Handausgabe des Bürgerlichen Gesetzbuchs: Auf Grund von J. v. Staudingers Kommentar [Reprint 2020 ed.] 9783112349762, 9783112349755


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German Pages 1252 [1258] Year 1912

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Handausgabe des Bürgerlichen Gesetzbuchs: Auf Grund von J. v. Staudingers Kommentar [Reprint 2020 ed.]
 9783112349762, 9783112349755

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I. v. Staudinger

Sürgerliches Gesetzbuch und Einführungsgesetz tzerausgegeben von

Dr. Theodor Loewenfeld,

Dr. Erwin Kitzler,

Geb. Iustizrar, Unlv.-Profeffor unh Rechtsanwalt tn München

Professor an der Universität Freiburg i. B..

Dr. Ludwig Luhlenbeck,

Dr. Karl Lober,

Rechtsanwalt in Jena, dorrn, ord. Professor an der Universität Lausanne

K. OberlandeSgcrichtSrat in München

Dr. Theodor Engelmann, K. OderlandeSgerlchtSrat in München

Dr. /dir Hcrzfelder, Jrlstizrat, RechtSanwalt in München

1912 München und Berlin 3. Schweitzer Verlag (Arthur Stilier)

Handausgabe des

Bürgerlichen Gesetzbuchs auf Grund von

3. v. Staudingers Kommentar bearbeitet

von

F. Keidel ^andgerichlsral in München

1912 München und Serlin 3. Schweitzer Verlag (Arthur Stilist)

Vorwort. Die vorliegende Ausgabe des Bürgerlichen Gesetzbuchs habe ich auf­ tragsgemäß ausschließlich auf Grund von Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch und unter Berücksichtigung der Rechtsprechung bearbeitet. Aus dem reichen Stoffe des Konrmentars ist hier wiedergegeben, was notwendig erschien, um den Praktiker wie den Studierenden in Kürze über die hauptsächlichsten bei der Anwendung des Gesetzes auftauchenden Fragen und über die Lösung, die sie in Staudingers Kommentar ge­ funden haben, zu unterrichten. Weit entfernt, den Kommentar ersetzen zu sollen, ist diese Bearbeitung speziell für den Handgebrauch bestimmt. Ein diesem Zwecke entsprechender mäßiger Umfang wurde unbeschadet der Reichhaltigkeit des Inhalts durch eine möglichst gedrängte Fassung und die Verwendung von im Anschluß an den Gesehestext leicht verständlichen Abkürzungen erzielt. September 1912.

Zr. Keidel.

Inhaltsverzeichnis. Seile

Einleitung............................................................................................ XIX

Bürgerliches Gesetzbuch. Erstes Buch.

Allgemeiner Teil. Erster Abschnitt. Personen....................................................................... 1

Erster Titel. Natürliche Personen §§ 1—20 .... 1 Zweiter Titel. Juristische Personen . . ... 9 I. Vereine..................................................................................... 10 1. Allgemeine Vorschriften§§21—54 .... 10 2. Eingetragene Vereine§§ 55—79 .... 22 II. Stiftungen §§ 80—88 .................................................. 29 III. Juristische Personen des öffentlichen Rechts § 89 . 32

Zweiter Abschnitt. Sachen. §§ 90-103

............................................

32

Dritter Abschnitt. Rechtsgeschäfte............................................................. 41 Erster Titel. Geschäftsfähigkeit §§ 105-115 .... 42 Zweiter Titel. Willenserklärung §§ 116—144 .... 47 Dritter Titel. Vertrag §§ 145-157 ............................................ 64 Vierter Titel. Bedingung. Zeitbestimmung §§ 158—163 . 69 Fünfter Titel. Vertretung. Vollmacht §§ 164-181 ... 71 Sechster Titel. Einwilligung. Genehmigung §§ 182—185 . 80

Vierter Abschnitt. Fristen. Termine §§ 186-193

Fünfter Abschnitt. Verjährung §§ 194-225

....

82

...................................

84

Sechster Abschnitt. Ausübung der Rechte. Selbstverteidigung. Selbst­ hilfe 88 226-231 ............................................ 99 Siebenter Abschnitt. Sicherheitsleistung §§ 232—240

...

101

Inhaltsverzeichnis.

VIII

Zweites Buch.

Kecht der Schuldverhältniffe. Seile

Erster Abschnitt. Inhalt der Schuldverhältniffe .... Erster Titel. Verpflichtung zur Leistung §§ 241—292 Zweiter Titel. Verzug des Gläubigers §§ 293—304 ...

105 105 133

Zweiter Abschnitt. Schuldverhältniffe aus Verträgen ... Erster Titel. Begründung, Inhalt des Vertrags §§ 305—319 . Zweiter Titel. Gegenseitiger Vertrag §§ 320—327 ... Dritter Titel. Versprechen der Leistung an einen Dritten §§ 328-335 ............................................................... 149 Vierter Titel. Draufgabe. Vertragsstrafe §§ 336—345 . . Fünfter Titel. Rücktritt §§ 346-361 ................................................

136 136 143

Dritter Abschnitt. Erlöschen der Schuldverhältniffe.... Erster Titel. Erfüllung §§ 362-371 ................................................ Zweiter Xitel. Hinterlegung §§ 372-386 ...................................... Dritter Titel. Aufrechnung §§ 387—396 ...................................... Vierter Titel. Erlaß § 397 .........................................................

162 162 167 172 176

153 157

Vierter Abschnitt. Uebertragung der Forderung §§ 398—413 .

177

Fünfter Abschnitt. Schuldübernahme §§ 414—419 ....

184

Sechster Abschnitt. Mehrheit von §§ 420-432

Schuldnern

und

Gläubigern 189

Siebenter Abschnitt. Einzelne Schuldverhältniffe

194

Erster Titel. Kauf. Tausch............................................................. 194 I. II. III.

IV.

Allgemeine Vorschriften §§ 433—458.... Gewährleistung wegen Mängel der Sache§§ 459—493 . Besondere Arten des KausS........................................ 221 1. Kauf nach Probe. Kauf auf Probe 88^494-496 2. Wiederkauf 88 497- 503 ............................................ 3. Vorkauf 88 504-514 ...................................................... Tausch 8 515 .

194 205 221 222 224 227

......................................

228

Dritter Titel. Miete. Pacht . I. Miete 88 535-580 ................................................................ n. Pacht 88 581—597 ......................................

235 235 256

Vierter Titel. Leihe 88 598-606 ............................................... Fünfter Titel. Darlehen 88 607-610............................................... Sechster Titel. Dienstvertrag 88 611—630 ......................................

261 263 265

Zweiter Titel. Schenkung 88 516—534

Inhaltsverzeichnis.

IX Sette

Siebenter Titel. Werkvertrag §§ 631—651 .... Achter Titel. Mäklern ertrag §§ 652—656 ...................................... Neunter Titel. Auslobung §§ 657-661 ...................................... Zehnter Titel. Auftrag §§ 662-676 ............................................... Elfter Titel. Geschäftsführung ohne Auftrag §§ 677- 687 Zwölfter Titel. Verwahrung §§ 688—700 .... Dreizehnter Titel. Einbringung von Sachen bei Gastwirten §§ 701-704 ............................................................... 305

275 284 287 290 296 300

Vierzehnter Titel. Gesellschaft §§ 705—740 ... 307 Fünfzehnter Titel. Gemeinschaft §§ 741—758 .... 322 Sechzehnter Titel. Leibrente §§ 759—761 ...................................... 327 Siebzehnter Titel. Spiel. Wette §§ 762—764 . . 329 Achtzehnter Titel. Bürgschaft §§ 765-778 ................................... 332 Neunzehnter Titel. Vergleich § 779 ............................................... 341 Zwanzigster Titel. Schuldversprechen. Schuldanerkenntnis §§ 780-782 342

345

Einundzwanzigster Titel. Anweisung §§ 783—792 . Zweiundzwanzigster Titel. Schuldverschreibung auf den Inhaber §§ 793-808

349

Dreiundzwanzigster Titel. Vorlegung von Sachen §§ 809—811

357

Dierundzwanzigster Titel. Ungerechtfertigte Bereicherung §§ 812 bis 822 ........................................................................ 359 Fünfundzwanzigster Titel. Unerlaubte Handlungen §§ 823—853

367

Drittes Buch.

Sachenrecht. Erster Abschnitt. Besitz tzß 854-872

396

Zweiter Abschnitt. Allgemeine Vorschriften über Rechte an Grund­ stücken §§ 873—902 ................................................ 405 Dritter Abschnitt Eigentum.........................................................................426 Erster Titel. Inhalt des Eigentums g§ 903-924 ... 426

Zweiter Titel. Erwerb und Verlust des Eigentums an Grund­ stücken §§ 925—928 ...................................................... 438

Dritter Titel. Erwerb und Verlust des Eigentums an beweglichen Sachen................................... 442 I. Übertragung §§ 929—93C................................................... 442 II. Ersitzung §§ 937-945 447

X

Inhaltsverzeichnis. Seite

Verbindung. Vermischung. Verarbeitung §§ 946—952 . 449 Erwerb von Erzeugnissen und sonstigen Bestandteilen 88 953-957 452 V. Aneignung 88 958—964 ....................................................... 454 VI. Fund 88 965—984 ................................................................ 456

III. IV.

Vierter Titel. Ansprüche aus dem Eigentum 88 985—1007

.

463

....

473

1012—1017 ....................................

474

Fünfter Titel. Miteigentum 88 1008-1011 Vierter Abschnitt. Erbbaurecht 88

Fünfter Abschnitt. Dienstbarkeiten................................................................476 Erster Titel. Grunddienstbarkeiten §8 1018-1029 ... 476 Zweiter Titel. Nießbrauch......................................................................... 482 I. Nießbrauch an Sachen 88 1030—1067 .... 482 II. Nießbrauch an Rechten 88 1068-1084 .... 493 III. Nießbrauch an einem Vermögen 88 1085—1089 . . 497 Dritter Titel. Beschränkte persönliche Dienstbarkeiten 88 1090 bis 1093 ......................................................................... 499 Sechster Abschnitt. Vorkaufsrecht 88 1094—1104

....

502

Siebenter Abschnitt. Reallasten 88 1105-1112

....

505

Achter Abschnitt. Hypothek. Grundschuld. Rentenschuld ... 508 Erster Titel. Hypothek 88 1113-1190 ...................................... 508 Zweiter Titel. Grundschuld. Rentenschuld I. Grundschuld 88 1191-1198 ....................................... 553 II. Rentenschuld 88 1199—1203 ............................................. 556 Neunter Abschnitt. Pfandrecht an beweglichen Sachen und Rechten Erster Titel. Pfandrecht an beweglichen Sachen 88 1204—1272 Zweiter Titel. Pfandrecht an Rechten 88 1273-1296 .

558 558 580

Viertes Buch.

Familienrecht. Erster Abschnitt. Bürgerliche Ehe................................................................589 Erster Titel. Verlöbnis §§ 1297-1302 ...................................... 589

Zweiter Titel. Eingehung der Ehe §§ 1303—1322

.

.

Dritter Titel. Nichtigkeit und Anfechtbarkeit der Ehe §§ 1323 bis 1347................................................................................ 600

Vierter Titel. Wiederverheiratung im Falle der Todeserklärung §§ 1348-1352 ................................................................ 610

592

Inhaltsverzeichnis.

XI

Seile Fünfter Titel. Wirkungen der Ehe im allgemeinen Ktz 1353 bis 1362 ......................................................................... 611 Sechster Titel. Eheliches Güterrecht.......................................................617 I. Gesetzliches Güterrecht.............................................................. 618 1. Allgemeine Vorschriften §g 1363—1372 ... 618 2. Verwaltung und Nutznießung §g 1373 —1409 . 621 3. Schuldenhaftung §g 1410—1417 .... 635 4. Beendigung der Verwaltung und Nutznießung §§ 1418 bis 1425 639 5. Gütertrennung §§ 1426—1431 ................................. 642 II. Vertragsmäßiges Güterrecht.................................................... 644 1. Allgemeine Vorschriften §§ 1432—1436 ... 644 2. Allgemeine Gütergemeinschaft §§ 1437—1518 . 647 3. Errungenschaftsgemeinschaft §§1519—1548 . 683 4. Fahrnisgemeinschaft §§ 1549—1557.... 691 III. Güterrechtsregister §§ 1558-1563 ................................. 694

Siebenter Titel. Scheidung der Ehe §§ 1564—1587 ...

697

Achter Titel. Kirchliche Verpflichtungen § 1588 ....

713

Zweiter Abschnitt. Verwandtschaft................................................................ 714 Erster Titel. Allgemeine Vorschriften §§ 1589, 1590 . 714 Zweiter Titel. Eheliche Abstammung §§ 1591-1600 ... 715 Dritter Titel. Unterhaltspflicht §g 1601—1615 ... .719 Vierter Titel. Rechtliche Stellung der ehelichen Kinder . 728 I. Rechtsverhältnis zwischen bcn Eltern und dem Kinde im allgemeinen g§ 1616—1625 ................................................ 728 II. Elterliche Gewalt § 1626 ....................................................... 733 1. Elterliche Gewalt des VaterS §g 1627—1683 734 2. Elterliche Gewalt der Mutter §g 1684—1698 . 763 Fünfter Titel. Rechtliche Stellung der Kinder aus nichtigen Ehen §§ 1699-1704 ................................... . 769 Sechster Titel. Rechtliche Stellung der unehelichen Kinder g§ 1705 bis 1718............................................................................... 772 Siebenter Titel. Legitimation unehelicher Kinder . . 781 I. Legitimation durch nachfolgende Ehe gg 1791—1722 781 II. Ehelichkeitserklärung §§ 1723-1740 .... 783 Achter Titel. Annahme an Kindes Statt §§ 1741—1772 . 789

Dritter Abschnitt. Vormundschaft . Erster Titel. Vormundschaft über Minderjährige I. Anordnung der Vormundschaft §§ 1773—1792 II. Führung der Vormundschaft §§ 1793—1836 .

799 801 801 809

XII

Inhaltsverzeichnis.

Seile tll. Fürsorge und Aufsicht des Vormundschaftsgerichts §§ 1837 bis 1848 ............................................................................. IV. Mitwirkung des Gemeindewaisenrats §§1849—1851 V. Befreite Vormundschaft §§ 1852-1857 VI. Familienrat §§ 1858—1881 VII. Beendigung der Vormundschaft §§ 1882—1895

832 837 838 840 847

Zweiter Titel. Vormundschaft über Volljährige 88^1896—1908

852

88 1909-1921 ......................................

856

Dritter Titel. Pflegschaft

Fünf tje s Buch.

Erbrecht. Erster Abschnitt. Erbfolge §§ 1922—1941 Zweiter Abschnitt. Rechtliche Stellung des Erben

...

863

....

873

Erster Titel. Annahme und Ausschlagung der Erbschaft. Für­ sorge des NachlaßgerichtS 88 1942—1966 ...

873

886 887 889 892

Zweiter Titel. Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten I. Nachlaßverbindlichkeiten 88 1967—1969 .... II. Aufgebot der Nachlaßgläubiger 88 1970—1974 III. Beschränkung der Haftung des Erben 88 1975 -1992 . IV. Jnventarerrichtung. Unbeschränkte Haftung des Erben 88 1993—2013 ...................................................................... V. Aufschiebende Einreden 88 2014—2017 .

903 912

Dritter Titel. Erbschaftsanspruch 88 2018-2031

914

...

Vierter Tttel.Mehrheit der Erben...................................................... 920

I. II.

Rechtsverhältnis der Erben untereinander 88 2032—2057 920 Rechtsverhältnis zwischen den Erben und den Nachlaß­ gläubigern 88 2058-2063 ................................................ 933

Dritter Abschnitt. Testament......................................................................... 936

Erster Titel. Allgemeine Vorschriften 88 2064—2086 . Zweiter Titel. Erbeinsetzung 88 2087—2099 .... Dritter Titel. Einsetzung eines Nacherben 88 2100—2146 Vierter Titel. Vermächtnis 88 2147-2191 ... Fünfter Titel. Auflage 88 2192-2196 ...................................... Sechster Titel. Testamentsvollstrecker 88 2197—2228 . Siebenter Titel. Errichtung |unb Aufhebung eines Testaments 88 2229—2264 ............................................................... 996 Achter Titel. Gemeinschaftliches Testament 88 2265—2273 .

936 945 949 966 980 982

1012

XIII

Inhaltsverzeichnis.

Seite

Vierter Abschnitt. Erbvertrag §§ 2274—2302 . Fünfter Abschnitt. Pflichtteil §§ 2303—2338

.

Sechster Abschnitt. Erbunwürdigkeit §§ 2339—2345

.

1017

.

1027

.

1047

Siebenter Abschnitt. Erbverzicht §§ 2346-2352

1049

Achter Abschnitt. Erbschein 88 2353—2370 Neunter Abschnitt. Erbschaftskauf 88 2371—2385

.

.

1052

.

1062

.

1068

Einführungsgesetz zum BGB. Erster Abschnitt. Allgemeine Vorschriften. Art. 1—31

Zweiter Abschnitt. Verhältnis des Bürgerlichen Gesetzbuchs zu den Reichsgesetzen. Art. 32—54 .................. . 1093 Dritter Abschnitt. Verhältnis des Bürgerlichen Gesetzbuchs zu den Landesgesetzen. Art. 55—152 ............................ 1107

Vierter Abschnitt. Uebergangsvorschriften. Art. 153—218

1145

Alphabetisches Register................................................................................ 1179

Abkürzungen. I. Bundesstaaten. (§ oder a ohne Zusatz — § oder Artikel deS Ausführungsgesetzes des betreffenden Bundesstaats zum BGB.)

Pr — Preußen. B — Bayern. 8 — Sachsen. W — Württemberg. Ba — Baden. 8—Heffen. LI8ed Mecklenburg-Schwerin. SW — SachsenWeimar. MSt — Mecklenburg-Strelitz. 0 — Oldenburg. OL — Fürsten­ tum Lübeck. OB — Birkenfeld. Brach — Braunschweig. SM — SachsenMeiningen. SA — Sachsen-Altenburg. SKG — Sachsen-Koburg-Gotha. A — Anhalt. SchB, — Schwarzburg-Rudolstadt. SchS = SchwarzburgSondershausen. Wa = Waldeck. RäL — Reuß ältere Linie. RjL — Reuß jüngere Linie. L — Lippe. SchL — Schaumburg Lippe. Lü — Lübeck. Ha — Hamburg. Br — Bremen. EL — Elsaß-Lothringen.

H. Rechtsauellen, Zeitschriften, Eutfcheiduugsfammluugen. AG...................... — Ausführungsgesetz (ohne Zusatz —AG zum BGB). AbzG...................... = betr. die Abzahlungsgeschäfte v. 18. 5. 94. AnfG...................... — G. betr. die Anfechtung von Rechtshandlungen eines Schuldners außerhalb des Konkursverfahrens. AuslPStG. . . — G. betr. die Eheschließung und die Beurkundung des Personenstandes von Bundesangehörigen im Ausland. AuswG .... — G. über das Auswanderungswesen v. 9. 7. 97. AutomobilG . . — G. über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen v. 3. 5. 09. AB...................... — Ausführungsverordnung (ohne Zusatz — AB z. BGB).

BadRpr .... — BankG .... — BauUBG . . . — BaufG .... — Bay...................... —

BayZ .... — Bek...................... — BGB...................... = BG...................... — BörsG .... — BSchG . . . . —

Badische Rechtspraxis. Bankgesetz v. 14. 3. 75. Bau-Unfall-BersicherungSgesetz. G. über die Sicherung der Bauforderungen v. 1. 6. 09. Sammlung von Entscheidungen des Obersten Landes­ gerichts in Bayern in Gegenständen des Zivilrechts. Zeitschrift für Rechtspflege in Bayern. Bekanntmachung. Bürgerliches Gesetzbuch. Bundesgesetz. Börsengesetz v. 22. 6. 96. G. betr. die privatrechtlichen Verhältnisse der^Binnenschiffahrt.

Abkürzungen.

DAnw . . . . — DIZ...................... = EG...................... — FGG...................... —

XV

Dienstanweisung. Deutsche Juristenzeitung. Einführungsgesetz. G. über die Angelegenheiten der freiwilligen Ge­ richtsbarkeit. FlöffG .... — G.betr. die privatrechtlichen Verhältnisse der Flösserei. G........................... — Gesetz. GBO...................... — Grundbuchordnung. GenG . . . . — G. betr. die Erwerbs- u. Wirtschaftsgenossenschaften. GewGG .... — Gewerbegerichtsgesetz. GO...................... = Gewerbeordnung für daS Deutsche Reich. GmbHG .... — G. betr. die Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Gruch .... — Beiträge zur Erläuterung des DeutschenRechts, begr. von Gruchot. GVG................ = Gerichtsverfassungsgesetz. HGB................ — Handelsgesetzbuch. HoldheimsMSchr — Monatsschrift für Handelsrecht usw., hrSg. von Holdheim. HypBankG . — Hypothekenbankgesetz v. 14. 7. 99. JMBl . . . . = Justizministerialblatt. IW...................... = Juristische Wochenschrift. KfmGG .... — G. betr. Kaufmannsgerichte v. 6. 7. 04. KGBl . . . . — Blätter f. Rechtspflege im Bezirk deS Kammergerichts. KGJ...................... — Jahrbuch für Entscheidungen des Kammergerichts in Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit usw. KO...................... — Konkursordnung. KonsGG . . . — G. über die Konsulargerichtsbarkeit v. 7. 4. 00. KonsOG . . . — G. betr. die Organisation der Bundeskonsulate usw. v. 8. 11. 67. KrankBG. ... — Krankenversicherungsgesetz. KunstUrhG . . . — G. betr. das Urheberrecht von Werken der bildenden Künste v. 9. 1. 07. LitUrhG . . . — G. betr. das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Tonkunst. LohnBG . . . = betr. die Beschlagnahme deS ArbeitS- oder DienstlohneS. MStGB ... — Militärstrafgesetzbuch. MünzG .... — Münzgesetz v. 9. 7. 75. MustG . . . .— G. betr. daS Urheberrecht an Musternund Modellen. NachlG . . . . = Bayr. G. betr. das Nachlaßwesen v. 9. 8. 02. NachlO ....— Bayr. Nachlaßordnung v. 20. 3. 03. NotG.................. — Notariatsgesetz. OLG................... — Die Rechtsprechung der Oberlandesgerichte, HrSg. v. Mugdan und Falkmann. PatG .... — Patentgesetz. PrivBUntG . . = &. über die privaten Versicherungsunternehmungen. PStG .... — Ä. über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung. R........................... — DaS Recht. Rundschau für den deutschen Juristenstand.

XVI

Abkürzungen.

RAO......................— RechtSanwaltSordnung. RayG . . . . — G. betr. die Beschränkungen des Grundeigentums in der Umgebung von Festungen v. 21.12. 71. RBG......................— G. betr. die Rechtsverhältnisse der Reichsbeamten v. 31. 3. 73. RGZ......................— Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen. RGLt ... — Entscheidungen deS Reichsgerichts in Sirassachen. RIA...................... — Entscheidungen in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit und des Grundbuchrechts. Zusammen­ gestellt im Reichsjustizamt. RMilG ... — Reichsmilitärgesetz v. 2. 5. 74. RB ... . = ®. betr. Verfassung des Deutschen Reichs v.r.16. 4Jf71. RBO...................... — Reichsversicherungsordnung v. 19. 7.11. RBG...................... — Vereinsgesetz v. 19. 4. 08.

SächsA . .. . = SchutzGebG . . — SeemO . .. . — SeuffA . .. . — .. . — . . —

SeuffBl . StAG

StGB . .. . StPO . .. . StrandO ... StellvermG . .

= — — —

Sächsisches Archiv für bürgerliches Rechten. Prozeß. Schutzgebietsgesetz v. 25. 7. 00. Seemannsordnung v. 2. 6. 0H. I. A. Seufferts Archiv für Entscheidungen der obersten Gerichte in den Deutschen Staaten. I. A. Seufferts Blätter für Rechtsanwendung. G. über die Erwerbung und den Verlust der Bundes­ und Staatsangehörigkeit v. 1. 6. 70. Strafgesetzbuch. Strafprozeßordnung. Strandungsordnung. Stellenvermittlergesetz v. 2. 6. 10.

TelG......................— G. über das Telegraphenwesen des Deutschen Reichs. LelWG . . . — Telegraphenwegegesetz v. 18.12. 99. ÜbergG .

.

.

UnlWG .

.

.

. — Bayr. G., übergangsvorschriftenj zum BGB betr. v. 9. 6. 99. . G. zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs.

B.......................... — Verordnung (ohne Zusatz — Ausführungsverordnung -um BGB). VerlG .... — G. über das Verlagsrecht. VormO . . . . — Bayr. Bek. v. 19.1.00, das Vormundschaftswesen betr. BVG . . . . — G. über den Versicherungsvertrag v. 30. 5. 08.

WZG . . . — G. -um Schutze der Warenbezeichnungen v. 12. 5. 94. WO..................... — Allgemeine Deutsche Wechselordnung. WarnE .... — Warneyers Jahrbuch der Entscheidungen. Er­ gänzungsband enthaltend die Rechtsprechung des Reichsgerichts. .... — Zentralblatt für freiwillige Gerichtsbarkeit und Notariat sowie Zwangsversteigerung. ZGebO ... — Gebührenordnunq für Zeugen und Sachverständige v. 30. 6. 78; 20. 5. 98. ZPO......................= Zivilprozeßordnung. ZBG......................— G. über die Zwangsversteigerung und die Zwangs­ verwaltung. ZV — Zuständigkeitsverordnung.

ZBl

Abkürzungen.

XVII

in. Sonstige himstgere Abkürzungen. = Anmerkung. -- Artikel; ohne Zusatz — Artikel des ESzBGB; hinter Be­ zeichnung eines Bundesstaates — Art. des AGzBGB. — Beklagter. Bett — BundeSrat. BR — Forderung. Fdg — Gütergemeinschaft. GG — Gesamtgut. GesG — Gläubiger. Gl — Güterrecht. GR — Güterrechtsregister. GRR — Kläger. Kl — Leistung. L . — Nachlaßgericht. NG = Recht. R . — Sache. S . — Testamentsvollstrecker. TB — Vormund. B . Vormundschaftsgericht. VG . VorblhG — Borbehultsgut.

A . a .

Einleitung. I. Jur Vorgeschichte des BGB. 1. Das deutsche Volk ist nicht als Einheit in die Geschichte eingetreten, sein Recht war daher von Anfang an nicht ein einheitliches Recht. Die verschiedenen deutschen Stämme hatten verschiedenes Recht; nur Grundzüge waren gemeinsam. Diese Rechtsspaltung setzte sich im Mittel­ alter in erweitertem Umfange fort. Das Recht war nach Ständen ver­ schieden und örtlich versplittert. Die Rechtsanwendung lag in den Händen von Volksgerichten, die bei zunehmender Massenhaftigkeit des Rechtsstoffs und Verwickeltheit der Verhältnisse ihrer Ausgabe nicht mehr gewachsen waren. Man nimmt ferner an, daß dieses vorwiegend auf agrarische Be­ dürfnisse zugeschnittene Recht in seiner Zersplitterung, mangelhaften Fest­ stellung und Durchbildung auch den Ansprüchen des aufstrebenden ge­ werbetreibenden Bürgertums nicht mehr genügte. In diesen Zuständen erblickt man eine der Ursachen der Aufnahme (Rezeption) des römischen Rechtes. Das römische Verkehrsrecht hat zunächst im weitesten Umfange das einheimische Recht verdrängt; Deutschland wurde hiemit ein Teil eines durch die Hauptländer des europäischen Kontinents gebildeten, vom römischen Rechte beherrschten Gebietes. Rezipiert wurde nicht nur Privatrecht, sondern auch öffent­ liches Recht im heutigen Sinne des Wortes (z. B. Strafrecht), welches man lange zum „Zivilrecht" rechnete. Dies ist auch jetzt noch von er­ heblicher praktischer Bedeutung. Vielfach, insbesondere für agrarische und Familienverhältnisse, erhielt sich das einheimische Recht, teilweise römisch gefärbt. Anderseits unterlag auch das römische Recht, wie vor der Re­ zeption in dem Stammland Italien, so auch auf deutschem Boden, mannig­ fachen Aenderungen im Sinne einer Anpassung an germanische Rechtsanschanungen. Derartige Aenderungen, welche als „avitizische Remi­ niszenzen", als Rückfall in ein überwundenes Stadium der Rechtsentwick­ lung, gekennzeichnet worden, sind gerade im Berkehrsrechte, speziell des Großhandels, weiter entwickelt, in den neuesten Gesetzgebungen euro­ päischer wie außereuropäischer Länder festgehalten worden und haben im BGB. und seinen Neben- und Ausführungsgesetzen, insbesondere auch im neuen HGB. eine weitere Ausgestaltung erfahren. Bon Anfang an aber

XX

Einleitung.

hatten sich diese germanischen Abwandlungen des gemeine Geltung bean­ spruchenden römischen Rechtes als lokale Satzung oder Gewohnheit zu verteidigen. Die Auseinandersetzungen zwischen römischem und deutschem Rechte und die innere Aneignung des ersteren war mit der äußeren Vollendung der sog. Rezeption eher am Anfang als am Ende. Zunächst zeigte sich das gesamte einheimische Recht — römischen und deutschen Ur­ sprungs — als ein Chaos, dessen Ordnung vergeblich von der alten Reichsgewalt erwartet wurde. Die auf diesem Wege nicht zu beseitigende Rechtsunsicherheit veranlaßte zahlreiche parttkularrechtliche Bear­ beitungen beider Rechte. Umfangreichere Arbeiten mit größerem Geltungs­ gebiete waren das Werk des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. Hieher gehören: das bayrische Landrecht von 1756, das Allgemeine preußische Landrecht von 1794, das österreichische BGB. von 1811, der Code Napoleon von 1804. Unter Berücksichtigung lediglich der formellen Gelt-ung kann man mit der Denkschrift zur Reichstagsvorlage vier große Rechts­ gebiete feststellen, indem man von der Geltung des dänischen Rechtes, des österreichischen BGB. und anderer Rechte für verhältnismäßig kleine Gebietsteile absieht: a) daS Rechtsg ebiet des gem. R., ein durch das Deutsche Reich von den Alpen bis zur Nordsee, südlich zwischen Schwarzwald und Böhmer­ wald, nördlich zwischen Weser und Elbe, durch 23 Bundesstaaten gehender breiter Landstreifen. Hier gilt zumeist römisches Recht für etwa 33 % der deutschen Bevölkerung, subsidiär hinter einer großen Anzahl von Partikularrechten. Die Denkschrift zählt 30 der hauptsächlichsten auf, darunter das BLR. und sog. gemeines Sachsenrecht; b) das Rechtsgebiet des preußischen Landrechts in Preu­ ßen (Ostpreußen, Westpreußen, Posen, Schlesien, Brandenburg, Sachsen, Westfalen, in Teilen von Pommern, Hannover, der Rheiltprovulz): in Bayern (innerhalb der Kreise Ober-, Mittel-und Unterfranken und einer Reihe von Orten anderer Kreise); in Sachsen-Weimar innerhalb der vormals Erfurtschen Gebietsteile. Es galt teils ausschließlich, teils subsidiär hinter zahlreichen älteren und neueren Partikularrechten für rund 43°/o der deutschen Bevölkerung; c) das Rechtsgebiet des französischen Rechtes: die Rhein­ länder Preußens, Hessens, Bayerns, Baden, Elsaß-Lothringen, das olden­ burgische Fürstentum Birkenfeld, ungefähr 17 e/0 der deutschen Bevölkerung; Partikularrechte sind ausgeschlossen; d) das sächsische BGB. galt im Königreich Sachsen unter Aus­ schluß von Partikularrechten für ungefähr 7 70 der deutschen Bevölkerung. Die Publikation, die Anwendbarkeit, die sachlichen und örtlichen Geltungsgrenzen der zum gemeinrechtlichen und zum preußischen Rechtsgebiete zählenden Partikularrechte, welche vielfach zweifelhaft sind, bedürften um so mehr einer umfassenden Feststellung, als in Zukunft bei

Einleitung.

XXI

Entscheidungen nach altem Rechte diese Feststellung im einzelnen Falle größeren Schwierigkeiten auf Grund lokaler Veränderungen in immer steigendem Maße begegnen wird. Eine Anzahl von Partikularrechten sind zu Rechten zweiter Klasse degradiert worden, d. h. zu Rechten, deren Verletzung die Revision nicht begründet (ZPO. §§ 549, 562, EG. z. ZPO. § 6; vgl. hiezu Kaiserl. VO. v. 28. 9.1879 und die Gesetze betr. die Be­ gründung der Revision in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten v. 15. 3.1881, 24. 6. 1886 und 13. 3. 1893; RG. v. 20. 2. 1911 betr. die bei einem Obersten Landesgericht einzulegenden Revisionen in bürgerlichen Rechts­ streitigkeiten Art. 1 MGBl. 1911 S. 59]; Seuffert, ZPO. 11. Aust. II S. 71 ff.). Dies ist ein Notbehelf, welcher nur die nicht zu überwältigen­ den Schwierigkeiten beweist, denen hier die Rechtsprechung begegnet. Die bestrittene Frage, ob die mit dem 1. Januar 1900 aufgehobenen Rechte bei Anwendung auf frühere Rechtsverhältnisse überhaupt der Revision zugänglich sind, ist von untergeordneter Bedeutung, da durch den Aus­ schluß der Revision die Aufgabe der Landgerichte und Oberlandesgerichte nicht verändert wird. Anderseits wird durch den Ausschluß der Revision die Möglichkeit einer einheitlichen Rechtsprechung für den Bereich der in Betracht kommenden Partikularrechte erschwert. 2. Die Forderung eines einheitlichen bürgerlichen Rechtes, seit Jahrhunderten und insbesondere nach den Freiheitskriegen erhoben, wurde nach Gründung des Deutschen Reiches durch wieder­ holte Beschlüsse des Reichstags anerkannt. Das Reichsgesetz vom 13. De­ zember 1873 erstreckte die Zuständigkeit der Reichsgesetzgebung auf das gesamte bürgerliche Recht. Am 22. Juni 1874 wurde eine aus 11 Juristen bestehende Kommission (die sog. I. Kommission) kzur Ausarbeitung des Entwurfs eines BGB. für das Deutsche Reich berufen, nachdem Plan, Stoff und Methode des Gesetzbuchs durch die sog. Vorkommission fest­ gestellt worden war. Die Arbeit der I. Kommission nahm über 13 Jahre in Anspruch. Ihr Ergebnis, der I. Entwurf (E. I), wurde samt fünf Bänden Motiven auf Grund Beschlusses des Bundesrats vom 31. Januar 1888 von dem Reichskanzler veröffentlicht mit der an die Vertreter der Rechtswissenschaft und Rechtspraxis, sowie der wirtschaftlichen In­ teressen gerichteten Aufforderung, an dem Werke Kritik zu üben. Die Urteile über den Entwurf veranlaßten die Einsetzung einer II. Kommis­ sion, welche nicht bloß aus Juristen, sondern auch aus Vertretern ver­ schiedener wirtschaftlicher Jnteressenkreise, sowie der theoretischen National­ ökonomie bestand. Der von der II. Kommission in etwa 41/» jähriger Ar­ beit hergestellte Entwurf des BGB. wurde im Laufe des Jahres 1895 veröffentlicht (E. II), sodann — in einer letzten Redaktion des Entwurfs des BGB. Ende Oktober 1895 und des Einführungsgesetzes Ende De­ zember 1895 — dem Bundesrat überreicht („Bundesratsvorlage"). Die verbündeten Regierungen legten den vom Bundesrate mehrfach ab-geänderten Entwurf der II. Kommission am 17. Januar 1896 dem Reichstage vor (E. III, „Reichstagsvorlage"). Die Verhandlungen des Reichstags — einschließlich derjenigen der vom Reichstage gewählten

XXII

Einleitung.

Kommission — sanden in der Zeit vom 3. Februar bis 1. Juli 1896 statt. Am 1. Juli 1896 wurde der Entwurf eines BGB. für das Deutsche Reich rusammen mit demjenigen des EG. in III. Lesung vom Reichstag ange­ nommen. Die Publikation des Gesetzes erfolgte unter dem Datum des 18. August 1896 im Reichsgesetzblatt vom 24. August 1896*

II. RechtSstoff, Stoffbegrenzuug, Gliederung -es Rechtsstoffs. 1. Das BGB. enthält bürgerliches Recht, aber nicht nur solches. Der von der Vorkommission über die Ausarbeitung des Entwurfs eines BGB. ausgesprochene Grundsatz, daß ein bürgerliches Gesetzbuch sür das Deutsche Reich nur Privatrecht zu enthalten habe, ist nicht vollständig eingehalten worden. Das BGB. enthält zahlreiche in das öffentliche Recht eingreifende Bestimmungen; dem öffentlichen Rechte gehören diese Bestimmungen an, obwohl sie im BGB. stehen. Die Unter­ scheidung von öffentlichem und bürgerlichem Rechte bedeutet einen sach­ lichen Unterschied, der durch verfassungsrechtliche Normen, durch die Behördenorganisation und durch Normen über das Verfahren gestützt wird; sie geht in letzter Linie darauf zurück, daß sich das Recht als Privatrecht mit dem Einzelnen als solchem befaßt, das Recht als öffent­ liches Recht mit der Gemeinschaft als solcher und dem Menschen als Glied der Gemeinschaft. Die Unterscheidung hat mit Rücksicht auf a 55 erhebliche praktische Bedeutung. 2. Das BGB. enthält nicht dasganze bürgerlich eRecht. Es behandelt im wesentlichen diejenigen generalrechtlichen Materialien, welche früher in Pandektenlehrbüchern behandelt wurden. Ausgeschieden sind einmal dem Spezialrech t angehörige Materien und damit privatrechtliche Bestimmungen der alten, auch materielles Recht behandelnden Reichsgesetze — diese sind grundsätzlich in a 32 aufrecht erbalten und gelten daher neben dem BGB-, soweit sich nicht ihre Slufhebung aus dem BGB. oder dem EG. selbst ergibt; ausgeschieden wurde insbesondere das gesamte Handels- und Wechselrecht, das Urheberrecht, das Gewerbe­ recht und das gesamte Korporationsrecht, soweit dasselbe bisher reichsgesetzlich geordnet war — und die spezialrechtlichen Bestimmungen der bisherigen Landesgesetze — die Ausscheidung erfolgte teils durch Vorbehalte im BGB. selbst, teils durch solche in a 55 ff. Ferner sind eine Reihe von generalrechtlichen Materien außerhalb des BGB. in Nebengesetzen geordnet, im EG. z. BGB. ein Teil des internationalen Privatrechts und die zeitliche Herrschaft der Normen des BGB., formelles Immobilienrecht in der GBO. vom 24. 3. 97 und im ZBG. vom 24.3.97, formellrechtliche Vorschriften insbesondere des Vormundschaftsrechts, Bereinsrechts, ehelichen Güterrechts, auch des Handelsrechts im FGG. vom 17. 5. 98. Das deutsche Bürgerliche Recht als ein zusammenhängendes Ganzes oder als ein System kann nicht allein aus dem BGB. und dessen EG. und Nebengesetzen und anderen mit dem BGB. oder nachträglich in Kraft

Einleitung.

XXIII

getretenen oder in Kraft gebliebenen ReichSgeseben entnommen werden; die Landesgesetzgebung hat das in Geltung gebliebene Landesrecht teils unverändert gelassen, teils auf Grund des Art. 218 EG. z. BGB. mit Rücksicht aus die Reichsgesetzgebung Aenderungen unterstellt oder neu­ gestaltet, teils nur dessen Geltung örtlich weiter erstreckt. Die für die Landbevölkerung wichtigsten Gesetze gehören nicht dem Reichsrechte, sondern dem Partikularrecht an. Ein ähnliches Verhältnis ist bezüglich anderer Berufsklassen nachzuweisen. Ein umfassendes System des deutschen bürgerlichen Rechtes kann daher die in den einzelnen Bundesstaaten geltenden verschiedenen Rechte nicht übergehen; dies schon aus dem Grunde nicht, weil vielfach Reichs- und Landesrecht derart ineinander greifen, daß ein und dasselbe Rechtsverhältnis teils reichsrechtlich, teils landesrechtlich geordnet ist. Das BGB. hat z. B. daraus verzichtet, eine Ordnung des gesamten Personenrechts, insbesondere des gesamten Korporationsrechts aufzunehmen. Diese Ordnung gehört teilweise dem Reichsrecht außerhalb des BGB., teilweise dem Landesrecht an, während das BGB. ein General­ recht dazu stellt. Entstehung und Beendigung des dramensrechts sind teils reichsrechtlich, teils landesrechtlich geordnet. Der Schutz des Namens­ rechts ist im BGB. und in anderen Reichsgesetzen geregelt. Aehnliches gilt im Obligationenrechte z. B. für den Arbeitsvertrag, und weiterhin im Sachenrecht. Soweit dies der Fall, kann das betreffende Rechts­ verhältnis systematisch nicht lediglich nach dem BGB. dargestellt werden. Zur systematischen Gliederung des Rechtsstoffs überhaupt gehört die Aufgabe, die Stellung des Privatrechts im ganzen Gebiete des geltenden Rechtes zu kennzeichnen; im einzelnen kann dies durch den Hinweis auf innerhalb eines Rechtsverhältnisses oder Rechtsinstituts wirksame Normen anderer Rechtsgebiete als des privatrechtlichen geschehen. Der in das BGB. aufgenommene Rechtsstoff ist mit einer Ausnahme im allgemeinen entsprechend den bisherigen Systemen des Pandekten- und deutschen Privatrechts geordnet. Die eine Ausnahme betrifft die vielfach angegriffene Stellung des Rechtes der Schuldverhältnisse im II. Buche des BGB. Sie hat ihr Vorbild im „Entwürfe eines Bürgerlichen Gesetz­ buches für das Königreich Bayern". In den Motiven zu diesem Entwurf, Einleitung S. III, wird hierüber gesagt: „Die Voranstellung des Rechtes der Schuldverhältnisse rechtfertigt sich, abgesehen von der Wichtigkeit desselben für den Rechtsverkehr, durch die Erwägung, daß dieser Teil des Privatrechts fast gar keine Rechtssätze aus den übrigen Teilen des Rechtssystems zu feiner Voraussetzung hat, während seine eigenen Be­ stimmungen vielfach in dieselben eingreifen." Es dürfte wohl verfehlt sein, aus dieser Anordnimg rechtliche Folgerungen abzuleiten.

Bürgerliches Gesetzbuch. Vom 18. August 1896. (RGBl. S. 195). Mit den Abänderungen vom 19. April 1908 (RGBl. S. 151) und 30. Mai 1908 (RGBl. S. 313).

Erstes Such.

Allgemeiner Teil. Erster Abschnitt.

Personen. Erster Titel. Natürliche Personen. Natürliche Personen sind die einzelnen Menschen. Rechtsfähigkeit kommt jedem Menschen zu, völliger Mangel infolge Sklaverei ist dem deutschen Rechtsgebiete fremd; dies gilt in Schutzgebieten nur für Reichs­ angehörige u. Schutzgenossen. Wegen Beschränkg. der Rechtsfähigk. von Religiösen s. a87, wg. des Sonderrechts des Adels a 57,58. Die Min­ derung der Rechtsfähigk. durch Verlust der bürgert Ehrenrechte (StGB § 34 n 6) ist durch das BGB insofern geändert, als an die Stelle zwin­ gender Gesetzesvorschriften bloß instruktionelle Vorschriften getreten sind, vgl. 88 1781N *, 1866 N2, 1897, 1915, 2237 n 2. Wegen Fremder s. A. 88, 31. Rechtsfähigkeit.

8 1. Die Rechtsfähigkeit * des Menschen beginnt2 mit der Voll­ endung der Geburt.3 6. I, 3; II, 1; III, 1.

L. Fähigk., Träger von Rechten u. Verbindlichkeiten zu sein. L. Der Erzeugte aber Ungeborene ist nicht rechtsfähig, daher auch nicht partes fähig, ZPO 88 50, öl; über den Vorbehalt von Rechten für den Fall, daß er rechtsfähig zur Welt kommt, s. 88644», 1912, 1923, 2043 S 2108 \ a 42; über den Vorbehalt des Rechtserwerbs für nondum concepti s. §3 2101, 2106, 21091 n 2 (Berufung als Nacherbe), 2162», 2178 (Bermächtniszuwendg.) 3312 (Leistungsversprechen zugunsten eines noch nicht Staudinger, Handausgabe des BGB. 1

2

Erstes Buch.

Allgemeiner Teil.

I. Abschnitt. Personen.

Geborenen); über Eintragg. einer Hypothek für noch nicht erzeugte Kinder s. RGZ 61 365, IW 07 *4 und zu ihr in einem dieser Bestimmung entsprechenden räumlichen Verhältnisse stehend Eine Sache ist nicht Zubehör, wenn sie im Verkehre nicht als Zubehör angesehen tonb.6 Die vorübergehende Benutzung einer Sache für den wirt­ schaftlichen Zweck einer anderen begründet nicht die Zubehöreigenschaft? Die vorübergehende Trennung eines Zubehörstücks von der Hauptsache hebt die Zubehöreigenschaft nicht auf? E. I, 789; II, 77h; III, 93.

!♦ Rechtl. Folgen der ZEigenschaft sind in einer Reihe von Einzelvor­ schriften festgestellt: §§ 314, 498 \ 926, 1031, 1062, 1093, 1096, 1120 bis 1122, 1135, 1205, 1207, 1265, 1551, 1932, 2164, ZPO 8 865, §§ 20, 21,55 2,146, 148 (Erstreckung der Zwangsvollstr. auf Z ). 2. Hauptsache kann bewegl. oder unbewegt, sein. 8. Über Unterschied vom Bestandt. s. 8 93 A. 1, RGZ 63173,69117,150. 4. Dauernd, Abs. 2; daher nicht Z. zum Verkauf fertiggestellte Fabrikate SeuffA62i^77, dem Bedürfnis des jeweil. Besitzers dienende S.; auch nicht zur Verwendung in einer ande­ ren S. bestimmte S., wie Baumaterialien, Materialreserve b. Fabrik, OLG 42i, 1412; a. M. DIZ 6 240, OLG 8"», RGZ 66^6, wg. Kohlen­ vorräten s. RGZ 7736 (ZEigensch. bejaht), wg. Emballagen s. Gruch. 53899: Haupts, kann nicht individuell wechselnde Gattungssache sein, Portemonnaie nicht Z. z. Geld; Zweckbestimmg. kann — durch Herst, des entspr. räumlichen Verhältnisses — erfolgen auch durch Eigenbesitzer, obligatorisch Berechtigten, so vom Mieter angeschafster Hausschlüssel Z, sofern nicht ausschließlich für eigenen zeitw. Gebrauch bestimmt, nicht f. d. Wohnung schlechthin; vom Mieter für eigenen Gebrauch angeschaffte Beleuchtungsapparate nicht Z. OLG 148. Z. z. mehreren Hauptsachen möglich (a. M. OLG 10ei); vgl. auch JW0979,10^e. 5. Körperl. Ver­ bindung nicht erforderl.; Z. eines Grundstücks kann sich auf d. Nachbar­ grundstück befinden 91^3 55281; fortgesetzte Benützung f. Zwecke d. Haupts, nicht erfordert., Z. auch die Reservemaschine RGZ 51 272, OLG 578, IW 02»238; Dekorationspflanzen Z. eines Gärtnereianwesens OLG 323^; Feld­ bahn Gutszubehör OGL8"7; wg. Maschinen s. §94 7,9; Bay 10"«. 6* Verkehrsausf. entscheidet im Zweifel, ob Voraussetzungen von Satz 1 gegeben, kann aber auch trotz Vorliegens dieser Voranss. einer S. ZEigeuschaft absprechen; vgl. IW 0979; gewillkürte Pertinenzen, Bestimmung von S- als Z. ohne die gesetzt. Voraussetzungen, ausgeschlossen. 7. Siehe

38

Erstes Buch. Mgemeiner Teil.

II. Abschnitt. Sachen.

A. 4. 8. Auch nicht vorübergehende Unmöglichkeit d. Verwendung im Dienst d. Haupts., vielmehr erst als dauernd gewollte u. tatsächl. vollzogene Trennung, vgl. § 1121.

§ -8. Dem wirtschaftlichen Zwecke der Hauptsache sind zu dienen bestimmt^ 1. bei einem Gebäude, das für einen gewerblichen Betrieb dauernd2 eingerichtet ist, insbesondere bei einer Mühle, einer Schmiede, einem Brauhaus, einer Fabrik,^ die zu dem Be­ triebe bestimmten Maschinen^ und sonstigen Gerätschaften;5 2. bei einem Landgutes das zum Wirtschaftsbetriebe bestimmte7 Gerät und Bieh,^ die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, soweit sie zur Fortführung der Wirtschaft bis zu der Zeit erforder­ lich sind/o zu welcher gleiche oder ähnliche Erzeugnisse vor­ aussichtlich gewonnen werden, sowie der vorhandene auf dem Gute gewonnene Dünger.^ T. I, 791; II, 77 i; III, 94.

1. Zubehör aber nur beim Vorliegen auch der sonstigen Voraussetzungen des § 97 RGZ 51273; § 98 führt jedoch mitunter zu einer Erweiterung des Zubehörbegriffs 32B 01184. 2 Sofern nämlich der Betrieb in abseh­ barer Zeit nicht wieder aufgegeben werden will, so bei Verwandlung eines Schlosses in Kurhotel. S. Ferner bei Brennereien, Gasanstalten, Theatern, Gasthöfen, Gasthofinventar OLG573, RGZ482o7, IW 01492; Restaurationsinventar Gruch. 451003, auch bei Apotheken Gruch. 54132, Bahnhöfen. 4 Soferne sie nicht Bestandteile geworden sind (§94), vgl. RGZ 50241, 63418, 6732, 69117, 15°. 5. Gleichgültig, ob vom Eigentümer oder einem bloß Nutzungsberechtigten oder selbst einem Nichtberechtigten eingebracht. 6. Zum selbständigen landwirtschaftl. Betrieb eingerichtete Grundstückseinheit oder -Mehrheit, mehrseitige landwirtschastl. Betätigung nicht erfordert.; a. M. ©euf^60N5°, Nebenbetrieb nichtlandwirtschaftl. Natur (Mühle, Säge) nicht hinderlich. 7. JW097O; auch das vom Päch­ ter eingebrachte. 8. Lokomobile, Heupresse (DIZ 0933^). g. Auch zur Viehzucht dienendes OLG23^2, zur Ergänzung für abgehende Stücke die nendes R 0172, Pferde zum Ausfahren auf dem L. erzeugten Bieres RGZ 47262, dagegen nicht zum Berkaus bestimmtes V., zum Spazierenfahren oder -reiten bestimmte Pferde; über B. als Zubehör s. OLG3233. 10. Nicht zum Verkauf bereitgestellte SeuffA62^77. 11. Auch der zum Verkauf bestimmte; Kunstdünger nur nach § 97.

Früchte.

8 99* Früchte einer Sache sind die Erzeugnisse der Sache1 und die sonstige Ausbeute, welche aus der Sache ihrer Bestim­ mung gemäß gewonnen toiri>.2 Früchte eines Rechtes sind die Erträge, welche das Recht seiner Bestimmung gemäße gewährt, insbesondere bei einem Rechte auf Gewinnung von Bodenbestandteilen die gewonnenen Bestandteiles

Früchte sind auch die Erträge, welche eine Sache oder ein Recht vermöge eines Rechtsverhältnisses gewährt.^ L. I, 792; II, 77k; III, 95.

1. Alle organischen Erz., auch wider geregelte Wirtschaftsführung u. be­ stimmungswidrig gewonnene; Tierprodukte (Junge, Eier, Milch usw.), Bodenprodukte, auch durch Raubbau, infolge Windbruchs gew., auch un­ befugt geschlagene Bäume; s. auch §911. L Ohne völlige Zerstörung d. S.; die anorganischen Bodenbestandteile, Kohle, Torf, Marmor, Lehm, Mineralwasser usw. auch Eis, ferner Elektrizität, Wasserkraft, nicht Fleisch des Mastochsen, auch nicht Schatz. 3. Nach dem Inhalte des Rechts innerhalb d. Grenzen geordneter Wirtschaft; regelmäßig Parteiwille be­ stimmend. Beisp.: Nutzungen des Pächters, Nießbrauchers, Reallastbe­ rechtigten, Verlegers, Lizenzträgers, Leibrentenleistungen RGZ 67 21°, 68343, Bezüge des Aktionärs, Zinsen, wenn ursprüngl. Forderung auf Kapital u. Z. gerichtet ist, aber nicht Amortisationsraten; erlegte Tiere Fr. des Jagdrechts. 4. Rechtsfrüchte oder Sachfrüchte, aber nicht unwirtschaftl. gewonnene. 8. Ersatz f. Überlassung des Ertrages einer S., eines R., aus Gr. Rechtsgeschäfts u. Gesetzes (Enteignung). Beisp.: Mietu. Pachtzinsen, Erlös aus Jagdpacht, Überbaurente (§§912 ff.), Verzugs­ zinsen, Honorar des Verfassers, Bezug des Erfinders f. Lizenzgewährung. Nutzungen.

8 100* Nutzungen sind die Früchte einer Sache oder eines Rechtes1 sowie die Vorteile, welche der Gebrauchs der Sache oder des Rechtes gewährt. E. I, 793; II, 771; III, 76.

1 §99.

2. Bei Gegenständen, die keine unmittelbaren Sachfrüchte geben (Wohnung, Möbel) oder deren Verwertung neben regelmäßiger Fruchtziehung durch Nutzbarmachung ihres Gebrauchswerts geschieht (Zier­ gärten, Reit-, Zugtiere); keine N.: die Hälfte des im Gr. gefundenen Schatzes (§ 984), die Befugnisse nach § 906, die nach § 910 abgeschnittenen Wurzeln u. Zweige. Verteilung der Früchte.

8 101» Ist jemand berechtigt, die Früchte einer Sache oder eines Rechtes1 bis zu einer bestimmten Zeit oder von einer be­ stimmten Zeit an zu beziehen, so gebühren ihm,2 sofern nicht ein Anderes bestimmt ist:3 1. die im § 99 Abs. 1 bezeichneten Erzeugnisse und Bestand­ teile, auch wenn er sie als Früchte eines Rechtes zu beziehen hat, insoweit, als sie während der Dauer der Berechtigung von der Sache getrennt werden; 2. andere Früchte insoweit, als sie während der Dauer der Berechtigung fällig werden^ bestehen jedoch die Früchte in der Vergütung für die Überlassung des Gebrauchs oder des Fruchtgenusses,in Zinsen, Gewinnanteilen oder anderen

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Erstes Buch.

Allgemeiner Teil.

regelmäßig wiederkehrenden5 Erträgen, so gebührt dem Be­ rechtigten ein der Dauer seiner Berechtigung entsprechender Teil.« r.

1, 784 «bs. 1: II. 77m; UL »7.

1. Auch solche Sachfrüchte, welche in Ausübung eines anderen Rechtes als des Eigentums aus der Sache gewonnen werden. 2. Ohne Rück­ sicht auf EigentErwerb, vgl. §§ 953 ss.; oblig. Anspr. des Rachmanns gg. d. Bormann. 8. Durch RGeschäft oder G.; vgl. auch f. Fideikommißbesitzer a 59. 4. Mietzinse, Pachtgelder, Leistungen aus Reallasten. 5. Wenn auch nicht gleichmäßigen. 6. Spezialvorschr. neben § 101: §§ 692, 998, 1055, 1421, 1546». Gewinnungskosten.

8 102. Wer zur Herausgabe von Früchten verpflichtet ist,1 kann Ersatz der auf die Gewinnung der Früchte verwendeten Kosten2 insoweit verlangens als sie einer ordnungsmäßigen Wirtschaft entsprechen und den Wert der Früchte nicht über­ steigen.^ 6.

I.

II, 901 Abs. 1 Sa» 2, 2054 «bs. 2; III, 98.

1. Kraft G. o. RGeschäft. 2. Alle Aufwendungen von unmittelbarem Berniögenswert, nicht Ersatz für eigene Arbeit des Herausgabepflichtigcn; auch Erhaltungskosten. 8. Gegenanspr.; Ausrechnungsr. bei Gleichartig­ keit (§§ 387 ss.), sonst Zurückbehaltungsr. (§§ 273, 274). 4 Anwendungs­ fälle: §§ 808, 987, 1656, 2020, 2184, ferner §§ 592, 998, 10552, 1421, 1546», 1663 2, 2130'. Laftenverteilung.

8 103. Wer verpflichtet ist, die Lasten1 einer Sache oder eines Rechtes bis zu einer bestimmten Zeit oder von einer bestimmten Zeit an zu tragen, hat, sofern nicht ein Anderes bestimmt ist, die regelmäßig wiederkehrenden Lasten2 nach dem Verhältnisse der Dauer seiner Verpflichtung, andere Saften3 insoweit zu tragen, als sie während der Dauer seiner Verpflichtung zu ent­ richten sind> E. I, 795; II, 77 n; III. 99.

1. Privat- u. öffentlichrechtliche. 2. Wenn auch von schwankender Höhe, wie Steuern, Versicherungsprämien, auch Patentsteuer. 3. Schul-, Kir­ chenbau-, Patronats- (RGZ 70»»»), Einquartierungslasteu, auch Unter» haltskosten, aber nicht Besitzveränderungsgebühren. 4. Dispositiv; An­ wendungsfälle: §§446, 546, 5812, io47, 1385, 1654, 2379. Sondervorschriftcn: §§995, 2126, 2185; s. auch §§748, 1529.

§§ 101—103. HL Abschnitt. Rechtsgeschäfte.

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Dritter Abschnitt.

Rechtsgeschäfte. Rechtshandlungen sind Handlungen, an welche die Rechtsord­ nung rechtliche Wirkungen anschließt ohne Rücksicht darauf, ob diese Wirkungen gewollt sind oder nicht. Willenserklärungen sind solche Handlungen, d. h. irgendwie wahrnehmbare Betätigungen des menschlichen Willens, welche nach der Lebenserfahrung einen Schluß darauf zulassen, daß durch sie der Handelnde eine Gestaltung o. Ver­ änderung privater Rechtsverhältnisse vornehmen will (vgl. auch RGZ 58Erklärungen, die eine ihrem Inhalt kongruente Rechtsfolge ver­ möge der die Wirksamkeit des Parteiwillens in gewissen Grenzen aner­ kennenden Gesetzesmacht hervorzubringen bestimmt sind). Auf eine Definition des Begriffs „Rechtsgeschäft" hat das BGB ver­ zichtet. RGeschäft u. Willenserkl. sind nicht zu identifizieren. Rechts­ geschäft ist nicht die Willenserklärung als solche, sondern die die Rechtswirkung begründende, eine Willensäußerung als wesentliches Ele­ ment enthaltende Tatbestand in seiner Gesamtheit. Allgemeines Erforder­ nis jedes RGeschäfts ist Geschäftsfähigkeit (Borbem. vor § 104) des Er­ klärenden. Stets gehört zum RGeschäft eine auf eine Rechtswirkung gerichtete Absicht des Urhebers RGZ 68324. In vielen Fällen gehört zum rechtsgeschäftl. Tatbestände eine Mehrheit übereinstimmender Willens­ erklärungen (Vertrag, auch zweiseit. RGeschäft). Die rechtserzeugende Kraft des Parteiwillens liegt in der Anerkennung durch die Rechtsord­ nung; allgemeine Gründe der Versagung können in einem Verstoß des gewollten Erfolges gg. Interessen der Allgemeinheit (z. B. §§ 134, 138) o. in sozialen o. sonstigen rechtspolitischen Rücksichten (z. B. §§ 617, 618, 619) liegen. Nicht erforderlich ist zum Begriffe des RGeschäfts, daß die gewollte Rechtswirkung durch das Geschäft wirklich hervorgebrachtwerde. Zu den RGeschäften gehört auch die Mahnung § 284, die Aneignung § 958, die Aufgabe des Eigentums §§ 959, 928, die Ausstellung von Jnhaberpapieren, die Auflassung §925, die Übergabe §929, Vollmachtser­ teilung, Kündigung, Ehe u. Verlöbnis; zu den RGeschäften gehören da­ gegen nicht: Wohnsitzbegründung, Finden §965, Entdecken eines Schatzes §§946 ff., Einbauen, Einpflanzen, die bloße Besitzerwerbshandlung, die auftragslose Geschäftsführung, die Verzeihung, ferner nicht Akte staatlicher Behörden, Urteil, Zwangsvollstr., Arrestvollziehung, VolljährigkErklärung usw. Rechtsgeschäftliche Natur können auch Willensäußerungen haben, die nur über die Wirkung fremder Willenserklärungen bestimmen, Zu­ stimmung, Ermächtigung. Gewöhnlich bildet der Rechtsgrund (causa) einer rechtsgeschäftlichen Zuwendung ein wesentliches Element des Geschästsbestandes, so daß also der Nechtsbestand des Geschäfts selbst davon abhängig ist, daß die causa sich verwirklicht, — kausale Rechtsgeschäfte. Ist die Zuwendung vom objektiven Bestände der causa völlig unabhängig gemacht, so spricht man von abstraktem Rechtsgeschäft (z. B. Wechselversprechen, Auflassung, s. auch §§ 397, 398, 414, 793, 780, 781). Verschieden vom Rechtsgrund ist der Beweggrund (Motiv), der regelmäßig ohne rechtliche Bedeutung ist. Beim fiduziarischen Rechtsgeschäft wird einem anderen, insbes. dem Empfänger eines Bermögenswertes, vom Urheber des Geschäfts nach außen eine Rechtsstellung eingeräumt, welche ihn Dritten gegenüber voll

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Erstes Buch. Mgemeiner Teil. III. Abschnitt. Rechtsgeschäfte.

legitimiert, welche aber über das für das Verhältnis des Fiduzianten zum Fiduziar von beiden Gewollte, insbes. über den wahren Zweck der Bermögenszuwendung hinausgeht (Eigentumsübertragung zu Pfandzwecken, Jnkassomandat, vgl. RGZ57^7, gZ ir«. Hinsicht!, der Fehlerhaftigkeit von RGeschästen sind hauptsächlich Nich­ tigkeit §§ 139 ff. u. Anfechtbarkeit §§ 142 ff. zu unterscheiden; ein RGeschäst kann aber noch aus anderen Gründen unwirksam sein z. B. § 174. Verfügungen find (abgesehen von den von Behörden ausgehenden) solche Rechtsgeschäfte, deren Rechtswirkung auf einen Gegenstand (Sache, Immaterialgut, Vermögensrecht) unmittelbar gerichtet ist u. die Rechtslage dieses Gegenstandes unmittelbar ändert, also nicht bloß eine Verpflichtung zu einer Rechtsänderung begründen, z. B. FdgsAbtretung, Annahme als Erfüllung, Schulderlaß, Schuldanerkenntnis, Kündigung, Auflassung, nicht die Prozeßführung, die aber zu Verfügungen Anlaß geben kann. Enger ist der Begriff der Veräußerung, d. i. das Auf­ geben eines Rechtes zum Zwecke der Übertragung auf einen anderen; die Belastung steht im BGB selbständig neben der Veräußerung.

Erster Titel.

GeschLstSsLhigkeit. Diese ist die Fähigkeit zu selbständigen rechtsgeschäftlichen Willens­ erklärungen, sie ist ein wesentliches Erfordernis zur wirksamen Vornahme von Rechtsgeschäften u. für den wirksamen Empfang empfangsbedürftiger Willenserklärungen. Die Vorschriften find zwingend; sie gelten auch für familienrechtl. Rechtsgeschäfte, RGZ. 61267; Sondervorschr. s. in§§ 1303 ff., 2229. Beweispflichtig für ein bestimmtes die GeschFähigk. beeinflußendes Alter ist, wer daraus Rechte ableitet; geistige Gesundheit bedarf keines Beweises, die Beweist, trifft denjenigen, der die Behauptung der GeschUn-fähigk. bzw. -Beschränkth. aus eine abnorme Geistesbeschaffenheit gründet. Übergang a 200; internet. PrivatR a 27, 29.

I. Geschäftsunfähigkeit.

8 104.

Geschäftsunfähig ist: 1. wer nicht das siebente Lebensjahr vollendet hat^ 2. wer sich in einem die freie Willensbestimmung ausschließen­ den Zustande krankhafter Störung der Geistestätigkeit befindet,2 sofern nicht der Zustand seiner Natur nach ein vor­ übergehender ist;3 3. wer wegen Geisteskrankheit entmündigt ist4 6. I, 64 «bs. lu.2; II, 78; III, 100.

2. GeisteskranIH. u. -Schwäche IW 09,5. 6. I, 342; II, 310; III, 299.

II. Abschn. Verträge. 1. Titel. Begründung, Inhalt. §§ 305— 307.

137

L. Der Abänderungsvertrag ist abstrakter Bertr.; bedarf der Form h>U der das SchVerh. begründende Vertr. RGZ51«0; verschieden von der Novation (SchUmwandlg.), bei der unter Aushebg. des bisherigen Rechtsgruudes ein neuer geschaffen wird. 2. S. §§ 145 ff* 8 Die das SchVerh. unter sich begründen wollen; Ausnahme §§ 328ff. 4 Einseit. Willenserkl. können ein SchVerh. nur soweit begründen, als das G. es vorgeschrieben hat, f. § 657 Auslobg., §§ 82 ff. Stistg., §§ 793 ff. SchVerfchreibungen aus d. Inhaber; aus vom G. anerkannte einseit. Ver­ sprechen finden die für SchBerhältnisse geltenden Vorfchr. entspr. Ar^wendg., soweit nicht das G. ein anderes bestimmt. 8. Ob eine Vereinbarg., durch die eine Mehrheit gleichartiger o. ungleichartiger Leistungen versprochen wird, als einheitl. Vertr. o. als Verbindg. mehrerer selbständ. Verträge aufzufassen ist, entscheidet sich nach der Absicht der Parteien u. dem wirtschaftl. Zusammenhang der Leistungen; wenn einheitl. Vertr. anzunehmen, der bestimmten dafür aufgestellten RNormen unterliegt, so bilden diese die alleinige Grundlage für die Beurteilg. des Tatbe­ stands, vgl. RGSt 20*17, RGZ 33", 37««, IW IO75». Unmöglichkeit der Leistung. §§ 306—308.

§ 306. Ein auf eine unmögliche Leistung gerichteter1 Vertrag 2 ist nichtig.^ @. I, 344; II, 259 Abs. 1; III, 300.

1. Die L. muß z. Z. des VertrAbschlusses (auch bei bedingtem Versprechen) aus tatsächl. o. rechtl. Gründen objektiv unmöglich sein, vgl. RGZ5l«d,

52"7, 54 3$f, IW 10180; die Unmöglich!, hat der Schuldner zu beweisen; Hebung der Unmöglich!. § 308. § 306 ist trotz Möglich!, der L. z. Z. des VertrAbschlusses auch anwendbar, wenn nach der obje!tiven Sachlage anzunehmen ist, daß die L. zur LZeit nicht mehr möglich sein wird. An­ fängliche subjektive Unmöglichk. macht den Vertr. nicht nichtig; nachträgl. Unmöglich!. §§ 275, 323. 2 Oder das ausnahmsweise gültige einseit. Versprechen (A. 4 zu § 305). 3. S. § 139; Einschränkg. des Grundsatzes s. 8§ 437, 459, vgl. RGZ 68^ durch Garantieversprechen kann Haftg. für den Fall obj. Unmöglichk. übernommen werden.

8 307. 598er1 bei der Schließung eines Vertrags, der auf eine uninögliche Leistungs gerichtet ist, die Unmöglichkeit der Leistung kennt oder kennen muß,3 ist zum Ersätze des Schadens verpflich­ tet,1 den der andere Teil dadurch erleidet, daß er auf die Gültig­ keit des Vertrags vertraut,3 jedoch nicht über den Betrag des Interesses hinaus, welches der andere Teil an der Gültigkeit des Vertrags hat. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der andere Teil die Unmöglichkeit kennt oder kennen muß.3 Diese Vorschriften finden entsprechende Anwendung, wenn die Leistung nur teilweise unmöglich und der Vertrag in An­ sehung des möglichen Teiles gültig ist7 oder wenn eine von mehreren wahlweise versprochenen Leistungen unmöglich ist.8 E. I, 345; II, 259 Ads. 2 Hub 3; III. 301.

138

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. II. Abschn. Verträge.

!♦ Sowohl der Versprechende als der VersprEmpfänger. 2. A. 1 zu § 306. 3. § 1222; beweispfl. der Entschädigg. Fordernde; maßgebend der f. die betr. Vertragsart geltende Maßstab der Haftg. z. B. § 521; Haftg. für Vertreter, Hilfspersonen § 278; §§ 827, 828 finden Anwendg. 4. Verjährg. § 195, nicht § 852. 3. Negatives VertrJnteresse, vgl. §§ 122, 179. 6. Beweispfl. der die Ersatzpfl. Bestreitende; auch keine Ersatzpfl., wenn der eine Teil die Unmöglichk. kennt, beim anderen T. nur fahrläss. Nichtkennen vorliegt, s. dagg. SeusfA 60352. 7* § 139. 8. § 265; Haftg. dafür, daß der andere auf Gültigkeit sämtlicher wahl­ weise versprochener L. vertraut hat.

§308.

Die Unmöglichkeit der Leistung steht der Gültigkeit des Vertrags nicht entgegen, wenn die Unmöglichkeit gehoben werden kann und der Vertrag für den Fall geschlossen ist/ daß die Lei­ stung möglich wird? Wird eine unmögliche Leistung unter einer anderen auf­ schiebenden Bedingung oder unter Bestimmung eines Anfangs­ termins versprochen, so ist der Vertrag gültig, wenn die Unmög­ lichkeit vor dem Eintritte der Bedingung oder des Termins ge­ hoben wird? E. I, 346; II, 260; III, 302.

1. Kann aus den Umständen erhellen. 162 finden Anwendg. s- § 2171.

2. §§ 158 \ 159, 160l, 1(>1L,:i, 3. Ohne Rücks, auf das Bewußtsein der Parteien;

Verstoß gegen gesetzliches Verbot.

§ 309.

Verstößt ein Vertrag gegen ein gesetzliches Verbot/ so finden die Vorschriften der §§ 307, 308 entsprechende An­ wendung. E. I, 347; n, 261; III, 303.

1. § 134; für gg. d. guten Sitten verstoßende Vertr. gilt § 309 nicht. Verträge über ei» Vermögen. §§ 310, 311.

§ 310.

Ein Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, sein künftiges Vermögen oder einen Bruchteil seines künftigen Vermögens * zu übertragen oder mit einem Nießbrauche zu be­ lasten/ ist nichtig? E. I, 350 Abs. 1; II, 262; III, 304.

1. Hierher auch Abtretg. aller künftigen Geschäftsforderungen RGZ 67166 2. Vereinbarg, einer societas quoad usum, eines obligatorisch wirksamen Vorvertrags über Verpsändg. ist gültig. 3. § 309 nicht an­ wendbar. Erbverträge §§ 2274 ff., Eheverträge über ehel. Gütergemein­ schaft §§ 1432, 1437 ff. werden nicht berührt.

§ 311.

Ein Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, sein gegenwärtiges Vermögen oder einen Bruchteil seines gegen-

1. Titel. Begründung, Inhalt. §§ 307—313.

139

wärtigen Vermögens * zu übertragen oder mit einem Nieß­ brauche zu belasten, bedarf der gerichtlichen oder notariellen Be­ urkundung? S I, 350 Abs. 2; ll, 263; III, 305.

L § 311 gilt nicht für einen Bertr., in dem von den Beteiligten ein einzelnes BermStück o. eine Mehrheit von solchen speziell ins Auge ge­ faßt u. bezeichnet ist, auch wenn die einzelnen veräußerten Gegenstände das ganze Verm. des Veräußerers ausmachen, vgl. $$3 69420, 76 t; vgl. N 10 n 850,2492 2 § 128, a 141; keine Heilg. des Formmangels durch tatsächl. Vollzug des Vertr. 835, 17376; zum Vollzug ist Vornahme der hinsichtl. der einzelnen Gegenstände gesetzt, erfordert Übertragungsakte notwendig, keine Gesamtrechtsnachfolge. Schuldenhaftg. 88 419 (vgl. RGZ 69420), W86ff. Genehmigg. des BG. 88 1822 ni, 1643. Vertrag über den Nachlaß eines Dritten.

§ 312. Ein Vertrag i über den Nachlaß eines noch lebenden Dritten2 ist nichtig? Das Gleiche gilt von einem Vertrag über den Pflichtteil^ oder ein Vermächtnis5 aus dem Nachlaß eines noch lebenden Dritten. Diese Vorschriften finden keine Anwendung auf einen Ver­ trag, der unter künftigen gesetzlichen Erben6 über den gesetzlichen Erbteil oder den Pflichtteil eines von ihnen geschlossen wird? Ein solcher Vertrag bedarf der gerichtlichen oder notariellen Be­ urkundung? L. I, 849; II, 264; III, 306.

1. Jeder obligatorische Vertr., Veräußerung o. andere Verfügg. 2. Auch eines unbestimmten. 8. 88 139 ff.; ohne Rücks, aus Zustimmg. des Dr. 4. SS 2303 ff.; auch Verzicht. S. 88 2147 ff. 6. 88 1924 ff.; nicht not­ wendig den nächsten gesetzl. E.; Wirksamk. des Vertr. dadurch bedingt, daß die Betreffenden Erben werden. 7. Vertr. wirkt nur obligatorisch IW 07 244. 8. 8128, a 141; Genehmigg. des VG. 88 1822, 1643.

Obligatorische Jmmobiliarveräußerungsverträge.

8 313. Ein Vertrag,i durch den sich der eine Teil verpflichtet, das Eigentum an einem Grundstücke2 zu übertragen? bedarf * der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung? Ein ohne Be­ obachtung dieser Form geschlossener Vertrag wird seinem ganzen Inhalte nach gültig, wenn die Auflassung und die Eintragung in das Grundbuch erfolgen? E. I, 351; II, 265; III, 307.

1» Ter ganze Vertr., alle erheb!. Abreden, nicht bloß der auf die Eigentumsübertr. gerichtete Bestandteil RGZ 51179, 521, IW 06108, 16], 538, IO42, SeuffA 587, OLG 4207, 20140, i65; daher Nichtig!, von Kaufvertr. bei unrichtiger Angabe der Gegenleistg. LZ 08934, bei Nichtabnahme der erteilten Zusicherg. des GrundstGröße RGZ 60 339; alle Bestimmgn. eines Vertr. gelten Vorbehalt!, besonderer Umstände a!s einheit!. Ganzes, vgl.

140

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. II. Abschn. Verträge.

RGZ 57165, WarnE. 0822. 2. Nicht notwendig eigenes Gr. des Ver­ tragschließenden IW 11 580; vgl. über Formbedürftigkeit der Verpflichtg., einem Andern das Eigentum an fremdem Grundstück zu verschaffen RGZ 77130; auch solche, für die das Grundbuch noch nicht angelegt ist RGZ 6435, OLG 18\ SeuffA 56^; § 313 gilt nicht für Vertrag über ausländische Grundstücke RGZ 60296, 6318, s. auch OLG 16362. 3. Obligatorischer Veräußerungsvertr.; dingl. ÜbertrAkt s. 88 873, 925; gilt auch für obl. Vertr. über Bestellg. u. übertragg. des Erbbaurechts § 1017, IW O2194, nicht für solche über Begründg., Belastg., übertragg. anderer Rechte an Grundst. 8 313 gilt auch, wenn die Verpflichtg. zur Veräußerung nicht den Hauptgegenstand des Vertr. sondern Bestandteil eines anderen Vertr. bildet, z. B. GesellschVertr., Erbteilungen, Verkäufe von Handelsgesch., ferner bei Verpflichtg. zur Veräußerung an Dritten, vgl. RGZ 50163, 68 26i, IW 02 "i, 0573?, Gruch. 49627; Parzellierungs­ verträge unterliegen dem Formzwang (Nichtigk. der in formlosem Vertr. enthaltenen Vollm. zur Auflassg. RGZ 50163, SeuffA 57 95), nicht Vertr. über Teilg. von Gewinn u. Verlust aus GrundstGeschäften RGZ 68 262z IW 09 160, 656, Gruch. 54147, auch nicht Auftrag 0. widerruft. Vollm. zur Veräußerung RGZ 54 79, 62 336, SeuffA 593; für Vertr., die ledigl. zum Erwerb verpflichten, gilt 8 313 nicht, vgl. LZ 08777, OLG 16362, IW Oöi26, dagg. RGZ 53 260. _ Unter 8 313 fällt: der Vorvertrag, durch den sich jemand zum Abschl. eines Vertr. über Eigentübertragg. am Grundst. verpflichtet (dann nicht mehr der Hauptvertr.) RGZ 53236, der bis zu bestimmtem Zeitp. bindende VertrAntrag RGZ 48136, 53238, 624n, der Vergleich (aber nicht der vor dem ProzRichter geschlossene; Anerkennt­ nis der Verpflichtg. im Prozeß ersetzt die Beurkundg. nicht) RGZ 48i85, Gruch. 469°i, Einbringg. eines Grundst. in eine Gesellsch. LZ 0862 (nicht der Vertr. über Ausscheiden der Erben eines Gesellschafters RGZ 65 227, 68ti2), die Umwandlg. von Gesamteigent. der Erbengemeinsch. in Eigent, nach Bruchteilen RGZ 57435, Garantievertr. über Eigentübertragung R 0237i, jede Änderung eines formgültig abgeschlossenen Vertr. SeuffA 59*37, NGZ 51 i6i, LZ 08 93*, Änderg. der Fristbestimmg. zur Entgegen­ nahme der Auflassung, Zurücknahme der Fristsetzg. RGZ 7633, auch der nachträgl. Verzicht auf Rücktr. vom Vertr. RGZ 66*05. — Nicht unter § 313 fällt: die Aufhebg. des durch Auflassg. noch nicht erfüllten Vertr., vgl. RGZ 51179, SeuffA 57390, IW 08 *79, 10575, Gruch. 49 898, die Emräumg. eines obligator. Vorkaufsrechts u. des Wiederkaufsrechts RGZ 60 225, 72 385, die Verpflichtg. zur EigentAufgabe § 928, SeuffA 57391, die Abtretg. des Anspr. aus einem formgültigen Vertr. auf übertragg. des Grundst. RGZ 53263, 65227, Abtretg. der Rechte aus dem Meistgebot IW 09 358, die Vereinigg. zur Abgabe eines gemeinschaftl. Gebots in der ZwVersteigerung ZBlFG 7 202, die Übernahme der Verpflichtg., ein Grund­ stück nicht zu verkaufen IW 0574; wg. Formbedürftigk. der Vollmacht s. RGZ 50 163, 62 335, 76 182. Wg. Grenzfestsetzg. s. IW 06 302. 4. Bei Meidg. der Nichtigkeit; diese von Amts wegen zu berücksichtigen, Verzicht auf Geltendmachg. wirkungslos RGZ 61 267 ; nicht in den Vertr. aufge­ nommene, vor, bei 0. nach Abschl. des Vertr. getroffene Nebenabreden sind unwirksam Bay 38, RGZ 51i79, 521, wg. Benützung zur Auslegg. des Vertr. s. SeuffA 5992, OLG 6 228, 8 37. wg. Nichtigk. des ganzen Vertr. wg. Nichtbeurkundg. einzelner Mreden s. 8 139, IW 10 936. Falsche Be­ zeichnung des Grundst. in der Urkunde bei Feststellbark, des VertrWillens ist unschädlich IW 0458 (aber schädl. bei der Eintragg. RGZ 60 339).

1. Titel. Begründung, Inhalt. §§ 313—315.

141

S. g 128, a 141, 142; vgl. hierzu RGZ 61"°, 70^, JW07öos, q92™. v. Die Heilg. hat rückwirkende Kraft, § 1412 anwendbar, s. dagg. RGZ 75115; in der Auslassg. (§ 925) liegt Anerkenntnis aller durch den Vertr. begründeten Ansprüche, vgl. § 2222 s 2. Gültig werden auch die getroffe­ nen Nebenabreden, auch die zum formgerecht geschlossenen Hauptvertr. formlos getroffenen 39B 04197, SeussA 59^, sofern über die Nebewabredeu z. Z. der Auslassg. noch Willensübereinstimmg. bestanden hat RGZ 524, 65 39°, IW 07247, 10936, Vermutg. für Fortdauer des Einver­ ständnisses 32S 09191, s. dagg. £3 3552, 2Barn@ 09 N 350; beweispsl. für mündl. Abreden, wer sie behauptet, Vermutg., daß die Urf. alle Verein­ barungen enthält RGZ 5223. Keine Frist für Vornahme der Auslassg. u. Eintragg. Auch Auslassg. an einen Zessionar bewirkt Heilg. IW 04169; Heilg. von Verträgen mit Zwischenpersonen IW 08331, OLG 16366; beim Tauschvertr. muß Eigentübertragg. von beiden Teilen bewirkt sein RGZ 56386; wg. teilweiser Heilg. eines mehrere Grundst. betreffenden Vertr. bei Auslassg. u. Eintragg. nur eines Teiles derselben s. § 139. Geheilt wird nur der Mangel der Form, nicht sonstige Mängel z. B. Nichtigk., Ansechtbark. wg. Willensmängel, Verstoß gg. gute Sitten. Zubehör.

8 314. Serpflicfjtet1 sich jemand zur Veräußerung2 oder Be­ lastung einer Caches so erstreckt sich die Verpflichtung im Zweifel auch aus das Zubehör^ der Sache. E. l, 790 a; II, 265; III, 3, 8

!♦ Nur für obligatorische Verträge geltende Auslegungsregel. 2. Im weitesten Sinne, so auch Schenkungsverspr. 3. § 90. 4 §§ 97, 98; auf das z. Z. des Vertragsabschlusses vorhandene, ohne Rücksicht auf Eigentum des Veräußerers, ev. Pflicht zur Eigentumsverschaffung. Bestimmung der Leistung durch einen der Vertragschließenden.

8 313. Soll die Leistung1 durch einen der Vertragschließenden bestimmt werden, so ist im Zweifel2 anzunehmen, daß die Be­ stimmung nach billigem Ermessen zu treffen ist. Die Bestimmung erfolgt durch Erklärung gegenüber dem anderen Teile? Soll die Bestimmung nach billigem Ermessen erfolgen, so ist die getroffene Bestimmung für den anderen Teil nur verbind­ lich, wenn sie der Billigkeit entspricht. Entspricht sie nicht der Billigkeit, so wird die Bestimmung durch Urteil getroffen; das Gleiche gilt, wenn die Bestimmung verzögert wird? E. I, 353; II, 266; III, 3u9.

1. Art, Umfang, Ort oder Zeit RGZ 64n4, IW 08479, LZ 08397; die Leistung muß aber bestimmbar sein. 2. Die Best, kann auch in daS „freie" Belieben gestellt sein, jedoch muß eine Gebundenheit des Schuld­ ners bestehen. Beweispfl. f. Überlassung der Best, in das billige Erm. ist der Gl., vgl. RGZ 5749 3 §§ 130—132; nicht einseitig widerruf-

142

Zweites Buch. Schuldverhältnisse.

II. Abschn. Verträge.

lich. 4. Verschulden nicht erfordert.; Klage auf Vollzug der vom Ger. nach Billigt, zu bestimmenden L., nicht erst auf Best, der L. zu richten.

Bestimmung der Gegenleistung.

8 316* Ist der Umfang der für eine Leistung versprochenen Gegenleistung nicht bestimmt,1 so steht die Bestimmung^ im Zweifel demjenigen Teile zu, welcher die Gegenleistung zu forbeni hat? E. I, 354: II, 267; III, .360.

1. In der Regel jedoch beim Vorhandensein eines objektiven Maßstabes für die Gegenl., wie Marktpreis, Börsenpr. usw., stillschw. Vereinbarung dieses Pr. anzunehmen IW 08 327. 2. §§ 130—132; int Zweifel nach billigem Ermessen zu treffen § 315. 8. Beweispfl. für das Recht zur Best, der die Gegenl. Fordernde; vgl. RGZ 57", SeuffA 48 26°. Vgl. die Sondervorschr. für Dienst-, Werk-, Mäklervertrag in §§ 612, 632, 653.

Bestimmung durch Dritte.

8 317» Ist die Bestimmung der Leistung einem Dritten über­ lassen,1 so ist im Zweifel anzunehmen, daß sie nach billigem Ermessen zu treffen ist. Soll die Bestimmung durch mehrere Dritte erfolgen,so ist im Zweifel Übereinstimmung aller erforderlich; soll eine Summe bestimmt werden, so ist, wenn verschiedene Summen bestimmt werden, im Zweifel die Durchschnittssumme maßgebend. E. I, 335; II, 263: III, 314.

1» Einigung über die Person des Dritten erfordert., sonst gilt der Ver­ trag als nicht geschlossen, § 154; s. § 319, IW 04289. 2. Gleichviel ob nach freiem oder nach billigem Ermessen; mangels Übereinstimmung im ersteren Falt § 3192, im letzteren §319isi anwendbar.

§318. Die einem Dritten überlassene Bestimmung der Lei­ stung erfolgt durch Erklärung gegenüber einem der Vertrag­ schließenden? Die Anfechtung der getroffenen Bestimmung wegen Irr­ tums, Drohung oder arglistiger Täuschung2 steht nur den Ver­ tragschließenden zu; Anfechtungsgegner ist der andere Teil. Die Anfechtung muß unverzüglich^ erfolgen, nachdem der Anfech­ tungsberechtigte von dem Anfechtungsgrunde Kenntnis erlangt hat? Sie ist ausgeschlossen, wenn dreißig Jahre verstrichen sind, nachdem die Bestimmung getroffen worden ist. E. I, :69; NI 812.

1. 88 130—132; unwiderruflich. » 88 U9, 123, 142. 3. Ohne schuldHaftes Zögern 8 121. 4. Wirkung der Ans. ist Nichtig!, der erfolgten Bestimmung: neue Best, durch den Dritten zu treffen, ev. Anrufung des Richters nach 8 319.

§§ 315—319.

2. Titel.

Gegenseitiger Vertrag. § 320.

143

g 319.

Soll der Dritte die Leistung nach billigem Ermessen bestimmen, so ist die getroffene Bestimmung für die Vertrag­ schließenden nicht verbindlich, wenn sie offenbar unbillig ist? Die Bestimmung erfolgt in diesem Falle durch Urteil; das Gleiche gilt, wenn der Dritte die Bestimmung nicht treffen kann oder will oder wenn er sie verzögert. Soll der Dritte die Bestimmung nach freiem Belieben treffen, so ist der Vertrag unwirksam? wenn der Dritte die Be­ stimmung nicht treffen kann oder will oder wenn er sie ver­ zögert.'c

I, 357; II, 2T0; IN, 313.

!♦ D. h. die Unbilligkeit von jedermann oder doch jedem Sachkundigen sofort erkennbar ist; objektive Sachwidrigkeit genügend, bewußte Unbilligk. nicht erfordert., vgl. DIZ 04**, LZ 10547; beweispfl., wer die Best, nicht als billig anerkennt. 2. Hier keine Ersetzung durch Urteil. 8* Auch wenn unter mehreren die erfordert. Übereinstimmung nicht zu erzielen § 317.

Zweiter Titel.

Gegenseitiger Berlrag. Gegenseitig ist ein Vertrag, wenn in ihm zwei Verpflichtungen sich in der Weise gegenüberstehen, daß die eine das Äquivalent der anderen bildet und Versprechen und Gegenversprechen sich gegenseitig bedingen (synallagmatische Verträge). Nur auf gegenseitige Vertr. in diesem Sinne, zu denen auch die Gesellschaft gehört, beziehen sich die Vorschr. der 88 320 ff., nicht auf die sog. unvollkommen zweiseitigen Verträge, bei denen nur zufällig, nicht regelmäßig auf der anderen Seite ein Anspruch erwächst, z. B. der Auftrag, dessen Zweck dahin geht, den Beauftragten zur Ausführung des Auftrags zu verpflichten, bei dem aber eine Verpflichtg. des Auftraggebers z. B. auf Ersatz von Aufwendungen ent­ stehen kann. Die 88 323 ff. finden nicht notwendig auf alle Verbindlichkeiten An­ wendung, die sich aus gegenseit. Vertr. ergeben, nämlich nicht auf solche Verbindlichkeiten, die weder zu einander noch zu den Hauptpslichten deS Vertrages im Verhältnis der Gegenseitigkeit stehen, vgl. 88 547, 630, 648, 697, 713, 716, RGZ 54^5, 571. Diese Leistungen sind im Falle der Unmöglichk. nach den 88 275, 280 zu behandeln.

Einrede des nicht erfüllten Vertrags.

8 320»

Wer aus einem gegenseitigen Vertrage1 verpflichtet ist, kann die ihm obliegende Leistung bis zur Bewirkung der Gegenleistung verweigern,2 es sei denn, daß er vorzuleisten ver­ pflichtet ist.3 Hat die Leistung an mehrere zu erfolgen, so kann dem Einzelnen der ihm gebührende Teil bis zur Bewirkung der ganzen Gegenleistung verweigert werden.^ Die Vorschrift des § 273 Abs. 3 findet keine Anwendung.3

144

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. II. Abschn. Verträge.

Ist von der einen Seite teilweise geleistet worden,so kann die Gegenleistung insoweit nicht verweigert werden, als die Ver­ weigerung nach den Umständen, insbesondere wegen verhältnis­ mäßiger Geringfügigkeit des rückständigen Teiles, gegen Treu und Glauben verstoßen würde? L. I, 362, 3b3, 364; II, 271; III, 314;

2. Aufschiebende Einrede, zwingt den Kläger zum Beweis der seinerseits erfolgten Erfüllung, sonst kann Verurteilg. nur nach Maßg. von § 322 erfolgen; die Einr. wird nicht durch Annahmeverzug des Bekl., aber durch AnnVerweigerung Hinsicht!, der Gegenl. ausgeschlossen RGZ 58176z 69 381, 08675; auch zulässig, wenn u. solange die Gegenl. nur unvollständig bewirkt wird, s. aber Abs. 2, vgl. auch § 440, Beweislast ändert sich aber, wenn der Bekl. die L. als Ersüllg. angenommen hat § 363, SeuffA 572; vgl. RGZ 56251; Einr. ausgeschlossen, wenn u. soweit die Gegenl. durch unverschuldetes Unmöglichwerden erloschen ist, beweispfl. der Kl.; s. dann § 323; nur die gegenüberstehende L. kann verweigert werden SeuffA 65440; Ausschluß der Einr. durch Vereinbarung der Arbitrageklausel RGZ 73 257; bei Sukzessiv­ leistungen kann die Einr. darauf gegründet werden, daß die Gegenl. für eine frühere Teilleistung noch nicht erfolgt sei OLG 4222. 3. Rach Vertrag RGZ 66 o. Gesetz §§ 551, 614, 641. 4L Ausnahme von § 420; für den Fall unteilbarer L. o. gemeinschaftl. Berpslichtg. zu teilt). L. ergibt sich gleiches aus §§ 431, 427; bei Beerbung eines Vercragschließenden durch mehrere s. §§ 2038—2040. 8. Bezieht sich auf S. 1 u. 2. v. Quantitativ unvollständig o. in einer Weise mangelhaft, daß die L. vervollständigt werden kann. 7. Vgl. RGZ 56151, 6817; Anwen­ dung des Grundsatzes des Abs. 2 auf den Rücktritt nach § 326 RGZ 76150. 1. S. die Vordem.; s. RGZ 73210.

Leistungsweigerung bei Borleistungspflicht.

8 321. Wer aus einem gegenseitigen Vertrage vorzuleisten verpflichtet ist,1 kann, wenn nach? dem Abschlusse des Vertrags in den Vermögensverhältnissen3 des anderen Teiles eine wesent­ liche Verschlechterung eintritt? durch die der Anspruch auf die Gegenleistung gefährdet wird, die ihm obliegende Leistung ver­ weigern? bis die Gegenleistung bewirkt oder Sicherheit für sie geleistet wird? E. II, 272; III, 315.

2. Nicht auch wenn die schlechte VermLage z. Z. des VertrAbschlusses bestand u. dem Vorleistungspflichtigen, wenn auch ohne Verschulden, unbekannt war. 3. Analoge Anwendg. des § 321 aus Tatbestände, in denen die die Gegenl. gefährdende Veränderung nicht direkt die VermVerhältnisse des Ver­ pflichteten berührt, nicht ausgeschlossen. 4. Wenn auch unverschuldet; wer selbst die Verschlechterung verschuldet, kann die Einr. nicht bringen; Verschl. durch KonkEröffnung, wenn Zahlungsunfähigk. schon z. Z. des VertrAbschlusses bestand R 0577. 5. Aufschieb. Einr.; der Vertr. bleibt an sich unverändert; kein Rücktrittsrecht, sofern nicht nach den Umständen in Anwendg. des § 157 die clausula rebus sic stantibus als stillschweig. 1. A. 3 zu § 320; Stundg. gilt nicht als Vorl. OLG 431.

vereinbart anzunehmen ist OLG 6", RGZ 5025d, 54 358, SeufsA 6632; 8 326 nicht anwendbar, vgl. OLG 4 222, auch RGZ öl170, 53 62,24‘, IW 03 B 7», 04 201. Für Darlehensverspr. s. § 610. 6. §§ 232 ss., auch durch Bürgen zulässig OLG 20»". Wirkung der Einrede im Prozetz.

g 322.

Erhebt aus einem gegenseitigen Vertrage der eine Teil Klage auf die ihm geschuldete Leistung, so hat die Geltend­ machung des dem anderen Teile zustehenden Rechtes, die Lei­ stung bis zur Bewirkung der Gegenleistung zu verweigern, nur die Wirkung, daß der andere Teil zur Erfüllung Zug um Zug zu verurteilen ist.1 Hat der klagende Teil vorzuleisten,so kann er, wenn der andere Teil im Verzüge der Annahme3 ist, auf Leistung nach Empfang der Gegenleistung klagen. Auf die Zwangsvollstreckung findet die Vorschrift des § 274 Abs. 2 Anwendung. E. I, 365, 366; II, 273; III, 316.

1. Behauptg., daß der Kl. die ihm oblieg. Gegenleistg. bewirkt o. ange­ boten habe, gehört nicht zum Klagegrund, daher BU. zulässig ZPO § 331, im UrkProz. nicht durch Urk. zu beweisen ZPO § 592; Beweist. A. 2 zu § 320; erbringt der beweispfl. Kl. den Beweis nicht, so erfolgt nicht KlAbweisg., sondern Verurteilg. des Bell. „gg. Empfang der dem Bell, gebührenden Gegen!." § 274»; bei Annahmeverzug des Bell, erfolgt Bollstreclg. nach Abs. 3, wie wenn der Bell, zur L. schlechthin verurteilt wäre RGZ 513, 9251, 12««ff., 13 E, GG 03>°»; beweispfl. f. Unrich­ tig!. dcr Dienstpflichtige.

Siebenter Titel.

Werkvertrag. Über das Wesen u. die Unterscheidung von Dienstvertrag s. Vordem, vor § 611; das herzustellende Arbeitsresultat kann ein körperliches sein o. nur tu einer Ortsveränderung eines Gegenstandes (Transportvertr.) o. in einem geistigen Effekte bestehen. Zwischen WBertrag u. Kauf steht der Werklieferungsvertrag § 651. Miete neben WBertrag bei Per­ sonenbeförderung mit Bahn o. Schiff mit Platzkarte; wg. Fuhrleistg. s. IW 0655; Rat, Auskunft IW 0520, OLG 7477 ; Bauvertrag ist WBer­ trag IW 08^28, OLG 17 418; Bauentreprisenvertrag RGZ 66 4, 70-8. Der Verlagsvertrag ist besonders geregelt, RG 19. 6. 01. Die §§ 631 ff. gelten auch für einen WBertrag, der Handelsgeschäft ist; s. auch HGB § 3812. Vgl. KO 88 17, 22, 23, 26, 27, 43, 49n 2, 61 Ne. Unberührt bleiben die besonderen reichsgesetzl. Vorschr. ü. Personenu. Güterbeförderung, vgl. HGB §8 407 ff., 425 ff., 453 ff., 556 ff., 664 ff., 718 ff., BinnenSchG 88 26 ff., FlößG SS 32 ff., PostG, EisenbVerkO 23. 12. 08, AuswG; RGZ 70314, Rechtsverh. der Post zum Absender. Begriff: Gegenstand.

8 631. Durch den Werkvertrags wird der Unternehmer zur Herstellung des versprochenen Werkes,2 der Besteller zur Ent­ richtung der vereinbarten Vergütung3 verpflichtet. Gegenstand des Werkvertrags kann sowohl die Herstellung oder Veränderung einer Sache als ein anderer durch Arbeit oder Dienstleistung herbeizuführender Erfolg fein.1 (£ I, 567, 579; N, ü»»9; III, 621.

mangels anderer Vereinbarung; Vorvertrag OLG 2K8; Schleppvertr. ist regelmäßig WB. RGZ 59 30J, 62210, 67l0, ebenso Personenbeförderungsvertr. IW 05 147, 484, 06 55, 463, 07 331, RGZ 6642, 69357, Bay 05306; Bertr. mit Schiedsrichter RGZ 59247: Orchester IW 1073; Theater-, Konzertvorstellg. ist WB.; Raterteilg. 32B 05 20,502; Bauvertr. IW 08328. L. Stofflieferung regelmäßig Sache des Bestellers, Abgrenzg. vom WLieferungsvertr. (8 651) nach den Umständen; Lieferg. kleiner Zutaten durch den U. teilweise Geschäftspraxis; für Ort, Modalitäten der Ablieferung mangels Vereinbarg. 88 269 ff. maßgebend; Abrech­ nung über die geleisteten Arbeiten kann Rebenverpflichtg. sein, s. aber RGZ 72177; sonstige Nebenverpflichtungen nach Vertrag, Treu u. Gl., vgl. SeuffA46N 284 3* Art, Umfang nach Vereinbarg.; Vorleistg. des U. 8 641; Berechnung für das W. als Ganzes erfordert., vorläufige Teilzahlungen Gruch. 51945; beweispfl. der 11., der angemessene V. ver­ langt, daß keine Preisvereinbarg, getroffen ist; Nebenvervflichtg. IW 1014d. 4 Das W. kann materieller 0. immaterieller Art sein; für Feststeltg. der rechtl. Natur des Bertr. nicht Bezeichnung des Bertr., 18* L. Formfrei

276

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VII. Abschn. Einz. Schuldverhältn.

sondern Inhalt maßgebend RGZ 72281; Zeitlohnvertr. niemals WB., Akkordvcrtr. nur, wenn er nicht im GeschBetriebe des Arbeitgebers geschlossen ist. Geschäftsbesorgung § 675. Vergütung.

§ 632,1 Eine Vergütung 2 gilt als stillschweigend vereinbart, wenn die Herstellung des Werkes den Umständen nach nur gegen eine Vergütung zu erwarten ist.3 Ist die Höhe der Vergütung nicht bestimmt/ so ist bei dem Bestehen einer Taxe die taxmäßige Vergütung, in Ermangelung einer Taxe die übliche3 Vergütung als vereinbart anzusehen. e. I, 567; II, 570; Hl 622.

1. ©. § 612 9(. 1—7.

2. 8 631A. 3; Schiedsrichter OLG 17 "8. 8. Pläne, Kostcnvoranschläge f. IW 04 0520, ©euffSÜ 34N lu, 47 N», SeuffBl 72M’, OLG 17 «7, 202m,205,2»7; maßgebend, ob selbständ. Seifig, o. spezialisiertes Angebot. 4. Auch nicht ein Maßstab für die Berech­ nung, vgl IW 02 »288; Beweislast §63191.3, SeuffBl 69**, IW 07"-'. 5. Die gemein begehrte u. auch gewährte; Hamburger Normen für Architekten, vgl. IW 02*", 051«*, 07"*,**-, OLG 202“7. Sewährleistungspflicht des Unternehmers. Voraussetzungen, Umfang.

8 633. Der Unternehmer ist verpflichtet, das Werk so herzu­ stellen, daß es die zugesicherten Eigenschaften1 hat und nicht mit Fehlern behaftet ist, die den Wert oder die Tauglichkeit zu dem gewöhnlichen oder dem nach dem Vertrage voraus­ gesetzten Gebrauch aufheben oder mindern? Ist das Werk nicht von dieser Beschaffenheit3 so kann der Besteller die Beseitigung des Mangels verlangen? Der Unter­ nehmer ist berechtigt, die Beseitigung zu verweigern,3 wenn sie einen unverhältnismäßigen Aufwand erfordert.3 Ist der Unternehmer mit der Beseitigung des Mangels im Verzuges so kann der'Besteller den Mangel selbst beseitigen3 und Ersatz der erforderlichen9 Aufwendungen verlangen. E. I, 5B9; n, 571; III, 623.

1. § 459 91.11,12; ©euff9I 62N156 (Zusicherung bestimmter Rentabili tät). 8. Auch unerhebliche, s. dagg. § 459 ‘, aber 6332 s 2; Garantie Gruch. 51««. 3. Wg. Beweislast s. §§ 6402, 363. 4. Keine Frist für den Anspr., für die Ersüllg. § 634; Berjährg. §§ 638 ff., 646; daneben bestehen die allgem. Rechtsbehelfe; Einr. des nicht erfüllten Bertr. f. hierzu RGZ 58"*, 69381; kein Anspr. auf Herstellg. eines neuen mangel­ freien W. RGZ 57-7*; Hafig. schon während der 9lusführg. JW06">, OLG 17 "l. 5. Der Best, kann aber die sonstigen Rechtsfolgen des Mangels geltend machen. 6. Im Vergleich zu dem durch die Beseitigg. zu gewinnenden Ergebnis, s. auch RGZ 66167; beweispfl. der Untern. 7. §§ 284 ff.; die allgem. BerzFolgen bleiben unberührt. 8. Oder durch Dritten beseitigen lassen. 9. Wirklich gemachten.

Befristung der MSngeltrseitigung.

A 634.

Zur Beseitigung eines Mangels der im § 633 bezeich­ neten Art sann1 der Besteller dem Unternehmer eine ange­ messene 2 Frist mit der Erklärung bestimmen,3 daß er die Be­ seitigung des Mangels nach dem Ablaufe der Frist ablehne. Zeigt sich schon vor der Ablieferung des Werkes ein Mangel, so sonn der Besteller die Frist sofort bestimmen; die Frist muß so bemessen werden, daß sie nicht vor der für die Ablieferung bestimmten Frist abläuft. Nach dem Ablaufe der Frist kann der Besteller Rückgängigmachung des Vertrags (Wandelung) oder Herabsetzung der Vergütung (Minderung) verlangen, wenn nicht der Mangel rechtzeitig beseitigt worden ist; der Anspruch auf Beseitigung des Mangels ist ausgeschlossen.^ Der Bestimmung einer Frist bedarf es nicht,3 wenn die Be­ seitigung des Mangels unmöglich ist6 oder von dem Unter­ nehmer verweigert wird7 oder wenn die sofortige Geltendmachung des Anspruchs auf Wandelung oder auf Minderung durch ein besonderes Interesse des Bestellers gerechtfertigt wird.6 Die Wandelung ist ausgeschlossen, wenn der Mangel6 den Wert oder die Tauglichkeit des Werkes16 nur unerheblich mindert.11 Auf die Wandelung und die Minderung finden die für den Kauf geltenden Vorschriften der §§ 465 bis 467, 469 bis 475 entsprechende Anwendung.16 6. I, 569; II, 572; IN, 634.

1. Notwendig, wenn der Best. ev. wandeln t>. mindern will, auch hier nicht notwendig im Falle des § 6332 s2. 2. S. §§ 250, 496, 510; ob­ jektiv ausreichend, subjektiv den Interessen beider Teile Rechnung tragend. ZPO § 255. 4. Verhältnis des § 634 zu §§ 320 ff. RGZ 69’«*, IW 10 so«, WarnE 10340. 5. Beweispfl. für die Voraussetzungen der Best, tt. Objektiv. 7. Nach § 6332s2 o. aus anderem Grunde IW 07>«, RGZ 58 ”3, 64294 (Bestreitg. im Prozeß). 8. Keine Pflicht, Rücktritt sofort bei Eintritt des I. zu erklären RGZ 52315. 9. Abs. 3 gilt nicht für Nichtvorhandensein einer zugesicherten Eigensch. RGZ 66 >«*. 10. Oder beides. 11. Beweispfl. der U. 12. Für Berechnung der Minderg. (§§ 472, 473) Zeit der Verpflichtung des Best, zur Abnahme maßgebend; Minderg. beim Bauvertr. IW 03 u39 Schadensersatz wegen Nichterfüllung.

8 635.

Beruht der Mangel1 des Werkes auf einem Umstande, den der Unternehmer zu vertreten hat,6 so kann der Besteller statt der Wandelung oder der Minderung3 Schadensersatz wegen Nichterfüllung 4 verlangen. E. I, 669; II. 573; III, 625.

278

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VII. Abschn. Einz. Schuldverhältn.

1. Der dem W. unmittelbar anhaften muß RGZ 644l, 71175. 2 Nach §§ 276, 278 o. auf Grund Garantieversprechens, nicht bloßer Zusicherg. einer Eigensch. RGZ 5817S, s. auch 65119 IW 08997; Beweis!. § 282; konkurrierendes Bersch, des Best. RGZ 69981. 8. Wer nur unter den gleichen Voraussetzungen § 634 V, IW 03Bus, io««, RGZ 56«», 58»7». 4. Ersatz jedes mit dem Mangel in ursächl. Zusammenhang stehenden Schadens IW 10»«, RGZ 64«. Richt rechtzeitige Herstellung des Werks.

8 636.

Wird das Werk ganz oder zum Teil nicht rechtzeitig hergestellt, so finden "die für die Wandelung geltenden Vor­ schriften des § 634 Abs. I2 bis 3 entsprechende Anwendung: an die Stelle des Anspruchs auf Wandelung tritt das Recht des Bestellers, nach § 327 von dem Vertrage zurückzutreten? Die int Falle des Verzugs des Unternehmers dem Besteller zu­ stehenden Rechte bleiben unberührt. Bestreitet der Unternehmer die Zulässigkeit des erklärten Rücktritts, weil er das Werk rechtzeitig hergestellt habe, so trifft ihn die Beweislast. E. I, 569; II, 574;, III, 626.

1. Verzug, Verschulden des U. nicht erfordert., z. B. Arbeitseinstellun­ gen. 2. Präjudiz, daß der Best. Nachlieferung nicht mehr annehmen werde. 8. RGZ 52315; Recht unverjährbar, Schutz des U. §§ 327, 355: §361 unberührt. 4. §§ 284 ff. Vereinbarung über Mängel.

8 637.

Eine Vereinbarung, durch welche die Verpflichtung des Unternehmers, einen Mangel des Werkes zu vertreten, erlassen oder beschränkt wird, ist nichtig, wenn der Unternehmer den Mangel arglistig verschweigt. (i. I, 570: II. 575; III, 627.

Vgl. 88 443, 476, 540; s. auch § 645. Verjährung.

8 638?

Der Anspruch des Bestellers auf Beseitigung eines Mangels2 des Werkes sowie die wegen des Mangels dem Be­ steller zustehenden Ansprüche auf Wandelung, Minderung oder Schadensersatz^ verjähren, sofern nicht der Unternehmer den Mangel arglistig verschwiegen hat? in sechs Monaten? bei Arbeiten an einem Grundstück in einem Jahre? bei Bauwerken6 in fünf Jahren? Die Verjährung beginnt mit der Abnahme' des Werkes. Die Verjährungsfrist kann durch Vertrag verlängert werden? 8. I. 571, 579; II, 276; III, 628.

7. Titel. Werkvertrag. §§ 635—640.

279

L. Vgl. A. zu § 477; Anwendbark, des § 638 auf immaterielle Werke IW 05 sos, 07330, SeufsBl 71RGZ 66^, nicht auf Verlagsvertr. RGZ 74 3SS. 2. § 6332; Anspr. aus § 6333 unterliegt der ordentl. Berj. 3. §§ 634, 635; vgl. hinsichtl. der Anspr. aus § 635 u. wg. positiver Bertragsverletzg- IW 06552, RGZ 6264 66", 71"3, hinsichtl. Anspr. aus Transportverträgen IW 05"*, 08196, RGZ 62", 64", 66", JW O7330. 4. Hier bleibt es bei der gewöhnt. BerjFrist. 5. 88 186 ff. 6. Hoch- u. Tiefbau RGZ 56 "; s. auch 71 "3, IW 08 «1, es?, 10 Bauwerk als Ganzes u. Herstellg. einzelner Teile RGZ 57377. 7. 88 640, 646. 8. Kann unter Umständen durch Garantieverspr. auf bestimmte Zeit erfolgen, vgl. IW 08 "7, WarnE09", RGZ 71 "4.

8 639»

Auf die Verjährung der im § 638 bezeichneten An­ sprüche des Bestellers finden die für die Verjährung der An­ sprüche des Käufers geltenden Vorschriften des § 477 Abs. 2, 3 und der §§ 478, 479 entsprechende Anwendung.^ Unterzieht sich der Unternehmer im Einverständnisse2 mit dem Besteller der Prüfung des Vorhandenseins des Mangels oder der Beseitigung des Mangels, so ist die Verjährung so lange gehemmt, bis der Unternehmer das Ergebnis der Prüfung dem Besteller mitteilt oder ihm gegenüber den Mangel für beseitigt erklärt oder die Fortsetzung der Beseitigung verweigert. E. II, 576; III, 629.

1. Wg. Beweissicherung s. RGZ 6636S. 2. Beim Mangel des Einver­ ständnisses kann die Verj. vor Mlauf der Nachfrist (8 634) ablaufen, wenn nicht durch Kl. usw. Unterbrechg. herbeigeführt wird.

Abnahme.

Pflichten des Bestellers.

8 640»

Der Besteller ist verpflichtet^ das vertragsmäßig hergestellte^ Werk abzunehmen,sofern nicht nach der Beschaffen­ heit des Werkes die Abnahme ausgeschlossen ist. Nimmt der Besteller ein mangelhaftes Werk ab, obschon er den Mangel kennt,so stehen ihm die in den §§ 633, 634 bestimmten Ansprüche5 nur zu, wenn er sich seine Rechte wegen des Mangels bei6 der Abnahme vorbehält.? E. I, 572, 57a; II, 577; III, 63o.

L. Klagbar: Verweigerung begründet Verzug des Best. 88 293 ff., 295, 304, 326; s. auch IW 06333. 2. Beweispfl. der U.; Verweigerg. der Abu. auch bei unerhebl. Mängeln IW 077". S. Abnahme enthält die körperl. Hinnahme u. die Anerkennung der Leistg. als VertrErfüllung: Anerkennung kann stillschweigend erfolgen IW 07 331, 08 303,3*3, RGZ 69333; keine gesetzt. Prüfungspfl. vor Abn., aber HGB88 3812, 377; nachträgl. Geltendmachung von Mängeln nicht schlechthin ausge­ schlossen, Beweislast § 363, auch nicht Einr. des nicht erfüllten Vertr.; s. auch IW 10 "6; Ort 8 269; AbnFähigk. nach der Beschaffenh. des W. vorausgesetzt 8 646. 4. Beweispfl. der U.; Kennenmüssen steht nicht gleich. 5. Anspr. auf Schadensers. 8 635 bleibt unberührt. 6. Nicht

280

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VII. Abschn. Einz. Schuldverhaltn.

buchstäblich RGZ 58««, auch vor Abn. RGZ 73»". Besteller.

7. Beweispfl. der

Fälligkeit, Verzinsung der Vergütung.

8 641. Die Vergütung ist bei der Abnahme1 des Werkes zu entrichten. Ist das Werk in Teilen abzunehmen und die Ver­ gütung für die einzelnen Teile bestimmt,^ so ist die Vergütung für jeden Teil bei dessen Abnahme zu entrichten. Eine in Geld festgesetzte Vergütung hat der Besteller von der Abnahme des Werkes an zu verzinsen,sofern nicht die Ver­ gütung gestundet ist. 6. I, 573; II. 578: III, 631.

1. §§ 640, 646; Zug um Zug §§ 320—322, 293 ff., OLG 12’»; die Borschr. über Leistungsort bleiben unberührt OLG 6»’». 2. IW 08"«. 8. § 246, HGB § 352; auch ohne Verzug.

«nnahmeverzug.

8 642. Ist bei der Herstellung des Werkes eine Handlung des Bestellers erforderlich,^ so kann der Unternehmer,wenn der Besteller durch das Unterlassen der Handlung in Verzug der Annahme kommt, eine angemessene Entschädigung verlangen? Die Höhe der Entschädigung bestimmt sich einerseits nach der Dauer des Verzugs und der Höhe der vereinbarten Ver­ gütung, andererseits nach demjenigen, was der Unternehmer infolge des Verzugs an Aufwendungen erspart oder durch ander­ weitige Verwendung seiner Arbeitskraft erwerben kann? E. I, 575; II, 579: III, 631.

1. Z. B. Lieferung des Stosses, Zurversügungstellg. eines Raumes, Darbietg. der Person (Porträtieren). 2. Neben den allgem. Rechts­ behelfen bei Nichterfüllg. vertragsmäßiger Verbindlichkeiten §§ 293 ff., 322 ff., 324; § 326 nicht anwendbar RGZ 53«««; kein klagb. Anspruch aus Vornahme der Spanbig.; f. auch HGB §§ 381«, 375. 3. Nachweis besonderen Schadens nicht ersorderl. 4. Vgl. §§ 324, 615.

8 643. Der Unternehmer ist im Falle des § 642 berechtigt, dem Besteller zur Nachholung der Handlung eine angemessene Frist mit der Erklärung1 zu bestimmen, daß er den Vertrag kündige, wenn die Handlung nicht bis zum Abläufe der Frist vorgenommen werde. Der Vertrag gilt als aufgehoben,>venn nicht die Nachholung bis zum Ablaufe der Frist erfolgt. $. II, 679; III, 633.

1. §§ 130 ff.

2. Für die Zukunft; f. b. Vergangenh. bleiben bie Anfvr. nach §§ 642, 6451 s2 bestehen.

Tragung der Gefahr.

8 644. Der Unternehmer trägt die Gefahr1 bis zur Abnahme? des Werkes. Kommt der Besteller in Verzug der Annahme?

so geht die Gefahr auf ihn über. Für den zufälligen Untergang und eine zufällige Verschlechterung des von dem Besteller ge­ lieferten Stoffes ist der Unternehmer nicht verantwortlich. Versendet der Unternehmer das Werk auf Verlangen des Bestellers nach einem anderen Orte als dem Erfüllungsorte, so finden die für den Kauf geltenden Vorschriften des § 447 ent­ sprechende Anwendung. E. I, 576; II, 580; III, 634.

1. Am Werk selbst, auch dem noch nicht vollendeten; auch die Möglichk., daß das W. durch Zufall unausführbar wird, gehört hierher; auch wenn das W. im Gewahrsam des Best, ist; Pfl. zur Wiederherstellg. des W. nach dem konkreten VertrBerhältnis. 2. §§ 640, 646; Unter­ gang nach der Abn. §§ 320, 634, 635, 640-, 363. 3. §§ 293 ff., 642.

8 645.

Ist das Werk vor der Abnahme1 infolge eines Mangels des von dem Besteller gelieferten Stoffes2 oder infolge einer von den« Besteller für die Ausführung erteilten Anweisung untergegangen, verschlechtert oder unausführbar geworden, ohne daß ein Umstand mitgewirkt hat, den der Unternehmer zu ver­ treten hat,b so kann der Unternehmer einen der geleisteten Arbeit entsprechenden Teil der Vergütung und Ersatz der in der Ver­ gütung nicht inbegriffenen Auslagen verlangen.^ Das Gleiche gilt, wenn der Vertrag in Gemäßheit des § 643 aufgehoben wird. Eine weitergehende Haftung des Bestellers wegen Verschul­ dens bleibt unberührt. E. I, 577; II, 581; IN, 635.

L §§ 640, 646. 2. Bewegt, u. unbewegt. S. (Baugrund), auch Mate­ rialien zur Herstellg. (Gerüst). 3. §§ 276, 278; § 254 anwendbar; be­ weiset. für alle Voraussetzungen des Anspr. aus § 645 der U.; in Unterlassg. der Prüfung des St., der Anweisung kann Verschulden liegen, s. aber WarnE 09N 845. 4. Auch wenn den Best, kein Ver­ schulden trifft. Ausschlutz der Abnahme.

8 646»

Ist nach der Beschaffenheit des Werkes die Abnahme ausgeschlossen, so tritt in den Fällen der §§ 638, 641, 644, 645 cm die Stelle der Abnahme die Vollendung des Werkes? E. I, 579; II, 582; III, 636.

I

Entsprechende Anwendg. bei Lieferung an Dritten 35136.

Pfandrecht des Unternehmers.

8 647*

Der Unternehmer hat für seine Forderungen aus dem Vertrags ein Pfandrecht2 an den von ihm hergestellten oder ausgebesserten beweglichen Sachen3 des Bestellers, wenn sie bei

282

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VII. Abschn. Einz. Schuldverhältn.

der Herstellung oder zum Zwecke der Ausbesserung in seinen Besitzt gelangt sind. C. I, 547; II, 583; III, 637.

L Auch auf Schadensers. wg. AnnBerzug, aus §§ 642, 645; ohne Rücks, auf Fällig!.; auch für ProzKosten §§ 1257, 1210. 2. §§ 1257, 1204ff.; W § 49N 2,3; Zurückbehaltg. nach §§ 273, 1000 nicht ausgeschlossen. 3. Wg. Schiffen s. OLG 9---, DIZ 05122. 4 §§ 854 ff. SicherungShypothek des Unternehmers.

8 648J Der Unternehmer eines Bauwerkes $ oder eines ein­ zelnen Teiles^ eines Bauwerkes kann für seine Forderungen aus dem Vertrage die Einräumung einer Sicherungshypothek6 an dem Baugrundstücke des Bestellers verlangend Ist das Werk noch nicht vollendet,^ so kann er die Einräumung der Sicherungs­ hypothek für einen der geleisteten Arbeit entsprechenden Teil der Vergütung und für die in der Vergütung nicht inbegriffenen Auslagen verlangen. E. II, 583; in, 638.

L. S. jetzt G 1. 6. 09 betr. die Sicherung der Bauforderungen; § 648 bleibt an sich unberührt, der Schutz jenes G. ist aber wirksamer, s. § 22. 2. Nur der mit dem GrundstEigentümer unmittelbar in VertrBeziehung stehende; nicht der bloße Lieferant von Material, f. auch § 6511; nicht der bauleitende Architekt, der Verfertiger von Plänen RGZ 63313. 3 Unbewegl., durch Verwendg. von Arbeit u. Material in Verbindg. mit dem Erdboden hergestellte S., Hoch- u. Tiefbauten, vgl. RGZ 30153,5641; auch Umbau, Ausbesserung. 4. Z. B. Schreiner-, Schlosserarbeiten: der T. braucht kein abgeschlossener, selbständiger zu sein; vorausgesetzt ist, daß der U. die Einsügg. in das Bauw. selbst übernimmt OLG 1 433, 2 382, SächsA 10 Zn dem Gesellschaftsvermögen gehört^ auch, was auf Grund eines 8ii dem Gesellschaftsvermögen gehörenden Rechtes6 oder als Ersatz für die Zerstörung, Beschädigung oder Entziehung eines zu dem Gesellschaftsvermögen gehörenden Gegenstandes7 er­ worben wird. E. 1, 631 Aos. 4: II, 668 Abs. 1 Satz 2; NI, 706.

1. § 706; die Ansprüche auf BeitrLeistg. nur Tr. GesVertrags RGZ 54

, s. dagg. jetzt RGZ 76276. Nicht zum GesVerm. gehören Beitr. in Dienst­ leistungen, Gegenstände, die ein Gesellschafter der Ges. nur zur Benutzung überläßt. 2. Erwerb, der namens der Ges. gemacht wird; was der geschäftsführ. Ges. nach außen im eigenen Namen erwirbt, wird sein Eigentum, Anspr. auf übertragg. an die Ges. gehört zum GesVerm., vgl. RGZ 54106, Bay 9103, OLG 10 185, 239. 3 Zur gesamten Hand; Mitberechtigg. jedes Ges. an den Bestandteilen des GesVerm., aber nicht zu bestimmten Anteilen IW 0461. 4. Vorhandensein gehört nicht zum Wesen der Ges. IW 12 74; Gegenstand können Grundstücke, Sachen, For­ derungen, beschränkte dingliche Rechte, auch Nießbr. sein; auch unentgeltl. Erwerb unter Leb. o. von Todes wg. zum GesVerm. ist mög lich, Annahme gehört zur Geschäftsführg.; das GesVerm. ist Sondergut, daher besondere Rechte einzelner Gesellschafter daran möglich z. B. Hypo­ thek; Vertragsabschluß zw. einem Gesellschafter u. der Ges. RGZ 32256, aber kein Konkurs über GesVerm., vgl. aber KO §§ 207 ff.; für GesSchulden hasten regelmäßig mangels anderer Vereinbarung auch die Ge­ sellschafter mit ihrem Privatvermögen, Ausnahme z. B. § 833; Klage muß gg. alte Gesellschafter, nicht bloß gg. d. geschäftsführenden gestellt werden; ZwVollstr. ZPO § 736. 3. Der Erwerb zum GesVerm. tritt

314

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VII. Abschn. Einz. Schuldverhältn.

kr. Gesetzes ein.

6, Früchte, Zinsen, Erlös aus Verkäufen RGZ67^r.

7. Z. B. Schadensersatzansprüche, Versicherungsgelder, Vertragsstrafen. Anteil an dem GesellschastSvermögen.

8 718.

Ein Gesellschafter kann nicht über seinen Anteil an dem Gesellschaftsvermögen und an den einzelnen dazu gehören­ den Gegenständen1 verfügen;2 er ist nicht berechtigt, Teilung zu verlangen. Gegen eine Forderung, die zum Gesellschaftsvermögen gehört, kann der Schuldner nicht eine ihm gegen einen einzelnerr Gesell­ schafter zustehende Forderung aufrechnen. E. I, 645; II. 658 Ads. I; III, 706.

L Vgl. RGZ 56 2oe, SeufsA 54^7.

2. Übertragg., Verpfändg., NießbrBestellg. ausgeschlossen RIA 3 43; entgegenftehende Verfügung nach innen unwirksam, verpflichtet dem Dr. ggüber zum Schadensersatz; ZwBollstr. ZPO. § 859, hierzu § 725, RGZ574"; vgl. KO §§ 16, 51; wg. des ausscheidenden Ges. s. § 738, SeuffA 60 »L L. Schutz § 720; Gl. der Ges. kann aufrechnen mit Fdg. eines Gesellschafters gg. ihn, soweit derselbe für die GesSchuld persönlich haftet, Gesellschafter gg. eine GesSchuld, für die er gesamtschuldnerisch haftet, mit einer Privatfdg., aber nicht gg. eine Privatfdg. an ihn mit einer Fdg. der Ges. OLG 6 25; nur der vertretungsberechtigte Gesellschafter kann, wg. einer GesSchuld be­ langt, mit einer Fdg. der Ges. aufrechnen. Schutz deS gutgläubigen Schuldners.

8 720»

Die Zugehörigkeit einer nach § 718 Abs. 1 erworbenen Forderung zum Gesellschaftsvermögen hat der Schuldner erst dann gegen sich gelten zu lassen, wenn er von der Zugehörigkeit Kenntnis erlangt; die Vorschriften der §§ 406 bis 408 finden entsprechende Anwendung. E, II, 658 Abs. 2; III, 707.

Der Sch. kann bis zur Kenntniserlangiing Borliegen des Regelfalles des § 420 annehmen. Vgl. § 1156. Rechnungsabschlich, Gewinnverteilung.

§ 721.1

Ein Gesellschafter kann den Rechnungsabschluß und die Verteilung des Gewinns und Verlustes erst nach der Auf­ lösung der Gesellschaft verlangen.^ Ist die Gesellschaft von längerer Dauer, so hat der Rech­ nungsabschluß und die Gewinnverteilung^ im Zweifel' am Schlüsse jedes Geschäftsjahrs zu erfolgen.4 6. I, 646; II, 659; III, 708.

1. Vgl. HGB §§ 120—122, GenG § 19, GmbHG § 20. 2. Dispositiv. 3. Verteilg. des Verlustes, d. h. Erhöhung der Einlagen zur Verlustausgleichg. findet nicht statt. 4. Auslegungsregel § 133. 5. Ansvr. richtet sich gg. Mitgesellschafter oder Geschäftsführer.

Anteilsberechnung an Gewinn und Verlust. § 722. Sind die Anteile der Gesellschafter ant Gewinn und Verluste nicht bestimmt/ so hat jeder Gesellschafter ohne Rück­ sicht auf die Art und die Größe seines Beitrags einen gleichen Anteil am Gewinn und Verluste? Ist nur der Anteil ant Gewinn oder ant Verluste bestimmt, so gilt die Bestimmung im Zweifel^ für Gewinn und Verlust? E. I, 647; II, 660; III, 709.

1. Oder durch Auslegg. bestimmbar. 2. Ohne Rücks, auf Art u. Höhe der Einlage IW 09 iso; vgl. HGB § 121. 3. § 133. 4. Vertr., nach dem ein Ges. nur am Verlust teilnehmen soll, ist kein GesBertr.; Be­ freiung einzelner Ges. von Verlustbeteiligg. zulässig IW 03 B 2,17; vgl. RGZ S7ti4.

Kündigung eines Gesellschafters. § 723.1 Ist die Gesellschaft nicht für eine bestimmte2 Zeit eingcgangen, so kann jeder Gesellschafter sie jederzeit kündigen? Ist eine Zeitdauer bestimmt, so ist die Kündigung vor dem Wlaufe der Zeit zulässig, wenn ein wichtiger Grund vorliegt ein solcher Grund ist insbesondere vorhanden, wenn ein anderer Gesellschafter eine ihm nach dem Gesellschaftsvertrag obliegende wesentliche Verpflichtung vorsätzlich oder aus grober Fahrlässig­ keit verletzt b oder wenn die Erfüllung einer solchen Verpflichtung unmöglich wird? Unter der gleichen Voraussetzung ist, wenn eine Kündigungsfrist bestimmt ist, die Kündigung ohne Einhal­ tung der Frist zulässig. Die Kündigung darf nicht zur Unzeit^ geschehen, es sei denn, daß ein wichtiger Grund für die unzeitige Kündigung vorliegt. Kündigt ein Gesellschafter ohne solchen Grund zur Unzeit/ so hat er den übrigen Gesellschaftern den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen? Eine Vereinbarung, durch welche das Kündigungsrecht aus­ geschlossen oder diesen Vorschriften zuwider beschränkt toirb,10 ist nichtig. E. I, 648, 649; II, 661; III, 710.

1. Geltung f. d. vor dem 1. 1. 1900 entstandenen Ges. SeuffA 57^147, RGZ 6102»; keine Geltung bei Sukzessivlieferungsvertr. IW 07103; vgl. RGZ 53», 73 429 (Kartelle), IW 04OLG 911 (Lotteriegemeinsch.); für off. HGes. HGB §§ 132, 133. 2. Oder nach dem Zweck der Ges. bestimmbare, vgl. JW 06 742^ 07’4i, 11022, sßarn® 11 n 1» (bestimmt = zeitl. fest abgegrenzt, wenn auch nicht kalendermäßig), § 724; bei Ablauf der best. Zeit, Eintritt auflös. Bedingg. tritt ohne weiteres Auflösg. der Ges. ein. 3. Regelmäßig ggüber sämtlichen Ges., nicht bloß den geschästsführcnden, vgl. OLG 9n, IW 04 04s. K. löst das GesBerhältnis auf ohne gerichtl. Entscheidung, vgl. aber §§ 736, 737; keine einfeit Zurücknahme

316

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VII. Abschn. Einz. Schuldverhältn.

der K., verspätete K. LZ 08699; § 6282 analog anwendbar. 4. Ver­ schuldet o. unverschuldet; Verlust der GeschFähigk. eines Ges. kann w. Gr. sein; gerechtfertigte K. bewirkt ohne weiteres Auflösg., ungerechtfertigte ist wirkungslos. 5. Subjektiv grobe Pflichtverl., anders als § 712*; s. RGZ 6537, DIZ 06361, OLG 13 14, Gruch. 53996; Annahme kann mündl. erfolgen RGZ 57258, 59 ", 62381, IW 067". 4. Schriftlich k. erfordert, für die wesentl. Bestandteile der BErkl. nämlich die Bübernahme selbst u. die Verbindlichk., für die eingestanden werden will, insoweit Ergänzg. aus dem Zusammenhalt mit anderen Umständen ausgeschlossen RGZ 63144, 57 238, im übrigen Bezugnahme auf fremde Urf. o. außerh. der Grklärg. liegende Umstände zulässig, vgl. RGZ 59217, gg175, 76303, IW 0683; für Nebenabreden, soweit sie auf Erweiterung der Haftg. des B. über das gesetzt. Maß abzielen WarnE 09 309, 10 121; für Bedingungen, die den B. beschweren RGZ 65", 71 WarnE 1 "2, IW ll3", vgl. auch 115"; nicht erfordert.: unmittelbare Bezeichnung der Person des Gl. (insbes. bei Verbürgg. für fünft Sch.), Angabe des Betrags, bis zu dem die B. übernommen wird, in der Urf., genügend Feststetlbark. durch Auslegung SeuffA 57 N im, 64"", iss, vgl. RGZ 57 66, 62 "2, 71 "3, 76 "3,195; für Grund der Schuld, für die B. übernommen wird SeuffA 59"", vgl. RGZ 57258; für Verpflichtungserflärungen des Gl. ggüber dem B., für Regelung des Verhältnisses zw. B. u. Hauptsch., zw. mehreren B. RGZ 5910, ID.' 06 305. Bezugnahme auf eine frühere Urf. über eine schon erledigte B. genügt nicht RGZ 59"; Vollmacht zur Abgabe der BErfl. IW 03B80. Die gleichen Grundsätze gelten für nachträgl. Änderungen des BBertrags SeusfBl 69 "3, RGZ 59", OLG 20 2". 8. Bei Meldung der Nichtigf. der BErfl., Haftg. aus nebenher gehenden Wechselversprechen bleibt unberührt RGZ 51no, R 07 636. auch formgerecht. Nachb. ist nich­ tig, wenn die erste B. nichtig ist. Gilt nicht, soweit die B. auf Seite des B. Handelsgeschäft ist HGB 8 350, JW 0687, 6si, Gruch. 54"^. 6. Leistg. an ErfStatt, Aufrechnung steht gleich, Hinterlegg. je nach den Umständen. 7. Nicht anwendbar ist § 766 auf die fumulative Schuld­ übernahme (aber zu prüfen, ob nicht B. gewollt), vgl. RGZ 59252 (gg. 5112°), 60 263, 64 318, 71117, IW 08 31, "7,676, Gruch. 50 "6, 54 "0, Bay 4 33°, auf die privative Schuldübernahme (§ 414), auf synallagmatische Verträge IW 06 "8

Umfang der Verpflichtung des Bürgen.

8 767.

Für die Verpflichtung des Bürgen ist der jeweilige Bestand der Hauptverbindlichkeit maßgebend.^ Dies gilt ins­ besondere auch, wenn die Hauptverbindlichkeit durch Verschulden oder Verzug des Hauptschuldners geändert wird? Durch ein Rechtsgeschäft, das der Hauptschuldner nach der Übcrnahnlc der Bürgschaft vornimmt, wird die Verpflichtung des Bürgen nicht erweitert? Der Bürge haftet für die dem Gläubiger von dem Haupt­ schuldner zu ersetzenden Kosten der Kündigung und der Rechts­ verfolgung? e. I, 672: II, 708; III, 751.

1. Deren Rechtsbeständigk. u. Gegenstand, nicht ihr gesamter Inhalt mit allen Modalitäten, daher Leistungsort für den B. nicht notwendig der gleiche wie für den Hauptsch.; für vertragsmäßige Nebcnansprüche haftet der B. nach Maßgabe des BVertr. (Auslegg.). Ans rechtskräft. Abweisg. der Kl. gg. d. Hauptsch. kann sich der B. berufen; dagegen kann der B. trotz Berurteilg. des Hauptsch. den Bestand der Schuld bestreiten WarnE

18. Titel. Bürgschaft.

§§ 766-769.

335

09Vgl. auch ZPO § 325, RGZ 56^9, 66 332, 7159; Einfluß 5es Zwangsvergleichs ÄO § 193S2; vertragsmäßige Einschränkg. der tzafrg. des B. zulässig, Erweiterung über den Bestand der Hauptsch. widerspricht dem Begriff der B. 2. §§ 276 ff., 284 ff.; Haftg. für den SchaDensersatzanspr. nach § 326 OLG 18"; aber nicht für den Anspr. aus § 346 auf Rückgabe des Geleisteten IW 02 B 235. 3. Bgl. § 12101; z. B. Schuldanerkennung, Versprechen von Zinsen, Vertragsstr., vergleichsweise Ände­ rung der Leistung; wg. Stundg. s. RGZ 59223, OLG 6^0; Änderung des Bestandes der Hauptverbindlichk. ohne Verschlechterung der Rechts­ lage des B. wirkt auch gg. den B. ^3 53356; keine Erweiterung der vastg. des B. durch Verlust der Einr. gemäß § 7702, RGZ 6254. 4. Vgl. §8 1118, 12102, ZPO § 1003, S OLG 18" (Widerkl.); Nebenfdg. i. L. von ZPO 88 4, 5462 RGZ 562^. Einreden.

§ 768» Der Bürge * sann2 die dem Hauptschuldner zustehen­ den Einreden3 geltend machen. Stirbt der Hauptschuldner, so kanll sich der Bürge nicht darauf berufen, daß der Erbe für die Verbindlichkeit nur beschränkt haftet.^ Der Bürge verliert eine Einrede nicht dadurch, daß der Hauptschuldner auf sie verzichtet? E. I. 671, 672 Abs. 2 Satz 2; II, 707; III, 762.

1. Der Nachb. kann die dem Hauptsch. u. die dem ersten B. zustehenden Einr. geltend machen. 2. Pfl. hierzu nach Maßg. des RVerhältnisses zum Hauptsch. RGZ 59 209; Rückfdg. bei L. in Unkenntnis der Einr. 88 812 ff. 3. überhaupt alle Einwendungen des Hauptsch. gg. den Anspr. des Gl., Erfüllg., Nichtigk. des RGeschästs (8 142), erfolgte Aufrechng. (8 389), Einw. aus 8 343; der B. kann den Anspr. des Hauptsch. auf VertrStrase geltend machen RGZ 532*6; Einreden: des Zurückbehaltungsr., des nicht erfüllten Vertr., der ungerechtfertigten Bereich. (8 821), der mangelnden Sicherheitsl., der Stundg. RGZ 5631Qf 59228, vgl. 8 767 xs 3, Berjährg., auch wenn die Verj. in der Richtung gg. den B. unterbrochen ist; Unterbrechg. der Verj. der Hauptsch. wirkt nicht gg. den Bürgen SeusfA 62N79, OLG 21298; auch Einr., die dem Hauptsch. nur für seine Person zustehen z. B. 88 519, 1579; gleichgültig, ob die Einr. vor oder nach Bübernahme entstand. Der B. kann aber AnfR., Ausrechnungsr. usw. des Hauptsch. nicht selbst ausüben 8 770 A. 2, 4, 5. Daneben hat der B. die in seiner Person begründeten Einw.; Aufrech­ nung mit einer Fdg. gg. den Gl. ggüber der Bürgschaftsfdg. RGZ 53403. 4. 88 1967, 1975ff., 1993ff.; weitere Ausnahme von S. 1 KO 8 1938 2: überhaupt Bezugnahme auf solche Rechtsbehelfe des Hauptsch. ausge­ schlossen, gg. die nach der Absicht der Vertragschließenden die B. Schutz gewähren sollte. 8. Vgl. 8 767*S3; nicht unter Ms. 2 fällt Verlust von Einr. kraft G. (z. B. 8 3413); Verzicht des B. auf Einr. des Hauptsch. ist Schuldversprechen 8 780. Mehrheit der Bürgen.

§ 769» Verbürgen sich Mehrere für dieselbe Verbindlichkeit? so haften sie als Gesamtschuldner,2 auch wenn sie die Bürgschaft nicht gemeinschaftlich3 übernehmen. 6. 1, 673; II, 709; III, 753.

336

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VH. Abschn. Einz. Schuldverhältn.

L. Wenn auch zu verschiedenem Betrage der für verschied. Quoten einer einheitl. Fdg. RGZ 48^52. L. 88 421 ff.; Verhaltn, der Bereinbarg. zulässig; gilt auch bei Rückb.

Fdg.; anders bei Verbürgg. SeussA 61 n 132. vgl. auch B. 88^26, 774; abweich. 8. 8 427.

Anfechtung, Aufrechnung.

§ 770» Der Bürge kann die Befriedigung des Gläubigers ver­ weigerns solange dem Hauptschuldner das Recht zusteht, das feiner Verbindlichkeit zugrunde liegende Rechtsgeschäft anzu­ fechten? Tie gleiche Befugnis hat der Bürge? solange sich der Gläu­ biger^ durch Aufrechnung gegen eine fällige Forderung des Hauptschuldners befriedigen kann?,5 6. IL 7lu; III, 754.

1. Dilatorische Einr.; keine Rückfdg., wenn der B. in Unkenntnis der Einr. zahlt, wohl aber, wenn der Schuldner hinterher anficht 88 142, 812; Aufr. durch den Sch. nach L. des B. ausgeschlossen; wg. Verjährg. s. 8 2022. 2. 8 119 ff., 121, 124, 144 RGZ 66^3; der B. kann das AnfR nicht ausüben. 3. Nicht wenn nur der Hauptsch. aufrechnungs­ berechtigt ist (s. 8 393). 4. 88 387 ff.; der B. kann mit einer Fdg. des Hauptsch. nicht selbst aufrechnen RGZ 59210; R. des Bürgen aus 8 770 erlischt durch anderweitige Verfügg. des Hauptsch. über die Fdg. gg. den Gl., ferner wenn der Gl. den Hauptsch. befriedigt, auf das Aufr9t. verzichtet 0. Stundg. erwirkt; es kann nicht geltend gemacht werden, wenn der Fdg. des Hauptsch. eine Einr. entgegensteht. Aufr. mit einer eigenen Fdg. des B. gg. den Gl. bewirkt den Übergang der Fdg. des Gl. gg. den Hauptsch. auf den B. RGZ 53^3. 5. Wahl, Rücktritt, Wandelung, Minderung (§8 262 ff., 346 ff., 462 ff., 634 ff.) kann der B. nicht für den Sch. vornehmen, auch nicht Vorbehalt nach § 3413 erklären RGZ 53 356, aber Bestimmung nach 8 3661 treffen; wg. Mindg.-, WandlgEinr. s. RGZ 66 332. Einrede der Dorausklage.

8 771. Der Bürge kann die Befriedigung des Gläubigers ver­ weigern, solange nicht der Gläubiger eine Zwangsvollstreckung gegen den Hauptschuldner ohne Erfolg versucht hat (Einrede der Vorausklage). E. I, 764 VIbi

1, VWf. 2 Say I; II, 7U Abs. I; III, 755.

Einr. muß vom B. geltend gemacht werden, zwingt den Gl. zum Nachweis erfolglos versuchter Vollstr.; VollstrVersuch nur einmal er­ fordert., der B. kann nicht geltend machen, daß der Sch. inzwischen zu pfändb. Vermögen gekommen sei (anders im Falle des § 773 N4, 9? 07 U01); bei Geldfdg s. § 772; Einr. hemmt nicht die Verjährg. 8 2022; Aus­ schluß 8 773 HGB 88 349, 351; steht auch dem Nachb. u. dem Rückb. zu; zur Verfolgg. des Schadlosbürgen gehört Klagsbehauptung, daß vom Sch. Bcsriedigg. nicht erlangt sei, er haftet im Falle des Konk. des Sch. erst, wenn der Ausfall des Gl. feststeht.

tz 772. Besteht die Bürgschaft für eine Geldforderung/ so muß die Zwangsvollstreckung^ in die beweglichen Sachen des Haupt­ schuldners an seinem Wohnsitz3 und, wenn der Hauptschuldner an einem anderen Orte eine gewerbliche Niederlassung hat, auch an diesen! Orte, in Ermangelung eines Wohnsitzes und einer gewerblichen Niederlassung an seinem Aufenthaltsorte versucht werden.^ Steht dem Gläubiger ein Pfandrecht oder ein Zurückbehal­ tungsrecht an einer beweglichen Sache5 des Hauptschuldners zu, so muß er auch aus dieser Sache Befriedigung suchen.^ Steht dem Gläubiger ein solches Recht an der Sache auch für eine andere Forderung zu, so gilt dies nur, wenn beide Forderungen durch den Wert der Sache gedeckt werdend e. I, 674 Abs. 2 Satz 2, »; II, 711 Abs. 2; III, 756.

1. ZPO §§ 803 ff. L. Für diese Fdg-, nicht eine beliebige andere. 3. §§ 7—11. 4. Bei mehrfachem Wahns, usw. an jedem; auch bei Wahns, usw. im Auslande, s. aber § 773N 2,4; beweispfl. für erfolglosen VollstrVersuch der Gl.; Einrede der Vorauskl. nicht begründet, wenn Sch. nur Grundst., Fdgen. o. sonstige VermRechte, o. bewegl. Verm. an anderen Orten als am Wohns. usw. hat. 5. §§ 559, 581, 585, 1204 ff., 1257, 1292, 1293, 273, HGB §§ 369 ff., DepG § 8, ZPO § 804; gleich, gültig ob vor o. nach der B. entstanden; B. beweispfl. 6. §§ 1228 ff., 1257, HGB § 371, ZPO §§ 814 ff., KO § 127; Pflicht des Gl. zur Sorge für Erhaltg. der Pfandfachen IW 05 R 07 7. Vgl. ZPO § 777

8 773. Die Einrede der Vorausklage ist ausgeschlossen: 1. wenn der Bürge auf die Einrede verzichtet/ insbesondere wenn er sich als Selbstschuldner verbürgt hat/ 2. wenn die Rechtsverfolgung gegen den Hauptschuldner in­ folge einer nach der Übernahme der Bürgschaft eingetretenen Änderung^ des Wohnsitzes, der gewerblichen Niederlassung oder des Aufenthaltsorts des Hauptschuldners wesentlich erschwert ist; 3. wenn über das Vermögen des Hauptschuldners der Kon­ kurs eröffnet ist;5 4. wenn anzunehmen ist, daß die Zwangsvollstreckung in das Vermögen des Hauptschuldners nicht5 zur Befriedigung des Gläubigers führen wird. In den Fällen der Nr. 3, 4 ist die Einrede insoweit zu­ lässig, als sich der Gläubiger aus einer beweglichen Sache des Hauptschuldners befriedigen kann, an der er ein Pfandrecht oder ein Zurückbehaltungsrecht hat;*bie Vorschrift des § 772 Abs. 2 Satz 2 findet Anwendung. e. I, 675; II, 712; III, 757.

Staudinger. Handausgabe des BGB.

22

338

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VH. Abschn. Einz. Schuldverhältn.

1. Vor o. nach übern, der B.; durch Vertrag; auch stillschweig. Bereinbarg. OLG 1432; Schriftform erfordert, (beste.). 2 B. wird nicht Ge­ samtschuldner, 88 767, 768, 770 bleiben wirksam RGZ 65 «9; vgl. 88 239 2, 5712, 1252 r, KO 8 194. 3. Verfahren von Klageerhebg. bis Durchführg. der Vollstr., auch Befriedigg. aus Pfand o. ZurückbehR.; s. 8 772. 4. Wechsel o. Unbekanntheit. 8. KO 88 102 ff-; Einr. kann wieder gel­ tend gemacht werden bei Aushebg. des ErössnBeschl. (88 108, 109, 116), nicht nach Einstellg. (88 202 ff.) o. Aushebg. des Verfahrens (88 163, 190, a. M. hinsichtl. 8 190 RG ). 6. Auch nicht teilweise; B. kann Besserung der VermVerh. des Sch. dartun. 7. 8 772 A. 5; KO 88 48, 49, 127; wg. des Schadlosb. s. A. zu 8 771. Übergang der Hauptforderung auf den Bürgen.

§ 774* Soweit der Bürge den Gläubiger befriedigt,geht die Forderung des Gläubigers gegen den Hauptschuldner auf ihn über.2 Der Übergang kann nicht zum Nachteile des Gläubigers geltend gemacht werden? Einwendungen des Hauptschuldners aus einem zwischen ihm und dem Bürgen bestehenden Rechts­ verhältnisse bleiben unberührt? Mitbürgen haften einander nur nach § 426? E. I, 676; II, 713; IN, 768.

1. Gleichviel wie, 88 362, 364, 372 ff., 378, 387 ff., 389, ZwVollstr.; auch Erlaß zugunsten des B.; nicht bloße Sicherstellung OLG 13 A. Bei teilweiser Befriedigg. zum entspr. Teil; Übertragg. kraft G. 8 412; mit Nebenrechten NGZ 60 "i, 65IW 07^5; wg. Zinsen s. RGZ 61347; Auskunstpfl. des Gl. SeusfA61^"2. übergang kann durch Vertrag aus­ geschlossen werden. Daneben besteht der Anspr. des B. aus dem RVerhältnis zu dem Hauptsch., z. B. Auftrag 8 670 IW 07871, Geschäftsführg. ohne Auftr. 88 683, 684 OLG 6«3; Ermessen des B., welchen Anspr. er geltend machen will RGZ 59 209; Pfl. des B. zur Erholung der Genehmi­ gung des Sch. vor Befriedigg. des Gl., zur Mitteitg. von erfolgter Be­ friedigung nach dem zw. ihm und dem Sch. bestehenden RBerhältnis. 3. 88 268, 426, 1164, 1176, 1225, 1607, 1709, RGZ 53^5, 76 195, R 06so. 4. Z. B. Einr. schenkungsweiser B.; wg. Geltendmachung der Einwendgn., die gg. den Gl. begründet waren, s. 88 412, 404, daher insoweit kein Regreßanspr. des B., als er eine der Fdg. entgegenstehende Einr. des Hauptsch. nicht geltend gemacht hat, Anspr. gg. den Gl. in diesem Falle 88 812 ff.; mit einer ihm gg. den Gl. zustehenden Fdg. kann der Sch. nur aufrechnen ggüber dem Anspr. des B. aus 8 774, nicht ggüber dem Anspr. aus d. unmittelb. Rechtsverhältnis zum B., RGZ 59 207. 5. Auch bei Übergang der Fdg. auf den B. durch Vertrag OLG 915; Geltung bei Wechselbürgen RGZ 52222. Anspruch des Bürgen aus Befreiung.

8 775» Hat sich der Bürge im Auftrage1 des Hauptschuldners verbürgt oder stehen ihm nach den Vorschriften über die Ge­ schäftsführung ohne Auftrag wegen der Übernahme der Bürg­ schaft die Rechte eines Beauftragten2 gegen den Hauptschuldner

339

18. Titel. Bürgschaft. §§ 773—776.

zu, so kann er von diesem Befreiung von der Bürgschaft ver­ langend 1. wenn sich die Vermögensverhältnisse des Hauptschuldners wesentlich verschlechtert Habens 2. wenn die Rechtsverfolgung gegen den Hauptschuldner in­ folge einer nach der Übernahme der Bürgschaft eingetretenen Änderung des Wohnsitzes, der gewerblichen Niederlassung oder des Aufenthaltsorts des Hauptschuldners wesentlich erschwert ist;5 3. wenn der Hauptschuldner mit der Erfüllung seiner Ver­ bindlichkeit im Verzug ist;6 4. wenn der Gläubiger gegen den Bürgen ein vollstreckbares^ Urteil auf Erfüllung erwirkt hat. Ist die Hauptverbindlichkeit noch nicht fällig, so kann6 der Hauptschuldner dem Bürgen, statt ihn zu befreien, Sicherheit leisten.6 e. I, 677; II. 714; UI, 750.

L §§ 662 ff., 675.

S. §§ 683, 684, 679. 3. Nach Wahl des Sch. durch Tilgung der Hauptverbindlichk. o. Herbeiführung der Entlassung des B. aus der Haftung durch den Gl.; Vollstr. des Urteils auf Besr. ZPO § 887, RGZ 18435; Anspr. besteht auch nach Verzicht auf Einr. der Vorauskl.; Verzicht auf den Anspr. formlos. Regelmäßig kein Anspr. des B. auf Vorschuß (§ 669) zur Erfüllung der BBerbindlichteit; §§ 670, 257 durch § 775 modifiziert RGZ 5912. 4. Ermessensfrage. 8. § 773N 2. 6. §8 284 ff.; Nachtrag!. Stundung des Gl. beseitigt den Anspr. des B. nicht RGZ 59l0. 7. Auch nur vorläufig ZPO § 704. 8. Kein Anspr. des B. 9. Dafür, daß bei Fälligk. der Hauptverbindlichk. die Befr. des B. erfolgen werde; §§ 232ff.; auch nach Berurteilg. zur Besr.; nach Eintritt der Fälligk. Anspr. aus Besr. trotz Sicherheitsl. RGZ 5910. Einfluß der Aufgabe einer Sicherheit.

§ 776.

Gibt der Gläubiger ein mit der Forderung verbundenes Vorzugsrecht, eine für sie bestehende Hypothek, ein für sie be­ stehendes Pfandrecht oder das Recht gegen einen Mitbürgen * auf,2 so wird der Bürge6 insoweit frei, als er aus dem aus ge­ gebenen Rechte nach § 774 hätte Ersatz erlangen können.^ Dies gilt auch dann, wenn das aufgegebene Recht erst nach der Über­ nahme der Bürgschaft entstanden ist.5 E I, 679; II, 715; III 760

S. Minde­ rung eines Nebenr. steht gleich; bloß passives Verhalten genügt nicht RGZ 653ai, auch nicht Umwandlg. von B. in Ausfallb. D2® 2 1 209; Psl. des Gl. zur Sorge für Erhaltung der Pfandsache IW 05 72°, R 07393; aber keine allgem. Diligenzpsl. des Gl. ggüber dem B. Vorbehalt!, be­ sonderer Bereinbarg. RGZ 6513S,396. 3. Auch int Falle des 8 773; auch der Nachb., der Rückb. int Verhältnis zum Hauptb.; auf das Verhältnis 1. KO §§ 61 ff., BGB 88 1113 ff., 1191 ff., 1204 ff., 769.

99*

340

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VIT. Abschn. Einz. Schuldverhältn.

mehrerer Mitb. nicht anwendbar 3$8 05485. 4. Born B. zu beweisen; bei L. in Unkenntnis der Berfügg. des Gl. Rücksdg. nach §§ 812,813, so­ weit aus dem ansgegeb. R. Ersatz hätte erlangt werden können. 5. Keine analoge Anwendg. aus das GewährlBersprechen Hinsicht!, einer nachAbtr. der Fdg. entstandenen B. RGZ 72142. Bürgschaft auf bestimmte Zeit.

§ 777,

Hat sich der Bürge für eine bestehende1 Verbindlich­ keit auf bestimmte Zeit^ verbürgt, so wird er nach dem Ablaufe der bestimmten Zeit frei,3 wenn nicht der Gläubiger die Ein­ ziehung der Forderung unverzüglich^ nach Maßgabe des § 772 betreibt, das Verfahren ohne wesentliche Verzögerung fortsetzt und unverzüglich nach der Beendigung des Verfahrens dem Bürgen anzeigt,3 daß er ihn in Anspruch nehme. Steht dem Bürgen die Einrede der Vorausklage nicht zu,3 so wird er nach dem Ablaufe der bestimmten Zeit frei, wenn nicht der Gläubiger ihm unverzüglich^ diese Anzeige macht.3 Erfolgt die Anzeige rechtzeitig, so beschränkt sich die Haftung des Bürgen im Falle des Abs. 1 Satz 1 auf den Umfang, den die Hauptverbindlichkeit zur Zeit der Beendigung des Verfah­ rens 1 hat, im Falle des Abs. 1 Satz 2 auf den Umfang, den die Hauptverbindlichkeit bei dem Ablaufe der bestimmten 3eit7 hat.3 E. II, 716; HI, 761.

1. Bei B. für künftige Verb, regelmäßig Haftg. für die innerhalb der Zeit entstehenden, wenn auch noch nicht fälligen Verb-, sofern nicht zeitl. Beschränkung i. S. des § 777 gewollt ist RGZ 63», OLG 6«°. 2. Nicht schon, wenn die Hauptverbindlichk. an bestimmtem Tage fällig wird SächsA 12*98. 3. Dispositiv; Verzicht durch Gestattung der Stundg. IW 03011». 4. z i21i; „ach Ablauf der best. Zeit. 5. §§ 130ff.; nicht zurücknehmbar; für Voraussetzungen der Fortdauer der Haftg. des B. ist der Gl. beweispsl. 6. § 773. 7. Spätere Erweiterungen, insbes. hinsichtl. Zinsen berühren den B. nicht. 8. § 777 gilt nicht für Wech­ selb. IW 03 0 4»; feine Anwendg. auf zeitl. beschränkte Verpfändungen RGZ 68»*. Krcditauftrag.

