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German Pages 68 Year 2019
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Herausgegeben von Werner Georg Kümmel (†) in Zusammenarbeit mit Christian Habicht, Otto Kaiser (†), Otto Plöger (†) und Josef Schreiner (†)
Band IV · Lieferung 2 Gütersloher Verlagshaus
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Band IV
Poetische Schriften Svend Holm-Nielsen Die Psalmen Salomos
1977 Gütersloher Verlagshaus
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Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der ersten Lieferung dieses Bandes.
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Svend Holm-Nielsen Die Psalmen Salomos
Inhalt Einleitung . . Cbersetzung . :1\:amenregister Bibelstellenregister Übersetzung aus dem Dänischen: Folkert Krieger
110 110
Einleitung r. Zur Einführung Die sogenannten Psalmen Salomos sind eine Sammlung von 18 Dichtungen, die in christlicher- und wohl auch schon in jüdischer - Tradition nach König Salomo benannt worden sind, mit dem sie historisch nichts zu tun haben. Ursprünglich sind sie in hebräischer Sprache verfaßt, jetzt aber nur in griechischer und syrischer Übersetzung bekannt, was damit zusammenhängt, daß diese Dichtungen schon früh ihre Bedeutung im Judentum verloren haben, in orientalischen Kirchen aber weiter tradiert wurden. Über ihre Entstehung haben wir keine Überlieferungen. Aus dem Inhalt kann man schließen, daß die Gedichte in Palästina im ersten vorchristlichen Jahrhundert verfaßt worden sind. Einige können näher datiert werden, weil sie sich mit der politischen Geschichte des Landes in Verbindung mit der Eroberung Jerusalems durch Pompejus im Jahre 63 v. Chr. und seinem Tod in Ägypten im Jahr 48 v. Chr. beschäftigen. Die meisten aber gehen mehr unbestimmt auf die internen jüdischen Verhältnisse in dieser unruhigen Epoche ein; sie reden von religiösen und kulturellen Unterschieden, von moralischem Verfall und nachlassender Gottesfurcht. Zwei der Gedichte haben als Thema den erwarteten Messias aus dem Hause Davids. Obwohl es keine sicheren Anhaltspunkte für eine Datierung gibt, muß man damit rechnen, daß alle Gedichte vor der Zeit Herodes des Großen verfaßt worden sind, und es spricht nichts dagegen, daß einige aus den ersten Dezennien des Jahrhunderts stammen. Auch deutet nichts darauf hin, daß alle achtzehn von demselben Verfasser sind. Theologisch stehen die Gedichte in alter jüdischer Tradition und kreisen um den Gerechtigkeitsgedanken. Der Glaube an die Gerechtigkeit Gottes ist davon angefochten, daß Sünder und Gottlose- seien es Heiden, seien es V alksgenossenoffensichtlich in der Welt gedeihen, während die Gerechten und Gottesfürchtigen leiden. Ein allgemeines Thema ist daher die Verteidigung der Gerechtigkeit Gottes, die Theodizee. Es wird erklärt, daß Gott durch die Leiden und Verfolgungen und die allgemein bedrängte Lage, die die Frommen ertragen, im Hinblick auf die endgültige Erlösung züchtigen und läutern will, während die Sünder aller Art dann endgültig bestraft werden sollen. Daher gilt es, nicht zu verzweifeln, sondern auszuhalten, denn dem, der aushält, wird sein Lohn nicht entgehen. Es mag sein, daß die Gedichte - oder jedenfalls einige von ihnen - für den gottesdienstlichen Gebrauch in der Synagoge verfaßt worden sind. Vor allem aber haben sie Bedeutung als Erbauungsliteratur für Trost und Ermahnung gehabt, und man kann sich sehr gut vorstellen, daß sie in der religiösen Erziehung und Ausbildung verwendet worden sind. Darauf deutet vielleicht auch ihre starke Abhängigkeit vom Alten Testament hin. Selbst wenn man nicht direkt von pharisäischen Dichtungen reden kann, gibt es keinen Zweifel, daß sie innerhalb des Judentums der pharisäischen Geistesrichtung am nächsten stehen.
p
2.
Cberlieferungsgnchichte
Im Jahre 1626 gab der Spanier Johannn Ludoz•icus de Ia Cerda in Lyon die Schriftsammlung .rl.dversaria sacra heraus, und in einer Beilage hierzu brachte er die achtzehn griechischen Gedichte, die unter dem :\amen »Psalmen Salomos« laufen. Bis dahin hatte man \"On deren Existenz nur durch Erwähnungen des Altertums gewußt. So steht im Inhaltsverzeichnis des Codex .\lexandrinus zum NT aus dem fünften Jahrhundert an letzter Stelle 1pai.,uoi Eoi.owJ.Jvro:; tr( Unmittelbar vorher faßt OfLOV ßtß).[a alle kanonischen Schriften des NT und die beiden K.lemensbriefe zusammen. Es scheint also, daß die PsSal zwar nicht zum Kanon gehörten, aber doch eng mit ihm verbunden waren'. Cerda sagt', er habe den griechischen Text - dem er eine lateinische Übersetzung beifügte - durch eine Handschrift kennengelent, die vor kurzem in der Bibliothek zu Augsburg gefunden worden sei. Gebhardt hat aber überzeugend dargelegt, daß es sich in \V'irklichkeit um eine Handschrift aus der kaiserlichen Bibliothek in Wien (Cod. V) handelt und daß eine Augsburger Handschrift nie existiert hatl. Weitere Textausgaben und Übersetzungen führten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts unkritisch die Tradition von Cerdas editio princeps fort. Ein Fortschritt hinsichtlich des Textes erfolgte erst mit den beiden Ausgaben Hilgenfelds aus den Jahren 1868 und 1869. Zwar liegt auch hier Cerdas Text zugrunde, aber Hilgenfeld hat eine Kollationierung mit Cod. V durchgeführt und dazu in Zusammenarbeit mit Paul de Lagarde oft den Text konjiziert. Neue Ausgaben von Fritzsche und Geiger ( 1871) und Pick ( 188 3) brachten textgeschichtlich nichts Neues. Dagegen konnten Ryle und James 1891 einen Text vorlegen, in dem drei neue Hss. (Codd. H, :\1 und P) berücksichtigt worden waren; die beiden Letztgenannten kannten Ryle und James allerdings nur in Abschriften, die offensichtlich nicht fehlerfrei waren4. Auch in dieser Textausgabe sind zahlreiche Konjekturen vorgenommen worden. Eine fünfte Hs., Cod. R, liegt dem Text Swetes im dritten Band seiner 03-Ausgabe von 1894 zugrunde'. Im folgenden Jahr erschien Gebhardts textkritische Ausgabe, die auf einer sorgfältigen Kollationierung der bis dahin entdeckten acht Hss. beruhte und nur wenige Konjekturen enthielt. Auf Gcbhardts Text basiert eine 1911 erschienene Ausgabe von Viteau, in der auch die inzwischen gefundenen syrischen Übersetzungen berücksichtigt werdc:n. Auch Rahlfs gibt in seiner ill-Ausgabe von 193 j Gebhardts Text wieder,
1. Zu den Zeugnissen für die PsSal im Altertum und Mittelalter s. Harris und Mingana II, S. I ff. z. In einer kurzen Vorrede zu den PsSal, vgl. Rylc und James S. XIII-XIV. 3· Gebhardt S. 1 ff. 4· Dazu kommt noch der früher erwähnte Cod. V. -Wenn Ryle und James sagen, sie hätten mit fünf Hss. gearheitct, hängt das damit zusammen, daß sie mit einer Ausghurger Handschrift als Cerdas Grundlage rechneten (Cod. A). Zwar zogen sie eine Identität von Codd. A und V in Erv:ägung, u·agten es aber nicht, von ihr auszugehen (vgl. S. XXIV-XXVI). 5· Gebhardt behauptet (S. 1 t), Swete gebe Cod. R nicht immer richtig wieder, und das nicht nur, wenn er offensichtliche Schreibfehler korrigiere.
