Heinrich Heine Säkularausgabe: BAND 8 K Über Deutschland 1833-1836. Aufsätze über Kunst und Philosophie. Kommentar 9783050053134, 9783050029115

Der jetzt veröffentlichte Kommentar zum bereits seit längerem vorliegenden Textband 8 der Säkularausgabe enthält die Ent

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German Pages 814 [816] Year 2001

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Heinrich Heine Säkularausgabe: BAND 8 K Über Deutschland 1833-1836. Aufsätze über Kunst und Philosophie. Kommentar
 9783050053134, 9783050029115

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HEINRICH HEINE SÄKULARAUSGABE Bandaufteilung:

ABTEILUNG I ι 2 3

Gedichte 1812—1827 Gedichte 1827-1844 und Versepen Gedichte 1845 — 1856

4 5 6

Tragödien. Frühe Prosa Reisebilder I Reisebilder II

7 8 9 10

Über Frankreich Über Deutschland. Kunst und Philosophie Prosa Pariser Berichte

11 12

Lutezia Späte Prosa

ABTEILUNG II 13

Poemes et legendes

14 15 16

Tableaux de voyage I Tableaux de voyage II Italie D e l'Allemagne I

17 18

D e l'Allemagne II D e la France

19

Lutece

ABTEILUNG III 20—23 Briefe 24—27 Briefe an Heine

Akademie Verlag CNRS Editions

HEINES WERKE SÄKULARAUSGABE · BAND 8 KOMMENTAR

HEINRICH

HEINE SÄKULARAUSGABE

WERKE · BRIEFWECHSEL LEBENSZEUGNISSE

Herausgegeben von der Stiftung Weimarer Klassik und dem Centre N a t i o n a l de la Recherche Scientifique in Paris

HEINRICH

HEINE BAND 8

ÜBER DEUTSCHLAND 1833—1836 Aufsätze über Kunst und Philosophie

KOMMENTAR

Bearbeiter Renate Francke unter Mitarbeit von Heide Hollmer

AKADEMIE VERLAG CNRS E D I T I O N S

G e d r u c k t mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds W i s s e n s c h a f t der V G W O R T

Die Ausgabe stützt sich auf die B e s t ä n d e der B I B L I O T H E Q U E N A T I O N A L E · PARIS (Cabinet des Manuscrits), des HEINRICH-HEINE-INSTITUTS · DÜSSELDORF u n d der S T I F T U N G WEIMARER KLASSIK ( G o e t h e - u n d Schiller-Archiv)

Akademie Verlag HSA: ISBN 3-05-000450-9 Band 8 K : ISBN 3-05-002911-0 © Akademie Verlag G m b H , Berlin 2001 G e s a m t h e r s t e l l u n g : D r u c k h a u s „ T h o m a s M ü n t z e r " G m b H , Bad Langensalza P r i n t e d in the Federal Republic of G e r m a n y

INHALT

Editionsgrundsätze

7 KOMMENTAR

ZU B A N D 8

Z u diesem Bande

17

Die romantische Schule Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum T e x t

19 37 51 185 335

Z u r Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum T e x t Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum T e x t

340 359 372 569 712

AUS D E M N A C H L A S S A u f s a t z über verschiedenartige Geschichtsauffassung Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Anhang Vorworte und Erklärungen Z u r Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland 1. Teil. Vorbericht

721 723 724 725

6

Inhalt Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen

731 731 732 733

Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland 2. Teil. Vorrede Entstehung Überlieferung Erläuterungen

735 735 735

Erklärung vom 19. März 1835 in der „Allgemeinen Zeitung" Entstehung Uberlieferung Erläuterungen

737 738 738

Paralipomena Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland Neunter Artikel Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum Text

739 742 742 756 762

Die romantische Schule. Bruchstück zum Dritten Buch Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen

763 764 764 765 NACHTRAG

Texte und Kommentare

771 ANHANG

Berichtigungen der Texte Personenregister

779 781

EDITIONSGRUNDSÄTZE

1. Die Heine-Säkularausgabe bietet in den Bänden 4 bis 12 der ersten Abteilung (Heines Werke in deutscher Sprache) Heines Prosaschriften und Tragödien. Jeder Band enthält die Texte, die dem Werkkomplex oder T h e m e n bereich für den jeweiligen Zeitraum des Bandes zuzuordnen sind, wobei die in Heines Nachlaß vorgefundenen Arbeitsnotizen ( A p h o r i s m e n und Fragmente) geschlossen (in Band 12) dargeboten werden. — Die Anordnung der Texte innerhalb eines Bandes folgt thematischen bzw. chronologischen Gesichtspunkten. 2. Dem Text liegt jeweils der letzte von Heine durchgesehene Druck, bei den von ihm nicht veröffentlichten Werken das Manuskript oder, w e n n dieses heute verschollen ist, ein nach ihm veranstaltetet Druck zugrunde. Liegen mehrere solcher postumen Drucke vor, wird derjenige als Textvorlage gewählt, der Heines Intention vermutlich am nächsten kommt. Die Wiedergabe der Texte entspricht in Wortlaut, Orthographie, Interpunktion und Gliederung der gewählten Textvorlage. Offenkundige Druck- bzw. Schreibfehler werden stillschweigend korrigiert. Druck- bzw. Schreibversehen, die als solche nicht zweifelsfrei zu bestimmen sind, werden im Text korrigiert, und die Korrekturen werden im Abschnitt „Mitteilungen zum Text" des Kommentars nachgewiesen. Die Schreibung der Eigennamen wird grundsätzlich nicht verbessert. Texthervorhebungen werden einheitlich durch Sperrdruck wiedergegeben. Dagegen bleiben typographische Besonderheiten und Druckzufälligkeiten (Zierbuchstaben, Wechsel der Schrifttypen bei der W i e d e r g a b e von Fremdwörtern u. ä.) unberücksichtigt. Alle Heine-Texte sind recte, Hinzufügungen des Bearbeiters kursiv gesetzt. 3. Jeder Textband wird durch einen Kommentarband ergänzt, der in den Abschnitten „Entstehung", „Uberlieferung", „Mitteilungen zum Text" und „Erläuterungen" Nachweise zur Entstehung und Uberlieferung jedes Einzeltextes sowie textkritische und sachliche Erläuterungen zu diesem Text enthält. Die Tatsache, daß Heine eine Reihe von Werken zu einer größeren Einheit (ζ. B. „Reisebilder", die Bände des „ S a l o n " ) z u s a m m e n g e f a ß t und

8

Editionsgrundsät^e als solche publiziert hat, macht es außerdem erforderlich, die Entstehungsgeschichte solcher Werkeinheiten gesondert darzustellen. Im Abschnitt „Entstehung" werden, unter Berücksichtigung aller die Textgeschichte erhellenden historischen und biographischen Zeugnisse und künstlerischen Aspekte, die Entstehungsetappen des jeweiligen Textes und dessen Druckgeschichte dargestellt. Mit Ausnahme der aus dem Nachlaß veröffentlichten Texte wird die Druckgeschichte grundsätzlich nur bis zu Heines Tod mitgeteilt. Die Rezeption eines Werkes wird nur soweit berücksichtigt, wie sie Einfluß auf dessen weitere Bearbeitung durch den Dichter gehabt hat. Abschließend wird die Wahl der Textvorlage begründet. Unter der Rubrik „Uberlieferung" werden alle in Betracht kommenden Textzeugen in chronologisch geordneter Ubersicht bibliographisch exakt verzeichnet. Sie sind durch eine Sigle gekennzeichnet. Die Angabe des Standortes der Handschrift besagt zugleich, daß diese im Original oder in Fotokopie der vorliegenden Edition zugrunde gelegt werden konnte. Wenn nur ein Faksimile oder ein Druck, dem eine heute verschollene Handschrift zugrunde lag, benutzt werden konnte, ist dies ausdrücklich vermerkt. Drucke, die Heine nicht durchgesehen, aber gebilligt hat (ζ. B. die dritte Auflage der „Reisebilder. Zweyter Theil"), werden angeführt, jedoch wird hier die Seitenangabe nicht vermerkt zum Zeichen, daß die Änderungen in diesen Drucken nicht von Heine herrühren und deshalb auch für die „Mitteilungen zum Text" nicht ausgewertet worden sind. Die Angabe der jeweiligen Textvorlage wird durch Halbfettdruck hervorgehoben. Die Beschreibungen der Handschriften dienen dem Zweck, eine eindeutige Identifizierung des Textzeugen zu ermöglichen. Das leisten die Kennzeichnung der Handschriften, Informationen über Standort, Besitzer (Institutionen werden dabei mit ihren heute gültigen Namen genannt), Umfang, Format, verwendetes Schreibmaterial, über inhaltliche und formale Besonderheiten sowie die inhaltliche Bestimmung. Bei der Kennzeichnung der Handschriften werden folgende Begriffe verwendet: R e i n s c h r i f t — Von Heine oder einem autorisierten Schreiber angefertigte (eventuell geringfügig korrigierte) Niederschrift eines vorläufig oder endgültig fertiggestellten Textes. Sie kann bestimmt sein durch ihre Funktion 1. als Druckvorlage, 2. als Text zur handschriftlichen Verbreitung vor dem Druck und 3. als Widmung, Albumblatt u. ä. K o n z e p t — Oft mehrfach überarbeiteter Entwurf einer größeren in sich selbständigen Texteinheit, der Inhalt und Struktur des späteren Textes erkennen läßt. — Eine Reinschrift, die in späteren Arbeitsgängen stark überarbeitet wurde, nimmt wieder den Charakter eines Konzeptes an.

Editionsgrundsat^e

9

A b s c h r i f t — Eine Niederschrift, die von einer durch Heine nicht autorisierten Person nach einer nicht überlieferten Vorlage oder nach mündlichem Vortrag durch den Dichter angefertigt wurde. Infolge der unterschiedlichen Behandlung der Heine-Handschriften durch die jeweiligen Besitzer sind heute in vielen Fällen nur noch in geringem Umfang exakte Angaben über den ursprünglichen Zustand der Papiere (Format, Farbe, Beschaffenheit) möglich, der für editorische Schlußfolgerungen wichtig wäre. Die Formatangaben erfolgen nicht in Millimetern, sondern unter Verwendung der im Buch- und Bibliothekswesen gebräuchlichen Größenbezeichnungen in 8°, 4°, 2°, wobei folgende, an Heine-Handschriften gewonnene Maße zugrunde gelegt werden: 8° —im Bereich 75 bis 150 mm X 120 bis 230 mm; 4° - im Bereich 130 bis 250 mm X 230 bis 350 mm; 2° — im Bereich 230 mm und größer X 350 mm und größer. (Alle Angaben in der Reihenfolge Breite X Höhe.) Auf die Beschreibung der verwendeten Papiersorten wird im allgemeinen verzichtet, da Merkmale wie Wasserzeichen, Farbe usw. in bezug auf Handschriften aus dem in Frage kommenden Zeitraum selten einen bestimmenden Aussagewert haben. Sie werden nur dann angeführt, wenn sie nachweislich als Kriterien für Datierung bzw. chronologische Einordnung einer Handschrift gelten können. Im Abschnitt „Mitteilungen zum Text" werden Informationen gegeben, die sich auf die Gestalt des jeweiligen Textes beziehen. Dazu gehören: a) vom Autor schriftlich fixierte, aber wieder geänderte oder auch verworfene Textversuche sowie relevante Abweichungen (Varianten) anderer autorisierter gedruckter oder handschriftlicher Textzeugen von der Textvorlage. Als Textversuche bzw. relevante Abweichungen vom edierten Text gelten solche Textstellen, die Einsicht in die inhaltlichen und formalen Intentionen des Dichters gewähren. Das betrifft Änderungen der inhaltlichen Aussage, der Anordnung, der Wortfolge und der Wortwahl wie auch gravierende Änderungen der Interpunktion (die bei der gedruckten Uberlieferung nur in den Fällen berücksichtigt werden, in denen Heines Mitwirkung nicht auszuschließen ist). Als nicht relevant angesehen werden Schwankungen in der Orthographie, offenkundige Druck- und Schreibversehen sowie Sofortkorrekturen solcher Versehen in der handschriftlichen Uberlieferung. Graphische Befunde in den Handschriften werden nur dann mitgeteilt, wenn sie Informationen über die Entstehung des Textes vermitteln; b) notwendige, die gewählte Textvorlage verändernde textkritische Eingriffe des Bearbeiters, wie die Änderung nicht zweifelsfrei zu bestimmender Druck- bzw. Schreibversehen;

ΙΟ

Editionsgrundsät^e c) Zusätze zum edierten Text, wie Widmungen, Mottos und Fußnoten, die in anderen Textzeugen, nicht aber in der für den edierten Text gewählten Vorlage enthalten sind. Die Textversuche, Varianten und die textkritischen Eingriffe werden in der Form eines negativen Apparates verzeichnet, d. h. die Textstelle, die von der Varianz betroffen ist, wird nicht noch einmal wiederholt, sondern es werden nur die Abweichungen anderer Textzeugen mitgeteilt. Die von der Varianz betroffene Stelle wird durch die Angabe der Seiten- und Zeilenzahl sowie durch dem edierten Text entnommene, durch Halbfettdruck gekennzeichnete Stützworte kenntlich gemacht, wobei die Wiedergabe der betreffenden „Mitteilungen zum Text" in der Regel durch das letzte noch nicht von der Varianz betroffene Wort des edierten Textes eingeleitet und mit dem ersten nicht mehr betroffenen Wort abgeschlossen wird. Jedoch kann auf ein zweites Stützwort, sei es am Anfang oder am Schluß der betreffenden Mitteilung, verzichtet werden, wenn die Zuordnung der Varianz eindeutig ist. Bei mehreren Abweichungen innerhalb einer Textpartie wird diese vollständig verzeichnet. Erstreckt sich eine Abweichung über eine größere Textpartie, so wird der Text als Einheit behandelt und durch die entsprechenden Zeilenzahlen gekennzeichnet. Abweichungen anderer Textzeugen, die sich auf Einzelbefunde dieser als Einheit behandelten Textpartie beziehen, werden gesondert mitgeteilt; die betreffenden Seiten- und Zeilenzahlen werden dann wiederholt. Die Mitteilung einer Varianz, die in verschiedenen Textzeugen in lediglich orthographisch unterschiedlicher Form auftritt, erfolgt nach der Angabe aller Siglen grundsätzlich in der orthographischen Form des dabei zuerst angeführten Textzeugen, wobei eindeutige Schreib- und Druckversehen stillschweigend korrigiert werden. Bei der Darbietung stark durchkorrigierter handschriftlich überlieferter Textpassagen wird Wert auf eine übersichtliche Wiedergabe der einzelnen Textschichten gelegt. Dabei wird der ermittelte Textzusammenhang mitgeteilt, so daß auch Wiederholungen von einzelnen Textstellen notwendig werden können, die in der Textvorlage bzw. im edierten Text nur einmal vorhanden sind. Diese Wiederholungen werden nicht besonders gekennzeichnet. Mehrere aufeinander folgende Textversuche werden durch fortlaufende Ziffern ( [ 1 J , [ 2 ] ) , mehrere aufeinander folgende Korrekturen innerhalb eines Textversuches durch Buchstaben {[a], [ b ] , [ a 1 ] , [ a 2 ] ) gekennzeichnet, wobei die jeweils folgende Ziffer bzw. der jeweils folgende Buchstabe die vorhergehenden Ziffern bzw. Buchstaben aufhebt. Wenn die aus den Korrekturen hervorgegangene letzte Stufe mit dem edierten Text übereinstimmt, wird diese nach der letzten Ziffer bzw. dem letzten Buchstaben in der Regel nicht mitgeteilt, sondern durch die Angabe s. Text ersetzt. In den Fällen aber, in denen es sich nur um ein Wort handelt, wird statt dieses Hinweises das Wort selbst im Halbfettdruck gegeben.

Editionsgrundsät^e

Als „Erläuterungen" werden zum besseren Verständnis des Textes notwendige Informationen über historische, literarische und biographische Tatsachen und Zusammenhänge sowie über sprachliche und formale Eigenheiten gegeben, wobei auf Textinterpretation grundsätzlich verzichtet wird. Direkte und indirekte Zitate sowie die von Heine benutzten Quellen werden nachgewiesen, sofern sie eindeutig zu ermitteln waren. Querverweise deuten auf ähnliche oder weiterführende Stellen im Gesamtwerk des Dichters oder auf vorangegangene oder folgende Erläuterungen im Kommentar hin. Sie werden beim Bezug auf den Text mit der betreffenden Seiten- und Zeilenangabe des Textbandes (ζ. B. vgl S. 28,11), beim Bezug auf den Sachkommentar mit der betreffenden Seiten- und Zeilenangabe der Texterläuterung (ζ. B. vgl %u 28,11) versehen. —. Zu erläuternde Stellen des Abschnittes „Mitteilungen zum Text" werden im Anschluß an die Erläuterungen zum edierten Text kommentiert. Lücken in der Kommentierung werden angezeigt. Nicht erläutert werden Begriffe und Fakten, die zum Allgemeinwissen gehören bzw. mit Hilfe moderner, allgemein zugänglicher lexikalischer Nachschlagewerke leicht zu ermitteln sind. Die Kennzeichnung der zu erläuternden Textstelle erfolgt durch die Angabe der Seiten- und Zeilenzahl und eines oder mehrerer dem Text entnommener Bezugsworte, die halbfett gedruckt sind. Umfangreichere Bezugsstellen werden verkürzt wiedergegeben, die Auslassungen durch drei Punkte markiert, die selbst nicht zum edierten Text gehören. Für den Kommentar wurde die gesamte Heine-Literatur einschließlich der kritischen Ausgaben herangezogen. Wegen der Fülle der aufzunehmenden Titel wurde auf ein Literaturverzeichnis verzichtet. Genutzt wurde insbesondere die Düsseldorfer Heine-Ausgabe, für den vorliegenden Band vor allem: Heinrich Heine. Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. In Verbindung mit dem Heinrich-Heine-Institut herausgegeben von Manfred Windfuhr. Band 8: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. Die romantische Schule. Bearbeitet von Manfred Windfuhr. Hamburg 1979 und Band 10: Shakespeares Mädchen und Frauen und Kleinere literaturkritische Schriften. Bearbeitet von Jan-Christoph Hauschild. Hamburg 1993. Generell erfolgt der Nachweis von Sekundärliteratur nur dort, wo durch sie ein spezieller Sachverhalt erklärt wird oder wo bei der Erläuterung dieses Sachverhaltes widersprüchliche Auffassungen in der Forschung bestehen. Der Band wird durch ein Personenregister abgeschlossen. Dieses enthält alle im Text- und Kommentarband vorkommenden Personennamen mit Ausnahme der von mythologischen und literarischen Figuren sowie der von Verfassern von Sekundärliteratur. Zur eindeutigen Bestimmung der Personen dienen Angaben wie Vornamen, Lebensdaten, Tätigkeit u. a. m. Soweit Erklärungen im Text erwähnter biographischer Einzelheiten, Bezüge u. ä. notwendig sind, erfolgen diese im Abschnitt „Erläuterungen".

Editionsgrundsät^e

12

Auch im K o m m e n t a r b a n d sind alle Heine-Texte recte, alle vom Bearbeiter s t a m m e n d e n A u s f ü h r u n g e n kursiv gesetzt. Eine Ausnahme bilden die sich auf den Textband beziehenden Seitennachweise, die ebenfalls recte gesetzt sind. 4. Es werden folgende im D u d e n nicht angegebene bzw. weniger gebräuchliche A b k ü r z u n g e n und editorische Zeichen verwendet: D egh. ehem. gestr. Η h HSA Slg. ab c χ, x—x [ ] / / /

Druck eigenhändig ehemals gestrichen H a n d s c h r i f t (eigenhändig) H a n d s c h r i f t (nicht eigenhändig) Heine-Säkularausgabe Sammlung U n t e r p u n k t i e r u n g für unsichere Lesung in der Handschrift Kennzeichnung nicht lesbarer Buchstaben bzw. Worte in der Handschrift eckige K l a m m e r n zur Kennzeichnung v o n Eingriffen (Auslassungen, Zusätze) und Bemerkungen des Bearbeiters Schrägstrich zur Kennzeichnung von Gliederungen bei Zitaten im Kommentar Kennzeichnung des Strophenendes bei Gedichtzitaten im Kommentar

5. Im Abschnitt „ E r l ä u t e r u n g e n " werden bei Quellenangaben folgende Abkürzungen verwendet: Bachmann

Dobeneck

Galley

DHA

Ueber die Philosophie meiner Zeit. Z u r Vermittlung. Von Carl Friedrich Bachmann, Dr. und ordentlichem P r o f e s s o r der Philosophie auf der Universit ä t j e n a . Jena 1816. Des deutschen Mittelalters Volksglauben und Heroensagen. Von Friedr. Ludw. Ferdin. von Dobeneck. Herausgegeben und mit einer Vorrede begleitet von Jean Paul. 2 Bände, Berlin 1815. Eberhard Galley, Harry Heine als Benutzer der Landesbibliothek in Düsseldorf. In: Heine-Jahrbuch 1971, S. 30—42. Heinrich Heine. Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. In Verbindung mit dem HeinrichHeine-Institut herausgegeben von Manfred Windfuhr. H a m b u r g 1975—1997.

Editionsgrundsät\e

13

Walter Kanowsky, Heine als Benutzer der Bibliotheken in Bonn und Göttingen. In: Heine-Jahrbuch 1973, S. 1 2 9 - 1 5 3 . Geschichte der Deutschen Poesie im Mittelalter. Von Karl Rosenkranz. Halle 1830. Christliche Kirchengeschichte von Johann Matthias Schroeckh, ordentlicher Lehrer der Dichtkunst auf der Universität Wittenberg, des Kleinern Fürsten=Collegii zu Leipzig Collegiaten, des Königl. Instituts der historischen Wissenschaften zu Göttingen ordentlichem Mitgliede, und der MarckgrafBaadenschen Latein. Societät Ehrenmitgliede. 30 Bände, Leipzig 1768—1809. Grundriß der Geschichte der christlichen Kirche von L. T. Spittler. In der fünften Auflage bis auf unsere Zeit herab fortgeführt von D. G. J. Planck, Professor der Theologie und Präsidenten des Consistorium in Göttingen. Reutlingen 1814. De PAllemagne, par M m e La Baronne de Stael-Holstein. Tome premier — tome troisieme. Paris 1814. (Impressum: Paris 1810. Reimprime [ . . . ] London 1813 et [ . . . ] Berlin 1814) Wilhelm Gottlieb Tennemann's ehemal. ordentl. Prof. der Philos. zu Marburg Grundriss der Geschichte der Philosophie für den akademischen Unterricht. Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage oder dritte Bearbeitung von Amadeus Wendt ordentl. Prof. der Philosophie zu Göttingen. Leipzig 1829. Begegnungen mit Heine. Berichte der Zeitgenossen. Herausgegeben von Michael Werner in Fortführung von Η. H. Houbens „Gespräche mit Heine". Band 1: 1797—1846. Band 2: 1847—1856. Hamburg 1973· Goethes Werke. Hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. Weimar 1887 bis 1919.

KOMMENTAR ZU BAND 8

ZU DIESEM

BANDE

Band 8 der Heine-Säkularausgabe enthält Heines Arbeiten derfrühen dreißiger Jahre, in denen er sich mit der Geschichte von Literatur, Religion und Philosophie in Deutschland auseinandersetzt. Ursprünglich für das französische Publikum verfaßt und querst übersetzt in französischen Zeitschriften veröffentlicht (vgl. HS Α Bd. 16, D e l ' A l l e m a g n e I), erschienen die deutschen Fassungen (teilweise bearbeitet) bald nach den französischen. Sie sind im Entstehungsprozeß eng miteinander verflochten, wie Entstehungsgeschichten, Überlieferung und Mitteilungen zum Text ausweisen. Der Band bietet, chronologisch nach dem Ablauf ihres Entstehungsprozesses geordnet, D i e r o m a n t i s c h e S c h u l e von iSßj und Z u r G e s c h i c h t e der R e l i g i o n u n d P h i l o s o p h i e in D e u t s c h l a n d in der zweiten Auflage von 18^2, in der Heine einen Teil der Zensurstreichungen der ersten Auflage von iSjj wieder ergänzte und mit einer neuen V o r r e d e seinen letzten Standpunkt zu diesem Werk erläuterte. Die von der Zensur in der R o m a n t i s c h e n Schule gestrichenen Stellen werden aus der Druckvorlage im Textband 8 als Fußnoten zum Text mitgeteilt. Weiter enthält der Band aus dem Nachlaß einen „Aufsatz über verschiedenartige Geschichtsauffassung", der vermutlich i8ßß entstand und thematisch in den Bereich der beiden großen Schriften gehört. Im Anhang werden die Vorworte der beiden Bandchen Z u r G e s c h i c h t e d e r n e u e r e n s c h ö n e n L i t e r a t u r in D e u t s c h l a n d und eine Erklärung Heines zu den Zensureingrif fen in Z u r G e s c h i c h t e der R e l i g i o n und P h i l o s o p h i e in D e u t s c h l a n d von 1831 mitgeteilt; ferner zwei Paralipomena zur deutschen Literatur, die ursprünglich für die Fortfuhrung der französischen Publikationen entstanden waren. Der Text des einen, des N e u n t e n A r t i k e l s , wurde von Heine fur die Kapitel III. bis V . des D r i t t e n B u c h e s der R o m a n t i s c h e n Schule herangezogen. Im Nachtrag werden Texte und Kommentare zweier Konzeptbruchstücke geboten, die im Zusammenhang mit den beiden großen Schriften entstanden sind, aber nicht bestimmten Textstellen zugeordnet werden können.

DIE ROMANTISCHE SCHULE

ENTSTEHUNG Der im November iSßj erschienene Text Die romantische Schule ist das Ergebnis eines komplizierten dreijährigen Entstehungsprozesses, der von wechselnden Orientierungen auf das französische und das deutsche Publikum geprägt war. Auch der Gegenstand der Darstellung wurde von Heine in den verschiedenen Arbeitsphasen unterschiedlich bestimmt. Die Anregung zur Auseinandersetzung mit der deutschen Romantik ging ursprünglich von der Redaktion einer i8jj neu erscheinenden Pariser Kulturzeitschrift, der «Europe litteraire», aus. Sie beauftragte Heine mit einer Darstellung der zeitgenössischen deutschen Literatur für ihre französischen Leser. Zwischen März und Mai iSjj erschien unter dem Titel Etat actuel de la litterature en Allemagne eine Folge von acht Artikeln, die nach einer von Heine deutsch niedergeschriebenen Vorlage ins Französische übertragen worden waren (vgl. D e Γ Allemagne, Entstehung, HS Α Bd. I6\IJKI, S. 6ß—6j). Nach der Ubersetzung überarbeitete Heine diese Vorlage für eine an deutsche Leser gerichtete Ausgabe; sie wurde in zwet kleinen Bänden, betitelt Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland, im April und Juli 1833 bei dem Pariser deutschen Verlag Heideloff und Campe herausgegeben. Beide Publikationen erfüllten den in den Titeln erhobenen Anspruch nicht, die gegenwärtige deutsche Literatur zu besprechen; sie boten eine Vorgeschichte von den Anfängen bis zur romantischen Literatur. Heine plante Fortsetzungen: Für die französische Artikelreihe verfaßte er einen abschließenden Neunten Artikel (S. 241 — 251), der aber nicht mehr veröffentlicht wurde. In der Vorrede zum Zweiten Theil der Geschichte der neueren schönen Literatur kundigte Heine noch zj^ei weitere Teile an, die bis zu den Schriftstellern U r e i g e n e n Zeit führen sollten (vgl S. 239,). Dieser Plan wurde nicht ausgeführt. Eine neue Möglichkeit, die Literaturgeschichte für das französische Publikum zu Ende zu führen, bot sich Heine, als er Ende 1833 mit dem Verleger Eugene Renduel eine mehrbändige Publikation mit dem Titel D e l'Allemagne vereinbarte. Von den begonnenen Entwürfen wurde jedoch nur ein Text abgeschlossen, der als Preface ein zweibändiges Werk einleitete, das außer den Literaturartikeln die in der «Revue des Deux Mondes» erschienene Artikelreihe über die Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland und einen Anhang mit Textproben aus deutschen Werken, die in den Literaturartikeln erwähnt worden waren, sowie einer Einleitung Heines zu einem dieser Texte enthielt (vgl. HS Α Bd. i6\iyKI, S. 67—yo). Im Sommer 18] j überarbeitete Heine die beiden deutschen

20

Die romantische Schule

Bändchen Z u r G e s c h i c h t e der neueren s c h ö n e n Literatur in D e u t s c h l a n d und fügte vier neue Abschnitte (darunter die deutsche Vorlage der P r e f a c e von D e l ' A l l e m a g n e ) hinzu, in denen weitere romantische Schriftsteller behandelt werden, während die zeitgenössische Literatur nur mit einem programmatischen Hinweis auf das Junge Deutschland zm berührt wird. Die endgültige Begrenzung des Gegenstands ze^ Titel des neuen Buches: D i e r o m a n t i s c h e Schule. D i e R o m a n t i k war der Titel von Heines erster literaturkritischer Veröffentlichung im August 1820. In dem kleinen Aufsatζ betrog der Schüler A. W. Schlegels Position für die noch gegenwärtige romantische Literatur, stellte aber bereits die Forderung nach plastischer Gestaltung auf die er im E r s t e n B u c h der R o m a n t i s c h e n Schule (S. 25) differenzierter wieder aufnahm. Das Thema Romantik beschäftigte Heine weiter, und schon früh erwog er, Paris als Standort für eine Uberschau über die deutsche Literatur zu wählen. So antwortete er dem Posener Philologen Maximilian Schottkj, der ihn um einen Beitrag für seine Zeitschrift gebeten hatte, am 4. Mai 1823: W i e ich g e g e n w ä r t i g ü b e r das geistige Berlin denke, darf ich jetzt nicht d r u c k e n lassen; d o c h w e r d e n Sie es einst lesen, w e n n ich nicht in D e u t s c h l a n d m e h r bin, und o h n e literarische G e f a h r ü b e r neu-alt- und alt-neudeutsche Literatur in einem e i g e n e n W e r k c h e n mich a u s s p r e c h e n w e r d e . [ . . . ] diesen H e r b s t h o f f e ich in Paris zu seyn. Ich g e d e n k e viele Jahre dort z u bleiben, dort auf der Bibliothek e m s i g z u studieren und n e b e n b e y f ü r V e r b r e i t u n g der d e u t s c h e n Literatur die jetzt in Frankreich Wurzel faßt, thätig zu seyn. (HSΑ Bd. 20, S. 84,16—20 und S. 84,22—2j) Ahnlich äußerte er sich in einem Brief an Karl Immermann vom 10. April 182}: [...] in Paris, w o jetzt L i e b e f ü r d e u t s c h e Literatur b e s o n d e r s f ü r G ö t h e a u f t a u c h t , g e d e n k e ich das meinige zu thun. (HSΑ Bd. 20, S. 79,37—39) Von einem höheren Anspruch zeugt die in Verbindung mit einer geplanten Parisreise geäußerte Absicht: In Paris will ich die B i b l i o t h e k b e n u t z e n , M e n s c h e n und Welt sehen, und Materialien zu einem B u che sammeln, das E u r o p ä i s c h w e r d e n soll. (Heine an Κ. A. Varnhagen von Ense, 24. 10. 1826; HS Α Bd. 20, S. 271,}f.) Tatsächlich habe er, berichtet Heine anekdotisch zugespitzt 1840 im L u d w i g B ö r n e , gleich bei seiner A n k u n f t in Paris die Bibliotheque Royale aufgesucht, um sich die Manessische Minnesängerhandschrift zeigen ζlassen (vgl. HSA Bd. 9, S. 3J4). Die ersten Texte, die er in Frankreich schrieb, befassen sich jedoch nicht mit deutscher Literatur, sondern mit Kunst und Politik in der Julimonarchie (die Artikelreihen G e m ä l d e a u s s t e l l u n g in Paris 1831 und F r a n z ö s i s c h e Z u s t ä n d e 1832 in der,Allgemeinen Zeitung'). Einem breiteren französischen Publikum wurde Heine durch Ubersetzungen aus den Reisebildern in französischen Zeitschriften bekannt. In der Retrospektive der G e s t ä n d n i s s e berichtet er 18)4 humoristisch, wie er sich mit der hymnischen Würdigung eines CancantänZers in der Pariser Gesellschaft eine gelehrte Reputation erworben habe. Dies habe bewirkt, fährt er fort, daß die D i r e c t o r e n v o n Z e i t s c h r i f t e n mich a u f s u c h t e n , um meine C o l l a b o r a t i o n z u g e w i n n e n . / Z u den P e r s o n e n , die ich bald nach meiner A n k u n f t in Paris sah, g e h ö r t auch V i c t o r B o h a i n , und ich erinnere m i c h mit Freude dieser jovialen, geistreichen Figur, die d u r c h l i e b e n s w ü r d i g e A n r e g u n g e n viel d a z u b e i t r u g , die Stirne des d e u t s c h e n T r ä u m e r s z u e n t w ö l k e n und sein

Entstehung

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v e r g r ä m t e s H e r z in die Heiterkeit des f r a n z ö s i s c h e n L e b e n s e i n z u w e i h e n . E r hatte damals die E u r o p e litteraire gestiftet, und als D i r e c t o r d e r s e l b e n kam er z u mir mit d e m A n s u c h e n , einige A r t i k e l über D e u t s c h l a n d in d e m G e n r e der Frau v o n Stael f ü r seine Z e i t s c h r i f t zu schreiben. I c h v e r s p r a c h , die A r t i k e l z u liefern, j e d o c h a u s d r ü c k l i c h b e m e r k e n d , daß ich sie in einem g a n z e n t g e g e n g e s e t z t e n G e n r e s c h r e i b e n w ü r d e . „ D a s ist mir g l e i c h " — w a r die lachende A n t w o r t — „ a u ß e r d e m g e n r e e n n u y e u x gestatte ich w i e Voltaire jedes G e n r e . " (HSΑ Bd. 12, S. j6,2j—jy) «L'Europe litteraire», mit dem Untertitel „Journal de la litterature nationale et etrangere", setzte sich die Darstellung der zeitgenössischen europäischen Kunsttendenzen durch ihre bedeutendsten Vertreter %um Ziel, unter ausdrücklichem Vergeht auf politische Erörterungen. Das Motto „La Politique est completement exclue de ce Journal" erschien im Kopf jeder Nummer. Den beiden Herausgebern Victor Bohain und Alphonse Royer stand ein beträchtliches Startkapital zur Verfügung. Zu den Stiftern der Zeitschrift gehörten Minister, Angehörige des hohen Adels und führende Vertreter der politischen Parteien. Die erste Nummer erschien am /. März i8jj. Durch die unbedacht großzügige Geschäftsführung Bohains ruiniert — davon gibt Heine in den G e s t ä n d n i s s e n eine pointierte Schilderung (vgl. HS Α Bd. 12, S. j j f ) — mußte «L'Europe litteraire» freilich schon nach dem 6. Februar 1834 ihr Erscheinen einstellen. Die Verbindung ^-wischen Bohain und Heine wurde aber wahrscheinlich von Giacomo Meyerbeer hergestellt. Die Berliner Bankiersfamilie Beer, aus der der Komponist stammte, war Heine seit 1821 bekannt. Mit Meyerbeer hatte sich seit Heines Ankunft in Paris ein freundschaftlicher Umgang ergeben. Meyerbeer hielt die Begegnungen und die Korrespondenz mit Heine in seinen Taschenkalendern fest, im Oktober 1832 zweimal in Verbindung mit dem Namen Bohain: „19. An Heine wegen Bohain" und „21. an Bohain (Brief für Heine)" (Giacomo Meyerbeer, Briefwechsel und Tagebücher. Hrsg. v. Heinz Becker. Band 2, Berlin iyjo, S. 26). Der mutmaßliche Gegenstand dieser Korrespondenz erschließt sich aus einem Brief des Dramatikers Michael Beer vom 10. Januar i8ßß an seinen Bruder Meyerbeer. Michael Beer antwortet auf einen nicht überlieferten Brief Meyerbeers zu einer „Mitwirkung an Bohains Journal. In der Art, wie Du mich dazu in Vorschlag gebracht, kann ich sie leider nur ablehnen. So interessant es mir gewesen wäre in einem französischen litterarischen Blatt einen Bericht über den jetzigen Zustand der deutschen Litteratur zu geben und mich winzigen Autor selbst ganz aus dem Spiele zu lassen, so wenig fühle ich meine Kräfte einer ähnlichen Aufgabe für die Musik gewachsen. [...] Daß Du Heine z^w Berichterstatterfür deutsche Poesie, vorgeschlagen thut mir wahrhaft leid. Wenn Maria Stuarts Wort ,Kein Bündniß ist mit dem Gezücht der Schlangen'je seine richtige Anwendung gefunden, so ist es gewiß auf diesen perfidesten aller Menschen. Um so unangenehmer ist mirs daß Du ihm die Verpflichtung auferlegt hast meinen Namen zu nennen. Gieb Acht auf welche Weise das geschehen wird. Er wird ihn durch das witzige Gift seines Lobes so geschickt ätzen daß er einer ächten Münze nur so lange gleich sieht als er sich dem geprüften Blick entzieht. Heines Protection ist viel gefährlicher als seine Feindschaft. Indeß muß man in einer deutschen litterarischen Carriere allen Jammer durchmachen, und ich entsetze mich nicht eben sehr vor dieser neuen Demüthigung." (Die Handschrift des Briefs befindet sich im Heine-Institut, Düsseldorf, Slg. Gottschalk.) Heine hatte im April 1828 im „Morgen-

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Die romantische

Schule

blatt für gebildete Stände" eine wohlwollende Rezension von Michael Beers Trauerspiel „Struensee" (HSΑ Bd. 4, S. 222—534) veröffentlicht, nicht i^ulet^t in der Absicht, sich dadurch Beers Unterstützung bei dem mit diesem befreundeten bayerischen Minister Eduard von Schenk für seine Bemühungen um eine Münchner Professur versichern. Seine tatsächlich eher geringschätzige Beurteilung Beers äußerte Heine nur in Briefen (z- B. an Merckel, 11. 4. 1828, an Moser, 14. 4. 1828; HSΑ Bd. 20, Nr. 264 und 266, und an Immermann, 19. 12. 1832; HSΑ Bd. 21, Nr. 414). Heine nahm sich des Programms der Zeitschrift sehr engagiert an. An Johann Friedrich von Cotta, den er für sie %u interessieren versuchte, schrieb er am 1. Januar 1833: Ich gehöre gewissermaßen zu den Redactoren, und denke in diesem Blat für deutsche Literatur viel zu wirken. (HSΑ Bd. 21, S. 47,22f.) So ist es auch nicht auszuschließen, daß die Absicht der Redaktion, Karl Immermann für einen Beitrag über die deutsche Malerei der Gegenwart zu gewinnen, von Heine inspiriert war. Heine unterrichtete Immermann am 19. Dezember 1832 davon und legte seinem langjährigen Waffenbruder (vgl. Heine an Immermann, 24. 12. 1822; HSΑ Bd. 20, i". 62,17f.) die Beweggründe für seine Mitarbeit an der Zeitschrift dar: In diesem Augenblick schreibe ich schon dafür eine Reihe Artikel über die deutschen Literatur w ä h r e n d U n s e r e r Z e i t , und ich hoffe, daß dieses Tableau auch für Deutschland wichtig seyn wird. Der Süddeutschen Mauvaise Foi muß, unter uns gesagt, entgegengearbeitet werden und Paris ist eine gute Tribüne zu diesem Zweck. Auch von Immermanns Beitrag erwartete er Unterstützung: Ich bitte, wenn Sie etwa ebenfalls wie ich die Münchener Tendenzen verdammen, sie scharf zu geißeln. Dort wird wie in der Wissenschaft so in der Kunst alles Schlimme gebraut. Schelling hat die Philosophie an die katholische Kirche verrathen. Der dortige Parnaß unser Ami Beer dabey — — nur mündlich will ich über letztern Sie sprechen, wenn so unbedeutende Wesen der Besprechung überhaupt werth sind. In einer Nachbemerkung verstärkte er diese Aufforderung zur Polemik nochmals: Sie können in dem Aufsatz der neudeutschen Malerey auch so viel Sie wollen über neudeutsche Literatur sprechen. Sie verstehen mich. Die Literatur das sind wir und unsre Feinde. (HSΑ Bd. 21, S. 42,17—21; S. 43,19—2; und S. 43,31—37) Der Eindruck, daß es Heine vorrangig um eine Auseinandersetzung mit dem „Eos"-Kreis ging (vgl. Erläuterungen, z" 27>2If)> der aus diesem Brief entstehen könnte, wird widerlegt durch eine fast programmatische Erklärung, die die Leipziger Zeitschrift „ Unser Planet" am //. April 1833 aus einem „Privatbriefe Heine's an einen hochachtbaren Freund in Hamburg' veröffentlichte: Ich werde in jenem Journale alles Mögliche thun, um den Franzosen das geistige Leben der Deutschen bekannt zu machen; dieses ist meine jetzige Lebensaufgabe, und ich habe vielleicht überhaupt die pacifike Mission, die Völker einander näher zu bringen. Das aber fürchten die Aristokraten am meisten; mit der Zerstörung der nationalen Vorurtheile, mit dem Vernichten der patriotischen Engsinnigkeit schwindet ihr bestes Hülfsmittel der Unterdrükkung. Ich bin daher der inkarnirte Kosmopolitismus, ich weiß, daß dieses am Ende die allgemeine Gesinnung wird in Europa, und ich bin daher überzeugt, daß ich mehr Zukunft habe, als unsere deutschen Volksthümler, diese sterb-

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liehen Menschen, die nur der Vergangenheit angehören. (Anfang April 1833; HS Α Bd. 21, S. jr,jo—;2,;) Am 28. Dezember 1832 informierte Heine seinen Hamburger Verleger fulius Campe beiläufig: Ich habe in Weniger Zeit als mir die Vorrede kostete fast ein halbes B u c h geschrieben, nemlich eine Geschichte der deutschen Literatur seit dem Verfall der Schlegel. (HSΑ Bd. 21, S. 41,9—11) Die Vorrede ζu den Französischen Z u ständen war im Oktober 1832 entstanden. Danach nahm Heine die Arbeit an den Artikeln für die «Europe litteraire» auf, von denen bis %um Jahreswechsel vermutlich die ersten drei, die später das Erste Buch der Romantischen Schule bildeten, vorlagen. Uber die eigentliche Arbeit an der Textentstehung ist nichts bekannt, auch sind kaum Vorarbeiten überliefert. In der kurzen Zeit konnte Heine kaum ein intensives Quellenstudium betreiben. Mme de Sta'els „De l'Allemagne", auf das er sich im ersten Satζ bezog, dürfte ihm bei der Abfassung seiner Gegendarstellung vorgelegen haben. Einige der in Heines Artikeln erwähnten Werke wie auch nicht genannte Kompendien sind in seiner Nachlaßbibliothek enthalten, die allerdings nicht vollständig überliefert ist. Manche Bücher lieh Heine sich aus, wie die Dramen, die er sich in dem erwähnten Brief vom 19. Dezember 1832 von Immermann erbat, um diesen den Franzosen bekannt zu machen (HSΑ Bd. 21, S. 42,22—30). Viele der vorgetragenen Urteile und Kenntnisse dürften jedoch auf der Erinnerung an frühere Lektüre beruhen. In der Uberset^ungsvorläge (H3a) hat Heine einige Lebensdaten später nachgetragen, wahrscheinlich nach einem Lexikon, das er in einer Bibliothek χμ Rate %og. (Im Detail geben die Erläuterungen Auskunft über die Quellenlage.) Die ersten drei Artikel erschienen in französischer Übersetzung am /., 8. und 13. Märζ 1833. Am 12. und 22. April folgten der vierte und der fünfte Artikel, am 10., 22. und 24. Mai der sechste, siebente und achte Artikel (vgl. HS Α Bd. 16 / IJKI, Uberlieferung, S. i j f ) . Mit dem ersten Artikel aus Heines Folge wurde die erste Nummer der Zeitschrift eröffnet. Der Übersetzer war Fran^ois-Adolphe Loeve- Veimars, der bereits 1832 Auszüge aus den Reisebildern (für die «Revue des Deux Mondes») übersetzt hatte. Der Titel der Artikelfolge lautete Etat actuel de la litterature en Allemagne. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine redaktionelle Prägung, erschienen doch in weiteren Nummern der Zeitschrift Beitragsfolgen mit ähnlichen Titeln: „Etat actuel de la peinture en France", „Etat actuel des litteratures orientales", „Etat actuel de la litterature espagnole", „Etat actuel de la musique en France", „Etat actuel de laphilosophie en Italie" und, von Heines Freund Adam Gurowski, „Etat actuel de la litterature en Pologne". Heines deutsche Übersetzungsvorlage, eine eigenhändige Reinschrift (H3a), trägt den Titel Geschichte der deutschen Literatur seit dem Verfall der Gebrüder Schlegel, der fast wörtlich mit der Mitteilung im Brief vom 28. Dezember 1832 an Campe übereinstimmt. Ein ÜbersetZungsvorschlag in der aus Briefen bekannten Handschrift Lo'eve-Veimars' belegt die Verwendung als Übersetzungsvorlage. Die Übersetzung selbst, die Druckvorlage für «LEurope litteraire», ist nicht überliefert. Die Artikel sind vermutlich nacheinander in die Reinschrift übertragen und einzeln oder doch in mehreren Folgen dem Übersetzer übergeben worden. Jeder Artikel ist für sich paginiert. Der in H3a als Zweiter Artikel vorgelegte Text wurde übersetzt in «L'Europe