§ 778. Wer einen Anderen beauftragt,7 int eigenen Namen und auf eigene Rechnung einem Dritten Kredit zu geben,3 haftet dem Beauftragten für die aus der Kreditgewährung entstehende Verbindlichkeit des Dritten als Bürge.3 E. I, 680; II. 717; III, 762.

1. § 662, bei Gewährung eines Entgelts (Provision) f. d. Kreditgew. § 675; Annahme erfordert RGZ 56»°, SR 09 n 3312, f0 sno. formlos, schriftl. 0. mündl. RGZ 5016°, 51120; Widerruf, Kündigg. § 671; anwend­ bar auch §§ 664 (RGZ 56»»), 672, 673, regelmäßig nicht § 669; s. auch

§§ 776—778.

19. Titel. Vergleich. § 779.

341

§ 777 21.1; Bedeutg. des eigenen Interesses IW 10809. L. Durch Ge 3. 765 sf. HGB 349, 3dl; Haftg. Währung o. Stundg. von Darlehen. nach §670, wenn eine Verbindlich!, des Dt. nicht zur Entstehung gelangt; dispositiv. Bei bloßer Ermächtigung zur Kreditgew. nicht § 778, son­ dern Vereinbarg, der Beteiligten maßgebend; auf Kreditbrief findet § 778 nicht Anwendg., der Anweisende haftet als Hauptschuldner RGZ 64109; Kreditanweisung § 783.

Neunzehnter Titel.

Vergleich. Der V. ist ein gegenseitiger Vertr., s. §§ 320 ff. OLG 20238, IW 03 B67; wg. rechtl. o. tatsächl. Mängel der Absindungsleistg. s. RGZ 54165. Abschluß des V. an sich regelmäßig formlos, s. auch § 782, IW O3Biooz Bay 2441; soweit jedoch der B. auch das objektiv wirkende Ersüllungsgeschäst enthält, muß die für dasselbe erforderl. Form erfüllt werden, z. B. Bürgschübernahme, s. auch R 0342; das gleiche gilt, soweit ein formbedürftiges Kausalgesch. zu einer dingl. Rechtsänderung Gegen­ stand des V. ist, vgl. auch IW 02» 233, 0572i (ErbschKauf), 10575, DIZ O2 288, OLG 13429, Gruch. 50662 (Formzwang des § 313). Erfordernis der Genehmigg. des VG. §§ 1714, 1822 n 12. B. des KonkVerwalters KO § 133; s. auch HGB §§ 205, 270. Prozeßvollm. ermächtigt zum BAbschluß ZPO § 81. Für das Prozeßr. ist der Begriff des § 779 nicht maßgebend, im Rahmen der ZPO u. der damit unmittelbar zusammenhängenden Nebengesetze vielmehr jeder Vertr., der den Rechtsstr. ganz 0. teilweise erledigt 0. sonst gegenstandslos macht, als B. anzusehen; vgl. aber JW01"8, RGZ 48 *83. Siehe über ProzeßV. ZPO §§ 81, 83, 98, 160, 510, 791; die Form des ProzeßV. genügt für Vertr., die sonst anderer bestimmter Form bedürftig sind SeufsA 56 IW 01473, RGZ 48 183, 6432, Gruch. 46901. Auflassung kann im V. nicht erfolgen, wohl aber die für Belastg. eines Grundst. mit einem Rechte u. für Übertragg. 0. Belastg. eines solchen Rechtes erforderl. dingl. Einigung u. EintrBewilligung, s. aber GBO §§ 29, 13; vcfl. hierzu noch R 03"3, Bay 4 232, SeuffBl 735". Anfechtg. des ProzeßV führt zur Fortsetzg. des Rechtsstreites im gleichen Verfahren RGZ 65422, Gruch. 50425. Über den Schiedsvertrag s. ZPO §§ 1025—1048 hierzu RGZ 6771. Der Schiedseidvertrag ist nicht geregelt, aber zulässig, über ZwanqsV. s. KO §§ 173 ff., 211, 230.

§ 779»

Ein Vertrag/ durch den der Streit2 oder die Unge­ wißheit 2 der Parteien über ein Rechtsverhältnis^ im Wege gegenseitigen Nachgebens5 beseitigt wird (Vergleich), ist unwirk­ sam/ wenn der nach dem Inhalte des Vertrags als feststehend zugrunde gelegte Sachverhalt1 der Wirklichkeit nicht entspricht und der Streit oder die Ungewißheit bei Kenntnis der Sachlage nicht entstanden sein würdet Der Ungewißheit über ein Rechtsverhältnis steht es gleich, wenn die Verwirklichung eines Anspruchs unsicher ist. E. I, (566. 667; II, 718; III, 763.

342

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VH.Mschn. Einz. Schuldverhältn.

1. S. Vordem. 2. Nicht notwendig, daß der Str. schon in Prozeß übergegangen. S. Subjektiv, ungewiß auch, was nur die Parteien nicht wissen 01138, (Snidj. 45363; aber auf beiden Seiten erfordert.; in tatsächl. o. in rechtl. Beziehg., ü. Existenz eines Rechts, Umfang, Realisierbark., vgl. Bay 3522, wenn auch nur über einzelne nähere Modali­ täten eines Rechtsverh. Gruch. 47936. 4. Jeder Art, nicht nur Schuldverhältnis; materielles o. prozessuales OLG68; das RBerh. muß der Verfügungsgewalt der Parteien unterliegen, darf nicht der Privatdis­ position entzogen sein (durch zwing. GVorschr.); B. über Spiel-, Wettsch. RGZ4l)lsr, IW 02 B233,264, über Disferenzgeschäste Gruch. 47S32, IW 03B« über klagloses Gesch. RGZ 49^r, R06^3; V. zur Abwendg. eines Strafantrags zulässig vorbehaltl. §§ 134, 138, 309, vgl. SeuffA 55 n 9, 5ßi79, RGZ 33337, 42 V. trotz rechtskr. Urt. zulässig, setzt aber beiderseit. Kenntnis von dem Urt., nicht notwendig von der Rechtskr. voraus, Geltendmachg. ZPO § 767, vgl. auch IW 01138; Beschränkg. des B. über Unterhaltsansprüche §§ 1614, 13603, 1714. S. I. S. des Sprach­ gebrauchs des Lebens; jedes ganz geringfügige Nachg. genügt IW 03 b loo, Gruch. 491°6, IW 10 280; teilweise Befriedigg., Anerkennung, Aufgabe des Anspr. o. völlige u. Leistg. anderer Art SeuffA 35 n H9, IW 01138; einseit. Zugeständnis kein B. 91 07 n 3638, SeuffA 62 ^ 283, z. B. einseit. Stundg., anders, wenn Anerkennung u. urkundl. Zahlungsverpflichtg. zugleich Vorteil f. d. Gl., vgl. auch OLG 13 233; Bestreitg. einer rechtl. Verpflichtg. bei einem Zahlungsverspr. unschädl. Gruch. 49106, SeuffA 60273. 3. Nicht bloß anfechtbar; der V. gilt als nicht geschlossen, Rückgängigmachung der vollzogenen Rechtsänderung nach §§ 812 ff. RGZ 613". 7. Die tatsächl. Voraussetzungen, aus welche sich der Streit, die Ungewißh. nicht bezieht RGZ 613i8, IW 10i6; aus dem Sinne der Erklärungen im Anschluß an den erkennbaren Zweck des B. zu entnehmen. 8. Z. B. nach V. ü. ein wg. eines Formfehlers an­ gefochtenes Testament stellt sich heraus, daß das T. überhaupt gefälscht war SeuffA 3N323, f. auch Gruch. 50391; spätere Aufklärg. über die be­ strittenen u. ungewissen Punkte ist ohne Einfluß, begründet weder Anfechtg. noch Unwirksam?., außer im Falle arglistiger Täuschung §§ 123, 823, 826, OLG 4^, Bay l 283, Gruch. 49 s"; Anfechtg. nach §§ 119 ff. sonst nur bei Irrt. 0. Betrug über nicht bestrittene 0. ungewisse Punkte.

Zwanzigster Titel.

Schuldversprechen.

Schuldanerkenutnis.

Der Unterschied zw. SchVerspr. u. SchAnerk. liegt im Grunde nur in der Form des Ausdrucks, daß nämlich beim Anerk. der Schuldner an­ erkennt 0. bekennt, eine bestimmte Leistg. machen zu müssen, während beim Schuldverspr. der Schuldner verspricht, die Leistg. zu machen. Im Verkehr wird der Unterschied wenig beachtet. Es fließen häufig Schuld­ verspr. u. Schuldanerk. ineinander. Für das praktische Ergebnis wird eine solche Bermischg. regelmäßig nicht von wesentl. Einflüsse sein, da beide auf derselben Grundlage, dem abstrakten Vertr. überhaupt, beruhen u. die Unterscheidung in vielen Fällen ohnedies nur eine mehr formelle ist. Nack dem BGB. bildet das SchVerspr. 0. SchAnerk. nicht ohne weiteres eine Novation, vielmehr ist sowohl akzessorisches Hinzutreten der neuen Verbindlichk. zur früheren möglich als auch Annahme der neuen

§ 779. 20. Titel. Schuldversprechen. Schuldanerkenntnis. § 780.

343

an Erfüllungs Statt für die frühere, vgl. hierzu § 364; der Wille der Kontrahenten entscheidet; regelmäßig wird die neue Verbindlichk. nur zahlungshalber eingegangen fein, so daß ein späteres Zurückgreifen auf das alte SchVerhältnis nicht ausgeschlossen ist; aber § 397 zu beachten. Schuldversprechen.

§ 78A. Zur Gültigkeit eines Vertrags/ durch den eine Lei­ stungs in der Weise versprochen wird, daß das Versprechen die Verpflichtung selbständig begründen soll (Schuldversprechen)/ ist, soweit nicht eine andere Form vorgeschrieben ist/ schriftliche5 Erteilung des Versprechens erforderlich. E. I, 638; II, 719; IN. 764.

1. Einseit. Vertr.; Willenseinigg. notwendig RGZ 58 20°, IW 06 550; einseit. SchBerspr. hat nur Beweiswert. 2. Jeder Art; auch Erfüllungs­ übernahme i. S. des § 329 RGZ 58 Zoo, OLG 8", 14 21, Inhalt der L. muß genau fixiert sein OLG 4*o z Abstraktes SchBerspr. liegt nur vor, wenn die Loslösung der Leistungspfl. von dem Schuldgrunde von den Beteiligten gewollt ist, Angabe des SchGrundes schadet nicht, wenn jener Wille feststeht, vgl. Gruch. 49^, SeuffA 48^-3, OLG 4™, 6«*, RGZ 76339: ob der Schuldner wirklich eine abstr. Verbindlichk. eingehen wollte 0. ob nur eine Beweisurk. hergestellt werden sollte, unterliegt der freien richterl. Beurteilg., Einhaltg. der vorgeschrieb. Form begründet keine gesetzt. Vermutg. der wirklich gewollten Mstraktion; beweispfl. ist, wer trotz des auf einen Schuldgrund hinweisenden Wortlauts der Urk. abstr. SchBerspr. behauptet R 08 n 2322, anderenteils, wer ggüber einem abstrakt lautenden SchBerspr. Natur der Urk. als Beweismittel für auf einem best. SchGrund beruhendes SchVerhältnis behauptet SeuffA 64 n 129; über selbständ. SchBerspr. durch Bekenntnis eines Dar­ lehensempfanges Bay 4 774; vgs. über Unterscheidungsfälle RGZ 48229, 58 200, gl 3i9, 6238, 67 262. Bedingg., Befristg. zulässig; Aufnahme einer Gegenleistg. des Gl. in das SchBerspr. steht regelmäßig einem abstrakt. SchBerspr. entgegen; synallagmatischer Vertr. kann nie als abstraktes SchVerspr. aufgefaßt werden IW 06 *63. SchBerspr. kann Grundlage einer Hypothekbestellg. bilden. — Das SchVerspr. unterliegt den allgem. Vorschr. über RGeschäfte, insbes. hinsichtl. Nichtig?., Anfechtbark. §§ 104 ff., 116 ff.; Verstoß gg. §§ 134, 138 begründet regelmäßig nur M'lcksdg. nach § 817, vgl. RGZ 6317®, 64Aus Einwendungen aus den mit dem abstr. Geschäfte verbundenen Vereinbarungen kann von vorneherein verzichtet werden; im übrigen begründen Einwendungen aus dem Rechts­ grund nur Rückfdg. nach §§ 812 ff., vgl. RGZ 613", 67240, 68 302, auch 60419; beweispfl. für seine Einwendungen ist der Sch.; Einwendungen aus zwmg. Rechtsvorschriften § 5181, 656 2, 7622, Spiel-, Wettschuld, Differenzgesch. — Auf kumulative Schübernahme ist § 780 nicht an­ wendbar. 4. §§ 311, 312, 518 (RGZ 71289), 2301. 8. § 126, förm­ liche Urkunde nicht erfordert., Brief genügt; Bezeichnung des Gl. erfor­ dert. RGZ 71 "3; Ausnahmen § 782, HGB 88 350, 351; Annahme des Verspr. formfrei, gewöhnlich durch Entgegennahme der Urk.; Wirksamwerden der Verpftichtg. § 130 IW 097", RGZ 614"; mündt. Neben­ abreden nicht ausgeschlossen, ober wer sich darauf beruft, beweispfl., daß sie trotz des schriftl. Vertr. gewollt sind WarnE ION 277 ; mündl.

344

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VII. Abschn. Einz. Schuldverhältn.

Vorvertr. statthaft, aber mit den Einwendungen aus dem Kausalschuldverhältn. belastet.

Schuldanerkenntnis.

§ 781.

Zur Gültigkeit eines Vertrags, durch den das Be­ stehen eines Schuldverhältnisses anerkannt wird (Schuldaner­ kenntnis)/ ist schriftliche Erteilung der Anerkennungserklärung2 erforderlich. Ist für die Begründung des Schuldverhältnisses, dessen Bestehen anerkannt wird, eine andere Form vorgeschrie­ ben,so bedarf der Anerkennungsvertrag dieser Form. E. I, 683; II, 720; III, 765.

L.

Das abstrakte SchAnerk. setzt voraus, daß die Parteien durch das Anerk. ein neues selbständ. SchVerhältnis begründen wollen, verschieden von dem deklaratorischen Anerk., das nur das Bestehen der schon vor­ liegenden Schuld bestätigt, vgl. IW 06742, 10*« 1140, RGZ 61-", 68 302. die Willensrichtg. der Parteien ist nach den Umständen festzu­ stellen RGZ 6 7 262; Angabe des ursprüngl. Verpflichtungsgrundes ist nicht entscheidend. Über das Verhältnis zum SchBerspr. s. RGZ 61318, 6233, 68302, .

2. Zerstörung der Substanz, Unkenntlichk. des wesentl. Inhalts. ».ZPO §§ 946 ff., 1004 ff., Zahlungssperre §§ 1019 ff.; über Aktien, Jnterimsscheine s. HGB § 228; zeitl. Geltg. a 174. 4. Keine selbständ. Krastloserkl.; s. §§ 803, 804; auch Erneuerungsscheine, weil nur Legitimationspapiere. 5. Bei Untergang des Papiers endgültiger Verlust der Fdg.; wg. Banknoten f. BankG § 4. Staudinger, Handaurgab« des VSB.

23

354

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VIl.Wschn. Einz. Schuldverhältm.

8 800. Ist eine Schuldverschreibung auf den Inhaber für kraft­ los erklärt, so kann derjenige, welcher das Ausschlußurteil er­ wirkt hat, von dem Aussteller, unbeschadet der Befugnis, den Anspruch aus der Urkunde geltend zu machen,^ die Erteilung einer neuen Schuldverschreibung auf den Inhaber an Stelle der für kraftlos erklärten verlangend Die Kosten hat er zu tragen und vorzuschießen. It. L 696; II. 728; lll, 784.

1. ZPO § 1018.

2. Auch nach Fällig!., nicht mehr nach Auslosung o. Einberufung zur Zahlg.; s. auch HGB § 228, zeitl. Geltung a 174 Erlöschen des Anspruchs aus der Schuldverschreibung.

8 801. Der Anspruch aus einer Schuldverschreibung auf den Inhaber erlischt mit dem Ablaufe von dreißig Jahren nach dem Eintritte der für die Leistung bestimmten Zeit, wenn nicht die Urkunde vor dem Ablaufe der dreißig Jahre dem Aussteller zur Einlösung vorgelegt toiti).1 Erfolgt die Vorlegung, so verjährt der Anspruch in zwei Jahren von dem Ende der Vorlegungs­ frist 2 an. Der Vorlegung steht die gerichtliche Geltendmachung des Anspruchs aus der Urkunde gleich. Bei Zins-, Renten- und Gewinnanteilscheinen beträgt die Vorlegungsfrist vier Jahres Die Frist beginnt mit dem Schlüsse des Jahres, in welchem die für die Leistung bestimmte Zeit ein­ tritt. Die Dauer und der Beginn der Vorlegungsfrist können von dem Aussteller in der Urkunde anders bestimmt werden?,4 6. I, 691; II, 729; III, 785.

1. Vorlegungsfrist; Hemmung § 802, die Vorschr. über Hemmung, Unter« brechg. der Verjährg. finden nicht Anwendg.; ist keine Zeit f. d. L. be­ stimmt, so besteht keine VorlFr., Fälligk. § 271, Verjährg. §§ 195, 198; beweispfl. für Fristablauf der Aussteller, für Borlegg. der Urf. innert), der Frist der Gl. 2. Nicht von der erfolgten Vorlegung an; die Vorschr. über Verjährg. finden Anwendg., Hemmung s. auch § 802. 3. Völliger Ausschluß der VorlFr., Verzicht auf Vorl. in der Uri. unzulässig. 4. a 174, 175, B. übergG a 8.

8 802. Der Beginn und der Lauf der Vorlegungsfrist sowie der Verjährung werden durch die Zahlungssperre1 zugunsten des Antragstellers gehemmt. Die Hemmung beginnt mit der Stellung des Antrags auf Zahlungssperre; sie endigt mit der Erledigung des Aufgebotsverfahrens und, falls die Zahlungs­ sperre vor der Einleitung des Verfahrens verfügt2 worden ist, auch dann, wenn seit der Beseitigung des der Einleitung ent­ gegenstehenden Hindernisses sechs Monate verstrichen sind und

22. Titel. Schuldverschreibung auf den Inhaber. §§ 800—804.

355

nicht vorher die Einleitung beantragt worden ist. Auf diese Frist finden die Vorschriften der §§ 203, 206, 207 entsprechende Anwendung? I£. I, 694; II, 736; 111, 786.

1. ZPO §§ 1019; nicht durch Erhebg. der AnfKl. i. S. von ZPO § 957. 2. ZPO § 1020 mit 1015. 3. Zeitl. Geltg. a 174.

Zinsscheine. § 803. Werden für eine Schuldverschreibung auf den Inhaber Zinsscheine * ausgegeben, so bleiben die Scheine, sofern sie nicht eine gegenteilige Bestimmung enthalten, in Kraft, auch wenn die Hauptsorderung erlischt oder die Verpflichtung zur Verzinsung aufgehoben oder geändert wird? Werden solche Zinsscheine bei der Einlösung der Haupt­ schuldverschreibung nicht zurückgegeben, so ist der Aussteller be­ rechtigt, den Betrag zurückzubehalten? den er nach Abs. 1 für die Scheine zu zahlen verpflichtet ist? .

Befreiung wegen Unzurechnungsfähig!eit.

8 827. SB er1 im Zustande der Bewußtlosigkeit^ oder in einem die freie Willensbestimmung ausschließenden Zustande krank­ hafter Störung der Geistestätigkeit3 einem Anderen Schaden zufügt, ist für den Schaden nicht verantwortlich.^ Hat er sich durch geistige Getränke oder ähnliche Mittel in einen vorüber­ gehenden Zustand dieser Art versetzt/ so ist er für einen Schaden, den er in diesem Zustande widerrechtlich6 verursacht, in gleicher Weise verantwortlich, wie wenn ihm Fahrlässigkeit zur Last fieledie Verantwortlichkeit tritt nicht ein, wenn er ohne Ver­ schulden^ in den Zustand geraten ist9 E. I. 708: II, 750: III, 811.

S. § 1052. 3. § 104n2; Entmündigte sind in lichten Zwischenräumen verantwortlich; beweispfl. f. d. Unzurechnungsfähig!, der Be!l. 4. S. § 829, 832. 5. Beweis­ pfl. der Kl. 6. § 823 A. 8. 7. Daher keine Haftg., wenn die betr. Hdlg. nur bei vorsätzl. Begehung ersatzpflichtig macht. 8. § 276. 9. Beweispsl. der Bell. 1. Auch Ausländer, a 7 nicht anwendbar.

Deliktsfähigkeit Jugendlicher, Taubstummer.

8 828. Weri nicht das siebente Lebensjahr9 vollendet hat? ist für einen Schaden, den er einem Anderen zufügt, nicht ver­ antwortlich.^ Wer das siebente, aber nicht das achtzehnte Lebensjahr9 vollendet hat,9 ist für einen Schaden, den er einem Anderen zu-

376

Zweites Buch. Schuldverhältnisse. VII. Wschn. Einz. Schuldverhältn.

fügt, nicht verantwortlich,^ wenn er bei der Begehung der schädi­ genden Handlung nicht die zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit erforderliche Einsicht6 hat. Das Gleiche gilt von einem Taub­ stummen. E. I, 709; II, 751: IN, 812.

1. S. § 827 A. 1. 2. § 1041, StGB § 55; vgl. wg. § 254 RGZ 54 *07, IW 06». 3. § 187is 2. 4. g. §§ 829, 832. § 828» gilt auch für Fälle des 8 830isr RGZ 741« S. § 106, StGB § 56. 6. Erkennt­

nis des Unrechts der Hdlg. u. der Psl., sür ihre Folgen einzustehen RGZ 53*59, IW 042to, WarnE 11 Nies (Schüler beim Baden); Erkenntnis der Gefährlich!, der Hdlg. insbes. bei FahrläsiigkDelikten erforderl. (vgl. IW 06473, 10’3); Boraussehbark, des Schadens nicht erforderl. RGZ öl32; die Erkenntnis ist bestimmt festzustellen IW 05", 06 *73,66S, RGZ 51276; Gründe s. d. Mangel sind besonders darzulegen RGZ 741-15; beweispfl. für den Mangel der Einsicht der Bett. RGZ 51 32, 61 23», IW 1037,»10; keine Haftg. für Unterlassg., wenn die Bornahme der betr. Hdlg. dem gesetzl. Vertr. obliegt (z. B. Treppenbeleuchtg.). Ersatzpflicht ohne Berschulden.

8 829, Wer in einem der in den §§ 823 bis 826 bezeichneten Fälle1 für einen von ihm verursachten Schaden auf Grund der §§ 827, 8282 nicht verantwortlich ist, hat gleichwohl, sofern der Ersatz des Schadens nicht von einem aufsichtspflichtigen Dritten erlangt werden kann,2 dm Schaden insoweit zu ersetzen,^ als die Billigkeit nach den Umständen,2 insbesondere nach den Ver­ hältnissen der Beteiligten, eine Schadloshaltung erfordert und ihm nicht die Mittel entzogen werden, deren er zum standesmäßigen Unterhalte2 sowie zur Erfüllung seiner gesetzlichen Unterhaltspflichten^ bedarf.2 E. II, 752; III, S13.

L. IW 103", 03B122; § 829 ist in Fällen des § 830»s2 anwendb. RGZ 741". 2. Bei Ausschluß der Verantwortlichk. aus anderen Grün­

den ist § 829 nicht anwendbar, z. B. entschuldb. Irrtum im Falle des § 823; Bett, beweispfl., daß seine Verantwortlichk. auch abgesehen von 88 826, 827 nicht gegeben wäre. 3. Mangels der Voraussetzungen des 8 832 o. aus tatsächl. Gründen (z. B. Vermögenslosigk.). 4. 8 829 gilt für die Frage, ob überhaupt Ersatz zu gewähren, in welchem Umsang, in welcher Art (Kapital o. Rente), auch sür die Ausgleichg. unter mehreren nach § 829 Ersatzpflichtigen; nicht aber im F. des § 254 RGZ 59 22°, IW 06». 5. Z. Z. der Erlassung des Urteils. 6. 8 1610. 7. 8 519 A. 6. 8. Beweispfl. der Bett. Haftung mehrerer Beteiligter.

8 830. Haben mehrere durch eine gemeinschaftlich begangene1 unerlaubte Handlung2 einen Schaden verursacht, so ist jeder für den Schaden verantwortlich? Das Gleiche gilt, wenn sich nicht

25. Titel.

Unerlaubte Handlungen.

§§ 828—831.

377

ermitteln läßt, wer von mehreren Beteiligten^ den Schaden durch seine Handlung verursacht hat. Anstifter und Gehilfen5 stehen Mittätern gleich. E. I, 714; II, 753; III, 814.

1. StGB § 47; in bewußtem u. gewolltem Zusammenwirken, Art u. Maß

der Tätigk. unerhebl., intellektuelle Mitwirkg. ausreichend Gruch. 51 "4. 8 Sofern nicht nachweisbar jeder nur einen begrenzten Teil des Sch. herbeigesührt hat; tzaftg. § 8401; Verhältnis zueinander §§ 426, 835 3, 840 2,3, 841, RGZ 69^2; bet FahrlässigkDel. entspr. anwendbar RGZ 58359; mehrere Handlungen derselben Pers, als Ursache des Gesamtschadens RGZ 73 289. 4. Zeitl., räuml. u. inhaltl. Zusammenhang der Handlungsweise mehrerer erfordert. RGZ 58361, 29arn@ 08507, 09 136, 687, Verletzg. eines Treibers bei Kesseltreiben; Nachweis eines Bet., daß der Schaden durch ihn nicht verursacht sein kann, befreit; das gemeinschastl. Handeln an sich muß nicht eine unerl. Hdlg. bilden, a. M. RGZ 5838i; Ausschluß analoger Anwendg. RGZ 67 26i. 8. StGB §§ 48, 49; Anst.,, Beihilfe ggüber Deliktsunfähigen (§§ 827, 828) ausgeschlossen. Begünstiger, Hehler haften nach §§ 823,826. L. Auch §§ 831—838.

Haftung für Angestellte, Gehilfen.

8 831?

Wer einen Anderen zu einer Verrichtung2 bestellt? ist zum Ersätze des Schadens verpflichtet? den der Andere-^ in Ausführung6 der Verrichtung einem Dritten widerrechtlich^ zu­ fügt. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Geschäftsherr bei der Auswahl^ der bestellten Person und, sofern er Vorrich­ tungen oder Gerätschaften zu beschaffen oder die Ausführung der Verrichtung zu leiten hat? bei der 236^^0810 oder der Lei­ tung " die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet12 oder wenn der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt ent­ standen sein würde?^ Die gleiche Verantwortlichkeit trifft denjenigen, welcher für den Geschäftsherrn die Besorgung eines der im Abs. 1 Satz 2 bezeichneten Geschäfte durch Vertrag übernimmt?^ ®. I, 711, 712; II, 754; III, 815.

1. Stellt eine Vermutg. f. b. Verschulden des Geschäftsherrn u. das Vor-

liegen des Kausalzusammenhangs auf, die durch Gegenbeweis entkräftet werden kann RGZ 50409, Gruch. 531021. Im Gegensatz zu § 278 findet § 831 nur außerhalb bestehender (rechtsgeschäftl. o. gesetzt.) Verbindlich­ keiten Anwendg., vgl. RGZ 59 "7, s. dagg. (Haftg. aus § 278) IW 06*07, IO17, RGZ 55335, 5922, 62119. Wg. der Haftg. von jur. Personen f. ver­ fassungsmäßige Vertreter s. § 31; nach § 831 haften sie für Bersch, von Personen, die nicht durch Satzung 0. organisatorische Verwaltu, 08 n 317,1198, vgl. auch IW 10149, 11 587, WarnE 10 N 12i; unmittelb. Vermögensschaden nicht Boraussetzg. der unzulässigen Einwirkg. IW ll 587 ; öffentlichrechtliche Befugnis zur Störung bleibt unberührt RGZ 56 25 (Kirchenglocken), Gruch. 44 9*i. 7. Entscheidend, was die Bevölkerung des betr. Ortes als gewöhn!, an­ sieht (nicht Polizei) IW 00890, 03 b 86,103, 05232,495, RGZ 70331, Gruch. 48603; auf Art u. Maß der Benützg. der anderen Grundst. kommt es an

430

Drittes Buch.

Sachenrecht.

III. Abschn. Eigentum.

OLG 2 252, IW O811; nicht ersorderl., daß jedes Grundst. des Orts in der betr. Weise benützt wird IW 04175, 05231 (Kegellärm); örtl. Verhältnisse in einer Großstadt IW 04WarnE 08 "2, 10N 386,ue. Ortsüblich!, in ähnlichen Ortschaften DIZ 06485, IW 10149, 236; bei mehrfachen Ge­ räuschen Gesamtwirkg. maßgebend IW 0939 - Nachtbetrieb Gruch. 47^3, IW 02B202z 03B86; wg. Straßenbahn, Eisenb. s. IW 04239, 10236, RGZ 7015°, OLG 18123; Beweis der Ortsüblich!. IW 0950; als Maßstab der örtl. Verh. gilt der gegenwärtige Zustand RGZ 6433s, IW 02» 202; Steigerung eines gewöhnt, geräuschvollen Betriebs IW 03 b io3z Bay 4523, WarnE 10400, 11 202; Ortsüblich!, unterliegt dem Wechsel Gruch. 46 37°, IW 10472. 8. Nicht die Leitg., sondern die tatsächl. Einwirtg. muß auf das betroffene Grundst. gelangen; Bestand der Zuleitg. vor dem Besitzst. des Kl. schließt Verbot nicht aus SeuffA 46 n 21104. Störende Anlagen auf Nachbargrundslücken.

g 907*

Der Eigentümer1 eines Grundstücks kann verlangens daß auf den Nachbargrundstücken3 nicht Anlagen1 hergestellt oder gehalten werden, von denen mit Sicherheit vorauszusehen ist,5 daß ihr Bestand oder ihre Benutzung eine unzulässige o Ein­ wirkung ? auf sein Grundstück zur Folge hat? Genügt eine An­ lage den landesgesetzlichen Vorschriften? die einen bestimmten Abstand von der Grenze oder sonstige Schutzmaßregeln vor­ schreiben, so kann die Beseitigung der Anlage erst verlangt wer­ den, wenn die unzulässige Einwirkung tatsächlich hervortritt. Bäume und Sträucher gehören nicht zu den Anlagen im Sinne dieser Vorschriften^o E. I, 864; II, 821 ; III, 891.

1. Auch der Erbbauberechtigte, Nießbraucher, Berechtigte einer Grund­ dienstbar!., beschr. persönl. Dienstbar!., nicht Mieter, Pächter RGZ 59321. Von jedem, der die Anl. errichtet o. hält, nicht bloß vom Eigent, des NachbGrundst.; unverjährb. § 924; einstweil. Vfg. zulässig OLG 401; Einwendgen aus § 907 bei Anl. i. S. von GO § 16 auch schon im Verwaltgsverfahren zulässig. Anspr. nach Errichtg. der Anl. auf § 1004. 3« Nur angrenzendes Grundst. 4. Z. B. gewerbl. Anlagen, Teiche WarnE 10 35°, Wassergraben SächsA 14112, Dung-, Versitzgruben OLG 4 59, Schweineställe, Backöfen, Taubenschläge, Bienenkörbe, Sandkippen RGZ 60138, auch Änderungen an bisher ordnungsmäß. Anlagen OLG Om, s auch R 05432, OSN^i, OLG 2343, 6m, SeuffA 61", JM0839i; nicht Abhaltg. von natürl. Zuführungen IW 09761; auch von öffentlichrechtlicher Persönlich!, errichtete Anlagen, Wege, Kanalisationen QSB 00 63!), 0152, vorbehaltl. öffentlichrechtlicher Normen; auch wasserrechtl. Anlagen vorbehaltl. anderweit. Zuständig!, nach Sondergesetz RGZ 36234. 3. Beweispfl. der Kl.; bloße Möglich!, genügt nicht, so z. B. Feuer-, Explo­ sionsgefahr 91 04 "2, 08N3815z IW 02 B 203, 06334, RGZ 50 22b, 63374 (Rohrnetz stöbt. Gasanstalt). v. Nach §§ 903, 905, 906, IW 10"; für Zulässig!, der Einwir!g. beweispfl. der Bekl. 7. Immission greifbarer o. doch sinnl. wahrnehmbarer Stoffe, selbsttätig o. unter menschl. Einwir!ung; nicht Entziehung von Licht, Luft, Störg. von Bequemlich!., nicht neue Türme, Fenster im NachbHaus, vgl. IW 02 ß 233, 08 "2, 091«1,

2.

1. Titel. Inhalt des Eigentums. §§ 906—909.

431

NGZ 51251 (Erhöhg. össentl. Straße nicht hierher), SeufsA 58 N uo, OLG 18126 f- Fenster-, Lichtrecht a 124. 8. Beweispsl. der Kl.; Einrichtungen zur Ausschließg. unzulässiger Einwirkg. schließen die Anwendg. des §907 aus Gruch. 46 «52, RGZ 36‘”, IW 02 b 2«3; Einschränkg. des Anspr. ®£) § 26, a 125, RGZ 50225; Schadensers. nur aus Gr. § 823, s. auch §906 A. 4. 9. Zivilrechtl. u. Polizei!., insbes. baurechtliche, beweispsl., daß solchen Borschr. genügt ist, der Bell. 10. Vgl. RGZ 52 373. Schutz gg. Belästigg. bieten §§ 226, 910, 923, a 124. Drohender Einsturz.

§ 908* Droht einem Grundstücke die Gefahr,daß es durch den Einsturz eines Gebäudes oder eines anderen Werkes, das mit einem Nachbargrundstücke verbunden ist, oder durch die Ab­ lösung von Teilen^ des Gebäudes oder des Werkes beschädigt wird, so kann der Eigentümer von demjenigen, welcher nach dem § 836 Abs. 1 oder den '§§ 837, 838 für den eintretenden Schaden verantwortlich sein würde, verlangen,^ daß er die zur Abwen­ dung der Gefahr erforderliche Vorkehrung trifft.4 C. II, 822: III, 892.

1. Nach allgem. Naturgesetzen, infolge fehlerhafter Errichtg., mangel­ hafter Unterhaltg RGZ 70206; nicht hierher Explosionsgefahr; beweispsl. für Gefahr der Kl., vgl. RGZ 52 l-». 2. RGZ 5223°. S. Unverjähr­ bar § 924. 4. Auswahl der erfordert. Maßnahmen hat der Verpflichtete NGZ 371U, 40184, brauchen weder in der Kl. noch im Urt. bezeichnet zu sein RGZ 65'°. Vertiefung.

g 909« Ein Grundstück darf nicht in der Weise vertieft werden,4 daß der Boden des Nachbargrundstücks2 die erforderliche Stütze verliert, es sei denn,2 daß für eine genügende anderweitige Be­ festigung gesorgt ist.4,5 L. I, 865; II, 823; III, 893.

1. Dauernd o. vorübergehend RGZ 51auch Senkg. durch Grundwasserentziehg. RGZ 623™; s. auch OLG IS15* SeuffA 58nö3z 64nih; auf Abbruch eines Gebäudes ist § 909 nicht anwendb. RGZ 70 200 (hier §§ 904, 8232, vgl. RGZ 5170 ™6). Anspr. geht auf Unterlassg. u. Beseitigg., nicht auf anderweit. Befestigg., beweispsl. f. seine Voraussetzgn. der Kl.; er richtet sich gg. den, der die Vertiefg. vornimmt, nicht not­ wendig den Eigent., vgl. IW 10150, WarnE 10l8, ferner IW 09725, RGZ 6612; B. AbmarkG 30. 6. 00; W. BO 1. 8. 94 §§ 24 ff., MVerf 1. 9. 99; Ba. G. 26. 3. 52, 20. 4. 54; H. AG a 90, G. 23. 10. 30. 5. Z. B. § 823 r mit StGB § 274 N*. Srenzverwirrung.

§ 920. Läßt sich im Falle einer Grenzverwirrung1 die richtige Grenze nicht ermitteln, so ist für die Abgrenzung der Besitz­ stand 2 maßgebend. Kann der Besitzstand nicht festgestellt werden, so ist jedem der Grundstücke ein gleich großes Stück der streitigen Fläche zuzuteilen. Soweit eine diesen Vorschriften entsprechende Bestimmung der Grenze zu einem Ergebnisse führt, das mit den ermittelten Umständen, insbesondere mit der feststehenden Größe der Grund­ stücke, nicht übereinstimmt, ist die Grenze so zu ziehen, wie es unter Berücksichtigung dieser Umstände der Billigkeit entspricht.'' r. I, 862; II, 833; III, 904.

1. Wenn keiner der Nachb. den genauen Zug der Gr. nachweisen kann. 2. Gegenwärtige Aus üb g. der tatsächl. Gewalt durch Benützg., Kultivie­ rung usw. 3. Anspr. aus § 920 unverjährbar § 924; aktiv u. passiv legitimiert die Eigent. (§ 1011) der benachbarten Grundst., aktiv auch dingl. Berechtigte; Antrag geht auf richterl. Regulierung der Gr. u. Anerkenng. der richterl. ermittelten Gr., Behauptg. bestimmter Gr. nicht er­ fordert., Gericht an Parteianträge nicht gebunden unbeschadet ZPO § 308. Urt. bezeichnet die Gr. im Tenor, wirkt konstitutiv, teilt das Eigent, an der strittigen Fläche unter die Angrenzer, bildet Nachweis der Unrichtigk. des Grundb. OLG 20405; keine Bollstr., aber Anspr. aus § 919 nach Maß­ gabe des Urt.; auch Dritten ggüber wirksam; Gerichtsst. ZPO § 24. Bei GrFestsetzg. durch Vertrag Form des § 313 nur erfordert, bei ggseitiger Grundabtretg. IW 06302. Grenzeinrichtungen.

§ 921. Werden zwei Grundstücke durch einen Zwischenraum, Rain, Winkel, einen Graben, eine Mauer, Hecke, Planke oder eine andere Einrichtung, die zum Vorteile beider Grundstücke dient, voneinander geschieden,so wird vermutet, daß die Eigen­ tümer der Grundstücke zur Benutzung2 der Einrichtung gemein­ schaftlich berechtigt seien, sofern nicht äußere Merkmale darauf Hinweisen, daß die Einrichtung einem der Nachbarn allein gehört.^,4 6, I, 864 «bs. 1; II, 834; Ul, 906.

1. Wesentt., daß die Einr. auf der Gr. steht, begriffsmäßig nicht notwen­ dig GrSchcidungsmittel, z. B. Brunnen, gemeins. Einfahrt, vgl. ZBl 5 25T,

RGZ 702°3, Teile eines von der Grenzlinie durchschnittenen Gebäudes fallen nicht unter § 921. Vorteil objektiv, kann z. B. in Benützg. der Einrichtg., auch in der Eigensch. als Grenzzeichen bestehen. 2. Nicht Miteigent Gruch. 451019,1028, RGZ 53so7, auch nicht wenn die Grundst. früher in einer Hand waren RGZ 65SS3, 70 2°l, 72272, jeder Angrenzer gilt als Eigentümer bis zur Grenze (Ausnahme nach §§ 95*s2, 912mögt RGZ 65363, 72272) beschränkt durch das Mitbenutzungsr. des Nachbarn, keine Eintragg. dieser EigentBeschränkg. im Grundb.; Art der Ben. §922; Rechte nach Beseitigg. der Einr. RGZ 70201,2°6. 3. So insbes. beim Nachweis, daß die Einr. ausschließl. auf dem Grundst. des einen An­ grenzers steht, vgl. RGZ 70203; s. im übrigen ZPO § 286. Übergang a 181. 4. über Kommunmauern enthält das BGB keine Bvrschr., vgl. a 115, 124, RGZ 63«, IW 0812, 11-°«, WarnE ll27».

8 922. Sind die Nachbarn zur Benutzung einer der im § 921 bezeichneten Einrichtungen gemeinschaftlich berechtigt, so kann jeder sie1 zu dem Zwecke, der sich aus ihrer Beschaffenheit ergibt, insoweit benutzen, als nicht die Mitbenutzung des anderen be­ einträchtigt wird? Die Unterhaltungskosten sind von den Nach­ barn zu gleichen Teilen zu tragen. Solange einer der Nachbarn an dem Fortbestände der Einrichtung ein Interesse hat, darf sie nicht ohne seine Zustimmung beseitigt oder geändert werden. Im übrigen bestimmt sich das Rechtsverhältnis zwischen den Nach­ barn nach den Vorschriften über die Gemeinschaft? E. 1. 854 Alls. 2: II. 835; III, 906.

1. Im ganzen, vgl. RGZ 53372. 2. OLG 4 23« (Nischen), Gruch. 47 7°°« (Grenzgraben), WarnE 11270 (Giebelmauer); Pr. AG a 23,24; B. a68—70; W. a 226, 227; Ba. a 13, 14; Schutz §§ 866, 1004, 1027. 3. §§ 741 ff. Wird das Bentttzungsr. durch dingl. Vertr. geregelt, so liegt rechtsgeschäftl. bestellte Grunddienstbark. vor.

Grenzbaum, Grenzstrauch.

§ 923.

Steht auf der Grenze1 ein Baum, so gebühren die Früchte2 und, wenn der Baum gefällt wird, auch der Baum den Nachbarn zu gleichen Teilen. Jeder der Nachbarn kann die Beseitigung des Baumes ver­ langen? Die Kosten der Beseitigung fallen den Nachbarn zu gleichen Teilen zur Last. Der Nachbar, der die Beseitigung verlangt, hat jedoch die Kosten allein zu tragen, wenn der andere auf sein Recht an dem Baume verzichtet; er erwirbt in diesem Falle mit der Trennung das Alleineigentum. Der Anspruch auf die Beseitigung ist ausgeschlossen, wenn der Baum als Grenzzeicheil dient und den Umständen nach nicht durch ein anderes zweckmäßiges Grenzzeichen ersetzt werden knnn? Diese Vorschriften gelten auch für einen auf der Grenze stehenden Strauch. $. I, 855; II, 836; m, 907.

438

Drittes Buch.

Sachenrecht. ITT. Abschn. Eigentum.

§§ 923, 924.

L Der B. muß da, wo er aus dem Boden tritt, von der Gr. durch­ schnitten sein. L. § 99; kein Miteigent., sondern beiderseit. Eigent, bis zur Gr., solange der B. steht. L. Ohne weitere Boraussetzg.; unverjährb. 8 924; kein einseit. R. zur Entfernung. 4. a 122, 183. Beweis­ pflichtig, daß der B. Grenzz., wer ihn erhalten, daß er durch anderes Grenzz. ersetzbar, wer ihn beseitigen will. Verjährung.

Die Ansprüche, die sich aus den §§ 907 bis 909, 915, dem § 917 Abs. 1, dem § 918 Abs. 2, den §§ 919, 920 und dem § 923 Abs. 2 ergeben, unterliegen nicht der Verjährung.^

8 924.

E. I, 853; II, 837; III, 908.

1. Verjährg. einzelner Raten bei Rentenrechten § 197.

Zweiter Titel.

Erwerb und Verlust des Eigentums au Grundstücken. 88 925 ff. regeln drei privatrechtl. Erwerbsarten; Ersitzg. des Eigent, an Grundst. ist ausgeschlossen, teilweiser Ersatz 8 927, s. auch 8 900. über die einzigen gesetzt. Erwerbsarten nach BGB s. §§ 1438, 15192, 1549, 1922. über den Erwerb in der Zwangsversteigerung s. ZVG 8 90. Son­ dervorschriften f. d. Schutzgebiete s. in VO 21. 11. 1902. Eine Reihe von Erwerbsarten ist landesgesetzlicher Regelung Vorbehalten, f. a52 ff., 63, 64 ff., 109, 112 f., 126 f. Übergang a 189. Auflassung.

Die zur Übertragung des Eigentums1 an einem Grund­ stücke 2 nach § 873 erforderliche Einigung des Veräußerers^ und des Erwerbers^ (Auflassung)5 muß bei gleichzeitiger Anwesen­ heit beider Seile6 vor dem Grundbuchamt? erklärt merben.8,9 Eine Auflassung, die unter einer Bedingung oder einer Zeitbestimmung erfolgt, ist unwirksam.^o

8 923.

E. I, 868, 870, 871; II, 838; III, 909.

1. Rechtsgeschäft!., so auch an VermNehmer 8 2174, ErbschKäufer § 2374, Überweisg. an Miterben zu Allein- o. Miteigent. bei ErbschTeilg. OLG 4435, 8104, 9 222z RGZ 57432, RIA l 262 (nicht bei Veräußerg. des Nachl.Anteils i. S. des 8 2033, RGZ 60126), bei Auseinandersetzg. durch TB. Bay 73*9, R 06864, vgl. wg. Übereignung durch den TB. auch RIA 6135, RGZ 61139, KGJ31^299; Auseinandersetzg. in Ansehg. des Gesamtguts einer GG. 88 1474 ff., 1497 ff., 1546, KGJ 36 a 200 (nicht bei Eintritt der GG. 88 1438, 1484, 1519), Aufhebg. der Gemeinsch. 8 752, Änderg. der Bruchteile, Einbringg. in Verein, AG., GmbH. usw. u. Übereignung bei Auflösg., aber 88 46, 88, Übereignung an Gesellsch. RGZ 56206,431, 57 *33, 65233, auch Bah 4 235, RIA 397, 4124 (an einen Gesellschafter), an Genossensch. IW 06 773, bei Umwandlg. einer GesellschForm nur im Falle der Auflösg. u. Neubegründg., vgl. HGB 88 332 s., GmbHG 88 60 f., RIA 4im, Bah 5494, OLG 9234, R 05223 (offHG.), OLG 6"4 (AG.); s. auch

2. Titel. Erwerb u. Verlust an Grundstücken.

§ 925.

439

OLG 6"«, 13 rs, RGZ 55126 (AG. u. KommAG ), Fusion HGB §§ 305 f., OLG 22», KGJ 32*203, $H 061324; wg. Übereignung bei Auflösg. einer ofsHG. s. OLG 334, RIA 9"2, IW O92ot, KGJ 36*204, aber RGZ 68 "o (6522T); vgl. wg. Vereinigg. von Gemeinden OLG 1462, 16151, Bay 64«e, wg. Sicherungsübereignung RGZ 57175. L MiteigentAnteil (§ 1008, GBO § 48) KGJ 21A111 (nicht bei Quoteneintragg. nach GBO § 48, KGJ 25A1U), Erbbaur. § 1017; s. auch a 62, 63, 67, 68, 196. Falsa demon­ stratio des AuslObjekts ist unschädl. f. d. Aufl., IW 04 s«, 09*7, KGJ 37A 362, macht aber die Eintragg. nichtig RGZ 60 348- Dissens ü. d. AuslObjekt macht, soweit er reicht, die Aufl. selbst nichtig, IW 00*03,561, 01813, 07 34o, RGZ 6621, WarnE 10 281; ü. Aufl. eines doppelt gebuchten Grundst. s. RGZ 5658; wg. buchungsfreier Grundst. s. GBO § 90, a 126, 127. S. Legitimiert zur Aufl. der wirkl., in der Bersügg. nicht be­ schränkte Eigentümer des Grundst. ohne Rücks, auf Eintragg., s. aber GBO §§ 40 f., IW 01327 (Mtretg. des Berichtiggsanspr.); der einge­ tragene Nichteigentümer, s. aber § 892; Aufl. durch Nichtberechtigten wird durch Genehmigg. des wahren Eigent, wirksam OLG 5*i8, 7", RGZ 54 362, Pst. des GrundbA. zur Entgegennahme solcher Aufl. RIA KGJ 26 A 213; vgl. auch RIA 4132 (Gen. des Ehemanns). 4. Entgegen­ nahme der Aufl. durch Ehefrau RIA 753 (bei GG.), OLG 18233 (bei ge­ setzt. GSt.); Aufl. an Kind o. Mündel RIA 727ß, SeuffA 64 dl 47, an Oenossensch. im Konk. Bay 8240; Abtretbark, des Anspr. auf Ausl. Bay O38», Pfändg. ZPO § 848; Verzug mit Entgegennahme der Aufl. SeuffA 61N3&, RGZ 69*03. s Begriff IW 05230; Kausalgesch. § 313, Nachweis bei Aufl. GBO § 98, B. AG GBO § 12, W. a 22, Ba. AG GBO § 23, EL. AG GBO 8 14, Br. AG GBO 8 9, 8. AB GBO 8 18; Anspr. auf Aufl. klagbar; Sicherung 88 883 ff. 6. Im Gegensatz zu 8 128; Ausn. a 143 2; gleichzeit. Anwesenh. mehrerer Veräußerer nicht erfordert., aber jedes­ malige Anwesenh. des Erwerbers RIA 82*8, s. auch OLG 9 *32. Steltvertretg. des Veräußerers u. des Erwerbers zulässig, vgl. 88 164 ff., GBO 88 29ff.; Vollm. an sich formfrei, aber zur Eintragg. erfordert, u. ge­ nügend öffentl. begt. Vollmacht GBO 8 29 s *, RIA 2"*, OLG 12 *33, außer bei ParzellierungsB. 8 813, RGZ 54 76; VertrMacht des Borstands einer jur. P. 88 26, 30, 48, 69, 86, wg. gesetzt. Vertr. s. 88 1643,1821 *Niz wg. TB. 88 2205, 2208, RGZ 56338, 61*41, RIA 343, ioi, 4"3, Prokurist, HandlBevoltm. HGB 88 492, 542, RIA 5 ”3, KGJ 29A2*o; s. auch GBO 88 33, 35, GenG § 262; Vertretg. beider durch die nämliche Pers. 8 181, RGZ 51422, MIA 3*3, 9"3, Gruch. 48883; Vertr. ohne VertrMacht an sich zulässig, s. 8 177, RIA 283, 3283, 733, RGZ 54367, Bay 7 888, OLG 12308, 14 61, wg. Eintragg. s. aber GBO 8 18*, Nachweis der Gen. GBO 8 29, KGJ 34 A 233, OLG ö**3. 7. Ausnahme a 143*; Aufl. vor Prozeßrichter (beauftragtem, ersuchtem R., Bay 4 233, 9 33) im Vergleich unzu­ lässig; Aufl. vor unzuständigem Beamten unwirksam, folgende Eintragg. nichtig; Art der Teilnahme des Grundb Beamten IW 054si, RGZ 6183; Entgegenn. der Erkl. außerhalb der Gerichtsstelle nach herrsch. M. zu­ lässig. 8. Mündlich; Protokollierung (FGG 88 169 ff., 198, 200) dient nur zum Nachweis, ist nicht Form der Erkl.; bestimmter Wortlaut nicht erfordert., ausdrückt. Annahmeerkt. des Erwerbers nicht vorgeschrieben, aber ratsam, vgt. RGZ 54 379; nicht erfordert, räumt. Trennung vom Kausalvertr. bei Vereinigg. in einer Urf. 0. räumt. Nachfolge, ebenso­ wenig Erkl. des Veräußerers vor der des Erwerbers, vgl. Bay 3 33. 9. Einhaltg. der Form der Aust, ist Boraussetzg. ihrer Rechtswirksamk.,

440

Drittes Buch. Sachenrecht. III. Abschn. Eigentum.

keine Heilg. durch Eintragg.; erst formgerechte Ausl, bewirkt Bindung der Beteiligten, wirkt aber vor Eintr. nicht gg. Dritte, vgl. auch RGZ 55Mo, 66285; die Erkl. eines Teiles kann ersetzt werden durch rechtskr. Urteil auf Abgabe der AuflErkl. ZPO § 894, vgl. RGZ 543™, 76"', KGJ 26 A 260 (zu streng RIA 2"), nicht aber durch ProzBergleich, vgl. Bay 9w, RGZ 5557; wg. vorl. vollstreckb. Urt s. ZPO § 895; für d. Schutz­ gebiete s. KaiserlBO 21. 11. 1902 § 3. Kosten der Aufl. § 449. — Die Aufl. verschafft noch nicht Eigent, am Grundst., als völlig gleichwertiges Moment mutz die Eintragg. im Grundb. hinzukommen, vgl. A. 9 zu § 873, s. GBO §§ 20, 22-; der GrundbBeamte braucht nur die Rechtsgültigk. der AuflErkl., nicht die obligatorische Grundlage der Eigentübertragg. zu prüfen, vgl. RIA 7 276, Bay 9523, SeuffBl 7433; auch wo gern. GBO § 98 landesgesetzl. bestimmt ist, daß dem GrundbBeamten die nach § 313 erfordert. Urkunde vorzulegen ist (so in B. AG a 12), besteht eine Prü fungspfl. hinsichtl. des näheren Inhalts der Urt nicht; die Ausl, ist ab straktes RGeschäst, vom unterlieg. Kausalgesch. völlig losgelöst, unterliegt aber im übrigen den allgem. Grundsätzen der RGeschäfte, insbes. der Willenserkl., §§ 116 ff. LV. Nichtig, nicht bloß während der Schwebe der Bed. unwirksam 5251; Schutz des bedingten, betagten Erwerbs- o. Rückfallsanspr. §§ 883ff«; kein EigentBorbehalt mit dingl. Wirkg.; un­ zulässig nur rechtsgeschäftl. Bed. (§158), vgl. auch KGJ 36 a i^, nicht sog. Rechtsbedingungen d. h. gesetzt. Boraussetzgn. des Eigentübergangs, vgl. OLG 2069, so Eintragg. des Veräußerers, Zustimmg. des BG., Vor­ behalt nachträgl. Genehmigg. eines Dritten OLG 22, 5418, 1461, Bay 7388, RIA 288, 3283; Bedingg. des Eintragungsantr. unschädl. WarnE 3N8, ebenso Antr. auf nur gleichzeit. Eintragg. einer Kaufschillingshyp. GBO § 16, Bay 9164; wg. bedingten Erwerbs von Brautleuten s. Bay 7 391,

ZW 8 739.

Erwerb von Zubehör.

8 926.

Sind der Veräußerer und der Erwerber darüber einig, daß sich die Veräußerung auf das Zubehör * des Grundstücks erstrecken soll, so erlangt der Erwerber mit dem Eigentum an bem Grundstück auch das Eigentum an den zur Zeit des Erwerbes vorhandenen Zubehörstücken, soweit sie dem Veräußerer gehören? Im Zweifel ist anzunehmen, daß sich die Veräußerung auf das Zubehör erstrecken soll? Erlangt der ^Erwerber auf Grund der Veräußerung^ den Besitz5 von Zubehörstücken, die dem Veräußerer nicht gehören oder mit Rechten Dritter belastet sind, so finden die Vorschriften der §§ 932 bis 936 Anwendung; für den guten Glauben des Erwerbers ist die Zeit der Erlangung des Besitzes maßgebend.

e. II, 889; III, 910. I Das wirkliche, § 97, 98; Annahme der ZubehEiqensch. genügt nicht OLG 14 80. Wesentl. Bestandteil (§§ 93 ff.) erwirbt der Erwerber zugleich mit der Übereignung des Grundst., andere mit dem Grundst. zusammen­ hängende Gegenstände sind nach §§ 929 ff. zu übertragen. 2. Ohne Rücks, aus Besitz des Veräußerers; übertragg. nach §§ 929 ff. nicht er-

2. Titel. Erwerb und Lerlust an Grundstücken. §§ 925—928.

441

fordert, Vgl. Gruch. 481064; bei Zwangsverst. s. ZBG §§ 55, 65, 90, RGZ 452M, 49253. 8. Sofern es als Nebensache, nicht als selbständ. Gegenst. mitveräußert ist WarnE 09535, vgl. § 314. 4. I. S. des Ms. 1 si,t. 5. Auch mittelbaren. Ersitzung.

g 927, Der Eigentümer eines Grundstücks1 kann, wenn das Grundstück seit dreißig Jahren im Eigenbesitz2 eines Anderen ist, im Wege des Aufgebotsverfahrens $ mit seinem Rechte aus­ geschlossen werden. Die Besitzzeit wird in gleicher Weise be­ rechnet wie die Frist für die Ersitzung einer beweglichen Sache> Ist der Eigentümer im Grundbuch eingetragen, so ist das Auf­ gebotsverfahren nur zulässig, wenn er gestorben oder verschollen5 ist und eine Eintragung in das Grundbuch, die der Zustimmung des Eigentümers6 bedurfte, seit dreißig Jahren nicht erfolgt ist. Derjenige, welcher das Ausschlußurteil erwirkt hat, erlangt das Eigentum dadurch, daß er sich als Eigentümer in das Grund­ buch eintragen läßt? Ist vor der Erlassung des Ausschlußurteils ein Dritter als Eigentümer oder wegen des Eigentums eines Dritten ein Wider­ spruch 8 gegen die Richtigkeit des Grundbuchs eingetragen wor­ den, so wirkt das Urteil nicht gegen den Dritten? r. I, 873 Hbf. 1, 2, 5, 6; II, 840; ID, 911.

1. Auch MiteigentAnteil. 3. § 872, auch mittelbaren Gruch. 44865. 8 ZPO ßß 977ff., 1024. 4 88 939ff. 5. 8 13; Todeserkl. nicht er­ fordert. 6. Nicht bloß des zuletzt eingetragenen; 88 873, 875, 877,880, GBO 88 19, 20, 22-, 27. 7. Ursprüngl. Erwerb IW 11’15; nach Beseitigg. etwaiger Vorbehalte nach ZPO 8 953, RGZ 6795, RIA 6145; Antrag GBO 88 13, 29. 8. 8 899. 9. Eintragg. eines Dr. nach Erlaß des AusschlUrt. u. vor Eintragg. des Antragstellers verschafft dem Dr. Eigentum, 8 892, vgl. DIZ 06'»-«, OLG 15»°», BadRpr 07»«. Aufgabe.

Aneignung.

§ 928. Das Eigentum an einem Grundstückei kann dadurch aufgegeben werden, daß der Eigentümer den Verzicht dem Grund­ buchamte gegenüber erklärt^ und der Verzicht in das Grundbuch eingetragen wird? Das Recht zur Aneignung des aufgegebenen Grundstücks steht beut Fiskus des Bundesstaats zu, in dessen Gebiete das Grundstück liegt? Der Fiskus ertvirbt das Eigentum dadurch, daß er sich als Eigentümer in das Grundbuch eintragen läßt? E. I, 872 Abs. 1, 2; II, 841; III, 912.

1. Auch MiteigentAnteil, nicht Erbbaur., R. nach a 63, 68, 196; für Zu­ behör gilt 8 959. 3. 8 130, nicht notwendig vor dem GrundbA.; an

sich formfrei, aber GBO 8 29; Bedingg., Zeitbestimmg. ausgeschlossen

442

Drittes Buch. Sachenrecht. III. Abschn. Eigentum.

in analoger Anwendg. des § 925*; unwiderrufl. nicht erst mit der Eintragg.; der Berz, ist Verfügung ü. d. Grundst. 3. VerzErkl. ersetzt An­ trag ; s. GBO § 40. Buchungsfreie Grundst. müssen zum Zwecke der Eintragg. des Berz, eingetragen werden. 4. Übergang a 190. 5. a 129; Gruch. 513. Kein rechtsgeschäftl. Erwerb; dingl. R. bleiben unbe­ rührt; § 571 nicht anwendbar; Vertreter f. d. Zwischenzeit ZPO §§58, 787; R. auf Aneignung vor der Eintragg. abtretb., sonst Erwerb durch Dritte nur nach § 927 möglich.

Dritter Titel. Erwerb und Lerlust des Eigentums an bewegliche« Sachen. Eigentum kann auch durch Gesetz (z. B. 5882, 14382, 15192, 1922) o. Richterspruch (z. B. StGB §§ 40, 295) entstehen. Der Titel bezieht sich nur auf den EigentErwerb durch RGeschäft; er bringt die Erwerbsarten nicht erschöpfend, vgl. z. B. ߧ 910, 911, 952, 588, 1048, 1378, 2111,1067, 1242, 1438, 1485, 1519, ZPO §§ 894, 897, 898, ZVG §§ 552, 902, DepotG § 7. Beweiserleichterung f. d. EigentErwerb § 1006. EigentEr­ werb auf der einen zieht den Verlust auf der anderen nach sich; mit völli­ gem Untergang der S. geht auch das Eigent, unter, über EigentVerlust s. auch §§ 946 ff., 959, 960 ff.

1. Übertragung. Übergabe und Einigung.

g 929. Zur Übertragung des Eigentums an einer beweglichen Sache1 ist Erforderlich, daß der Eigentümer^ die Sache dem Erwerber übergibt3 uitb4 beide darüber einig fütb,5 baß das Eigentum übergehen soll. Ist der Erwerber im Besitze6 der Sache, so genügt die Einigung über den Übergang des Eigentums. E. I, 874; II, 862; III, 913.

1. Vgl. § 90, bei Sachinbegriff die einzelnen dazu gehörigen kürperl. Gegenstände RGZ 52 Gruch. 51615; Briefe RGZ 69403; Schuldurk. § 952; unbewegt. § 925, GrundstZubehör § 926. L. Oder sein Vertreter, ein Dritter mit seiner Einwilligg., s. § 185; Ausn. §§ 932ff.; s auch §§ 10481, 10872, 1242, 1376 Ni, 2205, HGB § 366, ZPO § 897. 3. Re­ gelmäßig übertragg. des unmittelb. Besitzes § 8542; Besihergreifg. mit Zustimmg des Veräußerers genügt, vgl. RGZ 47 27oz 53220, 74 354, IW O4100, iK, 05 29°, 08 6S1, WarnE 09 n 231 • bei übersendg. maßgeb., ob die Mittelsperson Vertr. des Veräußerers 0. Empfängers ist IW 0462, RGZ 64145, Bay 7363, vgl. auch IW 06 749; Ersatz für überg.: Satz 2, §§ 930, 931, HGB §§ 414, 450,647 (überg. von Traditionsurk.), 474, 475, EG HGB a 6 (Seeschiffe). 4 überg. u. Einigung find gleichwertige Erfordernisse; können zeitl. auseinanderfallen; Bedingg., Befristg. zulässig, vgl. RGZ 54 34°, 58286. S. Formfrei, ausdrückl. Erklärg. nicht erforderl. RGZ 64145 (bei übersendg.), aber allgem. Voraussetzungen für Abschluß von RGeschäften §§ 104 ff., 116 ff., 145 ff.; Einigg. muß sich regelmäßig auf den Gegenstand der Übergabe 11. die Person des Erwerbers erstrecken, aber Einigg. über Pers, des Erwerbers nicht erfordert., wenn der Übertr.Witle nicht auf eine bestimmte Perf. gerichtet ist (Erwerb durch stille Stellvertr., z. B. bei Kaus gg. bar im Laden-, Marktverkehr), vgl. Gruch.

§ 928.

3. Titel.

Erwerb u. Verlust an bewegl. Sachen.

§§ 929—931.

443

47 987, SeuffA 60" 123, RGZ 30**2, M. 96*ei, 98485; Abnahme der Ware allein ist nicht Äußerung des EigentErwerbswillens, vgl. RGZ 1282z 27 393, IW 04 62; Wirkg. der Einigg. vom zugrunde liegenden Kausalgesch. nicht direkt abhängig, Nichtigk. usw. des Kausalgesch. kann sich aber auf die Einigg. erstrecken RGZ 54 IW 03 6 79, vgl. auch RGZ 7055, die Übertragg. kann auch an die Bedingg. der Wirksam?, des Kausalgesch. ge­ knüpft sein, auch stillschweig. IW 04 *68; EigentVorbehalt § 455, s. RGZ 54396, vgl. KO § 44 (Verfolgungsr. im Konkursfalle an übersandten Waren). Übereignung zur Sicherung, auch als reines 0. abstraktes, an ein Kausalgesch. nicht gebundenes Gesch., zulässig, erfordert aber auf beiden Seiten ernstl. Willen, Eigent, zu übertragen u. zu übernehmen, sonst wirkungsloses Scheingeschäft, vgl. Gruch. 48867, RGZ 57*75, 59 ug, 62*26, 73 415, IM 04 *97,355, 05 48,06 *60, 10390, H46,i8i,83i, Gruch. 48867, WarnE 10 475. tz. Gleichviel von wem abgeleitet; Verhältnis des § 868 nicht er­ fordert. : gilt auch bei Erwerb zw. Miteigentümern u. Mitbesitzern, vgl. RGZ 58 277, IW 04 542. Ersatz für Übergabe.

§ 930» Ist der Eigentümer im Besitze1 der Sache, so kann die Übergabe dadurch ersetzt werden, daß zwischen ihm und dem Erwerber ein Rechtsverhältnis vereinbart2 wird, vermöge dessen der Erwerber den mittelbaren Besitz erlangt? E. I, 805, 874 Abs. 1; II, 843; III, 914.

1. Mittelb. Bes. genügt; ausgeschlossen ist Konstitut nach Besitzverlust, zulässig für erst künftig zu erwerbende S. für die Zeit vom BesErwerb ab, hier aber für Bes.- u. Eigentübergang eine äußerl, in die Erscheinung tretende Ausführungshandlg. erfordert. RGZ 5652, 73415, IW 07 747, WarnE 08" ei, 10*40,475, Gruch. 47 987, 531045, OLG 18 *33, 20 66. 2. Kon­ stitut erfordert Willenseinigung über Eigentübergang (§ 929 A. 5) u. Vereinbarung eines besonderen Rechtsverhältnisses i. S. des § 930, aus letzterer kann sich die Einigung über den Eigentübergang ergeben Gruch. 53*050, sonst aber gleichzeitige Vereinbarung nicht erforderlich; beide Rechtsgeschäfte nicht formbedürftig, beruht das Rechtsverhältnis auf Gesetz, so liegt kein gültiges Konstitut vor, vgl. IW 012eo, 06 *6*, Gruch. 49 *23; Übereinkommen, im Namen des Erwerbers besitzen zu wollen, ohne Vcreinbarg. eines solchen weiteren RBerhältnisses ist sachenrechtl. ohne Wirkg. RGZ 49 *73, 54 396, IW 02 2, 04 *98; Einigg. über Eigent.Übergang u. Begründg. des weiteren Rechtsverhältnisses müssen nicht gleichzeitig u. jedesmal durch ausdrückl. Vereinbarung erfolgen (z. B. Kauf neuer Wertpapiere für ein Depot); Kontrahieren des bisher. Eigen­ tümers mit sich selbst nach Maßg. des § 181 zulässig, der Eigentübertraggswille muß aber äußerl, hervortreten RGZ 52*32, 63 *6, WarnE 08"*6o, IW 06227, vgl. DepotG §7; Eigentübertragg. durch Konstitut zur Sicherstellg. des Erwerbers zulässig, s. § 929 A. 5, dafür, daß nur Scheingeschäft vorliegt, beweispfl., wer es behauptet. 3. Z. B. Miete, Leihe, Verwahrung, Nießbrauch § 868.

§ 931. Ist ein Dritter im Besitze der Sache,so kann die Über­ gabe dadurch ersetzt werden,^ daß der Eigentümer dem Erwerber den Anspruch auf Herausgabe^ der Sache abtritt.4 E. l, 804, 874 Abs. I; II, 844; III, 915.

444

Drittes Buch. Sachenrecht. 111. Abschn. Eigentum.

L Als mittelb. o. unmittelb. Besitzer (§ 868), Eigenbesitzer (§ 872- o. Bes. einer fremden S.; nicht bloß Besitzdiener (§ 855), wird aber die tatsächl. Gewalt durch den Besitzdiener des Dritten geübt, so ist § 931 an» wendb. (Abtretg. des Herausgabeanspr. gg. d. Besitzherrn). 2. Eigent, wird (beim Borliegen der sonst. Voraussetzungen) unmittelb. mit der Ab­ tretg. des Anspr. erworben. S. Die herauszugebenden S. müssen bereits individuell bestimmt sein RGZ52^; bei mittelb. Besitz des Veräußerers muß der obligatorische u. der dingt. Anspr. abgetreten werden RGZ 52 394. Keine Eigentübertragg. am Grundst. durch Abtr. der Ansprüche gg. mehrere Mieter aus Rückgabe der Mieträume RGZ 64182; HerausgAnspr. gg. Mit­ eigentümer fällt unter § 931, IW 08482. 4 Dinglicher Vertrag, form­ frei, §§ 398 ff. (§400 nicht anwendb.); kann stillschweigend erfolgen RGZ 54ln, WarnE 08 ^"84, durch übersendg. eines Verfügungsscheins an den Erwerber RGZ 49^, IW 0 1 832; Mitwirkg., Zustimmung des Besitzers, Verständigg. desselben zum Eigentübergang nicht erfordert.; Einwendun­ gen des Besitzers §§ 404, 9862; Übereignung durch Übergabe eines Lager­ scheins usw. HGB §§ 424, 450, 647. Wirkg. der Anfechtg. der AbtrErkl. § 142; Anfechtg. des der Abtr. zugrunde lieg. RGeschästs erzeugt nur Bereicherungsanspr. hinsichtl. des abgetretenen Anspruchs. Erwerb vom Nichteigentümer.

8 932*

Durch eine nach § 929 erfolgte Veräußerung1 wird der Erwerber auch dann Eigentümers wenn die Sache nicht dem Veräußerer gehört/ es sei denn, daß er zu der Zeit, zu der­ er nach diesen Vorschriften das Eigentum erwerben würde, nicht in gutem Glauben ist.4 In dem Falle des § 929 Satz 2 gilt dies jedoch nur dann, wenn der Erwerber den Besitz von dem Veräußerer erlangt hatte? Der Erwerber ist nicht in gutem Glauben, wenn ihm bekallnt oder infolge grober Fahrlässigkeit unbekannt ist,6 daß die Sache nicht dem Veräußerer gehört. E. I, 877 Satz 1; II, 846; III, 916.

1. §§ 932 ff. beziehen sich nur auf rechtsgeschäftl. (entgeltl. o. unentgeltl.) Veräußerung; analoge Anwendg. §§ 1032, 1207, 1208,1244, s. auch §§ 135, 136 (hierzu aber KO § 7, analoge Anwendg. des § 932 ausgeschlossen, wenn der Gemeinsch. nach KonkEröfsnung eine zur Masse gehörige S. veräußert), 1613, 163, 2113 \ 21292, 2366, 2367, a 61, HGB § 366, WO a 74, ZPO §§ 325, 898. L Notwendiges Erfordernis ist Besitz des Veräußerers, vgl. RGZ 72312; Ausn. vom EigentErwerb § 935; der EigentErwerb ist ein definitiver, auch Bereicherungsanspr. des früheren Eigent. gg. den Erwerber nur nach § 816'8 2, Anspr. gg. den Veräußerer §§ 816', 823; Rechte Dritter § 936. 3. Durch guten Gl. des Erwerbers wird nur der Mangel des Eigent, des Veräußerers, nicht ein Mangel in den sonstigen rechtl. Erfordernissen des Veräußerungsgeschäfts (Geschäftsfähigk., Vertretungsmacht des Veräußernden) gedeckt, s. aber für das Handelsrecht HGB § 366, ferner für Wechsel WO a 74, für kaufmänn. Orderpapiere HGB § 365, für Namensaktien HGB § 222. 4. Der böse Gl. schließt den EigentErwerb aus; beweispfl. für Unredlichk. des Er­ werbers der klagende Eigentümer (Rechtsvermutg. für guten Gl. IW 09 4").

3. Titel. Erwerb und Verlust an beweglichen Sachen. §§ 931—935.

445

S Z B. als Mieter. 6. § 276; Nachsorschungspsl. im Zeitpunkt des Erwerbs; leichtfertiges Hinwegsepen über Verdachts- u. Zweiselsgründe begründet Unredlichk. RGZ ß1?,*9, 36121, 58OLG 18138; auch RJrrtum kann in Frage kommen, wenn er nicht grob verschuldet ist RGZ 39 74356, 58162, RGSt 10234, 39432; wg. guten Gl. von Ban­ kiers, Geldwechslern bei Erwerb von Jnhaberpap. s. HGB § 367; die bona fides braucht sich nur auf das Eigent, des unmittelbar vorgehenden Autors zu erstrecken; Kenntnis usw. des Vertr. § 166; wg. Kenntnis usw. der Anfechtbark, eines RGeschäfts s. § 1422, OLG 10138.

§ 933» Gehört eine nadj § 930 veräußerte Sache nicht dem Veräußerer, so wird der Erwerber Eigentümer, wenn ihm l)ie Sache von dem Veräußerer übergeben toirb,1 es sei denn, daß er zu dieser Zeit nicht in gutem Glauben ist? E. I, 879 Say 1; II, 847 Abs. 1; III, 917.

!♦ Also erst durch nachträgl. Erlangg. des unmittelb. Besitzes vom Ver­ äußerer; Wiederholg. der Willenseinigg. über den Eigentübergang nicht erforderl. 2. § 932 A. 5.

§934.

Gehört eine nach § 931 veräußerte Sache nicht dem Veräußerer/ so wird der Erwerber, wenn der Veräußerer mittel­ barer Besitzer^ der Sache ist, mit der Abtretung des Anspruchs/ anderenfalls dann Eigentümer, wenn er den Besitz der Sache von dem Dritten^ erlangt, es sei denn, daß er zur Zeit der Abtretung oder des Besitzerwerbes nicht in gutem Glauben ist/

e.

II, 847 «bf. 2; III, »18.

1. Der Herausanspr. muß aber wirklich bestehen. 2. §868. 3. Wie beim Erwerb vom wirkt. Eigentümer. 4. Nicht auf sonstige Weise; Er­ langung mittelbaren Besitzes genügt IW 08717, vgl. auch DIZ 03252. 5. § 932 A. 4. Gestohlene und verlorene Sache«.

8 935.

Der Erwerb des Eigentums auf Grund der §§ 932 bis 9341 tritt nicht ein/ wenn die Sache dem Eigentümer gestohlen morden, verloren gegangen oder sonst abhanden gekommen war/ Das gleiche gilt, falls der Eigentümer nur mittelbarer Besitzer war, dann, wenn die Sache dem Besitzer abhanden gekommen war/ Diese Vorschriften finden keine Anwendung6 auf Geld7 oder Jnhaberpapiere 8 sowie auf Sachen, die int Wege öffent­ licher Versteigerung veräußert werden. r I, 879 Satz 2; II, 848; III, $19.

1. §§ 926, 1032, 1207, 1208. 3. Die S. kann von jedem Erwerber vindiziert werden, gleichviel durch wie viele Hände sie gegangen ist; kein Lösungsanspr., s. aber a 942; s. auch § 255. 3. Nach Abhandenkommen der S. sachgemäß getrennte Fruchte gelten nicht als gestohlen usw. 4. Gg.

446

Drittes Buch. Sachenrecht. III. Abschn. Eigentum.

seinen Willen u. ohne sein Zutun aus seinem Besitz gekommen, z. B. in­ folge Verlegens, Bergessens, höherer Gewalt (auch Psändg. ohne Pfand­ recht); nicht abhanden gek. ist die infolge Irrtums, Betrugs, Drohung aufgegebene S. Bay 4172, aber die von einem Geschäftsunfähigen auf­ gegebene S. ©cuff^ 62 N162, nicht die von einem in der GeschFähigk. Beschränkten aufgegebene, nicht die auf Grund nichtigen RGeschäfts über­ tragene S. RGZ57SS; unberechtigte Verfügungen des unmittelb. Be­ sitzers begründen keinen unfreiwilligen BesVerlust f. d. mittelb. Besitzer RGZ 546«, aber solche des Besitzdieners IW 09"«, RGZ 71248; die vom vermeintlichen erbscheinlosen Erben (f. §§ 2366 f.) veräußerte NachlSache ist für den wirkl. Erben „abhanden gekommen". Beweispsl., daß die S. dem Eigent, gestohlen usw. ist, die Gegenpartei des Erwerbers, vgl. §§ 1006, 1007. 8. Die S. gilt auch als abh. gekommen, wenn sie der Eigen­ tümer selbst dem unmittelb. Besitzer entzieht, falls der Eigent, die S. weiterveräußert, erlangt der Erwerber nicht Eigentum. 6. Der gute Gl. (§ 932) des Erwerbers braucht sich darauf, daß die S. nicht abh. ge­ kommen usw. ist, nicht zu erstrecken; wg. des Erwerbs durch Bankiers, Geldwechsler s. HGB § 367. Nach einmaligem redl. Erwerb keine Bindi­ kation durch den früheren Eigentümer von einem späteren Erwerber, der den Makel kennt. 7. Kursierendes Geld u. Geldzeichen (RKassenscheine). 8. JnhSchuldverschreibungen §§ 793 ff., 1195 u. JnhPap. im weiteren Sinne (Koupons, Lose, JnhAktien), auch die sog. kleinen JnhPapiere (§ 807), wenn sie wirkl. aus Inh. gestellt sind, nicht andere Wertpap. u. sog. Legitimationspapiere (Depotscheine, Lieferscheine, BersPolicen u. regelmäßig Sparkassenbücher SeuffA 42 n 319,320). s wg. Namensaktien, kaufm. Orderpap., Wechsel HGB §§ 365, 222, WO a74. V. § 3833. Rechte Dritter.

§ 936»

Ist eine veräußerte Sache mit dem Rechte eines Drit­ ten 1 belastet, so erlischt das Recht2 mit dem Erwerbe des Eigen­ tums? In dem Falle des § 929 Satz 2 gilt dies jedoch nur dann, wenn der Erwerber den Besitz von dem Veräußerer er­ langt hatte. Erfolgt die Veräußerung nach § 930 oder war die nach § 931 veräußerte Sache nicht im mittelbaren Besitze des Veräußerers, so erlischt das Recht des Dritten erst dann, wenn der Erwerber auf Grund der Veräußerung den Besitz der Sache erlangt. Das Recht des Dritten erlischt nicht, wenn der Erwerber zu der nach Abs. 1 maßgebenden Zeit in Ansehung des Rechtes nicht in gutem Glauben ist? Steht im Falle des § 931 das Recht dem dritten Besitzer zu, so erlischt es auch dem gutgläubigen Erwerber gegenüber nicht? e. I, 804 Satz 2, 878: II, 849; III, 920.

1

Nießbr. u. vertragsmäß. u. gesetzt. Pfandr., auch PfändgsPfandr RGZ 3532«, Berfolggsr. nach KO § 44, RGZ 3220, kaufmänn. Retentionsr. HGB 88 369 ff., nicht sonstige Anspr. Dritter, wie Anfechtgsr. nach KO oder AnfG. 2. Endgültig; Bereicherungsanspr. nur gg. den Veräußerer, bei unentgeltl. Veräußerg. s. aber § 816. 8. Gemäß §§ 929—935, auch

3. Titel.

Erwerb und Verlust an beweglichen Sachen. §§ 935—940.

447

§ 926 (Zubehör); Bereicherungsanspr. § 816, vgl. §§ 945, 949, 973, 974, 1032, 1208, 1244, dagg. § 1262. 4. § 932 A. 6, Kenntnis, grob fahr­ lässige Unkenntnis des R. des Dritten; beweispfl. f. Unredlichk. des Er­ werbers der Dritte; s. aber f. Veräußerung im kaufm. Handelsgewerbe HEB 3662. S S. § 986 2.

II. Erfitzurrg. Als Erwerbsart für andere dingt. R. als Eigent, kennt das BGB die Ersitzung nicht. Ausn. für Nießbr. § 1033; für Grund st. vgl. §§ 900, 927. Übergang a 185. Erfordernisse.

g 937» Wer eine bewegliche Sache zehn Jahre1 im Eigenbesitze ? hat, erwirbt das Eigentum3 (Ersitzung). Die Ersitzung ist ausgeschlossen,^ wenn der Erwerber^ bei dem Erwerbe des Eigenbesitzes nicht in gutem Glauben ist6 oder wenn er später erfährt/ daß ihm das Eigentum nicht zusteht. L. I, 881 Abs. 1, Abs. 2 Satz 1, 886; II, 861; lll, 921.

2. § 872, mittelb. o. unmittelb.; Titel nicht erfordert. RGZ 47Geschäftsunfähige können allein u. für sich nicht ersitzen. S. Originär, keine Rechtsnachf. (ZPO §§ 325, 727); § 945; Ausn. § 2026; nur absolute gesetzt. Veräußerungsverbote stehen der Ers. entgegen z. B. SprengstG § 1. 4. Vom Gegner zu beweisen. 5. Ver­ treter § 166. S. D. h. die Umstände, die den Erwerb des Eigent, ver­ hindern, kennt o. infolge grober Fahrlässigk. nicht kennt §§ 276, 932; Nachforschungspfl. 7. RGZ 56317; hier kommt nur wirkl. Kenntnis des den EigentErwerb hindernden Umstandes, nicht Kennenmüssen in Be­ tracht. 1. §§ 1871, 1882, 938.

Beweiserleichterung.

g 938. Hat jemand eine Sache am Anfang und am Ende eines Zeitraums im Eigenbesitze gehabt, so wird vermutet, daß sein Eigenbesitz auch in der Zwischenzeit bestanden habe. E. I, 888; n, 852; III, 922.

Gegenbeweis ZPO § 292. Hindernisse.

g 939. Die Ersitzung kann nicht beginnen und, falls sie be­ gonnen hat, nicht fortgesetzt werden, solange die Verjährung des Eigentumsanspruchs1 gehemmt ist2 oder ihrer Vollendung die Vorschriften der §§ 206, 207 entgegenstehen? E. I, 884; II, 853; M, 923.

L. § 985.

2. §§ 202—205. wer sich darauf stützt.

S Beweispfl. für die HinderungSgründe,

Unterbrechung.

g 940. Die Ersitzung wird durch den Verlust des Eigenbesitzes1 unterbrochen.2

448

Drittes Buch. Sachenrecht. III. Abschn. Eigentum.

Die Unterbrechung gilt als nicht erfolgt,3 wenn der Eigen­ besitzer den Eigenbesitz ohne seinen Willen verloren und ityn4 binnen Jahresfrist5 oder mittels einer innerhalb dieser Frist erhobenen Klage wieder erlangt hat.

e.

I, 885 «ds. 1, 3; 11, 864; UL 924

1. § 872 A. 2.

8. § 942. 8. Die Zeit seit dem Verlust wird in die ErsZeit eingerechnet; vom Besitzer zu beweisen. 4. Wenn auch durch verbotene Eigenmacht. 5. §§ 187 *, 1882.

§941.

Die Ersitzung wird unterbrochen,4 wenn der Eigen­ tumsanspruch3 gegen den Eigenbesitzer oder int Falle eines mittelbaren3 Eigenbesitzes gegen den Besitzer gerichtlich geltend gemacht wird, der sein Recht zum Besitze von dem Eigenbesitzer ableitet;4 die Unterbrechung tritt jedoch nur zugunsten des­ jenigen3 ein, welcher sie herbeiführt. Die für die Verjährung geltenden Vorschriften der §§ 209 bis 212, 216, 219, 220 finden entsprechende Anwendung.

e. I, 887; n, 855;

IN, 925.

3. § 985. 8. § 868. 4. Bloße Berpslichtg. zum Besitze genügt hier nicht; keine Unterbrechg. im Falle des § 9402 durch Kl. gg. den Zwischenbesitzer. 5. Und seines Rechtsnachf.; Kl. eines Miteigent. unterbricht nicht zugunsten der übrigen §§ 1011, 4322.

1. §§ 940,942.

§ 942.

Wird die Ersitzung unterbrochen, so kommt die bis zur Unterbrechung verstrichene Zeit nicht in Betracht; eine neue Er­ sitzung 4 kann erst nach der Beendigung der Unterbrechung be­ ginnen.3 «. I, 885 Hbf. 2; n, 856; III, 926.

1. § 937.

2 Vgl. § 217.

Anrechnung der Ersitzungszeit des Rechtsvorgängers.

8 943.

Gelangt die Sache durch Rechtsnachfolge4 in den Eigen­ besitz eines Dritten, so kommt die während des Besitzes des Rechtsvorgängers3 verstrichene Ersitzungszeit dem Dritten zu statten.3

r. I, 882

Abs. 1; n, 857; m, 927.

1. Erbfolge (§ 857) o. Sondernachfolge. 2. Unmittelb. u. entfernteren. 8 In der Pers, des Vorgängers u. des Rechtsnachf. müssen aber die Er­ fordernisse der Ers. (Eigenbes. u. guter Gl.) gegeben sein.

8 944.

Die Ersitzungszeit, die zugunsten eines Erbschaftsbe­ sitzers4 verstrichen ist, kommt dem Erben zu statten.3 e. n, ass «ds. 2; in, 928.

1. §§ 2018, 2030; ohne Rücks, auf guten Gl. desselben Hinsicht!, des Erbr., wenn er nur Hinsicht!, der Zugehörig^ der S. zum Nachlaß in gutem Gl. war. 2. Vgl. § 2026.

3. Titel. Erwerb und Verlust an beweglichen Sachen.

§§ 940—947.

449

Rechte Dritter.

§ 945. Mit dem Erwerbe des Eigentums durch Ersitzung er­ löschen 1 die an der Sache vor dem Erwerbe des Eigenbesitzes begründeten Rechte Dritter, es sei benn,2 daß der Eigenbesitzer bei dem Erwerbe des Eigenbesitzes in Ansehung dieser Rechte nicht in gutem Glauben ist oder ihr Bestehen später erfährt? Die Ersitzungsfrist muß auch in Ansehung des Rechtes des Dritten verstrichen fein;4 die Vorschriften der §§ 939 bis 944 finden entsprechende Anwendung. 8. I, 889; II, 861; III, 929.

1. Gilt auch zugunsten dessen, der das Eigent, an einer bewegt. Sache anders als durch Ers. erworben hat. 2. Beweispfl. für Mangel des guten Gl. der Dritte. 8. § 936, 937. 4. Beweispfl. hierfür u. für Ers. des Eigent., wer das Erlöschen der R. Dritter behauptet.

III. Verbind«»«»-. Vermischung. Verarbeitung. Vgl. § 2172.

Übergang RGZ 56 273,337, ION wo; s. §§ 949, 951, 2172, a65.

§ 947. Werden bewegliche Sachen miteinander dergestalt ver­ bunden,4 daß sie wesentliche Bestandteile2 einer einheitlichen Sache werden, so werden die bisherigen Eigentümer Miteigen­ tümer2 dieser Sache; die Anteile bestimmen sich nach dem Ver­ hältnisse des Wertes, den die Sachen zur Zeit der Verbindung haben. Ist eine der Sachen als die Hauptsache anzusehen,4 so er­ wirbt ihr Eigentümer das Alleineigentum? E. I, 891; n, 862; m, 931.

1. § 946 A. 1; ist die Verbindg. zugleich Verarbeitg. i. S. des § 950, so kommt § 950 zur Anwendg. 2. § 93. 8. 88 1008 ff., 741 ff., 749, Stuubinfler, Handausgabe des BGB.

29

450

Drittes Buch. Sachenrecht. III. Abschn. Eigentum.

752ff.; abweich. Vereinbarung zulässig, dann entspr. Eigentübertragg. 4. Berkehrsauffassg. maßgeb., Wert nicht entscheidend. 5. §§ 949,951, 2172. Vermischung, Vermengung.

8 948» Werden bewegliche Sachen1 miteinander untrennbar vermischt oder vermengt,3 so finden die Vorschriften des § 947 entsprechende Anwendung.* Der Untrennbarkeit steht es gleich, wenn die Trennung der vermischten oder vermengten Sachen mit unverhältnismäßigen Kosten verbunden sein würde.

e. I, 892;

n, 863; m, 932.

1. Gilt auch für Geld. 2. Bei Trennbark, keine Anderg, der EigentBerhältnisse, gilt auch bei Sammeldepot, Sammelladung nach HGB § 419. 3. Kein RGeschäft. Wenn zugleich Berarbeitg., dann § 950. 4. Miteigent. an vermischtem Geld nur möglich, wenn die Beträge bestimmt o. bestimmbar sind, so nicht mehr, wenn von dem vermischten G. Zahlungen gemacht, anderes G. dazu gelegt ist; in diesem Falle nur Anspr. wg. ungerechtf. Bereicherg.; Bienenschw. §§ 963, 964; Vermischg. von Pfand­ sachen mit pfandfreien S. des Verpfänders RGZ 67421. Rechte Dritter.

8 949. Erlischt nach den §§ 946 bis 948 das Eigentum an einer Sache, so erlöschen auch die sonstigen an der^Sache be­ stehenden Rechte.* Erwirbt der Eigentümer der belasteten Sache Miteigentum, so bestehen die Rechte an dem Anteile fort, der an die Stelle der Sache tritt. Wird der Eigentümer der be­ lasteten Sache Alleineigentümer, so erstrecken sich die Rechte2 auf die hinzutretende Sache. E. I, 895; II, 864; III, 933.

1. Endgültig, auch wenn die S., die mit einer anderen verbunden usw.

wird, dem gehört, der infolge dessen Eigentümer des Ganzen o. der neuen S. wird RGZ 67421. 2. Auch Hypothekenrechte. Verarbeitung.

Umbildung.

8 950. Wer durch Verarbeitung * oder Umbildung* eines ober mehrerer Stoffe eine neue2 bewegliche Sache herstellt,3 erwirbt das Eigentum an der neuen Sache,* sofern5 nicht der Wert der Verarbeitung oder der Umbildung erheblich geringer ist als der Wert des Stoffes.^ Als Verarbeitung gilt auch das Schreiben, Zeichnen, Malen, Drucken, Gravieren oder eine ähnliche Be­ arbeitung der Oberfläche. Mit dem Erwerbe des Eigentums an der neuen Sache er­ löschen die an dem Stoffe bestehenden Rechte? 6. I, 893, 894, 895 «ds. 1; II, 865; III, 934.

3. Titel. Erwerb und Verlust an betveglichen Sachen. §§ 947—952.

451

1. Kein RGeschäft. 2. Verkehrsauffassg. maßgeb. 3. Oder Herstellen läßt; beim Werkvertr. gilt Arbeit des Untern, als Arbeit des Bestellers; betvußte Arbeit erfordert., aber nicht Geschäftsfähigk. 4. Ohne Rücks, auf guten Gl.; unerhebl., daß die S. in den alten Zustand zurückführbar ist; Folger.' §§ 951, 352, 2172. 5. Beweispfl. der Eigent, des Stoffs. 6. DeS Rohstoffes; bei V. o. U. des St. mehrerer Eigentümer gelten dann §§ 947, 948. 7. Auch bei V. o. U. durch den Eigent, des Roh­ stoffes selbst OLG 14105.

Entschädigung für Rechtsverlust.

§ 951*

Wer infolge der Vorschriften der §§ 946 bis 9501 einen Rechtsverlust 2 erleidet, kann von demjenigen, zu dessen Gunsten die Rechtsänderung eintritt, Vergütung in Geld nach den Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung fordernd Die Wiederherstellung des früheren Zu­ standes kann nicht verlangt werden. Die Vorschriften über die Verpflichtung zum Schadensersätze wegen unerlaubter Handlungen^ sowie die Vorschriften über den Ersatz von Verwendungen^ und über das Recht zur Wegnahme einer Einrichtung6 bleiben unberührt. In den Fällen der §§ 946, 947 ist die Wegnahme nach den für das Wegnahmerecht des Besitzers gegenüber dem Eigentümer geltenden Vorschriften1 auch dann zulässig, wenn die Verbindung nicht von dem Besitzer der Hauptsache bewirkt worden ist8 G. I, S97; II, 866; III, 935.

1. IW 03 b 24, Gruch. 48 380; also nicht, wenn der frühere Eigent, die Verbindg. infolge einer Vertragspfl. vornahm; Handlg. eines Geistes­ kranken genügt RGZ 5180. 2. Auch Erwerb von Miteigent. statt Alleineigent.. Recht an einem Anteile statt an einer S. 3. §§ 812 ff., 818, 819, Bay 8 254, § 822; Beweislast SeuffA 60Nies. 4. §§ 823ff., 848, 849, 249, 251, 252. Bestehender obligatorischer Anspr. auf Herausgabe bleibt unberührt. 5. §§ 273, 994 ff., 1000 ff. 6. §§ 258, 500, 547, 558, 601, 606, 1049, 997, 1216, 2125, 2172; das Trennungsr. besteht nur in den gesetzt, bestimmten Fällen u. nur hinsichtl. einer „Einrichtg.", nicht hinsichtl. aller ohne Zerstörg. der Haupts, abtrennbaren Bestandteile, z. B. Maschinen, vgl. OLG 18139; bei Zwangsverst. eines Grundst. ZPO 8 771, ZVG § 37 n 5, 911 ♦ her Anspr. ist ein persönlicher, zu versagen, wenn der GrundstEigentümer selbst die Verbindg. mit Einverständnis des das Ergent. sich vorbehaltenden Verkäufers bewirkt hat, vgl. OLG 6215. 7. § 997. 8. Wegnahmer, besteht hier nur ggüber dem bereicherten Eigent., nicht jedem Sonderrechtsnachf. OLG 18139; Kollision des Weg­ nahmer. mit dem R. der HypGl. s. § 1120 RGZ 63U6.

Recht am Schuldschein und an sonstigen Urkunden.

§ 952.

Das Eigentum an dem über eine Forderung aus­ gestellten 1 Schuldscheine 2 steht dem Gläubiger zu.8 Das Recht

452

Drittes Buch. Sachenrecht. III. Abschn. Eigentum.

eines Dritten4 an der Forderung erstreckt sich auf den Schuldschein.b Das gleiche gilt für Urkunden über andere Rechte, kraft deren eine Leistung gefordert werden kann, insbesondere für Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldbriefe.b E. I, 1109 Abs. 1; N, 867; IN, 936.

1« T. h. vom Schuldner unterschriebenen, sofern das Gläubigerrecht schon entstanden ist, andernfalls geht Eigent, an der Urk. erst mit dessen Ent­ stehung über. 2. Nicht bloß Beweisurkunden, sondern auch solche, die zur Entstehg. u. Geltendmachg. der Fdg. von Belang sind, sofern sie Akzessorien der Fdg. bilden, auch die sog. qualifizierten Legitimations­ papiere, z. B. BersPolicen RGZ 5183, Sparkassebücher OLG 4 337, 6 267z IW 10320, RGSt 4317, keine EigentBermutg. nach § 1006 R 04335; nicht JnhPap., außer wenn sie aus Namen umgeschrieben sind Bay 4452; nicht Wechsel u. andere Orderpap.; auf Urk. über zweiseit. Bertr. nicht aus­ dehnbar OLG 12280. 3. Kr. Gesetzes, §§ 929—931, 9862 nicht anwend­ bar, vgl. RGZ 5183; ohne Begebung; dem Gl. der Hauptfdg. OLG6287, mehrere Gl. sind Miteigent.; s. §§ 402 (Abtretg. der F.), 371 (Tilgg.), auch 1144, 1145. Begründg. besonderer Besitzrechte an dem Schuldsch. ist durch § 952 nicht ausgeschlossen, so vertragsmäß. Zurückbehaltungsr., vgl. RGZ 6625; § 952 ist dispositiv, Bereinbarg. anderer RBerhältnisse Hinsicht!, des Schuldsch. zulässig, vgl. RGZ 5185, OLG 4337. 4. Z. B. bei Nießbr., Pfandr. 8. Der Dr. hat R. aus Besitz des Sch., vgl. f. d. Fall der Pfändg. einer Fdg. ZPO § 8633. 6. Aber nicht solche auf Inhaber, vgl. §§ 1116 f., 1144, 1150, 1163, 1167 f., 1192, 1199, auch 1069, 1274, 774, GBO 16, 60, ZPO 830, 837, SeuffA 58"72, 77, 9Barn@ 08nm (Rechte bei mehrf. Zession), RGZ 6936 (wg. Teil-EigentBrieshyp ).

IV. Grwerb von Erzengniffen und sonstigen Bestandteilen einer Sache. Eigentum.

Erzeugnisse und sonstige Bestandteile1 einer Sache ge­ hören auch nach der Trennung2 dem Eigentümer der Sache, soweit sich nicht aus den §§ 954 bis 9573 ein Anderes ergibt/

§ 953.

6. I, 898; n, 868; III, 937.

1. §§ 99, 93 ff.; nichtwesentliche Best, nur, wenn sie sich vor der Tr. im Eigent, des Sacheigentümers befinden. 2. Gleichviel wie u. von wem die Tr. erfolgt; vor der Tr. fehlt ihnen selbständ. juristische Existenz, s. aber ZPO §§ 810, 824. 3. S. auch § 911. 4 Hypothekarische Haftg. §§ 1120—1122, bei Mobiliarpf. § 1212, bei Beschlagn. des Grundst. ZBG § 21. Erwerb des dinglich Nutzungsberechtigten.

Wer vermöge eines Rechtes an einer fremden Sache1 befugt ist, sich Erzeugnisse oder sonstige Bestandteile der Sache anzueignen, erwirbt das Eigentum an ihnen, unbeschadet der Vorschriften der §§ 955 bis 957, mit der Trennung? § 954.

$. I, 899 Hbf. 1; II, 869; IN, 938.

3. Titel. Erwerb und Verlust cn beweglichen Sachen. §§ 952—956.

453

1. Jnsbes. Nießbr., Erbbaur., Pfoindr. mit Antichrese § 1213; a 59, 63, 68, 196, 197; Fruchterwerb des Ehemanns, Inh. der eitert. Gewalt §§ 1383, 1652. 2. § 953 A. 2: ohne Besitzergreifung.

Erwerb des Eigenbesitzers. g 955. Wer eine Sache im Eigenbesitze1 hat, erwirbt das Eigentum an den Erzeugnissen nnd sonstigen zu den Früchten der Sache gehörenden Bestandteilen,^ unbeschadet der Vorschrif­ ten der §§ 956, 957, mit der Trennung? Der Erwerb ist aus­ geschlossen, wenn der Eigenbesitzer nicht zum Eigenbesitz oder ein Anderer vermöge eines Rechtes an der Sache zum Fruchtbezuge berechtigt ist und der Eigenbesitzer bei dem Erwerbe des Eigenbesitzes nicht in gutem Glauben 4 ist oder vor der Trennung den Rechtsmangel erfährt. Dem Eigenbesitzer steht derjenige gleich, welcher die Sache zum Zwecke der Ausübung eines Nutzungsrechts^ an ihr besitzt. Auf den Eigenbesitz und den ihm gleichgestellten Besitz findet die Vorschrift des § 940 Abs. 2 entsprechende Anwendung. 6. I, 900 Satz 1, Satz 2 Nr. 1; II, 870; III, 939.

1. § 872, mittelbar o. unmittelbar; auch anwendbar zugunsten des be­ sitzenden Eigentümers ggüber einem dinglich Fruchtbezugberechtigten. 2. § 99; Erwerb erstreckt sich nicht auf die sonstigen Bestandteile. 3. End­ gültig, auch keine Herausgabe bei Vindikation der Haupts., s. aber §§ 987 *, 988, 993. 4. §§ 932, 937. 5. S. § 954; auch wenn das Nutzungsr. rechtlich nicht besteht.

Fruchterwerb auf Grund persönlicher Gestattnng. § 956. Gestattet der Eigentümer einem Anderen, sich Erzeug­ nisse oder sonstige Bestandteile der Sache anzueignen/ so erwirbt dieser das Eigentum an ihnen, wenn der Besitzt der Sache ihm überlassen ist,3 mit der Trennung,4 anderenfalls mit der Besitz­ ergreifung. Ist der Eigentümer zu der Gestattung verpflichtet? so kann er sie nicht widerrufen? solange sich der Andere in dem ihm überlassenen Besitze der Sache befindet. Das gleiche gilt, wenn die Gestattung nicht von dem Eigen­ tümer, sondern von einem Anderen ausgeht, dem Erzeugnisse oder sonstige Bestandteile einer Sache nach der Trennung ge­ hören? E. I, 901, 902; II, 871: III, 940.

1. Z B. Verpachtung, Veräußerung stehender Früchte, Verkauf eines Hauses au; Wbruch, von Holz auf dem Stamm (RGZ 6031 Abholzungsr. nicht eintraggsfähig, 72309 Wirkg. des EigentBorbehalts am verkauften Baum). 2. Oder Teilbesitz nach § 865. 3. Und zur Zeit der Trennung noch fortdauert. 4. § 954 A. 2. 5. Auf Gr. des kausalen Geschäfts. 6. Vgl. KO § 211; auch kein Widerspruchsr. gg. Pfändg. ungetrenntcr Früchte. 7. Dem nach §§ 954, 955 oder 9561 Berechtigten, vgl. § 957.

454

Drittes Buch. Sachenrecht. III. Abschn. Eigentum.

§ 957*

Die Vorschriften des § 956 finden auch dann An­ wendung, wenn derjenige, welcher die Aneignung einem Anderen gestattet, hierzu nicht berechtigt ist,1 es sei denn, daß der Aridere, falls ihm der 'Besitz der Sache überlassen wird, bei der Über­ lassung, anderenfalls bei der Ergreifung des Besitzes der Erzeug­ nisse oder der sonstigen Bestandteile nicht in gutem Glauben^ ist oder vor der Trennung den Rechtsmangel erfährt? E. II, 872; III, 941.

L.

Grundlage für den gutgläub. Erwerb kann nur die Gestattg. durch 2. §§ 932, 937. 3. Bei Be­ einen Besitzer der Haupts, sein (bestr.). standteilen, die nicht zu den Früchten gehören, sind §§ 933, 935 entspr. anzuwcnden.

V. Aneignung. Das Kriegsbeuterecht ist in das BGB nicht ausgenommen, vgl. Pr. ALN I, 9 §§ 193 ff. Hinsichtl. Seeauswurfs u. strandtriftiger Gegenstände, vgl. StrandO 17. 5. 74 u. G 30. 12. 01. Cigentumserwerb.

§ 958.

Wer eine herrenlose1 bewegliche Sache in Eigenbesitznimmt, erwirbt das Eigentum an der Sache? Das Eigentum wird nicht erworben, wenn die Aneignung gesetzlich verboten ist4 oder wenn durch die Besitzergreifung das Aneignungsrecht eines Anderen verletzt wird? E. I, 903; II, 873; III, 942.

1.

Die noch nie im Eigentum stand (z. B. wilde Tiere, wildwachsende Beeren usw.), und die, welche vom bisherigen Eigentümer aufgegeben wurde (§ 959); wg. Tauben s. a 130, Irrtum, Sache sei nicht herrenlos, unerhebl. 2. § 872; Geschäftsunfähig?, hindert Erwerb durch A., mittel­ barer Besitz (§ 868) genügt; mehrere erwerben Miteigent. 3. A. ist NGeschäft: Stellvertr. möglich; Rechte Dritter an d. S. erlöschen nicht. 4. Durch reichs- o. landesgesetzl. Vorschr.; hierher StGB § 368 Nr. 11, Schonvorschriften, soweit sie absolutes dauerndes AVerbot enthalten, nicht zeitliche u. örtliche Beschränkungen; wg. nicht jagdb. Vögel VogelschutzG 30.5.08. 5. Bergwerkseigent., Jagd, Fischerei, hierzu EG Art. 69; vom Wilderer erbeutetes Wild bleibt herrenlos bis zur Besitzergreifung durch Jagdberechtigten o. gutgläub. Dritten (RGSt 39427). Dereliktion.

§ 959.

Eine bewegliche Sache wird herrenlos, wenn der Eigen­ tümer in der Absicht, auf das Eigentum zu verzichten,1 den Besitzt der Sache aufgibt? E. I, 904; II, 874; III, 943.

1.

Aus den Umständen zu entnehmen, ausdrückl. Erkl. nicht erfordert.; fehlt bei Übertragungsofferte an unbestimmte Person (RMG 2 96); wg. verborgener S. s. OLG 6117; nicht herrenlos Patronenhülsen RMG9^s, auf Grab niedergel. Kranz BahSt 589. 2 Auch mittelbaren Bes.; ?lus-

3. Titel. Erwerb und Verlust an beweglichen Sachen.

§§ 957—963.

455

gäbe des BesWillens allein genügt nicht. 3. Einseit., bei Aufg. des unmittelb. Des. nicht empfangsbedürftiges RGesch.; R. Dritter an d. S. unberührt. Herrenlosigkeit von Tieren.

§ 960. Wilde* Tiere sind herrenlos, solange sie sich in der Freiheit befinden. Wilde Tiere in Tiergärten2 und Fische in Teichen oder anderen geschlossenen3 Privatgewässern * sind nicht herrenlos Erlangt ein gefangenes wildes Tier die Freiheit wieder, so wird es herrenlos, wenn nicht der Eigentümer das Tier un­ verzüglich 5 verfolgt 6 oder wenn er die Verfolgung aufgibt? Ein gezähmtes Tier wird herrenlos, wenn es die Gewohn­ heit ablegt, an den ihm bestimmten Ort zurückzukehren. E. I, 905; n, 875; III, 944.

1. Normaler Weise frei von menschl. Herrschaft lebende, gleichviel ob ein­

heimisch o. nicht; vorübergehender Freiheitsverlust BaySt l^». 2. Vgl RGSt 8-7-, 26--«; IW 03«°, DIZ 07-»-, nicht auch umfriedete Jagd­ komplexe. 3. Den Wechsel der Wassertiere regelmäßig ausschließende; hierzu SeuffBl 63-»». 4. Auch int Staatseigentum stehende. 5. § 121. 6. Auch öffentliches Ausschreiben genügt. 7. Tatsächlich; EigentBerzichiswille nicht erforderl. Bienenschwarm.

8 961. Zieht ein Bienenschwarm * aus, so wird er herrenlos, wenn nicht der Eigentümer ihn unverzüglich2 verfolgt oder wenn der Eigentümer die Verfolgung aufgibt? L. I, 906; II, 876; III, 946.

1. Ganzer Stock und vom Mutterstock sich trennender neuer Schwarm. 2. § 121; nach Kenntnisnahme vom Ausstiegen. 3. § 960 A. 7.

F 962. Der Eigentümer des Bienenschwarmes darf* bei der Verfolgung fremde Grundstücke betreten. Ist der Schwarm in eine fremde nicht besetzte^ Bienenwohnung eingezogen, so darf* der Eigentümer des Schwarmes zum Zwecke des Einfangens die Wohnung öffnen und die Waben herausnehmen oder heraus­ brechen. Er hat den entstehenden Schaden zu ersetzen? (£. I, 907; II, 877; m, 946.

1. Dou den Voraussetzungen des § 229 unabhängiges Selbsthilfer., nicht

bloß Anspr. auf Gestatta. 2. Gegensatz § 964. 3. Ohne Rücks, auf Verschulden; Hastg. f. d. durch die Bienen verursachten Schaden §§ 823 ff., insbesondere 833.

8 963. Vereinigen sich ausgezogene Bienenschwärme mehrerer Eigentümer, so werden die Eigentümer, welche ihre Schwärme verfolgt haben, Miteigentümer * des eingefangenen Gesamt-

456

Drittes Buch.

Sachenrecht. III. Abschn. Eigentum.

schwarmes; die Anteile bestimmen sich nach der Zahl der ver­ folgten Schwärme? e. I, 906; n, 878; III, 947. 1. Aufhebg. der Gemeinsch. §§ 749 ff.

8 964. wohnung sonstigen war, auf sonstigen 6. I, 909

2. Abw. von § 947.

Ist ein Bienenschwarm in eine fremde besetzte Bienen­ eingezogen, so erstrecken sich das Eigentum und die Rechte an den Bienen, mit denen die Wohnung besetzt den eingezogenen Schwarm. Das Eigentum und die Rechte an dem eingezogenen Schwarme erlöschen? Satz 1, 2; II, 879; III, 948.

1. Ohne Entschädigungsanspr. des bish. Eigentümers.

VI. K«»d. Landesges. Borschr.: Pr. Dienstanw. d. M. d. Innern 27. 10. 99; B. MBek. 14. 12. 99;ö. AB 6. 7. 99 §§ 24ff.; W. MVf. 14.12.99 u. 29.1.00; Ba. AB. §§ 19—22 u. MB. 6. 10. 99. Der Fund ist eine besondereEigent.Erwerbsart §§ 973 f.; im übrigen find die Pflichten u. Rechte d. Finders in §§ 965ff. geregelt; örtl. geltendes R. das des Fundorts OLG 10'"; ©euffM 60 N io*. Aneignungsr. am Schatz § 984. Wg. Strandgut s. RG Mi« m

uVi 16» VI •

^nd im Bergrecht a 68.

Anzeigepflicht des Finders.

8 965* Wer eine verlorene1 Sache2 findet und an sich nimmt,3 hat dem Verlierer oder dem Eigentümer oder einem sonstigen Empfangsberechtigten unverzüglich 6 Anzeige zu machen. Kennt der Finder die Empfangsberechtigten nicht oder ist ihm ihr Aufenthalt unbekannt, so hat er den Fund und die Um­ stände, welche für die Ermittelung der Empfangsberechtigten erheblich sein tonnen,7 unverzüglich 6 der Polizeibehörde8 anzuzeigen. Ist die Sache nicht mehr als drei Mark wert, so bedarf es der Anzeige nichts T. I, 910 Abs. 1, 2, 921 Abs. 1; II, 880: III, 949. 1. Durch Zufall aus d. Besitz jemauds gekommene S.; Verlust der tatsächl. Gewalt erforderl., vorübergehende Aufhebg. genügt nicht; die S. darf nicht herrenlos geworden sein § 959; Verlierer mutz nicht der Eigent, sein SeuffA 59 n 35. nicht verloren: im eigenen Wohnraum verlegte S., in d. Eisenbahn liegen gebliebene, sofort nach Aussteigen reklamierte S. RGSt 38441, in Privaträumen eines anderen (Wohnung, Geschäft, Hotel) Verl. S., solange Inhaber des Raums d. tatsächl. Gewalt hat; wg. ver­ steckter, vergrabener S. s. SeuffA 59^35. g* Recht kann nicht Gegen­ stand des F. sein, so nur das Sparkassenb., nicht die in ihm inkorporierte Fdg. 8. Besihergreifg.; bloße Entdeckg., Besichtigg. nicht hinreichend; unerhebl., ob der F. nach der S. eigens gesucht hat; von mehreren beim F. Beteiligten ist Finder, wer d. S. an sich nimmt SeuffA 51 n9; SeuffBl EB 134oiz OLG 8 "5, RGZ 70 3™; Fund ist nicht RGeschäft, daher kann auch

3. Titel. Erwerb und Verlust an beweglichen Sachen. §§ 963—969.

457

Geschöstsunfähiger finden. 4. Unmittelb. Besitzer, Besitzdiener §§ 854, 855. 8. Jeder, der Herausgabe vom F. verlangen kann OLG 8112; Anz. an einen der Berechtigten genügt. 6. § 121. 7. Keine eigene Nachforschungspfl. 8. Nicht notwendig der des Fundorts; Zuständigk. ii. weiteres Verfahren nach Landesr.; Vordem. 1. 9. Bezieht sich nur auf Anz. nach Abs. 2, Anz. nach Abs. 1 auch hier ersorderl. OLG 4338: s. §§ 9732, 974 si. Berwahrungspfltcht.

§ 966. Der Finder1 ist zur Verwahrung der Sache ver­ pflichtet.^ Ist der Verderb der Sache zu besorgen oder ist die Auf­ bewahrung mit unverhältnismäßigen Kosten verbunden, so hat der Finder die Sache öffentlich versteigern zu lassen? Bor der Versteigerung ist der Polizeibehörde Anzeige zu machen. Der Erlös tritt an die Stelle der Sache? ®. I. 911, 913; n, 881; III, 950.

§ 965 9t. 2. 2. §§ 688 ff.; Wiederentäußerung nicht zulässig, jedoch § 967; auch Unterhaltungspfl. (Füttern v. Tieren). 3. §§ 383, 156, 9353; wenn BerstKosten nicht gedeckt werden, freihänd. Beräußerg. ev. Verbrauch zulässig unter Haftg. f. Bereicherung. 4. In jeder Richtung, vgl. §§ 967, 969—971, 973—976, auch 979-. I

Ablieferung an die Polizeibehörde.

§ 967. Der Finder ist berechtigt und auf Anordnung der Polizeibehörde verpflichtet, die Sache oder den Bersteigerungscrlös1 an die Polizeibehörde2 abzuliefern? E. I, 912 Ads. 1; II, 882: III, 951.

1. § 9662.

2. Nicht bloß die des Fundorts. 3. Pflicht der PolBeh. zur Verwahrg. u. Herausgabe a. d. Berechtigten, vgl. OLG 12127: vgl. § 975.

Haftung.

§ 968. Der Finder hat nur Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit zu vertreten? E. II, 883; III, 952.

1. §§ 276 f„ 682. Befreiung.

§ 969. Der Finder wird durch die Herausgabe der Sache an den Verlierer ^ auch den sonstigen Empfangsberechtigten gegen über befreit. E. II, 844; III, 963.

1. 8 965 A. 3, keine Prüfungspfl. Hinsicht!, dessen rechtl. Bezichnngen zur

S., jedoch § 968.

458

Drittes Buch. Sachenrecht.

Hl. Abschn. Eigentum.

Ersatz von «ustoendungen.

8 970. . Macht der Finder zum Zwecke der Verwahrung oder Erhaltung der Sache oder zum Zwecke der Ermittelung eines Enrpfangsberechtigten Aufwendungen, die er den Umständen nach für erforderlich halten darf, so kann er von dem Empfangs­ berechtigten Ersatz verlangen? e I, 914 Nr. 1; II, 885: III, 954.

1. §§ 972, 974, 683, 693, 256; ersatzberechtigt auch PolBeh.

Kinderlohn.

8 971.

Der Finder kann von dem Empfangsberechtigten einen Finderlohn verlangen? Der Finderlohn beträgt von dem Wertes der Sache bis zu dreihundert Mark fünf vom Hundert, von dem Mehrwert eins vom Hundert, bei Tieren eins vom Hundert. Hat die Sache nur für den Empfangsberechtigten einen Wert, so ist der Finderlohn nach billigem Ermessen zu bestimmen? Der Anspruch ist ausgeschlossen, wenn der Finder die An­ zeigepflicht * verletzt oder den Fund auf Nachfrage verheimlicht.^ E. I, 914 Nr. 2, 921 Abs. 2: II, 886; III. 955.

1. §§ 972, 974; neben Auslagenersatz. 2 Zur Zeit der Herausgabe. 3. So z. B. bei Sparkassenbuch nicht notwendig nach eingezahlter Summe. 4. § 965 8 Jedes arglistige Verhindern d. Ermittelung d. Funds.

Geltendmachung der Ansprüche des KinderS.

8 972.

Auf die in den §§ 970, 971 bestimmten Ansprüche finden die für die Ansprüche des Besitzers gegen den Eigentümer wegen Verwendungen geltenden Vorschriften der §§ 1000 bis 1002 entsprechende Anwendung? E. I, 915; II, 887; III, 956.

I. Vor Herausgabe d. S. an Empfangsberechtigten (vgl. § 975 s3) Zurück

behaltungsr. § 1000, nach Aushändigung an ihn Klager, mit einmonatl. Frist 88 1001, 1002, jedoch 8 lOOOS3; keine Pfl. des EmpfBer. zur Aus­ lösung d. S. (vgl. 8 974), nach Empfang Rückgaberecht zur Befreiung von Ansprüchen 8 1001 s *. Etgkntumserwerb des Finders.

8 973.

Mit dem Ablauf eines Jahres1 nach der Anzeige des Fundes bei der Polizeibehörde erwirbt der Finder das Eigen­ tum^ an der Sache,es sei denn, daß vorher ein Empfangs­ berechtigter dem Müder bekannt geworden ist oder sein Recht bei der Polizeibehörde angemeldet hat? Mit dem Erwerbe des Eigentums erlöschen die sonstigen Rechte an der Sache? Ist die Sache nicht mehr als drei Mark wert,6 so beginnt die einjährige Frist mit dem Funde. Der Finder erwirbt das

3. Titel. Erwerb und Verlust an beweglichen Sachen. §§ 970 —976.

459

Eigentum nicht, wenn er den Fund auf Nachfrage verheimlicht.^ Die Anmeldung eines Rechtes bei der Polizeibehörde steht dem Erwerbe des Eigentums nicht entgegen.8 e. I, 91S, 919 Abs. 1. §§ 187 >, 188 2.

1; II, 888.

2. Ex tune (Beftr.); verspätete Anzeige schiebt Eigentumserwerb nur aus, hindert ihn nicht; gleichzeitig Untergang der Anspr. nach §§ 970, 971. 3. Oder am Versteigerungserlös §§ 966*, 975 s*. 4. Anmeldg. hindert EigentErwerb des F. ohne Rücks, auf Kenntnis von derselben. 3. Vgl. §§ 936,945, 949; EntschädigAnspr. § 977. 6. § 965 * s «. 7. § 971A. 5. 8. Wohl aber Kenntnis d. Empfangsberechtigten.

§ 974.

Sind vor dem Ablaufe der einjährigen Frist1 Emp­ fangsberechtigte dem Finder bekannt geworden2 oder haben sic bei einer Sache, die mehr als drei Mark wert ist, ihre Rechte bei der Polizeibehörde rechtzeitig angemeldet, so kann der Finder die Empfangsberechtigten nach den Vorschriften des § 1003 zur Erklärung über die ihm nach den §§ 970 bis 972 zustehenden Ansprüche auffordern? Mit dem Ablaufe der für die Erklärung bestimmten Frist erwirbt der Finder das Eigentum und er­ löschen die sonstigen Rechte an der Sache,^ wenn nicht die Em­ pfangsberechtigten sich rechtzeitig zu der Befriedigung der An­ sprüche bereit erklären? e. I, 919 Abs. 2; 11 889; III, 958.

2. O. beim F. bekannt gewesen. 3. Unter Angabe von Art u. Höhe. 4. EntschAnspr. § 977. 5. Wenn auch unter Bestreitg. der Höhe: dagegen bei vollständiger Verweigerung d. Befriedigg. d. ge sepl. Ansprüche EigentErwerb des Finders.

1. § 973.

8 975.

Durch die Ablieferung der Sache oder des Versteige­ rungserlöses an die Polizeibehörde werden die Rechte des Fin­ ders nicht berührt? Läßt die Polizeibehörde die Sache ver­ steigern? so tritt der Erlös an die Stelle der Sache? Die Po­ lizeibehörde darf die Sache oder dm Erlös nur mit Zustimmung des Finders^ einem Empfangsberechtigten herausgeben. 6. I, 913. 916: II, 980; III, 959. 1. Jedoch § 976*. 2. Voraussetzungen bestimmt die Landesgesetzgebung. 3. § 966 A. 4. 4 Zur Wahrung des Zurückbehaltungsrechts desselben.

Eigentumserwerb der Gemeinde.

§ 976.

Verzichtet der Finder der Polizeibehörde gegenüber1 auf das Recht zum Erwerbe des Eigentums an der Sache? so geht sein Recht auf die Gemeinde des Fundorts über? Hat der Finder nach der Ablieferung^ der Sache oder des Versteigerungserlöses an die Polizeibehörde auf Grund der Vorschriften der §§ 973, 974 das Eigentum erworben, so geht

460

Drittes Buch. Sachenrecht.

III. Abschn. Eigentum.

es auf die Gemeinde des Fundorts über, wenn nicht der Finder vor dem Ablauf einer ihm von der Polizeibehörde bestimmten Friste die Herausgabe verlangt. E. I, 923 Abs. 1; II, 891; III, 960.

1. § 1303.

3. Vorbehalt der Anspr. aus §§ 970, 971 möglich; beim Mangel eines Vorbehalts stillschweig. Zustimmg. auch z. Herausgabe d. S. an den EmPfBerechtigten. 3. Auch wenn d. F. oder d. Erlös nicht a. d. PolBeh. abgeliefert war; EigentErwerb d. Gem. tritt nach Abl. d. Fristen d. §§ 973, 974 ein; Haftg. d. PolBeh. OLG 12 4. § 967. 5. §§ 187 ff.

Ersatz für Rechtsverlust. 8 977.

Wer infolge der Vorschriften der §§ 973, 974, 976 einen Rechtsverlust erleidet, kann in den Fällen der §§ 973, 974 von dem Finder, in den Fällen des § 976 von der Ge­ meinde des Fundorts die Herausgabe des durch die Rechts­ änderung Erlangten nach den Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung1 fordern. Der Anspruch erlischt mit dem Ablaufe von drei Jahren^ nach dem Über­ gange des Eigentums auf den Finder^ oder die Gemeinde? wenn nicht die gerichtliche Geltendmachung ° vorher erfolgt. 6.

I, 922, 923 Abs. 2; II, 892; III, 961.

3 Ausschlußfr., §§ 203, 206, 207, 222, 223 nicht anwendbar: §8 187», 188-. 3. §§ 973, 974. 4. § 976. S. Klage­ oder einredeweise, z. B. durch Ausrechnung. 1. §§ 812, 818, 819.

Kund in öffentlichen Räumen. 1. Ablieferung der Sache. 8 978.

Wer i eilte Sache in den Geschäftsräumen oder den Beförderungsmitteln einer öffentlichen Behörde - oder einer dem öffentlichen Verkehre dienenden Verkehrsanstalt3 findet und an sich nimmt, hat die Sache unverzüglich^ an die Behörde oder die Verkehrsanstalt oder an einen ihrer Angestellten abzuliefern. Die Vorschriften der §§ 965 bis 977 finden keine Anwendung? E. I, 924; II, 893; III, 962.

1. Angestellter d. Behörde usw. oder Dritter. 3. StGB § 114; RGSt 18 3817. 3. Nur Transportanstalten, der räumlichen Fortbewegung von Personen, Gütern, Nachrichten dienende Anst, (beste., a. M. OLG 1461), im Staats- oder Privatbetrieb. 4. Gilt auch für nicht i. S. des § 965 verlorene S. 5. § 1211. 6. Ansprüche aus §§ 683, 670; für Haftg. des Finders analoge Anw. d. § 968.

2. Versteigerung. 8 979.

Die Behörde oder die Verkehrsanstalt kann die an sie abgeliefertc Sache öffentlich versteigern lassen? Die öffentlichen

3. Titel. Erwerb und Verlust an beweglichen Sachen. §§ 976—981.

461

Behörden und die Berkehrsanstalten des Reichs, der Bundes­ staaten und der Gemeinden können die Versteigerung durch einen ihrer Beamten vornehmen lassen. Der Erlös tritt an die Stelle der Sachet e. I, 925 rws. 1, 926 Abs. 2: II, 894 Abs. 1, 3; UI, 963.

1. §§ 383, 156, 980, 981. 2. § 966 A. 4.

vastg. einer privaten VerkAnst. gern. § 968.

3. Bekanntmachung des Funds.

§ 980. Die Versteigerung ist erst zulässig/ nachdem die Emp­ fangsberechtigten in einer öffentlichen Bekanntmachung - des Fundes zur Anmeldung ihrer Rechte unter Bestimmung einer Frist aüfgefordert worden sind und die Frist verstrichen ist/ sie ist unzulässig/ wenn eine Anmeldung rechtzeitig erfolgt ist. Die Bekanntmachung ist nicht erforderlich, wenn der Ver­ derb der Sache zu besorgen oder die Aufbewahrung mit unver­ hältnismäßigen Kosten verbunden ist/ E. I, 925 ilbs. 1; II, 894 Abs. 2; III, 964.

1. Andernfalls kein EigentErwerb des Erstehers (bestr.s, vgl. §§ 932 ff. u. Schadensersatzanspr. gern. §§ 839 oder 968. 2. § 982. 3. §§ 187 ff.

4. § 966-. 4 Erwerb des Erlöses.

§ 981. Sind seit dem Ablaufe der in der öffentlichen Bekannt­ machung bestimmten Friste drei Jahre2 verstrichen, so fällt der Versteigerungserlös, wenn nicht ein Empfangsberechtigter^ sein Recht angemeldet hat, bei Reichsbehörden und Reichsanstalten an den Reichsfiskus, bei Landesbehörden und Landesanstalten an den Fiskus des Bundesstaats, bei Gemeindebehörden und Gemeindeanstalten an die Gemeinde, bei Verkehrsanstalten, die von einer Privatperson betrieben werden, an diese. Ist die Versteigerung ohne die öffentliche Bekanntmachung erfolgt/ so beginnt die dreijährige Friste erst, nachdem die Empfangsberechtigten3 in einer öffentlichen Bekanntmachung^' des Fundes zur Anmeldung ihrer Rechte aufgefordert worden sind. Das gleiche gilt/ wenn gefundenes ®elb7 abgelicfert worden ist. Die Kosten werden von dem herauszugebenden Betrag ab gezogen. E. I, 926; n, 895; m, 964.

vgl. auch RGZ 27-". 2. §§ 187, 188. 3. § 965 2t. 4. 4. Gemäß § 980- o. entgg. § 980 r. 5. Form § 982. 6. Auch hier An fall wie nach Ms. 1 nach Fristablauf. 7. Und dem Geld gleich be­ handelte Wertpapiere. 1. § 9801;

462

Drittes Buch. Sachenrecht.

III. Abschn. Eigentum.

§ S82.

Die in den §§ 980, 981 vorgeschriebene Bekannt­ machung erfolgt bei Reichsbehörden und Reichsanstalten nach den von dem Bundesrat,in den übrigen Fällen nach dxn von der Zentralbehörde des Bundesstaats erlassenen Vorschriften. E. I, 925 Al^s. 2; II, 896; III, 966.

1. Bek. v. 16. 6. 98, RGBl 912: g 1. Die nach den §§ 980, 981, 983 BGB von Reichsbehördell und Reichsanstalten zu erlassenden Bekanntmachungen erfolgen durch Aus­ hang an der Amtsstelle oder, wenn für Bekanntmachungen der be­ zeichneten Art eine andere Stelle bestimmt ist, durch Aushang an dieser Stelle. Zwischen dem Tage, an welchem der Aushang bewirkt, und dem Tage, an welchem das ausgehängte Schriftstück wieder ab­ genommen wird, soll ein Zeitraum von mindestens sechs Wochen liegen; auf die Gültigkeit der Bekanntmachung hat es keinen Einfluß, wenn das Schriftstück von dem Orte des Aushanges zu früh ent­ fernt wird. Die Behörde oder die Anstalt kann weitere Bekanntmachungen, insbesondere durch Einrückung in öffentliche Blätter, veranlassen, g 2. Die in der Bekanntmachung zu bestimmende Frist zur An­ meldung von Rechten muß mindestens sechs Wochen betragen. Die Frist beginnt mit dem Aushange, falls aber die Bekanntmachung auch durch Einrückung in öffentliche Blätter erfolgt, mit der letzten Einrückung. 2. S. für Pr. Erlaß 18. 11. 99, JMBl 379, B. Bek. 2. 12. 99, JMBl 585, S. VO 6. 7. 99 §§ 28—31, W. MV 29. 1. 00, Ba. VO 11. 11. 99 Z. VII §§ 19 ff., H. VO 9. 8. 99 §§ 17—19.

Sachen im Besitz öffentlicher Behörden. Ist eine öffentliche Behörde im Besitz einer Sache, zu deren Herausgabe sie verpflichtet ist, ohne daß die Verpflichtung auf Vertrag beruht,so finden, wenn der Behörde der Emp­ fangsberechtigte oder dessen Aufenthalt unbekannt ist, die Vor­ schriften der §§ 979 bis 982 entsprechende Anwendung?,3

§ 883.

E. I, 927; II, 897; III, 967.

L. Z. B. bei Gericht zurückgebliebene überführungsgegenstände, bei der PolBeh. abgelieferte Fundgegenst., deren Finder nicht mehr zu ermitteln; s. auch SeuffBl 67126, DIZ 05^6. 2. Haftg. des Staats bei Verlust RGZ 51219. 3. Siehe für Postsachen RPostG § 261, Verf. des RPostAmts 28. 12. 99, B. PostO 27. 3. 00 §§ 46, 843; wg. hinterlegter S. s. a 144 ff., Pr. a 84 Nr. XI, B. HinterlO 18. 12. 99 §§ 33—36, S. EG 15. 6. 1900 §§ 111, 112.

Schatz.

8 984.

Wird eine Sache, die so lange verborgen gelegen fiat,1 daß der Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist2 (Schatz), ent­ deckt2 und infolge der Entdeckung in Besitz genommen,4 so wird das Eigentum zur Hälfte von dem Entdecker,2 zur Hälfte von

§§ 982—984. 4. Titel. Ansprüche aus dem Eigentume. § 985.

463

dem Eigentümer der Sache6 erworben, in welcher der Schatz verborgen war? E. I. 928; II, 898; III, 96S.

L. In unbewegt, o. bewegt. Sache; nicht notwendig absichtlich verborgen. 2. Infolge der langen Verborgenheit £)£® 8115. 8. Zufällig oder in­ folge Suchens; über Stellvertr. s. JW09"i, RGZ 7035 8. ©euffW60nui; Beauftragte entdecken s. d. Auftraggeber. 4. Eigenbes. nicht erfordert., tats. Gewalt genügt; kein RGeschäst, daher Geschäftssähigk. nicht er­ fordert.; Kollision zwischen Entdecker u. Besitzergreifer RGZ 70 308, SeuffA 51 n9 8 Auch bei Entd. in rechtswidrig erworbener S. SeuffA 48nist 6, Kraft G. Miteigent. (§§ 1008ff.) u. Gemeinsch. (§§ 741 ff.); Vorbehalt des R. aus d. Sch. bei Grundstücksveräußerung nicht eintragungsfähig RIA Z ise, OLG 6265, s. auch KGJ 24*244. 7. SchErwerb bei Nieß­ brauch § 1040, Schatzregal a 73; Land gesetzt. Best, über historische Funde auf Grund a 109 zulässig; s. für B. GVBl 08 762.

Vierter Titel.

Ansprüche aus dem Eigentume. Deni Eigentümer sind im 4. Titel vier Schutzmittel gegeben, s. §§ 985, 1004, 1005, 1007; weitere Schutzmittel liegen in der FeststellgsKl. ZPO S 256, der WidersprKl. ZPO § 771 (RGZ 61 «o), dem BerichtigungsAn) pr. §§ 894, 899, dem ErbschAnspr. §§ 2018 ff., den persönl. Ansprüchen aus dem Eigent. z. B. §§ 809 ff., 812 ff., 823 ff., dem Aussonderungsanspr. KO 88 43ff.; f. auch ZVG § 93. § 1006 stellt zwei EigentVermutungen aus. Analoge Anwendg. §§ 1017, 1065, 1227; s. auch §§ 1027, 1090. Gerichtsstand ZPO §§ 24, 26. Übergang a 181, 189. Herausgabeanspruch.

Der Eigentümer * kann von dem Besitzer^ die Heraus­ gabe^ der Sache4 verlangen.

g 985*

E. I, 929; II, 899; HI, 969.

1. Beweis §§ 891, 1006, 1362, vgl. RGZ 58^; Eigentum mindestenz. Z. der Urteilsfällg. erfordert. RGZ 57 s. ZPO § 265; Abtretg. deS Anspruchs zulässig, z. B. an Pächter RGZ 52 277, 54 m; Miteigent. § 1011. 2 Jedem, auch dem mittelbaren OLG 2167, 5154; nicht vom Besitzdiener g 855; Verlust des Bes. nach Rechtshängigkeit § 989, ZPO § 268 n S ZPO §§ 883, 885, 893, BGB §283, auch 275ff.; daneben Feststellungsktage auf Eigent, zulässig Gruch. 331147, IW 0268 ß179; Anspr. Hinsicht!, früher besessener Sachen § 1007 (EigentBeweis überflüssig); auf Schadens­ ersatz kann die Kl. nicht von vorneherein gerichtet werden, auch grundsätzl. nicht auf Herausg. oder Zahlg. ihres Wertes, aber Umwandlg. des Anspr. aus § 985 in SchadensersAnspr. während des Proz. mögt., so wenn der Kl. erfährt, daß der Bekl. nicht mehr Besitzer ist, oder gern. § 989, ZPO § 268 n 3; über Zahlg. des alternativ eingeklagten Wertes statt Heraus­ gabe s OLG 9134. 4. Bestimmte Bezeichn, erfordert. (ZPO § 2532 n 2), bei Grundst. s. IW 08242, RGZ 6824; Sachgesamth. nicht vindizierbar, nur einzelne S., aber „Inbegriff" i. S. des BGB (z. B. § 667, 1035, 1048,

464

Drittes Buch.

Sachenrecht.

III. Abschn.

Eigentum.

1065), deutliche Bezeichnung vorausgesetzt OLG ö153, s. auch § 260, ZPO § 254; wg. Nutzungen s. §§ 987 ss.

§ 986. Der Besitzer kann die Herausgabe der Sache! ver­ weigern, wenn er oder der mittelbare Besitzer, von dem er sein Recht zum Besitz ableitet, dem Eigentümer gegenüber zum Be­ sitze berechtigt ist.1 Ist der mittelbare Besitzer dem Eigentümergegenüber zur Überlassung des Besitzes an den Besitzer nicht befugt,so kann der Eigentümer von dem Besitzer die Heraus­ gabe der Sache an den mittelbaren Besitzer oder, wenn dieser den Besitz nicht wieder übernehmen kann oder will, an sich selbst verlangen. Der Besitzer einer Sache,die nach § 931 durch Abtretung1 des Anspruchs auf Herausgabe veräußert worden ist, kann dem neuen Eigentümer die Einwendungen entgegensetzen, welche ihni gegen den abgetretenen Anspruch zustehen? E. I, 804 Satz 2, 942; II, 900; III, 970.

1. Dinglich (j. B. Nießbr.) o. persönl. (z. B. Leihe, Miete), auf Gr. familien-, erbrechtlicher Verhältnisse, vgl. §§ 1373, 2205, NGZ 54“, An­ spruch aus Besitz genügt nicht Gruch. 4894S, RGZ 56238; Zurückbehaltungsr. §§ 273, 986, 1000, OLG 4 27; auch Einr. des Eigentums zulässig, vgl. auch RGZ 56313, 63230. 2. Z. B. §§ 549, 603. 3. Einer beweg lichen; wg. Grundst. s. §§ 571 ff., 581. 4. Bei EigentErwerb kr. Ges. nicht unmittelbar anwendbar RGZ 5188. 5. Vgl. §§ 404 ff.; entspr. an wendbar ggüber dem Herausgabeanspr. des Nießbrauchers, Pfandgläubi­ gers 88 1032, 1227.

Nutzungen.

§ 987. Der Besitzer hat dem Eigentümer die Nutzungen1 herauszugeben,die er nach^ dem Eintritte der Rechtshängigkeit-1 zieht. Zieht der Besitzer nach dem Eintritte der Rechtshängigkeit1 Nutzungen nicht, die er nach den Regeln einer ordnungsmäßigen Wirtschaft ziehen könnte? so ist er dem Eigentümer zum Ersätze verpflichtet, soweit ihm ein Verschulden zur Last fällt? E. I, 933; II, 901; III, 971.

1. §§ 100—102. 2. Auch wenn er Eigentum daran erworben hat. 3. Ersatzpfl. hinsichtl. vorher gezogener 88 993,988,990, 992. 4 ZPO 88 263, 281, 499, 500, 510. 5. Vgl. 88 998, 1036. 6. 8 276. Durch 88 987 fs. ist die Anwendbark, des 8 8231 ausgeschlossen RGZ 56316, IW 10 754; s. auch 61430, IW 06 20 (Anspr. des Widerspruchsklägers ZPO 8 771 aus 88 987 ff.).

§ 988. Hat ein Besitzer, der die Sache als ihm gehörig1 oder zum Zwecke der Ausübung eines ihm in Wirklichkeit nicht zu­ stehenden Nutzungsrechts an der Sache besitzt, den Besitz unent-

4. Xitel. Ansprüche aus idem Eigentum. §§ 985—991.

465

geltlich erlangt,2 so ist er beim Eigentümer gegenüber zur Her­ ausgabe der Nutzungen, die er vor dem Eintritte der Rechts­ hängigkeit2 zieht, nach den Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung verpflichtet.^ E. n, »02: III, 972.

1. §§ 872, 955. S. Z. B. durch Schenkg., Erbgang; hinsichtl. des ent« geltl. Bcs. § 993. 3. § 987 3.4. 4. §§ 812 jf.; beweispsl. für Weg« fall der Bereicherung der Besitzer; SchadensersPfk. § 993.

Schadensersatz.

§ 989* Der Besitzer ist von dem Eintritte der Rechtshängig­ keit 1 an dem Eigentümer für den Schaden2 verantwortlich, der dadurch entsteht, daß infolge seines Verschuldens2 die Sache verschlechtert Wirb,4 untergeht oder aus einem anderen Grunde von ihm nicht herausgegeben werden kann.2 6. I. 933; II, 903; III. 973.

1. § 987 3.4; vgl. §§ 990, 993. Erweiterg., nicht Änderg. des Klag­ antrags. 3. §§ 249 ff. 3. § 276, bloße Verursachung ohne Borsatz o.

Fahrlässigk. genügt nicht IW 10 ; Mangel von Bersch, vom Besitzer zu beweisen. 4. Auch durch Belostg. mit einem R. 5. Auch wg. Über­ gabe an einen mittelb. Besitzer, von dem der Eigent, sie nicht erlangen kann, vgl. OLG 8191; beweispfl. f. Verschlechtere usw. der Eigentümer, s. auch A. 3. Haftung des unredlichen Besitzers.

8 990. War der Besitzer4 bei dem Erwerbe des Besitzes nicht in gutem Glauben,2 so haftet er dem Eigentümer von der Zeit des Erwerbes an nach den §§ 987, 989. Erfährt der Besitzer später, daß er zum Besitze nicht berechtigt ist,2 so haftet er in gleicher Weise von der Erlangung der Kenntnis an. Eine weitergehende Haftung des4 Besitzers wegen Verzugs6 bleibt unberührt. E. I. 931 Ad,. 1, 932 Adi. 1, 934: II, 904; m, 974.

2. D. h. ist ihm der Mangel seines R. zum Bes. bekannt o. aus grober Fahrlässigk. unbekannt; für bösen Gl. Kläger beweispfl. 3. Direktes Erfahren des Rechtsmangels ersorderl., fahrlässige Unkennt­ nis genügt hier nicht, Widerspr. gg. die Klage nicht unter allen Um­ ständen zum Schadensers. verpflichtendes Verschulden RGZ 56*", IW 05 111015; Anspr. gg. den PfändgsGl. bei Verzögerung der Freigabe OLG 2*«’, RGZ 61«», SächsA 15"’. 4. Unredlichen. 5. §§ 284 ff. 1. S. § 991.

Haftung des unmittelbaren Besitzers.

8 991. Leitet der Besitzer das Recht zum Besitze von einem mittelbaren Besitzer ab,1 so finden die Vorschriften des § 990 in Ansehung der Nutzungen2 nur Anwendung, wenn die BorSiaudinger, H.mtausgabe der BÄB.

30

466

Drittes Buch. Sachenrecht.

III. Abschn. Eigentum.

aussetzungen des § 990 auch bei dem mittelbaren Besitzer vor­ liegen oder diesem gegenüber die Rechtshängigkeit eingetreten ist? War der Besitzer bei dem Erwerbe des Besitzes in gutem Glauben,^ so hat er gleichwohl von dem Erwerb an den im § 989 bezeichneten Schaden dem Eigentümer gegenüber insoweit zu vertreten, als er dem mittelbaren Besitzer verantwortlich ist. e. I, 932 «bl. 2; n. 905; m. 975.

3. Für Schaden hastet der unredl. unmittelb. Bes. nach §§ 990, 989 von seinem Erwerb ab, gleichgültig, ob der mittelb. Bes. selbst redl. o. unredl. ist. 3. § 987 A. 4; Hinsicht!, der Haftung sür Nutzungen ist allein Redlich!, o. Unredlich!, des mittelb. Besitzers, bzw. Eintritt der Rechtshängig!, ihm ggüber maßgebend. 4. Vgl. § 990 A. 2 1. §§ 868, 871.

Einfluß verbotener Eigcnmacht.

8 992.

Hat sich der Besitzer durch verbotene Eigenmacht1 oder durch eine strafbare Handlung2 den Besitz verschafft? so haftet er dem Eigentümer nach den Vorschriften über den Schadens­ ersatz wegen unerlaubter Handlungen? E. I, 935; ll. 906; HI, 976.

1. ß 858: in Kenntnis o. fahrlässiger Unlenntnis, daß er verb. Eigenm. begehe IW 05"*, Gruch. 50676, OLG 9134; mangelndes R. zum Besitz (§ 990) nicht erfordert. 2. Jede mit össentl. Strafe bedrohte Handlg. o. Unterlassg. 10101; RGZ 56316. 8. Später an der S. vorge­ nommene Handlungen sind nach §§ 989, 990 zu beurteilen. 4. §§ 823, 249 ff. Haftung des redlichen Besitzers.

8 993.

Liegen die in den §§ 987 bis 992 bezeichneten Voraus­ setzungen nicht vor, so hat der Besitzer die gezogenen Früchte? soweit sie nach den Regeln einer ordnungsmäßigen Wirtschaft nicht als Ertrag der Sache anzusehen sind? nach den Vor­ schriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereiche­ rung herauszugeben;3 im übrigen ist er weder zur Herausgabe von Nutzungen noch zum Schadensersätze verpflichtet. Für die Zeit, für welche dem Besitzer die Nutzungen ver­ bleiben, finden auf ihn die Vorschriften des § 101 Anwendung. e. I, 794 Hbf. 2, 930 Abs. 1; II, 907: HI 977.

1. Auch § 99’. 2. Z. B. übermäßig geschlagenes Holz, vgl. §§ 1039, 2133. 8. 88 812 ff., 818. Ersatzanspruch für Verwendungen: Umfang.

8 994.

Der notwendigen2 langen? Die für die Zeit, zu ersetzen.

Besitzer * kann für die auf die Sache gemachten Verwendungen3 von dem Eigentümer Ersatz ver­ gewöhnlichen Erhaltungskosten5 sind ihm jedoch für welche ihm die Nutzungen verbleiben? nicht

4. Titel. Ansprüche aus dem Eigentum.

467

§§ 991—997.

Macht der Besitzer nach dem Eintritte der Rechtshängigkeit1 oder nach dem Beginne der im § 990 bestimmten Haftung not­ wendige Verwendungen, so bestimmt sich die Ersatzpflicht des Eigentümers nach den Vorschriften über die Geschäftsführung ohne Auftrag?, s E. I, 936 Abs. 1, 2; II, 908 Abs. 1; III, 978.

L. Arich der unredliche, s. aber Abs. 2. L. Durch ordnungsmäßige Bewirtschaftg. u. Verwaltg. der S. bedingt; Maßstab objektiv. 8. Vgl. RGZ 71424; die auf die S. aufgewendeten Vermögenswerten Leistungen, z. B. körperl. Veränderung, Verbindg. anderer S. mit ihr, Bestreitg. von Lasten, s. § 99öS1; nicht bloß RGeschäfte; nicht Aufwand für Erwerb der S., Auslösg. des Pfands, s. a 942. 4 Ohne Rücks, auf fortdauernde Werterhöhung OLG 15358. 8 Z. B. Fütterungskosten. 6. Nach ge­ setzt. Borschr., §§ 100—102, 987 ff., ohne Rücks, auf tatsächl. Nutzung. 7. § 987 A. 4. 8. §§ 677 ff., 683. v. Verwendungen, Wert, Notwendigk. derselben vom Ersatz begehrenden Besitzer, daß es sich nur um ge­ wöhn!. Erhaltungsk. handle (Abs. 1 S. 2), daß die Verwendg. erst nach Eintritt der Rechtshängigk. o. der Unredlich!, vorgenommen (Abs. 2) vom Eigentümer zu beweisen, im Falle des Abs. 2 dann wieder der Besitzer beweispfl., daß gleichwohl ein Ersatzanspr. nicht begründet ist.

8 995>

Zu den notwendigen Verwendungen im Sinne des § 994 gehören auch die Aufwendungen, die der Besitzer zur Bestreitung von Lasten der Sache macht? Für die Zeit, für welche dem Besitzer die Nutzungen verbleiben? sind ihm nur die Aufwendungen für solche außerordentliche Lasten zu ersetzen, die als auf den Stammwert der Sache gelegt anzusehen fütb.3 E. II, 909; III, 979.

1. Z. B. Bezahlung von Prämien einer Lebensvers. 2. § 994 A. 6. 8. Z. B. HypKapitalheimzahlung; vgl. §§ 1047, 1385N1, 2226, 2379.

ß 996.

Für andere als notwendige Verwendungen1 kann der Besitzer Ersatz nur insoweit verlangen, als sie vor dem Ein­ tritte der Rechtshängigkeit3 und vor dem Beginne der im § 990 bestimmten Haftung gemacht werden und der Wert der Sache durch sie noch zu der Zeit erhöht ist? zu welcher der Eigentümer die Sache wieder erlangt. e. I, 936 Aos. 1, 2; II, 908 Aos. 2; III, 980.

1. 88 994, 995. 2. Nur der redl. Bes. ersatzberechtigt. 8. 8 987 A. 4. 4. Besitzer beweispfl. f. Fortbestand der Bereicherg. z. Z. der Wiedererlangg. der S. durch den Eigentümer, nicht dafür, daß die Verwendg. vor Eintritt der Bösgläubigk. o. Rechtshängigk. gemacht ist.

Abtrennungsrecht.

8 997.

Hat der Besitzer1 mit der Sache eine andere Sache als wesentlichen Bestandteil verbunden? so kann er sie abtrennen 30*

Drittes Buch. Sachenrecht.

468

III. Abschn. Eigentum.

und sich anetgnen.3 Die Vorschriften des § 258 finden An­ wendung. Das Recht zur Abtrennung ist ausgeschlossen, wenn der Be­ sitzer nach § 994 Ms. 1 Satz 2 für die Verwendung Ersatz nicht verlangen kann oder die Abtrmnung für ihn keinen Nutzen hat oder ihm mindestens der Wert ersetzt wird, den der Bestand­ teil nach der Abtrennung für ihn haben würde. e. 1, 936 «dl. 3; II, 910; III, 981.

1. Auch der unredliche. 2. §§ 93, 94, 946f. 3. Bei EigentWechsel auch ggüber dem neuen Eigentümer u. ggüber RealGl., s. aber RGZ 63««; f. d Fall der ZwBerst. s. ZBG §§ 37ns, 911. Ersatz der Bestellungskosten.

Ist ein landwirtschaftliches Grundstück * herauszugeben, so hat der Eigentümer die Kosten, die der Besitzer auf die noch nicht getrennten, jedoch nach den Regeln einer ordnungsmäßigen Wirtschaft vor dem Ende des Wirtschaftsjahrs zu trennenden Früchte verwendet hat, insoweit zu ersetzen, als sie einer ord­ nungsmäßigen Wirtschaft entsprechen und den Wert dieser Früchte nicht übersteigen? 8 998»

E. n, 911; III, 982.

1. § 582.

2 Z. Z. der Herausgabe des Grundst.

Eiuflutz von Besitz-, Eigentumswcchsel.

Der Besitzer kann für die Verwendungen eines Bor­ besitzers, dessen Rechtsnachfolger er geworden ist,1 in demselben Umfang Ersatz verlangen, in welchem ihn der Borbesitzer fordern könnte, wenn er die Sache herauszugeben hätte? Dir Verpflichtung des Eigentümers zum Ersätze von Ver­ wendungen erstreckt sich auch auf die Verwendungen, die gemacht worden sind, bevor er das Eigentum erworben hat?,3 8 999.

8. I, 937; II 912; III, 983.

1. Im Besitz durch Erbfolge o. Sondernachfolge. 2. Auch das Abtrennungsr. § 997 besteht für den späteren Des. u. gg. den neuen Eigent.; der Bcrwendungsanspr. enthält hier eine aus dem Grundb. nicht ersichtl. GrundBclastg., bleibt aber persönlicher Anspr. RGZ 712«. 3. Für b. Fall der ZwBerst. s. aber ZBG § 93», 10 ni. Geltendmachung des Berwrndungsanspruchs.

Der Besitzer1 kann die Herausgabe der Sache ver­ weigern, bis er wegen der ihm zu ersetzenden Verwendungen befriedigt wird? Das Zurückbehaltungsrecht steht ihm nicht zu, wenn er die Sache durch eine vorsätzlich Begangene unerlaubte Handlung 3 erlangt hat. 8 1090.

6.

I, 938 Abs. 2; II, 913 «i>(. 8; m, 984.

t. Titel.

Ansprüche aus dem Eigentum.

§§ 997—1003.

469

1. Auch der mittelbare; nicht der Bes. eines registrierten Schiffes; aber trotz § 5562 der Mieter ggüber der aus Eigentum gestützten Räumungskl. L. §§ 273, 274, KO § 49 N s; dem Eigentümer, jedem Dritten dingl. Be­ rechtigten ggüber; , auch ggüber der Berichtigungsklage aus § 894 des nicht eingetragenen Eigentümers. 8. §§ 823, 826, nicht notwendig straf­ bare Handlung.

§ 1001*

Der Besitzer kann den Anspruch auf den Ersatz der Verwendungen nur geltend machens wenn der Eigentümer die Sache wiedererlangt2 oder die Verwendungen genehmigt? Bis zur Genehmigung der Verwendungen kann sich der Eigentümer von dem Ansprüche dadurch befreien, daß er die wiedererlangte Sache zurückgibt? Die Genehmigung gilt als erteilt, wenn der Eigentümer die ihm von dem Besitzer unter Vorbehalt des An­ spruchs angebotene Sache annimmt. «. I. 938 Abs. 1; n, 913 «vs. 1: III, 985.

1. Klageweise; Frist im Falle der verausgabe der S. durch den Besitzer § 1002. 2. Mit o. ohne Willen des Bes. 8. Einverständnis über Höhe des Anspr. nicht erforderl.; s. § 1003. 4. Wiederherstellg. des früheren Besitzstandes, der Besitzer kann jetzt nach § 1003 vorgehen.

§ 1002,

Gibt der Besitzer die Sache dem Eigentümer heraus, so erlisch: der Anspruch auf den Ersatz der Verwendungen mit dem Ablauf eines Monats? bei einem Grundstücke mit dem Ablaufe von sechs Monaten1 nach der Herausgabe, wenn nicht vorher die gerichtliche Geltendmachung^ erfolgt oder der Eigen­ tümer die Verwendungen genehmigt? Auk diese Fristen finden die für die Verjährung geltenden Vorschriften der §§ 203, 206, 207 entsprechende Anwendung. e. I, 938 Abs. 3; II, 913 Abs. 2; III, 986.

1. §§ 187, 188; Ausschlußfr.

§ 1003.

2. § 209.

3. § 1001.

Der Besitzer kann den Eigentümer unter Angabe des als Ersatz verlangten Betrags auffordern? sich innerhalb einer von ihm bestimmten angemessenen Frist darüber zu erklären, ob er die Verwendungen genehmige? Nach dem Ablaufe der Frist ist der Besitzer berechtigt, Befriedigung aus der Sache nach den Vorschriften über den Pfandverkauf? bei einem Grundstücke nach den Vorschriften über die Zwangsvollstreckung in das unbeweg­ liche Vermögen^ zu suchen? wenn nicht die Genehmigung recht­ zeitig erfolgt. Bestreitet^ der Eigentümer den Anspruch vor dem Ablaufe der Frist, so kann sich der Besitzer aus der Sache erst dann be­ friedigen, wenn er nach rechtskräftiger Feststellung des Betrags

470

Drittes Buch.

Sachenrecht.

III. Abschn. Eigentum.

der Verwendungen den Eigentümer unter Bestimmung einer an­ gemessenen Frist zur Erklärung aufgefordert hat und die Frist verstrichen ist; das Recht auf Befriedigung aus der Sache ist ausgeschlossen, wenn die Genehmigung rechtzeitig erfolgt. II, 914; Öl, 987.

L. An sich formlos, aber aus Sicherg. des Nachweises der Aufs. Bedacht zu nehmen (§ 132), vgl. IW 06u. 2. § 1001; im Falle der Genehm. Klagerccht ohne d. Befristg. des § 1002; durch Angebot der S. gg. Ersatz der Verw. kommt der Eigentümer in Annahmeverzug. L. §§ 1228 fs. 4 Setzt Titel auf Duldg. der Bollstr. voraus ZPO §§ 867, ZVG §§ 16, 162; in dem RStreit hierüber ist nur das Vorliegen der Voraussetzungen des § 1003 zu prüfen. Sicherungshyp. (ZPO § 866) zulässig. 8. Regel­ mäßig kein Nachzahlungsanspr., wenn der Erlös nicht reicht, Ausnahme z. B., wenn der Eigent, die S. selbst ersteht (§ 1001). 6. Erklärg., nicht zahlen zu wollen, genügt nicht. Ansprüche wegen Beeinträchttgung.

8 1OO4L Wird das Eigentum 1 in anderer Weise als durch Entziehung oder Vorenthaltung des Besitzes beeinträchtigt,so kann der Eigentümer^ von dem Störer^ die Beseitigung der Beeinträchtigung5 verlangen. Sind weitere Beeinträchtigungen zu besorgen,6 so kann der Eigentümer auf Unterlassung klagen? Der Anspruch ist ausgeschlossen, wenn der Eigentümer zur Duldung verpflichtet ist? E. I, 949, 944; 11, 916, 989 ; III, 988.

