Grundlagen der betrieblichen Finanzwirtschaft [5., völlig überarb. u. wesentl. erw. Aufl. Reprint 2015] 9783486592467, 9783486254068

das Lehrbuch ist für Studenten des betriebswirtschaftlichen Grundstudiums und für Praktiker gedacht. Es gibt einen Überb

181 107 86MB

German Pages 1108 [1106] Year 2003

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Grundlagen der betrieblichen Finanzwirtschaft [5., völlig überarb. u. wesentl. erw. Aufl. Reprint 2015]
 9783486592467, 9783486254068

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

ML

#

Managementwissen für Studium und Praxis Herausgegeben von Professor Dr. Dietmar Dorn und Professor Dr. Rainer Fischbach Bisher erschienene Werke: Arrenberg Kiy Knobloch Lange, Vorkurs in Mathematik Barsauskas Schafir, Internationales

Management Behrens Kirspel, Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, 2. Auflage

Koch, Gesundheitsökonomie: Kosten- und

Behrens, Makroökonomie Wirtschafts-

politik

-

Bichler Dörr, Personalwirtschaft Einfüh-

Beispielen aus SAP® R/3® HR® Blum, Grundzüge anwendungsorientierter Organisationslehre Bontrup, Volkswirtschaftslehre Bontrup, Lohn und Gewinn Bontrup Pulte, Handbuch Ausbildung Bradtke, Mathematische Grundlagen fur rung mit

-

Ökonomen

Bradtke,

Hofmann, Globale Informationswirtschaft Hoppen, Vertriebsmanagement Koch, Marketing Koch, Marktforschung, 3. Auflage Leistungsrechnung

Übungen und Klausuren in

Mathematik für

Ökonomen

5. Auflage

Kreis, Betriebswirtschaftslehre, Band II, 5. Auflage

Kreis, Betriebswirtschaftslehre, Band III, 5. Auflage

Laser, Basiswissen Volkswirtschaftslehre Lebefromm, Controlling Einführung mit Beispielen aus SAP® R/3®, 2. Auflage Lebefromm, Produktionsmanagement Einführung mit Beispielen aus SAP® R/3®, -

4.

Ökonomen

Bradtke, Grundlagen im Operations

Ökonomen Breitschuh, Versandhandelsmarketing Busse, Betriebliche Finanzwirtschaft, 5. A. Camphausen, Strategisches Management Research für

Clausius, Betriebswirtschaftslehre I Clausius, Betriebswirtschaftslehre II Dinauer, Allfinanz Grundzüge des

Finanzdienstleistungsmarkts -

Dorn Fischbach, Volkswirtschaftslehre II, 4. Auflage Dorsch, Abenteuer Wirtschaft -75 Fallstudien mit Lösungen

Drees-Behrens Kirspel Schmidt Schwanke, Aufgaben und Lösungen Finanzmathematik, Investition und •

zur

Finanzierung

Drees-Behrens Schmidt, Aufgaben und Fälle zur Kostenrechnung Ellinghaus, Werbewirkung und Markterfolg Fank, Informationsmanagement, 2. Auflage Fank Schildhauer Klotz, Informations-

management: Umfeld Fallbeispiele Fiedler, Einführung in das Controlling, -

2. Auflage Fischbach Wollenberg, Volkswirtschaftslehre I, 12. Auflage Fischer, Vom Wissenschaftler zum Unternehmer

Frodl, Dienstleistungslogistik Götze, Techniken des Business-Forecasting Götze, Mathematik für Wirtschaftsinformatiker Götze Deutschmann Link, Statistik

Gohout, Operations Research Haas, Kosten, Investition, Finanzierung •

Planung und Kontrolle, 3. Auflage

-

Haas, Marketing mit EXCEL, 2. Auflage Haas, Access und Excel im Betrieb Hans, Grundlagen der Kostenrechnung Hardt, Kostenmanagement, 2. Auflage Heine Herr, Volkswirtschaftslehre, 3. Aufl. Hildebrand Rebstock. Betriebswirtschaftliche Einführung in SAP® R/3® •

Auflage

Martens, Betriebswirtschaftslehre mit Excel Martens, Statistische Datenanalyse mit

SPSS für Windows Martin Bär, Grundzüge des Risikomanagements nach KonTraG Mensch, Investition

Mensch, Finanz-Controlling Mensch, Kosten-Controlling Müller, Internationales Rechnungswesen Olivier, Windows-C Betriebswirtschaftliche

Programmierung fur Windows -

Peto, Einführung in das volkswirtschaftliche

Rechnungswesen, 5. Auflage

Peto, Grundlagen der Makroökonomik, 12.

Führungskräften Steger, Kosten- und Leistungsrechnung, 3. Auflage Stender-Monhemius, Marketing Grundlagen mit Fallstudien -

Krech, Grundriß der strategischen Unternehmensplanung Kreis. Betriebswirtschaftslehre, Band I,

-

Bradtke, Statistische Grundlagen für

Stahl, Internationaler Einsatz von

Auflage

Peto, Geldtheorie und Geldpolitik, 2. Aufl. Piontek, Controlling, 2. Auflage Piontek, Beschafifungscontrolling, 2. Aufl. Piontek, Global Sourcing Posluschny, Kostenrechnung für die Gastronomie

Posluschny von Schorlemer, Erfolgreiche Existenzgründungen in der Praxis Reiter -Matthäus, Marktforschung und Datenanalyse mit EXCEL, 2. Auflage Reiter -Matthäus, Marketing-Management mit EXCEL Rothlauf, Total Quality Management in Theorie und Praxis

Rudolph, Tourismus-Betriebswirtschaftslehre, 2. Auflage Ruth, Kostenrechnung, Band I

Sauerbier, Statistik fur Wirtschaftswissenschaftler Schaal, Geldtheorie und Geldpolitik, 4. A. Scharnbacher Kiefer, Kundenzufriedenheit, 2. Auflage Schuchmann Sanns, Datenmanagement mit MS ACCESS Schuster, Kommunale Kosten- und

Leistungsrechnung, 2. Auflage Schuster, Doppelte Buchführung fur Städte, Kreise und Gemeinden Specht Schmitt, Betriebswirtschaft für Ingenieure und Informatiker, 5. Auflage

Stock, Informationswirtschaft Strunz Dorsch, Management Strunz Dorsch, Internationale Märkte Weeber, Internationale Wirtschaft Weindi Woyke, Europäische Union, 4. Aufl. Wilhelm, Prozessorganisation Zwerenz, Statistik, 2. Auflage Zwerenz, Statistik verstehen mit Excel Buch mit CD-ROM

-

Grundlagen

der betrieblichen Finanzwirtschaft Von Professor

Dr.

Franz-Joseph Busse

5., völlig überarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage

R. Oldenbourg Verlag München Wien

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen sind im Internet

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten über abrufbar.

© 2003 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Rosenheimer Straße 145, D-81671 München Telefon: (089) 45051-0

www.oldenbourg-verlag.de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen.

Gedruckt auf säure- und chlorfreiem Papier Druck: Tutte Druckerei GmbH, Salzweg Bindung: R. Oldenbourg Graphische Betriebe Binderei GmbH ISBN 3-486-25406-5

Vorwort

zur

fünften

Auflage

Die fünfte Auflage ist völlig überarbeitet und um wesentliche Teile ergänzt worden. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Euro-Umstellung und die damit verbundene Anpassung der Praxisfälle und Beispielrechnungen.

Börsensegmentveränderungen im Bereich der Beteiligungsfinanzierung wurden ebenso berücksichtigt, wie IPO-Vorgänge mit der Due Dilligence Prüfung. Private Equity wurde definiert und einer Analyse unterzogen, ebenso das Asset Management.

Auf veränderte betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie EBIT, EBDIT und EBITDA sowie NOPAT und EVA® wurde ausführlich eingegangen. Fondsmärkte wurden nach Fondskategorien analysiert. Glossare wurden eingerichtet, Internetlinks angegeben. Checklisten zur Sicherheitenbestellung nach § 18 KWG wurden erarbeitet. Die Veränderungen durch Basel II wurden dargelegt, Bewertungsunterschiede der Bonitätsanalyse im Vergleich zu HGB-Bewertungen und IAS-Bewertungen sowie US-GAAP-Bewertungen eingearbeitet. Die Sonderkreditmittel sind aktualisiert worden. Der Bereich der Derivate wurde umfangreicher bearbeitet, Indexzertifikate wurden ebenso dargestellt wie das ABS-Geschäft. Der Asset Allocation Prozess wurde in die Betrachtung aufgenommen. Dabei wurde auch auf die Compliance-Problematik eingegangen. Anforderungen an den Kundenbetreuungsprozess aus der Sicht der Finanzdienstleistungsunternehmen konnten entwickelt werden. Die Änderungen der letzten Unternehmenssteuerreform wurden eingearbeitet. Nicht zuletzt erfolgte auch die Aktualisierung der betrieblichen Altersvorsorgeprodukte. Neu ist in dieser Auflage auch der ausführliche Lösungsteil der Multiple-

Choice-Fragen.

Mein besonderer Dank gilt Herrn Dipl. Betriebswirt (FH) Dietmar Schubert, Allianz Versicherungs AG, Hauptverwaltung München Abteilung Finanzen/Kredite. Herr Schubert hat durch intensive Mitarbeit und viele kritische, konstruktive Anmerkungen und Anregungen zum Erscheinungsbild dieser Auflage beigetragen. Wertvolle Anregungen hat auch Herr cand. oec. publ. Hermann Jürgens, Ecole Supérieure de Commerce de Pau gegeben.

Aktuelle Informationen

zur

5.

Vorwort

Auflage

zur

sind unter www.busse-buch.de abrufbar. Franz-Joseph Busse

vierten

Auflage

Seit Erscheinen der dritten Auflage haben sich etliche Rahmenbedingungen der betrieblichen Finanzwirtschaft geändert, wie zum Beispiel der Einkommensteuer-

tarif, die Körperschaftsteuersätze,

des betrieblichen deres mehr. ven

Übertragungsmöglichkeiten von stillen Reser-

Anlagevermögens auf neue Wirtschaftsgüter und vieles

an-

Die vierte Auflage wurde insofern aktualisiert, als alle veränderten Rahmenbedingungen eingearbeitet worden sind. Praxisfälle zur Verdeutlichung von Sachverhalten sind neu aufgenommen worden. Eine Vielzahl von neuen Multiple Choice Übungsaufgaben wurde hinzugefügt, so dass jetzt im Übungsteil 130 Aufgaben mit Lösungen zur Verfügung stehen. Franz-Joseph Busse

VI

Vorwort

Vorwort

zur

dritten

Auflage

In dieser dritten, völlig überarbeiteten Auflage wurden viele Anregungen der Leser

berücksichtigt. Rechnungen und Beispiele entsprechen der neuesten Steuerrechtslage. Grundlegende Fragestellungen und Probleme zum Verbraucherkreditgesetz, zur Zinsabschlagsteuer, zur Unternehmensfinanzierung mit unterlegter Kapitallebensversicherung, zu den Allfinanzstrategien und der betrieblichen Altersversorgung wurden mit behandelt. Eine Vielzahl von Arbeitsmaterialien wurde aufgenommen, um den Praxisbezug noch zu verstärken. Neue Fallstudien mit Lösungsvorschlägen sind hinzugekommen. Ausführlicher behandelt wurde der Teil Struktur, Entscheidungsrahmen und Instrumente des Finanzmanagements. Schwerpunkt dabei war der Aspekt der Finanzierungsmixplanung, da in der Finanzierungspraxis immer mehr maßgeschneiderte, das bedeutet auf die jeweilige Steuer- und Abschreibungssituation der Unternehmen ausgerichtete Finanzierungswege als Problemlösung notwendig werden. Das Kapitel Leasing wurde um einen gesonderten Abschnitt zum Thema Automobilleasing erweitert. Dieser Auflage wurden, einem vielfachen Wunsch entsprechend, 65 Multiple Choice Übungsaufgaben mit Lösungen zur Lernzielkontrolle beigegeben. Franz-Joseph Busse

Vorwort

zur

zweiten

Auflage

Aufgrund des raschen Absatzes der ersten Auflage konnte auf eine Überarbeitung verzichtet werden. Ich danke für die vielfältigen konstruktiven Hinweise vieler Kollegen, Fachleute aus der Finanzpraxis und meiner Studenten. Franz-Joseph Busse

Vorwort

zur

ersten

Auflage

Das vorliegende Lehrbuch ist für Studenten des betriebswirtschaftlichen Grundstudiums und für Praktiker gedacht. Es gibt einen Überblick über die Grundlagen der betrieblichen Finanzwirtschaft. Dabei wird von den Zielen und Aufgaben ausgegangen. Dann werden die einzelnen Finanzierungsalternativen systematisch erarbeitet und analysiert. An die Diskussion der Finanzierungsalternativen, die im Bereich der Kreditfinanzierung anhand eines festen Beurteilungsrasters jeweils bewertet werden, schließen sich Ausführungen über das Finanzmanagement und das Finanzcontrolling an. Dieser Teil soll vor allem Praktikern eine Hilfestellung für die Bewältigung

Vorwort

VII

der vielfältigen Probleme im Finanzbereich der Unternehmung geben und das Planungsbewusstsein der Finanzmanager stärken. Der Text ist didaktisch aufbereitet und enthält viele Übersichten und Beispiele, die das Verständnis erleichtern sollen. Kontrollfragen bzw. Kontrollaufgaben am Ende eines jeden Abschnitts sollen eine Selbstüberprüfung des erarbeiteten Stoffes ermöglichen. Mein besonderer Dank gilt Herrn Dipl. Ök. Lars Rüsberg vom Institut für Kredit- und Finanzwirtschaft an der Ruhr-Universität Bochum für die kritische Durchsicht des Manuskripts und die wertvollen Anregungen. Für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.

Franz-Joseph Busse

Inhaltsverzeichnis Vorwort

.

Teil I: Grundbegriffe und Zusammenhänge 1. Kapitel: Das Zusammenwirken von Finanz- und Güterströmen im Unter.

nehmen 1.1. Leistungskreislauf. 1.2. Finanzkreislauf 1.3. Darstellung der betrieblichen Querschnittsfunktionen. 2. Kapitel: Ziele und Aufgaben betrieblicher Finanzwirtschaft 2.1. Ziele der betrieblichen Finanzwirtschaft 2.2. Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft 3. Kapitel: Zur Entstehung von Kapitalbedarf. 3.1. Zum Kapitalbegriff. 3.1.1. Volkswirtschaftliche Betrachtungsweise. 3.1.2. Betriebswirtschaftliche Betrachtungsweise. 3.1.2.1. Bilanzorientierter Kapitalbegriff. 3.1.2.2. Finanzwirtschaftlich orientierter Kapitalbegriff. 3.2. Kapitalbegriff und grundsätzliche Finanzbewegungen im Unternehmen. 3.2.1. Finanzwirtschaftliche Stromgrößen 3.2.2. Finanzwirtschaftliche Bestandsgrößen. 3.3. Arten und Erscheinungsformen des Kapitalbedarfs. 3.3.1. Formen des Kapitalbedarfs. 3.3.2. Determinanten des Kapitalbedarfs. 3.3.3. Zeitlicher Anfall des Kapitalbedarfs 3.3.4. Planung und Berechnung des Kapitalbedarfs. 3.3.5. Differenzierung in Brutto- und Nettokapitalbedarf. 3.3.5.1. Aspekte der kumulativ-pagatorischen Kapitalbedarfsrech.

.

.

.

.

.

.

nung

.

Kritikpunkte an der kumulativ-pagatorischen Berechnungsmethode des Kapitalbedarfs 3.3.6. Wirkungszusammenhänge zwischen Kapitalbedarf und Kapitalumschlagshäufigkeit 3.3.6.1. Kapitalumschlag für einzelne Vermögensbereiche 3.3.6.2. Kapitalumschlag des Gesamtunternehmens 4. Kapitel: Definition und Abgrenzung des Finanzierungsbegriffs. 4.1. Vorstellung verschiedener Finanzierungsbegriffe. 4.2. Vom Kapitalbedarfsbegriff zum Finanzierungsbegriff.

1

3 3 8 9 13 13 24 26 27 27 28 28 28 29 29 40 41 42 42 44 44 45

53

3.3.5.2. Weitere

.

.

.

.

Teil II: Übersicht über Arten und Erscheinungsformen von Finanzierungen 1. Kapitel: Systematisierungsmöglichkeiten von Finanzierungsalternativen 2. Kapitel: Grundlagen der Außenfinanzierung 2.1. Wichtige Merkmale und Bestimmungsfaktoren der Beteiligungsfinan.

.

66

.

2.1.1.

54 55 57 59 59 60 61 63 66

..

zierung

53

Beteiligungsfinanzierungsmöglichkeiten bei nicht emissionsfähigen Unternehmungen in Abhängigkeit der jeweiligen Rechtsform

69

X

Inhaltsverzeichnis

2.1.1.1. 2.1.1.2.

Beteiligungsfinanzierung bei Einzelunternehmungen. Beteiligungsfinanzierungen bei Gesellschaften des bürgerli-

chen Rechts. Eigenkapitalbeschaffungsmöglichkeiten bei stillen Gesellschaften 2.1.1.4. Beteiligungsfinanzierung bei offenen Handelsgesellschaften 2.1.1.5. Beteiligungsfinanzierungsmöglichkeiten bei Kommanditgesellschaften 2.1.1.5.1. Unternehmensbeteiligungsmodelle: geschlossene Fonds 2.1.1.5.1.1. Fondsgrundidee und Historie. 2.1.1.5.1.2. Grundsätzliche Fondsarten. 2.1.1.5.1.3. Abgrenzung offener und geschlossener Fonds. 2.1.1.5.1.4. Funktionsmerkmale offener Immobilienfonds. 2.1.1.5.1.5. Beispiel einer Anteilspreisberechnung und Fonds-

69 76

2.1.1.3.

.

.

performance

.

2.1.1.5.1.6. Fondsbesteuerung bei offenen Immobilienfonds 2.1.1.5.1.7. Volatilitäten. 2.1.1.5.1.7.1. Rendite Risiko (Risk-Return)-Betrachtungen 2.1.1.5.1.7.2. Korrelationskoeffizienten 2.1.1.5.1.7.3. Korrelationsänderungstendenzen. 2.1.1.5.1.7.4. Nutzen von Non-traditionel Assets. 2.1.1.5.1.7.5. Die Risk-Return-Funktion und die Boundary: Efficient Market Frontier 2.1.1.5.1.7.6. Risk-Return-Trade Offs. 2.1.1.5.1.7.7. Risk-Return Betrachtung für ein ausgewähltes Multi Asset Portfolio. 2.1.1.5.1.7.8. Übersicht über Risk-Returns 2.1.1.5.1.8. Typische Fondskonstruktionen eines geschlossenen ...

..

.

.

.

84 85

85 86 86 88 89 90 94 97 99 104 108 111 112 114 115 116 118

Fonds. 120

2.1.1.5.1.9. Steuerliche Grundlagen der Unternehmensbeteiligung in Form geschlossener Fonds. 2.1.1.5.1.10. Die Besteuerung des Betriebsaufgabegewinns 2.1.1.5.1.11. Negative Einkünfte aus Beteiligung an Verlustzuweisungsgesellschaften und ähnlichen Modellen 2.1.1.5.1.12. Weichkosten (Soft Costs) 2.1.1.5.1.13. Entwicklung von Bewertungskriterien geschlossener Fonds. 2.1.1.5.1.14. Mobilienfonds und Medienfonds. 2.1.1.5.1.15. Relevante Fondsauswahlkriterien aus Sicht der Investoren 2.1.1.6. Beteiligungsfinanzierung bei Gesellschaften mit beschränk....

.

.

Haftung. Beteiligungsfinanzierung bei eingetragenen Genossenschafter

2.1.1.7.

ten

.

2.1.1.8. Fallstudie zur Beteiligungsfinanzierung. 2.1.2. Aspekte der Beteiligungsfinanzierung emissionsfähiger Unternehmen 2.1.2.1. Übersicht über Finanzmärkte, General Standard und Prime Standard. 2.1.1.2. Amtlicher Handel. .

124 131 132 136 137 141 141

148 148 148 157

160 161

XI

Inhaltsverzeichnis

2.1.1.3. Geregelter Markt 2.1.1.4. Geregelter Freiverkehr, Neuer Markt 2.1.1.5. Delisting Vorschriften 2.1.1.6. SMAX 2.1.1.7. XTF-Segment 2.1.1.8. Segmentierungen und Auswahlindizes. 2.1.1.9. EUREX. 2.1.1.10. Warenterminbörse 2.1.1.11. Funktionsweise der Warenterminbörse 2.1.1.12. Fachbegriffe zum Warenterminbörsengeschäft. 2.1.1.13. Exkurs: Bankenstrukturanpassung. 2.1.3. Die Aktie als Instrument der Beteiligungsfinanzierung. 2.1.3.1. IPO Strategie zur Börsenfähigkeit 2.1.3.2. Der Ablaufeines Internet IPO durch virtuelle Emissionshäuser 2.1.3.3. Due Diligence Prüfung des Unternehmens auf die Börsenreife. 2.1.3.4. Due Diligence Checkliste. 2.1.3.5. Unternehmenswertermittlung (Enterprise Value). 2.1.3.6. Ermittlung des Emissionspreises. 2.1.3.7. Festwertverfahren. 2.1.3.8. Bookbuildingverfahren 2.1.3.9. Übersicht über Aktienarten 2.1.3.10. Vinkulierte Namensaktie. 2.1.3.11. Arten und Erscheinungsformen von Vorzugsaktien 2.1.3.12. Aktien nach der Art ihrer Verwendung. 2.1.3.13. Share-by-back. 2.1.3.14. Squeeze out 2.1.3.15. Einheitskurs. 2.1.3.16. Bilanzkurs .

.

.

.

.

.

.

.

161 162 163 165 166 167 169 170 171 176 179 180 180

-

.

183

184 187 192 195 196 196 199 199 200 204 204 205 206 210 2.1.3.17. Ertragswertkurs 211 2.1.3.18. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis 212 2.1.3.19. Ergebnis je Aktie nach DVFA/SG 213 2.1.3.20. Discounted Cashflow. 219 2.1.3.21. Shareholder Value Approach 225 2.1.3.22. Economic Value Added (EVA®) 226 2.1.3.23. Börsenkapitalisierungsfaktor (Marktkapitalisierungsfaktor) 228 2.1.3.24. Price Earnings to Groth (PEG) 229 2.1.3.25. Gearing Quote 230 2.1.3.26. Yield. 230 2.1.3.27. Pay-off-Periode. 230 2.1.3.28. Price-Book-Ratio 230 2.1.3.29. Price-Sales-Ratio. 231 2.1.3.30. Growth-adjusted Price-Earnings-Ratio (GRAPE). 231 2.1.3.31. Erstes Fazit zur Problematik der Aktie als 232 Beteiligungsfinanzierungsinstrument 2.1.4. Möglichkeiten der Beteiligungsfinanzierung durch die Formen 233 der Kapitalerhöhung .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

-

.

.

.

.

Erscheinungsformen und Entscheidungsprobleme von Private Equity.

2.2. Arten,

245

XII

Inhaltsverzeichnis

2.2.1. Dimensionen des Private Equity Begriffs 2.2.2. Arten und Erscheinungsformen von Venture Capital 2.2.3. Phasenschema einer idealtypischen Venture Capital-Finanzierung 2.2.4. Sonderformen des Private Equity. 2.2.5. Beteiligungsgesellschaften als Marktteilnehmer 2.2.6. Incubators, Accelerators, Business Angels als Marktteilnehmer. 2.2.7. Renditeverwässerungseffekt.

246 247

Grundlagen der Kreditfinanzierung 2.3.1. Kreditprüfung und Sicherheit. 2.3.1.1. Basel II und Ratings 2.3.1.2. Prüfung sachlicher Aspekte im Rahmen der Beurteilung von Unternehmen 2.3.1.3. Bestimmungen des § 18 KWG 2.3.1.4. Indikatoren für Finanzierungspotenziale 2.3.1.5. Bewertungswahlrechte im Rahmen der Bonitätsanalyse,

262 262 263

.

.

.

.

2.3.

.

.

.

.

.

Vergleich HGB/IAS/US-GAAP

.

2.3.1.5.1. IAS. 2.3.1.5.2. US-GAAP. 2.3.1.6. Sicherheiten als Bestimmungsfaktor der Finanzierungsalternative Kreditfinanzierung 2.3.1.6.1. Bürgschaften 2.3.1.6.2. Garantien, Kreditaufträge, Schuldbeitritte. 2.3.1.6.3. Patronatserklärungen, Organschaftserklärungen, Verpflichtungserklärungen, Forderungs- oder .

.

Rangrücktrittserklärungen

.

2.3.1.6.4. Arten und Erscheinungsformen des Eigentumsvorbehalts 2.3.1.6.5. Forderungsabtretungen, Sicherungsabtretungen 2.3.1.6.6. Sicherungsübereignungen 2.3.1.6.7. Pfandrechte 2.3.1.6.7.1. Registerpfandrechte. 2.3.1.6.7.2. Grundpfandrechte 2.3.1.6.7.3. Erbbaurechte. 2.3.1.6.8. Grundlagen der Beleihungswertermittlung 2.3.1.6.9. Verfahren der Beleihungswertermittlung. 2.3.2. Ausgewählte Aspekte, Entscheidungsprobleme und Beurteilungskriterien der Kreditfinanzierung 2.3.2.1. Handels- und Bankkredite als Formen kurzfristiger Kreditfinanzierung mit schematischer Kreditbeurteilung. 2.3.2.1.1. Lieferantenkredite 2.3.2.1.2. Kundenkredite 2.3.2.1.3. Kontokorrentkredite 2.3.2.1.4. Wechselkredite 2.3.2.1.4.1. Diskontkredite 2.3.2.1.4.2. Das Scheck-Wechsel-Verfahren 2.3.2.1.4.3. Akzeptkredite 2.3.2.1.4.4. Rembourskredite 2.3.2.1.4.5. Negoziationskredite. .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

248 252 254 255 257

271 272 284 290 290 298 308 309 319 324 326 330 346 360 364 367 371 377 400 404 405 406 410 411 416 422 428 430 431 438

XIII

Inhaltsverzeichnis

2.3.2.1.5. Avalkredite 2.3.2.1.6. Lombardkredite 2.3.2.2. Langfristige Darlehen von Kreditinstituten und Kapitalsammelstellen 2.3.2.2.1. Investitionsdarlehen. 2.3.2.2.2. Übersicht über Sonderkreditmittel. 2.3.2.2.3. Finanzierungspraxisfall Existenzgründung 2.3.2.2.4. Darlehensarten und Tilgungsmodalitäten. 2.3.2.2.5. Praxisfälle zur Investitionsfinanzierung 2.3.2.2.6. Effektiwerzinsungsproblematik 2.3.2.2.7. Merkmale eines Kreditvertrags 2.3.2.2.8. Schuldscheindarlehen. 2.3.2.3. Langfristige Fremdfinanzierungsmöglichkeiten emissionsfähiger Unternehmen. 2.3.2.3.1. Arten festverzinslicher Wertpapiere. 2.3.2.3.2. Industrieobligationen ohne Sonderrechte 2.3.2.3.3. Industrieobligationen mit Sonderrechten 2.3.2.3.3.1. Convertibles Wandelschuldverschreibungen 2.3.2.3.3.2. Bonds with Warrants Optionsanleihen 2.3.2.3.3.3. Exchangeables Umtauschanleihen 2.3.2.3.3.4. Reverse Convertibles Aktienanleihen Equity-linked Notes. 2.3.2.3.3.5. Kombizinsanleihen. 2.3.2.3.3.6. Step-up Anleihen 2.3.2.3.3.7. Zinsphasenanleihen 2.3.3. Übersicht über derivative Finanzierungsinstrumente. 2.3.3.1. Erscheinungsformen wichtiger Derivative. 2.3.3.2. Optionsscheinhandel 2.3.3.3. Optionsscheintypologie 2.3.3.3.1. Call-Optionsscheine, Put-Optionsscheine 2.3.3.3.2. Produktgruppen bei Optionsscheinen 2.3.3.3.3. Funktionsweise von Optionsscheinen 2.3.3.3.4. Gesamtgewinnberechnung. 2.3.3.3.5. Straddle 2.3.3.3.6. Strangle 2.3.3.3.7. Hebel bei Optionsscheinen 2.3.3.3.8. Preisberechnung nach Black Scholes. 2.3.3.3.9. Bewertungskriterien eines Optionsscheins. 2.3.3.3.10. Allgemeines zu Sonderformen von Optionsscheinen 2.3.3.3.11. Caps, Floors, Collars. 2.3.3.3.12. Barrier Optionsscheine 2.3.3.3.13. Digital Optionsscheine. .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

-

.

-

.

439 440

442 443 444

449 453 458 469 486 507 511 512 516 520 520 521 522

-

-

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

..

.

2.3.3.3.14. Range Optionsscheine 2.3.3.3.15. Hedgingstrategien. 2.3.3.3.16. Swaps. 2.3.4. Ausgewählte Sonderformen von Anleihen 2.3.4.1. Zerobonds 2.3.4.2. Grundlegendes zu Indizes und Indexprodukten. 2.3.4.3. Asset Backed Securities (ABS) 2.3.5. Abschließende Würdigung der Kreditfinanzierung .

.

.

.

.

522 525 525 526 526 527 528 530 531 534 535 539 539 541 542 543 547 549 550 552 552 552 554 560 562 562 569 581 587

XIV

Inhaltsverzeichnis

2.4. Mischformen von Beteiligungs- und Kreditfinanzierung. 2.4.1. Grundlagen der Genussscheinfinanzierung. 2.4.2. Finanzierung mit Gewinnobligationen 2.4.3. Stock Options Modelle im Überblick 2.4.4. Außenfinanzierung aus Sicht des Kapitalgebers: Asset Allocation 2.4.4.1. Asset Allocation Prozess. 2.4.4.2. Vermögensstrukturpyramide mit Assetschichten 2.4.4.3. Anforderungen an den Asset Allocation Prozess aus der Sicht der Finanzdienstleistungsunternehmen 2.4.4.3.1. Compliance 2.4.4.3.2. Marktsituation und Notwendigkeit der Verbesserung der Beratungsqualität. 2.4.4.3.3. Kundenorientierung im Finanzmarkt 2.4.4.3.4. Einordnung der Kundenorientierung in die .

.

.

.

.

.

.

Managementfunktionen.

2.4.4.3.5. Strategisches Kundendreieck 2.4.4.3.6. Verschiebung des Managementfokus. 2.4.4.3.7. Bankenmarkt im Wandel. 2.4.4.3.8. Steuerungsinstrument der Kundenorientierung mit der Balanced Scorecard 2.4.4.3.9. Hard and Soft Skills im Rahmen der

.

.

Kundenorientierung.

2.4.4.3.10. Kundenorientierung als Entwicklungsprozess 2.4.4.3.11. Customer-Relationship-Management 2.4.4.3.12. Austrittsbarrieren für Kunden und notwendige

.

.

Mitarbeiterqualifikation Qualitätsdreieck Kunde, Bankprodukt, Bankservice No-client-no-company-Philosophie 2.4.4.3.14. Das MOVE-Konzept in der Kundenorientierung 2.4.4.3.15. Customer-Lifetime-Value-Konzept. 2.4.4.3.16. Kunde Produkt Beratung. 2.4.4.3.17. Einsatz von Beratungsbögen(§ 3 l.Wp HG) 2.4.4.3.18. Nutzen des Beratungsbogens Subventionsfinanzierung. .

589 590 601 602 608 609 612

618 618 618 620 622 623 624 626 628 636 638 639

640

2.4.4.3.13.

....

-

....

-

-

.

.

2.5.

3. Kapitel: 3.1. 3.2.

Grundlagen der Innenfinanzierung. Überblick über die Innenfinanzierung Arten und Erscheinungsformen der Selbstfinanzierung als Teil der Innenfinanzierung 3.2.1. Die Finanzierung durch offene oder verdeckte Einbehaltung er.

.

wirtschafteter Gewinne 3.2.1.1. Die Gewinnbesteuerung der

.

dungseinflussfaktor

3.2.1.1.1. 3.2.1.1.2. 3.2.1.1.3. 3.2.1.1.4. 3.2.1.1.5. 3.2.1.1.6.

Unternehmung

642 644 649 651 651 653 656 657 658 662 663

als Entschei-

.

Einkommensteuerliche Grundbegriffe. Einkunftsarten und Einkunftsermittlung Einkünfte und Verlustausgleichsmöglichkeiten Berechnung des vertikalen Verlustausgleichs Private Veräußerungsgeschäfte. Steuerbelastung auf der Ebene der Kapitalgesellschaft .

.

.

.

665 666 669 671 674 686 687

XV

Inhaltsverzeichnis

Steuervergleich zwischen Personengesellschaft und 692 Kapitalgesellschaft 692 3.2.1.1.8. Gewerbesteuer und Selbstfinanzierungsspielraum 3.2.1.1.9. Gewerbesteueranrechnung bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften. 696 3.2.1.1.10. Gewerbesteuerrückstellung 700 3.2.1.2. Die Besteuerung des Kapitalanlegers als Entscheidungs3.2.1.1.7.

.

.

.

einflussfaktor des Unternehmens 3.2.1.3. Die Besteuerung besonderer Kapitalmarktpapiere 3.2.1.4. Selbstfinanzierung in Abhängigkeit der Rechtsform. 3.2.2. Finanzierung durch die finanziellen Gegenwerte von Kapitalrücklagen und Sonderposten mit Rücklagenanteil. Arten und Erscheinungsformen der sonstigen Innenfinanzierung 3.3. 3.3.1. Finanzierungen durch die finanziellen Gegenwerte von Abschrei.

.

...

bungen Finanzierungen durch die finanziellen Gegenwerte von Rückstellungen 3.3.2.1. Übersicht über die betriebliche Altersvorsorge und deren finanzwirtschaftlichen und steuerlichen Auswirkungen 3.3.2.2. Arten und Erscheinungsformen der betrieblichen Atersversorgung 3.3.2.3. Übersicht über Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge. 3.3.2.4. Finanzierungswirkung durch die Form der Gewinnbe.

716 722 726

726 736 737

3.3.2.

.

744 747

....

.

steuerung

.

3.3.3. Finanzierungen durch sonstige Geldfreisetzungen. 3.3.3.1. Finanzierung durch Rationalisierung 3.3.3.2. Finanzierung durch Vermögensumschichtung 3.4. Abschließende Würdigung der Selbstfinanzierung .

.

.