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Die romantische Schule

litteraire» in zwei Folgen als Deuxieme und Troisieme article publiziert. Der Anfang des nächsten Artikels ist in H}a nicht überliefert, so daß nicht feststellbar ist, ob die Teilung bei der Numerierung schon berücksichtigt wurde, d. h. wann der Reinschriftabschnitt des französisch als Quatrieme article am 12. April veröffentlichten Textes angefertigt wurde. Der nächste Artikel wurde in IP" schon mit Fünfter Artikel überschrieben. Der letzte Artikel in dieser Folge war mit Siebenter Artikel überschrieben. Auch er wurde übersetzt in zwei Folgen als Septieme und Huitieme article veröffentlicht, diesmal mit einer redaktionellen Bemerkung, daß der Umfang %ur Teilung nötige. Die Reinschrift der ersten drei Artikel, die im Marζ 183) in französischer Übersetzung erschienen, müßte Ende 1832 / Anfang 1833 vorgelegen haben, damit dem Ubersetzer genug Zeit für seine Arbeit blieb. Die Reinschrift der folgenden Artikel, deren Ubersetzung im April und Mai 1833 veröffentlicht wurde, dürfte zwischen fanuar und März entstanden sein. Der Siebente Artikel wurde offenbar sehr eilig dem Ubersetzer übergeben, hier trug Heine nicht, wie bei den vorhergehenden Artikeln, fehlende, in der Reinschrift freigelassene Lebensdaten nach (im einzelnen vgl. Mitteilungen zum Text). An Vorarbeiten sind zu dem gesamten Text der Artikel nur zwei Konzeptbruchstucke überliefert. Sie entstanden beide als Entwürfe Z}tm Sechsten Artikel (in der Romantischen Schule: Zweites Buch. Abschnitte III. und IV.). Der ältere (H1) ist ein Bruchstück (S. η. — ιο.) aus einer Reinschrift einer frühen Fassung des Sechsten Artikels. Der erste überlieferte Satz setzt die Besprechung der Bruder Schlegel und Trecks (im Vierten und Fünften Artikel) voraus. Darauf folgt eine ausführliche Besprechung Zacharias Werners, die nicht in die endgültige Fassung des Sechsten Artikels übernommen, aber später für den Neunten Artikel und das Dritte Buch der Romantischen Schule verwendet wurde. Auch die im letzten überlieferten Satz des Bruchstücks geäußerte Absicht, auf Novalis, Schelling und Jakob Böhme einzugehen, macht deutlich, daß es sich um eine frühe Fassung handelt. Die abgeschlossene Fassung des Sechsten Artikels beginnt mit Böhme, anschließend wird Schelling behandelt, und am Schluß Novalis. Konzeptionell interessant ist, daß Heine in dieser Arbeitsphase Zacharias Werner eine große Bedeutung in der romantischen Dichtung zumaß, die er später im Neunten Artikel bzw. im Dritten Buch der Romantischen Schule durch die Einordnung an anderer Position und durch die Zusammenstellung mit Fouque und Uhland relativierte. Der zweite Entwurf (H2) ist mit Buchstaben paginiert fk. — a.)t was auf einen von vornherein begrenzten Umfang des Textes, wahrscheinlich auf einen Einschub in einen vorhandenen Text schließen laßt. Das Bruchstück enthält die Jesuitenpassage (in der Romantischen Schule Schluß des Abschnitts III. im Zweiten Buch,), die den Charakter eines polemischen Exkurses hat. Während die ersten drei französischen Artikel erschienen, bereitete Heine eine deutsche Ausgabe vor. Dafür überarbeitete er die Ubersetzungsvorlage, um sie als Druckvorlage (H3h) zu verwenden. Er änderte verschiedene Passagen im Manuskript und strich die Über- und Unterschriften der einzelnen Artikel. Weitere Änderungen, die als Abweichungen des fertigen Drucks von der Druckvorlage H3h sichtbar werden, muß Heine beim Korrekturlesen in der Druckerei (J. Smith, rue Montmorency) vorgenommen haben. Zu dem überarbeiteten Text schrieb Heine einen Vorbericht, datiert: Geschrieben zu Paris den 28 Merz 1833. Ein Titelblatt ist nicht überliefert. Setzervermerke in der

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Reinschrift (Umbruchangaben) und die Eintragung der Setsxrnamen beweisen, daß sie dem deutschen Druck zugrunde gelegt wurde. Die deutsche Publikation ließ Heine diesmal nicht bei seinem Hamburger Verleger Julius Campe erscheinen. Im Vorbericht erklärte er, daß die noch nicht abgeschlossene Artikelfolge jetzt schon dem vaterländischen Publikum mitgeteilt werden müsse, damit kein Dritter mir die Ehre erzeigt, mich aus dem Französischen ins Deutsche zu übersetzen. (S. 237,8 — \o) Auch mit allen acht Artikeln hätte er nicht den Umfang von über 20 Bogen erreicht, den ein Buch in Deutschland haben mußte, um die Vorzensur vermeiden. Vermutlich hat Heine Campe diese Publikation gar nicht angeboten. (Seine Briefe an Campe aus diesem Zeitraum sind nicht überliefert.) Er wandte sich damit an die Pariser deutsche Verlagsbuchhandlung Heideloff und Campe. Einer der Teilhaber, Friedrich Napoleon Campe, war ein Neffe von Julius Campe, und Heine war ihm, als er nach Paris ging, von dem Onkel empfohlen worden (vgl. Campe an Heine, 2j. j. 1831; HS Α Bd. 24, Nr. //). Bei Heideloff und Campe brachte Heine im Juli 1833 auch einen Sonderdruck der vollständigen Vorrede Z!4 den Französischen Zuständen heraus (vgl. HS Α Bd. yK, S. 124—129). Heideloff und Campe meldeten, wie vorgeschrieben, das Druckvorhaben beim französischen Innenministerium an, am 20. März, und am 2j. Märζ die Fertigstellung (Archives Nationales, Paris). Kurz nach der Veröffentlichung der ersten drei französischen Artikel erschien also der entsprechende deutsche Text unter dem Titel Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. Am 28. März 1833 meldete Heine Varnhagen: Heute morgen ist bey Heideloff allhier ein Buch von mir ausgegeben worden, nemlich meine Artikel über Literatur (die ich für die Europe litteraire geschrieben) in deutscher Sprache. Ich will Ihnen beide Versionen schicken; es sind gute Schwertschläge drin und ich habe meine Soldatenpflicht streng ausgeübt. (HSA Bd. 21, S. μ,ιι—ij) Im Druck trägt der Vorbericht das Datum 2. April 1833 (vgl.S. 238 f.j Heine schickte das Buch auch an Heinrich Laube und schrieb ihm da χμ am 8. April 1833: [ . . . ] ich halte das Büchlein selber für merkwürdig. Es war nöthig nach G o e thes Tode dem deutschen Publikum eine literarische Abrechnung zu überschikken. Fängt jetzt eine neue Literatur an, so ist dies Büchlein auch zugleich Program und ich, mehr als jeder andere, mußte wohl dergleichen geben. (HSA Bd. 21, S. J2,16— 20) Taube rezensierte als erster die Geschichte der neueren schönen Literatur in der „Zeitung für die elegante Welt" (Nr. 7/ vom 18. April 1833). Julius Campe äußerte sich erstmals am 28. Mat 1833 über die Publikation: „Ihr Werkchen über die Literatur hat hier Glück gemacht, die empfangenen 2/ Exp. sind abgesetzt und könnte ich mehr gebrauchen. Die Versendung war nichts weniger als zweckmäßig angefaßt; ich hörte in Leipzig viele Klagen darüber von den Collegen, die von mir anders bedient wurden. Denn ich kenne die Orte wo Sie Freunde haben, wie kein anderer, und versorge ich die guten Handlungen so, daß sie genug haben und im ersten Augenblicke das Eisen schmieden weil es eben warm ist. Diese Erfahrung müßen andere sich erst kaufen. Später geht es nicht mehr, wenn die Neuheit weg ist. Aber Anfeindungen findet es auch, wie Sie Sich Selbst sagen werden." (HSA Bd. 24, S. 174,3;— I/J,4)

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Die romantische Schule

Campes Bemerkung über die Wirkung des Buchs wird in Briefen an Heine von Ferdinand Hiller („Ihre, deutsche Litteratur', hat unter allen meinen Bekannten hier den grenzenlosesten Enthusiasmus erregt"; 18. 1833; HS Α Bd. 24, S. 171,29f.) und von Heinrich Laube („Ihre ,Beitraege %ur Liter' machen unglaublichen Skandal"; 20. 6. 1833; HS Α Bd. 24, S. ijj,2jf.) bestätigt. Auch die Ubersetzungsvorlage des vierten bis achten Artikels richtete Heine für den deutschen Druck ein, der den Titel Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. Zweiter Theil erhielt. Der Anfang dieses Manuskriptteils ist verlorengegangen. Es ist kein Titelblatt überliefert, auch nicht die handschriftliche Vorlage der Vorrede. Die Uberschriften Fünfter und Sechster Artikel wurden durch II. und III. ersetzt, aber der Text des Sechsten Artikels wurde in H}b nicht, wie dann im Druck, geteilt und über dem ζ-weiten Teil mit der Abschnittnummer IV. versehen. Beim Siebenten Artikel wurden weder Uber- noch Unterschrift gestrichen; die Einteilung in Abschnitt V. und VI. wurde nicht durch Ziffern bezeichnet. Das Manuskript diente aber, wie die Umbrucheintragungen der Setter geigen, als Druckvorlage (H}h). Heine hat die Gliederung wahrscheinlich beim Korrekturlesen in der Druckerei (Dondej Dupre. Ludwigsstr. n° 46) vervollständigt und dabei auch weitere Textkorrekturen vorgenommen. Die Vorrede (in der Heine erklärt, daß er selber die Correktur dieses Buches besorgt habe; vgl. S. 259,16) ist auf den Josten Juni 1833 datiert, aber der Band wurde erst nach dem 16. Juli ausgegeben (Heine an Varnhagen, 16. Juli 1833: Diese Tage wird ein zweites Bändchen meiner Literaturgeschichte auf deutsch bey Heideloff erscheinen; HS Α Bd. 21, S. j8,3of). Aus den beim französischen Innenministerium abgegebenen Druckereierklärungen geht hervor, daß der zweite Teil am 18. Mai angemeldet wurde. Beide Teile wurden mit je IJOO Exemplaren aufgelegt (Archives Nationales, Paris). Nach einer späteren Mitteilung Heines an Campe soll die Auflagenhöhe nur 1000 betragen haben. Diese Angabe erfolgt allerdings in dem Brief, in dem er Campe die Romantische Schule Zum Druck antrug und sollte den Verleger wohl beruhigen, daß von der Geschichte der neueren schönen Literatur keine Reste auf dem Markt geblieben sein konnten. (In diesem Brief wird auch das Honorar angegeben: 400 Francs pro Band; Heine an Campe, 2. 7. 183J; HSA Bd. 21, Nr. J43). Tatsächlich aber wurden nur wenige Exemplare verkauft. Der Vertrieb wurde bald durch Verbote behindert. Zwar waren als Verlagsorte für die Literaturgeschichte „Paris & Leipzigaufgeführt. Das sollte bei den Zensurbehörden der deutschen Staaten den Eindruck erwecken, daß das Buch durch sächsische Zensur gegangen sei. Dennoch wurde auf Antrag des preußischen Oberzensurkollegiums am /. Juni 1833 das erste Bändchen und automatisch zugleich damit das wenige Wochen später erscheinende zweite verboten. Am 30. Juli 1834 beschloß die Bundesversammlung in Frankfurt, den Absatz der Artikel des Verlags Heideloff und Campe in allen deutschen Staaten zu verhindern. Wie Campe Heine am //. April 183J mitteilte, erhielt er auf eine Bestellung von Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland von Heideloff und Campe die Nachricht „ Wird als verbotener Artikel längst nicht mehr expediert" (HSA Bd. 24, S. 309,yf.). Den Rest der Auflage brachte Carl Heideloff 1837 (sein Partner F. N. Campe hatte sich von ihm getrennt) zusammengebunden zu einem Band mit einem neuen Titelblatt auf den

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Markt (s. Heine an Campe, 18. 7. 1837 und 6. 9. i8jy; HSA Bd. 21, Nr. 6JI und 6)ie H 3 Katholische Kirche Sie hat D1 durch große geniale Instituzionen die D1H, durch große geniale Instituzionen, die Instituzionen, die H3a [a] nordische Brutalität [ai] zu brechen gewußt [a2j der [aß] und Bestialität [b] Bestialität der nordischen Barbaren zähmen H3a [a] gewußt [b] und gewußt. H3 D1 - Die D1 Η[Absat^J Die Bewältigung H3a [a] durch den Geist [b] der Materie durch den Geist klassifiziren. H3 D1 Von D1 Η[Absat^J Von wie die Η3 D1 Nachtigallieder D1 Η Nachtigallenlieder Frühling. Η3 £>' - Obgleich D1H[a] [Absaty Obgleich welches H}a jaJ als [b] für die Kirche H3 D1 Z?'//besang: so heiligen H3a [aj Poesie [b] Dichtkunst vielleicht H3a [a] „Barlam [b] „Barlaam ein H3a [a] Epos [b] Gedicht

6o ii,33 ι i,34f. 1 1 . 3 6 f. 11.37 1 1 . 3 8 f.

12,1

i2,4f. 12.6 12.7 12,9 f. 12,13 12,13 12,14f.

12,17 1 2 . 1 9 f. 12.20

12.21 12.25 f-

12.26 12,28

Die romantische Schule von der H3a [a] mönchischen Entsagung, [b] E n t s a g u n g , H i e r n ä c h s t H3a [a] dünkt mir [b] möchte ich in's Weltliche H3" [a] und [b] . E s unterscheidet sich H3a [a] v o n dem ersteren wie ein [b] s. Text einem H3a altdeutschen [a] ; nemlich [b] ; sind [c] ; nemlich dort auf [d] ; Barlam und Josaphat g [e] dort sind wei [ f ] ; die Figuren sind dort [ f i ] eben [f2] wie auf fgj ; wie [h] . Wie auf jenen byzantinischen Gemälden, sehen wir ebenfalls in [hi] J o s [h2] Barlam [hß] Barlaam und Josaphat und die H3a faj langmageren Leiber und [b] langmageren statuenähnlichen D1 lang mageren statuenähnlichen D1Hlang mageren, statuenähnlichen trotz der H3a [a] kolossalen Anlage [b] grandiosen Anlage dabei die H3a [a] Riesen [b] Conzeption eines Riesen eines H3a [a] Zwerges [b] Z w e r g s beiden Η3 Werke. In der D1 Dichtungen. In der D1 Η Dichtungen. [Absat^] In der da H3a [a] athmet [b] stehen die H3a [a] alten [b] starren das sanfte Licht H3a [a] und [b] des Christenthums dämmert nur verstolen hinein in die alt-germanischen Wälder und der Athem [c] s. Text π " * H3" [a] Heiden [b] dem H e i d e n aus H3a [a] christlich [b] der christlich Kraft, H3a [ 1 ] die eigentlichste Erscheinung [2] [a] entstand [b] entfaltete [c] entfaltet sich als die eigentlichste Erscheinung [3] s. Text das sich H3a [a] nachher [b] endlich herrscht. H3a [ 1 ] Die Phantasie hat hier [2] Diese [3] D a s sind Gedichte [ 4 ] A u f dem köstlichen Blumenteppig [ j ] Aus den köstlich bunten Blumenwäldern [a] dieser Gedichte sehen wir die [b] und verwebten Phantasiebilder [6] s. Text der köstliche H} Ivain Wigalois. In H3" folgt eine en bloc gestrichene Passage: In der That, obgleich P r o f e s s o r Beneke in Göttingen [ a ] mir mit seinem lin-

Mitteilungen

12,29 12,31 12.31 — 35

12.32 12,32 12,37 12.3 8 f. 13.1 13,2f.

13.2 13.4 13.5

13.5 13.6 13.7 — 9

13,9 13,9f.

Text

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guistischen Scharfsinn [b] mit seinem Schatz altdeutscher Sprachkenntnis mir einst den Wigalois explizirte, fand ich ihn dennoch etwas langweilig. Ich bin aber überzeugt, daß die minniglichen Burgfrauen des Mittelalters sich an dieser Lektüre viel besser erbaut, schon wegen der bunten Kleiderschilderungen, wodurch solche Dichtungen vielleicht die Stelle der modernen Modejournale vertraten. „heiligen H 3 Graal" der H 3 Titurell, Lohengrin; H 3 a [ 1 ] die [a] scholastisch [b] feinen duftigen Netzwerke einer poetischen Scholastik, die [2] das feine duftigen Netzwerk einer poetischen Scholastik, das uns hier umstrickt, die schauerlich süßen [a] Zauberworte [b] Gemüthstöne womit wir hier in die T i e f e n der mittelalterlichen Mystik hinabgezogen werden, den [3] s. Text mit %wei Korrekturen: gleichsam H3a [a] gegenüber, und [b] persönlich gegenüber, wir H,a [a] sehen ihr [b] schauen ihr worin H3a [a] sogar dieser [b] dieser sogar wohlgefällig H3a faj in die Genußwelt der Sinnlichkeit hinabtaucht und diese verherrlich [b] sich taucht [c] s. Text Dichter, H3a der [a] uns am gländzendsten diese [b] uns in dieser Richtung [ c ] diese Richtung am weitesten verfolgt fd] s. Text ich muß H3a gestehn, [a] der Verfasser dieses schönsten G e dichts des Mittelalters, [b] der Verfasser dieses schönsten G e dichts des Mittelalters, Gottfried von Straßburg, [c] s. Text ich muß D1 D1Hgestehn, 3a und H [a] überragt [b] er überragt Eschilbach, H3a [a] des Verfass [b] der [c] dem wir [ci] den Parcival und die Fra [c2] im Parcival und [cß] Parcival und [c' In der D1 Η [Absat^J In der Ereigniß die H3a [a] Folge unmittelbare Folge anderen, H3a [a] sondern [b] sie be [c] alle Ereignisse bedingen sich H3a [a] wechselseitig [b] vielmehr wechselseitig, und nicht durch die vielmehr D1 wechselseitig, und nicht D1H [a] wechselseitig. Nicht [b] wechselseitig. Keineswegs bloß durch die Kunst H3a [a] regte sich [b] j·. Text und wie H3a [a] man [b] die Deutschen in Worten prostetirten, [c] man zu Wittenberg in [ci] lateinischen Thesen [c2] lateinischer Prosa protestirte, in H3a [a] Stein, Farbe und italienischen Liebesliedern. [ b ] Stein und Farbe und italienischen Versen, fc] Stein, Farbe und [ci] Ottaverimen. [cz] Ottaverime. des H 3 Michelangelo, Nympfengesichter H3a [a] auf den Gemälden [b] des Giulio Romano in den H3a [a] Stanzen [b] Versen des Meister Luduvico dem H3a [a] altdüstern [b] altdüstern abgehärmten, D1 altdüstern abgehärmten D1 Η altdüstern, abgehärmten Die [a] Dichter Italiens [b] Dichter und Maler Italiens [c] Maler Italiens gegen das H3a [a] Mönch [b] Pfaffenthum das ist alles H3a [a] Protestantismus, [b] baarer Protestantismus. [c] Protestantismus. welche der H3a [a] plump [b] deutsche von H 3 tausendjährigen gewälzt H,a [a] worden, [b] schien, ihnen H3a [a] die lächelnden Schönheitsgöttinnen wieder [b] s. Text aus dem H3ü [a] Marmor [b] Marmorblock es entstand die H 3 neu-klassische Periode. Leben H3a [a] aus [b] am am vollendesten H3a [a] ausgebildet, [b] ausgebildet. Poesie H3a [a] auch [b] ebenfalls

Mitteilungen ^um Text 16.38 f. 16.39 16,39—17,1 17,1 f.

17,3 17,3 f. 17,6 17,10

17,12 17.14

17.15 17,18 f. 17,23 f.

17.23 17.24

17,27 17,30 17,32 i7,32f.

3a

65

Originalität H [a], und durch [b] . Durch Einfluß H3a [a] dieses großen Königs [b] des großen Königs sich diese H 3 französische neu-klassische Poesie in Italien H3a [ 1 ] erhielt die schon einheimisch gewordene [a] klassische [b] neu-klassische Poesie ein französisches Colorit; [2] s. Text die Helden H3a [a] des Racine [b] der französischen Tragödie Spanien; H3a [a] sogar in England herrschten sie mit der Königinn Anna; [b] s. Text derselben war H3a [a] jener Godsched, [b] Godsched, befreite H3a [ 1 ] und die [a] Nullität [b] Nichtigkeit [bi] der franzö [b2] der aus dem Französischen [2] s. Text nachgeahmt H3a [a] war, [b] schien. Originalliteratur. H3a [a] Keiner uns [b] Lessing war vielleicht der größte Mann, den Deutschland hervorgebracht, [c] Alle Richtungen verfolgte H3a [a] er [b] dieser Mann Idee, H3a [a] die humane Perfektibilitätslehre, [b] dieselbe fortschreitende Humanität, Drangsal; Hia [a] Drangsal, wie fast alle großen Geister der [ai] Deutschen, die in die [02] Deutschen; [b] s. Text mit einer Korrektur und Variante: Fluch, der H3a [a] auf fast [b] fast auf alle lastet H3a , und vielleicht erst [a] mit der politischen Befreyung [b] durch die politischen Befreyung des deutschen Volkes getilgt wird. D 1 , und vielleicht erst durch die politische Befreiung getilgt wird. In D1H wurde dieser Text vom Zensor gestrichen; in D2 ist er durch einen Strich ersetzt worden. Der un^ensierte Text des ganzen Satzes in D1 Η wird im edierten Text als Fußnote S. 17,35 — 38 zitiert. Emilia H}a [a] Gallotti [b] Galotti Eugene H3a [a] Rodrigue, gloreichen Andenkens, ins französische [b] Rodrigue, ins französische Geistes H 3 eines Begriff Die beiden H3a [a] welche kritisch den meisten Einfluß [b] s. Text

66

17,33 18,4 18,5 f. 18,6 18,8 18,10

ι 8,ι ι 18,18 18,i 8 f.

i8,i9f.

18,26 18,30 18,31 18,32-35

18,34

18,37 I9,2f. 19,3 19, 3 f. 19> 5

Die romantische Schule sind H3a [a] die [b] seine Januar H3a [a] und [b] 1729,

das Alte H3a zerstörte auch zugleicher Zeit H3h s. Text selber etwas H3a N e u e s schuf; I Ph s. Text

der H3 Feinden wo ich H3a [a] mehr von [b] weit mehr von [c] mehr von zu H3a [a] beke [b] bemerken Johann Η3 Gottlieb Herder,

geboren H3a [a] den 25 August 1744 [b] 1744 Sachsen H3a [a] den [b] im Jahr [bi] 1803 nach [b2] 1803. Lessing die H3a [a] Nachahmung [b] Nachahmerey

sogar die Η} D1 seichte D1H nüchterne die sich H3a [a] in Berlin [b] zu Berlin Arsenal besaß. H3a

[1] Man irrt sehr, wenn man etwa glaubt, daß Goethe, der damals schon aufgetaucht, bereits von großem Einfluß und allgemein anerkannt [a] worden [ b ] gewesen sey.

[2] s. Text mit einer Korrektur: das Läppische H3a [a] that [b] und Leere anerkannt H3a [a] worden sey. [b] gewesen sey.

mit H3 Begeistrung aufgenommen

als wegen H3a [a] der [b] ihrer Vorzüge, die H3a [a] damals [b] fast

liebte man H3a [a] zu jener Zeit, [b] damals.

todtgeschossen, und H3a [a] der dadurch [b] dadurch

!9>9

sehr starken H3a [a] Knalleffekt macht; [b] Lerm gemacht; bemerkte H3a [a] daß auch [ai] viel Depit über die Art [02] der Depit über die Art [b] scharfsinnig, daß die Art

19,10

aus einer Η3 adligen Gesellschaft

19,8

i9,iof. i9,iof. 19,12

19,!3 i9,i4f. 19,15 f. i9,i6f.

entfernt geworden, H3a [a] seine Melancholie sehr gesteigert [b] seiner Melancholie [c] die Selbstmordgedanken seines Gemüthes befördert, [d] s. Text mit einer Korrektur: Lebensüberdruß H3a [a] gesteigert; [b] gesteigert habe;

Narren H3a [a] ergriffen die Gelegenheit [b] kamen auf die Idee [c] s. Text todt zu schießen; H3a [a] das Buch machte wirklich einen Stoff- [b] und so machte das Buch, durch seinen Stoff [c] s. Text Lafontaine wurden H3 eben so gern

schrieb, so H3a [a] ward [b] war er viel berühmter in Deutschland als [bi] Goethe [b2] Wolfgang Goethe. Dichter H3a [a], der es nur etwa mit dem Herren Odendichter Rammler in der Poesie aufnehmen konnte, [b] s. Text

Mitteilungen 19,18 f. 19,20 19.23 19.24 19.25 19.26 19,30—32

19,32^ Ι

9>34^· 19,35 19,35 19.38 19.39 20,1 20,3 20.6 20.7 20,10 20,13

Text

67

3

Das Theater H beherrschten Iffland mit seinen H3a [a] unpoetisch witzigen [b] trivial witzigen D1 trivial witzigen D1H banal witzigen als deren H3a [a] Chefs [b] Gerants wo sich H3a [a] diesen [b] diese Geistern auf H3a [a] zu [b] und zu von wo aus H3a [a] sich [b] die Kunstwerke wurden H3a [a] eines Theils die Mängel derselben mit scharfer Polemik nachgewiesen, anderes Theils wurden die Vorzüge, die Schönheiten, die artistische Totalität beleuchtet. [b] s. Text In H3a [a] jenem Aufdecken der artistischen Mängel und Gebrechen, in der Polemik [b] s. Text großen Η 3 , Schlachtschwerts, nur nur H3a [a] waren [ai] des Herren August Wilhelm Schlegels Ar [02] die Arm [b] s. Text viel zu H3a [a] zierlich [b] schmach [c] zart schwächlich Schönheiten H3a [a] und Eig [b] eines Kunstwerks veranschaulicht H3a [a] werden sollen, /"£/werden, ankam H3a [a] und [b] , wo Recepten H3a [a] in Betreff anzufertigender Meisterwerke [b] s. Text noch H 3 seltner E s H3DWm fehlte Schellingschen H3 D1 Identitätslehre (Naturphilosophie) D1H Naturphilosphie einer Philosophie. In H3 und D1 folgt ein Text, der in D1 Η gestrichen wurde: Und dieses erklärt sich schon aus dem einfachen Grunde: weil damals schon Fichtes Philosophie in sich selbst zerfallen und Fichte selbst sie durch Beymischung Schellingscher Sätze H3 unbrauchbar D1 ungenißbar H} D1 gemacht hat; und weil Η3 andern D1 anderen Η3 D1 Theils Herr Schelling nie eine Philosophie aufgestellt, sondern nur ein vagues Philosophieren, ein unsicheres Improvisiren poetischer Philosopheme, verbreitet hat. Vielleicht aus dem Fichteschen Idealismus, jenem tiefironischen Systeme, wo das Ich dem Nicht-Ich entgegengesetzt ist und dieses vernichtet, nahm die romantische Schule die Lehre von der Ironie, die der H3 seel. Solger [vom Übersetzer eingekreist] D1 selige Solger besonders ausgebildet hat, H3a [a] und [b] die D1 die H3 D1 auch die Herren Schlegel anfänglich als das Wesen der Kunst angesehen, später aber als unfruchtbar erfunden und gegen die positiveren Axiome der Schellingschen Identitätslehre vertauscht haben. Herr Schelling

68

20.21 20.22 20,22 20.26 f. 20.27 20,27 f. 20.30 20.31 f. 20.32 f. 20,34^

20.35 f· 20.36 f. 20.37 20.38 21.1 f. 21.2 f.

Die romantische Schule diesen Mangel H3a [a] vollauf dadurch, [b] dadurch, als Muster H 3 aufstellten und ihren Schülern zugänglich H 3 machten: dieses hier zu H 3 weitläuftig wäre. auch H3 D1 ward D1H wurde diese Uebersetzung H3a [a] unternommen [b] von Herrn A. W. Schlegel unternommen als angepriesen; denn H3a [a] in jenem [b] bei jenem in ihren H3a [a] Fundamentalellementen, [b] beiden Hauptmomenten, Die H3a [a] heiligen Comödien des Priesterdichters, [b] s. Text wurden jetzt H3a [ 1 ] mit all ihren sacerdotalen [a] Pantaste [b] Phantasmatis [c] Phantasmen [d] Grandezza [2] s. Text all ihrer H3a [a] bunten Tollheit, [b] gebenedeiten Tollheit, jene H3a närrisch tiefsinnigen Dichtungen, H3b s. Text Dichtungen, H3a [a] worin m [b] in welchen man zur Ehre der Η3 Mutter Gottes schlug, Narrenhaus H3a [a] eingesperrt [b] gesperrt zu werden. zu werden. H3a [Absats^j [ 1 ] Die arme Frau v. Stael hat diesen Zacharias Werner als [ a ] den [b] unseren größten Dramatiker nach Schiller anpreisen müssen. Ich bin aber überzeugt, daß man mit diesem Lob noch nicht zufrieden war, denn die romantische Schule setzte diesen Mann weit über Schiller, der sich noch in den alten engen Formen bewegte. Das Drama muß von Innen heraus erweitert werden, war das allgemeine Verlangen der Romantiker, und ihr Freund Zacharias wußte diese Anforderung zu erfüllen. Sein Mittel war ungefähr dasselbe, welches einst ein Kerkermeister auffündig machte, als man klagte, daß eins seiner Gefängnißzimmer viel zu eng sey; der wackere Concierge gestand, daß man Recht habe, und um jenem Uebel abzuhelfen, sperrte er [a] immer mehr und mehr [b] eine weit größere Anzahl Gefangene in besagtes Zimmer, vermeinend, [ a ] letzteres [b] dieses würde dadurch von Innen erweitert. Ich glaube, die Gefängnißwände gaben nicht nach, wohl aber erstickten viele von den zusammengepreßten Menschen; wie in den Wernerschen Tragödien die dramatischen Formen durchaus nicht

Mitteilungen %um Text

69

erweitert sind, w ä h r e n d die darin z u s a m m e n g e h ä u f t e n Pers o n e n sich einander e r d r ü c k e n . H e r r L u d w i g T i e c k hatte s c h o n m e h r T a k t , wie er d e n n ü b e r h a u p t v o n H a u s aus ein v e r n ü n f t i g e r M e n s c h war, d e m nur die H e r r e n S c h l e g e l d e n K o p f v e r d r e h t hatten. S o l c h e s b e w i e s er in neuerer Z e i t , w o er sich aus den B a n d e n der r o m a n t i s c h e n Schule g a n z b e freyt und Werke g e s c h a f f e n , f ü r die w i r in den späteren A r t i keln unsere L i e b e und B e w u n d e r u n g a u s s p r e c h e n w e r d e n . D a m a l s aber, als er n o c h [a] in der Pate [b] unter der V o r m u n d s c h a f t der H e r r e n Schlegel lebte, schrieb er dramatische G e d i c h t e , deren

21,3 21,3 — 5

21.6 f. 21.7 f.

21,9 21,9 21,9 f. 21,14 21,14 21,16—19

[a] Inhalt i m m e r den g r o ß e n D i c h t e r verrieth, [b] E i n z e l h e i ten i m m e r den g r o ß e n D i c h t e r v e r r i e t h e n , d e r e n F o r m u n d A u s d r u c k aber kindisch war. D i e A b s i c h t lichkeit dieses kindischen W e s e n s w a r dabey das V e r d r i e ß lichste. [2] Unsere Poesie, sagten die H3a [a] H e r r e n S c h l e g e l , [b; ohne Streichung von a] R o m a n t i k e r [c] Herren Schlegel, ist alt, H3ü [ 1 ] unsere G e f ü h l e sind v e r d o r r t , unser A m o r ist kein b l o n d e r K n a b e , s o n d e r n ein [a] kluger, v e r s c h r u m p f t e r [b] altkluger, v e r s c h r u m p f t e r Z w e r g mit grauen Haaren, unsere M u s e ist ein e h r s a m e s altes Weib mit einem S p i n n r o c k e n [2] s. Text müssen D1 d i e v e r s c h ü t t e t e n D1 Η die verschütteten Quellen der naiven H3a [a] V o l k s d i c h t u n g e n u n d der mittelalterlichen D i c h t u n g e n [b] einfältiglichen [bi] G e d i c h t e des Mittelalters / b2] Poesie des Mittelalters a u f s u c h e n [c] s. Text das H3a [a] durstig [b] trockne dürre Volk sagen H3 D1 , b e s o n d e r s D1H; besonders besonders die H3a [a] P o e t e n , die im m ä r k s c h e n Sande einget r o c k n e t w a r e n [b] s. Text Wunderelexir besaß, H}a [a] w e l c h e s [b] das Jugend wieder H3a [a] herstellte; [b] herstellt; enthielt, H3a [ 1 ] u n d statt nur einiger T r o p f e n [2] statt d u r c h den G e n u s einiger T r o p f e n [ j ] statt aber nur [a] einiger T r o p f e n zu trinken, that sie einen g r o ß e n , langen S c h l u c k , [b] einige T r o p f e n [bi] daraus [b2] d a v o n zu trin-



21.18 21.19 2 1 . 1 9 f. 21.20 21,22 21.24 f. 21.25 21,27 21,30 21,32 2i,33f. 21,36 21,39 21,39 22,1 22.1 22.2 22.3 f. 22.8 22.9 22,11 f. 22.13 22.14 f.

22.15

Die romantische Schule ken, wodurch sie [b2a] sich zu einem jungen Mädchen [b2b] sich in [b2c] wieder ein junges Mädchen werden konnte, that sie einen großen, langen Schluck, [4] statt aber nur einige T r o p f e n zu trinken, that sie einen so großen, langen Schluck, daß sie durch die höchstgesteigerte Wunderkraft des [a] Elexirs, nicht zu einem jungen Mädchen, sondern zu einem ganz kleinen K i n d e wurde, [b] s. Text gar zu D1 D1H einen g a n z g i n g H3a [aj es auch [b] namentlich vortrefflichen H3a Herren [a] Tieck; er [b] Tieck, dem besten Dichter der Schule; er T i e c k , D1 dem besten Dichter D1H einem der besten D i c h ter Einfalt H3a [a] herabkam, [b] herabblühte, D r a m a H3a [a] mit [b] allein auftritt aus [c] s. Text I c h bin der H 3 heilige Bonifazius, T i e c k hat durch H3a [a] die von [b] seinen R o m a n die naiven, H3a [a] unbeholfenen [b] rohen Unbeholfenheit Η3 kund gebe, D1 kund geben, D1H kund giebt, wissen, H 3 nicht einmahl in den H3a [a] gebenedeiten [ai] Meisterwerken [a2] Werken [b] unsterblichen Meisterwerken L o u v r e Η 3 gehn, die besten H3a [a] jener Meister [b] Gemälde jener M e i ster damals H3a [a] abgöttisch [b] fa [c] unbedingt unbedingt H3a weist über diesem Wort einen wieder gestrichenen Uberset^ungsvorschlag von Loeve-Veimars' Hand auf: sans reserve in allen möglichen Η3 Metren nach H 3 Charenton gehn. obendrein ins H3a [a] Deutsche [b] Altdeutsche noch weit H3a [a] einfältlich [b] einfältiglicher wofür die H3a [a] Franzosen keinen Ausdruck haben) [b] s. Text H e r r H3a [a] G ö r r [b] J o s e p h Görres, Bildwerke, H3a [ 1 ] f ü r die sie, wie für heiligen Reliquien, die blinde Verehrung der Gläubigen in Anspruch na [2] s. Text mit einer Korrektur: man, H3a [a] blindgläubig, gleich heiligen Reliquien ver [b] s. Text

Mitteilungen 22,15

22,22 f.

22,24 22,27

3a

Text

71

verehrte. [Ab satχ] In H folgt eine en bloc gestrichene Passage: Ich bemerke ausdrücklich, daß die Sammlung der Herren Boissere et Bertram, welche diese romantischen Kaufläute dem König von Bayern für eine übertriebene Summe anzuheften gewußt, noch immer das Beste in [a] jener [b; ohne Streichung von a] ihrer [c] jener Art war, ja daß [a] das [b] die [c] sehr viele Stücke [ a ] jener Sammlung^b] dieser Sammlung gar nicht zu jener Art gehörten, [a] nicht [b] in dem sie keine [bi] deutsche [b2] eigentlich deutsche [c] indem sie vielmehr niederländische Gemälde, heilige Genrebilder, die den weltlichen Genrebildern eines Mieris oder Netscher in der technischen Vollendung sehr ähnlich sind, und sich von [a] den Gemälden der sogenannten oberdeutschen Schule, [b] den eigentlichen altdeutschen Bildern, in jeder Hinsicht unterscheiden. Unter letztern verstehe ich eigentlich die Gemälde der sogenannten Schule, deren beste Exemplare ich in den unteren Säälen der Gallerie zu Schleißheim gesehen. Tollheit. In H}a folgt unmittelbar anschließend eine en bloc gestrichene Passage: Ich erinnere mich, daß ich damals zu einem der trockensten Schulgelehrten kam und ihn damit beschäftigt fand, von zwanzig verschiedenen Ausgaben des Till Eulenspiegel, die mit ihren [a] lachenden [b] hoffirenden [c] putzigen [d] putzig hoffirenden Holzschnitten vor ihm auf einem Tische lagen, die Varianten zu vergleichen, [ a ] und zwar [ b ] zwar [c] und zwar ohne nur eine Miene zum Lachen zu verziehen und mit einem [a] Ernst [b] ängstlichen Ernst [c] Ernst als [a] entrollte er die Manuskripte von Hercula [b] vergleiche er die Mspte des Aristoteles. Der Till Eulenspiegel ist aber ein [a] ur [b] ganz altes Volksbuch, voll tückischer guter Laune und unflätigem Spaß. [Absat%] Der politische Zustand Noth lehrt H} D1 bethen, D'Hbeten, Fürsten wie H3a [a] die Deutschen, [b] das deutsche,

72 22,29 22.32 22.33 22,24—34

22,34f. 22.35 22.36 22,36 23,1 23,4 23,4

Die romantische Schule Anblick H3a [a] seiner [b] ihrer ihre H 3 genädige Herrschaft selbst, H3a [a] die [b] und im Verborgenen Sprüchwort, In D1H wurde die Seite mit dem Text bis wenn etwa durchgestrichen; die Streichung wurde aufgehoben und am Rande vermerkt: gilt wenn H3a [a] einige herkömmliche Schüsseln auf [b] s. Text und die H,a [a] ihre [b] sogar ihre daß nicht H}a [a] Talglichter [b] bürgerliche Talglichter statt H3 adligen Wachslichtern D1 adliger Wachslichtern D1H adliger Wachskerzen allein H3a [a] ma [b] Hülfe [c] die Hülfe nach H}a [a] oben [b] dem Himmel wenden. In H3a folgt ein Text, der en bloc gestrichen wurde: [ 1 ] Das Christenthum [2] Mit christlicher Fassung mußten diese Prüfungen ertragen werden und die Preußen besonders halfen sich mit der christlichen Demuth. Als sie, bey Jena, den Franzosen den Rücken drehten, warfen sie sich in die Arme der Religion. Nach so einer verlorenen Schlacht giebt es in der That keine bessere Religion als das Christenthum. Besonders der König von Preußen, den schon die Natur mehr für den Glauben als für das Wissen geschaffen hat, fand in dieser Religion den besten Trost. Das Beyspiel seines Heilands stärkte ihn und leitete ihn; denn auch sein Reich war nicht mehr von dieser Welt, und [ a ] er [b] auch er verzieh [c] als guter Christ verzieh er seinen Feinden, die damals [ a ] ganz [b] mit zweymalhundert tausend Mann ganz Preußen besetzt hielten. Die Franzosen beförderten das Christenthum auch im übrigen deutschen Volke, besonders durch die irdische Last der Einquartierung und Kriegssteuer. Als [ a ] indirekte [ b ] solche indirekte Missionarien wirkten in Deutschland zum Besten der Religion, eben jene Franzosen, die für ihre eigne Person sehr ungläubig waren, und die, wenn ich nicht irre, noch bis auf diese Stunde Atheisten geblieben sind. Aber die Franzosen können das Christenthum weit eher entbehren als die Deutschen, [a] die [b] denen es jetzt freylich weit besser geht als damals, die aber immer noch von sechs und dreyzig souverainen Fürsten regiert werden. Ja, Ihr französischen Republikaner, die Ihr an einem

Mitteilungen %um Text

73

einzigen K ö n i g e schon zuviel habt, jenseits des Rheins giebt es ein Land, Deutschland geheißen, welches sechsunddreyzig K ö n i g e ruhig erträgt. A b e r die Leute in diesem Land sind gute Christen. [a] Sie thun Recht auf Religion zu halten [b] Mit Recht halten sie streng auf Religion; ein Land welches [a] sechs und dreyzig K ö n i g e zu tragen hat [b] von sechs und dreyzig K ö n i g e n regiert wird, kann das Christenthum nicht entbehren. [Absatz] Wir hätten auch den N a p o l e o n ganz ruhig ertragen. Der folgende Text ist zeilenweise und dann zusammen mit dem vorhergehenden en bloc gestrichen worden. A b e r unsere Fürsten, als sie hörten [a] daß diese Geißel G o t t e s , durch den russischen Feldzug sehr schwach geworden sey, litten [b] diese Geißel Gottes sey durch den russischen Feldzug sehr schwach geworden konnten sie es nicht länger mit christlicher G e d u l d ansehen, daß wir die Sklaven eines fremden Tyrannen waren, und sie befahlen uns Patrioten zu werden. Wie sich v o n selbst versteht, wir gehorchten diesem B e f e h l und weckten in unserer Brust

23,18 23,19f. 23,20 f. 23,23 f. 23.25 f. 23.26 2 3,26 f. 23.27 23,30 23,32 23,34f.

[a] die edelsten G e f ü h l e des Patriotismus, [b] die Begeisterung des Patriotismus, [c] den Patriotismus. [ß] s. Text S. 23,16—42. Dieser in D1 übernommene Text wurde in D1 Η vom Zensor gestrichen und in D2 durch einen Zensurstrich ersetzt. Die Fußnote S. 23,14—42 ist nach D1 Η zitiert. mitwirksam seyn H3a [a] würden: [b] möchten: und H3a [a] die allerhöchsten Personen sprachen jetzt sogar [b] s. Text Volksthümlichkeit, H3a [a] von gemeinsamen [b] v o m gemeinsamen befehlen. H3 D1 Man muß D'H[Absatz] M a n muß sein H e r z H3a [a] sich ausdehnt [b] erwärmt wird, daß H3a [a] er mit seiner Liebe [b] s. Text bloß H3a [a] eine [b] die sondern H3a [a] ein ganzes Land, die [b] g a n z Frankreich, E u r o p ä e r , sondern H3a [a] ein grober ungewaschener Teutscher [b] s. Text schäbige, H3a [a] pöbelhafte Opposizion [b] s. Text Humanität, H3a [a] gegen jenen Cosmopolitismus, gegen [b] gegen jene allgemeine Verbrüderung, gegen jenen Cosmopolitismus, [c] s. Text

74 23,36

23,41 23.4

24,1 24.5 24.6

24,10 24.14 24.15 24.16 f. 24.17 24.18 24.19 24,22 24.27 24.28 f. 24.29 24.30

Die romantische Schule gehuldigt haben. In H3a folgt im direkten Anschluß eine Passage, die wieder gestrichen wurde: [ 1 ] Das Beste an jenem damaligen Patriotismus [2] Das Beste unter b l Bey [a] vielen [b] manchen [c] den Besten unter den damaligen sogenannten Patrioten war der Patriotismus nur eine thierische Anhänglichkeit an Deutschland, wie sie etwa auch der Esel empfindet für seinen Stall [a] ; freylich, [b] . Freylich, ein Esel wenn er auch noch so leidenschaftlich [a] für [b] seinen Geburt-Stall lieb [c] für die Krippe seines Herren begeistert ist, so würde er doch am Ende sich dazu verstehen [ a ] aus [b] auch aus einer fremden Krippe zu fressen, ein Esel würde nicht sein Gut und Blut dafür [a] geben, [b] hingeben, um mit einem deutschen Stock, statt mit einem französischen, geschlagen zu werden; unter den Eseln giebt es keine solchen Esel. schlechten H3a [a] Texte [bJYetse wenden. In H3 und D1 folgt der in der Fußnote S. 23,16—42 wiedergegebene Text, der in D1 Η vom Zensor gestrichen wurde. Der Text in der Fußnote wird nach D1 Η gittert. definitiv die H3a [a] romantische Schule [b] s. Text wie H3a [a] Däumchen [b] das Däumchen Sieger. In Η3a folgt die Unterschrift des Artikels Henri Heine. Auf dem nächsten Blatt steht die Uberschrift Zweiter Artikel. Beides wurde in H3h gestrichen. Wissenschaft H,a [a] nur eine [b] als eine so H3a [a] entstand [b] sehen wir Reaction gegen H3a [a] jene [b] die gepredigt H3a [a] wurde [b] worden und H 3 zwar unter höchst Künstler des Mittelalters H3a [a] zur Nachahmung empfohlen wurden, [b] s. Text bewundert H 3 wurden, hatte man im Technischen H3a [a] so weit [b] viel weiter Unbeholfenheit H3a [a] de [b] jener Hyppokrene zu H3a [a] wandeln, [b] wandern, mirakulöse H 3 Begeistrung sie pilgerten H3a [a] nemlich [b] nach Rom,

Mitteilungen χμηι Text 24.31 f. 24.32 f. 24,3 3 24,34 24,3 5 24,3 5 f. 24,3 7 f. 24,38 24,38 24,3 8 f. 25.1 f. 25.2 25,2f. 25.3 25,4f. 25,14—16

25,16—18

25,22 — 24

25,31 f. 25,3 3 f.

3a

75

mit einem H [a] Worte, [b] Wort, Schooß der H3a [a] römisch katholisch [b] s. Text Bei H 3 mehren Anhängern bedurfte es H3a [a] keinen [b] keines Geburt, H3a und entsagten H3h s. Text entsagten nur H 3 ihrem bisherigen Schlegel, H3a [a] Ludwig Tiek, [b] Herr Ludwig Tiek, Werner, H3a Adam Müller, [a] Clemens Brentano, [b] Herr Clemens Brentano [c] u. s. w., Schütz, D1 Larove Z ? ' / / K a r o v e und H3a [a] es [b] ihr schaarenweis H3a [a] ihr evangelisches Glaubensbekenntniß [b] das evangelische Glaubensbekenntniß war H3a [a] noch [b] weit größer. H3 D1 Wenn D1 Η[Absat^J Wenn jungen Leute H3a [a] manchmal [ai] vor der römisch [a2] in der römisch [b] s. Text Geisteskerker H3a [a] hineindrängten, [b] wieder hineindrängten, genannt; H3a [ 1 ] nicht aus Partheylichkeit, [2] ich hoffe aber daß man mich keiner Partheylichkeit für die let2teren beschuldigen wird [a] . Obgleich ich [b] ; obgleich ich mich in Deutschland zur protestantischen Kirche bekenne, so bedeutet dieses Bekenntniß doch nichts anders, als daß mein Name in einem lutherischen Kirchenbuche inskribirt steht, welches wahrscheinlich nicht so viel werth ist, wie eine Inscription im großen Buche, [c] s. Text beschuldigen wird. H3a [ 1 ] Ohne alle Partheylichkeit kann ich [a] daher sagen, daß [b] daher Geistesfreyheit und Protestantismus zusammen nennen, denn in der [2] [a] Daher [b] Wahrlich, ohne alle Partheylichkeit habe ich daher Geistesfreyheit und Protestantismus zusammen genannt; [3] s. Text indem H3a [a] sie die freye Forschung in der christlichen Religion erlaubte und die Geister vom Joche der Autorität befreyte, [b] durch [c] sie [d] s. Text Skeptiker H3a[a]und Orthodoxen [b] wie Orthodoxen, erhoben welche H3a [a] nicht sowohl [b] weder eigentlich für die Interessen der Philosophie noch für die [c] s. Text

76 25,38 26,1 f.

26,6 26.10 26.11 26.12 26,15 26,18 26,23 26,26 26,30 26.3 3 f. 26,34 f.

26,37 27.1 27.2 f. 27.4 27,4 f.

27.6 27.7 f. 27.13 f. 27,17 27.21 f. 27.22 f. 27.25 f. 27.26 27.27 27.27 27.28 27.30 27.31 f.