aber übernimmt nicht alle seine Konjekturen. Gebhardts Text muß bis auf weiteres als der wissenschaftlich beste angesehen werden; er bildet auch die Grundlage dieser Arbeit. Wo ich Gebhardts Konjekturen nicht folgen zu können glaubte, ist dies in der Übersetzung als Abweichung gekennzeichnet.
J· Handschriften6 Codex Hauniensif 6. Aus dem xo. oder xx.jh.x699 in Venedig für die königliche
Bibliothek in Kopenhagen erworben. (Cod. H) 7. I. Aus dem xo. Jh. Ca. 1 s 70 in Konstantinopd für die Hofbibliothek in Wien gekauft. (Cod. V). Codex Mosquensi! S.Synodi I47· Aus dem 12.-J3. ]h.x6s3 vom Iwironkloster auf dem Athos in die Synodalbibliothek in Moskau überführt. (Cod. M). Codex Parisinus Gr. 299I A. Datiert 1419. Nationalbibliothek Paris. (Cod. P). Codex Vaticanus Gr. JJ6. Aus dem 11.-1 z. Jh. Wahrscheinlich aus dem Orient oder aus Griechenland stammend; jetzt in der Vatikanbibliothek in Rom. (Cod. R). Codex lberiticus JJ J. Aus dem 14. Jh. Iwironkloster auf dem Athos. Lakune von s,14 bis 8,u. Im Unterschied zu den anderen Hss. stichisch geschrieben. (Cod.J). Codex vom Lauralelosfer auf dem Athos 1 • xz.Jh.(Cod.L). Codex Casanatensis I908. Aus dem u.-13. Jh. Casanatensisbibliothek in Rom. Der Text umfaßt z,z7-16,8.(Cod.C). Codex Vou. misc. I J9. Universitätsbibliothek Leiden. Ein Fragment, das nur 17,2-18,14 enthält. Aus dem 16. Jh., später aber anhand der editio princeps korrigiert und ergänzt. (Cod. V m). Codex Vindobonensis Theol. Gr. I
Codd. H, M, P und V bilden eine Gruppe, in welcher H primär ist. Weiter scheinen J, L und C eine gemeinsame Vorlage zu haben, die H gegenüber primär ist. In mancher Hinsicht steht R allein und anscheinend dem Urtext näher als irgendeiner der anderen. 4· Text
Daß der griechische Text eine Übersetzung aus dem Hebräischen ist, unterliegt kaum noch einem Zweifel. Die Sprache ist oft unbeholfen und holperig, und der Wortschatz ist verhältnismäßig klein und stereotyp' Die Syntax läßt oft eine semitische Vorlage erkennen, die sklavisch Wort für Wort übersetzt worden ist, 0•
6. Für eine eingehende Beschreibung der Hss. und ihrer Fundgeschichte usw. vgl. Ryle und James S. XXVIIff., Gcbhardt S. 14ff., Viteau S. 150ff. 7· Von Ryle und James als K bezeichnet. 8. Gebhardt sagt (S. 90), er kenne die Signatur der Hs. nicht. 9· Veröffentlicht von Baars in: VT 1961, S. 441-444. 10. Nach Viteau umfaßt der Wortschatz nur rund 750 Wörter.
z. R. 12,1-4. Bisweilen scheint der Cbersetzer ein hebräisches Wort miß\·erstanden zu haben, oder er hat das unvokalisierte Hebräisch mit falschen Vokalzeichen gelesen'' . Das Suffix -nri hat er nicht immer richtig verstanden, z. B. I 3, I. Parataktische J...:onstruktionen sind sehr häufig. Konjunktionen und Präpositionen kommen oft in ungriechischer \\.eise vor, geben aber einen Sinn, wenn man sie auf das Hebräische zurückführt. Der unsichere, unsystematische \'\"echsel zwischen Präsens, Futur und .\orist zeigt, daß der Übersetzer mit den hebräischen Verbalformen nicht nrtraut war (z.B. 3,7f.; 4,12f.; '3,5-8). Dies alles macht die Übersetzung in eine moderne Sprache schwierig. ;\!an muß wählen, ob man den griechischen Text in seiner jetzigen Form übersetzen oder sich stärker durch die hebräische Vorlage gebunden fühlen will, die man mehr oder minder deutlich hinter dem Text erkennt. Die erste Lösung brächte es oft mit sich, daß man dem ursprünglichen Verfasser Unrecht täte; im anderen Fall würde man sich oft am griechischen Text versündigen, dertrotzallem die einzige Form ist, in der wir die Gedichte jetzt kennen. Ich halte mich daher in meiner Übersetzung an den griechischen Text, von dem ich im großen und ganzen nur in der \'ficdergabe der V erbaiformen abweiche. Wann die Übersetzung ins Griechische erfolgt ist, läßt sich nicht feststellen, aber der Umstand, daß der Wortschatz in mehreren Fällen von dem Sprachgebrauch in C» abweicht und den späteren griechischen Übersetzungen des AT näher steht, deutet auf das I. Jahrhundert n. Chr. \X'enn Bar von den PsSal in ihrer griechischen Form abhängig ist, muß der terminus ad quem ca. Son. Chr. sein. Es ist versucht worden, die PsSal ins Hebräische zurückzuübersetzen, so z. B. von Frankenberg und - weit besser - von Kaminetzky. Beide habe ich in dieser Arbeit berücksichtigt. Franz Delitzsch soll eine Übersetzung angefertigt haben, die von J...:uhn sehr gerühmt wird"; sie liegt jedoch nur im Manuskript vor und war mir nicht zugänglich. Aber so gut nun auch eine Rückübersetzung sein mag, so bleibt sie doch immer ein ganz unsicherer Textzeuge. Es ist jedoch von großer ßedeutung, daß man immer versucht, den Text auf hebräischem Hintergrund zu verstehen. Es ist möglich, daß bei einigen Kirchenvätern Zitate aus den PsSal vorliegen''· Das würde bedeuten, daß eine frühe lateinische Übersetzung existiert hätte, die dann verlorengegangen wäre. Dagegen ist es sicher, daß es eine syrische Übersetzung gegeben hat; :\nfang des zo . Jahrhunderts wurden in England drei mehr oder minder fragmentarische syrische Übersetzungen gefunden, die auf das I 5. Jahrhundert- eine vielleicht sogar auf das Io. Jahrhundert•• -datiert werden können. In allen drc.:i Handschriften bilden die PsSal die Fortsetzung der sogenannten Oden Salomos, sogar mit fortlaufender 1\:umerierung, obwohl sie ur-
I!. l\bn bnn natürlich nicht sicher sein, daß das immer die Schuld des Übersetzers ist; der hehraisehe Text kann Fehler enthalten haben, und in der Regel ist es unmi!glich zu unterscheiden, auf welcher Stufe der Überlieferung der Fehler geschehen ist. 1 2. 1-(uhn (S. 4) spricht von •• Virtuosenleistungen«. '3· Vgl. Rylc und Jamcs S. XXlll-XXV. q. Zu den syrischen Handschriften vgl. Harris und Mingana I, S. IX-X .