1. Beweis §§ 1006, 891, im übrigen f. Eigentum der Kl. beweispfl.; wg. Miteigent. s. § 1011; analoge Ausdehnung s. §§ 1027, 10902, 1065, 1227. Abwehr der Beeinträchtigg. gewerbl. Schutzrechte RGZ 45ggß 05174; Schutz anderer vom Gesetz anerkannter Rechtsgüter (z. B. Kredit, Erwerb, Fortkommen) durch eine quasinegatorische Klage IW 05140; Schutz eines Gewerbebetriebs IW 07 08*33, go 07 08453, RGZ 60 s, 73 r«7, DIZ 07 *v9i, SeuffA 64^*2, WarnE 09* 210 - Anwendg. im Patente. Gruch. 50**3«, bei Eingriff in Musterschutzr. SächsA 10 267, Schutz des Namensr. SächsA l400, IW 1126. L. Setzt andauernden Eingriff 0. doch Besorg nis der Wiederholg. voraus, vgl. Bay 3500, WarnE 08*158, Gruch. 48^6, IW 06654; wirkl. Störg., Behauptg. eines Rechts nicht unbedingt er­ fordert. Gruch. 44*094, WarnE 08* 312 - objektive Störg. genügt; insbes. Besitzstörungen OLG 18*2*, Verletzungen des Nachbarrechts §§ 907 ff., Anmaßg. eines Rechts an der S., nach Umständen auch bloß wörtliche, letzterenfalls Feststellungskl. meist entsprechender. Beweispfl. f. d. Störg. der Kl. 8. Besitzer, auch Mieter, nur § 862, RGZ 59 326. 4. Wer die Beeinträchtigg. vornahm, den Zustand bestehen läßt WarnE 09 * *43, Gruch. 48 951, IW 04 *42, SeuffA 59 * *28, 60**°; nominatio auctoris ZPO § 77; bei Eingriff in das EigentR. des Nachbars neben dem Eigentümer des Grundst., von dem die Störg. kommt, auch der Störer (z. B. Mieter, Pächter) JW Ol^i, O2»*87, 04*42, RGZ 47*82, 5323, 5723', OLG 2-15, 3**; Haftg. der Gemeinde neben Jmmittenten für Einleitg. schädlicher Stoffe durch die Kanalisation IW 01 52. 8. Herstellg. des früheren Zu-

4. Titel. Ansprüche aus dem Eigentum.

§§ 1003—1006.

471

stands, aber § 2512 nicht anwendbar RGZ 51"S; Gerichtsstand ZPO § 24, RGZ 324136 237; Wirkg. des Urt. für u. gg. Rechtsnachfolger ZPO §§ 266, 325; wg. Berjährg. des Anspr. s. RGZ 70150,154, WarnE 09 >r2^; weltergehende Ansprüche bedürfen besonderer rechtl. Begründung z. B. nach §§ 812 ff., 823 ff. Verbindg. der Kl. aus § 1004 mit Schadensers.Anspr. zulässig ZPO § 260, vgl. WarnE 08 n3*2; Schutz gg. den Mieter 8 550, gg. Nießbraucher §§ 1051 f.; Übergang von der Kl. aus § 985 zu der aus § 1004 keine Klagänderung. 6. Abstrakte Möglichk. genügt nicht IW 06554; Sachstand bei Schluß der mündl. Verhandlg. maßgebend JW05"0. 7. Allgem. KlAntrag genügt Gruch. 44^7, 4791s, M 026 203, vgl. auch IW 03 6 77, SeufsBl 72337; alternativer Antr. zulässig SeuffA 48N171, Gruch. 441096, OLG 5383; bei Immissionen s. § 906; Ein­ fluß der Befeitigg. der nachteiligen Wirkg. während des Proz. RGZ 3618°, IW 98 81°, 0270, Gruch. 44888; wg. Vollstreckg. f. ZPO §§ 888,890. Aus­ schluß des Anspr. auf Betriebseinstellg. GO § 26, a 125, Schadensers. in diesem Fall RGZ 4788, IW 01". 8. Vgl. 8 9861; dingl., obligator., infolge gesetzt. EigentBeschränkg., auch infolge obrigkeitl. Anordnung IW 0833*, Gruch. 48946; Ausschluß des negatorischen Anspr. s. auch RGZ 5625, 5813°, 5970. Für Rechtmäßigk. seines Verhaltens der Bekl. beweispslichtig.

Abholungsanspruch.

§ 1005» Befindet sich eine Sache auf einem Grundstücke, das ein Anderer als der Eigentümer der Sache besitzt, so steht diesem1 gegen den Besitzer des Grundstücks der im § 867 be­ stimmte Anspruch zu? E. I, 867; n, 917; IN, 989.

I. § 985 A. 1.

2 Hier aber aus Gr. seines Eigentums.

Eigentumsvermutung.

§ 1006* Zugunsten des Besitzers * einer beweglichen Sache2 wird vermutet, daß er Eigentümer der Sache sei? Dies gilt jedoch nicht einem früheren Besitzer gegenüber, dem die Sache gestohlen worden, verloren gegangen oder sonst abhanden ge­ kommen ist, es sei denn, daß es sich um Geld oder Inhaberpapiere handelt? Zugunsten eines früheren Besitzers wird vermutet, daß er während der Dauer seines Besitzes Eigentümer der Sache ge­ wesen sei? In» Falle eines mittelbaren Besitzes gilt die Vermutung für den mittelbaren Besitzer? E. I, 825; II, 918; III, 990.

!♦ Jeder Bes. i. S. des § 854, nicht bloß des Eigenbes. (§ 872); ein Dritter, der Eigent, des Besitzers behauptet, kann sich auf § 1006 nicht berufen; gegen den Bes. gilt die Bermutg. nicht. 2. Auch bewegl. Zubehörstückc eines Grundst., nicht Bestandteile eines Grundst.; auf persönl. mit Sachbesitz verbundenen Rechte ist die Vermutung nicht auszudehnen,

472

Drittes Buch.

Sachenrecht.

III. Abschn.

Eigentum.

auch nicht auf Legitimationspapiere z. B. Sparkassenbücher (SeuffBl 74^, SBantG: 09N106) u. auf Schuldscheine Z 952, Bay 56±; für das Liegenschaftsr. s. Zß 891 ff. 3. Auch dem früheren Besitzer ggüber; vgl. WarnE 08N 63, RGZ 5553; die Vermutg. (auch die nach Abs. 2) gilt nicht bloß im EigentStreit, sondern ist überall verwertbar, wo ein Anspr. auf Eigent, gestützt wird; Beweis des BesVerlustes nach Satz 2 o. fehlenden EigentErwerbs des Bes. entkräftet die Vermutg.; für das Verhältnis des Pfandgl. zum Eigentümer gilt 8 1006 nicht OLG 10 927, auch nicht beim Anspr. aus 8 1007; vgl. für Nießbr. u. Pfandr. 88 1065, 1227; ggüber dem Ersteher im ZwangsverstVerfahren ist Bezugnahme auf 8 1006 Hin­ sicht!. Zubehörstücke unbehilflich ZVG 8 552; die Vermutg. aus 8 1006 wird durch die aus 8 1362 beseitigt Gruch. 511005, WarnE 11206. 4. 8 935, OLG 6118, RGZ 63405 (wg. JnhAktien); hier gilt wieder die EigentVermutg. des S. 1, IW 10 39°. S. Während der Zeit seines früheren Be­ sitzes; gilt insbes. im Falle des Nachweises mangelnden Eigentums des derzeit. Besitzers. 6. 8 868, SächsA 13 243.

Anspruch aus früherem Besitz. 8 1007. Wer eine bewegliche Sache im Besitze gehabt hat^ kann von dem Besitzer2 die Herausgabe der Sache verlangen? wenn dieser bei dem Erwerbe des Besitzes nicht in gutem Glauben war? Ist die Sache dem früheren Besitzer gestohlen worden, ver­ loren gegangen oder sonst abhanden gekommen? so kann er die Herausgabe auch von einem gutgläubigen Besitzer verlangen, es sei denn, daß dieser Eigentümer der Sache ist6 oder die Sache ihm vor der Besitzzeit des früheren Besitzers abhanden gekommen war? Auf Geld und Jnhaberpapiere findet diese Vorschrift keine Anwendung? Der Anspruch ist ausgeschlossen, wenn der frühere Besitzer bei dem Erwerbe des Besitzes nicht in gutem Glauben toar9 oder wenn er den Besitz aufgegeben hat?9 Im übrigen finden die Vorschriften der §§ 986 bis 1003 entsprechende Anwendung." e.

I,

945 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2; II, 919; III, 991.

1. Den Anspr. aus § 1007 hat jeder Besitzer, auch der mittelb. (§§ 868, 869, aber nicht im Verhältnis zum unmittelbaren), nicht bloß der Eigen­ besitzer (§ 872); auch der Eigentümer neben dem Anspr. aus § 986. 3. Auch dein mittelbaren. 3. Endgültig, nicht bloß Possessorisch. 4. Beweispfl. der Kl. 5. § 935; Kl. beweispsl. 6. Einrede, vom Bell, ohne die Vermutg. des § 1006 zu beweisen; Replik besseren Besitzrechts bleibt unberührt. 7. Einr. nur des gutgläub. Besitzers; dagg. Replik des Kl., daß er gleichwohl Eigent, sei, zulässig. 8. § 9352; Klage also hier nur gg. den bösgläub. Besitzer von Erfolg (Abs. 1). 9. Weiß o. infolge grober Fahrlässigk. nicht weiß, daß er kein Recht zum Bes. erlangt hat, vgl. § 9322; gleichgültig, daß der Bell, seinerseits bösgläub. Besitzer ist. 10. Freiwillig, rechtswirksam, durch einseit. Akt o. Besitzübertragg.; auch bei Aufg. durch den unmittelb. Besitzer. 11. Aus § 986 ergeben sich weitere Einreden gg. d. Anspr.; § 998 nicht anwendbar.

§§ 1006, 1007.

5. Titel. Miteigentum.

§§ 1008-1010.

473

Fünfter Titel.

Miteigentum. »tgriff.

§ 1008. Steht das Eigentum an einer Sache mehreren nach Bruchteilen zu/ so gelten die Vorschriften der §§ 1009 bis 1011.2 E. I, 946; II, 820; III, 992.

L. Bruchteil ist der ziffermäßig bestimmte ideelle Anteil; geteilt ist nicht die S-, sondern das MiteigentR.; das Anteilsr. ist gleichfalls Eigent. OLG 1485, RGZ 5696; der Anteil ist selbständ. R., untersteht der Verfügg. d. Teilh., unterliegt der Zwangsvollstr. (ZPO § 8642, BGB § 751 s 2) • Entstehung von Miteigent.: originärer Erwerb §§ 947x, 948, 963, 984, RGeschäft, vgl. Bay 4 703, 7 300 (gemeinschaftl. GrundstErwerb durch nicht gütergemeinschaftliche Ehegatten) oder rechts geschäftliche Verfügung; vgl. auch 8Z921—923 (Grenzeinrichtungen, -Baum), a 65, 131, 164, 182; Erwerb eines auf zwei Grundstücken stehenden Gebäudes in der Zwangs­ versteigerung begründet nicht Miteigent. IW 09162. — Gegensatz System der gesamten Hand im GesellschR 88 705 ff., bei Gütergemeinschaft, beim RBerhältnis der Miterben vor Auseinandersetzg. 88 2032 ff. 2. Außer­ dem gelten die Vorschriften über Gemeinsch. §§ 741 ff.; Aufhebg. ZVG 88 180 ff.; Verfügg. über den Anteil erfordert die für d. Verfügg. über d. S. erforderliche Form, so Veränderung der Anteile bei GrundstAuftassung RGZ 5699; Belastg. des Ant. mit Briefhyp. RGZ 523"; Eintragg. im Grundb. 8 48, KGJ 25 X3*, RIA 5232; Konk. des Miteigen­ tümers KO 88 16, öl; Übergang a 173, 1812, 182, 131. Belastung.

§ 1009« Die gemeinschaftliche Sache * kann auch zugunsten eines Miteigentümers belastet werden.^ Die Belastung eines gemeinschaftlichen Grundstücks zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines anderen Grundstücks^ sowie die Belastung eines anderen Grundstücks zugunsten der jeweiligen Eigentümer des gemeinschaftlichen Grundstücks wird nicht da­ durch ausgeschlossen, daß das andere Grundstück einem Mit­ eigentümer des gemeinschaftlichen Grundstücks gehört.^ E. I, 947; II, 921; III, 993.

1. Bewegliche u. Grundst., s. SeuffA58^2X^; analoge Anwendg. bei Ge­ meinsch. zur gesamten Hand KGJ 26 130, OLG 15"°. 2. RGZ 47 2°2; Nießbr., Pfandr. erlischt nicht, wenn der Nießbr. o. Psandgl. Miteigen­ tümer wird. 8. Mit Grunddienstbark., Vorkaufsr., Reallasten (88 1094 2, 11052). 4. Wenn ein Miteigentümer zu seinen Gunsten den eigenen Anteil belasten will, so kann dies nur in Form einer Grundsch. (o. Rentensch.) geschehen, vgl. RGZ 47 2°2. Miteigentum an Grundstücken.

8 1010. Haben die Miteigentümer eines Grundstücks die Ver­ waltung und Benutzung geregelt oder das Recht, die Aufhebung

474

Drittes Buch.

Sachenrecht.

§§ 1010, 1011.

der Gemeinschaft zu verlangen, für immer oder auf Zeit ausge-schlosseu oder eine Kündigungsfrist bestimmt/ so wirkt die ge­ troffene Bestimmung gegen den Sondernachfolger eines, Mit­ eigentümers nur, wenn sie als Belastung des Anteils im Grund­ buch eingetragen ist? Die in den §§ 755, 756 bestimmten Ansprüche können gegen den Sondernachfolger eines Miteigentümers nur geltend ge­ macht werden, wenn sie im Grundbuch eingetragen sind? E. I, 949; II, 922; III, 994.

1. §§ 745, 746, 749, 751, KO § 162; Vereinbarg., daß unter bestimmtem Preise nicht verkauft werden dürfe KGJ 33*224; g[. auf Bestellg. eines Verwalters IW 06112. 2. Selbst im Falle der Kenntnis des Erwerbers von der Belastg.; besondere Art der Belastg. neben denen des 4.—9. Ab­ schnittes; §§ 873 ff-, GBO § 19, Pr. AV GBO § UN1, B. Dienstanw. § 365IN’, S. AVGBO § 54"4; Sicherung durch Vormerkg. §§ 883ff. 3. Als Geldbelastg., regelmäßig als Sicherungshhp. einzutragen OLG 1 *M.

Geltendmachung.

§ 1011. Jeder Miteigentümer kann die Ansprüche aus dem Eigentumes Dritten gegenüber^ in Ansehung der ganzen Sache geltend machen, den Anspruch auf Herausgabe^ jedoch nur in Gemäßheit des § 432. E. I, 951; II, 923; III, 995.

1. Nicht bloß Klagen aus §§ 985 ff., 1004, 1005, 1007, auch Kl. aus § 1027, Feststellungskl., obligatorische Anspr. aus dem Eigent., z. B. Schadensersatz § 823. 2. Verhältnis der Miteigentümer zu einander § 866, RGZ 6936. 3. §§ 985, 1007; Eigentum aller Teilhaber zu be­ weisen.

Vierter Abschnitt. Erbbaurecht. Das Erbbaur., das veräußert, u. vererbt. R., auf o. unter der Ober­ fläche ein Bauwerk zu haben, ist zwar eine Belastg. des Grundst., wird aber rechtt. einem Grundst. gleichbehandelt (§ 1017) u. kann den Gegen­ stand selbständiger dingl. Belastg. bilden. Eine Emphyteusis im gemeinrechtl. Sinne kennt das BGB nicht; ähnliche Gebilde s. a 63, 68, 196,197. Über Bergwerkseigent. s. a 67; vgl. auch a 1.31, 133, 182.

§ 1012. Ein Grundstück * kann in der Weise belastet werden, daß demjenigen, zu dessen Gunsten die Belastung erfolgt/ das veräußerliche und vererbliche Recht $ zusteht, auf oder unter der Oberfläche^ des Grundstücks ein Bauwerk^ zu haben (Erbbau­ recht)/ E. I, 961 Abs. 1; II, 924 Abs. 1; III, 996.

IV. Abschn. Erbbaurecht.

§§ 1012—1015.

475

1. Nicht ein ideeller Teil; bei Belastg. eines realen Teils s. GBO § 61, auch § 1013; vgl. auch NIA 9^s, OLG 14^ (Umfang der Belastg.); wenn nicht bloß ein realer Teil des Grundst. belastet ist, gilt rechtl. das ganze Grundst. als belastet, wenn sich auch die bauliche Benutzg. des Grundst. nur auf einen Teil der GrundstFläche beschränkt, s. Bay 10 601. L Verbindg. mit dem Eigent, an einem anderen Grundst. ausgeschlossen, s. aber wg. Zuschreibg. zu einem Grundst. des Berechtigten 88 1017 mit 890, OLG 15^60. g. Obligatorische Verpslichtg., nicht zu veräußern, wirksam, § 137s2; auflös. Bedingg., Endtermin zulässig RGZ 61x, aber Prüfg., ob nicht bloß beschr. persönl. Dienstbark, oder obligat. Verhältnis gewollt, vgl. OLG 10^3, 18^,1« RIA 9128. 4. Benutzung des Luft­ raums, z. B. Überbrückung, nicht genügend. S. Jede bauliche Anlage, nicht bloß Gebäude; feste Verbindg. mit Grund u. Boden erfordert. RGZ 56*2; nicht Telegraphenleitungen, Röhrenanlagen, wg. Gleisanlage s. RIA 5 202, s. auch 5 20*, OLG 8123 (Gräber), wg. Brunnenanlage RGZ 56", maschinelle Anlagen SeuffBl 71452; nicht Pflanzungen, s. aber § 1013; Begründg. auch an bereits bestehendem Bauw. möglich; rechtl. Charakter des Bauwerks als Bestandt. des Grundst. (8 94) RGZ 5528*, IW 03 b so, 04 3*3. tz. Rangverhältnis zu anderen R. §§ 879 ff.; Behandlg. bei Zwangsversteigerung des Grundst. OLG 14 87; Eigentums­ verhältnis § 95; Besitz § 868.

8 1013» Das Erbbaurecht kann auf die Benutzung eines für das Bauwerk nicht erforderlichen Teiles des Grundstücks erstreckt werden, wenn sie für die Benutzung des Bauwerkes Vorteil bietet. E. II, 924 Abs. 2; III, 997.

Z B. Hofraum, Garten als Nebenplätze im Berhältn. z. Bauwerk; keine grundbuchrechtl. Nachprüfg. der Vorteilhaftigk. bei Einigg. der Beteiligten hierüber. Bezugnahme ans Eintraggsbewilligg. genügt.

§ 1014* Die Beschränkung des Erbbaurechts auf einen Teil eines Gebäudes,i insbesondere ein Stockwerk2 ist unzulässig. E. I, 961 Abs. 2; II, 924 Abs. 8; III, 998.

1 Zulässig Beschränkg. auf den realen T. eines Grundst. selbständ. Gebäude sein, Tatfrage. 2. Vgl. al31.

Keller kann

§ 1013. Die zur Bestellung1 des Erbbaurechts nach § 873 erforderliche Einigung des Eigentümers und des Erwerbers must bei gleichzeitiger Anwesenheit beider Teile vor dem Grund­ buchamt erklärt werden? E. I, 962 Abs. 1; II, 925; III, 999.

1. Oder rechtsgeschäftl. Änderung des Inhalts (§ 877). 2. Vgl. §9251, Ausn. von § 128; s. aber a!43, Pr. AG a26, B. AG a 81. § 9252 weder auf Bestellg. noch auf übertragg. des E. anwendbar. Außerdem Eintragg. ins Grundb. erfordert. (§ 1017), s. GBO §§ 20, 7, auch 222, 31, bei Be­ lastg. eines GrundstTeils GBO § 6, OLG 14 87, KGJ 35* 258, SeuffBl 75250: vgl RIA 5 282 (ZwVersteigerg.); Eintragg. int Vorrang vor Hyp. OLG 1485. Form des obligat. Grundgesch. § 313; vgl. a63, 68.

476

Drittes Buch. Sachenrecht. §§ 1016, 1017. V. Abschn. Dienstbarkeiten.

g 1016< Das Erbbaurecht erlischt i nicht dadurch, daß daBauwerk untergeht.^ E. I, 963; II, 927; III, 1000.

1. Aufhebg., Erlöschen §§ 1017 mit 875, 876, 901; R. u. Pfl. des Be­ rechtigten zur Wegnahme des Bauwerks nach Erlöschen des E. 2. Wieder­ aufrichtung zulässig, wenn nicht Untergang als auflös. Bedingg. o. als Endtermin gesetzt ist.

g 1017« Für das Erbbaurecht i gelten die sich auf Grundstücke beziehenden Vorschriften.^ Die für den Erwerb des Eigentums 3 und die Ansprüche aus dem Eigentumes geltenden Vorschriften finden auf das Erbbaurecht entsprechende Anwendung. E. I, 781 Abs. 2, 96? Abs. 2 Suy 1, 964; II, 928; III, 1001.

I* Nicht das E. als Recht, sondern die dem E. unterworfenen verselb­ ständigten Qualitäten des Grundst. sind den Grundst. gleichgestellt. 2. Alle im BGB u. EG enthaltenen, soweit nicht die Verschiedenh. von R. u. Sache die Gleichstellg. ausschließt, nicht bloß die sachenrechtlichen; in anderen Reichsgesetzen o. in Landesges. enthaltene Vorschr. nur nach besonderer Vorschr.; E. kann Gegenstand selbständiger dingl. Belastg. sein. Nießbr. am E. ist Sachnießbr., für psandrechtl. Belastg. ist Jmmobiliarpfandr. maßgebend; ZwVollstr. in E. ZPO 88 864,870932. 3. §§925, 926; nicht die für den Verlust des Eigen!, geltenden, vgl. RIA 8w. 4. §§ 985 ff., 1004.

Fünfter Abschnitt.

Dierrftbarkeiterr. Arten: Grunddienstbark. (§§ 1018—1029), Nießbrauch (§§ 1030 bis 1089), beschränkt persönl. Dienstbark. (§§ 1090—1093). Gemeinsames Merkmal: Der Inhalt des Rechts ist auf eine Benutzung der fremden belasteten Sache gerichtet. Unter Gebrauch ist jeder Vorteil zu verstehen, der dem Berechtigten daraus erwächst, daß sein Wille über die Sache ent­ scheidet (wg. der servitutes in non faciendo). Vgl. EG ZVG § 9, AG ZVG Pr. a62, B. a27i, 8. a32.

Erster Titel. Grunddienstbarkeiten. Spezialisierung des Servituteninhalts ist der privaten Bereinbarg. überlassen: landesgesetzl. Beschränkungen zulässig, f. Pr. ©7.6.1821 §8 164 ff., G 2. 3. 50 a 1", JagdG, B. ForstG a 33, JagdG, WeideG, AG a 86; s. auch a 109, 113—115. — Entstehung §1018, a 128, 187, 189; Ersitzung ausgeschlossen, s. a 1891. Kein Untergang durch Verjährung, non usus § 902, Ausn. § 1028. Geltung der Vorschr. für bereits be­ stehende Grunddienstbark, a 184 (f. RGZ 52", 63'", Bay 9"«.

1. Titel. Grunddienstbarkeiten.

§ 1018.

477

Begriff. Inhalt.

§ 1018.

Ein Grundstück i kann zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines anderen Grundstücks^ in der Weise be­ lastet werden? daß dieser das Grundstück in einzelnen Be­ ziehungen benutzen darf^ oder daß auf dem Grundstücke gewisse Handlungen nicht vorgenommen werden dürfens oder daß die Ausübung eines Rechtes ausgeschlossen ist, das sich aus dem Eigentum an dem belasteten Grundstücke dem anderen Grund­ stücke gegenüber ergibt« (Grunddienstbarkeit).? 8 L I, 966; II, 929 ; III, 10u2.

L Als Ganzes; nicht Brucht., einzelner EigentAnteil; aber Erbbaur. § 1017; nicht Nachbarsch., aber ein räumliches Verhältnis, das Benutzung eines Grundst. zugunsten des anderen erlaubt, erforderl.; Beschränkg. der Ausübg. auf einen Teil des Grundst. zulässig; Bestellg. an einem Teile s. GBO § 6, ZVG § 92, OLG 2513, 21". 2. Beim Mangel eines herrsch. Grundst. §§ 1090 ff., RGZ 14 rn, Bay 3119. Trennung vom herrsch. Grundst. ausgeschlossen, Verlegung der Ausübg. § 1023; keine Eigent.Dienstbark. § 181, RGZ 47202, 65361, RIA 573; zu gegenseitigen Gunsten OLG 15 "3. S. 88 873 ff.; dingl. Vertrag, Verpflichtg. zur Bestellg. sormsrei, RGZ 42158; Eintragungsbewilligung GBO 88 29ff., Bay5^stillschweig. Bestellg. ausgeschlossen, nach Umständen Anspr. auf form­ gerechte Bestellg. Gruch. 47959, RGZ 49238, IW 01 "e, vgl. auch RGZ 62 87, 70 77, OLG 15362. Bestandteileigenschaft 8 96, Eintragg. GBO 88, Bay 425o. Erlöschen 88 875, 876 s 2, a 120 2 "2, 1893, ZVG 52; vgl. RGZ 62" (Wirkg. der Löschg. einer altrechtl. GrDienstbark.). Verjährg. 8 1028. 4. Fortgesetztes o. doch mehr o. weniger häufiges, regelmäß. Gebrauch­ machen, z. B. Weggerechtigk.; Recht zu einmaliger Handlg. nicht genügend RGZ 603*7, KGJ 26 27^; wg. Graben von Kies, Torf usw. vgl. RIA 72.M SeuffBl 30 "6, 371«, 43 gemeinschaftl. überfahrt IW 09 5. Z. B. nicht gebaut werden, Beschränkg. i. d. tatsächl. Verfügung, vgl. IW 09688, SeuffA 66 n 210. nur Handlungen, die kraft des Eigentums an sich erlaubt sind RIA 3148 (Verpflichtg., nur bestimmtes Bier auszu­ schenken), OLG 15371; Verpflichtg., gewisse gewerbl. Betriebe nicht zu errichten OLG 53*8, BadRpr 068*; Beschränkg. der Ausübung aus dem Nachbarrecht fließender Befugnisse (z. B. 8 906) KGJ 23 A 228; nicht schon durch Gesetz verbotene Handlgen., baupolizeil. Beschränkungen OLG l^", IW 05892, RGZ 61 Mi, BadRpr 07 222. Bei Grunddienstbark. auf Unter­ lassung bestimmter Anlagen genügt objektive Bestimmbark. KGBl 0710; Unterschied von Verfügungsbeschränkungen Bay 4747, Strafversprechen 9418. v. Jnsbes. Verzicht auf Geltendmachg. von Eigentumsbeschränkungen (88 903 ff.), auch auf Schadensersatzansprüche im uumittelb. An­ schluß an den Verz. auf einen bestimmten Anspr. aus dem Eigentum; vgl. dagegen OLG 488,3", 396. 7» Ausgeschlossen Verpflichtg. zu posi­ tivem Tun als wesentl. Inhalt einer Grunddienstbark. OLG 1 426, Bay 3129, möglich als Nebenleistg. 88 10211, 1022, Bay 4313, SeuffBl 70444, ZBl 8265; zulässig Vereinbarg, fortdauernder Nebenleistg. des Ausüben­ den; kein möglicher Inhalt Verpflichtg. zu einmaliger Handlg. KGJ 25A147, OLG 9"7, 181", zu persönl. Zahlung OLG 3 292. Vgl. noch KGJ 25 A142,147, RGZ 58 284 (Anschlußgleis), RIA 5 205 (Rohrleitung).

478

Drittes Buch.

Sachenrecht.

V. Abschn.

Dienstbarkeiten.

8. Unterschied der GrDienstbark. von der Reallast RGZ 60 87, vom Erbbaur. OLG 10^0, IW 04110 (Kellerbauten). GrDienstbark. kann nicht Gegenstand selbständiger Belastg. sein Bay 9213. übertragg. nur mit dem herrsch. Grundst. mögl., ebenso Überlassg. der Ausübg. nur mit der Be­ nutzung des herrsch. Grundst. § 1018. Eine Grunddienstbarkeit kann nur in einer Be­ lastung bestehen, die für die Benutzung des Grundstücks1 des Berechtigten Vorteil bietet? Über das sich hieraus ergebende Maß hinaus kann der Inhalt der Dienstbarkeit nicht erstreckt werden? E. I, 967; II, 930; III, 1003.

1

Objektive Nützlich!.; Grundlage der Dienstbark, darf nicht in rein Persönl. Verhältnissen des derzeit. Eigentümers liegen; aber keine zu enge Begrenzg., zulässig Gewährg. allgemein geschätzter Annehmlichkeiten (freie Aussicht) RGZ 61341; Verbot von bestimmten Betrieben in der Nähe von Schulhäusern usw. RGZ 30 207, IW 03333, 05393, Gruch. 50102, OLG 15360; dauernde Beschränkg. gewerblicher Konkurrenz Bay 447G, OLG 10 "7, SeuffA 45 n les, SeuffBl 60103, RGZ 2419, 30 207, insbes. Bierbezug OLG 5434, Bay 6 407, RGZ 63333. 2. Wirtschaft!., privatrechtl., RGZ 61341, IW 05 692; Befreiung von Belastg. genügt nicht OLG 4307. Nach­ haltige Fähigk. des belasteten Grundst. nicht erfordert.; das Grundst. selbst nmß den Vorteil bieten. 3. Rechtl. Beschränkg. des Bestands der Dienst­ bark.; Prüfungspfl. des Grundbuchbeamten. Für den Umfang der Aus­ übung im Einzelfall innerhalb des rechtl. Rahmens ist der Begründungs­ vertrag maßgebend, vgl. IW 00G27, Bay 7333, SeuffA 35 n277, 36 n i3, 42N 286z 52^75, 55x68, 63XH0, DIZ 07 ^29, R 08 N™, 758, 2183, WarnE 08 479. Ausübung. Anlagen.

§ 1020. Bei der Ausübung einer Grunddienstbarkeit hat der Berechtigte das Interesse des Eigentümers! des belasteten Grundstücks tunlichst zu schonen? Hält er zur Ausübung der Dienstbarkeit auf dem belasteten Grundstück eine Anlage? so hat er sie in ordnungsmäßigem Zustande zu erhalten? soweit das Interesses des Eigentümers es erfordert. E. I, 970; II, 931; III, 1004.

!♦ Und der Personen, die Rechte von ihm ableiten. 2. Abwehr schädi­ gender Ausübg. § 1004; bei Konkurrenz zw. Eigent. u. Berechtigten geht letzterer vor BayZ 06 272; vgl. IW 02 6 249, R 03^4, 07N48, 08 n 2m, SeuffA 64 n 152, Gruch. 451919, 48 952, Bay 9 24G, OLG 18147, 148; landesgesetzl. Einschränkungen a 115. 3. Alle die Ausübung der Dienstbark, vermittelnden Anl. Vorbehalt!. §§ 1021, 1022, nicht bloß dem Berechtigten gehörige. 4. Ohne Rücks, auf Bestehen eines besond. Rechts zur Haltg. der A.; Erhaltungspfl. ohne Rücks, auf Verschulden, bei schuldhafter Verletzg. der Pfl. Schadensersatz. 3. Nicht bloß das vermögensrechtliche.

§ 1021. Gehört zur Ausübung einer Grunddienstbarkeit eine Anlage auf dem belasteten Grundstücke, so kann bestimmt

1. Titel. Grunddienstbarkeiten.

§§ 1018—1023.

479

werden, daß der Eigentümer dieses Grundstücks die Anlage zu unterhalten hat, soweit das Interesse des Berechtigten es er« fordert.r Steht dem Eigentümer das Recht zur Mitbenutzung der Anlage zu, so kann bestimmt werden,^ daß der Berechtigte die Anlage zu unterhalten hat, soweit es für das Benutzungs­ recht des Eigentümers erforderlich ist. Auf eine solche Unterhaltungspflicht finden die Vorschriften über die Reallasten entsprechende Anwendung.» 4 E. I. 971 Hbf. 1, 3; II. 932; III, 1005.

1. Sonst § 1020 s *; die Berpflichtg. muß in unmittelb. Zusammenhang mit einer GrDienstbark. stehen RGZ 58264. 3. Sonst jeder nach Maßg. seines Interesses unterhaltungspflichtig. 3. §§ 1105 ff-, a 116; formell» recht!, ist die Unterhaltungspfl. nicht Reallast u. nicht als solche be­ sonders einzntragen, Eintragg. nach § 874, RGZ 60”, Bay 4313, auf dem Bl. des belasteten Grundstücks. 4. § 1021 gilt nicht bloß für in einer befond. Tätigt, des Berechtigten bestehenden GrDienstbark. SeuffBl 70444 Geltung für altrechtl. Dienstbark. a 184, RGZ 56-"«, OLG 4-”.

§ 1022.

Besteht die Grunddienstbarkeit in dem Rechte, auf einer baulichen Anlage des belasteten Grundstücks eine bauliche Anlage zu halten,4 so hat, wenn nicht ein anderes bestimmt ist,2 der Eigentümer des belasteten Grundstücks seine Anlage zu unterhalten, soweit das Interesse des Berechtigten es er­ fordert.» Die Vorschrift des § 1021 Abs. 2 gilt auch für diese Unterhaltungspflicht.4 E. I, 971 Hbf. 2. 3; II. 93«; III. 1006.

1. Serv. tigni immittendi, onoris ferendi.

3. § 1021. 3. Eintragg. im Grundb. nur erforderl., wenn die Unterhaltgspfl. abweichend von der Regel des § 1022 bestimmt wird. 4. a 184 s». Verlegung der Ausübung.

§ 1023.

Beschränkt sich die jeweilige Ausübung einer Grund­ dienstbarkeit auf einen Teil des belasteten Grundstücks, so kann der Eigentümer die Verlegung der Ausübung auf eine andere, für den Berechtigten ebenso geeignete Stelle4 verlangen,2 wenn die Ausübung an der bisherigen Stelle für ihn besonders be­ schwerlich ist;» die Kosten der Verlegung hat er zu tragen und vorzuschießen.4 Dies gilt auch dann, wenn der Teil des Grund­ stücks, auf den sich die Ausübung beschränkt, durch Rechts­ geschäft bestimmt ist. Das Recht auf die Verlegung kann nicht durch Rechtsge­ schäft ausgeschlossen oder beschränkt werden.» e. I. 972; II, 934; III, 1007.

1. Nicht aus anderes Grundst., auch nicht teilweise RGZ 50 32, IW 02", 04294, Gruch. 48105; f. a 115.

S. Mit Kl. aus § 1004; bestimmte Art

480

Drittes Buch. Sachenrecht.

V. Abschn. Dienstbarkeiten.

der Bcrlegg. im KlAntrag anzugeben ZPO § 263N s. Feststellungski. zulässig ZPO § 256. Keine Eintrags- der Verlegg. im Grundb.; aber bei Beschränkg. des Inhalts des Rechts auf den Teil des Grundst. § 877, RIA 81’9. 3. Wenn auch nicht erst infolge veränderter Umstände; auch wenn die Wahl des Orts der Ausübg. bisher dem Berechtigten freistand. 4. Nur persönl. Haftg. 5. -113, 184 s*.

«olttfion.

§ 1024.

Trifft eine Grunddienstbarkeit mit einer anderen Grunddienstbarkeit oder einem sonstigen Nutzungsrecht * an dem Grundstücke dergestalt zusammen, daß die Rechte nebeneinander nicht oder nicht vollständig ausgeübt werden können, und haben die Rechte gleichen Rang,^ so kann jeder Berechtigte eine den Interessen aller Berechtigten nach billigem Ermessen ent­ sprechende Regelung der Ausübung verlangen.» 6. I, H73; II, 935; III, 1008.

1. § 1060: Koll, mit Hyp., Reallasten ZBG §§ 10 ff., 44 ff., SO ff., EG ZBG § 9. S. §§ 879—881. 3. Klage muß bestimmten Antrag ent­ halten; Urt. deklarativ; keine Eintragg.; Anspr. unverjährbar. a 184 s 8.

Teilung des herrsch. Grundstücks.

§ 1028. Wird das Grundstück des Berechtigten geteilt, so be­ steht die Grunddienstbarkeit für die einzelnen Teile fort; i die Ausübung ist jedoch im Zweifel nur in der Weise zulässig, daß sie für den Eigentümer des belasteten Grundstücks nicht be­ schwerlicher wird.» Gereicht die Dienstbarkeit nur einem der Teile zum Vorteile, so erlischt sie für die übrigen Teile.» E. I, »76; II, »26: III, 1009.

1. Verhältnis der Berechtigten §§ 745, 741. 2. Abwehr einer beschwer­ licheren Ausübung § 1004. 8. Ipso jure; GBO § 88, KGJ 24 aii», 25Ai"; vgl. auch Bay 7"8; a 182s». des belasteten Grundstücks.

§ 1026.

Wird das belastete Grundstück! geteilt, so werden, wenn die Ausübung der Grunddienstbarkeit auf einen be­ stimmten Teil des belasteten Grundstücks beschränkt ist,» die Teile, welche außerhalb des Bereichs der Ausübung liegen, von der Dienstbarkeit frei.» Ik. I 975 ; II. 937; m, ,010.

1. Auch Gutskomplex Gruch. 48167. 2. Ohne Möglichk. einer Änderg. KGJ 31 a sog. s. Ausnahme von dem Grundsatz der Untcilbark.; grundbuchmäßige Behandlg. s. GBO 88 6, 49, 472; GrundbBerichtigg GBO §§ 22, 29, KGJ 24 a ns. a 184 s ». Rechtsschutz.

§ 1027.

Wird eine Grunddienstbarkeit beeinträchtigt,! so stehen dem Berechtigten» die im § 1004 bestimmten Rechte zu.»

1. Titel. Grunddienstbarteitem. §§ 1023—1029.

481

1. RGZ 47 sse, sr08n*im, IONsis, unter Umständen genügt wörtl. Bestreitg., s. aber Bay 3^- SeuffA SS^^ 2. Jeweil. Eigent., Miteigent. § 1011, Erbbauberechtigten §§ 1012 ff., Nießbraucher § 1065, vgl. Bal) 4372; Feststellungskl. auch dem Mieter, Pächter, Eigenbesitzer. S. S. zu § 1004; Feststellungskl. aus Anerkennung des rechtl. Bestandes der Dienfibark. nicht ausgeschlossen, Berbindg. mit Kl. aus § 1027 zulässig, vgl. SeuffSl 65N1M, OLG 18149; Beklagter der jeweil. Eigent, des belast. Grundst., jeder Störer Bay a 10 *71, 3 352; Gesamthaftg. mehrerer SeuffA 61N 224. Neben dem Anspr. aus § 1027 SchadensersAnspr. nach § 8231,2, WarnE 10Nie,«i, 11 Nasi, ohne Verschulden des Störers dann, wenn dem Verletzten die Befugnis, den widerrechtl. Angriff abzuwehren, entzogen ist, vgl. GO § 26, RGZ 58139, 6337g. Abhilse s. 88 1043, 1044.

3. Vgl. ZPL

8 1043» Nimmt der Nießbraucher eines Grundstücks eine er­ forderlich gewordene außergewöhnliche Ausbesserung oder Er­ neuerung i selbst vor,so darf er zu diesem Zwecke innerhalb der Grenzen einer ordnungsmäßigen Wirtschaft auch Bestand­ teile des Grundstücks verwenden, die nicht zu den ihm ge­ bührenden Früchten gehören? e. I. 999 Abs. 2; II, 953; UI, 1026.

1. § 1042.

2. Keine Pflicht hierzu.

3. Ohne Ersatzpflicht.

§ 1044, Nimmt der Nießbraucher eine erforderlich gewordene Ausbesserung oder Erneuerung der Sachei nicht selbst vor, so hat er dem Eigentümer die Vornahme und, wenn ein Grund­ stück Gegenstand des Nießbrauchs ist, die Verwendung der im § 1043 bezeichneten Bestandteile des Grundstücks zu gestatten? e. I, 998 Abs. 2, 999 Abs. 2; II, 954; III, 1027.

1. 88 1041 u. 1042. 2. Aber kein Anspr. gg. d. Eigentümer aus Vor­ nahme außergewöhnl. Reparaturen; Entschädigungsanspr. im Falle des 8 1042, 1043 nur bei späterem Entgang von Früchten; Erzwingg. der Duldungspfl. des Nießbrauchers ZPO 8 892. Versicherung

§ 1045, Der Nießbraucher hat die Sachei für die Dauer des Nießbrauchs gegen Brandschaden und sonstige Unfälle auf seine Kosten unter Versicherung zu bringen/ wenn die Versicherung einer ordnungsmäßigen Wirtschaft entspricht. Die Versicherung ist so zu nehmen, daß die Forderung gegen den Versicherer dem Eigentümer zusteht? Ist die Sache bereits versichert, so fallen die für die Ver­ sicherung zu leistenden Zahlungen dem Nießbraucher für die Dauer des Nießbrauchs zur Last, soweit * er zur Versicherung verpflichtet sein würde? e. I, 1C01, 1003 Nr. 4: II, 955: III, 1029.

1. Auch Früchte, Zubehör. 2. Zum vollen Werte. 88 74 ff., B. a 164'N. 4. 8 103. 5. Nach Ms. 1.

3. 8 1046, BBK

8 1046. An der Forderung gegen den Versicherer steht dem Nießbraucher der Nießbrauch nach den Vorschriften zu, die für den Nießbrauch an einer aus Zinsen ausstehenden For­ derung gelten?

Tritt ein unter die Versicherung fallender Schaden ein, so kann sowohl der Eigentümer als der Nießbraucher verlangen, daß die Versicherungssumme^ zur Wiederherstellung der Sache oder zur Beschaffung eines Ersatzes insoweit verwendet wird, als es einer ordnungsmäßigen Wirtschaft entspricht. Der Eigen­ tümer kann die Verwendung selbst besorgen ober dem Nieß­ braucher überlassen. 6. I, 1002; II, »56; III, 1029.

1. §§ 1076—1079.

2. Entschädigungssumme.

Lastentragung.

§ 1047. Der Nießbraucher ist dem Eigentümer1 gegenüber verpflichtet,2 für die Dauer des Nießbrauchs^ die auf der Sache ruhenden öffentlichen Saften4 mit Ausschluß der außerordent­ lichen Lasten, die als auf den Stammwert der Sache gelegt anzusehen sind,s sowie diejenigen privatrechtlichen Lasten« zu tragen, welche schon zur Zeit der Bestellung des Nießbrauchs auf der Sache ruhten, insbesondere die Zinsen der Hypotheken­ forderungen und Grundschulden sowie die auf Grund einer Rentenschuld zu entrichtenden Leistungen.^ g. I, 1003 Nr. 1-3; II. 957; III, 1030.

2. Die Berpflichtg. zur Lastentragg. ist nicht davon abhängig, daß die vom Nießbr. gezogenen Nutzungen zur Lastentragg. ausreichen RGZ 72101; dispositiv. 3. § 103. 4. S. zu §§ 436,546. 5. S. zu § 995. 6. Vgl. §§ 912, 913, 917, 1021, 1022. 7. §§ 1115, 1192, 1200, auch von Eigentümerhyp., von Gesamthyp., sofern die Gesamtpost im Interesse der Bewirtschaftg. des NießbrGrundstückes ausgenommen, ganz, sonst anteilsweise. 1. Nicht Dritten, z. B. den Hypothekgläubigern SeusfA 623l8.

Verfügung über Inventar.

§ 1048 Ist ein Grundstück samt Inventar Gegenstand des Nießbrauchs, so kann der Nießbraucher über die einzelnen Stücke des Inventars innerhalb der Grenzen einer ordnungsmäßigen Wirtschaft verfügen.4 Er hat für den gewöhnlichen Abgang sowie für die nach den Regeln einer ordnungsmäßigen Wirt­ schaft ausscheidenden Stücke Ersatz zu beschaffen; die von ihm angeschafften Stücke werden mit der Einverleibung in das In­ ventar Eigentum desjenigen, welchem das Inventar gehörte Übernimmt der Nießbraucher das Inventar zum Schätzungs­ werte mit der Verpflichtung, es bei der Beendigung des Nieß­ brauchs zum Schätzungswerte zurückzugewähren, so finden die Vorschriften der §§ 588, 589 entsprechende Anwendung. 6. I, 1000; II, 958; III, 1031.

1. Bei Überschreitung Schadensersatzpfl., aber Eigentumsübergang auf Dritten 2. Kr. Gesetzes.

Drittes Buch.

488

Sachenrecht.

V. Abschn. Dienstbarkeiten.

ver«rudim-e».

8 1049. Macht der Nießbraucher Verwendungen auf die Sache, zu denen er nicht verpflichtet ist,1 so bestimmt sich die Ersatz­ pflicht 2 des Eigentümers nach den Vorschriften über die Ge­ schäftsführung ohne Auftrag.» Der Nießbraucher ist berechtigt,^ eine Einrichtung, mit der er die Sache versehen hat, wegzunehmen.» L. I. 1010; II, 959; ni, 1082.

1. §§ 1042, 1044, 1047; während Bestehens des Nießbr.; bei späteren §§ 994ff. L. Berjährg. § 1057. 3. §§ 683ff.; Zurückbehaltungsrecht § 2732; Absonderungsr. KO § 49. 4. Bei Verw. i. S. des Abs. 1. S. §§ 258, 951, 8»® §91». Veränderungen, Verschlechterungen.

8 1050. Veränderungen oder Verschlechterungen der Sache, welche durch die ordnungsmäßige Ausübung des Nießbrauchs herbeigeführt werden, hat der Nießbraucher nicht zu vertreten. 6.

I. 1007 Abi. 1; II, 960; III, 1033.

Vgl. jedoch § 1041 s 8.

Sicherheitsleistung.

8 1051. Wird durch das Verhalten des Nießbrauchers die Be­ sorgnis einer erheblichen Verletzung der Rechte des Eigentümers begründet,^ so kann der Eigentümer Sicherheitsleistung ver­ langen.» 6.

I, 1005; II, 961 Abs. 1 Sa, 1; III, 1034.

1. Verschulden des Nießbr. nicht erforderlich.

2. §§ 232 ff.; s. auch

§ 1039 s 2, 1067. Sequestration mangels Sicherheitsleistung.

8 1052. Ist der Nießbraucher zur Sicherheitsleistung1 rechts­ kräftig verurteilt, so kann der Eigentümer statt der Sicherheits­ leistung verlangen, daß die Ausübung des Nießbrauchs für Rechnung des Nießbrauchers einem von dem Gerichte zu be­ stellenden Verwalter» übertragen wird. Die Anordnung der Verwaltung» ist nur zulässig, wenn dem Nießbraucher auf An­ trag des Eigentümers von dem Gericht» eine Frist zur Sicher­ heitsleistung bestimmt worden^ und die Frist verstrichen ist; sie ist unzulässig, wenn die Sicherheit vor dem Ablaufe der Frist geleistet wird. Der Verwalter steht unter der Aufsicht des Gerichts wie ein für die Zwangsverwaltung eines Grundstücks bestellter Ver­ walter.» Verwalter kann auch der Eigentümer sein.

2. Titel.

Nießbrauch.

§§ 1049-1056.

489

Die Verwaltung ist aufzuheben, wenn die Sicherheit nach­ träglich geleistet wird. 6. I, 1006; 11, 961 Ads. 1 Satz 2, Aos. 2, 8; Ul, 1035.

2. ZBG 88 1, 146, 150 ff., 161»; Anordnung, Bestellg., Beaufsichtigg. erfolgt durch d. BollstrGericht. Anordng. im W. der einstw. Berfügg. ZPO §§ 935 ff. 8. ProzGericht erster Instanz. 4. ZPO § 255». 5. ZBG §§ 150, 152 ff. 1. § 1051.

Unbefugter Gebrauch.

§ 1053. Macht der Nießbraucher einen Gebrauchs von der Sache, zu dem er nicht befugt ist, und setzt er den Gebrauch un­ geachtet einer Abmahnung des Eigentümers fort, so kann "ber Eigentümer auf Unterlassung klagend e. I, 1004; II, 962; III, 1036.

1. 88 1030», 1036—1040, 1048.

2. S. ZPO 8 890.

Sequestration «egen unbefugten Gebrauchs.

§ 1054. Verletzt der Nießbraucher i die Rechte des Eigen­ tümers 2 in erheblichem Maße und setzt er das verletzende Ver­ halten ungeachtet einer Abmahnung des Eigentümers fort, so kann der Eigentümer die Anordnung einer Verwaltung nach § 1052 verlangen.» E. I, 1006 Abs 1; II, 963; III, 1037.

2. Durch unbefugten Gebr. 8 1053 o. aus andere Weise. 8. Vom BollstrGer. auf Gr. Urteils des ProzGer.; s. zu 8 1052: 8 1052» nicht anwendbar; recht!. Stellg. des Verw. RGZ 56»«.

1. Wenn auch ohne Verschulden.

Rückgabe nach Beendigung des Nießbrauchs.

§ 1055. Der Nießbraucher ist verpflichtet, die Sache nach der Beendigung des Nießbrauchs1 dem Eigentümer zurückzugeben. 2 Bei dem Nießbrauch an einem landwirtschaftlichen Grund­ stücke finden die Vorschriften der §§ 591, 592, bei dem Nieß­ brauch an einem Landgute finden die Vorschriften der §§ 591 bis 593 entsprechende Anwendung. r. I, »91, 1007, 1009; II, 964; III, 1038.

1. 88 1061—1064.

2. Haftg. 88 1054, 276, 278, 1041, 1042, 1048, 287, 292; s. auch 8 1049; Früchte-, Lastenverteilg. 88 101, 103, 1047.

Sinfluß der Beendigung auf Miete, Pacht.

§ 1056. Hat der Nießbraucher ein Grundstück über die Dauer des Nießbrauchs hinaus vermietet oder verpachtet,^ so finden nach der Beendigung des Nießbrauchs die für den Fall der Ver­ äußerung geltenden Vorschriften der §§ 571, 572, des § 573 Satz 1 und der §§ 574 bis 576, 579 entsprechende Anwendung.

490

Drittes Buch. Sachenrecht.

V. Abschn. Dienstbarkeiten.

Der Eigentümer ist berechtigt, das Miet- oder Pachtverhält­ nis unter Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist zu kündigend Verzichtet der Nießbraucher» auf den Nießbrauch, so ist die Kündigung erst von der Zeit an zulässig, zu welcher der Nießbrauch ohne den Verzicht erlöschen würde. Der Mieter oder der Pächter ist berechtigt, den Eigentümer unter Bestimmung einer angemessenen Frist zur Erklärung darüber aufzufordern,ob er von dem Kündigungsrechte Ge­ brauch mache. Die Kündigung kann nur bis zum Ablaufe der Frist erfolgen.» E. I, 1008; II, 965; III, 1089.

1. § 1059 s 2. 2. 88 565, 595; vgl. OLG 18152. 3. Freiwillig oder gezwungen, zufolge des zugrunde liegenden obligatorischen NVerhältnisses OLG 18i5o. 4. §§ 130 ff. 3. Vgl. §§ 1423, 1663, 2135. Für den Fall der ZwVerst. ZVG § 57. Übergang B. übergG a 5, H. a 152.

Verjährung.

§ 1057. Die Ersatzansprüche des Eigentümers wegen Ver­ änderungen oder Verschlechterungen der Sache,i sowie die An­ sprüche des Nießbrauchers auf Ersatz von Verwendungen oder auf Gestattung der Wegnahme einer Einrichtung 2 verjähren in sechs Monaten. Die Vorschriften des § 558 Abs. 2, 3 finden entsprechende Anwendung. E. II, 966; III, 1040.

I Alle Ersatzanspr. gg. den Nießbr., die aus veränderter 0. verschlechter­ ter Beschaffenh. der S. hergeleitet werden, gleichviel, ob auf unerlaubte Handlg. 0. auf Zuwiderhandeln gg. d. besonderen Pflichten des Nieß­ brauchers zurückzuführen, §§ 1037 ff., nicht Anspr. wg. verschuldeter Unmöglichk. der Rückgabe, WarnE 08 N 320 ; Beginn der Verj. mit dem Zeitp., in dem der Eigent, die S. zurückerhält. 2. § 1049; Beginn der Verj. mit Beendigg, des Nießbr.

Vermutung für Eigentum des Bestellers.

§ 1058. Im Verhältnisse zwischen dem Nießbraucher und dem Eigentümer gilt zugunsten des Nießbrauchers1 der Besteller als Eigentümers es sei denn, daß der Nießbraucher weiß? daß der Besteller nicht Eigentümer ist.4 E. II, 967; III, 1041.

1. Nicht des Bestellers, nicht zum Nachteil des Nießbr. 2. Der wahre Eigentümer muß den Rechtszustand gg. sich gelten lassen, auch Urteil, vgl. 88 891, 1006. 3. SchuldH. Nichtwissen steht nicht gleich. 4. Ausgleichg. zw. Besteller u. Eigentümer 88 812 ff., sonstige SchadensersAnspr. 88 823 ff.

2. Titel. Nießbrauch.

§§ 1056-1063.

491

Übertragung.

K 1059. Der Nießbrauch ist nicht übertragbar, i Die Aus­ übung des Nießbrauchs kann einem anderen überlassen werdend $. I. 1011—1013; II, 968; III, 1042.

1. Zwingend; wg. Auslegg. einer „Abtretg." s. IW 10801; s. §§ 1069 12742: Psändg. ZPO § 8573, RGZ 56388, 7478; Psändg. des Anspr. auf Bestcllg. eines vermachten Nießbr. OLG l18. 3. Durch obligatorischen Vertr.; Verhältnis des Nießbrauchers zum Besteller bleibt unverändert; Schutz des Anderen §§ 859 ff., 1007, 9562, 957, 1056, 1120, ZPO § 809, ZVG § 21. Anfechtbar!, der überlassg. OLG 18lM. Zusammentreffen mit anderen Rechten.

8 1060. Trifft ein Nießbrauch mit einem anderen Nießbrauch oder mit einem sonstigen Nutzungsrecht an der Sache dergestalt zusammen, daß die Rechte neben einander nicht oder nicht voll­ ständig ausgeübt werden können, und haben die Rechte gleichen Rang, so findet die Vorschrift des § 1024 Anwendung. E. I, 986; II, 969: III, 1043.

S. A. zu § 1024; Zusammentreffen mit Psandr., vgl. §§ 1208, 1242, 1245, 1247. Eudigung des Nießbrauchs.

8 1061. Der Nießbrauch erlischt mit dem Tode des Nieß­ brauchers.7 Steht der Nießbrauch einer juristischen Person Zu, so erlischt er mit dieser.2 6.

I, 1014; II, 970; III, 1044.

1. Zwingend; auch bei Bestellg. auf bestimmte Zeit oder mit auflös. Bedingg.; Todeserkl. § 18; Löschung § 894, GBO §§ 22,23,50. 3. Nieß­ brauch dauert während der Liquidation fort, vgl. §§ 492, 88, HGB § 2942, GmbHG § 70; off. HGes. u. alle Personenvereinigungen, die selb­ ständig Rechte erwerben können, stehen den jur. Pers, gleich.

8 1062. Wird der Nießbrauch an einem Grundstück durch Rechtsgeschäft aufgehoben,7 so erstreckt sich die Aufhebung im Zweifel auf den Nießbrauch an dem Zubehöre.2 E. II, 971; III, 1045.

1. § 875.

3. Ohne Aufgabe nach § 1064; analog §§ 926, 1031.

8 1063. Der Nießbrauch an einer beweglichen Sache7 erlischt, wenn er mit dem Eigentum in derselben Person zusammen­ trifft. 2 Der Nießbrauch gilt als nicht erloschen, soweit der Eigen­ tümer ein rechtliches Interesse an dem Fortbestehen des Nieß­ brauchs hat.» 18. I, 1016; II, 972; III, 1046.

1. Hinsichtl. Grundstücke § 889. 3. Nicht bei bloßem Erwerb von Mit­ eigentum. 3. Z. B. wg. gleichzeitiger Verpfändung. — Analog § 1256.

492

Drittes Buch. Sachenrecht.

V. Abschn. Dienstbarkeiten.

§ 1064. Zur Aufhebung des Nießbrauchs an einer beweg­ lichen Sache durch Rechtsgeschäft genügt die Erklärung i des Nießbrauchers gegenüber dem Ggentümer oder dem Besteller, daß er den Nießbrauch aufgebe.2 ». I, 1016 «bs. 2; II, 973; DI, 1047.

1. Annahme nicht erforderlich.

2. S. aber § 10562 s *.

Schutz des Nießbrauchs.

8 1065. Wird das Recht des Nießbrauchers beeinträchtigt, so finden auf die Ansprüche des Nießbrauchers die für die An­ sprüche aus dem Eigentume geltenden Vorschriften entsprechende Anwendung. ®. I, 1017; II, 974: III, 1048.

§§ 985 ff., 1004, 1005, 1006 (891), 1007; Anspr. auf GrundbBerichtignng §§ 894 ff. Quoteu-Nietzbrauch

§ 1066. Besteht ein Nießbrauch an dem Anteil eines Mit­ eigentümers, so übt der Nießbraucher die Rechte aus, die sich aus der Gemeinschaft der Miteigentümer in Ansehung der Ver­ waltung der Sache und der Art ihrer Benutzung ergebend Die Aufhebung der Gemeinschaft kann nur von dem Mit­ eigentümer und dem Nießbraucher gemeinschaftlich verlangt werdend Wird die Gemeinschaft aufgehoben,» so gebührt 4 dem Nieß­ braucher der Nießbrauch an den Gegenständen, welche an die Stelle des Anteils treten. 6. I, 986 Abs. 1; II. 976; III. 1049.

1. §§ 742—745; der Nießbraucher ist dinglich berechtigt.

2. §§ 749 bis 751, 1010; auch passiv nur beide zusammen legitimiert. 8. §§ 752 ff. 4. Ohne weiteres Übergang in Nießbr. (dingl. Recht) am Surrogat, nicht bloß obligator. Anspr. aus Bestellg. (bestr.). Analog § 1258. Verbrauchbare Sachen

8 1067. Sind verbrauchbare Sachen1 Gegenstand des Nieß­ brauchs, so wird der Nießbraucher Eigentümer der Sachen,» nach der Beendigung des Nießbrauchs hat er dem Besteller3 den Wert zu ersetzen, den die Sachen zur Zeit der Bestellung hatten. Sowohl der Besteller als der Nießbraucher kann den Wert auf seine Kosten durch Sachverständige feststellen lassend Der Besteller kann Sicherheitsleistung» verlangen, wenn der Anspruch auf Ersatz des Wertes gefährdet ist.« 6. I, 1018, 1020; II, 976; III, 1050.

2. Titel.

Nießbrauch.

§§ 1064-1070.

493

1. § 92. S Mit der Bestellg. (§ 1032); dispositiv, Bestellg. echten Nieß­ brauchs an verbrauchb. S. zulässig. 3. Ohne Rücksicht, ob er Eigen­ tümer war o. nicht. 4. FGG §§ 164,15; vgl. §§ 1034,1035. 5. §§ 232 ff. 6. Vgl. § 1051. II. Nießbrauch a« Rechte«. I. Allgemeine Vorschriften Gegenstand, Grundregel.

8 1068. Gegenstand des Nießbrauchs kann auch ein Recht1 sein. Aus den Meßbrauch an Rechten finden die Vorschriften über den Nießbrauch an Sachen entsprechende Anwendung, so­ weit sich nicht aus den §§ 1069 bis 1084 ein anderes ergibt, r r. I. 1021; U, 977; DI, 1051.

1. Alle Rechte, persönliche wie dingliche, an beweglichen und unbeweg­ lichen S.: Ausn. § 1069 *. An Eigentum nur SachN., an Erbbaur. u. anderen den Grundstücken gleichstehenden Rechten (§ 1017 r, EG Art. 63, 67, 68, 196) N. nach den für N. an Grundst. geltenden Vorschriften. L. §§ 1030—1067. Der Nießbraucher ist unmittelbar Mitberechtigter in Ausehg- des dem N. unterworfenen Rechts; Dritten ggüber insoweit be­ rechtigt, als es der Inhalt des N. im Einzelfalle mit sich bringt; Ver­ hältnis z. Besteller bei Ausübung §§ 1071, 1074, 1076, 1077 ff. Bestellung.

8 1060. Die Bestellung des Nießbrauchs an einem Rechte er­ folgt nach den für die Übertragung des Rechtes geltenden Borschristen.i An einem Rechte, das nicht übertragbar ist,2 kann ein Nieß­ brauch nicht bestellt werden. e. I. 1022, 1023 S-tz 1; 11, 978; Dl, 1052.

1. Z. B. 88 398fj., 413, 873, 1154, 1159, 1080, 1081, 1187 Satz 3, 1190°»,E.

2. EG Art. 96. gläubiger, nicht Nießbraucher an fremder Forderung.

3. Als Selbst-

an Forderungen.

8 1074. Der Nießbraucher einer Forderung! ist zur Ein­ ziehung der Forderung 2 und, wenn die Fälligkeit von einer Kündigung des Gläubigers abhängt, zur Kündigung» berech-

2. Titel. Nießbrauch.

§§ 1070—1077.

495

tigt. Er hat für die ordnungsmäßige Einziehung zu 'sorgen. Zu anderen Verfügungen^ über die Forderung ist er nicht berechtigt.s E. 1, 1028; II, 983; III, 1067.

1. § 241; log. zinstrag. Fdg. s. §§ 1076 ff.

2. Auch Ausübg. des Wahl­ rechts, Gcltendm. von Pfandr., Bürgsch.; unter Ausschluß des Gl.; tog. Seifig, des Sch. s. §§ 10701, 407. 3. Auch zur Entgegennahme der­ selben. 4. Z. B. Nachlaß, Aufrechnung; Sch. kann mit Fdg. gg. Nießbr. aufrechnen (bestr.). 8. Vgl. § 1282.

§ 1075* Mit der Leistung des Schuldners an den Nieß­ braucher erwirbt der Gläubiger den geleisteten Gegenstand und der Nießbraucher den Nießbrauch an dem Gegenstandes Werden verbrauchbare Sachen geleistet, so erwirbt der Nieß­ braucher das Eigentum; die Vorschriften des § 1067 finden entsprechende Anwendung.^ E. 1, 1029 Hbf. 1, 3; II, cr ZwVerst. ZVG §§ 52, 92, 1211, EG ZVG § 9.

3. Titel. Beschränkte Persmilche Dienstbarkeiten.

§§ 1089—1093.

501

Umfang.

g 1091. Der Umfang einer beschränkten persönlichen Dienst­ barkeit bestimmt sich im Zweifelt nach dem persönlichen Be­ dürfnisse des Berechtigten.^ 6. I, IMG; II, 1000; III, 1074. 1. Auslegungsregel, § 1091 ist dispositiv (anders § 1019), das persönl. Bedürfnis bildet keine gesetzl. Schranke, aber die D. darf sich nicht in rein persönl. Ansprüchen eines obligatorischen RGeschästs erschöpfen, vgl. z. B. wg. Mholzungsr. IW 05:80. 2. Im wirtschaft!. Sinne; §§ 1020, 1036 analog anwendbar. übertragimg.

§ 1092. Eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit ist nicht übertragbar.t Die Ausübung der Dienstbarkeit kann einem Anderen nur überlassen werden, wenn die Überlassung ge­ stattet ist.2 e. I. 1947;

II, 1001; 01, 1075.

2. Vom Belasteten (enger als § 1059 s»); keine Eintragg. dieser Gestattg.; Pfändbark. ZPO §857*. 1. Zwingend; Unvererblich!. § 1090 St. 8.

Wohnungsrecht.

§ 1093. Als beschränkte persönliche Dienstbarkeit t kann auch das Recht bestellt werden,2 ein Gebäude oder einen Teil eines Gebäudes unter Ausschluß des Eigentümers 3 als Wohnung zu benutzen.^ Auf dieses Recht finden die für den Nießbrauch geltenden Vorschriften der §§ 1031, 1034, 1036, des § 1037 Abs. 1 und der §§ 1041, 1042, 1044, 1049, 1050, 1057,5 1062 entsprechende Anwendung.« Der Berechtigte ist befugt, seine Familie 7 sowie die zur standesmäßigen Bedienung und zur Pflege erforderlichen Per­ sonen in die Wohnung aufzunehmen. Ist das Recht auf einen Teil des Gebäudes beschränkt, so kann der Berechtigte die zum gemeinschaftlichen Gebrauche der Bewohner bestimmten Anlagen und Einrichtungen mitbenutzen. E. I, 1050; II, 1002; III, 1076.

1. §§ 1090—1092 zunächst anwendbar. Wohnungsr. kann auch als Sließbrauch, unter Umständen auch als Reallast bestellt sein (§§ 1105 ff ), vgl. IW 01 ns; wg. Unterschied von d. Miete f. § 1090 St. 4. 2. Ohne o. gg. Entgelt; mehrere Wohnungsr. an einem Gebäude möglich, vgl. Bay gier. 8. Sonst § 1093 ausgeschlossen u. nur §§ 1090—1092 anwendb. Wohnen muß die Hauptbefugnis des Berechtigten sein, nicht zulässig als WR. t. S. des § 1093 Halten eines Geschäftslokals, einer Stallung. 4. Keine Pflicht des Eigentümers des belast. Grundst. zur Erhaltung in gebrauchsfähigem Zustand. Vgl. a 96, Pr. a 15, B. a 36—38, 41, 47; Gruch. 46 »8, IW 01 r»». 8. Auch § 1058. «. Diese Vorschr. sind nur dispositiv. 7. Im S. des gewöhn!. Lebens, nicht beschränkt auf be­ stimmte o. unterhaltsberechtigte Verwandte.

502

Drittes Buch.

Sachenrecht. VI. Abschn. Vorkaufsrecht.

Sechster Abschnitt. BorkausSrecht. Persönl. VorkR. §§ 504—614. Auf Grund des dingl. VorkR. hat der Berechtigte einen bedingten Anspr. gg. d. verpflichteten Verkäufer auf übertragg. des Eigentums, bedingt durch Wschluß eines Kaufvertrags mit einem Dritten u. durch die ErNärg. des Berechtigten, daß er sein Recht ausübe; zum EigentErwerb durch den Berechtigten ist Auflassg. u. Eintragg. erforderl.; die dingl. Haftg. des Grundstücks besteht darin, daß es nach Ausübg. des VorkR. (§ 1098) zu geben ist, als ob es gekauft wäre. — Gesetzl. VorkR. des Miterben §§ 2034—2037. — Übergang a 173, 181, 184, 189, EG ZBG 8 9. — Das Wiederkaufsr. kann als dingl. R. nicht bestellt werden; Schutz durch Vormerkg. im Grundb. §§ 883 ff.; s. a 59, 62, 63, 67. Rechtliche Natur. Wirkung.

§ 1094* Ein Grundstück i kann in der Weise belastet werdens daß derjenige, zu dessen Gunsten die Belastung erfolgt,^ dem Eigentümer^ gegenüber zum Borkaufe berechtigt ist. Das Vorkaufsrecht kann auch zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines anderen Grundstücks bestellt werdend L. I, 926 Abs. 1, 2 Mr. 2; II, 1003; IN, 1077.

1. Bruchteil § 1095, Zubehör § 1096; Beschränkg. der Ausübg. auf best. GrundstTeile GBO § 6, RIA 2im OLG 4™. 2. §§ 873ff.; dingliche

Wirkg. nur durch Eintragg. im Grundb.; Grundlage ist das obligatorisch begründete VorkR. §§ 504—514, VorkR. mit fest limitiertem Kaufpreis unzulässig: Form des obligat. Grundgeschäfts § 313; vgl. RGZ 59 67", 72 385 (dagg. 60225); keine Ersitzg., auch nicht nach § 900. 3. Sub­ jektiv persönl. VorkR. 4. § 1097. 3. Subjektiv dingl. VorkR.; s. GBO 88 8, 21. Belastung eines Bruchteils.

§ 1095t Ein Bruchteil eines Grundstücks kann mit dem Vor­ kaufsrechte nur belastet werden, wenn er in dem Anteil eines Miteigentümers besteht. E. I, 968; II, 1004; III, 1078.

88 741, 747, 1008, OLG 20 "6. Kein gesetzl. VorkR. unter Miteigen­ tümern. über VorkR., dessen Ausübung auf bestimmte Grundstücksteile beschränkt ist, s. GBO 8 6, RIA 2 im OLG 476. Erstreckung auf Zubehör.

8 1096t Das Vorkaufsrecht kann auf das Zubehör i erstreckt werden, das mit dem Grundstückes verkauft wird. Im Zweifel ist anzunehmen, daß sich das Vorkaufsrecht auf dieses Zubehör erstrecken soll. E. II, 1006; III, 1079.

1

88 97 f.

2. Zusammen mit dem Grundstück.

«»Sübung.

§ 1097« Das Vorkaufsrecht beschränkt sich auf den Fall des Verkaufs i durch den Eigentümer, welchem das Grundstück zur Zeit der Bestellung gehört, oder durch dessen Erbens es kann jedoch auch für mehrere oder für alle Verkaufsfälle bestellt werden.» E. I, 952 ilbs. 2 Nr. I: II, 1006; III, 1080.

1. Nicht Tausch, Schenkg., Einbr. in Gesellsch., überweisg. bei Aufhebg. einer Gemeinsch. IW 05M8. S. Regel Beschränkg. des BR. auf den ersten Berkaufsfall; Erlöschen durch Nichtausübung §§ 510, 1099, Löschg. § 894, GBO § 22, Ausübungsfrist 8 5108; kein Wiederaufleben deS BR. durch Mckerwerb des Grundst. durch den Besteller o. seine Erben; im Falle des § 511 Ausübung, sobald der Erbe wieder verkauft; im Falle des Konk. gilt ein gern. KO. § 17 vereitelter Berkaufsfall als nicht vor­ gekommen. 3. Eintragg. erforderl. 88 873, 877.

Rechtsverhältnis; Wirkung gegen Dritte.

§ 1098. Das Rechtsverhältnis zwischen dem Berechtigten und dem Verpflichteten * bestimmt sich nach den Vorschriften der §§ 504 bis 514.2 Das Vorkaufsrecht kann auch dann aus­ geübt werden, wenn das Grundstück von dem Konkursverwalter aus freier Hand verkauft wird.» Dritten^ gegenüber hat das Vorkaufsrecht die Wirkung einer Vormerkung zur Sicherung des durch die Ausübung des Rechtes entstehenden Anspruchs auf Übertragung des Eigentums.s G. I, 954, 957 Abs. 1, 4, 958; II. 1007 IN, 1081.

1. Nicht bloß der Besteller u. allgem. Rechtsnachfolger desselben, sondern jeder verkaufende Eigentümer, auf den sich das BR. nach § 1097 erstreckt. S Erweiterung des Inhalts des BR. unstatthaft; Vorausbestimmung des BorkPreises unzulässig. 8. Mw. von § 512. 4. D. i. der Erwerber, dess. Erwerb durch Ausübg. d. BR. vernichtet werden soll. 5. 88 883 ff.; der Dritte hat die Berpflichtg., seine Zustimmung zur Eintragg. des Bor­ kaufsberechtigten als Eigentümer zu geben, 8 888, vgl. auch 8 1100; Ge­ richtsstand ZPO 8 248; kein direkter Anspr. des VorkBerechtigten gg. den Dritten auf Eigentübertragg.

«nzeigepflichten.

§ 1099.

Gelangt das Grundstück in das Eigentum eines Dritten,^ so kann dieser in gleicher Weise wie der Verpflichtete dem Berechtigten den Inhalt des Kaufvertrags mit der im § 510 Abs. 2 bestimmten Wirkung mitteilen. Der Verpflichtete hat den neuen Eigentümers zu benachrichtigen,3 sobald die Ausübung des Vorkaufsrechts erfolgt oder ausgeschlossen ist. E. I, 956; n, 1008; III, 1082.

504

Drittes Buch. Sachenrecht.

VI. Abschn. Vorkaufsrecht.

1. Käufer oder weiterer Erwerber. 2. D. i. nicht bloß derjenige, der das Grundst. vom Verpflichteten gekauft hat. 3. Sonst SchadensersPfl.

Verhältnis des BorkBerechtigten zum Käufer. § 1100. Der neue Eigentümer i kann, wenn er der Käufer oder ein Rechtsnachfolger2 des Käufers ist, die Zustimmung zur Eintragung des Berechtigten als Eigentümer $ und die Herausgabe des Grundstücks verweigern/ bis ihm der zwischen dem Verpflichteten und dem Käufer vereinbarte Kaufpreis, soweit er berichtigt ist, erstattet wird.s Erlangt der Berechtigte die Eintragung als Eigentümer, so kann der bisherige Eigen­ tümer von ihm die Erstattung des berichtigten Kaufpreises gegen Herausgabe des Grundstücks fordernd, e E. I, 957 Abs. 2, 5; II, 1009; III, 1083.

2. All­ gemeiner o. Sondernachf., auch zweiter o. fernerer Käufer. 3. §§ 10988, 888, GBO § 19. 4. Vgl. §§ 273, 274, Zurückbehaltungsrecht, für den Rechtsnachf. des Käufers nur wg. des Betrags, den sein Verk. an den VorkPflichtigen entrichtet hat, nicht wg. des Preises, den er an seinen Verk. bezahlt hat. 5. Vom BorkBerechtigten. 6. Auch nach Heraus­ gabe seitens des Verk.; kein Anspr. gg. d. Verk. § 1102. 1. Rechte des Käufers mangels EigentErwerbs §§ 320 ff., 440.

Ausgleich zwischen BorkBerechtigten und Verkäufer. § 1101. Soweit der Berechtigte nach § 1100 dem Käufer oder dessen Rechtsnachfolger den Kaufpreis zu erstatten hat, wird er von der Verpflichtung zur Zahlung des aus dem Verkaufe geschuldeten Kaufpreises frei. E. II, 1010; in, 1081.

Ausgleich zwischen Verkäufer und Käufer. § 1102. Verliert der Käufer oder sein Rechtsnachfolger in­ folge der Geltendmachung des Vorkaufsrechts das Eigentum, so wird der Käufer, soweit der von ihm geschuldete Kaufpreis noch nicht berichtigt ist, von seiner Verpflichtung frei; den berichtigten Kaufpreis kann er nicht zurückfordern.^ E. II, 1011; in, 1085.

1. Vom Verk.; er ist insoweit auf den BorkBerechtigten angewiesen § 1100.

VorkRecht des jeweiligen Eigentümers eines Grundstücks. § 1103. Ein zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines Grundstücks bestehendes Vorkaufsrecht1 kann nicht von dem Eigentum an diesem Grundstücke getrennt werdend Ein zugunsten einer bestimmten Person bestehendes Vor­ kaufsrecht kann nicht mit dem Eigentum an einem Grund­ stücke verbunden werden? E. II, 1012; III, 1086.

§§ 1099-1104.

VII. Abschn. Reallasten.

§ 1105.

505

1. § 10942. s Vgl. §§ 1018, 1110, 1111; Änderung nur durch Aufhebg. u. Neubegründg. 3. Vererblichk., Übertragbark. § 514; nachträgl. Abrede § 877. Pfändbark. ZPO §§ 851, 857.

Aufgebot des Berechtigten. § 1104. Ist der Berechtigte unbekannt, so kann er im Wege des Aufgebotsverfahrens mit seinem Rechte ausgeschlossen werdens wenn die im § 1170 für die Ausschließung eines Hypothekengläubigers bestimmten Voraussetzungen vorliegen. Mit der Erlassung des Ausschlußurteils erlischt das Vorkaufs­ recht. Auf ein Vorkaufsrecht, das zugunsten des jeweiligen Eigen­ tümers eines Grundstücks besteht,^ finden diese Vorschriften keine Anwendung.

1.

ZPO § 988, Pr. AG ZPO § 8.

3. §

10942.

Siebenter Abschnitt.

ReaUafterr. Das BGB. bestimmt für die R. nur den äußeren rechtl. Rahmen, die innere Ausgestaltg., die Regelg. der Ablösg. ist der Landesgesetzgebg. überlassen, s. a 113—116, 184, 189; vgl. auch a 74, 96, 132. Behandlg. bei ZwVersteigerg. ZVG 88 51, 92, 121, EG ZVG 8 9; Gebäudeversiche­ rung VersichVertrG 8 106.

Begriff. Inhalt. § 1105. Ein Grundstück i kann in der Weise belastet werdens daß an denjenigen, zu dessen Gunsten die Belastung erfolgt, wiederkehrende 3 Leistungen * aus dem Grundstücke 5 zu ent­ richten sind (Reallast). Die Reallast kann auch zugunsten des jeweiligen Eigen­ tümers eines anderen Grundstücks bestellt werdend E. I, 1051; II, 1014; III, 1008.

S. auch 88 1106, 1017. 2. 88 873, 874, vgl. RGZ 54^ a 114,118, GBO 88 6, 8, 50; Eintragg. mehrerer sich gegenseitig beschränkender R. OLG 18156; keine Ersitzung, auch nicht nach 8 900; gesetzl. R. 88 9122, 9143, 9172, 1022 8 2. Begründg. der R. auf Zeit zulässig, vgl. OLG 2495; ohne zeitl. Beschränkg. bestellte R. ist auch dann eine beständige, wenn Ablösbark, vereinbart ist KGJ 38A 269. 3. Regelmäßig o. un­ regelmäßig: gleiche Größe der L., unbeschränkte Dauer des Verhältnisses nicht erfordert OLG 2495, 732, 12281; einmalige positive Handlg. ge­ nügt nicht RGZ 57333; regelmäßig Wiederkehr. Geldrente f. 88 H99ff. 4 8 241; auch persönl. Dienste, nicht Unterlassen; Inhalt der R. muß so bestimmt bezeichnet sein, daß Umwandlg. in Geldschuld erfolgen kann RIA 2191, OLG 3360; für näheren Inhalt Begründungsakt, Landesr.

1.

506

Drittes Buch. Sachenrecht.

VII. Abschn. Reallasten.

maßgeb. Siehe über gewerbl. Zwang GO 88 6, 10, Bay alt 10185, RGZ 59109; Berpflichtg., Turmuhr, Brücke, überfahrt in Stand zu halten RGZ 4131, OLG 2 "»,8^6, Ä(SS 22A3os; Zuchtstierhaltg. Bay 6^, Wohnungs-, Beköstigungsrecht 3® 01293; kein Gegenstand einer R. Berpflichtg. zum Ausbau einer Straße, Herstellg. von Kanalisation, Wasserleitg. RGZ 573M, zur Gebäudeversicherg., zur Unterhalts, von Straßen OLG 732, zu bestimmter Bebauung eines Grundst., zur Erhaltg. von Gebäuden KGJ26A irs^ SeuffA 56^ ^93, zur Gestattg. der Abholzg. auf d. Stamni verkauften Holzes IW 05280, zur Berpflegg. in Krankheitsfällen Bay 9159. S. Der Eigent, haftet f. d. einzelnen L. zunächst dinglich, §§ 1113, 1191, ohne Rücks, aus Fälligk. während seiner Besitzzeit, vgl. § 1107; s. auch § 1147; persönl. Haftg. § 1108. 6. Subjektivdingl. R.; GBO § 8. Belastung eines Bruchteils.

8 1106» Ein Bruchteil eines Grundstücks kann mit einer Reallast nur belastet werden, wenn er rn dem Anteil eines Miteigentümers besteht. E. I, 1053; II, 1015; m, 1089.

S. 88 1095, 1114, ZPO 8 8642; realer Teil GBO § Cs2, 96. Einzelleiftungen.

§1107. Auf die einzelnen Leistungen finden die für die Zinsen einer Hypothekenforderung geltenden Vorschriften ent­ sprechende Anwendung. 6.

I, 1061, 1060; II, 1016; Ul, 1000.

§§ 1113 ff., alle auf HypZinsen bezügl. Borschr.; Geltendmachung des Anspr. §§ 1147 s., OLG 5«2; §§ 289, 1158 f., 1178 (aber kein Erlöschen des Rechts als Ganzen RGZ 60-«-), 11321; nicht anwendbar §§1133, 1137s.; wg. § 1115, vgl. OLG 3»«», RGZ 54»«; wg. Kl. auf Unterlassg. von GrundstBerschlechterg. Gruch. 48 «5l, IW 04"; Verzicht aus rückständ Einzelleistungen § 1178-, auf noch nicht fällige § 857; Übertrags. §§873, 1158 s.: Pfändg. ZPO §§ 830, 837; Wirkg. des Urteils ZPO § 325«. Persönliche Haftung.

§ 1108. Der Eigentümer haftet für die während der Dauer seines Eigentums fällig werdenden Leistungen auch persön­ liche soweit nicht ein anderes bestimmt ist.2 Wird das Grundstück geteilt, so haften die Eigentümer der einzelnen Teile als Gesamtschuldner.r E. I, 1060; II, 1017; UI, 1091.

1. Neben der Haftg. des Grundstücks, vgl. § 1105 A. 5; auch wenn er nicht mehr Eigentümer ist; Miteigentümer haften samtverbindl. (§ 420 nicht anwendbar), ebenso die Eigentümer mehrerer belasteter Grundst.; wg. Leibgedingsvertr. nach Pr. a 15 § 1 s. RGZ 70---. 2. Ausschluß nicht eintragungsbedürftig, gleichviel ob bei Begründg. o. nachträglich vereinbart. 3. §§ 421 ff.; s. GBO § 21, a 120, 121, Pr. a 31.

Zeitung des berechtigten Grundstücks.

§ 1109. Wird das Grundstück des Berechtigten geteilt,r so besteht die Reallast für die einzelnen Teile fort. Ist die Lei­ stung teilbar, so bestimmen sich die Anteile der Eigentümer nach dem Verhältnisse der Größe der Teile; ist sie nicht teil­ bar, so finden die Vorschriften des § 432 Anwendung. Die Ausübung des Rechtes ist int Zweifel nur in der Weise zu­ lässig, daß sie für den Eigentümer des belasteten Grundstücks nicht beschwerlicher roirb.2 Der Berechtigte kann bestimmen, daß das Recht nur mit einem der Teile verbunden sein soll. Die Bestimmung hat dem Grundbuchamte gegenüber zu erfolgen und bedarf der Eintragung in das Grundbuch; die Vorschriften der §§ 876, 878 finden entsprechende Anwendung. Veräußert der Be­ rechtigte einen Teil des Grundstücks, ohne eine solche Be­ stimmung zu treffen, so bleibt das Recht mit dem Teile ver­ bunden, den er behält. Gereicht die Reallast nur einem der Teile zum Vorteile, so bleibt sie mit ^diesem Teile allein verbunden. 6. I, 1058; II, 101»; III, 1092.

1. Auch Abschreibung als selbständ. Grundst. ohne Eigentumswechsel; a 1203 N1, 121. 2. Vorschr. des Abs. 1 dispositiv. 3. Für d. übrigen Teile erlischt sie, vgl. GBO § 82; § 876 nicht anwendbar.

4. a 189.

llntrennbarkeit der subjektivdingl. Rechte.

§ 1110. Eine zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines Grundstücks bestehende Reallast1 kann nicht von dem Eigen­ tum an diesem Grundstücke getrennt werdend E. I, 1067; II, 1018; III, 1093.

1. § 1105 2

2 Gilt auch für bereits begründete R. (bestr.).

Subjektivpersönl. Reallast.

§ 1111. Eine zugunsten einer bestimmten Person bestehende Reallast kann nicht mit dem Eigentum an einem Grundstücke verbunden werden.t Ist der Anspruch auf die einzelne Leistung nicht über­ tragbar,2 so kann das Recht nicht veräußert oder belastet werden.^ E. I, 1069; II, 1020; III, 1094.

2. §§ 399f., 413; sind die ein­ zelnen L. teils übertragbar, teils nicht, so ist Beräußerg. u. Belastg. mit Beschränkg. auf den Inhalt der übertragb. L- möglich, a. M. RIA 9 «9; Psändg. ZPO §§ 857°, 8301; abgetretene, belastete, gepfändete Teile 1. Die subjektivdingl. R. ist vererblich.

508

Drittes Buch. Sachenrecht. §§ 1111,1112. VIII. Abschn. Hypothek rc.

müssen zum Zweck der Eintrags- bestimmt bezeichnet werden OLG 81$1. 8. Sonst 88 873 ff., 877; a 189. Aufgebot des Berechtigten.

K 1112. Ist der Berechtigte unbekannt,^ so finden auf die Ausschließung seines Rechtes die Vorschriften des § 1104 ent­ sprechende Anwendung.? E. n, 1021; m, 1095.

1. Siehe zu § 1170.

2. S. ZPO §§ 988, 1024, vgl. RGZ 67 »5. a 189.

Achter Abschnitt.

Hypothek.

Grttudfchuld.

Reutenfchttld.

Erster Titel.

Hypothek. DaS BGB. läßt vier verschiedenartige Grundformen des Jmmobiliarpfandes zu: die Briefhypothek, die Buchhypothek (Hyp. ohne Brief), diese beide als Verkehrshypotheken, die dem rein persönlichen Kredite zw. zwei Personen dienende Sicherungshypothek, die Grundschuld als Rechtsform für den reinen Realkredit u. als Unterart derselben die Rentenschuld. Ein Besitz- u. Nutzungspfand (Antichrese) an Grundstücken mit dinglicher Kraft kennt das BGB. nicht, der Zweck der Antichrese kann durch Be­ stellung eines Nießbr. erreicht werden. Ebensowenig kennt das BGB. eine Revenuenhyp., ein obligatorischer Bertr. zw. Eigentümer u. Gl. da­ hin, daß die hypothekarische Haftg. auf die Einkünfte beschränkt sein soll, ist nichtig (§ 134); Zulässigk. der RevHyp. bei Familienfideikommissen, Lehen usw. a 60. Die Zwangshyp. u. die Arresthyp. (Vollstreckgshyp.) sind nunmehr ihren Voraussetzungen nach tu die ZPO. verwiesen, sie haben die Form der Sicherungshyp. Die leitenden Grundprinzipien des Hypothekenrechts sind schon in den allgemeinen Vorschr. über Grundstücke enthalten (§§ 873—902), s. insbes. wg. rechtsgeschäftl. Entstehg. u. Aufhebg. §§ 873—878 (Konsensu. Eintraggsprinzip), Rang §§ 879—881, Vormerkgn. §§ 883 ff-, Wider­ spruch § 899, wg. des Publizitätsprinzips §§ 891—893 (f. hierzu §§ 1155, 1157—1159). Zu den Vorschr. des BGB. treten ergänzend hinzu die GBO. u. die landesrechtlichen AG GBO., das ZBG. u. verschiedene insbesonders für die ZwVollstr. hier einschlägige Vorschr. der ZPO. Das BGB. unterscheidet scharf zw. persönlicher u. dinglicher 5)astg. u. betrachtet es dabei geradezu als Normalfall, daß insbes. bei der Rechts­ nachfolge in ein Grundst. der Veräußerer vom Gl. als persönlicher Schuldner nicht entlassen wird, so daß dieser als persönl. Sch. forthastet, während der neue Erwerber u. nunmehrige Eigentümer des Grundst. nur die dingl. Haftg. trägt. Die Unterscheidg. zw. dem persönl. haften­ den Schuldner u. dem nur dingl. haftenden Eigentümer als zweier ver­ schiedener Personen ist daher für das ganze Hypothekenrecht festzuhalten (vgl. 88 1137, 1142—1146, 1161, 1164—1167 u. a.). So sind z. B. die

1. Titel. Hypothek.

§ 1113.

509

Rechtsfolgen der Befriedigg. durch den Eigentümer u. durch den persönl. Schuldner wesentl. verschieden, vgl. §§ 1142 ff. u. 1164 ff. Vgl. auch HypothekenbankG 13. 7. 99, G. über Sicherung der Bau­ forderungen 1. 6. 09 (die sog. Bauhyp. ist Sicherungshyp. §§ 27 ff., ver­ schieden von der Baugeldhyp., d. h. der Hyp. des Baugeldgebers am Baugrundst. für das von ihm gewährte Baudarlehen §§ 33 ff.). Übergang al67, 184, 188, 189, 192—195. Begriff. Inhalt der Hypothek.

8 1113. Ein Grundstück1 kann in der Weise belastet werden,^ daß an denjenigen, zu dessen Gunsten die Belastung erfolgt,» eine bestimmte Geldsumme^ zur Befriedigung wegen einer ihm zustehenden Forderung» aus dem Grundstücke zu zahlen ist« (Hypothek). Die Hypothek kann auch für eine künftige oder eine bedingte Forderung bestellt werden.? E. 1, 1062; II, 1022; III, 1096.

L. GBO 88 3 ff.; Vereinigg. mehrerer Grundst. 88 690, 1131; Brucht. 8 1114; Gesamtpfänder 8 1132; Erbbaurecht 8 10172; s. auch a 632, 682, 67, 69; Erstreckg. der Haftg. auf andere Gegenstände 88 1120 ff. 2. Landesgesetzl. Beschränke a 117; rechtsgeschäftl. Bestelle 3 873, Be­ gründe des Anspr. auf HypBestellg. durch lehtw. Verfügg. 88 1939, 2174, 1940, 2194; Ersitze einer Hyp. ausgeschlossen; Erwerb unmittelbar kr. Gesetzes 88 H63, 1287, s. auch ZBG 88 130, 145; keine gesetzl. Hyp., Ausnahmen 8 648, der Anspr. auf Bestellg. einer Sicherungshyp., nicht ohne weiteres die Hyp. selbst verleiht (Klager, auf Einräumg., f. ZPO 8 894, Vormerkg. auf Gr. einstweil. Verfügg. 88 683 ff., ZPO 8 936), 8 1844, BaufG 1. 6. 09 88 9 ff., a 91; wg. Zwangs-, ArrestHyp. s. ZPO 88 866, 867, 932. L. Den Gläubiger der persönl. Fdg.; Bestellg. von vorneherein als Eigentümerhyp. ausgeschlossen (s. dagg. 8 H96), ebenso für den jeweil. Eigentümer eines anderen Grundst., vgl. auch A. 3 zu 8 1115; Mehrheit von Berechtigten zulässig, Angabe des Verhältnisses zueinander erforderl. SeufsBl 72 so, RJA6isi, OLG8^s, KGJ31^siS; keine alternative Bestellg. für einen o. einen anderen Gl. RIA 4128, vgl. aber wg. Maximalhyp. KGJ 22 a 28 a i« (nicht zu billigen); Kaufpreishyp. für bisher. GrundstMiteigentümer Bay 7300; grundsätzl. Sicherung mehrerer Fdgn. durch eine u. dieselbe ungeteilte Hyp. nur, wenn sie demselben Gl. gg. denselben Schuldner zusteht, vgl. IW 11408. 4. Die Fdg. muß auf einen bestimmten Geldbetrag (GBO 8 28) einge­ tragen werden, anderer Leistungsinhalt ausgeschlossen KGJ 25 A iso, DIZ 05964; alle Reichnisse z. B. Austrag müssen in Geld abgeschäht sein, vgl. vgl. OLG 14", auch RGZ 55274; nicht erfordert., daß der Betrag der Fdg. von vorneherein feststeht, s. 8 1190 HöchstbetrHyP. S Zweckbe­ stimmung der Hyp. ist, der Befriedigg. einer Fdg. zu dienen; bei Nichtigk. der Fdg. ist aber die Hyp. nicht ungültig, sondern steht dem Eigen­ tümer zu, 8 1163, IW 07 "6, WarnE 11s. wg. BordellHyp. RGZ 63179, 6897, vgl. auch Bay 10411, RGZ 71 «2, 75 78; ist dagg. die dingl. Einigg. (8 873) rechtsunwirksam o. sonstwie nichtig o. wirksam angefoch­ ten, so bewirkt die Eintragg. der Hyp. keine Rechtsänderung, das Grund­ buch ist unrichtig (8 894), es entsteht auch keine EigentHyp.; das gleiche

510

Drittes Buch. Sachenrecht. VIII. Abschn. Hypothek. Grundschuld rc.

gilt für die Eintraggsbewilligg. des Eigentümers IW 09218. HypBestellg. f. fremde Schuld rechtsgültig RGZ 60 263; Bestellg. für abstrakte Verbindlich!, zulässig OLG 5189, 8136z auch für Fdg. aus Schenkg. unter Vorbehalt des Widerrufs OLG 10^, KGJ 29A2i3; Beurkundg. der Fdg. nicht erfordert., vgl. GBO § 58, KGJ 26 A 278 ; Bestellg. zweier Hyp. auf einem Grundst. für dieselbe Fdg. unzulässig, vgl. OLG 6*78, 12282, RIA 9137; falsche Bezeichnung des Schuldgrundes unschädl.; Bestellg. nur für Kapitalsumme, nicht für Rente zulässig; wg. Einheitshyp. s. Bay 7394, Hyp. zur Sicherg. künftigen Erbrechts OLG 1497. 6. § 1147; keine obligatorische Zahlungspfl. des Eigentümers als solchen, nur Recht desselben, durch Zahlg. die ZwVollstr. abzuwenden RGZ 47 269, 56 322, KGJ 25A150; Verzicht auf die ZwVollstr. bei HypBestellg., Beschränkg. hinsichtlich der Art der Vollstr. unzulässig, dagg. zulässig die Klausel, daß der Gl. seine Befriedigg. zunächst aus dem Grundst. suchen müsse RIA 863; her Anspr. auf Befriedigg. aus dem Grundst. betrifft eine Jndividualleistg., Sicherstellg. nur durch einstweil. Verfügg., nicht durch Arrest, vgl. R 10N 3512. Aufrechnung des dingl. Anspr. aus der Hyp. gg. eine Geldfdg. des Berechtigten gg. d. Eigentümer ausgeschlossen, dagg. der Eigent, ermächtigt (nicht verpflichtet), die Befriedigg. des Be­ rechtigten auch im Wege der Aufrechnung zu bewirken § 11422; wg. der Haftg. des Erlöses bei der ZwVersteigerung, vgl. ZVG §§ 117, 118, RGZ 60253, 632U, 642ii, 65414, auch 6022i, 55269. 7. Eintragg. ist sofort rechtswirksam, die Hyp. hat nicht erst Rang vom Eintritt der Bedingg., Zeitbeflimmg., aber das materielle HypRecht entsteht erst mit der Entstehg. der Fdg. RGZ 5143; wg. Hyp. f. bedingte Nebenfdg., vgl. KGJ 36 A 233. Auch die Hyp. selbst kann bedingt, befristet sein, z. B. Verein­ barg. des Erlöschens der Hyp. mit dem Tode des Gl. KGJ 33 238, s. auch RGZ 68141 (Bedeutg. einer zeitl. begrenzten GrundstVerpfändg.); die aufschiebend bedingte u. die mit einem Anfangstermin bestellte Hyp. ent­ steht erst mit dem Eintritt der Bedingg., des Anfangstermins.

Belastung eines Bruchteils.

§ 1114. Ein Bruchteil eines Grundstücks 1 kann mit einer Hypothek 2 nur belastet werden, wenn er in dem Anteil eines Miteigentümers besteht.» E. I, 1063; II, 1023; III, 1097.

1

§ 1008; wg. Belastg. eines realen GrundstTeiles s. GBO § 6, IW 053X9; keine Vormerkg. zur Sicherg. des Anspr. auf Einräumg. der Hyp. an einem noch nicht bestehenden BrT. KGJ 28 A m, OLG 10 82, aber an einem realen Teile RIA li58. 2. Jeder Art; gilt auch für Grundsch., Rentensch. §§ 1192, 1199; Zwangshyp. ZPO § 8642. 3. Zur Zeit der Bestellg. der Hyp.; Größe des BrT. muß sich aus dem Grundb. ergeben GBO § 48, wg. Bedeutg. des § 742 vgl. OLG 24, 87, 4327, 6488, asb, g223, Bay 4703, 5177; Belastg. eines ideellen Anteils gg. § 1114 ist nichtig GBO ß 54, KGJ 23A 239; unzulässig Belastg. eines Bruchteils des An­ teils, so z. B. eines vom Miteigentümer neu hinzuerworbenen Anteils allein Bay 3 272, RIA 3104, 4 39,33, OLG 10416, KGJ 27 A n9, zulässig die Erstreckg. der auf einem Anteil haftenden Hyp. auf den zugewachsenen Anteil RGZ 6879, aber nicht bei ungleicher Belastg., a. M. OLG 18160, wg. Teilhyp. des bad. u. franz. Rechts s. RGZ 60 306; Belastg. des Ant.

1. Titel. Hypothek.

§§ 1113-1115.

511

einer Bahneinheit a 112. Beim Eigent, zur gesamten Hand kann nur das ganze Grundst. belastet werden, keine Hyp. am Anteil des Miterben am NachlGrundst., am Anteil eines Gesellschafters, am GütergemeinschAnteit OLG 2-7, 21 39, 16341, RIA 3", KGJ 20^, 313, 241-6, 281". Unzu­ lässig u. unwirksam Eintragg. einer Hyp. auf dem Anteil eines Gemeinschasters im Wege der Zwangsvollstr. 0. Arrestvollziehg. KGJ 20 a 285, 24 a 126, OLG 2-7, 16341, SeuffA 63" 251. ^ber Eintragg. der Pfändg. des Anteils eines Gemeinschasters auf einem zur Gemeinsch. gehörigen Grundst., vgl. OLG 7364, vgl. § 2033. Unzulässig ist die Beschränkg. auf einen wesentl. Bestaubt, des Grundst., z. B. das Gebäude 0. die GrFläche. Eintragung.

8 1118. Bei der Eintragung 1 der Hypothek müssen 2 der Gläubigers der Geldbetrags der Forderung und, wenn die Forderung verzinslich ist, der Zinssatz,5 wenn andere Neben­ leistungene zu entrichten sind, ihr Geldbetrags im Grund­ buch angegeben werden; im übrigen kann zur Bezeichnung der Forderung auf die Eintragungsbewilligung« Bezug ge­ nommen werdend Bei der Eintragung der Hypothek für ein Darlehen einer Kreditanstalt,10 deren Satzung 11 von der zuständigen Be­ hörde^ öffentlich bekannt gemacht worden ist, genügt zur Be­ zeichnung der außer den Zinsen satzungsgemäß zu entrich­ tenden Nebenleistungen die Bezugnahme auf die Satzung.is «. I, 1064; II, 1024; III, 1098.

1. Bgl. §§ 873, 874; der GrundbRichter prüft nicht den Rechtsbestand der Fdg., aber die Legitimation des Verpfänders, die Rechtsfähigk. des Gläubigers nur bei begründeten Zweifeln SeuffA 57 n 123, OLG 57, KGJ 24 A 83. 2. S. auch §§ 1116 2, 1184- (aber 1187, 11903), 8812, 1189, ZPO § 800 *; Ordnungsvorschr. GBO §§ 45, 49; Mangel eines wesentl. Bestandteils der Eintr. macht dieselbe unwirksam, Nichteintragg. des Zinss., von Nebenl. hindert aber nicht die Entstehg. der Hyp. f. d. Kapital; Beschwerde ggüber unzulässigen u. unvollständigen Eintragungen s. GBO § 71, insbes. Abs. 2 u. § 54. 3. In einer jeden Zweifel an der Identität ausschließ. Weise, Pr. Berf. 20. 11. 99, B. Dienstanw. §§ 259 ff., S. BO. 26. 7. 99 §§ 64 ff.; unrichtige Bezeichnung unschädl., wenn der Gl. nach der Eintr. zu ermitteln ist. Angabe des Namens Regel, aber nicht unbedingt erfordert., so bei noch nicht Vorhand. Mkömmlingen, unbekannten Erben RIA 4 i3o, 256z aber OLG 16155, fünft. Kindern einer bestimmten Person s. OLG 18159, Bormerkg. zugunsten der der Zahl nach unbekannten Abk. der Kinder eines Erblassers zulässig, vgl. OLG 5 238, NIA 2-", 3136, IW 03694, auch 07-40, RGZ 61355, 65277, OLG 83ir, IO79, SeuffBl 72474- Hinsicht!. Frauen OLG 10 423; Eintragg. f. d. jeweil. Eigentümer eines Grundst. regelmäßig unzulässig RIA 4 257, KGJ 28 a 322. s. auch ZBG §§ 126, 128, 130; Eintr. des Einzelkaufmanns mit der Firma unzulässig, jedenfalls nur f. d. Inhaber z. Z. der Eintr. wirksam RIA 3196, Bay 6^23, OLG 6506, aber IW 09689; Zweigniederlassg. kann nicht als Gl. eingetragen werden Bay 5 28i, 6 523, RIA 447 (a. M. OLG 9 -5i),

512

Drittes Buch. Sachenrecht. VIII. Abschn. Hypothek. Grundschuld re.

außer wenn sie besondere Firma hat RGZ 627, RIA 7148; gemeindl. Sparkasse auf Namen der Gemeinde OLG 820S 9360, Bay 7 250, ZBl 6 775 ; bei KonkMasse Gemeinsch. mit Vermerk der KonkVerhängg. einzrltragen OLG 91 07 n i89i; wg. TestVollstr. s. KGJ34^27e, OLG 7 37^, 16^6, 17155, RIA 224i; bei Mehrheit von Gl. s. GBO §48. 4. In bestimmter Summe, in Reichswährg. GBO §28; Goldklausel an sich eintragungsfähig aber nicht in dem Sinne, daß bei Währungsänderg. nicht mehr mit den gesetzt. Zahlungsmitteln gezahlt werden könnte RGZ 50145z s. auch KGJ 21A 322, Bay 10vo, RIA 3"7; Vereinbarg, der Rückzahlg. in Pfand-, HypBriefen der Gläubigerin nicht eintragungsfähig, s. aber a 167; vgl. HypBankG § 14. 5. Bei rechtsgeschäftl. Zinsen OLG l456, 2110, 199; Haftg. des Grundst. f. gesetzt. Z. § 1118; wg. ZinsfErhöhg. s. § 1119; Formalien der Eintragg., vgl. B. Dienstanw. § 4092, RIA 442, 237, OLG 8200; Vermerk, daß der Zinss. bei nicht pünktl. Zahlg. der Z. sich erhöht, zulässig RIA I79, vgl. IW 08234,253; Eintragg. einer Normalhyp. unter Angabe eines Höchstbetrags f. d. Zinss. zulässig RIA 352; über Eintragg. der als Z. zu entrichtenden Geldsumme s. RIA 4237; jeweil. Bankdiskont 0. Lombardzinss. der Reichsbk. als Zinss. s. RJA7435, 961; Angabe ü. Beginn der Verzinsg., Zinstermine, nicht wesentl. RGZ 63375; HypBestellg. f. laufende Zinsen allein nicht zulässig RJA438, aber für rück­ ständige Z. von bestimmtem Betrage unter Bezeichnung als Z. eines nam­ haft gemachten Kapitals Zwangshyp. gern. ZPO § 866 zulässig OLG 1494; vgl. auch §§ 1158 ff., 1178. 6. Neben dem Kapital zu entrichtende Leistungen, durch welche die Fdg. des Gl. u. die Belastg. des Grundst. erweitert wird, vgl. RIA 7*54, z. B. VertrStrafen, auch solche in Zins­ zuschlägen OLG 12 284z Zinseszinsen (§ 2482), Kursdifferenzen, Abschluß­ provisionen, Zuschlag bei Rückzahlg. vor einem bestimmten Tage RIA l119, Abschlagszahlg. auf Kapital bei Bierbezug OLG 3232, 7^ nicht Kosten der Kündigg., Rechtsverfolgg., der Eintragg. der Zwangs-, ArrestHyp., vgl. § 1118, ZPO § 8671 s 2, 932; aber sonstige Kosten; nicht Amor­ tisationsquoten; über sog. FälligkBedingungen s. OLG 18159. 7. In einer festen Gesamtsumme 0. so, daß Berechnung eines bestimmten Geld­ betrags als Höchstbetrag möglich RIA 3 52, 7154, OLG 8298; Eintragg. als Nebenleistg. unmöglich, wenn der Geldbetr. nicht in solcher Weise an­ gegeben werden kann, aber Bestellg. einer SichergsHyp. § 1190. 8. S. §§ 873, 874, GBO §§ 28, 29, auch 9, 11. 9. Umfang der Bezugnahme Ermessen des Gerichts KGJ 32 a 352, R 97 n ioss, Beschw. nur wg. Unzulässigk. der Bezugnahme von Erfolg RGZ 50145; Bezugnahme insbes. zulässig hinsichtl. des FdgsGrundes (vgl. OLG 16154, 17154, KGJ 35 A 282, RIA 3135), der Person des Schuldners (s. aber B. Dienstanw. § 4121), der Zinstermine, des Beginnes der Verzinsg. (RGZ 63 375, OLG 4*98, 383), der ZahlgsBedingungen (OLG 3 232, s. wg. Beschränkungen der HypBanken HypBankG §ß 17—21, 49; s. auch a 1172), auch der Verabredg. von Amortisationsquoten (vgl. B. Dienstanw. § 412, OLG 5 256, Bay 384o, RGZ 54 88), des Verzichts auf die Rechte aus § 11602, RGZ 57342; Be­ dingtheit der Hyp. (§ 1113 A. 7) kann durch Bezugn. auf d. EintrBew. nicht ausgedrückt werden, § 874 kommt nicht in Betracht RGZ 70 249. Unterwerfungsklausel nach ZPO § 800 muß eingetragen werden, Bezug­ nahme nur zur näheren Bezeichng. des Umfanges u. Gegenstandes der Unterwerfg., bei HöchstbetrHyP. Unterwerfgskl. wg. der Unbestimmth. der Fdg. nicht eintragbar. 19. RIA 1298; a 167. 11. Der die Nebenl. betreffende Teil RIA l295. 12. Pr. G 10. 4. 72 § In7, B. ZustBO

1. Titel. Hypothek.

§§ 1115, 1116.

513

24. 12. 99 § 11. 13. Die Nebenl. müssen in der Satzg., nicht erst in der betreff. Schuldurkunde geregelt sein OLG 472. 14. A. 6; Zulässigk. der Bezugnahme auf die Satzg. ohne den Zusatz, daß die Bezugnahme wg. der Nebenleistungen erfolge RIA 1171; nicht hierher gehört ein sog. Zuschußdarlehen zur Ausgleichg. der Differenz zw. Kurs u. Nominalbetr. der hin­ gegebenen Pfandbriefe OLG5^s. 15* Bezugnahme auf die EintrBewilligg. dadurch nicht entbehrlich OLG 2110, vgl. auch KGJ 35^27< 16. Nichtbeachtung einer Ordnungs- o. Sollvorschr. berührt den Rechts­ bestand der Eintragg. nicht, dagg. macht Nichteintragg. der wesentl Be­ standteile (Gl., Geldbetr. usw.) die Eintragg. nichtig, die eingetrag. Belastg. hat auch nicht als EigentGrundsch. Geltg., wg. Löschg. von Amts wegen s. GBG § 54, Beschwerde GBO §§ 712 mit 54. Hypothekenbrief.

Buchhypothek.

8 1116» Über die Hypotheki wird ein Hypothekenbrief erteilt.2 Die Erteilung des Briefes kann ausgeschlossen werden.3 Die Ausschließung kann auch nachträglich erfolgend Zu der Ausschließung ist die Einigung des Gläubigers und des Eigen­ tümers sowie die Eintragung in das Grundbuch erforderlich; * die Vorschriften des § 873 Abs. 2 und der §§ 876, 878 finden entsprechende Anwendung. Die Ausschließung der Erteilung des Briefes kann auf­ gehoben werden; die Aufhebung erfolgt in gleicher Weise wie die .Ausschließung.« E. l, 1106-1108; 0, 1025; UI, 1099.

1. Grundsch., Rentensch. §§ 1192, 1199.

2. Der HypBr. ist nicht Träger der Hyp.: Funktionen §§ 1117, 1144 f., 1150, 1152, 1154 f., 1160, 1162, 1170 s.; Pfändg. der Hyp. ZPO §8 830, 883, 897; Formelles s. GBO 88 56—70: Borlegg. des Br. bei Einträgen GBO 88 42, 43, 62, 63, 65, zur GrundbBerichtigg. 8 896; wem die Hyp. zusteht, dem gehört auch der HypBr., vgl. 88 1144, 1163, 1167, 1150, 774, 1168, GBO 88 16, 60, ZBl 3 789; Schutz des redl. Erwerbers 88 H55, 892; kein Anspr. des Grundst.Eigentümers auf Mitbesitz bei teilweiser Nichtentstehg. der Fdg. RGZ 6986; wg. Zurückbehaltungsr. am Br. f. RGZ 51 «8, 662*, 688««. Aus­ schluß der Erteilg. 8 1185. Bei Widerspr. zw. HypBr. u. Grundb. muß regelmäßig die Eintragg. im Grundb. maßgebend sein, auch der redl. Er­ werber kann daher das Recht seiner Grundlage nach nicht anders er­ werben als wie es im Grundb. eingetragen ist. 3. Ausnahme 8 H95 (Jnhabergrundsch. nur mit Brief). 4. Bernichtg. des Br. GBO 8 69. 5. Ggüber dem GrundbRichter genügt formentsprechende Erklärg. nach GBO 88 19, 29, also einfett. Antrag des GrundstEigentümers bei ursprüngl., Bewilligg. des Gl. u. des Eigentümers bei nachträgl. Ausschluß RIA 122, 28aist. vgl. RGZ 77"S; Ausschließg. der Erteilg. des HypBr. ist nicht erfordert., wenn eine bereits eingetragene Buchhyp. auf einem weiteren Grundst. eingetragen wird. 6. Ünstatthaftigk. des Ver­ merks, daß der Gl. jederzeit BrErteilg. verlangen könne RIA 288; Vormerkg. zur Sicherg. des Rechts auf Umwandlg. der BuchHyp. in BriefHyp. SeuffBl 72172; Abtretg. der vererbten BuchHyp. unter Umwandlg. in BriefHyp. OLG 18^. Staudinger, Handausgabe des BGB. 33

514

Drittes Buch. Sachenrecht. VIIL Abschn. Hypothek. Grundschuld rc.

Erwerb der Briefhypothek durch den SlLubiger.

§ 1117. Der Gläubiger erwirbt, sofern nicht die Erteilung des Hypothekenbriefs ausgeschlossen ist, die Hypothek i erst, wenn ihm der Brief von dem ©igentiuner2 des 'Grundstücks übergeben tokb.3 Auf die Übergabe finden die Vorschriften des § 929 Satz 2 und der §§ 930, 931 Anwendung. Die Übergabe des Briefes kann durch die Vereinbarung^ ersetzt werden,3 daß der Gläubigere berechtigt sein soll, sich den Brief von dem Grundbuchamt aushändigen zu lassen. Ist der Gläubiger im Besitze des Briefes, so wird ver­ mutet, daß die Übergabe erfolgt fei.7 E. I. 1110; IL 1026; HL 1100.

L. Grundsch., Rentensch. §§ 1192, 1199.

2. Bei Miteigent. § 1114, bei Gesamthyp. § 1132 von sämtlichen Eigent. RGZ 52 36°. 3. Bis dahin Eigentümergrundsch., RGZ 63u, ohne Rücks, auf Zahlg. der Valuta (vgl. wg. Unterschlagg. der Valuta durch den Notar IW 067U), diese begründet nur den rein persönl. Anspr. auf Übergabe des Br.; vorher Pfändg. der EigentGrundsch., Übertrags, auf Dritten gg. d. Hypothekar wirksam RGZ 63u, im Konkurs des Eigentümers nur Anspr. auf Aushändigg. des Briefs, s. aber KO § 24, OLG 7 367, vgl. GBO § 601; Einfluß der Er­ öffnung des KonkVerfahrens ü. d. Vermögen des GrundstEigentümers vor Aushändigg. des Briefes an den Gl. s. auch RGZ 77106 (keine Pfl. des KonkBerwalters zur Herausgabe des Briefes). Wegen HypUrkunden mit vorzeitigem (wahrheitswidrigem) Empfangsbekenntnis, vgl. RGZ 496, 6936 (daß die Valuta bei der EintrBew. noch nicht bezahlt war, schließt Entstehg. des HypRechts nicht aus, dem Eigentümer bleibt der Nachweis offen, daß der Gl. die Valuta auch nachträgl. nicht bezahlt hat). 4. Zw. Eigentümer u. Gläubiger o. einem Vertreter derselben, nicht einem sonstigen Dritten RGZ6637» wg. der erfordert. Form s. GBO §§ 602, 29, RGZ 66206. 8. Erwerb der Hyp. tritt hier schon mit der Eintragg. ein, Eigent, am Brief entsteht mit dessen Herstellg. IW 08457, RGZ 66 206 • hei einfeit. Ermächtigg. des Grundb Amts zur Hinausgabe des Br. erfolgt der Erwerb der Hyp. erst mit der Aushändigg. des Br. RGZ 66 os, JW 07 337, der Eigent, kann die einfeit Bestimmg. wider­ rufen IW 08547, OLG 14401 (a. M. RIA 10 79). Bei Abtretg. einer schon eingetragenen Hyp. muß sich zur Wirksam!, der Vereinbarg, der Br. beim GrundbAmt befinden RGZ 64 3o«, 66206, IW 07 KGJ 35 a 287, OLG 18174, wg. Teilabtretg. s. RGZ 643^3, 6562, 66 210, 69 3S IW 08 "2. — Ersah der Übergabe ist auch durch die bei bewegl. S. überhaupt zu­ lässigen Surrogate der Tradition mögt, s. §§ 929 S2, 930, 931, hat der Eigentümer den Br. für d. Gl. erworben, so ist hier eine äußerl, erkenn­ bare Ausführungshandlg. des Übertragungswillens erfordert. RGZ73"3, vgt. auch Gruch. 53^049, RGZ 52 "0, 6316,405, 75 221. «. Wg. Verein­ barung der Aushändigg. an einen Dritten s. IW 08347, RGZ 6697,24. 7. ZPO § 292; keine Vermutg. Hinsicht! der Zeit der Übergabe RJA636. Haftung für Zinsen und Kosten.

8 1118. Kraft der Hypotheki haftet das Grundstück2 auch für die gesetzlichen Zinsen3 der Forderung sowie für die Kosten

der Kündigung r und der die Befriedigung aus dem Grund­ stücke bezweckenden Rechtsverfolgung.s E. I, 1066; II, 1627; UL HOL

L. Grundsch., Rentensch.; wg. Maximalhyp. s. § 119O2. L. Ohne Ein­ trags. RIA 2246; Voraussetzg., daß eine unter die H. fallende Fdg. ent­ standen ist OLG 4 2oo; Rang bei Zwangsverst. ZBG 88 101 n*,2, 12. S. §§ 288—291, 1146, 452, 641, 668, 675, 698, 1834, Höhe 88 246, 247, HGB 8 352; nicht für verjährte 88 2233, 902; vgl. auch 88 H58f., 1178, BausG 88 274, 342; ZBG 8 10N4,8, H—13. 4. 88 H41, H852; zw. Gl. u. Eigentümer, KGBl 0874 (Kosten der K. durch Notar, Rechtsanwalt nur, wenn nötig zur zweckmäß. Rechtsverfolgg.). S. Alle zur Erzielg. der Besriedigg. aus dem Grundst. ersorderl. Maßnahmen; auch auf Ab­ wehr einer BollstrGegenklage des Sch. erwachsene K. SeusfA 62 73; für Höhe hinsichtl. Proz. u. BollstrK. ZPO 88 91, 788 maßgebend; Verschul­ den des Bekl. ist nicht Voraussetzg. der KPflicht OLG 18163; nicht K. der persönl. Kl., auch nicht K. von Prozessen zur Erlangg. der EintrBewilligg. (vgl. ZPO 88 894 s., 866 f., 932); aber K. der Kl. gg. d. Ehe­ mann der HypSchuldnerin nach ZPO 8 739 SächsA 08441; auch K. der Klage wg. GrundstBerschlechterung 8 U34 (bestr. s. RGZ 72 332, OLG 18163). K. der Zwangshyp. s. KGJ35^323. Aus Eintraggskosten (Einrragg. im Wege der ZwBollstr. u. des Arrestes ausgenommen) erstreckt sich die dingl. Haftg. nicht, ebensowenig auf weiteren Zuwachs der Fdg. durch vertragswidr. Verhalten des Sch., z. B. BertrStrafe, Schadensers. Änderung der Berzinsungs-, Zahlungsbedingungen.

§ 1119. Ist die Forderung unverzinslich oder ist der Zins­ satz niedriger als fünf vom Hundert, so kann die Hypothek i ohne Zustimmung der im Range gleich- oder nachstehenden Berechtigten dahin erweitert werdens daß das Grundstück für Zinsen bis zu fünf vom Hundert haftete Zu einer Änderung 4 der Zahlungszeit 5 und des Zahlungs­ orts ist die Zustimmung dieser Berechtigten gleichfalls nicht erforderlich.6 E. I, 1065; II, 1028; UI, 1102.

1. Grnndsch., Rentensch.; wg. Eintragg. von Zinsen nach Umwandtg. einer HöchstbetrHyp. in gewöhnt. Hyp. s. RGZ 60213. 2. Unter Gleich­ rang der Z. mit der Haupts., Ausnahme von 8 879, vgl. OLG 93*3; § 877, GBO 8 29, KGJ 28 a 29 ai76; wg. Eintragg. der ZErhöhg. u. Vermerk auf dem HypBr. s. Pr. Vers. 20. 11. 92 8 122, RIA 7 258, B. Dienstanw. 88 436”, 491 f, S. vgl. OLG l481, ZBl 5743, s. auch RIA 3248, 7258. Bei Gesamthyp. ist Zustimmg. der Eigent, der mithastenden Grundst. zur ZErhöhg. bei einem einzelnen Grundst. nicht erfordert. KGJ 21 a 168 3, Nicht btoß f. d. Zeit nach Eintragg. der Erweiterung KGJ 37 a 295, SeuffBt 7433i gg. RIA 859; Zustimmg. bei Erhöhg. über 5% entbehrt., wenn wg. Wegfatt anderer in ZProzenten ausgedrückten Nebenteistungen feine Mehrbetastg. eintritt RIA 3131; Rang der Erweite­ rung mangels der notwendigen Zust. der gleich- o. nachstehenden Berech­ tigten nach jenen Rechten KGJ 26 a 290 Kein besonderer Br. bei Erhöhg. über 5o/o OLG l484. Vgl. auch ZVG 8 10, RIA 10*48. 4. 8 877.

516

Drittes Buch. Sachenrecht. VIII. Abschn. Hypothek. Grundschuld rc.

5. Einschließl. Kündiggsbedingungen. legg. des § 1119 Bay 10 si.

6. Ausschluß ausdehnender Aus-

Haftung von Bestandteilen, Erzeugnissen, Zubehör. § 1120» Die Hypothek erstreckt sich i auf die von dem Grund­ stücke getrennten Erzeugnisse und sonstigen Bestandteiles so­ weit sie nichts mit der Trennung nach den §§ 954 bis 957 in das Eigentum eines anderen als des Eigentümers oder des Eigenbesitzers des Grundstücks gelangt sind/ sowie auf das Zubehör des Grundstücks5 mit Ausnahme der Zubehörstücke, welche nicht in das Eigentum des Eigentümers des Grund­ stücks gelangt sind. 6 E. I, 1067 Nr. 2, 3; II, 1029; III, 1103.

I. Vgl. ZPO § 865, RGZ 59««, OLG 17196, ZVG §§ 20, 146, 148; Er­ löschen der Haftg. §§ 1121, 1122. 2. §§ 99, 93 ff.; solange sie in der ursprüngl. Gestalt vorhanden sind; vgl. auch ZVG § 211, ZPO § 811 n*: der HypGl. hat für den dingl. Anspr. VollstrRecht in die Gegenstände, aber sonst kein Vorzugsrecht OLG 14109 (bestr., vgl. OLG 15169, RGZ 42", 55 207, 63973, 69"); neu hinzutretende Bestandteile werden von der Hypothek. Haftg. umfaßt, sobald der GrundstEigentümer durch die Verbindg. Eigent, an ihnen erlangt, insoweit EigentVorbehalt des früheren Eigentümers unwirksam, vgl. IW 99 **9, 679, RGZ 26^6, 36 261» Verbindg. durch den KonkBerw. RGZ 53 35°. 3. Beweispfl., wer Rechte darauf gründet. 4. Wg. des Pächters s. ZVG §§ 213, 146, 148. 3. §§ 97, 98, IW 0127, 04403, RGZ 53350; auch nach der HypBestellg. hinzutreten­ des; §§ 587, 588 2 8 2. xeine Zubehöreigensch. durch Vereinbarg. RGZ 63 373, 55 288; Schutz des HypGl. § 1135, ZPO §§ 8652, 766, 771, RGZ 59 68, 55 207, 69 93. 6. Beweispfl., wer es behauptet OLG 6270; tzgs aber § 1006, ZVG §§ 37ns, 552, RGZ 633™; guter Glaube des HypGl. findet keinen Schutz IW 01 382; Sicherung des EigentVorbehalts an Zu­ behör im Grundb. gg. die Wirkungen des OffentlichkPrinzips erfordert. IW 04403; der fremde Eigentümer von Zubehör riskiert aber unter Um­ ständen EigentErwerb des Ansteigerers ZVG §55 2, aber § 37 n s. über die Frage, wie ein HypGl. sein Recht an Zubehör, das vom Zuschlag ausgeschlossen ist, verwirklichen kann, vgl. WarnE09i67, RGZ 554i4, OLG 1433.

Erlöschen der Haftung von Erzeugnissen usw. § 1121. Erzeugnisse und sonstige Bestandteile des Grund­ stücks sowie Zubehörstücke werden von der Haftung frei/ wenn sie veräußert 2 unds von dem Grundstück entfernt werden/ bevor sie zugunsten des Gläubigers in Beschlag genommen worden sind.5 Erfolgt die Veräußerung vor der Entfernung, so kann sich der Erwerber dem Gläubiger gegenüber nicht darauf be­ rufen, daß er in Ansehung der Hypothek in gutem Glauben gewesen fei.6 Entfernt der Erwerber die Sache von dem

1. Titel. Hypothek.

§§ 1119—1123.

517

Grundstücke, so ist eine vor der Entfernung erfolgte Beschlag­ nahme ihm gegenüber nur wirksam, wenn er bei der Ent­ fernung in Ansehung der Beschlagnahme nicht in gutem Glauben E. I, 1068; II, 1030; III, 1104.

1. Der Grundbesitzer ist hinsichtt. der in § 1121 aufgeführten Gegenstände an der Verfügg. im Wege der Beräußerg. vor der Beschlagnahme nicht behindert, die Gegenst. werden von der Haftg. frei, wenn Jie veräußert u. wg. der Veräußerung dauernd von dem Grundst. fortgeschafft werden, IW H47, BayZ 1023; auch keine Haftung des Erlöses. § 1121 trifft nur die dingliche Seite u. läßt die Frage, ob der in der Veräußerung u. Entfernung der Bestandt. liegende Eingriff ein widerrechtl. u. schuld­ hafter ist, unberührt; wg. SchadensersAnspr. des HypGl. in diesem Falle vgl. § 823i, RGZ 4217°, 73333, WarnE 10 ** 11 2. Zum Zweck der Eigentübertragg. §§ 929 ff., nicht bloß Wschluß des obligator. RGeschäft, nicht EigentVorbehalt SeussA 59 2i», Hingabe zu Faustpfand, Nieß­ brauch, Pfändg. OLG 4373, SeuffA 5923«; Beräußerg. durch d. KonVerw. RGZ 6985. 3. Nicht „oder"; Beräußerg. kann der Entf. vorausgehen o. nachfolgen. 4. Dauernd im Zusammenhang mit d. Beräußerg. u. als Folge derselben, vgl. IW 11", SächsA 111°5, SächsOLG 28 2i°. Ord­ nungswidrige Entf. § 1135. 8. Beschlagn. ist i. S. der §§ 1121 ff. nicht bloß die Beschlagn. des Grundst. zur ZwVerst. o. ZwBerwaltg., sondern jede ZwVollstr. des Gl., die sich auf die haftenden Gegenstände erstreckt, § 1147, IW 11 538, auch Mobiliarvollstr., Arrest, einstw. Berf.; Beschlagn. einzelner Bestandteile verleiht dem HypGl. nicht Schuh hinsichtl. anderer Bestandteile. 6. Ausnahme von § 9362, gemildert durch Satz 2; bei Beräußerg. nach Entf. kommt § 9362 wieder zur Geltg. 7. Beweispfl. der Gl.; vgl. ZBG §§ 21 ff., OLG 33g. auf den Eigentümer über, die Hyp. erlischt völlig. 8. Die Hyp erlischt auch auf diesen, es entstehen keine EigentHyP., s. § 1182. Übertrags- der erloschenen Hyp. auch nicht mit Zustimmg. des Eigentümers möglich OLG 14124; Löschg. auf diesem Grundst. durch die Beteiligten herbeizuführen 437s, 14124 4. §§ 1120—1131; wg. Befriedigg. aus FeuerversGeldern s. RGZ 56S22, BBG § 102.

Befriedigung bet der Gesamthypothrk. 8 1182. Soweit im Falle einer Gesamthypothek» der Eigen­ tümer des Grundstücks, aus dem der Gläubiger befriedigt toitb,2 von dem Eigentümer eines der anderen Grundstücke oder einem Rechtsvorgänger dieses Eigentümers Ersatz verlangen kann, geht die Hypothek an dem Grundstück dieses Eigentümers auf ihn über.» Die Hypothek kann jedoch, wenn der Gläubiger nur teilweise befriedigt wird, nicht zum Nachteile der dem Gläubiger verbleibenden Hypothek und, wenn das Grundstück mit einem int Range gleich- oder nachstehenden Rechte belastet ist, nicht zum Nachteile dieses Rechtes geltend gemacht werden.4 e. II. 1089; III. 1165.

1. § 1132:, gilt auch f. Sicherungshyp., Grundsch., Rentensch. 2. § 1181, im Wege der ZwBollstr. 3. Kr. Ges. als Einzelhhp., als Gesamthyp. nur dann, wenn der Ersatzanspr. gg. die Eigentümer o. deren RBorgänger bei mehreren der übrigen Grundst. begründet ist; Ausnahme von § 1181®, an dem Grundst. der nicht ersatzpflichtigen Eigentümer erlischt die Hyp. nach § 1181®; f. § 1173 9t. 5, 6; s. im übrigen 81181»,2 4. Bgl. 88 H642, 11742, 1176, 1176 A. 2; Schuh des Ersatzberechtigten gg. Nangverlust durch Sicherungshyp. auf dem mithaftenden Grundst. möglich.

RechtS-eschäftliche Aufhebung der Hypothek. 8 1183. Zur Aufhebung4 der Hypothek2 durch Rechtsgeschäft ist die Zustimmung des Eigentümers2 erforderlich.4 Die Zu35*

548

Drittes Buch. Sachenrecht. VUI. Abschn. Hypothek. Grundschuld re.

fiimntung5 ist dem Grundbuchamt oder dem Gläubiger gegen­ über 6 zu erklären; sie ist unwiderrufliche E. I, 1091 Abs. 1—3; II, 1090; III, 1166.

1 Zu unterscheiden vom Verzicht des Gl. § 1168, RIA 335; Entlassung eines Trennstücks, Bruchteils aus der Mithaftg. f. d. Einzelhyp. ZBl 625, Bay 7341, KGJ 25 a 3is 2 Auch Sicherungshyp., Grundschuld, Rentensch.: auch eines Teiles, der Herabsetzg. des Zinsfußes RIA 4*6«, OLG 1098; zur Aufhebg. einer GesamtHyp. nur bei Aufhebg. an allen Grundst., s. § 1175 !S 2, GBO 8 27, KGJ 24A31ö; nicht zur Aufh. der Hyp. für Änspr. aus § 1178; für Aufgabe der EigentHyP. § 875 maß­ gebend, s. auch RGZ 66 285. S. Oder eines zur Erklärg. ermächtigten Dritten, z. B. TV. für d. Erben, vgl. OLG l^, 3227; sämtlicher Mit­ eigentümer RIA 1120; bei gütergemeinschaftl. Eheleuten OLG 3 328, RIA 4168; Legitimation des Erklärenden GBO §§ 40, 41, BGB § 1155, s. RIA 3^1, 4267. 4. Wg. der EigentHyP. § 1163; Ergänzg. des § 875; keine Ausn. vom Prinzip desselben, s. auch RIA 10283; vgl. GBO 8 27. 8. Nicht notwendig ausdrückl. zu erklären, 8 133 anwendb. RGZ 53415, Löschungsantr. des Eigentümers in der Form von GBO 8 29 genügt; Ersatz durch Urteil ZPO 8 894; vor KonkEröffnung erklärte Zust. bindet den KonkVerw. RGZ 52"i. H. §§ 130ff., GBO 6 29; § 878 nicht an­ wendbar. 7. 8 130. SicherungShyvothek.

Inhalt, Eintragung.

§ 1184L Eine Hypothek kann in der Weise bestellt werden, daß das Recht des Gläubigers aus der Hypothek sich nur nach der Forderung bestimmt und der Gläubiger sich zum Beweise der Forderung nicht auf die Eintragung berufen kann (Sicherungshypothek).i Die Hypothek muß im Grundbuch als Sicherungshypothek bezeichnet werdend E. I, 1125, 1126; II, 1092; III, 1167.

!♦ Für noch nicht voll entstandene Fdg. (z. B. Baufdg.) kann aber auch VerkehrsHyp. bestellt werden Gruch. 50988, IW 08 19, 11653, RGZ 602*3; Angabe der zu sichernden Fdg. nicht entbehrt., nur urkundl. Nachweis ggüber GrundbAmt nicht erfordert.; Hyp. entsteht u. erlischt mit der Fdg. vorbehaltl. Entstehg. der EigentHyP.; Fdg. muß im Prinzip eine einheitl. sein, kann aber zu bestimmten Anteilen mehreren zustehen, z. B. SHyp. für zwei Bürgen einer Fdg.; Bestellg. für mehrere Gl. nachein­ ander s. R ION 2561 - die SHyp. ist streng akzessorisch, von der zugrunde liegenden Fdg. vollständig abhängig, der Gl. muß sich ohne Rücks, auf guten Gl. das Nichtbestehen der Fdg. mit der Wirkung entgegenhalten lassen, daß er auch die SHyp. verliert ZBl 6672, s. § 11852, der Um­ fang der Haftg. des Grundst. ist aber durch die Eintragg. im Grundb. begrenzt. Fälle, in denen die SHyp. die ausschließl. HypForm ist: 88 648, 1187 ff., 1190, 1287, 1844, 1915, 1693, FGG 8 54, G. 1. 6. 09 88 9, 27 ff. (BauHyp.), ZPO 88 8482, 866 f., 932, ZVG 88 128 ff., a91; Übergang a 191 \ 193, RGZ 55378. 2. Ausdruck „SichHyp." nicht unerläßlich, wenn sich nur sonst aus der Eintragg. die SHyp. ergibt OLG 15382; bei Versäumung gilt die Hyp. als NormalHyp., der Sch. hat, ehe ein Gut-

1. Titel. Hypothek.

§§ 1183—1187.

549

gläubiger sie als solche erwirbt, Berichtigungsanspr. §§ 894 ff. u. Ein­ reden aus §§ 1137, 1157; Ausn. §§ 1187, 1190», G. 1. 6. 09 §§ 27». Abweichungen von der gewöhnlichen Hypothek.

8 1185. Bei der Sicherungshypothek ist die Erteilung des Hypothekenbriefs ausgeschlossen.^ Die Vorschriften der §§ 1138,2 1139, 1141, 1156 finden keine Anwendung.3 E. I, 1127; II, 1093; III, 1168.

1. Daher unanwendbar §§ 1116 s., 1140, 1145, 1152, 1154 V, 1155,1160 bis 1162, 1163», 1168», teilweise §§ 1150, 1157, 1167, 1170 s.; Umwand­ lung in BriefHyp. § 1186. L. Aber Berufg. auf den öffentl. Gl. des GrB. (88 892, 893) insoweit zulässig, als dem Gl. Einwendungen, die sich gg. die Hyp. als solche richten, entgegengesetzt werden; § 1157 s» gilt; vgl. auch ZBl 6»’». 3. Im übrigen, so Hinsicht!. Bestellg., übertragg. (RGZ 74 »i»), Befriedigg. durch den Eigent., gelten vorbehaltl. der Borschr. in 88 1187sä, 1188, 1190* die Borschr. über BuchHyp., auch über die EigentümerHyP., s. hierzu RIA 8»»», KGJ 28 a iss, 34*3*0, auch ZPO §§ 868, 932», ZBG 3 128»; Behandlg. bei Zwangsverst. ZBG 8 H4, IW 08»»»; Übergang a 194. Umwandlung in gewöhnliche Hypothek.

8 1186, Eine Sicherungshypothek t kann in eine gewöhnliche Hypothek,2 eine gewöhnliche Hypothek kann in eine Sicherungs­ hypothek umgewandelt werdend Die Zustimmung der im Range gleich- oder nachstehenden Berechtigten ist nicht erforderlich.^ e. I, 1134 Sa» 1, 2: II. 1095; III, 1169.

1. Auch die Maximalhyp. 8 1190. L. Buch- o. BriefHyp., s. 8 1116»; Umwandlg. in Grundsch. 3 1198. 8. 88 873, 874, 876—878 anwend­ bar, vgl. RGZ 49 »o», OLG 18»», KGJ 21M»»; gleichzeit. Zerlegg. in EinzelhhP. 8 1151, Anderg, des Zinssatzes 8 1119, Unterstellg. einer ande­ ren Fdg. § 1180 möglich, vgl. KGJ 21Aiso, 31 asst, IW 05»»*; bei Umwandlg. in BriefHyp. GBO 88 55 ff. 4. Soferne nicht durch die Umw. eine Mchrbelastg. eintritt 0. der Eigent, auf die EigentHhP. verzichtet hat (8 1179) 0. frühere Vereinbarungen der Umw. entgegenstehcn, vgl. WarnE 09 N »so. auch Zust. des persönl. Schuldners, der nicht Eigentümer ist, nicht erforderlich. Hypothek für Forderungen aus Schuldverschreibungen, Wechseln «s«. §§ 1187—1189.

8 1187. Für die Forderung aus einer Schuldverschreibung auf den Inhaber,* aus einem Wechsel oder aus einem anderen Papiere, das durch Indossament übertragen werden kann,2 kann nur eine Sicherungshypothek bestellt werden.3 Die Hypo­ thek gilt als Sicherungshypothek, auch wenn sie im Grundbuche nicht als solche bezeichnet ist.* Die Vorschrift des § 1154 Abs. 3 findet keine Anwendung.5 6. II, 1097; M, 1170.

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Drittes Buch. Sachenrecht. VHI. Abschn. Hypothek. Grundschuld rc.

1. 88 793 ff., nicht 808; einzutrag. Gl. „der Inhaber" RIA 2149. L. HGB 88 363 ff.; einzutrag. Gl. der erste Nehmer des Pap. o. „der durch Jndossamenr legitimierte Inhaber". 8. Vorlage der Urf. bei Eintragg. von Rechtsänderungen GBO 8 44; Eintragg. der Hhp. für Teilverschuldverschr. auf Inhaber u. an Order GBO 8 51, RIA 21*’, OLG 19287; Einreden 88 1137, 1157, 796, HGB 8 364», WO a 82, Bestreitung des dingl. Anspruchs nach Maßgabe des 8 892. 4. Ausnahme von 8 11842. S Zur Übertrags., Berpfändg. (8 1274) des hypothekarischen Rechts be­ darf es keiner Eintragg. im GrB., sie erfolgt durch Übergabe der Jnhaberurk., Indossierung des Orderpapiers; Pfändg., überweisg. ZPO 88 830», 837»; im übrigen gelten die Borschr. über die Hyp., auch die EigentHyp., soweit sich nicht aus der Natur dieser Fdgen. Ausnahmen ergeben; Erlöschen der Fdg. u. damit Entstehg. der EigentHyp. tritt erst ein, wenn der Aussteller das Papier vernichtet o. wenn die Fdg. nach 8 801 erlischt, nicht bei Bereinigg. von Gl. u. Sch. in einer Person.

§ 1188. Zur Bestellung einer Hypothek für die Forderung aus einer Schuldverschreibung auf den Inhaber i genügt die Er­ klärung des Eigentümers gegenüber dem Grundbuchamte,daß er die Hypothek bestelle, und die Eintragung in das Grund­ buch ;3 die Vorschrift des § 878 findet Anwendung. Die Ausschließung des Gläubigers mit seinem Rechte nach § 1170 ist nur zulässig, wenn die im § 801 bezeichnete Vor­ legungsfrist verstrichen ist.4 Ist innerhalb der Frist die Schuld­ verschreibung vorgelegt oder der Anspruch aus 'der Urkunde gerichtlich geltend gemacht worden, so kann die Ausschließung erst erfolgen, wenn die Verjährung eingetreten ist. E. II, 1098; III, 1171

1. 8 1188 gilt nicht für Orderpap.; ist für Grundsch. entspr. anwendbar. 2. GBO 8 29; ersetzt auch materiellrechtl. die zweiseit. Einigg. 3. Zu prüfen, ob staatl. Gen. (8 795) vorliegt; s. auch § 7932si, a 100; Vor­ lage der Schuldverschr. nicht erforderl., GBO 8 44 betrifft nur Eintragg. späterer Rechtsänderungen £>S® 6105; wg. Eintragg. s. auch GBO §51, RIA 2i«. 4. Hinsicht! des Verfahrens s. ZPO 8 986 2,».

Treuhänder.

§ 1189. Bei einer Hypothek der im § 1187 bezeichneten Art* kann für den jeweiligen Gläubiger ein Vertreter2 mit der Be­ fugnis bestellt werden, mit Wirkung für und gegen jeden späteren Gläubiger bestimmte Verfügungen über die Hypothek zu treffen3 und den Gläubiger bei der Geltendmachung der Hypothek zu vertreten.4 Zur Bestellung des Vertreters ist die Eintragung in das Grundbuch erforderlich.3 Ist der Eigentümer berechtigt, von dem Gläubiger eine Verfügung zu verlangen, zu welcher der Vertreter befugt ist,

1. Titel. Hypothek.

§§ 1187-1190.

551

so kann er die Vornahme der Verfügung von dem Vertreter verlangen. E. II, 1099; III, 1172.

L. Auch Maximalhyp. RIA L. Treuhänder; steht weder zum Eigentümer noch zu den Gläubigern in einem direkten Auftragsverhält­ nis, ist vielmehr Bertr. der Beteiligten aus eigenem Recht; seine Vertr.Machr ist vom Wechsel der Person des Gl. unabhängig; er kann Rechte auch im eigenen Namen, aber für Rechnung der Gl. geltend machen IW 06199. Vgl. auch G. ü. d. gemeinsamen R. der Besitzer von Schuldverschreibgn. 4. 12. 99, insbes. § 16; s. auch HypBankG §§ 29—34; G. 1. 6. 09 betr. Sicherung der Bauforderungen §§ 35, 36. 3. Befugnisse des Tr. unterliegen der Privatdisposition; Eintragg. im Grundb. maßgebend. 4. Aktiv- u. Passivprozesse über das dingt. Recht zu führen als gesetzt. Vertreter ZPO § 53, Urteil wirkt für u. gg. die sämtt. vertretenen Gt., diese treffen im Fatte des Unterliegens die Kosten; ferner die Rechts­ mittel der §§ 1133 ff. zu gebrauchen; die Gl. bleiben ihrerseits z. Geltendmachg. der Hyp. befugt. 3. Eintragg. hat konstitutive Wirkg., §§ 873 ff. anwendbar, vgl. GBO § 442.

Maximal- (HöchftbetragS-) Hypothek.

§ 1190« Eine Hypothek kann in der Weise bestellt werden, daß nur der Höchstbetrag, bis zu dem das Grundstück hasten soll, bestimmt, im übrigen die Feststellung der Forderung Vor­ behalten wird.i Der Höchstbetrag muß in das Grundbuch ein­ getragen werdend Ist die Forderung verzinslich, so werden die Zinsen in den Höchstbetrag eingerechnet.3 Die Hypothek gilt als Sicherungshypothek, auch wenn sie im Grundbuche nicht als solche bezeichnet ifM Die Forderung kann nach den für die Übertragung von Forderungen geltenden allgemeinen Vorschriften übertragen werdend Wird sie nach diesen Vorschriften übertragen, so ist der Übergang der Hypothek ausgeschlossene E. I, 1129; II, 1096; III, 1173.

1. Besondere Art der Sicherungshyp., §§ 1184 ff. im übrigen anwendbar. Die MHyp. ist keine bedingte, sondern von vorneherein wirkliche Hyp. £)2C5 419*, 16 333, sie belastet von der Eintragg. an das Grundst. zum vollen eingetrag. Betrage; sie ist schon vor der Entstehg. der Fdg. GlHyp. für den eingetrag. Gl. u. wird erst dann EigentGrundsch., wenn u. so­ weit sich entschieden hat, daß die aus dem gesicherten RVerhältnisse er­ wachsene Fdg. unter dem eingetrag. Höchstbetrage bleibt; ob u. zu welchem Betrage im Falle einer Teilbefriedigg. eine EigentHyP. entstehe, bleibt solange in Schwebe, bis nach Beendigg, des Verhältnisses o. nach ge­ pflogener Abrechnung u. Auseinanderfetzg. feststeht, ob u. inwieweit die anzurechnenden Fdgen. den HöchstLetrag der Hyp. erreichen, bis dahin ist sie GlHyp.; die MHyp. wird also nur dann EigentHyP., wenn dem Gl. aus dem zugrunde lieg. RBerhältnis eine Fdg. nicht mehr zusteht

552

Drittes Buch. Sachenrecht. VIII. Abschn. Hypothek. Grundschutd sc.

u. auch nicht mehr erwachsen kann; der Gl. ist aber, wenn ihm nach Be­ endigg. des Grundverhältnisses nur mehr eine relativ geringfügige Fdg. zusteht, verpflichtet, einen entsprech. Betrag der Hyp. aufzugeben (8 1169); s. hierzu RGZ 51115, 55217,221, 56322, 6137, Gruch. 48 so«, 47*“, IW 08“, SeuffA 58 N 5«, KGJ 21 a iso, 28 a a», 40 a 377, OLG 183198, 41W, 20415; entsprechendes gilt für den Fall des § 1164; siehe aber nun­ mehr RGZ7523o, wo die Ansicht anerkannt wird, daß die MHyp., wie eine für eine künftige Fdg. bestellte Hyp., zunächst dem Eigentümer gemäß 88 11631 s i, 11771 als Grundsch. zustehe u. vom Gl. als Hyp. erst er­ langt werde, wenn u. soweit die Fdg. zur Entstehg. gelange. Im Falle der Teilbefriedigg. aus dem Grundst. geht aber der beigetriebene Betrag von dem Höchstbetrag ab, vgl. 8§ U81, 1182, RGZ 552", 56IW 03 b los. Der Hyp. kann ein Verhältnis, aus dem die einzelnen Fordrgn. erwachsen, o. eine bloß künftig mögliche Fdg. zugrunde liegen, ganz allgem. Fassung zulässig, vgl. OLG 14 «s, IW 07 “3, RGZ 65 3 E. I, 1186, 1138, 1141; II, 1101; III, 1175.

1 Bestellg mit Brief (GBO § 70) u. ohne Br. zulässig; bedingte u. betagte Bestellg. zulässig; übertragg. erfolgt wie bei der Hyp., vgl. § 1154 A. I ff.; die Mtretg. überträgt nur das dingl. Recht; Blankozession ungültig, auch nachträgl. Ausfüllg. unzulässig RGZ 63 230; zur Abtretg. der verbrieften EigentGrSch. Eintragg. in das Grundb. nicht erforderl., IM 07711, RGZ 7522i; Pfändg. u. Überweisg. ZPO 8576, 830 (vgl. RGZ 55376, 56 V84, 593", IW 05 8i), NießbrBestellg. § 1080, Verpfändg. § 1291; Geltendmachung der GrSch. s. § 1147, Bermutg. für Bestehen der GrSch. § 891, Bestehen einer Fdg. regelmäßig nicht zu bebeweisen RGZ 60247; wg. Vorlegg. des GrSchBriefes bei Geltendmachg. der GrSch. f. § 11601, RGZ 55226, 56^, 32B II 327. Einwendungen gg. die GrSch. sind -zulässig aus dem besonderen RVerhältnisse zw. Eigentümer u. Gl. (z. B. Stundg.), aus dem GrSchBerhältnisse, soweit sie sich aus dem Grundb. o. dem Briefe ergeben o. gg. den Bestand der GrSch. nach der dingl. Grundlage richten (z. B. Nichtigk. der Einigg.); Mängel in dem neben der GrSch. bestehenden persönl. SchVerhältnis (z. B. die Fdg. ist nicht zur Entstehg. gelangt, erloschen) können einen (auch einredeweise geltend zu machenden) Anspr. gg. den GrSchGl. wg. ungerechtfertigter Bereicherg. auf Rückgewähr o. Rückübertragg., der durch Bormerkg. gesichert werden kann u. nach Maßg. des § 8571,2 ZPO pfändbar ist, begründen, vorbehaltl. §§ 814, 815, vgl. hierzu auch RGZ 68102, Gruch. 48937, IW 01465. Die GrSch. steht daher deshalb, weil die Fdg., zu deren Sicherg. die GrSch. bestellt wurde, nicht zur Ent­ stehg. gelangt ist, noch nicht dem Eigentümer zu (abweichend von § 1163 *), sondern erst wenn der Gl. auf die GrSch. verzichtet o. sie zurücküber­ tragen hat; aber bei der ZwVersteigerung ist der vom Gl. nicht liqui­ dierte Betrag einer nicht valutierten GrSch. dem Eigentümer zuzuteilen ii. wird nicht für die nachstehenden Berechtigten frei (a. M. RGZ 602S1, vgl. auch 52 21°); bei Tilgg. der Grundsch. durch den Eigentümer geht die GrSch. auf ihn über RIA 9125; bei der BriefGrSch. steht die GrSch. bis zur Übergabe des Briefes dem Eigentümer zu § 11632, RGZ 77106. Vgl. auch die Bemerkungen zu §§ 1113 ff. L. Nicht anwendbar §§ 11151 Halbs. 2, 1137—1139, 1153, 1161, 11631, 1164—1167, 1174, 11772,1180, 1184—1187, 1190. 3. Ebenso für sonstige Nebenleistungen u. Kosten. 4. 88 1115, 1118, 1119, 1145, 1146, 1158, 1159, 1171, 1178, ferner 88 197, 201, 247, 248, 289; s. auch 88 H94, 11972.

Kündigung.

§ 1183. Das Kapital der Grundschuld wird erst nach vor­ gängiger Kündigung i fällig. Die Kündigung steht sowohl dem Eigentümer 2 als dem Gläubiger zu. Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate.3 Abweichende Bestimmungen sind zulässig.4 E. I, 1139 Abs. 1, 3; II, 1102; III, 1176.

!♦ 88 130 ff., 1141s. 2. Vgl. 8 1141. 3. Ohne bestimmte Ziele o. Anfangstermine; s. Ms. 2. 4. Für die aus einer Hyp. herrührende

2. Titel. Grundschuld. Rentenschuld.

§§ 1192-1196.

555

EigentGrSch. s. § 1177 *. — Zahlungszeit für Zinsen nach Vereinbarg., ev. § 608.

Zahlungsort.

K 11-4. Die Zahlung des Kapitals sowie der Zinsen und anderen Nebenleistungen hat, soweit nicht ein Anderes be­ stimmt ist, an dem Orte zu erfolgen, an dem das Grundbuch­ amt seinen Sitz hat.i e. I, 1139 «bs. 2, 3; II, 1103; III, 1177.

1. Vgl. für die aus einer Hyp. herrührende EigentGrSch. § 11771. Srundschul- auf den Inhaber.

§ 1195. Eine Grundschuld kann in der Weise bestellt werden, daß der Grundschuldbrief auf den Inhaber ausgestellt roitb.1 Auf einen solchen Brief finden die Vorschriften über Schuld­ verschreibungen auf den Inhaber entsprechende Anwendung.^ E. II, 1104; IN, 1178.

1. JnhGrSch. kann nur mit Br. bestellt werden (im Gegensatz zur JnhHyP. als Sicherungshyp., s. §§ 1185, 1187); s. GBO §§ 70, 51*; wg. Treuhänder s. § 1189. 3. §§ 793—806; staats. Genehmigg. bei Mehrh. von Briefen erforderl. RIA 137, RGZ 59381; Unterschriften des Grund­ buchamts § 793*5*; hinsichtlich Einwendungen auch § 1157 anwendbar (bestr ); übertragg. erfolgt durch bloße Begebg. des Briefs ohne weitere Förmlichk., Berpfändg. § 1293, NießbrBestellg. §§ 1069, 1081; Kraftloserklärg. § 799, nicht § 1162. Zur Löschg. der JnhGrSch. ist nur Borlegg. des Briefes, nicht auch Bewilligg. des letzten Inhabers erfordert.; vgl. auch GBO §§ 43, 54*5*, 67, 68; ZwVollstr. ZPO §§ 808ff., 821.

Etgentümergruudschuld.

8 1196. Eine Grundschuld kann auch für den Eigentümer1 bestellt werden.r Zu der Bestellung ist die Erklärung des Eigentümers gegenüber dem Grundbuchamte,3 daß die Grundschuld für ihn^ in das Grundbuch eingetragen werden soll, und die Ein­ tragung s erforderlich; die Vorschrift des § 878 findet An­ wendung. E. I, 1142; N, 1105; III, 1179.

1. Den derzeitigen. 3. Vou vorneherein, im Gegensatz zur Hyp., s. zu § 1163; mit o. ohne Brief, Ausschließg. der Erteilg. des Br. erfordert nur einseit. Erklärg. des Eigentümers (s. dagg. § 1116*). Durch Grund­ stückveräußerung wird die EigentGrSch. zur NormalGrundSch. Pfändg. ZPO § 857«, vgl. auch RGZ 56»,s. auch §§ 1163, 1177; wg. Nach­ trags. Entstehg. einer EigentGrSch. s. § 1192 A. 1. 3. Form GBO §29; einseitige Erkl., ist Rechtsgesch., §§ 104 ff., 116 ff., anwendbar. 4. Vgl. RGZ 70353. 5. Wirksam! beginnt mit Eintragg.

556

Drittes Buch. Sachenrecht. VIII. Abschn. Hypothek. Grundschuld rc.

§ 1187. Ist der Eigentümer der Gläubigers so kann er nicht die Zwangsvollstreckung zum Zwecke seiner Befriedigung be­ treibend Zinsen gebühren dem Eigentümer3 nur, wenn das Grund­ stück auf Antrag eines Anderen zum Zwecke der Zwangsver­ waltung in Beschlag genommen ist/ und nur für die Dauer der Zwangsverwaltung? E. I, 1076 Satz 2, 1099, 1134; II, 1106; III, 1180.

!♦ Gilt in allen Fällen, in denen der Eigent. Gl. ist, nicht bloß nach § 1196 (s. §§ 1177, 1192 A. 1); für Miteigent. hinsichtl. seines An­ teils. 2. Der KonkVerwalter kann ZwVersteigerung u. ZwVerwaltung betreiben. 3. Auch demj., dem Pfandr. o. Nießbr. an der Grundsch. bestellt ist RGZ 60359. 4. ZVG §§ 146 ff.; bei ZwVersteigerung können GrSchZinsen nicht liquidiert werden. 5. Also erst vom Tag der Be­ schlagnahme an (abweich, v. ZVG §§ 13, 155). Im übrigen hat der Eigent, alle Befugnisse eines GrundschGläubigers; die Beschränkungen des § 1197 gelten nur für die Dauer der Vereinigg. von Eigent. u. Gläubigerschaft in einer Person. Umwandlung.

§ 1198. Eine Hypothek i kann in eine Grundschuld, eine Grundschuld kann in eine Hypothek umgewandelt werden? Die Zustimmung der im Range gleich- oder nachstehenden Be­ rechtigten ist nicht erforderlich? E. I, 1144 Satz 1, 2; II, 1107; III, 1181.

1. Auch bedingte Hyp. in bedingte GrSch. (u. umgekehrt); auch Sicherungshyp. s. § 1186, vgl. O9N36oz RGZ 73 so. 2. §§877,873; ausgeschlossen Umw. einer EigentGrundsch. in forderungslose EigentHyp. KGJ 25 a 299, aber zulässig Umw. mittels Verbindg. mit einer Fdg. des Eigentümers gg. eine dritte Pers, zu einer Hyp. des Eigentümers i. S. des § 11772, vgl. auch OLG 10125; zulässig Umw. einer EigentHyp. i. S. des § 11772 in EigentGrundsch. u. zwar durch einseit. Erklärg. des Eigen­ tümers OLG 2 bis, vgs. RIA 3 2i2,. Nebenbestimmungen bleiben mangels bes. Vereinbarg, unberührt s. auch § 1119; Umw. kann mit Wtretg. ver­ bunden werden s. § 11802; zum grundbuchamtl. Vollzug der Umw. ge­ nügt Eintraggsbewilligg. des Gl. u. des Eigentümers in der Form von GBO § 29, bzw. bei Umw. einer EigentGrSch. jene des Eigentümers allein, KGJ 39A 240, SeuffBl 75 eso; s. auch GBO §§ 42, 56—59, 65, 68 bis 70. Umw. kr. Gesetzes §§ 1177, 11732, 1182, 1163. 3. Auch nicht des persönl. Schuldners bei Umw. von Hyp. in Grundsch., s. § 1165; aber der an der umzuwandelnden Post Berechtigten § 876.

