Pharmazeutisches Wörterbuch [2., wesentl. erw. u. verb. Aufl. Reprint 2018] 9783111673493, 9783111288734


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German Pages 620 [628] Year 1955

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Vorwort zur ersten Auflage
Vorwort zur zweiten Auflage
Benutzungshinweise
Abkürzungen
Verzeichnis der Tabellen im Anhang
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
Tabelle I.Vergiftungen und Gegenmittel
Tabelle II.Unverträgliche Arzneimischungen
Tabelle III. Maximaldosen
Tabelle IV. Richtdosen für Kinder
Tabelle V. Gewichte und Maße
Tabelle VI.Tropfengewichte
Tabelle VII. Abkürzungen auf Rezepten
Tabelle VIII. Biologische Einheiten
Tabelle IX.Farb-Reaktionen der wichtigsten Alkaloide
Tabelle X.Indikatoren
Tabelle XI. Chemische Elemente, ihre Symbole und Atomgewichte
Tabelle XII
Tabelle XIII
Tabelle XIV.Fleckenentfernung
Tabelle XVI.Kurzgefaßte Anleitung zur qualitativen Harnuntersuchung
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Pharmazeutisches Wörterbuch [2., wesentl. erw. u. verb. Aufl. Reprint 2018]
 9783111673493, 9783111288734

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CURT

HUNNIUS

PHARMAZEUTISCHES

WÖRTERBUCH

PHARMAZEUTISCHES WÖRTERBUCH VON

CURT

HUNNIUS

2., wesentlich erweiterte und verbesserte Auflage Mit 16 Tabellen und 80 Abbildungen

W A L T E R

D E

G R U Y T E R

V O R M A L S G. J. G Ö S C H E N ' S C H E

&

CO.

VERLAGSHANDLUNG

J. G U T T E N T A G , V E R L A G S B U C H H A N D L U N G · G E O R G R E I M E R K A R L J . T R Ü B N E R · V E I T & COMP.

B E R L I N

1 9 5 5

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Mikrofilmen und der Übersetzung, vorbehalten — Copyright 1955 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung - J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung - Georg Reimer - Karl J. Trübner - Veit & Comp., BerlinW 35 — Archiv-Nr. 528 554 — Printed in Germany — Satz u. Druck : VEB Graphische Werkstätten Leipzig III 18/97

Vorwort zur ersten Auflage Die Absicht bei Abfassung des vorliegenden Buches war, dem praktischen Apotheker sowie dem Studenten und Praktikanten der Pharmazie ein kurzgefaßtes, aber möglichst das ganze Gebiet der Pharmazie mit ihren Nebendisziplinen umfassendes Auskunftsbuch in die Hand zu geben, das bisher in dieser Form in der modernen pharmazeutischen Literatur vermißt wurde. Auch dem Arzt, dem häufig einschlägige pharmazeutische Literatur fehlt, sowie der Industrie, dem pharmazeutischen Großhandel und verwandten Berufen wird das Buch sicherlich von Nutzen sein. Für die chemische Nomenklatur waren die im Jahre 1940 herausgegebenen „Richtsätze für die Benennung anorganischer Verbindungen der Internationalen Union für Chemie" (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Jahrg. 73, Nr. 5 v. 1. Mai 1940, Abt. A, S. 53—75) maßgebend. Jedoch hielt ich es für richtig, auch die sog. Trivial-Bezeichnungen, die eigentlich nicht mehr gebraucht werden sollen (wie ζ. B. Zyankali, schwefelsaure Magnesia usw. ) sowie die veralteten Bezeichnungen wie Oxydul, Chlorür, Zyanür usw. anzuführen, um so eine Substanz für alle Fälle unmißverständlich zu kennzeichnen, da diese Benennungen in den Apotheken, in der Industrie und im Großhandel fast durchweg noch gebräuchlich sind. Die STOCKSche elektrochemische Wertigkeitsbezeichnung findet man in manchen neueren Lehrbüchern mit arabischen Ziffern angegeben, während sie doch nach den oben angeführten Richtlinien ausschließlich in römischen Ziffern angegeben werden soll, wie im vorliegenden Buch. Bei Bezeichnungen von Verbindungen der Elemertte mit konstanter Wertigkeit habe ich üblicherweise die Angabe der Wertigkeit fortgelassen. In der Rechtschreibung der organischen Verbindungen ist offenbar noch keine Einheitlichkeit zu erzielen (ζ. B. carbo- und karbo-, cyclisch und zyklisch usw. ). Die Angaben der Schmelz- und Siedepunkte der Metalle variieren in der Literatur außerordentlich. In das Verzeichnis der Elemente, ihrer Symbole und Atomgewichte (Tafel I X ) wurden die neuen Elemente Americium, Astatium, Curium, Francium, Neptunium, Promethium, Plutonium, Technetium, deren Namen und Symbole auf der 15. Konferenz der Internationalen Union für Chemie, Amsterdam 1949, festgelegt wurden, sowie die danach weiterhin künstlich gewonnenen Elemente Berkelium und Californium eingereiht (s. Periodensystem und Uranium). Das ebenfalls auf den neuesten Stand gebrachte Periodensystem der Elemente (Tafel X ) wurde mit Genehmigung des Verlags dem Lehrbuch der anorganischen Chemie von HOLLEMANN-WIBERG , 26. bis 27. Auflage, entnommen. Ein äußerst undankbares Kapitel ist das der botanischen Nomenklatur. Eine verwirrende Uneinheitlichkeit der lateinischen Pflanzenbezeichnungen durchzieht besonders die pharmazeutische Literatur. Maßgebend für dieses Buch waren die auf den internationalen Kongressen herausgearbeiteten Regeln (Intern. Rules of Botanicae Nomenclature, 3. Aufl., 1935) und das nach diésen Regeln von R. MANSFELD herausgegebene „Verzeichnis der Farn- und Blütenpflanzen des Deutschen Reiches, Jena 1940". Leider fehlte aber in verschiedenen strittigen Fragen die ausländische Literatur der letzten Jahre, die in vielen Fällen noch nicht zugänglich war, und besonders schmerzlich war, daß die verlorengegangene Bibliothek im Botanischen Museum in Berlin-Dahlem nicht mehr zur Verfügung stand.

VI Eine Reihe dem Leser bisher vertrauter Pflanzennamen sind nun nach den oben genannten internationalen Regeln nicht mehr gültig. Sie treten meist mit anderen gebräuchlichen Synonymen in ( ) hinter den jetzt gültigen Namen auf und sind natürlich auch noch für sich als Stichworte angeführt. Wenn L. LEWIN von einer „geradezu zu einer Kalamität ausgewachsenen Sucht der Umnennungen der Pflanzen" spricht (Phantastica, 2. Aufl., 1927, S. 136, Anm.), so kann man den Ärger wohl verstehen, muß aber doch dagegen einwenden, daß diese Namensänderungen lediglich die Folge neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Gattung- bzw. Artzugehörigkeit der betr. Pflanzen sind. So ist ζ. B. jetzt als Stammpflanze von Flores Caryophylli |Dti Syzygium aromaticum festgestellt an Stelle der bisherigen Bezeichnungen Eugenia caryoph'yllata, Jambosa Caryophyllus oder Caryophyllus aromaticus (vgl. MERRILL U. PERRY, The myrtaceous genus Syzygium GAERTNER in Borneo, in Mem. Gray Herb. Harvard University 18,1939, S. 135—202). Als weiteres Beispiel sei Liriosma ovata genannt, die bisher als Stammpflanze von Lignum Muira-puama galt. Die Untersuchungen von E. ANSELMINO über „Die Stammpflanzen von Muira puama" (Diss. Berlin 1933) haben aber ergeben, daß Ptychopetalum olacoides und Pt. uncinatum die Droge liefern. Natürlich sind Stimmen laut geworden, die einen Zusatz in den internationalen Regeln fordern, der eine Liste „Nomina specifica conservanda" für Nutzpflanzen (in weitem Sinne) enthalten soll. Hiernach sollen die gebräuchlichen lateinischen Pflanzennamen als gültig erhalten werden und vor Veränderung geschützt sein, falls ein älterer aus Prioritätsgründen gültiger Name festgestellt wird. Derartige Vorschläge wurden bereits auf dem Internat. Botanischen Kongreß in Amsterdam 193Ó gemacht. Ein wichtiges Gegenargument gegen eine solche Liste ist dies, daß für viele Pflanzen verschiedene „gebräuchliche" Namen vorliegen. Die Bearbeitung dieses schwierigen Problems wird noch weiterhin Angelegenheit internationaler Kongresse sein. Da dem Vernehmen nach in dem in Vorbereitung befindlichen Deutschen Arzneibuch 7 die Pflanzennamen gemäß den oben genannten internationalen botanischen Nomenklaturregeln angegeben werden sollen, dürfte das vorliegende Buch einen, wenn auch aus den oben angeführten Gründen noch unvollkommenen, Beitrag in dieser Richtung darstellen. Aus dem Deutschen Arzneibuch 6 wurden sämtliche Artikel aufgenommen, aus dem Ergänzungsbuch 6 sämtliche Drogen und Chemikalien, die galenischen Präparate jedoch nur in Auswahl. Die zahlreich eingestreuten pharmaziegeschichtlichen Angaben und praktischen Winke für die Laborarbeit werden besonders den jüngeren Fachgenossen sicherlich willkommen sein. Bei einer Anzahl Stichworten wurden Betonungsangaben gemacht (z. B. „Abomasus") und bei einigen (z.B. „Vitamine") Literaturverzeichnisse angegeben. Bei der Feststellung der gültigen Pflanzennamen und der Vorkommen der Pflanzen sowie bei der Bearbeitung der botanischen „termini technici" (von denen aus räumlichen Gründen nur eine Auswahl der wichtigsten gebracht werden konnte), habe ich mich der Mitarbeit des Herrn DR. GEORG MARTIN SCHULZE, Wissenschaftlicher Assistent am Botanischen Museum in Berlin-Dahlem, zu erfreuen gehabt und ich möchte ihm auch an dieser Stelle für seine unermüdliche Mitarbeit meinen herzlichsten Dank abstatten.

B e r l i n - L i c h t e r f e l d e , Herbst 1950

Curt

Hunnius

Vorwort zur zweiten Auflage Die vorliegende 2. Auflage wurde wesentlich erweitert und verbessert. Ca. 300 Stichworte, eine Reihe von Abbildungen und 4 Tabellen („Indikatoren", „Bezifferung von organischen Ringverbindungen", „Richtdosen für Kinder" und „Die wichtigsten Vitamin vorkommen") wurden neu aufgenommen. Die Angaben über die Inhaltsstoffe und über die Anwendung der Drogen wurden ergänzt und ζ. T. nach neuesten Erkenntnissen berichtigt. Die Artnamen der Pflanzen sind entsprechend der Empfehlung 82 G des Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur (angenommen auf dem 7. Internationalen Botanischen Kongreß zu Stockholm, 1950, herausgegeben Utrecht 1952) nunmehr durchweg klein geschrieben worden, auch die Eigennamen. Es ist zu hoffen, daß sich diese Schreibweise in der botanischen Nomenklatur einheitlich durchsetzen und entsprechend auch die Schreibweise der pharmazeutischen Bezeichnungen berichtigt werden wird. Aus den mir nach dem erstmaligen Erscheinen des Buches so zahlreich zugegangenen zustimmenden Äußerungen aus Fachkreisen ist zu entnehmen, daß das Pharmazeutische Wörterbuch wirklich begrüßt worden ist und einem fühlbaren Mangel abgeholfen hat. Auch im Ausland hat das Werk weitgehend freundliche Aufnahme und Anerkennung gefunden. Allen, die mir Anregungen und Verbesserungsvorschläge zukommen ließen, die ich größtenteils berücksichtigt habe sowie der Industrie, die mich bereitwilligst mit Literatur und Auskünften unterstützte, sage ich herzlichen Dank.

B e r l i n - L i c h t e r f e l d e , Mai 1954

Curt

Hunnius

Benutzungshinweise 1. Vor Benutzung des Buches mache man sich mit den Abkürzungen vertraut und lese das Vorwort, weil es f ü r dieses Buch wichtig ist. 2. Die Reihenfolge der Stichworte richtet sich nach dem ABC. 3. Was unter „ c " nicht gefunden wird, ist unter „ k " oder ,,z" nachzulesen und umgekehrt. 4. Die Laute ä, ö, ü, äu sind so eingereiht wie es der Schreibweise ae, oe, ue, aeu entspricht. 5. Soweit keine Betonungsangaben gemacht sind, gilt f ü r die Betonung lateinischer Wörter folgendes: a) zweisilbige Wörter werden auf der vorletzten Silbe betont; b) mehrsilbige Wörter werden auf der drittletzten Silbe betont, außer, wenn die vorletzte Silbe lang ist; c) als lang gelten alle Silben, auf die zwei oder mehr Konsonanten folgen. 6. Patentamtlich geschützte Warenbezeichnungen sind mit (WZ) gekennzeichnet, jedoch ohne Gewähr dafür, daß dies bei allen geschehen ist. E t w a bestehende Patente und Gebrauchsmuster sind nicht angegeben, es kann also bei den genannten Herstellungsverfahren nicht ohne weiteres angenommen werden, daß diese frei sind und zur Herstellung benutzt werden dürfen.

Abkürzungen

© HOM s. Abb. A. aa A

das betreffende Wort ist an der ihm in der alphabetischen Reihenfolge zukommenden Stelle nachzulesen Deutsches Arzneibuch, 6. Ausgabe Ergänzungsbuch zum Deutschen Arzneibuch, 6. Ausgabe Homöopathisches Arzneibuch, 2. Ausgabe siehe Abbildung = = = = =

absol. A. Acid. Ae. äth. äuß. alkal. am. Antid. Anw. Aq. asym. AtG. atm. AZ b. bakt. bas. Bé bes. Best. bot. Bzl. bzw. C ca. com ehem. Chlf. chron. cm

= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = -

Alkohol ana partes Angstrom Spezifische Drehung bei 20° im Natriumlicht Drehungswinkel im 100mm-Eohr bei 20° und im Natriumlicht absoluter Alkohol Acidum Aether ätherisch äußerlich alkalisch amorph Antidotum Anwendung Aqua asymmetrisch Atomgewicht Atmosphäre Alkoholzahl bei, beim bakteriologisch basisch Baumé besonders Bestandteil(e) botanisch Benzol beziehungsweise Celsius zirka Kubikzentimeter chemisch Chloroform chronisch Zentimeter

Cort. D.

= Cortex = Dichte bzw. Spezifisches Gewicht, bei der Temperatur von 20°, bezogen auf Wasser von 4°, wenn nicht anders angegeben, d= rechts-(drehend) Darst. = Darstellung Dest. = Destillation dil. = dilutus (a, um) Dos. = Dosierung dos. let. = Dosis letalis E. = Erstarrungspunkt Einw. = Einwirkung elektr. = elektrisch Entw. = Entwicklung ext. = extern Extr. = Extractum EZ = Esterzahl F. = Schmelzpunkt Fam. = Familie farbl. = farblos = flüssig fl. EI. = Flüssigkeit Flor. = Flores Fol. = Folia Fruct. = Fruotus = Gramm g Geh. = Gehalt gel. = gelöst gelbl. = gelblich Gem., gem. = Gemisch, gemischt geruchl. = geruchlos Gew. = Gewinnung gew. = gewonnen glänz. = glänzend Glyz. = Glyzerin Heim. = Heimat heim. = heimisch

χ Herb. Herst. HOM hom. hygr. inn. int. i.V. JZ Kr. kr. Konz. konz. kult. 1. 11. 1Lax. Lign. Liqu. Lsg. mmax. med. MD. Mod. Mol. MTD. Nat. nat. Natr. Ndschlg. ooff. Ol. opt. Ord. organ. pPfl. pflanzl. pharmak. pharmaz. phys. physiol. PP pur. Pv. pv. Bad. Red. Rhiz.

= Herba = Herstellung = Homöopath. Arzneibuch = homöopathisch = hygroskopisch = innerlich = intern = intravenös = Jodzahl = Kristalle == kristallinisch = Konzentration ----- konzentriert = kultiviert = löslich = leicht löslich = links- (drehend) = Laxans =-- Lignum -- Liquor = Lösung = meta-- - maximal = medizinisch = Maximal-Einzel-Dosis = Modifikation = Molekulargewicht = Maximal-Tages-Dosis = in der Natur = natürlich = Natrium = Niederschlag = ortho= offizinell = Oleum = optisch = Ordnung = organisch = para=-- Pflanze - - pflanzlich = pharmakologisch = pharmazeutisch = physikalisch = physiologisch = pro parte = purus (a, um ) = Pulver — pulverisiert = Radix - -- Reduktion = Rhizoma

s. s. a. sc. Schwk. Schwfs. Schwfwst. Sdp. Sem. sied. sll. Spec. Spirit. SS ssp. Std. Stip Stpfl(n). swl. sym. Syn. svnth. SZ T. Tbc. Tct. techn. tgl. fr. tw. Ungt. uni. Verbdg. Verd. verd. verschd. Verw, vet. vgl. volkst. Vork. VZ wl. wäß. (WZ) z. zerfl. Zers. zers. Zstzg. zus.

siehe siehe auch scilicet, nämlich Schwefelkohlenstoff = Schwefelsäure Schwefelwasserstoff - Siedepunkt = Semen = siedend z= sehr leicht löslich Species Spiritus : Säuren subspecies, Unterart = Stunde, Stunden = Stipites = Stammpflanze;n) = sehr schwer löslich = symmetrisch = Synonym = synthetisch ζ - ' Säurezahl = Teil, Teile = Tuberkulose = Tinctura technisch täglich = Tropfen teilweise = Unguentum unlöslich = = Verbindung Verdünnung = verdünnt = verschieden Verwendung - veterinärmedizinisch = vergleiche = volkstümlich = Vorkommen = Verseifungszahl schwer löslich wäßrig = mtentamtlich geschütztes Warenzeichen = zum = zerfließlich = Zersetzung = zersetzlich = Zusammensetzung zusammen =

Verzeichnis der Tabellen im Anhang Tabelle I : Tabelle I I : Tabelle I I I :

Vergiftungen u n d Gegenmittel Unverträgliche Arzneimischungen Maximaldosen des Deutschen Arzneibuches 6 u n d des Ergänzungsbuehes 6 Tabelle IV: Richtdosen f ü r K i n d e r Tabelle V: Gewichte und Maße Tabelle VI: Tropfengewichte Tabelle VII: Abkürzungen auf Rezepten Tabelle VIII: Biologische Einheiten Tabelle IX: F a r b r e a k t i o n e n der wichtigsten Alkaloide Tabelle X : Indikatoren Tabelle XI : Die chemischen Elemente, ihre Symbole u n d Atomgewichte Tabelle X I I : Periodensystem der E l e m e n t e Tabelle X I I I : Bezifferung von organischen Ringverbindungen Tabelle XIV: Fleckenentfernung Tabelle XV: Die wichtigsten V i t a m i n v o r k o m m e n Tabelle XVI: K u r z g e f a ß t e Anleitung zur qualitativen suchung

Seite 538-554 555-567 568-572 573 574-575 576 577-578 579-582 583 584 585 586 587-588 589-594 595-604

Harnunter605-610

A Α.: phys.

Ampere.

A : Ängström-Einheit*. α-Strahlen: Alphastrahlen, eine der von radioaktiven Stoffen ausgehenden Strahlenarten, bestehen aus elektropositiven Heliumkernen und bewirken Ionisierung der L u f t , s. Radioaktivität. a a : ana (partes) zu gleichen Teilen. Abdampfen: Entfernung einer El.durch Verflüchtigung zur Gewinnung des Rückstands. Abdichten von Glasschliffen: 1. durch E e t t , a m besten wasserfreie Vaseline, da andere F e t t e ranzig werden; 2. durch in Glyzerin gelösten Zucker, falls mit fettlöslichen Substanzen gearbeitet wird; 3. bei besonders hohen Temperaturen durch Graphit (Bleistift). A. von KorkStopfen: durch Bestreichen mit Chromgelatine, Wasserglas, Kollodium, Azetonlack, Paraffin. ABBEs Beleuchtungsapparat: Kondensor, s. Mikroskop. Abdomen: Bauch, Unterleib. Abdunsten: Verdunsten eines Lösungsmittels, um die darin gelöste Substanz zur Kristallisation zu bringen. Abelmoschus moschatus: Hibiscus abelmoschus*. Aberration: „Abirrung", die ungenaue Wiedervereinigung der von einem P u n k t ausgehenden Lichtstrahlen nach Brechung durch Linsen. Sphärische A. (Bildfeldkrümmung) beruht auf der Verschiedenheit der Vereinigungsweite der Achsenstrahlen ^weiter Brennpunkt) und Randstrahlen (naher Brennpunkt). Chromatische A. (farbige Ränder) beruht auf der verschiedenen Brechbarkeit der verschiedenen Farbenstrahlen, s. Dispersion. Abführmittel: Einteilung 1. nach der Stärke ihrer Wirkung: Aperitiva (mild), L a x a n t i a (mittelstark), D r a -

s t i c a (stark); 2. nach ihrer pharmakologischen Wirkung: a) resorptionshindernde u. sekretionsfördernde Mittel: z. B. salinische Wasser und Salze, Natriumsulfat, Magnesiumsulfat, Kaliumbitart r a t , Manna, Kalomel, zitronensaure Alkalien; b) die Peristaltik anregende Mittel: z. B. Ol. Ricini, Ol. Crotonis, Tubera •Jalapae, Podophyllinum, Fol. Sennae, Rhiz. Rhei, Aloe, Sulfur (Brustpulver); c) Gleitmittel: z. B. Paraffin, liquidum; d) auf den Mastdarm wirkende Mittel: z. B. Glyzerin, Sapo; e) krampflösende Mittel (Spasmolytica): z. B. Belladonna, Papaverin. Abies alba: (Pinus picea, Abies pectinata) Edeltanne, Weißtanne, Farn. Pinaceae (mittleres Europa), Stpfl. v. Oleum Pini piceae: Edeltannenöl, Weißtannenöl, Silbertannenöl, das durch Dcst. mit Wasserdampf aus den Nadeln u. Zweigspitzen gew. äth. ö l , farblos u. angentehin balsamisch riechend, D. 0,867 bis 0,886. Best. : Pinen, Limonen, 1Bornylacetat, Laurinaldehyd (Gew. erfolgt haupts. i. Schwarzwald, Thüringer Wald, Schweiz, Tirol). Anw.: zu Einreibungen bei R h e u m a t i s m u s u. Muskelschmerzen, zu Brusteinreibungen bei Husten, Keuchhusten, Bronchitis; zu Tannenduftessenzen, Badeessenzen usw. Oleum templinum: Templinöl, Edeltannenzapfenöl (fälschl. auch Ol. Pini silvestris), das aus den F r u c h t z a p f e n gew. äth. ö l . Best. u. Anw. wie Ol. Pini piceae. D. 0,851—0,870. Von Albies alba s t a m m t ferner StraBburger Terpentin (Terebinthina argentoratensis), s. unter Terebinthina. Abies balsamea: Stpfl. v. Balsamum canadense ® * . Abies Sibirica:Fam.Pinaceae(Nordostr u ß l a n d , Zentralasien, Mongolei, Amurgebiet, Kamtschatka). Stpfl. v. Oleum

H u n n i u a , Pharmazeutisches Wörterbuch.

1

Abies sibirica Pilli sibiricum © : Sibirisches Fichtennadelöl, das äth. öl aus den Nadeln und jungen Zweigspitzen; farbl. bis schwach gelbl.-grüne Fl. ; opt. a k t i v ( a 2 ¿ ° = — 37° bis — 4 5 ° ) ; D. 0,894—0,924. Best.: a-Pinen, /5-Pinen, Camphen, Phellandren, Dipenten. 1-Bornylacetat, Ester. Anw. med.: wie Latschenkiefernöl zu Einreibungen; techn.: zu Lacken, Desinfektionsmitteln usw. Abkochung: Decoctum, s. Arzneiformen. ABO-Blutgruppen: s. Blutgruppen. Abomasus: Labmagen, vierter Kälbermagen, aus dem das Lab* gewonnen wird. Abortivum(a): Abtreibemittel. Abortus: Fehlgeburt. Abraumsalze: Die über Steinsalzlagern (Staßfurt) lagernden Kalzium-, Kalium-, Magnesiumsalze, die erst „abgeräumt" werden müssen, um an das Steinsalz zu gelangen. Früher als wertlos beseitigt, jetzt Hauptausgangsprodukte zur Gewinnung von Kaliumsalzen (Kalidünger). Abrotin: Abrotanin, Alkaloid aus dem Kraute von Artemisia abrotanum*, Herzgift. Absinth: Artemisia absinthium*. Absinthin: Glykosid aus den Blättern v. Artemisia absinthium*. Weiße glänz. Kr. v. sehr bitterem Geschmack, 1. in A. und Ae. Anw. med. : als Tonicum und Amarum, Dos. 0,1—0,25 g. Absolute Temperatur: Während man nach oben keine Temperaturschranke kennt, hat man theoretisch errechnet, daß es keine tiefere Temperatur als —273° C geben kann, bei der keine Bewegung d. Moleküle mehr möglich ist u. es kein Volumen mehr gibt. Man bezeichnet dies. Temp.grad als a b s o l u t e n N u l l p u n k t und zählt von diesem an die absoluten Temperaturen, indem man zu —273,2° die 0 C hinzuzählt, also 273,2° - f 15» C ist gleich 15° absolut oder gleich 15° Κ (Kelvin, nach Lord KELVIN [W. THOMSON], 1824—1907, der die „thermodynamische" Temperaturskala einführte). Die bisher prakt. erreichte tiefste Temperatur beträgt 0,003° abs. (nach NERNST liegt der absol. Null-

2

Acedicon

punkt unendlich tief unter 0° C und ist nicht erreichbar). Absolutes Maßsystem: C-G-S (Zentimeter-Gramm-Sekunde-¡Maßsystem. Einheit = 1 Dyn = die Kraft, die der Masse von 1 Gramm die Beschleunigung von 1 cm in der Sekunde erteilt. Absorbentium(a): Aufsaugendes Mittel. Absorption: Aufnehmen (d. h. eindringen) von Gasen durch Flüssigkeiten und feste Stoffe, vgl. Adsorption. A.SSpectrum, s. Spektrum. Abusus: Mißbrauch. Abwehrfermente: Fermente, die sich im Blut bilden, wenn blutfremde Stoffe, bes. Eiweiß, parenteral dem Körper zugeführt werden, und die dazu dienen, diese blutfremden Stoffe abzubauen: Abwehr-Proteinasen (nach EMIL A. ABDERHALDEN, Halle/Zürich, 1877 —1950). Ac: ehem. Aktinium*; ac.: Präfix i d. organ.-chem. Nomenklatur = alizyklisch. Acacia-Arten: Farn. Leguminosae. A. catechu (Vorder- u. Hinterindien, Ceylon) und A. Suma (Bengalen, östl. trop. Afrika). Stpfl. v. Catechu ¡ÜB: Katechu, Pegu-Katechu, der getrocknete Extrakt aus dem Kernholz der Bäume. Dunkelbraune, bisweilen löcherige Stücke von muscheligem Bruch; geruchlos, von zusammenziehendem bitterem, zuletzt süßlichem Geschmack, 1. in sied. Aq. u. A. Best.: Katechine (2—12%), Katechingerbstoffe (25—40%), ferner Quercetin, Quereitrin, Katechurot, Sehleim, Asche max. 6%. Anw. med. : als Adstringens bei Diarrhöe, Kühr, ferner zu Mundwässern; techn. zum Gerben. (§Af Tinctura Catechu.) HOM: Catechu. PeguKatechu enthält kein Fluoreszin zum Unterschied von Gambir- Katechu (s. Uncaria gambir), (grüne Färbung beim Schütteln mit Benzin od. Ae.). A. Senegal (A. verek), A. arabica, A. hórrida: Stpfln. v. Gummi arabicum güj*. Acajoubaum: Anacardium occidentale*. Acedicon (WZ): Acetyldemethylodihydrothebainhydrochlorid (Acetyldihydrocodeinon); Narcoticum u. Analgeticum mit ähnlicher Wirkung wie Mor-

Acer phin; 1. i. Aq.; Normaldosis 0,0025 g; unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. * Acer: scharf. Acetaldehyd: Äthylaldehyd, Äthanal CINCHO. Farbl. Fl. y. stech. Geruch. 11. i. Aq., entst. b. d. alkohol. Gärung. Polymerisiert leicht z. Paraldehyd* u. Metaldehyd*. Darst. : Durch Oxydation von Äthylalkohol mit Braunstein oder Natriumdichromat und Schwefelsäure. D. 0,7876, Sdp. 21». Anw.: zur Herst, von Fruehtäthern, zur Essigsäurefabrikation. Acetalum: Azetal, Äthylidendiäthyläther ; Kondensationsprodukt des Acetaldehyd mit Äthylalkohol. Farbl. Fl. Anw. : früher als Hypnoticum. Acetanilidum g l : Acetanilid, Antifebrin, Phenylacetamid C 6 H 5 NH(CO · CH 3 ). Hol. 135,08. Darst. : Durch Kochen von Anilin m. Essigsäure. Weiße glänz. Kr. F . 113°—114°; 1. in 230 Aq., in 22 sied. Áq., II. in Α., Chlf, Ae. Anw. med.: als Antipyreticum,' Antineuralgicum, MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g. Acetate: Essigsaure Salze. Acetessigester: Aether acetico-aceticus Acstessigsäureäthylester: Aether acetico-aceticus ® * . Acetmethylanilid: Methylacetanilidum*. Acetonchloroform: Alcohol triehlorisobutylious Acetonitril: s. Nitrii. Acetonkörper: Ketonkörper, s. Ketonurie. Acetonum gB : Aceton, Dimethylketon, Propanon, CH 3 · CO · CH 3 . Mol.58,05. Darst. : Durch trockene Destillation von Kalziumacetat. Farbl., leicht entzündl. Fl., 11. in Aq., Α., Ae., Chlf., fett. u. äth. ölen. D. 0,790—0,793; Sdp. 55°—56°. Anw. techn.: als Lösungsmittel f ü r Fette, Harze, Zelluloid, Schießbaumwolle, Kampfer u. a. Acetonurie : Ketonurie*: Auftreten von Aceton im Harn (bei Diabetes mellitus). Nachweis s. Tafel „Harnuntersuchung". Acetopyrin (WZ): Phenyldimethylpyrazolonum acetylosalicylicum*. Acetphenetidin: Phenacetinum P I * .

3

Achillea millefolium Acetum: Essig. Gärungsessig: Gew. durch Vergärung . von Alkohol oder A.-haltigen Flüssigkeiten (Wein). Kunstessig: Gew. durch Vermischen von Aq. mit Essigsäure. Acetum ¡gl: Gew. durch Essiggärung oder durch Verdünnen von Essigsäure mit Aq, ; Gehalt 6% Essigsäure. Handelsessige: Gehalt 3,5 bis 15% Essigsäure. Essigessenz: I s t reine oder mit Aromen versetzte Essigsäure; Gehalt 60—80% reine Essigsäure. Acetum concentratum: Acidum aceticum dilutum pÄg*. Acetum pyrolignosum: Holzessig. Gew. durch Destill, von Holz. A. pyrolignosum crudum g l : Roher Holzessig, Gehalt mind. 8,4% Essigsäure. A. pyrolignosum rectificatum K : Gereinigter Holzessig, Gehalt mind. 5,4% Essigsäure. Gew. durch Dest. des rohen Holzessig. Anw. med. : als Adstringens, Desodorans, Desinfiziens, zu Umschlägen u. Waschungen. A. plumbicum: Liquor Plumbi subacetici Çûf, s. Pl. aceticum ¡MI *. A. Sabadillae ¡ÜB: Sabadillessig, Läuseessig. Darst. : Durch Kochen von Semen Sabadillae mit Aq. und Zufügen von A. u. verd. Essigsäure. Anw. med. : gegen Kopfläuse (nicht auf die verletzte Kopfh a u t bringen!). Acetyl: Einwertiges Radikal der Essigsäure, CH.-CO. Acetylcholin: Gewebshormon, s. Hormone. Acetyldihydrocodeinon : Acedicon (WZ)*. Acetylen: C 2 H 2 , brennbares Kohlenwasserstoffgas. Darst. : Durch Zersetzg. von Kalziumkarbid mit Aq. D. 0,90. Acetylene: Ungesättigte Kohlenwasserstoffe von dgr Formel C n H 2 I 1 _ 2 . Acetylierung: Substitution eines HAtoms durch Acetyl. Acetyl-p-aminophenylarsinsaures Natrium SAI: Natrium acetylarsanilicum §1*· Acetylsalizylsäure: Acidum acetylosalicvlicum|BÄ|*· Acteylzellulose: Zelluloseacetat*. Achaene: bot. Frucht der Kompositen, s. Fruchtformen. Achelkraut: Arctostaphylos uva-ursi*. Achillea millefolium: F a m . Composi1*

Achillea moschata

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tae, Schafgarbe (fast ganz Europa). Stpfl. v. Herba Millefolii @ : Schafgarbenkraut. Best.: I t h . ö l (0,1—0,4, mind. 0,15%, enth. 10% Cineol u. Azulen), Achillein (Bitterstoff), Akonitsäure, Asparagin, Harz, Asche max. 10%. Anw. volkst. : bei Hemorrhoidal- u. Gebärmutterblutungen, Menstruationsstörungen, bei Magen- u. Leberleiden. Flores Millefolii © : Schafgarbenblüten; Best. : Äth. ö l (mind. 0 , 2 % ), Bitterstoff. Asche max. 8 % . Anw. volkst. : wie Herba M. HOM: Millefolium, das frische, z. Z. d. Blüte ges. Kraut. Achillea moschata: Fam. Compositae, Moschusschafgarbe, Bisamgarbe, Ivakraut (Europa, Alpen). Stpfl. v. Herba Ivae moschatae © (Herba Genippi veri): Moschusschafgarbenkraut, Ivakraut, Genippkraut, Bisamkraut. Best. : Äth. ö l (mind. 0 , 4 % ), Bitterstoff. Asche max. 1 5 % . Anw. volkst. : als Aromaticum. Oleum Ivae moschatae: Ivaöl, das äth. ö l aus dem Kraut. Anw. : in der Likörindustrie. Achillea ptarmica: Fam. Compositae, Wiesenbertram (Europa). Stpfl. v. Kerba ptarmicae u. Rhizoma ptarmicae. Anw. volkst. : als Tonicum und Adstringens. Achlamydische Blüte: bot. Blüte ohne Blütenhülle, s. Blüte. Acholie: Versagen der Gallensekretion. Achromatisch: Ohne chromatische Aberration*. Achromycin: s. Aureomycin. Achylie: Achylia gastrica, Versagen des Magensaftes, Salzsäuremangel. Acidimetrie: Maßanalyt. Verfahren, beid. d.Konzentr. v. SS. durch Titration m. K O H od. NaOH bestimmt wird, d. ermittelt. Säuregrad bez. man m. Acidität. Acidosis: Abnorm hohe Säurebildung im Blut, z. B . beim Diabetes mellitus. Acidlim(a): Säure(n). Acidum aceticum g | : (Acidum aceticum glaciale) Essigsäure, Äthansäure, Eisessig, C H j - C O O H ; Mol. 60,03. D. höchstens 1,058, Sdp. 116°-118°. Farbl., sauer riechende u. schmeck. Fl. Darst. : Durch trockene Dest. des Holzes ; durch Oxydation v. Äthyl-Α., durch die Essiggärung, haupts. Darst., aus Holzessig.

Acidum amygdalicum Gehalt mind. 9 6 % Essigsäure. A. aceticum dilutum [DAB : Verdünnte Essigsäure, Gehalt 2 9 , 7 - 3 0 , 6 % Essigsäure. D. 1,037-1,038. A. aceticum anhydric u m @ : Essigsäureanhydrid(CH 3 C0) 2 0, Gehalt mind. 9 0 % ; D. 1,074 bis 1,079; Sdp.l37°-138°. (Nicht zu verwechseln mit wasserfreier Essigsäure 1) Farbl. Fl. v. stech. Geruch. Darst.: Durch Einwrk. von Acetylchlorid auf Natriumacetat. Anw. techn.: i. d. organ. Chemie zum Acetylieren. HOM: Acidum aceticum. Acidum acetylosalicylicumSÜjl: Acetylsalizylsäure, Aspirin (WZ), Acetyiin (WZ) u. a, CH3CO · 0 C 6 H , C 0 0 H . Mol. 180,06. Darst. : Durch Einwirkung v. Essigsäureanhydrid auf Salizylsäure. Weiße Kr., swl. in Aq., 11. in Α., Ae., NaOH. F. 135°. Anw. med.: als Analgeticum. Dos. 0,5 bis 1 g, mehrmals tägl. Acidum agaricinicum § 3 : Agarizinsäure, Agarizin, a-Cetyl - Zitronensäure C 2 2 H 4 0 O 7 + l V 2 H 2 O . Mol. 443,3, F . ca. 140°. Gew. aus dem Lärchenschwamm, Fomes officinalis*. Weiß. kr. Pv., I. in 180 A. u. 10 sied. Α., quillt in heiß. Aq. auf u. löst sich in sied. Aq., II. in Essigsäure u. heiß. Terpentin. Anw. med. : gegen den Schweiß der Phthisiker. Dos.0,02-0,06g; MD.0,1 g (Dos. über 0,2 g wirken bereits lähmend, Tod erfolgt durch Atemstillstand). Acidum aminoaceticum: Glycocoll©*. Acidum aminobenzoicum (ortho): o-Aminobenzoesäure, Anthranilsäure C 6 H 4 (NH 2 )COOH. Farbl. Kr. Anw. : zur Darst. v. kiinstl. Indigo. Acidum aminobenzoicum (para): pAminobenzoesäure (PAB) s.Vitamin H ' ; einige ihr. Ester sind wicht. Lokalanaesthetica (Anaesthesin, Novokain). Acidum amygdalicum: Mandelsäure, Phenylglykolsäure, C 6 H 5 CH( OH )COOH. Mol. 152,06. Weiß. kr. fast geruchlos. Pv., 1. in Aq. u. Ae., 11. in A. Darst.: Aus Amygdalin mit Salzsäure (WÖHLER) synth. aus Benzaldehyd u. Blausäure über Benzaldehydcyanhydrin. Nat. Mandéis, ist linksdrehend, die synth. kann deh. Überführung in das Cinchoninsalz oder deh. bestimmte Schimmelpilze gespalten werden. Anw. med. : als Hamantisepticum bei Coli-Infek-

Acidum arsenicicum tionen, bes. in Form des AmmoniumMandelats. Aciduli! arsenicicum: Arsensäure, H a As0 4 , Orthoarsensäure ; sirupartige farbl. Fl. Anw. techn. : als Oxydationsmittel. Acidum arsenicosum ¡Mg: Arsenige Säure, Arsentrioxyd, Arsenigsäureanhydrid, Weißer Arsenik, As 2 0 3 . Mol. 197,92 (oder A s 4 0 6 , Mol. 395,84). Gehalt mindest. 9 9 % . Farbl. glasartige amorphe oder weiße krist. Stücke oder weiß. Pv., 1. in Aq., kaum 1. in A. u. Ae., 11. in Salzsäure u. Alkalien. Darst. : Durch Rösten von Arsenkies. Anw. med. : inn. bei Anämie, Chlorose, Neuralgie, Ekzem, Psoriasis. Dos. 0,0025—0,005 g; MD. 0,005 g; MTD. 0,015 g; äuß. als Ätzmittel bei Geschwüren, Kondylomen, Lupus. Dos. letalis 0,1 bis 0,2 g. Antid. : Milch, Eiweiß, Antid, Arsenici*, Magnesia usta, .danach Abführmittel (s. Tabelle: „Vergiftungen und Gegenmittel"). HOM: Arsenicum album. Liquor Kalii arsenicosi p i : FowLERsche Lösung, Liqu. Fowleri,eine durch Umsetzung von Acid, arsénicos, mit Kaliumbikarbonat gew. Lsg. von Kaliummetarsenit (1 T. Arsenige Säure, 1 T. Kaliumbikarbonat, 3 T. Lavendelspiritus, 12 Τ. Α., Aq. nach Bedarf bis zum Gesamtgewicht von 100 T.). Gehalt 1 % A s 2 0 3 . Anw. med.: s. Acid, arsenicosum. MD. 0 , 5 g ; MTD. 1,5 g (THOMAS FOWLBE, engl. Arzt, 1736—1801). Acidum ascorbicum® : Askorbinsäure, 1-Askorbinsäure, Vitamin C, Gehalt mind. 9 9 % ; C 6 H 8 O e . Mol. 176,1 ; F . 1 9 0 0 bis 192°. Strukturformel s. bei „Vitamine". Weiß. kr. Pv., 1. in 4 Aq. u. 20 A. Opt. rechtsdrehend: für eine wäßrige Lsg., die in 10 ccm 0,2 g Askorbinsäure enthält, ist [α] = + 21 0 bis + 24°. S. Tabelle „Unverträgl. Arzneimischungen.". Vgl. Vitamine.

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Acidum carbonicum

Acidum benzoicum J Ü : Benzoesäure, C 6 H 5 COOH. Mol. 122,05. Weiße bis gelbe seidige Schuppen oder Kr., swl. in Aq., 11. in sied. Aq., Α., Ae., Chlf., fetten Ölen; F . 122°. Darst.: Aus Benzoeharz durch Sublimation (A. benzoicum e resina), künstl. durchOxydation v.Toluol,Benzyl chlorid od. Benzaldehyd (A. benzoicum syntheticum). Anw. med. : als Antisepticum, Expectorans (ipÀj Tinct. Opii benzoica); techn. : als Konservierungsmittel. HOM: Acidum 6en«oic«im, Harzbenzoesäure. Acidum boricum Borsäure, H 3 B 0 3 . Mol. 61,84, D. 1,48. Weiße, glänzende Schuppen oder Kr. od. kr. Pv. ; 1. in 22 Aq., in 3 sied. Aq., 25 Α., 5 Glyzerin. Beim Erhitzen auf ca. 70° entsteht Metaborsäure, H B O a , bei ca. 160° Pyroborsäure, H 2 B 4 0 7 , eine glasartige Masse, die sich bei weiterem Erhitzen aufbläht und unter Verlust des resti. Wassers in Borsäureanhydrid, B 2 0 3 , übergeht. Nat. i. d. heiß. Wasserdampfquellen („Soffionen" u. „Fumarolen") in Toskana, ferner als Mineral S a s s o l i n in Sasso (Toskana), woraus sie auch gew. wird. In Kalifornien aus den Mineralien K e r n i t ( N a 2 B 4 0 , · 4 H a O) u. C o l e m a n i t (Ca 2 B 6 0 1;1 · 5 H 2 0 ) sowie in Chile ( B o r o n a t r o c a l c i t ) u. i. Kleinasien. Darst. techn. in oben gen. Ländern, ferner aus Borax mit Schwefelsäure. Anw. med. : äußerl. als Antisepticum zur Wundbehandlung (gp Ungt. Acidi borici, 10% ig). HOM: Acidum boricum. Acidum camphoricum ©•: Kampfersäure, C 8 H 14 (COOH )2. Mol. 200,1 ; F . 187° ; Gehalt mind. 9 9 % . Für eine Lsg., die in 10 ccm Isopropylalkohol 1,5 g Kampfersäure enthält, i s t [ a ] 2 ¿ ° = + 47,35°. Färb- u. geruchl. Kr., wl. in Aq., 11. in Α., Ae., Chlf. Darst.: Durch Oxydation von nat. Kampfer. Anw. med. : Inn. geg. Schweiß d. Phthisiker, auch bei Cystitis ; äuß. : als Adstringens.

Acidum azoticum: Salpetersäure, AciAcidum carbolicum: Karbolsäure, s. dum nitricum*. Phenolum Sui*. Α. carbolicum Ii queAcidum barbituricum: Barbitursäure, factum: Phenolum liquefactum p § * . Acidum carbonicum: KohlensäureMalonylcarbamid, Malonylureid, Malonylharnstoff, CH2CO(CO ·ΝΗ 2 ) 2 . Farbl. anhydrid, Kohlendioxyd, C0 2 . FarbKr.. Med. nicht verwendet, s. Acidum loses nicht brennbares Gas von säuerlichem Geruch und Geschmack. In der diaethylbarbituricum.

Acidum cetraricum

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L u f t zu 0,04% enthalten, ferner gelöst in zahlreichen Mineralwässern, als K a r b o n a t in zahlreichen Mineralien. Verflüssigt eich bei Druck von 30 A t m . u n d 0°. Beim Ausströmen von C 0 2 aus einer Stahlflasche in ein Tuch oder Gefäß bildet sich feste Kohlensäure (Kohlensäureschnee). Darstell.: Durch Zerlegen von K a l z i u m k a r b o n a t (Marmor) im Kippschen A p p a r a t * , techn. d u r c h Brennen von K a r b o n a t e n (Kalkstein, Dolomit) in Kalköfen oder aus CO a -reichen Mineralwässern (Oberlahnstein, Hönnigen). Anw. med. : als Kohlensäureschnee zur Anästhesie (Vereisung) bei kleinen Operationen, H a u t leiden ; techn. : zur Kälteerzeugung, zu Mineralwässern, Bier usw. Acidum cetraricum: Cetrarsäure. Best, v. Cetraria islandica*. Acidum chinicum © : Chinasäure, Tetraoxyzyklohexankarbonsäure, C e H 7 (OH) 4 COOH. Mol. 192,1; F . 165°—166° u n t e r Zersetzung ; linksdrehend ; f ü r eine wäßrige 10% ige Lösung ist [ a ] = — 42° bis — 44°. Best, der Chinarinde, an Kalzium u. an die Alkaloide gebunden (ca. 5 — 8 % ) sowie in K a f f e e b o h n e n , Zuckerrüben, Heidelbeeren u. a. F a r b l . K r . , 11. in Aq., 1. in Α., f a s t uni. in Ae. Anw. med. : gegen Gicht, Dos. 0,5 g mehrmals tägl. Acidum chloricum: Chlorsäure, HC10 3 . F a r b l . bis gelbl. F l . Darst. : D u r c h Zersetzung von B a r i u m c h l o r a t m i t verd. Schwefelsäure. Anw. : in der toxikologischen Analyse z. Zerstörung org. Stoffe. Acidum chloronitrosum: Acidum nitrohydrochloricum*. Acidum chromicum g s : Chromsäure, Chromtrioxyd, Chromsäureanhydrid, C r 0 3 . Mol. 100; F . ca. 200°. Dunkelrote, hygr. K r . , 11. in Aq. Darst. : Durch U m setzung v. K a l i u m d i c h r o m a t m i t Schwefelsäure. Starkes Oxydierungsmittel (daher keine Korkstopfen, kein Filtrierpapier, sondern Glaswolle verwenden; zum Pinseln Pinsel aus Glaswolle ). Anw. med. : äuß. als starkes Ätzmittel bei Warzen u. Kondylomen. HOM : Acidum chromicum.

Acidum d i j o d p a r a p h e n o l s u l f o n i c u m Acidum cinnamylicum Zimtsäure, /3-Phenylakrylsäure, C6H5CH=CH—COOH. Mol. 148,1 ; F. 134°—135°. F a r b l . kr. Pv, v. schwachem, zimtähnlichem Geruch, swl. in k a l t e m Aq., 11. in Α., Aceton, Ae., Chlf., Schwefelkohlenstoff u. f e t t e n ölen. Best. d. S t y r a x u. Balsamum peruvianum. Darst. : D u r c h Oxydation v. Zimtaldehyd. Anw. med. : f r ü h e r bei T b c ; techn. : i. d. Parf ümerie u. als Konservierungsmittel. Acidum citricum ü : Zitronensäure, Oxytricarballylsäure, Oxypropantricarbonsäure, C3H4(OH)(COOH)3+H20. Mol. 210,08. F a r b l . K r . v. s t a r k saurem Geschmack, eil. in Aq., 11. in Α., 1. in Ae. Sintert beim Erhitzen auf 75°, schmilzt bei 100°—153°, zersetzt sich bei weiterem Erhitzen u n t e r Bildung von Akonitsäure. C. ist eine d. verbreitest. Pfl.säuren, sie k o m m t u. a. a u c h i. Milch, B l u t u. H a r n vor. Darst. : Aus d. S a f t der Zitronen, durch Behandl. m. K a l k m i l c h u. Zerleg, d. gebild. Calciumcitrats m. Schwefels.; neuerdings i. groß. U m f a n g deh. Vergärung v. Glukose od. R ü b e n zuckermelasse m i t Schimmelpilzen (Citromyces glaber, Aspergillus niger). A n w . : i. d. N ä h r m i t t e l i n d . , zu Limonaden, als Essigersatz; t e c h n . i. Gerbereien, Leder- u. L a c k f a b r i k e n , Färbereien, T a b a k i n d u s t r i e usw. H O M : Acidum citricum. Acidum diaethylbarbituricum g g : Diäthylbarbitursäure,Diäthylmalonylharnstoff, Veronal (WZ), c a

x /

C O - N H C

x

CO, (C g H 1 2 0 3 N 2 ).

C2H5/\co—NH/ Mol. 184,1; F.190 0 —191°. F a r b l . durchscheinend. K r . v. bitterem Geschm. ; 1. in 170 k a l t . Aq., in 17 sied. Aq., 11. in Α., Ae., N a O H , wl. in Chlf. D a r s t . : Durch Kondensation v. Carbamid m i t Diäthylmalonsäureester. Anw. med. : als Dauerschlafmittel, es wird langsam resorbiert u. langsam ausgeschieden, daher lange nachwirkend. Dos. 0,3—0,5g; MD. 0,75g; MTD. 1,5 g ; Dos. let. 5—10 g. Acidum dijodparaphenolsulfonicum: Acidum sozojodolieum*.

