oberen Rand erg. Jean François Marci (1710–1791, Korrespondent), 1748 Direktor des mechanischphysikalischen Kabinetts. Jean de Baillou (1686–1758), 1750 Direktor des Hofnaturalienkabinetts. Franz I. Stephan (1708–1765), Herzog von Lothringen, 1745 römisch-deutscher Kaiser. Zu den Bemühungen um die Ausstattung einer kaiserlichen Buchdruckerei vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 126, Band 18, Nr. 72, S. 254, Nr. 132, S. 414–416. Form, in die der Stempel geschlagen wird, für den Abguss der Lettern; vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 84; Adelung 1, Sp. 93. Im Buchdruck kleine Zierfiguren, Pflanzenteile oder geometrische Formen; vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 80 f. Anspielung auf eine Anekdote über den Maler Raffaello Sanzio (1483–1520); vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 67, Erl. 54.
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Stempel von stahl
Abschlag oder matrix.
bleÿerner buchstab. etc.
Ich weiß auch, was ein kegel20 ist, und wie man sie eng oder weit macht. Kurz da ich die Pfuscher hier alle auskundschaffte weil sie mich lehren wollen |:sum enim rerum ignarus:| wie man alles macht, so hoffe ich daß das Werck gehn werde, so viel es anfangs möglich ist. Die kaiserin21 gibt keine privativa,22 damit sich jeder befleisse, allein wir sind schon voraus, und müssen diejenigen starck laufen, die uns einhohlen wollen. NB. Haben E. H. uns einen Stempelschneider zu recommendieren, ich garantiere, daß Er wohl aufgenommen werde, und allezeit werde zu thun haben. Item gibts leute zum giessen, ich getraue mir dieselben auch zu beschäfftigen. Ich schreibe dieses alles für mich, ohne daß es mich anders angeht, alß weil ich gern sähe, daß die Sache gut gienge, da ich von allem informiert bin, und mit dem Capo des geschäffts tägl. spreche, dem jüngern Marci.23 Können E. H. dazu helfen, so weiß ich, daß sie sich meriten machen. Denn ich sehe doch wohl, daß es dem H.n Breitkopf nichts schadet, was wir auch anfangen. Hæc inter nos.
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Schriftkegel, Stärke oder Dicke der Buchstaben einer Schriftart; vgl. Täubel, Buchdruckerkunst 2, S. 85. Maria Theresia (1717–1780), Erzherzogin von Österreich, 1740 Königin von Ungarn und Böhmen, 1745 als Gemahlin Franz’ I. Stephans römisch-deutsche Kaiserin. Privilegia privativa wurden vom Kaiser seit 1705 vergeben, um die Errichtung von Manufakturen zu fördern, indem bestimmte Freiheiten gewährt und Einfuhr und Nachahmung ähnlicher Artikel durch andere verboten wurden; vgl. Max Adler: Die Anfänge der merkantilistischen Gewerbepolitik in Österreich. Wien; Leipzig 1903, S. 58. Vgl. Erl. 13.
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Ex Theatro Scheldoniano24 habe ich das griechisch recommendiert, auch verschiedene lateinische etc. mit einem Wort, was ich kann, thu’ ich dabeÿ, ohne dazu bemächtiget zu seÿn. Den Hirtenbrief25 möchte ich gern mit kezern Noten sehen.26 Hier gehts damit, wie mit allen guten sachen, so der Pöbel nicht versteht. Allein da er nur für die Prediger geschriben, so gehts den Pöbel auch nicht an. Gleichwie wir übrigens in Sancta Simplicitate fort leben, ohne die religionsstrittigkeiten zu untersuchen, so bekümmert man sich darum nicht, und lässt es denen über, die es angeht, und welche dazu bestellt sind. Zu was soll jeder seine meÿnung sagen dürffen, wo so viel köpf, alß Paar ohren, zuweilen nicht einmahl diese. Weiskern27 hat die 3 Justischen28 grammatical. bogen,29 und was in denen zeitungen ist, das hat keinen grund. Justi hatte nur beÿ Gelegenheit davon geredt, und das unternehmen vom Grafen Choteck30 propriæ curiositatis causa versucht.31 Der gute man steht in dem Ansehn nicht, wie er sich 24
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Im 1669 fertiggestellten Sheldonian Theater waren die Buchdruckerei und die Schriftgießerei der Universität Oxford untergebracht; nach dem Umzug ins Clarendon Printing House 1713 blieb der Name zunächst erhalten. Zur Schriftgießerei vgl. Ian Gadd (Hrsg.): The History of Oxford University Press. Band 1: Beginnings to 1780. Oxford 2013, S. 212–223. Zum Hirtenbrief des 1751 berufenen Wiener Erzbischofs Johann Joseph von Trautson vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 119, Erl. 22. In Leipzig war Ende März eine Ausgabe mit Anmerkungen eines protestantischen Verfassers veröffentlicht worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 144, Erl. 32. Friedrich Wilhelm Weiskern (1709–1768); Korrespondent. Johann Heinrich Gottlob Justi (1717–1771, Korrespondent), 1750 Professor für deutsche Beredsamkeit und für Ökonomie am Collegium Theresianum. Scheyb hatte die gedruckten Bogen von Justis Anmerkungen zu Gottscheds Sprachkunst aus der Druckerei entwendet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 132, S. 416 f. Johann Carl Choteck von Chotkowa und Wognin (1704–1787), 1750 Vizepräsident des Directorium in publicis et cameralibus, oder Rudolf Choteck von Chotkowa und Wognin (1706–1771), 1749 Präsident der Ministerial-Banco-Deputation und des Kommerzdirektoriums. Möglicherweise steht diese Bemerkung mit Justis Aktivitäten im Bergbau in Zusammenhang; vgl. Auszug der neuesten Weltgeschichte 1752, Nr. 54 (2. Aprilwoche), S. 233–235. Hier wird eine Nachricht vom „Donau=Strohm“ vom 18. März über das neue Silberbergwerk in Annaberg wiedergegeben, zu dessen Begutachtung der Kaiser auch Justi abgesandt habe. Dieser habe „im Sommer vorigen Jahrs in Nieder=Oesterreich, an der Steyermärckischen Gränze, bey Gelegenheit einer Reise nach Marienzell, auf sechserley verschiedene Arten von Erzen entdecket“ und man habe ihm die Erlaubnis zum eigenen Abbau erteilt. Nachdem der hohe Silbergehalt bekanntgeworden
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vielleicht breit macht. Traditio populi est: der Mann soll die Oeconomie lehren, und kein hauß der Stadt ist so verworren, alß das seinige etc. Eben das sagen auch seine discipel, und haben wenig Acht auf ihn. Ich bin nicht begierig den Mr Arnaud32 zu sehn, der ich so viel Franzosen gekennt, welche uti græculus esuriens33 kriechen, steigen, dann alles verachten und herrschen.34 Die Mercuriales werden wohl Marckleute seÿn, welche dem Mercurio opfern, oder von ihm sich opfern lassen.35 Was macht denn Königsberg? Da werde ich wohl unter die alten Scharthecken gehören.36 Daß Dero Muse, der ich gebeicht hatte, meine Sünden so schlecht achte, und sie so radgebrochen H. Bruckern37 zuschicke,38 das kehrt mir das herz
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war, habe er zwei Drittel seiner Anteile an den Kaiser, mehrere Minister und andere Herrschaften abgetreten. Mit dem Erz habe Justi „einen Vorschlag … im Sinne …, welcher, wenn er höchsten Orts gebilliget wird, den Wissenschaften zum Vortheile gereichen kann.“ Er sei „gegenwärtig mit einer vortheilhaftern Ausschmelzungs= und Zubereitungs=Art der Erze … beschäftiget“, die einen höheren Ertrag verspreche. Am 12. Mai 1752 berichtet Scheyb, Justi vernachlässige die deutsche Sprache und sei nur mit dem Silberbergwerk beschäftigt. Über Justis Betätigung im Silbererzbergbau vgl. Abhandlung, von einer neuen, zeither unbekannten Silbererztart, welche … in dem reichen Annaberger Bergwerke in Niederösterreich entdecket worden. In: Justi: Neue Wahrheiten zum Vortheil der Naturkunde und des gesellschaftlichen Lebens des Menschen. Band 1. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1754, S. 205–226 und 277–296, 221–224. Außer in Annaberg hielt er auch Anteile an den Bergwerken in Hainfeld, Rohrbach und Kleinzell; vgl. D. E. v. K. (Hrsg.): Auf höchsten Befehl an Sr. Röm. Kaiserl. und … Königl. Majestät erstattetes … Gutachten von dem vernünftigen Zusammenhange und practischen Vortrage aller Oeconomischen und Cameralwissenschaften. Leipzig 1754, S. 1–44 (mit dem Datum 15. Oktober 1752), 42. François Thomas Marie Baculard d’Arnaud (1718–1805); Korrespondent. Vgl. Decimus Junius Juvenalis: Saturae 3, 78. Möglicherweise bezieht Scheyb sich auf die im Neuesten 1752/1, S. 79 f. und 1752/2, S. 152–155 angezeigten an Fürstenhäuser gerichteten Gedichte Arnauds auf die Geburt des Herzogs von Burgund und des kursächsisch-polnischen Thronfolgers. Scheyb reagiert offenbar auf eine Bemerkung in Gottscheds Brief. Scheyb wartete seit langem auf eine Reaktion der Königsberger Deutschen Gesellschaft auf die Zusendung von Schriften, die er im August 1751 zunächst an Gottsched geschickt hatte. Außerdem hatte er Anfang 1752 seine Theresiade nach Königsberg senden lassen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 22, Erl. 102, Band 18, Nr. 104, Erl. 7. Jacob Brucker (1696–1770); Korrespondent. L. A. V. Gottsched hatte Brucker für den Bilder=sal Scheybs Biographie zugesandt, die Scheyb ihr im Dezember 1750 in einem Schreiben mitgeteilt hatte; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 132, S. 414 f.
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um. Wie ich E. H. schreibe getraue ich mich keinem menschen zu schreiben. Ich schahme mich. Metastasio39 flieht die Franzosen40 nicht, Er lässt die Narren machen, und componiert für Damen et Cavaliers Opern wie der Rè pastore,41 also jzt eine andere.42 NB. H. Pater Placidus von Mölck43 lässt mich bitten, ihm folgende abgängige stücke zu verschaffen. Des Neuen büchersaals 9ten bands44 das 1.2.3 stück Critische beÿträge den 8ten band.45 Können E. H. solche stücke mitschicken, und beÿfügen, was sie kosten, so bin ich zahler, und geschieht mir eine gnad. Die Rechnung des Thee büchels46 geht den Weiskern allein an, dann ich ihm fast das ganze bezahlt. NB. inter nos Ich habe ihm das ganze gegeben. Also weiß ich nicht, wie es weiter ist. Allein loquor a longe iens.
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Pietro Metastasio (1698–1782), 1730 kaiserlicher Hofdichter in Wien. Am 22. Februar 1752 war der Schauspieler Jean Louis Hébert, Direktor des Theaters in Den Haag, mit der Zusammenstellung einer französischen Theatertruppe für das Hofburgtheater beauftragt worden. Am 14. Mai 1752 nahm die Truppe den Schauspielbetrieb auf; vgl. Repertoire Des Theatres de La Ville De Vienne Depuis l’Année 1752. jusqu’à l’Année 1757, Bl. [D9]v; Robert Haas: Gluck und Durazzo im Burgtheater. Zürich u. a. 1925, S. 16 f.; Rudolf Khevenhüller-Metsch, Hanns Schlitter (Hrsg.): Aus der Zeit Maria Theresias. Tagebuch des Fürsten Johann Josef Khevenhüller-Metsch. Band 3: 1752–1755. Wien; Leipzig 1910, S. 34. Metastasio: Il Re Pastore Dramma Per Musica. Da Rappresentarsi Nell’ Imperial Corte Da Dame E Cavalieri L’Anno MDCCLI. Wien: Johann Peter van Ghelen. Die Oper mit der Musik des Hofkomponisten Giuseppe Bonno (1711–1788) war am 27. Oktober 1751 im Theater von Schloß Schönbrunn aufgeführt worden; vgl. Wienerisches Diarium, Nr. 87 vom 30. Oktober 1751, S. [6]. Metastasio: L’Eroe Cinese Dramma Per Musica Da Rappresentarsi Nell’ Imperial Corte Da Dame E Cavalieri L’Anno MDCCLII. Wien: Johann Peter van Ghelen. Die Oper mit der Musik von Giuseppe Bonno (vgl. Erl. 41) wurde am 13. Mai 1752 in Schloß Schönbrunn aufgeführt; vgl. Wienerisches Diarium, Nr. 40 vom 17. Mai 1752, S. [5]; Khevenhüller-Metsch, Tagebuch 3 (Erl. 40), S. 32 f. Placidus Amon (1700–1759, Korrespondent), Pater im Benediktinerkloster Melk. Neuer Büchersaal 9 (1750). Beiträge 8/29–32 (1742–1744). [Friedrich Wilhelm Weiskern (Hrsg.):] Untersuchung der orthographischen Streitfrage: Ob man Deutsch oder Teutsch schreiben solle? Nebst einer Zugabe von dem Gebrauche doppelter Buchstaben. Wien 1750; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, S. 315, Erl. 54.
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H. Schöpflin47 schreibt mir, daß Er alle vier tomos Geograph. vett.48 schon lang besize. Ergo dantur. Ich bitte darum.49 E. H. kennen mein Gemüth, mit welchem ich immerfort verbleibe Dero beÿderseits/ Gehorsamst aufrichtig/ ergebenster knecht/ Scheÿb Wien den 19ten Aprl/ 1752
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Ich bitte um die contin: Homeri von Gries50
165. Ca rl B e nj a m i n S ti ef f a n G ot ts ched, Breslau 19. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 214–215. 2 ⅓ S.
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HochEdelgebohrner, Magnifice,/ Hochgelahrter,/ Insonders hochzuehrender Herr Profeßor,/ vornehmer Gönner u. Freund. Ewr HochEdelgb. Magnif. werden mich wol gar unter die Todten rechnen, da ich seit so langer Zeit mir noch nicht wieder die Ehre gegeben habe Ihnen zu schreiben.1 Es ist aber mein bisheriges Stilleschweigen aus keiner andern Ursache geschehen; als weil ich mir vorgesetzt hatte Ewr HochEdlgb. Magnif. nicht nur einige Abhandlungen in Dero Neuestes2 47 48
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Johann Daniel Schöpflin (1694–1771); Korrespondent. [John Hudson:] Geographiæ Veteris Scriptores Græci Minores. 4 Bände. Oxford: Sheldonian Theater, 1698–1712. Gottsched hatte für Scheyb bislang nur die ersten beiden Bände erwerben können; Scheyb drängte auf die Zusendung des dritten und vierten Bandes; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 132, S. 419. Scheyb hatte sich im vorigen Brief nach der von Johann Adolph Peter Gries angekündigten Fortsetzung der Übersetzung von Homers Ilias erkundigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 132, Erl. 21. Stieff hatte zuletzt im April 1751 geschrieben; unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 26. Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit (NaG).
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zuzuschicken, sondern Ihnen auch von der Ubersetzung des Anti-Lucretzes,3 mit welchem ich ehestens vollends gar fertig zu werden gedenke, eine Probe zu übersenden u. mir dabeÿ sowol Dero Gewogenheit in Ansehung der Einrückung eines Stückes davon in Dero Neuestes als auch Dero geneigtes Urtheil u. Gutachten in ansehung der art auszubitten, wie ich solchen ans Licht zu stellen willens bin. Allein ich bin an Erlangung meines vorgesetzten Endzweckes nicht nur durch allerhand haus-Umstände u. Krankheit, sondern auch durch die Saumseligkeit des abschreibers4 solchergestalt verhindert worden, daß ich nur mit einer einzigen abhandlung, die ich über dieß endlich selbst zuletzt noch abzuschreiben genöthiget gesehen habe, Ewr HochEdlgb. Magnif. an Dero Neuestes aufzuwarten mich im Stande befinde.5 Sollten nun Dieselbte meine Arbeit für tüchtig erachten, sie durch eine Einrückung in Dero Monatschrift bekannt zu machen, da ich dieselbe aus einer beÿ dem Antritte meines Lehr-Amtes zu St. Elisabet gehaltenen Rede6 herausgezogen u. in etwas veränderter Gestalt zu Papiere gebracht habe; so werde ich mir diese Gefälligkeit als ein Zeichen Dero besonderen Gewogenheit iederzeit für die größte Ehre schätzen. Inzwischen können Ew. HochEdlgeb. Magnif gewis versichert seÿn, daß ich die Ihnen in meinem Briefe diese Meße zu schicken versprochenen Sachen so viel möglich werde zu beschleunigen u. meinen Fehler dadurch zu verbeßern suchen, der ich übrigens mit der verbindlichsten hochachtung verharre Ew HochEdlgb. Magnif./ Meines insonders hochzuehrenden Herrn/ Profeßors/ gehorsamst-ergebenster/ Stieff
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Breßl./ d. 19. Apr./ 1752.
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Stieff arbeitete an einer deutschen Übersetzung von Melchior de Polignacs AntiLucretius (Paris 1747 bzw. Leipzig 1748). Die Übersetzung ist nicht erschienen; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, S. 403. Nicht ermittelt. [Carl Benjamin Stieff:] Betrachtung über die Frage: wie ein Gelehrter durch Wissenschaften andern gefällig und einem Staate nützlich werden könne? entworfen von C. B. S. v. B. In: NaG 1752/11, S. 850–859. Stieff hatte die Professur am Elisabeth-Gymnasium im Dezember 1749 angetreten.
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N. S. Wie kommt es dann, daß die Königsbergische deutsche Gesellschaft weder von Fleschiers Reden7 noch von ihren eigenen Schriften,8 da doch aus Schlesien überhaupt u. besonders von uns breßl. Mitgliedern Abhandlungen eingeschickt worden sind, etwas herausgeben, welches doch schon längst hat geschehen sollen? Kommt die ollmützer sogenannte Kaiserl. Gesellschaft9 gar nicht mehr wieder zu Stande? Und können mir Ewr HochEdlgb. Magnif. wegen Göttingen u. Greifswalde keine Nachricht oder Addreße verschaffen,10 weil ich dießfalls von einem guten Freunde11 um Rath u. hülfe bin angesprochen worden?
166. Fri e d ri c h H ei n r i ch vo n S eck en do r f f a n Got ts c h ed, Meuselwitz 20. April 1752 [163]
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 220–221. 2 ⅓ S.
Meußelwitz den 20. April 1752 HochEdelgebohrner H. Strecker1 brachte mir gestern beÿ Zeiten Dero werthestes vom 18:2 Er kann nicht genugsam rühmen den gütigen empfang von Ihnen des stu-
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Im Bücherkatalog der Michaelismesse 1749 war die Fortsetzung der Übersetzungen von Esprit Fléchiers Lob= u. Trauerreden angekündigt worden; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 287, Erl. 91. Zur lange geplanten Schriftensammlung der Königsberger Deutschen Gesellschaft vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 2, Erl. 11. Gemeint ist die Olmützer Societas eruditorum incognitorum in terris austriacis; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 183. Gemeint sind die Deutschen Gesellschaften in Göttingen und Greifswald. Nicht ermittelt. Carl Franz Strecker (1723–1793, Korrespondent), Sekretär Seckendorffs. Unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 163.
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diosi3 und die hofflichkeit, so sie vor Ihm gehabt: Ich will hoffen der junge Mensch soll sich in allem gehorsam und willig erweißen, denn Er ist dahin angewießen und wo Er auch im geringsten sich widerspänstig erzeigen solte, so bitte mir ohnverzügl. nachricht zugeben, denn ich weiß daß man dem anfang der ausschweifungen einhalt thun muß ehe Er einwurtzelt: Wegen seiner studien werden in allem Dero guten rath folgen und beÿ meiner mit gott künfftigen Montag4 abends geschehenden hineinkunfft, vollige abrede nehmen, wie die stunden nützlich einzutheilen, mir ist lieb wenn H. Titius5 im stand, in der latinitæt und Matesi anleitung zu geben, ich göne Ihme das geld lieber als einem fremden, und werde auch mit gott gelegenheit haben in zukunfft zu seinem glück zu contribuiren, wie ich ohne ruhm vielen gethan und auch heut die nachricht bekomen daß des Herzogß von Würtemberg durchl.6 den hoffmeister Dapp,7 so beÿ dem zweÿten Sohn8 vom geheimerath von Seckendorff9 gewesen und noch in Tubingen ist, eine profeßionem extraordinariam im gymnasio zu Stutgvard gegeben mit 300 r. Jahrl. gehalt, da Er hoffnung in kurzem weiter zu avanciren: Mir gefället der vorschlag daß Sie die gütigkeit haben und Ihm beÿ dem vorhabenden Collegio privatissimo so der danische Cornet10 verlanget, mit admittiren wollen und werden sie die Gütigkeit haben und mir vorher in Leipsig sagen, was mein Vetter darzu zucontribuiren, denn ich muß meine sachen eintheilen, daß es überall zureichet weil fast ½ duzent Vettern habe, deren Väter so gewirthschafftet, daß ich zu erziehung ihrer kinder wo nicht alles, doch das meiste beÿtragen muß.11 Wegen des Lieut 3
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Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent) war am 18. April in Leipzig immatrikuliert worden. 24. April. Johann Daniel Titius (1729–1796, Korrespondent), Hofmeister des Studenten Sekkendorff. Carl Eugen (1728–1793), 1737 Herzog von Württemberg. Georg Gottfried Dapp (1720–1807); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 154, Erl. 31. Ernst Anton Heinrich von Seckendorff (1733–1802); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 154, Erl. 30. Ernst Friedrich von Seckendorff (1696–1756); Korrespondent. Hans Friedrich von Poell bzw. Pohl (1726–1805); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 128, S. 406 f. und Nr. 163, S. 527. Seckendorffs Neffen Ernst Friedrich (vgl. Erl. 9), Johann Wilhelm Gottfried (1698–1747) und Franz Philipp (1702–1763) hatten zusammen sieben das Kindesalter überlebende Söhne, zu diesem Zeitpunkt standen sie im Alter von acht bis 25 Jahren; vgl. Rechter, Die Seckendorff 4/1, S. 266–268, 272.
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Peikarth12 habe auch nach Denemark geschrieben, vielleicht gibt gott gnade, daß Ihm da zuhelffen:13 Ich bin froh daß wiri H. v. Wolf14 loß, ist aber unmanierlich daß Er ohne abschied zu nehmen davon gegangen:15 Finden sich noch subjecta, so Secretariatsstellen zu versehen düchtig, so werde sie in Leipsig sprechen wenn sie nur die fertigkeit gut und reinlich teutsch zuschreiben, so komt es auf das vollkomne französische nicht an, nur daß sie es verstehen, und es beßer zu lernen willig: Die Elende Scarteqve von Bandel16 komt hiebeÿ zurück, es ist auch kein vernünfftig worth darinnen, doch solte Ihn H. Rothfischer17 in einem Zeitungß extract abfertigen;18 die ersten §. sind voller historischer fehler und §. 5. in fine saget
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mir ändert Bearb. Joseph Peickhart; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 87, Erl. 9. Seckendorff hatte den königlich-dänischen Oberkammerherrn Carl Adolph von Plessen (1678–1758, Korrespondent) um Unterstützung gebeten. Dieser antwortete, dass er selbst ihm nur mit 50 Ecus helfen könne, außerdem werde man als Leutnant in Dänemark sehr schlecht bezahlt. Er übermittelte aber die Einladung des Generals und Kriegssekretärs Christian von Lerche (1692–1757, königlich-dänischer Offizier, 1746 General und Oberkriegssekretär, 1751 Erhebung in den Grafenstand, 1752 Geheimer Rat; vgl. Dansk biografisk lexikon 10 [1896], S. 220–222), nach Kopenhagen zu kommen, Peickhart müsse nur ein Empfehlungsschreiben Seckendorffs vorweisen. Mit einem solchen Schreiben ausgestattet reiste Peickhart im Mai nach Dänemark. Im Juli 1752 war Peickhart Premierleutnant im holsteinischen Infanterieregiment, nahm aber schon im Juli 1753 seinen Abschied; 1756 lebte er in Hamburg; vgl. Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff, Nr. 1177: Plessen an Seckendorff, Kopenhagen 22. April 1752, Bl. 28–34, 29v, 32r, Seckendorff an Plessen, Meuselwitz 7. Mai 1752 (Entwurf ), Bl. 35 f., 36r, Plessen an Seckendorff, Kopenhagen 26. Mai 1752, Bl. 37–40, 37r, 40r, Seckendorff an Gottsched, Meuselwitz 5./7. und 12. Mai 1752, Gottsched an Seckendorff, Leipzig 11. August 1752; F. C. W. Hirsch, Kay Hirsch: Fortegnelse over danske og norske Officerer med Flere fra 1648–1814 (Manuskript 1907), Band 8–1, S. 50 (Digitalisate unter https://slaegtsbibliotek.dk/900848.pdf, 1. Dezember 2022). Friedrich Benedict von Wolff (1726–1798); Korrespondent. Wolff war nach Wien abgereist; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 163, S. 529. Joseph Anton von Bandel (1714–1771); Korrespondent. Bandel: Catholisches Kriegs=Recht, über den Closter= und Glaubes=Deserteur P. Gregorius Rothfischer; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 163, Erl. 27. Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755); Korrespondent. Zu dieser Schmähschrift nahm Rothfischer ausführlich Stellung in: Rothfischer, Fortsetzung, S. 314–345 (§ 136–141).
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Er unverschamt Stemler19 und Rambach20 hätten Ihn in s. Hauß aufgenomen21 und glaub ich nicht daß ein Rambach in Leipsig: Von dem §. 6. habe nie gehoret daß H. Rothfischer was drucken laßen der §. 10. ist eben so toll: Ob nach p. 23: H. Baron von Wolf22 mit dem Ichstetten in Ingolstatt23 correspondiret ist mir auch nicht bekandt24 p. 19. will er die unerfahrnen teutsch schreiber in den Klöstern damit rechtfertigen daß sie nach ihrem beruff bestandig mit gott und geistlichen übungen zuschaffen und sich nicht viel auf die reinigkeit der sprache legen könten,25 da doch einer der nur 2. Klaßen gesehen weiß, daß die meisten monche faule bäuche sind und wie abgeschmack sind die expreßiones p. 21. da Er Ihren nahmen nenet26 und was hatt der Kerl mir p. 58 zuzuschreiben als ob meine recomen-
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Johann Christian Stemler (1701–1773); Korrespondent. In Leipzig gab es keinen Professor Rambach, wie auch Rothfischer in seiner Widerlegung darstellt. Friedrich Eberhard Rambach (1708–1775) war 1745 Diakon, 1750 Pfarrer an der Heiliggeistkirche in Magdeburg, 1751 Oberdomprediger und Konsistorialrat. „Die zween berühmte Herren Professores in Leipzig, Stemler und Rambach haben den ungerathenen Sohn zuerst in ihre Behausung aufgenommen: und nachdem sie Rothfischer vollkommen blind gemacht, so kamme das Unglick endlich dahin, daß in der St. Thomas=Kirche zu Leipzig Rothfischer das Lutheranische Abendmahl durch Stemler das erste mal genommen“, Bandel, Kriegsrecht (Erl. 16), § 5, S. 23; vgl. dagegen Rothfischer, Fortsetzung, S. 337, 339. Christian Wolff (1679–1754); Korrespondent. Johann Adam von Ickstatt (1702–1776), 1742 Reichsfreiherr, 1746 Direktor der Universität und höchster Ordinarius der Juristenfakultät in Ingolstadt. Rothfischer bestreitet die Authentizität der in § 6 und § 10 abgedruckten angeblichen Aussagen; vgl. Bandel, Kriegsrecht (Erl. 16), S. 23–30 und 34–36; Rothfischer, Fortsetzung, S. 337–339. Bandel schreibt, Wolff habe „die Fundamenta des Rothfischerischen Abfalls in einem Sendschreiben an den Herren Baron von Ichstetten“ wiedergegeben. Rothfischers angebliche Ansichten über das Abendmahl, wie er sie Wolff mitgeteilt habe, seien ihm aus Jena und aus Ingolstadt mitgeteilt worden (Bandel, Kriegsrecht, S. 23). Vgl. auch Hrn. Christians, Freyherrn v. Wolf … Erklärung, wegen einer ihm neulich aufgebürdeten Sache. In: NaG 1752/8, S. 632–634. Vgl. Bandel, Kriegsrecht (Erl. 16), § 5, S. 19. „Er [Rothfischer] spricht zwar hochteutsch: aber er spricht nach der affectirten Mundart des hochtrabenden Gottscheds“, Bandel, Kriegsrecht (Erl. 16), § 5, S. 21. Bandel hatte Gottsched im April 1750 gebeten, ihm „mit einem ausgesuchten Catalogo pour les belles lettres an Hande zu gehen“; unsere Ausgabe, Band 15, Nr. 185, S. 563, Z. 8 f. Gottsched scheint ihm darauf zumindest den Katalog seiner und L. A. V. Gottscheds Schriften geschickt zu haben, allerdings ist kein weiteres
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dation des Herzogß von Wolfenbüttel Durchl.27 zu der gnade so Er dem Rothfischer angethan, erst bewogen:28 Der Schluß und Urtheil29 meritiren ein neues Kriegßrecht über den Scribenten, da mein votum dahin man soll Ihn ins toll Hauß zu Amsterdam30 setzen: Da vermuthl. die Varrentrapische Zeitung31 in Leipsig bekandt, so werden sie mit erstaunen in der vom 10. April den Articul von Hamburg gesehen haben nach welchem eine gefährliche Conspiration in Moscau geweßen,32 da mich wundert daß davon
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Schreiben Bandels mit einer Anforderung Gottschedscher Werke überliefert. Im Juni 1752 schreibt Gottsched an Rothfischer: „Indessen ist mir an dieses Hanswursts Antastung nicht viel gelegen. Ich weis, daß er es übel genommen hat, daß ich nebst meiner Frau ihm nicht geantwortet, als er uns um unsre Schriften ansprach. Das war nun so eine Forderung, die uns ein 50. Thl. und drüber gekostet haben könnte. Zudem hielten wir es für keine Ehre, mit einem solchen Possenreißer [Bandel als Autor der polemischen Zeitschrift Der stumme Advocat] in Briefwechsel zu treten“, Gottsched an Rothfischer, Leipzig 2. Juni 1752, Wolfenbüttel, Niedersächsisches Staatsarchiv, 37 Alt 993, Bl. 270–271, 270v. Rothfischer zitiert diese Passage wie eine Nachricht aus dritter Hand in: Rothfischer, Fortsetzung, S. 342. Carl I. (1713–1780), 1735 Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. „Rothfischer ist in Wolfenbüttel, woselbst er mit Recommendations-Schreiben von seiner Excell. dem Feldmarschalln Herrn Reichsgrafen von Seckendorf versehen, als ein Professor angenommen, und den 8. Martii mit einem Gehalt von 300. Thalern versehen worden“, Bandel, Kriegsrecht (Erl. 16), S. 58. Vgl. Bandel, Kriegsrecht (Erl. 16), § 20, S. 70 f. Hier spricht Bandel das Todesurteil über Rothfischer. Zum 1562 gegründeten Amsterdamer Tollhaus vgl. Franciscus Joseph Maria Schmidt: Die Entwicklung der Irrenpflege in den Niederlanden. Vom Tollhaus bis zur gesetzlich anerkannten Irrenanstalt. Herzogenrath 1985, S. 196–219. Frankfurtische Berichte Von den Staats= Kriegs= und Friedens=Angelegenheiten inn= und ausserhalb Europa. Die Zeitung erschien mit wechselnden Titeln von 1741 bis April 1752 im Frankfurter Verlag von Franz Varrentrapp (1706–1786, Korrespondent). Es sind nur wenige Ausgaben überliefert. Nach der Veröffentlichung des von Seckendorff erwähnten Artikels in der Nr. 59 vom 10. April 1752 über eine Verschwörung in Rußland (nach einer angeblichen Meldung aus Hamburg vom 2. April) wurde Varrentrapp das kaiserliche Privileg für die Frankfurtischen Berichte und die französischsprachige Parallelausgabe L’Avant Coureur entzogen, die weitere Veröffentlichung wurde untersagt; vgl. Die Unterdrückung der Varrendrappischen „Frankfurtischen Berichte“ durch Kaiser Franz I. im Jahr 1752. In: Archiv für Post und Telegraphie 10 (1895), S. 376–378, mit dem Abdruck der kaiserlichen Anweisung vom 27. April 1752 und Auszügen aus dem Zeitungsartikel.
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Detharding an Gottsched – April 1752
anderwerts noch niemand gehoret die Feldmarschallin33 empfielt sich und wir beÿde der theuern Ehegattin verh.34 vollkomen EhochEdgebohrn/ dienstschuldigster diener/ FHgrafvonSeckendorff
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167. Ge o rg Au g u s t Det h a rd i n g a n Got ts c h ed , Lübeck 21. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 223–224. 4 S. Druck: Carl Roos: Breve til Johann Christoph Gottsched fra Personer i det Danske Monarki. Kopenhagen 1918, S. 61 f.
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HochEdelgebohrner und Hochgelahrter/ Höchstzuehrender Herr Profeßor/ Höchstgeschätzter Gönner. Ew. HochEdelgeb. beständiges vergnügtes Wohlergehen ist jederzeit das Ziel meiner Wünsche gewesen und keine Nachricht wird mir angenehmer seÿn, als welche mich davon vergewißert. Möchte ich mir auch zu gleicher Zeit mit der Hofnung schmeicheln können, daß mein Andenken beÿ Ew. HochEdelgeb. annoch nicht gänzlich erloschen. Meine Umstände haben sich seit der Zeit, da ich zum letztenmahle Ew. HochEdelgeb. schriftlich aufzuwarten, die Ehre gehabt,1 gar sehr verändert. Ich bin bereits seit dreÿ Jahren als Sÿndicus des hiesigen Hochstifts2 in Lübek wohnhaft, und die Vorsicht hat mir beÿ diesem meinem neuen Amte eine Freundin3 zugeführet, die ich mir nicht angenehmer hätte wünschen können 33
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Clara Dorothea von Seckendorff, geb. von Hohenwarth (1674–1757); Korrespondentin. verharre. Detharding hatte zuletzt im April 1744 geschrieben; unsere Ausgabe, Band 10, Nr. 20. Detharding war seit 1749 Syndikus des Lübecker Domkapitels; vgl. Lübeck, Stadtarchiv, 8.1 Handschriften: 0777, S. 51. Detharding hatte am 27. Mai 1751 Elsabe Rodde, verw. Dreyer (1720–1788) geheiratet; vgl. Lübeck, Stadtarchiv, 8.1 Handschriften: 0817/2a, S. 273 und 310.
Detharding an Gottsched – April 1752
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Ich nehme mir die Freÿheit Ew. HochEdelgeb. beÿgehende Ode vom Lobe der Gottheit zu übersenden, welche hieselbst ans Licht getreten.4 Sie rührt von einem jungen Dichter Nahmens Münter5 her, der annoch auf hiesigem Gÿmnasio studiret, und der es, wie man aus dieser wohlgerathenen Ode abnehmen kann, wenn er sich nicht durch falsche Muster verführen laßen wird, wie er zu seinem Schaden zu thun anfängt, gewis sehr weit bringen wird. Herr Overbeck6 hat mich versichert, daß er an diesem Gedichte nicht den geringsten Antheil habe. Mein alter und unvergeslicher Freund, der Herr Profeßor Henrici in Altona7 hat mich ersucht, Ew. HochEdelgeb. sein vor kurzer Zeit geschriebenes Programma de indole Carminis Anacreontici8 zu Dero Beurtheilung9 zu übersenden. Ich thue solches hiedurch, und bin versichert, daß es Ew. HochEdelgeb. Beÿfall erhalten wird. Er hat darinn auch denen Dichtern die Wahrheit gesagt, die heutiges Tages durch Schwulst und Dunkelheit sich berühmt, oder vielmehr lächerlich machen.10 Ich weis nicht, ob ich nicht den Verfaßer des Meßias11 hieher gleichfalls rechnen darf, deßen Vortrag und Einkleidung eben so unbegreiflich als die Materie, wovon er schreibt, und welche er vielleicht mit Fleiß darnach eingerichtet haben mag. Indeßen hat er das Glück gehabt, von einem großen Könige12 ein ansehnliches Gnaden Gehalt zu erlangen,13 in welchem Stücke es ihm beßer geglückt, als vielen seiner Collegen. Die von ihm verfertigte Ode auf die
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[Balthasar Münter:] Ode vom Lobe der Gottheit, erster Gesang. Lübeck: Peter Böckmann, 1751. Balthasar Münter (1735–1793), Besuch des Katharineums in Lübeck, 1754 Studium in Jena, um 1760 Hofdiakon in Gotha, 1763 Superintendent in Tonna, 1765 Pfarrer der deutschen Kirche in Kopenhagen. Johann Daniel Overbeck (1715–1802, Korrespondent), 1744 Subrektor am Katharineum in Lübeck. Paul Christian Henrici (1715–1794, Korrespondent), 1750 Konrektor am Akademischen Gymnasium in Altona. Paul Christian Henrici: De Indole Carminis Anacreontici Prolusio Qua Ultimas Orationes … XXVII. Martii A. MDCCLII. … Publice Habendas … Indicit. Altona: Burmester, 1752. Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit enthält keine entsprechende Rezension. Vgl. Henrici, De Indole Carminis (Erl. 8), S. V. Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803), Verfasser des Epos Der Messias. Friedrich V. (1723–1766), 1746 König von Dänemark und Norwegen. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 33, Erl. 23.
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Höchstselige Königin von Dännemark14 verstehe ich gar nicht. Der Herr von Hagedorn15 hat davon geurtheilet: Beÿ andern Gedichten, träfe man, wenn gleich der Reim fehlte, dennoch Vernunft an, aber hier könnte man sagen, daß man ni rime ni raison16 fünde. Es sind aber zweÿ andere Gedichte auf den Tod höchstgedachter Königin ans Licht getreten, welche ich hiebeÿ füge. Ich habe sie so schön gefunden, daß ich sie zu Hamburg drucken laßen,17 da der Wächter des hiesigen Zions, der rechtgläubige Herr D. Carpzov,18 wegen der darinn befindlichen vielen fanatischen, und Gott weiß, welcher andern Irrthumer halber, die außer ihm kein Mensch, darinn gefunden, seine Heerde nicht wollte verwirren, und es hier drucken laßen. In Hamburg hat kein Mensch daran gedacht, ungeachtet man dorten der Formulae Concordiae eben so wohl als hier, beÿpflichtet. Das erste Gedicht hat den Herrn Kantzleÿ Rath Gries,19 dem wir die Uebersetzung des Homers20 zu danken haben, und das zweÿte den Herrn Prof. Henrici zum Verfaßer. Der Entwurf aber, nach welchem sie beÿde gearbeitet, hat einen großen königl. dänischen Staats Minister zum Verfaßer.21 Sie verdienen weiter bekannt zu werden, da ich nur 100 Stück abdrucken laßen.
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Louise von Großbritannien (1724–19. Dezember 1751), 1746 Königin von Dänemark und Norwegen. Klopstock: Ode an den König. Kopenhagen: Ludolf Henrich Lillie, 1752 bzw. Hamburg: Johann Carl Bohn, 1752; vgl. Friedrich Gottlieb Klopstock. Oden. Band 2: Apparat. Hrsg. von Horst Gronemeyer und Klaus Hurlebusch. Berlin; Boston 2015, S. 205 f. (Die Königin Luise). Friedrich von Hagedorn (1708–1754, Korrespondent), deutscher Dichter. Zu seiner Stellung zwischen den literarischen Zentren Zürich, Hamburg und Leipzig vgl. Steffen Martus: Friedrich von Hagedorn – Konstellationen der Aufklärung. Berlin; New York 1999, S. 244–260. Vgl. Molière: Les Femmes Savantes (1672), 4. Akt, 3. Szene. Es konnten keine Drucke ermittelt werden. Johann Gottlob Carpzov (1679–1767), 1704 Diakon an der Kreuzkirche in Dresden, 1708 an der Thomaskirche in Leipzig, 1724 Doktor der Theologie, 1730 Superintendent in Lübeck. Johann Adolph Peter Gries (1723–1790, Korrespondent), 1748 Kanzleirat, Syndikus der Stadt Altona. Johann Adolph Peter Gries: Homers Ilias in deutsche Verse übersetzt und mit Anmerkungen begleitet. Altona: Gebr. Burmester, 1752. Johann Hartwig Ernst von Bernstorff (1712–1772), 1733 dänischer Gesandter in Dresden, 1737 in Regensburg, 1744 in Paris, 1751 Chef der deutschen Kanzlei in Kopenhagen und dänischer Außenminister; vgl. Hausmann 2, S. 33, 35 und 43.
Unbekannter Absender an Gottsched – April 1752
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Ew. HochEdelgeb. unschätzbaren Frau Gemahlin empfehle ich mich auf das ehrerbietigste, und habe die Ehre, zeitlebens mit der vollkommensten Hochachtung zu seÿn Ew. HochEdelgeb.,/ Gehorsamster Diener/ GADetharding Dr Lübeck/ d. 21 April./ 1752.
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168. Unb e ka nn t er A bs en d er a n G ot ts c h ed, ohne Ort 21. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 222. 2 S. Der Verfasser des Briefes und der Absendeort werden nicht genannt. Der Inhalt des Schreibens scheint auf einen Quedlinburger Gelehrten zu verweisen, das erwähnte Programma auf eine Position in Kirche oder Gymnasium. Vom Pfarrer Heinrich Meene (1710–1782, Korrespondent) und vom Rektor Johann Caspar Eberhard Wineken († 1764) liegen uns Schriftproben vor, die sich von der Handschrift des Briefes unterscheiden, so daß sie als mögliche Absender ausscheiden.
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Hochedelgebohrner und Hochgelahrter/ Hochgeehrtester Herr Professor Ew. Hochedelgebohrn. empfangen hiermit ein Programma,1 in der Absicht, daß Sie so gütig seÿn, und solches in dem Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit je eher je lieber zu recensiren belieben mögen.2 Wollen Ew. Hochedelgebohrn. von den beÿgelegten Gedichten ebendiesen Gebrauch machen, und Ihr unparteÿisches Urtheil öffentlich darüber fallen:3 so werden Sie sich die ganze quedlinburgische gelahrte Welt dadurch 1
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Möglicherweise handelt es sich um: Johann Caspar Eberhard Wineken: Locum Phaedri L. IV Fab. IV enarravit. Halberstadt: Friedrich (Einladung zur öffentlichen Ernennung des Subrektors des Gymnasiums Quedlinburg am 29. Februar 1752). Im Neuesten aus der anmuthigen Gelehrsamkeit findet sich keine entsprechende Rezension. Die Beilage ist nicht überliefert. Im Neuesten wurden 1752 keine Gedichte unbekannter Herkunft rezensiert.
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Unbekannter Absender an Gottsched – April 1752
verbindlich machen; auswärtige Gelehrte ungerechnet. Beÿ dieser Gelegenheit will ich mich unterstehen, einige Fragen, welche die deutsche Rechtschreibung und Sprachkunst betreffen, an Ew. Hochedelgebohrn. abgehen zu lassen. 1) Warum schreiben Sie zählen, wählen, nähren etc. und nicht zehlen, wehlen, nehren etc.? Meines Erachtens ist das Letztere dem Erstern vorzuziehen: weil diese Verba nicht von den Nom. Subst. Zahl, Wahl, Nahrung etc. herkommen; sondern weil diese Nomina substant von jenen Verbis herzuleiten sind; eben wie im Hebräischen die Nomina substantiua von ihren radicibus hergeleitet werden. Wäre dieses nicht: so müßten Sie auch schreiben: Schlüßen von Schluß, güßen von Guß, flüßen von Fluß etc. Dieses thun Sie aber nicht.4 Und deswegen muthmaße ich, daß das Zählen, Wählen etc. unrecht seÿ. Belieben Sie sich doch in dem Neuesten etc. oder in der Sprachkunst darüber zu erklären.5 2) Welches ist recht: Was gehöret mich an; oder: Dieß gehöret mir an? Luther hat den Accusativum vorgezogen: Welche Christum angehören etc.6 In ihrer Sprachkunst habe ich nichts davon finden können 3) Warum beobachten Sie selbst die Regel in ihren Schriften nicht, die Sie doch in Ihrer Sprachkunst gegeben haben: Man solle nicht zwei Verba auxiliaria zusammensetzen?7 Z. E. Man müsse nicht schreiben: gehöret werden können; sondern können gehöret werden. Das letztere klinget auch wirklich viel besser, und führet einen zierlichen numerum beÿ sich. Verzeihen Sie meine Dreistigkeit. Ich habe die Ehre zu seÿn Ew Hochedelgebohr./ gehorsamster Diener/ N. N.
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N. N./ am 21. April/ 1752.
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Vgl. Gottsched, Sprachkunst, 2. Auflage 1749 (Mitchell Nr. 392), S. 296, § 7. Im Neuesten und in den folgenden Auflagen der Sprachkunst sind keine entsprechenden Anmerkungen zu finden. 1. Korinther 15, 23, 2. Korinther 10, 7, Galater 5, 24. Vgl. Gottsched, Sprachkunst 1749, S. 456, § 8. Der Text blieb in den folgenden Auflagen unverändert.
Schönaich an Gottsched – April 1752
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169. Chris to ph O t to vo n S ch ö n a i ch a n Got ts c h ed , Amtitz 22. April 1752 [138] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 225–226. 4 S. Bl. 227 Beilage: Korrekturen und Zusätze für die zweite Ausgabe des Epos Hermann.
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Hochedelgebohrner HErr,/ Hochgeehrtester HErr Professor,/ Werthester Freund! Dero liebreiches Schreiben vom 10= April habe ich mit dem größesten Vergnügen gelesen; und ich werde ganz stolz, daß die Verbesserungen im Hermann so viel Beÿfall finden.1 Ich lasse nicht nach, alles was ich finde, mir zu Nutzen zu machen. Es wäre eine Thorheit gewesen, wenn ich, wie die Herren Göttinger begehren, den Vorzug der römischen Kriegeskunst vor der deutschen gezeiget hätte, da eben diese jener überlegen gewesen.2 Ich fand im Barre, daß die Keile in den Schlachtordnungen beÿ den Deutschen schon zu des Tacitus3 Zeiten gebräuchlich gewesen;4 ich habe also die Erfindung davon meinem Helden folgendergestalt S: 182= zugeeignet. „Bis der Feind das Heer durchbricht, oder wir wo sonsten litten./ Durch die Häute fester Schilde dringet ein gespitzter Pfeil:/ Also schließe jeder Haufen sich gepreßt in einen Keil!/ Mit den Keilen werden wir die gedähnten Treffen brechen,/ U. durch ihre spitze Stirn der Cohorten Dicke schwächen.“/ Dieses will er! alle Gauen theilen, brechen, stellen sich:/ Da der Held mit dem Befehle rauschend durch die Glieder strich./ Treumund merkt u. lobt die List; Rastolf selber stellt die Katten,/ Die auf ihres Herzogs Wink manchen Keil gebildet hatten./ Wie der schärfsten Beile Hieben oft ein Stamm verstählet bleibt,/ Den ein Keil durch Jahr u. Adern, prasselnd auseinander treibt:/ So wird auch der Römer Heer nicht in Zug u. Gliedern bleiben,/ Und der Deutschen Keil die Stirn schmetternd auseinander treiben. etc.5 1
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Schönaich hatte zahlreiche Verse für die zweite Auflage seines Hermanns geschickt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 138. Vgl. Göttingische Zeitungen 1752 (Nr. 13 vom 7. Februar), S. 123–126, 126. Publius Cornelius Tacitus (um 58–um 120), römischer Historiker. Vgl. Barre, Geschichte 1, S. 151 f. Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 222.
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Varus, der diese Stellung gewahr wird, schließet seine Rede S: 184. so: „Fürchtet nicht die spitzen Keile, u. ein Treffen neuer Art!/ Lorbern schwerer Arten waren längstens Römern vorgespart./ Wich der Phalanx doch vor uns; wichen Thürm’ u. Elephanten,/ Die mit Schlössern noch bethürmt schmetternd durch die Glieder rannten.“/ Und so eilt er zum Numiden etc.6 Ich habe auch die letzte Rede Hermanns S: 185, die mir allezeit etwas matt vorkam, umgearbeitet. Aber ich bin noch nicht mit ihr zufrieden. Jauchzet, Brüder! sagt der Herzog, daß sie so vermessen sind;/ Daß die längst gehemmte Rache endlich Raum u. Feld gewinnt./ Gräben, Hügel, Wall u. Sand haben Fuß und Muth gehemmet,/ Aber wo ist nun der Wall, den der Geizhals um sich dämmet?/ Er, der, wie ein karger Zöllner, um mich auszusaugen kam;/ Er, der eurer Rinder Häute, deutscher Armuth Schätze nahm;/ Er, der eure Fürsten zwang, von euch Schoß u. Zins zu nehmen:/ Wahrlich! Brüder! unser Schwert muß sich solcher Opfer schämen./ Dreÿmal kamen sie gezogen; dreÿmal aber schlugt ihr sie:/ U. sie völlig zu vertilgen ist nur dieses Tages Müh!/ Gold und Purpur gleißen zwar auf den aufgeputzten Waffen,/ Aber was kann Gold u. Glanz wider Stärk’ u. Tugend schaffen?/ Marsen! schaut! das sind die Feinde, die euch Joch u. Ketten dräun:/ Schaut doch die vergüldten Waffen: sollten die euch schröcklich seÿn?/ O! wie nicht der Kauze lacht! lacht der fürchterlichen Krieger:/ Macht der Erdbezwinger Stolz durch das breite Schwert gefüger./ Eher haltet nicht im Kämpfen, Würgen, u. Verfolgen an:/ Bis der Fuß nicht mehr zertreten, u. der Arm nicht metzeln kann;/ Bis der Schweiß die Haut durchdringt, u. die Brust entkräftet keuchet,/ Und das blutbeschäumte Roß strauchelnd durch die Leichen streichet./ Friesen! Sachsen! dämpft die Welle, die von jenem Hügel braust,/ Folgt Cherusker! u. ihr Katten! thut, wie eures Fürstens Faust!/ Es wird keine Kunst doch seÿn, Weichlinge zu überwinden:/ U. der Stolzen Lager muß heut in Dampf u Rauch verschwinden!/ Rastolf! nimm dort jenes Adlers, der so prächtig schimmert, wahr! etc.7 Den Sturm auf das römische Lager S: 171 habe ich wie Beÿlage zeiget,8 ganz umgearbeitet; weil viele sich sehr ähnliche Verse u. dergleichen mehr sich darinn fanden. Auch in die Rede des Helden a. d. 170 S: habe ich ein 6 7 8
Vgl. Schönaich, Hermann 1753, S. 224. Schönaich, Hermann 1753, S. 225 f. Vgl. Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 227 und Schönaich, Hermann 1753, S. 206 f.
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Blümchen9 eingeschaltet. „Und gebt ihnen alle Schmach die wir sonst erlitten wieder./ Die geweihten Haÿne wanken; denn das Beil ist schon gewetzt;/ Die bemooßten Hütten lodern; die das Blut der Mütter netzt./ Theut!/ u. Mannus! o! wer wird euch auf heiligen Altären/ Länger durch der Barden Mund u. geweihte Lieder ehren?/ Sie verkriechen etc.10 Noch ein Gewissensskrupel! da ich nunmehr alle die langen Sittenlehren andern in den Mund geleget:11 so stößt sichs nunmehr an der, die 24 Zeilen lang ist, u. a. d. 162= S: stehet.12 Sie ist zu neumodisch, einem alten Helden in den Mund zu legen; u. doch habe ich sie zu lieb, sie ganz und gar zu erwürgen. Ich werde sie also versetzen; sie aus dem Hermann nehmen; u. dem Herzog Otto im Heinrich beÿ seinem prophetischen Traume in den Mund legen.13 Was meÿnen Sie dazu? Sind es doch meine eigene Gedanken, mit denen ich ja machen kann was ich will. Ich habe das Wahrsagen aus dem Blute wieder hervorgehohlet,14 u. es folgendergestalt gegeben: „Und der rauhe Wiederhall stirbt auf den bewachsnen Triften./ Ein schon längst gefangner Römer soll das Thier zum Opfer seÿn;/ Des geweihten Staales Spitze dringt in seinen Schlund hinein./ Beÿ den Füßen hatte man ihn an einen Baum gehangen,/ In ein ehernes Gefäß das verhaßte Blut zu fangen./ So verführt die tolle Neugier Menschen tugendhafter Art;/ Und so war beÿ klugen Völkern oft die ärgste Wuth verwahrt./ Gott! du kanst die Gräuel sehn, die der Andacht Wuth verrichtet:/ Und du hebst den Arm nicht auf, der der Welten Bau zernichtet?/ Zitternd greifet nun Velleda ins Gefäß, das vor ihr stund. etc.15 Ich bestrebe mich, die edlen Gesinnungen der Deutschen u. Grundsätze ihrer Religion anzubringen; als z. E. S: 75. aus der Histoire des Celtes.16 9 10 11
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Poetisches Blümchen, Floskel; vgl. Grimm 2 (1860), Sp. 158. Schönaich, Hermann 1753, S. 205. Gottsched hatte dazu geraten, moralische Ausführungen des Erzählers auf die handelnden Figuren zu übertragen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 34, S. 124. Die Verse kritisieren Habgier und Machtmißbrauch der Kirche; vgl. Schönaich, Hermann, S. 162 f. Im Gedicht Heinrich der Vogler finden sich nicht die Worte, aber das Thema wieder; vgl. Schönaich, Heinrich, S. 49–51, außerdem S. 57–60. Schönaich hatte auf Gottscheds Anraten hin eine entsprechende Szene aus der ersten Fassung des Hermann getilgt; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 109 f. Schönaich, Hermann 1753, S. 93. Vgl. Schönaich, Hermann, S. 75; Simon Pelloutier: Histoire Des Celtes, Et Particulierement Des Gaulois Et Des Germains, Depuis Les Tems fabuleux, jusqu’à la Prise de Rome par les Gaulois. 2 Bände. Den Haag: Isaac Beauregard, 1740 und 1750.
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„Männer, Brenno! müssen fechten, u. des Lohns versichert seÿn:/ Unter tausend Degenspitzen Feind u. Glück u. Lastern dräun./ Gott verehren; menschlich seÿn; wider Feind u. Laster fechten/ Dieß Betragen muß den Kranz. etc./ Müssen, wann man sie beschimpft, von gerechtem Zorne brennen./ Dieses ist der Deutschen Lehre! u. die Rache wird geweiht,/ Wann sie uns von einem Feinde, u. das Volk aus Noth befreÿt./ Dieses will die Gottheit selbst, die der Schlachten Ausschlag lenket/ Und sich nicht in ein Gebäu, weniger ein Weib, versenket./ Brenno! Gott ist allenthalben! u. er braucht nicht ein Gebäu,/ Wo er leichter zu erkennen, als im großen Weltbau seÿn./ Schau dieß Blatt! dieß ist sein Haus! u. die Sonne seine Gränze!/ Zeige mir den kleinsten Halm, worinn nicht sein Wesen glänze;/ Sind doch auch nicht mehr die Zeiten etc./ noch beraubet u. zerschmettert./ Zweifler forschen; Thoren fragen; u. der Opferthiere Blut/ Sagt verblendter Menschen Unglück, u. verwägner Pfaffen Wuth/ Im Gedärme sagt nicht Gott, was er uns verbergen wollen;/ Und auch in dem Blute nicht, was wir thun u. lassen sollen/ Aber, weil noch unser Deutschen etc. 17 Ich werde mir so wohl die Fortsetzung, als die ersten Stücke des historischen Journals18 ausbitten, ob der Verfasser19 gleich meinen lieben Barre20 angreift,21 u. selber sehr hölzern ist Ich danke Ihnen für das Plätzchen für meine Lupst:22 aber wie soll man Ihnen danken, daß Sie unserm Lands-
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Schönaich, Hermann, S. 75 und Schönaich, Hermann 1753, S. 90 f. [Carl Friedrich Pauli u. a. (Hrsg.):] Historische Samlungen zur Erläuterung der Teutschen Staats= Kirchen= und Gelehrten=Geschichte. Halle: Kümmel, 1751– 1752. Gottsched erhielt die Zeitschrift von Pauli; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 43. Caspar Abel (1676–1763), 1696 Rektor in Osterburg, 1698 in Halberstadt, 1719 Pfarrer in Westdorf; vgl. Pfarrerbuch Kirchenprovinz 1, S. 50. Joseph Barre (1692–1764), Stiftsherr an der Pariser Abtei Sainte-Geneviève, 1744 Kanzler der Pariser Universität, Verfasser der Histoire Générale d’Allemagne (11 Bände, Paris 1748), deren Übersetzung Allgemeine Geschichte von Deutschland (8 Bände, Leipzig 1749–1752) Schönaich als historische Vorlage diente. Abel beschuldigte Barre der Ungenauigkeit bei Ortsangaben, der Spekulation und freier Erfindungen; vgl. Caspar Abel: Anmerckungen und Zusätze zu seiner Abhandlung der Aufgabe, Wie weit die Römische Waffen in Teutschland gekommen. In: Historische Samlungen 1751/3, S. 198–218, 211, 1752/4, S. 330–342, 336, 1752/5, S. 404–419, 405, 414, 418. Schönaich: Die Lupst. In: NaG 1752/4, S. 284–290.
Groschuff an Gottsched – April 1752
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manne Miltons23 Lorbern verschaffen?24 Lebte Addison25 doch noch! Wie stolz können wir nicht seÿn, da ein Deutscher der Erfinder des göttlichen Gedichtes26 ist; u. gewiß beßre Verse, als sein Dieb machet. Hier ist die Fortsetzung meiner Satire: das Kriegsglück.27 Ich wünsche eine glückliche Messe; u. bin Dero/ Knecht u. Freund/ COFrhvSchönaich.
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Amtiz d: 22= April. 1752.
170. Frie d ric h G ro s ch u ff a n G ot ts ched, Marburg 23. April 1752 [114] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 228–230. 4 ½ S.
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Magnifice,/ HochEdelgebohrner, Hochgelahrter/ Insonders Hochzuehrender Herr Profeßor/ Werthester Herr Landsmann! Ew. Magnificenz erstere unterm 5ten April mir richtig behändigte angenehme Zuschrift zu beantworten, wurde durch eine Spatzierreise nach Ca23 24
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John Milton (1608–1674), englischer Dichter. In seiner Rezension von William Lauders An Essay on Miltons Use and Imitation of the Moderns (London: Payne und Bouquet, 1750) griff Gottsched den Gedanken auf, Milton habe wesentliche Elemente seines Epos Paradise Lost (1667/1674) von anderen Dichtern übernommen, darunter von dem deutschen Jesuiten Jacob Masen (1606–1681, Verfasser des Epos Sarcotis [1654]), den er als „Landsmann“ bezeichnet; vgl. NaG 1752/4, S. 260–276, 269, vgl. auch 1752/5, S. 341–352, 1752/6, S. 438–445, 1752/8, S. 620–626, 1752/11, S. 831–839, 1752/12, S. 913–923. Joseph Addison (1672–1719), englischer Politiker und Mitherausgeber der Zeitschriften The Tatler (1709–1711), The Spectator (1711) und The Guardian (1713), veröffentlichte eine Serie positiver Kritiken von Miltons Paradise Lost; vgl. The Spectator 1711, Nr. 267, 273, 279, 285, 291, 297, 303, 309, 315, 321, 327, 333, 339, 345, 351, 357, 363 und 369. Paradise Lost. Schönaich hatte die Satire Das Kriegsglück im Februar 1752 an Gottsched geschickt und auf Gottscheds Reaktion hin im März Verbesserungen angekündigt; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 101, S. 340 f. und Nr. 121, S. 388. Gottsched veröffentlichte die Satire im Mai; vgl. NaG 1752/5, S. 379–385.
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ßel bey den Ferien verhindert, allwo von dHn. B. Heckel1 u. dHn. Assessor v. Cr …2 deren ersterer bey dem HErrn3 ungemein gelitten, letzterer aber mein besonderer Gönner ist, verständiget, wie meine bisherige Hofnung daselbst anzukommen, bekannter Ursachen wegen4 wohl zu einem Undinge werden dörfte. Den Innhalt dieses Schreibens erspare bis zu letzt. Das anderweite unterm 15ten dieses ist von der Beschaffenheit, daß ich es wegen des angezeigen Auszuges lebenslang verehrens u. verwahrungswürdig schätzen werde. Wie komme ich zu dem Glücke, daß des Hn. Gen. FeldMarschalls v. Seckendorfs hochgräfl. Excellenz5 auf mich als einem gantz unbekannten ein gnädiges Augenmerck zu nehmen geruhen?6 Ein vortheilhafter Begriff von Impel aus im Clevischen,7 so diesem gracieusen Mæcenas von mir mag beygebracht seyn, könnte leicht den Grund dazu gelegt haben. Es scheint, daß der Unterscheid zwischen Frembde u. Landes Kinder bey so großmüthigem Geiste weniger Platz finde, als ein rechtschaffenes Wesen. Nur bedaure, daß von dergleichen edelmüthigem
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Baron Heinrich Jacob von Häckel (1681/82–1760), Kunstsammler aus Frankfurt am Main, pensionierter kaiserlicher Offizier, Freund und Berater des hessen-kasselschen Landgrafen Wilhelm VIII. (1682–1760, Korrespondent). Wahrscheinlich Johann Ulrich von Cramer (1706–1772), 1733 Professor der Rechte in Marburg, 1742 kaiserlicher Reichshofrat in Frankfurt am Main, 1745 Reichsfreiherr, Rückkehr nach Marburg, 1752 Assessor am Reichskammergericht in Wetzlar; vgl. Franz Gundlach: Die akademischen Lehrer der Philipps-Universität in Marburg von 1527 bis 1910. Marburg 1927, S. 110 f., Nr. 178. Wilhelm VIII. (vgl. Erl. 1). Nach seiner früheren Mitteilung hatte Groschuff als auswärtiger Lutheraner im reformierten Hessen-Kassel keine Karrierechancen; vgl. unsere Ausgabe, Band 14, Nr. 84, S. 259. Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763); Korrespondent. Gottsched hatte Seckendorff über Groschuffs Qualitäten und zugleich über seine schwierige Stellung in Kassel unterrichtet, woraufhin Seckendorff eine Professur in Tübingen in Aussicht stellte, sofern Groschuff für ein bis zwei Jahre das Hofmeisteramt bei seinem Großneffen in Tübingen wahrnehmen würde; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 152, S. 490 f. und Nr. 154, S. 499 f. Offenbar hat Gottsched Groschuff über die betreffenden Passagen aus Seckendorffs Brief informiert. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das im klevischen Gebiet liegende Wasserschloß Empel im Besitz von Christoph Ludwig von Seckendorff-Aberdar (1709–1781), der es 1748 an seinen Bruder Philipp Heinrich Robert (1711–1792) verpachtete; vgl. Hermann Terlinden: Aus der Geschichte des Hauses Empel. In: Kalender für das Klever Land für das Jahr 36 (1986). S. 133–136, 136; Gerhard Rechter: Die Seckendorff. Band 3/1. Neustadt/Aisch 1997, S. 218–225 und 357.