4. Kapitel: Sonderformen der Finanzierung 4.1. Überblick über Leasingformen 4.1.1. Operate Leasing 4.1.2. Finance Leasing 4.2. Kostenvergleich Leasing Kauf. 4.3. Liquiditätswirkung beim Leasing 4.4. Steuer- und handelsrechtliche Zurechnung des Leasinggegenstands 4.5. Cross Border Leases. 4.6. Überblick über Automobil-Leasing 5. Kapitel: Abschließender Überblick über alle Finanzierungsformen 6. Kapitel: Sonderanlässe der Finanzierung 6.1. Sanierung 6.2. Fusion. 6.3. Umwandlung .

.

.

.

-

.

.

.

.

.

.

.

Teil III: Struktur,

Entscheidungsrahmen und Instrumente des Finanz-

managements

1. Kapitel: Hierarchische

Stellung

754

767 767 767 767 774 777 777 781 783

788 794 796 799 802 810 812 812 815 816

819 Unternehmen 821 im Finanzmanagements

.

des

749

XVI

Inhaltsverzeichnis

2. Kapitel: Überblick über die Toolbox des Finanzmanagements 3. Kapitel: Vorbereitung der Entscheidungsbasis 3.1. Prinzipien der Betrags- und Fristenkongruenz 3.2. Wirkungsweise des Leverage-Effekts des Fremdkapitals. 3.3. Return-on-Investment, Return-on-Equity als Orientierungsrahmen des Finanzmanagements Definition, Abgrenzung und Aufgabe des Fi.

.

.

nanzcontrolling 4. Kapitel: Instrumente auf der dispositiven Entscheidungsebene. 4.1. Cash Planung, Cash Management und Valutierungsoptimierung 4.2. Liquiditätsstatus 4.3. Sonstige liquiditätsunterstützende und -sichernde Maßnahmen. 5. Kapitel: Instrumente auf der operativen Entscheidungsebene 5.1. Finanzplan als Soll-Ist-Vergleich. 5.2. Finanzierungsmixplanung, Emissionsplanung, Bestände- und Forderungscontrolling 6. Kapitel: Instrumente auf der strategischen Entscheidungsebene 6.1. Kapitalbildungsplan, Kapitalabflussrechnungen. 6.2. Strategische Vermögens- und Kapitalstrukturplanung auf der Basis von -

.

...

.

.

.

.

Finanzkennzahlen

7. Kapitel:

.

und

7.3.

840 852 853 855 857

861 862 865 902 902 907

als Abstimm-

Investitionsplanung Investitionsentscheidung Finanzmanagements. Übersicht über Investitionsarten. Analyse der Investitionsentscheidungsprozesse. Mathematische Verfahren als Entscheidungshilfen für Investitionsentscheidungen

brücke des

7.1. 7.2.

824 826 826 837

.

7.3.1. Generelle Problematik des Investitionskalküls. 7.3.2. Beispiele statischer Investitionsrechenverfahren. 7.3.3. Beispiele dynamischer Investitionsrechenverfahren 7.3.4. Zum Problem der Wahl des Kalkulationszinsfuß. Multiple choice Fragen .

.

927 928 929 931 931 931 941 950

951

Lösungshinweise.1003

Literaturverzeichnis .1056 Stichwortverzeichnis.1081

Grundbegriffe

Teil I und Zusammenhänge

Ablaufschema des ersten Teils Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge 1. Schritt

Leistungs-

und Finanzkreislauf und

Querschnittsfunktionen 2. Schritt

Ziele und Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft

Kapitalbedarf 3. Schritt -

-

Kapitalbegriff Entstehung von Kapitalbedarf

Kapitalbedarfsrechnung -

I daraus

abgeleitet 1

Finanzierungsbegriff Für das Verständnis der zum Teil komplexen unternehmensspezifischen Finanziees sinnvoll auf die Grundfunktionen einer Betriebswirtschaft zurückzugreifen. Anhand dieser Grundfunktionen können finanzwirtschaftliche Vorgänge transparent gemacht und analysiert werden.

rungsvorgänge ist

Im Teil I sollen die

Grundlagen für das Verständnis finanzwirtschaftlicher Zu-

sammenhänge geschaffen werden. Dabei wird von den betrieblichen Kreislauf- und Querschnittsfunktionen ausgegangen, anschließend werden darauf aufbauend Ziele und Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft analysiert, der Kapitalbedarf behandelt und der Finanzierungsbegriff abgeleitet. In jedem Unternehmen steht eine Vielzahl finanzwirtschaftlicher Strukturen und ebensolcher Prozesse in stetigem Wechselspiel zueinander. Diese Strukturen und Prozesse bilden finanzwirtschaftliche Systeme, die sich immer wieder verändern. Die Kombination von Produktionsfaktoren unter einer bestimmten Zielsetzung -

2

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

in kaufmännischen Unternehmungen die langfristige Rentabilitätsmaximierung vollzieht sich innerhalb betrieblicher Funktionen. Jede solche betriebliche Funktion ist als eigenständiges System mit entsprechenden Systemelementen zu verstehen. Die so verstandenen betrieblichen Funktionen kennzeichnen das Innenleben und die Außenwirkungen eines Betriebes. -

Kap. 1 :

Finanz- und

3

Leistungsströme im Unternehmen

1. Kapitel: Das Zusammenwirken von Finanz- und Leistungsströmen im Unternehmen Lernziele: Der Leser soll

Querschnittsfunktionen aufzeigen

und deren



betriebliche Kreislauf- und

• •

Wechselwirkungen erklären, die finanzwirtschaftliche Bedeutung der Querschnittsfunktionen erkennen, den betrieblichen Leistungs- und Finanzkreislauf detailliert beschreiben

können.

Ähnlich wie im übergeordneten (makroökonomischen) System laufen in einem Betrieb (mikroökonomisches System) Prozesse ab, die als Güter- und Geldkreislauf oder Leistungs- und Finanzkreislauf bezeichnet werden können und gegenläufig sind. Zweckmäßigerweise spricht man im Gegensatz zur volkswirtschaftlichen Betrachtungsweise bei Betrieben von einem

leistungswirtschaftlichen und einem

• •

finanzwirtschaftlichen

Kreislauf. Die betriebliche Finanzwirtschaft wird bei dieser Betrachtung als Funktion dargestellt, das heißt, hier werden zunächst die reinen Abläufe und Mechanismen betrachtet. Erst durch das Zusammenwirken mit den so genannten Querschnittsfunktionen kommen Gestaltungsaspekte hinzu.

Wirkungszusammenhang von Kreislauf- und Querschnittsfunktionen 1.1.

Leistungskreislauf

Der betriebliche

Leistungskreislauf setzt sich aus den vier Komponenten > Beschaffungswirtschaft > Lagerwirtschaft > Produktions- oder Fertigungswirtschaft >

Absatzwirtschaft

zusammen.

Die im Rahmen der Beschaffungswirtschaft in den Betrieb kommenden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Investitionsgüter, Fertigwaren und sonstigen Produktionsfaktoren werden nach möglicher Zwischenlagerung in den Produktions- beziehungsweise Fertigungsprozess übernommen. An die Produktions- beziehungsweise Fertigungsfunktion schließt sich dann die Lagerfunktion an. Hier werden produzierte Güter oder Halbfabrikate zwischengelagert, bevor sie im Rahmen der absatzwirtschaftlichen Funktion das Unternehmen verlassen.

4

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

Kap. 1 :

Finanz- und

Leistungsströme

5

im Unternehmen

Besondere Beachtung kommt den Dienstleistungsunternehmungen Produktion von Dienstleistungen gilt, dass:

zu.

Bei der

Dienstleistungen am gleichen ökonomischen Ort und zu gleicher Zeit produziert und auch abgesetzt werden, • somit Dienstleistungen generell nicht speicherbar sind. Das bedeutet, dass Dienstleistungsunternehmen die Produktions- und Absatzbesonderheiten genau berücksichtigen müssen und daher oft anders organisiert und auch anders finanziert werden müssen als Sachleistungsunternehmen. Die folgende Übersicht zeigt beispielhaft die betriebliche Kreislauffunktion einer Bank. Besonderheiten dieses typischen Dienstleistungsunternehmens liegen darin, dass organisatorisch zwischen dem Wertbereich dem rein zinsabhängigen Geschäftsbereich und dem nicht zinsabhängigen Betriebsbereich differenziert werden muss und für produzierte Leistungen keine Lager entstehen. Umsatzerlöse sind in Banken demnach in Form von Zinskonditionenbeiträgen, Provisionen und Gebühren vorhanden. Aber auch hier lässt sich gedanklich eine Leistungsebene und •

-

-

eine Finanzebene unterscheiden.

Teil I:

I

Grundbegriffe und Zusammenhänge

î

«i

O)

rr.YY

0) C m



< •o



c

E E _

c

ü 'S

(0

•S

£ E SP S(A £= c

Q>

c

c

O

I 'S

5-°

C

m

£

E 9

c

o

+ +

c M4-

w

iS

" O

S3 0) 0)



3ô S

' »

It: fi

-S

> T3 -=

9 «

g

s.

»

7

Kap. 1 : Finanz- und Leistungsströme im Unternehmen

Die folgende Übersicht zeigt den Zusammenhang der Leistungs- und Finanzkreisläufe mit den Rechnungsebenen der Unternehmung.

BETRIEBLICHES WERTEFLUSSSCHEMA

Beschaffung Lager

Produktion Transformation

Beschaf-

[>

fungsmarkt

Lager

Absatz

Grundaus-

Umsatzerlöse

stattungs-

>

Absatzmarkt

güter

Gebrauchs-

güter Verbrauchs-

güter Aufwand

Ertrag

Leistungskreislauf Finanzkreislauf

Ausgaben und Auszah-

^i

J Führung hH Planung 4>i Organisation

0-

Forschungs- und

Entwicklungswirtschaft

Kundenbindungsmanagement

-TN_ ^

InformationslA/irtc

9

10

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

Neben den leistungs- und finanzwirtschaftlichen Kreislauffunktionen sind Querschnittsfunktionen im Unternehmen von Bedeutung. Querschnittsfunktionen sind Abläufe im Unternehmen, die bei einem gedanklichen Querschnitt durch das Unternehmen auf jeder betrieblichen Hierarchiestufe, das heißt auf allen Organisationseinheiten wie beispielsweise Stellen, Instanzen, Betriebstätten etc. vorkommen. Grundsätzlich können sechs Querschnittsfunktionen unterschieden werden:

Management Die Funktion des Managements, die aus den Grundteilbereichen Führung, Planung und Organisation besteht, wird durch die Informationswirtschaft und das

Controlling unterstützt. Controlling ist eng mit den Teilfunktionen des Managements verbunden und steht in einer stetigen Wechselbeziehung zur betrieblichen Informationswirtschaft. In der heutigen Unternehmenspraxis nimmt die Controllingfunktion eine immer wichtigere Stellung ein. Ausgehend von der ursprünglich reinen querschnittsbezogenen Servicefunktion des Controlling geht heute der Trend zu einem Controllingverständnis, das weitgehend unternehmensgestaltend wirkt. Investitionswirtschaft Die zweite Querschnittsfunktion ist die Investitionswirtschaft. Im Rahmen dieser Funktion geht es in erster Linie um die reinen Investitionsentscheidungen sowie um die für eine Investitionsentscheidung notwendigen Voraussetzungen, das heißt Entscheidungshilfen, wie beispielsweise das Investitionskalkül. Ist einmal eine Investitionsentscheidung getroffen und kommt es zur Anschaffung des entsprechenden Investitionsguts, beginnen die Abläufe innerhalb des betrieblichen Kreislaufs.

Personalwirtschaft

Eine weitere Querschnittsfunktion ist die Personalwirtschaft. Da die PersonalkosUnternehmungen oft einen hohen Anteil an den Herstellungskosten haben und das Personal langfristig in den Unternehmen verbleibt, kann die Personalwirtschaft in engem Zusammenhang zur Investitionswirtschaft gesehen werden. Dies gilt nicht zuletzt auch unter dem Aspekt der relativ hohen Aufwendungen ten in den

für betriebliche Fort- und Weiterbildung in Unternehmungen. Ähnlich wie bei der Investitionswirtschaft, geht es bei der Personalwirtschaft nicht um die Beschaffung von Personal, sondern um das Personalmanagement und die Personalentwicklung, damit also in erster Linie um Entscheidungen über den Personalbestand und dessen Qualifikation mit der dazu notwendigen Entschei-

dungsvorbereitung. Bei einer Verknüpfung der Personalwirtschaft mit der Investitionswirtschaft darf auf keinen Fall übersehen werden, dass die Personalwirtschaft neben einer wirt-

11

Kap. 1 : Finanz- und Leistungsströme im Unternehmen

schaftlichen Komponente vor allem auch soziale Aspekte mit berücksichtigen muss. In diesem Zusammenhang muss der Wertbegriff des Human Capital gesehen werden. Langfristiges Überlebenskonzept für Unternehmen ist demnach die Fokussierung auf motivierte, qualifizierte und zukunftsorientierte Mitarbeiter.

Forschungs- und Entwicklungswirtschaft Die Querschnittsfunktion Forschungs- und Entwicklungswirtschaft soll nicht nur als eine Servicefunktion für die Produktions- beziehungsweise Fertigungswirtschaft verstanden werden, sondern sie soll, wie die anderen Querschnittsfunktionen auch, übergreifend über alle betrieblichen Kreislauffunktionen wirken. Eine so verstandene Forschungs- und Entwicklungsfunktion soll unter anderem zu einer Evolution aller Querschnittsfunktionen führen, mit der Maßgabe, einen höheren Zielerreichungsgrad zu ermöglichen.

Kapazitätswirtschaft Gleiches gilt für die Kapazitätswirtschaft. Im Rahmen dieser Funktion soll auf allen Organisationsstufen eine optimale Kapazitätsauslastung im Sinne einer optimalen Verteilung von Ressourcen erfolgen.

Qualitätswirtschaft In den letzten Jahren ist ein besonderer Schwerpunkt auf den Qualitätseffekt bei der Leistungserstellung gesetzt worden. Mit der Einführung eines TQM Total Quality Managements sollen organisatorische Voraussetzungen geschaffen werden, Qualität in alle Unternehmensbereiche zu implementieren. In Qualitätsgruppen mit verschiedenen Arbeitskreisen werden zunächst Qualitätsstandards formuliert, die dann später in Soll-Ist-Vergleichen weiterverfolgt und weiterentwickelt werden. Die Qualitätsanforderung und -messung vollzieht sich in Sachleistungsunternehmen im Allgemeinen einfacher als in Dienstleistungsunternehmen. In Letzteren sind oft Kundenzufriedenheit, Beschwerdequotenentwicklung und Stornoquoten Hilfsgrößen zur Ermittlung und Weiterentwicklung von Qualitätsstandards. In die gleiche Richtung gehen die Qualitätsnormen der Qualitätsmanagement-Standards ISO/DIS 9001: 2000 (Draft International Standard). Qualitätskennzahlen werden von der Beschaffung bis zum Service für jeden Unternehmensbereich definiert. =

Kundenbindungsmanagement Customer-Relationship-Management und Customerlifetime-Value

Nachdem Deutschland in sehr vielen Dienstleistungsbereichen immer noch als Servicewüste bezeichnet werden kann, sollte die Kundenorientierung als betriebliche Querschnittsfunktion mit aufgenommen werden. Kundenorientierung bedeutet

12

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

in erster Linie: • • • •

Ausrichtung des Organigramms des Unternehmens am Kundennutzen Vertriebssteuerung über Kundennutzen Produktentwicklungsorientierung am Kundennutzen Personalentwicklungsanpassung am Kundennutzen. Gerade in Zeiten schnellen technologischen Wandels nimmt die Kundenbindung

auch in traditionellen Branchen tendenziell stark ab. Die Informationstechnologieentwicklung führt zu höherer Markttransparenz und damit zu höherer Produktwechselbereitschaft respektive Unternehmenswechselbereitschaft der Kunden. Ein • • •

Kundenbindungsmanagement (Customer-Relationship-Management) soll

die Analyse die Entwicklung den Aufbau

eines ökonomischen Kundenwerts zum Gegenstand haben. Insofern kann von Customerlifetime-Value als Kennzahl gesprochen werden. Mit einer solchen Kennzahl können zum Beispiel alle Netto-Cashflows aus einer Kundenbewertung über einen definierten Zeitraum gemessen werden. Die Notwendigkeit der Zuordnung des Kundenbindungsmanagements zu den betrieblichen Querschnittsfunktionen erscheint heute unabdingbar. Fazit:

Querschnittsfunktionen besitzen insofern finanzwirtschaftliche Bedeutung, als Entscheidungen in den einzelnen Funktionsbereichen finanzwirtschaftliche Strukturen und Prozesse determinieren.

Kontrollfragen Kontrollaufgaben -

1. 2. 3. 4. 5.

Erklären Sie den Unterschied zwischen Kreislauf- und Querschnittsfunktionen. Warum ist die betriebliche Finanzwirtschaft eine Kreislauffunktion? Beschreiben Sie den Leistungs- und Finanzkreislauf. Welche Besonderheiten sind bei Dienstleistungsunternehmen zu beachten? Erklären Sie die finanzwirtschaftliche Bedeutung der Querschnittsfunktionen.

Kap. 2: Ziele und Aufgaben

2. Kapitel: Ziele und

13

Aufgaben betrieblicher Finanzwirtschaft

Lernziele: Der Leser soll

Ziele von Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft unterscheiden, die Zielkonkurrenz zwischen Rentabilität und Liquidität erklären, Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft nennen und strukturieren können

• • •

Ziele und Aufgaben der betriebüchen Finanzwirtschaft sind streng voneinander trennen.

zu

Während Unternehmensziele Leitlinien für Unternehmensentscheidungen darstel-

len, und innerhalb dieser finanzwirtschaftlichen Ziele den Entscheidungsrahmen des Finanzmanagements markieren, sind finanzwirtschaftliche Aufgaben als Mittel zur

Zielerreichung zu verstehen.

2.1. Ziele der betrieblichen Finanz Wirtschaft Oberziele eines Wirtschaftsbetriebs sind unteraehmensexistentielle Ziele, also Ziele, derentwillen ein Betrieb überhaupt auf dem Markt ist. Das Oberziel kaufmännischer Unternehmen ist allgemein formuliert [> die langfristige Rentabilitétsmaximierung.

um

Rentabilität ist der •

Quotient

aus

Gewinn

und einer

beliebigen anderen wichtigen Unternehmensgröße, wie z. B. Eigenkapital, Fremdkapital, Gesamtkapital oder Umsatz. Rentabilitäten sind

Maßgrößen für Unternehmenserfolge

beispielsweise die Eigenkapitalrentabilität eine Kapitalergiebigkeit des inEigenkapitals dar. Sollen Rentabilitäten ermittelt werden, so ist zunächst die Frage zu stellen, was unter dem Gewinn einer Unternehmung zu verstehen ist. So stellt

vestierten

14

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

Mögliche Dimensionen eines unternehmerischen Gewinnes • • • • • • • • • • • • • •

sind:

Jahresüberschuss Dividende

Bilanzgewinn Kapitalgewinn vor Steuern Kalkulatorisches Betriebsergebnis vor Teilbetriebsergebnis

Steuern

Cashflow1

Rücklagenzuweisung

EBT (Earnings before Taxes) EBIT (Earnings before Interest and Taxes) EBDIT (Earnings before Depreciation, Interest and Taxes) EBITA (Earnings before Interest, Taxes and Amortisation) EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation)2 EPS (Earnings per Share)

Durch die Einbeziehung unterschiedlicher Gewinndimensionen in eine Berechnung der Rentabilität können zum Beispiel folgende Rentabilitätsquotienten wichtige Zielgrößen von Unternehmen sein.

Mögliche Rentabilitätsquotienten im Überblick •

Eigenkapitalrentabilität in %

Gesamtkapitalrentabilität in % »



Return-on-Investment in %

(ROI)

Return-on-Equity (ROE) RORC

=

Return-on-

regulatory Capital •

Umsatzrentabilität (1) Brutto in% Umsatzrentabüität (2) Netto in %

1 2

3

Betriebsergebnis

vor

EE-Steuern

Gesamtkapital

in % •

verteilungsfähiger Gewinn vor EE-Steuern3 Eigenkapital

Jahresüberschuss

vor

EE-Steuern

Gesamtkapital

=

xlOO

xlOO

Nettoertrag (nach Betriebskosten und Risikokosten) gebundenes Eigenkapital Net Income

Kernkapitalbedarf Jahresüberschuss

xlOO

vor

EE-Steuern

Umsatz

Betriebsergebnis

vor

EE-Steuern

Umsatz

Cashflow-Begriff siehe Seite 284ff, auch S. 219f. Depreciation (AfA auf materielle Wirtschaftsgüter) Amortisation (AfA auf immaterielle Wirtschaftsgüter) EE-Steuern Steuern vom Einkommen, Ertrag. Zum

xlOO

xlOO

xlOO

xlOO

15

Kap. 2: Ziele und Aufgaben

In der amerikanischen Literatur sind darüber hinaus weitere Kennzahlen gebräuch-

lich:1 •

Kapitalumschlag 4

Nettoertrag des Gesamtkapitals

(Capital Turnover)

Umsatz Net available for total

Capital

x

Earning Margin •

Rendite des durchschnittlichen

Gesamtkapitals

(Return •

on

average total

x

Capital)

common

Umschlag der Vermögenswerte (Return on risk adjusted Capital)2 RORAC

1

100

100

Net Income x

common, Shareholders

Average

Equity

Shareholders Equity)

(Asset Turnover)

2

Average total Capital

Rendite auf das durchschnittliche

Eigenkapital (Return on average •

Net Income

100

x

Graham/Dodd, Security Analysis, vgl. auch Seite 824 dieses Buchs.

Assets x

Turnover

100

Net Income x

ökonomischer

Kapitalbedarf

5. Aufl. Darmstadt

1992, S. 33ff.

100

100

16

Grundbegriffe und Zusammenhänge

Teil I:

Schema der

Gewinnentstehung

Gesamtkastenverfahren 1. Umsatzerlöse 2. Erhöhung oder

Betriebsertrag (durch Investitionen im Unternehmen erzielt)

3. 4.

Verminderung des unfertigen Erzeugnissen andere aktivierte Eigenleistungen sonstige betriebliche Erträge

Bestands

an

fertigen

und

5. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

Betriebsaufwand (durch Investitionen im Unternehmen verursacht)

6. Personalaufwand: a) Löhne und Gehälter b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung, davon für Altersversorgung 7. sonstige betriebliche Aufwendungen 8. EBITDA 9.

Abschreibungen: a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs

b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 10. EBIT Betriebsergebnis =

11.

Finanzertrag (durch Investitionen außerhalb des Unternehmens erzielt)

Erträge

nehmen 12.

aus

Beteiligungen,

davon

aus

verbundenen Unter-

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens, davon aus verbundenen Unternehmen

13.

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, davon aus verbundenen

•/•

Finanzaufwand

14.

(durch Investitionen außerhalb des Un-

ternehmens und Investitionen Unternehmensfremder im Unternehmen ver-

15.

Unternehmen

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon an verbundene Unternehmen

ursacht) 16. 17. + /•/• außerhalb der üblichen keit erzieltes Ergebnis

Geschäftstätig-

Finanzergebnis Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftsstatistik (Betriebsergebnis + Finanzergebnis (10 + 16)

18. außerordentliche Erträge 19. außerordentliche Aufwendungen 20. außerordentliches Ergebnis 21. EBT

f 22. Steueraufwand =

i

Steuern vom Einkommen und 23. sonstige Steuern 24.

Periodenergebnis ./.

vom

Ertrag

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

Kalkulatorische Kosten

• M an a gem enter folg

(Anderskosten + Zusatzkosten)

Ziele und

Kap. 2:

Schema der

17

Aufgaben

Gewinnentstehung

l'msatzkostenverfahren 1. Umsatzerlöse

Rohertrag •/•

2.

Herstellungskosten der brachten Leistungen

3.

Bruttoergebnis vom Umsatz

Rohaufwand

(Primäre Kosten)

Rohgewinn(-verlust)

:

zur

Erzielung

der Umsatzerlöse

er-

4. Vertriebskosten sekundäre

Erträge

5.

Allgemeine Verwaltungskosten

6.

sonstige betriebliche Erträge

7. sonstige betriebliche Aufwendungen

sekundäre Kosten

8. EBIT 9.

=

Betriebsergebnis

Erträge aus Beteiligungen, davon aus verbundenen Unternehmen

Finanzertrag (durch Investitionen

10.

außerhalb des Unternehmens

11.

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens, davon aus verbundenen Unternehmen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, davon ausverbundenenUnternehmen

erzielt) /

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon an verbundene

Finanzaufwand (durch Investitionen außerhalb des Unternehmens und Investitionen Unternehmensfremder im Unternehmen verursacht)

12.

Unternehmen

14.

Finanzergebnis

Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (Betriebsergebnis + Finanzergebnis (8 + 14) 16. außerordentliche Erträge 17. außerordentliche Aufwendungen 18. außerordentliches Ergebnis 15.

außerhalb der üblichen

Geschäftstätigkeit erzieltes Ergebnis

19. EBT 20. Steuern vom Einkommen und 21. sonstige Steuern

Steueraufwand

22.

Periodenergebnis

./. =

Ertrag

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

Kalkulatorische Kosten •

vom

Managementerfolg

(Anderskosten + Zusatzkosten)

18

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

Gewinnentstehungsbeispiel der Pollux

AG

in TEUR Gewinn- und

Verlustrechnung

Gesamtleistung (GL)

14.069

15.912

17.392

12

13

9

14.069

15.912

17.392

100 -13.669 97

100 -15.835 100

100 -16.176 93

400

77

1.216

3 -436 3

0 0 0

7 0 0

-36

77

1.216

in % GL

0

in % GL

0 0

0 0 0

7 0 0

-36

77

1.216

0 240 -5 0 235 2

0 227 -15 0 212 1

7 200 -17

199

289

1.399

1 0 0

2 -23 8

0 0

199

266

1.399

Veränderung Vj. % Rohertrag in % GL Betriebl. Nettoaufwand

in % GL EBITDA

in % GL Normal-AfA in % GL

EBITA Goodwill-AfA

in % GL

Zinserträge Zinsaufwendungen sonst. Finanzergebnis Finanzergebnis

in % GL

EBT in % GL Steuern in % EBT Jahresüberschuss

0 183 1

19

Kap. 2: Ziele und Aufgaben

Beispiel der TREUCOM AG Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr tt nach dem Umsatzkostenverfahren 31.12. tt

31.12. t0

EUR

TEUR

42.099.431,-

1 2

Umsatzerlöse Umsatzkosten

3

Bruttoergebnis vom Umsatz

4 5 6 7 8

Vertriebskosten

36.819,-

./. 16.016.471,-

Allgemeine Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Aufwendungen

./. 14.475,-

26.082.960,-

22.344,-

./. 14.167.703./. 9.455.464./. 4.050.413,-

./. 10.347,./. 6.032,-

./. 3.057-

2.377.671./. 359.178-

346-

./•!.-

Betriebsergebnis

427.871,-

3.253,-

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 11 Zinsen und ähnliche Aufwendungen Finanzergebnis

302.100,0,-

./. 101,-

./. 186.498,-

I-69-

115.602,-

1-124,-

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und Ertrag Sonstige Steuern

543.473,— ./. 653.229,— ./. 10.840,—

3.129,— ./. 1.581,—

Steuern gesamt

./.664.069,—

./. 1.611,—

Jahresfehlbetrag (Vorjahr: -überschuss)

./. 120.596

9

10

12 13 14

46,-

./.30



15

1.518,— —

Das folgende vereinfachte Beispiel zeigt, warum für Unternehmen nicht die Gewinngröße, sondern Rentabilität die wichtigste Zielgröße darstellt. Zwei Unternehmen erzielen jeweils einen Jahresüberschuss in gleicher Höhe, jedoch mit erheblich unterschiedlichem Kapitaleinsatz. Dadurch

ergeben

sich unterschiedliche

Kapitalrentabilitäten:

A-GmbH

B-KG

Jahresüberschuss 100.000,— EUR gesamtes investiertes

Jahresüberschuss 100.000 gesamtes investiertes

Kapital 1.500.000,— EUR



ROI

:

6,66%

EUR —

Kapital 2.500.000,— EUR



ROI

:4%

Beide Unternehmen produzieren die gleiche Ware bei gleichen Stückerlösen in Höhe von 10,— EUR pro Stück. Die Stückkosten betragen bei beiden Unternehmen jeweils 8,— EUR pro Stück für die ersten produzierten 1.000 Stück. Steigt die Produktion darüber hinaus an, entstehen Stückkosten in Höhe von 9,— EUR.

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

Gewinnentstehung nach Umsatzkostenver

1. Umsatzerlöse 2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 3. Bruttoergebnis vom Umsatz 4. Vertriebskosten 5. allgemeine Verwaltungskosten 6. sonstige betriebliche Erträge 7. sonstige betriebliche Aufwendungen 8. Erträge aus Beteiligungen, davon aus verbundenen Unternehmen 9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens davon aus verbundenen Unternehmen 10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, davon aus verbundenen Unternehmen 11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon aus verbundenen Unternehmen 13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 14. außerordentliche Erträge 15. außerordentliche Aufwendungen 16. außerordentliches Ergebnis 17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 18. sonstige Steuern 19. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag -

-

-

-

Überleitung zur ManageI Betriebswirtschaft-

Kap. 2: fahren und

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Ziele und

Aufgaben

Begriffe nach US-GAAP

Net sales (Operating revenues) Cost of sales (Cost of goods sold) Gross profit (Gross margin)

Selling, general and administrative expenses Operating income/loss (Income from operations) Interest income Interest expense

Other income Other expenses Income/loss from continuing

operations before income

taxes

11. Provision for income taxes (income taxes) 12. Income/loss from continuing operations 13. Noncontinuing items (all items net of tax)

Discontinued

operations (less applicable income taxes of USD) Extraordinary items (less applicable income taxes of USD) Cumulative effect of changes in accounting principles (less applicable income taxes of USD) 14. Net income/loss (Net earnings) -

-

-

Per share data: EPS

(earnings per share)

continuing operations Noncontinuing items Extraordinary items Discontinued operations Cumulative effect of changes in accounting principles Net income (Net earnings)

Income from

-

-

-

ment-Erfolgsrechnung licher

Gewinn/Erfolg

22

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

Die A-GmbH setzt 1.000 Stück, die B-KG 1.500 Stück ab. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Umsatzrentabilitäten: A-GmbH

Absatz Erlös 10,—/Stück

B-KG

Absatz Erlös 10,-

1.000 Stück

Umsatzerlöse Kosten 8,— EUR pro Stück

Umsatzerlöse Kosten 8,— EUR pro Stück für 1.000 Stück Kosten für 500 Stück 9,— EUR pro Stück Kosten insgesamt

10.000 —

;.ooo,Gewinn Umsatzrentabilität

=

1.500 Stück

-/Stück

2.000 —EUR

Gewinn

20%

=

15.000,-

=

12.500,-

=

2.500,—EUR

16,67%

Umsatzrentabilität

Das Ziel einer langfristigen Rentabilitätsmaximierung gilt naturgemäß bei jeder unternehmerischen Entscheidung als zu berücksichtigende Zielvorgabe auch für die betriebliche Finanzwirtschaft. Hinzu kommt als Nebenbedingung das Liquiditätsziel. Letzteres Ziel ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für das Überleben von Unternehmen. Das Liquiditätsziel, auch Liquiditätspostulat oder Prinzip des finanziellen Gleichgewichts genannt, besagt, dass eine Unternehmung nur solange lebensfähig ist, das heißt am Markt verbleibt, wie sie zu jeder Zeit in der Lage ist, ihre auf sie zwingend zukommenden Zahlungsverpflichtungen > betragsgenau und > zeitgenau zu

erfüllen.

Liquiditätsbedingung: Kassenanfangsbestand + Einzahlungen Auszahlungen > 0 für jeden Zeitpunkt —

Bei dem Ziel, ein Liquiditätsgleichgewicht zu erreichen, muss auch die Tatsache berücksichtigt werden, dass eine zu hohe aktuelle Liquidität die zum Beispiel dadurch entstehen kann, dass der Kassenbestand immer wesentlich größer ist als die durchschnittlich zu leistenden Kassenauszahlungen in den meisten Fällen zu einer Reduzierung der Rentabilität führt. -

-

Dieser Sachverhalt verdeutlicht, dass es sich bei den beiden Zielen der betrieblichen Finanzwirtschaft, Rentabilität und Liquidität, um konkurrierende Ziele handelt, denn eine hohe Liquidität geht in der Regel zu Lasten der Rentabilität und vice versa.

23

Kap. 2: Ziele und Aufgaben Daher sollen die Ziele der betrieblichen Finanzwirtschaft wie werden:

folgt formuliert

Ziele der betrieblichen Finanzwirtschaft

Rentabilität: so

hoch wie

möglich

so

Liquidität: viel wie nötig

Schematisierter Wirkungszusammenhang zwischen Gewinn und Liquidität Gewinn

Verlust

Erklärung: A B

C

=

= =

ausreichende Liquidität bei positivem Gewinn G, geringe Liquidität, immer noch ausreichend, höherer Gewinn G2 ausreichende Liquidität vorhanden, aber Verlust (G,), der zu einer Aufzehrung des Eigenkapitals und langfristig zur Überschuldung führt

24

Teil I:

2.2.

Grundbegriffe und Zusammenhänge

Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft

An dieser Stelle soll der Aufgabenbereich der betrieblichen Finanzwirtschaft kurz umrissen werden, damit der Untersuchungsgegenstand Konturen annimmt. Im Teil III folgt dann eine detaillierte Betrachtung. Bei der Analyse von Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft sollte zwischen einer

> funktionalen Betrachtung und einer > institutionellen Betrachtung differenziert werden.