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sprunglieh nichts mit ihnen zu tun hatten, und es ist offensichtlich, daß die Oden und nicht die PsSal für 6 wichtig waren. Schon Harris, der 6 publizierte, war überzeugt, daß hier eine Übersetzung aus dem Griechischen vorlag''· Kuhn hat zwar später behauptet, 6 gehe direkt auf ein hebräisches Original zurück und müsse daher als ein wichtiger Textzeuge betrachtet werden. Aber Begrich hat dies überzeugend zurückgewiesen, und es muß als wahrscheinlicher gelten, daß 6 auf ~ fußt und unter den griechischen Handschriften R am nächsten steht. Die wenigen Fälle, in denen es scheinen könnte, als stehe 6 einer hebräischen Vorlage näher als einer griechischen (z. B. 2,23; 5, I 3), können vielleicht damit erklärt werden, daß der Obersetzer Zugang zu einem hebräischen Grundtext hatte und ihn benutzte, wo der griechische Text ihm unsicher erschien•6. Wann die PsSal ins Syrische übersetzt wurden, läßt sich nicht entscheiden'7.
f.
Stilund Inhalt
Wie bereits erwähnt, umfassen die PsSal jetzt achtzehn Gedichte, aber theoretisch spricht nichts dagegen, daß es ursprünglich mehr waren. 18, to-IZ hat mit I 8,1-9 inhaltlich nichts zu tun, sondern wird am besten als Schlußdoxologie der ganzen Sammlung aufgefaßt. Sie ist aber viel weitschweifiger, als derartige Doxologien es sonst sind, und ihr Inhalt unterscheidet sich wesentlich von dem der übrigen Gedichte. Es wird daher oft angenommen, die Verse seien ursprünglich der Anfang eines selbständigen Gedichtes gewesen, dessen Fortsetzung verlorengegangen sei' 8 • Psalm I wirkt eigentümlich unabgeschlossen, und es ist nicht undenkbar, daß er ursprünglich als eine Art Introduktion zu Psalm 2 gedacht war'9. In mehreren Hss. findet sich eine Nachschrift, die die Anzahl der Gedichte oder Stichen angibt; s. Gebhardt S. 48 und 13 8. Stilistisch ist deutlich, daß die PsSal in einer Tradition stehen, die die alttestamentliche Psalmendichtung fortführt. Deutlich ist aber auch, daß deren regelmäßigere Stilschemata in den PsSal aufgelöst worden sind, was damit zusammenhängen muß, daß die Stilgattungen literarische Formen geworden sind, die ihren Sitz im Leben verloren haben•o. Mit diesem Vorbehalt läßt sich auch in den PsSal 15 . Thc: Odc:s and Psalms, 1909, S. 37 ff. 16. Vgl. Begrich S. 144f. - Kuhn ist dc:rsc:lbc:n Ansicht, nur in umgekehrter Reihenfolge: (S. 21 f.).- Theoretisch ist es jedoch nicht ausgeschlossen, daß der Text in der griechischen Vorlage von E besser war als der, den wir jetzt kennen. Endlich muß man auch mit der Möglichkeit rechnen, daß der syrische Übersetzer in den Fällen, in denen ihm der griechische: Text unmöglich erschien, selbst eine hebräische Grundlage zu rekonstruieren versucht hat. 17. H arris und Mingana (II, S. 1o6ff.) meinen, daß E aus dem Zeitraum 40o-7oo n.Chr. stammt, weil syrische Übersetzungen aus dieser Zeit sehr buchstabengetreu sind und sich daher oft gegen ihre: eigene: Sprache: versündigen. 18. Einige Kirchenväter erwähnen einen 19. Psalm Salomos, vgl. Ryle und Jamc:s S. XXIff. 19. Vgl. Holm-Nielsen in: Bibel und Qumran S. 126f. Beachtenswert ist, daß Psalm 1 der einzige ist, der keine Überschrift trägt. Liegt das vielleicht daran, daß man ihn in Analogie zu Ps 1 im AT als eine Art Überschrift für die: ganze Sammlung verstanden hat? 20. Vgl. Ludin Jansen S. 8-55 ·
Yon Yerschiedenen Gattungen sprechen". 4; 5 ; 7; 8; 9; 1 z und 17 kann man als Klagepsalmen bezeichnen, die um Befreiung aus der 1\:ot bitten. z; 1 3; 1 5 und 16 gehören zur Kategorie der Dankpsalmen, obwohl nur I 6 die für die alttestamentlichen Dankpsalmen charakteristische Danksagung für eine schon stattgefundene Rettung enthält. 3; 6; 10; 1 I; I4 und I 8 bezeichnet man am besten als HYmnen, obwohl sie sich erheblich von den alttestamentlichen Hymnen unterscheiden. Innerhalb dieser Gruppen kann man kaum zwischen individuellen und kollektiven Gedichten unterscheiden, wie man es in den alttestamentlichen Psalmen oft getan hat; »ich« und »wir« wechseln in diesen Gedichten so unregelmäßig, daß man den Eindruck gewinnt, dies beruhe ganz und gar auf übernommenem Sprachgebrauch". Im wesentlichen scheinen die Gedichte nicht streng persönliche \. erhältnisse zu betreffen, sondern allgemein von Gerechten und Frommen auf der einen und von Cngerechten und Gottlosen auf der anderen Seite zu sprechen. In diese Richtung deutet auch die häufige Erwähnung von »Israel«, auch wenn von Fall zu Fall untersucht werden muß, was unter »Israel« verstanden wird. Es ist leicht zu erkennen, daß die PsSal die Regel des para/le/ismus mem/Jromm beachten; deutlich ist aber auch, daß das Schema nicht straff durchgehalten wird und daß in dieser Hinsicht sehr große Unterschiede zwischen den Gedichten bestehen. Am besten ist der Parallelismus in 6; 11 und I 6 durchgeführt. Von einer eigentlichen Stropheneinteilung kann man nicht sprechen; Spuren davon erkennt man jedoch vielleicht in z, I 4; 8,24. 34, ebenso wie es kaum Zufall ist, daß I 7 mit der gleichen Zeile beginnt und endet. Bemerkenswert ist, daß eigentliche Einleitungsformeln, die von den vermutlich ziemlich gleichzeitig mit den PsSal entstandenen Qumranpsalmen so wohlbekannt sind, sich nirgends finden. Ein weiterer Unterschied zwischen diesen beiden Psalmensammlungen besteht darin, daß die Qumranpsalmen nicht den stereotYpen Psalmenschluß haben, der sich in leicht variierter Form in den meisten PsSal findet. Inhaltlich treten zwei Hauptgedanken hervor'l: die Gerechtigkeit Gottes und das Verhältnis zwischen Frommen und Gottlosen. Diese beiden Gedanken greifen oft ineinander, so daß sich eine richtige Theodizee entwickelt, in der die gerechten Urteile Gottes gepriesen werden (z. B. in 8; 10 und 1 3). Die PsSalliegen ganz auf der Linie der Vergeltungslehre, und wenn dieses Dogma nicht immer mit der Wirklichkeit übereinzustimmen scheint, tröstet man sich mit dem Gedanken an die strafende und erziehende Züchtigung Gottes. Cber die letzte Konsequenz der Gerechtigkeit Gc,ttt:s wirJ man nichl im Zweifd gelassen. Insofern kann man von einem einheitlichen Gepräge in den PsSal sprechen, doch wird es stark variiert. Gedichte wie z. B. 1-4 leben aus dem Gegensatz zwischen Frommen und Gottlosen, während andere wie z. B. 5; 6 und I 6 sich mehr reflektierend mit Gottes Verhältnis zu den Frommen beschäftigen, ohne wirkliche Gegner zu erwähnen. 17 und 18,1 - 9 haben als zentrales Thema den
Vgl. Holm-1\:idsen in : Bibel und Qumran S. 128ff. Vgl. J·lolm-l\;iclsen in: Bibel und Qumran S. 12 7 . 23. Zur Theologie der PsSal siehe- außer den gewöhnlichen Einleitungen- vor allem Lindbiom, SenjuJiskt fromhetslif ... , und Braun, Vom Erbarmen Gottes ... 21.