Die romantische Schule wofür sie H3a [a] kämpften, [b] kämpfen, des Mannes, der H}a [a] am meisten dazu beygetragen hat, die romantische Schule in Deutschland schon bey ihrer Entstehung zu untergraben [b] s. Text vielleicht H 3 nach Lessing der im Jahr 1 7 5 1 , H3a [a] zu [b] im Meklemburgischen, [c] zu im Meklemburgischen, studierte H3a [a] also Theologie, [b] Theologie, beschäftigte sich H3a [a] nun ernsthaft [b] ernsthaft bis in sein H3a [a] Jahr, [b] fünf und siebzigstes Jahr. treuherziger, H3a [a] sogar plattdeutscher [b] manchmal sogar plattdeutscher so H 3 somnembülisch kränklich keuschen H3a Louise und [a] dem [b] seinem Uebersetzer-Rivalität, die H3a [a] für [b] übrigens für Schlegel die H3a [a] roman [b] kristlichen übersetzte H3a [a] ; beider Arbeiten wurde durch die [ai] polemische [112] unausgesprochen polemische [aß] versteckt polemische Absicht bestim [b] s. Text die H 3 christlich romantischen Dichter Uebersetzer//^/^y ; während [b] . Während glättete, H 3 desto herber und derber wurde Voß in seinen Uebersetzungen, die späteren unaussprechbar H3a [a], so daß [b] '.so daß auf dem H3a [ 1 ] schlüpfrigen Parquet [α] der schlegelschen Verse [b] der schlegelschen MahagoniVerse [2] s. Text Marmorblöcke des H3a [a] wackeren Voß. [b] alten Voß. welchen H3a [a] Schlegel [b] Herr Schlegel fürchten, H 3 daß einem die Kinnlade bricht wenn man das damals Η3 D1 auch aus dem D1H aus dem niedersächsischen H 3 Bauer. Trotz Benennung sehr H3a [a] richtig [b] passen [c] treffend. Volksstamme, dem H3 D1 der Katholizismus D1H das Christenthum mußte, H3a [a] das sich demselben [b] der sich Schlachten H 3 diesem Glauben unterwarf, unterwarf, H3a [a] das [b] der Starrheit H 3 erhalten, Götter. H3a [a] Ja, in seiner [b] s. Text so ist mir als H3 D1 sey er der alte einäugige Odin D1H J·. Text

Mitteilungen %um Text

27,32 27,32 27.34 27,34^

27.35 28,1 28,1 f. 28,3 28,6 28,6 28,8 f. 28,iof. 28,11 28,13 28.15 28.16 28.21 f. 28.22 28,25 28.25 f· 28.26 28,26 f. 28,28 28,2 9 f. 28,32 28,34^ 28.35 28.36 28,36^ 29,3 f. 29.3 29.4 29,6

77

[als Fußnote wiederholt: Linie 2. v. u. so ist mir als sähe ich den alten einäugigen Odin] selbst, H3a [a] so [b] der der H3a [a] sein Walhalla [b] seine Aasenburg Holsteinern H3a [a] das [b] die Deklinationen H3a [a] und das christliche Vaterunser [b] so wie auch das christliche Vaterunser [c] und den christlichen Cathegismus un d H3a [a] in [b] der in Graf von H3D' Stollberg-Wernigrode, D1H Stollberg, Stollberg, H3a [a] ein Dichter der alten Schule, außerordentlich [b] s. Text durch seine Η3 poetischen Talente Jünglinge, die H3a [a] damals [b] in in Göttingen eine H3a [a] Schu [b] poetische Schule Zusammenleben H3a [a] jenes [b] des von jener H3a [a] jun [b] Dichterschaar; [c] jugendlichen Dichterschaar. Stollberg H3a [a] öffentlich [b] mit Eclat Beispiel H3a [a] so [b] gar das H3" [a] Büchlein: [b] Büchlein Unfreier?" H3a [a] und analisirte [b]Ht analisirte verbanden; wie H3a [a] von der [b] man durch die auch H3a [a] das Heil des [b] eine [c] die Adelsinteressen un d H3" fa] der politischen Bürgergleichh [b] des politischen Bürgerthums Die deutsche H 3 Demokrazie und die deutsche Aristokrazie, die sich vor H3a [a] der Revoluzion [b] s. Text als H3a [a] diese no [b] jene noch jugendlich H3a [a] befördert [b] verbrüdert Todeskampf. H3 D' Der Theil D1 Η[Absat^J Der Theil unbarmherzige H3a [a] Nothwendigkeit dieses Kampfes [b] Enthüllung Seelen, die, H3a de haut en bas, H3b s. Text Kleinigkeitskrämerei H3ü [a] und [b] schrieen Voß der H3a [a] spießbürgerlichen Klatschsucht [b] Klatschsucht besorgt H3a [a] sind [b] waren worin er, mit H3a frömmlend [a] christlichem verzeihenden, ächt jesuitischen [b] christlich verzeihenden, ächt jesuitischen Tone, worin er, mit D1 D1H frömmlend christlichem, Tone, H3a [a] sich [b] über viel H3a [a] he [b] weichherzige

78 29,8 f. 29,1 ο f. 29,10—19 29.12 29.13 29,13 f.

29,15 29,18 29,20 29,20 29,2ο f. 29,22 29,3 ο f.

29,31 2 9>31 — 3 3

29,34^

Die romantische Schule gestritten. H3 D1 Ueberhaupt D1 Η [Absat%] Ueberhaupt mißhandelt H3a [a] worden [b] wird. mißhandelt wird. In H3a ist die folgende Passage bis getäuscht hat. gestrichen worden; die Streichung wurde in H3h wieder aufgehoben. z u z u s e h e n , die H3a [aj alsdann [b] sich da Anblick des H3a faj Ar [b] armen L e i d e n H3a [ 1 ] unzählige Thränen vergießen und ihn bejammern und ihn vertheidigen: was hat denn [a] das arme Bürschen so [b] der arme Bursch [c] der arme Schelm eigentlich gethan! er hat nur einen alten kranken Mann umgebracht, der auch die Epilepsie hatte und schon so gebrechlich war, daß er vielleicht noch früher gestorben wäre wenn man ihn nicht umgebracht hätte usw." [2] s. Text E x e c u t i o n e n s o H3a [a] sehr jammern, [b] s. Text Zorn H3" [a] wendet sich dann gegen [b] trifft dann wirkte H 3 ungeheuer auf das auf das H3a [a] deutsche Publikum [b] Publikum, u n d sie H3a [a] vernichtete [b] ruinirte [c] zerstörte hatte H 3 ganz D e u t s c h l a n d h e g e n H3a und sich so schlecht vertragen können: mit [a] gemeinschaftlichem ein [b] vereinigtem [c] gleichgroßem Hasse vereinigten sie sich gegen Voß, H3h s. Text g l e i c h g r o ß e m D1 Hasse g e g e n den Rationalisten. H3a [ 1 ] Jene Leute betrachten nemlich [ a ] den [b] immer den sogenannten Razionalisten, [2] Als ihren gemeinschaftlichen Feind betrachten jene Leute den den Razionalisten, unter welchem Namen man in Deutschland [a] diese [b] diejenigen bezeichnet, die auch in der Religion als höchste Richterin die Vernunft anerkennen [j] s. Text welche H3a [ 1 ] der Vernunft [a] nxx [b] entsagt haben. [2] sich da der Vernunft [a]dz [b] enth [c] entäußert haben. H3h [a] sich jeder vernünftigen [b] s. Text

Mitteilungen %um Text 29,35 f.

29,37 f. 30,1 f. 30.4 30.5 30.8 f. 30.9 30,13 30,13 30.15 30.16 30.17 30.18 f. 30.19 30.24

30.25 30,27 30.31 30.32 — 34

30,35 30,35 30,39 31,11 31,11

3a

79

haben. H [ 1 ] Letztere hassen [a] die Razionalisten [b] den Razionalisten als ihren gemeinschaftlichen Feind, [2] Letztere, in ihrem Hasse gegen [ a ] den armen [b] die armen Razionalisten, [a] gleichen sie [b] s. Text leidlich H3 D1 vertragen, D1 Η unter einander vertragen, Irrenarzt, der H3a [a] sie zur Vernunft [ai] zurückheilen [02] zurückführen will [bj s. Text Meinung H3a [a] zu Grunde [b; ohne Streichung von a] als [cj zu Grunde vernichtenden H3a [a] Widerspruch, [b] Einspruch, Oberpriester, die H 3 mit so viel Weihrauch ihn umduftet. Spuk H 3 , die gebratene H3 D1 Hähnerl Z?'//Hähndel aß H 3 , Herr Offen gestanden H3 D1 Goethe D1H, Goethe wahr, die H3a [a] Schlegel [b] Herren Schlegel gemeint; H3a [a] und nur [b] vielleicht nur Dichter H3a [a] aufstellen wollten, [b] s. Text Goethe, H3a [a] von [b] und von diesem auch [c] auch von diesem sehr oft, In H3a folgt eine wieder gestrichene Passage: denn damals war Bruder Friedrich noch nicht so dickleibig und Bruder [a] Au [b] Wilhelm war noch nicht so schwachbeinig und in Weimar mit dem Herren H 3 Geheimrath von Goethe, ihnen H3a [a] auch manchmal [b] manchmal zu den H3a [a] Herr [b] Schlegeln. Scandalsucht, H3a [ 1 ] und den einen derselben nennt er [a] den [b] „der Laffe." [2] und nennt sie „Laffen." [3] und ihre Wuth [4] über ihre [a] Insolenz [b] s. Text H3a [a] Aber [b] Mochte aber [c] Mochte jedoch vornehm thun, H3a [a] dennoch [b] so sehr nach H3a [a] Undankbarkeit, [b] Undank. Titel: H3" [a] „Über d [b] „Ueber die patriotisch H 3 neudeutsche Kunst."

8o 31.14 31.15 31.17 31,19 f. 31,24 31,24 31,27 f. 31,29 31,32 31.32 f. 31.33 31,35 31,37 31,39 32.4 32.5 32.6 f. 32,9 32,11 32.13 32.14 32.18 32,18 f. 32,22 32,26 f. 32,27f.

32,27f. 32,28f. 32,33

Die romantische Schule und H3a [α] ihre eifrigsten [b] viele ihrer eifrigsten Publikum, H3" [a] das des Schlegelschen Wesens [b] dem das Schlegelsche Wesen [c] s. Text Schlegel nicht H 3 viel mehr Romantik H3 D1 oder klassischer Poesie vor ihm H3a [α], eben so gut wie die große Menge; von dieser aber [b] s. Text sich H3a [a] aber durch [b] aber von D1 aber von D1 Η jedoch von sich ebenfalls H3a [a] für berechtigt [b] berechtigt gestimmt sind, H3a [a] sind [b] werden Wie ich H 3 es damals damals H 3 in den „politischen Annalen", die ich herausgab, offen gesagt gesagt habe H3a [a], er glich [b] : Goethe glich H3a [a] Das war unerträglich [b] Das war widerwärtig, endlich H3a [a] als [b] für H3a [a] In den folgenden Artikeln [b] In späteren Artikeln D1 In späteren Artikeln D1 Η Späterhin fehlte, H3a [a] wie gesagt, [b] wie schon gesagt, Erbitterung H3a [a] eiferten, [b] eiferte. Opposizion H3a [a] ; die altgläubigen [b] ; die Strenggläubigen [ c ] . Die Altgläubigen darin ihr H3a [a] Hexenwesen [b] Zauberwesen [c] Hexenwesen die Neugläubigen, die H3 D1 Apostel Z}'//Bekenner am allerwenigsten zu H3a [a] Barrikaden [b] einer Barrikade auf H3a [a] seine Spitze [b] seinen Wipfel bis in H3a [a] die Himmel [b] den Himmel die goldnen H3a [a] Aepfel [b] Früchte also H3a [a] gleich [b] bald die H3a Goethesche Schreibweise [a] nachgeäfft war, [b] nachgeahmt war, nachgeahmt war H3a und der Held des goetheschen Originalromans [a] dargestellt war [b] parodistisch dargestellt war. [c] ernsthaft [d] mit parodirendem Ernste weiterhandelte. H3b s. Text mit einer Korrektur und Variante: Originalromans H3h [a] die handlende Person war [b] s. Text zeugte nicht H3b bloß von vielem Geiste sondern auch von großem Takte, „Pustkuchen" H3a [a] welches [b] was

Mitteilungen %um Text 32,33 32.36 32.37 32,39 32,39— 33,2 3 3,i 33,2 3 3,3 f. 33.7 33.8 33.9 33,12 3 3,13 f. 33,i 8 33.18 — 37 33.19 33.20 3 3,21 33.21 33,23

33,23 f.

33,26 3 3,26 33,26—28

3 3,27

81

französisch H 3 Ommette vorgeworfen H3a [a] ; daß [b]·. daß keine H3a [a] ideal [b] edlen und daher H3a [a] vorzügl [b] ein Dichter H3a [a] als er. Letzteres war besonders der Streit, [b] s. Text mit einer Korrektur: Letzteres, daß H3a [a] Schiller [b] nemlich Schiller Manie H3 D1 die D1H, die theilten sich. H3a [a] Auf der Seite der [b] Die Schillerianer Kreaturen H3a [a] als öffentliche Weiber [b] für unmoralische Weibsbilder Die Goetheaner H3a [a] dagegen gestanden [b] bemerkten Helden H3a [a] keineswegs als tugendhaft zu vertreten seyen, [b] s. Text Weltbau selbst, wo H}" [a] der Mensch [b] der Mensch nur die Begriffe und wie H3a [a] in der Welt [b] die Welt Religion Η3 D1 emporkömmt D1Hemporsteigt 3a verdrängt. In H wurde die folgende Passage bis zu verwerfen wären. en bloc gestrichen, die Streichung wurde aber wieder aufgehoben. Abfluß H3a [a] von ein oder zwey Jahr [b] einiger Jahrhunderte [c] mehrerer Jahrhunderte [dj s. Text Religion H3a [a], ein neues D o g m a , in der Welt aufkommt, [b] in der Welt aufkommt, geltend macht: H3a [a] (denn die Moral ist nichts anders als [b] so würde jede H3a [a] Zeit [b] Periode [c] Zeit beurtheilt werden sollen. In H3a folgt ein Sat% der wieder gestrichen wurde: Die Moral ist die Uebersetzung der Religion in die Sitten. Wie wir Wie wir es H 3 a leider [ 1 ] erlebt haben [2] erlebt und noch erleben [ß] erlebt, [a] sind [ai] die [02] denjenigen [aß] vielen [af] immer [ajJ viele gute Christen [ b ] haben viele gute Christen [c] haben gute Christen Götterbilder; H3a [a] fromme Mönchen [b] keusche M ö n c h e haben der H3a [a] nackten Venus [b] antiquen Venus vorgebunden H3a [ 1 ] oder ein lächerliches Feig [2] s. Text mit %wei Korrekturen: hat man den H3a [a] Statuen [b] nackten Statuen

Die romantische Schule

82 33,28 33,28 33,3° 3 3 > 3 1 f· 33,3^ f. 33,33 33,34 3 3 > 3 5 f· 3 3,3 5 f-

Feigenblatt H3a [a] vorgeklegt (vid le jardin des tuileries, par ex); [b] angeklegt; angeklebt, ein H3a [a] fro [b] g [c] frommer Romano H} D1 a u f z u k a u f e n D1H anzukaufen

werden! H3a [α] Ein Dogma welches Gott [b] Eine Religion, ein Dogma welches Gott [c] s. Text Gott Η3 in die Substanz setzte und daher auch das Fleisch göttlich H3a hält [a] muß, wenn sie in die Sitten übergeht, [b] s. Text

preisenswerth H3a [a] sind, die [b] , die verherrlichen, und H3a [a] im Gegentheil diejenigen Kunstwerke [b] s. Text Kunstwerke, die H3a [a] das Fleisch [ai] herab [a2] schmähen und als nichtig darstellen [b] s. Text

3 3 > 3 6 f· 3 3,3 7 f·

verwerfen H3a [a] sind. [b] wären.

34,3-6

Greuel. H3"

wären. H3a fa] Ja, die Moral nichts anderes ist als die Uebersetzung der Religion in die Sitten [b] s. Text [1] Das indische [a] Gedicht [b] Drama „Vasantasena" [a] dessen Heldin eine Bajadere ist, würde, [b] würde, weil [bi] die [b2] dessen Heldinn eine Bajadere ist, nicht [a]im

[bjauf

dem,

Theater francois gegeben werden dürfen, ein Nicht 34,4 34,5 34,5 34,7 f· 34,9 34,9

34,10—12

3 4, 1 4 f·

[2] s. Text mit drei Korrekturen: so H3a [a] ist [b] gilt dort

Heldin H3a [a] eine [b] ein unmoralisch; H3a [a] dieses Drama [b] wagte welches H}" [a] mit Vergnügen die Intriguenstücke [b] mit Vergnügen täglich die Intriguenstücke [c] s. Text am Ende H3a faj h e u r a t h e n , [b] lustig heurathen, statt H3a [a], wie [b] sich, wie verbrennen. H3a Ich

[a] widerspreche daher [b] huldige daher [c] stimme daher ganz überein mit jener erhabenen Ansicht [a] von der Kunst, die [b] der Kunst [c], welche die Goetheaner von der Kunst hegen, indem sie letztere, gleich einer unabhängigen zweiten Welt, so hoch stellen, bewegt H3\ aber ich kann dieser Ansicht nicht so unbedingt huldigen wie die Goetheaner, die sich dadurch verleiten ließen die Kunst

Mitteilungen %um Text 34,22 34,29 34,39 — 35,1 35,1 3 5,2 f. 35,3 35,7 35,7 — 26

35,7 — 1 2

»3

3a

man H [a] auch [b] jenseits gelaufen H3a [aj und [b] ist und stürzt H3a und [a] f ü r [b] sich enthusiasmirt H3a [a] und [b] und mehr in H3a [a] den individuellen G e f ü h l e n , [b] s. Text Gefühle, H3a [a] wie im Werther, oder in die K u n s t , wie im Meister [b] s. Text Resultat H3a [a] solcher [b] seiner Weltansicht. H3 D1 Wenn G o t t in allem enthalten ist, so ist es ganz gleich womit man sich beschäftigt, ob mit Wolken oder mit antiquen G e m m e n , ob mit Volksliedern oder mit H3a [a] A f f e n schädeln [b] Schafschädeln [c] A f f e n k n o c h e n , D1 A f f e n k n o chen, H3 D1 ob mit Menschen oder mit Commödianten. A b e r G o t t ist nicht bloß in der Substanz enthalten wie die A h n e n ihn b e g r i f f e n , sondern G o t t ist H3 dem D1 in dem Η3 D1 „ P r o z e ß " wie Hegel sich Η3 ausgedrückt D1 ausdrückt Η3 D1 und wie H3a [a] ihn [b] er D1 er Η3 D1 auch von den Saint-Simonisten gedacht wird. Dieser G o t t der Saint-Simonisten, der nicht bloß den Fortschritt regirt, sondern selbst der Fortschritt ist, und sich von dem alten, in der Substanz eingekerkerten Heidengott eben so sehr unterscheidet, wie von dem christlichen Dieu-puresprit, der v o n seinem Himmel herab, mit liebender Flötenstimme, die Η3 Substanz D1 Welt Η3 D1 regierte: dieser D i e u progres macht jetzt den Pantheismus zu einer Weltansicht, die durchaus nicht zum Indifferentismus führt, sondern zum aufopferungsüchtigsten Fortstreben. Nein, G o t t ist nicht bloß in der Substanz Η3 enthalten, wie D1, wie Η3 D1 Wolfgang G o e t h e H3 meinte, D1 wähnte, H3 D1 der dadurch ein Indifferentist wurde und statt mit H3a [a] vaterländischen und menschenthümlichen Interessen [b] höchsten Interessen [c] den höchsten Menschheitsinteressen, D1 den höchsten Menschheitsinteressen, Η3 D1 sich nur mit Kunstspielsachen, Anatomie, Farbenlehre, P f l a n zenkunde und Wolkenbeobachtungen beschäftigte. G o t t ist vielmehr in der B e w e g u n g , in der Handlung, in jeder Manifestazion, in der Zeit, In D1 Η nahm Heine eine Korrektur an diesem Text vor: A b e r G o t t ist Z ? ' / / a u c h in Danach wurde der gan^e Text gestrichen und durch ein eingelegtes Blatt mit dem edierten Text ersetzt. Dieser Reinschrift geht ein Konzept, H20, voraus. Manchmal sind im Konzept Punkte gesetzt b^w. Tücken gelassen, wo der Text von D1 übernommen wird. Weltansicht. H 2 0 [ 1 ] Diese Weltansicht war damals noch nicht so ausgebildet wie

Die romantische Schule

84

[2] [ß] [4] [j]

[α] jetzt, w o man über [b] jetzt, man wußte nur daß die Gottheit sich in Allem manifestirt [c] jetzt, aber man wußte [d] jetzt, w o [e] jetzt. Wenn G o t t sich in allen Dingen manifestirt, so ist A b e r G o t t manifestirt sich D i e s e Weltansicht die goet E s ist in der That, wir bedauern

[6] E s ist,

35.13 f.

35.14 35.15

35.17 35.18 35,20—24

35,24—26

[a] in der That [b] wir müssen es gestehen, nicht selten, daß der Pantheismus [a] zum I n d i f f [b] die Menschen zu Indifferentisten gemacht hat. [ 7 ] wir müssen es eingestehen, nicht selten, hat der Pantheismus die Menschen zu Indifferentisten gemacht hat. [8] E s ist leider wahr wir müssen es eingestehen, nicht selten hat der Pantheismus die Menschen zu Indifferentisten gemacht hat. [a] A b e r [b] Wenn [c] Sie dachten Wenn Alles G o t t ist, so ist es gleichgültig womit man sich beschäftigt . . . . [AbsatvQ A b e r [a] alles ist nicht G o t t , [b] da ist eben der [bi] Irthum, [b2j Irthum: Gott ist Alles H20 [a], und er manifestirt sich nicht in [ai] jedem D i n g e auf [a2] allem auf [aß] jedem Dinge [b], G o t t manifestirt sich nicht in gleichem Maße in allen Dingen; D i n g e n , H20 [a] in dem einen manifestirt er sich nur [b] er manifestirt sich nach verschiedenen Graden verschiedenen D i n g e n , und H20 [a] jedes [b] jedem Dinge ist ein D r a n g [c] allen Dingen ist ein Drang [d] jedes trägt in sich den D r a n g u das V e r m ö g e n [e] s. Text Natur. H20 Dieses Gesetz, das [a] besonders [b] am tiefsinnigsten D1H[a] Dieses G e s e t z [b] s. Text Saint-Simonisten H20 erkannt D1H [a] erkannt [b] offenbart N e i n , Gott H20 [a] ist nicht in allen Dingen gleichmäßig u er ist da nicht ruhend [b] ist nicht gleichmäßig gebannt in allen Dingen, die 2ur ewigsten Ruhe best*· [c] ist nicht gleichmäßig u ruhend in allen Dingen [d] manifestirt sich nicht [di] ruhend [d2] nicht gleichmäßig in allen Dingen, wie Wolfgang G ö t h e glaubte, der dadurch [Danach folgt ein freier Raum, der wahrscheinlich die Textstelle .i. 35,21 — 24 ein Indifferentist [ . . . ] beschäftigte ausspart] : Gott Gott H20 [a] ist eben [b] ist selber beständig thätig sich zu [c] manifestirt sich in den Dingen mehr oder minder, er [ c i ] ist

Mitteilungen \um Text

3 5,28 f. 36,3 f. 36.7 36.8 36,10 36,iof. 36,15 36.15 f. 36.16 36,16—18

36,18 f. 36.20 36.21 f.

36.22 36,30 36,33 f. 36,34f. 36.36 f.

36.37 37,1 — 3

85

[cia] der [cib] dieser [cic] lebendig [c2] lebt in dieser beständigen Manifestazion, G o t t ist in der B e w e g g , in der H a n d l u n g , in der Z e i t , Damit endet H20. und er H3a [a] beschrieb [b] schrieb E n t w i c k e l u n g H3a [a] Deutschlands [b] unseres Vaterlandes [ c ] des deutschen Volkes aber sie H3a [a] bringen keine Früchte, d. h. [b] sind unfruchtbar: D i c h t u n g e n H3a [a] wecken nicht die That, [b] s. Text was D2 durch [Textverschen] die Kunst H3a [a] entstanden ist. [b] gebildet ist. [c] entstanden ist. des L o u v r e H3a [a] durchwanderte und [b] durchwandernd, die alten H3a [a] G o l d [b] Götter Statuen betrachtete H 3 : — da A u g e n , H3a [ 1 ] Melancholie in dem marmornen Lächeln, [a] vielleicht ein geheimes Merkmal ihres Ursprungs aus E g y p t e n , [b] welche vielleicht eine geheime Erinnerung an ihren Ursprung aus E g y p t e n , dem Todtenlande, [ a ] oder [ a i ] Sehnsucht [02] ihre Sehnsucht nach dem L e ben [b] dem sie entsprossen [2] in dem marmornen Lächeln eine [a] sonderbare Melancholie, [b] s. Text oder H3a [a] Sehnsucht [b] leidende Sehnsucht Unsterblichkeit H 3 — sie dem L e b e n H3a [a] zurückgiebt, das sie aus sie aus ihrer steinern [ a i ] starren U n w e g [a2] unbeweglichen Starrheit erlöst [b] s. Text mit einer Variante: erlöse Η3 — sonderbar! diese g e g e n den H3 D1 alten D1Hgroßen 3a des Kreuzes, H [a] das er beständig frondirte [b] s. Text fatal war wie H3a [a] Wanzen und Tabak, so ungefähr [b] s. Text im L a n d e wo H3a [a] das [b] die Wanzen [c] das Un [d] jenes Ungeziefer, der Tabak und das K r e u z überall herrschend sind [e] s. Text Just dieses H3a [a] aber war [b] war verbreitet wurde, H3a [ 1 ] und bedrohsam durch seine quietisirende Wirkung auf die deutsche J u g e n d [2] und, in dem es gleichsam eine quietisirende Wirkung auf die

86

37.6 37.7

37,7—10

37,11 37.16 37.17 f. 37.20 37.21 f. 37.22 — 24

37.23 37,24f.

Die romantische Schule deutsche Jugend [ j ] und, die deutsche Jugend quietisirend, [4] das die deutsche Jugend quietisirte und [a] die politische Regenerazion [b] der politischen Regenerazion entgegenwirkte. [ j ] das [a] durch den quietisirenden Einfluß auf die [b] einen quietisirenden Einfluß auf die deutsche Jugend ausübte und [a] am bedrohlichst [b] der politischen Regenerazion [bi] entgegenwirkte. [b2] unseres Vaterlandes entgegenwirkte. und während H3a [a] Herr Hengstenberg, der schwarze P f a f f e , [b] der schwarze Pfaffe zu gleicher Zeit H3a [a] mit seiner Pique ein wüthender Sanskülotte [ b ] Herr [ b i ] Hengst [b2] Görres der wüthender Sanscülote mit der Pique [c] s. Text Pique.// 5 " [1] [a] Im folgenden Artikel [b] In den folgenden Artikeln werde ich von letzterem, einem der ausgezeichnetsten [a] Geister [b] Schriftsteller deren Deutschland sich rühmen kann, viel besseres zu erwähnen haben. Dasselbe gilt von Herren Wolfgang Menzel, der [a] seinen [b] den Kampf gegen Goethe mit einem Aufwand von Esprit geführt hat, der eines besseren Zweckes werth war. Letzterer, Herr Wolfgang Menzel, zeigte in seiner Polemik gegen Goethe [2] s. Text Patrioten H3a [aj, er [b] : er Das geschah H3a [a] vor der Juliusrevoluzion, [b] s. Text in Hinsicht Η3(1 [α] seiner Kunstwerke als seiner Polemik fbj s. Text Görres H3a [a] ; und seine [b] : sein um sich H3a [a] durch [b] dadurch Gegner Goethes war, so H3a [a] konnte ich doch nicht umhin in den politischen Annalen über des Herren Menzels Mangel an Pietät zu klagen, [b] war ich doch unzufrieden [bi] ich [b2] in einer Rezension seines Buches klagte ich über des Herren Menzels Mangel an Pietät H,h s. Text mit einer Korrektur: Herr Menzel H3h [a] von ihm [b] ihn Pietät. H3a [ 1 ] Ich [ a ] erwähnte [b] bemerkte

Mitteilungen %um Text

37,31 37,31 37.34 37.37 37.38 38.1 38.2 38.3 38.4 38.6 f. 38.7 38,7 38.7 f. 38,10 38.16 38,16—18

38.17 38,17f. 38,19 38,32^ 38.35 39,2—12

39,3 f. 39.8

87

ihm, daß Goethe doch immer ein König unserer Literatur sey; daß wenn man [2] s. Text sein H3a [a] treu [b] einzig treu der Herr H3a [a] Hofrath Schütz [b] Professor Schütz, gehörten zu den H3a [a] Antigöthe [b] öffentlichen Gegnern Goethes. seine H3a [a] Ueberzeugen [b] antigötheanischen Ueberzeugungen N u r von H3a [a] einem wei [b] einer Person muß ich jedoch H3 D1 erwähnen, D1H nochmals erwähnen, den Dichter H3a [a] angefeindet [b] angegriffen, habe nie H3a [a] die Mängel [b] Mängel mit ihren H3a [a] scharfen [b] feingeschliffenen Thäler. H3 D1 Nichts D1 Η[Absat^J Nichts als H3a [a] jene [b] die als die Η3 D1 Z>'//Gringschätzung zu Gunsten H3a [a] Schillers, [b] des Schiller, jene H 3 hochgepriesenen hochidealischen laust, H3a [a] oder [b] oder einen holländischen, der sich [c] s. Text ausgezogen wird, H3a [1] [a] treu und vollendet [b] und [c] oder [d] und [di] letzteren [d2] letzteres gar im verjüngten Maßstabe zu malen? Das Große und Furcht [2] [a] kleine Kabinetstückchen [b] Kabinetstückchen in Brauwers Manier, aber technisch vollendet, darzustellen? [3] s. Text mit Korrekturen alte H3" [a] Weibchen, [b] Weiber, holländischen H3a [a] Kabinetstücken [b] Kabinetbildchen [c] Kabinetstücken [d] Kabinetbildchen leichter H3a [a] nachbilden [b] darstellen schwach, Η3" [a] da giebt es kein herkömmliches Füllwerk, keine Verlegenheiten, [b] s. Text in seinen H3a [a] Dr [b] Romanen zuerkennen. In H3a war die folgende Anekdote bis S. 39,12: und Goethes, gestrichen morden. Die Streichung wurde in H3h wieder aufgehoben. erwähnte, H3a [a] ein wichtiger Mann seines Reiches interessiere sich [b] s. Text von Gottes Η3 Genade erhalten

88

39,8f. 39,10 39,10 39,13 f. 39,15 39,17 39.19 39,28 39,28 — 30

39,30—32

39,31 39,3 3 f. 39,3 5 39,36 40,3 40,13 f. 40.15

40.16 40.20 40,20 40.20 40.21 40.22 40,22 — 24

Die romantische Schule in gleicher Weise H3a [a] jedwede [b] diejenige die eben unter H3a [a] seiner Feder sich [b] seine Feder gerathen, und aus H3a faj jenem Kunstdespotismus [b] solchem Kunstdespotismus so dürfte ich H3a [a] es noch viel mehr von seinen [b] s. Text Thorheiten H3a [a] hervorgebracht, [b] vorgebracht. Kampfe gegen H3a [a] Pustkuchen [b] Herrn Pustkuchen er hat H3a [aj bey diesem Anlaß [b] da leipziger Messe H 3 mehre Schriften hervor. H3a [ 1 ] Auch wurde auf verschiedenen Universitäten ein Collegium über [2] Die [a] Schriften [ai] von Schubart [02] Schubarts über Goethe sind [a2a] mehr f0.2b] merkwürdig [b] s. Text Kritik. H3a [ 1 ] Die Urtheile von [a] Will [b] Herrn Häring, der unter dem Namen Willibald Alexis schreibt, gehören ebenfalls zu den bedeutendsten Aussprüchen, die über Goethe gefällt worden. Auch auf [2] s. Text mit einer Korrektur: gesagt hat, H3a [a] ist [b] war über Goethe H} vorgebracht, die man zwar Auf H3a [a] vielen [b] verschiedenen und H3a [a] am [b] von Aber es ist H3a [a]'m der That auch [b] wirklich wie der H3a [a] Johan [b] Faustus, [c] s. Text am Ende H3a [a] die Eitelkeit alles Wissens einsah, und seine Bücher weg warf [b] seines Wissens überdrüssig wurde, und seine Bücher weg warf [cj s. Text Schloß, H3a [a] der ihn alle sinnlichen Freuden der Erde genießen ließ, [b] s. Text Lullus, H3a [a] der Ph [b] Theophrastus Parazelsus, Parazelsus, H3a [a] der Agrippa [b] Agrippa Nettesheim, H}a [a] in England [b] auch in England der Roger H3a [a] Bako, [b] Baco, von dem H3a [a]Y[b] Doktor Faustus, Faustus, H3a [a] dem nicht bloß abstraktes Wissen, sondern auch reelle Genüsse vom Teufel bescheert worden, [b] welchen auch die [c] welcher die [d] s. Text

Mitteilungen i^um Text 40.27 40.28 41,1 41,1 4 1 , 1 f. 41.5 41.6

40,39 41.27 41.28 41,31 41,34 4i,37f. 41,9 41,11 41,13 41,15 41.18 41.19 41,22 41,26

41,26 — 42,1 42.1 42.2 42,2 f. 42,4 42.6 f. 42.7 f.

42.7 f. 42.8

89

mittelalterliche H 3 Kirchenperiode aufhört bedeutsam, daß H3a [a] die Zeit, [b] zur Zeit, Faust gelebt H 3 haben soll, eben eben H3a [a] der [b] die beginnt, und H3a [a] er selber, der fan [b] s. Text gestürzt — H3a [a] wenn ich Carlist wäre, so würde ich sagen [b] ein Anderer [bi] würde [b2] s. Text geliefert hat. In Η3 und D1 folgt der in der Fußnote j". 40,34—39 und S. 41,27—40 (nach D1H) zitierte Text. Er wurde in D1 Η vom Zensor gestrichen. verholfen H 3 , und selig werden; — H3a [a] wir [b] wenn dann H3a [a] auch [b] noch jener H3a [a] D [b] gelehrte Poesie, H3a [a] nannt [b] wo Volke H3a [a], was es so vorausahnend tiefsinnig erschaut hat [b] s. Text erwähnen H3a [a] müssen [b] wollen [c] müssen. glüht H3a uns [a] entgegen, [b] da entgegen, wie Armen H3, und es ist was der H3a [a] Herr [b] Beherrscher aus einer H3a [a] langen [b] lang-röhrigen Wasserpfeife H3 darunter von fremder Hand mit Bleistift: narguileh so hingehaucht, so H3a veloute, H3b ätherisch, da ist Goethe H3a so ruhig, so lächelnd, [a] wie nirg [b] dabey [bi] so [b2] auch [bß] so harmlos wie ein Kind D1 immer ruhig lächelnd und harmlos wie ein K i n d , Dms. Text wie ein Kind H3a und [a] so weisheitvoll [b] weisheitvoll [c] zugleich so weisheitvoll wie ein Greis. Diese Prosa ist H3a [a] hier [b] so klar, so durchsichtig wie das blaue Meer [c] s. Text Windstille H3a und man [a] so tief [b] ganz klar hinabschauen kann H3a [a], bis unten [b] in die Tiefe, wo sichtbar H3a faj werden; — [b; ohne Streichung von a] hervorglänzen; — fcj werden; — hervor, H3a [a] klar [b] rein und golden, Sterne. H3a [a] Es ist unmöglich den Zauber des Buches zu beschreiben. [b] Unbeschreiblich ist der Zauber des Buches; es ist Buches D' D1H; es ist es ist ein H3 D1 Salem, Z ) ' / / S e l a m ,

Die romantische Schule

9° 42,ΙΟ

Löwenmaul, H3a [a] abentheulicher Purpurdigitalis, [b] Purpur-

42,ΙΟ 42,12 42,14

Löwenmaul D1 Purpurdigitalis D'H, Dieser H3 D' S a l e m D'H Selam

42,14 f.

nachdem er, H3a [a] jenes Mißbehagen am [ai] Abstrakten [a2] abstrakten Wissen [b] s. Text E s ist daher H3a [a] bemerkenswerth und bedeutsam, [b] s.

digitalis

42,19 42,19 42,23 42,26

42,32 42,33 f· 43,5 43,8 43,9 43, 1 0 43, 1 0 43,iof. 43,i9 f · 43,2i 43,24 f· 43,27 43,27 43,27 f43,29^·

Purpurdigitalis

Körperwelt des H3a [a] Orients [b] sensualistischen Orients [cj Orients

Text Buch H3 gleich nach dem Faust Widerwillen H3a [a] hegte [b] aussprach. eine katholische H3 D1 Ariere p e n s e e D1H

Hinterlist

deßhalb H3a [a] mit [ai] wit [ a 2 j spitzigem [b] seine [c] in gläsernen Aerger: H* D1 D'H H e i d e n . " [AbsatsQ Unter gegenüber, der H} D1 ihm e r n s t h a f t D1H ernsthaft unter Η3 dicken Hofdamen den H3 K ü h e n des König Admetos; Stolze eines H3 D' P ' Z / D e l a i - L a m a anerkennen will; H3a faj über a /bj wie dieser, um ihn H3a [a] zu [b] herabzusetzen

von H3a [a] xsl [b] kristlicher Wurmdemuth; nicht H3 kristlich sünderhaft

ihre H3a [a] Augenlieder nicht unsicher hin und her zwicken und zucken, [b] s. Text

Zwinken seiner H3a [a] A u g e n l i e d e r , [b] Augen,

die H3a [a] Augenlieder [b] Augen

unbewegt sind H3a [a], stabaha lochana. [b] . Letztere

Goethes Auge H3a soll in seinem hohen Alter eben so [a] ebe

[b] göttlich gewesen seyn wie in

43,35 43>3f· 44,3 44,4 44,4 f· 44,8 44,9 4i,9 44,10 f.

man einen D1 alten D1H kalten Jupiter, H3 d e m ich Goethe Ich hatte H3a [a] als [b] in so Winternächten H3a [a] so viel [b] darüber nachgedacht, H3a [a] w a s ich nicht [b] s. Text

44,II 44,12

Jahrs, wo H3a [a] E u r o p a seine /"^unsere Erde ihre als sey H3a [a] die [b] der

Leda H3a [a] und Europa und Danae, und Semele [b] s. Text

andere H3a [a] Prinzessinn [b] Prinzessinnen gewöhnliche H3a [a] M e [b] Nymphen 3a 2 2 S t e n März H [a] vor [b] des verflossenen Jahrs, [c] des

eben verflossenen Jahrs, [d] des verflossenen Jahrs,

Mitteilungen %um Text 44,14t. 44,15 f. 44,17 44,19

44,22f. 44.23 44.24 44.25 44.25 f.

91

schickte. H}" [a] Hat er vielleicht gar jenseits, [b] s. Text Falle H3a [a] ist [b] wäre die H3a Demokrazie [a] begünstigen wollen [b] zu begünstigen gesucht, beförderte? In Η3 und D1 folgt der in der Fußnote S. 44,22 — 26 (nach D1H) zitierte Text. Er wurde in D1 Η vom Zensor gestrichen und in D2 durch %n>ei Striche ersetzt. b e f ö r d e r t e ? / / ^ / a / H a t der Tod vorig Jahr die Könige [b] s. Text hatte er H3a [a] schon [b] nach dem König die Sense H3a [a] gehoben, [b] erhoben, Jahr H3a [a] dessen [b] das [c] ist vont; — H3 les rois restent. Darunter folgt die in H3h gestrichene Unterschrift des dritten Artikels Henry Heine. Zweites Buch.

45,1 f.

45,x 5 45,22 45.32 46,5 46,38f. 47.11 47.26 f. 47,34 48,8 48,15 48.33 50,4 51.12 f. 51,15 f. 51.22 51.23 53,14 5 3,27f.

D1 Nach dem Titelblatt Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. Zweiter Theil und der Vorrede: I. D1H Zweites Buch. [Neue Zeile] I. Da ich D1 einigermaßen einst D1Heinst 1 schon in D den vorigen Artikeln D1H dem vorigen Abschnitt umgekehrten D1 D1HPropheten." Dieses Agonie des D1 Todes, D1H Sterbens, N u r dehnt D1 letztere D1H [a] letztere von beiden Schwestern [b] s. Text Buche D1 D1H mittheilte, bey uns der D1 Sohn des Barbarossa mit dem Pabste Hildebrandt stritt, D1Hs. Text als dufte D1 kirchlicher Weihrauch D1H[a] hoc [b] s. Text Seine Freunde In D1 folgt der in der Fußnote S. 48,36 (nach D1H) girierte Text. Er wurde in D1 Η vom Zensor gestrichen. A. W. Schlegel D1 sprechen. D1H, sprechen. der uns D1 durch D1H, durch Ueberhaupt D1 nur D1H, nur Gesellschaft; D1 in seiner Brust entsproßen D1H [a] seiner Brust entsproßen [b] s. Text aus Racines D1 Versen D1H zärtlichen Versen Quelle von D1 Enthusiasmus D1 Η Liebe und Ehrgefühl entzückt und D1 entflammt D1H begeistert eine Tugend, D1 welcher D1 Η welche und dennoch D1 äußerlich sehr anständig zu bleiben D1H [a] äußerlichen [b] s. Text; als Fußnote wiederholt: Linie 7 v. ob. den

92

5 3,37 5 4,2 f.

54.4 5 4,4 f. 54,9 54.13 54.14 54.20 54.21 54.22 f. 54.23 54,25 f. 54,30 54,32 54.36

54.37 f. 55,3 55.5 5 5,6 5 5,6f. 5 5,7f. 5 5,8 f.

Die romantische Schule äußerlichen A n s t a n d zu b e w a h r e n v e r m a g . In Sorge darinn H3a [a] bestand [h] st [c] besteht: die Ehre hatte H3a [a] das g r o ß e G e n i e , d e n H e r r n D i c h t e r A u g u s t W i l h e l m Schlegel [b] den H e r r n D i c h t e r A u g u s t Wilhelm Schlegel [c] das g r o ß e G e n [d] das p o e t i s c h e G e n i e , den H e r r n D i c h t e r A u g u s t W i l h e l m Schlegel von Angesicht E s war H3a [a] das erste p o e t i s c h e G e n i e [b] , außer N a p o l e o n [c] s. Text den ich H3a sah, H3b damals gesehen, trug aber H 3 G l a c e e h a n d s c h u h e , „mein H 3 F r e u n d , " Wachslichter D1 die D1H, die auf H3 D1 Z ? ' / / H e r r e n Schlegel Worten: H3a [α] ο du, w e l c h e r u. s. w. [b] ο du, der du. u. s. w. Sein Aeußeres H3a [a] war wirklich v o r n e h m , [b] s. Text Vornehmheit. H3a [a] Sein [b] Auf seinem schien H3a [a] und w i e ein Sinnbild des Spiritualismus aussah. [b] daß er g a n z aussah /c] s. Text mit dem H3a [a] R a z i o n a l i s m u s ; [b] Razionalität; [c] Razionalismus; am H 3 anderen Morgen sobald er die H3a innere N i c h t i g k e i t der r o m a n t i s c h e n K u n s t prinzipien H3b [a] silberne [b] hölzerne N i c h t i g k e i t der romantischen Kunst daher H 3 klarer ausdrücken: zusammen, H3a [a] vereinigte sie, flickte sie an einander [b] flickte sie an einander arme H 3 Isis. Sie H o l z ist H3a [a] kein Fleisch [b] nur H o l z arme H 3 Isis. Hierdurch in E g y p t e n H3a der Phallusdienst und in H e i d e l b e r g ein g r o ß e r Scandal. H3h s. Text Scandal. [Absat^J H3a [ 1 ] Seitdem [2] D i e s e s war der [ j ] S e i t d e m verlor [neue Zeile] [4] M a n lachte hierüber einige Z e i t , aber bald [ a ] verlor man die G e s [b] v e r g a ß man [neue Zeile] [ j ] D a s ist ein alter M y t h o s , [ a ] den man [b] der nur in seiner Z e i t [bi] etwas lachendes A u f s e h e n erregte. [b2] n o c h etwas lachendes A u f s e h e n erregte. In H3i> gestrichen.

Mitteilungen 5 5,9 ,9 ,9 f.

,io f. , 11 , i i f. ,13 f. ,15 ,1 5 ,16 ,16 f. , 17 ,20 ,20 ,23 ,26 ,28 ,31 ,31 ,34 , 3 6 f. ,37 ,38 ,39 55,39—56,2

5 5,39 — 56,1 56,1 — 3 56,3 56,6 5 6,6 f.

3

Text

93

H Herren A. W. Schlegel verlor man H3a [a] ganz [b] seitdem ganz war H3a [a] verschollen und es hieß er sey gestorben, [b] verschollen und [bi] man glaubte [b2] viele glaubten er sey gestorben. [c] verschollen, [ci] Mißmuth [c2] Der Mißmuth [cß] Mißmuth nach H3a [a] viel- /"^langjähriger wieder H3a [a] nach [b] einmal nach Berlin, H3a fa] dem ehemaligen Schauplatz seines Ruhmes, [b] s. Text sprach H3a [a] zu [b] jetzt zu Man H3a [a] lachte [b] spottete Man In D1 Η ist das folgende durch Seitenübergang getrennte Wort spot von Heine ergänzt worden spottete. die H3a [a] Achsel über die veraltete, fabelhafte Personage, [b] Achsel. die nach H3a [a] d [b] zwanzigjähriger Abwesenheit H3a [a] wieder den [b] den durch H3a [a] das Schauspiel [b] die Etalage Lächerlichkeiten. H3" [a] Es [b] E r £>' Es D1H E r Betrübniß, H 3 Herren A. W. Schlegel in H3a [a] Paris, [b] die Hauptstadt. überall Η3, mit religiöser Andacht, die Spuren mit dem H3a [a] ver [b] ehemaligen ehemaligen H3" [a] A. W. [b] August Wilhelm Schlegel Beinen//^"/'«y hat sich /^z/_/unterdessen/tf.2_/nun wieder [b]s. Text Perücke H3a [a] und alte kokette Mann [b] . E r Mode H3a [a] von 181 , in welchem Jahre [b] des Jahrs, in welchem [c] jenes Jahrs, in welchem so H3a [a] süß wie eine alte [ai] Dame [a2] Jungfer [b] s. Text im H3" Mund [a] hatte und that [b] s. Text bewegte sich H3a [ 1 ] wie kokettes Kind. Es war die V [2] [a] so [b] gar jugendlich kokett. Er war wirklich wieder jung geworden; [j] s. Text mit einer Korrektur: jugendlich H3a [a] kokett [b] wie ein kokettes Kind. vorgegangen; H 3 es war eine spaßhafte zweite Auflage der Jugend, er schien und H3a [a] ich habe [b] die Rothe Mir war in H3a [a] jenem [b] diesem Augenblick als H3a [ 1 ] sähe ich den [ a ] groß [b] seeligen

94

56,6 56,12 56.12 5 6 , 1 2 f.