Überblick über die wichtigsten Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft

aus

funktionaler und institutioneller Sicht Funktionale

Betrachtung

Durchführung des Zahlungsverkehrs Verwaltung von Bargeld, Buchgeld und Geldsurrogaten Verwaltung des Finanzanlagevermögens

Aufgaben im Bereich Finanzstruktur-Management

Aufgaben im Bereich Finanzprozess-Management •

Optimale Gestaltung des Finanzflusses -

-

im Unternehmen, das heißt

Lenkung Organisation Planung

Kontrolle des Finanzflusses mit Hilfe bestimmter Zielkriterien -

Ermittlung des betriebsnotwendigen Finanzierungsvolumens • Aufzeigen von Finanzierungsmög•

lichkeiten



-



Vorbereitung und Durchführung der Kreditaufnahme



Optimierung von Kapitalstruktur und Vermögensstruktur

Versuch einer

-

mit Hilfe bestimmter Zielkriterien

-

Vorbereitung und Durchführung der Eigenkapitalaufnahme

Die funktionale Betrachtung betrifft die reinen finanzwirtschaftlichen Abläufe im betrieblichen Kreislauf. Bei einer institutionellen Betrachtung steht das Finanzmanagement im Vordergrund. Hier wird der Unterschied zwischen Kreislauf- und Querschnittsfunktion deutlich, da es nun um die Einbeziehung des Gestaltungsaspekts geht. Unter dem Begriff Finanzmanagement wird die Gestaltung des gesamten Entscheidungsrahmens verstanden, der sich auf allen betrieblichen Organisationsstufen (Instanzen, Stellen) auf die

Kap. 2: Ziele und Aufgaben • • • •

Planung Beschaffung Verwaltung und Disposition

von

Finanzmitteln bezieht.

Kontrollfragen- Kontrollaufgaben 1. Erklären Sie den Unterschied zwischen Zielen und Aufgaben der betrieblichen

Finanzwirtschaft. Begründen Sie mit Hilfe eines Beispiels, warum Zielkonkurrenz zwischen den finanzwirtschaftlichen Zielen besteht. 3. Definieren Sie das Prinzip des finanziellen Gleichgewichts. 4. Wie sollten die Ziele der betrieblichen Finanzwirtschaft formuliert werden? 5. Geben Sie einen Überblick über wichtige Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft aus funktionaler Sicht. 6. Welche Aufgaben fallen in den Bereich Finanzprozess-Management? 7. Welche Aufgaben fallen in den Bereich Finanzstruktur-Management? 2.

26

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

3. Kapitel: Zur

Entstehung von Kapitalbedarf

Lernziele: Der Leser soll • • • •



die zentrale Bedeutung einer Kapitalbedarfsanalyse im Rahmen der betrieblichen Finanzwirtschaft erkennen, den Kapitalbegriff unter verschiedenen Aspekten erklären, den finanzwirtschaftlich orientierten Kapitalbegriff definieren und in allen Dimensionen verstehen, finanzwirtschaftliche Stromgrößen von finanzwirtschaftlichen Bestandsgrößen unterscheiden, Arten, Erscheinungsformen und Determinanten des Kapitalbedarfes darstel-

len, • •

den Kapitalbedarf eines Unternehmens berechnen, den Wirkungszusammenhang zwischen Kapitalumschlagshäufigkeit und Kapitalbedarf beschreiben

können.

Nach der Gründung einer Unternehmung fallen zunächst Anschaffungsausgaben wie zum Beispiel solche für Betriebs- und Geschäftsausstattung an. Oft entstehen Ausgaben sogar schon im Vorfeld der Gründung in Form von Rechtsberatungsund Steuerberatungsgebühren1; dazu kommen Notar- und Handelsregisterein-

tragungsgebühren. Hat eine Unternehmung dann den Geschäftsbetrieb aufgenommen, folgen Ausgaben für den Aufbau und die Weiterentwicklung der Produktionsstätten. Parallel dazu fallen Ausgaben für Unternehmenswerbung und Produkteinführungen an. Hinzu kommen Auszahlungen für Löhne, Gehälter, Mieten etc. Mindestens bis zu dem Zeitpunkt, an dem die ersten Umsatzerlöse zu Einzahlungen werden und in der Regel auch danach, müssen Finanzmittel bereitgestellt werden. Ein Teil dieser benötigten Finanzmittel kann das Gründungskapital der Gesellschaft sein.

Sind in einer Periode die Auszahlungen größer als die Einzahlungen das ist in der Gründungsphase oft der Fall entsteht ein Bedarf an zusätzlichen Zahlungsmitteln, das heißt ein so genannter Kapitalbedarf. Da dem Kapitalbedarf eine zentrale Bedeutung im Rahmen der betrieblichen Finanzwirtschaft zukommt, ist es notwendig, diesen genau zu analysieren. Dabei sollen zunächst die für das Verständnis notwendigen Grundbegriffe geklärt werden. -

-

1

Vgl.

hierzu die Phasen der

Unternehmensgründung Seite

52 und 861 ff.

27

Kap. 3: Kapitalbedarf

Kumulierte

Auszahlungen (A) Kumulierte

Einzahlungen (E) in

Geldeinheiten

Kapitalbedarf

i

0

3.1. Zum Der

1

2

i

i

l

4

5

t

Kapitalbegriff

Kapitalbegriff kann unter verschiedenen Aspekten gesehen werden. Aspekte des Kapitalbegriffs

( 1 V-

Volkswirtschaftliche

Betrachtungsweise

(2J— Betriebswirtschaftliche Betrachtungsweise Bilanzmäßiger Kapitalbegriff Finanzwirtschaftlicher

Kapitalbegriff

3.1.1. Volkswirtschaftliche

Betrachtungsweise Volkswirtschaftlich gesehen, ist Kapital neben

Arbeit und Boden einer der drei klassischen Produktionsfaktoren. Dabei wird unterschieden in:

f

Realkapital Sachkapital • Anlagen •



Maschinen Gebäude

Kapital Nominalkapital Geldkapital • Bargeld • Buchgeld • Geldsurrogate

28

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

3.1.2. Betriebswirtschaftliche 3.1.2.1. Bilanzorientierter

Betrachtungsweise

Kapitalbegriff

In der Betriebswirtschaftslehre kommen sehr unterschiedliche Kapitaldefinitionen vor. Eine allgemein übliche ist die bilanzmäßige Begriffserklärung. Danach ist Kapital (Passivseite der Bilanz) die abstrakte Wertsumme des Vermögens oder auch

die

Quelle des Vermögens (Mittelherkunft).

Bilanzmäßige Betrachtung

des

Erklärung der Zusammenhänge der AktivAktiva

Kapitalbegriffs und Passivseite der Bilanz

Bilanz

Passiva

Mittelverwendung

Mittelherkunft

Vermögen als Verwendung des Kapitals

Kapital als Quelle des Vermögens

-

-

Summe materieller und immaterieller

Wirtschaftsgüter




->

Kapitals) eines

Unternehmens

Anlagevermögens Umlaufvermögens

3.3.6.1.

Kapitalumschlag für einzelne Vermögensbereiche Der Kapitalumschlag des Anlagevermögens berechnet sich aus der technisch-ökonomischen Lebensdauer der Anlagegüter: (0 durchschnittlich) =

Kapitalumschlagshäufigkeit Anlagevermögens

des

360 0 AfA-Dauer der

Anlagegüter

in

Tagen

Beispiel: Ein Wirtschaftsgut mit 4-jähriger Nutzungsdauer 1.440 Tage hat eine Kapital360 1 1 des investierten Kapitals wird durch -, d.h. Umschlagshäufigkeit von: verdiente AfA pro Jahr wiedergewonnen. Beim Kapitalumschlag des Umlaufvermögens werden Teilrechnungen vorgenom=

=

-

men

und

H> ©

zwar

für die Bereiche

Lagerumschlag

Beschaffungslager Absatzlager

r-CH

® Produktionszeit

H>\

®

1

Debitorenumschlag

Lagerumschlag

Wird bei dem Beispiel des Computerherstellers unterstellt, dass die fertiggestellten Computer durchschnittlich 20 Tage im Fertigwarenlager verweilen, bevor sie an die Kunden ausgeliefert werden, und dass die Unternehmung 50.000.000,— EUR mit den Geräten umsetzt, dann berechnet sich der Kapitalbedarf für das Lager wie

folgt:

a) Lagerumschlagshäufigkeit

360 =

—-:-

0

Lagerdauer

in

Tagen

Da die 0 Lagerdauer 20 Tage beträgt, ist die Lagerumschlagshäufigkeit =18 Der 0 Kapitalbedarf für das Fertigwarenlager ermittelt sich also:

56

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

b) Kapitalbedarf für das durchschnittliche Fertigwarenlager

=

Lagerumsatz Lagerumschlagshäufigkeit

=

2.777.778

50.000.000,— 18

EUR —

Geht man der Frage nach, wie sich der Kapitalbedarf verändert, wenn sich die durchschnittliche Lagerdauer um 5 Tage auf 15 Tage reduziert, so ist erkennbar, dass die Lagerumschlagshäufigkeit von 18 auf 24 steigt, somit der Kapitalbedarf EUR sinkt. auf 2.083.333 —

Wirkungszusammenhang zwischen • Lagerumschlagshäufigkeit (LUH) • 0 Lagerdauer (LD) • Kapitalbedarf (KB) (bei gleichbleibendem Lagerumsatz) Î steigt Î LUH | LUH

-

| sinkt i 0 LD Î 0 LD

=

KB

=

KB

® Produktionszeit Für diesen Bereich des

Ausgeführte:

| Î

Leistungskreislaufs gilt analog

Je kürzer die Produktionszeit, desto höher die

pitals

das

zum

Lagerumschlag

Umschlagshäufigkeit (Drehzahl) des

Ka-

® Debitorenumschlag Bei dem Beispiel des Computerherstellers wurde ein durchschnittliches Kundenziel 30 Tagen angenommen (vgl. S. 49). Bei einem Umsatz von 50.000.000,— EUR. (Prämisse: alles Zielverkäufe) berechnet sich der Kapitalbedarf für die Finanzierung des durchschnittlichen Debitorenbestands wie folgt:

von

a) Debitorenumschlagshäufigkeit Da die 0

360 =-—-—-;-

0

Debitorenumschlag in Tagen Debitorenumschlagsdauer 30 Tage beträgt, ist die Debitorenum-

schlagshäufigkeit 12 Der Kapitalbedarf für einen durchschnittlichen Debitorenbestand ermittelt sich =

demnach:

b) Kapitalbedarf für 0

Debitorenbestand

50.000.000 12

=-—



EUR

Kundenzielvolumen =

——-—-—_

,

.

Debitorenumschlagshauiigkeit

=

4.166.666— EUR =====

57

Kap. 3: Kapitalbedarf

Wird der Frage nachgegangen, wie sich der Kapitalbedarf verändern würde, das Kundenziel um 20 Tage auf 10 Tage reduziert wird, so kann festgestellt werden, dass die Debitorenumschlagshäufigkeit von 12 auf 36 steigt. Gleichermaßen sinkt der Kapitalbedarf auf 1.388.888,— EUR. wenn

3.3.6.2.

Kapitalumschlag des

Gesamtunternehmens

Die Tatsache der funktionalen Abhängigkeit des Kapitalbedarfs von den Umschlagshäufigkeiten bedeutet für ein verantwortungsvolles Management, dass die Umschlagshäufigkeiten möglichst genau ermittelt werden müssen. Das gilt für viele Unternehmen, insbesondere für den Bereich der Lagerwirtschaft. Besonders wichtig ist ebenfalls die Beachtung der Tatsache, dass sich erhebliche Veränderungen bezüglich Umschlagshäufigkeiten und Kapitalbedarfshöhen ergeben können, sobald das Unternehmen auf Leasing zurückgreift. Wird der Kapitalumschlag für ein Gesamtunternehmen betrachtet, muss berücksichtigt werden, dass bei der separaten Berechnung des Kapitalumschlags für das Anlage- und Umlaufvermögen unterschiedliche Berechnungsgrundlagen, nämlich • im Anlagevermögen die Abschreibung, • im Umlaufvermögen reale Bestände,

Damit ist bei der Berechnung des Kapitalumschlags für das Gesamtunternehmen eine reine Addition der Ergebnisse von Anlagevermögen und Umlaufvermögen schlecht möglich. Für die (relativ grobe) Berechnung des Kapitalumschlags für das Gesamtunternehmen wird daher auf die „Hilfsgrößen" Umsatz und investiertes Kapital zurück-

zugrundegelegt wurden.

gegriffen.

So kann die Kapitalumschlagshäufigkeit für das Gesamtunternehmen (Kapitaldrehzahl des Gesamtunternehmens: KUges) als Quotient aus Jahresumsatz und investiertem Gesamtkapital berechnet werden. Jahresumsatz investiertes

Gesamtkapital (EK + FK)

Bezogen auf das Beispiel des Computerherstellers (Jahresumsatz 50.000.000,— EUR) ergibt sich bei einem investierten Gesamtkapital von beispielsweise 10.000.000,— EUR.i eine Kapitalumschlagshäufigkeit von 5, das heißt: fünf=

mal wird das investierte

Kapital im Unternehmen pro Jahr umgeschlagen. durchschnitliche Kapitalbindung =-beträgt demnach 72 Tage.

1

Der errechnete Wert des Kapitalbedarfs bezog sich nur auf den Zeitraum bis ligen Rückfluss der Finanzmittel durch die Umsatzerlöse.

Die

zum erstma-

58

Teil I:

Grundbegriffe und Zusammenhänge

Kontrollfragen Kontrollaufgaben -

1. Welche Aspekte von Kapitalbegriffen kennen Sie? 2. Definieren Sie den bilanzorientierten Kapitalbegriff. 3. Erklären Sie den finanzwirtschaftlich orientierten Kapitalbegriff und sagen Sie, welche finanzwirtschaftlichen Dimensionen damit verbunden sind. 4. Geben Sie jeweils drei Beispiele für geldbindende und geldentziehende Zah-

lungsströme.

5. Geben Sie jeweils drei Beispiele für geldfreisetzende und geldzuführende Zah-

lungsströme.

6. Skizzieren Sie typische Merkmale des Fremd- und des Eigenkapitals. 7. Definieren Sie den Begriff Kapitalbedarf. 8. Wie entsteht Kapitalbedarf? 9. Welche Formen des Kapitalbedarfs können unterschieden werden und worauf gründet sich die Unterscheidung? 10. Zählen Sie wichtige Bestimmungsfaktoren des Kapitalbedarfs auf und versuchen Sie diese zu systematisieren. 11. Welcher Unterschied besteht zwischen Brutto- und Nettokapitalbedarß 12. Welche Arten der Kapitalbedarfsermittlung kennen Sie und wodurch unterscheiden sich diese Berechnungsmethoden? 13. Geben Sie die Berechnungsformelfür die kumulativ-pagatorische Kapitalbe-

darfsermittlung an.

14. Was versteht 15. 16.

man unter Bindungsfristen in Zusammenhang mit der Kapitalbedarfsermittlung? Nennen Sie die wichtigsten Kritikpunkte an der kumulativ-pagatorischen Berechnungsmethode des Kapitalbedarfs. Erklären Sie die Wirkungszusammenhänge zwischen Kapitalbedarf und Kapitalumschlagshäufigkeit an einem Beispiel.

59

Kap. 4: Finanzierungsbegriff

4. Kapitel: Definition und

Abgrenzung des Finanzierungsbegriffs

4.1.

Vorstellung verschiedener Finanzierungsbegriife

Lernziele: Der Leser soll • die Entwicklungsstufen vom engen zum weiteren Finanzierungsbegriff erkennen, •

den Schritt vom Kapitalbedarfsbegriff zum

hen,

Finanzierungsbegriff nachvollzie-

den Finanzierungsbegriff definieren und in allen Dimensionen erfassen können.



Der Begriff Finanzierung hat sich in der Betriebswirtschaftslehre im Laufe der Jahre weiterentwickelt und zwar von einem relativ eng gefassten Begriff bis zu einem umfassenden Finanzierungsbegriff, wie er heute in der neueren Literatur und in der Praxis angewendet wird. Dabei sind folgende Stufen der Entwicklung erkennbar: enger

Finanzierungsbegriff

Begriffserweiterung

V weiter

Finanzierungsbegriff

© Finanzierung ist Kapitalbeschaffung auf der Basis

von

Effekten

@ Finanzierung ist daneben auch Kapital-

rückzahlung und Kapitalumschichtung ® Finanzierung ist auch Kapitalstrukturpolitik und Kapitaldisposition @ Finanzierung ist darüber hinaus auch Gestaltung aktueller und potentieller Zahlungsströme

60

Teil I:

4.2. Vom Es soll

Grundbegriffe und Zusammenhänge

KapitalbedarfsbegrifF zum Finanzierungsbegriff

folgende Definition zu Grunde gelegt werden: Finanzierung ist unternehmenszielgerichtete Deckung von Kapitalbedarf In dieser Definition ist

Folgendes impliziert:

als der Bedarf einer Unternehmung geldwertmäßigen Mit-ff>Da Kapitalbedarf d.h. Sach- und definiert ist der darauf aufbauende an

teln,

Finanzmitteln, wurde, Finanzierungsbegriff weiter gefasst. Er enthält somit nicht nur Aspekte der Geldbeschaffung, sondern auch jene der Strukturierung der Aktivseite der Bilanz. der Kapitalbedarf verschiedene Formen aufweisen kann, schließt eine an den -\z> Da Kapitalbedarf anknüpfende Definition Finanzierungen in Form von Kapitalrückzahlungen sowie Zins- und Dividendenzahlungen, die Kapitalabflüsse darstellen, mit ein.

Begriff der unternehmenszielgerichteten Deckung Kapitalbedarf soll als -|^>Der liquiditäts- und rentabilitätsorientierte Gestaltung der Zahlungsströme interprevon

tiert werden.

Kontrollfragen Kontrollaufgaben -

1. Wie hat sich der Finanzierungsbegriff in der Vergangenheit gewandelt? 2. Definieren Sie den Finanzierungsbegriff. 3. Erklären Sie die im Finanzierungsbegriff enthaltenen Aspekte.

Teil II Übersicht über Arten und Erscheinungsformen von

Finanzierungen

Ablaufschema des zweiten Teils i—j

Teil II

Übersicht über Arten und Erscheinungsformen

1. Schritt

2. Schritt

von

Finanzierungen

Systematisierung von Finanzierungsarten

Arten und Erscheinungsformen der

Außenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Kreditfinanzierung Mischformen n

3. Schritt

Subventionsfinanzierung

Arten und Erscheinungsformen der

Innenfinanzierung

Selbstfinanzierung sonstige Innenfinanzierung 4. Schritt

Sonderformen der

Finanzierung Finance Leasing

Operate Leasing

Franchising

62

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

In dem zweiten Teil werden Arten und Erscheinungsformen von Finanzierungen behandelt. Dabei wird in einem ersten Schritt eine Systematisierung von Finanzierungsarten vorgenommen. Nach der Außenfinanzierung werden dann die Innenfinanzierungsvorgänge analysiert und anhand von Kriterien beurteilt. Am Schluss des zweiten Teils erfolgt die Behandlung der Sonderformen der Finanzierung.

Kap. 1: Finanzierungsalternativen

1. Kapitel:

63

System at isi er ungsmöglichkeiten von Finanzierungsalternativen

Lernziele: Der Leser soll • • •

mögliche Beurteilungskriterien von Finanzierungsformen erkennen, eine Systematisierung von Finanzierungsarten nach dem Kriterium der Mittelherkunft vornehmen, die Begriffe Außen- und

Innenfinanzierung unterscheiden

können.

Die sich einer Unternehmung bietenden Möglichkeiten zur Deckung von Kapitalbedarf können die unterschiedlichsten Arten und Erscheinungsformen aufweisen. Sie sollen im Folgenden anhand von Kriterien beurteilt, zu Gruppen zusammengefasst und geordnet werden.

Mögliche Beurteilungskriterien sind: • Herkunft der Finanzierungsmittel • Rechtsstellung des Kapitalgebers • Dauer der Finanzierungen • Häufigkeit der Finanzierungen • sonstige Kriterien, wie zum Beispiel Kosten der Finanzierung oder Schnelligkeit der Abwicklung Werden Finanzierungen nach der Herkunft der Finanzmittel beurteilt, so lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: Außenfinanzierung ist die Deckung von Kapitalbedarf aus unternehmensexternen Quellen, das heißt, Finanzmittel werden von außerhalb der Unternehmung zugeführt. Bei der Beurteilung nach diesem Kriterium ist es unerheblich, ob es sich bei den von außen in die Unternehmung fließenden Finanzmitteln um Eigenkapital oder

um

Fremdkapital handelt.

Da

es

sich bei dieser Art von Finanzmitteln um wird in diesem Zusammenhang auch

extern aufgebrachte Finanzmittel handelt, von externer Finanzierung gesprochen.

Innenfinanzierung ist die unternehmensinterne Deckung von Kapitalbedarf, das

heißt, dass die Finanzmittel aus der Unternehmung resultieren, etwa aus der Einbehaltung von aus Umsatztätigkeit entstandenen Gewinnen oder aus Vermögens-

umschichtungen (Aktivtausch). Werden Finanzierungen nach der Rechtsstellung des Kapitalgebers beurteilt, so ergeben sich ebenfalls zwei Gruppen: Eigenfinanzierung ist vor allem dadurch charakterisiert, dass die bisherigen Eigentümer (zum Beispiel Gesellschafter) der Unternehmung zusätzlich Eigenkapital zuführen (Beteiligungsfinanzierung) oder ihnen zustehende Gewinnanteile in der Unternehmung belassen (Thesaurierung). Darüber hinaus wird von Eigenfinanzierung gesprochen, wenn neben den bestehenden Anteilseignern weitere hinzukommen und Eigenkapital in die Unternehmung einbringen.

64

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Fremdfinanzierung ist jede Art der Kapitalzuführung, bei der die Kapitalgeber eine Gläubigerposition gegenüber der Unternehmung haben (Kreditfinanzierung). Die bisher dargestellten Beurteilungskriterien sind die für Systematisierungen am häufigsten angewendeten. Daneben ist jedoch manchmal auch das Beurtei-

lungskriterium „Dauer der Finanzierung" sinnvoll. Danach können folgende Finanzierungen unterschieden werden: Die Unterscheidung von Finanzierungsarten nach der Dauer der Finanzierung kommt in der Regel nur im Bereich der Fremdfinanzierung vor, da hier im Gegensatz zur Eigenfinanzierung die Kapitalüberlassung befristet ist. Ein weiteres Beurteilungskriterium ist die Häufigkeit der Finanzierung. Danach kann wie folgt unterschieden werden: Beurteilungskriterium: Rechtsstellung des Kapitalgebers

Beurteilungskriterium:

Herkunft der Finanzmittel

Eigenfinanzierung Fremdfinanzierung

Außenfinanzierung Innenfinanzierung

kurzfristige Finanzierungen (bis zu 1 Jahr Laufzeit)

Beurteilungskriterium: Finanzierung

Dauer der

mittelfristige Finanzierungen (1-5 Jahre Laufzeit) langfristige Finanzierungen (über 5 Jahre Laufzeit) laufende, revolvierende

Finanzierungen Beurteilungskriterium: Häufigkeit der Finanzierung

einmalige, zu besonderen Anlässen notwendige Finanzierungen, wie zum Beispiel Gründung -

-

-

Fusion

Sanierung Übernahme

-

Die bisher angesprochenen Beurteilungskriterien helfen, Finanzierungsmöglichkeiten zu systematisieren. Dies ist notwendig, um Besonderheiten und Gemeinsamkeiten einzelner Kategorien herauszustellen.

Kap. 1 : Finanzierungsalternativen

65

Finanzierungsalternativen im konkreten Fall können auch nach weiteren Kriterien beurteilt werden. Solche Beurteilungskriterien sind zum Beispiel: • •

Finanzierungsalternative Schnelligkeit der Abwicklung der Finanzierung,

Kosten der

das heißt der Zeitraum

von

der

Finanzierungsentscheidung bis zum Liquiditätszufluss • Verfügbarkeit der Finanzmittel • Mitspracherechte der Kapitalgeber Auswahl der Kriterien sowie Ergebnis der Beurteilung hängen in den meisten Fällen stark vom konkreten Einzelfall ab. Es ist daher schwierig, mit Hilfe der vier vorgenannten Kriterien allgemein zu entscheiden, welche Finanzierung zu wählen ist. Im Folgenden sollen die wichtigsten Finanzierungsarten genauer vorgestellt und nach dem Kriterium der Mittelherkunft systematisiert werden. Das Beurteilungskriterium der Mittelherkunft wird gewählt, da sich unter diesem Aspekt die betriebswirtschaftlichen Eigenarten der Finanzierungsmöglichkeiten am besten zeigen lassen.

Systematisierung von Finanzierungsarten

nach dem Kriterium der Mittelherkunft

Innenfinanzierung

Außenfinanzierung

Beteiligungsfinanzierung

Kredit-

Subventions-

Selbst-

finanzierung

finanzierung

finanzierung

Eigenfinanzierung

finanzierung

Fremd-

sonstige Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung

Kontrollfragen Kontrollaufgaben 1. Welche Beurteilungskriterien von Finanzierungsalternativen kennen Sie? 2. Durch welche wichtigen Merkmale sind Eigen- und Fremdfinanzierung zu cha-

rakterisieren? 3. Erklären Sie die

rung?

wichtigsten Unterschiede zwischen Außen- und Innenfinanzie-

4. Sortieren Sie die

Begriffe

Selbstfinanzierung

-

-

Kreditfinanzierung

sonstige Innenfinanzierung

Subventionsfinanzierung Beteiligungsfinanzierung nach dem Kriterium der Mittelherkunft zu den Gruppen Außen- und Innenfinan-

-

-

-

zierung.

66

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

2. Kapitel: Grundlagen der Außenfinanzierung Im Rahmen der Außenfinanzierung wird zunächst auf die Beteiligungsfinanzierung eingegangen. Dieser wird dann die Kreditfinanzierung gegenübergestellt, um zeigen zu

können, wie sich

aus

beiden

lassen.

Finanzierungsformen Mischformen

entwickeln

In diesem Abschnitt werden zunächst die Möglichkeiten der Beteiligungsfinanzierung nicht emissionsfähiger Unternehmen untersucht. Es schließen sich dann die Analysen der Beteiligungsfinanzierung emissionsfähiger Unternehmen und ein Kapitel über Private Equity an.

Wichtige Merkmale und Bestimmungsfaktoren der Beteiligungsfinanzierung 2.1.

Lernziele: Der Leser soll • • • • •



Beteiligungsfinanzierung in ein Finanzierungsartenschema einordnen, Begriffe Einlagen- und Beteiligungsfinanzierung unterscheiden, beschreiben, welche Form der Eigenkapitalüberlassung grundsätzlich mögdie die

lich sind, die Beteiligungsfinanzierungsmöglichkeiten von nicht emissionsfähigen Unternehmen von jenen emissionsfähiger Unternehmen differenzieren, die Möglichkeiten und Grenzen der Beteiligungsfinanzierung bei den wichtigsten Rechtsformen aufzeigen und erklären, die Besonderheiten der Einlagenfinanzierung emissionsfähiger Unternehmen

erkennen,

• • • • •

eine Übersicht über die Struktur der Finanzmärkte geben, die Aktienarten als wichtigstes Instrument der Beteiligungsfinanzierung kennen und voneinander unterscheiden, verschiedene Möglichkeiten der Wertermittlung einer Aktie unterscheiden, den Bilanzkurs, den Ertragswert, das Kurs-Gewinn-Verhältnis berechnen, die verschiedenen Möglichkeiten der aktienrechtlichen Kapitalerhöhung er-

klären, • •

einen Bezugsrechtswert berechnen, eine Opération Blanche erklären

können.

Die Beteiligungsfinanzierung präziser formuliert die Einlagenfinanzierung ist eine Finanzierungsart, bei der Eigenkapital von außerhalb der Unternehmung zugeführt wird. Diese Finanzierungsmöglichkeit unterscheidet sich demnach von den anderen Arten der Außenfinanzierung maßgeblich durch die Rechtsstellung des Kapitalgebers. Merkmale und Bestimmungsfaktoren der Beteiligungsfinanzierung ergeben sich somit durch die spezifischen Eigenarten des Eigenkapitals. -

-

67

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung Ablaufschema

Beteiligungsfinanzierung -Einzelunternehmung

1. Schritt

Nicht

Unternehmungen

2. Schritt

GbR (BGB-Gesellschaft)

emissionsfähige

Emissionsfähige Unternehmungen

Partnerschaftsgesellschaften

Stille Gesellschaft -OHG -KG GmbH

Genossenschaft •-Gesellschaftsmischformen

Die Aktie als Instru-

Beteiligungsfinanzierung ment der

*

Aktienarten

Wert der Aktie als

Bestimmungsfaktor des Beteiligungsfinanzierungsrahmens

Stammaktien

Vorzugsaktien Kurswert Einheitskurs Bilanzkurs

Ertragswertkurs Kurs-GewinnVerhältnis

Beteiligungsfinanzierung durch Formen der Kapitalerhöhung

Ordentliche

Kapitalerhöhung Bedingte

Kapitalerhöhung Genehmigte

Kapitalerhöhung Kapitalerhöhung

aus

Gesellschaftsmitteln 3. Schritt Private

Equity

Teil II: Übersicht über

68

Finanzierungen

Typisch für einen Beteiligungsfinanzierungsvorgang ist die Unternehmensgründung, bei der die Gesellschafter oder der Eigentümer Finanzmittel in Form von Eigenkapital zur Verfügung stellt, um den Start des Unternehmens zu ermöglichen. Die Begriffe Einlagen- und Beteiligungsfinanzierung können auch wie folgt unterschieden werden:

bisherigen Eigentümer Einlagenfinanzierung

des oder der

Eigentümer (Gesellschafter) Beteiligungsfinanzierung

der

neuen

Beteiligungsfinanzierung findet stets bei der Unternehmensgründung statt, ist jedoch in den meisten Fällen kein einmaliger Finanzierungsvorgang, sondern eine Finanzierungsform, die zum Beispiel bei jeder Kapitalerhöhung des Unternehmens vorkommen kann. Der Ausdruck Beteiligungsfinanzierung trifft nicht für alle Eigenkapitalzuführungen von außen zu, da in Unternehmen nicht zwangsläufig Beteiligungsverhältnisse vorliegen müssen (beispielsweise bei der sogenannten Ein-Personen-GmbH oder bei Einzelunternehmungen). Insofern ist Einlagenfinanzierung zwar der umfassendere aber nicht sehr gebräuchliche Ausdruck für diese Finanzierungsalternative.

Die

Eigenkapitalüberlassung ist grundsätzlich in folgenden Formen möglich: Geldeinlage Sacheinlage

Durch

Einlage von Rechten, wie z.B. Lizenzen, Patenten und ähnlichen

immate-

bisherige Gesellschafter

Durch neu hinzukommende Gesellschafter

riellen Vermögensgegenständen

Werden Bestimmungsfaktoren dieser Finanzierungsalternative betrachtet, so ist als wichtiger Faktor die Rechtsform der Unternehmung zu berücksichtigen. Die rechtliche Rahmenstruktur die Unternehmensverfassung legt Möglichkeiten und Grenzen der Beteiligungsfinanzierung von vornherein fest. Daher muss diese Finanzierungsalternative in Abhängigkeit der verschiedenen Rechtsformen gesehen werden. Da die Rechtsformwahl Entscheidungsgegenstand der Eigentümer der Unternehmung ist, bestehen zwischen dieser und möglichen Finanzierungsalternativen Interdependenzen. -

1

-

Da der Begriff Einlagenfinanzierung weniger gebräuchlich ist, soll im Folgenden nur der Terminus Beteiligungsfinanzierung angewendet werden und dieser als Sammelbegriff für jegliche Eigenkapitalüberlassung verstanden werden.

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

69

Bei der Analyse der Beteiligungsfinanzierung kann zwar nach dem üblichen Rechtsformschema vorgegangen werden; danach kann in Personen- und Kapitalgesellschaften unterschieden werden. Zweckmäßiger ist es aber aus finanzwirtschaftlicher Sicht, die Analyse darauf zu gründen, ob Unternehmen in der Lage sind, Wertpapiere zu emittieren (Kriterium: Effektengeschäftsfähigkeit). Danach kann zwischen nicht emissionsfähigen und emissionsfähigen Unternehmen differenziert werden.

Einzelunternehmung Gesellschaft des bürgerlichen "Rechts (BGB-Gesellschaft oder GbR)

1 —Aktiengesellschaft

-Stille Gesellschaft

3

-Offene

Handelsgesellschaft Kommanditgesellschaft, Mischformen GmbH & Co. KG Gesellschaft mit beschränkter

Kommanditgesellschaft auf

Aktien

|—AG

+ Co. KG a.A.

AG +

Atypisch still

GmbH + Co. KG a.A.

Haftung

|~h~|— AG + Co. KG Aufgrund gesetzlicher Vorschriften ergeben sich je nach Rechtsform unterschiedliche Mindestanforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten. Die wichtigsten Kriterien sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. 2.1.1

Beteiligungsfinanzierungsmöglichkeiten bei nicht emissionsfähigen Unternehmungen in Abhängigkeit der jeweiligen Rechtsform

Beteiligungsfinanzierung bei Einzelunternehmungen Die Eigenkapitalbeschaffungsmöglichkeiten der Einzelunternehmung sind auf den Unternehmer selbst beschränkt. Er haftet mit seinem gesamten geschäftlichen und privaten Vermögen. Der Einzelunternehmer besitzt eine große Flexibilität bezüglich der Eigenkapitalausstattung seines Unternehmens, da er jederzeit Eigenkapital aus dem privaten Bereich der Unternehmung zufügen, aber dieses auch jederzeit wieder abführen 2.1.1.1.

kann.

Normalerweise sind jedoch die Eigenkapitalbeschaffungsmöglichkeiten durch das Volumen des Privatvermögens des Einzelunternehmers begrenzt. Dadurch wird deutlich, dass bei dieser Rechtsform der Einlagenfmanzierungsspielraum stark eingeengt ist. Reichen die Eigenkapitalbeschaffungsmöglichkeiten des Einzelunternehmers aus seinem Privatvermögen nicht aus und besteht weiterhin Kapitalbedarf für die Unternehmung, bleiben nur die Möglichkeiten der Änderung der Rechtsform oder der Aufnahme eines stillen Gesellschafters.

70

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Überblick über die Unternehmensformen1 UNTERNEHMENSFORMEN Unternehmensformen des privaten Rechts

I -

F.inzelunternehmcn

Kaufmann im Sinne des HOB

Eintragung im

HR. HGB in vollem Umfang

Nichtkaufmann

Handwerker, Land- und Forstwirte, freie

Berufe, Kleingewerbetreibende. Keine Ein-

maßgebend.

tragung im HR. HGB nicht anwendbar.

Gesellschaften im engeren Sinne

Eingetragene Genossenschaften e.G.

Personengesellschaften

Kapitalgesellschaften

Keine jur. Personen, im Vordergrund stehen die Pers. der

Jur. Personen, Person der Gesellschafter tritt im Allgemei-

Gesellschafter (die natürliche oder jur. Personen oder auch

bestimmte Personengesellschaften sein können).

OHG in

Geregelt §§ 105-160 HGB, erg. §§705 bis 740 BGB,

Handelsges.,

alle Gesellschafter haften voll, Eintragung im HR.