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eschatologisch-davidischen Messias, der in den übrigen Gedichten nicht vorkommt, obwohl mehrere von ihnen von eschatologischen Erwartungen in mehr allgemeiner Form geprägt sind (z. B. 1 1 ). Eigentlich apokalyptische Vorstellungen spielen überhaupt keine Rolle. In der Polemik gegen die Gottlosen und in ihrer Verfluchung scheint es sich meist um abtrünnige V alksgenossen zu handeln; in 1 aber und besonders in 2; 8 und 1 7 ist deutlich von äußeren Feinden und Angreifern die Rede. Hinsichtlich des Wortschatzes und der Phraseologie sind die PsSal deutlich vom AT abhängig, vor allem von den Psalmen, in zweiter Linie von den Propheten. Eine genauere Untersuchung dieses Verhältnisses wird natürlich dadurch erschwert, daß wir das hebräische Original nicht kennen und daher die Verbindung zum AT mittels einer Rückübersetzung ins Hebräische suchen müssen ••. Auch muß zwischen verschiedenen Formen der Verbindung zur alttestamentlichen Welt unterschieden werden. Erstens gibt es Gemeinsamkeiten hinsichtlich bestimmter Themen - wie z. B. Gerechtigkeit Gottes, Sünder und Gerechte, das kommende Heil -, die kaum auf einer literarischen Verwendung des AT beruhen. Sie zeigen nur, daß der Verfasser im Judentum zu Hause war und dessen Gedanken dachte. Zweitens gibt es viele Ähnlichkeiten in der Ausdrucksweise, die kaum auf bewußte Benutzung des AT zurückzuführen sind, sondern lediglich die traditionelle Ausdrucksweise bilden. Drittens aber gibt es zahlreiche Beispiele tatsächlicher literarischer Benutzung, entweder in der Form einer Paraphrase über einen alttestamentlichen Zusammenhang oder einer Übernahme einzelner Ausdrücke und Wendungen, bisweilen fast als regelrechte Zitate, ohne daß jedoch jemals ein wirklicher Hinweis auf das AT erfolgt. Häufig scheint der Verfasser verschiedene alttestamentliche Schriftstellen mittels innerer und äußerer Assoziationen zu kombinieren. Diese Unterschiede muß man sich vor Augen halten, damit man den Text nicht überinterpretiert. Der Verfasser bediente sich des AT, weil es als heilige Schrift auch für seine Wortwahl vorbildlich war und weil er es als in seiner eigenen Zeit erfüllt ansah, ohne daß er darüber grübelte, ob die einzelnen alttestamentlichen Ausdrücke in allen Einzelheiten den Verhältnissen seiner eigenen Zeit entsprachen •1. Über das AT hinaus scheinen die PsSal keine literarische Abhängigkeit zu zeigen. In einigen Fällen gibt es überraschende Ähnlichkeiten zur Bar, namentlich in PsSal I I ; aber in diesen Fällen sind die PsSal primär. Eine besondere Frage ist das Verhältnis der PsSal zu den Qumranpsalmen; hier sind- auch inhaltlich- die Unterschiede größer als die Ähnlichkeiten, so daß kaum eine literarische Verbindung zwischen den beiden Sammlungen besteht> 6• 24. In dieser Hinsicht kann man ('l nicht heranziehen, weil es "''ohl ausgeschlossen ist, daß ein hebräisch sprechender Verfasser(\} benutzen würde. Es ist höchstens möglich, daß der Obersetzer ('} zu Hilfe genommen hat. 21. Dieselben Verhältnisse treten auch in den Qumranpsalmen hervor, vgl. Holm-l'iclsen, Hodayot, Aarhus 1960, S. 301-p 1· z6. Vgl. O'Dell, The Religious Background ... ; Holm-l'ielsen in : Bibel und Qumran S. 112ff.
6. EntJtehung
Es herrscht allgemein Einigkeit darüber, daß die Psalmen Salomos um die ~litte des 1. Jahrhunderts v. Chr. verfaßt worden sind. Ausschlaggebend für die Datierung sind die Gedichte, die Anspielungen auf historische Ereignisse enthalten, besonders 2.; 8 und 17, die eine Eroberung J erusalems durch fremde Feinde vorauszusetzen scheinen. Alles spricht dafür, daß die Eroberung durch Pompejus 63 v.Chr. gemeint ist>7. 2.,2.6ff. scheint auch seinen Tod in Agypten 48 v.Chr. zu kennen. Diese beiden Jahre können aber doch nicht ohne weiteres als obere und untere Grenze für die Entstehung der ganzen Sammlung angesehen werden. Überhaupt spricht nichts dafür, daß die achtzehn Gedichte von Anfang an ein gesammeltes Ganzes waren. Mehrere von ihnen können wesentlich älter sein und behandeln vielleicht die Verhältnisse unter Alexander J annaeus, der 76 v. Chr. starb. Vermutlich stammen alle Gedichte aus der Zeit vor der Regierung Herodes des Großen, denn man würde erwarten, daß die veränderten religiösen und politischen Verhältnisse seiner Zeit ihre Spuren hinterlassen hätten' 8 • Der Verfasser ist unbekannt. Mit dem König Salomo haben die Gedichte natürlich nichts zu tun. Die Tradition von der Verfasserschaft Salomos beruht auf 1 Kön4,32. und muß in Verbindung damit gesehen werden, daß Salomo zum Verfasser von Qoh, Prv und Sap gemacht wird. Man kann zwar fragen, warum die Psalmenliteratur mit Salomo und nicht mit David \·erknüpft wurde. Aber das kann damit zusammenhängen, daß die alttestamentliche Psalmensammlung längst ein abgeschlossenes Ganzes unter dem Namen Davids war und als kanonisch angesehen wurde, so dall keine neuen Psalmen unter seinem Namen entstehen konnten. Im übrigen wird die Salomotradition in den Gedichten selbst weder direkt noch indirekt vorausgesetzt; sie findet sich nur in den Überschriften, die alle sekundär sind, was man u. a. daran sieht, daß ihre .:\ngabcn in einigen Fällen dem Inhalt des Gedichts entstammen (z. B. 2.; 3; 4; 8; 9; 11 und 16). \Vahrscheinlich sollten die Cberschriften dieser Psalmensammlung ein den Psalmen Davids im AT entsprechendes kanonisches Gepräge geben. Es ist kaum richtig, daß die Cberschriften erst in der griechischen Übersetzung aufgetaucht sind; ihr Griechisch ist ebenso unbeholfen wie das der Gedichte und zeigt, da!\ sicher auch sie aus dem Hebräischen übersetzt worden sind. Aber auch im Hebräischen waren sie sekundär; der stereotype Gebrauch des !\:amens Salomos deutet darauf hin, dall sie erst bei Jer reJaktiuncllen Sammlung der Gedichte entstanden. Da man fast immer die PsSal als eine einheitliche Sammlung aufgefaßt hat, hat man im allgemeinen auch von einem einzigen Verfasser gesprochen. Es gibt jedoch nichts, was darauf hindeutet. Die vielen Unterschiede zwischen den Gedichten, sowohl inhaltlich als auch stilistisch, aber auch im Sprachgebrauch und in der
27. Ältere Vorschläge - u. a. von E\\·ald und Frankenberg -, won3ch die Eroberung Jerusalems durch .'\miochus Epiphanes 168 v.Chr. gemeint sei, haben nur wenig Zustimmung gc· funden. 28. Es besteht kein Grund zu der Annahme, daß d.V.OT(lto> 17,7 sich auf Hcrodcs bezieht, vgl. Ryle und James z. St.