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Antrage vorjetzo den Gebrauch nicht machen kann, der in jüngern Jahren, wie der Muth zu den Studien und Wißenschaften noch vorwaltete, jetzo aber gäntzlich gesuncken scheinet, mir der angenehmste gewesen wäre. Ich lebe anjetzo hier als Hofmeister bey 2 jungen Barons, beyde vom ersten Adel bey der Fränckischen Ritterschaft, nemlich des Hn. Geheimten und Ritter Raths von der Tann8 und des Hn. Ritterhauptmanns v. Thüngen9 Herrn Söhne,10 beyde von 18 bis 19. Jahre. Mein ordinaires Gehalt ist zusammen 300 rd. völlig defrayrt, und die Börse in Händen. Nach Beendigung zweyer Jahren die nämliche pension bis zur Bedienung Rath geschaft worden. So wenig dergleichen Lebensart meine Neigung ist, so kommt diese Beschäftigung mir doch wegen des künftigen zustatten. Da aber beyde junge Herren sehr lebhaft, so ist es eine critische Sache, zwey unterschiedene humeurs unter einen Huht zu bringen. Indeßen halte ich es doch nicht für rathsam, eine Änderung in Sachen zu treffen, dabey ich mein Wort von mir gegeben. Ein Profeßorat nach 2. Jahre lang geleistete sonstige Dienste ist wohl die würdigste Belohnung vor einen Hofmeister: allein meines Unvermögens am besten bewust, habe ich so annehmliche Anerbietungen schon anderweitig müßen aus den Augen stellen. Meine Absicht ist allezeit auf civil-dienste bey Collegiis gerichtet gewesen; nach gerade aber würde es mir ein wenig sensible vorkommen, die Stuffen noch erst zu passiren, und von der Piquen an zu dienen. Im Archiv oder bey einer Bibliotheque mich anzuwenden scheint mir noch das zuträglichste, und wenn alle Stricke rißen, so müste ein gut Sekretariat den Mann ernähren, indem man mir glauben macht, ich wäre in dem Frantzösischen durch Correspondenz ziemlich geübt. Wenigstens bin ich ein Verehrer von einer guten frantzösischen Schreibart, nur daß mir die Gelegen-
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Christoph Friedrich von der Tann (1697–1785), 1729 fuldaischer Geheimer Rat, Rat des reichsritterschaftlichen Kantons Rhön-Werra, 1742 kurpfälzischer Geheimer Rat, 1749 Oberamtmann von Hersfeld; vgl. Hans Körner: Forschungsergebnisse zur Tann’schen Familiengeschichte im 16. bis 19. Jahrhundert. Abenberg 2018, S. 351–389. Philipp Christoph Dietrich von Thüngen (1696–1780), 1730 schwedischer Legationsrat, 1743 Rat des reichsritterschaftlichen Kantons Rhön-Werra, 1747 Ritterhauptmann; vgl. Rudolf von Thüngen: Das reichsritterliche Geschlecht der Freiherrn von Thüngen. Band 2. Würzburg 1926 (Nachdruck Neustadt/Aisch 1997), S. 316–348. Adolph Wilhelm Heinrich von der Tann (1736–1778) wurde gemeinsam mit Groschuff am 18. Oktober 1751 in Marburg immatrikuliert, Friedrich Wilhelm von Thüngen (1733–1793) am 28. Oktober 1751; vgl. Marburg Matrikel, S. 316.
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heit gefehlet, bey einer Legation mein Glück damit zu machen, wornach ich wegen vorkommender Reisen jederzeit getrachtet. Zu Professionen ist mein Gedächtniß nicht starck genug. Die bekannte Leutseeligkeit, die Ihro hochgräfl. Excell. so viele in der Welt sonst vielleicht verrostete Gelehrte, durch hohes Vorwort zu ansehnlichen Bedienungen verholfen, kann ich nicht sattsam bewundern, daß solche auch mir zu Theil werden sollte. Darf ich mir schmeicheln bey Hoch Denenselben durch Ew. Magnificenz anderweit in gnädigen Andencken erhalten zu werden, so ist es dasjenige, was ich anjetzo vorzüglich mir ausbitten will, mit Vorbehaltung einer stets lebhaftesten Danckbegierde vor diese mir zugedachte hohe Gnade, zu der ich mich so wohl als zu Ew. Magnificenz fernerem Wohlwollen unterthänigst und gehorsamst empfehle, mit ausnehmender Verehrung beharre Ew. Magnificenz/ gehorsamster Diener/ Groschuff.
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Marburg./ den 23ten April./ 1752.
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P.S. Der Lauremberger hat durch den damals gemachten Anhang11 denen Casselischen Gelehrten, so sehr sie auch darauf drungen, den Geschmack verdorben, u. zweifle ich, ob ich die Anzahl der Subscribenten vollkommen machen könnte.12 Wenn ich wüste, daß der Koker13 die Auflage geltender machte, so wollte ihn, weil ich die Wolfenbütt. Ausgabe14 habe, mit deutschen typen abdrucken laßen. Die schöne neue Auflage vom Reinicke Fuchs, so Ew. Magnificenz besorgen;15 giebt mir Anlaß einige Gedancken über die Urschrift 11
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Vgl. Johann Lauremberg: De Veer olde beröhmede Schertz=Gedichte … In Nedder=Düdsch gerymet dörch Hans Willmsen L. Rost. Met eenem Anhang van etlicken in düssen Tyden nye ingeschlekenen Mißbrücken. [Kassel 1750], Anhang, S. 87–133. In seinem vorigen Brief hatte Groschuff eine Neuauflage der Ausgabe erwogen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 114. Hermann Bote: De Koker. Die um 1520 entstandene Spruchsammlung des Braunschweigers Hermann Bote (vor 1467–1520) wurde erstmals 1711 gedruckt (vgl. Erl. 14). Reineke De Vos Mit Dem Koker. Wolfenbüttel: Gottfried Freytag, 1711. Heinrichs von Alkmar Reineke der Fuchs … übersetzet … von Johann Christoph Gottscheden. Leipzig; Amsterdam: Peter Schenk, 1752 (Mitchell Nr. 507).
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deßelben mitzutheilen,16 so aber nur tumultuarisch verfaßet, auch weitläuftiger in den Caßel. Zeitungen vorigen Jahres eingerücket worden.17 Ich habe nicht die Zeit es auszumustern. Anbey ergehet die Abschilderung meiner betrieglichen Hofnung, der das Grab letzthin bereitet worden. 18 Sollte es jemand zu Gesichte bekommen, bitte aus erheblichen Ursachen meines Namens zu verschonen, als der es mit Cassel nicht gäntzl. verderben will. Noch habe unterschiedene kleine Ausarbeitungen, die bey müßiger Zeit aufgesetzt; in Caßel macht man Schwürigkeiten solche ans Licht zu stellen. Darf ich so schicke dann u. wann was ein, Ew. Magnificenz werden am besten urtheilen, was für Gebrauch davon zu machen. H. HofR. Geyger19 hat seit 2 Tage frembde, u. habe noch nicht Gelegenheit, Ihn zu sprechen, nechstens berichte was Er sich darüber wird haben mercken laßen.20 Der mich in aller Eile empfehle./ G 16 17
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Nicht überliefert. [Groschuff:] Erläuterung einiger Vorfälle des X. und XIII. Jahrhunderts. In: Casselische Policey= Gelehrte und Commercien=Zeitung 1751 (Nr. 25 vom 21. Juni und Nr. 28 vom 12. Juli), S. 193–196, 217–220. Ende 1750 hatte Groschuff einen Text über „die Hofnung, die mich so getäuschet“ in Aussicht gestellt, im April 1751 aber mitgeteilt, daß die „kleine Abhandl. von der Gefährlichkeit der Hofnung … verunglücket, und weggekommen“ sei; unsere Ausgabe, Band 16, S. 421, Z. 12 und Band 17, S. 96 f. Der wieder aufgefundene und dem vorliegenden Brief beigefügte Text ist nicht überliefert. Vgl. aber den Druck: Gedanken über die Gefährlichkeit irrdischer Hofnung. In: Der Hofmeister 1752 (26. Stück vom 27. Juni), S. 201–208. Offenbar hatte Gottsched die Beilage an die Zeitschrift weitergeleitet, noch ohne indes deren Verfasser Gottlieb Siegmund Crusius (1729–1761) namentlich zu kennen. Crusius stellte sich erst in seinem einzigen überlieferten Brief an Gottsched vom 23. Oktober 1753 persönlich vor. Hier wird auch „Dero öfterer Beÿtrag“ erwähnt: Gottsched hatte demnach mehrfach Beiträge an den Verfasser gesandt; vgl. Rüdiger Otto: Der unbekannte Gottlieb Siegmund Crusius und andere Journalisten in der Gottschedkorrespondenz. In: Claire Gantet und Flemming Schock (Hrsg.): Zeitschriften, Journalismus und gelehrte Kommunikation im 18. Jahrhundert. Bremen 2014, S. 33–76, Abdruck des Briefs S. 55–57, Zitat S. 56; zur Vermittlung von Texten an den Hofmeister vgl. auch unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 10, Erl. 5. Christoph Friedrich Geiger (1712–1767); Korrespondent. In seinem vorherigen Brief hatte Groschuff mitgeteilt, Geiger glaube wegen seines anhaltenden Stillschweigens Gottscheds „gutes Andencken … gantz eingebüßet zu haben, zweifelt auch, bey solchen Umständen es so bald sich wieder erwecken zu können“; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 114, S. 370, Z. 19–21. In seiner Antwort ist Gottsched offenbar darauf eingegangen. Groschuff kommt nicht mehr darauf zurück.
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171. Chris t i a n Wi l h el m Ag r i co l a a n Got ts c h ed, Fienstedt 25. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 231–232. 3 S.
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Magnifice,/ Hochedelgeborner, Hochgelahrter,/ Hochverdienter Herr Profeßor,/ Hochgeneigter Gönner, Ew. Hochedelgeboh. Magnificenz ertheileten mir, da ich vor dem Jahre die Ehre hatte, Ihnen aufzuwarten,1 den gütigen Rath, daß ich an H. Kraußen in Wien2 schreiben sollte.3 Ich habe dieses zweymal gethan, und selbigen die Ubersetzung der Predigten des P.4 de la Rue5 angeboten, allein ich habe auf beyde Schreiben keine Antwort erhalten. Ich nehme mir dahero die Kühnheit, Ew. Magnificenz unterthänigst zu ersuchen, daß Sie mit demselben, weil er vermuthl. diese Meße in Leipzig seyn wird, meinetwegen zu sprechen geruhen wollten: oder wollten Ew. Magnificenz die Gewogenheit gegen mich haben, und mir eine andere Arbeit gütigst verschaffen, so würde ich es mit dem gehorsamsten Danke erkennen. Ich schäme mich dem größten Theile meiner Amtsbrüder gleich zu werden, und meine müßigen Stunden andern als gelehrten Beschäftigungen zu widmen; zumal da ich finde, daß selbst das Frauenzimmer in den hiesigen Gegenden mir in diesem Stück mit einem lieblichen Beyspiele vorgegangen ist. Eine Tochter eines meiner Vorfahren in dem vorigen Jahrhunderte6 hat sich den schönen 1
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Über einen Besuch Agricolas konnte nichts ermittelt werden. Im vorangegangenen Brief drückte er nur die Hoffnung auf eine persönliche Begegnung aus; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 184. Johann Paul Krauß (um 1700–1776, Korrespondent), Wiener Verleger. Agricola hatte Gottsched 1750 um die Vermittlung seiner Übersetzung der Predigten Louis Bourdaloues an Krauß gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 16, Nr. 103 und 184. Offenbar hatte er sich inzwischen entschlossen (vielleicht auf Gottscheds Empfehlung hin), statt Bourdaloue nun de La Rue zu übersetzen. Père. Charles de La Rue (1643–1725), französischer Jesuit und Prediger. Es wurde keine entsprechende Übersetzung publiziert. Gottfried Zeidler (1623–1699), 1650 Pfarrer in Fienstedt, und seine Tochter Susanna Elisabeth Zeidler (1657–vor 1708), 1686 Ehe mit Andreas Haldensleben (1652–1736, 1684 Pfarrer in Detershagen); vgl. Pfarrerbuch Kirchenprovinz 3,
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Wißenschaften gewidmet Ich übersende hier einen Beweis von Ihrer Geschicklichkeit,7 welche, wie mich dünkt, für die damaligen Zeiten, und was noch mehr ist, für ein Frauenzimmer auf dem Dorfe in den damaligen Zeiten, nicht geringe ist. Die Exemplare von diesem Buche sind selten. Ich habe nicht mehr als dieses auftreiben können, und ich bedaure, daß es am Ende mangelhaft ist.8 Daß ich aber so dreiste bin, Ew. Magnificenz daßelbe zu übersenden, das werden Dieselben der tiefen Ergebenheit und Ehrerbietung gütigst zuschreiben, mit welcher ich bin,
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Ew. Magnificenz/ gehorsamster Diener/ C. W. Agricola. Fienstaedt./ d. 25. des Aprils/ 1752.
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172. Franz Ignaz Rothfischer an Got tsched , Helmstedt 26. April 1752 [135] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 235–236. 3 S. Von Schreiberhand, Unterschrift von Rothfischer.
HochEdelgebohrner Magnifice;/ HochzuEhrender Herr Professor Euer Magnificenz werden schon vernommen haben, daß ich bald nach meiner anckunfft in Hellmstæd1 von einem gefährlichen Seitenstechenden Fieber auf das Krancken=Bette seÿ hingeworfen worden, welches ich auch
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S. 492 und 9, S. 493; Susanna Elisabeth Zeidler: Jungferlicher Zeitvertreiber. Hrsg. von Cornelia Niekus Moore. Bern u. a. 2000, S. V–XLVI. Susanna Elisabeth Zeidler: Jungferlicher Zeitvertreiber Das ist Allerhand Deudsche Gedichte. [Zerbst: Johann Ernst Betzel,] 1686. Das Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek München mit der Signatur P.o.germ. 1659s trägt das Gottschedsche Exlibris. In den Bibliothekskatalogen beider Gottscheds ist das Buch nicht verzeichnet. Das an Gottsched gesandte Exemplar endet auf S. 92 inmitten eines Gedichts. Der Neudruck vermerkt am Seitenrand die Seitenzahlen der Erstausgabe: Sie umfaßt 96 Seiten; vgl. Zeidler 20000 (Erl. 6), S. 111 und 115 f. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 135.
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noch hüten muß mit so schlechten Leibes kräfften, das ich nicht einmahl die Ehre habe, Euer Magnificenz mit eigener Hand schreiben zu können. Doch die gefahr soll vorbeÿ seÿn, und ich hoffe, mit der gnad Gottes mich bald wiederum zu meiner arbeit zu erholen. Bitte solches nebst meiner höflichen Empfehlung auch HErn Breitkopf2 zu vermelden. Ich hoffe täglich aus Braunschweig den ersten absatz meiner Nachricht von meinen übergang etc.3 aus der preße fertig, und vielleicht ist derselbe schon nach Leipzig auf dem wege, die Meße noch zuerreichen, ehe ich selber ein Exemplar gesehen habe. Ich habe HEr Meissner aus Wolfenbüttel4 geschrieben, Euer Magnificenz gleich mit einem Exemplar aufzuwarten. Indeßen ersuche Euer Magnificenz, wegen meinen Instrument5 diese Meße gleichwohl Sorge zu tragen, daß es die Königliche Hoheit nehmen möchte;6 indem mich meine Kranckheit jetzo ohne hin vieles kostet. Ich weiß nicht, was HErn Wapler7 letzthin von wegen meinen wagen für Lermen angefangen. Wenn derselbe Euer Magnificenz anständig ist, bleibet es allezeit beÿ meinem worte.8 Sonst habe ich mit dem HEr Meissner abrede genommen, denselben gar in unsere gegenden hieher zu bringen. Eben besuchet mich HErr Hoffmeister Zacharias,9 und ersuchet mich, Euer Magnificenz seine ergebenste Compliments zu vermelden. Ich bin mit der vollkommensten hochachtung 2 3 4
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Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Leipziger Verleger. Rothfischer, Nachricht. Rothfischers Nachricht erschien bei dem Verleger Johann Christoph Meißner (1691– 1771). Rothfischer wollte die Gallichon, ein Lauteninstrument, auf der Messe zum Verkauf anbieten; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 120. Gemeint ist vermutlich die Kurprinzessin Maria Antonia Walpurgis (1724–1780). Am 24. Mai 1752 bedankt sich Rothfischer für Gottscheds „Mühe wegen meiner Galichone“. Gottsched war deswegen an den sächsischen Konferenzminister und einstigen Hofmeister der Kurprinzessin, Hugo Wilhelm von Wetzel (1685–1760, Korrespondent), herangetreten. Dieser jedoch habe, wie Rothfischer „das Unglück bei der Anbiethung“ erläuterte, das Instrument „von München her gekannt“ und also gewußt, daß es Rothfischer gehöre; vgl. Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 282r. Gottsched wiederum berichtet Rothfischer am 2. Juni 1752, Wetzel habe auf sein Schreiben mit der Bitte um Vermittlung nicht einmal geantwortet; vgl. Wolfenbüttel, Niedersächsisches Staatsarchiv, 37 Alt Nr. 993, Bl. 271r. Johann Erasmus Wappler († 1760); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 135, Erl. 7. Zu Rothfischers Wagen vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 135, Erl. 5. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae (1726–1777), 1743 Studium in Leipzig, 1747 in Göttingen, 1748 Hofmeister am Collegium Carolinum in Braunschweig, 1761
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Euer Magnificenz/ ergebenster Diener/ Franz Rothfischer/ Acad. Jul. Phil. P. O.10 Hellmstæd den 26ten Aprill/ anno 1752. PS. Eu. Magnificentz verzeihen daß den begleitungs=Brief nach Göttingen so spät zurück sende.11 An die Frau Gemahlin HochEdelgebohrn meine unterthänige Empfelung. Dieselben werden sich ebenfals meine Galichon befohlen seÿn laßen.
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173. Friedrich Samuel Sparr an Got tsched , Frankfurt am Main 26. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 233–234. 4 S.
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Magnifice/ Hochgelehrter Herr Professor/ Hochgeneigtester Gönner. Ihro Magnificenz geehrtestes Schreiben ist mir von hiesigem H. Buchhändler Varrentrapp1 zu gehöriger Zeit richtig überlieffert worden. Je mehr Denenselben vor die geneigte Aufnahme des meinigen2 und das überschickte vortreffliche Gedichte3 mich verpflichtet erachte, desto mehr bedaure, daß ich nicht im Stande bin, meinem damaligem weiterm Ver-
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Professor der Poesie. Zachariae unterhielt enge Beziehungen zu dem Helmstedter Theologieprofessor Ernst August Bertling (1721–1769), in dessen Haus Rothfischer zunächst wohnte; vgl. Paul Zimmermann: Friedrich Wilhelm Zachariae in Braunschweig. Wolfenbüttel 1896. S. 4–17. Academiae Juliae Philosophiae Professor Ordinarius. Im Februar hatte Rothfischer gefragt, ob er die nicht mehr benötigten Empfehlungsbriefe für Göttingen zurücksenden solle; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 88, S. 306. Franz Varrentrapp (1706–1786); Korrespondent. Unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 25. Möglicherweise hatte Gottsched ein Exemplar von Christoph Otto von Schönaichs (1725–1807, Korrespondent) Heldengedicht Hermann, das zur Michaelismesse 1751 erschienen war, gesandt.
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sprechen Genüge zu leisten, und Ihro Magnificenz auch mit einem Verzeichnusse von dem Alter der alhie Verstorbenen aufzuwarten.4 Ich wuste damalen nicht anderst, als daß die Nachrichten von den hiesig Verstorbenen, welche unter andern Sachen in denen wöchentlichen Anzeigs=Blättern, so die Jungische Buchhandlung herausgiebt,5 anzutreffen sind, und nach welchen ich mein Verzeichnus verfertigen wollte, vollständig wären, auch keiner von meinen guten Freunden, die hierum befragte, zweifelte daran. Aus diesen Nachrichten brachte also vom Anfange des verstrichenen Jahres bis zum Ende desselben wöchentlich die Anzahl der Verstorbenen von jedem Alter unter seinen eigenen Titel. So gewis ich nun ware, daß keinen einzigen in erwähnten Anzeigen vorgefundenen Verstorbenen anzumercken vergessen hatte, so sehr befremdete es mich, als mit Anfange dieses Jahres nach richtiger und wiederholter Zusammenrechnung aller in meinem Verzeichnusse befindlichen Verstorbenen wahrnehmen muste, daß die aus dem Kirchenbuch herausgezogene Summe, welche am neuen Jahre auf einem halben Bogen gedruckt ausgegeben wird,6 die meinige um einen gar ansehnlichen Theil übertraffe. Dieses belehrte mich erst von der Unvollständigkeit der Jungischen Anzeigen, deren Ursachen nachdeme bey genauerer Erkundigung ebenfals in Erfahrung brachte. Mein Vorsatz gienge sodann dahin, ein anderes Verzeichnus aus dem Kirchenbuche selbsten heraus zu ziehen, jedoch verschiedene dabey vorgekommene Schwürigkeiten benahmen mir auch diese Gelegenheit, meinen Vorsatz ins Werck zu richten. Da ich also kein anderes als unvollständiges Verzeichnus verfertigen können, ein solches aber keinesweges brauchbar ist, und ich deswegen Bedencken getragen, Ihro Magnificenz es zu senden, so ersehen Dieselben hieraus die Ursachen, welche die Erfüllung meines Versprechens verhindert haben. Wenn Ihro Magnificenz belieben, meiner Ergebenheit, und Bereitwilligkeit, Denenselben angenehme Dienste zu leisten, sich in einem andern Falle zu bedienen, so werden Sie mich allezeit finden als
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Vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 94 f. Die Ordentlichen wochentlichen Franckfurter Frag= und Anzeigungs=Nachrichten erschienen seit 1722; seit 1743 im Verlag von Johann David Jung († 1773); vgl. HansJoachim Koppitz (Hrsg.): Die kaiserlichen Druckprivilegien im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Wiesbaden 2008, S. 267, Nr. 42 und 44. Summarische Verzeichniß derjenigen Personen, so … zu Franckfurt am Mayn so wohl ehelichen eingesegnet, als auch daselbst und zu Sachsenhausen getaufft und gestorben sind; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, S. 93.
Weller an Gottsched – April 1752
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Ihro Magnificenz/ Meines Hochgeehrtesten Herrn Professors/ und Hochgeneigten Gönners/ gehorsamsten Dr.7/ Friedr. Sam. Sparr. der Ges./ Gelahrth.8 Dokt. und Pract:/ alhie. Franckfurth. am Mayn./ d. 26. April. 1752.
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Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 237–238. 3 ½ S.
Hoch Edelgebohrner Herr,/ Hochgeneigter Gönner. Euer HochEdelgebohrnen haben mir den Brief eines gelehrten Mannes zugeschickt,1 und ich erkenne diese Gütigkeit mit gehorsamsten Dank. Ich verwundere und erfreue mich auch zugleich, daß Derselbe meine geringe Abhandlung so viel geachtet hat, einige Aufmerksamkeit darauf zu richten. Ich schreibe aber solches nicht mir selbst, sondern dem großen Ansehen Eur HochEdelgebohrnen zu, weil Sie solcher Abhandlung die Ehre getan, und solche in Ihre gelehrte Monaths Schrieft gesetzet haben.2 Die Einwendungen, so dieser gelehrte Mann wider das Jahr, in welchem Matratius3 sein Buch de componendis versibus soll gedruckt seÿn4 sind sehr richtig. Ich habe mir auch schon vorgestellet, daß dieses Jahr nicht von jedermann 7 8
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Diener. Gesundheitsgelahrtheit. Gottsched sandte Weller Jacob Bruckers Brief vom Dezember 1751, in dem dieser auf Wellers Abhandlung über die griechischen Drucke eingegangen war; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 46, S. 156–159. Weller: Kurze Anmerkung über den ersten griechischen Druck, sonderlich in Deutschland. In: NaG 1751/8, S. 566–582. Francesco Maturanzio (Maturantius, Mataratius) (1443–1518), italienischer Humanist. Franciscus Mataratius: De componendis versibus. Venedig: Erhard Ratdolt, 1468. Vgl. Weller (Erl. 2), S. 573–575.
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für richtig werde erkannt werden. Aber eben der Maitaire,5 welcheri in dem angeführten Buch die Jahr Zahl 1468 für falsch erklärt,6 hat mich selbst in meiner Meÿnung, daß sie richtig seÿ, bestärket. Denn er meldet, er habe dieses Buch selbst nicht gesehen, bildet sich aber ein, es seÿ die Zahl 1468. mit kleiner Ziffer gedruckt, und es habe leicht derjenige, der des Buchs gedenket für 1486, die Zahl 1468 lesen können.7 Da ich aber das Buch selbst in Händen habe, und sehe, daß die Jahrzahl mit römischen Ziffern so deutlich und ordentlich ausgedruckt seÿ, so trüge ich kein Bedenken, sie für richtig anzunehmen. Ich habe ehmahls mit dem seel. Herr Professor Leich8 daraus gesprochen, welcher die Richtigkeit solcher Jahrzahl nicht gänzlich verworfenii. Der wichtigste Einwurf ist, daß zuiii dieser Zeit Ratdold9 noch keine Druckereÿ in Venedig gehabt hat.10 Ich habe mir deßen Auflösung also vorgestellet. Ratdold ist aus Augspurg bürtig gewesen, ob er gleich nie eine Druckereÿ daselbst gehabt hat. Er hat in Venedig eine Druckereÿ angefangen, welche aber wieder eine Zeitlang in Stecken gerathen ist, und zu seinen ersten Versuchen gehöret dieses Buch. Es war doch schon damahls die Druckereÿ in Italien bekannt, da man schon 1465 in dem Closter Sublacum gedruckt hat.11 Es verwundert mich, daß man viel später in Venedig i ii iii
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welches ändert Bearb. verworfe ändert Bearb. du ändert Bearb. Michael Maittaire (1668–1747), englischer Philologe. Vgl. Michael Maittaire: Annales Typographici Ab Artis Inventæ Origine Ad Annum MDCLXIV. Editio Nova Auctior & Emendatior. Band 1/1, Amsterdam: Pierre Humbert, 1733, S. 281, 391. Zwar geht aus dem Text S. 281, wo Maittaire 1486 statt 1468 vermutet, hervor, daß Maittaire nur einen Katalogeintrag kennt, doch von der Annahme einer Fehllesung durch kleine Schrift ist hier nicht die Rede. Auf S. 391 korrigiert er das Druckjahr in 1478. Johann Heinrich Leich (1720–1750), 1742 Magister in Leipzig, Assistent der Ratsbibliothek, 1748 außerordentlicher Professor der Philosophie in Leipzig, Altphilologe und Bibliograph. Erhard Ratdolt (um 1447–1527/28), 1476 Buchdrucker in Venedig, 1486 in Augsburg; vgl. Künast, Augsburger Buchdrucker, S. 1212. Vgl. Gilbert R. Redgrave: Erhard Ratdolt and his Work at Venice. London 1894. Vgl. Lucius Caecilius Firmianus Lactantius: De divinis institutionibus, adversus gentes libri septem I. necnon eiusdem ad Donatum de ira dei liber unus. una cum libro de opificio hominis ad Demetrianum finiuntur. Subiaco: [Conrad Sweynheym, Arnold Pannartz], 1465; vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, M16541.
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daran gedacht habe. Es ist aber gar meine Meÿnung nicht, ein solche Kleinigkeit so hartnäckigiv zu behaupten: sondern ich will nur Eur HochEdelgebohrnen damit zeigen, daß ich doch einigen Grund meiner Meÿnung gehabt habe. Den Brief des gelehrten Mannes schicke ich mit gehorsamster Danksagung zurück. Es laßen Eur HochEdelgebohrnen mich an die versprochene Abhandlung von solchen Büchern errinnern, die eine seltne und wunderliche Jahrzahl haben.12 Ich habe mich bishero fast gänzlich von dieser Art der Alterthümer abgezogen gehabt. Ihr Wink aber ist beÿ mir der wichtigste Befehl, und ich werde in kurzen die Ehre haben, diese Abhandlung, nebst andern dahin gehörigen zu überschicken. Sie haben in Ihrer Monaths Schrieft, ein recht wichtig Werk gethan, daß Sie den bezauberten Heldengedichtschreibern die Warheit gesagt haben.13 Die guten Regeln, die ich aus den Büchern Eur HochEdelgebohrnen gefaßet habe, machten mir solche widernatürlichen Dinge schon unerträglich, und ich habe solche Sachen ordentlich für unvernünftig und rasend gehalten: Niemand kann geschickter gewesen seÿn diesem eingerießenen Unfug sich zu widersetzen als Eur HochEdelgebohrnen. Ich bilde mir ein der Zeichenmeister, der die Apotheosin Homeri14 abgerißen, hat von solchen kleinen Geistergen geweißaget und sie unter den Fröschen abgebildet, die an dem Stuhl Homers herum kriegen.15 Deutschiv
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hartäckig ändert Bearb. Weller hatte Gottsched eine Abhandlung „Von den seltsamen Jahrzahlen, die man beÿ dem Druck der alten Bücher antrieft“ angeboten; unsere Ausgabe, Band 17, S. 346. Vgl. Gottsched: Bescheidenes Gutachten, was von den bisherigen christlichen Epopeen der Deutschen zu halten sey? sowie Gutachten von der heroischen Versart unsrer neuen biblischen Epopeen. In: NaG 1752/1, S. 62–74, 1752/3, S. 205–220. Apotheose des Homer oder Relief des Archelaos von Priene, hellenistisches Weihrelief unbekannter Herkunft. Es wurde im frühen 17. Jahrhundert in der Nähe von Rom gefunden und befand sich bis 1798 im Palazzo Colonna in Rom; seit 1819 ist es im Besitz des Londoner British Museum (Signatur: 1819,0812.1). Die erste bekannte Abbildung stammt von Giovanni Battista Galestruzzi (um 1618–um 1677) aus dem Jahr 1658, auf der sich weitere gründen, doch keine Fassung zeigt Frösche, sondern vielmehr zwei Mäuse zu Füßen Homers, die an einer Schriftrolle nagen. Auslegungen, daß diese Darstellung auf Homers Verfasserschaft am Froschmäusekrieg verweise, wurden schon früh verworfen; es läge die Vermutung näher, daß hier Homers Neider dargestellt würden; vgl. Gisbert Cuper: Apotheosis vel consecratio Homeri. Amsterdam: Henricus Boom, 1683, Bl. § 3v; Johann Carl Schott: Explication Nouvelle De L’Apotheose d’Homere, Representée Sur Un Marbre Ancien. Amsterdam: Jan Boom, 1714, S. 44 f.
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land hat Ursache Ihre Verdienste, die schon in andern Sachen so höchst wichtig sind, auch darinnen hochzuschätzen, daß Sie den guten Geschmack, den Sie selbst so rühmlich eingeführet haben, auch so geschickt vertheidigen, und sich dem unsinnigen Verderben widersetzen. Die Seuche greift um sich, und ich habe auch hier beständig wider die quackenden Geister zu streiten: ich vertheidige mich aber mit Ihren Waffen und Ihre critische Dichtkunst, giebt mir Gründe genug zur Widerlegung.16 Ihre Monaths Schrieft vergrößert gewiß Ihre höchst wichtigen Verdienste um die Gelehrsamkeit: Sie erbauet und vergnüget mich, und ich werde nie ein Stück davon lesen, daß ich nicht in einer stillen Einsamkeit Ihnen meine Verehrung bezeugen sollte. Ich gehöre unter die kleinen Verehrer Ihrer Verdienste, der aber an Stärke und Größe der Hochachtung und Verehrung dem grösten Geist nichts nachgeben will. Ich schätze mich glücklich, wenn ich nur einen geringen Theil Ihrer Gunst besitze. Ich empfehle mich Derselben und Ihrer Hochgelehrten Gemahlin, und versichere darbeÿ, daß ich mit gröster Hochachtung bin Eur HochEdelgebohrnen/ meines Hochgeneigten Gönners/ gehorsamster Diener./ M. Johann Gottfried Weller. Zwickau/ den. 26. April:/ 1752.
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Vgl. Von der Epopee oder dem Heldengedichte. In: Gottsched, Dichtkunst, 3. Auflage 1742 (Mitchell Nr. 254), S. 673–702, 4. Auflage 1751 (Mitchell Nr. 462), S. 469–504; AW VI/2, S. 279–308.
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175. Jo ha nn Got t lo b E rd m a n n L u ck e a n Got ts c h ed, Marburg 27. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 239–240. 4 S.
Magnifice,/ Wohlgebohrner, Hochgelahrter Herr,/ Hochzuverehrender Herr Profeßor, Eüeren Wohlgebohrnen Magnificenz meine schriftliche Ergebenheit zu bezeigen, würde ich mir nie die Freÿheit genommen haben; wenn mich Deroselben Leütseeligkeit nicht schon in voraus entschuldigte. Die tieffe Ehrfurcht, welche ich gegen Dieselben hege, vermehret sich täglich, nachdem ich meinen Geschmack auch in der teütschen Sprache suche zu verbeßern. Dero gelehrte, geistreiche und angenehme Schriften sind die bündigste Ursache, daß ich nebst andern in der Person Ew: Magnificenz die Zierde der teütschen Nation verehre. Wie glücklich sind nicht diejenigen, welche den Nahmen eines Clienten von einem so Verdienstvollen Patrioten als Dieselben sind, führen können. Der Neid, den ich auf diese werfe, verlanget von mir einen Versuch zu wagen unter ihnen eine Stelle zu erhalten. Meine Verdienste sind zwar dazu nicht hinreichend: Dennoch aber glaube ich, daß der Wille, von dem eine geringe Probe beÿlieget,1 meinen Wunsch einiger maaßen rechtfertigen wird. Ich schmeichle mir, daß vermöge Deroselben großmüthigen Gütigkeit, mein unterthäniges Suchen eine erwünschte Wirkung habe werden. Eben diese macht mich auch so kühn, gleich das erstemahl eine ergebenste Vorstellung an Ew: Wohlgebohrnen abgehen laßen. Der Herr Hofmeister Groschoff2 haben gegen mich von einer ansehnlichen Hofmeister Stelle beÿ den Herrn von Seckendorf in Tübingen Erwehnung gethan,3 1
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Wahrscheinlich Lucke: Abhandlung von dem Nutzen und der Nothwendigkeit, das gemeine bürgerliche Recht in deutschen Schriften vorzutragen. Marburg: Christian Ernst Immanuel Weldige, 1752. Die Schrift enthält eine Widmung für Ludwig Martin Kahle (vgl. Erl. 8) zum Antritt des Prorektorats in Marburg am 1. Januar 1752. Friedrich Groschuff (1693–1783); Korrespondent. Ernst Anton Heinrich von Seckendorff (1733–1802) studierte seit 1750 in Tübingen. Friedrich Heinrich von Seckendorff hatte Groschuff über Gottsched das Hofmeisteramt bei seinem Großneffen angetragen; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 154, S. 499 f.
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welche Er, weil er schon eine andere bekleidet, nicht hätte annehmen können;4 und daß die Besetzung derselben von der vielvermögenden Empfehlung Ew: Magnificenz abhinge. Ich muß gestehen, daß dergleichen Bedienung mit diesen Bedingungen meinen Absichten gemäß wäre, wornach ich mich auch schon einige Zeit bemühet habe: Allen dabeÿ vorgeschriebenen Bedingungen5 würde ich ein Gnüge leisten. Meine Studien habe ich in Jena, Erlangen und allhier unter den Vorsitz verschiedener großen Rechtsgelehrten nach Verlauf 6. Jahre geendiget. Vor zweÿ Jahren habe ich auch schon das Examen pro gradu Doctoris in Erlangen ausgestanden, diese aber wegen Abgang der zeitlichen Mittel nicht vollenden können.6 Vorjetzo beschäftige ich mich allhier mit Wiederhohlung verschiedener Collegiorum mit einigen Comilitonibus, und halte auch öffentliche Vorlesungen über das Recht. Dürfte ich mir einige Hofnung zu dieser berührten HofmeisterStelle machen: So würde ich auf gütiges Verlangen so wohl von Erlangen wegen des ausgestandenen Examinis, als auch von hier meiner Aufführung wegen besonders von Ihro Excellenz den Herrn Reichshofrathes Freÿherrn von Cramers,7 und Herrn Hoffrath Kahle8 Zeügnüße beÿbringen.9 Ew: 4
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Vgl. die entsprechende Aussage im Brief Groschuffs an Gottsched; unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 170, S. 554 f. Vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 154, S. 499 f. Im Mitgliederverzeichnis der Deutschen Gesellschaft in Göttingen steht zum Aufnahmedatum 13. Mai 1752: „beyder Rechte Doctorand“ (Suchier, Göttingen, S. 110, Nr. 470), im Nachruf heißt es, er sei „in Gradum Doctoris promoviret“ worden (Nachlese Oberlausitzischer Nachrichten 1768, S. 201). Nach freundlicher Mitteilung von Frau Dr. Katharina Schaal (Marburg) vom 26. Januar 2023 ist in der Hauptrechnung der Universität, der einzigen Nachweismöglichkeit für Promotionen in diesem Zeitraum, in den Jahren 1750 bis 1760 kein Hinweis auf Gebühren Luckes enthalten. Johann Ulrich von Cramer (1706–1772); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 170, Erl. 2. Ludwig Martin Kahle (1712–1775, Korrespondent), 1751 Professor der Rechte in Marburg. Gottsched schickte den vorliegenden Brief am 12. Mai 1752 weiter an Friedrich Heinrich von Seckendorff: „Aus Marpurg schreibt ein mir sonst unbekannter Mensch, der aber nicht ungeschickt zu seyn scheint, beygehendes Schreiben; wegen der tübingischen Hofmeisterstelle. Ich überlasse es E. H. Excell. hohem Ermessen, ob die Stelle noch unbesetzt, oder dieser Candidat sich dazu schicke.“ Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1113, Bl. 162–163, 163v. Seckendorff antwortete am 18. Mai: „Der Brief von Marpurg kommt hiebeÿ zurück, die stelle ist schon besezt“, Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 275, 275r.
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Wohlgebohrne Magnificenz könten einen ohnehin schon ergebensten Diener unsterblich verbinden, wenn Dieselben die hohe Wohlgewogenheit haben, und mich beÿ dieser offenen Stelle in Vorschlag bringen wolten. Ew: Magnificenz haben überdiß die Gütigkeit zu glauben, daß ich vor diese unvermuthete Wohlgewogenheit mit der schuldigsten Hochachtung ersterbe
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Magnifice,/ Wohlgebohrner, Hochgelahrter Herr/ Hochzuverehrender Herr Profeßor/ Ew. Magnificenz/ unterthäniger Diener/ Joh: Gottl. Erdm. Lucke. Dd.10 Marburg/ den 27.ten des April Mon:/ im Jahr 1752.
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176. Jo ha nn Da n i el H eyd e a n G ot ts ched, Gera 28. April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 241–242. 4 S.
Magnifice,/ Hochedelgebohrner und Hochgelahrter,/ Insonders hochgeehrtester Herr/ Professor,/ Vornehmer Gönner, In der Hoffnung, daß Ew. Hochedelgeb. Magnificz. mich nicht gänzlich aus Dero schätzbarem Andenken vertilget haben,1 nehme ich mir die Freÿheit Denenselben abermals mit einigen Zeilen aufzuwarten, welches vielleicht eher würde geschehen seÿn, wenn ich nicht seit Michaelis durch verschiedene ausserordentliche Arbeiten daran wäre verhindert worden. Um diese Zeit wurde mein College der Conrektor Schwalbe2 krank, blieb auch bis zu Weÿhnachten bettlägerig, da er seinen Geist gar aufgeben muste. 10
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Wahrscheinlich Doctor designatus. Heyde hatte zuletzt am 3. Mai 1751 (unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 14) an Gottsched geschrieben und offenbar keine Antwort erhalten. Johann Andreas Schwalbe (1703–14. Dezember 1751), 1735 dritter Lehrer am Gymnasium in Gera, 1743 Konrektor; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 28, S. 99, Erl. 3.
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Diese ganze Zeit über habe ich die Arbeit in seiner Classe mehrentheils verrichten müssen, und itzo vernehme ich, daß ich auf Vorstellung eines hiesigen hochlöbl. Consistorii von sämmtl. gnädigsten Herrschaften3 zu dessen Nachfolger bin ernennet worden, welches Ew. h. M. nicht habe unberichtet lassen wollen, weil ich versichert bin, daß Dieselben an meinen Glüksumständen einigen Antheil nehmen. Wegen des Vernets, damit ich E. h. M. vor dem Jahre beschweeret habe,4 dürfen Sich Dieselben keine Mühe geben, indem ihn H. Gebauer in Halle5 drucket.6 Ist denn E. h. M. das neumodische Programma unsers Dir. Hauptmanns7 zu Gesichte gekommen?8 Im Fall, daß es noch nicht geschehen seÿn möchte; so lege ich solches hier mit beÿ. Dieselben dürfen es ihm nicht verargen, wenn Ihnen etwan eines und das andere nicht darinnen gefällt. Er ist itzo kein gemeiner Mann mehr, folglich muß er auch nicht auf eine gemeine Art schreiben; zu dem kann er sich noch nicht in seinen Dir. finden, ob er es gleich schon seit Jahr und Tag ist; ich zweifle auch, ob er es in diesem Leben iemals recht erfahren wird, was er für einen Begriff damit verknüpfen soll.
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Vgl. das Verzeichnis der „Regenten und Erhalter der Landesschule“ in: Richard Büttner: Geschichte des Fürstlichen Gymnasiums Rutheneum zu Gera. Gera 1908, nach S. 231. Heyde hatte Gottsched um Vermittlung eines Verlegers für seine Übersetzung von Jacques Vernets Traité De La Vérité De La Religion Chrétienne gebeten; vgl. unsere Ausgabe, Band 17, Nr. 34. Johann Justinus Gebauer (1710–1772), Verleger in Halle. Jacques Vernet: Abhandlung von der Wahrheit der Christlichen Religion, zum Theil aus dem Lateinischen des Herrn J. A. Turrettin … genommen. Nebst einer Vorrede Johann Georg Walchs. Aus dem Französischen übersetzt von M. Johann Daniel Heyde. Halle: Johann Justinus Gebauer, 1753. Johann Gottfried Hauptmann (1712–1782, Korrespondent), seit 19. April 1751 Direktor des Gymnasiums in Gera. Hauptmann hatte im zurückliegenden Zeitraum zahlreiche Programmata veröffentlicht; vgl. Titel- und Inhaltsangaben in: Neue Zeitungen 1752 (Nr. 18 vom 2. März und Nr. 35 vom 1. Mai), S. 161–164, 315–138. Welcher Druck dem Brief beilag, konnte nicht ermittelt werden. In Gottscheds Bibliothek waren nach einer summarischen Angabe 48 akademische Schriften Hauptmanns enthalten; vgl. Bibliothek J. C. Gottsched, S. 183, Nr. 71.
Ranisch an Gottsched – April 1752
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Ich habe nur noch so viel Raum, daß ich mich und die Meinige9 E. h. M. und Dero Fr. Gemahlinn Hochedelgeb. bestens empfehle, und versichere, daß ich allzeit seÿ, Ew. hochedelgeb. Magnificz./ gehorsamster Diener/ M. Heÿde. Gera,/ den 28. April,/ 1752.
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177. Sa lo m o n Ra n i s ch a n G ot ts ch ed , Altenburg 29. April 1752 [36] Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 245–246. 3 S.
Magnifice,/ Hochedelgebohrner Herr Professor,/ Hochgeneigter Gönner,
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Endlich erlauben mir die täglich wiederkehrenden Verrichtungen sowohl die gedruckte Danksagung, nach Königsberg, als auch diese geringe Zuschrift an Dieselbe, zu übersenden.1 Eine kleine Sammlung der besten unter den schlechten Gedichten, welche ich zu verfertigen gelegenheit und Lust gehabt habe, will ich erst auf die künftige Michaelismeße nachschicken.2 Es
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Ernestina Wilhelmina Sophia Heyde, geb. Kriebel († 1776).
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Ranischs Paket für die Deutsche Gesellschaft in Königsberg, das er Gottsched zur Weitersendung schickte, enthielt ein Schreiben vom 29. April 1752, seine gedruckte Danksagung (Ranisch: Sendschreiben worinnen der Königlichen deutschen Gesellschaft zu Königsberg für seine Aufnahme den verbindlichsten Dank abstattet; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 36, Erl. 5) und ein Geschenk für die Bibliothek; vgl. Krause, Flottwell, S. 245 f., Anm 3. Wenige Tage später sendet Gottsched das Paket samt Ranischs Brief nach Königsberg; vgl. Gottsched an Cölestin Christian Flottwell, Leipzig 3. Mai 1752, in: Krause, Flottwell, S. 244–250, 245. Ranisch versprach, zur Michaelismesse einige Gelegenheitsgedichte, die er in Leipzig und Altenburg verfaßt hatte, nach Königsberg zu senden; vgl. Krause, Flottwell, S. 245 f., Anm. 3.
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erfolget zugleich die gütigst mitgetheilte Schrift3 mit Danke zurücke. Könnte ich einige Nachrichten sonst erfahren oder zu lesen bekommen, welche die deutsche Gesellschaft zu Königsberg und die Pflichten ihrer Mitglieder betreffen; so sollte mir es sehr angenehm seÿn. Noch einen Umstand kann ich doch nicht zu berichten vergessen, welcher hieher nicht unrecht gehöret. Auch deswegen ist mir die Aufnahme in diese Gesellschaft angenehm, weil ich öfters von meinem Vater4 gehöret habe, daß einer seiner Vorfahren aus Königsberg, ich weiß nicht ob der Religion, oder wegen welcher anderer Ursachen des Krieges entflüchtet und nach Chemniz gekommen seÿ.5 Was ich aber für ein Buch in die Bibliothec überschicken soll; weiß ich nicht; sondern ich überlaße es Dero selbsteignen Erwählung und Herr Richter6 wird es durch meinen Vetter Sonnenkalb7 besorgen. Ich beklage, daß ich Ihnen so viele Bemühung mache, verbleibe aber auch für diese neuen Proben Dero gewogenheit Dero desto größerer Schuldner; und zu allen möglichen Diensten bereit. Ubrigens wünsche ich nichts herzlicher, als daß Ew. Magnificenz sowohl als auch Dero hochzuehrende Frau Gemahlin, welcher ich ein gehorsamstes Compliment zu vermelden bitte, sowohl mit der wissenschaft als Aufführung des Herrn Baron von Seckendorf8 zufrieden seÿn können und mögen. Ich kann Ihnen nicht beschreiben, wie angenehm es mir ist, daß der Herr Feldmarschall9 über uns beÿderseits seine gnädigste Zufriedenheit bezeuget hat.10 Dieß ist das größte Glück, welches ich mir beÿ der sonst sehr schweren Erziehung aller, vornehmlich vornehmer Kinder wünsche. Der Höchste gebe auch Ew. Magnificenz zu deßen fernerer Erziehung viele Gnade und großen Seegen, daß er seines Namens würdig und ein anderer
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Möglicherweise hatte Gottsched eine Danksagungsschrift eines anderen Gesellschaftsmitgliedes als Muster an Ranisch gesandt. Johann Christoph Ranisch (1678–vor 1766). Über die Vorfahren und die Gründe des Ortswechsels konnte nichts ermittelt werden. Paul Emanuel Richter († 1781), Buchhändler und Verleger in Altenburg. Friedrich Wilhelm Sonnenkalb (1729–1800); vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 36, Erl. 13. Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von Seckendorff (1733–1782, Korrespondent), ein Schüler Ranischs am Friedrichsgymnasium in Altenburg, war am 18. April 1752 in Leipzig immatrikuliert worden. Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763); Korrespondent. Seckendorff hatte sich nach dem Examen seines Großneffen positiv über dessen erworbenen Wissensstand geäußert; vgl. unsere Ausgabe, Band 18, Nr. 154.
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so gelehrter als tugendhafter Veit Ludewig11 wird. Denn einen solchen will der Herr Feldmarschall aus ihm gerne erziehen, wie er mir beÿ deßen Ubergebung sagte, und ich wohl gemerkt habe. Die große Zerstreuung, in welcher ich überhaupt lebe und iezt schreibe, nöthiget mich zu schließen, und ich kann nichts weiter als die besten Wünsche für Dero beständiges Wohlseÿn zum Zeichen meiner Dankbegierde beyfügen. Leben Sie allezeit wohl und würdigen Sie denjenigen Ihres hochgeneigten Andenkens, der Zeit Lebens mit besonderer Hochachtung verharret Ew. Hochedelgebohrnen Magnificenz/ Meines Hochgeneigten Gönners/ gehorsamstergebenster Diener/ M. Salomon Ranisch
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Altenburg/ den 29. April/ 1752
178. Fri e d ri c h G ed i ck e a n G ot ts ch ed, Alt Ruppin April 1752 Überlieferung Original: Leipzig, UB, 0342 XVII, Bl. 243–244. 3 S.
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Das Tagesdatum fehlt. In der Leipziger Briefsammlung ist das Schreiben zwischen den Briefen vom 28. und 29. April eingeordnet.
Magnifice/ Wohlgebohrner HErr/ Hochgelahrter HErr Profeßor/ Hochzuehrender HErr und hoher Gönner Ew. Magnificenz haben vor einigen Jahren meinen geringen Blättern nicht allein ein gütiges Auge unwürdigst gegönnet, sondern mich auch DERO höchst unschätzbahren Gewogenheit so geneigt zu versichern geruhet,1 daß 11
Veit Ludwig von Seckendorff (1626–1692), Onkel und Erzieher Friedrich Heinrich von Seckendorffs, hatte zu Lebzeiten und nach seinem Tod als Gelehrter, Politiker und wegen seiner Lebensführung hohes Ansehen genossen.
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Gedicke hatte den Briefwechsel am 10. November 1745 eröffnet. Zwei Briefe von 1746 reagieren auf Gottscheds Antwortschreiben; vgl. unsere Ausgabe, Band 11, Nr. 29, 65 und 140. Es liegen keine weiteren Briefe aus den vierziger Jahren vor.
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ich solches billig mit unvergeßlichem Dank annoch erkenne. Wie zuversichtlich schmeicheln sich daher auch diese Zeilen mit den huldreichen Blicken eines so Hohen Gönners ehe ich darum bitte. Hat nun gleich meine Feder geruhet Ew. Magnificenz zuweilen den schuldigsten Abtrag der allerersinnlichsten Veneration meines Herzens welche Höchstdenenselben lebenslang freudigst widme, treu gehorsahmst zu entrichten, so ist doch würklich mein Herz viel zu voll davon, als daß es nicht den längst weltberühmten Nahmen des großen Gottscheds Meines besten Gönners mit süßer Ehrfurcht unverbrüchlich schätzen sollte, so lange Blut und Adern in mir klopfen. Indeß weiß ich nicht auf was Art ein Brief mit gedrukten Sachen an Ew Magnificenz bei meinen Abzug von Spandav2 durch einen unsichern Boten,3 der selbigen zur Post tragen sollen verlohren gegangen so ich erst lange nachher erfahren. Ich lege daher noch einige Blätter in unterthäniger Ergebenheit bei,4 da die beschwehrliche Haus und Wirthschafts Sorge kaum zuweilen unter der grösten Zerstreuung eine Zeile aufzusetzen erlauben, und empfhele nur den guten Willen unwürdigst Ew Magnificenz gewogenen Andenken. Hiezu kommt der vielfältige Verdruß mit einer höchst unruhigen Gemeine,5 bei der ich meine besten Jahre vor der Zeit verzehren muß. Ich leugne daher nicht daß ich schon mehrmahls außer meinen Vaterlande eine Versorgung sehnlichst gewünschet, da die Frechheit des gemeinen Mannes hieselbst aufs höchste steiget. Sind Ew Magnificenz hievon hin-
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Gedicke sollte Spandau gegen Ostern (2. April) 1747 verlassen und seine Pfarrstelle in Alt Ruppin antreten; vgl. Hamburgische Berichte 1747 (Nr. 13 vom 14. Februar), S. 102. Der letzte Kirchenbucheintrag Gedickes erfolgte am Sonntag Okuli (5. März), der erste seines Nachfolgers Jacob Dietrich Liezmann (1722–1811) am Sonntag Misericordias Domini 1747 (16. April); vgl. Berlin, Landeskirchliches Archiv, Berlin-Spandau, Zuchthaus, Gesamtkirchenbuch 1691–1846, S. 149. Nicht ermittelt. Nicht überliefert. Möglicherweise schickte Gedicke seine Rede zum Stiftungstag der Königsberger Deutschen Gesellschaft von 1747, die Cölestin Christian Flottwell bereits erwähnt und angekündigt hatte; vgl. unsere Ausgabe, Band 12, S. 538 und Band 13, S. 152. Von der gedruckten Geburtstagsode auf den Mecklenburger Herzog Carl Ludwig Friedrich (1708–1752) (vgl. Hamburgische Berichte 1748 [Nr. 40 vom 17. Mai], S. 320) konnte kein Exemplar ermittelt werden. Das Kirchenbuch der Gemeinde Alt Ruppin enthält den Vermerk, daß „im Jahr 1751 die Gemeinde hier in AltRuppin und Crangen wieder ihren Prediger H.n Frieder. Gædicke Clagbahr worden, und selbiger darauf zuerst suspendiret ward“. Berlin, Landeskirchliches Archiv, Alt Ruppin, Gesamtkirchenbuch 1751–1789, Bl. 1v. 1752 wurde Gedicke „abgesetzt“, Fischer, Pfarrerbuch Mark Brandenburg 2/1, S. 235.
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länglich überzeuget, so wünsche ich mir auch dieserhalb zu Befriedigung eines Wunsches bei aller Gelegenheit DERO huldreiche Vorsorge und Andenken zuversichtlichst. Gönnet mir der Himmel Leben und Gesundheit, so habe ich vielleicht mit Ausgang des Sommers das Glück Ew Magnificenz persöhnlich zu zeigen, wie hoch Dieselben würklich verehre bis dahin sehe Höchst DERO unschätzbahren Zeilen mit neuer Sehnsucht und Versichrung DERO fernern beharrlichen Gewogenheit entgegen. Hier würde ich schließen dafern nicht die vollkommenste Verehrung Ew Magnificentz theuresten Nahmens und Verdienste, und der Hochschätzung DERO vortreflichen Musen Sitzes Leipzig mir eine Bitte annoch ablockte, mich mit einer geneigten Nachricht höchstgütigst zu erfreuen, ob die jährliche Große Promotion der Magistrorum bereits für dis Jahr vollzogen seÿ,6 und ein auswärtiger Geistlicher abwesend dazu erklähret werden könne, und wie hoch sich etwa die Gebühre dafür belaufen. Habe ich Ew Magnificenz einzig die Aufnahme meiner Wenigkeit in die Königsbergische deutsche Gesellschaft mit unterthänig ergebenster Verpflichtung eines tief verbundensten Herzens annoch zu danken,7 gewiß so darf ich kaum zweifeln, daß Ew Magnificenz mir nicht auch hiebei als Mein Verehrungswürdigster Gönner wo möglich mit Rath und Thath behülflich seÿn solten, dafern ich sonst mich im geringsten dieser Ehre würdig erkennen darf. Doch würde solches alle meine Triebe verdoppeln solche aufs neue den Künsten und Wißenschaften freudigst zu weihen, und mich doch künftig dieser Würden immer fähiger zu machen. Leiden Ehrerbietung und die tiefste Ergebenheit eines Ew Magnificenz bis zu meiner Asche höchst verpflichtesten Herzens die geringsten Zusätze so bin ich aufs neue noch mehr als ich vordem gewesen Ew. Wohlgeb. Magnificenz/ unterthänig gehorsahmster/ treuer Diener/ Gedicke AltRuppin/ deni April 1752 i
Nach den Spatium für den Eintrag des Tagesdatums.
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Die Magisterpromotion fand wie üblich im Februar statt, 1752 am 24. Februar; vgl. Nützliche Nachrichten 1752, S. 142. Cölestin Christian Flottwell (1711–1759) hatte Gottsched im Juni 1746 davon in Kenntnis gesetzt, daß er der Empfehlung Gottscheds folgend die Mitgliedsurkunde an Gedicke verschickt habe; vgl. unsere Ausgabe, Band 11, Nr. 167, S. 465.
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Bio-bibliographisches Korrespondentenverzeichnis Das Korrespondentenverzeichnis enthält Angaben zu den Korrespondenten des vorliegenden Bandes. Die Biographien der Korrespondenten der Bände 1–17 sind auf der Website des Verlags de Gruyter https://www.degruyter.com/serial/gbw-b/html abrufbar. Die Bezeichnung Korrespondent in den Brieferläuterungen verweist auf dieses Gesamtverzeichnis. Adami, Ernst (Ernestus) Daniel Taufe: 24. November 1716 (Zduny) – 29. Juni 1795 (Pommerswitz) Beruf, Tätigkeit: Lehrer, Kantor, Pfarrer Biographie: Sohn des Tuchmachers Sigmund Adami († 1735) und der Johanna Theodora, geb. Göbisch († 1757). Schulbesuch in Zduny, 1729 in Lissa, 1732 Besuch des Gymnasiums in Thorn, 1735 Konrektor in Straßburg, Hofmeister des Friedrich Alexander Ferdinand von Dohna-Schlobitten (1724–1775) in Königsberg, 1737 Studium in Königsberg, 1739 Studium in Jena, 1741 Informator beim Kaufmann Georg Lorenz Predel († 1757) in Zduny, Prediger, 1743 Konrektor und Kantor an der Lateinschule in Landeshut, 1750 Magister in Wittenberg, 1757 Pfarrer in Altsorge, 1760 Kreissenior und Pfarrer in Filehne, 1763 Rückkehr nach Zduny, 1765 Pfarrer in Pommerswitz. Mitgliedschaften: 1749 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1755 der Correspondierenden Societät der musikalischen Wissenschaften Ehe, Kinder: 1760 Ehe mit Anna Rosina Ross, verw. Predel († nach 1765); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 10 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1747 bis 1756 Literatur: Zduny, Ev. Kirche, Taufen 1716, S. 68, Trauungen 1760, S. 155, Bestattungen 1735, S. 329, 1757, S. 173, 182 (Kirchenbücher in tabellarischer Abschrift durch den Verein Freunde des Kreises Krotoschin); Ernst Daniel Adami: Das gelehrte Landeshut in Schlesien. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1753, S. 226–231; Königsberg Adreßkalender 1752, S. 14, 1756, S. 16; Ernst Daniel Adami: Philosophischmusikalische Betrachtung, über das göttlich Schöne der Gesangsweise in geistlichen Liedern bey öffentlichem Gottesdienste … nach unerwartetem Empfange des Diplomatis zu einem ausländischen Mitgliede der correspondirenden Societät der musikalischen Wissenschaften in Deutschland … Breslau: Carl Gottfried Meyer, 1755; Müller, Vereine und Gesellschaften, S. 307; Polski Słownik Biograficzny 1 (1935), S. 24; Paul Gründel: Ein Pastorenleben im 18. Jahrhundert. In: Jahrbuch des Vereins für Schlesische Kirchengeschichte 30 (1940), S. 66–78; Arnold Golon, Johannes Steffani: Posener Evangelische Kirche. Ihre Gemeinden und Pfarrer von 1548 bis 1945. Lüneburg 1967, S. 13, 27; Jena Matrikel 3, S. 340; Königsberg Matrikel, S. 371; Wittenberg Matrikel 3, S. 2; DBI.
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Agricola, Christian Wilhelm 16. März 1725 (Beesenstedt) – Februar/März1 1769 (Beesenstedt) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Pfarrers Johann Wilhelm Agricola (1686–1748) und der Catharina Juliana, geb. Rosen. 1735 Besuch der Lateinschule der Franckeschen Stiftungen in Halle, 1740 Studium der Theologie in Halle, 1742 Studium in Helmstedt, Hofmeister in Eisleben, 1746 Studium in Leipzig, 1747 Magister, 1750 Pfarrsubstitut in Fienstedt, 1751 Pfarrer, 1757 Pfarrer in Beesenstedt. Mitgliedschaften: 1750 Mitglied der Teutschen Gesellschaft in Jena Ehe, Kinder: um 1749 Ehe mit Johanna Luise Welsow, 4 Töchter: 2 tot geborene Töchter (1750 und 1756), Johanna Wilhelmina (1759–60), Johanna Elisabeth (*† 1766), 3 Söhne: 1 tot geborener Sohn (1758), Friedrich Wilhelm (1761–1762), Friedrich Heinrich (1764–1834) Korrespondenz: 6 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1748 bis 1753, 1 Brief an L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1750 Literatur: Fienstedt, Kirchgemeinde, Sterberegister 1659–1819, Nr. 20, Taufregister 1743–1800, Nr. 20; Halle, Marienbibliothek, Beesenstedt, Johannes Evangelist, Kirchenbuch 1692–1748, S. 468, Kirchenbuch 1748–1832, S. 1, 17, 19, 22, 26, 45, 50, 56; Jena Protokollbuch, 1750; Nützliche Nachrichten 1747, S. 251 f.; Amts=Blatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg 1834, S. 233; Marwinski, Bücherschatz, S. 53; Pfarrerbuch Kirchenprovinz 1, S. 67–69; Müller, Nachricht, S. 117, Nr. 127; Leipzig Matrikel, S. 2; Helmstedt Matrikel, S. 182, Nr. 7760; Halle Matrikel 2, S. 24; DBI. Altmann, Johann Georg 21. April 1695 (Zofingen) – 18. März 1758 (Ins) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer, Universitätsprofessor Biographie: Sohn des Pfarrhelfers und späteren Pfarrers und Lehrers Johann Altmann (1664–1723) und der Anna Veronica, geb. Langhans († 1727). Schulbesuch in Zofingen und an der Unteren Schule in Bern, Studium der Theologie, 1723 Bibliothekar der Schule, 1724 im kirchlichen Dienst in Bern, 1729 Bergwerksunternehmer in Kandersteg/Frutigen, 1732 Pfarrer in Wahlern, 1734 Professor der Beredsamkeit und Geschichte in Bern, 1735 Professor für Griechisch und Ethik, 1736 zugleich Rektor der Unteren Schule, 1739 Präpositus, 1743 Reise nach Holland, 1746–1753 Präpositus der Oberen Schule, 1757 Pfarrer in Ins. Mitgliedschaften: 1739 Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft in Bern, 1751 Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften Ehe, Kinder: 1726 Ehe mit Salome Elisabeth (Elise) Tillier (1703–1737), 4 Töchter: Mariana (* 1731), Margaretha (1732–1733), Catharina Margaretha (1734–1793), Elisabetha Margaretha bzw. Rosina Elisabeth (1737–1738), 1 Sohn: Johann Rudolf (*† 1727)
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Vom 7. Februar 1769 stammt Agricolas letzter Eintrag in das Beesenstedter Kirchenbuch, am 27. März wurden die Einträge von anderer Hand fortgesetzt.