Aoidum filicicum

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Acidum hydrofluoricum

Acid um filicicum: Filixsäureanhydrid, riech. Fl. Darst.: Durch Erhitzen von aus dem Rhizom von Dryopteris filix- Schwefelsäure mit Natriumchlorid, mas*. Gelbl. Kr., unwirksam u. ungiftig. techn. als Nebenprodukt bei der SodaAcidum formicicum S|: Ameisensäure, darst. nach LEBL4N0. Anw. med. : bei Hydrokarbonsäure, Formylsäure, Me- Achylie u. Subazidität (Mixtura Acidi thansäure, HCOOH. Mol. 46,02, D. hydrochlorici F.M.B ). HOM: Acidum, 1,057—1,060; Gehalt 24 bis 25% hydrochloricum. HCOOH. Farbl. stechend riech. Fl., mit Acidum hydrochloricum crudum Aç[. u. A. in jedem Verhältnis mischbar. Rohe Salzsäure, ca. 33% HC1= 20° Bé. Nat. sehr verbreitet (Ameisen, Bienen- D. 1,16. Klare, gelbl., stechend riechenstachel, Brennessel, im Schweiß). Darst. : de, an der Luft rauchende Fl. Darf nieDurch Destill, von Ameisen, Oxydation mals in Flaschen, die für Getränke von Methylalkohol, Zerlegen von Na- dienen, abgegeben werden! Anw. techn. : triumf ormiat mit Schwefel- od. Salzsäure. als Reinigungsmittel. Im Handel arsenAnw. med. : zu Einreibungen ( Dp Spirit. haltige u. arsenfreie Salzsäure. Formicarum, mit 1,25% HCOOH), als Acidum hydrochloricum dilutum g | : Antisepticum, zu Injektionen bei Gicht, Verd. Salzsäure : Mischung gleicher Rheuma (s. Bienengift) ; techn. : zur Kon- Teile Salzsäure u. Wasser. Gehalt 12,4 servierung. HOM: Acidum formicicum. bis 12,6% HCl. D. 1,059—1,061. Acidum gallicum Üji|: Gallussäure, Tri-

oxybenzoesäure,C6H2(OH)3-COOH. Mol. 188,06. Farbl. bis schwach gelb. Nadeln oder kr. Pv., 1. in Aq., 11. in sied. Aq., Α., Glyzerin, wl. in Ae. Darst.: Durch Kochen von Tannin · mit Salzsäure. Anw. med.: als Antisepticum (A. gallicum wirkt nicht adstringierend). HOM: Acidum gallicum. Acidum gallotannicum: Acidum tannicum GÄg*. Acidum glycerinophosphoricum: Gly-

zerinphosphorsäure, G,H 5 (0H) 2 0—PO(OH) 2 . Nur in wäß. Lsg. bekannt. Nat. in den Lezithinen. Darst. : Durch Einwirkg. von Phosphorsäureanhydrid auf Glyzerin. Anw. med. : haupts. in Form ihrer Salze als Nervinum u. Tonicum. Acidum

hippuricum:

Hippursäure,

Benzoylaminoessigsäure,Benzoyl-Glykokoll CeH5CO · NH · CH2COOH. Mol. 179. F. 188°. Farbl. Kr. : Best, des Harns der Pflanzenfresser. Acidum hydrobromicum ® :

Brom-

Acidum hydrochloricum fumans: Rau-

chende Salzsäure, höchstkonzentriert, ca. 40% HCl = 23° Bé. D. ca. 1,20. Acidum hydrocyanicum: Zyanwasser-

stoffsäure, Blausäure, HCN: wäß. Lsg. v. Zyanwasserstoff, HCN, meist 10% ig. Farbl. Fl. Darst. : Durch Einwirkung von verd. Säuren auf Zyanide und Ferrozyanide. Beim Umgehen mit Blausäure ist äußerste Vorsicht geboten, da es sich hier um eines der stärksten Gifte handelt. Selbst das Einatmen auch nur geringster Mengen kann tödlich wirken. Gelangt Blausäure in offene Wunden, so wirkt dies sofort tödlich; daher auch Vorsicht vor Glassplittern beim Arbeiten mit HCN oder Zyaniden (s. a. Zyankali, Zyanide, Aq. Am. am.). Gegengifte: Sofortige Injektion v. 5 mg (0,5% ) Lobelin oder Koffein, inn. fijo,,, eßlöffelweise oder Kaliumpermanganat (1 :500), glasweise, Magenauswaschung mit Kaliumpermanganat (0,1:100); künstliche Atmung (s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel"). Acidum hydrocyanicum dilutum

wasserst off säure, wäß. Lsg. von Bromwasserstoff, HBr, 25%. D. 1,203 bis 1,205. Farbl. u. fast geruchlose Fl. Anw. med.: als Ätzmittel.

Verd. Zyanwasserstoffsäure : Gehalt 2% HCN. MD. 0,1g; MTD. 0,3 g. HOM: Acidum hydrocyanicum; Gehalt 2% HCN.

Chlorwasserstoffsäure, Acidum muriaticum, wäß. Lsg. von Chlorwasserstoff, HCl, Gehalt 24,8—25,2% HCl; D. 1,122—1,123. Klare, farbl., stech.,

stoffsäure, Flußsäure: wäß. Lsg. von Fluorwasserstoff, HF. Farbl., an der Luft rauchende Fl. Darst. : Durch Einwirkung von konz. Schwefelsäure auf Kalzium-

Acidum hydrochloricum ω|: Salzsäure,

. Acidum hydrofluoricum: Fluorwasser-

Acidum hydrojodicum

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fluorid (Flußspat) in Bleiretorten. Greift Kieselsäure (Glas) an, dalier Aufbewahrung in Kautschukflaschen. Anw. techn. : zum Atzen von Glas u. Aufschließen der Silikate. Wirkt bakterizid auf Milchsäureund Buttersäurebakterien, daher in der Gärungstechnik angewandt. HOM: Acidum hydrofluoricum. Acidum hydrojodicum: Jodwasserstoffsäure: wäß. Lsgen von Jodwasserstoff, H J , meist 10% ig.Farbl. Fl., die sich bei Zutritt von Lieht u. L u f t infolge Ausscheidung von J o d braun färbt. Darst.: Durch Einleiten von Schwefelwasserstoff in eine Aufschwemmung von Jod in Aq. oder durch Zusammenbringen einer KaliumJodid-Lösung mit einer wäß. Weinsäurelsg. (BUCHANANS Jodwasserstoffsäure). Acidum hydrosiliciofluoricum: Kieselfluorwasserstoffsäure, Κ ieselflußsäure. wäß. Lsg. von Kieselfluorwasserstoff, H 2 SiF e . Farbl. rauchende Fl. Anw. : als Reagens zum Nachweis von Kalium. Acidum hypophosphorósum: Unterphosphorige Säure, H 3 P 0 2 . Darst. : Durch Zerlegung v. Bariumhypophosphit mit Schwefelsäure. Anw. med. : haupts. in Form ihrer Salze (Hypophosphite), als Tonicum bei Chlorose, Anämie usw. Acidum jodicum: Jodsäure, H J O s . Farbl. Kr., 11. in Aq. Darst. : Durch Erhitzen von J o d mit rauchender Salpetersäure. Anw.: wird zum Nachweis von Morphin gebraucht, das in wäß. Lsg. J o d abscheidet. Acidum kakodylicum: Kakodylsäure, Dimethylarsinsäure, (CH 3 ) 2 AsO· OH. Färb- u. geruchlose Kr. Darst.: Durch Oxyd. v. Dimethyldiarsinoxyd. Acidum lacticum p_S: Milchsäure, α-Oxypropionsäure (m. 1 asym. C-Atom), Äthylidenmilchsäure, CH 3 · CH(OH) · COOH. Mol. 90,05; D. 1,206—1,216. Farbl., geruchl., sirupartige Fl., 11. in Aq., Α., Ae. Vork. : in den sauer gewordenen zuckeru. stärkehaltigen Fl., wie saurer Milch, Sauerkraut, sauren Gurken usw., auch im Magen- u. Darminhalt, Muskeln u. Gehirn. Techn. Gew. erfolgt durch Vergärung von Dextrose, Rohrzucker, Malzzucker (nicht Milchzucker) durch den

Acidum niootinicum B a c i l l u s D e l b r ü c k i . Aus Milchzucker wird Milchsäure durch Vergär, mit B a c i l l u s l a c t i s a c i d i gew. Die Salze der M. heißen Lactate. M. kommt in verschiedenen %-Gehalten in den Handel ; g | : ca. 90% Gesamtsäure, davon ca. 72% reine Milchsäure. Anw. med.: zur Herst, v. Sauermilch f ü r Säuglingsnahrung (5 ccm 10%ige Milchsäurelsg. ayf 100 ccm Milch); äuß. als Ätzmittel bei tuberkulösen Geschwüren; techn.: i. d. Färberei u. Gerberei. HOM: Acidum lacticum. Acidum malicum: Äpfelsäure, Oxybernsteinsäure, CH 2 (COOH) · CH(OH) · COOH. Weiße, zerfließende Kr.-Nadeln v. saurem, angenehmem Geschmack, 11. in Aq. u. Α., 1. in Ae. F. 100°. Mit 1 asym. C-Atom, daher 2 optisch aktive (1 lks.- u. 1 rechtsdrehende) u. 1 optisch inaktive (razemische) Mod. Die nat. Säure ist linksdrehend. Anw. med. : früher in Form ihrer Eisensalze (¡¡Mg: Extract. Ferri pomati u. (Mg: Tinct. Ferri pomati), nicht mehr gebräuchl. Acidum meconicum: Mekonsäure.Oxypyrondikarbonsäure, C6H(0H)02(C00H)2 + 3 H20. Darst. : Durch Ausfällen aus einem wäßrigen Opiumauszug mit Kalziumchloridlösung. Farbl. Kr., wl. in Aq. u. A. Ungiftig. (Im Opium sind die Alkaloide größtenteils an Mekonsäure gebunden, s. Opium.) Acidum metaphosphoricum: Acidum phosphoricum glaciale*. Acidum monochloraceticum Monochloressigsäure, CH2C1 · COOH. Mol. 0 0 94,5. F.62 —63° ; Sdp.185 —187°. Darst. : Durch Einleiten von Chlor in wasserfreie Essigsäure. Farbl., hygrosk., kr. Masse, erwärmt von erstickendem, zu Tränen reizendem Geruch, 1. in Aq., Α., Ae., Chlf., Bzl. Anw. med.: äuß. als Ätzmittel bei Warzen. Acidum muriaticum: Acidum hydrochloricum ¡¡AB,*. Acidum nicotinicum: Nikotinsäure, Pyridin |S-karbonsäure, C e H 5 0 2 N. Mol. 123,1; F. 232°. Weiße Kr., 11. in heiß. Aq. u. heiß. Α., wl. in kalt. Aq. Darst. :

Acidum nitricum Durch Oxydation des Nikotins mit konz. Salpetersäure. Anw.: zur Herst, zahlreicher synthetischer Verbindungen, ζ. B. Nikotinsäureamid. Anw. med. : bei Kreislaufstörungen. Acidum nitricum: Salpetersäure, Acidum azoticum, H N 0 3 . Darst. : Durch Erhitzen von Salpeter mit konz. Schwefelsäure; techn.: heute fast ausschließl. durch Ammoniak-Oxydation. S. kommt in den verschiedenen Reinheitsgraden u. verschiedenen Prozentg. halten in den Handel. A. nitricum ¡ ΰ | : Reine Salpetersäure (purissimum), Gehalt 24,8 bis 25,2%, HNO3, D. 1,145—1,148. Klare, farbl. Fl. A. nitricum crudum ¡ p : Rohe Salpetersäure, Gehalt 61—65% H N 0 3 , klare, farbl. oder schwach gelbl., an der L u f t rauchende Fl. D. 1,372—1,392. A. nitricum fumans [M|: (Acidum nitroso-nitricum) Rauchende Salpetersäure, Gehalt mind. 86% H N 0 3 , daneben Stickstoffoxyde. Klare, gelbe bis rotbraune Fl., die erstickende gelbrote Dämpfe entwickelt. D. 1,476. Anw. med. : nur noch als Ätzmittel bei Pigmentflecken, Warzen usw. Das Einatmen der S.-Dämpfe (Stickoxyde) ist sehr gefährlich. Vergiftungserscheinungen t r e t e n erst nach mehreren Stunden auf (außer den Ätzwirkungen an Mund u. Schleimhäuten auch Nierenentzündung, Lungenentzündung, Krämpfe, Kollaps). Dos. let. 6—8 g. Antid. : Lauwarmes Aq. bis zur Brechwirkung, Magenspülung, Magnesia usta, Kreide, Soda, Seifenwasser, Schleim, Milch, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". HOM: Acidum nitricum. Acidum nitroso-nitricum: Acidum nitricum fumans pÄR*. 'Acidum nitro-hydrochloricum: (Acidum chloronitrosum) Königswasser, Aqua regis. Darst. : Durch Mischen von 20 ccm Salpetersäure (68% ) und 80 ccm Salzsäure (32%), sie enthält Salpetersäure, Salzsäure, Nitrosylchlorid u. Chlor. Anw. techn: zur Auflösung von Gold u. Platin. Acidum nucleinicum: Nukleinsäure, Gew. aus Bierhefe. Gelblichweiß. Pv., 1. in verd. Alkalilauge, uni. in A. u. Ae. Anw. med. : haupts. in Form des Natriumsalzes, prophylaktisch gegen Sepsis

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Acidum oxalicum

vor Operationen, bei Infektionskrankheiten sowie als Tonicum bei schwächenden Krankheiten. Vgl. Nucleoproteide. Acidum oleinicum Ölsäure, Elainsäure, C 17 H 33 COOH. Mol. 282,3; D. 0,886 bis 0,906. Farbl., ölige Fl. v. eigenartigem, aber nicht ranzigem Geruch. Erstarrt bei 4° kr. ; 1. in Α., Ae., Chlf., Fetten, äth. ölen; uni. in Aq. SZ 186—203; J Z 86—92; EZ 0. Darst.: Durch Behandlung von Fetten mit überhitztem Wasserdampf. Die Ölsäure des Handels ist meist keine reine Ölsäure, sondern besteht aus einem Gemisch von Ölsäure mit anderen Fettsäuren. Anw. med. : inn. bei Gallensteinen, äuß. zu Pflastern u. Einreibungen. A. oleinicum venale: Rohe Ölsäure, Olein. Anw. techn. : als Putzmittel. Acidum osmicum: Osmiumsäurc, Perosmiumsäure, Osmiumtetroxyd, 0 s 0 4 . Mol. 254,2; F. 100°. Farbl. bis gelbl. hygr. Kr. v. stechendem, chlorähnlichem Geruch; 1. in Aq. Darst.: Durch Erhitzen v. Osmium im Sauerstoffstrom. Kommt in zugeschmolzenen Glasröhren in den Handel. Die Dämpfe greifen bes. die Augen stark an, wobei sich vor der Pupille schwarzes Dioxyd abscheiden u. zur Erblindung führen kann. Anw. med. : früher gegen Epilepsie: MD. 0,01 g; MTD. 0,02 g; ehem. : in der Mikroskopie zum Nachweis v. F e t t e n u. Ölen. Acidum oxalicum Oxalsäure, Zuckersäure, Kleesäure, (COOH) ? + 2 H 2 0 . Mol. 126,1 ; sublimiert bei 100°, zersetzt sich bei 160°. Farbl. u. geruchlose Kr. v. saurem Geschmack, 11. in Aq., eil. in A. Vork. : als Kaliumsalz in Rumexu. Oxalisarten, häufig auch im Harn als Kalziumsalz. Darst. : Durch Erhitzen v. Kohlehydraten mit Salpetersäure ; durch Schmelzen v. Zellulose (Sägemehl) mit Alkalihydroxyd bei 250°—300°. Anw. ehem. : in der Maßanalyse ; techn. : in der Kattundruckerei, Tintenfabrikation, z. Reinigen. Dos. let. 2,5—7 g. Antid.: Kalkwasser, Kreide (teelöffelweise in Aq. ), Klistiere, mit Kalkwasser, auch intravenös Kalzium, Analéptica. Gegengifte s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". HOM: Acidum oxalicum.

Acidum para-aminobenzoicum

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Acidum para-aminobenzoicum: pAminobenzoesäure, s. Vitamin H'. Acidum para-aminosalicylicum: pAminosalizylsäure (4-Amino-2-oxy-benzoesäure), PAS, Chemotherapeuticum von tuberkulostatischer Wirkung (eingeführt von Lbhmakn" u. Bbenheim). Es hat sich bei verschiedenen Formen u. Stadien der Tuberkulose erfolgreich erwiesen, außer bei der Nierentuberkulose. Es werden Tagesdosen von 10 bis 15 g mehrere Monate hindurch (durchschnittl. 6 Monate) verabreicht. PAS kann auch lokal appliziert werden (Injektion, Instillation). 0 Acidum para-cresotinicum: Parakresotinsäure, Ortho-oxymetatoluylsäure, C e H 3 (CH 3 )(0H)C00H. Darst.: Durch Einwirkg. von C0 2 auf p-Kresol-Natrium. Farbl. Kr. P. 151°; 11. in Α., wl. in Aq. Anw. med. : wie Acid, salicylicum. Acidum phenolsulfonicum: Phenolsulfonsäure, C e H 4 (0H)S0 3 H. A.-O-phenolsuifonicum: Ortho-Phenolsulfonsäure, Sozolsäure. Färb- u. geruchl. Fl., die sich am Licht dunkel färbt. Darst. : Durch Mischen v. Phenol mit konz. Schwefelsäure. Anw. med. : inn. wie Salizylsäure, als Antisepticum, wie Phenol. (Lsgen in Glyzerin, öl u. A. sind unwirksam.) Acidum phenylaethylbarbituricum [BSg: Phenyläthylbarbitursäure, Luminal(WZ) C6H,x / C O - N H x C

CO,

C12H12O3N2.

CjHJ/ \cO—NH/ Mol. 232,11; F. 173°—174°. Weiß., kr. Pv., swl. in Aq., 1. in sied. Aq., Α., Ae. Darst.: Durch Einw. v. Äthylphenylmalonsäurediäthylester auf Carbamid. Anw. med. : als Hypnoticum, bes. bei Epilepsie. Dos. 0,1—0,3 g; MD. 0,4 g; MTD. 0,8 g ; auch als Spasmolyticum bei Angina pectoris u. anderen Gefäßkrämpfen in kleinen Dosen (Luminaletten). Acidum phenylchinolincarbonicum g | : Phenylchinolin: arbonsäure, 2-Phenylcinchoninsäure, Atophan'(WZ), C9H5N(C6H5)COOH. Mol. 249,1; F. 208°—213°.

Aoidum phthalicum COOH

yG CH c6h4/ I \ N = C · CeH5. Gelblichweiß. Pv. v. bitt. Geschmack, uni. in Aq., 1. in Α., Azeton, Essigäther, wl. in Bzl., Chlf., Ae. Darst.: Durch Einwirkung v. Brenztraubensäure und Benzaldehyd auf Anilin. Anw. med. : als Analgeticum u. Antipyreticum, Spezificum gegen Gicht; Dos. 0,5—1 g. (Novatophan ist Atophanmethylester. ) Acidum phosphoricum iüf: Phosphorsäure, Orthophosphorsäure, H 3 P0 4 . Gehalt 24,8—25,2%; D. 1,150—1,153. Klare färb- u. geruchl. Fl., je nach Konzentration von wäßriger bis sirupartiger Konsistenz. Rein u. wasserfrei stellt Ph. eine farbl. kr. Masse dar. Nat. in ihren Salzen, bes. als Kalziumphosphat i. d. Knochen, ferner i. d. Nucleoproteiden u. Lezithinen, i. d. Harnsteinen, Muskeln, Leber, Milch, Thymusdrüse (Kaliumphosphat), i. d. Mineralien Vivianit (Ferriphosphat), Monozit (Ceriumphosphat). Darst. ¡Durch Oxydation v. Phosphor mit Salpetersäure; techn.: durch Behandig. der Knochenaschen m. Schwefelsäure (Acid, phosphoricum ex ossibus). Im Handel in verschied. Konzentrat, u. Reinheitsgraden. A. phosphoricum (purum) H : Gehalt 24,8—25,2% H 3 P0 4 . D. 1,150—1,153. Anw. med. : alsTonicum bei Ermüdungszuständen sowie als Antipyreticum (mildeste reizlose Mineralsäure). HOM: Acidum, phosphoricum. Acidum phosphoricum concentratum purissimum: Gehalt ca. 66—89% reine Phosphorsäure, von sirupartiger Konsistenz. Acidum phosphoricum glaciale (Acidum metaphosphoricum) :Metaphosphorsäure, HP0 3 . Farbl., glasartige Stücke oder Stäbchen. Anw. : als Reagens auf Eiweiß, früher auch als Zahnfüllmittel verwendet. Acidum phosphorosum: Phosphorige Säure, H 3 P0 3 ; F. 66°—68°. Weiße, sehr hygr. Kr., sll. in Aq., 1. in A. Anw.: i. d. Analyse. Acidum phthalicum: Phthalsäure, Orthophthalsäure, Benzoldikarbonsäure, C 6 H 4 (C00H) 2 . Farbl. glänz. Nadeln, wl.

Acidum picrinicum

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in Aq., 1. in A. u. Ae. Anw. techn.: zur Herstellung von Kunstharzen. (Phthalsäureanhydrid dient zur Hsrstellg. der Phthaleine, ζ. B. Phenolphthaleinum*). Acidum picrinicum: (Acidum picronitricum @ ), Pikrinsäure, Trinitrophenol, C 6 H 2 (N0 2 ) 3 0H. P. 122,5°. Blaßgelbe, glänz., geruchl. Kr. v. sehr bitterem Geschm. ; 1. in Aq., 11. in A. Darst. : Durch Nitrieren v. Phenol. S e h r e x p l o s i v l Aufbewahrung vorsichtig an feuersicherem Ort. P. unterliegt dem Sprengstoffgesetz (nicht jedoch die wäßrige Lösung). Starkes Gift für niedere Tiere. Anw. med.: inn. kaum verwend., früher bei Keuchhusten, Neuralgien, Würmern, Dos. 0,03—0,2 g; MD. 0,5 g; äuß. als Adstringens u. Desinfiziens ; techn. : zur Herst, v. Schießpulver, i. d. Analyse zum Fällen der Alkaloide, i. d. Harnanalyse zum Nachweis v. Eiweiß. HOM: Acidum picrinicum. Acidum picronitricum picrinicum*. Acidum pyrogallicum: m*·

Acidum Pyrogallolum

Acidum pyrophosphoricum: Pyrophosphorsäure, H 4 P 2 0 7 . Farbl., hygr., sirupart. Fl. Acidum rosolicum: Rosolsäure,Methvldérivât des Aurins, C 2 0 H l e 0 3 . Metallisch glänzende, braunrote Stücke; uni. in Aq., I. in Α., mit gelber Farbe, in alkalihalt. Aq., mit roter Farbe. Anw. : als Indikator. Acidum saiicylicum 'Ml: Salizylsäure, Spirsäure, o-Oxybenzoesäure, Spiroylsäure, OH C„H '6 4 \ \COOH Mol. 138,05; F. 157°. Weiße, leichte, nadelförm. Kr. von süßl.-sauerem, kratzendem Geschmack., 1. i. ca. 500 Aq., in 15 heiß. Aq., 11. in Α., Ae , wl. in Fetten, fett, ölen, Chlf. Nat. i. Blüten der Spiraea-Arten, als Salizylsäuremethylester in Betula lenta* u. Gauitheria procumbens*. Darst. : Durch Einw. v. C0 2 unter hohem Druck auf Phenolnatrium. Anw. med. : als Antipyreticum, Antirheumaticum, bes. bei Gelenk-

Acidum sulfanilicum

rheumatismus. Dos. 0,2—1 g, mehrmals tägl. ; äuß. als Antisepticum u. Keratolyticum (igl: Emplastrum saponatum salicylatum, Pulvis salicylicus cum Talco, Sebum salicylatum). Acidum salicylosum: Salizylige Säure, Salizylaldehyd, o-Oxybenzaldehyd, C 6 H 4 (OH) · CHO. D. 1,164—1,167; Sdp. 195°—198°. Reagens ¡Ml. (Zum Nachweis von Fuselöl in A.) Klare, farbl., bittermandelart. riech. Fl., 1. in A. u. Ae. Anw.: i. d. Parfümerie zur Kumarinsynthese. Acidum selenicum: Selensäure,H 2 Se0 4 . I m Handel in wäß. Lsg. Farbl., ätzende Fl. Anw. ehem. : Reagens auf Methyl-A. Acidum silicicum: Kieselsäure, Metakieselsäure, H 2 Si0 3 . Mol. 78. Acidum silicicum naturale praeparatum: Quarzpulver, Siliziumdioxyd, Si0 2 , ist gepulverter reiner Quarzsand, s. ferner Silizium. Acidum silicicum praeeipitatum: Gew. durch Versetzen v. Wasserglaslsg. mit Salzsäure. Weißes, leichtes Pv., uni. in Aq., 11, in Kali- od. Natronlauge. Acidum sozojodolicum: Sozojodolsäure, Acid, dijodparaphenolsulfonicum, C 6 H 2 J 2 (0H)S0 3 H + 3 H 2 0 . Farbl. Kr., 11. i. Aq., Α., Glyz. Anw. med. : als Antisepticum. Acidum spiricum:Acid.salicylicumM|*. Acidum stearinicum © : Stearinsäure, Talgsäure, C 1; H 35 COOH. Mol. 284,29; F. 69°. Weiße, strahlige Masse od. weißes, körniges, glänz. Pv., uni. in Aq., 1. in Α., Ae., Chlf., Schwk. Vork.: als Glyzerinester in festen u. halbfesten Fetten. Gew. : Durch Zerlegung der Fette mit überhitztem Wasserdampf. Die Stearinsäure des Handels ist meist ein Gemisch verschiedener Fettsäuren. Anw. med. : zur Herstellung v. Salben ; techn. : zur Kerzenfabrikation. Acidum succinicum © : Bernsteinsäure, Butandisäure, C 2 H 4 (COOH) 2 . Mol. 118,1 ; F. 184°—185°. Weiße, säulenförm. Kr., 1. in Aq. u. Ae., 11. in A. Anw. med. : inn. als Expectorans u. Diureticum, bei Gicht u. Rheumatismus; zur Analyse: Reagens auf Eiweiß. Acidum sulfaniiicum © : Sulfanilsäure, Paraanilinsulfosäure, p-Amino-

Acidum sulfosalicylicum benzolsulfonsäure, C e H 4 (S0 3 H)(NH 2 ) + 2 H 2 0. Mol. 209,2. Farbl., glänz. Kr., verkohlen beim Erhitzen, ohne zu schmelzen; 1. in kaltem Aq., 11. in heißem Aq., uni. in A. u. Ae. Darst. : Durch Kochen von Anilin mit Schwefelsäure bei 200°. S. ist die Muttersubstanz der wichtigen Sulfonamide*. |ÜJ: zusammen mit Natriumnitritlösung (0,5%ig) zur Ausführung der Diazoreaktion benutzt (5 Sulfanilsäure werden in 700 Aq. gelöst, 50 ccm Salzsäure zugesetzt u. mit Aq. zu 1 Liter aufgefüllt). Bei Bedarf sind 50 ccm d. Sulfanilsäurelsg. mit 1 ccm der Natriumnitritlsg. zu mischen, s. a. Tabelle „Harnuntersuchung". Acidum sulfosalicylicum SulfoBalizylsäure, Salizylsulfonsäure, C 6 H 3 (0H)(C00H)S0 3 H + 2 H 2 0. Mol. 254,2; F. 108°—113°. Anw. med. : in der Harnanalyse z. Nachweis v. Eiweiß.

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Acidum tartaricum

i. d. Industrie; im Haushalt als Reinigungsmittel. Acidum sulfuricum fumans Rauchende Schwefelsäure, Nordhäuser Vitriolöl. Bräunliche, ölige Fl., die an der Luft weiße, erstickende Dämpfe (S0 3 ) abgibt. ErstarrtunterO 0 . D. 1,852—1.892. Acidum sulfurosum © : Schweflige Säure, H 2 S0 3 , wäß. Lsgen v. S 0 2 v. verschd. Gehalt, meist 5—6% S 0 2 ; D. 1,024—1,030. Farbl., stechend riechende Fl. Anw. med. : äuß. bei Hauterkrankungen; techn.: als Konservierungsmittel u. Bleichmittel. Acidum tannicum ¡g¡: Acid, gallotannicum, Gerbsäure, Tannin. Meist ein Gemisch v. esterartigen Verbindungen der Digallussäure mit Glykose bzw. galloylierter Glykosen. Gew. aus den Galläpfeln. Weißes bis gelbl. Pv., 1. in 1 Aq., 2 Α., 11. in Glyzerin. Konstitution ungeklärt. Die wäß. Lsg. der Gerbsäure wird durch Eiweiß, Alkaloide, Leim, Brechweinstein gefällt (s. unverträgliche Arzneimischg. ). Ferrisalze geben blauschwarzen Niederschlag (Tinte). Anw. med. : als Adstringens u. Stypticum inn. u. äuß. (Hjtf: Unguentum Plumbi tannici); techn.: als Gerbmittel, als Beize i. d. Färberei, zur Tintenfabrikation. HOM: Acidum tannicum.

Acidum sulfuricum: Schwefelsäure, H 2 S0 4 . Mol. 98,09. Darst. fabrikmäßig: 1. Kontakt verfahren, bei dem Schwefeldioxyd mit Hilfe v. Platinasbest durch den Sauerstoff der Luft zu Schwefeltrioxyd oxydiert (bei ca. 430°) und dieses in H 2 0 gelöst wird. 2. Bleikammerverfahren, wobei Schwefeldioxyd mit Hilfe v. Salpetersäure bei Gegenwart v. H 2 0 durch den Luftsauerstoff oxydiert Acidum tartaricum: Weinsäure, Weinwird (englisches u. deutsches Bleikam- steinsäure, Dioxybernsteinsäure, merverfahren). HO OC · CHOH · CHOH · COOH. Acidum sulfuricum (purum) jag: Keine Da diese Säure 2 asym. C-Atome beSchwefelsäure. Gehalt ca. 94—98 %, sitzt, tritt sie in 4 Isomeren auf (RechtsH 2 S 0 4 ; D. 1,829—1,834. Farbl., ölige weinsäure, Linksweinsäure, spaltbare stark hygr. Fl. Beim Mischen von konz. Traubensäure (razemisch) u. nicht spaltSchwefelsäure mit Aq. tritt sehr bare Mesoweinsäure). d-, 1-Weinsäure starke Erwärmung ein, am stärksten im heißt Traubensäure, vgl. Weinsäure. Verh. 1:36 H 2 0 ; stets Säure in das Aq. A. tartaricum >DABj ist Rechtsweinsäure. gießen! HOM: Acidum sulfuricum. Mol. 150,05. Farbl. Kr. od. weiß. kr. Acidum sulfuricum dilutum M : Ver- Pv., sll. in Aq. u. Α., verkohlt beim dünnte Schwefelsäure (lSchwfs.-f-5Aq.). Erhitzen unter Aufblähen u. EntwickGehalt 15,6—16,3% H 2 S0 4 ; D. 1,106 lung v. Karamelgeruch. Die wäß. Lsg. bis 1,111. Anw. med.: zu durstlöschen- dreht den polaris. Lichtstrahl nach rechts. Für eine 20% ige wäß. Lsg. ist den Limonaden. 1 1 ; 9 8 . A n w . m e d . . z u durstAcidum sulfuricum crudum |gj: Rohe [et] 20° = Schwefelsäure, Englische Schwefelsäure, löschenden Limonaden (SAB! : Pulvis aeroGehalt mind. 94%, D. mind. 1,829. phorus, Pulvis aerophorus mixtus, PulKlare, farbl. bis bräunl. ölige Fl. Anw. : vis erophorus laxans); techn.: zu Back-

Acidum thioaceticum

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pulvern u. i. d. Färberei. H O M : Acidum lartaricum. Acidum thioaceticum: Thioessigsäure, CH3CO · SH. Anw. : in der Analyse. Acidum thymicum: T h y m o l u m g l * . Acidum trichloraceticum g f : Trichloressigsäure, CCI3COOH. Mol. 163,39; F. 55°; Sdp. ca. 195°. F a r b l . , leicht zerfließliehe Kr., 11. in Aq., Α., Ae. Darst. : Durch Oxyd. v. Chloralhydrat m i t rauchender Salpetersäure. Anw. med. : als Ätzmittel. Acidum uricum: H a r n s ä u r e , 2,6,8Trioxypurin, C 5 H 4 N 4 0 3 . Mol. 168. Weißes, geruch- u. geschmackl. P v . , f a s t u n l . in Aq., uni. in A. u. Ae., sll. in Alkalien.

Aconitum napellus

Ackerskabiose: K n a u t i a arvensis*. Ackerwinde: Convolvulus arvensis*. Aconin: Alkaloid aus den Knollen v. Aconitum napellus*. Acipenser-Arten: s. Ichthyocolla*. Aconitinum © : Akonitin, Alkaloid aus Aconitum napellus*. C 3 4 H 4 7 N O n (and. E i s e n h u t a r t e n enth. v e r w a n d t e Aconitine). F a r b l . K r . , 1. in A. u. Ae., f a s t uni. i. Aq. R e c h t s d r e h e n d ; f ü r eine 2% ige Lsg. in Benzol ist [α] = —35° bis — 37°. Eines der s t ä r k s t e n Pflanzengifte. Anw. med. : inn. u. äuß. als Antineuralgicum sowie als schweißtreibend. Mittel. MD. 0,0002 g; MTD. 0,0006 g (diese Dosen d ü r f e n auch bei äuß. Anw. n i c h t überschritten werden, HN—CO da A. auch leicht v o n der H a u t u. bes. I ! d u r c h w u n d e n aufgenommen wird). Dos. OC C — N H X let. 0,3—0,6 mg A n t i d . : k ü n s t l . Atm u n g , Diuretica, Digalen (s. Tabelle Zersetzt sich beim Erhitzen, ohne zu ,,Vergiftungen u. Gegenmittel"). schmelzen, unter Bildung v. ZyanwasserAconitum napellus: F a m . Ranunculastoff (Vorsicht!). Vork. N a t . : i m H a r n ceae, Blauer Eisenhut, S t u r m h u t (ged. Säugetiere u. in gr. Mengen in den mäßigtes E u r o p a , Böhmen, F r a n k e n , E x k r e m e n t e n der Vögel u. Reptilien, aus Alpen). Stpfl. v. Tubera Aconiti ( R a d i x denen sie hergestellt wird. P a t h . i. d. Aconiti) ® : Akonitknollen, TeufelsGichtknoten. Anw. med. : alsDiureticum. wurzel ; Best. : Aconitin* (mind. 0,8% ), Acidum valerianicum © : Baldrian- Aconin u. a. Alkaloide, Saccharose. säure, C 4 H 9 COOH. Mol. 102,08; D. 0,928 Asche m a x . 6 % . Anw. m e d . : bei Neurbis 0,932 (die übliche Handelssäure ist algien, Gicht, R h e u m a , Angina, L a r y n meist ein Gemisch v. Isovaleriansäure u. gitis u. a. Dos. 0,025—0,1 g m e h r m a l s Methyläthylessigsäure). Farbl. Fl. v. bal- tägl. ; MD. 0,02 g ; MTD. 0,06 g (s. d r i a n a r t i g e m Geruch, 1. in 30 Aq. Anw. Aconitinum I ) ; äuß. zu E i n r e i b u n g e n med, : f r ü h e r als krampfstillendes Mittel ; u. Umschlägen. Herba Aconiti (Folia techn.: z. Herst, baldriansaurer Salze. Aconiti, H e r b a Napelli): E i s e n h u t k r a u t , Eisenhutblätter, Apollonienkraut. Best, Vgl. Isovaleriansäure. Acidum vanadinicum (anhydricum): u. Anw. wie Tubera Aconiti. Die Knollen Vanadinsäureanhydrid, Vanadinpent- (Tubera Aconiti japonici, BishiknoUen, oxyd, V 2 0 5 . Braunes, rostfarbiges Pv., Kusauzuknollen) von A. ferox (Himalaja), 1. in konz. SS u. Alkalien, f a s t uni. in Aq. A. fischeri u. A.japonicum ( J a p a n ) haben Anw. techn. : i. d. Photographie u. F ä r - einen höheren Alkaloidgehalt u. werden besonders zur Gewinnung der Alkaloide berei. b e n u t z t ; desgleichen die Knollen von Acidum wolframicum: Wolframsäure, A . lycoctonum, Gelber Eisenhut, WolfsScheelsäure, H 2 W 0 4 . 1 . in Alkalien. Anw. : eisenhut (Mitteleuropa, N o r d r u ß l a n d , z u r Herst, von Wolframfarben, i. d. Sibirien, China, H i m a l a j a ) . Best, die Glühlampenindustrie. akonitinähnl. Alkaloide L y k a c o n i t i n u. Acidum ZOOticum: Acidum hydro- M y o k t a n i n , die bei d. Spaltung L y k o k t o cyanicum*. n i n u. L y k o k t o n i n s ä u r e liefern. H O M : Ackergauchheil: Anagallis arvensis*. Aconitum, die ganze frische, wild Ackerleinkraut: Linaria vulgaris. wachsende P f l a n z e ; A. napellus e radice, Ackerschachtelhalm: E q u i s e t u m ar- die frischen Wurzelknollen m i t a n h ä n vense*.

Acorinum

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Adeps

genden Wurzeln: A. ferox, der frische Lunge u. a. Organe befällt u. meist zu Wurzelstock; A. japonicum, der frische qualvollem Tode führt. Wurzelstock ; A. lycoctonum, das frische Actinomycin C: Antibioticum aus Kraut. Actinomycesarten, wirkt hemmend auf Acorinum: Acorin, Bitterstoff aus das Wachstum von Tumoren sowie wirksam gegen gewisse Bluterkrankungen Acorus calamus*. ( Lymphogranulomatose ). Acorus Calamus: (Calamus aromatiAcyclische Verbindungen: s. Kohlencus) Farn. Araceae, Kalmus, Deutscher Ingwer (heim. Ostasien, Europa). Stpfl. wasserstoffe. Adalin g | : Adalin (WZ), Bromv. Rhizoma Calami DAS : (Rhizoma Acori, Radix Calami aromatici) Kalmus, der diäthylacetylcarbamid, getrocknete Wurzelstock, Best.: mind. (C 2 H 5 ) 2 CBrCO · NH · CO · NH 2 . 2 , 5 % äth. ö l (Ol. Calami) Methylamin, Mol. 237,04. Weiß., geruch- u. geein Bitterstoff (Acorin), Cholin, Gerb- schmackloses kr. Pv., swl. in Aq., 1. in stoff, Stärke, Zucker, Harz, Asche max. heiß. Aq.,A , Azeton, B z l . F . 116°—118°; 6 % . Anw. med. : als Amarum, Stomachi- Bromgehalt ca. 3 3 % . Anw. med.: als cum; äuß. zu Bädern u. Umschlägen (|MB| mildes Hypnoticum u. Sedativum. Dos. Tinctura Calami, Extractum Calami). 0,ß—1,0 g. Oleum Calami g B : Kalmusöl, das äth. Adamwurzel: Langer Allermannsharö l aus dem Rhizom. Best. : Pinen nisch, Bulbus victorialis longus, s. AlCampfen, Calamen (Sesquiterpene Cala- lium victorialis. menol (Sesquiterpenalkohol) 7 — 8 % , Adaptation des Auges: AnpassungsverAsaron, Eugenol u. a., opt. aktiv mögen des Auges an die Reize der Lichto (a I " = + 9 ° bis + 3 1 ° ) . Anw.: wie einwirkung durch Veränderung d. PuRhiz. Calami, ferner zu Likören. HÖH: pillen u. entsprechende Reaktion des Calamus aromaiicus, der geschälte, ge- Sehpurpurs. trocknete Wurzelstock. Adenin: 6-Aminopurin, entd. 1885 v. Acridin (von lat. „acer" = scharf): KOSSEL, sehr verbreitete Purinbase, in EinAnthrazenabkömmling, farblose Kr., zahlreichen Pflanzen, u. a. i. Zuckerderen Lsgen blau fluoreszieren. A. dient rüben, Hopfen, Tee, Bakterien, Pilzen zur Herst, v. Farbstoffen, die als Anti- (Hefe), in Muskeln, Placenta, Leber, séptica Verwendung finden; Flavicid Harn; vgl. Nucleoproteide. (WZ), Rivanol (WZ), Trypaflavin (WZ) Adenitis: Drüsenentzündung. u. a. Adenylsäure : Adenosinphosphorsäure, Acrium(a): Scharfes, reizendes Mittel. Mono-nucleotid. M u s k e l - A d e n y l s ä u r e Acetylcholin: Gewebshormon, s. Hor- (AMP = Adenosinmonophosphorsäure ) entsteht im Körper aus der Adenosintrimone. Actaea racemosa: Cimicifuga race- phosphorsäure mosa*. (C 10 H 16 O 13 N 6 P 3 ) Actaea spicata: Fam. Ranunculaceae, durch Abspaltung v. 2 Mol. PhosphorChristophskraut (Mitteleuropa). Stpfl. v. säure. Sie ist im Körper an den Phosbeim KohleRadix Actaeae, Christophskrautwurzel. phorylierungsprozessen Best. : Anemonol. Anw. med. : gegen hydratabbau beteiligt. Die synth. MusAsthma. HOM: Actaea, der frische Wur- kel-A. findet med. Anw. als Kreislaufzelstock mit anhängenden, vor d. Blüte mittel, da sie eine stark gefäßerweigesammelten Wurzeln. ternde Wirkung besitzt. H e f e - Α . unterA C T H : Adreno-Corticotrop-Hormon*. scheidet sich von d. Muskel-Α. durch eine andere Stellung des PhosphorsäureActinomyces: Aktinomycetaeeae, Fam. der Bakterien; Strahlenpilze, besonders restes, vgl. Nucleoproteide. Adeps: Fett. A. benzoatus B f : Benzoean Gräsern u. Getreidegrannen; A. bovis, Erreger der Aktinomykose, Strah- schmalz. Durch Schmelzen v. 2 T. Benzoelenpilzkrankheit, die Kiefer, Darm, harz u. 6 T. Natr. sulfuric, in ICO Τ

Adermin

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A . suillus. Wird nicht so schnell ranzig wie A . s. wegen des Koniferylbenzoates, das im Benzoeharz enthalten ist. A . Lanae anhydricus g | : Wollfett, das wasserfreie Fett (Schweiß) d. Schafwolle. A . L . ist ehem. kein Fett, sondern ein Wachs, denn es besteht aus mehreren Estern höherer Fettsäuren, wie Palmitin-, Myristicin-, Ceratinsäure, ferner Fettsäureestern des Zetyl- u. Zerylalkohols, freiem Cholesterin u. Isocholesterin. Smp. 40°, JZ 25—28; 1. in A e „ Bzn., Chlf., sied, absol. Α., wl. in Α.; vermag bis über das Doppelte seines eigenen Gewichtes Aq. aufzunehmen. Anw. med. : meistgebr. Salbengrundlage, wird aber nur langsam resorbiert, daher in d. dermatologischen Praxis nicht immer empfehlenswert. A . Lanae crudus: Rohes Wollfett, Oesipus, Oesipum. A . Lanae cum A q u a : Lanolinum [DAB,*. A . suillus [Mi: (Axungia porci) Schweineschmalz. Best.: Glyzeride d. Palmitin-, Stearin-, Ölsäure. JZ 46—66, F. 36°—42°, V Z 193—198. Da A . s. nur ca. 7,5% Aq. aufnimmt, wird ein Zusatz v. 2% Cetylalkohol empfohlen, wodurch d. Wasserzahl auf 240 ansteigt. Adermin: Vitamin B e , s. Vitamine. Adhäsion: Kraft, durch die Körper aneinanderhaften. Adiantum aureum H O M : s. Polytrichum commune. Adiantum capillus-veneris: Fam. Polypodiaceae, Venushaar, Frauenhaar, Frauenfarn (Südeuropa, Mittelmeergebiet). stpfl. v. Herba Capilli Veneris © (Folia Capilli, Folia Adianti): Venushaar. Best.: Gerbstoff, Bitterstoff, äth. ö l . Asche miix. 10%. Anw. volkst.: als Expectorans. H O M -.Adiantum, capillus Veneris, die frische Pflanze.

Adsorption

Adiuretin: Hormon des Hypophysenhinterlappens, s. Hormone. Adjuvans: Unterstützender Bestandteil einer Arznei. A d I.: Ad libitum, nach Belieben. Adoniskraut: Herba adonidis vernalis s. Adonis vernalis. Adonisröschen: Adonis vernalis*. Adonis aestivalis: Fam. Ranunculaceae, Feuerröschen, Blutauge (Süd- u. Mitteleuropa). Stpfl. v. Herba Adonidis aestivalis: Feuerröschenkraut. Best. : ähnliche, aber viel weniger wirksame Glykoside wie A . vernalis. Anw. volkst. : als Herzmittel u. Diureticum. Adonis vernalis: Fam. Ranunculaceae, Frühlingsadoniskraut, Frühlingsteufelsauge, Adonisröschen, Teufelsauge (Südöstl.- u. Mitteleuropa). Stpfl. v. Herba Adonidis vernalis © : Adoniskraut. Best. : Adonidosid u. Adonivernosid( digitalisähnl. wirk. Glykoside, zus. ca. 1 % ) , Adonid (Pentasaccharid), Cholin, Harz, Fett u. a. (nach neueren Untersuch, sind keine Saponine enth. ). Asche max. 1G%. Anw. med.: wie Fol. Digitalis, MD. 1,0 g ; M T D . 3,0 g. H O M : Adonis vernalis, die frische, ganze Pflanze. Adrenalin: Suprarenin, Hormon des Nebennierenmarks, s. Hormone u. Suprarenin |Ä$. Adrenocorticotropes Hormon: Corticotropes Hormon, A C X H (adrenocorticotropic hormon), Hormon des Hypophysen vorderlappens, wirkt spezifisch auf die Nebennierenrinde und regt diese zu vermehrter Produktion an. Fehlen dies. H. führt zu Atrophie der Nebennierenrinde. Hauptindikationen sind: Akuter u. subakuter Gelenkrheumatismus, chron. Polyarthritis, Gicht, Asthma bronchiale, anaphylaktischer Schock u. a. Kontraindiziert bei Tbc. u. Poliomyelitis, vgl. Cortison. 1951 wurde v. d. U N O ein Standard für ACTH-Präparate festgelegt, dieser entspricht 1 mg eines internat. Standardpräparates (Amourstandard ).

Adipinsäure : Butandicarbonsäure, HOOC · (CH 2 ) 4 · COOH. Weiß. Kr., F. 153°, 1. i. A q . 1 : 60; entst. bei d. Oxydation von Fetten (Adeps, daher der Name) u. cyclohexanreich. russ. Erdölen. Anw. : als Ersatz von Weinsäure Adrenotropes Hormon: Hormon des i. d. Backpulver- u. Limonadenindustrie, vor allem aber zur Herst, der N y l o n - Hypophysen vorderlappens, s. Hormone. Adreitosteron: Hormon der NebenFaser. Ihre Ester dienen als Gelatinienierenrinde, s. Hormone. rungsmittel u. a. i. d. Gerberei. Adsorption: Anlagerung v. Gasen oder Adipositas: Fettsucht, Fettleibigkeit.