Geregelt im Gesetz betr. die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften. Grundgedanke: Förderung d. Wirtschaft d. Mitglieder, jur. Personen, körperschaftsteuerpfl., Eintr. im Gen.-Register. Kein festes Stamm- oder Grundkapital, keine geschlossene Mitgliederzahl (mind. 7 Mitglie-

hinter die KapitalbeteiliUnterliegen der Körperschaftsteuer. Entstehen durch Eintragung im HR. nen

gung zurück.

Kommandit-

gesellschaft §§161-177a HGB, erg. Vorschriften über OHG u. damit BGBGes., Han-

delsgesellschaft, Eintragung im HR.

Stille Gesellschaft

der erforderlich). Ob bei Insolvenz der e.G. die Mitglieder Nachschüsse zu leisten haben richtet

sich nach dem Statut

BGBGesellschaft

Geregelt in §§

Geregelt

in

§§

(§6 Nr. 3 GenG).

GmbH

Geregelt

230 bis 237 HGB. Keine

705-740 BGB. Keine Han-

GmbHG. jur.

Handelsgesellschaft, reine Innengesell-

delsgesellschaft,

es

schaft, nach außen tritt

nur

Geschäftsinhaber auf. Keine Eintra-

keine Eintragung im HR. Kein Kaufmann i.S. des

HGB.

Geregelt im AktG, jur.

Person, festtal

Person, festes

Stammkapi(mind.

kein Gesell-

dung der übrigen Vorschrif-

50.000

Geschäftsanteile sind nicht wert-

sind in Form

papierrechtl.

(Inhaber- oder

Namensaktien)

Vorschriften über die KG, soweit der

Beweisurkun-

wertpapier-

Komplementär

EUR).

EUR), Anteile —

von

Aktien

rechtl.

A riteilsii bort ra-

gmig bedarf notarieller Be-

gen.

290, weitge-

25.000,—

den).

schaftsvermö-

Geregelt im AktG, §§ 278hend Anwen-

Grundkapital (mind.

verbrieft (nur

gung im HR,

KGaA

AG

im

urkundung.

ten des AktG, z.T. auch der

betroffen ist.

ver-

brieft. Vinkulierung der Ak-

kann auch

tien jedoch

juristische Per-

möglich.

Komplementär

son

sein.

1 Sonderform GmbH Als

u.

Co. KG2

Komplementär fungiert eine GmbH, auf diese Weise kann Haftung beschränkt werden (Grund typen Vermischung). 1 2

Typische stille Gesellschaft stil-

Stiller Gesellschafter gilt steuerl. als

beteiligt, steuerlich

kei-

Mitunternehmer, ist an stillen Reser-

Mitunternehmerschaft sondern Einkünfte aus Kapitalvermögen.

ne

stille Gesellschaft

an

Stiller Gesellschafter ist nicht len Reserven

Atypische

beteiligt. Ergibt sich aus der vertraglichen Ausgestaltung, die von Regelung im HGB abweicht. ven

Vgl. Stehle, H., Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, Entsprechend könnte auch eine AG u. Co. KG gestaltet werden.

17. Aufl.

Stuttgart

et al. 2001.

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

Gesellschaften

Unternehmensformen des

(im weiteren Sinne)

öffentlichen Rechts

Körperschaften des öffent-

Eigenbetriebe gemeindeeigene Betriebe, geregelt in der Eigenbetriebsverordnung

lichen Rechts

(u.a. auch Sparkassen)

Vereine

geregelt im BGB, jur. Personen Eintragung im Vereins-

register

(häufig bei EnergieversorgungsVerkehrsbetrieben).

BGB (haben gelegentlich Wirtschaft I. Nebenbetrieb).

und

1 Stiftungen Grundsatzregelung §§80ff. BGB, sonst landesrechtliche Vorschriften.

Sonderformen nur für bestimmte Geschäfts-

oder

zweige Berufsgruppen.

NichtWirtschaft liehe Vereine §21

71

Wirtschaftliche Vereine §22 BGB, staatl. Rechtsverlei-

Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EW1V) auf EG-Recht beruhend (Verordnung des EG-Rates

25.7.1985). Voraussetzungen für die Bundesrepublik im EWIVAusführungsgesetz vom 14.4.1988 geregelt. vom

hung (sehr selten).

Partner-

Versiche-

schafts-

rungs-Verein

Hesellschaft

auf Gegen-

Geregelt im PartGG

vom

25.7.1994.

Spezialgesetz für

Freie Berufe. Seit 1.7.1995 in Kraft. Kein Kaufmann i.S.

des HGB.

seitigkeit Geregelt im

Bergrechtl.

Gewerkschaft Geregelt in den lan-

desrechtli-

Ges. über die

chen

Beaufsichtigung der priv. Vers.-Unternehmen und

gesetzen bzw. ab 1.1.1982 im

Bausparkassen.

gesetz. Jur. Person, kör-

Jur. Person,

körperschaftsteuerpflichtig. Rechtsform ist ausgelaufen.

Berg-

Bundesberg-

perschaftsteuer-

pflichtig.

Reohtsform

ist ausgelaufen.

Reedereien

(Partenreedereien)

Geregelt im HGB §§489ff.

72

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen S 5; E ,

¿

all «1,1 g

-

S3

lis O X! X)

S iS 3

3

a ,ï

-a

"3

-c

ioSsi a

-d D S

g g.SW C g I a Ü- '-«g ,

ai

u




«

o

orj

|

J3

IS«
s 3 u u



«

ta

^

¿2 l St w ~h

5P

Xj

j

n

2 y 'K 'S 'S,

X3 g P « >

¿4 DÍJA

TJ

*-

I §•8 f

c

c

X3 o

y

S

Ü

o-a

a-g ls| R=j| ^Sï3

o

ES

D.:rt G

5-o

?



£ ¡* s «i-S S

O

c

«í

S

.S

S

2P-3! ¿

M 33 rt u ¿3

O -ftf

m

¡¡-o gu co

Ç ü-° S

ÜJ

33

c c

'S-ê

a.a

a

W

ö

q

o

g d¿

m 34 eol£

„g

p.|^ SE^ -.H

S

C

as

S Ui

0)

u

OH«

o (U

T5

a. o

o i

xa

.=?

-c a gM-O -t! s

su /,-_--

« xi

1>

55 H

3 §S -sJ «« O5

«3

~

~

S Sr o

S c92a B -g J2 nc •s (U S u -3

«1

3

0>



N • •

e

Q>

I

s

94

2.1.1.5.1.5.

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Beispiel einer Anteilspreisberechnung und Fondsperformance

01)

c

s 05

¡2 u

3






Venture

M

• • •

Management buy out (MBO) Management buy in (MBI) Leveraged buy out (LBO)

-N

• off • carve out

{>

-iH

Capital

Spin



Split-up (Unternehmensteilung)



Sell-off oder Divestitures (Desinvestitionen

W • Mezzanine

Capital

f>



Turnaround-financing

W



Pre-IPO

j>



Geschlossene Fonds

von

Teilbereichen)

Form

von

Be-

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

247

Bei Unternehmen, in die das Beteiligungskapital fließt, handelt es sich meist Unternehmen innovativer Branchen. Durch dieses Merkmal ist aus der Sicht des Beteiligungskapitals davon auszugehen, dass diese Unternehmen das Potenzial besitzen, überdurchschnittliche Umsatz- und Gewinnchancen zu realisieren. um

Definition: Venture Capital ist Eigenkapital, das von spezialisierten Unternehmen als Beteiligungskapital in Unternehmen mit hohen Gewinn- und Wachstumspotenzialen investiert wird um diese aufzubauen, weiterzuent wickeln und an die Börse zu führen (IPO) oder an Unternehmen zu verkaufen (Trade Sale).

2.2.2. Arten und

Erscheinungsformen von Venture Capital

Dimensionen des Venture

Capitals

Beteiligungskapital für Neugründungen von Unternehmen mit innovativen TechnorW logien insbesondere der New Economy

H>^

Kapitalversorgungsfunktion

-0|

Kapitalversorgungsfunktion und Managementbetreuungsfunktion wirken in allen Entwicklungsstadien des Unternehmens und über alle Lebenszyklusphasen der hergestellten Produkte bzw. Leistungen

W

durchschnittlichen

H>^

Ziel ist die

Managementbetreuungsfunktion

Überlassung von Beteiligungskapital mit anfanglich hohem Risiko aber späteren überGewinnerwartungen

Börseneinführung (IPO/Going-Public)

bedeutet Rückzug aus dem Beteiligungsverhältnis (möglich auch zum H^ Exit-Strategie Zeitpunkt des IPO oder Trade Sale

Der Terminus Venture • • •

Capital ist vielfältig und reicht von:

Risikokapital über Wagniskapital bis Chancenkapital.

Nachfolgend wird ein Überblick über Dimensionen der Venture-Capital Finanzierung gegeben. Aus der Sicht der betrieblichen Finanzwirtschaft ist Venture Capital Finanzierung eine unter besonderer Intention der Kapitalgeber durchgeführte Beteiligungsfinanzierung, die zusätzlich dadurch gekennzeichnet ist, dass die Repräsentanten des Beteiligungskapitals oder deren Bevollmächtigte eine Managementbetreuungsfunktion mit übernehmen.

248

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Die Grundidee der Venture

Capital-Finanzierung entstand aufgrund

der Tat-

sache, dass die Marktdurchsetzung innovativer Technologie oft an Finanzierungs-

lücken schon in der sogenannten Start-up-Phase scheitert. Dieses Scheitern ist in vielen Fällen auch darauf zurückzuführen, dass Kreative, die innovative Technologien entwickeln oder anwenden, keine oder zu geringe Managementkenntnisse besitzen. Die Zusammenführung von Kapital und Technologie, verbunden mit einer Managementservicefunktion, liegt nahe und wird oft erfolgreich praktiziert.

2.2.3. Phasenschema einer

Die

idealtypischen Venture Capital-Finanzierung

idealtypische Venture Capital-Finanzierung vollzieht sich in sechs

Stufen.

Early-Stage-Financing Die Finanzierung eines Unternehmensstarts verschiedenen Phasen ab.

(Early-Stage-Financing) läuft in drei

Frühphasenfinanzierung 1. Phase:

Seed-Financing

In dieser Vorbereitungsphase wird ein relativ geringer Kapitalbetrag einem Unternehmer zur Erstellung eines Konzepts bereitgestellt beziehungsweise von diesem

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

249

selbst eingelegt. Dabei wird der Grundstein für die formaljuristische Bewältigung der Unternehmensgründung und -entwicklung gelegt. Unternehmensspezifische Leitbilder und Ziele werden formuliert, der anvisierte Markt definiert, bestimmte Marktsegmente ausgeklammert. Das sogenannte Seed Money kann für den Kapitalgeber eine äußerst rentable Kapitalanlage darstellen, wenn der Unternehmensstart erfolgreich verläuft und das Unternehmen langfristig am Markt verbleibt. Diesen großen Gewinnchancen stehen jedoch auch hohe Verlustrisiken gegenüber. Deshalb erfolgt nur selten in dieser Entwicklungsphase eine Beteiligungsfinanzierung mit Venture-Capital. Der Unternehmer muss vorwiegend Eigenmittel und gegebenenfalls darüber hinaus öffentliche Fördermittel einsetzen. 2. Phase:

Start-up-Financing

In dieser Phase erfolgt die Unternehmensgründung. Die Entwicklungsphase ist weiterhin gekennzeichnet durch die technologische Reifung des Produkts bis zur Herstellung von Prototypen. Die kommerzielle Vermarktung hat noch nicht begonnen. In diesem Zeitraum erfolgt auch die Erstellung eines umfassenden Unternehmensplanungskonzepts. Ein detailliertes Marketingkonzept liegt bereits vor. Die Phase des Start-up-Financing ist gekennzeichnet durch erste Venture-Capital-Finanzierungen, um die ersten Verluste zu kompensieren. VC-Gesellschaften beteiligen sich als Lead-Investor und leisten aktive Managementunterstützung. 3. Phase:

First-Stage-Financing Unternehmen, die bereits ihr Eigen- bzw. Beteiligungskapital der ersten Finanzierungsrunde investiert haben, benötigen zur Produktionsaufnahme und Produkteinführung weiteren, zum Teil erheblichen Kapitalbedarf. Die Early-Stage-Finanzierung ist gekennzeichnet durch • i. d. R. geringen bis mittelhohen Kapitalbedarf und

hohes Verlust- und Wertausfallrisiko Für das besonders hohe Ausfallrisiko des Beteiligungskapitals der Frühphase sind folgende Faktoren maßgebend: • Die frühen Phasen eines Unternehmens sind oft von fehlenden Erträgen gekennzeichnet. Dies kann zu Liquiditätsengpässen führen. • Es liegen keine Vergangenheitswerte von Unternehmensdaten vor, so dass Erfolgsgrößen wie Umsatz, Cashflow und Gewinne ohne historische Datenbasis prognostiziert werden müssen. Darin liegt die Gefahr von Fehleinschätzungen. • Unternehmensgründer verfügen häufig nicht über die notwendigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und Führungserfahrungen. Mit den drei vorgestellten Phasen ist das Early-Stage-Financing abgeschlossen. Normalerweise ist es mit zunehmenden Verlusten verbunden. Oft kommen Probleme bei der Suche geeigneter Führungs- und Fachkräfte hinzu. Diese Phase kann auch als kritische Durchhaltephase für den Venture Capital-Financier bezeichnet werden. Sobald die Talsohle der Verlustphase durchschritten ist, die Produktion begonnen hat und die Markteinführung erfolgreich verlaufen ist, ist damit zu rechnen, dass das Unternehmen in die Gewinnzone gerät. Auch hier sind wiederum im idealtypischen Fall verschiedene Finanzierungsphasen zu unterscheiden. •

250

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

251

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

Late-Stage-Financing Die

Spätphasen-Finanzierung läuft ebenfalls in drei weiteren Phasen ab.

Second-Stage-Financing Finanzierung der Wachstumsphase von Unternehmen mit innovativen Technologien folgt. Hier wird das erste Wachstum der jungen Unternehmung finanziert. Die ersten Bewährungsproben am Markt sind erfolgreich absolviert, der Bestand des Unternehmens ist nicht mehr direkt gefährdet. Nun stehen Produktionsprobleme, Kapazitätsauslastungsprobleme und Kostensenkung im Vordergrund. Organisationsstrukturen und insbesondere Vertriebskanäle werden geschaffen und ausgebaut. Der Umsatz steigt stark an, die Unternehmen haben den Substanzerhaltungs-Break-even-Punkt erreicht. Die

Third-Stage-Financing Das Pionierwachstum ist abgeschlossen. Es folgt die Phase des WettbewerbswachsMarktpotenziale werden strategisch ausgeschöpft. Das Unternehmen befindet sich in einer soliden Gewinnzone. In dieser Phase erfolgen erstmals auch langfristige Kreditfinanzierungen, da der expansive betriebliche Umsatzprozess weiter finanziert werden muss. tums.

Fourth-Stage-Financing (Bridge-Financing) Jetzt erlebt das Unternehmen eine rapide Expansionsphase. Venture Capital-Financing geht über in konventionelle Finanzierung. Neue Kapazitäten müssen aufgebaut werden, das IPO steht unmittelbar bevor. Mit dem IPO beginnt die Phase der Desinvestition der Venture Capital-Finanziers. Sobald das Unternehmen börsenreif ist und die Erstemission erfolgreich durchgeführt wurde, werden die Venture Capital-Finanziers versuchen, den Wertzuwachs des von ihnen investierten Kapitals durch einen Verkauf ihrer Geschäftsanteile an der Börse zu realisieren. Während die Early-Stage-Finanzierungsphase durchschnittlich 4-6 Jahre andauert, liegt der Zeithorizont bei der Spätphasenfinanzierung bei 3-7 Jahren. Bei Late-Stage-Finanzierungen kommen oft auch insitutionelle Investoren (Banken Versicherungen Industrieunternehmungen) infrage. Eine Managementunterstützung ist hier weniger notwendig, vielmehr bedarf es eines speziellen Know-hows zur Vorbereitung des IPO.

-

-

Ist der Börsengang vollzogen, können Mezzaninefinanzierungen oder auch das Unternehmen in Schwierigkeiten ist Turnaround Finanzierung not-

wenn

wendig werden.1

-

-

Abschließend sei noch festgestellt, das VC-Beteiligungsunternehmen gezwungen sind ihr Unternehmensportfolio durch laufende Investitionen und Exits umzustrukturieren. Ein schneller Anteilsverkauf schafft Spielräume für weitere Investitionen in neue Wachstumsunternehmen. Venture Capitalists investieren immer nur auf Zeit. Daher sind ein funktionsfähiger IPO-Markt oder gute Trade Sale Faszilitäten für VC-Gesellschafter unabdingbar. 1

Vgl. hierzu insb. Betsch, O., etal. Gründungs- und Wachstumsfinanzierung Unternehmen, München 2000

innovativer

252

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Neben Venture Capital-Finanzierungen sind weitere Ausprägungen von Private Equity Investitionsfinanzierungen in Form von Beteiligungen als atypische stille Gesellschaften verbreitet. 2.2.4. Sonderformen des Private

Equity

Sonderformen der Private Equitys sind MBO's, die dadurch charakterisiert sind, dass das Management das eigene Unternehmen kapitalmäßig anteilig oder vollständig übernimmt. Bei einem MBI wird das Unternehmen anteilig oder vollständig von einem externen Management gekauft. Bei einem LBO, dem Leveraged buy out erfolgt die Unternehmensübernahme zum überwiegenden Teil, jedoch nicht vollständig, durch Fremdfinanzierung. Sogenannte Spin-offs sind Unternehmensgründungen als Ausgliederungen bestehender Unternehmen mit oft schwerfälligen Organisationsstrukturen und innovativem Potenzial. Dabei vollzieht sich das Ausscheren aus einem Unternehmensverband mit Wissen und oft auch unter Förderung dieser Unternehmen. Beim Carve-out wird ein Tochterunternehmen selbstständig an die Börse gebracht. Die erzielten Erlöse fließen der Muttergesellschaft zu. Carve-outs und Seil offs sind Split-up Maßnahmen oder Corporate Restructing Maßnahmen von Konzernen. Motive dafür sind Wertsteigerungen für das Unternehmen bzw. den Unternehmensverband Bei der Mezzanine Finanzierung dreht es sich um nachrangiges Kapital, sinngemäß um Zwischenstock Finanzierung. Aus der Sicht einer Mezzanine Finanzierung in Anspruch nehmenden Gesellschaft, ist das von Privaten Investoren, Gruppen oder Gesellschaften, zur Verfügung gestellte Kapital nachrangiges .

Fremdkapital.

Das Mezzanine Capital steht haftungsmäßig in Nachrang zum sonstigen Fremdkapital jedoch in Vorrang gegenüber dem Eigenkapital. Das Mezzanine Kapital soll oft den entscheidenden Wachstumsschritt etwa ein Jahr vor dem IPO ermöglichen, Erscheinungsformen sind u.a. Convertibles und Optionsanleihen. Mezzanine Money ist oft Teil einer Structured-Finance-Strategie. Strukturelle Finanzierungen sind insbesondere auch in Venture Capital Bereichen notwendig. Besondere Merkmale von Mezzanine Kapital sind: • Subordiniert gegenüber anderen Finanzbausteinen (Subordinated Loans oder Nachrangkapital) • beharrt nicht auf traditionellen Zinszahlungen • i. d. R. mit Optionen auf den Bezug von Eigenkapitalanteilen ausgestattet • durch nachrangige Sicherheiten unterlegt • üblicherweise ohne Eingriff in das operative Management erhältlich • auch in schwierigen Zeiten dem Unternehmensfortbestand verpflichtet Die folgende Übersicht zeigt eine Transaktionsstruktur in Prozent der Finanzierung mit Verzinsung bei unterschiedlichen Finanzierungsbausteinen und die Zuordnung von Mezzanine Money. Dabei ist der Preis Indikator verschiedener Finanzierungselemente und Risikosituationen.

253

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

Einbindung von Mezzanine Money in eine strukturierte Finanzierung

Zinssatz in% ii

40

Risikokurve 30

+ Equity

20

0

+

30% +

Mezzanhj 0

10 0

Debt 7% Interest Rate

15x^0% Interest

Rate

55% 20% Strukturiertes Finanzierungsvolumen

25% in % des

Finanzierungs-

volumens

Ein Turnaround steht für Sanierungsfinanzierung. Turnaround ist die Finanzierung zunächst gescheiterter Unternehmen, deren Geschäftsidee oder sonstigen Potenziale von Investoren so positiv eingeschätzt werden, dass sie dem Unternehmen finanzielle Mittel für einen erneuten Versuch der Marktetablierung zur Verfügung

stellen.

Das Pre-IPO ist ein vorbörslicher Aktienverkauf an private und institutionelle Investoren. Der finanzierenden Unternehmung fließt somit vor dem Börsengang

Eigenkapital zu.

Geschlossene Fonds sind typische Unternehmensbeteiligungsmodelle, bei denen private Investoren Eigenkapital investieren. Mit Ausnahme der zuletzt genannten Erscheinungsform von Private Equity sind bei allen anderen Formen auch Mischformen möglich und Übergänge von einer Finanzierungsform zur nächsten fließend.

Teil II:

254

Übersicht über Finanzierungen

Beteiligungsgesellschaften als Marktteilnehmer Mögliche Erscheinungsformen von VC-Gesellschaften sind:

2.2.5.

Erscheinungsformen von VC-Gesellschaftern © Mittelständische ©

Regional tätige Beteiligungsgesellschaften

®

Beteiligungstöchter

® Private

zu

Beteiligungsgesellschaften

Beteiligungsgesellschaften

©

Industrie-Beteiligungsgesellschaften

©

Fondsgesellschaften

©

Beteiligungsgesellschaften (MBG) sind oft öffentlich-rechtliche Kapitalgeber. Gesellschafter sind z. B. die Industrie- und Handelskammern, Unternehmensverbände und öffentlich-rechtliche Banken. Die Beteiligungen erfolgen im jeweiligen Bundesland1. Neben einer einmaligen Bearbeitungsgebühr von 1 % der Finanzierungssumme zuzüglich einer Garantieprovision von 0,7 % fällt ein festes Jahresentgelt von etwa 6 % der Finanzierungssumme an. Die Höchstgrenzen liegen bei ca. 1 Mio. EUR pro Unternehmen. Die Beteiligungen erfolgen bei Existenzgründungen und Wachstumsfinanzierungen. Die Refinanzierung erfolgt über

Mittelständische

Sonderkreditmittel wie zu

z.

B. der KfW und der

LfA2.

©

Regional tätige Beteiligungsgesellschaften Gesellschafter sind oft Regionalbanken, Raiffeisen- und Volksbanken. Die Beteiligungen werden meist bei Existenzgründungen regional ansässiger Unternehmen vorgenommen. Sie erfolgen bereits ab wenigen 10.000- EUR. Über die finanzielle Hilfe hinaus bieten die Beteiligungsgesellschaften Managementunterstützung an. Die Kosten belaufen sich auf ein jährliches Festentgelt von 8%-10% der Finanzierungssumme und eine auszuhandelnde Beteiligung am Gewinn.

1 2

vgl. z.

Z.

Seite 444 ff. dieses Buchs ca. 50.000 Beteiligungsanfragen pro Jahr

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

|

255

zu©

Beteiligungstöchter (Unternehmensbeteiligungsgesellschaften, UBG) Gesellschafter sind oft private Geschäftsbanken und Versicherungsgesellschaften. Die Mindestbeteiligungssumme beträgt meist 250.000- EUR. Kosten: feste Verzinsung zwischen 8 % und 12 % der Beteiligungssumme zuzüglich einer auszuhandelnden Gewinnbeteiligung, meist keine Verlustbeteiligung. Beratungsleistungen bei Marketing, Vertrieb und Controlling werden den Unternehmen mit angeboten.

|

zu

®

Private

Universalbeteiligungsgesellschaften Private Universalbeteiligungsgesellschaften sind die eigentlichen Venture Capital Gesellschaften, die auch das Risiko eines Totalverlusts ihrer Beteiligung mittragen und sich in allen Finanzierungsphasen an nicht börsenreifen Unternehmen beteiligen. Das feste Jahresentgelt und die Gewinnbeteiligung können verhandelt werden. Das Mindestkapital beträgt meist einige Mio. EUR. Diese Gesellschaften versprechen sich ein schnelles Wachstum und hohe Gewinne. Oft erfolgen Investitionen im Hightech-Bereich. VC-Gesellschaften wollen auch bei der Firmenstrategie mitbestimmen. Führungskräfte mit Branchen-Know-how werden oft in das Unternehmen entsandt. (Managementfunktionen) zu

©

Industrie-Beteiligungsgesellschaften Ziel der Beteiligung ist, mit Hilfe neuer Partner innovative Märkte für Konzerne zu erschließen. Sie stellen Jungunternehmen neben finanziellen Mitteln Forschungseinrichtungen, Marktstudien, Berater, Kunden- und Lieferantendateien zur Verfügung.

2.2.6.

Incubators, Accelerators, Business Angels als Marktteilnehmer

Venture Finanzierungen werden insbesondere in Gründerboom-Phasen nachgefragt. So ist die Finanzierungsfreudigkeit der Venture Capital-Branche sehr eng mit der Entwicklung ihrer Verdienstmöglichkeiten verbunden. Börsengänge, speziell im Bereich des Prime Standard Börsensegment, haben sich oft zur attraktivsten Ausstiegsvariante (Exit) für die Wagniskapitalgeber entwickelt. Verkaufte eine Beteiligungsfirma ihre Anteile an einem Unternehmen einige Zeit nach der Aktienemission, konnte sie damit ihren Einsatz um bis zum 50fachen vermehren. Mit negativen Marktentwicklungen der Technologiebörsen schrumpften diese Renditen häufig auf einen Bruchteil zusammen. Bereits bis ins Detail geplante Listings wurden in der Vergangenheit schon abgesagt um neue positive Markttendenzen zu

erwarten.

Als zweite Möglichkeit, ihre Beteiligungen abzustoßen, bleibt VC-Gesellschaften der Trade Sale, der Verkauf der Portfolio-Firmen an ein anderes Unternehmen. Die Margen liegen hier jedoch meist weit niedriger als bei einem Börsengang. Außerdem ist dieses Geschäft für Start-ups noch nicht vollständig etabliert. Ähnlich wie in den USA spielen auch in Deutschland

Teil II: Übersicht über

256

Finanzierungen

Venture Capitalists Incubators oder Venture Catalysts Accelerators Business Angels Business Enabler eine wichtige Rolle bei dieser Art der Beteiligungsfinanzierung. Incubators sind Dienstleister, die in der New Economy Geschäftsideeträgern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie geben Entwicklungsimpulse sowie Hilfestellung bei der Erstellung des Business Plans und stellen Kontakte zu VC-Gesellschaften her. Accelerators sind Beschleuniger. Hier sollen Geschäftsideen nicht erst geboren und ausgebrütet werden, sondern in schnellstmöglicher Zeit zur Marktreife gebracht werden. Oft werden solche Acceleratoren auch von Großunternehmen ins Leben gerufen um z. B. B2B- oder B2C-1 Technologien zu entwickeln oder eigene Unternehmens-Spin-offs zu fördern. Die Accelerators fördern entweder als Venture Capitalists oder auch als Co-Investoren oder stellen den Start up's IT-Infrastruktur, Büro Basisservice oder das konzerneigene Intranet zur Verfügung. Oft geht es den Start up's auch um einen ersten Referenzauftrag. Wenn dieser dann von einen Accelerator kommt, der z. B. DAX®-Unternehmen ist, ist ein erster wichtiger Schritt für die Unternehmensentwicklung gemacht. Ähnliche Funktionen wie Incubators und Accelerators üben Business Angels aus. Business Angels verstehen sich als Paten für Gründer. Sie kommen überwiegend aus dem Topmanagement bereits erfolgreicher und etablierter (z. T. börsengängiger) Unternehmen, beteiligen sich möglicherweise selbst an einem Start-up oder bieten Gründern Netzwerke zu VC-Gesellschaften oder anderen Finanziern. Vorteile des Business Angel-Modells sind z. B. die hohe Transparenz des Investments bei direkter Beteiligung sowie die Mitwirkung bei wichtigen Unternehmensentscheidungen durch qualifizierte Entscheider.

• • • • •

zu

©

Fondsgesellschaften Private Kapitalgeber beteiligen sich ähnlich wie bei geschlossenen Fonds an einer Beteiligungsgesellschaft: Dieser Vorgang wird Fundraising genannt. Die Beteiligungsgesellschaften oder zwischengeschaltete Verwaltungsgesellschaften haben folgende Aufgaben: • Bewertung und Auswahl geeigneter Portfoliounternehmen (Zielgesellschaften) nach Ideenqualität und deren Realisationsmöglichkeiten Managementqualität Wachstumspotenzial -

-

-

Markteintrittsbarrieren und Substitutionskonkurrenz

Branchen/Sektoren Beteiligungsvolumen, Mindestinvestitionssummen Stimmrechtsverteilung Finanzierungsphase und Haltedauer (Lock-up Period) Beratung bei der Unternehmensstrategie der Portfoliounternehmen Übernahme von Beirats- oder Verwaltungsratsfunktionen

-

-

-

-

• • 1

-

B2B B2C

= =

Business-to-Business, Kunde ist Unternehmen Business-to-Consumer, Kunde ist Endabnehmer (Verbraucher)

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

257

Kontaktpflege und Informationsmanagement Exit-Vorbereitung Weiterer Fondspartner ist neben der Beteiligungsgesellschaft der Investmentmanager. Seine Aufgabe ist es, geeignete Gesellschaften zu akquirieren, Kontakte herzustellen, Vertragswerke zu erstellen und zu überprüfen.

• •

Beim sogenannten Fund-of-Funds Modell, das im Wesentlichen den Dachfonds

gleicht, hat der Investmentmanager zugleich die Aufgabe weitere Verwaltungsoder Beteiligungsgesellschaften zu analysieren bzw. zu akquirieren. Bei der Auswahl solcher i. d. R. VC-Gesellschaften sind folgende Kriterien maßgeblich: • Erfahrung und Qualität des VC-Managements • Stabilität des Managementteams • Der Track Record (bisherige Erfolgsstory) • Der Dealflow (Zugangsmöglichkeiten zu attraktiven Projekten) Der Dealflow ist für eine VC-Beteiligungsunternehmung ein wichtiger Teil der Wertschöpfungsprozesse. Im Wesentlichen kommt es beim Dealflow auf das Netzwerk (Network) des VC-Unternehmens an. Aufbau und Pflege des Netzwerks erfordern erhebliche Aktivität. Netzwerke von VC-Gesellschaften generieren sich aus beispielsweise folgenden Bereichen: • • • • • •

Banken

Steuerberater, Wirtschaftsprüfer

Rechtsanwälte VC-Gesellschaften M & A-Berater

Unternehmensberatungsgesellschaften

• • • • • • •

Unternehmer

Technologiezentren Hochschulen

Forschungseinrichtungen

Incubators Messen

Kongresse

Investoren der VC-Fonds Für jedes Portfoliounternehmen lässt sich auf der Basis der zukünftigen Free Cashflows und deren Wachstumsraten sowie eines risikoadjustierten Kalkulationszinses des Eigenkapitals ein Discounted Cashflow Wert, manchmal auch NAV Net Asset Value, ermitteln.



=

2.2.7.

Renditeverwässerungseflekt

Ein Problem der VC-Fonds besteht im Renditeverwässerungseflekt Dieser resultiert daraus, dass das Beteiligungskapital in Tranchen an die Unternehmen weitergeleitet wird. Gründe dafür sind Timelags bei Investitionen oder Marktschwankungen (Zeitspanne ca. 3-5 Jahre). Ebenso fließen durch Exits, beispielsweise durch Going Public, Mittel in die Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaften zurück. Für diese Mittel bestehen eventuell kurzfristig keine unternehmenswertgenerierenden Investitionsmöglichkeiten. Dementsprechend müssen die Cashbestände (i.d.R. ca. 20%-30% des Beteiligungsvolumens), auf Grund der frühzeitigen und jederzeitigen Abrufmöglichkeit bei Identifizierung einer attraktiven Investitionsmöglichkeit am Geldmarkt liquide angelegt werden, wodurch die Gesamtrendite der Investition für die Fondszeichner entsprechend gemindert wird. Oft werben Fondgesellschaften Zeichner mit Renditen, die lediglich das in Unternehmen investierte Kapital betreffen. Der Verwässerungseffekt bei der Investitionsbeurteilung sollte unbedingt berücksichtigt werden.

258

Teil II:

Die

Übersicht über Finanzierungen

folgende Übersicht zeigt ein Strukturbild eines VC-Fonds

c

là « M5

1 wJ "

IS

259

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung Glossar

zum

Private

equity

Marktwert

equity

Eigenkapitalanteil

equity

Eigenkapital

equity

Aktienkapital

equity stake

Kapitalbeteiligung

liable

equity

haftendes

equity capital minimum

equity

Eigenkapital

Eigenmittel

equity

equity

Mindestgrundkapital Firmenkapital

dilution

open trade

equity

Verwässerung des Aktienkapitals offener Handelswert

equity base

Kapitalbasis

equity gap

Eigenkapitallücke

equity claim

Restanspruch

equity item

Eigenkapitalposition

equity of redemption

Amortisationsbetrag

equity fund

Aktienfond

shareholders'

equity

Eigenkapital der Aktionäre

equity of redemption

Wiedereinräumung des

equity ration

Eigenanteil

equity return

Eigenkapitalrendite

stake

Aktienpaket

equity share

Stammaktie

equity

equity 1

Equity1

holder

vgl. http://dict.leo.org.

Aktieninhaber

Besitzes

Teil II:

260

Übersicht über Finanzierungen

equity kicker

Option auf Aktien

equity market

Aktienmarkt

equity method

Equity-Methode

equity-linked

aktiengebunden

private equity

privates Beteiligungskapital

income-to-equity ratio

Eigenkapitalrendite

equity kicker

Sonderangebot von Aktien

equity capital

Beteiligungskapital

equity finance

Finanzierung über Eigenkapital

equity capital

Eigenkapital

equity ratio

Eigenkapitalquote

minority equity

Aktienanteil der Minderheit

debt-equity ratio

Verschuldungsgrad

equity

Eigenkapitalrendite

return

on

debt-to-equity ratio

Eigenkapitalüberdeckung

equity requirements

Kapitalbedarf

equity participation

Kapitalbeteiligung

is to be underlaid with

equity

ist mit

Eigenkapital zu unterlegen

equity in subsidiaries

Kapitalentwicklung

equity invested in

Konzernbeteiligung

group

saving through equity investments

Aktiensparen

equity markets investment

Investition in Aktien

equity securities

Dividendenpapiere

equity-to-fixed-assets ratio

Anlagendeckung

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

261

Kontrollfragen Kontrollaufgaben -

1. Erklären Sie die Dimensionen des Venture Capital-Begriffs. 2. Wie entstand die Idee der Venture Capital-Finanzierung? 3. Skizzieren Sie die Phasen einer idealtypischen Venture Capital-Finanzierung und erklären Sie die Abläufe in den einzelnen Phasen. 4. Erklären Sie die Begriffe Spin-off und Management buy out, Management buy in. 5. In welchen Formen kann eine Beteiligungsfinanzierung mit Venture Capital durchgeführt werden?