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Korrespondenz: 7 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1741 bis 1754, 1 Brief an L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1741 Literatur: Bern, Staatsarchiv, Taufrödel Bern, B XIII 527, S. 458, B XIII 559, S. 223, 334, 389, 595, Totenrödel Bern, B XIII 566, S. 52, 54, Taufrödel Wahlern, K Wahlern 3, S. 78; Totenrödel Wahlern, K Wahlern 18, S. 10; Bern, Burgerbibliothek, Totenrödel, VA BK 427, S. 46, VA BK 429, S. 91; Zedler, Supplement 1 (1751), Sp. 1232–1237; Carl Friedrich Ludwig Lohner: Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern. Thun o. J., S. 59, 154; Wolfgang Friedrich von Mülinen: Die Deutsche Gesellschaft in Bern und ihre Nachfolgerinnen im 18. Jahrhundert. In: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 2 (1874), S. 44–55, 46 f.; Rudolf Ischer: Johann Georg Altmann (1695–1758). Die Deutsche Gesellschaft und die moralischen Wochenschriften in Bern. Bern 1902; Richard Feller: Geschichte Berns. Band 3. Bern; Frankfurt am Main 1976, S. 582–584; Emil Erne: Die schweizerischen Sozietäten. Lexikalische Darstellung der Reformgesellschaften des 18. Jahrhunderts in der Schweiz. Zürich 1988, S. 165–169; Brekle 1, S. 66–69; Urs Boschung u. a. (Hrsg.): Repertorium zu Albrecht von Hallers Korrespondenz 1724–1777. Band 1. Basel 2002, S. 20; DBI. Amon, Placidus (bürgerlich: Franz Christoph) Taufe: 10. Dezember 1700 (Waldhausen im Strudengau) – 16. Januar 1759 (Traiskirchen) Beruf, Tätigkeit: Priester, Philologe Biographie: Sohn des Hofgärtners Georg Amon und der Elisabeth, geb. Scheiz. 1719 Profeß im Benediktinerkloster Melk, 1726 Priesterweihe, Professor humaniorum, Vestiar und Kellermeister, Vikar an der Stiftspfarre Melk, 1744 Novizenmeister, 1752 Vikar in Traiskirchen. Ehe, Kinder: Unverheiratet Korrespondenz: 2 Briefe von Gottsched aus den Jahren 1750 und 1752, 4 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1750 bis 1752 Literatur: Waldhausen im Strudengau, Stiftskirche,Trauungen 1682–1706, 9. September 1699, Taufen 1681–1706, 10. Dezember 1700; Traiskirchen, St. Margareta, Bestattungen 1720–1763, Bl. 154v; Schachinger 1888; Schachinger 1888/89; Otto Basler: P. Placidus Amon. In: Germanica, Festschrift für Eduard Sievers. Halle 1925, S. 1–38; Brekle 1, S. 72–74; Johannes Deibel: Placidus Amons Briefwechsel mit Johann Christoph Gottsched. In: Universität und Kloster. Melk als Hort der Wissenschaftspflege im Bannkreis der Universität Wien. Stift Melk 2016, S. 189–194; DBI. Arnaud, François Thomas Marie Baculard d’ 15. September 1718 (Paris) – 9. November 1805 (Paris) Beruf, Tätigkeit: Dichter, Schriftsteller, Dramatiker Biographie: Sohn des königlichen Sekretärs Thomas Baculard d’Arnaud Rousselain (1677–1757) und der Marguerite Julie, geb. de La Croix (um 1680–1763). Besuch des Collège d’Harcourt in Paris, 1736 Bekanntschaft mit Voltaire, 1748 französischer Korrespondent des württembergischen und preußischen Hofes, ab April 1750 Aufenthalt
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am Hof Friedrichs II. in Berlin, im November Ausweisung aus Preußen auf Betreiben Voltaires, Übersiedlung nach Dresden, 1751 königlich-polnischer und kursächsischer Legationsrat in Dresden, 1754 Rückkehr nach Paris, Tätigkeit als Schriftsteller und Dramatiker, um 1780 Sekretär des späteren französischen Königs Karl X., Charles Philippe d’Artois (1757–1836). Mitgliedschaften: 1749 Mitglied der Académie des Sciences, Arts et Belles-Lettres in Caen, 1750 der Akademie der Wissenschaften in Berlin, 1752 der Akademie der Wissenschaften in Kopenhagen, 1759 der Académie des Sciences, Belles-Lettres et Arts in Rouen Ehe, Kinder: 1770 Ehe mit Antoinette Berger d’Aubigny, 1 Sohn: Dominique Antoine Esprit (1771–1853) Korrespondenz: 6 Briefe von Gottsched und 10 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 und 1752 Literatur: Sächsischer Staatskalender 1752, S. 68; Wöchentliche Relation der merkwürdigsten Sachen aus dem Reiche der Natur, der Staaten und der Wissenschaften 1752 (23. Woche, 2. Stück vom 9. Juni), S. 365; Auguste Jal: Dictionnaire critique de biographie et d’histoire. Errata et supplément pour tous les dictionnaires historiques d’après des documents authentiques inédits. Paris 1867, S. 91 f.; [Alexandre Héron:] Liste générale des Membres de l’Académie des Sciences, Belles-Lettres et Arts de Rouen de 1744–45 à 1900–1901. Rouen 1903, S. 41; Jean Sgard (Hrsg.): Dictionnaire des Journalistes (1600–1789). Grenoble 1976, S. 14 f.; Robert L. Dawson: Baculard d’Arnaud: life and prose fiction. 2 Bände. Banbury 1976; Hartkopf, S. 10; Béatrice Touitou: Baculard d’Arnaud. Paris 1997; DBI. Beer, Ferdinand Wilhelm 23. Januar 1708 (Eyb) – 15. November 1760 (Erfurt) Beruf, Tätigkeit: Übersetzer, Historiker, Universitätsprofessor Biographie: Sohn des Pfarrers Heinrich Anton Beer (um 1674–1717) und der Dorothea Friederica, geb. Kuhn († nach 1717). 1726 Studium in Straßburg, 1728 Studium in Jena, Aufenthalt in Leipzig, 1755 Immatrikulation in Erfurt, 1756 Magister, 1757 Professor des Natur- und Völkerrechts sowie der Geschichte in Erfurt. Mitgliedschaften: 1755 Mitglied der Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften in Erfurt, 1755 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: Wahrscheinlich unverheiratet Korrespondenz: 3 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1752 bis 1756 Literatur: Ansbach, St. Lambertus (Eyb), Kirchenbuch 1683–1784, Taufen, Bl. 63v, Trauungen, Bl. 22r, Bestattungen, Bl. 49r; Erfurt, Stadtarchiv, 1–1/10 B 13–41, Band 7, Bl. 232v–233v und Series Magistrorum (unfoliiert); Erfurt, Bibliothek des Evangelischen Ministeriums, Evangelische Predigergemeinde, Bestattungen 1737–1766, S. 182; NaG 1755/9, S. 701; Johann August Focke: Geburts= und Todten=Almanach Ansbachischer Gelehrten, Schriftsteller und Künstler. Ansbach: Georg Wilhelm Friedrich Späth, Band 1 (1796), S. 61 f., Band 2 (1797), S. 306; Matthias Simon: Ansbachisches Pfarrerbuch. Nürnberg 1957, S. 27; Wiegand 1, S. 33; Kiefer, Akademie Erfurt, S. 80; Henkel, S. 291 (Bär); Straßburg Matrikel 2, S. 353; Jena Matrikel 3, S. 95; DBI.
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Brucker, Jacob 22. Januar 1696 (Augsburg) – 26. November 1770 (Augsburg) Beruf, Tätigkeit: Lehrer, Pfarrer Biographie: Sohn des Schneiders Jacob Brucker und der Regina, geb. Weiß (1666–1731). Lehre bei einem Kaufmann, 1709 Besuch des St. Anna-Gymnasiums in Augsburg, 1715 Studium in Jena, 1718 Magister, Reise durch deutsche Städte (darunter Leipzig), 1721 Prediger und Hauslehrer in Augsburg, 1724 Rektor der Lateinschule und Adjunkt an der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Kaufbeuren, 1735 Diakon und Scholarch, Mitglied des Konsistoriums, 1741 Senior des Evangelischen Ministeriums in Kaufbeuren, Doktor der Theologie in Tübingen, 1744 Pfarrer an der Heilig-Kreuz-Kirche in Augsburg, 1757 Pfarrer an St. Ulrich in Augsburg. Mitgliedschaften: 1731 Mitglied der Berliner Sozietät der Wissenschaften, 1744 der Societas Latina in Jena, 1745 der Accademia delle Scienze in Bologna, 1747 der Deutschen Gesellschaft in Göttingen, 1753 der Societas Litteraria Germano-Benedictina, 1756 der Accademia degli Agiati in Rovereto und der Duisburger gelehrten Gesellschaft, 1757 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1725 Ehe mit Dorothea Regina Crophius (um 1702–1731), 2 Töchter: Dorothea Rosina (* 1726), Maria Catherina (* 1729), 1 Sohn: Philipp Jacob (1727–1800); 1732 Ehe mit Anna Barbara Mayer (Maier, Meyr) († 1784), 3 Töchter: Rosina Elisabetha (1736–1812), Euphrosyna Barbara (* 1749), Maria Regina (1753–1824), 8 Söhne: Carl Friedrich (1733–1772), Christian Gottfried (1735–1782), Jacob (1738–1810), Johann Christoph (* 1740), Christoph Heinrich (1741–1790), Martin Gottlieb (1744–1746), Johann Ludwig (1746–1817), Johann Gustav (*† 1748) Korrespondenz: 1 Brief von Gottsched aus dem Jahr 1750, 129 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1736 bis 1764, 4 Briefe an L. A. V. Gottsched aus den Jahren 1740 bis 1750 Literatur: Kaufbeuren, Ev. Kirchenarchiv, Dreifaltigkeitskirche, Kirchenbücher; Augsburg, Dekanatsarchiv, St. Anna, Trauungen 1596–1777, S. 252, Taufen 1651–1770, S. 71, Bestattungen 1807–1811, S. 38, St. Ulrich, Trauungen 1710–1806, S. 210, Bestattungen 1807–1838, S. 54, Heilig Kreuz, Taufen 1681–1762, S. 442, 470, Zu den Barfüßern, Bestattungen 1813–1820, S. 173; Hof, Ev. Dekanat, Kirchenbucharchiv, Sterbefälle 1782, Nr. 76; Johann Georg Lang: Richtige Verzeichnus Aller derjenigen Manns= und Weibs=Personen … Welche das zuruck=gelegte … Jahr In … Augspurg/ Evangelischen Theils/ gestorben sind, und begraben worden. Augsburg: Johann Christoph Wagner, 1731, S. [10], 1746, S. [17], 1748, S. [18]; Letztschuldig=bestmeritirtes Ehren=Gedächtnuß des … M. Philipp Jacob Crophii … welcher … den 23. Sept. 1742. seelig verschieden … In: Samuel Urlsperger: Das Danckbare Jacobs=Hertz wurde, als … M. Philipp Jacob Crophius … bestattet worden, in der … Predigt vorgeleget … Augsburg: Samuel Fincke, S. 23–34; Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 1 (1752), S. XXI; Zedler, Supplemente 4 (1754), Sp. 747–758; Franz Anton Veith: Bibliotheca Augustana Complectens Notitias Varias De Vita Et Scriptis Eruditorum, Quos Augusta Vindelica Orbi Litterato Vel Dedit Vel Aluit. Band 8. Augsburg 1792, S. 2–55; Ercolani, S. 41; Kroker, Nr. 296; Suchier, Göttingen, S. 64, Nr. 34; Karl Alt: Jakob Brucker ein Schulmeister des 18. Jahrhunderts. Kaufbeuren 1926; Lucien Braun: Geschichte der Philosophiegeschichte. Darmstadt 1990, S. 131–150; Wilhelm Schmidt-Biggemann,
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Theo Stammen (Hrsg.): Jacob Brucker (1696–1770). Philosoph und Historiker der europäischen Aufklärung. Berlin 1998; Helene Burger, Hermann Erhard, Hans Wiedemann: Pfarrerbuch Bayerisch-Schwaben. Neustadt/Aisch 2001, S. 25 f.; Lüdke, Korrespondenz; Paul von Stetten: Selbstbiographie. Die Lebensbeschreibung des Patriziers und Stadtpflegers der Reichsstadt Augsburg. Band 1. Hrsg. von Helmut Gier. Augsburg 2009, S. 114, 140; Andreas Link: Augspurgisches Jerusalem. Bürger, Künstler, Pfarrer – Evangelische Barockmalerei. Berlin 2009, S. 157–159; Henkel, S. 298 f.; Jena Matrikel 2, S. 92; DBI. Bünau, Heinrich von 2. Juni 1697 (Weißenfels) – 7. April 1762 (Oßmannstedt bei Weimar) Beruf, Tätigkeit: Staatsbeamter, Diplomat Biographie: Sohn des Heinrich von Bünau (1665–1745) und der Juliana Dorothea, geb. von Geismar (1676–1745). 1711 Schulbesuch in Pforta und Ansbach, 1713 Studium der Rechte in Leipzig, 1716 Beisitzer am Oberhofgericht in Leipzig, 1717 kursächsischer Wirklicher Hof- und Justizrat, Reisen durch Deutschland, Holland, Frankreich und England, 1722 Geheimer Referendar im Geheimen Ratskollegium in Dresden, 1725 Wirklicher Appellationsrat, 1726 Kammerherr, 1727 Präsident des Oberkonsistoriums in Dresden, 1730 Wirklicher Geheimer Rat, 1731 Präsident des Oberappellationsgerichts, 1733 Oberaufseher der Grafschaft Mansfeld in Eisleben, 1740 kursächsischer Gesandter in Mainz und Wien, 1742 Reichshofrat, kaiserlicher Gesandter im Niedersächsischen Reichskreis, in Kursachsen/Polen u. a., 1745 kaiserlicher Hofpfalzgraf, Rückkehr auf Gut Nöthnitz bei Dresden, Direktor der Landschaft des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg, 1751 Statthalter des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, 1756–1759 Premierminister, Direktor der Landschaft Sachsen-Weimars, Rückzug auf Gut Oßmannstedt, Besitzer einer der bedeutendsten Privatbibliotheken seiner Zeit (heute im Bestand der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden). Mitgliedschaften: 1731 Ritter des Johanniterordens, 1751 Präsident der Deutschen Gesellschaft in Jena Ehe, Kinder: 1721 Ehe mit Auguste Helene von Döring (1705–1728), 1 Tochter: Juliana Augusta (1727–1741), 3 Söhne: Heinrich (1722–1784), Rudolf (1724–1726), Günther (1726–1804); 1729 Ehe mit Erdmuthe Friederike von Hoym (1712–1742), 1736 Scheidung, 1 Tochter: Henriette Friederike (1733–1792); 1739 Ehe mit Christiane Elisabeth von Arnim (1699–1783), 1 Sohn: Heinrich (1743–1789) Korrespondenz: 1 Brief von Gottsched aus dem Jahr 1752, 7 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1727 bis 1755 Literatur: Brucker, Bilder=sal, 4. Zehend (1745); Jena Protokollbuch, Bl. 80v; Zedler, Supplement 4 (1754), Sp. 947–949; Johann Friedrich Burscher: Lebenslauf Herrn Heinrichs, des H. R. R. Grafen von Bünau. Leipzig: Ulrich Christian Saalbach, 1768; Carl Sahrer von Sahr: Heinrich des H. R. R. Graf von Bünau. Band 1. Dresden 1869; Carl Justi: Winckelmann und seine Zeitgenossen. 4. Auflage. Leipzig 1943, S. 221–237; Max Schurig: Die Geschichtsschreibung des Grafen Heinrich von Bünau. Naumburg 1910; Werner Schultze: Heinrich von Bünau. Ein kursächsischer Staatsmann, Gelehrter
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und Mäcen. Leipzig 1933; Hausmann, s. Register; Ulrike Götz: „Jung gefreit hat oft gereut“ – Die Ehe des Grafen Heinrich von Bünau mit Erdmuthe Friedericke von Hoym. In: Heimatkalender für die Großenhainer Pflege 5 (1999), S. 99–102; Marwinski, Bücherschatz, S. 26, 36; Gedenkschrift Heinrich Graf von Bünau (1697–1762). Ausstellung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Oßmannstedt zu seinem 240. Todestag Juli/August 2002. Oßmannstedt 2002; Lupold von Lehsten: Die hessischen Reichstagsgesandten im 17. und 18. Jahrhundert. Band 2. Darmstadt; Marburg 2003, S. 365–373; Torsten Sander: Ex Bibliotheca Bunaviana. Studien zu den institutionellen Bedingungen einer adligen Privatbibliothek im Zeitalter der Aufklärung. Dresden 2011; Leipzig Matrikel, S. 46. Detharding, Georg August 9. Februar 1717 (Rostock) – 13. Oktober 1786 (Lübeck) Beruf, Tätigkeit: Gymnasialprofessor, Übersetzer Biographie: Sohn von Georg Detharding (1671–1747, Korrespondent) und der Maria, geb. Reusch (1674–1748). 1730 Studium in Rostock, 1739 Magister der Philosophie, 1739 Studium in Leipzig, 1740 Studium in Göttingen, 1741 Professor für Staatsrecht und Geschichte am Gymnasium von Altona (Christianeum), königlich-dänischer Kanzleiassessor, Justiz- und Etatsrat, 1749 Syndikus des Domkapitels in Lübeck. Mitgliedschaften: Mitglied der Nachmittägigen Rednergesellschaft und des Großen Donnerstägigen Predigerkollegs in Leipzig, 1743 der Deutschen Gesellschaft in Greifswald, 1747 der Deutschen Gesellschaft in Göttingen, 1753 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1751 Ehe mit Elsabe Rodde, verw. Dreyer (1720–1788); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 8 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1740 bis 1752 Literatur: Lübeck, St. Marien, Bestattungen 1788, S. 190; Lübeck, Stadtarchiv, Handschriften: 0777 (Detharding: Vermischte Anmerkungen, Ein hochw. Domcapitel zu Lübeck betreffend), S. 51; Handschriften: 0817/2a (Johann Hermann Schnobel: Lübeckische Geschlechter 1), S. 273 und 310; Schleswig, Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 268 Nr. 379; Jöcher, Predigergesellschaft, S. 80, Nr. DCCV; Hille, Neue Proben, Bl. (*)(*)2v, Nr. 84; Memoria Viri Illustris, Excellentissimi, Experimentissimi Atque Doctissimi Domini D. Georgii Dethardingii. In: Acta Physico-Medica Academiæ Cæsareæ Leopoldino-Carolinæ Naturæ Curiosorum Exhibentia Ephemerides 9 (1752), S. 227–256; Gottsched, Verzeichnis, Bl. [B5]v; Johann Hans Cord Eggers: Geschichte des Altonaischen Gymnasiums und des damit verbundenen Pädagogiums. 2. Abteilung. Altona 1838, S. 8 u. ö.; Schultz, Greifswald, S. 110; Suchier, Göttingen, S. 65, Nr. 38; Lars Henrik Eriksen: Ludvig Holbergs principper for oversættelder og Georg August Dethardings tyske episteloversættelse. In: Danske Studier 1985, S. 57–82; Mette Mygind: Holberg „auf deutschen Fuß eingerichtet.“ Zur Figurenkonzeption in „Den politiske Kandstøber“ und eine frühe deutsche Übersetzung. In: Fritz Paul u. a. (Hrsg.): Europäische Komödie im übersetzerischen Transfer. Tübingen 1993, S. 139–152; Henkel, S. 364; Göttingen Matrikel, S. 32; Leipzig Matrikel, S. 62; Rostock Matrikel, S. 169; DBI.
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Endersch (Enders), Johann Friedrich 25. Oktober 1705 (Dörnfeld an der Heide) – 28. März 1769 (Elbing) Beruf, Tätigkeit: Wundarzt, Kupferstecher, Mechaniker, Kartograph Biographie: Sohn des Pfarrers Johann Georg Enders (1664–1730) und der Maria Rosina, geb. Bee(t)z († 1711). Ausbildung zum Barbier und Wundarzt in Königsee, 1728 Wundarzt in Elbing, 1732 Bürger und Mälzenbrauer, Arbeit als Optiker, Kupferstecher, Mechaniker, 1750 königlich-polnischer und kursächsischer Hofmathematiker. Ehe, Kinder: 1732 Ehe mit Barbara Storsau, verw. Borckmann (1687–1748); 1750 Ehe mit Maria Dorothea Kraffert (1726–1799), 4 Kinder, darunter 1 Sohn: Johann Friedrich (1754–1838) Korrespondenz: 15 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1744 bis 1752 Literatur: Paul Hohmann: Zur Biographie des Elbinger Kupferstechers Johann Friedrich Enders. In: Elbinger Jahrbuch 9 (1931), S. 141–143; Hugo Abs: Die Matrikel des Gymnasiums zu Elbing (1598–1786). Danzig 1936–1944, S. 290 und 327; Kessler, Altpreußische Briefe, S. 5; Ernst Zinner: Deutsche und niederländische astronomische Instrumente des 11.–18. Jahrhunderts. 2., erg. Auflage. München 1967, S. 305; Werner Thimm: Die Ermlandkarte von Endersch (1755). In: Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands 35 (1971), S. 180–208; Jozef Lassota: Jan Fryderyk Endersch i inni propagatorzy nauki Kopernika w Elbl˛agu w XVII i XVIII wieku. In: Rocznik Elbl˛aski 6 (1973), S. 179–191, 187–191; Hans-Joachim Waschkies: Physik und Physikotheologie des jungen Kant. Die Vorgeschichte seiner Allgemeinen Naturgeschichte und Theorie des Himmels. Amsterdam 1987 (Register); Jan Szeliga: Jan Fryderyk Endersch (1705–1769), miedziorytnik, kartograf, matematyk i mechanik elbl˛aski. In: Marian Biskup (Red.): Zasłu˙zeni ludzie dawnego Elbl˛aga. Skize biograficzne. Wrocław u. a. 1987, S. 145–151; Allgemeines Künstlerlexikon 33 (2002), S. 542; Ortrun und Ernst von Einsiedel: Thüringer Pfarrerbuch. Band 5: Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Leipzig 2010, S. 92 f.; DBI. Flottwell, Cölestin Christian 5. April 1711 (Königsberg) – 2. Januar 1759 (Königsberg) Beruf, Tätigkeit: Universitätsprofessor, Rektor Biographie: Sohn des Diakons Christian Flottwell (1681–1727) und der Catharina Elisabeth, geb. Neufeld (1689–1755). Besuch der Domschule, 1724 Studium in Königsberg, 1733 Magister in Jena, 1734 erneute Immatrikulation in Königsberg, 1735 Habilitation, 1743 gegen Widerstände in der Universität ordentlicher Professor der Weltweisheit und der deutschen Beredsamkeit ohne Sitz und Stimme in der Fakultät und ohne festes Gehalt, 1750 Rektor der Domschule. Mitgliedschaften: 1736 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Leipzig, 1739 der Societas Latina in Jena, 1741 Gründer und Direktor der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Helmstedt, 1752 der Teutschen Gesellschaft in Jena, 1755 der Deutschen Gesellschaft in Greifswald Ehe, Kinder: 1746 Ehe mit Marie Luise Lübeck (1716–1795), 1 Tochter: Johanna Cölestina (1749–nach 1776)
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Korrespondenz: 18 Briefe von Gottsched aus den Jahren 1743 bis 1757, 123 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1734 bis 1757, 5 Briefe an Gottsched als Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg aus den Jahren 1742 bis 1748, 7 Briefe von Flottwell an L. A. V. Gottsched aus den Jahren 1736 bis 1750 Literatur: Leipzig, Sächsisches Staatsarchiv, Königsberg, Dom, Taufen 1696–1726, B 732, S. 477, Trauungen 1727–1765, B 733B, S. 151; Verzeichniß der Ehrenglieder der Lateinischen Gesellschaft zu Jena, von ihrer Stiftung an, bis auf das Jahr 1743. In: Johann Christian Strodtmann: Geschichte Jeztlebender Gelehrten 10 (1746), S. 468–474, 472; Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 1 (1752), S. XXIII; Müller, Nachricht, S. 106, Nr. 99; Ueber die deutsche Gesellschaft in Königsberg. In: Morgenblatt für gebildete Stände 3 (1809), S. 34 f.; Albert Leopold Julius Ohlert: Geschichtliche Nachrichten über die Domschule zu Königsberg in Ostpreussen von deren Stiftung im 14. Jahrhundert bis Michaelis 1831. Königsberg 1831, S. 23; Carl Beckherrn: Die Stammtafel der Familie Schimmelpfennig. Ein weiterer Beitrag zur Kenntniß der Königsberger Stadtgeschlechter. In: Altpreussische Monatsschrift 24 (1887), S. 263–281, 273; Krause, Flottwell; Hans Prutz: Gottsched und die „Königliche Deutsche Gesellschaft“ in Königsberg. In: National-Zeitung 46 (1893), Nr. 674 vom 3. Dezember; Ferdinand Josef Schneider: Theodor Gottlieb von Hippel in den Jahren von 1741 bis 1781 und die erste Epoche seiner literarischen Tätigkeit. Prag 1911, S. 42–45; Schultz, Greifswald, S. 125; Kessler, Altpreußische Briefe, S. 6 f., Nr. 10; Hans von Müller: Die erste Liebe des Ernst Theodor Hoffmann. Mit einigen Nachrichten über die Familien Schlunck und Flottwell, Hatt und Siebrandt nach den Quellen dargestellt. Heidelberg 1955, S. 17–22; Gallandi, Stadtgeschlechter, S. 24; Reinhard Adam: Das Stadtgymnasium Altstadt-Kneiphof zu Königsberg (Pr.) 1304–1945. Aus der Geschichte der beiden ältesten Schulen des deutschen Ostens. Leer 1977, S. 41 f.; Heike Brachwitz: Aus dem Nachlass H. W. Quassowski III. Die Familie Flottwell, von Flottwell. In: Altpreußische Geschlechterkunde N. F. 10, 25/26 (1977/78), S. 377–385; Altpreußische Geschlechterkunde Familienarchiv 18 (1996), S. 169, Nr. VII/101a; Marwinski, Bücherschatz, S. 44; DBI. Freiesleben, Gottfried Christian 9. April 1714 (Altenburg) – 24. Juni 1774 (Gotha) Beruf, Tätigkeit: Bibliothekar Biographie: Sohn des Geheimen Kammersekretärs Heinrich Ludwig Freiesleben (1657–1726) und der Anna Dorothea, geb. Schubart (* 1682). 1731 Studium in Leipzig, 1736 Privatsekretär und Bibliothekar des Gouverneurs von Dresden, Heinrich Friedrich von Friesen (1681–1739), 1738 Bibliothekar Gustav Adolf von Gotters (1692–1762, Korrespondent), Katalogisierung der Bibliothek Gotters auf Schloß Molsdorf, 1740 zweiter Bibliothekar in Gotha, herzoglicher Sekretär, 1755 Geheimer Sekretär, 1756 Rat, 1765 Hofrat. Mitgliedschaften: 1754 Mitglied der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1736 Ehe mit Henriette Friederike Ardin († 1775), 1 Sohn: Johann Friedrich (1737–1738) Korrespondenz: 22 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 bis 1756 und 1762, 2 Briefe an L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1750
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Literatur: Gotha, Forschungsbibliothek Gotha/Erfurt, Chart. A 1196a; Gotha, Thüringisches Staatsarchiv, Kammer Immediate, Bl. 11–16; NaG 1754/9, S. 719; Sammlung einiger Ausgesuchten Stücke, der Gesellschaft der freyen Künste zu Leipzig 3 (1756), Bl. [7]v; Gothaische gelehrte Zeitungen 1774 (49. Stück vom 2. Juli), S. 392; Friedrich Jakobs, Friedrich August Ukert: Beiträge zur älteren Litteratur oder Merkwürdigkeiten der Herzogl. öffentlichen Bibliothek zu Gotha. Band 1. Leipzig 1835, S. 25–38; Georg Freiesleben: Zur Familiengeschichte des Geschlechts Freiesleben. 7. Heft. Augsburg 1935, S. 16–18; Gerhard Pachnicke: Gothaer Bibliothekare. Dreißig Kurzbiographien in chronologischer Folge. Gotha 1958, S. 10 f.; Ignasiak, Gotha, S. 188 f.; Anke Seifert: Rekonstruktion einer Privatbibliothek der Aufklärung am Beispiel der Schlossbibliothek Molsdorf. Berlin 2008; Henkel, S. 307; Leipzig Matrikel, S. 95; DBI. From, Samuel Ephraim 26. Oktober 1714 (Marienburg) – 24. Oktober 1766 (Marienburg) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Pfarrers Ephraim From (1656/58–1728) und der Dorothea, geb. Unger. Schulbesuch in Marienburg, 1730 Besuch des Gymnasiums in Danzig, 1736 Studium in Wittenberg, 1738 Magister, 1740 Rückkehr nach Marienburg, 1744 Rektor der lateinischen Schule in Marienburg, 1747 Pfarrer in Neukirch und Schönhorst, 1754 Pfarrer in Marienburg. Mitgliedschaften: 1738 Gründungsmitglied und erster Sekretär der Deutschen Gesellschaft in Wittenberg, 1750 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg Ehe, Kinder: 1745 Ehe mit Anna Barbara Hecker (1721–1768), 6 Töchter: Anna Dorothea (1746–1774), Regina Barbara (* 1748), Christina Charlotta (1749–1780), Renata Salome (1753–1794), Catharina Florentina (1755–1788), Hanna Barbara (1759–1803), 1 Sohn: Christoph Ephraim (* 1751) Korrespondenz: 6 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1746 bis 1753 Literatur: Berlin, Evangelisches Zentralarchiv, Neukirch, Taufbuch 1642–1774, S. 125, 130, 140, 145; Marienburg, Bestattungen 1773–1799, S. 6, 116, 274; Königsberg Adreßkalender 1752, S. 15; Martin Bergau: Die Gesamte Priesterschaft der ungeänderten Augspurgischen Confeßion, welche … im … Marienburgischen Werder, wie auch in … Neuteich und Marienburg das Evangelium von Christo … verkündiget hat. Danzig: Thomas Johann Schreiber, 1753, S. 36, 38, 63; Wöchentliches Frankenhäusisches Intelligenz=Blatt 1765, S. 94; Ludwig Rhesa: Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den evangelischen Kirchen in Westpreußen angestellten Predigern. Königsberg 1834, S. 197; Isaac Gottfried Goedtke: Kirchengeschichte der Stadt Marienburg vom Jahr 1548–1766. Teil 3. In: Preußische Provinzial=Blätter 21 (1839), S. 254–268, 268; Isaac Gottfried Goedtke: Kirchengeschichte der Stadt Dirschau vom Jahr 1577–1758. In: Preußische Provinzial=Blätter. Neue Folge 1844, S. 435–454, 451 f.; Krause, Flottwell, S. 212; Theodor Breiter: Die alte lateinische Schule in Marienburg, ein Beitrag zur städtischen Schulgeschichte. Marienburg 1864, S. 23, Anm. 2; Kessler, Altpreußische Briefe, S. 7; Wolfram Suchier: Die beiden Deutschen Gesellschaften in Wittenberg (1738/40 und 1756/84). In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 6 (1957), S. 829–844, 829–832; Nowak/Sza-
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fran, S. 315; http://www.gottschewski.eu/Familiendaten/Linien/Goki/S_E_FROMM. htm (13. Februar 2022); Wittenberg Matrikel 3, S. 167. Gebhard, Johann Friedrich 12. Juli 1719 (Leipzig) – 31. Mai 1758 (Borna) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Gärtners im Bosischen Garten Sigismund Gebhard (um 1678–1746) und der Maria, geb. Krahnard. Lehre bei einem Geigen- und Pfeifenmacher, 1734 Besuch der Thomasschule, 1740 Studium in Leipzig, 1747 Magister, Ordination und Substitut in Borna, 1750 Diakon, 1757 Archidiakon. Mitgliedschaften: Mitglied des Montägigen Predigerkollegs in Leipzig2 Ehe, Kinder: Ehe mit Johanne Friederike Ernestine von Biesenrodt, 1 Tochter: Johanna Friedrica Ernestina (* 1753), 2 Söhne: Friedrich Ludolph Ferdinand (* 1755), Johann Carl Albrecht (* 1757) Korrespondenz: 5 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 und 1752 Literatur: Borna, St. Marien, Geburten- und Taufregister 1750–1771, Bl. 60r, 84v, 115r, Todes- und Beerdigungs-Nachrichten 1750–1773, Bl. 57v; Leipzig, Kirchliches Archiv, St. Nicolai, Trauungen 1699–1718, S. 416; Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher der Leichenschreiberei 1743–1750, Bl. 99r; Valentin König: Genealogische Adels=Historie. Teil 1. Leipzig: Wolfgang Deer, 1729, S. 62, Nr. 29 und 31; Vetter; Nützliche Nachrichten 1746, S. 151,3 1747, S. 241 f., 344; Dietmann 1/2, S. 477; Robert Wolfram: Chronik der Stadt Borna mit Berücksichtigung der umliegenden Ortschaften. Borna 1886, S. 188; Grünberg 1, S. 59–60; Grünberg 2, S. 224; Leipzig Matrikel, S. 105. Gedicke, Friedrich Taufe: 16. November 1718 (Berlin) – 30. April 1762 (Boberow) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Feldpropstes Lambertus Gedicke (1683–1736) und der Anna Barbara, geb. von Ohm. 1734 Besuch des Pädagogiums Kloster Bergen bei Magdeburg, 1737 Studium in Halle, 1739–1740 Lehrer in Schulen der Franckeschen Stiftungen, 1743 Garnison- und Zuchthausprediger in Spandau, 1747 Pfarrer in Alt Ruppin, 1753 Pfarrer in Boberow. Mitgliedschaften: 1746 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1757 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig
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So Vetter: „Sodalis Collegii Concionatorii lunatici“. In den Mitgliederverzeichnissen der Leipziger Adreßbücher ist er nicht enthalten. Hier wird mitgeteilt, es sei am „24. April … von dem Decano der Philos. Fac. Herrn Johann Christoph Gottscheden … durch öffentlichen Anschlag eines Bogens bekannt gemacht, daß Herr Joh. Friedr. Gebhard Lips. zum Doctor der Philosophie und Magister der freyen Künste creiret worden“. Davon wird in der zur Magisterpromotion im Februar 1747 veröffentlichten Kurzbiographie nichts erwähnt.
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Ehe, Kinder: 1745 Ehe mit Catharina Eleonore Seger (1727–1770), 2 Töchter: Albertina Eleonora (* 1750), Johanna Wilhelmine (* 1752), 2 Söhne: Friedrich (1754–1803), Ludwig Friedrich Gottlob Ernst (1761–1838) Korrespondenz: 5 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1745 bis 1756 Literatur: NaG 1757/3, S. 232; Daniel Friedrich Schulze: Zur Beschreibung und Geschichte von Spandow. Gesammelte Materialien. Hrsg. von Otto Recke. Spandau 1913. Band 1, S. 461, 465 f., Band 2, S. 378; Otto Fischer: Die Ordination der Feldprediger in der alten preußischen Armee 1718–1805. In: Archiv für Sippenforschung 6 (1929), 289–327, 306; Fischer, Pfarrerbuch Mark Brandenburg 2, S. 235; Herbert Schmitt: Friedrich Gedike Gymnasialdirektor und erster preußischer Oberschulrat im friderizianischen Zeitalter. Dissertation, Halle 1937, S. 3 f. und Stammtafel nach S. 86; Benjamin Marschke: Vom Feldpredigerwesen zum Militärkirchenwesen. Die Erweiterung und Institutionalisierung der Militärseelsorge Preußens im frühen 18. Jahrhundert. In: Michael Kaiser, Stefan Kroll (Hrsg.): Militär und Religiosität in der frühen Neuzeit. Münster 2004, S. 249–275; Frank Tosch (Hrsg.): Friedrich Gedike (1754–1803) und das moderne Gymnasium. Berlin 2007; Erwin Franke (Hrsg.): 700 Jahre Boberow. Boberow 2012, S. 84 und 187–189; Henkel, S. 309; Christian Pawollek: Die Bücher eines Berliner Aufklärers. Wiederentdeckung und Rekonstruktion der Privatbibliothek Friedrich Gedikes (1754–1803). Hannover 2021, S. 23–42; Halle Matrikel 2, S. 95; DBI. Genzmer, Gottlob Burchard 8. November 1716 (Hohenlübbichow) – 14. April 1771 (Stargard in Mecklenburg) Beruf, Tätigkeit: Lehrer, Pfarrer, Naturforscher Biographie: Sohn des Pfarrers Burchard Gottlieb Johann Genzmer (um 1670–1732) und der Catharina Margareta, geb. Meinicke († 1721). 1730 Besuch des Gymnasiums in Stettin, später des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin, 1737 Studium in Halle, 1740 Konrektor in Havelberg, 1745 Erzieher der Kinder des Herzogs Carl Ludwig Friedrich von Mecklenburg-Strelitz (1708–1752) in Mirow, 1756 Prediger und Präpositus in Stargard in Mecklenburg. Mitgliedschaften: 1769 Mitglied der Leopoldina (Gesellschaftsname Aristomachus IV.) Ehe, Kinder: um 1757 Ehe mit einer geb. Siemssen,4 3 Töchter: Albertina Christiana Augusta (1759–1800), Sophie Charlotte Friederike (1761–1798), Maria Elisabeth
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Adolph Christian Siemssen (1768–1833), Nachlaßverwalter Genzmers und Herausgeber dreier Briefe Winckelmanns an seinen Freund, bezeichnete sie als „einzige Tochter des sel. Stallmeisters Siemsen in Neustrelitz“, Siemssen, Beitrag, S. 313. Im Totenregister der Neustrelitzer Hofgemeinde wird sie als „Fr Praepos. Gentzmern“ bezeichnet. Kirchenbucheinträge zu Geburt oder Eheschließungen konnten nicht aufgefunden werden. In den Taufeinträgen ihrer Kinder wird sie nicht genannt. Für den Namen Sophie Albertine Strübing im Ortsfamilienbuch Schwichtenberg (https:// www.mfpev.de/datenraum/tree/OFBSchwb/family/F3361/Gottlob-Burchard-Genzmer-Sophie-Albertine-Strubing) fehlen Belege.
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(* 1763), 3 Söhne: Johann Adolf Friedrich (1758–1800), Benedikt Heinrich Ludwig (1765–1830), Christian Conrad (1768–1860) Korrespondenz: 3 Briefe an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Burg Stargard, Bestattungen 1756–1772, S. 316; Neustrelitz, Hofgemeinde, Kirchenbuch 1780–1808, S. 166; Adolph Christian Siemssen: Beitrag zur Lebensgeschichte des Herrn Gottlob Burchhard Genzmer. In: Siemssen (Hrsg.): Magazin für die Naturkunde und Oekonomie Meklenburgs 1 (1791), S. 311–324; [Adolph Christian Siemssen:] Winkelmannsche Briefe. In: Monatsschrift von und für Mecklenburg 4 (1791), Sp. 523–534, 827–832; Neue Monatsschrift von und für Mecklenburg 1 (1792), S. 204–210; Georg Krüger: Die Pastoren im Lande Stargard seit der Reformation. In: Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 69 (1904), S. 1–270, 183 f.; Johann Joachim Winckelmann: Briefe. Hrsg. von Hans Diepolder und Walther Rehm. 4 Bände. Berlin 1952–1957, Band 1, S. 66 f., 74–76, 222–224, 312–315, Band 3, S. 73–75, 107, 138 f., 167–171, Band 4, S. 173–175, 305–309; Friedrich Scheven: Joh. Joachim Winckelmann und seine Strelitzer Freunde und Schüler. In: Das Carolinum. Blätter für Kultur und Heimat 30. Jg. (1964/65), Nr. 41, S. 3–35; Peter Starsy: Gottlob Burchard Genzmer (1716–1771). Versuch einer späten Würdigung. In: Stier und Greif. Sonderheft 1000 Jahre Mecklenburg. Schwerin 1995, S. 74–84; Peter Starsy: Genzmer, Gottlob Burchard. In: Sabine Pettke (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Mecklenburg 2 (1999), S. 97–103; Protocollum Academiae Caesareo-Leopoldinae Naturae Curiosorum. In: Acta Historica Leopoldina 60 (2013), S. 24–377, 322 f.; Halle Matrikel 2, S. 98; DBI. Geret, Christoph Heinrich Andreas 27. Januar 1686 (Roth bei Nürnberg) – 8. Juli 1757 (Thorn) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Pfarrers Johann Samuel Geret (1655–1695) und der Catharina Maria, geb. Hußwedel (1668–1740). Besuch des Gymnasiums in Ansbach, 1704 Studium der Theologie in Jena, 1712 Ordination zum Feldprediger im Infanterieregiment Ansbach-Kavanagh, das von 1713 bis 1717 in sächsischen Diensten stand und im Winter 1713 in Thorn einquartiert war, 1714 Pfarrer an der Marienkirche in Thorn, 1723 Senior ministerii, 1724 Pfarrer an der Kreuzkirche, 1724 Flucht aus Thorn, 1735 Berufung zum Stadtpfarrer in Ansbach, brandenburg-ansbachischer Konsistorial- und Kirchenrat, Verbleib in Thorn, 1756 Pfarrer an der Neuen Kirche. Ehe, Kinder: 1718 Ehe mit Elisabeth Schloß (1700–1763), 9 Kinder, von denen 3 früh verstarben, 5 Töchter: Regina (1721–1782, 1740 Ehe mit Johann Thomas Sömmering), Christina (1723–1741, 1740 Ehe mit Johann Daniel Hevelke), Icabod Elisabeth († 1747, 1746 Ehe mit Georg Wilhelm Oeder), Constantia (1728–1758, 1751 Ehe mit Johann Albinus Kries), Catharina (* 1733, 1751 Ehe mit Nathanael Prätorius), 1 Sohn: Samuel Luther Geret (1730–1797, Korrespondent) Korrespondenz: 4 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 bis 1753 Literatur: Acta Historico-Ecclesiastica 1 (1736), S. 407 und 971; Georg Wilhelm Oeder: Trauergedicht nach dem Absterben seiner geliebtesten Ehefrauen Icabod Elisabeth, geb. Geret, zu Thorn den 6. April 1747. Hamburg: Johann Adolph Martini, 1748; Georg
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Gottlieb Dittmann: Beyträge zur Geschichte der Stadt Thorn 1 (1789), S. 19–32, 97–100 (Neudruck Hamburg 1970); Verlohren, Stammregister, S. 29; Hermann Freytag: Das geistige Leben Thorns um 1755 in der Schilderung eines Zeitgenossen. In: Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn 23 (1915), S. 2–34; Emil Eugen Roesle: Die gemeinsamen verwandtschaftlichen Beziehungen der fränkischen Gelehrtenfamilien Geret, Geßner und Hamberger mit der Familie Hußwedel. In: Blätter für fränkische Familienkunde 1931, S. 485–498; Matthias Simon: Ansbachisches Pfarrerbuch. Nürnberg 1957, S. 149; Moeller, Altpreußisches Pfarrerbuch 2, S. 573 f.; Klaus H. Wachtmann: Wilhelm Carl und Dortchen Grimm – Vorfahren der Generation I–X. Norderstedt 2016, S. 251; Jena Matrikel 2, S. 300; DBI. Geret, Samuel Luther 18. Juni 1730 (Thorn) – 28. September 1797 (Thorn) Beruf, Tätigkeit: Jurist, Diplomat Biographie: Sohn des Pfarrers Christoph Heinrich Andreas Geret (1686–1757, Korrespondent) und der Elisabeth, geb. Schloß (1700–1763). Besuch des Gymnasiums in Thorn,5 April 1749 Immatrikulation in Frankfurt an der Oder, Mai 1749 Studium der Philosophie in Wittenberg, 1751 Magister in Wittenberg, 1751 Studium der Theologie in Göttingen, 1752 Magister legens in Wittenberg, 1753 Adjunkt der philosophischen Fakultät, 1754 außerordentlicher Professor der Philosophie, 1754 Professor am Gymnasium in Thorn, 1755 Adjunkt seines Vaters an der Marienkirche, nach dem Tod des Vaters Verzicht auf das geistliche Amt, 1759 Sekretär der Stadt Thorn, 1761–1776 Resident der Stadt Thorn am polnischen Königshof in Warschau, 1772 Doktor der Rechte in Göttingen, 1774 Syndikus, 1775 Ratsherr, 1792 Bürgermeister der Stadt Thorn, 1794 preußischer Hof- und Kriegsrat. Mitgliedschaften: 1752 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Göttingen, 1753 der Akademie der Wissenschaften in Göttingen und des Institutum litterarium academicum in Jena, 1755 der Akademie nützlicher (gemeinnütziger) Wissenschaften in Erfurt Ehe, Kinder: 1781 Ehe mit Catharina Constantia Goebel (um 1733–1792); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 4 Briefe an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Johann Andreas Fabricius: Abriß einer allgemeinen Historie der Gelehrsamkeit. Band 3. Leipzig: Weidmann, 1754, S. 786; Beytrag Zu den Privilegirten Historischen Nachrichten der Lten Woche, Anno 1774, S. 999; Christoph Weidlich: Biographische Nachrichten von den jetztlebenden Rechts=Gelehrten in Teutschland. Teil 3. Halle: Hemmerde, 1783, S. 90–92; Karl Gotthelf Prätorius: Thorner Ehrentempel oder Verzeichniß der Bürgermeister und Rathmänner der Stadt Thorn. Berlin 1832, S. 66 f.; Leopold Prowe: Mittheilungen des Thorner Residenten am Warschauer Hofe, Dr. S. L. v. Ge-
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So Weidlich, S. 90. Nicht aufgeführt in: Nowak/Tandecki. Die im Thorner Gymnasium gehaltene Valedictionsrede belegt allerdings den Besuch der Schule; vgl. Georg Wilhelm Oeder, Samuel Luther Geret: De Negationibus Ad Disputandum Proposita In Gymnasio Thorunensi (17. März 1749). Thorn: Theophil Ehrenfried Waetzoldt.
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ret (1769–1773). In: Zeitschrift für Preußische Geschichte und Landeskunde 5 (1868), S. 406–447; Hermann Freytag: Aus dem Briefwechsel des Thorner Seniors Christoph Andreas Geret mit seinem Sohne Samuel Luther. In: Mitteilungen des Westpreußischen Geschichtsvereins 14 (1915), S. 62–69; Suchier, Göttingen, S. 109, Nr. 463; Krahnke, S. 91; Marwinski, Fabricius, S. 89–91; Rudolf Benl: Drucklegung mit Hindernissen: Samuel Luther von Gerets „Belehrende historische Nachrichten […] von dem Vaterlande der Stadt Thorn“ und ihr Verleger. In: Udo Arnold (Hrsg.): Preußische Landesgeschichte. Festschrift für Bernhart Jähnig zum 60. Geburtstag. Marburg 2001, S. 457–470; Rudolf Benl: Samuel Luther von Geret (1730–1797), eines der frühesten Mitglieder der Kurfürstlichen Akademie nützlicher Wissenschaften zu Erfurt. In: Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Jahrbuch 2002, S. 32–34; Kiefer, Akademie Erfurt, S. 650, 672; Straubel 1, S. 301 f.; Moeller, Altpreußisches Pfarrerbuch 2, S. 574; Anna Mikołajewska: Von der Stille im Politischen – Samuel Luther Gerets Leben und Briefnachlass im Staatsarchiv Torun´ . In: Joanna Kodzik, Włodzimierz Zientara (Hrsg.): Hybride Identitäten in den preußisch-polnischen Stadtkulturen der Aufklärung. Bremen 2016, S. 83–95; Frankfurt/Oder Matrikel, S. 370b; Göttingen Matrikel, S. 91, Nr. 3944; Wittenberg Matrikel 3, S. 176; DBI. Globig, Hans Gotthelf von 20. März 1719 (Grauwinkel) – 6. November 1779 (Dresden) Beruf, Tätigkeit: Sekretär, Konsistorialpräsident Biographie: Sohn des Obersteuereinnehmers Gottlob von Globig (1668–1724) und der Anna Dorothea, geb. von Witzleben (1674–1720). 1739 Studium in Leipzig, Sekretär von Ernst Christoph von Manteuffel (Korrespondent), 1746 Legationsrat, Erzieher und Sekretär im Hause Heinrich von Brühls, 1751 Hofrat, 1755 Vizeoberkonsistorialpräsident, November 1755 Oberkonsistorialpräsident, um 1763 Geheimer Rat. Mitgliedschaften: Mitglied der Nachmittägigen Rednergesellschaft in Leipzig, 1752 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1756 Ehe mit Maria Auguste Amalia von Brühl (1739–1766), 2 Töchter: Christiana Henrietta Augusta (1758–1764), Christiana Benedicta Johanna (1759–1829), 2 Söhne: Adolph Friedrich Gotthelf (* 1760), August Adolph Gottlob (1762–1764); 1767 Ehe mit Henriette Erdmuthe Sophie von Dieskau (1737–1796), 1 Tochter: Christiane Henriette Erdmuthe (1770–1848), 4 Söhne: Christian August Traugott (*† 1769), Friedrich Ferdinand Gottlieb (1771–1852), Hans August Fürchtegott (1773–1832), Leopold Heinrich Gotthelf (1775–1807) Korrespondenz: 1 Brief von Gottsched aus dem Jahr 1753, 27 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1743 bis 1762 Literatur: Dresden, Frauenkirche, Bestattungen 1788–1829, Bl. 23r; Dresden, Hauptstaatsarchiv, 12881 Genealogica Globig (1553); Halle, Universitätsbibliothek, Gen. 65. 66: Gesammelte Nachrichten von dem Geschlechte derer v. Globig; Hans Gotthelf von Globig: Sendschreiben welches an Seine Wohledlen Herrn Gottlob Benjamin Strauben, aus Breßlau … im Namen der Gesellschaft, die sich unter … dem Hn. Prof. Gottsched, des Nachmittags in der deutschen Beredsamkeit übet, abgelassen hat. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1742; Hille, Neue Proben, Bl. (*)(*)2v, Nr. 95; Gottsched, Ver-
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zeichnis, Bl. [B5]v; Leipzig Postkalender 1754, S. 64, 1764, S. 58; Sächsischer Staatskalender 1764, S. 88; Dreßdnische Wöchentliche Frag= und Anzeigen, Nr. 47 vom 23. November 1779; August Wilhelm Bernhard von Uechtritz: Diplomatische Nachrichten adelicher Familien. Teil 2. Leipzig: Beygang, 1791, S. 53–55; Johann Samuel Göbel: Geschichte und Verfaßung der Consistorien in den Chursächsischen Landen. Freiberg: Craz, 1794, S. 63 f.; Gerhard August und Karl Hartmann August von Witzleben: Geschichte des Geschlechts von Witzleben. Berlin 1880, Teil 2, Stammtafel 10; Boetticher 1, S. 615 f.; Schlechte, Tagebuch, S. 174; Bronisch, Manteuffel, S. 207 u. ö.; Henkel, S. 310; Leipzig Matrikel, S. 114. Gottsched, Catharina Friederica, geb. Scipio Taufe: 21. Juni 1730 (Mengeringhausen) – 8. August 1805 (Kassel) Biographie: Tochter des Advokaten und späteren Regierungsrats Samuel Scipio (1692–1757) und der Anna Catharina Friederica, geb. Sude (1708–1795). Ehe, Kinder: 1748 Ehe mit Johann Heinrich Gottsched (Korrespondent), 2 Töchter: Caroline Ludovica Friederica (verh. Kleinschmidt, 1751–nach 1808, Korrespondentin), Anna Charlotte Auguste (1754–1755), 6 Söhne: 1749 tot geborener Sohn, Samuel Christoph Carl (1752–1762), Johann Friedrich Bernhard (1756–1805), Johann Christoph Adolf (1759–1838), Johann Christoph Friedrich (*† 1762), Johann Daniel Wilhelm (1766–nach 1801) Korrespondenz: 2 Briefe von L. A. V. Gottsched aus den Jahren 1752 und 1753 Literatur: Kassel, Landeskirchliches Archiv, Mengeringhausen, Kirchenbuch 1633– 1741, Taufen 1708, Taufen 1730, Trauungen 1727, Trauungen 1742–1831, S. 14, Beerdigungen 1742–1831 und 1846–1880, S. 478 und 1795 Nr. 4; Casselische Polizey= und Commerzien=Zeitung 1805 (Nr. 33 vom 12. August), S. 1026, 1808 (Nr. 35 vom 29. August), S. 1020 f. Gottsched, Johann Christoph 1. Januar 1708 (Königsberg) – 27. Mai 1774 (Halberstadt) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Buchbinders Christian Gottsched (1674–1729) und der Anna Christina, geb. Beckmann (1687–1708), Cousin von Johann Christoph Gottsched. Besuch der altstädtischen Schule in Königsberg, 1723 Studium in Königsberg, 1725 Studium in Halle, Informator am Waisenhaus in Halle, Hauslehrer der Familie von Ende, 1729 Pfarrer in Schneidlingen, 1757 Domprediger in Halberstadt. Ehe, Kinder: 1731 Ehe mit Catharina Charlotta Burger (1697–1777); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 2 Briefe an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Königsberg, Altstadt, Taufen 1705–1725, Bl. 59v, Bestattungen 1679–1749, Bl. 151v, Nr. 10, Bl. 260r, Nr. 233; Wöchentliche Hallische Frage= und Anzeigungs=Nachrichten 1731 (Nr. 4 vom 22. Januar), Sp. 62 f.; Dreyhaupt, Tabellen, S. 25, XXII/17; Johann Werner Streithorst: Geschichte des evangelischen Gottesdienstes in der Domkirche zu Halberstadt. Halberstadt 1792, S. 92; Strieder, Hessische Gelehrte
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17, S. 45–53; Kessler, Altpreußische Briefe, S. 41; Pfarrerbuch Kirchenprovinz 3, S. 334; Königsberg Matrikel, S. 318; Halle Matrikel 1, S. 180. Grabener, Christian Gottfried 15. April 1714 (Freiberg) – 30. November 1778 (Schulpforte) Beruf, Tätigkeit: Lehrer Biographie: Sohn des Lehrers Theophil Grabener (1685–1750) und der Anna Dorothea, geb. Böhmer († 1764). 1728 externer Schüler der Fürstenschule St. Afra in Meißen, 1734 Studium in Leipzig, 1737 Magister, 1738 Konrektor der Stadtschule Meißen, 1742 Rektor der Lateinschule in Dresden-Neustadt, 1751 Konrektor an der fürstlichen Landesschule Pforta, 1761 Rektor. Ehe, Kinder: 1743 Ehe mit Christiane Friederica Körner (1723–1752), 5 Töchter: Sophia Friederica (1745–1750), Carolina Friederica (1746–1748), Christiana Friederica (* 1747, 1769 verh. Hübsch), Friederica Carolina (* 1749), Friederica Sophia (1752–1753), 2 Söhne: Christian Friedrich (* 1744), Carl Friedrich (* 1750); 1754 Ehe mit Johanna Sophia Steinauer († nach 1778), 4 Töchter: Dorothea Sophia (1755–1824, 1775 verh. Schmidt), Christiana Dorothea (1757–1759), Dorothea Christiana (1759–1761), Johanna Dorothea (* 1762, 1780 verh. Hildebrand), 1 Sohn: Christian August (1766–1767) Korrespondenz: 5 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 bis 1753 Literatur: Meißen, Frauenkirche, Trauungen 1736–1747, S. 162; Dresden-Neustadt, Dreikönigskirche, Taufen 1717–1729, Bl. 146r, Taufen 1741–1744, Bl. 196r f., Taufen 1745–1749, Bl. 244r, 323v f., 384r, 484v, Bestattungen 1748–1758, Bl. 29v, 87v; Ehrengedächtniß. Dem weiland Hochedelgebohrnen … Herrn … Christian Gottfried Grabener, bestverdientgewesenem Recktor, an der Churf. Sächs. Landschule Pforte, errichtet von Desselben hinterlassenen nächsten Verwandten. Naumburg: Prüfer, 1779; Johann August Müller: Versuch einer vollständigern Geschichte der Chursächsischen Fürsten= und Landesschule zu Meissen. Band 2. Leipzig: Siegfried Leberecht Crusius, 1789, S. 130–135; Jens Haustein: Der Helden Buch. Zur Erforschung deutscher Dietrichepik im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Tübingen 1989, S. 142–149; Petra Dorfmüller: rectores portenses. Leben und Werke der Rektoren der Landesschule Pforta von 1543 bis 1935. Beucha 2006, S. 53–56; Leopold von Ranke: Briefwechsel. Band 1. Neu bearb. von Dietmar Grypa. Oldenburg 2016, S. 122, Anm. 10; Leipzig Matrikel, S. 119; DBI. Gregorius, Immanuel Friedrich 7. Februar 1730 (Kamenz) – 9. September 1800 (Lauban) Beruf, Tätigkeit: Lehrer, Pfarrer Biographie: Sohn des Konrektors und späteren Pfarrers Johann Friedrich Gregorius (1697–1761) und der Magdalene Justine, geb. Freyberg, verw. Schumann († 1764). Schulbesuch in Kamenz, 1747 in Görlitz, 1748 Studium in Wittenberg, 1749 Magister, 1750/51 Konrektor in Lauban, 1757 zweiter Diakon, 1767 erster Diakon, 1772 Archidiakon und Frühprediger, 1793 erster Pfarrer.
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Mitgliedschaften: 1749 Senior des Montäglichen Predigerkollegs in Wittenberg, 1749 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Göttingen, 1750 der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1751 der Societas Latina in Jena sowie einer Gelehrten Gesellschaft in Lauban, 1752 der Teutschen Gesellschaft in Jena, 1753 des Institutum Litterarium academicum in Jena, der Hamburger Gesellschaft korrespondierender Gelehrter Ehe, Kinder: 1751 Ehe mit Juliane Rosine Dittmann (1731–1761), 2 Töchter: Christiane Tugendreich (1754–1771), Friederike Rosine, verh. Triller (1758–1787), 2 Söhne: Immanuel Friedrich (*† 1752), Gottlob Friedrich (1756–1783); 1762 Ehe mit Christiane Elisabeth Lehmann (um 1747–1803), 2 Töchter: Juliane Elisabeth (1763–1764), Johanne Elisabeth (1765–1823) Korrespondenz: 10 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1750 bis 1754 Literatur: Immanuel Friedrich Gregorius: Sendschreiben an die Hochlöbliche Königliche Deutsche Gesellschaft zu Königsberg in Preussen. Lauban: Nicolaus Schille, 1751; Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 1 (1752), S. XXIIII; Müller, Nachricht, S. 109, Nr. 23; Nachlese Oberlausitzischer Nachrichten, sowohl aus neuern als ältern Zeiten 1767, S. 325–330; Carl Gottlob Dietmann: Die gesamte der ungeänderten Augsb. Confeßion zugethane Priesterschaft in dem Marggrafthum Oberlausitz. Lauban; Leipzig: Johann Christoph Wirthgen, 1777, S. 414–419, 673–679, 707; Neue Lausizische Monatsschrift 1800/2, S. 388–391, 1803/1, S. 310; Karl Gottlieb Müller: Kirchengeschichte der Stadt Lauban. Görlitz 1818, S. 493, Nr. 24 und 591, Nr. 32; Suchier, Göttingen, Nr. 162; Rudolf Lenz u. a.: Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften zu Görlitz. Stuttgart 2004, Katalogteil 1, S. 242 f.; Neß, Pfarrerbuch 9, S. 436 und 602 f.; Wittenberg Matrikel 3, S. 190; DBI. Grimm, Friedrich Melchior Taufe: 26. September 1723 (Regensburg) – 19. Dezember 1807 (Gotha) Beruf, Tätigkeit: Hofmeister, Journalist, Diplomat Biographie: Sohn des Pfarrers Johann Melchior Grimm (1682–1749) und der Sibylla Margaretha, geb. Koch (1693–1774). Besuch des Gymnasium Poeticum in Regensburg, 1742 Studium in Leipzig, 1745 Hofmeister von Adolf Heinrich von Schönberg (1734–1795), 1745 Begleiter des königlich-polnischen und kursächsischen Gesandten Johann Friedrich von Schönberg (1691–1762) zur Kaiserwahl in Frankfurt am Main, 1749 Sekretär August Heinrich von Friesens (1728–1755) in Paris, Mitarbeit an der von Denis Diderot und Jean-Baptiste le Rond d’Alembert herausgegebenen Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, 1753–1792 Hauptautor der Correspondance littéraire, philosophique et critique, 1772 Erhebung in den Adelsstand, 1777 in den Freiherrnstand, 1792 Emigration aus Frankreich und Aufenthalt in Gotha, 1795 russischer Staatsrat. Mitgliedschaften: Mitglied der Nachmittägigen Rednergesellschaft in Leipzig, 1752 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: Unverheiratet
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Korrespondenz: 2 Briefe von Gottsched aus den Jahren 1756 und 1758, 39 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1741 bis 1756, 4 Briefe an L. A. V. Gottsched aus den Jahren 1745 bis 1748 Literatur: Gottsched, Verzeichnis, Bl. [B5]r; Edmond Scherer: Melchior Grimm. L’homme de lettres le factotum – le diplomate. Paris 1887; Walter Fürnrohr: Das Patriziat der Freien Reichsstadt Regensburg zur Zeit des Immerwährenden Reichstags. Eine sozialgeschichtliche Studie über das Bürgertum in der Barockzeit. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 93 (1952), S. 153–308, 293–296; Otto Fürnrohr: Der ältere Regensburger Zweig der Familie Grimm. In: Familie und Volk 10 (1961), S. 464 f.; Otto Fürnrohr: Schäffer und Grimm, zwei bedeutende Regensburger Familien des 18. Jahrhunderts. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 103 (1963), S. 375–380; Kurt Schnelle: Friedrich Melchior Grimms Bildungswege in Deutschland. Zur Vorgeschichte der Correspondance littéraire. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig 16 (1967), S. 17–31; Grimm, Briefe; Friedrich Melchior Grimm: Correspondance littéraire. Édition critique par Ulla Kölving avec la colloboration de Jean de Booy et Christoph Frank. Band 1: 1753–1754. Ferney-Voltaire 2006, S. XXI–LXXII; Kirill Abrosimov: Die Genese des Intellektuellen im Prozess der Kommunikation. Friedrich Melchior Grimms „Correspondance littéraire“, Voltaire und die Affäre Calas. In: Geschichte in Wissenschaft und Gesellschaft 33 (2007), S. 163–197; Eckhard Ullrich: Schlichte braune Lederbände. Zum 200. Todestag von Friedrich Melchior Grimm. In: Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen 15 (2007), Heft 2, S. 85–89; Henkel, S. 373; Volker Wappmann: Regensburger Pfarrerbuch. Nürnberg 2017, S. 101 f.; Leipzig Matrikel, S. 123; DBI. Groschuff, Friedrich (Taufname: Fabian) 5. November 1693 (Danzig)6 – 15. Dezember 1783 (Schleiz) Beruf, Tätigkeit: Hofmeister, Beamter Biographie: Sohn eines Kaufmanns. 1709 Besuch des Akademischen Gymnasiums in Danzig, 1727 Studium in Leipzig, Hofmeisterstellen, um 1743 Erzieher der Kinder des hessischen Kammerpräsidenten Friedrich Wilhelm von Borck (1693–1769, Korrespondent), 1751 Immatrikulation in Marburg als „Ephorus“ des Adolph Wilhelm Heinrich von der Thann (* 1737), Hofmeister in Straßburg, Hofmeister Adolphs von HessenPhilippsthal (1743–1803) in Barchfeld, 1760 Erzieher des holstein-gottorfischen Erb-
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Ein Taufeintrag konnte in den überlieferten Kirchenbüchern nach Auskunft Herrn Piotr Wierzbickis (Archiwum Pan´ stwowe w Gdan´ sku) vom 23. April 2012 nicht ermittelt werden. Die gedruckten Angaben zum Geburtsjahr variieren zwischen 1693, 1700 und 1701. Der Eintrag im entsprechenden Schleizer Kirchenbuch ermöglicht eine verläßliche Datierung: „Montags, den 15. Dec. starb, und wurde d. 19. Abends in der Stille begr. H. Friedrich Groschuff, beÿ Sr. Hochfürstl. Durchl. des Herrn Herzogs zu Hollstein Gottorp als Bischoffs zu Lübeck Hochbestallt gewesener Justitz Rath, auch E. E. Raths alhier Mitglied, von Danzig gebürtig, im 91. Jahr.“
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prinzen Peter Friedrich Wilhelm (1754–1823) in Eutin, holsteinischer Justizrat, 1762–1780 Mitglied des Rates der Stadt Schleiz. Mitgliedschaften: 1750 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1754 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig und Kassel, 1756 der Akademie nützlicher (gemeinnütziger) Wissenschaften in Erfurt Ehe, Kinder: 1760 Ehe mit Johanna Dorothea Hoffmann (1724–1803), 3 Töchter: Augusta Friederica Wilhelmine (1761–1789), Emilia Henrietta (* 1763), Henriette Louise Wilhelmine (* 1767) Korrespondenz: 40 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1740 bis 1756 Literatur: Schleiz, Kirchgemeinde, Schloßgemeinde, K 8/1–25: Trauungen 1685–1767, S. 630, K 8/1a–2: Taufen 1723–1740, S. 162, K 8/1–5: Taufen 1747–1764, S. 514 und 583, K 8/1–6: Taufen 1765–1780, S. 123, K 8/1–35: Beerdigungen 1755–1796, S. 481 f. und 599, K 8/1–36: Beerdigungen 1797–1822, S. 129; Gottsched-Briefwechsel, Band 15, Nr. 121; NaG 1754/9, S. 719; Leipzig Postkalender 1755, S. 66; Hanauisches Magazin 7 (1784), S. 493 f.; Allgemeiner litterarischer Anzeiger 1801, 1, Sp. 163 f., Anm.; Johann Reinhard Häfner: Die Herrschaft Schmalkalden in historischer, topographischer und statistischer Hinsicht. Band 4. Schmalkalden 1826, S. 88; August Woringer: Johann Christoph Gottscheds Beziehungen zu Kassel. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 47 (1914), S. 57–102, 74–77; Berthold Schmidt: Geschichte der Stadt Schleiz. Band 3. Schleiz 1961, S. 377; Nowak/ Szafran, S. 289: 1709, Nr. 20; Brekle 3, S. 335–336; Gabriele Ball: Moralische Küsse. Gottsched als Zeitschriftenherausgeber und literarischer Vermittler. Göttingen 2000, S. 285–298; Thomas Fuchs: Traditionsstiftung und Erinnerungspolitik: Geschichtsschreibung in Hessen in der Frühen Neuzeit. Kassel 2002, S. 397; Kiefer, Akademie Erfurt, S. 226 f.; Henkel, S. 373; Felix Mundt: Sichtbare Aneignungen. Zu Illustration und Gestaltung von Horazausgaben im 18. Jahrhundert. In: Zeitschrift für Germanistik N. F. 27/1 (2017), S. 36–52, 46–48; Leipzig Matrikel, S. 124; Marburg Matrikel, S. 316; DBI. Gütther, Christian Heinrich 13. Juli 1696 (Königsberg) – 25. Februar 1755 (Königsberg) Beruf, Tätigkeit: Universitätsprofessor Biographie: Sohn des Diakons Matthäus Gütther (1657–1707) und der Regine, geb. Reußner († 1714). Besuch der Schule im Löbenicht, 1706 bzw. 1711 Studium in Königsberg, 1716 Reisen nach Danzig, Berlin und Halle, 1717 Studium in Jena, 1718 Magister in Jena, 1719 Studium in Halle,7 1720/21 Reisen in die Niederlande und nach England, Deutschland und Österreich, 1722 Magister in Königsberg, außerordentlicher Professor der griechischen Sprache, 1738 Bibliothekar der Wallenrodtschen Bibliothek, 1739 königlich-preußischer Hofrat, 1752 ordentlicher Professor für Geschichte und Beredsamkeit.