Benutzung des AT zeigen vielmehr, daß die Gedichte nicht nur innerhalb einer längeren Periode, sondern auch von verschiedenen Dichtern verfaßt worden sind. Daß die PsSal der pharisäischen Geistesrichtung entsprechen, kann nicht bezweifelt werden. Deutlich ist auch, daß mehrere von ihnen gegen die sadduzäische Priesteraristokratie in Jerusalem polemisieren. Man sollte jedoch den Inhalt nicht schematisch von einer straffen pharisäischen Dogmatik aus interpretieren, als ob die Pharisäer eine tatsächliche Parteiorganisation gebildet hätten•9. Die stereotype Formsprache, die in weitem Umfang vom AT übernommen ist, sollte davor warnen, alle Aussagen von aktuellen Ereignissen und Verhältnissen her zu deuten.
1· Sitz im Leben Mit der Frage, warum diese Gedichte verfaßt wurden, hat sich die Forschung nicht viel beschäftigt. Im allgemeinen hat man ganz unbestimmt von Belehrung (Theodizee), Erbauung (Ausdauer in Drangsal) und Ermahnung (Geset-zeserfüllung) gesprochen. Einige haben die Möglichkeit angedeutet, daß die Gedichte oder wenigstens einige von ihnen - für den Gebrauch bei Synagogengottesdiensten bestimmt warenl 0 • Man hat auf lltatpaJ.tw in 17,29 und 18,9 verwiesen, was aber nicht viel zu besagen braucht, weil es äußerliche Nachahmung der alttestamentlichen Psalmen sein könntel'. Und Ausdrücke wie »Psalm« und »Lobgesang« oder die vielen Stellen, an denen davon gesprochen wird, Gott zu danken und ihn zu preisen oder anzurufen, könnten alle als literarische Formsprache erklärt werden. Es muß aber zugestanden werden, daß solche Ausdrücke jedenfalls nicht gegen eine kultische Verwendung sprechen. Letzten Endes kann man fragen, ob man solche Gedichte überhaupt verfaßt hätte, wenn sie nicht für die eine oder andere Form gottesdienstlichen Gebrauchs gedacht gewesen wären. Die Frage kann nicht mit Sicherheit und vor allem nicht generell beantwortet werden, doch muß die Möglichkeit auf alle Fälle offen bleiben. Wie verbreitet die PsSal waren, weiß man nicht. Daß sie aus Palästina und vielleicht gerade aus Jerusalem stammen, kann kaum bezweifelt werden. Die griechische Übersetzung und ihre Aufnahme in 0 weisen wohl darauf hin, daß sie in Alexandria verwendet wurden, und zwar wahrscheinlich unter Juden, ehe sie von den Christen benutzt wurden, aber man kann nicht ausschließen, daß der Übersetzer Christ war. Auch in der syrischen Kirche müssen sie eine gewisse Rolle gespielt haben. Aber daß sie völlig außer Gebrauch kommen konnten, deutet wohl darauf hin, daß sie sich keiner sonderlichen Wertschätzung erfreuten. Meistens legt man den PsSal keinen größeren poetischen oder religiösen Wert bei. Man muß auch zugeben, daß in ihnen weder stilistisch noch inhaltlich große Kunst zum Ausdruck kommt, und das liegt nicht ausschließlich an der schlechten 29. Vgl. vor allem O'Dcll, The Religious Background ... S. 30. S. vor allem Ludin Jansen S. 10off.
2~ 1 ff.
31. Warum dann aber nur in diesen beiden Psalmen? Liegt das vielleicht daran, daß sie einen gemeinsamen Verfasser hatten, der für die übrigen Gedichte nicht verantwortlich war?