56.13 56.14 56,14—16 56,16—18

56.17 56.18 56,18 56,18 — 20

56.20 56.21 f. 5 6,23 f.

Die romantische Schule Moliere am Fenster stehen und zu mir herablächeln [2] stände der seelige Moliere am Fenster und lächelte zu mir herab [ß] s. Text mit einer Variante: den H 3 seelige Moliere gehörig für IV" [a] die Bühne [b; ohne Streichung von a] für das Theater francois [c] die Bühne benutzen. In H3 ist über den folgenden Namen Moliere nachträglich (Vornahme) geschrieben und wieder gestrichen worden. Moliere allein H3a [a] wäre der Mann gewesen, der eine so [b] war der Mann gewesen, der das Talent besaß [c] s. Text mit einer Korrektur: F i g u r H3a [a] gehörig [b] f ü r das Theater Francois bearbeiten hatte H3a [a] dazu [b] das dazu Schlegel schon H3a [a] früh und er haßte den Moliere wie Napoleon den Tacitus gehaßt hat. [b] s. Text Bonaparte H3a [ 1 ] wohl fühlte, daß [ 2 ] , der Unterdrücker der Republik, wohl fühlte, daß der große Geschichtsschreiber [a] wenn gleichzeitig lebte, auch sein Bild mit [b] wenn er zu seiner Zeit lebte mit [bi] den schärfsten [b2] den meisterhaft schlimmsten Farben gemalt und g e t r o f f e n hätte: [ ß ] , der D e s p o [ 4 ] , der Tiberius [j] s. Text mit einer Korrektur und einer Variante: fühlte, daß H3a [a] wenn der [b] ihn der geschildert hätte H 3 ·. so geschildert hätte D1 D1H : so so H3a [ 1 ] fühlte auch Herr [2] faj hätte [b] hatte auch Herr A . W. Schlegel, der feine Critiker, längst gefühlt, daß [a] der große Comiker, [b] Moliere, der große Comiker, der einen Monsieur de Pourceauniac geschrieben, [a] auch ihn, [b] wenn er gleichzeitig lebte, auch ihn für das Theater francois bearbeitet hätte. [ß] s. Text mit einer Korrektur: wenn dieser H3a [a] gleichzeitig lebte, nimmermehr entginge. [b] jetzt lebte, nimmermehr entgangen wäre. [c] s. Text und H e r r H 3 A. W. Schlegel g e w e s e n sey. [Absat^J H3a [ 1 ] Schon zum f ü n f t e n male, in diesen Artikeln spreche ich von

Mitteilungen %um Text

56,28 5 6,29 56,32 57,2f. 57.8 57.9 57.10 57.11 57,11 57,i2f. 57,14 57,14 57,16 57,17—19

57,21 59,7 5 9,3 8 f. 60,1 f. 60,5 60.7 60.8 f. 60.9 60,9 60,14 60,14

95

Napoleon bey Gelegenheit des Herren August Schlegel. Man kann auch sagen Die folgende Partie ist durch Uberschreibung mit sinnlosen Zeichen und den Worten groß und grand e kaum lesbar: que du ridicule au sublime il n'y a qu'un pas χ— χ azion de la grande [Neue Zeile] Henry Η [2] Der Vollständigkeit wegen habe ich noch hinzu zu fü [ß] s. Text Notizenbuch. In H3"folgt die Unterschrift des vierten Artikels Henri Heine. Sie wurde in H3h gestrichen. H3" Fünfter Artikel. Η* II. Schlegeln H3a [a] verdiente, [b] verdient. sang ein H3a süßes H3h freudiges wie H3a [a] sich [b] eine Hatte H3a [a] die [b] nemlich die und die H3a [a] zierlich metri [b] s. Text Tragödie H3a [a] : so [b] , als deren gelten konnte Η 3 : so zugeschnitten, H3a [a] so [b] ganz so eine neue H3a [a] Entde [b] Erfindung des H 3 Herren Tieck? Italien. H3a [a] Will man sich einen ganz bestimmten Begriff [b] s. Text sich in H3a den [a] hellen [b] buntscheckig phantastischen Mährchen [c] phantastisch dramatisirten Ammenmährchen [d] s. Text dieser Form H3a [a] bedient [b] bemächtigt, unserer Bühne. In D1 folgt der in der Fußnote S. 58,10—45 (nach D1 Η) zitierte Text. Er wurde in D1 Η vom Zensor gestrichen. für ihre H3a [a] Polemik die Kriegskosten [b] s. Text schreiben und H3a [a] auch [b] zugleich »die heilige H 3 G e n o v e f a " hat H3a [a] der [b] hier ich H3a [a] haben sie lieber [b] liebe sie weit mehr [c] liebe sie mehr naiven H3a [a] Form, [b] treuherzigen Form. So schön auch H3a [a] das [b] die Hirschkuh H3 D1 säugen /^'//saugen läßt. In H3a folgt eine wieder gestrichene Passage: Wie viel heiße Thränen weinte ich über die arme unschuldige Frau, als ich, ein kleines Bübchen, einst in den Ställen meines Vaters, [a] neben einer goldlockigt schönen [b] auf den Knien einer schönen Magd ruhte, und diese mir die traurige Geschichte vorlas. [Absat^J Weit

96 60.17 60.18 60.22 60.23 f.

60,24f. 60.25 f60.26 f.

60,27 60.29 60.30 60.30 60.31 f. 61.2 61.3 61,5 f. Gi,η 61,16 61,16 61,16 6 1 , 1 9 f.

61.26 61.27 f.

Die romantische Schule „ d e r blonde H3 E c k b e r t " £>' E c k b a r t " , D'HEckbert", Dichtungen H3a ist eine [a] sonderbare [b] geheimnißvolle seinen H 3 eignen N a m e n Schlingpflanzen H3a [a] ranken beängstigend an ihn heran [b] umstricken manchmal beängstigend [bi] seine Füße; [b2] seinen F u ß ; m i t H3" [a] großen, bunten Augen; halb ironisch, halb sehnsüchtig; [b] weitgeöffneten bunten A u g e n ; H3b s. Text küssen H3a [a] zärtlich seine Wangen [b] s. Text Zärtlichkeit; H3a [ 1 ] goldne Champignion [ a ] , wie metalne Glocken, umklingeln [b] erklingen [bi] als waren [b2] wie Glockengeläute; [2] [a] die [ai] goldnen [a2] goldfarbigen [b] die hohen gelben [ c ] hohe goldne Champignion erklingen [a] wie leises Glockengeläute; [b] leise wie G l o c k e n ; [3] [a]V [b] goldne Pilze, [c] hohe Pilze, wie goldne Glocken wachsen [a] empor am Fuße der Bäume und erklingen [ai] leise und lieblich; [a2] leise, lieblich; [b] klingend empor am Fuße der B ä u m e ; w i e g e n sich auf H3a [a] hohen Bäum [b] hohen Zweigen [c] den Z w e i g e n , erwartungsvoll: H3a [a] da [b] da und auf H3a [a] hohem [b] weißem Roß, [c] weißem Zelter ein schönes H3a [a] Ritterfräulein, [b] Frauenbild, U n d dieses H3a [a] Fräulein ist schön [b] s. Text erwartet Η3 hatte. Der aus H 3 schwärmerischen Eifer, welcher nur H3a [a] Ritter [b] Mittelalter [bi] athmete und nur Ritter und [b2] und [c] Mittelalter, nur Mittelalter [d] s. Text Gegner der H3a [a] Religionsschwärmerey, [b] Schwärmerei, zu Goethe H 3 ganz überging. überging. H3 D1 Dieses mahnt an H3a faj die mahometanische Sage: [b] eine mahometanische S a g e . H e r r T i e c k H3a [a] ließ sich den seitdem in Dresden nieder, [b] ist geboren [bi] . . . E r [b2] zu Berlin Seit einer Reihe Jahren hat er sich zu Dresden niedergelassen, Phantasie H3a des Herren Tieck. H3h dieses Schriftstellers. Nützlichkeitssystem huldigt H3a [a], nichts von Schwärmerey wissen will, und allenfalls Gardnazional, ja sogar Deputirter wer-

Mitteilungen 61.29 61.30 61.31 61.31 61.32 61,32 f. 61,39 62.3 62.4 62,8 62.12 f. 62.13 62,13 62,13 62,15 — 17

62.18 62.19 62,22 62,22 f. 62.25 62.26 f.

62.27 62.28 f. 62.29 63,3

Text

97

den könnte; [b] s. Text noch immer das H}a [a] lustige Ri [b] luf [c] luftige Ritterfräulein mit dem [d] s. Text Diese beiden H3a [a] bilden [b] führen betrübsam zu H3a [a] sehen, [b] schauen, wie das H3a [a] adlige [b] arme hochadlige dem H3a [a] mü [b] bü [c] plumpen [d] bürgerlichen H3b trokkenen bürgerlichen Wirthschaft H3" [a] behülflich [b] s. Text grämlicher geworden H3a [a] als er fr [b] s. Text sich dem H3a [a] lang- [b] dürren Herr Tieck ist H3a [a] aber [b] jedoch ihm bemerkbar. H3a [a] Diese Schwächlichkeit giebt sich [b] s. Text Seine H3a [a] „dramaturgischen [b] Theaterkritiken Theaterkritiken H3a [a] sind [b] , die die D2 unter [Textversehen] unter dem H,a [a] Namen [b] Titel zu schildern, H3a [ 1 ] zeigte er, in der Scene wo [2] hat Shakespear ihn auch [ a ] mit den Comödianten [b] den Comödianten sehr gute Lehren [a] erza [b] ertheilt [c] ertheilen und [ß] machte Shakespear ihn auch zum Theaterkritiker, und es sind in der That [4] s. Text nie H3a [a] abgegeben, [b] sonderlich befaßt. studirte H}a [a] nur [b] moderne Sprachen scheint ihm sogar H3a [a] fatal [b] widerwärtig Wissenschaft H}ü [a] pflückte [b] brach [c] pflückte [d] brach Mit dem H3a [a] literarischen [b] gelehrten Kornähren.//^ [ 1 ] Vielleicht verdienen seine Arbeiten über Shakespear und seine Uebersetzung des Cervantes eine ausgezeichnete Erwähnung. Außer Goethe [2] [Absatz] Außer Goethe welchen H3a [a] er [b] Herr Tieck sagen, Η3 D1 D1HD2 den ironischen [Textversehen] dieser beiden H3a [a] großen [b] modernen Literatur. In Η3 und D1 folgt der in der Fußnote S. 62,34—39; 63,25—40 (nach D1H) zitierte Text. Er wurde in D1H vom Zensor gestrichen und in D2 durch %wei Zensurstriche ersetzt.

98 62,36 63,25 63,30 63,32 63,34 63.34 63.35 63,35 63,36f.

63,40

Die romantische Schule nehmen mußte, um H3a [a] alles zu sagen, ohne [b] s. Text Die Η3 D1 ehrlichen Deutschen D'HSchriftsteller an den H3a [a] Prinzen [b] wunderlichen Prinzen verletzt als H3a [a] die [b] eine immer H3a [a] klar [b] absichtlich daß er sich H3a [a] verstellt; [b] nur verstellt; ist H3a [a] die [b] seine Meinung H3a [a] klar [b] ganz sichtbar, den König, H3a [a] den er am allerwenigsten täuschen will, [b] dem er zu schwach ist die Wahrheit zu sagen [c] dem er die Wahrheit, die er zu schwach ist zu sagen, [d] s. Text wahnsinnig ist. In H3a folgt eine wieder gestrichene Passage: [Absat^J Ich kann nicht umhin hier beyläufig zu erwähnen, daß Hamlet [a] eins von den drey Gedichten ist die [b] in Deutschland das populairste Gedicht [bi] ist, eben [b2] ist. Es ist dort eben so populair wie der Faust und der Don Quixote, dessen [a] vortreffliche Uebersetzung wir Herren Tieck verdanken [b] vortrefflichste Uebersetzung uns Herr Tieck geliefert hat. Für diese Arbeit können wir ihm nicht genug danken. Hamlet, Faust und Don Quixote sind unsere [a] drey Lieblingsgedichte [b] Lieblingsgedichte geworden, und wir haben [ a ] darin [b] uns in diesen drey Hauptwerken der drey größten modernen Dichter am tiefsten versenkt, und [ 1 ] nicht bloß [a] der [aij Faust, [a2; ohne Streichung von ai] witten [aß] Faust, sondern auch Hamlet der Prinz [b] der deuts [c] der [d] unser eigner deutscher Doktor [2] der Prinz von Dänemark und der Hidalgo von La Mancha finden, eben so gut wie [a] der [b] unser eigner Zauberdoktor, die tiefste Verständniß in Deutschland. Ueber den Hamlet haben wir lange und breite Abhandlungen geschrieben und die Art wie man ihn darzustellen habe, war, besonders in der Jugendzeit Goethes, ein beständiges Thema unserer Aestetiker und Kunstliebhaber. Goethes „Wilhelm Meister" [a] ist [b] gewährt eine [ a ] richtige Anschauung [b] richtigen Begriff von jener Hamlet-Periode in Deutschland. In seinem Werther

Mitteilungen %um Text

63,7

63,10—19

99

hatte er schon unbewußt die [ a ] hamletische Stimmung [ b ] Stimmung abgespiegelt, [a] die [b] welche der Hamlet damals unter die deutsche Jugend verbreitete. Die [a] deutsche Jugend fühlte [b] deutschen Jünglinge fühlten schon damals „daß die Zeit aus ihren Fugen getreten" sie fühlten zugleich daß sie zu schwach waren [a] „diese [b] „die Zeit wieder einzufügen" und sie hielten lange Monologen über „Seyn oder Nichtseyn" über die Kläglichkeit und Schaalheit [a] des Lebens, und man [b] aller Dinge dieser Welt und sie [bi] schössen sich t [b2] wurden Theaterkritiker oder schössen sich todt aus Lebensüberdruß. Später, als die Deutschen durch die Sturmglocke von 1789 aus dieser hamletischen Stimmung geweckt wurde, entstand wie hier in Frankreich eine politische, so bey uns eine philosophische Aufregung, der Geist trat kräftig hervor aus dem empfindelnden Träumereyen, der Geist wurde trotzig, und [ 1 ] dieser Trotz, dieser feste [2] sein Trotz, sein strenger Wille, seine Entschlossenheit findet ihr Organ in dem [ß] dieser Trotz [a] dieser [b] der strenger Wille, die Entschlossenheit [a] des damaligen Geistes [b] die ganze damalige Geistesstimmung [bi] findet sich schon [b2] fand man im Doktor Faust. Don Quixote. In H3a folgt ein in H3h gestrichenes Verweis^eichen für einen nicht überlieferten Einschub. Der übersetzte Text befindet sich in HS Α Bd. 16, S. 161,26-162,24. Tieck. H3a Dieses Buch liest sich im Deutschen wie ein Original und nächst dem Hamlet und dem Faust ist es vielleicht das Lieblingsgedicht der Deutschen. Denn wie in diesen beiden entsetzlich tiefsinnigen Werken, erkannten wir auch im Don Quixote die große Tragödie unserer eigenen Nichtigkeit. Die deutschen Jünglinge lieben den Hamlet; denn auch sie fühlen, „daß die Zeit aus ihren Fugen getreten" sie seufzen ebenfalls darüber, daß sie „berufen sind sie wieder [ a ] einzufügen [b] einzurichten," sie fühlen dabey ihre unsägliche Schwäche, und deklamiren über „Seyn oder Nichtseyn." Die reiferen Männer lieben dagegen

ΙΟΟ

Die romantische Schule schon viel mehr den Faust ihre Stimmung findet Nahrung in dem Trotz des kühnen Forschers, der mit der Geisterwelt selbst ein Bündniß schließen und [a] selbst den T e u f e l [b] den T e u f e l nicht fürchtet. [ 1 ] D e n n unter uns gesagt, die Deutschen fürchten [a] nur die Polizey ab [b] sich nicht mehr so sehr vor dem Teufel, wie imm [c] sich nicht mehr wie sonst vor dem Teufel; sie fürchten sich jedoch noch sehr vor der Polizey. [2] Und unsere [a] Greise? ach das sind [b] Greise, sie haben erkannt, daß alles eitel ist, daß alles menschliche Streben eitel ist, [a] und in dem Gedichte [b] in dem Gedichte des Cervantes sehen sie eine Persifflage der Begeisterung überhaupt, und alle unsere jetzigen Ritter die f ü r [ a ] ihre [ b ] irgend eine Idee kämpfen erscheinen ihnen als D o n Quixoten. [a] A b e r es giebt auch viele Greise die jung [b] A b e r es giebt auch viele Greise unter den jungen Leute, wie wie es viele [bi] Junggebliebne [b2] Jünglinge unter den Greisen giebt, und jene ebenfalls [a] die begeisterten [b] lachende Bewunderer des D o n Quixote und alles was [a] wir [b] die Höherstrebenden Großes und Uneigennütziges sinnen und versuchen, belegen sie mit dem Spitznamen „ D o n q u i x o t e r i e . " O b Miguel de Cervantes Savedra wohl geahnt hat, daß eine spätere Zeit zu solcher Auslegung seines Gedichtes gelangen würde? H3b Der neue Text ist auf einem unpaginierten Blatt mit Einschub^eichen und der Bemerkung ad Pagina 2 1 . anstelle der Fassung von H3a eingeordnet. Er entspricht dem edierten Text mit einigen Varianten und Korrekturen:

63,10f. 63,11 63,13 f. 63,i4f. 6 3,18 f. 63,20 63,2of.

T i e c k . H3b Spaßhaft daß H3b grade die von H3b [a] demselben Irthum begeistert, der [b] derselben fixen Idee begeistert, die [c] s. Text Narrheiten H3b [a] verleitet; [b] begeisterte; die für H3h [a] eine [b] irgend eine die H3a [a] Begeisterung [b] idealische B e g e i s t e r u n g Schildknappen H3a [a] die prosaische Verständigkeit [b] den realen Verstand

Mitteilungen 63,21 63.21 63.22 f. 63,24 63,24 64,1 64,1 f. 64,1 f. 64,5 f. 64,8 64,10—13

64,17

64,18 64.20 64.21 64,2if. 64.23 f. 64.24 64,24 64,24 f. 64,26

Text

ιοί

wollen? H3a [a] Aber letzte [b] Immerhin, spielt H3a [a] dennoch [b] jedenfalls hergebrachten H3a [aj Gemeinsprüchworten [b] gemeinnützigen Sprüchworten, muß Begeisterung H 3 drein trottiren; trotz seiner H3 D1 D1Hbesseren Einsicht Ritter H3a und seiner edlen Rozinannte so oft H3h so oft zustößt: H3a [a] denn die Begeisterung [b] denn die ideale Begeisterung zustößt: D1 denn die D1 Η ja, die Natur H3a persiffliren H3h verhöhnen wäre H3a alsdann [a] ein großes Mysterium, [b] nichts anders als ein großes Mysterium, So viel Z/^2 [ 1 ] weiß ich, der arme materielle Sancho muß für die spirituellen D o n Quixoterien sehr viel leiden, [a] er bekommt für die nobelsten Absichten seines Herren [b] für die nobelsten Absichten seines Herren bekommt [2] s. Text Kopf. [Absat%] In H3a folgt eine in H3h gestrichene Passage: Hat aber der alte Cervantes in seinem D o n Quixote nur die Narren schildern wollen, die [a] eine abgestorbene Vergangenheit, [b] sich einbilden, eine abgestorbene Vergangenheit, und zwar das mittelalterliche Ritterthum, wieder restauriren zu können, so wäre es [a] ein ergötzlicher Umstand, [b] ein ironischer Umstand, [c] eine Ironie des literarischen Zufalls, daß eben die schlegelsche Schule uns die beste Uebersetzung eines Buches [a] geliefert hat, [b] geliefern mußte, das ihre eigne Narrheit am ergötzlichsten durchhechelt. H3" Sechster Artikel. H» III. des H 3 Jacob Böhm eine gleichsam H3a [a] ihr Schiboleth. [b] s. Text Wenn sie H3a [a] diesen Namen [b] jenen Namen [c] den Namenjacob Böhm aussprachen, Spaß? H3" [aj Ich [b] [Absat^J Dieser [cj [Absat^J Jener Jener H 3 Jacob Böhm war Anno In H3 ist die folgende Jahreszahl nachträglich eingesetzt. Wörlitz H3a [a] in gelebt [b] in der Oberlausitz [bi] geboren ist [b2] s. Text Diese H}a [aj waren [b] sind

102 64,27 64,27 64.29 64.30 64,30 64.32 64.33 65,2f.

65,6 65.8 f. 65.9 65,17 65.19 65,19f. 65.20 65,23 65,23 65,24f. 65,26f. 65,27 65.30 65.31 65.31 65.32 65.32 65.33

65,33 65,38 66,1 — 3

Die romantische Schule daher Η 3 unseren Romantikern Ob H 3 dieser sonderbare behaupten, H3a [a] das weiß ich nicht [b] darüber kann ich [bi] nicht [b2] wahrlich nicht [bj] nicht gelesen H3a [a] habe; ich [b] ; ich keine so H3a [a] guten [b] gute welcher H3a [a] 1454 [b] J. J. 1454 Nürremberg H3a lebte, H3h J·. Text Da H3a ihm die Europe litteraire einen besonderen Artikel widmen wird, kann ich mir hier seine ausführliche Besprechung erlassen. H3b s. Text daß die H 3 Unerfahrenen in Protestant H3a gegen den Fichteschen Idealismus. H3b s. Text protestirte. H3a [a] Letzterer [b] Dieser Idealismus Rache H3a [a] nehmen wollen [b] gesucht gleichsam H3a [a] die [b] nach Fichte H3a [a] wäre [b] könnte als H3a [a] den Braunschweig [b] einen Herzog von Braunschweig [c] den Herzog von Braunschweig die H}a [a] eigentlich wirklich Spiritualismus H3a fa] ist, [b] bildet, und H3" [aj Sch [bJUett Schelling sondern H3a [a] in [b] auch in existire, H3a [a] und daß [b] daß H3a [a] Dieses [b] Solches Mann. H3a [a] Seitdem /"/^Unterdessen auf H 3 den philosophischen Schauplatz H 3 , Herr welcher H3a [a] seitdem nichts schrieb, [b] s. Text er gerieth H3a [a] fast in Vergessenheit [b] schier in Vergessenheit [c] in Vergessenheit [d] schier in Vergessenheit [e] in Vergessenheit und H3a [a] hatte [b] behielt über H3a [a] diesen [b] seinen [c] den Wie ein Schuster H3a [ 1 ] von einem anderen Schuster spricht, der sein Leder gestolen und Stiefel daraus gemacht habe, die [a] er für sein Eigenthum [ai] ausgäbe [a2] ausgebe, [aj] aus [b] also nicht [c] folglich [ci] nicht ihm gehörten [c2] ihm, und nicht dem Diebe, gehörten: so [ 2 ] über einem anderen Schuster [a] klagt [b] spricht, den er

Mitteilungen %um Text

66.3 66.4 66.5 66.5 66.6 f. 66.11 66.12 66,16 66.19 66.20 66.21 66.21 f. 66.22 66,22

66,24 f. 66.29 66.30 f. 67,1

66,37—39

66,38 67,3 f.

[a] anklagt er [b] beschuldigt, er habe aus seiner Boutique das L e d e r gesto [3] s. Text g e m a c h t H3a [a] habe [b] : so Ideen H3a [a] g e s t o l e n " [b] g e n o m m e n " und H3a [a] eine [b] „meine die er H3a [a] g e s t o l e n " [b] g e n o m m e n " Schuster H 3 J a c o b B ö h m einst hätte doch H3a [a] nimmermehr [b] nie immer nur H3a [a] zu philosophieren, [b] philosophiert, macht, H3a [a] da [b] wird Brillen die H 3 Benedikt Spinoza z u m Η3 Fall gebracht, daß H3a fa] Depit [b] Unmuth armen H3a [a] Schelling [b] H e r r e n Schelling dahin H3a [a] gebracht [b] geführt sehen In H3 und D1 folgt der in der Fußnote S. 66,35 f· (nach D'H) zitierte Text. Er wurde in D1 Η vom Zensor gestrichen und in D2 durch einen Zensurstrich ersetzt. mußte. H3a [a] In dem Munde der Machthaber [b] s. Text Religion zu H3a [a] justifiziren [b] rechtfertigen, als H3a [a] eine Justifikazion [b] eine R e c h t f e r t i g u n g lockt In H3 und D1 folgt der in der Fußnote S. 66,38 f. (nach D1H) zitierte Text. Er wurde in D'H vom Zensor gestrichen. In H3a befinden sich in diesem Text %wei Korrekturen Heines: Nebenvortheil, daß H3a [ 1 ] die weißheitsdürstende deutsche J u g e n d , [a] unbekannt mit dieser Abtrünnigkeit des Mannes, nach München gelockt [ a i ] werde. [a2] werde, und unter dem N a men Philosophie, die jesuitische Lüge einschlürfe. O, daran erkenne ich diese Leute, die immer die [b] durch den gefeyerten N a m e n nach München gelockt wird, [bi] und [bia] man ihr [bib] statt de [bic] nicht merkt daß [b2] und Philosophie zu stud [ b 3 ] und die jesuitische Lüge [2] s. Text mit einer Korrektur: L ü g e , H3a [a] und [b] im Hostie. [Absat^J H3" folgt eine wieder gestrichene Passage: Von den Schülern des Herren Schelling ist Herr Oken v o n jeher der bedeutendste gewesen. Seine Würdigung gehört nicht hierher, und ich glaube auch, daß sein N a m e hinlänglich bekannt ist unter den französischen Gelehrten. Seit Cüviers Tod ist er vielleicht der größte Naturforscher. D a s ist ein Mann. Sein Geist ist stark und sein Herz ist rein. Weder süße

io4

67,4 67,7 67.7 f. 67.8 67.9 f. 67.10 67,13 67,13 f. 67.16 f. 67.21 67.22 67.23 67.24

67.25 f. 67,29 67,29 67,31

67,36 67,36 68,36 68,36 68,6f. 68,7 f. 68.9 f. 68.10 f. 68.11 68,13 68,13 f. 68.17 68.18

Die romantische Schule Versuchungen noch bittere Verfolgungen konnten ihn jemals bewegen der Wahrheit untreu zu werden. [Absat^J Unter den Schülern nennt Deutschland H3a [a] auch [b] mit [c] in N a m e Η3 findet sich häufig E r hat H3a [a] in den letzten Jahren [b] späterhin geschrieben, H3a [a] denen es nicht an Geist [b] s. Text finden ist. H3a faj In der Wissenschaft beschäftigte er sich meistens mit Geologie. S [b] s. Text Ideen. H3a [a] Anderer [b] Von H e r r Steffens H3a [a] konnte [b] durfte mehr als H 3 jeder Andere sich beklagen, H3a [a] „Azü Henrik S t e f f e n s , geboren im alten N o r w e g jetzt der größte Mann seiner Zeit sey. [b] s. Text ich schon H,t2 [a] mehrermals [b] mehrmals ebenfalls H3a faj einer [b] zur unter dem H 3 N a m e n „der als er Η3 , im Auftrage der heiligen Allianz, D1 , beauftragt von der heiligen Allianz, In D1H ist diese Passage vom Zensor gestrichen worden. bis auf H 3 heutigen Tag. „der Η3 Rheinische M e r k u r " M e r k u r " H3a [a] die [b] ist Vergessenheit. In Η3 und D1 folgt der in der Fußnote S. 67,34—39; 68,36—39 (nach D1H) zitierte Text. In D'H wurde er vom Zensor gestrichen und in D2 durch die Zensurstriche ersetzt. In H3 befinden sich in diesem Text mehrere Korrekturen Heines: E s H3a [a] gieb [b] ging Spaniern H3a in Cuba, H3b auf der Insel Cuba, H e r r H 3 G o e r r e s , von nichts mehr zu H3 D1 essen D1Hbeißen 3a Seminaristen, H den schwarzen Pagen der Muttergottes, H3h s. Text Sündenfall H3a [a] zu erzählen! [b; ohne Streichung von a] vorzuerzählen! [c] zu erzählen! nicht H3a [a] mit Unrecht [b] ohne Grund verglichen. H3a [a] D e r K o p f ist wirklich wie [b] Sein K o p f ist wirklich wie [c] E r ist [dj E r gleicht wirklich H3* [a] sehr o f t einem [b] einem den H 3 anderen versteht Kopfe H 3 eine Weile zu schweigen, Wenn H3a [a] die [b] manchmal die mönchisch H3a [a] kristlichen [b] frommen

Mitteilungen %um Text 68.18 f. 68.19 68.20 68.21 68.21

68.22 68,22f. 68.24 68.25

68,26f. 68,30 68.30 68,3 1

68.31 — 34

69,2

105

kontrastirte H3a , und er [a] kristlich wimmerte [b] kristlich liebevoll wimmerte während er H3a [a] wüthend [b] blutdürstig wüthend dann D1 D1HD2 glaubt [Textversehen] Herr H 3 Goerres ist geboren Januar 1 7 7 6 . [Absat^J In H3 folgt eine Passage, die gestrichen und an anderer Stelle im Text S. 69,4—9 Indem [ . . . ] klagen; wiederholt wurde. H3a [a] Ich bitte mir [b] Die übrigen Particularitäten wie die H 3 seines Meisters und eines Theils seiner Mitschüler, bitte ich Freunde, H3a [a] der beiden Schlegel [b] der Dioskuren, der beiden Schlegel, fc] der beiden Schlegel, besprechen darf. In H3a folgt eine Passage, die wieder gestrichen wurde: E s ist mir [a] selbst [b] jetzt selbst verdrießlich, daß ich die [ a ] Schwächen [ b ] Gebrechen des seligen Friedrich Schlegel etwas allzubarsch [a] enthüllt; [b] bespr [ c ] gerügt; ich hätte dieses freylich [a] minder f b] etwas sanfter, mit kristelnd frommen Worten, thun können. Daß ich, ein literarischer Ham, [ α ] sogar [ b ] auch die Decke aufgehoben, welche die Blöße unseres alten Papa, des Herren August Wilhelm verhüllt, das hat schon minder zu bedeuten; das Publikum hat ja doch nichts gesehen. ist es H3a überhaupt, wenn man die Sterne unserer Literatur in der Nähe betrachtet! H3b s. Text dort oben H3a [a] ebenfalls manche [b] manche [c] ebenfalls manche lügen und H3a [a] schmeicheln, ebenso gut wie wir hier unten, [b] betteln, heucheln; In H3a befindet sich darunter ein Uberset^ungsvorschlag, der wieder gestrichen wurde: (des etoiles hypocrits, des etoiles cocus u. s. w.) heucheln; Sterne, welche H3a alle möglichen Bassessen begehen, welche ihren Feinden [a] schmeicheln, [b] und, was noch schmerzlicher ist, sogar ihren Freunden schmeicheln müssen, H3b s. Text am E n d e sich H3a [a] vielleicht [b] reuig

io6 69,2 69,2 69,11 69,14 69.14 69.15 f. 69.16 — 24

69,17 69,21 69,24 69.24 69.25 69.28 69.29

69,29

Die romantische Schule in einen H3a [a] obscuren [b] mürrisch trüben [c] obscuren Winkel des Η3 D1 D1H Firmamentes einführe, Η3" [α] wodurch [b] womit klagen H3a [a] : daß [b] über über den D1 D1H schädligen A b e r H3a [α] es gieh [b] der a [c] man [d] man hat Unrecht [e] s. Text Unrecht. H3a [a] D e r N a m e „deutsche Philosophie" [b] Dieser N a m e gebührt eigentlich nur den Forschungen über den letzten G r ü n den [ a ] der [ b ] aller Erkenntniß, und alles Seyns, wie [ a ] dieses [ b ] solches, [ b i ] seit [ b 2 ] bis vor dem Auftreten des Herren Schelling, das eigentliche Thema der deutschen Philosophen gewesen. K a n t s „Critik der reinen Vern u n f t " war die Blüthe dieser deutschen Philosophie. E s ist wahr, D1 D i e s e r N a m e gebührt eigentlich nur den Forschungen über die letzten G r ü n d e n aller Erkenntniß und des Seyns, wie solches, bis vor dem Auftreten des Herren Schelling, das eigentliche T h e m a der deutschen Philosophen gewesen. Kants „Critik der reinen V e r n u n f t " war die Blüthe dieser deutschen Philosophie. E s ist wahr, D1 Η Der neue Text ist auf einem unpaginierten Blatt mit Einschub^eichen und der Bemerkung Pagina 98 anstelle der Fassung von H3a eingeordnet. Er entspricht dem edierten Text mit %wei Korrekturen: unter diesem D1H[a] Namen [b] Titel, hervorgegangen, und, D1H [a] dies [b] den die metaphysischen H3a [α] , trancendentalen Systeme [b] Systeme der meisten H3 D1 vorschellingschen D1H deutschen schadete H 3 es? Konnte binden. H 3 £>' J e d o c h Z ? ' / / N u r harmlosen H3a [a] Charakter [b] , ehrlich [c] , deutschen Charakter, [d], ächtdeutsch [e], idealischen Charakter, [ei] und sollte eigentlich [eia] einen [ e i b ] jetzt, eh [eic] jetzt, in [e2] sie ist ganz [e2a] etwas [e2b] wesentlich verändert, sie [e2c] wesentlich verändert, und sie ist ganz anders als eine deutsche Philosophie. [ f ] Charakter, sie ist ganz wesentlich verändert, und sie ist ganz etwas anders als eine deutsche Philosophie, [ f i ] Die Philosophen [f2] Unsere Philosophen Philosophen H3a [a] kritisiren [b] kritisirten

Mitteilungen %um Text 69.30 69.31 69,31 69,34 69.34 69.35 69.35 69.36 69,39 70.2 70.3 70.4

70.4 70,4f. 70.5 70.6 70.6 70.7

70,10 70,10 7o,i2f.

70,13 70,13 70,13 f.

107

die H3a [a] Quell [b] letzten Gründe in H3" [a] idealischen [b] idealistischen idealistischen H 3 Abstraktionen:, in H3a [a] ihren kümmerlichen [b] kümmerlichen Dachstübchen H3a [a] ihre [b] hockten Systeme H3a ausgrübelten: [a] steckten [b] stecken unsere H3a [a] jetztigen [b] jetzigen Staatsphilosophen, H3" [a] d. h. [b] nemlich die ganze H3a [a] protestantische [b] evangelisch protestantische die extravagantesten H3a [a] Satz Lehrsätze der H3a [a] ka [b] römisch katholisch H2 [set^t hier ein] [ 1 ] Ich h o f f e nicht daß [2] Ja, in Deutschland wird jetzt [a] für [b] dem [3] Ja, [a] S [b] Hegel Berlin justifizirte das potrestantische Christenthum [4] Ja, wie einst Philosophen H2 [a] das S [b] durch einen [c] allen ihren Scharfsinn Scharfsinn H2 aufboten um durch [a] allerley [b] allegorische Auslegungen H2 [a] das sinkende Hau [b] s. Text so H2 [a] sie [b] versuchen Untergang zu Η3 bewahren: für H2 das Christenthum, [a] Diese früher [b] Aber nicht bloß die [c] Wenn man namentlich die [ c i ] Phi [02] münchener Philosophen [d] E s kümmert mit H2 Erhaltung [a] der be [b] des Catholizismus deren H3a [a] materiellen [b] materielle groß und H 2 [ 1 ] herrlich, sie kannten die Welt und ihre Zeit und versuchten das Ungeheure. Aber auch sie waren unfähig [a] das [b] den [bi] revoluzionären Geist zurückzudrängen [b2] Chatolizismus wieder zu beleben. Aber [2] herrlich, und versuchten das Ungeheure. Vergebens gaben [ß] herrlich, und [a] wollten [b] strebten ge [c] Nie [4] herrlich, voll Weisheit O, der H2 [a] winzigen [b] schwächlichen schwächlichen H 2 Zwergen, die da H 2 wähnen ihnen würde gelingen, woran

io8 70.13 f. 70.14 70.15 f.

70,15 70.15 70.16 70.17 70,17 70.17 f. 70.18 f.

Die romantische Schule wähnen, H3a [a] daß [b] ihnen würde gelingen wor [c] s. Text jene H2 [a] Riesen [b] gewaltigen Riesen [c] schwarzen Riesen gescheitert! H 2 [ 1 ] J e n e Jesuiten [a] wollten den Ch [b] suchten Ch [2] Wie müssen wir staunen ob [a] der G r ö ß e der Plane [b] den ungeheuren Combinazionen jener alten Jesuiten, welche [a] der [b] den Catholizismus [ß] s. Text mit drei Korrekturen: N i e H2[a] gab [b] hat Geist H2[a] aus [b] ein [c] größere als die, H2 [a] womit jene [b] wodurch die Aber H2 [a] sie scheit [b] es gelang ihnen nicht, weil sie H 2 eben nur des Catholizismus H 2 begeistert waren, und nicht für den Catholizismus selbst. selbst. H 2

['] J a ,

70.18 70.19 f.

70,21 70,23 70,23 — 27

[a] sie [ai] waren [a2] wirkten [aß] waren nicht für das Prinzip [b] ihre Begeistrung betraf nicht das katholische Prinzip [ 2 ] Ihnen lag [a] wenig [b] nur daran [a] ob die [b] daß sich [bi] die Prinzipien des Catholizismus erhalten [b2] der katholisch [ß] A n letzterem, A n H} letzteren an gelegen; H2 [a] darum [ai] opferten zuwe [a2] machten sie zuweilen die bedenklichsten Zugeständnisse, sie prophanirten das katholische Prinzip [b] s. Text mit den H 2 Gewaltigen der E r d e , ankam, H 2 sogar Atheisten Atheisten.//2 [a] Aus [b] Nein, aus der L ü g e kann kein L e b e n erblühen, und G o t t kann nicht gerettet werden durch den Teufel. Alles T h u n und S c h a f f e n der Jesuiten war fruchtlos. Vergebens suchten sie, als Mittel zum Z w e c k , die K ü n s t e und Wissenschaften in ihre Gewalt zu bekommen.

Mitteilungen %um Text

70,23 — 25

70,25 70.25 70.26 70,28—32

D i e s e gedeihen jedoch nur [а] in der Liebe, in der uneigennützigen Liebe um ihrer s [b] dann, wenn man sie uneigennützig liebt, um ihrer selbst willen. In der Wissenschaft und K u n s t wetteiferten die Jesuiten vergebens mit den Layen. Sie beneideten Atheisten.//5" [ 1 ] A b e r nein, [a] aus der Lüge kann kein Leben erblühen [b] wer [c] die Wahrheit kann man nicht stützen durch die L ü g e und der liebe G o t t kann nicht gerettet werden durch den Teufel. [a] Vergebens machten sie die freundlichsten Conzessionen an die Sinne und an das Laster, [b] Vergebens machten sie die freundlichsten Conzessionen, vergebens buhlten ihre Casuisten mit [ a ] jedem Laster [ b ] jeder Sünde und jedem Verbrechen und raubten der T u g e n d sogar [a] de [b] ihren Heiligenschein um [a] die [b] das gekrönte Laster damit zu schmücken. Vergebens, um mit Barrault zu reden, r [2] s. Text mitfolgender Korrektur: L a s t e r und H3a [a] krönten das Verbrechen sogar mit einem Heiligenschein, [b] Verbrechen. Vergebens H3a [a] wetteiferten sie mit [b] haben sie mit den Layen in K u n s t und Wissenschaft [ b i ] g e e i f [b2] gewetteifert, um H 3 diese als Mittel schaffen.//2 A7Je [2] Mühsame Bücher [ j ] Und wie konnte es anders seyn, [4] Gestern [ j ] Unlän [ б ] D i e ganze Unlänglichkeit [ γ ] Sie haben Gedichte gemacht und Kirchen gebaut [a] . In diesen G e [b], und diese Gedichte [c], und in diese Gedichten [ci] ist viel [cia] architektur und [cib] ängstliche [c2] starren ] sehen wir den [04] sehen wir die ängstliche Seele, die [c4a] ihren Oberen mehr [c4b] den Musen nicht [€40] sich nicht lyrisch frey hingeben kann [8] Sie haben Gedichte gemacht zur

I ΙΟ

70,29 70,29 70,32—71,4

Die romantische Schule [α] E h r e der Mutter Gottes [b] Feyer des heiligen Geistes und D o m e gebaut zu Ehren der Mutter Gottes. A b e r in ihren Gedichten [a] zi [b] ahnt [c] sieht man keine Hingebung an den heiligen Geist sondern nur G e h o r s a m für die Oberen und gar [a] ihre Architektur sind nur [b] in ihren Bauwerken sieht man eine ängstliche Unfreyheit, Erhabenheit auf B e f e h l , steinerne [a] L ü g e [b] Schmiegsamkeit. [Absat^J Der folgende Sat% wurde gestrichen: Ich denke in dsem Augenblick an Saint-Sulpice. gedichtet H}a [a] zu ehren [b] zur Feyer des heiligen Geistes [c] s. Text D o m e H3" [a] gebaut zur Ehre der Muttergottes; [b] gebaut; auf Befehl. H 2 [ 1 ] Wahr [2] A b e r wie komme ich jetzt, auf einmahl dazu v o n den Jesuiten zu sprechen? Ich erinnere mich daß ich nur die Absicht hatte von [a] der jetzigen Philosophie des Herren Schelling zu reden. A b e r auch [ b ] Herren Schelling zu reden. Es folgen mehrere Ansätze: [a] Dieser gehört nicht in den Bereich dieses Artikels [ai] und [a2] sondern vielmehr sein Verhältniß zur romantischen Schule gehört in den Bereich dieses Artikels. — Sein Einfluß auf diese war zunächst persönlicher Art. [b] Dieser gehört eigentlich nicht in diesen Artikeln und [c] Dieser let [d] Diesen letzteren brauch ich in diesen Artikeln Artikeln nicht ausführlich zu besprechen. Und es ist mir unendlich lieb. [a] D e r gottl [b] Ich habe zu viele [bi] E h r f u r c h t [b2] Pietät vor dem göttlichen Funken der auch in ihm lebt, als daß es mir erfreulich wäre ihn [b2a] in seiner wahren Gestalt gz darzustellen. [b2b] ganz in seiner wahren Gestalt darzustellen. [AbsatAch wie betrübsam ist es überhaupt Die gan^e Passage wurde gestrichen. Danach folgt ein Einschub^eichen. Der folgende Text ist durch eine Leer^eile abgesetzt: [ß] Ueber Herren Schellings Vhltß zur romantischen Schule muß jedoch hier mit [4] fa] Seines [b] D e s Herren Schellings Vhltß zur romantischen Schule muß jedoch hier noch mahl erwähnen

Mitteilungen %um Text

111

[ j J Ich kehre zurück zu Herrn Schelling über dessen Vhltß zur romantischen Schule ich noch einige Worte sagen muß. Sein Einfluß war zunächst persönlicher Art. Vor diesem Ansät^ befindet sich ein Einschub^eichen. Der folgende Text ist durch einen kleinen Querstrich abgesetzt: Doch [a] laßt die Jesuiten [b] wir wollen die alten Jesuiten in ihren Gräbern liegen lassen und über die [ b i ] neuen Jesuiten [b2] zischelnden Verläumdungen der neuen Jesuiten [bß] neuen Jesuiten mitleidig die Achseln zucken. Jene [a] waren mächtig und sind todt, diese leben nicht, [b] sind todt u diese sind nur nur [ b i ] die Würmer die ihrem Leichnam hervorgekrochen. [b2; ohne Streichung von bi] die kleinen Schlangen die aus ihrem Leichnam hervorgekrochen, [bj] die Würmer die ihrem Leichnam hervorgekrochen. Der letzte Ansatz wurde en bloc gestrichen: [a] Arme Würmer, sie möchten gern Schlangen seyn! [b] Sie können nur [bi] zischeln und verläumden. [b2] kriechen und verläumden. [bj] Streichung von [b2J. Danach folgt ein Einschub^eichen. Damit endet W.

7°, 3 7 70.37 — 71,2

T e u f e l . H3a [Absat%] Doch wir wollen die alten Jesuiten in ihren Gräbern ruhen lassen und über die neueren Jesuiten mitleidig die Achsel zucken. Jene sind todt und diese sind nur die [ a ] Würmern die aus ihren Leichnahmen [ b ] Würmer die aus ihren Leichen hervorgekrochen. Sie gleichen eben so wenig den alten Jesuiten, wie der jetzige Herr Schelling dem früheren Schelling gleicht. H e r r Schelling g e b o r e n H3 Das folgende Datum ist später eingetragen. W ü r t e m b e r g . H3a [Absat^J Ueber [a] den Einfluß [b] das Ver-

71,2

V e r h ä l t n i ß H3a dieses [a] letzteren auf die [b] Mannes zur ro-

71,5 f. 71,7 71,13 f.

w o r d e n . H 3 Einige v e r s e n k t e n h i n e i n ; H 3 andere h a t t e n Z a u b e r e r , H3a faj der nach Willkühr jeden Stein belebt und jedes Leben versteinert, [b] s. Text aus d e n H3a [a] Leben [b] G r ä b e r n das L e b e n H3a [a] stieß ihn selber von sich als etwas dem Geisterreich [ai] Verfallenes; [02] verfallenes; [b] s. Text

70.36 f.

hältniß

mantischen Schule

71,22 f. 71,23^

71,24 71,24

Spuk H 3 ; das

f ü h l t e er, H3a [a] daß er ebenfalls ein Gespenst geworden [b] s. Text

ii2 71.27 f. 71,31 7 1 . 3 1 f. 71.32 71.33 71.33 f. 71.34 71,34f. 72,3 72.6 72.7 72.7 72.8 72,12 72,14 72,20f. 72.21 72.22 72.25 72.26 f. 72.28 f. 72.31 72.32 72.32 72.33 72.35 72,35 f. 72.35 f.

72.36 72,39 73,3

Die romantische Schule Bänden. H3 [Absat^J Hoffmann D1 Hoffmann D1H [Absat^J Hoffmann Schule ist. H3a Letzterer H3h Novalis Hoffmann, H3a [a] der [b] welcher von H3a [a] Herren Love-Veimars [b] Love-Veimars in einem und H3a [a] ge [b] in [cj dadurch in in Frankreich H 3 zu einer großen Reputazion gelangt ist. Bei uns ist H3a [a] Hoffman [b] jetzt Hoffmann keineswegs H3a [a] so [b] in Hoffmann war H3a [a] bede [b] als Dichter immer an H3a [a] einer [b] der stark H3a [a] war, [b] blieb, wenn H3a [a] sein [b] er sobald H3a [a] Herkules ihn [b] ihn Herkules H3a [a] Die größere [b] Eine große [c] Die große nicht H3a faj so wo [b] das Geschäft Literatur H3a [a] nur ein großes Lazareth [b] s. Text vielleicht D2 eine [Textversehen] Krankheitsstoff H3a [a], woran [b] ist, woran Dame, H3a [a] welche [b] die Geschichte H3a [a] sehen [b] , sein ehe er H3a seinen Roman, Heinrich von Ofterdingen, H3h sein 29tes [a] Jahr und [b] s. Text alle H3a [a] menschlichen und gott [b] irdischen und himmlischen Dichter, H3a [a] dem sogar das Nibelungenlied zugeschrieben wird, [b] ist der ist der H3a [a] Ro [b] Held Jüngling in H3a [a] Eisennacht, [b] Eisennach, geschehen H 3 , wo einige H3a [a] patriotische [b] alberne einige alberne Deutschthümler — In H3 befindet sich darüber ein Uberset^ungsvorschlag von Heine: quelques imbeciles teutomanes, der später gestrichen wurde. des H3D1D1HHerren Kamptz in der H3a [a] Po [b] Kunst [c] Dichtkunst Schiedsrichter.//^ [ i ] Aber [ a J Meister Klingsohr zog den Teufel zu [b] zog Meister Klingsohr nicht den Teufel zu [ b i ] Hülfe, [b2] Rathe, er hätte

Mitteilungen i^um Text

73,5 73,5 f. 73,11 73.17 73.18 73,18 73,18 f. 73,19f. 73.20 73.21 f.