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In der gedruckten Matrikel der Universität ist sein Name nicht enthalten.
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Mitgliedschaften: 1743 Gründer und erster Direktor der Freien Gesellschaft in Königsberg Ehe, Kinder: 1723 Ehe mit Maria Agnes Sahme, verw. Kreuschner (1697–1737); 1738 Ehe mit Gertrud Dorothea Sahme, verw. Werner (1706–1793). Beide Ehen blieben kinderlos. In der Familie wuchsen die Kinder Gertrud Dorothea Gütthers aus erster Ehe auf, bekannt sind: 2 Töchter: Regina Louise (1727–1733), Johanna Dorothea (1735–nach 1793), 2 Söhne: Christian Heinrich (1730–1759), Jacob Friedrich (1732–1782, Korrespondent). Korrespondenz: 41 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1743 bis 1753 Literatur: Leipzig, Sächsisches Staatsarchiv, Königsberg, Altstadt, Trauungen 1710–1730, B 682, Bl. 261r, Trauungen 1730–1755, B 683, S. 341, Trauungen 1730–1755, B 683, S. 848 f.; Berlin, Evangelisches Zentralarchiv, Königsberg, Altstadt, Taufen 1695–1704 (1697), Taufen 1726–1745 (1727, 1730, 1732, 1735); [Michael Lilienthal:] Erleutertes Preußen. Band 5. Königsberg: Johann Heinrich Hartung, 1742, S. 305; Johann Christoph Strodtmann: Das Neue Gelehrte Europa 10 (1757), S. 338–352; Konrad Philipp Dieffenbach: Geschichte der ehemaligen freien Gesellschaft zu Königsberg … 1743–1788. In: Preußisches Archiv 5 (1794), S. 130–143; Müller, Vereine und Gesellschaften, S. 314; Kessler, Altpreußische Briefe, S. 7 f.; Gallandi, Stadtgeschlechter, S. 122; Bernhart Jähnig: Königsberger Universitätsprofessoren für Geschichte im Jahrhundert der Aufklärung. In: Hanspeter Marti, Manfred Komorowski (Hrsg.): Die Universität Königsberg in der Frühen Neuzeit. Köln u. a. 2008, S. 319–344, 337–341; Moeller, Personenstandsfälle, S. 126 f., 279, 314, 366; Jena Matrikel 2, S. 341; Königsberg Matrikel, S. 246, 269, 311; DBI. Heermann, Johann David 20. April 1723 (Leschwitz/Oberlausitz) – 7. April 1782 (Köben an der Oder) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Pfarrers Gotthuld Heermann (1692–1732) und der Johanna Dorothea, geb. Wiesner (1700–1769, in 2. Ehe verh. Glafey). 1737 Besuch des Gymnasiums in Görlitz, 1743 Studium in Leipzig, 1746 Magister, 1748 Hofmeister bei der Familie Seherr-Thoß in Eichholz (Schlesien), 1753 Prediger in Köben. Mitgliedschaften: Mitglied der Vormittägigen Rednergesellschaft in Leipzig, 1754 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1755 Ehe mit einer Kaufmannstochter aus Guhrau († nach 1768), die Kinder aus dieser Ehe starben 1768; 1771 Ehe mit Elisabeth Christine Frisch. Korrespondenz: 6 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1748 bis 1754 Literatur: Johann Christian Jancke: Presbyterologia Silesiae Superioris (9 Bände, o. J., Manuskript in Wrocław, Universitätsbibliothek, Akc. 1948/168–176, https:// www.olgdw.de/publikationen/manuskripte), Band 2: Deutsche Kirchdörfer A–E, Bl. 190v, Band 4: Deutsche Kirchdörfer I–L, Bl. 210v; Nützliche Nachrichten 1746, S. 140 f.; Johann David Heermann: Neues Ehrengedächtniß des Schlesischen Gottesgelehrten und Liederdichters Johann Heermanns … Nebst einem Anhange zu der Köbnischen Kirchen= und Predigergeschichte. Glogau: Christian Friedrich Günther, 1759, S. 111–114; [Johann David Heermann:] Gedanken eines Vaters bey dem Tode seiner
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Kinder, sich selbst und andern zum Troste aufgesetzt. Glogau: Christian Friedrich Günther, 1769; Lausitzisches Magazin 1782, S. 200 f.; Karl Konrad Streit: Alphabetisches Verzeichnis aller im Jahr 1774. in Schlesien lebender Schriftsteller. Breslau: Wilhelm Gottlieb Korn, 1776, S. 59 f.; Erhardt, Presbyterologie 3, S. 298, 311; Henkel, S. 315; Neß, Pfarrerbuch 4, S. 35, Band 9, S. 15; Leipzig Matrikel, S. 155; DBI. Helmer, Lucas Heinrich 14. August 1726 (Hamburg) – 3. November 1760 (Hamburg) Beruf, Tätigkeit: Jurist, Gymnasialprofessor Biographie: Sohn des Zuckerbäckers Johann Heinrich Helmer († um 1748) und der Margarethe Elisabeth, geb. Corthum († um 1752). 1745 Besuch des Akademischen Gymnasiums in Hamburg, 1748 Studium in Halle, 1751 Doktor der Rechte in Halle, Aufenthalt in Berlin, 1751 Rückkehr nach Hamburg, 1758 Professor der Moral am Akademischen Gymnasium. Mitgliedschaften: 1749 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Helmstedt, 1750 in Göttingen Ehe, Kinder: 1753 Ehe mit Christiane Luise Charlotte Wagner (1729–1783), 3 Töchter: Johanna Charlotte Henriette (1755–1756), Johanna Cornelia Friederica (1757–1770), Lucia Charlotte Adolphine, verh. Gerling (1759–1829) Korrespondenz: 5 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 und 1752 Literatur: Halle, Universitätsarchiv, Rep. 46, Nr. 4 (Matrikel 1741–1767), Bl. 74r, Nr. 337; Johann Heinrich Winckler (Hrsg.): Nachrichten von Niedersächsischen berühmten Leuten und Familien. Band 1. Hamburg: Nicolaus Conrad Wörmer, 1768, S. 6, 13, 196–199; Hans Schröder: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller. Band 3. Hamburg 1857, S. 184, Nr. 1534; Carl Hieronymus Wilhelm Sillem: Die Matrikel des Akademischen Gymnasiums in Hamburg 1613–1883. Hamburg 1891, Nr. 2492; Hermann Grußendorf: Die Helmstedter Deutsche Gesellschaft. In: Braunschweigisches Magazin 22 (1916), S. 42–48, 56–60, 60; Suchier, Göttingen, Nr. 241; Thomas Otto Achelis: Hamburger Studenten in Jena 1548–1850, in Helmstedt 1574–1636, in Wittenberg 1602–1812, in Kiel 1665–1865 und in Halle 1690–1865. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 31 (1930), S. 23–86, 76; DBI. Henrici, Paul Christian 1. Mai 1715 (Stralsund) – 7. September 1794 (Altona) Beruf, Tätigkeit: Lehrer, Bibliothekar Biographie: Sohn des Predigers von Prerow (Darß) Martin Henrici (1683–1768) und der Anna Maria, geb. Baumann († 1729). 1731 Besuch des Akademischen Gymnasiums in Danzig, 1735 Studium in Jena, 1741 Adjunkt des Akademischen Gymnasiums Christianeum in Altona, 1744 Professor der philosophischen Moral und der Altertümer, 1745–1748 Mitherausgeber der Altonaischen Gelehrten Zeitungen, 1746 Professor der Beredsamkeit und der Dichtkunst, 1745 Subrektor, 1750 Konrektor, seit 1753 im jährlichen Wechsel Direktor des Christianeums, 1771 erster Professor, 1780 königlichdänischer Justizrat.
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Mitgliedschaften: 1745 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Greifswald, 1747 in Göttingen und in Jena, 1757 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1761 Ehe mit Charlotte Amalie Schade (1745–1779), von zehn Kindern lebten beim Tod der Mutter noch eine Tochter und fünf Söhne;8 ermittelt wurden: 2 Töchter: Lovisa Amalia (* 1764), Carolina Amalia (* 1765), 7 Söhne: Carl Ludwig (* 1763), Christian August (* 1768), Philipp Carl (* 1770), Heinrich Wilhelm (1772–1850), Gustav Friedrich (* 1774), Wilhelm Friedrich (* 1777), Johann Ludwig Christian (* 1779). Korrespondenz: 5 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1752 bis 1759 Literatur: Hamburg-Altona, St. Trinitatis, Taufen 1763–1765, S. 6, Nr. 10, S. 105, Nr. 243, S. 193, Nr. 433, Taufen 1766–1769, S. 325, Nr. 99, Taufen 1770–1773, S. 433, Nr. 144, S. 536, Nr. 200, Taufen 1774–1776, S. 612, Nr. 107, Taufen 1777–1780, S. 21, Nr. 190, S. 112, Nr. 134; Müller, Nachricht, S. 100, Nr. 23; Auszug eines Schreibens des Herrn Professor Henrici zu Altona, den Tod seiner Gattin betreffend (Altona den 9ten May 1779). In: Litteratur= und Theater=Zeitung. Berlin: Arnold Wever, 1779, S. 618 f.; Lebenslauf des sel. Henrici, größtentheils nach Datis von seiner eigenen Hand. In: Königl. privil. Altonaer Adreß=Comtoir=Nachrichten 1794 (Nr. 80 vom 4. Oktober), S. [1] f.; Suchier, Göttingen, S. 66, Nr. 63; Schultz, Greifswald, S. 112; Nowak/Szafran, S. 316; Georg Friedrich Schumacher: Genrebilder aus dem Leben eines siebenzigjährigen Schulmannes. Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe Schleswig 1841. Erweitert um ein Nachwort und Register von Franklin Kopitzsch. Flensburg 1983, S. 87–89, 122–124, 148–151 u. ö.; Konrad Schröder: Biographisches und bibliographisches Lexikon der Fremdsprachenlehrer des deutschsprachigen Raumes. Spätmittelalter bis 1800. Band 2. Augsburg 1990, S. 201 f.; Holger Böning, Emmy Moepps: Altona …: Kommentierte Bibliographie der Zeitungen … Stuttgart-Bad Cannstatt 1997, Sp. 76; Bernd Elsner: Die Matrikel des Christianeums zu Altona 1738–1850. Hamburg 1998, S. 114, Nr. 508, S. 120, Nr. 546, S. 118, Nr. 534; Henkel, S. 317; Jena Matrikel 3, S. 253, Nr. 214; DBI. Heyde, Johann Daniel 27. April 1714 (Zottewitz) – 12. August 1785 (Gera) Beruf, Tätigkeit: Lehrer Biographie: Sohn des Kunstgärtners Johann Daniel Heyde und der Anna Regina, geb. Werner. Häufige Ortswechsel der Eltern, um 1721 Schulbesuch in Zöbigker bei Leipzig, um 1723 Schulbesuch in Fernrückerswalde, 1724 in Annaberg, 1734 Reise nach Leipzig in Begleitung des Annaberger Rektors Christian Clodius (Korrespondent), der Heyde mit Gottsched bekannt machte, Studium in Leipzig, Informator im Haus Bernhard Christoph Breitkopfs, 1737 Hofmeister der Kinder des reußisch-plauenschen Vizekanzlers Johann Friedrich Freiesleben (1690–1770) in Gera, 1744 Magister in Wittenberg,
8
Vgl. Henrici an Heinrich Wilhelm von Gerstenberg, Altona 23. April 1779, München, Bayerische Staatsbibliothek, Gerstenbergiana II, Henrici, Nr. 6, S. [1] und [3].
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Kandidat der Theologie in Dresden, 1747 Quartus am Gymnasium Rutheneum in Gera mit dem Titel Subkonrektor, 1752 Konrektor und Tertius. Mitgliedschaften: Mitglied der Nachmittägigen Rednergesellschaft in Leipzig, 1747 der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1752 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1747 Ehe mit Ernestina Wilhelmina Sophia Kriebel († 1776), 4 Töchter: Traugott Antonia Eleonora (1749–nach 1785), Johanna Henriette Sophia (1752–nach 1785), Johanna Ernestina Caroline (1756–1759), Friederica Wilhelmina Augusta (1759–1761), 1 Sohn: Friedrich Wilhelm (*† 1748) Korrespondenz: 21 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1746 bis 1756 Literatur: Gera, Ev.-luth. Kirchgemeinde, Kirchenbücher; Hille, Neue Proben, Bl. (*)(*)2r, Nr. 51; Gottsched, Verzeichnis, Bl. [B5]r; [Immanuel Friedrich Gregorius:] Lebensgeschichte des Hrn. M. Johann Daniel Heydens. In: Johann Christoph Strodtmann: Das Neue Gelehrte Europa 3 (1753), S. 854–866; Theodor Johann Abraham Schütze: Funus Viri Praeclarissimi Et Doctissimi Ioannis Danielis Heydii. Gera: Roth, 1785; Lobensteinisches gemeinnütziges Intelligenzblatt 1805, S. 20; Christian Siegesmund Wilhelm Hauptmann: Einige Nachrichten von den Vorstehern und Lehrern des gemeinschaftlichen Gymnasiums zu Gera. Gera 1808, S. 57; Jürgen Herzog, Eckart Wagner: Familienbuch für Lampertswalde bei Oschatz 1645–1800. Leipzig 1996, S. 85, Nr. 0512; Brekle 4, S. 254–258; Henkel, S. 317; Leipzig Matrikel, S. 160; DBI. Hohenschild, Georg Ludwig 1. März 1724 (Eberstadt bei Darmstadt) – 25. März 1783 (Darmstadt) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Müllers Johann Henrich Hohenschild (1698–1772) und der Anna Margreth, geb. Keller (um 1697–1771). 1742 Studium in Jena, 1751 Feldprediger, 1755 Garnisonprediger in Darmstadt, 1761 Stadt- und Burgprediger, 1770 Konsistorialassessor, 1774 Konsistorialrat, Mitglied des Definitoriums. Mitgliedschaften: 1745 Mitglied der Teutschen Gesellschaft in Jena Ehe, Kinder: 1764 Ehe mit Anna Catharina Zottmann, 2 Söhne: Henrich Ludwig Christian (1765–1838), Johann Wilhelm Christian (1767–1843) Korrespondenz: 2 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1752 und 1754 Literatur: Eberstadt, Kirchenbuch 1650–1717, Taufen 1698, 2. Mai, Kirchenbuch 1718–1787, Trauungen 1719, Nr. 5, Taufen 1724, Nr. 9, Beerdigungen 1771, S. 189, Nr. 22, 1772, S. 190, Nr. 19; Darmstadt, Lutheraner, Kirchenbuch 1758–1772, S. 322, 402; Darmstadt, Ev. Gemeinde, Beerdigungen 1839–1846, S. 494; Jena Protokollbuch, Bl. 66v (10. April 1745); Müller, Nachricht, S. 115, Nr. 95; Strieder, Hessische Gelehrte 6, S. 87 f., Band 8, S. 518 f.; Wilhelm Diehl: Kirchenbehörden und Kirchendiener in der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt von der Reformation bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Darmstadt, 1925, S. 152, 187–189, 553, 575 f.; Ersch/Gruber 2/9 (1832), S. 382; Jena Matrikel 3, S. 391, Nr. 70; DBI.
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Holtzendorff, Christian Gottlieb von 22. April 1696 (Thallwitz) – 6. November 1755 (Dresden) Beruf, Tätigkeit: Beamter Biographie: Sohn des königlich-polnischen und kursächsischen Kammerherrn Christoph Sigismund von Holtzendorff (1673–1715) und der Agnes Christiane, geb. von Schönberg († 1696). 1712 Studium in Wittenberg, 1715 Studium in Leipzig, 1716 Reise durch Europa, 1720 königlich-polnischer und kursächsischer Kammerjunker, später Kammerherr, 1737 Obersteuereinnehmer, 1738 Präsident des Oberkonsistoriums, 1741 Wirklicher Geheimer Rat, 1745 Erhebung in den Reichsgrafenstand. Ehe, Kinder: 1723 Ehe mit Friederike Sophie von Bibran und Modlau (1704–1742), 3 Töchter: Friederike Christiane (1723–1793), Agnes Elisabeth (1726–1795), Sophia Tugendreich (1737–1742), 2 Söhne: Friedrich Gottlieb (1725–1789), Christian Traugott (1730–1807); 1745 Ehe mit Henriette Charlotte von Schieck, verw. von Miltitz (1701–1749); 1750 Ehe mit Eleonore Charlotte von Beust, verw. von Pflug (1699–1777) Korrespondenz: 24 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1738 bis 1755 Literatur: Dresden, Hauptstaatsarchiv, 12881 Genealogica Holtzendorff (1986); Neue Genealogisch=Historische Nachrichten 6/72 (1756), S. 2068–2070; Johann Wilhelm Franz von Krohne: Allgemeines Teutsches Adels=Lexicon. Band 1/2. Hamburg: Dieterich Anton Harmsen, 1776, Sp. 143–145; Wichart von Holtzendorff: Die Holtzendorff in der Mark Brandenburg und Chur=Sachsen. Berlin 1876, S. 57–59, 84 f., XXII–XXV, Stammtafel I; Boetticher 1, S. 753–755; Leipzig Matrikel, S. 171; Wittenberg Matrikel 3, S. 244. Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm 22. November 1709 (Osnabrück) – 2. September 1789 (Braunschweig) Beruf, Tätigkeit: Hofmeister, Pfarrer Biographie: Sohn des Pfarrers Theodor Wilhelm Jerusalem (1668–1726) und der Catherine Marie, geb. Wehrkamp (1684–1769). 1717 Schulbesuch in Osnabrück, 1727 Studium der Theologie in Leipzig, 1731 Magister in Wittenberg, Bildungsreise nach Holland, 1734 als Hofmeister zweier westfälischer Adliger Immatrikulation an der Universität Göttingen, 1737 Reise nach England, 1740 Rückkehr nach Deutschland, 1741 Hauslehrer Johann Friedrich Rabanus von Spörckens (1731–1755), 1742 Hofprediger und Erzieher des Erbprinzen Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735–1806), 1744 Propst des Aegidienklosters Braunschweig, 1745 wurde nach seinem Plan das Collegium Carolinum in Braunschweig begründet, Kurator, 1747 Direktor des Collegium Carolinum, 1749 Abt des Klosters Marienthal, 1752 Abt des Klosters Riddagshausen. Mitgliedschaften: Mitglied der Nachmittägigen Rednergesellschaft in Leipzig, 1745 der Gesellschaft der Alethophilen in Leipzig, 1749 der Deutschen Gesellschaft in Göttingen, 1750 der Teutschen Gesellschaft in Jena, 1752 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig, 1772 der Gesellschaft pro Fide et Christianismo in Stockholm Ehe, Kinder: 1742 Ehe mit Martha Christina Pfeiffer, verw. Albrecht (1709–1778), 4 Töchter: Philippine Charlotte (1743–1823), Magdalene Christine Marie (1745–
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1750), Sophie Elisabeth Regina (1748–1819), Friederike Magdalene (1750–1836), 1 Sohn: Carl Wilhelm (1747–1772) Korrespondenz: 26 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1736 bis 1755, 1 Brief von L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1747, 1 Brief an L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1747 Literatur: Jena Protokollbuch, Bl. 75v; Hille, Neue Proben, Bl. (*)(*)r, Nr. 10; Müller, Nachricht, S. 101; Gottsched, Verzeichnis, Bl. [B5]r; Nachricht von der schwedischen Gesellschaft zur Aufnahme der Religion und des wahren Christenthums. In: Nova Acta Historico-Ecclesiastica 11/84 (1772), S. 469–473, 472; Johann Joachim Eschenburg: Ueber Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem. Berlin: Vieweg, 1791 (auch in: Deutsche Monatsschrift 1791, S. 97–135); Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem: Entwurf einer Lebensgeschichte des Verfassers. Von ihm selbst kurz vor seinem Tode aufgesetzt. In: Jerusalem: Nachgelassene Schriften. Teil 2. Braunschweig: Schulbuchhandlung, 1793, S. 1–34; Friedrich Koldewey: J. Fr. W. Jerusalem (1709–1789). In: Zeitschrift für die historische Theologie 1869, S. 530–574; August Roloff: Abt Jerusalem und die Gründung des Collegium Carolinum zu Braunschweig. Eine Studie zur Genesis der Deutschen Aufklärung. Berlin 1910; Karl Wilhelm Jerusalem: Aufsätze und Briefe. Heidelberg 1925; Suchier, Göttingen, Nr. 161; Fritz Meyen: Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Abt zu Riddagshausen (1709–1789). In: Braunschweigisches Jahrbuch 53 (1972), S. 159–182; Albrecht, Lehrkräfte, S. 38 f.; Wolfgang Erich Müller: Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem. Eine Untersuchung zur Theologie der „Betrachtung über die vornehmsten Wahrheiten der Religion“. Berlin; New York 1984; Klaus Erich Pollmann (Hrsg.): Abt Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789). Beiträge zu einem Colloquium anläßlich seines 200. Todestages. Braunschweig 1991; Heiner Schmidt: Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte. Personal- und Einzelwerkbibliographien der internationalen Sekundärliteratur 1945–1990 zur deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. 3., erw. Auflage. Band 15. Duisburg 1998, S. 25 f.; Jarck, S. 375 f.; Leipzig Matrikel, S. 182; Wittenberg Matrikel 3, S. 255; Göttingen Matrikel, S. 3, Nr. 97; DBI. Kienitz, Carl Gottlieb um 1730 (Neumark)9 – nach 1768 (wahrscheinlich St. Petersburg) Beruf, Tätigkeit: Lehrer, Rektor Biographie: 1746 Besuch des Gymnasiums in Thorn, 1748 Studium in Göttingen, 1752 Studium in Leipzig, 1759–1761 Konrektor an der Johannisschule in Danzig, Korrektor
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In der Thorner Matrikel wird Kienitz als „Landsberg-Marchicus“ bezeichnet, in der Göttinger als „Neomarchicus“, die Leipziger nennt die Ortsangabe „Berninga March.“ (vom Herausgeber Georg Erler als Berneuchen in der Neumark übersetzt, wofür Belege fehlen; entsprechende Kirchenbücher sind nicht überliefert). Nach Faber S. 114 stammte er aus Birnbaum in der Neumark. Hier wirkte seit 1728 der aus Berlinchen stammende Johann Friedrich Kienitz (1697–1762) als Prediger und Schulrektor (vgl. Genealogisches Handbuch der adeligen Häuser 17 [1958], S. 256), im Birnbaumer Taufbuch der Jahre 1645 bis 1747 ist Carl Gottlieb Kienitz jedoch nicht verzeichnet.
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der akademischen Druckerei in St. Petersburg, 1764–1768 Rektor des Gymnasiums in St. Petersburg. Ehe, Kinder: Unbekannt Korrespondenz: 1 Brief an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Dmitrij A. Tolstoj: Das akademische Gymnasium und die akademische Universität im XVIII. Jahrhundert, nach handschriftlichen Documenten des Archivs der Akademie der Wissenschaften. Aus dem Russischen von P. v. Kügelgen. St. Petersburg 1886, S. 55 f., 86; Walther Faber: Die Johannisschule in Danzig vom Mittelalter bis zum Jahre 1824. Danzig 1925, S. 114; Die Berliner und die Petersburger Akademie der Wissenschaften im Briefwechsel Leonhard Eulers. Band 1. Berlin 1959, S. 269 f., 319; Peter Hoffmann (Hrsg.): Geographie, Geschichte und Bildungswesen in Rußland und Deutschland im 18. Jahrhundert. Briefwechsel Anton Friedrich Büsching – Gerhard Friedrich Müller 1751 bis 1783. Berlin 1995, S. 245 f., 557; Nowak/Tandecki, S. 293, Nr. 9393; Göttingen Matrikel, S. 70, Nr. 2987; Leipzig Matrikel, S. 195. Klüpfel, Immanuel (Emanuel) Christoph 29. Januar 1712 (Hattenhofen) – 21. November 1776 (Gotha) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer, Prinzenerzieher, Konsistorialbeamter Biographie: Sohn des Pfarrers Christoph Jacob Klüpfel (1683–1740) und der Sofia Euphrosyna, geb. Sattler (1685–1771). Besuch mehrerer Klosterschulen, 1731 Studium der Theologie in Tübingen, 1733 Magister, 1735 Ordination, 1741 erster Pfarrer der lutherischen deutschen Kirche in Genf, 1747 Instruktor und Reiseprediger des Erbprinzen Friedrich Ludwig zu Sachsen-Gotha-Altenburg (1735–1756, Korrespondent), Aufenthalt in Paris, 1750 Ankunft in Gotha, Aufnahme in den Zirkel der Herzogin Luise Dorothea (1710–1767), Sousgouverneur des Erbprinzen und Kirchenrat, 1752 Oberkonsistorialrat, 1764 Begründer des Gothaischen Hofkalenders (Almanach De Gotha), 1774 der Gothaischen gelehrten Zeitungen, 1775 Vizepräsident und Vorsitzender des Oberkonsistoriums. Mitgliedschaften: 1751 Mitglied der Societas Latina in Jena, 1752 der Teutschen Gesellschaft in Jena Ehe, Kinder: 1753 Ehe mit Friederike Caroline von Vasold; die Ehe mit der an geistiger Zerrüttung erkrankenden Gemahlin blieb vermutlich kinderlos. Korrespondenz: 3 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 bis 1753 Literatur: Müller, Nachricht, S. 105, Nr. 83; Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 2 (1753), Bl. b2v; Gothaische gelehrte Zeitungen 1776 (98. Stück vom 7. Dezember), S. 801–804; Hermann Uhde (Hrsg.): Heinrich August Ottokar Reichard (1751–1828). Seine Selbstbiographie. Stuttgart 1877, S. 36–42 u. ö.; Otto Haug u. a.: Pfarrerbuch Württembergisch Franken. Teil 2. Stuttgart 1981, S. 228; Ignasiak, Gotha, S. 184 f.; DBI.
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Langguth, Carl Ludwig um 1714 (Waltershausen10 oder Tennstedt11) – 3. Juni 1789 (Leussow) Beruf, Tätigkeit: Soldat, Jurist, Religionsphilosoph Biographie: 1733 Studium in Jena, im österreichischen Erbfolgekrieg Soldat in holländischen Diensten, Gefangenschaft in Frankreich, 1751 Aufenthalt in Arolsen, 1752 als akademischer Bürger Studium und Lehre in Jena, 21. Juli 1754 Anschlag eines atheistischen Manifests an die Stadtkirche Jena, infolgedessen 1754 bis Frühjahr 1755 Haft im Zuchthaus Eisenach, 1755 nach Reuebekundungen Entlassung und Landesverweisung, 1756–1762 Aufenthalt in Griefstedt, 1762 Immatrikulation in Erfurt, 1768–1786 Amtsaktuar und Stadtrichter in Crivitz, 1786 Aufenthalt bei Pfarrer Friedrich Heinrich Christian Cleemann (1737–1802) in Leussow. Ehe, Kinder: Wahrscheinlich unverheiratet Korrespondenz: 2 Briefe an Gottsched aus dem Jahr 1751 Literatur: Jena, Universitätsarchiv, Bestand A, Nr. 1055: Jurisdict. Irrungen Carl Ludewig Langguthen betr. einen dimittirten Sergeanten, so ehemals alhier studiret hat und wider pro cive academico angenommen worden, der eine blasphemische und atheistische Schrifft öffentl. an die Kirch Thür geschlagen, weßhalber er von dem fürstl. Amte alhier in Verhafft gezogen und hernach in das Zuchthauß nach Eisenach geschafft worden … de anno 1754; Weimar, Thüringisches Hauptstaatsarchiv, ESN-Archiv, Rechtspflege Nr. 1169: Die Bestraffung des vormahligen Sergeanten vom Waldeckischen Regiment Nahmens Carl Ludwig Langguth dermahlen zu Jena wegen verschiedener edirten Scandaleusen Schrifften, mit dem Zuchthauße betr. 1754–1755; Schwerin, Landeskirchliches Archiv, Leussow, Bestattungen 1773–1821, 1789, 3. Juni; NaG 1751/12, S. 901–910; [Friedrich Just Riedel:] Briontes der dritte oder Lobrede auf Einen aus Hochfürstlich Waldeckischen Diensten um der Wahrheit willen verabschiedeten Sergeanten. [Jena] 1765; Leben, Schriften, Tod und Vermächtnis des seel. Amtsverwalter Langgut zu Crivitz. In: Monatsschrift von und für Mecklenburg 2 (1789), Sp. 753–768; Jena Matrikel 3, S. 198, Nr. 273; Wiegand 2, 18. Lichtwer, Magnus Gottfried 30. Januar 1719 (Wurzen) – 7. Juli 1783 (Halberstadt) Beruf, Tätigkeit: Jurist, Dichter Biographie: Sohn des Appellationsgerichtsrats Magnus Gottfried Lichtwer (1680–1721) und der Dorothea Magdalena, geb. Wichmannshausen (1692–1737). Schulbesuch in Wurzen, 1736 Studium in Leipzig, Aufenthalt in Dresden, 1743 Studium in Wittenberg, 1744 Magister, Doktor der Rechte, 1747 Magister legens in Wittenberg, 1749 Referendar bei der Regierung in Halberstadt, Kanonikus am Stift St. Bonifacii und Mau-
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So in der Jenaer Matrikel. So in der Monatsschrift von und für Mecklenburg 2 (1789), Sp. 755, in der Erfurter Matrikel ist Gotha als Herkunftsort eingetragen.
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ritii in Halberstadt, 1752 Regierungsrat, 1760 interimistischer, 1763 wirklicher Konsistorialrat und Kriminalrichter, 1765 wirklicher Regierungsrat. Mitgliedschaften: 1742 Mitglied der Freimaurerloge „Aux trois compas“, 1752 der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1758 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1749 Ehe mit Henriette Sophia Albinus (1726–1788), 3 Töchter: Henriette Dorothea (1750–1792, 1772 verh. von Schmettau), Augusta Aurora (* 1751, 1779 verh. von Pott), Antonette Dorothea Wilhelmine (*† 1755) Korrespondenz: 8 Briefe von Gottsched aus den Jahren 1753 bis 1762, 18 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 bis 1758 Literatur: Friedrich Wilhelm Eichholz: Magnus Gottfr. Lichtwers … Leben und Verdienste. Halberstadt: Johann Heinrich Mevius, 1784; Friedrich Cramer: Magnus Gottfried Lichtwer’s Leben. In: Lichtwer: Schriften. Hrsg. von Ernst Ludwig Magnus von Pott. Halberstadt 1828, S. V–XLVIII; Hans Petzsch: Magnus Gottfried Lichtwer im Spiegel seiner Biographen Friedrich Wilhelm Eichholz und Friedrich Cramer. In: Festschrift zur 250. Wiederkehr der Geburtstage von Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Magnus Gottfried Lichtwer. Halberstadt 1969, S. 37–57; Hans Petzsch: Nachwort. In: Magnus Gottfried Lichtwer: Blinder Eifer schadet nur! Fabeln, Lehrgedicht. 3. Auflage. Leipzig 1983, S. 191–206; Peter Zimmermann: Chronik der Familie Lichtwer von 1520 bis 1800. In: Familienforschung in Mitteldeutschland 42 (2001), S. 165–175, 172 f.; Hettche, Lichtwer und Gottsched; Otto Werner Förster (Hrsg.): Matrikel der Freimaurerloge „Minerva zu den Drei Palmen“ 1741–1932. Leipzig 2004, S. 9, Nr. 58; Ute Pott: Magnus Gottfried Lichtwer (1719–1783). In: Neuer Familienkundlicher Abend 2010, Heft 19, S. 9–30; Straubel 1, S. 576; Straubel 2, S. 750 und 887 f.; Killy 7, S. 405–407; Leipzig Matrikel, S. 238; Wittenberg Matrikel 3, S. 275; DBI. Lucke, Johann Gottlob Erdmann 11. Februar 1725 (Löbau) – 27. September 1767 (Mannheim) Beruf, Tätigkeit: Jurist Biographie: Sohn des Kaufmanns Michael Lucke († 1765). 1739 Besuch des Gymnasiums in Görlitz, 1741 des Gymnasiums in Bautzen, 1744 Studium in Jena, im Oktober 1745 auf zehn Jahre aus Jena verwiesen, 1746 Studium in Erlangen, 1747 auf zwei Jahre relegiert, 1751 Studium in Marburg, hochfürstlich-spanheimischer (sponheimischer) gemeinschaftlicher Regierungsadvokat in Trarbach an der Mosel, wirklicher Regierungsrat, Polizeidirektor und Oberamtmann der Fürsten zu Nassau-Saarbrücken in Saarbrücken. Mitgliedschaften: 1752 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Göttingen Ehe, Kinder: Unbekannt Korrespondenz: 1 Brief an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Bautzen, Stadtarchiv, 62564 Gymnasium, Nr. 200: Index Discipulorum in superiori Auditorio (Schülerliste des Bautzener Gymnasiums 1694–1834), Eintrag zum 10. April 1741; Jena, Universitätsarchiv, 2 Hist.lit.VI,17(173): Prorektor und Senat der Universität Jena, lateinischer Anschlag über die Relegierung Luckes; Löbau, Stadtarchiv, Rep 46 Nr. 24, Eintrag zum 6. November 1765, Nr. 3; Mannheim, Lutherische Gemeinde, Mischbuch 1760–1791, Gestorbene, S. 14; Nachlese Oberlausitzischer
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Nachrichten 1768, S. 201; Friedrich Christian Baumeister: Verzeichniß Aller Derjenigen Studirenden, so unter meiner Rectorats=Verwaltung von Ao. 1736. bis 1785. in Prima Classe des Görlitzischen Gymnasii sich als Zuhörer befunden und von da entweder auf Academien gegangen oder sonst ihr Glück zu machen gesucht haben. Görlitz: Johann Friedrich Fickelscherer, 1785, S. 14; August Woringer: Johann Christoph Gottscheds Beziehungen zu Kassel. In: Zeitschrift für hessische Geschichte und Landeskunde 47 (N. F. 37) (1914), S. 57–102, 99; Suchier, Göttingen, S. 110, Nr. 470; Karl Wagner: Register zur Matrikel der Universität Erlangen 1743–1843. München; Leipzig 1918, S. 302; Jena Matrikel 3, S. 425, Nr. 165; Marburg Matrikel, S. 316; DBI. Mairan, Jean Jacques Dortous (d’Ortous) de 26. November 1678 (Béziers) – 20. Februar 1771 (Paris) Beruf, Tätigkeit: Physiker, Mathematiker, Astronom Biographie: Sohn des Rechtsanwalts François d’Ortous de Mairan († 1682) und seiner Frau Magdeleine († 1694). Schulbesuch in Toulouse, 1698 Studium in Paris, 1702 Rückkehr nach Béziers, 1718 Wohnsitz in Paris, 1743 Direktor des Journal des sçavans. Mitgliedschaften: 1717 Mitglied der Académie Royale des Sciences in Bordeaux, 1718 Mitglied (1740–1743 Sekretär) der Académie des Sciences in Paris, 1723 Gründungsmitglied der Académie des Sciences et Belles Lettres in Béziers, 1734 Mitglied der Accademia delle Scienze in Bologna, 1735 der Royal Society in London, 1743 der Académie française in Paris, Mitglied der Wissenschaftsakademien von Edinburgh, Uppsala, St. Petersburg Ehe, Kinder: Unverheiratet, kinderlos Korrespondenz: 3 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 bis 1754 Literatur: Recueil Des Lettres, Memoires Et Autres Piéces. Pour Servir A L’Histoire De L’Académie des Sciences & Belles Lettres de la Ville de Bésiers. Beziers: Witwe Estienne Barbuts, 1736; Jean-Paul Grandjean de Fouchy: Éloge de M. de Mairan. In: Histoire De L’Académie Royale Des Sciences. Année 1771. Paris: Imprimérie royale, 1774, S. 89–104; Louis Sabatier: Eloge de Mairan. Montpellier 1842; Nouvelle Biographie Générale 21 (1860), Sp. 936–940; Ercolani, S. 50; Paul Courteault, Pierre Harlé: Listes des membres des protecteurs des directeurs et présidents, des secrétairs perpétuels et secrétairs géneraux de l’académie de 1712 à 1912. In: Actes de l’Académie nationale des sciences, belles-lettres et arts de Bordeaux 4/1 (1913), S. 327–357, 331; Nicolas Malebranche: Correspondance avec J.-J. Dortous de Mairan. Paris 1947; Daniel Roche: Un savant et sa bibliothèque au XVIIIe siècle. Les livres de Jean-Jacques Dortous de Mairan, secrétaire perpétuel de l’Académie des Sciences, membre de l’Académie de Béziers. In: Dix-huitième siècle 1 (1969), S. 47–88; Ellen MacNiven Hine: Jean-Jacques Dortous de Mairan and the Geneva connection: scientific networking in the eighteenth century. Oxford 1996.
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Meißner, Johann Michael 20. Oktober 1722 (Wolfenbüttel) – 16. November 1763 (Hannover) Beruf, Tätigkeit: Beamter Biographie: Sohn des Buchhändlers und Verlegers Johann Christoph Meißner (1691–1771) und der Elisabeth Emerentia, geb. Zilliger, verw. Freytag. 1743 Studium in Leipzig, 1747 Reise in die Niederlande, 1748 als Hofmeister von Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn (1736–1811) Besuch des Collegium Carolinum in Braunschweig und 1752 der Universität Göttingen, 1755 kurhannoverscher Legationssekretär am kaiserlichen Hof in Wien und Reichshofratsagent, 1758 Sekretär der Geheimen Kanzlei in Hannover. Mitgliedschaften: Mitglied der Nachmittägigen Rednergesellschaft in Leipzig, 1752 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig, 1754 der Akademie der Wissenschaften in Göttingen Ehe, Kinder: 1762 Ehe mit Elisabeth Bartels (1744–1811); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 9 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1747 bis 1752 Literatur: Hille, Neue Proben, Bl. [(*)(*)3]r, Nr. 115; Gottsched, Verzeichnis, Bl. [B5v]; Leipzig Postkalender 1754, S. 65, 1755, S. 65, 1764, S. 59; Johann Joachim Eschenburg: Entwurf einer Geschichte des Collegii Carolini in Braunschweig 1745–1808. Berlin; Stettin 1812 (Nachdruck Braunschweig 1974), S. 100 f.; Hermann Dürre, Paul Zimmermann: Die Regesten des Geschlechtes von Wallmoden. Wolfenbüttel 1892, Tabelle 2; Deutsches Geschlechterbuch 122 (1957), S. 291, Nr. 7; Hausmann, S. 175; Joachim Lampe: Aristokratie, Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover. Band 2. Göttingen 1963, S. 4, 37 f., 47 f., 334; Düsterdieck, S. 5; Krahnke, S. 165; Henkel, S. 334; Leipzig Matrikel, S. 260; Göttingen Matrikel, S. 94, Nr. 4068 f. Mencke, Friedrich Otto 3. August 1708 (Leipzig) – 14. März 1754 (Leipzig) Beruf, Tätigkeit: Jurist, Publizist, Ratsherr Biographie: Sohn des Dichters und Historikers Johann Burkhard Mencke (1674–1732) und der Catharina Margaretha, geb. Gleditsch (1684–1732). Besuch der Nikolaischule, 1722 Studium der Philosophie in Leipzig, 1725 Magister in Leipzig, 1732 Studium der Rechte in Wittenberg, 1732 Lizentiat in Wittenberg, 1733 Doktor der Rechte in Wittenberg, 1735 kursächsischer Hof- und Justizrat, 1743 Ratsherr in Leipzig. Mitgliedschaften: 1734 Mitglied der Berliner Sozietät der Wissenschaften, der Accademia delle Scienze in Bologna, 1748 der Accademia dell’Arcadia in Rom, 1752 der Societas Latina in Jena Ehe, Kinder: 1733 Ehe mit Johanna Catharina Langguth († 1779), 5 Töchter: Johanna Friederica (* 1734), Christiane Wilhelmine (* 1735), Catharina Sophia (1737–1738), Christiane Sophia (* 1739), Johanna Dorothea (* 1747), 1 Sohn: Johann Burkhard (1741–1759) Korrespondenz: 3 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1739, 1751 und 1752 Literatur: Vetter; Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 1 (1752), S. XXVI; Memoriae Friderici Ottonis Menkenii. Leipzig: Breitkopf, 1755; Nova Acta Eruditorum 1755,
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S. 46–48; Johann Gerber: Elogium Friderici Ottonis Menkenii. In: Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 4 (1755), S. 279–290; Leben und Schrifften Herrn Friedrich Otto Menckens. In: [Gottlob August Jenichen:] Allerneueste Nachrichten Von Juristischen Büchern 10/79 (1755), S. 634–641; Commentarii Lipsienses Litterarii 2 (1755), S. 87–92; Maria Lieber: Lodovico Antonio Muratori und die Gelehrtenfamilie Mencke. In: Transactions of the Ninth International Congress on the Enlightenment. Münster 23–29 July 1995. Oxford 1996, S. 238–242; Leipzig Matrikel, S. 261; Wittenberg Matrikel 3, S. 304; DBI. Oelrichs, Johann Carl Conrad 12. August 1722 (Berlin) – 30. Dezember 1798 (Berlin) Beruf, Tätigkeit: Jurist, Lehrer Biographie: Sohn des Pfarrers Friedrich Oelrichs (1687–1732) und der Sophie Friederike, geb. Eversmann (1691–1724). 1732 Besuch des Joachimsthalschen Gymnasiums in Berlin, 1740 Studium der Rechtswissenschaft in Frankfurt an der Oder, 1743 Privatgelehrter und Prozeßgutachter in Berlin, 1750 Doktor beider Rechte in Frankfurt an der Oder, Reise durch Ober- und Niedersachsen, 1752 Professor der Rechtswissenschaft am akademischen Gymnasium in Stettin, 1755 kaiserlicher Hof- und Pfalzgraf, 1773 Verzicht auf das Lehramt, Privatgelehrter in Berlin, 1784 Wirklicher Geheimer Legationsrat und pfalz-zweibrückischer und markgräflich-badischer Resident in Berlin. Mitgliedschaften: 1750 Mitglied der Societas Latina in Jena und der Deutschen Gesellschaften in Greifswald und Königsberg, 1752 der Deutschen Gesellschaft in Bremen, 1765 der Akademie nützlicher (gemeinnütziger) Wissenschaften in Erfurt, der Gelehrten Gesellschaft zum Nutzen der Künste und Wissenschaften in Frankfurt an der Oder Ehe, Kinder: 1762 Ehe mit Maria Dorothea Sophia Limmer, verw. Schott (1713–1787); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 11 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751, 1752, 1757 und 1758 Literatur: Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 1 (1752), S. XXVII; Johann Philipp Friedrich Dettmers: Dr. Johann Karl Konrad Oelrichs als Wohlthäter öffentlicher Lehranstallten und milder Stiftungen geschildert. Frankfurt an der Oder: Christian Ludwig Friedrich Apitz, 1799; Weber, Bremische, S. 101; Suchier, Göttingen, Nr. 220; Schultz, Greifswald, S. 120 f.; Wilhelm Weidler: Oelrichs’ Tagebuch einer gelehrten Reise (1750) durch einen Teil von Ober- und Niedersachsen, eine Fundgrube für Familiengeschichtsforscher und Kulturhistoriker. In: Zeitschrift der Zentralstelle für niedersächsische Familiengeschichte 1 (1919), S. 82–95; Kiefer, Akademie Erfurt, S. 429 f.; Eckhard Wendt: Oelrichs, Johann (Carl Conrad). In: Stettiner Lebensbilder. Köln u. a. 2004, S. 351–353; Brigitte Meier: Die „Gelehrte Gesellschaft der Künste und Wissenschaften“ in Frankfurt an der Oder (1766–1811) – „Modeerscheinung“ oder wissenschaftliches Netzwerk? In: Reinhard Blänkner (Hrsg.): Europäische Bildungsströme. Die Viadrina im Kontext der europäischen Gelehrtenrepublik der Frühen Neuzeit (1506–1811). Schöneiche 2008, S. 225–253; Andreas Erb: Oelrichs, Johann Carl Conrad (1722–1798). In: Dirk Alvermann, Nils Jörn (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Pommern. Band 1. Köln u. a. 2013, S. 208–211; DBI.
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Overbeck, Johann Daniel 23. Juni 1715 (Rethem) – 3. August 1802 (Lübeck) Beruf, Tätigkeit: Lehrer Biographie: Sohn des Pfarrers Caspar Nicolaus Overbeck (1670–1752) und der Helena Magdalene, geb. Metzendorf (1688–1729). Besuch der Schule in Rethem, 1726 der Michaelisschule in Lüneburg, 1731 des Katharineums in Lübeck, 1734 Hauslehrer in Lauenburg, 1735 Studium in Helmstedt, 1736 Informator im Hause Johann Lorenz Mosheims (1693–1755, Korrespondent), 1743 Konrektor in Quedlinburg, 1744 Subrektor und Bibliothekar in Lübeck, 1753 Konrektor, 1763 Rektor, 1793 Doktor der Philosophie und Theologie in Kiel. Mitgliedschaften: 1749 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Göttingen, 1754 der Teutschen Gesellschaft in Jena, der Deutschen Gesellschaft in Altdorf, der Lateinischen Gesellschaft in Baden und der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit in Lübeck Ehe, Kinder: 1754 Ehe mit Anna Charlotte Chüden (1726–1802), 2 Töchter: Dorothee Erneste Conradine (1758–1760), Eleonore Wilhelmine (1760–nach 1802), 1 Sohn: Johann Christian Daniel (1762–1792) Korrespondenz: 3 Briefe von Gottsched aus den Jahren 1742 und 1754, 20 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1741 bis 1755 Literatur: Lübeck, Archiv der Hansestadt, Familienarchiv Overbeck, Nr. 2 sowie Programme und Einladungsschriften des Katharineums 1763–1791; Johann Dietrich Winckler (Hrsg.): Nachrichten von Niedersächsischen berühmten Leuten und Familien. Band 1. Hamburg: Nicolaus Conrad Wörmer, 1768, S. 226; [Christian Adolph Overbeck:] Leben Herrn Johann Daniel Overbeck. Lübeck 1803; Friedrich Schlichtegroll (Hrsg.): Nekrolog der Teutschen für das neunzehnte Jahrhundert. Band 3. Gotha 1805, S. 225–276; Schulfeierlichkeiten im Catharineum vor hundert Jahren (Aus dem Protokollbuche der St. Katharinenkirche). In: Mitteilungen des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde 9 (1899/1900), S. 56–64; Suchier, Göttingen, S. 73; Wilhelm Stahl: Die Lübecker Abendmusiken im 17. und 18. Jahrhundert. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde 29 (1938), S. 1–64; Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck 10 (1994), S. 292–294; Gabriele Ball: „Ich suche nichts mehr, als eine Gelegenheit in dem belobten Leipzig mich eine Zeitlang aufzuhalten“. Johann Daniel Overbecks Briefe an Johann Christoph Gottsched. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 58 (2004), S. 161–170; Helmstedt Matrikel, S. 168, Nr. 7198 (Oberbeck); DBI. Pahlen, Maximilian von der 22. März 1711 (vermutlich Gut Holte im Amt Stotel) – 13. April 1760 (Dresden) Beruf, Tätigkeit: Soldat Biographie: Sohn des Rittergutsbesitzers Detlef Reinhold von der Pahlen (um 1685–1723) und der Esther Renata, geb. von Wackerbarth (1690–1759). Leutnant in Wolfenbüttel, 1733 Eintritt in die kursächsische Kadettenkompagnie, 1738 Major, 1744 Obristleutnant, 1746 Obrist im Prinz Gothaischen Regiment, 1748 Kapitän des Kadettenkorps in Dresden, 1753 Generalmajor.
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Ehe, Kinder: Ehe mit Gertraud Elisabeth Struve, 3 Töchter: Anna Hedwig (um 1745–1825), Johanne Christiane Louise (verh. du Brechet, † nach 1825), Renata Maximiliana (verh. Marschall von Bieberstein, † nach 1825), 1 Sohn: Maximilian († 1794) Korrespondenz: 2 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1752 und 1756 Literatur: Dresden, Hauptstaatsarchiv, Generalkriegsgericht, Akte 12500: Acta Die Verlaßenschafften des Königl. Pohl. Churfürstl. Sächß. General=Majors, Herrn Maximilians von der Pahlen sowohl deßen Ehe=Consortin, Frauen Gertraudt Elisabeth von der Pahlen betr.; Dreßdnische Wöchentliche Frag= und Anzeigen, Nr. 18 vom 29. April 1760; Leipziger Zeitung 1825 (Nr. 96 vom 25. April), S. 1048; Heinrich Meschwitz: Geschichte des Königlich Sächsischen Kadetten- und Pagen-Korps von dessen Begründung bis zur Gegenwart. Dresden 1907, S. 77; Verlohren, Stammregister, S. 394; Nicolai von Essen: Genealogisches Handbuch der Oeselschen Ritterschaft. Tartu 1735, S. 388; Schlechte, Tagebuch, s. Register; Hans-Cord Sarnighausen: Hannoversche Amtsjuristen von 1715 bis 1866 in Neuhaus an der Oste. In: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an der Elb- und Wesermündung 91 (2012), S. 163–185, 168. Pantke, Adam Bernhard 9. April 1709 (Klein-Kniegnitz) – 4. Juni 1774 (Klein-Kniegnitz) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Pfarrers Adam Pantke (1676–1732) und der Anna Regina, geb. Ansorge (1677–1709). Schulbesuch in Breslau, 1727 Studium in Leipzig, 1730 Magister, Studium in Helmstedt, 1732 Ordination in Brieg und Nachfolger seines Vaters im Pfarramt Klein-Kniegnitz und Schwentnig. Mitgliedschaften: 1727 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Leipzig, des Großen Donnerstägigen Predigerkollegs in Leipzig, 1748 der Deutschen Gesellschaft in Königsberg Ehe, Kinder: 1734 Ehe mit Catharina Dorothea Vogel; die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 44 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1729 bis 1756, 1 Brief an L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1748 Literatur: Gelehrte Neuigkeiten Schlesiens 1735, S. 228–232; Jöcher, Predigergesellschaft, S. 76, Nr. DCXXX; Gottsched: Cantata Auf Sr. Wohlehrwürden, Herrn M. Pantkens, Trauungsceremonie. In: Gottsched, Gedichte 1751, 1, S. 350 f.; Schlesische Sammlung, kleiner auserlesener Schriften, von einigen Freunden der Gelehrsamkeit zusammen getragen 2 (1755), S. 217, Teil 3 (1756), S. 465; Ehrhardt, Presbyterologie 2/1, S. 402 f.; Krause, Flottwell, S. 278 f.; Kroker, Nr. 218; Walter Gerhard: Erlebnisse der Kirchgemeinde Klein-Kniegnitz, ein Stück Schlesische Kirchengeschichte. Breslau 1925, S. 52; „Pantke, Adam“. In: Archeion 4 (1928), S. 123 f.; Julius Rademacher: Predigergeschichte des Kirchenkreises Nimptsch. [Breslau] 1937, S. 12; Henkel, S. 340; Neß, Pfarrerbuch 3, S. 232; Leipzig Matrikel, S. 295; Helmstedt Matrikel, S. 154, Nr. 6579; DBI.
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Pauli, Carl Friedrich 4. September 1723 (Saalfeld/Preußen) – 9. Februar 1778 (Halle) Beruf, Tätigkeit: Universitätsprofessor Biographie: Sohn des Konsistorialrats und Erzpriesters Gottfried Albrecht Pauli (1685–1745) und der Maria, geb. Schröder (1690–nach Februar 1763), Bruder von Gottfried Albrecht Pauli (Korrespondent). Besuch der Provinzialschule Saalfeld, 1740 Studium in Königsberg, 1742 Studium in Halle, 1747 Doktor der Rechtswissenschaften und Magister der Philosophie in Halle, 1751 außerordentlicher Professor des Staatsrechts und der Geschichte in Halle, 1765 ordentlicher Professor der Geschichte und der Philosophie. Mitgliedschaften: 1750 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg Ehe, Kinder: 1748 Ehe mit Friderike Wilhelmine Wild (1731–1796); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 44 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1744 bis 1758, 2 Briefe an L. A. V. Gottsched aus den Jahren 1750 und 1753 Literatur: Königsberg, Altstadt, Taufen 1685–1695, Bl. 88v, Nr. 54; Magdeburg, Landeskirchenarchiv, Halle, Marienkirche, Sterberegister 1760–1779, S. 608, Sterberegister 1790–1800, S. 491; Georg Riedel: Arie auff die liebreiche Ehe-Verbindung des … Gottfried Albrecht Pauli, Pfarrer zu Deutschendorff und Carwinden … u. Maria, Tochter Joh. Schröder, Gerichtsverwandter in der Altstadt (26. Juni 1710, Angabe nach: Hermann Güttler: Die Gelegenheitskompositionen Georg Riedels. In: Königsberger Beiträge. Königsberg 1929, S. 181–195, 189); Christian Gottlieb Lehnmann: Trauerrede bei der Bahre des … Herrn D. Carl Friedrich Pauli … gehalten, und nebst der kurzen Lebensgeschichte des Wohlseeligen herausgegeben. Halle: Johann Christian Hendel, 1778; Pisanski, S. 707; Krause, Flottwell, S. 246 f.; Bernhard Weißenborn (Bearb.): Rundes Chronik der Stadt Halle 1750–1835. Halle 1933, S. 144; Quassowski, P 83; Königsberg Matrikel, S. 387; DBI. Pauli, Gottfried Albrecht 17. September 1728 (Saalfeld/Preußen) – 28. Juli 1786 (Glatz) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Konsistorialrats und Erzpriesters Gottfried Albrecht Pauli (1685–1745) und der Maria, geb. Schröder (1690–nach Februar 1763), Bruder von Carl Friedrich Pauli (Korrespondent). Besuch der Schule in Saalfeld und des Gymnasiums in Königsberg, 1745 Studium in Königsberg, 1752 Hofmeister im Hause von Johann Laurentius Holderrieder (Korrespondent) in Naumburg, 1758 Ordination in Breslau, 1761 Feldprediger in Breslau, 1763 Pfarrer in Reichenbach/Eulengebirge. Ehe, Kinder: 1761 Ehe mit Anna Helena Anders, 2 Töchter, 2 Söhne; 1775 Ehe mit Anna Rosina Menzel (1750–1803), 6 Kinder, von denen drei früh verstarben, beim Tod der Mutter lebten eine Tochter, Caroline, verh. Funge, und zwei Söhne: Carl Albert, Friedrich Traugott. Korrespondenz: 2 Briefe an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Zur Familie vgl. auch die Angaben bei Carl Friedrich Pauli; Schlesische Provinzialblätter 4 (Juli–Dezember 1786), S. 99 f.; Schlesische Provinzialblätter 37 (Januar–
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Bio-bibliographisches Korrespondentenverzeichnis
Juli 1803), S. 381 und Anhang, S. 220 f.; Ernst Deegen: Geschichte der Stadt Saalfeld Ostpr. Festschrift zur Feier des 600jährigen Bestehens der Stadt im Jahre 1905. Mohrungen [1905], S. 251 f.; Paul Konrad: Das Ordinationsalbum des Breslauer Stadtkonsistoriums. Liegnitz 1913, S. 57, Nr. 471; Erich Hasse: Chronik der Stadt Reichenbach im Eulengebirge. Reichenbach 1929, S. 122, 131; Otto Schultze: Predigergeschichte des Kirchenkreises Schweidnitz-Reichenbach. Glogau 1938, S. 16; Neß, Pfarrerbuch 3, S. 489 f. und Band 11, S. 52; Königsberg Matrikel, S. 413. Pfaff, Christoph Matthäus 25. Dezember 1686 (Stuttgart) – 19. November 1760 (Gießen) Beruf, Tätigkeit: Universitätsprofessor Biographie: Sohn des Pfarrers Johann Christoph Pfaff (1651–1720) und der Anna Maria, geb. Alber (1668–1733). Schulbesuch in Stuttgart und Tübingen, 1699 Studium in Tübingen, 1700 Aufnahme ins Tübinger Stift, 1702 Magister, 1704 theologisches Examen, 1705 Stiftsrepetent in Tübingen, 1706 Studienreisen durch Europa, 1709 Begleiter und Reiseprediger des württembergischen Erbprinzen Friedrich Ludwig (1698–1731) in Italien, Holland und Frankreich, dreijähriger Aufenthalt am Hof von Savoyen in Turin, 1717 Doktor und Professor der Theologie in Tübingen, 1720 Propst an der Stiftskirche, Kanzler der Universität, 1724 kaiserlicher Hofpfalzgraf, 1727 Abt des Klosters Lorch und Mitglied des Württembergischen Landtags, 1756 Professor der Theologie in Gießen, Kanzler der Universität, hessen-darmstädtischer Generalsuperintendent. Mitgliedschaften: 1731 Mitglied der Berliner Sozietät der Wissenschaften Ehe, Kinder: 1723 Ehe mit Maria Susanna von Rauner (1700–1753); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 13 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1737 bis 1756 Literatur: Christian Polycarp Leporin: Verbesserte Nachricht/ Von Des … D. Christoph Matthäi Pfaffens/ Leben/ Controversien und Schrifften. Leipzig; Aschersleben: Gottlob Ernst Struntz, 1726; Brucker, Bilder=sal 1 (1741); Eugène Guillaume Théodore de Budé: Lettres inédites adressées de 1686 à 1737 à J.-A. Turrettini, théologien genevois. Band 1. Paris 1887, S. 159–162; Wolfram Angerbauer: Das Kanzleramt an der Universität Tübingen und seine Inhaber 1590–1817. Tübingen 1972, S. 105–119; Günther Thomann: Christoph Matthäus Pfaff (1686–1760) und die Anfänge der dogmengeschichtlichen Disziplin. In: Blätter für Württembergische Kirchengeschichte 85 (1985), S. 83–133, 92–96; Wolf-Friedrich Schäufele: Christoph Matthäus Pfaff und die Unionsbestrebungen des Corpus Evangelicorum 1717–1726. Mainz 1998; Matthias J. Fritsch: Religiöse Toleranz im Zeitalter der Aufklärung. Naturrechtliche Begründung – konfessionelle Differenzen. Hamburg 2004, S. 213–215; Tübingen Matrikel 2, S. 452, 3, S. 29; Rostock Matrikel, S. 68; DBI.
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Quandt, Johann Jacob 27. März 1686 (Königsberg) – 17. Januar 1772 (Königsberg) Beruf, Tätigkeit: Universitätsprofessor, Oberhofprediger, Generalsuperintendent Biographie: Sohn des Pfarrers Johann Quandt (1651–1718) und der Anna Regina, geb. Hund (1662–1713). Besuch der Altstädtischen Schule in Königsberg, 1701 Studium der Philosophie und Theologie in Königsberg, 1706 Studium in Leipzig und Jena, 1707 Magister in Leipzig, 1708 Studium in Rostock, 1709 Studienreise durch Deutschland und Holland, 1710 Vorlesungen in Philosophie und Philologie in Königsberg, 1715 Doktor der Theologie in Rostock, 1716 außerordentlicher Professor der Theologie in Königsberg, 1718 Pfarrer im Löbenicht, Konsistorialrat, 1721 Oberhofprediger an der Schloßkirche, ordentlicher Professor der Theologie in Königsberg, 1735 Kirchenrat, 1736 Generalsuperintendent. Mitgliedschaften: 1743 Präsident der Deutschen Gesellschaft in Königsberg Ehe, Kinder: Unverheiratet Korrespondenz: 18 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1736 bis 1756, 1 Brief an Gottsched (im Namen der Deutschen Gesellschaft in Königsberg gemeinsam mit Flottwell und Wallenrodt) aus dem Jahr 1748 Literatur: Vetter; Ludwig Ernst Borowski: Biographische Nachrichten von dem denkwürdigen preußischen Theologen D. Johann Jacob Quandt. Königsberg: Hartung, 1794; Krause, Flottwell (Register); Albert Nietzki: D. Johann Jakob Quandt, Generalsuperintendent von Preußen und Oberhofprediger in Königsberg. 1686–1772. Königsberg 1905; Theodor Wotschke: Georg Friedrich Rogalls Lebensarbeit nach seinen Briefen. Königsberg 1928 (Register); Theodor Wotschke: Der Pietismus in Königsberg nach Rogalls Tode in Briefen. Königsberg 1929–1930 (Register); Luise Gilde: Beiträge zur Lebensgeschichte des Königsberger Oberhofpredigers Johann Jacob Quandt. Königsberg 1933; Gallandi, Stadtgeschlechter, S. 83; Königsberg Matrikel, S. 223; Jena Matrikel 2, S. 609; Leipzig Matrikel 2, S. 343; Rostock Matrikel, S. 71; DBI. Ranisch, Salomon 17. November 1719 (Chemnitz) – 29. April 1766 (Altenburg) Beruf, Tätigkeit: Gymnasialprofessor, Schriftsteller, Übersetzer Biographie: Sohn des Schuhmachers Johann Christoph Ranisch (1678–vor 1766) und der Maria Barbara, geb. Sonnenkalb († nach 1766). Schulbesuch in Chemnitz, 1740 Studium in Leipzig, 1745 Magister in Wittenberg, 1746 Hauslehrer bei dem Oberstadtschreiber Christian Ludwig Mierisch (1701–1759) in Leipzig, 1747 Konrektor am Friedrichs-Gymnasium in Altenburg, 1752 erster Professor. Mitgliedschaften: Mitglied der Nachmittägigen Rednergesellschaft und anderer Rednergesellschaften in Leipzig, 1751 der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, der Teutschen Gesellschaft in Jena, 1753 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig, vor 1761 der Deutschen Gesellschaft in Altdorf Ehe, Kinder: 1753 Ehe mit Augusta Friederika Scholber, 5 Kinder verstarben früh, 1 Tochter: Friderica Elisabetha (1755–1798) Korrespondenz: 5 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1747 bis 1755
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Literatur: Chemnitz, St. Jakobi, Taufbuch 1618–1682, S. 1003, Traubuch 1713–1789, S. 19, Taufbuch 1683–1731, S. 866; Freymüthige Nachrichten 1744 (42. Stück vom 14. Oktober), S. 329; Hille, Neue Proben, Bl. [(*)(*)3]r, Nr. 101; Gottsched-Briefwechsel, Band 18, Nr. 36; Altdorfische Bibliothek der gesammten schönen Wissenschaften 2 (1762), S. 75; Salomon Ranisch: Historischkritische Lebensbeschreibung Hanns Sachsens. Altenburg: Richter, 1765, S. 4 f.; Johann Caspar Reuchlin: Memoriam … M. Salomonis Ranischii … Die 29. Aprilis A. C. MDCCLXVI. Beate Defuncti … Commendat … Altenburg: Richter, 1766; Christian Heinrich Lorenz: Geschichte des Gymnasii und der Schule in der uralten Fürstlich Sächsischen Residenzstadt Altenburg. Altenburg: Richter, 1789, S. 254–268; Gottsched, Verzeichnis, Bl. [B5]v; Müller, Nachricht, S. 108, Nr. 10; Krause, Flottwell, S. 245 f.; Marwinski, Bücherschatz, S. 47; Thomas Walther: Thüringer Pfarrerbuch. Band 6: Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. Leipzig 2013, S. 437; Henkel, S. 342; Leipzig Matrikel, S. 315; Wittenberg Matrikel 3, S. 363; DBI. Reiffenberg, Friedrich von (bürgerlich: Friedrich Christian Anton) 16. Oktober 1719 (Bendorf bei Koblenz) – 25. Oktober 1764 (Köln) Beruf, Tätigkeit: Lehrer, Philologe, Historiker Biographie: Sohn des kurtrierischen Rats und Amtmanns zu Montabaur Anselm Friedrich Anton von Reiffenberg (1685–1739) und der Maria Anna, geb. von Eltz-Rübenach (* 1696). 1737 Eintritt in den Jesuitenorden, 1739 Noviziat, Lehrer am Jesuitenkolleg in Köln und Studium der Theologie daselbst, 1748 Priesterweihe, 1748/1749 Reise durch Frankreich und Italien, Aufenthalt/Studium in Rom, 1752 Lehrer und Bibliothekar am Novizenhaus des Jesuitenkollegs in Trier, 1756 Historiograph am Jesuitenkolleg in Köln, Katechet in Merheim. Ehe, Kinder: Unverheiratet. Mitgliedschaften: um 1749 Mitglied der Accademia degli Arcadi in Rom (Mirtisbus Sarpedonius) Korrespondenz: 1 Brief an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Deutschland Geburten und Taufen, 1558–1898, FamilySearch (https:// www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:NPF3-8F8; https://familysearch.org/ark:/61903 /1:1:NT7L-D4L, 13. Oktober 2022); Trier, Bistumsarchiv, BATr Abt. 41 Nr. 3 (Weiheprotokolle), Bl. 175v f.; München, Archiv der Zentraleuropäischen Provinz der Jesuiten,12 Abt. 40.1 Prov. Rhen. + Rhen. Inf., Archivii Provinciae Rhenanae Inferioris Societatis Iesu Liber Sextus (1564–1773), Bl. 63v, 365v; Catalogus Personarum Et Officiorum Provinciæ Societatis Jesu Ad Rhenum Inferiorem 1741/42–1764/65, Todesdatum und -ort nach 1764/65, S. 40; Abt. 42 Personen-Herkunft, Nr. 22: Friedrich von Reiffenberg: Journal du Voyage fait en Italie 1749; Duisburg, Landesarchiv NordrheinWestfalen, Abteilung Rheinland, Depositum Wahn (Eltz-Rübenach) AA 0620, IV C 7: Erklärung des Anselm von Reiffenberg über den Eintritt seines Sohnes Friedrich Christian Anton in die Gesellschaft Jesu (16. Oktober 1737); B. v. H.: Friederich von
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Die genannten Quellen liegen als Digitalisate vor; http://provinzarchiv.jesuiten.org (4. Mai 2023).