262

2.3.

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Grundlagen der Kreditfinanzierung

Nach der Analyse der Beteiligungsfinanzierung folgt nun im Rahmen des Kapitels Grundlagen der Außenfinanzierung eine Analyse der Kreditfinanzierungsmöglichkeiten. Dabei wird zunächst vom Prozess der Kreditprüfung ausgegangen, dann werden Kreditsicherheiten aufgezeigt. Anschließend werden ausgewählte Aspekte und Entscheidungsprobleme der Kreditfinanzierung angesprochen und die einzelnen Kreditfinanzierungsmöglichkeiten anhand einheitlicher Beurteilungskriterien

analysiert.

Ablaufschema 1. Schritt

:H

Kreditfinanzierung

Prozess der

Kreditprüfung

2. Schritt ^

Kreditsicherheiten

3. Schritt

Ausgewählte Aspekte und Entscheidungsprobleme der Kreditfinanzierung

Kurzfristiger Kreditfinanzierungsbereich Lieferantenkredit Kundenkredit Kontokorrentkredit Diskont- und Akzeptkredit Rembourskredit

Negoziationskredit

Langfristiger Kreditfinanzierungsbereich langfristige

stituten und Anleihen

Darlehen

von

Kreditin-

Kapitalsammelstellen

von

Unternehmen

(Corporate bonds) am Kapitalmarkt

Avalkredit Lombardkredit

2.3.1.

Kreditprüfung und Kreditsicherheit

Lernziele: Der Leser soll

die Bestimmungsfaktoren der Wahl der Kreditfinanzierung erklären, die einzelnen Stufen des Kreditprüfungsprozesses beschreiben, eine Checkliste bei der Offenlegung der wirtschaftlichen Situation anfertigen, die Cashflow-Praktikerformel genau erklären und den Cashflow berechnen, einen Überblick über Personal- und Realsicherheiten geben können.

• • • • •

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung Zwei Bestimmungsfaktoren der Wahl der der Unternehmen besonders wichtig: •

Eine

263

Kreditfinanzierung sind aus der Sicht

positive Beurteilung der Unternehmung im Rahmen des KreditprüfungsKapitalgeber und damit in direktem Zusammenhang ste-

prozesses durch den

hend,

Möglichkeiten der Unternehmung, dem Kapitalgeber Kreditsicherheiten zu gewähren. Bei einem Kreditprüfungsprozess haben Unternehmen und Kreditinstitute unterschiedliche Ziele. Während das Ziel des prüfenden Kreditinstituts die Minimierung des Kreditausfallrisikos ist, sieht die geprüfte Unternehmung ihr Interesse in erster Linie in einer kostengünstigen und möglichst antragsgemäßen Überlassung eines Kredits. Kreditnehmer und Kreditgeber unterscheiden sich in ihrer jeweiligen Interessenlage insofern, als die vom Kreditnehmer gezahlten Zinsen für diesen Betriebsausgaben und Kosten, für den Kreditgeber jedoch Betriebseinnahmen mit Gewinnbestandteilen sind.



2.3.1.1. Basel II und

Ratings

Oberstes Währungsinstitut in Europa ist die Europäische Zentralbank. Sie hat die Aufgabe, den Geld- und Zahlungsverkehr aller europäischen Mitgliedsstaaten zu organisieren und währungspolitische Instrumente im Europäischen Raum anzuwenden. Die nationalen Landeszentralbanken dienen als Filialsystem der europäischen Zentralbank. Die Aufsicht über den Finanzdienstleistungsmarkt erfolgt durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Diese Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht bestand früher aus drei einzelnen Aufsichtsbehörden:

dem Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen dem Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen dem Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel. Ca. 5.000 Finanzdienstleistungsinstitute und ca. 3.500 Geschäftsbanken werden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gesteuert. Seit 1975 tagt bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel ein Ausschuss für Bankenaufsicht. In diesem Ausschuss sind die Länderzentralbanken der wichtigsten Wirtschaftsnationen sowie die Finanzdienstleistungsaufsichtsbehörden vertreten. Im Rahmen der dem Bundesfinanzministerium unterstellten Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht werden Finanzdienstleistungsinstitute und Geschäftsbanken verpflichtet, bestimmte Sachverhalte und Tatbestände in regelmäßigen Abständen der Aufsichtsbehörde zu melden. Die Aufsichtsbehörde überwacht insbesondere die Vorschriften des Kreditwesengesetzes sowie mehrerer Spezialgesetze wie das Hypothekenbankgesetz, das Bausparkassengesetz, das Auslandsinvestitionsgesetz und das Gesetz für Kapitalanlagengesellschaften. Die Aufsichtsbehörde überwacht nicht nur die Einhaltung der Gesetze, sondern erteilt Geschäftserlaubnis und versucht mit Verwaltungsabkommen mit ausländischen Aufsichtsbehörden Risikosituationen durch Eigenkapitalausstattung und Liquiditätshaltung der Geschäftsbanken und Finanzdienstleistungsinstitute vorzubeugen. Damit sollen Störungen vermieden werden und die Finanzmärkte stabilisiert werden.

• • •

264

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Das Kreditwesengesetz grenzt in §10 die Aktivgeschäfte der Kreditinstitute durch den so genannten Grundsatz 1 mit einer Eigenkapitalvorschrift und den Grundsatz 2 mit einer Liquiditätsvorschrift ein. Hinzu kommen EU-Vorschriften wie die Kapitaladäquanzrichtlinien der EU (CAD) sowie die Solvabilitätsrichtlinie der Europäischen Union. Die Aufsichtsbehörden der wichtigsten Wirtschaftsnationen haben gemeinsam seit 1988 den Basel I-Grundsatz praktiziert. Dieser Grundsatz I bedeutet: Das haftende Eigenkapital muss mindestens 8 % der nach ihrem Risiko gewichteten Aktiva (Risikoaktiva) betragen. Risiko und Bonitätsgewichtung erfolgt nach so genannten Bonitätsklassen. Die Gliederung der Risikoaktiva erfolgt vereinfacht (Grobgliederung) nach • Bilanzaktiva, wie z. B. Beteiligungen, Forderungen, Wertpapiere • traditionelle bilanzunwirksame Geschäfte, wie Bürgschaften, Akkreditive • Options, Swaps, Futures, Caps, Collars. Gewichtete Risikoaktiva dürfen nach der Vorschrift der Bankenaufsicht maximal das 12,5fache des Eigenkapitals einer Bank betragen (Volumenbegrenzung). Hinzu kommt, dass gewichtete Risikoaktiva mit 8 %> durch haftendes Eigenkapital unterlegt werden müssen. Dieses haftende Eigenkapital wird in das Kernkapital (eingezahltes gezeichnetes Kapital ohne Rücklagen), Ergänzungskapital (Rücklagen, Genussscheine, Vorzugsaktien) und so genannte Drittrangmittel (nachrangige Verbindlichkeiten) gegliedert. Nach den neuen geplanten Vorschriften wird der Quotient aus Eigenkapital und Risiko neu definiert. Demnach beträgt nach wie vor die Eigenkapitalquote mindestens 8%, jedoch werden die Risikofaktoren in die drei Gruppen • das Kreditrisiko • das Marktrisiko • das operationeile Risiko eingeteilt. Kreditvergabe mit Eigenkapitalunterlegung erfolgen grundsätzlich in Höhe von 8 %> bei Krediten an inländische Unternehmen. Jedoch erfolgen stärkere Differenzierungen der Gewichtungsfaktoren nach der individuellen Risikoeinstufung durch ein externes oder internes Rating sowie eine Differenzierung der Bonität nach Länderrisiko, Branchenrisiko, Geschäftsrisiko und Finanzierungsrisiko. Demnach kann beispielsweise bei einem Kredit an ein Unternehmen in Höhe von 1 Mio. EUR bei gutem Rating die Gewichtung in Höhe von 20 % und damit einer Eigenkapitalunterlegung in Höhe von 20.000,— EUR erfolgen, bei einem schlechten Rating eine Gewichtung von 150%>, somit eine Eigenkapitalunterlegung von 120.000,— EUR notwendig werden. Für schlechte Bonitäten ist demnach künftig mehr Eigenkapital zu unterlegen, für gute Bonitäten entsprechend weniger. Daraus folgt ein risikoadäquates Pricing der Bank.

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

265

Vergleich Basel 1/Basel II

Konzentration auf ein Risikomaß

Ein

einziges

Größere Bedeutung der bankinternen Methoden, der Überprüfung durch die Aufsicht und der Marktdisplizin

Krediten

Flexibilität, Auswahl verschiedener Ansätze, Anreize für ein besseres

Grobe Struktur

Risikogerechte Ausrichtung

einziger Risikoansatz bei

Risikomanagement

Aus der Sicht der Banken ein

konsequenter, richtiger Weg zu mehr Sicherheit und höherem Wettbewerbsgleichheit

Risikobewusstsein und verbesserter

Eigenkapital insgesamt (unverändert Basel I) Kreditrisiko + Marktrisiko + operationelles Risiko

-=

Ansätze

zur

EK-Quote mind. 8 %

Bemessung des Kreditrisikos:

Standardmethode: externe -

-

IRB

Bonitätsbeurteilungsinstitute (Internal Rating Based) Methode (Zustimmungspflichtig durch Aufsichtsbehörde (BaFin)) -

-

Basisversion Advanced Approach

-

20%

=>

100%

=>

(Datenqualität und Überprüfbarkeit) Anrechnungsquote

150%

Teil II: Übersicht über

266

Finanzierungen

Eigenkapital insgesamt (unverändert Basel I) Kreditrisiko + Marktrisiko 4- operationelles Risiko

Risiko durch Verluste

aus



=

EK-Quote mind. 8%

Handelspositionen

Gemäß Kapitaladäquanzrichtlinie werden EK-Forderungen für Wertpapierhandel und Finanzinnovationen benötigt.

Marktrisikobewertung seit

Risiken

aus

1996 unverändert im Grundsatz I.

Ansatz nach internen Modellen

Eigenkapital insgesamt (unverändert

Basel

I)

Kreditrisiko + Marktrisiko + operationelles Risiko

Risiko

Verlusten im

aus

EK-Quoten in der Entwicklungsphase. Insbesondere werden Risiken

aus

-

-

-

operationeilen Geschäft -L

Verlusten

abgedeckt. Zum Beispiel Mitarbeiterbetrug Computersystemfehler

Verfahren

EK-Quote mind. 8 %

unzulänglicher

Bankinterne Messfehler

Unzulängliche Dokumentation

-

Ca. 20% der

EK-Anforderungen.

oder

ausgefallener

Interner

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

267

Die 4 Grundsätze der zweiten Säule -[

(p-

Banken sollten ein Verfahren zur Beurteilung ihrer angemessenen Eigenkapitalausstattung im Verhältnis zu ihrem Risikoprofil sowie eine Strategie für den Erhalt ihres Eigenkapitalniveaus aufweisen.

Die Aufsichtsinstanzen sollten bankinterne

Beurteilungen und Strategien zur angeEigenkapitalausstattung überprüfen und bewerten; gleiches gilt für die Fähigkeit der Banken, ihre aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderungen zu überwachen und deren Einhaltung sicherzustellen. Die Aufsichtsinstanzen sollten angemessene aufsichtsrechtliche Maßnahmen ergreifen, wenn sie mit dem Ergebnis dieses Vermessenen

W

fahrens nicht zufrieden sind.

). Durch die Vorschriften wird die differenzierte Eigenkapitalunterlegung zu starker Differenzierung in der Preisgestaltung des Kredits führen.

Ratings der Kreditkunden Definition: Ein Rating ist ein Verfahren zur systematischen Bewertung von Risikosituationen Bei einem Rating werden einzelne Risikokriterien definiert und gewichtet. Nach der Gewichtung erfolgt eine Verdichtung zu einem Bewertungssymbol oder einer Bewertungskennziffer. Ein solches Bewertungssymbol ist ein qualitativer Ausdruck individueller Risikoeinschätzung bezogener Bonität.

269

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung wie Standard & Poor's,

Moody's,

Bekannte wie folgt:

Ratingagenturen

Moody's

Standard & Poor's

Fitch

Bonitäts-Einstufung

Aaa

AAA

AAA

triple A

=

Fitch bewerten

sehr gut:

Höchste Bonität

Aal Aa2 Aa3

AA+

AI A2 A3

A+

AA + AA AA-

sehr gut bis gut: hohe Zahlungswahrscheinlichkeit

gut bis befriedigend:

A-

A+ A A-

Baal Baa2

BBB + BBB

BBB + BBB

befriedigend:

Baa3

BBB

BBB

Zinszahlung und Tilgung

Bai

BB+

BB+

Ba2

BB BB-

BB BB-

ausreichend: wahrscheinlich in der Lage, Zinszahlung und Tilgung zu leisten

B+

B+ B B-

mangelhaft:

CCC CC

ccc CC c

ungenügend:

SDD

DDD DD D

zahlungsunfähig: in Zahlungsverzug

AA AAA

Ba3 Bl B2 B3

B B-

Caa(l-3) Ca

starke Fähigkeit zur Zinszahlung und Tilgung angemessene

Fähigkeit zur

hohes Risiko eines Ausfalls

akutes Ausfallrisiko

Ausgewählte Eigenkapitalunterlegungsquoten auf der

Basis

von

Ratings

der Kreditnehmer

Rating der

Kreditnehmer

EK-Unterlegungs-

quote der Bank

A+

BBB +

BB +

bis

bis

B+ bis

AA-

bis A-

BBB-

BB-

B-

20%

50%

100%

120%

150%

AAA bis

Teil II: Übersicht über

270

Finanzierungen

Kreditratings externe

Ratingagenturen

bankinterne

Ratings

Neben externen Ratingagenturen werden auch interne Ratings der Kreditinstitute durchgeführt. Interne Ratings sind für Einzelkreditentscheidungen, Kreditportfolioüberwachung und Risikosplit notwendig. Sie haben für Kreditkunden möglicherweise den Vorteil, dass ergänzende Beurteilungskriterien aus der Kundenverbindung in das Rating mit einfließen, wie z. B. Kontoführungsinformationen. Bankinterne Ratings vollziehen sich oft in sogenannten Risikoklassen. Risikoklasse 1 steht für geringstes Risiko, Klasse 15 für höchstes Risiko. Kreditratings werden einmal jährlich durchgeführt, es sei denn, gravierende Unternehmensver-

änderungen erzwingen Zwischenratings. Folgende Kriterien werden für Ratings herangezogen. • • • • • • • • • •

Tätigkeitsgebiet, Branche, Branchenentwicklung, Abhängigkeiten Marktbedingungen, Wettbewerbsposition, Standort Managementqualität, Nachfolgeregelung, Prognosesicherheit Ertragslage (bereinigt um außerordentliches Ergebnis), Bilanzpolitik Finanzlage, Haftmittelquote, Aktualität, Testat Ertrags- und Finanzprognose, Plausibilität, Branchenvergleich Kontoführung, Überziehungsüste Dauer der Kundenverbindung Umfang der Kundenverbindung Anlagekontensituation Rechtsform, Gesellschafterhaftung, Gesellschafterdarlehen, Betriebsaufspal-

tung Das

Ratingsystem und die damit verbundene bonitätsorientierte Konditionengestaltung könnte für Unternehmen mit mittleren Ratings ein Ansatzpunkt sein, die eigene Bonität zu verbessern um damit die Finanzierungskosten zu senken. Aus der Sicht der Kreditgeber würde sich dadurch die Kreditausfallrisikoeinschätzung erheblich verbessern. Möglicherweise kann dies zu schnelleren Kreditentscheidun-

gen führen. Zusammenfassend sei festgestellt, dass der im folgenden aufgezeichnete Prozess der Bonitätsprüfung zukünftig einen noch größeren Stellenwert erfahren wird. Der Prozess der Kreditprüfung vollzieht sich normalerweise nach festen, von Kreditinstitut zu Kreditinstitut nur geringfügig differierenden Schemata. Dabei ist es für das kreditsuchende Unternehmen zweckmäßig, diese Prüfungsschemata zu kennen, um sich rechtzeitig darauf einzustellen, etwa durch die Einhaltung bestimmter, von den Kreditinstituten geforderter Finanzierungsregeln. Die Bonitätsprüfung besteht, systematisiert betrachtet, aus folgenden Teilen:

271

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung Kreditprüfung (Bonitätsprüfung) -t> W

Kreditfähigkeitsprüfung Kreditwürdigkeitsprüfung Prüfung persönlicher Aspekte

Prüfung

sachlicher

Aspekte

Während bei der Kreditfähigkeitsprüfung bei Unternehmen die gesetzliche und rechtsgeschäftliche Vertretung geprüft wird, geht es bei der Kreditwürdigkeitsprüfung primär um eine möglichst umfassende Informationssammlung aller unternehmensbezogenen Daten, somit auch um das gesamte finanzwirtschaftliche Umfeld der Unternehmung. Damit sind alle Finanzbeziehungen gemeint, die das Unternehmen unterhält.

2.3.1.2.

Prüfung sachlicher Aspekte im Rahmen der Beurteilung von Unternehmen Während bei der Prüfung persönlicher Aspekte des Managements Merkmale wie • • • •

unternehmerische Fähigkeiten,

Qualifikationen, Erfahrung aus früheren Unternehmungen und/oder ähnlichen Situtionen und Führungsqualitäten im Vordergrund stehen, diese Merkmale in der Regel aber nur subjektiv beurteilt werden können, sind für die Prüfung sachlicher Aspekte der Kreditwürdigkeit alle Vorgänge und Tatbestände von Bedeutung, die zu einer nachhaltigen Veränderung fachliche

betrieblicher Situationen führen können. Traditionell wird aus der Sicht der Kreditinstitute zunächst das Bilanzzahlenmaterial geprüft. Die sogenannte maschinelle Bilanzanalyse (MABILA) in allen großen Kreditinstituten und nahezu bei jedem größeren Kreditengagement heute eingesetztes Instrument berechnet unter anderem mit Hilfe von Bilanzpositionen Quotienten und bildet Kennzahlen (Ratios), die dann wiederum mit Branchenzahlen verglichen werden. Dabei darf nicht übersehen werden, dass jede Kreditwürdigkeitsbeurteilung nur so gut ist, wie die Beurteilungsgrundlage, der Dateninput. Gesetzliche Vorschriften der Bilanzbewertung müssen in diesem Zusammenhang ebenso beachtet werden, wie die Möglichkeiten von Bilanzverfälschungen und Bilanzverschleierungen. Auch hier stellen sich die Fragen, wurde nach HGB, IAS oder US-GAAP bewertet und bilanziert und ist ein Testat vorhanden. Neuere Ansätze der Kreditwürdigkeitsprüfung benutzen neben der retrospektiven Analyse der Bilanz auch zukunftsbezogene Unternehmensdaten. Bei der Er-

-

stellung entsprechender Unterlagen zur Finanzplanung und/oder Ertragsplanung sind sogar manchmal die betreuenden Kreditinstitute behilflich.

272

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Aus der Sicht des kreditsuchenden Unternehmens ist es zweckmäßig, sich auf den Kreditprüfungsprozess des Fremdkapitalnehmers rechtzeitig einzustellen. Dabei sollten diverse Unternehmensunterlagen zusammengestellt und dem Kreditinstitut zur Verfügung gestellt werden (siehe Checkliste Seite 273). 2.3.1.3.

Bestimmungen des §18

KWG

Nach § 18 KWG sind alle Kreditinstitute verpflichtet, bei einer Kreditvergabe von mehr als 250.000-EUR die • wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer bzw. Kreditnehmereinheiten offenlegen zu lassen. Kreditnehmer ist derjenige, der den Kredit erhalten hat und zur Rückzahlung verpflichtet ist. Unter einem Kreditnehmer ist nicht nur eine einzelne natürliche oder juristische Person zu verstehen. Gemäß §19 Abs. 2 KWG sind in bestimmten Fällen auch Zusammenfassungen von einzelnen Kreditnehmern notwendig. Solche Zusammenfassungen werden als Kreditnehmereinheit bezeichnet. Praxisrelevante Kreditnehmereinheiten sind z. B.:

Konzernunternehmen (§19 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 KWG) GmbH und Mehrheitsgesellschafter (§19 Abs. 2 Satz 2 Nr.l KWG) OHG und jeder einzelne Gesellschafter bzw. KG und jeder einzelne Komplementär (§19 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 KWG) • KG und Mehrheitskommanditist (§19 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 KWG). Eine Kreditnehmereinheit besteht demnach aus zwei oder mehreren natürlichen oder juristischen Personen. Damit sind Kredite nur nach umfassender und sorgfältiger Bonitätsprüfung zu vergeben und laufend zu überwachen. Die Umsetzung der Anforderung des §18 KWG erfolgt durch Vorlage der notwendigen Unterlagen des Kreditnehmers: • • •

• •

zukunftsgerichtete Auswertung,

Dokumentation. Bei der Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse wenn geeignete Sicherheiten1 vorhanden sind, besteht keine Offenlegungspflicht wird zwischen der Erstoffenlegung und der laufenden Offenlegung unterschieden. Die folgende Übersicht zeigt die Vorgehensweise bei der Offenlegung nach §18 KWG. -

-

1

vgl. Beleihungswertansatz Checkliste Seite 275 dieses

Buchs

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung Checkliste bei der OfJenlegung der wirtschaftlichen Situation im Rahmen der Kreditprüfung bei der Unternehmensfinanzierung

Jahresabschlüsse einschließlich Gewinn- und Verlustrechnungen zusätzlich Eventualverbindlichkeiten Zwischenbilanzen des laufenden

Gesellschaftsverträge

Geschäftsjahres (BWA1)

Vermögensverzeichnis

Geschäftsberichte

Aufstellung bestehender Kredite mit Laufzeiten, Zins- und Tilgungssätzen und -terminen



Prüfungsberichte



Handelsregisterauszüge

Finanzstatus

Summen- und Saldenlisten für Kreditoren und Debitoren

Liquiditätsanalyse

Auftragsbestandslisten

Cashflow-Analyse

Gutachten über den Zeitwert von besonderen Vermögensgegenständen

Finanzplan Einkommen-, Körperschaft-

Aufstellung der Leasingverbindlichkeiten und deren Fälligkeiten

steuerbescheide

Investitionspläne I— aktuelle

1

Grundbuchauszüge

Betriebswirtschaftliche

Auswertung

273

274

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Offenlegungs-Checkliste zum §18 KWG Bildung der Kreditnehmereinheit 00

Summe der Kredite der Kreditnehmereinheit kleiner als 250.000-EUR

Nein

13

Summe der Kredite abzüglich Grundsicherheiten innerhalb 60 % vom Beleihungswert und/oder Bürgschaften der öffentlichen Hand kleiner als 250.000-EUR

o

+->

u

Ja

Nein Decken weitere einwandfreie Sicherheiten die verbleibenden Kredite vollständig ab? Nein

Erstoffenlegung nicht erforderlich!

Erstoffenlegung erforderlich! Summe der Kredite voll für überwiegend selbst genutztes Wohnobjekt verwendet? Ja

Voll in Abt. III des Grundbuchs des finanzierten Objekts besichert und Beleihungsgrenze von 80 % des Beleihungswerts ein-

gehalten? Ja

§

Werden Zinsen und

Rückzahlungen störungsfrei erbracht?

ü

's

Ja

o

g

Laufende Offenlegung nicht erforderlich!

Laufende Offenlegung erforderlich!

Laufende Offenlegung nicht erforderlich!

Ï Auswertung der Unterlagen zur Erstund laufenden

Offenlegung Dokumentation der

Auswertung

Auswertung der Unterlagen zur Erstoffenlegung

275

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

Beleihungswertansatz-Checkliste zur Sicherheitenstellung (weitere Sicherheiten) nach § 18 KWG Erstoffenlegung Betrag in TEUR

Sicht-, Spar- und Termineinlagen beim eigenen Kreditinstitut 100%> des aktuellen

Kapitalbetrags

und Termineinlagen bei anderen Banken Staaten zu 80 % des aktuellen Kapitalbetrags

Spar-

aus

OECD-

Lebensversicherungen (Gesellschaft im Inland zum Geschäftsbetrieb zugelassen) zu 80 % des Rückkaufswerts Bausparguthaben zu Bundesschatzbriefe

100% des

zu

Ansparwerts

100%o des aktuellen

Kapitalbetrags

Festverzinsliche Wertpapiere einer Gebietskörperschaft und weitere inländische mündelsichere Schuldverschreibungen zu 95 % des Kurswerts bei Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, wenn an einer Börse gehandelt Festverzinsliche Wertpapiere einer Gebietskörperschaft und weitere inländische mündelsichere Schuldverschreibungen zu 90 % des Kurswerts bei Restlaufzeit von über 1 bis zu 10 Jahren, wenn an einer Börse gehandelt Festverzinsliche Wertpapiere einer Gebietskörperschaft und weitere inländische mündelsichere Schuldverschreibungen zu 80 % des Kurswerts bei Restlaufzeit von über 10 Jahren, wenn an einer Börse gehandelt

Festverzinsliche Wertpapiere eines Kreditinstituts auf Währung aus OECD-Staaten lautend zu 90 % des Kurswerts bei Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, wenn an einer Börse gehandelt Festverzinsliche Wertpapiere eines Kreditinstituts auf Währung aus OECD-Staat lautend zu 80 % des Kurswerts bei Restlaufzeit von über einem Jahr, wenn an einer Börse gehandelt

Teil II: Übersicht über

276

Finanzierungen

Beleihungswertansatz-Checkliste zur Sicherheitenstellung (weitere Sicherheiten) nach § 18 KWG Erstoffenlegung Betrag in TEUR

Variabel verzinsliche Wertpapiere eines Kreditinstituts auf Währung aus OECD-Staaten lautend zu 90 % des Kurswerts bei allen Restlaufzeiten, wenn an einer Börse gehandelt Festverzinsliche und variabel verzinsliche Wertpapiere eines Nicht-Kreditinstituts auf Währung aus OECD-Staat lautend zu 70 % des Kurswerts bei allen Restlaufzeiten, wenn an einer Börse gehandelt Anleihen aller übrigen Länder zu 60 % des Kurswerts (aber: börsennotiert und auf Währung eines Landes aus OECDStaaten lautend)

Aktien zu 60 % des Kurswerts (an inländischer Börse in Euro notiert; nicht am Neuen Markt oder im Freiverkehr)

Edelmetalle/Edelmetallzertifikate zu

50 % des Metallwerts

Investmentzertifikate zu 60 % des Rücknahmepreises (von inländischer Kapitalanlagegesellschaft verwaltet und in Wertpapieren angelegt, die an inländischer Börse notiert sind) Offene Immobilienfonds zu 50 % des Rücknahmepreises (von inländischer Kapitalanlagegesellschaft verwaltet und Fonds seit mindestens 4 Jahren bestehend) Summe der weiteren Sicherheiten:

Abgetretene Sicherheiten können nur dann angerechnet werden, wenn die Abtretung in offener und bestätigter Form erfolgt ist und keine vorrangigen Rechte Dritter vorliegen.

Beispiele zum §18

KWG

Beurteilen Sie, ob in

greift.

folgenden

Fällen die

Offenlegungsvorschrift des § 18

KWG

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

|

Fall 1

277

|

Josef Huber nimmt einen Baukredit zum Kauf seines Einfamilienhauses auf. Kreditsumme: 600.000-EUR Der Beleihungswert des Hauses beträgt 800.000-EUR Der Kredit ist durch eine erstrangige Grundschuld auf das Haus i.H.v. 600.000-EUR abgesichert.

Lösung: vgl. Checkliste: Kreditsumme ./. 60 %> des Beleihungswerts 600.000- ./. 480.000- 120.000-EUR Offenlegung erst ab 250.000-EUR: §18 KWG greift nicht. =

|

Fall 2

=

1

Franz Mittermeier nimmt einen Immobilienkredit der A-Bank i. H. v. 600.000,EUR in Anspruch. Er hat schon einen Kredit der B-Bank i.H.v. 200.000- EUR in Anspruch genommen. Mit beiden Krediten hat er den Kauf seines Hauses finanziert. Der Beleihungswert beträgt 800.000-EUR. Gleichzeitig bietet er als weitere Sicherheit ein Festgeld i.H.v. 300.000,-EUR. 800.000-EUR davon 60% 480.000-EUR ./. 200.000-EUR Sicherheit B-Bank. Restsicherheit 280.000-EUR. Kreditbetrag 600.000-EUR ./. Restsicherheit Haus 280.000- EUR 320.000- EUR vgl. Check Liste: Kreditbetrag ./. Grundsicherheiten ist größer als 250.000-EUR, nach Abzug des Festgeldes sind 20.000-EUR ungesichert. §18 KWG greift.

Lösung: Sicherheiten

Haus:

Beleihungswert =

=

|

Fall 3 | Xaver Bremers nimmt einen Kredit i.H.v. 600.000-EUR auf. Als Sicherheit bietet er ein Festgeld i.H.v. 590.000-EUR.

Lösung: Der Kredit wird nicht zu 100%) durch das Festgeld abgedeckt. Offenlegung nach § 18 KWG erforderlich.

Erstoffenlegung wird Krediterstvergabe

Eine • • •

bei

Kreditprolongation Krediterhöhung

vorgenommen, wenn die Betragsgrenzen nach §18 KWG überschritten werden. Alle Unterlagen müssen vom Kreditnehmer und den Mitverpflichteten datiert und rechtsverbindlich unterschrieben werden.

Grundsätzlich ist eine laufende Offenlegung immer notwendig, wenn eine Erstoffenlegung erforderlich war. Eine laufende Offenlegung ist jährlich vorzunehmen, auch wenn keine Kreditentscheidung getroffen wurde.

278

Teil II: Übersicht über

Finanzierungen

Folgende Unterlagen des Kreditnehmers sind notwendig: • • •

Selbstauskunft

Vermögensaufstellung Einkommensteuererklärung und -bescheid. Bei Selbstständigen und Freien Berufen Jahresabschluss, Einnahmen-Überschussrechnung des letzten Geschäftsjahrs, BWA.

Folgende Einzelnachweise der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten sind notwendig:

Grundvermögen:

aktuelle und

Grundbuchauszüge

Beleihungswertermittlung, nicht älter als 3 Jahre (gewerbliche Nutzung) bzw. 5 Jahre (private Nutzung) oder Gutachten eines öffentlichen Sachverständigen (nicht älter als 3 Jahre) und

Darlehensvertrag sowie gung, alternativ aktueller

Bankguthaben: Wertpapiere:

aktueller

aktuelle Saldenbestäti-

Kaufvertrag

Kontoauszug, Sparurkunde etc.

Depotauszug und Kreditvertrag über Effekten-

lombard

Bausparvertrag:

Kontoauszug spardarlehen

Lebensversicherungen:

Bestätigung über Rückkaufswert

Betriebsvermögen:

von

über

Bausparguthaben

bzw. Bau-

Wirtschaftsprüfern oder Sachverständigen er-

stellte Gutachten oder aktueller

möglichst testierter Jahresabschluss

Sonstige Beteiligungen: (Immobilien-/Leasingfonds)

Nachweis über den Nominalwert der Beteiligung sowie Kreditvertrag über Anteilsfinanzierung

Sonstige Vermögens(Schmuck, Antiquitäten, Oldtimer etc.)

Gutachten (z. B.

werte

von

Versicherern)

279

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

[Fall 4 | Die Tex GmbH nimmt bei der Alpha Bank und bei der BI-Bank jeweils einen Kontokorrentkredit i.H.v. 200.000-EUR auf. Alleingesellschafter der Tex GmbH ist Josef Birchler. Dieser hat bei der Alpha Bank einen Immobilienkredit i.H.v. 100.000-EUR aufgenommen. Persönliche Kreditverhältnisse mit der BI-Bank bestehen seitens Birchler nicht. Sicherheiten können nur i.H.v. 50.000-EUR (Grundschuld) geleistet werden.

Lösung: Birchler ist als Alleingesellschafter der Tex GmbH (nach §19 Abs. 2 Satz 2 Nr. KWG) mit der GmbH zusammenzurechnen und bildet eine

Kreditnehmereinheit. Obwohl der einzelne Kredit der Tex GmbH bei der Alpha Bank 255.000-EUR nicht übersteigt, ebenso wie der Kredit bei der BIBank, besteht bei der Alpha Bank Offenlegungspflicht nach § 18 KWG, da der Gesamtkreditbetrag der Kreditnehmereinheit 300.000-EUR beträgt und damit die Offenlegungsgrenze i. H. v. 250.000- EUR über-

steigt.

Offenlegungsrelevante Unterlagen (nach §18 KWG1) Kreditnehmer

Notwendige Unterlagen

Einzelkreditnehmer natürliche Person

ausschließlich privater Kredit

Einkommensteuerbescheid, Vermögensaufstellung; Ein-

ausschließlich

bilanzierende Kreditnehmer: Jahresabschlüsse

gewerblicher/

freiberuflicher Kredit

kommensteuererklärung

bzw. alternativer Nachweis über wesentliche Einkünfte (z. B. Gehaltsnachweise, Anlage VuV, etc.), Selbstauskunft

nicht bilanzierende Kreditnehmer:

schussrechnung, Aufstellung -schulden

von

Einnahme-Über-

Betriebsvermögen/

ESt-Erklärung und -bescheid sowie Vermögensaufstellung, sofern die Bonität zweifelhaft ist private und gewerbliche/

freiberufliche Kredite

Jahresabschlüsse bzw.

Einnahme-Überschussrechnung,

Einkommensteuerbescheid, Vermögensaufstellung

Einkommensteuererklärung bzw. alternativer Nachweis über wesentliche Einkünfte

1

Vgl. Walter, K. F., Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse nach § 18 KWG, in: Deutsches Steuerrecht, Betriebswirtschaft Heft 22, 2001 S. 908 ff.