Adsorptionskohle gelösten Stoffen a. d. Oberfläche v. festen K ö r p e r n (vgl. Absorption). Adsorptionskohle: s. Garbo animalis*. Adsorptionsspektrum: s. S p e k t r u m . Adstringentium(a): Adstringens, zusammenziehendes Mittel, ζ. B. Gerbsäure. Adulsion (WZ): Tylose (WZ). F e t t ersatzstoff aus Celluloseäther; quellbar, nicht reizend, gibt mit Aq. kolloidale Lösungen. Anw. : zu Salben, als Emulgier-, Verdickungs- u. Bindemittel, vgl. Carboxymethylcellulose u. Methylcellulose. Ad usum proprium: Zu eigenem Gebrauch (des Arztes). Adventivknospen: bot. Knospen, die nicht in den Blattachseln, sondern an ungewöhnlichen Stellen, ζ. B. a n B l ä t t e r n , Wurzeln, Sproßteilen, auch a n abgeschnittenen Stammteilen, Wurzelstükken oder abgeschnittenen B l ä t t e r n entstehen. Adventivpflanzen: bot. Ausländische Pflanzen, die sich durch Verschleppung vor allem in H a f e n o r t e n , an E i s e n b a h n d ä m m e n u. dgl. ansiedeln. Adynamie: Körperschwäche, Altersschwäche. A.E.: Antitoxin-Einheit, I m m u n i t ä t s Einheit*. Aegle marmelos: F a m . R u t a c e a e , Modjobaum (heim. H i m a l a j a , kult. in Ostindien, Sundainseln). Stpfl. v. Fructus Belae indicae: Belafrüchte, Baelfrüchte, Marmelosfrüchte. Best. : Marmel osin, Zucker, Gerbstoff. Anw. : als Adstringens bei Diarrhöe, Dysenterie. Aegopodium podagraria: F a m . Umbelliferae, Geißfuß, Giersch (fast ganz Europa, Kleinasien, K a u k a s u s , Sibirien). Stpfl. v. Herba Aegopodii podagrariae: Geißfußkraut (Herba Podagrariae). Best. : Ä t h . ö l . Anw. volkst. : gegen Gicht, R h e u m a . H O M : Aegopodium Podagraria, die frische, blühendePflanze. Ahrchen: bot. s. Blütenstand. Ahre: bot. s. Blütenstand. Apfelsäure: Acidum malicum*. Äquimolekular heißen Lösungen, die in gleichen Mengen des Lösungsmittels die gleiche Anzahl Moleküle der gelösten Stoffe enthalten. Aquivalentgewichte: Verbindungsgewichte, die angeben, in welchem Verhält-

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Aesculus h i p p o c a s t a n u m

nis sich die Elemente untereinander verbinden, bezogen auf Wasserstoff = 1,008. Äquivalenz: Gleiche chemische Wertigkeit. Aerobier: Bakterien, die zum Leben Sauerstoff brauchen, vgl. Anaerobier. Aerosole: s. Kolloide; Aerosoltherapie: I n h a l a t i o n kleinster Medikamententeilchen (Größe ca. 0,5—5 Tausendstel Millimeter) in Nebelform. Aerugo © : Cuprum subaceticum*. Aeschrion excelsa: (Picrasma excelsa) F a m . Simarubaceae (Westindische I n seln). Stpfl. v. Lignum Quassiae (jamaicense) JjAS: Quassiaholz, JamaikaQuassiaholz, Jamaika-Bitt'erholz, Fliegenholz, hellgelbes bis gelblichweiß. 'Holz, geruchlos u. v. bitterem Geschmack. Best.: 0,07% P i k r a s m i n (Bitterstoff), äth. ö l . Asche 8 % . Anw. volkst. : als A m a r u m (Vorsicht, d a uteruskontrahierend ! ) ; techn. : als E x t r a k t . Quassiae zur Herst, v. Fliegenpapier, als Spirit. Quassiae gegen Kopfläuse. Lignum Quassiae surinamense s t a m m t v. Quassia amara*. AeSCUlin: Oxycumaringlykosid (blau fluoreszierend), aus der R i n d e u. Samen von Aesculus h i p p o c a s t a n u m . Anw. m e d . : b e i L u p u s sowie in Salben als Lichtschutz gegen ultraviolette Strahlen. Aesculus hippocastanum: F a m . Hippocastanaceae, R o ß k a s t a n i e (heim. Persien, Nordindien, Gebirge Nordgriechenlands, kult. in E u r o p a , Asien). Stpfl. v. Cortex Hippocastani: Roßkastanienrindc. Best. : Aesculin* (Glykosid), Aesculetin (Bitterstoff), K a s t a n i e n r o t , K a staniengerbsäure, F r a x i n (Glykosid), f e t t . Öl, Allantoin, Zitronensäure. Anw. volkst. : als Fiebermittel, Adstringens, bei H a u t l e i d e n (Lupus). Flores Hippocastani: R o ß k a s t a n i e n b l ü t e n . Best. : Quercitrin u. a. Anw. : als A n t i r h e u m a t i c u m u.Tonicum. H O M : Aesculus Hippocastanum e florilus. Semen Hippocastani (Semen Castaneae equinae): R o ß k a s t a niensamen. B e s t . : S t ä r k e (50%), Eiweiß (5%), Saponin (10—25%) (Gemisch wasserlöslicher u. wasserunlöslicher Aesculinsäure), Bitterstoff, f e t t . ö l (1)5% ), Eiweiß,. G u m m i , Gerbstoff. Anw. med. : bei K r a m p f a d e r n , H ä m o r r h o i d e n ,

Äthan

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Würmern; techn.: zur Gewinnung v. Stärke u. Saponin. HOM: Aesculus, die frischen, geschälten Samen. Folia H ippocastani: Kastanienblätter. Best.: Querzetin, Quercitrin, Karotin, Vitamin C, Gerbstoff, Phosphatid. Anw. volkst. : bei Keuchhusten (vgl. Castanea sativa). Äthan: Äthyl Wasserstoff, C 2 H e , Kohlenwasserstoff der Paraffinreihe. F a r b j u. geruchloses Gas, 1. i. Α., wenig 1. i. Aq., brennt mit schwach leuchtender Flamme; nat.: i. Erdöl. Äthanal: Acetaldehyd*. Äthanol: Äthylalkohol, s. Alcohol aethylicus. Athansäure: Acidum aeoticum*. Athenol: Vinylalkohol, CH 2 = CHOH. Äther: Anhydride der Alkohole, entstehen, wenn sich 2 gleiche oder verschiedene Alkohole unter Wasseraustritt verbinden, ζ. B. : C 2 H 5 0[H| . Äther mit C.2H5 |OH| 2 gleichen Radikalen heißen e i n f a c h e Ä t h e r , z . B . C 2 H 5 - 0 - C 2 H 5 = Äthyläther, mit 2 verschiedenen Radikalen g e m i s c h t e Ä t h e r (ζ. B. C 2 H 5 - 0 - C H 3 = Äthylmethyläther). Äther S ¡ : Äthyläther, Aether aethylicus, Schwefeläther, Aether sulfuricus, C 2 H 5 - 0 - C 2 H 5 . Mol. 74,08; D. 0,713; Sdp. 34,5°; F. —113°. Klare, farbl., flüchtige Fl., sehr leicht entzündbar, an Luft u. Licht leicht oxydierend ; 11. in A. sowie in fetten u. äth. Ölen, in Aq. kaum 1. Darst. : Durch Dest. v. Äthylalkohol mit konz. Schwefelsäure. Ätherdämpfe sind schwerer als Luft u. bilden mit atmosph. Luft ein explosives Gemisch, daher muß das Umfüllen größerer Mengen Äther mit größter Vorsicht geschehenI Anw. med.: inn. als Analepticum bei Ohnmächten, Kollaps, Hysterie (¡¡Π): Spiritus aethereus); zur Narkose, s. Narkoseäther ¡Ml, zur Lokalanästhesie ; techn. : als Lösungs- u. Extraktionsmittel. Narkoseäther H l (Äther pro narcosi), besonders reiner Äther zur Narkose. Bei der Prüfung mit Kaliumhydroxyd darf innerhalb 6 Stunden (bei Äther g g innerhalb 1 Stunde) keine Färbung auftreten. Darst.: Durch wiederholte Dest. v. Äther über Natriummetall. (Äther kannten schon die AlcheH u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch

Aether chloratus

misten ; er wurde 1540 erstmalig von VALERIUS CoRDTJS-Nürnberg als Ol. Vitrioli dulce beschrieben; betäubende Wirkung erstmalig von FARADAY-Londonl818 entdeckt, die erste Äthernarkose erfolgte 1846 durch MoRTON-Boston, USA.) Aether acetico-aceticus© : (Aethylium acetico-aceticum) Acetessigester, CH 3 · CO · CH 2 · COOC 2 H 5 . Mol. 130,1; D. 1,022—1,024; Sdp. 180° bis 182°. Farbl., obstartig riechende Fl. Anw. techn. : zur Synthese organ. Verbindungen sowie zur Herst, v. Riechstoffen. Aether aceticus n : Essigäther (Aethylium aceticum), Äthylacetat, Essigsäureäthylester, CH 3 · C 0 - 0 - C 2 H 5 (Essigäther, alte, aber falsche Bezeichnung, da ehem. kein Äther, sondern ein Ester); D. 0,896—0,900; Sdp. 74°—77°. Farbl., leicht entzündbare Fl. von angenehmem fruchtig. Geruch; 1. in Α., Ae., wl. in Aq. Darst. : Durch Dest. von Alkohol, Essigsäure u. konz. Schwefelsäure. Anw. med. : als Analepticum u. Antispasmodicum, Dos. 10—50 Tropfen. Aether aethylicus: Äther |üg*. Aether bromatus g | : Aethylium bromatum, Aethylum bromatum, Äthylbromid, Monobromäthan, C 2 H 6 Br. Mol. 108,96; D. 1,440—1,444; Sdp. 36° bis 38,5°. Klare, farbl., äth. riechende Fl., uni. in Aq., 1. in Α., Ae. Darst.: Durch Dest. eines Gemisches von A. u. Schwefelsäure, in dem Kaliumbromid gelöst ist (ehem. kein Äther, sondern Halogenalkyl). Anw. med. : inn. bei Kardialgie, Angina pectoris sowie als Inhalationsnarkoticum (Rauschnarkose). Vorsicht vor Verwechselungen mit dem giftigen Äthylenbromid (Aethylenum bromatum*). Aether butyricus: (Aethylium butyricum) Buttersäureäthylester, C 3 H,COOC 2 H 5 . Farbl. Fl., die ananasähnlich Anw. : als Ananasessenz.

riecht.

Aether chloratus ! § : Aethylium chloratum, Aethylum chloratum, Äthylchlorid, Chloräthyl, Monochloräthan,

Aether formicicus o

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0,921; Sdp. 12 —12,B° (ehem. kein Ä t h e r , sondern Halogenalkyl). Klare, farbl. Fl., 1. in Α., Ae., wl. in Aq. a » Darst. : Durch Einwirkung v. ^by^áJ* Chlorwasserstoff aus A. ; Aufj Yu bewahrung in zugeschmolzej j!lj nen Glasröhren oder in beson• ! I; deren Spritzampullen (siehe ; ||'j Abb.). Äiiw. med. : als lokales ! I I· Kälte-Anästhetieum b. kleil'jj nen Operationen. (Vorsieht, ji da beim Vermischen m i t a t m .

Äthylenoxyd

Ätherschwefelsäuren : G e p a a r t e Schwefelsäuren; k o m m e n m i t P h e n o l * , Skatol*, Indol* gepaart im H a r n , D a r m , Leber vor. Athersole: s. Kolloide. Atherweingeist: Spiritus aethereus ÜB*. Aethiops antimoniaiis HOIYI: Spießglanzmohr (Hydr. stibiato-sulfuratum), Gemenge v. schwarz. H g S , S b 2 S 3 , metall. H g u. Schwefel. A. mercurialis: Hydrargyrum sulfuratum nigrum © * . A. mineralis: H y d r a r g y r u m s u l f u r a t u m nigrum © * . A. per se: s. H y d r a r g y r u m . ' L u f t Explosionsgefahr!) Aether formicicus: (Aethylium formi- A. vegetabilis: s. F u c u s vesiculosus*. cicum) Ameisensäureäther, Ameisen2 - Aethoxy - 6,9 - diamino-akridinsäureäthylester, Äthylformiat, Ameisen- lactat: Rivanol ® * . säureäther, R u m ä t h e r , HCOOC 2 H 5 . Mol. Aethoxylaniline: Phenetidine*. 74; D. 0,92. Klare, farbl. Fl. D a r s t . : Aethusa cicuta: Aethusa cynapium*. D u r c h Dest. v. A. mit N a t r i u m f o r m i a t . Aethusa cynapium: (Aethusa cicuta) Anw. m e d . : als Analgeticum, selten; F a m . Umbelliferae, Hundspetersilie, Gartechn. : zur Herst, v. Arrak- u. R u m - tenschierling (Europa). Stpfl. v. Herb. essenzen. Aethusae: Hundspetersilienkraut. Best.: Aether jodatus Äthyljodid, Mono- Coniin, ä t h . ö l . Anw. volkst. : gegen jodäthan, J o d ä t h y l , C 2 H 5 J . Mol. 156,0 ; K r ä m p f e (Vorsicht, stark giftig!). H O M : Gehalt 9 9 % ; D. 1,916—1,926; Sdp. 70° Aethusa, die frische, blühende Pflanze. bis 72°. Klare, farbl. Fl.; 11. in A. u. Ae. Äthyl: Einwertiges R a d i k a l des Ä t h a n s Aether nitrosus: Aethylium nitrosum*. C 2 H 5 . Aether Petrolei: Petroleumäther. DeÄthylacetat: Aether aceticus 1MB*. stillationsprodukt des Erdöls (s. Oleum Athylaldehyd: Acetaldeliyd*. Petrae), zwischen 40—80° siedend. D. Äthyläther: s. Ä t h e r g | * · 0,650—0,660. F a r b l . Fl. A n w . : als LöÄthylalkohol: s. Alcohol aetbylicus*. sungsmittel, i. d. Analyse. Athylamin: P r i m ä r e s A m i n (s. Amine), Aether pro narcosi: Narkoseäther, s. C H 3 - C H 2 - N H 2 . Äther. Athylbromid: Aether b r o m a t u s [MR*. Aether salicylicus © : Äthylsalizylat, Athylchlorid: Aether chloratus |6Ü*. Salizylsäureäthylester, Aethylium SiJicyAthylhydrokuprein: Optochin . 2,68, F. 659°, Sdp. 2270°. Silberglänzendes, dehnbares Metall, 1. in Laugen u. SS (außer HN0 3 ) unter H-Entwicklg. A. d. Luft überzieht sich Al. mit einer Oxydschicht, die das darunterliegende Metall vor weiterer Oxydation schützt. Bei Berührung mit Quecksilber wird Al. schnell amalgamiert u. zerfällt dann an feuchter Luft vollständig unter Η-Entwicklung (daher dürfen zur Verarbeitung v. Quecksilbersalzen keine Al.-Geräte benutzt werden). Pulveris. Al.-Metall ist leicht brennbar. Eine Mischung v. Eisenoxyd u. Aluminiumgrieß ergibt beim Entzünden mittels Magnesiumband in wenigen Sekunden höchste Temperaturen, bis 3000°, und dient als „Thermit" zum Schweißen v. Eisen u. zur Reindarstellung v. Schwermetallen (GOLDSCHMIDTsches Thermitverfahren). Feinverteiltes Al. verbrennt beim Erhitzen a. d. Luft oder in Sauerstoff unter glänzender Lichterscheinung zu Aluminiumoxyd („Vakublitz"). Al. ist das meistverbreitete Metall auf der Erde. Nat. als Granit, Gneis, Porphyr, Basalt, Feldspat, Glimmer, Ton, Schmirgel; ferner in vielen Edelsteinen (Korund, Saphir, Rubin, Smaragd, To-

Aluminiumaeetatlösung

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Aluminiuni-Kalium sulfuricum

Klistieren (1 Teelöffel auf 1 Liter Aq.) gegen Madenwürmer. Aluminiumacetotartratlösung g l : Liquor Aluminii acetico-tartarici g l , s. Alumin. acet.-tart. Aluminium-Ammonium sulfuricum: gew. v. BUNSEN 1854. A n w . t e c h n . : Alumen a m m o n i a t u m , Ammoniakalaun, haupts. zu Legierungen: Magnalium Ammoniumalaun, (Aluminium-Magnesium-Leg., 1 0 - 3 0 % A 1 ( N H 4 ) ( S 0 4 ) 2 + 12 H 2 0 . Mg), Hydronalium (3-12% Mg), Silumin (Al—Si.-Leg., 1 2 - 1 4 % Si), Duralumin Farbl. Kr., 1. in Aq. D a r s t . : D u r c h Zu(Al—Kupfer-Leg. 2 , 5 - 5 , 5 % Cu, 0 , 5 - 2 % sammenbringen von Aluminiumsulfat u. Ammoniumsulfat in wäß. Lsg. Anw. : Mg, 0 , 5 - 1 , 2 % Mn, 0 , 2 - 1 % Si). wie Kaliumalaun. Nachweis von Aluminium-VerbindunAluminiumborat: Aluminium borigen: 1. Mit Kobaltosalzlsgen auf cum*. Kohle erhitzt, geben sie blaues KobaltoAluminium boricum: Aluminiumborat, aluminat, Co(A10 2 ) 2 , T H É N A R D S Blau. A1 2 (B 4 0 7 ) 3 . Weiß. Pv., u n i . . i n Aq., 1. in 2. Ammoniak od. Ammoniumsulfid fälSS. Anw. als Antisepticum. len weißes Aluminiumhydroxyd, uni. im Aluminium chloratum: AluminiumÜberschuß des Fällungsmittels. 3. N a O H u. K O H fällen weißes Aluminium- chlorid, Chloraluminium, A1C13. Farbl., hydroxyd, 11. im Überschuß des Fäl- sehr hygr. Kr., a. d. L u f t rauchend. Darst. : D u r c h E r h i t z e n v. Al-Abfällen lungsmittels. H O M : Aluminium. im Chlor- oder Chlorwasserstoffstrom. Aluminiumaeetatlösung g l : Liquor AlCIj · 6 H 0 entst. beim Auflösen von 2 Aluminii acetici g g , s. Aluminium ace- rein. Al. od. Oxyd in HCl. Anw. : nur ticum. in d. I n d u s t r i e (z. Carbonisieren v. Aluminium acetico-tartaricum (@>): Wolle, als K a t a l y s a t o r usw., als DesAluminiumacetotartrat, essig-weinsaure infektionsmittel f ü r Abwässer). Tonerde. E i n Gemisch von Al-acetat u. Aluminiumchlorid: Aluminium chloraAl-tartrat. Farbl. Kr., 1. in Aq. Ge- tum*. braucht n u r in Lsg. als Liquor Aluminii Aluminium hydroxydatum: Alumina acetico-tartarici [DAI: Aluminiumacetohydrata Aluminiumhydroxyd, Tontartratlösung, essig-weinsaure Tonerdee r d e h y d r a t , Al(OH) 3 . Weiß. Pv., uni. in lösung. Gehalt ca. 4 5 % . D a r s t . : I n 500 Aq. u. Α., 11. in SS u. Alkalilaugen. Anw. Aluminiumaeetatlösung werden 15 Weinmed.: als Antacidum, Dos. 0,1—0,5 g ; säure gelöst, eingedampft u. 6 Essigsäure ä u ß . : als Streupulver; t e c h n . : als Klärzugefügt. D. 1,258—1,262. Anw. med.: u. E n t f ä r b u n g s m i t t e l . Al.-hydroxyd ist wie Liqu. Aluminii acetici g j . ein a m p h o t e r e r K ö r p e r , der sich in BaAluminium aceticum: Aluminiumace- sen zu A l u m i n a t e n , in SS zu Al-Salzen t a t , Basisches Aluminiumacetat (Alumi- löst. Aus Aluminatlsgen wird durch SS, nium subaceticum), Essigsaure Tonerde, aus Salzlösungen durch Basen (Ammo(CH 3 C00) 2 A10H. N u r in Lsg. als Liquor niak) wieder H y d r o x y d ausgefällt. NaAluminii acetici g f : Aluminiumaeetat- türl. H y d r o x y d ist H y d r a r g i l l i t u. lösung, Essigsaure Tonerdelösung. Ge- B a u x i t . h a l t mind. 8,5% basisches AluminiumAluminiumkaliumsulfat: Aluminiumacetat (% Acetat). D. mind. 1,042. K a l i u m sulfuricum*. Darst. : D u r c h E i n t r a g e n von in Aq. anAluminium-Kalium sulfuricum: Alugeriebenem K a l z i u m k a r b o n a t in eine minium-Kaliumsulfat, Alaun, KaliumAluminiumsulfatlösung und Zufügen von alaun, A1K(S0 ) + 12 H 0 . Darst.: 4 2 2 verd. Essigsäure. K l a r e farbl. Fl. Anw. D u r c h Brennen von n a t . Alaunstein, med. : zu adstringierenden u. entzün- durch Aufschließen geglühter Tone u. dungswidrigen Umschlägen (wirkt nicht B a u x i t e m i t Schwefelsäure, durch Ausantiseptisch); inn. (3—5 Tropfen) und in kristallisierenlassen einer Lsg. von Alupas). Zur Gewinnung von Al. dienen ! Bauxit, ALO(OH) u. K r y o l i t h * (Eisstein), A1F3 + 3 N a F . D a r s t . : Durch Elektrolyse einer Lsg. von Aluminiumoxyd in geschmolzenem Kryolith. Al. e n t d e c k t v. WÖHLER 1827, elektrolyt.

Aluminiumnitrat

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miniumsulfat u. Kaliumsulfat. Alumen SB: Alaun, Formel wie oben. Mol. 474,40. Farbl., oktaedrische Kr. oder weiß., kr. Pv., 1. in 9 Aq., uni. in A. Anw. med.: .inn. selten bei Diarrhöe u. Darmblutungen ; äuß. : als Ätzmittel ; techn. : i. d. Gerberei. HOM ·. Alumen, Alaun. Alumen ustumg|: Gebrannter Alaun, KA1(S0 4 ) 2 . Mol. 258,21. Weiße Krusten od. weiß. Ρ v., 1. in 30 Aq. Anw. med.: als Ätzmittel; techn. : z. Klären. Alumen ammoniatum: Aluminium-Ammonium sulfuricum*.

Amanita phalloïdes

Schwefelsaure Tonerde, A12(S04)3 + 18 H 2 0.

Mol. 666,44. Weiß., kr. Stücke, 11. in Aq., fast uni. in A. Darst. : Durch Auflösen von frisch gefällt. Aluminiumhydroxyd in Schwefelsäure. Anw. med. : als Adstringens u. Antisepticum zu Verbänden, techn.: als Farbbeize. Aluminothermie: Thermitverfahren, s. Aluminium. Alypin hydrochloricum !BÄ|: AlypinAluminiumnitrat: Aluminium nitri- hydrochlorid,BenzoyI-äthyl-tetramethylcum*. diamino-isopropanolhydrochlorid, Aluminium nitricum: AluminiumCH2N(CH3)2 nitrat, Salpetersaure Tonerde, C2H5 · CO(CO • C6H5) . A1(N03)3 + 9 H 2 0. CH2N(CH3)2HC1 Farbl., zerfl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. : Mol. 314,7; F. 169°. Weiß. kr. Pv., sll. als Farbbeize. in Aq., 11. in Α., Chlf., wl. in Ae. Anw. Aluminiumoxyd: Aluminium oxyda- med. : als Lokalanästheticum. tum*. Alypinhydrochlorid S|: Alypin hydroAluminium oxydatum: Aluminium- chloricum [Mg*. oxyd, Tonerde, A1203. Nat. als Korund, Alypinnitrat @|: Alypin nitricum PI*· Saphir, Rubin, Topas, Amethyst, SchmirAlypin nitricum Hl: Alypinnitrat, Bengel. F. ca. 2050°. A1203 ist nach Diamant der härteste Stoff (Härte 9 der Härte- zoyl-äthyl-tetramethyldiamino-isopropaskala). Darst. : Durch Reduktion von nolnitrat. Mol. 341,2; F. 163°. Weiß. kr. Metalloxyden mit Aluminiumpulver; Pv., 11. in Aq., Α., Chlf., wl. in Ae. Anw. durch Kalzinieren von A1(0H)3. Amorph med.: als Lokalanästheticum, bes. in in SS 1., kr. in SS uni. Anw. techn: zur Verbindung mit Silbersalzen. Amalgam: Legierung eines Metalls mit Herstellung synth. Edelsteine. HOM: Alumina, Tonerde, reines geglühtes Quecksilber. Aluminiumoxyd, A1203. Amanita muscaria: (Agaricus muscarius) Fam. Agaricaceae, Fliegenpilz (auf Aluminiumsilikate: Nat. meistverbreider ganzen nördl. Halbkugel). Best. : tet als Ton, Bimsstein, Feldspat, Kaolin, Muscarin (Alkaloid), Cholin, Muskaridin Basalt, Porphyr, Syenit, Quarz u. a. (Pilz-Atropin) u. wahrscheinl. noch weiBolus alba ü : Weißer Ton, Kaolin, tere Toxine. Der Pilz ist giftig, aber je Argilla alba. Wechselnde Zusammennach dem Standort offenbar von versetzung, etwa HAl(Si0 4 ) -f- H 2 0. Darst. : schied. Toxizität, so wird er in FrankDurch Reinigen des nat. Tons mit HCl reich u. Rußland jung u. nach Abzug u. Sterilisieren (um evtl. Bakterien, bes. der Oberhaut gegessen. Bei d. fernöstl. Tetanus, abzutöten). Anw. med.: inn. Völkern (Samojeden, Kamtschadalen, wie Kohle bei Darmerkrankungen; äuß. Tungusen u. a.) wird aus dem Pilz ein als Streupulver. Bolus rubra (Argilla berauschendes Getränk bereitet; s. Tarubra, Bolus Armenia): Roter Bolus ist belle „Vergiftungen u. Gegenmittel". eisenoxydhaltiger Ton. Anw. techn : als HOM: Agaricus, der frische oberirdische Malerfarbe, zur Herst, v. Kitten. Fruchtkörper. Aluminiumsulfat [Dp: Aluminium sulAmanita phalloïdes: (Agaricus phalloïfuricum iss*. des) Fam. Agaricaceae. Grüner KnollenAluminium sulfuricum iüj|: Alumi- blätterpilz, gefährlichster Giftpilz. Die niumsulfat, Schwefelsaures Aluminium, Wirkung beruht auf den außerordent-

Ainarum

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lieh gift. Stoffen Amanitin u. Phalloïdin. Unterscheidung vom Champignon: Der Knollbl.pilz hat am Grunde eine weiße Manschette, Lamellen weiß (bei Champ, rosa). Antid. : s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". HOM: Agaricus phalloïdes, der frische Pilz. Amarum(a): Bittermittel. Amaurosis: Völlige Erblindung. Amber: Ambra © * . Amberkraut: Herba Mari veri, s. Teucrium marum. Ambozeptor: Lysin, Immunkörper, der in das Blut eingedrungene Bakterien auflöst. Nach EHELICH hat d. A. zwei haptophore (bindende) Gruppen, deren eine das Antigen*, die andere das Komplement* bindet. Ambra ® : Amber, Ambarum, Ambra ambrosiaca, Ambra grisea, Graue Ambra. Graue bis schwarze, bisweilen durch weiße Streifen marmorierte, fettartige, undurchsichtige Massen v. wachsartiger Konsistenz. Herkunft noch unsicher, wahrscheinlich Exkremente des Pottwals Physeter macrocephalus, die man auf dem Meere schwimmend findet. Unlösl. in Aq., wl. in Α., m. angenehmem, eigenartigem Geruch, verbrennt angezündet m. heller Flamme. Besteht hauptsächlich aus Ambrain, einem dem Cholesterin ähnlichen Körper. Anw. med. : als Stimulans, Stomachicum, Aphrodisiacum, Antispasmodicum ; ferner in der Parfiimerie. HOM: Ambra. Ambrettekörner: Moschuskörner, Semen Abelmoschi, s. Hibiscus abelmoschus. Ambulatorium: Anstalt z. Behandlung nicht bettlägeriger Kranker. Ameiseneier: Ova formicarum, s. Formica rufa. Ameisenisoamylester: Amylium formicicum*. Ameisensäure Up: Aeidum formicicum DU *. Ameisensäureäther: Aether formicieus*. Ameisensäureäthyiester: Aether formicicus*. Ameisenspiritus ]¡M¡: Spiritus Formicarum RS*. Amenorrhoe: Ausbleiben der monatlichen Blutungen.

4-Aminobenzolsulfonamid

Americium: Am, künstl. deh. Beschießg. von Uran m. α-Teilchen gew. Element (1944). Amerikanischer Nachtschatten: Phytolacca americana (Phytolacca decandra)*. Amerikanisches Wurmkraut: Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum*. Amidasen: Desarrimasen*. Amide: (Säureamide) Derivate des Ammoniaks, dessen Η-Atome ganz od. teilweise durch einwertige Säureradikale (Alkyle) ersetzt sind, z. B . Acetamid, CH3-CO · NH 2 . Man unterscheidet p r i m ä r e , s e k u n d ä r e u. t e r t i ä r e Amide, je nachdem 1, 2 od. 3 Η-Atome ersetzt sind. Amidone: Polamidon*. A m idopy ri η : Di methylaminophenyldimethylpyrazolonum |BÄ8*. Amikronen: s. Kolloide. Amine: (Amidbasen) Alkylderivate des Ammoniaks, bei denen die H-Atome ganz od. teilweise durch einwertige Kohlenwasserstoffe ersetzt sind; p r i m ä r e , s e k u n d ä r e , t e r t i ä r e Amine, ζ. B. Trimethylamin, N(CH 3 ) 3 . Biogene Amine: I m Körper aus Aminosäuren erzeugte Α., ζ. Β . Histamin*. Aminoacetyl-p-phenetidin: PhenocoH*. Aminoazobenzol: Anilingelb, 1. in A. u. Ae. Anw. : zum Färben v. Spirituslacken, CcH5 · X -

X · C g H 4 · NH 2 .

Aminoazotoluol: Farbstoff, 1. in Α., Ae., Ölen u. Fetten, uni. in Aq. Aminoazotoluol-azo-/?-Naphthol: Scharlachrot, Biebricher Scharlach, Sudan I I I ; dunkelrotes Pv., uni. in Aq., 11. in fetten ölen u. Chlf. Anw. med.: epithelbildendes Mittel zur Wundbehandlung (5—10% ige Salben). o-Aminobenzoesäure: Aeidum aminobenzoicum (ortho)*. p-Aminobenzoesäure: Vitamin H', s. Vitamine. p-Aminobenzoesäureäthylester El: Anästhesin [BÜj*. p-Aminobenzoesäurediäthyiaminoäthylester: Novocain*. Aminobenzoi: Anilinum*. 4-Aminobenzolsulfonamid : Prontalbin © , s. Sulfonamide.

p-Aminobenzoyldiäthylaminoäthanol

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p-Aminobenzoy|diäthylaminoäthanol· hydrochlorid W¡¡·. Novocain hydrochlori cum |M|*. p-Aminobenzoyldiäthylaminoäthanolnitrat |0ABJ: Novocain nitricum [DAB*. p-Aminobenzolsulfonsäure: Äcidum sulfanilicum*. Aminobernsteinsäuremonamid: Asparaginum*. Aminoessigsäure: Acid, aminoacetie u m = Glykokoll Aminoharnstoff: Semicarbazid*. Aminophenazonum: Pyramiden (WZ), s. Dimethylaminophenyldimethylpyraz o l o n u m Mit*.

Aminoplaste: Künstl. Harze (Hamstoff-Formaldehyd-Harze). Aminosäuren: Oxycarbonsäuren, bei d. mindestens ein an C befindl. H durch die Aminogruppe — N H 2 ersetzt ist. Lebenswichtige Stoffe, da aus ihnen, u. zwar aus den α-Aminosäuren, die Eiweißkörper aufgebaut sind. Sie kommen natürl. teils als Eiweißspaltprodukte, teils auch frei vor, einige wurd. synth. gewonn. Man kennt z. Z. 25 nat. Α., die (mit Ausnahme v. Glykokoll) opt. aktiv sind u. amphoteren Charakter haben. Pflanzen können alle A. aufbauen, Tiere nur 12, die anderen müssen m. d. Nahrung zugeführt werden. Man gewinnt d. A. durch Hydrolyse d. Eiweißstoffe mittels SS od. Fermenten. Die synth. A. sind stets opt. inaktiv. Durch Verkettung v. A. gelang es EMIL FISCHER, eiweißartige Körper, die Peptide, herzustellen. Man teilt die A. in 3 Gruppen ein: 1. Α., d. zum Wachstum unentbehrlich sind (essentielle Α.): Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin; 2. Α., d. zwar z. Wachstum nicht unentbehrlich sind, dasselbe aber beschleunigen : Arginin, Cystin, Glutaminsäure, Prolin, Serin, Tyrosin; 3. entbehrl. A. : Alanin, Asparaginsäure, Citrullin, Glykokoll, Oxyprolin. p-Aminosalicylsäure: Acidum paraaminosalicylicum*. Amitose: Direkte Zellkernteilung durch Einschnürung, s. Mitose. Ammi visnaga: (Daucus visnaga) Fam. Umbelliferae, Khellakraut (Ägypten, bes, Nildelta, Syrien, Palästina, Marokko.

Ammoniak

Persien, Transkaukasien). Stpfl. v. FruCtus Ammi visnagae: Khellafrüchte; Best. Khellin*, Visnagin, Khellinon, Visnaginon, Khellol. Anw. med. : als Spasmolyticum, bei Harn- u. Blasenleiden, bei coronaren Durchblutungsstörungen (das isolierte Khellin* wird infolge seiner diktatorischen Wirkung auf die Coronararterien bei Angina pectoris angew. ) sowie auch gegen Würmer. Ammi majus: Wirksame Best, sind Ammidin u. Ammoidin. Anw. med. : bei Vitiligo. Ammoniacunt |»§: Ammoniakgummi, s. Dorema ammoniacum*. Ammoniak: Ammoniakgas, N H V D. 0,596; Mol. 17. Farbl. Gas von charakteristisch stechendem Geruch, bei -33,5° fl., bei -77,7° zu weißen, durchscheinenden Kr. erstarrend, 11. in Aq. (wobei sich etwas N H 4 0 H bildet), ferner 1. in A. u. Ae. Nat. i. d. Luft, im Regenwasser, Vulkangasen, im Erdboden, beim Verwesen stickstoffhaltiger organ. Substanzen, Eiweißstoffen (Darmgase), Harn, Guano, Kamelmist, ferner in Form seiner Salze als Nitrat, Sulfat, Nitrit, Karbonat u. a. Darst. : Als Nebenprodukt bei der Steinkohlendest. (Gasanstalt), hauptsächl. Darst. jetzt aus den Elementen (Ammoniaksynthese

n.

HABER-BOSCH)

unter Mitwirkung feinverteilter Metalle als Katalysatoren; im Labor durch Erhitzen v. Ammoniumchlorid mit Kalziumhydroxyd (so schon 1773 v. JOSEPH PRIESTLEY dargest. ). Anw. ehem. : zur Darst. der Ammoniumsalze, techn. : zur Kälteerzeugung (LlNDEsche Eismaschine), flüssiges Ammoniak als Lösungsmittel f ü r zahlreiche Stoffe, bes.für Salze. Liquor Ammonii caustici § § : Ammoniakflüssigkeit, Salmiakgeist, Hirschhorngeist; Gehalt 9,94—10% N H 3 ; D. 0,957 b. 0,958. Klare, farbl. Fl. v. stechendem Geruch. Darst. : Durch Einleiten v. N H 3 in Aq. Anw. med. : äuß. zu Einreibungen, als Ätzmittel, als Riechmittel bei Ohnmächten, bei Insektenstichen; techn.: als Reinigungsmittel. Wirkt auf die Schleimhäute stark ätzend. Antid. : verdünnte SS, Milch, öl, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Gibt mit Brom u. Chlor explosive Verbindungen, s. Tabelle „Unverträgliche Arzneimischungen". HOM:

Ammoniakalaun

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Ammonium benzoicum

Ammonium, causticum. Liquor Ammonii anisatus ¡ f ö : Anisölhaltige Ammoniakflüssigkeit, Anisade, Anisliquor, Anisammoniak (1 Ol. Anisi, 24 Spirit., 5 Liquor A m m . caust.); D. 0,861—0,865. Anw. med. : als sekretlösendes Expectorans. Liquor Ammonii caustici spirituoSUS © : Weingeistige Ammoniakflüssigkeit.

Prüfung werden 20 cem der erforderlichenfalls alkalisch gemachten 1 0 % igen Lsg. mit 3 T . Neßlers Reagens versetzt u. nach 15 Minuten m. d. Standardlsg., die ebenfalls mit Neßlers Reagens versetzt wurde, verglichen. I s t die auftretende orangegelbe Färbung nicht stärker als die der Vergleichslsg., so ist das Arzneimittel frei v. A.salzen.

Ammoniakalaun: Aluminium-Ammonium sulfuricum*. Ammoniakflüssigkeit ¡KB: Liquor Ammonii caustici [Dp, s. Ammoniak. Ammoniakflüssigkeit, Anisölhaltige BSB: Liquor Ammonii anisatus g g , s. Ammoniak. Ammoniakgas: s. Ammoniak. Ammoniakgummi |p_: Ammoniacum P f , s. Dorema ammoniacum. Ämmoniaksoda: Nach dem Solvayverfahren hergest. Seda, s. Natrium carbonicum. Ammoniakweinstein: Kalium-Ammonium t a r t a r i c u m * . Ammonium: N H 4 , einwertige Radikalatomgruppe, frei nicht bekannt, verbindet sich wie einwertige Metallatome mit S S zu den Ammoniumsalzen (Salze des Ammoniaks), sie sind m i t den Kaliumsalzen isomorph. Der metallische Charakter des Radikals N H 4 wird durch die E x i s t e n z des Ammoniumamalgams bestätigt (voluminöse metall. Masse, die entsteht, wenn man Natriumamalgam mit Ammoniumchloridlösung übergießt).

Ammonium aceticum: Ammoniumacetat, Essigsaures Ammonium,

Nachweis von

Ammoniumverbindun-

gen: 1. I n Lsgen erzeugt NeBlers Reagens* auch bei Anwesenheit nur geringster Spuren v. Ammoniak u. Ammoniumsalzen eine braune Fällung od. Trübung infolge Bildg. v. Oxydimercuriammoniumjodid. 2. Alle A.Verbindungen sind in d. Hitze flüchtig (Geruch!). 3. Die Hydroxyde der Alkali- u. Erdalkalimetalle machen aus A. Verbindungen N H j frei, erkenntlich am Geruch sowie an der Bräunung darüber gehaltenen feuchten Kurkumapapiers; Salzsäuretropfen, am Glasstab darüber gehalten, erzeugen weiße Nebel. 4. Platinichlorid erzeugt Niederschläge. 5. Ammoniumvergleichslsg. nach der Niederländischen Pharmakopoe: 3 mg A.Chlorid ( = 1 mg ftH4) in 1000 cem Aq. Zur H un η i lis, Pharmazeutisches

Wörterbuch.

CHjCOO · N H 4 . Mol. 77. Gemisch v. neutralem u. saurem Salz. Zerfließl., w. Kristalle, sll. in Aq., 11. in A. Anw. : z. Konservieren v. Fleisch. Liquor Ammonii acetici: Ammoniumacetatlösung, wäß. Lsg. v. Ammoniumacetat, Gehalt 1 5 % . Anw. med.: als Schwitzmittel. Dos. 2 0 — 3 0 g in Fliedertee; äuß. zu kühlenden Umsehlägen. - Ammoniumacetat: Ammonium aceticum*. Ammoniumacetatlösung: Liquor Ammonii acetici Ammoniumalaun: Aluminium-Ammonium sulfuricum*. Ammonium, Ameisensaures: Ammonium formicicum*. Ammoniumarsenat: Ammonium arsenicicum*. Ammonium arsenicicum: Ammoniumarsenat, Arsensaures Ammonium, (NH 4 ) 3 AS0 4 . Anw. med.: wie Arsenpräparate; kaum verwendet. Ammonium, Arsensaures: Ammonium arsenicicum*. Ammoniumbenzoat: Ammonium benzoicum © * . Ammonium, Benzoesaures: Ammonium benzoicum © * . Ammonium benzoicum @ : Ammoniumbenzoat, Benzoesaures Ammonium, C6H5 · e o o · N H 4 . Mol. 139,1. Weiße, vierseitige, tafelförmige K r . od. kr. Pv. v. salzigem, hinterher scharfem Geschmack u. schwachem Geruch nach Benzoesäure, 11. in Aq., 1. in A. Darst. : Durch Auflösen v. Benzoesäure in Ammoniakfl. Anw, med. : b. Bronchialkatarrh u. A s t h m a alter Leute.

HOM: Ammonium

benzoicum. 3

Ammonium bicarbonicum

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Ammonium bicarbonicum: Ammoniumbikarbonat, NH 4 HC0 3 . Mol. 79,05. Doppeltkohlensaures Ammonium. Weiß, kr. Pv. v. kühlend-salzigem Geschmack. Zersetzt sich bei 60°; 1. i. Aq., uní. i. Α. Anw. : wie Ammoniumkarbonat. Ammoniumbichromat: Ammonium bichromicum*. Ammonium bichromicum: Ammoniumbichromat, saures chromsaures Ammonium, Ammoniumpyrochromat, (NH 4 ) 2 Cr 2 0 7 . Gelbrote Kr., 11. in Aq. Anw. techn. : in der Pyrotechnik u. Lederfabrikation. Ammoniumbicarbonat: Ammonium bicarbonicum*. Ammonium bioxalat: Ammonium bioxalicum*. Ammonium bioxalicum: Ammoniumbioxalat, NH 4 HC 2 0 4 . Weiße Kr., 11. in Aq. Anw. ehem.: z. Entfernung v. Tintenflecken. Ammonium biphosphat: Ammonium biphosphoricum*. Ammonium biphosphoricum: Ammo· niumbiphosphat, Monoammoniumphosphat, JMH4H2P04. Weiße, glänz. Kr., 11. in Aq. Anw. : als Backpulver. Ammonium bisulfuratum: Ammoniumdisulfid, Zweifach-Schwefel-Ammonium, (NH 4 ) 2 S 2 . Nur in wäß. Lsg. bekannt als Liq. Ammonii sulfuraii: Gelbe Fl. v. unangenehmem Geruch. Entwickelt mit Säuren H 2 S. Anw. ehem.: als Reagens. Ammonium bromatum ggf: Ammoniumbromid, Bromammonium, Ammonium hydrobromicum, NH 4 Br. Mol. 97,96; Gehalt mind. 98,8% ΝΗ4ΒΓ, entsprechend 80,6 Brom. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., swl. in A. Darst. : Durch Eintragen von Brom in gekühlte Ammoniaklösung u. Eindampfen oder durch Umsetzen v. Bariumbromid mit Ammoniumsulfat. Anw·, med. : wie Kaliumbromid als Sedativum. HOM: Ammonium bromatum. Ammoniumbromid i g : Ammonium bromatum |5tg*· Ammoniumcarbonat: Ammonium carbonicum*. Ammoniumcarbonat, Brenzliges: Ammonium carbonicum pyrooleosum © * .

Ammonium citrieum

Ammonium carbonicum: (Ammonium sesquicarbonicum) Ammoniumkarbonat, Kohlensaures Ammonium, Flüchtiges Salz, Sal volatile, Hirschhornsalz, Englisches Salz, (NH 4 ) 2 C0 3 · H 2 0 . Darst. : Früher durch trockene Dest. tierischer Stoffe, heute durch Sublimation eines Gemisches von Ammoniumchlorid, Kalziumkarbonat u. Holzkohle. A. carbonicum ¡Mjjj ist kein reines Ammoniumkarbonat, sondern ein Gemisch von Ammoniumbicarbonat u. Ammoniumcarbaminat, es entspricht etwa der Formel NH 4 HC0 3 + NH 2 COONH 4 ; Gehalt an Ammoniak ca. 21—33%. Farbl. harte kr. Stücke oder weiß. kr. Pv., 1. in Aq. Anw. med. : früher als Antispas-, modicum u. Diaphoreticum, heute nur noch äuß. als Riechmittel (mit Ol. Lavandulae) bei Ohnmächten; haupts. techn. als Backpulver (zerfällt beim Erhitzen ohne Rückstand in NH 3 , Wasser u. C0 2 ). HOM: Ammonium carbonicum. A. carbonicum pyrooleosum © : Brenzliges Ammoniumkarbonat, Rohes Hirschhornsalz, Sal. Cornu Cervi, ist das früher durch Dest. tierischer Stoffe (Horn) gewonnene Ammoniumkarbonat. Nicht mehr gebräuchlich. Ammonium causticum HOM: Liquor Ammonii caustici, s. unter Ammoniak. Ammonium causticum solutum: Liquor Ammonii caustici IBS*. Ammonium chloratum S : Ammonium hydrochloricum, Ammoniumchlorid, Salmiak, Sal ammoniacum, NH4C1. Mol. 53,50. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., 1. in A. Darst. : Durch Sublimation eines Gemisches v. Ammoniumsulfat u. Natriumchlorid. Anw. med.: als Expectorans (Mixtura solvens F.M.B.), Dos. 0,2 bis 0,5g. HOM -.Ammonium muriaticum. A. chloratum sublimatum ist der handelsübliche Salmiak in harten, strahligkristallinischen Stücken, der zum Löten u. Verzinnen gebraucht wird. Ammoniumchlorid g | : Ammonium chloratum PS*. Ammoniumchloridlösung: Reagensgg, Lsg. von 1 Ammoniumchlorid in 9 Aq. Ammonium citricum: Ammoniumzitrat, Zitronensaures Ammonium, (NH 4 ) a C 6 H 6 0, · HjO.

Ammoniumdisulfid

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Weiß. Pv., 11. in Aq. Anw. med. : inn. bei Blasenleiden. Ammoniumdisulfid: Ammonium bisulfuratum*. Ammonium, Doppeltkohlensaures: Ammonium biearbonicum*. Ammonium, Essigsaures: Ammonium aceticum*. Ammonium fluoratum: Ammoniumfluorid, Fluorammonium, N H 4 F . Darst. : Durch Sublimation eines Gemenges v. Salmiak und Fluornatrium. Farblos zerfließl. Kr., 11. in Aq., wl. in A. Anw. techn. : zum Glasätzen, zum Aufschließen von Mineralien, zum Reinigen von Bierdruckapparaten, Gärgefäßen usw. Ammoniumfluorid: Ammonium fluoratum*. Ammoniumformiat: Ammonium formicicum*. Ammonium formicicum: Ammoniumf o r m i a t , Ameisensaures Ammonium, H · COONH 4 . Weiße hygr. Kr., all. in Aq. Anw. techn. : zur Darst. v. Ameisensäure, i. d. Analyse, als Düngemittel. Ammonium hydrobromicum: Ammonium b r o m a t u m Hit*. Ammonium hydrochloricum: Ammonium chloratum [MB*. Ammonium hydrojodicum: Ammonium jodatum © * . Ammoniumhydrosulfid: Ammoniumsulfhydrat, N H 4 H S . Farbl., leicht lösl. unbeständige Kr., s. Ammonium sulfuratum. Ammonium, Ichthyolsulfonsaures: Ammonium sulfoichthyolicum © * . Ammonium jodatum Ammonium· jodid, J o d a m m o n i u m , Ammonium hydrojodicum, N H 4 J . Mol. 144,96. Darst. : Durch Fällen einer Ferrojodidlösung m i t Ammoniakfl., filtrieren u. Eindampfen des Filtrats. Weiß, zerfl. kr. Pv., 11. in Aq. u. Ae. Anw, med. : wie Kaliumjodid als Antisyphiliticum u. Antirheumaticum. Dos. 0,1—0,5 g, äuß. in Linimenten. HOM: Ammonium jodatum. Ammoniumjodid: A m m o n i u m jodatum © * . Ammoniumkarbonat g S : Ammonium carbonicum IBtB*.

Ammoniumoxalatlösung Ammoniumkarbonatlösung: Reagens I5Â8, Lsg. von 1 Ammoniumkarbonat in 4 Aq. a. 1 Ammoniakfl. Ammoniumkarbonatlösung, Brenzlige: Liquor Ammonii carbonici pyrooleosi ® * . Ammonium, Kohlensaures: Ammonium carbonicum*. Ammonium-Mandelat (WZ) : C 6 H 5 CH(OH)COO · N H 4 . Anw. med. : bei Coli-Infektionen der Harnwege, s. Acidum amygdalicum*. Ammonium molybdaenicum: A m m o · niummolybdat, Molybdänsaures Ammonium,

MO7021 (NH4)6 + 4 H 2 0 .

Mol.