II. RentenschMd. Das Charakteristische der Rentenschuld ist die Belastung eines Grund­ stücks mit einer seitens des Gläubigers absolut unkündbaren Rente. Die RSch. ist eine Sonderart der Grundschuld. Die Begründung von Geld­ renten in Form von Reallasten (§§ 1105 ff.) ist nicht ausgeschlossen, solche Geldrenten unterliegen den allgemeinen Normen über Neallasten; ihr

2. Titel. Grundschuld. Rentenschuld.

§§ 1197—1201.

557

Hauptunterschied von der RSch. liegt in folgendem: Bei der RSch. muß schon bei der Bestellg. eine bestimmte Wlösungssumme festgesetzt werden, bei der Reall. besteht hierzu kein Zwang; auf die RSch. finden die Normen über Grundsch. u. damit auch die über Hyp., soweit letztere nicht das Bestehen einer Fdg. zur Boraussetzg. haben, Anwendg.; für die Anspr. aus der RSch. haftet der Eigent, nur mit dem Grundst. (§§ 1199, 1191), bei der Reall. haftet er regelmäßig f. d. während der Dauer seines Eigent, fälligen R. persönl. (§ 1108); bei RSch. ist Umwandlg. in Grundsch. mögl. (§ 1203), bei Ablösg. erwirbt diese der Eigentümer, die Reall. er­ lischt. Vgl. B. übergG. a 47 (Ewiggeld), Ha. § 50. Begriff.

§ 1199« Eine Grundschuld i kann in der Weise bestellt werden, daß in regelmäßig wiederkehrenden Terminen eine bestimmte Geldsumme 2 aus dem Grundstücke zu zahlen ist (Rentenschuld). Bei der Bestellung der Rentenschuld muß der Betrag be­ stimmt werden,» durch dessen Zahlung die Rentenschuld abge­ löst werden kann. Die Ablösungssumme muß im Grundbuch angegeben werdend L. II, 1108; III, 1182.

1. 88 1192 ff. finden Anwendg. vorbehaltl. 88 1200 ff., insbes. Begründg.

der RSch. mit u. ohne Brief, Ausstellg. des Br. auf den Inhaber (| 1195), Bestellg. f. d. Eigent. (81196) zulässig. 2. Unterschied von d. Grundsch., die auf Zahlg. eines Kapitals gerichtet ist; nicht notwendig stets gleiche, auch nicht ewige (a. M. RIA 1122); nicht zulässig eine den Ablösungs­ betrag amortisierende Rente. Eintragg. zugunsten des jeweil. Eigent, eines anderen Grundst. unzulässig wg. mangelnder Bestimmth. des Gl. (88 1192, 1115) RIA 4 257, a. M. OLG 9^. 8. Völlige BertrFreiheit, rein bestimmtes Verhältnis zw. Rente u. Ablösungssumme erfordert., kein Verhältnis von Zinsen u. Kapital. Bestimmg. der WlS. bildet einen Teil der Einigung; nachträgliche Erhöhung unzulässig RIA 11**, vgl. auch 88 1200—1202. 4. Bezugnahme unzulässig; im Brief GBO 8 70; vgl. auch ZVG 88 ION*, 452, 92». Beurteilung der EinzeHeistung. Zahlung der Ablösungssumme.

§ 1290. Auf die einzelnen Leistungen finden die für Hypo­ thekenzinsen, auf die Ablösungssumme finden die für ein Grund­ schuldkapital geltenden Vorschriften entsprechende Anwendung.* Die Zahlung der Ablösungssumme an den Gläubiger hat die gleiche Wirkung wie die Zahlung des Kapitals einer Grund­ schuld. 2 ®. II, 1109; NI, 1183.

1. 88 11452, 1158, 1159, 11603, 1178, 1119, 1192, 197, 289.

Eigentümer erwirbt eine EigentRSch.

2. Der übertragg. der RSch. 88 H54f.

Ablösung.

8 1201. Das Recht zur Ablösung steht dem Eigentümer zu.* Dem Gläubiger kann das Recht, die Ablösung zu verlangen,

558

Drittes Buch.

Sachenrecht. §§ 1201—1203. IX. Abschn. Pfandrecht rc.

nicht eingeräumt werden. Im Falle des § 1133 Satz 2 ist der Gläubiger berechtigt, die Zahlung der Ablösungssumme aus dem Grundstücke zu verlangen.2 E. II, 1100; III, 1184.

1. Kündigg. § 1202.

2. Befriedigg. bei Zwangsverst. ZVG §§ 44, 92.

§ 1202, Der Eigentümer kann das Ablösungsrecht erst nach vorgängiger Kündigung ausüben.i Die Kündigungsfrist be­ trägt sechs Monate, wenn nicht ein Anderes bestimmt ist. Eine Beschränkung des Kündigungsrechts ist nur soweit zulässig, daß der Eigentümer nach dreißig Jahren2 unter Ein­ haltung der sechsmonatigen Frist kündigen Fann.3 Hat der Eigentümer gekündigt, so kann der Gläubiger nach dem Ablaufe der Kündigungsfrist die Zahlung der Ab­ lösungssumme aus dem Grundstücke verlangen. E. II, 1111; III, 1185.

1. Vgl. § 1193. 2. Seit Entstehung der RSch. a 32, Ba. a 27; Verfügungsbeschr. i. S. des § 8921 s

3. S. all?2, Pr.

Umwandlung.

§ 1203, Eine Rentenschuld kann in eine gewöhnliche Grund­ schuld, eine gewöhnliche Grundschuld kann in eine Renten­ schuld umgewandelt werdend Die Zustimmung der im Range gleich- oder nachstehenden Berechtigten ist nicht erforderlich. E. II, 1112; III, 1186.

1. Vgl. §§ 1186, 1198, 1116, 877; auch direkt in eine Hypothek. Das Grundkapital kann nur in der Höhe der Wlösungssumme angesetzt wer­ den, Rente wird Zins, Erhöhg. gemäß § 1119 zulässig.

Neunter Abschnitt.

Pfandrecht au bewegliche« Sache« ««d a« Rechte«. Erster Titel.

Pfandrecht an beweglichen Sachen. Begriff des PfR. § 1204. Entstehungsgründe: Vertrag §§ 1204 ff., Ges. f. § 1257; PfändungpfR. ZPO 88 803 ff., Dauer RGZ 57323; Selbst­ pfändungsrecht a 89; durch Ersitzg. kann PfR. nicht entstehen; das PfR. ist streng akzessorisch, hängt unmittelb. vom Bestand d. Fdg. ab (§§ 1204, 1250, 1252, Ausn. § 1256); sein Endzweck ist die Befriedigg. des Gl. aus der Sache (§§ 1228ff.); Wirkung im Konk. KO §§ 48, 49n2, 127. Sondervorschr. für das Handelsr. HGB §§ 366—368, 397, 410, 411, 421,

1. Titel. Pfandrecht an beweglichen Sachen.

§§ 1204, 1205.

559

440 ff., 623, 725, 731, 751, 755 ff., 771, 777, EG HGB a 12, 20. Born PfR. verschieden ist das Zurückbehaltungsr. §§ 273 ff., kaufmännisches HGB §§ 369 ff. über Pfandleiher u. Pfandleihanstalten s. a 94. übergang a 184.

Zulässigkeit, Inhalt des Pfandrechts.

8 1204* Eine bewegliche Sache1 kann zur Sicherung einer Forderung2 in der Weise belastet werden,^ daß der Gläubiger^ berechtigt ist, Befriedigung aus Der Sache zu suchen (Pfand­ recht). Das Pfandrecht kann auch für eine künftige oder eine be­ dingte Forderung bestellt werben.6 L. I, 1145; II, 1113; M, 1187.

L. § 90; nicht Bestandteile unbeweglicher S., auch nicht solche beweglicher S., solange die BestandtEigensch. dauert; GrundstZubehör an sich ver­ pfändbar, s. aber § 1120—1122; Sachgesamtheiten, Vermögen nur durch Bestellg. an d. einzelnen Bestandteilen, auch später hinzukommenden RGZ 523to, 53««, 74i*6, IW 03B20, 06«*, IO»“; nicht ein Handelsgesch. als solches, nur die einzelnen S. u. Rechte s. RGZ 68", 70286; Bruchteil § 1258, Schisse §§ 1259ff., Rechte §§ 1273ff.; Zubehör Anm. zu § 1212. Künftige S. für sich allein nicht verpfändbar OLG 23*i, Erzeugnisse, Früchte aber f. d. Fall der Trennung (analog §§ 956, 957), auch Surrogierungsklausel zulässig RGZ 53 «s, Pfändg. ZPO §§ 810, 824. Unentbehrl. S. (ZPO § 811) verpfändbar. Unzulässig PfR. an Urkunden ohne Berkaufswert, Legitimationspapieren usw., an solchen nur Einräumg. eines Zurückbehaltungsr. ohne Recht zur Berwertg., wenn nicht der zugrunde liegende Anspruch verpfändet werden will, RGZ 518S, 662*, 68277, 386z IW O2223, 04BayZ l*30, SeuffBl 721066. PfR. an eigenen S. des Gl. ausgeschlossen. 2. PfR. streng akzessorisch; kein PfR. für nichtige Fdg., für nach §§ 762, 764, 656 unklagb. Fdg.; zulässig für ver­ jährte Fdg., vgl. §§ 2222, 223; nicht notwendig von Anfang an Geldforderung, s. § 12282 52, oder ziffermäßige Bestimnitheit; auch dinglicher Anspruch kann durch Pfandrecht gesichert werden; für Börsenterminsgeschäfte s. BörsG. 83 50 ff. 8. Verpfänder u. persönl. Sch. können verschiedene Personen sein, f. §§ 1210, 1211, 1225; Berpfändg. für fremde Schuld formlos OLG 5 323; Verpfdg. durch Nichteigentümer § 1207; zeitl. Beschränkg. der Bestellg. f. fremde Schuld RGZ 68 !*i. 4. Nicht not­ wendig individuell bestimmte Pers.; Bestellg. durch Übergabe an Pfand­ halter, so für die aus einem Wechsel, Jnhaberpapier Berechtigten, mög­ lich. 5. §§ 1228ff.; Ziehung von Nutzungen § 1213; Besitz 8 1205; Pflichten des PfGl. § 1215. 6. Auch für Fdg., deren Bestand z. Z. ungewiß ist; Rang 8 1209. Bestellung durch den Eigentümer.

8 1208. Zur Bestellung des Pfandrechts ist erforderlich, daß der Eigentümer die Sache dem Gläubiger übergibt^ unb2 beide darüber einig sind, daß dem Gläubiger das Pfandrecht zustehen soll? Ist der Gläubiger im Besitze der Sache, so genügt die Einigung über die Entstehung des Pfandrechts?

560

Drittes Buch. Sachenrecht. IX. Abschn. Pfandrecht an bewegl. Sachen.

Die Übergabe einer im mittelbaren Besitze5 des Eigentümers befindlichen Sache kann dadurch ersetzt werden, daß der Eigen­ tümer den mittelbaren Besitz auf den Pfandgläubiger überträgt6 nnd die Verpfändung dem Besitzer angeigt7,8 E.

L 1147 Abs. 1,2; D, 1114; M, 1188.

L. § 854 r, PfGl. muß in der Lage sein, die Gewalt über die S. auszu­ üben; Erfordernis der Erkenntlichk. des Besitzverhältnisses für Dritte RGZ 66r«2, IW 10816; Bestellg. an Warenlager, Vorräten kann durch Übergabe der Schlüssel zum Berwahrgsraum erfolgen, das PfR. geht ver­ loren, wenn dem Berpf. die Möglichk. gewährt wird, den Raum jeder­ zeit ohne Mitwirkg. des PflGl. zu betreten; zeitweil, überlassg. des Schlüssels zu bestimmtem Zweck unschädlich; Anbringg. einer Pfandtafel au den nicht abgeschlossen verwahrten PfSachen genügt nicht, vgl. OLG 2334, RGZ 67421, 741«, Gruch. 48 85\ SeuffA 62N57, sr 04 «os, 07 n .

Erstreckung des Pfandrechts auf Zinsen.

8 1289.

Das Pfandrecht an einer Forderung erstreckt sich auf die Zinsen der Forderung? Die Vorschriften des § 1123 Abs. 2 und der §§ 1124, 1125 finden entsprechende Anwendung; an die Stelle der Beschlagnahme tritt die Anzeige des Pfandgläubigers an den Schuldner, daß er von dem Einziehungsrechte2 Gebrauch mache. e. I, 1222; n, 1196; IN. 1272.

1. Gesetzlich u. rechtsgeschäftlich; s. aber § 1296; dispositiv OLG 122S6. 3. Nach §§ 1281 ober 1282. Mehrheit von Pfandrechten.

8 1290.

Bestehen mehrere Pfandrechte an einer Forderung, so ist zur Einziehung1 nur derjenige Pfandgläubiger berechtigt, dessen Pfandrecht den übrigen Pfandrechten vorgeht?

6. II, 1671 «bl. 1; III, 1658.

1. Pflicht hierzu § 1683; die Gesch. sind auch Dritten ggüber wirksam, Ausn. S. 2: §§ 1648,1664 (Ersatzanspr. für Aufwend gen, Hastg.) anwend­ bar. 2. D. h. den die Beeudigg. begründenden Tatsachen. 8. §§122», 2761 ss; beweispfl., wer Kenntnis usw. geltend macht; Wirkg. der Vor­ nahme von Gesch. in Kenntnis der Beendigg. §§ 177 ff., 677 ff. 4. § 1681 A. 2, 3.

8 1683. Endigt die elterliche Gewalt infolge des Todes1 des Kindes, so hat der Vater diejenigen Geschäfte, mit deren Aus­ schube Gefahr verbunden ist,? zu besorgen, bis der Erbe ander­ weit Fürsorge treffen sann.3 e. n, 1571 Abs. 2; III, 1669.

2. Nicht notwendig deni Vermögen des Erben drohende Gefahr. 3. Ersatzanspr. des B. nach § 1684 gg. Erben; Haftung § 1664; beweispfl., daß mit dem Aufschub Gefahr verbunden war, wer GeschBesorgg. durch den Gewalthaber in Anspruch nimmt, dafür, daß der Erbe Fürsorge treffen kann o. konnte, der Gewalthaber. 1. Oder der Todeserklärung.

t. Titel. Rechtliche Stellung der ehelichen Kinder. §§ 1681-1685.

763

2. Elterliche Gewalt der Mutter. Fülle des Eintritts.

g 1884. Der Mutter steht die elterliche Gewalt zu;1 1. wenn der Vater gestorben oder für tot erklärt ist;2 2. wenn der Vater die elterliche Gewalt verwirkt hat2 und die Ehe aufgelöst ist.4 Im Falle der Todeserklärung beginnt die elterliche Gewalt der Mutter mit dem Zeitpunkte, der als Zeitpunkt des Todes des Vaters gilt5 E. I, 1501 «bf. 2, 1557 Abs 2 Satz 2, 1559 Abs. 2; II, 1572; III, 1660. L Im vollen Umfange einschließlich Vertretung u. Nutznießung, auch wenn der V. auf die letztere verzichtet hatte; der Übergang erfolgt kraft Gesetzes; Voraussetzung, daß nicht der Eintritt der elterl. Gew. der M. kraft Ges. ausgeschlossen ist z. B. § 1697; bei tatsächl. oder rechtl. Ver­ hinderung erlangt die M. die elterl. G., die Ausübung erfolgt aber durch Vormund, bei Berh. .lediglich an der Sorge f. d. Person oder an der VermVerwaltung durch Pfleger. Siehe auch § 1701, 17022. 2. Endi­ gung der elterl. Gew. des B. § 1679. 8. §§ 1680, 17712, nicht auch im Falle der Entziehung der gesamten elterl. Gew., vgl. A. 12 zu § 1666. 4. Erfolgt die Aufl. erst nach Verw. der elterl. Gew., so endigt mit ihr (so bei Scheidung mit Rechtskr. des SchUrteils § 1564 s 3) die inzwischen eingeleitetc Vormundsch. kraft Gesetzes § 1882. Der Aufl. steht die Auf­ hebung der ehel. Gemeinschaft nicht gleich, A. 1 zu § 1586. S. § 182,3, ZPO § 970 2. Ausübung durch die Slutter.1

§ 1685« Ist der Vater an der Ausübung der elterlichen Gewalt tatsächlich^ verhindert^ oder ruht seine elterliche Gewalt,^ so übt während der Dauer der @tje5 die Mutter die elterliche Ge­ walt 6 mit Ausnahme der Nutznießung^ aus. Ist die Ehe aufgelöst^ so hat das Vormundschaftsgericht^ der Mutter auf ihren Antrag die Ausübung zu üBeitrageu,10 wenn die elterliche Gewalt des Vaters ruht und keine Aussicht be­ steht, daß der Grund des Ruhens wegfallen werde. Die Mutter erlangt in diesem Falle auch die Nutznießung an dem Vermögen des Kindes." E. I, 1555; II, 1573; HI, 1661. 1. Der V. bleibt in den Fällen des § 1685 Inhaber der elterl. Gew., die Ausübung durch die M. erfolgt aber kraft eigenen Rechts, nicht als Ver­ treterin des V. Die Ausübung kommt der M. nicht zu, wenn sie von der elterl. Gew. kraft Gesetzes ausgeschlossen oder tatsächl. oder rechtl. verhindert ist; s. auch § 1702. Rückfall der Ausübung an den V. mit Wegfall der Verhinderung, Aufhören des Ruhens seiner elterl. Gew., auch im Falle des Abs. 2 nicht Rückübertragung durch das BG. erfordert.; jedoch vorherige Festst. nach § 16772. 2. Nicht bei rechtl. Verhinderung OLG l277. 3. Durch Krankh., Abwesenh., Hast, dauernd o. vorüber-

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Viertes Buch. Famllienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

gehend, ganz o. nur hinsichtl. eines Kreises von Angelegenheiten OLG 10290; Verh. Tatfrage, Entsch. durch das ProzGer. nach seinem Ermessen IW 03 b es; Möglichkeit der Vornahme einer einzelnen Handlg. durch den B. bei Verh. im übrigen unerhebl. KGJ 31 ass, OLG 17292. 4. §§ 1676, 1677. S. Mit Ausl, der Ehe erlischt das Recht der M. aus Ms. 1, Wiedererlangung der Ausübung nur nach Maßgabe des Ms. 2, R 05108, KGJ 30Ais, RGSt 346. Eintritt des Rechts zur Ausübung fr. Gesetzes; Beschränkungen des Umfanges §§ 16762, 1635—1637. Wohn­ sitzbegründung durch die M. Bay l412, 10211. 7, Verbleibt dem V., §§ 1656, 1657. 8. Durch Scheidung, gemäß § 13482 u. hat der B. die elterl. Gew. nicht verwirkt, sonst § 1684in»; bei Ausl, durch Tod § 1684 1ni. Aufhebg. der ehel. Gemeinschaft bewirkt nicht Aufl. der Ehe, A. 1 zu § 1586. v. FGG §§ 35, 43, a 147. 10. Verbindung mit der Festst. nach § 16771 möglich; Wirksamk. FGG 88 51, 16; Anfechtung 88 19, 20 2. 11. Sofern nicht der V. auf dieselbe verzichtet hatte. Umfang und Inhalt.

8 1686. Auf die elterliche Gewalt der Mutter finden die für die elterliche Gewalt des Vaters geltenden Vorschriften An­ wendung^ soweit sich nicht aus den §§ 1687 bis 1697 ein anderes ergibt, E. II, 1575; III, 1662.

1. Die M. hat grundsätzlich die gleichen Rechte u. Pflichten wie der B., die Vorschr. der 88 1630—1633, 1638 ff. finden Anwendung. Bestellung eines Beistands.

81687. Das Vormundschastsgericht^ hat der Mutter^ einen Beistand zu bestellend 1. wenn der Vater die Bestellung nach Maßgabe des § 1777 angeordnet hat;* 2. wenn die Mutter die Bestellung beantragt;5 3. wenn das Bormundschastsgericht aus besonderen Gründen, insbesondere wegen des Umfanges oder der Schwierigkeit der Vermögensverwaltung, oder in den Fällen der §§ 1666, 1667 die Bestellung im Interesse des Kindes für nötig erachtet.6 e. I, 1538; II, 1576; III, 1663.

L. FGG 88 36, 43, a 147, Bay 8513.

2. Wenn sie die elterl. Gew. inne hat oder ausübt, nicht wenn ihr bloß Sorge f. d. Pers, des K. zusteht. 8. Rechtsmittel FGG 88 19 ff-, 571^5,9, aucfj 60Ni-3; Nachw. v. Grund­ buchamt, daß kein Beist, bestellt ist OLG 5 5, 12 340, RJA62". 4. Be­ stimmung des Wirkungskr. § 16883, der Person des Beist. 88 16941, 17924, 17761, 1777; Verzicht des V. auf das Recht zur Anordng. un­ wirksam. 5. Ohne Prüfung der Zweckmäßigk. 0. Notwendigk.; Ein­ fluß auf Auswahl der Person des Beist, nur durch Whängigmachung des Antr. von der Best, einer bestimmten Person RJA8234^ Aufhebung 8 1695. 6. Ermessen des VG., daher keine weitere Beschw. OLG 7™,

4. Titel. Rechtliche Stellung der ehelichen Kinder. §§ 1685—1690.

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Bay 2527, 4M; auch subjektive Eigenschaften der M., geringe Geschäfts­ gewandtheit, Unzuverlässigk. OLG 7’7, Bay 489, Weigerung die gesetzt. Borschr. über religiöse Kindererz. zu befolgen RIA 187, ®®g 20 a»«, OLG 82". Anhörung Beteiligter §§ 1673, 1686. Ausschluß durch An­ ordnung des Vaters unzulässig.

Wirkungskreis des Beistands. § 1688. Der Beistand kann für alle Angelegenheiten, für ge­ wisse Arten von Angelegenheiten oder für einzelne Angelegen­ heiten bestellt werben.1 Über den Umfang seines Wirkungskreises entscheidet die Be­ stellung.2 Ist der Umfang nicht bestimmt, so fallen alle An­ gelegenheiten in seinen Wirkungskreis. Hat der Vater die Bestellung angeordnet, so hat das Bormundschastsgericht Bestimmungen, die er nach Maßgabe des § 1777 über den Umfang des Wirkungskreises getroffen hat, bei der Bestellung zu befolgen.^ 6.1, 1539; II, 1577; UI, 1664.

1. Beschränkung auch durch Ausschluß bestimmter Angel, von seinem

Wirkungskreis möglich; vgl. ZBlFG6^77; auch zeitliche Beschr., Best, für eines oder einzelne von mehreren K. zulässig. Übertragung der VcrmBerw. § 1693. 2. Pflicht des VG. zur Prüfung, ob nicht Be­ stellung mit beschr. Wirkungskreis dem Bedürfnis genügt. 3. Aus­ dehnung des Wirkungskr. nach § 1687 ns zulässig, nicht Einschränkung.

Pflichten des Beistands. § 1689*. Der Beistand hat innerhalb seines Wirkungskreises1 die Mutter bei der Ausübung der elterlichen Gewalt zu unter­ stützen und zu überwachen;8 er hat dem Vormundschaftsgerichte jeden Fall, in welchem es zum Einschreiten berufen ist,3 un­ verzüglich * anzuzeigen.s E. I, 1540; II, 1578; III, 1665.

1. § 1688.

2. Ähnlich dem Gegenvormund; Recht auf Auskunft, Ein­ sicht in die sich auf die Beistandsch. beziehenden Papiere analog § 1799. Stellung nach Übertr. der VermVerw. § 1693. 3. §§ 1665 ff. 4. §121*. 5. Jnnerh. seines Wirkungskr.; Beschw. bei Mlehnung des Einschreitens FGG § 57 N 6.

Genehmigung zu Rechtsgeschäften. § 1690. Die Genehmigung des Beistandes ist innerhalb seines Wirkungskreises1 zu jedem Rechtsgeschäft erforderlich, zu dem ein Vormund der Genehmigung des Vormundschaftsgerichts oder des Gegenvormundes bedarf.2 Ausgenommen sind Rechtsgeschäfte, welche die Mutter nicht ohne die Genehmigung des Vormnndschaftsgerichts vornehmen kann.3 Die Vorschriften der §§ 1828 bis 1831 finden entsprechende Anwendung.*

Viertes Buch. Familienrecht. II. Lbschn. Verwandtschaft.

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Die Genehmigung des Beistandes wird durch die Ge­ nehmigung des Vormundschaftsgerichts ersetzt? Das Bormundschastsgericht soll6 vor der Entscheidung über die Genehmigung in allen Fällen, in denen das Rechtsgeschäft zu dem Wirkungskreise des Beistandes gehört? den Beistand hören? sofern ein solcher vorhanden und die Anhörung tunlich^ ist. E. I, 1511 L. § 1688.

«bs. 1, 2, 1542; U, 1579; M, 1666.

2. §§ 1821, 1822, 1809, 1810, 1812, 1813; s. auch StAG § 4a2, § 1691. 8. M. bedarf, gleichviel ob Beist, bestellt ist o. nicht, der Gen. des VG. in gleichem Umfange wie der Vater, §§ 1686, 1643; Gen. des Beist, nicht erfordert., auch wenn das Geschäft in seinen Wirkungskr. fällt, aber Anhörung Albs. 3. 4. Form, Wirkung des Mangels der Gen. S. Auf Antr. der M., wenn der Beist, die Gen. verweigert, durch Wwesenheit usw. verhindert, aber auch ohne solche Gründe unter Um­ gehung des Beist. 6. Verstoß ohne Einfluß auf Wirksamk. des Geschäfts. 7. In Fällen des Abs. 1 S. 2 u. des Abs. 2; mündl. oder schriftlich. 8. kein tatsächl. oder rechtl. Hindernis besteht. Anlegung von Geld.

§ 1691. Soweit die Anlegung des zu dem Vermögen des Kindes gehörenden Geldes in den Wirkungskreis des Beistandes fällt, finderc die für die Anlegung von Mündelgeld geltenden Vorschriften der §§ 1809, 1810 entsprechende Anwendung. e. I,

1541 Abs. 3; II, 1580; III, 1667.

Für die Mutter gilt hinsichtl. Anlegung von Geld gem. § 1686 die Vorschr. des § 1642; im Falle des § 1691 kommen weiter die §§ 1809, 1810 zur Anwendung, wobei der Beist, zur M. die Stellung hat wie der Gegenvormund zum Vormund. — Ordnungsvorschr., Verletzung be­ gründet nur Haftung gem. §§ 1664, 1686; ev. Einschreiten des VG. nach § 1667. BermögensverzeichniS.

g 1692. Hat die Mutter ein BermögensverzeichniS einzu­ reichen? so ist bei der Aufnahme des Verzeichnisses der Bei­ stand zuzuziehen;2 das Verzeichnis ist auch von dem Beistände mit der Versicherung der Richtigkeit und Vollständigkeit zu ver­ sehen. Ist das Verzeichnis ungenügend, so finden, sofern uicht die Voraussetzungen des § 1667 vorliegen, die Vorschriften des § 1640 Abs. 2 entsprechende Anwendung? E. II, 1581; III, 1668.

1. Verpflichtung besteht in den nämlichen Fällen wie für den B. §§ 1640, 16672, 1669, 1760. 2. Wenn u. soweit die Einreichung des Verz. in

seinen Wirkungskreis fällt. S. Auch im Falle des § 1669. Der B. kann durch letztw. Verf. die Anordn. der Aufnahme des Verz. durch eine zuständige Behörde usw. ausschließen hinsichtl. des dem K. von ihm zu­ fallenden Vermögens § 16402 §2, die Ausschließung ist aber unwirksam, wenn die Voraussetzungen des § 1667 vorliegen, vgl. § 16672s 3.

4. Titel. Rechtliche Stellung der ehelichen Kinder. §§ 1690—1695.

767

Vermögensverwaltung.

§ 1693« Das Vormundschaftsgericht1 kann2 auf Antrag der Mutter dem Beistände die Vermögensverwaltung ganz oder teil­ weise übertragen;2 soweit dies geschieht, hat der Beistand die Rechte und Pflichten eines Pflegers.^ E. 11, 1582; Ui, 1669.

2. Interesse des K. maßgebend; auch ab­ weichend von dem Anträge nur teilweise. 3. BeschwRecht bei Ab­ lehnung FGG § 20-. Aushebung der tlbertr. § 1695. VermVerw. des Beist, endet auch, wenn die VermBerw. der M. enden würde, sofern sie ihr noch zustande, z. B. § 1647; in diesem Falle Pfleger zu bestellen. 4. Beist, wird gesetzt. Vertr. des K. in BermAngelegenheiten §§ 1915, 1793, unter Ausschl. der M. von der Vertr., soweit die Berw. ihm über­ tragen ist § 1628, s. auch § 1629; Herausgabe des Berm. an den Beist. § 1681. Nutzn, der M. §§ 1656, 1657. Pflichten des Beist. §§ 1915, 1802, 1806—1811, 1814—1820, 1840 ff., Genehmigung des VG. §§ 1812, 1813, 1821 ff., Haftung § 1833, Vergütung §§ 1835, 1836, OLG 16 2«; Aufsicht §§ 1837 ff., auch §§ 1827, 1847 anwendbar; Best, eines Gegen­ vorm. unzulässig. Wlehnung der Beistandsch., Antrag aus Entlassung §§ 1915, 1786 N 6, 1889. 1. FGG §§ 35, 43, a 147.

Rechtliche Stellung des Beistands.

8 1694. Für die Berufung,^ Bestellung 2 und Beaufsichtigung 3 des Beistandes, für seine Haftung und seine Ansprüche, für die ihm zu bewilligende Vergütung 4 und für die Beendigung 5 seines Amtes gelten die gleichen Vorschriften wie bei dem Gegen­ vormunde. Das Amt des Beistandes endigt auch dann, wenn die elter­ liche Gewalt der Mutter ruht.2 6.1, 1543; n, 1583; IIL 1670.

1. Und Auswahl §§ 1792*, 1776—1788; M. kann keinen Beist, benennen RIA 8r°4, f. A. 5 zu § 1687. 2. §§ 1789, 1790, Bestallung § 1791, Beschw. FGG § 60Nb2. 3. §§ 1837, 1839, Sicherheitsl. nach § 1844 nur int Falle des § 1693. 4. §§ 1835, 1836; Mutter gg. Festsetzung u. Erhöhung beschwerdeberechtigt § 20*. 5. §§ 1895, 1885—1889,1893, 1894; Beschw. FGG § 60N». 6. Vormund zu bestellen. Aufhebung der Beistandschaft.

8 1695. Das Vormundschaftsgericht kann4 in den Fällen des § 1687 Nr. 2, 3 die Bestellung des Beistandes und im Falle des § 1693 die Übertragung der Vermögensverwaltung auf den Beistand jederzeit aufheben.2 Ist die Bestellung des Beistandes nach § 1687 Nr. 2 erfolgt, so soll sie nur mit Zustimmung der Mutter aufgehoben werden. Das gleiche gilt für die Übertragung der Vermögensverwaltung auf den Beistand. E. II, 1582 Sa, 2, 1684; UL 1671.

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Viertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

L. Antrag der M. auf Aufh. der nach § 1687 n 2 bestellten Beistand sch. verpflichtet nicht zur Aufh., Ablehnung des Antr. aber nur beim Vor­ liegen der Voraussetzungen des § 1687ns gerechtfertigt. 2 Beschwerde­ recht s. FGG §§ 57NS,9, 59z gg. Aufhebung der Beistandsch. nach § 1687n2 gg. den Willen der M. nicht FGG 8 20-, sondern § 201. Ruhen der elterlichen Gewalt.

8 IBtRL Ruht die elterliche Gewalt der Mutter1 wegen Minderjährigkeit, so hat die Mutter das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu sorgen;2 zur Vertretung des Kindes ist sie nicht berechtigt.Der Vormund des Kindes hat, soweit der Mutter die Sorge zusteht, die rechtliche Stellung eines Beistandes.^ E. I, 1564 Abs. 2; II, 1585; III, 1672.

1. Die elterl. Gew. der M. ruht aus denselben Gründen wie die des Vaters §§ 1676, 1677; die rechtl. Folgen sind regelmäßig die nämlichen wie beim Vater, Vormund zu bestellen § 1773, eine Beistandschaft erlischt; Ausnahme nach § 1696, wenn die elterl. Gew. ausschließlich wg. Minderj. der M. ruht. 2. §§ 1630, 1631, an Stelle des Vorm. (Ausn. von § 16762 s 2, s) als Bestandteil ihrer elterl. Gew., bei Meinungsverschieden^ heiten mit dem Vorm, also ihre Ansicht entscheidend; bei solchen in einer sowohl die Sorge f. d. Pers, als die VermVerw. berührenden Angelegenh. ist § 1629 anwendbar RIA 82, Bay 3. Auch nicht in persönl. Angelegenh. des K. 4. §§ 1689, 1690 gelten insoweit. Wiederverheiratung der Mutter.

8 1697. Die Mutter verliert die elterliche Gewalt, wenn sie eine neue Ehe eürgeljt.1 Sie behält jedoch unter den im § 1696 bestimmten Beschränkungen das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu sorgen.2 E. I, 1558; II, 1586; IN, 1673.

1. Kraft Ges., einschließl. der Nutzn.; keine Wiedererlangung im Falle der Auflösung der neuen Ehe RIA 5133. Die M. kann als Vorm, bestellt werden, s. § 1783. Anzeigepfl. des Standesbeamten FGG § 48. Bei Wiederverheir. nach Todeserkl. des früheren Mannes u. dessen Rückkehr gilt § 1637. Heiratet die gesch. Frau den früheren Mann wieder, so gilt nicht § 1697, sondern §§ 1631 ff., ZBl 9^6. L. Siehe A. 2—4 zu § 1696; Fälle des Einschreitens des BG. gegen die M. f. 5R 04 6°i, OLG 101. Stellung der Mutter neben Vormund und Pfleger.

8 1698. Wird für das Kind ein Vormund bestellt,weil die elterliche Gewalt des Vaters ruht oder verwirkt ist oder weil die Vertretung des Kindes dem Vater entzogen ist,2 oder wird für die Erziehung des Kindes an Stelle des Vaters ein Pfleger Bestellt,3 so steht der Mutter 4 die Sorge für die Person des

§§ 1695-1698. 5. Titel.

Rechtl. Stellung d. Kinder rc. § 1699.

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Kindes neben dem Vormund oder dem Pfleger in gleicher Weise zu wie nach § 1634 neben dem 93ater.5 L. II, 1574; III, 1674.

L. § 1773 2. 88 1676—1678, 1680, 16662, 1773. 3. §§ 1666 \ 1909. 4 Soferne sie nicht nach anderen Vorscbr. weitergehende Rechte hat, s. §§ 1684i^2z 16851'2, 1635, 1637, 1696. 5. Siehe A. zu 8 1634, bei Meinungsverschiedenh. entscheidet der Vorm. 8 16762 bleibt unberührt, Sorge f. d. Pers, des K. steht dann beiden Elternteilen in der gesetzt. Beschränkg. zu, auch bei Meinungsverschiedenh. zw. V. u. M. entscheidet der Vormund.

Fünfter Titel. Rechtliche Stellung der Kinder ans nichtigen Ehe«. Kinder aus Ehen, bei denen die in § 1317 vorgeschriebene Form nicht beobachtet worden u. die Eintragung in das Heiratsregister unterblieben ist (absolut nichtige Ehe), gelten stets als unehelich. Kinder aus Ehen, bei denen die in 8 1317 vorgeschriebene Form nicht beobachtet worden ist, die aber in das Heiratsregister eingetragen sind, aus Ehen, die mit einem der in den 88 1325—1328 erwähnten materiellen Nichtigkeits­ gründen behaftet sind (relativ nichtige Ehen), ferner Kinder aus Ehen, die aus einem der in den 88 1331—1335, 1350 aufgezählten Gründe der Anfechtg. unterliegen, gelten, auch wenn die Ehe für nichtig erklärt oder aufgelöst ist, als ehelich nach Maßgabe der 88 1591 ff., sofern nicht beide Ehegatten die Nichtigk. oder Anfechtbark, bei der Eheschließg. gekannt haben; letzterenfalls gelten sie als unehelich. Die Kenntnis nur eines Ehegatten bewirkt nur für den betreffenden Ehegatten eine Einschränkung seiner Befugnisse nach Maßgabe der 88 1701, 1702. Bei Heilung der Nichtigk. (s. 88 13242, 13252, 13282) gelten die Kinder als ehelich von Anfang an, auch wenn sie schon vor Eintritt der Heilg. geboren sind; das gleiche gilt für Kinder aus anfechtb. Ehe, deren Anfechtbark, (durch Genehmigg., Bestätigg., Auflösg. der Ehe, Fristablauf) beseitigt worden ist. Die Geltendmachung der Ehelichk. oder Unehelichk. kann mit Fest­ stellungsklage oder innerhalb der Entscheidung über einen anderen Rechts­ streit durch jedermann erfolgen u. ist erst zulässig, wenn die Ehe für nichtig erklärt oder aufgelöst ist (88 1329, 1343); bei Streit zwischen Eltern u. Kind gelten die 88 640, 642, 643 ZPO; einstweilige Verfügungen hinsichtl. der Sorge f. d. Pers, der K. u. die Unterhaltspfl. der Eltern ZPO 8 627; Mitteilung des Urteils an das VG. ZPO 8 630. Übergang a 207. Inter­ nat. Privatrecht a 18.

Rechtliche Stellung bei gutem Glauben beider Ehegatten.

§ 1699» Ein Kind aus einer nichtigen1 Ehe, das im Falle der Gültigkeit der Ehe ehelich sein mürbe,2 gilt als ehelicht sofern nicht beide Ehegatten die Nichtigkeit^ der Ehe bei der Eheschließung5 gekannt habend

Diese Vorschrift findet keine Anwendung, wenn die NichtigZtaudinger, Handausgabe des BGB.

49

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Viertes Buch. Familienrecht. LL Abschn. Verwandtschaft.

feit der Ehe auf einem Formmangel beruht und die Ehe nicht in das Heiratsregister eingetragen worden ist? L. I, 1562; II, 1587; IU, 1675.

1, Im Hinblick auf Ws. 2 aus relativ nichtiger o. anfechtbarer u. ange­ fochtener Ehe, sofern die Ehe für nichtig erklärt o. aufgelöst ist; s. Borbem. L. §§ 1591 ff. 3. In jeder Hinsicht, so bezügl. Familienname § 1616, Dienstleistungspflicht § 1617, Unterhalt u. Aussteuer §§ 1601 ff., 1620 ff., Erbrecht §§ 1924, 2303, auch Hinsicht!. Anfechtung der Ehelichk.; beweis­ pflichtig für relative Nichtig!, der Ehe u. Bösgläubigk. beider Ehegatten ist, wer Unehelich!, geltend macht. 4. Oder Anfechtbar!eit, nicht bloß die die Nichtig!, o. Anfechtbar!, begründenden Tatsachen. S. Bei der Er!lärg. nach § 1317 vor dem Standesbeamten; spätere Kenntnis uner­ heblich. «. Fahrlässige Un!enntnis (§ 122 r) ist der Kenntnis hier nicht gleichgestellt; Bösgläubig!, beider Ehegatten bewirtt Unehelich!, des K.; §§ 1705—1716 gelten, Ausnahme § 1703. Anfechtbar!, wg. Drohung s. § 1704. 7. §§ 1324, 1329; das K. ist unehelich; vgl. auch §§ 1344 2, 13452, 177125»; wird Unehelich!, nach § 16998 geltend gemacht, so ob­ liegt der Beweis des Gegenteils dem, der die Ehelich!, des K. behauptet. Rechtsverhältnis zwischen Eltern und Kind.

8 1700. Das Rechtsverhältnis zwischen den Eltern und einem Kindes das nach § 1699 als ehelich gilt, bestimmt sich,2 soweit sich nicht aus den §§ 1701, 1702 ein anderes ergibt,3 nach den Vorschriften, die für ein Kind aus einer geschiedenen Ehe gelten, wenn beide Ehegatten für schuldig erklärt sind? E.I, 1563; II, 1588; 111, 1676.

L. Rechtsverhältnis der Eltern zu einander §§ 1345—1347.

3. Bei relativ nichtiger o. anfechtbarer ,Ehe erst vom Zeitp. der Nichtigleitserklärg. o. Auflösg. der Ehe an, §§ 1329, 1343. 3 § 1700 gilt also nur bei Gutgläubig!, beider Elternteile. 4. § 15742»8; Hinsicht!, d. Sorge f. d. Pers, des K. s. §§ 1635, 1636; Hinsicht!, der Sorge f. d. Vermögen des K. u. die Nutznießg. gelten die allgem. Grundsätze §§ 1638 ff., 1649 ff.; s. auch 88 1684in», 16852. Böser Glaube des DaterS.

§ 1701« War dem Vater * die Nichtigkeit der Ehe bei der Ehe­ schließung bekannt? so hat er nicht die sich aus der Vaterschaft ergebenden Rechte? Die elterliche Gewalt steht der Mutter zu?,5 «. I, 1564; n, 1589; III, 1677.

1. Und nicht auch der Mutter.

L. Siehe 8 1699 A. 4—6; beweispfl. für die Kenntnis, wer auf Gr. des 8 1701 Rechte für sich geltend macht o. ein vom Vater geltend gemachtes R. bestreitet. 3. Er ist zur Aus­ übung sämtlicher mit der Vatersch. verbundenen Rechte nicht befugt, vgl. 88 1617, 1305, 1747, 1687 Ni, 1776, 1777, 1782, 1852—1854, 1856, 1858 i, 18592, 1861, 18638, 1866ns, 1868, 18998, 1903; Unterhaltsanspr., Erbu. Pflichtteilsr. besteht gg. das K. u. dessen W!ömm!inge nicht; dagegen obliegen dem V. die sich aus der Vatersch. ergebenden Verpflichtungen, soweit sie nicht Ausfluß der eiter!. Gew. sind (z. B. § 1654); K. u. dessen

5. Titel. Recht!. Stellung d. Kinder aus nichtigen Ehen. §§ 1699—1703.

771

Abkömmlinge sind Unterhalts-, erb- und pflichtteilsberechtigt gg. B. u. dessen Verwandte; Verhältnis zu den Verwandten des B. bleibt im übri­ gen unberührt, z. B. §§ 17761 n 3, 1897. 4. Nach Maßgabe der §§ 1686 sf.; stirbt die Mutter, so muß ein Vormund bestellt werden. 8. Die Rechts­ folgen des § 1701 können erst geltend gemacht werden, wenn die Ehe für nichtig erklärt o. aufgelöst ist §§ 1329, 1343; bis zu diesem Zeitp. finden die allgem. Vorschr. über die rechtl. Stellg. der ehel. Kinder auch im Verhältnis zw. B. u. K. Anwendung; nach NichtigkErklärg., Auflösg. der Ehe wird es aber so angesehen, als ob der M. die eitert. Gew. schon von Geburt des .K. an zugestanden hätte, Vater ist zur Herausgabe der Nutzungen des Kindervermögens abzügl. des für den Unterhalt des K. Verwendeten verpflichtet, wg. Gültigk. der vom Vater als gesetzl. Vertreter des K. vorgenommenen RGeschäfte s. §§ 177 ff. Böser Glaube der Mutter.

g 1702«

War der Mutter * die Nichtigkeit der Ehe bei der Ehe­ schließung besannt,2 so hat sie in Ansehung des Kindes nur diejenigen Rechte, welche im Falle der Scheidung der allein für schuldig erklärten Frau zustehen? Stirbt der Vater oder endigt seine elterliche Gewalt aus einen: anderen Grunde, so hat die Mutter nur das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu sorgens zur Ver­ tretung des Kindes ist sie nicht berechtigt. Der Vormund des Kindes hat, soweit der Mutter die Sorge zusteht, die rechtliche Stellung eines Beistandes? Die Vorschriften des Abs. 2 finden auch dann Anwendung, wenn die elterliche Gewalt des Vaters wegen seiner Geschäfts­ unfähigkeit 6 oder nach § 1677 ruht? E. I, 1565; II, 1590; III, 1678.

L. Nicht auch dem Vater. 2. Siehe § 1701 A. 2. 3. §§ 1635, 1636, sie hat nicht die Rechte aus §§ 1634, 1698; gegenseitiger Unterhaltsanspr., Erb- u. Pflichtteilsr. bleiben unberührt, ebenso Einwilligungsr. nach §§ 1305, 1747, ferner Aussteuerpfl. §§ 1620 ff.; im Verhältnis zu Ver­ wandten der M. gilt das K. als ehelich; weitere Beschränkgen s. §§ 18993, 1900 2, 1903 2. 4 §§ 1631, 1632; bis der Vater die elterl. Gew. wieder erlangt, das Ruhen seiner elterl. Gew. endigt; die hiernach der M. zustehende Sorge ist Bestandt. der elterl. Gew. u. unterliegt den für diese im allgem. geltenden Vorschr., s. §§ 1648, 1664, 1665 ff., 1676 ff.; Ver­ zicht unzulässig. 8. § 1689; dem Vormund obliegt die gesetzl. Bertrctg. des K. auch in persönl. Angelegenh., die Sorge f. d. Vermögen des K. u. die Unterstützg. u. überwachg. der M. 6. § 1676*; im Falle des § 16762 bleibt es bei der Vorschr. des § 1702*. 7. Die Rechts­ folgen des § 1702 können erst geltend gemacht werden, wenn die Ehe für nichtig erklärt o. aufgelöst ist §§ 1329, 1343. Böser Glaube beider Eltern.

§ 1703.

Gilt das Kind nicht als ehelich, weil beiden Ehegatten die Nichtigkeit der Ehe bei der Eheschließung bekannt war? so

772

Viertes Buch.

Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

kann es gleichwohl von dem Vater? so lange er lebt? Unterhalt wie ein eheliches Kind verlangen? Das im § 1612 Ms. 2 be­ stimmte Recht steht dem Vater nicht zu? E. I, 1566 Abs. 1: II, 1591; III, 1679.

L. § 1699 r, vgl. § 1699 A. 4—6; ein aus absolut nichtiger Ehe stammen­ des K. (§ 1699 2) unterliegt auch hinsichtl. der Unterhaltspfl. des Vaters den für unehel. K. geltenden Borschr., §§ 1708 ff. L. Ggüber der M. u. deren Verwandten hat das K. Anspr. auf Unterhalt nach § 1705, Vater haftet vor der Mutter § 1606. S. Nach seinem Tode gilt § 1712. 4. Anwendg. finden die §§ 1601 ff., nicht §§ 1708 ff., auch nicht, wenn dies für das K. vorteilhafter erscheint; ferner gelten die für den Unterh.Anspr. des ehel. K. geltenden materiell- u. Prozeßrecht!. Sonderbestimmun­ gen (s. Vordem, vor § 1601); in allen anderen Beziehungen als hinsichtl. des Unterh. gilt das K. auch dem Vater ggüber als unehelich. 5. Es verbleibt bei den Borschr. der §§ 161213, 760.

Stellung der Kinder bei Anfechtung wegen Drohung.

8 1704» Ist die Ehe wegen Drohung1 anfechtbar und an­ gefochten,2 so steht der anfechtungsberechtigte Ehegatte einem Ehegatten gleich, dem die Nichtigkeit der Ehe bei der Ehe­ schließung unbekannt tour.3 e. I, 1567; n, 1692; III, 1680.

1. § 1335. s. §§ 1341, 1342. 3. Das K. aus solcher Ehe gilt als ehelich; bei Unkenntnis des nicht anfechtgsberechtigten Eheg. von der An­ fechtbark. gilt § 1700, sonst § 1701 oder § 1702.

Sechster Titel. Rechtliche Stellung der unehelichen Kinder. Unehelich ist das Kind, auf das die Voraussetzungen des § 15911 s i nicht zutrefsen oder das nach § 1591*52 nicht als vom Ehemanne emp­ fangen gilt, das Kind aus absolut nichtiger Ehe, das aus relativ nichtiger oder anfechtbarer Ehe, wenn beide Ehegatten die Nichtigk. oder An­ fechtbark. gekannt haben, § 1699. Das BGB erkennt besondere Arten unehelicher Kinder nicht mehr an. Das unehel. K. steht nur im Ver­ hältnis zur Mutter u. deren Verwandten im allgemeinen dem ehelichen gleich, nur steht es nicht unter der ehel. Gewalt der Mutter; im Ver­ hältnis zum Vater (§§ 1717, 1718) besteht keine Verwandtschaft §§ 1705, 1589 2. Das unehel. K. steht unter Vormundschaft, der Mutter steht nur die Sorge für die Person zu §§ 1773, 1707, der Vater hat nicht einmal ein Recht auf persönlichen Verkehr mit dem K. Der Vater ist unterhaltspflichtig §§ 1708 ff. Wohnsitz Z 11*, Staatsangehörigk. StAG § 3, Unterstützungswohnsih UWG § 21, Heimat in B. HeimG al2. Das unehel. K. erlangt durch Legitimation u. Annahme an Kindes Statt die rechtl. Stellung eines ehelichen K. §§ 1719, 1739, 1757. Sonderrecht der landesherrl. Familien, des hohen Adels a 57, 58; internat. R. a 20, 21, übergangsvorschr. a 208.

§§ 1703,1704. 6. Tit. Rechtl. Stellung d. unehel. Kinder. §§ 1705,1706.

773

Verhältnis zur Mutter.

g 1705* Das uneheliche Kind hat im Verhältnisse zu der Mutter1 und zu den Verwandten der Mutter die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes. 6.1, 1568; II, 1593; III, 1681.

1. Verhaltn, zum Vater u. dessen Verwandten s. §§ 15892, 1708 ff. L. Verwandtsch. u. Schwägersch. §§ 1589, 1590; anwendbar sind ferner 88 204 2, 13051, 1601 ff., 1617—1625, 1776 ini, 1924 ff., 2303ff., Aus­ nahmen ergeben sich hinsichtl. des Familiennamens u. der eitert Gewalt aus 88 1706, 1707; nicht anwendbar sind §§ 17761 1777 5 1782, 1845, 1855, 18581, 18592, 1861, 18633, 1866 N3, 18801, 1898, 1899, 1904. Für die Feststellg. der unehel. Mutterschaft gelten die allgem. Beweisregeln, Anerkennung des unehel. Kindes seitens der Mutter ist nur als Beweismittel von Bedeutg., dagg. ohne Einfluß auf die rechtl. Stellg. des K.; für den Streit über Mutterschaft gelten ZPO 88 640, 642, 643. Name des Kindes.

§ 1766» Das uneheliche Kind erhält den Familiennamen der Mutter.i Führt die Mutter infolge ihrer Verheiratung einen anderen Namen, so erhält das Kind den Familiennamen, den die Mutter vor der Verheiratung geführt hat? Der Ehemann der Mutter^ kann durch Erklärung gegenüber^ der zuständigen Behörde^ dem Kinde mit Einwilligung6 des Kindes? und der Mutter8 seinen Namen erteilen? die Erklärung des Ehemanns sowie die Ein­ willigungserklärungen des Kindes und der Mutter sind in öffent­ lich beglaubigter Form abzugeben.io E. I, 1569; II, 1594; Ili, 1682.

1. Recht u. Pflicht zur Führung; Verlust, Änderung wie beim ehel. K. hinsichtl. des Baternamens, A. zu 8 1616.Kein Recht des unehel. V. zur Erteilg. seines Namens; Vorname erteilt die Mutter 88 1707, 1631. Stand, Adel nach Landesr.; a 57, 58. 2 D. t. stets der Mädchen­ namen. 8. Wenn er nicht Vater des K. ist, sonst 8 1719; Bertretg. ausgeschlossen; Erteilg. durch den gesetzl. Vertr. des geschäftsunfähigen Ehemanns ausgeschlossen, der in der GeschFähigk. beschränkte Ehemann bedarf der Einwilligg. seines gesehl. Vertr. nicht. 4. Also auch schrift­ lich; einseit., empfangsbedürftiges RGeschäft 8 130, Wirksam! 8 1303, tritt kraft Ges., ohne Mitwirkg. der Behörde ein, hat Pft. des K. zur Führg. des ihm erteilten Namens zur Folge; Bedingung, Zeitbest, aus­ geschlossen. 5. Landesrecht: Pr. a 68 Standesbeamter unter gewissen Voraussetzungen, sonst Amtsger., B. ZustVO 24. 12. 99 8 18 Distriktspol.Beh.; S. VO 6. 7. 99 § 33, VO 9. 5. 04 Amtsger.; W. AG a 266 Standes­ beamter; Ba. RPolG 17. 6. 99 8 28 Amtsger.; H. a 118 Amtsger.; MSch. VO 9.4.99 8 221 Justizmin.; SW. 8 193; MSt. VO 9.4.99 §219; 0. 8 19; Brsch. § 78; SM. a 25 § 5; SA. § 96; SKG. a 43 § 2; A.a 60 §2; SchR. a 151, 152; SchS. a 49 §2; Wa. a 32 §2; RäL. §119; RjL. § 96: L. § 36; Lü. 8 108; Br. § 53; Ha. § 68; EL. § 118 Standes-

774

Viertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

beamter, Staatsanwalt; für örtl. Zuständigk. Wohnsitz, Aufenthalt des Ehemanns maßgebend, v. §§ 130, 182; dem Ehemanne o. der Behörde ggüber zu erklären, vgl. Pr. a 68 §2; Bedingung, Zeitbest, unzulässig; Ersetzung durch das BG. ausgeschlossen; Nichtigk., Anfechtbark. §§ 104 ff., 116 ff. 7. Bzw. seines gesetzt. Vertr., dem die Vertretg. in den die Person des K. betreff. Angelegenheiten obliegt; ist dies der Ehemann, so kann er gleichwohl für das K. die Einw. erklären, Pfleger nicht erforderl. RJA ö^S; Gen. des VG. nicht erforderl. 8. Ersetzg. der Einw. der Mutter durch das VG. ist ausgeschlossen; bei GeschUnfähigk., beschränkter GeschFähigk. der M. Einw. ihres gesetzt. Vertr. Tod der M. hindert die Namenserteilg. nicht, Einw. ihres Erben nicht erforderl.; aber § 13052 nicht entspr. anwendbar. 9. Ohne weitere rechtt. Wir­ kungen. 10. Bei Meidg. der Nichtigk.; Beglaubigg. s. § 129 FGG §§ 1672, 183, 191; B. JMBl 02-08. Rechte der Mutter.

§ 1707< Der Mutter steht nicht die elterliche Gewalt über das uneheliche Kind zu? Sie hat das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu sorgen;2 zur Vertretung des Kindes ist sie nicht berechtigt? Der Vormund des Kindes hat, soweit der Mutter die Sorge zusteht, die rechtliche Stellung eines Beistandes? L. I, 1570; II, 1595; III, 1683.

1.

Auch nicht Nutznießg. am Vermögen; Vormundsch. § 17731; M. kann Vormund sein, vgl. §§ 17783, 1786N1, 1783, 1887; Anzeige von Geburt eines unehel. K. FGG § 48; Vater hat kein Recht auf Teilnahme an bcr Sorge f. d. Pers., insbes. nicht darauf, das K. hi Pflege u.Erziehg. zu nehmen, auch nicht auf persönl. Verkehr mit dem K.; Beschwerder. FGG § 57 n 9, OLG 14 "2. •$. §§ 1630, 1631, an Stelle des Vorm, als Bestandteil elterl. Gew., also §ß 1648, 1664, 1665 anwendbar Bay l*52, SeuffBl 72742, OLG 1«*, 162; s. auch §§ 832, 8402; gesetzt. Ver­ tretg. des K. steht auch in persönl. Angelegenh. dem Borm, zu; bei Meinungsverschiedenheiten zw. M. u. Vorm, in persönl. Angel. Ansicht der M. entscheidend, bei solchen in einer sowohl die Pers, als das Verm. betreffenden ist § 1629 anwendbar, vgl. A. zu § 1629; religiöse Erziehg. Landesrecht a 134; Recht auf persönl. Verkehr mit dem K. hat die M. auch, wenn ihr Sorge f. d. P. nicht zusteht, z. B. nach § 1666; Entziehg. des Rechts nur wg. Gefährdg. des geistigen o. leibl. Wohles des K., nicht schon, weil anderweitige .Anordnung f. d. K. vorteilhafter Bay 11548 Einfluß von Legitimation u. Ann. an Kindes Statt §§ 1738, 1765; die Mutter kann die elterl. Gew. durch Ann. des K. an Kindes Statt er­ werben. 3. Auch nicht in persönl. Angelegenh. des K.; vgl. jedoch § 1716 !Si. 4. §§ 1689, 1690 gelten insoweit.

Unterhaltspflicht des Vaters.

§ 1788. Der Vater * des unehelichen Kindes ist verpflichtet,2 dem Kinde3 bis zur Vollendung des sechzehnten Lebensjahres^ den der Lebensstellung der Mutter entsprechenden5 Unterhalt zu gewähren? Der Unterhalt umfaßt den gesamten Lebens-

6. Mel. Recht!. Stellung der unehelichen Kinder. §§ 1706—1709.

775

bedarf sowie die Kosten der Erziehung und der Vorbildung zu einem Berufe. Ist das Kind zur Zeit^ der Vollendung des sechzehnten Lebensjahres infolge körperlicher oder geistiger Gebrechen außer­ stande, sich selbst zu unterhalten, so hat ihm der Vater auch über diese Zeit hinaus Unterhalt zu gewährendie Vorschrift des § 1603 Abs. 1 findet Anwendung? e. I, 1571, 1573, 1574; II, 1596 Abs. 1; III, 1684.

1. §§ 1717, 1718; Verwandte des V. nur, soweit sie als Erben haften § 1712. 2. Ohne Rücks, auf eigene Leisttrngsfähigk. u. auf Bedürftigk. des K., anders nach Ws. 2 beim außerordentl. Unterhaltsanspr.; Geltendmachg. des Anspr. durch den gesetzt. Vertr. des K., Ausnahme § 1716; Zuständigk. GBG § 23N2; ZPO §§ 640—643 sind nicht anwendbar ZPO § 644; Streitwert GKG §§ 9 a2,10; Kl. auf künftige Entrichtung ZPO § 258; Änderung des Urt. ZPO § 323; Bollstr. ZPO § 708ns; Pfändgsprivilegium ZPO § 8504, LohnBG § 4a, RVO § 119N2; Geltendmachg. im Konk. KO § 32; gesetzt. Unterhaltsanspr. §§ 5195292, 829, 679, ZPO § 850N2; Verjährg. §§ 1942, 197, 201. 3* Wer nicht umgekehrt. 4. 88 187, 1882; oder dem früheren Tode 8 1713. 8. Vgl. 8 1610 A. 1; Verhältnisse des V. ohne Einfluß OLG 7119. 6. Maß des Unterh. 3 16102; keine Pfl. zur Sicherheitsl.; Strafschutz StGB 8 361^10. 7. Nicht wenn solche Gebrechen erst später eintreten; dagegen späterer Beginn der außerordentl. Unterhaltspfl. aus Ws. 2, wenn infolge späteren Vermögensverlustes erst die Bedürftigk. eintritt. 8. Den gesamten Unterhalt § 16102; ohne Rücks, auf Verschulden des K.; bei Beurteilg. der Erwerbsfähigk. des K. dessen Stand zu berücksichtigen; vgl. A. 6; bei beschr. Erwerbsfähigk. des K. Zuschußpflicht des B.; 8 16042si anwendbar; Ende der Unterhaltspfl. aus Ws. 2 mit Wegfall der Be­ dürftigk. des K. oder der Leistungsfähigk. des B., sonst nur durch Tod des K. 9. Einrede des Notbedarfs. Verhältnis zu anderen Unterhaltspflichtigen.

§ 1701h Der Vater ist vor der Mutter und den mütterlichen Verwandten des Kindes unterhaltspflichtig? Soweit die Mutter oder ein unterhaltspflichtiger mütter­ licher Verwandter dem Kinde den Unterhalt gewährt, geht der Nnterhaltsanspruch des Kindes gegen den Vater auf die Mutter oder den Verwandten über? Der Übergang kann nicht zum Nachteile des Kindes geltend gemacht werden? E. 1. 1571; II, 1596 Abs. 2; III, 1685.

1 Nicht bloß beitragspflichtig, s. 8 1708 A. 5, 8; Unterhaltspfl. der M. u. ihrer Verwandten 8§ 1601—1615; hinsichtl. des Anspr. aus 8 17082 gelten im Verhältnis zw. V. u. Ehegatten oder Wkömmlingen des K. 88 1606*51, 1608. 2. Kraft Ges., § 412; im Umfange der 88 1708, 1711; bei teilweiser Unterhaltsgewährung teilweise; Anspr. des K. er­ lischt; der Anspr. aus 8 17092 ist kein gesetzt. Unterhaltsanspr. mehr, die materiell- u. prozeßrechtlichen Borschr. für solche, ebenso GVG 8 23Nr nicht anwendbar, a. M. hinsichtl. Lohnbeschlagnahme OLG6^, 173*0;

776

Liiertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

für Ersatzansprüche nicht unterhaltspflichtiger Dritter gelten §§ 662 ff., 677 ff., 812 ff. 3. S. § 1607 A. 4. Art der UnterhaltSgewLhrung.

g 1710« Der Unterhalt ist durch Entrichtung einer Geldrente zu gewährend Die Rente ist für drei Monate2 vorauszuzahlen. Durch eine Vorausleistung für eine spätere Zeit wird der Vater nicht befreit.3 Hat das Kind den Beginn des Vierteljahrs erlebt, so ge­ bührt ihn: der volle auf das Vierteljahr entfallende Betrag. E. I, 1574, 1576 Abs. 2; u, 1597; UI, 1686.

L. Weder Recht noch Pflicht zur Naturalverpflegg.; keine Berurteilg. zur Tragung von Krankheits-, Erziehungs-, Berufsvorbildungskosten mögl.; Mweichung nur nach Maßgabe von § 17141; empfangsberechtigt der Vormund; Klage auf künftige Leistung ZPO § 258; Abänderung des Urt. wegen veränderter Verhältnisse ZPO § 323; s. auch § 1708 A. 2. L. Vom Tag der Geburt des K. an gerechnet, nicht nach Kalenderviertel­ jahr. 3. Soferne nicht die Zeit, für welche die Rente im voraus ent­ richtet werden soll, durch Vertrag (§ 1714) abweich, von Satz 1 geregelt ist; aber Aufrechnung mit dem Bereicherungsanspr. aus § 812, wenn der voraus entrichtete Betrag noch vorhanden ist u. zum Unterh. des K. verwendet werden kann. Nachforderung für die Vergangenheit.

g 1711. Der Unterhalt kann auch für die Vergangenheit ver­ langt werdend E. I, 1574, 1492; II, 1598; III, 1687.

L Soweit nicht verjährt § 197; auch der Anspr. aus § 17082, dieser je­ doch nicht für die Zeit, während welcher der V. leistungsunfähig war; Anspr. ist ausgeschlossen, soweit ein anderer für den V. den Unterhalt gewährt hat, s. auch § 1709. Weitere Ansprüche aus §§ 286, 677 ff., 812 ff. nicht ausgeschlossen. Auf den Anspr. aus § 1711 finden die ma­ teriell- u. prozeßrechtl. Sondervorschriften für Unterhaltsanspr. des unehel. K. Anwendung. Vererblichkeit der Unterhaltspflicht.

g 1712. Der Unterhaltsanspruch erlischt nicht mit dem Tode des Vaters^ er steht dem Kinde auch dann zu, wenn der Vater vor der Geburt des Kindes gestorben ist. Der Erbe des Vaters ist berechtigt, das Kind mit dem Be­ trag äbzufinden, der dem Kinde als Pflichtteil gebühren würde, wenn es ehelich wäre? Sind mehrere uneheliche Kinder vor­ handen, so wird die Abfindung so berechnet, wie wenn sie alle ehelich wären. E. I, 1575 Abs. 1; II, 1599; III, 1688.

L Anspr. besteht gg. Erben n. Erbeserben, ist Nachlaßverbindlichkeit 88 1967 ff.; ist gesetzt. Unterhaltsanspr., auch GVG 3 23N 2 anwendbar;

6. Titel.

Rechtl. Stellung der unehelichen Kinder.

§§ 1709—1714.

777

Konkurs des Erben KO § 32; bei Anspr. aus § 17082 ist Leistungsfähigk. des V., nicht des Erben maßgebend. 2. §§ 2303 ff.; Recht aus § 2314 steht dem K. nicht zu; zur Äbf. berechtigt auch der Testaments- u. der Vertragserbe, von mehreren Erben jeder für sich nach Maßgabe seines Erbteils; Abf. ausgeschlossen durch Vertrag des V. nach § 1714, nicht durch Urteil gg. V. o. Erben auf Unterhaltsleistung. Auch Verpflichtung aus § 17122 ist Nachlaßverbindlichk. §§ 1967 ff. Keine Herausgabe der Abf. bei vorzeitigem Tode des K. Tod des Kindes.

§ 1713. Der Unterhaltsanspruch erlischt mit dem Tode des Kindes, soweit er nicht auf Erfüllung oder Schadensersatz wegen Nichterfüllung für die Vergangenheit oder auf solche im voraus zu bewirkende Leistungen gerichtet ist, die zur Zeit des Todes des Kindes fällig ftnb.1 Die Kosten der Beerdigung 2 fyat der Vater zu tragen, soweit ihre Bezahlung nicht von dem Erben des Kindes zu erlangen ist. E. I. 1674, 1488 Abs. 4, 1575 Abs. 2; II, 1600; III, 1689. 1 Vgl. § 16152. Standesgemäße § 1708 d. h. der Lebensstellg. der Mutter entsprechend. 3. Sofern er noch unterhaltspflichtig, s. § 1708, 1714. Vergleich über den Unterhalt.

§ 1714 Eine Vereinbarung i zwischen dem Vater2 und dem Kindeo über den Unterhalt für die Zukunft^ oder über eine an Stelle des Unterhalts zu gewährende Abfindung^ bedarf der Genehmigung 6 des Vormundschaftsgerichts.? Ein unentgeltlicher Verzicht auf den Unterhalt für die Zu­ kunft ist nichtig.^ E. I, 1576; II, 1601; III, 1690.

1. Nicht formbedürftig; B. AGGVG a 15; Vollstreckungstitel nur nach Maßg. von ZPO § 794N5; Rechtshilfe zur Herbeiführung der Vereinb. zu leisten RGZ 67±i6 gg. 57 396, s. auch 71303. 2 Oder dessen Erben: aber Mfindg. i. S. des § 17122 nicht genehmigungsbedürftig; wg. Er­ fordernis der Gen. des VG. zu der Vereinbarg, für den gesetzt. Vertr. des Vaters des K. s. §§ 1643 \ 1822 12, Bay 6 734. 3. Auch dem volljährigen oder von einem Dritten Angenommenen; auch vor Geburt des K. zulässig, Pfleger erfordert. §§ 1912, 1707. 4 Über Höhe, Art oder Zahtungsmodalitäten bei Mweichg. von § 1710; auch Übereinkom­ men, wonach das K. gg. Abfindg. auf den Anspr. auf Anerkenng. der Vatersch. verzichtet. 3. Gilt auch für den Anspr. nach § 17082; Aus­ legungsfrage im einzelnen Fall, ob getroffene Vereinbarg, sich auf den Anspruch nach § 17082 erstreckt oder nur den nach § 17081 betrifft. 6. §§ 1828 ff., 1847; auch zu gerichtl. Vergleich erfordert RGZ 56 338 u. zu Schiedsvertrag ZPO § 1025; Ermessenssache; kein Beschwerder, des Vaters gg. Verweigerung RIA l43; Beschwerder, der Mutter wg. angebl. Verletzg. des Interesses des Kindes KGZ 38 a es ♦ Tod des K. vor Eintritt der Wirksamk. der Gen. macht die Vereinbarg, regelmäßig

778

Viertes Buch. Familienrecht. II. Ab sch n. Verwandtschaft.

hinfällig OLG 4««. 7. FGG §§ 35, 43, 36, a 147. 8. Entgelt!. Berz, fällt unter Abs. 1; entgeltl. Berz, zulässig vorbehaltl. § 1804.

Ansprüche der Mutter.

8 1715* Der Vater1 ist verpflichtet, der Mutter2 die Kosten der Entbindung^ sowie die Kosten des Unterhalts für die ersten sechs Wochen nach der Entbindung^ und, falls infolge der Schwangerschaft oder der Entbindung weitere Aufwendungen notwendig werden,^ auch die dadurch entstehenden Kosten zu er­ setzen.^ Den gewöhnlichen Betrag der zu ersetzenden Kosten kann die Mutter ohne Rücksicht auf den wirklichen Aufwand verlangen? Der Anspruch steht der Mutter auch dann zu, wenn der Vater vor der Geburt des Kindes gestorben oder wenn das Kind tot geboren ist.8 Der Anspruch verjährt in vier fahren? Die Verjährung beginnt mit dem Ablaufe von sechs Wochen8 nach "der Geburt des Kindes. e. I, 1577 Abs. 1 Satz 1, 2, 1578; H, 1602; UI, 1691.

2. Ohne Rücks, auf Bedürftig!. 3* Unmittelbar durch Geburtsakt erwachsene Aus­ lagen, Arzt, Hebamme, Medikamente, Wart u. Pflege. 4. Gesamter Lebensbedarf ohne Rücks., ob M. vor Ablauf der 6 W. wieder erwerbs­ fähig war: kein Anspr. des B., den Unterhalt in Natur gewähren zu dürfen; Berechn. §§ 1871, 1882. 8. Ohne zeitliche Schranke; Kosten einer Nachkrankh. OLG 743, Aufwendungen für kräftigere Nahrg., Bade­ reise u. dgl., ferner alle Aufw. infolge der durch die Schwangersch, o. Entbindung verursachte Erwerbsunfähigk. oder -Beschränkth., so Aufw. infolge Aufgabe einer Stellg. mit freier Verpflegg. OLG 4353, für Aus­ hilfe, Stellvertretg., zur Erlangg. einer neuen Stellg.; entgangener Ar­ beitsverdienst OLG433s, dagg. 10 575; Beerdigungsk. für die M. nicht zu ersetzen, v. Siehe auch § 257 (Befreiung von eingegangenen Verbindlichk.). Für Maß der Anspr. Lebensstellg. der M. maßgebend; die Anspr. sind nicht Unterhalts-, nicht Deliktsanspr., aktiv u. passiv vererbt., Pfnndg., Mtretg., Aufrechng. zulässig; Zuständigk. GVG § 23N 2, örtlich ZPO §§ 12ff., nicht § 32; Geltendmachg. im Konk. KO § 32; Streitgenosseusch, mit dem Kinde ZPO §62k Vgl. KrankVG §§ 571,4, NVO §§ 195 ff. Weitergehende Anspr. aus 88 823, 825, 8472, 1300 möglich. 7. Den ortsüblichen, der Lebensstellg. der M. entsprechenden; kein Gegen­ beweis, daß geringere 0. gar keine Kosten erwachsen sind, daß nichts aufgewendet wurde, zulässig; für höhere Aufw. M. beweispflichtig. 8. Oder während der Geb. verstorben ist; Beerdigungsk. f. d. K. nach Ws. 1 der M. zu ersetzen, 8 17132 nicht anwendbar; dagg. kein Anspr. der M. bei Fehlgeburt. 9. Berechn. 88 187 S 1882; nach rechtskräst. Feststellg. in 30 I. 88 218 ff. 1. §§ 1717, 1718; ohne Rücks, auf Leistungsfähigk.

Sicherstellnng.

§ 1718. Schon vor der Geburt1 des Kindes kann auf Antrag der Mutter- dirrch einstweilige Verfügung angeordnet werdens

6. Titel. Recht!. Stellung der unehelichen Kinder. §§ 1714—1717.

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daß der Vater den für die ersten drei Monate dem Kinde zu gewährenden Unterhalt alsbald nach der Geburt an die Mutter ober4 an den Vormund zu zahlen und den erforderlichen Be­ trag angemessene Zeit vor der Geburt^ zu hinterlegenhat. In gleicher Weise kann auf Antrag der Mutter die Zahlung des gewöhnlichen Betrags der nach § 1715 Abs. 1 zu ersetzenden Kosten an die Mutter und die Hinterlegung des erforderlichen Betrags angeordnet werden. Zur Erlassung der einstweiligen Verfügung ist nicht erforder­ lich, daß eine Gefährdung des Anspruchs glaubhaft gemacht wird? 8. II, 1603; III, 1692.

1. Maßgebend Zeit der Erlassung der e. V., nicht des Antrags. 2. Pfle­ ger kann für den Antrag nicht bestellt werden RIA 2116. 3. Zuständig?. ZPO §§ 937i, 943, 944, GBG § 23"-; Verfahren §§ 935ff. 4. Be­ stimmt das Gericht, nicht der Vater. 5. Wann, bestimmt das Gericht. 6. Keine Sicherheitsleistung i. S. der §§ 232 ff., unanwcndbar auch §§ 372 ff., ZPO § 923. 7. Dagegen Glaubhaftmachg. des Anspruchs selbst erforderl. ZPO §§ 936, 920-, 294, also der Schwangersch., der Zeit der zu erwartenden Geburt, der Beiwohnung des in Anspruch Genomme­ nen in der Empfängnisz.; Einrede aus § 1717!Si zulässig, aber erschwert ZPO § 294-.

Vaterschaft.

§ 1717. Als Vater4 des unehelichen Kindes im Sinne der §§ 1708 bis 17162 gilt, wer der Mutter innerhalb der Em­ pfängniszeit beigewohnt hat, es sei denn, daß auch ein anderer ihr innerhalb dieser Zeit beigewohnt hat? Eine Beiwohnung bleibt jedoch außer Betracht,4 wenn es den Umständen nach offenbar unniöglich ist? daß die Mutter das Kind aus dieser Beiwohnung empfangen hat. Als Empfängniszeit gilt die Zeit von dem einhunderteinundachtzigsten bis zu dem dreihundertundzweiten Tage vor dem Tage der Geburt des Kindes, mit Einschluß sowohl des einhunderteinundachtzigsten als des dreihundertundzweiten Tages? 6.1,

1572, 1577 A5s. 2; II, 1604; III, 1693.

1. Vaterschafts kl. in Verbindung mit Kl. aus § 1708 o. selbständig zu­ lässig OLG 5U; kann vom Kinde, dessen gesetzl. Vertr. u. von Dritten, insbes. der Mutter erhoben werden; auch der angebliche Vater kann nega­ tiv klagen, für Feststellgskl. gilt ZPO § 256; für das Verfahren gelten die allgem. Vorschr. der ZPO, nicht §§ 640—643, s. ZPO § 644; Urt. wirkt nicht ggüber Dritten; Zuständigk. GVG § 23" -; Vormund zur Forschung nach dem V. verpflichtet; keine Vernehmung des vermutlichen V. als Zeuge durch das BG. KGJ 22A2os, BayZ 05 60; Schweigvertrag nicht unbedingt unwirksam, jedoch § 138. 2. Nicht für sonstige Rechts­ verhältnisse, insbes. nicht für Frage der Anwendbark, des § 1310-, für Strafverfahren (StGB § 173), für den Anspr. aus § 825, WarnE 09437;

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Viertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

hier gelten die allgem. Beweisregeln. 3. Einrede der mehreren Beihälter, beweispfl. der angebl. V.; Eideszuschiebg. an die M., die Partei ist, im Hinbl. auf ZPO § 451 beschränkt, Eideszuschiebg., daß ein anderer ihr nicht beigewohnt Habe, unzulässig, der andere muß irgendwie, tvenn auch nicht namentl., bezeichnet werden; Ausschluß der Einrede § 1718; Replik aus Satz 2 zulässig, daß Empfängnis aus der einredeweise geltend gemachten Beiwohnung nicht möglich sei, beweispfl. das Kind. 4. So­ wohl für Vaterschaft als für Einrede der mehreren Beihälter, s. A. 3. 3. § 1591 A. 5; auch Nachweis der Unmöglichk. der Empf. wg. Anwendg. konzeptionshindernder Mittel zulässig. 6. Berechnung §§ 1871, 188l; die Empfängnisz. hat hier ausnahmslos absoluten 'Charakter; vgl. da­ gegen § 1592 2. Anerkennung der Vaterschaft.

§ 1718. Wer seine Vaterschaft1 nach der Geburt des Kindes in einer öffentlichen Urkunde3 anerkennt,kann sich nicht darauf berufen, daß ein anderer der Mutter innerhalb der Empfängnis­ zeit beigewohnt habe? E. II, 1605; III, 1694.

L In S. der §§ 1708—1716; Anfechtg. des Anerkenntnisses wg. Bei­ wohnung außerhalb der Frist des § 17172 s. IW 10 ^2. 2. Aner­ kennung auch noch nach dem Tode des K. zulässig. 3. ZPO § 415 Zuständigk. zur Errichtung FGG 8 1672, Amtsger., Notar, Standesbe­ amter, der zugleich Geburt oder Eheschließung beurkundet, nach Landes­ recht (FGG § 191) in Pr. a 701, S. G. 15. 6. 00 § 44, H. a 119, W. a 267, SW. AG FGG a 9, SM. a 23, SA. AG FGG § 13, SKG. a 45, A. a 61, SchR. a 153, SchwS. a 52, Wa. a 34, RäL. AG FGG § 9, SchL. § 42, L. § 38, Lü. § 119, Br. § 53 a; Ha. FGG § 12, EL. AG FGG § 46 der Standes­ beamte, der Geb. oder Eheschl, beurkundet hat, stets, in MSch. VO § 222, MSt. VO § 220 die Vormundschafts- u. Nachlaßbehörden; vgl. für Heer u. Marine FGG § 184, MStGO § 1; auch Verfügung von Todes wegen, wenn öffentl. (§§ 2231N1, 2249, 2276) errichtet, auch gerichtl. Vergleich; Anerk. vor oder nach der Geburt, aber nicht in öffentl. Urk. hat nur die Bedeutg. eines Beweismittels ZPO §§ 286, 288; stillschw. Anerk. NIA 3116; gesetzt. Pfl. zur Anerk. in einer öffentl. Urk. besteht nicht. 4. An­ erkennung hat keine konstitutive Wirkg., bewirkt nur Präsumtion der Kausalität des Geschlechtsverkehrs des Anerkennenden f. d. Geburt des anerkannten K.; einseit., nicht empfangsbedürftiges RGeschäft Bay 2550; Bedingg., Zeitbestimmung, Widerruf ausgeschlossen; Erklärg. durch be­ vollmächtigten u. durch gesetzt, (in persönt. Angelegenh.) Vertreter zu­ lässig; bei beschr. Geschäftsfähigk. Einwilligung des gesetzt. Vertr. er­ fordert. 8§1O7, 114, 111 (s. NIA 2158), mcht Genehmigung des BG. OLG 4220. Nichtigk., Anfechtbark, nach allgem. Normen; Irrtum darüber, daß M. mit anderen nicht geschlechtl. verkehrt habe, nicht beacht!., da­ gegen Irrtum über Zeit der eigenen Beiwohnung; argt. Täuschg. durch M. genügt, aber Mleugnung anderweitigen Geschlechtsverkehrs durch M. noch keine argl. T. RGZ 58348; Anerk. wirkt nicht ggüber Dritten, schließt also Inanspruchnahme eines anderen als Vater des K. nicht aus; auch Anerk. seitens mehrerer Pers, zulässig; Eintragg. in das Geburtsregister PStG 8§ 25, 26, Antragsrecht des Notars FGG 8 71, Berichtigung PStG

§§ 1717, 1718.

7. Titel. Legitimation unehel. Kinder.

§§ 1719, 1720.

781

88 65, 66, RIA 2133, 7121,124, 14256, 162i; wahrheitswidrige An­ erkennung StGB 8 169. 3. 8 1717isi; aber Beweis, daß kein Verkehr mit der M., oder nicht innerhalb Empfängniszeit stattgefunden, daß Ge­ schlechtsverkehr nicht kausal sein könne (8 1717is2), bleibt offen.

Siebenter Titel.

Legitimation unehelicher Kinder. Tas BGB. kennt nur zwei Arten der L., die durch nachfolgende Ehe und die durch Verfügung der Staatsgewalt (Ehelichkeitserkl.); die erstere tritt kr. Ges. ohne, selbst gg. den Willen des Kindes ein, die letztere erfolgt auf Antrag des Vaters durch Verfügg. der Staatsgewalt, er­ fordert ausdrückl. Anerkennung der Vatersch., Einwilligg. des Kindes, der Ehefrau des Vaters u. (bis zum 21. Lebensj. des K.) auch der Mutter u. ist Gnadensache. Wohnsitz des leg. K. § 11 mit §§ 1719, 1736; Staatsangehörigk. § 2 Abs. 1 Nr. 2, 8 4 StAG; Unterstützungswohnsitz 8 18 UWG, Heimat in B. HeimG Art. 1 Abs. 3; religiöse Erziehg. a 134; Eintragg. im Geburtsregister 8 26 PStG. Stand u. Mel nach Landes­ recht. Internat. PrivR. a 22; Übergang a 209, s. OLG l189, 91^3 64389; Ausführungsbestimmungen Pr. a 71, B. ÜbergG a 105,141, H. G 7. 7. 00, SW. 8 197, SM. a 24 § 2, RäL. 8 123.

I. Legitimation durch nachfolgende Ehe. Erfordernis, Wirkung.

§ 1719. Ein uneheliches Kind* erlangt dadurch, daß sich der Vater2 mit der Mutter verheüntet,^ mit der Eheschließung^ die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes?,6 E. I, 1579; II, 1606; III, 1695.

1. Siehe Bem. vor § 1705; vor Eheschließg. erzeugte, nach derselben ge­ borene K. sind ehelich (8 1591); vorausgegangene Erklärg. als ehel. K. seines Vaters (§ 1723), Annahme an Kindes Statt durch Vater o. Mutter o. durch Dritten hindert L. nicht (s. für letzteren Fall 8§ 1764 f.), wohl aber Erklärg. als ehel. K. eines Dritten. 2. 8 1720, s. dort A. 1. 3. Anerkennung d. Vatersch. durch Ehemann der Mutter nicht erfordert. 4. 8 1317; kraft Ges. mit dem Zeitpunkt der Eheschl., keine rückwirkende Kraft; f. d. Fall der Nichtig!, der Ehe s. 8 1721. 5. §§ 1601 ff., 1616 bis 1698, 1747, 1776 finden Anwendung; Beendigung der Vormundsch. 8 1883; Erb- u. Pflichtteils::. 88 1924, 1925, 2303, jedoch a59 für Suk­ zession in Lehen usw.; Verjährung 204S2« Erstreckg. d. Wirkungen auf Abkömmlingen 8 1722. 6. Auf Nechtsstreitigkeiten über Eintritt der Leg. im Verhältnis zw. Kläger u. Beklagten ZPO 88 640, 642, 643 an­ wendbar, DIZ 02 384, OLG 74ie.

Vermutung der Vaterschaft.

§ 1729. Der Ehemann der Mutter gilt als Vater des Kindes? wenn er ihr innerhalb der im §- 1717 Abs. 2 bestimmten Em­ pfängniszeit 2 beigewohnt fytt,3 es sei denn, daß es den Umständen

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Viertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

nach offenbar unmöglich ist, daß die Mutter das Kind aus dieser Beiwohnung enrpfangen hat> Erkennt der Ehemann seine Vaterschaft nach der Geburt des Kindes^ in einer öffentlichen Urkunde * an,7 so wird vermutet, daß er der .Mutter innerhalb der Empfängniszeit beigewohnt habe.^ L. l, 1580; II, 1607; III, 1696.

L. Als Folge der Verheiratg. u. der Beiwohnung; Anerkennung der Vatersch. nicht erforderlich, Anerkennung der Vatersch. durch Dritten (§ 1718) o. Verurteilung eines Dritten zur Anerk. nicht hinderlich; Ein­ rede der mehreren Beihälter ausgeschlossen (Präsumtion der Kausalität des Geschlechtsverkehrs der Mutter mit dem späteren Ehemann), nur Gegenbeweis der Unmöglichk. der Erzeugung zulässig. L. § 1592 Ms. 2 nicht anwendbar. S. Beweispfl., wer Legitimation behauptet, Beiveiserleichterung Ms. 2. 4. § 1591 A. 5, § 1717 A. 5. S. Vor, bei o. nach der Eheschließg., selbst nach Auflösg. der Ehe; gleichgültig, ob Kind o. Mutter noch lebt. S. ZPO § 415; auch Verfügg. von Todes wegen, wenn öffentl. Urk. (§§ 2231 ni, 2249, 2276), Bay 3^«, RIA 3"^ s. § 1718 A. 3. 7. Einseit., nicht empfangsbedürftiges RGeschäft, Bedin­ gung, Zeitbest, ausgeschlossen, Vertretg. zulässig; Widerruf ausgeschlossen, s. auch § 1718 A. 4. 8. ZPO § 292. Anerkennung hat keine konstitu­ tive Wirkung DIZ O2 384, Beweis, daß eine Beiwohnung nicht o. nicht innerhalb der Empfängniszeit stattgefunden hat, steht dem Vater offen, ebenso Beweis der Unmöglichk. der Zeugung nach Ws. 1. Keine Be­ richtigung des Geburtsregisters hinsichtl. der fälschlich erklärten Aner­ kennung RGZ 6860, Bay 10". Einfluß der Nichtigkeit der Ehe.

§ 1721. Ist die Ehe der Eltern nichtig/ so finden die Vor­ schriften der §§ 1699 bis 1704 entsprechende Anwendung.? E. I, 1581; II, 1608; 111,1697.

L Auch infolge Anfechtg. §§ 1331—1335, 1350. 2. Also keine Leg. bei absolut nichtiger Ehe (§§ 1324, 16992), ferner bei relativ nichtiger Ehe im Falle bösen Glaubens beider Gatten (S 16991); im letzteren Falle Unterhaltsanspr. nach § 1703; Geltendmachung der Wirkungen des § 1721 erst nach Nichtigkeitserkl. o. Auflösung der Ehe, §§ 1329, 13432. Wirkung für Abkömmlinge.

g 1722 Die Eheschließung zwischen den Eltern hat für die Abkömmlinge1 des unehelichen Kindes die Wirkungen der Legi­ timation auch dann, wenn das Kind vor der Eheschließung ge­ storben ist. L. I, 1582; II, 1609; III, 1698.

1 Eheliche, durch nachf. Ehe legitimierte, uneheliche einer Tochter, aber nicht uneheliche eines Sohnes, auch nicht wenn sie nach §§ 1723 ff. für ehelich erklärt oder an Kindes Statt angenommen sind. Übergang B. ÜbergG a 105 2.

7. Titel. Legitimation unehelicher Kinder.

§§ 1720—1725.

783

II. Ehelichkeitserklärung. Verfügung der Staatsgewalt.

A1723. Ein uneheliches Kind1 kann auf Antrag seines Vaters- durch eine Verfügung der Staatsgewalt3 für ehelich erklärt werden.^ Die Ehelichkeitserklärung steht dem Bundesstaate zu, dem der Vater angehört;5 ist der Vater ein Deutscher, der keinem Bundes­ staat angehört/ so steht sie dem Reichskanzler zu. Über die Erteilung der einem Bundesstaate zustehenden Ehe­ lichkeitserklärung hat die Landesregierung zu bestimmen? e. I, 1583 Hbf. 1, 1584; II, 1610 Abi. 1; UI, 1699.

1. Vordem, vor § 1705; das nicht schon aus anderen Gründen als ehelich gilt; vorausgegangene Annahme an Kindes Statt durch den Vater o. Dritten (s. aber § 1757), Anerkenng. der Vatersch. durch Dritten o. Urteil auf Anerkennung gg. Dritten schließt EhelichkErkl. nicht aus. 2. Vgl. §§ 1717, 1725, 1728, 1729, 1735; Form 1730; sonstige Voraussetzungen §§ 1726, 1727, 1735. 3. Gnadensache (§ 1734); nicht Angel, d. freiw. Gerichtsbark. OLG 141$°. 4. Wirkungen gegenüber denen der Leg. d. nachfolg. Ehe beschränkt § 1737; Wiederaufhebung ausgeschlossen; Un­ zulässig!. der Ehelichkeitserkl. s. §§ 1732, 1733; Ehelichkeitserkl. ist nichtig beim Mangel der gesetzt. Voraussetzungen, Ausnahmen § 1735; örtliche Unzuständig!, der verfügenden staatl. Stelle unschädl.; auf Rechtsstreit zw. Vater u. Kind über Gültig!, der Ehelich!eitserkl. sind §§ 640, 642, 643 ZPO anwendbar. 5. Gehört er mehreren Bundesstaaten an, so ist jeder zuständig. 6. SchutzgebG § 9. 7. Pr. VO 16. 11. 99 a 13, AB 14. 12. 99 §§ 3, 5; B. ZustVO 24. 12. 99 § 20, Bek. 24. 12. 99; S. BO 6. 7. 99 § 34; W. a268; Ba. ABO 11. 11. 99 §§ 28—32; H. a 120,122; MSch. VO § 223; SW. § 195; MSt. VO § 221; 0. BO 1. 12. 99 §§7,10; Brsch. § 79, VO 1. 8. 99 § 2; SM. a24 §§ 1, 3; SA. BO 24. 6. 99 § 18; SKG. BO 28. 12. 99 § 12; A. a62; SchR. al54; SchS. a53; Wa. BO a 12, 20. 12. 99 a4; RäL. § 121; RjL. § 112; L. § 39; Lü. § 120; Br. VO 18. 7. 99 § 2; Ha. VO 1. 12. 99 § 3; EL. BO 1. 11. 99 § 1, BO 27. 12. 99. i

§ 1724. Die Ehelichkeitserklärung kann nicht unter einer Be­ dingung oder einer Zeitbestimmung erfolgen? @. I, 1594; II, 1628 Abs. 2; III, 1700.

1. Bei Meldung der Nichtigkeit. Antrag des BatrrS.

§ 1725. Der Antrag * muß2 die Erklärung des Vaters ent­ halten? daß er das Kind als das seinige anerkenne? E. I, 1585; II, 1611: III, 1701.

1. Einseit. empfangsbedürstiges RGeschäft § 130’; Nichtig!, u. Anfecht­ barkeit §§ 116 ff., 1731; widerruflich bis z. Eintritt d. Wir!sam!. der Ehelich!eitser!l., aber nicht durch Erben des Vaters. 2. Bei Meldung d. Unwir!sam!eit. 3. Bezugnahme auf früheres Anerk. genügt, ebenso

784

Viertes Buch.

Familienrecht.

IT. Abschn. Verwandtschaft.

nachträgliches Anerk., jedoch Form des § 1730 erfordert. 4. Prüfungs­ pflicht der zuständ. Stelle, ob Anerk. der Wahrheit entspricht; jedoch § 1735.

Einwilligung der Beteiligten.

§ 1726. Zur Ehelichkeitserklärung ist die Einwilligung1 des Kindes und, wenn das Kind nicht das einundzwanzigste Lebens­ jahr vollendet hat,^ die Einwilligung der Mutter erforderlich.^ Ist der Vater verheiratet, so bedarf er auch der Einwilligung1 seiner Frau.3,4 Die Einwilligung hat dem Vater oder der Behörde gegen­ über zu erfolgen, bei welcher der Antrag einzureichen ist;5 sie ist unwiderruflich. Die Einwilligung der Mutter ist nicht erforderlich, wenn die Mutter zur Abgabe einer Erklärung dauernd außerstande oder ihr Aufenthalt dauernd unbekannt ist. Das gleiche gilt von der Einwilligung der Frau des Vaters. E. I, 1587, 1591 Satz 2; II, 1613 Abs. 1, 3, 1616 Satz 2; IN, 1702.

!♦ Einseit. empfangsbedürftiges NGeschäft; §§ 182—185 nicht anwend­ bar; Nichtigk. u. Anfechtbark. §§ 116 ff., 1731, Form § 1730; Beschränkg. der Vertretg. § 1728. 2. §§ 1872, 1882; Volljährigkeitserkl. steht nicht gleich. 3. Bei Meidg. der Nichtigk. der Ehelichkeitserkl.; Heilung durch nachträgl. Zustimmung ausgeschlossen. 4. Auch wenn die Ehegatten getrennt leben o. die ehel. Gemeinsch. aufgehoben ist (§ 1575), nicht wenn Ehe geschieden, für nichtig erklärt o. aufgelöst ist. 3. § 1723 A. 6. v. Ermessensfrage, siehe aber § 1735.

Ersetzung -er Einwilligung der Mutter.

§ 1727. Wird die Einwilligung von der Mutter verweigert, so kann sie auf Antrag des Kindes1 durch das Vormundschafts­ gericht ersetzt werden,5 wenn das Unterbleiben der Ehelichkeits­ erklärung dem Kinde zu unverhältnismäßigem Nachteile gereichen würdet E. II, 1613 Abs. 2; HI, 1763.

1. Bei Minderjährig!. Antrag des gesetzt. Vertr. o. dessen Einwilligung zum Antr. des Kindes erfordert., auch wenn das Kind das 14. Lebens­ jahr vollendet hat, § 59 FGG nicht anwendbar. 2. Zuständig!. §§ 35, 43 FGG, a 147. 3. Siehe FGG §§ 53, 552, 62 (Wirksamkeit, Aus­ schluß der Änderung), 19, 202, 59, 60^6 (Anfechtung); Anhörung der Mutter, sonstiger Verwandter und Verschwägerter des Kindes § 1847. 4. Ermessen des Gerichts; Vorteile der Ehelichkeitserkl. f. d. Kind müssen die Nachteile f. d. Mutter überwiegen; Pflicht zur Ersetzg. beim Vor­ liegen der Voraussetzungen.

Vertretung der Beteiligten.

§ 1728. Der Antrag auf Ehelichkeitserklärung sowie die Ein­ willigung der im § 1726 bezeichneten Personen kann nicht durch einen Vertreter1 erfolgen.

7. Titel. Legitimation unehelicher Kinder. §§ 1725—1731.

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Ist das Kind geschäftsunfähig2 oder hat es nicht das vier­ zehnte Lebensjahr vollendet, so kann sein gesetzlicher Vertreter3 die Einwilligung mit Genehmigung des Vormundschaftsgerichts erteilen.^ E. 1, 1588, 1589 Abs. 2 Satz 2; II, 1614; III, 1704.

1. Im Willen; Ehelichkeitserkl. also unzulässig bei Geschäftsunfähigkeit (§ 104) des Vaters, dessen Frau, der Mutter vorbehaltl. § 17263; Vertretg. in der Erklärung des Willens zulässig. 2. § 104; Ws. 2 ent­ hält Ausnahme von Ws. 1. 3. Derjenige, dem die Vertretg. in persönl. Angelegenheiten obliegt. 4. Zuständigk. FGG §§ 35, 43, a 147; Wirksam!. FGG § 16, BGB § 1828, nicht FGG § 53; Gen. muß zur Zeit der Einwilligungserkl. ggüber der zuständ. Stelle vorliegen. Mangel der Gen. des VG. bewirkt Nichtigk. der Ehelichkeitserkl., Heilung durch nachträgl. Gen. ausgeschlossen.

§ 1728. Ist der Vater in der Geschäftsfähigkeit beschränkt/ so bedarf er zu dem Antrag/ außer der Zustimmung seines gesetz­ lichen Vertreters/ der Genehmigung des Vormundschaftsgerichts/ Ist das Kind in der Geschäftsfähigkeit beschränkt/ so gilt das Gleiche für die Erteilung seiner Einwilligung?^ Ist die Mutter des Kindes oder die Frau des Vaters in der Geschäftsfähigkeit beschränkt, so ist zur Erteilung ihrer Ein­ willigung die Zustimmung des gesetzlichen Vertreters nicht er­ forderlich. E. I, 1589, 1590; II, 1615; IN, 1705.

2. § 1725; Antragstellg. durch gesetzt. Vertr. ausge­ schlossen § 1728 k 3. In persönl. Angelegenheiten. 4. FGG § 35,43, a 147. S. § 17261 s i; für Kind von mehr als 7, weniger als 14 I. kann aber auch der gesetzl. Vertr. die Einwilligung erklären § 1728’; Erteilg. durch den gesetzl. Vertr. des mehr als 14 I. alten Kindes aus­ geschlossen § 1728 i. v. Mangel der nach Ws. 1, 2 erforderl. Zust. bzw. Gen. bewirkt Nichtigk. der Ehelichkeitserkl., Heilg. durch nachträgl. Zust. o. Gen. ausgeschlossen. 1. §§ 106, 114.

Form des Antrags, der Einwilligung.

§ 1730. Der Antrag * sowie die Einwilligungserklärung der im § 1726 bezeichneten Personen? bedarf der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung?,4 E. I, 1591 Sah 1; II, 1616 Satz 1; III, 1706.

1. §§ 1723, 1725; Widerruf (s. § 1725 A. 1) formlos, aber nach Ein­ reichung des Antrags ggüber der Behörde zu erklären. 2. Auch des gesetzl. Vertr. im Falle des § 17282, nicht aber die Zustimmung des gesetzl. Vertr. nach § 1729 S2. 3. § 128; a 141, FGG §§ 167 ff. 4. Im Widerspruch mit der Vorschr. erfolgte Ehelichkeitserkl. ist nichtig.

Anfechtbarkeit des Antrags, der Einwilligung.

8 1731. Ist der Antrag oder die Einwilligung einer der im § 1726 bezeichneten Personen anfechtbar/ so gelten für die AnStaudinger, Handausgabe des BOB.

50

786

Viertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

fechtung und für die Bestätigung der anfechtbaren Erklärung die Vorschriften der §§ 1728, 1729. L.I, 1600; n, 1617; m, 1707.

L. 88 119 ff., 142—144.

Anfechtungsgegner bei Ans. des Antrags das Kind, bei Ans. der Einw. der Vater bzw. dessen Erbe; steht das Kind unter elterl. Gew., so ist zur Ans. seitens des Vaters o. des Kindes Pfleger f. d. Kind erfordert 8§ 1630, 1795, 181, 1909. Folge der Ans.: Nichtig!, der angefochtenen Erklärg. u. damit der Ehelichkeitserkl.; das Recht zur Ans. ist nicht vererblich. Einflutz des Eheverbots zwischen den Eltern.

8 173'2. Die Ehelichkeitserklärung ist nicht zulässig, wenn zur Zeit der Erzeugung des S?üti>e31 die Ehe zwischen den Eltern nach § 1310 Ms. 1 wegen Verwandtschaft oder Schwägerschaft verboten war? E. I, 1586; II, 1612; III, 1708.

1. Empfängniszeit nach freiem Ermessen, nicht nach § 1717 Ws. 2 fest*

zusetzen; Ehelichkeitserkl. ausgeschlossen, wenn Ehehindernis 813101 in irgend einem Zeitpunkt der EmpfZ. vorhanden war; Eintritt des Eheh. nach Erzeugung unschädlich, z. B. A heiratet nach Geburt ihres unehel. Kindes B den Vater C des Kindsvaters D, D kann Ehelichkeits­ erklärung des B erwirken. 2. Verstoß begründet Nichtig?, der Ehelichkeitserkl.; nicht ausgeschlossen ist Ehelichkeitserkl. bei sog. uneigentl. Schwägersch. 8 13102, bei Erzeugg. des Kindes im Ehebruch § 1312; keine analoge Ausdehnung auf Eheverbot des 8 1311. Lod des Kindes, des Vaters.

8 1733. Die Ehelichkeitserklärung kann nichts nach dem Tode des Kindes erfolgen? Nach dem Tode des Vaters ist die Ehelichkeitserklärung nur zulässig? wenn der Vater den Antrags bei der zuständigen Be­ hörde eingereicht * oder bei oder nach der gerichtlichen oder nota­ riellen Beurkundung des Antrags das Gericht oder den Notar mit der Einreichung betraut hat? Die nach dem Tode des Vaters erfolgte Ehelichkeitserklärung hat die gleiche Wirkung, wie wenn sie vor dem Tode des Vaters erfolgt wäre? E. I, 1595; II, 1619; 111,1709.

1. Verstoß begründet Nichtig!, der Ehelich!eitserkl. L. Kind muß Ein­ tritt der Wirksam!, der Ehelichkeitser!l. (s. § 1736 A. 1) erlebt haben, sonst Nichtig!, derselben. 3. 8 1725. 4. § 1723 A. 7. 5. 8 1730; !ein selbst. Antragsrecht des Vaters. Ehelichleitserkt. durch letztwill. Verfügg. des Vaters ausgeschlossen. 6. 88 1736 ff.; vgl. 8 2043 Ws. 2. 7. Der Einfluß nachträgl. eintretender Geschäftsunfähigk. eines Beteilig­ ten bemißt sich nach 8 130 2,s.

7. Titel. Legitimation unehelicher Kinder.

787

§§ 1731—1737.

Versagung.

§ 1734. Die Ehelichkeitserklärung kann versagt werden, auch wenn ihr ein gesetzliches Hindernis nicht entgegensteht. E. I, 1592; II, 1618 Al)s. 1; III, 1710.

!♦ Kein Anspruch auf Ehelichkeitserkl., auch nicht beim Vorliegen aller gesetzt. Voraussetzungen; Gnadens.ache; dagg. Versagung beim Mangel gesetzt. Voraussetzungen bei Meidg. der Nichtigk. notwendig, aber § 1735. Mängel in den Voraussetzungen.

§ 1733. Auf die Wirksamkeit der Ehelichkeitserklärung1 ist es ohne Einfluß, wenn der Antragsteller nicht der Vater des Kindes ist2 oder wenn mit Unrecht angenommen worden ist, daß die Mutter des Kindes oder die Frau des Vaters zur Abgabe einer Erklärung dauernd außerstande oder ihr Aufenthalt dauernd un­ bekannt sei? E. I, 1593; II, 1620 Satz 2; III, 1711.

1. Regel: Nichtigk. der EhelichkErkl. beim Mangel eines gesetzt. Erforder­ nisses, Heilg. durch Nachholg. lausgeschlossen; Ausnahmen § 1735; Geltendmachg. der Nichtigk. durch jedermann mögl.; beweispfl., wer Nichtigk. geltend macht; Streit zw. Vater u. Kind über Gültigk. d. EhelichkErkl. ZPO § 640. 2. § 1725; gleichgültig, ob Antragsteller gewußt hat, daß er nicht der Vater sei oder nicht, sofern nicht bei Kenntnis der Antrag nach §§ 134, 138 nichtig; Anfechtg. des Antrags wg. irrtümlicher An­ nahme der Vatersch. nach allgem. Vorschr. §§ 119, 123, 1731; vgl. StGB § 169. 8. § 17263; gleichgültig, wodurch Irrtum veranlaßt war. Wirkungen: Stellung des Kindes.

9 1736. Durch die Ehelichkeitserklärung1 erlangt das Kind die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes? E. I, 1583 Abs. 2; II, 1610 Abs. 2; III, 1712.

1. Nicht für die Vergangenh., erst von Wirksamwerden der EhelichkErkl. ab; für dieses Landesrecht maßgebend, ev. Bekanntmachg. an Antrag­ steller. 2. Im Verhältnis zum Vater, dieser erlangt die elterl. Gew. mit allen sich daraus ergebenden Folgen; Beendigg, der Vormundsch. §§ 1882, 1773; Erstreckung auf Mkömmlinge § 1737; im übrigen s. wg. der Wirkungen § 1719 A. 5 und Vorbem.; Verhältnis zur Mutter §§ 1737, 1738. Verwandtschaft und Schwägerschast.

§ 1737. Die Wirkungen der Ehelichkeitserklärung erstrecken sich auf die Abkömmlinge des Kindessie erstrecken sich nicht auf die Verwandten des Vaters? Die Frau des Vaters wird nicht mit den: Kinde, der Ehegatte des Kindes wird nicht mit dem Vater verschwägert? Die Rechte und Pflichten, die sich aus dem Verwandtschafts­ verhältnisse zwischen dem Kinde und seinen Verwandten ergeben, 50*

788

Viertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

bleiben unberührt, soweit nicht das Gesetz ein anderes vorschreibt.^,5 E. I, 1696; II, 1621; lll, 1713.

1 Eheliche u. diesem gleichstehende, auch schon vorhandene; Wirkungen: §§ 1601 ff., 1924, 1925, 2303, 1776^3,4, 1897. 2. Vater des Vaters wird nicht Großvater, Kinder des B. werden nicht Geschwister des f. ehe^ erkl. K.; kein Unterhaltsanspr., kein Erbrecht. S. Eheverbot d. § 1310 S3 wird nicht berührt. 4. §§ 13051 s 3z 1738, 1739; zufolge §§ 1736, 1737*81 Halbs. 1 kann durch die Konkurrenz des Vaters der Unterhalts­ anspr., Erb- u. PflTR. der Verwandten des Kindes eingeschränkt o. aus­ geschlossen werden. S. Durch EhelichkErkl. seitens eines Mannes, der nicht Vater des K. ist, werden die Anspr. des K. aus §§ 1708 ff. gg. den wirkt, unehel. Vater nicht berührt.

Stellung der Mutter.

§ 1738. Mit der Ehelichkeitserklärung1 verliert die Mutter das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu sorgen? Hat sie dem Kinde Unterhalt zu gewähren/ so treten Recht und Pflicht wieder ein/ wenn die elterliche Gewalt des Vaters endigt5 oder wenn sie wegen Geschäftsunfähigkeit des Vaters 6 oder nach 8 1677 ruht. E. I, 1597; II, 1622; III, 1714.

2. § 1707; Recht aus persönl. Verkehr mit dem K. bleibt jedoch bestehen, im Rechtsweg verfolgbar. S. Auch nur teil­ weise; vgl. § 1739. 4. R. u. Pfl. zur Sorge f. d. Pers, des %. § 1707; Vormund zu bestellen; Wiedereintritt erfolgt kraft Ges.; Dauer bis der Vater die eitert Gew. wieder erlangt (s. zu §§ 1679, 1680). Ruhen der­ selben aufhört (s. zu §§ 1676, 1677 2) o. Unterhaltsgewährg. der Mutter endet. S. Durch Tod, Todeserkl., Verwirkg., Entziehung. 6. § 16761 1. § 1736 A. 1.

Unterhalt des Kindes.

8 1739.

Der Vater ist dem Kinde und dessen Abkömmlingen^ vor der Mutter und den mütterlichen Verwandten zur Gewährung des Unterhalts verpflichtet? E. I, 1598; II, 1623; III, 1715.

1. Abweichung von § 16062 s * und von dem Grundsatz des § 17372. 2. Im übrigen §§ 1601 ff., insbes. §§ 1608, 1609 maßgebend. Verheiratung des Vaters.

§ 1749.

Will der Vater eine Ehe eingehen/ während er die elterliche Gewalt über das Kind hat/ so finden die Vorschriften der 88 1669 bis 1671 Anwendung? E. I, 1599; II, 1624; III, 1716.

L Auch bei erster Berheiratg. vgl. auch § 1845.

2. § 1736.

3. Ehehindernis § 1314;

§§ 1737—1740. 8. Titel. Annahme an Kindes Staat. §§ 1741—1744.

789

Achter Titel.

Annahme an Kindes Statt. Das BGB. kennt nur mehr ein einheitl. Institut der Annahme an Kindes Statt als Mittel zur Begründg. eines Eltern- und Kindesver­ hältnisses. Die Annahme an Kindes Statt erfolgt durch Vertrag; dieser bedarf gerichtlicher Bestätigg., die jedoch nur beim Mangel eines gesetzl. Erfordernisses versagt werden darf. In der gleichen Weise kann das durch die Annahme begründete Rechtsverhältnis wieder aufgehoben wer­ den. Wohnsitz des angen. K. § ll1; Unterstützungswohnsitz UWG 8 18, Heimat in B. HeimG al3; wg. Staatsangehörigk. s. StAG8 2^. Reli­ giöse Erziehung a 134, s. für Pr. OLG 33^, SeuffA 64 "220. Eintragg. in das Geburtsregister PStG 8 26, KGJ 22*250, OLG 18 262, 6 289. In­ ternat. Privatr. a 22; Übergang a 209.

Voraussetzungen. § 1741. Wer keine ehelichen * Abkömmlinge hat,^ kann durch Vertrags mit einem Anderen diesen an Kindes Statt annehmen.^ Der Vertrag bedarf der Bestätigung^ durch das zuständige Gericht. 6 E. 1,1601 Abs. 2,1602 Satzl, 1617 Satz 1; II, 1625 Abs.1,1631 Satz 1,1632 Abs.l Satz 1; III, 1717.

1. Oder als ehelich geltenden §§ 1591, 1592, 1699, 1719, 1736; vgl. § 1743; Vater u.

Mutter können das eigene unehel.

K.

annehmen.

2. Nicht bloß Kinder; bereits verstorbene Abk. nicht hinderl.; war Todeserkl. eines Mk. zu Unrecht erfolgt, so ist Ann. nichtig; Vorhanden­ sein eines nasciturus nicht hinderlich. 3. Form, Inhalt §§ 1750, 1751, 1762, 1767, 17582. 4. Ann. an Enkel Statt ausgeschlossen, s. § 1741 si, 1767 2. F. Nicht Gnadensache, s. 8 1754 A. 3. 6. Zuständigk. FGG 88 65, 66, 7; s. 88 1753 f.; Benachrichtigungspfl. FGG 8 50.

§ 17k2. Die Annahme 'an Kindes Statt kann nicht unter einer Bedingung oder einer Zeitbestimmung erfolgen. @.I, 1615; 11, 1630; in, 1718.

88 158 ff., 163; bei Meidg. Nebenbestimmungen zulässig.

der Nichtigk.; vgl.

8 17681;

andere

§ 1743L Das Vorhandensein eines angenommenen Kindes steht einer weiteren Annahme an Kindes Statt nicht entgegen. E. I, 1602 Satz 2; II, 1625 Abs. 2; III, 1719.

Wegen 8 17571 Ausnahme von 8 1741; keine Verwandtsch. zw. mehreren angenommenen Personen; vertragsmäßiger Ausschluß weiterer Ann. an K. regelmäßig nichtig § 138.

Alter des Annehmenden. § 1744* Der Annehmende muss1 das fünfzigste Lebensjahr 2 vollendet habend und mindestens achtzehn Jahre älter fein2 als das Kind> E. I, 1603 Abs. 1, 1604 Abs. 1; II, 1626 Abs. 1; III, 1720.

790

Viertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

1. Bei Meidg. der Nichtigk. des Vertrags trotz Bestätigg. S. §§ 187*, 188*. 3. Zur Zeit des Vertragsabschlusses. 4. Befreiung § 1745. Befreiung.

8 1745. Von den Erfordernissen des § 1744 sann1 Befreiung bewilligt werden, von der Vollendung des fünfzigsten Lebensjahrs jedoch nur, wenn der Annehmende volljährig2 ist. Die Bewilligung steht dem.Bundesstaate zu, dem der An­ nehmende angehörtist der Annehmende ein Deutscher, der feinem Bundesstaat angehört/ so steht die Bewilligung dem Reichskanzler zu. Uber die Erteilung der einem Bundesstaate zustehenden Be­ willigung hat die Landesregierung zu Bestimmen.5 E. 1, 1603 Abs. 2, 1604 Abs. 2, 1605; 0,1626 Abs. 2; III, 1721.

1. Guadensache; kann auch nach Wschluß des AnnVertr. noch wirksam erteilt werden OLG 18***. S. Oder für vollj. erklärt §§ 2, 3; Er­ fordernis gilt auch für Frauen. 3. Bei Zugehörig!, zu mehreren Bundesstaaten Befr. seitens jeden erforderl.; Mangel der örtlichen Zuständigk. macht die Ann. nicht unwirksam. 4. § 9 SchuhgebG. 5. 13. ZustBO 24. 12. 99 § 21, 0. VO 1. 12. 99 §§ 7, 11, A. a 62, RäL. AG § 122: Landesherr; EL. BO 1. 11. 99 § 1 Statthalter; Pr. VO 16.11.99 a 14, S. BO 6. 7. 99 § 35, W. a 269, H. a 121, 122, MSch. BO § 224, W. VO 20. 12. 99 a 12 Justizmin.; SW. § 196, Erseh. BO §§ 1, 3, SM. a 24 §§ 1, 3, SA. VO 24. 6. 99 § 19, SchR. a 155, SchS. a54, RjL. § 113, L. §40 Staatsmin.; Ba. BO 11. 11. 99 § 33, VO 5. 9. 06, RPolO 1. 3. 07: Amtsger.; MSt. VO §222 Landesreg.; SKG. BO 28. 12. 99 § 13 Landesjusttzverw.; Lü. § 121, Br. BO 18. 7. 99 § 3, Ha. BO 1. 12. 99 § 4: Senat.

Einwilligung des Ehegatten.

8 1746, Wer1 verheiratet ist, kann nur mit Einwilligung seines Ehegatten2 an Kindes Statt annehmen oder angenommen werden.5 Die Einwilligung ist nicht erforderlich, wenn der Ehegatte zur Abgabe einer Erklärung dauernd außerstande oder sein Auf­ enthalt dauernd unbekannt ist.4 6. 1, 1606, 160», 1611 Satz 1; II, 1627; III. 1722.

1. Gleichviel, ob Mann o. Frau. 2. Auch bei tatiächl. Getrenntleben u. nach Aufhebg. der ehel. Gemeinsch. nach § 1757, nicht nach Scheidg.; nachträgl. Zustimmung zum Berti, nur vor Bestätigg. mögt., ZustErkl. nach Bestätigg. heilt Nichtigk. des Vertr. nicht; keine Ersetzung durch VG.; s. § 1748. 8 Vgl. § 17638*; gemeinsame Ann. von Ehegatten durch dieselbe Pers, zulässig. 4. Verstoß unschädl. § 1756.

Einwilligung der Eltern.

8 1747, Ein eheliches Kind1 kann bis zur Vollendung des ein» iindzwanzigsten Lebensjahrs 2 nur mit Einwilligung 3 der Eltern,4

8. Titel. Annahme an Kindes Statt. §§ 1744—1750.

791

ein uneheliches Kind kann bis zum gleichen Lebensalter nur mit Einwilligung3 der Mutter an Kindes Statt angenommen werden. Die Vorschrift des § 1746 Abs. 2 findet entsprechende Anwendung.^ E. I, 1610, 1611 Satz 1, li, 1629; III, 1723.

2. §§ 187-, 1882; VoNjährigkErkl. steht der Vollendg. des 21. Lebensj. nicht gleich. 3. Keine Ersetzg. durch das VG., nachträgl. Zust. s. § 1746 A. 2; Form usw. § 1748. 4. Beider Elternteile, ohne Rücks, auf elterl. Gew., auch wenn sie ge­ schieden. S. Siehe § 1756. Gleiches gilt, wenn Familienstand nicht zu ermitteln, so bei Findelkindern. 1. §§ 1591 ff., 1699, 1719, 1737-.

§ 1748. Die Einwilligung der in den §§ 1746, 1747 bezeich­ neten Personen hat dem Annehmenden oder dem Kinde oder dem für die Bestätigung des Annahmevertrags zuständigen Gerichte gegenüber zu erfolgen;1 sie ist unwiderruflich. Die Einwilligung kann nicht durch einen Vertreter2 erteilt werden. Ist der Einwilligende in der Geschäftsfähigkeit be­ schränkt,3 so bedarf er nicht der Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters. Die Einwilligungserklärung bedarf der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung.^ E. I, 1614, 1616 Abs. 2; II, 1636; III, 1724.

1. Einseit., empfangsbedürftiges RGeschäft §§ 130 f.; auch schriftlich; nur mit Bezug auf bestimmte Ann. zulässig; Bedingg., Zeitbest. ausge­ schlossen. 2. Im Willen; also bei Geschäftsunfähigkeit ausgeschlossen, wenn nicht §§ 17462, 1747 s 2 zutrifft; Bertretg. in der Erklärung zu­ lässig. 3. §§ 106, 114. 4. § 128, MG §8 167 ff., a-141.

Annahme als gemeinschaftliches Kind. § 1749. Ms gemeinschaftliches Kind kann ein Kind nur von einem Ehepaar angenommen werdend Ein aNgenommepes Kind kann, solange das durch die An­ nahme begründete' Rechtsverhältnis besteht/ nur von dem Ehe­ gatten des Annehmendep an Kindes Statt angenommen werden.3 ®. I, 1607, 1608; II, 1628; III, 1725.

A. als» auch nach dem Tode des Erstannehmenden. 3. Erfüllg. aller Voraussetzungen der Anu., auch des § 1747 erfordert. OLG 8 358; Wirkg. § 17572; bei nachträgl. Ann. durch deu Mann geht die elterl. Gew. auf ihn über, vorbehaltl. § 1634, K. erhält feinen Namen. 1. Siehe §§ 17572, 1306 S 1758i, 1772s 2.

Abschlutz des AnnahWevertrags. § 1750. Der Annahmevertrag kann nichts durch einen Ver­ treter 3 geschlossen werden. Hat das Kind nicht das vierzehnte Lebensjahr3 vollendet, so kann sein gesetzlicher Vertreter^ den

792

Viertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

Vertrag mit Genehmigung des Vormundschastsgerichts 5 schließen. Ter Annahmevertrag muß^ bei gleichzeitiger Anwesenheit beider Seile6 vor Gericht oder vor einem Notar geschlossen werden? L. I,

1612, 1613 Hbf. 2 Satz 2, 1616 Hbf. 1; II, 1631 Satz 2, 1638; 01, 1726.

1. Bei Meidg. der Nichtigk. der Ann. trotz Bcstätigg.; Ms. 1 u. 2 gilt auch für den nach § 1762 s1 beteiligten Abkömmling. S. Im Willen, also Ann. bei Geschäftsunfähigk. ausgeschlossen, Ausnahme Satz 2; beschr. Geschäftsfähig!. § 1761; Bertretg. in der Erklärg. zulässig. 3. §§ 187 r, 188-. 4. Für persönl. Angelegenh. 5. FGG 35, 43, a 147; Interesse des K. maßgebend OLG 5417, vgl. auch OLG 18 283,292. Rechtsmittel FGG 8 IS ff-, SS; Anhörg. Verwandter 81847; Mangel der Gen. 881643», 1829, 1830, hiernach Gen. nach Bestätigg. des Bertr. zulässig u. wirksani OLG 182e6. 6. Oder ihrer Vertreter in der Erklärg.; Ausn. von 8 128. 7. FGG 88 167 ff., a 141; das Ger. muß nicht das zur Bestätigg. zu­ ständige sein.

8 1751. Ist der Annehmende in der Geschäftsfähigkeit be­ schränkt? so bedarf er zur Eingehung des Vertrags, außer der Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters? der Genehmigung des Vormundschastsgerichts? Das gleiche gilt für das Kind? wenn es in der Geschäfts­ fähigkeit beschränkt1 ist. e. I,

1613 Abs. 1, 2 Satz 1; 0,1634; Hl, 1727.

1. 88 106, 114. 8 1750 A. 5.

S. In persönl. Angelegenheiten; 88 182 ff.

3. Siehe

4. Oder den Abkömmling im Falle des 8 1762 S2

Annahme durch Vormund, Pfleger.

8 1782. Will ein Vormund 1 seinen Mündel an Kindes Statt annehmen, so soll2 das Vormundschaftsgericht die Genehmigung3 nicht erteilen, so lange der Vormund int Amte ist? Will jemand seinen früheren Mündel an Kindes Statt annehmen, so soll2 das Vormundschastsgericht die Genehmigung nicht erteilen,5 bevor er über seine Verwaltung Rechnung gelegt6 und das Vorhandensein des Mündelvermögens nachgewiesen hat? Das gleiche gilt, wenn ein zur Vermögensverwaltung be­ stellter Pfleger2 seinen Pflegling oder seinen früheren Pflegling an Kindes Statt annehmen will. ®. 1, 1613 Abs. 3, 4; II, 1635; III, 1728.

1. Pfleger zum Bertragsabschl. erforderl. 88 181, 17952, 1915. 2 Ord nungsvorschr., Verstoß ohne Einfluß auf Gültigk. des AnnVertr., kein Grund zur Versagung der Bestätigg. 8. Nach 8 1750 *, 1751 2. 4. Be­ endigg. 88 1885—1889, 1897; ob beabsichtigte Ann. des Mündels Ent­ lassungsgrund, nach den Umständen zu entscheiden. 8. Gilt nicht, wenn der frühere Mündel unbeschränkt geschäftsfähig geworden. 6. 881890 ff.

8. Titel.

Annahme an Kindes Statt. §§ 1750—1755.

7. Das; Herausgabe des Verm. erfolgt ist, nicht erfordert.

793

8. §§ 1909 ff.,

1915; gilt im Falle des § 1693 auch für den Beistand.

Bestätigung durch das Gericht.

§ 1753. Die Bestätigung des Annahmevertrags kann nicht nach dem Tode^ des Kindes erfolgen.2 Nach dem Tode* des Annehmenden ist die Bestätigung nur zulässig, Wenn der Annehmende ober das Kind2 den Antrag aus Bestätigung bei dem zuständigen Gericht eingereicht oder bei ober nach bet gerichtlichen oder notariellen Beurkundung des Vertrags^ das Gericht ober ben Notar mit ber Einreichung betraut hat. Die nach bent Tobe des Annehmenden erfolgte Bestätigung hat die gleiche Wirkung, wie wenn sie vor dem Tode erfolgt wäre.2 6.1,

1618; II, 1637; Ul, 1729.

1. Nachtrag!. Eintritt der Geschäftsunfähigk. ohne Einfluß § 1302,s. 2. Kind muß Eintritt der Wirksamk. der Best. (MG §8 67 V”) erlebt haben. 8. Oder ein nach § 17622 beteiligter Abkömmling. 4. § 17502. 5. Auch in erbrecht!. Hinsicht, vgl. §20432; Eintritt der Wirksamkeit FGG § 67 2.

§ 1754. Die Annahme an Kindes Statt tritt mit der Be­ stätigung 1 in Kraft. Die Vertragschließenden sind schon vor der Bestätigung gebunden.2 Die Bestätigung ist nur zu versagen, wenn ein gesetzliches Erfordernis der Annahme an Kindes Statt fehlt.2 Wird die Be­ stätigung endgültig^ versagt,2 so verliert der Vertrag seine Kraft. e. I, 1617 S-tz 2, 3, 1619; II, 1632 Abs. 1 Sa? 2: III, 1730.

1. Eintritt der Wirksamk. MG §§ 16, 67; Rechtsmittel MG 8 68; Mitteilg. an bas BG. wg. § 1760 FGG 8 50. 2. Vgl. 8 1753 A. 1. 8. Nur Prüfg. der gesetzt. Erfordernisse, bei deren Vorhandensein muß Best, erteilt, beim Fehlen eines derselben muß sie versagt werden; Erteilg. trotz fehlender Voraussetzungen heilt nicht die Nichtig!, der Ann., s. 8 1756 A. 1; keine Prüfg., ob Ann. den Interessen der Beteiligten entspricht. 4. Rechtskräftig. 5. Bersagg. ledig!, wg. Unzuständigk. des Gerichts hat die Wirkg. nicht.

Anfechtung.

§ 1755. Ist ber Annahmevertrag ober bte Einwilligung einer ber in ben §§ 1746, 1747 bezeichneten Personen anfechtbar,i so gelten für bie Anfechtung unb für bie Bestätigung des anfecht­ baren Rechtsgeschäfts die Vorschriften des § 1748 Abs. 2, des § 1750 Abs. 1 und des § 1751. @. I, 1630; II, 1652; III, 1731.

L. Nichtig!., Anfechtbar!. §§ 104 ff., 116 ff., 142-144; AnfGegner bei Anfechtg. des Vertrags (o. der Aufhebg. 88 1768, 1770) der andere Teil,

794

Vierte? Buch. Familienrrcht. II. Abschn. Verwandtschaft.

bei Anfechtg. der Einwilligg. der, dem ggüber die Einwilligg. erklärt, bei Erklärg. ggüber dem Gericht sowohl der Annehmende als das Kind o. deren Erbe; R. zur Anfechtg. ist nicht vererb!.; Rechtsstreit ü. Gültig!, des AnnBertr. zw. dem Annehmenden u. dem Kinde ZPO § 640. An­ fechtg. wg. Simulation OLG 4»«», 6»«, 7«», 8’”, 18«“. Mangel gesetzlicher Voraussetzungen.

8 1756. Auf die Wirksamkeit der Annahme an Kindes Statt ist es ohne Einfluß, wenn bei der Bestätigung des Annahmevertrags mit Unrecht angenommen worden ist, daß eine der in den § 1746 1747 bezeichneten Personen zur Abgabe einer Erklärung dauernd außerstande oder ihr Aufenthalt dauernd unbekannt fei.1 E li, 1638; DI, 1732.

1. Regelmäßig Nichtig!, des AnnBertr. beim Fehlen eines der gesetzl. Erfordernisse der §§ 1741«, 1742, 1744—1751, 1753 trotz Bestätigg. OLG 7 «5, 18 283; die Nichtig!. !ann von jedermann geltend gemacht werden; Ausnahme von der Mchtigl. § 1756. Wirlungen der Annahme: 1. für das Kind.

8 1757. Durch die Annahme an Kindes Statt erlangt das Kind die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes1 des Annehmcnden. Wird von einem Ehepaare gemeinschaftlich ein Kind ange­ nommen oder nimmt ein Ehegatte ein Kind des anderen Ehe­ gatten an,2 so erlangt das Kind die rechtliche Stellung eines ge­ meinschaftlichen ehelichen Kindes1 der Ehegatten. E. I, 1601 «0s. 1, 1621; 11,1639; III, 1733.

1. §§ 1616—1698 finden Anwendg., der Annehmende erlangt die eltcrl Gew., Vormundsch. endet § 1882; Unterhaltspfl. §§ 1601 ff., Erb- und Pflichtteils!, des K. §§ 1924, 2303; Abweichungen s. §§ 1758—1763, ver­ tragsmäßige Beschränlg. § 1767; Verhältnis zu d. bisherigen Verwandten § 1764; s. wg. weiterer Folgen auch Vordem, vor § 1741 2. § 1749; auch wenn die Ann. erst nach dem Tode des anderen Eheg. erfolgt. Name des Kindes.

8 1758. Das Kind1 erhält den Familiennamen des An­ nehmenden? Wird das Kind von einer Frau angenommen, die infolge ihrer Verheiratung einen anderen Namen führt, sö erhält es dm Familiennamen, den die Frau vor der Verheiratung ge­ führt hat? In den Fällen des § 1757 Abs. 2 erhält das Kind den Familiennamen des Mannes? Das Kind1 darf dem neuen Namen seinen früheren FamiliMnamm hinzufügen? sofern nicht in dem Annahmevertrag ein anderes bestimmt ist? E. I, 1622 Avs. 1, 2; II, 1642; 111,1734.

8. Titel. Annahme an Kindes Statt. §§ 1755—1760.

795

1. Und die nach § 1762 von der Annahme betroffenen Wkömmlinge. 2. Kraft Ges. mit Wirksamk. des BestätigqsBeschl. FGG Z67; Recht u. Wicht zur Führg.; Änderung s. A. zu § 1616; Verlust bei Aufhebg. der Ann. § 1772; § 1355 bleibt unberührt, an gen. verheir. Frau behält Familiennamens des Mannes; Stand, Adel nach Landesr. 3. Das ist stets der Mädchenname. 4. Nimmt also Frau das K. des M. an, so behält das K. den Familiennamen des Mannes, nimmt der Mann das K. der Frau an, so erhält das K. den Namen des Mannes. 5. An zweiter Stelle; höchstpersönl. Recht, nicht durch Vertreter ausübbar; Ausübg. des Rechts aus Abs. 2 an Frist o. Form nicht gebunden, er­ folgte Ausübg. binderrd; über Gen. des VG. nach §§ 1750 \ 1751 f. OLG 5"7; im Geburtsreg. zu vermerken, B. JMBl. 00888. 6* Nämlich Verbot der Hinzufügg.; Verpflichtg. hierzu kann nicht bedungen werden. 2. für den Annehmenden.

§ 175D Durch die 'Annahme an Kindes Statt wird ein Erbrecht für den Annehmenden nicht begründet. E.I, 1624; II, 1644; III, 1735.

Ausnahmen von § 1757; auch kein Pflichtteilsr.; zwingende Vorschrift § 17672, aber lehtwillige Verfügg. des K. zugunsten des Annehmenden nicht ausgeschlossen. Erb- u. Pflichtteilsr. des K. u. der Wkömmlinge, auf die sich nach § 1762 die Ann. erstreckt, §§ 1924, 2303; s. auch §§ 1763, 1764. VermögenSverzeichniS.

§ 1760* Der Annehmende * hat^ über das Vermögen des Kindes,^ soweit es auf Grund der elterlichen Gewalt seiner Ver­ waltung unterliegt,^ auf seine Kosten ein Verzeichnis^ aufzu­ nehmen und dem Vormundschaftsgerichtb einzureichen; er hat das Verzeichnis mit der Versicherung der Richtigkeit und Voll­ ständigkeit zu versehend Ist das eingereichte Verzeichnis un­ genügend, so findet die Vorschrift des § 1640 Ms. 2 Satz 1 Anwendung.^ Erfüllt der Annehmende die ihm nach Ws. 1 obliegende Ver­ pflichtung nicht, so kann ihm das Bormundschäftsgericht die Ver­ mögensverwaltung entziehen? Die Entziehung kann jederzeit wieder aufgehoben werden. E. I, 1623 Abs. 1; II, 1643 Abs.l; IN, 1726.

1 ♦ Im Falle des § 17572 der Mann, sofern nicht die elterl. Gew. o. deren Ausübung sofort an die Frau fällt (§§ 1684, 1685). 2 Ohne Auf­ forderung binnen angemessener Frist. 3. Das im Zeitp. der Wirksamk. der Bestättgg. vorhandene; keine Verzeichnispfl. hinsichtl. späterer Zu­ gänge. 4. Ohne Rücks, auf Nuünießg. S. § 1640 A. 6; § 1640*82 anwendbar. v. § 1640 A. 8. 7° § 1640 A. 7. 8. § 1640 A. 10, 11. O. Vgl. §§ 1670, 1673; sonstige Zwangsmittel: Anordnung öffentl. Auf­ nahme des Verz. Ms. 1 S. 2, Ordnungsstr. nach Landesrecht.

796

Viertes Buch.

Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

Verpflichtungen bei Ehrschlietzung.

g 1761. Will der Annehmende eine Ehe eingehend während er die elterliche Gewalt über das Kind hat, so finden die Vorschristm der §§ 1669 bis 1671 Anwendung? e.1, 1623 «bs. 3; II, 1643 «bs. 2; IU, 1737.

1. Auch bei erster Verheiratg.; bei 2. Ehe gelten §§ 1669—1671 nach § 1757l.

2. Ehehindernis § 1314; vgl. auch § 1845.

3. für Abkömmlinge deS Lindes.

g 1762. Die Wirkungen der Annahme an Kindes Statt erstrecken sich auf die Abkömmlinge1 des Kindes. Auf einen zur Zeit des Vertragsabschlusses schon vorhandenen2 Abkömmling und dessen später geborene Abkömmlinge erstrecken sich die Wirkungen nur, wenn der Vertrag auch mit dem schon vorhandenen Abkömmlinge geschlossen wird? E. I, 1620 Abs. 1; II, 1640: IN, 1738.

1. Eheliche u. diesen recht!, gleichstehend«, also auch die unehelichen einer angen. Tochter § 1705; s. auch § 1311. 2. Geborenen. 3. §§ 1750, 1751 gelten für ihre Teilnahme am Vertrag; Erstreckung kann in nachträgl. gesondertem Vertrag auch nach Bestätigg. des AnnBertr. erfolgen, dann weitere Bestätigg. erforderlich.

4. für die Verwandten des Annehmenden.

g 1763. Die Wirkungen der Annahme an Kindes Statt erstrecken sich nicht auf die Verwandten des Annehmenden? Der Ehe­ gatte des Annehmenden wird nicht mit dem Kinde, der Ehe­ gatte des Kindes wird nicht mit dem Annehmenden verschwägert. S.

I, 1620 Abs. 2; II, 1641; III, 1739.

1. Es entsteht kein gegenseitiges Verwandtschaftsverhältnis; kann auch nicht durch den AnnVertr. begründet werden.

5. für die Verwandten des Kindes.

g 1764. Die Rechte und Pflichten, die sich aus dem Ver­ wandtschaftsverhältnisse zwischen dem Kinde und seinen Ver­ wandten ergeben, werden durch die Annahme an Kindes Statt nicht berührt? soweit nicht das Gesetz ein anderes vorschreibt? e. I, 1625; 11,1645; 111,1740.

1. Das K. bleibt Glied der natürlichen Familie mit allen rechtl. Wirkun­ gen vorbehaltl. der Ausnahmen in A. 2; wg. Unterhaltspfl. s. auch § 1766. 2. §§ 1306, 1757, 1766», 1776 r, 17861N s, 18992; die UnterHaltsansprüche der leibl. Verw. können durch die Konkurrenz des An­ nehmenden eingeschränkt o. ausgeschlossen werden §§ 1757, 1609. 6. für die Eltern des Kindes.

g 1765. Mit der Annahme an Kindes Statt verlieren die leib­ lichen Eltern die elterliche Gewalt über das Kind, die unehe-

8. Titel. Annahme an Kindes Statt. §§ 1761—1767.

797

liche Mutter das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu sorgen? Har der Vater oder die Mutter dem Kinde Unterhalt zu gewähren,so treten das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu sorgen, wieder ein,3 wenn die elterliche Gewalt des Annehmenden endigt^ oder wenn sie wegen Geschäftsunfähig­ keit des Annehmenden oder nach § 1677 ruht.3 Das Recht zur Vertretung des Kindes tritt nicht wieder ein.6 8.1,

1626; II, 1646; 01,1741.

1. §§ 1627, 1684, 1685, 1707, oder die sonstigen Rechte, die Ausfluß der eitert Gew. sind, z. B. § 1634, 1635—1637; Recht auf persönl. Verkehr mit dem K. bleibt als Ausfluß der Verwandtschaft unberührt, a. M. RGZ 6447; § 1765 gilt nicht, wenn Mutter ihr unehel. K. o. ein Ehe­ gatte das K. des anderen annimmt. L. §§ 1601 ff., 1705, 1739, 1766. 3. §§ 1631, 1632, 1707, mit Ausschluß der gesetzt. Vertretg., Satz 2; kraft Ges. u. zwar für denjenigen Elternteil, der den Unterhalt gewährt, auch die Mutter unter Ausschluß des Vaters; die volle eitert Gew. wird nicht wieder erlangt. 4. Auch durch Entziehung. S. Sorge f. d. Persoil endet mit Wegfall einer der Voraussetzungen des Abs. 2, auch mit Aufhören der Unterhaltspfl. S. Vormund zu bestellen; Vater kann Vorm, werden. Unterhaltspflicht des Annehmenden.

§ 1766» Der Annehmende ist dem Kinde und denjenigen Ab­ kömmlingen des Kindes, auf welche sich die Wirkungen der An­ nahme erstrecken/ vor den leiblichen Verwandten2 des Kindes zur Gewährung des Unterhalts verpflichtet. Der Annehmende steht im Fälle des § 1611 Abs. 2 den leiblichen Verwandten der auffteigenden Linie gleich/ E. I, 1627; II, 1647; III, 1742.

1. § 1762.

2. Nämlich vor den gleich weit entfernten Berw. auf­ steigender Linie; auch vor dem unehel. Vater. Im übrigen gelten beim Zusammentreffen mehrerer Berechtigter u. Verpflichteter §§ 1606, 1608, 1609, 15791 s 2, wobei Annehmender u. K. leiblichem Elternteil u. leibt K. gleichstehen. 3. Obwohl nach § 1759 nicht pflichtteilsberechtigt. Vertragsmäßige Änderung der Wirkungen.

g 1787. In dem Annahmevertrage kann die Nutznießung des Annehmenden an dem Vermögen des Kindes1 sowie das Erb­ recht des Kindes2 dem Annehmenden gegenüber ausgeschlossen3 werden. Im übrigen können die Wirkungen der Annahme an Kindes Statt in dem Annahmevertrage nicht geändert werden/ E. I, 1628; II, 1648; III, 1748.

1. Das Verm. des K. wird dann freies Vermögen; kein Vorbehalt zu­ gunsten der leibl. Eltern möglich.

2. Und der Wkömmlinge, auf die

798

Viertes Buch. Familienrecht. II. Abschn. Verwandtschaft.

sich die Ann. erstreckt § 1762, allein o. gleichzeitig mit dem des K.; AuSlegungsfrage, ob Ausschließg. des Erbr. des K. auch Ausschließg. des Erbr. der Abk. des K. umfaßt; regelmäßig zu bejahen. S. Oder be­ schränkt. 4. Vgl. jedoch auch § 17582; Gültigk. des Vertrags bemißt sich bei teilweise unzulässigem Inhalt nach § 139. Aufhebung.

§ 1788. Das durch die Annahme an Kindes Statt begründete Rechtsverhältnis kann wieder aufgehoben werdend Die Auf^ Hebung kann nicht unter einer Bedingung oder einer Zeit­ bestimmung erfolgen. Die Aufhebung erfolgt durch Vertrags zwischen dem An­ nehmenden dem Kinde und denjenigen Abkömmlingen des Kindes, auf welche sich die Wirkungen der Annahme erstrecken? Hat ein Ehepaar gemeinschaftlich ein Kind angenommen oder hat ein Ehegatte ein Kind des anderen Ehegatten ange-, nommen? so ist zu der Aufhebung die Mitwirkung5 beider Ehe­ gatten erforderlich. E. I, 1629 Abs. 1, 2, 4, 5; II, 1649; III, 1744.

1. Für die Zukunft; f. §§ 1770, 1765, FGG § 67. L. Aufhbg. kraft Ges. s. § 1771, keine weiteren AufhebgsGründe. S. § 1762. 4. § 1757. S. Nicht nur die Einwilligg. im zweiten Falle des § 17572.

8 1769. Nach dem Tode des Kindes können die übrigen Be-^ teiligten1 das Mischen ihnen bestehende Rechtsverhältnis durch Vertrag aufheben. Das gleiche gilt in den Fällen des § 1757 Abs. 2 nach dem Tode eines der Ehegatten? E. I, 1629 Abs. 3, 4; U, 1650; III, 1745.

!♦ Die nach § 1762 von der Ann. mitumfaßten Abk. u. der Annehmende^ Aufhebg. auch zulässig nach dem Tode eines jener Abk. durch Vertr. zw. den übrigen Beteiligten, Wirksamk. der Aufhebg. FGG 8 67; Bestätigg. nach dem T. eines Teils §§ 1753, 1770. 2 Aufhebg. nach dem Tode des Annehmenden regelmäßig ausgeschlossen, Ausn. Satz 2; Rechts­ verhältnis zw. dem verstorb. Eheg. u. dem K. u. dessen Abk. bleibt un­ berührt, s. auch § 1772 s 2.

8 1776. Die für die Annahme an Kindes Statt geltenden Vor­ schriften des § 1741 Satz 2 und der §§ 1750, 1751, 1753 bis 17551 gelten auch für die Aufhebung. E. I, 1629 Abs. 5; II, 1651, 1652; HI, 1746.

1 Erfordernis

gerichtl. Bestätigg., Vertretg., Gen. d. VG., Form des Vertrags, Bestätigg. nach dem Tode eines Bet., Beginn der Rechtswirkg., Gebundenh. an den Vertr., Voraussetzungen der Bestätigg., Ansechtg. des Vertrags.

8. Titel. Annahme an Kindes Statt.

§§ 1767—1772.

799

Eheschließung durch Annahme an Kindes Statt verbundener Personen.

§ 1771.

Schließen Personen, die durch Annahme an Kindes Statt verbunden sind, der Vorschrift des § 1311 zuwider eine Ehe, so tritt mit der Eheschließung1 ixe Aufhebung des durch die Annahme zwischen ihnen2 begründeten Rechtsverhältnisses ein. Ist die Ehe nichtig/ so wird, wenn dem einen Ehegatten die elterliche Gewalt über den anderen zusteht, diese mit der Ehe­ schließung verwirkt.^ Die Verwirkung tritt nicht ein, wenn die Nichtigkeit der Ehe auf einem Formmangel beruht und die Ehe nicht in das Heiratsregister eingetragen worden ist? E. I, 1631; II, 1653; III, 1747.

1. § 1317; kraft Ges.

L. Nicht auch im Verhältnis zu den übrigen Personen, auf die sich nach § 1762 die Ann. erstreckt. 3. Relativ nichtig o. anfechtb. u. angefochten, Folgen treten erst ein, wenn die Ehe für nichtig erklärt o. aufgelöst ist §§ 1329, 1343. 4. Vormund zu bestellen; s. § 1765 A. 3^ S. § 13241; die Rechtswirkungen der Ann. bleiben unberührt. Folgen der Aufhebung.

§ 1772. Mit der Aufhebung der Annahme an Kindes Statt ver­ lieren das Kind und diejenigen Abkömmlinge des Kindes, auf welche sich die Aufhebung erstreckt, das Recht, den Familien-, namen des Annehmenden zu führen? Diese Vorschrift findet in den Fallen des § 1757 Abs. 2 keine Anwendung, wenn die Aufhebung nach dem Tode eines der Ehegatten erfolgt? E. II, 1654; III, 1748.

I Kraft Ges. tritt Erwerb des vor der Ann. geführten Namens ein; gilt auch für die Aufhebg. nach § 1771S hier aber unter Beschränkg. auf die Person (K. oder Mkömmling des K.), welche die Ehe eingeht, da sich die Wirkg. der Aufhebg. nach § 1771 auf die Heiratenden be­ schränkt. 2. K. u. Abk. behalten den durch Ann. erlangten Familien­ namen.

Dritter Abschnitt.

Vormundschaft. Das BGB. unterscheidet Vormundsch. über Minderjährige §§ 1773 bis 1895, über Volljährige §§ 1896—1908 u. Pflegschaft §§ 1909—1921; über die Voraussetzungen der Einleitg. s. §§ 1773, 1896, 1906, 1909 bis 1914. Organ der Obervormundsch. ist reichsrechtl. das Gericht (Amts­ gericht FGG § 35); unter gewissen Voraussetzungen können die obervormundschaftl. Funktionen einem Familienrat übertragen werden, dessen Vorsitzender der VormundschRichter ist 1858ff.; Zuständig!, anderer

800

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn. Vormundschaft.

als gerichtlicher Behörden nach Landesr. a 147, W. a41ff.; Zuständig!, der Konsuln KonsGG§7^2, 14ns, in Schutzgebieten des vom Reichs­ kanzler zur Ausübg. der Gerichtsbark, ermächtigten Beamten SchutzGebG. § 2, 6N6. Der Vormund ist bei der ihm oblieg. Sorge für Pers. u. Vermögen des Mündels im wesentlichen selbständig; die Tätigt, der Obervormundsch. beschränkt sich grundsätzl. auf die Beaufsichtigg. des Borm. § 1837; das BG. ist insbes. nicht befugt, dem Borm, in Zweckmäßigkeitsfragen bindende Anordnungen zu erteilen 0. seine eigene Ansicht an die Stelle der An­ sicht des Borm, zu setzen, vgl. RIA l178, OLG l366; das VG. ist aber berechtigt u. verpflichtet, den Vorm, auf d. Unzweckmäßigk. einer beab­ sichtigten Maßregel aufmerksam zu machen u. auf Ersuchen ihm mit Rat an die Hand zu gehen, vgl. RGZ 67 *18, Bay 9 36. Das VG. ist grundsätzl. nicht befugt, an Stelle des Vorm, tätig zu werden, Modifika­ tionen dieses Grundsatzes s. in §§ 1133, 13042, 13371, 1338, 1844 2, 1846. In der Regel wird nur ein Borm, bestellt § 1775; Bestellg. eines Gegenvorm., dessen wesentlichste Aufgabe die überwachg. des Vorm, bildet, ist immer zulässig u. soll unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen §§ 1792, 1799. Die Vormundsch. tritt nicht unmittelb. kraft Ges. ein, sondern stets auf Grund obrigkeitlicher Anordnung § 1774 (Ausnahme a 136N r,2); die Rechte u. Pflichten des Vorm., auch dessen, der ein Recht auf Bestellg. hat (§§ 1776—1778), beginnen erst mit der Bestellg. u. enden mit der Entlassg. Der Sicherstellg. des Mündels dienen die Vorschr. über Beaufsichtigg. des Vorm, durch Gegenvorm., Gemeindewaisenrat u. VG. §§ 1799, 1850, 1837, die Jnventarpfl. § 1802, die Anlegungs-, Hinterlegungs-, Rechnungsstellungspfl. §§ 1806 ff., 1814 ff., 1840 ff., das Erfordernis der Gen. des Gegenvorm. 0. des VG. zu gewissen RGeschäften §§ 1810 ff., 1821 ff., die Vorschr. ü. Ausschluß der Bertretungsmacht §§ 1795 f., ü. Haftg. des Vorm., des Gegenvorm. u. des VG. §§ 1833, 1848, die Vorschr. in § 1752, das Vorzugsrecht im Konk. des Vorm. § 61N5; zur SicherhLeistg. kann der Vorm, nur aus bestimm­ ten Gründen angehalten werden s. §§ 1844, 17861N6, 1889, auch FGG § 54, GBO § 39; ein gesetzt. Pfandr. 0. einen gesetzt. HypTitet des Mün­ dels kennt das BGB. nicht. Der wesentt. Unterschied zw. Vormundsch. u. Pflegsch. besteht darin, daß die Vormundsch. eingeteitet wird, wenn eine allgemeine Fürsorge für Pers. u. Vermögen des Mündels erfordert, ist, Pflegsch. dagg., wenn das Schutzbedürfnis nur für einzetne Angetegenheiten 0. einen Kreis von solchen hervortritt. Das BGB regelt, von einzelnen Ausnahmen abgesehen (s. z. B. §§ 1827, 1847, 1873) nur das materielle Vormundschastsrecht; wg. der Borschr. über das Verfahren in VormundschSachen s. FGG §§ 36 ff., 2 ff. Siehe auch das Abkommen ü. d. Zivitprozeß vom 17. 7. 05, RGBl 09 409 ft., 907 Privatfürstenrecht a 57, 58, FGG § 189; weitere Vorbehalte s. in a 134-136, 1442, 147, 212 FGG 88 194, 195. Internat. PrivR. a 23, Haager Llbkommen zur Regelung der Vormundsch. ü. Minderjährige vom 12.6.02, RGB 04240. Übergang a210.

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige

§§ 1773, 1774.

801

Erster Titel. Vormundschaft über Minderjährige.

1. Anordnung der Vormundschaft. Voraussetzungen.

§ 1773. Ein Minderjähriger1 erhält2 einen Vormund, wenn er nicht unter elterlicher Gewalt steht oder wenn die Eltern weder in den die Person noch in den das Vermögen betreffenden Angelegenheiten zur Vertretung des Minderjährigen berechtigt sind? Ein Minderjähriger erhält einen Vormund auch dann, wenn sein Familienstand nicht zu ermitteln ist.4,5 E. I, 1633; n, 1655; III, 1749.

2. § 1774. 8. Es erhalten einen B. Kinder aus absolut nichtiger Ehe, § 16992, sofort nach der Geburt des K., aus relativ nichtiger o. anfechtb. u. angefochtener Ehe, deren Nichtigk. o. Anfechtbark, beiden Eheg. bekannt war, §§ 1699 \ 1703, sobald die Nichtigk. der Ehe geltend gemacht werden kann, §§ 1329, 13432, unehel. K., § 1707, sofort nach der Geburt, ehel. u. ihnen gleich­ stehende K. (88 1591 ff., 16991, 1719, 1736, 1757), sobald die elterl. Gew. ruht o. beendigt ist o. dem Gewalthaber die Bertretg. des K. in persönl. und Vermögensangelegenheiten nicht zusteht, 88 1647, 1666, 1670, 1693, 1760, vorausgesetzt, daß nicht die elterl. Gew. o. deren Ausübung an eine andere Person (Mutter, Annehmenden) übergeht 88 1684, 1685, 1701, 1702, 1757, 1765. Die Anordnung der V. hat zu erfolgen, sobald das VG. von dem Vorhandensein der Voraussetzungen des 8 1773 Kennt­ nis erhält, 8 1774 A. 2. 4. FGG 8 12; insbes. Findelkinder; die An­ ordnung der V. erfolgt, sobald nach Ansicht des VG. feststeht, daß der Familienstand nicht zu ermitteln ist; Bestrittenheit des Familienstandes genügt nicht, hiewegen kann PflegschBestellg. erfordert, sein. 5. Anord­ nung der B. trotz Mangel der recht!. Voraussetzungen ist nichtig, Vor­ mund zur Bertretg. nicht legitimiert, a. M. £)ß® 8 366; jedoch FGG 8 32; soweit Anordnung der B. vom Ermessen des VG. abhängt, z. B. §16302 s 1666, 1687 N 3, 17772, nur Anfechtg. im Jnstanzenzuge des FGG.

1. § 2, s. auch a72, 57, 58, 153, 154.

Anordnung.

§ 1774* Das Vormundschaftsgericht1 hat die Vormundschaft von Amts wegen anzuordnen? E. I, 1634; II, 1686; III, 1750.

1. FGG 88 35, 36, a 147.

2 Sobald es von dem Vorhandensein der Voraussetzungen des § 1773 (s. § 1773 A. 3) Kenntnis erhält; Anordnung der Vormundsch. von der Bestellg. des Vormunds begrifflich verschiedener, aber möglicherweise zeitl. damit zusammenfallender Akt; bewirkt Anhängigk. i. S. von FGG 38 36, 43 Bay 3715; Anzeigepfl. von der Notwendigk. der Vormundsch. FGG §§ 48—50; Anfechtg. der Ablehnung FGG 88 19 ff., 57 Ni. Staudinger, Handausgabe bc3 BGB. 51

802

Viertes Buch.

Familienrecht. UL Abschn. Vormundschaft.

Mitvormünder.

8 1773. Das Vormundschaftsgericht soll, sofern nicht besondere Gründe1 für die Bestellung mehrerer Vormünder vorliegen, für den Mündel und, wenn mehrere Geschwister zu bevormunden sind, für alle Mündel^ nur einen Vormund bestellend E. I, 1638 Abs. 2; II, 1660 Abs. 2; Ul, 1751.

!♦ Z. B. Umfang, Schwierigk. der Vermögensverwaltg., dauernder Wider­ streit der Interessen mehrerer Mündel Bay 4620, 5118; Ermessenssache des VG., kein Bestimmungsrecht der zur Benennung des V. Berechtigten, keine weitere Beschwerde Bay 5118. 2. Für voll- u. halbbürtige Ge­ schwister, auch für mehrere unehel. K. derselben Mutter, gleichviel ob vom nämlichen Vater; unehel. K. verschiedener Mütter, aber desselben Vaters gelten nicht als Geschwister. 8. Vgl. jedoch §§ 1778*, 17861N 7; Geschäftsführg. der Mitvormünder § 1797, Haftg. § 18332. Bei Aus­ schluß der VertretgsMacht des B. hinsichtl. eines oder einzelner Mündel (88 1795, 1796) Pfleger zu bestellen § 1909, RJA2"v; Zuständig?, bei Wohnsitz, Aufenthalt der Geschwister in verschiedenen Gerichtsbezirken FGG 8 361S2.

Berufung.

8 1776. Als Vormünder sind in nachstehender Reihenfolge1 berufen:2 1. wer von dem Vater3 des Mündels als Vormund be­ nannt ist; 2. wer von der ehelichen Mutter^ des Mündels als Vor­ mund benannt ist; 3. der Großvater des Mündels von väterlicher (Seite;5 4. der Großvater des Mündels von mütterlicher Seite.6 Die Großväter sind nicht berufen, wenn der Mündel von einem anderen als dem Ehegatten seines Vaters oder seiner Mutter an Kindes Statt angenommen ist. Das gleiche gilt, wenn derjenige, von welchem der Mündel abstammt, von einem anderen als dem Ehegatten seines Vaters oder seiner Mutter an Kindes Statt angenommen ist und die Wirkungen der Annahme sich auf den Mündel erstrecken? E. I, 1635; II, 1657; III, 1752.

1. Ausnahmen 8 17783, a 136 n s.

2 Gilt auch bei Bestellg. eines V. während bereits bestehender Vormundsch. nach Wegfall des bisherigen B.; Recht auf Bestellg. 3 1778, aber keine Pflicht zur Übernahme auf Gr. der Berufung allein (Verzicht mögt., aber für das BG. nicht bindend), aber nach § 1779*. Beim Mangel eines berufenen B. Auswahl durch das VG. 8 1779; Anstaltsvormund a 136. 3. Dem ehelichen, auch nach 88 1719, 1736, 1757; Voraussetzungen 8 1777; der Vater kann mehrere Vormünder benennen, s. aber 8 1775 A. 1, auch 8 17973. 4. Auch M. des durch nachfolg. Ehe legitimierten K., Frau, die den Mündel an­ genommen, u. falls Mann das K. der Frau angenommen hat, die letztere,

1. Titel.

Vormundschaft über Minderjährige.

§§ 1775—1778.

803

auch wenn sie uneheliche M. ist §§ 1719, 1757; Voraussetzungen § 1777.