280

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Offenlegungsrelevante Unterlagen (nach § 18 KWG) Kreditnehmer

Notwendige Unterlagen

Einzelkreditnehmer

natürliche Person

GbR/Gesamtschuldner

Unterlagen zu mindestens einem der gesamtschuldnerisch Mitverpflichteten; Verzicht bei den anderen, sofern ein Gesamtschuldner einwandfreie Bonität aufweist

OHG/KG

(testierte) Jahresabschlüsse der Gesellschaft ggf. (bei zweifelhafter Bonität der Gesellschaft) Unterlagen zu mindestens einem persönlich haftenden Gesell-

schafter; sofern dieser gute Bonität aufweist, Verzicht bei den anderen Gesellschaftern

juristische Person (testierte) Jahresabschlüsse der Gesellschaft ggf. Unterlagen zum Mehrheitsgesellschafter bei zweifelhafter Bonität der Gesellschaft

bei Konzernzugehörigkeit i.d.R. Konzernabschluss sowie ggf. Jahresabschlüsse der wichtigsten Konzernunternehmen Kreditnehmereinheit Sonderfälle

Offenlegung für jeden Kreditnehmer der Kreditnehmer-

Kredite

an (reine) Objektgesellschaften

Kapitaldienstrechnung allein ist nicht ausreichend. Jahresabschluss bzw. Einnahme, Überschussrechnung/

Abwicklungskredite

übliche Unterlagen kein Verstoß, falls das Kreditinstitut alle Anstrengungen zur Offenlegung unternimmt, aber Unterlagen nicht erhält

einheit

Vermögensaufstellung Unterlagen über die (nicht: von den) maßgeblich Beteiligten und ggf. die Mieterschaft insgesamt (d.h. keine Offenlegung jedes einzelnen Mieters notwendig)

Existenzgründungsdar- Kreditvergabe (Erstoffenlegung): Unterlagen zum zu filehen mit Finanzierungs- nanzierenden Vorhaben (Risikostruktur), Eröffnungsbihilfen des Bundes/der lanz Länder nach den jeweililaufende Offenlegung: übliche Unterlagen gen Förderrichtlinien

sonstige Existenzgründungsdarlehen

übliche

Unterlagen

281

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung rs

Dresdner Bank

Sämtliche nachstehend

Eingereicht «on

aufgeführten Geldbetrage

Thodor Tscholli

^

lauten auf EUR Etwa abweichende

Selbstauskunft

232426

Beireuerfin) / Telefon-Nr

Währungsbezeichnungen sind

470,14

gesondert gekennzeichnet

46321578 Kunden-Stammnummer

Schuster Name

auch Geburtsname

Name

Dieter -

auch Geburtsname -

Georgenstr. 113 vorherige Anschrift (falls innerhalb der letzten beißen Jahre verzogen)

24.12.54 Geburlsdatum

München_deutsch Staatsangehörigkeit

Gebu risa alum

Geburtsort

Staatsangehörigkeit

Architekt Berul/Geschäftszweig

Be ruf / G e se h aftsz we ig

D

1980 Arbeitgeber /Anschrift

selbständig

seit

led. Alter de r U ntertial tsberech t ig ten

Familienstand

Alter der

Familienstand

Unterhaltsberechtigten

StadtSparkasse München

Weitere

Bankverbindungen

Einnahmen aus Gehalt/Lohn

Miete und

120.000,40.000. Kapitalvermögen Vermietung/Verpachtung _3 U U Ujj_j. Selbständige Tätigkeit (ohne Nebenkosten)

Einnahmen des Mitantragstellers (ggf. separate Aufstellung) Geschäftsei nnah men (ggf separate Aufstellung)

£J ja Q nein

Feste Ausgaben

Lebenshaltungskosten Bestehende Baufinanzierungsraten

12.000, 10.000,

Weitere Kreditraten/

.

Leasingverpfüchtungen Versicherungsbeiträge Sonstige Ausgaben (ggf. Unterhalt)

_._

_-.

Sonstige Einnahmen

Nebenkosten/Wohngeld

entfällt künftig

Pension/Rente

2.000,-

_._._

180.000,

Gesamteinnahmen

Gesamtausgaben

Grundvermögen (unbebautes Grundstück/

Bestehende

Wohn-/Geschäftshaus/ETW) in

(Restschuld)

München_ 200.000,-

(ggf. separate Aufstellung)

Bankguthaben Wertpapiere (Kurswert)

_

Betriebsvermögen (Eigenmittel) per

31.12.

Dbsv

JSJlv

Dbsv Dlv Dbsv Dlv

(Restschuld)

Sonstige Bankverbindfichkeiten (bet rieb Nch/privat)

Sonstige Verbindlichkeiten

20.000,

_

25.000,-

II

| 270.000~ AXA

Baufinanzierungen

Raten-/Teilzahlungskredite

10.000,15.000,-

Sonstiges Vermögen Gesamtvermögen

24.000,

1985

Rückständige Steuern Gesamtverbindlichkeiten

20.000,

Übernommene Bürgschaften

20

50.000,- 35.000,- 2.500,

282

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

München Zugang zu ólfentl. Straße Erschließungsk. bezahlt

KuglerstraiSe

Straße

MiaOnein

P^ja

Amtsgericht (PLZ) München

Haus-Nr.

-Wnein

Dja/qm_

Noch abzutretende Grundstücksfläche D nein D nur zum Teil mit_

.

D vorauss. noch zu zahlen

Wohnungs-/Erbbau-Grundbuch von Haidhausen 40 Band_21_ Flur-Nr. 1624 000, Miteigentumsanteil an dem Grundstück, verbunden mit dem Sondereigentum an der Wohnung 14 .

12

^

.

-

_Stockwerk-Nr. _4_D links _

ÎSf mitte

D

rechts

GrundstOcks-/Wohnungseigentümer/Erbbauberechtigter. Bestehende Eintragungen in: Abt. II lfd. Nr._ (Kurzbez. des Rechts)_ Abt. II lfd. Nr._(Kurzbez. des Rechts)_ und in Lfd. Nr.

Abteilung

III

| Nominalbetrag

Grundstücksgröße

qm

Restlaufzeit (bei Erbbaurecht)

_

_

^fertig gestellt 1892

_

_]Xl modernisiert

_Qim Bau seit_ D voraussichtl. Baubegin Mehrfamilienhaus Eigentumswohnung G Fertighaus/HerstellerGemischt genutztes Objekt Gewerblich genutztes Objekt Anzahl der Stockwerke____ Wohn- bzw. Nutzfläche -LU davon gewerblich_——""_qi Anzahl der Wohnungen_—• _Umbauter Raum •-_cbm Anzahl der Garagen_ — '_jährliche Mieteinnahmen_ — '_ n Einfamilienhaus Q Zweifamilienhaus vermietet eigengenutzt

^

_

_

U_qm,

Lage Anschlüsse

Heizung A. Neubau

^ Ortskern ^ Wasser

J53 Wohngebiet ^ Strom

D Zentral

D

Einzel

D lndusthe-/Gewerbegebiet

l^Gas íí Etagen

G Fern

Gemischt genutztes Gebiet

^Kanalisation

G Energieart_

Grundstück Erwerbsnebenkosten (GrESt, Makler. Notât)

Anlieger-/Erschließungskosten Gebäude

Garage(n)

Sonderausstattung Gesamtkosten A

Baunebenkosten (Architekt. Gebühren. Bauzeitzinsen)

Außenanlagen B. Kauf

Kaufpreis Erwerbsnebenkosten (GrESt, Makler, Notar)

250.000,12.500,-

Sonderausstatlung C.

Erneuerung

Renovierung/Modernisierung Aus-/Um- bzw.

Gesamtkosten B

Erweiterungsbau

D. Umschuldung

+

C

262.500,-,

Baunebenkosten

Kreditinstitut_

Die Bank wird ermächtigt, in meinem Namen und für meine Rechnung eine Taxe des Beleihungsobjektes von einem Sachverständigen einzuholen mich wurde kein Zwangsvollstreckungs-, Insolvenz-, Gesamtvollstreckungsverfahren oder kein Verfahren zur Abnahme der eidesstattlichen

Gegen

Versicherung beantragt oder eingeleitet. Richtigkeit und Vollständigkeit der vorstehenden Angaben.

Ich versichere die

HMMdteMj

is.t-

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

283

Besonderheiten bezüglich der Offenlegung bestehen zum Beispiel bei nicht bilanzierenden Kreditnehmern, so beispielsweise den sogenannten Selbstständigen und Freiberuflern. Von diesen Kreditnehmern ist neben der Vermögensaufstellung und dem Einkommensteuerbescheid auch die Einkommensteuererklärung mit vorzulegen, sofern nicht wesentliche Einkünfte durch andere Unterlagen nachgewiesen werden können. Die Notwendigkeit der Vorlage der Einkommensteuererklärung ergibt sich aus der Notwendigkeit eine sogenannte Kapitaldienstrechnung durchzuführen. Ziel einer Kapitaldienstrechnung ist es, Liquiditätszuflüsse zu erfassen und diese den

Liquiditätsabflüssen (Kapitaldienst, Steuerzahlungen, private Lebenshaltung etc.) gegenüberzustellen. Eine Gegenüberstellung der Liquiditätsabflüsse und der Einkünfte auf Basis des Einkommensteuerbescheids ist jedoch nicht sinnvoll, da die

Zahlen des Einkommensteuerbescheids • nicht liquiditätswirksame Größen enthalten (z. B. Abschreibungen) und • Zinsen als Teil des Kapitaldienstes enthalten, nicht jedoch die Tilgung. Eine korrekte

Kapitaldienstrechnung ist nur auf Basis der Einkommensteuer-

erklärung möglich.1 Hat beispielsweise ein Kreditnehmer aus mehreren Objekten ausschließlich Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, die in dem Steuerbescheid mit 0-EUR ausgewiesen werden, ist nicht erkennbar, ob beispielsweise ein Kapitaldienst (Zins und Tilgung) von 100.000-EUR p.a. sowie geschätzte Aufwendungen für die Lebenshaltung von jährlich 120.000-EUR erbracht werden können. Erst die Angaben in der Steuererklärung, dass Abschreibungen von 250.000EUR sowie Zinsaufwand von 50.000-EUR als Werbungskosten vorliegen, und somit vorhandene Mieteinnahmen von 300.000-EUR neutralisieren, ermöglicht eine aussagefähige Deckungsrechnung für den Kapitaldienst. Zur Erfüllung des Kapitaldienstes können folglich weitere 80.000-EUR herangezogen werden, da den Mittelzuflüssen vor Zinsen i.H.v. 300.000-EUR Liquiditätsabflüsse i.H.v. • 120.000-EUR Lebenshaltungskosten 50.000-EUR Zinsaufwand 50.000-EUR Tilgung

• • =

220.000-

Liquiditätsabfluss gegenüberstehen.

Um die Aussagefähigkeit der Vermögensaufstellung sicherzustellen, müssen Angaben die Vermögenssituation korrekt wiedergeben. Wesentliche Positionen müssen belegt sein. Ein Verzicht hierauf ist vertretbar, wenn die Angaben dem Kreditinstitut bereits bekannt sind oder wenn die Angaben der Vermögensaufstellung von einem Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer geprüft wurden.

Ergänzende Unterlagen über Jahresabschlüsse hinaus, die Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens geben, sind immer dann erforderlich, wenn: • •

1

keine zeitnahen Unterlagen vorliegen oder die Unterlagen nicht die erforderliche Qualität aufweisen.

vgl. Walter,

K. F.,

(2001)

Teil II:

284 Dies kann

z.

B. der Fall

Übersicht über Finanzierungen

sein, wenn:

©-» kein klares Bild über die wirtschaftliche Lage des Kreditnehmers vermittelt wird (z. B. wenn keine Angaben zu Wertansätzen vorliegen oder wenn wirtschaftliche Verflechtungen nicht deutlich werden) oder @-> ungeprüfte Jahresabschlüsse eingereicht wurden oder ©-» Risikofaktoren vorliegen (z.B. wenn sich die wirtschaftlichen Verhältnisse

nach dem Stichtag erkennbar verschlechtert haben).1 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die in Rundschreiben die Anwendung des §18 KWG regelt, nennt als ergänzende Unterlagen sowohl für bilanzierende als auch für nicht bilanzierende Kreditnehmer Nachweise über Auftragsbestände, Umsatzzahlen, betriebswirtschaftliche Auswertungen, Umsatzsteueranmeldungen, Erfolgs- und Liquiditätspläne, Einkommensnachweise, Wirtschaftlichkeitsberechnungen des zu finanzierenden Vorhabens etc.. Häufig werden ergänzende Unterlagen, die Angaben zu Wertansätzen der Bilanz enthalten, hinzugefügt. Diese können aus dem Prüfungsbericht entnommen werden; es ist jedoch auch möglich, die notwendigen Informationen im Rahmen eines Bilanzgesprächs zu ermitteln. Interne Unterlagen des Kreditinstituts, wie z. B. Kontoabfragen, können hilfreich sein, wenn es um eine Plausibilitätsprüfung eingereichter Unterlagen geht. Sie sind jedoch nicht geeignet, als ergänzende Unterlagen zu dienen. Dasselbe gilt für Informationen, die ein Kreditinstitut aus dem Internet bezogen hat. Auch die ergänzenden Unterlagen müssen vom Kreditnehmer unterschrieben sein, damit ihre Richtigkeit und Vollständigkeit bestätigt wird.2 Die ergänzenden Unterlagen müssen dem Kreditinstitut ermöglichen, sich ein klares, zeitnahes und hinlänglich verlässliches Bild von der wirtschaftlichen Lage des Kreditnehmers zu machen. Reicht beispielsweise ein Kreditnehmer eine betriebswirtschaftliche Auswertung per Jahresultimo ein, ist zu beachten, dass darin Bestandsveränderungen und Abschreibungen i.d.R. nicht vollständig enthalten sind. Somit kann die betriebswirtschaftliche Auswertung nicht anerkannt werden, da aus ihr die wirtschaftliche Lage des Unternehmens nicht klar ersichtlich ist. Angaben zu Bestandsveränderungen und Abschreibungen sind daher notwendig.

2.3.1.4. Indikatoren für Finanzierungspotenziale Der Cashflow ist eine Kennzahl und Indikator für Finanzierungspotenziale der Unternehmung. Er ist einer der variantenreichsten Begriffe in der Betriebswirtschaftslehre und bedeutet in der Übersetzung zunächst Kassenfluss. In der ursprünglichen amerikanischen Interpretationsweise ist der Begriff rein finanzwirtschaftlich zu definieren und zu interpretieren. Mit Kassenfluss ist somit ein konkreter Vermögenswert gemeint, und kein abstrakter

1

2

Kapitalwert

vgl. Walter, vgl. Walter,

K. F., K. F.,

aus

(2001) (2001)

der Bilanz.

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung Der Cashflow soll als der finanzwirtschaftliche

+

285

Gegenwert von

Bilanzgewinn Zuführungen zu den Rücklagen

./. Entnahmen aus Rücklagen + Abschreibungen + Zuführungen zu den Rückstellungen ./. Auflösungen von Rückstellungen verstanden werden. Bei dieser Definition handelt es sich um eine Praktikerformel zur einfachen und schnellen näherungsweisen Ermittlung des Cashflow.

Strenggenommen muss bei der Berechnung eine klare Aufteilung in finanzwirkund finanzunwirksame (reine verrechnungstechnische) Vorgänge vorgenommen werden. Die jeweiligen Cashflow-Elemente mussten dann um die finanzunwirksamen Vorgänge korrigiert werden. Das Problem bei der Berechnung des Cashflow besteht also darin, dass die Positionen Bilanzgewinn, Rücklagen und Rückstellungen Passivpositionen sind, somit in keinem Fall konkrete Kassenbewegungen oder Vermögenswerte, sondern abstrakte Kapitalbegriffe vorliegen. Die Position Abschreibung ist eine Aufwandsposition aus der Gewinn- und Verlustrechnung. Gerade diese Positionen aber, die keine konkreten Vermögenswerte darstellen, sind Elemente des Cashflow. Daher ist es wichtig, bei der Interpretation zu beachten, dass es sich bei dem als Kassenfluss definierten finanzwirtschaftlichen Cashflow um die finanziellen Gegenwerte (konkrete Vermögensgegenstände) der Positionen Gewinn, Rücklagen und Rückstelsame

lungen und Abschreibungen handelt. Ähnlich der stufenweisen Deckungsbeitragsrechnung können grundsätzlich verschiedene Cashflow-Stufen unterschieden werden.

Wie die unter US-GAAP und IAS nachfolgend dargestellten Cashflow-Statezeigen, ist auch eine Segmentierung möglich.

ments

Nachdem der Cashflow eine der wichtigsten Finanzkennzahlen darstellt und mit seiner Hilfe Ertragsvergleiche zwischen Unternehmen in Zeitablauf erfolgen können, erscheint es sinnvoll, den Cashflow so zu definieren, dass er auch bei unterschiedlichen Rechnungslegungsvorschriften verlässliche Interpretationen zulässt. Das Grundproblem der Ertragsbeurteilung von Unternehmen besteht darin, dass erfolgswirksame jedoch nicht liquiditätswirksame Faktoren das Gesamtergebnis (Bilanzgewinn/Bilanzverlust) nachhaltig beeinflussen können. So sind z. B. die Wahl der Abschreibungsmethode, die Rückstellungspolitik, die Zuweisung zu den Sonderposten mit Rücklageanteilen Stellschrauben bilanzpolitischer Darstellung und machen Aussagen zum „fairen" Geschäftsergebnis (Fair

Value) schwierig. Nachdem Rücklagendotierungen, Abschreibungen, Rückstellungsdotierungen den Bilanzgewinn möglicherweise verändert haben, werden diese Veränderungen durch Korrekturen bei der Berechnung des Cashflows wieder neutralisiert. So hat z.B. die Position Abschreibungen den Bilanzgewinn reduziert. Eine Hinzurechnung der zuvor abgezogenen Position im Cashflow-Schema führt zu Ergebnisver-

286

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

unter Neutralitätsaspekten der einbezogenen Positionen. Somit ist der Cashflow eine bewertungsneutrale Kennziffer. Diese Problematik wird ebenfalls durch unterschiedliche Bewertungsstandards in den Rechnungslegungsvorschriften des HGB, der IAS und der US-GAAP beispielsweise hinsichtlich immaterieller Vermögensgegenstände und deren Abschreibungsmöglichkeiten verdeutlicht.

gleichen



Grundsätzliches Cashflow

Stufengliederungsschema

Bilanzgewinn

+

./. +

Zuführung zu Rücklagen aus Rücklagen Abschreibungen Entnahme

=

Cashflow I

+ /./. + /./.

Veränderung der langfristigen Rückstellungen Veränderungen von Wertberichtigungen und Sonderposten Cashflow II

+

a. o.

./.

a. o.

Aufwendungen Erträge (ohne Auflösung langfristiger Rückstellungen)

Cashflow III Unternehmens- und Zeitvergleiche mit Cashflow-Analysen sind unter Umständen problematisch. Eine Restriktion deutscher Unternehmer könnte die Abhängigkeit von deutschen Rechnungslegungsvorschriften sein, die internationale Vergleichbarkeit beeinträchtigt. Die deutsche Rechnungslegungspraxis nach HGB legt den Schwerpunkt der Bilanzierung auf den Gläubigerschutz. Das bedeutet, dass die tatsächliche Ertragskraft vieler Unternehmen oft geringer ausgewiesen wird. Aus dem Gläubigerschutz resultieren wichtige Prinzipien der Rechnungslegung wie das Vorsichts-, Realisations- und Imparitätsprinzip. Die Dominanz dieser Prinzipien führt häufig dazu, dass das Stetigkeitsgebot der Rechnungslegung missachtet wird. Der Volkswagen-Konzern hat beispielsweise in den vergangenen Jahren mehrmals seine Bilanzierungsgrundsätze geändert. Die Veränderungen der Berechnungsmethoden für Pensionsrückstellungen oder Abschreibungen haben die aus-

gewiesenen Ergebnisse jeweils um Milliardenbeträge geschmälert.1 Um die Cashflow Verwässerungsspielräume der Bilanzpolitik weitgehend auszuschalten, hat die DVFA/SG ein Cashflow-Ermittlungsschema vorgelegt2. Der Cashflow wird indirekt aus dem Jahresüberschuss durch Bereinigung aller zahlungsunwirksamen Aufwendungen, aller zahlungsunwirksamen Erträge sowie aller außergewöhnlichen zahlungswirksamen Vorgänge von wesentlicher Bedeutung abgeleitet. 1

2

vgl. Seite 219 dieses Buchs Vgl. Seppelfricke, R, Moderne Multiplikationsverfahren bei der Aktien- und mensbewertung, in: Finanz-Betrieb Heft 10, 1999 S. 300ff.

Unterneh-

Kap. 2: Grundlagen

der

Außenfinanzierung

287

Wie dargestellt, sind aufgrund unterschiedlicher internationaler Rechnungslegungsvorschriften sowie unterschiedlicher Bewertungsmethoden und Bilanzpolitik die wichtigen nicht auszahlungswirksamen Aufwandspositionen wie beispielsweise Abschreibungen auf Sachanlagen und Pensionsaufwendungen bei verschiedenen

Unternehmen kaum vergleichbar. Durch die Bereinigung dieser Positionen und die Betrachtung der reinen Zahlungsmittelebene und nicht der Vermögensebene wird ein stabiler, international vergleichbarer Maßstab zur Beurteilung der Ertragskraft und der Finanzkraft von Unternehmen erreicht. Cashflow nach

DVFA/SG

Jahresüberschuss/-fehlbetrag Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens ./. Zuschreibungen zu Gegenständen des Anlagevermögens + /./. Veränderungen der Rückstellungen für Pensionen bzw. anderer langfristiger Rückstellungen + /./. Veränderung der Sonderposten mit Rücklageanteil + /./. andere nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge von wesentlicher Bedeutung +

=

+ /./.

Jahres-Cashflow

Bereinigung ungewöhnlicher zahlungswirksamer Aufwendungen/ Erträge von wesentlicher Bedeutung Cashflow

Operativer Free

Cashflow

(nach Steuern/vor Zinsen) OFCF

Die Bestrebungen der Vergleichbarkeit von Ertragsgrößen haben dazu geführt, dass zunehmend in der Wirtschaftspraxis der Operative Free Cashflow als Maßgröße herangezogen wird. Die folgende Übersicht zeigt dessen Berechnung und Ableitung aus der Gewinn- und Verlustrechnung.

288

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

Ergebnisgrößenableitung aus der Gewinn- und Verlustrechnung Gewinn- und

Verlustrechnung

Gesamtleistung

Umsatzerlöse

Materialaufwand Personalaufwand

Herstellungskosten der zur Erzielung

Abschreibungen

der Umsatzerlöse erbrachten

Leistungen

Vertriebskosten

Verwaltungskosten Erträge/Aufwendungen EBIT (Ergebnis vor Zins und Steuern) Erträge aus Beteiligungen, davon aus

+ /./. sonst.

EBIT

+/./. Bereinigungen (aperiodi-

verbundenen Unternehmen Erträge aus anderen Wertpapieren und

sche und außerordentliche

operative Ergebniseinflüsse) •/•

Ausleihungen des Finanzanlagevermögens, verbundenen Unternehmen Zinsen und ähnliche Erträge, davon aus verbundenen Unternehmen Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon an verbundene Unternehmen davon

Steuern auf EBIT NOPAT

T NOPAT

ROCE1 (Return

Capital Employed) [ROCE ./. WACC] x investiertes Kapital on

=

EVA™

EVA™ Added

=

aus

sonstige

(Net Operating Profit After Taxes)

=

Ltx3)+C

Economic Value

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit außerordentliche Erträge + ./. außerordentliche Aufwendungen -/./. außerordentliches Ergebnis EBT (Earnings Before Taxes) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag =

1

2

3

(allgemein) Earnings before interest and tax (EBIT) (Capital Employed + Short Term Borrowings •/. Intangible Assets) Möglich auch EBDITAR (Earnings Before Depreciation, Interest, Taxes and Rental Costs). Bei der Berechnung des operativen Ergebnisses darf nicht differenziert werden, ob für Anlagen der Kreditkauf (Zinsaufwand belastet operatives Ergebnis) oder Leasing gewählt ROCE

wird. Bei einem wesentlichen Umfang sollte Leasing ebenfalls als Verbindlichkeit interpretiert werden, die das Unternehmen nicht passiviert hat. Die Leasingzahlungen enthalten sowohl Zins- als auch Aufwandsanteile, wobei nur der Aufwandsanteil sinnvoll der operativen Ebene zugeordnet werden kann. Der Zinsanteil der Leasingzahlungen sollte deshalb zur besseren Vergleichbarkeit dem operativen Ergebnis zugeschlagen werden. Working Capital umfasst sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie Bestände von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen abzüglich sämtlicher Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Anzahlungen.

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

289

Cashflow Kennzahlen EBIT +

Abschreibungen auf Sachanlagen

=

EBDIT

+

Abschreibungen auf Goodwill EBITDA2 Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization

EBITDA Ergebnis vor Zins und Steuern und vor AfA, vor a. o. Aufwendungen und Erträgen und vor sonstigen Erträgen und vor Bilanzeffekten aus der Bildung oder Auflösung von Sonderposten mit Rücklagenanteil =

->

EBIT

-/./. Bereinigungen (aperiodische + außerordentliche operative Einflüsse) ./.

Steuern auf EBIT

NOPATBI, (Net Operating Profit After Taxes Before Interest) Abschreibungen auf Sachanlagen Veränderung langfristige Rückstellungen +/./. sonstige liquiditätsunwirksame Aufwendungen + Erträge + +

=

Operativer Cashflow

./. ./.

Bruttoinvestitionen in das Bruttoinvestitionen in das

Anlagevermögen Nettoumlaufvermögen (Working Capital)3

=

Operativer

(OFCF) (nach Steuern/vor Zinsen)

«äh\

oder Brutto Cashflow

Free Cashflow

Jahresüberschuss Bilanz Anteile Dritter

Jahresüberschuss nach Anteilen Dritter + + + /./.

Abschreibungen auf Sachanlagen Veränderung langfristige Rückstellungen

sonstige liquiditätsunwirksame Vorgänge Cashflow

(DVFA-SG)

(OCF)

Teil II:

290

Übersicht über Finanzierungen

Bewertungswahlrechte im Rahmen der Bonitätsanalyse Vergleich HGB/IAS/US-GAAP Durch die Globalisierung der internationalen Finanzmärkte und den dadurch verbesserten Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten, werden zunehmend Unternehmen 2.3.1.5.

gezwungen den Jahresabschluss nach IAS oder US-GAAP zu erstellen. Da im Rahmen der Unternehmensbewertung bei der Bonitätsanalyse die Bewertungsun-

terschiede eine wesentliche Rolle spielen, erscheint es notwendig und sinnvoll an dieser Stelle kurz auf die wichtigsten Unterschiede dieser Rechnungslegungsvorschriften einzugehen. Die EU-Kommission hat den Entwurf für eine neue bilanzrechtliche Regelung veröffentlicht. Danach sollen kapitalmarktorientierte Unternehmen verpflichtet werden ab 2005 die IAS Vorschriften anzuwenden. Darüber hinaus sollen die Mitgliedstaaten die Möglichkeit erhalten, die Anwendung der IAS für die übrigen Unternehmen vorzuschreiben oder zuzulassen.1 2.3.1.5.1. IAS Die International Accounting Standards Nr. 1 39 gelten als wesentliches Instrument weltweiter Harmonisierungsbestrebungen der Rechnungslegung von Unternehmen zum Zweck der Vergleichbarkeit und Transparenz. Dabei werden Rahmengrundsätze festgelegt (Frameworks). Die einzelnen Standards werden unter dem Zielkatalog definiert und weiterentwickelt. Maßgebliches Ziel der Rechnungslegung von Unternehmen ist der Informationszweck. Dabei geht es um die Ziele: • Verständlichkeit - Understandability • Entscheidungsrelevanz -» Relevance • Vergleichbarkeit -» Comparability and Consistency -



Zuverlässigkeit

-*

Reliability

Das bedeutet im Einzelnen:2 Verständlichkeit

Für das Verstehen der im Jahresabschluss veröffentlichten Informationen wird ein gewisser Sachverstand unterstellt. Die Unterlassung von Informationen mit der Begründung, dass diese auf komplexen, nicht leicht verständlichen Sachverhalten beruhen, ist nicht gerechtfertigt.

Entscheidungs-

Jahresabschlüsse erfüllen einen Informationszweck für zukunftsgerichtete Entscheidungen. Dabei muss auch dem Prinzip der Wesentlichkeit (Materiality) entsprochen werden, ein Grundsatz, der im deutschen Recht nicht explizit verankert ist.

relevanz

vgl. Ernst, C, EU-Verordnungsentwurf zur Anwendung Heft 2, 2/2001, S. 823ff

von

IAS, in: Betriebs-Berater,

Kap. 2: Grundlagen

der

291

Außenfinanzierung

Vergleichbarkeit

Jahresabschlüsse sollen vergleichbar sein, zum einen bei unterschiedlichen Geschäftsjahren (Consistency), zum anderen sollen sachgerechte Vergleiche zwischen unterschiedlichen Unternehmen möglich sein (Comparabilität). Dazu ist vor allem eine Offenlegung der Bilanzierungsmethoden und -annahmen erforderlich.

Zuverlässigkeit

Aus dem Gebot der zuverlässigen Informationsvermittlung ergeben sich Forderungen nach Richtigkeit (Faithful Representation), Willkürfreiheit (Neutrality), vorsichtiger Bilanzierung (Prudence) und Vollständigkeit (Completeness). Unumstritten ist dabei, dass das Vorsichtsprinzip schwächer gewichtet wird als vergleichsweise im HGB.

Die

IAS-Bilanzierung basiert auf der Going-Concern Annahme (fortlaufende Unternehmungsführung) sowie auf dem Grundsatz der periodengerechneten Aufwands- und Ertragszuordnung (Accrual-Basis). Aufwendungen sind erst in jener Periode zu erfassen, in der auch der aus dem gleichen Vorgang resultierende Ertrag realisiert werden kann unabhängig von der Tatsache, wann die Aufwendungen zu Auszahlungen geführt haben. Grundsätzliche Unterschiede

zum

deutschen Recht

Handelsrechtliche und steuerrechtliche Bilanzierung sind streng getrennt. Aufwandsrückstellungen sind unzulässig. Gewinnrealisierung wird abweichend definiert. Bei IAS

weniger Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechte als im umfangreichere Anhangangaben und Erläuterungen. Bilanzierung von Ertragsteuern. Bei IAS

HGB.

292

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

I

e

M

&

'IT! .-tí

c/>

e

-1

'S

ö

S

ffl

g«à

£ 3es

n

3c«

o

o

I>2\c "g \ S

W5

fy' »

£

den 25.6.

Zeichen:_

Bürgschaftserklärung Der Mieter

hat

Alois Wimmer

gemäß Mietvertrag vom

25.6

Franz Müller

dem Vermieter

eine Sicherheil zu leisten. Für die Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen, die dem Mieter gegenüber dem Vermieter aus diesem Mietvertrag obliegen, übernehmen wir die selbstschuldenerische Bürgschaft bis zum Höchst-

betrag von insgesamt EUR

5.000

(in Worten

Fünftausend

).

Wir sind jederzeit berechtigt, uns durch Zahlung dieses Höchstbetrags an den Vermieter abzüglich evtl. bereits früher von uns geleisteter Zahlungen von der Verpflichtungen aus der Bürgschaft zu befreien. Soweit unsere Zahlung die fälligen Verbindlichkeiten des Mieters übersteigt, gilt der überschießende Betrag im Verhältnis zwischen Vermieter und Mieter als Sicherheitsleistung des Mieters für seine Verpflichtungen aus dem Mietvertrag. Die Bürgschaft kann mit einer Frist von sechs Monaten zum Ende eines Kalendermonats schriftlich gekündigt werden; alle bis zu diesem Tag entstandenen Zahlungsverpflichtungen des Mieters bleiben im Rahmen des Höchstbetrags verbürgt. Unsere Verpflichtungen aus der Bürgschaft erlöschen spätestens, wenn wir daraus nicht binnen eiMonats nach dem Ende des Mietverhältnisses oder nach dem früheren Ende der Bürgschaft durch Kündigung schriftlich in Anspruch genommen werden. nes

Nach Erlöschen der

Bürgschaft ist diese Urkunde an uns zurückzugeben.

Original für Begünstigten

314

Teil II:

Übersicht

über

Finanzierungen

HypoVereinsbank

Bürgschaftserklärung Die Firma

Elektro-Installation Gruber Ansbach, Promenade 15 hat für die

(Auftragnehmer)

ordnungsgemäße Ausfuhrung/f&SèllMrigJ^KâfdftMriè von

Elektro-Installationsarbeiten in Triesdorf

gemäß Auftrag/rXeJCCffMOQ/Vertrag vom 15 .10

.

t^

über EUR

60.000,--

gegenüber Bezirk Mittelfranken -Bauverwaltung84565 Ansbach eine Sicherheit

zu

(Auftraggeber)

leisten.

Zur Sicherung etwa hieraus entstehender Gewährleistungs-/Leistungs-Ansprüche übernehmen wir für den Auftragnehmer gegenüber dem Auftraggeber die selbstschuldnerische Bürgschaft bis zum Höchstbetrag von insgesamt

EUR

3.000,-- (inWorten dreitausend

Euro

)

unter Verzicht auf die Einreden der Anfechtung und der Aufrechnung gemäß BGB § 770, mit der Maßgabe, dass wir nur auf Zahlung von Geld in Anspruch genommen werden können.

Unsere Verpflichtungen aus der Bürgschaft erlöschen mit Rückgabe der Bürgschaftserklärung, einschließlich schriftlich 31.12 t4 spätestens aber, wenn wir daraus nicht bis zum in Anspruch genommen werden. .

Erfüllungsort und Gerichtsstand Recht und

zwar

auch dann,

ist München. Maßgebend ist das am Erfüllungsort der Rechtsstreit im Ausland geführt wird.

geltende

wenn

Wir sind jederzeit berechtigt, uns von der Verpflichtung aus der Bürgschaft zu befreien, indem wir den verbürgten Betrag ganz oder teilweise zum Zwecke der Sicherheitsleistung für die ver-

bürgte Forderung hinterlegen.