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Reiffenberg. In: Kölnisches Literarisches Wochenblatt oder Abhandlungen und Anzeigen aus dem Reiche der Gelehrsamkeit von einer Gesellschaft Literaturfreunden 1/33 (1778), S. 521 f.; Franz Joseph von Bianco: Die alte Universität Köln und die spätern Gelehrten=Schulen dieser Stadt. Band 1/1. Köln 1855, S. 771 f.; Jacob Marx: Geschichte des Erzstifts Trier. 2. Abteilung. Band 2. Trier 1862, S. 533; Carlos Sommervogel S. J.: Bibliothèque de la Compagnie de Jésus. Bibliographie. Band 6. Brüssel; Paris 1895, Sp. 1617–1620; Ludwig Koch S. J.: Jesuiten-Lexikon. Band 2. Löwen-Heverlee 1962, Sp. 1520; DBI. Reiffstein (später Reiffenstein), Johann Friedrich 22. Mai13 1719 (Ragnit) – 6. Oktober 1793 (Rom) Beruf, Tätigkeit: Hofmeister, Maler, Kunstagent Biographie: Sohn des Apothekers und Ratsverwandten Christian Reiffstein und einer geb. Wirth. Schulbesuch im Pauperhaus in Königsberg-Löbenicht, 1735 Studium in Königsberg, 1744 Aufenthalt in Berlin, 1745 Pagenhofmeister am hessen-kasselschen Hof, 1759 landgräflich-hessischer Rat, 1760 Hofmeister und Begleiter von Friedrich Ulrich von Lynar (1736–1807) auf dessen Studienreise durch Europa, u. a. nach Italien, 1762 Niederlassung in Rom, schriftstellerische, künstlerische und antiquarische Tätigkeit, Kunstagent u. a. für die St. Petersburger Akademie der Wissenschaften, für Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg und Katharina II. von Rußland, Direktor des Erziehungsinstituts für russische Künstler in Rom, 1772 sachsen-gothaischer Hofrat, 1780 russischer Hofrat. Mitgliedschaften: 1741 Mitglied und Sekretär der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1749 der Deutschen Gesellschaft in Göttingen, 1753 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig, 1754 Gründungsmitglied und Sekretär der Gesellschaft der freyen Künste in Kassel, 1756 Mitglied der Kaiserlich Franciscischen Akademie in Augsburg, 1758 der Deutschen Gesellschaft in Bremen und der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg Ehe, Kinder: Unverheiratet Korrespondenz: 97 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1744 bis 1756, 1 Brief an L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1745 Literatur: Marburg, Hessisches Staatsarchiv, 40 a Rubr. 04 Nr. 2063, 5 Nr. 9682, 5 Nr. 12220; Leipzig Postkalender 1754, S. 66; Johann Friedrich Goldbeck: Litterarische Nachrichten von Preußen. Teil 2. Leipzig; Dessau 1783, S. 166–172; Friedrich Schlichtegroll: Nekrolog auf das Jahr 1793. Gotha: Justus Perthes 1794, S. 1–31; Strieder, Hessische Gelehrte 11, S. 258–264; August Hagen: Johann Friedrich Reiffenstein. Ein in der Königl. Deutschen Gesellschaft gehaltener Vortrag. In: Altpreußische Monatsschrift 2 (1865), S. 506–536; Krause, Flottwell (Register); Felix Freude: Die Kaiserlich Fran-
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Durch den Verlust der Kirchenbücher von Ragnit kann der Geburtstag nicht verifiziert werden. Wir folgen in unserer Angabe dem Königsberger Kunsthistoriker August Hagen, der den 22. Mai ausdrücklich als Geburtsdatum gegen die landläufige Angabe 22. November hervorhebt.
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ciscische Akademie der freien Künste und Wissenschaften in Augsburg. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg 34 (1908), S. 1–132, 39; Weber, Bremische, S. 102; Suchier, Göttingen, S. 70; Kessler, Altpreußische Briefe, S. 15; Kurt Forstreuter: Wirkungen des Preußenlandes. Berlin 1981, S. 52–72; Jan Lauts: Der Monogrammist FR von 1760: Johann Friedrich Reiffenstein und seine Schülerin Markgräfin Karoline Luise von Baden. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in BadenWürttemberg 19 (1982), S. 69–76; Henkel, S. 119 f., 343; Volker Heenes: Johann Friedrich Reiffenstein (1719–1793) – Kunstagent, Antiquar und Hofrat: Seine vielfältigen Beziehungen nach Sankt Petersburg. In: Max Kunze, Konstantin Lappo-Danilevskij (Hrsg.): Antike und Klassizismus – Winckelmanns Erbe in Russland. Mainz u. a. 2017, S. 237–246; Königsberg Matrikel, S. 365; Straßburg Matrikel 1, S. 36; DBI. Richter, Adam Daniel 21. Juli 1709 (Chemnitz) – 30. Januar 1782 (Zittau) Beruf, Tätigkeit: Lehrer Biographie: Sohn des Tuchscherers Christian Richter und der Christiana, geb. Heynemann. 1724 Besuch des Gymnasiums in Zittau, 1731 Studium in Leipzig, 1734/36 Hofmeister in den Familien Schubert und von Schütz in Auerswalde, 1737 Hauslehrer bei der Familie Wackern in Dresden, Besuch des theologischen Seminars von Valentin Ernst Löscher (1673–1749), 1740 Examen vor dem Oberkonsistorium, 1741 adjungierter, 1743 wirklicher Rektor am Lyzeum in Annaberg, 1760 Rektor am Gymnasium in Zittau. Mitgliedschaften: 1737 Mitglied des Collegium exegetico disputatorium in Dresden, 1751 der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, um 1760 der Societas Latina in Jena, der Gelehrten Gesellschaft in Zittau, 1765 der Deutschen Gesellschaft in Bernburg, um 1779 der Öconomischen Societät in Leipzig Ehe, Kinder: 1743 Ehe mit Eleonore Erdmuth Mathesius, 3 Töchter: Dorothea Erdmuth Wilhelmine (1744–nach 1782), Eleonora Erdmuth (1754–nach 1782), Christiana Erdmuth (nach 1755–1838), 8 Söhne: Adam Daniel (1745–1753), Johann August Daniel (nach 1745–vor 1782), Julius Friedrich Daniel (1749–1815), Traugott Daniel (nach 1749–nach 1782), Lebrecht Christian Daniel (*† 1753), Sebastian Daniel (nach 1755–vor 1782), George Wilhelm Daniel (nach 1755–vor 1782), Christian August Daniel (nach 1755–vor 1782). Korrespondenz: 7 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1742 bis 1752 Literatur: Adam Daniel Richter: Das alte und berühmte Geschlecht der Herren Mathesien. Annaberg: Valentin Friese, 1755, S. 11; Johann Christoph Müller: Den einzigen und wahren Weg sich zu verewigen, wollte bey dem feyerlichen Beyerbegräbniße … Herrn Adam Daniel Richters … zu einem wahren Troste kürzlich betrachten. Zittau: Gottlieb Benjamin Frank, 1782; Krause, Flottwell, S. 274–276; Hecht, Bernburg, S. 50 f., Nr. 30; Hans Burkhardt: Adam Daniel Richter. Über Leben und Wirken eines bedeutenden Annaberger Chronisten. Ein biographischer Versuch. In: Streifzüge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges 3 (1996); Leipzig Matrikel, S. 325; DBI.
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Riech (Rich), Daniel Gottlieb 5. März 1720 (Görlitz) – 29. Dezember 1779 (Görlitz) Beruf, Tätigkeit: Jurist, Verwaltungsbeamter Biographie: Sohn des Stadtsyndikus und späteren Bürgermeisters von Görlitz Daniel Riech (1689–1767) und der Johanna Christiana, geb. Böttger (1699–1782). 1733 Besuch des Gymnasiums in Görlitz, 1738 Studium in Halle, 1741 Studium in Leipzig, 1746 Rückkehr nach Görlitz, Advokat in Drehna, Reise an deutsche und niederländische Universitäten, 1750 Aufenthalt in Dresden, vermutlich Agent der regensburgischen Gesandtschaft, 1755 königlich-polnischer und kursächsischer Sekretär am Kammergemach, Advokat der Justizämter Bautzen und Görlitz, 1761 Privatier in Görlitz. Ehe, Kinder: Unverheiratet Korrespondenz: 7 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1750 bis 1752 Literatur: Görlitz, Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften, Stammbuch des Daniel Gottlieb Riech 1744–1749; Lausitzisches Magazin 1 (1768), S. 19–22; Rudolf Traugott Flößel u. a.: Bey dem seligen Hintritt … Herrn Daniel Gottlieb Riechs Königl. Poln. und Churfüstl. Sächs. Sekretärs und der beyden Justitien=Aemter Budißin und Görlitz Advocatens. Görlitz: Johann Friedrich Fickelscherer, 1780; Lausitzisches Magazin 13 (1780), S. 24–26; Lausitzisches Magazin 15 (1782), Bl. a2r; Richard Jecht: Zwei Briefe des Görlitzer Rektors Grosser an den Stadtsyndikus Riech. In: Neues Lausitzisches Magazin 93 (1917), S. 169–172; Halle Matrikel 2, S. 184; Leipzig Matrikel, S. 330; DBI. Rosenberg, Abraham Gottlob 15. Februar 1709 (Raudten) – 14. März 1764 (Mertschütz) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Pfarrers Gottlieb Rosenberg (1665–1734) und der Christiane Elisabeth, geb. Schindel. Besuch des Gymnasiums in Brieg, besondere Förderung durch seinen Onkel Johann Christian Schindel (1677–1750, Korrespondent), 1728 Studium in Leipzig, 1730 Hauslehrer adliger Familien in Raudten, 1732 Hofmeister in Herrendorf bei der Familie vom Berge, 1737 Pfarrer in Oberau, 1738 Pfarrer und Senioratsadministrator in Mertschütz, 1761 während des Siebenjährigen Krieges Flucht nach Schweidnitz, durch Kriegseinwirkung Zerstörung sämtlichen Eigentums. Mitgliedschaften: Mitglied der Nachmittägigen Rednergesellschaft in Leipzig, 1749 der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1752 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1747 Ehe mit Susanne Rosine Bühner (1731–1789), 1 Tochter, 7 Söhne (4 verstarben früh), darunter Christian Abraham (* 1748) Korrespondenz: 28 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1730 bis 1756 Literatur: Gelehrte Neuigkeiten Schlesiens 1735, S. 45–48, 63, 1737, S. 356; Daniel Gomolcke: Heutige Schlesische Kirchen=Historie. Teil 1. Oels: Georg Samuel Welcher, 1748, S. 94; Hille, Neue Proben, Bl. (*)(*)r, Nr. 4; Gottsched, Verzeichnis, Bl. [B5]r; Abraham Gottlob Rosenberg: Schlesische Reformations=Geschichte. Nach des seligen Herrn Verfassers Absterben von einem dessen Freunde zum Drucke befördert. Breslau:
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Johann Ernst Meyer, 1767, Bl. a5r–[a6]r; Ehrhardt, Presbyterologie 4/2, S. 699 f.; Krause, Flottwell, S. 279; Schlott, Rosenberg; Henkel, S. 346; Neß, Pfarrerbuch 4, S. 57; Neß, Pfarrerbuch 8, S. 154; Leipzig Matrikel, S. 336; DBI. Rothfischer, Franz Ignaz (Ordensname: Gregorius) 2. Mai 1720 (Altmannstein) – 20. Februar 1755 (Göttingen) Beruf, Tätigkeit: Theologe, Universitätsprofessor Biographie: Sohn des Marktschreibers Johann Georg Rothfischer († 1740) und seiner Ehefrau Maria Franziska († nach 1755, wiederverh. Eckard). 1730 Besuch der Jesuitenschulen in Ingolstadt und Dillingen, Unterricht im Kloster Rott am Inn, 1739 Eintritt in das Benediktinerkloster St. Emmeram, 1740 Ordensgelübde (Ordensname Gregorius), 1742 Studium in Salzburg, 1743 Professor der Philosophie in St. Emmeram, 1744 Priesterweihe, 1745 Professor der Theologie, 1748–1749 Versetzung in die Propstei Haindling, August 1751 Flucht aus St. Emmeram nach Leipzig, November 1751 Immatrikulation an der Universität und Konversion zum Protestantismus in der Thomaskirche in Leipzig (Wiederannahme des Taufnamens Franz), 1752 Professor der Philosophie in Helmstedt. Ehe, Kinder: Unverheiratet Mitgliedschaften: 1751 Mitglied der Societas eruditorum incognitorum in terris austriacis in Olmütz Korrespondenz: 11 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 bis 1753 Literatur: Regensburg, Bischöfliches Zentralarchiv, Sollern, Kirchenbuch 1, S. 179, 183, 289; Regensburg, Staatliche Bibliothek, Rapsodica Rerum, Personarum, ac Eventuum M[o]n[aste]rij St. Emeramj, O.S.B. Monimenta: Concinata Ab anno Chr[ist]j 1712 (999 IM/Rat.ep.234), S. [242], [256], 271, 307 f.; Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Familienarchiv von Seckendorff Nr. 1190 (Korrespondenz 1751–1754); Rothfischer, Nachricht; Rothfischer, Fortsetzung; Georg Gottlob Richter: Memoriam Viri Dum Viveret Excellentissimi Doctissimique Francisci Rothfischeri. Göttingen: Johann Christoph Ludolph Schultze, 1755; Gottlieb Wernsdorf: Memoriam Viri Excellentissimi Et Doctissimi Francisci Rothfischeri. Helmstedt: Paul Dietrich Schnorr, 1755; Paul Zimmermann: Professor Rothfischer in Helmstedt und Kardinal Querini, Bischof von Brescia. In: Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde 24 (1891), S. 68–87; Rudolf Reiser: Franz Ignaz Rothfischer (1720–1755). In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 40 (1977), S. 909–922; Björn Schmalz: Konversion und Netzwerk: Der Glaubenswechsel des Franz Ignatius Rothfischer im 18. Jahrhundert. In: Historisches Jahrbuch 130 (2010), S. 97–123; Ulrich L. Lehner: Enlightened Monks. The German Benedictines 1740–1803. Oxford 2011; Leipzig Matrikel, S. 340 (Rothfischer, Gottlieb); DBI.
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Sandraßky (Sandrasky, Sandreczky, Sandrezky) und Sandraschütz, Hans (Johann) Ferdinand von 10. August 1711 (Langenseifersdorf ) – 23. Oktober 1775 (Langenbielau) Beruf, Tätigkeit: Hofmarschall, Erblandmarschall Biographie: Sohn des Landesältesten der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer Hans Friedrich von Sandraßky (1669–1737) und der Juliane Elisabeth, geb. von Haugwitz (1680–1723). 1727 Besuch der Ritterakademie in Liegnitz, 1728 Studium in Leipzig, Reisen, 1731 Kammerherr des Kurfürsten Carl III. Philipp von der Pfalz (1661–1742), Rückkehr nach Schlesien, 1741 Erhebung in den Grafenstand, königlich-preußischer Kammerherr, 1742 Hofmarschall von August Wilhelm, Prinz von Preußen (1722– 1758), 1765 Erblandmarschall von Schlesien. Ehe, Kinder: 1732 Ehe mit Eleonore Charlotte von Heugel (1708–1776), 8 Töchter: Helena Sophia Juliana (1732–1796), Eleonore Beate (* 1736), Christiane Friederike Charlotte (* 1737), Johanna Henriette Elisabeth (1739–1741), Maria Caroline (* 1741), Friederike Constantine Henriette (1743–1814), Friederike Johanna Benigna (1746– 1789), Eleonore Charlotte († um 1770), 4 Söhne: Friedrich Gustav Ferdinand (1734–1737), Friedrich Wilhelm Ferdinand Gottlob (1745–1805), Friedrich Johann Benjamin (* 1746), Hans Carl Gottlob (1750–1803) Mitgliedschaften: 1728 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Korrespondenz: 5 Briefe an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Gottsched-Briefwechsel 2, Nr. 73, S. 161, Z. 7–19; Zedler 33 (1742), Sp. 1986; Berlinische Nachrichten, Nr. 2 vom 4. Januar 1742, S. [1]; Helden= Staats= und Lebens=Geschichte … Friedrichs des Andern … Königs in Preussen. Teil 8. Frankfurt; Leipzig 1766, S. 169–171; Georg Wendt: Geschichte der Königlichen Ritter-Akademie zu Liegnitz. Teil 1. Liegnitz 1893, Anhang Nr. 2: Auszug aus der Zöglingsmatrikel, S. 57, Nr. 246; Kroker Nr. 235; Ekkehard Neumann-Reppert: Die Familie von Sandrezky. 2. Bearbeitung. Masch. Manuskript. Schenefeld 1991, unpag. (Bibliothek des HEROLD e. V., V S 158 ); Leipzig Matrikel, S. 346; DBI. Scheinpflug, Christian Gotthelf 4. Juli 1722 (Zschopau) – 7. April 1770 (Rudolstadt) Beruf, Tätigkeit: Kapellmeister, Komponist Biographie: Sohn des Schneiders Christian Gottlob Scheinpflug (Scheunpflug) (* 1698)14 und der Maria Elisabeth, geb. Kluge. 1734 Besuch der Kreuzschule in Dresden, 1745 Sänger in der Rudolstädter Hofkapelle, 1747 Kammermusiker in Rudolstadt, Studium der Philosophie und Theologie in Jena, 1751 Regierungsadvokat in Rudolstadt, 1754 Hofkapellmeister, 1761 Kammersekretär.
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Christian Gottlob Scheinpflug war 1720 Zeuge und Beteiligter der amtlichen Untersuchungen wegen der angeblichen Hexe Eva Elisabeth Hennig aus Annaberg. Zu diesem Zeitpunkt war Scheinpflug 22 Jahre alt; vgl. Weber, S. 130.
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Ehe, Kinder: 1752 Ehe mit Christiane Charlotte Schirmer, 1 Tochter: Charlotte Eleonore Christiane (1752–1771), 2 Söhne: Johann Friedrich (* 1755), Albert Leopold Friedrich (1758–1759) Korrespondenz: 1 Brief an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Eisenach, Landeskirchenarchiv, Rudolstadt, Kirchenbuch 1733–1754, Trauungen, S. 100, Taufen, S. 300, Kirchenbuch 1755–1768, Taufen, S. 6, 44, Totenregister, S. 47, Kirchenbuch 1769–1783, Totenregister, S. 19, 31, Kirchenbuch 1784–1800, Totenregister, S. 121; Karl von Weber: Aus vier Jahrhunderten. Mitteilungen aus dem Haupt=Staatsarchive zu Dresden. In zwei Bänden. Band 2. Leipzig 1858, S. 117–134; Peter Gülke: Musik und Musiker in Rudolstadt. Rudolstadt 1963, S. 25–31; Hellmuth Tzschöckell: Die Hofkapelle des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt. In: Eitelfriedrich Thom (Hrsg.): Musikzentren in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und ihre Ausstrahlung. Blankenburg 1978, S. 75–78, 77; Ute Omonsky: Werden und Wandel der Rudolstädter Hofkapelle als Bestandteil des höfischen Lebens im 17. und 18. Jahrhundert. In: Ute Omonsky (Hrsg.): Musik am Rudolstädter Hof. Die Entwicklung der Hofkapelle vom 17. Jahrhundert bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Leipzig 1997, S. 42, 46–48, 53 f., 56, 73, 75, 85 f., 148, 170–172, 209, 213 f., 263; Jena Matrikel 3, S. 497; DBI. Scheyb, Franz Christoph von 26. Februar 1704 (Emmingen ab Egg) – 2. Oktober 1777 (Wien) Beruf, Tätigkeit: Beamter, Dichter, Kunsttheoretiker Biographie: Sohn des Rates und Oberamtmanns Johann Christoph von Scheyb († 1717) und der Maria Anna Sibylla, geb. Vogel († 1714). 1713 Besuch der Klosterschule in Münchroth, 1720 Studium in Wien, 1723 Magister, 1728 Sekretär des Vizekönigs von Neapel Alois Thomas Raimund von Harrach (1669–1742) in Neapel, 1730 Begleiter des Johann Joseph von Thun (1711–1788) auf Reisen durch Italien und Süddeutschland, Studium in Leiden, Reisen durch die Niederlande und nach Paris, 1731 Sekretär des kaiserlichen Auditors der Sacra Rota Johann Ernst von Harrach (1705–1739) in Rom, 1737 Sekretär Alois von Harrachs in Wien, 1739 zugleich Sekretär der niederösterreichischen Landschaft, 1742 zugleich Sekretär des Gouverneurs der Österreichischen Niederlande Friedrich August von Harrach (1696–1749). Mitgliedschaften: 1738 Mitglied der Accademia Etrusca in Cortona, 1747 der Societas incognitorum eruditorum in terris austriacis in Olmütz, vor 1749 der Accademia dell’Arcadia in Rom (Gesellschaftsname: Orestrio), 1751 der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, vor 1756 der Accademia degli Agiati in Rovereto, 1761 der Deutschen Gesellschaft in Wien, 1768 der kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften in Mannheim, 1769 der Accademia di San Luca in Rom (Gesellschaftsname Köremon), nach 1770 der Gravinischen Gesellschaft in Neapel sowie gelehrter Gesellschaften in Leiden und Augsburg Ehe, Kinder: 1741 Ehe mit Maria Clara Härtl (1715–1746), 1 Sohn: Norbert Johannes (1742–1744); 1747 Ehe mit Maria Catharina Martha von Tuesenstein (1718–1780), 2 Töchter: Eleonore Elisabeth (* 1748), Maria Josefa (1759–1778), 3 Söhne: Dominic Michael (1750–1806), Franz Serafim (1753–1756), Josef Veit (*† 1755)
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Korrespondenz: 6 Briefe von Gottsched aus den Jahren 1749 bis 1763, 113 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1748 bis 1756, 8 Briefe an L. A. V. Gottsched aus den Jahren 1749 und 1750 Literatur: Freiburg, Erzbischöfliches Archiv, Emmingen ab Egg, Taufbuch 1597–1729 (1704), Tengen, Sterbebuch 1705–1794 (1714, 1717); Wien, St. Stephan, Taufbuch 1715–1717, Bl. 103v, 1717–1718, Bl. 404r, 1758–1759, Bl. 206r, Traubuch 1745–1747, Bl. 266r, Sterbebuch 1777–1780, Bl. 53r, 81v, 211r, St. Michael, Traubuch 1738–1755, S. 178, Taufbuch 1740–1747, S. 261, 1748–1755, S. 48, 162, 244, 293, Sterbebuch 1734–1745, S. 556, 1746–1756, S. 47, 606, 680, Landstraße St. Rochus, Sterbebuch 1796–1807, Bl. 383; Gottsched-Briefwechsel 16, Nr. 67 und 122; Historia Et Commentationes Academiae Electoralis Scientiarum et Elegantiorum Literarum Theodoro-Palatinae. Volumen III. Historicum. Mannheim: Druckerei der Akademie, 1773, S. 2; Christian D’Elvert: Die gelehrten Gesellschaften in Mähren und österreichisch Schlesien. In: Schriften der historisch=statistischen Sektion der k. k. mähr. schles. Gesellschaft des Ackerbaues, der Natur= und Landeskunde 5 (1853), S. 102–136, 117; Peter Fuchs: Palatinatus Illustratus. Die historische Forschung an der kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften. Mannheim 1963, S. 570; Irene Tuma: Franz Christoph von Scheyb (1704–1777). Leben und Werk. Ein Beitrag zur süddeutsch-österreichischen Aufklärung. Wien, Universität, Philosophische Fakultät, Diss. 1975; Elisabeth Garms-Cornides: Zwischen Giannone, Muratori und Metastasio. Die Italiener im geistigen Leben Wiens. In: Friedrich Engel-Janosi u. a. (Hrsg.): Formen der europäischen Aufklärung. Wien 1976, S. 224–251, 243, 247; Album Studiosorum Academiae Lugduno Batavae MDLXXV–MDCCCLXXV. Den Haag 1875, S. 930; Wien Matrikel 7, S. 37, Nr. 98; DBI. Schönaich, Christoph Otto von 11. Juni 1725 (Amtitz) – 13. September 1807 (Amtitz) Beruf, Tätigkeit: Dichter, Schriftsteller Biographie: Sohn des Majoratsherrn Otto Albrecht von Schönaich (1701–1789) und der Charlotte Hermanne, geb. Wambold von Umstädt (1702–1786). 1745 königlich-polnischer und kursächsischer Leutnant im Dragonerregiment Schlichting, 1747 Privatier, 1752 kaiserlich gekrönter Poet in Leipzig. Mitgliedschaften: 1751 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1752 der Deutschen Gesellschaft in Göttingen, 1753 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig, 1764 der Deutschen Gesellschaft in Bernburg Ehe, Kinder: 1759 Ehe mit Henriette Ottonette Hermanne von Schmettau (1736–1815), 1 Sohn: Otto Heinrich Franz Hermann (1760–1761) Korrespondenz: 107 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 bis 1756 Literatur: Sammlung einiger Ausgesuchten Stücke, der Gesellschaft der freyen Künste zu Leipzig 1 (1754), Bl. [*4r]; Schönaich: Auf den Tod meines Sohnes … In: Schönaich, Oden, S. 138–153; Neue Lausizische Monatsschrift 1807, S. 662 f.; Johann Michael Heinze: Otto Baron von Schönaich, der Sänger Herrmanns. In: Der Neue Teutsche Merkur 1808, S. 208–213; Adolf Stern: Ein gekrönter Dichter. (Christoph Otto von Schönaich.) In: Adolf Stern: Beiträge zur Litteraturgeschichte des siebzehnten und acht-
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zehnten Jahrhunderts. Leipzig 1893, S. 96–127; Krause, Flottwell, S. 277 f.; Otto Ladendorf: Christoph Otto Freiherr von Schönaich. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens und seiner Schriften. Leipzig 1897; Hecht, Bernburg, S. 49, Nr. 22; Frank von Loringhoven: Europäische Stammtafeln. Band 4. Marburg 1975 (Nachdruck der 2. Auflage von 1968), Tafel 94a; Killy 10, S. 523 f.; DBI. Schütze, Gottfried 7. Mai 1719 (Wernigerode) – 2. Juli 1784 (Hamburg) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer, Gymnasialprofessor Biographie: Sohn des Rektors Eustasius Friedrich Schütze (1688–1758) und der Anna Elisabeth, geb. Schmidt (* 1690). Schulbesuch in Wernigerode, 1738 Studium in Halle, 1740 Studium in Leipzig, 1741 Magister in Leipzig, 1742 Adjunkt des Altonaer Geistlichen Ministeriums, 1743 Nachmittagsprediger in Ottensen, 1750 Rektor des Altonaer Pädagogiums und Konsistorialassessor, 1751 zugleich außerordentlicher Professor der Theologie in Kopenhagen, 1759 Professor der Geschichte in Altona, 1760 Doktor der Theologie in Kopenhagen, 1762 Professor der Geschichte und der griechischen Sprache am Akademischen Gymnasium in Hamburg, 1767 Poeta laureatus in Wittenberg, 1770 Bibliothekar, 1778 Erster Bibliothekar der Hamburgischen Stadtbibliothek. Mitgliedschaften: 1746 Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, 1750 der Akademie der Wissenschaften in Kopenhagen, der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1751 der Societas Latina in Jena, 1753 der Teutschen Gesellschaft in Jena, 1755 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig, 1760 der Teutschen Gesellschaft in Erlangen, 1761 der Deutschen Gesellschaft in Bremen, 1762 der Académie des Sciences in Paris, der Deutschen Gesellschaft in Helmstedt, 1776 der Deutschen Gesellschaft in Bernburg Ehe, Kinder: 1755 Ehe mit Christina Elisabeth Esmarch († 1800), 2 Töchter: Christina Magdalene (* 1762), Franziska Elisabeth (1768–1792), 3 Söhne: Johann Friedrich (1758–1810), Christian Heinrich (1760–1820), Johann Joachim (*† 1765). Korrespondenz: 3 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1752, 1753 und 1756 Literatur: Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 1 (1752); Bl. [b6]v; Leipzig Postkalender 1756, S. 66; Paul Dietrich Giseke: Viri Summe Reverendi Doctissimi Celeberrimi Godofredi Schütze … Memoriam. Hamburg: Carl Wilhelm Meyn, 1784; Nicolaus Falck (Hrsg.): Neues Staatsbürgerliches Magazin, mit besonderer Rücksicht auf die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Band 5. Schleswig 1837, S. 418; Hecht, Bernburg, S. 51, Nr. 49; Weber, Bremische, S. 104; Hermann Grußendorf: Die Helmstedter Deutsche Gesellschaft. In: Braunschweigisches Magazin 22 (1916), S. 42–48, 56–60, 60; Marwinski, Bücherschatz, S. 46; Eva Wedel-Schaper: … das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden … – die Teutsche Gesellschaft in Erlangen. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 53 (1992), S. 249–263, 260; Henkel, S. 351 f.; Halle Matrikel 2, S. 206; Leipzig Matrikel, S. 382; Wittenberg Matrikel 3, S. 433; DBI.
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Schulz, Wilhelmine Biographie: Wilhelmine Schulz lebte mit ihrer Schwester in Dresden. Sie hat eine gute Erziehung erhalten, sprach Französisch und spielte Klavier. Mit der Hofzeichnerin Anna Maria Werner (1689–1753, Korrespondentin) war sie gut bekannt. Das Ehepaar Gottsched regte wahrscheinlich bei einem Aufenthalt in Dresden Anfang August 1750 ihren Zeichenunterricht bei Anna Maria Werner an. 1756 bat sie L. A. V. Gottsched um Rat hinsichtlich einer Verheiratung, offenbar mit einem Mann, der bereits Kinder hatte. Korrespondenz: 5 Briefe von L. A. V. Gottsched aus den Jahren 1750, 1751 und 1756 Seckendorff (-Gutend), Ernst Friedrich von 14. November 1696 (Obernzenn) – 24. August 1756 (Naumburg) Beruf, Tätigkeit: Gutsbesitzer, Regierungsbeamter, Domherr Biographie: Sohn des Gutsbesitzers Ernst Ludwig von Seckendorff (1672–1741) und der Christiane Sophie, geb. von Ellrichshausen zu Jagstheim (1674–1738), Neffe Friedrich Heinrich von Seckendorffs (Korrespondent). 1728 sachsen-gothaischer und -altenburgischer Hofrat, 1742 sachsen-gothaischer Geheimer Rat und Präsident des Konsistoriums zu Altenburg, Domherr und Subsenior des Domstifts Naumburg, 1743–1750 Kanzler des Fürstentums Altenburg. Ehe, Kinder: 1725 Ehe mit Anna Sabina Christophora von Krosigk (1705/06–1740), 2 Söhne: Friedrich Carl (1727–1799), Ernst Anton Heinrich (1733–1802); 1744 Ehe mit Caroline Vitzthum von Eckstädt (1723–1762, Korrespondentin), 1 Tochter: Luise Charlotte (1746–1817) Korrespondenz: 29 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1742 bis 1753 Literatur: Magdeburg, Kirchliches Archiv, Naumburg, Dom, Trauungen 1702–1789 (Standespersonen), Sterbefälle 1691–1799 (Standespersonen); Kurtz=gefaßte Historische Nachrichten Zum Behuf der Neuern Europäischen Begebenheiten 1740, 24. Stück, S. 476; Johann Gottfried Biedermann: Geschlechts=Register Der Reichs=Frey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Francken, Löblichen Orts Steigerwald. Nürnberg: Franz Köngott, 1748, Tabula CXLIV; Rudolf Vitzthum von Eckstädt: Beiträge zu einer Vitzthumschen Familiengeschichte. Leipzig 1935, S. 240 und Tafel 19, XVIII; Rechter, Die Seckendorff 4/1, S. 234, 266 f.; DBI. Seckendorff (-Gutend), Friedrich Heinrich von 5. Juli 1673 (Königsberg in Franken) – 23. November 1763 (Meuselwitz) Beruf, Tätigkeit: Soldat, Diplomat Biographie: Sohn des sachsen-gothaischen Rates und Amtmanns Heinrich Gottlob von Seckendorff (1637–1675) und der Agnes Magdalena, geb. von Teutleben (1645–1719). Unterricht in Meuselwitz durch den Onkel Veit Ludwig von Seckendorff (1626–1692), 1685 Schulbesuch in Zeitz, 1688 in Merseburg, 1689 Studium in Jena, 1690 Studium in Leipzig, 1693 Soldat in brandenburg-ansbachischen Diensten, 1696 Kapitänleutnant, Kriegseinsätze in weiten Teilen Europas, 1709 für Sachsen-Polen, 1717 für Öster-
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reich als Generalfeldmarschall-Leutnant im Spanischen Erbfolgekrieg und im Großen Nordischen Krieg, 1723 Generalfeldzeugmeister, 1724 kaiserlich-diplomatischer Dienst, Gesandter in Berlin, 1734 erneuter Militärdienst, 1735 im Reichskrieg gegen Frankreich, 1737 im Türkenfeldzug Oberbefehl über die kaiserliche Armee, Abberufung, dreijähriger Hausarrest in Wien und Graz, Untersuchung vor dem Hofkriegsrat wegen Kompetenzüberschreitungen sowie Veruntreuungsvorwürfen, 1742 in wittelsbachischen Diensten Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber im Österreichischen Erbfolgekrieg, 1745 nach der Wahl Franz I. zum Kaiser erneut in habsburgischen Diensten, Rückzug auf seine Privatgüter in Meuselwitz bei Leipzig. Ehe, Kinder: 1699 Ehe mit Clara Dorothea von Hohenwarth (1674–1757); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 127 Briefe von Gottsched aus den Jahren 1740 bis 1763, 146 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1740 bis 1762, 17 Briefe von L. A. V. Gottsched aus den Jahren 1749 bis 1759, 5 Briefe an L. A. V. Gottsched aus den Jahren 1751, 1757 und 1758 Literatur: Kuntke, Seckendorff; Rechter, Die Seckendorff 4/1, S. 239–244; Björn Schmalz: Die Glaubenswelt Friedrich Heinrich von Seckendorffs. Eine Studie zu hallischem Pietismus und Adel im 18. Jahrhundert. Halle 2017; Jena Matrikel 2, S. 746; Leipzig Matrikel 2, S. 419; DBI. Seckendorff (-Gutend), Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von 25. April 1733 – 15. Mai 1782 (Altenkirchen) Beruf, Tätigkeit: Hofbeamter Biographie: Sohn des kaiserlichen Offiziers und sachsen-weißenfelsischen Kammerjunkers Franz Philipp von Seckendorff (1702–1763) und der Barbara Helena, geb. von Siegroth (1700–1735), Großneffe Friedrich Heinrich von Seckendorffs (Korrespondent). 1746 Besuch der Landesschule Pforta, 1748 des Friedrichsgymnasiums in Altenburg, 1752 Studium in Leipzig, 1760 brandenburg-ansbachischer Kammerjunker, Hofund Regierungsrat in Sayn-Altenkirchen. Mitgliedschaften: 1753 Mitglied der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1765 Ehe mit Friederike Charlotte von Avemann (* 1746), 4 Töchter: Charlotte Wilhelmine Friederike Ernestine (1766–1820), Theodora Amalia Johanna (1770–1775), Ernestine Elisabeth Sophie Henriette (*† 1771), Friederike Ernestine Auguste (* 1773), 2 Söhne: Ludwig Johann (*† 1769), Ludwig Friedrich Christian August Adolph (1776–1808) Korrespondenz: 5 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 bis 1753 Literatur: Altenburg, Thüringisches Staatsarchiv, Friedrichsgymnasium Altenburg, Nr. 136, unpaginiert (Mai 1748), Nr. 1494; Zedler 36 (1743), Sp. 896; Leipzig Postkalender 1754, S. 69; Ansbach Adreßkalender 1760, S. 39 und 94; Pförtner Stammbuch, S. 240, Nr. 6422; Rechter, Die Seckendorff 4/1, S. 272 f., 294 f.; Leipzig Matrikel, S. 385.
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Sparr, Friedrich Samuel 26. Juli 1720 (Windsheim) – 16. Dezember 1776 (Windsheim) Beruf, Tätigkeit: Arzt Biographie: Sohn des Apothekers Heinrich Georg Philipp Sparr (1689–1750) und der Anna Felicitas, geb. Korneffer (1689–1770), 1725–1736 Besuch des Gymnasiums in Windsheim, 1741 Studium in Altdorf, 1743 Studium in Leipzig, 1745 Doktor der Medizin in Leipzig, 1745 Bürger und Arzt in Frankfurt am Main, 1753 Aufenthalt in Wien, 1756 Arzt in Windsheim, 1761 Zweiter Stadtphysikus. Ehe, Kinder: 1765 Ehe mit Henrietta Friderica Wittmann (1746–1818); die Ehe blieb kinderlos. Korrespondenz: 2 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 und 1752 Literatur: Nürnberg, Landeskirchliches Archiv, Bad Windsheim, Trauungen 1730–1766, S. 481 f., Bestattungen 1747–1777, S. 65 f., 486 f., 637 f., Bestattungen 1803–1821, S. 410; Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte, FFM Best. H.02.17 (Bürgerbücher), Nr. 14 (1736–1749), Bl. 248v; Johann Ernst Hebenstreit (Praes.), Friedrich Samuel Sparr (Resp.): Exercitationes Adolescenti Aetati Salubres. Leipzig: Langenheim, 1745; Johann Bernhard Müller: Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes der Freien Reichs=Wahl und Handels=Stadt Franckfurt am Main. Frankfurt am Main: Johann Friedrich Fleischer, 1747, S. 137; Wilhelm Stricker: Die Geschichte der Heilkunde und der verwandten Wissenschaften in der Stadt Frankfurt am Main. Frankfurt am Main 1847, S. 334; Hanns Bauer, Alfred Roth (Bearb.): Die Matrikel des Gymnasiums Windsheim 1678–1887. Neustadt an der Aisch 1987, S. 274; Altdorf Matrikel 2, S. 574; Leipzig Matrikel, S. 443. Spilcker, Henrich Eberhard15 von 9. November 1714 (Eisleben) – 2. September 1754 (Berlin-Spandau) Beruf, Tätigkeit: Soldat Biographie: Sohn des Juristen Johann Heinrich (von) Spilcker (1675–1746) und der Sophia Eleonore, geb. Gakenholtz (1688–1755). 1731 Besuch des Pädagogiums der Franckeschen Stiftungen in Halle, 1733 Studium in Halle, 1740 Fähnrich im kurhannoverschen Infanterieregiment Zastrow, 1743 Leutnant, 1745 Oberadjutant (verwundet), 1746 im Regiment Sommerfeld, 1747 zugleich Hauptmann (verwundet), 1748 Hauptmann im Regiment Zastrow, 1749 Wechsel zum preußischen Militärdienst, Oberstleutnant der Infanterie und Flügeladjutant in Potsdam, 1752 Festungshaft in Spandau wegen Veräußerung fremden Eigentums und Verschuldung. Ehe, Kinder: Unverheiratet Mitgliedschaften: 1751 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg Korrespondenz: 18 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1751 und 1752 Literatur: Wernigerode, Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Magdeburg, A 32a, Nr. 677 (Joh. Henr. Spilcker, Bestallung zu einem Rathe beÿm OberAufseher Amte
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Im Kirchenbuch von Eisleben wurden die Taufnamen Johann Henrich notiert.
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[Mansfeld/Eisleben], 1713); Eisleben, St. Nicolai, Kirchenbuch 1660–1717, S. 32; Hannover, Landeskirchliches Archiv, Hannover-Neustadt, Trauungen 1638–1734, Bl. 512v; Halle, Schularchiv der Franckeschen Stiftungen, Schülerverzeichnis Pädagogium 1698–1784 (B I 1), Nr. 1183; Stade, Niedersächsisches Landesarchiv, Rep. 72/172 Nr. 11296 (Testament des Johann Heinrich von Spilcker in Stade, 1743); Berlin, Landeskirchliches Archiv, Berlin-Spandau, Nikolaikirche, Bestattungen 1741–1772, S. 333; Braunschweig-Lüneburg Staatskalender 1741, S. 57, 1742, S. 58, 1743, S. 64, 1744, S. 62, 1745, S. 58, 1746, S. 57, 1747, S. 57, 1748, S. 56, 1749, S. 56; Verbesserte und Vollständige Liste der Koeniglich-Preussischen Armées. Amsterdam 1753, S. 15; Neue Genealogisch=Historische Nachrichten 4/47 (1754), S. 1040, 8/87 (1757), S. 243 f.; Johann Heinrich Pratje: Vermischte historische Sammlungen. Band 2. Stade 1844, S. 461–463; Louis von Sichart: Die Geschichte der Königlich=Hannoverschen Armee. Band 2. Hannover 1870, S. 93, 421 f., 464; von Redern: Genealogische Nachrichten (II. Abtheilung) aus den Kirchenbüchern von Spandau, Oranienburg, Seegefeld und Cladow. In: Märkische Forschungen 15 (1880), S. 1–285, 238; Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. Band 6. Berlin 1881, S. 568; Jacob N. Beam: Die ersten Deutschen Übersetzungen englischer Lustspiele im achtzehnten Jahrhundert. Hamburg; Leipzig 1906, S. 58–70; Krause, Flottwell, S. 277; Helmut Graßhoff: Die deutsche Ausgabe der Satiren Antioch Dmitrieviˇc Kantemirs vom Jahre 1752 und ihr Übersetzer. In: Deutsch-slawische Wechselseitigkeit in sieben Jahrhunderten. Berlin 1956, S. 256–267; Morda Evans: Antiokh Kantemir and His German Translators. In: The Slavonic and East European Review 36 (1957), S. 150–158; Joachim Lampe: Aristokratie, Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover. Band 2. Göttingen 1963, S. 81; Horst Schmidt: In halleschen wissenschaftlichen Zeitungen des 18. Jahrhunderts geblättert. In: Christa Fleckenstein, Horst Schmidt (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der Slawistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Halle 1997, S. 39–50, 42 f.; Rolf Straubel: „Er möchte nur wißen, daß die Armée mir gehöret.“ Friedrich II. und seine Offiziere. Ausgewählte Aspekte der königlichen Personalpolitik. Berlin 2012, S. 594–596; Halle Matrikel 2, S. 215; DBI. Stieff, Carl Benjamin 22. Oktober 1722 (Breslau) – 9. Januar 1793 (Breslau) Beruf, Tätigkeit: Lehrer Biographie: Sohn des Gymnasialrektors Christian Stieff (1675–1751) und der Johanna Regina, geb. Putzer. 1727 Besuch des Magdalenengymnasiums und 1737 des Elisabethgymnasiums in Breslau, 1743 Studium in Leipzig, 1745 Studium in Halle, 1748 Lehrer für Geschichte und lateinische Sprache am Magdalenengymnasium in Breslau, 1749 Professor am Elisabethgymnasium in Breslau, 1759 am Magdalenengymnasium, 1761 am Elisabethgymnasium, 1767 Prorektor. Mitgliedschaften: 1750 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1753 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig, um 1754 der Teutschen Gesellschaft in Jena, um 1755 der gelehrten Gesellschaft in Zittau, der Deutschen Gesellschaften in Helmstedt und Göttingen, der Kaiserlich Franciscischen Akademie in Augsburg, der Societas
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Latina in Jena und der Accademia degli Agiati in Rovereto, 1756 der Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften in Erfurt16 Ehe, Kinder: 1750 Ehe mit Anna Rosina Klippel; 1774 Ehe mit Christiana Elisabeth Lentner. Die Ehen blieben vermutlich kinderlos. Korrespondenz: 23 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1748 bis 1762 Literatur: Halle, Universitätsarchiv, Rep. 46, Nr. 4 (Matrikel 1741–1767), Bl. 50v; Georg Wilhelm Straß: Als … Carl Benjamin Stieff … Mit … Anna Rosina geb. Klippelin, Im Jahre 1750. den 4. Tag des Wintermonats Sich ehelich verband. Breslau: Graß; [Johann Ernst Stieff:] Leben des seligen Herrn Rectors, Christian Stiefs, in Breslau. In: NaG 1751/10, S. 717–734; Königsberg Adreßkalender 1752, S. 17; Gottsched, Verzeichnis, Bl. [B5v]; Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 5 (1756), Bl. b3r, b4r; Johann Tobias Volkmar: Einsegnungs=Rede bey der Ehelichen Verbindung Sr. Hochedelgebohrnen Herrn Carl Benjamin Stieff … mit … Christiana Elisabeth Lentnerin zweiten hinterlasnen Tochter des Seligen Herrn Carl Ernst Lentners … am 30sten Tage des Augustmonats im Jahre 1774. Breslau: Graß; Bernhard Gajek (Hrsg.): Das Breslauer Schultheater im 17. und 18. Jahrhundert. Tübingen 1994, S. 58*; Marwinski, Bücherschatz, S. 46; Kiefer, Akademie Erfurt, S. 567; Henkel, S. 358; Leipzig Matrikel, S. 406; DBI. Volkelt (Volckelt), Johann Gottlieb 3. Dezember 1721 (Lauban) – 12. Januar 1795 (Liegnitz) Beruf, Tätigkeit: Lehrer Biographie: Sohn des Kaufmanns Michael Volckelt und der Anna Maria, geb. Schwabe. 1734 Besuch des Lyzeums in Lauban, 1741 Studium in Leipzig, 1746 Magister, Privatdozent in Leipzig, 1749 Informator im Hause von Mohl in Gäbersdorf, 1751 Konrektor der Vereinigten Königlichen und Stadtschule in Liegnitz. Mitgliedschaften: 1752 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Königsberg, 1753 der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig, nach 1779 der Naturforschenden Gesellschaft in Halle Ehe, Kinder: Unbekannt Korrespondenz: 4 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1749 bis 1755 Literatur: Nützliche Nachrichten 1746, S. 129 f.; Leipzig Postkalender 1754, S. 62; Ordentliche und Ehrenmitglieder der Hallischen Naturforschenden Gesellschaft. In: Abhandlungen der Hallischen Naturforschenden Gesellschaft 1 (1783), nicht paginiert; Ehrhardt, Presbyterologie 4/1, S. 316 f.; Krause, Flottwell, S. 276 f.; Leipzig Matrikel, S. 437; DBI.
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Vgl. auch Carl Benjamin Stieff: Versuch einer ausführlichen und zuverläßigen Geschichte von Leben und Glaubens=Meynungen Andreas Dudiths. Breslau: Carl Gottfried Meyer, 1756. Auf dem Titelblatt werden diese zehn Mitgliedschaften genannt.
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Bio-bibliographisches Korrespondentenverzeichnis
von der Pahlen, s. Pahlen Wackerbarth-Salmour, Joseph Anton Gabaleon von 1685 (Turin) – 2. Juni 1761 (Nymphenburg) Beruf, Tätigkeit: Diplomat, Oberhofmeister, Minister Biographie: Sohn des piemontesischen Dragonerhauptmanns Giovanni Michele Gabaleone di Salmour († 1691) und der Catarina Paolina Maria, geb. Balbiani (1670–1719), verw. Markgräfin von Brandenburg,17 Stiefsohn des kursächsischen Kabinettsministers, Gouverneurs von Dresden und Generalfeldmarschalls August Christoph von Wackerbarth (1662–1734). 1704 Dienst am piemontesischen Hof, 1707 Soldat in kursächsischen Diensten, 1709 Verwundung, 1712 kursächsischer Kammerherr, 1713–1731 Gesandter in München, Wien und Rom, 1730 Geheimer Rat, 1731 Oberhofmeister des Kurprinzen Friedrich Christian (1722–1763), 1733 Kabinettsminister, 1733/34 Bevollmächtigter für Wahlvorbereitungen in Polen, 1738–1740 zusammen mit Heinrich von Brühl (1700–1763) dirigierender Kabinettsminister in öffentlichen und ausländischen Angelegenheiten, zugleich Begleiter des Kurprinzen nach Italien, 1741 Kabinettsminister, 1745 zugleich Konferenzminister, 1757 einige Monate preußische Festungshaft in Küstrin, 1758 Ausweisung nach Warschau durch Friedrich II., 1759 Aufenthalt mit der kurprinzlichen Familie in Prag und München. Mitgliedschaften: 1733 Mitglied des Weißen Adlerordens, 1735 des St. Mauritius- und St. Lazarus-Ordens, 1740 des St. Januarius-Ordens Ehe, Kinder: Unverheiratet Korrespondenz: 1 Brief von Gottsched aus dem Jahr 1756, 50 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1744 bis 1757, 1 Brief von L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1753, 1 Brief an L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1753 Literatur: Sächsischer Staatskalender 1731–1757; Martin Paul: Graf Wackerbarth-Salmour. Oberhofmeister des sächsischen Kurprinzen Friedrich Christian. Ein Beitrag zur Geschichte der Reorganisation des sächsischen Staates 1763. Rudolstadt 1912; Hausmann, S. 330, 332, 339; Schlechte, Tagebuch (Register); Judith Matzke: Gesandtschaftswesen und diplomatischer Dienst Sachsens 1694–1763. Leipzig 2011, S. 374 f.; DBI. Welck (Welcke), Wolfgang Georg 27. Oktober 1703 (Oschatz) – 6. September 1780 (Leipzig) Beruf, Tätigkeit: Beamter Biographie: Sohn des Stadtschreibers Georg Gotthelf Welck (1669–1754) und der Christiane, geb. Ferber (1680–1748). 1718 Besuch der Landesschule St. Afra in Meißen, 1724 Studium in Leipzig, 1731 Baccalaureus der Rechte, Reichsquartiermeister des
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Die Ehe mit Carl Philipp von Brandenburg (1673–1695) war am 29. Mai 1695 gegen den Willen des Hofes geschlossen und nach dem Tod des Markgrafen (23. Juli) als rechtsungültig annuliert worden; vgl. Martin, S. 4.
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Reichserbmarschalls Friedrich Ferdinand von Pappenheim (1702–1793), pappenheimischer Kanzleidirektor, Lehnpropst und Präsident des Konsistoriums, 1745 königlichpolnischer und kursächsischer Hof- und Justizrat, 1746 Adjunkt des Oberpostamtsdirektors in Leipzig, 1752 Direktor des kursächsischen Postwesens, 1755 mit dem Titel Oberpostamtsdirektor, 1757–1759 durch Preußen suspendiert. Mitgliedschaften: 1739 Mitglied der Societas Latina in Jena, 1764 Mitbegründer der Ökonomischen Sozietät in Leipzig Ehe, Kinder: 1739 Ehe mit Johanna Sophia Gleditsch (1721–1783), 1 Tochter: Eleonore Henriette (1746–1793), 2 Söhne: Carl Wolfgang Maximilian (1743–1809), Otto Carl Rudolf (1744–1796) Korrespondenz: 1 Brief an L. A. V. Gottsched aus dem Jahr 1749, 1 Brief an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Nürnberg, Staatsarchiv, Herrschaft Pappenheim, Reichserbmarschallamt 354; Anzeige von der neu errichteten Leipziger ökonomischen Societät. In: Gnädigst privilegirtes Leipziger Intelligenz=Blatt 1764 (Nr. 24 vom 2. Juni), S. 217–220, 219; Walch, Historia Societatis Latinae Ienensis 1 (1752), S. XIX; Carl Christian Carus Gretschel, Friedrich Bülau: Geschichte des Sächsischen Volkes und Staates. 2. Auflage. Band 3. Leipzig 1863, S. 266, Anm. †; August Hermann Kreyssig: Afraner-Album. Meißen 1876, S. 239; Gustav Schaefer: Geschichte des Sächsischen Postwesens. Dresden 1879, S. 178; Alfred Leicht: Lebensläufe verdienter Meißner. 4. Der Stadtschreiber Georg Gotthelf Welck und Freiherr Carl Wolfgang Maximilian von Welck, Kreisamtmann zu Meißen. In: Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Meißen 3 (1894), S. 464–470; Georg Rennert: Wolfgang Georg Welck Kursachsens Oberpostamtsdirektor während des Siebenjährigen Krieges. In: Wissenschaftliche Beilage des Dresdner Anzeigers (Nr. 46 vom 18. November 1930), S. 184; Felix von Schroeder: Der soziale Aufstieg der Familie Treitschke. In: Mitteldeutsche Familienkunde 3 (1986), S. 305–321, 319 f.; Leipzig Matrikel, S. 451. Weller, Johann Gottfried 5. September 1712 (Lauenhain) – 12. November 1780 (Zwickau) Beruf, Tätigkeit: Pfarrer Biographie: Sohn des Pfarrers Wohlrath Weller (1670–1748) und der Brigitta Margaretha, geb. Lehner († 1752). 1724 Schulbesuch in Zwickau, 1731 Studium in Leipzig, 1739 Substitut seines Vaters in Lauenhain, 1744 Diakon an St. Katharinen in Zwickau, 1749 Diakon an St. Marien in Zwickau, 1760 Pfarrer und Superintendent in Penig, 1763 in Zwickau. Mitgliedschaften: 1753 Mitglied der Gesellschaft der freyen Künste in Leipzig Ehe, Kinder: 1743 Ehe mit Wilhelmina Meisner, 3 Töchter: Christina Brigitta, Augusta Wilhelmina, Sophia Dorothea Korrespondenz: 42 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1749 bis 1764 Literatur: Johann Gottfried Weller: Zwo Leichenreden welche bey Beerdigung seiner Eltern gehalten. Leipzig: Georg Wilhelm Pouillard, 1752; Johann Gottlob Weller: Als der … Herr M. Johann Gottfried Weller … Das wichtige Amt eines Superintendenten und Pastors zu Penig … im Jahre 1760 antrat … Zwickau: Johann Friedrich Höfer; Gottfried Günther Röller: Memoria et Elogium … M. Ioann. Gottfried Welleri …
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D. XII. Nov. M.DCCLXXX. Pie Defuncti. Zwickau: Höfer; Leipzig Postkalender 1754, S. 66; Dietmann 1/3, S. 1306 f.; Grünberg 2, S. 1008; Leipzig Matrikel, S. 451. Winter, Johann Christian 3. März 1718 (Helmstedt) – 10. Januar 1802 (Hannover) Beruf, Tätigkeit: Kantor, Komponist Biographie: Sohn des Tagelöhners Christian Winter. Besuch der Stadtschule in Helmstedt und des Gymnasiums St. Martin in Braunschweig, 1736 Studium in Göttingen, 1741 Studium in Helmstedt, 1744 Adjunkt des Kantors Heinrich Bokemeyer (1679–1751, Korrespondent) an der fürstlichen Schule in Wolfenbüttel, 1745 Kantor an der Stadtkirche und am Lyzeum in Celle, 1762–1790 Kantor an der Marktkirche und am Lyzeum in Hannover. Mitgliedschaften: 1751 Mitglied der Correspondierenden Societät der musicalischen Wissenschaften Ehe, Kinder: 1744 Ehe mit Christiane Sophie Elisabeth Bokemeyer (1708–1772), 2 Söhne: Gottlieb Hinrich Theodor (* 1745), Georg Heinrich (* 1751); 1772 Ehe mit Clara Johanna Juliana Seegers, verw. Seegers (1734–1807) Korrespondenz: 1 Brief an Gottsched aus dem Jahr 1752 Literatur: Wolfenbüttel, Niedersächsisches Landesarchiv, Kb 1 Nr. 594, Helmstedt, St. Stephani, Taufen 1656–1731, S. 649; Celle, Stadtkirche, Taufen 1734–1745, S. 499, Taufen 1746–1755, S. 283, Hannover, Neustadt, Kirchenbuch 1735–1779, Bl. 359r, 503v, Marktkirche, Bestattungen 1774–1814, S. 218, 262; C. H. Wäterling: Ein kleiner Beitrag zur Biographie des kürzlich in Hannover verstorbenen Cantors Winter. In: Neues Hannöverisches Magazin 1802 (30. Stück vom 12. April), Sp. 473–476; Franz Bertram: Geschichte des Ratsgymnasiums (vormals Lyceum) zu Hannover. Hannover 1915, S. 526 f.; Franz Schubert: Quellen und Schriften zur Bevölkerungsgeschichte Norddeutschlands. Fürstentum Braunschweig Wolfenbüttelschen Teils. Trauregister aus den Kirchenbüchern 1701–1750. Teil 2: Stadt Wolfenbüttel. Kitzingen 1999, S. 107; Jürgen Diehl: Die Conduite des Heinrich Bokemeyer. Neue Einblicke in das Wolfenbütteler Kantorat. In: Konrad Küster (Hrsg.): Zwischen Schütz und Bach: Georg Österreich und Heinrich Bokemeyer als Notensammler (Gottorf/Wolfenbüttel). Stuttgart 2015, S. 303–380, 354–356; Harald Müller: Biographisch-bibliographisches Lexikon Celler Musiker. Celle 2003, S. 294–296; Freyr Roland Varwig: „Auch ist Sprache das Schauspiel selber …“. Studien zur Hermeneutik der fiktions-basierten Sprechsituation bei Karl Philipp Moritz. Münster 2019, S. 90–113; Göttingen Matrikel, S. 11, Nr. 467; Helmstedt Matrikel, S. 179, Nr. 7625. Wolff, Georg Christian 1702 (Freiberg) – 16. September 1773 (Gera) Beruf, Tätigkeit: Hofmeister, Jurist, Übersetzer Biographie: Sohn des Pfarrers George Wolff (1638–1705) und der Anna Margaretha, geb. Steiger. 1713 Besuch der Fürstenschule in Meißen, 1720 Studium der Philosophie und Theologie in Leipzig, 1723 Magister der Philosophie in Wittenberg, juristische Stu-
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dien in Leipzig, 1726 Hofmeister von Jacob Friedrich Kees (1713–1780) aus Zöbigker, Reisen nach England und Frankreich mit einem Herrn von dem Busch, 1730 Studium der Rechte in Straßburg, drei Jahre Hofmeister eines Grafen von Ho(c)hberg in Leipzig, 1736 Doktor der Rechte in Göttingen, Hofmeister des Grafen Heinrich XXX. Reuß zu Gera (1727–1802) in Leipzig, 1740 juristische Vorlesungen in Leipzig, 1741 gräflichreußischer Hofrat in Gera, 1747 Hof- und Justizrat. Mitgliedschaften: 1727 Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Ehe, Kinder: Unbekannt Korrespondenz: 17 Briefe an Gottsched aus den Jahren 1729 bis 1755 Literatur: Georg Christian Gebauer: Ad Lectionem Et Disputationem Inauguralem Viri Nobilissimi Et Clarissimi Dn. Georgii Christiani Wolfii Invitat. Göttingen: Abraham Vandenhoeck, 1736, S. 9–12; Christian Gotthold Wilisch: Kirchen=Historie Der Stadt Freyberg. Teil 2. Leipzig: Friedrich Lanckischs Erben, 1737, S. 222 f.; Nützliche Nachrichten 1740, S. 93; Zedler 58 (1748), Sp. 687 f.; Weidlich, Geschichte 2, S. 658–662; Lobensteinisches gemeinnütziges Intelligenzblatt, 23. Stück vom 6. Juni 1801; Grünberg 2, S. 1037; August Hermann Kreyßig: Afraner-Album. Meißen 1876, S. 232; Kroker, Nr. 227; Leipzig Matrikel, S. 465; Wittenberg Matrikel 3, S. 516; Straßburg Matrikel 2, S. 363; DBI.