S. Ehel. Vater des ehel. Vaters des Mündels § 15892; Berufungsgrund der Nr. 3 auch gegeben, wenn der Vater des Mündels durch nachfolg. Ehe o. EhelichkErklärg. legitimiert o. der Mündel durch nachfolg. Ehe, nicht aber, wenn der Mündel durch EhelichkErkl. legitimiert ist §§ 1719, 1736, 1737*81; Großvater i. S. der Nr. 3 auch, wer den Vater des Münbels an Kindesst, angenommen hat, lvenn sich die Wirkungen der Ann. auf den Mündel erstrecken §§ 17157, 1762, nicht der Vater des Annehmenden im Verhältnis zum angen. K. § 17638*; Ausschluß 8 1782. 6. Ehel. Vater der ehel. o. unehel. Mutter §§ 1705, 15892, s. auch A. 5; Ausn. § 17783. 7. §§ 17572, 1762; Ausnahme von § 1764; der leibl. Großv. auch dann nicht, wenn er Enkel an Kindesst, angenommen hat u. seine elterl. Gew. beendet ist. Nach Aushebung der Ann. (§§ 1768, 1771) ist § 17762 nicht mehr anwendbar.

Benennung.

g 1777.

Der Vater1 kann einen Vormund nur benennen, wenn ihm zur Zeit seines Todes 2 die elterliche Gewalt über das Kind zusteht:3 er hat dieses Recht nicht, wenn er in den die Person oder in den das Vermögen betreffenden Angelegenheiten nicht zur Vertretung des Kindes berechtigt ist.4 Das gleiche gilt für die Mutter.3 Der Vater kann für ein Kind, das erst nach seinem Tode geboren wird, einen Vormund benennen, wenn er dazu berechtigt sein würde, falls das Kind vor seinem Tode geboren todte.6 Die Benennung des Vormundes erfolgt durch letzttoillige Verfügung? E. I, 1532; IL 1547; III, 1638.

1. § 1776 A. 3.

L. Gleichgültig, ob auch zur Zeit der Benennung, daher auch für künftige K., s. Abs. 2; Benennung wirkt nicht für einen bei Lebzeiten des Vaters o. der M. eintretenden Fall der Notwendigk. einer Vormundsch. L. Auch für die verheiratete Tochter (§ 1633), auch nach Scheidung (vgl. § 1635). 4. §§ 1647, 1666, 1670, 1693, 1760; Ausschluß der BertretgsMacht nur in einzelnen Beziehungen (§§ 16302, 1638) unschädl. 8. Auch bei tatsächl. Verhinderung des Vaters an der Ausübung der elterl. Gew. benennungsberechtigt § 1685*. 6. Vgl. §§ 1591, 1592. 7. §§ 1937, 2299; vgl. Bay 6**; Bedingung, Zeitbest, zulässig, noch nicht erfolgter Eintritt bewirkt Verhinderung i. S. von § 1778; Eintritt der Resolutivbedingg., des Endtermins bewirkt nicht von selbst Beendigg, des Amts des Vorm., aber Vorbehalt der Entlastg. möglich § 1790; Anfechtg. nach den allgem. erbrecht!. Grundsätzen. Bedeutung der Berufung.

g 1778.

Wer nach § 1776 als Vormund berufen ist, darf ohne seine Zustimmung4 nur übergangen werden,wenn er nach den §§ 1780 bis 1784 nicht zum Vormunde bestellt werden kann oder soll3 oder wenn er an der Übernahme der Vormundschaft 51*

804

Viertes Buch. Familienrecht. HL Abschn. Vormundschaft.

verhindert ist oder die Übernahme verzögert^ oder wenn seine Bestellung das Interesse des Mündels gefährden würde? Ist der Berufene nur vorübergehend verhindert? so hat ihn das Bormundschastsgericht nach dem Wegfalle des Hindernisses auf seinen Antrag an Stelle des bisherigen Vormundes zum Vormunde zu bestellen. Für eine Ehefrau darf der Mann vor den nach § 1776 Be­ rufenen, für ein uneheliches Kind darf die Mutter vor dem Groß­ vater zum Vormunde bestellt werden? Neben dem Berufenen darf nur mit dessen Zustimmung ein Mitvormund bestellt werden? e. I, 1637; II, 1659; III, 1754.

1. Auslegungsfrage, ob Verzicht auf Bestellg. für spätere Neubestellung eines B. gilt. 2. Rechtsmittel FGG § 60 216s. 1 n i Ms. 2, Bay 5»«»; vgl. KGJ 39 *5; keine Abänderg. der die Übergehung enthaltenden Berfügg. von Amts wg. FGG § 182; Übergehung ist schon Ablehnung der Bestellg., nicht erst Bestellg. eines anderen B. RIA 513°. 3. Unsähigkeits- u. Untauglichkeitsgründe; auch nach Wegsall kein Recht auf Be­ stellg. mehr. 4. Wenn schuldlos --- Verhinderung, also Abs. 2. 5. Er­ messensfrage OLG 18233; gleichgültig, ob, wer den V. benannt hat, die fragt. Tatsachen kannte. 6. S. z. B. § 1777 A. 7. 7. Aber kein Anspr. von Mann, Mutter auf Bestellg. R OH», OLG 733». 8. §§ 1775, 1797; gilt nicht auch für Gegenvorm. § 1792.

Auswahl durch das BG.

8 1779. Ist die Vormundschaft nicht einem nach § 1776 Be­ rufenen zu übertragen, so hat das Bormundschastsgericht nach An­ hörung des Gemeindewaisenrats1 den Vormund auszuwählen? Das Bormundschastsgericht soll eine Person auswählen, die nach ihren persönlichen Verhältnissen und ihrer Vermögenslage sowie nach den sonstigen Umständen zur Führung der Vormund­ schaft geeignet ist. Bei der Auswahl ist3 auf das religiöse Be­ kenntnis des Mündels Rücksicht zu nehmen? Verwandte und Verschwägerte3 des Mündels sind3 zunächst zu berücksichtigen. e. I, 1638 Abs. 1; II, 1660 Abs. 1; III, 1755.

1. Vorschlag § 1849, FGG § 49, nicht bindend; Unterlassg. der Anhörg. ohne Einfluß auf d. Wirksamk. der Bestellg.; keine Beschwerde wg. Unterlassg. der ?lnhörg. OLG 17363. 2. Interesse des Mündels maß­ geb. DIZ 03--«: Erhebungen FGG 8 12, KGJ 22 aw, Rechtshilfe OLG 2 392; Auswahl kann nicht einem ersuchten Ger. übertragen werden OLG 5261, 81, 12184; Pflicht zur Übernahme § 1785. 3. Verstoß ohne Ein­ fluß auf die Wirksamk. der Bestellg. DIZ 0886; Beschwerderecht nach FGG § 57 n 9, wenn Beschwerdeführer Interesse des Mündels wahren will RGZ 64 288, aber keine Beschw. von Verwandten u. Verschwägerten nach FGG § 20; bei Begründeth. der Beschw. Entlassung des bisherigen B. auch ohne die Voraussetzungen des § 1886, aber ohne Rückwirkg.

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige.

§§ 1778—1782.

805

RIA 2"», m3 29 A12; s. auch Bay 7tn. 4. Vgl. § 1801; auf AnstaltSvorm. (a 136) nicht anwendbar KGJ 22 A 222. 5. §§ 1589, 1590; ohne Rücks, auf Gradesnähe; kein Anspruch auf Bestellg. R 061864, OLG 14262.

Unfähigkeit.

§ 1780. Zum Vormunde kann nicht bestellt werdens wer ge­ schäftsunfähig 2 oder wegen Geistesschwäche, Verschwendung oder Trunksucht entmündigt ist? E. I, 1640 Nr. 1, 1646 Abs. 1; II, 1661; III, 1756.

1. Unfähigkeitsgründe; Bestellg. nichtig, daher keine Entlassg. notwendig; § 165, FGG § 32 nicht anwendbar; bei Handlungen des §§ 177 ff. maßgebend. 2. § 104. 3. § 6. Vgl. § 1885.

Bestellten

Untauglichkeit. § 1781. Zum Vormunde soll nicht bestellt werden:1 1. wer minderjährig2 oder nach § 1906 unter vorläufige Vor­ mundschaft gestellt ist; 2. wer nach § 1910 zur Besorgung seiner Vermögensangelegen­ heiten 3 einen Pfleger erhalten hat; 3. wer in Konkurs geraten ist/ während der Dauer des Kon­ kurses ; 4. wer der bürgerlichen Ehrenrechte für verlustig erklärt ist, soweit sich nicht aus den Vorschriften des Strafgesetzbuchs ein anderes ergibt? E. I, 1640 Nr. 1—8, 1646 Abs. 2; II, 1662; III, 1757.

1. Untauglichkeitsgründe §§ 1781—1784; Bestellung gültig, § 165 an­ wendbar ; Entlassung § 1886. Übergehung, Ablehnung §§ 1778x, 1785; Ausländer sind tauglich, ebenso Frauen, jedoch § 1783. 2. § 2; der minderj. Borm, bedarf nicht der Gen. seines eigenen Borm, zu Rechts­ handlungen f. d. Mündel; der für vollj. Erklärte darf bestellt werden § 3. 3. Der sämtlichen, nicht bloß einzelner. 4. Von der Zeit der Erlassung, nicht erst der Rechtskr. des Eröfsnungsbeschl. ab KO §§ 108, 109. 5. StGB § 3414« i. d. F. von a 341.

§ 1782. Zum Vormunde soll nicht bestellt werden/ wer durch Anordnung des Vaters oder der ehelichen Mutter2 des Mündels von der Vormundschaft ausgeschlossen ist? Die Mutter kann den von den; Vater als Vormund Benannten nicht ausschließen? Auf die Ausschließung finden die Vorschriften des § 1777 Anwendung. E. I, 1640 Nr. 5, 1646 Abs. 2; II, 1663; III, 1758.

1. Bestellung gültig; Übergehung, Ablehnung §§ 17781, 1785. Entlassung auf Beschw. nach FGG § 57N» zulässig, von Amts wegen nur beim Vor­ liegen einer der Gründe der §§ 1886—1888. 2. S. § 1776 A. 3, 4.

806

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn. Vormundschaft.

S. Grund unerhebl., Grundangabe nicht erfordert.; Ausschluß ganzer Personenklassen unzulässig; Ausschluß deS Anstaltsvorm, nur im Falle von a 136 n 3 zulässig; Übergang a 205. 4. Vater kann auch die Mutter ausschließen.

g 1783« Eine grau/ die mit einem anderen als dem Vater2 des Mündels verheiratet ist/ soll4 nur mit Zustimmung^ ihres Mannes zum Vormunde bestellt werden. L. I, 1641, 1646 Ads. 2; II, 1664 Abs. 2; III, 1759 Abs. 2.

1. Gleichgültig, ob Mutter des Mündels o. nicht. 2. Ehelichen o. diesem gleichstehenden, § 1776 A. 3. S. Keine Zust. erfordert., wenn Ehe nichtig o. angefochten §§ 1323 ff., 1329, nach rechtskr. Scheidg., wohl aber bei tatsächl. Trennung u. bei Aufhebg. der ehet. Gemeinsch. (§ 1575). 4. Besteltg. güttig; Übergehung, Mlehnung §§ 17785 1786N1; Entlassg. § 1887. 5. Formtos, der Frau o. dem VG. ggüber zu erklären; Grund der Verweigerg. unerhebt., keine Ersetzg. durch das BG.; wider­ ruflich § 1887 2. Bei Geschäftsunfähigk., beschr. Geschäftsfähigk. des Man­ nes §§ 104—107, 111, 114 anwendbar.

g 1784« Ein Beamter oder Religionsdiener, der nach den Landesgesetzen1 einer besonderen Erlaubnis zur Übernahme einer Vormundschaft bedarf, soll nicht ohne die vorgeschriebene Er­ laubnis zum Vormunde bestellt werden? E. I, 1642, 1646 Abs. 2; II, 1665; III, 1760.

L. kr. a 72; B. G 16. 8. 08 a 18; S. § 40; W. a 67; Ba. a 34; H.a 123; MSch. VO §225; MSI. AB § 223; 0. § 20; Brsch. §§ 99, 100; SM. a27; A. a 64; SchR. a 168; W. a 35; RjL. §114; SchL. §43. Für Reichs­ beamte s. G 31. 3. 73 § 19, für Militärpersonen RMilG § 41. 2. Be­ steltg. ohne Erlaubnis gültig; Entlassg. § 1888; Übergehung, Ablehnung nach verweigerter Erlaubnis §§ 1778x, 1785. Pflicht zur Übernahme.

g 1783. Jeder Deutsche * hat^ die Vormundschaft, für die er von dem Bormundschastsgericht ausgewählt wird/ zu übernehmen, sofern nicht seiner Bestellung zum Vörmund einer der in den §§ 1780 bis 1784 bestimmten Gründe entgegensteht. E. I, 1639 Satz 1; II, 1767 Abs. 1; III, 1761.

1. Reichsangehöriger StAG §§ 1, 9; Zeit der Besteltg. maßgeb., nachträgl. Vertust der Reichsangehörigk. berechtigt weder zur Entlassg. noch zum Antrag hierauf §§ 1886, 1889; gleiches gilt für Ausländer, der Vormundsch. übernommen hat RIA 10". 2. Die Verpflichtg. besteht in jedem Bundesstaat ohne Rücks, auf Zugehörigk. zu demselben; Zwang § 1788; Schadensersahpsl., vorl. Übernahme § 1787. Beschw. gg. Zurückweisg. der Weigerung FGG § 60N2. 8. Auch nach § 1776 Berufene, die auf Bestellung verzichtet haben, wenn sie nachher vom BG. aus­ gewählt werden.

1. Titel. Vormundschaft über Mnderjährige. §§ 1782—1787.

807

Ablehnungsgründe.

§ 1786.

Die Übernahme der Vormundschaft kann ablehnen: 1. eine Frau;^ 2. wer das sechzigste Lebensjahr vollendet hat;^ 3. wer mehr als vier minderjährige eheliche3 Kinder hat;4 ein von einem anderen an Kindes Statt angenommenes Kind wird nicht gerechnet; 4. wer durch Krankheit oder durch Gebrechen verhindert ist, die Vormundschaft ordnungsmäßig zu führen; 5. wer wegen Entfernung seines Wohnsitzes von dem Sitze des Vormundschastsgerichts die Vormundschaft nicht ohne be­ sondere Belästigung führen kann;5 6. wer nach § 1844 zur Sicherheitsleistung angehalten wird; 7. wer mit einem anderen zur gemeinschaftlichen6 Führung der Vormundschaft bestellt werden soll; 8. wer mehr als eine Vormundschaft oder Pflegschaft führt;7 die Vormundschaft oder Pflegschaft über mehrere Geschwister^ gilt nur als eine; die Führung von zwei Gegenvormund­ schaften steht der Führung einer Vormundschaft gleich? Das Mlehnungsrecht erlischt, wenn es nicht vor der Be­ stellung 10 bei dem Vormundschaftsgerichte geltend gemacht wird." E. I, 1643, 1644 Abs. 1; II, 1666, 1668 Abs. 1; III, 1762.

1. Gleichviel ob ledig, verheiratet, geschieden o. verwitwet. 2. §§ 187 2, 1882. 3. §§ 1591, 1699, 1719, 1736, 1757. 4. Schon geboren u.

noch am Leben, auch verheiratete (§ 1303), ohne Rücks, auf eitert Gew. 5. Ermessenssache, vgl. Bay 6169. 6. § 17971, nicht auch bei geteiltem Wirkungskreis § 1797 2. 7. Wegen Anrechnung einer Beistandsch. als Pflegsch. 0. Gegenvormunbsch. s. §§ 1693, 16941 8. Auch uneheliche ders. Mutter, aber verschiedener Väter Bay 31021. 9. Eine Vormund­ schaft u. eine Gegenvormunbsch. 0. 3 Gegenvormundschaften genügen nicht RIA 310. § 1789. 11. Entlass, wg. Eintritt der Fälle 2—7 s. § 1889. Unbegründete Ablehnung.

§ 1787. Wer die Übernahme der Vormundschaft ohne Grund ablehnt,4 ist, wenn ihm ein Verschulden^ zur Last fällt, für den Schaden verantwortlich,^ der dem Mündel dadurch entsteht, daß sich die Bestellung des Vormundes verzögert.4 Erklärt das Vormundschastsgericht die Mlehnung für unbe­ gründet, so hat der Ablehnende, unbeschadet der ihm zustehenden Rechtsmittel? die Vormundschaft auf Erfordern des Vormund­ schaftsgerichts vorläufig zu übernehmen? E. I, 1639 Satz 1, 1644 Abs. 2; II, 1667 Abs. 2, 1668 Abs. 2; III, 1763. 1. §§ 1785, 1786. 2. § 276. 3. §§ 249ff.; Geltendmachg. im Prozeß, weg; Entscheidg. des VG. u. des Beschwerdegerichts über Pflicht zur

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn. Vormundschaft.

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Übernahme f. d. Prozeßrichter nicht bindend; keine unerlaubte Handlg., daher 30 jähr. Berjährg. 4. Kausalzusammenhang nachzuweisen; keine Haftg. f. d. Schaden, der durch Untauglichk. des an seiner Stelle bestellten Borm. o. Pflegers entstanden ist. 5. FGG §§ 60 n 2,63. 6. Zwang § 1788; Schadensersatzpfl. nach Ms. 1. Zwang.

g 1788. Das Vormundschaftsgericht kann den zürn Vormund Ausgewählten1 durch Ordnungsstrafen 2 zur Übernahme der Vor­ mundschaft anhaltm. Die einzelne Strafe darf den Betrag von dreihundert Mark nicht übersteigen.3 Die Strafen dürfen nur in Zwischenräumen von mindestens einer Woche verhängt werden. Mehr als drei Strafen dürfen nicht verhängt toerben.4 6.1. 1639 Satz 3, 4; II, 1669; III, 1764.

2. Androhung FGG § 33, Bay 2»°«; Beschw. FGG §§ 20-, 24-; Aufhebg. FGG § 18; andere Zwangsmittel auch nicht nach Landesr. 8. Mindestbetrag 1 Mk.; keine Umwandlung in Freiheitsstrafe; Kosten Landesr. Pr. FGG a 16 B. a 1312. 4. Hinsicht!, der nämlichen Vor­ mundschaft. 1. § 1779.

Bestellung.

§ 1789. Der Vormund wird von dem Vormundschaftsgerichte1 durch Verpflichtung zu treuer und gewissenhafter Führung der Vormundschaft bestellt.2 Die Verpflichtung soll mittels Hand­ schlags an "Eides Statt erfolgen.3 E. I, 1645 Abs. 1; II, 1670; III, 1765.

2 Bestcllg. kein RGeschäft, sondern obrigkeitl. Akt, daher §§ 104 ff. nicht anwendbar. Stellvertretg. des zu Bestellenden, schriftl. Verpflichtg. ausgeschlossen OLG 21284; keine Bestellg. "beim Anstaltsvorm., a 136. 3. Kein Strafschutz; voraus gehender Hinweis auf Pflichten B. BO 19. 1. 1900 § 6, W. JMB 14. 9. 99 § 15, BjL. AG FGG § 26. 1. Rechtshilfe zur Bestellg. zulässig FGG § 2.

Vorbehalt der Entlassung.

§ 1790. Bei der Bestellung des Vormundes kann die Ent­ lassung für den Fall Vorbehalten werden, daß ein bestimmtes Ereignis eintritt oder nicht eintritt e. I, 1638 Abs. 3; II, 1660 Abs. 3, III, 1766.

Andere Bedingung, Befristung unzulässig; vgl. § 17782. Bestallung.

§ 1791. Der Vormund erhält eine Bestallung.* Die Bestallung soll enthalten den Namen und die Zeit der Geburt des Mündels, die Namen des Vormundes, des Gegen­ vormundes und der Mitvormünder sowie int Falle der Teilung

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige. §§ 1787—1793.

der Vormundschaft die Art der Teilung. eingesetzt, so ist auch dies anzugeben?

809

Ist ein Familienrat

E. I, 1645 Abs. 2; II, 1671; III, 1767.

1. Zeugnis über Bestallg., nicht selbständiges Legitimationspapier, kein Schutz des gutgläubigen Dritten; Rückgabe §§ 18932, 18812. Keine analoge Anwendg. des § 174 auf Fälle der Bormundsch. RGZ 74 263. 2. Aufnahme weiterer Tatsachen nicht ausgeschlossen, so etwaige Be­ freiungen, Vorbehalt der Entlassg.; Formulare B. JMBl 00221, VV. JMBl 99174,isi,566, h. JMBl 00" Unterschrift des VRichters B. $8ormO§52. Gegenvormund.

8 1792. Neben dem Vormunde kann ein Gegenvormund be­ stellt werden? Ein Gegenvormund soll bestellt werden/ wenn mit der Vor­ mundschaft eine Vermögensverwaltung3 verbunden ist, es sei denn, daß die Verwaltung nicht erheblich oder daß die Vor­ mundschaft von mehreren Vormündern gemeinschaftlich^ zu führen ist. Ist die Vormundschaft von mehreren Vormündern nicht ge­ meinschaftlich^ zu führen, so kann der eine Vormund zum Ge­ genvormunde des anderen bestellt werden. Auf die Berufung und Bestellung des Gegenvormundes finden die für die Berufung und Bestellung des Vormundes geltenden Vorschriften Anwendung? E. I, 1647; II, 1672; III, 1768.

1. Gegen Anordnung, Ablehnung der Bestellg. Beschwerder, des Borm. f. b. Mündel, FGG820, sonst §57N9, nicht anwendb.; Ausschluß §§ 1852, 1855—1857, a 1364. 2. Haftung § 1848. 3 Wenn fortlaufende Ein­ nahmen u. Ausgaben zu verrechnen. 4. § 1797. 5. §§ 1776—1791.

II. Führung der Vormundschaft. Wirkungskreis im allgemeinen.

8 1793. Der Vormund hat das Recht und die Pflicht? für die Person2 und das Vermögen des Mündels zu sorgen? ins-' besondere den Mündel zu vertreten? E. I, 1648, 1649; II, 1673; III, 1769.

1. Grundsätze unübertragb., Erledigg. einzelner Angelegenheiten jedoch übertragb., vgl. OLG 2 1 275; der vom Vorm, namens des Mündels Bevollmächtigte bedarf der Gen. des VG. im gleichen Umfange wie der Borm, selbst OLG5"0; foie vom Borm, erteilte Vollmacht erlischt nicht durch Beendigg, des Amts des Vorm. 2. §§ 1800, 1801. 3. §§ 1802 bis 1832; Recht zur Besitzergreifg. an Sachen des M.; ggüber verheirate­ ten Mündel Sorge f. d. Vermögen nur vorbehaltl. der Befugnisse des Ehemanns nach dem Güterstande; steht ein Ehemann unter Bormundsch., so hat ihn der Vorm, (auch Ehefrau als Borm.) in den sich aus der Berwaltg. u. Nutznießg. des eingebrachten Gutes der Frau o. aus der

810

Viertes Buch. Familienrecht, in. Abschn. Vormundschaft.

Berwaltg. des Gesamtguts ergebenden Rechten u. Pflichten zu vertreten. 4. Beschränke § 1794. S. Gesetzt. Bertretg. des M. bei RGeschäften, in Rechtsstreitigkeiten, bei BeschwEinlegung in der sreiw. Gerichtsbark. (KGJ 25 a im), jedoch FGG § 59. Wirkg. der Bertretg. § 164, der Borm, braucht aber die Geschäfte nicht im Namen des M. abzuschließen; Haftg. aus widerrechtl. Handlg. des Borm. § 278 9t 08N34?. Beschränkungen der BertrMacht §§ 112, 113, 1794, 1795, 1797, 1801, 1804, HGB §§ 74, 76, GewO § 133 s., ev. Pfleger zu bestellen; Erfordernis der Gen. des Gegen­ vorm. §§ 1809, 1810, 1812, 1813, des VG §§ 1821, 1822. Ausschließl. Recht des M. zur Bornahme höchstpersönl. Rechtsakte s. § 1630 A. 3; s. auch StGB § 65, StPO § 149. Beschränkung durch Pfleger.

8 1794', Das Recht und die Pflicht des Vormundes, für die Person und das Vermögen des Mündels zu sorgen,1 erstreckt sich nicht auf Angelegenheiten des Mündels, für die ein Pfleger bestellt ist.2 L I, 1660; n, 1674: UI, 1770.

1. Auch die BertretgsMacht; gleichwohl vorgenommene RGeschäft nach §177 ff. zu beurteilen. 2. Vgl. §§ 1628, 1909; Beschw. gg. Bestellg. eines Pflegers RIA 4"«; Entscheidg. von Meinungsverschiedenh. zw. Borm. u. Pfl. durch das BG. nur beim Borliegen der Voraussetzungen von §§ 1837 o. 1798, sonst muß die fragt Handlg. unterbleiben; s. auch § 1893. «nsschlnh der Vertrctungsmacht.

8 1795» Der Vormund kann den Mündel nicht vertreten:1 1. bei einem Rechtsgeschäfte2 zwischen seinem Ehegatten3 oder einem seiner Verwandten in gerader Linie1 einerseits und dem Mündel andererseits, es sei denn, daß das Rechts­ geschäft ausschließlich in der Erfüllung einer Verbindlichkeit besteht;5 2. bei einem Rechtsgeschäfte, das die Übertragung oder Be­ lastung einer durch Pfandrecht, Hypothek^ oder Bürgschaft gesicherten Forderung des Mündels gegen den Vormund oder die Aufhebung oder Minderung dieser Sicherheit zum Gegenstände hat oder die Verpflichtung des Mündels zu einer solchen Übertragung, Belastung, Aufhebung oder Min­ derung begründet;7 3. bei einem Rechtsstreite zwischen den in Nr. 1 bezeichneten Personen sowie Bei einem Rechtsstreit über eine Angelegen­ heit der in Nr. 2 bezeichneten Art. Die Vorschrift des § 181 bleibt unberührt.2 E. I, 1651 Nr. 1—3; II, 1675; III, 1771.

1. Pfleger zu bestellen § 1909; Anzeigepfl. § 19092, FGG § 49. Ent­ gegen Nr. 1 u. 2 vorgenommene RGeschäfte sind nicht nichtig, sondern

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige. §§ 1793—1797.

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nach §§ 177 ff. (Vertretg. ohne VertrMacht) zu beurteilen RIA 2ll2, RGSt 3916 (bestr.). L. Jeder Art. 8. Auch wenn die ehel. Gemeinsch. aufgehoben ist. 4. § 1589. 8. § 181 A. 5, 6, OLG 10211; Erfordernis der Gen. des Gegenvorm. o. des VG. (§§ 1812 ff., 1821 ff.) besteht aber auch für Erfüllungsgeschäft; hierher gehört nicht Real­ schenkung, Auseinandersetzung einer Gemeinsch. RGZ 67OLG 18288. 6. Grundschuld steht der Hyp. nicht gleich. 7. Hierher namentl. Löschg. einer durch Hyp. gesicherten Fdg. des M. gg. den Borm, gleichviel, ob Vorm. Eigentümer des belasteten Grundst., ferner Kündigg., Einziehung; für Erfüllungsgeschäfte hier keine Ausnahme; OLG 2" Das gleiche gilt von der Eingehung der Verpflichtung zu einer solchen Verfügung. E. I, 1671 Abs. 1; II, 1699; III, 1795.

1. Nach der Zurücknahme §§ 1812, 1813. über Zinsen u. einzelne Rentenleistungen.

S. § 1812 A. 5. 3. Nicht 4. S. §§ 1826, 1828 sf.

Wirkung der Umschreibung.

§ 1820« Sind Jnhaberpapiere nach § 1815 auf den Namen des Mündels umgeschrieben oder in Buchforderungen umge­ wandelt, so bedarf der Vormund auch zur Eingehung der Ver­ pflichtung zu einer Verfügung über die sich aus der Umschrei­ bung oder der Umwandlung ergebenden Stammforderungen der Genehmigung des Vormundschaftsgerichts.^ Das gleiche gilt, wenn bei einer Buchforderung des Mündels der in § 1816 bezeichnete Vermerk eingetragen ist. E. I, 1671 Abs. 2; II, 1700; III, 1796.

1. §§ 1826, 1828 ff. Nach Löschung der Umschreibg., Rückverwandlg. in Jnhaberp.

Beseitigg. des Vermerks §§ 1812, 1813.

Der Gen. des VG.s bedürftige Rechtsgeschäfte.

§ 1821. Der Vormund bedarf der Genehmigung des Vor­ mundschaftsgerichts :x 1. zur Verfügung2 über ein Grundstück oder über ein Recht an einem Grundstücke/ 2. zur Verfügung2 über eine Forderung, die auf Übertragung des Eigentums an einem Grundstück2 oder auf Begrün­ dung oder Übertragung eines Rechtes an einem Grund­ stück^ oder auf Befreiung eines Grundstücks von einem solchen Rechte gerichtet ist/ 3. zur Eingehung der Verpflichtung zu einer der in Nr. 1, 2 bezeichneten Verfügungen/ 4. zu einem Vertrage, der auf den entgeltlichen Erwerb eines Grundstücks2 oder eines Rechtes an einem Grundstücke^ ge­ richtet ist? Zu den Rechten an einem Grundstück im Sinne dieser Vor­ schriften gehören nicht Hypotheken, Grundschulden und Renten­ schulden.2 E. I, 1674 Nl. 1, 2, 5; II, 1701; III, 1797.

1. Beschränkg. der Vertretgsmacht des Vorm, nach Maßgabe von §§ 1829 bis 1831; unerhebl., ob der Vorm, die Geschäfte int Namen des M.

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige. §§ 1819—1822.

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vornimmt o. ob sie der M. mit Gen. des Vorm, vornimmt (§§ 107 ff.); §§ 1821, 1822 gelten auch, wenn Verpflichtg. zur Vornahme des RGeschäfts besteht; Anhörg. des M. vor der Entscheids, ü. d. Gen. § 1827». Die Fälle des Erfordernisses der Gen. des BG. sind in §§ 1821, 1822 nicht erschöpfend aufgezählt, weitere finden sich in allen Teilen des BGB u. in anderen Gesetzen. L. § 1375 A. 4, § 1812 A. 5; Veräußerg., Belastg., auch Erhöhung des Zinsfußes; Hypothekbesteltg. für Slaufpr. Bay 4573, 752z 782, RIA 7 "2; Nießbrauchbestellg. Bay 4602; Teilg. eines im Miteigent. des M. stehenden Grundst. Bay l^o^ Bersügg. über Nachlaß­ grundstücke bei Beteiligg. minderjähr. Erben KGJ39^^; Auflassg. eines in ungeteilter Erbengemeinsch. stehenden Grundst. an Vorausvermächtnis­ nehmer KGJ 38**19- Gen. des zugrunde liegenden obligat. RGeschäfts im Zweifel Gen. zur Berfügg. RIA 3^, KGJ 28*7, OLG 18^. Keine Berfügg. ü. d. Grundst.: überlassg. der Ausübg. des Nießbr., der beschr. persönl. Dienstbark. §§ 1059S2, 10928 2, Mitwirkg. des Ägentümers zur Umwandlg. einer Hyp., Rentensch. in Grundsch. u. umgekehrt, einer Sicherungshyp. in gewöhnl. Hyp-, Zustimmung des Eigentümers zum Rücktritt von einer Hyp., Grundsch., Rentensch., Unterwerfg. unter sofort. Zwangsvollstr. RIA 722«, a. M. OLG 12 ^s, 14 264, Mtretg. einer dem M. zustehenden Eigentümerhyp., -Grundsch., Ausschluß der Mndigg. für bestehende Hyp., a. M. RIA 5197, die Erteilg. der Einwilligg. zu einer Berfügg. z. B. §§ 1445, 1487, 1409, 1395, die Prozeßführg., aber zu einzelner Prozeßhandlung kann Gen. erfordert, sein, wegen Vergleich s. § 1822 n 12. s. Erbbaur. § 1017, s. auch a 63, 68; auch Anteile eines Grundst.; daher Gen. zur Mitwirkg. bei der Teilg. von dem M. u. einem Dritten gemeinschaftlichen Grundst. erfordert. Bay l419, 9210; Auftassg. von dem M. u. Dritten in ungeteitter Erbengemeinsch.^ gehörenden Grundst. SeufsBt75"6; wg. Verteilg. des Gesellschaftsvermögens, zu dem ein Grundst. gehört, bei Beteiligg. eines Mündels vgl. RGZ 54 278, IW 07 "s. 4. Ws. 2: in Betracht kommen Dienstbark. §§ 1018ff., Borkaufsr. 88 1094 ff., Reallasten 88 H05, RIA 4^; nicht Rechte des M. an solchen Rechten: nicht der Besitz am Grundst. 8. Jnsbes. Anspr. des Mündels aus Auflassg. § 313, Entgegennahme der Auflassg., obligatorisches Vorkaufsr. 8 514, Anspr. aus dem Meistgebot ZVG 8 812. v. Obliga^ torisches RGeschäft; hieher auch Einräumung eines Wiederkaufsr., Vorkaufsr. 7. Jnsbes. Kaus eines Grundst. für den M., auch dann, wenn er in Ausübg. eines Wiederkaufs-, Vorkaufsrechts erfolgt, 88 497, 504, Tausch 8 515; nicht Annahme einer Schenkg. hinsichtl. eines Grundst. 0. GrundstRechts, auch nicht unter einer Auflage, sofern deren Erfüllg. nicht Gegenleistg. darstellt; wg. Erwerb eines Grundst. für den M. bei ZwBerst. s. ZVG 8 712. 8. 88 1113ff., 1191 ff., 1199ff.; siehe wg. dieser 88 1812, 1814, 1818, 1819, 1822 »12,13

§ 1822. Der Vormund bedarf der Genehmigung des Vor­ mundschaftsgerichts :1 1. zu einem Rechtsgeschäfte, durch das der Mündel zu einer Verfügung über sein Vermögen im ganzen2 oder über eine ihm angefallene Erbschaft^ oder über seinen künftigen ge­ setzlichen Erbteil oder seinen künftigen Pflichtteil^ ver­ pflichtet wird, sowie zu einer Verfügung über den Anteil des Mündels an einer Erbschaft^

824

Viertes Buch.

Familienrecht.

III. Abschn. Vormundschaft.

2. zur Ausschlagung einer Erbschaft6 oder eines Vermächt­ 3.

4.

5.

6.

7.

8. 9.

10. 11. 12.

13.

nisses/ zum Verzicht auf einen Pflichtteil^ sowie zu einem Erbteilungsvertrage;9 zu einem Vertrage, der auf den entgeltlichen Erwerb oder die Veräußerung eines Erwerbsgeschäfts gerichtet ist/o sowie zu einem Gesellschastsvertrage, der zum Betrieb eines Erwerbsgeschäfts eingegangen wird;" zu einem Pachtvertrag über ein Landgut oder einen ge­ werblichen 93etrte6;12 zu einem Miet- oder Pachtvertrag13 oder einem anderen Vertrage, durch den der Mündel zu wiederkehrenden Lei­ stungen verpflichtet wird," wenn das Vertragsverhältnis länger als ein Jahr nach der Vollendung des einund­ zwanzigsten Lebensjahrs " des Mündels fortdauern soll;16 zu einem Lehrvertrage, der für längere Zeit als ein Jahr geschlossen wird;" zu einem auf die Eingehung eines Dienst- oder ArbeitsVerhältnisses gerichteten Vertrage, wenn der Mündel zu persönlichen Leistungen für längere Zeit als ein Jahr verpflichtet werden soll;" zur Aufnahme von Geld auf den Kredit des Mündels zur Ausstellung einer Schuldverschreibung auf den In­ haber oder zur Eingehung einer Verbindlichkeit aus einem Wechsel oder einem anderen Papiere, das durch Indossa­ ment übertragen werden kann;29 zur Übernahme einer fremden Verbindlichkeit, insbesondere zur Eingehung einer Bürgschaft;2^ zur Erteilung einer Prokura; 22 zu einem Vergleich oder einem Schiedsvertrag,29 es sei denn, daß der Gegenstand des Streites oder der Ungewiß­ heit in Geld schätzbar ist und den Wert von dreihundert Mark nicht übersteigt;2^ zu einem Rechtsgeschäfte, durch das die für eine Forderung des Mündels bestehende Sicherheit aufgehoben oder ge­ mindert oder die Verpflichtung dazu begründet wird.29

E. I, 1674 Nr. 3, 4, 6-14, 2043, 2044; II, 1702; III, 1793.

§ 1821 A. 1. 2. § 311, s. auch §§ 330, 419, 310. 3. Oder Erb­ teil § 19222; Veräußerung §§ 2371 ff., 2385, NießbrBestellung § 1089. 4. § 3122. 8. § 2033, f. auch § 2037. 6. §§ 1942 ff., nicht zur Annähme (§ 1943), aber zur Anfechtg. der Ann. § 19571; Mitteilg. von der Bestimmung der Jnventarfrist § 1999; s. auch §§ 14822; vgl. OLG 21 288. 7. §§ 2176, 2180, nicht zur Annahme, auch nicht zur Anfechtg. der Ann. 8. §§ 2303 ff., den bereits angefallenen; wg. Verzicht auf das künftige

1.

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige. § 1822.

825

PflTR- s. § 2347. S. Jeder Vertrag, durch den Miterben hinsichtl. des gesamten Nacht, oder eines Teiles desselben die Erbengemeinschaft (§§ 2032 ff.) zur Aufhebg. bringen, also z. B. auch Zuteilg. eines NachlGegenstandes an einen Miterben; unerhebl., ob Auseinandersetzg. gerichtl. o. außergerichtl. erfolgt; s. auch wg. Erteilg. der Gen. durch das NachlG. an Stelle des VG. FGG §§ 88, 97. Gen. nach Nr. 2 nicht erfordert, zur Erhebg. der Teitungskt. § 2042, zum Antrag auf Aufhebg. der Gemeinsch. durch Verkauf eines gemeinschaftl. Gegenstandes § 20422, 753, zur ErbschAuseinandersetzg. durch den TB. Lv. OLG 10^, R Q7 n 3826. nicht zur unentgeltl. Wtretg. eines Geschäftsanteils einer GmbH, 9t 08N348. vgl. §§ 112, 1823; Anhörg. des Mündels § 1827». 11* 98 705 ff., insbes. Gründg. einer off. Handelsges., ferner seitens des persönl. haftenden Gesellschafters die Gründg. einer Kommanditges, o. Kommanditges, auf Aktien, nicht Beteiligg. seitens des Kommanditisten o. des stillen Gesellschafters OLG 21 290, auch nicht Zeichnung einer Aktie, RIA 322, RGZ 5135; Anhörg. des Mündels § 18272. LS. §§ 581 ff.; Landgut § 98 A. 6; Pachtg. u. Berpachtg., ohne Mcks. auf Dauer. 18. §§ 535 ff., 681 ff., als Mieter o. Vermieter, Pächter o. Verpächter, über bewegt, o. unbewegt. Sache. 14. Versicherungs-, Leibgedings-, Altenteilsvertr., Verpftichtg. des unehet. V. zu Leistungen f. d. Kind Sal) 6 734, nicht Kaufvertrag mit Ratenzahlungen. 18. VolljährigkErklärg. § 3 steht nicht gleich. 16. Ob Vertr. mangels Gen. ganz o. teilw. nach Maßgabe von §§ 1829 ff. unwirksam, Auslegungsfr.; bei Vormundsch. über Volljährigen f. § 19022si. 17. §§ 126 ff., HGB §§ 76 ff., auch wenn der Mündel Lehrherr sein soll, Anhörg. des M. § 1827. 18. §§611 ff., HGB §§ 59 ff., 1827; Gesindeverträge mangels gegenteil, landesrechtl. Bestimmg. a 95. 19. Darlehen, §§ 607 ff., auch im Kontokorrentverkehr, auch dingl. Sicherung der Fdg. des Gl., z. B. Abtretg. einer EigentGrundschuld des M. als Darlehenshhp. OLG 5^9; bei Gesellschaftsverh. zw. M. u. Drittem Gen. zur Aufnahme von Geld auf den Kredit der Ges. nicht erfordert. Bay 2M7; nicht anderweil. Kreditgesch., wie Kauf auf Borg, Umwandtg. bestehender Schuld in Darlehens­ schuld § 6072; aber Schuldversprechen zur Beschaffg. von Geld auf Kredit OLG 2128»; wegen allgemeiner Ermächtigung des Borm. s. § 1825. 20. §§ 793 ff., HGB §§ 363 ff., 444 ff., 642 ff., 682 ff., 784, 891, EG HGB a 16, ScheckG §8, WO a9, 95; f. § 1825; Aufnahme der Gen. in die Urk. wg. UrkProz. praktisch. 21. §§ 765ff., 414ff.; übern, von Hhp. unter Anrechnung auf den Kaufpr. DS® 4 24°, 9461, Bay 3^«, 4945, Pfandbestellg. f. fremde Schuld SeuffA 63 "ir, HypBestellg. für fremde Schuld RGZ 637«, 76 93, Bay 9"; auch RGeschäfte, deren gesehl. Folge Haftg. für fremde Schuld ist, aber nicht mit dem ErbschErwerb eintretende Haftg. für NachlBerbindlichk.; Beitritt zu eingetrag. Gen. RIA 6132, Bereinbarg. nach ZVG§912; s. § 1825; nicht unter § 1822n™ fällt die sog. Erfüllungsübernahme § 329, aber kumulative Schuldübern.; nicht Tilgg. einer fremden Verbindlichk. aus dem Vermögen des M. IW 11455. 22 HGB §§ 48 ff., nicht zur Zurücknahme, nicht zur Erteilg. von Voll­ macht §§ 167 ff., HGB § 54; ohne Gen. erteilte Pr. ist unwirksam trotz Eintragg. ins Handelsreg. § 1831. 23. § 779, ZPO §§ 1025 ff.; auch Prozeßvergl. RGZ 56s»3, Bay 6S32, OLG 71»»; Zwangsvergl. W §§173 ff., 182. 24. Sofern nicht Gen. nach anderen Borschr. erfordert. OLG 6 66; nicht Höhe des gesamten Anspruchs maßgebend; Werkberechng. ZPO §§ 3-9. 25. Z. B. Aufgabe einer nach §§ 232 ff. o. ZPO §§ 108 ff.

826

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn. Vormundschaft.

bestellten Sicherh., Freigabe eines Bürgen, Aufhebg. eines Pfandr., Ver­ zicht auf Hyp., Vorrechtseinräumung §§ 880 ff., Umwandlg. gewöhnlicher Hyp. in Sicherheitshyp. § 1186, Zustimmg. des Nacherben zur Aufhebg. einer zur Nacherbsch. gehörenden Hyp. 91 06 247; Verzicht auf KonkursPrivileg £)£$ 3109; wg. Zust. für Nacherben zu Vers, über Nachlaß­ grundschuld s. KGJ 33 a 4=3. HypLöschungSbewilligg. nur, wenn Fdg. un­ berührt bleibt OLG 8359, RIA 4^i. Gen. nach Nr. 13 auch erfordert., wenn die gesicherte Fdg. nicht dem Mündel allein zusteht RIA 4182. Gen. regelmäßig nur zulässig, wenn durch die Aufhebg. o. Minderg. die Grund­ sätze der §§ 1807, 1808 über Mündelsicherh. nicht verletzt werden, sofern nicht Pflicht zur Aufhebg. oder Mindg. der Sicherh. besteht. Gen. des VG. zur Bewilligg. der Löschg. einer verzinsl. HypFdg., an der dem Mündel ein NießbrR. zusteht, nicht erfordert. KGJ 40163.

Beginn, Auflösung eines Erwerbsgeschäfls. § 1823. Der Vormund soll nichts ohne Genehmigung des Vormundschaftsgerichts2 ein neues Erwerbsgeschäft im Namen des Mündels beginnen4 oder ein bestehendes Erwerbsgeschäft des Mündels auflösen. E. I, 1663; II, 1686; III, 1799.

!♦ Ordnungsvorschr., Mangel der Gen. ohne Einfluß; aber §§ 1833, 1837, 1886. 2. Anhörg. des Gegenvorm., des M. §§ 1826, 18272; durch Erteilg. der Gen. wird die Erfordernis weiterer Gen. zu RGeschäften nach §§ 1821, 1822 nicht beseitigt. 3. A. 2 zu § 1367. 4 Bei Ände­ rung Frage, ob nicht Neubegründg.; Fortführg. mit Erben des bisher. Gesellschafters fällt unter § 1822ns, wenn nicht im ursprüngt. Vertrag vorgesehen; vgl. auch §§ 1822ns,4, 112.

Überlassung von Gegenständen an den Mündel. § 1824. Der Vormund4 kann Gegenstände, zu deren Ver­ äußerung die Genehmigung des Gegenvormundes oder des Vormundschaftsgerichts erforderlich ist,2 dem Mündel nicht ohne diese Genehmigung zur Erfüllung eines von diesem geschlossenen Vertrags oder zu freier Verfügung überlassen? E. I, 1677; II, 1704 Abs. 1; III, 1800.

1. Vgl. § 1644 für Vater. 2. §§ 1812, 1813, 1819, 1820, 1821 n 1,2, 1822 n 1; Gen. des Gegenvorm, wird durch die des VG. ersetzt. 3. Bei Überlassg. ohne Gen. tritt die im § 110 bezeichnete Wirkung nicht ein.

Allgemeine Ermächtigung zu Rechtsgeschäften. § 1825. Das Vormundschaftsgericht kann dem Vormunde zu Rechtsgeschäften, zu denen nach § 1812 die Genehmigung des Gegenvormundes erforderlich ist, sowie zu den im § 1822 Nr. 8 bis 10 bezeichneten Rechtsgeschäften eine allgemeine Er­ mächtigung erteilen. Die Ermächtigung soll4 nur erteilt werden, wenn sie zum

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige.^ §§ 1822—1828.

827

Zwecke der Vermögensverwaltung, insbesondere zum Betrieb eines Erwerbsgeschäfts/ erforderlich ist. 6.1, 1675; II, 1703: UI, 1801.

1. Ordnungsvorschr., Mangel der Boraussetzg. ohne Einfluß auf die Wirksamk. der Ermächtigg.; Zurücknahme jederzeit zulässig, Pflicht hiezu bei Wegfall der Voraussetzung der Erteilg. 2. A. 2 zu 8 1367. Anhörung des Gegenvormunds.

8 1826. Das Bormundschaftsgericht sott1 vor der Entschei­ dung über die zu einer Handlung^ des Vormundes erforderliche Genehmigung den Gegenvormund hörens sofern ein solcher vorhanden und die Anhörung tunlich ist. r. I, 1679; U, 1705: III, 1802.

1.

Ordnungsvorschr., Unterlassg. ohne Einfluß aus Wirksamk. der Er­ teilg. o. Verweigerg. der Gen.; Beschwerder, des Gegenvorm, bei Unter­ lassg. FGG § 20, aber kein Anspr. auf Berücksichtigg. seiner Bedenken RIA 476; § 1826 gilt auch, wenn Gen. des Gegenvorm, durch VG. ersetzt werden soll; so auch § 1836 2. 2. Auch tatsächliche z. B. § 1823, nicht bloß RGeschäft3. Mündl. oder schriftlich. Anhörung des Mündels.

8 1827. Das Vormundschaftsgericht soll1 den Mündel hören 2 vor der Entscheidung über die Genehmigung eines Lehrvertrags oder eines auf die Eingehung eines Dienst- oder Arbeitsver­ hältnisses gerichteten Vertrags3 und, wenn der Mündel das vierzehnte Lebensjahr vollendet hat/ über die Entlassung aus dem Staatsverbande.b Hat der Mündel das achtzehnte Lebensjahr vollendet/ so soll1 ihn das Vormundschaftsgericht, soweit tunlich/ auch hören vor der Entscheidung über die Genehmigung eines der im § 1821 und im § 1822 Nr. 3 bezeichneten Rechtsgeschäfte sowie vor der Entscheidung über die Genehmigung des Beginns oder der Auflösung eines Erwerbsgeschäfts? E. I, 1657 Satz 2, 1680; II, 1707; III, 1803.

1.

Ordnungsvorschr., Unterlassg. ohne Einfluß auf Wirksamk. Beschwerder, des M. in den Fällen des § 1827 FGG § 59, kanntm. der Berfgg. an den M. erforderlich. 2. Mündl. o. durch Gemeindewaisenrat o. sonst. Behörde hören lassen. 3. § ohne Rücks, auf Alter. 4. §§ 187*, 1887. 8. StAG 8 14 a. erhebt. Verzögerung o. Kosten. 7. § 1823.

der Gen.; daher Beschriftl. o. 1822N«,7; «.Ohne

Erklärung der Genehmigung.

8 1828. Das Vormundschaftsgericht kann die Genehmigung1 zu einem Rechtsgeschäfte^ nur dem Vormunde gegenüber3 er­ klären? 16.1, 1681 Abs. 1: II, 1708; III, 1804.

828

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn. Vormundschaft.

1. Und deren Verweigerung, a. M. ZBl 2til. S. Vertrag o. ein­ seitigem RGeschäft. 3. Oder einem vom Vorm, zur Entgegennahme be­ vollmächtigten Dritten OLG 7124, Bay 274S, 3 634, aber VollmErteilg. für VG. nicht bindend; sonst Erkl. ggüber Drittem wirkungslos; auch wenn Mündel mit Einw. o. Gen. des Vorm, handelt, nicht dem M. ggüber zulässig; gilt nicht, soweit Gen. nur instruktionell vorgeschrieben (§§ 1810, 1823), u. bei Ersetzg. der Zust. des Vorm. (§§ 1133, 13042, 13371). 4. Bei Verträgen vorher o. nachher Bay l419; s. dagegen bei einseit. RGeschäft § 1831; mündl. o. schriftl. (FGG § 162,3), für den Grundbuchverkehr nur schriftl. wg. GBO § 29, auch stillschweig., formlos, vgl. aber Bay 5453, RGZ 69 278; Eintritt der Wirksam!, erst mit der Bekanntmachung durch VG. FGG § 161, Bay 2747; kein Verzicht des Vorm, auf Erklärg. Bay 2746, 3686; Änderung nur zulässig, solange Gen. nicht dem Gegner ggüber wirksam geworden ist FGG § 55; wg. Wider­ spruch der von zwei Amtsgerichten erteilten Gen. s. IW 10158. Kein Beschwerder, des Vertragsgegner gg. Verweigerung KGJ 38 A ss. Umfang der Gen. RGZ 50284; Einfluß von Irrtum des VG. RGZ 50287, OLG 5404, KGJ 23 a i’3; entsprech. Anwendg. von § 1841,2, OLG 6 294. Nachträgliche Genehmigung.

§ 1829, Schließt der Vormund einen Vertrag ohne die er­ forderliche 1 Genehmigung des Vormundschaftsgerichts, so hängt die Wirksamkeit des Vertrags von der nachträglichen Genehmigung des Vormundschaftsgerichts ab.2 Die Genehmigung sowie deren Verweigerung wird dem anderen Teile gegenüber erst wirksam, wenn sie ihm durch den Vormund mitgeteilt totri).3 Fordert der andere Teil^ den Vormund3 zur Mitteilung darüber auf,3 ob die Genehmigung erteilt sei, so kann die Mit­ teilung der Genehmigung nur bis zum Ablaufe von zwei Wochen^ nach dem Empfange der Aufforderung erfolgen; er­ folgt sie nicht, so gilt die Genehmigung als verweigert.3 Ist der Mündel volljährig geworden,3 so tritt seine Ge­ nehmigung an die Stelle der Genehmigung des Vormundschaftsgerichts.^0 E. I, 1681 Abs. 2, 3, 6; II, 1709; III, 1805.

!♦ §§ 1829—1831 gelten nicht, wo Gen. nur instruktionell vorgeschrieben (§§ 1810, 1823). 2. Zustand schwebender Unwirksam!.; Ermessen des Vorm., ob er Gen. erholen und von ihr durch Mitteilg. Gebrauch machen will. 3. §§ 130 ff. Mitteilg. der Gen. als Willenserktärg., nicht als bloße Kenntnisgabe von einer Tatsache erfordert. OLG 21291; formlos, mündl. o. schriftl., auch stillschweig.; Nachweis im Grundbuchverkehr GBO § 29, Bay 3^ OLG 5299, 9461; beiderseits Bevollmächtig^ zu­ lässig, Notar, der Vertrag beurkundete, kann gleichzeitig Bevollmächtigter beider Teile für Mitteilg. der Gen. u. deren Empfangnahme sein, kann aber die Mitteilg. nicht selbst beurkunden Bay 3^9,681. Stehen sich mehrere Bevormundete ggüber, so tritt Wirksamk. erst ein, wenn Gen. von jedem Vorm, dem anderen mitgeteilt ist OLG 3300. Mitteilg. durch

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige.

§§ 1828—1830.

829

Borm, auch, wenn der M. den Vertrag geschlossen hat. Verzicht auf Mitteilg. nur in dem Sinne zulässig, daß Vorm, den Entschluß, von der Gen. Gebrauch zu machen, auch in anderer Weise betätigen kann Bay 2 74«; Vereinbarg., daß Gen. mangels gegenteiliger Nachricht binnen bestimmter Frist als mitgeteilt gelten soll, unzulässig 3$! 4 269. Rück­ wirkende Kraft aber § 1842. Nach Eintritt der Wirksamk. keine Änderung der Verfügg. des BG. mehr FGG §§ 55, 62, 63, KGJ 24au, OLG 6“ Nach Mtteilung der Verweigerung der Gen. gilt Vertrag als nicht geschlossen, diese Wirkg. kann durch Vereinbarg. u. Beschwerde gg. Verweigerg. nicht mehr beseitigt werden OLG629^, 18 292. Beweispfl. für Erteilg. der Gen. u. Mitteilg., wer Wirksamk. des Vertrags behauptet. 4. Besteht er aus mehreren Personen, im Zweifel Aufforderg. seitens aller erfordert., Rechtsverhältnis unter ihnen entscheidet. 5. Aufforderg. also ausgeschlossen nach Wegfall des Vorm, vor Bestellg. eines neuen; Aufforderg. an den Mündel auch nicht, wenn er den Vertrag geschlossen hat. 6» §§ 130 ff. 7. §§ 187x, 1882; Verlängere, Berkürzg. durch Vereinbarg, zulässig. 8. Wirkg. kann nicht mehr beseitigt werden A. 3; beweispfl. für Zeit des Empfangs der Aufforderg., wer behauptet, daß Gen. als verweigert gilt. 9. §§ 2, 3; o. hat der unter Vormundsch. stehende Volljährige die unbeschränkte Geschäftsfähigk. erlangt; näml. nach Vertragsabschluß vor Eintritt der Wirksamk. nach Ws. 1 o. Fristablauf nach Abs. 2. Nach dem Tode des M. Gen. durch Erben OLG 4416. 1v. Dem anderen Teil, nicht dem Vorm, ggüber zu erklären, wenn Auf­ forderg. nach Ws. 2 schon ergangen, vor Wlauf der Frist; §§ 130 ff.; Aufforderg. nach Ws. 2 kann auch noch an den Vollj. ergehen. Schon erteilte, aber nicht mitgeteilte Gen. des VG. kann nicht mehr wirksam werden.

Widerruf des anderen Teils.

8 183(L Hat der Vormund dem anderen Teile gegenüber der Wahrheit zuwider1 die Genehmigung des Vormundschastsgerichts behauptet, so ist der andere Teil bis zur Mitteilung der nachträglichen Genehmigung des Bormundschaftsgerichts zum Widerrufe2 berechtigt,es sei denn, daß ihm das Fehlen der Genehmigung bei dem Abschlusse des Vertrags bekannt todt.4 E. l, 1681 Abs. 2, 4; n, 1710; III, 1806.

1, Objektives Fehlen der Gen. genügt. 2. 88 130 ff.; kann nur dem Vorm, ggüber erklärt werden; Verzicht zulässig. Der Borm, hat kein Widerrufs- o. Mcktrittsr., kann aber das Wirksamwerden des Vertrags nach pflichtgemäßem Ermessen durch Unterlassg. der Erholg. der Gen. o. der Mitteilg. von der erhaltenen Gen. vereiteln § 1829. 8 Gilt auch, wenn der M. selbst den Vertrag geschlossen, gleichviel ob er o. der Borm, die Gen. behauptet hat; Vertrag gilt als nicht geschlossen; Haftg. des Borm. 88 1833, 823 ff., 8 179 nicht anwendbar; beweispfl. für Behauptg. der Gen. u. Widerruf vor Gen., wer Unwirksamk. des Bertr. geltend macht. 4. Beweispfl., wer Unzulässigk. des Widerr. geltend macht: Kennenmüssen steht nicht gleich. 8 1830 gilt nicht, wenn Fehlen der Gen. beim Vertragsabschluß dem Gegner bekannt war u. wahrheitswidrig nachträgl. Gen. behauptet ist.

830

Viertes Buch. Familienrecht. {III. Abschn. Vormundschaft.

einseitige RechtSgeschLste.

§ 1831, Ein einseitiges Rechtsgeschäft/ das der Vormund^ ohne die erforderliche Genehmigung des Vormundschaftsgerichts vornimmt, ist unwirksam? Nimmt der Vormund mit dieser Genehmigung ein solches Rechtsgeschäft einem Anderen^ gegen­ über vor, so ist das Rechtsgeschäft unwirksam, wenn der Vor­ mund die Genehmigung nicht in schriftlicher Form^ vorlegt und der Andere das Rechtsgeschäft aus diesem Grunde unver­ züglich zurückweist/ e. I, 1681 Abs. 2; II, 1711; 10,1807.

L. Ohne Rücks., ob empfangsbedürstig o. nicht.

S. Oder der M. mit EinwÜligg. des Vorm., Gen. des BG. kann von diesem Falle der Ein» willigg. des Borm. Nachfolgen. 8. Heilg. durch nachträgl. Gen. aus­ geschlossen: Gen. muß im Zeitp- des Mntritts der Wirksamk. des einseit. RGesch. vorliegen. Die Gen. zur ErbschAusschlagg. kann nach deren Beurkundg. bis zur Einreichg. beim NachlGericht erteilt werden, KGJ 21 a 197 RIA 221«, 5 ns, fjef grundbuchamtl. zu vollziehenden RGesch. muß die Gen. mindestens im Zeitp. der Einreichg. der Urk. beim Grund­ buchamt vorliegen OLG 5«»«, RJA3i««. Abs. i entsprech, anwendbar auf der Gen. bedürftige Anträge an Behörden. 4. Privaten, nicht Be­ hörde. ki. Beglaub. Abschr. der GenBerfgg. 6. Ohne schuldhaftes Zögern § 121 *, gestützt aus den Mangel der Schristform. Genehmigung des Segenvormunds.

§ 1832, Soweit der Vormund zu einem Rechtsgeschäfte der Genehmigung des Gegenvormundes bedarf? finden die Vor­ schriften der §§ 1828 bis 1831 entsprechende Anwendung? 6.1, 1682; II, 1712; III, 1806.

1813; unerhebl., ob Borm. o. Mündel das der Gen. be­ dürftige RGeschäft abgeschlossen hat. 2. Auf die Gen. des Gegenvorm, sind § 1841,2, FGG § 55, nicht aber die Borschr. über Anfechtg. rechts« geschäftl. Willenserklärungen wg. Willensmängel anwendbar. 1. §§ 1812,

Berantmortlichkeit des BormundS, Segenvormunds.

8 1833, Der Vormund ist dem Mündel für den aus einer Pflichtverletzung^ entstehenden Schaden verantwortlich? wenn ihm ein Verschulden zur Last fällt? Das gleiche gilt von dem Gegenvormunde. Sind für den Schaden mehrere^ nebeneinander verantwort­ lich, so haften sie als Gesamtschuldner? Ist neben dem Vor­ munde für den von diesem verursachten Schaden der Gegen­ vormund oder ein Mitvormund nur wegen Verletzung seiner Aufsichtspflicht6 verantwortlich, so ist in ihrem Verhältnisse zueinander der Vormund allein verpflichtet. e.I, 1696 ; 0,1792; 01,1809.

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige. §§ 1831—1835.

831

L Pfl. zu treuer u. gewissenh. Führg. der Vormundsch. s. § 1789; jede Verletzg. dieser Verpflichtg. begründet „PflichtVerletzg."; Haftg. durch Gen. des VG. o. des Gegenvorm, nicht unbedingt ausgeschlossen IW 04473; Kausalzusammenhang erforderlich. 2. Nicht Deliktshaftg., aber die PflVerletzg. kann zugleich den Tatbestand einer unerlaubten Handlg. bilden, dann Haftg. auch aus §§ 823 ff. neben der aus § 1833; Geltend­ machung § 1843 2; Verjährg. §§ 195, 204, 205, N 07 iori. Umfang §§ 249 ff.; eigenes Verschulden des M., insbes. durch Unterlassg. von Rechtsmittel­ einlegung (FGG 8 59) § 254. 3. § 276, IW 111016; Widerrechtlich!, nicht vorausgesetzt; bei übertragg. der Erledigg. einer einzelnen Angelegenh. auf einen Dritten haftet der Vorm., wenn schon die Übertragg. als PflVerletzg. erscheint, für jeden Schaden, der ohne die Übertragg. nicht eingetreten wäre, sonst nur f. d. Sch., der durch Verschulden bei der Auswahl, Unterweisg. u. überwachg. des Dritten entsteht; s. aber wg. Anwendbark, des § 278 328 11 580, RGZ 76Pfl. als Vorm, geht den Privatinteressen vor OLG 14444, RGSt 30^2. 4. Mitvormünder, Vorm. u. Gegenvorm.; Art der Haftg. neben einem Dritten be­ mißt sich nach allgem. Grundsätzen. 5. §§ 421 ff. 6. §§ 17971, 1799

Verzinsung verwendeten Mündelgeldes. § 1834. Verwendet der Vormund Geld des Mündels für sich/ so hat er es von der Zeit der Verwendung an zu verzinsen? E. I, 1697; II, 1733; III, 1810.

1. Entgegen § 1805.

2. 40/0 § 246; ohne Rücks, auf eingetretenen Schaden, für höheren Schaden Haftg. nach § 1833; Geltendmachung § 18432, Verjährg. § 206. Bei eigennütziger Verwendg. anderer Gegen­ stände §§ 1833, 249 ff.

Aufwendungen des Vormunds, Gegenvormunds. § 1835. Macht der Vormund zum Zwecke der Führung der Vormundschaft Aufwendungen/ so kann er nach den für den Auftrag geltenden Vorschriften der §§ 669, 670 von dem Mündel Vorschuß oder Ersatz verlangen? Das gleiche Recht steht dem Gegenvormunde zu. Als Aufwendungen gelten auch solche Dienste des Vor­ mundes oder des Gegenvormundes, die zu seinem Gewerbe oder seinem Berufe gehören? E. I, 1698; II, 1734; III, 1811.

1. Vgl. § 670 A. 1; insbes. Barauslagen wie Reisekosten; Zeitversäum­ nis nur für Personen, bei denen nach ihrer Erwerbstätigk. ein bestimmter Zeitabschnitt einem best. Äquivalent in Geld völlig gleichsteht z. B. Tag­ löhner im Stundenlohn (bestr.), §§ 256, 257. 2. Entnahme aus Mündel­ vermögen zulässig §§ 1795 Ni, 181, vgl. OLG 18299» bet Bestreitg. der Aufwendg. Klage § 18432, Pfleger erfordert. OLG 8384; bei der Rechnungstellg. (§§ 1840 f.) erscheinen die Aufwendungen nur als Rechnungs­ posten, Anschauung des VG. über ihre Erstattungsfähigk. u. Höhe für das ProzeßG. nicht bindend; VG. kann Höhe nicht festsetzen KGJ 27 a iso, OLG 4 auch nicht pauschaliter mit Vergütg. nach § 1836 OLG 16 2«,

832

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn. Vormundschaft.

18293, 302, Verjährg. f. §§ 204—206; Zurückbehaltungsr. §§ 273, 274. 3. Z. B. Arzt, Rechtsanwalt, Lehrer, Handwerker; für sonstige Dienste kein Ersatz.

Vergütung.

§ 1836. Die Vormundschaft wird unentgeltlich geführt. Das Vormundschaftsgericht sann1 jedoch dem Vormund und aus besonderen Gründen auch dem Gegenvormund eine angemessene Vergütung bewilligen? Die Bewilligung soll nur erfolgen, wenn das Vermögen des Mündels sowie der Umfang und die Bedeutung der vormundschaftlichen Geschäfte es rechtfertigen? Die Vergütung kann jederzeit für die Zukunft geändert oder entzogen werden. Vor der Bewilligung, Änderung oder Entziehung soll4 der Vormund und, wenn ein Gegenvormund vorhanden oder zu bestellen ist,5 auch dieser gehört werden?,^ E. I, 1630; II, 1735; III, 1812.

1. Einmalig o. in wiederkehrenden Bezügen, auch für Erledigg. einer einzelnen Angelegenh.; Vereinbarungen der Beteiligten für das VG. ohne Belang OLG 16 30, 18 231; von Amts wg. o. auf Antrag RIA 634, auch des Mündels OLG 18 296; Regreßansprüche des M. nach § 1833 schließen Bewilligg. nicht aus OLG 8271, 18293. 2. Nach Wirksam!, der Bew. Entnahme aus dem Mündelvermögen zulässig; Erzwingg. nur durch Klage, Verfügg. des VG. für ProzGer. bindend KGJ 24 a2«; Ablehnung der Bew. durch das VG. u. die Beschwerdeinstanzen endgültig, kein Rechtsweg; hat das VG. nicht entschieden, so ist nach Beendigung der Vormundsch. Rechtsweg zur Erlangg. einer Vergütg. zulässig. Nach Be­ endigung der Vormundsch. Entscheidg. des VG. über Bew. einer Verg., auch Beschwerde gg. Verfügg. des VG. ausgeschlossen, ProzGer. zuständig (bestr., s. RIA 2-, 3“, 613,3S Bay 6OLG 18293,295). 3. Auch Pflichteifer des Vorm., Erfolg seiner Tätigt, zu berücksichtigen OLG 14264, 17266. 4. Ordnungsvorschr. S. § 17922. 6. Mündl. 0. schriftl. Bay 9"; erneute Anhörg. in der BeschwJnstanz nicht notwendig. 7. Beschw. gg. Ablehnung der Bew. FGG § 20, gg. Bew. § ö7N7; f. 5. Vergangenh. OLG 16 so.

III. Fürsorge und Aufsicht des Vormundschaftsgerichts. Einschreiten, Ordnungsstrafen.

§ 1837. Das Vormundschaftsgericht hat über die gesamte Tätigkeit des Vormundes und des Gegenvormundes die Auf­ sicht zu führen^ und gegen Pflichtwidrigkeitendurch geeignete Gebote und Verbote einzuschreiten? Das Vormundschaftsgericht kann den Vormund und den Gegenvormund zur Befolgung seiner Anordnungen^ durch Ord­ nungsstrafen anhalten.5 Die einzelne Strafe darf den Betrag von dreihundert Mark nicht übersteigen? E. I, 1684; II, 1714; III, 1813.

1. Tüel. Vormundschaft über Mnderjährige. §§ 1835—1839.

833

1. Kein Einschreiten in reinen Zweckmäßigkeitsfragen, sofern nicht der Vorm, aus (Eigensinn, Trotz oder anderen unsacht. Erwägungen auf einer unzweckmäßigen Maßregel besteht, OLG 7125,126, 1013, 123*6, 18302, Bay 5"2, 91391 5137,219, 6", SeuffA 64^sro. 2. Verletzg. der Pfl. zu treuer u gewissenh. Führg. der Bormundsch. § 1789, setzt Verschulden voraus RIA 522*, 6239, OLG 183°o. s. Mißbilligg. OLG 1012; Nach­ weis der Geldanlegg. RGZ 67 "3. Beschw. des Vorm. FGG 8 20, RIA 617; Dritte haben keinen Anspr. auf Einschr., keine Beschw. aus FGG 8 20 gg. Ablehnung Bay 3"3, 4451,727, 6 23i, 79s, OLG 7««, aber Beschw. des Gegenvorm. FGG §57Ne, des M. 3 59, Dritter §57ns. 4. I. S. des Ws. 1, nicht bei jedem Ungehorsam gg. Weisungen des VG. Bay5"2; Zw. zum persönl. Erscheinen OLG 10292; nicht zulässig zur Erzwingg. von Ersatzleistg. an M. Bay 3797, nicht bei bloßen Ordnungswidrigkeiten; wg. Aufhebg. der Straffestsetzg. auf Beschwerde hin bei Befolgg. der An­ ordnung des VG. nach Festsetzg. aber vor Einziehg. der Strafe s. KGJ 41A34. F Androhung FGG 8 33; Wiederholg. unbeschränkt; unzulässig nach Bcendigg. der Bormundsch. Beschw., Änderung der Verfügg. FGG 38 20, 24, 18, OLG 4339, 18 298; Kosten, Beitreibg., unmittelb. Zwang Landesr.: Ordnungsstr. neben gleichzeit. Entziehg. der Bertretg. in der betreff. Angelegenh. ausgeschlossen OLG21294. v. Mindestbetr. 1 Mk.; keine Umwandlg. in Freiheitsstr.; s. W. a52nh. Zwangserziehung.

§ 1838. Das Vormundschaftsgericht kann anordnen, daß der Mündel zum Zwecke der Erziehung in einer geeigneten Familie oder in einer Erziehungsanstalt oder einer Besserungsanstalt untergebracht toitb.1 Steht dem Vater oder der Mutter die Sorge für die Person des Mündels ju,2 so ist eine solche An­ ordnung nur unter den Voraussetzungen des § 1666 zulässig. E. l, 1685; II, 1715; 111,1814.

1. Wider den Willen des Borm., ohne daß Voraussetzungen des 8 1837 gegeben sind Bay 8223; allein Interesse des M. maßgeb., vgl. ZBl5239; VG. hat zu bestimmen, welche der 3 Maßr. anzuwenden, Auswahl der Fam. kann dem Vorm, überlassen werden; Vorm, verliert das ErziehgsR.; Beschw. des M. FGG 8 59; Kosten trägt M., vorbehaltl. Landesr.; Zwangserz. nach Landesr. a 135; vgl. StGB 88 55, 56. L Neben dem Borm-, s. A- zu 8 1800, nicht wenn sie selbst als Borm, bestellt sind.

Auskunftpflicht.

§ 1839» Der Vormund sowie der Gegenvormund hat dem Bormundschaftsgericht auf Verlangen jederzeit über die Führung der Vormundschaft und über die persönlichen Verhältnisse des Mündels Auskunft zu erteilen. 6.1, 1686; 11,1716; III, 1815.

Zwang 88 1837, 1886, 1895, Prozeßweg, Offenbarungseid nur nach Beendigg, des Amts; vgl. 88 17992, 1850 \ 18912; Anwendg. auf Nachlaßpfl. OLG 8 27(). Staudinger, Handausgabe des BGB.

53

834

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn. Vormundchsaft.

Rechnungslegung §g 1840—1843.

§ 184:0. Der Vormund hat über seine Vermögensverwaltung dem Vormundschaftsgerichte Rechnung zu legend Die Rechnung ist jährlich zu legen. Das Rechnungsjahr wird von dem Vormundschaftsgerichte bestimmt. Ist die Verwaltung von geringem Umfange, so kann das Vormundschaftsgericht, nachdem die Rechnung für das erste Jahr gelegt worden ist, anordnen, daß die Rechnung für längere, höchstens dreijährige Zeitabschnitte zu legen ist.2 E. I, 1687 Abs. 1—3; II, 1718; III, 1816.

1. Ohne Aufforderung; für mehrere M. getrennt, wenn Vermögen ge­ teilt,' Zwang § 1837 u. privatrechtl. Klage des M. durch Pfleger, § 259; Befreiung §§ 1854 ff., 1903, 1904, 19172. 2. Auch wenn Person des Vorm, gewechselt hat.

§ 1841. Die Rechnung sott1 eine geordnete Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben enthalten, über den Ab- und Zugang des Vermögens Auskunft geben und, soweit Belege erteilt zu werden pflegen, mit Belegen versehen sein.2 Wird ein Erwerbsgeschäft mit kaufmännischer Buchführung betrieben,2 so genügt als Rechnung eine aus den Büchern ge­ zogene Bilanz.^ Das Vormundschaftsgericht kann jedoch die Vorlegung der Bücher und sonstigen Belege verlangen. E. I. 1687 Abs. 4, 5; II, 1719; IN, 1817.

2. OLG 10 292; sind wieder zurückzugeben. 3. Nicht entscheidend, ob Geschäft selbst kaufmännisch ist. 4. HGB §§38 ff.

1. Ordnungsvorschr.

§ 1842. Ist ein Gegenvormund vorhanden oder zu bestellen/ so hat ihm der Vormund die Rechnung unter Nachweisung des Vermögensbestandes2 vorzulegen. Der Gegenvormund hat die Rechnung mit den Bemerkungen zu versehen, zu denen die Prüfung2 ihm Anlaß gibt. E. I, 1687 Abs. 6; II, 1720; III, 1818.

2. Auf Verlangen Vorzeigg. der Gegenstände, der Belege über ihren Verbleib; f. § 1799. 3. Auch die des Nachweises des Ver­ mögensbestandes. 1. § 1792

§ 1843. Das Vormundschaftsgericht hat die Rechnung rech­ nungsmäßig und sachlich^ zu prüfen und, soweit erforderlich, ihre Berichtigung und Ergänzung herbeizuführen.2 Ansprüche, die zwischen dem Vormund und dem Mündel streitig bleiben, können schon vor der Beendigung des Vor­ mundschaftsverhältnisses im Rechtswege geltend gemacht werden.2 E. I, 1688; II, 1721; III, 1819.

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige. §§ 1840—1846.

835

1. Ob Einnahmen vollständig angegeben, kein RGeschäft ohne erforderl. Gen. vorgenommen, §§ 1806 ff., 1814 eingehalten, ob Ausgaben sorgsamer Wirtschaftssührg. entsprechen. 2. § 1837; keine Befugnis, Rechng. durch Dritten (Sachverständigen) ergänzen o. berichtigen zu lassen; Recht des M. zu Beanstandungen durch Prüfg. des VG. nicht ausgeschlossen. 8. Bay 3797; Pfleger zu bestellen § 1909; OfsenbEid § 259; Verjährg. 88 204—206. Sicherheitsleistung des Vormunds.

8 1844. Das Vormundschaftsgericht sann1 aus besonderen Gründen den Vormund anhalten, für das seiner Verwaltung unterliegende Vermögen Sicherheit zu leisten? Die Art und den Umfang der Sicherheitsleistung bestimmt das Vormund­ schaftsgericht nach seinem Ermessen? Das Vormundschafts­ gericht kann, solange das Amt des Vormundes dauert/ jeder­ zeit die Erhöhung, Minderung oder Aufhebung der Sicherheit anordnen. Bei der Bestellung, Änderung oder Aufhebung der Sicher­ heitb wird die Mitwirkung des Mündels durch die Anordnung des Vormundschaftsgerichts ersetzt? Die Kosten der Sicherheitsleistung sowie der Änderung oder der Aufhebung fallen dem Mündel zur Last. E. I, 1689; II, 1722; III, 1820.

1. Bei gegeb. Voraussetzungen Pflicht 8 1848. 2. Z. B. ungünstige Vermögenslage des Vorm., leichte Verivertbark. des MVermögens OLG 4115. 3. Zwang 88 1837, 1886, keine Klage des M.; Borm, hat Beschw., Ablehnungsr., Anspr. auf Entlassung 88 1786 N«, 1889. 4. 88 232 ff. nicht bindend; Hypothek FGG 8 54, ZPO 8 8663 nicht anwendbar. 5. Nach Beendigg, kann Minderg. u. Aufhebg. nur durch den früheren M., feinen jetzigen gesetzt. Vertr. erfolgen; bei Verweigerung der Freigabe der Sicherheit Klage, a. M. OLG 2262. 6. Auch bei Löschg. der Hyp. nach FGG 8 54; kein Pfleger. 7. Nur während bestehender Vormund­ schaft. Verheiratung des zum Vormunde bestellten Elternteils.

§ 1845. Will der zum Vormunde bestellte Vater1 oder die zum Vormunde bestellte eheliche2 Mutter des Mündels eine Ehe eingehen, so liegen ihnen die im § 1669 bestimmten Ver­ pflichtungen ob? E. I, 1734; II, 1717; III, 1821.

1. Ehclichr o. wer ihm gleichsteht 88 1719, 1736, 1757, letztere beide auch bei erster Ehe. 2. Auf unehel. auch nicht analog anwendb. 8. Zwang 88 1837, 1886; Ehehindernis 8 1314. Einstweilige Matzregeln des VormundschastSgerichtS.

§ 1846. Ist ein Vormund noch nicht bestellt oder ist der Vor­ mund an der Erfüllung seiner Pflichten verhindert,1 so hat das 53*

836

Viertes Buch.

Familienrecht.

III. Abschn.

Vormundschaft.

Vormundschaftsgericht 2 die im Interesse des Mündels erforder­ lichen Maßregeln zu treffen? E. I, 1683; II, 1713; 111, 1822.

L. Tatsächl. o. rechtl. § 1795, £)£$ 836i2, RIA l87, SeuffA 64nim; Verantwortlich?, nach allgem. Grundsätzen §§823ff., sofern nach Landesrecht Beamter nach § 839; Fähigk. zu Bestellg., insbes. von Frauen (Waisenpflegerinnen) nach Landesr. — Pr. a 77, FGG a 1243, allg. V. 25. 6. 06; B. a 93—99, JMBl 99553, 001131,“3*, 0453; S. § 41, VO §§ 38—47; W. a 56, MV 14. 9. 99 §§ 26—28: Ba. NPolG §§5—15, BO §52, RPolO §§ 82ff.; H. AGFGG a 138, VO 2. 8. 99, Dienstanw. 24. 11. 99 § 155; MSch. VO §§ 233—248, MBek 28. 6. 99; SW. §§ 216—229, VO 9. 11. 99, Untern?. 8. 11. 99; MSt. VO §§ 231 bis 246, MBek 28. 6. 99; 0. §§ 24—26; Brsch. §§ 80—93, 95; SM. a29; SA. §§ 129—136; SKG. a 51, MV 10. 12. 99, VO 28. 12. 99 § 15, A. a66; SchR. a 169—182, VO 8. 11. 99, G 1. 4. 02; SchS. a57: Wa. a 40; RäL. § 140, VO § 8; RjL. §§ 119—130, MB 18. 11. 99; SchL. §§49—61; L. §42; Lü. §§ 122—129; Br. §§59—61; Ha. §77, Bek. 2. 12. 99; EL. §§ 128—135, VO 9. u. 17. 11. 99.

Borschlagspflicht.

§ 1848. Der Gemeindewaisenrat hat dem Vormundschafts­ gerichte die Personen vorzuschlagen^ die sich im einzelnen Falle zum Vormundes Gegenvormund oder Mitglied eines Familien­ rats eignen.3 E. I, 1725 -tt's. 3; II, 1724; III, 1825.

1* Auch wenn der Schutzbedürftige nicht in seinem Bezirk wohnt, vgl. FGG § 49; VG. ist an den Vorschlag nicht gebunden. 2. Wenn vom VG. nach § 1779 auszuwählen; § 17792 s 2,3 $u beachten. 3. Anhörung §§ 17791, 179Z4, 18621, 1897; Beistand s. § 1694, Pfleger § 1915. Überwachung lles Bormunds.

§ 1838. Der Gemeindewaisenrat hat in Unterstützung des Vormundschaftsgerichts darüber zu wachen, daß die Vormünder der sich in seinem Bezirk aufhaltenden Mündel für die Per­ son der Mündel, insbesondere für ihre Erziehung und ihre körperliche Pflege, pflichtmäßig Sorge tragen? Er hat dem Bor-

838

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn. Vormundschaft.

mundschaftsgerichte Mängel und Pflichtwidrigkeiten, die er in dieser Hinsicht wahrnimmt, anzuzeigen und auf Erfordern über das persönliche Ergehen und das Verhalten eines Mündels Auskunft zu erteilen? Erlangt der Gemeindewaisenrat Kenntnis3 von einer Ge­ fährdung des Vermögens eines Mündels, so hat er dem Vor­ mundschaftsgericht Anzeige zu machen. E. I, 1725 Abs. 1, 2; II, 1723; III, 1826.

1 Durch Besuch, Befragung des M., Erholg. um Auskunft bei Lehrern, Lehrherrn. 2. Keine regelmäßige Berichterstattg. 3. Zufällig, Sorge f. d. Pers., keine überwachg. der VermVerwaltg.

bei

Mitteilungen an den Gemeindewaisenrat.

§ 1851.

Das Vormundschaftsgericht hat dem Gemeinde­ waisenrate die Anordnung der Vormundschaft1 über einen sich in dessen Bezirk aufhaltenden Mündel unter Bezeichnung des Vormundes und des Gegenvormundes sowie einen in der Person des Vormundes oder des Gegenvormundes eintretenden Wechsel mitzuteilen. Wird der Aufenthalt eines Mündels in den Bezirk eines anderen Gemeindewaisenrats verlegt,2 so hat der Vormund dem Gemeindewaisenrate des bisherigen Aufenthaltsorts und dieser dem Gemeindewaisenrate des neuen Aufenthaltsorts die Verlegung mitzuteilen. E. I, 1725 Abs. 4, 5; II, 1725; III, 1827.

1. § 1774.

2. Auf längere Zeit.

V. Befreite Vormundschaft. Das BGB. räumt Vormündern ausnahmsweise eine freiere Stellg. ein: Nach §§ 1852—1855 steht den Eltern und ihnen gleichgestellten Per­ sonen als Ausfluß der elterl. Gew. das Recht zu, für den von ihnen benannten Vormund unter bestimmten Voraussetzungen u. in bestimmter Form (§ 1856) einzelne Befreiungen anzuordnen; weitere als die im Ges. aufgezählten Befreiungen können nicht angeordnet werden, so insbes. nicht Befreiung von der Pfl. zur Einreichg. eines VermVerzeichnisses § 1802, von der Pfl. zur RechenschAblegg. nach Beendigg, des Amts, von der Pfl. zur Erholg. der erfordert. Gen. des VG. §§ 1821 f., OLG 2"«, 14265, hon der Pfl. zur SicherhLeistg. nach § 1844, von der Pfl., Mündel­ geld nach §§ 1806 ff. anzulegen ÖS® 239,168/ 5W1, nicht zulässig Verbot der Offenlegg. des VermVerzeichnisses. Die gleichen Befreiungen genießen kr. Ges. die Eltern als Vormünder ihrer volljähr. Kinder. Wegen befr. Pflegsch. s. § 19179. Befreiungen des Anstaltsvorm, a 136 n a Die Auf­ nahme der Befreiungen in die Bestallg. des Borm, ist zulässig, aber zu ihrer Wirksamk. nicht erforderlich.

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige.

§§ 1850—1854.

839

Anordnungen des Vaters.

§ 1852. Der Vater > kann, wenn er einen Vormund benennt,2 die Bestellung eines Gegenvormundes ausschließen? Der Vater kann anordnen, daß der von ihm benannte Vor­ mund bei der Anlegung von Geld den in den §§ 1809, 1810 bestimmten Beschränkungen nicht unterliegen und zu den im § 1812 bezeichneten Rechtsgeschäften der Genehmigung des Gegenvormundes oder des Vormundschaftsgerichts nicht be­ dürfen soll. Diese Anordnungen sind als getroffen anzusehen, wenn der Vater die Bestellung eines Gegenvormundes aus­ geschlossen hat? E. I, 1690; II, 1726; UI, 1828.

1. Der eheliche u. wer ihm gleichsteht §§ 1719, 1736, 1757. L. § 1777. 8. § 1792; s. Ws. 2 Satz 2; Bestellg. entgegen dem Verbot ist wirksam, aber mit Beschw. anfechtbar. 4. Gegenteilige Anordn. zulässig, dann ist Gen. des VG. an Stelle der des Gegenvorm, erforderlich.

§ 1853. Der Vater kann den von ihm benannten Vormund von der Verpflichtung entbinden, Inhaber- und Orderpapiere zu hinterlegen * und den im § 1816 bezeichneten Vermerk in das Reichsschuldbuch oder das Staatsschuldbuch eintragen zu lassen.2 E. I, 1692; II, 1727; IN, 1829.

2. 88 1819, 1820 greifen nicht Platz. In der Befr. von der Hinterlegungspfl. ist Befr. von der Pfl. aus § 1816 u. Aus­ schluß der Befugnis des VG. aus § 18522 enthalten; Befugnis aus § 1818 bleibt unberührt. 1. §§ 1814, 1815.

§ 1854. Der Vater kann den von ihm benannten Vormund von der Verpftichtung entbinden, während der Dauer seines Amtes Rechnung zu legen? Der Vormund hat in einem solchen Falle nach dem Ab­ laufe von je zwei Jahren eine Übersicht über den Bestand des seiner Verwaltung unterliegenden Vermögens dem Vormund­ schaftsgericht einzureichen.2 Das Vormundschaftsgericht kann anordnen, daß die Übersicht in längeren, höchstens fünfjährigen Zwischenräumen einzureichen ist. Ist ein Gegenvormund vorhanden oder zu bestellen, so hat ihm der Vormund die Übersicht unter Nachweisung des Bermögensbestandes vorzulegen. Der Gegenvormund hat die Über­ sicht mit den Bemerkungen zu versehen, zu denen die Prüfung ihm Anlaß gibt? E. I, 1691; II, 1728; HI, 1830.

L § 1840; nicht auch von Legung der Schlußrechng. § 1890 u. Einreichg. des Vermögensverzeichnisses § 1802; sind nur einzelne von mehreren

840

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn.

Vormundschaft.

Vorm, befreit, so haben die übrigen Rechnung zu legen. 2. Mehrere befreite Vorm, gemeinschaftl.; keine Angabe des Wertes, der Passiven; bei Haushaltungsgegenständen genügt statt Aufzählg. Angabe des Ge­ samtwerts: Bezugn. auf Verz. nach § 1802 u. frühere Übersichten/ zu­ lässig. S. Vgl. § 1842.

Anordnungen der Muller.

§ 1855. Benennt die eheliche Mutter1 einen Vormund, so kann sie die gleichen Anordnungen §§ 1852 bis 1854 der Vater?

treffen

wie

nach

den

E. I, 1690—1692; II, 1729; III, 1831.

2. Bei Widerspr. der Anordn. des V. u. der M. gehen die des V. vor, auch wenn er vor der M. gestorben ist. 1. § 1776 A. 4.

Voraussetzungen.

§ 1856. Auf die nach den §§ 1852 bis 1855 zulässigen An­ ordnungen finden die Vorschriften des § 1777 Anwendung. (L. I, 1693; II, 1730; 111,1832.

Die Anordn. kann gleichzeitig mit der Benennung des Vorm, oder nachträgl. durch gesonderte letztw. Verf. erfolgen.

Autzerkrastsetzung.

§ 1857. Die Anordnungen des Vaters oder der Mutter Knuten1 von dem Vormundschaftsgericht außer Kraft gesetzt werdens wenn ihre Befolgung das Interesse des Mündels ge­ fährden würde. E. I, 1694; II, 1731; III, 1833.

1. Bei gegebener Voraussetzg. Pflicht des VG. § 1848; ohne rückwirkende Kraft; Ausschluß o. Beschränkg. der Befugnis durch die Eltern unzu­ lässig. 2. Auch teilweise, auch wieder in Kraft gesetzt.

VI. Familienrat. Der F. ist nicht Hilfsorgan, sondern Vormundschaftsbehörde an Stelle des VG. (§ 1872). Die Einsetzg. erfolgt nicht von Amts wegen, sondern nur auf Grund letztwill. Anordnung o. auf Antrag (§§ 1858, 1859); vgl. für Vormundsch. über Volljährige § 1905, für Pflegschaften § 19151. Angabe der Einsetzg. in der Bestallg. § 17912. Übergang a 210 2.

Einsetzung auf elterliche Anordnung.

§ 1858. Ein Familienrat soll von dem Vormundschaftsgericht eingesetzt werden,1 wenn der Vater oder die eheliche Mutter des Mündels die Einsetzung angeordnet hat? Der Vater oder die Mutter kann die Einsetzung des Fa­ milienrats von dem Eintritt oder Nichteintritt eines bestimmten Ereignisses abhängig machen?

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige. §§ 1854—1861.

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Die Einsetzung unterbleibt, wenn die erforderliche Zahl geeigneter Personen nicht vorhanden ist.4 6.1, 1712; n, 1751; III, 1834.

L Selbst wenn die Eins, nach Ansicht des VG. dem Interesse des M. nicht entspricht. L. §§ 1868, 1905; Beschw. gg. Ablehnung FGG88 2O, 57 n 4. s. Vgl. § 1880. 4.§8 1860, 1865- 1867, 1874. Einsetzung auf Antrag.

§ 1858. Ein Familienrat soll4 von dem Vormundschaftsgericht eingesetzt werden/ wenn ein Verwandter oder Ver­ schwägerter des Mündels3 oder der Vormund4 oder der Gegen­ vormund die Einsetzung beantragt und das Bormundschafts­ gericht sie im Interesse des Mündels für angemessen erachtet? Die Einsetzung unterbleibt? wenn der Vater oder die ehe­ liche Mutter des Mündels sie untersagt hat? E. I, 1713; II, 1752; III, 1835.

1. Mangel des Antrags hat Nichtigk. der Einsetzg. nicht zur Folge. 2. Auch bei Vorm, über ein uneheliches K. 3. 88 1589, 1590. 4 Antr. eines Mitvorm, genügt, auch wenn die Vormundsch. gemeinschaftl. ge­ führt wird. Ein Pfleger kann die Eins, auch beantragen, wenn die Pflegsch. neben einer Vormundsch. geführt wird 8 1915 5. Beschw. gg. Ablehnung FGG 88 20, 57 n 4 Ferner nach 8 18583. 7. 88 1868 S 1905; bei widersprechenden Anordnungen von Vater u. Mutter 8 18682; Einsetzg. trotz Untersagung ist wirksam, aber ev. Schadensersatzpfl. nach 8 1848. Zusammensetzung.

§ 1860. Der Familienrat besteht aus dem Bormundschafts­ richter als Vorsitzendem4 und aus mindestens zwei, höchstens sechs Mitgliedern? E. I, 1714 Abs. 1; II, 1753; III, 1836.

1. Bei Ausschluß o. Verhinderg. (FGG 8 6) geht der Vorsitz auf seinen Vertreter im Richteramt, nicht auf ein anderes Mitgl. des F. über. Siehe FGG 8 190, MSch. VO 8 249, MSt. VO 8 247. 2. Mehr können nicht berufen (8 1861), ausgewählt werden (8 18622); Beschlüsse unter Mitwirkg. von mehr als 6 Mitgl. sind nichtig. Berufung.

§ 1861. Als Mitglied des Familienrats ist berufen, wer von dem Vater oder der ehelichen Mutter des Mündels als Mit­ glied benannt ist.4 Die Vorschriften des § 1778 Abs. 1, 2 finden entsprechende Anwendung? s. I, 1715 Abs. 1; II, 1754; III, 1837.

1. 88 1868, 19052; sind mehr als sechs (8 1860) benannt, so entscheidet über die Reihenfolge der Berufg. die Auslegg. der Anordnung, ev. die Reihenfolge der Benennung; keine weiteren Berusungsgründe. 2. Be-

842

Viertel Buch. 'Familienrecht. III. Abschn.

Vormundschaft.

schränkg. der Übergehung nach Satz 1 Berufener; jedoch §§ 1865, 1866; sof. Beschw. gg. Übergehung FGG § 60 Ms. 1 Nr. 1, Abs. 2.

Auswahl.

§ 1862. Soweit eine Berufung nach § 1861 nicht vorliegt oder die Berufenen die Übernahme des Amtes ablehnen, hat das Vormundschaftsgericht die zur Beschlußfähigkeit des Fa­ milienrats erforderlichen^ Mitglieder auszuwählen.Vor der Auswahl sollen der Gemeindewaisenrat und nach Maßgabe des § 1847 Verwandte oder Verschwägerte des Mündels gehört werden. Die Bestimmung der Zahl weiterer Mitglieder und ihre Auswahl steht dem Familienrate zu? E. I, 1715 Abs. 2; II, 1755 Abs. 1, 2; III, 1838.

1. §§ 1860, 1874 k

L. Unter Beachtung der §§ 1865—1867; Änderung der Wahl bis zur Bestellg. (§ 1870) zulässig. 3. Siehe § 1867; höchstens bis zu sechs § 1860.

Ersatzmitglieder.

§ 1863. Sind neben dem Vorsitzenden nur die zur Beschluß­ fähigkeit des Familienrats erforderlichen Mitglieder vorhanden, so sind ein oder zwei Ersatzmitglieder zu bestellen? Der Familienrat wählt die Ersatzmitglieder au§2 und be­ stimmt die Reihenfolge, in der sie bei der Verhinderung oder dem Wegfall eines Mitglieds in den Familienrat einzutreten haben. Hat der Vater oder die eheliche Mutter Ersatzmitglieder be­ nannt und die Reihenfolge ihres Eintritts bestimmt, so ist diese Anordnung zu befolgen? E. I, 1715 Abs. 4; II, 1758; III, 1839.

1. Best, unzulässig, wenn neben Bors, mehr als 2 ordentl. Mitgl. vor­ handen sind §§ 1860, 1874^; Best, von mehr als 2 Ersatzmitgl. unzu­ lässig. Bei Wegfall eines ordentl. Mitgl. tritt Ersatzmitgl. nur bis zur Best, eines neuen ordentl. Mitgl. ein. Für die Ersatzmitgl. gelten die nämlichen Vorschr. wie für die ordentl. Mitgl. §§ 1861, 1865, 1866, 1869. 2. Siehe § 1867. 3. §§ 1868, 19052.

§ 1864. Wird der Familienrat durch vorübergehende Ver­ hinderung eines Mitglieds beschlußunfähig^ und ist ein Ersatz­ mitglied2 nicht vorhanden, so ist für die Dauer der Verhinde­ rung ein Ersatzmitglied zu bestellen? Die Auswahl steht beut Vorsitzenden zu? E. I, 1715 Abs. 5; N, 1757; III, 1840.

2. § 1863. 3. Berh. des ordentl. Mitglieds. 1. § 18741.

Amt endet kr. Ges. mit Wegfall der 4. Siehe § 1867.

1. Titel. Vormundschaft über Minderjährige. §§ 1861—1869.

843

Unfähigkeit.

§ 1865« Zum Mitgliede des Familienrats kann nicht bestellt werden, wer geschäftsunfähig oder wegen Geistesschwäche, Ver­ schwendung oder Trunksucht entmündigt ist. e. I, 1716 Sids. 1, 8; U, 1758; 1U, 1841.

Best, entgegen § 1865 ist nichtig; Verfügungen des F. unter Mitwirkg. eines solchen Mitgl. sind unter allen Umständen unwirksam; s. §§ 6, 104. Untauglichkeit.

§ 1866, Zum Mitgliede des Familienrats soll nicht bestellt werden:1 1. der Vormund des Mündels;2 2. wer nach § 1781 oder nach § 1782 nicht zum Vormunde bestellt werden soll;2 3. wer durch Anordnung des Vaters oder der ehelichen Mutter des Mündels von der Mitgliedschaft ausge­ schlossen ist.4 8.1, 1716 Ads. 1, 2 Nr. 1, 2, 4 Abs. 3; II, 1759; HI, 1842.

1. Die gleichwohl erfolgte Best, ist gültig, aber Entlassg. nach §§ 1878, 1886. S. Auch nicht der Pfleger, Beistand; Gegenvorm, kann Familien­ rat sein. 3. Frauen können bestellt werden, Ehefrauen ohne Zustimmg. des Mannes; auch Beamte, Religionsdiener, § 1784 nicht anwendbar. 4. Siehe §§ 1868, 1905-.

8 1867. Zum Mitgliede des Familienrats soll nicht bestellt werden,4 wer mit dem Mündel weder verwandt noch ver­ schwägert ist, es sei denn, daß er von dem Vater oder der ehe­ lichen Mutter des Mündels benannt2 oder von dem Familien­ rat2 oder nach § 1864 von dem Vorsitzenden ausgewählt worden ist.4 8.1, 1716 «61. 2 Nr. 3, Abs. 3; II, 1760; III, 1843.

1. § 1866 A. 1.

2. 88 1861, 1863». nur für den vorübergehenden Zweck.

8. §§ 1862», 1863».

4. Aber

Anordnungen der Eltern.

8 1868. Für die nach den §§ 1858, 1859, 1861, 1863, 1866 zulässigen Anordnungen des Vaters oder der Mutter gelten die Vorschriften des § 1777. Die Anordnungen des Vaters gehen den Anordnungen der Mutter vor. E. I, 1718; U, 1761; UI, 1844.

Keine Pflicht zur Sbrrnahme.

8 1869. Niemand ist verpflichtet, das Amt eines Mitglieds des Familienrats zu übernehmen. E. I, 1717; II, 1762; III, 1845.

844

Viertes Buch. Familienrecht. III. Abschn. Vormundschaft.

Siehe dagegen § 1785; nach Bestellg. Pflicht zur Fortführg. des Amts § 1875, Vorbehalt!. §§ 1878, 1889.

Bestellung der Mitglieder. § 1870. Die Mitglieder des Familienrats werden von dem Vorsitzenden durch Verpflichtung zu treuer und gewissenhafter Führung des Amtes bestellt. Die Verpflichtung soll mittelst Handschlags an Eidesstatt erfolgen. Das gleiche gilt, wenn das Nachlaßgericht5 dem Beschwerten oder dem Drit­ ten auf Antrag eines der Beteiligten eine Frist zur Abgabe der Erklärung bestimmt hat6 und die Frist verstrichen ist, sofern nicht vorher die Erklärung erfolgt. Der Bedachte, der das Vermächt­ nis erhält, ist im Zweifel nicht zur Teilung verpflichtet.1 e. I, 1770 Satz 2, 1769 Abs. 2; 11, 2022; HI, 2125.

1. Die 88 2151 ff. durchbrechen den in 8 2065 aufgestellten Grundsatz. 2. Richterl. Nachprüfg. ausgeschlossen; die Wahl entfällt, wenn durch Wegfall der übrigen nur ein Bedachter übrig bleibt. 8. 88 130ff.; unwiderruflich. 4. § 428. 5. 8 1945 A. 2. 6. Sof. Beschwerde FGG 8 80. 7. Entgegen 8 430.

968

Fünftes Buch.

Erbrecht.

III. Abschn. Testament.

§ 2152k Hat der Erblasser mehrere mit einem Vermächtnis in der Weise bedacht, daß nur der Eine oder der Andere das Vermächtnis erhalten soll, so ist anzunehmen, daß der Beschtperte bestimmen soll, wer von ihnen das Vermächtnis erhält. E. I, 1769 Abs. 2; II, 2023; III, 2126.

Teilung unter mehrere. 8 2153. Der Erblasser kann mehrere mit einem Vermächtnis in der Weise bedenken, daß der Beschwerte oder ein Dritter zu bestimmen hat, was jeder von dem vermachten Gegenstand er­ halten sott.1 Die Bestimmung erfolgt nach § 2151 Abs. 2. Kann der Beschwerte oder der Dritte die Bestimmung nicht treffen, so sind die Bedachten zu gleichen Teilen berechtigt. Die Vorschrift des § 2151 Abs. 3 Satz 2 findet entsprechende An­ wendung? e. I, 1777 Satz 2; II, 2024; III, 2127.

1. Bei Wegfall von Bedachten tritt Anwachsg. nach § 2158 ein; vgl. auch RGZ 30287. 2. Berechtige zu gleichen Teilen, wenn der Beschw. o. der Dr. die Wahl zwar treffen kann, aber tatsächl. nicht trifft, erst nach Wlaus der vom Gericht gesetzten Frist.

Wahlvermächtnis. 8 2154. Der Erblasser kann ein Vermächtnis in der Art an­ ordnen, daß der Bedachte von mehreren Gegenständen nur den einen oder den anderen erhalten soll.1 Ist in einem solchen Falle die Wahl einem Dritten übertragen, so erfolgt sie durch Erklärung gegenüber dem Beschwerten. Kann der Dritte die Wahl nicht treffen, so geht das Wahl­ recht auf den Beschwerten über. Die Vorschrift des § 2151 Abs. 3 Satz 2 findet entsprechende Anwendung? E. I, 1862; II, 2025; III, 2028.

2. Übergang des Wahlrechts auf den Beschwerten erst nach fruchtlosem Wlauf der dem Dr. vom Ger. gesetzten Frist. 1. §§ 262 ff. im allgemeinen anwendbar.

GattungsvermächtniS. Hat der Erblasser die vermachte Sache nur der Gat­ tung nach bestimmt,1 so ist eine den Verhältnissen des Bedachten entsprechende Sache2 zu leisten? Ist die Bestimmung der Sache dem Bedachten oder einem Dritten übertragen, so finden die nach § 2154 für die Wahl des Dritten geltenden Vorschriften Anwendung. Entspricht die von dem Bedachten oder dem Dritten ge­ troffene Bestimmung den Verhältnissen des Bedachten offenbar

8 2155.

nichts so hat der Beschwerte so zu leisten, wie wenn der Erb­ lasser über die Bestimmung der Sache keine Anordnung ge­ troffen hätte.b e. I, 1863; n, 2026; III, 2129.

2. Beim Mangel von Anhaltspunkten § 243 anwend­ bar. 8. Auch wenn Sachen der frugt. Gattung beim Erbfall nicht im Nachl. vorhanden sind; Wahlrecht hat mangels anderer Bestimmung der Beschwerte. 4. Vgl. § 319 \ § 2048; nur Mißbrauch der über­ tragenen Befugnis, grober Irrtum rechtfertigt die Umstoßung der ge­ troffenen Bestimmung; Feststellg. nötigenfalls im Prozeßweg. 5. Wählt auch der Beschwerte eine ungeeignete Sache, dann Festsetzg. im Prozeß­ weg, welche Sache als entsprechend zu leisten ist. 1. Vgl. § 243.

Bestimmung der Leistung «ach billigem Ermessen.

8 2156.

Der Erblasser kann bei der Anordnung eines Ver­ mächtnisses, dessen Zweck er bestimmt hat,^ die Bestimmung der Leistung dem billigen Ermessen des Beschwerten oder eines Drit­ ten überlassen. Auf ein solches Vermächtnis finden die Vor­ schriften der §§ 315 bis 319 entsprechende Anwendung. e. I, 1777 Satz 1; II, 2027; III, 2130.

1. Mangels Bestimmung des Zwecks ist das Verm. unwirksam, § 2065. Zuweuduug desselben Gegenstandes an mehrere. Anwachsung.

8 2157.

Ist mehreren derselbe Gegenstand vermacht, so finden die Vorschriften der §§ 2089 bis 2093 entsprechende Anwendung. e. I, 1846 Ads. 1; 11, 2028; IN, 2131.

8 2158.

Ist mehreren derselbe Gegenstand vermacht, so wächst, wenn einer von ihnen vor oder nach dem Erbfalle wegfällt, dessen Anteil den übrigen Bedachten nach dem Verhältnis ihrer Anteile on.2 Dies gilt auch dann, wenn der Erblasser die An­ teile der Bedachten bestimmt hat. Sind einige der Bedachten zu demselben Anteile berufen, so tritt die Anwachsung zunächst unter ihnen ein. Der Erblasser kann die Anwachsung ausschließen. E. I, 1870, 1871 Hbf. 1 und 2 Satz 1; II, 2029; III, 2132.

1. Durch Tod vor dem Erbfall, Ausschlagung, Unwürdigk., Verzicht. 3. Vgl. § 2094; Ersatzberufg. geht vor, §§ 2190, 2099; Recht des Nach­ vermächtnisnehmers auf den anwachsenden Teil §§ 2191, 2110.

8 2159.

Der durch Anwachsung einem Vermächtnisnehmer an­ fallende Anteil gilt in Ansehung der Vermächtnisse und Auf­ lagen, mit denen dieser oder der wegfallende Vermächtnisnehmer beschwert ist, als besonderes Vermächtnis. E. I, 1872; II, 2030; III. 2133.

Vgl. §§ 1935, 2095, 2187.

970

Fünftes Buch. Erbrecht. III. Abschn. Testament.

Wirksamkeit des Vermächtnisses. Erleben des Anfalls. § 2160. Ein Vermächtnis ist unwirksam, wenn der Bedachte zur Zeit des Erbfalls nicht mehr lebt.1 E. I, 1868; II. 2081; III. 2134.

1. Vgl. §§ 1923, 2074, 2178; nicht erfordert., daß er schon lebt, vgl.

§ 2162.

Wegfall des Beschwerten. § 2161. Ein Vermächtnis bleibt, sofern nicht ein anderer Wille des Erblassers anzunehmen ist, wirksam, wenn der Beschwerte nicht Erbe oder Vermächtnisnehmer wird. Beschwert ist in diesem Falle derjenige, welchem der Wegfall des zunächst Beschwerten unmittelbar zustatten kommt? E. I. 1876 Abs. 1; II, 2032; III, 2135.

1. Rechtlich; Dispositivnorm; s. § 21872.

Zeitliche Grenze. § 2162. Ein Vermächtnis, das unter einer aufschiebenden Be­ dingung oder unter Bestimmung eines Anfangstermins ange­ ordnet ist, wird mit dem Ablaufe von dreißig Jahren nach dem Erbfall unwirksam, wenn nicht vorher die Bedingung oder der Termin eingetreten ist? Ist der Bedachte zur Zeit des Erbfalls noch nicht erzeugt oder wird seine Persönlichkeit durch ein erst nach dem Erbfall eintretendes Ereignis bestimmt, so wird das Vermächtnis mit dem Ablaufe von dreißig Jahren nach dem Erbfall unwirksam, wenn nicht vorher der Bedachte erzeugt oder das Ereignis ein­ getreten ist, durch das seine Persönlichkeit bestimmt wird? 6. I, 1869; II, 2033; III, 2136.

1. Vgl. §§ 2074, 2109, 2177.

2. Vgl. § 2178.

§ 2163. Das Vermächtnis bleibt in den Fällen des § 2162 auch nach dem Ablaufe von dreißig Jahren wirksam: 1. wenn es für den Fall angeordnet ist, daß in der Person des Beschwerten oder des Bedachten ein bestimmtes Ereignis eintritt, und derjenige, in dessen Person das Ereignis ein­ treten soll, zur Zeit des Erbfalls lebt; 2. wenn ein Erbe, ein Nacherbe oder ein Vermächtnisnehmer für den Fall, daß ihm ein Bruder oder eine Schwester ge­ boren wird, mit einem Vermächtnisse zugunsten des Bruders oder der Schwester beschwert ist. Ist der Beschwerte ober der Bedachte, in dessen Person das

4. Tüel. Vermächtnis.

§§2160-2166.

971

Ereignis eintreten soll, eine juristische Person, so bewendet es bei der dreißigjährigen Frist. e. U, 2034; II!, 2137. Vgl. §§ 2109, 2210.

Umfang des Vermächtnisses.

§ 2164. Das Vermächtnis einer Sache erstreckt sich im Zweifel auf das zur Zeit des Erbfalls vorhandene Zubehör.^ Hat der Erblasser wegen einer nach der Anordnung des Ver­ mächtnisses erfolgten Beschädigung der Sache einen Anspruch auf Ersatz der Minderung des Wertes, so erstreckt sich im Zweifel das Vermächtnis auf diesen Anspruch. ie. I. 1859; II, 2035; m, 2138.

§§ 97, 98; auch im übrigen für Umfang u. Bestand der S. Zeit des Erbfalls maßgebend; Früchte § 2184. L. Z. B. auf Gr. Versicherung; vgl. § 2169». 1.

Belastung der vermachten Sache. g§ 2165—2168.

g 2165. Ist ein zur Erbschaft gehörender Gegenstand2 ver­ macht, so kann der Vermächtnisnehmer im Zweifel nicht die Beseitigung der Rechte verlangen, mit denen der Gegenstand belastet ifl.3 Steht dem Erblasser ein Anspruch auf die Beseiti­ gung zu, so erstreckt sich im Zweifel das Vermächtnis auf diesen Anspruch. Ruht auf einem vermachten Grundstück eine Hypothek, Grund­ schuld oder Rentenschuld, die dem Erblasser selbst zusteht/ so ist aus den Umständen zu entnehmen, ob die Hypothek, Grund­ schuld oder Rentenschuld als mitvermacht zu gelten hat. E. I, 1861; II, 2036; III, 21*9.

Auslegungsregeln. L. S. dagegen § 2170. 1163, 1168, 1177, 1192, 1196, 1199. 1.

3.

Dinglich.

4.

§§ 889,

§ 2166. Ist ein vermachtes Grundstück, das zur Erbschaft ge­ hört, mit einer Hypothek für eine Schuld des Erblassers oder für eine Schuld belastet, zu deren Berichtigung der Erblasser dem Schuldner gegenüber verpflichtet ist, so ist der Vermächt­ nisnehmer im Zweifel dem Erben gegenüber zur rechtzeitigen Befriedigung des Gläubigers insoweit verpflichtet, als die Schuld durch den Wert des Grundstücks gedeckt toirb.1 Der Wert2 be­ stimmt sich nach der Zeit, zu welcher das Eigentum auf den Vermächtnisnehmer übergeht,3 er wird unter Abzug der Be­ lastungen berechnet, die der Hypothek im Range vorgehen. Ist dem Erblasser gegenüber ein Dritter zur Berichtigung

972

Fünftes Buch.

Erbrecht. III. Abschn.

Testament.

der Schuld verpflichtet, so besteht die Verpflichtung des Vermächt­ nisnehmers im Zweifel nur insoweit, als der Erbe die Berichti­ gung nicht von dem Dritten erlangen sann.4 Auf eine Hypothek der im § 1190 bezeichneten Art^ finden diese Vorschriften keine Anwendung." e. II, 2037; III, 2140.

I

Der VermNehmer hastet dem Erben dafür, daß er vom Gl. nicht in Anspruch genommen werde, dem Gl. haftet er nur dinglich. Auch bei Belastg. der verm. S. mit einem Pfandr. haftet der VermNehmer nur dinglich, vgl. auch § 1249. 2. Auch die 'bei Wertberechnung abzuziehenden Belastungen. 3. §§ 2174, 2176 ff., 873, 925. 4. Erbe hiefür beweispfl. 5. Maximalhyp. 6. Aber auf Sicherungshypotheken ande­ rer Art.

§ 2167.

Sind neben dem vermachten Grundstück andere zur Erbschaft gehörende Grundstücke mit der Hypothek belastet,4 so beschränkt sich die im § 2166 bestimmte Verpflichtung des Ver­ mächtnisnehmers im Zweifel auf den Teil der Schuld, der dem Verhältnisse des Wertes des vermachten Grundstücks zu dem Werte der sämtlichen Grundstücke entspricht? Der Wert wird nach § 2166 Abs. 1 Satz 2 berechnet. E. II, 2038; III, 2141.

§ 1132. 2. Unbeschadet der bin gl. Hastg. für den ganzen Betrag ggüber dem Gläubiger.

I

8 2168.

Besteht an mehreren zur Erbschaft gehörenden Grund­ stücken eine Gesamtgrundschuld oder eine Gesamtrentenschuld4 und ist eines dieser Grundstücke vermacht, so ist der Vermächtnis­ nehmer im Zweifel dem Erben gegenüber zur Befriedigung des Gläubigers in Höhe des Teiles der Grundschuld oder der Ren­ tenschuld verpflichtet, der dem Verhältnisse des Wertes des ver­ machten Grundstücks zu dem Werte der sämtlichen Grundstücke entspricht. Der Wert wird nach § 2166 Abs. 1 Satz 2 berechnet. Ist neben dem vermachten Grundstück ein nicht zur Erbschaft gehörendes Grundstück mit einer Gesamtgrundschuld oder einer Gesamtrentenschuld4 belastet, so finden, wenn der Erblasser zur Zeit des Erbfalls gegenüber dem Eigentümer des anderen Grund­ stücks oder einem Rechtsvorgänger des Eigentümers zur Be­ friedigung des Gläubigers verpflichtet ist, die Vorschriften des § 2166 Abs. 1 und des § 2167 entsprechende Anwendung. E. II, 2039; III, 2142.

1. §§ 1192, 1196, 1199.

Verschaffungsvermächtnis. § 2169. Das Vermächtnis eines bestimmten Gegenstandes ist unwirksam, soweit der Gegenstand zur Zeit des Erbfalls nicht

4. Titel. Vermächtnis.

§§ 2166—2171.

973

zur Erbschaft gehört,* es sei beim,2 daß der Gegenstand dem Bedachten auch für den Fall zugewendet sein soll, daß er nicht zur Erbschaft gehört. Hat der Erblasser nur den Besitz der vermachten Sache, so gilt inl Zweifel2 der Besitz als vermacht, es sei denn/ daß er dem Bedachten keinen rechtlichen Vorteil gewährt. Steht dem Erblasser ein Anspruch auf Leistung des ver­ machten Gegenstandes oder, falls der Gegenstand nach2 der An­ ordnung des Vermächtnisses untergegangen oder dem Erblasser entzogen worden ist, ein Anspruch auf Ersatz des Wertes zu, so gilt im Zweifel2 der Anspruch als vermacht.^ Zur Erbschaft gehört im Sinne des Ws. 1 ein Gegenstand nicht, wenn der Erblasser zu dessen Veräußerung verpflichtet ist. 8. I, 1848; II, 2040; M, 2143.

1. Auch wenn er dem Erbt, früher gehörte; gleichgültig, aus welchem Grunde der Gegenst. z. Z. des Erbfalls nicht mehr zur Erbsch. gehört; beweispfl., daß der Gegenst. z. Z. des Erbfalls nicht zur Erbsch. gehört, der Beschwerte; Verm. eines Rechts an einem nicht zur Erbsch. gehören­ den Gegenstände WarnE 11N278. Verm. ist wirksam, wenn der Erbt, den Gegenst. irrtümlich für einen fremden erachtet hat Vorbehalt!, der etwaigen Anfechtbarkeit wegen Irrtums. 2. Beweispfl. der Bedachte. Ä. Auslegungsreget. 4. Beweispfl. der Beschwerte. S. Wenn vorher, konlmen §§ 2172, 2173 in Betracht. S. F. d. Fall der Tilgg. des Anspr. vor dem Erbfall s. § 2173. Vgl. § 21642.

8 2170. Ist das Vermächtnis eines Gegenstandes, der zur Zeit des Erbfalls nicht zur Erbschaft gehört, nach § 2169 Abs. 1 wirksam, so hat der Beschwerte den Gegenstand dem Bedachten zu verschaffen.* Ist der Beschwerte zur Berschaffung außerstande,2 so hat er de» Wert2 zu entrichten. Ist die Berschaffung nur mit unver­ hältnismäßigen Aufwendungen möglich, so tarnt4 sich der Be­ schwerte durch Entrichtung des Wertes befreien.2 e. I, 1849: II, 2041; III, 2144.

L. Siehe Aß 2182-, 2288. S. Subjektive Unmöglich!.; Ws. 2 Satz 1 auch anwendbar, wenn der Gegenst. z. Z. des Erbfalls schon den Be­ dachten gehört u. nach dem Willen des Erbl. der Bed. nicht gerade den Gegenst. selbst, sondern ev. den Wert erhalten soll: andernfalls gilt § 2171. 8. Objektiven W. z. Z. der Geltendmachg. des Anspr. 4. Fa­ cultas alternativa. S. Vgl. § 2512; in diesem Falle wird der Be­ schwerte bei Untergang des Gegenstandes nach Anfall des Verm. infolge eines von ihm nicht zu vertretenden Umstandes frei § 2751, s. auch § 2811. Unmögliche, verbotene Leistung.

g 2171. Ein Vermächtnis, das auf eine zur Zeit des Erbfalls unmögliche1 Leistung gerichtet ist oder gegen ein zu dieser Zeit

974

Fünftes Buch. Erbrecht. III. Abschn. Testament.

bestehendes gesetzliches Verbot verstößt, ist unwirksam.^ Die Vor­ schriften des § 308 finden entsprechende Anwendung. E. 1, 1858; II, 2042; III, 2145.

1. Objektiv unmögl.; bei nach dem Erbfall eintretender Unmöglich!, greifen die bei Schuldverhältnissen allgemein geltenden Vorschr. Platz §§ 275 ff. L. Unsittl. Beim, sind nach § 138 nichtig.

§ 2172. Die Leistung einer vermachten Sache gilt auch dann als unmöglich,wenn die Sache mit einer anderen Sache in solcher Weise verbunden, vermischt oder vermengt worden ist, daß nach den §§ 946 bis 948 das Eigentum an der anderen Sache sich auf sie erstreckt oder Miteigentum eingetreten ist, oder wenn sie in solcher Weise verarbeitet oder umgebildet worden ist, daß nach § 950 derjenige, welcher die neue Sache hergestellt hat, Eigentümer geworden ist. 'Ist die Verbindung, Vermischung oder Vermengung durch einen Anderen als den Erblasser erfolgt und hat der Erblasser dadurch Miteigentum erworben, so gilt im Zweifel das Mit­ eigentum als vermacht; steht dem Erblasser ein Recht zur Weg­ nahme 2 der verbundenen Sache zu, so gilt im Zweifel dieses Recht als vermacht. Im Falle der Verarbeitung oder Umbildung durch einen Anderen als den Erblasser bewendet es bei der Vor­ schrift des § 2169 Abs. 3. E. I, 1854; II, 2048; ID, 2146.

1. Dispositivnorm; Hinsicht!, des Zeitp-, in dem die Berbindg. usw. vorgenommen sein muß, gilt § 2171 Satz 1 u. 2.

3. Vgl. §§ 9513, 997.

Vermächtnis einer Forderung.

§ 2173.1 Hat der Erblasser eine ihm zustehende Forderung^ vermacht, so ist, wenn vor dem Erbfalle die Leistung erfolgt und der geleistete Gegenstand noch in der Erbschaft vorhanden ist, im Zweifel^ anzunehmen, daß dem Bedachten dieser Gegen­ stand zugewendet sein soll. War die Forderung auf die Zahlung einer Geldsumme^ gerichtet, so gilt im Zweifel4 die entsprechende Geldsumme als vermacht, auch wenn sich eine solche in der Erb­ schaft nicht vorfindet. E. I, 1855; II, 2044; III, 2147.

!♦ Ausnahmen vom Grundsätze des § 2171 für das legatum nominis. L. Gg. einen Dritten o. gg. den Bedachten; § 2173 gilt auch, wenn das Verm. infolge Surrogation eine Fdg. zum Gegenstand hat, z. 93. § 21642, 21693; vgl. auch OLG 10 302. 3. Keine Ausdehnung auf andere ver­ treib. Sachen. 4. Auslegungsregel. S. Im Falle der Aufrechnung mit der verm. Fdg. seitens des Erbl. o. des Schuldners vor dem Erbfall

4. Titel. Vermächtnis.

§§ 2171—2176.

975

gilt § 2171. Legatum liberationis u. debiti sind nicht besonders geregelt; vgl. OLG 8275, 21308. Vermächtnisanspruch.

§ 2174. Durch das Vermächtnis wird für den Bedachten das Recht begründet, von dem Beschwerten die Leistung des ver­ machten Gegenstandes zu fordern. E. I, 1865 Sav 1; II, 2045; M, 2148.

1. Obligatorischer Anspr., kein Vindikationslegat; der Anspr. auf Leistg. schließt regelmäßig den Anspr. auf Übergabe in sich OLG 21327; für den beschw. Erben NachlVerbindlichk. nach § 1967, Sicherung § 885, ZPO 916 ff., 935 ff., 940 ff.; Verhältnis zu anderen NachlBerbindlichkeiten 88 1972—1974, 1980, 1991, 1992, 2060"i; s. auch 88 1935, 2095, 2187, 2306, 2318, 2322, KO 88 219, 222, 226ff., 230, AnfG 8 3a; Haftg. eines beschw. VermNehmers 88 2186ff.; die allgem. Borschr. des Rechts der Schuldverhältnisse finden Anwendung; Verzinsungspfl. 8 2184, 88 288 ff., ohne Verzug o. Rechtshängigk. keine Verzinsungspfl. OLG 21327; Fälligk. s. 8 2176 A. 2; Verjährg. in 30 Jahren 88 194, 195, vgl. 8 198, auch 8 207. Kosten der Erfüllg. trägt der Beschwerte; Gerichtsstand ZPO 3 27: Verantwortlich?, des TV. für die Erfüllg. 6 2219; Anfecht­ bar!. des Anspr. aus dem Verm. wg. Unwürdig?. 8 2345; Wahrg. des PflTRechts durch Zuwendg. des Verm. 8 2307. Ausschluß der Vereinigung.

g 2178. Hat der Erblasser eine ihm gegen den Erben zu­ stehende Forderung oder hat er ein Recht vermacht, mit dem eine Sache oder ein Recht des Erben belastet ist, so gelten die infolge des Erbfalls durch Vereinigung von Recht und Verbind­ lichkeit oder von Recht und Belastung erloschenen Rechtsverhält­ nisse in Ansehung des Vermächtnisses als nicht erloschen.^ E. I, 1866; n, 2046; IN, 2149.

1. Vgl. §8 1976, 1991, 2143, 2377; die Fdg. ist dem BermNehmer abzutreten; auch Bürgen u. Pfänder bleiben verhaftet. Anfall des Vermächtnisses.

g 2176. Die Forderung des Vermächtnisnehmers kommt, un­ beschadet des Rechtes, das Vermächtnis auszuschlagen,i zur Ent­ stehung (Anfall des Vermächtnisses) mit dem Erbfalles e. I, 1867 Abs. 1; II, 2047 Sa- 1; III, 2150.

1. Siehe 8 2180; der Erwerb des VermAnspr. ?ann durch Ausschlagg. wieder rückgängig gemacht werden; das Ausschlaggsrecht ist, solange es nicht nach 8 21801 verloren gegangen ist, vererbt., von jedem von mehreren Erben des VermNehmers hinsichtl. des seinem Erbt, entsprechenden An­ teils des Verm. geltend zu machen. 2. 8 1922; von Rechts wegen, ohne Annahmeer?lärung. Füllig?, trifft regelmäßig mit dem Anfalle zusam­ men, wenn nicht der Erbl. eine spätere Zeit der Erfüllg. bestimmt hat, Ausnahmen 86 2181, 2186; s. auch die Ausleggsregeln der 88 2269, 2280 bei gemeinschaftl. T. u. Erbvertr.; die Geltendmachg. des VermAnspr.

976

Fünftes Buch.

Erbrecht. III. Abschn. Testament.

ist zeitl. durch die allgemeinen Vorschr. über Geltendmachg. von NachlaßVerbindlichk. ggüber dem Erben beschränkt, vgl. z. B. §§ 1958, 2014 ff.

§ 2177. Ist das Vermächtnis unter einer aufschiebenden Be­ dingung oder unter Bestimmung eines Anfangstermins angeord­ net und tritt die Bedingung oder der Termin erst nach dem Erb­ fall ein, so erfolgt der Anfall des Vermächtnisses mit dem Ein­ tritte der Bedingung oder des Termins. E. I, 1867 Abs. L Nr. 1; II, 2047 Satz 2; III, 2151.

Siehe §§ 158 ff., 163, 2074, RGZ 67425; Beschränke 88 2162, 2163.

§. 2178. Ist der Bedachte zur Zeit des Erbfalls noch nicht er= zeugt i oder wird seine Persönlichkeit durch ein erst nach dem Erbfall eintretendes Ereignis bestimmt,^ so erfolgt der Anfall des Vermächtnisses im ersteren Falle mit der Geburt, im letzteren Falle mit dem Eintritte des Ereignisses? E. I, 1867 Abs. 2 Nr. 2 und 3; II, 2048; III, 2152.

2. Wg. Verm. an erst zu genehmigende Stiftg. § 84; § 2178 ist auch auf noch nicht entstandene jur. Pers, analog anzuwenden. 3. Siehe aber 88 2162, 2163 wg. der zeitl. Beschränkg. der Wirksamk. des Vermächtnisses. 1. Wenn erzeugt, aber noch nicht geboren, so gilt 8 19232.

8 2179. Für die Zeit zwischen dem Erbfall und dem Anfalle des Vermächtnisses finden in den Fällen der §§ 2177, 2178 die Vorschriften Anwendung, die für den Fall gelten, daß eine Leistung unter einer aufschiebenden Bedingung geschuldet wird? e. I, 1867 Abs. 3; II, 2049; III, 2153.

1. 88 159, 160, 162, 163, 1986, 2217, auch 2074, ZPO 8 916»; KO 88 54, 67, 96, 154, 168, 171.

Annahme, Ausschlagung. § 2180. Der Vermächtnisnehmer kann das Vermächtnis nicht mehr ausschlagen,wenn er es angenommen hat. Die Annahme sowie die Ausschlagung des Vermächtnisses erfolgt durch Erklärung gegenüber dem Beschwerten? Die Er­ klärung kann erst nach dem Eintritte des Erbfalls3 abgegeben werden; sie ist unwirksam, wenn sie unter einer Bedingung oder einer Zeitbestimmung abgegeben wird? Die für die Annahme und die Ausschlagung einer Erbschaft geltenden Vorschriften des § 1950, des § 1952 Abs. 1, 3 und des § 1953 Abs. 1, 25 finden entsprechende Anwendung. E. I, 1873; II, 2050; III, 2154.

1. Ausschlagg. form- u. fristfrei, aber 81974.

2. 88 130 ff., auch ggüber NachlPfleger o. TV., soweit der Anspr. ihnen ggüber geltend gemacht werden kann; auch stillschweigend; unwiderruft.; wg. Ehefrau s. 88 1406,

4. Titel. Vermächtnis.

977

§§ 2176—2183.

1453, 1519, 1549; im Konkurs KO H 9; Genehmigung des BG. zur Ausschlagg. 88 1643, 1686, 1822**. Anfechtg. 88 H9ff., nicht 1954 ff., nicht zulässig seitens Gläubiger des Ausschlagenden RGZ67^^ Uusschl. ist nicht Schenkg. 8^17; Ann., Ausschl. erstrecken sich ohne weiteres auf den später anwachsenden Teil, vgl. 8 2159; im PslichttRecht s. 88 2307, 2308. S. § 1922: nach diesem Zeitp. aber auch Hinsicht!, bedingter, betagter Berm., nicht erst nach Eintritt der Bedingg., des Termins. 4. Vgl. A. zu §§ 1946, 1947. 5. Siehe 88 2158, 2161, 2191, 2102. Erfüllungszeit.

§ 2181.

Ist die Zeit der Erfüllung eines Vermächtnisses dem freien Belieben des Beschwerten überlassen, so wird die Leistung im Zweifel mit dem Tode des Beschwerten fällig. E. I, 1766; n, 2051; III, 2155.

Auslegungsregel; vgl. §2712. GewährleistungSpflicht des Beschwerten.

§ 2182.

Ist eine nur der Gattung nach bestimmte Sache ver­ macht, so hat der Beschwerte die gleichen Verpflichtungen wie ein Verkäufer nach den Vorschriften des § 433 Abs. 1, der §§ 434 bis 437, des § 440 Abs. 2 bis 4 und der §§ 441 bis 444.1 Dasselbe gilt im Zweifel,wenn ein bestimmter nicht zur Erbschaft gehörender Gegenstand vermacht ist,3 unbeschadet der sich aus dem § 2170 ergebenden Beschränkung der Haftung. Ist ein Grundstück Gegenstand des Vermächtnisses, so haftet der Beschwerte im Zweifel2 nicht für die Freiheit des Grundstücks von Grunddienstbarkeiten, beschränkten persönlichen Dienstbar­ keiten und Reallasten.^ E. I, 1879; II, 2052; III, 2156.

1. Dispositivnorm; vgl. 88 2155, 523; Haftg. für Mängel im Rechte wie

ein Verkäufer; wg. Sachmängel s. § 2183; wenn ein zum Nachlaß ge­ hörender Gegenstand vermacht ist, findet eine Gewährleistg. nicht statt, vgl. aber 88 2164, 2165. 2 Auslegungsregel. 3. BerschaffungsVer­ mächtnis ; die Auslegungsregel des § 2183 findet hier nicht Anwendg. 4. 88 1018, 1090, 1105; andere Belastungen, insbes. Hyp. u. Grundschul­ den, muß der Beschwerte ablösen, wo dies nicht angängig, für sie Ersatz leisten; für das WahkVerm. u. das gemischt-generische Verm. gelten die allgem. Grundsätze; die Vorschr. zugunsten derjenigen, die Rechte von einem Nichtberechtigten ableiten, finden auch auf den Erwerb des VermächtnNehmers Anwendg., s. aber wg. Bereicherungsanspr. 6 SlG^s.

§ 2183.

Ist eine nur der Gattung nach bestimmte Sache ver­ macht, so kann der Vermächtnisnehmer, wenn die geleistete Sache mangelhaft ist, verlangen, daß ihm an Stelle der mangelhaften Sache eine mangelfreie geliefert wirb.1 Hat der Beschwerte einen Fehler arglistig verschwiegen, so kann der VermächtnisS t a ll d i n g e r, Handausgabe des BGV.

62

978

Fünftes Buch. Erbrecht.

UI. Abschn. Testament.

nehmer statt der Lieferung einer mangelfreien Sache Schadens­ ersatz wegen Nichterfüllung verlangen.^ Auf diese Ansprüche finden die für die Gewährleistung wegen Mängel einer verkauf­ ten Sache geltenden Vorschriften entsprechende Anwendung? 6. I, 1879; n, 2053; m, 2157.

2. Vgl. §§ 463, 480«, 524. 3. §§ 459—462, 481 ff.; die Vorschr. gelten nicht, soweit sie eine erfolgte Gegenleistg. voraus­ setzen.

1. Vgl. § 480-.

Krüchte, Nutzungen.

8 2184. Ist ein bestimmter zur Erbschaft gehörender ®egen» stand * vermacht, so hat der Beschwerte dem Vermächtnisnehmer auch die seit dem Anfalle 2 des Vermächtnisses gezogenen Früchte5 sowie das sonst auf Grund des vermachten Rechtes^ Erlangte herauszugeben? Für Nutzungen/ die nicht zu den Früchten ge­ hören, hat der Beschwerte nicht Ersatz zu leisten? E. I, 1878; II, 2054; M, 2158.

2. §§ 2176—2178. 3* §§ 99, 100; auch Zinsen gehören zu den Früchten. 4. § 2111 A. 2. 8. Auch ohne Verzug, ohne Rücks, auf Kenntnis des Anfalls; Ersatzanspr. für Gewinnungs­ kosten § 102; keine Ersatzleistg. für nicht gezogene Früchte, für gezogene u. nicht mehr vorhandene nur insoweit, als der Beschwerte durch den entschuldbaren Verbrauch derselben bereichert ist o. dieselben durch sein Verschulden untergegangen sind, §§ 276, 812. 6. Wer bei Verzug u. Rechtshängigk. Haftg. nach allgemeinen Grundsätzen. 1* Vordem, vor § 90.

Ersatz von Verwendungen.

8 2188. Ist eine bestimmte zur Erbschaft gehörende Sache ver­ macht, so kann der Beschwerte für die nach dem Erbfall auf die Sache gemachten Verwendungen sowie für Aufwendungen, die er nach dem Erbfalle1 zur Bestreitung von Lasten der Sache gemacht hat, Ersatz nach den Vorschriften verlangen, die für das Verhältnis zwischen dem Besitzer und dem Eigentümer geltend E. I, 1880; n, 2055; III, 2159.

2. 88 256 f., 994ff.; „Beginn der im § 990 bestimmten Haftg." -- Zeit der Kenntnis vom erfolgten Anfall des Vermächtnisses. 1. § 1922, ohne Rücks, auf Anfall des Verm.

Haftung des beschwerten Vermächtnisnehmers.

8 2186. Ist ein Vermächtnisnehmer mit einem Vermächtnis oder einer Auflage beschwert, so ist er zur Erfüllung erst dann verpflichtet, wenn er die Erfüllung des ihm zugewendeten Ver­ mächtnisses zu verlangen berechtigt ist.1 E. I, 1877; II, 2056; III, 2160.

!♦ 88 2176 ff., 2181; Ausschlagg. des Verm. hat er zu beweisen; der Erblasser kann keine frühere Fällig?, anordnen.

K 2187

Ein Vermächtnisnehmer, der mit einem Vermächtnis oder einer Auflage beschwert ist, kann die Erfüllung auch «ach der Annahme des ihm zugewendeten Vermächtnisses insoweit verweigern, als dasjenige, was er aus dem Vermächtnis erhält, zur Erfüllung nicht ausreicht. Tritt nach § 2161 ein Anderer an die Stelle des beschwerten Vermächtnisnehmers, so haftet er nicht weiter, als der Vermächt­ nisnehmer haften würde. Die für die Haftung des Erben geltenden Vorschriften des § 1992 finden entsprechende Anwendung. e. I, 1876 Abs. 2, 1881; II, 2057; III, 2161.

Kürzungsrecht; vgl. § 2189, KO § 226’, ZPO § 786.

§ 2188.

Wird die einem Vermächtnisnehmer gebührende Lei­ stung auf Grund der Beschränkung der Haftung des Erbens wegen eines Pflichtteilsanspruchs 2 oder in Gemäßheit des § 2187 gekürzt, so kann der Vermächtnisnehmer, sofern nicht ein anderer Wille des Erblassers anzunehmen ist, die ihm auferlegten Be­ schwerungen verhältnismäßig kürzen.2 .

§ 2227.

Das Nachlaßgericht kann den Testamentsvollstrecker auf Antrag eines der Beteiligten i entlassen? wenn ein wichtiger Grund vorliegt? ein solcher Grund ist insbesondere grobe Pflicht­ verletzung^ oder Unfähigkeit zur ordnungsmäßigen Geschäfts­ führung. Der Testamentsvollstrecker soll vor der Entlassung wenn tun­ lich gehört werden? E. I, 1896; II, 2096; III, 2201.

1. Jeder, der an der TVollstreckg. ein Interesse hat. 2. Zeitweilige Enthebg. ausgeschlossen; Beschwerde FGG 8 812, s. auch 88 78, 85; Kraftlosigk. des Zeugnisses 8 2368 3, 8 2227 gilt nur, wenn der Erbl. nach dem 1. 1. 00 gestorben ist RGZ 4670. 3 Freies richterl. Ermessen unter Berücksichtigg. der Umstände des Einzelfalles, Verschulden des TV. nicht unbedingt erforderl., vgl. SeuffA 60 ^9, OLG9^7. 4. Jede er-

996

Fünftes Buch.

Erbrecht. III. Abschn. Testament.

hebliche u. schuldhafte Zuwiderhandlg. gg. §§ 2203 ff-, 2216 V, StGB § 266; vgl. auch OLG 6^, 8280, 9«’. S. Unterlassg. ist Gesetzesverletzg. u. begründet Aufhebg. der Entlassg. OLG 8 28°.

Einsicht gewisser Erklärungen.

§ 2228.

Das Nachlaßgericht hat die Einsicht der nach § 2198 Abs. 1 Satz 2, § 2199 Abs. 3, § 2202 Abs. 2, § 2226 Satz 2 abgegebenen Erklärungen i jedem zu gestatten, der ein rechtliches Interesse glaubhaft macht? E. III, 2202.

1. Wg. Einsicht, Erteilg. von Ausfertigungen der einen TB. betreff, gerichtl. Verfüggen s. FGG §§ 78, 85. 2. Siehe § 1953 A. 8, 9, OLG 10i«.

Siebenter Titel.

Errichtung und Aushebung eines Testaments. § 2231 setzt die beiden ordentlichen Testamentsformen fest, das öffentl. T. vor dem Richter o. Notar (§§ 2233—2246) u. das eigenhändige privatschriftl. T. (§§ 2247, 2248); in den §§ 2249—2252 ist die Form des T. für einige außerordentliche Fälle geregelt. Neben den Bestimmungen dieses Titels kommen noch verschiedene reichs- u. landesgesetzl. Vor­ schriften in Betracht: das Militärtestament RMilG § 44, a32, 44, s. auch FGG 8 184; a57, 58 T. der Landesherrn usw.; a 141 Zuständigk. der Gerichte o. der Notare nach Landesr.; a 147 landesgesetzl. Zustdgkt. anderer als gerichtlicher Behörden, a 149 landesgesetzl. Urkundspersonen; a 151 landesgesetzl. Vorschr. über Errichtg. gerichtlicher u. notarieller Urkunden; Errichtg. vor Reichskonsuln KonsOG 88 16 ff., a 38, KonsGG §§ 7, 19, 38, in Schutzgebieten SchutzGebG §§ 2, 3, VO 9. 11. 00. — örtliche u. zeitliche Geltung a 7, 11, 24, 214.

Fähigkeit zur Testamentserrichtung.

§ 2229.

Wer in der Geschäftsfähigkeit beschränkt ist,1 bedarf zur Errichtung eines Testaments nicht der Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters. Ein Minderjähriger kann ein Testament erst errichten, wenn er das sechzehnte Lebens/ahr vollendet hat? Wer wegen Geistesschwäche, Verschwendung oder Trunksucht entmündigt ist, kann ein Testament nicht errichten? Die Un­ fähigkeit tritt schon mit der Stellung des Antrags ein, auf Grund dessen die Entmündigung erfolgt? E. I, 1912; II, 2097; III, 2203.

1 88 106, 114; Geschäftsunfähige können nach 88 104, 105 ein T. nicht errichten, s. auch A. zu 8 2065, wg. Geisteskrankh. Entmündigte nach 8 104 N 3 auch nicht in einem lucidum intervallum; geistige Erkrankung (ohne Entmündigg.) steht der Gültigk. einer letztw. Verfügg. nicht ent-

§§ 2227,2228. 7. Tit. Errichtung k. eines Testaments. §§ 2229—2231.

997

gegen, wenn diese von der Erkrankg. nicht beeinflußt ist, vgl. Bay 2406,

IW OS s2*. 2. § 187, a 2151; vgl. wg. weiterer Beschränkgen §§ 2238, 2247. 8. § 6; Fähigk. zum Widerruf eines T. § 2253*. 4. Abweichd. von ZPO 8§ 661*, 683*.

8 223V. Hat ein Entmündigter1 ein Testament errichtet, be­ vor der die Entmündigung aussprechende Beschluß unanfecht­ bar geworden ist,2 so steht die Entmündigung der Gültigkeit des Testaments nicht entgegen, wenn der Entmündigte noch vor dem Eintritte der Unanfechtbarkeit stirbt. Das Gleiche gilt, wenn der Entmündigte nach der Stellung des Antrags auf Wiederaufhebung der Entmündigung3 ein Te­ stament errichtet und die Entmündigung dem Anträge gemäß wiederaufgehoben toirb.4 @. II, 2098; M, 2204.

L. Gleichviel aus welchem Grunde. 2. ZPO §§ 664, 684. 8 ZPO §§ 675, 685. 4. Das T. kann in beiden Fällen wg. Nachweises des Tatbestands des § 104 n 2 0. 105 ungültig sein; vgl. auch a2152.

8 2281. Ein Testament kann in ordentlicher Form errichtet werden: 1. vor einem Richter oder vor einem Notar j1 2. durch eine von dem Erblasser unter Angabe des Ortes2 und Tages 3,4 eigenhändig5 geschriebene 6 und unterschriebene1 Erklärung.^ E. I, 1914, 1915 Abs. 1 Sah 1; N, 2099 Abs. 1; III, 2205 Abs. 1.

2. Nicht not­ wendig bestimmte Ortschaft, z. B. an Bord des Schiffes Z; die Örtlichk. muß so bestimmt angegeben sein, daß sich kontrollieren läßt, ob sich der Erbl. im angegebenen Zeitpunkt dort befand, Angabe eines Hauses, einer Straße genügt nur, wenn sich aus dem T. heraus die Ortsangabe er­ gänzen läßt, vgl. OLG 5^s, RIA 7“, 10 gebräuchl. Abkürzg. zu­ lässig IW 07^3, OLG 12380. z Richt notwendig Bezeichnung eines bestinimten Kalendertags, übl. Abkürzg. zulässig, Weglassung der Jahr­ hundertzahl unschädl., wenn kein Zweifel mögt, vgl. RIA 4 "3, OLG 18350, 20428, 21331; Angabe mehrerer Tage unschädl., wenn der Tag der Vollendg. angegeben OLG 18 346,348- gegenfeit. Ergänzg. zweier unvoll­ ständiger Daten OLG 14 »02. Orts- u. Zeitangabe muß richtig sein, das Datum ist keine Willenserklärg. RGZ 5264 423, Bay 6 RIA 6173; unrichtige Angabe macht das T. nichtig, außer wenn sich der Erb­ lasser nur geirrt hat u. der Irrtum aus der TUrkunde selbst berichtigt werden kann (z. B. 1804 statt 1904), vgl. RGZ 51 *66, 52282, 64423, 74 427; aber keine Berichtigg. aus Umständen, die erst auf Gr. sonstiger Ermittelungen feststellbar wären IW 07 366, RIA 8177, OLG 183so; wenn die Echtheit des T. feststeht, gilt auch Orts- u. Zeitangabe bis zum Beweis des Gegenteils als richtig RGZ 7 292, 12315, 64423, OLG 10307, Bay 6 7os, 8»72, RIA 6*76; Dalierg. auf dem Umschlag IW 08»3«; auf der Stempelmarke OLG 18 349, IW 10 237. Eine besonders unterschriebene, L Öffentl. Testament; s. §§ 2232ff.; a 141, FGG § 167.

998

Fünftes Buch. Erbrecht. III. Abschn. Testament.

aber nicht datierte Nachschrift wird durch das am Kopf des T. befindliche Datum nicht gedeckt u. ist ungültig KGJ 40 58. 5. Die ganze Erklärg. u. die Orts- u. Zeitangabe muß vom Erbl. geschrieben sein, Aufdruck auf einem Briefbogen darf regelmäßig nicht benützt werden RIA 261, /IW 08 336, außer wenn die eigenhändige Ergänzg. der Orts- u. Zeitangabe sich aus dem TJnhalt ergänzen läßt RIA 10172; Urkundenfälschung durch Niederschrift mit Willen des Erbl. als dessen eigenhänd. T. DIZ 08196; Niederschrift mittels Handführung durch Dritten unzulässig außer bei bloßer Unterstützung eines an sich Schreibenskundigen Gruch. 5398; Nichtig!, des teilweise von einem Dritten geschriebenen T. bemißt sich nach § 2085, RGZ 6323; Zusätze ohne Wissen u. Willen des Erbl. gelten als nicht geschrieben OLG 18353; eigenhändige Korrekturen, Durchstreichungen^ Rasuren unschädlich RGZ 713()2; Einklammerungen R 8 28^. 6. Jede Schrift (an sich auch Stenographie) u. Sprache (KGJ 22 a*9) zulässig, nicht Schreibmaschine; Material, auf das u. mit dem geschrieben wird, gleich­ gültig, sofern nur nicht die Vergänglichk. desselben (Bleistift, Schleferstift) für bloßen Entwurf spricht IW 10291; Niederschrift auf mehreren losen Blättern erfordert nur einmalige Unterschr. u. Datierung RJA5^88. 7. Handzeichen, Kurzschrift, im Weg der mech. Vervielfältigung herge­ stellte Unterschr. genügt nicht; Undeutlichk. unschädl. Bay 7403, BayZ 06 365; Familienname regelmäßig erfordert, u. genügend, Vorname nicht notwendig RIA 626i (a. M., daß näml. Vorname genügen kann, OLG 1649,270). Pseudonym, Wendung „Euer Vater", „der Obige" regelmäßig unzulässig; vgl. auch RGSt 43231; Unterschr. muß am Schluß des Textes stehen, Datierung kann nachfolgen RGZ 362^, RIA 216; ungenügend Namenszeichnung am Rande, ebenso auf dem Umschlag, sofern dieser nicht die Fortsetzg. des inliegenden Schriftstücks enthält RGZ 617, IW 08 337, vgl. auch OLG 7363; Zusätze unter der Unterschr. A. 8. 8. Bezeichnung als letztw. Verf. unnötig, als Erbvertrag unschädl. RIA 6169, s. auch IW 10467 (als Schuldschein betiteltes Schriftst. als Testament); Brief­ form nicht ausgeschlossen RIA ö*87, OLG 8 282, 16289, ZBl 11172; Lücken §§ 2084, 2085 OLG 9 394; Vorbehalt der Ergänzg. § 2086; nachträgl. Änderungen, Einschaltungen erfordern neue Datierung, nicht auch neue Unterschr. OLG 18346,348; Zusätze unter der Unterschr. müssen neu datiert u. unterschrieben sein, Mangel aber für die vorausstehende unterschrieb. Erklärg. unschädl. OLG 738i, IO398, 12380, 18353, RGZ 71392; unitas actus nicht erfordert., die gleichviel wann niedergeschriebene Erklärg. wird durch Datierg. u. Unterschr. zum T. OLG 828^, 18346,348, Bay 6797, RJA6173; üfcer das Erfordernis genauer Einhaltg. der Form s. auch RIA 26i, ß 177. auf den Beweis der Echtheit des T. findet ZPO § 4402 nicht Anwendg., auch eigenhänd. Niederschrift ist zu beweisen; s. auch ZPO § 416; Beschränkg. der Errichtg. des eigenh. T. § 2247, amtl. Verwahrg. § 2248, Errichtg. als gemeinschaftl. T. § 2267.

Öffentliches Testament. § 2232. Für die Errichtung eines Testaments vor einem Rich­ ter oder vor einem Notar gelten die Vorschriften der §§ 2233 bis 22463 E. I,

II,

in,

RTK. S. 177.

1. Ergänzend kommen die §§ 169—182 FGG in Betracht, vgl. FGG § 168; gemäß FGG § 200, a 151 ist die Gültigk. landesgesetzlicher Vorschr.

7. Titel.

Errichtung u. Aufhebung eines Testaments.

§§ 2231—2236.

999

Vorbehalten u. unberührt, s. aber a 151S2; Haftg. des Richters, Notarfür Berletzg. einer Formvorschr. ggüber dem Bedachten RGZ 68 ”6, Bay9^. Mitwirkende Personen.

§ 2233«

Zur Errichtung des Testaments muß der Richter einen Gerichtsschreiber * oder zwei Zeugen,^ 3 der Notar einen zweiten Notar oder zwei Zeugen3 zuziehen. E. I, 1915 Abs. 1 Satz 2, Ads. 2; II, 2u99 Abs. 2; M, 2205 Abs. 2.

1. Derselbe kann nicht zugleich Dolmetscher sein RIA 2 60. 2. LandeSgesetzl. Urkundspersonen a 149, S. § 46. 8. Solennitätszeugen; persön­ liche Eigenschaften s. §§ 2234—2237; sie müssen ihren Namen schreiben können (§ 2242»), müssen der deutschen Sprache mächtig sein, aber § 2245, müssen fähig sein, den Vorgang wahrzunehmen, dürfen nicht taub o. blind sein.

8 2234.

Als Richter, Notar, Gerichtsschreiber oder geuge1 kam: bei der Errichtung des Testaments nicht Mitwirkens 1. der Ehegatte3 des Erblassers, auch wenn die Ehe nicht mehr besteht; 2. wer mit dem Erblasser in gerader Linie oder im zweiten Grade der Seitenlinie verwandt oder verschwägert ist4 E. I, 1916 Abs. 1; n, 2100; III, 2206.

Oder Urkundsperson a 149 *. 2. Berletzg. macht daS T. nichtig; s. auch a 1492. 3. Aber der Verlobte. 4. §§ 1589, 1590, 1705, 1736, 1737, 1757, 1762, 1763.

1.

§ 2235.

Als Richter, Notar, Gerichtsschreiber oder Zeuge kann bei der Errichtung des Testaments nicht mitwirken,4 wer in dem Testamente bedacht2 wird oder wer zu einem Bedachten in einem Verhältnisse der int § 2234 bezeichneten Art steht.3 Die Mitwirkung einer hiernach ausgeschlossenen Person hat nur zur Folge, daß die Zuwendung an den Bedachten nichtig ist.4 E. I, 1916 Abs. 2; II, 2101; III, 2207.

1. S. § 2234 A. 1, 2, gleichviel, ob es sich um ein mündl. o. ein offen o. verschlossen übergebenes T. handelt, vgl. § 2238. 2. Auch der TD., wenn ihm ein die angemessene Bergütg. überschreitendes Honorar zu­ gebilligt wird; nicht ausgeschlossen der Bürgermeister einer bedachten Dorfgemeinde WarnE 09ns2. 3 Z. Z. bcr TErrichtg. 4 Vgl. § 2085.

8 2236.

Als Gerichtsschreiber oder zweiter Notar oder Zeuge kann bei der Errichtung des Testaments nicht mitwirken,4 wer zu dem Richter oder dem beurkundenden Notar in einem Ver­ hältnisse der im § 2234 bezeichneten Art steht.2 E. I, 1917 Abs. 1; II, 2102; III, 2208.

1. S. 8 2234 A. 1, 2. unter den Zeugen.

2. Gleichgültig ist ein Verhältnis dieser Art

1000

Fünftes Buch.

Erbrecht.

III. Abschn. Testament.

g 2237.

Als Zeuge soll bei der Errichtung des Testaments nicht mitwirken:x 1. ein Minderjähriger;2 2. wer der bürgerlichen Ehrenrechte für verlustig erklärt ist, während der Zeit, für welche die Aberkennung der Ehren­ rechte erfolgt ist;3 3. wer nach den Vorschriften der Strafgesetze unfähig ist, als Zeuge eidlich vernommen zu werdens 4. wer als Gesinde3 oder Gehilfe3 im Dienste des Richters oder des beurkundenden Notars steht. e. I, 1917 Abs. 2 und 3; II, 2103; III, 2209.

1. Ordnungsvorschr., ohne Einfluß auf die Gültigk. des T.; s. § 2233 A. 3; nicht unfähig sind Ausländer, Frauen, den Mitwirkenden u. Be­ teiligten nicht persönlich Bekannte, entmündigte Verschwender o. sonst bevormundete Personen. 2. §§ 2, 3. 3. StGB § 34ns. 4. StGB § 161. 5. a 95. 6. SR®3 4427; als Geh. des Notars kommen nur zu dauernder Dienstleistg. im Berufe angenommene Pers., als Geh. des Mchters nicht Staatsdiener in Betracht.

Errichtung. § 2238. Die Errichtung des Testaments erfolgt in der Weise, daß der Erblasser dem Richter oder dem Notar seinen letzten Willen mündlich erklärt1 oder eine Schrift3 mit der mündlichen Erklärung übergibt, daß die Schrift seinen letzten Willen ent­ halte. Die Schrift kann offen oder verschlossen übergeben werden. Sie kann von dem Erblasser oder von einer anderen Person3 geschrieben sein. Wer minderjährig^ ist oder Geschriebenes nicht zu lesen ver­ mag,3 kann das Testament nur durch mündliche Erklärung er­ richten.3 E. I, 1918, 1922; II, 2104; III, 2210.

1. Wenn auch nur durch Bejahung von Fragen; Zeichen, Kopfnicken genügt nicht OLG 2^, IW 09«*; vgl. RGZ 63IW 10ei. 2. Be­ darf nicht der Datierung und Unterschr.; wird Bestandt. der öffentl. Uri. OLG 3221, 5339. braucht vom Notar nicht eingesehen u. nicht mit dem Prot. verlesen zu werden, vgl. RGZ 5498. 3. Auch vom Bedachten. 4. §§ 2, 3. 8. Auch hochgradig schwachsichtige IW 03 130; auch Un­ fähig!., gerade diejenigen Schriftzeichen zu lesen u. die Sprache zu ver­ stehen, in der die zu übergebende Schrift abgefaßt ist, kommt in Betracht, vgl. RGZ 38244, IW 11488. H Gilt auch für die außerordentl. TFormen; Stumme 0. sonst am Sprechen Verhinderte, die minderj. sind 0. Geschriebenes nicht lesen 0. nicht schreiben können, sind überhaupt un­ fähig zur Errichtg. eines T., vgl. § 2243; Taube können durch Übergabe einer Schr. u., wenn sie sprechen können, auch mündl. testieren, vgl. § 2242 is 3.

7. Titel.

Errichtung u. Aufhebung eines Testaments. §§ 2237—2241.

1001

§ 2239»

Die bei der Errichtung des Testaments mitwirkenden Personen1 muffen2 während der ganzen Verhandlung3 zugegen fein. E. I, 1915 Abs. 3; N, 2105; UI, 2211.

1. Richter o. Notar u. die nach § 2233 zugezogenen Personen, auch der Dolmetscher, nicht der Erblasser selbst, wegen dessen Anwesen­ heit s. §§ 2238, 2242, 2246; Wechsel eines der Mitwirkenden wäh­ rend der Berh. unzulässig. 2. Bei Meidg. der Nichtigk. S. Vgl. 88 2238, 2240 ff.; nicht bloß bei Borlesg., Genehmigg., Unterzeichng. des Prot., es genügt aber, daß die UrkPerson vor den Zeugen den ihr vorher in deren Mwesenh. erklärten Willen des Erblassers wiederholt u. dieser erklärt, daß es sein letzter Wille sei, vgl. RGZ 63d6, Bay 831; dagg. genügt bloßes Diktat an den Gerichtsschreiber nicht IW 09461; noch nicht zur Verhandlg. gehört die Feststellg. der Persönlichk., Geschäftsfähigk. des Erblassers, die vorbereitende Niederschrift des Prot., nicht mehr die Berschließg. des T. RIA 5238, BayZ 05369; Unterbrechun­ gen des Geschäfts find zulässig.

Protokoll.

§ 2240.

Über die Errichtung des Testaments muß1 ein Pro­ tokoll 2 in deutscher Sprache 3 ausgenommen werden. T. L 1919 Abs. 1; II, 2106; III, 2'12.