73.23 73.24 73,24 73,26 73,29 73,29 — 32

73,32

73,34 73,36 74,1 74,5 f. 74,7 — 9

74,11 f.

113

[a] unter [b] dem Wolfram von Eschilbach unterliegen müssen. [2] Bedeutungsvoll in dem Hia [a] Hause seiner [b] väterlichen Hause zu H3a [a] Eisennacht, [b] Eisennach. selbst, H3a [a] fern ab [b] fernab habe ich H3a [a] niemal [b] damals nie Mit H3a [a] diesen Worten [b] solchen Worten beginnt H3a [a] der [b] „Heinrich von Ofterdingen," überall H3a [a] im ganzen Roman [b] im diesem Roman Blume. H3a [a] Das Sonderbare und zugleich das Bedeu [b] s. Text fabelhaftesten H3a faj Dinge [b] Personen und Dinge [c] Personen als hätten wir H3a [a] wenigstens schon einmal davon geträumt. [b] in frühern Zeiten [c] mit jenen in früheren Zeiten schon recht traulich gelebt, [ci] und alles [c2] in dies [d] s. Text und H3a [a] es ist uns als [b] es treten uns ganze Schauplätze ins Gedächtniß, [c] s. Text mit ihr H3a [a] gekost [b] die [c] s. Text gekost. H3a [a] Oder [b] Aber war ein H3a [a] Mädchen [b] s. Text Muse der Η3 novalisschen Poesie Mädchen, H 3 a fr] in deren klaren zarten Händen ich zuerst den [a] Ofterdingen gefunden, [b] Novalis gefunden, und zwar den rothen Maroquinband mit Goldschnitt, welcher die erste Ausgabe des „Ofterdingen" enthielt. [2] das mich zuerst mit Novalis bekannt machte, als ich [a] in ihren schönen [ai] Mädc [a2] Händen [b] s. Text erblickte.//^ [ 1 ] Sonderbar, auch sie trug gewöhnlich ein blaues Kleid und sie hieß Sophia. [2] s. Text heiteren H3a [a] dicken Frau [b] s. Text ein H 3 Giberaltar der Tugend. Schwester hingegen H3 D1 war D1H gab was sie H3a [a] gesprochen [b] sprach Eins H3a [ 1 ] besonders ist mir darunter sehr lieb: [2] s. Text brechen H3a [a] hervor [b] heran, [c] jetzt heran,

114 74,13

74.13 74.14 74.15 74.19 f. 74.20 74,27 74,37 74,39 75,1 75,5 f.

7 5,7 f.

75,8 75,9f.

75,10 75,12 75,17—19

75,2of.

75.21 75,21 75,25 75,25

Die romantische Schule Schwan H 3 a [ 1 ] ist fortgeflogen, nach dem Süden. [2] s. Text mit einer Variante: nach H3a dem Süden. die im H}a [a] Herbste [b] Herbst auswandern H 3 , und um H3a [a] zu sterben, [b] dort zu sterben. Schwan aber H3a [a], von solchem Pfeil [b] s. Text in der H 3 Brust) mußte sie H3a [a] drei [b] vier Kerl, H3a [a] und hatte dabey ein so saures Aussehen [b] s. Text davon H3a [a] zusammen gezogen worden, [b] zusammen gezogen. Fuße, das H3a [ 1 ] kickernde und schnatternde Federvieh fortscheuchte, das über die zerschlagenen Fuhrwerke, die den Hofraum füllten, dahinflatterte. [2] s. Text vergilbt, H3a [ 1 ] die Mauern hatten tiefe Runzeln bekommen, die [a] Ziegelröthe [b] Rothe des [2] s. Text lagen H3" [a] nur zerschlagene [b] zerschlagene zum Trocknen, H3a [a] ein durchnäßter, rother Scharlachrock [b] der durchnäßte Scharlachrock [c] ein zerrissener und durchnäßter Scharlachrock [d] s. Text Postillionsmantel. H3a [a] Sophia [b] Mademoiselle Sophia Händen H3a [a] das Buch von [b] ein Buch, dessen Hände H3a und fragte: [a] Sophia, [b] Mademoiselle Sophia, wie geht es? Es geht gut, H3b und sah [a] sie lange [b] ihr tief in die Augen [c] ihr tief hinein in die Augen; und fragte endlich: Mademoiselle Sophia, wie befinden Sie sich? Ich befinde micht gut, sie zeigte H3a [ 1 ] hinab auf den neuen Kirchhof, un [2] s. Text Hügel H3a [a], der unfern [b] unfern Auf diesem H3a [a] Hügel kahlen Hügel H3a [a] Neben dieser Pappel [b] Unter dieser Pappel jetzt H3ü [a] Sophia, [b] Mademoiselle Sophia,

Mitteilungen 75, 2 5 f· 75.27 75.28 75,28

Text

115

Sophia, [a] und das Buch in rothem Maroquin mit Goldschnitt ihr [b] s. Text auf H3a [aj se [b] meinem dieses H3 D1 Artikels. D1H Capitels. dieses H3 Artikels. In H3a folgt die Unterschrift Henri Heine. Sie wurde in H3b gestrichen. Drittes Buch.

76,1 f. 76,4 £ 76.6 76.7 76.9 76.10 76.11 76.12 76.13 76.13 76.14 76.14 76.15 f. 76,18 76,20 76,23 f. 76.25 76.26 76.29 76.30 7 6 . 3 1 f· 76.32

77,2 77,6 77,8 77,i3

H3 Siebenter Artikel. D1 V. D1HDrittes Buch. [Neue Zeile] I. von einer H3a [a] tausendmeilenlangen [ai] Mauer [a2] Riesenmauer [ b ] unendlich langen Mauer Gedanken der H3a faj Menschen [b] Europäer [c] Europäischen Gelehrten wieder H3* [a] zu uns heimkehren, [b] heimkehren, grellen, H3a [a] und geschnörkelten [b] verschnörkelten Bergen, H3a [a] wollüstigen [b] barok wollüstigen aberwitzig H3a [a] buntgeputzten [b] geputzten Zopfkopf, H3a [a] Bücklingen, [b] seinen Bücklingen, altklugem H3a [a] Lächeln [b] Wesen und H3a [a] kin [b] einsilbiger [c] kindisch einsilbiger können H3a [a] einander dort [b] dort einander nicht ohne H3a Lachen [a] betrachten, [b] ansehen. H3h innere Lachlust ansehen. um H3a die Lachlust H3h das Lachen Häusern H3a [a] stehen auf einander [b] s. Text wenn er H3a [a] vorbeyzieht, [b] vorbeistreift, Chinesinnen, H3a [a] die mit ihren kleinen, [ai] schli [a2] schräggeschlitzten [b] s. Text in deren H3a kleine [a] fa [b] muthwilligen [c] kichernden Launen H3a [a] und Grillen nisteten, [b] nisteten. Vermögen H3a [a] in [b] an all ihr Η3" [a] Rath [b] Hab Mandarine, H3a [a] als [b] für eine unheilbare Wahnsinnige erklärt und in einen runden T h u r m eingesperrt, [c] s. Text eingesperrt. In H3" folgt ein Satder wieder gestrichen wurde: Wenn sie nicht gestorben ist, so [a] lebt [b] ist sie wahrscheinlich noch am Leben. eines H3a [a] Dichters, [b] deutschen Dichters, ihre H 3 jauchzende blühende Seit H 3 fünfzehn Jahr geübt. In H3a folgt ein Satder wieder gestrichen wurde: E s ist betrübend wenn man jene [a] Fetzen betrachtet, die in seinen Bü-

116

77,13 — 26

77,14 77,14 77,16 77,16 7 7 . 1 6 f. 7 7 . 1 7 f. 77.19 77.20 77.23 77.24 77.25 f. 77.26 — 28 77.28 77.29 77.35 77.36 78,5 f. 78.7 78.8 78.9 78.10 78.11 78,13 78,13 f.

Die romantische Schule ehern aufgehäuft sind. Die süßesten Blumen [b] aufgehäuften Fetzen sieht, worin [bi] hie und da die süßesten Blumen eingestickt, und das [b2] die Blumenstickerey so schön eingestickt, und das [bß] die Blumenstickereyen so schön gestickt [bßa] sind, und das [bjb], und die eingewebten G o l d f ä d e n so ächt sind! geübt. H3a [ 1 ] Ich mache besonders aufmerksam auf ein Lustspiel dieses Dichters, betitelt Ponce de Leon. A n der Sprache sogar übt er da seine zerreißende Lust. D a n n ist auch seine große Tragödie „ D i e G r ü n d u n g P r a g s " sehr merkwürdig. [2] auf einem neuen Blatt, mit Verweiszeichen eingefügt, die Fassung des edierten Textes. Die Varianten und Korrekturen werden im folgenden einzeln verzeichnet. betitelt H 3 Ponce de Leon. Zerrisseneres H3a [a] und bunter Zerfetztes, [b] als dieses Stück, leben und H3a [a] flattern umher [b] fliegen umher [c] kreiseln in H3a [a] bunter Willkühr, [b] buntester Lust, [c] bunter Lust. Worten und H3 Bildern D1 Wortspielen D1H Gedanken Verwirrung, und H3a [a] der [b] nur der die verrücktesten H3 D1 Calenbours D1 Η Wortspiele Pritsche. H3a [a] Ein vernünftiger Gedanke [b] E i n ernsthafter Einfall f c ] Eine ernsthafte Idee buckligte Η3 G e d a n k e n mit kurzen neckende H3a faj G e f ü h l e [b] Colombinen schnarrt, H3a [a] und [b] alles ist Maske, [c] s. Text. Damit endet der Einschub. Zerstörungslust. Η3 Der folgende Satζ wurde aus der ersten Fassung (vgl. γγ,ΐβ—26) korrigiert. E s H3a [a] ist [b] sind Schauern der H3a [a] uralt slavischen [b] uralten mit ihrer H3a G r o ß m u t h [a] nach [b] in die heilsame H 3 Artzeneyen zu kaufen, zufrieden gestellt H3a [a] und trägt kein fürderes Ver [b] s. Text vernünftigen H 3 Rath kein Gehör, das schöne H3a [a] Anner [b] Nannerl Schwerte. In H3h folgt: D e r brave Kasperl aber schoß sich todt. [Absatz] H e r r Clemens Brentano wohl jetzt H 3 Jahr alt Frankfurt, H3a [a] als [b] s. Text und nur H 3 in Beziehung auf den Volksliedern, mit seinem H3a Freunde H3b verstorbenen Freunde

Mitteilungen %um Text 78,16 f. 78.20 78.21 f. 78.22 78,22 78.22 f. 78.23 78.24 78.25 f. 78.26 78.29 78.30 78.31 78,33 79,19 79

-22

79,21 79.21 79.22 79,25 79,28 79,29—80,21 80,5 80.24 8 1 , 1 2 f. 81,16 81.25 f. 81,29^ 81,31 82,12 82,25

117

theils H3a [a] aus dem [b] noch im Volk von H3a [a] seiner [b] einer vor mir, und H3a [a] ich kann es nicht in die Hände nehmen, [b] s. Text röche ich H3a [a] wieder den D u f t [b] den Duft Duft der H3a [a] Lindenblüthen [b] deutschen Linden. Die Linde H3a [a] ist nemlich in [b] s. Text Liedern, H3a [a] sie ist der [b] in ihrem Schatten und vielleicht H3a [a] deßhalb [b] aus dem Grunde Diese Bemerkung H3a [a] macht ein deutscher Dichter [b] s. Text der mir D2 am liebsten [Textversehen] Töne H3a [a], die [b] zu vernehmen, wie den H3a [a] armen [b] schweizer Bastei Η3 Schildwacht stand, wurde. D1 D1HD2 Das [Textversehen] auch, durch H3a chemische Zersetzung, die [a] Hauptbestandt e i l e [b] Bestandtheile In diesen Liedern H3a [ 1 ] offenbart [a] sich der Geist des deutschen Volks [b] das deutsche Volk, [bi] all seine du [b2] sein [2] schaut man [j] s. Text des deutschen H3 D1 D'HVolks. Volkes. H3" [a]Oic [b] Hier Heiterkeit, all seine H3a [a] Vernunft, [b] seine närrische Vernunft, all seine hassende Liebe, [c] närrische Vernunft. als ersterer H3" [a], der im hohen Römerglas [b] ; es ist Hört Η3, wie er von sich erzählt: Jede derfolgenden Strophen beginnt in D1 und D1 Η mit Anführungszeichen. schlafen H 3 gahn, er m f i H 3 lassen. Gretlein, [Neue Zeile] H3a [a] Die [b] Müssen Daß ihr die H3a [a] lichten Zähren [b] lichte Zähre Gärtlein fand. H3 [Neue Zeile]: Nach einer Weile fragt er sie: [Neue Zeile] „Ach Gretlein, E h r ? " H3 [Neue Zeile:] Sie aber antwortet betrübt: [Neue Zeile] „ E s reut mich nicht Dazu auch nicht H3a [a] mein' Ehr; [b] meine Ehr; strait Η3 aus dem Liede: Und an dich H3a [a] gedenkt; [b] gedenkt,

118 82,30 82,32 83,3 83.10 83.11 83,13 f. 83,15 83,17 83.17 f. 83.18 83.19 f. 83.23 83.24 83,24f. 83.25 83.26 83.28 83.29 83.29 83.30 83.34 83,34f. 83.35 8 3,3 6 f. 83,37 84.1 84.2 84,10 f. 84.12 84.13 84,14^ 84.15 84.16 f. 84.17 f. 84,24 84,24 84,24—26

84.27

Die romantische Schule Wer hat Η3 denn das schöne Liedel erdacht? eine H3a [a] weiße; [Neue Zeile] Und wer das [bj weiße. Handwerksburschen. H3 D' Wie D'HGat fallen D2 solchen [Textversehen] dann noch H3 [a] tiefs [b] poetischer webt in H 3 jenen Volksliedern. wandern H 3 sie die Kreu2 und die Quer durch ganz Wanderschaft H3a [a] ausgingen; [b] ausgingen. immer der H3 D1 Raisonneur, Z?'//Raisonneur; raisonnirte H3a [a] immer mit [b] mit der H3 vorbeyritt, D1 vorüberritt, D1Hvorüberritt; D2 vorüberritt, [Textversehen HSA Bd. 8] Arbeit Η3 danach! Der Bemerkungen H3 D1 hinein, D1 Η hinein; dabei zu H3 D' fluchen, Dm fluchen; bei denen er H3 D1 gearbeitet, D1Hgearbeitet; 3a Refrain ist, H [a] daß [b] wie zum Andenken H 3 gegeben. Bei Bursche H3a [a] auf [b] aus tiefster H 3 Brust, er denkt noch H3a [a] die [b] immer Literatur und H3a [a] auf [b] hat der romantischen H3a [a] Schule einen zu [b] s. Text einen H3a [a] so [b] zu Nibelungenlied H3a [a] spielte [b] spielten in jener H3a [a] Zeit [b] Periode. dieses H3a [a] Gedicht [b] E p o s welches von H3a [a] beiden [b] beiden Gedichten könnt Ihr H 3 civilisirten, artigen Leutchen eine helle H3a [a] Winternacht [b] Sommernacht, D1 Sommernacht, D1 Η Sommernacht; am blauen D1HHimmel; 3 auf einer H ungeheur weiten und da kämen H3a [a] jetzt [b] hier [c] nun die Kathedrale H3a nachtraglich eingesetzt: von Rouen, diese machten H3a [a] die Cour [b] jetzt die Cour [c] jet [d] s. Text aller Dome H3a [a] des [b] das steinerne Haupt [c] das Haupt vom Rumpfe H 3 herabschlägt. Aber nein, H3a [a] man kann sich von dem grimmen Hagen und der [ a i ] zürnenden [02] rachgierigen Chrimhilde keinen Begriff machen, [b] s. Text die rachgierige H3a [a] Gattinn des [b] Witwe des ermordeten Siegfried, [c] Chrimhilde.

Mitteilungen %um Text 84,28 84.30 84.31 84,31 f. 84,3 3 f. 84,36 f. 84,38 84,39—75,1 85,1 85.1 f. 85.2 85.3 85,4—6 85,6 85.6 85.7 85,11 85.14 8 5,14 f. 85.16 85,2of. 85,23 85,26 85,29f. 85.30 85.31 85,33 85,33 — 86,1

86,5 86.15 f. 86.17 86,20 86,28

119

aber dieses Η3 Gedicht verfaßt? Büchern, H3a [a] Liedern [b] Gedichten, weiß man H3a [a] nicht [b] selten Urheber. H3a [a] Wer hat den köllner Dom [ai] gebaut [02] erda [ b] s. Text Könige so H3a [a] viele [b] glau [c] erquicklich die Namen H 3 der Guten und Edelen, die für das Heil und ihr H3a [a] Geda [b] dumpfes Gedächtniß [c] dickes Gedächtniß vergißt des H3a [a] Gärtners, [b] stillen Gärtners, der ihn H3a [a] geschützt [b] gepflegt Dürre und D1 D'Hvon schädlichen Thieren H3a [a] bewahrt hat. [b] geschützt hat; in seine Rinde H3 D1 eingeschnitten D1Hunbarmherzig eingeschnitten Geschlechtern. H3 [Ab satχ] Wegen D1 [Neue Seite] VI. [Neue Zeile] Wegen D1 Η [Neue Seite] II. [Neue Zeile] Wegen Wegen H3a [a] ihres Zusammenwirkens bey der Herausgabe [b] s. Text „Wunderhorns" Η3 pflegte man auch H 3 sonstig die Namen Köpfe H3a [a] in der [b] der und H3a [a] wußte [b] konnte konnte H3a [a] noch gr [b] weit grauenhaftere kam es H3a [a] er [b] mir Ja, einige H3a [a] Romantiker haben sogar wegwerfend von ihm gesprochen, [b] s. Text den H3a [a] Shäkspear [b] Shakspear er, der H3a [a] für [b] über Schule. H3 D1 Ich glaube D1 Η[Absat^J Ich glaube konnte H3a [a] deßhalb / ^ b e s o n d e r s deshalb Parthei, H3a [a] viel [b] noch immer viel d a s Volk H3a [a] abgelehnt? [b] abgelehnt, Auch Hoffmann wurde H3a [a] fast gar nicht [b] in unseren kritischen [bi] Blättern [b2] Zeitschriften und ästhetischen Blättern [c] s. Text Darstellungsgabe so H 3 außerordentlich war? todt. H3ü [a] Dieses Schauspiel [b] Solches Schauspiel die über H3a [a] die arnimschen Dichtungen [b] die arnimsche Dichtung [c] jede dieser Dichtungen Busen, H3a [a] reitzende [b] schon [c] wohlgeformte [d] feingebaute Die Franzosen H 3 meinen Wunder

120 86,29 86,29 f. 86,32 86,34

00

86,38 f.

87,3 87,5 87,6 8 7) 8 f. 87,9 f. 87,10 87,16 87,17 f. 87,20 87,21 87,25 f. 87,29 87,29 f. 87,33 87,33 f87,35 87,37 88,2 88,4 88,5 f. 88,7 88,7 88,8 f. 8 8,12 f. 88,14 8 8,14 f. 88,19 8 8,19 f.

Die romantische Schule Hoffmann seyn H3 kann; aber Kinderspiel H3" [a] gegen den Arni [b] s. Text und schneidet H3a [a] die närrisch-tollsten [b] dabei die tollsten auf seinem H3a [a] Geisterschimmel, [b] hohen Geisterschimmel, Arnim H3a [a] wurde [b] ward geboren und starb . . . E r schrieb Scene wäre H3a [a] des [b] selbst des ist die H3a [a] Langeweile [b] betrübteste Langeweile weiten H3a [a] Saale [b] Burgsaal unter H3 den Tische kommt nun H3a [a] herein [b] langsam herein in den Kleidern wehmüthig H3 bedenkt er, Stunde H3 dem Vater Kronwächter" und H3 „die Gräfin Dolores." oben im H3a [a] T h u r m e [b] W a r t h t u r m e von Weiblingen, behauptet. H3a [a] Es ist [b] Es ist [c] In der That, es ist oben Η3a [a] auf [b] in ihrer Thurmwohnung Thurmtreppe nicht H3a [a] her- [b] hinabsteigen einer Η3 adligen D1 D1 Η adeligen Armuth, die er H3a [a] o f t zum T h e m a seiner Darstellungen gewählt hat. [b] s. Text in einem H3a [a] m o d e r n italienischen [b] heiter italienischen Geschmacke, H3a [a] zur Hälfte [b] aber nicht fertig ist alles H3 verödet, die die schönen H3a [a] h o h e n [b] großen Hintern. H3 Als der alte Graf, sehr auffallend, Damit endet die Uberlieferung von D1H. Frau H3a [a] längst vor G r a m gestorben ist und [ai] die übrigen [a2] das übrige Hausgesinde ebenfalls längst todt war. [b] s. Text scheint es aber H3 D1 auch am Ende selbst zu H3a faj merken, [b] ahnen, reist er H3a [a] wieder still ab [b] s. Text webt das H3a [a] wunderbare [b] bunte [c] seltsame seinem H3a faj großen, b u n t e n Geheimniß [b] wehmüthigen Geheimniß. Die H3a [a] Zigeuner müssen neh [b] bunte, gaukelte Heiterkeit diese H3 einst auf ihrer Flucht verlangte. Derfolgende Sat% wurde in H3h eingefügt.

Mitteilungen 88.22 88,22f.

88.23

88,23 88.23 f. 88.24 88,33 88,36 89.2 89.3 f. 89,11 89,11 f. 89.17 89.18 f. 89.20 f. 89.21 f. 89.26 89.27 f.

Text

121

Poesie H3a [a] dazu [b] damals damals die H3a Justifikazion der [a] Gesetze überneh [b] schrecklichsten und grausamsten [c] unwürdigsten und grausamsten Gesetze übernehmen. übernehmen. H3a [ 1 ] Diese Gesetze erlaubten, an manchen Orten, jeden Zigeuner, bey Diebstalverdacht, ohne Untersuchung und Urthel, vorläufig aufzuknüpfen. So wurde das Oberhaupt dieser unglücklichen rechtlosen Menschen, Michael, genannt Herzog von Egypten, unschuldig gehenkt. [2] So beschönigte man [a] die Verfolgung der Juden, [b] ζ. B. die Verfolgung der Juden, indem man ihnen vorwarf Jesum Christum gekreuzigt zu haben Vergebens betheuerten die armen Langbärte ihre Unschuld. Jean Calas unter den Völkern, wurde das jüdische Volk ein ganzes Jahrtausend lang hingerichtet, wegen der Anschuldigung es habe den Sohn ermordet. Aber nicht bloß, daß sie die Gesetze justifizirte, die Poesie pflegte damals auch die Gesetze abzufassen und die altdeutschen Gesetzbücher, waren mitunter sogar [a] ger [b] in gereimten Versen geschrieben. Unser vortrefflicher Jacob Grimm hat uns jüngst hierüber, unter dem Titel „Deutsche Rechtsalterthümer" das gelehrteste und gründlichste Buch geliefert. Gegen niemand waren H}a aber [a] die [b], im Mittelalter, die Gesetze g e g e n die H 3 Zigeuner. Zigeuner. H3a [a] An [b]\n hört Η3a [a] plötzlich, des Nachts, [b], des Nachts, Herz des H3a [a] armen Kindes [b] schönen Kindes Kind H3a [a] ihren Verstorbenen feyert; [b] den Verstorbenen ehrt; Trank, H3a [a] das sie [b] wovon sie trauervoll [c] welches sie feierlich was sich ihre H3a [a] gr [b] stärkeren Feinde zu H3a [a] Festen [b] Gastmälern Novelle, H 3 Isabelle von Egypten, sondern auch Η3 überzeugen, daß abgequält, H3ü [a] nur wie [b] in Vergleichung einer H3a [a] Grisette [b] Operntänzerin zugleich H3a [a] Hexe und Kupplerin ist. [b] Hexe, Diebin und Kupplerinn ist. [c] Hexe ist. Todsünden, H3a

122

89,39 90.6 90.11 — 13 90.12 90.13 90,14f. 90.17 f. 90.18 f. 90.20 90.21 90.21 f. 90.22 90.23 f. 90.24 90.27 f. 90.28 f. 90,32 91,1 91,1 — 3

91,3—6

91,5 91.7 91.8 91.9 91,12

Die romantische Schule [ ι ] auf ihrem Gesicht hat die Göttinn der Gemeinheit [a] ihren Stempel gedrückt, [b]_ so stark ihren Stempel gedrückt, daß ihr die Nase dadurch zerquetscht worden, wie einem ähnlichen Geschöpfe in [bi] München, das aber nicht hexen [b2] Deutschland, welches aber nicht hexen kann. Dabey strotzt die wackere Frau im buntesten Goldflitter und Seidenputz. [2] und [a] dabey strotzt sie [b] s. Text verwandt ist, H3a [a] wel [b] ja welcher Mund noch H 3 Haare hatte. greinte; H3* [a] sie küßte ihm vor Liebe fast die Wacholderäuglein aus dem K o p f , [b] s. Text mit einer Korrektur: küßte H3a [a] sie es beständig [b] s. Text Kopf; und H3a [a] das [b] der und H3a [a] sich eine Feldmarschalluniform anzog, [b] s. Text die Morgue, Η 3 die Kirchhöfe, die Cour de Mirakle sämmtliche H 3 Hospitäler des Mittelalters Kutsche von H3a [a] Brüssel [b] Brake daß das H3a [a] Gespenstische und Grauenhafte durchaus nicht [b] Grauenhafte nicht nicht H 3 Eur Fach und daß H3a [a] Gespenster auf [ai] dem [02] der [aß] französischen Boden durchaus nicht gedeihen können, [b] s. Text die wir H3a [a] nicht so leicht lachen, Eure [b] bei Euren ernsthaft H3a [a] bleiben, wir [b] bleiben können, wir so viel Η3 Isolirtes, Mürrisches, liegt H3a fa] wieder [b] hingegen ein Uhr, H 3 die nun Seiten die H3a [a] heiterste [b] bunteste Deutscher, H3a [a] ich könnte gewiß, wenn ich todt wäre und hier in Paris des Nachts spuken sollte, meine Gespensterwürde nicht [b] s. Text Straßenecke H3a [a] eine hübsche Grisette entgegen rennte und leichtsinnig ins Gesicht lachte. Gäbe es wirklich in Paris Gespenster [b] s. Text mit einer Variante: zu lachen H 3 pflegen. Gespenster H3a [a] an einander [b] einander ein Η3 Todtenkaffehaus stiften herausgeben, eine H 3 Revue de Paris morte, und es gäbe bald daß man H3a [a] in Paris [b] solcherweise in Paris

Mitteilungen %um Text

123

könnte, ich H3a [a] fü [b] würde treffen, H3a [a] auf [b] a m E / " ^ daß ich am Ende erschreckt H 3 Euch nicht; Vergnügen. In H3 schließt der folgende Absat^ unmittelbar an den Text an; er ist en bloc gestrichen worden. 91.24 daß Eure H3a [a] Spukge [b] Schauerromane 91.25 f. Gespenster H}a [a] sich [b] so gesellschaftlich 91,29t. Wir H3a Deutsche hingegen [a] tragen gewöhnlich [b] stecken zuweilen die freundlich jugendlichsten Larven vors Gesicht [c] s. Text 91.32 Edle H3a [a] lie [b] und Menschliche liegt 91.33 schon Eure H3a alten H3h älteren 91.34 und H3a faj die jetzigen [b] Ihr, die neueren, 91,37 f. Golems H3a [a] jeder Art, [b] jedes Geschlechts, 92,4 Art. — In H} und D1 folgt der in der Fußnote S. 92,28 — 35 (nachD1) gitterte Text. Er wurde wahrscheinlich in D1H vom Zensor gestrichen. (Dieser Teil von D1H ist nicht mehr überliefert.) In H3 befinden sich in diesem Text mehrere Korrekturen Heines: 92,31^ ausspräche: H3a [a] der ganze Spuk hätte ein Ende; [b] die alten Hexen 92.32 Hexen H3a [a] würden [b] müßten [c] würden 92.33 Gräber H3a [a] zurückkriechen, [b] hinab kriechen, 92,3 3 f. Golems, H3a denen das Wort „Wahrheit" auf der Stirne erlösche, würden [a] als Eit [b] wieder eitel Lehm, [bi] und [b2] der Marschall Cornelius Nepos 92.34 Nepos H3a [a] würde /T*/kehrte 92.35 Spuk Η3 hätte ein Ende. Darunter·. Henri Heine. Damit endet H3. 92,28f. Art. D3 [Absat?] O! ich 92,35 zu Ende. D1 [Neue Zeile] Ende des zweiten Theils. 92,5 — 1 1 8 , 1 1 Die Druckvorlage der folgenden vier Kapitel des Dritten Buchs, III.—VI. und des Anhangs (S. 92,5 — 123,35,) liegen als Reinschrift von Heines Hand vor; einige Uberlieferungslücken darin können durch Umschriften der entsprechenden Seiten von F. Hirth geschlossen werden. Die Reinschrift, die den überarbeiteten Druck D1 Η ergänzt, wird mit der Sigle D1 H, die von Hirth transkribierten Seiten werden mit der Sigle D1 H* gekennzeichnet. Der Text der vier Kapitel entstand aus vielfältigen Ansätzen und Versuchen, von denen einige aus früheren Arbeitsstufen stammen. Heine überarbeitete aus dem Material %um Neunten Artikel die eigenhändige Reinschrift (H10) sowie Vorarbeiten (deutsche Entwürfe) für De l'Allemagne. Den umfangreichsten, am weitesten gediehenen Text, der für De l'Allemagne entstand, bietet die Reinschrift H1S. Zu diesem Text sind xwei Konzepte, H12 und H13 überliefert. 91.12 91.13 f. 91.17 91.18 — 22

124

H15

5

10

15

20

25

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35

Die romantische Schule Η15 enthält verschiedene Themen der vier letzten Kapitel, jedoch in anderer Abfolge als im edierten Text der Romantischen Schule. Deshalb wird im folgenden die letzte Fassung des Texts von H15 zusammenhängend geboten, danach folgen die Mitteilungen %um Text aus H15 sowie die entsprechenden Mitteilungen %um Text aus den Vorstufen H12 und H1K set^t mit Seite 5. ein:

katholische Schule in Frankreich die gringste A n w e n d u n g finden. Was hier diesen N a m e n trägt, ist ganz verschieden v o n dem was in Deutschland als katholische Parthey agirt. Letztere sind kriechende Würmer, die an den Wurzeln der deutschen Freyheitseiche nagen und mit ihrem G i f t h a u c h alle Blumen tödten. Freylich, wir treten ihnen aufs Haupt, aber sie stechen uns in die Ferse; und ach! nicht bloß der Sohn der Thetis ist an der Ferse verwundbar, jeder von uns hat seine verwundbare Ferse. Ich spreche vielleicht von diesen Leuten mit zu herben Ausdrücken; aber es sind die f r o m m e n Schergen der heiligen Allianz, die jeden Fortschritt hemmen und die Vergangenheit restauriren wollen. Hingegen die katholische Schule in Frankreich, deren Häupter zu den besten und glorreichsten Schriftstellern dieses Landes gehören, müssen wir achten und verehren; wenn sie nicht eben unsere Waffenbrüder sind, so kämpfen sie doch mit uns gegen denselben Feind. Wenn diese Parthey, die katholische Schule, in thörigter Selbstverkennung, sich als die Parthey der Vergangenheit selber verschreyt, so müssen wir sie gegen ihre eigne Aussage in Schutz nehmen. In Frankreich hat das achtzehnte Jahrhundert den Catholizimus so gründlich ausgerottet, daß, wer ihn hier wieder einführen will, gleichsam eine neue Religion predigt. Unter Frankreich verstehe ich Paris; denn was die Provinz denkt ist ganz gleichgültig, wie es ganz gleichgültig ist, was die Beine des Menschen denken; der K o p f ist der Sitz unserer Gedanken. D e r Catholizismus hatte daher auch, zur Zeit der Restaurazion, f ü r die Pariser ganz den Reitz der Neuheit, eben so gut wie der Saint-Simonismus, und dieser Reitz war beiden Religionen sehr nützlich. Die Religion die vorher in Frankreich blühte, war die klassische Mythologie, die dem Volke von seinen Künstlern und Schriftstellern ganz wirksam gepredigt worden, so daß die Franzosen zu E n d e des vorigen Jahrhunderts im Leben und D e n k e n , sich ganz wie Griechen und R ö m e r kostumirt hatten. Man darf also nicht sagen, das französische Volk sey ungläubig, weil es nicht mehr an Christus und seine Heiligen glaubt; sondern man muß sagen: der Unglauben der Franzosen ist so entsetzlich, daß sie nicht mehr an den Jupiter glauben, nicht mehr an die Diana, nicht mehr an die Juno, nicht mehr an die Venus. Letzteres ist noch zweifelhaft, wenigstens weiß ich, daß man in Hinsicht der Grazien ganz orthodox geblieben. D e r kristliche Spiritualismus, welchen die katholische Parthey gepredigt, ist also eben so sehr etwas Neues in Frankreich, wie der Pantheismus der Saint-Simonisten; es ist nur die Frage, welche v o n beiden Religionen die nützlichere. Die Intenzionen ihrer Apostel sind aber gleich ehrenwerth; beide, die katholischen sowohl als die Saint-Simonistischen, kämpfen, in uneigennütziger Opposizion, gegen die herrschenden

Mitteilungen %um Text

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Gewalten, beide glühen für das Heil der Menschheit, nur daß die Einen glauben, die Menschen bedürften nur des geistlichen Trostes, während die Anderen überzeugt sind, daß die Menschen auch des leiblichen Glückes bedürfen. Diese Meinung theilt mit den Saint-Simonisten der Schreiber dieser Blätter. Ja, die Herzen beider Partheyen durchströmt dasselbe religiöse G e f ü h l , uns 5 verzehrt dieselbe uneigennützige Liebe für die Menschheit, und wir kämpfen gegen denselben Feind, gegen jenen Indifferentismus, der nur sich selber liebt, und durch das böse Beyspiel seines Gedeihens die Welt demoralisirt. Die Schriftsteller der romantischen Schule die ich bisher besonders behandelt, sind nicht eigentlich die größeren, sondern es sind die welche eine Coterie 10 bildeten und in Gemeinschaft wirkten. D a es mir besonders drum zu thun war, diese Coterie zu schildern, so lasse ich hier drey Dichter unbesprochen, die Apollo weit mehr als die bisher erwähnten Großmeister der Schule mit Poesie gesegnet hat. Dieses sind der seelige Zacharias Werner, der Herr Baron de la Motte Fouque, und Herr Ludwig Uhland. 15 Ich will den als vorzüglichst gerühmten Dichter der romantischen Schule, Herren Ludwig Tieck, bey Leibe nicht diesen dreyen nachsetzen. Aber eben wenn man ihn mit diesen dreyen vergleicht, entdeckt man einen sonderbaren Mangel. Zacharias Werner war der einzige Dramatiker der Schule, dessen Stücke auf der Bühne einigen Sücces erhielten. Herr de la Motte Fouque war der einzige Epiker der Schule, dessen Romane das Publikum ansprachen; er wurde gelesen von der Prinzessinn bis zur Wäscherinn, mit gleicher Wonne. Herr Ludwig Uhland ist der einzige Lyriker, dessen Lieder im Munde der Menschen wirklich leben; sie bestehen nicht bloß aus schwarzen Lettern, die den stummen Leser ergötzen, sie werden rezitirt und gesungen. Herr Ludwig Tieck hingegen, obgleich das Theater sein Steckenpferd ist und er sich von Kind auf bis heute damit beschäftigt, hat doch immer darauf verzichten müssen, jemals von der Bühne herab die Menschen zu begeistern. E r hat sich immer ein Hauspublikum halten müssen, dem er selber seine Stücke vordeklamirte, und deren Applaudissements er ganz sicher seyn konnte. Während Herr Fouque die Sonne der Leihbibliotheken ist, war Herr Tieck die Astrallampe der Theegesellschaften, die, angeglänzt von seiner Poesie, bey der Vorlesung seiner Novellen ganz seelenruhig ihren Thee verschluckten. Die K r a f t dieser Poesie mußte immer desto mehr hervortreten, je mehr sie mit der Schwäche des Thees kontrastirte, und in Berlin wo man den mattesten Thee trinkt, mußte Herr Tieck als einer der kräftigsten Dichter erscheinen. Während die Lieder unsereres vortrefflichen Uhland in Wald und Thal erschollen, und noch jetzt von wilden Studenten gebrüllt und von zarten Jungfrauen gelispelt werden, ist kein einziges Lied von Herren Tieck in unsere Herzen gedrungen, kein einziges Lied von Herren Tieck ist in unserem Ohre geblieben, das große Publikum kennt kein einziges Lied von diesem großen Lyriker. Die Namen der übrigen Dichter der romantischen Schule kann ich leichter übergehen; Damit bricht H15 mitten auf der Seite 1 1 . ab.

20

25

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40

Die romantische Η12, eine Vorstufe chenden Text.

H15, ist ab S. 4 überliefert

Schule und bietet einen anfangs von H15

abwei-

H12

124,1—10

Ehe ich zu [a] die [b] den Schriftstellern dieser [a] letz [b] goetheschen Schule übergehe, [a] muß ich [b] habe ich noch über die romantische Schule einige Erleuterungen [ a ] hinzu [ b ] zu geben [ c ] mitzutheilen. Zunächst mache ich [a] darauf [b] wiederholt darauf aufmerksam, daß beide Schulen [a] den Namen romantisch verdienen, [b] ihrem Wesen nach romantisch sind, auch gewöhnlich in dieser Beziehung nicht unterschieden werden, [a] sie [b] und [ c ] daß [d] und daß ich nur jene [ a ] Romantiker, die [ b ] Coterie die eine Rückkehr [a] zum Mittelalter [b] zu den religiösen u politischen Instituzionen des Mittelalters bezweckte, mit dem besonderen Namen romantische Schule bezeichnete. Was ich [ i j von dieser Schule ge [2] über diese Schule bisher geäußert [a] hat also kein [b] darf also [ c ] kann daher in keinem Falle [a] auf die Romantischen der Schriftsteller [b] die Schriftsteller der romantischen Literatur in Frankreich betreffen, wie man [a] irrigerweise [b] nur irrigerweise mir zur Last legen konnte. [a] Diese [b] Diese [ c j Die französischen Schriftsteller wollen [a] keineswegs durch Verherrlichg der mittelalterlichen Zustände diese [b] die mittelalterlichen Zustände nur als Künstler verherrlichen, keineswegs aber sie ins Leben selbst zurückpredigen. Derfolgende Sat% ist vielfach korrigiert: Ja,

Mitteilungen

%um Text

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[ 1 ] in diesem [ 2 ] viele derselben [ a ] haben weder eine religiöse noch eine politische Meinung und von den meisten vermuthe ich daß sie gar keine Meinung haben, [b] sind dem Mittelalter feindlich und von den meisten vermuthe ich daß sie [bi] die Wiedererweckg der [b2] ihnen die gzliche Vernifhtg desselben [bza] sogar gleichgültig [b2b] sogar gz gleichgültig [b2c] sogar völlig gleichgültig ist. [ c ] sind dem Mittelalter sogar feind und von den meisten vermuthe ich daß sie gar keine besondere Meinung haben, weder eine politische noch eine religiöse. [a] Hoffentlich /"^Jedenfalls glaube ich, wird diese [a] Schule [b] romantische Schule [ c ] fr [d] Schule in Fr kein so schlechtes Ende nehmen, wie ihre Namenschwester in Deutschland. [a] Obgleich [b] Die Anarchie welche jetzt in der französischen Literatur herrscht, dieser literarische Tumult, der [a] einen [b] den methodischen Critiker gar nicht zur Besinnung kommen läßt, ist sogar ein gutes Zeichen. In der Literatur wie in der [a] Critik ^>7 Politik beginnt die [ a ] Frey [ b ] Rel [ c ] Revoluzion immer mit einer Erneute. Der folgende Textabschnitt wurde aus zahlreichen Ansätzen und Korrekturen entwickelt: [ 1 ] Das [2] Was auch die Μ [ } ] Ja> die Sache ist entschieden, [4] Als [a] Ahasverus [b] jüngst Ahasverus [ j ] Victor Hugo war der Mirabeau dieser Revoluzion [ 6 ] Vergebens [a] hat [b] wollte das alte klassische Regime sich über die Zeitbewegg täuschen. Als Hernani erschien, sagte der [ a ] Doyen der [ b ] alte c'est une revoke.

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Die romantische

Schule

[α] Vit [b] Sire, ce n'est pas une revoke, c'est une revolution, antwortete Herr * * [/] [Absat^J Eben so wenig wie auf die französischen Romantiker kann das bisher Gesagte [a] dem [b] im [ c ] in keinem Falle auf die neue katholische Schule in Frankr seine An [d] auf die katholische Schule in Frankr die gringste Anwendung finden. Was [ a ] wie [ b ] hier diesen Namen führt [a] ist ganz verschieden von [b; ohne Streichung von a] unterscheidet sich himmelweit [ c ] ist ganz verschieden von dem was in Deutschland als katholische [a] Schule [b] Parthey agirt. Die Fortsetzung wurde aus vielen Ansätzen entwickelt: [ 1 ] Wenn ich gegen letztere etwas herbe gesprochen, so muß man [2] Ich habe vielleicht [a] gegen [b] über letztere allzu herbe Äußerungen [Neue Zeile] [ ß ] Die katholische Schule in Dland besteht nur aus Obscuranten die mit der heiligen Allianz verbunden sind um ihr elendes Daseyn zu fristen. [a] Es ist die Leiche der Vergangenheit, [b] Kein Ausdruck ist hier zu herbe, [ c ] Es sind die frommen Häscher der brutalen Gewalt, es sind die Feinde der Freyheit, es [d] Es ist die Leiche der Vergangen [4] [Absat%] Die katholische Parthey in Dland besteht meistens aus [ a ] Feinden der Freyheit [ b ] frommen Schergen die mit der heiligen Allianz verbunden sind um jeden Fortschritt der Geister zu hemmen und die Vergangenheit zu [a] restauren und [b] restauren. Vielleicht [a] ist dieser Ausdruck [b] sind meine Ausdrücke, zu herbe, aber ich spreche von [a] den [b] den Feinden meines Vaterlandes, und ich [ c ] Leuten die ich als die Feinden meines Vaterlandes, betrachte. Der anschließende Text wurde aus teilweise unübersichtlichen Korrekturen entwickelt:

Mitteilungen

%um Text

129

[ 1 ] Vielleicht sind sie edel und [a] wacker [b] groß und es ist [a] bloß Zufall, daß ich nur ihre unedlen [b] Selbstaufopferung daß sie gegen uns [bi] sie [b2] immer klein und unedel betragen haben. [2] Vielleicht sind sie sublim und groß und es ist bloß Zufall daß sie sich gegen uns immer klein und unedel betragen haben. Für [2] wurde die Streichung von [1] teilweise aufgehoben, dabei versehentlich auch von ich und Selbstaufopferung. Die letzte, ungestrichene Fassung des Entwurfs lautet: Ehe ich zu den Schriftstellern dieser goetheschen Schule übergehe, habe ich noch über die romantische Schule einige Erleuterungen mitzutheilen. Zunächst mache ich wiederholt darauf aufmerksam, daß beide Schulen ihrem Wesen nach romantisch sind, auch gewöhnlich in dieser Beziehung nicht unterschieden werden, und daß ich nur jene Coterie die eine Rückkehr zu den religiösen u politischen Instituzionen des Mittelalters bezweckte, mit dem besonderen Namen romantische Schule bezeichnete. Was ich über diese Schule bisher geäußert kann daher in keinem Falle die Schriftsteller der romantischen Literatur in Frankreich betreffen, wie man nur irrigerweise mir zur Last legen konnte. Die französischen Schriftsteller wollen die mittelalterlichen Zustände nur als Künstler verherrlichen, keineswegs aber sie ins Leben selbst zurückpredigen. Ja, viele derselben sind dem Mittelalter sogar feind und von den meisten vermuthe ich daß sie gar keine besondere Meinung haben, weder eine politische noch eine religiöse. Jedenfalls glaube ich, wird diese Schule in Fr kein so schlechtes Ende nehmen, wie ihre Namenschwester in Deutschland. Die Anarchie welche jetzt in der französischen Literatur herrscht, dieser literärische Tumult, der den methodischen Critiker gar nicht zur Besinnung kommen läßt, ist sogar ein gutes Zeichen. In der Literatur wie in der Politik beginnt die Revoluzion immer mit einer Erneute. [Absati^J Eben so wenig wie auf die französischen Romantiker kann das bisher Gesagte auf die katholische Schule in Frankr die gringste Anwendung finden. Was hier diesen Namen führt ist ganz verschieden von dem was in Deutschland als katholische Parthey agirt. [Absat^J Die katholische Parthey in Dland besteht meistens aus frommen Schergen die mit der heiligen Allianz verbunden sind um jeden Fortschritt der Geister zu hemmen und die Vergangenheit zu restauren. Vielleicht sind meine Ausdrücke zu herbe, aber ich spreche von Leuten die ich als die Feinden meines Vaterlandes,

130

124,if. 124,3—7

124,3

124,8 124,9—11

Die romantische Schule betrachte. Vielleicht sind sie sublim und groß und es ist bloß Z u f a l l daß sie sich gegen uns immer klein und unedel betragen haben. H i n g e g e n die katholische Schule Was hier H15 [a] zu Lande diesen N a m e n führt [b] diesen N a men trägt, agirt. Die folgende Partie ist in dem Konzept H1} entwickelt worden: E s sind [a] die kleinen P f ä f f c h e n , [b] die P f ä f f c h e n , [c] meistens P f ä f f chen, [d] die P f ä f f c h e n , die [di] wir nur [eh] uns in die Ferse stechen, wenn wir sie auf [e] die [ei] kriechenden [e2] kriechende Würmer die an den Wurzeln [a] des F [b] der deutschen Freiheitseiche nagen und mit ihrem [a] bloßen Hauche [b] Hauche alle Blumen [a] meines Vaterlandes vergiften, [b] vergiften, [bi] Wir treten ihnen aufs Haupt und sie stechen uns in die Ferse oder um [bia] unbiblisch [bib] modern zu sprechen: wir zertreten [b2] Freylich wir treten ihnen aufs Haupt, aber sie stechen uns in die Ferse [bß] Freylich [bja] sie müssen kläglich unterliegen, aber sie rächen sich fbjb] am E n d e müssen sie [bßc] sie fb^J Freylich wir [br [a2] Stellung und ihre Glieder ganz das E n t g e [b] müssen wir hingegen achten, w o nicht [c] müssen wir hingegen achten, und verehren; [ci] wegen

Mitteilungen

124.10 124.11 124,10 124.12 124,12•/.