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Personenverzeichnis
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Personenverzeichnis Das Personenverzeichnis enthält sämtliche in den Briefen und in den Erläuterungen erwähnten historischen Personen. Abel, Caspar (1676–1763): S. 552 Académie française in Paris: S. 99 Adami, Ernst Daniel (1716–1795), Korrespondent: S. XVI Addison, Joseph (1672–1719): S. 553 Adolf Friedrich III., Herzog von Mecklenburg-Strelitz (1686–1752): S. 367 Aepinus, Franz Albert (1673–1750): S. 29 Agnethler, Michael Gottlob (1719– 1752): S. 354 Agricola, Christian Wilhelm (1725–1769, Korrespondent: S. XXI f. Agricola, Rudolph (1442/44–1485): S. 301 Akademie der Wissenschaften in Berlin: S. 6, 140, 207 f. Akademie der Wissenschaften in Bologna: S. 100 Akademie der Wissenschaften in Edinburgh: S. 100 Akademie der Wissenschaften in Paris: S. 6, 99, 428 Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg: S. 100 Akademie der Wissenschaften in Uppsala: S. 100 Albert Casimir, Prinz von Sachsen und Polen (1738–1822): S. 89, 212 Albert Friedrich, Prinz von Preußen, Markgraf von Brandenburg-Schwedt (1672–1731): S. 492 (Erl. 33) Albrecht, Johann Lüder (1721–1767): S. 269, 330 Albrecht, Martha Christina, s. Jerusalem
Alembert, Jean Baptiste le Rond d’ (1717– 1783): S. 63 Alting, Menso (1636–1712): S. 191, 253 Altmann, Johann Georg (1695–1758), Korrespondent: S. XXXVI am Ende, Johann Joachim Gottlob (1704–1777), Korrespondent: S. 152, 193 Amon, Placidus (1700–1759), Korrespondent: S. XXXVI, 536 Andreae, Johann Benjamin (1705–1778): S. 389 Anhalt-Bernburg – s. Victor II. Friedrich Anhalt-Dessau – s. Dietrich – s. Leopold II. Maximilian – s. Leopold III. Friedrich Franz Anhalt-Köthen – s. August Ludwig – s. Carl Georg Lebrecht – s. Friedrich Erdmann Anhalt-Zerbst – s. Friedrich August – s. Johanna Elisabeth Anna, Prinzessin von Großbritannien und Irland und von Oranien (1709–1759): S. 184 Anna Elisabeth Luise, Prinzessin von Brandenburg-Schwedt und von Preußen: S. 24 (Erl. 10) Anna Maria Franziska, Großherzogin der Toskana (1672–1741): S. 163
634 Anna Sophie Charlotte, Prinzessin von Brandenburg-Schwedt, Herzogin von Sachsen-Eisenach (1706–1751): S. 492 Antoinette Amalie, Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel (1696–1762): S. 306 Anton Ulrich, Herzog von BraunschweigWolfenbüttel (1633–1714): S. 517 Archinto, Alberico (1698–1758): S. 330 Arckenholtz, Johan (1695–1777), Korrespondent: S. 26, 281 f., 501 f. Aristarchos von Samothrake (um 216– 144 v. Chr.): S. 32, 222, 263, 339, 386 f., 394 Arkstée, Hans Casper (um 1700–1776): S. 419 Arnaud, François Thomas Marie Baculard d’ (1718–1805), Korrespondent: S. XXIII, 92, 107, 120, 309, 535 Arnold, Johann Conrad (1707–nach 1764): S. 462 Asprenas, Lucius Nonius († nach 20 n. Chr.): S. 125 August Ludwig, Fürst von Anhalt-Köthen (1697–1755): S. 10, 203 f., 217 f., 225 f., 242 (Erl. 18), 267 f. August Wilhelm, Prinz von Preußen (1722–1758): S. 25, 221, 361 Aumale, Claude de Lorraine d’ (1564– 1591): S. 397 (Erl. 40) Avianus (um 400 n. Chr.): S. 158 Bach, Gottlieb Friedrich (1714–1785): S. 454 Bärmann (Behrmann), Georg Burkhard (* 1719), Korrespondent: S. 212 Bärmann (Behrmann), Georg Friedrich (1717–1769), Korrespondent: S. 99 (Erl. 9) Bahrdt, Johann Friedrich (1713–1775): S. 276 f., 291 Baillou, Jean de (1686–1758): S. 68, 81, 532 Bandel, Joseph Anton von (1714–1771), Korrespondent: S. 529, 541–543
Personenverzeichnis
Baratier, François (1682–1751): S. 9 (Erl. 12) Barre, Joseph (1692–1764): S. 552 Bartholomaei, Daniel (1674–1761): S. 160 Bartholomaei, Daniel (1705–1764): S. 160 Basnage, Jacques (1653–1723): S. 22 Basseus, Nicolaus († 1601): S. 178 Bastineller, Christiana Rosina, s. Mylius Bastineller, Elisabeth Charlotte, s. Mylius Bastineller, Johann Friedrich (1682– 1754): S. 492 Batthyan (Batthyany), Carl Joseph von (1697–1772), Korrespondent: S. 188 Bauer, Johann Gottfried (1695–1763): S. 91, 106, 274 (Erl. 29), 491 Baumann, Nicolaus (um 1450–1526): S. 178 Baumgarten, Siegmund Jacob (1706– 1757): S. 36, 51, 148 (Erl. 4), 167, 201 f., 216, 271 f., 289, 300, 342 Bayern – s. Clemens August – s. Clemens Franz de Paula – s. Maria Antonia Walpurgis – s. Maximilian Joseph Franz Beckh, Johann Joseph (1635–nach 1692): S. 524 Beckmann, Anna Christina, s. Gottsched Beer, Friedrich Wilhelm (1691–1774), Korrespondent: S. XXVIII, 512 f. Behm, Johann (1686–1753): S. 435 Behr, Burkhard Christian von (1714– 1771): S. 36, 112 (Erl. 23), 271 Bellegarde, Johann Franz von (um 1707– 1769): S. 212 (Erl. 5) Belleville, Theophile Susanne de (1730– nach 1763): S. 46, 200 Benedikt XIV., Papst (1675–1758): S. X, 20, 22, 291, 397 Berger, Johann Wilhelm von (1672– 1751): S. 251 Bergmüller, Johann Georg (1688–1762): S. 169, 451
Personenverzeichnis
Bernardon, s. Kurz, Johann Joseph Felix von Bernigeroth, Johann Martin (1713– 1767): S. 24 (Erl. 4), 258 f., 461 (Erl. 6), 512 (Erl. 19) Bernstorff, Johann Hartwig Ernst von (1712–1772): S. 546 Bertling, Ernst August (1721–1769): S. 429, 562 (Erl. 9) Besozzi, Gioacchino (1679–1755): S. 162 Bianconi, Giovanni Lodovico (1717– 1781), Korrespondent: S. 58, 91 Bielke, Carl Gustaf (1683–1754): S. 282 Bielke, Johann Agatius Felix (1716– 1802): S. 481 Bielke, Ture Gabriel (1684–1763): S. 282 Biesenrodt, Johanne Friederike Ernestine, von, s. Gebhard Blauner, Niklaus (1713–1791): S. 97 f., 100, 292 Blumberg, Baron von: S. 217, 289, 299 Bodmer, Johann Jacob (1698–1783), Korrespondent: S. 29, 32 (Erl. 5), 66 (Erl. 5), 210, 265 (Erl. 25), 296 (Erl. 22), 339 (Erl. 2), 386 Boerhaave, Herman (1668–1738): S. 421 Börner, Christian Friedrich (1683–1753), Korrespondent: S. 150, 276 (Erl. 50), 376 Börner, Johanna, s. Schnäbel Boileau-Despréaux, Nicolas (1636– 1711): S. 368 Bokemeyer, Christiane Sophie Elisabeth, s. Winter Bokemeyer, Heinrich (1679–1751), Korrespondent: S. XXX, 516–518 Bolza, Joseph von (1719–1782): S. 151 (Erl. 10) Bonno, Giuseppe (1711–1788): S. 536 (Erl. 41 f.) Borck, Adrian Heinrich von (1736– 1791): S. 491 Borck, Friedrich Wilhelm von (1693– 1769), Korrespondent: S. XXXII, 229–231, 278, 325, 327, 491
635 Borck, Friedrich Wilhelm von (1733– 1758): S. 491 Borz, Georg Heinrich (1714–1799), Korrespondent: S. 94 (Erl. 3) Bose, Adam Heinrich von (1667–1749): S. 269 (Erl. 18) Bose, Anna Regina, s. Graff Bose, Benedicta Maria, s. Graff Bose, Christian Gottlob (1726–1788): S. 269, 330 Bose, Christian Wilhelm (1717–1750): S. 77 (Erl. 92) Bose, Georg Heinrich (1682–1731): S. 57 (Erl. 41) Bose, Georg Matthias (1710–1761), Korrespondent: S. 57, 77 (Erl. 92) Bose, Magdalene Sophie von, geb. von Heßler (1683–1752): S. 269 f., 273, 290 f., 301, 315 Boyer de Fonscolombe, Joseph Roch (1721–1799): S. 92, 107 Boze, Claude Gros de (1680–1753): S. 180 Brandenburg-Ansbach – s. Friederike Luise Brandenburg-Schwedt – s. Anna Elisabeth Luise – s. Anna Sophie Charlotte – s. Carl Friedrich Albert Braunschweig-Wolfenbüttel – s. Antoinette Amalie – s. Carl I. – s. Ferdinand Albrecht II. – s. Luise Amalie – s. Philippine Charlotte Breitinger, Johann Jacob (1701–1776), Korrespondent: S. XXI, 29, 210, 265 (Erl. 25), 292 (Erl. 3), 296 (Erl. 22), 339 (Erl. 2), 386, 520 f. Breitkopf, Bernhard Christoph (1695– 1777): S. VIII, XII, XX, XXVI, 11 f., 16, 18 f., 36, 38, 53, 77, 112, 121, 138 f., 145, 155, 162, 168, 172, 174, 206, 219, 226, 236, 258, 263, 293, 296, 351, 376, 383 f., 388,
636 430, 444, 452, 474, 481 f., 531, 533, 560 Breitkopf, Johann Gottlob Immanuel (1719–1794): S. XX, 11 f., 121, 138 f., 178 (Erl. 7), 219, 481 Brémond, Antoninus (bürgerlich: Louis François) (1692–1755): S. 241 Brinhauser, Andreas: S. 452 Brösicke, Friedrich Wilhelm von († 1763): S. 265 Brucker, Carl Friedrich (1733–1772), Korrespondent: S. 18, 155 f., 165, 168, 447, 452 f. Brucker, Jacob (1696–1770), Korrespondent: S. XXVII, XXXIII, 82, 190, 340, 414, 447, 519, 535, 563, 565 Brucker, Philipp Jacob (1727–1800): S. 165 (Erl. 7), 168 Brühl, Hans Moritz von (1693–1755): S. 274 f. Brühl, Heinrich von (1700–1763): S. IX, 88, 92, 151 (Erl. 10), 261 (Erl. 2), 275, 358 Buchhardt, Christiane Dorothea, s. Wild Buchholtz, Anna Maria, s. Gottsched Buchholtz, Samuel (1717–1774), Korrespondent: S. XVIII, 367 Buddeus, Carl Franz (1695–1753): S. 454 Bünau, Heinrich von (1697–1762), Korrespondent: S. XXIX, 181, 313, 328, 375, 492, 528 Buffon, George-Louis Leclerc de (1707– 1788): S. 102 f., 146 Buonarroti, Michelangelo (1475–1564): S. 66 f., 519 Burger, Catharina Charlotta, s. Gottsched Caedicius, Lucius († nach 9 n. Chr.): S. 125 Calderón de la Oliva, Rodrigo (1576– 1621): S. 127 Carl I., Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1713–1780): S. XII, 137, 224, 242, 271, 298, 305 f., 312, 328, 338, 351, 353, 377, 380 (Erl. 54),
Personenverzeichnis
410, 429, 443, 474, 498 (Erl. 24), 543 Carl Christian, Prinz von Sachsen und Polen (1733–1796): S. 89, 212, 479 (Erl. 2) Carl Eugen, Herzog von Württemberg (1728–1793): S. 499, 540 Carl Friedrich Albert, Markgraf von Brandenburg-Schwedt (1705–1762): S. 492 (Erl. 34) Carl Georg Lebrecht, Prinz von AnhaltKöthen (1730–1789): S. 204, 217 f., 226 Carl Ludwig Friedrich, Herzog von Mecklenburg-Strelitz (1708–1752): S. XVIII, 367, 574 (Erl. 4) Carl Peter Ulrich, Herzog von HolsteinGottorf, s. Peter III. Carl Wilhelm Ferdinand, Prinz von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735– 1806): S. 528 Carl Wilhelm Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Ansbach (1712–1757): S. 493, 500 Caroline Wilhelmina Sophia, Prinzessin von Hessen-Kassel (1732–1759): S. 25 Carpzov, Johann Gottlob (1679–1767): S. 546 Casanova, Giacomo (1725–1798): S. 420 (Erl. 53) Caspary, Johann Friedrich: S. 495 (Erl. 5) Celtis, Conrad (1459–1508): S. 74 Châtelet, Gabrielle Emilie Le Tonnelier de Breteuil du (1706–1749): S. XXXVI, 100 Chladenius, Johann Martin (1710–1759): S. 164 (Erl. 83) Choteck, Johann Carl Graf (1704–1787): S. 534 Choteck, Rudolf Graf (1706–1771): S. 534 Christ, Johann Friedrich (1700–1756), Korrespondent: S. 122 (Erl. 1), 152 (Erl. 17), 230, 262
Personenverzeichnis
Christiani, Carl Andreas (1707–1780): S. 87 (Erl. 22) Christine Charlotte, Prinzessin von Hessen-Kassel (1725–1782): S. 25 Clauswitz, Benedict Gottlob (1692– 1749): S. 164 (Erl. 83) Clemens August, Herzog von Bayern, Erzbischof und Kurfürst von Köln (1700– 1761): S. 50 Clemens Franz de Paula, Herzog von Bayern (1722–1770): S. 163 Clemens Wenzeslaus, Prinz von Sachsen und Polen (1739–1812): S. 89, 212 Clodius, Christian (1694–1778), Korrespondent: S. XXVIII, 334 f. Cocceji, Samuel von (1679–1755), Korrespondent: S. 119 Colom du Clos, Isaac von (1708–1795): S. 295 Conradi, Gottlieb (1698–1755): S. 512 Copernicus, Nicolaus (1473–1543): S. 261 Cosel, Friederike Alexandra von, s. Moszyn´ ska Coste, Pierre (1697–1751): S. 58 f., 61, 310 Cramer, Johann Bertram (1685–1767): S. 502 f. Cramer, Johann Georg (1700–1763): S. 423 Cramer, Johann Ulrich von (1706–1772): S. 554, 568 Creutz, Friedrich Casimir Carl von (1724–1770): S. 140 Crusius, Gottlieb Siegmund (1729– 1761), Korrespondent: S. 557 (Erl. 18) Curtius, Christian Friedrich (1678– 1747): S. 246 (Erl. 10) Czettritz und Neuhaus, Adam Gotthard von (1712–1753): S. 245 Dänemark und Norwegen – s. Friedrich V. – s. Louise Danckelmann, Carl Ludolph von (1699– 1764): S. 119
637 Dapp, Georg Gottfried (1720–1807): S. 499, 540 Darget, Claude-Etienne (1712–1778): S. 140 (Erl. 10) Deidier, Abbé (1698–1746): S. 100 Dempser, Pius (bürgerlich: Johann Honorius Thomas) (* 1697): S. 240–242, 267 Dempser, Thomas: S. 240 (Erl. 8) Denis, Marie Louise, geb. Mignot (1712– 1790): S. 64 (Erl. 14) Detharding, Elsabe, geb. Rodde, verw. Dreyer (1720–1788): S. 544 Detharding, Georg August (1717–1786), Korrespondent: S. XVIII, 407 Deutsche Gesellschaft in Göttingen: S. 282, 294 f., 297, 386, 501, 539 Deutsche Gesellschaft in Greifswald: S. 539 Deutsche Gesellschaft in Königsberg: S. XIIIf., XVI, XXVII, 9 f., 78, 85–87, 124, 129 f., 134 f., 171, 210, 221, 223, 264, 282, 296, 335 f., 340, 346–350, 433–436, 462, 472, 481, 486 f., 501, 503, 513, 535, 539, 571 f., 575 Deutsche Gesellschaft in Leipzig: S. 245 Deutsche Kaiser und Könige – s. Franz I. Stephan – s. Friedrich I. – s. Joseph II. – s. Maria Theresia – s. Maximilian I. Deyling, Salomon (1677–1755): S. 57, 61, 90 Diderot, Denis (1713–1784): S. 63 Diemar, Elisabeth Luise Ernestine von, s. Seckendorff Diemar, Ernst Hartmann von (1682– 1754): S. 410 Dietrich, Fürst von Anhalt-Dessau (1702–1769): S. 10 (Erl. 14), 137 Dietrich, Burggraf von Altenburg († 1341): S. 148 Dinkler, Gottlieb Wilhelm (1691–1752): S. 304
638 Dommerich, Johann Christoph (1723– 1767): S. 516 Donop, Charlotta Wilhelmine Amalia von (1723–1800): S. 340 Dreyer, Elsabe, s. Detharding Drusus, Nero Claudius (38–9 v. Chr.): S. 442 Durazzo, Giacomo Graf (1717–1794): S. 248 (Erl. 7) Dysli (Dyßli), Johann Jacob (1720– 1790): S. 20, 91 Eichler, Christian Gottlob (1711–1785): S. 57 f., 61 Eichler, Gottfried (1677–1759): S. 450 (Erl. 21) Eickendorff, Heinrich (1677–1755): S. 313 (Erl. 6) Einsiedel, Detlev Carl von (1737–1810): S. 475 (Erl. 10) Einsiedel, Johann Georg von (1692– 1760): S. 424, 475 Einsiedel, Johann Georg Friedrich von (1730–1811): S. 285 Elisabeth I. Tudor, Königin von England (1533–1603): S. 394 Empedokles (um 495–um 435 v. Chr.): S. 449 Endersch, Johann Friedrich (1705–1769), Korrespondent: S. XIVf. England – s. Elisabeth I. Erasmus von Rotterdam (um 1467– 1536): S. 301 Ernesti, Johann August (1707–1781), Korrespondent: S. 336 Ernesti, Johann Heinrich (1652–1729): S. 274 Ernesti, Johanna Benedicta, s. Mörlin Ernst I., Herzog von Sachsen-Gotha (1601–1675): S. 44 (Erl. 6) Ernst, Johann Rudolf (1726–1765), Korrespondent: S. 20, 91 Ernst August I., Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach (1688–1748): S. 268 Ernst August II. Constantin, Herzog von
Personenverzeichnis
Sachsen-Weimar-Eisenach (1737– 1758): S. 331 (Erl. 1), 492 (Erl. 35) Escher vom Luchs, Hans Conrad (1705– 1786), Korrespondent: S. 345 Essex, Robert Devereux, Earl of (1565– 1601): S. 394 Esterhasy, Franz Graf (1715–1785): S. 248 (Erl. 7) Estor, Johann Georg (1699–1773): S. 369 Eugen, Prinz von Savoyen (1663–1736): S. 414 (Erl. 6) Everdingen, Allart van (1621–1675): S. VIII, 178 (Erl. 7) Evert (Everts), Sebastian (1682–1752): S. 298, 380 (Erl. 4), 398 Fel, Marie (1713–1794): S. 62 (Erl. 2), 284 Fénelon, François de Salignac de La Mothe (1651–1715): S. XXXI, 4, 6 Ferdinand, Prinz von Preußen (1730– 1813): S. 24 Ferdinand Albrecht II., Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1680– 1735): S. 306 (Erl. 8) Feuereisen, Johann Georg (1713/14– 1763): S. 162, 455 Feustel, Christian Johann (1703–1775): S. 303 Feustel, Christiana Elisabeth, geb. Meyer, verw. Jünger († 1770): S. 303 Fischer, Christian Gabriel (1686–1751), Korrespondent: S. 68 (Erl. 19), 81 Fléchier, Esprit (1632–1710): S. 402 f., 461 Fleury, André-Hercule de (1653–1743): S. 397 (Erl. 34) Flotard, Johanna Elisabetha Maria, s. Geiger Flottwell, Cölestin Christian (1711– 1759), Korrespondent: S. XIIIf., 9 f., 130, 134 f., 221, 462, 472, 481, 486, 513 Flottwell, Johanna Cölestina (* 1749): S. 85 (Erl. 1)
Personenverzeichnis
Fontenelle, Bernhard Le Bovier de (1657– 1757), Korrespondent: S. XXXVI, 286, 428 Formey, Jean Henri Samuel (1711–1797), Korrespondent: S. 164 Francke, Gotthilf August (1696–1769): S. 105 (Erl. 11), 272 Frankreich – s. Heinrich IV. – s. Louis Ferdinand – s. Louis Joseph Xavier – s. Ludwig XIV. – s. Ludwig XV. – s. Maria Josepha Franz I. Stephan, römisch-deutscher Kaiser (1708–1765): S. 68, 142, 187– 189, 422, 454 f., 532 Freie Gesellschaft in Königsberg: S. 434 Freiesleben, Gottfried Christian (1714– 1774), Korrespondent: S. XXVIII Fréron, Élie-Catherin (1718–1776): S. 285 Fresenius, Johann Philipp (1705–1761): S. 108 Fried, Johann Michael (1695–1747): S. 246 (Erl. 10) Friederike Charlotte, Prinzessin von Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel (1698–1777): S. 24 (Erl. 9), 502 Friederike Luise, Prinzessin von Preußen, Markgräfin von Brandenburg-Ansbach (1714–1784): S. 93 Friedrich I., römisch-deutscher König/ Kaiser (um 1122–1190): S. 183 Friedrich V., König von Dänemark und Norwegen (1723–1766): S. 120 (Erl. 23), 412, 527, 545 Friedrich III./I., Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen (1657–1713): S. XIV, 176 Friedrich II., König in Preußen (1712– 1786): S. XIV, 6, 24 f., 111, 120, 176, 217, 221, 225, 242, 406, 435, 492 (Erl. 34)
639 Friedrich I., König von Schweden, Landgraf von Hessen-Kassel (1676–1751): S. 401 Friedrich III., Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg (1699–1772): S. 331 (Erl. 1), 492 Friedrich August II. (III.), Kurfürst von Sachsen, König von Polen (1696– 1763): S. IX, 88, 92, 114, 249, 277, 382, 479 Friedrich August III./I., Kurprinz/Kurfürst/König von Sachsen, Prinz von Polen (1750–1827): S. 323, 397 Friedrich August, Fürst von AnhaltZerbst (1734–1793): S. 10, 25 Friedrich August, Herzog von HolsteinGottorf (1711–1785): S. 25 Friedrich Christian, Kurprinz/Kurfürst von Sachsen, Prinz von Polen (1722– 1763): S. IX, 39, 91, 397 Friedrich Erdmann, Prinz von Anhalt-Köthen (1731–1797): S. 203 f., 217 f., 226 Friedrich Wilhelm I., Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen (1688– 1740): S. 176, 378 Friesen, August Heinrich von (1727– 1755): S. 64, 287 Fritsch, Thomas von (1700–1775): S. 336 Frobesius, Johann Nicolaus (1701–1756): S. 64, 286 From, Christoph Ephraim (* 1751): S. XV, 197 f. From, Samuel Ephraim (1714–1766), Korrespondent: S. XV, 256 Füllmich, Heinrich (1667–1754): S. 235 Füssli, Johann Caspar (1706–1782): S. 521 (Erl. 17) Fueßlin, Johann Conrad (1704–1775), Korrespondent: S. 520 Fust, Johann († 1466): S. 158 f. Galestruzzi, Giovanni Battista (um 1618– um 1677): S. 565 (Erl. 15) Garofalo, Biagio (1677–1762): S. 70, 418 Gebauer, Johann Justinus (1710–1772): S. 570
640 Gebel, Albertina Friederica Wilhelmina (* 1752): S. 392 (Erl. 6) Gebel, Georg (1709–1753), Korrespondent: S. XXIX, 392 Gebel, Maria Susanna, geb. Göbel (1715– 1787): S. XXIX, 392 Gebel, Sophia Leopoldine Ernestine (* 1751): S. 392 (Erl. 6) Gebhard, Johann Friedrich (1719–1758), Korrespondent: S. XXIIIf. Gebhard, Johanne Friederike Ernestine, geb. von Biesenrodt: S. 236 Gedicke, Friedrich (1718–1762), Korrespondent: S. XIX Geiger, Christoph Friedrich (1712– 1767), Korrespondent: S. XXXII, 369 f., 425, 466 f., 490 f., 499, 557 Geiger, Friederica Louisa Charlotta (1745–nach 1767): S. 370 f., 467, 490, 499 Geiger, Johanna Elisabetha Maria, geb. Flotard († nach 1767): S. 370 f., 490 f. Gelehrte Gesellschaft in der Oberlausitz: S. 208 Gellert, Christian Fürchtegott (1715– 1769), Korrespondent: S. 141 Genzmer, Gottlieb Burchard (1716– 1771), Korrespondent: S. XVIII Georg II. August, Kurfürst von Hannover, König von Großbritannien und Irland (1683–1760): S. 399 Georg Wilhelm I., Herzog von Liegnitz (1660–1675): S. 511 Geret, Christoph Heinrich Andreas (1686–1757), Korrespondent: S. XV, 317 Geret, Samuel Luther (1730–1797), Korrespondent: S. XV, 94 f., 320 Gersdorff, Carl August von (1704–1787): S. 489 Gesner, Johann Matthias (1691–1761), Korrespondent: S. 295, 319 Geusau, Hartmann von (1701–1761), Korrespondent: S. 256
Personenverzeichnis
Ghelen, Johann Leopold van (1708– 1760): S. 248 (Erl. 7) Giech, Carl Heinrich von (1734–1759): S. 476 Giech, Carl Ludwig von (1732–1752): S. 476 Giech, Carl Wilhelm von (1733–1750): S. 476 Giech, Christian Friedrich Carl von (1729–1797): S. 476 Giunta (Giunti), Lucantonio (1457– 1538): S. 157 Glafey, Christian Gottlieb (1687–1753): S. 245 Glafey, Johanna Dorothea, geb. Wiesner, verw. Heermann (1700–1769): S. 245 (Erl. 5) Gleditsch, Johanna Sophia, s. Welck Globig, Hans Gotthelf von (1719–1779), Korrespondent: S. IX, 457 Göbel, David Samuel (1734–1806): S. 495 (Erl. 5) Göbel, Maria Susanna, s. Gebel Gotter, Gustav Adolf von (1692–1762), Korrespondent: S. 492 (Erl. 34) Gottsched, Anna Christina, geb. Beckmann (* 1687): S. 237 (Erl. 2) Gottsched, Anna Maria, geb. Buchholtz (1688–nach 1724): S. 237 (Erl. 2) Gottsched, Anna Maria, s. Schumacher Gottsched, Caroline Ludovica Friederica (1751–nach 1808), Korrespondentin: S. XXXII, 185 f., 326 f., 503 (Erl. 14) Gottsched, Catharina Charlotta, geb. Burger (1697–1777): S. 239 Gottsched, Catharina Friederica, geb. Scipio (1730–1805), Korrespondentin: S. XXXII, 326 f., 503 (Erl. 14) Gottsched, Christian (1674–1729): S. 236 (Erl. 1), 237 (Erl. 2) Gottsched, Christoph (1668–1737), Korrespondent: S. 236 (Erl. 1) Gottsched, Eleonore (1715/16–1773): S. 237
Personenverzeichnis
Gottsched, Johann Christoph (Schneidlingen) (1708–1774), Korrespondent: S. XXf. Gottsched, Johann Heinrich (1706– 1771), Korrespondent: S. XXXII, 18, 25 f., 230 f., 325–327 Gottsched, Johann Reinhold (1710– 1759), Korrespondent: S. 86 Gottsched, Luise Adelgunde Victorie: S. XIII, XV, XXI–XXIII, XXIXf., XXXII, XXXVf., 15 f., 26, 34, 46, 60, 64, 66, 100 f.,131, 132 (Erl. 18), 143 f., 188 f., 206, 227, 237, 242, 285 f., 302, 326, 392, 407 f., 414 f., 451, 470, 535 Grabener, Christian Gottfried (1714– 1778), Korrespondent: S. XXVIII Grabowski, Adam Stanislaus (1698– 1766): S. 457 Graff, Anna Regina, geb. Bose (1716– 1750): S. 57, 61 Graff, Benedicta Maria, geb. Bose (* 1720): S. 57, 61 Graff, Friedrich Heinrich (1713–1777): S. 57, 61 Graffigny, Françoise de, geb. d’Happoncourt (1695–1758): S. XXXVI, 286 Gramm, Anna Elisabeth, s. Schröder Graser, Rudolph (bürgerlich: Johann Nepomuk) (1728–1787), Korrespondent: S. 365 Graun, Carl Heinrich (1704–1759): S. 257 (Erl. 22) Gregorius, Immanuel Friedrich (1730– 1800), Korrespondent: S. XVII Gries, Johann Adolph Peter (1723–1790), Korrespondent: S. 416, 546 Griesbach, Conrad Caspar (1705–1777): S. 164 (Erl. 83) Grillo, Johann David (1689–1766): S. 223, 295, 341, 386 Grimm, Friedrich Melchior (1723–1807), Korrespondent: S. IX, XXIX, XXXVI, 99 (Erl. 9), 427 f., 456 (Erl. 2), 457 f.
641 Groschuff, Friedrich (1693–1783), Korrespondent: S. XXXII, 425, 466, 490 f., 499, 567 f. Großbritannien und Irland – s. Anna – s. Georg II. August – s. Louise – s. Maria – s. Wilhelm III. – s. Wilhelm August Grundner, Johann Franz Roman (1718– 1771): S. 248 (Erl. 6) Gude, Gottlob Friedrich (1701–1756), Korrespondent: S. 495 Gütther, Christian Heinrich (1696– 1755), Korrespondent: S. XIV, 87, 95 (Erl. 4), 349, 436 Gütther, Gertrud Dorothea, geb. Sahme, verw. Werner (1706–1793): S. 460 Gutenberg, Johannes (um 1400–um 1467): S. 157 (Erl. 27) Habermaas, Christian Gottlieb: S. 215, 243 Hackemann, Johann Gottlieb von (1714– 1784): S. 482 (Erl. 14) Häckel, Heinrich Jacob von (1681/82– 1760): S. 554 Häusler, Christian Heinrich von (1730– 1794): S. 323 Hagedorn, Friedrich von (1708–1754), Korrespondent: S. 546 Hagen, Ernst Friedrich von (1710–1768): S. 151 Haid, Johann Jacob (1704–1767), Korrespondent: S. 162 (Erl. 62), 190 (Erl. 22), 450, 454, 521 (Erl. 17) Haldensleben, Andreas (1652–1736): S. 558 (Erl. 6) Haldensleben, Susanna Elisabeth, s. Zeidler Haller, Albrecht von (1708–1777), Korrespondent: S. 102 f., 293 (Erl. 3), 297, 386 Hamann, Johann Georg (1697–1733), Korrespondent: S. XIII
642 Hannover – s. Georg II. August Happoncourt, Françoise d’, s. Graffigny Hardenberg, Johann Ernst von (1729– 1797): S. 52, 106 (Erl. 4), 306 f., 328 Harrach, Friedrich August von (1696– 1749): S. 75 Hartmann, Amalia Sophia, s. Lübeck Hartmann, Melchior Philipp (1685– 1765), Korrespondent: S. 68, 81 (Erl. 14), 141 (Erl. 8), 189, 346, 349, 423, 435, 531 (Erl. 8) Hartung, Johann Heinrich (1699–1756): S. XIV, 347, 445 f., 462, 503 Haude und Spener, Verlag: S. 259 Haugwitz, Friedrich Wilhelm von (1702– 1765), Korrespondent: S. 76 Hauptmann, Johann Gottfried (1712– 1782), Korrespondent): S. 570 Haußmann, Elias Gottlob (1695–1774): S. 455 (Erl. 59 f.) Hautefort, Emmanuel Dieudonné de (1700–1777): S. 75 Hebenstreit, Johann Christian (1686– 1756), Korrespondent: S. 162 (Erl. 63), 332, 454 f. Hebenstreit, Johann Ernst (1703–1757): S. 152 (Erl. 17) Hébert, Jean Louis: S. 536 (Erl. 40) Heermann, Johann David (1723–1782), Korrespondent: S. XVI Heermann, Johanna Dorothea, s. Glafey Heidegger, Johannes (1715–1780): S. XXXVI, 292 f. Heinrich IV., König von Frankreich (1553–1610): S. 394 Heinrich I., Herzog von Sachsen, ostfränkischer König (um 876–936): S. 233 f., 438 Heinrich, Prinz von Preußen (1726– 1802): S. 24 f., 230 (Erl. 6), 492, 500 Heinrich IV. Reuß jüngere Linie Plauen und Köstritz (1707–1783): S. 105 (Erl. 11)
Personenverzeichnis
Heinrich XI. Reuß ältere Linie Obergreiz (1722–1800): S. 177 Heinrich, Georg Friedrich: S. 514 Heinsius, Buchhandlung: S. 16 Heinsius, Gottfried (1709–1769): S. 423 Helmer, Lucas Heinrich (1726–1760), Korrespondent: S. XIX Hemm, Johann Martin (1664–1746): S. 56 Hemm, Johanna Sophia, s. Hetzer Hennicke, Johann Christian von (1681– 1752): S. 90, 110, 113 (Erl. 29), 115, 151, 153 (Erl. 20), 464 (Erl. 13) Henrici, Paul Christian (1715–1794), Korrespondent: S. XIX, 545 Heringa, Adrian (1718–1779): S. 80 Hermann, Johann Gottfried (1707– 1791), Korrespondent: S. 95 Hertzberg, Ewald Friedrich von (1725– 1795): S. 119 (Erl. 13), 140 Herz d. J., Johann Daniel (1723–1792), Korrespondent: S. 453 Hessen-Darmstadt – s. Friederike Charlotte Hessen-Kassel – s. Caroline Wilhelmina Sophia – s. Christine Charlotte – s. Friederike Charlotte – s. Friedrich – s. Maria – s. Ulrike Friederike Wilhelmine – s. Wilhelm VIII. – s. Wilhelmine Hessen-Philippsthal – s. Wilhelm Heßler, Georg Rudolph von (1702– 1770): S. 290, 315 Heßler, Hans Heinrich von (1648–1717): S. 290 (Erl. 16) Heßler, Johann Georg von (1707–1754): S. 290 Heßler, Johanna Maria von, geb. von Zehmen (1665–1685): S. 290 (Erl. 19) Heßler, Magdalene Sophie von, s. Bose
Personenverzeichnis
Heßler, Sabina Margaretha von, geb. von Metsch, verw. von Waldeck: S. 290 (Erl. 16) Hetzer, Hieronymus Gottfried (1687– 1725): S. 56 (Erl. 33) Hetzer, Johanna Sophia, geb. Hemm (1703–1724): S. 56 (Erl. 33) Hetzer, Sophie Elisabeth, s. Jöcher Heyde, Ernestina Wilhelmina Sophia, geb. Kriebel († 1776): S. 571 Heyde, Johann Daniel (1714–1785), Korrespondent: S. XXVII Hille, August Ernst: S. 131 (Erl. 15) Hille, Hermann August: S. 131 (Erl. 15) Hirneis, Augustin Joseph (1698–1779): S. 420, 521 f. Höpffner, Benjamin Gottlieb: S. 495 (Erl. 5) Hoffmann, Thomas († 1745): S. 403 Hohenschild, Georg Ludwig (1724– 1783), Korrespondent: S. XXXI Hohenwarth, Clara Dorothea von, s. Seckendorff Holderrieder, Henriette Wilhelmine, geb. Schweitzer (um 1722–1782): S. 411 f. Holderrieder, Johann Laurentius (1715– 1794), Korrespondent: S. XIV, 49 (Erl. 3), 411 f. – deren Kinder: S. 411 Holstein-Gottorf – s. Carl Peter Ulrich – s. Friedrich August – s. Johanna Elisabeth Holtzendorff, Christian Gottlieb von (1696–1755), Korrespondent: S. XIf., XXII, 90 (Erl. 10), 95, 109, 112, 114, 136 (Erl. 4) Hombergk zu Vach, Aemilius Ludwig von (1720–1783): S. 369 Homer (8./7. Jh. v. Chr.): S. 416 f., 438, 565 Hommel, Carl Ferdinand (1722–1781), Korrespondent: S. 274 Hommel, Ferdinand August (1697– 1765): S. 423
643 Horatius Flaccus, Quintus (65–8 v. Chr.): S. 79, 84, 135 Horsley, John (um 1685–1732): S. 73 Hoym, Christiane Caroline von, s. Vitzthum Hoym, Julius Gebhard von (1721–1769): S. 58 Hoym, Ludwig Gebhard von (1678– 1738): S. 91 (Erl. 19) Hoym, Rachel Louise von, geb. von Werthern-Beichlingen (1699–1754): S. 91 Huber, Johann Ludwig (1723–1800): S. 160 Hubert, Michael: S. 514 Hutten, Ulrich von (1488–1523): S. 301 Huysman, Roelof, s. Agricola, Rudolph Ickstatt, Johann Adam von (1702–1776): S. 542 Iken, Conrad (1689–1753): S. 162 Jahn, Johann Friedrich († 1791): S. 83 f., 252 Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm (1709–1789), Korrespondent: S. XXX, 137, 306 f., 312, 351, 380 (Erl. 4), 383 f., 430, 498, 528 Jerusalem, Martha Christina, geb. Pfeiffer, verw. Albrecht (1709–1778): S. 478 Jiménez de Cisneros, Francisco (bürgerlich: Gonzalo) (1436–1517): S. 220 Jöcher, Christiana Charlotte, geb. Winckler (1723–1796): S. 56 Jöcher, Gottfried Leonhard (1701–1765): S. 56 Jöcher, Sophie Elisabeth, geb. Hetzer († 1743): S. 56 Johann Friedrich, Fürst von SchwarzburgRudolstadt (1721–1767), Korrespondent: S. XXIX, 391 f. Johann Wilhelm, Herzog von Sachsen-Eisenach (1666–1729): S. 268 Johanna Elisabeth, Prinzessin von Holstein-Gottorf, Fürstin von AnhaltZerbst (1712–1760), Korrespondentin: S. 10 (Erl. 14)
644 Joseph II., Erzherzog von Österreich, römisch-deutscher Kaiser (1741–1790): S. 188, 399 (Erl. 6) Jünger, Christian († 1747): S. 303 (Erl. 47) Jünger, Christiana Elisabeth, s. Feustel Jung, Johann David († 1773): S. 562 Justi, Johann Heinrich Gottlob (1717– 1771), Korrespondent: S. 76, 83, 416, 534 Kabisch von Lindenthal, Ludwig Heinrich (1789–1858): S. 180 (Erl. 18) Kahl, Rosina Ludovica, s. Krauß Kahle, Ludwig Martin (1712–1775), Korrespondent: S. 369, 568 Kalinsky, Johann Gottlieb (1692–1768): S. 471 (Erl. 2) Kant, Immanuel (1724–1804): S. XIII Kantemir, Antioch Dimitrijewitsch, Prinz (1708–1744): S. 206 f. Kapp, Johann Erhard (1696–1756): S. 152, 299 Kees, Jacob Friedrich (1713–1780): S. 179 f. Khautz, Johann Peter (von) (ca. 1699– 1748): S. 69 (Erl. 23) Khautz, Johann Thaddäus von (1733– 1752): S. 69, 83 f., 252, 530 f. Khautz, Maria Anna von, geb. von Scheyb († 1753): S. 69 (Erl. 23) Kienitz, Carl Gottlieb (um 1730–nach 1768), Korrespondent: S. XVf., 317 f. Kilian, Philipp Andreas (1714–1759): S. 455 (Erl. 65) Kleiner, Salomon (1700–1761): S. 190 (Erl. 22), 451 (Erl. 32), 519, 525 Kleyb, Johann Christian (um 1712– 1762): S. 96 Klinggräf, Joachim Wilhelm von (1692– 1757): S. 426 Klopstock, Friedrich Gottlieb (1724– 1803): S. XXVIII, XXXV, 66 (Erl. 5), 120, 127 (Erl. 31), 161, 520, 525, 545 Klüpfel, Emanuel Christoph (1712– 1776), Korrespondent: S. XXIX
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Köln – s. Clemens August König, Samuel (1712–1757), Korrespondent: S. 100 (Erl. 13) König von Cronburg, Anton († 1784): S. 55, 79, 415, 419, 421 Korn, Johann Jacob (1702–1756): S. XIV, 460, 509 Kowalewski, Cölestin (1700–1771): S. 87, 349, 458 Kraus, Johann Baptist (bürgerlich: Joseph Emmeram Wolfgang) (1700–1762): S. 52, 60, 128, 313, 384, 400, 425, 466 (Erl. 22) Krauß, Elisabeth, geb. Lehmann (1697/98–1750): S. 83 Krauß, Johann Paul (um 1700–1776): S. XXII, 76, 82 f., 143, 249, 415 f., 419, 422, 558 Krauß, Rosina Ludovica, geb. Kahl (1731–1776): S. 83 (Erl. 31) Kregel von Sternbach, Carl Friedrich (1717–1789), Korrespondent: S. 276 Kriebel, Ernestina Wilhelmina Sophia, s. Heyde Krokisius, Johann Christian (1731– 1794): S. 433, 445 Krokisius, Johann Friedrich († 1757): S. 433 Krokisius, Samuel Friedrich (1730– 1766): S. 433, 445 Küstner, Christian Wilhelm (1721– 1785): S. 304 Küstner, Gottfried Wilhelm (1689– 1762): S. 91, 151, 304 Kufs (Kuffs), Gottlob (1718–1761): S. 59, 61 Kulmus, Familie: S. 260 Kulmus, Johann Adam (1689–1745), Korrespondent: S. 407 Kulmus, Johann Ernst (1709–1769), Korrespondent: S. 261 Kurz, Johann Jacob (1710–1784): S. 374 Kurz, Johann Joseph Felix von (1717– 1784): S. 71, 76
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La Croze, Jacques Gaultier de (1700– 1764): S. 11 La Fond (Lafond), François (1694/95– 1763): S. 310 Lafontaine, Ludolph Ernst Andreas (1704–1774): S. 25 (Erl. 18), 326 Lambacher, Philipp Jacob (1703–1774), Korrespondent: S. 248 (Erl. 7), 419, 448 Lambertini, Prospero Lorenzo, s. Benedikt XIV. La Mettrie, Julien Offray de (1709– 1751): S. 102, 146 Lanckische Buchhandlung: S. 162, 449, 455 Lange, Christiane Wilhelmine Sophie, s. Ponickau Lange, Joachim (1670–1744): S. 338, 354, 357, 378 Langguth, Carl Ludwig (um 1714–1789), Korrespondent: S. XXXI La Rue, Charles de (1643–1725): S. 558 Laugier, Robert François de (1722–1793): S. 225 (Erl. 10) Lauremberg, Johann (1590–1658): S. 371 Laurentius, Johann Adam (1682/83– 1765): S. 432 Legipont, Oliver (1698–1758), Korrespondent: S. 163 Lehmann, Elisabeth, s. Krauß Leibniz, Gottfried Wilhelm (1646–1716): S. XXXI, 5, 148 (Erl. 4) Leich, Johann Heinrich (1720–1750): S. 564 Leiningen-Westerburg, Sophie Charlotte zu, s. Stolberg-Wernigerode Leo X., Papst (1475–1521): S. 220 (Erl. 14) Leopold II. Maximilian, Fürst von Anhalt-Dessau (1700–1751): S. 10, 129, 137, 174 Leopold III. Friedrich Franz, Prinz von Anhalt-Dessau (1740–1817): S. 137 (Erl. 15)
645 Lerche, Christian von (1692–1757): S. 541 (Erl. 13) Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781): S. XX, 220, 255 f. Leubnitz, Anton von (1717–1796): S. 457 Lichtwer, Magnus Gottfried (1719– 1783), Korrespondent: S. XXI, 347 (Erl. 14), 433 (Erl. 2) Liegnitz – s. Georg Wilhelm I. Liezmann, Jacob Dietrich (1722–1811): S. 574 (Erl. 2) Lignac, Joseph-Adrien Lelarge de (1697– 1762): S. 104, 146 (Erl. 49) Lindner, Johann Gotthelf (1729–1776): S. XIII, 86, 435 f. Lippe-Detmold, Ludwig Heinrich Adolf von (1732–1800): S. 476 Lippe-Detmold, Wilhelm Albrecht August Ernst von (1735–1791): S. 476 Löbin, Johann Georg (1696–1751): S. 511 Löscher, Valentin Ernst (1673–1749): S. 299 (Erl. 13) Lohenstein, Daniel Caspar von (1635– 1683): S. 68, 295, 510 Lopresti, Rochus von (Rocco de Lo Presti) (1703–1784): S. 248 (Erl. 7), 254 Loß, Christian von (1697–1770), Korrespondent: S. 91, 110, 115, 153 (Erl. 20) Lotter, Johann Georg (1699–1737), Korrespondent: S. 73 Lotter d. J., Johann Jacob (1726–1804): S. 452 (Erl. 43) Lotter, Tobias Conrad (1717–1777): S. 450 Louis Ferdinand de Bourbon, Dauphin von Frankreich (1729–1765): S. VIII, 107 Louis Joseph Xavier, Herzog von Burgund (1751–1761): S. VIIIf., 39, 75, 92 f., 107, 126 (Erl. 30), 133, 260 Louise, Prinzessin von Großbritannien und Irland, Königin von Dänemark und Norwegen (1724–1751): S. 546
646 Lubomirski, Alexander Jacob Fürst (1695–1772): S. 378, 381 f. Lucke, Johann Gottlob Erdmann (1725– 1767), Korrespondent: S. XXXIIf. Ludovici, Johann Christian (1717–1798): S. 512 Ludwig XIV., König von Frankreich (1638–1715): S. 176 Ludwig XV., König von Frankreich (1710–1774): S. 107, 249, 397 (Erl. 34) Ludwig, Christian Gottlieb (1709–1773), Korrespondent: S. 162 (Erl. 63), 455 Ludwig Eugen, Prinz von Württemberg (1731–1795): S. 137 Lübeck, Amalia Sophia, geb. Hartmann (1718–1800): S. 435 (Erl. 13) Lübeck, Heinrich (1672–1736): S. 435 (Erl. 14) Lübeck, Johann Heinrich (1716–1780): S. 435 Lübeck, Sophia Dorothea, geb. Quandt (1694–1737): S. 435 Lüttichau, Heinrich von (1707–1760): S. 203 Luise Amalie, Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel und von Preußen: S. 25 (Erl. 16) Luise Ulrike, Prinzessin von Preußen, Königin von Schweden (1720–1782): S. 501 f. Luther, Martin (1483–1546): S. 176, 309, 505 Lynar, Friedrich Ulrich zu (1736–1807): S. 104 (Erl. 11) Maffei, Scipione (1675–1755): S. 302 Mairan, Jean Jacques d’Ortous de (1678– 1771), Korrespondent: S. XXXVI, 64, 286 Maittaire, Michael (1668–1747): S. 156, 564 Malesherbes, Chrétien Guillaume Lamoignon de (1721–1794): S. 428 (Erl. 7)
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Manteuffel, Ernst Christoph von (1676– 1749), Korrespondent: S. 291, 324 Marci, Jean François (1710–1791), Korrespondent: S. 78, 189, 254, 532 f. Maria, Prinzessin von Großbritannien und Hessen-Kassel (1723–1772): S. 502 Maria Anna, Erzherzogin von Österreich (1738–1789): S. 189 Maria Antonia Walpurgis, Kurprinzessin von Bayern und Sachsen, Prinzessin von Polen (1724–1780): S. IX, 39, 560 Maria Christina, Prinzessin von Sachsen und Polen (1735–1782): S. 89 Maria Cunigunde, Prinzessin von Sachsen und Polen (1740–1826): S. 89 Maria Elisabeth Apollonia, Prinzessin von Sachsen und Polen (1736–1818): S. 89 Maria Josepha, Erzherzogin von Österreich, Kurfürstin von Sachsen, Königin von Polen (1699–1757): S. 92, 479 Maria Josepha, Prinzessin von Sachsen und Polen, Dauphine von Frankreich (1731–1767): S. VIIIf., 39 (Erl. 2), 93, 212, 456 Maria Theresia, Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Böhmen, römisch-deutsche Kaiserin (1717–1780): S. 73 f., 187 f., 398, 413 f., 417, 421, 454 f., 533 Martini, Doktor: S. 76 Martinitz, Adolph von (1731–1753): S. 275 Martinitz, Franz Michael von († 1773): S. 275 (Erl. 38 und 40) Martinitz, Maria Catharina von, geb. von Trautson (1693–1769): S. 275 Martinitz, Maximilian Guidobald von (1664–1733): S. 275 (Erl. 40) Maschenbauer, Johann Andreas Erdmann (1719–1773): S. 167, 450 Mascolo, Giovanni Battista (1583–1656): S. 169
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Mascov, Gottfried (1698–1760): S. 423 Mascov, Johann Jacob (1689–1761): S. 152 (Erl. 17), 228, 409 (Erl. 7) Masen, Jacob (1606–1681): S. 552 f. Mathesius, Johann (1504–1565): S. 505 Maturanzio (Mataratius), Francesco (1443–1518): S. 563 Maupertuis, Pierre-Louis Moreau de (1698–1759): S. 428 (Erl. 8) Maximilian I., römisch-deutscher König/ Kaiser (1459–1519): S. 74 Maximilian, Prinz von Hessen-Kassel (1689–1753): S. 18 (Erl. 5), 24 f., 503 Maximilian Joseph Franz, Herzog von Bayern (1720–1738): S. 163 (Erl. 72) May, Johann Friedrich (1697–1762), Korrespondent: S. 245 Mecklenburg-Strelitz – s. Adolf Friedrich III. – s. Carl Ludwig Friedrich Meier, Georg Friedrich (1718–1777), Korrespondent: S. 16, 160, 279 Meisner, Christian Gottfried (1705– 1766): S. 86 Meißner, Johann Christoph (1691– 1771): S. 321, 560 Meißner, Johann Michael (1722–1763), Korrespondent: S. XXX, 306 Mela, Pomponius (1. Jh.): S. 251 Melanchthon, Philipp (1497–1560): S. 505 Mencke, Friedrich Otto (1708–1754), Korrespondent: S. XXIII, 152 (Erl. 17) Mencke, Johann Burkhard (1674–1732): S. 181 Mentelin, Johannes (um 1410–1478): S. 158 Merkus, Hendrik (1714–1774): S. 419 Merula, Paul (1558–1607): S. 190, 253 Metastasio, Pietro (1698–1782): S. 536 Metsch, Sabina Margaretha von, s. Heßler Meyer, Carl Gottfried († 1759): S. 514 Meyer, Christiana Elisabeth, s. Feustel Meyer, Friedrich Wilhelm (1695–1774): S. 477
647 Meytens, Martin van (1695–1770): S. 455 (Erl. 65) Michaelis, Christian Benedict (1680– 1764): S. 113 Michaelis, Johann David (1717–1791): S. 29, 113 Mignot, Marie Louise, s. Denis Miltitz, Dietrich von (1664–1747): S. 290 (Erl. 19) Miltitz, Johanna Maria von, geb. von Zehmen (1690–1753): S. 290 f. Milton, John (1608–1674): S. XXIII, 124, 372 f., 510, 553 Minor, Melchior Gottlieb (1693–1748), Korrespondent: S. 471 Mitternacht, Johann Sebastian (1613– 1679): S. 523 Mörlin, Christian Gottfried (1703– 1754): S. 274 Mörlin, Johanna Benedicta, geb. Ernesti (1705–1776): S. 274 Mörlin, Johanna Benedicta, s. Winkler Moldenhawer, Johann Heinrich Daniel (1709–1790): S. 164 (Erl. 83) Molter, Friedrich Valentin (1722–1808): S. 75 f., 145 Montesquieu, Charles Louis de Secondat de La Brède de (1689–1755): S. 71 Moréri, Louis (1643–1680): S. 176 Mortier, Pierre (Pieter) (1704–1754): S. 382 Mosheim, Gottlieb Christian (1728– 1787), Korrespondent: S. X Mosheim, Johann Lorenz (1693–1755), Korrespondent: S. XI, 52, 106 (Erl. 4), 108, 114, 504 Moszyn´ ska (Moszinska), Friederike Alexandra, geb. von Cosel (1709–1784): S. 226, 242 (Erl. 18) Moszyn´ ski, Jan Kanty († 1737): S. 226 (Erl. 18) Müller, August Friedrich (1684–1761): S. 423 Müller, Carl Gotthelf (1717–1760), Korrespondent: S. 130
648 Müllerin, Wirtin: S. 216, 224 Münchhausen, Gerlach Adolf von (1688– 1770), Korrespondent: S. XI, 44, 52, 60 f., 90, 106, 108 f., 112–116, 128 (Erl. 5), 150, 192, 305 (Erl. 4), 344, 351, 353 Münter, Balthasar (1735–1793): S. 545 Muratori, Ludovico Antonio (1672– 1750): S. 302 Mylius, Christian Otto (1678–1760): S. 492, 500 Mylius, Christiana Rosina, geb. Bastineller (* 1696): S. 492 (Erl. 32) Mylius, Christlob (1722–1754): S. XX, 220 Mylius, Elisabeth Charlotte, geb. Bastineller (1684–1726): S. 492 (Erl. 32) Mylius, Friedrich Heinrich (1725–1779): S. 269, 330 Nassau-Wiesbaden-Idstein, Adolf II. von, Kurfürst und Erzbischof von Mainz († 1475): S. 159 Naumann, Christian Nicolaus (1720– 1797), Korrespondent: S. 294 Neuburg, Conrad Christoph († 1758): S. XIX, 8, 11, 118 f. Neumann, Carl Heinrich (* 1727): S. 374 Newton, Isaac (1643–1727): S. 358 Nicolai, Carl Reinhold: S. 147 Nicolai, Gottlob Samuel (1725–1765), Korrespondent: S. 136 (Erl.) Nobis, Johann Friedrich († 1758): S. 335 Oefele (Oefelin), Andreas Felix (1706– 1780): S. 163, 451 Oelrichs, Johann Carl Conrad (1722– 1799), Korrespondent: S. IX, XIXf. Oelrichs, Johann Georg Heinrich (1727– 1799), Korrespondent: S. 8 Oertel, Christiane Wilhelmine Sophie, s. Ponickau Oertel, Friedrich Benedict (1700–1748): S. 489 (Erl. 7) Oertel, Friedrich Benedict (1735–vor 1757): S. 489 Oertel, Friedrich Carl († 1761): S. 489
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Oertel, Friedrich Leopold (1737–1758): S. 489 Oertel, Friedrich Theodor (1734–vor 1755): S. 489 Oertel, Friedrich Wilhelm (1739–1761): S. 489 Österreich – s. Joseph – s. Maria Anna – s. Maria Josepha – s. Maria Theresia Oranien – s. Anna – s. Wilhelm III. – s. Wilhelm V. Batavus Ostfrankenreich – s. Heinrich I. Overbeck, Johann Daniel (1715–1802), Korrespondent: S. XVIIIf., 545 Pacht, Johann Ludwig (1716–1780): S. 111 (Erl. 16), 116, 220, 481 Päpste – s. Leo X. – s. Sixtus IV. Pahlen, Maximilian von der (1711– 1760), Korrespondent: S. XXIII Pajon de Moncets, Louis Esaïe (1725– 1799): S. 310 Palm, Carl Joseph von (1698–1770): S. 35 Pantke, Adam Bernhard (1709–1774), Korrespondent: S. XVI Pantke, Catharina Dorothea, geb. Vogel: S. 484 Pappenheim, Friedrich Ferdinand von (1702–1793): S. 112 (Erl. 23) Passionei, Domenico Silvio (1682–1761): S. 74 (Erl. 67) Paucker, von: S. 22, 54, 60, 291 Pauli, Carl Friedrich (1723–1778), Korrespondent: S. XXII, 411 (Erl. 1) Pauli, Christoph Gottlob (1719–1771): S. 86 Pauli, Friederike Wilhelmine, geb. Wild (1731–1796): S. 51, 148, 470
Personenverzeichnis
Pauli, Gottfried Albrecht (1685–1745): S. 411 (Erl. 5) Pauli, Gottfried Albrecht (1728–1786), Korrespondent: S. XXII, 49, 148 Peickhart, Joseph (* 1720): S. XIIf., XXIX, 299, 313, 328, 332 f., 337, 344, 352 f., 356, 375, 380, 398, 409 f., 425, 475, 498, 508, 528, 540 f. Pérard, Jacques de (1713–1766), Korrespondent: S. 86, 349 Pesler, Johann Christoph (1706–1752): S. 482 Peter III., Zar von Rußland (1728–1762): S. 300 Peutinger, Conrad (1465–1547): S. XXXV, 74, 163, 301 Peyer, Josef (* 1715): S. 469 Pfaff, Christoph Matthäus (1686–1760), Korrespondent: S. XXXIII, 160 Pfeiffer, Martha Christina, s. Jerusalem Philippine Charlotte, Prinzessin von Preußen, Herzogin von BraunschweigWolfenbüttel (1716–1801): S. 137, 224, 357, 377 Pirckheimer, Willibald (1470–1530): S. 253, 301 Planitz, Christiana von der: S. 301 Planitz, Gottlob Heinrich von der (1707– 1795): S. 290 (Erl. 17) Platner, Friedrich (1730–1770): S. 269, 330 Plaz, Abraham Christoph (1658–1728): S. 57 (Erl. 45) Plaz, Georg Christoph (1705–1787): S. 57 Plessen, Carl Adolph von (1678–1758), Korrespondent: S. 541 (Erl. 13) Poell (Pohl), Gustav Ehrenreich von († 1742): S. 406 (Erl. 1) Poell (Pohl), Hans Friedrich (Frederik) von (1726–1805): S. XIX, 406 f., 412, 527 Poell, Margrethe Agnete von, geb. Pultz (1702–1726): S. 406 (Erl. 1) Polack, Johann Friedrich (1700–1772): S. 482 Polen, s. Sachsen
649 Ponickau, Christiane Wilhelmine Sophie von, verw. Oertel, geb. Lange († nach 1761): S. 489 (Erl. 7) Popowitsch, Johann Siegmund Valentin (1705–1774): S. XXIVf., 152, 193, 202, 217, 225, 240, 267 Portmann, Johann Samuel (1718–1758): S. 135 Posadowsky von Postelwitz, Carl Friedrich (1694–1747): S. 486 – dessen Sohn: S. 486 Potocki, Franciszek Salezy (1700–1772): S. 420 (Erl. 53) Prehauser, Gottfried (1699–1769): S. 247 (Erl. 1) Preußen – s. Anna Elisabeth Luise – s. August Wilhelm – s. Ferdinand – s. Friederike Luise – s. Friedrich I. – s. Friedrich II. – s. Friedrich Wilhelm I. – s. Heinrich – s. Luise Amalie – s. Luise Ulrike – s. Philippine Charlotte Pulszky (Pulsky), Johann Georg von (1725–1749): S. 329 f. Pulszky, Samuel von (1695–1753): S. 329 f. Pultz, Margrethe Agnete, s. Poell Pusch, Maria Elisabeth, s. Rosner Pythagoras von Samos (6. Jh. v. Chr.): S. 161 Quandt, Johann (1651–1718): S. XIV, 461 Quandt, Johann Jacob (1686–1772), Korrespondent: S. XIV, 9 (Erl. 11), 346 f., 435, 445 f. Quandt, Sophia Dorothea, s. Lübeck: S. 435 Querfeld, Joseph Friedrich: S. 510 Querini, Angelo Maria (1680–1755), Korrespondent: S. 384, 400, 425, 431, 466 (Erl. 22), 490, 498
650 Quiros, Hyacinthe Bernal de (1710– 1758): S. 20, 22, 37 f., 45, 54, 91, 328 f., 344 Rachel, Joachim (1618–1669): S. 262 Rambach, Friedrich Eberhard (1708– 1775): S. 542 Rameau, Jean-Philippe (1683–1764): S. 63 Ramler, Carl Wilhelm (1725–1798): S. 220 (Erl. 13) Ranisch, Barbara, geb. Sonnenkalb: S. 131 (Erl. 13) Ranisch, Johann Christoph (1678–vor 1766): S. 573 Ranisch, Salomon (1719–1766), Korrespondent: S. XXVIf., 85 (Erl. 3), 227 f., 242, 381, 463, 496 Ratdolt, Erhard (um 1447–1527/28): S. 156, 564 Raynal, Guillaume Thomas François (1713–1796): S. 62 (Erl. 2) Rechenberg, Carl Otto (1689–1751): S. XXIV, 22, 38, 45, 55, 106, 274 (Erl. 29), 491 Reiffenberg, Friedrich von (1719–1764), Korrespondent: S. XXXIV Reiffstein, Johann Friedrich (1719– 1793), Korrespondent: S. XXXIf. Reinhold, Gottlieb († 1772): S. 335 Reinitius, Johann Georg (1702–1757): S. 512 (Erl. 19) Reinward, Gottfried: S. 334 (Erl. 5) Reiske, Johann Jacob (1716–1774): S. 23, 281, 502 f. Reuchlin, Johann Caspar (1714–1767): S. 106, 463, 496 Reuchlin, Johannes (1455–1522): S. 301 Reuß-Obergreiz – s. Heinrich XI. Reuß-Plauen und Köstritz – s. Heinrich IV. Richardi, Joseph: S. 345, 353 Richter, Adam Daniel (1709–1782), Korrespondent: S. XXVIII, 85 (Erl. 3) Richter, Johann Tobias (1715–1780): S. 276
Personenverzeichnis
Richter, Johann Zacharias (1696–1764): S. 57 (Erl. 41) Richter, Paul Emanuel († 1781): S. 131, 573 Riech, Daniel (1720–1779), Korrespondent: S. IX, XXII Ripoll, Thomas (1652–1747): S. 240 (Erl. 8) Ritter, Johann Daniel (1709–1775): S. 274 f., 291 Rivinus, August Florens (1707–1769): S. 202 Rivinus, Gottlob (1690–1751): S. 22, 38 Rivinus, Quintus Septimus Florens (1651–1713): S. 22 Rivinus, Tilemann Andreas (1654–1692): S. 22, 38 Rodde, Elsabe, s. Detharding Rohwedel, Bernhard Christoph von (um 1710–1756): S. 136 Romani, Clemente (Clemens) (1709– 1763): S. 110 (Erl. 11), 194, 314, 329 f., 344 f., 353, 356 Romani, Lelio: S. 330 Rosner, Carl Ludwig (1700–1752/1778), Korrespondent: S. 197 f. Rosner, Maria Elisabeth, geb. Pusch (1720–1794): S. 198 Rotenhan, Johann Friedrich von (1713– 1776): S. 269 (Erl. 14), 300 (Erl. 20), 315 Rotenhan, Wilhelmine Johanna von, geb. von Seckendorff (1728–1780): S. 269 (Erl. 14), 380, 409 Rothenburg, Friedrich Rudolf von (1710– 1751): S. 174 Rother, Dorothea Henriette, s. Runckel Rothfischer, Franz Ignaz (Ordensname: Gregorius) (1720–1755), Korrespondent: S. Xf., XXIV, XXX, 19–21, 35, 44 f., 51–54, 59–61, 89–91, 106, 108 f., 111 (Erl. 15), 112–116, 128, 136 f., 142, 150, 164 (Erl. 79), 192 f., 201 f., 216 f., 224 f., 239 f., 267, 271,
Personenverzeichnis
288 f., 298 f., 308 f., 312 f., 321 f., 327 f., 338, 342, 344, 354, 356 f., 376 f., 381, 399 f., 425, 466, 474, 490, 497–499, 528, 541–543 Rothfischer, Johann Georg (* 1729): S. 376 (Erl. 10), 377 (Erl. 17 f.), 383 Rothfischer, Johann Paul (* 1727): S. 376 (Erl. 10) Rothfischer, der falsche Bruder: S. XIII, 376 f., 381, 383, 399 Rotrou, Jean (1609–1650): S. 438 Rousseau, Jean-Jacques (1712–1778): S. 62 (Erl. 2) Rovere, Francesco della, s. Sixtus IV. Royal Society in London: S. 6, 99 Runckel, Dorothea Henriette von, geb. Rother (1721–1800), Korrespondentin: S. 203 (Erl. 21), 226, 242 Runckel, Ferdinand Eduard von († 1762), Korrespondent: S. 203, 218, 226 (Erl. 19) Rußland – s. Peter III. Sachsen – s. Albert Casimir – s. Carl Christian – s. Clemens Wenzeslaus – s. Friedrich August II. – s. Friedrich August III./I. – s. Friedrich Christian – s. Heinrich I. – s. Maria Antonia Walpurgis – s. Maria Christina – s. Maria Cunigunde – s. Maria Elisabeth Apollonia – s. Maria Josepha – s. Xaver Sachsen-Eisenach – s. Anna Sophie Charlotte – s. Wilhelm Heinrich Sachsen-Gotha(-Altenburg) – s. Ernst I. – s. Friedrich III. Sachsen-Weimar(-Eisenach) – s. Ernst August I.