2. Wesentl. Bestandteil des TErrichtungsakts OLG 12385; kann auf die vom Erblasser übergebene Schrift gesetzt werden OLG 3™; andernfalls ist die Schrift Anlage des Prot., aber FGG 8 1762 nicht anwendbar OLG 3312; auf den Rand des Prot. gefetzte Zusätze können Bestandteile des Prot. sein, Tatfrage Bay 828. 3. Auch im Fall des 8 2244: Ausnahme 8 22452; die UrkPerson muß (abgesehen etwa vom Falle des 8 2245) der d. Spr. mächtig sein, auch wenn das Prot. ein anderer schreibt OLG 33™. 1. Bei Meidg. der Nichtigk. des T.

§ 2241.

Das Protokoll muß1 enthalten: 1. Ort und Tag der Verhandlung;2 2. die Bezeichnung des Erblassers und der bei der Verhand­ lung mitwirkenden Personen;3 3. die nach § 2238 erforderlichen Erklärungen des Erblassers und im Falle der Übergabe einer Schrift die Feststellung der Übergabe.^ E. I, 1919 Abs. 2; n, 2107; III, 2213.

2. Ortsangabe kann auch im Text des Protokolls erfolgen IW 11 589; Ort u. Tag muß im allgem. richtig angegeben werden, aber Irrtum in der Datierung ist unschädl., wenn das richtige Datum anderweitig aus dem Testament o. einer darauf bezüglichen amtl. Urk. o. Konstatierung der UrkPerson erhellt, vgl. RGZ 74 Die Vorschriften der §§ 2234 bis 2246 finden Anwendung;^ der Vorsteher tritt an die Stelle des Richters oder des Notars. Die Besorgnis, daß die Errichtung eines Testaments vor einem Richter oder vor einem Notar nicht mehr möglich sein werde, muß im Protokolle festgestellt werdend Der Gültigkeit des Testaments steht nicht entgegen, daß die Besorgnis nicht be­ gründet war? E. I, 1925, 1932 Abs. 1 und 2; II, 2113; HI, 2219.

1 Beurteilg. obliegt dem pflichtgemäßen Ermessen des UrkBeamten OLG 9414; weder der Richter noch der Notar dürfen erreichbar sein, wenn beide zuständig wären; s. auch A. 7. 2. Immer nur Einzel­ person RIA 5233; auch der allgemein als sein Vertreter Bestellte (Landesr. maßgeb.) ist zuständig; muß, abgesehen vom Falle des § 2245, der

1006

Fünftes Buch.

Erbrecht. III. Abschn. Testament.

deutschen Sprache mächtig sein OLG 3 375; Bezeichnung als „Ortsgerichtsvorsteher" unschädl. KGJ 32 a st; landesgesetzl. bestellte Person a 150; Pr. a 80, MinAnw. 23. 6. 00, 15. 3. 04, 8. § 47, Ba. RPolG §§ 38, 39, H. AG FGG a 130; B. JMBl 0 1 21, 25, 08 71; s. auch KonsGG §/38, SchutzgebG § 3. 3. Das T. ist öffentl. Urk.; zeitl. Beschränkg. der Gültigk. des nach § 2249 errichteten T. § 2252. 4 Bezeichnung als Schöffen unschädl. JW052^. 5. Gemeinschaft!. T. s. § 2266; Haftg. des Gemeindevorst, wg. Formverletzungen § 839 OLG 7140, NGZ 5829S, 04144,20S, Bay 91. 6. Bei Meidg. der Nichtig!.; Gebrauch be­ stimmter Worte nicht erfordert. JW02vris^ q3 b sa, 052t; Berlesg., Gen., Unterzeichnung durch den Erblasser nicht erforberl. RIA 5 45; Nieder­ schrift vor Erscheinen der Zeugen unschädl. RIA 5238. 7. Gegen­ beweis gg. die Richtigk. der Feststellg. ist ausgeschlossen; der eigentl. In­ halt der Boraussetzg. des § 22491 geht also dahin, daß der beurkundende Beamte den Notstand — wenn auch irrtüml. — festgestellt hat IW 02 B 216.

Test, am abgesperrten Ort. § 2250. Wer sich an einem Orte aufhält, der infolge des Ausbruchs einer Krankheit oder infolge sonstiger außerordent­ licher Umstände dergestalt abgesperrt ist,1 daß die Errichtung eines Testaments vor einem Richter oder vor einem Notar nicht möglich oder erheblich erschwert ist,2 kann das Testament in der durch den § 2249 Abs. 1 bestimmten Form oder durch mündliche Erklärung vor drei Zeugen errichten.2 Wird die mündliche Erklärung vor drei Zeugen gewählt, so muß über die Errichtung des Testaments ein Protokoll aus­ genommen werden.^ Auf die Zeugen finden die Vorschriften der §§ 2234, 2235 und des § 2237 Nr. 1 bis 3, auf das Proto­ koll finden die Vorschriften der §§ 2240 bis 2242, 2245 An­ wendung. Unter Zuziehung eines Dolmetschers kann ein Testa­ ment in dieser .Form nicht errichtet werden. E. I. 1927; II, 2114;" III, 2220.

!♦ Obrigkeitl. Absperrung nicht erfordert. 2. Mangel der Boraussetzg. macht das T. nichtig; Feststellg. im Prot. nicht erforderl. 3. S. wg. zeitl. Beschränkg. der Gültigk. § 2252. 4. Bei Meidg. der Nichtigk.; gleichviel von wem geschrieben; kein öffentl. T., sondern nur Privaturk.; die Z. müssen während der ganzen Verhandlg. zugegen sein.

Seetestament. § 2251. Wer sich während einer Seereise an Bord eines deutschen/ nicht zur Kaiserlichen Marine2 gehörenden Fahr­ zeugs außerhalb eines inländischen Hafens befindet, kann ein Testament durch mündliche Erklärung vor drei Zeugen nach § 2250 errichten/ E. I, 1929; II, 2115; III, 2221.

7. Titel. Errichtung u. Aufhebung eines Testaments. §§ 2249—2255. 1007

1. FlaggenG 22. 6. 99 §§ 1, 2, SchutzgebG § 10; Errichtg. an Bord eines fremden Schiffes a 11. 2. Für Schiffe der Kaiser!. M. s. a 44. 3. S. § 2252.

Zeitliche Beschränkung der Gültigkeit.

8 2252,

Ein nach § 2249, § 2250 oder § 2251 errichtetes Testament gilt als nicht errichtet, wenn seit der Errichtung drei SRonate1 verstrichen sind und der Erblasser noch lebt. Beginn und Lauf der Frist sind gehemmt, solange der Erb­ lasser außer Stande ist,2 ein Testament2 vor einem Richter oder vor einem Notar zu errichten. Tritt im Falle des § 2251 der Erblasser vor dem Mlaufe der Frist eine neue Seereise an, so wird die Frist dergestalt unter­ brochen, daß nach der Beendigung der neuen Reise die volle Frist von neuem zu laufen beginnt. Wird der Erblasser nach dem Ablaufe der Frist für tot erklärt, so behält das Testament seine Kraft, wenn die Frist zu der Zeit, zu welcher der Erblasser den vorhandenen Nachrichten zufolge noch gelebt hat, noch nicht verstrichen toor.4 E. I, 1926, 1928, 1930; II, 2116; IN, 2222.

1. §§ 187, 188. 2. Auch wg. persönlicher Unfähigk., z. B. Krankheit. 3* Nach deutschem Rechte. 4. Modifikation des § 18

Aufhebung des Testaments: Widerruf.

§ 2283.

Ein Testament * sowie eine einzelne in einem Testa­ ment enthaltene Verfügung kann von dem Erblasser jederzeit widerrufen werdend Die Entmündigung des Erblassers wegen Geistesschwäche, Verschwendung oder Trunksucht steht dem Widerruf eines vor der Entmündigung errichteten Testaments nicht entgegen.3 e. I, 1753 Abs. 2; II, 2121 Abs. 1; III, 2226.

1. Jeder Art; wg. gemeinschaftl. T. s- § 2271. 2. Verzicht auf W. unwirksam; Wirkg. des W. ist Aufhebg. des widerrufenen T., soweit der W. reicht, s. aber wg. Widerruf des Widerrufs § 2257. 3. Vgl. § 22299.

§ 2284.

Der Widerruf * erfolgt durch Testament?

e. I, 1933 Abs. 1: II, 2121 Abs. 2 Satz 1; III, 2227 Satz 1.

1. Des ganzen T. oder einzelner Teile. 2. Formgültiges T. OLG 16264; nicht notwendig gleicher Art wie das zu widerrufende vgl. IW 1022; der W. ist hinfällig, wenn das widerrufende T. nach § 2252 als nicht errichtet gilt.

8 2238.

Ein Testament kann auch dadurch widerrufen werden, daß der Erblasser in der Absicht, es aufzuheben, die Testaments-

1008

Fünftes Buch. Erbrecht. III. Abschn. Testament.

urkunde vernichtet oder an ihr Veränderungen vornünmt, durch die der Wille, eine schriftliche Willenserklärung aufzuheben, aus­ gedrückt zu werden pflegt.^ Hat der Erblasser die Testamentsurkunde vernichtet oder in der bezeichneten Weise verändert, so wird vermutet, daß er die Aufhebung des Testaments beabsichtigt habe? E. I, 1934; II, 2122; III, 2228.

1. Vgl. RGZ 71301; Durchstreichen, Zerreißen, Zerschneiden, Unleserlich­ machen; auch Einreißen in Verbindg. mit Zerstörg. des Siegels RGZ 69s. auch wg. teilweiser Durchstreichg. mit Bleistift IW 1911283, ZBl 10261- Wegwerfen, Aufschrift „veraltet, verbrennen" genügt nicht SeuffBl 73906, R 1910 n 1992 ♦ Durchstreichen des Datums genügt nicht unbedingt IW 11 283; wg. Randbemerkungen s. IW 11 590; Vermerk „Anulliert" kann genügen WarnE 11N28o. 2. Widerlegung RIA 8^; keine Vermutg. für Vernichtg. usw. durch Handlg. des Erblassers; Nach­ weis des Inhalts eines ohne den Willen des Erbl. vernichteten T. durch alle Beweismittel zulässig, vgl. IW 03299, 0447, 19291, RIA 8177. Die Vermutg. des Ws. 2 kann nicht durchgreifen, wenn von mehreren Urschriften eines T. nur eine vernichtet ist, auch in diesem Falle wird aber im Zweifel Vernichtg. usw. einer Urschr. zum W. genügen. Rücknahme aus der Verwahrung.

§ 2256.

Ein vor einem Richter oder vor einem Notar oder nach § 2249 errichtetes Testament gilt als widerrufen,wenn die in amtliche Verwahrung2 genommene Urkunde dem Erb­ lasser 3 zurückgegeben wird? Der Erblasser kann die Rückgabe jederzeit verlangen. Die Rückgabe darf nur an den Erblasser persönlich^ erfolgen. Die Vorschriften des Abs. 2 gelten auch für ein nach § 2248 hinterlegtes Testament; die Rückgabe ist auf die Wirksamkeit des Testaments ohne Einfluß. E. I, 1935; II, 2123; III, 2229.

1. Entgegenstehender Wille des Erbl. bedeutungslos. 2. § 2246. 3. Persönl. auf dessen Verlangen; muß zur WiderrErklärg. rechtl. fähig sein IW 03^299, 04 47; für gemeinschaftl. T. s. § 2272. 4. OLG 16 264; nicht bloß zur Einsicht vorgelegt OLG 94ii. 5. Auch nicht an durch öffentl. beglaubigte Vollmacht legitimierten Vertreter. Widerruf des Widerrufs.

§ 2257.

Wird der durch Testament erfolgte Widerrufs einer letztwilligen Verfügung widerrufen? so ist die Verfügung wirk­ sam, wie wenn sie nicht widerrufen worden wäre? E. I, 1933 Abs. 2; II, 2124; III, 2230.

2. In einer der Formen der §§ 2254—2256. 3. Vor­ behalt!. ersichtlichen gegenteiligen Willens des Erbl. OLG 2Q431. 1. § 2254.

7. Titel. Errichtung u. Aufhebung eines Testaments. §§ 2265—2269. 1009 Späteres Testament.

g 2288. Durch die Errichtung eines Testaments1 wird ein früheres Testament2 insoweit aufgehoben? als das spätere Te­ stament mit dem früheren in Widerspruch steht? Wird das spätere Testament widerrufen? so ist das frühere Testament in gleicher Weise wirksam, wie wenn es nicht auf­ gehoben worden wäre. 6. 1, 1936; n, 2125; M, 2231.

1. Eines formell wirksamen, vgl. RIA 8*™; ein nach § 2252 als nicht errichtet anzusehendes T. kommt nicht in Betracht; für Erbvertr. s. § 2289!. 2. Auch altrechtliches. 8. Wirkg. für die übrigen Ver­ fügungen § 2085. 4. Bewußtsein des Widerspruchs beim Erblasser gleichgültig; ob u. inwieweit Widerspr. vorhanden, ev. durch Auslegg. des Willens des Erbt, zu ermitteln § 133 RIA 985, BayZ 081M. 8. §§ 2254—2256. Testamentseröffnung: Ablieferungspflicht.

g 2259. Wer ein Testament? das nicht in amtliche Verwah­ rung gebracht ist? im Besitze hat, ist verpflichtet, es unverzüg­ lich? nachdem er von dem Tode des Erblassers Kenntnis erlangt hat, an das Nachlaßgericht abzuliefern? Befindet sich ein Testament bei einer anderen Behörde als einem Gericht oder befindet es sich bei einem Notars in amt­ licher Verwahrung? so ist es nach dem Tode des Erblassers an das Nachlaßgericht abzuliefern. Das Nachlaßgericht hat, wenn es von dem Testamente Kenntnis erlangt, die Ablieferung zu veranlassen? E. I, 1937; II, 2126; III, 2232.

1. Gleichviel welcher Art, auch MilitärT.; verschlossen o. offen; vor o. nach Inkrafttreten des BGB. errichtet, wenn der Erbt, nach diesem Zeitp. gestorben ist RGZ 4896, OLG 212; auch T. eines Ausländers OLG 18 366; s. auch § 2260 A. 5. 2. §§ 2246, 2248. 8. § 1211. 4. Vgl. wg. Bedeutg. de- Wortes „abliefern" u. der Art u. Weise der Ablieferg. RGZ 53 390, OLG 2^, 8285; Kosten der Ml. sind Kosten der Eröffnung, fallen also dem E. zur Last; zivilrechtl. klagbare Berpflichtg., klage­ berechtigt jeder, der ein rechtl. Interesse an der TEröffnung hat; Erzwingg. durch das NachlGer. FGG § 83; OffenbEid FGG § 83 2, B. a 130s, wg. Zuständigk. RIA 11 95, B. NachlO § 29; unmittelb. Zwang Pr. FGG a 17, B. a 130; abzuliefern jede Urf., die sich äußerl, u. nach Inhalt als letztw. Verf. darstellt, ohne Rücks, auf gegenteilige Anordnung des Erbl. (vgl. § 2263), auch wenn das T. nach seinem Inhalt gegenstandslos geworden ist RIA 4^, OLG 9"9, 12199; nicht das zweifellos gültig widerrufene T.; vgl. B. JME 5. 12. 00, NachlO § 36; Pfl. der rheinischen Notare in Pr. OLG 16273; f. Erbverträge s. § 2300. S. Vgl. B. NachlG a 22, NachlO §§ 27, 28, NotGeschO § 243. 6. Jede Berwahrg. in amtlicher Eigenschaft, nicht bloß die „besondere" i. S. des § 2246, RGZ Staudinger, Handausgabe des BGB.

64

1010

Fünftes Buch.

Erbrecht.

III. Abschn.

Testament.

48^6. 7. Rechtshilfepfl. durch Befragen der Angehörigen nach letztw. Verfügungen des Erbl. IW 08 683.

Eröffnung.

§ 226v. Das Nachlaßgericht hat,2 sobald es von dem Tode des Erblassers Kenntnis erlangt,^ zur Eröffnung eines in seiner Verwahrung befindlichen^ Testaments5 einen Termin zu be­ stimmen. Zu dem Termine sollen die gesetzlichen Erben des Erblassers und die sonstigen Beteiligten6 soweit tunlich geladen werden? In dem Termin ist das Testament zu öffnen,8 den Beteilig­ ten zu verkünden3 und ihnen aus Verlangen vorzulegen. Die Verkündung darf im Falle der Vorlegung unterbleiben. Über die Eröffnung ist ein Protokoll aufzunehmen.8 War das Testament verschlossen, so ist in dem Protokolle festzustellen, ob der Verschluß unversehrt nmr.10,11 E. I, 1938 Abs.l; II, 2127; III, 2233.

1. A. 2 zu 8 1945, a 147, B. NachlG a 2 (Zustdgk. des Notars); f.§2261; Ersuchen an ein anderes Gericht um Eröffnung unzulässig Bay 5516, f. auch OLG 13-os. 2. Obligatorisch; vgl. B. NachlO §§ 31 ff., NotGeschO §§ 247 ff.; Erteilg. des Erbscheins ohne Eröffnung des T. ausgeschlossen OLG 2 372, 6 184, Verzicht auf Eröffnung unwirksam Bay 6506, RIA 6117, a. M. RIA 370, s. auch § 2263. S. Eröffnung älterer T., wenn nicht bekannt, daß der Erbl. noch lebt: Pr. a 82; B. a 108, W. a 80; 8. G 15.6.00 §17; H. a 133; MSch. § 260a; MSt. § 257a; SW. § 246; Brsch. §116; SM. a 30 §4; SA. § 146; SKG. a 53 §4; A. a 70; SchR. a 191; Wa. a 44; RäL. § 153; RjL. § 140; L. § 65; Eü. § 158; Br. § 65; EL. FGG § 28. 4. Wenn auch erst zufolge Ablieferung nach § 2259. S. Auch unverschlossene T. sind zu eröffnen RGZ 4896, OLG 214, überhaupt jedes äußerlich u. inhaltlich als T. sich darstellende Schriftstück, auch wenn das Ger. der Ansicht ist, daß es als gültiges T. nicht zu erachten sei RIA 2*69, Bay 24i3, 4*47, OLG 8282, 9418, 112« 13 278; anders wenn die formelle Ungültigk. zweifellos feststeht RIA 6111; keine Beschw. des zur Ablieferg. des T. aufgeforderten Notars gg. die Eröffng. OLG 12199; nicht zu eröffnen sind nach ihrem vollen In­ halt gültig widerrufene T. (§§ 2254—2256), außer wenn ein Beteiligter die Eröffnung beantragt, wohl aber T., von denen bloß eine einzelne Berfügg. widerrufen ist (§ 2253), ferner nach § 2258 nicht formell wider­ rufene, sondern nur ihrem Inhalte nach aufgehobene, s. hiezu KGI 36 a 9iz Z7 818 b NachlO §§ 35, 36; wg. verloren gegangener T. s. IW 03299, 10 29i, RJA8177; § 2260 ff. gelten auch für vor dem 1. 1. 1900 errichtete T. a 213, RGZ 4896. 6. Die als Erben Eingesetzten, Nach­ erben, VermNehmer, Empfänger von Auflagen, Behörde, die Vollziehg. einer Aufl. verlangen kann, TB.; nach Umständen auch in einem anderen schon eröffneten T. des Erbl. Bedachte. 7. FGG § 162, B. JMBek 16. 12. 99 §§ 48 ff.; besondere Nachforschungen nach Beteiligten unnötig, doch sollen immerhin aus der amtl. Todesanzeige 0. durch Nachfrage bei der Ortspolizeibehörde wenigstens die gesetzl. Erben ermittelt werden;

7. Titel. Errichtung u. Aufhebung eines Testaments. §§ 2259—2262.

1011

keine öffentl. Zustellg. der Ladg., keine Bestellg. eines Vertreters für Wwesende. 8. Auch wenn kein Beteiligter erschienen ist. S. Verkündg. durch Verlesen entfällt, wenn kein Beteiligter erschienen ist, der Richter nimmt nur von dem Inhalte des T- Kenntnis, B. NachlO § 33, a. M. £)£® 6179; Verkündg. beim gemeinschaftl. T., Erbvertr. §§ 2273, 2300, vgl. RIA 1 "5 dagg. OLG9^o- das eröffnete T. ist dem Eröffnungsprot. nicht beizuheften. 10, Sonstiger Inhalt des Prot. bestimmt sich nach Landesr., Pr. FGG a 53 ff., B. NachlO § 32, NotGeschO § 247. 11. Kosten der Eröffnung sind NachlKosten, im NachlKonk. Masseschulden KO § 224 n*. 12 Das T. ist nach geschehener Eröffnung nicht weiter in besondere amtl. Verwahrg. zu nehmen (abgesehen von den Fällen der §§ 2273, 2300), sondern offen bei den Akten aufzubewahren, vgl. OLG 2377, b. NachlO §§ 32 : III, 2241.

L. Der Auslösg. der Ehe steht es nicht gleich, wenn der klagende oder klageberechtigte Eheg. den anderen überlebt hat. S. Gleichviel ob es ein korrespektives o. reziprokes ist o. nicht; bleibt unwirksam, wenn sich die geschied. Eheg. wieder heiraten. 3. Im Falle der Nichtigk. der Ehe bleibt es bei der Regel des Abs. 1, RIA 9^.

Verfügungen für den Fall des Todes des überlebenden.

§ 2269, Haben die Ehegatten in einem gemeinschaftlichen Te­ stamente, dnrch das sie sich gegenseitig als Erben einsetzen,be­ stimmt, daß nach dem Tode des Überlebenden der beiderseitige Nachlaß an einen Dritten fallen soll, so ist im Zweifel anzu­ nehmen/ daß der Dritte für den gesamten Nachlaß als Erbe des zuletzt versterbenden Ehegatten eingesetzt ist3 Haben die Ehegatten in einem solchen Testament ein Ver­ mächtnis angeordnet, das nach dem Tode des Überlebenden er­ füllt werden soll, so ist im Zweifel anzunehmen, daß das Ver­ mächtnis dem Bedachten erst mit dem Tode des Überlebenden anfallen sott4 E. II, 2136; III, 2242.

1. Sich allein: Voraussetzg., nicht Inhalt der aufgestellten Vermutg. BahZ 07G4. 2. Auslegungsregel f. d. Fall, daß ein gegenteiliger Wille des Erbl. nicht erhellt, vgl. RGZ 59 «*, 60115, IW 11 220, OLG 16««, 18 337, 21 337, SR 09 n 698, 3. Der überlebende erhält also den Nachl. zur freien Verfügg. unter Lebenden, er ist nicht nur Vorerbe u. der Dritte Nacherbe des Erstversterbenden; der Dritte erwirbt ein Recht am Nachl. u. auf denselben erst mit dem Tode des überleb. Ehegatten; beim Vor­ handensein von PflTBerechtigten des erstverstorb. Eheg. können sie bei dessen Tod sofort den PslT. fordern, auch wenn sie die Dritten sind, denen der Gesamtnachl. des zuletzt Versterbenden zugedacht ist, § 2303, trifft die Ausleggsregel des § 2269 nicht zu, so gilt § 23062. Die Aus­ legungsregel bezieht sich aber nur auf den Berufungsgrund, IW 08206, BayZ 07 °4, OLG 6"7, 8233. 4. § 2176; das Verm. ist also unwirk­ sam, wenn der Bedachte den Tod des überleb. Eheg. nicht erlebt.

Korrespektives Testament

§ 2270 Haben die Ehegatten in einem gemeinschaftlichen Te­ stamente Verfügungen4 getroffen, von denen anzunehmen ist, daß die Verfügung des einen nicht ohne die Verfügung des anderen getroffen sein würde,3 so hat die Nichtigkeit3 oder der Widerrnf der einen Verfügnng die Unwirksamkeit der anderen zur Folge.4 Ein solches Verhältnis der Verfügungen zu einander ist im Zweifel anzunehmen, 3 wenn sich die Ehegatten gegenseitig be-

8. Titel. Gemeinschaftliches Testament. AH 2268—2271.

1015

denken oder wenn dem einen Ehegatten von dem anderen eine Zuwendung gemacht und für den Fall des überlebens des Be­ dachten eine Verfügung zugunsten einer Person getroffen wird, die mit dem anderen Ehegatten verwandt ist oder ihm sonst nahe stehlt Auf andere Verfügungen als Erbeinsetzungen, Vermächtnisse oder Auflagen findet die Vorschrift des Abs. 1 keine Anwendung. e. ll, 2137; IN, 2243.

2. Die beibetfett. Verfügungen müssen mit Rücks, auf­ einander getroffen fein, enger Zusammenhang genügt nicht IW 09 5,„ es handelt sich aber gleichwohl um zwei verschiedene letztw. Verfügungen, nicht eine einheitl. beider Eheg. OLG 3384, RGZ 50808; dir Korrespekti­ vität kann aber auch eine einseitige sein. 3. Gleichviel aus welchem Grunde, auch infolge Anfechtg., vgl. OLG 1612. 4. Nämlich der korre­ spektiven Berf.; gleichgültig, ob u. wie der Widerr. dem anderen Teil bekannt geworden ist; bei teilweisem Widerr. maßgeb., ob die korresp. Berfügg. auch getroffen worden wäre, wenn die teilweise widerrufene Verfügg. von Anfang an den beschränkten Inhalt gehabt hätte, den sie nach dem Widerr. hat. Hinsichtl. der Beschränkg. in der Berfügg. durch RGeschäft unter Lebenden finden §§ 2287, 2288 entspr. Anwendg. RGZ 5864. 5. Auslegungsregel, wenn ggteiliger Wille des Erbl. nicht zu ermitteln OLG 21888. 6. Z. B. als Freund, langjähriger Bediensteter. 1. Siehe Wbs. 3.

Widerruf.

8 2271.

Der Widerruf einer Verfügung, die mit einer Ver­ fügung des anderen Ehegatten in dem im § 2270 bezeichneten Verhältnisse steht, erfolgt bei Lebzeiten der Ehegatten nach den für den Rücktritt von einem Erbvertrage geltenden Vorschriften des § 2296.1 Durch eine neue Verfügung von Todes wegen kann ein Ehegatte bei Lebzeiten des anderen seine Verfügung nicht einseitig aufheben. Das Recht zum Widerruf erlischt mit dem Tode des anderen Ehegatten,^ der überlebende kann jedoch seine Verfügung auf­ heben, wenn er das ihm Zugewendete ausschlägt. Auch nach der Annahme der Zuwendung ist der Überlebende zur Aufhebung nach Maßgabe des § 2294 und des § 2336 berechtigt.* Ist ein pflichtteilsberechtigter Abkömmling der Ehegatten oder eines der Ehegatten bedacht, so findet die Vorschrift des § 2289 Abs. 2 entsprechende Anwendung.§ E. II, 2138; HI, 2244.

1. Durch Erklärg. ggüber dem anderen Eheg. in gerichtl. o. notarieller

Form (wg. Ausschluß der Vertretg. s. § 2296), vgl. §§ 130 ff.; Widerr. ist wirksam, auch wenn er dem anderen erst nach dem Tode deS Wider­ rufenden zugeht RGZ 65270; Wirkg. des Widerrufs §2270*. 2. Die Aufhebg. selbst mit Zustimmung deS anderen Eheg. ist wirkungslos, Aufhebg. nur durch neues gemeinschaftl. T. o. durch Erbvertr. möglich;

1016 Fünftes Buch. Erbrecht. III. Abschn. Testament. §§ 2270—2273. Anfechtg. des korrespektiven T. o. darin enthaltener Verfüggen nach §§ 2078 s. ist durch § 2271 nicht ausgeschlossen. 3. Die Eheg. können aber im gemeinschaftl. T. die Bindg. ausschließen £)ß® 12386, 16254; Beifügg. von Beschränkungen, Beschwerungen kommt teilweisem Widerr. gleich; Anfechtg. nach §§ 2078, 2079 nicht ausgeschlossen, auch § 2281 analog anwendbar, wenn der überlebende nicht ausschlägt. 4. Wenn sich der Bedachte einer zur PflTeilsentziehg. berechtigenden Verfehlung schuldig macht, §§ 2333 ff., RGZ 63120; Übergang a214, RGZ 503", 6213, Bay 7465, gliß. F. Enterbg. eines Mkömml. in guter Absicht zulässig; vgl. OLG2134o.

Rücknahme.

§ 2272. Ein gemeinschaftliches Testament kann nach § 2256 nur von beiden Ehegatten zurückgenommen werdend E. II, 2139; IN, 2245.

1. Einseitige Rücknahme wirkungslos u. Rückgabe zu verweigern; gilt auch nach dem Tode des Erstversterbenden. Willensübereinstimmung beider Eheg.

Widerr. nach § 2255 nur bei

Eröffnung.

§ 2273. Bei der Eröffnung * eines gemeinschaftlichen Testa­ ments sind die Verfügungen des überlebenden Ehegatten, soweit sie sich sondern lassens weder zu verkünden noch sonst zur Kennt­ nis der Beteiligten zu bringend Von den Verfügungen des verstorbenen Ehegatten ist eine beglaubigte Abschrift anzuferti­ gen. Das Testament ist wieder zu verschließen und in die be­ sondere amtliche Verwahrung zurückzubringen.^ E. II, 2140; III, 2246.

1. Im allgemeinen §§ 2260 ff., auch § 2263 anwendbar OLG 11250; Be­ teiligter nicht auch der überleb. Eheg. S. Von dem eröffnenden Be­ amten nach den Umständen des Einzelfalls zu entscheiden, ebenso die Wahl der Mittel zur Verhütg. der Kenntnisnahme der geheim zu halten­ den Verfügungen bei Vorlegg. o. Einsichtnahme des T. durch die Be­ teiligten; Zusammenhang der beiderseit. Verfüggen über den Nachl. des zuletzt Versterbenden i. S. des § 2270 bildet keinen Grund, die Verf. des Überlebenden zu verkünden; vgl. RIA 145, ß i78, OLG 16 56, DJZ08335, ZBl9628, io 165. z. Verzicht d. Überleb, auf Geheimhaltg. bedeutungslos KGJ 35 A103 (bestr.); vgl. auch RIA 1180 (Bestimmgen ü. d. Vermög. nach fortgesetzter GGemeinsch.); ließen sich die Verfügungen nicht sondern u. sind sie deshalb beim Tod des Erstversterbenden verkündet, so findet nochmalige Eröffnung nach dem Tode des Überlebenden nicht statt, Satz 2, 3 daher nicht anwendbar, OLG 263, 13178, RIA 1 a. M. für den Fall der TEröffnung vor 1. 1. 1900 OLG 9 420, s. auch OLG 5345, 21 338, SeuffBl 72*000 4. An die bisherige Verwahrungsstelle OLG 264; ^gi. B. RachlO §37, RotGeschO § 249; ein beim Tod des Erstversterbenden ganz verk. T. ist an das Gericht des Wohnsitzes des Überlebenden ab­ zuliefern OLG 213oo; erneute Öffnung wg. Mängel der begl. Mschr. ZBl 9 4i6; auch im Falle, daß das T. bisher nicht in bes. amtl. Verw. war, tritt nach Eröffnung amtl. Verwahrung ein, vgl. B. RachlO § 373.

IV. Abschn. Erbvertrag.

88 2274, 2275.

1017

Vierter Abschnitt.

Erbvertrag. Der EB. ist eine zweiseitige Verfügg. von Todes wegen u. grundsätzl. nicht einseitig widerruflich, s. jedoch §§ 2293 ff., 2289 2. Es gibt einu. zweiseitige EV., je nachdem nur ein BertrTeil o. beide Verfügungen als Erblasser treffen; über Abhängigk. der Verfügungen im zweiseit. EB. f. § 2298. Erbeinsetzung ist auch im EB. nicht nötig. Vertragsmäßig können andere Verfügungen als Erbeinsetzungen, Vermächtnisse u. Auf­ lagen nicht getroffen werden §§ 2278, 2299. Bedacht werden kann sowohl der andere VertrSchließende als ein Dritter, über Form des EV. s. §§ 2274—2277, Wirkungen §§ 2286—2289; für die Aus leg g. des Inhalts erbvertragsmäßiger Verfüggen gilt das gleiche, wie bei letztwill. Ver­ fügungen, s. §§ 2066 ff. Soweit sich nicht aus den Borschr. dieses Mschnittes ein Anderes ergibt, gelten die allgem. Bestimmungen über Ver­ träge auch für Erbverträge. §§ 116—118 finden auch auf EB. Anwendg., § 119 mit der sich aus §§ 2078, 2281 ff. ergebenden Modifikation, § 122 ist nicht anwendbar (§§ 2078, 2279). Statutenkollision alPS2, 24»; zeitliche Geltg. a 213, 214, 2151. Unzulässigkeit der Vertretung.

§ 2274. Der Erblasser1 kann einen Erbvertrag nur persön­ lich 2 schließen. E. I, 1941; II, 2141; III, 2247.

1. Die Borschr. gilt nur für den Teil, der Verfügungen von Todes wg. in dem EV. trifft, für beide Teile also nur, wenn beide Verfüggen über ihren Nacht, treffen; für den Teil, der nur als Annehmender in Betracht kommt, gelten die allgem. Regeln über Stellvertretg. L. Vertretg. im Willen u. in der Erklärg. ausgeschlossen; § 2274 betrifft nicht die Form der EB., IW 01"*. Fähigkeit.

8 2275. Einen Erbvertrag kann als Erblasser1 nur schließen, wer unbeschränkt geschäftsfähig ist2 Ein Ehegatte kann als Erblasser mit seinem Ehegatten einen Erbvertrag schließen, auch wenn er in der Geschäftsfähigkeit beschränkt ist? Er bedarf in diesem Falle der Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters; ist der gesetzliche Vertreter ein Vormund, so ist auch die Genehmigung des Vormundschafts­ gerichts erforderlich? Die Vorschriften des Abs. 2 gelten auch für Verlobte. E. I, 1942; II, 2142; III, 2248.

1. Für den nur annehmendeu Teil gelten die allgem. Borschr. über Verträge, s. §§ 104, 106 ff., 114. 2. Andernfalls ist der EV. nichtig; Anfrechterhaltg. als Testament § 140; s. § 2229. 3. Wg. Minderjährig­ keit o. aus sonstigen Gründen §§ 106, 114. 4. §§ 108, 182, 1828; der Erbl. kann also den EV. nach erreichter unbeschränkter GeschFähigk. form­ los genehmigen § 1083.

1018

Fünftes Buch.

Erbrecht.

IV. Abschn. Erbvertrag.

Form.

§ 2276.

Ein Erbvertrag kann nur vor einem Richter oder vor einem Notar1 bei gleichzeitiger Anwesenheit beider Zeile2 ge­ schlossen werden. Die Vorschriften der §§ 2233 bis 2245 finden Anwendungwas nach diesen Vorschriften für den Erblasser gilt, gilt für jeden der Vertragschließenden.^ Für einen Erbvertrag zwischen Ehegatten ober zwischen Ver­ lobten, der mit einem Ehevertrag in derselben Urkunde verbunden wird, genügt die für den Ehevertrag vorgeschriebene Form? E. I, 194?,, 1944; II, 2148; III, 2249.

1. Siehe a 141, B. a 1671, NotG a 1. 2. Abweich, von § 128, IW 01«*. 3. Siehe al49, 151. 4. Verstoß hat Nichtig!, zur Folge § 125; s. § 140, OLG IO»».

8. §§ 1432, 1434; § 2274 gilt aber auch hier.

Verschließung; Verwahrung.

§ 2277.

Die über einen Erbvertrag aufgenommene Urkunde soll1 nach Maßgabe des § 22462 verschlossen, mit einer Auf­ schrift versehen und in besondere amtliche Verwahrung gebracht werden, sofern nicht die Parteien das Gegenteil verlangen? Das Gegenteil gilt im Zweifel als verlangt, wenn der Erbvertrag mit einem anderen Vertrag in derselben Urkunde verbunden wird. Uber einen in besondere amtliche Verwahrung genommenen Erbvertrag soll1 jedem der Vertragschließenden ein Hinter­ legungsschein erteilt werden. E. I, 1945 Sa, 1, 2; II, 2144; III, 2250.

2. Stehe A. zu § 2246. 3. Auf Verlangen beider VertrTeile ist der EV. jederzeit zu öffnen n. aus der besonderen amtl. Verwahrg. in die gewöhnl. amtl. Verwahrg. zu nehmen; Rückgabe er­ folgt nicht RJA5iss; fein Recht des Notars auf Öffnung zur Einsicht OLG 21-41. 1. Ordnungsvorschr.

Inhalt.

§ 2278.

In einem Erbvertrage kann jeder der Vertragschlie­ ßenden vertragsmäßige Verfügungen von Todes wegen treffen. Andere Verfügungen als Erbeinsetzungen, Vermächtnisse und Auflagen können vertragsmäßig1 nicht getroffen werden.2 E. I, 1940 Abs. 3, 1956 Abs. 4; II, 2145; III, 2251.

1. D. h. mit bindender Wirkg. für den Verfügenden; Gegensatz einseitig, s. § 2299. 2. Verstoß macht die Berfügg. als vertragsmäßige unwirk­ sam, s. aber § 140, OLG 10-», 11---.

Anwendung der Vorschriften über letztwillige Zuwendungen.

§ 2279.

Auf vertragsmäßige Zuwendungen und Auflagen fin­ den die für letztwillige Zuwendungen und Auflagen geltenden Vorschriften entsprechende Anwendung.1

Die Vorschriften des § 2077 gelten für einen Erbvertrag zwischen Ehegatten oder Verlobten auch insoweit, als ein Dritter bedacht ist. L. I, 1946, 1948 Abs. 2; H, 2146; III, 2252.

1. §§ 2064ff., 2087ff., 2100 ff., 2147ff., 2192ff.; Errichtg. gemeinschaftlicher Erbverträge unterliegt nicht der Beschränkg. des § 2265, RGZ 6765; vgl. die Modifikation des § 2085 durch § 2298, des § 2169 durch 8 2288.

Zuwendung an einen Dritten.

8 2280.

Haben Ehegatten in einem Erbvertrage, durch den sie sich gegenseitig als Erben einsetzen, bestimmt, daß nach dem Tode des Überlebenden der beiderseitige Nachlaß an einen Dritten fallen soll, oder ein Vermächtnis angeordnet, das nach dem Tode des Überlebenden zu erfüllen ist, so finden die Vorschriften des § 2269 entsprechende Anwendung.* E. II, 2147; UI, 2253.

1. Im Zweifel gilt der Dritte für den gesamten Nachl. als Erbe des zuletzt versterbenden Eheg., nicht als Nacherbe eingesetzt, ein Vermächtnis fällt erst mit dem Tode des überlebenden an; PflTBerechtigte des erst­ versterbenden Eheg., die hienach als Erben des überleb. Eheg. gelten, können gleichwohl beim Tode des Erstversterbenden den PflT. verlangen. »nfechtung des Erbvertrags 1. durch den Erblasser.

8 2281.

Der Erbvertrag kann auf Grund der §§ 2078, 20791 auch von dem Erblasser angefochten werden;2 zur Anfechtung auf Grund des § 2079 ist erforderlich, daß der Pflichtteilsberechtigte zur Zeit der Anfechtung vorhanden ist. Soll nach dem Tode des anderen Vertragschließenden^ eine zugunsten eines Dritten getroffene Verfügung von dem Erblasser angefochten werden, so ist die Anfechtung dem Nachlaßgerichte gegenüber^ zu erklären. Das Nachlaßgericht soll die Erklärung dem Dritten mitteilen. 6. I, 1948 Abs. 1; 0, 2148 Abs. 1, 3; III. 2254.

1. Wg. Irrtums, Drohung, Übergehung eines Pflichtteilsberechtigten. 2. Das AnfRecht bestimmt sich nach BGB auch, wenn der EB. vor dem Jahre 1900 errichtet worden ist OLG 4130, Bay 9612. 3. Bei Lebzeiten desselben ihm ggüber §§ 143, 130 ff., 2282s. 4. Bay 96U; zuständig das NachlGer. des verstorbenen Bertragsteils.

8 2282.

Die Anfechtung kann nicht durch einen Vertreter1 des Erblassers erfolgen. Ist der Erblasser in der Geschäftsfähigkeit beschränkt, so bedarf er zur Anfechtung nicht der Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters.

1020

Fünftes Buch.

Erbrecht. IV. Abschn. Erbvertrag.

Für einen geschäftsunfähigen Erblasser kann sein gesetzlicher Vertreter mit Genehmigung des Vormundschaftsgerichts2 den Erbvertrag anfechten? Die Anfechtungserklärung bedarf der gerichtlichen oder nota­ riellen Beurkundung? E. I, 1948 Alls. 4; 11, 2148 Abs. 2, 2149 Abs. 1 und 2; 111, 2255.

1. Im Willen; Vertretg. in der Erklärg. ist zulässig. S. Siehe auch § 2283». 4. § 128, a 141.

2. §§ 1828, 1831.

Die Anfechtung durch den Erblasser kann nur binnen Jahresfrist erfolgen? Die Frist beginnt im Falle der Anfechtbarkeit wegen Drohung mit dem Zeitpunkt, in welchem die Zwangslage aufhört,in den übrigen Fällen mit dem Zeitpunkt, in welchem der Erblasser von dem Anfechtungsgrnnde Kenntnis erlangt? Auf den Lauf der Frist finden die für die Verjährung geltenden Vorschriften der §§ 203, 206 entsprechende Anwendung. Hat int Falle des § 2282 Abs. 2 der gesetzliche Vertreter den Erbvertrag nicht rechtzeitig angefochten, so kann nach dem Wegfalle der Geschäftsnnfähigkeit der Erblasser selbst den Erb­ vertrag in gleicher Weise anfechten, wie wenn er ohne gesetz­ lichen Vertreter gewesen wäre?

§ 2283

E- 1, 1948 Abs. 5; II, 2150; III, 2256.

1. §§ 1871, 1882. Vgl. § 124.

3. Tatsächlich; nicht bloß hätte erlangen können. 4. Die einjähr. Fr. des Abs. 1 endet nicht vor Ab­ lauf von 6 Monaten nach dem Zeitpunkt, in dem die GeschUnfähigk. in Wegfall kam (§ 206).

Die Bestätigung eines anfechtbaren Erbvertrags kann nur durch den Erblasser persönlich1 erfolgen? Ist der Erblasser in der Geschäftsfähigkeit beschränkt, so ist die Bestätigung ausge­ schlossen.-'

§ 2284.

E. I, 1648 Abs. 4; II, 2149 Abs. 3; III, 2257.

1. Vertretg. im Willen u. in der Erklärg. ausgeschlossen. 2. Formlos, auch durch konklud. Handlgen, § 144». 3. Auch im Falle des § 22752.

2. durch andere Personen. Die int § 2080 bezeichneten Personen können den Erbvertrag ans Grund der §§ 2078, 2079 nicht mehr anfechten, wenn das Anfechtungsrecht des Erblassers zur Zeit des Erbfalls erloschen ist?

§ 2285.

E. I, 1949 Abs. 2; II, 2151; III. 2258.

1. Durch Fristablauf, Bestätigg.; tog. der Auf. durch diese Personen s. § 2279. Die in § 2285 für den Erbvertr. erteilte Vorschr. ist auch auf das gemeinschaftl. Test, anwendbar RGZ 77165.

§§ 2282-2288.

1021

Rechtsgeschäfte des Erblassers unter Lebenden.

8 2286. Durch den Erbvertrag wird das Recht des Erblassers, über sein Vermögen durch Rechtsgeschäft unter Lebenden zu ver­ fügen, nicht beschränkt.^ e. I. 1051; II, 2152; DI, 2259.

1. Ausnahmen §§ 2287, 2288; Schutz gg. illoyales Verhalten kann auch § 826 bieten; kein Recht des BertrErben, die Entmündigg. des Erbt. wg. Berschwendg. herbeizusühren; Übergang a 2142; in tatsächl. Verfügungen über sein Vermögen ist der Erbt, nicht gehindert; der Erbl. kann durch Heirat, Ann. an Kindes Statt Pflichtteilsrechte schaffen. Schenkungen.

8 2287. Hat der Erblasser in der Absicht,1 den Vertragserben zu beeinträchtigen, eine Schenkung^ gemacht, so kann der Ber­ tragserbe,2 nachdem ihm die Erbschaft angefallen ist,4 von dem Beschenkten die Herausgabe des Geschenkes nach den Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung^ fordern.o Der Anspruch verjährt in drei Jahren^ von dem Anfalle der Erbschaft an.8 e. I, 1952 «bs. 1 und 2; II, 2153; HI, 2260.

1. Boni BertrErben zu beweisen; Benachteiligungsabsicht erfordert., Be­ wußtsein genügt nicht, 11985, RGZ 77 m. 2. §§516—518, nicht solche i. S. des § 534; auch verschleierte Sch.; aber nur Sch. aus dem Vermögensstamm. 3. Jeder, aber nur dieser, nicht der TB. IW 11,6T, RGZ 775. 4. §§ 1922, 1942, 1953; vor dem Erbfalle besteht der An­ spruch auch nicht als bedingter. 5. §§818—821; der BertrErbe kann die Erfüllg. eines SchBersprechens verweigern auch nach Berjährg. des Anspruchs auf Befreiung von der Berbindlichk. 6. Der nur auf einen Bruchteil der Erbsch. eingesetzte BertrErbe kann die Haftung des Erbl. wegen doloser Schenkungen (§§ 823, 826) gg. die übrigen Erben geltend machen; der Anspr. aus § 2287 steht ihm aber daneben unbeschränkt zu. Der Anspr. aus § 2287 gehört nicht zum Nachlaß RGZ 775. 7. §§ 187, 188. 8. Gleichgültig, wann der BertrErbe von dem Erbfall u. von der Sch. Kenntnis erlangt. Beeinträchtigung eines VermächMisseS.

8 2288. Hat der Erblasser den Gegenstand eines vertrags­ mäßig angeordneten Vermächtnisses1 in der Absicht, den Bedach­ ten zu beeinträchtigen, zerstört, beiseite geschafft oder beschädigt, so tritt, soweit der Erbe dadurch außer Stand gesetzt ist, die Leistung zu bewirken, an die Stelle des Gegenstandes der Wert.8 Hat der Erblasser den Gegenstand in der Absicht, den Be­ dachten zu beeinträchtigen, veräußert oder belastet, so ist der Erbe verpflichtet, dem Bedachten den Gegenstand zu verschaffen oder die Belastung zu beseitigen; auf diese Verpflichtung finden die

1022

Fünftes Buch. Erbrecht. IV. Abschn. Erbvertrag.

Vorschriften des § 2170 Abs. 2 entsprechende Anwendung. Ist die Veräußerung oder die Belastung schenkweise erfolgt, so steht dem Bedachten, soweit er Ersatz nicht von dem Erben erlangen kann, der im § 2287 bestimmte Anspruch gegen den Beschenk­ ten zu? E. I, 1956 Abs. 8 Satz 2; II, 2154; III, 2261.

1. Auf Gattungsvermächtnis nicht anwendbar.

2. Objektiver Sachwert z. Z. des VermAnfalles, Zinsen § 290; bei Beschädigg. Ersatz des Minder­ wertes. 8. Verjährung nach § 22872 vom VermAnfall ab. Letztwillige Verfügungen.

§ 2289*

Durch den Erbvertrag wird eine frühere letztwillige Verfügung des Erblassers aufgehoben, soweit sie das Recht des vertragsmäßig Bedachten beeinträchtigen würde? In dem glei­ chen Umfang ist eine spätere Verfügung von Todes wegen un­ wirksam,unbeschadet der Vorschrift des § 2297. Ist der Bedachte ein pflichtteilsberechtigter Abkömmling des Erblassers, so kann der Erblasser durch eine spätere letztwillige Verfügung die nach § 2338 zulässigen Anordnungen treffen? E. I, 1953 Ads. 1 Satz 1, Abs. 2; II, 2155; III, 2262.

1. Im Augenblick des VertrAbschlusses; es kommt nicht darauf an, ob der im EV. Bedachte wirklich Erbe wird u. z. Z. des Erbfalls durch die letztw. Verfügg. wirklich eine Einbuße erleiden würde; vgl. § 2258; die letztw. Vers, hat Bestand, wenn der EV. infolge Anfechtg. nichtig o. durch Aufhebg., Rücktritt beseitigt ist. 2. Hier tatsächl. Beeinträchtigg. vorausgesetzt, die spätere Verfügg. bleibt bestehen, wenn der VertrErbe nicht erben kann o. will; spätere Vers, gültig, wenn nachträgl. Verfügg. im EV. Vorbehalten; Errichtg. von EV. u. Testament am nämlichen Tag OLG 18359. 8. Siehe § 2271». Aufhebung des Erbvertrags: durch Vertrag.

§ 2290*

Ein Erbvertrag sowie eine einzelne vertragsmäßige1 Verfügung kann durch Vertrag von den Personen aufgehoben werden, die den Erbvertrag geschlossen haben? Nach dem Tode einer dieser Personen kann die Aufhebung nicht mehr erfolgen. Der Erblasser kann den Vertrag nur persönlich schließen? Ist er in der Geschäftsfähigkeit beschränkt,^ so bedarf er nicht der Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters. Steht der andere $etl5 unter Vormundschaft, so ist die Ge­ nehmigung des Vormundschaftsgerichts 6 erforderlich. Das Gleiche gilt, wenn er unter elterlicher Gewalt steht, es sei denn, daß der Vertrag unter Ehegatten oder unter Verlobten geschlossen wird? Der Vertrag bedarf der im § 22768 für den Erbvertrag vor-geschriebenen Form. E. I, 1957; II, 2156; III, 2263.

§§ 2288-2293.

1023

1. Für einseitige s. § 2299. L. Auch durch späteren TB. ohne ausdrückl. Aufhebungsvertrag; Aushebg. des Aufhebungsvertrags stellt den alten EV. nicht ohne weiteres wieder her; für die Anfechtg. des Aufhebungs­ vertrags gelten die Grundsätze des allgem. Teils, §§ 2281 ff., 2078 ff. nicht anwendbar; wg. Ehegatten s. § 2292; Verzicht des bedachten Dritten § 2352. 3. § 2274 A 1 u. 2. 4. §§ 106, 114. S. Der nicht Erb­ lasser ist. 6. §§ 108, 182, 1828. 7. Hier genügt Einwilligg. des gesetzt. Vertreters §§ 107, 114. 8. Auch § 22762 anwendbar.

durch Testament.

8 2291.

Eine vertragsmäßige Verfügung, durch die ein Ver­ mächtnis oder eine Auflage angeordnet ist, kann von dem Erb­ lasser durch Testament1 aufgehoben werden. Zur Wirksamkeit der Aufhebung ist die Zustimmung des anderen Vertragschließen­ den erforderlich;^ die Vorschriften des § 2290 Abs. 3 finden Anwendung. Die Zustimmungserklärung bedarf der gerichtlichen oder nota­ riellen Beurkundung^ die Zustimmung ist unwiderruflich. 6. II, 2157; III, 2264.

!♦ Jeder Art; Widerruf des T. macht die aufgehobene Verfügg. wieder wirksam §§ 2257, 22582, 2279. 2. Kann nachträgl., aber nicht nach dem Tode des Erbt, erfolgen; Zust. der Erben des anderen Teils nicht genügend, Aufhebg. nach § 2291 kann nicht nach dessen Tod erfolgen. 3. § 128, a 141, FGG 88 167 ff.

§ 2282.

Ein zwischen Regatten1 geschlossener Erbvertrag kann auch durch ein gemeinschaftliches Testament2 der Ehegatten aufgehoben werdens die Vorschriften des § 2290 Abs. 3 finden Anwendung.^ E. 11, 2158; III, 2265.

1. Oder zw. Verlobten, wenn sie nur z. Z. der Aufhebg. Eheleute sind, Bay 83so, RIA 9". 2. §§ 2265 ff. 3. Ganz o. teilweise, auSdrückl. o. stillschweig. § 22581; § 2292 gilt nicht für vor 1. 1. 1900 errichtete EV. a 2142. 4 Genehmigg. des BG. nur zur Aufhebg. des EB., nicht auch zu den positiven Bestimmungen des T., u. zwar sowohl für den Fall, daß ein durch den EV. begründetes Erbr. des unter Bormundsch. (Pflegsch.) stehenden Eheteils aufgehoben wird, als auch für den Fall, daß die Bedenkg. eines Dritten im EB. beseitigt werden soll. Im übrigen gelten für den in der GeschFähigk. Beschränkten die allgem. Grundsätze des Testamentsrechts.

durch Rücktritt.

§ 2293.

Der Erblasser kann von dem Erbvertrage zurücktreten, wenn er sich den Rücktritt im Vertrage Vorbehalten hat.^ E. I, 1958 Abs. 1 Satz 1; H 2159; III, 2266.

1. Form des Rücktritts §§ 2296 s.; s. auch §§ 2298», 22993.

1024

Fünfte» Buch. Erbrecht. IV. Abschn. Erbvertrag.

8 2294.

Der Erblasser kann von einer vertragsmäßigen Ver­ fügung^ zurücktreten,wenn sich der Bedachte einer Verfehlung schuldig macht? die den Erblasser zur Entziehung des Pflicht­ teils berechtigt^ oder, falls der Bedachte nicht zu den Pflicht­ teilsberechtigten gehört, zu der Entziehung berechtigen würde, wenn der Bedachte ein Abkömmling des Erblassers wäre. 6. II, 2160 «ds. 1; UI, 2267.

1. § 2278.

2. §§ 2296s.; s. § 22892; RücktrRecht unverzichtbar; Wirkg. des Nücktr. ist Aushebg. nur der betreff. Verfügg. u. der etwaigen Gegen­ verpflichtung des Bedachten. 3. Nach Abschluß des EB. 4. §§ 2333 bis 2335.

8 2295»

Der Erblasser kann von einer vertragsmäßigen Ver­ fügung zurücktreten, wenn die Verfügung mit Rücksicht auf eine rechtsgeschäftliche Verpflichtung des Bedachten, dem Erblasser für dessen Lebenszeit wiederkehrende Leistungen zu entrichten, insbesondere Unterhalt zu gewähren, getroffen ist1 und die Ver­ pflichtung vor dem Tode des Erblassers aufgehoben wirb.2 ®. II, 2161; III, 2269.

1. In anderen Fällen kann der Erbl. beim Borliegen der Voraussetzungen für den Rücktr. von einem gegenseit. Vertr. im Wege der Kondiktion Einwilligg. des Erben in die Aufhebg. des EB. fordern. 2. Wenn die Ver­ pflichtung nicht existent geworden o. nicht erfüllt worden ist, nur An­ fechtung, nicht Rücktritt. Form des Rücktritts.

8 2299.

Der Rücktritt kann nicht durch einen Vertreter1 er­ folgen. Ist der Erblasser in der Geschäftsfähigkeit beschränkt, so bedarf er nicht der Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters.2 Der Rücktritt erfolgt durch Erklärung gegenüber dem ande­ ren Vertragschließenden? Die Erklärung bedarf der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung? E. I, 1958; II, 2162 Abs. 1 und 2; III, 2’69.

1. Im Willen; aber bei Erklärg. Vertretg. zulässig. 2. Vgl. §§ 2271, 22821, 22902. 3. §§ 349, 130 ff. 4. § 128, FGG §§ 167 ff., »141.

8 2297.

Soweit der Erblasser zum Rücktritte berechtigt ist,1 kann er nach dem Tode des anderen Vertragschließenden die ver­ tragsmäßige Verfügung durch Testament aufheben.2 In den Fällen des § 2294 finden die Vorschriften des § 2336 Abs. 2 bis 4 entsprechende Anwendung? ®. I, 1961; n, 2168; III, 2270.

1. §§ 2293—2295, f. § 22982s2,2. z. Siehe § 22891S2; im Gegensatz zu § 2290 is a. 3. § 2337 s 2 nicht entspr. anwendbar.

Zweiseitige Erbverträge.

g 2298.

Sind in einem Erbvertrage von beiden Teilen1 ver­ tragsmäßige Verfügungen getroffen,? so hat die Nichtigkeit? einer dieser Verfügungen die Unwirksamkeit des ganzen Vertrags zur Folge. Ist in einem solchen Vertrage der Rücktritt Vorbehalten/ so wird durch den Rücktritt eines der Vertragschließenden der ganze Vertrag aufgehoben. Das Rücktrittsrecht erlischt mit dem Tode des anderen Vertragschließenden. Der Überlebende kann jedoch, wenn er das ihm durch den Vertrag Zugewendete aus­ schlägt, seine Verfügung durch Testament aufheben.? Die Vorschriften des Abs. 1 und des Abs. 2 Satz 1, 2 finden keine Anwendung, wenn ein anderer Wille der Vertragschließen­ den anzunehmen ist. e. I, 1959, 1961; II, 2164; III, 2271.

1. Wenn nur von einem, 88 2279, 2085. 8. Zugunsten des anderen VertrTeils o. eines Dritten; vgl. 88 2270 s., 22782. 3. Auch infolge Anfechtg. (8 142), nicht die nachträgl. Unwirksamk., nicht der Ausfall der Bedingg. 4. § 2293, vom Vertrag, nicht bloß einer einzelnen Verfügg. 5. Vgl. 8 22712; im übrigen bleibt der EV. gültig; Satz 3 ist nicht bloß Auslegungsregel. Einseitige Verfügungen.

§ 2299.

Jeder der Vertragschließenden kann in dem Erbver­ trag einseitig jebe1 Verfügung treffen, die durch Testament ge­ troffen werden kann. Für eine Verfügung dieser Art gilt das Gleiche, wie wenn sie durch Testament getroffen worden wäre.? Die Verfügung kann auch in einem Vertrag aufgehoben werden, durch den eine vertragsmäßige Verfügung aufgehoben wird.? Wird der Erbvertrag durch Ausübung des Rücktrittsrechts * oder durch Vertrag aufgehoben, so tritt die Verfügung außer Kraft, sofern nicht ein anderer Wille des Erblassers anzu­ nehmen ist. e. I, 1955, 1956 Ads. 1, 1960; II, 2165; m, 2272.

1. Dagegen bindend 3 22782.

2. Es finden die Borschr. für letztw. Zuwendungen direkt (nicht bloß entsprechend nach § 2279) Anwendg., nicht die Borschr. für vertragsmäß. Verfügungen. 3. 3 2290. 4. 38 2293ff. Eröffnung.

g 2300.1

Die für die Eröffnung eines Testaments geltenden Vorschriften der §§ 2259 bis 2263, 2273 finden auf den Erb­ vertrag entsprechende Anwendung,? die Vorschriften des § 2273 Staudinger, Handaulgabe de» BGB.

65

1026 Fünftes Buch. Erbrecht. IV. Abschn. Erbvertrag. §§ 2300—2302. Satz 2, 3 jedoch nur dann, wenn sich der Erbvertrag in besonde­ rer amtlicher Verwahrung befindet.^ E. I, 1945 Satz 3; II, 2166; III, 2273.

!♦ Gilt auch für vor dem 1. 1. 1900 errichtete EV., wenn der Erbt, nach dem 31. 12. 99 gestorben ist, RGZ 48 se. 2. §§ 2259—2263, 2273 si finden auch auf offen in allgem. amtl. Verwahrung befindliche EV. Anwendg., RGZ 4896, RIA 3156, a. M. RIA 197; Beteiligter i. S. der §§ 2260, 2262 auch der überleb. VertrTeil; entspr. Anwendg. des §227381 s. RIA 6178 (Verfügungen des überleb. VertrTeils); Einsicht, Abschrifterteilg. von EV. FGG § 34 u. Landesr., nicht § 2264, RGZ 53 »so, NIA 3ib6, OLG 5345, pr. MG a 49ff., B. NotG a 22, 39ff.; Zuständig!, der Notare in B. NachlG a 22, 11, NachlO § 38; Rückgabe des eröffneten EV. an den Notar entscheidet sich nach Landesr. RGZ 53 390, £)£($$ 8285, Pr. FGG a 42, B. NachlO §§ 38, 40; auch mit einem anderen Vertr. in einer Urk. verbundene EV. müssen nach §§ 2300, 2259 ff. eröffnet werden; nach Eröffnung eines solchen Vertrags durch den Notar in B. ist nur Abschr. an das NachlGer. zu senden, vgl. auch NachlO § 384. 3. Der unverschlossen in der allgem. amtl. Verwahrg. gewesene EV. bleibt nach der Eröffnung in derselben. Schenkung von Todes wegen.

8 2301.

Aus ein Schenkungsversprechen,welches unter der Bedingung2 erteilt wird, daß der Beschenkte den Schenker über­ lebt, finden die Vorschriften über Verfügungen von Todes wegen3 Anwendung. Das Gleiche gilt für ein schenkweise unter dieser Bedingung erteiltes Schuldversprechen oder Schuldanerkenntnis der in den §§ 780, 781 bezeichneten Art. Vollzieht der Schenker die Schenkung durch Leistung des zugewendeten Gegenstandes,^ so finden die Vorschriften über Schenkungen unter Lebenden Anwendung.^ 6. I, 1963; II, 2167; III. 2274.

2. Nicht bloß mit Mcks. auf die Erwartg. des Todes; cs darf auch nicht bloß die Erfüllg. auf die Zeit des Todes hinausgeschobeu sein; vgl. SächsArch 09 *91, Übergabe eines Sparkassenbuchs mit der Auf­ lage, die Einlage zur Bestreitg. der Begräbniskosten zu verwenden, Rest mit bestimmten Pers, zu teilen, ist nicht Schenkg. v. Todes wg., WürttJ 205 Übergabe eines Geldbetrags mit der Bestimmg., daß derselbe dem Empfänger beim Tode des Gebers zufallen solle, ist. betagte Schenkg. u. Lebenden. 3. Über Erbverträge, insbes. die Formvorschriften, vgl. §§ 2274 ff., 2279; Heilg. des Formmangels OLG V5. 4. OLG 16«°, WarnE 08^«°2, Gruch. 50«51, BayZ 0991. 5. §§516ff.; Tatfrage im einzelnen Fall, ob die Schenkg. aufschieb, bedingt sein soll dadurch, daß der Beschenkte den Schenker überlebt, o. auflösend durch das Vorableben des Beschenkten. 1. § 518.

Vertrag über Errichtg. letzt«. Verfügungen.

§ 2302.

Ein Vertrag/ durch den sich jemand verpflichtet, eine Verfügung von Todes wegen zu errichten oder nicht zu errichten/ aufzuheben oder nicht aufzuheben, ist nichtig. E. I, 1754; II, 2168; III, 2276.

L. Auch auf vor 1. 1. 00 geschlossene Verträge anwendbar RGZ 75 L. Oder in bestimmter Weise nicht zu testieren; zulässig der vertragmäß. Verzicht ggüber gesetzt. Erben auf das Recht, von Todes wg. o. anderweit zu verfügen Bay 6711; dagg. fällt z. B. eine vertragsmäß. Bindg. hinsichtl. der nach § 2336 durch letztw. Berfügg. vorzunehmenden Entziehg. des PflT. unter § 2302.

Fünfter Abschnitt.

Pflichtteil. Grundsätzlich ist das Recht auf den PflT. ein bloßes Forderungsrecht auf Zahlung 'der Hälfte des Wertes des gesetzt. Erbteils, bzw. des an dieser Hälfte fehlenden Teiles. Es ist also kein Erbrecht; ein formelles Noterbrecht kennt das BGB. nicht. Das Recht auf den PflT. kann nur aus gewissen gesetzt. Gründen entzogen werden. Es stetzt nicht nur den Abkömmlingen u. Eltern des Erblassers, sondern auch seinem Ehegatten zu; dagg. ist es entfernteren Aszendenten u. Geschwistern nicht gegeben. Boraussetzg. jedes PflTRechts ist, daß eine der im altgemeinen dazu berechtigten Personen im Einzelfalte durch Berfügg. von Todes wg. von der Erbfolge ganz ausgeschlossen o. im PflT. verkürzt ist; in der Wirkg. steht unter gewissen Umständen auch eine Schenkg. unter Lebenden gemäß §§ 2325 ff. der Berfügg. von Todes wg. insofern gleich, als die Er­ gänzung des PflT. gefordert werden kann und zwar vom Erben; der nach § 2329 dem Beschenkten ggüber, u. zwar auch einem alleinigen Erben gegebene Bereicherungs-Herausgabeanspr. ist nicht als PflTR., sondern nur als ein dieses ersetzendes AnfechtgsR. zu erachten; denn ein alleiniger Erbe kann keinen PflTAnspr. haben, u. dieser kann sich nur gg. Erben richten. Wer im einzelnen Falle ein gesetzt. Erbr. nicht hätte, falls die gesetzt. Erbfolge eintreten würde, kann auch kein PflTR. haben. Für entferntere Abkömmlinge u. Eltern des Erblassers ist sogar für gewisse Fälle der PflTAnspr. ganz o. teilweise durch § 2309 ausge­ schlossen, selbst wenn sie mangels der sie ausschließenden Berfügg. von Todes wg. als gesetzt. Erben berufen wären. Aus dem R. auf den PflT. ist nicht immer in concreto ein Anspr. auf Leistg. des PflTBetrags abzuleiten. Die Verbindlichkeiten aus PflTRechten gehören zu den NachlVerbindlichkeiten, § 1967; sie gehen regelmäßig den Verbindlichkeiten aus Vermächtnissen u. Auflagen im Range vor, vgl. §§ 1974 s 2, 1991S 1992, KO § 226. Anderseits bestehen für Verbindlichkeiten aus PflTRechten vielfach gleiche Vorschr. wie für solche aus Vermächtnissen u. Auflagen (s. unten). Der Pfändg. ist der PflTAnspr. nur unterworfen, wenn er durch Vertrag anerkannt 0. rechtshängig geworden ist, ZPO § 852. Wegen Anfechtg. einer Berfügg. von Todes wg. wg. Übergehung eines z. Z. des Erbfalls vorhandenen PflTBerechtigten s. §§ 2079 ff. Auf das PflTR. kann verzichtet werden; wer auf sein gesetzt. Erbr. verzichtet, hat auch kein PftTR., vgt. § 2346, aber auch § 2349. Wg. Anfechtbark, des PflTAnspr. aus dem Gesichtspunkte der Erbunwürdigk. s. § 2345; über Entziehung des PflT. §§ 2333 ff., über die sog. Enterbg. in guter Absicht § 2338.

1028

Fünftes Buch. Erbrecht.

V. Abschn. Pflichtteil.

Weitere Borschr. über PflTR. s. in §§ 312, 1972 ff., 1991 *, 2188 s., 2213; vgl. auch §§ 1369, 1440, 1486, 1526, 1549, 1553, KO §§ 226—228. 230, ZPO § 863. PflTR. des Fiskus u. anderer jur. Personen in An­ sehung des Nachl. verpflegter o. unterstützter Personen s. a 139. Vor­ behalt für ritterschaftl. Familien a216. Hinsicht!. Statutenkollisi.on s. a 24—28. Zeitl. Geltg. der Borschr. a213, vgl. RGZ 54-", 58^

Berechtigte.

Höhe.

8 2303^ Ist ein Abkömmling1 des Erblassers durch Verfügung von Todes wegen von der Erbfolge ausgeschlossen,so kann er von dem Erben3 den Pflichtteil verlangen.^ Der Pflichtteil besteht in der Hälfte des Wertes des gesetzlichen Erbteils.^ Das gleiche Recht steht den Eltern6 und dem Ehegatten? des Erblassers 'zu, wenn sie durch Verfügung von Todes wegen von der Erbfolge ausgeschlossen fittb.8 E. 1, 1976 Abs. 1, 1976 Abs. 2 1978; a, 2169; III, 2276.

1. § 1924 A. 1.

2. Nach § 1938 o. durch Einsetzg. anderer Personen als Erben, s. auch § 2305 A. 1; Boraussetzg. des PslTAnspruchs ist, daß der Abk. als gesetzt. Erbe auch wirklich berufen gewesen wäre (§ 1924). 3. Siehr §§ 2318 ff. 4. Forderungsr. auf Zahlung einer Geldsumme, entsteht mit dem Erbfall, ist vererbt, u. übertragb.; s. auch § 1967. 5. §§ 1924ff., 2310ff. 6. § 1925 2T. 2; f. § 2311 2. 7. § 1931 A I; gesetzt. Erbteil des Eheg. nur, was er als solcher, nicht was er als gleich­ zeitiger Verwandter des Erbl. zu fordern hätte; Voraus (§ 1932) gehört nicht zum gesetzt. Erbt.; der Eheg. kann nicht auf den Nießbr. des PflTs. beschränkt werden. 8. Wg. der fortwirkenden erbrecht!. Wirkgen des früheren gesetz!. Güterstandes vg!. OLG 5180, ll258, auch RGZ 65 Zuwendung des Pf!ichttei!s.

8 2304» Die Zuwendung des Pflichtteils ist im Zweifel nicht als Erbeinsetzung anzusehen.^ L. I, 1977; II, 2170; IN, 2277.

1. Vgl. § 2087; also als Vermächtnis, vgl. IW 04Bay 388s, OLG 5180; gegenteiliger Wille des Erbt, kann sich aus „Einsetzg." auf den PflT., Bezeichnung als „Erbe" ergeben, vgl. R 03BayZ 07^, Bay 3510,668, OLG 5 -5S; für altrechtliche Test, gelten die Auslegungsregeln des alten Rechts, s. OLG 11--2, JW02"8, Bay 5-06. Wg. Zuwendg. eines Vermächtnisses zur Deckg. des PflT. s. § 2307.

Pflichtteils-Ergänzung.

8 2305. Ist einem Pflichtteilsberechtigten ein Erbteil hinter­ lassens der geringer ist als die Hälfte2 des gesetzlichen Erbteils, so kann der Pflichtteilsberechtigte von den Miterben als Pflicht­ teil den Wert des an der Hälfte fehlenden Teiles verlangen? E. I, 1979; II, 2171; ffl, 2278.

1. Auch der Fall, wenn PflTBerechtigter als gesetzt. Erbe durch Erbeinsetzg. eines Anderen auf einen Bruchteil beschränkt ist.

2. §§ 2310ff.;

88 2302-2307.

1029

ist dem PflTBerechtigten gerade genau die Hälfte des gesetzl. Erbteils hinterlassen, so hat er keinen PflTAnspr. 3. Im übrigen muß er Erbe bleiben, er kann nicht die Erbsch. ausschlagen u. den vollen PflT. ver­ langen: Ergänzg. für die anderen Erben NachlBerbindlichk., s. auch 8 2058. Berufung unter Beschränkungen.

8 2306. Ist ein als Grbe1 berufener Pflichtteilsberechtigter durch die Einsetzung eines Nacherben, die Ernennung eines Testamentsvollstreckers oder eine Teilungsanordnung beschränkt^ oder ist er mit einem Vermächtnis oder einer Auflage beschwert, so gilt die Beschränkung oder die Beschwerung als nicht ange­ ordnet,wenn der ihm hinterlassene Erbteil^ die Hälfte des gesetzlichen Erbteils nicht übersteigt.^ Ist der hinterlassene Erb­ teil^ größer, so kann der Pflichtteilsberechtigte den Pflichtteil verlangen, wenn er den Erbteil ausschlägt;6 die Ausschlagungs­ frist beginnt erst, wenn der Pflichtteilsberechtigte von der Be­ schränkung oder der Beschwerung Kenntnis erlangt? Einer Beschränkung der Erbeinsetzung steht es gleich, wenn der Pflichtteilsberechtigte als Nächerbe eingesetzt ist.8 e. I, 1981 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2, 2034 Abs. 1; II, 2172; in, 2279.

1 Der als Ersatzerbe o. bedingt als Erbe eingesetzte PflTBerechtigte

kann ohne weiteres den PflT- verlangen, muß ihn aber herausgeben o. sich anrechnen lassen, wenn der Fall der Ersatzerbeinsetzg. o. die Bedingg. eintritt, vgl. OLG 21345; der nur mit einem Vermächtnis bedachte u. in der in § 2306 bezeichneten Weise beschränkte o. beschwerte PflTBerechtigte fällt unter §§ 2307, 2308. 2. §§ 2100, 2197, 2044, 2048, nicht §§ 1369, 1638, 1639, 1651N2; zulässige Beschränkg. §2338, IW 1911’7®. 3. Der PflTBerechtigte bleibt Erbe; s. auch § 2307; vor Eintritt des Erbfalls erledigte o. nach diesem Zeitpunkt unwirksam gewordene Beschränkg. u. Beschwerg, kommt überhaupt nicht in Be­ tracht; im Falle des Ws. 2 fällt der Vorerbe sofort weg, der Fall der Nacherbfolge tritt sofort ein. 4. Maßgeb. nur der hinterlassene Bruch­ teil des Nachlasses OLG 11262, 18’«’, die Beschränkg. u. Beschwerg, bleibt außer Betracht. 5. Ist die Hälfte nicht erreicht, so findet da­ neben § 2305 Anwendg. 6. Schlägt er aus, so treffen die Lasten den gesetzl. Erben: schlägt er nicht aus, so bleibt er Erbe mit allen Rechten u. Lasten OLG 18’««; Wahlrecht vererbt. § 2317. 7. S. §§ 1944, 2308; ist der PflTBerechtigte Nacherbe, so beginnt die Frist nicht vor Eintritt der Nacherbfolge. 8. Es gilt alles im Ws. 1 Bestimmte OLG 18’««. Bedenkung mit einem Vermächtnis.

8 2307, Ist ein Pflichtteilsberechtigter mit einem Vermächtnisse bedacht, so kann er den Pflichtteil verlangen, wenn er das Ver­ mächtnis ausschlägt? Schlägt er nicht aus, so steht ihm ein Recht auf den Pflichtteil nicht zu, soweit der Wert des Ver­ mächtnisses reicht;2 bei der Berechnung des Wertes bleiben Be-

1030

Fünftes Buch. Erbrecht.

V. Abschn. Pflichtteil.

schränkungcn und Beschwerungen der im § 2306 bezeichneten Art außer Betracht.^ Der mit dem Vermächtnisse beschwerte Erbe^ kann den Pflichtteilsberechtigten unter Bestimmung einer angemessenen Frist5. zur Erklärung über die Annahme des Vermächtnisses auffordern. Mit dem Ablaufe der Frist gilt das Vermächtnis als ausgeschlagen, wenn nicht vorher die Annahme erklärt wird. e. I, 1980, 1982; II, 2173; III, 2280.

1. AusschlRecht vererbt., vgl. KZ 2317, 2180, 1952; vor der Ausschl. besteht kein PflTeilsanspr., soweit das Verm. reicht, Erhebg. des PflTAnspruchs ist nicht notwendig als Ausschl. des Verm. aufzufassen OLG 12 890: das Wahlrecht besteht auch, wenn der Pflichtt. vollständig u. unbeschränkt vermacht ist Bay 89°i; PflTeilslast §§ 2320—2322; Ver­ jährung § 23323; Anfechtg. der Ausschl. § 2308; Rang des Verm. im NachlKonk. KO § 2263. 2 Verlangen des Mehrwerts des PflTeils ist nicht Anfechtg. der letztw. Verfügg. OLG 123". 3. D. h. sie verringern den Wert des Verm. nicht. 4. Mehrere nur gemeinschaftl. § 2038; nicht ein beschwerter VermNehmer. 5. §§ 186 ff.

Anfechtung der Ausschlagung.

§ 2308. Hat ein Pflichtteilsberechtigter, der als Erbe oder als Vermächtnisnehmer in der im § 2306 bezeichneten Art beschränkt oder beschwert ist, die Erbschaft oder das Vermächtnis ausge­ schlagen/ so kann er die Ausschlagung anfechten, wenn die Be­ schränkung oder die Beschwerung zur Zeit der Ausschlagung weggefallen und der Wegfall ihm nicht bekannt war.2 Auf die Anfechtung der Ausschlagung eines Vermächtnisses finden die für die Anfechtung der Ausschlagung einer Erbschaft geltenden Vorschriften entsprechende Anwendung.2 Die An­ fechtung erfolgt durch Erklärung gegenüber dem Beschwerten.^ E. I, 2040 Abs. 1; II, 2173; III, 2281.

1. Nach §§ 23061 o. 2307. Fahrlässigk.; § 1955.

2. Wenn auch unentschuldbar, ins. grober AnfRecht vererblich. 3. §§ 1954 ff. 4. Abweich, von

Pflichtteil der entfernteren Abkömmlinge, Eltern.

§ 2309. Entferntere Abkömmlinge und die Eltern des Erb­ lassers sind insoweit nicht pflichtteilsberechtigt,als ein Ab­ kömmling, der sie im Falle der gesetzlichen Erbfolge ausschließen würde,2 den Pflichtteil verlangen kann2 oder das ihm Hinter­ lassene annimmt.4 E. I, 1983; II, 2175; IN, 2282.

1. Einschränkg. des § 2303, damit dem nämlichen Stamme kein zwei­ maliges PflTRecht gewährt wird; Boraussetzg. der Anwendg. des § 2309 ist, daß die entf. Abk. o. Eltern an sich PflTRecht nach § 2303 haben,

§§ 2307—2311.

1031

s. A. 2. L. Nach §§ 19242, 1930, aber auf Grund besonderer Tat­ sachen (Ausschlagg., ErbunwürdigkErklärg., Erbverzicht o. Ausschluß von der gesetzl. Erbfolge, vgl. §§ 1938, 1953, 2344, 2346) in concreto nicht ausschließt, so daß sie infolge des Ausschlusses durch die Berfügg. von Todes wegen an sich nach § 2303 pflichtteilsberechtigt sein würden. 8. Rechtlich, gleichgültig, ob er ihn wirklich verlangt, Erlaß des schon erworbenen PflTAnspr. also für Anwendg. des § 2309 kein Hindernis; den PflT. kann auch derjenige verlangen, der sich Borempfänge nach § 2315 auf den PflT. anrechnen lassen muß o. infolge von Berücksichtigg. der Ausgleichungspfl. nach § 2316 nichts mehr erhält, ferner i. S. des § 2309 auch derjenige, dessen PflTAnspr. eine peremtorische Einrede, z. B. auf Gr. Erbunwürdigk. (§ 23451 s 2) 0. Verjährg., entgegensteht. 4 Hinterlassen durch Berfügg. von Todes wg. nach §§ 2306, 2307; als hinterlassen gilt der volle Betrag des Zugewendeten, auch wenn der Anspr. darauf mit einer peremtorifchen Einrede behaftet ist. Berechnung des Pflichtteils. Feststellung des Erbteils.

8 2310* Bei der Feststellung des für die Berechnung des Pflichtteils maßgebenden Erbteils1 werden diejenigen mit­ gezählt,welche durch letztwillige Verfügung von der Erbfolge ausgeschlossen fütb3 oder die Erbschaft ausgeschlagen habend oder für erbunwürdig erklärt sind? Wer durch Erbverzicht3 von der gesetzlichen Erbfolge ausgeschlossen ist, wird nicht mit­ gezählt? E. I, 1984; n, 2176; in, 2283.

S. Ihr Wegfall hat eine Erhöhg. des Pflichtt. der anderen Berechtigten nicht zur Folge. 8. Die lediglich von der gesetzl. Erb­ folge Ausgeschlossenen u. die rechtmäßig Enterbten. 4. Wenn auch nur nach § 2306 wg. Belastg. ihres Erbteils mit Beschränkungen o. Beschwerungen. 5. §§ 2339 ff., 2344. 6. § 2346 *. 7. Vgl. § 23161 s 2; OLG 12391; wer nur auf das PflTR. verzichtet hat, wird mitgezählt. L § 2303*.

Feststellung des Nachlasses.

8 2311. Der Berechnung des Pflichtteils wird der Bestand und der Wert des Nachlasses zur Zeit des Erbfalls zu Grunde ge­ legt? Bei der Berechnung des Pflichtteils der Mern des Erb­ lassers bleibt der dem überlebenden Ehegatten gebührende Voraus außer Ansatz? Der Wert3 ist, soweit erforderlich, durch Schätzung zu er­ mitteln? Eine vom Erblasser getroffene Wertbestimmung ist nicht maßgebend. E. I, 1985, 1986, 1987; II, 2177; m, 2284.

1. Die Gefahr des Untergangs, der Verschlechterung der NachlGegenstände trägt der PflichttBerechtigte nicht, vgl. RGZ 72 382. Durch Kon­ fusion erloschene Rechtsverhältnisse werden als nicht erloschen behandelt; Passiven kommen nur in Abzug, soweit sie auch bei Eintritt der gesetzl.

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Fünftes Buch. Erbrecht.

V. Abschn. Pflichtteil.

Erbf. gegeben wären, also nicht auf einer Verfügg. des Erbl. von Todes wegen beruhen, wie Vermächtnisse, Auflagen usw. 2. § 1932; nicht anwendbar, wenn der V. im konkreten Falle dem Eheg. nicht gebührt. 3. Der Aktiven u. der Passiven. 4. Nicht durch Veräußerung / der NachlGegenstände; Schätzg. nicht erforderl., soweit der Wert klar u. zweifellos, bei Gegenständen mit Kurswert mittlerer Tageskurs an dem dem letzten Wohns. des Erbl. nächstgelegenen Börsenplatz maßgeb.; im übrigen Schätzg. eines Hauses auch notwendig, wenn nach dem Erbfall ZwVerst. desselben stattfand IW 10 238; wg. Anspr. der PsTBerechtigten auf Schätzg. s. RGZ 72->»°.

§ 2312. Hat der Erblasser angeordnet oder ist nach § 2049 anzunehmen, daß einer von mehreren Erben1 das Recht haben soll, ein zum Nachlasse gehörendes Landgut zu dem Ertrags­ werte zu übernehmen,^ so ist, wenn von dem Rechte Gebrauch gemacht wird, der Ertragswert auch für die Berechnung des Pflichtteils maßgebend.Hat der Erblasser einen anderen Über­ nahmepreis bestimmt, so ist dieser maßgebend, wenn er den Er­ tragswert erreicht und den Schätzungswert nicht übersteigt.^ Hinterläßt der Erblasser nur einen Erben, so kann er an­ ordnen, daß der Berechnung des Pflichtteils der Ertragswert oder ein nach Abs. 1 Satz 2 bestimmter Wert zu Grunde gelegt werden soll. Diese Vorschriften finden nur Anwendung, wenn der Erbe, der das Landgut erwirbt, zu den im § 2303 bezeichneten pflicht­ teilsberechtigten Personen gehört. E. in, 2285.

1. Abs. 3. 2. Anfechtg. der Anordnung wg. Verletzg. des PflichttRechts ist ausgeschlossen. 3. Vgl. §§ 1515, 2049, a 137. 4. Diese Bestimmg. kann ebenso in einem Gutsüberlassgsvertr. wie in einer letztwill. Verfügg. erfolgen, SB ant® 09 N 411.

§ 2313. Bei der Feststellung des Wertes des Nachlasses bleiben Rechte und Verbindlichkeiten, die von einer aufschiebenden Be­ dingung abhängig sind, außer Ansatz. Rechte und Verbindlich­ keiten, die von einer auflösenden Bedingung abhängig sind, kommen als unbedingte in Ansatz. Tritt die Bedingung^ ein, so hat die der veränderten Rechtslage entsprechende Ausgleichung zu erfolgen? Für ungewisse oder unsichere Rechte sowie für zweifelhafte Verbindlichkeiten gilt das gleiche wie für Rechte und Verbind­ lichkeiten, die von einer aufschiebenden Bedingung abhängig sind? Der Erbe ist dem Pflichtteilsberechtigten gegenüber verpflichtet, für die Feststellung eines ungewissen und für die Verfolgung

§§ 2311—2315.

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eines unsicheren Rechtes zu sorgen, soweit es einer ordnungs­ mäßigen Verwaltung entspricht. E. I, 1980 Abs. 8, 4; II, 2178; III, 2286.

!♦ Aufschiebende o. auflösende. 2. Rückzahlg. des zuviel Erhaltenen durch den PflichttBerechtigten, bzw. Nachzahlg. des zu wenig Geleisteten durch den Erben, vgl. § 162; SicherhLeistg. kann der PflTBerechtigte nur bei Anordnung durch den Erbl. verlangen. 3. IW 06114, OLG 7143: wg. Ermittlung des Wertes einer Leibrente s. RGZ 72382. Forde­ rungen der im Aufgebotsverfahren ausgeschlossenen NachlGl. sind nach § 2311 zu berücksichtigen, kommen also in Ansatz. Ansknnftpflicht des Erben.

§ 2314* Ist der Pflichtteilsberechtigte nicht Erbe/ so hat^ il)m3 der Erbe^ auf Verlangen über den Bestand des Nach­ lasses^ Auskunft zu erteilend Der Pflichtteilsberechtigte kann verlangen, daß er bei der Aufnahme des ihm nach § 260 vor­ zulegenden Verzeichnisses der Nachlaßgegenstände zugezogen und daß der Wert der Nachlaßgegenstände ermittelt wird. Er kann auch verlangen, daß das Verzeichnis durch die zuständige Be­ hörde oder durch einen zuständigen Beamten oder Notar aus­ genommen wird.^ Die Kosten fallen dem Nachlasse zur Saft.8 E. I, 1988 Abs. 1 Satz 1; II, 2179; III, 2287.

Weil er von der gesetzt. Erbfolge ausgeschlossen ist o. nach § 2306 ausgeschlagen hat; Schutz, wenn er Erbe ist §§ 1993, 2027 f., 2038, 2057; OLG 4 *27, 11 258, IW 06338. 2. Aus dem PflTR. entspringender, klag­ barer Anspruch; Befreiung von der Pfl. durch den Erblasser, durch Vertr. zw. Erbt. u. PflichttBerechtigten (sofern nicht Verzicht auf das PflichttR. gewollt u. Form gewahrt ist) ausgeschlossen, vgl. RIA l444. 3. Mehrere sind nicht Gesamtgläubiger, OLG 4432. 4. Mehrere sind Gesamtschuldner 88 2058, 421 ff.; nicht der TV. IW 026216, RGZ 50 225. 5. Zur Zeit des Erbfalles; wg. Ausk. ü. Schenkungen (8 2325), ausgleichungspflichtige Zuwendungen s. RGZ 73 369,372. 6. Pfl. zur Seifig, des OffenbEides unter den Voraussetzgen des 8 260, vgl. OLG 18333, SeuffBl 738()8, s. auch 8 261, ZPO 8 889, FGG 88 163, 79, OLG 11 258; den 88 2001 ff. braucht das Verzeichnis nicht zu entsprechen, Unterzeichnung nicht er­ fordert. OLG 4 426, 11258, BayZ 07 261; Verweisung auf schon errichtetes NachlJnventar zulässig unbeschadet des Rechts aus Satz 2; Zeit der Leistg. 8 271, nicht § 1994; das Verlangen ist zeitl. nicht beschränkt RGZ 72 383; kein R. des PflichttBerechtigten auf Rechnungslegg. OLG 18387, aber alle Rechte als NachlGl. vgl. 88 1994, 2006, 1981, 1960 ff., OLG 18 29i, NIA 4 92. 7. Aber nicht die Aufnahme selbst veranlassen RIA 492. 8. Wg. Kosten der Abnahme des OffenbEides s. aber 8 2613, OLG 11 259. 1.

Anrechnung auf den Pflichtteil.

§ 2315t Der Pslichtteilsberechtigte * hat sich auf den Pflicht­ teil anrechnen zu lassen/ was ihm von dem Erblasser durch

1034

Fünftes Buch. Erbrecht. V. Abschn. Pflichtteil.

Rechtsgeschäft unter Lebenden mit der Bestimmung zugewendet worden ist,2 daß es auf den Pflichtteil angerechnet werden soll.4 Der Wert der Zuwendung wird bei der Bestimmung des Pflichtteils^ dem Nachlasse hinzugerechnet.Der Wert bestimmt sich nach der Zeit, zu welcher die Zuwendung erfolgt ist7 Ist der Pflichtteilsberechtigte ein Mkömmling des Erb­ lassers, so findet die Vorschrift des § 2051 Ws. 1 entsprechende Anwendung.^ E. 1, 1989 Abs. 1

91t. 1

u. 2,

Abs. 2, 3, 4, 1990 Abs. 1; IL 2180; m, 2288.

!♦ Auch wenn er kein Abkömmling des Erblassers ist (im Gegensatz zu § 2316). 2. Auch wenn der PflTBerechtigte der einzige nächste Erbe des Erbl. wäre, falls die gesetzl. Erbfolge stattfinden würde. S. Nur liberale Zuwendungen kommen in Betracht. 4. Regelmäßig kommt nur gleichzeitig mit der Zuwendg. erfolgte Bestimmg. in Betracht; die Bestimmg. kann aber auch im voraus für künftige Zuwendungen wirksam geschehen, dagg. nicht nachträgl. (insbes. nicht durch letztw. Verfügg., s. A. 3), außer mit Zustimmg. des PflTBerechtigten in Form teilweisen Verzichts auf den PflT., vgl. §§ 2346 ff., RGZ 71^; die Best, gehört nicht zum Inhalt des Zuwendgsgeschäfts, sie ist einfeit., empfangsbe­ dürftige, aber nicht annahmebedürftige Willenserklärg., die Best, kann stillschweigend erfolgen, OLG9^s, RGZ 67 so«, u. aus den Umständen als gewollt gefolgert werden, so kann unter Umständen aus der An­ ordnung, daß Zuwendg. auf den Erbteil anzurechnen u. zur Ausgleichs, zu bringen sei, gefolgert werden, daß sie auch auf den PflT. anzurechnen sei, vgl. auch OLG 14»o?, 1627«, IW 03v"; aber keine Anrechnung kr. Ges., auch nicht hinsichtl. einer unter Abk. nach Ges. o. nach Bestimmg. des Erbl. zur Ausgleichg. zu bringenden Zuwendg.; s. auch § 2316< Eine Pfl. zur Herauszahlg. des über den PflT. Erhaltenen besteht nicht, s. RGZ 58*7. Wg. Zuwendungen aus Gefamtgut f. § 2331. S. Des Empfängers der Zuwendg., nicht auch bei Bestimmg. des PflT. eines anderen Berechtigten. 6. Beispiel: Wert der Zuwendg. 10000 Mk., des übrigen Nachlasses 30000 Mk.; der PflT. wird aus 40000 Mk. be­ rechnet; ist der PflT. 1/8 (z. B. für Witwe beim Vorhandensein von Kindern) so beträgt er 5000 Mk.; die Pfltberechtigte hat sich 10000 Mk. anrechnen zu lassen, erhält also nichts mehr; hat im gleichen Fall ein Kind eine Zuwendg. von 20000 Mk. erhalten u. ist ein Dritter als Alleinerbe eingesetzt, so wird sein PflT. aus 50000 Mk. berechnet, be­ trägt 3/8 --- 18750 Mk., es erhält also auch das K. nichts mehr. 7. Ohne Rücks., ob das Zugewendete noch vorhanden ist. 8. Fällt der Abk., der eine nach Abs. 1 auf den PflT. anzurechnende Zuwendg. erhalten hat, weg, so ist auch der an seine Stelle tretende Abk. des Erblassers (nicht notwendig Abk. des Weggefallenen) schuldig, sich jene Zuwendg. auf seinen PflT. anrechnen zu lassen; gleichgültig, ob nur ein Abk. o. mehrere vorhanden, ferner ob an den an die Stelle des weggefallenen Abk. getretenen Abk. von der Zuwendg. noch etwas gelangt ist. Berechnung des Pflichtteils unter Berücksichttgung der Ausgleichung.

Der Pflichtteil eines Abkömmlinges bestimmt sich, wenn mehrere Wkömmlinge vorhanden sind1 und unter ihnen im Falle

8 2Ä1T.

der gesetzlichen Erbfolge eine Zuwendung des Erblassers zur Ausgleichung zu bringen sein würdet nach demjenigen, was auf den gesetzlichen Erbteil unter Berücksichtigung der Ausgleichungs­ pflicht bei der Teilung entfallen würdet Ein Abkömmling, der durch Erbverzicht von der gesetzlichen Erbfolge ausgeschlossen ist, bleibt bei der Berechnung außer Betrachts Ist der Pflichtteilsberechtigte Erbe und beträgt der Pflicht­ teil nach Abs. 1 mehr als der Wert des hinterlassenen Erbteils, so kann der Pflichtteilsberechtigte von den Miterben den Mehr­ betrag als Pflichtteil verlangen, auch wenn der hinterlassene Erbteil die Hälfte des gesetzlichen Erbteils erreicht oder übersteigt? Ein^ Zuwendung der im § 2050 Abs. 1 bezeichneten 2Trt6 kann der Erblasser nicht zum Nachteil eines Pflichtteilsberech­ tigten von der Berücksichtigung ausschließen7,8 Ist eine nach Abs. 1 zu berücksichtigende Zuwendung zugleich nach § 2315 auf den Pflichtteil anzurechnen, so kommt sie auf diesen nur mit der Hälfte des Wertes zur Anrechnung? L. I, 1989 Abs. 1 Rr. 3, Abs. 4, 1990 Abs. 2; II, 2181; III, 2299.

L Diese Boraussetzg. ist von denjenigen Mk. zu verstehen, die bei der Bestimmg. des gesetzt. Erbteils in Betracht kommen, insbes. also von denjenigen, die nach § 2310 mitzuzählen sind, obwohl sie in concreto (wg. Ausschlusses, Ausschlagg., Erbunwürdigk.) als Erben nicht in Be­ tracht kommen. 2. §§ 2050 ff. 3, Unter Abkömmlingen wird der Be­ rechnung des PflT. der gesetzt. Erbteit in der Gestattg. zugrunde getegt, die er im Falte der gesetzt. Erbfolge unter Berücksichtigg. der Einwerfungsposten nach den für die Ausgleichungspfl. geltenden Grundsätzen erhält; der PflT. i. S. des § 2316 besteht nicht in der Hälfte des (Ab­ teils eines ausgleichungspflichtigen Abk. i. S. des § 2055, sondern die Berechnung erfolgt von dem zu berechnenden ziffermäßigen Anteil, der auf den gesetzl. Erbt, des Abk. von dem wirklichen NachlBestande bei der Teilg. entfallen würde. Der Erblasser kann zwar an sich durch letztw. Anordnung der Ausgleichg. den Erbt, eines Abk. u. dadurch mittelbar auch den PflT. herabmindern, jedoch haben bei der Ermittelg. des rech­ nungsmäßigen, unter Berücksichtigg. der Ausgleichungspfl. zu bilden­ den Erbteils Zuwendungen, die erst durch letztw. Berfügg. als aus­ gleichungspflichtig erklärt find, insoweit außer Betracht zu bleiben, als sie zu einer Minderung des PflT. führen würden, wenn er gemäß § 2311 nach dem Bestände u. Werte des Nachlasses z. Z. des Erbfalls i. S. des § 2316 * berechnet wird, RGZ 67 306 s. auch RGZ 71"», IW 12". 4. Nicht also auch, wer nur auf den PflT. verzichtet hat. 3. Analog dem Anspr. aus § 2305. v. Ausstattg. (§ 1624). 7. Die Anordnung des Erbl., daß eine solche Zuwendg. im Falle der gesetzl. Erbfolge nicht zur Ausgleichg. zu bringen sei, steht der Anwendg. des § 23161 auf die Berechnung des PflT. eines anderen Abk. als des Empfängers der Zuwendg. nicht entgegen; dies gilt auch für Zuwen­ dungen der in § 20502 bezeichneten Art (§ 20502 ist nur sachl. Erweiterg. des § 20508. Beispiele zu Abs. 1—3: a) Nachlaß 2OOOO Mk.;

1036

Fünftes Buch. Erbrecht.

V. Abschn. Pflichtteil.

Sohn A hat 8000 Mk., Sohn B 2000 Ausstattg. erhalten; Erbe ist E, ein Fremder; Witwe nicht vorhanden; Erbteil A ist (a0000 + ^9 22P° = j

15000 — 8000, also 7000 Mk., PflT. des A ist 350Ö Mk.; Erbteil des B ist 15000 — 2000 Mk., also 13000 Mk., PflT. des B ist 6500 Mk. — b) Nachlaß 20000 Mk.; Sohn A hat 8000 Mk., Sohn B 2000 Mk. Aus­ stattung erhalten; Sohn E ist Erbe mit 12000 Mk. Vorempfang, der zur Ausgleichg. im Falle der gesetzt. Erbfolge zu bringen sein würde, Witwe nicht vorhanden; Erbteil A ist =) 14 000 — 8000, also 6000 Mk., PflT. des A 3000 Mk.; Erbteil B ist 14 000 — 2000, also 12000 Mk., PflT. des B 6000 Mk.; Erbteil des E ist 14000 — 12000, also 2000 Mk. — c) Nachlaß 10000 Mk., Erbe E, ein Fremder; Sohn A hat 10000 Mk. Ausstattg., Sohn B nichts erhalten, Witwe nicht vor­ handen: bei der gesetzt. Erbfotge träfe auf A nichts, atso erhätt er auch als PflT. nichts, B erhätt 5000 Mk. PflT.; würde auch B 10000 Mk. Ausstattg. erhalten haben, so wäre der PflT. jedes Sohnes die Hälfte von 5000 Mk. --- 2500 Mk.; hätte aber B nur 8000 Mk. Ausstattg. er­ halten, so wäre sein PflT. 3000 Mk., der des A 2000 Mk. — Nachlaß 16000 Mk.; Erbe Sohn 8 zu 3/16, Ehefrau F zu 13/16; Tochter hat sich 8000 Mk. anrechnen zu lassen u. ist ausgeschlossen, auch der PflT. ist ihr ordnungsmäßig entzogen; der gesetzliche Erbteil der Frau ist Va -- 4000 Mk.; vom Nachlasse verbleiben 12000 Mk., dazu conferendum 8000 Mk., der gesetzt. Erbteil jedes Kindes ist also = 10000 Mk., PflT. des Sohnes 5000 Mk.; da er auf 3000 Mk. eingesetzt ist, erhält er nach Abs. 2 noch 2000 Mk. 9. Abs. 4 behandelt den Fall, daß bezügl. der bei Berechnung des Erbteils im Sinne des Abs. 1 zur Aus­ gleichg. zu bringenden Zuwendg. auch nach § 2315 die Anrechnung auf den PflT. angeordnet ist u. stattzufinden hat; für diesen Fall sgll die Zuwendg. auf den PflT. nur mit der Hälfte des Wertes in Anrechnung kommen. Abs. 4 soll verhüten, daß infolge einer Verkennung der nach § 23161 vorzunehmenden rechnerischen Manipulation im Falle gleich­ zeitiger Anwendbark, des § 2315 der pfltberechtigte Empfänger einer zur Ausgleichg. zu bringenden Zuwendg. die Hälfte derselben sich dop­ pelt anrechnen zu lassen hätte. Wenn eine Zuwendg. nicht nur zur Ausgleichg. im Falle der gesetzt. Erbfolge zu bringen wäre, sondern auch nach § 2315 auf den PflT. anzurechnen ist, so ist, soweit über­ haupt mögl., § 2316 in erster Linie u. immer aber § 2315 zur Anwendg. zu bringen, also zunächst gesondert auszurechnen, was der PflTBerechtigte nach der einen u. nach der anderen Bestimmg. erhalten würde. Von dem, was er nach Abs. 1 auf den PflT. zu erhalten hätte, kann u. muß noch abgezogen werden, was er etwa nach § 2315 weniger zu bekommen hat; unter mehreren Empfängern von zur Ausgleichg. zu bringenden Zuwendungen ist dieser Abzug entspr. dem Verhältnisse zu verteilen, in dem die Beträge zu einander stehen, die diese Personen gemäß § 2316 zu bekommen hätten. In gewissen Fällen ist eine Anwendg. des § 2316 neben der des § 2315 durch die Sachlage ausge­ schlossen, so z. B. wenn einem Abk., der eine zur Ausgleichg. zu brin­ gende Zuwendg. erhalten u. sich auf den PflT. anrechnen zu lassen hat, ein anderer nicht selbst auch hinsichtl. eines Vorempfangs ausgleichungs­ pflichtiger Abk. als Erbe ggüber steht, ferner wenn ein ausgleichungs­ pflichtiger Abk., der seinen Vorempfang auch auf den PflT. sich an-

88 2316-2318.

1037

rechnen zu lassen hat, mehr erhalten hat, als er als PflT. zu bekommen gehabt hätte. Prinzip ist, daß die Höhe der PflLLast durch die Borschr. des § 2316 nicht berührt wird. — Ist in dem Beispiel a in 91. 8 dem Sohne B die Anrechnung auf den PflT. auferlegt, so wäre nach § 2315 sein PflT. 1/4 von 22000 -- 5500 Mk., B hat sich hierauf 2000 Mk. an­ rechnen zu lassen, erhielte also noch 3500 Mk.; die PflTLast des Erben kann im ganzen nach § 2315 nur 10 000 — 1500 = 8500 Mk. sein, da der Vorempfang des A aus den PflT. nicht anzurechnen ist; der PflT. des A, an sich 5000 Mk., ist im Hinblick auf § 2316 dem B ggüber um 1500 Mk. geringer, B hat also statt der nach § 2315 sich ergebenden 3500 Mk. nach § 2316 als PflT. noch 5000 Mk. zu erhalten, A erhält 3500 Mk. — Kommt neben Abkömmlingen auch ein überlebender Ehe­ gatte in Betracht, so hat die Berechnung sowohl nach § 2315 als nach g 2316 zu erfolgen u. ist dann miteinander derart in Einklang zu brin­ gen, daß beide Regeln voll u. ganz zur Anwendg. kommen, soweit dies bezügl. des § 2316 überhaupt möglich ist. Beispiel: Nachlaß 32000 Mk., Borempfang des Sohnes A 2000 Mk., des Sohnes B 6000 Mk., Witwe W ohne Borempfang, Erbe E ein Fremder; die Borempfänge sind nach § 2316 zu berücksichtigen u. auch auf den PflT. anzurechnen; W erhält Vs von 32000 Mk. = 4000 Mk. als PflT.; die PflTLast im ganzen ist 16000 Mk. weniger ("/16 von 8000 Mk., d. i.) 6500 = 9500 Mk., so daß A u. B zusammen noch 5500 Mk. von E zu bekommen haben; nach § 2315 berechnet sich der PflT. des A auf (V16 von 34000-3x2125--) 6375 weniger 2000 - 4375 Mk., der PflT. des B auf (3/16 von 38000=) 7125 abzügl. 6000 -- 1125 Mk.; nach § 2316 würde (unter Berücksichtigg. -- 7000 weniger 1000, also 6000 Mk. erhalten,

des Ms. 4) A

B

= 5000 weniger 3000, also 2000 Mk., A also 4000 Mk.

mehr als B; rechnet man diese 4000 Mk. zu den 5500, die Summe von 4375 u. 1125 sich ergeben u. halbiert diese 9500 erhält man für A die Hälfte mit 4750, für B 750, also als empfang (einschließl. Borempfang) für jeden der beiden 6750

aus der Mk., so Gesamt­ Mk.

Pflichtteilsanspruch.

§ 2317. Der Anspruch auf den Pflichtteil1 entsteht mit dem Erbfalle. 2 Der Anspruch ist vererblich und übertragbar.^ E. I, 1992 Abs. 1, Abs. 2 Satz l; II, 2182; IN, 2290.

1. §§ 2303, 2305ff.; NachlBerbindlichk. §§ 1967», § 2058ff.; Geltend­ machung, auch wenn ein TD. ernannt ist, nur ggüber dem Erben, § 22131; Verzicht (§ 397) auf den Anspr. zulässig, f. aber § 312; Verzicht der Ehe­ frau § 1406,1453,1519, 1549, Gen. des BG §§ 1822N«, 1643». 2. § 1922; vorher auch kein bedingter o. betagter Anspr. OLG 1627S, daher auch nicht Arrest o. einstweil. Versügg. zugunsten desselben möglich. 3. Be­ schränkung der Pfändg. ZPO § 852, KO § 14; vgl. Bay 8261. Bermächtnisfdg. (§ 2307) pfändbar, wenn der Berechtigte nicht ausschlägt.

Verteilung der Pfttchtteilslast.

8 2318. Der Erbe kann die Erfüllung eines ihm auferlegten $6^10^1^63 1 soweit verweigern,daß die Pflichtteilslast von

1038

Fünftes Buch. Erbrecht. V. Abschn. Pflichtteil.

ihm und dem Vermächtnisnehmer verhältnismäßig getragen tont).3 Das gleiche gilt von einer Auflage. Einem pflichtteilsberechtigten Vermächtnisnehmer1 gegenüber ist die Kürzung nur soweit zulässig, daß ihm der Pflichtteil verbleibt.^ Ist der Erbe selbst pflichtteilsberechtigt, so kann er wegen der Pflichtteilslast das Vermächtnis1 und die Auflage soweit kürzen, daß ihm sein eigener Pflichtteil verbleibt.3 E. I, 1993; n, 2183; IN, 2291.

L. Gilt auch für gesetzt. B., §§ 1932, 1969, mit der Einschränkg., daß mit Rücks, auf § 2311*22 foer Voraus vom Erben wg. der PftTLast aus dem PflT. der Eltern nicht gekürzt werden kann. S. Im Wege der zerstörlichen Einrede. S. Nach dem Verhältnis des dem E. verbleiben­ den Reinwerts des Nachl. zum Werte des dem VNehmer Zugewendeten; Kürzungsr. des VNehmers §§ 2188 s; vgl. §§ 2323, abweich. Anordnung des Erblassers zulässig § 2324. 4. Zwingend; der Wegfall eines von mehreren VNehmern nach Abs. 2 erhöht den Anteil der übrigen nach Abs. 1. S. Der E. kann vom VNehmer nicht den ganzen Betrag seines PflT. verlangen, sondern nur soviel kürzen, daß er die fremde PflTLast nicht mitzutragen hat, soweit sein eigener PflT. dadurch beeinträchtigt werden würde; vgl. £)£® 14 308 gg. Beeinträchtige des eigenen PflT. durch Belastg. mit Vermächtnissen Schutz nur nach § 2306; im Ver­ hältnis zw. einem pfltberechtigten Erben u. einem pfltberechtigten VermächtnNehmer (Abs. 2 u. 3) geht das PflTR. des Erben vor.

8 2319. Ist einer von mehreren Erben selbst pflichtteilsberechtigt, so kann er nach der Teilung1 die Befriedigung eines anderen Pflichtteilsberechtigten soweit verweigern, daß ihm sein eigener Pflichtteil verbleibt.Für den Ausfall haften die übrigen Erben.3 E. n, 2184; in, 2292.

1. Vor der Teilg. Schutz durch §8 2046, 2059. § 2328.

2. Zwingend; vgl.

8. 88 2058 ff., 2324.

8 2320. Wer an Stelle des Pflichtteilsberechtigten 1 gesetzlicher Erbe wird, hat im Verhältnisse zu Miterben die Pflichtteilslast und, wenn der Pflichtteilsberechtigte ein ihm zugewendetes Ver­ mächtnis annimmt, das Vermächtnis in Höhe des erlangten Vor­ teils zu tragen.3 Das gleiche gilt im Zweifel3 von demjenigen, welchem der Erblasser den Erbteil des Pflichtteilsberechtigten durch Verfügung von Todes wegen zugewendet hat. E. I, 1995, 1996 Abs. 1; n, 2185; III, 2293.

1. Infolge Ausschlusses desselben o. Ausschlagg. nach 8 2306. S. Dis­ positiv 8 2324; s. auch § 2323. Beispiel: Erblasser hat 2 Söhne A u. ß u. von A einen Enkel C; schließt er den A von der gesetzt. Erbfolge aus

§§ 2318—2323.

1039

u. entzieht ihm auch, obgleich ohne Grund, den PflT., so daß B u. C seine Erben werden, so muß, wenn A seinen PflTAnspr. mit Erfolg geltend macht, C allein die PflTLast tragen. 3. Abs. 2 nur Aus­ legungsregel.

§ 2321. Schlägt der Pslichtteilsberechtigte ein ihm zugewendetes Vermächtnis aus/ so hat im Verhältnisse der Erben und der Vermächtnisnehmer zueinander derjenige, welchem die Aus­ schlagung zustatten kommt, die Pflichtteilslast in Höhe des er­ langten Vorteils zu tragen? E. I, 1996 Abs. 1; II, 2186; III, 2294.

1. § 2307; vorher auch keine Zurückbehaltg. mit Rücks, auf die noch mögliche Ausschlagung. 2. Aus § 2321 ergibt sich unter Umständen die Konsequenz, daß der Erbe eine Kürzg. nach § 2318 Abs. 1 dem VermNehmer ggüber nicht vornehmen darf; anderseits kann aber nach § 2321 auch ein VermNehmer, je nach der Höhe des erlangten Vorteils, allein schuldig sein, die PflTLast zu tragen, wenn nämlich er mit dem an einen PflTBerechtigten zu entrichtenden Vermächtnisse beschwert war u. dieser ausschlägt. — Beispiel: Nachl. 60 000 Mk., der einzige Sohn B ohne Grund enterbt, Alleinerbe der Fremde C, D hat 3/4 des Nachl. als Vermächtnis, ist aber selbst mit einem Untervermächtnis von 1/2 des Nachl. zugunsten von E belastet, dem E ist das Vermächtnis auf­ erlegt, dem B 1/4 des Nachl. zu geben. Nach § 2321 hat, wenn B unter Ausschlagg. des Verm. den PflT. von 30 000 Mk. verlangt, E die Hälfte mit 15000 Mk. zu tragen; es bleibt also eine PflTLast für den Erben in Höhe von 15000 Mk. übrig, die er nach § 2318 teilweise auf D abwälzen kann, u. zwar im Verhältnisse von 15000 : 45000 = 1 : 3, so daß C davon 3750, D 11250 zu tragen hat; hiernach erhält C 1125O Mk.; von den dem D verbleibenden 33 750 Mk. müßte er 30 000 Mk. an E geben, er darf sie aber nach § 2188, da ihm 11250 von seinen 45 OO0 Mk., also 1/4 seines Verm. gekürzt werden, um 1/4 = 7500 Mk. kürzen, so daß D statt 30000 Mk. nur 22 500 Mk. an E gibt; da E nach § 2321 hievon an B 15000 Mk. zu geben hat, bleiben dem E 7500 Mk., während D 11250 Mk. erhält.

§ 2322. Ist eine von dem Pflichtteilsberechtigten ausgeschlagene Erbschaft oder ein von ihm ausgeschlagenes Vermächtnis1 mit einem Vermächtnis oder einer Auflage beschwert, so kann der­ jenige, welchem die Ausschlagung zustatten kommt/ das Ver­ mächtnis oder die Auflage3 soweit kürzen/ daß ihm der zur Deckung der Pflichtteilslast erforderliche Betrag verbleibt? E. I, 1996 Abs. 2; II, 2187; III, 2295.

1. §§ 2306, 2307.

2. Und nach §§ 2320 s. die PflTLast in Höhe des erlangten Vorteils trägt. 3. Die nach §§ 2161, 2192 bestehen bleiben. 4. Siehe §§ 2188, 2189. S. § 2324.

§ 2323. Der Erbe kann die Erfüllung eines Vermächtnisses oder einer Auflage aus Grund des § 2318 Abs. 1 insoweit nicht

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Fünftes Buch.

Erbrecht. V. Abschn.

Vflichttell.

verweigern, als er die Pflichtteilslast nach den §§ 2320 bis 2322 nicht zu tragen hat.^ L. I, 1997; n, 2188; m, 2298.

1. Siehe § 2324.

8 2321. Der Erblasser kann durch Verfügung von Todes wegen1 die Pflichtteilslast im Verhältnisse der Erben zueinander ein­ zelnen Erben auferlegen und von den Vorschriften des § 2318 Abs. 1 und der §§ 2320 bis 2323 abweichende Anordnungen treffen.2 E. I, 1994 S-8 2, 1998; N, 2189; M, 2297.

1. Auch Erbvertr. § 2299.

L. Zwingend §§ 23182,3, 2319S1. PflTBerechtigten ggüber wirken solche Anordnungen nicht.

Den

Ergänzung des Pflichtteils «egen Schenkungen?

8 2328. Hat der Erblasser einem Dritten2 eine 'Schenkung^ gemacht, so kann der Pflichtteilsberechtigte4 als Ergänzung des Pflichtteils den Betrag verlangen,um den sich der Pflichtteil erhöht, wenn der verschenkte Gegenstand dem Nachlasse hinzu­ gerechnet wird. Eine verbrauchbare Sache6 kommt mit dem Werte in Ansatz, den sie zur Zeit der Schenkung^ hatte. Ein anderer Gegenstand kommt mit dem Werte in Ansatz, den er zur Zeit des Erbfalls hat;2 hatte er zur Zeit der Schenkung einen geringeren Wert, so wird nur dieser in Ansatz gebracht.2 Die Schenkung bleibt unberücksichtigt, wenn zur Zeit des Erbfalls zehn Jahre ™ seit der Leistung11 des verschenkten Ge­ genstandes verstrichen sind; ist die Schenkung an den Ehegatten des Erblassers erfolgt, so beginnt die Frist nicht vor der Auf­ lösung der Ehe.42 E. I, 2009, 2010; II, 2190; IN, 2298.

1. Der Anspr. auf Ergänzg. hat gleichen Charakter wie der PflTAnspr. u. unterliegt im allgemeinen, Vorbehalt!, abweichender Borschr., den Borschr. ü. d. PflT., vgl. RGZ 5812‘, 73’«’; er ist FdgsR., entsteht mit dem Erbfall, ist vererbl. u. übertragb., vgl. OLG 6 ”«; keine Boraussetzg. des Anspr. ist, daß der Erbl. eine letztwill. Bersügg. hinterlassen hat OLG 9«”; keine Boraussetzg., daß ein Aktivnachlaß überhaupt vor­ handen ist; entsprech. Anwendg. des § 2314 RGZ 73 ’«’; Verzicht aus d. PflT., Entziehg. erstreckt sich auf den Ergänzgsanspr.; da der PflT. auch teilweise entzogen werden kann, so kann bei Vorliegen der Voraus­ setzungen auch der Ergänzgsanspr. allein entzogen werden; Verjährung § 2332; Gerichtsstand ZPO § 27, Bay 3”«. 2. Einem Erben, PflTBe­ rechtigten (IW 08747) o. einem anderen. 3. Unter Lebenden §§ 516, 517, 1624, 2301’, Ausn. § 2330; Leibrentenkauf, Abfindg. f. Erbver­ zicht steht nicht gleich; wg. verschleierter Schenkg. s. R 0650«, wg. Schenkg. durch Ehevertragabschluß Bay 9614, wg. Stiftungen OLG 6 ”4, RGZ

54899; gleichgültig, ob die Schenkg. aus dem Stamm des Vermögeno. den Einkünften gemacht war, ob sie übermäßig, ob sie in der Wsicht der Beeinträchtigg. der PflTBerechtigten gemacht war; auch z. Z. deErbfalls noch nicht vollzogenes SchVersprechen kommt in Betracht. 4. 88 2303 ff., gleichgültig, ob er als Erbe berufen ist o. nicht, vgl. RGZ 58126, ob er z. Z. der Schenkg. schon vorhanden o. pfltberechtigt war, ob er auch selbst ein Geschenk erhalten hat, s. § 2327; wg. des Alleinerben s. § 23291 s s. 8. Von den Erben, 88 2058; NachlBerbindlichk.; s. 8 2328; auch wenn der Erbe selbst der Beschenkte ist, vgl. OLG 6 »36, RGZ 58u. § 2329. 6. 8 92. 7. Oder des SchBersprechens (nicht der Leistg.). 8. Gleichviel in wessen Hand er sich z. Z. des Erb­ falls befindet; gleichgültig, ob der Gegenstand mit o. ohne Schuld des Beschenkten in der Zeit von der Schenkg. bis zum Erbfall vernichtet o. im Werte gemindert wurde; ist der Gegenstand untergegangen, so kann er nicht mehr in Ansatz kommen; durch den Schenkungsakt entstandene Kosten kürzen den Betrag der PflTGrgänzg. nicht R 08168; Wertberech­ nung bei befristeter, bedingter Schenkg. § 2313. 9. 88 187*, 188*; mehr als 10 I. zurücklieg. Schenkg. kommt nicht in Betracht, einerlei, ob sie unter der Herrschaft des BGB o. vorher erfolgt ist IW ll96. 10. Ohne Rücks, auf die Zeit des Schenkgsversprechens. 11. Durch Tod, Scheidg., nach § 13482 Aufhebg. der ehe!. Gemeinsch. (§ 1575) steht nicht gleich. 12. Wer die Ergänzg. des PflT. verlangt, hat nicht nur die Schenkg., sondern auch den Wert des verschenkten Gegenstandes zu der in Betracht kommenden Zeit, endlich die Tatsache zu beweisen, daß die Schenkg. innerhalb 10 I. vor dem Erbfall erfolgte, bzw. daß die Auflösung der Ehe nicht mehr als 10 I. zurückliegt.

g 2326. Der Pflichtteilsberechtigte kann die Ergänzung des Pflichtteils auch dann verlangen, wenn ihm die Hälfte des ge­ setzlichen Erbteils hinterlassen tjl.1 Ist dem Pflichtteilsberech­ tigten mehr als die Hälfte hinterlassen, so ist der Anspruch aus­ geschlossen, soweit der Wert des mehr Hinterlassenen reicht. 6. I, 2011; n, 2191; HI, 2299.

1. Wenn ein Anspr. auf den ordentl. PflT. nach 88 2303, 2305 über­ haupt nicht besteht; vgl. OLG 6 831; nur den hinsichtl. des ordentl. PflT. in abstracto Berechtigten steht der Anspr. auf Ergänzg. zu; Beschwerun­ gen u. Beschränkungen, unter denen die Hälfte o. mehr hinterlassen ist, sind bei Berechnung des über die Hälfte Hinterlassenen zu berücksichtigen.

g 2327. Hat der Pflichtteilsberechtigte selbst ein Geschenk von dem Erblasser erhaltens so ist das Geschenk in gleicher Weise wie das dem Dritten gemachte Geschenk dem Nachlasse hinzuzurechnen und zugleich dem Pflichtteilsberechtigten auf die Ergänzung an­ zurechnen. Ein nach § 2315 anzurechnendes Geschenk ist auf den Gesamtbetrag des Pflichtteils und der Ergänzung anzurechnen.^ Ist der Pflichtteilsberechtigte ein Abkömmling des Erblassers, so findet die Vorschrift des § 2051 Abs. 1 entsprechende Anwendung.3 e. I, 2012; II, 2192; m, 2300.

Staudinger, Handausgabe des BGB.

66

1042

Fünftes Buch.

Erbrecht.

V. Abschn.

Pflichtteil.

1. § 23253 hier nicht anwendbar RGZ 69389. 2. Mit dem Werte Z- Z- der Zuwendung. 3. Er muß sich Gesch., die nicht er, sondern ein vor o. nach dem Erbfall weggefallener Abk., an dessen Stelle er getreten ist, anrechnen lassen. § 2328 Ist der Erbe selbst pflichtteilsberechtigt, so kann er die Ergänzung des Pflichtteils soweit verweigern/ daß ihm sein eigener Pflichtteil mit Einschluß dessen verbleibt, was ihm zur Ergänzung des Pflichtteils gebühren würdet E. I, 2013; II, 2193; HI, 2301.

1. S. § 2319; Haftg. f. d. Ausfall § 2329.

2. §§ 2315 f.

3. §§ 2325

bis 2327.

Anspruch gg. den Beschenkten. § 2328. Soweit der Erbe zur Ergänzung des Pflichtteils nicht verpflichtet1 ist, kann der Pflichtteilsberechtigte von dem Be­ schenkten die Herausgabe des Geschenkes zum Zwecke der Be­ friedigung 2 wegen des fehlenden Betrags3 nach den Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung^ for­ dernd Ist der Pflichtteilsberechtigte der alleinige Erbe, so steht ihm das gleiche Recht zu.3 Der Beschenkte kann die Herausgabe durch Zahlung des fehlenden Betrags abwenden. Unter mehreren Beschenkten haftet der früher Beschenkte nur insoweit, als der später Beschenkte nicht verpflichtet ist7,8 ®. I, 2014-2016; II, 2194; III, 2302.

1. So, wenn § 2328 Anwendg. findet o. wenn ein Fall der Beschränkg. der Haftg. des Erben nach §§ 1975, 1990, 2060 gegeben ist, vgl. RGZ 58124; soweit Vermächtnisse u. Auflagen nach §§ 2318 ff., 19914, 1992 vor PflTAnsprüchen zurücktreten müssen, ist § 2329 nicht anwendbar; Zahlungsunfähig^, Unbelangbark, des Erben steht nicht gleich. 2. Regel­ mäßig im Wege der ZwVollstreckg. 3. Gegenstand des Anspr. ist der Höchstgrenze nach kein anderer als der des Anspr. aus §§ 2325—2327. 4. §§ 818—822; Kosten des Schenkgsaktes verringern die Bereicherung R 08168. F. RGZ 58124; Anspr. entsteht mit dem Erbfall, ist vererbl. u. übertragb.; keine Sicherg. vor dem Erbfall möglich OLG162^; wg. Pfändgsbeschränkg. ZPO § 852x, wg. Gerichtsstand ZPO § 27 an* wendb.; Verjährg. § 23322; keine Voraussetzg. des Anspr., daß der Erbl. letztwillige Verfügg. hinterlassen hat OLG 9429. g. Er braucht nicht die Erbsch. auszuschlagen, um den Anspr. erheben zu können, vgl. IW 03B73. 7. Z. B. nach § 8183, weil hinsichtl. der späteren Schenkg. die Frist des § 2325 3 abgelaufen ist, weil beim später Beschenkten die Bereicherg. nicht mehr vorhanden ist; Zahlungsunfähigk. des später Be­ schenkten steht nicht gleich. Abs. 3 gilt entsprechend bei mehreren Schen­ kungen an denselben Beschenkten hinsichtl. des früher Erhaltenen. 8. Dar­ auf, ob nach dem Vermögensstande des Erbl. z. Z. der Hingabe des Geschenks die Schenkg. eine Verletzg. des PflTR. enthielt oder nicht, kommt nichts an.

Ausgenommene Schenkungen.

§ 2330. Die Vorschriften der §§ 2325 bis 2329 finden keine Anwendung auf Schenkungen, durch die einer sittlichen Pflicht oder einer auf den Anstand zu nehmenden Rücksicht entsprochen wird? E. I, 2018; II, 2195; III, 2303.

1. Vgl. §§ 2113, 2205, IW 0875*, RGZ 7015,383; analoge Ausdehnung auf sonstige belohnende Sch. o. Zuwendungen anderer Art ausgeschlossen. Entspricht eine Sch. nur zum Teil dem § 2330 nicht, so finden insoweit auf die Sch. die §§ 2325 ff. Anwendg. Zuwendung aus Gesamtgut.

8 2331.

Eine Zuwendung,die aus dem Gesamtgute der allgemeinen Gütergemeinschaft, der Errungenschaftsgemeinschast oder der Fahrnisgemeinschaft erfolgt, gilt als von jedem der Ehegatten zur Hälfte gemacht. Die Zuwendung gilt jedoch, wenn sie an einen Abkömmling, der nur von einem der Ehe­ gatten abstammt, oder an eine Person, von der nur einer der Ehegatten abstammt, erfolgt oder wenn einer der Ehegatten wegen der Zuwendung zu dem Gesamtgut Ersatz zu leisten hat, als von diesem Ehegatten gemacht. Diese Vorschriften finden auf eine Zuwendung aus dem Gesamtgutc der fortgesetzten Gütergemeinschaft entsprechende An­ wendung? E. I, 1991, 2017; II, 219«; III, 2304.

1. I. S. der §§ 2304 ff., 2315s., 2325 ff.

S. Vgl. § 2054.

Verjährung des Pflichtteilsanspruchs.

8 2332. Der Pflichtteilsanspruch1 verjährt in drei Jahren von dem Zeitpunkt an, in welchem der Pflichtteilsberechtigte von dem Eintritte des Erbfalls und von der ihn beeinträchtigenden Ver­ fügung 2 Kenntnis erlangt,2 ohne Rücksicht auf diese Kenntnis in dreißig Jahren von dem Eintritte des Erbfalls an. Der nach § 2329 dem Pflichtteilsberechtigten gegen den Be­ schenkten zustehende Anspruch verjährt in drei Jahren von dem Eintritte des Erbfalls an? Die Verjährung wird nicht dadurch gehemmt, daß die An­ sprüche erst nach der Ausschlagung der Erbschaft oder eines Ver­ mächtnisses geltend gemacht werden können? E. I, 1999; II, 2197; III, 2305.

1. Der Anspr. auf den vermachten PflT. verjährt stets in 30 I. OLG 12 394, 18 367, IW n 546. z Beim Anspr. iiuf Ergänzg. auch die den Grund dess. bildende Schenkg. 8. Auf wirkt. Kenntnis des Inhalts der B., nicht auf bloße Verkündg. kommt es an RGZ 66 3, mündl. 66*

1044

Fünftes Buch. Erbrecht.

V. Abschn. Pflichtteil.

Mitteilg. des Inhalts kann genügen 70360; Kenntnis der pfltberechtigten Ehefrau entscheidet ohne Rücks, auf Güterstand IW 10 820; wesentl. die Erkenntnis des Ausschlusses von der Erbs, durch die B. RGZ 70 360, vgl. OLG 14 309; beim Anspr. der infolge Wegfall des nächsten Abkönimlings pfltberechtigt Gewordenen außerdem Kenntnis von dem Wegfall erforderl. 4. Ohne Rücks, auf Kenntnis der Schenkg. u. Beeinträchtigg. 5. §§ 2306f.; s. §§ 202ff., 208ff.; Klage nach § 2314 unterbricht die Verj. nicht. Entziehung des Pflichtteils: gegenüber Abkömmlingen.

Der Erblasser kann einem Mkömmlinge den Pflicht­ teil entziehen 1. wem der Abkömmling dem Erblasser, dem Ehegatten oder einem anderen Abkömmlinge des Erblassers nach dem Leben trachtet;2 2. wenn der Abkömmling sich einer vorsätzlichen körperlichen Mißhandlung3 des Erblassers oder des Ehegatten des Erb­ lassers schuldig macht,im Falle der Mißhandlung des Ehe­ gatten jedoch nur, wenn der Wkömmling von diesem ab­ stammt ; 3. wenn der Abkömmling sich eines Verbrechens oder eines schweren^ vorsätzlichen Vergehens gegen den Erblasser oder dessen Ehegatten6 schuldig macht 4. wenn der Abkömmling die ihm dem Erblasser gegenüber gesetzlich obliegende Unterhaltspflicht^ böswillig verletzt; 5. wenn der Abkömmling einen ehrlosen oder unsittlichen Lebenswandel2 wider den Willen des Erblassers führt.2

8 2333.

E. I, 2000 Satz 1, 2001; ll, 2198; HI, 2306.

1 Ganz o. teilweise, auch bedingt s. aber § 23362; Aufzählg. der Gründe erschöpfend, Ausdehnung ausgeschlossen; insbes. ist die Verehelichg. des Abk. ohne Einwilligg. des Erbl. kein Enterbungsgrund. — Entsprech. Anwendg. der §§ 2333 ff. o. einzelner dieser Borschr. s. §§ 1509, 1513, 23382, Pr. a 59 § 7, B. a 104. Sonstige Folgen der Verfehlungen s. §§ 1611, 1621, 2294, 2297. 2. § 1566 A. 2. 3. StGB § 223, nicht notwendig schwere. 4. Also nicht im Falle der Zurechnungsunfähigk., Notwehr; im übrigen Verurteilg. nicht erforderl.; Nachweis einer einzigen M. genügt ZBl 9316. F. Nach den Umständen des Falls, insbes. mit Rücks, auf die sittl. Verschuldg. 6. Z. B. falsche Anschuldigg., Meineid, fahrlässiger Falscheid zum Nachteile des Erblassers oder dessen Ehegatten. 7. 88 1601 ff. 8. 8 1568 A. 4. 9. Ausdrückl. Verbot nicht erfordert.; Fortführg. dieses Lebenswandels bis zur PflichttEntziehg. erforderl. RGZ 77163. gegenüber den Ettern.

Der Erblasser kann dem Vater den Pflichtteil ent­ ziehen, wenn dieser sich einer der im § 2333 Nr. 1, 3, 4 be-

8 2334L

zeichneten Verfehlungen schuldig macht. Das gleiche Recht steht dem Erblasser der Mutter gegenüber zu, wenn diese sich einer solchen Verfehlung schuldig macht. L. I, 2003; n, 2199; lll, 2307.

Vgl. §§ 1611», 2294. gegenüber den Ehegatten.

8 2335, Der Erblasser kann dem Ehegatten den Pflichtteil entziehen, wenn der Ehegatte sich einer Verfehlung schuldig macht, auf Grund deren der Erblasser nach den §§ 1565 bis 1568 auf Scheidung zu klagen berechtigt ist1 Das Recht zur Entziehung erlischt nicht durch den Wlauf der für die Geltendmachung des Scheidungsgrundes im § 1571 bestimmten Frist. e. I, 2005; n, 2200; m, 2308.

1. Vgl.

§§ 1611», 2294; gleichgültig, daß beide Eheg. sich verfehlt haben; zur Entz. ist auch der Eheg. berechtigt, der die SchKl. schon erhoben hat JW O30«». Form der Entziehung, Nachweis des SrnndeS.

8 2336. Die Entziehung des Pflichtteils erfolgt durch letzt­ willige Verfügung.1 Der Grund der Entziehung muß zur Zeit der Errichtung be­ stehen und in der Verfügung angegeben werden.^ Der Beweis des Grundes liegt demjenigen ob, welcher die Entziehung geltend macht. Im Falle des § 2333 Nr. 5 ist die Entziehung unwirksam, wenn sich der Mkömmling zur Zeit des Erbfalls von dem ehr­ losen oder unsittlichen Lebenswandel dauernd abgewendet hat.^ 6. I, 2000 Satz 2, 2006—2008; II, 2201; in, 2309.

1. Auch nach 8 2299, nicht 8 2278»; bloße Übergehung genügt nicht; Auslegungsfrage, ob eine unwirksame Entz. wenigstens Beschränkg. auf den PflT. enthält. 2. Speziell u. genügend deutlich, vgl. OLG 8»9», Bah 10484; die Entziehung ist, wenn ein im Ges. nicht zugelassener o. nicht erweislicher Grund angegeben ist, auch dann unwirksam, wenn ein anderer in der Verfügung nicht angegebener Grund erwiesen werden kann. 8. Beweispfl., wer sich darauf beruft IW 11455. Verzeihung.

8 2337

Das Recht zur Entziehung des Pflichtteils erlischt durch Verzeihung.1 Eine Verfügung, durch die der Erblasser die Entziehung angeordnet hat, wird durch die Verzeihung un­ wirksam. ®. I, 2004; n, 2202; III, 2310.

1046 Fünftes Buch. Erbrecht. V. Abschn. Pflichtteil. §§ 2337, 2338. 1. Seitens des Erblassers; auch durch konklud. Handlg., aber nicht jede Annäherung zw. dem Erbl. u. dem Enterbten genügt; s. auch zu §§ 532, 1570; Verzeihung ist rein tatsächlicher Vorgang, Geschäftsfähigk. des Verzeihenden nicht erfordert., nur Fähigk., die Bedeutg. der Verz^eihg. zu erkennen; unwiderruflich; vgl. auch IW 05^, OLG 10280, KGBl 21ii3.

Enterbung in guter Absicht.

§ 2338. Hat sich ein Abkömmling in solchem Maße der Ver­ schwendung ergeben1 oder ist er in solchem Maße überschuldet, daß sein späterer Erwerb erheblich gefährdet wird, so kann der Erblasser das Pflichtteilsrecht des Abkömmlinges durch die An­ ordnung beschränken,daß nach dem Tode des Abkömmlinges dessen gesetzliche Erben das ihm Hinterlassene oder den ihm ge­ bührenden Pflichtteil als Nächerben oder als Nachvermächtnis­ nehmer nach dem Verhältnis ihrer gesetzlichen Erbteile erhalten sollen.3 Der Erblasser kann auch für die Lebenszeit des Abköntmlinges die Verwaltung einem Testamentsvollstrecker über­ tragen;^ der Abkömmling hat in einem solchen Falle Anspruch aus den jährlichen Reinertrag. Auf Anordnungen dieser Art finden die Vorschriften des § 2336 Abs. 1 bis 3 entsprechende Anwendung.^ Die Anord­ nungen sind unwirksam, wenn zur Zeit des Erbfalls der Ab­ kömmling sich dauernd von dem verschwenderischen Leben ab­ gewendet hat oder die den Grund der Anordnung bildende Über­ schuldung nicht mehr besteht. E. I, 2002 Abs. 1 u. 3; II, 2203; DI, 2311.

1 Ist der Abk. wg. Verschwendung schon entmündigt, so ist § 2338 nicht anwendbar. 2. Weitere als die in § 2338 angeführten Beschrän­ kungen sind unzulässig; §§ 2305—230L 2316, 2325 bleiben anwendbar; vgl. DIZ 07483, IW 11 370, OLG 6 332, 21345. die Abk. des nach § 2338 Enterbten haben kein PfTR. OLG 7364» Wirkg. der Erbteilsausschlagung des enterbten Abk. KGJ 4060; Beschränkg. des Anteils eines Abk. am Gesamtg. der fortgesetzten GG. § 15132; Beschränkg. der ZwVollstr. für Gl. des Mk. ZPO § 863. 3. §§ 2100 ff., insbes. 2108, 2191, 2209; die beiden Beschränkgen können gleichzeitig u. neben einander verfügt werden. 4. § 2209; die nach Satz 1 u. 2 zulässigen Beschränkungen können gleich­ zeitig u. nebeneinander verfügt werden. Die Anordnungen nach § 2338 sind keine Strafe, daher auch, § 2337 unanwendbar. 5. OLG 103*3 (Aufrechterhaltg. eines Erbvertrags, der nur eine Beschränkg. i. S. des § 2338 enthält, nach § 140 o. § 2299), 213*1; §§ 22892, 22713.

VI. Abschn. Erbunwürdigkeit. §2339.

1047

Sechster Abschnitt.

Erbunwürdigkeit. Grund der Erbunwürdigk. ist, daß der Wille des Erbl. nicht o. nicht in zuverlässiger Weise zum Ausdruck gekommen ist; die Borschr. des 6. Abschn. dienen zur Ergänzg. der Borschr. über Anfechtg. letztwilliger Verfügungen u. über Entziehg. des PflichttRechts; vgl. RGZ 72»°». Die Erbunwürdigk. begründet nicht Erbunfähigk., sondern nur ein Anfech­ tungsrecht (§ 2340, 2342). Orts. u. zeitl. Geltung der Borschr. a 24 ff., 213. Entsprech. Anwendg. der Borschr. bei fortgesetzter GG. § 1506. Gründe.

§ 2339. Erbunwürdig ist:1 1. wer den Erblasser 2 vorsätzlich und widerrechtlich getötet oder zu töten versucht3 oder in einen Zustand versetzt hat, in­ folge dessen der Erblasser bis zu seinem Tode unfähig war, eine Verfügung von Todeswegen zu errichten oder auf­ zuheben ;* 2. wer den Erblasser vorsätzlich und widerrechtlich verhindert hat,^ eine Verfügung von Todes wegen zu errichten oder aufzuheben; 3. wer den Erblasser durch arglistige Täuschung oder wider­ rechtlich durch Drohung bestimmt hat, eine Verfügung von Todes wegen zu errichten oder aufzuheben;6 4. wer sich in Ansehung einer Verfügung des Erblassers von Todes wegen einer nach den Vorschriften der §§ 267 bis 274 des Strafgesetzbuchs strafbaren Handlung schuldig gemacht hat? Die Erbunwürdigkeit tritt in den Fällen des Abs. 1 Nr. 3, 4 nicht ein, wenn vor dem Eintritte des Erbfalls die Verfügung, zu deren Errichtung der Erblasser bestimmt oder in Ansehung deren die strafbare Handlung begangen worden ist, unwirksam geworden ist,8 oder die Verfügung, zu deren Aufhebung er bestimnit worden ist, unwirksam geworden sein würde. e. I, 2045; n, 2204; IN, 2312.

1. Erschöpfende Aufzählung. L. Auf Tötg. des Vorerben durch den Nacherben nicht auszudehnen. 8. StGB. §§ 211, 212, 43, nicht 216, 226, 229; gleichgültig, ob Eingriff in die Testierfreiheit des Erbb. er­ folgt ist o. beabsichtigt war. 4. Absicht der Verhinderung hieran nicht erfordert. 5. Nicht bloß vorübergehend. 6. Vgl. §§ 123, 2078, 2281, RGZ 59 °». 7. Strafbarer Versuch genügt; vgl. RGZ 72207 keine Erb­ unwürdigk. bei fälschlicher Anfertigg. eines T. zur Verwirklichung des wahren Willens des Erbl. 8. Durch Aufhebg. o. auf andere Weise z. B. § 2252, Tod des Bedachten vor dem Erblasser.

1048

Fünftes Buch.

Geltendmachung.

Erbrecht. VI. Abschn.

Erbunwürdigkeit.

Frist.

8 2340. Die Erbunwürdigkeit wird durch Anfechtung1 des Erbschaftserwerbes geltend gemacht. Die Anfechtung ist erst nach dem Anfalle der Erbschaft2 zulässig. Einem Nacherben gegenüber kann die Anfechtung er­ folgen, sobald die Erbschaft dem Vorerben angefallen ist.3 Die Anfechtung kann nur innerhalb der im § 2082 be­ stimmten Fristen erfolgen.^ E. I, 2046 Abs. 1, 2, 4, 5 u. 6; II, 2205; III, 2313.

1. § 2342; Anfechtungsrecht § 2341. 2. §§ 1942, 1953, 2344, erfolgt der Anfall erst infolge Ausschlagg. eines zunächst Berufenen o. ErbunwürdigkErklärg. eines solchen, so ist die Anfechtg. erst nach diesen Vorgängen zulässig. 3. § 2139. 4. Nach Ablauf der bezeichneten Fristen ist die Anfechtg. schlechthin ausgeschlossen; dagegen wird durch den Tod des Erbunwürdigen nach Eintritt des Erbfalls die Anfechtg. seinen Gesamtrechtsnachfolgern ggüber nicht ausgeschlossen. Anfechtungsberechligter.

§ 2341. Anfechtungsberechtigt ist jeder, dem der Wegfall des Erbunwürdigen, sei es auch nur bei dem Wegfall eines Anderen, zustatten kommt^ E. I, 2046 Abs. 3; II, 2206; III, 2314.

1 Stets auch der Fiskus; auch wer selbst erbunwürdig ist; AnfRecht ist vererblich, aber nicht pfändbar; Ans. eines Berechtigten wirkt für alle, vgl. § 2344. Anfechtungsklage.

8 2342. Die Anfechtung erfolgt durch Erhebung der An­ fechtungsklage. Die Klage ist darauf zu richten,daß der Erbe für erbunwürdig erklärt wird. Die Wirkung der Anfechtung tritt erst mit der Rechtskraft des Urteils ein.3 E. I, 2047; II, 2207; III, 2315.

1 Gg. den Erbunwürdigen o. dessen Gesamtrechtsnachfolger; auch durch Widerklage bei gegebenen prozessualen Voraussetzungen, ZPO §§ 33, 278 280, 506, aber nicht durch Einrede (anders die Anfechtg. des Ver­ mächtnis- u. PflTAnspruchs nach § 2345); Gerichtsstand ZPO § 27; für sachl. Zuständigk. Wert des in Frage kommenden Nacht, o. Erbteils maß geb. : Anerkenntnis der Erbunwürdigk. ersetzt, selbst in Vertrags­ form ausgesprochen, die Kl. nicht RIA 7185. 2. Sinngemäß, nicht notwendig im Wortlaut IW 1023. 3. Formell, sachliche Rückbeziehung § 2344; im Hinblick auf Abs. 2 Verbindg. der Berfolgg. des ErbschAnspr. mit der AnfKlage unzulässig. Verzeihung.

8 2343'. Die Anfechtung ist ausgeschlossen, wenn der Erblasser dem Erbunwürdigen verziehen hat.^ E. I, 2050; II 2208; III, 2316.

§§ 23*0-2345.

1. Vgl. §8 532, Berechtigten auf Sitten verstößt, rechtigter wirkt

VH. Abschn. Erbverzicht.

§2346.

1049

1570, 1337; OLG 10-»». VertragsmSß. Verzicht des sein Anfechtgsr. schließt, wenn er nicht gg. die guten die Anfechtsgkl. aus, zum Nachteil anderer AnfBeer nicht.

Wirkung der UnwürdlgkeitserklSrung.

8 2344, Ist ein Erbe für erbunwürdig erklärt, so gilt der An­ fall an ihn als nicht erfolgt.1,2 Die Erbschaft fällt demjenigen an, welcher berufen sein würde, wenn der Erbunwürdige zur Zeit des Erbfalls nicht gelebt hätte; der Anfall gilt als mit dem Eintritte des Erb­ falls erfolgt.1 E. I, 1972, 2048 Abs. 1; II, 2209; m, 2317.

1. §

1953 A. 2—5. Der für erbunwürdig Erklärte ist aus erbschaftl. Geschäften, die er vor Rechtskr. des seine Erbunwürdigk. aussprech. Urteils besorgt, ggüber dem, der Erbe wird, wie ein GeschFührer ohne Auftr. (88 677 ff.) berechtigt o. verpflichtet, unter Umständen auch nach 88 812 ff.; Verfüggen ü. NachlGegenstände o. ihm ggüber als Erbe vorgenommene RGeschäfte sind dem wirkl. Erben ggüber unwirksam, soweit nicht die Grundsätze ü. Schutz des guten Gl-, des Vertrauens auf das Grundb. u. den Erbschein Platz greifen. S. Vgl. aber für PflTBe» rechnung § 2310.

Unwürdigkeit von Vermächtnisnehmern, PsltchtteilSberechtigten.

8 2345, Hat sich ein Vermächtnisnehmer einer der im § 2339 Abs. 1 bezeichneten Verfehlungen schuldig gemacht, so ist der An­ spruch aus dem Vermächtnis anfechtbar. Die Vorschriften der §§ 2082, 2083, des § 2339 Abs. 2 und der §§ 2341, 2343 finden Anwendung. Das gleiche gilt für einen Pflichtteilsanspruch, wenn der Pflichtteilsberechtigte sich einer solchen Verfehlung schuldig ge­ macht hat. e. I, 1874, 2049; II, 2210; III, 2318.

Zur Anfechtg. ist nicht Klage erforderl., vielmehr erfolgt sie durch Erklärg. ggüber demjenigen, der den Anspr. als BermNehmer, PflichttBerechtigter, erhebt, insbes. z. B. auch durch Einrede. Mckforderung des zur Befriedigg. eines nach § 2345 anfechtb. Anspruchs Geleisteten 88 812 ff., insbes. 8 813.

Siebenter Abschnitt.

Erbverzicht. Begriff, Wirkung.

8 2348. Verwandte sowie der Ehegatte des Erblassers1 können durch Vertrag mit dem Erblasser auf ihr gesetzliches Erbrecht

1050

Fünftes Buch. Erbrecht.

VII. Abschn. Erbverzicht.

verzichten? Der Verzichtende ist von der gesetzlichen Erbfolge ausgeschlossen, wie wenn er zur Zeit des Erbfalls nicht mehr lebte; er hat kein Pflichtteilsrecht. Der Verzicht kann auf das Pflichtteilsrecht beschränkt werden? E. I, 1972 2019; II, 2211; III, 2319.

1. Nicht der Fiskus.

2. Der Vertr. hat rein erbrecht!. Charakter; die allgem. Vorschr. über Verträge finden Anwendg.; Bedingungen, Zeit­ bestimmungen zulässig; Abfindg. belanglos, Abfindungsvertr. ist ein selbständ. RGeschäft; Anfechtg. des Verzichts §§ 119, 123; Gläubigeranfechtg. ausgeschlossen WarnE08^^s. teilweiser Verz. zulässig, s. auch Abs. 2; Wirkung für PflichttBerechnung §§ 2310, 23161. — Siehe a 217. 3. Das gesetzt. Erbr. bleibt unberührt. Verzicht nur auf das gesetzl. Erbrecht unter Vorbehalt des PflTR. nicht möglich.

Persönliche Voraussetzungen. § 2347t Zu dem Erbverzicht ist, wenn der Verzichtende unter Vormundschaft steht, die Genehmigung des Vormundschafts­ gerichts 1 erforderlich; steht er unter elterlicher Gewalt, so gilt das gleiche, sofern nicht der Vertrag unter Ehegatten oder unter Verlobten geschlossen wird? Der Erblasser kann den Vertrag nur persönlich schließen;^ ist er in der Geschäftsfähigkeit beschränkt/ so bedarf er nicht der Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters. Ist der Erblasser geschäftsunfähig/ so kann der Vertrag durch den gesetzlichen Vertreter geschlossen werden; die Genehmigung des Vormund­ schaftsgerichts ist in gleichem Umfange wie nach Abs. 1 er­ forderlich. E. I, 2020 Abs. 1; II, 2212; III, 2320.

L. §§ 1828 ff.

2. Vgl. § 2290; Ehefrau bedarf nicht der Zust. des Mannes, vgl. §§ 1406, 1453. 3. Vgl. §§ 2064, 2274; Bertretg. im Willen u. in der Erklärg. ausgeschlossen; keine Formvorschrift IW 01^74. 4. §§ 106, 114. S. § 104.

Form. § 2348. Der Erbverzichtsvertrag bedarf der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung? E. I, 2020 Abs. 1; II, 2213; III, 2321.

1. a 141, FGG §§ 167ff.; §§ 128, 152, Vertragsantrag u. dessen An­ nahme erfordert., aber nicht gleichzeitige Anwesenh. beider Vertragsteile, die Urk. über den Antrag des einen Teils braucht dann nicht durch die Unterschrift des Notars vollzogen zu sein, ehe die Annahme des ge­ trennt erscheinenden anderen Teils erfolgt IW 01474, 09139, RGZ 69130; Geltg. der Formvorschr. für einen zur Verkleinerung des Pflichtt. führen­ den Vertrag NGZ 71133; der Erbverzicht kann auch im Prozeßvergleich vor dem ProzGer. o. dem beauftragten Richter gültig erklärt werden, auch wenn landesrechtl. ausschließl. Zuständigk. der Notare bestimmt ist OLG 2213, RGZ 48133.

§§ 2346—2352.

1051

Wirkung auf Abkömmlinge.

§ 2349. Verzichtet ein Abkömmling oder ein Seitenverwandter des Erblassers auf das gesetzliche Erbrecht, so erstreckt sich die Wirkung des Verzichts auf seine Abkömmlinge,sofern nicht ein Anderes bestimmt wird. 6. I, 2023; II. 2214; III, 2322.

1. Ohne Rücks., ob sie Erben des Verzichtenden sind, auch auf noch nicht vorhandene Abk. RGZ 6116; § 2349 gilt auch für den Berz, nach § 23462. verzicht zugunsten eines Anderen.

K 2350. Verzichtet jemand zugunsten eines Anderen auf das gesetzliche Erbrecht, so ist im Zweifel anzunehmen/ daß der Ver­ zicht nur für den Fa^ gelten soll, daß der Andere Erbe wird? Verzichtet ein Abkömmling des Erblassers auf das gesetzliche Erbrecht, so ist im Zweifel anzunehmen/ daß der Verzicht nur zugunsten der anderen Abkömmlinge und des Ehegatten des Erb­ lassers gelten soll? ®. I, 2022; 11, 2216; III, 2323.

1. Auslegungsregel. 2. An Stelle des Verzichtenden; ist der Andere nur teilweise durch Verfügg. von Todes wg. vom Erblasser ausgeschlossen, so ist im Zweifel teilweise Ungültig!, des Verzichts anzunehmen. 3. Nicht auch der Aszendenten, Seitenverwandten, des Fiskus.

Aufhebung.

8 2351. Auf einen Vertrag, durch den ein Erbverzicht auf­ gehoben wird? findet die Vorschrift des § 2348 und in An­ sehung des Erblassers auch die Vorschrift des § 2347 Abs. 2 Anwendung? E. I, 2020 Abs. 3; II, 2216; ID, 2324.

1. Wirkg. ist die Beseitigg. des Verz., als ob er nie erfolgt wäre. Durch einseitige, letztwill. Verfügg., nämlich durch die Anordnung, daß von demselben abgesehen werden solle, kann der Erblasser einen Erbverzicht nicht beseitigen. 2. Siehe a 2172.

Verzicht auf Zuweitdungen.

8 2352. Wer durch Testament als Erbe eingesetzt oder mit einem Vermächtnisse bedacht ist, kann durch Vertrag mit dem Erblasser auf 'bic Zuwendung verzichten? Das gleiche gilt für eine Zuwendung, die in einem Erbvertrag einem Dritten2 ge­ macht ist. Die Vorschriften der §§ 2347, 2348 finden An­ wendung? E. I, 2024; II, 2217; III, 2326.

1. So daß der Anfall unterbleibt; der Berz, bewirkt nicht Aushebg. der betreff. Verfügg. von Todes wg., sondern ledigl. Verhinderung eines Anfalles auf Grund derselben; der Berz, des ®r6cn erstreckt sich nicht

1052

Fünftes Buch. Erbrecht.

VNI. Abschn. Erbschein.

auf die Ersatzerben £)£® 143n. S. Dagegen Verz. des anderen VertrTeils nur in der Form der §§ 2290—2292 möglich. S. § 2351 ist auch in Fällen des § 2352 anwendbar, §§ 2349, 2350 dagg. nicht OLG 143n.

Achter Abschnitt.

Erbschein. Der Erbschein dient dem Zwecke, den Gefahren vorzubeugen, die sich aus dem rechtsgeschäftlichen Verkehre mit einem angeblichen Erben er­ geben. Eine praktisch besonders wichtige Folge der Erteilg. des Erbsch. liegt in dem Schutze gutgläubiger Dritter, die mit dem im Erbsch. als Erbe Bezeichneten in rechtsgeschäftl. Verkehr treten (§§ 2366 f.). Die Erteilg. obliegt dem NachlGer.; Verfahren, Voraussetzungen §§ 2353 bis 2360; Rechtsbehelfe bei Unrichtigk. des erteilten Erbsch. §§ 2361s.; Sondervorschr. bei Nacherbfolge, Vorhandensein eines TV. §§ 2363 f. Vgl. auch die Vorschr. in ZPO §§ 792, 896, FGG §§ 78, 84, 85, GBO § 36. Ortl., zeitl. Geltung der Vorschr. dieses Abschnitts a 24 ff., 213. Entspr. Anwendg. der Vorschr. ü. Erbsch. ist verfügt in § 1507, Pr. AGGBO §§ 16, 18, 19, B. AGGBO a 16, übergG a 283. über dem Erbsch. analoge Zeugnisse des NG. s. GBO §§ 37, 38, 99, Pr. AGGBO a 10, S. AGZ 48. Begriff.

§ 2353* Das Nachlaßgericht * hat dem Erben2 auf Antrag ein Zeugnis über sein Erbrecht und, wenn er nur zu einem Teile der Erbschaft berufen ist, über die Größe des Erbteils^ zu er­ teilen 5 (Erbschein). ®. I, 2068, 2078; II, 2218; IN, 2326.