1236,3. Farbl. od. gelbl. K r . od. kr. Pv., 11. in Aq. Anw. : als Reagens, s. Ammoniummolybdatlösung. Ammoniummolybdat: Ammonium molybdaenicum*. Ammoniummolybdatlösung: Reagens Üg, 15 Ammoniummolybdat werden in 65 Aq. gelöst, 40 A m m o n i u m n i t r a t zugegeben, die Lsg. m i t 135 Salpetersäure gemischt u. nach 24 Stunden filtriert. Dient zur Bestimmung der Phosphorsäure, die mit der Lsg. einen gelben Niederschlag von phosphor-molybdänsaurem Ammonium ergibt, der in N I I 3 löslich ist. Ammoniummonosulfid: A m m o n i u m sulfuratum*. Ammonium muriaticum HOM: Ammonium chloratum*. Ammoniumnitrat: Ammonium nitricum © * . Ammonium nitricum © : Ammoniumn i t r a t , Salpetersaures Ammonium, Ammonsalpeter,NH 4 N0 3 . Farbl. bis schwach gelbl. hygr. K r . oder kr. Massen; sll. in Aq. unter starker Temperaturerniedrigung. D a r s t . : Durch Neutralisieren von Salpetersäure m i t Ammoniakfl. u. Eindampfen zur Krist. Anw. med.: als Diureticum u. Diaphoreticum; techn.: zu Sicherheitssprengstoffen, zu Kältemischungen*, zur Darst. v. Lachgas (N 2 0), als Düngemittel. Ammoniumoxalat: A m m o n i u m oxalicum © * . Ammoniumoxalatlösung:Resgensag|, Lsg. von 1 Ammoniumoxalat in 24 Aq, 3*

Ammonium oxalicum

36

Ammonium sulfoichthyolicum

Ammonium oxalicum @ : AmmoniumAmmonium rhodanatum (sulfoeyanaoxalat, Oxalsaures Ammonium, tum) Ammoniumrhodanid, Am. sulfocyanid, Rhodanammonium, Schwe(COONH 4 ) 2 + H 2 0 . Mol. 142,1. Farbl. Kr., 1. in 24 Aq. Anw. felcyanammonium, CK S · NH 4 . Mol. ehem.: als Reagens, i. d. Sprengstoff - 76,1. Farbl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. ehem.: in d. Maßanalyse. technik. Ammoniumrhodanid: Ammonium rhoAmmoniumpersulfat: Ammonium perdanatum sulfuricum*. Ammoniumsalicylat: Ammonium saliAmmonium persulfuricum © : Ammoniumpersulfat, Überschwefelsaures cylicum © * . Ammonium salicylicum @ : AmmoAmmonium, (NH 4 ) 2 S 2 0 8 . Mol. 228,2. Farbl. Kr., sll. in Aq. Anw. med.: als niumsalicylat, Salizylsaures Ammonium, Desinfiziens u. Desodorans; techn.: zum /OH Bleichen u. Fixieren, i. d. Photogr. als C6H4< x Abschwächer. coo · NH4 Ammoniumphosphat, Sekundäres: Am- Mol. 155,1. Weiße, glänz., geruchl. Kr.monium phosphoricum © * . Schuppen v. salzig-süßem Geschmack, Ammoniumphosphat, Tertiäres: Am- 11. in Aq., 1. in A. Vor Licht geschützt aufmonium phosphoricum tribasicum*. bewahren, wird leicht bräunlich. Anw. Ammonium phosphoricum @ : Sekun- med.: wie Natr. salicyl. als Spezificum däres Ammoniumphosphat, Diammo- gegen Gicht u. Rheumatismus, auch als niumphosphat, Phosphorsaures Ammo- Antipyreticum u. Cholagogum (mittl. nium, (NH 4 ) 2 HP0 4 . Mol. 132. Farbl. Kr. Dos. l g ) . od. weiß. kr. Pv., geruchl., sll. in Aq., Ammonium, Salizylsaures: Ammonium uni. in A. Darst. : Durch Zusammen- salicylicum © * . bringen v. Phosphorsäure u. Ammoniak Ammonium, Salpetersaures: Ammofl. u. Eindampfen. Anw. med.: inn. b. nium nitricum © * . Gicht u. Rheumatismus ; techn. : als ZuAmmonium, Schwefelsaures: Ammosatz zu Stärkeappreturen, um Gewebe nium sulfuricum*. schwer entzündbar zu machen; ehem.: Ammonium sesquicarbonicum: Amin der Analyse zur Best. v. Magnesium. monium carbonicum*. HOM: Ammonium -phosphoricum. Ammoniumsulfat: Ammonium sulfuriAmmonium phosphoricum tribasicum; cum*. Triammoniumphosphat, Tertiäres AmAmmoniumsulfid: Ammonium sulfumoniumphosphat, (NH 4 ) 3 P0 4 · 3 H 2 0 . ratum*. Weiße, nach N H 3 "riech. Kr., 11. in Aq. Ammoniumsulfitlösung: Ammonium Ammonium, Phosphorsaures: Ammo- sulfurosum liquidum techn.*. nium phosphoricum ® * . Ammonium sulfoichthyolicum (WZ) Ammonium picrinicum: Ammonium © : Ichthyolsulfonsaures Ammonium, picronitricum, Ammoniumpikrat, PiIchthyol (WZ). Rotbraune, klare, sirukrinsaurts Ammonium, pöse Fl. v. brenzligem Geruch u. GeC c H 2 (N0 2 ) 3 0NH 4 . schmack, 1. in Aq., wl. in A. u. Ae. (in Mol. 246. Gelbe, nadeiförmige Kr., ge- einer Mischung beider völlig löslich). ruchl., V. sehr bitterem Geschmack, 1. in Darst. : Durch trockene Dest. bituminöAq. u. A. S e h r e x p l o s i v ! (Explodiert sen Schiefers (Seefeld, Tirol). Das so leichter als Pikrinsäure.) Anw. med.: gewonnene Ichthyol-Rohöl wird mit früher bei Malaria, konz. Schwefelsäure erhitzt u. dann mit Ammonium picronitricum: Ammonium Ammoniakfl. neutralisiert u. zu Sirupdicke eingedampft. Anw. med. : äuß. bei picrinicum*. Ammoniumpikrat: Ammonium picri- Ekzemen, Dermatosen, Thrombosen, Frostschäden, Venenentzündung, Furunnicum*. Ammonium, Pikrinsaures: Ammonium keln, Phlegmonen in 10—5G%igen Salben, auch in Form v. Suppositorien bei picrinicum*.

Ammonium sulfocyanatum Hämorrhoiden, inn. selten bei Acne rosacea. (Unverträgl. mit zahlreichen anderen Stoffen, s. T a b J l e „Unverträgliche Arzneimischungen". ) Ammonium sulfocyanatum: Ammonium rhodanatum © * . Ammonium sulfuratum: Ammoniumsulfid, Einfach-Schwefelammonium, Ammonium-Monosulfid, (NH 4 ) 2 S. Parbl. hygr. Kr., die a. d. Luft in Ammoniumsulfhydrat (NH 4 HS) übergehen. Anw.: i. d. Analyse; kosm. zur Enthaarung. Ammonium sulfuricum: Ammoniumsulfat, Schwefelsaures Ammonium, (NH 4 ) 2 S0 4 . Farbl. Kr., 11. in Aq., uni. in A. Abfallprodukt der Gasanstalten u. Kokereien. Darst. : Durch Sättigen v. Gaswasser mit Schwefelsäure. Anw. techn. : a. Stickstoffdünger, zur Darst. v. Ammoniumsalzen. Ammonium sulfurosum liquidum techn.: Ammoniumsulfitlösung, 22° Bé, (NH 4 ) 2 S0 3 · H 2 0 . Farbl. bis gelbl. FI. Anw.: i. d. Papierfabrikation. Ammonium tumenolicum: Tumenolsulfonsaures Ammonium, Tumenol-Ammonium (WZ). Sulfoniertes Dest.-Prod a k t aus bituminösem Schiefer. Braune sirupartige Fl. oder braunes Pv., 1. in Aq., Α., Glyz. Anw. med. : bei Ekzemen, Pruritus, Erosionen, Juckreiz in 2- bis 10% igen Lösungen oder Salben. Ammonium, Tumenolsulfonsaures: Ammonium tumenolicum*. Ammonium, überschwefelsaures: Ammonium persulfuricum © * . Ammoniumuranat: Ammonium uranicum*. Ammonium uranicum: Ammoniumuranat, Uransaures Ammonium, (NH 4 ) 2 U 2 0 7 . Gelb. Pv., wl. in Aq. Anw. : in der Porzellanmalerei. Ammonium, Uransaures: Ammonium uranicum*. Ammoniumzitrat: Ammonium citricum*. Ammonium, Zitronensaures: Ammonium citricum*. Ammonsalpeter: Ammonium nitricum © * . Amnesie: Verlust des Erinnerungsvermögens.

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Amygdalae amara e

Amöben: Protozoen ohne b e s t i m m t e Gestalt, Fortbewegung durch Pseudopodien ( Scheinfüßchen). Man unterscheidet p a t h o g e n e u . n i e h t p a t h o g e n e A. Amiibenruhr: Amöbendysenterie. E r reger: Entamoeba histolytica (E. dysenteriae), Tropenkrankheit. Amorph: „gestaltlos", Körper ohne bestimmte äußere Form, im Gegensatz zu den Kristallen*. AMP: Adenosinmonophosphorsäure = Muskeladenylsäure, s. Adenylsäure. Ampere: Elektr. Maßeinheit (A); sie bezeichnet die Stärke des Stromes, der beim Durchgang durch eine wäß. Lsg. v. Silbernitrat an der Kathode in einer Sekunde 1,118 mg Silber niederschlägt. 1 Milliampere (mA) = I O - 3 A. Ampfer, Krausblättriger: Rumex cris pus*. Ampholyte: Amphotere Elektrolyte, s. Amphotere Verbindungen. Amphotere Verbindungen: Chem. Verbindungen, die sich teils wie schwache Säuren, teils wie schwache Basen verhalten, je nach dem p a ihrer Lösungen, also als Kation oder als Anion auftreten können. Da sie imstande sind, Säuren sowohl wie Laugen ohne Reaktionsänderung zu binden, dienen sie zur Pufferung*. A. Elektrolyte = Ampholyte sind E., die sowohl H- wie OH-Ionen abspalten können. Ampullae: Ampullen,

Einschmelzglä-

s e r (erf. 1 8 8 6 v . LIMOUSIN). W i c h t i g i s t ,

daß Ampullenglas kein Alkali abgibt (Prüfung nach |A§), da dadurch der Inhalt, bes. Alkaloidlösungen, zersetzt werden können. Am besten ist das Jenaer FiolaxGlas (m. braunem Streifen). A. kommen in den verschiedensten Formen (s. Abb.) und Bezeichnungen (Amphiolen, Karpülen, Serülen, Maiolen u. a.) in den Handel. Amselbeeren: Fructus R h a m n i cathartici © , s. Rhamnus catharticus. Amygdalae amarae: Semen Amygdali amarum s. Prunus amygdalus var, amara.

Amygdalae dulces

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Amygdalae dulces g l : Semen Amygdali dulce, s. Prunus amygdalus var. sativa. Amygdalae virides: Semen Pistaciae, s. Pistacia vera*. Amygdalase: Ferment der bitteren Mandeln, s. Amygdalinum*. Amygdalinum: Amygdalin, Mandelnitrilgentiobiosid, C 2 0 H 2 7 NO U + 3 H 2 0 . Glykosid der bitteren Mandeln, Pfirsichkerne, Aprikosenkerne u. a. Färb- u. geruchl. Kr., 1. in Aq., swl. in Α., uni. in Ae. F. ca. 205° unter Zersetzung. Bei Gegenwart von Aq. wird es durch das Enzym Amygdalase in Traubenzucker u. Mandelsäurenitrilglukosid zerlegt. Letzteres zerfällt unter dem Einfluß des Enzyms Primase in Traubenzucker u. Benzaldehydzyanhydrin* und dieses durch Oxynitrilase in Bittermandelöl u. Blausäure. Die Fermente werden unter dem Sammelnamen Emulsin zusammengefaßt. Darst. des Amygadilins durch Auskochen der Preßkuchen der Kerne mit A. Med. nicht mehr verwendet. Amygdalus communis: Prunus amygdalus*. Amyl: Pentyl, das Radikal C ä H u . Amylacetat: Amylium aceticum ® * . Amylalkohol: Alcohol amylicus @ * . Amylase: Diastasis*. Amylene: Pentylene, die ungesättigten Kohlenwasserstoffe der Olefinreihe, C 5 H 10 , mit 5 Isomeren. Amylenhydrat |Ü¡: Amylenum hydratum [fig*. Amylenum: Amylen, auch Pentylen, C 5 H 10 , zweiwertiger Kohlenwasserstoff der Olefinreihe mit 5 Isomeren. D. 0,660 bis 0,680, Sdp. 30°—40°. Farbl., leicht bewegliche Fl., sll. in A. u. Ae., leicht brennbar. Anw. med. : bisweilen als Inhalationsanästheticum. Amylenum hydratum SÀI: Amylenhydrat, Dimethyläthylkarbinol, Tertiärer Amylalkohol. Mol. 88,10; D. 0,810 ρ TT ρ TT bis 0,815; Sdp. 97° bis 3 \ c / 2 5 103°. Klare, farblose, ÇJJ / \ 0 H flüchtige Fl. v. frucht3 artigem Geruch und brennendem Geschmack; brennt m. leuchtender, rußender Flamme; mit Α.,

Amylium valerianicum

Chlf., Ae., Benzin, Glyz., fetten ö l e n in jedem Verh. mischbar, 1. in ca. 8 T. Aq. Anw. med. : als Hypnoticum u. Antepilepticum. Normaldos. 2 g ; MD. 4,0 g; MTD. 8 g. Amylium aceticum @ : Amylacetat, Essigsäureamylester, Isoamylaoetat, CHjCOO · C 5 H n . Mol. 130,1; D. 0,869—0,872; Sdp. 137° bis 141°; 11. in A. u. Ae. ; fast uni. in Aq. Farbl. Fl. v. birnenartigem Geruch u. Geschmack. Anw. ehem. : z. Herst, v. Fruchtessenzen, z. Auflösen v. Schießbaumwolle u. Zelluloid (Zaponlack) ; zur Speisung der Hefnerlampe (Photometrie) Amylium butyricum: Buttersäureisoamylester, CH 3 (CH 2 ) 2 · COOC 5 H n . Farbl. Fl. Anw. : als Fruchtaroma. Amylium formicicum: Ameisensäureisoamylester, HCOOC 5 H n . Farbl., obstartig riech. Fl. Anw. : als Fruchtaroma. Amyliumnitrit: Amylium nitrosum Bl*· Amylium nitrosum [da|: Amylnitrit, Salpetrigsäureamylester, C 5 H u O • NO. Mol. 117,10; D. 0,872—0,882; Sdp. 95° bis 97°. Klare, gelbe Fl. v. fruchtartigem Geruch u. brennendem, würzigem Geschmack; sii. in A. u. Ae., swl. in Aq. ; brennbar. Darst. : Durch Einleiten v. salpetriger Säure in heißen Amylalkohol. Anw. med. : als Antispasmodicum u. gefäßerweiterndes Mittel (schon nach Einatmung weniger Tr. kommt es unmittelbar zur Gefäßerweiterung der Haut des Kopfes, des Rumpfes u. des Gehirns, s. Nitroglyzerin). Vorsichtig! Zur Inhalation 1—5 Tr.; MD. 0,2 g; MTD. 0,5g. Antid.: subkutane Injektion v. Strychnin, Kampfer u. Coffein. Amylium salicylicum © : Salizylsäureisoamylester, Amylsalicylat, C 6 H 4 OH · COOC 5 H n . Mol. 208,1; D. 1,044—1,051; Sdp. ca. 277°—283°. Farbl. Fl., uni. in Aq., eil. in Α., Ae., Chlf. Anw. med.: als Antirheumaticum ; techn. : in d. Parfümerie Amylium valerianicum: Amylvalerianat, Isovaleriansäureisoamylester, Isobaldriansäureamylester, C.H, · COO · C 5 Hj,. D. 0,880;

Sdp. 190°. Farbl. Fl.

v.

Amylnitrit apfelartigem Geruch. Anw. med.: als Sedativum; ehem.: zu Fruchtessenzen. Amylnitrit ¡ p : Amylium nitrosum iMg*. Amy logen: Amylum solubile Amyloid: Kolloidale Zellulose, die durch Aq. aus einer Lsg. v. Zellulose in konz. Schwfs. gefällt wird (Herst, v. Pergamentpapier* ). Amylopektin: s. Amylum. Amylose: s. Amylum. Amylsalicylat: Salizylsäurelsoamylester, s. Amylium salieylicum Amylum: Stärke, Stärkemehl, Assimilationsprodukt der Pfl., als mikroskopische Körnchen y. verschiedensten For-

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Amylum

(Früchte, Knollen, Wurzeln, wie Kartoffeln, Reis, Mais, Bohnen usw.). Stärke quillt in kochendem Aq. auf zu Kleister, Lsg. erfolgt b. längerem Kochen unter Druck od. bei Behandlung mit Lsgsmitteln : KOH, NaOH, Chloralhydrat, Chlorzink. Durch Hydrolyse od. beim Erhitzen m. verd. Säuren geht die Stärke in Dextrin, dann in Maltose"1 u. Dextrose* über. Im allgemeinen enthalten die Stärkearten 80—85% reine Stärke, 12—20% Aq., 0,1—0,15% Eiweißstoffe (Kleber). ¡Mg: Weizenstärke, Amylum tritici, u. Reisstärke, A. oryzae. Zur Erkennung der Stärke dient Jod (Jodwasser od. Jodjodkaliumlösg.*)

Roggenstärke

Weizenstärke

men in den Pfl.zellen: rundl. od. elliptische, geschichtete od. nadeiförmige Körner v. verschied. Größe (s. Abb.). Chem. : Kohlehydrat, Polysaccharid von der Formel (G6H10O5)n, s. Kohlehydrate*. Zstzg. d. Stärkekorns ist nicht einheitlich, es läßt sich in Amylopektin u. Amylose zerlegen: Amylopektin i. d. Hülle d. Stärkekorns, es quillt nicht in kalt. Aq., verkleistert aber mit heiß. Aq. bzw. beim Kochen der Stärke, es färbt sich mit Jod violett. Amylose i. Innern d. Stärkekorns, quillt i. kalt. Aq. u. bild. m. heiß. Aq. eine kolloidale (nicht kleisterige) Lösg., m. Jod färbt sich Amylose blau. Gew:: Durch Auswaschen der stärkehaltigen Pfl.teile

Marantastärko

Mehl besteht aus den vollständigen zermahlenen Getreidekörnern, es enthält also neben Stärkekörnern auch Zellelemente (des Speicherparenchyms, der Frucht u. der Samenschalen), die in der Müllerei zum größten Teil als Kleie vom Mehl abgetrennt werden. A. Avenae: Haferstärke aus den Früchten v. Avena Sativa, Fam. Gramineae; rein selten, meist als Hafermehl (Farina Avenae). A. Batatae: Batatenstärke, Brasilianisches Arrowroot, aus den Knollen v. Ipomoea batatas, Fam. Convolvulaceae (Zentralu. Südamerika, bes. in subtrop. Gebieten angebaut). A. Cannae: Cannastärke, Queensland- oder Neu-Südwales-Arrowroot, Afrikanisches Arrowroot, Toloman-

Amylum stärke, aus den Rhizomen verschiedener Canna-Arten, Fam. Cannaoeae, bes. von Canna indica (Trop.Zentralamerika, Westindien, Südbrasilien, Peru, Chile), Canna edulis (Trop. Südamerika, Westindien). A. Curcumae: Kurkumastärke, Ostindisches Arrowroot; aus dem Rhizom von Curcuma angustifolia, Curcuma rubescens u. a. Curcuma-Arten, Fam. Zingiberaceae (Indien). A. Hordei: Gerstenstärke; aus den Früchten von Hordeum vulgare, Fam. Gramineae (Europa). A. jodatum: Jodstärke. Herst, (nach DIETRICH):Man löst 2 T. J o d in 75 T. Ae., mischt diese Lsg. mit 100 T. Weizenstärke u. trocknet. In dunklen Standgefäßen aufzubewahren. Anw. m e i . : inn. 0,5—2,0 g, 3—4mal tgl. Α. Lentis: Linsenstärke; aus dem Samen von Lens Culinarie (Lens esculenta). Vorderasien, Süd- u. Mitteleuropa. A. M a i d i s © : Maisstärke, Maizena (WZ); aus den Früchten von Zea mays, Fam. Gramineae (Subtropische Länder). A. Manihot: Manihotstärke, Tapiokastärke, Kassawamehl, Mandiokastärke, Bahia-Arrowroot, Brasilianisches Arrowroot; aus den Wurzelknollen von Manihot utilissima, Fam. Euphorbiaceae (in allen Tropenländern angebaut). A. Marantae © : Marantastärke, Pfeilwurzelmehl, Maranta-Arrowroot, Westindisches Arrowroot, das eigentliche Arrowroot der verschiedenen Arzneibücher; aus dem Rhizom von Maranta arundinacea, Fam. Marantaceae (heim. Westindien, kult. i n . allen Tropenländern ). HOM: Maranta arundinacea, der getrocknete Wurzelstock von Maranta arundinacea. A. Musae: Bananenstärke; aus dem Fruchtfleisch von Musa paradisica, Fam. Musaceae (Tropen). A. OryzaeTO: Reisstärke; aus dem Endosperm der Früchte von Oryza sativa, Fam. Gramineae (Südasien u. alle tropischen Länder). Muß nach dem jDpj vor dem Aufbewahren über gebranntem Kalk getrocknet werden. Asche max. 1 % . A. Phaseoli: Bohnenstärke; aus dea Samen von Phaseolus vulgaris, Fam. Leguminosa« (heim. Südamerika, kult. in Europa). A. Pisi: Erbsenstärke ; aus den Samen von Pisum sativum, Fam. Loguminosae. A. Sagi: Sagostärke, Sago, Perlsago, Palmenstärke; aus dem Grundparenchym des

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Anacyclus pyrethrum

Stammes von Mitroxylon rumphii (Sagus rumphii) und Metroxylon laeve (Sagus laevis), Fam. Palmae (Sunda-Inseln, Molukken). A. Sscalis: Roggenstärke; aus den Früchten von Secale cereale, Fam. Gramineae. A. Solani © : Kartoffelstärke, Kartoffelmehl, aus den Knollen von Solanum tuberosum, Fam: Solanaceae (heim Südamerika, Anden, kult. in allen Ländern der gemäßigten Zone). Der durch Trocknen bei 100° festgestellte Wassergehalt darf nicht mehr als 16% betragen. Asche max. 0 , 5 % . A. solubile © : Lösliche Stärke, Amylogen; entsteht aus der gewöhnlichen Stärke durch längeres Kochen mit Aq. oder durch Einwirkung von verd. SS oder Alkalilaugen. Löst sich klar in sied. Aq. A. Tritici TO: Weizenstärke aus dem Endosperm der Früchte von Triticum aestivum (Triticum sativum), Fam. Gramineae. Asche max. 1%. Amylvalerianat: Amylium valerianieum*. Amyrin: Ein Triterpen, C 30 H 19 · OH; Best, des Elemiharzes, s. Canarium luzonicum. Amyris gileadensis H O M : Balsamum de Mecca*. Anacamptis pyramidalis: Fam. Orchidaceae, eine der Stammpflanzen von Tubera Salep TO, S. Orchis morio. Anacardium occidentale: Fam. Anacardiaceae, Acajoubaum, Nierenbaum (Westindien, Brasilien, kult. in den Tropen). Stpfl. v. Fructus Anacardii OCCidentalis: (Nuces Acajou), Westindische Elefantenläuse, Kaschunüsse, Akajounüsse ; Best. : Cardol, Anacardsäure, fettes öl, Harz. Anw. volkst. : äuß. gegen Zahnschmerzen. Vgl. Semecarpus anacardium. HOM: Anacardium, occidentale, die reifen Früchte. Anacyclus officinarum: Fam. Compositae, Deutscher Bertram (Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Radix Pyrethri germanici: Pyrethrumwurzel, Deutsche Bertramwurzel. Best. : Äth. Öl, Harz. Anw. volkst. : gegen Rheuma, Zahnschmerzen. HOM : Pyrethrum. d. getrocknete Wurzel. Anacyclus pyrethrum: (Anthémis pyrethrum) Fam. Compositae, Römischer Bertram (Südl. Mittelmeergebiet, Marokko bis Arabien). Stpfl. v. Radix Pyre-

Ánaemia

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thri (romani) Römische Bartramwurzel, Franzosenwurzel. Best. : Pyrethrin, äth. öl, Harz, Inulin. Asche max. 6 % . Anw. volkst. : bei Zahnschmerzen, als Kaumittel. Anaemia: Anämie, Blutarmut, d. h. Verminderung des Blutfarbstoffes u. der roten Blutkörperchen; Blutmenge ist normal. Anaemia perniciosa: BiERMERsche Krankheit, gekennzeichnet durch gesteigerten Blutzerfall (Therapie: Leberpräparate). Anaeroben-Serum: Polyvalentes Pferdeserum zur Prophylaxe gegen Tetanus. Anaerobier, Fakultative: Bakt., die mit u. ohne Sauerstoff leben können. Α., Obligate: Bakterien, die nur bei Abwesenheit v. Sauerstoff leben können, ζ. B . Clostridium butyricum (Buttersäurebazillus), s. Bacteria. Anästhesie: Unempfindüchkeit, Schmerzbetäubung. Anästhesin H : Anästhesin (WZ), pAminobenzoesäureäthylester, Aethylium para-aminobenzoicum, Benzocainum, (NH 2 )C„H 4 · COOC 2 H 5 . Mol. 165,10; F . 90°—91°. Weiß. kr. Pv., 11. in Α., Ae., Chlf., kaum 1. in Aq. (1:2500), ferner in 50 Mandelöl u. 50 Olivenöl. Anw. med. : als Lokalanästhetieum ohne Reizerscheinungen ; inn. : b. Husten, Magenschmerzen, Ulcus ventriculi. Dos. 0,5 g mehrmals tgl. ; äuß. : in Puder, Salben, Supposit. Anästheticum(a): Schmerzstillendes Mittel. Anagallis arvensis: F a m . Primulaceae, Gauchheil, Ackergauchheil (Kosmopolit). Stpfl. v. Herba Anagallidis arvensis: Gauchheilkraut. Best. : 2 glykosidische Saponine, Gerbstoff, Bitterstoff, ein Enzym. Anw. volkst. : als Diureticum sowie b. Leberleiden, Hämorrhoiden. HOM: Anagallis arvensis, die frische blühende Pflanze. Anakusis: Taubheit. Anal: Zum Anus gehörig, den After betreffend. Analepticum(a): (Excitantium, Stimulantium). Belebendes, die Herztätigkeit anregendes Mittel. Analgesie: Aufgehobenes Schmerzw gefühl.

Anchusa tinotoria

Analgesinum: Antipyrin, Phenyldimethylpyrazolonum JSÄg*. Analgeticum (a) : Schmerzlinderndes Mittel. Anallergisch: Keine Allergie erzeugend. Analysator: s. Polarisation. Analyse: Untérsuchung, Zerlegung; Chemische A. zerfällt in die Qualitative Α., um die Art der Bestandteile der zu untersuchenden Substanz festzustellen, u. Quantitative Α., um die Menge der Best, zu bestimmen. Harnanalyse, s. Tafel ,,Harnuntersuchung". Analytische Waage: s. Waagen. Anamirta cocculus: (A. paniculata) F a m . Menispermaceae (Indisch-malaiisches Gebiet). Stpfl. v. Fructus Cocculi (Semen Cocculi indici): Kokkelskörner, Fischkörner. Best.: Picrotoxin (1,5%), Harz, Gummi, Säuren. Anw. : als Läusemittel, gegen Krätze sowie als Fischgift (Vorsicht! Picrotoxin ist ein Krampfgift; Antid. : Brechmittel). HOM: Cocculus, die reifen, getrockneten Früchte. Anamnese: Vorgeschichte einer Krankheit. Anaphrodisiacum(a): Mittel, das den Geschlechtstrieb herabsetzt. Anaphylaxie : Überempfindlichkeit, speziell gegen parenterale Zufuhr artfremden Eiweißes (Eiweißanaphylaxie, führt b. Seruminjektionen häufig zum anaphylaktischen Schock). Anastigmatisch: Ohne Astigmatismus* u. ohne sphärische Aberration*. Anastomose: Verb. v. Blut-od. Lymphgefäßen od. Nerven untereinander. Anatherum muricatum H O M : s. Vetiveria zizanioides (Andropogon muricatus)*. Anatomie: Lehre von Form und Aufbau der Körper. A. der Pflanzen umfaßt die Zellenlehre oder Zytologie und die Gewebelehre oder Histologie. Anchusa officinalis: F a m . Boraginaceae, Ochsenzunge (Ost- u. Mitteleuropa). Stpfl. v. Herba Anchusae (Herba Buglossi): Ochsenzungenkraut. B e s t . : die Alkaloide Cynoglossin, Consolidin, Consolicin sowie Cholin, Schleim, Gerbstoff, Allantoin. Anw. volkst. : als Expectorans u. Sedativum. Anchusa tinctoria: Alkanna tinctoria*.

Ancylostoma duodenale

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Ancylostoma duodenale: H a k e n w u r m (Tropenkrankheit u. K r a n k h e i t der Bergleute). Andira araroba: F a m . Leguminosae, Goa-Baum (Brasilien). Stpfl. v. Chrysarobinum ¡Mf: Chrysarobin, Goa-Pulver, Araroba d e p u r a t a . Die durch Umkristallisieren aus Benzol gereinigten Ausscheidungen (Exkrete) aus den Holzund Markstrahlen des Baumes. Gelbes, leichtes kr. Pv. (mikroskop. aus Nadeln, Prismen, Kristallplättchen bestehend); 1. in ca. 300 sied. Α., in ca. 45 Chlf., Zstzg. nicht völlig geklärt, n a c h MORITZ Best, wahrscheinlich : A n t h r o n der Chrysophansäure (30% ), Monomethyläther des R h e u m e m o d i n a n t h r o n s (ca. 20% ), Monomethyläther des Dehydrorheumemodinanthranols (ca. 30%), methoxylhaltige Chrysophansäure (2—3% ), Rheum-Emodin (ca. 2—3%). Nach KARREE ist Ch. ein Methyldioxyanthranol. Asche m a x . 3 % . Anw. m e d . : äuß. in F o r m von Salben gegen Psoriasis, Dermatomykosen und andere H a u t k r a n k h e i t e n , auch gegen R h e u m a tismus. Bei der Verwendung v. Chr. ist größte Vorsicht geboten, da es von der H a u t leicht resorbiert wird u n d Nierenreizungen, Albuminurie u. Gastroenteritiden hervorruft. Innerl. wirken bereits wenige Z e n t i g r a m m stark giftig. H O M : Araroba, Chrysarobinum. Andira inermis: F a m . Leguminosae (Brasilien, Westindien). Stpfl. v. Cortex Andirae inermis (Cortex Geoffroyae): J a m a i k a · Wurmrinde, Geoffroyrinde. Best. : Methyltyrosin, Berberin, Stärke, F e t t , Harz. Anw. volkst. : als W u r m m i t t e l . H O M : Andira inermis, die getrocknete Rinde. Andorn, WeiBer: Marrubium vulgare*. Andorn, Schwarzer: Ballota nigra*. Androeceum: bot. Gesamtheit der S t a u b b l ä t t e r in einer Blüte*. Androgamone: s. Gamone. Andrographis paniculata: F a m . Acanthaceae (Ostindien, J a v a , Ceylon). Stpfl. v. Herba Andrographidis: Andrographisk r a u t . Best.: Andrographid (Bitterstoff), Kaliumsalze. Anw. : als Tonicum sowie gegen Nierensteine. Andromeda arborea: Oxydendron arboreum*.

Anemone pulsatilla Andromedotoxin: Giftstoff versohied. Andromeda-Arten u. Ericaceen, bisweilen i m Bienenhonig (Herzlähmung). Andropogon nardus: Cymbopogon nardus*. Andropogon muricatus: Vetiveria zizanioides*. Andropogon schoenanthus: Cymbopogon m a r t i n i var. motia*. Androstandiol: Männliches K e i m d r ü senhormon, s. H o r m o n e . Androstandion: Männliches K e i m d r ü senhormon, s. Hormone. Androstanon: Männliches K e i m d r ü senhormon, s. H o r m o n e . Androstendiol: Männliches K e i m d r ü senhormon, s. Hormone. Androstendion: Männliches K e i m d r ü senhormon, s. H o r m o n e . Androsteron: Männliches Keimdrüsenhormon, s. H o r m o n e . Androtermon: s. Termone. Anemone hepatica (Hepatica nobilia): F a m . Ranunculaceae, Leberblümchen (Europa, Nordamerika). Stpfl. v. Herba Hepaticae nobilis: L e b e r k r a u t , Leberblümchenkraut. Best. : Hepatrilobin (Glykosid), Anemonol (Anemonenkampfer), Emulsin, Gerbstoff. Anw. v o l k s t . : als Tonicum u. bei Leberleiden. H O M : Hepatica triloba, die frischen Blätter. Anemone nemorosa: F a m . R a n u n c u laceae, Buschwindröschen (Süd- u. Mitteleuropa, Asien, Nordamerika). Stpfl. v. Herba Anemone nemorosae. Best. : Anemonol (Anemonenkampfer), Anemonin, Anemonsäure. Anw. volkst. : das frische K r a u t als Rubefaciens u. Vesicans bei R h e u m a , Zahnschmerzen usw. hom. innerl.: bei Pemphigus, E k z e m e n usw. H O M : Anemone nemorosa, die frische, vor der Blüte gesammelte Pflanze. Anemone pratensis (Pulsatilla p r a t e n sis) : s. Anemone pulsatilla. Anemone pulsatilla (Pulsatilla vulgaris): (Mitteleuropa) u. Anemone pratensis (Pulsatilla pratensis): (Südöstl., mittleres u. nördliches Europa.) Stpfl. v. Herba Pulsatillae Küchenschellenkraut. Best. : Anemonol (Anemonenkampfer), Anemonin, Anemonsäure, B i t t e r s t o f f , i m Wurzelstock Saponin. Asche m a x . 1 2 % . Anw. volkst. : als Diureticum bei Nieren-

Anemonenkampfer

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u. Blaseuleiden, bei Gicht, Rheumatismus sowie als Sedativum bei Keuchhusten u. als Antispasmodicum, besond. bei schmerzhaft. Spasmen der weibl. Genitalsphäre. HOM: Pulsatilla, die frische, zur Blütezeit gesammelte ganze Pflanze. Anentonenkampfer: Anemonol*. Anemonol: Fälschlich als Anemonenkampfer bezeichnet, Inhaltsstoff vieler Ranunculaceen, wie Anemone hepatica, Anemone nemorosa, Anemone pulsatilla, Ranunculus ficaria u. a. Zerfällt beim Trocknen der Pflanzen in Anemonin, Anemonsäure, Isoanemonsäure, die praktisch ungiftig sind. AnethOlum © : Anethol, p-Methoxypropenylbenzol, ,CH:CH-CH3[1] CeH4( \OCH3 [4] Mol. 148, 1; E . 21—22°. Best. d. Anis-, Sternanis- u. Fenchelöls; kr., nach AnisÖl riech, u. schmeckende Masse. Anw. : wie Anisöl. Aiiethum graveolens: Fam. Umbelliferae,Dill, Gurkenkraut (heim, im Orient, Mittelmeerländern, kult. in Bayern, Thüringen, Rumänien). Stpfl. v. Fructus Anethi Dillfrüchte, Dill, Bergkümmel, Dollensamen. Best. : Äth. ö l (bis 4 % , mind. 2,5%), ferner Dill-Apiol u. ca. 1 8 % fett. öl. Asche max. 8 % . Anw. med.: als blähungtreibendes Mittel u. als Diureticum, als Gurkengewürz. Oleum Anethi ®>: Dil]öl. das äth. ö l der Samen; farbl., bald gelb werdende Fl. von kümmelölähnlichem Geruch; opt. aktiv (α p1" = + 70° bis + 8 2 ° ) ; D. 0,890—0,912; 1. in 90%igem A. Best.: Karvon (mind. 40%), Phellandren, d-Limonen. Anw. med. : als Karminativum u. Diureticum; äuß. zu Einreibungen, als Gewürz u. zu Likören. Aneurin: Vitamin B j , s. Vitamine. Angelica archangelica: (Archangelica officinalis) Fam. Umbelliferae, Angelika, Engelwurz (nördl. Europa, kult. in Thüringen, Sachsen, Nordbayern, Erzgebirge, Riesengebirge). Stpfl. v. Radix Angelicae ¡DAS: Angelikawurzel, Engelwurzel, Brustwurzel. Best. : Äth. ö l (H|: Oleum Angelicae*) bis 1%, Ange-

Anhalonium lewinii

likasäure, Angelicin, Osthol, Osthenol, Xanthotoxol, Imperatorin, Harz, Bitterstoff, Gerbstoff, Phytosterin, Zukker, Stärke. Asche max. 14%. Anw. med. : als Stomachicum, Amarum, Diureticum. HOM: Angelica Archangelica, die getrocknete Wurzel der wildwachsenden Pflanze. Oleum Angelicae Big: Angelikaöl, das äth. ö l der Wurzeln. Gelbl. bis bräunl. Fl. von aromat. Geruch u. würzigem Geschmack. D. 0,848 bis 0,913; opt. aktiv (α J,0° = + 1 6 ° bis + 41°). Best.: Terpene (d-Phellandren, Pinen, ein Sesquiterpen, Cymol), Valeriansäure, Pentadekanolsäurelakten u. a. Das Öl wirkt in schwachen Dosen zentral erregend, in größeren Dosen betäubend. Anw. med. : zu hautreizenden Einreibungen : Spiritus Angelicae compositus), ferner in der Likörfabrikation. Angelikaöl g l : Oleum Angelicae DAS, s. Angelica archangelica. Angelikaspiritus, Zusammengesetzter DAS: Spiritus Angelicae compositus

ES*.

Angelikawurzel: Radix Angelicae s. Angelica archangelica. Angina pectoris: Stenokardie, Herzbräune; schmerzhafte, von Todesangst begleitete Beklemmungsgefühle in der Herzgegend. Angina tonsillaris: Mandelentzündung. Angiospermae: bot. Eedecktsamige Pflanzen. Die Samen(anlagen) liegen in geschlossenen Fruchtblättern, s. Blüte. Angostura: s. Cusparía trifoliata. Angraecum fragrans: Fam. Orchidaceae (Mauritius, Réunion). Stpfl. v. Folia Faham: Fahamtee, Bourbontee. Best. : Cumarin, o-Oxyzimtsäure. Anw. volkst. : gegen Lungenleiden, als Ersatz d. chines. Tees. Ängström-Einheit: Abkzg. Â, Maßeinheit für Lichtwellenlängen, der zehnmillionste Teil eines Millimeters (10~7 mm). (ÄKGSTRÖM, schwedischer Physiker, 1814—74.) Angriffsstoffe: Aggressine*. Angustura H O M : s. Cusparía trifoliata. Anhalonium lewinii: Fam. Cactaceae, (Mexiko). Stpfl. der Mescal-Buttons (Museal-Buttons, Peyotl), der getrockn.

Anhydrid

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in Scheiben geschnitt., mittlere Teil d. Kaktua. Best. : Zahlreiche, außerordent lieh stark wirkende Alkaloide, wie Mescalin, Pellotin, Lophophorin. Rauschmittel der Indianer in Mexiko. Bisweilen als Schlafmittel angewandt. Dos. 0,04 g bis 0,06 g. HOM: Anhalonium Lewinii, die frische Pflanze.

Anisum stellatum H O M

Salz, C6HJ · N H 2 · HCl. Weiße bis gelbl.rötl. Kr. Anw. ehem.: als Reagens. Anilinum sulfuricum Anilinsulfat, Schwefelsaures Anilin,

(CeH5NH2)2.H2S04.H20. Farbl. Kr. Anw. med. : früher b. Epilepsie u. Krebs; ehem.: Reagens auf Chlorsäure. Anhydrid: Wasserfreie Verbdg., S t o f f , Anilinwasser-Gentianaviolettlösung: der mit Wasser Säure bildet, ζ. B . ist Für die GRAMîche Färbung nach DÀ! : S0 3 das Anhydrid der Schwefelsäure, 5 ccm Anilin werden mit 100 ccm Aq. H2SO4. einige Minuten geschüttelt, durch ein Anhydrit: CaS0 4 , wasserfreier Gips. mit Aq. angefeuchtetes Filter filtriert u. Anhydro-Hydroxymerkurisalizylsäure 11 ccm einer gesättigten Lösung von DAB: Hydrargyrum salicylicum 15Â8*. Gentianaviolett in absolutem Alkohol Anhydroorthosulfaminbenzoesäure: zugesetzt. Saccharin*. Anilipyrin: Anilin + PhenyldimethylAnhydrosis: Verminderte Schweißab- pyrazolon; erhalten durch Zus.schmelzen. Anw. med. : als Antipyreticum. sonderung. Anionen: s. Ionen. Anilide: Anilinabkömmlinge, b. dene η A n i s S g : Fructus Anisi ¡Bħ, s. Pimpiein od. beide H-Atome der NH 2 -Grupp e des Anilins durch Säureradikale ersetzt nella anisum*. sind, ζ. B. Acetanilid, Anisade: Liqu. ammon. anisatus ISS, s. Ammoniak. C 6 H 5 -NH(CH 3 CO). Anisaldehyd: (Aubépine) Methyläther Anilin: Anilinum*. Α., Essigsaures: d. p-Oxy-benzaldehyds, Anilinum aceticum*. Α., Salzsaures : H 3 CO—C 6 H 4 —CHO Anilinum hydrochloricum*. Α., Schwefelsaures: Anilinum sulfuricum

farbl. kumarinähnl. riech, ö l , 11. in A. u. Ae, wl. in Aq., nat. im Anis-, Stern^nis-, Fenchelöl sowie i. Cassiablüten ; techn. : durch Oxydation v. Anethol mit Salpeters. od. Chroms. Anw. : i. d. Parfümerie. Anisammoniak: Liqu. ammon. anisatus ¡Sgl, s · Ammoniak. Anisliquor: Liquor Ammonii anisatus I5ÄÜ, s. Ammoniak. Anisöl 1Μ|: Oleum Anisi IDAS, s. Pimpinella anisum. Anisometropie: Ungleiche Brechkraft beider Augen. Anisotropie: Eigenschaft bestimmter Körper, in verschied. Richtungen verschied. Verhalten aufzuweisen, ζ. B. hinsichtlich der Festigkeit, Härte, Elastizität, Wärmeleitung, Lichtfortpflanzung usw. Anisotrop sind alle Kr. außer denen des regulären Systems. Anisotrope A n i l i n u m aceticum: Anilinacetat, Es- Körper ergeben durch Brechung vollsigsaures Anilin, C 6 H 6 .NH 2 -CH 3 COOH. ständig polarisiertes Licht, vgl. Isotrop. Gelbe FI. Anw. ehem. : als Reagens. A n i s u m H O M : s. Pimpinella anisum.

Anilinaceiai: Anilinum aceticum*. Anilinhydrochlorid: Anilinum hydrochloricum*. Anilinsulfat: Anilinum sulfuricum © * . Anilinsalz: Anilinum hydrochloricum*. Anilinum @>: Anilin, Aminobenzol, Phenylamin, C 6 H 5 NH 2 . Mol. 93,1; D. 1,020—1,021; Sdp. 182°—183°. Farbl. ölige Fl. v. eigenartigem Geruch, die b. Luftzutritt gelb, rot u. schließlich braun wird, 1. in 35 Aq., eil. in Α., Ae., Schwk., fetten u. äth. ölen; bildet wie alle Aminbasen m. Säuren Salze; der Dampf (eingeatmet giftig!) ist entzündlich. Herst. : Durch Red. v. Nitrobenzol m. Wasserstoff. Anw. med. : nicht mehr verwendet. Anw. techn. : d. bekannte Ausgangsprodukt der Teerfarbenindustrie.

Anilinum hydrochloricum: AnilinA n i s u m stellatum H O M : hydrochlorid, Salzsaures Anilin, Anilin- verum.

s. Illicium

Annelida

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Annelida: Ringelwürmer, 4. Klasse der Würmer. Hierzu gehören die Blutegel, Sanguisuga officinalis* u. s. medicinalis*. Annuelle Pflanzen: bot. Einjährige Fil., durchlaufen ihr Leben (Keimen, Wachsen, Blühen, Fruchten, Absterben) in wenigen Monaten. Anomal: Unregelmäßig. Anode: Die positive Elektrode, vgl. Kathode. Anodenstrahlen: ElektropositiveStrahlen, die v. der Anode ausgehen. Anodynin (WZ) : Phenyldimethylpyr a z o l o n u m ¡DAS*.

Anodynum(a): Schmerzstillendes Mittel. Anona odorata: Cananga odorata*. Anopheles: Gabelmücke, Stechmücke, Fiebermücke. Anopheles maculipennis: „Geflecktflügelige" Gabelmücke, Überträgerin der Malaria. Anorexia: Appetitlosigkeit. Anorganisch: Nicht organisch, unbelebt. A.e Chemie: Lehre v. den ehem. Elementen u. ihren Verbindungen m. Ausnahme der Kohlenstoffverbdg. Anotto: s. Bixa orellana. Antabus: Tetraäthylthiuramdisulfid*. Antacidum(a): Mittel gegen Hyperazidität (Übersäuerung), säurebindendes Mittel. Antalgicum(a): Schmerzstill. Mittel. Antaphrodisiacum(a): Anaphrodisiacum*. Antarthriticum(a): Mitteigegen Gicht. Antemeticum(a): Mittel gegen Erbrechen. Antennaria dioica: (Gnaphalium dioicum) Fara. Compositae, Katzenpfötchen (Nord- u. Mitteleuropa, Sibirien, Kaukasien, Armenien, Nordamerika). Stpfl. V. Flores Gnaphalii (Flores Pedis cati): Weiße oder rote Katzenpfötchen. Weiße od. rote Immortellen. Best. : Äth. Öl, Gerbstoff. Anw. volkst. : bei Husten, Magenkatarrh, Durchfall, Gallenleiden. Antepilepticum(a): Mittel gegen Epilepsie. Anthelmint(h)icum(a): Wurmmittel. Anthemis nobilis: Farn. Compositae, Römische Kamille, Doppelkamille (heim, südl. u. wcstl. Europa, teilweise kult. im mittl. Europa). Stpfl. v. Flores Cha-

Anthocyane

mcmillae ronranae © : Römische Kamillen, Doppelkamillen. Best.: 0,8 bis 1 % äth. öl ( © mind. 0,6%), Bitterstoffe, Cholin, Inosit, Zucker, Dioxyzimtsäure, Apigenin, Sitosterin-d-Glykosid u. a. Das blaue, durch Licht- u. Lufteinfluß allmähl. in Grün u. Braungelb Umschlag, äth. öl enthält Ester d. Angelikasäure, Isobuttersäure, Metacrylsäure, ferner Isoamylalkohol, Butylalkohol u. a. Asche max. 6%. Anw. med. : als krampf stillendes Mittel ; auch zum Haarwaschen. HOM: Chamomilla romana, die frische, zur Zeit der beginnenden Blüte gesammelte Pflanze. Anthemis pyrethrum: Anacyelus pyrethrum*. Anthere: bot. Pollensack, Staubbeutel : pflanzl. Organe, die den Pollen enthalten, s. Blüte. Antheridien: lot. Organe, in denen bewegliche männliche Geschlechtszellen (Spermatozoiden) entstehen, bei Algen, Moosen, Farnen. Anthidroticum(a): Mittel gegen übermäßiges Schwitzen. Anthion: Kaliumpersulfat, Kalium persulfuricum*. Anthocyane: Die roten, violetten, blauen Farbstoffe der Blumen, Früchte u. Blätter. Es sind Glykoside, die den gelb. Farbstoff, d. Flavon- u^Flavonolreihe nahestehen. Sie spalten beim Kochen mit SS oder durch Wirkung v. Fermenten in Zucker u. A n t h o e y a n i d i n e , von denen man bisher 4 Grundtypen kennt: P e l a r g o n i d i n (orangefarb. Dahlie, Scharlachpelargonie, rote Salvia, Goldmelisse, Sommerastern). C y a n i d i n (Mohn, rote Rosen, Kornblumen, Kirschen, Pflaumen, Preiselbeeren, Brombeeren, Winterastern). Delphinidin (Rittersporn, violette Stiefmütterchen, weinrote Wicken). G e s n e r i n (Apigenidin, i. d. Blüten' v. Gesnera fulgens). Es handelt sich um stickstofffreie Verbindgn., die aus mehreren Benzolkernen bestehen. Bei manchen Blütenfarbstoffen handelt es sich um Methyläther d. Anthocyanidine (z. B. Paeonin, Malvin, dem Weinfarbstoff Oenin). Die zahlreich. Farbabstufungen d. Blüten beruhen auf Mischungen der verschieden. A. u. auch darauf, ob der

Anthoj hylli Farbstoff in saurem, alkalischem od. neutralem Zellsaft eingelagert ist, auf evtl. Verbindg. mit Gerbstoffen, gelben Flavonen oder sog. Co-Pigmenten. Auch der Eisengehalt d. Zellsaftes spielt möglicherweise eine Rolle. Viele Anthocyanidine konnten synth. dargestellt werden (Synthesen nach WILLSTÄTTER u. ROBINSON).

Anthophylli: Mutternelken, s. Syzygium aromaticum*. Anthophyta: bot. Embryophyta siphonogama*. Anthoxanthum odoratum: ram. Gramineae, Ruchgras; enth. Kumarin (Heugeruch). Anthracen: Anthrazen c6H4
C6H4.

F. 217°; fluoreszierende Schuppen, 11. in Bzl., wl. in A. u. Ae., uní. i. Aq. Vork. in den höchstsiedenden Teilen des Steinkohlenteers, dem Anthrazenöl. Anw. techn. : i. d. Farbstoffindustrie. Anthrachinon: Oxydationsprodukt des Anthrazens /CO C6H4\ /Ce 11 !· F. 284°-285°. Gelbe Kr., uni. in Aq., wl. in A. u. Ae., 11. in Bzl. Darst. : Durch Oxydation v. Anthracen mit Chromsäure (Bichromat u. Schwefelsäure). A. ist Ausgangsprodukt zahlreicher wichtig. Teerfarbstoffe (Alizarine, Purpurin, Flavopurpurin usw. ). In viel. Abführdrogen kommen Derivate des Trioxyanthrachinons (die Emodine*) vor. Anthracokali H O M : Gemisch von Ätzkali u. Steinkohle. Anw. : als Flechtenmittel. Anthraglykosennin: Sammelname für die i. d. Sennesblättern enthl. Glykoside, s. Cassia-Arten. Anthraglykoside: Die in Rhiz. Rhei, Aloe, Cort. Frangulae u. a. vorkommenden Anthraehinonabkömmlinge, z. B. die Glykoside: Rheochrysin, Frangulaemodin, Aloë-Emodin. Anthranilsäure: Acidum aminobenzoi-

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Antidotum Arsenici

Anthrarobinum © : Anthrarobin, Dioxyanthranol, Desoxyalizarin, Leukoalizarin, Red. produkt des Alizarins, C14H1003. Mol. 226,1. Gelbes bis braunes Pv., geruch- u. fast geschmacklos, 1. in heißem Aq. u. Α., 11. in verd. Alkalien. Anw. med. : äuß. b. Hautkrankheiten an Stelle v. Chrysarobin, da es milder wirkt. Anthrax: Milzbrand. A.-Bazillen: Milzbrandbazillen, s. Bacteria. Anthrazen: Anthracen*. Anthrazit: s. Carboneum. Anthriscus cerefolium: Fam. Umbelliferae, Kerbel (heim. Südeuropa). Stpfl. V. Herba Cerefolii: Kerbel. Best.: Äth. Öl, fett. Öl, Apiin. Anw. volkst. : als Diureticum, haupts. als Gewürz. Anthrophore: Arzneistäbchen; Bacilli, s. Arzneiformen. Antiarthriticum(a) : Antarthriticum. Mittel gegen Gicht. Antiberiberi-Vitamin: Vitamin Bj, s. Vitamine. Antibioticum(a): Biologischer Wirkstoff (chemische Substanz), mikrobiologischen (Schimmelpilze), pflanzlichen od. tierischen Ursprungs, d. imstande ist, Mikroorganismen i. ihr. Wachstum zu hemmen od. abzutöten. Es wurden bereits eine große Anzahl A. aufgefunden, vgl. Actinomycin, Aureomycin, Chloromycetin, Penicillin, Streptomycin, Streptothrycin, Subtilin, Terramycin, Bacitracin, Tyrothricin, Evosin, Patulin. AntiChlor: Jedes ehem. wirkende Mittel zur Entfernung v. Chlor aus Geweben, Papier usw., ζ. B. Natriumthiosulfat. Antidotum(a): Gegenmittel. AntidotumArseniCi © : Gegenmittel der arsenigen Säure. Frisch gefälltes Eisenhydroxyd. Man stellt es her durch Vermischen verd. Eisenchlorid- od. Ferrisulfat-Lsgn m. einer Aufschwemmung v. Magnesia usta in Aq. (nach © : 15 T. Gebrannte Magnesia, 100 T. Ferrisulfatlösung, 500 Aq.). Stets frisch zu bereiten, sonst wirkungslos. Alle 10 Minuten 2 Eßlöffel voll, dann Magenspülung. Ferrihydroxyd geht m. arseniger Säure eine uni. Verb, ein, während das gebildete Magnesiumsulfat gleichzeitig als Abführmittel wirkt ; s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel".