315

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

RypoVereinsbank Bürgschaftserklärung Vorname, Zuname des Burgen, gegebenenfalls Firmenname

Josef Hoffmann

Am

Lochfeld 12 b Karlsfeld

1. Für alle bestehenden und künftigen -auch

allen in- und ausländischen

bedingten oder befristeten-Ansprüche, die der Niederlassungen nachstehend: Bank gegen

Vor- und Zuname, gegeben en tal Is Firmenname, des Hauptschuld ners -

HVB in München sowie

-

Rundum GmbH

und bei einer Firma gegenüber deren Inhaberin) auf Grund einerlaufenden Rechnung, aus Krediten und Darlehen sowie in sonstiger Weise aus einer bankmäßigen Geschäftsverbindung, und aus Wechseln auch soweit diese von Dritten eingereicht worden sind zustehen, übernehme ich* hiermit die selbstschukJneriscbe Bürgschaft -

-

-

-

Sind mehrere Hauptschuldner angegeben, so erstreckt sich die Bürgschaft auch auf die Ansprüche gegen jeden einzelnen

Hauptschuldner. 2. Alle Maßnahmen und Vereinbarungen, welche die Bank hinsichtlich der gesicherten Ansprüche oder bei der Verwertung anderweitiger Sicherheiten für zweckdienlich erachtet, berühren den Umfang meiner Verpflichtungen aus dieser Bürgschaft nicht. Insbesondere bleibt die Bürgschaft auch dann unverändert bestehen, wenn die Bank

a) dem Hauptschuldner Stundung gewährt,

b) Sicherheiten, welche der Bank für die von mir verbürgten Ansprüche anderweitig bestellt sind, freigibt, c).Zahlungen des Hauptschuldners oder anderer Verpflichteter nicht auf die verbürgte Schuld verrechnet. Ich entbinde die Bank

soweit

gesetzlich zulässig

-

von

einer Haftung für die Höhe des Ausfalls.

-

Bei einer befristeten Bürgschaft stehen mir keine Einwendungen zu, wenn die Bank nicht unverzüglich anzeigt, daß sie mich in Anspruch nimmt. Ich verzichte auf die Einrede der Anfechtbarkeit und der Aufrechenbarkeit.

Zahlungen dienen als Sicherheitsleistung für meine Bürgschaftsschuld, bis die Bank wegen ihrer sämtlichen Ansprüche, die im Zeitpunkt der vollständigen Erfüllung meiner Bürgschaftsschuld gegen den Hauptschuldner bestehen, befriedigt ist. Dahergehen die Ansprüche der Bank gegen den Hauptschuldner erst dann auf mich über. Die Bank ist jedoch berechtigt, sich jederzeit aus den gezahlten Beträgen zu befriedigen.

3. Meine

4. Ich werde mich über den jeweiligen Stand der

Hauptschuld gegebenenfalls beim Hauptschuldner selbst unterrichten.

Hauptschuldner und der Rückführung der verbürgten Ansprüche. Sie erlischt insbesondere nicht durch eine vorübergehende Rückzahlung der Kredite.

5. Die Bürgschaft besteht bis zur Beendigung der Geschäftsverbindung mit dem Diese Bürgschaft bleibt auch bei einem Inhaberwechsel oder einer schuldners unverändert bestehen.

•Wird die Burgschaft w

Unbegrenzte Bürgschaft

ir

Firme übernommen, so 1st h

ü

nachstehend der Text Ir

Änderung der Rechtsform auf Seiten des Haupt-

Teil II: Übersicht über

316

Finanzierungen

6. Alle Verbindlichkeiten aus dieser Bürgschaft sind nach Wahl der Bank in den Geschäftsräumen der Hauptniederlassung in München oder derjenigen Niederlassung, bei welcher das Konto des Hauptschuldners geführt wird.zu erfüllen, wenn der Bürge Kaufmann ist, der nicht zu den in § 4 des Handelsgesetzbuchs bezeichneten Gewerbetreibenden gehört oder es sich bei ihm um eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder ein öffentlich-rechtliches Sondervermögen handelt oder sich sein Wohnsitz außerhalb der Bundesrepublik Deutschland befindet. Für alle Rechtsbeziehungen zwischen dem Bürgen und der Bank findet das Recht der Bundesrepublik Deutschland Anwendung, und zwar auch dann, wenn der Rechtsstreit Im Ausland geführt wird. 7.

Ergänzungen der Bürgschaft bedürfen der Schriftform.

8. Sollten

Bestimmungen dieser Bürgschaft Bestimmungen wirksam.

ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleiben dennoch die

Ergänzend gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der können und auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden.

übrigen

Bank, die in jeder Geschäftsstelle eingesehen werden

Karlsfeld, 3o.o7.t-,

Unterschrift des

Bürgen

-Wird von der Bank ausgefüllt! -

Ausgewiesen durch: Entgegengenommen durch:.am. Vom

Bürgen persönlich überreicht (ja oder nein)?.

Falls nicht vom

Bürgen persönlich überreicht, durch Einschreibebrief eigenhändig gegen Rückschein bestätigt

Geschäftsbedingungen auf Verlangen dem Bürgen übergeben bzw. übersandt am:

am:

317

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung An

HypoVereinsbank/ o.

Höchstbetragsbürgschaft *) © Vorname, Zuname des Borgen, ggf. Firmenname Ulrich Sommer @ Anschrift In der Au 1.

5

Olehing

Bürgschaftsübernahme

Ich

der

Umfang

Haftung

**) übernehm« hiermit für all« bestehenden und künftigen auch bedingten oder befristeten Ansprüche, die der Bank in München sowie allen ihren in- und auslandischen Niederlassungen nachstehend: Bank-aus einer bankmäßigen Geschäftsverbindung, insbesondere aus laufender Rechnung und

aus der Gewährung von Krediten jeder Art, aus ungerechtfertigter Bereicherung, aus abgetretenen oder kraft Gesetzes übergegangenen Forderungen sowie aus Wechseln (auch soweit diese von Dritten hereingegeben worden sind) gegen

-

-

-

-

10

Vor- und Zuname,

und

gegenüber deren Inhaberin) zustehen,

bei einer Firma -

Dis

ggf. Firmenname des Haupt Schuldners

Ulrike Müller

zu

einem Höchstbetrag

von

© In Worten: EURO

2o.ooo.oo Dieser

Betrag erhöht sich

die

selbstschuld nerische Bürgschaft

-

Zwanzigtausendxxx

um

die

Beträge, die als Zinsen, Provi-

sionen, Spesen und Kosten jeder Art auf den verbürgten Höchst-

betrag anfallen oder durch deren Geltendmachung entstehen; dies gilt auch dann, wenn die Betröge durch Saldofeststellung im Kontokorrent jeweils zum Kapital geschlagen werden und dadurch der verbürgte Höchstbetrag überschritten wird. Sind mehrere Hauptschuldner angegeben,

so

erstreckt sich die

Bürgschaft auch auf die Ansprüche gegen jeden einzelnen Hauptschuldner. 2. Fortbestand dar Bürgschaft Die Bürgschaft besteht bis zur Beendigung der Geschäftsverbindung und bis zur Rückführung aller gesicherten Ansprüche der Bank; sie erlischt Insbesondere nicht durch eine vorübergehende Rückzahlung der Kredite.

Nach

Übergang der Ansprüche hat die Bank Sicherheiten, die ihr

vom Hauptschuldner oder von dritter Seite nur insoweit auf mich zu Obertragen, als der nen

gestellt worden sind,

Sicherungsgeber sei-

Anspruch gegen die Bank auf Rückübertragung der Sicher-

heiten an mich abgetreten oder sich mit der Übertragung auf den Bürgen ausdrücklich einverstanden erklärt hat. Dies gilt nicht für Sicherheiten, die kraft Gesetzes auf den Bürgen übergehen. 4. Anrechnung von anderen Zahlungseingängen Die Bank darf den Erlös aus ihr anderweitig gestellten Sicherheiten, femer alle vom Hauptschuldner oder für dessen Rechnung geleisteten Zahlungen sowie dessen etwaige Gegenforderungen zunächst auf ihre Ansprüche anrechnen, die durch diese Bürgschaft nicht gedeckt sind. 5.

Haftung

mehrerer

Bürgen

Haften für die Ansprüche der Bank mehrere

Bürgen,

so

haftet

Die Bürgschaft bleibt bei einer Änderung der Rechtsform auf seifen des Hauptschuldners auch für die Ansprüche aus der künftigen Geschäftsverbindung unverändert bestehen.

jeder einzelne unter Ausschluss eines Gesamtschuldverhältnisses unabhängig von den anderen für Jeden Teil der von ¡hm ver-

Im Falle einer Zeitbürgschaft ist die Bank nicht verpflichtet, mir bei Fristablauf anzuzeigen,dass sie mich in Anspruch nimmt; auch ohne diese Anzeige besteht meine Haftung als Bürge fort, jedoch beschränkt auf den Umfang der verbürgten Ansprüche bei Fristablauf.

aus weiteren Bürgschaften Bürgschaft gilt zusätzlich zu etwaigen weiteren von mir abgegebenen Bürgschaftserklärungen.

bürgten Ansprüche. 6. Haftung Die

Zahlungen das Bürgen und Rechtsfolgen Meine Zahlungen als Bürge dienen als Sicherheitsleistung für die Bürgschaftsschuld, bis die Bank wegen ihrer sämtlichen Ansprüche gegen den Hauptschuldner, die im Zeitpunkt der vollständigen Erfüllung der Bürgschaftsschuld bestehen, befriedigt ist. Erst dann gehen die Ansprüche der Bank gegen den Hauptschuldner auf mich über. Die Bank ist jedoch berechtigt, sich jederzeit aus den von mir als Bürge gezahlten Beträgen zu befriedigen.

Alle Maßnahmen und Vereinbarungen, welche die Bank hinsichtlich ihrer Ansprüche oder bei der Verwertung anderweitiger Sicherheiten für zweckmäßig erachtet, berühren den Umfang der Bürgschaftsverpflichtung nicht. Insbesondere bleibt die Bürgschaft bis zur vollen Befriedigung der Bank auch dann unverändert bestehen, wenn die Bank a) dem Hauptschuldner Stundung gewährt;

*) Wird die Bürgschaft

"> Wird die Bürgschaft

3.

von mehreren Personen übernommen, von denen jede für sich allein für die volle Burgschaftssumme haften soll, so muss jede eine besondere Urkunde unterschreiben

Hochstbetragebürgechefteerklirung

7. Verzicht auf Bürgeneinreden

(D

von einer Firma übernommen, so Ist hier und nachstehend der Text In der Mehrzahl zu lesen. Diese Ziffern sind Ortentlerungshllten bei Verwendung von Diktiergeräten,

318

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

b) Sicherheiten oder Vorzugsrechte, welche ihr für die verbürg-

Ansprüche anderweitig bestellt sind oder künftig bestellt werden, freigibt, namentlich einen anderen Bürgen aus der Haftung entläßt; c) Zahlungen des Hauptschuldners oder anderer Verpflichteter nicht auf die verbürgte Schuld verrechnet. Ich verzichte auf die Einrede der Anfechtbarkeit, der Aufrechenbarkeit und der Vorausklage. ten

dies zur Wahrung berechtigter Interessen der Bank, eines Vertragspartners der SCHUFA oder der Allgemeinheit erforderlich ist und dadurch meine/unsere

trächtigt

werden.

schutzwürdigen Belange nicht beein-

Soweit hiernach eine Übermittlung erfolgen kann, befreie(n) ich/wir die Bank zugleich vom Bankgeheimnis. Die SCHUFA

6. Unterrichtung über den Stand der Hauptschuld Die Bank gibt keine Auskunft über den Stand der Hauptschuld. Ich werde mich hierüber selbst beim Hauptschuldner unterrichten. 9. Rechtswahlklausel Für das Bürgschaftsverhaltnis ist deutsches Recht 10. Schufaklausel Ist der Bürge eine natürliche Person,

so

maßgebend.

speichert die Daten, um den ihr angeschlossenen Kreditinstituten, Leasinggesellschaften, Einzelhandels-, Versandsonstigen Unternehmen, die gewerbsmäßig Geld-

handels- und

oder Warenkredite an Konsumenten geben, Informationen zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Kunden geben zu können. Sie stellt diese Daten Ihren Vertragspartnern nur zur Verfügung, wenn diese ein berechtigtes Interesse an der Datenübermittlung glaubhaft darlegen. Die SCHUFA übermittelt nur objektive Daten

ohne Angaben des Kreditgebers; subjektive Werturteile, persönliche Einkommens- und Vermögensverhältnisse sind in SCHUFAAuskünften nicht enthalten.

gilt folgendes:

Ich/Wir willige(n) ein, dass die Bank der für meinen/unseren Wohnsitz zuständigen SCHUFA-Gesellschaft (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) Daten über die vorgese-

Ich kann/Wir können Auskunft bei der SCHUFA über die mich/uns betreffenden gespeicherten Daten erhalten. Die Adresse der

wird die Bank der SCHUFA auch Daten auf-

Ich/Wir willige(n) ein, dass im Falle eines Wohnsitzwechsels die vorgenannte SCHUFA die Daten an die dann zuständige SCHUFA übermittelt.

Bürgschaft, ihre Übernahme (Bürge, Kreditnehmer, Betrag, Laufzeit, Ratenbeginn des Kredites) und Erledigung übermittelt. hene

Unabhängig davon

grund nicht vertragsgemäßer Erfüllung dieser Bürgschaft {z. B. beantragter Mahnbescheid bei unbestrittener Forderung sowie

Zwangsvollstreckungsmaßnahmen) melden. Diese Meldungen dürfen nach dem Bundesdatenschutzgesetz nur erfolgen, soweit

Olehing (Ort)

SCHUFA ist auf dem mit der Bürgschaftserklärung übergebenen Merkblatt

angekreuzt.

Weitere Informationen über das SCHUFA-Verfahren enthält ein Merkblatt, das auf Wunsch zur Verfügung gestellt wird.

3p...0.7....

Wird

(Unterschrift des Bürgen)

von

der Bank

ausgefüllt!

Ausgewiesen durch. Entgegengenommen und ausgehändigt durch am

Vom

Bürgen persönlich überreicht

Falls nicht

vom

l_l ja

I_I

nein

Bürgen persönlich überreicht, durch Einschreibebrief eigenhändig gegen Rückschein bestätigt

am

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung 2.3.1.6.2. •

319

Garantien, Kreditaufträge, Schuldbeitritte

Eine Garantie ist ein bürgschaftsähnlicher einseitiger Vertrag, durch den sich ein Dritter, der Garantiegeber, verpflichtet, für einen bestimmten in der Zukunft liegenden Erfolg einzustehen. Dabei verpflichtet sich der Garantiegeber, das Risiko zu übernehmen, das mit einem i.d.R. klar definierten Einzelgeschäft verbunden ist. Die Garantie ist gesetzlich nicht geregelt. Garantien sind nicht akzessorisch.

Sie werden formlos abgefasst und häufig auch im Auslandsgeschäft eingesetzt und können unbeschränkt oder betragsmäßig begrenzt übernommen werden.

Garantiegeber O Bund £> Land

î>\ Organisationen der EU t> Öffentlich-rechtliche Kreditinstitute

gebräuchlichsten Formen der Garantie sind: Anzahlungsgarantie Bietungsgarantie Vertragserfüllungsgarantie Gewährleistungsgarantie Zu © Bei Großaufträgen erfolgen häufig bei Erteilung des Auftrags Anzahlungen des Auftraggebers, z.B. 20% der Auftragssumme. Für diese 20%ige Anzahlung muss i.d.R. der Auftragnehmer eine Bankgarantie beibringen. Nach Lieferung der Ware beziehungsweise Durchführung des Auftrags wird diese Anzahlungsgarantie wieder wirkungslos. Zu @ Eine Bietungsgarantie soll vor allem den ausländischen Auftraggeber, der Die © @ ® ©

das betreffende Unternehmen nicht kennt, davor schützen, dass sich Unternehmen an Auftragsausschreibungen beteiligen, deren Angebote nicht ernst zu nehmen sind, die den Auftrag allein ohne Subunternehmer nicht durchführen können, oder die wegen einer drohenden Insolvenz nicht in der Lage sind den Auftrag durchzuführen.

Zu ® Ist die Auftragserteilung erfolgt, tritt eine Vertragserfüllungsgarantie an die Stelle der zuvor abgeschlossenen Bietungsgarantie. Mit dieser Leistungsgarantie will sich der Auftraggeber die Sicherheit verschaffen, dass der Auf-

320

Zu ©

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

tragnehmer allen vertraglichen Verpflichtungen nachkommt. Diese Garantie liegt i.d.R. bei 20% der Auftragssumme. Bei Gewährleistungsgarantien, die ebenfalls vom Auftraggeber verlangt werden können, geht es darum, dass dieser sicherstellen will, dass die zu liefernde

Auftrag die vereinbarte Qualität aufweisen. Alle angesprochenen Garantieformen können auch als Bürgschaften formuliert werden. Die Banken ziehen im inländischen Kreditgeschäft die Bürgschaft der Garantie vor, da die Bürgschaft im gesetzlichen Rahmen exakt kodifiziert ist. Ware oder der auszuführende

Kap. 2: Grundlagen

der

321

Außenfinanzierung

m

Deutsche Bank

Aktiengesellschaft

Oil & Natural Gas Commission Cuffe Parade Colaba / Bombay-400005 India

Filiale Stuttgart

Stuttgart, October 13th, Tender Guarantee No. 24013402490002

We have been informed that, in response to your Invitation to Tender No. bop/sp/scon/a/2(5)8 for helicopter service contract (covering 3 helicopters, US $ 5.000,- each), Messrs. have submitted to you an offer for ,

offshore

project,

Your conditions of tender

15-e maker towers.

stipulate

that

a

Tender Guarantee be

issued. This being premised,

DEUTSCHE BANK AG FILIALE STUTTGART, to pay you without your first written demand an amount up to we,

Stuttgart, hereby irrevocably undertake

delay

on

US

provided

$ 15.000,- (say: US-Dollars fifteenthousand)

you confirm to

srs.

obligations

time in writing that Meshave not fulfilled the they assumed with their offer. us

at the

same

This guarantee shall expire, irrespective of the return of this on December 31st, unless your written claim under this guarantee in accordance with the above-mentioned conditions has reached us in Stuttgart by the end of that day.

document,

The issuance of this guarantee is permitted of the Federal Republic of Germany.

according

to the laws

All rights and obligations arising from this guarantee shall be governed by the laws of the Federal Republic of Germany. Deutsche Bank AG

jj

Filiale Stuttgart

£jj

322

Teil II:

Übersicht

über

Finanzierungen

Kreditauftrag

Kreditauftrag ist ebenfalls ein bürgschaftsähnliches Vertragsverhältnis (§778 BGB) und liegt vor, wenn jemand die Bank beauftragt, im eigenen Namen und für eigene Rechnung einem Dritten einen Kredit zu gewähren. Ein

Merkmale:

H>



Der Auftraggeber haftet der Bank für die aus der Kreditgewährung entstehenden Verbindlichkeiten des Dritten als Bürge.



Bei dem durch Kreditauftrag Begünstigten, handelt oft um Tochtergesellschaften des Auftraggebers.

es

sich

->

Der dem Begünstigten einzuräumende Kredit kann auch auf die Kreditlinie des Auftraggebers angerechnet werden.

i>

Auftraggeber gegenüber verpflichtet, den

Mit der Annahme des

gewähren •

-f>

oder

zu

Kreditauftrags wird

die Bank dem Kredit zu

belassen.

Kreditauftrag kann die Einrede der Vorausklage ausgeschlossen werden. Dann haftet der Auftraggeber selbstIm

schuldnerisch.

Beispiel eines Kreditauftrags Absender: Fa. Globus Baumarkt GmbH

Regensburg Industriepark

Regensburg,

den 17.4.

7

Adressat: Raiffeisenbank

Neutraubling Kreditauftrag

Hiermit erteile ich Ihnen als Selbstschuldner den Auftrag, in Ihrem Namen (Raiffeisenbank

Neutraubling) und auf Ihre Rechnung

der Firma Globus Baumarkt GmbH in Landshut einen gewerblichen Anschaffungskredit i.H.v. 1.500.000-EUR zur Verfügung zu stellen bzw. bereits in Anspruch genommene oder zugesagte Kredite weiterzugewähren und die vorgenannten Kredite gegebenenfalls zu prolongieren.

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

323

Meine Haftung aus diesem Kreditauftrag erstreckt sich auch auf alle von Ihnen berechneten zwar auch für den Fall, dass diese Beträge durch Saldofeststellung im Kontokorrent jeweils zum Kapital geschlagen werden und dadurch der oben genannte Höchstbetrag überschritten wird. Sie sind berechtigt, Sicherheiten oder Vorzugsrechte freizugeben, welche Ihnen für die

Zinsen, Provisionen, Spesen und Kosten jeder Art, und

künftig bestellt werden. Kreditauftrag begründete Rechtsverhältnis gelten Ihre Allgemeinen

Kredite bestellt sind oder Für das durch diesen

Geschäftsbedingungen.

farti/.

(Heinze, Geschäftsführer) Schuldbeitritt Der Schuldbeitritt (§421 BGB) ist dadurch gekennzeichnet, dass mit Zustimmung des Kreditgebers dem Kreditnehmer eine weitere Person beitritt, die die gesamtschuldnerische Haftung für den Kreditbetrag mit übernimmt.

Beispiel eines Schuldbeitritts Absender: Dr. Franz Lehner Rechtsanwalt

Traunstein,

15.7.

Adressat: All-Bank Traunstein Schuldbeitritt Ich trete hiermit als Gesamtschuldner allen bestehenden und künftigen auch bedingten oder befristeten Ansprüchen bei, die Ihnen gegen die Anwaltssozietät Huber und Partner, Traunstein, aus der Geschäftsverbindung, insbesondere aus laufender Rechnung und aus der Gewährung von Krediten jeder Art, aus abgetretenen oder kraft Gesetzes übergegangenen Forderungen sowie aus Wechseln (auch soweit diese von Dritten hereingegeben worden sind) zustehen. Meine Haftung besteht unabhängig von der Verbindlichkeit des Schuldners. -

-

Sie sind berechtigt, Sicherheiten und Vorzugsrechte freizugeben, welche Ihnen für Ansprüche bestellt sind oder künftig bestellt werden. Ergänzend gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Bank.

£ Dr. Franz

Lehner, RA

Ihre

324

Teil II:

Übersicht über Finanzierungen

2.3.1.6.3. Patronatserklärungen, Organschaftserklärungen, rungen, Forderungs- oder Rangrücktrittserklärungen

Sonstige

Verpflichtungserklä-

Sicherheiten

Neben den aufgezeigten Personalsicherheiten existieren in der Kreditpraxis weitere Vertragswerke, die zwar keine echten Kreditsicherheiten darstellen, jedoch Besicherungen unterstützen können.

Folgende Erscheinungsformen sind möglich: Sonstige Sicherheiten

zu

©

-> ©

Patronatserklärungen

t> ©

Organschaftserklärungen

t> ®

Verpflichtungserklärungen

-r> ©

Forderungs-

oder

Rangrücktrittserklärungen

Patronatserklärungen

Eine Patronatserklärung ist eine Erklärung einer i.d.R. juristischen Person, welche für den Erklärenden eine Verpflichtung zum Einstehen für einen zukünftigen Erfolg oder eine zukünftig zu erbringende Leistung begründet. Patronatserklärungen können den Charakter eines Gewährleistungsvertrags besitzen. Sie können • •

Liquiditätsausstattungsgarantien und Kapitalausstattungszusagen

enthalten. Oft werden solche Patronatserklärungen von handwerklichen Einkaufsgenossenschaften der Bank gegenüber abgegeben, damit Handwerksunternehmer bei der Kreditaufnahme Erleichterungen bei der Beschaffung der erforderlichen Sicherheiten haben.

325

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung Beispiel einer Patronatserklärung Absender: Zentrale

Bayern

Dachdeckereinkaufsgenossenschaft

Adressat: Volksbank Passau

Wir, die Dachdeckereinkaufsgenossenschaft Bayern, haben zur Kenntnis genommen, dass Sie unserem Genossenschaftsmitglied Dachdeckerei Unterhuber in Trostberg mit einem Investitionskredit i. H. v. 350.000- EUR zur Verfügung stehen. Wir übernehmen hiermit Ihnen gegenüber die uneingeschränkte Verpflichtung, dafür Sorge zu tragen, dass unser Mitglied in der Zeit, in der es seine Kredite einschließlich Zinsen und Nebenkosten nicht vollständig zurückgezahlt hat, in der Weise finanziell ausgestattet wird, dass es stets in der Lage ist, allen Verbindlichkeiten fristgemäß nachzukommen, und dass Ihnen die an Sie zurückgezahlten Beträge unter allen Umständen endgültig verbleiben.

Hr

Dachdeckereinkaufs e.G.

zu

©

Organschaftserklärungen

Organschaftserklärungen kommen bei Unternehmen vor, die einen Unternehmens-

vertrag abgeschlossen haben. Dabei werden folgende Arten unterschieden

Beherrschungsvertrag

Gewinnabführungsvertrag

Y" Die Leitung eines Unternehmens wird einem anderen Unternehmen (Konzernmutter, Holding) unterstellt.

Eine Gesellschaft verpflichtet sich, maßgebende Teile des Gewinns an ein anderes Unternehmen abzuführen.

Endet ein solcher Unternehmensvertrag, so hat die Obergesellschaft den Gläubigern der Untergesellschaft Sicherheiten gemäß §232 BGB zu leisten. Der Anspruch auf Sicherheitsleistung besteht jedoch nur binnen 6 Monaten nach Bekanntmachung der Beendigung des Unternehmensvertrags im Handelsregister.

Organschaftserklärung kann eine Verpflichtung der Obergesellschaft entim Fall der Beendigung des Unternehmensvertrags der Bank eine angemessene Besicherung zu bieten. Eine

halten,

zu

®

Verpflichtungserklärungen (Negativerklärung)

Eine Verpflichtungserklärung ist eine Verpflichtung eines Kreditnehmers, alle oder besonders definierte Gläubiger in Bezug auf eine Besicherung gleichzubehandeln.

326 zu

Teil II:

0

Übersicht über Finanzierungen

Forderungs- oder Rangrücktrittserklärungen

Solche Rücktrittserklärungen vereinbart ein Gläubiger beispielsweise mit der Bank

darart, dass •



er

mit seinen Forderungen gegen den Kreditnehmer hinter alle Forderungen der Bank gegen den Kreditnehmer zurücktritt oder seine Forderungen auf Verlangen an die Bank abtreten wird.

Überblick Im Gegensatz zu den Sicherheiten, bei denen Personen in die Haftung für Kredite mit einbezogen werden, werden bei den Realsicherheiten dem Kreditgeber Rechte an Sachen übertragen. Folgende Gruppen von Sicherheiten sind möglich: Realsicherheiten im

Realsicherheiten

KH © Eigentumsvorbehalt Mantelzession H>

@ Forderungsabtretungen Globalzession

r-cH

Sicherungsübereignungen

H> © Pfandrechte

a)

an

beweglichen

Sachen und Rechten

Hypotheken b) Grundpfandrechte

Grundschulden Rentenschulden

2.3.1.6.4. Arten und zu

©

Erscheinungsformen des Eigentumsvorbehalts

Eigentumsvorbehalt

Der Eigentumsvorbehalt ist das wichtigste Sicherungsmittel für Lieferantenkredite. In fast allen Geschäftsvereinbarungen spielt der Eigentumsvorbehalt eine wichtige Rolle. Dabei endet jedoch die Kreditsicherungsfunktion des einfachen Eigentumsvorbehalts, wenn der Käufer die gelieferte Ware weiter verarbeitet oder mit anderen Waren verbindet, oder die gelieferte Ware verkauft. Daher sollten andere weitergehende Formen des Eigentumsvorbehalts Gegenstand der allgemeinen Geschäftsbedingungen oder Lieferbedingungen sein.

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

327

Übersicht über die Arten des Eigentumsvorbehalts Einfacher

Eigentumsvorbehalt

Kontokorrentvorbehalt

Konzernvorbehalt

Verlängerter Eigentumsvorbehalt sogenannte Vorausabtretungsklausel Erweiterter Eigentumsvorbehalt sogenannte Verarbeitungsklausel

Die über den einfachen Eigentumsvorbehalt hinausgehenden Formen stellen einen wirksamen Schutz der gelieferten Waren dar. Beim Kontokorrentvorbehalt ist der Eigentumsübergang davon abhängig, dass alle aus der Geschäftsverbindung stammenden Verbindlichkeiten getilgt sind. Der noch weiter gefasste Konzernvorbehalt bedeutet, dass der Eigentumserwerb des Käufers erst möglich ist, wenn alle Forderungen der zu einem Konzern gehörenden, bestimmten oder bestimmbaren Gläubiger getilgt sind. Werden über den einfachen Eigentumsvorbehalt hinausgehende Eigentumsvorbehalte, wie Kontokorrent- oder Konzernvorbehalt vereinbart, so ist es wichtig zu beachten, dass im Gegensatz zum einfachen Eigentumsvorbehalt nicht die einfache Aufnahme einer entsprechenden Klausel in die Geschäftsbedingungen genügt. Weitergehende Formen des einfachen Eigentumsvorbehalts sind nur dann gültig, wenn sie nicht den Einkaufsbedingungen des Abnehmers widersprechen. Daher ist zu empfehlen, dass im Zweifelsfall der Lieferant zu allen für ihn gültigen Formen des Eigentumsvorbehalts die schriftliche Zustimmung des Abnehmers einholen sollte. Damit ein möglicher Rechtsverlust, der durch Weiterveräußerungen oder Umarbeitung einer gelieferten Sache entstehen kann, vermieden wird, werden heute in zunehmendem Maße neben den angesprochenen Formen auch der sogenannte verlängerte Eigentumsvorbehalt mit der Vorausabtretungsklausel und der erweiterte Eigentumsvorbehalt mit der Verarbeitungsklausel vereinbart.

Teil II: Übersicht über

328

Finanzierungen

Verlängerter Eigentumsvorbehalt

>

Neben der Vereinbarung des einfachen Eigentumsvorbehalts wird vereinbart, dass der Käufer durch den Lieferanten zur Weiterveräußerung der Ware in eigenem Namen ermächtigt wird, mit der Maßgabe der Vereinbarung einer Vorausabtretung der aus dem Weiterverkauf stammenden Forderungen an den Lieferanten. Eine Vorausabtretung an den Vorbehaltsverkäufer ist jedoch hier nur rechtswirksam, wenn die Höhe der abgetretenen Forderungen genügend bestimmt oder bestimmbar ist.

Vorausabtretungsklausel

Erweiterter

Eigentumsvorbehalt

Neben der Vereinbarung eines einfachen Eigentumsvorbehalts wird der Käufer durch den Lieferanten zur Weiterverarbeitung der Waren ermächtigt, mit der Maßgabe der Vereinbarung, dass das Eigentum an den so hergestellten Erzeugnissen an den Lieferanten

übergeht.

Verarbeitungsklausel In der Praxis sind auch Mischformen der verschiedenen Arten der Eigentumsvorbehalte möglich. Wichtig ist, dass beachtet wird, dass der nach deutschem Recht vereinbarte Eigentumsvorbehalt in vielen Ländern (auch EU-Ländern) nicht anerkannt wird.

329

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung Klauseln des

einfacher

Kontokorrent-

Eigentums-

eigentums-

vorbehalt

„Die ge-

lieferte Ware bleibt bis zu

ihrer

Bezah-

lung

Eigentum des Verkäufers."

vorbehalt

„Bis zur Bezahlung aller Ansprüche aus der

Geschäftsverbindung einschließlich etwaiger Refinan-

zierungs-

oder

Umkehrwechsel behält sich der Verkäufer das

Eigentum

an

seinen Warenlieferungen, die nur im ord-

nungsgemäßen

Geschäftsverkehr veräußert werden dürfen, vor."

Eigentumsvorbehalts1 verlängerter

Eigentumsvorbehalt (Vorausabtretungsklausel) „Der Käufer tritt hiermit die Forderung aus einem Weiterverkauf der Vorbehaltsware an den Verkäufer im Voraus ab, und zwar auch insoweit, als die Ware verarbeitet ist. Enthält das Verarbeitungsprodukt neben der Vorbehaltsware des Verkäufers nur solche Gegenstände, die entweder dem Käufer gehörten oder aber nur unter dem sogenannten einfachen Eigentumsvorbehalt geliefert worden sind, so tritt der Käufer die gesamte

Kaufpreisforderung an den Verkäufer ab. Im

anderen Falle, d.h. beim Zusammentreffen der Vorauszessionen an mehrere Lieferanten steht dem Verkäufer ein Bruchteil der For-

derung zu, entspre-

chend dem Verhältnis des Rechnungswerts seiner Vorbehaltsware zum

Rechnungswert

der anderen verarbeiteten

1

vgl.

Hermes

Gegenstände."

Kreditversicherungs AG, Informationen Nr. 30

erweiterter

Eigentumsvorbehalt

(Verarbeitungsklausel) „Durch Verarbeitung dieser

Waren erwirbt der Käufer kein Eigentum an den ganz oder teilweise hergestellten Sachen; die

Verarbeitung erfolgt unentgelt-

lich ausschließlich für den Verkäufer. Sollte dennoch der

Eigentumsvor-

behalt durch irgendwelche Umstände erlöschen, so sind sich Verkäufer und Käufer schon jetzt darüber einig, dass das Eigentum an den Sachen mit der Verarbeitung auf den Verkäufer übergeht, der die Übereignung annimmt. Der Käufer bleibt deren unent-

geltlicher Verwahrer."

Teil II: Übersicht über

330

Finanzierungen

Forderungsabtretungen, Sicherungsabtretungen Die Grundform einer Forderungsabtretung (Zession) sieht vor, dass zur Besicherung eines Kredits der Kreditnehmer Forderungen, die dieser anderen Wirtschaftsbetrieben gegenüber besitzt, an den Kreditgeber abtritt. Während sich der Begriff Forderungsabtretung im engen Auslegungssinn nur auf die Abtretung von Forderungen bezieht, jedoch auch Ansprüche beziehungsweise Rechte abgetreten werden können, ist der Begriff Sicherungsabtretung eher der umfassendere. Grundsätzlich sind im Rahmen der Sicherungsabtretung folgende Abtretungen 2.3.1.6.5.