1. § 1945 A. 2, a 147, B. a 167n i, MG §§ 73, 3, 5, 7; Rechtshilfe bei Erteilg. unzulässig OLG 1194. 2. Test.-, Vertrags- u. gesetzt. Erbe. Alleinerbe u. einer von mehreren (vgl. § 2357); Teilerbe für seinen Teil auch vor Annahme der Erbsch. durch Miterben NIA 74()o. der erst von einem späteren Zeitp. ab verfügungsberechtigte Erbe, wenn er nicht Nacherbe ist, auch vor dem Zeitp. NIA 832; der Erbeserbe kann Erbsch. nur auf den Namen seines Erblassers, nicht für sich selbst verlangen, ebenso der Erwerber eines Anteils nach § 2033 nur für den Erben RIA 5236, ßii3, Bay 6 9i,i94, OLG 16 252, NGZ 641™; der Nacherbe erst nach Eintritt des Nacherbfolgefalles OLG 11 267, er kann auch nicht Erteilg. an den Vorerben verlangen RIA 8 28, Bay 2 276» kein Recht zum Antr. auf Erbsch. haben der mit einem Nießbr. am Nachlaß (o. Erbt.) Bedachte Bay 5 56i, der ErbschKäufer als solcher OLG 1662, der TV., NachlPfleger, -Verwalter KGJ 40 37, NachlKonkVerwalter; der Antr. kann von einem bevollmächt. o. gesetzt. Vertreter gestellt werden, aber nicht ohne Vollmacht vom Ehemann f. d. Frau; der die Erklärg. des AntrStellers beurkundende Notar gilt nicht allgem. zum Antr. er­ mächtigt OLG 12 398; AntrRecht von Gläubigern des Erben ZPO 88 792, 896. 3. Der Antr. ist formlos OLG 18 369, muß einen bestimmten

Vorschlag enthalten OLG 6^4, 7^4, 18368, RIA 3181; Erteilg. mit einem anderen (z. B. beschränkteren) als dem beantragten Inhalt ist unzu­ lässig, vgl. Bay 4637, OLG 9^5, NIA 3181, 8^, OLG 18368,370. 4. Er­ fordernis unzweideutigen Inhalts des Erbsch. OLG 21346» genaue Be­ zeichnung des Erblassers RIA 5^6, OLG 10 3i4, 13397» Erbr. so zu bezeugen, wie es im Zeitp. des Todes des Erbl. gestaltet ist RIA 8 32; beim Mangel der Bezeugg. von Erbrecht, der Angabe des Umfangs des Erbt, liegt kein Erbsch. vor OLG 18 214,370, RIA 2163; Größe des Erbt, ist durch Bezeichnung des Brucht., nicht durch eine Summe anzugeben OLG 1 397 ; bei Ungewißh. der Größe des Erbt., z. B. weil Geburt einer erbberechtigten Person zu erwarten, unterbleibt Angabe der Gr. bis zur Behebung der Ungewißh. RIA 7i°°, aber auch 2lßo; Erbsch. über be­ stimmte NachlGegenstände regelmäßig ausgeschlossen, was zum Nachl. gehört, ist nicht Gegenstand des Zeugnisses, Angabe eines einzelnen NachlGegenstandes macht den Erbsch. allerdings nicht ungültig, aber auf die Zugehörig!, des erwähnten Gegenstandes erstreckt sich die dem Erbsch. als solchen zukommende Bedeutg. nicht OLG 4397, ßsis, 7446, 21351, vgj. aber B. NachlO § 56, JMBl 001132, wo die Erteilg. eines auf die Berechtigg. zum Bezug einer Alters- 0. Invalidenrente beschränkten Erbsch. vorgesehen ist Bay 2191, Ausnahme § 2369; über weiteren Inhalt des Erbsch. s. §§ 2363 f.; sonstige Angaben z. B. Belastungen, Verfüggsbeschränkungen (Bestimmg. daß der Erbe das Kapital nicht sofort aus­ bezahlt erhalte) gehören nicht in den Erbsch., jedenfalls gelten §§ 2356 bis 2367 nicht für sie; Berufungsgrund nur anzugeben, soweit es zur Bezeichnung des Umfangs des Erbr. notwendig DNotV053so. 8. Be­ schluß des NG., durch den Erteilg. nach Antr. angeordnet wird, vgl. B. NachlO § 57, Bay 2545; Wirksamkeit mit der Bekanntmachung des Beschl. an den Antragsteller, gleichviel wann die sog. Reinschrift des Erbsch. dem Antragsteller zukommt FGG § 161; Begründg. des Erbsch. weder nötig noch angezeigt RJA5163; Einsicht, Ausfertigg. FGG §§ 78, 85; Kosten der Erteilg. sind nicht NachlVerbindlichkeiten; Beschwerde zulässig gg. Mlehnung der Erteilg. FGG §§ 19, 20, gg. Erteilg. nur mit dem Antr. auf Einziehg. 0. Kraftloserklärg. des Erbsch. RGZ 61 274, vgl. auch OLG 5353, 18 370, 4128, 9436, Bay 2543, 726, 3 476 4 63*, 10 208, RIA 775. Voraussetzungen für die Erteilung.

8 2354.

Wer die Erteilung des Erbscheins als gesetzlicher Erbe^ beantragt, hat anzugeben: 1. die Zeit des Todes des Erblassers;2 2. das Verhältnis, aus dem sein Erbrecht beruht;3 3. ob und welche Personen vorhanden sind oder vorhanden waren/ durch die er von der Erbfolge ausgeschlossen oder sein Erbteil gemindert werden würde;3 4. ob und welche Verfügungen des Erblassers von Todes wegen vorhanden sind;3 5. ob ein Rechtsstreit über sein Erbrecht anhängig ist/ Ist eine Person weggefallen, durch die der Antragsteller von der Erbfolge ausgeschlossen oder sein Erbteil gemindert werden

1054

Fünftes Buch. Erbrecht. VIII. Abschn. Erbschein.

würde, so hat der Antragsteller anzugeben, in welcher Weise die Person weggefallen ist.b E. I, 2069; II, 2219; III, 2327.

1. Angabe, ob Erteilg. als gesetzl. Erbe o. ob sie auf Gr. Berfügg. v. Todes w. beantragt wird, erforderlich OLG 11271; über die Ann. der Erbschaft braucht eine Erklärg. nicht abgegeben zu werden, zumal sie gewöhnl. in dem Antrag auf ErbschErteilg. liegt. S. OLG 213t7, B. NachlO § 512; §§ 18, 20. 3. Verwandtsch., Gattenverhältnis, durch Ann. an Kindesst, begründetes Verhältnis OS® 9 432; Nachweis des Güterrechts, wenn der überleb. Ehegatte miterbt OLG 1127°. 4. Z. Z. des Erbfalls o. auch früher NIA 4 »7, OLG 8293. 5. RIA 9^, KGJ 39A92. 6. Test. o. Erbvertr.; Versicherung des Nichtvorhandenseins einer letztw. Verf. genügt nicht OLG 18372. 7. § 2360. 8. Infolge Todes, Ausschlagg., Erbunwürdigk., Erbverzichts, Ausschluß.

§ 2355. Wer die Erteilung des Erbscheins auf Grund einer Verfügung von Todes wegen * beantragt, hat die Verfügung zu bezeichnen, auf der sein Erbrecht beruht, anzugeben, ob und welche sonstigen Verfügungen des Erblassers von Todes stiegen1 vor­ handen sind, und die im § 2354 Abs. 1 Nr. 1, 5, Äbs. 2 vor­ geschriebenen Angaben zu machen? E. I, 2073; II, 2220; III, 2328.

1. § 2354 A. 1; Test. o. Erbvertr.

2. Das NachlGer. hat die Gültig!, der vorgelegten Berfügg. nach Form u. Inhalt zu prüfen OLG 3 380, RIA 2277, 10 67, S3at) 4 623; Erteilg. des Erbsch. nur aus eröffnetem Test. o. Erbvertr. zulässig OLG 2372, 6»i.

§ 2356. Der Antragsteller hat die Richtigkeit der in Gemäßheit des § 2354 Abs. 1 Nr. 1, 2, Abs. 2 gemachten Angaben durch öffentliche Urkunden1 nachzuweisen und im Falle des § 2355 die Urkunde vorzulegen, auf der sein Erbrecht beruht. Sind die Urkunden nicht oder nur mit unverhältnismäßigen Schwierig­ keiten zn beschaffen, so genügt die Angabe anderer Beweismittel? In Ansehung der übrigen nach den §§ 2354, 2355 erforder­ lichen Angaben hat der Antragsteller3 vor Gericht oder vor einem Notar an Eides Statt zu versichern/ daß ihm nichts bekannt sei, was der Richtigkeit seiner Angaben entgegensteht. Das Nächlaßgericht kann die Versicherung erlassen/ wenn es sie für nicht erforderlich erachtet. Diese Vorschriften finden keine Anwendung, soweit die Tat­ sachen bei dem Nachlaßgericht offenkundig sind? E. I, 2070, 2078; II, 2221; III, 2329.

1. ZPO § 415: bei Erbsch. nach einem Elternteil nur Geburtsschein des Antragstellers, Heiratsurk. der Eltern entbehr!. RIA 795, OLG 9432, a. M. DNotB 08106, auch Heiratsurk., wenn Witwer u. Kinder erben OLG 18371, 21348; Rückgabe der Urf. gg. Beibringg. beglaub. Abschriften

zulässig NIA 3227, OLG 7 %. Auch an Stelle einer TestUrk. NIA 8177, RGZ 64423, KGJ 4194; s. auch OLG 32™ 3. Selbst, nicht sein Bevollmächtigter, der gesetzt. Vertr. bei Unfähigk. des Vertretenen; un­ fähig sind auch noch über 16 I. alte Minderjährige, ZPO § 4732 nicht entspr. anwendbar OLG 16ß4; Abgabe der Vers, durch den Gläubiger ZPO 88 792, 896. 4. StGB §§ 156, 163, NGSt 39 22s, alles mitzu­ teilen, was für die Beurteilg. des Erbr. von Bedeutg. sein kann, den Erben steht keine Unterscheidg. zw. Wesentlichem u. Unwesentlichem zu; privatschriftl. Form nicht genügend; wg. Protokollaufnahme über die Vers. s. B. NachlO 8 522, GeschO f. d. Not. 88 262 ff., OLG 8224; Haftg. aus falscher Vers. OLG 11 272. F. Ganz o. Hinsicht!, einzelner Punkte. 6. ZPO 8 291, B. NachlO § 514

beim gemeinschaftlichen Erbschein insbesondere. § 2357. Sind mehrere Erben1 vorhanden, so ist auf Antrag ein gemeinschaftlicher Erbschein zu erteilen. Der Antrag kann von jedem der Erben gestellt werden? In dem Anträge sind die Erben und ihre Erbteile $ an­ zugeben. Wird der Antrag nicht von allen Erben gestellt, so hat er die Angabe zu enthalten, daß die übrigen Erben die Erbschaft angenommen haben? Die Vorschriften des § 2356 gelten auch für die sich auf die übrigen Erben beziehenden Angaben^ des Antragstellers. Die Versicherung an Eides Statt ist von allen Erben 1 ab­ zugeben, sofern nicht das Nachlaßgericht die Versicherung eines oder einiger von ihnen für ausreichend erachtet? E. II, 2222; III, 2330.

1. Miterben, nicht auch Nacherben NIA 827, vgl. KGJ 37 a "3; Unzulässigk. der Erteilg. eines gemeinschaftl. Erbscheins für die zu einem Erbstamme gehörenden Erben ohne den Antrag aller in den Erbsch. anzu­ gebenden Miterben s. RIA 11u. 2. Daneben Recht eines jeden auf Erbsch. über seinen Erbteil. 3. Nämlich Bruchteile des Nachl., nicht Summen OGL l 397, 18369; Angabe „gesetzt. Erbt." genügt regelmäßig nicht NIA 96; wg. Ungewißh. beim Vorhandensein eines nasciturus s. OLG 3254, RIA 7 400, s. auch 3 2353 A. 4; nicht Erbt., wie sich die Erben geeinigt haben 3t 08N 3636. 4. 88 1943 ff.; Verschollenh. eines Miterben KGJ 32Aio8; hei Erbeinsetzg. gesetzlicher E. Nachweis, ob die E. die Erbsch. als eingesetzte o. als gesetzt, angenommen haben, erfordert. KGJ 30A98 g Auch die Ang. über die Erbschaftsannahme der übrigen Erben RIA 4", Bay 102*3; Ersatz durch andere Beweismittet OLG 21347,349. H Ermessenssache; keine Pflicht der übrigen Erben ggüber dem Antragsteller zur Abgabe der eidesst. Versicherung.

Pflichten des Nachlatzgerichts vor Erteilung. § 2358. Das Nachlaßgericht hat unter Benutzung der von dem Antragsteller angegebenen Beweismittel1 von Amts wegen die zur

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Fünftes Buch. Erbrecht. VIII. Abschn. Erbschein.

Feststellung der Tatsachen erforderlichen Ermittelungen zu ver­ anstalten. und die geeignet erscheinenden Beweise aufzunehmen.^ Das Nachlaßgericht samt3 eine öffentliche Aufforderung zur Anmeldung der anderen Personen zustehenden Erbrechte erlassen; die Art der Bekanntmachung und die Dauer der Anmeldungs­ frist bestimmen sich nach den für das Aufgebotsverfahren gel­ tenden Vorschriften.^ E. I, 2071 Abs. 1 Satz 2, 2072, 2078; II, 2223; III, 2331.

L. § 2356. 2. Vgl. FGG § 12, über Beweiserhebg. FGG § 15, B. NachlO § 52; das NG. ist nicht auf die von den Beteiligten angegebenen Beweismittel beschränkt, kann auch von beantragten Ermittelungen ab­ sehen, wenn der Sachverhalt genügend geklärt ist; keine Pflicht zum Gehör der Beteiligten ü. d. Ergebnis der BewAufnahme Bay 8 366; Be­ weis kann z. B. erhoben werden ü. Testierfähigk. des Erblassers RIA 1177z ü. d. Hergang bei TestErrichtg.; der Antragsteller muß das vom NG. für erforderlich erachtete Material beibringen OLG 8 298; die Landesjustizverwaltg. kann Anweisungen f. d. Feststellg. des Nichtvorhanden­ seins eines Test, erlassen, vgl. B. GeschO f. d. Not. §§ 45 ff., 242 ff., S. VO 6. 7. 99 § 51. 3. Unzulässig beim Mangel eines gesetzmäßigen Antrags auf ErbschErteilg. RIA 3181; nicht erfordert., wenn das NG. auf andere Weise die Überzeugung vom Wegfall eines Verschollenen er­ langt RJA98^; das Aufgebot bewirkt keinen Ausschluß nicht ange­ meldeter Rechte. 4. Vgl. § 1965, ZPO §§ 948—950, B. NachlO § 53.

§ 2FFÄ. Der Erbschein ist nur zu erteilens wenn das Nachlaßger'icht die zur Begründung des Antrags erforderlichen Tat­ sachen für festgestellt erachtet? E. I, 2071 Abs. 1 Satz 1, 2078; II, 2224; HI, 2332.

1. Wg. Beschwerde s. § 2353 A. 5. 2. Nach freiem richterl. Ermessen; Pflicht des NG. zur vollständ. Prüfg. der Sache in jedem Falle OLG 7144, Z283, ZBlFG 9829, 111™, 373, SächsOLG 3079; Pfl. zur selbständ. Entscheidg., Verweisg. auf den Rechtsweg über streitige Voraussetzungen der Erteilg. unzulässig RIA 3117, 7"3, 977, Bay 3 932, 8292, 383, OLG 16277; Prüfg., Auslegg. einer letztw. Verfgg. RIA 2217, 1067, OLG 3380, DIZ 1910 428, Warn 8 223; Prüfg. der Begründetheit einer Anfechtg. OLG 16277; Anfechtbark, eines Test, hindert die Erteilg. nicht, auch nicht Erbunwürdigk.; Prüfg. der Wirksamk. einer AusschlaggsErkl. RIA 5^3. Vergleich ü. Nichtig!, eines Test, bindet das NG. nicht, ist höchstens Beweismittel OLG 1662. Auseinandersetzg., Erfüllg. von Vermächtnissen, Auflagen ist nicht Voraussetzg. der Erteilg. Bay 2193; daß der Erbe eines Erbsch. nicht bedarf, berechtigt nicht zur Verweigerung Bay 3667.

§ 2M0. Ist ein Rechtsstreit über das Erbrecht anhängig^ so soll vor der Erteilung des Erbscheins der Gegner des Antrag­ stellers gehört werden? Ist die Verfügung, auf der das Erbrecht beruht, nicht in einer dem Nachlaßgerichte vorliegenden öffentlichen Urkunde ent-

haltens so soll vor der Erteilung des Erbscheins derjenige über die Gültigkeit der Verfügung gehört werden, welcher im Fälle der Unwirksamkeit der Verfügung Erbe sein würdet Die Anhörung ist nicht erforderlich, wenn sie untunlich ist. E. I, 2071 Abs. 2, 2078; D, 2225; DI, 2333.

1. §§ 2354 N s, 2355; auch Rechtsstr. nach § 2342. 2. Aussetzg. der Entsch. bis zur Erledigg. eines bereits anhängigen Rechtsstreits zulässig vgl. RIA S» B. NachlO § 54, aber auch RIA 3Bay 3**; rechtskräft. Urt. des ProzGer. bindet das NG. formell nicht; Verbot der Erteilg. des Erbsch. durch einstw. Verfgg. des ProzGer. unzulässig. S. §5 2231 n 2, 2250,2251. 4. KGJ 38

Einziehung, Krastloserklürung.

8 2361» Ergibt sich, daß der erteilte Erbschein unrichtig ist,1 so hat ihn das Nachlaßgericht einzuziehen? Mit der Einziehung wird der Erbschein kraftlos. Kann der Erbschein nicht sofort erlangt werden, so hat ihn das Nachlaßgericht durch Beschluß für kraftlos zu erklärend Der Beschluß ist nach den für die öffentliche Zustellung einer Ladung geltenden Vorschriften der Zivilprozeßordnung^ bekannt zu machen. Mit dem Ablauf eines Monats nach der letzten Ein­ rückung des Beschlusses in die öffentlichen Blätter wird die Kraft­ loserklärung wirksam. Das Nachlaßgericht kann von Amts wegen über die Richtigkeit eines erteilten Erbscheins Ermittelungen veranstalten?,6 E. I, 2073, 2077 Abs. 1, 2078; II, 2226; ID, 2334.

1. Daß das darin bezeugte Erbr. nicht mehr als nachgewiesen anzu­ sehen ist; rechtlich (OLG3^s, 16 66) 0. tatsächl., auch infolge neuer Tats. z. B. Anfechtg., Ausschlagg., Wegfall der im Erbsch. bezeugten TestVollstreckg.; nicht unrichtig wird der einem o. mehreren Miterben erteilte Erbsch. dadurch, daß einer o. einzelne ihren Anteil am Nachl. veräußern u. gem. § 2033 übertragen, vgl. RIA 2 67, Bay 691,194, ZBl 9 732; auch Unvollständigk., z. B. Mangel der nach §§ 2363, 2364 zu machenden Angaben, genügt OLG 11 267; Berichtigg. statt Einziehg. nur bei offenbaren Unrichtigkeiten Bay 6388, OLG 16^. S. Von Amts wegen (s. Abs. 3) o. auf Antrag; berechtigt zum Antrag auf Einz. jeder Interessent, auch ein Nacherbe, ein als Nacherbe zu Unrecht Bezeichneter Bay 272«, 8"i, RIA 3«, OLG 4128, 21332; Einz. wird durch Verfügg. des NachlGer. angeordnet, gg. welche Beschwerde zulässig ist FGG §§ 19, 20, RIA 2«5, OLG 2237, 4^27, 9««, 16RGZ 61 274, 36aus, Beschw. u. weitere Beschw. ist auch nach erfolgter Einziehg. noch zulässig mit dem Ziele der Erteilg. eines neuen, dem eingezogenen gleichlautenden Erbsch. RGZ 6127*, OLG 16^, KGJ 36A ii«; „Aufhebg." des Erbsch., Abänderung seines Inhalts durch das BeschwGer. ist unzulässig RGZ 6127*z OLG 16191; auch gg. Ablehnung der Einz. Beschw. zulässig für jeden in seinem Recht Beeinträchtigten, z. B. den zu Mrrecht im Äbsch. als Nacherbe Bezeichneten OLG 21351, Bay 8411; Vollzug der Anordnung Staudinger, Handausgabe deS B(SB. 67

1058

Fünftes Buch.

Erbrecht.

VIII. Abschn.

Erbschein.

mit Ordnungsstrafen FGG § 33, unmittelb. Zwang nach Landesr., s. Pr. FGG a 15 ff., B. NachlO § 58, AG a 130, Ba. AB § 46, EL. FGG §10. 3. Keine Beschwerde, FGG §84. 4. ZPO § 204. 3. FGG §12, KGJ 36A1U, Pflicht bei Vorliegen eines EinzAntrags. 6. Auf Crbbescheinigungen des früheren Rechts ist § 2361 nicht anwendbar OLG 2379; wg. Berichtigg. solcher Zeugnisse s. Bay 7*17.

Ansprüche des wirklichen Erben.

§ 2362. Der wirkliche Erbe^ kann von dem Besitzer eines un­ richtigen Erbscheins die Herausgabe an das Nachlaßgericht ver­ langen? Derjenige, welchem ein unrichtiger Erbschein erteilt worden ist, hat dem wirklichen Erben über den Bestand der Erbschaft und über den Verbleib der Erbschaftsgegenstände Auskunft zu erteilen? E. I, 2074, 2018; II, 2227; III, 2335.

1. Vgl. §§ 23632, 2364 2, 23702.

2. Durch gewöhnt. Zivilkl., die mit dem Erbschaftsanspr. verbunden werden kann; daneben Recht, die Offizialtätigk. des NachlGer. nach § 2361 anzuregen. 3. § 260, vgl. § 2027. Erbschein für den Vorerben.

§ 2363. In dem Erbscheine, der einem Vorerben1 erteilt wird, ist anzugeben,daß eine Nacherbfolge angeordnet ist, unter welchen Voraussetzungen sie eintritt3 und wer der Nacherbe ist? Hat der Erblasser den Nacherben auf dasjenige eingesetzt, was von der Erbschaft bei dem Eintritte der Nacherbfolge übrig sein wird, oder hat er bestimmt, daß der Vorerbe zur freien Verfügung über die Erbschaft berechtigt sein soll/ so ist auch dies anzugeben. Dem Nacherben steht das im § 2362 Abs. 1 bestimmte Recht zu? E. I, 2075 Abs. 1, 3; II, 2228 Abs. 1, 3; III, 2336.

I. Der Nacherbe hat erst nach Eintritt des Nacherbefalls Anspr. auf ErbschErteilg., vorher auch kein Recht zum Antr. auf Erteilg. an den Vorerben: der dem Vorerben erteilte Erbsch. wird mit Eintr. der Nacherbf. nicht von selbst kraftlos (a. M. B. NachlO § 61), aber Einziehg. nach § 2361 erfordert. 2. Mangel bewirkt Unrichtig?, des Erbsch. § 2361, OLG 9437, 21353; selbst entgegengesetzter Antr. des Nacherben nicht zu beachten ZM6211. 3. §§ 2106 f. 4. Z. Z. der Ausstellg. des Erbsch.: soweit die Nacherben noch nicht dem Namen nach bekannt sind, möglichst genaue Bezeichnung; vgl. NIA 366, OLG 4433, 5237, 9438, 21353: auch Ersatznacherbe aufzuführen Bay 6707; Verzicht der Nacherben auf Angabe im Erbsch. unwirksam ZBl E2ii. 5. § 2137. 6. Schon vor Eintr der Nacherbf. vgl. OLG 11 267, 16 66 ; auch Recht zum Antr. auf Verfahren nach § 2361; s. auch A. 1.

§§ 2361—2366.

1059

Angabe des Testamentsvollstreckers, Recht desselben.

§ 2364. Hat der Erblasser einen Testamentsvollstrecker er­ nannt/ so ist die Ernennung in dem Erbschein anzugeben? Dem Testamentsvollstrecker steht das im § 2362 Abs. 1 be­ stimmte Recht zu. E. I, 2075 Abs. 2, 3; II, 2228 Ab'. 2. 3; III, 2337.



Oder ein Dritter, das NachlGer. gemäß §§ 2198—2200, Wirksamk. der Ernennung vorausgesetzt. 2. Nur die Ernennung, nicht wer er­ nannt ist, welche Befugnisse der TV. hat; unabhängig von der Annahme des Amts, aber nicht mehr wenn nach Ablehnung keine TVollstreckg. erfolgt, vgl. dagg. RIA 832; Beschränkungen nach §§ 2222f. sind anzu­ geben ; vgl. GBO § 53, auch § 2368. Vermutung für Richtigkeit.

§ 2363. Es wird vermutet^ daß demjenigen, welcher in dem Erbschein als Erbe bezeichnet ist, das in dem Erbschein an­ gegebene Erbrecht zustehe2 und daß er nicht durch andere als die angegebenen Anordnungen beschränkt fei.3 E. I, 2076, 2078; II, 2229; III, 2338.

L.

Vgl. § 891; für u. gegen jeden; Gegenbeweis mit Beweismitteln jeder Art zulässig; vgl. Bay 83™, OLG 6 - Behörden ggüber u. im Gebiet des öffentl. Rechts nicht unmittelbar anwendbar, s. aber GBO § 31, FGG § 107, ZPO §§ 727, 792, 896; kein Recht des GrundbRichters zur Prüfung der Erbf. beim Vorliegen eines Erbsch. 02(9 5340, 9333, 112se, RIA 1064; einander widersprechende Erbscheine heben sich hinsichtl. der Vermutg. auf; der Beweis des Erbr. kann auch auf andere Weise als durch Erbsch. erbracht werden IW 00 729, Schuldner kann nicht Vorlage eines Erbsch. verlangen RGZ 543". 2. Daß das Erbr. be­ steht, der Bezeichnete der subjektiv Berechtigte ist, nicht auch, daß er verfügungsberechtigt (z. B. geschäftsfähig) ist; Vermutg. erstreckt sich auf Größe des Erbteils; eine Vermutg., daß der Erbt. Eigentümer der zur Erbsch. tatsächl. gehörenden Sachen gewesen sei, wird durch den Erbsch. nicht begründet. 3. Und daß die angegebenen wirklich bestehen; bezieht sich nur auf die nach §§ 2363, 2364 im Erbsch. anzuführenden Beschränkungen. Öffentlicher Glaube.

§ 2366. Erwirbt jemand von demjenigen, welcher in einem Erbschein als Erbe bezeichnet ist, durch Rechtsgeschäft1 einen Erbschaftsgegenstand,ein Recht an einem solchen Gegenstand oder die Befreiung von einem zur Erbschaft gehörenden Rechte, so gilt zu seinen Gunsten der Inhalt des Erbscheins, soweit die Vermutung des § 2365 reicht,3 als richtig,^ es sei denn, daß3 er die Unrichtigkeit6 kennt oder weiß/ daß das Nachlaß­ gericht die Rückgabe des Erbscheins wegen Umrichtigkeit ver­ langt hat.3 E. I, 2077, 2078; II, 2230; III, 2339.

1060

Fünftes Buch. Erbrecht.

VIII. Abschn. Erbschein.

1. Nicht durch Zwangsvollstr., Arrestvollziehg., kraft Ges.; aber Er­ werb auf Gr. ZPO §§ 894, 897. 2. Gilt nicht für die ganze Erbsch., Erbteil, s. § 2030. S. § 2365 A. 2, 3. 4. Materielles Recht, nicht etwa bloß eine Einrede schaffende Fiktion; ohne Rücks, auf Kenntnis des Dritten von dem Erbsch. 3931 8 327; Ansprüche des wirkl. Erben je nach Sachlage §§ 823 ff., 839, 816, 822. S. Beweispfl., wer den Schutz des öffentl. Gl. versagt wissen will. 6. Vgl. § 2361 A. 1; Kenntnis der Tatsachen allein, aus denen sich die Unrichtigk. des Erbsch. ergibt, unerheblich, bei Rechtsirrtum über die Folge der Tats.; kennen müssen steht nicht gleich. 7. Z. Z. der Vollendg. des rechtsgeschäftl. Erwerbs (der Leistg., Verfügg.) usw.; hat also der gute Gl. nicht angedauert, bis der Rechtserwerb vollendete Tatsache geworden ist, so finden die §§ 2366 f. nicht Anwendg. (im Gegensatz zu § 8922); bei bewegl. Sachen ist zu beachten, daß die Verfügungen des Zeugniserben, der als solcher an sich als Eigentümer der zum Nachl. gehörenden Sachen gilt, unter §§ 929—931, nicht unter §§ 932—935 fallen. 8. § 23611. § 2367.

Die Vorschriften des § 2366 finden entsprechende An­ wendung, wenn an denjenigen, welcher in einem Erbschein als Erbe bezeichnet ist, auf Grund eines zur Erbschaft gehörenden Rechtes eine Leistung bewirkt oder wenn zwischen ihm und einem anderen in Ansehung eines solchen Rechtes ein nicht unter die Vorschrift des § 2366 fallendes Rechtsgeschäft vorgenommen wird, das eine Verfügung über das Recht enthält^ E. I, 2077, 2078; II, 2231; III, 2340.

1.

Z. B. Kündigg., Stundg., Aufrechnung, Verzicht, Änderung des In­ halts eines Rechts, gleichviel ob diese rechtsgeschäftl. Verfüggen von Erb­ scheinserben o. einem Anderen borgenommen sind, nicht Prozeßführg., Urteil, nicht Rechtsgeschäfte, die nur obligatorische Wirkungen äußern.

Zeugnis über Ernennung des TestVollstreckers.

§ 2368.

Einem Testamentsvollstrecker hat das Nachlaßgericht1 auf Antrag ein Zeugnis über die Ernennung2 zu erteilen? Ist der Testamentsvollstrecker in der Verwaltung des Nachlasses be­ schränkt oder hat der Erblasser angeordnet, daß der Testaments­ vollstrecker in der Eingehung von Verbindlichkeiten für den Nachlaß nicht beschränkt sein soll, so ist dies in dem Zeugnis anzugeben? Ist die Ernennung nicht in einer dem Nächlaßgerichte vor­ liegenden öffentlichen Urkunde enthalten,^ so soll vor der Er­ teilung des Zeugnisses der Erbe wenn tunlich über die Gültig­ keit der Ernennung gehört werden. Die Vorschriften über den Erbschein finden auf das Zeugnis entsprechende Anwendungmit der Beendigung des Amtes des Testamentsvollstreckers wird das Zeugnis kraftlos? E.

II, 2233; III, 2341.

L. § 1945 A. 2 L. Vgl. §§ 2197 ff. 8. Aber nicht vor Annahme (§ 2202), in der Beantragg. des Zeugnisses wird aber die Ann. zu fin­ den fein, vgl. OLG 6186, RIA 8-°, 10^2, IW 06 "2; amtliche Bescheinigg. der Ernennung des Betreffenden zum TB. als Inhalt des Z. erfordert. RIA 10 65; Zeugnis über Annahme des Amts ist dem Wesen nach nichts anderes als das Z. nach § 2368, die für dieses geltenden Borschr. gelten daher auch für jenes, RIA 820, 10122; Beschw. gg. Ab­ lehnung FGG 8 19, gg. Erteilg. nur insofern, als im Antrag auf Vervollständigg. 0. Berichtigg. des Z. durch Aufnahme angeordneter Beschränkgen des TV. der Antrag auf Einziehg. des alten u. Erteilg. eines neuen Z. zu erblicken ist, RIA 7 25; Erfordernis im GrundbVerkehr GBO § 36 2, s. hiezu KGJ 40 201; vgl. wg. Nachweis der Ernennung IW 10 °o2; Einsicht, Ausfertigg. FGG §§ 78, 85. 4. §§ 2203 ff., 2222 s.; auch abweich. Anordnungen nach § 2224, Anordnungen nach § 2209 s 1 Halbs. 2, RIA 2^, 72* S. Vgl. §§ 2231 n 2, 2250, 2251. v. Vgl. zur Anwendg. von § 2354 OLG 18372, 21«7; § 23602,3 ist durch 8 2368ersetzt. Die Bermutg. des 8 2365 erstreckt sich nicht darauf, daß das Amt noch besteht, auch nicht darauf, daß sich die Verfüggen des TB. wirklich auf NachlGegenstände beziehen; kein Recht des GrundbRichters zur Nachprüfg. der Richtigk. des Z. OLG 112-«, IW 06 "2, RIA 10»»); EL. §§ 166—168; Brsch. § 112; MSch. AB § 252; SW. a 231. 2 § 89.

Recht des Fiskus usw. auf den Nachlatz verpflegter, unterstützter Personen.

Art. 139. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschrif­ ten/ nach welchen dem Fiskus oder einer anderen juristischen Person 2 in Ansehung des Nachlasses einer verpflegten oder unter­ stützten Person2 ein Erbrecht, ein Pflichtteilsanspruch oder ein Recht auf bestimmte Sachen zusteht. 6.1, 81: II, 111; III. 138.

1. Pr. a 89, PLR 1119 §§ 50—75; II 16 § 22; B. a 101, 102; S. §§ 42 bis 45; A. a 72; Br. § 62; EL. § 167; Lü. §§ 142—147; RäL. §§ 141,142; 72*

1140

Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche.

RjL. §§ 131—133; SA. §139; SWE. §§232—235; SchR. a 186,187; SchS. G 8. 12. 29 §§ 163—166; H. al27, 128; Brsch. § 142. S. Des öffent­ lichen u. des bürgerl. Rechts; auch Armenanstalt, die einer Gemeinde an­ gehört KGJ 31A68. a. Daß ein Ersatzanspr. wg. der Verpflegung, Unterstützung besteht, ist nicht Voraussetzung. Fürsorge des Rachlaßgertchts.

Art. 140. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschrif­ ten,* nach welchen das Nachlaßgericht auch unter anderen als den im § 1960 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bezeichneten Voraussetzungen2 die Anfertigung eines Nachlaßverzeichnisses sowie bis zu dessen Vollendung die erforderlichen Sicherungs­ maßregeln, insbesondere die Anlegung von Siegeln, von Amts wegen anordnen kann oder soll? e. I, 88; n, 112; III. 139.

1. Pr. a 79; W. a 81—92; H. a 129, FG a 46—48; SA. § 140; RäL. § 145; RjL. § 134; Ba. RPolG §46, RPolG §§ 171 ff.; für B. s. NachlG9. 8. 02. 2. Z. B. bei Minderjährig!, eines Erben; auch wenn ein TV. bestellt ist. 8. Notwendig!, der Siegelg. des Nachl. von Beamten regelt sich nach öffentl. Recht, a 140 gilt hiefür nicht. Zuständigkeit zu Beurkundungen.

Art. 141. Die Landesgesetze * können bestimmen, daß für die Beurkundung von Rechtsgeschäften, die nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs gerichtlicher oder notarieller Be­ urkundung bedürfen, entweder nur die Gerichte oder nur die Notare zuständig sind? E. I, 91 Abs. 3; II, 114; III, 141.

1. Pr. MG a31; B. a81, 82, 167-, NotG al; S. BO 24. 7. 99 §§36 bis 44; EL. § 89, BO 18. 4. 00 § 32; W. a22, 105; Ba. RPolG §§35ff.; H. AG MG a 63 ff., NotG 15. 3. 99 a 10; SKG. a9; RäL. § 148; L. §14; Ha. MG § 9; Br. § 6, G 29. 11. 03. 2. Der Vorbehalt ermöglicht der Landesgesetzgebg., das Wahlrecht zw. gerichtl. o. notarieller Beur­ kundung, wie es im BGB. vorausgesetzt wird, auszuschließen u. für die Beurkundg. aller dieser RGeschäfte entweder die Gerichte o. die Notare ausschließl. für zuständig zu erklären; a 141 bezieht sich nur auf LandesG., die allgemein die Beurk. von RGesch. nur durch Gerichte o. Notare zu­ lassen; sofern dagegen nur für ein bestimmtes RGeschäft im bisher. R. notarielle o. gerichtl. Form ausschließl. gefordert ist, ist eine solche Borschr. als durch a 55 aufgehoben zu erachten. Vgl. a 142, 143, MG §§ 184, 1911, ZVG § 13. a 141 gilt nicht für prozessuale RGeschäfte z. B. Prozeßvergleiche OLG 2213; §§ 125, 139 können durch LandeSG. nicht geändert werden IW 06M7.

Art. 142. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschrif­ ten? welche in Ansehung der in dem Gebiete des Bundesstaats liegenden Grundstücke bestimmen, daß für die Beurkundung des im § 313 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bezeichneten Vertrags

III. Abschn. Verhältn. des BGB. zu den Landesgesetzen. Art. 13S—143.

1141

sowie für die nach § 873 Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs zur Bindung der Beteiligten erforderliche Beurkundung der Erklä­ rungen außer den Gerichten und Notaren auch andere Behörden und Beamte zuständig finb.2 6. II, 115; 111, 142

1. Pr. a 12 § 2, G 21. S. 99 a 122 S 125 (RGZ 53>°°, KGJ 29 IW 07508), 8. G 15. 6. 00 § 45, G 24. 6. 02 § 82; W. a3, 33, 35, 36; Ba. AG GBO §§ 3, 6, G 24. 12. 08 § 34; EL. AGFGG § 45, AG BGB § 49; H. a279, G 26. 7. 84 a 38, G 16. 3. 99 a31, G 31. 3. 00 a9; M. AB 88 36, 84, ABFGG 8 35, BO 22. 12. 99, 28. 3. 08 ; 0. 8 2, AGFGG 8 6; OB. 88 4, 38, OL. 8 2; SW. 8 96; SKG. a 10; SM. al4; Wa. a9; Ha. FGG 8 11; Br. G 20. 12. 99; L. 8 14; RäL. AGFGG 8 4; RjL. AGFGG 8 2; SchR. AG FGG a 17; SchS. AGFGG 88 1, 24; A. a46. S. Die Landesgesetzgebg. kann, wenn sie von dem Vorbehalt Gebrauck macht, auch Borschr. über die Form der Beurkundg. treffen, u. zwar nicht bloß Sollvorschr., sondern auch Borschr., deren Berletzg. Nichtigk. der Beurkundg. nach sich zieht; 8 313 s 2 ist auch auf in mangelhafter Form vor einer landesgesetzl. bestimmten Urkundsperson abgeschlossene Ver­ träge zu beziehen; vgl. KGJ 29*135,139, IW 07508.

Auflassung. Art. 143. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschrif­ ten,welche in Ansehung der in dem Gebiete des Bundesstaats liegenden Grundstücke bestimmen, daß die Einigung der Parteien in den Fällen der §§ 925, 1015 des Bürgerlichen Gesetzbuchs außer vor dem Grundbuchamt auch vor Gericht, vor einem Notar, vor einer anderen Behörde oder vor einem anderen Be­ amten erklärt werden kann.2 Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften,! nach welchen ec bei der Auflassung eines Grundstücks der gleichzeitigen Anwesenheit beider Teile nicht bedarf, wenn das Grundstück durch ein Gericht oder einen Notar versteigert worden ist und die Auf­ lassung noch in dem Versteigerungstermine stattfindet? ®. II, KKi, HU, 111, 143.

1. Pr. a 26; B. a81, 82; S. 8 13; EL. 88 89, 90, ÄGGBO 8 12; W. a 33-38; Ba. AG GBO 88 15, 17; MSch. AB 8 104; MSt. AB 8 102; H. a91, 270; SW. 88 95 ff., SM. a 14 88 3, 4; SchR. a63; RjL. 88 50, 51; A. a 46; Br. 88 17, 18; Lü. 8 64; OB. 88 38, 39. S. Wo von der Ermächtigg. des Abs. 1 Gebrauch gemacht ist, kann die Erklärg. der Auf­ lassung Bestandteil einer Auseinandersetzg. sein, OLG IO35; vgl. auch KGJ 29 * 135, b 69 3. Zs kann also zugelassen werden, daß es als rechtswirksame Auslassg. erklärt wird, wenn bei einer Versteigerg. derj., welcher Meistbietender geblieben ist u. Umschreibg. des Grundst. auf sich beantragt hat, sich vor Beendigg, des Bersteigerungstermins u. vor dem Zuschlag entfernt u. der Versteigerer nachher erst die Umschreibg. auf de» Ansteigerer beantragt.

1142

Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche.

Hinterle-nngSwese».

Art. 144. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschrif­ ten * über die sachliche und örtliche Zuständigkeit der Hinter­ legungsstellen. Die Landesgesetze können bestimmen, daß die An­ legung von Mündelgeld nach § 1808 des Bürgerlichen Gesetz­ buchs bei den Hinterlegungsstellen des Bundesstaats nicht statt­ findet? e. (BGB. I, 280 Abs. 1); II, 117; III, 141.

1. Pr. a 84, 85, HO 14. 3. 79; B. AG GBG a76, HO 18. 12. 99; 8. §4, AGFGG §§ 102ff.; W. a 143—171; Ba. a37, HO 30. 7. 99; H. a33,34, HO 19. 8. 99, 7. 1. 03; EL. G 1. 11. 99; Brsch. G 3. u. 12. 6. 99; SchR. HO 11. 12. 99, a 27; SchS. 29. 7. 99; MSch. HO 9. 4. 99; MSt. 9. 4. 99; 0. §§ 38—42; SWE. HO 29. 11. 99; SA. §§ 23—29, HO 8. 9. 99; SKG. HO 23. 10. 99; RäL. HO 6. 11. 99; RjL. HO 10. 8. 99; Seht. HO 20. 6. 99; A. a 15—26; Wa. a 46, G 11. 12. 99; Ha. HO 14. 7. 99; Br. HO 18. 7. 99; Lü. HO 20. 3. 99. 2. Vorhandensein landesgesetzl. Hinter­ legungsstellen wird im BGB u. anderen RG. vorausgesetzt. 3. Pr. a 76; S. G 22. 12. 99 § 22; B. a76; W. a 146; Ba. HO § 4; EL. G 24. 3. 86, 4. 4. 93; MSch. AB § 232.

Art. 145. Die Landesgesetze können über die Hinterlegung nähere Bestimmungen treffen? insbesondere den Nachweis der Empfangsberechtigung2 regeln und vorschreiben, daß die hinter­ legten Gelder und Wertpapiere gegen die Verpflichtung zur Rück­ erstattung in das Eigentum des Fiskus oder der als Hinter­ legungsstelle bestimmten Anstalt übergehen? daß der Verkauf der hinterlegten Sachen von Amts wegen angeordnet werden kann, sowie daß der Anspruch auf Rückerstattung mit dem Ablauf einer gewissen Zeit oder unter sonstigen Voraussetzungen zugunsten des Fiskus oder der Hinterlegungsanstalt erlischt. In den Fällen des § 382, des § 1171 Abs. 3 und des § 1269 Satz 3 des Bürger­ lichen Gesetzbuchs muß dem Hinterleger die Rücknahme des hinter­ legten Betrags mindestens während eines Jahres von dem Zeit­ punkt an gestattet werden, mit welchem das Recht des Gläubigers auf den hinterlegten Betrag erlischt. Von einer gerichtlichen Anordnung kann die Hinterlegung nicht abhängig gemacht werden? 6. (BGB. I, 280 «bi. 3, 273 Abs. 2); U. 118; III, 145.

1. Pr. HO 14. 3. 79; B. HO 18. 12. 99, MBek 22. 12. 00; S. BO 24. 7. 99 88 101—117, ABFGG 25. 7. 99 §§ 64ff., G 15. 6. 00 §§ 102ff.; W. a 143—171; Ba. G 30. 7. 99, H. BO 19. 8. 99; s. auch a 144 A. 1. 2. Des aus der Hmterlegg. Berechtigten u. des Hinterlegers. 3. Vgl. §§ 700, 233; Berzinslichk. richtet sich nach Landesr., nicht nach § 698, DIZ 03 655 4. Selbständ. Prüfungspfl., ob die Voraussetzungen für die H. gegeben sind; dagg. kann die Hinausgabe von gerichtlichem Mandat abhängig gemacht werden.

III. Abschn. Verhülln, des BGB. zu den Landesgesetzen. Art. 144—149. 1143

Art. 146. Ist durch Landesgesetz bestimmt, daß die Hinter­ legungsstellen auch andere Sachen als Geld, Wertpapiere und sonstige Urkunden sowie Kostbarkeiten anzunehmen haben, so fin­ den auf Schuldverhältnisse, die auf Leistung derartiger Sachen gerichtet sind, die Vorschriften der §§ 372 bis 382 des Bürger­ lichen Gesetzbuchs Anwendung? 6. (BGB. I, 280 Abs. 2); II, 119; III, 146.

1. Vgl. Pr. a 84, HO § 89; B. VO 18. 12. 99, Bek. 28. 12. 99, 12. 1. 00;

S. JMVO 24. 7. 99 §§ 101—117; W. a 143—171; Ba. a37, G 7. 6. 84; H. a 33, 34, VO 19. 8. 99.

Zuständigkeit in Vormundschafts-, Rachlatzsachen.

Art. 147. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschrif­ ten? nach welchen für die dem Vormundschaftsgericht oder dem Nachlaßgericht obliegenden Verrichtungen2 andere als gerichtliche Behörden zuständig sind? Sind durch Landesgesetz die Verrichtungen des Nachlaß­ gerichts einer anderen Behörde als einem Gericht übertragen, so ist für die Abnahme des im § 2006 des Bürgerlichen Gesetzbuchs vorgeschriebenen Offenbarungseids das Amtsgericht zuständig, in dessen Bezirke die Nachlaßbehörde ihren Sitz hat. $.11, 120; III, 147.

1. Pr. für NachlSachen AGFGG a 104—111, 113, 116ff., 121—123; B.

a 2 (BolljährigkErkl), 167, NotG a2N«, AG a 105 (NachlSiegelung); Ba. NPolG 17 6. 99, 2. 3. 07; EL. AG MG §§ 25, 30 ff., G 13. 2. 05; H. NotG 15. 3. 99 all, AG MG a 49, 131; Ha. G 14. 7. 99 § 70, MG 29. 12. 99 § 29; MSch. ii.-MSt. AB MG 9. 4. 99 §§ 22—47; W. a 41—92; s. noch weg. BolljährigkErkl.: A. al; MSch. AB § 10; S. BO 24. 7. 99 §14; SA. § 1, «8? § 1; SW. § 5. 2. Alle oder einzelne, nach BGB o. MG obliegende. 8. Siehe aber auch MG § 193, wg. der Zuständig! zur Vermittelg. der Auseinandersetzung.

Zuständigkeit zur Jnventarerrichtung.

Art. 148. Die Landesgesetze * können die Zuständigkeit des Nachlaßgerichts zur Aufnahme des Inventars2 ausschließen. ®. II, 12t: III, 148.

1. B. a 167 Ziff. I; H. a 117; EL. AGFGG § 37; Ba. RPolG §§ 44ff.;

Ha. § 78; Br. § 63.

S Siehe § 2003’.

Urkundsperson.

Art. 149. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschrif­ ten? nach welchen bei der Errichtung einer Verfügung von Todes wegen 2 der Richter an Stelle des Gerichtsschreibers oder der zwei Zeugen eine besonders dazu bestellte Urkundsperson zuziehen kann.

1144

Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche.

Auf die Urkundsperson finden die Vorschriften der §§ 2234 bis 2236 des Bürgerlichen Gesetzbuchs Anwendung. e. (BSB. I, 1915 «bs. 1 Satz 2); 11, 112; IN, 149.

1. 8. § 46; SA. § 141; SchS. a60; RäL. § 149; RjL. § 136. Vgl. FGG 8 198.

S. §§ 2233, 2276.

Nottestament.

Art. 150. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschrif­ ten/ nach welchen im Falle des § 2249 des Bürgerlichen Gesetz­ buchs an Stelle des Vorstehers oder neben dem Vorsteher eine andere amtlich bestellte Person zuständig ist? e.n, 123; m, iso.

1. Pr. a80, JMBek 7. 4. 04; S. §47; H. AGFGGa 130; Ba. FGG ߧ38, 39; MSch. AB § 262; MSI. AB § 259 ; 0. § 35; SA. § 142; SchS. a 61; Wa. a 42; RjL .§ 137; RäL. § 150; SchL. § 62; Lü. § 149. 2. Ist von dem Vorbehalt Gebrauch gemacht, so kann auch das Test, des § 2250 in der auf Grund des a 150 vorgeschrieb. landesgesehl. Form errichtet werden. Errichtung gerichtlicher und notarieller Urkunden.

Art. 151. Durch die Vorschriften der §§ 2234 bis 2245, 2276 des bürgerlichen Gesetzbuchs und des Artikel 149 dieses Gesetzes werden die allgemeinen Vorschriften1 der Landesgesetze 2 über die Errichtung gerichtlicher oder notarieller Urkunden nicht berührt. Ein Verstoß gegen eine solche Vorschrift ist, unbeschadet der Vor­ schriften über die Folgen des Mangels der sachlichen Zuständig­ keit, ohne Einfluß auf die Gültigkeit der Verfügung von Todes wegen? l. a 154, S. G 15. 6. 00 § 29, Rät. § 93; RjL. § 67; A. a54; SchR. a81; SchS. a 27, 28; SA. AB GBO §§ 52, 53, 76, 77, AG GBO § 8, SW. §§ 128, 155; MSch. AB §§ 154, 175, 177; MSt. §§ 151, 175, 177; Brsch. §§43, 44; Ha. §§ 64, 65; Lü. § 88; Wa. a21. 2. Das nicht schon von einem Artikel des 3. Mschn. betroffen ist; in Frage kommen Emphyteuse, Erb­ zinsrecht, Erbzinsleihe,^ die aus alten Realgemeindeberechtigungen er1.

IV. Abschn. Uebergangsvorschriften.

Art. 194—199.

1167

wachsenen Nutzungsbefugnisse an Wald u. Weide. 3. §§ 873—902, 925 bis 928, 985—1007, ZPO §§ 864, 870; vgl. GBO § 83. Bäuerliche Nutzungsrechte.

Art. 197. In Kraft bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften, nach welchen in Ansehung solcher Grundstücke, bezüglich bereit zur Zeit des Inkrafttretens des Bürgerlichen Gesetzbuchs ein nicht unter den Artikel 63 fallendes bäuerliches Nutzungsrecht besteht, nach der Beendigung des Nutzungsrechts ein Recht gleicher Art neu begründet werden kann und der Gutsherr zu der Be­ gründung verpflichtet ist1 E. III, 196.

1. Vgl. MSch. §§ 178, 179, MSt. §§ 176, 177.

Gültigkeit bestehender Ehen.

Art. 198. Die Gültigkeit einer vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs geschlossenen Ehe bestimmt sich nach den bisherigen Gesetzen.1 Eine nach den bisherigen Gesetzen nichtige oder ungültige Ehe ist als von Anfang an gültig anzusehen, wenn die Ehe­ gatten zur Zeit des Inkrafttretens des Bürgerlichen Gesetzbuchs noch als Ehegatten miteinander leben2 und der Grund, auf dem die Nichtigkeit oder die Ungültigkeit beruht, nach den Vor­ schriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs2 die Nichtigkeit oder die Anfechtbarkeit der Ehe nicht zur Folge haben oder diese Wirkung verloren haben würdet Die für die Anfechtung im Bürgerlichen Gesetzbuche bestimmte Frist5 beginnt nicht vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Die nach den bisherigen Gesetzen erfolgte Ungültigkeitser­ klärung einer Ehe steht der Nichtigkeitserklärung nach dem Bür­ gerlichen Gesetzbuche gleich. 6.1, 117; II, 168; III, 197.

1. Form der Eheschließg. u. materielle Voraussetzungen einer gültigen

Ehe; vgl. IW 073, RGZ 65249. 3. Sich als Ehegatten betrachten, auch wenn sie aus anderen Gründen nicht in ehel. Gemeinsch leben IW 00725; vgl. 8 1324-. 3. §§ 1323—1328, 1330 ff. 4. Eine nach bisher. Rechte gültige Ehe bleibt ohne Rücks, auf die Vorschr. des BGB. gültig. 5. 8 1339, IW 00725.

Persönliche Rechtsbeziehungen der Ehegatten.

Art. 199. Die persönlichen Rechtsbeziehungen der Ehegatten1 zu einander, insbesondere die gegenseitige Unterhaltspflicht, be­ stimmen sich auch für die zur Zeit des Inkrafttretens des Bür­ gerlichen Gesetzbuchs bestehenden Ehen nach dessen Vorschriften.2 LI, 118; II, Ult); III, 198.

1168

Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche..

I. Siehe A. 1 zu a 14. 2. §§ 1353—1362, vgl. NGZ 46 382, IW 00601, ferner die anderweit sich findenden Vorschr. über das persönl. Verh. der Ehegatten, insbes. Klage auf Herstellg. der Häusl. Gemeinsch. IW 0 1 456; Ungültigk. von den Vorschr. des BGB. widerstreitenden Verträgen üher den gesetzt. Unterhalt IW 05 682, vgl. auch 06637; auf das Verhältnis der geschiedenen Eheg. bezieht sich a 199 nicht, s. a 170, RGZ 50 307.

Güterstand.

Art. 200.

Für den Güterstand einer zur Zeit des Inkraft­ tretens des Bürgerlichen Gesetzbuchs bestehenden Ehe bleiben die bisherigen Gesetze maßgebend? Dies gilt insbesondere auch von den Vorschriften über die erbrechtlichen Wirkungen des Güter­ standes $ und von den Vorschriften der französischen und der badischen Gesetze über das Verfahren bei Vermögensabsonderun­ gen unter Ehegatten? Eine nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs zu­ lässige Regelung des Güterstandes kann durch Ehevertrag auch dann getroffen werden, wenn nach den bisherigen Gesetzen ein Ehevertrag unzulässig sein würde? Soweit die Ehefrau nach den für den bisherigen Güterstand maßgebenden Gesetzen infolge des Güterstandes oder der Ehe in der Geschäftsfähigkeit beschränkt ist, bleibt diese Beschränkung in Kraft, solange der bisherige Güterstand besteht? E. I, 119; II, 170; ID, 199.

1. Vgl. § 1432 A. 2; gesetzlichen u. vertragsmäßigen; unter den Begriff des Güterstandes fallen auch die Vorschr. über Schuldenhaftg. der einzel­ nen Vermögensteile, über Verfüggsbeschränkgen der Eheg. insbes. hinsichtl. einseitiger letztwill. Verfüggen, über das RVerhältnis bei Aufhebg. des Güterst., bei Auflösg. der Ehe; auch für Auseinandersetzg. im Falle einer nach dem 1. 1. 00 erfolgenden Scheidg. ist das bisher. Güterr. maßgeb., IW 03 B2, RGZ 7324; Rechte der Eltern am Vermögen der Kinder, die auf dem ehel. Güterr. beruhen, so auch der darauf beruhende Beisitz, bleiben unberührt, vor dem 1. 1. 00 vollzogene Einkindschaft bleibt in Kraft, aber die persönlichen, dem Elternr. angehörenden Wirkgen fallen fort (a 203). 2. Grundsatz der Unwandelbar!, des Güterstandes; gilt auch für die Nachwirkgen der am 1. 1. 00 bereits aufgelösten Ehe, IW 03 b 2,14 ♦ altrechtl. Güterstände unterliegen nicht dem Negisterzwang (§ 1435), s. aber a 218. Überleitungsvorschriften: A. a 59, Ba. a 41, 42, G 4. 8. 02, AG GBO § 35, B. übergG a 19—31, 62—104, 124—140, VO 28. 9. 03, Brsch. §§ 73—75, Br. G 18. 7. 99, EL. §§ 144 ff., VO 2. 5. 00, G 29. 11. 99, VO 2. 2. 03, Ha. G 14. 7. 99, H. a 169—208, 228, 230 bis 265, L. § 35, Lü. §§ 100—166, MSch. AB §§ 209—217, MSt. AV §§ 207—215, 0. § 16, OB. §§ 44—62, Pr. a 44—67, VO 20. 12. 99, RäL. §§ 112—117, RjL. § 94, S. § 34, SA. §§ 97—102, SKG. a 42 §§ 1—29, SM. G 10. 8. 99, SW. §§ 183—191, SchR §§ 134—147, SchS. a 48, Wa. a 24—31, W. a 260—264. 3. Kein gesetzt. Erbr. nach §§ 1931 ff. neben den Vorteilen des Güterstandes des bisher. R.; soweit das betreff, ehel. Güterr. erbrechtl. Wirkgen nicht hat, gilt für die Beerbg. a213; unter

IV. Abschn. Uebergangsvorschriften.

1169

Art. 199—201.

erbrecht!. Wirkgen des Güterst. versteht man die erbrecht!. Grundsätze, die nach Maßgabe des betreff, altrechtl. Güterrechts a!s eine Folge dieses Güterr. selbst erscheinen; vgl. IW 10745; ob erbrecht!. Wirkg. des Güterr. vor­ liegt, ist aus dem in Betracht kommenden, einzelnen Güterr. selbst zu be­ antworten; gilt für erbrecht!. Wirkgen für Eheg. u. für Abkömmlinge, vgl. WarnE 08239, IW 02b*, RGZ 65249; das alte Güterr. ist auch maß­ gebend, wenn es ein Pflichtteilsr. des überlebenden ausschließt, enthält es keine Borschr. für den Fall der Errichtg. eines Test., so fehlt es inso­ weit oii erbrecht!. Wirkgen des Güterstandes, IW 12 "o 4. Bg!. B. AG ZPO a 190 ff., Pr. AG ZPO § 11, Ba. EG RJG §§ 37 ff., H. AG ZPO 6 3 ff. S. Wr diese Eheverträge gelten die Beschränkgen der §§ 1433, 1518, ferner die Formvorschr. des § 1434; § 14351 ist nicht anwendbar; wo das bisher. R. die Schließg. von Ehevertr. verbot, können die Effeg. aber nicht unter Beibehaltg. des bisher. Güterst. an diesem Änderungen vornehmen, die das BGB. den Eheg. der unter seiner Herrschaft ge­ schlossenen Ehen erlaubt. 6. Hiernach bleibt auch a 82 des alten HGB. für nicht übergeleitete Güterstände in Geltg., dagg. nicht a 7, 81.

Ehescheidung.

Art. 201. Die Scheidung und die Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft erfolgen von dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs an nach dessen Vorschriften. Hat sich ein Ehegatte vor dem Inkrafttreten des Bürger­ lichen Gesetzbuchs einer Verfehlung der in den §§ 1565 bis 1568 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bezeichneten Art schuldig gemacht, so kann auf Scheidung oder auf Aufhebung der ehelichen Gemein­ schaft nur erkannt werden, wenn die Verfehlung auch nach den bisherigen Gesetzen2 ein Scheidungsgrund oder ein Trennungs­ grund war? E. I, 120; II, 171; III, 200.

1. §§ 1564 ff.; die Borschr. des a 201 tritt ein sowohl für Klagen auf Scheidg. bzw. Herstellg. der ehel. Gem., die am 1. 1. 00 anhängig sind, als auch für die erst nach diesem Zeitp. anhängig werdenden, 3$B00115,179; wg. der Scheidgsgründe s. A. 2; die Wirkgen der Scheidg. richten sich, wenn diese vor dem 1. 1. 00 erfolgt ist, nach bisher. R.; dies gilt auch für die Beurteilg. der Schuldfrage, wenn das Urt. nur hinsichtl. dieser angefochten ist, RGZ 46148, IW 00585, 01242; über Namenssührg. s. OLG 317 gg. 2167; über die Frage, wann die Scheidg. als erfolgt anzusehen ist, vgl. IW 00116; auf Ehescheidungsstrafen kann unter der Herrsch, des BGB. nicht mehr erkannt werden; für die Vermögensauseinandersetzg. der geschied. Eheg. ist a 200 maßgeb., vgl. auch a 202, IW 02228; persönl. RBeziehgen der geschied. Eheg. a 199; rechtl. Steltg. der Kinder a 206. 2 Was bisher. G. ist, entscheidet sich, wenn die Verfehlg. im Bereiche eines anderen RGebiets begangen ist, nach dem vor 1. 1. 00 maßgeb. internationalen R., BadRpr 02258 8. Die Verfehlg. muß nach altem R. nicht nur abstrakt, sondern auch konkret einen Scheidgsgr. gebildet haben, IW 04 52, y,5 E. I, 121; II, 173; III, 291.

1. Vgl. Pr. a 69, 8. § 35, Ba. AB § 34, H. a 271, Lü. § 109, MSch. AB 8 219, MSt. § 217, RjL. § 98, RäL. § 123, SA. § 104, SchR. a 149, SchS. a 50. 2. Ehelichk., Anfechtbark, derselben usw. bestimmt sich nach dem z. Z. der Geburt des Kindes geltenden Rechte, a 198, 207—209, ebenso bie Frage, ob vor Abschluß der Ehe empfangene, aber in der Ehe ge­ borene K. als ehel. o. als legitimiert anzusehen sind, vgl. R 02325, OLG

IV. Abschn. Uebergangsvorschristen.

Art. 201—204.

1171

4io5; ob ein vor 1. 1. 00 geborenes K. auf Feststellg. der Unehelichk. klagen kann, richtet sich nach früherem R., OLG 4105, BadRpr O2219, s. auch OLG 657, R 08M8. S. §§ 11, 1305 ff., 1616—1625, 1626—1698, 1747; es kehren in die elterl. Gewalt zurück Minderjährige, die durch Berheiratg., Emanzipation (Ausn. a 154), Gründg. eines selbständigen Haushalts, Verzicht des Inhabers der elterl. Gew. aus der elterl. Gew. getreten sind, o. bezügl. deren nach bisher. R., sei es durch Grundteilg. o. durch Abteilg. die elterl. Gew. erloschen ist, vgl. aber a 153, soweit Heirat nach bisher. R. mündig machte, IW 03B50; es tritt in Rechts­ gebieten, die die elterl. Gew. der Mutter nicht kannten, diese unter den Boraussetzgen der §§ 1684 ff. ein, die elterl. Gew. von Vater o. Mutter tritt wieder ein, wenn sie nach bisher. R. verwirkt war, wenn nicht die Boraussetzgen des § 1680 für Verwirkg. auch nach neuem R. gegeben sind; dagg. endet die elterl. Gew., die nach bisher. R. der Mutter auch nach Eingehg. einer neuen Ehe o. den Stiefeltern, sei es durch Einkindschaftung o. ohne solche, ganz o. in einzelnen Beziehgen zusteht; war jedoch die vor dem 1. 1. 00 geschlossene zweite Ehe einer Frau durch den vor dem 1. 1. 00 erfolgten Tod des zweiten Eheg. getrennt, so ver­ liert die Frau die elterl. Gew. nicht, vgl. IW 01ZBl 7 882, BayZ 072n, R 07312. Eine Tochter, fcie vor dem 1. 1. 00 geheiratet hat, hat Mitgiftanspr. nur nach altem R., a 170, die §§ 1624, 1625 über die Aus­ stattung finden Anwendg., wenn die Ausstattg. nach dem 1. 1. 00 gewährt ist auch wenn die Berheiratg. o. Begründg. einer Lebensstellg. schon früher stattgefunden hat. 4. Was bisher freies Verm. des Kindes war, bleibt solches, wenn die die Befreiung begründenden Tatsachen derart waren, daß sie auch nach BGB. die Befreiung zur Folge gehabt hätten, vgl. §§ 1638, 1650 f.; am übrigen Berm. haben die Eltern die Nutznießg. nach Maßgabe des BGB., f. § 1649. Bor 1. 1. 00 entstandener Herausgabeanspr. des K. hinsichtl. des mütterl. Nachl. gg. den Vater bei dessen Wiederverheiratg. ist kein erbrechtlicher, sondern fällt unter a 203, IW 10 m7. S. Ausnahmen vom Grundsätze des a 203 s. a 204—207.

Obrigkeitliche Beschränkungen der Eltern.

Art. 264. Ist der Vater oder die ÜDlutter1 zur Zeit des In­ krafttretens des Bürgerlichen Gesetzbuchs in der Sorge für die Person oder für das Vermögen des Kindes durch eine Anord­ nung der zuständigen Behörde beschränkt,^ so bleibt die Beschrän­ kung in Kraft? Das Bormundschaftsgericht^ kann die Anord­ nung nach § 1671 des Bürgerlichen Gesetzbuchs aufheben. Ist dem Vater oder der Mutter die Nutznießung an dem Vermögen des Kindes durch Anordnung der zuständigen Behörde entzogen, so hat das Bormundschaftsgericht die Anordnung auf Antrag aufzuheben? es sei denn, daß die Entziehung der Nutz­ nießung nach § 1666 Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs ge­ rechtfertigt ist. E. I, 122; II, 174; III, 203.

1. Auch die uneheliche. 2. Gilt also nicht bei Verlust der elterl. Gewalt infolge Konkurses (hier gilt sofort § 1647), Zuchthausstrafe IW 005i,ei?, völlige Entziehg. verwandelt sich in eine dem BGB. entsprech.

1172

Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche.

Beschränkung. 8. Auch wenn sie den Borschr. des BGB. nicht entspricht. 4. Auch wo bisher für die Aufhebg. gerichtl. Klage gegeben war, IW 00**». 5. Änderung nach § 1671 auch ohne Antrag.

Art. 205. Hat der Vater vor dem Inkrafttreten des Bürger­ lichen Gesetzbuchs auf Grund der bisherigen Gesetze1 die Mutter von der Vormundschaft über das Kind ausgeschlossen oder der Mutter einen Beistand zugeordnet, so gilt die Anordnung des Vaters von dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs an als Anordnung der Bestellung eines Beistandes für die Mutter im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuchs.^ e. I, 123; II, 176; III. 204.

1. C. c. a 391, bad. LR S. 391.

s

§§ 1687 ff.

Kinder aus geschiedenen usw. Ehe».

Art. 206. Ist auf Grund der bisherigen Gesetze eine Ehe geschieden oder infolge der Todeserklärung eines der Ehegatten aufgelöst oder ist auf Trennung der Ehegatten von Tisch und Bett erkannt worden, so bestimmen sich das Recht und die Pflicht der Eltern^ für die Person der gemeinschaftlichen Kinder zu sorgen, nach den bisherigen Gesetzen;2 die Vorschriften des § 1635 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 und des § 1636 des Bürgerlichen Gesetz­ buchs finden jedoch Anwendung. E. I, 124; II, 176; III, 205.

L D. h. die Frage, wer der berechtigte o. verpflichtete Elternteil ist (mit den sich aus der Anwendg. der §§ 1635 Abs. 1 S. 2, Abs. 2, 1636 ergebenden Ausnahmen); in allen übrigen Beziehgen, namentl. Hinsicht!. Inhalt u. Umfang von R. u. Pfl. zur Sorge f. d. Pers, des K. gilt a 203, finden also §§ 1631—1633 Anwendg. RGZ 46 67, 49155; auch Hin­ sicht!. der Unterhaltspf!. (§§ 1601 ff.) gilt a203, RGZ 49 IW 01»«», OLG 32. Ausnahme von a 203; Kl. aus Herausgabe des K. be­ stimmt sich nach bisher. R., OLG l 278, R 00175, SeuffA 58295, ebenso Zuständig! für die Entscheids, welchem Eheg. die Kinder anzuvertrauen sind, OLG 410*, IW 00642; vor dem 1. 1. 00 geschlossene Erziehungs­ verträge bleiben in Kraft, Gruch. 49372, SeuffB! 70474; vgl. auch RGZ 6228», BayZ 06102, SeuffB! O6ioi, IW 06138, das frühere R. bleibt maß­ gebend, auch wenn einer der Eheg. gestorben ist. Kinder aus nichtigen Ehen.

Art. 207. Inwieweit die Kinder * aus einer vor dem Inkraft­ treten des Bürgerlichen Gesetzbuchs geschlossenen nichtigen oder ungültigen Ehe2 als eheliche Kinder anzusehen sind und inwieweit der Vater und die Mutter die Pflichten und Rechte ehelicher Eltern haben, bestimmt sich nach den bisherigen Gesetzeu.2 r. I, 125; II, 177; III, 206.

IV. Abschn. Uebergangsvorschriften.

Art. 204—208.

1173

!♦ Gleichviel ob vor o. nach dem 1. 1. 1900 geboren. 2. Voraus­ gesetzt, daß die nichtige o. ungültige Ehe vor dem 1. 1. 00 aufgelöst worden o. auch nach dem 1. 1. 00 unter der Herrschaft des BGB. nichtig o. anfechtbar geblieben ist; gleichgültig, ob die Nichtigk.- o. UngültigkErklärung vor o. nach dem 1. 1. 00 erfolgt ist. 3. Vgl. a 198. Die Wirkungen der Ehelichk. bestimmen sich seit 1. 1. 00 gemäß a 203 nach dem BGB., vgl. RGZ 52 2^ IW 02 b 268. Siehe auch B. übergG a 105, SW. § 197, RäL. § 123.

Uneheliche Kinder.

Art. 208. Die rechtliche Stellung eines vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs geborenen1 unehelichen Kindes 2 bestimmt sich von dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs an nach dessen Vorschriften;^ für die Erforschung der Vater­ schaft/ für das Recht des Kindes, den Familiennamen des Vaters^ zu führen, sowie für die Unterhaltspflicht6 des Vaters bleiben jedoch die bisherigen Gesetze maßgebend? Inwieweit einem vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs außerehelich erzeugten Kinde aus einem besonderen Grunde/ insbesondere wegen Erzeugung im Brautstande, die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes zukommt und inwie­ weit der Vater5 und die Mutter eines solchen Kindes die Pflich­ ten und Rechte ehelicher Eltern haben/ bestimmt sich nach den bisherigen Gesetzen. Die Vorschriften des Abs. 1 gelten auch für ein nach den französischen oder den badischen Gesetzen anerkanntes Kind?o E. I, 126; II, 178; III, 207.

!♦ Mr nach dem 1. 1. 00 geborene K. gelten ohne Rücks, auf den Zeitp. der Erzeugg. die Vorschr. des BGB. (§§ 1705ff.); Ausn. Hinsicht!. Braut­ kinder Abs. 2. 2. Mr die Frage, ob ein K. unehel. 0. ehel. ist, sind während der Übergangsperiode die a 198, 202, 206, 207 maßgebend. 3. Mr das Verhältnis zur Mutter u. den mütterl. Verwandten gelten die §§ 1705, 1706, 1601—1615 (Unterhalt), 1617—1625 (elterl. Rechte u. Pfl.), 1924 ff., 2303 (Erb- u. PflTR), das Erbr. richtet sich, wenn der Erbfall nach dem 1. 1. 00 eingetreten ist, nach BGB., SeuffA 56228; dagg. kommen in Wegfall: die elterl. Gew. der Mutter in Rechtsgebieten, wo solche bestand (Vormund zu bestellen, s. auch § 17O782), der Unterhaltsanspr. des Vaters ggüber dem K., das gegenseitige gesetzt. Erbr. zw. beiden (auch wenn es urteilsmäßig Vorbehalten war, OLG 3119), Unterhaltspflicht der Verwandten, insbes. der Aszendenten des Vaters ggüber dem K., auch wenn Verwandte schon rechtskräftig verurteilt waren 0. durch Vergleich sich verpflichtet hatten, RGZ 4665 (Aufhebg. des Ur­ teils nach ZPO § 323 0. § 767 herbeizuführen) das Erziehgsr. des Vaters nach franz, u. bad. R. (vgl. Abs. 3), die Beschränkgen der ehewidrigen K.; der Mohns, des K. bestimmt sich nach BGB. (§ 11), SeuffBl 06^18. 4 Die Fragen, ob sie überhaupt zulässig ist 0. nicht (C. c. a 340, 342, Bad LR S. 340, 340 a, H. G 30. 5. 21), unter welchen Voraussetzgen sie als erwiesen anzunehmen 0. als ausgeschlossen zu betrachten ist (exceptio

1174

Etnführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche.

plurium concumbentium); der Grundsatz: la recherche de la paternite est interdite kann aber nicht mehr als Exklusivsatz der lex fori gelten, RGZ 481M, IW 01477. S. Vater i. S. des a 208 ist derj., der nach bisher. R. als der Unterhaltspflichtige anzusehen ist. 6, Die Fragen, ob u. unter welchen Boraussetzgen derj., der mit der Mutter außerehel. Bei­ schlaf gepflogen hat, unterhaltspflichtig ist, ob die exceptio plurium die Unterhaltspflicht ausschließt, ferner Beginn, Umfang, Dauer, Art der Alimentation, endl., ob dem Vater das R. zusteht, das K. selbst in Pflege zu nehmen. 7. Nach bisher. R. bestimmt sich auch der Anspr. der Mutter auf Ersatz von Entbindungs- u. Wochenbettkosten, ferner ob der geschwängerten Braut der Anspr. auf Zuerkenng. der Rechte der Ehefrau zusteht, der Deflorationsanspr. der vor 1. 1. 00 geschwächten bzw. ge­ schwängerten Frauensperson, a 170, vgl. RGZ 49roe 8. Vgl. z. B. Pr. ALR Tl. II Tit. 2 § 592 mit Tl. II Tit. 1 §§ 1035—1037, 1115. 9, Der Inhalt der dem Vater o. der Mutter nach bisher. R. zustehenden Elternpflichten bemißt sich aber nach BGB. (a 203). 19. Vgl. zu a 208 auch B. übergG a 141, 8. §§ 36, 533, SA. § 122, SKG. § 198.

Legitimierte, adoptierte Kinder.

Art. 209.1 Inwieweit ein vor dem Inkrafttreten des Bürger­ lichen Gesetzbuchs legitimiertes2 oder an Kindes Statt angenom­ menes Sütb3 die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes hat und inwieweit der Vater und die Mutter die Pflichten und Rechte ehelicher Eltern haben, bestimmt sich nach den bisherigen Ge­ setzen.^ E. I, 127; II, 179; III, 208.

1. Vgl. Pr. a 71, B. ÜbergG a 105, 141, S. AB § 127, EL. AG FGG Z74, H. G 7. 7. 00, 8W. § 197, SM. a 24, RjL. § 123, SchL. § 41, Br. § 54.

2. Legitimationsfähigk. bestimmt sich nach den z. Z. der Eheschließg. geltenden Ges.; sonstige, z. B. formelle Boraussetzgen der Leg. sind nach bisher. Rechte zu beurteilen. 8. Rechtsgültig!, der Ann. bestimmt sich nach bisher. R., insbes. auch die Bedeutg. der Zustimmg. der leibl. Eltern, vgl. OLG 772, Gruch. 47665. 4. Mr alle nach früherem R. zulässig gewesenen Arten der Leg. u. der Adoption bleiben hinsichtl. sämtlicher familienrechtlicher u. erbrechtlicher Wirkgen die bisher. Borschr. maßgeb.; auch Inhalt u. Wirkgen des hergestellten Familienverbandes bemessen sich nach früherem R.; so ist für die erbrecht!. Wirkgen das alte R. auch maß­ gebend, wenn Bestimmungen hierüber in Sonderges. über das Erbr. ent­ halten sind, u. auch bei Erbfällen, die erst nach dem 1. 1. 00 eintreten. Auch der Unterhaltsanspr. eines angenommenen unehel. K. gg. den natürl. Vater bemißt sich nach altem R.; für Namensführg. ist das alte R., für Namensschutz § 12 maßgeb., IW 03 v si Pflegekindschaftsverhältnisse nach altem R. haben ihre Wirksam?, vom 1. 1. 00 ab verloren. Die erb­ recht!. (Vermögensrecht!.) Wirkgen des Einkindschaftsvertrags bleiben be­ stehen, elternrechtl. Wirkgen bleiben bestehen, soweit nach bisher. R. der EinkindschBertr. eine gültige Adoption enthielt.

Vormundschaften, Pflegschaften.

Art. 210.1 Auf eine zur Zeit des Inkrafttretens des Bürger­ lichen Gesetzbuchs bestehende Vormundschaft oder Pflegschaft fin-

IV. Abschn.

Uebergangsvorschristen. Art. 208—212.

1175

den von dieser Zeit an die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetz­ buchs Anwendung.^ Ist die Vormundschaft wegen eines körper­ lichen Gebrechens angeordnet, so gilt sie als eine nach § 1910 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs angeordnete Pflegschaft? Ist die Vormundschaft wegen Geistesschwäche angeordnet, ohne daß eine Entmündigung erfolgt tji,4 so gilt sie als eine nach § 1910 Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs für die Bermögensangelegenheiten des Geistesschwachen angeordnete Pflegschaft? Die bisherigen Vormünder und Pfleger bleiben im Amte? Das gleiche gilt im Geltungsbereiche der preußischen Bormund­ schaftsordnung vom 5. Juli 1875 für den Familienrat und dessen Mitglieder. Ein Gegenvormund ist zu entlassen, wenn nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs ein Gegenvormund nicht zu bestellen sein würde? E. I. 128 u. SS; II. 180; III, 209.

1. Siehe Pr. a 75; B. ÜbergG a 106, 110, pfälz. LiegenschG a 3—6; EL. AG FGG §8 68 ff., H. a 123’; Brsch. 88 80—100; MSch. AB 88 225 bis 232; MSt. 88 223—230; Ha. 88 69—76. S. Vormundsch., Pflegsch., die den Voraussetzungen des BGB. nicht entspricht, endet kr. Gesetzes, so wg. Wiederaufleben der elterl. Gewalt über Minderjährige; Anordnungen Dritter über Vormundsch. bleiben nur in Kraft, soweit sie nach BGB. hätten getroffen werden können, s. aber a214; Befreiungen des Vor­ munds bestimmen sich nach neuem Recht KGJ 20*fM; wg. Aufrecht­ haltung der letztw. Anordnung einer PflegschBestellung als Testaments­ vollstreckung s. KGJ 20A’i; a 210 gilt auch für NachlPflegschaft RIA 364. 8. Beim Vorhandensein der Boraussehgn. des 8 1910. 4. Andern­ falls a 155. 5. Gilt auch für gesetzl. Vormünder RGZ 48”»; auf die Borm. u. Pfl. finden künftig die Borschr. des BGB. Anwendung, z. B. 88 1852 ff., 1885 ff. 6. 8 1792’. Beistand für Geistesschwache.

Art. 211. Die nach den französischen oder den badischen Ge­ setzen 1 für einen Geistesschwachen angeordnete Bestellung eines Beistandes verliert mit dem Ablaufe von sechs Monaten nach dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs ihre Wirkung? E. l, 97 Abs. 2; II, 181; III, 210.

2. Völlig, sie erhält auch nicht die Wirkg. einer Entmündigg. o. Pflegsch. wg. Geistesschwäche (88 114, 1910), solche ist nach Bedarf besonders einzuleiten. 1. C. c. a 439, bad. LR S. 409.

Mündelsicherheit von Wertpapieren.

Art. 212. In Kraft bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften, nach welchen gewisse Wertpapiere zur Anlegung von Mündelgeld für geeignet erklärt sind? @. III, 211.

1176

Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche.

1. Vgl. § 18071N4; A. a67, 68; Ba. a 33, MVO 15. 4. 99, 1. 7. 99; B. übergG a32, MBek 9. 9. 99; Brsch. §§ 101—110; Br. §§ 56—58; EL. § 141; Ha. §§ 73, 74; H. a 124—126; L. § 41; MSch. AB §§ 227—232; MSI. §§ 225—230; 0. §§ 21—23; OB. §§ 66—68; Lü. §§ 20, 21; Pr. a,74; RäL. §§ 137—139; RjL. § 115—118; S. G 22. 12. 1869 § 1, AB § 36; SA. §§ 123—128; SKG. a50 §§ 1—5; SM. a 28 §§ 1—6; SW. §§ 211 bis 215 ; SchL. §§ 44—48; SchR. a 164—166; SchS. a56 §§ 1—5; Wa. a 36 bis 39; W. a 70, MV 2. 10. 99.

Erbrechtliche Verhältnisse.

Art. 213.

Für die erbrechtlichen Verhältnisse1 bleiben, wenn der Erblasser vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetz­ buchs gestorben ist,2 die bisherigen Gesetze maßgebend.^ Dies gilt insbesondere auch von den Vorschriften über das erbschaftliche Liquidationsverfahren> E. I, 129 Abs. 1; II, 182; III, 212.

!♦ Im weitesten Sinn, alle mit dem Anfall u. dem Erwerb einer Erb­ schaft im Zusammenhang stehenden Verhältnisse ohne Unterschied zw. materiellem R. u. Verfahren, vgl. RGZ 4670, 50186; die Voraussetzungen der Erbfolge, bei der nicht unmittelb. auf Ges. beruhenden Erbfolge die Gültigk. der letztwill. Verfüggen o. Erbverträge nach Form u. Inhalt, auch deren Auslegg. (vgl. hiezu OLG 9395, Gruch. 48 "8, R 04225, IW 04144, 0512), die Grundsätze über Erwerb der Erbsch. ohne Rücks., ob der Antritt vor o. nach dem 1. 1. 00 erfolgt, insbes. Form der Annahme, Ausschlagg. (pro berede pertio), Stellvertretg. beim Erwerb, vorläuf. Erwerb für einen Geisteskranken, Substition, Rechtsverhältnis des Fidu­ ziars zum Fideikommisse, auch wenn der Fall der Substitution erst nach dem 1. 1. 00 eingetreten ist, IW 07126, Transmission, Anwachsg., Er­ werb von Vermächtnissen auch, wenn der sog. dies veniens erst in die Zeit nach 1. 1. 00 fällt, vgl. OLG 7359, Fähigk. zum Erwerb einer Erb­ schaft, Erbfähigk.; ferner die Wirkgen des Erbfalls, der ErbschAnspr. nach Inhalt, Umfang, Passivlegitimation, Haftg. für NachlVerbindlichk., Auseinandersetzg. der Miterben, Kollationspfl. usw., vgl. hiezu 3^ O2 268, RGZ 52179, KGJ 33 ^ 228, die Rechtsstellg. des Nacherben, des TV., bgl. IW 00*88, 01322, 0512, RGZ 46 70, 50186, 59 8°, Gruch. 51612, DIZ 071262, Eröffnung u. Verkündg. des Test., Fürsorge für den Nacht., insbesonders NachlPflegsch., OLG l385, 23*8, ö388, Erbscheinerteilg., OLG 133, 5190, 236, Bay 287, Wirkgen der PflTVerletzg., IW 06 223, R 06 622, ErbschKauf OLG 2242, RGZ 7329i, Einfluß von Willensmängeln auf erbrechtl. Geschäfte in Bezug auf vor dem 1. 1. 00 erfolgte Erbfälle auch, wenn sie nach diesem Zeitp. vorgenommen sind. 2. Ebenso, wenn Todeserklärg. zwar erst nach dem 1. 1. 00 erfolgt, aber ein vor diesem Zeitp. liegender Todestag festgestellt wird. 8. Im Falle des Todes des Erbl. nach dem 31. 12. 99 beurteilen sich grundsätzl. alle erbrechtl. Ver­ hältnisse nach dem BGB., so greift auch älteren Test. u. Erbverträgen ggüber das PflTR. des BGB. Platz, Vermächtnisse erzeugen nur mehr ein Fdgsr., Vindikationslegat gilt als Fdgslegat, fideikommissarische Substitutionen sind als Nacherbeinsetzg. zu behandeln, Quasipupillarsubstition unwirksam im Falle des Todes des Geisteskranken nach 1. 1. 00, auch wenn der Erbl. vor diesem Zeitp. gestorben ist, KGJ 26 a 59, OLG

IV. Abschn. Uebergangsvorschristen.

Art. 212—215.

1177

6518, R 033U,M1,578; R. der Enterbg. in guter Absicht ist durch ZK 2336, 2338 ersetzt; PflTErgänzgsanspr. nach §§ 2325 ff. ohne Rücks., wann die Schenkg. erfolgte, RGZ 54 58 >2’, IW 02 b -»7; Ausnahmen f. »200, 214, vgl. auch a 215—217, Ausnahmen können sich auch aus Gr. der Borschr. in a 207—208 infolge Änderungen der Erbberechtigg. ergeben. 4. Ausf ührgsgesetze: Ba. AG GBO §§36, 37, B. ÜbergG a33, 36, 114, 115, 142—144, JMBek 11. 2. 00, EL. AG FGG § 76, AG GBO § 24, Ha. §§ 81—99, H. a 155, 213, 229, 266, L. §§ 44—46, MSch. AB § 264, MSt. AB § 261, RäL. § 142, 8. BO 24. 7. 99 § 126, SW. § 236, SchR. a 188, W. a 92, 261, 262. Verfügungen von Todes wegen.

Art. 214. Die vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetz­ buchs erfolgte Errichtung oder Aufhebung1 einer Verfügung von Todes wegen2 wird nach den bisherigen Gesetzen beurteilt, auch wenn der Erblasser nach dem Inkrafttreten des Bürger­ lichen Gesetzbuchs stirbt. Das gleiche gilt sür die Bindung des Erblassers^ bei einem Erbvertrag oder einem gemeinschaftlichen Testamente/ sofern der Erbvertrag oder das Testament vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs errichtet worden ist. E. I, 128 Abs. 2; II, 183; III, 213.

L Die Form der Err. u. Aufh. (Fähigk. zur Errichtg. eines Test. s. auch a 215), Wirkung der Aufh., die Frage, ob ein gemeinschaftl. T. nur unter Ehegatten o. auch unter anderen Personen errichtet werden kann; die alten Auslegungsregeln bleiben maßgeb., insbes. hinsichtl. der Rechts­ begriffe: Widerruf eines wechselseit. T. bei Lebzeiten des anderen Eheg. RGZ 50316, 6213; Aufhebg. einer Berfügg. des überleb. Eheg. in einem korrespektiven T. RGZ 6312°. Im übrigen gilt die Regel des a 213, so hinsichtl. Gültigk. des Inhalts, Einfluß von Willensmängeln; Anordnun­ gen, die nach bisher. R. ungültig, nach BGB. gültig sein würden, werden als gültig betrachtet, wenn der Erbl. nach dem 1. 1. 00 stirbt; Anwendg. des § 23253 auf Schenkungen RGZ 542U, 58127; Verhältnis eines nach franz. R. geschlossenen Ehevertrags zum Ehegattenerbr. RGZ 49", IW 09 220 2. Testamente, Kodizille, Erb-, Erbverzichtsvertr., Schenkgen von Todes wg. (beim Schenkgsvertr. Errichtg. u. Gebundenh. nach bisher. R. zu beurteilen, beim einseit. Schenkgsverspr. Errichtg. u. Aufh.). 8. Betrifft Bestand u. Wirkg. der letztw. Berf.; Frage, ob überhaupt u. in welchem Um­ fange Bindg. vorliegt, bestimmt sich nach bisher. R., auch Lösbarkeit der Bindung IW 0624; nur Bindg. des Erbt., nicht auch des Erben, Ver­ mächtnisnehmers; Erbl. ist beim Erbvertr. o. gemeinschaftl. Test, jeder, der vertragsmäßig o. gemeinschaftl. mit dem anderen eine Berfügg. über seinen Nachl. trifft, nicht bloß der Erstversterbende, die Bindg. jedes der Erbl. ist nach den bisher. Ges. zu beurteilen, auch wenn der Tod beider Erbl. nach dem 1. 1. 00 erfolgt, RGZ 78 268, IW 124C7. 4 Im Sinne des BGB §§ 2274, 2267, nicht Erbverzichtsvertr., s. wg. dieser a 217.

Fähigkeit zur Errichtung.

Art. 218. Wer vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetz­ buchs die Fähigkeit zur Errichtung einer Verfügung von Todes

1178

Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche.

wegen erlangt und eine solche Verfügung errichtet hat, behält die Fähigkeit, auch wenn er das nach dem Bürgerlichen Gesetz­ buch erforderliche Alter1 noch nicht erreicht hat. Die Vorschriften des § 2230 des Bürgerlichen Gesetzbuchs finden auf ein Testament Anwendung, das ein nach dem In­ krafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs gestorbener Erblasser vor diesem Zeitpunkt errichtet hat.^ 6.11, 184; III, 214.

1. § 2229; Zweck der Borschr. ist die Ermöglichung des Widerrufs u. der Änderung der errichteten letztw. Verfügung. 2. Das T. eines Ent­ mündigten wird unter den Voraussetzungen des § 2230 gültig; auf die Borschr. in § 22293 s2 ist a 2152 nicht auszudehnen. Pflichtteilsbeschränkung in ritterschaftl. Familien.

Art. 216.

Die laudesgesetzlichen Vorschriften, nach welchen Mitglieder gewisser ritterschaftlicher Familien bei der Ordnung der Erbfolge in ihren Nachlaß durch das Pflichtteilsrecht nicht beschränkt sind, bleiben in Ansehung derjenigen Familien in Kraft, welchen dieses Recht zur Zeit des Inkrafttretens des Bür­ gerlichen Gesetzbuchs zusteht.^ 6. III. 215.

1. Sichert den Fortbestand des in Pr. durch Kabinettsordrc vom 16. 1. 1836, VO 21. 1. 1837 geschaffenen Privilegiums.

Erbverzichtsvertrag.

Art. 217. Die vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetz­ buchs erfolgte Errichtung eines Erbverzichtsvertrags^ sowie die Wirkungen eines solchen Vertrags bestimmen sich nach den bis­ herigen Gesetzen? Das gleiche gilt von einem vor dem Inkrafttreten des Bür­ gerlichen Gesetzbuchs geschlossenen Vertrage, durch den ein Erb­ verzichtsvertrag aufgehoben worden ist. S. II, 185: III, 313.

1. Bertr. zw. dem Verzichtenden u. dem Erblasser, nicht der zw. Erben geschlossene^ßs 2346,2352) RGZ 63 ««. 2. Auch § 2350 nicht anwendbar. Änderung der LandeSgesetze.

Art. 218. Soweit nach den Vorschriften dieses Abschnitts die bisherigen Landesgesetze maßgebend bleiben, können sie nach dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs durch Landesgesetz auch geändert werden? E. I, 105 Abs. 5, 116, 119 Abs. 1 @a» 3; II, 186, III, 217.

1. Zur Ermöglichung der Überleitung bestehender RBerhältnisse in das neue Recht bei später hervortretendem Bedürfnis; die erfolgte Unter­ werfung unter das BGB. kann aber nicht mehr rückgängig gemacht werden. Vgl. auch GBO § 83, FGG §§ 189, 200, EG ZBG § 2.

Alphabetisches Sachregister. Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die §§ der BGB., mit dem Zusatz a die Artikel des EG. zum BGB.

«. Abänderung des Güterstandes 1435; des Inhalts dinglicher Rechte 877; des Ranges dinglicher Rechte 880, a 189; der Landesgesetze a218; der Pachtwirtschaft 583; der Bereinssatzung 33, 71; des Vereinsvor­ standes 67; der Verwahrung 692. Abbaurechte a68. Aberkennung der Ehrenrechte 1318, 1781, 2237. Abfindung der Abkömmlinge 1501, [ 1503; des geschiedenen Ehegatten 1580; des ausscheidenden Gesell­ i schafters 738; bei Guts-, Bermö-j gensübernahme 330; des unehel. Kindes 1712, 1714; für Ansprüche aus unerlaubter Handlung 843 bis 845. Abgaben: Haftung des Ehemannes 1385; Haftung beim Erbschafts­ kauf 2379; beim Grundstückskauf 136; Rückerstattung al04. Abgesonderter Haushalt der Frau 1361. Abhanden gekommene Hypotheken­ briefe 1162; Jnhaberschuldverschreibungen 799; Zinsscheine usw. 804; Eigentumserwerb an a. g. Sachen 935; EigentVermutung 1006; Herausgabe 1007. Abhängigkeitsverhältnis: Mißbrauch 825, 847. Abholen der geschuldeten Sache 295; einer Sache von fremdem Grundst. 867. Abkömmlinge: Anteil an fortgesetzter Gütergemeinschaft 1482 ff.; Aus­

gleichungspflicht 2050 ff.; Aus­ schluß von der Gütergemeinsch. 1511; Bedenkung 2069 f.; Beer­ bung 1490 s.; Einsetzung eines Nacherben 2107; Enterbung in guter Wsicht 2338; Erbrecht 1924 ff., 1931; Erbverzicht 2346, 2349 f.; Pflichtteilsrecht 2303, 2309, 2315 f., 2327, 2331; Pflichtt.Entziehung 2333; Teilung unter A. 1503; Unterhaltsgewährung an o. durch A. 685; Unterhaltsrecht u. -Pflicht 1606 ff.; Wirkung der Annahme an Kindes Statt auf A. 1762; der Legitimation 1722, 1737. Abkürzung der Gewährfrist 486; der Verjährungsfrist 225. Ablehnung des Auftrags 663; der fortgef. Gütergemeinsch. 1484; des Testamentsvollstreckeramts 2202; des Bertragsantrags 146; der Bormundfch. 1786. Ablieferung des Fundes 967, 978; des Testaments 2259. Ablösung von Dienstbarkeiten, Real­ lasten all3f.; der Rentenschuld 1199 ff.; von Teilen eines Ge­ bäudes usw. 836 ff. Ablösungsrecht bei Zwangsvollstr. 268, 1150, 1249; ggüber d. Ren­ tenberechtigten 1201. Abmarkung 919. Abnahme der Kaufsache 433, 448; des Werkes 640, 646. Abrechnung 782. Abschlagszahlung 208, 266. Abschriften aus d. GüterrRegister 1563; des Testaments 2264; aus d. Vereinsregister 79.

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Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Absendung der Annahmeerklärung i Analphabeten, Testament 2238, 2242, 149; der Anfechtungserklärung > 2247. Anbieten der L., s. Verzug. 121. Abstammung eheliche 1591; aus nich-; Änderung s. Abänderung, tiger Ehe 1699; uneheliche 1705. Androhung des Pfandverkaufs 1220, Abstand von der Grenze 907, a 124. 1234; der Preisgabe des GrundAbtrennung von Erzeugnissen, Bestücks 303; der Versteigerung hin­ standteilen 953 ff.; verbundener tertegter S. 384. Sachen von der vindizierten 997. Aneignung herrenloser Sachen Abtretung einer Forderung 398ff.; 958ff.; von Grundstücken 928, einer HypFdg. 1153 f. al29, 190; von Tauben al30. Abweichung vom Auftrag 665; vom Anerbenrecht a64. Berwahrungsvertrag 692; von An- Anerkannte Kinder a208; Vereine Ordnungen des Erblassers 2216. (B) 2165. Abweisung der Klage 212. Anerkenntnis nach Verjährung 222; Abwesende: Anfechtung 121: Wilder Schulderlöschung 371- des lenserklärung ggüber A. 130 ff., uicht bestehenden «chBerhaltmsses 147 152 397; des Forderungsubergaugs Abwesenheit der Frau 1379, 1442; L11^m .... , . t des Mannes 1358, 1401, 1450. i «nerkennung Beriahrungsunterbre. «bwesenheitspflegschaft 1911, 1921; I Zung 208; ohne Rechtsgrnnd 812; über den Mann 1418, 1428. i der Ehe^chk. 1598s., der unAdel hoher »57 58 ehel. Batersch. 1718, 1720ff. Aftermiete" .;°cht 549, 556, 581, 596.! *”f-« d°r Erbschaft 1942, 1953,

—' ■ - -; 2139, 2344; des Vereins-, StifAgrarrecht a 113 ff. tungsvermögens 45, 88, a85; des Allgemeine Gütergemeinschaft Vermächtnisses 2176 ff., 2269, 1437 ff., 1604. 2280. Allodifizierte Lehen a59. Anfang der Frist 187; des Monats Altenteil a96. 193; der Verjährung 198 ff. Alter, „Berechnung 187. , „ -, „„„ । Anfangstermin bei RGeschäften 163, Altersstufen: 7 Jahre 104, 106, 828; 308, bei Vermächtnissen 2162, 14 Jahre 1728, 1750, 1827; 161 .,177. 130^-1708, 22Ä; I8 Jahre Anfechtung von Willenserklärungen 3, 828, 1318, 1827 ; 21 Jahre 2,1 ----- " --------- ---119 ff.; von Rechtsgeschäften 1303, 1602, 1626, 1773; 31 Jahre! 142 ff.; Verjährung von A. ab­ 14; 50 Jahre 1744; 60 Jahre hängiger Ansprüche 200; A. der 1786, 1889; 70 Jahre 14. Bestimmung der L. durch Dritten Amortisationsgesetze a86. ' 318; Einslus; der A. aus Bürg­ Amortisationsquoten, Berjährg. 197. : schaft 770; A. der Ehe 1330 ff., Amtsbürgschaften a90. 1341 ff., 1350, 1586, 1704; der Amtsgericht: Mnahme des Offenb.-1 Ehelichkeit 1593 ff., der Anerken­ Eides 261; Bestellung eines Der- > nung derselben 1599; des Antrags, treters behufs HypKündigg. 1141; der Einwilligung zur EhelichkErBekanntmachung der Kraftloser-! klärung 1731; der Anu ahme an Körung von Vollmachten 176; i Kindes Statt 1755; der Annahme, Führung des Güterrechtsregisters i Ausschlagung d. Erbschaft 1954ff.; 1558 f.; offentL Zustellung von ' letztw. Verfügungen 2078; von Willenserklärungen; Führung des Erbverträgen 2281 ff.; der Aus­ Vereinsregisters 21, 55; Zustän- i schlagung durch Pflichtteilsberech­ digk. in Vereinssachen 21, 29, 37, i tigten 2308; wg. Erbunwürdigkeit 60—64, 69, 78. | 2340 ff.

Anfechtungsfristen 124, 1339, 1594, mundschaft 1776, 1899; Erbteilung 1954, 2082, 2283, 2340. i 2043. Anfechtungsgesetz a33. Annahmeverzug 293ff.; s. „Verzug des Gläubigers". Anfechtungsklage 115, 1341, 1348, Annuitäten, Verjährung 197. 1596, 2342. Anfechtungsrecht des Hauptschuldners Anordnungen Dritter hinsichtl. Ber- — - -- ■-770. Mögensverwaltung des Vaters bei- Bürgschaft 1639; des Vormunds 1803; des Angebot der Leistung 293 ff. Erblassers 2148, 2306, 2376. Angestellte, Haftung für A. 831; A. höherer Art, Dienstverhältnis 622, Anrechnung der Draufgabe 337; bei Mehrheit von Verbindlichkeiten 627, 628. 366 f.; der Besitzzeit 221, 943 f.; Anhörung des Beistands 1690; des Gegenvormunds 1826, des Geunter Abkömmlingen 1500 f; auf meindewaisenrats 1862, des Mün-1 den Erbteil 2050; auf den Pflichtdels 1827, Verwandter usw. vor i teu 2315. Entscheidung des BG. 1308, 1673, Anschwemmung a 65 1847, 1862; Beteiligter vor Auf- Anspruch'Begrrft 194 Hebung letztw. Anordnungen 2216, Anspruchsverjährung 194 ff.; s. „Ver~ - des — TV. ------ 2200, jahrung . vor Ernennung Anstalten des öffentl. Rechts 45, 89, bei Antrag auf Erbschein 2360. a91, 121, 138. Ankündigung der Leistung 299. Anlagen auf dem betasteten Grund­ Anstaltsvormund al38. stück 1020, 1021, 1022, 1028; un­ Anstandsrücksicht, Ausschluß der Riickforderung 814; bei Schenkungen zulässiger A. 907, al24; Haftung 534, 1446, 1641, 1804, 2113, 2205, für A. a 106. 2230. Anlandung a65. Krankheit, Testament Anlegung von Frauenvermögen Ansteckende 2250. 1377; von Kindervermögen 1642, 1691; von Mündelvermögen Anstifter, Haftung 830, 840. Anteil am Gesamtgut 1442, 1483; 1806 ff., 1852, a99, 212; von Geld A. der Abkömmlinge 1490 f., 1495, bei Nacherbschaft 2119; des Grund­ 1497 ff., 1512 f.; A. an der Ge­ buchs a!86. meinschaft 742; am GesellschVerAnmeldung von Ansprüchen gg. d. mögen 719, 722, 725; der Mit­ Verein 50; von Erbrechten 1965, eigentümer 1008 ff., 1066, 1095, 2358; im Konkurs 209, 214; von 1106, 1114, 1258; am Nachlaß Nachlaßforderungen 1970 ff., 2045, | 2033 ff. 2061; zum Bereinsregister 59, 67, Anwachsung eines Erbteils 2007, 71, 74, 76 ff. 2094 ff.; eines Anteils am Gesamt­ Annahme des BertragSantrags gut 1490 f.; beim Vermächtnis 146 ff.; der Leistung als Er­ 2158 f.; beim Erbschaftskauf 2373; füllung 363; vorbehaltslose A. der des GesellschAnteils 738. Kaufsache 464; A. der Schenkung Anweisung 783 ff. 516, der Anweisung 784, der Erb­ Anwesende, Vertragsabschluß 147, schaft 1943 ff., des Vermächtnisses 152. 1406, 1453 f., 2180; des Amts des Anzeige, Anzeigepflicht, bei verspäte­ TV. 2202. ter Offertannahme 149; von der Annahme an Erfüllungs Statt 364 f. Hinterlegung 374; der öffentl. Ver­ Annahme an Kindes Statt 1741 ff., i steigerung 384; der FdgsAbtretung a22, 209; Wohnsitz 11; Einwilli­ 409; von Gewährsmängeln 485; gung zur Eheschließung 1306; ber Vorkaufsrecht 510; des Mie­ Ehehindernis 1311, 1771: Vor­ ters von Mängeln usw. 545,1099;

1182

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraph« des BGB.,

von der Mlehnung des Auftrags । 663; bei Abweichung vom Auf-1 trag 665; des Geschäftsführers 681; bei Abweichung von der vereinbarten Verwahrung 692; deS Gastes von Verlust usw. einge-! brachter Sachen 703; vom Tod! eines Gesellschafters 727; des An­ weisungsempfängers 789; des Fin­ ders 965; des Nießbrauchers vor Zerstörung usw. der Nießbrauch-, fache 1042; beim Pfandverkauf! 1237, 1241; von Verpfändung einer Forderung 1280; von der! Einziehung einer verpfändeten Forderung 1285; des Gemeinde­ waisenrats 1675; des Gegenvor­ munds 1799; vom Tod des Vor-, munds 1894; bei Eintritt bcr Nacherbfolge 2146; vom Erb­ schaftskauf 2384. Arbeit, Pflicht der Frau 1356; Er­ werb der Frau 1367, 1427, 1585; A. des Kindes 1651. Arbeiter, Arbeitgeber, Verjährung der Ansprüche 196 N. 9. Arbeitsgeräte der Frau 1362, 1366; der Ehegatten 1477; des Kindes 1650. Arbeitsverträge beschränkt Geschäfts­ fähiger 113, 114; des Mündels 1822, 1827. Arglistiges Verschweigen von Män­ geln beim Kauf 443, 476, 478 ff., 485; bei Leihe 600; Miete 540; Schenkung 523, einer Erbschaft 2385; bei Vermächtnis 2182 f. Arglistige Täuschung bei Willenserklärg. 123 f.; bei Eheschließg. 1334; bei Bestimmung der Leistg. durch Dritten 318; Erbunwürdigk. wg. n. T. 2339. Arme, letztwillige Zuwendung 2072. Armenanstalten al03, 139. Armenunterstützung al39. «rrestvoll-iehung 135, 136, 161, 184, 353, 499, 883, 1984, 1990, 2016, 2115. Arrha 336 ff. Ärztliche Behandlung des Dienst­ pflichtigen 617.

Aufbewahrung siehe „Hinterlegung, Verwahrung". Aufenthalt des Kindes, Bestimmung 1631. Aufforderung zur Anmeldung von Erbrechten 1965, 2358, von Nach!.Forderungen 2061, zur Erklärg. über Genehmigg. von Verträgen Minderjähriger 108, der Ehefrau 1396, 1448, des Vertreters ohne Vertretgsmacht 177. Aufgabe des Besitzes 856; des Eigent, an einem Grundst. 928; an be­ wegt. Sachen 959; des Nießbrauchs 1064. Aufgebot vor Eheschließg. 1316, 1322; der NachlGl. 1970 ff., 1980, 2013, 2015, 2045, 2060. Aufgebotsverfahren z. Zwecke der Todeserklärg. 13 ff.; der Kraftloserklärg. v. Jnhaberschuldverschreibungen 799, 808; zur Ausfchließg. des Gl. bei Vormerkungen 887, des Eigentümers eines Grundst. 927, des unbekannten Vorkaufs­ berechtigten 1104, des Reallastbe­ rechtigten 1112; zur Kraftloserklärg. des HypBriefs 1162; zur Ausfchließg. des HypGt. 1170, 1171, des SchiffspfandGl. 1269. Aufhebung der Annahme an Kindes Statt 1768 ff.; der allgem. Gütergemeinsch. 1468 ff.; der fortges. Gütergemeinsch. 1492, 1494; der ErrungenschGemeinsch. 1542; der eheherrl. Nutznießg. u. Verwaltg. 1418 ff.; der ehel. Gemeinsch. 1575s., 1586 s., a!7, 201; der Entmündigg. 6, 115; des Erbvertrags 2289, a24, 214; des Erbverzichts 2351, a217; des Familienrats 1879 ff.; der Gemeinsch. 749 ff.; des Güterstandes 1432, 1435; der Hypothek 1183; letztwilliger Berfüggen 2253 ff., 2289, 2299, a24, 214 ; der NachlVerwaltg. 1988; des Nießbr. 1062, 1064; des Pfand­ rechts 1255, 1266, 1276; der Pflegsch. 1922 ff.; von Rechten an Grundst. 875, 876, al89; der Stiftg. 87; der Todeserklärg. 1348; der Bormundsch. 1883, 1908; des

Werkvertrags 643; des Wohnsitzes 7, 8. Auflage bei Schenkg. 525 ff.; bei Berfügg. von Todes wg. 1940 f., 1972 ff., 1980, 1991 ff., 2186 ff., 2192 ff., 2278, 2291, 2306, 2318, 2322, 2372, 2376. Auflassung 925; Kosten 449; Form a 143. Auflauf a 108. Auflösende Bedingg. 158 ff., 2075, 2313 Auflösung der Ehe 1338, 1342, 1348, 1482, 1564 ff., 1637, 2077, 2268; der Gesellsch. 721, 727ff.; des Ver­ eins 41, 45, 74; des Verlöbnisses 1298 ff. Aufnahme von Geld aus Kredit des Kindes 1643, des Mündels 1822. Aufrechnung 387 ff.; unterbricht Verjährg. 209, 215; zur Mwendg. der ZwBollstreckg. 268; beim Rücktritt 357; bei Fdgsübertragg. 406; bei Schuldübernahme 417; bei Ge­ samtschuldverhältnis 422; bei Bürgschaft 770; bei Gesellschaft 719 f.; mit verjährten Ansprüchen beim Kauf 479, 490; bei Miete 554, 575; des Mieters gg. HypGl. 1125; zur Befriedigg. des HypGl. 1142, des PfandGl. 1224; gg. Ge­ samtgutforderungen 1442; Wiederaufhebg. der A. bei NachlVerwaltg., NachlKonkurs 1977; A. gg. Mit­ erben 2040. Aufrnhrgesetze a 108. Aufschiebende Bedingung 158 ff., 308, 495, 642; bei letztwilligen Zuwen­ dgen 2066, 2070, 2074; bei Einsetzg. eines Nacherben 2108; beim Vermächtnis 2162, 2177, 2179. Aufschiebende Einreden d. Erben 2014, 2015. Aufsicht über Kinder 1631; Häftg. wg. versäumter Aufs. 832, 834, 841; des VormundschGerichts 1837 ff. Aufsteigende Linie der Verwandtsch. 1606, 1609. Aufsuchung von Sachen auf fremdem Grundst. 867, 1005; eines Dienst­ verhältnisses 629.

Auftrag 662 ff.; Vollmacht auf Gr. Auftrags 169. Aufwand, ehelicher 1371, 1389, 1427, 1429, 1441, 1458, 1529. ! Aufwendungen 256, 257; der Armen­ verbände, des Staats a 103; des Beauftragten 669 f.; des Beschenk­ ten 526; des Beschwerten 2185; des Besitzers 994 ff.; des Erben 1978, 1979, 1991; des ErbschBesitzers 2022; des ErbschVerkäufers 2381; des Finders 970; der Frau b. Gütertrennung 1429; des Ge­ schäftsführers 683 f.; des Heraus­ gabepflichtigen 850; des Kindes 1618; des Mäklers 652, 654; de5 Mannes 1390; des Mieters 538, 547, 552; des Schuldners 304; des Unternehmers 633; des Vaters 1648; des Verkäufers 450; des Verwahrers 693; des Borerben 2124; des Vormundes 1835; des Wiederverkäufers 500. Ausbesserung bei Pacht 582; bei Nießbr. 1041 ff. Ausbeute 99. Auseinandersetzung der Gesellschaft 730 ff.: mit Kindern bei Wiederverheiratg. 1314, 1669 ff., 1761, 1845; nach Auflösg. der allgem. Gütergemeinsch. 1471 ff., der fort» ges. GG. 1497 ff., der ErrungenschGemeinsch. 1546 ff.; der Mit­ erben 2038, 2042 ff., 2204. Ausgleichung unter Ehegatten 1466, 1539 s.; unter GesamtGl. 430; unter Gesamtschuldnern 426. Ausgteichungspslicht der Abkömm­ linge 1503, 1935, 2050 ff., 2095,. 2315 s., 2372. Auskunftspflicht 260; des bisherigen Gl. 402; Verkäufers 444; Beauf­ tragten 666; der Gesellschafter 713, 740; des Mannes 1374; Vormundes 1799, 1839; Gegen­ vormunds 1891; Erbschaftsbesitzers 2027; Hausgenossen des Erblassers 2028; des Erben bei Ausgleichungspfl. 2057; ggüber Pflicht­ teilsberechtigten 2314; des Bor­ erben 2127; des Besitzers eines un­ richtigen Erbscheins 2362.

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Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Auslagen Verwandter usw. bei An- Aussonderungsrecht eines NachlGläu hörung durch das BG. 1308,1673, bigers 1971. 1847; der Familienratsmitglieder Ausspielvertrag 763. 1877. Ausstattung 1465, 1477, 1499, 1521, Ausland: Beerbung Deutscher im A. 1538, 1551, 1556, 1620 ff., 1902, a 24; unerlaubte Handlungen im 2050. A. a 12; Wohnsitz im A. 10, 1944, Ausstellung von Jnhaberschuldver1954. schreibungen 793 ff. Ausländer Beerbung a25; Eheschlie- Aussteuer 1620 ff. ßung 1315; eheliches Güterrecht Austritt aus Verein 39, 58. a 15, 16; Entmündigung a8; Er- Ausübung d. Grunddienstbark. 1020, werb der Reichsangehörigk. a 7,24; "1023 ff., 1029; ~beschränkt ‘“ persönl. Grundstückserwerb a88; Nachlaß Dienstbark. 1092; des Nießbrauchs a 26; Todeserklärung a 9; Vor- ' 1036, 1059; der Rechte 226ff.; mundsch., Pflegsch. a23. d. Bereinsmitgliedschaftsrechte 38; Ausländische Erbschaft, Erbschein i. des Vorkaufsrechts 1099. 2369; Ausantwortung a 26; a. Ge- Auswahl des Vormunds 1779. setze bei Güterrecht 1433; Grund-Außereheliche Beiwohnung 825, 847, stücke a7; Staaten, Bergeltungs1300, 1715, 1717; Kinder s. „un­ recht a 31; Vereine 23, a 10; Wähehelich". tung 244. Außerkurssetzung von SchuldverAuslegung letztwrll. Verfügungen schreibung a 176 2066 ff., 2084; v. Verträgen 157; Außerordentlicher Pflichtteil 2325 ff.; Willenserklärungen 133. Testamentsformen 2249 ff. Auslobung 657 ff. Auszug, Verjährung von Rückständen Ausscheiden eines Gesellschafters 197; Nießbrauch an A. 1073. 737 ffAuszugsvertrag a96. Ausschlagung der Erbschaft 517, ° b ö 1406, .1453, 1643, 1822, 1942 ff. « 2306ff.; der Nacherbsch. 2142; des: öe Vermächtnisses 517, 1822, 2176, * Badisches Recht, Übergang a 154,156, 2180, ^307 f., 2321. I 157, 200, 208, 211. «usschlagungsfrist 1943, 1944, 1952, i Bahneinheit a 112. 1954, 1956, 2306. ! Bank, Anlegung von Mündelgeld Ausschließung der Verjährung 225; 1808; Zinseszinsen 248. der Übertragbark, einer Fdg. 399; Bannrechte a 74. eines Gesellschafters 737; des ge- Barzahlung beim Pfandverkauf 1238. setzl. Güterstands 1435; d. fort- Baubeschränkungen a 111. gefetzten GG. 1508 s.; eines Ab- Bäuerliches Nutzungsrecht 63, 197. kömmlings von der fortges. GG. ; Bauhandwerker, Sicherungshypothek 1511 ff.; von der Bormundsch. - 648. 1782, 1898; d. gesetzt. Erben 1938,! Bauliche Anlage, Grunddienstbark. 2303 ff.; der NachlGläubiger j 1022. 1973 s.; der Vertretung 1307, - Baum aus der Grenze 923; auf 1317, 1336 s., 1358, 1595, 1599, | Nachbargrundstück 907, a 122, 124, 1728, 1731, 1748, 1750, 1755, 183; Überhang 910; Überfall 911; 1770, 1872, 2064, 2256, 2274,' Sondereigentum am B. 181, 183. 2282, 2284, 2290, 2296, 2347. ! Bauordnungen a 111. Ausschlußfristen 801, 861, 862, 864, Bauwerk, Mängel 638: Pfandrecht 1944, 1995 f., 2060 s. ! des Unternehmers 648; aus fremAnsschlußurteit 13 ff., 799, 927,1 dem Grundst. 1012. 1170, 1973. I Bayerische Vereine a 165.

Beamte, Abtretung von Gehaltsan- Befteite Vormundschaft 1862 ff.; sprüchen 411, a80; Aufrechnung Pflegschaft 1917. 394, a 81; Eheschließung 1315; Besteiung von Ehehindernissen: EheHaftung 839, 841, a 78; Haftung mündigkeit 1303; Ehebruch 1312, für B. a 77; Vormundschaft 1784, 1328, Wartezeit 1313; Zuständig!. 1888; Wohnungskündigung 570,1 1322; B. vom Aufgebot 1316; v. 596; Ansprüche u. Verbindlich^ ; Erfordernissen der Annahme an aus Dienstverhältnis a80f. Kindesst. 1745; v. Beschränkungen Bearbeitung, Eigentumserwerb 950. i des Borerben 2136; d. Testaments­ Bedingte Forderung, Bürgschaft 765; | vollstreckers 2220. Hypothek 1113; Pfandrecht 1204,! Befriedigung durch Bürgen 770ff. 1209. : 7 774; n'- 'durch J Gesamtschuldner 426; Bedingung 158 ff.; bei letztwill. Zu- ! bei Gesamthypothek 1132; des HyWendung 2074 ff.; Unzulässigk. bei | pothekGl. 1142 ff., 1147, 1150, 1164, 1171, 1173 s., 1181; des aus­ Aufrechnung 388, Auflassung 925,! geschlossenen NachlGl. 1973; deS Eheschließung 1317, Anerkennung PsandGl. 1224 s., 1228 ff., 1249, der Ehelichk. 1598, EhelichkErklä1277; des SchiffspfandGl. 1627 s. rung 1724; Annahme an Kindes Statt 1742, Aufhebung derselben Befriedigungsrecht Dritter 267, 268, 1150, 1249. 1768; Annahme u. Ausschlagung der Erbsch. 1947, eines Vermächt­ Befristung 163. nisses 2180, des Amts eines Te­ Beginn der Ersitzung 942; v. Fristen 187; d. Verjährung 198 ff. stamentsvollstreckers 2202. Bedürftigkeit des Schenkers 519,528, Beglaubigung, öffentliche 129, 77, 126, 127, 371, 403, 411, 413, 529; bei Unterhaltsberechtigung 1608 ff 1614 - - 444, 1035, 1154, 1155, 1342, 1372, toi »«;■ i=™. im, «toi».« «Bi. i S: Beeinträchtigung des Eigentums 2198, 2215. 904 ff., 1004; v. Grunddienstbark. Begräbnisplätze a 133. 1027; d. Nießbrauchs 1065; v. Behörden: Willenserklärung ggüber persönl. Dienstbark. 1090; des B. 130; Vollzug von Auslagen Pfandgläubigers 1227. 525, 2194; Fund in Geschäfts­ Beendigung d. eheherrl. Nutznießung räumen 978ff.; Veräußerungsveru. Verwaltung 1417 ff.; d. allgem. bot 136. Gütergemeinsch. 1468 ff.; d. fort* Beischlaf 1591; außerehelicher 826, ges. Gütergemeinsch. 1492 ff.; d. 847, 1300, 1717. Errungenschaftsgemeinsch. 1542 ff.; Beistand der Mutter 1687 ff.; d. Gei­ d. elterl. Nutznießung 1661 f., 1666; stesschwachen a 211, d. Verschwen­ d. elterl. Gewalt 1678 ff., 1697; ders a 156. d. Vormundsch. 1882 ff., 1908; d. Beitrag d. Vereinsmitglieder 58; d. Amts des Testamentsvollstreckers Gesellschafter 705 ff.; d. Frau zum 2225 ff. ehel. Aufwand 1371, 1427, 1441; Beerbung v. Ausländern a 25; v. d. geschied. Frau zum Unterhalt Deutschen im Ausland a 24, 26. der Änder 1585. Beerdigungskosten bei Tötung 844;! Beiwohnung s. Beischlaf. Tragung durch Unterhaltspslich- ; Bekanntmachung öffentl. 50, 66, 171, tige 1615, 1713; B. des Erblassers 176, 383, 657, 795, 980 ff, 1237, 1968. | 1562, 1983, 2061. Beförderungsmittel, Fund in B. i Bekenntnis, religiöses, der Kinder 978 ff. i a 134; des Vormunds 1779, 1801. Slaudinger, $anbau»g.ibe bei BAB. 75

\«y.. i™, S, S,

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1186

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Belastung gg. Entgelt 445; der ge- ! der Fdg. 392; des Grundst. f. d. meinsamen Sache 1009; v. Grund- ! HypGl. 1121 ff. stücken 873; des Vermächtnisgegen- Beschlüsse des Familienrats 1863 s., standes 2165 ff., 2288. ! 1874; d. Vereinsversammlg. 32 ff.; Belastungsverbot 1136. des Bereinsvorstands 28, 70. Belege der Rechnung 259, 1841. Beschränkte Geschäftsfähigk. s. GeBeleihungsgrenze 1807. schäftsfähigk. Belohnung (Auslobung) 657 ff. Beschränkte Haftung d. Erben 1975 ff., Benennung des Vormunds 1776 ff., 2012 s., 2015, 2063, 2144, 2206. 1852, 1855, 1898. Beschränkte persönliche DienstbarkeiBenutzung von Sachen, Wertvergüten 1090 ff., a 115, 191. tung bei Rücktritt 346; von S. Beschränkter Erbschein 2369. des Gesellschafters 732, 738; der Besicht, Kauf auf B. 495 f. Nießbrauchfache 1036 ff. Besichtigung, Vorlegung 809. Berechnung der Fristen 187 ff.; des Besitz 854 ff., a 180; Übertragung 870; Vererblichk. 857; ELgenbesitz Pflichtteils 2311 ff. 872; EigentVermutung 1006; B. d. Bereicherung des eingebrachten Gutes : eingebrachten Guts 1373; d. Ge1399, 1539; des Gesamtguts 1455, famtguts 1443; d. Nießbrauchers 1539; bei Schenkg. 516; ungerecht­ 1036; d. Pfandsache 1205; Ver­ fertigte 812—822; Haftung nach | den Borschr. über u. B. 323, 327, i mächtnis des B. 2169. 527, 531, 543, 628 f., 682, 684,; Besitzdiener 855. 852, 951, 977, 993, 1301, 1973, i Besitzer, Ablösungsrecht 268; Haf­ 2021, 2196, 2287, 2329. tung d. GrundstBes. 836; Eigent.Vermutung 1006. Bergrecht a67. Bergwerk, Wirtschaftsplan b. Nieß­ Besitzergreifung an Früchten 955 f. brauch 1038, bei Einsetzg. e. Nach­ Besitzmittler 868. erben 2123. Besitznachfolger, Anrechnung der BeBerichtigung d. Gesamtgutverbind- ■ sitzzeit des Vorgängers 221, 943. lichk. 1459, 1475, 1481; d. Grund- j Besitzschutz 858 ff.; für Dienstbark. Vuchs 894 ff., 1144 s., 1167, 2353, ! 1029, .1090, a 191. a 113; d. NachlDerbindlichk. 2014 s , Besoldung, Verjährung 197; Über­ 2046, 2059; d. Schiffsregisters tragung, Aufrechnung d. An­ 1263. spruchs a81. Beruf: Kosten der Vorbildung 1610, ' Besondere Gerichte, Verjährung vor b. G. gehöriger Ansprüche 220. 1708; Ausgleichungspflicht 2050. Berufung als Beistand 1694, Fami-, Besserungsanstalt, Unterbringung d. lienratsmitglied 1861 s., Pfleger; Kindes 1666; d. Mündels 1838, 1917, Vormund 1776, 1907, Ge-! a 135. genvormund 1792; zur Erbschaft Bestallung 1791 f, 1881, 1893. 1942, 1944, 1948 f., 1951, 2007, Bestand, Feststellung 1035, 1372, 2088, 2095, 2344, 2346; d. Ver­ 1528 s. einsmitgliederversammlung 36 f., ! Bestandteile 93 ff.; Mtrennung 997; 58. Zuschreibung e. Grundstücks als Beschädigung durch Gebäude 836, B. 890; B. infolge Verbindung Tiere 833 ff.; d. Nießbrauchsache 946 f.; EigentErwerb an B. 953 ff.; 1042; d. vermachten Sache 2164, ■ Haftung d. Hyp. für B. 1120 ff. 2288; e. Schuldverschreibung 798; i Bestätigung der Annahme an Kindes Surrogation 718, 818, 1370,1440, : Statt 1741, 1753, 2053: nichtiger, 1473, 1524, 1638, 1651, 2111, anfechtbarer Rechtsgeschäfte 141, 2374. 144, Ehen 1325, 1337: c. anBeschlagnahme, Aufrechnung nach B. fechtb. Erbvertrags 2284.

Bestellung des Beistands 1694; Fa­ Bodenbestandteile 99; Gewinnung milienrats 1865 ff.; Vormunds, I durch Nießbraucher 1037; BorGegenvormunds 1789 f., 1792; ' erben 2123. Bereinsvorstands 27, 67; d. Nieß­ Börsenpreis 385, 764, 1221, 1235, brauchs 1032, 1069; Pfandrechts 1295. 1205, 1274; Schifsspfandrechts Böser Glaube 932, 990, 991, 1007, 1260. 2024, 2025. Bestellungskosten 592, 998. Bösliches Unterlassen anderweitigen Bestimmung d. Leistung 315 ff.; d. Erwerbs 615, 649. Inhalts lehtwilliger Verfügungen Bösliche Verlassung 1567. 2065, 2151 ff., 2193, 2198. Botenlohn, Verjährung 196 N. 3. Betagte Verbindlichkeit, vorzeitige Brandversicherung a 75; d. HypObErfüllung 813. i jekts 1127 ff.; d. Nießbrauchsache Beteiligte, Pftegsch. f. unbekannte, i 1045 ff. ungewisse 1913. , örflufiftuffr, Verbände a 164; ZubeBetriebsunfall a 105, 106. ! hör 98. Beurkundung, Vereinbarung 154; i Brautgeschenke, Rückgabe 1301. Kosten beim Kauf 449; gerichtl., ; Brautkinder a 208. notarielle 81, 126, 128, 129, 152, Briefhypothek 1116s., 1118; Abtre­ 311, 312, 313, 518, 873, 877, 880, tung 1154; Geltendmachung 1017, 1434, 1491, 1492, 1501, 1160 s.; d. Eigentümers 1163. 1516 s., 1730, 1748, 2033, 2282, Briefwechsel, Vertragsabschluß 127. 2291, 2296, 2348, 2351 f., 2371, Bruchteil, Gemeinschaft nach B. a 141, 151. 741 ff., a 173; Miteigentum 1008; — des Personenstandes a 40, 46. a 181; Vorkaufsrecht 1095; Real­ Bewaffnete Macht, Todeserklärung last 1106; Hypothek 1114; d. Erb­ Angehöriger 15. schaft 2087 ff.; Vermächtnis 2153; Bewässerung a65. e. Vermögens 310, 311. Bewegliche Sachen, Erwerb 929 ff.; Bruder, Nacherbe 2109; Vermächt­ EigentBermutung 1006; Ersitzung nisnehmer 2163. 937 ff.; Miete 565; Nießbrauch Buchforderung, SicherhLeistung mit 1032 f.; Pfandrecht 1204 ff.; Sicher­ B. 232, 236; der Iran 1393; b. heitsleistung 232, 237; Verjährg. Kindes 1667; d. Mündels 1807, d. Anspruchs aus Vermietllng 196. 1815 f., 1820, 1853; d. Nacherb­ Beweisaufnahme vor Erbscheinerteischaft 2117 s.; s. Reichs-, Staats­ tung 2358. schuldbuch. Beweisurkunden, Herausgabe 402, Buchhypothek 1116 f., 1139, 1154, 444. 1160. Bewirtschaftung des Pachtobjekts, Buchungsfreie Grundstücke a 127 f. Änderung 583. Bewußtlosigkeit bei Willenserklärung Büdnerrecht a 63. 105; bei Eheschließung 1325; bei Bundeskonsulatsgesetz a 38. Bundesrat 23, 33, 44, 80, 982, 1807, unerlaubter Handlung 827. a 10, 31. Bienen 961 ff. ' Bundesstaat 22, 80, 395, 795, 1322, Bigamie 1309, 1326, 1565, 2335. 1723, 1745, 1807, 1936. Billiges Ermessen 315, 317, 319, 660, 745, 971, 1024, 1246, 2048, Bürgerliche Ehrenrechte 1318, 1781, 2237, a 40. 2156. Bürgerliches Gesetzbuch, Jnkrafttretell Bindung an die Einigung 873. a 1; Verhältnis z. LandesgesehBlankoindossament 1081 ff. gebung a 55; z. Reichsgesetzen a 32. Blinde, Pflegschaft 1910. 75*

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Dre Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Dissens 154, 155. Dolmetscher bei Testamentserrichtung 2244 f., 2260. Doppelehe 1309; NichtigkGrund 1326; Scheidungsgrund 1565; j PflichttEntziehung 2335. i Draufgabe 336 ff. i Dreißigste 1969. D. Dritte, Leistung durch Dr. 267 f.; Dampf, Zuführung 906. . _ ! Festsetzung d. Leistung 317ff.; BoDampfschiffahrtsunternehmen, SQr i stimmung des Inhalts v. letztw. tung a 125. ! Verfügungen 2065, 2151 ff., 2193, Damwild. Wildschaden 835. । 2198 ^Versprechen der Leistung an Darlehen 607ff., 700; Hypothek sur Dr. 328ff. D. 1139, für Kreditanstalt 1115. i Drohung. Anfechtung d. WillenserDatum der GrundbEmtragung 879; Harung 123f.; d. Bestimmung d. der Testamentserrrchtung 2231, Leistung durch Dritten 318; d. 2241. i Ehe 1335, 1346, 1704; d. AnDerch- u. Srelrecht a66. nähme usw. d. Erbschaft 1954; e. Delikt s. unerlaubte Handlung , letztw. Verfügung 2078; e. ckbDeutsche, Pslicht z. Bormundschüber« Vertrags 2283; Erbunwürdigk. wg. nähme 1785; im Ausland, Beer-! D. 2339. bung a 24. : Drucken als Verarbeitung 950. Deutsche Sprache bei Testamentser-! Dünger Zubehör 98; bei Pacht 593. richtung 2240, 2244 s. ° ' * ’ Dienstbarkeiten 1018 ff., aU3, 115, 128. ! Dienstbezüge, Abtretung 411; Ver- Ehe, Eingehung 1303 ff., 1588, al3, ~ 198; Eingehung einer neuen 1314, jährung 196 N. 8. " | 1637, 1669, 1740, 1845; Ein­ Dienste, Verjährung d. Ansprüche aus' gehung nach Annahme an Kindes D. 196 N. 7, 8; Vergütung für Entgang 346, 844; höherer Art! Statt 1761, 1771; Nichtigk., An­ 1323 ff.; Wirkungen 622, 627; D. d. Gesellschafters 706, i fechtbark. 1353ff.; Scheidung 1564ff.; Ver­ 733; d. Hauskindes 1637; d. Vor- ! mittlung 656. munds 1835. ! Ehebruch 1312; NichtigkGrund 1326; Dienstkautionen a90. Dienstverhältnis, Aufsuchen e. neuen: Scheidungsgrund 1565; Pflichtt.Entziehung 2335. 629; zum Erblasser 2071; bestehen­ j Ehefrau, Wohnsitz 10; Familien des a 171. Dienstvertrag 611 ff., 675; Vermitt-. name 1355, 1577; Schlüsselgewalt lung 655; in d. Geschäftsfähigk. i 1357; Unterhaltspflicht 1604; als Beschränkter 113, 114; Abschluß' Vormund 1783, 1887, 1900; Jn" ~ “ ventarfrist 2008; Antrag auf Todurch Vormund 1822, 1827. deserklärg. d. ausländ. Mannes Dienstvermittlung 655. a9; Anträge zum Reichs-,StaatsDienstzeugnis 630, a95. Differenzgeschäft 764. jI schuldbuch a50, 97. Dingliche Ansprüche, Verjährung 221. | Ehegatten, Anspruchsverjährung 204 Dingliche Rechte s. R. an Grundpersönl. Rechtsbeziehungen 1353 ff. stücken. a 14, 199; Unterhaltspflicht 1360, Dinglicher Vertrag 873. 1604, 1608; Annahme an KindeDispensation 1303, 1312, 1316, Statt 1746ff.; Erbrecht 1931; ZuI Wendungen an E. 2077; Unfähig?. 1328, 1745, 2136, 2220.

Bürgschaft 765 ff.; SicherhLeistung durch B. 232, 239; Übergang mit d. Fdg. 401; Erlöschen durch Schuldübernahme 418 ; Verjährung d. Anspruchs gg. Bürgen 202 Übernahme durch Vormund 1822'

«

z. Testamentszeugen 2234; gemeinschaftl. Testament 2265 ff.; Erbverträge 2275, 2277, 2279 s., 2290, 2292; Pflichtteilsrecht 2303, 2305; Erbverzicht 2346 ff. Ehehtndernisse 1303 ff. Eheliche Abstammung 1591 ff., al8. Eheliche Gemeinschaft 1353; Aufhe­ bung 1361, 1571, 1575 f., 1586, 1933, a 17, 201, Wiederherstellung 1587, a 46. Eheliche Pflichten, Verletzung 1568. Ehelicher Aufwand 1371, 1389, 1394, 1427, 1458, 1529. Eheliches Güterrecht 1363 ff., a 15, 16, 200. Eheliches Kind, Rechtsverhältnis zu den Eltern 1616ff., a 19, 203ff.; Familienname 1616; Dienstleistun­ gen 1617; Eheschließung 1305, 1621; Wohnsitz 11. Ehelichkeit 1591, a 18; Anerkennung 1596, 1598 s.; Anfechtung 1591, 1593 ff. Ehelichkeitserklärung 1723 ff., 2043. Ehemann, Stellung 1353 ff.; Ver­ schollenheit des ausländischen a9. Ehemündigkeit 1303. Ehescheidung 1564 ff.; s. Scheidung. Eheschließung 1303 ff., a!3, 40, 46. Ehevermittlung 656. Eheversprechen, Klaglosigkeit 1297. Ehevertrag 1432 ff., 1368, 1508, 1523, 1526, 1553, 1557, a200; Eintragung ins Güterrechtsregister 1561; von Ausländern a 15. Ehrenrechte 1318, 1781, 2237, a40. Ehrlosigkeit, Scheidungsgrund 1568; Pflichtteilsentziehung 2333, 2335, 2336; des Vaters 1666. Eidesstattliche Verpflichtung der Fa­ milienräte 1870; des Vormunds 1789. Eidesstattliche Versicherung bei Erb­ scheinerteilung 2356. Eigenbesitz 872; Ersitzung auf Grund E. 900, 227, 937 ff.; Fruchterwerb 955. Eigenhändiges Testament 2231. Eigenmacht 858; Schutz 859 ff.; Haf­ tung beim EigentAnspruch 992; b. Erbschaftsbesihers 2025.

I Eigenschaften, Irrtum ü. E. bei Wil­ lenserklärung 119; bei Eheschlie­ ßung 1333; Haftung bei Kauf 459, I 480; Miete 537, Werkvertrag 633. i Eigentum, Inhalt 903 ff., a 181; Er­ werb u. Verlust an Grundstücken ! 925 ff.; an beweglichen Sachen ! 929 ff.; Ansprüche aus d. E. 985 ff.; Verpflichtung zur Übertragung an Grundst. 813; Form d. Übertra­ gung 873; durch Landesgesetz a 126. Eigentümergrundschuld 1196 f. Eigentümerhypothek 1163, 1168, 1170 s.; an vermachtem Grundst. 2165. Eigentumsansprüche 985 ff. Eigentumsbeschränkungen 904 ff., a 52, 109, 111, 119. Eigentumserwerb an bewegt. Sachen 929 ff.; des Finders 973 f., an Grundstücken 313, 925 ff., all3. Eigentumsübertragung 313, 873, 925, 929, a 126, 181. Eigentumsvermutung 891, 1006. Eigentumsvorbehalt 455. Einbringung von Sachen bei Gast­ wirten 701 ff. Einfriedungen, Ausbesserung b. Pacht 582. Eingebrachte Sachen d. Gastes 701 ff.; d. Mieters 559 ff.; des Pächters 581, 585. Eingebrachtes Gut bei gesetzl. Güter­ stand 1363 ff.; ErrungenschGemeinschaft 152Off.; Fahrnisgemeinschaft 1550; Jnventarfrist bei zum e. G. gehörender Erbschaft 2008. Eingehung der Ehe 1299 ff.; Aus­ schluß der Klage 1297. Eingetragene Vereine 21, 55 ff., 65. Einigung bei Vertragschluß 154 f.; ü. Rechtsänderung an Grund­ stücken 873. Einlagen d. Gesellschafter 707, 733. Einlösung mit Nießbrauch belasteter Jnhaberpapiere 1083. Einlösungsrecht 268, 12J9. Einreden, Hemmung der Verjährung 202; Einfluß auf Aufrechnung 390; E. d. Angewiesenen 784,792; ; d. Bürgen 768ff.; b. Erben 1958, 2014 s.; d. nicht erfüllten Vertrags

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Die Zahlen ohne Zusatz bedeutenrt die. Paragraphen des BGB.,

320, 363; gg. d. Hypothek 1137 ff., 1157, 1169; gg. d. Pfandgläubiger 1211, 1254; gg. neuen Gläubiger bei Abtretung 404; bei Schuld­ übernahme 417. Einrichtung s. Wegnahme. Einseitige Rechtsgeschäfte, Anfechtung 143; d. Bevollmächtigten 174; d. Vertreters ohne Vertretungsmacht 180; d. Frau 1398; in Bezug auf eingebrachtes Gut 1403; d. Minderjährigen 107, 111, 114; d. Vor­ munds 1831. Einseitige Verfügungen im Erbver­ trag 2299. 6 Einsicht v. Anfechtungserklärungen 1342, 1597, 2081; d. Anzeige vom Erbschaftskauf 2384; v. Eintritt d. Nacherbfolge 2146; v. Ausschla­ gung der Erbsch. 1953; v. Erklärungen in Bezug auf TestamentsVollstreckung 2228; d. Güterrechtsregisters 1563; d. Inventars 2010; d. Testaments 2264; d. VormundschPapiere durch Gegenvormund 1799; des Vereinsregisters 79; v. Urkunden 810. Einspruch gg. Eintragung ins Vereinsregister 61 f., 71; gg. Geschäftsbetrieb der Frau 1405, 1452. Einstellung d. NachlKonkurses 1990. Einsturz e. Gebäudes, Haftung 836; Schutz gg. E. 908. Einstweilige Verfügung auf Eintra­ gung e. Vormerkung 885, 1990, 2016; e. Widerspruchs 899; für unehel. Kind u. Mutter 1716. Eintragung s. Grundbuch, Güterrechtsregister, Vereinsregister.

zu Verfügungen über Gesamtgut 1444 ff.; zu Verfügungen e. Nicht­ berechtigten 185; zu Willenserklä­ rungen in d. Geschäftsfähigk. I Be­ schränkter 107, 111, 114; d. Nach­ erben zu Verfügungen d. Vorerben 2120; d. Erben zu Verfügungen d. Testamentsvollstreckers 2206. Einwirkungen auf fremde Grund­ ß stücke 906 f. Einziehung d. Erbscheins 2361; d. C Fdg. durch Nießbraucher 1074, 1083; e. gemeinschaftlichen Fdg. 754; e. verpfändeten Fdg. 1282. Eisenbahn, Notweg zur E. a 123; Bahneinheit a 112; Verjährg. d. r Ansprüche 196 N. 3. Eisenbahnbetrieb, Schutz d. Nachbar­ * grundstücke a 125; Haftpflicht 105. Elchwild, Wildschaden 835. j Elsaß-Lothringen a5. ) Elterliche Gewalt 1626; des Vaters * 1627ff.; d. Mutter 1684ff.; d. un­ ehel. Mutter 1707; Einfluß d. An­ nahme an Kindes Statt 1757, 1765. 'Elterliche Nutznießung 1605, 1649 ff., . 1656, 1678, 1767, a204. Elterliche Vermögensverwaltung '

1638 ff. ’Eltern, Einwilligung zur Annahme

Eintragungsbewilligung 873 f., 877, > 885, 899, 1115.

Einweisung in Vermögen d. Verschol­ lenen a 161, 162.

Einwendungen s. Einreden. Einwilligung z. Annahme an Kin­ des Statt 1746ff.; z. EhelichkErklärung 1726 ff.; z. Eheschließung 1304 ff., 1331, 1621, 1661, 1847; z. Vornahme e. Rechtsgeschäfts 182, 185; d. Ehemanns zu Verfügungen d. Frau 1395 f.; d. Frau

'

an Kindes Statt 1747, zu Ehe­ schließung 1305, 1621; Erbrecht 1925; Pflichtteilsrecht 2303, 2309, 2311, 2334; Rechtsverhältnis zu d. Kindern 1616 ff., a 19, 203; Unterhalt 1602 s.; Verjährung d. Ansprüche 204. (Emanzipation nach franz., bad. Recht a 154. i Empfangene, noch nicht geborene Personen, Erbschaftsanfall 1923; Aussetzung d. Nachlaßauseinander­ setzung 2043; Unterhaltsanspruch d. Mutter 1963, 2141; Vermächt­ nis 2162, 2178; Ersatzanspr. bei Tötung d. Unterhaltspflichtigen 844. I Empfängniszeit f. ehel. Geburt 1591 ff.; f. uneheliche 1717. I Empfangsbedürftige Rechtsgeschäfte 1433, 165, 167, 180, 182, 263,

293 f., 349, 388, 531; Willenser­ Epidemie, Testamentserrichtung 2250, 2252 klärungen 130 f. Empfangsbekenntnis 368 ff. Erbanfall 1942, 1953. Empfehlung, Haftung 676. Erbbaurecht 1012 ff.; a!43, 184; Ende d. Frist 188; d. Monats 192. i Überbau 916. Endtermin bei Rechtsgeschäften 163; Erbe 1922 f.; rechtliche Stellung b. Erbeinsetzung 2104 ff. i 1942 ff.; Haftung 1967 ff., 2013, Entbindungskosten 1715, a21. 2016; Widerruf der Stiftung 81; Enteignung a 52, 53, 109. Verjährung gegenüber Erben 202, Enterbung 1513, 2333 ff., 2338. 2014 s.; Vorkaufsrecht b. Verkauf 1 an gesetzt. E. 511; Kündigung d. Entgangener Gewinn 252. Entlassung d. Mündels a. d. StaatsMiete 569; E. d. Auftraggebers verbande 1827, 1847, a 41; e. Fa­ 672; d. Beauftragten 673; d. Be­ milienratsmitglieds 1871, 1878; d. sitzers 857; d. Gesellschafters 787; Testamentsvollstreckers 2227; d. d. Schenkers 530; d. unehel. Va­ Vormunds 1790, 1886 ff. ters 1712; d. unterhaltspflichtigen geschiedenen Ehegatten 1582; s. Entmündigung 6; Wirkung 104, ; 114ff.; v. Ausländern a 8; be­ i auch Miterbe. stehende E. a 155 f.; E. d. Mannes Erbeinsetzung 2087 ff.; im Erbver­ trag 2278 ff.; als Ersatzerbe im gesetzt. Güterstand 1418, 1425; bei Gütertrennung 1428; Errun- : 2096s.; als Nacherbe 2100ff.; k. genschGemeinschaft 1542, 1547; E. durch Pflichtteilzuwendung Unfähigk. z. Vormund 1780,1885; ‘ 2304. z. FamiUenratsmitglied 1865; > Erbengemeinschaft 1952, 2032 ff. Vormundschaft wg. E. 1896; vor­ Erbeserben, Ausschlagung 1952. läufige Vormundsch. 1906 ff.; Un­ Erbfähigkeit 1923, 2108. fähigkeit z. Testamentserrichtung ; Erbfall 1922. 2229 f., Widerruf e. Testaments Erbfolge, gesetzliche 1924 ff.; neben 2253. Erbeinsetzung 2088. Entschädigung b. Zwangsenteignung Erbpachtrecht a63. a 52 ff.; s. Schadensersatz. Erbrecht der Abkömmlinge bei allgem. Gütergemeinsch. 1482 ff.; nach Entscheidungsrecht des Mannes 1354. Annahme an Kindes Statt 1759, Entwässerung a65. 1767; des Fiskus 1936, 1942, Entziehung d. Anteils e. Mkömm1964 ff., 2011, 2104, 2149, al38f. lings 1513 f.; d. Besitzes 861, 1004; v. eingebrachtem Gut 1524; Erbrechtliche Rechtsgeschäfte a 7, 213. d. Erbschaftsverwaltg. 2129; v. Ge- Erbschaft 1922; Nießbrauch 1089; Annahme, Ausschlagung 1943 ff.; sanltgut 1473; d. Geschäftsführung f. d. Gesellschaft 712, 715; v. Ge­ durch Ehefrau 1406, 1453; Erwerb als Vorbehaltsgut 1461; Erwerb sellschaftsvermögen 718; d. Miet­ sache 541, 577 ff.; d. Pflichtteils vom ErbschBesitzer 2030; Veräuße­ 2333 ff.; d. Rechtsfähig^ von Ver­ rung 2385. einen 43 f„ 73 f.; v. Sachen durch Erbschaftliches Liguidationsverfahren a 213. unerlaubte Handlung 848, 849; v. Sachen im öffentl. Interesse Erbschaftsanspruch 2018 ff. a 52 ff.; d. Sorge f. d. Person d. Erbschaftsbesitzer 2018 ff., 2030. Kindes 1666; d. ungerechtfertigten Erbschaftskauf 2371 ff. Bereicherung 818; d. Vermögens- Erbschein 2353 ff. Verwaltung' 1638, 1666 f., 1680; Erbteil 1922; Berufung zu mehreren 1951; besonderer 1927, 1934 f., d. Vertretungsrnacht d. Vaters 2007, 2095; gemeinschaftlicher 1630; d. Vormunds 1796; v. Vor­ 2093 f., 2098; Vertrag ü. E. 312. behaltsgut 1370.

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Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen deS BGB.,

SrbteilungSvertrag 2042; Eingehung | Eröffnung d. Testaments 2259ff.; durch Bormund 1822. d. gemeinschaftl. T. 2273; d. Erb­ Erbunwürdigkeit 2310, 2339ff.; bei! vertrags 2300. fortgesetzter GG. 1506. Errungenschaftsgemeinschaft 1519 ff.; Erbvertrag 1941,1948,1951,2274 ff „ Unterhalt von Verwandten 1604; a 214. Zuwendungen aus d. Gesamtgut 2054, 2331. Erbverzicht 2310, 2316, 2346 ff., a 217; bei fortgesetzter GG. 1517. Ersatz f. Auslagen, Bestellungskosten. Ersatzanspruch öffentlicher Verbände Erbverzichtsvertrag a217. für Unterhaltsgewährung 1607, Erdboden, Vertiefung 909. a 103. Erdkörper, Eigentum 905. Erfüllung 362 ff.; Zug um Zug 274, Ersatzerbe 2096 ff., 2051, 2053, 2102, 2190. 322, 348. Ersatzgeld a89. Erfüllungsort 269, 447 f., 453. Erfüllungsstatt, Annahme an E. Erschütterungen 906. 364 s.; bei Gesamtschuldverhältnis Ersetzung d. Einwilligung d. Frau 1379, 1447; d. Mannes 1358, 422. 1402, 1451; d. Vormunds 113, Erfüllungsübernahme 329. 1304, 1308, 1337, 1451. Ergänzung d. Gesellschaftseinlage 707; d. Inventars 2005; e. letzt­ Ersitzung bewegt. Sachen 937 ff., a 185; v. Grundstücken 900, a 189; will. Verfügung 2086; d. Pflicht­ d. Nießbrauchs 1033; v. Erbteils 2325 ff.; bei fortgesetzter GG. schaftssachen 2026. 1505; d. Sicherheitsleistung 240. Ertragswert e. Landguts 1515,2049, Erhaltungskosten eingebrachter Sa­ 2312, a 137. chen 1384; der Erbschaft 2124; Erwerbsbeschränkungen a 86 ff. bei Miete 536; Leihe 601; Ge­ Erwerbsfähigkeit, Aufhebung, Min­ meinschaft 744, 748; Nießbrauch derung 843, a 42. 1041; Erbengemeinschaft 2038. Erwerbsgeschäft beschränkt Geschäfts­ Erkrankung d. Dienstpflichtigen 617. fähiger 112, 114; d. Frau 1367, Erlatz 397, 423; d. Gewährleistungs1405, 1414, 1427, 1452, 1462, Pflicht 443. 1524, 1537, a 16; d. Kindes 1645, Erlaubnis zur Eheschließung 1315; 1651, 1655; d. Mündels 1822 s., z. Übernahme d. Vormundsch. 1784. 1825, 1827, 1841. Erlöschen der Schuldverhältnisfe Erwerbs- u. Wirtschastsgenossenschaf362ff.; d. Vollmacht 168f.; d. ten, bayerische a 165. Stiftung 88; d. Auftrags 671 ff.; Erzeugnisse, Bestandteil 94; Zubehör d. Nießbrauchs 1061, 1063; d. 98; Früchte 99; EigentErwerb Pfandrechts 1252 ff.; d. Amts des 953 ff.; Erstreckung d. Hypothek auf TV. 2225; v. Rechten Dritter 936, E. 1120ff.; d. Pfandrechts 1212; 945, 949. Sondereigentum a 181. Ermächtigung Minderjähriger 112 f.; Erzieher, Kündigung 622, 627 f. d. unzuständigen Standesbeamten Erziehung d. Kindes 1631, 1666; d. 1321. Mündels 1800 s., 1838, 1850; reli­ Ernennung d. Testamentsvollstreckers giöse 1801, a 134; Verjährung d. 2197 ff. Ansprüche aus E. 196 N. 12. Erneuerung d. Nießbrauchgegenstan- Erziehungsanstalt, Unterbringung 1666, 1835, a 135; Verjährung d. des 1041 ff.; v. Schuldverschreibun­ gen 798. Ansprüche 196 N. 11. Erneuerungsschein 805, 234, 1081 f., Erziehungsgewalt d. Vaters 1631; 1814, 2116. d. Mutter 1686, 1696. Erziehungskosten 1610, 1708. Ernstlichkeit, Mangel 118.

nach ! Festnahme zur Selbsthilfe 229 f. ^Feststellung d. Erbrechts d. FiskuS i 1964; d. Zustandes d. Nießbrauchs! fache 1034, 1067; von eingebrach' tem Gut 1372, 1439, 1528; bei । Vorerbschaft 2122. Fabrik, Zubehör 98. Feststellungsklage unterbricht Ver­ Fabrikanten, Fabrikarbeiter, Verjäh­ jährung 209. rung d. Ansprüche 196 N. 1, 9. Festungsrayongesetz a 54. Fahrlässige Unkenntnis 68, 70, 122 f., Fideikommitz, s. Familienfideikommiß. 132, 142, 166, 1980. Finderlohn 971. Fahrlässigkeit 276 f.; bei Verzug d. Fische in Teichen, Privatgewässern d. Schuldners 287, d. Gläubigers 960. 300. Fischereirecht a 69. Fahrnisgemeinschaft 1549 ff.; Unter­ Fiskus, Anfall von Vereinsvermögen haltspflicht bei F. 1604; Zuwen­ 45 f.; v. Stiftungsvermögen a 88 ; dungen a. Gesamtgut 2054, 2331. Haftung für Vertreter 89; An­ Fälligkeit, Zahlung vor F. 272; Ver­ eignung aufgegebener Grundstücke zinsung von Fälligk. ab 291; F. 928; Recht auf den Erlös ge­ d. Darlehens 609; bei Hypothek fundener Sachen 981; Erbrecht 1133, 1141, 1145, 1149; b. Grund­ 1936, 1942, a 138; Feststellung des­ schuld 1193; beim Pfandrecht 1228, selben 1964 ff.; Jnventarfrist 2011; 1282; F. des Vermächtnisses 2181. nicht gesetzlicher Erbe bei Nacherb­ Fälschung letztwilliger Verfügungen schaft 2104* hinsichtlich Vermächt­ 2339. nisses 2149; Recht auf Sicherungs­ Familie, Unterbringung in F. 1666, hypothek a91;' Ansprüche an den 1838, a 34, 135. Nachlaß von Armen 139. Familienangehörige d. Erblassers Fixgeschäft 361. 1969. Flötzereirecht, Flötzrecht a65. Familienbilder 2373. Flußbett, verlassenes a 65. Familienfideikommisse a 59. Forderung, Aufrechnung 387 ff.; Ver­ Familienname des angenommenen pfändung von F. zur Sicherheits­ Kindes 1758, 1772; d. ehel. Kin­ leistung 232, 236, 238; Verkauf des 1616; d. Frau 1355; d. ge­ von F. 437, 438; Verkauf einer schieh Frau 1577; d. unehel. K. gemeinschaftlichen F. 754; Nieß­ 1706, a 208. brauch an F. 1074, 1076 ff.; Familienpapiere 444, 2047, 2373. Pfandrecht 1279ff.; Vermächtnis Familienrat 1858 ff., 1905, a210; e. F. 2173, 2175. Angabe in d. Bestallung 1791. Form d. Rechtsgeschäfte 125 ff., all. Familienrechtliche Ansprüche, Ver­ Formmangel a 125; Heilung 313, hältnisse, keine Verjährung 195, 518, 766. 200. Forstwirtschaftliche Erzeugnisse 196 Familienstand, Nichtermittlung 1773. N. 1; Grundstücke a 64, 164. Fasanen, Schaden durch F. 835. Fortgesetzte Gütergemeinschaft Faustpfandrecht s. Pfandrecht an be­ 1483 ff.; bei Fahrnisgemeinsch. weglichen Sachen. 1557; Wiederverheiratung d. über­ lebenden 1307, 1493. Fehler, s. Gewährleistung, Mängel. Fortkommen, Schädigung 824, 842. Fehlerhafter Besitz 858 ff. Frachtführer, Gefahrtragung nach Feiertag bei Fristberechnung 193. Übergabe an F. 447. Feldfrevel a89, 107. Fernsprechanstalt, Vertragsantrag Frachtsuhrleute, Verjährung ihrer Fdgen 196 N. 3. durch F. 147. Erziehungsrecht 1631, 1666; Scheidung 1635. Esel, Gewährschaft 481 ff.

s.

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Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Französisches Recht a 154, 156 f., 200, 208, 211. Frau, Ablehnung d. Vormnndsch. 1786; Ehemündigleit 1303; Warte­ zeit 1313; Ansprüche wg. Beischlaf usw. 825, 8472, 1715. Freies Belieben 319, 2181. Freies Vermögen 1650 ff. Freiheitsentziehung 823, 845, 847. Freizügigkeitsgesetz, Änderung a 37. Fristen 186 ff. Früchte 99; Herausgabe, Ersatz ver­ wendeter Kosten 102; Pfandrecht d. Verpächters 585; F. e. gemein­ schaftlichen Gegenstandes 743; Überfall 911; F. des Baums auf der Grenze 923; Eigcntumserwerb durch Trennung 953 ff.; nicht ge­ trennte F. bei Herausgabe eines landwirtschaftlichen Grundstücks 998; Erwerb durch d. Nießbrau­ cher 1039; Herausgabepflicht des Erbschaftsbesitzers 2020; Teilung unter Miterben 2038; Ordnungs­ widriger Bezug d. Vorerben 2133; F. des Vermächtnisgegenstandes 2184. Führungszeugnis beim Dienstvertrag 630. Fürsorge d. Nachlaßgerichts 1966 ff.; für Witwen und Waisen a 48, 49, 51. Fund 965 ff. Fütterungskosten, Ersatz bei Wande­ lung 488; F. gemieteter Tiere 547; geliehener Tiere 601.

G. Garnisonort, Wohnsitz 9. Gase, Zuführung 906. Gastwirte, Haftung 701 ff.; Pfand­ recht 704; Verjährung ihrer An­ sprüche 196 N. 4. Gattungskauf 480, 491. Gattungssachen, Leistung 243, 279; Schenkung 524; Vermächtnis 2155, 2182 f. Gebäude, Ausbesserung b. Pacht582; Bau ü. d. Grenze 912 ff. ; Bestand­ teil 94 f.; Einsturz usw. 836 ff., 908; Miteigentum a 131; Wieder­

herstellung in anderer Lage a 110; Zubehör 98. Gebäudeversicherung d. Hypothekob­ jekts 1128. Gebot b. Versteigerung 156. Gebrauch d. Mietgegenstandes 548, 550, 552; d. gemeinschaftl. Gegen­ standes 743. Gebrauchsgegenstände d. Frau 1366; d. Kindes 1650. Gebrauchsleihe 598 ff. Gebrechlichkeit, Ablehnung d. Vormundsch., Pflegsch. 1786, 1910, 1920, a 210. Gebühren, Verjährung 196 N. 15,17. Geburt, Zeit d. G. 1; Berechnung d. d. Lebensalters 187; Zahl be­ stimmt Verwandtschaftsgrad 1589; G. e. Erben 1963, 2043, 2141; d. Nacherben 2106; d. Vermächt­ nisnehmers 2178. Geburtshelfer, Verjährung ihrer An­ sprüche 196 N. 14. Gefahr, Abwendung 226 ff., 904; Umkommen in gemeinsamer 20; G. b. Dienstmiete 616; Entziehung v. Sachen 848; Erbschaftskauf 2380; gegenseitigen Verträgen 323; Hin­ terlegung 379; Kauf 446 f., 450 f., 480, 483 f.; Pacht 588; Rücktritt 350 f.; Übersendung v. Geld 270; Verzug d. Gläubigers 300; Ver­ sendung 447; Vorlegung 811; Werkvertrag 644 f. Gefährdung des Gemeinwohls durch Vereinsbeschlüsse, Stiftungszweck 43, 87; d. Hypothek 1133ff.; d. Nachlaßgläubigers 1981; d. Woh­ les d. Kindes 1666. Gefängnisstrafe, Verwirkung d. elterl. Gewalt 1680. Gegenleistung, Bestimmung 316; Hinterlegung 373. Gegenseitiger Vertrag 320 ff.; Ein­ setzung v. Ersatzerben 2098; Erb­ einsetzung v. Ehegatten 2269, 2280; Zuwendung 2270. Gegenvormund, Bestellung 1792, 1903 f., 1915, a 120; Wirkungs­ kreis 1799, 1802, 1809 s., 1812, 1832, 1835, 1842, 1854, 1891; Anhörung 1826, 1836; Haftung

1833; Aufwendungen 1835; Ver­ gütung 1836; Ordnungsstrafen 1837; Ausschließung d. Bestellung 1852; Tod 1894; Entlassung 1895. Gehaltsansprüche, Verjährung 196 N. 8.

usw. G. 935, 1006 f.; Einziehung e. verpfändeten Geldforderung 1288; Erhebung u. Anlegung von G. der Frau durch den Mann 1376 s.; Gegenstand elterlicher Nutznießung 1653; G. des Mündels 1806ff.; s. auch Anlegung.