Antifebrilium

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Antifebrilium(a): Fiebermittel. Antifebril! [Ml: Acetanilidum TO*. Ant ifer niente: Stoffe, die sich im Blutserum b. parenteraler Zufuhr v. Fermenten bilden u. d. Ferment unwirksam machen (z. B. Antidiastase, Antiurease). Antiformin:Natriumhypochloritlösung mit ca. 6% wirksamem Chlor u. ca. · 7,5% überschüssigem Natriumhydroxyd. Darst. : Durch Einleiten von 50—60 g Chlor in 1000 g 15% ige Natronlauge. Bakterien werden durch A. sofort abgetötet, mit Ausnahme von Tuberkelbazillen u. Milzbrandsporen. Dient bei Sputum - Untersuchungen zur Anreicherung der Tuberkelbazillen, i. d. Zahnheilkunde zur Desinfektion. Nach IBÄB mit gleichen Teilen Aq. zu verdünnen. Antigene: hakt. Abkürzung für „Antisomato-gene" ; Stoffe, die im Körper die Bildung von Gegenstoffen, die „Antikörper", hervorrufen. Vgl. Immunisierung. Anti- Graue-H aare-Faktor : Pantothensäure, s. Vitamine. Antihämorrhagisches Vitamin: Vitamin K , s. Vitamine. Antihistamine: s. Histamin. Antihydroticum(a): Mittel gegen übermäßige Schweißabsonderung. Antihypertonicum(a): Den Blutdruck herabsetzendes Mittel. Antiinfektiöses Vitamin: Vitamin A*. Antiklopfmittel: s. Benzin, verbleites. Antikörper: s. Antigene Antimon: Stibium*. Antimonate: Salze der Antimonsäure, s. Stibium. Antimonblüte: Stibium oxydatum*. Antimonbutter: Stibium chloratum*. Antimonchlorür: Stibium chloratum*. Antimonchlorürlösung: Liquor Stibii chlorati © , s. Stibium chloratum. Antimonigsäureanhydrid: Antimontrioxyd, s. Stibium. Antimonit: Grauspießglanzerz, s. Stibium. Antimonite: Salze der meta-antimonigen Säure. Antimon ¡um arsenicosum HOIYI: Gemenge gleich. Teile v. Antimonpentoxyd u. Arsentrioxyd. A. Crudum H O M : Sti-

Antirachitisches Vitamin

bium sulfuratum nigrum*. A.sulfuratum aurantiacum H O M : Stibium sulfurât, aurant. |ptg*. Antimonoxychlorid: Agarottpulver, s. Stibium chloratum. Antimonoxyd: Stibium oxydatum (praecipitatum)*. Antimonoxyd, SchweiBtreibendes: Stibium oxydatum album (diaphoreticum)*. Antimonpentasulfid: Stibium sulfuratum aurantiacum ¡DAS*. Antimontrichlorid: Stibium chloratum*. Antimontrisulfid: Stibium sulfuratum nigrum gí|*. Antimonwasserstoff: s. Stibium. Antimon, Gelbes: s. Stibium. Antimon, Schwarzes: s. Stibium. Antimonyl-Kaliumtartrat: Tartarus stibiatus {jjf, s. Stibium. Antineuraligicum(a): Schmerzstillendes Mittel. Antineuritisches Vitamin: Vitamin B 1 ( s. Vitamine. Antipellagra-Vitamin: Faktor derVitamin-B-Gruppe, s. Vitamine. Antiperniziosa-Faktor: Vitamin B 1 2 , s. Vitamine. Antiphlogisticum(a): Mittel gegen lokale Entzündung. Antipoden: bot. Drei, auch als „Gegenfüßler" bezeichnete Zellen im unteren Teil des Embryosacks*. Antipruriginosum(a): Juckreizstillendes Mittel (z. B . Anästhesin). Antipyreticum(a): Mittel gegen Fieber. Antipyreticum compositum: Phenyldimethylpyrazolonum cum Coffeino citrico © * . Antipyrin (WZ): Phenyldimethylpyrazolonum [SB*. Antipyrinum: Antipyrin*. Antipyrinum acetylosalicylicum: Phenyldimethylpyrazolonum acetylosalicylicum*. Antipyrinum cum coffeino citrico: Phenyldimethylpyrazolonum cum Coffeino citrico © . Antipyrinum salicylicum: Phenyldimethylpyrazolonum salicylicum Antirachitisches Vitamin: Vitamin D, s. Vitamine.

Anti-retieulo-endotheliales Serum

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Apisinum

tätseinheit*, gemessen an einem Standardserum, s. Serum. LETZ (Rußland) erf. Serum, das eine GeAntivitamine: s. Vitamine. websregeneration bewirken u. damit die Antixerophthalmisches Vitamin: V i t Abwehrkraft des Organismus u. die all- amin A, s. Vitamine. gemeine Leistungsfähigkeit erhöhen soll. Anurie: Versagen der HarnabsondeDas Serum soll eine Reizwirkung auf rung. das reticulo-endotheliale System (RES)* Anus: After. und dadurch eine Vitalisierung bezw. Aorta: Große Körperschlagader. Reaktivierung ermüdeter Zellen herbeiApathie: krankhafte Teilnahmslosigführen. Nach BOGOMOLETZ wird das keit. SAC gew., indem man Kaninchen mit Aperitivum(a): „Eröffnendes" Abgemischten Suspensionen von mensch- führmittel. lichem Knochenmark und Milzgewebe Apetal: bot. s. Blüte. (von frisch. Unfall-Leichen entnommen) Apfelbaum: Malus silvestris (Pirus hyperimmunisiert. Da das Serum stark cytotoxisch wirkt, wird es nur in klein- malus)*. Anti-reticulo-endotheliales eytotoxisches Serum ( S A C ) : K i n von BOGOMO-

Apfeiextrakt, Eisenhaltiges |gf: E x sten Dosen verabreicht. Anw. : bei Abbau- u. Alterserkrankungen aller Art, bei traktum Ferri pomati gfll*. Apfelsäure: Acidum malicum*. Ulcera gastro-duodenalia u. neurovegeApfelsaure Eisentinktur g | : T i n c t u r a tativen Störungen. ferri pomati §Äj*. Antirheumaticum(a): Mittel gegen Apfelschale: Cortex Piri mali fruetus, rheumatische Erkrankungen. s. Malus silvestris. Antiseborrhoisches Vitamin: V i t a m i n Apfelsinenschale: Cortex Aurantii dulH, s. Vitamine. cís. Apfelsinenschalenöl: Oleum Aurantii Antisepsis: Antiseptik, Abtötung von dulcis, s. Citrus sinensis. Infektionserregern (in Wunden oder an Aphasie: Verlust der Sprache. Instrumenten) durch ehem. Mittel, z. B. Aphis Chinensis: s. Gallae chinenses. Sublimat, Phenol (Bedeutung zuerst ca. Aphonie: Stimmlosigkeit. 1 8 4 7 e r k a n n t v o n IGNAZ P H . SEMMELAphrodisiacum(a): Den GeschlechtsW E I S , Wien 1818—1865, eingef. v. Jos. trieb anregendes Mittel. L I S T E R , Glasgow 1827—1912); antisepAphthen: Kleine, gelbe Beläge (Blästisch = keimwidrig, vgl. Asepsis. chen) auf der Schleimhaut (Mund, Antisepticum(a): Mittel gegen Sepsis, Scheide), durch den Erreger Herpes gegen Wundinfektion. Virus e r z e u g t . Antiskorbutisches Vitamin: V i t a m i n C, Apiolum: Apiol, Petersilienkampfer, a. Vitamine. Hauptbest. des äth. Öls der PetersilienAntispasmodicum(a): Krampfstillen- früchte; ölige Fl. F. 32°. Farbl. Kr.Nadeln, 1. in A. u. Ae. Starkes Diuretides Mittel. Antisterilitäts-Vitamin: Vitamin E, s. cum u. Emmenagogum (Vorsicht, lebensgefährl. Gift, das u. a. zu zentraler Vitamine. Antisyphiiiticum(a): Mittel gegen Sy- Lähmung führt); mittl. Dos. 0,1 g. philis. Apis mellifica: H o n i g b i e n e , K I . H y Antithrombin: Gerinnungshemmende menoptera; dient zur Gewinnung des Substanz im Blutplasma. Bienengiftes Apisinum* (1 Biene liefert Antitoxine: Die im Blutserum gebil- ca. 0,07 g). HOM: Apis mellijica, verdeten spezifischen Antikörper, die die in wandt werden die Arbeitsbienen. Apisinum: Gift der Honigbiene. Gelbl., den Körper eingeführten Gifte (Toxine) bakteriellen, pflanzlichen od. tierischen meist wenig getrübte Fl, ehem. ZuUrsprungs unschädlich machen (neutra- sammensetzg. ungeklärt, jedenfalls lisieren), s. Serum. Antitoxineinheit: AE, kommt nicht d. Ameisensäure d. Hauptbezeichnet die Wirkungsstärke eines anti- wirkung zu, sondern vermutl. einem toxischen Serums u. ist gleich Immuni- Sapotoxin, möglicherweise sind auch

Apium graveolens

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Apotheke

hormonartige Stoffe (Histamine) an d. sich zu einem Fruchtknoten (z. B. RaWirkung beteiligt. Anw. med. : gegen nunculaceae), s. Blüte. Rheumatismus, Ischias, Neuralgien. Apollonienkraut: Herba Aconiti, s. HOM: Apisinum, das frische Sekret aus Aconitum napellus. der Giftblase. Apomorphinhydrochloridlgi: ApomorApium graveolens: Kam. Umbelli- phinum hydrochloricum |Mg*. f e r e , Sellerie (Europa, Westasien bis Apomorphinum hydrochloricum ¡gi: Ostindien, Nord- u. Südafrika, Süd- Apomorphinhydrochlorid, Salzsaures amerika, als Gemüse viel angebaut). Apomorphin, C H N0 · HC1+ % H 0 . 17 17 2 2 Stpfl. V. Herba Apii: Selleriekraut. Best. : Mol. 317,1. Weiße od. grauweiße Kr. v. Apiin (Glykosid), äth. öl, Mannit, Vitamin C. Radix Apii graveolentis: Selleriex HC^ COH wurzel. Best.: Asparagin, Cholin, Mannit, Tyrosin, Alloxurbasen, Pentosane, I II Fett, Stärke, Glutamin, äth. öl, Vit/ C x yCOH amin C. Semen Apii graveolentis: Sellerieh2C/ V;-/ samen. Best.: äth. ö l (bis 3%). Anw.I I aller Pflanzenteile volkst. : als Diureticum, auch gegen Gicht, Husten, Nervenschwäche, Blähungen sowie als Gewürz; zur Gewinnung des Öles, das für Suppenwürzen verwendet wird. HOM: Apium graveolens, die reifen Samen.

HC

C

ΟΗ,Ν/Ν^^ΟΗ

Apnoe: Atemstillstand, Atemlähmung, bitterem Geschmack, 1. in 50 Aq. u. 40 Α., uni. in Ae. u. Chlf. ; Lsgen färben vgl. Dyspnoe. sich am Licht allmählich grün. Darst.: Apocodeinhydrochlorid: Apocodeinum Durch Behandlung v. Morphin m. Salzhydrochloricum, Salzsaures Apocodein, säure, wobei 1 Molekül H a O austritt. C J 8 H 1 9 0 2 N · HCl. Graues P v „ 11. in Aq. Anw. med. : als Emeticum, Expectou. A. Darst. : Durch Erhitzen v. Codeinrans, Hypnoticum; inn. 0,001—0,003 g hydrochlorid mit Zinkchlorid. Anw. (Kinder 0,0003—0,0005 g). MD. 0,02 g; med. : wieApomorphin: als Expectorans, MTD. 0,06 g; subkutan als Brechmittel Sedativum, Hypnoticum, auch als 0,005—0,01 g, als Hypnoticum 0,002 g bis Laxans. 0,003 g. Vor Licht geschützt aufbewahren ! Apocynamarin: Cymarin, s. Apocy- Haltbare Apomorphinlsg. : Apom. hydr. num. 1,0, Spiritus 50,0, Acid, hydrochl. dil. Apocynum androsaemifolium: Fam. 10,0, Aq. ad 200 (darf in Apotheken Apocynaceae, Kanadische Hanfwurzel nicht vorrätig gehalten werden). HOM: hydrochloricum. (heim. Nordamerika). Stpfl. v. HOM: Apomorphinum A. androsaemifolium, der frische WurApoplexia cerebri: Gehirnschlag. zelstock (Best.: Cymarin, äth. öl). Apoplexie: Schlaganfall. Apocynum cannabinum: Fam. ApocyApothecium(ien): bot. Becher- od. naceae, Hanfartiger Hundswürger, Ame- schüsseiförmiger Fruchtkörper (Sporenrikanischer Hanf (Heim. Nordamerika, behälter) vieler Schlauchpilze u. Flechten. Kanada usw.). Stpfl. v. Radix Apocyni Apotheke: (vom griech. ,,αποτί&ημι" cannabini. Best.: Cymarin (Herzgift). Anw. med. : bei Herzleiden, u. als Diu- = „ablegen, beiseite legen") Arzneireticum. HOM: Apocynum,, der frische niederlage. Staatlich privilegierte u. Wurzelstock. überwachte Anstalt zur Herst, u. z. Verkauf v. Arzneimitteln. Man unterscheiApo-Ferment: s. Fermente. det die ,,privilegierte", das ist eine vom Apokarpie: bot. Fruchtblätter nicht Staate bzw. vomLandesherm verliehene, verwachsen; jedes Fruchtblatt wird für vererbliche u. veräußerliche A. (seit 1810 H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch 4

Apotheke

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nicht mehr verliehen) u. die ,,konzessionierte" (vom Staat einem Apotheker verliehene Α., die nach dessen Abgang neu verliehen wird, „Personal-Konzession"). Unter Realkonzessionen versteht man verkäufliche Konzessionen (im ehemal. Preußen die während der franz. Besetzung aufgehobenen Privilegien sowie die nach 1811—1894 neuerteilten Konzessionen. ) Hierbei konnte vom Konzessionsinhaber bzw. dessen Erben dem Staat ein Nachfolger präsentiert werden, der, sofern die berufl. Voraussetzungen erfüllt waren, vom Staat bestätigt werden mußte. Lizenz-A. sind auf Grund der Gewerbefreiheit im Apothekenwesen ab 20. 1. 1949 im amerikan. Besatzungsgebiet errichtete A. Eine Lizenz z. Errichtung einer neuen oder z. Fortführung einer bestehend. A. mußte jedem A. erteilt werden, der die persönl. Voraussetzungen (Approbation usw.) erfüllte. Seit 16. 6. 1952 jedoch ist dieses Gesetz dahin geändert, daß Lizenzen nur noch auf Grund der örtlichen Voraussetzungen, d. h. nach Bedarf erteilt werden. Daneben gibt es eine geringe Anzahl v. Gemeinde-Α. (ζ. B. in Hessen, Baden, Anhalt), Staats-A. (Gotha), die ζ. T. aus den früheren Hof-Α. hervorgegangen sind, Universitäts-A. (Jena, Berlin) u. die Krankenhaus· A. Geschichtliches: Ursprünglich, in der Antike u. im Mittelalter, in manchen Fällen noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts, war d. Tätigkeit v. Arzt u. Apotheker in einer Person vereinigt (GALEN, der die nach ihm benannten „Galenika" selbst herstellte). Als erste amtliche Regelung des Apothekenwesens auf europäischem Boden ist die Ärzteu. Apothekerordnung der südfranzösischen Stadt Arles zu betrachten („Statuta sive Leges Municipales Arelatis", ca. 1162—1202). Dieser Erlaß trennte bereits die Medizin v. d. Pharmazie; er schrieb den Apothekern einen Diensteid vor u. verbot den Ärzten das Halten v. eigenen Apotheken. Zugleich setzte er Strafbestimmungen für Apotheker u. Ärzte fest. Diese „Leges Arelatis" sind offensichtlich auch d. Grundlage f. d. Medizinalordnung des Kaisers Friedrich II. (1240), in der erstmalig eine Er-

Aqua bromata

laubniserteilung (Konzession) durch den Landesherrn festgesetzt wird. In den nachfolgenden Jahrhunderten wird Einrichtung, Betrieb, Ausbildung, Befugnisse des Apothekers sowie Preise der Arzneimittel u. Vorschriften der Arzneimittelherst. durch einzelne Erlasse der Städte u. später der Länder geregelt, ζ. B. Medizinalordnung des Kaisers Karl IV. „Breslauer Handschrift" 1336 bis 1350, „Apothekerordnung des Rats der Reichsstadt Regensburg" 1397, die „Baseler Apothekerordnung" 1423 bis 1426, die „Churfürstliche Brandenburgische Medicinal-Ordnung und Taxa" vom Jahre 1693, die dadurch besonders interessant ist, daß die darin erlassenen Vorschriften über Aufbewahrung usw. v. Giften (Giftschein) zum Teil noch heute gültig sind, s. a. Arzneibuch und Arzneitaxe. Apothekerprimel: Primula veris*. Apozema: In Frankreich gebräuchliche Bezeichnung f. Dekoktum (Apozémes, Pharmacop. Gall.). Appendicitis: Wurmfortsatzentzündung (Blinddarmentzündung). Aprikose: Prunus armeniaca*. Aqua: Wasser, H 2 0. Vgl. Aqua fontana. Aqua amygdalarum amararum ü : Bittermandelwasser; hergest. früher durch Dest. bitterer Mandeln m. Wasser, jetzt nach @Ä| einfach durch Auflösen v. Benzaldehydzyanhydrin*, in verd. A. (5,5 B „ 250 A. [90 Vol.-%], Wasser ad 1000; Gehalt 0,1% HCN). Farbl., klare bis schwach weißl. trübe Fl., die nach Benzaldehyd riecht u. schmeckt. D. 0,967—0,977. Vor Licht geschützt in braunen Flaschen aufbewahren. Anw. med. : inn. b. starkem Hustenreiz, Asthma, Keuchhusten (da es d. Sensibilität u. Reflextätigkeit herabsetzt); Dos. 10—30 Tr. (Kinder so viel Tr. als sie Jahre zählen); MD. 2,0 g; MTD. 6,0 g; äuß. bisweilen zu Augenwässern. Aqua bromata: Bromwasser, gesättigte Lösung von Brom in Aq. (Gehalt ca. 3% Brom). Erlenmeyers Bromwasser ist

Aqua Calcariae

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Aqua fontana ren, Diarrhöen; äuß. zur Verflüssigung zäher Sekrete, zu Umschlägen bei Verbrennungen ( g g : Linimentum Calcariae*).

eine Lsg. von Bromsalzen in naturi, kohlensaur. Wasser. Aqua Calcariae S*B: Kalkwasser, eine gesättigte Lsg. von Kalziumhvdroxyd in Aq., Gehalt 0,15—0,17% Ca(OH) ? . Darst. : 1 T. gebrannter Kalk wird mit 4 T. Aq. gelöscht u. mit 50 T. Aq. in einem verschloss. Gefäß geschüttelt; nach Klärung wird die überstehende Fl. beseitigt und der Bodensatz erneut mit 50 T. Aq. durchgeschüttelt, absetzen lassen u. filtriert. Kalkwasser ist klar, farblos, bläut Lackmuspapier u. trübt sich an der Luft infolge Ausscheidung v. Kalziumkarbonat. Anw. med.: inn. als Antacidum bei Magen- u. Darmgeschwü-

Aqua Carbolisata: Aqua phenolata ü*. Aqua chlorata © : (Solutio Chlori) Chlorwasser, Gehalt ca. 0,4—0,5% Chlor. Darst. : Durch Einleiten von Chlor in Aq. Aqua Cinnamomi ü : Zimtwasser. Darst. : Eine Lsg. von 1 T. Zimtöl in 99 Τ. A. wird mit 900 T. Aq. geschüttelt u. nach mehrtägigem Stehen filtriert. Aqua cresolica ¡Üi: Kresolwasser; Mischg. von 1 T. Kresolseifenlösung mit 9 T. Aq.; für Heilzwecke ist destilliertes, für Desinfektionszweoke gewöhnliches Aq. zu verwenden. Aqua destillata 'DAf: Fast ehem. reines Wasser. Herst. : Durch Destillation von gewöhnl. Aq. im Dampf-Destillier-Apparat, s. Destillation. Aqua Foeniculi P I : Fenchelwasser. Darst.: 1 T. Fenchelöl wird mit 10 T. Talkum fein verrieben, mit 999 T. Aq. wiederholt geschüttelt u. nach mehrtägigem Stehen filtriert.

S c h w i m m e r s c h a l ter

®

Destillatablauf

Kühlwasserablciuf-

(§)

Blasenentleerung

(9)

Entlüftung

thermometer (3)

Kühler

(?)

Kühlwasserregulierventil

©

Nachkühler

(θ)

Magnetenthärter

^0) (íj)

!

Kühlwasserablauf Anschluß zum

Sieder

@

Schütz

(Í3)

Stromzuführung

Wasserdestillier-Apparat mit Schwimmerschaltaggregat und Enthärter ( J . Köttermann G . m . b . H . , Hänigsen)

Aqua fontana: Aq. communis, Trinkwasser. Muß klar, geschmacklos, farbl. u. völlig frei v. schädlichen Beimengungen sein, darf sich innerhalb 24 Stunden nicht trüben u. keinen Bodensatz bilden. Zur Filtration des Wassers benutzt man: Sandfilter (s. Abb.), wobei d. m. Sauerstoff gesättigte Wasser in einem konischen Tongefäß eine ca. 1 m hohe, aus verschiedenen Schichten von Steinen, Kiesel, Kies, Sand und eventuell auch Kohle gebildete Sandsäule passieren muß. Dieses Sandfilter Filter wirkt nicht nur mechanisch, sondern wesentlich biologisch, da die auf den Sandkörnern 4*

Aqua hydrosulfuraata

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befindlichen Protozoen die im Wasser befindlichen Kleinlebewesen auffressen. Zur Entkeimung des W . benutzt man sog. Sterilfilter, die sämtliche Keime (mit Ausnahme der Viren) zurückhalten. Die Filterporen sollen nicht größer als 2,5 μ (=U,0025 mm) sein. Solche Filter bestehen aus gebrannt. Kieselgur (BERKEFELD), Porzellanerde (Chamberlandkerzen), Tonerde (Pukallfilter), aus Glassinter (Jenaer Glasfilter) oder aus Asbest, Zellulose (Seitz-EK-Filter), Zelluloseestern. Auch das Katadyn-Verfahren hat sich sehr bewährt, das auf der Wirkung von feinstverteiltem Silber (oligodynamische Wirkung) beruht, vgl. Sterilisation. Enthärtung des Wassers (Kesselstein) erfolgt durch Zusatz v. Kalk u. Soda. Chem. U n t e r s u c h u n g des W . erstreckt sich hauptsächlich auf Ammoniak, salpetrige Säure, Salpetersäure, Chlor, Mangan, Schwefelsäure, Alkalien, Eisen, Blei. B a k t . U n t e r s u c h u n g auf Schmutz- u. pathogene Bakterien (Typhus, Paratyphus, Bact. coli). Aqua hydrosulfurata: Schwefelwasserstoffwasser, Aq. sulfhydrica: eine gesättigte Lsg. v. Schwefelwasserstoff in Aq. durch Einleiten v. Schwefelwasserst, in Aq. (0,4—0,5% ). Anw. chem. : zur Prüfung v. Arzneimitteln auf Schwermetalle. Vorsicht beim Riechen an d. Flasche, außerordentlich giftig! (Lähmung der Reflexbewegungen, Bewußtlosigkeit, Exitus). I n dicht schließenden, paraffinierten Flaschen aufbewahren. Aqua Laurocerasi: Kirschlorbeerwasser. Herst. : Durch Destillation mitAq. aus den frischen Blättern von Prunus laurocerasus und Einstellung des Destillats mit Aq. auf einen Gehalt von 0,1% Zyanwasserstoff. Nach Jtt§ kann statt Aqua Laurocerasi Aqua Amygdalarum amararum abgegeben werden. Aqua mariha: (Aqua maritima) Meer" wasser; Best.: ca. 2,7% Natriumchlorid' ferner ca. 0,38% Magnesiumchlorid, Kalium, Calcium, Strontium, Brom, Sulfat, Bicarbonat u. zahlreiche Spurenelemente sowie wahrscheinlich noch viele ζ. Z. unfeststellbare, gleichwohl aber sicher wirksame, kleinste Entitäten.

Aqua regis

Pathogene Keime sollen nicht vorhanden sein. Der Gesamtgehalt an obigen Bestandteilen ist in allen Ozeanen fast konstant. Bei den Binnenseen liegen andere Verhältnisse vor (Ostsee ζ. B. nur ca. 1%, Rot. Meer über 4 % , Totes Meer 20% Gesamtsalzgehalt). Das Verhältnis der Mineralstoffe im Meerwasser gleicht annähernd dem im menschlichen Serum u. i. den Gewebesäften (ABDERHALDEN). Zu Trinkzwecken wird das M. aus großen Tiefen (Nordsee) entnommen u. kalt filtriert (am besten Seitz-EKFilter), wodurch es gleichz. entbittert wird. Zu Injektionszwecken wird es pasteurisiert. Anw. med. : haupts. zur Konstitutionstherapie, zur Transmineralisation, zur allgemeinen Kräftigung, ferner bei Magen-Darm-Leberleiden, Stoffwechselerkrankungen, innersekreterischen Störungen usw. ; äuß. : bei juckenden Hauterkrankungen. M. soll nur verdünnt angewend. werden, etwa 2—3 Eßlöffel voll auf ein Glas Wasser, im Laufe des Tages zu trinken. Aqua Menthae piperitae g | : Pfefferminzwasser. Herst.: 1 T. Pfefferminzöl wird mit 10 T. Talkum fein verrieben, mit 999 T. Aq. mehrmals durchgeschüttelt u. nach mehrtägigem Stehen filtriert. Aqua ophthalmica: Augenwasser. Aqua phenolata I M : (Aqua carbolisata) Phenolwasser, Karbolwasser. Mischung von 11 T. verflüssigtem Phenol in 489 T. Aq. Aqua Plumbi S | : Bleiwasser. Mischg. von 1 T. Bleiessig in 49 T. Aq. Aqua Plumbi „Goulard" ® :

(Aqua

Plumbi Goulardi) GoutAKDSches Bleiwasser. Mischg. v. 2 T. Bleiessig, 90 T. Aq. u. 8 T. Spiritus dil. Aqua redestillata sterilisata: (Bisdestillat a ) Zweimal destilliertes, sterilisiertes Aq., bes. zur Verwendung für Ampullen (Salvarsan). Wird in gläsernen Destillierapparaten hergestellt. Wichtig ist, daß das redest. Aq. auch wirklich keimfrei aufgefangen wird, auch das Auffanggefäß muß daher sterilisiert sein. Aqua regis: Königswasser, Acidum nitro-hydrochloricum*.

Aqua Rosae

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Aräometer

wenig gel. Best., jedoch m. Temp, ü b e r 20° C, häufig r a d i o a k t i v (z. B. B a d e n weiler, Gastein); Solen: n a t . salzreiche W. oder durch W . e n t z u g angereicherte M.; Radioaktive M.: m i t R a d i u m Aqua sulfhydrica: Aqua hydrosulfu- e m a n a t i o n (stärkste deutsche Quelle rata*. B r a m b a c h m. 25000 E m a n , OberAqua vulneraria spirituosa: A r q u e b u - schlema). Kiinstl. M. werd» d u r c h einfach. Auflös. der d. Analysen d. n a t . sade, Weiße*. M. entsprechend. Mengen v. Salzen herg. Aquae aromaticae !da|: Aromatisclie u . evtl. m. Kohlensäure versetzt. Wässer, mit oder ohne Zusatz von Weingeist bereitete Lösungen von ätherischen Aquilegia vulgaris: F a m . R a n u n c u l a ö l e n in Aq. ceae, Akelei (Süd- u. Mitteleuropa, Nordafrika, gemäßigtes Asien). Stpfl. v. Aquae minerales: Mineralwässer, naSemen Aquilegiae: Akeleisamen u n d türl. Quellwässer, die in 1 Liter m i n d . Herba Aquilegiae: Akeleikraut. Bast.: 1 g gelöst. Salze oder 250 mg freies ein amygdalinartiges Glykosid, fett, ö l , Kohlendioxyd enthalten. Man unterHarz. Anw. volkst. : bei Gelbsucht u. scheidet: Alkalische M., H a u p t b e s t . : Skorbut. H O M : Aquilegia, die frische, N a t r i u m h y d r o g e n k a r b o n a t (z. B. F a blühende Pflanze. chingen, Gießhübel; Alkalisch-saliniSChe M. ( Glaubersalzw.), H p t b s t . : NaAr: ehem. Argon*, ar: P r ä f i x i. d. t r i u m s u l f a t , daneb. Kochsalz u. N a t r o n org.-chem. N o m e n k l a t u r = aromatisch. (z. B. K a r l s b a d e r , Marienbader); BitI-Arabinose: Hexose. B e s t a n d t e i l des terw.: H p t b s t . : Magnesiumsulfat (z. B. Friedrichshaller, Saxlehner, A p e n t a ) ; G u m m i arabicum u. des K i r s c h g u m m i , Muriatische M. (Kochsalzquellen), H p t . - s. K o h l e n h y d r a t e . bst. : Natriumchlorid, Kochsalz-SäuerArabisches Gummi da|: G u m m i arabilinge - e n t h . daneben noch ü b s r 1 g cum ü * . Kohlensäure (z. B. Kissinger, Sodener, Arachinsäure: H ö h e r e F e t t s ä u r e , Wiesbadener); Eisen- (mit Eisensulfat) oder Stahl- (mit E i s e n k a r b o n a t ) M.: C 1 9 H 3 9 COOH. H p t b e s t . : Eisen F e " u. F e ' " (mind. 0,01 g = 10 'mg Eisen in 1 kg), e n t h . N a t . in Pflaitzenölen (Ol. Arachidis, Ol. sie daneben noch ü b e r 1 g Kohlen- R a p a e , Ol. Cacao). säure, heißen sie Eisen-Säuerlinge (z.B. Arachis hypogaea: F a m . LeguminoP y r m o n t e r ) ; Arsenw.: H p t b s t . : Arsenige S. (z. B. Eugenquelle K u d o w a sae, E r d n u ß (heim. t r o p . Südamarika, mit 0,67 mg, K a s i m i r q u . Liebenstein kult. f a s t überall i. d. Tropen u. Subm i t 0,5 mg, Roncegno, E i s e n s u l f a t q u . tropen). Stpfl. v. Semen Arachidis: Erdm i t 0,42 m g i. Lit.); Joilw.: K o c h - nuß, Aschantinuß, Arachissamen, Peasalzquelle mit mind. 1 m g J o d in n u t . Best.: 40—50% fettes ö l , 20—30% 1 k g (z. B. Heilbrunner, Tölzer); Schwe- Eiweiß. Oleum Arachidis dm¡: Erdnußöl, fel W.: H p t b s t . : Schwefelwasserstoff od. gew. durch kaltes Auspressen der Samen; Hydrosulfide od. beide, mind. 1 mg hellgelbes, geruch- u. f a s t geschmackloses in 1 kg (z. B. Aachener, Bockleter, ö l ; D. 0,912—0,917 (20°); J Z 83—100; Aix-les-Bains); Erdig-alkalische M., VZ 188—197. Unverseifbares höchstens H p t b s t . : Kalk- u. Magnesiumkarbo- 1,5%. Best.: Glyzeride der öl-, Palmin a t e , Kohlens. (z. B. Wildunger, Rein- tin-, Stearin-, Arachin-, Linolsäure. Anw. erzer, Selters); Einfache Säuerlinge: m. m e d . : als S a l b e n g r u n d l a g e ; s. Olea mind. 1 g freiem n a t . K o h l e n d i o x y d u. pinguia. weniger als 1 g gel. Salze i. L i t e r ( z . B . Aräometer: Senkspindeln zur BestimAppolinaris, H a r z e r Sauerbrunnen) ; Wildw. sind einfache w a r m e Qu. m. m u n g des SpG.; beruhen auf dem PrinI zip, daß ein schwimmender K ö r p e r so

Aqua Rosae SB i Rosenwasser. H e r s t . : 4 Tr. Rosenöl werden m i t 1000 g Aq. von 35°—-40° einige Zeit geschüttelt u. nach dem E r k a l t e n filtriert.

Aralia racemosa

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tief in eine FL einsinkt, daß die v. ihm verdrängte Fl. ebensoviel wiegt wie er selbst. Zylindrisch geformter Glaskörper (Schwimmer) s. Abb., unten verdickt u. m. Quecksilber od-3r Schrot gefüllt ; im engen Hals befindet sich 35 eine Skala, vielfach auch ein Thermometer. An der Skala (abgelesen wird d. Teilstrich, der m. ρ derFl.-Oberfläche zus.fällt) kann L unmittelbar d. SpG. od. der Prozentgehalt der Fl. abgelesen werden. J e leichter die Fl., desto tiefer sinkt das A. ein. Man unter§-| scheidet A. mit gleichteiliger Skala (Volumeter nach GAYJN

ν§

é

LTJSSAC, A r ä o m e t e r n . BEAUMÉ)

und mit ungleichteiliger Skala (Densimeter), fern. Alkoholmeter (zur Bestimmung das Alkoholgehaltes), Saccharometer (zur Be-

Stimmung des Zuckergehaltes), Urometer (zur Bestimmung des SpG. des Harns), Laktometer Aräo- ( z u r Milchbestimmung. ( Wichtige meter Richtlinien b. Gebrauch des A. : A. muß absolut trocken u. rein sein; langsam eintauchen; A. darf nicht an d. Glaswand anstoßen; beim Ablesen Meniscus unberücksichtigt lassen; Temperatur der Fl. berücksichtigen.) Vgl. Spezifisches Gewicht. Aralia racemosa: Fam. Araliaceae, Amerikanische Narde (Nordamerika). Stpfl. v. Radix Araliae racemosae: Traubige Araliawurzel. Best. : Äth. öl, Harz. Anw. volkst. : als Diuretieum u. Antirheumaticum. HOM: Aralia racemosa, der frische Wurzelstock. Araliawurzel, Traubige: Radix Araliae racemosae, s. Aralia racemosa·. Aranea avicularis HOM: Vogelspinne. Aranea Diadema HOM: Kreuzspinne. Araroba: s. Andira Araroba. Araroba depurata: Chrysarobin, s. Andira araroba. Arbutinum: Glykosid aus den Blättern v. Arctostaphylos uva-ursi, C 12 H 16 0 7 . Weiße, geruchl., seidigglänz. Nadeln v. bitterem Geschmack, 1. in 8 kalten u. 1 siedenden Aq., in 16 A. zu neutralen Lsgen; A. wird im Körper in Glukose u. Hydrochinon gespalten. Anw. med. : inn. wie Fol. Uvae-ursi Ü3| b. Blasenkatarrh

Areca catechu

u. als Diuretieum bei Nierenleiden; Dos. 1—2 g; s. Arctostaphylos uva-ursi. Arbutus uva-ursi: Arctostaphylos uvaursi*. Archangelica officinalis: Angelica archangelica*. Archegoniatae: bot. s. Embryophyta asiphonogama. Archegonium: bot. Mehrzelliger Behälter, der die weiblichen Geschlechtszellen, die Eizellen, einschließt, ζ. B. bei Moosen, Farnen. Archimedisches Gesetz: (A. Prinzip). Der Auftrieb (oder scheinbare Gewichtsverlust) eines in eine Flüssigkeit eingetauchten Körpers ist gleich dem Gewicht eines gleich großen Volumens der Fl. Arctium-Arten: Fam. Compositae, Klette. A. lappa (Lappa major), A. minus (Lappa minor) u. A. tomentosi!m (Lappa tomentosa) (Europa, Nordasien, Nordamerika). Stpfln. v. Radix Bardanae © : Klettenwurzel. Best. : Inulin (A. Lappa 45%, A. tomentosum bis 27%, A. minus bis 19%), ferner Säuren, Phytosterin, Gerbstoffe, Zucker u. a. in A. lappa, ferner etwas äth. öl. Asche max. 6%. Anw. volkst. : als Blutreinigungsmittel; äuß. in Form eines öligen Auszugs (Klettenwurzelöl) als Haarwuchsmittel. HOM : Arctium Lappa, die frische, von einjährigen Pflanzen gesammelte Wurzel der drei obigen Arten. Arctostaphylos uva-ursi: (Arbutus uva-ursi) Fam. Ericaceae, Bärentraube, Achelkraut (Heide- u. Gebirgsgegenden des nördlichen Europas, Asiens, Amerikas). Stpfl. v. Folia Uvae Ursi DAI: Bärentraubenblätter, Achelblätter. Best. : Arbutin (5—11%), Methylarbutin, Ericolin, Säuren, äth. öl, Gerbstoff (bis 15%). Asche max. 4%. Anw. med.: bei Cystitis. Wirksam jedoch nur in alkalischem (ammoniakalischem) Harn, nicht bei akutem Blasenkatarrh! Wirkung beruht auf der Spaltung des Arbutins in Glukose u. Hydrochinon. Harn färbt sich olivengrün bis braun. HOM: Uva Ursi, die frischen Blätter. Areca catechu: Fam. Palmae, Betelnußpalme (Tropisches Asien). Stpfl. v. Semen Arecae JU| (fälschl. Nuces Arecae): Arekasamen, Arekanuß, Betelnuß.

Arrea in, Arecaidin

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Argentum c y a n a t u m

in Säuren, a m L i c h t schwarz werdend. 2. Schwefelwasserstoff fällt aus den Lösgen schwarzes Ag 2 S, uni. in verd. Säuren. 3. Zink, Eisen, K u p f e r , Quecksilber fällen aus Silbersalzlösungen feinverteiltes schwarzes metall. Silber, uni. in Salzsäure. 4. Alle Silberverbdgen (mit Ausnahme des J o d i d s und Sulfids) sind in überschüssigem N H 3 11. zu komAreeain, Arecaidin: Alkaloide aus den plexen Verbindungen. H O M : ArgenSamen von Areca catechu*. tum, molekulares metallisches Silber, Arecolinum: Alkaloid aus d e m Samen das durch Umsetzen von Silbersalzen von Areca catechu*. Arecolinum hydro- mit Zink erhalten wird. bromicum DAI: Arekolinhydrobromid, Argentum aceticum: Silberacetat, EsC 8 H 1 3 N 0 2 · H B r . Mol. 236,04. Weiße Kr.Nadeln; F . 170° bis 171°; 11. in Aq. u. sigsaures Silber, CH 3 COOAg. Weißes od. Α., wl. in Ae. u. Chlf. Anw. med. : als grauweißes Pv., 1. in heißem Aq. Anw. : Anthelminticum, Dos. 0,004—0,006 g ; wie Silbernitrat. äuß. : als Mioticum. Argentum Chloratum: Chlorsilber, SilArekanuQ, Arekasamen: Semen Are- berchlorid, AgCl. Weiß, bis grauweißes Pv., 1. in Ammoniak u. Kaliumzyanidlsg. cae i§ÄJ, s. Areca catechu. Arekolinhydrobromid ®g: Arecolinum Anw. med. : inn. b. Neurose, Chorea, Epilepsie, Keuchhusten. Dos. 0,02 g bis hydrobromicum BÄ8|*. 0,05 g; auch zu s u b k u t a n e n I n j e k t i o n e n Arenaria rubra: Spergularia r u b r a * . b. Tabes ; techn. : z. Versilberung. Argentan: Neusilber; L e g i e r u n g aus Argentum citricum: Silberzitrat, ZiK u p f e r , Nickel, Zink (Alpaka: versiltronensaures Silber, I t r o l (WZ), bertes Neusilber). Argentum: Ag, Silber. A t G . 107,88, C,H 4 (OH)(COOAg) 3 . D. 10,6, Schmp. 961°, Sdp. 1980°; einwertig. Seit ältesten Zeiten b e k a n n t . Mol. 512,63. D a r s t . : Durch E i n t r a g e n Weißes, glänzendes, weiches Metall, einer Silbcrnitratlsg. i n eine Lsg. v. sehr d e h n b a r ; 1. in Salpetersäure u. Zitronensäure u. N a t r i u m b i k a r b o n a t . konz. Schwfs. ; schwärzt sich an d. Weiß. Pv., swl. in Aq. Anw. med. : als L u f t durch Bildung v. Silbersulfid. Wundantisepticum, auch gegen GonorVork. N a t . : gediegen in großen, kr. rhöe (Lsgen 1 :5000 bis 1 : 10000). Stücken, gebunden als Silbersulfid Ag„S, Argentum colloidale Wl'· Kolloides Silim Silberglanz, Silberkupfererz, R o t - ber, Collargol (WZ); fein verteiltes Silber güldigerz u. Bleiglanz. Darst. : Versch. m. Eiweißstoffen als Schutzkolloiden; Verfahren [Röstverfahren, Amalgama- Gehalt an Ag ca. 70%. Blauschwarze od. tionsverfahren, E x t r a k t i o n s v e r f a h r e n grünl. B l ä t t c h e n ; 1. in Aq.; wird durch (Bleiarbeit)]. F ü r Laborzwecke gewinnt Säuren od. Salze aus d. Lsg. gefällt; zur m a n reines Silber aus Werksilber (Mün- wäß. Lsg. streut m a n das koll. Silber zen, Bruchsilber usw.), d u r c h Lösen des auf d. kalte Aq. auf (wie Argent, prot.). Werksilbers in Schwfs. u. Fällen der Anw. med. : inn. u. äuß. als starkes Lösg. m i t K u p f e r od. Eisen, od. m a n löst Antisepticum, zur W u n d b e h a n d l u n g b. mit Soda sorgfältig gereinigtes Werk- Sepsis, Erysipel, Pneumonie, Typhus, silber in Salpetersäure, filtriert durch Magengeschwüren; inn. 0,00—0,2 g in Glaswolle u. fällt m i t HCl od. Kochsalz- 1% iger Lsg. ; zur intravenösen I n j e k t i o n Isg. d. Silber als Chlorsilber aus. Das meist in ','•·—l%iger Lsg., diese m u ß getrocknete Chlorsilber wird mit Soda unbedingt frisch bereitet u. filtriert, ausgeschmolzen. möglichst auch zentrifugiert werden, da sonst Emboliegefahr besteht. Nachweis von. Silberverbindungen: 1. HCl oder Chloride fällen weißes, käsiArgentum c y a n a t u m : Silbercyanid, ges AgCl, löslich in Ammoniak, unlösl. Cyansilber, AgCN. Weißes Pv., uni. in

Beat.: Arekolin, Arekain, Arekaidin u. andere Alkaloide, 14—18% F e t t , Gerbsäure, Cholin, Zucker. Gesamtalkaloidgehalt ¡Ml mind. 0 , 4 % . Asche m a x . 2,5%. Anw. m e d . : als A n t h e l m i n t i c u m , besonders vet. D i e n t z u s a m m e n m i t Betelblatt u. K a l k als Genußmittel. (Näheres s. Piper betle.)

Argentum filum

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Aq., 1. in siedender HCl. Anw. med.: als Antisyphiliticum; MD. 0,015 g; MTD. 0,06 g. Argentum filum: Silberdraht, 0 0,18 bis 1,9 mm. Argentum fluoratum: Silberfluorid, Fluorsilber, A g F · H 2 0 . Gelbbraune Kr. Anw. med.: als Antisepticum. Argentum foliatum g l : Blattsilber. Zum Versilbern v. Pillen. Argentum jodatum: Silberjodid, Jodsilber, AgJ. Gelbes, schweres, am. Pv., Antisyphiliticum. Argentum lacticum: Silberlactat, Milchsaures Silber, AgC3H503.H20. Weißes bis gelbl., kr. Pv., 1. in Aq. Als Antisepticum. Argentum nitricum gAp: Silbernitrat, Salpetersaures Silber, Silber-Salpeter, Höllenstein, Lapis infernalis, AgN0 3 . Mol. 169,89; D. 4,34; F. 198°; Gehalt 99,7—99,9% AgNOj. Farbl., durchsichtige, tafelförmige Kr. (A. nitr. Crist.) od. in Stäbchen gegossen (A. nitr. fusum), 1. in 0,5 Aq. u. 40 A. Anw. med.: als Antisepticum, Causticum; inn. in Lsg. u. Pillen b. Ulcus ventriculi, Darmkrankheiten, Tabes (Pillen m. Bolus anstoßen!); Dos.0,005—0,03g; MD. 0,03g; MTD. 0 , 1 g ; äuß. als Ätzmittel b. schlechtheilenden Wunden, Geschwüren, Warzen, in 0,5% iger Lsg. b. Gonorrhöe, in l % i g e r Lsg. prophylaktisch gegen Augen-Blennorrhoe der Neugeborenen ; techn. : zur galvanischen Versilberung. (Entfernung v. Argent.-nitr. Flecken auf der Haut m. Sublimatlsg., Vorsicht!) HOM: Argentum, nitricum. Argentum nitricum cum Kalio nitrico |Bg: Salpeterhaltiges Silbernitrat, Lapis infernalis mitigatus. Darst. : Durch Zusammenschmelzen von 1 Silbernitrat + 2 Kaliumnitrat. Gehalt 32,3—33,3% AgNOg. Weiße oder grauweiße Stäbchen. Anw. med. : wie Argentum nitricum, aber milder wirkend. Argentum oxydatum: Silberoxyd, Ag 2 0. Schweres, bräunlichschwarzes Pv., uni. in Aq. u. Α., 11. in Salpetersäure. (Vorsicht vor dem Zusammenbringen m. oxy-

Aristolochia-Arten dierbaren u. entzündlichen Substanzen u. Ammoniak: Explosion!) Anw. med.: inn. b. Syphilis, Epilepsie, Dysenterie; MD. 0,015 g; MTD. 0,05 g. Argentum proteinicum Dp: Albumosesilber, Protargol (WZ). Feines, gelbes bis braunes Pv., Gehalt mind. 8% Ag, 11. in Aq., uni. in A. u. Ae. Lsg. leicht zersetzlich, daher nicht vorrätig halten. Lsg. stets kalt herstellen (Pv. auf d. Aq. aufstreuen u. untersinken lassen); wird durch Eiweiß u. Kochsalz nicht gefällt. Anw. med. : gegen Gonorrhöe (Lsg. 0,25 bis 2%, prophylaktisch 20%), ferner zum Aufstreuen auf Wunden, Ekzemen oder in Salben, auch b. Nasen- u. Rachenkatarrhen u. Heuschnupfen. Größte Tiefenwirkung, ohne zu ätzen. Protargolflecken: s.Tabelle „Arzneifleckenentfernung". Argentum vivum: Quecksilber. Argilla alba: Bolus alba 0A|. Argilla rubra: Bolus rubra, s. Aluminiumsilikate. Arginase: Eine Desaminase, ein f ü r den Stoffwechsel wichtiges Ferment (haupts. in Leber, Nieren, Thymus). Argon: Ar, Edelgas. AtG. 39,94; Sdp. —186°; 1. in 25 Aq. I n der Luft zu 1,2% enthalten, auch in Mineralwässern. Argyrie: Graue Verfärbung der H a u t u. mancher inn. Organe durch Ablagerung von Silbersulfid bei langer Darreichung von Silberpräparaten. Arhythmie: Arhythmie, Unregelmäßigkeit der Herztätigkeit. Arillus: bot. Samenmantel, fleischige Wucherung des Samenanlagestieles (Funiculus) nach der Bîfruchtung; z.B. bei Taxus baccata, Myristica fragrans. Arillus Myristicae: Macis s. Myristica fragrans. Aristamid (WZ): s. Sulfonamide. Aristo! (WZ): Thymolum bijodatum ©*· Aristolochia-Arten: Fam. Aristolochiaceae. Aristolochia Clematitis: Osterluzei, Biberwurzel (Europa). Stpfl. v. Radix (Rhizoma) Aristolochiae vulgaris (RhizomaClematitidis): Osterluzeiwurzel, Biberwurzel. Best.: Aristolochiasäure, äth. öl, Harze, Zucker, Stärke, Clematitin (Bitterstoff). Herba Aristolochiae: Osterluzeikraut. Best. : wie Rad. Arist. Anw.