S9
Übersetzung. Daß sie die alttestamentliche Psalmendichtung nachahmen, ist richtig, bedeutet aber nicht notwendigerweise dichterische Armut. Auf alle Fälle sollten sie nicht am AT gemessen, sondern von ihrem eigenen Inhalt her als Zeitdokumente verstanden werden. Literatur I. TEXTAGSGABEN UND TEXTUSTERSUCHUNGEI':
Griechisch De Ia Cerda, loharmes Ludovicus: Adversaria sacra... Accessit, eodem autore, Psalterii Salomonis ex Graeco MS codice peruetusto Latina versio, & ad Tertulliani librum de Pallio commentarius auctior. Lyon I6z.6. Fabricius, Johannes Albertus: Codex Pseudepigraphicus Veteri Testamenti. Harnburg 1713, 2.. Ausg. 172.2.. Hi~genfeld, Adolphus: Messias Judaeorum. Leipzig I 869. Carriere, Auguslus: De Psalterio Salomonis disquisitionem historico-criticam scripsit ... A. Carriere. Straßburg I 870. Fritzsche, Ollo Fridolinus: Libri Apocryphi Veteris Testamenti Graece. Leipzig I871. Geiger, Eduard Ephraem: Der Psalter Salomo's. Augsburg I871. Ryle, Herber/ Edward und james, Rhodes JlfonfaJt,Ue: Psalms of the Pharisees. Cambridge I 89 I. Gehhardt, Oscar von: Die Psalmen Salomos. Leipzig I 895. Viteau, J.: Les Psaumes de Salomon. Paris I 9 I I . (Documents pour l'etudc de Ia Bible. !,4.) (Ausführliche Bibliographie) Swete, Henr_y Barclay: The Old Testament in Greek According to the Scptuagint 1-III. Cambridge I894· 4.Aufl.I930. ßa.;rs, 11"'.: A Ncw Fragment of thc Creek \'crsion of the Psalms of Solomon. \'T 1961, S.44I-444. Syrisch Harris, Rendel: The Odes and Psalms of Solomon. Cambridge 1909. 2.. Aufl. I 91 1. lr'iiley, Duncan: The Odesand Psalms of Solomon. JThS 1912., S. 2.93- 2.98. Burkill, Francis Cra»ford: A New MS of thc Odes of Solornon. JTbS I912, S. 372.-385. Harris, Rendei und Mingana, Alphonse: The Odesand Psalms of Solomon. I (Thc Text), Manchester 19I6; II (The Translation), Manchester I92.o. Kuhn, Kar/ Georg: Die älteste Textgestalt der Psalmen Salomos. I937· (BWANT 2.1) Begrich,joachim: Der Text der Psalmen Salomos. ZNW I939· S. 13I-I64. Rückübersetzung ins Hebräische Frankenberg, W.: Die Datierung der Psalmen Salomos. Gießen 1896. (BZA W 1) Kaminetzky, Abraham Schalom: Tthillöt Selomo. Haiiloah, Litterarisch-wissenschaftliche Monatsschrift, Krakau, I904. S. 43-ss, I49-ll9· (Hebräisch)
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UND
KoMME~TARE
Die oben genannten Textausgaben von Geiger, Ryle und James, Viteau, Harris und Mingana bringen auch Übersetzungen und mehr oder weniger ausführliche Kommentare. Per/es, Felix: Zur Erklärung der Psalmen Salomos. OLZ 1902, Sp. z.6crz.8z., 33 5-34z., 365-371.. Kittel, Rmiolf: Die Psalmen Salomos. Kautzsch, AP li, S. u7ff. Gray, G. Buchanan: The Psalms of Solomon. Charles, AP li, S. 6z.5 ff. Wellhausen,Julius: Die Pharisäer und die Sadduzäer. Hannover 1874. z..AuR. 191.4. Gry, Uon: Le Messie des Psaumes de Salomon. Museon 1906, S. z.3 1-1.48. Lindblom, johannes: Senjudiskt fromhetslif enligt Salomos Psaltare. Uppsala 1909. Jansen, H . udin: Die spätjüdische Psalmendichtung, ihr Entstehungskreis und ihr »Sitz im Leben«. Oslo 1937. (Skrifter utgitt av Det Norske VidenskapsAkademi i Oslo li. Hist.-Filos. Klasse. No. 3.) Mowinckel, Sigmund: Den senj0diske salmediktning. NTT 1950, S. 1-54. Braun, Herber/: Vom Erbarmen Gottes über den Gerechten. Zur Theologie der Psalmen Salomos. ZNW 1950/5 I, S. I-54· 0' Deli, Jerry: The Religious Background of the Psalms of Solomon. Revue de Qumran, Paris, I96I, S. Z.41-z.58. De Jonge, Marinus de: De toekomstverwachting in de Psalmen van Salomo. Leiden I 96 5. Holm-Nie/sen, Svend: Erwägungen zu dem Verhältnis zwischen den Hodajot und den Psalmen Salomos, in: Bibel und Qumran. Festschrift Hans Bardtke. Berlin I968. Schüpphaus, Joachim : Die Psalmen Salomos. Leiden 1977. W right, R.: The Psalms of Solomon, the Pharisees and the Essenes. Septuagint and Cognate Studies I97z., S. q6-q4.
Übersetzung I 1
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Ich rief zum Herrn, als ich in äußerster• Bedrängnisb war, zu Gott, als die Sünder angriffen. Plötzlich härte ich Kriegs ruf•. [... ]b »Er wird mich hören, denn ich bin Yoll Gerechtigkeit.« Ich dachte in meinem Herzen, daß ich voll Gerechtigkeit sei, weil es mir gut ging und ich viele• Kinder hatte. Ihr Reichtum verbreitete sich über die ganze Erde und ihr Wohlstand bis zu den fernsten Gegenden der Erde. Bis zu den Sternen wurden sie erhöht•, sie sagtenb, sie würden keineswegs fallen, und sie wurden übermütig in ihrem Wohlstand, und sie (hatten) keine ( Einsicht)•. Ihre Sünden waren im Verborgenen•, und ich wußte es nicht; ihre Übertretungen übertrafen die (der) Heiden vor ihnen, durch Entweihung entweihten sie das Heiligtum des Herrn•.
1 a) Vgl. 2,5; d; dJ.o; als Übersetzung von l'kalä, z. B. zChr 12,12, oder von lana,Op, z. B. Hab 1,4. b) Vgl. 5,5; 15,1. Die Ausdrucksweise findet sich oft in den alttestamentlichen Psalmen, z.B. Ps 18,7. 2 a)Vgl. 8,1. b) Gebhardt vermutet - unnötigerweise - ein durch Haplographie ausgefallenes el.-ca. Es
findet sich weder in den Hss. noch in €. 3 a) Vgl. Jes H,I.- :"l'O.V.>)v (Codd. R, L und so auch E) ist :roAvv (Codd. J, H) vorzuziehen, da Jerusalem als die Sprechende vorgestellt wird (vgl. Jcs 49,20 f.). 5 a) Vgl. Jes 14,13; Jer 51,9; Dan 8,10 in malam parttm. b) Sc. ön- Vgl. Ps 30,7. 6 a) Alle I-Iss. haben >i•·cy>>aber«. - V. 29 ist epexegetisch zu V . 28 b. 30 a) >taTa."llvnv = bald' wird mehrmals in 1.5) für die Zerstörung Israels durch die Heiden gebraucht, z.B. Hab I,I3; Ps 58,10. b) Vgl. V. II, hier aber in der Bedeutung »Errettcr, Befreier«, vgl. 9. I. In ist AIJT{!OVV oft gleich awCctv.- Wie in V. I I hat Cod. Rauch hier 1o; 11~, während die anderen nur 11~ haben. 3 I a) V gl. 5, I I; 9, Io; I 5, I; I 7,3. - ~}.;r.{aapcv (Codd. J, L, C, H) beruht wahrscheinlich eher auf ungenauem Abschreiben von ~ iL"li; IJfiWV (Cod. R) als umgekehrt (Gebhardt). p a) Vgl. 5, 7· b) Vgl. 3,3; 4,8; 5,I; I7, 10. - iq/ (Codd. J, L, C, H) wird gegenüber ei; (Cod. R) vorgezogen . Ha) Vgl. 3,6; I6,4; I7,3; Bar 4,22. b) Vgl. 15,4.- oV zeigt, daß der Ausdruck indikativisch verstanden worden ist. V. H soll eher einen Wunsch ausdrücken, und vielleicht ist = 11~ = 'öl. c) Es ist nicht nötig, ln in Analogie zu 15,13 in Ei; zu ändern. Vor allem in 'A, I: und fJ ist dieser Ausdruck häufig. 34 a) UTopaatv (Cod. J) ist wohl vom Plural 6alwv verursacht. 25
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und gesegnet vom Herrn sei Israel in Ewigkeitb.