124,1}f. 124,14 124,14f. 124,14f. 124,1/ 124,1;— 77

124,ij 124,IJ 124,iSf.

124,18 124,19/.

124,20 124,20'f. 124,22/. 124,23

Text

[c2] sowohl in Bezug [c2a] ihrer Stellu«g [c2b] auf ihre Stellu»g als ihrer Absichten. [2] s. Text oben mit %wei Korrekturen: Frankreich, H12 [a] namentlich [b] deren Häupter Schriftstellern H12 [a] Frank [b] dieses Landes Frankreich, H15 [a] müssen [b] deren Häupter unsere H12 [a] Brüder [b] WaffenBrüder sind, so H12 [ 1 ] sind es doch wenigstens unsre Allirten. Zunächst [a] ist die [ai] französische Parthey [a2] katholische Parthey in Frankr durchaus nicht fbj bemerken wir [c] muß [2] kämpfen sie doch mit uns gegen [a] dessen [b] denselben Feind, und es wäre Thorheit wenn wir uns einander die Hälse brechen wolten [c] denselben Feind. Wenn H12 [a] die katholis [b] diese Parthey, in [bi] thörigster [b2] thörigter Selbstverkennung, Selbstverkennung, Η15 [α] als [b] sich als Vergangenheit H12 [aj darstellt [b] selber verschreyt verschreyt, H12 müssen gegen ihre H12 eigene Aussage nehmen. H12 [a] Die Parthey der Vergangenheit [b] Der Catholizismus ist in Frankreich [c] In Frankreich, d. h. in Paris (denn es gibt kein anderes Frankreich) [d] In Frankreich ist der Katholizismus so gründlich ausgerottet worden, daß, einführen will, H12 [a] eben [b] ganzs [c] gleichsam gleichsam H12 [a] etwas ganz neues [b] s. Text oben predigt. H12 [ 1 ] Ja, der Katholizismus ist hier [2] Ich spreche von Paris, was die Provinz denkt ist ganz gleichgültig [ß] s. Text oben mit einer Korrektur: Provinz H12 [a] glaubt [b] denkt gleichgültig ist, was H12 [a] der [b] die [c] zu welchem Glauben sich unsere Beine bekennen [d] was [di] unsere [eh] die Beine des Mschen denken; denken; H12 faj unser K o p f ist der Sitz [b] der K o p f ist der [bi] eigentliche Sitz [b2] Sitz unserer Gedanken. daher auch H12 [a] für die Pariser [b] in den letzten 20 Jahren für die Pariser [c] in der letzten Zeit für die Paris [d] s. Text oben dieser Reitz war H12 [a] sehr ge [b] der Religion sehr nützlich [c] s. Text oben Die Religion die H12 faj vorher [b] bis vor zwanzig Jahren [c] bis vor der Restaurazion [d] vorher

132 124,23 124,24—26

124,26'f.

124,28 124,28

124,30/. 124.32 124,32/. 124.33 124,3! 124,3j 124,3j 124,36 124,36 124,36f.

Die romantische Schule war die Η12 [a] klassis [b] römisch [c] altrömisch [d] klassische Mythologie, H 1 2 [ 1 ] wie das Volk [2] die das Volk [a] aus seinen Tragödien [b] auf dem [ 3 ] die dem Volk v o n seinen [ a ] Schriftstellern [ a i ] und G e s [02] eingeflößt worden, so daß [112a] zur [02b] am E n d e des vorigen Jahrhundert χ— χ nur die Söhne der alten Griechen [ b ] Dichtern u Schriftstellern [bi] so wirksam gepredigt worden, daß am E n d e des vorigen Jahrhunderts [b2] ganz wirksam gepredigt worden, so daß die Franzosen am E n d e des vorigen Jahrhunderts, [b2a] im Leben und Denken sich ganz wie Griechen u Römer auskostumirt hatten. [b2b] sich im Leben und Denken ganz wie Griechen u Römer kostumirt hatten. kostumirt hatten. H12 [ 1 ] Wenn man also in unserer Zeit [a] von [b] klagte, daß [bi] der Volksglauben [b2] das Volk so ungläubig geworden, so [2] Man [a] darf [b; ohne Streichung von a] kann [c] darf also nicht sagen das [a] Volk [b] fr Volk und seine Η 1 2 [ a ] A x [ b ] Heiligen sondern H12 [a] wenn man die Franzosen der [b] die Unglau [c] man muß sagen, [cij die Franzosen sind die [c2] der Unglauben der Franzosen J u n o , nicht H12 [a] mehr [b] einmal mehr [c] mehr an Venus. Grazien H12 [a] noch orthodox ist [b] s. Text oben geblieben. H12 [a] D i e Religion welche [b] D e r Spiritualismus welchen [c] s. Text oben eben so H12 gut [a] eine Neuerung wie [b] etwas N e u e s welche H12 [a] Religion [b] von beiden Religionen Religionen die H12 [a] nützlichere; ob die Mensch [b] nützlichere. Intenzionen H12 [a] der Apostel [ai] dieser beiden Relig [a2] beider Religionen [b] ihrer Apostel ehrenwerth; H12 [a] sowohl [b] beide sowohl die katholischen als die die katholischen H15 [a] als sehr [b] sowohl Saint-Simonistischen H12 [a] handeln [b] stehen in [c] kämpfen in

Mitteilungen %um Text 12

124,jy— i2j,i i2j,i i2j,if. 1 2 n 12j,2 i2j,j—j

i2j,j i2j,y i2j,yf.

i2;,8—ij

u

I

35

g e g e n die H bestehende Gewalt, beide beide H12 [a] haben [b] glühen für nur daß H12 [a] die / b] jene gla [c] die [d] die E i n e n [di] wähnen [d2] glauben r des II12 [a] Trostes und [b] geistlichen T r o s t e s , während H12 [a] wir [b] die Anderen überzeugt sind H 1 2 die Menschen bedürfen [ a ] des leiblichsten [ b ] auch des leiblichen Glücks. [ i j Im G r u n d e k ä m p f e n wir doch f ü r dieselbe Sache, f ü r die In [2] In der That durchströmt unsere Herzen [3] J a , unsere Herzen, die H e r z e n beider Partheyen Gefühl, H12 [a] wir dich [b] wir fla [ c ] uns [ci] zer /C2j verzehrt nur sich H12 selbst liebt, liebt, und H12 [a] und in schamloser Nicht [b] sich schamlos [c] seine schamlose [ci] In [c2] Nichtigkeit als [d] mit dem Purpur der [e] uns verhöhnt. Daß dieser schamlos genug ist, sich für etwas [ f ] durch sein Gedeihen die fgj s. Text oben demoralisirt. H 1 2 [ 1 ] Wenn wir nicht [a] dieselben G ö t t e r anbeten, so verachten [b] [bij den [b2] denselben Himmel haben, so haben wir doch dieselbe Hölle, [c] an denselben Himmel glauben, so glauben wir doch dieselbe Hölle, [d] denselben Himmel haben, so haben wir doch dieselbe Hölle, und wir werden [a] gemartert v o n denselben dummen T e u f e l n , die [ a i ] uns noch mehr mit Ver [02] wir noch mehr verachten als hassen. [b] da gelangweilt von denselben dummen T e u f e l n , die wir noch mehr verachten als [bi] hassen können. [b2] hassen. [Absat^J Ich werde in Vergleichung mit unseren deutschen Zuständen [a] von dieser katholischen Schule, späterhin [b] auf diese katholische Schule, [c] diese katholische Schule, [d] auf diese katholische Schule, noch späterhin z u r ü c k k o m m e n müssen. [2] Wenn wir nicht dieselben Gottheiten [a] anbeten, [b] verehren, so hassen wir doch dieselben Teufeln, und wir verachten sie noch mehr als wir sie hassen. An diesen Text auf J·. 9 des Konzepts H12 schließt ein Blatt mit der Paginierung 10. an. Es stammt möglicherweise aus einer anderen Arbeitsstufe, ist aber durch die Paginierung in H12 eingeordnet worden. [ 1 ] E h e ich zu

134

12},y Andere Nägel; H17 [a] Herr Alphons Royer [b] Ein Dritter

Mitteilungen %um Text I i 5,23 f.

1 1 5 . 2 3 f. 115.24 115,24—26

J

75

17

N a s e H [a] an, die Herr Renduel vergoldete — [b] an; zuletzt kamen einige [bi] Zahnausreißer [b2] Literaten [bj] Zahnausreißer, die unter vielem Spektakel, dem Mittelalter die Zähne ausrissen, alles wie K ö n i g Otto. gar einige H1S [a] Zahnausreißer, [b] Poeten, alles wie H18 [a] K ö n i g [b] Kaiser Otto. H 1 7 [1] Auch sind einige [Neue Zeile] [2] D i e Restaurazion des Mittelalters [Neue Zeile] [ j ] Diese

[4] O b

115,25 115.27 115.28 115,30f. 115.31 115.32 115.32 115.33 115.34 115.36 115.37 115.38 1 1 5 , 3 8 f. 116,1

116.1 116.2 116.2 116.3 116.4

f. f. f. f.

[a] ihnen der Geist des Mittelalters [b] ihnen hierauf der Geist des Mittelalters erschienen ist und ihnen [c] diesen Zahnausreißern hierauf der G e i s t des Mittelalters erschienen ist und ihnen [d] ihnen hierauf der G e i s t des Mittelalters erschienen ist und ihrer ganzen Literatur ein frühes E n d e O b H18 [a] diesen Zahnausreißern [b] hierauf [c] s. Text ich nicht. H17 [a] Ich erwähne [b] s. Text um bestimmt H17 [a] auszusprechen [b] zu erklären, statt fand, Η17 [a] etwas [b] mit etwas Worten Η17 [a] erkla [b] besprechen. [ c ] bespreche, [ci] D i e s e [c2] Die [c2a] mit [c2b] Schriftsteller, das Mittelalter H17 [a] in der [b] her [c] s. Text hervorzogen H17 [a] . J e n e [ai] wollten nur [02] hatten nur artistische [b] s. Text Blättern H 1 7 sehen wird konnten, H 1 7 gefährdeten die Freyheit suchte nur H17 [a] seine [b] eine plötzlich Die meisten Η17 [α] warfen [b] wollte nur [c] betrachteten die Vergangenheit [d] s. Text um sich H17 [a] dort ein [b] ein auszusuchen. H17 [a] Oer [b] Die erhöhen.//'7 [ 1 ] Und alles verfliegt so schnell in Frankreich, wie die Gebilde einer Latern magique [2] Mann ließ [b] läßt die H 1 7 Haar mittelalterlich B e m e r k u n g des Η17 C o e f f ö r s daß es B e m e r k u n g des H18 [a] C o e f f e u r s , [b] Friseurs, kleide, H17 [a] läßt man [b] ließ man kurz abschneidet mitsammt den H 1 7 Mittelalterlichen Ideen

i76

Die romantische Schule

gehören. Η17 [a] \st άί [b] A c h , in Deutschland das Mittelalter Η17 [α] nicht [b] dort nicht, w e * b e y Η18 [α] uns [b] E u c h , todt H 1 7 [ 1 ] ist; oder [2] ist. [a] E s ist [ai] ver [a2] freylich [b] N u r scheinbar ist es begraben, aber [ c ] E s [3] und verwest ist. 116,6 verwest ist. In D1Hfolgt der in der Fußnote S. 116,32—38 zitierte Text. Er wurde vom Zensor gestrichen. n6,32f. ist. Η17 [a] In dies [b] E s ist ein Leichnahm der von einem grauenhaften G e s p e n s t belebt [c] s. Text 116.33 T a g e H17 [a] auf [b] in 116.34 f. das H17 [a] Lebensblut aus den [ai] A d e r n [02] Herzen — [b] rothe Leben aus der Brust — ach! seht 116.35 Ihr H17 [a] nicht [b; ohne Streichung von a] das [c] nicht 1 1 6 . 3 6 f. M u n d des Η17 [a] drey und dreyzig köpfigen [b] bevollmächtigten 1 1 6 . 3 7 f. Vampirs, das Η17 zu Frankfurt [a] saugt? [b] unser Blut saugt [c] am Herzen von Deutschland saugt? [d] residirt und am Herzen des deutschen Volks [di] aussaugt? [d2] saugt? 116,37 Vampirs, das Η18 [α] zu Frankfurt residirt und dort, [b] s. Text 1 1 6 , 3 7 f. schauerlich langsam Η18 [α] saugt [b] langsam und langweilig saugt 116,58 saugt? Η17 [Absatz] Es folgt eine nicht in den edierten Text aufgenommene Passage. Ihre letzte Fassung wird zunächst als zusammenhängender Text geboten, anschließend werden die Korrekturen mitgeteilt. Wir die wir von der Vorsehung erkohren sind diesem Vampier einen Pfahl durch den Leib zu rennen, wir sind wahrlich nicht zu beneiden. Ihr glaubt es kaum wie kummervoll u mühselig unser Leben. E u r e Väter die zu E n d e des vorigen Jahrhunderts dasselbe G e s c h ä f t in Frankreich zu vollbringen hatten, die könnten 5 Euch wohl manches darüber sagen; aber sie schlafen im Grabe, im Grabe, dem einzigen Bette, worin die Männer die eine Revoluzion machen, ihre Ruhe finden. Welch, ein wahres Wort hast du gesprochen Saint-Just, junger Franzose der Freyheit, der du nach raschem Tagewerk so früh zu Bette gehen konntest! A c h , uns jungen Deutschen will das Schicksal nicht so freundlich begünstigen. 176,1 f . H" 116.4 116.5 116.5 116.6

[ 1 ] Einen Pfahl! Einen Pfahl! Drey und dreyzig Königthümer für einen Pfahl, damit ich [a] dieses Vampier [b] den Leib dieses Vampiers durch [c] diesen mordenden Leichnam damit durchstoßen kann, denn kein anderes Mittel hilft gegen Vampire.

Mitteilungen %um Text [2] Wahrlich, es ist kein beneidenswerthes man

176,2/.

176,3 176,3/. 176,j/

176,6/

176.7 176.8 176,ρ 176.9 176,ρ

177 Geschäft,

wenn

[3] Wir [a] haben jetzt [ b ] sind wahrlich nicht zu beneiden [4] Wir [ a ] denen die Vorsehung [ b ] die wir von der Vorkehrung erkohren sind [a] mit [b] dieses Vampier [c] diesem Vampier einen P f a h l durch den Leib zu rennen, [a] und die [b] wir treiben wahrlich kein [bi] angenehmes [b2] beneidenswerthes G e s c h ä f t , [c] w i r s i n d w a h r l i c h nicht zu beneiden. z u b e n e i d e n . Η17 [α] Unser Leben ist ein tägliche Mühseligkeit und nur im G r a b e [ai] finden [az] können wir ausruhen [b] s. Text L e b e n . Η17 [α] Ihr Franzosen [b] Fragt E u r e Väter [c] E u r e Väter J a h r h u n d e r t s H17 [a] dieselbe [b] d a s e l b e s c h l a f e n i m G r a b e , H17 [ 1 ] da [2] und da mögen sie ungestört liegen. [ß] sie haben [ 4 ] und da [ j ] im Grabe, [a] wo die [b] dem einzigen [bi] Ruh [b2] Bette, [b2a] w o [b2b] w o r i n finden. H " [ 1 ] Ach! [a] die Vorsehung hat diese nach [b] ihr Tagewerk [ c ] sie waren [d] das Geschick hat sie weit mehr begünstigt als uns [2] D u , der du dieses Wort ausgesprochen, Saint J u s t , [ß] Ach! Wir armen Deutschen s [4] Ich glaube Saint J u s t glorreichen Andenkens hat dieses Wort gesprochen [j] s. Text j u n g e r Η17 [a] Ritter [b] F r a n z o s e f r ü h z u H17 [a] G [b] B e t t e u n s H17 [a] armen [b] j u n g e n D e u t s c h e n H17 [a] wird [b] w i l l b e g ü n s t i g e n . In H17 folgen gestrichene Versuche: [ 1 ] Unsere Haare [2] Sorge



16,8 16,9—11 16,13 f. 16,16 16,18 1 6 . 1 8 f. 16.19 16,23 17,5 17.5 17.6 f. 17.7 17.8 17,8 17,11

17,12—14

1 7 . 1 3 f. 17.14 17.14 17.15

Die romantische Schule [ β ] Unser Ha [4] Wir können nicht kämpfen fa] im Vaterland [ b ] auf Vaterländischem B o d e n Danach Überlieferungslücke desselben eine H18[a] ganz [b] noch [c] g a n z die katholische nennt, Η18 [α] ganz bestimmt unterscheide [b] s. Text Gesindel, Η18 [α] giftig [b] heuchlerisch Stich in H18 [a] die [b] der Schergen Η18 der heiligen Allianz, D1H18 des Despotismus, Misere, aller H18 [a] Niederträchtigkeiten [b] s. Text himmelweit Η18 [α] verschieden ist hiervon [b] s. Text L i e b e für H18 [a] die Menschheit [b] dieselbe als was H17 [a] die [b] unsere denken; H17 [a] denn der [b] der die Franzosen H17 seyen in der Provinz gute [a] Chr [b] C a tholiken ich Η17 [α] habe es [b] kann es [bi] nicht [b2] weder Provinz H17 [a] sah [bj fand, welche Η17 [α] eine [b] ihre In H 1 7 [ 1 ] Paris, dem [2] Paris selbst [α], hat wie gesagt, das Christenthum längst [b] hat das [c] wie leicht begreiflich gehört das Christenthum fdj, wie gesagt, hat man sich des Christenthums fej, hat des Christenthums [ f ] , hat das Christenthum [ f i ] längst das Zeitliche gesegnet, und [f2] seit der Revoluzion nicht mehr existirt, hatte es hier H 1 7 wenig [ 1 ] volks [2] reelen Einfluß [ ß ] reele Bedeutung. [ α ] N u r wie eine [ α ϊ ] lauern [a2] abgelebte Spinne lag es lauernd in seinem d u m p f e n Kirchwinkel [b] In [bi] einer [b2] einem abgelegenen Kirchwinkel [bj] irgend einem abgelegenen Kirchwinkel lag es lauernd, wie eine Spinne, lauernd, H1S wie eine Spinne, D1H das Christenthum, wie eine Spinne Spinne, und H17 [a] erho [b] sprang sprang H 1 7 nur dann hastig oder Η17 [α] einen Greis [b] eine Leiche [c] einen Greis

Mitteilungen χητη Text 1 1 7 , 1 5 — 19

!79

7

konnte.//' N u r zu zwey Perrioden konnte [ 1 ] die Religion eines Franzosen habhaft werden, nemlich [a] in dem Augenblick, w o er zur Welt kam und in dem w o er w [ b ] in der Stunde, w o er zur Welt kam und in der Stunde, w o er wieder [c] wenn er eben zur Welt kam oder wenn er eben in die Welt wieder verließ; [ci] der [cia] Pri [cib] katholische Priester eilte dann und besprengt [c2] der katholische Priester [c2a] besprengte ihn dann rasch [c2b] eilte dann rasch herbey mit seinem Weihwasser; [a] er wußte daß [b] und das sehen wir [bi] noch of [b2] auch manchmal noch heute, und wir sehen daß [c] er hatte über einen Franzosen nur [ c i ] dann Macht wenn dessen Vernunft noch nicht da ist [c2] solange Macht wenn als dieser vernunftlos in der Wiege oder im Sarge liegt, [cß] dann Macht wenn wenn dieser vernunftlos in der Wiege oder im Sarge liegt, [d] und besprengte [di] die Franzosen, die nur dann in seiner Gewalt sind, wenn sie [ d 2 ] den Franzosen, der nur dann in seiner Gewalt ist, wenn er noch nicht bey V e r n u n f t ist und [dß] den armen Franzosen, der, wie gesagt, nur dann in seiner Gewalt war, wenn er noch nicht bey Vernunft ist oder die V f t schon verloren hat, wenn er ein Säugling oder ein Leichnam. D a s findet auch heute noch statt.

117.19 117,19^ 1 1 7 . 2 0 f. 1 1 7 . 2 0 f. 1 1 7 . 2 1 f.

[2] die Religion mit diesem Weihwasser eines Franzosen habhaft werden, nemlich wenn er eben zur Welt kam oder w e n n er eben in die Welt wieder verließ; [ß] der katholische Priester mit seinem Weihschwengel einem Franzosen [ a ] an den Leib kommen [ b ] nahe k o m m e n , nemlich nemlich wenn er eben zur Welt kam oder wenn er eben in die Welt wieder verlassen, [a] in [b] wenn er noch keine V f t hatte oder wenn er sie schon verloren, [c] jedenfalls, wenn er ohne V f t war. D a s findet auch heute noch statt. Aber A b e r H17 [a] ist das eine Re [b] heißt das Herrschaft [bi] einer Religion [b2] des Catholizismus? Catholizismus? Η17 [α] Dieser war [b] A b e r weil dieser konnte er H17 [a] während der Restau [b] unter L u d w i g X V I I I und Carl X , durch unter L u d w i g Η18 X V I I I und Carl X , durch N e u h e i t H17 [a] einige Geister f ü r träu [b] s. Text

ι8ο 117,22 117.22 117.23 f.

117.23 f. 117.24 117,23 ii7,24f. 117.27

1 J

7> 2 7 117.28 117.29 117,30—32

117,31 117.31

117.32 117,32 117.32 117.33 117,33 f. 118,1 118.1 118.2

Die romantische Schule Der Catholizismus Η17 [α] hatte damals in großer [b] war damals damals Η18 [α] etwas [b] so etwas Ueberraschendes! Η 1 7 [ ι ] Die Religion die [a] vorher in [b] damals, [bi] und [b2] seit dem i8 t e n Jahrh [bß] seit Angfag des i8 t e n Jahrh [b6f) das Wesen der dramatischen Dichtkunst in drei Stufen definiert, von denen die erste nur die äußere Erscheinung, die zweite den Sinn des Lebens in seiner Gesamtheit als ungelöstes Rätsel darstellt, und als höchste die dritte, in der dieses Rätsel gelöst wird und „das Ewige aus dem irdischen Untergange hervorgeht". Eine solche dramatische Auflösung, „welche aus dem äußersten Leiden eine geistige Verklärung in ihrer Darstellung hervor gehen läßt, ist die dem christlichen Dichter vorzüglich angemessene und in dieser ist Calderon unter allen der erste und größte." Als Beispiel führt F. Schlegel die

Erläuterungen

20,3 5 20,38

20,38f.

20,39—21,2

21,10 21,12—19

21,20f.

21,23 — 26

207

,,Andacht ^um Kreuze" und den „Standhaften Prinzen" an, die beiden Werke, die Heine im folgenden (S. 20,38 {.) nennt. Shakespeare rangiert bei F. Schlegel nur auf der feiten Stufe (2. Bd., S. 119—123). sacerdotalen — Aus dem Lateinischen:priesterlichen. Andacht zum Kreuz — „La devociön de la cruz", Schauspiel von Calderön (1634 erschienen), erstmals 1803 von A. W. Schlegel unter dem Titel „Die Andacht %um Kreuze" nach einer Ausgabe von 1760 ins Deutsche übersetzt. standhaften Prinzen — „Elprincipe constante", Versdrama von Calderön (16)6 erschienen), erste deutsche Übersetzung 1809 durch A. W. Schlegel unter dem Titel „Der standhafte Prinz". Zacharias Werner . . . eingesperrt zu werden — Die Vorliebe des Dramatikers Z. Wernerfür die hierarchisch katholische Seite des Mittelalters führt Heine im Dritten Buch (Si 99 f.) aus. Eine an die vorliegende Textstelle anschließende Passage über die Mängel von Werners Dramen wurde in der Druckvorlage gestrichen (vgl. Mitteilungen %um Text, 21,2f.). im märkschen Sande — Vermutlich Bezug auf Fouque, Tieck und Arnim, die zeitweise in der Mark Brandenburg lebten. der alten Kammerjungfer . . . Kinde wurde — Vermutlich Reminiszenz an den Bericht des Wunderdoktors in Arnims Roman „Armuth Reich thum Schuld und Buße der Graf in Dolores" (Berlin 1810, 3. Abt., 9. Kapitel) von der Verjüngung eines Patienten zum kleinen Kind nach übermäßiger Einnahme eines Wunderelixiers (a. a. 0., 2. Bd., S. 8j). H e r r n T i e c k . . . eingeschluckt — Bezug auf Ludwig Tiecks Volksbuchbearbeitungen („Die Geschichte von den Heymons Kindern, in zwanzig altfränkischen Bildern", „ Wundersame Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter aus der Provence", „Denkwürdige Geschichtschronik der Schildbürger in zwanzig lesenswürdigen Kapiteln"), erschienen in der dreibändigen Sammlung „ Volksmährchen herausgegeben von Peter Leberecht" (Berlin 1797), auf die „Minnelieder aus dem Schwäbischen Zeitalter" (Berlin 1803) und auf „Frauendienst, oder: Geschichte und Liebe des Ritters und Sängers Ulrich von Lichtenstein, von ihm selbst beschrieben. Nach einer alten Handschrift bearbeitet" (Stuttgart und Tübingen 1812 ). Sie gesteht . . . u. s. w. — Heine legte, wie die Zitatfassung aus Tiecks „Leben und Tod der heiligen Genoveva" beweist, die Originalausgabe von Mme de Staels „De lAllemagne" z}*grunde: ,,L'exposition de cette piece se fait par saint Boniface qui raconte ce dont il s'agit, et debute en ce termes: ,Je suis saint Boniface qui viens icipour vous dire, etc.' Ce n'est point par hasard que cette forme a ete choisie par I'auteur; il montre trop de profondeur et de finesse dans ses autres ecrits, et en particulier dans

2o8

Die romantische Schule l'ouvrage meme qui commence ainsi, pour qu'on ne voie pas clairement qu'il a voulu se faire naif comme un contemporain de Genevieve; mats, a force de pretendre ressusciter I'ancien temps, on arrive ä un certain charlatanisme de simplicite qui fait rire, quelque grave raison qu'ont ait d'ailleurs pour etre touche. Sans doute ilfaut savoir se transporter dans le siecle que I'on veut peindre, mais il ne faut pas non plus entierement oublier le sien." (De l'Allemagne. 2. Teil, 2j. Kapitel, 4. Bd., i". 27f.) In der deutschen Ausgabe wird aus dem Auftaktmonolog nur zitiert: „Ich bin der wackre Bonifatius etc.'" (Deutschland. Berlin 1814, 2. Bd., 2. Abt., S. 28) Der Originaltext bei Tieck lautet:„Ich bin der wackre Bonifactus, I Der einst von Englands Ufern in die Wälder / Der Deutschen, Christus heiigen Glauben brachte." (In: Dramatische Dichtungen. 2. Bd., Jena 1800, S. j)

21,27

„Sternbalds Wanderungen" — Fran^ Sternbalds Wanderungen. Eine altdeutsche Geschichte herausgegeben von Ludwig Tieck. 2 Bande, Berlin 1798. Der Held ist ein Schüler Albrecht Dürers, und dessen realistische Kunstauffassung ist der Maßstab für das Streben Sternbalds, mcht die altdeutsche Kunst. — Mme de Stael bewertet diesen Roman sehr positiv: „la lecture est delicieuse; [...] on ne trouve nulle part, je crois, une si agreable peinture de la vie d'un artiste" (De lAllemagne. 2. Teil, 28. Kapitel, Bd. 4, S. 74/).

21,29 f.

„Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders" — Unter diesem Titel, ohne Angabe von Verfasser- oder Herausgebernamen, erschien 1797 in Berlin eine von Wilhelm Heinrich Wackenroder und Tieck vetfaßte Sammlung von Aufsätzen %ur bildenden Kunst. Am Schluß des ersten Bandes von „Fran^ Sternbalds Wanderungen" äußerte sich Tieck %ur Verfasserschaft der einzelnen Beiträge. Die Mehrzahl der Aufsätze und eine autobiographische Erzählung „Das merkwürdige musikalische Leben des Tonkünstlers Joseph Berglinger" stammen von Wackenroder.

21.33

Von Raphael wollte man nichts mehr wissen — Diese Behauptung trifft nicht auf die beiden vorher genannten Werke Der Maler Sternbald löst sich von seinem Lehrer und Vorbild Dürer und entdeckt in Italien die Renaissance-Malerei als Vorbild. In den „Herzensergießungen" wird Raffael als höchster Vollender religiöser Kunst gepriesen. — Heines Auffassung beruht vermutlich auf dem Hinweis in dem Aufsat% „Neu-deutsche religios-patriotische Kunst" (vgl. 24,2), daß Wackenroders Buch „den Hang, die Vorliebe für alte Meister und ihre Werke, wo nicht vollständig entwickelt, doch der Entwicklung um vieles näher entgegen geführt habe" (in: Ueber Kunst und Alterthum in den Rhein- und Mayn-Gegenden. Von Goethe. Zweytes Heft. Stuttgart 1817, S. 23).

21.34

Perugino . . . schätzte — In A. W. Schlegels Beschreibungen der Dresdner Galerie, „Die Gemahlde", wird von einem Bild Peruginos ge-

Erläuterungen

21,36f.

22,3 f.

22,13 f.

22,18f. 22,31 — 38

23,9

209

sagt: „Ein goldnes Lieh tiein aus der Kindheit der Kunst möchte man dieses wunderbare Bild nennen." (In: Athenaeum. Zweiten Bandes Erstes Stuck, Berlin 1799, S. 83) Raffaels Sixtinische Madonna wird als der Höhepunkt der Malerei beschrieben. Fra Giovanno Angelico . . . bewunderte — In dem Kapitel „Die Mahlerchronik" in den „Her^ensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders" wird von dem florentiner Dominikanermönch gesagt, daß ihm das Malen eine heilige Bußübung sei. — A. W. Schlegel veröffentlichte die Beschreibung eines Gemäldes von Fra Angelico: „La couronnement de la Sainte Vierge, et les miracles de Saint-Dominique; Tableau de fean de Fiesole" (Paris iSiy). Narrenhaus zu Charenton — Die 1641 gegründete Einrichtung in einem kleinen Ort in der Nähe von Paris wird von Heine in ähnlichem Sinne im Ludwig Börne (HSA Bd. 9, S. 14), im Artikel X I I der Lutezia (HSA Bd. 11, S. J6,IJ) und in dem Gedicht Jung-Katerverein für Poesie-Musik (HSA Bd. 3, S. 194,64) erwähnt. Friedrich Schlegel . . . Bildwerke — Möglicherweise stammt die Information über F. Schlegel aus dem Auf sat% „Neu-deutsche religios-patriotische Kunst" (vgl. 24,2). Dort wird dem „Lehrer des neuen alterthümeInden, catholisch-christlichen Kunstgeschmacks" Friedrich Schlegel als Verdienst angerechnet, „daß er eben damals durch seine Anregung die Aufmerksamkeit der Forscher querst auf die alt Niederrheinische Malerschule und die in Colin befindlichen Werke derselben hingelenkt". In einer Anmerkung wird da^u auf „Europa". 2. Bd., 2. Stück, S. 130—142, d. i. der Abschnitt „In Kölln" in „Dritter Nachtrag alter Gemähide", verwiesen. (Ueber Kunst und Alterthum in den Rhein- und Mayn-Gegenden. 2. Heft. Stuttgart i8iy, S. 32—34 und IJ8) Görres beschäftigte sich nicht mit mittelalterlicher bildender Kunst. — Einen Sat% über die Sammlung der Brüder Boisseree strich Heine in der Druckvorlage; vgl. Mitteilungen ^um Text, i^u 22, ιj. in diesem . . . ist Methode — Vgl. Shakespeares „Hamlet", 11,2: „ Though this be madness,yet there's method in't." alten Dienern . . . in den alten Schauspielen — Möglicherweise parodiert Heine hier die Gestalt des treuen Dieners, wie sie in Ifflands Schauspielen mehrfach vorkommt. In „Der Spieler" (A. W. Ifflands dramatische Werke. 3. Bd. Leipzig 1/98) erhalt der alte Diener mit seinen Ersparnissen die hungernde Familie seines dem Spiel verfallenen Herrn. geheimen Gesellschaften — Unter den gegen die napoleonische Herrschaft agierenden deutschen geheimen Vereinigungen ( B . der 1810 von Friedrich Ludwigfahn und Friedrich Friesen gegründete „Deutsche Bund") war der 1808gegründete „Sittlich-wissenschaftliche Verein" oder „Tugendbund" die bekannteste. Er bestand überwiegend aus adligen Mitgliedern. Schon Ende 1809 wurde er durch den preußischen König aufgelöst.

2io

Die romantische Schule

2 3,9 f.

Schlegel . . . Racine — Bezug auf A. W. Schlegels Schrift „Comparaison entre la Phedre de Racine et cette d'Euripide" (Paris I8OJ). Ausführlicher geht Heine auf Schlegels Auseinandersetzung mit Racine im Z w e i t e n B u c h ein (S. 51J.

23,10 f.

Minister Stein g e g e n N a p o l e o n — Der preußische Politiker Karl Reichsfreiherr vom und %um Stein, der seit 1804 verschiedene Ministerien leitete, 1808 entlassen wurde und von Napoleon geächtet als Flüchtling lebte, wurde 1812 von Zar Alexander I. nach Rußland gerufen und bestimmte diesen, Napoleon nach dessen Niederlage 1812 über die russischen Grenzen hinaus %u bekämpfen. 1813 rief er die ostpreußischen Stände zur Erhebung auf und vermittelte das preußisch-russische Bündnis gegen Napoleon.

2 3,12 f.

Als endlich . . . vollständig siegte — Nach der Niederlage des napoleonischen Heeres im Rußlandfeld^ug (1812) begannen die Befreiungskriege (1813—181}), die schließlich — nach der Völkerschlacht von Leipzig (16.—19. Oktober 1813) — querst zu Napoleons Flucht nach Frankreich und 1814 nach dem Frank reich-Feldzug der Verbündeten (Preußen, Osterreich, Ruß land, Großbritannien) %ur Abdankung Napoleons führten. Nach seiner Rückkehr aus der Verbannung auf Elba wurde Napoleon in einem dritten Feldzug in der Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 181j endgültig besiegt.

23,20—22

die allerhöchsten Personen . . . Einheit Deutschlands — Friedrich Wilhelm III. von Preußen ließ sich nur zögernd auf die von Stein und besonders von Arndt (Flugschrift „Aufruf an die Deutschen Zum gemeinschaftlichen Kampfe gegen die Franzosen. Im Februar 1813") propagierte Mobilisierung aller Deutschen gegen Napoleon ein. In seinem einen Tag nach der Kriegserklärung, am iy. März 1813, erlassenen Aufruf Volk" wandte er sich an seine preußischen Untertanen und trAn Mein forderte sie %um Kampf für „Gewissensfreiheit, Ehre, Unabhängigkeit, Handel, Kunstfleiß und Wissenschaft" auf, „die heiligen Güter f...], für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen Preußen und Deutsche sejn." In dem vom Oberbefehlshaber der russisch-preußischen Armee, Michail Kutusow, unterzeichneten ,.Aufruf an die Deutschen" vom 2j. März 1813 wurden im Namen des russischen Kaisers und des preußischen Königs die Deutschen aller Stände aufgerufen, sich den verbündeten Truppen anzuschließen. Aus „dem ureigenen Geiste des deutschen Volkes" sollte ein „wiedergebornes Deutschland" gestaltet werden. (In: Urkunden der Deutschen Erhebung. Hrsg. von Friedrich Schulde· Leipzig 1913)

23,25 — 31

Der Patriotismus . . . seyn will. — In der im Oktober 1833 entstandenen V o r r e d e Z!*m ersten Band des Salon, einem Bekenntnis zur wirklichen Vaterlandsliebe (HSΑ Bd. y, S. 12,11 f.), greift Heine den Kontrast in zugespitzier Weise auf: In Frankreich b e s t e h t auch der

Erläuterungen

23,31

23,39 23,41

24,2

24,2 f.

211

Patriotismus in der Liebe für ein Geburtsland, welches auch zugleich die Heimath der Civilisazion und des humanen Fortschritts. Obgedachter deutscher Patriotismus hingegen bestand in einem Hasse gegen die Franzosen, in einem Hasse gegen Civilisazion und Liberalismus. (HSΑ Bd. 7, S. 12,j—9) das idealische Flegelthum . . . System gebracht — Bezug auf Jahns Mitwirkung bei der Ausbildung der Burschenschaften. Uber ihre enge Patriotismusauffassung und ihre Organisationsformen äußert sich Heine ebenfalls in der Vorrede %um ersten Band des Salon (vgl. HS A Bd. 7, S. 11,28-39). B e f e h l . . . zu befreien — Vgl. 23,20—22. guten Melodien . . . der Körnerschen Lieder — „Zwölf freie deutsche Gedichte" (0. O. 1813) und die erweiterte Sammlung „Leyer und Schwerdt" (Berlin 1814; erschien, nachdem Körner als Soldat des Lüt^owschen Freikorps gefallen war) wurden, nicht ^uletstf dank der Vertonung durch Carl Maria von Weber (Berlin 1814), außerordentlich populär. Heine registriert dies noch 1822 in den Briefen aus Berlin (HSΑ Bd. 4, S- '49>27—υο,2). „neu-deutsch-religiös-patriotische Kunst" — Unter dem Titel „Neu-deutsche religios-patriotische Kunst" und mit der Unterschrift „ W. K. F." (Weimarische Kunstfreunde) publizierte der Kunsthistoriker und Maler Johann Heinrich Meyer 1817 im ζweiten Heft der von Goethe herausgegebenen Zeitschrift „ Ueber Kunst und Alterthum in den Rheinund Mayn-Gegenden" (Stuttgart 1817, S. j—62 und S. 133—162) eine Auseinandersetzung mit der romantischen Kunstauffassung, die Goethe Zufolge „als eine Bombe in den Kreis der Nazarenischen Künstler hinein plumpen" und als „Confession [dienen sollte], worauf die Weimarischen Kunstfreunde leben und sterben" (Goethe an Knebel, 17. März '^'7' IV, Bd. 28, S. 23f.). — Das Heft befindet sich in Heines Nachlaßbibliothek, Heine-Institut, Düsseldorf. Napoleon . . . Cäsar — Diese Zusammenstellung findet sich öfters in Heines Werken: Im Kapitel X. Wellington der Englischen Fragmente heißt es von Napoleon: Sein Name schon klingt uns wie eine Kunde der Vorwelt, und eben so antik und heroisch wie die Namen Alexander und Cäsar. (HSΑ Bd. j, S. 187,1/—17; auch als Vorstufe zur Reise von München nach Genua, HS Α Bd. 6, S. 236,2—4) In ähnlicher Bedeutung erscheinen die drei Namen im Tagesbericht vom 20. August 1832 der Französischen Zustände (HSΑ Bd. 7, S. 210,22—30). In Hegels „Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte" wird das Schicksal „dieser welthistorischen Individuen, welche den Beruf hatten, die Geschäftsführer des Weltgeistes zu seyn" nicht glücklich genannt (vgl. Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Sämtliche Werke. //. Bd., Stuttgart 1928, S. 61 [Faksimileausgabe der 2. Auflage der Werke

212

24,5

Die romantische Schule von 1840]). Heine hatte diese Vorlesungen im Wintersemester 1822] 182} gehört. das D ä u m c h e n und der gestiefelte Kater — Gestalten aus Tiecks dramatisierten Märchen „Leben und Thaten des kleinen Thomas, gen. Däumchen" (in: Phantasus. Bd. 2, Berlin 1817) und „Der gestiefelte Kater" (Berlin 1797), die durch Perraults Märchen den französischen Lesern bekannt waren.

24,28 f.

Hyppokrene — Nach der griechischen Sage war die Hippokrene eine Quelle auf dem Berg Helikon in Böotien, dem Sitz der Musen. Sie entsprang durch den Hufschlag des Pegasos, ihr Wasser inspirierte die Dichter.

24,35 24,37

Herr Klemens Brentano — Vgl. S. 77,8 f. und Erläuterungen. Friedrich Schlegel — Friedrich Schlegel konvertierte 1808 im Kolner Dom. Herr L u d w i g T i e c k — Tieck trat nicht %um Katholizismus über. Heines Angabe beruht vermutlich auf einer entsprechenden Aussage in fohann Heinrich Voß' Schrift „Bestätigung der Stolbergischen Umtriebe nebst einem Anhang über personliche Verhältnisse" (Stuttgart 1820, S. 114). — Vgl. zu 28,1.

24.37 f.

24.38

Novalis — Novalis (Friedrich von Hardenberg) konvertierte nicht. Die Quelle für Heines Behauptung ist Johannes Falks Buch „ Goethe aus näherm persönlichen Umgange dargestellt" (Leipzig 18)2, .i. 100), das nach Heines Worten die rühmlichste Erwähnung verdient (vgl. S. 42,34—43,13). Eine französische Übersetzung von Auszügen daraus nahm er in die Citations der D e FAllemagne.-Ausgabe von 183/ auf (HSΑ Bd. 17, S. 226-240).

24,38

Werner — Zacharias Werner trat 1810 in Rom z}*m Katholizismus über. Schütz — Der Lyriker und Dramatiker Christian Wilhelm von Schutz (vgl. zu 2J0,8f) tendierte seit 1814 zum Katholizismus und konvertierte um i8jo.

24,38

24,38 24,38 25,1

25,4

Carove — Der Publizist und Religionsphilosoph Friedrich Wilhelm Carove war gebürtiger Katholik. A d a m Müller — Der Publizist und Staatswissenschaftler Adam Müller konvertierte i8oj in Wien. die Zahl der Maler — Es waren vor allem die Mitglieder und Anhänger des 1809 in Wien gegründeten Lukasbundes (Nazarener), die eine Erneuerung der Malerei auf religiöser Grundlage erstrebten und sich dabei an F. Schlegels Kunstauffassung orientierten. Zum Katholizismus konvertierten Johannes und Philipp Veit 1810, Wilhelm von Schadow 1814, Friedrich Overbeck 1813, Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld 1821. Q u e u e machten — Nach dem Franzosischen: Schlange standen.

Erläuterungen 25.7

25.9

Propaganda von Pfaffen und Junkern — Der Begriff „Propaganda", eigentlich eine Verkürzung der 1622 von Papst Gregor XV. gegründeten „Congregatio de propaganda fide" (Gesellschaft %ur Ausbreitung des Glaubens), wird vom 18. Jahrhundert an zunehmend zur Bezeichnung der Aktivitäten politischer Gruppierungen herangezogen. Heine benutz} 'hn vorzugsweise für den Münchener „Eos"-Kreis (vgl. zu 2J,9, Zu 27>2If-> S. 67,31—68,1 und Erläuterungen). eigentlich der Jesuitismus — Heines Auffassung von der Urheberschaft der Jesuiten geht vermutlich zurück auf seine Zusammenstöße mit dem ultramontanen „Eos"-Kreis während seiner Mitarbeit am „Ausland" und den „Neuen Allgemeinen Politischen Annalen" in München (vgl.

25.14

das 9. Kapitel

der Bäder von Lukka; HS Α Bd. 6, S. i p ) . Die

„Eos"-Autoren (u. a. Baader, Döllinger, Görres) propagierten die Bekämpfung des Liberalismus auch durch kirchliche Kontrolle des Schulwesens und begünstigten zu diesem Zweck die seit 1814 wieder zugelassenen Jesuiten. Geistesfreiheit und Protestantismus — Dieses Thema behandelt Heine ausführlich in Z u r Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland (vgl. S. 15 3 ) .

25.15 f. 26,4

26.8

26.10 26.13 f. 26.14

obgleich ich . . . bekenne — Heine ließ sich am 28. Juni 182/ in Heiligenstadt protestantisch taufen. Dieser Mann . . . nicht bekannt — Mme de Stael hatte in „De l'Allemagne" nicht nur auf Voß' Homer-Ubersetzungen hingewiesen, sondern auch ausführlich die Idylle „Luise" vorgestellt (De l'Allemagne. 2. Teil, 9. und 12. Kapitel, 2. Bd., 47 und 81—84). Eine Ubersetzung der „Luise" ins Franzosische lag seit 1801 vor. nicht allzukärglichen Wortes ihn bespreche — Die im folgenden mitgeteilten biographischen Details stammen möglicherweise aus dem „Abriß meines Lebens von Johann Heinrich Voß", veröffentlicht in „Lebens- und Todeskunden über Johann Heinrich Voß. Am Begräbnißtage gesammelt für Freunde von Dr. Η. E. G. Paulus" (Heidelberg 1826, S. 9-33)· im Mecklenburgischen — In Sommersdorf bei Waren. Otterndorf im Lande Hadeln — Voß hatte von 1778 bis 1782 eine Rektorenstelle an der Lateinschule in Otterndorf an der Unterelbe inne. übersetzte die A l t e n — A u ß e r Homer (vgl. zu 26,32) übersetzte Voß Vergil (1789, 179j, 1799), Ovid (1798), Horaz (1806), Hesiod Theokrit (1808), Tibull (1810), Aristophanes (1821), Aischylos

26,16f.

(1806), (posthum

1827) und Properz (posthum r8jo). die neuen romantischen Poeten . . . Lorbeer — A. W. Schlegel urteilte in den „Notizen" (anonym) im ,^Athenaeum" (Dritten Bandes Erstes Stück. Berlin 1800) über den „Musenalmanach für 1800", die darin

Die romantische

214

Schule

enthaltenen Gedichte von Voß geigten „Kennzeichen

der schon in

tung übergegangnen Manier";

das „Ergreifen

ihrer ganzen Beschranktheit"

sei nicht geeignet für lyrische

hier sei „nur die Haushaltung

in die Poesie eingeführt".

zen beschließenden „Wettgesang"

Verhär-

der gemeinsten Naturen

parodiert A.

In dem die

W. Schlegel Voß,

Noti-

Matthis-

son und Schmidt von Werneuchen (a. a. O., S. i j j f und 161—164). parodierte gebildete A.

in einem Artikel Stände"

im „Morgenblatt

für

(Nr. 12, 14. 1. 1808) eine Dies

irae-Uberset^ung

von

replizierte

Wissenschaft

und Kunst"

Herrn f . Η

Voß",

Friedrich Ast

(2. Heft,

in der „Zeitschrift

„Für

in dem es heißt: „Seine hochgepriesene Luise

ist am

nen, ärmlichen, phantasielosen Märkische

Bauern (Bartel,

Knaben

des abgemeß-

Noch weniger Recht auf

Voß seine übrigen Idyllen geben, wo

Peter, Michel u. a.) ihr armseliges Leben

Freuden

besingen."

mit den Romantikern von „Des

Pastorlebens [...]

aber möchten Hrn.

dessen entsprechende Hexametern

für

Mai 1808) mit einem Artikel

Ende denn doch nichts mehr, als eine gelungene Darstellung Unsterblichkeit

Voß

die Romantiker"

W. Schlegel. Darauf

„Für

in

Behandlung,

in hochdeutschen

oder gar

(a. a. O., Bd. 1, S. i j j ) —

und

plattdeutschen

Weitere

Polemiken

ergaben sich durch Voß' verständnislose

Rezension

Wunderhorn"

im „Morgenblatt

für gebildete

Stände"

vom 2j. und 26. November 1808. 26,18 f.