Armoracia r u s t i c a n a volkst. : ala Wundheilmittel. HOM: Aristolochia Clemilitis, das frische, blühende K r a u t . H O M : Aristolochia rotunda, der getrocknete Wurzelstock von Aristolochia r o t u n d a (Siidl. E u r o p a ) . Aristolochia serpentaria: ( N o r d a i m r i k a). Stpfl. y. Radix Serpentariae virginianae: Virginische Schlangenwurzel. Best. : äth. öl, Bitterstoff, Aristolochin. Anw. volkst.: als Stimulans. H O M : Serpentaria, die getrocknete Wurzel. Armoracia rusticana (Cochlearia armoracia, A. lapathifolia, N a s t u r t i u m armoracia): F a m . Cruciferae, Meerrett i c h (Europa, in Deutschland kult. ). Stpfl. v. Radix Armoraciae: Meerrettich, Mährrettich, K r e n . Best. : Glykosid Sinigrin, das mit d. gleichfalls Vorhand. E n z y m Myrosin Allylsenföl liefert, Asparagin, Glutamin, Arginin, Saccharose, R h o d a n v e r b i n d u n g e n , organ. Schwefelverbindungen, reich an V i t a m i n C. Anw. volkst. : als Diureticum, bei Gallensteinkolik, Magenbeschwerden, Blähungen, H u s t e n usw. ; äußerl. : frisch zerrieben als Breiumschlag bei Neuralgien, Ischias, B r u s t k r a m p f , O h n m a c h t , Rheum a t i s m u s . H O M : Armoracia, d. frische, Wurzelstock. Oleum Armoraciae: Meerr e t t i c h ö l ; das aus den Wurzeln d u r c h Dsst. gewonn. äth. Öl. Best. : Allylsenföl, Phenyläthylsenföl. Anw. : wie R a d . Armoraciae. Armpalisaden: bot.'Palisadenzellen mit einspringenden Membranfalten, z. B. im B l a t t von Adonis vernalis*. ARNDT-SCHULZscli;s Gesetz: (Biologisches Grundgesetz) Schwache Reize fachen die Lebenstätigkeit an, m i t t e l starke fördern sie, starke h e m m e n sie u n d stärkste heben sie auf (ARNDT, Psychiater, Greifswald; SCHULZ, HUGO, Pharmakologe, Greifswald). Arnica m o n t a n a : F a m . Compositae, Arnika, Wohlverleih, Barg Wohlverleih, J o h a n n i s b l u m e (West- u. Mitteleuropa). Stpfl. v. Flores Arnicae |DA|: A r n i k a b l ü ten, Fallkrautblüten, ' E n g e l b l u m e n , Wohl Verleihblüten. Best. : Arnicin (Bitterstoff, soll n a c h neueren Angab, nicht enth. sein), Arnidendiol (Polyterpenalkohol), Phytosterine, F e t t s ä u r e n , Lutein, Luteinester, Gallussäure, Harz, F e t t . Asehe max. 9 % . Anw. m e d . : als

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Arrowroot, Afrikanisches

E x p e c t o r a n s u. E x c i t a n s bei F i e b e r , Pneumonie, Furunkulose, Blutergüssen sowie b. Herzschwäche, Arteriosklerose, Bronchialasthma, als A n a l e p t i c u m ; äußerl. zu Umschlägen bei Quetschungen, Blutergjissen ( g g : T i n c t u r a Arnicae). Rhizoma Arnicae (Radix Arnicae): Arn i k a wurzel. B e s t . : Arnicin (?), ä t h . ö l , Harz, Gerbstoff, G u m m i , Säuren. Anw. volkst. : bei Durchfall, als W u n d - u. Fiebermittel, bei Magenleiden. H O M : Arnica, der getrocknete u n d gepulverte Wurzelstock mit a n h ä n g e n d e n Wurzeln. H O M : Arnica ad usum externum, die frische, blühende Pflanze. Arnikablüten g l : Flores Arnicae DAB), s. Arnica m o n t a n a . Arnikatinktur i g : T i n c t u r a Arnicae H*. ARNOLDsche Base: T e t r a m e t h y l b a s e , Tetramethyldiaminodiplienylmethan, dient z u m Nachweis von Ozon (Violettfärbung). Aroin: (Aronin, Aroidin) flüchtiges Alkaloid aus A r u m m a e u l a t u m * . Aromatische Kohlenwasserstoffe: Cyelische Kohlenwasserstoffe, s. Kohlenwasserstoffe. Aromatische Verbindungen: (Carbocyclische Verbindungen) Cyklische Kohlenwasserstoffe, s. Kohlenwasserstoffe. Aromatische Wässer: Aquae aromaticae jgg. Aronknollen: Rhizotna Ari, s. A r u m maeulatum. Aronstab, Gefleckter: A r u m maeulatum*. Aronwurzel: Rhizoma Ari, s. Arum maeulatum. Arquebusade, Weiße: Aqua vulneraría spirituosa: spirituöser Auszug aus Werm u t , Rosmarinblättern, R a u t e n b l ä t t e r n , Lavendelblüten, Pfefferminzblättern, Salbeiblättern, bzw. Mischg. d. entsprech. äth. öle, je 0,5 m i t 375 Spirit, u. 625 Aq. dest. Anw. : als Wundwasser. A r r a k : Branntwein aus vergorenem Reis oder vergorenem P a l m e n s a f t . Arrowroot, Afrikanisches: A m y l u m Cannae*. Α., Bahia-: A m y l u m Manihot*. Α., Brasilianisches: Amylum B a t a t a e u. A m y l u m Manihot*. Α., Neu-Siidwales-: Amylum Cannae*. Α., Ostindisches: A m y l u m Curcumae*. Α., Queensland-:

Araanilsäure

Arsenum

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Amylum Cannae*. Α., Westindisches: Ämylum M a r a n t a e * .

t e c h n . : z. Härtung v. Blei. H O M :

Arse-

num metallicum. Nachweis von Arsen und Arsenverbinarsanilicum*.

Arsanilsäure: Acidum Arsazetin ( W Z ) : Natrium acetylarsanilicum |M|*. Arsen-Gegengift: Antid. Arsenici © * . Arsenicum album HOM: Acid, arsenicosum*. Arsenige Säure I g : Acid. arsenicosum p g * . Arsenigsäureanhydrid: Acidum arsenicoaum [Dpi*. Arsenikbutter: Arsenum c h l o r a t u m * . Arsenikpillen m : Pilulae asiaticae*. Arsenjodür: Arsenum j o d a t u m © * . Arsenik, Gelber: Arsenum sulfuratum f l a v u m © * . Α., Roter: Arsenum sulfur a t u m r u b r u m * . Α., Schwarzer: Arsen u m * . Α.,-Weißer: Acid, arsenicosum

dungen: 1. MARSHsche Arsenprobe i m MARSHschen Apparat. Aus der As-haltigen F l . wird mit Hilfe von Zink + H 2 S 0 4 in einer WoULFFschen Flasche (s. Abb. j Arsenwasserstoff frei gemacht, dieser durch ein mit Kalziumchlorid gefülltes U - R o h r geleitet, um ihn vom Wasserdampf zu befreien, darauf durch eine schwer schmelzbare Glasröhre, die an einer verengten Stelle stark erhitzt wird. Nach dem Passieren dieser erhitzten Stelle schlägt sich das As an der kalten Glaswand als braunschwarzer „ S p i e g e l " nieder. Der Arsenspiegel verflüchtigt sich beim Erhitzen und ist in Natriumhypochloridlösung löslich, im Gegensatz zum tiefschwarzen Antimonspiegel, der unlöslich ist. 2. Probe nach GUTZEIT: Der m*. Arsenobenzol: C e H 5 A s = A s C e H 5 . F a r b l . im MARSHschen Apparat erzeugte ArsenK r . , 1. i. Benzol, Chlf., Schwefelkohlen- wasserstoff wird auf einen mit konz. stoff; wl. i. Α., uni. i. Aq. u. Ae., s. Sal- Silbernitratlösung getränkten Filtriervarsan. papierstreifen geleitet. Die Gegenwart von As zeigt sich durch Gelbfärbung, bei Arsensäure: A c i d u m arsenicicum*. Arsentrichlorid: Arsenum c h l o r a t u m * . Arsentrijodid: Arsenum jodatum © *. Trichterrohr Arsentrioxyd: Arsenige Säuro, A c i d u m Π7 Woulffiche Flasche Wasserstfarsenicosum DAj*. \ r / L L , I ' \ / schwer jcnme/zoares Arsentrisulfid: Arsenum s u l f u r a t u m / # Glasrohr^ flavum ® * . X t

Arsenum: Arsen, Schwarzer Arsenik, Arsenum metallicum, As; A t G . 7 4 , 9 1 , D. 5,73, verdampft b. 450° ohne zu schmelzen; I I I - u. Vwertig. Graue, metallähnl., glänz., spröde Massen; uni. in Aq., HCl u. verd. Schwfs. ; 1. in Salpetersäure u. konz. Schwfs.; Dampf gelb, v. widerlichem, knoblauchähnlichem Geruch. Starkes Gift (s. Antid. Arsenici). B e i plötzl. starker Abkühl g. v. Arsendampf entst. g e l b e s As (D. 1,97). As war bereits im Altertum bekannt. Nat. : gediegen als Scherbenkobalt, Fliegenstein; gebunden als Auripigment (As 2 S 3 ), R e a l g a r (As 2 S 2 ), Arsenkies (FeSAs), Speiskobalt (CoAs 2 ), K o baltglanz, Nickelglanz, Kupfernickel, Arsenblüte, Kobaltlbüte, in den Fahlerzen, in vielen anderen Mineralien u. in Mineralwässern, spurenweise im menschl. u. tier. Organismus. Darst. : Durch Erhitzen v. Arsenkies. Anw.

/

η

S

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ArsenSpiegel W/^

Calciumchlorid

haltige Lösung Zink MARSHSCIIS Arsinprobe. Feuchtigkeitszutritt durch Schwarzfärbung an. 3. Mit Alkalikarbonat u. Alkalizyanid in einem engen Glasröhrchen erhitzt geben As-Verbindgen einen Arsenspiegel. 4. Beim Glühen mit Soda auf K o h l e geben alle As-Verbindungen einen charakterist., knoblauchartigen Geruch. 5. Schwefelwasserstoff fällt aus den mit HCl versetzten Lsgen der arsenigen Säure u. Arsenite sofort, aus denen der Arsensäure u. Arsenate erst n a c h längerem Einleiten gelbes As 2 S 3 , 1. in Alkali- u. Ammoniumsulfid sowie in NH-, uni. in

Arsenum chloratum

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Artemisia-Arten

heißer HCl (Unterschied von dem gleich- Gas, außerordentl. giftig, bei —54,8° falls gelben Zink- und Kadmiumsulfid). flüssig werdend, bei —113,5° erstarrend. Arsenum Chloratum: A r s e n t r i c h l o r i d , ASH3 bildet sieb auch durch Einw. Arsenikbutter, ASC13. Gelbl., rauch. Fl.; v. Schimmelpilzen (Pénicillium brevisehr g if tig! Anw. med. : äuß. alsÄtzmittel. caule) auf arsen- u. kohlehydrathaltige Arsenum Citrinum: Arsenum sulfura- Stoffe (verkleisterte alte Tapeten u. Anstriche). tum flaviim @ * . Arsfenamina: Syn. f. Salvarsan in Arsenum jodatum © : A r s e n t r i j o d i d , Arsenjodür, AsJ 3 . Mol. 455,67; F. 146°. d. amerik., franz., span. u. brasilian. IJraunrote Kr., Arsengehalt 16,45%, 1. in Pharmakopoe. Arsin: AsH3, Arsenwasserstoff*. 3,5 Aq. u. 10 A. Anw. med. : inn. b. BrustArsine: Verbindungen des Arsenwaskrebs, Lepra, Impetigo, syphilitischen Hautausschlägen. MD. 0,025 g; MTD. serstoffes, b. denen ein od. mehrere Η-Atome durch Alkylgruppen ersetzt 0,04 g. HOM : Arsenum jodatum. sind, z. B. (CH3)3-As-Trimethylarsin. DiArsenum sulfuratum flavum © : (Armethylarsinderivate sind d. Kakodylsenum citrinum) Gelbes Schwefelarsen, verbindgen (vgl. Kakodyl); mit HaloGelber Arsenik, Arsentrisulfid, Oper- genalkylen vereinig, sich d. tertiären ment, Auripigment, As2S3. Mol. 246,1. Arsine zu quartäfen ArseniumverbinGelbes, am. Pv., uni. in Aq. u. HCl, 1. dungen. in Alkalien, Alkalikarbonaten u. AlkaliArteficialis: Künstl. hergestellt. sulfiden. Anw. med.: äuß. als Ätzmittel; Artemisia-Arteif: Fam. Compositae. techn.: als Enthaarungsmittel i. d. Gerberei. HOM: Auripigmentum, Arsen- A. abrotanum: Eberraute, Aberraute trisulfid. A. sulfuratum rubrum: Rotes (Vorderasien, Südeuropa bis Spanien). Schwefelarsen, Roter Arsenik, Realgar, Stpfl. v. Herba Abrotani: EberrautenAS2S2. Rote am. Massen. Anw. techn.: kraut, Aberrautenkraut. Best. : Abrotin, als Malerfarbe u. in d. Feuerwerkerei. Bitterstoff, äth. öl. Anw. volkst. : als Aromaticum, als Wurmmittel. HOM: Arsenvergiftung: Symptome: Oft erst Abrotanum, die frischen Blätter. A. abnach mehreren Stunden: Kratzen oder sinthium: Wermut, Alsem, Allsei, BitteBrennen im Halse, anhaltend. Erbre- rer Beifuß, Absinth (südl. u. mittl. Euchen, Durst, choleraartige, reiswasser- ropa, Westasien, Nordamerika). Stpfl. ähnl. Durchfälle, schmerzhafte Muskel - v. Herba Absinthii M· Wermut, EitzZuckungen, Krämpfe, Anurie; Delirien, kraut. Best. : Äth. öl (0,5% ), d. BitterExitus infolge Atemlähmung. Chron: stoffe Absinthin, Anabsinthin u. a., allgemeine Schwäche, starke Ermüdbar- Gerbstoff. Asche max. 10%. Anw. med. : keit, Magen- u. Darmstörungen, Verhor- als Stomachicum u. Tonicum sowie als nung der Handflächen u. Fußsohlen- Emmenagogum u. Anthelminticum ( PAS : Dunkelfärbung d. Haut (Melanose). Tinctura Absinthii, Extractum AbNachweis in Leichenteilen noch nach sinthii). Mißbrauch (Wermutlikör) kann Monaten möglich (Arsenspiegel, MARSH- zu Krämpf en führen. HOM: Absinthium, scher Apparat). Gegenmittel: Magenspü- die frischen jungen Blätter u. Blüten. lung, Brechmittel (Apomorphin), Milch, Oleum Absinthii i g ) : W e r m u t ö l , d a s ä t h . Antid. Arsenici: Lsg. v. Ferrosulfat öl v. A. absinthium: Dickliche, meist wird mit Magnesia usta versetzt u. alle dunkelgrüne, auch blaue oder braune Fl., 10 Minuten 1—2 Eßl. eingegeben; ferner D. 0,895—0,950. Best. : Thujol, Thujon, Eiweiß, Milch, Schleim, Kohle. Dos. let. Phellandren, Azulen. Oleum Absinthii infür A S J O J = 0,1—0,2 g, s. Tabelle „Ver- f usum @ : Fettes Wermutöl, ein mit Erdgiftungen u. Gegenmittel". nußöl hergestellter Auszug des Wermut. A. Cina: Wurmkraut (Turkestan). Stpfl. Arsenwasserstoff: Arsin, AsH 3 , ent- v. Flores Cinae DAI: Zitwerblüten (fälschsteht bei der Einw. v. nascierendem lich Zitwersamen, Wurmsamen). Best.: Wasserstoff (Zink u. Schwefelsäure) auf Santonin (mind. 2% ), Artemisin (Bitterlösl. Arsenverbindgen (MARSHsche Pro- toff), Cholin, äth. öl, Harz, Fett. Aschebe) farbloses, knoblauchartig, riech.

Artemisin

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max. 10%. Anw med.: gegen Spulwürmer, Dos. 0,5—1 g je nach Alter an zwei aufeinanderfolgenden Tagen morgens nüchtern, danach Rizinusöl, vgl. Santoninum. H O M : Gina, die getrockneten, kurz vor dem Aufblühen gesammelten Blütenköpfchen. A . dracunculus: Estragon (heim. Orient, Süd- u. Osteuropa). Stpfl. v. Herba Dracunculi: Estragon. Best. : äth. ö l , Bitterstoff, Gerbstoff. Anw. : als Küchengewürz. A . vulgaris: Beifuß (Mitteleuropa, Balkan, Italien), stpfl. v. Herba Artemisiae Beifußkraut, Gänsekraut. Beat.: äth. ö l , Bitterstoff, Gerbstoff. Asche max. 9%. Anw.: als Aromaticum u. Amarum; als Gewürz. R a d i x Artemisiae: Beifußwurzel. Best. : äth. ö l , Inulin, Harz. Anw. volkst. : als Tonicum u. Antepilepticum. H O M : Artemisia vulgaris, der frische, im November gesammelte Wurzelstock. Artemisin: Bitterstoff aus den Blüten von Artemisia cina*. Arthritis: Gelenkentzündung. A . rheumatica: Gelenkrheumatismus. A . urica: Gicht. A r u m maculatum: Fam. Araceae, Gefleckter Aronstab (Mittel- u. Südeuropa). Stpfl. v. R h i z o m a A r i (Rhizoma Aronis, Tubera Ari): Aronknollen, Aronwurzel, Zehrwurzel. Best. : Aroin, Saponin, 70% Stärke, Bassorin, fett, ö l , ein Alkaloid. Anw. volkst. : als Stomachicum u. Tonicum. H O M : Arum, maculatum, der frische, vor der Entwicklung der Blätter gesammelte Wurzelstock. Aryie: Bezeichnung für einwertige aromatische Kohlen Wasserstoff radikale, ζ Β. ist Phenyl C e H s das einwert. Radikal des Benzols. Arzneistäbchen |Süj|: Bacilli, Cereoli, Styli caustici, Anthrophore, s Arzneiformen. Arzneibuch: Pharmakopoe, das amtliche Vorschriftenbuch f. d. Zubereitung, Beschaffenheit, Prüfung u. Aufbewahrung einer bestimmten Auswahl v. Arzneimitteln, den sog. „offizineilen Mitteln". I n Deutschland zur Zsit gültig „ D e u t sches A r z n e i b u c h 6. A u s g a b e " , abgek. „ D A B . 6", seit 1. Januar 1927 mit

Arzneibuch

Nachträgen (1931, 1934 u. 1939, Neudruck 1948). Geschichtliches: Altägyptische Vorschriftensammlungen sind bereits aus dem Jahre 1600 v. Chr. (Papyrus Ebers) u. aus dem Jahre 1350 v. Chr. (Berliner medizinischer Papyrus Brugsch major) erhalten. Zwischen dem 6. u. 10. Jahrhundert entstanden zahlreiche Rezeptsammlungen, die „ A n t i d o t a r i e n " , so das „Antidotarium magnum" u. „ A . parvum" des NIKOLAUS um 1100. Das erste Arzneibuch mit gesetzlicher Kraft war das Ricettario Florentin o für d. Stadt Florenz (1493). I n Deutschland gaben zunächst einzelne große Städte amtliche Vorschriftenbücher heraus, vor allem Nürnberg, das im Jahre 1546 das berühmte Dispensatorium des VALERIUS CORDUS herausgab, das 417 Vorschriften v. galenischen Arzneimischungen in 45 verschd. Zubereitungen enthielt. Die erste Landespharmakopoe war das im Jahre 169S erschienene „Dispensatorium Brandenburgieum seu norma jux ta quam in provineiis Marchionatus Brandenburgici, medicamenta officinis familiaria dispensanda ac praeparanda sunt", das ca. 1000 Mittel enthielt. I m Laufe des 18. Jahrhunderts gaben auch die anderen deutschen I,ander eigene Pharmakopoen heraus. Die erste reichsdeutsche Ph. erschien 1872 in lateinischer Sprache (Pharmacopoea germanica), die nun an Stelle der bisherigen Landespharmakopoe trat. Sie enthielt 900 Arzneimittel. Von der 3. Ausgabe (1890) ab erschien die Ph. germ, in deutscher Sprache, nunmehr als „Arzneibuch für das Deutsche Reich" u. wurde v. einer beim Reichsgesundheitsamt in Berlin eingesetzten „Ständigen Kommission zur Bearbeitung des Deutschen Arzneibuchs", die aus Apothekern, Ärzten u. Tierärzten bestand, bearbeitet. Zu d. Arzneibüchern erschienen Kommentare, so von MOHR, BUCHNER, HAGER, SCHLICKUM, zuletzt v. ANSELMINO u. GILG; ferner Ergänzungsbücher, seit 1890 im Auftrage des Deutschen Apotheker-Vereins herausgegeben, die solche Arzneimittel umfaßten, die im Deutschen Arzneibuch nicht enthalten waren, trotzdem aber v. Wichtigkeit erschienen bzw. in den Apotheken viel gebraucht

Arzneifieckenentfernung

6l

Arzneiformen

ben werden (Deckolkapseln, Caps. wurden. Die Ergänzungsbücher passen Operculatae) od. aus einer eiförmigen sich in der Art der Darst. dem ArzneiKapsel m. Öffnung z u m Füllen, die buch an, sind aber nicht amtlich. Zuletzt nach der Füllung mit einem Tropfen erschien die6. Ausgabe (Erg.-B. 6) 1941, Gelatine verschlossen wird. herausgegeb. v. d. „Deutschen Apo5. Keratin-Kapseln, dünndarmlösl. K a p thekerschaft". seln (Caps, keratinosae), verwendet H o m ö o p a t h i s c h e A. wurden nach f. Arzneistoffe, die nicht im Magen, HAHNEMANN mehrere herausgegeben, so sondern erst im D ü n n d a r m zur Wirvon BTJCHNER, CASPARI-MARGGRAF, k u n g gelangen sollen. GRUNER, DEVENTER, HAGER, HARTMANN,

SCHWABE u . v o m D e u t s c h e n Cerata: Zerate, Wachssalben. Eine Apotheker-Verein. A m 1. 1. 1934 wurde Arzneizubereitung, die zwischen Salbe das „Homöopathische Arzneibuch" n. Pflaster steht, meist aus Wachs, Wal(2. A u f l . ) v o n WILLMAR SCHWABE r a t , Zeresin, in Tafeln od. Stangen, die (früher „ P h a r m a c o p o e a homoeopathica b. Zimmertemperatur fest u. b. gelinpolyglotta") in allen deutschen Ländern dem E r w ä r m e n fl. werden. K a u m noch gesetzlich in K r a f t gesetzt, wodurch gebräuchlich, s. Unguenta. eine einheitliche Grundlage zur Herst, Chartae: Chartae medicamentosae, arzder hom. Arzneimittel geschaffen wurde. Jedoch ist dieses Homöopath. A. nicht neiliche Papiere. Papier- od. Gewebestücke, die mit einer Arzneizubereitung amtlich bearbeitet wie das DAB. 6. Arzneifleckenentfernung: s. Tabelle X. g e t r ä n k t od. überzogen sind, z. B. Charta n i t r a t a = Salpeterpapier, Ch. sinapisata = Senfpapier, Ch. resinosa Arzneiformen. Bacilli: Bac. medicati, Arzneistäbchen, = Gichtpapier.

Styli medicati, Wundstäbchen, Cereoli, Anthrophore, Ätzstifte, Styli caustici, Bougies. Arzneizubereitungen in Stäbchenform, entweder zur E i n f ü h r u n g in den Körper (meist Scheide od. Harnröhre) aus K a k a o b u t t e r , Wachs, Lanolin, Gelatine oder als Ätzstifte aus gegossenem K u p f e r s u l f a t , Alaun od. Silbernitrat. A n t h r o p h o r e bestehen aus einer Metallspirale, die mit K a u t s c h u k überzogen u. d a n n m i t Gelatine, die das Arzneimittel e n t h ä l t , Übergossen ist. Boli: Große Pillen (Bissen) f ü r Tiere; Gewicht ca. 2—20 g. Capsulae: Kapseln. Hüllen aus Papier, Gelatine oder Stärkemehl zur A u f n a h m e abgeteilter Arzneistoffe, bes. abgeteilter Pulver. Man verwendet hierzu: 1. Papierkapseln (Chartae) f ü r einfache Pv. 2. Wachskapseln (Chartae ceratae) f ü r hygr. P v . 3. Stärkemehlkapseln, Oblaten (Capsulae amylaceae) f ü r schlecht schmeckende Pv. 4. Gelatinekapseln (Caps, gelatinosae) f ü r Pv., Fl. (z. B. Lebertran, Rizinusöl), E x t r a k t e . Sie bestehen entweder aus 2 Teilen, die übereinander gescho-

Collemplastra: Kautschukpflaster, gestrichenes Pflaster. Condita, Confectiones: Arzneikonfekt, m i t Zucker überzogene (kandierte) Arzneistoffe, z. B. Confectio Cinae (Wurmsamen), Conf. Zingiberis (kandierter Ingwer). Decocta: Abkochungen. Die Droge wird m i t k a l t e m Aq. angesetzt, die vorgeschriebene Zeit (meist Vi· Stunde) gekocht u. d a n n w a r m abgepreßt (s. I n fusa). „ D e c o c t u m " Althaeae u. „Decoct u m " Sem. Lini sind keine Dekokte, sondern Mazerationen. Dialysata: Mit Hilfe der Dialyse* hergestellte Pflanzenauszüge. Elaeosacchara: öizucker. Verreibungen v. äth. ö l e n od. aromatischen Drogen m i t gepulvertem Zucker i m Verh. 1:50, z . B . Elaeosaccharum Aurantior u m (Orangenölzucker), El. Vanillae (Vanillezucker). Electuaria: Latwergen. Brei- od. teigförmige Arzneizubereitungen aus festen (Pv.) od. fl. Stoffen. Zur Aufbewahrung müssen E., u m Schimmel u. Gärung zu vermeiden, mindestens eine Stunde auf dem Wasserbade erwärmt, besser regelrecht sterilisiert werden.

Arzneiformen

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Arzneiformen

ständigkeit einer Emulsion ist ihre Wasserstoffionenkonzentration (p H )*; eine Emulsion muß mind, schwach alkalisch sein, da Säuren u. Salzlösungen (saure Sirupe) die Emulsion zerstören, daher wirken amphotere* Stoffe (Puffer) als Stabilisatoren besonders günstig. Wichtig ist ferner eine gute Homogenisierung der Emulsion, die am besten in Emulsiones: Emulsionen. M i l c h ä h n - einem Homogenisierapparat (s. Abb.) liche Arzneizubereitungen, die Fette, erreicht wird. öle, Harze, Walrat, Wachs, Kampfer Enemata: Klistiere. u. a. wasserunlösliche Stoffe enthalten, Extracta: Extrakte. E i n g e d i c k t e A u s die in Aq. feinst und gleichmäßig in Form von Tröpfchen oder Kügelchen züge aus Pfl.stoffen. J e nach dem Löverteilt (emulgiert) sind, unter Zusatz sungsmittel unterscheidet man : E. aquovon Bindemitteln, wie Gummi arabicum, sa (wäß. Extrakte), E. spirituosa (weinTragant, Eigelb usw. Diese Bindemittel geistige E. ), E. aetherea (äth. E ). Nach nennt man „Emulgatoren" ; da sie gleich- der Konsistenz unterscheidet man: zeitig eine Wiederentmischung der Emul- dünne E. (E. tenuia, wie Honig), sion verhindern sollen, werden sie auch d i c k e E. (E. spissa, lassen sich erkaltet ais „Stabilisatoren" bezeichnet. Den nicht mehr ausgießen), t r o c k e n e E. uni. Bestandteil der Emulsion bezeich- (E. sicca, lassen sich zerreiben).' Emplasira: Pflaster. G r a n d m a s s e

be-

steht aus den Bleisalzen dor öl- u. Fettsäuren, in Tafeln, Stangen, in Schachteln gegossen od. auf Stoff gestrichen. Bei gewöhnlicher Temperatur fest, b. Erwärmen weich od. fl. Wird kaum mehr in Apotheken hergestellt, da durch die fabrikmäßig hergestellten Kautschukpflaster (Collemplastra*) verdrängt.

net man als „Emulgendum". Der Anteil, Extracta fluida: E. liquida, Fluidder die Tröpfchen oder Kügelchen bil- extrakte, fl. Auszüge aus Pfl.teilen, die det, heißt „disperse" oder „offene" oder so hergestellt sind, daß 1 T. Fluidextrakt „innere Phase", die umgebende Flüssig- 1 T. lufttrockener Droge entspricht, s. k e i t „geschlossene" o d e r „äußere Phase" Perkolation. oder „Dispersionsmittel". Der „EmulgaGelatinae: Gallerten, Gelees. M i t T r a tor" ist das verbindende Glied zwischen gant, Gelatine, Carraghenschleim neben disperser Phase und Dispersionsmittel. Glyz. u. Aq. hergestellte halbfeste, durchscheinende Massen. Aus Pfl.stoffen meist durch Einkochen der Kolatur unter Zusatz von Gelatine. Globuli vaginales: Scheidenzäpfchen, Vaginalkugeln, Ovula. E i - od. kugel-

förmig ; Zubereitung wie Suppositorien*.

Granulae: Körner, Kügelcheti aus Zucker od. Milchzucker (hauptsächlich f. hom. Arzneien). Gewicht ca. 0,05 g. Infusa: Aufgüsse. Die Droge wird mit kochendem Aq. Übergossen, 5 Minuten im Wasserbad (Infundierbüchse, s. Abb. ) Homogenisier-Maschine (Gann Apparate- u. Maschinenbaugesellschaft erhitzt ü. n a c h d. E r k a l t e n ausgepreßt (im Gegensatz zum Dekokt*). Stuttgart) M e i s t 1 : 1 0 . Infusa frigida parata: K a l t e

Unter „OW" versteht man eine „öl-inWasser-Emulsion" (z. B. Milch, da die Fette der Milch in wäßriger Lösung verteilt sind), unter „WO" eine ,,Wasser-inöl-Emulsion" (z. B. Butter, da hier die Reste der wäßrigen Milchlsg. im Milchfett verteilt sind). Wichtig für die Be-

Aufgüsse, s. Macerationes. Linctus:

Loochs,

Lecksäfte.

Süß

schmeckende Mixturen v. sirupähnlicher" Konsistenz, die auf die Lippen gestriehen werden; können auch uni. Stoffe in Suspension enthalten. Früher in der Kinderpraxis gebräuchlich.

Arzneiformen

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Iníundierapparat mit Infundierbüchse.

Infundierapparat, Querschnitt.

Linimente: Linimente. Z u m äuß. Gebrauch bestimmte fl., emulsionsartige od. feste, homogene Mischungen, die aus fetten ö l e n , Seifen, F e t t e n od. ähnlichen verseifbaren od. emulgierbaren Stoffen bestehen. Bisweilen auch dadurch hergestellt, daß m a n ein festes F e t t durch Zusatz v. Fl. über die Salbenkonsistenz hinaus v e r d ü n n t . Vielfach aber bezeichnet m a n f l . Einreibungen ü b e r h a u p t m i t „ L i n i m e n t " , ζ. B. eine Auflsg. v. K a m p fer in ö l u. a. E i n festes Liniment ist der Opodeldoc, eine heiß bereitete Auflsg. v. medizinischer Seife in A. unter Zusatz v. K a m p f e r , äth. Ölen u. Ammoniak. Macerationes: Infusa frigida parata, k a l t e Aufgüsse, Ansätze. Werden vom Arzneibuch b. schleimigen Drogen vorgeschrieben, z. B. b. R a d . Althaeae u. Sem. Lini. Die Droge wird m i t kaltem Aq. übergössen u. nach Ά- bis 1 stündigem Stehen durchgeseiht, wobei stärkeres Auspressen zu vermeiden ist.

Arzneiformen Mixturae: Mixturen. Mischungen mehrerer Fl. od. Lsgen. Schüttelmixturen (Mixt, agitandae) enthalten ungelöste (suspendierte) Arzneistoffe u. müssen vor Gebrauch umgeschüttelt werden. Muciiagines: Schleime. Aus schleimigen Pfl.Stoffen durch Lösen, Ausschütteln od. Ausziehen hergestellte dicke Fl. Ovula: s. Globuli vaginales. Pastae: Pasten. Arzneizubereitungen v. d. Konsistenz eines zähen, k n e t b a r e n Teiges; hergestellt durch Mischen v. pulverförmigen Arzneimitteln mit ö l . F e t t , Wachs, Vaselin, Leim, G u m m i u. a. Inn. (z. B. P a s t a Althaeae) u. äuß. (z. B. P a s t a Zinci), s. Unguenta. Pastini: Pastillen, Plätzchen, Täfelchen, Trochisci. Aus den gepulv. Arzneistoffen wird m i t Hilfe v. Füll- u. Bindemitteln (Zucker, G u m m i arabicum, Tragant) eine feuchte Masse gebildet, aus der die Pastillen in der gewünschten F o r m (Tabletten, Täfelchen, Zeltchen) ausgestochen u. getrocknet werden. Oder die Past, werden aus den gepulv. Arzneistoffen ohne Bindemittel komprimiert. Es ist also lediglich ein anderer Ausdruck f. Tabletten. Pilulae: Pillen. Arzneizubereitungen v. kleiner, kugelförmiger od. auch eiförmiger Gestalt u. einem Gewicht v. 0,1 bis 0,2 g. Zu ihrer Herst, werden die Arzneistoffe m i t Bindemitteln zu einer knetbaren Masse angestoßen, die Masse d a n n zu einem Strang geformt u. auf der Pillenmaschine (s. Abb. ) abgeteilt u. gerollt. Die Herst, erfordert Übung u. E r f a h r u n g . Grundbedingung ist die leichte Zerfallbarkeit der P. im Magen od. D a r m . Als Bindemittel werden verwendet : pv. Süßholz, Süßholzsaft, Hefeextrakt, Glyz., Zuckersirup, T r a g a n t , g g schreibt pv. Süßholz, wenn die Masse zu feucht, gereinigten Süßholzsaft, wenn die Masse zu trocken ist, vor. Besser ist eine Mischung v. H e f e e x t r a k t u. getrockneter H e f e (Extr. Faecis u. F a e x med.). E i n gutes Bindemittel ist auch Glukose, da dadurch die Pille nicht zu trocken wird. E n t h ä l t die Pillenmasse Stoffe, die sich mit organ. Stoffen leicht zersetzen (z.B. Silbernitrat, Jodsalze), so werden als Bindemittel weißer Ton (Bolus alba) u. Glyz. benutzt, auch etwas Vaselin od.

Arzneiformen

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Arzneiformen

wasserfreies Wollfett kann hierzu geSolutiones: Auflösungen. Lösungen einommen werden. Bei ätji. ölen, Balsa- nes Stoffes (Solvendum) in einer F l . men, fetten ölen kann man etwas Wachs (Menstruum), meist Aq. dest. zufügen. Wasserlösl. Salze werden mit Species: Teegemische. Mischungen v. Wasser u. Tragant angestoßen (Mi- zerkleinerten od. ganzen Pfl.teilen. schung: Tragant 3,0, Glyz. 15,0, Aq. 2,0). Suppositoria: Stuhlzäpfchen. Walzen-, kegel- oder eiförmige Zubereitungen zur Einführung in den Mastdarm. Grundmasse Kakaobutter, Postonal* u. a. Gewicht meist 2—4 g, Länge ca. 3—4 cm. Werden gegossen od. gepreßt in besonderen Formen. Tabulettae: Tabletten, s. Pastini. Tela medicata: Arzneiliche Verbandstoffe. Mi,t Arzneistoffen getränkte Mullgewebe, z. B . 'Jodoformgaze. Tincturae: Tinkturen. T. sind aus pflanzlichen oder tierischen Stoffen mit Hilfe von Weingeist, Ätherweingeist, Wein, Aceton oder Wasser hergestellte, dünnflüssige, gefärbte Auszüge. Auch weingeistige Lösungen solcher oder andePillenmaschine. rer Arzneistoffe können als Tinkturen Kalium permanganicum mit Bolus u. bezeichnet werden. Tinkturen, die mit wasserfreiem Wollfett (kein Glyz., da einer essigsäurehaltigen F l . hergestellt Explosionsgefahr!). Zum Bestreuen (con- sind, bezeichnet man als Essige. Vielspergere) der P. dienen Lycopodium, fach werden überhaupt dünnflüssige Süßholzpv., auch Talkum, Graphit u. a. Arzneimittel aller Art oder dünnflüssige Bisweilen werden die P. auch überzogen, Lösungen als „Tinkturen" bezeichnet. um die Masse vor der Einwirkung der Die Herstellung der Tinkturen kann Luft zu schützen od. eine langsamere durch Mazeration, Digestion oder PerkoAbsorption im Magen- u. Darmkanal zu lation erfolgen. Das ¡ÜB hat nur das Maveranlassen, ζ. B . lackieren mit alkoho- zerationsverfahren vorgeschrieben, nach lischer Tolubalsamlsg., überziehen mit dem die Arzneistoffe mit der zum AusGelatine, Blattsilber, Blattgold, Keratin ziehen vorgeschriebenen F l . Übergossen (darmlösl.). Dragées sind mit Zucker und in gut- verschlossenen Flaschen überzogene Pillen od. Tabletten, die 10 Tage lang, bei Zimmertemperatur meist nur fabrikmäßig hergestellt wer- und vor direktem Sonnenlicht geschützt, unter wiederholtem Umschütteln stehenden in besonderen Dragierkesseln. Pulveres: Pulver. Gleichmäßige Mi- gelassen werden. Danach wird die F l . schungen v. festen pv. Arzneistoffen. durchgeseiht, der Rückstand ausgepreßt Entweder lose in Schachteln verabfolgt und die Gesamtfl. filtriert. Ätherische od. in einzelne Pv. dosiert. Stark wir- Tinkturen werden nicht ausgepreßt, sonkende Pulver werden stets einzeln in dern unter guter Bedeckung des Filters sofort filtriert. Tinkturen aus fetthalKapseln dosiert, s. Capsulae. tigen Samen, z. B. Semen Strophanthi, Sapones medicati: Arzneiliche Seifen Semen Sabadillae, dürfen nicht zu scharf v. fester, salbenförmiger, fl. od. halbfl. ausgepreßt werden, da sonst zuviel F e t t Beschaffenheit, s. a. Linimenta. in die Tinktur gelangt, das schwer zu Saturationes: Brausemischungen. Kohentfernen ist. Das ¡Üjjj schreibt für jede lensäurehaltige Arzneimischungen, die Tinktur einen bestimmten Mindestdurch Sättigung der Lsg. einer Säure m. Alkoholgehalt (Alkoholzahl) vor. Alkalikarbonat hergestellt werden. Reaktion soll neutral sein. Müssen stets Unguenta: Salben. Zur Herstellung der frisch bereitet u. gut verschlossen werden. Salben werden tierische, pflanzliche und

Arzneiformen

Arzneitaxe

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mineralische F e t t e benutzt, haupts. Adeps suillus, Adeps L a n a e anhydrieus, Lanolin, Eucerin, Vaselin, P a r a f f i n , ferner auch Wachse, Glyzerin, Harze. Man unterscheidet: Reine Fettsalben (die nur aus F e t t bestehen), Pastell (Fett u n d Puder), weiche Pasten (Creme u n d Puder), Cremes (Fett u n d Wasser), die SchUttelmixturen (Puder, Glyzerin, Wasser), die fettfreien Salben, z. B. Unguent u m Glycerini Bp, die aus Weizenstärke, Glyzerin, Wasser, Weingeist u n d Trag a n t hergestellt werden, und schließlich die Wachssalben (Cerata), die aus Wachs, Ceresin u n d ähnlichen Stoffen bestehen u n d denen F e t t zugefügt ist, u m sie geschmeidiger zu machen. Letztere sind bei gewöhnlicher Temperatur fest u n d erweichen auf der H a u t . Z u m Tei! sind die Salben Emulsionen, u n d m a n unterscheidet „Wasser-in-Fett"-Salben, die den WO-Emulsionen entsprechen, und die „Fett-in-Wasser"-Salben, die den OW-Emulsionen entsprechen (s. Emulsionen), u n d schließlich die PseudoEmulsionen (Salben), die auf der H a u t rasch zerfallen, z. B. U n g u e n t u m leniens JjtS, deren kühlende W i r k u n g durch das freiwerdende Wasser bedingt wird. Die Salben dienen verschiedenen Zwecken: zum Schutz u n d zur Abdeckung von W u n d e n und Hautstellen (Decksalben), zur Förderung der Sekretbildung auf W u n d e n sowie zur H e r a n t r a g u n g von Arzneistoffen, entweder zur oberflächlichen Einwirkung auf die H a u t oder zum tiefern Eindringen in die H a u t schichten (Resorptionssalben). J e nach dem Verwendungszweck m u ß daher die Salbengrundlage gewählt werden. Letztere m u ß reizlos und chemisch indifferent sein, sie darf nicht ranzig werden und die H a l t b a r k e i t u n d W i r k u n g der Arzneistoffe nicht beeinträchtigen, sie m u ß geschmeidig sein und durch die H a u t w ä r m e leicht erweicht werden, u n d m u ß schließlich mehr oder weniger gut resorbierbar sein. W i r d eine langsame u n d verzögerte Resorption gewünscht, so eignet sich a m besten Vaseline als Grundlage, die allerdings den Nachteil h a t , die Poren zu verstopfen u n d sich von haarigen H a u t stellen schwer wieder entfernen zu lassen. Gelbe Vaseline eignet sich stets besser H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuc

als weiße Vaseline, da letztere durch noch enthaltene Spuren des Bleichungsmittels mitunter reizend wirkt. Auch Adeps Lanae verzögert die Resorptionswirkung. Leicht resorbierbar sind Lanolin, infolge der Emulgierung, und Eucerin. Wichtig ist auch der ¡p H -Wert der Salben, denn die Salbe soll den physiologischen Säureschutz der H a u t nicht stören; der P n - W e r t einer Salbe liegt am besten bei etwa 3,7. Vaginalkugeln: s. Globuli vaginales. Arzneimittel, Biochemische: s. Biochemie. Arzneimittel, Homöopathische: s. Homöopathie. Arzneistäbchen: Bacilli, s. Arzneiformen. Arzneitaxe: Liste der den Apothekern amtlich vorgeschriebenen Preise f. Arzneimittel, Arbeit f. Zubereitung u. Gefäße. G e s c h i c h t l i c h e s : Arzneitaxen gibt es schon seit Bestehen der Apotheken ü b e r h a u p t . Schon die Medizinalordnung des Kaisers Friedrich I I . vom J a h r e 1240 (s. Apotheke) enthielt eine Preisregelung f ü r Arzneimittel. Die erste deutsche Arzneitaxe ist in der „Medizinalordnung des Kaisers K a r l I V . " (Breslauer H a n d s c h r i f t , ca. 1335—1355) enthalten. Später waren es die einzelnen S t ä d t e , die eigene Arzneitaxen einführten, 1552 Dresden, 1574 B r a n d e n b u r g , 1563 Annaberg, 1584 Bamberg, 1609 F r a n k f u r t a. 0 . 1749 erschien die „Preußische u. Churfürstliche Brandenburgische Medizinaltaxa" (157 Seiten m. 3120 Medikamenten). I n d e r preußischen Arzu e i t a x e vom J a h r e 1898 wurde zum ersten Male die Berechnung der Arzneispezialitäten festgelegt, u. zwar wurde ein Zuschlag v. 60% auf den Einkaufspreis festgesetzt. A m 1. April 1905 wurde die Reichsarzneitaxe eingeführt, die seitdem alljährlich neu bearbeitet wurde (bis 1944). N e b e n der Amtlichen Arzneitaxe existieren noch „ H a n d v e r k a u f s t a x e n " u. „ E r g ä n z u n g s t a x e n " f. Arzneimittel, die nicht in der amtlichen Taxe enthalten sind, ferner die „Spezialitätentaxe". i.

5

Arzneiträger Arzneiträger: Bezeichnung indifferenter Lösungs-, Verdünnungs- und Verreibungsmittel für die wirksamen Arzneistoffe, ζ. B . Weingeist, Dest. Wasser, Milchzucker, Glyzerin, Streukügelchen und die verschiedenen neutralen Salbengrundlagen. Arzneiweine: Vina medicata, Arzneizubereitungen, bei denen Weine, meist Süßweine, als Lösungs- oder Auszugsmittel dienen. B e i Weinen aus alkaloidhaltigen Drogen muß der Wein vorher von der Gerbsäure befreit werden (durch Zufügen von einer 1 0 % igen Gelatinelösung, 10 g dieser Lösung auf 1 Liter Wein, und filtrieren nach einigen Tagen). Arzneiweine: z. B . Chinawein, Wermutwein, Tonischer Wein, Kondurangowein, u. a. As: Arsenumt. Asa dulcís: Benzoe*. Asa foetida g ü l : Asant, Gummi Asa foetida, s. Ferula assa-foetida. Asa foetida HOM: S. Ferula assa-foe tida. Asa odorata: Benzoe*. Asam: Asa foetida, s. Ferula assafoetida. Asant: Asa foetida, s. Ferula assafoetida. Asant, Wohlriechender: Benzoe*. Asaron: Äther, ö l aus Asarum europaeum*. Asarum europaeum: F a m . Aristolochiaceae, Haselwurz, Brechwurz (Südu. Mitteleuropa, Sibirien, Kleinasien). Stpfl. v. Radix Asari © (Rhizoma Asari): Haselwurz, Brechwurzel. B e s t . : Asaron (Haselwurzkampfer), Asarin (Bitterstoff ), Gerbstoff, geinge Mengen eines Glykosid, Harz, S t ä r k e , äth. ö l (Erg. mind. 0 , 7 % . Asche m a x . 1 2 % ) . Anw.: als B r e c h m i t t e l ( 0 , 5 — 1 , 0 g i m Infusum); als volkst.: Mittel gegen Trunksucht. HOM : Asarum, der frische Wurzelstock. Asbest: Alumen plumosum*. Ascaridol: 1,4-Peroxydo-p-menthen-2. C 1 0 H 1 6 O 2 . Gelbl. ölige F l . v. brennend. Geschmack u. eigenart. Geruch. Hauptbest. d. Ol. Chenopodii, s. Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum; auch synth. dargest. (Ascaridol Schenck).

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Asparaginase

Ascaris lumbricoides: Spulwurm des Menschen. AschantinuB: E r d n u ß , s. Arachis hypogaea. Aschengehaltsbestimmung: Vorschrift des g8; zur Feststellung des Verbrennungsrückstandes organischer Verbindungen und Drogen zur E r m i t t l u n g des Reinheitsgrades. Asci: s. Ascus. Ascites: Hydrops, Bauchwassersucht. Asclepias syriaca: (Asclepias cornuti) F a m . Asclepiadaceae, Syrische Seidenpflanze (Nordamerika). B e s t . : K a u t s c h u k ( 0 , E — 1 , E % ) , Asclepiadin = Vinc e t o x i n , Asclepion, W a c h s . A n w . : bei Lungenentzündung. HOM: Asclepias syriaca, der frische Wurzelstcck. Asclepias curassavica: Indische Seidenpflanze. B e s t . : wie vorstehend. Stpil. v. H O M : Asclepias curassavica, das fiische blühende K r a u t . Ascomycetes: Askomyzeten, Schlauchpilze. Ascosporen: s. Ascus. ASCUS: bot. Schlauchförmiges Sporangium, in dem eine bestimmte Zahl von ungeschlechtlichen Sporen (meist acht), die sog. Schlauch- oder Ascosporen, erzeugt werden. Die Bildung von Asci ist charakteristisch für die Askomyzeten, Schlauchpilze. Asepsis: Verhütung des Eindringens pathogener K e i m e in Wunden oder K ö r perhöhlen durch Fernhalten der K r a n k heitserreger oder durch deren Abtöten an allen Gegenständen, die mit der Wunde usw. in Berührung kommen, mittels physikalischer Mittel, wie Auskochen, strömenden Wasserdampf, vgl. Antisepsis. Asiatischer Ruhrsamen: Fructus Bruceae, s. B r u c e a sumatrana. Asiphonogamen: asiphonogama*. Askorbinsäure: @*·

bot.

Embryophyta

Acidum

ascorbicum

Asparaginase: F e r m e n t , das die Amidogruppe d. Asparagins unter Bildung von Ammoniak u. Asparaginsäure spalt e t (nat. in keimenden Pflanzen, B a k terien u. in tier. Organen).