IX Von Salomo. Zur Züchtigung•. Als Israel• weggeführt wurde in Verbannung in ein fremdes Land, weilb sie abgefallen waren vom Herrn, der sie erlöst hattec, da wurden sie verstoßen von dem E1bed, dase ihnen der Herr gegeben hatte. 2 Unter alle Völker• ist Israel verstreut nach dem Wort Gottesb, damit du gerechtfertigt werdest, o Gott, in deiner Gerechtigkeit aufgrundc unserer Sünden, denn du bist ein gerechter Riebterd über alle Völker der Erde. 3 Denn keiner, der Unrecht• tut, kann sich vor deinem Wissen verbergen, und die gerechten Werke der Frommen stehen dir vor Augen, Herr; und wo sollte ein Mensch sich verbergen vor deinem Wissen, o Gottb? 4 Unsere Werke (geschehen) nach Wahl und Beschluß unserer Seele•, b) V. 34 ist Schlußdoxologie, vgl. V. 24. - Auch ~,18; 9,11; to,S; 11,9; 12,6 wird Israel gesegnet, mit eiJ).oyriJ-li:vo; jedoch nur hier (vgl. aber 17,3 ~). wohl = barülc. IX Überschrift a) Siehe Einleitung S. ~ 8. Geiger faßt l},,;:yxo; als >>Beweis« auf, nämlich dafür, daß Israel nicht zu verzweifeln braucht, obwohl es die Gerechtigkeit Gottes herausgefordert hat. I a) Cod. J hat »Jerusalem« statt »Israel«.- Es handelt sich um die Deportation 587 v.Chr. b) i~ Ttjl ist kaum parallel mit dem temporalen iv Ttjl in I a, sondern kausativ. c) Vgl. 8,30. Gemeint ist wohl der Exodus. d) Vorbild dürfte Jer I6, I3; zz,z6 sein. wo tül mit choei:rut~ übersetzt wird. e) ~- ist relativischer Anschluß für ijv. 2 a) iv naVTi i{}vn knüpfen Geiger, Wellhausen, Grav, Ryle und James entsprechend der Interpunktion in Cod. H an V. I, wobei sie davon ausgehen, dall Dtn 4,27 Vorlage ist. Weiter folgen sie Cod. Hin der Lesart i:ri cltarr:to!!'~ (-»zur Verstreuung bestimmt«) statt~ öwa:w!!ri (Codd. R, J, L, C). Parallelismen und Metrum sprechen jedoch für die hier übernommene Einteilung, die auch 6 hat. b) Vgl. Bar I,4-2,1.- In den PsSal findet sich Otaa:roea nur hier und 8,z8. c) iv = b' mit kausativer Bedeutung. d) Vgl. z,I8; 4,24. 3 a) Gegen Cod. R äotxa haben Codd. ], L, C und H >caxci, was kaum richtig ist, da dieses Wort 1 ~ ,4 und 17, I7 für das Verderben, das den Menschen trifft, gebraucht wird. Auch 6 scheint mit 'awlä äotxa vorauszusetzen. b) Vgl. Ps I39,7ff. 4 a) Für das Verständnis ist es ohne Bedeutung, ob vroxij; ~/IWI' (das wie ndplmü »unser« bedeutet) nur für i~ova{q. bestimmend ist oder auch für i>cAOY!l· - Falsch ist es aber, wenn Geiger und Weilhausen mit i~ovaia einen neuen Satz beginnen lassen, der sich in V. 4 b fortsetzen soll. Zwar haben Codd. R, J, L und C dieses Wort ohne iola subscriptum, aber Gebhardt macht darauf aufmerksam, daß diese Hss. überhaupt kein iola subscriptum oder adscriptum schreiben.- Zum Gedankengang vgl. Sir I1,9ff.; 30,11. Josephus sagt über die Pharisäer, daß sie das meiste von dem, was in der Welt geschieht, dem Willen Gottes zuschreiben, daß sie aber auch mit dem freien Willen des Menschen rechnen (Ant XVIII,t,3; BellJud ll,8,14); vgl. Schürer II, S. 460-63.
Recht und Unrecht zu tun mit den Werken unserer Hände; in deiner Gerechtigkeit aber suchst du die Menschenkinder heim. Wer Gerechtigkeit übt, sammelt sich• Leben beim Herrnb, wer aber Unrecht übt, verschuldet (seine) Seele in Verderbenc; denn der Herr richtet einen Mann und (sein)d Haus in Gerechtigkeit. 6 Wem zeigst du dich gütig•, o Gott, wenn nicht denen, die den Herrn anrufenb? Bei Sündenc wird (er) den reinigen, der da preist durch Bekenntnisd, denn auf uns und unseren Gesichtern (liegt) Scham über allesc. 7 Und wem wird (er) Sünden vergeben, wenn nicht denen, die gesündigt haben? Gerechte wirst du segnen, und du strafst• nicht für das, was sie gesündigt haben, und deine Güte (gilt) reuigenb Sündern. 8 Und nun•, du bist Gott, und wir sind ein Volkb, dem du deine Liebe geschenkt hast;
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a) Gebhardt ändert atiTtJI, das in Cod. R als Reflexivpronomen verwendet wird, in atl-rt{i; Codd. J, L, C, H: lavTt{i. b) Vgl. Sir 17,22; Mt 6,20; Lk 12,21. c) Unbeholfene griechische Ausdrucksweise, die wohl sklavisch vom Hebräischen übernommen ist. d) Vgl. 3,8, wonach miToii, das sich in E findet, ergänzt werden kann. 6 a) Codd. R, H: Xf!t}rJTEvan; L, C: Xf!t}rJTWrJEL. In V. 6b und 7a haben alle Hss. 3· Person in den Verben, fahren aber in 7b mit der z.Person fort. Dasselbe gilt für 6, wo in 6a auch 3· Person steht wie Codd. L und C. Gebhardt vereinheitlicht zur 2. Person, doch kommt Personenwechsel auch sonst vor, z.B. 4,1-3. b) Vgl. 2,36. c) Unbeholfenes Griechisch, dessen hebräisches Original unsicher ist. Mit Wellhauscn, Ryle und James fasse ich iv dpaeTiat; als Bezeichnung des sündigen Zustands auf; es kann auch adjektivisch mit V'VX~v verbunden werden. E: »die Sünden der Seele«. Frankenberg, Kaminetzky und Viteau vermuten eine falsche Übersetzung von mthti!(61(1Zpa) = >>von (ihren) Sünden«. d) iv i~opo).oyf]an ist entweder adjektivisch (vgl. 4,9; 6,5; 10,4) oder instrumental. Mehrere betrachten iv i~ayoe{au; als sekundäre Dublette. Wo 0 i~ryyoe{a (Hi 2z,zz; 33,26) hat, steht in 1: bzw. B i~opoÄ.oyrycn;. Aber warum ein bekanntes Wort durch ein weniger bekanntes erklären? E hat es nicht, doch kann das auf mangelndem Verständnis beruhen. In Ps p.~ übersetzt m h6dä in der Bedeutung >>Sünden bekennen« mit i~ayo(>EVELV. Aufs Ganze gesehen gibt es mehrere Ähnlichkeiten zwischen Ps 32 und diesem Psalm. e) Holprige Ausdrucksweise. Kaminetzky schlägt ein als lipnlnü verlesenes fbaninü vor. Zum jetzigen Text vgl. Ps 44,16; Dan 9,7. 7 a) rut'iVvEIV hier = bestrafen, vgl. 3 Makk z,q. b) lv mit Dativ ist adjektivisch, vgl. V. 6. - Gebhardt umschreibt richtig das m:e{ der Hss. mit E.:rl. 8 a) ~>des Herrn«), was vielleicht Absicht, vielleicht aber auch Dittographie aus V. 6 ist. 6 a) Dem Kontext nach muß der Satz einen Wunsch ausdrücken; 6 faßt ihn indikari,·isch auf; so auch W'ellhausen, der die ganze Zeile hinter V. 6c stellt unter Hinweis auf 9,11; 10,8; 11,9.