651 – s. Ernst August II. Constantin – s. Johann Wilhelm Sahme, Gertrud Dorothea, s. Gütther Sahme, Reinhold Friedrich von (1682– 1753): S. 87, 349 Sandoval y Rojas, Francisco Gómez de, Herzog von Lerma (1553–1625): S. 127 Sandraßky, Friedrich Wilhelm Ferdinand Gottlob von (1745–1805): S. XVI, 361 f., 405 f., 487 Sandraßky, Hans Carl Gottlieb von (1750–1803): S. 405 Sandraßky, Hans Ferdinand von (1711– 1775), Korrespondent: S. XVI, 487 – dessen Töchter: S. 361 f. Sanguszko, Paweł Karol (1680–1750): S. 420 (Erl. 53) Sanson, Guillaume (1633–1703): S. 519 (Erl. 5) Sanzio, Raffaello (1483–1520): S. 532 (Erl. 19) Saturninus, Gaius Sentius: S. 442 Schatz, Johann Jacob (1691–1760): S. 436 Scheinpflug, Christian Gotthelf (1722– 1770), Korrespondent: S. XXIX Schellenberger, Carl Emanuel (1709– 1779): S. 82 (Erl. 22) Schenk, Peter (1693–1775): S. VIII Scheyb, Franz Christoph von (1704– 1777), Korrespondent: S. XXXIV– XXXVI, 123, 162 f., 340, 347, 363, 451 Scheyb, Johann Christoph von († 1717): S. 415 Scheyb, Maria Anna von, s. Khautz Schilling, Johann August († 1772): S. XXX, 409, 424, 465 f., 475 f., 489, 497, 528 f. Schmeißer, Johann Wilhelm (1707– 1768): S. 496 Schmettau, Franzeline Leopoldine Benjamine von, geb. von Schönaich (1708– 1794): S. 341
652 Schmettau, Gottfried Heinrich von (1710–1762): S. 341, 443 (Erl. 34) Schmettau, Gottfried Heinrich Leopold von (1732–1812): S. 341 Schmidt, Johann Gottlieb (1722–1752): S. 335 Schmidt, Johann Paul († 1752): S. 311 Schnäbel, Johann Georg (um 1684– 1751): S. 238 Schnäbel, Johanna, geb. Börner: S. 238 Schöber, David Gottfried (1696–1778), Korrespondent: S. 178 Schöffer, Peter († 1503): S. 158 (Erl. 27) Schönaich, Charlotte Hermanne von, geb. Wambold von Umstädt (Umstadt) (1702–1786): S. 387 f. Schönaich, Christoph Otto von (1725– 1807), Korrespondent: S. IX, XVIIf., XXXI, XXXVI, 67, 84, 86, 250, 417 Schönaich, Franz Leopold von (1664– 1707): S. 387 (Erl. 16) Schönaich, Franzeline Leopoldine Benjamine von, s. Schmettau Schönaich, Georg Philipp Gottlob von (1704–1790): S. 32 Schönaich, Otto Albrecht von (1701– 1789): S. 295, 341, 387, 395, 445 Schönberg, Adam Friedrich von (1688– 1751): S. 203 Schönberg, Gottlob Ludwig von (1726– 1796): S. 458 Schönberg, Johann Friedrich von (1691– 1762): S. 456 Schöpflin, Johann Daniel (1694–1771), Korrespondent: S. 72, 537 Schöttgen, Christian (1687–1751), Korrespondent: S. 183 Schomburg, Christoph († 1753): S. 190 (Erl. 22) Schrader von Schliestedt, Heinrich Bernhard (1706–1773), Korrespondent: S. 351, 353 Schreber, Daniel Gottfried (1708–1777): S. 342
Personenverzeichnis
Schröder, Anna Elisabeth, geb. Gramm († 1765): S. 477 Schröder, Christian Gabriel von (1692– 1762): S. 457 (Erl. 11) Schröder, Ludolph († 1736): S. 477 (Erl. 14) Schubbe, Friederica Carolina, geb. Strauß (1718/19–1786), Korrespondentin: S. 199 f., 317 Schubert, Kristian Benjamin († 1762): S. 510 Schüler, Johann Daniel (1730–1772): S. 512 (Erl. 23) Schütze, Gottfried (1719–1784), Korrespondent: S. XIX Schultz, Franz Albert (1692–1763): S. 87 f. Schulz, Wilhelmine, Korrespondentin: S. XXII Schumacher, Anna Maria, geb. Gottsched, verw. Wigand (* 1709): S. 236– 238 Schumacher, Johann Anton (1718–1750): S. 237 Schwabe, Johann Joachim (1714–1784), Korrespondent: S. 18, 140, 281, 403, 470, 503, 506 Schwalbe, Johann Andreas (1703–1751): S. 569 f. Schwarzburg-Rudolstadt – s. Johann Friedrich Schweden – s. Friedrich I. – s. Luise Ulrike Schweitzer, Henriette Wilhelmine, s. Holderrieder Seckendorff, Adolph Franz Carl von (1742–1818): S. 205 Seckendorff, Carl Sigmund Wilhelm von (1706–1741): S. 93 (Erl. 37) Seckendorff, Caroline von, geb. Vitzthum von Eckstädt (1723–1762), Korrespondentin: S. XXVII, 196, 266, 287, 291, 312, 343 Seckendorff, Christoph Ludwig von (1709–1781): S. 93, 554 (Erl. 7)
Personenverzeichnis
Seckendorff, Clara Dorothea von, geb. von Hohenwarth (1674–1757), Korrespondentin: S. 13, 93, 107, 149 f., 192, 204, 229, 243, 270, 277, 287, 291, 302, 311, 315, 331, 338, 355, 357, 410, 426, 464, 468, 493, 500, 507, 515, 530, 544 Seckendorff, Dorothea Sophia von (* 1731): S. 93, 493, 530 Seckendorff, Elisabeth Luise Ernestine von, geb. von Diemar (1734–1759): S. 410 (Erl. 12) Seckendorff, Ernst Anton Heinrich von (1733–1802): S. 499, 540, 567 Seckendorff, Ernst Friedrich von (1696– 1756), Korrespondent: S. XXVII, 291, 298, 315 f., 327, 330, 344, 377, 381, 499, 540 Seckendorff, Franz Philipp von (1702– 1763): S. XXV, 464 f., 497, 540 Seckendorff, Friedrich Carl von (1727– 1799): S. 410 (Erl. 12), 499 (Erl. 31) Seckendorff, Friedrich Heinrich von (1673–1763), Korrespondent: S. X– XIII, XXIV–XXVII, XXX, XXXIIf., 133, 287, 305, 308, 311, 342, 370, 507, 554, 568 (Erl. 9), 572 f. Seckendorff, Friedrich Heinrich Ernst Ludwig von (1733–1782), Korrespondent: S. XXV–XXVII, 13 (Erl. 4), 19, 22 f., 38, 53, 60, 93, 107, 193 f., 226– 228, 242 f., 268, 272 (Erl. 13), 273, 289–291, 381, 400 f., 410, 463–465, 469, 488, 496 f., 515, 526 f., 539 f., 572 Seckendorff, Helena von, geb. von Szentivany: S. 93 (Erl. 37) Seckendorff, Johann Wilhelm Gottfried von (1698–1747): S. 540 Seckendorff, Philipp Heinrich Robert von (1711–1792): S. 554 (Erl. 7) Seckendorff, Veit Ludwig von (1626– 1692): S. 573 Seckendorff, Wilhelmine Johanna von, s. Rotenhan
653 Seefried, Johann Christian (1696–1760): S. 93 Seherr-Thoß, Carl Heinrich von (1707– 1754): S. XVI, 244 f. Seherr-Thoß, Gotthard Ferdinand von (1742–1784): S. 245 Seidel, Samuel (1698–1755): S. 495 Semler, Johann Salomo (1725–1791): S. 164 (Erl. 83), 437 (Erl. 26) Senckenberg, Heinrich Christian von (1704–1768): S. 75, 145 Sesostris III., Pharao (19. Jh. v. Chr.): S. 359 Sethos I., Pharao (um 1323–1279 v. Chr.): S. 359 Seutter, Matthäus (1678–1757): S. 165 f., 450 Seyfert, Georg Christoph (1726–1753): S. 168 Shaw, Thomas (1694–1751): S. 253 Siegel, Johann Gottlieb (1699–1755): S. 274, 303 (Erl. 51), 401 Siegert, David (1707/08–1770): S. 348 Sixtus IV., Papst (1414–1484): S. 176 Societas eruditorum incognitorum in terris austriacis in Olmütz: S. 539 Sonnenkalb, Barbara, s. Ranisch Sonnenkalb, Friedrich Wilhelm (1729– 1800): S. 131, 227 f., 243, 268, 573 Spangenberg, Cyriakus (1528–1604): S. 505 Spangenberg, Johann (1484–1550): S. 505 Spilcker, Henrich Eberhard von (1714– 1754), Korrespondent: S. XX Stadler von Blumberg, Christoph Melchior (1696/97–1781): S. 423, 531 Stekhoven, Adrian (1704/05–1782): S. 225 (Erl. 10) Stemler, Johann Christian (1701–1773), Korrespondent: S. X–XII, 19, 21, 37, 44, 52, 90, 109 f., 112, 114 (Erl. 7), 136 (Erl. 4), 153, 276, 314, 345, 353, 377, 399 f., 410, 529, 542
654 Stieglitz, Christian Ludwig (1677–1758): S. 304 Stisser, Christian Friedrich (1718–1792): S. 349 Stolberg-Roßla, Friedrich Bodo von (1714–1768): S. 378, 382 Stolberg-Wernigerode, Christian Ernst von (1691–1771): S. 105 (Erl. 11), 238 Stolberg-Wernigerode, Sophie Charlotte von, geb. von Leiningen-Westerburg (1695–1762): S. 238 Strauß, Augustin (1664–1752): S. 200 Strauß, Friederica Carolina, s. Schubbe Strecker, Carl Franz (1723–1793), Korrespondent: S. 463, 465 f., 496, 498, 500, 515, 526, 539 f. Strohlendorff, Johann Martin Strohl von: S. 423 (Erl. 72) Strohlendorff, Joseph Anton von: S. 423, 531 (Erl. 12) Stuß, Johann Heinrich (1686–1775): S. XXVIII, 28 Suhm, Ulrich Friedrich von (1691–1740): S. 208 Suke, Christoph Gerhard (1713–1782), Korrespondent: S. 401 (Erl. 24), 426 Sulzer, Johann Georg (1720–1779): S. 220 (Erl. 13) Sulzer, Wolfgang Jacob (1685–1751): S. 450 Surland, Johann Julius (1724–1758): S. 369, 482 (Erl. 14) Swieten, Gerard van (1700–1772): S. 82, 186, 224, 420 (Erl. 53), 421 Sysang, Johann Christoph (1703–1757): S. XIV, 461 Szentivany, Helena von, s. Seckendorff Tacitus, Publius Cornelius (um 58–um 120): S. 549 Tann, Adolph Wilhelm Heinrich von der (1736–1778): S. 370, 425, 467, 555 Tann, Christoph Friedrich von der (1697–1785): S. 555 Terentius Afer, Publius (2. Jh. v. Chr.): S. 213
Personenverzeichnis
Teubner, Johann Michael (1695–1757): S. 436 Teutsche Gesellschaft in Jena: S. XXVII, 130 Theodosius I., oströmischer Kaiser (347– 395): S. 73 Thielmann, Johann Friedrich (1705– 1782): S. 151 (Erl. 10) Thietmar, Bischof von Merseburg (975– 1018): S. 234 Thomä, Maria Henriette, s. Triller Thomas, Christian Siegmund (1695– 1751): S. 512 Thomasius, Christian (1655–1728): S. 302 Thüngen, Friedrich Wilhelm von (1733– 1793): S. 370, 467, 555 Thüngen, Philipp Christoph Dietrich von (1696–1780): S. 555 Thürheim, Christoph Wilhelm von (1731–1809): S. 275 Tiberius Claudius Nero bzw. Tiberius Julius Caesar (42 v. Chr.–37 n. Chr.): S. 442 Tietz, Jacob (1698–1739): S. 273 (Erl. 17) Tillotson, John (1630–1694): S. 185 Titius (Tietz), Johann Daniel (1729– 1796), Korrespondent: S. XXVI, 228, 242 f., 268, 272 f., 289, 300, 314 f., 331, 345, 353, 463, 469, 497, 526 f., 540 Titz, Johann Peter (1619–1689): S. 273 (Erl. 17) Tomyris (6. Jh. v. Chr.): S. 84 Toskana – s. Anna Maria Franziska Tralles, Balthasar Ludwig (1708–1797): S. 102 f. (Erl. 4), 485 f. Trautson, Johann Joseph von (1707– 1757): S. 382, 418, 453 Trautson, Johann Wilhelm, Fürst von (1700–1775): S. 418 (Erl. 44) Trautson, Maria Carolina von, geb. Hager von Altensteig (1701–1793), Korrespondentin: S. XXXV, 188 f., 418
Personenverzeichnis
Trautson, Maria Catharina von, s. Martinitz Trautson, Veit Eusebius von (1688– 1760): S. 418 Trier, Carl Friedrich (1690–1763): S. 276 Trier, Carl Friedrich (1726–1794): S. 275 f. Trier, Carolina Friederica, geb. Trier (1725–1771): S. 275 f. Triller, Daniel Wilhelm (1695–1782), Korrespondent: S. 66, 71, 74 (Erl. 69) Triller, Maria Henriette, geb. Thomä (1715–1751): S. 74 (Erl. 69) Tscharner, Vincenz Bernhard (1728– 1778): S. 285 Tucher, Christoph Wilhelm (1683– 1752): S. 270 Turenne, Henri de La Tour d’Auvergne de (1555–1623): S. 397 (Erl. 40) Uhl, Johann Ludwig (1714–1790), Korrespondent: S. 482 (Erl. 14) Ulber, Christian Emmanuel (1716– 1785): S. 472 Ulber, Christian Samuel (1714–1776): S. 472 Ulrike Friederike Wilhelmine, Prinzessin von Hessen-Kassel (1722–1787): S. 25 (Erl. 12) Urlsperger, Samuel (1685–1772): S. 241 Varrentrapp, Franz (1706–1786), Korrespondent: S. 543 (Erl. 31 f.), 561 Varus, Publius Quinctilius († 9 n. Chr.): S. 125, 442 Vergilius Maro, Publius (70–19 v. Chr.): S. 75, 84, 145, 417, 438, 523 Victor II. Friedrich, Fürst von AnhaltBernburg (1700–1765): S. 10, 467 (Erl. 26), 492 (Erl. 34) Viebeg (Viehweg), Gottfried (1679– 1767): S. 269 f. Vitzthum von Eckstädt, Caroline, s. Sekkendorff Vitzthum von Eckstädt, Christiane Caroline, geb. von Hoym (1728–1760): S. 58, 61, 91, 106
655 Vitzthum von Eckstädt, Ludwig Siegfried (1716–1777): S. 58 (Erl. 49), 91 Vogel, Catharina Dorothea, s. Pantke Volkelt, Johann Gottlieb (1721–1795), Korrespondent: S. XVI, 347, 433 (Erl. 2) Voltaire (François Marie Arouet) (1694– 1778), Korrespondent: S. XXIX, 63 f., 394, 397 von der Pahlen, s. Pahlen von der Planitz, s. Planitz von der Tann, s. Tann Voß, Christian Friedrich (1724–1795): S. 120, 220 (Erl. 10), 255 f. Wackerbarth-Salmour, Joseph Anton Gabaleon von (1685–1761), Korrespondent: S. IX, 88 Wahl, Johann (1682–1757): S. 457 Walbaum, Johann Just (1681–1752): S. 196 Waldeck, Sabina Margaretha von, s. Heßler Wallenrodt, Johann Ernst von (1695– 1766), Korrespondent: S. 459 Wallmoden-Gimborn, Johann Ludwig von (1736–1811): S. XXX, 306, 322 Walther, Georg Conrad (1710–1778): S. 366, 479 Wambold von Umstädt, Charlotte Hermanne von, s. Schönaich Wambolt von Umstadt, Philipp Franz Carl (1732–1806): S. 469 Wappler, Johann Erasmus († 1760): S. 112 (Erl. 20), 430, 560 Wedekind, Rudolf (1718–1778), Korrespondent: S. 295 Weiner, Dominicus (bürgerlich: Johann Wenzel) (* 1712): S. 104 f. Weiskern, Friedrich Wilhelm (1709– 1768), Korrespondent: S. 76, 143, 247 f., 254, 419, 522, 534, 536 Welck, Johanna Sophia, geb. Gleditsch (1721–1783): S. 276 Welck, Lebrecht Gotthelf (1711–1784): S. 112 (Erl. 23)
656 Welck, Wolfgang Georg (1703–1780), Korrespondent: S. XXIII, 112, 271, 276, 431 Weller, Johann Gottfried (1712–1780), Korrespondent: S. XXVIIf., XXXIIIf., 156, 158 Welser, Marcus (1558–1614): S. 190, 253 Wendler, Johann (1713–1799): S. 108 Werner, Anna Maria (1689–1753), Korrespondentin: S. 41 (Erl. 3) Werner, Christian Heinrich (1730–1759): S. 460 Werner, Gertrud Dorothea, s. Gütther Werner, Jacob Friedrich (1732–1782), Korrespondent: S. 459 f. Werner, Johanna Dorothea (1735–nach 1793): S. 460 Werthern-Beichlingen, Rachel Louise von, s. Hoym Wetstein, Johann Jacob (1693–1754): S. 150 Wetzel, Hugo Wilhelm von (1685–1760), Korrespondent: S. 560 (Erl. 6) Wieland, Christoph Martin (1733– 1813), Korrespondent: S. XXXIV, 160 f., 449 Wiesenhavern, Just Carl (1719–1759): S. 304 Wiesner, Johanna Dorothea, s. Glafey Wigand, Anna Maria, s. Schumacher Wigand, Carl Christian (1713–1748): S. 237 Wigand, Carl Samuel (1744–1805): S. 237 Wigand, Heinrich Ernst (* 1746): S. 237 Wigand, Ludwig Christian Anton (1747– 1790): S. 237 Wild, Christiane Dorothea, geb. Buchhardt (1702–1751): S. 49 Wild, Friederike Wilhelmine, s. Pauli Wilhelm III., Prinz von Oranien, König von Großbritannien und Irland (1650–1702): S. 176 Wilhelm VIII., Landgraf von Hessen-Kassel (1682–1760), Korrespondent: S. 13
Personenverzeichnis
(Erl. 3), 17, 24 (Erl. 4), 31 (Erl. 2), 443, 467, 492 f., 500, 554 Wilhelm, Landgraf von Hessen-Philippsthal (1726–1810): S. 476 (Erl. 11) Wilhelm August, Prinz von Großbritannien und Irland, Herzog von Cumberland (1721–1765): S. 264 Wilhelm V. Batavus, Prinz von Oranien und Nassau (1748–1806): S. 185 (Erl. 3) Wilhelm Heinrich, Herzog von SachsenEisenach (1691–1741): S. 492 (Erl. 33) Wilhelmine, Prinzessin von Hessen-Kassel (1726–1808): S. 24 f., 230, 325 f., 492, 500 Winckelmann, Johann Joachim (1717– 1768): S. XVIII Winckler, Carl Gottfried (1691–1758): S. 56 Winckler, Christiana Charlotte, s. Jöcher Winckler, Friedrich (1716–1762): S. 274 Winckler, Johanna Benedicta, geb. Mörlin (1730–1752): S. 274 Winckler, Johanna Friederica (*† 1752): S. 274 (Erl. 26) Winkler, Johann Heinrich (1703–1770): S. XXIX, 391, 423 Winter, Christiane Sophie Elisabeth, geb. Bokemeyer (1708–1772): S. 516 (Erl. 2) Winter, Johann Christian (1718–1802), Korrespondent: S. XXX Wittmann, Johann Conrad (1699–1757): S. 410 Wohlfahrt, Margarethe: S. 311, 343 Wolff, Christian (1679–1754), Korrespondent: S. VII, XI, 6, 36, 165, 542 Wolff, Conrad Anthon (von) († 1754), Korrespondent): S. 300 (Erl. 22), 465 Wolff, Friedrich Benedict von (1726– 1798), Korrespondent: S. 269 (Erl. 14), 300, 315, 331, 345, 353,
Personenverzeichnis
356, 376, 380, 408 f., 424, 465, 489, 497, 529, 541 Wolff, Georg Christian (1702–1773), Korrespondent: S. XXVII Wolfram von Eschenbach (12./13. Jh.): S. 183 Woltereck, Christoph (1686–1735): S. 517 (Erl. 11) Württemberg – s. Ludwig Eugen Xaver, Prinz von Sachsen und Polen, Administrator von Sachsen (1730–1806): S. 89, 212 Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm (1726–1777): S. 560 Zainer, Günther († 1478): S. 156
657 Zech, Ludwig Adolph von (1683–1760): S. 267, 303, 498 Zech, Siegmund Christian von (1726–1773), Korrespondent: S. 405 (Erl. 1) Zehmen, Johanna Maria von, s. Heßler Zehmen, Johanna Maria von, s. Miltitz Zeidler, Gottfried (1623–1699): S. 558 Zeidler, Susanna Elisabeth (1657–vor 1708): S. 558 f. Zinck, Barthold Joachim (1718–1775): S. 31 (Erl. 3), 123 (Erl. 10) Zinzendorf, Carl von (1739–1813): S. 104 (Erl. 11) Zoller, Friedrich Gottlieb (1717–1782): S. 274, 304 (Erl. 54)
658
Personenverzeichnis
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Orte, Regionen und Länder
659
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Orte, Regionen und Länder Erwähnungen Leipzigs wurden nicht berücksichtigt. Alcalá de Henares, s. Complutum Altenburg: S. 19, 37, 53, 93, 106 f., 133, 216, 226 f., 242, 270, 273, 289 f., 311, 345, 381, 463, 527 Altmark: S. 367 Altona: S. 545 Amsterdam: S. 150, 543 Amtitz: S. 297 Annaberg: S. 335 Ansbach: S. 93 Antwerpen: S. 220 f. Athen: S. 29 Audigast: S. 235 Augsburg S. 156, 163, 167, 190, 240 f., 340, 376, 468, 519, 564 Bamberg: S. 158 f. Basel: S. 150 Berlin: S. 24, 32, 46, 86 f., 116, 137, 164, 174, 203, 206, 217, 224 f., 230 f., 242, 265, 278, 326, 341, 455, 492 Bern: S. 20, 37, 328 Bernburg: S. 467 Böhmen: S. 330 Borna: S. 234 f., 404 Brandenburg: S. 318 Braunschweig: S. 137, 178, 224, 271, 305, 322, 351, 353, 376, 381, 398, 402, 424 f., 429 f., 476, 490, 517, 560 Bremen: S. 162 Breslau: S. 60, 291, 510, 514, 539 Celle: S. 517 Chemnitz: S. 372 Complutum: S. 221 Costnitz, s. Konstanz
Dänemark: S. 37, 313, 328, 410, 498, 541 Danzig: S. 260 f., 273, 407, 457 Deutschland: S. 16, 24, 39, 94, 101, 209, 234, 259, 285 f., 301, 428, 565 f. Dresden: S. 58, 90–92, 106, 113, 115, 136 f., 152, 182, 193, 200, 275, 291, 303 f., 310, 323, 330, 336, 366, 394, 410, 424, 432, 464 f., 489 Eichsfeld: S. 271 Eisenach: S. 313, 328, 353, 375, 492, 500 Empel, Schloß: S. 554 England: S. 79, 234, 520 Erlangen: S. 381, 568 Franken: S. 44, 408 f., 526 Frankfurt am Main: S. 101, 178, 416 Frankfurt an der Oder: S. 96, 206, 223, 295 f. Frankreich: S. 104, 211, 399 Frascati: S. 74 Genua: S. 315 Glogau: S. 511 f. Göttingen: S. 6, 36, 44, 53, 90, 108 f., 114 f., 136, 150, 206, 271, 294–296, 306 f., 321, 322, 328, 340, 344, 455, 474, 561 Gotha: S. 37, 313, 328, 353, 356, 375, 492 Groningen: S. 482 Halle: S. 22, 36, 126, 160, 164, 201, 205 f., 271, 299, 570 Hamburg: S. 79, 104, 257, 543, 546 Hannover: S. 36, 44, 106, 114 f., 128, 240, 256, 305–307, 313, 322, 326, 328, 351, 356, 385
660
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Orte, Regionen und Länder
Helmstedt: S. 298, 305, 312, 322, 342, 351, 353, 356, 383, 429, 474, 490, 517, 559 Holland: S. 218, 254, 264, 419 Holstein: S. 300 Husum: S. 517 Indien: S. 359 Ingolstadt: S. 377, 542 Italien: S. 39, 234, 301 f., 490, 564 Jena: S. 19, 22, 130 f., 291, 407, 568 Juditten: S. 175 Kahlenberg, Kloster auf dem: S. 104 Kassel: S. 13, 25, 326, 491–493, 500, 502, 553 f., 556 f. Königsberg: S. 124, 131, 175, 223, 264, 296, 347, 486 f., 503, 513, 572 Köthen: S. 204 Konstantinopel: S. 202 Konstanz: S. 529 Kopenhagen: S. 204 Kremsier: S. 421 Kremsmünster, Stift: S. 365 La Fère: S. 100 Lauban: S. 86 Lausanne: S. 20, 22, 37, 54, 91, 328, 344 Lille: S. 179 Lissa: S. 512 Lohma: S. 270 London: S. 394 Lübeck: S. 25, 407, 544 Mainz: S. 158 f. Marburg: S. 425, 466 Marienburg: S. 197, 433 f., 445 Mecklenburg: S. 367 Meißen: S. 234, 503 Melk, Stift: S. 536 Memmingen: S. 69, 77 Merseburg: S. 218, 267, 303, 395 Meuselwitz: S. 53, 59, 150, 196, 266, 272, 300, 430, 464 Mockau bei Leipzig: S. 57 Moskau: S. 543 München: S. 163, 376, 451 Naumburg: S. 287, 291, 308
Neu-Kastilien: S. 221 Niederlande, s. Holland Nürnberg: S. 270, 376, 437, 529 Oberlausitz: S. 22, 60, 208 Obersachsen, s. Sachsen Osterland: S. 234 Oxford: S. 72 Paris: S. 63, 71, 100–102, 126, 177–180, 264, 285, 428, 457 f., 479 Pegau: S. 235 Potsdam: S. 32, 206, 225, 242 Prag: S. 529 Preußen: S. 50, 320, 399, 434, 459 Quedlinburg: S. 547 Regensburg: S. 19, 35, 44, 112, 115 f., 152, 164, 193, 259, 271, 288, 313, 382 f., 425 f., 431 Roda: S. 235 Rötha: S. 235 Rom: S. 20, 22, 29, 37, 74, 162, 194, 240, 267, 291, 299, 310, 330, 332 Saalfeld: S. 311 Sachsen: S. 50, 165, 336, 475, 504, 531 Salzburg: S. 19, 376 f. St. Emmeram, Kloster: S. 52, 383 Schlesien: S. 510, 539 Schweiz: S. 506 Spandau: S. 574 Spanien: S. 221 Stettin: S. 86, 349 Straßburg: S. 101, 159 Straußfurt: S. 238 Stuttgart: S. 499, 540 Subiaco, Kloster: S. 564 Thorn: S. 318, 320 Thrakien: S. 234 Tübingen: S. 160, 499 f., 540, 567 Tulln an der Donau: S. 421 Ulm: S. 241, 376 Ungarn: S. 55 Venedig: S. 156 f., 564 Wenigenborn, Kloster: S. 233 f. Werben: S. 367
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Orte, Regionen und Länder
Wernigerode: S. 238 Wien: S. 55, 104, 111, 162, 193, 202, 225, 240 f., 332, 343, 381, 398, 409, 426, 468 f., 529, 558 Wittenberg: S. 14, 274 f.
661
Wolfenbüttel: S. 288, 337, 344, 352, 356, 380, 410, 498, 516, 528, 560 Zeitz: S. 235 Zerbst: S. 10, 120, 482 Zürich: S. 292, 345, 386
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Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Orte, Regionen und Länder
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften
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Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften Abel, Caspar: Anmerckungen und Zusätze zu seiner Abhandlung der Aufgabe, Wie weit die Römische Waffen in Teutschland gekommen. In: Historische Samlungen 1751/3, S. 198–218, 1752/4, S. 330–342, 1752/5, S. 404–419: S. 552 Abregé de l’Histoire de Genes depuis la fondation jusqu’á l’année 1750. Leipzig: S. 315 Adami, Ernst Daniel: Gesammlete Versuche Poetischer Arbeit. Band 2. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1751: S. 472 Adami, Ernst Daniel: Unvorgreifliche Gedancken über die ehmalige Hut auf dem so genandten Burg=Berge bey Landeshut in Schlesien. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1751: S. 471 Adami, Ernst Daniel: Vernünftige Gedanken über die Ahnungen des menschlichen Herzens gegen zu erwartende Glücks= oder Unglücksfälle (1751). In: Johann Gottlieb Biedermann (Hrsg.): Altes und Neues von Schulsachen. Band 2. Halle: Johann Justinus Gebauer, 1753, S. 76–102: S. 472 Adami, Ernst Daniel: Versuch einer Religions=Geschichte von Landeshut in Schlesien. Band 1. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1753: S. 472 Adami, Ernst Daniel: Versuche der Beredsamkeit, In vorläufigen Einladungsschriften zu gewöhnlichen Redeübungen ans Licht gestellet. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1750: S. 473 Adres-Calender, Der sämtlichen Königl. Preußis. Lande und Provintzien, (Ausser den Residentzien Berlin,) und der darinnen befindlichen Hohen und niederen Collegien, Instantien und Expeditionen, auch dabey gebrauchten Bedienten, ingleichen der Magisträte, Prediger, Universitäten etc. 1752: S. 86 f. Aepinus, Franz Albert (Praes.), Bernhard Raupach (Resp. und Autor): Exercitationem Academicam, De Linguae Saxoniae Inferioris Neglectu atque Contemtu Injusto, Von Unbilliger Verachtung Der Plat=Teutschen Sprache … Commilitonum Censurae subjiciet. Rostock: Nicolaus Schwiegerau, 1704: S. 29 Alembert, Jean Baptiste le Rond d’, s. Diderot, Denis: Encyclopédie Alting, Menso: Emendationes animadversiones et notae in itinerarium pictum Rom. Provinciarum seu Tabulam Peutingerianam in tres partes tributae (Kommentar zu Tabula Peutingeriana, Handschrift, 1694/95): S. 253 Altmann, Johann Georg: Heilige Reden, Bey Verschiedenen Gelegenheiten vorgetragen In der grossen Münster=Kirche zu Bern. 5 Bände. Zürich: Heidegger und Compagnie, 1739–1749, Band 6. Zürich: Conrad Orell und Compagnie, 1755: S. 293 f. [André, Yves Marie:] Essai Sur Le Beau. Paris: Guérin, 1741 u. ö.: S. 348 [André, Yves Marie:] Versuch von dem Schönen, darinn man untersuchet, worinn das Schöne in der Natur, in den Sitten, in den Werken des Witzes, und in der Musick oder Tonkunst bestehe, aus dem Französischen übersetzt von einigen Mitgliedern
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der Königl. deutschen Gesellschaft zu Königsberg in Preußen. Königsberg: Johann Friedrich Driest, 1753: S. 348 Apuleius: Apologia: S. 249 Aquilianus, Scipio: De Placitis Philosophorum Qui Ante Aristotelis Tempora Floruerunt … Ex Scriniis Paternis Commentarios Et Illustrationes Adiecit … Carolus Fridericus Bruckerus. Leipzig: Johann Jacob Korn, 1756: S. 452 [Arckenholtz, Johan:] Historische Merkwürdigkeiten, die Königinn Christina von Schweden betreffend. Band 1. [Übersetzt von Johann Friedrich Reiffstein.] Leipzig; Amsterdam: Pierre Mortier, 1751; Band 2, 1752: S. 23 f., 281 f., 326, 501 f. [Arckenholtz, Johan:] Memoires Concernant Christine Reine De Suede. Band 1. Amsterdam; Leipzig: Pierre Mortier, 1751: S. 281, 501 Aristoteles: De arte poetica: S. 165 Aristoteles: De arte rhetorica: S. 165, 336 Aristoteles: Dichtkunst, ins Deutsche übersetzet, Mit Anmerkungen, und besondern Abhandlungen, versehen, von Michael Conrad Curtius. Hannover: Johann Christoph Richter, 1753: S. 256 Aristoteles: La Poetique … Traduite En François, Avec Des Remarques Critiques sur tout l’Ouvrage. Par Mr. [André] Dacier. Paris: Barbin, 1692; Nouvelle édition. Amsterdam: Covens & Mortier, 1733: S. 530 Arnaud, François Thomas Marie Baculard d’: L’Anniversaire De La Naissance De Son Altesse Monseigneur Le Prince Frederic Auguste. Ode. Dediee A Son Altesse Roiale Madame La Princesse Electorale De Saxe. Dresden: Witwe Harpeter, [1751]: S. 200 f., 309, 316, 366 Arnaud, François Thomas Marie Baculard d’: La Convalescence De Son Altesse Royale Monseigneur Le Prince Charles. In: NaG 1752/6, S. 421–424: S. 479 Arnaud, François Thomas Marie Baculard d’: Les Lamentations De Jérémie. Dresden: Witwe Harpeter, 1752 u. ö.: S. 479 Arnaud, François Thomas Marie Baculard d’: La Naissance De Monseigneur Le Duc De Bourgogne Ode Dediée A Sa Majesté Le Roi De Pologne Electeur De Saxe. Dresden 1751; 2. Ausgabe in: [Jean Henri Samuel Formey (Hrsg.):] L’Abeille Du Parnasse 1751 (Nr. 48 vom 27. November), S. [367]–382: S. 46, 92 f., 107, 200, 366 Arnaud, François Thomas Marie Baculard d’: Œuvres Diverses. 3 Bände. Berlin [Paris] 1751: S. 46, 200, 366, 479 Arrianus, Lucius Flavius: Indica: S. 360 Atlas Nouveau Contenant Toutes Les Parties Du Monde [mit Karten von Guillaume Sanson]. Paris: Hubert Jaillot, 1681 u. ö.: S. 519 Aubignac, François Hédelin d’: Gründlicher Unterricht von Ausübung der Theatralischen Dichtkunst. Aus dem Französischen übersetzet durch Wolf Balthasar Adolph von Steinwehr. Hamburg: Conrad König, 1737: S. 257 Bärmann, Georg Friedrich, s. Mairan, Jean Jacques Dortous de: Abhandlung Bandel, Joseph Anton von: Catholisches Kriegs=Recht, über den Closter= und Glaubes=Deserteur P. Gregorius Rothfischer, Welcher Mit Zurücklassung der geistlichen Uniform, Anfangs Januarij 1752. Von dem auserwählten Kriegsheer der streitenden Heil. Catholischen Kirche zum Feinde übergegangen. Konstanz: Labhart bzw. Bamberg: Martin Göbhardt, 1752: S. 529, 541–543
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Bandel, Joseph Anton von: Der stumme Advocat. Konstanz: Labhardt, 1750–1765: S. 529 [Bar, Georg Ludwig von:] Epîtres Diverses Sur Des Sujets Différens. 2 Bände. London: Philippe Changuion, 1740–1745 u. ö.: S. 257 Barre, Joseph: Allgemeine Geschichte von Deutschland. [Übersetzt von Johann Joachim Schwabe.] Band 1 und 2. Leipzig: Arkstée und Merkus, 1749: S. 394, 549, 552 Basnage, Jacques: Histoire De L’Eglise, Depuis Jesus-Christ jusqu’à present. Band 1. Rotterdam: Reinier Leers, 1699, Band 2: Den Haag: Pierre Husson, 1723: S. 21 Bauer, Johann Gottfried: De Communi Saxonum Manu In Feudo Hereditario Et Alienabili Disserit Et Ad Audiendam Orationem Qua Professionem Juris Primariam Die XII. Aprilis … Auspicabitur … Invitat. Leipzig: Langenheim, 1752: S. 491 Bauer, Johann Gottfried: Oratio Parentalis Carolo Ottoni Rechenbergio … Die VII. April. MDCCLII Dicta. Leipzig: Langenheim: S. 491 Baumann, Emmeram, s. Rothfischer, Franz Ignaz (Gregorius): Dissertatio Baumgarten, Siegmund Jacob: Nachrichten von einer Hallischen Bibliothek. 8 Bände. Halle: Johann Justinus Gebauer, 1748–1751: S. 51, 167, 201, 215, 289, 342 Beckh, Johann Joseph: Polinte, Oder Die klägliche Hochzeit/ Das ist: Eine Traur=geschicht zwischen etlichen Liebhabern/ Darinnen der Liebe Unglückseligkeit und des Fati oder Geschickes wunderbahre Würckung. Spielweise vorgestellet wird. Hamburg: Johann Naumann, 1669: S. 523 Beer, Ferdinand Wilhelm: Abhandlungen zur Erläuterung der alten Zeitrechnung und Geschichte. Nebst einigen Zeittafeln. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1752: S. 55, 59 f., 358, 512 f. Beer, Ferdinand Wilhelm: Richtige Vereinigung der Regierungsjahre, welche die heil. Schrift den Königen von Juda und Israel beyleget … Nebst einigen chronologischen Tafeln. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1751: S. 55, 59 f. Belustigungen des Verstandes und des Witzes. [Hrsg. von Johann Joachim Schwabe.] 8 Bände. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1741–1745: S. 173 [Bequignolle, Jean Charles:] Christiani Musophili Halberstadensis De Nundinatione Munerum Publicorum, Bonis Litteris Exitiabili, Von der denen guten Künsten und Wissenschafften höchstschädlichen Verkaufung der Aemter. Leipzig: Langenheim, 1747: S. 118 f. Berger, Johann Wilhelm von, s. Conspectus Bergmüller, Johann Georg: Geometrischer Masstab der wesentlichen Abtheilung und Verhältnisse der Säulen=ordnungen. Augsburg: Bergmüller, 1752: S. 169, 451 Berlinische Privilegirte Zeitung. Berlin: Johann Andreas Rüdiger bzw. Christian Friedrich Voß, 1721 ff.: S. 220, 255 Bibel: – 1. Mose: S. 311, 349, 483 – 2. Mose: S. 309 – 3. Mose: S. 61 – Jesaja: S. 150 – Jesus Sirach: S. 411 – Matthäus: S. 150, 202, 316, 435 – Markus: S. 311
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– Lukas: S. 202, 265, 309, 311, 421 – Johannes: S. 386 – Apostelgeschichte: S. 232 – 1. Korinther: S. 548 – Hebräer: S. 377 Biblia Germanica, auf Befehl Herzogs Augusti nach der Hebræischen Grundsprache übersetzet durch Jo. Saubert. Teil 1. Helmstedt 1666: S. 517 Biblia Polyglotta Veteris et Novi Testamenti complutensis. 6 Bände. Alcalá de Henares: Arnao Guillén de Brocar, 1514–1517: S. 220 f. Bibliotheca Menarsiana Ou Catalogue De la Bibliotheque de feu Messire Jean Jaques Charron, Chevalier Marquis de Menars … Dont la Vente publique se fera … Le 10. Juin & suiv. 1720. Den Haag: Abraham de Hondt, 1720: S. 157 [Blohm, Michael Dietrich:] Versuch einer gebundenen Uebersetzung der Ilias des Homers. Altona 1752: S. 444 [Bocage, Anne-Marie du:] Le Paradis Terrestre, Poëme Imité De Milton, par Madame D. B***. London [Rouen] 1748: S. 485 Bodmer, Johann Jacob: Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie … In einer Vertheidigung des Gedichtes Joh. Miltons von dem verlohrnen Paradiese. Zürich: Conrad Orell u. Comp., 1740: S. 210 [Bodmer, Johann Jacob:] Jacob und Joseph: Ein Gedicht In Drei Gesængen. Zürich: Conrad Orell und Compagnie, 1751: S. 280 [Bodmer, Johann Jacob:] Noah ein Helden=Gedicht. Frankfurt; Leipzig 1750; Der Noah. In Zwölf Gesängen. Zürich: David Geßner, 1752: S. 29, 67, 280, 522 [Bodmer, Johann Jacob:] Die Synd-Flut. Ein Gedicht. Erster und zweiter Gesang. Zürich: Heidegger und Comp., 1751: S. 29 Bodmer, Johann Jacob, s. Breitinger, Johann Jacob: Critische Abhandlung Bodmer, Johann Jacob, s. Breitinger, Johann Jacob: Critische Dichtkunst Bodmer, Johann Jacob, s. Milton, John: Verlust des Paradieses [Börner, Christian Friedrich:] Rector Academiae Lipsiensis Sacra Domini Et Servatoris Nostri Iesu Christi Natalitia Solemni Oratione Concelebranda Incidit. Leipzig: Langenheim, 1751: S. 150, 192 Boileau-Despréaux, Nicolas: L’Art poétique (1674): S. 368 Bokemeyer, Heinrich, s. Catalogus Bokemeyer, Heinrich, s. Scherffer, Wenzel: Der unhöffliche Monsieur Klotz Boner, Ulrich: Der Edelstein. Bamberg 1461: S. 158 Borel, Pierre: Tresor De Recherches Et Antiquitez Gauloises et Françoises, Reduites En Ordre Alphabetique. Et enrichie de beaucoup d’Origines, Epitaphes, & autres choses rares & curieuses, comme aussi de beaucoup de mots de la Langue Thyoise ou Theuthfranque. Paris: Augustin Courbé, 1655: S. 180 Bote, Hermann: De Koker: S. 556 Bote, Hermann, s. Reineke Boze, Claude Gros de, s. Catalogue Brant, Sebastian: Das Narrenschyff. Basel: Johann Bergmann von Olpe, 1494 u. ö.: S. 180 Breitinger, Johann Jacob: Critische Abhandlung Von der Natur den Absichten und dem
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Gebrauche der Gleichnisse … Durch Johann Jacob Bodmer besorget und zum Drucke befördert. Zürich: Conrad Orell und Comp., 1740: S. 210 Breitinger, Johann Jacob: Critische Dichtkunst Worinnen die Poetische Mahlerey in Absicht auf die Erfindung Im Grunde untersuchet und mit Beyspielen … erläutert wird. Mit einer Vorrede eingeführet von Johann Jacob Bodmer; Fortsetzung Der Critischen Dichtkunst … mit einer Vorrede von Johann Jacob Bodmer. Zürich: Conrad Orell und Comp.; Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1740: S. 210 Brucker, Carl Friedrich, s. Aquilianus, Scipio: De Placitis Philosophorum [Brucker, Jacob:] Antwort eines berühmten Gelehrten auf die Frage: Was von des Hrn. Secr. Lambachers Beschuldigung Georg Fabrizens von Chemnitz zu halten sey? In: NaG 1752/5, S. 353–367: S. 448 Brucker, Jacob, Johann Jacob Haid: Bilder=sal heutiges Tages lebender, und durch Gelahrheit berühmter Schrifft=steller. In welchen derselbigen nach wahren Original=malereyen entworfene Bildnisse in schwarzer Kunst, in natürlicher Aehnlichkeit vorgestellet und ihre Lebens=umstände … erzählet werden. Erstes bis zehntes Zehend. Augsburg: Johann Jacob Haid, 1741–1755: S. 161–163, 414 f., 449, 451, 454, 521 [Brucker, Jacob (Hrsg.):] Ehrenmahl aufgerichtet dem wohlgebohrnen Herrn, Herrn Wolfgang Jacob Sulzer. Augsburg: Johann Andreas Erdmann Maschenbauer, [1752]: S. 450 Brucker, Jacob, Johann Jacob Haid: Ehren=tempel der Deutschen Gelehrsamkeit, in welchem die Bildnisse gelehrter … Männer unter den Deutschen aus dem XV. XVI. und XVII. Jahrhunderte aufgestellet, und ihre Geschichte, Verdienste und Merckwürdigkeiten entworfen sind. Augsburg: Johann Jacob Haid, 1747[–1749]: S. 161 Brucker, Jacob: Historia Critica Philosophiae. 4 Bände. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1742–1744, zweite Auflage 1766–1767, Appendix 1767: S. 82, 162, 166 Brucker, Jacob: Origines Typographiæ Augustanæ historico filo deductæ. In: Museum Helveticum 6/23 (1752), S. 354–386: S. 156 f. Brucker, Jacob: Philosophiae universae Origines et Successiones a mundi ortu ad praesens seculum juxta observationes recentissimas quas in Historia Critica Philosophiae excussit. Augsburg: Matthäus Seutter, [1753]: S. 166, 450 Brucker, Jacob, s. Aquilianus, Scipio: De Placitis Philosophorum Brucker, Jacob, s. Sackkalender Brucker, Jacob, s. Wandkalender Buchholtz, Samuel: Ermunterung an das Land Meklenburg zum Lobe seiner eignen Helden. Am 23. Februarii 1752. als dem Hohen Geburts=Feste des … Herrn Carl Ludwig Friedrich, Hertzogs zu Meklenburg … gesungen und übergeben. Berlin: Christian Friedrich Henning: S. 367 f. Buchholtz, Samuel: Versuch in der Geschichte des Hertzogthums Meklenburg. Rostock: Anton Ferdinand Röse, 1753: S. 367 Buffier, Claude: Traité Des Premières Veritez, Et De La Source De Nos Jugemens. Paris: François Didot, 1724: S. 165 Buffon, Georges Louis Leclerc de: Allgemeine Historie der Natur nach allen ihren besondern Theilen abgehandelt. Mit einer Vorrede Herrn Doctor Albrecht von Haller.