26.25

p l a t t d e u t s c h e r S p r a c h e . . . b e s u n g e n — So in „De

Winterawend.

Ene

Veerlander Idylle" (in: Musenalmanach

1777) und „De

Ene

Veerlander Idylle" (in: Musenalmanach

1778).

L u z i n d e — Lucinde.

Ein

Geldhapers.

Roman von Friedrich Schlegel. Erster

Theil.

Berlin 1799. — Vgl. S. 4 6 , 1 1 — 29. 26.26 f.

L u i s e . . . Pfarrer v o n G r ü n a u — Bezug auf Gestalten in Voß'

Idylle

„Luise.

Mme

Ein

ländliches Gedicht in drei Idyllen"

(Königsberg 1791).

de Sta 'el empfand die im Stil Homers gehaltene „der ehrwürdige Pfarrer von Grünau" sche Milieu 26,29

(De l'Allemagne.

und Kritiken. 26,32

Homer

als unangemessen für das unheroi-

„Homers

W. Schlegel veröffentlichte eine im ganWerke von Voß"

2. Bd., Königsberg 1801, S.

ü b e r s e t z t — Der

1781 mit der Angabe

„Hamburg

Erstdruck,

(in:

Charakteristiken

97—197). „Homers

Odüßee",

auf Kosten des Verfassers",

Zusammen mit einer umgearbeiteten Werke" 179$ in 26.33 f.

A . W . S c h l e g e l . . . ü b e r s e t z t e — Neben

sträuße

„Ilias", „Homers

Altona.

a u c h die ü b r i g e n . . . A l t e r t h u m s — V g l . zu 26,14.

Petrarca,

erschien

die

Odyssee, unter dem Titel

26.32 f.

Ubertragungen

Wendung

2. Teil, 12. Kapitel, 2. Bd., S. 81 f.).

v i e l b e s s e r h a r m o n i r e n — A. zen lobende Rezension

retardierende

den genannten

(vgl. zu 20,29f.) gab Schlegel Übersetzungen

Guarini,

Calderonvon

Montemayor und Camoes in der Sammlung

italienischer,

Berlin 1804) heraus.

spanischer

und portugiesischer

Poesie"

Dante,

„Blumen(2

Bände,

Erläuterungen 27,7

27,7 f. 27,9 f.

27,21

27,21 f.

27,27

den Shakespear übersetzen — „Shakespeare's Schauspiele von Johann Heinrich Voß und dessen Söhnen Heinrich Voß und Abraham Voß" erschienen in 9 Bänden (Bd. i—ß Leipzig 1818—1819, Bd. 4—9 Stuttgart 1822—1829). Heine entlieh die ersten drei Bände am 20. November 1820 aus der Göttinger Universitätsbibliothek (Kanowsky, S. 132, Nr. 11), kur% nach seinem Besuch bei Schult^ in Hamm, wo er vermutlich Details des Voß—Stolberg-Streits erfahren hatte (vgl. %u 28,1). welchen Herr S c h l e g e l . . . übertragen — Vgl. %u 20,24. seinem Verleger noch schlimmer — Die ersten drei Bände brachte F. A. Brockhaus 1818 und 1819 in Leipzig heraus. Wegen des geringen Absatzes löste er den Kontrakt mit den Übersetzern, und die weiteren Bände erschienen ab 1822 bei Heinrich Erhard, dem Besitzer der Met^lerschen Buchhandlung in Stuttgart. Gegner von Voß — Erste Angriffe auf Voß führte Mendel in der Schrift „Voß und die Symbolik" (Stuttgart 182j), die sich gegen Voß' „Antisjmbolik" (Stuttgart 1824) richtete. einen niedersächsischen Bauern — In der „Deutschen Literatur" (2 Bände, Stuttgart 1828) heißt es: „Diegelehrten Dichter können niemals ihre Natur verläugnen, und wie sehr £ B. ein Voß sich bestreben mag, ein alter Grieche werden, er bleibt immer ein ungeschlachter niedersächsischer Bauer." (a. a. O., 2. Bd., S. 66) In seiner Rezension von Mendels Buch verwarf Heine 1828 dieses Urteil, indem er auf den politisch demokratischen Hintergrund von Voß' Kampf gegen Aristokratie und Kirche (damit unausgesprochen auf den Stolberg-Streit) und auf dessen aktuelle Bedeutung verwies. Mendels scheinbar rein philologischer Kritik hielt er entgegen: Herr Menzel hat vielleicht nie gefühlt, wie tief ein ungeschlachtes niedersächsisches Bauernherz verwundet werden kann von dem freundschaftlichen Stich einer feinen, glatten hochadligen Viper — die Götter haben gewiß Herrn Menzel vor solchen Gefühlen bewahrt, sonst würde er die Herbheit der Vossischen Schriften nur in den Thatsachen finden und nicht in den Worten. (HS Α Bd. 4, S. 24^4—9) Diese Parteinahme wurde, verbunden mit antisemitischen Ausfällen, in einer Rezension mit der Uberschrift „Die neuen politischen Annalen und einer ihrer Herausgeber" von Igna% Döllinger in der Münchner „Eos" vom 18. August 1828 angegriffen. Heine be%og sich auf diese Rezension in den Bädern von Lukka, wo er sich als protestantischen Streiter gegen Adel und Klerus, als Glaubensgenossen eines Luthers, Lessings und Voß bezeichnete. (HSΑ Bd. 6, S. 132,4$.) Die Angriffe in der „Eos" wirkten in der Beurteilung der katholischen Propaganda zu München (vgl. S. 68 und Entstehung, S. 22) und in der ausführlichen Darstellung des Voß-Stolberg-Streits nach. nach drei verlorenen Schlachten . . . unterwarf — Anspielung auf die seit y/2 dauernden Kriege Karls des Großen gegen die Sachsen, die

2i6

27,32

27,36

27,38 f.

Die romantische Schule nach mehreren großen Schlachten y8} und J92 erst 804 unterworfen und christianisiert wurden. Odin — Der höchste der germanischen Gotter. In F. Schlegels Wiener Vorlesungen „ Geschichte der alten und neuen Litteratur" (vgl. 47,6f.) heißt es: „Noch unter Karls Zeiten ward Odin in Sachsen verehrt." (1. Bd., S. 246) von Thor den Hammer borgt — Attribut des germanischen Donnergotts war der Hammer, der nach jedem zerstörerischen Wurf in die Hand des Gottes zurückkehrte. Fritz Stollberg . . . schlägt — Friedrich Leopold Graf StolbergStolberg studierte in Göttingen fura und unterhieltfreundschaftliche Beziehungen zu Voß, der wie er dem Hainbund (vgl. zu 2&>6) angehörte. Ab ij8i hatte Stolberg verschiedene Staatsämter in Eutin inne, wo Voß 1/82 eine von Stolberg vermittelte Rektorenstelle annahm. Stolbergs Konversion Zum katholischen Glauben 1800 löste heftige Kontroversen im Freundeskreis aus (vgl. zu

28,1

28.6

28.7 f.

28,16).

Das war eine famose Geschichte. — Die im folgenden vorgetragenen Detailkenntnisse verdankt Heine vermutlich seinen Kontakten zur Redaktion des „Rheinisch-Westfälischen Anzeigers", in dem er u. a. die Briefe aus Berlin (HSΑ Bd. 4) veröffentlichte. Heine besuchte die Herausgeber Schultz und Wundermann im September 1820 in Hamm und könnte bei dieser Gelegenheit die Veröffentlichungen zum Stolberg-Streit im „Rheinisch-Westfälischen Anzeiger" aus den fahren 1819 und 1820 und Schult^ Sammlung „Prostantismus und Katholizismus oder: der Kampf über Voß und Stolberg in Westfalen" (Hamm 1820) wie auch Voß' und Stolbergs Originalschriften kennengelernt haben. eine poetische Schule stifteten — Anspielung auf den am 12. September 1JJ2 gegründeten und hauptsächlich dem literarischen Vorbild Klopstock verpflichteten Göttinger Hainbund, dem u. a. Johann Heinrich Voß, Ludwig Christoph Heinrich Hölty, Heinrich Christian Boie, Johann Martin Miller, Christian und Friedrich Leopold Stolberg angehörten. die Vorrede zu den Gedichten von Hölty — Die Edition der „Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Holty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß" (Hamburg ij8$) erschien in gemeinsamer Verantwortung der beiden Herausgeber, die die publizierten Texte allerdings mehrfach revidierten. Ein ausführlicher — nur von Voß unterzeichneter — Vorbericht „Höltys Leben" skizziert Biographie und Charakter des Lyrikers Hölty sowie Stimmung und Gesprächsthemen bei den Treffen des Hainbundes. Heine übernahm in die Citations der De VhMtm&gnt-Ausgabe von i8ßj eine französische Übersetzung der Vorrede von Voß (vgl. HS Α Bd. ij, S. 216— 22j).

— Vgl. Zu

2J0,20.

Erläuterungen 28,16

28,17—19

28,19 f.

28,21

217

»Wie ward . . . Unfreier?" — Wie ward Friz Stolberg ein Unfreier? beantwortet von Johann Heinrich Voß. In: Sophronizon oder unpartheyisch-freymüthige Beyträge %ur neueren Geschichte, Gesetzgebung und Statistik der Staaten und Kirchen. Hrsg. von Dr. Heinrich Eberhard Gottlob Paulus. Heft. Frankfurt am Main 1819, S. /— r i j . Die Schrift, die auch als Einzeldruck erschien, wurde veranlaßt durch die Wirkung von Stolbergs „Geschichte der Kirche Jesu Christi" ( I J Bande, Hamburg 1806—1818), der auch die zunehmenden Konversionen zugeschrieben wurden, und durch Stolbergs Aufsatz „Ueber den Zeitgeist" (in: Deutsche Staats-Anzeigen. 1818), in dem der Verfasser „sein rastloses Streben für hierarchische und aristokratische Zwangsherrschaft unverhohlen" bekenne (Sophronizon 1819, j . Heft, S. 4). — Mme de Sta'el erwähnt im Kapitel „Du Catholicisme" im 4. Teil von „De l'Allemagne" kurz den Streit um Stolbergs Konversion und äußert sich anerkennend über Stolbergs „Geschichte der Kirche Jesu Christi" (De lAllemagne. Bd. 6, s29-ßß)· wie die aristokratische Natur . . . hervortrat — Voß erklärt, daß die Grafen Stolberg schon in der Hainbundzeit unter Vernunftrecht „zunächst adeliches Vorrecht, [...] Beschränkung der Obermacht durch Geburtsadel" verstanden. Als im Verlaufe der anfangs bejubelten „französischen Umwandlung [...] die Vorrechte schwanden, verlor Graf Friedrich Leopold [...] allen Geschmack an Freiheit" (Sophronizon 1819, j . Heft, S. 7f·)· sogenannten Adelskette — Bezug auf den konservativen Kreis von Adels- und Diplomatenfamilien (Reventlow, Bernstorff Schimmelmann), dessen Treffpunkt Schloß Emkendoif bei Kiel war. Er stand auch in Verbindung mit der Fürstin Gallitzin in Münster, die auf Stolbergs Entschluß zur Konversion großen Einfluß hatte. Voß schildert in „ Wie ward Friz Stolberg ein Unfreier?" ausführlich die ständischen und ökumenischen Bestrebungen dieses Kreises und in seiner zweiten Streitschrift „Bestätigung der Stolbergischen Umtriebe, nebst einem Anhang über persönliche Verhältnisse" (Stuttgart 1820) die Einflußnahme auf die Schulpolitik. Dabei schreibt er: ,^[ber der schleswig-holsteinische Ritterbund, als hoft' er, wie in einer ungeheuren Adelskette, den befreienden Bürgern den Rest bürgerlicher Freiheit, und selbst die geistige, zu ersticken, begann schon wieder im Jahre 1816 sein heilloses Verdun ke lungs spiel." (a. a. O., S. 102) mit den Jesuiten — Bezug auf die von Voß angeführten Angriffe Stolbergs auf den Illuminatenorden: „Des Ordens Betrieb sei alles, weß er die Jesuiten falsch beschuldige: Anschleichen an Fürsten, an Rät he, an Beichtväter und Hofprediger, an Gelehrte, an Weltdamen, Zeitungsschreiber, Postmeister; dabei Giftmischen, Dolche, und (was St[olberg] mehrmals mit Kraft meiner Frau vorsagte) Unzucht und Kindermord. Schon durch

Die romantische Schule

21 8

29,2—4

29,29

29,31 — 35

30,7 f.

Vertreibung der Jesuiten habe ein Illuminatenbund die französische Revolution eingeleitet" (Sophronizpn 1819, Heft, S. 43). „das Liebesbüchlein" . . . aussprach — Ein Büchlein von der Liebe. 1Von Friedrich Leopold Grafen χμ Stolberg. Münster 1820. In dieser Erbauungsschrift bezieht sich Stolberg nicht auf Voß' Buch. Eine im gleichen fahr erschienene zweite Auflage (Ein Büchlein von der Liebe. Von Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg, nebst dem Schwanengesange des Verstorbenen und %wey Zugaben) enthält einen Bericht über die letzten Tage des am j. Dezember 1819 verstorbenen Stolberg, in dem dieser die Antwort auf Voß' Schrift erwähnt. Sie erschien unter dem Titel „Friedrich Leopold Grafen χμ Stolberg kurze Abfertigung der langen Schmähschrift des Herrn Hofraths Voß wider ihn. Nach dem Tode des Verfassers vollendet von dem Bruder herausgegeben. Nebst einem Vorwort des Herrn Pfarrdechant Kellermann in Münster" (Hamburg 1820). Kellermanns Vorwort enthält Äußerungen Stolbergs in dem von Heine gekennzeichneten Ton; Stolberg verwahrte sich gegen private Details der „Schmähschrift", die er ein "giftiges Er^eugniß des unter dem Schein vieljähriger Freundschaft, mich lange vor meiner Religionsänderung arglistig Belauernden und hinter meinem Rücken Verläumdenden" nennt (α. α. O., S. 4f.) jene supernaturalistischen Sekten — Ausführlicher äußert sich Heine da%u in der Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland (vgl. S. 179—182J. Mit diesem Namen . . . entäußert haben. — Die Definitionen sind querst von Kant in „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" (Königsberg 1793) aufgestellt worden: „Der, welcher blos die natürliche Religion für moralischnothwendig, d. i. für Pflicht erklärt, kann auch der Rationalist (in Glaubenssachen) genannt werden. Wenn dieser die Wirklichkeit aller übernatürlichen göttlichen Offenbarung verneint, so heißt er Naturalist; läßt er nun diese %n>ar χμ, behauptet aber, daß sie χμ kennen undfür wirklich anzunehmen, %ur Religion nicht notwendig erfordert wird, so würde er ein reiner Rationalist genannt werden können; hält er aber den Glauben an dieselbe zur allgemeinen Religion für nothwendig, so würde er der reine Supernaturalist in Glaubenssachen heißen können." (a. a. O., S. 216—218) das Verdammnißurtheil — Bezug auf den von Goethe inspirierten Aufsaß »Neu-deutsche religios-patriotische Kunst" (vgl. S. 31,9—11 und χμ 24,2) Allgemein wurde Goethe für den Verfasser gehalten. Ahnlich äußerte sich Heine schon 1828 in der Rezension von Menzels „Deutscher Literatur" über das Verhältnis der Romantiker χμ Goethe: [...] die neue Schule huldigte ihm als König, und als er König war, dankte er, wie Könige zu danken pflegen, indem er die Schlegel kränkend ablehnte und ihre Schule in den Staub trat. (HSA Bd. 4, S.

241,13—IJ)

Erläuterungen 30.12

30.13

30,13f.

30,29f.

30.31 f.

30.32 — 34

219

Friedrich Schlegel gieng nach Wien — Im Juni 1808, um 1809 eine Stelle als Hofsekretär der Wiener Armeehofkommission anzutreten. F. Schlegel gründete in Wien die „Oesterreichische Zeitung' und den „Oesterreichischen Beobachter" und gab ab 1812 das „Deutsche Museum" heraus, zugleich hielt er Vorlesungen über die Geschichte der alten und neuen Literatur. 1814 nahm er am Wiener Kongreß teil, von 18IJ bis 1818 war er als österreichischer Diplomat und Publizist am Deutschen Bundestag in Frankfurt tätig. gebratene Hähndel aß — In einer Vorstufe zu den Bädern von Lukka bezieht Heine dieses Bildfür einen genußsüchtigen Opportunismus ironisch auf sein Verhältnis χμ Metternich: Auf keinen Fall will ich es mit ihm verderben; ich will nächstens in Wien gebraten Hähnerl essen. (HSΑ Bd. 6, S. 248,3of.) August Wilhelm Schlegel . . . Pagode des Bramah — Ab 1819 war A. W. Schlegel Professor für Literatur- und Kunstgeschichte in Bonn, wo er sich hauptsächlich der altindischen Philologie widmete; 1823—1830 gab er die „Indische Bibliothek" heraus und übersetzte verschiedene altindische Texte (vgl. 47,14—17). Briefwechsel zwischen ihm und Goethe — Der „Briefwechsel ^wischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis i8oj" erschien erstmals in 6 Teilen in Stuttgart und Tübingen 1828 und 182p; Heines Lektüre ist in seinen Briefen an Moser vom 18. Mai 1829 und an Varnhagen vom 28. Februar 18p (HSΑ Bd. 20, Nr. 304 undj) bezeugt. Goethe lächelt vornehm über sie hinweg — Goethes Antworten auf Schillers Vorwürfe gegen die Brüder Schlegel sind beschwichtigend maßvoll. Am 23. Juli 1798 äußerte Schiller sein Unbehagen über die „Fragmente" im }Athenaeum". Goethe antwortete am 2/. Juli: „Das Schlegel'sehe Ingrediens in seiner ganzen Individualität scheint mir denn doch in der Olla potrida unsers deutschen Journalwesens nicht zu verachten. [...] Bei allem was Ihnen daran mit Recht mißfällt kann man denn doch den Verfassern einen gewissen Ernst, eine gewisse Tiefe und von der andern Seite Liberalität nicht abläugnen." Darauf reagierte Schiller am 27. Juli 1798, indem er den Schlegels ihre „Dürre, Trockenheit, und sachlose Wortstrenge" im Urteil und eigene poetische Unzulänglichkeit vorwarf. Goethe antwortete am 28. Juli: „ Was noch allenfalls ζ» Gunsten der Schlegel ζ» sagen wäre wollen wir auf eine mündliche Unterhaltung versparen." (Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den fahren 1794 bis i8oj. Vierter Theil vom Jahre 1798. Stuttgart und Tübingen 1829, S. 2;2, 2j4f, 2j8f und 262) Schiller . . . nennt sie „ L a f f e n " — Im Brief vom 16. Mai 1797: „Es wird doch zu arg diesem Herrn Friedrich Schlegel. So hat er kürzlich dem Alexander Humboldt erzählt, daß er die Agnes, im Journal Deutschse land, recensiert habe und hr hart. Jetzt aber da er höre, sie sey nicht von Ihnen so bedaure er, daß er sie so streng behandelt habe. Der

220

30,37

31,2

31,5 f.

Die romantische

Schule

L a f f e meinte also, er müsse dafür sorgen, daß Ihr Geschmack sich nicht verschlimmere." (Briefwechsel ζwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis ISOJ. Dritter Theil vom Jahre IJYJ. Stuttgart und Tübingen 1829, S. io8f) das Studium . . . befördert — In ihren frühen Arbeiten wirkten die Schlegels stark für das Verständnis Goethes beim Publikum, so F. Schlegel in dem Aufsatz „Ueber das Studium der Griechischen Poesie" (Neustrelitz 1797), mit dem „ Versuch über den verschiedenen Styl in Goethe's früheren und späteren Werken" (in: Athenaeum. Dritten Bandes Zweites Stück. Berlin 1800) und mit der „Charakteristik des Wilhelm Meister" (in: Charakteristiken und Kritiken. Königsberg 1801, /. Bd.). A. W. Schlegel setzte mit seinen Rezensionen „Goethe's Römische Elegien" und „Hermann und Dorothea von J. W. von Goethe" (in: Charakteristiken und Kritiken. Königsberg 1801, 2. Bd.) neue Maßstäbe der Kritik. Minister eines protestantischen Staates — Zu den staatspolitischen Rücksichten, die Goethe als Mitglied des Geheimen Consiliums (seit I J J 6 ) nehmen mußte, äußert sich Heine in der Geschichte der Religion und Philosophie im Zusammenhang mit dem Atheismus- Vorwurf gegen Fichte (vgl. S. 214,13 — 24,). dem großen Jupiter — Den unter den Zeitgenossen gebräuchlichen Vergleich verwendet Heine prononciert auch bei der eingehenden Besprechung Goethes (S. 43,34—44,9) und in der Geschichte der Religion und Philosophie (S. 214,19 —21J. In der Berichtigung vom IJ. April 1849 in der Allgemeinen Zeitung" spricht er von seinem Collegen Nr. I, dem man den Titel eines großherzoglich weimar'schen Jupiters

31,9—11 31.12

31.13 31,19

ertheilte (HSΑ Bd. 22, S. pi,4f). In einem nicht verwendeten deutschen Entwurf %um Avant-propos der zweiten Ausgabe von De l'Allemagne konstatiert er 18j), daß er diese Bezeichnung zum stehenden Beg r i f fgemacht habe (HSΑ Bd. 16, S. 214,20—2j). Ein öffentliches Dokument . . . Kunst". — Vgl. %u 24,2 und ß°>7f 18ten Brümaire — Am 9. November 1799 (im Kalendarium der Französischen Revolution am 18. Brumaire des Jahres VIII) stürmte Napoleon Bonaparte das „Directoire", die oberste Regierungsbehörde Frankreichs, und ernannte sich zum Ersten Konsul; er wurde dadurch praktisch Alleinherrscher. aus dem Tempel jagte — Vgl. die Vertreibung der Händler aus dem Tempel (Ν. T., Matthäus 21,12; Markus 11,IJ; Lukas 19,4]f.; Johannes 2,Vf.). Barras oder Gohier — Paul-Fran^ois-Jean-Nicolas Comte de Barras, Mitglied des „Directoire"; Barras förderte über Jahre hinweg Napoleons Aufstieg, wurde von diesem jedoch nach dem Staatsstreich IJ99 zunächst

Erläuterungen

221

verhaftet und dann aus Paris verwiesen. Ebenso wurde Louis-Jeröme Gobier behandelt, der „President" des „Directoire" war. 31,21 f.

einige Dichter . . . nicht viel nachgaben — Darunter verstand Heine vor allem die T r a g ö d i e n d i c h t e r aus der letzten G o e t h e ' s c h e n Z e i t (S. 2 J 9,9 f.,), namentlich H e i n r i c h v o n K l e i s t , A d a m Ο e h l e n s c h l ä g e r , Carl I m m e r m a n n u n d G r i l l p a r z e r . (S. ζ^ι,ιβΐ.)

31,32 — 34

Wie ich . . . empor hob. — In der Rezension von Mendels „Deutscher Literatur" %ieht Heine 1828 den Vergleich mit Ludwig XI. von einem quasi-republikanischen Standpunkt aus: V i e l l e i c h t e b e n weil G o e t h e , der nichts als Primus inter pares seyn sollte, in der R e p u b l i k der G e i s t e r zur Tyrannis gelangt ist, b e t r a c h t e n ihn viele g r o ß e G e i ster mit g e h e i m e n G r o l l . Sie sehen in i h m sogar einen L u d w i g X I . , der d e n geistigen h o h e n A d e l u n t e r d r ü c k t , i n d e m er den geistigen Tiers etat, die liebe M i t t e l m ä ß i g k e i t , e m p o r h e b t . HSA Bd. 4, S. 248,1j—20) — Ludwig XI., seit 1461 König von Frankreich, schwächte den Hochadel durch die systematische wirtschaftliche Förderung des Stadtbürgertums.

31,39

von den neuen Dichtern — Diese Absicht blieb im Ansät% stecken (vgl. Entstehung, 2jf. und S. 251 f.). die hundertjährige E i c h e — Helmut Schande verweist in seinem Aufsat^ „Noch einmal: Romantique defroque" (in: Heine-Jahrbuch lyjo. Hamburg 1970, S. pf) darauf, daß das Bild aus Goethes „ Wilhelm Tischbeins Idyllen" in „Ueber Kunst und Alterthum" stammt. Dort (Dritten Bandes drittes Heft. Stuttgart 1822, S. 102) heißt es: „Der alte, in feuchter Einsamkeit erwachsene, ausdauernde Baum, in düsterer Umgebung erleuchtet, in der Wüste sich selbst bespiegelnd, veranlaßte folgendenden anthropomorphologischen Reim: Mitten in dem Wasserspiegel / Hob die Eiche sich empor, / Majestätisch Fürstensiegel / Solchem grünen Waldesflor; I Sieht sich selbst ihren Füßen, / Schaut den Himmel in der Flut: I So des Lebens yu gemessen / Einsamkeit ist höchstes Gut." — Für Heine ist die Eiche gewöhnlich ein Sinnbild deutsch-nationaler Beschränktheit (vgl. den N e u n t e n Artikel, 242,22 — 26,).

32,2

32,iof.

gleich dem heiligen Bonifacius . . . niedergefällt — Der angelsächsische Benediktiner Winfried missionierte seit JI6 unter dem Namen Bonifatius in Friesland, Thüringen, Hessen und Bayern. Einer Legende nach besiegelte er mit der Fällung einer dem Donar geweihten Eiche bei Geismar in Hessen den Sieg des Christentums.

32,12 f.

Freiheitsbaum — Seit ijyo wurden in Frankreich und in den von den Revolutionstruppen besetzten Gebieten als Symbol der Revolution junge Bäume gesetzt, die mit derJakobinermütze gekrönt wurden. Carmagnole — Revolutionäres Volkslied, wahrscheinlich nach dem in die Tracht der Jakobiner übernommenen Rock der Arbeiter aus Carmagnola benannt.

32,15

222 32,21

32,23 — 25

32,25

3 2,3 2 f. 32,35 — 39

3 3,2 f.

3 3,4f.

Die romantische Schule falschen Wanderjahre — Unter dem Titel „Wilhelm Meisters Wanderjahre" erschienen 1821/22 anonym drei Bände einer Fortsetzung der „Lehrjahre", die von dem Pfarrer und SchriftstellerJohann Friedrich Wilhelm Pustkuchen-Glan^ow verfaßt war. Zwei weitere Bände folgten 1822—1828. Heine erwähnt die falschen „Wanderjahre" und die Entdekkung des Verfassers in den Briefen aus Berlin, schreibt aber auch, daß er sie noch nicht gelesen habe (HSΑ Bd. 4, S. ijj,33—39)· In seiner Korrespondenz werden sie vor allem im Zusammenhang mit zwei Broschüren erwähnt, die Immermann gegen Pustkuchen geschrieben hatte (vgl. Heine an Immermann, 24. 12. 1822, 14. 1. und 21. /. 1823; HS Α Bd. 20, Nr. 3J, 42 und 44). Goethe hatte . . . angekündigt — In einem Vorabdruck der ersten vier Kapitel des Romans im „Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1810" (Tübingen 1809) wurde durch eine redaktionelle Anmerkung der Titel „ Wanderjahre" publik gemacht; „ Wilhelm Meisters Lehrjahre" waren T79JI96 erschienen. Fortsetzung — „ Wilhem Meisters Wanderjahre oder die Entsagenden. Erster Theil" erschien 1821 kurz nach Pustkuchens Fortschreibung des Romans, eine gründliche Umarbeitung und Erweiterung der „ Wanderjahre" 1829. Landprediger — Pustkuchen war Pfarrer in Lieme bei Lemgo. E s ward dem Goethe . . . Dichter sey. — Im ersten Teil erörtern die Romanfiguren in langen Gesprächen Goethes Werke. Es wird Goethe darin vorgeworfen, „daß er nicht die unsichtbare Gottheit, sondern nur ihre sichtbare Erscheinung anbetet, nicht das wesentlich Schöne, sondern seine Offenbarung", daß die „Ideen des Glaubens, der Freiheit, Wahrheit, Frömmigkeit" bei ihm „weniger bestimmt erscheinen, als bei Klopstock, Schiller und den meisten übrigen unter unsern Dichtern "; seine Männergestalten seien „doch mehrentheils nur selbstsüchtige Schwächlinge"; im Vergleich %u seinen Frauengestalten seien die Schillers „andere und höhere Wesen" ( Wilhelm Meisters Wanderjahre. Quedlinburg und Leipzig 1821, Χ 164, S. I6J, S. 144, S. 203). Man verfiel . . . zu vergleichen — Eine ironische Darstellung dieser Neigung des Publikums gibt Heine 1826 in der Dritten A b t h e i l u n g der N o r d s e e {HSΑ Bd. j, S. 6jf). In der Rezension von Mensis „Deutscher Literatur" wendet er sich gegen Mendels einseitige Begeisterung für Schiller, in der er die Absicht erkannte, durch Vergleichung Schillers mit G o e t h e den Werth des letztern herabzudrücken (HSΑ Bd. 4, s247>23f·)· die sittliche Herrlichkeit . . . schillerschen Theaterhelden — Mendel schreibt in der „Deutschen Literatur", daß „über Schillers Dichtungen der Geist einer sittlichen Schönheit schwebt" (2. Bd., S. 121), undführt in mehreren Aufzählungen beispielhafter Gestalten auch die von

Erläuterungen

33,6 33,6

33,6f. 33,8

3 3,20f.

33,27f.

33,28—30 34,4 34,4f.

Heine genannten Figuren aus „ Wallenstein. Ein dramatisches Gedicht von Friedrich Schiller. Erster und Zweiter Theil" (Tübingen iSoo) und „Don Karlos Infant von Spanien" (Leipzig 1787) an. eine Philine — Gestalt in „Wilhelm Meisters Lehrjahre" (Berlin I791-I796)· ein Käthchen — Wahrscheinlich Verwechslung mit Gretchen im „Faust" (1. Teil Tübingen 1808, 2. Teil Stuttgart und Tübingen 1833). Heine übersah den Fehler bei der Herstellung der Druck vorlagen für Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland und Die romantische Schule; aber in derfranzösischen Übersetzung wurde er in Marguerite verbessert (HSΑ Bd. 16, S. 133,1}). ein Klärchen — Egmonts Geliebte in dem Trauerspiel „Egmont" (Leipzig 1788). Goetheaner — Diese Bezeichnung für die Goethe-Bewunderer ist, wenn nicht von Heine geprägt, so doch durch ihn zum Begriff geworden. Er nannte Rudolf Christiani so, ζ B. in Briefen vom 29. Februar und 24. Mai 1824 (HS Α Bd. 20, Nr. 97 und in) und 1832 in dem Gedicht An einen ehemaligen Goetheaner in den Neuen Gedichten (HSA Bd. 2, S. 101), aber auch die Varnhagens (Heine an Varnhagen, 6. 6. 1828; HS Α Bd. 20, Nr. 272) und Eckermann (Reise von München nach Genua; HS Α Bd. 6, S. j4,7—18). eine neue Religion . . . geltend macht — In Ueber die französische Bühne (1837) nimmt Heine den Gedanken wieder auf: Die Moral, die nichts anders ist als die in die Sitten eingewachsene Religion (HSA Bd. 7, S. 24,,7f.). bis in die neuesten Zeiten . . . angeklebt — In der UbersetZungsvorlage (vgl. Mitteilungen zum Text, zu 33>2$) strich Heine einen Hinweis (vid le jardin des tuileries, par ex). Dieser Vorgang wurde nicht ermittelt. Möglicherweise steht er im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Tuileriengartens bei der Anlage eines Grabens, über die Heine im ersten Artikel der Französischen Zustände berichtet (vgl. HSA Bd. 7, S. 86). ein frommer Quäker . . . zu verbrennen — Die Quelle dieser Anekdote wurde nicht ermittelt. fletrirt — Nach dem französischen fletrir: entehren, beschimpfen. das Drama „Vasantasena" . . . Freudenmädchen — Vasantasenä ist die Heldin des Dramas „Mrichchakati oder das Kinderwägelchen", das in der Sammlung „Theater der Hindu's. Aus der Englischen Uebertragung des Sanscrit-Originals, von Η. H. Wilson; metrisch übersetzt" (1. Teil, Weimar 1828) erschien. Vasantasena wird im Personenverzeichnis als „Freudenmädchen" bezeichnet. Ubersetzer des zwischen dem 3. und j. Jahrhundert entstandenen und einem König Südraka zugeschriebenen Stücks war der mit Heine bekannte Improvisator und spätere Jenaer Pro-

224

34,6

34,11 f.

34,15 —17

34,28 34,28f.

34.32

34.33 f.

34.35

34.36 f. 35,3

35,4—6

Die romantische Schule fessor Ο. L. Β. Wolff. Aus einer Erwähnung in der Stadt Lukka (HSA Bd. 6, S. 144,8) geht hervor, daß Heine das Stück gelesen hatte. Theater Frangais — Comedie-Franfaise oder Theätre-Fran^ais, 16S0 von Ludwig XIV. durch Zusammenschluß mehrerer Pariser Theatertruppen gebildet und in einem Nebengebäude des Palais-Rojal etabliert. die Kunst als eine unabhängige zweite Welt — Pointierte Zusammenfassung einer Autonomieästhetik, wie sie etwa in Karl Philipp MoritEssay „Ueber die bildende Nachahmung des Schönen" (Braunschweig 1788) entwickelt wird. die Goetheaner . . . abzuwenden — Diesen Vorwurf erhob Heine in ironischer Brechung auch 1832 in dem Gedicht An einen ehemaligen Goetheaner (HSΑ Bd. 2, J . 101). in den „Räubern" — Die Räuber. Ein Schauspiel Frankfurt und Leipzig I78I. Titanen . . . Jupiter — In der griechischen Mythologie wird die Bezeichnung Titanen nicht nur für das Göttergeschlecht, das von Zeus (römisch: Jupiter), dem Sohn des Titanen Kronos, und den olympischen Göttern entmachtet wird, sondern auch für einige Nachkommen dieser Titanen verwendet. Einer von ihnen war Prometheus, der sich gegen Zeus auflehnte. Prophet und Soldat — Mit einer ähnlichen Wendung charakterisiert Heine die Schriftsteller des Jungen Deutschland, die zu gleicher Zeit Künstler, Tribune und Apostel sind. (S. 94,16 f.) das schönste Herz . . . gelitten hat — Mme de Sta'el nennt den Marquis Posa einen „enthousiaste allemand" (De l'Allemagne. 2. Teil, 17. Kapitel, Bd. 3, S. 2p). Der Poet, der kleine Nachschöpfer — Heine weist den Ursprung der Metapher in einer Bemerkung %wei 1826 im ersten Band der Reisebilder veröffentlichten We.\mke\\t-Gedichten einem englischen Schriftsteller ψ (vgl. HSA Bd. iKII, S. ßpjf). Carl Moor — Hauptfigur der „Räuber". Goethe, den Pantheisten — Uber den Pantheismus in Goethes Werken vgl. das Dritte Buch der Geschichte der Religion und Philosophie (S. 213,34—214,12;. die Naturgeschichte . . . seiner Forschungen — Heines Kenntnis von Goethes naturwissenschaftlicher Tätigkeit beruht wohl vor allem auf Falks „Goethe aus näherm persönlichen Umgange dargestellt" (vgl. χμ 24,38), dessen 3. Kapitel „Goethe's Ansicht der Natur" in französischer Übersetzung in die Citations der ersten Ausgabe von De l'Allemagne aufgenommen wurde (vgl. HSA Bd. 17, S. 226—234). Heine kannte, wie aus der Nordsee. Dritte Abtheilung hervorgeht (vgl. HSA Bd. jK, Mitteilungen ^»w Text, 77,32), die Sammlung „Zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie. Erfahrung, Betrach-

Erläuterungen

225

tung, Folgerung, durch Lebensereignisse verbunden. Von Goethe" gart und Tübingen 1817—1824) mindestens in Auszügen.

(Stutt-

35.6

I n d i f f e r e n t i s m u s — Wie in der folgenden Passage ausgeführt wird, definiert Heine den Begriff Indifferentismus über die herkömmliche Bedeutung religiöser Gleichgültigkeit hinaus (so im ζweiten der B r i e f e aus B e r l i n , HS Α Bd. 4, S. 135,2]—27, und im V o r b e r i c h t Z!*m 1. Teil der G e s c h i c h t e d e r n e u e r e n s c h ö n e n L i t e r a t u r in D e u t s c h l a n d , S. 238,26, verwendet) als eine Kategorie, die einen auf ästhetischem Objektivismus gegründeten Mangel an politisch-moralischem Engagement bezeichnet. — Eine Parallelstelle findet sich in der G e s c h i c h t e d e r R e l i gion und Philosophie (X 175,7—11,).

35.7 — 26

Weltansicht. — Die folgende Passage wurde fur

35,8f.

S c h u l e neu formuliert; vgl. Mitteilungen %um Text, 35,7—26. P a n t h e i s m u s — Philosophie, die die Einheit von Sein b^w. Welt und

Die

romantische

Gott vertritt, ohne personale Gottesvorstellung. Heine äußert sich genauer darüber in der G e s c h i c h t e d e r R e l i g i o n u n d P h i l o s o p h i e und bezeichnet damit vor allem die A n s c h a u u n g s w e i s e d e s S p i n o z a (S. 171,36^. 3 5,12 f.

Alles ist nicht G o t t , sondern G o t t ist Alles — Heine folgt

hier

der von Enfantin geprägten Formel der Saint-Simonisten: „Dieu est tout ce qui est, / Tout est en lui, tout est par lui, / Nul de nous est hors de lui I Mais aucun de nous η'est lui. / Chacun de nous vit de sa vie; / Et tous nous communions en lui, / Car il est tout ce qui est." (Qiuvres de Saint-Simon et d'Enfantin. Bd. 3, Paris I86J, S. 187) Im ersten Druck, Z u r G e s c h i c h t e d e r n e u e r e n s c h ö n e n L i t e r a t u r in D e u t s c h l a n d , führt Heine die Entwicklung der Definition von Spinozas 29. Lehrsatz der „Ethica ordine geometrico demonstrata" (Amsterdam 16yj): „Quicquid est, in Deo est" über Hegels Auffassung der Göttlichkeit als Pro^eß Zum sozial orientierten D i e u - p r o g r e s der Saint-Simonisten aus (vgl. Mitteilungen zum Text, zu }h7~26)· Er zitiert die saint-simonistische Formel 1831 in den F r a n z ö s i s c h e n M a l e r n (HSΑ Bd. 7, S. 37,11), 1834 in dem Gedicht S e r a p h i n e 7 (HSΑ Bd. 2, S. 29,1;) und in der Geschichte der Religion und Philosophie (S. 172,6 f. und S. 100,4). 3 5,15 f.

35,28

jedes t r ä g t . . . der Göttlichkeit z u e r l a n g e n — Solche, der romantischen Naturphilosophie entstammenden Auffassungen erscheinen zu Beginn der S t a d t L u k k a (vgl. HS Α Bd. 6, S. 138,13—17 und S. 139,6—9) und in der G e s c h i c h t e der Religion und Philosophie (S. 1 7 4 , 2 5 - 3 7 ; . »ein rückwärtsgekehrter P r o p h e t " — Bezug auf Friedrich Schlegels Formulierung „Der Historiker ist ein rückwärts gekehrter Prophet" (Athenaeum. Ersten Bandes Zweites Stück. Fragmente, Berlin 1798, S. 20). Heine zitiert sie, mit Angabe des Verfassers, öfters, so im Z w e i -

226

Die romantische Schule ten Buch als Selbstcharakteristik F. Schlegels (S. 45,32,), 1838 in Shakspeares Mädchen und Frauen (HSA Bd. 9, S. 200,19/) und 18p in der Vorrede %ur 3. Auflage der Neuen Gedichte (HSA Bd. 2, S. 371,9/·)• In einem Fragment aus dem Nachlaß heißt es: der Historiker ist immer ein Merlin, er ist die Stimm einer begrabnen Zeit, man befragt ihn u er giebt Antwort, der rückwärts schauende Prophet. (Aphorismen und Fragmente; HSA Bd. 12, S. 196, Nr. 78) — Die gleiche Verbindung von F. Schlegels Ausspruch Schiller findet sich in Mme de Sta'els „De l'Allemagne" (2. Teil, 17. Kapitel: „Les Brigands et Don Carlos de Schiller"). Dort heißt es: „L'on prefere en Allemagne les tragedies historiques, lorsque l'art s'y manifeste, comme le prophete du passe*" mit der Fußnote: „Expression de Frederic Schlegel, sur la penetration d'un grand historien." (De Γ Allemagne. 3. Bd., S. 28)

35,29

35.29 3 5,29 f. 35.30 35.31

35.32 — 34

36,2 36,6

Abfall der Niederlande — Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung. Herausgegeben von Fr. Schiller Erster Band. Leipzig 1788. den dreißigjährigen Krieg — Geschichte des dreyssigjährigen Kriegs. In: Historischer Calenderfür Damen. Leipzig 1791—1793. Jungfrau von Orleans — Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie. Berlin 1802. Teil — Wilhelm Teil. Tübingen 1804. einige große Emanzipationsgeschichten — Wahrscheinlich Be%ug auf „Göt^ von Berlichingen mit der eisernen Hand" (Erstdruck: anonym und 0. O. 1773; Uraufführung: 1774) und „Egmont" (Erstdruck: Leipzig 1788; Urauffuhrung: 1791). den christlichen Enthusiasmus . . . begreifen wollte — Eine ähnliche, wenngleich undifferenzierte Betrachtung ist in den NachlaßBruchstücken Aphorismen und Fragmente" überliefert: Göthes Abneigg sich dem Enthusiasmus hinzugeben — dse Abneigg ist eben so widerwärtig wie Kindisch — solche Rückhaltg ist mehr oder minder Selbstmord — die Flamme die nicht brennen will, aus Furcht sich zu konsumiren — die großmüthige Flamme, die Seele Schillers loderte mit Aufopfrung — Jede Flamme opfert sich selbst — je schöner sie brennt, desto mehr nähert sie sich der Vernichtg, dem Erlöschen — Ich beneide nicht die stillen Nachtlichtchen, die so bescheiden ihr Daseyn fristen — (HSA Bd. 12, S. 234, Nr. 322). »die Kunstperiode" — Vgl. 8,14—16. Statuen — Diese Charakterisierung verwendet Heine auch 1846 in den Erläuterungen %um Doktor Faust für die Helena, die er als das einzig Gute in besagtem zweiten Theile von Goethes „Faust" gelten läßt: Es ist die kostbarste Statue welche jemals das Goethe'sche Atelier verlassen (HSA Bd. 12, S. 34,8 und34,i2f.). — Mme de Stael

Erläuterungen

36,11 —13

227

konstatiert im 22. Kapitel des 2. Teils ihres Werks, daß Goethe seine Schriften nach verschiedenen Systemen ausgearbeitet habe; im „Tasso", in der „Natürlichen Tochter" und der „Iphigenie" betrachte er die dramatische Kunst wie ein bei Gräbern errichtetes Denkmal. „Ses ouvrages ont alors les belles formes, la splendeur et l'eclat du marbre; mais ils en ont aussi la froide immobilste." (De l'Allemagne. 3. Bd., S. 126) Pigmalion . . . nie Kinder bekommen — In Ovids „Metamorphosen" wird die griechische Sage von dem Bildhauer Pygmalion, der sich in eine selbst geschaffene Elfenbeinstatue verliebt, nur bis Belebung der Statue erzählt, die Pygmalion von Venus erbeten hatte. In einem mythologischen Lexikon, das Heine schon als Schüler in der Düsseldorfer Landesbibliothek benutz hatte, wird berichtet, daß das Paar einen Sohn bekam (Anton Baniers [...] Erläuterung der Götterlehre und Fabeln aus der Geschichte. Aus dem Französischen überseht [...] von Johann Matthias Schröckh. Bd. Leipzig iy66, S. joof).

36,13 f.

Nodier . . . Aehnliches gesagt — M. Windfuhr (DHA Bd. 8, S. 1324) weist den Bezug bei Charles Nodier, „Souvenirs, episodes et portraits pour servir ä l'histoire de la revolution et de 1'empire" (Paris 1831) nach; dort findet sich die von Heine referierte Episode: „Quand la statue de Pygmalion fut animee d'un souffle de Venus, les hommes tomberent ä ses pieds et reconnurent qu'eile etait belle; mais Rousseau lui-meme ne lui aprete que I'expression confuse d'une personnalite sterile [...] et la mythologie l'a si bien senti, qu'elle n'a pas daigne la rendre mere" (α. α. Ο., Bd. ι, S. ι f . ) .

36,15

die unteren Säle des Louvre — Dort befanden sich antike und ägyptische Plastiken. den großen Heiden . . . in Deutschland nennt — Die von den Zeitgenossen meist negativ verwendete Bezeichnung (vgl. S. 42,31 — 33,) geht auf Goethes verschiedentlich geäußerte Abneigung gegen bestimmte christliche Dogmen und kirchliche Rituale zurück. Heine nennt Goethe erstmals 1826 so in der Dritten Abtheilung der Nordsee (HSΑ Bd. S. 6J,J), in ähnlichem Zusammenhang wie im vorliegenden Text, und bekenntnishaft in einem Brief an Varnhagen vom 28. November 182·/: D e r jetzige Gegensatz der Göthischen Denkweise, nemlich die deutsche Nazionalbeschränktheit und der seichte Pietismus sind mir ja am fatalsten. Deßhalb muß ich bey dem großen Heiden aushalten, quand meme — (HSΑ Bd. 20, S. 307,30—32). — In der G e schichte der Religion und Philosophie greift Heine die Bezeichnung im Rahmen einer differenzierten Betrachtung von Goethes Pantheismus auf (vgl. S. 1 7 2 , 1 7 - 3 3 ; .

36,3of.

36,35

so ungefähr lautet die Xenie — Heines Erinnerung ist ungenau. Nicht in den „Xenien", sondern in den in Schillers „Musenalmanach"für IJ2If-)· Anfang Oktober 1824, Rudolf Christiani gibt,

Goethes — Entsprechende Äußerungen finden Ein früher Aufsatz über Goethe ist nicht überIm ersten Bericht über seinen Besuch bei Goethe den Heine in einem Brief vom 26. Mai i82j an heißt es: D a f ü h l t e ich erst g a n z klar d e n

232

Die romantische Schule Contrast dieser Natur mit der meinigen, welcher alles Praktische unerquiklich ist, die das Leben im Grunde gringschätzt und es trotzig hingeben möchte für die Idee. (HSΑ Bd. 20, S. 200,2—4) Schärfer ist die gleiche Auffassung in einem Brief an Moser vom 1. Juli 182} formuliert: Im Grunde aber sind Ich und Göthe zwey Naturen die sich in ihrer Heterogenität abstoßen müssen. E r ist von Haus aus ein leichter Lebemensch dem der Lebensgenuß das Höchste, und der das Leben für und in der Idee wohl zuweilen fühlt und ahnt und in Gedichten ausspricht, aber nie tief begriffen und noch weniger gelebt hat. Ich hingegen bin von Haus aus ein Schwärmer, [ . . . ] es ist noch die große Frage ob der Schwärmer, der selbst sein Leben für die Idee hingiebt, nicht in einem Momente mehr und glücklicher lebt als Hi?rr v. Göthe während seines ganzen 76jährigen egoistisch behäglichen Lebens. (HSΑ Bd. 20, S. 20;,8—22) Kränkung wegen mangelnder Anerkennung durch Goethe spricht sich in den Briefen an Christiani vom /.j8. September 1827 und an Moser vom p. Oktober 1827 aus (HSA Bd. 20, Nr. 230 und Nr. 236).