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und die Sünder allzumal mögen zugrunde gehen fern von dem Antlitz des Herrnc, und die Frommen des Herrn mögen die Verheißungen des Herrnd erbenc.
XIII Ein Psalm Salomos. Der Trost der Gerechtena. Die Rechte des Herrn beschützte micha, die Rechte des Herrn schonte uns, z der Arm des Herrn rettete uns vor dem durchbohrenden Schwert, vor Hunger und vor dem Tod der Sündera. 3a Böse Wildtiere stürzten sich auf sie, mit ihren Zähnen zerrissen sie ihr Fleisch, und mit ihren Kiefern zermalmten sie ihre Knochenb. 4 Aber aus alledem errettete uns der Herr. Der Gottesfürchtigea erschrak wegen seiner Übertretungen, daß er mit den Sündern zusammen weggerafft werde; Auch PsSal 4, der in mehrfacher Hinsicht an diesen Psalm erinnert, schließt mit einem Segenswunsch.- Zur jetzigen Schlußzeile vgl. jedoch 14,10. b) :wi; für Israel nur hier und 17,21.- Cod. J hat :ral6wv. c) Vgl. Ps 68,3. d) Cod. R fehlt xvelov; auch 3,8; 6,4; 17,3 fehlt in R das letzte Wort einer Zeile. Gebhardt vermutet, daß die Handschrift, die R als Vorlage dienre, in Scichoi geschrieben und am Rand beschädigt war, so daß einzelne W'orte verschwunden sind. e) Vgl. q,to. - Cod. R %).I}(}OI'OfLt'aawav ist wohl Schreibfehler für -1jawaav. - Durch Ungenauigkeit der Abschreiberist daraus %).I}(}OI'Of11Ja:}.IJ(!OVOfL ~aau:~· (L, C, H) geworden. XIII Überschrift a) Siehe Einleitung S. 58. - Die Überschrift ergibt sich aus dem Inhalt des Psalms. 1 a) Vgl. Ps 98,1; Sap 5,16; 19,8; Sib 3,705.- >befestigt>unseres>verändert wurde«, weil lana' ( = lanah) in @ mit diesem Verbum wiedergegeben wird; vgl. Ps 89,H; Sap t8,z; 2Makk~,4. b) Nach flOV hat Cod. J d; OWTTJelav - wohl aus V. ~ - , woraus sich auch erklärt, daß in dieser Hs. V. 4 und l a fehlen. c) Ei; rov alwva ist adjektivisch zu iUu zu verstehen; vgl. 17,~; t8,t. 4 a) Vgl. Hos q,14.- Elliptisch für: »wie mit einem ... « Im AT wird xbreov mit Ochse und Esel verbunden, nicht aber mit dem Pferd; vgl. aber den Parallelismus Prv z6,~. b) Vgl. 3,2. - Vielleicht = milmarl4 (Kaminetzky) oder »bei seinem Erwachen« (vgl. Ps 7~,zof.); oder miTov kann sich als genetivus objectivus auf bmov beziehen: »um es zu wecken«. l a) Vgl. Ps t18,21 und die häufige Einleitungsformel in den Dankpsalmen von Qumran (1QH). b) Cod. R: civreJ.dßrro, fälschlich aus V. ~· c) Codd. L, C, H: l.Ä.oylow flE, woraus durch Verschreibung l.Ä.oyf}owflat (R) und l.Ä.oyf}oofla' (J) entstanden sind, vielleicht durch V. ~ a inspiriert. 6 a) Vgl. 9,8. b) Cod. R verdeutlicht den genetivus objectivus durch nEei ooii und läßt flOV aus. 7 a) i:nxeaniv sonst nicht mit cmd verbunden.
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und von jedem bösen Weib, das den Toren zu Fall bringt. 8 Und laß nicht die Schönheit eines gesetzlosen \\'eibes mich verleiten• und eines jeden, der schädlicher Sünde untcrliegth. 9 Festige die W'erke meiner Hände in deiner >wie Vögel, die verstreut ... «und »"~>·ie Vögel wurden sie verstreut ... « IOO
und kostbar (war) in den Augen der Landflüchtigen eine Seele, die vor ihnen gerettet worden wara. 18 Über die ganze Erde erfolgte ihre Verstreuung durch die Gesetzlosena, denn der Himmel härte auf, die Erde mit Regen zu befeuchtenb; 19 ewige Quellen aus der Urtiefe wurden zurückgehalten von den hohen Bergen hera, denn da war keiner unter ihnen, der Recht und Gerechtigkeit übteb. zo Von ihrem Herrscher an und (bis zum) geringstena (waren sie), in allerlei Sünde, der König in Gesetzlosigkeit, der Richter in Ungehorsamb und das Volk in Sünde. ZI Sieh zu, Herr, und richte ihnen auf ihren König, den Sohn Davidsa, zu der Zeit, die du ((auser)sehen)b, o Gott, über Israel, deinen Knecht, zu herrschenc, I7 a) D.h. vor deu Söhnen des Bundes, indem sie von ihnt:n geflohen warc:n (V. I6). - Vgl. Ps 107.4; Hebr 11,38.- Dies kann- aber muß nicht- einen Hinweis auf die Qumrangemeinde enthalten; vgl. die Damaskusschrift (CD) 1,2 I; 6,5 . :->Kostbar war in ihren Augen das Sich-l"iederlassen jeder Seele, die von ihnen weg gerettet war.« >ausersehen, bestimmen« heißen (z.B. Gen 22,8.14). Auch setzt l&iv voraus. c) So wird im allgemeinen übersetzt, auch in 0; zu Israel als Jahwes Knecht vgl. z.B. Jes 45,4·
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und umgürte ihn mit Stärke•, zu zermalmen ungerechte Fürstenb, zu reinigen< Jerusalem von Heidenvölkern, die vernichtend zertretend, in Weisheit (und) in Gerechtigkeit• die Sünderb vom Erbe< zu verstoßen, des Sünders Übermut zu zerschlagen wie des Töpfers Geschirrd, mit eisernem Stab• zu zerschlagen all ihren Bestandb, zu vernichten gesetzlose Völkerschaften durch das \X'ort seines Mundes>Stärke«. c) Vgl. \'. 31· 25 a) Vgl. Jes 30,17; Ps 104,7· -6: »... werden die Heiden flüchten«; dem Zusammenhang nach muß q;t•(fit• jedoch transitiv sein. h) Alle Hss. haben al-Twl', so auch E. In Analogie zu V. 24 b hätte man mhoiJ erwarten können. 26 a) Cnd. J und