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[Hrsg. von Barthold Joachim Zinck.] Band 1 und 2. Hamburg; Leipzig: Georg Christian Grund; Adam Heinrich Holle, 1750, 1752/54: S. 102 f., 177, 368 Buffon, George-Louis Leclerc de: Histoire Naturelle, Générale Et Particulière. 44 Bände. Paris: L’Imprimérie royale, 1749–1804 u. ö.: S. 102, 177, 250 Caramuel y Lobkowitz, Juan: Metametrica (1663): S. 520 Carpzov, Johann Gottlob: Gedicht auf Louise von Dänemark: S. 546 Catalogue Des Livres Du Cabinet De M. De Boze. 1745: S. 180 Catalogus Bibliothecae … Collegit, Dum In Vivis Esset, Vir Inter Poetas Et Musicos Notissimus, Henr. Bokemeyer … Auctioni Publicae Cellis Lunaeburgicis … XII. Mart. A. R. S. MDCCLIII. Celle: Johann Dietrich Schulz: S. 517 Catalogus Praelectionum Publice Et Privatim In Academia Iulia Carolina Per Semestre Aestivum A. S. R. MDCCLII Habendarum. Helmstedt: Schnorr: S. 425, 466 Caumont, Joseph des Seytres de: Des Herrn Marquis von Caumont Beschreibung eines alten Denkmaales, welches auf einer Brücke nahe bey dem Dorfe St. Chamas in Provence aufgerichtet ist. 1737. In: Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften zu Paris. Band 6. Leipzig: Krauß, 1751, S. 283–289: S. 71 f. Cicero, Marcus Tullius: De divinatione: S. 233 Cicero, Marcus Tullius: De natura deorum: S. 213–215 Cicero, Marcus Tullius: Orationes in Catilinam: S. 77, 141 Cicero, Marcus Tullius: Timaeus, de universitate: S. 213 f. Clement, David: Bibliotheque Curieuse Historique Et Critique, Ou Catalogue Raisonné De Livres Dificiles A Trouver. Band 1–5: Göttingen: Johann Wilhelm Schmid, 1750–1754, Band 5–9: Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1756–1760: S. 158, 166 Colas de la Treille, Jacques: Predigten über verschiedene Schriftstellen, welche … M. Salomon Ranisch des Fürstl. Sächs. Friederichs-Gymnasii zu Altenburg Conrector aus dem Französischen übersetzet hat. 2 Bände. Altenburg: Paul Emanuel Richter, [1751]: S. 130 Conspectus Bibliothecae Bergerianae, Seu Locupletissimus Thesaurus Librorum, … Quos … Collegerat Io. Guilielm. De Berger … Qui Hoc Ipso A. MDCCLII M. April. Et Sequentibus Lipsia Publica Auctione Pro Parata Pecunia Divendentur. Wittenberg: Ephraim Gottlob Eichsfeld: S. 251 Critische Nachrichten aus dem Reiche der Gelehrsamkeit. [Hrsg. von Johann Georg Sulzer, Carl Wilhelm Ramler, Christlob Mylius.] Berlin: Haude und Spener, 1750–1751 (1752): S. 220 [Crusius, Gottlieb Siegmund:] Der Hofmeister. Leipzig: Georg Wilhelm Pouillard, 1751–1753: S. 144, 195 f., 250, 266, 308 Curtius, Michael Conrad, s. Aristoteles: Dichtkunst Cyprian, Ernst Salomon: Uberzeugende Belehrung vom Ursprung und Wachsthum des Pabstthums, nebst einer Schutz-Schrifft vor die Reformation, aus avthentiqven Uhrkunden abgefasset. Gotha: Reyher, 1719 u. ö.: S. 22 Dacier, André, s. Aristoteles: La Poetique Dedekind, Friedrich, s. Scherffer, Wenzel: Der Grobianer Deidier, Abbé: Nouvelle Refutation De L’Hypothese Des Forces Vives. Paris: CharlesAntoine Jombert, 1741: S. 100
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Deutsche Gesellschaft in Königsberg: Kurze Nachricht von der Verfaßung der Königl. deutschen Gesellschaft zu Königsberg. [1750]: S. 434 Deutsche Gesellschaft in Königsberg: Mitgliederverzeichnis: S. 347, 350 Deutsche Gesellschaft in Königsberg: Schriftensammlung: S. 9 f., 221, 435, 446, 462, 472, 481, 486 f., 513 f., 539 Deutsche Gesellschaft in Leipzig: Eigene Schriften und Ubersetzungen 1 und 2, s. Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften Gottscheds, 1730, 1734 Deutsche Gesellschaft in Leipzig: Eigene Schriften und Ubersetzungen in gebundener und ungebundener Schreibart. Teil 3. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1739: S. 173 Deutsche Gesellschaft in Leipzig: Oden, s. Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften Gottscheds, 1728 Deutsche Gesellschaft in Leipzig: Oden und Cantaten, s. Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften Gottscheds, 1738 Dicuil Hibernicus: Liber de mensura orbis terrae (Handschrift): S. 72 Diderot, Denis; Jean Baptiste le Rond d’Alembert: Encyclopédie, Ou Dictionnaire Raisonné Des Sciences, Des Arts Et Des Métiers. Band 1. Paris: Briasson u. a., 1751: S. 63 Diodorus Siculus: Bibliotheca historica: S. 359 Diogenes Laertius: De Vitis, Dogmatibus Et Apophthegmatibus Clarorum Philosophorum Libri X. Græce Et Latine … Latinam Ambrosii Versionem complevit & emendavit Marcus Meibomius. Seorsum excusas Æg. Menagii in Diogenem Observationes auctiores habet Volumen II. Amsterdam: Heinrich Wetstein, 1692: S. 145 Dommerich, Johann Christoph: Memoriam Viri … Domini Henrici Bokemeyeri Secundae Classis Scholae Nostrae Magistri Fidelissimi Cantoris Quoque Longe Meritissimi Ante Hos Sex Menses Aetatis Vacationem Nacti Atque Ad Meliorem Vitam D. VII. Nov. MDCCLI Evocati Posteritati Tradit De Rudiariis Praefatus. Wolfenbüttel: Bartsch: S. 516 [Dufrène, Maximilian:] Rudimenta Historica, Sive Brevis, facilisque Methodus Juventutem Orthodoxam notitia Historica imbuendi, Pro Gymnasiis Societatis Jesu In Germaniæ Superioris Provincia/ Geographischer Anfang, Oder Kurze und leichte Weise, die Catholische Jugend in der Historie zu unterrichten, Für die Schulen der Gesellschaft Jesu in der Ober=Teutschen Provinz. 6 Bände. Augsburg; Innsbruck: Mathias Wolffs Witwe und Sohn (Band 1), Joseph Wolff, 1748–1750: S. 468 [Duttenhofer, Georg Jacob:] Das Paradies. In: Duttenhofer, Gedichte, S. 127–157: S. 160 [Duttenhofer, Georg Jacob:] Schwäbische Gedichte. Ulm; Leipzig: Daniel Bartholomäi und Sohn, 1751: S. 160 Ennius: Andromacha: S. 165 Erlangische Gelehrte Anmerkungen und Nachrichten. 1746 ff.: S. 280, 381 Ernesti, Johann August, s. Xenophon: Memorabilia Socratis Fechner, Johann: Sabothus vel Silentius Montium Silesiæ amœnissimus ac olim celeberrimus. In: Fechner: Elysiæ Sylvæ seu Deliciæ … quibus Elysia, sive Silesia Inferior gaudet, Charactere poëtico adumbratæ. Brieg: Johann Christoph Jacob, [1675], S. 7–13: S. 485
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Fénelon, François de Salignac de La Mothe: Les Avantures De Telemaque Fils D’Ulysse. 2 Bände. Paris: Jacques Estienne, 1717: S. 395 Fischer, Christian Gabriel: Kataloge der Hartmannschen Sammlungen: S. 68, 81, 346, 531 f. Flavius Josephus: Contra Apionem: S. 359 Fléchier, Esprit: Histoire De Theodose Le Grand, Pour Monseigneur De Dauphin. Paris: Sébastien Mabre-Cramoisy, 1679 u. ö.: S. 73 Fléchier, Esprit: Lob= u. Trauerreden Nebst dem Leben desselben von einigen Mitgliedern der königl. deutschen Gesellschaft zu Königsberg übersetzt, und mit einer Vorrede Hrn. Prof. Gottscheds ans Licht gestellt von Christian Cölestin Flottwellen. Teil 1. Leipzig; Liegnitz: David Siegert, 1749 u. ö.: S. 348, 403, 539 Fontenelle, Bernard Le Bovier de: Auserlesene Schriften, s. Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften Gottscheds, 1751 Formey, Jean Henri Samuel: Conseils Pour Former Une Bibliotheque Peu Nombreuse Mais Choisie. Berlin: Haude und Spener, 1746; Seconde Edition, Corrigée Et Augmentée, 1750: S. 210 Foucquet, Jean-François: Tabula Chronologica Historiæ Sinicæ Connexa Cum Cyclo Qui Vulgo Kia Tse Dicitur. Augsburg: Seutter, 1746: S. 166 Frankfurtische Berichte Von den Staats= Kriegs=und Friedens=Angelegenheiten inn= und ausserhalb Europa. Frankfurt am Main: Franz Varrentrapp, 1741–1752: S. 543 [Freiesleben, Gottfried Christian:] Falschheit der neuen Propheten. 4 Stücke. Altenburg: Paul Emanuel Richter, 1751 und 1753: S. 27 f. Fréron, Élie-Catherin: Poësies de M. Haller. In: [Fréron:] Lettres Sur Quelques Ecrits De Ce Temps 5 (1751), S. 194–216: S. 285 Fresenius, Johann Philipp: Betrachtungen von Christo. Band 1. Züllichau: Verlag des Waisenhauses bzw. Johann Jacob Dendeler, 1743: S. 108, 113, 128, 137 f., 151 Freymüthige Nachrichten Von Neuen Büchern, Und Andern zur Gelehrtheit gehörigen Sachen [Hrsg. von Johann Jacob Bodmer und Johann Jacob Breitinger.] Zürich: Heidegger und Comp., 1744–1763: S. 506 [Friedrich II. von Preußen:] Eloge de M. de la Mettrie. In: Histoire De L’Academie Royale Des Sciences Et Des Belles Lettres de Berlin Année MDCCL. Berlin: Haude und Spener, 1752, S. 3–8: S. 140 [Friedrich II. von Preußen:] Mémoires pour servir à l’histoire de Brandebourg. In: Histoire De L’Academie Royale Des Sciences Et Belles Lettres. Année MDCCXLVI. Berlin: Ambrosius Haude, 1748, Mémoires, S. 337–378 u. ö.: S. 111, 143, 176, 481 Frisch, Johann Leonhard: Teutsch=Lateinisches Wörter=Buch. 2 Teile. Berlin: Christoph Gottlieb Nicolai, 1741: S. 364 Frobesius, Johann Nicolaus: Nova Et Antiqua Luminis Atque Aurorae Borealis Spectacula. Helmstedt: Christian Friedrich Weygand, 1739: S. 64 From, Samuel Ephraim: Übersetzung von Homers Ilias: S. 198, 256 [Fueßlin, Johann Conrad:] Sanonomotuskis von Sanonomotuskium Freudiger Zuruff an das Schweitzerland. Freyburg im Nüchtland [Leipzig: Löwe], 1751: S. 520 [Fueßlin, Johann Conrad:] Vier Sendschreiben An … Canzler von Mosheim, Betreffende den unglücklichen Spanier, Michael Serveto. Samt Einem Anhang Von Ver-
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schiedenen Neuigkeiten aus Zürich. Herausgegeben von Alitheadotoski. 1751: S. 520 Garofalo, Biagio (Blasius Caryophilus): De Antiquis Marmoribus Opusculum Cui Accedunt Dissertationes IV. Numini Maiestatique Caroli VI. Magni Augusti Dicatum. Wien: Johann Peter van Ghelen, 1738 u. ö.: S. 418 Garofalo, Biagio (Blasius Caryophilus): De Veterum Clypeis … Opusculum. Leiden: Elie Luzac, 1751: S. 70 Gebauer, Georg Christian: Grund=Riß zu einer Umständlichen Historie der vornehmsten Europäischen Reiche und Staaten. Leipzig: Caspar Fritsch, 1733: S. 370 Gedicht von der Speckseite: S. 253 f., 343 Geiger, Christoph Friedrich: Oratio inaug, qua Taciti fides in historia germaniæ veteris vindicatur (1750): S. 370 Das Gelahrte Preußen [Preüssen], Aus Neuen und alten, gedruckten und ungedruckten, grossen und kleinen Schrifften. [Hrsg. von Georg Peter Schultz.] 4 Teile. Thorn: Johann Nicolai, 1722–1724: S. 117 Georgi, Theophil: Allgemeines Europäisches Bücher=Lexicon. Leipzig: Gotthilf Theophil Georgi, 1742: S. 142, 190 Geret, Samuel Luther: Viro Magnifico Summeque Venerabili Christophoro Heinrico Andreae Gereto … Parenti Optimo Diem Natalem LXVII A. D. 27. Jan. MDCCLII … Gratulatur Filius Unicus. Göttingen: Georg Ludwig Schulz: S. 318 Geusau, Hartmann von: Übersetzung von Homers Ilias: S. 256 Gielée, Jacquemart: Renart le Nouvel (Handschriften): S. 179 Giulini, Joseph, s. Mascolo, Giovanni Battista: Tägliche Erbauung Glaubensbekenntniß des Herrn Christian Rothfischers Itzigen öffentlichen Lehrers der Gottesgelahrheit auf der Julius=Carls=Universität zu Helmstädt und vormaligen Benedictinermönchs in der gefürsteten Abtey St. Emeran zu Regenspurg. Den 21. November 1751. In der Thomaskirche zu Leipzig abgeleget. Leipzig: Gottlob Friedrich Rumpff: S. 399 f., 431 Göttingische Zeitungen von Gelehrten Sachen. Göttingen: Universitätsbuchhandlung, 1739–1752: S. 148, 280, 295, 386, 395, 549 Grabener, Christian Gottfried: De Libro Heroico Primum Disserit. Dresden: Harpeter, 1744; Iterum Disserit. 1745; Tertium Disserit. 1745; Quartum Disserit. 1746; Quintum Disserit. 1746; Sextum Disserit. 1747: S. 182–184 Gregorius, Immanuel Friedrich: De Genuina Veritatis Notione Subitaria Commentatio Ad … Dominum Fridericum Christianum Baumeisterum … A. S. MDCCLII. III. Non. Martii. Lauban: Nicolaus Schill: S. 494 Gregorius, Immanuel Friedrich: De Jani Cultu Apud Veteres Romanos Praefatus … Ad Orationes III. Iduum Ian. A. S. MDCCLII … Invitat. Lauban: Nicolaus Schill: S. 494 Gregorius, Immanuel Friedrich: De Optima Qua Scholarum Famae Consulitur Ratione Oratio. Lauban: Nicolaus Schill, 1751: S. 494 Gregorius, Immanuel Friedrich: Das Wunder der donnernden Legion der Christen rettet von den Einwürffen der Gegner; und ladet zugleich zu der jährlichen Feyer des Laubanischen Brandfestes. Lauban: Nicolaus Schill, 1751: S. 494 Gries, Johann Adolph Peter: Gedicht auf Louise von Dänemark: S. 546
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Gries, Johann Adolph Peter, s. Homer: Ilias Grimm, Friedrich Melchior: Lettre De M. Grimm à l’Auteur du Mercure, sur la Littérature Allemande. In: Mercure de France 1750/10, S. 14–25; Seconde Lettre … In: Mercure de France 1751/2, S. 10–33: S. 62 f. Grimm, Friedrich Melchior: Lettre De M. Grimm Sur Omphale, Tragédie Lyrique, reprise par l’Académie Royale de Musique le 14 Janvier 1752: S. 286, 428 [Grimm, Friedrich Melchior:] Remarques sur les ouvrages dramatiques. In: [Joseph de La Porte (Hrsg.):] Almanach Historique et Chronologique De tous les Spectacles. Paris: Duchesne, 1752, S. 17–24: S. 285 [Groschuff, Friedrich:] Erläuterung einiger Vorfälle des X. und XIII. Jahrhunderts. In: Casselische Policey= Gelehrte und Commercien=Zeitung 1751 (Nr. 25 vom 21. Juni und Nr. 28 vom 12. Juli), S. 193–196, 217–220: S. 557 Groschuff, Friedrich: Gedanken von der Gefährlichkeit der irrdischen Hofnung. In: Der Hofmeister 1752 (26. Stück vom 27. Juni), S. 201–208: S. 556 Groschuff, Friedrich, s. Horatius, Flaccus Quintus: Ungebundene Uebersetzungen [Gude, Gottlob Friedrich:] Eine Vertheidigung der Reformation Lutheri gegen die Vorwürfe eines neuen und ungenannten Geschichtschreibers. In: Arbeiten einer vereinigten Gesellschaft in der Ober=Lausitz 1/2 (1749), S. 73–116: S. 208 Gütther, Christian Heinrich (Praes.), Christian Heinrich Werner (Resp.): De eloquentia animorum victrice. Königsberg 1752: S. 349, 458 Gütther, Christian Heinrich: Leben und Thaten Herrn Friederichs des Ersten, Königes in Preußen, Markgrafen zu Brandenburg. Breslau: Johann Jacob Korn, 1750: S. 460 Haid, Johann Jacob, s. Brucker, Jacob: Bilder=sal Haid, Johann Jacob, s. Brucker, Jacob: Ehren=tempel Haller, Albrecht von: Poesies Choisies … Traduites En Prose Par M. De T. [Vincenz Bernhard Tscharner.] Göttingen: Abraham Vandenhoeck, 1750 u. ö.: S. 285 Haller, Albrecht von, s. Buffon, Georges Louis Leclerc de: Allgemeine Historie Hallische Zeitungen. 1708–1786: S. 192, 216, 342, 381, 468 Hamburgische Berichte von neuen (neuesten) Gelehrten Sachen. [Hrsg. von Johann Peter Kohl.] Hamburg 1732–1759: S. 516 [Hanow, Michael Christoph (Hrsg.):] Preußische Sammlung allerley bisher ungedruckten Urkunden, Nachrichten und Abhandlungen. 3 Bände. Danzig: Thomas Johann Schreiber, 1748–1750: S. 50, 118 Heldenbuch (verschiedene Drucke): S. 182–184 Heldengedicht auf Hn. Klopstock. Erster Gesang. In: Gottlob Samuel Nicolai (Hrsg.): Sammlung einiger Schriften der Geselschafft der Freunde der schönen Wissenschafften in Halle. Halle: Carl Christian Kümmel, 1752, S. 160–166: S. 126 [Helmer, Lucas Heinrich:] De concubitu cum vxore, consentiente marito, breues quaedam positiones. In: Unpartheyische Critik über Juristische Schriften inn- und ausserhalb Deutschland 3/3 (1752), S. 236–246: S. 47 f. [Helmer, Lucas Heinrich:] Gedicht auf den Tod eines vertrauten Freundes in Halle und deßen betrübte Frau Mutter in Hamburg: S. 48 Henrici, Paul Christian: De Indole Carminis Anacreontici Prolusio. Altona: Gebr. Burmester, 1752: S. 545 Heringa, Adrian: Observationum Criticarum Liber Singularis in quo passim veteres
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Auctores, Graeci maxime, emendantur. Leeuwarden: Guillaume Coulon, 1749: S. 77, 80 f. Herodotos von Halikarnassos: Historiae: S. 359 f. Herz, Johann Daniel (Hrsg.): Kupferstiche europäischer Monarchen: S. 453–455 [Heß, Johann Caspar:] Zufällige Gedanken über das Heldengedicht, der Meßias. Zürich: Heidegger und Compagnie, 1749: S. 279 f. Heyde, Johann Daniel, s. Vernet, Jacques: Abhandlung Histoire De L’Academie Royale Des Inscriptions Et Belles-Lettres. Depuis M.DCCXXXIV. jusques & compris M.DCCXXXVII. Band 6. Amsterdam: François Changuion, 1743: S. 71, 177 Histoire De L’Academie Royale Des Sciences. Avec les Memoires de Mathematique & de Physique. Paris: Jean Boudot bzw. Imprimérie royale, 1702–1797: S. 177 Historische Samlungen zur Erläuterung der Teutschen Staats= Kirchen= und Gelehrten=Geschichte. [Hrsg. von Carl Friedrich Pauli u. a.] 6 Stücke. Halle: Carl Christian Kümmel, 1751–1752: S. 50, 552 Hoffmann, Thomas: Anweisung zur Orthographie, sofern dieselbe auf eine genaue Unterscheidung der gleichlautenden Wörter ankömmt. Leipzig: Wolfgang Deer, 1725: S. 403 Hoffmann von Hoffmannswaldau, Christian: Gedichte: S. 421, 521 Hohenschild, Georg Ludwig: Das Geschrei JEsu am Kreuze: in einer Predigt über die Worte Matth. 27, 50. JEsus schrie abermahl laut und verschied. Frankfurt am Main: Andreäische Buchhandlung, 1751: S. 389 f. Hohenschild, Georg Ludwig: Der Ruhm eines Fürsten, bey der Namensfeyer Sr. Hochfürstl. Durchl. Ludwigs des VIII. regierenden Landgrafen zu Hessen=Darmstadt etc. ehmals in der deutschen Gesellschaft zu Jena … betrachtet. Gießen 1746: S. 389 [Hohenthal, Peter von:] Oeconomische Nachrichten. Leipzig: Johann Wendler, 1749–1763: S. 108, 113, 116, 128, 137 f. Holberg, Ludvig: Sechs Lust=Spiele … übersetzt von J. G. L. v. A. [Johann Georg Laub von Augsburg]. Hamburg; Leipzig 1743; Zum zweiten male Sechs Lust=Spiele … übersetzt … von J. G. L. v. A. Kopenhagen; Leipzig: Gabriel Christian Rothe, 1744; Zum dritten und letzten Male Sechs Lust=Spiele … übersetzt … von J. G. L. v. A. Kopenhagen; Leipzig: Rothe, 1744; Die Dänische Schaubühne. Band 4. Leipzig; Kopenhagen: Rothe, 1750: S. 174 Homer: Ilias: S. 256, 279, 403 Homer, Ilias, s. Blohm, Michael Dietrich: Versuch Homer: Ilias, s. From, Samuel Ephraim: Übersetzung Homer, Ilias, s. Geusau, Hartmann von: Übersetzung Homer: Ilias in deutsche Verse übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Johann Adolph Peter Gries. Erster und Zweiter Theil. Altona: Gebr. Burmester, 1752: S. 256, 263, 416, 537, 546 Homer: Odyssee: S. 279 Horatius Flaccus, Quintus: Carmina. Hrsg. von Christophorus Landinus. Venedig: Reynaldus de Novimagio almanum, 1483: S. 157 Horatius Flaccus, Quintus: De arte poetica: S. 68, 75, 84, 522 Horatius Flaccus, Quintus: Saturae: S. 453
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Horatius Flaccus, Quintus: Ungebundene Uebersetzungen der Gedichte des Q. Horatius Flaccus nebst den nöthigsten Anmerkungen und vorgängiger Lebensbeschreibung des Schriftstellers [von Friedrich Groschuff ]. 2 Teile. Kassel: Hüter und Harmes, 1749: S. 491 Hottinger, Johann Heinrich: Bibliothecarius Quadripartitus. Zürich: Melchior Stauffacher, 1664: S. 159 [Huber, Johann Ludwig:] Fragmente von einem Traum. In: Huber, Oden, S. 103–107: S. 160 [Huber, Johann Ludwig:] Oden, Lieder und Erzehlungen. Frankfurt; Leipzig: Johann Christoph Erhard, 1751: S. 160 Hudemann, Ludwig Friedrich: Der Großmüthige Friederich der dritte, König zu Dännemark, etc. in einem Heldengedichte entworfen. Altona; Flensburg: Gebrüder Kotte, 1750: S. 173 [Hudson, John:] Geographiæ Veteris Scriptores Græci Minores. 4 Bände. Oxford: Sheldonian Theater, 1698–1712: S. 79 f., 142, 190, 419, 537 Hübner, Johann: Kurtze Fragen aus der Politischen Historia. 10 Bände. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1697–1707 u. ö.: S. 69 Imhoff, Andreas Lazarus (Begründer): Neu=eröffneter Historischer Bilder=Saal. 10 Bände: Nürnberg: Felsecker bzw. Buggel und Seitz, 1692–1744: S. 69 Itinerarium provinciarum Antonini Augusti: S. 70, 252 James, Thomas: A Treatise Of The Corruption Of Scripture, Councils And Fathers, By The Prelats, Pastors and Pillars Of the Church of Rome For Maintenance of Popery. London 1611 u. ö.: S. 448 Jenaische gelehrte Zeitungen. 1749 ff.: S. 130, 334 f. Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm: Sammlung einiger Predigten vor den Durchlauchtigsten Herrschaften zu Braunschw. Lüneb. Wolffenbüttel gehalten. Braunschweig: Ludolph Schröders Witwe, 1745: S. 477 Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm: Von der Vortrefflichkeit der Lehre Christi von der allgemeinen Liebe. In: Jerusalem: Zweite Sammlung, S. 293–372: S. 477 Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm: Zweite Sammlung einiger Predigten vor den Durchlauchtigsten Herrschaften zu Braunschw. Lüneb. Wolffenbüttel gehalten. Braunschweig: Ludolph Schröders Erben, 1753: S. 477 Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten=Lexicon. 4 Bände. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1750–1751: S. 86, 348 Juvenalis, Decimus Junius: Satirae. Hrsg. von Domitius Calderinus. Venedig: Baptista de Tortis, 1482: S. 157 f. Juvenalis, Decimus Junius: Saturae: S. 535 Kantemir, Antioch Dmitrijewitsch, s. Spilcker, Henrich Eberhard von: Versuchte freye Übersetzung Kapp, Johann Erhard, s. Neue Beyträge Khautz, Johann Thaddäus von: De Germanorum Aviditate Bibendi Ad C. Corn. Taciti De Germania Cap. IV. 22. & 23. Excursus. Leipzig: Johann Friedrich Jahn, 1751: S. 69, 83 f., 252, 530 Kleiner, Salomon, s. Scheyb, Franz Christoph von: Peutingeriana Tabula Itineraria [Kleist, Ewald Christian von:] Der Frühling. Ein Gedicht. Berlin 1749 u. ö.: S. 280, 522
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[Klopstock, Friedrich Gottlieb:] Der Messias. Halle: Carl Herrmann Hemmerde, 1751: S. 28 f., 67, 70 f., 75 f., 84, 145, 256, 263, 279, 395, 449, 520, 525, 545 Klopstock, Friedrich Gottlieb: Ode an den König. Kopenhagen den 26ten Jenner 1752. Kopenhagen: Ludolf Henrich Lillie, 1752 sowie Hamburg: Johann Carl Bohn, 1752: S. 545 f. König von Cronburg, Anton: Mars Super Arma Jacens A Germanis, Moscis, Turcisque Excitatus, Per Hungariæ Aliasque Orbis Eoi Plagas Triennio Grassatur: Id Est Bellum Ex Sancito Foedere … Caroli VI. Romanorum Imperatoris … Et … Annæ Joannæ Totius Russiæ Autocraticis Contra Præfulgidam Portam Ottomannicam Gestum, Carmine Heroico Decantatum. Wien: Johann Paul Krauß, 1751: S. 55, 60, 79, 111 f., 116, 144 f., 415, 419 Königl. Poln. und Churfürstl. Sächsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1752. Leipzig: Weidmann: S. 193, 203, 215, 228 Kopp, Johann Friedrich, s. Tasso, Torquato: Versuch Koran: S. 31 Kormart, Christoph: Maria Stuart: Oder Gemarterte Majestät, Nach dem Holländischen Jost Van Vondels, Auf Anleitung und Beschaffenheit der Schaubühne einer Studierenden Gesellschafft in Leipzig ehemals Auffgeführet. Halle: Johann Ficks Witwe, 1672 bzw. 1673: S. 180 Krafft, Friedrich Wilhelm: Neue Theologische Bibliothek. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1746–1759: S. 155, 267, 272, 342 Kurtz=gefaßte Historische Nachrichten zum Behuf der neuern Europäischen Begebenheiten. Regensburg: Christian Gottlieb Seiffart bzw. Witwe Seiffart, 1727 ff.: S. 315 [La Bruyère, Jean de:] Les Caracteres De Theophraste Traduits Du Grec. Avec Les Caracteres Ou Les Meurs De Ce Siecle. Paris: Etienne Michallet, 1688: S. 122 Lactantius, Lucius Caecilius Firmianus: De divinis institutionibus, adversus gentes libri septem I. necnon eiusdem ad Donatum de ira dei liber unus. una cum libro de opificio hominis ad Demetrianum finiuntur. Subiaco: [Conrad Sweynheym, Arnold Pannartz,] 1465: S. 564 Lambacher, Philipp Jacob: Bibliotheca Antiqua Vindobonensis Civica. Band 1. Wien: Leopold Johann Kaliwoda, 1750: S. 448 Lambacher, Philipp Jacob: Schreiben Herrn Philipp Jacob Lambachers, Secretärs und Bibliothekars der Wienerischen Stadtbibliothek, an die Verfasser des Neuesten. In: NaG 1752/1, S. 20–29, 1752/2, S. 112–118: S. 448 [La Mettrie, Julien Offray de:] Le Petit Homme à Longue Quëue. [1751]: S. 102 f., 177 La Motte, Antoine Houdar de: Neue Fabeln. Aus dem Frantzösischen in Deutsche Verße übersetzt [von Christian Gottlieb Glafey]. Frankfurt; Leipzig: Gottlieb Siegert, 1736: S. 245 Lange, Joachim: Apocalyptisches Licht und Recht, Das ist Richtige und erbauliche Erklärung, Des Prophetischen Buchs Der heiligen Offenbahrung Johannis. Halle: Christian Peter Francke, 1730 u. ö.: S. 338, 355, 357, 378 Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht, Das ist, Richtige und erbauliche Erklärung Der sämtlichen Apostolischen Briefe. Halle: Waisenhaus, 1729 u. ö.: S. 338, 355, 357, 378 Lange, Joachim: Biblia Parenthetica, Das ist, Die Heilige Schrift Altes und Neues Testa-
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ments … als ein Auszug aus dem Biblischen Licht und Recht, Zur erbaulichen Hausbibel eingerichtet. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1743: S. 355, 357, 378 Lange, Joachim: Biblisch=Historisches Licht und Recht, Das ist, Richtige und Erbauliche Erklärung Der sämmtlichen Historischen Bücher Des Alten Testaments. Halle; Leipzig 1734 u. ö.: S. 354, 357, 378 Lange, Joachim: Davidisch=Salomonisches Licht und Recht, Oder Richtige und Erbauliche Erklärung Der geistreichen Psalmen Davids … Wie auch der lehrreichen Sprüche, auch des Predigers und Des Hohenliedes Salomons. Halle; Leipzig 1737: S. 355, 357, 378 Lange, Joachim: Evangelisches Licht und Recht, Oder Richtige und Erbauliche Erklärung Der heiligen Vier Evangelisten Und der Apostel=Geschichte. Halle; Leipzig 1735 u. ö.: S. 338, 355, 357, 378 Lange, Joachim: Mosaisches Licht und Recht, Das ist Richtige und erbauliche Erklärung Der fünf Bücher Mosis. Halle; Leipzig: Samuel Benjamin Walther, 1732 u. ö.: S. 338, 354, 357, 378 Lange, Joachim: Prophetisches Licht und Recht, Oder Richtige und erbauliche Erklärung Der Propheten. Halle; Leipzig: Christian Peter Francke, 1738 u. ö.: S. 355, 357, 378 [Langguth, Carl Ludwig:] Auszug aus einer Schrift: Erste Gründe der wahren Weisheit; oder: Kurzer Entwurf eines neuen Lehrgebäudes der Weltweisheit, aus dem Lehrbegriffe der reinen Liebe hergeleitet. In: NaG 1751/10, S. 734–744, 1751/11, S. 794–806, 1751/12, S. 901–910: S. 3–7 La Porte, Joseph de (Hrsg.): Almanach Historique et Chronologique De tous les Spectacles. Paris: Duchesne, 1752: S. 285 Laub, Johann Georg, s. Holberg, Ludvig: Sechs Lust=Spiele [Lauder, William:] An Essay On Milton’s Use And Imitation Of The Moderns, In His Paradise Lost. London: J. Payne; J. Bouquet, 1750: S. 372, 553 Lauremberg, Johann: De Veer olde beröhmede Schertz=Gedichte … In Nedder=Düdsch gerymet dörch Hans Willmsen L. Rost. Met eenem Anhang van etlicken in düssen Tyden nye ingeschlekenen Mißbrücken. [Kassel 1750]: S. 371, 556 Legipont, Oliver: Itinerarium, Sive Methodus Apodemica. Augsburg: Merz und Mayer, 1751: S. 164 [Lenglet de Fresnoy, Nicolas:] Bibliotheque Des Romans, Avec Des Remarques critiques sur leur choix & leurs differentes Editions. Par M. le C. Gordon De Percel. Band 2. Amsterdam: Witwe Poilras, 1734: S. 178 Lichtwer, Magnus Gottfried: Einige Fabeln: S. 170 Lichtwer, Magnus Gottfried: Vier Bücher Aesopischer Fabeln in gebundener Schreib=Art. Leipzig: Wolfgang Deer, 1748: S. 14, 340 [Lignac, Joseph-Adrien Lelarge de:] Lettres à un Ameriquain sur l’histoire naturelle, générale et particuliere de monsieur de Buffon. 5 Teile. Hamburg 1751: S. 103 f., 177, 250 Lilienthal, Michael (Hrsg.): Erleutertes Preußen Oder Auserlesene Anmerckungen, Ueber verschiedene zur preußischen Kirchen=, Civil- und Gelehrten=Historie gehörige besondere Dinge … 4 Bände. Königsberg: Martin Hallervords Erben, 1724–1728, Band 5: Königsberg: Johann Heinrich Hartung, 1742: S. 117 f. Lindner, Johann Gotthelf: M. Lindners am feyerlichen Stiftungstage der Königl. Deut-
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schen Gesellschaft 1751. den 22sten November abgelesene Ode. Königsberg 1751: S. 348 Lindner, Johann Gotthelf: Die Münzen an den König, an dem erneuerten Gedächtnisstage der Königl. deutschen Gesellschaft. 1751. den 21. November: S. 348 Lindner, Johann Gotthelf: Das Wunderbare in der Erlösung der Welt, stellete in der Königlichen deutschen Gesellschaft an dem Gedächtnisstage des am Kreuz getödteten Erlösers in einer öffentlichen Versammlung vor … 175[2]. den 31. März. Königsberg: Johann Heinrich Hartung: S. 436 Lohenstein, Daniel Caspar von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1689: S. 295, 341 Lotter, Johann Georg (Praes.), Johann Christoph Schade (Resp.): De Tabula Peutingeriana. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, [1732]: S. 73 Lucke, Johann Gottlob Erdmann: Abhandlung von dem Nutzen und der Nothwendigkeit, das gemeine bürgerliche Recht in deutschen Schriften vorzutragen. Marburg: Christian Ernst Immanuel Weldige, 1752: S. 567 Maffei, Scipione: Arte Magica Dileguata Lettera … Al Padre Innocente Ansaldi. Verona: Agostino Carattoni, 1749: S. 302 [Maffei, Scipione:] Arte Magica Distrutta Risposta Di Don Antonio Fiorio. Trento: Brunati, 1750: S. 302 Mairan, Jean Jacques Dortous de: Abhandlung von dem Eisse, Oder Physikalische Erklärung der Entstehung des Eisses, und der dabey vorkommenden verschiedenen Erscheinungen. Aus dem Französischen … übersetzt [von Georg Friedrich Bärmann]. Leipzig: Friedrich Lankischs Erben, 1752: S. 98 f., 283 f. Mairan, Jean Jacques Dortous de: Dissertation Sur La Glace, Ou Explication Physique de la formation de la Glace, & de ses divers phénomènes. Paris: königliche Druckerei, 1749: S. 98 f. Mairan, Jean Jacques Dortous de: Eloges Des Académiciens De L’Académie Royale Des Sciences Morts Dans Les Années 1741, 1742 & 1743. Paris: Durand, 1747: S. 99 Maittaire, Michael: Annales Typographici Ab Artis Inventæ Origine Ad Annum MDCLXIV. Editio Nova Auctior & Emendatior, Tomi Primi Pars Prior [Band 4/1]. Amsterdam: Pierre Humbert, 1733: S. 156, 564 Manetho: Aigyptiaka: S. 359 Marcellinus, Ammianus: Rerum Gestarum Qui De XXXI. Supersunt Libri XVIII. Ex MS. Codicibus emendati ab Henrico Valesio, & Annotationibus illustrati. Paris: Jean Camusat, 1636 u. ö.: S. 80 f. Mascolo (Masculus), Giovanni Battista: Encomia Coelitum digesta per singulos anni dies. Neapel: Franciscus Savius, 1638 u. ö.; Encomia Coelituum Digesta Per Singulos Anni Dies … Ob raritatem & elegantiam recusa, ornata tabulis æneis, cura et impensis AA. LL. Societatis. 4 Teile. Wien; Augsburg 1753–1755: S. 169, 454 Mascolo (Masculus), Giovanni Battista; Joseph Giulini: Tägliche Erbauung eines wahren Christen zu dem Vertrauen auf Gott und Dessen Dienst in Betrachtung seiner Heiligen auf alle Tage des Jahrs. 4 Bände. Wien; Augsburg 1753–1755: S. 169, 454 Mascov, Johann Jacob: Geschichte der Teutschen bis zu Abgang der Merovingischen Könige in sechzehn Büchern verfasset. 2 Bände. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1750: S. 296
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Mataratius, Franciscus: De componendis versibus. Venedig: Erhard Ratdolt, 1468: S. 156, 563 Maupertuis, Pierre Louis Moreau de: Les Oeuvres. Dresden: Georg Conrad Walther, 1752: S. 366 Meier, Georg Friedrich: Beurtheilung des Heldengedichts, der Meßias. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1749; Meier: Vertheidigung Seiner Beurtheilung des Heldengedichts, der Meßias, wider das 75 Stück der Hallischen Zeitungen. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1749: S. 279 f. Mela, Pomponius: Cosmographia. Venedig 1477: S. 156 Memoires De L’Academie Royale Des Sciences. Depuis 1666. jusqu’à 1699. Paris: Compagnie des Libraires, 1729–1733: S. 177 Merula, Paul: Cosmographiæ Generalis Libri Tres: Item Geographiæ Particularis Libri Quatuor. Leiden: Plantijn/Raphelengius; Amsterdam: Cornelius Nicolai, 1605: S. 253 Metastasio, Pietro: Adriano In Siria. Drama Per Musica. Wien; Rom 1732; Adrianus In Syrien. An dem Glorwürdigsten Namens=Tag … Caroli Des Sechsten … In der Kaiserl. Burg Welsch gesungener vorgestellet Anno 1732 [Übersetzung von Anton Prokoff ]. Wien: Johann Peter van Ghelen: S. 257 Metastasio, Pietro: L’Eroe Cinese Dramma Per Musica Da Rappresentarsi Nell’ Imperial Corte Da Dame E Cavalieri L’Anno MDCCLII. Wien: Johann Peter van Ghelen: S. 536 Metastasio, Pietro: Il Re Pastore Dramma Per Musica. Da Rappresentarsi Nell’ Imperial Corte Da Dame E Cavalieri L’Anno MDCCLI. Wien: Johann Peter van Ghelen: S. 536 Michaelis, Johann David: Oratio De Ea Germaniae Dialecto, Qua In Sacris Faciundis Atque In Scribendis Libris Utimur, Cum Munus Professoris Ordinarii Philosophiae Susciperet Die XII. Septembris MDCCL. Göttingen: Johann Wilhelm Schmid, 1751: S. 29 Milton, John: Paradise Lost (1667/1674): S. 124, 372 f., 553 Milton, John: Verlust des Paradieses. Ein Helden=Gedicht. In ungebundener Rede übersetzet [von Johann Jacob Bodmer]. Zürich: Marcus Rordorf, 1732: S. 210 Mitternacht, Johann Sebastian: Trauer=Spiel/ Der Vnglükselige Soldat Vnd Vorwitzige Barbirer/ genant/ Vor weniger Zeit in hoher Personen Gegenwart offentlich praesentiret/ Jetzo aber der in Schulen und Gymnasiis befindlichen Jugend wohlmeinend communiciret. Leipzig: Johann Witigau, 1662: S. 523 Molière: Les Femmes Sçavantes (1672): S. 387, 546 Molter, Friedrich: Toscanische Sprachlehre. Leipzig: Dyck, 1750: S. 75 [Montesquieu, Charles-Louis de:] De L’Esprit Des Loix. 2 Bände. Genf: Barillot & Sohn, [1748]; verb. und erw. Auflage. 3 Bände. Genf: Barillot & Sohn, 1749: S. 71 Montfaucon, Bernard de: Antiquitates Graecae Et Romanae A Viro … D. Bernardo De Montfaucon Pluribus Olim Voluminibus Explanatae Et Schematibus Illustratae … Nunc … In Compendium Redactae … A M. Iohanne Iacobo Schatzio … Notas Criticas Passim Adiecit … Dn. Iohannes Salomon Semler; Griechische und Römische Alterthümer … in Deutscher Sprache herausgegeben von M. Johann Jacob Schat-
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zen … mit gelehrten Anmerkungen versehen von … Johann Salomon Semler. Nürnberg: Georg Lichtensteger, 1757: S. 435–437 Müller, Gottfried Ephraim: Historisch=critische Einleitung zu nöthiger Kenntniß und nützlichem Gebrauche der alten lateinischen Schriftsteller. Teil 5. Dresden: Georg Conrad Walther, 1751: S. 251 [Münter, Balthasar:] Ode vom Lobe der Gottheit, erster Gesang. Lübeck: Peter Böckmann, 1751: S. 545 Muratori, Ludovico Antonio: Annali D’Italia Dal Principio Dell’Era Volgare Sino All’Anno 1500. 9 Bände. Milano: Giovanni Battista Pasquali, 1744: S. 302 Muratori, Ludovico Antonio: Geschichte von Italien. 9 Bände. Leipzig: Jacob Schuster (Band 1–7), Bernhard Christoph Breitkopf (Band 8–9), 1745–1750: S. 302 Mylius, Christlob, s. Spilcker, Henrich Eberhard von: Versuchte freye Übersetzung Mylius, Gustav Heinrich: Procancellarius … Actum Praesentationis Solennem Quatuor Licentiandorum Iuris In Auditorio Iureconsult D. XIX. Ian. A. S. MDCCLII. Publice Celebrandum Indicit. Leipzig: Langenheim, 1752: S. 269, 330, 344 [Naumann, Christian Nicolaus:] Nimrod ein Heldengedichte in vier und zwanzig Büchern. Frankfurt; Leipzig: Daniel Christian Hechtel, 1752: S. 16, 31, 67, 84, 145, 255 f., 280, 294 Neue Beyträge von Alten und Neuen Theologischen Sachen. [Hrsg. von Johann Erhard Kapp bzw. Johann Rudolf Kießling.] Leipzig: Carl Ludwig Jacobi, 1751–1761: S. 300 Neue Zeitungen von Gelehrten Sachen. Leipzig: Zeitungs-Expedition, 1715 ff.: S. 78, 251, 506 Newton, Isaac: The Chronology of Ancient Kingdoms Amended. London: Tonson, Osborn und Longman, 1728 u. ö.: S. 358–360 Die Nichtigkeit des Zusammenstosses der natürlichen Pflichten, entworffen von G. H. M. … Rostock: Groschupfs Witwe, 1750: S. 47 f. Nicolaus von Jeroschin: Kronike von Pruzinlant: S. 8, 117–119, 139 f., 218, 481 Nova Acta Eruditorum. [Hrsg. von Friedrich Otto Mencke u. a.] Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf u. a., 1732–1782: S. 80, 531 Obsopoeus, Vincentius: De Arte Bibendi Libri Tres. Nürnberg: Johannes Petreius, 1536 u. ö.: S. 252 Oelrichs, Johann Carl Conrad: Ad Commentationem De Historiographis Brandenburgicis Supplementum. Berlin: Haude und Spener, 1752: S. 219, 482 [Oelrichs, Johann Carl Conrad (Hrsg.):] Berlinische Bibliothek. Band 1. Berlin: Johann Adam Rüdiger, 1747, Band 2–4. Berlin: Christian Friedrich Voß, 1748–1750: S. 120 Oelrichs, Johann Carl Conrad: Commentationes Historico-Literariae Quarum Prior Consilium Friderici Wilhelmi M. Elect. Brand. Condendi Novam Universitatem Omnium Gentium, Scientiarum Et Artium Exponit, Posterior Historiographos Brandenburgicos Recenset. Berlin: Haude und Spener, 1751: S. 8 f., 481 Oelrichs, Johann Carl Conrad: Entwurf einer Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Haude und Spener, 1752: S. 11 f., 118, 121, 138 f., 219–221, 480 Oelrichs, Johann Carl Conrad: Entwurf zu Errichtung einer Allgemeinen Gelehrten Anzeigungscanzley in Deutschland und Herausgebung gelehrter wöchentlicher Anzei-
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gen. In: Oelrichs: Beyträge zur Geschichte und Litteratur. Berlin u. a.: Johann Heinrich Rüdiger, 1760, S. 137–164: S. 9 [Oetter, Samuel Wilhelm (Hrsg.):] Sammlung verschiedener Nachrichten aus allen Theilen der Historischen Wissenschaften. Erlangen; Leipzig: Gotthard Poetsch, 1747–1749: S. 459 Ordentliche wochentliche Franckfurter Frag= und Anzeigungs=Nachrichten. Frankfurt am Main: Anton Heinscheidt bzw. Johann David Jung, 1722 ff.: S. 562 Overbeck, Johann Daniel, s. Vergilius Maro, Publius: Hirtengedichte Ovidius Naso, Publius: Amores: S. 82 Ovidius Naso, Publius: Remedia amoris: S. 151 Ovidius Naso, Publius: Tristia: S. 74 [Pacht, Johann Ludwig:] Bescheidene Erinnerungen an den Hrn. Verf. der Denkwürdigkeiten der Brandenburgischen Geschichte. [Göttingen: Schmidt,] 1751: S. 111, 113, 115 f., 175 f., 207 f., 219 f., 247 f., 481 [Pahlen, Maximilian von der:] Des Durchlauchtigst. Fürsten und Herrn, Herrn Augusti, Erbprinzen und Herzogs zu Sachsen … erstes Geburtsfest wird von der königl. Ritter- und Militärakademie … gefeyert und von den Vorzügen des Soldatenstandes in einer öffentlichen Rede gehandelt. Dresden 1751: S. 323 f. Pantke, Adam Bernhard: Gedichte: S. 484–487 Pantke, Adam Bernhard: Lobrede auf Carl Friedrich Posadowsky von Postelwitz (1747): S. 486 [Pauli, Carl Friedrich:] Herkommen, Leben und Thaten Dietrichs Burggrafen von Altenburg und Hochmeister des Teutschen Ordens in Preussen. In: Historische Samlungen 1752/4, S. 295–329: S. 148 [Pauli, Carl Friedrich:] Leben, Thaten und Ehren=Rettung Herrn Henrichs von Plauen, Hochmeisters des Deutschen Ordens in Preussen. In: Historische Samlungen 1751/1, S. 35–75, 1751/2, S. 85–122, 1751/3, S. 179–197: S. 50, 148 [Pauli, Carl Friedrich:] Leben Und Thaten Luthers, Herzogs von Braunschweig und Lüneburg, und Hochmeisters des deutschen Ordens in Preussen. In: Hannoverische Gelehrte Anzeigen 1751, 4. Stück, S. 263–270, 5. Stück, S. 271–274: S. 50 Pauli, Carl Friedrich: Widerlegung von Friedrich II.: Mémoires pour servir à l’histoire de Brandebourg: S. 143 Pauli, Carl Friedrich, s. Historische Samlungen Peickhart, Joseph: Wahrhaffte Ursachen, so mich … gebürtig von Wien, ehmahligen Lieutenant unter dem Hochlöblichen Käyserlichen Alt=Würtembergischen Dragoner=Regiment, bewogen haben, von der Römisch=Catholischen zu der allein seligmachenden Evangelisch=Lutherischen Religion überzugehen. Leipzig: Johann Gabriel Büschel, 1752: S. 299, 337, 353, 356 Pelloutier, Simon: Histoire Des Celtes, Et Particulierement Des Gaulois Et Des Germains, Depuis Les Tems fabuleux, jusqu’à la Prise de Rome par les Gaulois. 2 Bände. Den Haag: Isaac Beauregard, 1740 und 1750: S. 416, 551 Pirckheimer, Willibald, s. Ptolemäus, Claudius: Geographicae Enarrationis Libri Octo Platon: Timaios: S. 161 Plautus, Titus Maccius: Persa: S. 208 Plinius Caecilius Secundus, Gaius: Epistulae: S. 301, 315
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Plinius Secundus, Gaius: Naturalis Historia: S. 360 Polignac, Melchior de: Anti-Lucretius, s. Stieff, Carl Benjamin [Pomey, François-Antoine:] Pomariolum Floridioris Latinitatis. Lyon: Witwe Pierre Muguet, 1661 bzw. Flos Latinitatis Ex Auctorum Latinæ Linguæ Principum monumentis excerptus. Lyon: Witwe Pierre Muguet, 1666 u. ö.: S. 214 Pontificium Romanorum Series Chronologica. Augsburg: Matthäus Seutter, o. J.: S. 166 Prokoff, Anton, s. Metastasio, Pietro: Adriano Ptolemäus, Claudius: Geographicae Enarrationis Libri Octo Bilibaldo Pirckeymhero Interprete. Straßburg: Johann Grieninger, 1525: S. 253 Quintilianus, Marcus Fabius: Institutiones oratoriae. Hrsg. von Omnibonus Leonicenus. Venedig: Nicolas Jenson, 1471: S. 157 Quiros, Hyacinthe Bernal de: De Malis Ex Ecclesiæ Romanæ Dogmatibus, Disciplina, Et Praxi Principibus, Reipublicæ, Humanæque Societati obvenientibus Diatribae XII. (Manuskript): S. 329 Quiros, Hyacinthe Bernal de: Disputation 1751: S. 20, 38, 45, 54 [Rabener, Gottlieb Wilhelm:] Ein Auszug aus der Chronike des Dörfleins Qverlequitsch, an der Elbe gelegen. In: Belustigungen des Verstandes und des Witzes 1742, Januar bis Juni. 2. Auflage. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, S. 300–317; Rabener: Sammlung satyrischer Schriften. Band 1. Leipzig: Johann Gottfried Dyck, 1751, S. 87–106: S. 235 Ranisch, Salomon: Historischcritische Nachrichten von dem Leben und Schriften des Hans Sachsens: S. 131 Ranisch, Salomon: Sendschreiben über das sokratische Urtheil, daß glückliche Ehen nicht allein von der menschlichen Klugheit, sondern vornehmlich von der göttlichen Vorsehung abhangen. Altenburg: Paul Emanuel Richter, 1751: S. 130 Ranisch, Salomon: Sendschreiben worinnen der Königlichen deutschen Gesellschaft zu Königsberg für seine Aufnahme den verbindlichsten Dank abstattet und zugleich von dem nützlichen Gebrauche der auserlesenen Historien zu den ersten Uebungen der Beredsamkeit handelt. Altenburg: Paul Emanuel Richter, 1752: S. 130 Ranisch, Salomon, s. Colas de la Treille, Jacques: Predigten Raupach, Bernhard, s. Aepinus, Franz Albert: Exercitationem Academicam Rebhun, Paul: Ein Geistlich spiel/ von der Gotfurchtigen vnd keuschen Frawen Susannen/ ganz lustig vnd fruchtbarlich zu lesen. Zwickau: Wolfgang Meyerpeck, 1536: S. 180 Reineke De Vos Mit Dem Koker. Wolfenbüttel: Gottfried Freytag, 1711: S. 556 Renart le Contrefait (Handschrift): S. 179 Reynke de vos: S. 84, 178–180 Richter, Adam Daniel: Die ersten fünf Capitel aus des Aristotels Dichtkunst, ins Deutsche übersetzet. Womit … zu dem gewöhnlichen Gregoriusfeste … den 17 May … einladet. Annaberg: August Valentin Friese, 1751: S. 334 f. Richter, Adam Daniel: Sendschreiben an die Hochlöbliche Königliche Deutsche Gesellschafft zu Königsberg in Preussen, worinnen zugleich von dem gedoppelten Wohlklange der deutschen Schreibart … handelt, und für die Aufnahme, in diese preiswürdige Gesellschafft, gehorsamst danket. Annaberg: Friese, [1752]: S. 336 f. Richter, Adam Daniel: Von denen iezigen Schriften der Belustigung und des Zeitver-
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treibs, als einem Hindernisse der lateinischen und griechischen Litteratur in denen Schulen. Womit … zu dem gewöhnlichen Gregoriusfeste … invitiret. Annaberg: Friese, [1750]: S. 334 Rollenhagen, Georg: Froschmeuseler. Der Frösch und Meuse wunderbare Hoffhaltung … In Dreyen Büchern auffs newe mit vleiß beschrieben/ und zuvor im Druck nie außgangen. Magdeburg: Andreas Gehn, 1595 u. ö.: S. 125, 178, 180, 341 Romani, Clemente: Discorso Morale Dell’Inutilta Della Scolastica Dimostrata Dall’Autore Nell Proprio Corso De Suoi Studi. Leipzig 1751: S. 314, 330, 345 [Rosenberg, Abraham Gottlob:] Christus und Melchisedek, zur Vertheidigung des unverwerflich giltigen Hohenpriesterthums unsres Erlösers, von Paulo Hebr. VII. I. u. f. gegen einander gehalten, und in einem Versuche Exegetischer Betrachtungen erwogen. In: Der Schlesische Büchersaal 1/3 (1751), S. 265–305: S. 510 [Rosenberg, Abraham Gottlob:] Lebens= und Todesgeschichte des weyland Hochwürdigen Hochachtbaren und Hochgelahrten Herrn … Johann George Löbin … aus den eignen Nachrichten des wohlseligen Herrn Ober=Consistorialraths aufgesetzet. Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, 1752: S. 511 [Rosenberg, Abraham Gottlob (Hrsg.):] Der Schlesische Büchersaal, in welchem von allerhand Schlesischen Büchern und andern gelehrten Sachen Nachricht ertheilet wird. Schweidnitz: Joseph Friedrich Querfeldt, 1751–1754: S. 509–511 Rothfischer, Franz Ignaz bzw. Gregorius: Ablaß und Jubeljahr. Nach mathematischer Lehrart entgegen gesetzt den gegenseitigen Schriften, die bey Gelegenheit des letzteren römischen Jubeljahres sind an das Licht getreten. Teil 1. Regensburg; Wien: Bader, 1751: S. 19, 21, 36 f., 142, 192, 201 f., 216, 272, 313 Rothfischer, Franz Ignaz: Ablaß und Jubeljahr. Teil 2 und 3. Wolfenbüttel: Meißner, 1754: S. 20, 35–37, 53, 109 Rothfischer, Franz Ignaz: Anhang zur Nachricht von seinem Uebergange zur Evangelischen Kirche; Oder des Herrn Biccolo [Franz Christoph von Scheyb] Abhandlung von der Unnützlichkeit der scholastischen Art zu studiren … Aus bewegenden Ursachen aufs neue herausgegeben und mit nöthigen Anmerkungen versehen. Leipzig; Wolfenbüttel: Johann Christoph Meißner, 1752: S. 142 f., 307, 384, 430 Rothfischer, Franz Ignaz bzw. Gregorius (Praes.), Emmeram Baumann u. a. (Resp.): Dissertatio De Potestate Circa Sacra Et Bona Ecclesiastica Qua Celeberrimi L. B. De Wolf Circa Ecclesiam Principia Methodo Scientifica Examinantur. [Regensburg:] Johann Baptist Lang, [1748]: S. 54, 60 Rothfischer, Franz Ignaz: Nachricht von seinem Uebergange von der Römischen zu der Evangelischen Kirche; Fortsetzung der Nachricht von seinem Uebergange von der Römischen zu der Evangelischen Kirche. Leipzig; Wolfenbüttel: Meißner, 1752: S. 307, 321, 384, 400, 425, 430, 466, 498, 560 Rothfischer, Franz Ignaz bzw. Gregorius: Schreiben An Den Hochwürdigen … Herrn Dominicus, Des … Closters des H. Benedictinerordens zu Oberaltaich würdigsten Abbten, etc. Ueber die Beurtheilung, welche Herr D. Chladenius den erlangischen Anzeigen unlängst eingerücket hat, über eine Schrift, de Gratia actuali et habituali, die bei St. Emmeram in Regensburg unter dem Vorsitze des P. Gregorius Rothfischers vertheidiget worden. Regensburg: Peetz und Bader, 1750 und 1751: S. 54, 60 Rothfischer, Franz Ignaz, s. Glaubensbekenntniß
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Sackkalender: S. 168 Sanson, Guillaume, s. Atlas Nouveau Saubert, Johann, s. Biblia Germanica Schade, Johann Christoph, s. Lotter, Johann Georg: De Tabula Peutingeriana Schatz, Johann Jacob, s. Montfaucon, Bernard de: Antiquitates [Schelhorn, Johann Georg (Hrsg.):] Amoenitates Literariae, Quibus Variae Observationes … Exhibentur. 14 Bände. Frankfurt; Leipzig: Daniel Bartholomaei und Sohn, 1725–1731: S. 418 Scherffer, Wenzel: Der Grobianer und Die Grobianerin/ Das ist:/ Drey Bücher Von Einfalt der Sitten: zu gefallen Allen denen die grobheit lieb haben/ vor vielen Jahren in Lateinischen versen beschrieben/ Durch Fridericum Dedekindum. An jetzo aber der Teutschen Poeterey vernünfftigen Liebhabern/ in Alexandrinische Reime/ … gebracht/ an vielen orten vermehret … Brieg: Balthasar Klose, 1640: S. 517 [Scherffer, Wenzel:] Der unhöffliche Monsieur Klotz/ Mit Poetischer Feder beschrieben/ Und Allen gescheuten und Civilisirten Gemühtern zu belachen vorgestellet von W. S. [Hrsg. von Heinrich Bokemeyer.] Sittenau: Ernst Höfflingshausen [Braunschweig], 1708: S. 516 f. [Scheyb, Franz Christoph von:] Abhandlung von der Unnützlichkeit der scholastischen Art zu studiren, s. Rothfischer, Franz Ignaz: Anhang [Scheyb, Franz Christoph von:] Conradi Peutingeri tabula sive itineraria veterum Romanorum antiquissima commentariis parallelis geographiae veteris et novae illustrata (Kommentar zur Tabula Peutingeriana, Manuskript): S. 191 (Erl. 27), 253 Scheyb, Franz Christoph von: Heldengedicht: S. 84 f. [Scheyb, Franz Christoph von:] Die Krankheit. Eine Ode, durch den A. O. [Arkadier Orestrio] in Wien. Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, 1751: S. 82, 420, 521 Scheyb, Franz Christoph von: Lobrede auf weiland Se. Hochreichsgräfliche Excellenz Herrn Friedrich … Grafen von Harrach zu Rohrau … zu Wien 1749. In der Versammlung einiger Mitglieder der Oesterreichischen gelehrten Gesellschaft abgelesen. Leipzig: Johann Gabriel Büschel, 1750: S. 70 Scheyb, Franz Christoph von: Peutingeriana Tabula Itineraria Quae In Augusta Bibliotheca Vindobonensi Nunc Servatur Adcurate Exscripta. Numini Maiestatique Mariae Theresiae Reginae Augustae Dicata. [Mit Kupferstichen von Salomon Kleiner.] Wien: Trattner, 1753: S. 69–74, 77 f., 79 f., 85, 145, 163, 188, 190 f., 250–252 f., 413 f., 451, 518 f., 525, 530 Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade Ein Ehren=Gedicht. 2 Teile. Wien: Johann Jacob Jahn, 1746: S. 70, 87, 346 f. Scheyb, Franz Christoph von: Verse auf Anton König von Cronburg: Mars Super Arma: S. 79, 82 Der Schlesische Büchersaal, s. Rosenberg, Abraham Gottlob Schlesische zuverläßige Nachrichten Von gelehrten Sachen. Breslau: Johann Jacob Korn, 1751 ff.: S. 509 Schmauß, Johann Jacob: Compendium Iuris Publici S. R. I. Zum Gebrauch der academischen Lectionen verfasset. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1746 u. ö.: S. 370 Schönaich, Christoph Otto von: An den König. Bey dem erneuerten Gedächtnißtage
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der angetretenen Regierung. 1752. Den 31sten des Maymonats. Königsberg: Johann Friedrich Driest; An den König v. Preussen. 1752. In: Schönaich: Oden, Satiren, Briefe und Nachahmungen. 1761, S. 222–226: S. 222, 264 Schönaich, Christoph Otto von: Die Dichter. In: Der Hofmeister 1751 (49. Stück vom 6. Dezember), S. 386–392: S. 31 f., 123, 127, 250, 525, 531 [Schönaich, Christoph Otto von:] Der Edelmann. In: NaG 1751/10, S. 745–749: S. 127 Schönaich, Christoph Otto von: Die Franzosen. In: Schönaich: Oden, Satiren, Briefe und Nachahmungen. 1761, S. 185–192: S. 122 f., 127, 264 Schönaich, Christoph Otto von: Heinrich der Vogler; oder: Die gedämpften Hunnen. Versuch eines Heldengedichtes. Berlin: Haude und Spener, 1757: S. 126, 262, 393–397, 437, 443 f., 551 Schönaich, Christoph Otto von: Hermann, oder das befreyte Deutschland, ein Heldengedicht. Mit einer Vorrede ans Licht gestellet von Joh. Chr. Gottscheden. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1751; 2. Auflage 1753: S. 13, 16 f., 23 f., 31–34, 62, 67, 84, 86, 123–126, 145, 164, 223, 255 f., 262–265, 294–297, 340, 386–388, 395 f., 417, 438–444, 484, 549–552, 562 Schönaich, Christoph Otto von: Das Kriegsglück. In: NaG 1752/5, S. 379–385: S. 340 f., 388, 553 Schönaich, Christoph Otto von: Die Lupst. In: NaG 1752/4, S. 284–290: S. 222, 262, 552 Schönaich, Christoph Otto von: Ode auf das Gold. In: NaG 1751/9, S. 670–675: S. 264 Schönaich, Christoph Otto von: Die Wünsche. In: NaG 1752/2, S. 119–123: S. 222, 262, 340 Schöpflin, Johann Daniel: Alsatia Illustrata Celtica Romana Francica. Colmar: Johann Friedrich Schöpflin, 1751: S. 72 Schubert, Kristian Benjamin: Lehrgedichte. Breslau; Leipzig: Daniel Pietsch, 1751: S. 510 Schultz, Georg Peter, s. Das Gelahrte Preußen Schumann, Gottlieb: Europäisches Genealogisches Hand=Buch. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1752: S. 193, 203, 216, 228, 243 [Schwabe, Johann Joachim:] Der Freymäurer. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1738: S. 487 Schwabe, Johann Joachim, s. Belustigungen des Verstandes und des Witzes Schwarzenberg, Johann von: Der Z˚udrincker vnd Prasser/ Gesatze Ordenung/ vnd Instruction. Oppenheim [1513]: S. 252 Semler, Johann Salomon, s. Montfaucon, Bernard de: Antiquitates Seneca, Lucius Annaeus: Troades: S. 208 Shaw, Thomas: Travels, Or Observations Relating To Several Parts Of Barbary And The Levant. Oxford: Theatre, 1738, Anhang: Sylloge Excerptorum Ex Veteribus Geographis, Historicis &c: S. 253 Sonnenkalb, Friedrich Wilhelm: Die vornehmste Eigenschaft eines Schulmannes, in einem Sendschreiben an … M. Salomon Ranisch, bisherigen Conrector bey dem Hochfürstl. Friedrichs-Gymnasio zu Altenburg … als derselbe die Stelle des ersten
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Professors an demselben den 10 Jenner 1752. rühmlichst übernahm … Leipzig: Friedrich Gotthold Jacobäer: S. 228 Spilcker, Henrich Eberhard von: Die alte und neue Kriegeskunst, in dem Bilde des Durchlauchtigen Grafen von Sachsen, als eine problematische Trauer= und Gedächtnißrede, entworfen. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1751: S. 155 Spilcker, Henrich Eberhard von: An Climenen. In: Spilcker, Satyren, S. 335 f.: S. 209 Spilcker, Henrich Eberhard von: An Käthen. In: Spilcker, Satyren, S. 337–339: S. 209 Spilcker, Henrich Eberhard von: Der Eigensinnige. Ein Gedicht. In: Spilcker, Satyren, S. 295–322: S. 209 Spilcker, Henrich Eberhard von: Die Ewigkeit. In: Spilcker, Satyren, S. 323 f.: S. 209 Spilcker, Henrich Eberhard von: Hadrianus in Syrien: S. 257 f. Spilcker, Henrich Eberhard von: Die Liebe. In: Spilcker, Satyren, S. 293 f.: S. 209 Spilcker, Henrich Eberhard von: Der Stutzer. In: Spilcker, Satyren, S. 264–276: S. 258 Spilcker, Henrich Eberhard von: Versuchte freye Übersetzung der Satyren des Prinzen Kantemir, nebst noch einigen andern poetischen Uebersetzungen und eigenen Gedichten. Herausgegeben und mit einer Vorrede begleitet von C. Mylius. Berlin: Haude und Spener, 1752: S. 172, 174, 206 f., 209, 258 Spilcker, Henrich Eberhard von: Versuchte freye Uebersetzung der Schäfergedichte des Virgils. In: Spilcker, Satyren, S. 340–347: S. 209 Sta(a)ts= u. Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Hamburg: Georg Christian Grund, 1731 ff.: S. 31, 123, 126 Steinbach, Christoph Ernst: Vollständiges Deutsches Wörter=Buch vel Lexicon germanico-latinum. 2 Bände. Breslau: Johann Jacob Korn, 1734: S. 364 [Stieff, Carl Benjamin:] Betrachtung über die Frage: wie ein Gelehrter durch Wissenschaften andern gefällig und einem Staate nützlich werden könne? entworfen von C. B. S. v. B. In: NaG 1752/11, S. 850–859: S. 538 Stieff, Carl Benjamin: Übersetzung von Melchior de Polignac: Anti-Lucretius (Paris 1747 bzw. Leipzig 1748): S. 538 Stöckel, Christian Gottlob: Das befreyte Schlesien, Siegesgedichte. Breslau: Johann Jacob Korn, 1745: S. 173 Stuß, Johann Heinrich: Animadversiones In Consilium Nonneminis De Idiomate Inferioris Saxoniae Paullatim Abrogando Invitationi Decenti Ad Panegyrin … Die XVI. Aug. … Instituendam Et Orationes … Praemissae. Gotha: Reyher, 1751: S. 28–30 Stuß, Johann Heinrich: Prolusio De Novo Genere Poeseos Teutonicae Rhythmis Destitutae In Anniversariam Gothani Lustrationem. Gotha 1751: S. 28 f. Suke, Christoph Gerhard: Gedächtnißrede auf … Friedrich, der Schweden, Gothen und Wenden König, Landgrafen zu Hessen. In der Königlich=Schwedischen Gesandtschaftscapelle zu Wien, Abends den November, im Jahre 1751 in Gegenwart aller hohen protestantischen Gesandtschaften und anderer Standespersonen gehalten. Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf: S. 379, 401 Summarische Verzeichniß derjenigen Personen, so in dem GOtt Lob! glücklich zurück=gelegten …ten Jahr zu Franckfurt am Mayn so wohl ehelichen eingesegnet, als auch daselbst und zu Sachsenhausen getaufft und gestorben sind: S. 562 Tabula Peutingeriana, s. Scheyb, Franz Christoph von: Peutingeriana Tabula Itineraria Tasso, Torquato: Gerusalemme liberata. Parma: Erasmo Viotti, 1581 u. ö.: S. 393, 397
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Tasso, Torquato: Versuch einer poetischen Uebersetzung des Tassoischen Heldengedichts genannt: Gottfried, oder das Befreyte Jerusalem ausgearbeitet von Johann Friederich Koppen. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1744: S. 172 Tenessax, Jehan: Le Docteur En Malice, Maistre Regnard, Demonstrant les ruzes & cautelles qu’il vse enuers les personnes. Paris: Nicolas Buffet, 1551: S. 179 Tesauro, Emanuele: Elogia Patriarcharum, & Christi Jesu Dei Hominis. Mainz: Johann Baptist Schönwetter, 1665: S. 454 Tillotson, John: Erste Predigt Von Der Auferziehung der Kinder. In: Tillotson: Auserlesene Predigten. [Band 1.] 2. Auflage. Helmstedt: Christian Friedrich Weygand, 1730: S. 185 Tralles, Balthasar Ludwig: Versuch eines Gedichtes über das Schlesische Riesen=Gebürge. Breslau; Leipzig: Michael Hubert, 1750: S. 486 Trautson, Johann Joseph von: Hirten=Brief an seine Geistlichkeit, und insonderheit die Prediger, in seinem ersten Lateinischen Laut, und in das Teutsche übersetzt im Jahr 1752: S. 453, 467 f. Trautson, Johann Joseph von: Hirten=Brief an seine Geistlichkeit, und insonderheit die Prediger, in seinem ersten Lateinischen Laut, und nach dem Wiener Exemplar ins Deutsche übersetzt, Mit Anmerkungen. Leipzig: Georg Wilhelm Pouillard, 1752: S. 467, 469, 534 Trautson, Johann Joseph von: Nos Joannes Josephus Dei Et Apostolicæ Sedis Gratia Archi-Episcopus Viennensis, S. R. I. Princeps, è Comitibus Trauthson De Falkenstein … Universo Clero Nostro … Datum Viennæ Ex Palatio Residentiæ Nostræ Archi-Episcopalis, Die 1. Januarii, M.DCC.LII.: S. 382, 400, 426 [Triller, Daniel Wilhem:] Der Wurmsaamen. Ein Helden=Gedicht. Erster Gesang. Welchem bald noch XXIX. folgen sollen. 1751: S. 28, 71, 161 Tscharner, Vincenz Bernhard, s. Haller, Albrecht von: Poesies Choisies Ulber, Christian Emanuel: Das erwürgte Lamm GOttes auf dem Stuhle seiner Herrlichkeit. Mit Censur und Vorrede … Johann Friedrich Burgs. Leipzig; Liegnitz: David Siegert, 1750: S. 472 Ulber, Christian Samuel: Gedanken von der wahren Ehre eines Gelehrten, in einem Danksagungsschreiben entworfen und der Königlichen deutschen Gesellschaft an dem erneuerten Gedächtnisstage ihrer Stiftung überreichet. Königsberg den 21. Novembr. 1751: S. 348, 472 Ulber, Christian Samuel: GOtt=geheiligte Betrachtungen des sterbenden Jesu, in zwölf Predigten. Breslau: Johann Jacob Korn, 1749: S. 472 Valdory, Guillaume de: Anecdotes Du Ministere Du Comte Duc d’Olivarés. Tirées & traduites de l’Italien du Mercurio Siry. Paris: Jean Musier und François Barois, 1722: S. 127 Vergilius Maro, Publius: Aeneis: S. 61, 67, 75, 124, 393, 395, 523 Vergilius Maro, Publius: Eclogae: S. 506, 523 Vergilius Maro, Publius: Hirtengedichte zum Vergnügen des Witzes und zur Verbesserung des Geschmacks mit Anmerkungen und gegen über gesetzten Latein in Deutschen Versen herausgegeben von Johann Daniel Overbeck. Helmstedt: Christian Friedrich Weygand, 1750: S. 504–506 Vernet, Jacques: Abhandlung von der Wahrheit der Christlichen Religion, zum Theil
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften
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aus dem Lateinischen des Herrn J. A. Turrettin … genommen. Nebst einer Vorrede Johann Georg Walchs. Aus dem Französischen übersetzt von M. Johann Daniel Heyde. Halle: Johann Justinus Gebauer, 1753: S. 570 Vogt, Johann: Catalogus Historico-Criticus Librorum Rariorum. 3., überarb. Auflage. Hamburg: Christian Herold, 1747: S. 518 Voltaire: Essay Sur La Poësie Epique. Traduit De L’Anglois … Par M *** [Pierre François Guyot Desfontaines]. Den Haag: Merville, 1728: S. 124 Voltaire: La Henriade. London 1728 u. ö.: S. 279, 394, 397 Voltaire: Le Micromégas de Mr. De Voltaire. Avec Une Histoire Des Croisades & Un Nouveau Plan De L’Histoire De L’Esprit Humain. London [Gotha: Johann Christian Dieterich; Johann Paul Mevius,] 1752: S. 428 Voltaire: Oeuvres De Mr De Voltaire. Nouvelle Edition. Revue, Corrigée Et Considerablement Augmentée Par L’Auteur. 7 Bände. Dresden: Georg Conrad Walther, 1752: S. 366 Voltaire: Le Temple Du Goût (1733): S. 428 Von Reinicken Fuchs. Ander Theil des Buchs Schimpff vnd Ernst. Frankfurt am Main: Nicolaus Basseus, 1581: S. 178 Vossische Zeitung, s. Berlinische Privilegirte Zeitung [Vossius, Isaac:] De Poematum Cantu Et Viribus Rythmi. Oxford: Sheldonian Theater, 1673: S. 520 Wandkalender: S. 169 Weiskern, Friedrich Wilhelm: Das Feuer-Wäderl der Venus bzw. L’Eventail de Venus: S. 254 [Weiskern, Friedrich Wilhelm (Hrsg.):] Untersuchung der orthographischen Streitfrage: Ob man Deutsch oder Teutsch schreiben solle? Nebst einer Zugabe von dem Gebrauche doppelter Buchstaben. Wien 1750: S. 536 Weller, Johann Gottfried: Kurze Anmerkung über den ersten griechischen Druck, sonderlich in Deutschland. In: NaG 1751/8, S. 566–582: S. 156–159, 447, 563 Welser, Marcus (Hrsg.): Fragmenta Tabulae Antiquae, In Quis Aliquot Per Rom. Provincias Itinera. Ex Peutingerorum bibliotheca. Venedig: Aldus Manutius, 1591: S. 73, 190, 253 Werner, Christian Heinrich, s. Gütther, Christian Heinrich: De eloquentia [Werner, Jacob Friedrich:] Zu Königsberg in Preußen herausgekommene Schriften von dem Jahre 1751. In: NaG 1752/6, S. 467–476: S. 459 Wesseling, Peter: Vetera Romanorum Itineraria, Sive Antonini Augusti Itinerarium. Amsterdam: Wetstein & Smith, 1735: S. 252 Wetstein, Johann Jacob: ‘H KAINκ IAKH Novum Testamentum Graecum … Opera Et Studio Joannis Jacobi Wetstenii. Band 1. Amsterdam: Dommer, 1751; Band 2. Amsterdam: Dommer, 1752: S. 150, 192 [Wieland, Christoph Martin:] Lobgesang auf die Liebe. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1751: S. 161, 449 [Wieland, Christoph Martin:] Die Natur der Dinge in sechs Büchern. Mit einer Vorrede Georg Friedrich Meiers. Halle: Carl Hermann Hemmerde, 1752: S. 160 f., 449 Wineken, Johann Caspar Eberhard: Locum Phaedri L. IV Fab. IV enarravit. Halberstadt: Friedrich, [1752]: S. 547
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Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften
Wochentliche Königsbergische Frag= und Anzeigungs=Nachrichten. 1734 ff.: S. 459 Der Wurm=Doctor oder glaubwürdige Lebensbeschreibung Des Herrn Verfassers vom Wurmsamen. Frankfurt; Leipzig 1751: S. 66 f., 71, 444 Xenophon: Memorabilia Socratis. Recensuit Emendavit Illustravit Et Indicem Adiecit Io. Aug. Ernesti. Leipzig: Michael Türpe, 1738: S. 336 Xenophon: Quæ Extant Opera, Annotationes Henrici Stephani … Editio Secunda. Henricus Stephanus 1581: S. 336 Zeidler, Susanna Elisabeth: Jungferlicher Zeitvertreiber Das ist Allerhand Deudsche Gedichte. [Zerbst: Johann Ernst Betzel,] 1686: S. 559
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Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Gottsched-Schriften
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften von Johann Christoph Gottsched und Luise Adelgunde Victorie Gottsched Johann Christoph Gottsched Geordnet nach Phillip Marshall Mitchell: Gottsched-Bibliographie (Johann Christoph Gottsched: Ausgewählte Werke 12). Berlin 1987. 1726 Die Vernünfftigen Tadlerinnen. Teil 1: S. 487
Nr. 29
1727 Die Vernünfftigen Tadlerinnen. Teil 2: S. 487
Nr. 35
1728 Der Biedermann. Teil 1: S. 487
Nr. 39
Oden Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig: S. 173
Nr. 42
1729 Der Biedermann. Teil 2: S. 487
Nr. 70
1730 Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Eigene Schriften und Ubersetzungen. Teil 1: S. 173 1732 Der Sterbende Cato (Gottscheds Sterbender Cato): S. 257 Beyträge zur Critischen Historie Der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit. 8 Bände (1732–1744): S. 173 1734 Erste Gründe Der Gesamten Weltweisheit. Praktischer Teil: S. 6 f. Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Eigene Schriften und Ubersetzungen. Teil 2: S. 173
Nr. 80
Nr. 92 Nr. 101, 123, 145, 165, 180, 217, 237, 262 Nr. 128 Nr. 132
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Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Gottsched-Schriften
1738 Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Oden und Cantaten: S. 173
Nr. 191
1741 Johann Christoph Gottsched (Hrsg.): Die Deutsche Schaubühne. 6 Bände. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1741–1745: S. 174
Nr. 231 f., 255, 275, 280, 288
1742 Beiträge 8/29–32 (1742–1744): S. 536
Nr. 262
1743 Ausführliche Redekunst. 3. Auflage: S. 173
Nr. 273
1745 Neuer Büchersaal. 10 Bände (1745–1750): S. 11, 505
Nr. 290, 314, 322, 336, 345, 369, 379, 405, 432, 443
1748 De Poetis Philosophis Commentatio. In: Melchior de Polignac: Anti-Lucretius, S. XXV–XLVIII: S. 72
Nr. 368
1749 Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst. 2. Auflage: S. 232, 364, 402, 416, 548
Nr. 392
Neuer Büchersaal. Band 8: S. 389
Nr. 405
1750 Ad Sollemnia Anniversaria Quibus Primam Philosophiae et L. L. A. A. Lauream Decem Optimae Spei Candidatis … D. XIX. Dec. … Publice Collaturus Est Philosophorum Lips. Ordo, Humaniss. Invitat … Quaedam De Antiqua Versione Theotisca Magistri Tancredi Praefatus: S. 121
Nr. 418
Ausführliche Redekunst. 4. Auflage: S. 407
Nr. 426
Gottsched, Singularia Vindobonensia: S. 72
Nr. 427
Vorrede zu: Publius Vergilius Maro: Hirtengedichte … von Johann Daniel Overbeck, S. I–XXXII: S. 505
Nr. 430
Neuer Büchersaal. Band 9: S. 536
Nr. 432
Neuer Büchersaal. Band 10: S. 155
Nr. 443
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Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Gottsched-Schriften
Ode auf das hundertjährige Andenken des … Westphälischen Friedens (spätere Drucke: Johann Arckenholtz: Historische Merkwürdigkeiten, die Königinn Christina von Schweden betreffend. Teil 2. Leipzig; Amsterdam: Pierre Mortier, 1752, S. 227–238; NaG 1753/1, S. 16–28; Deutsche Gesellschaft in Königsberg: Eigene Schriften 1754, S. 180–191): S. 462 1751 Gedichte. Band 2: S. 440
Nicht bei Mitchell
Nr. 459
Ode auf die … Geburt, des Durchlauchtigsten Herzogs von Burgund Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf; auch in: NaG 1751/11, S. 818–824: S. 39, 88, 92 f., 107, 133, 144, 199, 211 f., 249, 260, 456 f.
Nr. 460
Versuch einer Critischen Dichtkunst. 4. Auflage: S. 173, 250 f., 255, 257, 263, 346 f., 368, 407, 484
Nr. 462
Bernard Le Bovier de Fontenelle: Auserlesene Schriften … vermehrter ans Licht gestellet: S. 155
Nr. 464
Christoph Otto von Schönaich: Hermann … Mit einer Vorrede ans Licht gestellet, s. Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften, Schönaich
Nr. 465
enthält: Bl. [a2]r–b3v: Widmung an Wilhelm VIII., Landgraf von Hessen-Kassel: S. 443 S. [I]–XVIII: Vorrede: S. 175 Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit. 1751: S. 3, 8, 14, 16, 27, 30, 32, 48, 50, 63, 78 f., 82, 117 f., 135, 144, 155, 158, 161, 195, 250 f., 256, 266, 282, 340, 346 1752 Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst. 3. Auflage: S. 444
Nr. 473
Nr. 504
Heinrichs von Alkmar Reineke der Fuchs … übersetzet: S. 178, 556
Nr. 507
Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit. 1752: S. 46, 103 f., 196, 200, 202, 250 f., 262, 264, 282, 308, 311, 323 f., 334, 357 f., 366, 368, 377, 388, 390, 417–419, 434, 444, 447 f., 479, 481, 485
Nr. 508
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Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Gottsched-Schriften
enthält: 1. Stück, S. 62–72: Bescheidenes Gutachten, was von den bisherigen christlichen Epopeen der Deutschen zu halten sey? [inkl. der Fabel Die ungleichen Dichter, S. 73 f.]; 3. Stück, S. 205–220: Gutachten, von der heroischen Versart unsrer neuen biblischen Epopeen: S. 263–265, 280, 388, 522, 565
Nr. 510
Unveröffentlicht Deutsches Wörterbuch: S. 105, 364 Geschichte der deutschen Sprache und Poesie: S. 232 Übersetzung von Aristoteles: De arte poetica: S. 79, 136 Übersetzung von Simon Pelloutier: Histoire des Celtes: S. 317 f., 356, 430 f.
Luise Adelgunde Victorie Gottsched 1739 Triumph der Weltweisheit, nach Art des französischen Sieges der Beredsamkeit der Frau von Gomez, Nebst einem Anhange dreyer Reden. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1739: S. 471 1741 Gabrielle Emilie Le Tonnelier de Breteuil du Châtelet, Jean-Jacques Dortous de Mairan: Zwo Schriften, welche von der Frau Marquis. von Chatelet … und dem Herrn von Mairan … Das Maaß der lebendigen Kräfte betreffend, gewechselt worden. Aus dem Französ. übersetzt. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf, 1741: S. 100 1743 Die ungleiche Heirath, ein deutsches Lustspiel in fünf Aufzügen. In: Die Deutsche Schaubühne 4 (1743), S. [69]–184: S. 15 f., 387 1751 Geschichte der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften zu Paris. Band 5 und 6. Leipzig: Johann Paul Krauß, 1751: S. 71, 80, 83, 186–189, 249, 251 1753 Der Königlichen Akademie der Aufschriften und schönen Wissenschaften zu Paris Ausführliche Schriften. 2 Bände. Leipzig: David Siegert 1753/54: S. 132, 143 f.
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