37,24—29

Ich bemerkte . . . Verzeihung erbat. — Vgl. Heines Rezension von Mendels „Deutscher Literatur": Es ist doch immer Goethe, der König, und ein Rezensent, der an einen solchen Dichterkönig sein Messer legt, sollte doch eben so viel Courtoisie besitzen wie jener englische Scharfrichter, welcher Karl I. köpfte, und ehe er dieses kritische Amt vollzog, vor dem königlichen Delinquenten niederkniete und seine Verzeihung erbat. (HSΑ Bd. 4, S. 248,8—iß) Die Quelle dieser Anekdote ist nicht ermittelt. — In den Französischen Malern, im Manuskript %ur Vorrede zu den Französischen Zuständen und in den Briefen Ueber die französische Bühne beschäftigt Heine der geheimnisvoll verlarvte Scharfrichter Karls I. Diese Gestalt erscheint in der phantastischen Geschichte „Der Scharfrichter König Karls I. von England. Aus dem Französischen" in den „Curiositäten der physisch-literarisch-artistisch-historischen Vor- und Mitwelt" (6. Bd., ß. Stück I8IJ, S. 244—2^2), einer Lektüre Heines in seiner Göttinger Studentenzeit (vgl. Kanowski, S. ißj, Nr. j6).

37,30

Hofrath Müllner — Heine hatte sich am 30. Dezember 1821 mit einem ironisch-huldigenden Brief und der Bitte um Rezension seiner Gedichte (HSΑ Bd. 20, Nr. 2J) an Adolf Müllner gewandt, der mit seinen Schicksalsdramen (181J erhielt er für die Aufführung seines „König Yngurd" in Berlin den Titel eines preußischen Hof rats) zeitgenössischen Ruhm errang und als eifriger und oft scharfer Rezensent Einfluß auf den literarischen Markt hatte. Heine besuchte Müllner 1824 in Weißenfels im Anschluß an die Harzreise. Die Ubersendung des ersten Bandes der Reisebilder an Mullner am 21. Juni 1826 war begleitet von Heines Angebot, für Müllners

Erläuterungen

233

„Mitternachtblatt für gebildete Stände" satirische A u f s ä t z e , Literatur betreffend schreiben und dem Dank für die r ü h m l i c h e A n e r k e n n u n g der G e d i c h t e und der T r a g ö d i e n , n e b s t einem lyrischen Int e r m e z z o (HSA Bd. 20, S. 2ji,2of. und 251,24). Eine Rezension des ersten Bands der Reisebilder im „Mitternachtblatt für gebildete Stände" vom IJ. November 1826, in der Müllner Heines lyrisches Talent als zweifelhaft betrachtete, perärgerte Heine (vgl. Heine an Merckel, 16. //. 1826; HSA Bd. 20, Nr. 200). Heine veröffentlichte dennoch im „Mitternachtblatt" vom 16. Märζ i82j als Vorabdruck ein Bruchstück aus der D r i t ten A b t h e i l u n g der N o r d s e e . Im kur% darauf erschienenen %weiten Band der Reisebilder trug Ideen. D a s B u c h L e G r a n d ein Motto aus Müllners „Schuld" (vgl. HSA Bd. j, S. 86). — Müllner rezensierte in seiner Zeitschrift „Hekate" (1823), in der von ihm 1820— 182J redigierten Beilage „Literatur-Blatt" %um „Morgenblatt für gebildete Stände" und in dem von ihm 1826— 182p herausgegebenen „Mitternachtblatt für gebildete Stände" die Literatur Goethe, darunter die Beiträge von Immermann und Varnhagen (vgl. 39,19 und 39,21f.), ablehnend. An Goethes „Kampagne in Frankreich" tadelte er (in Nr. 39 der „Hekate") Mangel an Offenheit und Dichtermut sowie die Selbstbe^ogenheit des Autors. Dagegen gehört Müllners Rezension des „ West-östlichen Divan" im „Literatur-Blatt" (Nr. 6j, 12. 8. 182p) zu den wenigen verständnisvollen Äußerungen der Zeitgenossen. Eine Sammlung von Müllners Kritiken gab Friedrich Karl Julius Schutζ im dritten Supplementband zu „Müllner's Werken" (Meißen 1830) heraus. Darin befindet sich auch eine Besprechung von Mendels „Deutscher Literatur", in der beifällig aus Heines Rezension dieses Werks zitiert wird (Wir k ö n n e n über die Härte [ . . . ] n a c h s u c h e n m ö c h t e . HSA Bd. 4, S. 24·/,32—249,36). 37,31

Freund, der Herr Professor Schütz — Heine kannte die Schrift des Hallenser Professors für Philosophie Friedrich Karl Julius Schütζ „Gothe und Pustkuchen oder: über die beiden Wanderjahre Wilhelm Meistens und ihre Verfasser. Ein Beitrag %ur Geschichte der deutschen Poesie und Poetik; herausgegeben vom Professor Schütz ζu Halle" (Halle 1823). Am 2j. November 1823 unterrichtete er Ludwig Robert über seine Lektüre, unter der sich verschiedene Schriften über Goethe befanden: Vtofessor S c h ü t z dickes B u c h über G ö t h e und P u s t k u c h e n d u r c h b l ä t t e r t , ich muste gleich die Fenster ö f f n e n , des fatalen G e r u c h s w e g e n . (HSA Bd. 20, S. 126, τι—13) Schüt^ beurteilte nicht nur Goethes „ Wanderjahre", sondern auch Varnhagens Rezension im „Gesellschafter" (vgl. %u 39,24f.), die er mit abdruckte, abschätzig. Schütζ veröffentlichte ferner sieben Bände „Göthe's Philosophie. Eine vollständige, systematisch geordnete Zusammenstellung seiner Ideen über Leben, Liebe, Ehe, Freundschaft, Erziehung, Religion, Moral, Politik, Literatur, Kunst und Natur; aus seinen sämmtlichen poetischen und wissenschaftlichen Werken"

234

37,31 f.

37,33

38,10f.

38,15 f.

38,16—18

Die romantische Schule (Hamburg 182^/26) und als Beilage eine „Kritik der neuesten Cotta'schen Ausgabe von Goethe's Werken, nebst einem Plane zu einer vollstandigen und kritisch geordneten Ausgabe derselben" (Hamburg 1828). — Müllner, der Schutz' Goethe-Schriften immer lobend besprochen hatte, wurde nach seinem Tod 182p von Schütζ durch eine Biographie, „Müllners Leben, Charakter und Geist" (Meißen 1830), gewürdigt. des alten Schütz — Christian Gottfried Schütz, Professor für Poesie und Beredsamkeit in Jena, hatte sich als Herausgeber der der Aufklärung verpflichteten ,.Allgemeinen Literatur-Zeitung" (IJ8J in Jena gegründet, ab 1804 in Halle erschienen) einen Namen gemacht. Spaun — Fran^Anton Ritter von Spaun, ein ehemaliger österreichischer Staatsbeamter, der als Urheber einer angeblich staatsgefährdenden Schrift eine zehnjährige Festungshaft verbüßt hatte, veröffentlichte im Selbstverlag „Politische und literarische Phantasien" (Germanien [München] 181j), in denen Goethes Faust als „ein erbärmliches Gewebe frostigen Unsinns" bezeichnet wurde (a. a. O., S. 91). Ahnlich wurde das Werk in Spauns „Protestation gegen die Staelische Apotheose des Göthischen Faustus" als „elende Reimlerej", als „ein sinn- und hirnloses Wortgedudel" bezeichnet und „in die Cloacam parnassi" verdammt (in: Vermischte Schriften. München 1822. 2. Bd., S. i/8 und 226). jene hochgerühmten . . . Sittlichkeit — Vgl. da%u die Notiz·' Schiller ist gz Spiritualist, abstrahirt ν der Natur, Kantische Aesthetik — (Aphorismen und Fragmente; HS Α Bd. 12, S. 228,17Ϊ·

Natur-

Champollion 24>24 und

werZu

Gries ... Metriker Deutschlands — Johann Diederich Gries war für die metrische Originaltreue seiner Ubersetzungen (Torquato Tasso's Befreytes Jerusalem. 4 Bände, Jena 1800—1803; Lodovico Ariosto's rasender Roland. 4 Bande, Jena 1804—1807; Schauspiele von Don Pedro Calderon de la Barca. 8 Bande, Berlin 181j—1842) berühmt. Platen und Schlegel stellte Heine in den Bädern von Lukka mit Karl Wilhelm Ramler Zu einem Triumvirat von metrischen Virtuosen zusammen, denen es an

254

Die romantische Schule wahren poetischen Fähigkeiten mangle. Anknüpfend an die allgemeine Hochschätzung von Ramlers Verskunst schreibt Heine: Fast dasselbe w a r späterhin der Fall bey A . W. v. Schlegel, dessen p o e t i s c h e U n z u l ä n g l i c h k e i t aber sichtbar wird, seitdem die Sprache w e i t e r ausgebildet w o r d e n , so daß sogar diejenigen, die einst den Säng e r des A r i o n f ü r einen gleichfallsigen A r i o n gehalten, jetzt nur n o c h den verdienstlichen Schullehrer in i h m sehen. (HSA Bd. 6, S. I24,2}-}7)

48,3of. 48.32

fehlt ihm . . . Philosophie — Vgl. S. 20,7 f. Solger — Karl Wilhelm Ferdinand Solger lehrte von 1811 bis seinem Tod 1819 als Professor für Philosophie und Mythologie an der Universität Berlin; Solger gilt — namentlich wegen seiner Definition der Ironie als ästhetisches Prinzip — als Systematiker der romantischen Kunsttheorie (vgl. die Mitteilungen s>um Text, 20,1}).

48.33

Jakob Grimm . . . deutsche Grammatik — Die „Deutsche Grammatik" erschien 1819—18}-/ in vier Bänden in Göttingen. — In den E l e m e n t a r g e i s t e r n heißt es bei Erwähnung der als Quelle benutzten „Deutschen Sagen": D e r einzige Jakob G r i m m hat f ü r Sprachwiss e n s c h a f t m e h r geleistet, als E u r e g a n z e f r a n z ö s i s c h e A k a d e m i e seit Richelieu. Seine d e u t s c h e G r a m m a t i k ist ein kolossales W e r k , ein g o t h i s c h e r D o m , w o r i n alle g e r m a n i s c h e n V ö l k e r ihre S t i m m e n erheben, wie R i e s e n c h ö r e , jedes in seinem D i a l e k t e . J a k o b G r i m m hat vielleicht d e m T e u f e l seine Seele verschrieben, damit er ihm die Materialien lieferte und ihm als Handlanger diente, bey diesem u n g e h e u r e n S p r a c h b a u w e r k . (HSA Bd. 9, S. 88,50—89,4) Heine hatte Jacob Grimm im November 182-7 ln Kassel personlich kennengelernt (vgl. Heine an Varnhagen, 28. 11. 1827; HSA Bd. 20, Nr. 24f, S. jo6,ijf).

48,36

die Pfaffenparthey . . . in M ü n c h e n — Be^ug auf den „Eos"-Kreis, vor allem Görres und Döllinger; vgl. 27,21f. und 48,6—15. Lassen, seinem gelehrten Collaborator — Der Norweger Christian Lassen war zunächst Schüler August Wilhelm Schlegels und erhielt durch dessen Vermittlung ein Reise-Stipendium der preußischen Regierung, so daß er 1824—1826 in London und Paris zahlreiche SanskritHandschriften kopieren und kollationieren konnte. — Zusammen mit A. W. Schlegel edierte Lassen die kommentierte indische Fabelsammlung „Hitopadesas id est institutio salutaris" (Bonn 1829—1851). Lassen hatte ab 18)0 eine außerordentliche Professur, ab 1840 eine ordentliche Professur für altindische Sprache und Literatur an der Universität Bonn inne.

49.6 f.

49.7

Franz Bopp — Franζ Bopp lehrte seit 1821 als Professor für orientalische Literatur und allgemeine Sprachkunde an der Universität Berlin. — Vgl. ψ 47,2)f.

Erläuterungen 49,9

Niebuhrs — Der Begründer der philologisch-kritischen Geschichtsschreibung Barthold Georg Niebuhr veröffentlichte 1811—1812 in Berlin die ersten beiden Bände seiner „Römischen Geschichte" (der abschließende dritte Band erschien postum 18)2). A. W. Schlegel rezensierte die ersten Bände 1816 in den „Heidelbergischen fahrbüchern der Litteratur", Nr. Jj—J7, S. 833—906. Er rühmte das Werk %war mit Nachdruck („der Werth und reiche Gehalt des vortrefflichen Werkes [...] ist längst anerkannt"; a. a. O., S. 833), nannte dann jedoch verschiedene Monita: u. a. die knappe, sprachlich unbefriedigende Darstellung, die fehlende Ortskenntnis sowie die unzulängliche Berücksichtigung relevanter Quellensammlungen und Forschungswerke, ehe er in einer ausführlichen Detailkritik mehrere Deficite aufzeigte.

49,9

festkrämpen — Auch festkrampen (vgl. HS Α Bd. 2, S. 268,73), rheinisch: anklammern. Johannes v. Müller — Der Schweiber Historiker und Staatsmann verfaßte u. a. „ Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft" (/ Bände, Leipzig 1786— 1808). Auf das Werk „ Vier und zwanzjg Bücher Allgemeiner Geschichten bes. der Europäischen Menschheit. Hrsg. nach des Verfasser Tode durch dessen Bruder Johann Georg Müller" (3 Bände; Tübingen 1810) bezieht sich Heine in einer Fußnote zj* dem Gedicht Heinrich IV., in der es über Johannes von Müller heißt: U n s e r g r ö ß ter Historiker (HSA Bd. 1, S. 231,1;).

49,11

49,11

Heeren — Arnold Hermann Ludwig Heeren lehrte seit 1799 als ordentlicher Professor für Geschichte an der Universität Göttingen. Er trug wesentlich zur Entwicklung der Wirtschaftsgeschichte bei. Heeren verfaßte u. a. ein „Handbuch der Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Colonien von der Entdeckung bejder Indien bis zur Errichtung des Französischen Kayserthrons" (Göttingen 1809). — Ironisch bezieht sich Heine auf Heerens „Ideen über die Politik, den Verkehr und den Handel der vornehmsten Völker der alten Welt" (1793—1796) im 14. Kapitel von Ideen. D a s B u c h Le G r a n d (HSA Bd. j, S. 120,12—20).

49,11

Schlosser — Friedrich Christoph Schlosser widmete sich zunächst der Kirchen- und Universalhistorie und schließlich zunehmend der Geschichtsschreibung der Gegenwart mit seiner „ Weltgeschichte in zusammenhängender Erzählung" (4 Bände, Frankfurt a. M. I8IJ—1841) und der „Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts in gedrängter Uebersicht mit steter Beziehung auf die völlige Veränderung der Denk- und Regierungsweise am Ende desselben" (Heidelberg 1823). Sein Hauptwerk ist die „Weltgeschichte für das deutsche Volk" (19 Bände, Frankfurt a. M. 1844—18^7).

49,14—19

Solomons . . . Classe emporgeschwungen — Gemeint ist der Geiger und Komponist Johann Peter Salomon, der seit 1781 in London tätig war. Nicht belegt ist allerdings Salomons Tätigkeit als Lehrer des musikbegeisterten englischen Königs Georg III.

256

Die romantische Schule

49,22

Paganini — Heines Faszination durch den italienischen Geiger Niccolo Paganini hat in den Florentinischen N ä c h t e n Ausdruck gefunden (vgl. HSA Bd. 9, S. 20—28). Im A n h a n g %ur R o m a n t i s c h e n Schule (S. 1 2 1 , 4 — 9 ) wird Paganini nochmals zu einem ironischen Vergleich mit Cousin ^itiert.

49,3 3 — 3 5

so v e r g l e i c h t . . . gedichtet seyen — Vgl. August Wilhelm Schlegels Rezension „Ueber Bürgers Werke" (in: Charakteristiken und Kritiken. Königsberg 1801, 2. Bd.); dort heißt es: „Es ist wahr, Bürger perdankt den Englischen Balladensangern und besonders der Percyschen Sammlung sehr viel. [...] Nicht weniger als fünf und darunter %wei von Bürgers beliebtesten Balladen, die Entführung und der Bruder Graurock, sind nach Englischen Stücken gearbeitet, undfast nur frei übersetzt." Im Zuge seines Vergleichs von Vorlage und Nachdichtung kommt Schlegel %u dem Ergebnis: „in Haupt- und Nebensachen ist im Original alles edler und zierlicher", weil Bürger „den bescheidnen Farbenauftrag, die Mäßigung und Enthaltsamkeit, das Zarte, Gemütliche und Leise gänzlich verkannte" (a. a. O., S. 2j und S. 32). Schlegels Vergleichsobjekt war Thomas Percys Sammlung altenglischer und altschottischer Balladen und IJeder, „Reliques ofAncient English Poetry, Consisting of old heroic Ballads, Songs and other Pieces of our earlier Poets (chiefly of the Lyric Kind), together with some few of later date" (London r/6j).

50,13 f.

den rohen Schrey eines ungebildeten Magisters —

50,15 f.

50,17

50,19 f.

Vielleicht

Bezug auf A. W. Schlegels Beschreibung von Bürgers „Manier": „Sie ist derb und zuweilen nicht ohne Rohheit; sie hat einen großen Anschein von Kraft, aber es ist nicht die ruhige sichere Kraft, sondern wie mit willkürlicher Spannung hervorgedrängte Muskeln. [...] Er ist, mit einem Wort, immer demagogisch, aber sehr oft nicht popular. " (Charakteristiken und Kritiken. Königsberg 1801, 2. Bd., S. 36) eine Aristokrazie . . . zu Tode quälten — Gottfried August Bürger trat nach seinem Studium (Theologie in Halle undJura in Göttingen) ijj2 eine Stelle als Gerichtshalter (Amtmann) in dem von Uslarschen Gericht Altengleichen bei Gottingen an, hatte dort an den Streitigkeiten und Intrigen der untereinander verfeindeten Familie von Uslar leiden und gab ij8} nach einerfür ihn entschiedenen gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Familie von Uslar seine Stelle als Amtmann auf. Von 1784 bis IJ94 lehrte er zunächst als Privatdozent, dann als außerordentlicher Professor an der Universität Göttingen (also ohne festes Gehalt; als Einkünfte erhielt er lediglich die Hörgelder der Studenten). Leonore — Die Ballade „Lenore" (Erstdruck ijjq im „Göttinger Musenalmanach" ) war Bürgers populärstes Gedicht. Sie wurde in „Des Knaben Wunderhorn" aufgenommen. von vornehmen Gönnern beschützte . . . Ritter — A. W. Schlegel ließ 1813 durch den schwedischen Kronprinzen Bernadette einen alten

Erläuterungen

257

Familienadel erneuern. Im Titel der „Indischen Bibliothek" führte Schlegel seine Titel und Orden auf: „Indische Bibliothek, Eine Zeitschrift von August Wilhelm von Schlegel / Professor an der Königl. Preußischen Rhein-Universität, Ritter des St. Wladimir- und des Wasa-Ordens, Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften, der Königlichen Societat der Wissenschaften zu Göttingen, und anderer gelehrten Gesellschaften". Vgl. S. 5 6 , 2 4 — 2 6 ; und F r a n z ö s i s c h e Z u s t ä n d e , wo Heine Schlegel w e g e n seines r ü h r i g e n E i f e r s n a c h D e k o r a t i o n e n verspottet (HSΛ Bd. 7, S. 9jf.) 50,21 — 25

50,26f.

jene Verse . . . h u n g e r n solle — Bezug auf das Gedicht „Mannstrotz": „So lang' ein edler Bidermann / Mit Einem Glied sein Brot verdienen kann, / So lange schäm' er sich, nach Gnadenbrot zu lungern! / Doch thut ihm endlich keins mehr gut: / So hab' er Stolζ genug und Muth, I Sich aus der Welt hinaus hungern." (Gottfried August Burger's sdmmtliche Schriften. Herausgegeben von Karl Reinhard. 2. Bd., Gottingen 1796, 116; Erstdruck 1788 im „Göttinger Musenalmanach" unter dem Titel „ Wahnsinniger Bettelstolz") als er . . . a n g r i f f — In den 9. — //. der Vorlesungen „Ueber

dramati-

sche Kunst und Fitteratur" (3 Bände, Heidelberg 1809—1811), die 1814 in französischer Übersetzung erschienen, behandelt A. W. Schlegel das französische Theater, als dessen Hauptmangel er die Einhaltung der mißverstandenen aristotelischen Regeln tadelt. Vor allem die Abhandlung „Gomparaison entre la Phedre de Racine et celle d'Euripide" (Paris 1807; dt.: Vergleichung der Phädra des Racine mit der des Euripides, von A. W. Schlegel. Uebersetzt, und mit Anmerkungen und einem Anhange begleitet von H.J. v. Collin. Wien 1808) ist von polemischer Absicht getragen. Uber die Wirkung dieser Schrift speziell in Frankreich informiert Chetana Nagavajara: August Wilhelm Schlegel in Frankreich. Anteil an der französischen IJteraturkritik 1807—183;. Mit einer Einleitung von Kurt Wais. Tübingen 1966. 50,29

daß Moliere . . . kein D i c h t e r sey — So in der //. der Vorlesungen „ Ueber dramatische Kunst und Eitteratur" (2. Bd., Heidelberg 1809, S. 227f., S. 2ßo, ^ 2)1, S. 2jß): „Er war ein Schauspieler, und zwar, wie es scheint, besonders im ubertreibenden und possenhaften Komischen stark; so wenig von Vorurtheilen persönlicher Würde eingenommen, daß er sich allen Bedingungen unterzog, welche dieß mit sich brachte, und immer bereit war, die auf der Bühne damals so häufigen Stockschläge auszutheilen oder zu empfangen. [...] Aber auch in den Possenspielen mit oder ohne Ballette und Intermezzo's, worin das übertreibende Komische und oft das selbstbewußte und willkührliche der Eustigmacherey vorwaltet, hat Moliere Zwar eine unerschöpfliche gute Eaune bewährt, vortreffliche Späße verschwenderisch ausgestreut und mit kecken und derben Strichen ergötzliche Carikaturen gezeichnet; jedoch alles dieß ist schon vielfältig vor ihm gelei-

258

Die romantische Schule stet worden, und ich kann nicht einsehen, wodurch er in diesem Fache einzig und als ein ganz origineller Kunstschöpfer dastehen soll. [...] Viele seiner Erfindungen sind mir als erborgt verdächtig und ich bin überzeugt, die Quelle würde sich nachweisen lassen, wenn man die Alterthümer der possenhaften Literatur durchsuchte. [...] Nach allem Obigen halte ich mich berechtigt, gegen die herrschende Meynung urtheilen, daß es Meliere'η mit dem derben hausbacknen Komischen am besten gerieth, und daß ihn sein Talent wie seine Neigung ganζ für die Possen hätte entscheiden sollen, dergleichen er auch bis an das Ende seines Lebens schrieb. Zu seinen ernsthafteren Stücken in Versen scheint er immer einen Anlauf genommen zu haben: man spürt etwas Zwanghaftes in der Anlage und Ausführung. " — Vgl. zu Moliere auch Z u r G e s c h i c h t e der Religion und P h i l o s o p h i e in D e u t s c h l a n d , i". 147,31 — 34.

50,29 f.

daß Racine ebenfalls nichts tauge — Schlegels Kritik an Jean Baptiste Racine ist mindestens in der 10. Vorlesung „ Ueber dramatische Kunst und Litteratur" (2. Bd., Heidelberg 1809, S. IJO und S. IJ2) durchaus ^zurückhaltend und nicht ohne Anerkennung: „ Was er für die letzte Ausbildung der französischen Sprache geleistet, wie unübertrefflich er in Ausdruck und Versbau gewesen, das hat man erst hintennach einsehen können [...]. Wie viel auch an seinen einzelnen Hervorbringungen auszusetzen seyn mag, so kann man ihn vergleichungsweise und im Zusammenhange der französischen Literatur fast nicht übertrieben loben."

50.34

Chorführer . . . der großen Titanentragödie — Der heroisierende Vergleich des französischen Nationalkonvents (Convention nationale) mit der antiken Tragödie (und Napoleons mit Homer) wird 1840 im B ö r n e Buch travestiert, indem er dem unzeitgemäßen Jakobiner Börne in den Mund gelegt wird: Hier v o r uns, im T u i l l e r i e n g e b ä u d e , donnerte der C o n v e n t , die T i t a n e n v e r s a m m l u n g , w o g e g e n B o n a p a r t e mit seinem B l i t z v o g e l nur wie ein kleiner Jupiter erscheint. ( H S A Bd. 9, S. j4J,9~u)

50.35 f.

als N a p o l e o n . . . improvisirte — Vgl. dazu D i e N o r d s e e . Dritte A b t h e i l u n g , wo Heine in polemischer Absicht zwischen der deutschen und der französischen Literatur differenziert: W i r D e u t s c h e n schreib e n auch epische G e d i c h t e , aber die H e l d e n derselben existiren b l o ß in unserem K o p f e . H i n g e g e n die H e l d e n des f r a n z ö s i s c h e n E p o s sind wirkliche H e l d e n , die viel g r ö ß e r e T h a t e n vollbracht, u n d viel g r ö ß e r e L e i d e n gelitten, als wir in unseren D a c h s t ü b c h e n ersinnen k ö n n e n . U n d wir h a b e n d o c h viel Phantasie, und die F r a n z o s e n h a b e n nur wenig. V i e l l e i c h t hat deshalb der liebe G o t t d e n F r a n z o s e n auf eine andere A r t n a c h g e h o l f e n , und sie b r a u c h e n nur treu z u erzählen, was sie in den letzten dreyßig Jahren g e s e h e n und g e t h a n , und sie h a b e n eine erlebte Literatur,

Erläuterungen

51,5

51.8

51,8—10

51.9

51,15 f.

2

59

wie noch kein Volk und keine Zeit sie hervorgebracht. ( H S A Bd. j, S. 80,22—30) Racine — Heine hatte bereits als Schüler aus der Landesbibliothek Düsseldorf Band 3—j der „CEuvres" von Racine (Paris 1768') entliehen (vgl. Galley, J. 41, Nr. JI). Unter den Stücken befand sich auch „Phedre". Von Heines Wertschätzung %eugt im ersten Artikel der Französischen Zustände ein Vergleich des Tuileriengartens, eines Meisterstücks von Le Notre, mit einer Tragödie von Racine (HSΑ Bd. 7, S. 8j,30—32). Gleichwohl differenziert Heine in den Briefen Ueber die französische Bühne ^wischen der literarhistorischen Anerkennung des Klassikers und dessen Bühnenaktualität: Ich bin weit davon entfernt, die ältere französische Tragödie unbedingt zu verwerfen. Ich ehre Corneille und ich liebe Racine. Sie haben Meisterwerke geliefert, die auf ewigen Postamenten stehen bleiben im Tempel der Kunst. Aber für das Theater ist ihre Zeit vorüber, sie haben ihre Sendung erfüllt vor einem Publikum von Edelleuten, die sich gern für Erben des älteren Heroismus hielten, oder wenigstens diesen Heroismus nicht kleinbürgerlich verwarfen. Auch noch unter dem Empire konnten die Helden von Corneille und Racine auf die größte Sympathie rechnen, damals, wo sie vor der Loge des großen Kaisers und vor einem Parterre von Königen spielten. (HSA Bd. 7, S. 238,19—27) Ludwig XIV. der erste moderne König — Ludwig XIV. festigte den von Richelieu begründeten Absolutismus, indem er den hohen Adel endgültig von der Macht ausschloß und den Anspruch durchsetzte, in seiner Person das staatliche Prinzip Zu vertreten. In Corneille . . . romantisch. — Vermutlich Reminiszenz an A. W. Schlegels „Ueber dramatische Kunst und Litteratur" (2. Bd., Heidelberg 1809, S. i37f): „Corneille war auf dem besten Wege von der Welt, als er den Cid, eine Geschichte aus dem Mittelalter, bej einem verwandten Volke vorgefalllen, eine Geschichte, worin durchaus ritterliche Liebe und Ehre herrscht, deren Hauptpersonen nicht einmal von fürstlichem Range sind, auf die Bühne brachte. Eine Menge Vorurtheile über das tragische Ceremoniell wäre von selbst weggefallen, wenn man diesem Bejspiele gefolgt wäre; [...] mit Einem Wort, das französische Trauerspiel hätte national und wahrhaft romantisch werden können." Fronde — Aufstand des französischen Hochadels gegen die Regierung Mazarins und der Königin Anna während Ludwigs XIV. Minderjährigkeit (1648—16)3 ). Wer weiß . . . erblüht sind! — Eine ähnliche Äußerung Napoleons, aber auf Corneille bezogen, ist überliefert in einer Sammlung „ Gedanken, Betrachtungen, Grundsätze und Ansichten Napoleons. Auszüge aus seinen Schriften, Reden, Proclamationen, seinen Ansichten im Staatsrathe,

Die romantische Schule

z6o

seinen offiziellen Briefen, Tagesberichten, seiner Denkschrift von St. Helena u. s. w.: gesammelt von Hektor Chaussier. Rechtmäßige deutsche Ausgabe von Auguste v. Faurax" (Dresden 1828, 1. Bd., S. 68, Nr. 186): „Das Trauerspiel erwärmt die Seele, erhebt das Her^ kann und muß Helden schaffen. In dieser Beziehung verdankt Frankreich Corneille vielleicht einen Theil seiner schönen Thaten." — Es ist allerdings nicht belegt, daß Heine diese Publikation kannte. 51,16f.

bey den Pyramiden . . . bey Waterloo — Stationen von Napoleons Aufstieg und Fall: Expedition gegen die englische Kolonie Ägypten (1798I99), Wiedergewinnung Oberitaliens (Schlacht bei Marengo 1800), Niederwerfung Österreichs (Schlacht bei Austerlitζ 180j), Russischer Feldzug (1812), Niederlage bei Waterloo nach Napoleons Rückkehr aus der Verbannung (18. fuli 181j).

51.19

Talmas — Fran(ois-foseph Talma, berühmter französischer Schauspieler, seit IJ8J an der Comedte-Fran^aise. Vendomesäule — Nach dem Vorbild der römischen Trajanssäule 1806—1810 errichtete Siegessäule („colonne d'Austerlitz" oder „colonne de la Grande Armee") auf der Place Vendome. Sie wird von einem Standbild Napoleons gekrönt und schildert auf 42; Bronzereliefs, die aus erbeuteten russischen und österreichischen Kanonen gegossen wurden, den Feldzug von I8OJ und die Schlacht von Austerlitz-

51.20

51,3 8 f.

die Phädra . . . vergleichen — Vgl. dazu Schlegels Motivierung seines komparatistischen Verfahrens, die zugleich die Hauptakzente seiner Argumentation offenlegt: „Französische Leser besonders halten sich vorzüglich an die Einzelnheiten der Sprache und der Versification, und heben aus Werken, die nach ihrer ganzen Wesenheit gefühlt und beurtheilt seyn wollen, nur schöne Stellen heraus. Eine Parallele mit einem Stücke, so über denselben Gegenstand, aber in einer anderen Sprache geschrieben ist, kann folglich dadurch nützlich werden, daß sie der Aufmerksamkeit eine ganz entgegengesetzte Richtung gibt. Schönheiten des Stils und der Verse lassen sich in Werken verschiedener Sprachen nicht unter einander vergleichen; folglich muß die Vergleichung nothwendig die Charaktere und ihre wechselseitigen Verhältniße, die Kunst, mit welcher die Handlung geführt wird, und den Geist der ganzen Ausführung treffen. " (Vergleichung der Phädra des Racine mit der des Euripides, von A. W. Schlegel. Wien 1808,

S-ßf) 52,4f.

den Euripides . . . mit dem Aeschylus, verglich — Insbesondere in der /. Vorlesung „ Ueber dramatische Kunst und Litteratur" (1. Bd., Heidelberg 1809, S. 198 und S. 20β—2o8): „ Wenn man den Euripides für sich allein betrachtet, [...] so muß man ihm außerordentliche Lobsprüche ertheilen. Stellt man ihn hingegen in den Zusammenhang der Kunstgeschichte, [...] so kann man nicht umhin, ihn vielfältig und strenge zu tadeln." Für diese Ansicht werden die folgenden Begründungen geliefert:

Erläuterungen

261

„Im Euripides finden wir das Wesen der alten Tragödie nicht mehr rein und unvermischt; ihre charakteristischen Zuge sind schon £um Theil verlöscht. " Das unausweichliche Schicksal „artet bej ihm nicht selten in den Eigensinn des Zufalls aus. [...] Die gegenseitige Unterordnung der idealischen Hoheit, des Charakters und der Leidenschaft, die wir beym Sophokles wie in der bildenden Kunst der Griechen in eben dieser Folge beobachtet finden, hat er gerade umgekehrt. [...] Der Chor wird bej ihm meistens ^u einem außerwesentlichen Schmuck: seine Gesänge sind oft gan^ episodisch, ohne Be%ug auf die Handlung, mehr glänzend als schwungvoll und wahrhaft begeistert. [...] So hat dieser Dichter zugleich das innere Wesen der Tragödie aufgehoben, und in ihrem äußern Bau das schöne Ebenmaß verletzt. " 52,8

Aristophanes — Heines Interesse und Neigung für Aristophanes sind mehrfach belegt: Im Sommersemester 1822 besuchte er in Berlin Friedrich August Wolfs Vorlesung „Komödien des Aristophanes: Erläuterungen"; für Oktober 182j ist die Lektüre der „ Vögel" bezeugt, für Oktober 1826 das Studium der Werke (vgl. Heine an Friederike Robert, 12. 10. 182J und an Friedrich Merckel, IJ. 10. 1826; HS Α Bd. 20, Nr. IJ2 und IPJ). — In Deutschland. Ein Wintermährchen stellt sich Heine selbst in die Tradition des Aristophanes (vgl. ins bes. Caput XXVII; HS Α Bd. 2,

52.12

H e r r n T i e c k . . . Aristophanes nannte — Vielleicht Anspielung auf Mme de Staels Ausführungen %um deutschen Lustspiel und die Vorbildhaftigkeit der aristophanischen Komödien im 26. Kapitel des 2. Teils von „De l'Allemagne": „Les ecrivains [...] ont donne le nom de comique arbitraire ä ce libre essor de toutes lespensees, sans frein et sans but determine. Iis s'appuient ä cet egard de l'exemple d'Aristophane [...]. Parmi les ecrivains de la nouvelle ecole, Tieck est celui qui α le plus le sentiment de la plaisanterie; ce n'est pas qu'il ait fait aucune comedie qui puisse sejouer, et que Celles qu'il ä ecrites soient bien ordonnees, mais ony voit des traces brillantes d'une gaiete tres-origin ale. " (De l'Allemagne. 4. Band, S. 38 und)

52.13

Parodisten des . . . Sokrates — Uber die Euripides-Parodien des Aristophanes in den „Fröschen", „Thesmophoria^usai" und in einer (von Schlegel) übersetzten S%ene der Acharner" sowie über die Verspottung des Sokrates in den „Wolken" informiert A. W. Schlegel in der 6. Vorlesung „ Ueber dramatische Kunst und Litteratur" (1. Bd., Heidelberg 1809, S. 28j-32j). die protestantischen Rationalisten . . . befehdeten — Zu A. W. Schlegels Angriffen vgl. %u 26,16f. Friedrich Schlegel äußerte in der IJ. seiner Vorlesungen „Geschichte der alten und neuen Litteratur" (vgl. %u 47,6f.) über die „allgemeine Krankheit des Jahrhunderts, die falsche Philosophie und epidemische Vernunftswuth" des 18. Jahrhunderts, daß in

52,ι7f.

202

Die romantische Schule Deutschland „ein Geisttödtender Rationalismus das herrschende Grundübel" gewesen sei, „das selbst der Theologie sich bemeisterte und da die falsche Aufklärung, wie in der Schule die rastlose Systemsucht und das leere Formelwesen erzeugte." (2. Bd., S. 2ßif.) In der 16. Vorlesung heißt es: „Die aufgestellte und anerkannte Denkfreyheit ward weniger %um Aufbauen, wissenschaftlichen Entdeckungen und Untersuchungen als %um Zerstören angewandt. Die Vorurtheile unter dem einschmeichelnden Nahmen der Aufklärung auszurotten, war die allgemeine Losung." (2. Bd., S. 292) — Tieck verspottete die Aufklärer in „Denkwürdige Geschichtschronik der Schildbürger in %wan%ig lebenswürdigen Kapiteln" (in: Volksmährchen herausgegeben von Peter Leberecht. Berlin 1797, Bd.) und namentlich Nicolai in „Das jüngste Gericht. Eine Vision. 1800" (in: Ludwig Tieck's Schriften. Neunter Band. Berlin 1828, S. ßß9—ßJ9).

52,31

bürgerlichen Tragödie — Vgl. A. W. Schlegel, Vergleichung der Phädra des Racine mit der des Euripides. Wien 1808, i". 118: „Euripides hat oft Scenen, die sich dem bürgerlichen Schauspiele sehr nähern, er laßt in das Gemähide heroischen Lebens, die Moral des geselligen Lebens seiner Zeitgenossen einfließen".

52,39

ein Helenist — Hinweis auf August Wilhelm Schlegels gravis Iisehe Studien (insbesondere in Gottingen bei Christian Gottlob Heyne). Die Schrift „De geographia Homerica commentatio" (Hannover 1788) war Schlegels erste Publikation. nach ihm . . . benamset — Vgl. F. Horns „ Umrisse %ur Geschichte und Kritik der schönen Literatur Deutschlands während der Jahre 1790 bis 1818" (Zweite vermehrte Ausgabe. Berlin 1821, S. 129), wo es über das Wirken der Schlegel, Liecks und Novalis' heißt, daß „rasche Freunde und noch raschere Feinde gar bald von dem Beginn einer Schlegelschen Periode und Schule sprachen".

5 3,2

53,17 53,19

5 3,23

54,1 f.

54,4

Tod der vortrefflichen Frau v. Stael — Sie starb am 14. Juli 1817. ihr Begleiter . . . Europas — Schlegel reiste i8oj mit Madame de Stael nach Italien, 1807 nach München und Wien, 1812 nach Petersburg und Schweden und 1814 nach England. der berühmten Catalani . . . anzubieten — Eine Beziehung %wischen August Wilhelm Schlegel und der berühmten italienischen Sängerin Angelica Catalani, die von I8IJ bis 1828 Konzertreisen durch Europa unternahm, ist nicht belegt. Anno 1 8 1 9 . . . die Universität Bonn besuchte — Heine wurde am 11. Dezember 1819 immatrikuliert. Bis Anfang September 1820 studierte er Rechts- und Kameralwissenschaften, besuchte aber auch die Vorlesungen von August Wilhelm Schlegel (vgl. 4J,IJ). N a p o l e o n — Napoleon hielt sich Anfang November 1811 kur% in Dusseldorf auf, wo Heine ihn beim Ritt durch den Hofgarten sah (vgl. Ideen. D a s B u c h L e G r a n d , Kapitel VII; HS Α Bd. j, S. 107—109).

Erläuterungen

26}

54,7f.

Ich trug . . . eine rothe M ü t z e — Kleidung von Burschenschaftmitgliedern (während seiner Bonner Studienzeit trat Heine wiederholt in Kontakt mit der Burschenschaft). Friedrich Steinmann beschreiht Heines äußere Erscheinung folgendermaßen: „Die Müt^e von brennendrother Farbe, weit nach hinten auf den Kopf geschoben, der Rock — im Winter Flausch, im Sommer von gelbem Nankingzeuge, beide Hände in den Hosentaschen, mit nachlässigem Gange, stolpernd und rechts und links umherschauend — das waren die Umrisse χμ Heine's äußerem Bilde, wenn er über das Straßenpflaster χμ Bonn schlenderte, die Mappe unter dem Arme, um ins Kollegium χμ gehen, das Gesicht fein — weißer Teint, lichtbraunes Haar, ein kleines Bärtchen unter der Nase, die Gesichtsfarbe feingeröthet." (M. Werner, Bd. i, S. ßj)

54,12

Großkanzler von E n g l a n d — Nicht eindeutig identifiziert: Entweder Henry Peter Baron Brougham and Vaux, der 1830—1834 Lordkan ler war, oder Charles Watkins William Wynn, der in seiner Eigenschaft als Minister der Ostindischen Angelegenheiten A. W. Schlegel als neues Ehrenmitglied der Asiatischen Gesellschaft in London begrüßte (vgl. Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Zürich / Leipzig / Wien 1930. Bd. 2: Die Erläuterungen, S. 219—221). — Schlegels Auftreten vor den Studenten schildert ähnlich Heines Bonner Kommilitone Mendel: ,^Auch prahlte er viel χμ viel mit seinen vornehmen Bekanntschaften, brachte bei jeder Gelegenheit den Namen eines englischen Herzogs oder französischen Pairs an, die seine guten Freunde seien" (Wolfgang Mendel's Denkwürdigkeiten. Hrs. v. Konrad Menzel- Bielefeld und Leipzig ISJJ, S. IJJ).

54,2of.

damals drey O d e n . . . u. s. w. — Der S o n e t t e n - K r a n z an A u g . W. v. Schlegel erschien im „Gesellschafter" Nr. 77 vom 14. Mai 1821 (Beilage: Bemerker, Nr. 10, S. 316) und in den G e d i c h t e n (1822). Daraus nahm Heine das zweite mit der Uberschrift A n A . W. v. S c h l e g e l in das B u c h der L i e d e r auf (HSΑ Bd. 1, S. j6 und S. 19j). Im ersten Gedicht wird Schlegel mit mein h o h e r M e i s t e r angeredet (HSΑ Bd. 1, S. i9,).

54,28 f.

heurathete die Tochter des Kirchenrath Paulus . . . Razionalisten — Am 30. August 1818 heiratete August Wilhelm Schlegel Sophie Paulus, die Tochter des Heidelberger Theologen und Kirchenrats Heinrich Eberhard Gottlob Paulus. Die Ehe wurde nicht vollzogen, konnte nach den gültigen Gesetzen aber nicht geschieden werden, weil Sophie sich weigerte, mit Schlegel auch nur kurzfristig zusammen χμ leben. Die Hintergründe sind nicht ganz geklärt: Nach offizieller Lesart wollte Sophie nicht in die Trennung von ihrer kränklichen Mutter einwilligen; die Beschuldigungen des Vaters, der von der „impotentesten Wollüstigkeit" Schlegels spricht, legen eher ein Fehlverhalten August Wilhelm Schlegels nahe (vgl. Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert

264

54,39— 5 5,7

55,11 — 13

5 5,14f.

5 5,20 5 5,21 f.

55,23 — 26

Die romantische Schule durch Josef Korner. Zürich / Leipzig / Wien 1930. Bd. 1: Die Texte, S. jj6—ßj8, Zitat S. 344; Bd. 2: Die Erläuterungen, S. 146—160). Typhon . . . scandalöser Mythos — Heine erzählt diese Fabel vermutlich aus der Erinnerung an die Lektüre von >rAnton Baniers [...] Erläuterung der Götterlehre und Fabeln aus der Geschichte, aus dem Französischen übersetzt f...] von Johann Adolf Schlegeln" (2. Bd., Leipzig 17^6, S. 67—98) in seiner Düsseldorfer Schulzeit (vgl. Galley, S. Nr. 8). Banier informiert über das dualistische Prinzip, das die Götter Osiris und Typhon verkörpern. Nach der Ermordung und Zerstückelung des Osiris wird berichtet: „Isis suchte seine verstreuten Gliedmaaßen sorgfältig zusammen, verschloß sie in einen Sarg, und heiligte die Bildnisse derer, die sie nicht hatte finden können: Dieses war der Ursprung des Phallus, der hernach bey allen gottesdienstlichen Gebräuchen der Aegyptier so häufig gebraucht wurde. " (a. a. O., i". 98) wieder einmal . . . Aesthetik — A. W. Schlegel hielt in den Wintermonaten der Jahre 1801 bis 1804 in Berlin vor einem z- T. hochadligen Publikum sehr erfolgreich öffentliche Vorlesungen über „Schöne Litteratur und Kunst" (A. W. Schlegels Vorlesungen über schöne Litteratur und Kunst. Hrsg. von Jakob Minor. 3 Bde., Heilbronn 1884). Diesen Erfolg konnte er bei einer ζweiten Vorlesungsreihe im Mai und Juni 1827 über „Theorie und Geschichte der bildenden Künste" (auszugsweise publiziert im „Berliner Conversations-Blatt für Poesie, Literatur und Kritik" vom 9. Juni bis i}. August 1827) nicht wiederholen. von Hegel . . . Wissenschaft der Aesthetik — Hegel hielt in Berlin erstmals vom 24. Oktober 1820 bis zum 24· März 1821 Vorlesungen über ,,Aesthetik als Philosophie der Kunst", wie die Ankündigung lautete. Heine traf am 20. März ?n Berlin ein> konnte also allenfalls die letzten Vorlesungen hören. Durch den Umgang mit dem Hegel-Schüler Eduard Gans und den Varnhagens, vielleicht auch durch Nachschriften, dürfte er über den Inhalt von Hegels Vorlesungen, die erst postum erschienen (Georg Wilhelm Friedrich Hegel's Vorlesungen über die Aesthetik. Hrsg. von H. G. Hotho. 3 Bde., Berlin 18^—1838), informiert gewesen sein. Etalage — Französisch: Ausstellung, Auslage. Man erzählt darüber die unglaublichsten Dinge. — Vgl. dazu aus der Fülle der Anekdoten eine — zjvar spätere, doch unzweifelhaft repräsentative — Bemerkung von Karl August Varnhagen von Ense vom 14. Dezember 1840: „Der König soll sich auf die Ankunft August Wilhelm's von Schlegelfreuen, weil der ihn belustigen wird, mit den geschminkten Backen, der Spiegeldose, den verschiedenen Perrücken, den kolossalen Eitelkeiten" (Aus dem Nachlaß Varnhagen's von Ense. Tagebücher von Κ. A. Varnhagen von Ense. 1. Bd., Leipzig 1861, S. 247). Hier in Paris . . . meiner Ankunft in der Hauptstadt. — Ein Paris-Aufenthalt (Sprachstudien in der Bibliotheque Royale) von August

Erläuterungen

5 5,26 — 29

265

Wilhelm Schlegel ist für die Zeit von September i8ßi bis Februar 1832 belegt. Heine war am 19. Mai 18p in Paris eingetroffen. Ich g i n g . . . jenem geheiligten H a u s e — In der ersten Ausgabe von D e l ' A l l e m a g n e ist %ur Angabe des Wegs noch aux piliers de la halle (die Pariser Markthallen) hinzugesetzt (HSA Bd. 16, J". ij