Asparaginum

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Asparaginum: Asparagin, Aminobernsteinsäuremonamid, im Pflanzenreich weitverbreitet, besonders im Spargel, Schwarzwurzel, Runkelrüben, Süßholz, Altheewurzel, auch in Keimlingen von Hülsenfrüchten. Große, farbl. Kr., 1. in Aq. Anw. med. : als Diureticum. Asparagus Officinalis: Fani. Liliaceae, Spargel (Mittel- u. Südeuropa, Vorderasien, Westsibirien). Stpfl. v. Rhizoma (Radix) Asparagi: Spargelwurzel. Best.: Asparagin*, Aminosäuren, Vanillin, Coniferni, Tyrosin, fettes (grünes) Öl, Zukker, ein Glykosid, Anw. volkst. : ala Diureticum. HOM: Asparagus officinalis, die frischen Sprossen. Asperula odorata: Pam. Rubiaceae, Waldmeister (Europa, Westasien, Nordafrika). Stpfl. v. Herba Asperulae (odoratae) @ : (Herba Matrisilvae) Waldmeisterkraut. Best. : Kumarin, Bitterstoff, äth. öl. Asche max. 14%. Anw. : als Aromaticum sowie bei Gallen- u. Steinleiden, Hydrops. HOM: Asperula odorata, das frische, kurz vor der Blüte gesammelte Kraut. Asphaltum: Asphalt, Erdpech, Bergpech, dunkelbraune bis schwarze, pechartige Massen, entstanden wahrscheinlich durch Oxydation von Petroleum, (nat. Asphaltsee a. Trinidad, As.-Kalkstein a. Sizilien, a. Toten Meer, Limmer b. Hannover, Travers i. d. Schweiz). Wird beim Reiben elektrisch. F. ca. 135°, brennbar, 1. etwas in Α., bis 75% in Ae., vollst. 1. in Terpentinöl, Petroleum Chlf., Schwk. Anw. techn. : zu Lacken usw., zum Straßenbau. Goudron ist künstl. Α., gew. a. Rückständen d. Stein- u. Braunkohlendest., auch mit nat. As. vermischt. Asphodelus albus: (Asphodelus ramosus) Fam. Liliaceae, Affodill (Südeuropa, Spanien, Albanien). Stpfl. v. Radix Asphodeli (Bulbus Asphodeli): Affodillwurzel. Best.: Inulin, Zucker, Schleim. Anw. volkst.: als Diureticum sowie bei Menstruationsstörungen. Asphyxia: Asphyxie, Aufhören der Atmung, Scheintod, Erstickung. Aspidinoi: Phloroglucinderivat aus Rhizoma Filicis, s. Dryopteris filix-mas. Aspidinolfilicinum oleo solutum I g : Aspidinolf ilizinöl, Filmaronöl ; eine

Astragalus-Art en

10% ige Lsg. von Aspidinolfilizin in neutralem Pflanzenöl. Anw. med. : als Bandwurmmittel, MD. 20,0 g; MTD 20,0 g, vgl. Dryopteris filix-mas. Aspidinolfilizinöl g | : Aspidinolfilicinum oleo solutum [DÖS*. Aspidium filix-mas: Dryopteris filixmas*. Aspidosperma quebracho-blanco: Fam. Apocynaceae (Argentinien, Chile). Stpfl. v. Cortex Quebracho © : (Lignum Quebracho) Quebrachorinde. Best.: Aspidispermin, Quebrachin u. andere Alkaloide (bis 1,4%), Gerbstoff, Zucker. Asche max. 8%. Anw. med. : bei Asthma, Bronchitis ; techn. : als Gerbmittel. HOM: Quebracho, die getrocknete Rinde des Stammes u. der Zweige. Aspirin (WZ): Acidum aeetylosalicylicum m . Assimilation: Stoffwechsel ; Aufnahme, Abbau u. Resorption der Nahrungsstoffe und deren Umwandlung zu körpereigenen Stoffen. Astacus fluviatilis: Flußkrebs, s. Lapis Cancrorum. Astatium: Astatin, At, neu. deh. Bestrahlg. v. Wismut mit α-Teilchen gew. Element (1940). Ordnungszahl 85. Asthmakraut M : Folia Stramoni! nitrata gg*. Astigmatismus: „Nicht-Punktmäßigkeit", d. h. das deh. das opt. System gehende Strahlenbündel wird hinter d. Linse nicht wieder in einem Punkt vereinigt; beim Auge infolge abnormer Krümmung d. Hornhaut, seltener d. Linse (verzerrtes Sehen, Korrektur deh. Zylinderlinsen). Astragalus-Arten: Fam. Leguminosae (Kleinasien, Syrien, Iran, Kurdistan bis zur indischen Grenze, Hauptversandort ist Smyrna). Astragalus gummifer, Α. adscendens, A. microcephalus u. zahlreiche andere A.-Arten sind Stpfln. v. Tragacantha gg: (Gummi Tragacantha) Tragant; er entsteht durch Vergummung des Marks und der Markstrahlen und Erhärten des ausgetretenen Schleimes, in Knollen oder Blättchen (Blättertragant). Letzterer wird hauptsächlich pharm, verwendet, er bildet weiße durchscheinende blattartige, bandartige 5*

Asymmetrische Blätter

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oder sichelförmige Stücke. E r ist hornartig u. quillt m i t A q . zu einer trüben gallertartigen Masse auf. Best. : Bassorin (60—70%), Tragacanthin (20—30%), Stärke, Zucker. Asche max. 3,5%. Anw. med.: wie Gummiarabikum als Bindemittel, Emulgens ( g § : Emulsio Olei Jecoris Aselli composita, Unguent u m Glycerini). Asymmetrische Blätter: bot. Blätter mit ungleicher Blattspreite. Asymmetrisches Kohlenstoffatom: K., das mit vier verschiedenen einwertigen Atomen oder Atomgruppen verbunden ist. Diese Asymmetrie ist die Ursache der optischen Aktivität eines Stoffes, vgl. Stereochemie u. Optische Aktivität. AT: Alt-Tuberkulin, s. Tuberkuline. at: s. Atmosphäre. Atherom: Grützbeutel, Balggeschwulst. Atmosphäre: phys. Einheit des Drukkes, abgek. , , a t m " ; 1 a t m entspricht dem Druck einer 760 mm hohen Quecksilbersäule auf l q c m Grundfläche und ist gleich 1,033 kg. Die technische, neue oder metrische Atmosphäre, abgek. „ a t " , entspricht dem Druck von 1 kg auf 1 qcm Fläche ( = dem Druck einer 735,5 mm höh. Quecksilbersäule von 0° oder einer 10 m hohen Wassersäule von -j— 4° auf 1 qcm = 968 atm) „ a t ü " = Atmosphärenüberdruck. Atom (von griech. ä-τομος unteilbar): Das kleinste Teilchen eines ehem. Elementes. Durch Vereinigung von zwei oder mehreren Atomen bzw. Atomverbänden entstehen die Moleküle. Das Atom besteht aus dem positiv geladenen schweren Kern und der negativ geladenen Atomhülle. Der K e r n verkörpert 99,9% des ganzen Atoms, sein Durchmesser beträgt jedoch nur den zehntausendsten Teil des Gesamtatoms; er besteht aus positiv geladenen Protonen u. elektrisch neutralen Neutronen. Durch die Anzahl der Protone im Kern wird ein ehem. Element charakterisiert (Kernladungszahl, Ordnungszahl: z. B. 1 Proton = Wasserstoff, 2 Protonen = Helium usw.). Die negativ geladenen Elektronen umkreisen den Kern in einer der positiven Kernladung entsprechenden Anzahl (so daß das Atom stets elek-

Atropa belladonna

trisch neutral ist), und zwar in ungeheurer Geschwindigkeit u. gesetzmäßig auf bestimmten Bahnen in verschiedenen Abständen, den Elektronenschalen (Kugelschalen), die man von innen nach außen mit den Zahlen 1 bis 7 oder den Buchstaben Κ bis Q bezeichnet, die äußerste Elektronenschale bestimmt die Valenz des Elements (BOHR-RUTHERFORDsches Atommodell.) Forscher wie DE

BROGLIE,

BORN,

HEISENBERG,

SCHRÖDINGER gehen von beobachtbaren physikalischen Größen aus (Licht, Schwingungszahl, Stärke u. Polarisation ausgesandter Spektrallinien), deren Beziehungen auf komplizierte Weise berechnet werden (Wellenmechanik, Quantenmechanik, Matrizenrechnung). Die Atome sind nicht „unteilbar" und nicht beständig, sie können von selbst allmählich zerfallen (Radium) oder der Zerfall bzw. ihre Veränderung kann künstlich herbeigeführt werden durch Beschießung mit α-Strahlen, Protonen, Neutronen usw. (Atomzertrümmerung, Elementumwandlung ). Atomgewicht: Das relative Gewicht eines Atoms, bezogen auf S a u e r s t o f f = 1 6 (früher auf Wasserstoff = 1 ). Atomistik: Lehre vom Aufbau der Körper aus Atomen. Atonia: Atonie, Erschlaffung der Gewebe. Atophan(WZ): Acidum phenylchinolincarbonieum [Dp*. Atoxisch: Nicht giftig. Atoxyl (WZ): Natrium arsanilicum*. A T P : Adenosintriphosphat, vgl. Coenzym A. Atropa belladonna: Fam. Solanaceae, Tollkirsche (Europa). Stpfl. v. Folia Belladonnae ipp: Tollkirschenblätter, Tollkraut. Best.: Nach ¡gl mind. 0,3% Hyoscyamin, daneben Atropin, Cholin, Scopolamin, Belladonnin, Apo-Atropin /3-Methylaesculetin, Asparagin, Enzyme, Gerbstoff, Bernsteinsäure u. a. Asche max. 15%. Anw. med.: s. Atropinum. HOM: Belladonna, die frische, zur Zeit der beginnenden Blüte gesammelte Pflanze. Extractum Belladonnae | g : Gehalt 1,48—1,52 Hyoscyamin, MD. 0,05 g; MTD. 0,15 g. Radix Belladonnae ® : Tollkirschenwurzel, Belladonnawurzel.

Atropa mandragora

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Aurantiamarin

Darst. : Durch Einwirkung von Methylbromid auf Atropin. Weiße Kr., 11. in Aq. u. verd. Α., wl. in Chlf. Anw. med.: wie A. sulfuric. MD. 0,001 g; MTD. 0,003 g (weniger giftig wie A. sulfur. ). A. Sulfuricum ¡Mg: Atropinsulfat, Schwefelsaures Atropa mandragora: Mandragora offi- Atropin, (C 1 7 H 2 3 0 3 N) 2 H 2 S0 4 + H 2 0 . cinarum*. Mol. 694,5. Darst.: Durch Lösen von Atropasäure: a-Phenylacrylsäure, Atropin in alkohol. Schwefelsäure. Weiße C„H5C · COOH Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med. : als geII bräuchlichstes Atropinsalz bei EpilepCH2 . sie, Asthma bronchiale, MagengeschwüFarbl. Kr., 1. i. Α., wl. i. Aq., entst. bei ren, Speichelfluß, Nachtschweiß usw., bei der Spaltung von Atropin mit rauch. s. Atropinum, Dos. 0,0005—0,001g; MD. HCl. 0.001g; MTD. 0,003 g; äuß. zu AugenAtrophie: Schwund von Organen, Ge- tropfen (0,1:10—20g), subkutan0,0003g weben, Zellen infolge Ernährungsstörun- bei Neuralgien, Krämpfen. Antid., s. gen (ζ. B. bei Säuglingen) sowie infolge Atropinum. HOM: Atropinum sulfuriDegeneration, Entzündung usw. cum. A. valerianicum: Atropin valeriaAtropin: Atropinum © * . nat, Baldriansaures Atropin, Atropin, Baldriansaures: A. valerianiC 17 H 23 NO.,· C4HC9OOH + H 2 0 . cum*. Atropinbrommethylat: A. methylo- Weiße, etwas nach Baldrian riech. KrN, bromatum © * . Atropinmethyibromid: 11. in Aq. u. A. Anw. : wie Atropinum A. methylobromatum © * . Atropin, sulf. Schwefelsaures: A. sulfuricum*. AtroAtropinvalerianat: A. valerianicum*. pinsulfat: A. sulfuricum !pi|*. Atroscinum: Atroscin, Inaktives SkoAtropinum © : Atropin, C 1 7 H 2 3 N0 3 · polamin, C17H21NO„ + H a O. Farbl. Kr., Mol. 289,19; F. 115—117°. Alkaloid der 1. in Α., Ae., fett, ölen, Chlf. Anw. Solanaceen (Atropa belladonna, Da- med. : als Mydriaticum wie Skopolamin. tura stramonium, Hyoscyamus niger Attichbeeren: Fructus Ebuli. Attichu. a.). Es ist 1- u. d-Hyoscyamin, also beerenkraut: Horba Ebuli. Attichbeerendie razemische Form des Hyoscyamins. wurze!: Radix Ebuli © , 9. Sambucus Farbl. Kr., swl. in Aq., J. in Α., Ae, ebulus. fett, ölen, Chlf. A. wirkt lähmend auf atii: s. Atmosphäre. den Parasympathicus, infolgedessen seAu: ehem. Gold, s. Aurum. kretionshemmend (Speichel-, SchweißAubépine: Anisaldehyd*. drüsen·, Magensekretion) und pupillenAufguB: Infusum, s. Arzneiformen. erweiternd (mydriatische Wirkung), Augendarre: Xerophthalmie. als Spasmolyticum bei Magen- u. DarmAugennichts: Zincum sulfuricum SB*. krämpfen, Obstipation, Keuchhusten, Augenstein: Cuprum aluminatum W¡*. Gefäßkrämpfen, Blasentenesmen, KoliAugentrostkraut: Herba Euphrasiae ken usw. gegen Encephalitis (vgl. Bulgar. Kur), Epilepsie, Chorea usw. Anw. © , s. Euphrasia officinalis (E. stricta). Augenwasser, Gelbes: Collyrium admed.: s. A. sulfuricum*, MD. 0,001g; MTD. 0,003 g; letale Dos. 0,05 g bis stringens luteum ® * . Auramin: Salzsaures p-pTetramethyl0,2 g. Tod infolge Atmungslähmung., Antid. : Magenspülung, Tannin, Kamp- diamino-Benzophenonketonimid, [(CH3)2N · C e H 4 ] 2 C : NH · HCl. fer, Cardiazol, s. Tabelle „Vergiftungen Gelber Farbstoff, 11. i. heiß. Aq., wirkt u. Gegenmittel". bakterizid (s. Pyoctaninum aureum @ ) . Atropinum methylobromatum ©: Aurantiamarin: Glykosid in PericarAtropinbrommethylat, Atropinmethyi- pium Aurantii, s. Citrus aurantium bromid, C 17 H 23 0 3 N(CH 3 )Br. Mol. 384,14 subsp. amara*. Best. : Die gleichen Alkaloide wie Folia Β. Gehalt mind. 0,35% u. höchstens 0,5% Hyoscyamin, Gerbstoff (10% u.-mehr). Anw. med. : als Narkoticum, in Form der Bulgar. Kur* bei Enzephalitis. MD. 0,2 g; MTD. 0,6 g.

Aureomycin

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Aureomycin: Chlortetracyclin. CH, CH 3

Antibioticum, Auascheidungsprodukt1 des Schimmelpilzes streptomyces aureo-' faciens; entd. von DUGGAR, USA. Das1 salzsaure Salz ist eine gelbliche kr· Substanz, 11. in Aq. dest., etwas schwerer in physiol. Kochsalzlsg. Diese Lsgen sind sauer (p H = 4,5) und halten sich ca. 2 Wochen; in alkal. Lsg. verliert A. schnell seine Wirkung. Von allen bisher bekannten antibiotischen Stoffen besitzt A. die größte Wirkungsbreite bei geringer Toxizität; A. ist i. v., i. m., peroral u. lokal wirksam gegen Strepto-, Staphylo-, Pneumo-, Gonokokkeninfektionen, Brucella-, Virus-, RickettsienErkrankungen sowie gegen Spirochäten (Lues). Auch b. Gallenblasenerkrankungen u. verschied, nicht bakteriell bedingt. Erkrankungen; lokal bei Augenkrankheiten u. a. Lokale Anw. findet A. i. d. Zahnheilkunde bei bakteriellen Infektionen i. d. Mundhöhle sowie zur Behandlung v. Augen- u. Hautkrankheiten. Tägliche Mindestdosis für Erwachs. : 4 Kapseln à 250 mg in sechsstündigen Einzelgaben mit Milch od. and. Nahrungsmitteln (nach LEDERLE, Aureomycinthcrapie). Achromycin (Tetracyclin) ist ein neues peroral wirksames Breitspektrum-Antibioticum, dessen Toxizität noch geringer als die des Aureomyeins sein soll. Wirkungsbreite u. Indikationen wie die des Aureomycins. In seiner ehem. Struktur stellt Achromycin die aktive Kernsubstanz der bereits bekannt. Tetracyclinverbindungen dar, ist also mit Aureomycin ehem. eng ver-' wandt.

Aurum

Aurichlorwasserstoff: Aurum chloratum acidum*. Aurihydroxyd: Goldoxyd, Aurum oxydatum*. Auripigment: Arsenum sulfuratum flavum © * . Auri-Verbindungen: Gold(III)-Verbindungen. Auro-Natrium chloratum © : Natrium-Gold(III)-chlorid, Chlorgoldnatrium, Goldsalz, Gozzisches Goldsalz, ein Gemisch von Natrium-Goldchlorid mit Natriumchlorid, NaAuCl 4 . Gelb. kr. Pv., 1. in Aq., in A. nur teilweise 1. ; Gehalt 30% Gold. Anw. med. : als Ätzmittel bei syphil. Geschwüren; inn. nicht mehr gebraucht (nach © : MD. 0.05 g; MTD. 0,2g). Techn.: zur galv. Vergoldung. Auro-Verbindungen: Gold(I)-Verbi ndungen. Aurum: Gold, Au, AtG. 197,2, D. 19,3, F. 1063°, Sdp. 2600°. I - u. Ill-wertig, gelb., glänzend., weiches, dehnbarstes Metall. Nat. meist gediegen in kr. Gesteinen, im Flußsand. Größte Goldvorkommen : Südafrika, Australien, Kalifornien, Alaska; im Meerwasser finden sich ca. 0,01 mg pro cbm (Goldgehalt aller Weltmeere zusammen also mehrere Millionen Tonnen!). Seit den frühesten Zeiten bekannt. Gew. durch Ausschlämmen oder durch Amalgamierung mit Quecksilber oder durch Behandlung der Erze mit Kaliumcyanidlösung bei Luftzutritt. Gold ist außerordentlich widerstandsfähig gegen Luft, Wasser, Säuren u. Alkalien, ist dagegen leicht lösl. in Oxydationsmitteln, wie Chlorwasser, Königswasser oder Kaliumcyanidlösung. Infolge seiner Weichheit wird Gold nur in Legierungen, meist mit Silber u. Kupfer verwendet. Goldgehalt wird nach Karat bezeichnet: Reines G o l d = 24 Karat; die meist gebrauchte Leg. ist 14karätig, d. h. sie besteht aus 14 T. Gold u. 10 T. Kupfer. HOM: Aurum, metall. Goldpulver.

Nachweis der Goldverbindungen; 1. Aus Goldsalzlsgen wird durch MeAuribromid: Aurum tribromatum*. talle u. viele reduzierende Stoffe, z. B . Aurichlorid: Aurum chloratum neu- As 2 0 3 , SO a , Oxalsäure u. a. Gold als trale fuscum*. braunes Pv. gefällt. 2. H 2 S fällt aus neu-

Aurum chloratum acidum (flavum) tralen u. sauren Lsgn. schwarzes Aurisulfid u. Aurosulfid, 1. in Königswasser u. Alkalisulfid. 3. Stannochloridlsg. fällt purpurrote Gemische von Zinnhydroxyden u. kolloidalem Gold (CASSlUSscher Goldpurpur). A u r u m chloratum acidum (flavum): Goldtrichlorid + Chlorwasserstoff, Aurichlorwasserstoff, AuGl 3 HCl -f- 4 H 2 0 . Darst. : Durch Auflösen v. metall. Gold in Königswasser. Orangegelbe, hygr. Masse, sll. in Aq., 11. in A. u. Ae. Goldgehalt ca. 4 8 % . Anw. med. : früher bei Krebs, Syphilis. Dos. 0 , 0 0 4 — 0 , 0 0 1 g; techn. : als Reagens, zum Vergolden, zur Darst. v. Gold Verbindungen. HOM:

Aurum cum.

chloratum,

Aurum

muriati-

A u r u m chloratum natronatum H O M : Aurum muriaticum natronatum, Goldchlorid-Chlornatrium, NaAuCl 4 + H s O . A u r u m chloratum neutrale fuscum: Gold(III)-chlorid, Aurichlorid, Chlorgold, Goldtrichlorid, AUC1 3 . Braunrote hygr. Masse, 11. in Aq. Anw. : s. Aur. chlor, acidum. A u r u m colloidale: Kolloides Gold. Darst. : Durch Einwirkung von Reduktionsmitteln (Formaldehyd, Wasserstoffsuperoxyd, Hydrazinhydrat) auf Aurichloridlösungen oder durch elektrische Zerstäubung. Löst sich in Aq. mit tiefblauer bis tiefroter Farbe. Aurum colloidale mit Eiweißstoffen als Schutzkolloide, wird med. gegen Krebs, Syphilis, Skrofulose gebraucht. A u r u m foliatum: Blattgold, zu feinsten B l ä t t e h e n (von ca. 0,0001 mm Dicke) ausgewalztes Gold. Anw. : zum Vergolden von Pillen. A u r u m hydroxydatum: Aurum oxydatum*. A u r u m - K a l i u m cyanatum: KaliumGold(I)-cyanid, Kaliumgoldcyanür, KAU(CN) 2 . Weiß. kr. P v . , 11. in Aq., 1. in Α., uni. in Ae. Goldgehalt ca. 6 8 % . Anw. med. : zu intraven. I n j e k t . bei Lungentuberkulose u. Syphilis. Sehr starkes Antisepticum. Dos. 0 , 0 0 1 — 0 , 0 0 5 g. A u r u m muriaticum H O M : Aurum chloratum acidum*. A u r u m muriaticum natronatum H O M : Aurum chloratum n a t r o n a t u m * .

71

Autoklav

A u r u m musivum: Musivgold, S t a n num bisulfuratum erist.* A u r u m oxydatum: Aurum hydroxydatum, Goldoxyd, Gold(III)-hydroxyd, Aurihydroxyd, Acidum auricum, Goldsäure, Au(OH) 3 . Gelbbraunes Pv., 1. in HCl u. H N 0 3 . A u r u m tribromatum: Gold(III)-bromid, Auribromid, AuBr 3 . Darst. : Durch Lösen von metall. Gold in B r o m . Braunschwarz. Pv., I. in Aq. Anw. med. : selten inn. bei Epilepsie, Migräne. Dos. 0 , 0 0 8 g bis 0,012 g, Kinder 0 , 0 0 3 — 0 , 0 0 6 g. Ausdehnungskoeffizient: Alle Gase werden durch die W ä r m e gleich stark ausgedehnt, sie haben den gleichen Ausdehnungskoeffizienten, er b e t r ä g t α = — =

0,003665

(GAY-LussACsches

Gesetz). Ausflockung: Ausfällung einer gelösten Substanz in Flockenform. Aussalzen: Ausscheidung eines gelösten Stoffes durch Zusatz eines löslichen Salzes. Austernschalen: Conchae praeparatae*. Autointoxikation: Vergiftung durch im eigenen Körper gebildete giftige Stoffwechselprodukte, ζ. B . bei Urämie, K o m a diabeticum, wenn die Eigenentgiftun« des Körpers versagt. Autoklav: Dampfdruckapparat, starkwandiges, luftdicht verschließbares Ge-

Autolysate

72

Avertin

r u n g der grünen P f l a n z e n ; autotrophe Bakterien ernähren sich u. wachsen durch A u f n a h m e einfacher mineralischer Stoffe, vgl. Heterotrophie. Autovakzine: „ E i g e n v a k z i n e " , aus pathogenen Keimen des P a t i e n t e n selbst hergestellte V., die f ü r denselben K r a n ken als Impfstoff dienen, s. Vakzine. Auxiliär: U n t e r s t ü t z e n d . Auxine: Auxin A u. B u . H e t e r o a u x i n , Wuchsstoffe, H o r m o n e des pflanzlichen Streckungswachstums, n a t . i. d. K e i m lingen der Pflanzen, i m menschl. H a r n (aus der N a h r u n g s t a m m e n d , a b e r f. d. Menschen offenbar ohne Bedeutung) zu 1—2 m g im Liter. Auxin A, C 1 8 H 3 2 0 5 , h a u p t s . i. Gräsern u. i. menschl. H a r n , a. d. es gewonnen w i r d ; Auxin B, h a u p t s . a. Maiskeimöl u. Malz, C 1 8 H 3 0 O 4 ; Heteroauxin ist /Mndolylessigsäure, C 1 0 H 9 O 2 N, s y n t h . leicht darstellbar (Belvitan), h a u p t s . i. Bakterien, Pilzen, Hefezellen, neuerdings auch in höheren P f l a n z e n (Radieschen, Blumenkohl u. a. ) aufgef u n d e n . Die W i r k u n g der Auxine wird n a c h Avena-Einheiten b e s t i m m t . E i n e Avena-Einheit (AE) e n t s p r i c h t 1 / 60000 ooo mg reinem krist. Auxin.

Laboratoriums-Hochdriick-Autoklav (Techemos, Berlin-Dahlem) fäß, in dem Stoffe über ihren gewöhnl. Siedepkt. erhitzt werden. Druck bis 60 at, T e m p e r a t u r e n bis ca. 300°, s. Abb. Autolysate: Durch Digestion von Bakterienkulturen gewonnene E x t r a k t e , die filtriert als I m p f s t o f f e verwendet werden. Autolyse: Selbstverdauung, A b b a u von Organeiweiß durch zelleigene Ferm e n t e innerhalb oder außerhalb des Organismus, ohne Bakterienhilfe. Autonomes Nervensystem: Vegetatives Nervensystem, s. Sympathicus. Autopsie: Leichenschau. Autoradiographie: s. Chromatographische Adsorptionsanalyse. Autotoxikose: Autointoxikation*. Autotrophie: „ S e l b s t e r n ä h r u n g " , Aufbauernährung. Die F ä h i g k e i t v o n Organismen, ihre K ö r p e r s u b s t a n z aus anorganischem Material selbständig aufzubauen, also die gewöhnliche E r n ä h -

Auxosporen: bot. W a c h s t u m s s p o r e n , Verjüngungssporen bei den Diatomeen. Avena-Einheit: s. Auxine. Avena sativa: F a m . Gramineae, gemeiner H a f e r . Stpfl. v. Amylum Avenae: H a f e r s t ä r k e . Farina Avenae: Hafermehl. Fructus Avenae excorticatus: (Semen Avenae excorticatum), Hafergrütze. Best.: 54% Stärke, 10—12% Wasser, 10—11% Stickstoffsubstanz, 5 % F e t t , 2% Zucker, ferner Trigonellin (Alkaloid), Lecithin, mehrere E n z y m e , P e n t o s a n e , V i t a m i n A, Glukokinine u. a. Anw. : als N ä h r m i t t e l u. bei D a r m e r k r a n k u n g e n , auch bei Schlaflosigkeit, Nervenleiden, Fieber (Abkochungen v. H a f e r s t r o h find, d. gleiche Anw.). H O M : Avena sativa, die frische, blühende Pflanze. Avena venenata: Mit Strychnin vergifteter H a f e r , zur Mäusevertilgung. Avertin: (WZ) Tribromäthylalkohol, CBr 3 · C H , O H . F a r b l . K r . , 1. in Aq. Rektales Basisnarkoticum, Dos. 0,1 g pro Kilo Körpergewicht. Lösungstemp. höchstens 40°, bei höherer Temp, t r i t t Zersetzg. ein. Vor Gebrauch müssen die

Avidin

Bacteria

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Azide: Salze d. Stickstoffwasserstoff-

Lsgen. mittels Kongorot* auf saure Reaktion geprüft werden, Farbe darf nicht nach blau schlagen. A. flüssig ist eine Lsg. von Avertin in Amylenhydrat (1 c c m = 1 g Avertin). Avidin: s. Vitamin H unter Vitamine. Avitaminosen: Krankheiten, die durch Fehlen von Vitaminen in der Nahrung hervorgerufen werden. Axerophthol: Vitamin A, s. Vitamine. Axungia Porci: Schweineschmalz, Adeps s'uillus ®§*. Ayahuasca: Rauschgift, s. Banisterinum. aza: Bez. f. eine org. Verbdg., bei der d. ringförmig gebund. Gruppe — C H = durch — N = ersetzt ist, z. B. Pyridin = aza-Benzol. Azetal: Acetalum*. Azetaldehyd: Acetaldehyd*. Azetanilid: Acetanilidum g l * .

rote Kr. 11. i. A. u. Ae., fast uni. i. Aq. ; F. 68°. Zwischenprodukt bei der Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin. Muttersubstanz der Azofarbstoffe. Azofarbstoffe: Teerfarbstoffe, Anilinfarbstoffe. Azogruppe: ehern. - N = N ~ . Azolitminunv Azolitmin, der färb. Bestandteil des Lackmus, s. Lacca Musei. Azot: Stickstoff, Nitrogenium*. Azotometer: Apparat zur Messung des Stickstoffgehaltes. Azulene: Blaue bis violette Kohlenwasserstoffe, dem Naphthalin isomer, nat. i. äth. ölen (z. B. Kamille), synth. aus Sesquiterpenes " Azyklische Kohlenwasserstoffen. Kohlenwasserstoffe.

Β Β: ehem. Bor*. /^-Strahlen: Beta-Strahlen, eine der drei Strahlenarten, die von radioaktiven Stoffen ausgesandt werden; bestehen aus negativ geladenen Elektronen, s. Radioaktivität. Ba: ehem. Barium*. Baccae: Beeren,nicht mehr gebräuchlich, s t a t t dessen „ F r u c t u s " , ζ. B. Baccae Juniperi = Fructus Juniperi, Wacholderbeeren. B. Spinae cervinae: Fructus Rhamni cathartici @>, s. Rhamnus catharticus. Bachbungenkraut: Herba Beccabungae, s. Veronica beccabunga*. Bachminze: Mentha aquatica*. Bacille Calmette-Guorin: BCG, Tuberkelbakterienimpfstoff vom Typus bovinus, zur aktiven Schutzimpfung. Bacilli: Arzneistäbchen, s. Arzneif ormen. Bacillus: s. Bacteria. Bacitracin: Antibioticum aus einem Subtilis-Bacillus. Anw.: bei infizierten Wunden, Abszessen, Phlegmonen, Osteomyelitis, Pneumonie, nach neueren Berichten auch bei Diphtherie, Aktinomykose, Amöbenruhr, Gasbrand, Colitis ulcerosa u. a. Backpulver: Dient an Stelle v. Hefe zur Lockerung v. Gebäck. Gemische v.

Natriumbikarbonat mit einer Säure od. saurem Salz, die beim Zusammenbringen m. Wasser (Milch) C 0 2 entwickeln, das den Teig auftreibt. Gebräuchlichste Mischungen: 84 Na. bic. + 188 Kai. bitartr. od. 70 Tartarus dep. + 30 Na. bic. -f- 40 Amylum od. 40 Na. bic. + 37 Acid. tart. + 93 Amylum, hiervon 20 g auf \'2 kg Mehl. Der Stärke- od. Mehlzusatz h a t den Zweck, die Haltbarkeit des Backpulvers zu erhöhen. Außer den obigen Substanzen sind in Deutschland noch in Backpulvern erl a u b t : Kalziumphosphat, Kalziumbiphosphat, Kalziumlaktat, Ammoniumchlorid. Der in Amerika meist gebräuchliche Alaun darf in Deutschland nicht zu Backpvn. verarbeitet werden. Für bestimmte Gebäcksorten wird auch Hirchhomsalz (Ammonium carbonicum*| oder Pottasche (Kai. carbonicum*) als Treibmittel verwendet. ABCTrieb ist reines Ammoniumbicarbonat. Bacteria: Bakterien, Spaltpilze, Schizomyzeten. Kleinste Lebewesen, Durchmesser meist unter 1 / 1 0 0 0 m m (größte Dicke Milzbrandbazillus 0,002 mm, Tuberkelbaz. 0,0015 mm). Ohne Zellkern (daher Bestrebungen, die B. als „ B a k t e r i e n r e i c h " v. d. Botanik abzutrennen). Einzelne Zellen od. fadenförmige,

Bacteria

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flächige, würfelförmige Kolonien bildend. Meist farblos und unsichtbar. Zahlreiche Arten durch Geißelbildung zeitweise a k t i v beweglich. Fortpflanzung ungeschlechtlich durch Zweitei-

3 Gonokokken, 4 Pneumokokken.

5

6

5 Diphtheriebakterien, 6 Tuberkelbakterien.

7

8

7 Spirocheta pallida, 8 Milzbrandbazillen. lung (Spaltung). Häufige Bildung äußerst widerstandsfähiger Dauersporen (Endosporen). Teils A e r o b i e r * , teils f a k u l t a t i v e od. obligatorische Anaerobier*. Einige stickstoffbindend. Die meisten B . heterotroph* (sa-

Bacteria prophytisch od. parasitisch), einige durch chemosynthetische Prozesse autotroph*. Viele beeinflussen durch E n z y m e das Substrat. E i n t e i l u n g nach der physiologischen Wirkung: 1. Chromogene (farbstoffbildende) B., 2. Saprogene (Fäulnis-) B., 3. Zymogene B. (Gärungserreger), 4. PathOgene B. (Krankheitserreger), 5. Photogene (lichterzeugende) B., 6. Nitrogene (stickstoffbindende, nit r a t - u. nitritbildende) B., 7. Eisenbakt. (scheiden Eisenhydrox y d ab), 8. Schwefel-B. (oxydieren durch Fäulnis entstandenen Schwefelwasserstoff zu Schwefel, den sie in K ö r n chen aufspeichern). N a c h d e r G e s t a l t unterscheidet man: 1. Kugelbakterien ( K o k k e n ) , 2. Baziilen (stäbchenförmig m i t Sporen), 3. Bakterien (stäbchenförmig ohne Sporen), 4. Vibrionen ( S t ä b c h e n kurz schraubenförmig), 5. Spirillen (länger schraubenförmig), 6. Spirochäten (korkzieherartig). S y s t e m a t i s c h e E i n t e i l g . schwierig u. uneinheitlich. Als wichtigste F a milien seien g e n a n n t : 1. Coccaceae: Kugelbakterien(Micrococcus gonorrhoeae, Gonorrhöe; .Streptococcus erysipelatos, Erysipel), 2. Bacteriaceae: stäbchenförmige Zellen ohne Sporen (Bact. coli, Darmbakterium; B. dysenterjae, R u h r erreger; B. typhi, Typhuserreger; B. prodigiosus, Erzeuger der „blutenden H o s t i e n " ) , 3. Bacillaceae: stäbchenförmige B . mit Sporen (Bac. anthracis, Milzbrand; Bac. SUbtiliS, Heubazillus), 4. Mycobacteriales: stäbchenförmige, unbewegliche Zellen, teils mit Verzweigungen (Mycobacterium leprae, Erreger der Lepra [Aussatz] ; M. tuberculosis, Tuberkelbakterium), δ. Spirochaetales: (Spirocheta pallida, Syphiliserreger; Sp. recurrentis Rückfallfieber),

Bakteriaceae

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6. Korynebîkterien: Corynebaeterium diphtheriae, Diphtheriebakterium (DiB), 7. Actinomycetales: Aktinomyketen, Strahlenpilze (Actinomyces bovis). P a t h o g e n e B a k t e r i e n , in die B l u t bahn des Menschen od. Tieres gelangt, scheiden starke Gifte (Toxine) aus. D e r K ö r p e r bildet Gegengifte ( A n t i k ö r p e r ) , die entweder das T o x i n binden ( A n t i t o x i n e ) od. die B a k t . auflösen (Bacteriolysine). Jedem Toxin entspricht ein bestimmtes Antitoxin. Hierauf beruht die Serumbehandlung u. Schutzimpfung, s. Immunisierung u. Serum.

Baldriantinktur

Wurzeln ein, erzeugen dort knollige W u cherungen und binden den Stickstoff der L u f t ; vgl. Wurzelbakterien. Bakterien kulturen : Plattenkultu r inPe trischalen, Strichkultur, Stichkultur, auf Fleischwasserpepton- Gelatine, Fleisch wasser-Agar, Blutserum, Milch, Bouillon, Pflanzenaufgüssen usw.

Bakterien-Nährböden: Feste od. fl. Nährsubstrate zur Züchtung v. B a k t . Müssen möglichst den natürl. Nährböden der B a k t . entsprechen, z. B . n i m m t man für Bodenbakt. Bodenextrakte, für Gärungserreger Bierwürze, für KrankheitserregerFleischabkochungen, Blut, Serum. Meist verwendet : Mit Fleischwasser herBacteriaceae: a. B a c t e r i a . gestellte, keimfreie Bouillon-, Agar- und Bacterium nitrobacter: s. N i t r i f i k a t i o n . Gelatinenährböden. Bacterium

radichicela:

s.

Wurzelbak-

terien. Badiaga HOM: F l u ß s c h w a m m . Badiali: F r u c t . Anisi s t e l l a t i s. IIlicium verum. Badional ( W Z ) : s. Sulfonamide. Bähungen:Warme, f e u c h t e od. trockene, heiße Umschläge. BaelfriiChte: F r u c t . indicae, s. Aegle marmelos. Bärengalle: Aloë*. Bärenklee: H e r b a Meliloti l o f f i , s. Melilotus officinalis u. M. altissimus*. Bärenlauch: Allium ursinum*. Bärensaft: Succus Liquiritiae fPÄI, s. Glyzyrrhiza g l a b r a * . Bärentraubenblätter: F o l . uvac - ursi MB*, s. Arctostaphylos uva-ursi*.

Bakterienproteine: Giftige, eiweißartige Inhaltsstoffe der Bakterien. Bakterine: Bakterien-Vakzine, s. Vakzine. Bakteriolyse: Auflösung v. B a k t . , wobei die B a k t . körnig zerfallen. Bakteriolysine: Stoffe im B l u t , die Bakteriolyse* bewirken, s. Ambozeptor. Bakteriophagen: „ B a k t e r i e n f r e s s e r " , virusartige Lebewesen, möglicherweise auch F e r m e n t e , die imstande sind, lebende B a k t . aufzulösen (entdeckt von D'HERELLE 1917). Bakteriostatisch: D a s W a c h s t u m d. Bakterien hemmend. Bakteriotropine: Opsonine*. Bakteriurie: Vork. von B a k t . im Harn (bes. von Colibakt.). Bakterizid: bakterientötend. B A L ( B r i t i s h - a n t i - L e w i s i t ) : Dimercaptopropanol (in E n g l a n d i. 2. Weltkrieg Gegenmittel gegen Lewisit-Kampfstoff) (Chlorvinylarsindichlorid), Antidot bei Metallvergiftungen, intravenös als B A L Intrav, einer BAL-Glukoseverbindung.

Bärlappkraut: Herba Lycopodii s. Lycopodium clavatum. Bärlappsamen: Lycopodium loffi*. Bärlappsporen: Lycopodium g l * . Bärme: H e f e ; F a e x * . Bakelit: K u n s t h a r z , Polymerisationsprodukt von F o r m a l d e h y d mit Phenol, verarbeitet zu Gebrauchsgegenständen u. techn. Geräten. Balata: Der Milchsaft von Mimusops Bakterien: B a c t e r i a * . Balata*. Baldrian, Japanischer: Valeriana offiBakterienextrakte: Aus Bakterienleibern durch Autolyse od. Digestion gew. cinalis var. angustifolia. E x t r a k t e , die die Antigene enthalten u. Baldrianöl K S : Oleum Valerianae ;DA¡*· als Impfstoff bzw. Heilmittel verwendet Baldriansäure: Acid, valerianicum © * . werden. Baldriantinktur g g : T i n c t u r a ValeriaBakterienknöllchen: Gewisse im Bo- nae [g¡¡*. B. Ätherische i g : T i n c t u r a den Iebénde Bakterien dringen in die Valeriana aetherea H l * ·

Baldrianwurzel

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B a l d r i a n w u r z e l : R a d . Valerianae ¡M§, s. Valeriana officinalis. B a l g f r u c h t : bot. s. Fruchtformen. B a l g k a p s e l : bot. s. Fruchtformen. B a l l o t a lanata H O M : s. Leonurus lanatus*. B a l l o t a n i g r a : Fam. Labiatae, Schwarznessel, Schwarzer Andorn (Südeuropa, N o r d a f r i k a ) , Stpfl. v. H erba Ballotae nigrae: Schwarzer Andorn, Schwarznesselkraut. Best. : Ä t h . ö l , Bitterstoff. A n w . volkst. : als Nervinum. Ballote, W o l l i g e : Leonurus lanatus*. B a l n e a medicata: M i t Heilmitteln versetzte Bäder (Sauerstoff, Kohlensäure, Sole, Moor, K l e i e , Sublimat, Staßfurter Salz, Tannin, K r ä u t e r usw.). B a l n e o l o g i e : Bäderlehre. B a l n e o t h e r a p i e : Bäderbehandlung. B a l n e u m : Bad. B a l s a m e : Pflanzl. Sekrete, bes. v o n Bäumen, in deren Interzellulargängen sie sich finden. Mehr od. weniger dickfl., sirupartige Gemische von H a r z e n und äth. ö l e n . Gew., soweit sie nicht von selbst ausfließen, durch Einschnitte od. Auskochen der betr. Pfl.teile. K ü n s t l i c h e B. sind Arzneigemische v o n balsamartiger Konsistenz. D i e einzelnen Balsame s. u. Balsamum, vgl. Harze. B a l s a m i c a : Balsame*. B a l s a m k r a u t : F o l i a Menthae crispae © , s. Mentha crispa. B a l s a m t a n n e : Abies balsamea. Stpfl. von Balsamum canadense ® * . B a l s a m u m a f r i c a n u m : Balsamum Copaivae africanum*. B a l s a m u m a m e r i c a n u m : B. tolutanum |BÄj*. B a l s a m u m brasiliense: B.Copaivae SAB*. B a l s a m u m canadense Kanadabalsam, Kanadischer Terpentin. Balsam der Balsamtanne A b i e s balsamea, Fam. Coniferae (heim. i. d. nördl. Staaten v. Nordamerika u. in K a n a d a ) ; auch A b i e s fraseri u. A b i e s canadensis dienen zur Gew. Blaßgelbe od. grünlichgelbe, klare, bisweilen fluoreszierende Fl., stark klebend, v. angenehm terpentinartigem Geruch u. bitterem Geschmack, verdickt u. erstarrt allmählich an d. L u f t ; sll. in Benzol, Chlf., X y l o l , Toluol, Sehwfk., unvollständig 1. in Α., uni. in A q . , D. etwa 0,994. Best. : Kanadin-, Kanadol-

Balsamum de Mecca säuren. Bernsteinsäure, 23 % äth. ö l , Bitterstoff, Harz. A n w . med. : inn. b. Gonorrhöe, Blasenentzündung, Bronchitis, Dos.0,3—1,2g ; äuß. : zu Pflastern ; techn. : in d. Mikroskopie als Einschlußmittel, in d. Optik zum Verkitten der Linsen; in d. Lackindustrie.

B a l s a m u m c a p i v i : Gurjunbalsam, Balsamum Gurjunae*. B a l s a m u m Cativo: Cativobalsam. Stpfl. P r i o r i a copaifera (Kolumbien, Venezuela) Fam. Leguminosae. W i r d zu Klebemitteln verwendet. B a l s a m u m Copaibae: B. Copaivae :ÖÄ|*. B a l s a m u m Copaivae IOAS: B . Copaibae, B. brasiliense, Kopaivabalsam, Jesuiterbaisam. Der Balsam verschd. CopaiferaArten (Fam. Leguminosae), bes. C o p a i fera Officinalis (heim, in Venezuela, K o lumbien), C. g u a y a n e n s i s (Unterlauf des Amazonas), C. langsdorfii (Brasilien), C. coriacea (südl. Brasilien) u. andere C.-Arten. Gew. durch Anzapfen der schizolysigenen* Sekretgänge des Holzes u. Markes. I m Handel als Maracaibo-B. (Venezuela, dickfl.), Para (Maranham-)B. (Brasilien, diinnfl.), Trinidad-B., Surinam-B., Angostura-B. u. a. Beste Sorte aus Para u. Maranham (Brasilien). Klare, gelbl. bis gelbbraune, dickliche Fl., teilweise schwach fluoreszierend, v. wiirzig-scharfem, bitterem Geschmack u. würzigem Geruch; D. (20°) 0,920—0,995, SZ 75,8—84,2, E Z nicht über 14. Best. : Harzsäuren (20—60% ), äth. ö l . (40%), Bitterstoff (häufig mit Kolophonium u. anderen Harzen u. Balsamen verfälscht); 1. in absol. Α . , Chlf., Benzin, Amylalkohol, Ae., Terpentin. Anw. med. : inn. b. Gonorrhöe, Entzündung der Harnwege, Bronchitis, Lepra, Psoriasis (meist in K a p s e l n ) ; äuß. b. Geschwüren, Frostbeulen, K r ä t z e ; techn.: zu Lacken. H O M : Balsamum copaivae. B a l s a m u m Copaivae a f r i c a n u m : Balsamum africanum. Afrikanischer K o paivabalsam, Iiiurinbalsam, stammt von Paradaniella Oliveri, F a m . Leguminosae. A n w . : wie Copaiva-Balsam. B a l s a m u m Copaivae o s t i n d i c u m : Gurjunbalsam, Balsamum Gurjunae*. B a l s a m u m de M e c c a : (Balsamum gileadense) Mekkabalsam, Gileadbalsam. Stpfl. C o m m i p h o r a o p o b a l s a m u m (Sy-

Balsamum Dipterocarpi

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rien, Ägypten, Arabien, Somaliküste), Fam. Burseraceae. Dunkelgelbe bis braunrote, dickfl. Masse v. angenehmem Geruch u. bitterem Geschmack. Best. : Äth. öl, Harze, Bitterstoff. Anw. : in d. Parfumerie. HOM: Amyris gileadensis. Balsamum Dipterocarpi: Gurjunbalsam, B . Gurjunae*. Balsamum Eustachii: B. tolutanum EB*. Balsamum Garnae: Gurjunbalsam, B. Gurjunae*. Balsamum gileadense: Gileadbalsam, B. de Mecca*. Balsamum Gurjunae: Gurjunbalsam, Gardjanbalsam, Gardschanbalsam, B. Capivi, Β. Dipterocarpi, Β. Garnae, Β. Copaivae ostindicum, Ostindischer Kopaivabalsam. Balsam verschd. Dipterocarpusarten, Fam. Dipterocarpaceae, hauptsächlich Dipterocarpus alatus u. D. turbinatus (mächtige Bäume in Hin terindien, Bengalen). Gew.: durch Anhauen der Bäume u. Anzünden eines Feuers in der gehauenen Höhlung, wonach der Balsam ausfließt. Hellgelbe bis schwarzbraune, grünlich fluoreszierende, dickliche Fl. Best. : Äth. Öl, Harze. Anw. : wie Kopaivabalsam. Balsamum Hardwickiae: Hardwickiabalsam. Stpfl. Kingiodendron pinnatum (Hardwickia pinnata) Fam. Leguminosae (Vorderindien). Ersatz für Kopaivabalsam. Balsamum indicum album: Amerikanischer Styrax, s. Liquidambar styraciflua. Balsamum indicum nigrum: B . peruvianum |AJ*. Balsamum indicum siccum: B. tolutanum Ι ® * . Balsamum Mariae: Tacamahaca, s. Calophyllum inophyllum. Balsamum Mentholi compositum g | : Mentholbalsam. Zstzg. : 3 Menthol, 3 Methylsalizylat, 3 Wasser, 2 Gelb. Wachs, 9 Wollfett. Balsamum peruvianum [ip: Perubalsam, B . indicum nigrum, Β . peruvianum nigrum, Peruanischer Balsam, Indischer Balsam, Chinaöl, Wundbalsam. Stpfl. Myroxolon balsamum var. pereirae (Toluifera pereirae, Toluifera balsamum), Fam. Leguminosae (Zentralamerika, u. zwar ein schmaler Küstenstrich [Cosat

Balsamum tolutanum

del balsamo] ν. San Salvador in 30 bis 500 m Höhe). Gew. : durch Anräuchern der v. der Einde entblößten 10 jährigen Bäume nach Beendigung der Regenzeit (November, Dezember). Perubalsam findet sich nicht fertig vorgebildet im Holz der Bäume, sondern er stellt ein pathologisches Produkt dar, das erst durch die Manipulationen bei der Gew. (Einschneiden u. Anschwelen) entsteht. Dunkelbraune, ölige Fl. v. aromatischem, vanilleartigem Geruch u. kratzendem, schwach bitterem Geschmack; klar u. durchsichtig, nicht eintrocknend u. nicht klebend; D. (20°) 1,145—1,158; SZ 68 bis 80 ; VZ 235—255 ; 1. in Ae„ Α., Chlf., teilweise in Terpentinöl, fetten Ölen u. Benzin; mit Rizinusöl bis 15% mischbar; uni. in Aq. Best. : Zimtsäure- u. Benzoesäurebenzylester, die unter dem Sammelbegriff C i n n a m e i n zusammengefaßt werden (Cinnameingehalt nach |Äl mindestens 56%, meist ca. 60%), ferner Harz, Benzoesäure, Zimtsäure, Vanillin, Peruviol. Infolge seines hohen Preises ist Perubalsam in besonderem Maße Verfälschungen ausgesetzt; hierzu dienen Terpentin, Benzoe, Gurjunbalsam, Styrax, Rizinusöl, Kopaivabalsam. Zur Prüfung dienen Feststellung des Cinnameinu. Harzgehaltes sowie der EZ u. VZ. Anw. med.: inn. als Expectorans Stomachicum, Antiseptieum, ferner b. chron. Katarrhen der Respirations-, Verdauungs-, Urogenitalorgane, b. Asthma, Rheuma, Phthisis. Dos. 0,2—1,2 g mehrmals tägl. ; äuß. : zu Einreibungen, Pinselungen b. Ekzemen, Krätze, Frostbeulen, Kehlkopftuberkulose, Ozaena (ÍB¡¡: Linimentuin contra Scabiem, Mixtura oleosa balsamica); vet.: als Räudemittel. (In Salben m. Borsäure, Zinkoxyd u. Vaselin wird Perubalsam meist körnig, daher den Balsam vorher mit Adeps od. Rizinusöl anreiben.) HOM: Balsa-

mum

peruvianum.