üblich:

Beispiele für Abtretungen im

Rahmen der Kreditsicherheit

Abtretungen von Forderungen

Lieferungen und Leistungen

aus

Abtretungen

von

Ansprüchen

aus

Lebensversicherungen

Abtretungen

von

Ansprüchen

aus

Bausparverträgen

f> Abtretungen

von

Forderungen

Abtretungen

von

Steuererstattungsansprüchen

t>

C>

Abtretungen von LohnAbtretungen

von

und

gegen kassenärztliche

Vereinigungen

Gehaltsansprüchen

Gesellschafts- und Geschäftsanteilen

Die Grundstruktur einer Zession sieht

folgendermaßen aus:

Grundstruktur der Zession Kredit

Kreditgeber Neuer Gläubiger Zessionar

Neue

Abtretung der Forderung (Zession) Forderung

Kreditnehmer

Bisheriger Gläubiger

Zedent

Forderung

(vom Zedenten)

Drittschuldner

Der Zedent tritt die Forderungen den Zessionar über.

an

den

Kreditgeber ab. Die Forderung geht auf

331

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

HypoVereinsbank Zwischen

Helmut Bauer

Mozartstraße 17

München

(nachstehend .Sfcherungsgeber" genannt) und der

(nachstehend „Bank" genannt) wird

folgender

Forderungsabtretungsvertrag abgeschlossen: 1. Gegenstand der Abtretung * (1) Zur Sicherung aller bestehenden und Künftigen auch bedingten oder befristeten Ansprüche, die der Bank gegen -

a) den Sicherungsgeber b) nachfolgend Angabe des Namens oder der Firma des Kreditnehmers, falls mit Sicherungsgeber nicht identisch **

-

Sicherungsgeber mit der Abtretung der Forderungen, spätestens mit dem Erwerb durch den Sicherungsgeber, auf die Bank. Dies —

auf Grund einer laufenden Rechnung, aus Krediten und Darlehen sowie in sonstiger Weise aus einer Geschäftsverbindung, femer aus Bürgschaften sowie aus abgetretenen und kraft Gesetzes bestehenden oder Obergangenen Forderungen und aus Wechseln, auch soweit diese von Dritten eingereicht worden sind, zustehen, tritt der Sicherungsgeber hiermit an die Bank alle

diejenigen gegenwärtigen und künftigen Forderungen (Rechnungsbetrag einschl. Mehrwertsteuer) zuzüglich Zinsen aus Warenlieferungen und Leistungen ab, welche sich

(2)

gegen sämtliche Schuldner des Sicherungsgebers (nachstehend kurz .Drittschuldner" genannt) richten, deren Nameri mit einem der Anfangsbuchstaben des Alphabets von bis einschließlich beginnen, ohne Rücksicht darauf, ob die Drittschuldner Ihren Sitz oder Wohnsitz innerhalb oder außerhalb der Grenzen der Bundesrepublik Deutschland haben. Für die Beurteilung der Frage, ob ein Drittschuldner zu der erfaßten Forderungsgruppe mit einem der vorgenannten Anfangsbuchstaben des Alphabets gehört, ist maßgebend: a) bei natürlichen Personen der Familienname des Drtttschuldners, b) bei juristischen Personen (z.B. GmbH, AG., Genossen.

schaft, rechtsfähiger Verein, Stiftung, Körperschaft des öf-

fentlichen Rechts, Fiskus) das erste Wort des Firmenna-

mens oder der sonstigen Bezeichnung, c) bei sonstigen in Betracht kommenden Drittschuldnem

(z.B. bei Einzeifirmen, Personengesellschaften) der in der Bezeichnung enthaltene erste Familienname oder, falls kein Familienname geführt wird, das erste Wort der Bezeichnung. (3) Akademische Titel, die Bezeichnung .Gebrüder", Adelsbezeichnungen und sonstige Abkürzungen (z.B. Abkürzungen von Vornamen) bleiben außer Betracht (4) Dt« der Bank jeweils abgetretenen Forderungen dienen auch zur Sicherung aller jeweiligen Ansprüche der genannten Art,

die allen anderen Niederlassungen der Bank zustehen.

(5) Bei mehreren Kreditnehmern sind die Ansprüche der Bank gegen alle Kreditnehmer sowie gegen jeden einzelnen gesichert. 2. Forderungsübergang

Die Vertragsteile sind sich darüber einig, dass alle gegenwartigen Forderungen der in Ziff. 1 genannten Art mit Abschluss dieses Ver-

trages und dass alle erst künftig entstehenden Forderungen der in Ziff. 1 genannten Art jeweils mit ihrer Entstehung auf die Bank

übergehen.

3. KorrtorcofTentverhiltnls Besteht zwischen dem Sicherungsgeber und einem Drittschuldner ein echtes oder uneigentliches Kon t okorren tverhält nis, so tritt * -

Siehe hienu auch Nr 10 Satz 2 Bltta atraíchan, falla nicht lutraflandl

4. Übergang von Rechten und Sicherheiten Alle für die abgetretenen Forderungen haftenden Sicherheiten sowie die dem Sicherungsgeber zustehenden Rechte aus den zugrunde liegenden Rechtsgeschäften etwa die Ansprüche auf Herausgabe bzw. Rückgabe der gelieferten Waren Überträgt der -

Wohn GmbH

.

der Sicherungsgeber das Recht auf Kündigung des KontokorrentVerhältnisses, auf Feststellung der Saiden sowie seine sämtlichen Saldoforderungen hiermit an die Bank ab.

gilt nicht, soweit diese Forderungen Lieferanten auf Grund eines verlängerten Eigentumsvorbehalts zustehen. Ziffer 5 gilt entsprechend. Liegen den abgetretenen Forderungen Lieferungen unter Eigentumsvorbehalt zugrunde oder sind dem Kunden bewegliche Sachen zur Beslcherung dieser Forderungen übereignet oder beruhen die abgetretenen Forderungen auf einem Kommissionsverhältnis, so besteht Übereinstimmung, dass das Vorbehaltseigentum, Sicherungseigentum und das Eigentum am Kommissionsgut auf die Bank übergehen. Soweit sich die Gegenstände Im Besitz Dritter befinden, wird die Übergabe dadurch ersetzt, dass der Si-

cherungsgeber seine gegenwärtigen und künftigen Herausgabeansprüche gegen den unmittelbaren Besitzer hiermit an die Bank abtritt. Hat der Sicherungsgeber das Sicherungsgut In unmittelbarem Besitz, so wird die Übergabe dadurch ersetzt, dass er das Sicherungsgut für die Bank unentgeltlich In Verwahrung nimmt. Die Abtretung erstreckt sich femer auf alle etwaigen Gewährleistungsansprüche gegen die Vorileferanten des Siche-

rungsgebers.

Soweit für die Übertragung von Sicherheiten besondere Erklärungen nötig sind, verpflichtet sich hiermit der Sicherungsgeber, diese auf Wunsch der Bank abzugeben. 5. Rechte von Vorbehartslieferanten Falls der Bank eine Forderung abgetreten ist, die von einem Lieferanten des Sicherungsgebers aufgrund eines branchenüblichen verlängerten Eigentumsvorbehaltes gegenwärtig oder künftig berechtigterweise in Anspruch genommen werden kann, wird die Abtretung erst mit Erlöschen des verlängerten Eigentumsvorbehaltes wirksam. Soweit die Forderung einem Lieferanten nur teilweise zusteht, Ist die Abtretung an die Bank zunächst auf den Forderungsteil beschrankt, der dem Sicherungsgeber zusteht; der verbleibende Teil geht auf die Bank erst Über, wenn er durch den verlängerten Eigentumsvorbehalt nicht mehr erfaßt wird. Soweit der Sicherungsgeber gegenwärtig oder künftig von einem Lieferanten die Rückabtretung der ihm aufgrund des verlängerten Eigentumsvorbehaltes abgetretenen Forderung oder die Abführung des ihm zugeflossenen Erlöses verlangen kann, tritt der Sicherungsgeber diese Rechte mit allen Nebenrechten bereits hiermit an die Bank ab; entsprechendes gilt für ein etwaiges Anwartschaftsrecht auf Rückerwerb einer auflösend bedingt abgetretenen Forderung. Die Bank ist berechtigt, den verlängerten Eigentumsvorbehalt durch Befriedigung des Lieferanten abzulösen. 6. Einziehung der Forderungen durch den Sicherungsgeber Die Bank gestattet dem Sicherungsgeber vorbehaltlich eines aus wichtigem Grund zulässigen Widerrufs, die der Bank jeweils abge-

Forderungen Im Rahmen seines ordnungsgemäßen Geschäftsbetriebes selbst einzuziehen. Der Verkauf der der Bank jeweils abgetretenen Forderungen (Factoring) bedarf jedoch Ihrer Zustimmung. Die Einziehungsbefugnis des Sicherungsgebers erlischt auf jeden Fall mit der Anzeige der Zessionen an die Drittschuldner, auch wenn die Bank die Einziehungsbefugnis nicht ausdrücklich widerruft. tretenen

Teil II:

332

7. AMretuncjsanzelge/Abtretung der flechte

Übersicht über Finanzierungen eue

Schecks und

Dis Bank Ist unter tunlichster Rücksichtnahme auf den Siche-

rungsgeber berechtigt, die jeweiligen Forderungsabtretungsn auch Im Namen des Slcherungsgebera den Drtttschuldnem bekanntzugeben; der Sicherungsgeber hat In diesem Fall auf Verlangen der Bank von sich aus die Zessionen den Drtttschuldnem anzuzeigen.

Femer ist der

Sicherungsgeber verpflichtet, auf Verlangen

der

Bank die Zahlung an diese auf seine Kosten zu betreiben. Für den Fall, dass Zahlungen auf die der Bank abgetretenen Forderungen durch Schecke oder Wechsel erfolgen, geht das Eigentum an diesen Papieren slcherungehalber auf die Bank Ober, sobald der Si-

cherungsgeber sie erwirbt wobei der Sicherungsgeber Wechsel

*

*

und Orderschecks mit seinem Indossament zu versehen hat Die Übergabe dieser In das Eigentum der Bank Obergehenden Schecks und Wechsel wird hierbei dadurch ersetzt, dass der Sicherungsgeber dieselben für die Bank mit kaufmannischer Sorgfalt verwahrt oder, wenn er nicht daran unmittelbar Besitz erlangt, den Ihm zustehenden Herausgabeanspruch gegen Drittbesitzer Im voraus an die Bank abtritt. Auf Verlangen der Bank hat der Sicherungsgeber diese Schecks und Wechsel zu übergeben. 8. Einzug der Forderungen durch die Bank Soweit die Bank die abgetretenen Forderungen selbst einzieht, stein der Sicherungsgeber es in das billige Ermessen der Bank, alle Maßnahmen und Vereinbarungen mit den Drtttschuldnem zu treffen, welche sie bei der Einziehung der Forderungen für zweckmäßig halt Die Bank haftet dabei nurfür grobes Verschulden, und zwar In dem Umfang, als sie im Verhältnis zu anderen Ursachen an der Entstehung des Schadens mitgewirkt hat 9. Beeinträchtigung der abgetretenen Forderungen Der Sicherungsgeber hat der Bank von etwaigen Beeinträchtigungen der jeweils abgetretenen Forderungen und von allen bei diesen in Anspruch genommenen Veränderungen Kenntnis zu geben und nach Ihren Weisungen zu verfahren. 10. Einreichung von Forderungseufstellungen Der Sichenjngsgeber verpflichtet sich, der Bank bis spätestens zum 5. Werktag eines jeden Kalender-MonataZ-Vierteljahres, abgestellt eut das Ende des vorausgehenden Kalender-Monata/vierteljahres, unter Bezugnahme auf diesen Vertrag eine Aufstellung über die der Bank abgetretenen und noch ausstehenden Forderungen unter Angabe der Namen und Adressen der Drittschuldner sowie der Fälligkeit des Rechnungsbetrages zu übersenden. Die Vertragstelle sind sich darüber einig, dass sämtliche In diesen

Aufstellungen angegebenen Forderungen an die Bank abgetresind, auch wenn diese nicht unter den In ZUM festgelegten Forderungskreis fallen.

ten

11. Prüfungsrechte der Bank

Die Bank ist jederzeit berechtigt zwecks

tenen Forderungen nach Bestand und

die

Prüfung dsr Ihr abgetre-

Eindringlichkeit Einsicht in

einschlägigen Bücher und Schriftstücke des Sicherungsgs-

bers zu nehmen und Auskunft auch von Dritten einzuholen. Sofern

der Sichenjngsgeber die Buchführung und/oder Datenverarbeitung von einem Dritten vornehmen Iflast, wird die Bank hiermit ermächtigt. Im eigenen Namen auf Kosten des Slcherungsgebera die Bestandslisten unmittelbar bei einem Dritten einzuholen. Erlischt die Einziehungsbefugnis des Sicherungsgebers, so kann die Bank die Aushändigung aller Unterlagen über die abgetretenen

Forderungen verlangen.

12. Gertung des Vertrages Dieser Vertrag bleibt auch dann, wenn seitens der Bank zeltweise Forderungen der in Ziff. 1 genannten Art nicht bestehen, weiterhin In Geltung, und zwar solange, bis die Bank die Rückübertragung der Forderungen oder die Aufhebung dieses Vertrages dem Sicherungsgeber oder deaaen Rechtsnachfolger schriftlich erklärt. 13. Rückübertragung, Sicherheitentreigabe Sobald die Bank wegen aller gesicherten Ansprüche Befriedigung erlangt hat 1st sie unter Berücksichtigung der Ziff. 1 Abs. 4 verpflichtet, auf Verlangen dea Sicherungsgebers die abgetretenen Forderungen zurückzuübertragen. Die Bank ist schon vorher unter Berücksichtigung der Ziff. 1 Abs. 4 verpflichtet auf Verlangen des Sicherungsgebers die Ihr abgetretenen Forderungen sowie auch

etwaige andere von dem Sicherungsgeber bestellte Sicherheiten (z.B. übereignete Sachen, Grundschulden) nach Ihrer Wahl freizugeben, soweit der Wert der gesamten Sicherheiten 120 %der gesi-

vorübergehend übererfolgt durch die Bank nach billigem Ermessen. Etwaige von Dritten gestellte Sicherheiten (z.B. Bürgschaften) bleiben dabei außer Betracht 14. Übertragung von Rechten Tritt die Bank Ansprüche der In Ziff. 1 genannten Art ganz oder teilweise ab, so ist die Bank berechtigt In einem von ihr nach billigem Ermessen zu bestimmenden Umfang die Rechte an dem Sicherungsgut auf den Abtretungsempfanger zu übertragen. 15. Rechtaformwecneel Dieeer Vertrag bleibt auch bei einer Änderung der Rechtsform auf Selten des Kreditnehmers unverändert bestehen. cherten Ansprüche der Bank nicht nur schreitet Die Bewertung der Sicherheiten

16. Rechtswirkssmkert

Sollten Vereinbarungen, die In diesem Vertrag getroffen sind, ganz oder teilweise der Rechtswirksamkeit ermangeln oder nicht durchgeführt werden, so sollen dennoch die übrigen Vereinbarungen wirksam bleiben. Wenn ein Teil der abgetretenen Forderungen oder abgetretene Forderungen teilweise Lieferanten dea Sicherungsgebers auf Grund verlängerten Eigentumsvorbehalts zustehen, so wird die Wirksamkeit der Abtretung der nicht unter verlängerten Qgentumavorbehalt fallenden Forderungen oder Teiiforderungen hiervon nicht berührt 17. Auefertigungen Dieeer Vertrag wird doppelt auegefertigt; jeder Vertragstell erhalt eine Ausfertigung. Ergänzend gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der

Bank, die In Jeder Geschäftsstelle eingesehen werden können

und auf Wunsch

zur

Verfügung gestellt werden.

Ort, Datum

München, 16.öS. (Unterschrift das Sicherung «geben)

333

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

Abtretung von Bezügen

Geschäftszeichen

hgs 18/Le

Zur Sicherung aller Ansprüche gem. Nr. 2, insbesondere aus der gesamten Geschäftsverbindung, tritt

Müller_

Herr Martin nachstehend der Sicherungsgeber genannt der Sparkasse in dem unter Nr. 1 bezeichneten Umfang alle ihm zustehenden pfändbaren Lohn-, Gehalts-, Provisions- und sonstige Forderungen aus dem Arbeitsverhältnis sowie Entgeltansprüche als freier Mitarbeiter gegen den derzeitigen sowie gegen künftige Arbeitgeber/Dienstherren ab. Derzeitiger Arbeitgeber/Dienstherr is Fa. mtu Im gleichen Umfang tritt der Sicherungsgeber seine gegenwärtigen und künftigen Ansprüche auf Arbeitslosengeld und Krankengeld, Pensionen sowie auf gesetzliche Renten ab. 1 Umfang und betragsmäßige Begrenzung -

-

Die Abtretung

erfolgt mit sofortiger Wirkung. Sie beschränkt sich auf den jeweils pfändbaren Teil der Ansprüche. Sie ist auf insgesamt

_*_*_ vom

2

Drittschuldner diesen

Betrag erhalten hat.

EUR begrenzt und besteht (vorbehaltlich einer

Freigabe gemäß Nr. 6), bis die Sparkasse aufgrund der Abtretung

Sicherungszweck

Die Abtretung

erfolgt zur Sicherung aller bestehenden und künftigen, auch bedingten oder befristeten Forderungen der Sparkasse gegen

Martin Müller nachstehend der Kreditnehmer genannt aus ihrer Geschäftsverbindung (insbesondere aus laufender Rechnung, Krediten und Darlehen jeder Art und Wechseln) sowie auswechseln, die von Dritten hereingegeben werden, Bürgschaften, Abfretungen oder gesetzlichem Forderungsübergang. -

-

3 Auskünfte Der Sicherungsgeber verslcherl, dass nicht anderweitig über die abgetretenen Ansprüche verfügt ist. Er versichert, dass die Abtretung nicht durch eine Vereinbarung zwischen dem Drittschuldner der abgetretenen Forderung und dem Sicherungsgeber auch nicht in Form einer Tarif- oder Betriebs Vereinbarung ausgeschlossen ¡st. Oer Sicherungsgeber verpflichtet sich, die Sparkasse unverzüglich zu benachrichtigen, wenn die abgetretenen Ansprüche durch Irgendeine Maßnahme, z. B. Pfändung, die Begründung einer Autrechnung oder einen Wachtel des Dritt Schuldner» der abgetretenen Forderung, geändert oder beeinträchtigt werden. Der Sicherungsgeber verpflichtet sich, der Sparkasse auf Anforderung seine jeweiligen Lohn- oder Gehaltsbescheinigungen, Provisionsabrechnungen bzw. seinen Renlenbescheld u. ä. Unterlagen vorzulegen. -

4

-

Feststellung des Arbeitgebers und Einwilligung in die Mitteilung des Arbeitgebers durch Krankenkasse und Arbeltsamt

Kommt der Sicherungsgeber seiner Verpflichtung, einen Wechsel des Drittschuldners mitzuteilen, nicht nach,

AOK

gilí folgendes:

74987452

Der Sicherungsgeber Ist z. Z. bei der-unter der Mitgliedsnummer_Í_t-—!_Í_„_krankenversichert. Er ermächtigt hiermit seinen jeweiligen Versicherungsträger und das zustandige Arbeitsamt, der Sparkasse seinen jeweiligen Arbeitgeber mitzuteilen.

5

Offenlegung und Verwertung

5.1 Die Sparkasse wird die Abtretung vorläufig nicht offenlegen. Sie ist zur Offenlegung und G eilend mach ung der Abtretung berechtig!, wenn und soweit der Kreditnehmer mit Zahlungen in Verzug gekommen ist und trotz Mahnung nicht zahlt oder wenn die Sparkasse berechtigt ist, das Kreditverhältnis zu kündigen. Die Sparkasse ist nach Offenlegung berechtigt, vom Drittschuldner der abgetretenen Forderung Auskünfte einzuholen, die für den Wert der Abtretung als Kredrtsicherheit von Bedeutung sind. 5.2 Reicht der Zessionserlös nicht zur Befriedigung sämtlicher durch die Abtretung gesicherten verrechnet.

G

Forderungen aus, so wird er nach billigem Ermessen der Sparkasse

Freigabe

Sobald die

Sparkasse wegen aller ihrer gesicherten Ansprüche gegen den Kreditnehmer befriedigt ist, ist sie verpflichtet, Ihre Rechte aus der Forderungsabtretung

freizugeben

Sie ist schon vorher auf Verlangen des Sicherungsgebers zur Freigabe bzw. Teillreigabe verpflichtet, soweit sie in Ansehung des Gesamtumfangs der gesicherten

Ansprüche und unter Berücksichtigung etwaiger anderweitiger Sicherheiten bei Anwendung ordnungsgemäßer Beleihungsgrundsätze die vorliegende Lohnabtretung nicht mehr als Sicherheit benötigt. Soweit der Sicherungsgeber selbst der Kreditnehmer ist, wird die Sparkasse, wenn sie von einem Bürgen oder einem sonstigen Dritten befriedigt wird, die Forderungen auf diesen übertragen, es sei denn. Ihr werden Ansprüche anderer nachgewiesen. In allen anderen Fällen wird die Sparkasse die Forderungen auf den Sicherungsgeber zurückübertragen, es sei denn, dieser hat der Übertragung an einen Dritten zugestimmt. Soweit der Sparkasse noch andere, nicht vom Kreditnehmer gestellte Sicherheiten zur Verfügung stehen, die sie selbst nicht mehr benötigl, prüft sie nicht, ob der Sicherungsgeber Ansprüche aul diese Sicherheiten hat. Sie wird solche Dritt-Sicherheiten grundsätzlich an den Dritt-Sicherungsgeber zurückgeben, soweit der Sicherungsgeber nicht nachweist, dass die Zustimmung des Dritt-Sicherungsgebers zur Herausgabe an ihn vorliegt 7 Kosten des Vertrags Alle Kosten dieses Vertrags und seiner Durchführung trägt der Sicherungsgeber, wenn er zugleich der Kreditnehmer ist. 8 Rechtswirksamkeit Sollten Vereinbarungen, die in diesem Vertrag die übrigen Vereinbarungen wirksam bleiben.

9

getroffen sind, ganz oder teilweise der Rechtswirksamkeit ermangeln oder nicht durchgeführt werden, so sollen dennoch

Allgemeine Geschäftsbedingungen

Die Sparkasse weist ausdrücklich darauf hin, dass ergänzend Ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen Die AGB hangen/liegen In den Kassertrèumen der Sparkasse zur Einsichtnahme aus1.

(AGB) Vertragsbestandteil sind.

München, 3o.o7. Unterschrift des

Sicnerungsgebers1

Unterschritten der Sparkasse

'

Jeder Vertragspartner der Sparkasse erhält ein Exemplar der AGB, soweit noch 'Wenn der Sicherungsgeber eine Militärperson, ein Beamte', ein Geistlicher ode'

Beglaubigung erforderlich, (alls nicht der Dienstherr auf diese Formvorschi

Teil II:

Übersicht

über

Finanzierungen Sparkasse (mit BLZ)

t^m S

Stsdtsparkasse München

BLZ 7o1 5oo

der Ansprüche Abtretung -„.„„i^X, Do,,™™,^r+-o„

Geschäftszelchen/ zwischen*«!«^

Bausparvertrag

aus einem

oo

HGS18/Ge 83999854 „„„

.„.„

Frau Rosa Schmid Dachauer Straße

487_München schließt mit der Sparkasse folgenden Vertrag über die Abtretung der Ansprüche

nachstehend der Bausparer genannt -

-

aus

ol.lo._unter Nr._84937746_

dem ab

bei der unten bezeichneten

Bausparkasse bestehenden Bausparvertrag, abgeschlossen über_!?Oe OOP «OO_[

1 Umfang der Abtretung Die Abtretung umfaßt folgende Rechte und Ansprüche:

a) das Bausparguthaben in seiner jeweiligen Höhe1 ; b) den Anspruch auf Auszahlung der Darlehens valuta; c) das Recht zur Kündigung des Bausparvertrags; d) das Recht zur anderweitigen Verfügung über den Bausparvertrag. Die Sparkasse 1st berechtigt, die Zuteilung entgegenzunehmen. Der Bausparer versichert, dass die Rechte und Ansprüche aus dem 2

Bausparvertrag bisher nicht abgetreten, verpfändet oder gepfändet sind.

Verwendungszweck

Der durch die Abtretung gesicherte Kredit wird zur Finanzierung folgender wohnwirtschaftlicher Maßnahmen rra eines Angehörigen des Bausparers im Sinne des § 15 Abgabenordnung des

La

Bausparers

(Name.Anschrifi.VerwandtscheftsvertiaHnis)

Maria Huber verwendet:

Kauf einer Eigentums-

Blumenstr. 7

Dachau_

ioctlter _

.

hnung

wo Der Bausparer wird darauf hingewiesen, dass eine anderweitige Verwendung des durch die Abtretung gesicherten Kredits in jedem Fall steuerbzw. prämienschädliche Folgen nach sich zieht.

Zuteilung des Bausparvertrags Der Bausparer beantragt die Zuteilung des Bausparvertrags zum frühestmöglichen Zeitpunkt. 3 4

Zustimmung der Bausparkasse

Soweit die Zustimmung der Bausparkasse erforderlich ist, wird sie hiermit beantragt. 5

Zustimmung des Ehegatten Ehegatte des Bausparers stimmt soweit erforderlich dessen Erklärung zu. 6 Rückübertragung von Rechten Sobald die Sparkasse wegen aller ihrer Ansprüche gegen den Bausparer bzw. dessen obengenannten Angehörigen befriedigt ist, ist sie verpflichtet, ihre Rechte aus der Abtretung auf den Bausparer zurückzuübertragen. Dies gilt nicht, wenn ein Bürge oder ein sonstiger Dritter die Sparkasse befriedigt hat; in diesem Fall ist die Sparkasse zwar nicht verpflichtet, aber berechtigt, ihre Rechte auf den Bürgen oder sonstigen Dritten zu übertragen. Der mitunterzeichnende

-

-

7 Rechtswirksamkeit

Sollten Vereinbarungen, die in diesem Vertrag getroffen sind, ganz oder teilweise der Rechtswirksamkeit ermangeln oder nicht durchgeführt werden, so sollen dennoch die übrigen Vereinbarungen wirksam bleiben. Die Sparkasse nimmt die Abtretung an. Anschrift der Bausparkasse_

München. 3o.o7*

LBS Brienner Straße Unterschrift des Bausparen

Münc hen

Unterschrift des

Ehegatten

Unterschritten der Sparkasse Bei einer TèilaHretung

ggt -

mit

bitte st reichen und

Rangabstimmung -

entsprechend umlormulieren

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung Sparkasse (mit BLZ)

Stsdtsparkasse München 5°o oo

BLZ 7o1

Qosohàflszsichon/

.l,„,_„-,„:„„

Abtretungsanzeige

zwischen^« w.

HGS 18/Ge 83999854

Frau Ross Schmid

Dacheuer Straße

487_Münehen

als Bausparer hat/haben uns nach Maßgabe der beigefügten AbtretungserManrng seine/ihre Ansprüche

ausdemab_"^O«_unterNr._ 849377^ bei Ihnen bestehenden Bausparvertrag,

abgeschlossen über_pOeOOO^OO_EVR,

abgetreten. Wir haben die Abtretung angenommen und bitten Sie, uns das derzeitige Bausparguthaben bekanntzugeben und uns zu

bestätigen, dass Sie von der Abtretung Kenntnis genommen haben und Zahlungen unter Angabe des o. g. Geschäftszeichens nur werden. Ferner bitten wir um Mitteilung, ob Ihnen Rechte dritter Personen, insbesondere auch Abtretungen, Verpfändungen oder Pfändungen bekannt sind. an uns leisten

Falls erforderlich, bitten wir der Abtretung zuzustimmen.

Für Ihre Bemühungen danken wir Ihnen im voraus verbindlich.

Hochachtungsvoll

Anschrift der Bausparkasse

LBS Brienner Straße

München

Anlage

335

Teil II: Übersicht über

Finanzierungen

HypoVereinsbank Filiale/Zweigstelle

On, OMUfn

Hohenzollernplatz

....

München, 3o.o7e .

Abtretung von Ansprüchen aus einem Bausparvertrag bei Gewährung eines Auff üllungs- und/oder Bausparzwischenf ¡na nzierungskredits 1.1 Mit der Bausparkasse Wüstenrot habe(n) ich/wir einen Bausparvertrag

lNr 8739837 2.

I abgeschlossen ober

I Die Spareinlage beträgt gegenwärtig

lEUR

I™ 1o.ooo,oo

3.5oo,oo

Sicherung eines Auffüllungskredits Abtretung [x] Zur Auffüllung des dazu bestehenden Bausparkontos haben Sie mir/uns einen Kredit In Höhe

I

zur

gewahrt. von EUR 1 - 5 O O, dieses Auffüllungskredits trete(n) ich/wir an Sie den Anspruch auf Rückzahlung des mir in vorgenannter Höhe gewährten Auffüllungsbetrags ab. Das gegenwärtige Bausparguthaben, die Zinsen und künftigen Einzahlungen (ausgenommen der Auff ùllungsbetrag) werden von dieser Abtretung nicht erfaßt. Zur

3.

Sicherung

-

Abtretung Sicherung eines Beusperzwlschenflnenzlerungskredtts [xj Sie haben mir/uns des wetteren einen Bausparzwischenf¡nanzierungskredit EUR zur

zu

1O

.

O O O,-

ausgereicht.

Zur Sicherung dieses Bausparzwischenf inanzierungskredites trete(n) ich/wir Ihnen den Anspruch auf Zahlung der nach Berücksichtigung der in Ziffer 2 vorgenommenen Abtretung verbleibenden gegenwärtigen und künftigen Bausparsumme zuzüglich der Wohnungsbauprämien, auch wenn diese auf einem Prämiensonderkonto verbucht sind, ab.

Abtretungen umfassen auch die Ansprüche auf Kündigung des Bausparvertrags, auf Zuteilung der Bausparsumme, auf Annahme der von der Bausparkasse auszusprechenden Zuteilung, auf Übertragung des Bausparvertrags an Dritte sowie Auszahlung eines evtl. von der Bausparkasse zu gewährenden Zwischenkredits.

4. Die

5. Ich/Wir ermächtige(n) die Bausparkasse hiermit, Ihnen über das Bausparkonto, den Stand der mir/uns zustehenden Ansprüche, sowie über die in Zusammenhang mü dem Bausparvertrag bestehenden Verhältnisse jederzeit auf Wunsch Auskunft zu geben. Ich/Wir verpflichtetn) mich/uns, alle den Bausparvertrag betreffenden und in meinen/unseren Händen befindlichen Unterlagen, insbesondere die Quittungen über die Jeweils gezahlten Beiträge, Inner auf Ihr Verlangen vorzulegen.

6. Sie haben das Recht, die Abtretung der Bausparkasse anzuzeigen. Auf Ihr Verlangen werde(n) ich/wir die erfolgte Abtretung der

Bausparkasse selbst bekanntgeben und, soweit erforderlich, die Genehmigung zu der Abtretung erbitten.

7. Diese Abtretung erhalten Sie In zweifacher Ausfertigung, wobei eine Ausfertigung für die Bausparkasse Im Falle der Anzeige der Abtretung durch Sie bestimmt ist.

8. Sollten Bestimmungen dieser Abtretungserklärung ganz oder teilweise der Rechtswirksamkeit ermangeln, die übrigen Bestimmungen wirksam bleiben.

so

sollen dennoch

9. Ich/Wir ermäcrttige(n) die Bausparkasse hiermit, die von mir/uns zu Qunsten der Bausparkasse bestellte oder noch zu bestellende Grundschuld für die Dauer eines von Ihnen gewährten Bausparzwischenflnanzierungskredits an Sie abzutreten.

10. Die abgetretenen Ansprüche und Rechte sind an mich/uns zurückzu übertragen, sobald Sie wegen aller gesicherten Ansprüche

befriedigt worden sind.

Vor

Beruf (bei Firmen

unöZunamilnl

Qeechtftixwetg):

kaufmännischer Angestellter

Rudolf Mayer Adresse

Am

Ring 7

München Unterschritt (en) das/der Bausparens)

Für den Fall, dass der Bausparer nicht Eigentümer des Grundstücks ist, das mit der zu Gunsten der Bausparkasse eingetragenen oder noch einzutragenden Grundschuld belastet 1st, ermächtigt hiermit der Grundstückseigentümer die Bausparkasse, die Grundschuld für die Dauer eines von Ihnen gewährten Bausperzwischenflnanzierungskredits an Sie abzutreten.

Unterechrtft des Grundstückseigentümer »

Wird von der Bank ausgefüllt!-

E nt gegenge nommen d u rch :

Ausgewiesen durch;

Wir nehmen die Abtretung an und

bestätigen, dass der Bausparzwtschanfinan-

zierungskredit vom Bausparer unmittelbar und unverzüglich zum Wohnungsbau im Sinne der steuerlichen und

| verwendet wird

prämienrechtlichen Bestimmungen

~~\ nicht verwendet wird.

Kap. 2: Grundlagen der Außenfinanzierung

Folgende

337

Formen können unterschieden werden: Formen von Zessionen nach der Art der abgetretenen

Forderungen

Mantelzession

Globalzession

In einem Mantelzessionsvertrag verpflichtet sich der Kreditnehmer, laufend Forderungen in einer bestimmten Höhe abzutreten. Die Abtretung vollzieht sich dabei erst im Augenblick der Einreichung der betreffenden Rechnungskopien oder Forderungslisten. Der Kreditnehmer hat die Möglichkeit der Selektion bestimmter Forderungen, die abgetreten werden.

Kreditgeber und Kreditnehmer vereinbadie Abtretung sämtlicher gegenwärtiger und zukünftiger Forderungen gegen ren

einen bestimmten Kundenkreis oder aus einer bestimmten Region. Der Vorteil für den Kreditgeber ist der, dass schon im Zeitpunkt der Entstehung der Forderung der Kreditgeber Gläubiger dieser Forderung ist, ohne dass es einer besonderen Rechtshandlung des Zedenten bedarf.

Aus der Sicht der Kreditinstitute ist es notwendig, eine Bonitätsmarge für möglichen Forderungsausfall in die Besicherung mit hineinzunehmen. Ebenso wichtig ist die Bonitätsprüfung des Drittschuldners. In der Praxis des Kreditgeschäfts werden Zessionen meist als sogenannte stille Zessionen vereinbart. Dabei wird der Drittschuldner nicht von der Abtretung benachrichtigt. Der Drittschuldner zahlt an den Zedenten, dieser führt unmittelbar den Zahlungseingang an den Zessionar ab. Das Kreditinstitut kann jedoch auch im Abtretungsvertrag vom Kreditnehmer ein sogenanntes Blankobenachrichtigungsschreiben zur Unterrichtung des Drittschuldners verlangen, wenn dies zur Durchsetzung der Rechte des Kreditgebers notwendig erscheint. Wird der Drittschuldner von der Forderungsabtretung unterrichtet, kommt es zur offenen Zession.

338

Übersicht über Finanzierungen

Teil II:

HypoVereinsbank, Forderungs-Abtretung 0 Nwnt und Anachrifl