Geheimer Vorbehalt 116. Gehilfen, Verjährung d. Ansprüche Geldentschädigung 249 ff. 196; G. des Beauftragten 664; des Geldforderung, Nießbrauch 1076 ff.;

Verwahrers 691; G. bei unerlaub­ Pfandrecht 1288. ten Handlungen gesamtschuldne­ Geldrente, Vorausleistung 760; Ent­ rische Haftung 830; des Richters, schädigung für Körper- oder Ge­ Notars, Unfähigkeit zum Testa­ sundheitsverletzung 843; b. Tötung mentszeugen 2237; Haftung der 844; Zahlung als Ersatz f. Dienste Beamten für ihre G. a 78. des Verletzten 845; Entschädigung Geisteskrankheit, Entmündigung 6, für Überbau 912 ff., a 116; für a 155; Geschäftsunfähigkeit 104; Duldung eines Notweges 917, Teilung des Gesamtguts bei Schei­ a 116; zur Erfüllung der Unter­ dung wegen G. 1478; Scheidung haltspflicht 1361, 1580, 1612, wegen G. 1569; Unterhaltspflicht 1710. des andern Ehegatten 1583. Geldschuld, Währung 244; Münz­ Geistesschwäche, Entmündigung 6; be­ sorte 245; Verzinsung 291, 301 schränkte Geschäftsfähigkeit 114 f.; Gemeinden, Aufrechnung gegen For­ Unfähigkeit zum Vormunde 1780; derungen ders. 395; Rechte der G. zum Familienrat 1865; Testa­ des Fundorts an gefundenen Samentserrichtung 2229; Widerruf d. I chen 976; Haftung für ihre BeTestaments 2253; Nichtigkeit der i amten a 77. Ehe 1325; Geschäftsunfähigkeit i Gemeindevorsteher, Testamentserrich­ 104; Nichtigkeit der Willenserklä­ tung vor dems. 2249, 2252, 2262, rung 105; Vormundschaft a 210, a 150. 211. Mitwirkung bei Geistesstörung bei unerlaubten Hand­ ! Gemeindewaisenrüte, elterlicher Vermögensverwaltung lungen 827. 1675; bei Auswahl d. Vormundes Geistestätigkeit, Störung, Nichtigk. v. 1779; bei Beaufsichtigung d. Vor­ Willenserklärungen 105; Eheschlie­ mundschaft 1849 ff.; Anhörung bei ßung 1325. Zusammensetzung d. Familienrats Geistliche, Abtretung von Gehaltsan­ 1862. sprüchen 411; Kündigung d. Miete bei Versetzung 570; nicht bei Pacht Gemeine Gefahr, Betriebe mit sol­ cher, Schadensersatz a 105. 596; Ansprüche aus ihrem Amts­ verhältnisse a 80; Übertragung der­ Gemeinheitsteilung a 113. Gemeinsame Lebensgefahr 20. selben a 81. Geistliche Gesellschaften, Rechtsfähig­ Gemeinschaft nach Bruchteilen 741 ff., a 173; nicht nach Bruchteilen keit a 84. a 181; d. Erben 2032 ff. Geld, Hinterlegung zur Sicherheits­ leistung 232, 233, 235; Übersen­ ! Gemeinschaftlicher Erbschein 2357. dung 270; Hinterlegung als Lei­ ; Gemeinschaftlicher Erbteil 2093. stung 372; Gegenstand des Dar­ ! Gemeinschaftliches Testament d. Ehegatten 2265 ff., a 215; über Anteil lehens '607; Haftung des Gast­ * e. Abkömmlings am Gesamtgut wirtes für eingebrachtes G. 702; 1516; Aufhebung e. Erbvertrags Gegenstand der Anweisung 783; durch g. T. 2292. Eigentumserwerb an gestohlenem

1196

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Gemeinwohl, Gefährdung durch Stif­ kaufe mehrerer Sachen gegen G. tungszweck 87; durch Verein 43. 469, 471; Minderung 472; ®. Genehmigung 184; d. Stiftung 80;, beim Vorkaufsrecht 508. v. Verträgen in d. Geschäftsfähig- ! Gesamtrentenschuld an vermachtem Nachlaßgrundstück 2168. keit Beschränkter 107 ff.; zu Ver­ trägen d. Vertreters ohne Vertre­ Gesamtschuldner, gesamtschuldnerische tungsmacht 177 ff.; Rückwirkung Haftung 421 ff.; v. Teilhabern e. der G. 184; v. Verfügungen Nicht­ Gemeinschaft 755; Bürgen 769; a. berechtigter 185; d. Ausgabe von unerlaubter Handlung 840; Ehe­ mann 1388, 1530; Miterben 2058: Schuldverschreibungen 795; d. Bei­ stands 1690; d. Ehefrau 1448; d. Testamentsvollstrecker 2219. Ehemanns 1396 f.; d. Gegenvor­ Geschäftsbesorgung 675; Verjährung d. Ansprüche aus G. 196 N. 7, 15. munds 1812 f.; d. Vormundschastsgerichts 1484, 1491, 1643 ff., 1653, Geschäftsbetrieb Minderjähriger 112. 1690, 1814, 1816, 1819 ff., 1829. Geschäftsfähigkeit 104 ff.; Wirkungen d. Mangels, d. Beschränkung 8, Gerade Linie d. Verwandtschaft 1589; 131, 165, 179, 206, 682, 939, Unterhaltspflicht 1601. 1304, 1325, 1331, 1336 f., 1358, Gerätschaften, Zubehör 94. 1364, 1437, 1516, 1676, 1729, Geräusch, Zuführung 906. 1751, 2201, 2229, 2275, 2282, Gerichtliche Beglaubigung von Hand­ 2290, 2296, 2347, 2351 f. zeichen 126. d. Gesellschafter Gerichtliche Beurkundung 126, 128, Geschäftsführung 709 ff., 729; ohne Auftrag 677 ff. 152; Erfordernis 311, 312, 313, 1434, 1491 f., 1501, 1516 s., 1730, Geschäftsherr, Haftung f. unerlaubte Handlungen Angestellter 831. 1748, 1750, 2033, 2282, 2291, 2296, 2348, 2351s., 2371, a 141, Geschäftsräume, Fund in G. 978 ff. 142. Geschäftsunfähigkeit 104; s. Ge­ schäftsfähigkeit. Gerichtsschreiber b. Testament 2233 fs. Gerichtsverfassungsgesetz, Änderun­ Geschäftsverhältnis z. Erblasser 2071. gen a 1, 33. Geschwister, Eheverbot 1310; Vor­ mund für G. 1775, 1786; Erbrecht Gerichtsvollzieher, Zustellung von Willenserklärungen 132; An­ 1925; Nacherbeinsetzung 2109; Ver­ mächtnis an G. 2163. spruchsverjährung 196; öffentliche Versteigerung 383. Gesellen, Verjährung d. Ansprüche 196 N. 9. Gerüche, Zuführung 906. Gesamtgrundschuld an vermachtem Gesellschaft 705 ff.; Anwendung d. Nachlaügrundstück 2168. Vorschriften auf Vereine 54, a 10; Eingehung für Mündel 1822. Gesamtgut tci allgemeiner GG. 1438 ff.; bei fortgesetzter GG. Gesellschaften, registrierte, in Bayern 1485; bei Errungenschaftsgemein­ a 165. schaft 1519; bei Fahrnisgemein­ Gesellschafterin, Kündigung 622, schaft 1550; Jnventarfrist für die 628 f. Ehefrau 2008; Ausgleichungs­ Gesellschaftsverhältnis, Beschränkg. d. Übertragbark. d. Ansprüche 717. pflicht bei Zuwendungen aus dem i G. 2054; Berücksichtigung beim Gesetz a 1. Pflichtteilsanspruch 2331. Gesetzliche Erben 1924 ff.; Einsetzung Gesamtgutsverbindlichkeiten 1442, - 2066; als Vor- oder Nacherben 1459 ff., 1475 ff., 1480 ff., 1488 f. 2104 f.; Bedenkung mit Vermächt­ 1499, 1504. nissen 2149. Gesamthypothek 1132, 1172, 1173, ; Gesetzliche Vertreter, Wohnsitzbegrün1174, 1181, 1182. I düng, -Aufhebung 8; eines Ver­ Gesamtpreis, Wandelung beim Ver­ eins 26, 30; einer Stiftung 86;

Mitwirkung bei Rechtsgeschäften: Gewerbeordnung, Änderung a36. 107 ff.; Haftung für Verschulden: Gewerbliche Anlagen, Zubehör 98. des g. B. 278; Einwilligung zur Gewerbliche Arbeiter, Anspruchsver­ Eheschließung 1304, 1307, 1331;! jährung 196 N. 9. Anfechtung der Ehe 1336 ff., 1340;; Gewerbliche Betriebe, Pachtung durch Ausübung d. Verwaltg. u. NutzVormund 1822. nießg. 1402; Perwaltg. d. Ge­ Gewerbliche Niederlassung, Leistungs­ samtguts 1457; Vereinbarung all­ ort 269 ff., 772. gemeiner GG. 1437; Anfechtg. d. Gewinn, Ersatz für entgangenen 252; Ehelichk. 1595; Mitwirkg. bei Erb-! Verteilung bei Gesellschaft 721 Jf. vertrag 2275; Anfechtg. d. Erb- s Gewinnanteilscheine, Verteilung unter Vertrags 2282; Erbverzicht 2347, sukzessiv Berechtigte 101; Hinter­ 2351. legung zur Sicherheitsleistung 234; Gesetzliches Erbrecht, Verzicht 2349 f. keine Kraftloserklärung 799; Bor­ Gesetzliches Güterrecht 1363 ff. legungsfrist 804; Erneuerung 805; Gesetzliches Pfandrecht 1257. Besitz bei Nießbrauch am Papier Gesetzliches Beräutzerungsverbot 135. 1081; bei Pfandrecht 1296; von Gesetzliches Verbot, Zuwiderhandeln Mündelpapieren 1814, 1818; Über­ 134, 309, 819, 2171. j gangsvorschrift a 174 f. Gesinde, Anspruchsverjährung 196; i Gezähmte Tiere 960. Testamentszeugen 2237. | Gläubiger, Mehrheit 420 ff.; der Gesinderecht a 95. । Ehefrau 1411 ff., 1460 s.; des Ehe­ Gestohlene Sachen 935,1006 f.;' manns 1410, 1459; des Kindes Schuldverschreibungen 794. 1659. Gesundheit, Gefährdung durch Woh­ Gleichzeitigkeit des Todes 20. nung 544; Verletzung 823, 833, Goldsachen als Pfand 1240. 836 ff., 843, 845, 847. Gottesdienstliche Gebäude al33. Getränkeverabreichung, Anspruchs­ Gräben, Ausbesserung bei Pacht 582; zw. zwei Grundstücken 921 f. verjährung 196 N. 4. Gewährfristen beim Biehkauf 482 ff. i Grad der Verwandtschaft 1589, der Gewährleistung bei Hingabe an Er- j Schwägerschaft 1590. füllungs Statt 365; bei Kauf wg. 1 Gravieren, Verarbeitung 950. Mängel in Recht 433 ff.; wg. Män­ Grenzbäume 923. gel d. Sache 459 ff.; bei Viehkauf Grenze, Abmarkung 919; überbau 912 ff.; Verwirrung 920. 481 ff.; bei Schenkg. 523 f.; Miete 537 ff.; Leihe 600; Werkvertrag Grenzeinrichtungen 921 f. 633 ff.; Zuteilung eines gemein* Grenzzeichen 919. schaftl. Gegenstandes 757; Aus- Grobe Fahrlässigkeit 277, 300, 460, 521, 523, 524, 539, 599, 617, stattg. 1624; Erbteilg. 2042; Ver­ 680, 912, 932, 968. mächtnis 2182 f.; Erbschaftskauf 2376, 2385. Grobe Mißhandlung, Scheidungs­ grund 1568. Gewalt gg. Eigenmacht 859; höhere 203, 701, 1996, 2005; tatsächliche Grotzeltern, Erbrecht 1926, 1931; bei Besitz 854. Ersatz für den Unterhalt 685. Gewattentlassung a 154. Großvater, Berufung zur Vormund­ Gewalthaber, Einwilligung zu Boll-! schaft 1776, 1899 f. jährigkErkläruug 4; Pflegsch. bei Grundbuch, Anlegung a 186 ff.; Be­ richtigung 894 ff., 899, 1144, 1167, Verhinderung 1909. Gewerbebetrieb eines Minderjährigen ' 1438; Kosten 897; öffentlicher Glaube 892; Unrichtigkeit 1140ff.; 112; Anspruchsverjährung 196; Vermutung für Richtigkeit 891, Leistungsort 269 f.; Sicherheits­ leistung wg. G. a 90. i 1148.

1198

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB-,

Grunddienstbarkeiten 1018 ff.; a 113, Gütertrennung 1426 ff., 1436, 1470, 115, 184, 187, 191; Beeinträchti­ gung durch Überbau 916; an ver­ machten Grundstücken 2182. Grundschuld 1191 f., a 53, 60, 117, 195; Sicherheitsleistung mit Gr. 232, 238; Beseitigung bei Grund­ stücksverkauf 439; Nangänderung 880; Nießbrauch 1080; Umwand­ lung 1177, 1198, 1203; bei Fahr­ nisgemeinschaft 1551; Anlegung von Mündelgeld in Gr. 1807; Ver­ fügung des Vormunds 1819,1821; des Vorerben 2114; auf vermach­ tem Grundstück 2165 ff. Grundschuldbrief, Eigentum 952; auf Inhaber 1195. Grundstücke, wesentliche Bestandteile 94ff.; Besitzaufgabe bei Gläubiger­ verzug 303; Vertrag über Ver­ pflichtung zur- Veräußerung 313, a 142; Verkauf 435 f., 444, 446, 468, 477; Wiederkauf 503; Vor­ kauf 509; Miete 537, 559 ff., 565, 566, 571 ff.; Pacht 582ff.; Män­ gelhaftung bei Werkvertrag 638; Besitzschutz 859; Recht an Grund­ stücken überhaupt 873 ff.; Eigen­ tum 905 ff.; Erwerb u. Verlust d. Eigentums 925 ff.; zum einge­ brachten Gut gehörige 1423; zum Gesamtgut 1445; bei Fahrnisge­ meinschaft 1551; des Kindes 1663; des Mündels 1821; bei Vorerb­ schaft 2113, 2135; Vermächtnis 2165 ff., 2182; Erwerbsbeschrän­ kung für Ausländer a 88; Straf­ schutz a 107. Grundstücksschätzer, Haftung a 79. Gütergemeinschaft, allgemeine 1437 ff. Guter Glaube des Erwerbers 926, 932, 936, 937, 955, 957, 990, 991. 1007, 1207 ff., 1244, 1262, 134< 1404, 1424, 1435, 1682, 2129, 2366, 2367, 2370; des Ehegatten bei Eingehung e. nichtigen Ehe 1344 f.; des Erbschaftsbesitzers 2024 f.; des Nießbrauchers 1058. Güterrecht, eheliches 1363 ff., a 15 f., 200. Güterrcchlsregister 1558 ff., 1435.

1545, 1587.

Gute Sitten, Verletzung 133, 817, 826, a 30.

Gutsbezirksvorsteher,

Testamentser­ richtung 2249, 2266.

Gutsherrlich-bäuerliche

Verhältnisse

all3f.

Gutsübernahme 330.

HHaager Abkommen a8, 13, 14, 17, 23 Haftgeld 336 ff. Haftpflichtgesetz, Änderung a 42. Haftung aus Handlungen des Ver­ einsvorstands 31, d. Liquidatoren 53; aus Rechtsgeschäften für nicht rechtsfähigen Verein 54; aus Handlungen der Vertreter von Stiftungen, juristischen Personen des öffentlichen Rechts 86, 89; des Schuldners 276 ff.; bei Verzug 287, 300; bei Schenkung 521; Leihe 599; Geschäftsführung ohne Auftrag 677 ff.; Verwahrung 690 f.; des Gastwirts 701 ff.; bei Gesellschaft 708; Fund 968; des Besitzers gegenüber dem Eigen­ tumsanspruch 987 ff.; des Eigen­ tümers f. Reallastleistungen 1108; für die Hypothek 1118, 1120ff.; des Pfandes 1210; des Pfand­ gläubigers 1214 s., 1217, 1223, 1226, 1243, 1251; des verpfän­ deten Schiffs 1264; der Ehegatten 1359; des Mannes für Verbind­ lichkeiten der Frail 1388, 1530; des eingebrachten Gutes 1388, 1410, 1530; des Gesamtguts 1459 ff.; aus elterlicher Nutz­ nießung ii. Verwaltung 1654, 1664; “b. Bormundschaftsrichters 1674, 1848; d. Vormunds 1833; d. Familienratsmitglieds 1872; d. Erben für Nachlaßverbindlichkeiten 1967 ff., 1973, 1975 ff., 1989,1994, 2000, 2005 ff., 2012 s., 2016, 2058, 2206, a 24; d. Erbschaftsbesitzers 2024, 2029; d. Miterben 2036, 2058 ff.; d. Nacherben 2144; d.

Vorerben 2145; d. Bermächtnis- Heilanstalten, Anspruchsverjährung 196 N. 11. beschwerten 2182 ff.; d. Testa­ mentsvollstreckers 2219: d. Erb­ Heilung d. Formmangels 313, 518, 766. schaftskäufers 2036, 2382 s.; d. Erbschaftsverkäufers 2374, 2376; Heiratsregister 1318, 1324, 1329, 1344 f., 1699, a 40. des Staats usw. für Beamte a 77; d. Beamten für Stellvertreter u. Heiratsvermittlung 656. Gehilfen a 78; d. Grundstücks­ Hemmung d. Verjährung 202 ff., 477, 639, 802. schätzer a 79. Halber Monat, halbes Jahr, Frist­ Herabsetzung d. Kaufpreises 462, 472; d. Mäklerlohnes 655; d. Ver­ berechnung 182. tragsstrafe 343; d. Werklohns 634. Handarbeiter, Anspruchsverjährung Herausgabe d. eingebrachten Gutes 196 N. 1. 1421 f.; d. Erbschaft 2018 s., 2130, Handelsmäkler, Verkauf durch H. 2138, 2374; d. Erbscheins 2362; 385, 457 f., 1221. d. Ersatzes 281, 323; v. Früchten Handgeld 336. 102, 2020, 2023; e. Grundstücks Handlungen, unerlaubte 823 ff. 303, 998; v. HaushaltungsgegenHandlungsfähigkeit s. Geschäftsfähig­ ständen an die Frau 1361; d. Kin­ keit. des 1632; d. Kindervermögens Hand mutz Hand wahren 936. 1679; d. Mündelvermögens 1890; Handschlag an Eidesstatt 1789, 1870, d. Nachlasses 1973, 1990, 1992; Handwerker, Anspruchsverjährung v. Nutzungen 302, 987, 988, 1656, 196. 2020, 2023; d. Pfandes 1231 ff., Handzeichen 126, 129. 1251; v. Sachen 258, 273; e. SachHannoversches Königshaus a57. I inbegrisfs 260; d. Schenkung 516, Hauptmängel bei Viehkauf 481 ff. ! 527 ff., 531, 1301, 2329; durch Haushalt, abgesonderter der Frau i unerlaubte Handlungen entzogener 1361; Aufwendungen des Kindes i Sachen 848; d. ungerechtfertigten 1618. i Bereicherung 812ff.; d.Vermögens Haushaltungsgegenstände der Frau ' d. zu Unrecht für tot Erklärten 1382; des Kindes 1640; Voraus 2031; Unmöglichkeit d. Heraus­ 1932; Benützung durch Angehörige gabe 287, 290, 292. des Erblassers 1969. Herrenlose Grundstücke, Aneignung Häuslerrecht a63. 928, a 129, 190. Häusliche Dienstleistungen d. Kindes Herrenlose Sachen, Aneignung 958 ff., 1617. a 130. Häusliche Gemeinschaft 617 f., 1353, Herstellung d. ehel. Lebensgemein­ 1358, 1361, 1969; Herstellung schaft 1353, 1361, 1567; d. frühe­ 1567; mit d. Erblasser" 2028. ren Zustands 249. Häuslicher Wirkungskreis der Frau Hilfskassen, Aufrechnung 394. 1356 ff. Hingabe an Erfüllungsstatt 864. Hausstand der Eltern 1617 s.; d. Erb­ Hinterbliebene v. Beamten, Ansprüche lassers 1969. a 80, 81; d. Getöteten 844. Haustiere, Schadenstiftung 833. Hinterlegung zur Erfüllung einer Verbindlichkeit 372 ff.; zur Sicher­ Hausverfassungen d. Adels a58. Hauswesen, Dienstleistungen d. Kin­ heitsleistung 232 ff.; für Gläubiger eines aufgelösten Vereins 52; durch des 1617; Leitung durch Frau 1356. Dritte zur Befriedigung d. Gläu­ bigers 268; bei Gesamtschuldver­ Hebammen, Anfprnchsverjährung 196 N. 14. hältnis 422; d. unteilbaren Lei­ Hecken 5lu. Grundstücken 921 s. stung bei Mehrheit der Gl. 432;

1200

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

bei Auslobung 660; beim Nieß­ I 1152, 1154, 1160, 1162 f., 1170, brauch 1077, 1082; zur Befriedi­ I 1185, a 195. gung d. Hypothekgl. 1142, 1171; i Hypothekenschätzer a 79. Ablösungsrecht d. Pfandes 1217; d. Pfanderlöses I Hypothekgläubiger, 1219; zur Befriedigung d. Pfand­ i 1150; Aufgebot 1170 s. gläubigers 1224; bei Pfandrecht i Hypothektitel d. Fiskus, jur. Peran einer Forderung 1281; von i fönen a91. Wertpapieren der Frau 1392; d. Hypothekübernahme 416. Kindes 1667; d. Mündels 1814, ! »• 1818, 1853; v. Nachlaßsachen 1960; d. Leistung an mehrere Erben 2039; bei Borerbschaft 2114,2116; ! Jagdrecht a96; Wildschaden 835. Jahresfrist 188, 191; bei Schen­ Verfahren a 144 ff. kungswiderruf 532; Dienstverhält­ Hinterlegungsschein ü. Testament nis nach Jahren 624. 2246; ü. Erbvertrag 2377. i Immaterieller Schaden 253. Hinterlegungsstellen 233, 372, 380, Immissionen 906. 1808, 1814, 2116, a 144 ff. Jmmobiliarvertrag, obligatorischer Hinterlistige Verführung 825. 313. Hinüberragen v. Wurzeln usw. 910. Inbegriff von Gegenständen, HerausHöchstbetraghypothek 1190. I gäbe 260; Nießbrauch an 3.1035. Hochzeitsgeschenke, Voraus 1932. i Jndossable Wertpapiere, Bestellung Hohenzollern, Autonomie a57. I einer Hypothek für Forderung aus Hoher Adel a57f. ! i. P. 1187ff.; eines SchiffspfandHöhere Gewalt 203, 701, 1996, 2005. | rechts 1270; Verpfändung 1292, Holographisches Testament 2231. i 1294; Verpflichtung aus i. P. Holschuld bei Gläubigerverzug 295; | durch Vormund 1822. bei Verwahrung 697; aus öffent­ ' Jnhaberpapiere, Sicherheitsleistung lichen Kassen a92. i 234; Eigentumserwerb an gestoh­ Honorar d. Lehrer, Verjährung 196 lenen usw. I. 935, 1006 s.; Nieß­ N. 13; d. Vormunds 1836; d. Bei­ brauch an I. mit Blanko-Indossa­ stands 1694; d. Nachlaßverwalters ment 1081 ff.; Pfandrecht 1293; 1987; d. Testamentsvollstreckers Vermutung für Eigentum d. Ehe­ 2221. mannes 1362; Erwerb durch den Hypothek 1113ff.; Verjährung d. ge­ Ehemann aus Mitteln des einge­ sicherten Anspruchs 223; Bestellung brachten Guts 1381; Hinterlegung, z. Sicherheitsleistung 232, 238; Umschreibung von zum eingebrach­ Übergang mit Abtretung d. For­ ten Gut gehörigen I. 1392; Er­ derung 401; Übernahme 416; Er­ werb mit Mitteln eines Kindes löschen bei Schuldübernahme 418; 1646; I. von Mündeln, Hinter­ Pflicht d. Verkäufers z. Beseiti­ legung 1818, Umschreibung 1815, gung 439; Aufgeben bei Bürg­ 1820, 1853, durch den Borerben schaft 776; Rangänderung 880; 2116 s. Umwandlung 1198; H. bei Fahr­ Inkrafttreten des BGB. 1. nisgemeinschaft 1551; Anlegung v. Inländische Schuldverschreibung, Aus­ Mündelgeld 1807; Verfügung d. gabe 795; Mündelsicherheit 1807. Vormunds 1819, 1821; Verfügung Inseln a 65. d. Vorerben 2114; am vermachten ; Interesse, berechtigtes, bei VertragsGrundstück 2165 ff.; Landesrecht , strafe 343; an kreditschädigender 60, 117, 118. I Mitteilung 824; rechtliches, an Einsicht d. Eheanfechtungserklä­ Hypothekanspruch 1147 ff. rung .1342; d. EhelichkeitsanfechHypothekenbrief 952, 1116 s., 1144 f.,

tungserklärung 1597; d. Anfech­ Kalenderzeit 284, 296. tungserklärung bezügl. letztw. Ver­ Kaninchen, Wildschaden a71. fügung 2081; d. Erbschaftsaus­ Kapitalabfindung bei unerlaubter schlagung 1953; deren Anfechtung Handlung 843, 845; bei Scheidung 1957; d. Anzeige vom Erbschafts­ 1580; d. unehel. Kindes 1712, kauf 2384; b. Inventars 2010; 1714. d. Erklärungen bezügl. Testaments­ Karten 807, a 102. vollstrecker 2228; d. Testaments Kassen, Zahlung aus öffentlichen a 92. 2264; negatives 307; öffentliches, Kauf 433ff.; Gewährleistung f. Män­ an Geschäftsführung 679; an Voll­ gel d. Sache 459ff.; bei Biehkauf zug von Auflagen 525, 2194. । 481 ff.; K. bricht nicht Miete 571 ff.; Inventar eines Grundstücks, Nieß­ । Werkvertrag 651; K. auf Probe brauch 1048; Pacht 586 ff.; ein- ! 494, 496; nach Probe 495 f.; Dorgebrachtes Grundstück der Frau j kauf 504 ff.; Wiederkauf 497 ff.; K. 1378, 1525; zur Erbschaft gehöri­ I e. Vermögens 310 ff.; e. Erbschaft ges Grundstück 2111. | 2371 ff. Inventar über den Nachlaß 1993 ff., Kaufähnliche Verträge 445, 493. 2014, a 140, 148; Errichtung durch I Kaufleute, Verjährung ihrer AnEhefrau 1406, 1453, 1549, 2008; I spräche 496 N. 1. durch Ehemann 2008; durch Erb­ Kaufpreis 433; Minderung 462,472; schaftskäufer 2383; durch Mit­ i Stundung 452, 454; Verzinsung erben 2063; Vorerben 2144; Bei­ ! 452. hilfe des Testamentsvollstreckers Kautionshypothek 1184, 1190. 2215. Kautionsleistung auf Gr. öffentl. Jnventarerrichtung bei Annahme an Rechts a90. Kindes Statt 1760; über einge­ Kennenmüssen 122. brachtes Gut 1372, 1378; ü. Ge­ Kies, Gewinnung durch Nießbraucher samtgut bei Wiederverheiratung 1037. 1493; ü. Kindervermögen 1314, 1640, 1669; ü. Mündelvermögen i Kinder, eheliche 1591 ff.; aus nich' tiger Ehe 1699 ff., a207; Ehe­ 1314, 1802. schließung 1305, 1308, 1621; Erb­ Jnventarfrist 1994 ff., 2003 ff.; recht 1924; Bedenkung im Testaggüber Fiskus 2011; ggüber Nach­ । ment 2068; Wohnsitz 11; Verjäh­ laßpfleger 2012. rung d. Ansprüche zw. K. u. Eltern Irrtum bei Willenserklärung 119, 204; s. auch ehel., unehel., An­ 121 f.; bei Selbsthilfe 213; bei Be­ nahme an Kindes Statt. stimmung d. Leistung durch Drit­ ten 318; bei Geschäftsführung 686; ^Kindergeld, Anlegung 1642. Vergleich 779; Eheschließung ! Kindervermögen, Verwaltung 1627, 1638 ff., 1693. 1332 ff., 1346; Annahme d. Erb­ schaft 1949; Testament 2078,2080. Kindes Statt s. Annahme. Kirchenbaulast a 132. Junge von Tieren bei Pacht 586. Juristische Person 21 ff., a 163ff.; d. Kirchenstühle a 133. öffentl. Rechts 89; Nießbrauch Kirchliche Trauung 1588, a46. 1061; Erbeinsetzung 2101, 2105 f.; i Klage aus Aufhebung d. Nutznießung als Miterbe 2044; Nacherbe 2109; ' usw. d. Mannes 1418; auf Aufder Gütergemeinschaft Vermächtnis an j. P. 2163; Er­ I Hebung i 1468 s., 1495. werbsbeschränkungen a 86. Klageerhebung, Mahnung 284; Un­ K. terbrechung d. Verjährung 209 ff., Kaiserliche Verordnung über Vieh­ ! 485; Wirkungen bei nicht zivil­ mängel 482. prozessualem Rechtsstreit a 152. 76 Staudinger Handausgabe de- BGB.

1202

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Kleider d. Frau 1362, 1366, 1477; | stellung v. K. d. Kindes 1667; b. Mündels 1818 ff.; zum Nachlaß d. Kindes 1650. j gehöriger 1960. Kleinbahnunlernehmen a 112. Kosten d. Fruchtgewinnung 102; d. Klostergeistliche, Erbfähigkeit a87. Knappschaftskassen, Aufrechnung 394. Offenbarungseides 261; d. Ver­ sendung d. Leistung 269 f.; An­ Kollationspflicht s. Ausgleichung. rechnung e. Leistung auf K. 367; Kommunale Körperschaften, Mündeld. Hinterlegung 381; d. öffentlichen ' sicherheit d. Schuldverschreibungen Versteigerung 386; Aufrechnung 1807. auf K. 396; d. Abtretungsurkunde Kommunalverbände, Aufrechnung 403; d. Erfüllung d. Kaufvertrags 395; Haftung f. Beamte a 177; 448 f.; Haftung d. Bürgen für K. Grundstücksübertragung a 126. 767; d. Erneuerung v. Schuldver­ Kongregationen, Eigentumserwerb schreibungen 798; d. Aufgebots a 87. derselben 799; d. Ausstellung neuer Konkurrierendes Verschulden 254. 800; d. Vorlegung v. Sachen usw. Konkurs e. Vereins 42, 74, 75; e. 811; d. Grundbuchberichtigung Stiftung 86; e. jur. Person d. 897; d. Abmarkung 919; d. Be­ öffentl. Rechts 89; Unterbrechung seitigung e. Grenzbaums 923; d. d. Verjährung durch K. 209; Verjährung e. im K. festgestellten An- ! Versteigerung gefundener Sachen 981; d. Verlegung d. Ausübung spruchs 218; Rücknahmerecht des e. Grunddienstbarkeit 1023; d. Hinterlegers während K. 377; K. Verzeichnisses beim Nießbrauch d. Gesellschafters 728, 736; des 1035; d. Wirtschaftsplans b. Nieß­ Hauptschuldners bei Bürgschaft brauch 1038; d. Versicherung d. 733; d. Mannes 1419, 1543, 1547; Nießbrauchsache 1045; Haftung d. d. Vaters 1647; Ausschließung v. Grundstücks für K. 1118; d. Pfan­ d. Vormundschaft 1781. des 1210; K. d. Nutznießung usw. Konkursordnung al, 33. d. eingebrachten Guts 1384; e Konkursverwalter, Verfügung wäh­ Rechtsstreits, d. Verteidigung der rend schwebender Bedingung 161; Frau 1387, 1412, 1415 f., 1460; Einfluß d. Genehmigung e. Rechts­ e. Rechtsstreits bei Gesamtgut geschäfts auf Verfügungen d. K. 1463 f.; i >, d. Ver184; Einfluß d. Verfügung aus 1654; d. teidigung Rücktrittsrecht 353; Kaufverbot Sicherheitsleistung d. Vaters 1672; 457; auf Wiederkaufsrecht 499; d. Vormunds 1844; d. Aufforde­ auf Vormerkung im Grundbuch rung z. Anmeldung v. Erbrechten 883; Vorkaufsrecht bei Verkauf 1965; v. Nachlaßforderungen 2061; durch K. 1098; Verfügung ü. Ge­ d. Nachlaßverzeichnisses 2121, 2123, genstand d. Nacherbfolge 2115. 2215, 2314; Erstattung zu Un­ Konsulatsgesetz, Änderung a 38. recht erhobener a 104. Kontrahieren mit sich selbst 181. Kostenanschlag bei Werkvertrag 650. Konversion 140. „ P1 „„ „ i Kraftloserklärung v. VollmachtsurKorperschaften, Haftung für Verkünden 176; v Schuldverschrei­ treter 89; Sicherungshypothek > Zungen 799f.; b. Erbscheins 2361; a91; gesetzliches Erbrecht a 138 । v. Karten, Marken usw. a 102; 823, 336, 843, 844, j Übergangsvorschrift a 174, 178. 847, a 42. ; Krankenkassen, Aufrechnung 394; AnKorrespektive Verfügungen 2270 f., i rechnung d. Bezüge auf Vergütung 2298. j d. Dienstverpflichteten 616 f. Kostbarkeiten, Hinterlegung 372; ! Krankheit d. Dienstverpflichteten 617; Haftung d. Gastwirts 702; Sicher- ! d. Frau 1379, 1447; d. Mannes

1358, 1401, 1450; Ablehnung d. Vormundschaft wg. K. 1786. Kredit, Aufnahme v. Geld auf K. d. Kindes 1643, d. Mündels 1822 N. 8. Kreditanstalten, Zinseszinsen 248 ; Darlehenshypothek 1115; Mündelsicherheit 1807; landschaftliche u. ritterschaftliche a 167. Kreditauftrag 778. Kreditgefährdung 824. Kreisverbände, Haftung f. Beamte a 77. Kriegsgefangene, letztwilttge Ver­ fügungen a 44. Kriegsverschollenheit 14, 18. Kündigung, Verjährung v. auf K. ge­ stellten Leistungen 199; wg. Höhe d. Zinsen 247; als Mahnung 284; Gläubigerverzug nach K. 296; K. im Falle der Abtretung 401; bei Gesamtschuldverhältnissen 425; d. Miete 542 ff., 553 ff., 564 ff., 569; d. Pacht 595 f.; d. Leihe 605; d. Darlehens 609; d. Dienstvertrags 620ff.; d. Gesellschaft 712, 723ff., 736; Kosten bei Bürgschaft 767; K. d. mit Nießbrauch belasteten Forderung 1077; d. Hypothek 1141, 1156, 1160; Kosten 1118; d. Grundschuld 1193; d. Rentenschuld 1202; d. verpfändeten Forderung 1283, 1286; e. Leistungsverpslichtung d. Frau durch d. Mann 1358; unter Miterben 2042, 2044; durch d. Borerben 2114; d. Amts d. Testamentsvollstreckers 2226. Künftige Forderung, Hypothek 1113; Pfandrecht 1204, 1209. Künftige Verbindlichkeit, Bürgschaft 765. Kunstgewerbetreibende, Anspruchs­ verjährung 196 N. 1. Kurhessisches Fürstenhaus, Autono­ mie a 57. Kurswert 234, 236, 244. Kürzung v. Vermächtnissen, Auf­ lagen 2188 f., 2318, 2322 f.

Erlassung neuer a3; Ergänzung aus dem BGB. a4; Aufhebung a55; Änderung a218. Landesherrliche Verordnungen al86, 188. Landesherrn, Autonomie a 57. Landesjustizverwaltung 1558. Landesregierung, Befreiung v. Ehe­ hindernissen 1322; v. Erforder­ nissen d. Annahme an Kindes Statt 1745; Ehelichkeiterklärung 1723. Landgut, Zubehör 98; Pacht 593 f.; Nießbrauch 1055; Herausgabe des L. der Frau 1421; Übernahme durch Abkömmling 1515; Pacht­ vertrag für Mündel 1822; Über­ nahme durch Miterben 2049; Her­ ausgabe an Nacherben 2130; Schätzung für Pflichtteilberechnung 2312; Feststellung d. Ertragswerts ! a 137. Landsässiger Adel, Autonomie a 57. i Landschaftliche Kreditanstalten a 167. | Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Zube­ hör 98; Teilung bei Beendigung der Pacht 593. i Landwirtschaftliche Grundstücke, Pacht 582ff.; Herausgabe durch den Be­ sitzer 998; den Nießbraucher 1055; den Ehemann 1421; den Borerben 2130; elterliche Nutznießung 1663. Landwirtschafttreibende, Anspruchs­ verjährung 196 N. 2. Lärm, Immission 906. Lasten, Verteilung unter nacheinan1 der Berechtigte 103; d. Sache bei Kauf 436, 446; bei Miete 546; j bei Gemeinschaft 748; Ersatz beim Eigentumsanspruch 995; L. d. ein­ gebrachten Guts 1385 ff., 1629, 1531; d. Kindervermögens 1654 ff.; Ersatz an Erbschaftsbesitzer 2022; L. d. Vorerben 2126; d. Bermächtnisgegenstandes 2185; bei Erb­ schaftskauf 2379 f. ! Leben, Gefahr für L. Dienstpflich­ tiger 618; Verletzung 823; Vor­ aussetzung für Erbanfall 1922; L. I Bermächtnisanfall 2160. Landesbeamte, Eheschließung 1315. ! Lebensalter, Berechnung 187; für Landcsgesetze, fortdauernde Geltung, ! Annahme an Kindes Statt 1744 f.: 76*

1204

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB-,

Ablehnung d. Vormundschaft 1786; Entlassung d. Vormunds 1889; Testamentserrichtung 2229; d. Te­ stamentszeugen 2237. Lebensberuf, Kosten d. Vorbildung 1610, 2050. Lebensdauer, vermutete 14. Lebensgefahr, gemeinsame 20; Ver­ schollenheit nach L. 17, 18. Lebensgefährl. Erkrankung, kein Auf­ gebot 1316. Lebensgemeinschaft, ehel. 1353 ff., 1358. Lebensnachstellung 1566, 2333, 2334. Lebensvermutung 19. Lebensversicherung 330. Lebenswandel, Enterbung 2333. Lebenszeit, Mietvertrag für L. 567; Dienstverhältnis 624; Gesellschaft 724; Leibrente 759. Legitimation durch nachfolgende Ehe 1719 ff., a 22, 209; Ehelichkeits­ erklärung 1723 ff.; Wohnsitz 11; Endigung d. Vormundschaft 1883. Legitimationspapiere 807, 808, al02, 177. Lehen a 59. Lehm, Gewinnung durch Nießbrau­ cher 1037. Lehrer, Anspruchsverjährung 196 N. 13; Gehaltabtretung 411; Kün­ digung bei Versetzung 570, 596; Ansprüche a 80, 81. Lehrherr, Lehrling, Anspruchsverjäh­ rung 196 N. 9f. Lehrvertrag d. Mündels 1822, 1827. Leibesfrucht, Pflegschaft 1912, 1918; s. Empfangene. Leibgedingsvertrag a96. Leibrente 759 ff.; Nießbrauch 1073. Leibzuchtsvertrag a96. Leichtsinn, Ausbeutung 138. Leihe 598 ff. Leistung 241; nach Verjährung 222; Bewirkung nach Treu u. Glauben 242; Mehrheit 262ff.; Teilleistung 266; durch Dritte 267 f.; Ort 269 f.; Kosten 270; Zeit 271; Un­ möglichkeit 275, 280 ff., 306 ff.; Bestimmung durch Vertragschlie­ ßenden 315 f.; durch Dritten 317 ff.; Versprechen an Dritten

328 ff.; bei Gesamtschuldverhältnis 421 ff.; Pfandrecht an Recht auf L. 1275; Übernahme persönlicher durch Frau 1358; Verpflichtung der Frau 1399; L. an Mündel 1813; an Miterben 2039; Ver­ mächtnis d. Anspruchs auf L. e. Sache 2169. Leistungsfrist 283, 325, 326. Leistungsort 269 f.; Aufrechnung bei Verschiedenheit 391; bei Verwah­ rung 697; bei Vorlegung 811; bei Grundschuld 1194. Leistungszeit 193, 271 f. Lesensunkundige, Testament 2238, 2247. Letztwillige Verfügung 1937; in Be­ zug auf fortgesetzte Gütergemein­ schaft 1509, 1511 ff., 1515; über Vormundschaft 1777, 1782, 1856, 1868; Auslegung 2084; in Erb­ vertrag 2278; über Pflichtteilsent­ ziehung 2336; s. Testament. Linien d. Verwandtschaft 1589; Schwägerschaft 1590; Erbfolge 1924 ff. Liquidation d. Vereins 47 ff., 76; d. Stiftung 88. Liquidationsverfahren, erbschaftliches a 213. Lohnansprüche, Verjährung 196 N. 8. Lohnkutscher, Anspruchsverjährung 196 N. 3. Los, Entscheidung bei Auslobung 659; bei Gemeinschaft 752; bei Erbengemeinschaft 2042. Löschung im Grundbuch 857 f., 891, ! 901; d. Hypothek 1144, 1179; d. ! Schiffspfandrechts 1262 f., 1267. Lösungsanspruch a94. Lotterielos, Anspruchsverjährung aus Vertrieb 196 N. 5. Lotterievertrag 763. Luftraum ü. Grundstück 905.

M. Mahnung, Verzug 284; nach Über­ tragung 410; bei Hypothek 1160. Mahnverfahren, Unterbrechung der Verjährung 209, 213. Mäklervertrag 652 ff.

Malen, Verarbeitung 950. Mängel s. Gewährleistung. Mann, Ehemündigkeit 1303. Marineangehörige, Testament a44; Reliktenfürsorge a 49. Marken 807, a 102. Marktpreis 385, 453, 1221, 1235, 1291. Maschinen, Zubehör 98. Mauer zw. Grundstücken 921 f. Maulesel, Maultiere, Gewährschaft 481 ff. Mediatisierte, Autonomie a 58. Mehrfacher Wohnsitz 7. Mehrheit v. Leistungen, Wahlrecht 266 ff.; v. Beteiligten bei Rücktritt 356; v. Verbindlichkeiten, Teil­ leistung 366; v. Forderungen, Aus­ rechnung 396; v. Schuldnern, Gläubigern 420 ff.; v. Sachen, Wandlung 469, 471; Minderung 422; v. Beteiligten bei Minderung 474; v. Berechtigten bei Wieder­ kauf 502; bei Borkauf 513; v. Beteiligten bei Auslobung 659 f.; bei unerlaubter Handlung 830, 840; v. Pfändern 1230; v. Pfandgläubigern 1232; v. Pfandrechten an Forderung 1290; v. Vormün­ dern 1797; v. Erbteilen 1951, 2007; v. Erben f. Miterben; v. Vermächtnisbeschwerten 2148; v. Bedachten 2151, 2158; v. Testa­ mentsvollstreckern 2219, 2224. Meinungsverschiedenheit zw. Vater u. Pfleger 1629; zw. Eltern 1634; zw. Vater u. gesetzl. Vertreter d. Kindes 1676; zw. Vormündern 1797; zw. Vormund u. Pfleger 1798. Meliorationsdarlehen a 118. Mengekauf 508. Mergel, Gewinnung durch Nießbrau­ cher 1037. Messen, Kosten beim Kauf 448. Miete 535 ff.; Anspruchsverjährung aus gewerbsmäßiger M. 196 N. 6; MVertrag d. Nießbrauchers 1056; d. Mannes ü. eingebrachtes Gut 1423; d. Vaters 1663; d. Vor­ munds 1822, 1902; d. Vorerben

2135; Räumungsfristen a 93; Übergang a 171 f., 188. Mietzinsforderung, Verjährung 196 N. 6, 197; Haftung d. Hypothek 1123. MUitärpersonen, Wohnsitz 9; Abtre­ tung v. Diensteinkommen 411; Kündigung bei Versetzung 570,596. Minderheit, Berufung der Vereins­ versammlung 37. Minderjährige, Volljährigkeitserklä­ rung 3ff.; beschränkte Geschäfts­ fähigkeit 106 ff.; Haftung bei un­ erlaubten Handlungen 832; keine Zeugen bei Eheschließung 1318; Unterhaltsanspruch 1602 s.; elter­ liche Gewalt 1626, 1696; Vor­ mundschaft 1773ff.; Untauglichkeit zum Vormund 1781; Testament­ errichtung 2229, 2238, 2247; keine Testamentszeugen 2237. Minderung bei Kauf 462 ff.; bei Werkvertrag 634 ff.: d. Werts d. Pfandfache 1218, 1219. Mineralien, Gewinnung a68. Mißbrauch d. AbhängigkeitsverhältnisseS 825; d. Rechte d. Mannes 1353 s., 1357 s.; d. Sorge für d. Person d. Kindes 1666. Mißhandlung, Scheidungsgrund 1568; Pflrchtteilsentziehung 2333. Mitbesitz 866, 1081, 1206. Mitbieten bei Pfandverkauf 1239. Mitbürge, Haftung 769, 774; Auf­ gabe d. Rechts gg. M. 776. Miteigentum 1008 ff.; infolge Ver­ bindung 947; Vermischung usw. 948; Vereinigung v. Bienenschwär­ men 963; Nießbrauch am Anteil e. Miteigentümers 1066; Vor­ kaufsrecht 1095; Reallast 1106; Hypothek 1114; Pfandrecht 1258; Vermächtnis an M. 2172; an be­ bauten Grundstücken a 131; Über­ gang a 181. Miterben 2032 ff.; Auseinander­ setzung 2043 ff.; Ausgleichung 2050 ff.; Verhältnis zu NachlGläubigern 2058 ff.; Einsetzung 2091 ff.; Anwachsung 2094 ff.; Ausschlie­ ßung durch Ersatzerben 2096 ff.; Auseinandersetzung durch Testa-

1206

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des VGB.,

mentsvollstrecker 2204; Verhältnis R. bezüglich Pflichtteils 2319ff.; Erb­ Nachbarrecht 906 ff., a 124. schein 2357. ! Nacheile 859, 960 ff. Mitgift s. Ausstattung. Nacherbfolge 2100ff.; Pflegschaft f. Mitgliederversammlung d. Vereins; Nacherben 1913; Testamentsroll­ 27, 32 ff., 37 ff. ! strecker 2222; Einsetzung d. PflchtMitschuld d. Beschädigten 254, 846. teilsberechtigten 2306; Einsetzung in guter Wsicht 2338; ErbunttürMittäter 830, 840. Mitte d. Monats, Fristbestimmung; digkeit 2340; Angabe im Erbschein 2363. 192. Nachfolgende Ehe, Legitimation Mittelbarer Besitz 868 ff., 930, 934, 1719 ff., 1883. 936, 986, 991, 1006, 1205. > Nachlaß, Anspruchsverjährung 207; Mittlere Art u. Güte d. Leistung Vertrag ü. N. eines Dritten 321; 243. Ersitzung gegenüber N. 939; Be­ Mitvormund, Bestellung 1778; Tä­ rechnung bei 'Pflichtteil 2311 ff.; tigkeit 1792, 1797 f., 1810; HafN. unterstützter Personen a 139: v. tung 1833; Tod 1894. Beamten a 140. 2032, Mitwirkendc b. Testamentserrichtung; Nachlabauseinandersetzung 2042 ff. 2239. | Monat, Fristberechnung 188, 191; I Nachlatzforderung, Einziehung 2039, halber 189; Anfang, Mitte, Ende- 2040. Nachlatzgegenstand, Verfügung über 192. i 1995, 2040; Herausgabe 1973, Mühle, Zubehör 98; Nutzungsver-i 1992. bände a 164. i Nachlatzgericht a 147; Einholung d. Mühlenrecht a 65. Genehmigung z. Stiftung 83; An­ Mündel, Anhörung 1827, 1897; An­ fechtung d. Ehe ggüber N. 1342; nahme an Kindes Statt 1752; Verzicht d. Abkömmlings auf An­ Verjährung v. Ansprüchen zw. teil am Gesamtgut 1491; Aufhe­ Vormund u. M. 204. bung d. fortges. GG. 1492; Zeug­ nis ü. Fortsetzung d. GG. 1507; Mündelgeld, Anlegung 1807 ff., a99, Anfechtung d. Ehelichkeit 1597; 144, 212; Anwendung d. Vor­ Ausschlagung d. Erbschaft 1945, schriften ü. Anlegung bei Nieß­ 1953; Anfechtung d. Annahme, brauch 1079; Pfandrecht 1288; Ausschlagung 1955, 1957; Für­ Frauengeld 1377 ; Kindergeld 1642, sorge f. Sicherung d. N. 1960 ff., 1691; bei Nacherbschaft 2119. a 140; Feststellung d. Erbrechts d. Mündelvermögen, Hinterlegung Fiskus 1964; Tätigkeit in Bezug 1814 ff. aus Inventar 1994, 1996, 1999, Münzsorte 245. 2003, a 147; Anfechtung letztwilli­ Muster, Kauf nach M. 494. ger Verf. gegenüber d. N. 2081; Mutter, Einwilligilng z. Eheschlie-, Anzeige d. Eintritts d. Nacherbfolge 2146; Bestimmung d. Testa­ ßung 1305 ff.; Pflicht z. Ausstat­ mentsvollstreckers 2198; Ernen­ tung, Aussteuer 1620 ff., 1624; Sorge für Person d. Kindes 1634; i nung d. Testamentsvollstr. 2202; eitert. Gewalt 1684 ff.; Benennung i Änderung v. Anordnungen d. Erb­ lassers 2216; Entscheidung von d. Vormunds 1776 f., 1855; Be­ rufung z. Vormundschaft 1899 f., i Meinungsverschiedenheiten zw. TB. 2224; Kündigung d. TV. 2226; 1904; Übergang a 205; s. auch Entlassung 2227; Ablieferung d. Eltern, unehelich.

Testaments an d. N. 2259; Er­ öffnung d. T. 2260 ff.; Anfechtung e. Erbvertrags vor d. N. 2281; Erbscheinerteilung 2253 ff.; Ein^ ziehung d. Erbsch. 2261; Erteilung des TestamentsvollstrZeugnisses 2368; Anzeige v. Erbschaftsverkaus 2384. Nachlastgläubiger, Aufgebot 1970 ff.; Antrag a. NachlBerwaltung 1981; auf Jnventarfristsetzung 1994; Rechte bei ungeteiltem Nachlaß 2059; Anspruch auf Duldung d. Vollstreckung gegen TV. 2213. Nachlatzinventar s. Inventar. Nachlatzkonkurs 1975 ff., 1988, 2000, 2060. Nachlaßpflegschaft 1960 ff., 1975, 2012, 2017. Nachlaßverbindlichkeiten 1967; s. auch Haftung. Nachlaßverwaltung 1975 ff., 2000, 2013, 2017, 2062, 2205. Nachlatzverzeichnis 1960, 1993 ff., 2121, 2314, a 140. Nachvermächtnis 2190 f., 2338. Name, Schutz 12; d. Frau 1355, 1577; d. Kindes 1616; d. unehel. Kindes 1706, a 208; d. angenom­ menen Kindes 1758, 1772; d. Ver­ eins 57, 65. Namensunterschrift 126. Nasciturus s. Empfangene. Nassauisches Fürstenhaus, Autonomie a 57. Naturalteilung 752, 2042. Nebenleistungen, Verjährung 224; bei Vorkaufsrecht 507. Nebenrecht, Antretung 401. Nebensache, Wandlung wg. Mängel 470. Negatives Vertragsinteresse 122,179, 307. Negatorischer Eigentumsanspruch 1004. Nichtbcrechtigte, Verfügung 185,816. Nichtigkeit d. Willenserklärung 105, 116 ff.; wegen Form mangel 125; Verstoß geg. gesetzt. Verbot 134; gg. gute Sitten 138; teilweise N. 139; Konversion 140; Bestätigung 141; N. der Ehe 1323 ff., 1699,

2077, 2268, a207; teilweise N. v. Verfügungen im Erbvertrag 2298. Nichtigkeitsklage 1329. Nichtschuld, Rückforderung 812 ff. Niederlassung, Leistungsort 269 f. Nietzbrauch an Sachen 1030 ff.; an Rechten 1068 ff.; an Forderungen 1074 ff.; an Vermögen 1085 ff.; Vertrag ü. Bestellung an Ver­ mögen 310 f.; an Pfandsache 1242. Nondum concepti 2101, 2105, 2106, 2109, 2163. Notar, Anspruchsverjährung 196 N. 15; Aufnahme von Verzeich­ nissen 1035, 1372, 1528, 2002 f., 2121, 2314; Ablieferung d. Testa­ ments 2259; Abnahme eidesstatt­ licher Versicherung 2356. Notarielle Beurkundung s. Beurkun­ dung. Notbedarf 519. Notdürftiger Unterhalt 1611. Nothilfe 227, 904. Notlage, Ausbeutung 138. Notstand 228. Nottestament 2250. Notweg 916 f., a 116, 123. Notwehr 227. Nutznietzung d. Mannes 1363 ff., 1383ff., 1418ff.; am Gesamtgut d. fortgesetzten GG. 1487; elterliche ; 1605, 1649 ff., 1656, 1678, 1767, a 204. Nutzungen 100; Ersatz u. Heraus­ gabe 292, 302, 379, 487, 818, ! 820, 987 f., 993, 2020, 2023, 2184, 2379 f.; Übergang auf d. Käufer 446; d. eingebrachten Guts 1383 f., 1525; d. Kindervermögens 1652; d. Pfandes 1213 s. Nutzüngsgemeinden a 164. Nutzungspfandrecht 1213 s. Nutzungsrechte, Fruchterwerb bei ! N. 955; Zusammentreffen mit Dienstbarkeit 1024; bäuerliche a 63, 197; an Grundstücken a 196 f.

O. Oberfläche, Bearbeitung 950 f.; Um­ fang d. Eigentums 905. Oberlehensherrlichkeit, Mlösungsrenten a 114.

1208

Die Zahlen vhne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Obstbäume an d. Grenze 910, 911, 923, 2.122. Obstgärten, Wildschaden a 71. Offenbare Unbilligkeit 319, 2048, 2155, 2217; o. Unmöglichkeit 1591, 1717. Offenbarungseid b. Rechnungslegung 259; bei Herausgabe e. Inbegriffs 260; Zuständigkeit 261; d. Erben 2006, a 147; d. Hausgenossen d. Erblassers 2028; d. Miterben 2057. Öffentliche Abgaben, Rückerstattung a 140; s. Abgaben. Öffentliche Anstalten, Anspruchsver­ jährung 196; Anfall v. Vereins­ vermögen 45. Öffentliche Armenkassen 2072. Öffentliche Aufforderung z. Anmel­ dung v. Erbrechten 1965; vor Erbscheinerteilung 2358. Öffentliche Beglaubigung s. Beglau­ bigung. Öffentliche Bekanntmachung s. Be­ kanntmachung. Öffentliche Kassen, Zahlung a92. Öffentliche Lasten s. Abgaben. Öffentlicher Glaube d. Grundbuchs 892 ff., 1138 ff.; d. Erbscheins 2366 f. Öffentliche Sammlungen, Pfleger 1914. Öffentliches Interesse bei Geschäfts­ führung 679; an Vollziehung b. Auflage 525, 2194. Öffentliche Urkunde 1718, 1720. Öffentliche Versteigerung 383; s. auch Versteigerung. Öffentliche Zustellung v. Willenser­ klärungen 132. Öffentlichkeit d. Grundbuchs 892; d. Güterrechtsregisters 1563; d. Bereinsregisters 79. Ordensangehörige, Erwerbsbeschrän­ kung a 87. Orderpapiere, Sicherheitsleistung 234; Nießbrauch an O. 1081 ff.; Eigentumsvermutung 1362; der Ehefrau 1381, 1392; Erwerb mit Mitteln d. Kindes 1646; d. Mün­ dels 1814, 1853; zur Nacherbschaft gehörige 2116.

Ordnungsstrafen geg. Vorstände, Li­ quidatoren d. Vereins 78; z. Er­ zwingung d. Übernahme d. Vor­ mundschaft 1788; gg. Vorstrund 1837; gg. Mitglieder d. Familien­ rats 1875. Ort d. Leistung 269 ff., 374, 383, 391; d. Rückgabe d. verwahrten Sache 697; d. Vorlegung 811; d. Zahlung d. Grundschuld 1194; d. Pfandversteigerung 1236; Gesetz d. O. a 11. Ortsangabe bei Testament 2231, 2267. Ortsüblichkeit bei Abmarkung 219.

P. Pacht 581 ff.; mittelbarer Besitz d. Pächters 868; Verpachtung durch Nießbraucher 1056; Verp. v. ein­ gebrachtem Gut 1423; v. Kinder­ gut 1663; v. Mündelgut 1822, 1902; bei Nacherbschaft 2135; Übergang a!71f„ 188. Pachtjahr 584. Pachtzins 581, 584, 597; Verjährung 197; Haftung f. d. Hypothek 1123 ff. Parteien, Anspruchsverjährung 196 N. 16. Pension, Verjährung 197. Personen, natürliche I ff.; juristische 21 ff.; Verletzung der P. 249; Un­ gewißheit d. P. d. Bedachten 2071, 2073. Personenstand, Änderung d. Gesetzes a 40, 46. Personenvereine, sächsische a 166. Persönliche Angelegenheiten d. Frau 1402, 1451; Rechtsstreit darüber 1416, 1464. Persönliche Dienstbarkeiten 1090 ff., a 115, 191. Persönliche Eigenschaften, Irrtum 119, 1133. Persönliche Leistung beim Dienstver­ trag 613; Übernahme durch Frau 1358. Pfandbestellung, Gewährleistung 493; Verjährungsunterbrechung 208.

Pfandbriefe, Mündelsicherheit 1807, a212. Pfandgeld a89. Pfandgläubiger, Stellung zürn Nach­ laß 1971, 1974, 2016, 2060. Pfandleiher, öffentliche a94. Pfandrecht an beweglichen Sachen 1204ft; an Schiffen 1259ff.; an Rechten 1273 ff.; an Forderungen 1279 ff.; an Grundschulden, Ren­ tenschulden 1291; Wechseln usw. 1292ff.; Einfluß der Anspruchs­ verjährung 223; Erwerb an hin­ terlegtem Geld 233; Übergang mit d. Forderung 401; Erlöschen bei Schuldübernahme 418; Pflicht d. Verkäufers z. Beseitigung 439; Pf. d. Vermieters 559 ff.; d. Ver­ pächters 581, 585; d. Pächters am Jüventar 590; d. Werkunter­ nehmers 647; d. Gastwirts 704; Verhältnis z. Bürgschaft 772,776; Übergang a 188, 192 ff. Pfändung des Rücknahmerechts des Hinterlegers 377; d. Anteils am Gesellschaftsvermögen 725; an d. Gemeinschaft 750; Ausschluß d. Pfändung 394, 399. Pfandverkauf 1233 ff.; Verbot des Bietens 457; Gewährleistung 461; Verkauf nach d. Vorschriften über Pf. 1003. Pferde, Gewährleistung 481. Pflanzen, Bestandteil d. Grundstücks 94. Pflegschaft 1909ff., a210; über Ehe­ mann 1418, 1425, 1428, 1542: für Kind unter elterl. Gewalt 1628ff.; für Vater 1676; Unfähig­ keit d. unter Pfl. Stehenden z. Vormundschaft 1781; z. Testa­ mentsvollstrecker 2201; neben Vor­ mundschaft 1794. Pflichtteil 2303 ff.; Entziehung 2333ff.; Vertrag über Pfl. 312; Verzicht der Frau 1406, 1453; Ergänzung bei fortgesetzter GG. 1505; Beschränkung d. Unterhalts wg. Recht z. Entziehung 1611: der Aussteuerpflicht 1621; Verzicht für Kind 1643; Verfügung ü. Pfl. d. Mündels 1822; Rücktritt v. Erb­

vertrag wg. Recht z. Entziehung 2294, 2297. Pflichtteilsanspruch, Geltendmachung bei Testamentsvollstreckung 2213; Inhalt 2303 ff.; Entstehung, Ver­ erblichkeit, Übertragbarkeit 2317; Verjährung 2332; Kürzung e. Ver­ mächtnisses wg. Pfl. 2188 f. Pflichtteilsberechnung 2311 ff. Pflichtteilsberechtigte 2303; Über­ gehung 2079, 2281; Bedenkung im gemeinschaftl. Testament 2271; Erbunwürdigkeit 2345. Pflichtteilsbeschränkung in guter Ab­ sicht 2338. Pflichtteilsergänzung 2305, 2325 ff. Pflichtteilslast 2318 ff., 2376. Pflichtteilsrecht, Nachlaßverbindlich­ keit 1967; Stellung beim Aufgebot 1972 ff.; Berichtigung 1991 f.; Ver­ zicht 2346, 2349; des an Kindes Statt Angenommenen 1759; in ritterschaftl. Familien a216. Pflichtverletzung, Pflichtwidrigkeit d. Vereinsvorstands 27; d. Gesell­ schafters 712; d. Vormunds 1799, 1886; d. Vormundschaftsrichters 1837; d. Gemeindewaisenrats 1850. Pfründerecht a80. Planke zw. Grundstücken 921 f. Politische Vereine 43, 44, 61. Polizeibehörde, Tätigkeit bei Fund 965 ss. Post, Aufgabe d. zu hinterlegenden Sache 375. Prälegat 2150. Prftesmntio Muclana 1326, a 16. Preisausschreiben 661. Privatbeamte, Anspruchsverjährung 196 Nr. 8; Kündigung 622. Privatgewässer, Fische 960. Privatpfändungsrecht a 89. Probe, Kauf nach P. 494; auf P. 495 f. Prokura, Erteilung durch Vormund 1822. Protokoll ü. Testamentserrichtung 2240 ff., 2250; ü. Testamentser­ öffnung 2260. Protokollführer bei Zwangsverkauf, Verbot d. Bietens 456. Provinzialverbände, Haftung »77.

1210

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

ProzeMhrung s. Rechtsstreit. Prozetzkoften s. Kosten. Prozetzzinsen 291. Punttation 154. Putativehe, Verhältnis d. Ehegatten 1344 ff.; Kinder aus P.

1699.

Putativerbe 2026. Q. Quittung 368 ff. X.

Rain zw. Grundstücken 921 f. Rang v. eingetragenen dingl. Rech­ ten 879, 880, a 184, 189; d. Über­ baurente 914; d. Teilhypotheken 1151; d. Pfandrechte 1209; v. Lchissspfandrechten 1261; d. Un­ terhaltspflichtigen 1606; d. dingl. Sicherung v. Meliorationsdarlehen a 118.

Rangänderung 880. Rangvorbehalt 881. Rat, Haftung für R. 676. Rauch, Zuführung 906. Raum über d. Oberfläche 905. Räume, Miete 544, 580; Beschaffen­ heit für Bedienstete 618; Besitzesschutz 865. Räumungsfristen a93. Rayongesetz, Änderung a54. Realgemeinden a 164.

Realgewerbeberechtigungen a 74. Reallasten 1105 ff., a 113 ff., 120 f.; an vermachtem Grundstück 2182,

Rechenschaftsablegung, Rechnungs­ stellung, Inhalt 259; d. Beauf­

mit R. Dritter 577; an Grund­ stücken 873 ff., a 189; Erwerb d. Erzeugnisse bei R. an fremder Sache 954; Nießbrauch an N. 1068ff.; Pfandrecht 1273; R. an Grundstücken bei Fahrnisgemein­ schaft 1551; zum Nachlaß gehörige 2041, 2111, 2113; bestehende R. an Sachen u. Rechten a 184. Rechte Dritter, Erlöschen 936, 945, 949, 950, 973. Rechtl. Interesse s. Interesse. Rechtsanwälte, Anspruchsverjährung 196 N. 15, 16. Rechtsfähigkeit, Beginn 1; d. Vereine 21 ff., 42 ff., 73, alO, 82; v. Re­ ligionsgesellschaften a 85. Rechtsgeschäft 104 ff., 305; d. Vereins mit Mitgliedern 34; einseitige d. Minderjährigen 111; Entmündig­ ter usw. 114 f.; Form der R. 125; Nichtigkeit 125, 134, 138 ff., 141; Anfechtung 142 ff.; Vornahme mit sich selbst 181; Einwilligung usw. 182 ff.; R. des Bevollmächtigten 174; d. Frau 1395 ff., 1406, 1460, 1532; d. Vaters 1643; zw. Vor­ mund ii. Mündel 1795; auf die Erbschaft bezügliche 2019, 2041, 2111, 2374. Rechtsgrund mangelnder 812, 819, 821. Rechtshängigkeit, Verjährungsunter­ brechung 209, 213; Verzinsung ab R. 291; Haftung nach N. d. Herausgabeanspruchs 292; 347, 818; R. d. Eigentumsanspruchs 987 ff.; d. Unterhaltsanspruchs 1613; Eintritt ber nicht zivilpro­ prozessualen Streitigkeiten a 152. Rechtskraft, Einfluß aus Verjährung 218. Rechtsmängel s. Gewährleistung. Rechtsmittel, Unterlassung d. Ein­ legung bei Amtspflichtverletzung

tragten 666; Geschäftsführers 681; geschäftssührenden Gesellschafters 713; gegenüber ausscheidenden Ge­ sellschafter 740; bei NutzungsPfandrecht 1214; bei Herausgabe d. eingebrachten Guts 1421; d. Ge­ walthabers 1667, 1681; d. Vor­ munds 1840 s., 1854, 1890 ff.; d. 839. Vorerben 2130; d. Testaments­ vollstreckers 2218. Rechtsnachfolge, Anrechnung d. Be­ Rechte, Bestandteil d. Grundstücke 96; sitzzeit d. Vorgängers 221, 943 f., Übertragung 413; Verkauf 435, 2030. 437, 441; Anmaßung an d. Miet­ Rechtsnorm a 2. sache 545; Belastung d. Mietsache Rechtspflege, Stillstand 203.

Rechtsstreit zw. Verein u. Mitglie­ dern 34; in Bezug auf eingebrach^ Les Gut 1387, 1400, 1407; d. Frau 1412, 1415, 1516; in Bezug auf Gesamtgut 1443, 1450, 1460; bei Errungenschaftsgemeinschaft 1532; für d. Kind 1654; zw. Vormund u. Mündel 1795; über Erbrecht 2354, 2360; s. auch Kosten. Rechtsverwirkung, Vorbehalt 360. Rechtsweg, Verjährung bei Vorent­ scheidung 210; Regalien a 73. Rehwild, Wildschaden 835. Reich, Aufrechnung geg. Forderung des R. 395; Schuldverschreibungen des R. 795, 1807, 1815, 2117. Reichsadel a58. Reichsanzeiger, Bekanntmachungen 795, 2061. Rcichsbank, Hinterlegung bei d. R. 1082, 1814, 2116; Anlegung v. Mündelgeld 1808. Rcichsbeamte, Eheschließung 1315. Rcichsbeamtengesetz, Änderung a43. Reichsgesetze, Verhältnis zum BGB. a 32. Reichskanzler 1320, 1322, 1723,1745, a 31, 35. Reichsmilitärgesetz, Änderung a 44, 45. Reichsschuldbuch 232, 236, 1393, 1667, 1807, 1815, 1816, 1820, 1853, 2118, a 50. Reichsständige Familien, Autonomie a 57. Reichswährung 244. Religionsdiener 1784, 1888. Religionsgesellschaften a 84. Religiöse, Erwerbsbeschränkungen a 87. Religiöse Erziehung 1801, a 134. Religiöses Bekenntnis d. Dienstboten 618; d. Mündels 1779. Religiöse Vereine 43, 44, 61. Rente, Verjährung 197; s. Geldrente. Rentengüter a62. Rentenscheine, Hinterlegung 234; Kraftloserklärung 799; Vorle­ gungsfrist 801; Erneuerung 805; Besitz bei Nießbrauch 1081; Pfand­ recht 1296; v. Mündelpapieren 1814, 1817; Übergang a 174 ff.

Rentenschuld 1199 ff.; Sicherheits­ leistung 232, 238; Pflicht d. Ver­ käufers zur Beseitigung 439; Rangänderung 880; Nießbrauch 1080; Anlegung v. Mündelgeld 1807; Verfügung d. Vormunds 1819, 1821; d. Borerben 2114; an vermachtem Grundstück 2165 ff.; Ausschluß d. Kündigung a 117; f. Meliorationsdarlehen a 118. Rentenschuldbrief, Eigentum 952. Reugeld 336, 359. Revenuenhypothek a60, 192. Richter, Amtspflichtverletzung 839 ff., a 77; Beurkundung v. Testamenten 2231 ff., a 149; v. Erbverträgen 2276. Rindvieh, Gewährleistung 481 ff. Ritterschaftliche Familien a 216. Ritterschaft!. Kreditanstalten a 167. Rotwild, Wildschaden 835. Rückerstattung v. Abgaben usw. a 104. Rückgriff d. Bürgen 774; d. Armen­ verbände a 103. Rückkaufsrecht 497. Rücknahme der hinterlegten Sache 376 ff., 696; d. Testaments 2256, 2272. Rückstände, Verjährung 197, 223. Rücktritt v. Vertrag 280, 286, 325 ff., Ausschluß beim Kauf 454; R. v. Werkvertrag 636; v. Verlöbnis 1298 ff.; v. Erbvertrag 2293 ff. Rückverweisung e. ausländischen Ge­ setzes a 27. Rückwirkung d. Bedingung 158 ff.; d. Genehmigung 184; d. Hinter­ legung 375; d. Aufrechnung 389. Ruhegehalt, Verjährung 197; Abtre­ tung 411; Übertragung u. Aufrech­ nung a 81. Ruhen d. eitert Gewalt d. Vaters 1676ff.; d. Mutter 1696. Rutz, Zuführung 906.

S. Sachbeschädigung 228, 229, 249, 823, 833, 836, 849, 851. Sache 90; vertretbare 91; verbrauch­ bare 92; Bestandteile 93; Zubehör 97; Früchte 100.

1212

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragra-Hen des BGB.,

Sachinbegriff 92, 260, 1035. Sächsisches Gesetz betr. jur. Per­ sonen a 166. Sachverständige, Anspruchsverjährg. 196 Nr. 15; Feststellung d. Wer­ tes, Zustandes 1034, 1067, 1372, 1439, 1528, 2122; für Grundstück­ schätzung a 79. Samen, GrundstBestandteil 94. Sammelvermögen, Pflegschaft 1914. Sand, Gewinnung durch Nießbrau­ cher 1037. Satzung d. Vereins 25, 27, 30, 33, 36, 39 ff., 45, 57, 58, 71. Schadensersatz, Schadensersatzpflicht 249 ff.; durch Vereine 31, 42; bei Anfechtung v. Willenserklärungen 122; Vereitelung usw. e. Bedin­ gung 160; bei Vertretung ohne Vertretungsmacht 179; bei Selbst­ hilfe 229, 231; bei Unmöglichkeit d. Leistung 280 ff., 292, 307; bei Verzug d. Schuldners 286; wegen Nichterfüllung 324 f.; Verhältnis zur Draufgabe 338; zur Vertrags­ strafe 340 f.; bei Rücktritt 347; bei Hinterlegung 374, 384; bei Auf­ rechnung 391; beim Kauf 440, 447, 463, 477 f., 479 f., 490; bei Wiederkauf 498; des Schenkers 523 f.; d. Vermieters 538, 371; d. Verleihers 600; d. Dienstberech­ tigten 618; bei Kündigung 628; beim Werkvertrag 635; bei Kün­ digung d. Auftrags 671; aus Rat o. Empfehlung 676; bei Geschäfts­ führung 678 f., 682; bei Verwah­ rung 694; d. Gastwirts 701 ff.; d. Ausstellers v. Schuldverschrei­ bungen 795; - wegen unerlaubter Handlungen 823ff.; bei Aufsuchen usw. v. Sachen auf fremdem Grundstück 867; bei Notstand 904; bei Eigentumsverlust durch Ver­ bindung usw. 951; d. Besitzers b. Eigentumsanspruch 989, 992; bei Nichtanzeige d. Pfandversteigerung 1220; bei ordnungswidr. Pfand­ verkauf 1243; bei Rücktritt v. Ver­ löbnis 1298 s.; d. Vormunds 1833; d. Vormundschaftsrichters 1848; d. Vorerben 2138; bei Eisenbahn­

unfällen usw. a 42; d. Eisenbahn­ unternehmers usw. a 105; b. Auf­ läufen a 108. Schafe, Gewährleistung 481 ff. Schankwirt, Anspruchverjährung 196 Nr. 4. Schatz 984; in Nießbrauchgegenstand 1040. Schätzmänner, Haftung a 79. Schätzung d. Gesellschaftsvermögens 738; d. Pachtinventars 593 f.; zur Pflichtteilberechnung 2311. Schätzungswert 237; als Wieder­ kaufspreis 501; Übernahme d. In­ ventars bei Pacht 587 ff.; b. Nieß­ brauch 1048; d. Gesamtguts 1502, 1515; v. Landgütern a 137. Scheidung der Ehe 1564 ff., a 17, 201, 206; Wirkungen 1353, 1478, 1635 s., 1933, 2077, 2268, 2335. Scheingeschäst 117, 405. Schenkung 516ff.; Einfluß v. Rück­ tritt v. Verlöbnis 1301; unter Ehegatten 1354; Ablehnung durch d. Frau 1406, 1453; aus Gesamt­ gut 1446; Erwerb bei Gütergemeinsch. 1477; b. Errungenschaftsmeinsch. 1521; bei Fahrnisgemeinschast 1551, 1556; Widerruf bei Scheidung 1584; Ausstattung als Sch. 1624; aus Kindervermögen 1641; aus Mündelvermögen 1804; d. Vorerben 2113; d. Te­ stamentsvollstr. 2205, 2207; zum Nachteil d. Vertragserben 2287; d. Vermächtnisnehmers 2288; d. Pflichtteilsberechtigt. 2325, 2329 f.; auf den Todesfall 2301; an den Pflichtteilsberechtigten 2327; einer Erbschaft 2385; an relig. Orden a 87. Scherz 118, 122. Schiedsgericht, Verjährung v. Sch. gehöriger Ansprüche 220. Schiedsvertrag 220, 1822. Schiffe, Haftung beim Verkauf 435; Pfandrecht an Sch. 1242 ff. Schiffer, Anspruchsverjährung 196 Nr. 3. SchiffSpart, Pfandrecht 1272. Schikaneverbot 226. Schlüsselgewalt 1357, a 16.

Schmerzensgeld 847. Schmiede, Zubehör 98. Schmucksachen 1362, 1366, 1477, 1650. Schreiben, Verarbeitung 950. Schreibensunkundige, Testamentserrichtung 2238, 2247. Schriflform 126, 127; d. Stiftungs­ geschäfts 81; d. Mietvertrags ü. Grundstücke 566; d. Leibrenten­ vertrags 761; d. Bürgschaft 766; d. Schuldversprechens 780ff.; d. Anweisung 783; ihrer Annahme 784; ihrer Übertragung 794; der Abtretung der Hypothekforderung 1154. Schriftstücke, Ausschluß v. Erbtei­ lung 2047. Schulbaulast a 132. Schuld anerkenntnis 781 ff.; schen­ kungsweises 518; an Heirats­ vermittler 656; bei Spiel, Wette 762; schenkungsweises auf d. To­ desfall 2301. Schuldenhaftung des eingebrachten Guts 1410 ff. Schulderlaß 397, 423. Schuldiger Teil bei Scheidung 1574, 1576 f., 1584, 1635. Schuldner 241, 360; Mehrheit 420 ff. Schuldschein, Rückgabe 371; Eigen­ tum 952. Schuldübernahme 414 ff., 329. Schuldverhältnisse 241 ff.; aus Ver­ trägen 305 ff.; Erlöschen 362 ff.; bestehende a 170, 179. Schuldverschreibung auf d. Inhaber 793 ff.; Ausschluß d. Kündigung wg. Höhe d. Zinsen 247; Zinses­ zinsen 248; Hypothekbestellung 1187 ff.; Schiffspfandrecht 1270; mündelsichere 1807; Ausstellung durch Vormund 1822; Landesrecht a 100,101; Übergang a 174 f., 178. Schuldversprechen 780 ff.; schenkungsweises 518; aus Spiel, Wette 762; auf d. Todesfall 2301. Schwägerschaft 1590, a33; infolge Ehelichkeitserklärung 1737; An­ nahme an Kindes Statt 1762; Ehehindernis 1310, 1327. Schwangerschaft, Unterhalt d. Mut­

ter d. zu erwartenden Erben 1963, 2141; Aussetzung d. Erbteilung 2043. Schwarzwild, Wildschaden 835. Schweine, Gewährschast 481 ff. Seeverschollenheit 16, 18. Seetestament 2251. Selbsthilfe 229 ff.; d. Vermieters gg. verbotene Eigenmacht 859 f. Selbstkontrahieren 181. Selbstverteidigung 227 f. Sicherheit f. Forderung d. Kindes, Mündels, Minderung, Aufhebung 1643, 1822. Sicherheitsleistung 232 ff.; Einfluß auf Verjährung 202, 208, 222; S. des Mieters 572; bei Aus­ scheiden e. Gesellschafters 738; d. Hauptschuldners 775; bei Vorle­ gung v. Sachen 811; bei Aufsu­ chen usw. v. Sachen auf fremdem Grundstück 867; bei Nießbrauch 1051 f., 1067; des Ehemanns 1391 ff.; d. Vaters 1668 ff.; des Vormunds 1786, 1844, 1889; d. Vorerben 2128; wg. Amt, Ge­ werbebetrieb a90. Sicherung d. Beweises 477 f., 485; d. Nachlasses 1960. Sicherungshypothek 1184ff.; Siche­ rungsmittel 238; d. Unternehmers e. Bauwerks 648; bei Einziehung e. Forderung auf Eigentumsüber­ tragung 1287; an vermachtem Grundst. 2166; d. Fiskus usw. a91; für bestehende Pfandrechte an Grundst. a 192 ff. Sicht, Schuldverschreibungen auf S. 799. Siegelung d. Nachlasses 1960, a 140; d. Testaments 2246. Sielrecht a66. Silbersachen, Pfandverkauf 1240. Sitten, gute, Verletzung 133, 817, 826, 2171, a30. Sittliche Pflicht bet Schenkung 534, 814, 1446, 1641, 1804, 2113,2205, 2330. Sittliches Verschulden d. Unterhalts­ berechtigten 1611. SittlichkeitSverbrechen 847.

1214

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Si^d. Vereins 24, 55, d. Stiftung Sondereigentum

an Bestandteilen 93; an steh. Erzeugnissen a 181. Son-ergerichte, Anspruchsverjährung 220. Sonderrechte d. Vereinsmitglieder 35. Sonntag, bei Fristberechnung 193. Sorge f. d. Person d. Kindes 1627 ff., 1676, 1696 ff., 1702, 1707, 1738, 1765; d. Mündcls 1793ff.; f. d. Vermögen d. Kindes 1627 f., 1638 ff.; d. Mündels 1793 ff.; Übergang a 204. Sorgfalt 276; wie in eigenen Ange­ legenheiten 277, 690, 708, 1359, 1664, 2131.

Sozialpolitische Vereine 43 f., 61. Sparkassen, Zinseszinsen 248; An­ legung v. Mündelgeld 1807; Öf­ fentliche a 99.

Sparkassenbücher 808. Spediteur, Gefahrentragung

nach Übergabe an S. 447. Speisewirte, Anspruchsverjährung

196 Nr. 4. Spezifikation 950;

Spezisikations-

kauf 433.

Spiel 762 ff. Sprechen, Testament am Sprechen Verhinderter 2243.

fährdung durch 528.

Schenkung 519,

Standesherrliche Familien, Autono­ mie a58.

Statutenkollision a 7 ff. Steine, Gewinnung durch Nießbrau­ cher 1037.

Stellvertreter v. Beamten a 78; s. Vertretung.

Sterbekassen, Aufrechnung 394. Stiftungen 80 ff.; Zuweisung von Vereinsvermögen 45, a85; Alls­ setzung d. Erbteilung vor Geneh­ migung 2043; Hypothektitel a91; gesetzt. Erbrecht a 138. Stillschweigende Verlängerung der Miete 568; d. Dienstvertrags 625; st. Vereinbarung e. Vergütung bei Dienstvertrag 612; Werkvertrag 632; bei Mäklervertr. 653; bei Verwahrung 689. Stillstand d. Rechtspflege 203, 211. Stimmenmehrheit in der Vereins­ mitgliederversammlung 32 ff.; d. Gesellschafter 709; bei Gemein­ schaft 745; d. Miterben 2038. Stimmrecht im Verein 34. StockwerkSeigentum a 182. Stoff beim Werkvertrag 644 f., 651; Umbildung 950. Störung d. Geistestätiqkeit 104,105, 1325.

Staat, Haftung für Beamte a 77. Staatsangehörigkeit a29; Änderung Strafantrag a34. Strafbare Handlungen bei Besiherd. Gesetzes a41. langung 992; bei Erlangung des Staatsbank, Anlegung v. Mündel­ geld 1808.

Erbschastsbesitzes

2025;

Pflicht­

teilsentziehung 2333; Erbunwür­ Staatsschuldbuch 232, 236, 1807, digkeit 2339. 1853, a97. 1565; Staatsschulden, Rückzahlung, Um­ Strafen, Scheidungsgrund

wandlung a98.

Verwirkung d. elterl. Gewalt 1680.

Staatsverband, Entlassung d. Mün­ Strafgesetzbuch, Änderung a34. Strafprozeßordnung, Änderung a 35 ; dels 1827, 1847. Verwandtschaft usw. a 33. Staatsverträge der Bundesstaaten Strafverfahren gg. Frau 1387,1415, a 56. 1463; gg. Mann 1463, 1536; gg. Kind 1654. Sträucher 907, 910, 911, 923, a 124, Stammgüter a59. 183 Stand d. Frau 1355. Standesbeamter bei Eheschließung Streitverkündung 209, 215, 478, 485. 1317 ff. Standesgemäßer Unterhalt 829, Stumme, Pflegschaft 1910; Testa­ ment 2243. 1578f., 1603, 1608, 1610; Ge­

Stämme, Erbfolge nach St. 1924, 1927. 3

Stundung, Einfluß auf Verjährung

2265 ff.; Aufhebung, Widerruf 201s.; d. Kaufpreises 452, 454, 2253 ff., 2258, 2289, a214. 509. Testamentseröffnung 2259 ff., 2273. Sühncversuch in Ehesachen 1571. Testamentsvollstrecker 2197 ff.; Surrogation 281, 1370, 1381 f., Pslichtteilsbeschränlung durch Er­ 1473, 1524, 1554, 1646, 2019, nennung 2306, 2338; Angabe im 2041, 2111, 2164, 2169, 2374. Erbschein 2364; Zeugnis d. Nach­ taßgerichts 2368. Teftamentszeugen 2233 ff., 2240 f. Testierfähigkeit 2229, a 215. Tabularersitzung 900. Tag, Fristberechnmrg 188; Dienst­ Tierärzte, Anspruchsverjährung 196 Nr. 14; Untersuchuugskosten bei verhältnis nach T. 621. Viehmängeln 488. Taglöhner, Ansprnchsverjährung 196 Tiere, Schadeussrifrung 833 f.; An­ Nr. 9. eignung 960. Talon s. Erneuerungsschein. Töchter, Aussteuer 1620 ff.; ver­ Täter, Haftung mehrerer 830. heiratete 1633. Taube, Pflegschaft 1910. Tod, Zeitpunkt bei Todeserklärung Tauben, Aneignung a 130. 18; bei Um kommen in gemein­ Taubstumme, Pflegst ft 191»); Haf­ samer Gefahr 20; T. nach Abgabe tung 828. e. Willenserklärung 130; d. An­ Tausch 515. tragenden vor Annahme d. Ver­ Täuschung, arglistige 123 f.; bei tragsantrags 153; d. Schenkers Eheschließung 1331; Erbunwürdig­ 520, 530; d. Beschenkten 532; d. keit 2339. Mieters 569; d. Pächters 596; d. Taxe bei Dienstvertrag 612; Werk­ Entleihers 598, 605; d. Auftrag­ vertrag 632; Mäklervertr. 653. gebers 672; d. Beauftragten 673; Teiche, Fische im T. 960. d. Gesellschafters 727, 736; d. Teilbare Leistung, Mehrheit von Gemeinschaftsteilhabers 750; des Gläubigern, Schuldnern 420, 427. Anweisenden, Angewiesenen 791; Teilhypotheken 1145, 1152. d. Ausstellers v. Schuldverschrei­ Teilleistung 266, 283, 307, 320 ff., bungen 794; des Nießbrauchers 389, 1145. 1061; e. Verlobten 1301; d. nicht Teilung d. Gesellschaftsvermögens zur Anfechtung berechtigten Ehe­ 719; d. gemeinschaftl. Gegenstan­ gatten 1338, 1342; d. Frau im des 752 ff., 1010; v. Grundstücken gesetzt. Güterstand 1424; e. Ehe­ 1025f., 1109, a 119; d. Gesamt­ gatten bei Gütergemeinschaft guts 1442, 1476 ff., 1503; des 1482 s.; e. Abkömmlings bei fort­ Nachlasses 2042, 2059 f. gesetzter GG. 1490; d. überleben­ Teilungsbeschränkung f. Grundstücke den Eheg. 1494; d. Unterhaltsbea 119. rechtigteu o. -Verpflichteten 1615; Teilungsanordnung 2148, 2306, 2376. d. Kindes 1683; d. Vaters 1684; d. unehcl. Vaters 1712; d. unTeilweise Nichtigkeit 139; t. Unmög­ lichkeit 280, 307, 323 ff.; t. Be­ ehet. Kindes 1713; v. Vater o. Kind vor Ehelichkeitserklärung friedigung d. Hypothekgläubigers 1145, 1176. 1733; e. Beteiligten bei Annahme an Kindes Statt 1753; d. Vor­ Telegraphische Übermittelung 127. Termin 186, 192 f. munds 1799, 1896; d. Erben 1952, Testament, Begriff 1937; persönliche 1998; d. beim Erbvertrag Betei­ Errichtung 2064; Fähigkeit z. Er­ ligten 2290, 2297; Eintritt der richtung 229 f., a 24, 215; Formen Erbfolge 1922; d. Nacherbfolge 2231 ff., 2249 ff.; gemeinschaftliche 2106.

r.

1216

Die Zahlen ohne Zusatz bedeut,

Todeserklärung 13 ff.; Wiederverhei­

die Paragraphen des VGB.,

268; akzessorischer Rechte 401; auf ratung d. anderen Eheg. 1348 ff., d. befriedigenden Gesamtschuldner 1637; T. d. Mannes im gesetzt. 426; d. Gefahr bei Kauf 446, Güterst. 1419, 1425; d. überleb. 450; d. Mietforderung 571, 576; Eheg. bei fortgesetzter GG. 1494; d. Hypothek 1153, 1164; d. Pfand­ e. Eheg. bei ErrungenschastsG. rechts 1250. 1544; d. Vaters 1679, 1684; d. Übergangsbestimmungen a 153 ff. Mündels 1847, 1884; d. Vor­ Übergehung d. zum Vormund Be­ munds 1885; zu Unrecht erfolgte rufenen 1778; d. Pflichtteilsbe­ 2031, 2370; Übergang a 158 ff., rechtigten 2079. 206. Überhang v. Zweigen 910. Überleben d. Erblassers 1923, 2176. Todesvermutung 20. Ton, Gewinnung durch Nießbraucher überlebender Ehegatte, Erbrecht 1037. 1931; Voraus 1932. Lors, Gewinnung durch Nießbraucher Übermittelung, unrichtige 120. 1037. Übernahme eines Vermögens 419; Tote Hand a86. d. Gesamtguts 1477, 1502, 1515. Tötung, Schenkungswiderruf 530; Überrest, Einsetzung auf d. II. 2137. Ersatzpflicht wg. T. 823, 833,836, Überschreitung d. 51ostenvoranschlags 650. 844 ff., a 42; Erbunwürdigkeit Überschuldung e. Vereins 42; einer 2339. Stiftung 86; e. Körperschaft 89; Tötungskosten bei Wandlung des d. Gesellschaft 735, 739; d. Ge­ Biehkaufs 488. samtguts 1468 s.; d. Nachlasses Transportgefahr bei Kauf 447; bei 1980, 1990 ff.; Enterbung wg. Ü. Werkvertrag 644. 2338. Transportgeschäfte, AnspruchsverÜberschuß bei Auseinandersetzung d. jährung 196 Nr. 3. Gesellschaft 734; d. Gesamtguts Transportkosten bei Kauf 448. 1476, 1477, 1498; d. Erbschaft Trennung von Erzeugnissen usw. 1973, 2047. 953 ff.; d. Ehegatten 1361; von = Übersendung, Gefahr 447; Kosten 270. Tisch u. Bett a 202, 206. Treu u. Glauben 157, 162, 242, Übersetzung d. Testamentsprotokolls 2244 f. 320, 815. I Trunkenheit b. unerlaubten Hand- i Übertragung d. verjährten Anspruchs 223; d. Eigentums an e. Grund­ lungen 827. ' Trunksucht, Entmündigung 6; Be-^ stück 313; d. Forderung 398 ff. ; anderer Rechte 413; e. Forderung schränkung der Geschäftsfähigkeit; durch Gesamtgläubiger 429; des 114 ff.; Unfähigkeit z. Vormund Vorkaufsrechts 514; d. Anspruchs 1780; z. Familienrat 1865; z. auf Dienste 613; d. Auftrags 664; Testamentserrichtung 2229; zum j d. Ansprüche aus d. Gesellschaft Widerruf 2253. i 717; d. Anweisung 792; d. An­ spruchs auf Schmerzensgeld usw. 847; d. mittelbaren Besitzes 870; des Eigentums an Grundstücken überbau 912 ff. 873, 925; an beweglichen Sachen Überfall v. Früchten 911. Übergabe d. Kaufsache 433; Kosten! 929 ff.; d. Ausübung d. Nieß­ 448; zur Eigentumsübertragung! brauchs 1059; d. beschränkten persönl. Dienstbark. 1092; d. Hypo­ 929ff.; zur Bestellung v. Nieß-! thek 1153ff.; d. Besitzes z. Pfand­ brauch 1032; v. Pfandrecht 1205; । bestellung 1205; d. Geldentschädi­ d. Hypothekenbriefs 1117. | gung wg. Beiwohnung 1300; d. Übergang d. Forderung b. Ablösung

Verwaltung u. Nutznießung des j Mannes 1408; d. Anspruchs auf! Aussteuer 1623; d. elterl. Nutz-! nießung 1658; d. Vermögensver- j waltung aus d. Beistand 1693, i 1695; e. Erbanteils 2035 ff.; d. Pflichtteilsanspruchs 2317; von! Rechten an Grundstücken a 189. Überweisung d. abgetretenen Forderung 408; d. Hypothekfrdg. 1155. UmbiÜung, Ausschluß d. Rücktritts^ 352; Eigentumserwerb durch U. 950; d. Vermächtnisgegenstandes 2172. Umrechnung ausländischer Währung 244. Umschreibung auf Namen v. Schuld­ verschreibungen 806, a 101; der Frau 1393; d. Mündels 1815, 1820; d. Vorerben 2217. Umwandlung e. Stiftung 87; in Darlehnsschuld 607; d. Hypothek, Grundschuld, Rentenschuld 1186, 1198, 1203. Unbekannte Gläubiger^ Aufgebot 887,! 1112, 1170, 1269; Beteiligte,! Pflegschaft 1913; Erben, Aufge-! bot 1960. i tnbescholtene Verlobte, Anspruch! 1300. i Unbeschränkte Haftung d. Erben 185, ! ! 1993 ff., 2063. Unbestimmtheit d. Erben 2105; d. ! Vermächtnisnehmers 2162, 2178. i Unbewegliches Vermögen bei Fahrnisgemeinschaft 1551. Undank, Schenkungswiderruf 530, j 533. ' Uneheliche Kinder, Wohnsitz 11; Ein-! willigung zur Eheschließung 1305; "eine Verwandtschaft mit Vater 589; recht!. Stellung 1705 ff., r 20 f., 208. ! Uneheliche Mutter, Ansprüche! 1715 ff., a 21. Ur-Helichkeit 1593. Unentgeltliche Verfügungen d. Ehe­ manns 1446; d. Vaters 1641; d. Vormunds 1804; d. Testaments­ vollstreckers 2215; des Vorerben! 2113; des Erbschaftsverkäufers 2375. Staudinger, Handausgabe des BGB.

Unentgeltliche Zuwendungen mit Auflage 330; an die Frau 1369, 1526; an Ehegatten 1440, 1521, 1551; an Kind 1651; an Mündel 1803. Unentgeltlichkeit d. Schenkung 516; d. Leihe 598; d. Auftrags 662; d. Aufbewahrung 690; d. Führung d. Vormundschaft 1836. Unerlaubte Handlungen _ l 823 ff. ~ ' a 12; Ausschluß d. Zurückbehal" tungsrechts 273; d. Aufrechnung 393; Besitzerwerb durch u. H. 992; u. H. der Frau 1415; d. Ehe­ gatten 1459, 1563; d. Mannes 1536; Erwerb e. Erbschaftssache durch u. H. 2025. Unfähigkeit z. Vormund 1780; z. Familienrat 1865; z. Mitwirkung bei Testamentserrichtung 2234ff.; z. Testamentserrichtung 2229. Unfallversicherung 616, 1045 s. Ungerechtfertigte Bereicherung 812ff.; s. Bereicherung. Ungewißheit d. Gläubigers, Hinterlegung 372; von Rechten, Bergleich 779; d. Beteiligten, Pfleg­ schäft 1913; d. Bedachten 2073; über Rechte bei Pflichtteilsberechnung 2313. Ungültigkeit s. Anfechtung, Nichtigleit. Unkenntnis d. Adressaten 132; des Vertreters 166; fahrlässige U. 122, 132 1980 Unmöglichkeit der Leistung 275, 280 ff.; bei Wahlschuldverhältnis 265; Einfluß auf den Verzug 285, 291; Eintritt während des Ver­ zugs 287; bei gegenseitigen Ver­ trägen 323 ff.; bei Gesamtschuldverhältnisfen 425; Einfluß auf d. Draufgabe 338; bei Wiederkauf 498, 501; Vertrag über unmög­ liche Leistung 306 ff.; U. der Her­ ausgabe 292; bei Rücktrittsrecht 347, 351; beim Erbschaftsanspruch 2023; bei Erbschaftskauf 2375; d. Rückgabe durch unerlaubte Hand­ lung entzogener Sachen 848; des bezweckten Erfolgs 815; Vermächt­ nis über unmögliche Leistung 77

1218

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

2171; d. Erfüllung d. Auflage! 2196. । Unpfündbare Forderungen, Aus- j schluß d. Abtretung 400; d. Auf-! rechnung 394. Unpfändbare Sachen, Ausschluß des i Pfandrechts d. Vermieters 559; d. Verpächters 585. Unrichtige Übermittelung 120. Unrichtigkeit d. Grundbuchs 1140; j d. Erbscheins 2361. i UnschädlichkeitSzeugniS a 120. Unsichere Rechte bei Pflichtteilsbe-> rechnung 2313. i Unsittliches Verhalten, Scheidungs-, gründ 1568; des Gewalthabers! 1666; Pflichtteilsentziehung 2333, 2336. Untauglichkeit s. Unfähigkeit. ! Unterbrechung d. Verjährung 208 ff.,! 425, 477; d. Ersitzung 940 ff. ! Unterbringung verwahrloster Kinder 1666, 1838, a 34, 135. Untergang einer Sache 290, 292,1 337, 350 f., 446 f., 498, 501, 588/ 644 f., 732, 848, 892, 2023, 2375; d. Gebäudes bei Erbbaurecht 1016. Unterhalt, Unterhaltsanspruch, Ver­ jährung 197; der Abkömmlinge 1352, 1359, 1428, 1585; d. Frau 1351, 1360 f., 1389, 1428, 1602, 1611, 1615 f.; d. Mannes 1360; d. Ehegatten 1345, 1351, 1578ff.; v. Familienangehörigen d. Erb­ lassers 1969; d. Kindes 1352, 1585, 1602, 1656, 1666, 1703; b.; unehel. Kindes 1708 ff., a21, 208;; d. Verwandten 1601 ff.; d. schwan-; geren Mutter 1963, 2141; stan­ desgemäßer, notdürftiger U. 1609 f.; Ersatzanspruch d. Staats; usw. für gewährten U. a 103. Unterhaltspflicht, Einfluß auf Schen­ kung 519, 528 f.; Geschästsführg/ bei Erfüllung 679; bei unerlaub-! ter Handlung 829, 843 f.; U. d. Ehegatten 1345, 1351 f., 1360 s.,1 1602, a 199, nach Scheidung i 1578ff.; d. Frau 1386, 1534; Wir-! kung d. Verletzung der U. 1418,; 1468, 1495; d. Eltern 1389, 1585/ 1601, 1703, 1739, 1765; Wirkung!

d. Verletzung 1666; d. Verwandten 1601 ff.; d. unehelichen Vaters 1708ff.; Rücktritt v. Erbvertrag wegen Aufhebung gesetzlicher U. 2295; Pflichtteilsentziehung weg. Verletzung der U. 2333 s. Unterhaltung eines Gebäudes 836, 838; v. Anlagen 1021, a 116. Unterlassung als Leistungsgegenstand 241; Verjährung d. Anspruchs 194, 198; Bedingung letztwilliger Zuwendung 2075. Untermiete 549. Unterpacht 596. UnterrichtSanftalten, Anspruchsver­ jährung 196 Nr. 11. Unterschrift 126 f.; Beglaubigung 129; s. Unterzeichnung. Unterstützte Personen, Beerbung usw. a 139. Unterstützung, Schenkung 520. Unterzeichnung v. Schuldverschrei­ bungen 793; d. Testaments 2231, 2267; d. Testamentserrichtungs­ protokolls 2242. Unübertragbarkeit der Bereinsmitgliedschaft 38; d. Anspruchs auf Dienste 613; d. Auftrags 664; d. Ansprüche aus d. Gesellschaft 717; d. Anspruchs auf Schmer­ zensgeld 847; des Nießbrauchs 1059; d. Rechts, Ausschluß des Nießbrauchs 1069; d. Pfandrechts 1274; d. beschränkt persönl. Dienst­ barkeit 1092; d. Anspruchs der Verlobten 1300; d. eheherrl. Ver­ waltung usw. 1408; d. Anspruchs d. Mannes auf Beitrag z. Unter­ halt 1427; der Rechte bei ErrungenschaftsG. 1522; bei FahrnisG. 1552; d. Aussteueranspruchs 1624; d. elterl. Nutznießung 1658. Unvererblichkeit d. Vereinsmitglied­ schaft 38. Unvermögen z. Leistung 275, 279. Unverzinsliche Schuldverschreibungen 799, a 174. Unverzüglich 121. Unwahre Tatsachen, Verbreitung 824. Unwirksamkeit einseitiger Rechtsge­ schäfte der Frau 1398; der Be­ stimmung d. Jnventarfrist 2000;

d. Auflage 2195; d. gemeinschaftl. Testaments 2268 ; v. korrespek­ tiven Verfügungen 2270; s. Nichtigkeit. Unzucht, Scheidungsgrund 1565; Pflichtteilsentziehung 2335. Unzulänglichkeitseinrede 2187. Unzurechnungsfähigkeit 827 f. Urgroszeltern, Erbrecht 1928. Urkunden über Rechtsgeschäft 126 ff.; HinterlegUllg zur Erfüllung 372; Auslieferung bei Forderungsab­ tretung 402, 403, 410; beim Ver­ kauf 444; Vorlegung 810; Eigen­ tum 952; öffentliche über Vater­ schaft ... 1718, 1720;, Fälschung _ . , _ von Urkunden über letztw. Verfügungen 2339; Kraftloserklärg. a 102. Urkundsperson 2233 ff., a 149. Urteil gegen Gesamtschuldner 425; über Richtung usw. d. Notwegs

fache 1037, 1050, 1057; d. Pfan­ des 1226; v. Erbschaftssachen bei Nacherbschaft 2132; d. Testaments­ urkunde 2255. § Verarbeitung, Ausschluß d. Rücki tritts 352; Eigentumserwerb 950 f.; d. vermachten Sache 2172. i Veräußerung e. belasteten Sache 936; e. mit Hypothek belasteten i Sache 1136; e. verpfändeten Schif­ fes 1262; d. vermieteten, ver­ pachteten Sache 571, 577, al72; d. vertragsmäßig vermacht. Sache 2288. Veräußerungsbeschränkungen für Grundstücke a 119. Veräußerungsverbot, gesetzt. 135; gerichtliches, behördliches 136; rechtsgeschäftliches 137; Erwerb eingetragener Rechte gegen ein V. 888; in bezug auf verpfändetes 917. Grundstück, Nichtigkeit 1136. Verbände zu Grundstücksnutzung B a 164. Vater, Einwilligung z. Eheschließg. Verbandsvorsteher, Testament vor 1305, 1307, 1621; Aussteuerpflicht 2249, a 150. 1620, 1621; Vertretung d. Kindes Verbindlichkeiten, Eingehung ohne 1630, 1633, 1635; Vermögens­ Rechtsgrund 821; d. Frau 1410 ff., verwaltung 1638 ff.; Abschluß D. । 1530 ff.; d. Mannes 1410; des Rechtsgeschäften f. d. Kind 1643; । Ehegatten 1463, 1556; d. Kindes Konkurs d. V. 1647; Nutznießung 1659 s. 1649ff.; Ausschließung v. d. Nutz-Verbindung 946f., 1272. *9 ^56s^- Gefahrdung des. verbot, gesetzliches 134, 309, 817, Wohles d- Kttldes 1666; b. »er« 819 2171; d. Testamentseröffng. mögens 1667; Jnventarrsatrons-! ' 1 " a Pflicht, Sicherheitsleistung 1667 ff.; i Verbotene Eigenmacht 858 ff., 992, Ruhen, Ende d. elterl. Gewalt 2025. \ / 1676; Kenntnis v. d. Nichtigkeit Verbrauchbare Sachen 92; Beitrag d. Ehe 1699, 1701; Benennung e. zur Gesellschaft 706; Nießbrauch Vormunds 1776 ff., 1782; Anord­ an v. S. 1067, 1075, 1086 s.; nung d. Aufhebung d. Familien­ Verfügung des Mannes über v. rats 1880; Berufung z. Vormund S. 1376 s., 1391 f., 1411; bei Erü. Volljährigen 1899, 1903; s. a. rungenschaftsG. 1540; Verfügung Eltern. d. Vaters 1653, 1659; Pflichtteils­ Vaterschaft, Feststellung d. u^ieheverletzung durch Schenkung 2325. lichen 1707, 1710, a208; Aner­ Verbrechen, Scheidungsgrund 1565; kenntnis 1718, 1720. Verwirkung d. elterlichen Gewalt Veränderung d. Kauf fache beim Wie­ 1680;: Pflichtteilsentziehung 2333 f. derkauf 498; d. Mietsache 548; d. geliehenen Sache 602; d. gemein­ Verderb, dem V. ausgesetzte Sa­ chen, Sicherheitsleistung mit sol­ schaftl. Sache 745; d. Hauptschuld chen 237; Versteigerung statt Hinbei Bürgschaft 767; d. Nießbrauch­

1220

Die Zahle« ohne Zusatz bedeute« die Paragraphen de- BGB.,

legung 383ff.; Fund 966, 980; Pfandrecht 1218 ff. Vereine, rechtsfähige 21 ff.; einge­ tragene 55 ff.; nicht rechtsfähige 54; ausländische a 10; Berfassung staatlich genehmigter a82. Vereinigung von Forderung und Schuld in e. Peson bei Gesamt­ schuldverhältnissen 425, 429; von Eigentum u. anderen Rechten an e. Grundstück 889; mehrerer Grund­ stücke im Grundbuch 890, a 119; Erlöschen d. Nießbrauchs durch B. 1063; v. Hypothek u. Eigen­ tum 1177; v. Pfandrecht u. Eigen­ tum 1256; Wiederaufhebung durch Erbfall eingetretener 1976, 1991, 2143, 2175, 2377. BereinSgesetz, bayerisches a 165. DereinSregister 21, 55, 79. BereinSzweck 21 f. Vereitelung d. Eintritts d. Bedingg. 159 f., 2076. I Vererblichkeit d. Vorkaufsrechts 514; i d. Besitzes 857; d. Ausschlagungs- j rechts 1952; d. Rechts d. Nach-! erbfolge 2108; d. Pflichtteils­ anspruchs 2317. i Verfallvertrag 1229. | Verfassung d. Vereins 25, a82; d. ! Stiftung 85, 87. Verfolgungsrecht 867, 1005; an Bienen 961 f. Verfügung, rechtsgeschäftliche 42; e.! Nichtberechtigten 185 f.; üb. ein- I gebrachtes Gut 1375 s., 1395; ü. Anteil am Gesamtgut 1442; über, Gesamtgut 1444 s.; ü. Kinderver-! mögen 1643; ü. Mündelvermögen 1822; ü. Nachlaßgegenstände 1959,! 2040, 2112, 2205. VerfügungSbeschränkungen 135 f., 892 ff., 899, 1395 ff., a 168. Verfügungsrecht über eingebrachtes Gut 1373ff., 1395ff.; über Ge­ samtgut 1443 ff., 1487; d. Erben 1984, 2211; d. Borerben 2112ff., 2129, 2137, 2140; d. Testaments­ vollstreckers 2205, 2208; d. Erb­ lassers nach Erbvertrag 2286. Verfügung von Todes wegen 1937. |

Verführung 825, 847. Vergangenheit, Unterhalt f. d. B. 1615, 1711. Vergehen, Scheidungsgrunb 1665; Verwirkung d. elterl. Gewalt 1680. Bergeltungsrecht a 31. Vergleich 779; Schuldversprechen usw. im Weg d. B. 782; für d. Mündel 1822. Vergütung bei Dienstvertrag 611 f.; bei Werkvertrag 631 f.; MäNervertrag 652 f.; Verwahrungsver­ trag 689, 699; d. Beistands 1694; d. Vormunds 1836; d. Nachlaß­ pflegers 1960; d. Nachlaßverwal­ ters 1987; des Testamentsvoll­ streckers 2221. Verheiratung d. Kindes 1661; des zum Vormund bestellten Eltern­ teils 1845, 1887; s. Wiederverhei­ ratung. Verhinderung d. Eintritts d. Bedin­ gung 162; d. Dienstverpflichteten 616; d. Ausübung d. elterl. Ge­ walt 1665, 1677, 1685; d. Vor­ munds 1846; d. Errichtung einer Verfügung v. Todes wegen 2339. Verjährung 194ff.; Aufrechnung n. B. 390; gegenüber Gesamtschuld­ ner 425; d. Gewährleistungsanspr. bei Kauf 477; bei Viehkauf 490; d. Ersatzanspr. v. Vermieter u. Mieter 558; v. Verleiher u. Ent­ leiher 606; d. Anspr. d. Werk­ bestellers 638 s.; des Anspruchs d. Anweisungsempfängers 786; d. Anspr. aus Schuldverschreibungen 801, 804; aus unerlaubten Hand­ lungen 852; d. Anspr. wg. Rück­ tritt v. Verlöbnis 1302; d. Aussteueranspr. 1623; d. Anspr. d. unehel. Mutter 1715; d. Ver­ tragserben gegen d. Beschenkten 2287; d. Pflichtteilsanspr. 2332; Ausschluß d. B. d. Anspr. auf Aufhebung d. Gemeinschaft 758; aus Grundbuchberichtigung 898, 1137; v. Anspr. aus eingetrage­ nen Rechten 902; nachbarrecht­ licher Anspr. 924; d. Anspruchs auf Erbteilung 2042; Einrede nach B. d. Anspr. auf Befreiung v. e.

Verbindlichkeit 821; auf Auf­ hebung e. Forderung 853. Verkehr mit Kindern nach Scheidung

1636. BerkehrSanftalten,

Fund schäftsräumen 978 ff. Berkehrssitte 157, 242.

in

Ge­ I

VerkehrSunternehmungen, Schutz d. Nachbargrundstücke a 125. d. Testaments 1944, 2260, 2273. Verlagsrecht a 76. Verlängerung e. Frist 190; d. Ver­ jährungsfrist f. Gewährleistungsanspr. 477, bei Viehkauf 486; stillschweigende d. Miete 568; d. Dienstvertrags 625; d. Inventarfrist 1995. Verlegung d. Ausübung d. Dienst­ barkeit 1023. Verleihung der Rechtsfähigkeit an Vereine 22 f., 43 f. Verletzung, Schadensersatzpflicht 249, 823 ff. Verleumdung 824. Verlöbnis 1297 ff. Verlobte, Unwirksamkeit letztw. Zu­ wendungen 2077; Erbvertrag 2275 f., 2279, 2290; Erbverzicht 2347. Verlorene Sachen 965ff.; Eigen­ tumserwerb 935; Schutz d. früher. Besitzers 1006 f. Verlorene Schuldverschreibungen 794. Verlust bei' Gesellschaft 707, 722; d. Besitzes 856; d. Eigentums an Grurrdstücken 925 ff.; an bewegl. Sachen 929 ff. Vermächtnis 1939, 2147ff.; Ver­ trag Üb. V. aus d. Nachlaß e. noch lebend. Dritten 312; Annahme Ausschlagung durch Frau 1406, 1413, 1453; durch Vater 1643; durch Vormund 1822; Erwerb durch Ehegatten 1461, 1477, 1551, 1556; Nachlaßverbindlichkeit 1967, 1972, 1980, 1991s.; Berichtigung bei Abzugseinrede 1991; Nachlaß­ überschuldung durch V. 1992; V. bei Anwachsung 2095; in gemeinschaftl. Testament 2269; in Erb­ vertrag 1941, 2278, 2280, 2288,

Verkündung

2291; Beschwerung d. Pflichtteils­ berechtigten mit B. 2306; B. an Pflichtteilsberechtigten 2307; Ver­ weigerung d. Erfüllung, Kürzung bei Pflichtteilsanspruch 2318, 2320ff.; Anfechtung wegen Erb­ unwürdigkeit 2345; vertragsmäß. Verzicht 2352; Wegfall bei Erb­ schaftskauf 2372; Haftung d. Erb­ schaftsverkäufers für Freiheit von V. 2376.

BermächtniSanspruch 2174. Vermengung 948 ff., 2172. Verminderung d. Gesamtguts 1468, 1495; d. Erbschaft durch Borerben 2138. i Vermischung 948 ff., 2172. i Vermittelung e. Vertrags 652; d. Dienstvertrags 655; d. Eingehung ! d. Ehe 656. ' Vermögen, Vertrag ü. künftiges 310; i ü. gegenwärtiges 311; Übernahme 419; Nießbrauch 1085 ff.; V. d. Kindes 1638 ff.; Verfügung üb. . B. d. Mündels 1822. ! Vermögensabsonderung unter Ehe­ gatten a 200. i Vermögenserwerb, Unterlassung 516. ! Vermögenslage, ungünstige d. Erben 1981; d. Vorerben 2128. Vermögensschaden 235, 847. Vermögensübernahme 330, 419. Vermögensverfall d. Vaters 1647. VermögenSverhältnisse, Täuschung bei Eheschließung 1334. Vermögensverwaltung, Überlassung an d. Eltern 1619; d. Vaters 1638 ff., 1670; Pflegschaft zur V. 1909. VermögenSverzeichniS über Kinder­ vermögen 1640, 1667, 1692, 1760 ff.; über Mündelvermögen 1802; f. auch Verzeichnis. Vermutung d. Todes 18; d. Lebens 19; gleichzeitigen Todes 20; hinsichtl. Viehmängel 484; bei Unter­ haltspflicht 685; für Richtigkeit d. Grundbuchs 891; f. Fortdauer d. Eigenbesitzes bei Ersitzung 938; f. Eigentum d. Besitzers 1006; f. Erlöschen d. Pfandrechts 1253; f. Eigentum d. Ehemanns 1362; f.

1222

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Gesamtgut bei ErrungenschaftsG. 1527 s.; Verwendg. in Gesamtgut 1540; d. Ehelichkeit 1591, 1720; d. Erbrechts d. Fiskus 1964; d. Ehelichkeit 1591, 1720; d. Erb­ rechts d. Fiskus 1964; d. Nichtig­ keit d. Inventars 2009; d. Erb­ scheins 2365; d. Aufhebung d. Testaments 2255. Vernachlässigung d. Kindes 1666. Vernichtung v. Schuldverschreibun­ gen 799; des Hypothekenbriefs 1162; des Testaments 2255. Verpachtung durch Nießbraucher 1056; für d. Kind 1663; für d. Mündel 1822. Verpfändung zur Sicherheitsleistung 232; s. Pfandrecht. Verpflegte, Recht auf ihren Nachlaß

keit 114 f.; d. Mannes bei GG. 1468; d. überlebenden Ehegatten 1495; Unfähigkeit zum Vormund 1780; z. Familienrat 1865; /Wi­ derruf d. Testaments 2253; Ent­ erbung in guter Absicht 2338. Versendung d. Kaufsache 447 f.; des Werks 644. Versetzung, Kündigung wg. V. 570, 596. Versicherung zugunsten Dritter 330; d. Nießbrauchsache 1045 f.; Haf­ tung der Entschädigungssumme 1127; d. eingebrachten Guts 1385. Versicherungsrecht a 75. Versiegelung des Testamentsproto­ kolls 2246. Versprechen d. Leistung an Dritten 328 ff. 3,139. Versteigerung, Vertragsabschluß 156; Verpflegung, Anspruchsverjährung । hinterlegter Sachen 383 ff.; Män196 Nr. 12; d. Dienstberechtigten I gelhaftung bei öffentlicher 461; W. 617. v. Haustieren bei Rechtsstreit üb. Verpflegungsanstalten, Anspruchs­ i Wandlung 489; d. gemeinschaftl. verjährung 196 Nr. 11; Vorstand 1 Gegenstandes 753; Eigentumser­ als Vormund a 136; Erbrecht werb bei öffentlicher 935; v. Fund­ a 137. sachen 966, 979ff.; d. Pfandes Verpflichtung d. Vormunds 1789; 1219 ff., 1235 ff. d. Familienratsmitglieder 1870. Verteidigung gg. rechtswidrigen An­ griff 227; gg. Eigenmacht 859. Verschaffungsvermächtnis 2169 s. Verschlechterung, Haftung wegen B. Verteidigungskosten d. Frau 1387; d. Kindes 1654. 290, 292, 347, 351, 446 f., 498, 501, 548, 588, 602, 644 f., 732, Vertiefung e. Grundstücks 909. 989, 1050 s., 1057, 2033, 2132, Vertrag, Abschluß 145 ff.; Form 126 ff.; über Schuldverhältnisse 2375; d. verpfändeten Grundstücks 305 ff.; gegenseitiger 320 ff.; Aus­ 1133 ff. legung 157; beschränkt Geschäfts­ Verschließung d. Testaments 2246; fähiger 108 ff.; über e. Vermögen d. Erbvertrags 2277. 310; über Nachlaß, Vermächtnis Verschollenheit 14 ff., a9, 161; d. 312; über Grundstücksübertragung eingetragenen Gläubigers 927; d. 313. Mündels 1884. Verschulden 276 ff.; konkurrierendes Vertragsanirag 145 ff.; Ablehnung j durch d. Frau 1406, 1453. 254. Verschwägerte, Bestellung z. Vor­ I Vertragserbe 1941. mund 1779; Anhörung durch d. Vertragsmäßiges Güterrecht 1432 ff. Vormundschaftsgericht 1847; An­ Vertragsmäßige Verfügungen im Erbvertrag 2278 f., 2290 f., 2294 f., tragsrecht hinsichtl. Familienrat 1859, 1862; Mitwirkung bei Te­ stamentserrichtung 2234; s. Schwä­ Vertragsstrafe 336 ff.; Haftung des Pfands 1210; bei Verlöbnis 1297. gerschaft. Verschwendung, Entmündigung 6, Vertretbare Sachen 91; Gegenstand d. Darlehens 607; d. Verwahrung a 156; beschränkte Geschäftsfähig­

700; Beitrag z. Gesellschaft 706; Gegenstand d. Anweisung 783. Vertreter, Kontrahieren mit sich selbst 181; zur Entgegennahme d. Kürrdigung d. Hypothek f. 1141. Vertretung 164 ff.; ohne Vertre­ tungsmacht 177 ff.; des Vereins 26ff.; d. Gesellschaft 714f.; des Kindes 1630, 1633, 1635; d. un­ ehelichen Kindes 1707; bei An­ nahme an Kindes Statt 1748, 1750 s.; d. Mündels 1793 f.; Aus­ schluß 613, 664, 713, 1307, 1317, 1336 f., 1358, 1516, 1595, 1598, 1728, 1731, 1748, 1750, 1755, 1770, 1872, 2064, 2254, 2274, 2282, 2284, 2290, 2296, 2347, 2351 f. Vertretungsmacht 164; Mangel 177; d. Gewalthabers 1630; d. Vor­ munds 1793, 1795 f.; d. VereinsVorstands 26, 30, 64, 70. Vertretungsrecht d. Frau 1450. Verwahrung 688; der unteilbaren Leistung 432; mittelbarer Besitz des Verwahrers 868; B. der ge­ fundenen Sache 966; d. Pfandes 1215, 1217, 1231; d. Testaments 2246, 2248, 2256; d. Erbvertrags 2277, 2279, 2300. Verwaltung d. Nießbrauchsache 1052, 1054, 1070; d. gemeinschaftl. Sache 744 ff.; des eingebrachten Guts 1363 ff., 1374 ff., 1418 ff., 1435, 1525; d. Gesamtguts 1443, 1447, 1456, 1472, 1487; d. Kinderver­ mögens 1619, 1638 ff., 1670, 1693, 1760; d. Mündelvermögens 1803; d. Nachlasses 1963, 1978, 1984 ff., 1988, 2038 f., 2129 f., 2205, 2208 f., 2216. Verwaltungsbehörde, Einspruch gg. Verein 61 s.; Verjährung vor V. gehöriger Ansprüche 220; Zustän­ digkeit bei Zwangserziehung a 135. Berwaltungsstreitverfahren bei Ent­ ziehung d. Nechtsfähigk. d. Ver­ eins 44; Eillspruch gg. Eintra­ gung 62. Verwandte, Bestellung z. Vormund 1779; Anhörung durch Vormund­ schaftsgericht 1847; Antragsrecht

Hinsicht!. Familienrat 1859, 1862; Erbrecht 1924 ff., 1934; Bedenkung im Testament 2067; Mit-Wirkung bei Testamentserrichtuna 2234; Erbverzicht 2346. Verwandtschaft 1589, a 33; infolge Ehelichkeitserklärung 1737; An­ nahme an Kindes Statt 1763 f. ; Ehehindernis 1310, 1327. Verweigerung d. Gegenleistung 320; d. Leistung 321 f.; d. Befriedigung d. Nachlaßgläubiger 2014 f. Verweisung auf außer Kraft ge­ tretene Borschr. a4. Verwendungen, Zurückbehaltungs­ recht wg. B. 273; Ersatz nach Rechtshängigkeit 292; bei Gläu­ bigerverzug 304; bei Rücktritt v. Vertrag 347; d. Käufers 450; d. Wiederverkäufers 500 f.; des Mieters 547; d. Pächters 581; d. Entleihers 601; d. Mäklers 652; d. Beauftragten 669 f.; d. Geschäftsführers 683 f.; d. Ver­ wahrers 693; auf durch uner­ laubte Handlung entzogene Sache 850; Ersatz bei Eigentumsverlust durch Verbindung usw. 951; d. Finders 970; d. Besitzers beim Eigentumsanspr. 994ff.; d.Nieß­ brauchers 1049, 1057; d. Pfand­ gläubigers 1210, 1216; d. Ehe­ manns 1390, 1466; d. Vaters 1648; v. Mündelvermögen in d. Nutzen d. Vormunds 1805, 1834; Ersatz v. Verwendungen d. Vor­ munds 1835; V. d. Erben bei Nachlaßverwaltung 1978; d. Erb­ schaftsbesitzers 2022; d. Borerben 2124 s.; d. Vorerben in eigenen Nutzen 2134; d. Bermächtnisbeschwerten 2185; beim Erbschafts­ kauf 2381. Verwerflicher Empfang, Rückforde­ rung 817. Verwirkung d. eitert Gewalt 1495, 1680, 1684. Verzeichnis d. Vereinsmitglieder 72; bei Nießbrauch an Sachinbegriff 1035; d. eingebrachten Guts 1372, 1528; d. Kindervermögens 1640, 1667, 1669, 1692, 1760 ff.; des

1224

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

MündelvermögenS 1802; d. Nach­ lasses 1960, 2121, 2216. Verzeihung, Ausschluß des Schen­ kungswiderrufs 632; d. Rechts auf j Scheidung 1570; auf Pflichtteils-1 entziehung 2337; aus Geltendma-1 chung d. Erbunwürdigkeit 2343. | verzicht auf angefallenes Recht keine; Schenkung 617; auf Rücknahme d.! hinterlegten Sache 376, 382; auf j Gewährleistung für Mängel 476,! 540; auf Widerruf d. Auslobung i 658; auf Kündigung des Aufttags 671; d. Hauptschuldners auf Ein-! reden 768; auf Einrede der Bor-! ausklage 239, 773; auf Rente für, überbau 914; auf Eigentum an Grundstücken 928; auf Eigentums­ erwerb an d. Fundsache 976; b. Gläubigers auf d. Hypothek 1165, 1168 f.; d. Frau auf Pflichtteil 1406, 1453; auf Anteil am Ge­ samtgut d. fortgesetzten GG. 1491,! 1601, 1517; auf d. Unterhaltsanspr. 1614; B. auf d. Pflichtteil! d. Kindes 1643; d. Mündels 1822; i auf elterl. Nutznießung 1662; b. I unehelichen Kinbes auf Unterhalt j 1714; auf Erbrecht 2346 ff., 2352. i Verzinsung s. Zinsen. 1 Verzug b. Wahlberechtigten 264; b, Schulbners 284 ff.; b. Gläubigers! 293 ff.; b. Annahme bei gegen­ seitigen Verträgen 322, 324; b. Leistung bei benselben 326 s.; b. Rücktrittberechtigten 354; Hinter­ legung bei V. b. Gläubigers 372; B. b. Gesamtschulbverhältnis 424 f., 427; b. Schenkers 522; b. Vermie- | ters 538; b. Dienstberechtigten 615; d. Werkunternehmers 642 f., 644; I b. Besitzers 990; b. Unterhalts­ pflichtigen 1613; b. Erbschafts­ besitzers 2024. Verzugszinsen 288 f.; Ausschluß bei Schenkung 522; bei Hypothek 1146. Vieh, Zubehör b. Lanbguts 98. Viehmängel 481 ff. Vierteljahr, Fristberechnung 188 f.; I Dienstverhältnis nach V. 621; Miete 565. volljährige, Auswenbungen z. el-;

terl. Haushalt 1618; VermögensÜberlassung an d. Eltern 1619; Bormunbschaft 1896 ff. Volljährigkeit 2, 1303, a 7, 153,154. Volljährigkeit-erklärung 3 ff., 1847, a 153. Vollmacht 166 ff.; b. geschäftssührenben Gesellschafters 710 ff., 714 f.; zur Erbschaftsausschlagung 1945. Vollmacht-urkunde 172 ff., 175 f. Vollstreckbare Urkunden, Anspruchs­ verjährung 218. BollftreckungShandlung, Unterbre­ chung b. Verjährung 209, 216. Vollstreckung-klausel, BollftreckungSurteil, Unterbrechung b. Verjäh­ rung burch Klage auf B. 209. Vorau- 1932 f., 2311. VorauSklage 202, 239, 771 ff. Vorausleistung b. Dienstlohns 628; b. Leibrente 760; b. Unterhalts 1612, 1614 f., 1710. BorauSvermächtniS 2110, 2150, 2373. Vorauszahlung b. Miete 543. Vorbehalt, geheimer 116; Verjäh­ rung v. Änfpr. aus unter B. er­ gangenem Urteil 219; B. der Rechtsverwirkung 360; b. Eigen­ tums bei Verkauf 455; b. Ranges für künftig einzutragenbes Recht 881; b. Entlassung d. Bormunbs 1790; b. Ergänzung letztw. Ver­ fügungen 2086; b. Rücktritts v. Erbvertrag 2293; zugunsten der Lanbesgesetze a3. BorbehaltSgut bei gesetzt. Güterstand 1365 ff., 1385 ff., 1413 ff.; bei all­ gemeiner GG. 1440 f., 1461 ff., 1466 s.; bei fortgesetzter GG. 1486; bei ErrungenschaftsG. 1526, 1535 f., 1541, 1548; bei FahrnisG. 1555. Vorbildung zu e. Berus 1610, 1708, 2050. Voreltern, Ehehindernis der Ge­ schlechtgemeinschaft mit B. 1310; gesetzt. Erbrecht 1929. Borempfang, Ausgleichung 426, 1503, 2050 ff., 2095, 2316, 2372.

Vorenthaltung d. Kindes 1632; des Mündels 1800. Vorentscheidung, Unterbrechung der Verjährung 210. Borerbe 2105, 2110 ff., 2363; s. Nacherbfolge. Vorkaufsrecht 504 ff.; an Grund­ stücken 1094 ff.; der Miterben 2034 ff. Vorläufige Maßregeln d. Vormund­ schaftsgerichts 1886, a 23. Vorläufige Vormundschaft 1906 ff.; Wirkungen 114 f., 1781. Vorlegung d. Schuldverschreibungen 801 f.; v. Sachen 809 ff.; d. Hy­ pothekenbriefs 896. Vorleistung bei gegenseitigen Bertr. 320 ff.; d. Dienstverpflichteten 614. Vormerkung 883 ff.; Pflicht d. Ver­ käufers z. Beseitigung 439; Wir­ kung d. Vorkaufsrechts als B. 1098; zur Sicherung des Lö­ schungsanspruchs 1179; Stellung durch B. gesicherter Nachlaßgläu­ biger bei Aufgebot 1971; Einfluß auf Abzugseinrede 1990; nach Eintritt d. Erbfalls erlangte 2016. Vormund, Anspruchsverjährung 204 ; B. des Ehemannes 1409, 1457; Annahme an Kindes Statt 1752; Rechtsgeschäft mit Mündel 1795; Haftung 1833; Aufwendungen 1835; Vergütung 1836; Unfähig?, zum Familienrat 1866. Vormundschaft über Minderjährige 1773 ff., a 136, 210; über Voll­ jährige 1896 ff.; vorläufige 1906 ff.; über Ausländer a 23. Vormundschaftsgericht, Volljährig­ keitserklärung 3; Verrichtungen bei Annahme an Kindes Statt 1750, 1760 f.; in bezug aus Bei­ standschaft 1687 ff., 1693, 1697; auf Ehelichkeitserklärung 1727ff.; in Ehesachen 1357 f., 1379, 1102, 1437, 1447, 1451, 1484, 1491 ff.; in bezug auf eitert Gewalt 1304, 1308, 1314, 1629 ff., 1635 f., 1639 f., 1643 ff., 1653, 1662, 1665 ff., 1687 ff.; bei Vormund­ schaft 1314, 1774 f., 1779, 1788, 1789, 1796 ff., 1802 f., 1809 ff.,

1817 ff., 1825 ff., 1836, 1837 ff., 1857, 1858 ff., 1886 ff., 1892; Pflegschaft 1917, 1919 ff.; bei Erbvertrag 2275, 2290; Geneh­ migung z. Erbverzicht 2347. Bormundschaftsrichter, Haftung 1674, 1848; Vorsitzender des Familien­ rats 1860, 1872, 1876. Borsatz 276; Vertretung bei Glänbigerverzug 300; Schenkung 521, 529; Leihe 599; Geschäftsführung 680; überbau 912; Fund 968. Vorschuß, Verjährung 196 Nr. 8, 9, 16; bei Auftrag 669; bei Vorle­ gung 811; Recht d. Vormunds 1835. Borstand d. Vereins 26 ff., 42,58 f., 67, 71, 74, 76; Stiftung 86. Vorvertrag 154. Vorzugsrecht, Übergang bei Forde­ rungsabtretung 401; Verlust durch Schuldübernahme 418; Aufgabe bei Bürgschaft 776.

W. Wägen, Kosten beim Kauf 448. Wahlrecht bei Leistungen 262 ff.; bei Vermächtnissen 2151 ff. WahlvermächtniS 2154. Währung bei Geldschuld 244. Waisengeld a81. Wald, Nießbrauch 1038; Nutzung durch Borerben 2123; Eigentums­ beschränkungen a 183. Waldgenossenschaften a83. Waldgrundftücke a 183. Wandelung beim Kauf 462 ff., 487 ff.; beim Werkvertrag 634 ff. Warenlager a 92. Wärme, Zuführung 906. Wartegelder, Abtretung 411, a81; Verjährung 197. Wartezeit 1313. Wasserrecht a 65. Wechsel, Ausstellung durch Vormund 1822; Hypothek f. Frdg. aus W. 1187; Schiffspfandr. 1270; Verpfändg. 1292, 1294. Wege, Ausbesserungspfl. d. Päch­ ters 582; Regulierung a 113; Not­ weg 917 f.

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Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGB.,

Wegfall des Beschwerten 2161, 2194, 1

2253 ff.; gemeinschaftlicher Test. 2196; eines Erben 1935, 2053; i 2272; korrespektiver Verfügungen 2270 f.; von Verträgen mit be­ eines Miterben 2051, 2094 f., ! 2110, 2354, 2373; d. Erbunwür- | schränkt Geschäftsfähigen 109; mit Ver­ digen 2341; d. Testamentsvollstr. ! treter ohne Vertretungsmacht 178, 2197, 2224; eines Vermächtnisses 180; mit einer Frau 1397; der Vollmacht 168, 171, 176; des beim Erbschaftskauf 2372. Wegnahme zur Selbsthilfe 229 f.; Widerrufs einer letztwill. Vers. 2257; v. Willenserklärungen 130. von Einrichtungen 258; beim Wiederkauf 500; bei Miete 547; Widerspruch e. Gesellschafters gg. Leihe 601; beim EigentumsanRechtsgeschäft 711; gg. Richtig!, d. Grundbuchs 899, 927, 1140; spruch 997; bei Nießbrauch 1049, d. Schiffsregisters 1263; gg. Hy­ 1057; beim Pfandrecht 1216; bei! pothek 1139, 1160; gg. Überbau Nacherbschaft 2125; W. einer be- ! 912; d. Frau gg. Zwangsvoll­ wegl. Sache von einem Grundst. streckung 1407. 867, 1005. Werk, Eigentumsübertragg. bei Aus- Wiederaufhebung d. Entmündigung lobung^661; Einsturz 836ff.,908; ; 6; d. Vertrags 337. als Zubehör 95. i Wiederherstellung bei Schadensersatz 249 ff.; d. ehel. Gemeinschaft 1587; Werklieferungsvertrag 651. d. Errungenschaftsgerneinsch. 1543, Werkvertrag 631 ff., 675. 1547 f.; der Verwaltung u. Nutz­ Wert, Minderung 459, 1218; des nießung 1425; zerstörter Gebäude Nachlasses bei Pflichtteilsberech- • a 110; Ausschluß nach Verbindung nung 2313; v. Nachlaßgegenstän­ den 1973, 2001; Ersatz bei Be­ usw. 951. reicherung 818; bei unerlaubter Wiederkauf 497 ff. Handlung 849; bei Nießbrauch Wiederkehrende Leistungen, Haftung 1067; Verzinsung des Ersatzes beim Nießbrauch 1088; Hypothek 290. 1126; Reallast 1105; Verjährung 197, 218, 223; Verpflichtung d. Wertgrenze für Grundstückbelastung a 117. Mündels zu w. L. 1902. Wertpapiere, Hinterlegung z. Sicher­ Wiederverheiratung, Wartezeit 1313; heitsleistung 232 ff.; als Leistung Zeugnis 1314; vorzeitige 1600; 372; Gewährleistung bei Verkauf nach Todeserklärung 1348 ff., 437; uneigentl. Verwahrungsver- j 1637, a 159; bei fortges. Güter­ gemeinschaft 1493; nach Scheidung trag 700; Haftung d. Gastwirts; 702; Gegenstand der Anweisung 1581; d. Vaters 1669; d. Mutter 783; Pfandrecht 1292 ff.; Kinder- > 1697. vermögen 1667; Mündelvermögen | Wilde Tiere, Aneignung 960; Schä1814, 1818 f., 1853; mündelden 833 ff. sichere 1807. I Wildschaden 835, a 69—72. Wesentliche Bestandteile 93ff.,946f. Willenserklärung 116ff.; Auslegung Wette 762. 133; Wirksamkeit 130 ff.; ggüber Widerklage gg. Scheidungskl. 1574. Verein 28; an Sonn- u. FeierWiderruf der Anweisung 790; des tagen 193. Auftrags 671; d. Auslobung 658; Willensmängel 116 ff., 166. d. Bestellung d. Vereinsvorstands Winkel zw. Grundstücken 921. 27; d. Darlehensversprechens 610; Wirtschaftliche Vereine 22, 43, 44. d. Einwilligung 183; zum Ge- Wirtschaftsgebäude, Ausbesserung schäftsbetrieb d. Frau 1405, 1452; bei Pacht 582. d. Schenkung 530 ff., 1584; d. Wirtschaftsplan bei Nacherbschaft Stiftung 81; des Testaments 2123; bei Nießbrauch 1038.

Witwen,

Fürsorge a 48, 49, 51; 1598; Ehelichkeitserklärung 1724; Bolljährigkeitserklärung 4. Annahme an Kindes Statt 1742; Witwen- u. Waisengeld, Abtretung, Annahme, Ausschlagung d. Erb­ Aufrechnung a81. schaft 1947; e. Vermächtnisses Wochen, Fristberechnung 188; Dienst­ 2180. verhältnis nach W. 621. Zentralbehörden 795, 892. »ochenbettkosten 1715. Zerrüttung d. ehel. Lebens 1568. Wochenlohn 621. Zerstörung zur Selbsthilfe 228,229; Wohngebäude, Ausbesserung bei Surrogation 718, 818, 1042, Pacht 582. 1370, 1473, 1524, 2041, 2111, Wohnort der Ehegatten 1354. 2288, 2374. Wohnräume, Besitzschutz 865; Miete Zeugen bei Eheschließung 1318, a 40; 580. bei Testamentserrichtung 2233, Wohnsitz 88 7 ff., a 35, 157. 2237, 2249 f. Wohnung, Kündigung wg. Mängel Zeugengebühren, Verjährung 196 544; der Ehegatten 1354. Nr. 17. WohnungSrecht 1093. Zeugnis ü. Eintragung d. Vereins­ Wucher 138. vorstands 69; Dienstverhältnis Wuchergesetz, Änderung a 47. 630; des Bormundschaftsgerichts Wundärzte, Verjährung ihrer An­ f. Inhaber d. elterl. Gewalt, Vor­ sprüche 196 Nr. 14. mund bei Verheiratung 1314; Wurzeln, Hinüberragen 910. Fortsetzung d. Gütergemeinschaft 1507; für Testamentsvollstrecker 3. 2368. Zahl der Bereinsmitglieder 66, 73; Zinsen, Höhe 246, 247; Anrechnung der Vormünder 1775. d. Leistung auf Z. 367; Aufrech­ nung 396; Verteilung unter suk­ Zahlung einer Geldschuld 244 f. ; zessiv Berechtigte 101; Verjährg. aus öffentl. Kassen a 92. 197, 223, 224; Zinseszinsen 248; Zahlungsbefehl, Mahnung 284; Un­ Z. bei Verzug 288 f., 301; Proterbrechung der Verjährung 209, zeßZ. 291; bei Rücktritt 347; nach Hinterlegung 379; bei Aufwen­ Zahlungsfähigkeit 438. dungen 256; bei Kauf 452; Dar­ Zahlungsort, Änderung bei Hypo­ lehen 608; Werkvertrag 641; Auf­ thek 1119; s. Erfüllungs-, Lei­ trag 668; Verwahrung 698; Ge­ stungsort. sellschaft 713; Bereicherung 820; Zahlungssperre 799, 802, a 102,174, unerlaubter Handlung 849; bei 178. Nießbrauch 1047, 1076,1088; Haf­ Zahlungsstatt 364 f. tung der Hypothek für Z. 1119; Zahlungszeit, Änderung bei Hypo­ Z. der HypFdg. 1107, 1115, 1145, thek 1119; s. Zeit. 1158s., 1171, 1178; Z. der Grund­ Zahnärzte, Verjährung d. Ansprüche schuld 1192; Haftung des Pfandes 196 Nr. 14. 1210; des Schiffes 1264; Erstreckg. Zäune 582. des Pfandrechts auf Z. 1289; Zeichnen, Verarbeitung 950. Tragung im gesetzt. Güterstand Zeit, Ablauf bei Dienstvertrag 620; 1386; Anlegung von Mündelgeld Miete 564 s.; Bürgschaft für be­ auf Z. 1806; ZZahlungsPflicht d. stimmte Z. 277; Z. d. Leistung Vormunds 1834; Haftg. d. Erbsch.271, 296, 297, 604, 609, 695, >täufers 2379. 696. Zeitbestimmung 163; bei Auflassung Zinseszinsen 248, 289. 925; Anerkennung der Ehelichkeit Zinsgesetz, Aufhebung a39.

1228

Die Zahlen ohne Zusatz bedeuten die Paragraphen des BGV.,

ZtLSscheiue, Kraftloserklärung 799; Zusicherung von Eigenschaften usw. Borlegungssrist 801; Verlust 804; 459 f., 463, 480, 490, 492; be­ Erneuerung 805; Behandlung bei stimmter Größe bei GrundstiickSNießbrauch 1081,1083; Pfandrecht verkauf 468. 1296; Hinterlegung 234, 1392, Zustand, Feststellung durch Sachver­ 1814, 1818, 2116; Übergang ständige 1034, 1372, 1528, 2122 a 174 ff. Zustellung v. Willenserklärgn. 132. Zinszahlung, Unterbrechung d. Ver­ Zustimmung Dritter zu Rechtsge­ jährung 208. schäften 182 ff.; des Eigen­ Zubehör 97, 98; Erstreckung der tümers zu Rangänderung 880; Micht zur Veräußerung, Belastg.: Dritter zur Aufhebung d. Pfand­ aus Z. 314; Herausgabe bei Wie-! rechts 1255; von Rechten an derkauf 498; EigentErwerb 926; i Grundstücken 876; des Mannes Nießbrauch 1031, 1062; Vor­ zu Rechtsgeschäften usw. der Frau kaufsrecht 1096; Erstreckung der 1395 ff., 1451; der Frau zu sol­ Hypothek auf Z. 1120, 1135; d. chen des Mannes 1377 ff., 1444 ffv Pfandrechts am Schiff 1266; d. 1468; der Abkömmlinge bei fort­ Vermächtnisses 2164. gesetzter Gütergemeinschaft 1495; Zuchthausstrafe, Verwirkung d. eitert i deS anderen Ehegatten zu letzt­ Gewalt 1680. willigen Verfügungen über An­ Züchtigungsrecht des Dienstherrn teile der Abkömmlinge am Gesamt»95. gut 1516. Zuchtmittel gegen Kind 1631. Zutaten, Lieferung beim WerkverZuführung von Gasen usw. 906. trage 651. Zug um Zug, Erfüllung 274, 322; Zuwachs zum Vermächtnisse 2184. Rücktritt 348. Zuwendung, unentgeltliche mit Auf­ Zurückbehaltungsrecht 273 f.; Ver­ legung einer Leistung an einen Dritten 330; an ein Hauskind jährung gegenüber der Einrede d. 1661; Dritter an einen Mündel Z. 202; an Vollmacht 175; bei 1803; Pflegschaft 1909; ausglei­ Miete 556; Bürgschaft 772 f.; Fund 972; Z. des Besitzers 1000. 1 chungspflichtige 2050 ff.; letzt­ willige Z., Auslegung, Gültigkeit, Zurücknahme d. Klage usw., Einfluß, auf Verjährung 212, 214; d. hin-! Anfechtung 2066ff.; Z. aus dem Gesamtgut, Berücksichtigung beim terlegten Sache 376f.; d. Ehe-! Pflichtteilsanspruch 2331. anfechtungsklage 1343; d. Testa-! ... ments aus d. Verwahrung 2256, Zwang, s. Drohung. 2272. ZwangSenteignung »52 ff., »109. Zurückweisung d. Leistung aus Ver- Zwangserziehung Minderjähriger trag zugunsten eines Dritten 329;; 1666, 1838, a 34, 35, 135. v. Rechtsgeschäften 111, 174. ZwangSrechte a 74. Zusammenlegung von Grundstücken! Zwangsversteigerung zur Aufhebung a 113. der Gemeinschaft 753; Ersatz für । erlöschendes Recht an e. Grund­ Zusammenrottung a 108. stücke, 882; Gesetz über Z. al. Zusammentreffen von Grunddienstbarkeiten mit anderen Rechten Zwangsverwaltung 1052, 1197; Ge. setz al; Landesgesetze über Z. 1024; des Nießbrauchs 1060. Zuschlag bei Versteigerungen 156. i bestimmter Grundstücke »60, 192. Zuschreibung von Grundstücken 890, Zwangsvollstreckung gegen Beräußerungsverbot 135 f.; während schwe­ 1131, »119. se zum Einkommen, Ausbender Bedingung 161; Einwirkg. der Genehmigung eines Rechtsge»ungspflicht 2050.

mit dem Zusatz a die Arti

geschäftes 184; unterbricht Der-1 jährung 209; bei Atternativobligation 264; Befriedigungsrecht Dritter 268; bei Zug um ZugLeistungen 274, 322; Einfluß auf; Rücktrittsrecht 353; Ausschluß v. Bieten bei Zwangsverkauf 456,! 457; Einfluß auf den Gegenstand: des Wiederkaufs 499; Ausschluß' d. Vorkaufsrechts gegenüber Z. ; 512; Z. gegen den Haupt-' fchuldner, Einrede der Voraus-1 klage des Bürgen 771 f.; Wirkung! auf eingetragene Vormerkung 883; wg. Verwendungen des Besitzers '

des EG. rum BGB.'

1229

e. Grundstücks 1003; Befriedigung d. Gläubigers durch Z. bei Hypo­ thek 1147, Pfandrecht an Schiffen 1268; an Rechten 1277; Wider­ spruch der Frau gegen Z. 1407; wg. Nachlaßverbindlichkeiten 1958, 1990, 2015 f.; in d. Nachlaß 1971, 1984, 2213 s.; gegen Borerben 2115; zur Vollziehung einer Auf­ lage 2196. Zweckvermüchtnis 2166. Zweckvermögen, Pflegschaft 1914. Zweige, Hinüberragen 910. Zwischenraum zw. Grundstücken 921 f. Zwischenzinsen 272, 813, 1133,1217.

Staudingers Kommentar zum VGV. neubearbettete, 7. «nd 8. Auflage herausgegeben von Dr. Theodor Lorwrnfeld,

Dr. Erwin Riezler

Geh. Justizrat, Univ.-Profeflor, Rechtsanwalt in München

Professor an der Universität Freiburg i. B.

Dr. Ludwig Uuhlenbeck,

Dr. Hari Höber,

Rechtsanwalt in Jena, Vorm. ord. Professor an der Universität Lausanne

ff. OberlandeSgerichtsrat in München.

Dr. Theodor Engelmann,

Dr. Felix herzfelder,

K. OberlandeSgerichtsrat in München

Justizrat, Rechtsanwalt in München.

Bis September 1912 sind erschienen: 93b. I.

Einleitung, Allgemeiner Teil von vr. Th. Loewenselb und Dr. E. Riezler. Geh. Mk. 19.50, geb. Mk. 22.—.

Bb. II.

Schuldverhältniffe, Lfg. 1: §§ 241—412, erl. von Dr. L. Kuhlenbeck. 30 Bogen. Mk. 11.50.

(Lfg. 1 und 3 des Gesamtwertes.)

(Lfg. 4 des Gesamtwertes.)

Bb. III. Sachenrecht von Geb. Mk. 30.50.

Dr. K. Kober.

1173 S.

Geh.

Mk.

28.—,

(Lfg. 2 des Gesamtwertes.)

Banb II wirb im Herbst 1912 vollstänbig. Die Bänbe IV, V unb VI/VII erscheinen neu erst im Laufe bes Jahres 1913; biese Bänbe sinb in der 5./6. Auflage noch zu haben. Gesamtumfang ber neuen Auflage 7 Bänbe (in 8 Teilen) mit ca. 450 Bogen. Der Gesamtpreis wirb gebunben etwa Mk. 190.— betragen.

In den Urteilen über Staudingers Kommentar z. VGV. bie in allen juristischen Zeitschriften unb auch in der angesehenen Tagespresse zu finben sinb, erntet ber Kommentar höchstes Lob. Gerühmt wirb überall bie Selbstänbigkeit bes Urteils, bie umfassenbe Berücksichtigung und Ver­ arbeitung von Literatur unb Rechtsprechung, bie Einfachheit unb Uebersichtlichkeit ber Darstellung, bie Schärfe ber Schlußfolgerungen unb bie praktische Brauchbarkeit ber gewonnenen Resultate. Mr bringen hier nur einige

Auszüge aus Urteilen: Archiv für Bürgerliches Recht Bb. XXXIV H. 1: In bieser Runbschau und überall sonst wird die Großartigkeit des Staudingerschen Kommentars unumwunden anerkannt. Hedemann.

I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier) München und Berlin.

Weitere Urteile über Staudingers Kommentar zum VGV. Blätter für Rechtspflege im Gebiete des Kammergerichts, 1912 Nr. 1: Wir haben auf die große Bedeutung des Werkes in der juristischen Literatur und auf seinen maßgebenden Einfluß auf die Rechtsprechung auf­ merksam gemacht. Nach Vollendung des Werkes bleibt nur hinzuzufügen, daß nach der sorgfältigen Durcharbeitung durch die bewährten Herausgeber der Praxis ein Hilfsmittel für die Auslegung des bürgerlichen Rechtes geboten ist, wie es kein anderes Rechtsgebiet austveist. Deutsche Juristenzeitnng 1912 Nr. 1: Zu den Gepflogenheiten der Modernen unter den Juristen gehört ein kräftig Wörtlein über und gegen die Kommentare. Keine bessere Widerlegung gibt es hiergegen, als einen Kommentar wie den Staudingerschen, in dem man wie in einem Lehrbuche lesen kann und aus der organisch zusammenhängenden Darstellung reiche Belehrung empfängt. Oberlandesgerichtspräsident Dr. Vierhaus, Breslau.

Juristisches Literaturblatt 1912 Nr. 1: Wenn wir nun unter diesem Gesichts­ winkel des individualistischen Gepräges den Staudingerschen Kommentar be­ trachten, so schneidet er sehr gut ab. Denn er ist der reichhaltigste und schlagkräftigste von allen! Dieses Charakteristikum ist besonders wertvoll für uns Deutsche. Denn es feblt uns ein allumfastendes Periodikon wie etwa die großartige Kollektion Dalloz der Franzosen. Da bietet der Stau­ dinger gewissermaßen einen Ersatz . . . Denn auch bei dem deutschen Stau­ dinger besteht ein ähnliches Abhängigkeitsverhältnis zwischen dem Werk und seinem Leser: man kommt nicht mehr davon los, man muß immer wieder danach greifen, tagtäglich. Die Literaturanmerkungen am Beginn jedes Ober- oder Unterabschnitts sind jetzt im Staudingerschen Kommentar weit vollständiger als in allen anderen Kommentaren. In den zuletzt erschienenen Stücken ist namentlich auch auf den Kommentar der Reichsgerichtsräte ziemlich weitgehend Rücksicht genommen worden. Das mag immerhin für die ängstlicheren Gemüter erwähnt werden, die glauben, alles Heil von diesem „Reichsgerichtskommentar" erwarten zu müssen. ... So steht die Neuauflage vor uns als eine außerordentlich beachtenswerte Publikation. Es freut uns, gelegentlich dieser neuen Auflage mit ihren nahezu 7000 Seiten und über Vs Million Zeilen wiederum konstatieren zu können, daß es sich bei dem Staudingerschen Kommentar um ein großartiges Werk deutschen Fleißes und deutscher Kultur handelt. I. W. H e d e m a n n.

Das Recht 1912 Nr. 2: Von den großen Gesamtkommentaren zum BGB. erfreut sich keiner einer solchen Beliebtheit wie der von Stau­ dinger ins Leben gerufene. Die bekannten Vorzüge des Gesamtwertes: Voll­ ständigkeit in der Behandlung der allgemeinen Nechtsgrundsätze wie der Einzel­ fragen, der Kasuistik und ausgedehnte Berücksichtigung der Literatur wie der Rechtsprechung vornehmlich des Reichsgerichts.... Neichsgerichtsrat Schaffeld.

Juristische Wochenschrift 1912 Nr. 6: Staudingers Kommentar bedarf keiner Empfehlung mehr .... Ihnen allen ist es gelungen, in dem Kommentar ein unentbehrliches, erstklassiges Hilfsmittel zu schaffen.

3. Schweitzer Verlag (Arthur Senter) München und Berlin.

Schweitzers (braune) Handausgaben. Zimmermann, Dr. F. W. R., Finanzprästdent in Braunschweig. den Ausführungsvorschriften des Bundesrats, von Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, Braun­ schweig. 2. neubearb. Aufl. 8°. (XII, 600 S.) Geb. Mk. 11.50.

Erbschllstssteuergesetz mit

Frankenburger, Dr. H., Rechtsanwalt in München. für das Deutsche Reich (mit Ausschluß des Seerechts) nebst Einführungsgesetz. Handausgabe mit Erläuterungen. 582 S. ______________________________________________________ Geb. Mk. 5.—.

Handelsgesetzbuch

Kahn, Dr. I., Justizrat, Syndikus der Handelskammer München, Weiß, Dr. Chr., Ratsafsefsor in Nürnberg. vom 7. Juni 1909. Mit Erläuterungen. 2., neubearbeitete Aufl. XVI, 404 S.______________________ Mk. 7.50.

Wettbewerbsgesetz

Neumiller, I., Oberlandesgerichtsrat in München. für das Deutsche Reich. In der neuesten Fassung mit Erläuterungen, unter besonderer Berücksichtigung der Preußischen und Bayerischen Gesetzgebung und Rechtspflege. 3./4. Aufl. XX, 838 S. Geb. Mk. 8.-.

Zivilprozeßordnung

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Schweitzers (braune) Handausgaben (Kletn-Oktav-Format in haltbaren braunen Leinenbänden) wollen durch Beschränkung der Kommentierung auf das wirklich Nötige und durch übersichtliche Darstellung der täglichen Praxis dienen. Die Serie wird fortgesetzt. Ausführliches Verzeichnis kostenfrei.

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Schweitzers (blaue) Textausgaben.

Bausorderungsgesetz

vom l. Juni 1909 nebst einem Anhang die einschläg. Bestimmungen der GewO. u. d. ZwVG. enthaltend. Bon Rechtsanwalt vr. Herbert Jacobi in München. 178 S.___________ Geb. Mk. 2.40

Gmossenschastsgesetz

vom l. Mai 1889. In der Fassung vom 10. Mai 1897. Von Fr. Bouschab, Direktor der Bayer. Landwirtschastsbank. 2. umgearbeitete Auflage. 314 S._________________ Geb. Mk. 3.—

Gerichtsversassung.

lGVG. mit EG. z. GAG. und einem Anhang über die KonsGbk.) mit Anmerkgn. von Staatsanwalt Privatdoz. Dr. Doerr in München. 129 S.________________________________ Geb. Mk. 1.80

Konkursvrdrmng.

Mit 21 Nebengesetzen. lichem Sachregister. 209 S.

Mit Verweisungen und ausführ­ Geb. Mk. 2.—

mit der Novelle vom Jahre 1912. Mit Erläuterungen von ____ Staatsanwalt Privatdoz. Dr. Doerr in München. 2. Aufl. XII, 204 S. Mk. 1.20

In der Fassung der Novellen vom 1. Juni 1909, 22. Mai 1910 und 20. Febr. 1911 mit 17 Nebenges. 2. Aufl., 2. Abdruck. 1911. Mit Verweisungen u. Sachregister. 495 S. Geb. Mk. 2.—

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