Balsamum styracinum: s. Liquidambar orientalis. Balsamum Styracis (Storacis) liquidum: s. Liquidambar orientalis. Balsamum Terebinthina: Terebinthina ¡ M B * . Balsamum tolutanum [MS: Tolubalsam, Resina tolutana, B. Eustachii, B . ameri-

Bananenstärke

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canum, B. indicum siccum. Stpfl. Myroxolon balsamum var. genuinum (Toluifera balsamum) (nördl. Südamerika, bes. Unterlauf des Magdalenenstromes in Kolumbien), Fam. Leguminosae. Gew. : durch spitzwinklige Einschnitte in die Rinde der Bäume. Der frische Balsam ist braungelb u. zähfl., erhärtet an d. Luft zu einer spröden, leicht zerreiblichen Masse. Er besitzt einen feinen Wohlgeruch u. würzigen Geschmack; 1. in Α., Chlf., KOH. SZ 112—168. Best.: Zimtsäure- u. Benzoesäureester, Vanillin, äth. Öl, Harz. Aschc max. 1%. Anw. med. : inn. als Expectorans b. Lungenkatarrhen, Phthisis, auch b. Blasenkatarrhen. Dos. 0,15—1 g mehrmals tägl. in Kapseln, Pillen, Emulsionen (Emulsio Baisami Tolutani, Sirupus Baisami Tolutani). Bananenstärke: Amylum Musae*. Bandwürmer: Cestodes*. Bandwurmnuß: Semen Arecae ¡DÍP, s. Areca catechu. Banisterinum: Banisterin, C 1 3 H I 2 OX 2 , ident. m. Harmin, Alkaloid aus Peganum harmala*, Banisteria caapi u. and. Banisteria-Arten Brasiliens. Farbl. Prismen, 1. in Α., Ae., Chlf., wl. i. Aq. Anw. med.: bei Parkinsonismus; i. Orient u. Südamerika, als Rauschgift (Ayahuasca, Yagé-Trank). Bankesia abyssinica: Hagenia abyssinica*. Baptisia tinctoria: Fam. Leguminosae. Wilder Indigo (Nordamerika). Stpfl. v. Radix Baptisiae tinctoriae: Wildelndigowurzel. Best. : die Glykoside Baptisin, Baptin, d. Alkaloid Cytisin. Anw. med. : als Abführmittel u. Febrifugum. Diente früher zur Indigo-Gew. HOM: Baptisia, die frische Wurzel mit der Rinde. Barbaloin: Syn. für Aloin, glykosidiseher Bitterstoff der Aloe*. Barbitalum: Amerikanische Bezeichnung f. Acid, diaethylbarbituricum*. Barbitonum: Englische Bezeichnung f. Acid, diaethylbarbituricum §AJ*. Barbitursäure: Acid, barbituricum*. Barbus fluviatilis: Karpfen, s. Cyprinus barbus. HOM. Barium: Ba, Erdalkalimetall, AtG. 137,36, Ii-wertig, silberweißes Metall, D. 3,74, F. 710», Sdp. 1696°, elektrolyt.

Barium ch'oratum

dargest. 1808 von HUMPHBY DAVY, (geb. 1787 i. Penzance (Cornwall), gest. 1829 in Genf.,) nat. als Schwerspat ( B a S 0 4 ) und Witherit (BaCO a ). Darst.: Durch Elektrolyse von geschmolzenem Bariumchlorid. Nachweis der Bariumverbindungen: 1. sie färben die nichtleuchtende Flamme fahlgrün: im Spektrum hellgrüne Linie. 2. Schwfs. fällt auch aus sehr verd. Lsgen weißes, amorphes Bariumsulfat, B a S 0 4 , das in Säuren, Basen u. Wasser uni. ist. 3. Kaliumdichromat fällt gelbes Bariumchromat (BaCr0 4 ). 4. Kieselfluorwasserstoffsäure fällt weißes Ba-' riumsilicofluorid ( B a S i F 6 ) ; beide sind uni. in Essigsäure. (Kalzium- u. Strontium-Salze werden durch diese beiden Reagenzien nicht gefällt.) Bariumacetat: Barium aceticum*. Barium aceticum: Bariumacetat, Essigsaures Barium, (CH 3 COO) 2 Ba + H 2 0 . Mol. 273,30. Weiße Kr., sll. in Aq., wl. in A. Darst. : Durch Eintragen v. Bariumkarbonat in verd. Essigsäure, Eindampfen u. Auskristallisieren. Anw. ehem.: als Reagens u. als Beizmittel. HOM: Barium aceticum (Baryta acetica ). Bariumbromat: Barium bromicum*. Barium bromatum: Bariumbromid, Brombarium, BaBr 2 + 2 H 2 0 . Mol. 333. Farbl. Kr., sll. in Aq. Barium bromicum: Bariumbromat, Bromsaures Barium, B a ( B r 0 3 ) 2 · H 2 0 . Bariumbromid: Barium bromatum*. Barium carbonicum: Bariumkarbonat, Kohlensaures Barium, B a C 0 3 . Mol. 197. Schweres, weißes, geschmackl. Pv., uni. in Aq., 1. in verd. Säuren unter Aufbrausen. Darst. : Durch Fällung v. Bariumchlorid mit Natriumkarbonat in heißen Lösungen. Anw. med.: früher b. Metrorrhagien, Atonie, Abortus (Dos. let. 2 — 4 g ) ; techn.: z. Darst. anderer Bariumsalze. HOM: Barium carbonicum (Baryta carbonica). Barium carbonicum nativum: Nat. Bariumkarbonat, Witherit. Bariumchlorat: Barium chloricum*. Barium chloratum g g : Bariumchlorid, Chlorbarium, B a C l 2 + 2 H 2 0 . Mol.244,35. D. 3,05. Farbl. Kr., 1. in 2,5 Aq., wl. in A. u. HCl. Darst. : Aus Schwerspat.

Barium ehloricum

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Barium sulfuricum

Anw. med. : w i r k t ähnlich den Digitalis- t e c h n . : als R e a g e n s u. in d. Feuerglykosiden auf den Herzmuskel, daher werkerei (Grünfeuer). bisweilen entsprechend angewandt in DoBariumoxyd: Barium o x y d a t u m * . sen y. 0,01 g. Größte Vorsicht I Dosen y. Barium oxydatum anhydricum: Ba0,2-0,5 g bereits giftig, dos. let. 0 . 8 - 3 g! riumoxyd, Ä t z b a r y t , BaO. Mol. 153,4. E x i t u s infolge A t m u n g s l ä h m u n g . Antid. : Weißgraue, poröse Stücke. Anw. techn. : Auswaschen des Magens mit l % i g e r in d. Glasindustrie. Natriumsulfatlsg. Klistiere m. NatriumBarium oxydatum hydricum @ : Basulfatlsg., s u b k u t a n Atropin 0,001; s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". r i u m h y d i o x y d , Ba(OH) 2 · 8 H 2 0 . Mol. HOM: Barium, chloralum (Baryta mu- 315,5. Farbl. kr. Pv., 1. in 20 Aq., 11. in yerd. Säuren. Anw. ehem. : als Reagens riatica ). in wäß. Lsg. (Barytwasser); n-BariumBarium chtoricum: Bariumchlorat, hydroxydlsg. Chlorsaures Barium, Β α ( 0 0 3 ) 2 + Η 2 0 . Bariilirpeioxyd: Barium peroxydatum Mol. 322. F a r b l . Kr., sii. in Aq. Anw.: anhydricum*. in der Feuerwerkerei. Barium peroxydatum anhydricum: BaBariumchlorid: Barium chloratum*. riumperoxyd, Bariumsuperoxyd, BaO¡¡. Barium, Chlorsaures: Barium chloriMol. 169. Weiße Stücke od. P v . , wl. i. cum*. Aq., uni. i. A. u. Ae., bildet m i t verd. Bariumchromai: Barium chromicum*. SS Wasserstoffsuperoxyd, beim ErBarium chromicum: E a r i u m c h r o m a t , hitzen auf über 7CC° spaltet es SauerNeutrales chromsaures Barium, BaCr0 4 . stoff ab. Nicht mit organ. Stoffen zuMol. 2E3.4. Gelbes kr. Pv., uni. in Aq. sammenbringen, da sonst E n t z ü n d u n g Anw. techn. : als Malerfarbe (Ultramarin- Anw. ehem. : z. D a r s t . v. Wasserstoffgelb). superoxyd, als Bleichmittel. Barium, Essigsaures: Barium acetiBarium, Salpetersaures: Barium nitrieum*. Bariumhydroxyd: Barium o x y d a t u m cum ® * . Barium, Schwefelsaures: Barium sulfuhydricum (gs*. Bariumhypophosphit: Barium hypo- ricum §Ä|*. Barium, Schwefligsaures: Barium sulphosphorosum*. Barium hypophosphorosum: Barium- fu rosum*. Bariumspeise: s. B a r i u m sulfuricum hypophosphit, Unterphosphorigsaures Barium, B a ( H 2 P 0 2 ) 2 + H 2 0 . Farbl. Kr., H . 11. in Aq. Anw. med. : wie KalziumhypoBariumsiilfat: Barium sulfuricum IBS*. phosphit, k a u m gebraucht, MD. 0,15 g. Barium sulfhydratum: BariumsulfBarium jodatum: Bariumjodid, Jod- h y d r a t , Ba(SH) 2 . Anw. ehem.: als barium, B a J 2 + H 2 0 . Mol. 427,24. Farbl., Reagens. zerfl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med. : Bariumsulfid : Barium s u l f u r a t u m ® * . f r ü h e r b. Skrofulöse, MD. 0,015 g. H O M : Bariumsulfit: Barium sulfurosum*. Barium jodatum (Baryta jodata). Bariumsulfhydrat: Barium sulfhydratum*. Bariumjodid: Barium jodatum*. Barium sulfuratum © : Bariumsulfid, Bariumkarbonat: Barium carboniSchwefelbarium, BaS. Mol. 169,5. Graue cum*. Barium, Kohlensaures: Barium c a n o - Stücke od. Pv., d. beim ü b e r g i e ß e n m. Salzsäure Schwefelwasserstoff entwiknicum*. Bariumnitrat: Barium nitricum © * . keln. Anw. ehem.: z. D a r s t . anderer Bariumnitratlösung: Reagens [Ml : Lsg. Bariumverbindungen ; in d. Analyse z. Entwicklung v. H 2 S ; ferner auch als von 1 B a r i u m n i t r a t in 19 Aq. Barium nitricum Bariumnitrat, Enthaarungsmittel. Salpetersaures Barium, Ba(N0 3 ) 2 . Mol. Barium sulfuricum | Ü | : B a r i u m s u l f a t 261,4. F a r b l . Kr., 1. in 12,5 Aq., uni. Schwefelsaures Ba., Schwerspat, B a S 0 4 . in A. Anw. med. : wie Ba.-chlorid, MD. Mol. 233,4, D. 4,53. Weißes, schweres 0,2 g; MTD. 0,4 g; Dos. let. 3—4 g; Pv., uni. in Aq. u. verd. Säuren, etwas 1.

Barium sulfurtsum

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BAUDOUINsehe Reaktion

Basen: Alkal. reagierende Stoffe, die mit Säuren Salze bilden bzw. beim Lösen in Aq. OH-Ionen abspalten. A n o r g a n i s c h e B. sind die Hydroxyde der Metalle und des Ammoniaks; o r g a n i s c h e B. sind Verbindungen des Arsens, Phosphors, Stickstoffs usw. mit organischen Radikalen, sie leiten sich hauptsächlich von N H 3 ab. Basen färben rotes Lackmuspapier blau, gelbes K u r k u m a p a p i e r braun, farbl. Phenolphthaleinlsg. rot, rote Methylorangelsg. gelb. J e nachdem ein, zwei usw. OHBarium sulfurosum: Bariumsulfit, Gruppen enthalten sind, unterscheidet Schwefligsaures Barium, BaSO s . Mol. man ein-, zwei- od. mehrwertige od. 217. Weißes Pv. Anw. ehem.: in d. mono-, di- usw. -hydrische Basen. Analyse. Basidien: bot. Keulenförmige Zellen Bariumsuperoxyd: Barium peroxyda- bestimmter Pilze, an denen Sporen (Batum anhydricum*. sidiosporen) sitzen. Barium, Unterphosphorigsaures, BaBasilicum HOM: s. Ocimum basirium hypophosphorosum*. licum. Barosma-Arten: P a m . Rutaceae. B. Basilienkraut, Basilikumkraut: Herba betulinum, B. crenulatum, B. serratifo- Basilici, s. Ocimum basilicum. lium (sämtl. heim, in Südafrika, bes. Basisch: Alkalisch, s. Basen. B. ReKapland). Stpfl. von Folia BuCCO (Folia aktion: Alkal. Reaktion. B. Salze: s. Buchu) © : Buccoblätter, Buchublät· Salze. ter. Man unterscheidet Folia BUCCO Bassiaöl: s. Illipe mallabrorum u. rotunda, Breite Buccoblätter von B. Illipe latifolia. crenulatum und Folia Bucco longa, Bassorin: Best, des Tragant, Gummi Lange Buccoblätter von Empleurum arabicum und anderer Gummiarten. unicapsulare (E. serrulatum); die beste Bastardsafran: Saflor, Flor. CarthaSorte s t a m m t von B. betulinum (nicht von B. crenulatum, wie in der engl. mi, s. Carthamus tinetorius. Bastfasern: bot. langgestreckte, an Pharmak. angegeben). Best. : Glykosid Diosmin (Barosmin), Diosphenol, 1-Men- den Enden zugespitzte Zellen mit verthon, Hesperidin, äth. ö l (mind. 0,8%). dickten Zellwänden. Bastparenchymzellen: bot. langgeGummi, Schleim, Harz. Asche max. 5%. Anw. med. : als Diureticum u. entzün- streckte Zellen, zum Siebteil (Phloem*) dungswidriges Mittel bei Harnerkran- gehörend, mit verschd. Inhaltsstoffen, kungen (2 g der Blätter im Aufguß). können durch Zellwandverdickung skleHOM: Bucco, die getrockneten Blätter rotisieren. von B. betulinum. Baststrahlen: bot. s. Phloem. Batatenstärke: Brasilianisches ArBarras: Resina Pini © , s. Terebinrowroot, A m y l u m Batatae*. thina. Bathmometrie: Messung der WasserBaryt: Barium oxydatum*. {βαΰμός Baryta acetica HOM: s. Barium stoffionenkonzentration* aceticum. Β. carbonica HOM: s. Ba- = Stufe). Bathmotrop: Die Reizbarkeit der rium carbonicum. Β. hydrica: Barium oxydatum hydricum*. B. jodata HOM: Herztätigkeit beeinflussend. Bauchspeicheldrüse: Pankreas, s. Hors. Barium jodatum. B. muriatica HOM: mone und Organotherapeutica. s. Barium chloratum. BAUDOUINsehe Reaktion: SesamölBarytwasser: Reagens g®, Lsg. von 1 kr. Bariumhydroxyd in 19 Aq. (Kr. r.eaktion, zum Nachweis von Sesamöl in Margarine, s. Sesamum indicum. Bariumhydroxyd, Ba(OH) a + 8H a O).

in konz. Salz-, Schwefel- od. Salpetersäure. Nat. : Schwerspat. Darst. : Durch Fällen einer heißen Lsg. v. Bariumchlorid u. Natriumsulfat. Anw. med.: als Röntgenkontrastmittel (darf keinerlei lösl. Bariumverbindungen enthalten), b. Untersuchungen des Magens u. Darms als Bariumspeise in Mengen v. ca. 200 g (wird bereitet durch Kochen v. 15 Mondamin, 15 Zucker, 20 Kakao, 150 Bariumsulfat, 500 Aq. ; b. Dünndarmstenosen 80 g Bariumsulfat); techn.: als Malerfarbe (Permanentweiß, Blanc fixe).

Baumé-Grade

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Baumé-Grade: Abkürzung ,,Bé", Grad-Einteilung des Baumé-Araometers, A) für Fl., die leichter, Β ) für solche, die schwerer sind als Wasser; es entsprechen 10° des Aräometers einer D. von 1,000 (A) und 1,074 (B), 2 0 ° = 0,935 (A) und 1,161 (B), 30° = 0,879 (A) und 1,262 (B) usw. Eine ganz willkürliche Einteilung, die aber in der Industrie für Säuren, Alkalien und Salzlsgen noch ausschließlich im Gebrauch ist, da die Bé-Grade den Konzentrationen der Flüssigkeiten ungefähr proportional gehen. Konz. Schwfs. = 66° Bé. (ANTON BAUMÉ, Apotheker, Paris 1728—1804.)

Benzaldehyd

Bechikum(a): Hustenmittel. Beckazit: Kunstharz (Phenolharz). Beckosol: Kunstharz (aus Phthalsäure). Becquerelstrahlen: Die Ausstrahlungen der Uransalze. Entdeckt von BECQUEREL 1896 in Paris. Auf Grund dieser Entdeckung gelang dem Ehepaar CURIE in Paris die Herst, des Radiums, s. Uran und Radium. Bedecktsamige Pflanzen: bot. Angiospermae*.

Behenniisse: Semen Moringae, s. Moringa oleifera und M. peregrina. Behenöl: Oleum Moringae, s. Moringa Baumflechte, Baummoos: Liehen Pul- oleifera und M. peregrina. monariae, s. Lobaria pulmonaria. BeifuB: Artemisia vulgaris*. Β., BitBaumöl: Oleum Olivarum m , s. Olea terer: Artemisia absinthium*. europaea. Beinasche: Calcium phosphoricum Baumwachs: Cera arborea, Mischung crudum © * . aus Erdwachs, Harz, Kolophonium, Beinschwarz: (Ebur ustum nigrum). Terpentin, Rüböl usw. ; dient zum Die pulverisierten Abfälle bei der GeOkulieren. winnung der Knochenkohle (Carbo Baumwolle: Gossypium*. ossium*). Baumwolle, Gereinigte [Dg: GossyBeinwellwurzel: Rad. Consolidae, pium depuratum ¡p®, s. Gossypium. s. Symphytum officinale. Baumwollsamenöl: Oleum Gossypii, Belafriichte: Fruct. Eelae indicae, s. Gossypium. Marmelosfrüchte, s. Aegle marmelos. Baumwollwurzelrinde: Cortex GossyBelladonna: Atropa belladonna*. pii Kadicis © , s. Gossypium herbaBellenknospen: Gemmae Populi © , ceum. s. Populus-Arten. Bauxit: Mineral, A1 2 0 3 · H 2 0 , meist Bellis perennis: Fam. Compositae, mit Eisenoxyd und Kieselsäure verGänseblümchen, Maßliebchen (Europa, mengt, dient zur Gew. von Aluminium. Asien). Stpfl. von Herba BellidiS und Bayer 205: Germanin*. Flor. BellidiS. Best. : Saponin, Gerbstoff, Bayol: Oleum Pimentae acris, s. Pi- SS, Wachs, fett. u. äth. Öl, Inulin, menta acris*. Bitterstoff u. a. Anw. volkst. : bei KaBazillen: Stäbchenförmige Spaltpilze, tarrhen der Luftwege, Magen- u. Darmdie im Gegensatz zu den Bakterien katarrh, Gallenblasenentzündung, bei Sporen bilden; meist anaerob, gram- Hypertonie sowie bei Bluthusten, Blutpositiv. Zu den Bazillen gehören: Te- harnen, Menostase. HOM : Bellis perentanus-B., Milzbrand-B., Botulinus-B., nis, die frische, blühende Pflanze. Gasbrand-B. B a z i l l e n t r ä g e r : MenBeluga: Acipenser Huso, s. Ichthyoschen, die virulente B . in sich tragen und verbreiten, ohne selbst zu erkran- colla. Benediktenkraut: Cnicus benedictus* ken. u. Geum urbanum*. BCG: Bacille Calmette-Guerin*, Be: ehem. Beryllium*. Benzaldehyd g ì : Benzaldehydum, Bé: Baumé, s. Baumé-Grade. Künstl. Bittermandelöl, Oleum AmyBecherzellen: bot. Zellen, die im dalarumaethereumarticifialeC 6 H 5 CHO. unteren Teil becherartig verdickt sind, Mol. 106,05 ; D. (20°) 1,046—1,050 ; Sdp. z. B . Palisadenzellen der Samen von 178"—182°. Farbl., ölige F l . , Geruch Sinapis alba, Brassica nigra. nach Bittermandelöl, 1. in A. und Ae., H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch 6

Benzaldehydzyanhydrin

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swl. in Aq. Darst. : Durch Erhitzen von Benzalchlorid ( C 6 H 6 - C H 2 - 0 H ) mit Aq. u. Eisen od. m. Kalkmilch, auch deh. direkte Oxydation v. Toluol. N a t . als Amygdalin („eyanogenes" Glykosid) i. bitteren Mandeln, Aprikosen, Kirschkernen usw., s. Prunus amygdalus. Anw. : als Geschmackskorrigens. Benzaldehydzyanhydrin | g | : Benzaldehydevanhydrinum, Mandelsäurenitril, C 6 H 5 CH(OH)CN. Mol. 133,06, D. (20°) 1,115—1,120; Gehalt mind. 89,4% Mandelsäurenitril, gelbe, ölige, nach Bittermandeln riechende Fl., f a s t uni. in Aq., 11. in Α., Ae., Chlf. Nat. H a u p t best. des äth. Bittermandelöls. Darst. : Durch Umsetzung des Benzaldehydnatriumbisulfits mit Kaliumcyanid. Anw.: z. Herst, von Aq. amyqd. amar. ¡Ü| u. ζ. Darst. von Mandelsäure. Benzalth iosemicarbazo η : NH—Ν H 2 N—Cι = SII C H y—- J v) — ·R Chemotherapeuticum geg. Tbc., bes. i. s. Derivaten verwend., s. Conteben. Benzanilidum: Benzanilid, Benzoylanilin, das Anilid der Benzoesäure, C 6 H 5 · NH(CO · C 6 H 5 ); weiße bis rötlichweiße Kr., uni. in Aq., 1. in Α., Chlf., Benzol, Ae. Anw. med. : früher als Antisepticum. Benzedrin : /?-Phenylisopropylamin, C 6 H 6 CH 2 CHNH 2 CH 3 , Kreislaufmittel, „Weckamin", Dos. 5 bis 10 mg, s. Weckamine. Benzidinprobe: zum Nachweis v. Blut in H a r n u. Faeces. Ausführung: I. 10 ccm Harn -f- 1 ccm Eisessig -f 5 ccm Ae. mischen, gut durchschütteln bzw. ein nußgroßes Stück Stuhl mit gleichen T. Aq. und Eisessig verreiben, zu der Fl. gleichen T. Ae. hinzufügen und durchschütteln. I I . 0,5 g Benzidin in 8 ecm Alkohol + 2 ccm Eisessig lösen und 2 ccm H 2 0 2 zufügen. I I I . Ae. von Mischung I abheben und in einem frischen Reagenzglas mit ca 1 ccm der Benzidinlsg. I I versetzen. Bei Anwesenheit von Blut t r i t t grüne bis tiefblaue F ä r b u n g auf. Äußerst empfindliche Reaktion, jedoch nur brauchbar

Benzoe

bei Verw. reinsten Benzidins und sauberster Reagenzgläserl Benzidinum © : Benzidin, Diphenyldiamin, Paradiamidodiphenyl, N H 2 · C 6 H 4 · C 6 H 4 · N H 2 (1,4). Mol. 184,1 ; F. 127°. Weißes bis schwach roti., kr. Pv., 1. in Α., Ae., wl. in Aq. Anw. ehem. : in der Analyse zum BlutNachweis, s. Benzidinprobe. Benzin, Verbleites: Mit Bleitetraäthyl versetztes Benzin, um das Klopfen der Motoren zu vermindern. (Antiklopfmittel : Bleitetraäthyl, Eisenkarbonyl u. a.) Benzinoform: (WZ) Tetrachlorkohlenstoff, Carboneum tetrachloratum*. Benzinum Petrolei (tp: Petroleumbenzin, Erdölbenzin ; H a u p t b e s t a n d teile: P e n t a n C 5 H 1 2 und Hexan C 6 H U ; Destillationsprodukt aus dem Petroleum; D. 0,661—0,681. Farbl. flüchtige Fl., leicht entzündbar, 1. in Α., Ae., uni. in Aq. Anw. med. : selten zu Einreibungen ; techn. : hauptsächlich als Wasch- und Lsgsmittel. Hierbei Vorsicht vor Vergiftungen: bereits 30 bis 50 mg Benzindämpfe pro Liter L u f t wirken in V»—1 Minute unbedingt tödlich! (Atemstillstand.) I n leichteren Fällen rauschartige Zustände (mitunter Benzinsüchtigkeit). Benzoate: Salze der Benzoesäure. Benzoat-Einheit, Internationale: I.B.E., Einheit f ü r Follikelhormon, s. Tafel „Biologische Einheiten". Benzocain: Syn. f ü r Anästhesin in der amerikanischen, dänischen, englischen, schweizerischen Pharmakopoe. Benzoe: Benzoeharz, Resina Benzoe, Benzoinum, Asa dulcís, Asa odorata, Wohlriechender A s a n t : das Harz verschiedener Styrax-Arten, F a m . Styracaceae: B. [DAS: Siam-Benzoe, Benzoe in lacrimis, s t a m m t von Styrax tonkinense und Styrax benzoides (heim. Hinterindien, auf den Gebirgen im Osten des Mekong in 1200—1500 m Höhe, Franz.Indochina, bes. Tonking und Nordannam). Die Gewinnung erfolgt durch Anschneiden der lebenden 8—lOjährigen Bäume, Beklopfen der Wunden und Sammeln des ausgetretenen Harzes, das allmählich erstarrt. Das Harz

Benzoesäure

Benzolring

83

ist ein pathologisches Produkt des verwundeten Cambiums. Es bildet flache oder abgerundete, gelblichweiße, braunrote oder gelbbraune Massen mit eingebetteten weißenStiicken, den „Mandeln" (Benzoe amygdaloides), mit weißlichem Bruch. Der Geruch ist angenehm vanilleartig, beim Erhitzen entwickelt das Harz stechend riechende Dämpfe. L. in Ae. und A. (in A. uni. Anteil max. 2% ). Best.: 77—80% Koniferylbenzoat, daneben freie Benzoesäure, Siaresinolsäure und ca. 0,3% Vanillin. Zimtsäure ist nicht vorhanden. Asche max. 1%. Mit KMn0 4 -Lsg. befeuchtet darf Benzoe ¡31 keinen Geruch nach Benzaldehyd entwickeln (Sumatra-Benzoe). Anw. med. : als Expectorans (OAS : Tinct. Benzoes, Tinct. Opii benzoica) zu Inhalationen, ferner zur Konservierung von Fetten (Adeps benzoatus

Benzoldikarbonsäure: Acid, phthalicum*. Benzoiring: Nach K e k t t l É s Benzoltheorie sind im Benzol und seinen Derivaten (karbozyklischen Verbindungen) die C-Atome abwechselnd mit 1 und 2 Affinitäten ringförmig miteinander verbunden (geschlossene Ketten), so daß sich folgende Konstitutionsformel ergibt : Η Η 1 H-C

H-C

3 C-H

1 H-C

H-C5

Benzoesäureäthylester: Äthylium benBenzoesäurebenzylester: Benzylum

benzoicum @*.

Benzoesäure-/j-Naphthylester:

tholum benzoicum*.

\

\ c / 1

Η

C-H

II

II •

C

/

C-H

ι

1

Η

Andere Formu(Sumatra, Java). Harte, rubinrote lierungen sind : Massen mit weißlichen Mandeln. Best. : Diagonalformel nach C l a u s wie bei Siam-Benzoe, jedoch enthält Sumatra-B. noch freie Zimtsäure, entΗ wickelt daher, mit KMn0 4 -Lsg. be1 feuchtet, Geruch nach Benzaldehyd. Sumatra-B. ist nach dem [Mi nicht C-H zulässig. Anw. : wie Siam-Benzoe, bes. H - C zu Räuchermitteln. l / \ H-C C-H Benzoesäure: Acid, benzoicum [GAB,*.

\

c

1

oder

|Μ|). H O M : Benzoes resina. SumatraBenzoe s t a m m t v o n Styrax benzoin

zoicum, C6H5COOC2H5. Farbl., angenehm riechende Fl. Anw.: in d. Parfumerie.

y

6 2 C-H

Η Zentrische Formel nach Armstrong - Bayer

Η 1 H-C |\

Ψ

C-H Si

Ì/1 \ l H-C . C-H

i 1 Η

Bei allen Formeln bleibt je 1 Affinität

Naph- der 6 Kohlenstoffatome ungesättigt, die

durch je 1 Η-Atom gebunden wird.

Benzoesäureguajakolester:

Guajako- Letztere können durch einwertige Atome

Benzoes9urenaphthylester:

Naphtho- 2 Η-Atome durch andere einwertige

lum benzoicum*.

od. Radikale ersetzt werden. Werden

lum benzoicum*. Benzoesäuresulfinid: Saccharin*. o-Benzoesäuresulfinidnatrium

jöf :

lösl. Saccharin, Saccharin solubile ¡¡SS*. Benzoeschmalz i g : Adeps benzoatus HS*

Benzoetinktur : Tinctura Benzoes ¡Mg (1 Benzoe + 5 Α.). Benzoinum: Benzoe*.

Benzol: Reagens jug: C 6 H e . D. 0,874 bis 0,884, Sdp. 80°—82°, s. Benzolum.

Atome od. Radikale ersetzt (Disubstitution), so treten 3 Isomerien auf, die man je nach der Stellung bezeichnet, und zwar als Ortho-Verbgd., wenn 2 benachbarte Η-Atome des Rings ersetzt werden (1:2 od. 1:6), bezeichnet mit ood. z.B. 1,2-. Meta-Verbdg., wenn zwischen den beiden substituierten noch ein Η-Atom steht ( 1 : 3 od. 1 : 5 ) , bezeichnet mit m- od. z.B. 1,3-. Para-Verbdg., wenn zwischen den 2 substituierten 6*

Benzolum

84

Berberís vulgaris

noch 2 Η-Atome stehen (1 : 4 od. 2 : 5 Benzylacetat: Benzylium aceticum*. od. 3 : 6 ) , bezeichnet mit p- od. z.B. 1,4-. Benzyialkohol: Alcohol benzylicus © * . Treten 3 einwertige Atome od. RadiBenzylbenzoat: Benzylum benzoicum kale in den Ring ein (Trisubstitution), © * . so sind ebenfalls 3 Isomerien möglich. Benzylium: Alcohol benzylicus*. Man bezeichnet dann die Stellungen 1, Benzylium aceticum: Benzylacetat, 2, 3 als v i c i n a l , 1, 3, 5 als s y m m e - Essigsäurebenzylester, t r i s c h , 1, 2, 5 als u n s y m m e t r i s c h . Es CH 3 CO-OCH 2 C 6 H 5 . existieren auch Tetra-, Penta- u. HexaBestandteile verschd. Blütenöle (Jasmin, s u b s t i t u t i o n s p r o d u k t e (AUGUST K E K U L É V. STRADONITZ, g e b . D a r m s t a d t 1 8 2 9 , Ylang-Ylang, Gardenia). Farbl. Fl. Anw. : gest. Bonn 1896, durch seine Hypothese in d. Parfümerie. Benzylium benzoicum Benzylüber den Benzolring Begründer der neubenzoat, Benzoesäurebenzylester, zeitlichen organ. Chemie). C 6 H 5 CO-OCH 2 C 6 H 6 . Benzolum © : Benzol, Steinkohlenbenzin, C 6 H 6 . Mol. 78,1; D. 0,874 bis Farbl., fast geruchlose, ölige Fl. Best 0,884; F. 5°, Sdp. ca. 79°—80°; Produkt des Perubalsams, Tolubalsaros, Ylangder Steinkohlenteer-Dest. Farbl., stark Ylangöls, Tuberosenöls. Anw. med. : lichtbrechende Fl., charakteristisch rie- früher b. Koliken; jetzt ausschließlich in chend, leicht entzündlich, 1. in Α., Ae., d. Parfümerie als Fixierungsmittel. Azeton, Eisessig, fetten und äth. Ölen, Benzylium cinnamylicum: ZimtsäureChlf. ; es löst Harze, Fette, Schwefel, Jod, Phosphor. Anw. med. : inn. bei benzylester, Darmtrichinen u.Würmern, früher auch C 6 H 5 CH · CH · CO · OCH2C6H5. bei Leukämie. MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g; Best, des Perubalsams, Tolubalsams, äuß. bei Krätze; techn.: in der TeerStyraxöls. Anw.: als Riechstoff. farbenindustrie u. als Lsgsmittel. (Vorsicht! Mehr als 1% i. d. Luft ist feuerBerberinum: Berberin,C 20 H 18 O 4 N· OH. gefährlich. Vergiftung auch durch Ein- Alkaloid der Berberís-Arten ; findet sich atmen u. durch die Hauti Erkrankung auch in Hydrastis canadensis. F ä r b t durch „Benzol u. seine Homologen" ist Seide, Baumwolle, Leder gelb. Anw. anzeigepflichtig 1 Siehe Tabelle „Ver- med.: s. Berb. sulfuricum. HOM: Bergiftungen u. Gegenmittel".) berinum. B. sulfuricum: BerberinmonoBenzonaphtholum Naphtholum sulfat. Gelbes, kr. Pv., 1. in A.u. Aq. Meist gebrauchtes Berberinsalz. Anw. med. : benzoicum*. gegen Orientbeule, Malaria-Milztumoren, Benzopyrrol: Indol*. kleine Ulcera (Β. hemmt die Sauerstoff Benzosulphinidum: Amerikan. Beaufnahme des Tumorgewebes stärker als zeichnung für Saccharin*. die des gesunden Gewebes), ferner bei Benzoyl: Das einwertige Radikal der Gelbsucht, chron. Diarrhöe, WechselBenzoesäure, C6H6CO. fieber. Dos. 0,03—0,2 g. Das BerberinBenzoyl-aethyl-tetramethyldiaminohydrochlorid findet gleiche Anwendung. isopropanol-hydrochlorid ¡ü|: Alypin hydrochloricum [MB,*. Berberís vulgaris: F a m . Berberidaceae. Berberitze, Sauerdorn (Europa, Benzoyl-aethyl-tetramethyldiaminoisopropanolnitrat g ¡ : Alypin nitricum Asien). Stpfl. von Cortex Berberidis radicis: Berberitzenwurzelrinde. Best. : Benzoylaminoessigsäure: Acid, hippu- die Alkaloide Berberin, Oxyaeanthin, Berbamin sowie Harz u. a. Anw. med. : ricum*. als Tonicum und Laxans bei Gelbsucht, Benzoylanilin: Benzanilidum*. Benzoyl-/?-Naphthol: Naphtholumben- Dysenterie, Wechselfieber. Fructus Berberidis Sauerdornbeeren, Berbezoicum*. Benzoylglykokoll: Acid, hippuricum*. ritzenfrüehte. Best. : Vitamin C (kein Berberin), Pectose. Asche max. 3%. Benzyl: Die einwertige Gruppe Anw. med. : bei Leber-, Gallen-, Stein—CH a —C,H 5 .

Berberitzenwurzelrinde

85

leiden. H O M : Berberís, die getrocknete Wurzelrinde. Berberitzenwurzelrinde: Cortex Berberidis radiéis, s. Berberís vulgaris. Bergamottöl: Oleum B e r g a m o t t a e ¡Mg, s. Citrus a u r a n t i u m ssp. b e r g a m i a . Bergflachs: A l u m e n p l u m o s u m * . Bergkümmel: F r u c t . A n e t h i ©), s. A n e t h u m graveolens. Berglorbeer: K a l m i a latifolia*. Bergöl: Ol. Lini s u l f u r a t u m © * . Bergpech: "Asphaltum*. Bergwohlverleih: Arnica m o n t a n a * . Beriberi: K a k k e , Vitamin-Bj-Mangelk r a n k h e i t des Menschen, bes. der ostasiatischen Reis essenden Völker (schw. Polyneuritis m i t allgem. K r ä f t e v e r f a l l ) . Beriberischutzstoff: V i t a m i n Bj*. Berkefeld-Filter: A p p a r a t z u m Filtrieren v o n Trinkwasser m i t einem aus g e b r a n n t e r Infusorienerde hergestellten Zylinder (Filterkerze), d u r c h den das Wasser u n t . Druck gepreßt wird, s. A q u a . Berkelium: Bk. gew. deh. Beschieß, v. Americium mit α-Teilchen (1949). Berlinerblau: F e r r i f e r r o c y a n i d , Ferrum eyanatum*. Bernstein: Succinum*. Bernsteine!: Oleum Succini crudum, s. Succinum. B., Gereinigtes: Oleum Succini rectificatum s. Succinum. Bernsteinsäure: Acid, succinicum Bertramwurzel, Deutsche: R a d i x P y r e t h r i germanici, s. Anacyclus officinarum. Bertramwurzel, Römische: R a d i x Pyrethri r o m a n i © , s. Anacyclus p y r e t h r u m . Beruf(s)kraut: Stachys r e c t a (Sideritis hirsuta)*. Β., Kanadisches: Erigeron canadensis*. Beryllium: Be, G r u p p e der E r d a l k a l i metalle, A t G . 9,013, zweiwertig; D.1,84, F. 1285°, e n t d e c k t von WÖHLER 1828; stahlgraues, sprödes Metall; N a t . geb u n d e n als Beryll Be 3 AIj · S i 6 0 l g (gef ä r b t S m a r a g d u n d A q u a m a r i n ) , Phenacit (Be 2 Si0 4 ), Chrysoberyll (Al 2 Be0 4 ). Berylliumsalze schmecken süß,· d a h e r auch der N a m e „ G l u c i n i u m " f ü r B. gebräuchlich. Besenginster: S a r o t h a m n u s scoparius*. Besenheide: Calina vulgaris*. Besenpfriem: S a r o t h a m n u s scoparius*.

Betäubungsmittelgesetz Besinge, Schwarze: F r u c t . s. Vaccinium myrtillus.

Myrtilli

Betain: B e t a i n u m * . Betainhydrochlorid: B e t a i n u m h y d r o chloricum* Betainum: Betain, Trimethylaminoessigsäure, Trimethylglykokoll, C 5 H n N 0 2 . Best, der Zuckerrübe, Beta Vulgaris, und daher auch der Rübenzuckermelasse; entwickelt beim Erhitzen Trimethylamin. Betainum hydrochloricum: Betainhydrochlorid, Acidol (WZ). Anw. med. : anstatt Salzsäure b. Magenerkrankungen. Beta-Naphthol: j3-Naphthol, Naphtholum*. Betäubungsmittelgesetz, Opiumgesetz: Opiumgesetz erlassen a m 10. 12. 1929, N a c h t r ä g e a m 1 . 1 . 1 9 3 4 u n d 12. 6. 1941. Betäubungsmittel - Verschreibungs - Verordnung („Verordnung über das Verschreiben von B e t ä u b u n g s m i t t e l enthaltende Arzneien u n d deren Abgabe in den A p o t h e k e n " ) erlassen a m 19. 12. 1930, N a c h t r ä g e a m 24. 3 . 1 9 3 1 , 8. 7. 1932, 20. 5. 1933, 12. 6. 1941, 31. 7. 1943. D e r Verordnung unterliegen : Acedicon (Acetyl-demethylo-dihydrothebain), Dicodid (Dihydrokodeinon), Dilaudid (Dihydromorphinon), Eukodal (Dihydrooxykodeinon), Ekgonin, Heroin (Diacetylmorphin) Kokain, Morphin, Morphinaminoxyd (Genomorphin), Morphinester, Morphin-N-Oxyd, Narcophin, Paramorphan, sowie deren Salze u. Zubereitungen, ferner: Opium u n d seine Zubereitungen, Laudanon u. ähnl. Zubereitungen, P a n t o p o n u. ähnl. Zubereitungen, K o k a b l ä t t e r u. deren Zubereitungen, Dolantin, Elastonon, Aktedron, Benzedrin, Pervitin, Isophen. L a u t Verordnung v. 8. Mai 1953 sind neben einer Reihe in Deutschland noch nicht im Verkehr befindlicher Stoffe

Betäubungsmittelgesetz

86

noch folgende Stoffe dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt worden: Polamidon, Dromoran (Levorphan, Racemorphan, Levomethorphan, Racemethorphan), Cliradon, ß-4-Morpholinyläthylmorphin und seine Salze, Dihydrokodcin u. seine Salze, Acetyldihydrokodein u. seine Salze, Cetarin. Außer diesen unterliegen noch dem Opiumgesetz (nicht aber der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung) : Indischer Hanf, Indische Hanftinktur, Indischer Hanfextrakt sowie Kodein, Dionin (Athylmorphin) u. Peronin (Benzylmorphin). Kokablätter und deren Zubereitungen, Ekgonin, Ester des Morphins sowie Diazetylmorphin (Heroin) dürfen überhaupt nicht verschrieben werden. Apomorphin, Paracodin, Papaverin, Narkotin unterliegen nicht den obigen Verordnungen I Betäubungsmittel enthaltende Arzneien dürfen nur von Ärzten, Zahnärzten und Tierärzten (von letzteren nur zum Gebrauch in der Tierheilkunde) verschrieben werden. Betäubungsmittelrezepte müssen mit Tinte oder Tintenstift geschrieben sein und müssen enthalten: 1. Name und Anschrift des Arztes, 2. seine Berufsbezeichnung, 3. Datum, 4. die Bestandteile der Arznei und ihre Menge, 5. die genaue Gebrauchsanweisung mit Einzel- und Tagesdosis, 6. Name und Wohnung des Patienten (bei tierärztlichen Verschreibungen Art des Tieres sowie Name und Wohnung des Tierhalters), 7. im Falle der Eintragung in das Morphinbuch des Arztes und bei allen Kokain enthaltenden Arzneien den eigenhändigen Vermerk „Eingetragene Versehreibung", 8. die eigenhändige, ungekürzte Na mensunterschrift des Arztes. An einem Tage dürfen vom Arzt oder Zahnarzt (A) oder Tierarzt (TA) für einen

Betäubungsmittelgesetz

Patienten bzw. für ein Tier oder für seine Praxis (Zahnarzt nur für einen Kranken, nicht für die Praxis 1) nicht mehr als folgende Mengen verschrieben werden: In Gramm: (A) (TA) 2,0 15,0 Opium oder die entsprechende Menge einer Opuimzubereitung (ζ. B. 1,0 Extract. Opii oder 20,0 Tct. Opii simplex et crocata bzw. für ein Tier 7,6 g Extract. Opii oder 150,0 Tct. Opii simp, et crocata), 0,2 0,5 Morphin, 0,2 1,0 Elastonon, Aktedron, Benzedrin, 0,2 0,3 Eukodal, 0,4 0,4 NarcophinoderLaudanon oder Pantopon oder Opium concentratum, 0,2 0,2 Dicodid o d e r Acedicon o d e r Paramorphan o d e r Morphinaminoxyd, 0,03 0,03 Dilaudid 0,1 0,1 Pervitin, Isophen, 1,0 2,0 Dolantin, 0,2 0,5 Polamidon, 0,03 0,03 Dromoran, 0,2 0,2 Cliradon. 0,03 0,03 Cetarin, 20,0 20,0 Plv. ipec. opiat. Der Gehalt der Arzneien darf nicht mehr als 15% an Morphin oder 15% (in Tablettenform nicht mehr als 30%) an anderen Betäubungsmitteln enthalten, mit Ausnahme von Opium, Opium pulv., Opiumextrakt, Opiumtinkturen und Kokain. In besonderen Fällen darf der Arzt bzw. Tierarzt mehr als die oben angegebenen Mengen oder entsprechend mehr Mengen von deren Zubereitungen verschreiben, jedoch muß der Arzt bzw. Tierarzt in solchen Fällen in seinem Morphinbuch genaue Aufzeichnungen machen über Krankheitsfall, Diagnose, Begründung, desgleichen bei Verschreibungen für Betäubungsmittelsüchtige. Die Rezepte müssen in diesen Fällen den Vermerk „Eingetragene Verschreibung" enthalten.

Betelnuß

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K o k a i n darf in Substanz ü b e r h a u p t nicht verschrieben werden, sondern n u r in F o r m von Lösungen oder in Salben (Zahnarzt u.Tierarzt n u r f ü r d e n P r a x i s gebrauch I ) ; bei Anwendung a m Auge darf die Lsg. bzw. Salbe höchstens 2% K o k a i n enthalten, f ü r andere Zwecke darf K . n u r in Lsg. m i t höchstens 1% K . u n d gleichzeitig m i t mindestens 0,1% Atropinsulfat verschrieben werden. F ü r den Praxisgebrauch darf der Arzt, Zahna r z t u n d Tierarzt Lsgn. m i t höchstens 20% u. Salben m i t höchstens 2% Kokaingehalt verschreiben (Höchstmenge 1,0). Kokain-Rezepte müssen s t e t s den Vermerk „Eingetragene Verschreibung" enthalten. F ü r öffentliche Krankenhäuser (nicht private!) u n d f ü r Universitätskliniken gelten die Bestimmungen betr. Höchstabgabe nicht, auch dürfen f ü r diese Anstalten mehrere Betäubungsmittel gleichzeitig verordnet und abgegeben werden. I n den Apotheken müssen die Betäubungsmittel· Verschreibungen zurückbehalten, fortlaufend numeriert a u f b e w a h r t u n d in das Betäubungsmittelbuch eingetragen werden. I n das Betäubungsmittel buch I sind die Arzneien einzutragen, die in der Apotheke angefertigt worden sind, in das Betäubungsmittelbuch I I die Betäubungsmittel enthaltenden Spezialitäten, die in fertiger P a c k u n g an das P u b l i k u m abgegeben worden sind. Die Betäubungsmittelbücher (auch die der Ärzte) sind mindestens 5 J a h r e , vom Zeitpunkt der letzten E i n t r a g u n g an gerechnet, aufzubewahren. BetelnuB: Semen Arecae §®, s. Areca catechu. BetelnuSpalme: Areca catechu*. Betelöf: Oleum Betle, s. Piper betle. Betol: jS-Naphtholum salicylicum*. Betonica HOM: s. Stachys officinalis (St. betonica)*. Betonie: Stachys officinalis (St. betonica)*. Bettendorfs Reagens: Solutio Stanni chlorati, gesättigte Lsg. von Zinnchlorür in rauchender Salzsäure. Anw. : als Reagens auf Arsen, ferner zum Nachweis von Sesamöl. Betula alba HOM: s. Betula-Arten.

Biberklee

Betula-Arten: F a m . Betulaceae. Betula alba: Betula pendula* (Betula alba pp.). Betula lenta: Zuckerbirke (Nordamerika, Kanada). Das ä t h . ö l der R i n d e besteht aus f a s t reinem (99,8% ) Salizylsäuremethylester (Methylium salicylicum*), der durch E i n w i r k u n g des Enzyms Betulase auf das Glykosid Gaultherin (s. Gaultheria procumbens) entsteht. Aus dem S a f t des Baumes wird Zucker gewonnen. Betula pendula (B. verrucosa, B. alba) u n d Betula pubescens (B. alba pp.) (Europa, Asien). Stpfl. von Folia Betulae Birkenblätter. Best.: Gerbstoff, Saponin, Bitterstoff, äth. ö l , Vitamin C, F a r b s t o f f e , Zucker, Harz. Asche max. 5 % . Anw. med. : als Diureticum u n d A n t i r h e u m a t i c u m . Cortex Betulae: Birkenrinde. B e s t . : Betulakampfer (Betulin), Bitterstoff, H a r z , Gallussäure, Gerbstoff, Salicylsäureverbindungen. Anw. volkst. : gegen Fieber, Gicht, chron. H a u t l c i d e n , W a s s e r s u c h t ; t e c h n . : zur Gewinnung des Birkenteers. Pix b6tulina ®g: (Ol. Rusci, Ol. betulinum, Oleum Betulae empyreumaticum) Birkenteer. Gew. durch Anschwelen der R i n d e u n d der Zweige oder durch deren trockene Destillation, hauptsächlich in Schweden, Finnland, Rußland. Best. : Guajakol, Kresol, Kreosol, Xylenol, Phenol; dicke, schwarzbraune Fl. von juchtenähnlichem Geruch; völlig 1. in absol. Α., teilw. 1. in Chlf. und Ae. Anw. med.: äuß. bei H a u t k r a n k h e i t e n ; techn. : zur Herst, -von Juchtenleder. Oleum Betulae empyreumatikum rectificatum (Oleum Rusci rectificatum) : Rektifiziertes Birkenteeröl. H O M : Betula, der frische S a f t von Betula pendula (B. verrucosa, B. alba). Betula verrucosa: Betula pendula*. Bheng: Haschisch, s. Cannabis sativa. Bi: ehem. Wismut, s. B i s m u t u m . BIALsche Probe, Reagens ¡DÄf: 5 ccm BIALS Reagens (1 g Orcin in 500 ccm 30% iger HCl gel. u n d 25 Tr. Eisenchloridlsg. ) aufkochen, d a n n 5 Tr. H a r n zufügen; positiv, wenn prachtvolle grüne F ä r b u n g a u f t r i t t . Zum Nachweis von Pentosen im H a r n (Pentosurie). Bibergeil: Castoreum Biberklee: Menyanthes trifoliata*.

BiberneU

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Bibemell: Pimpinella major und P. saxífraga, s. Pimpinella-Arten. Bibernelltinktur í p : Tinctura Pimpinellae Bibernellwurzel Radix Pimpinellae [QÄS, s. Pimpinella-Arten. Biberwurz: Aristolochia clematitis*. Bichromate: Dichromate, Salze der Dichromsäure H 2 C r 2 0 j . Bickbeeren: Fruct. Myriilli © , s. Vaccinium myrtillus. Bickbeerenblätter: Fol. Myrtilli © , s. Vaocinium myrtillus. Biebricher Scharlach: Aminoazotoluolazo-^-Naphthol*. Bienengift: Apisinum, s. Apis mellifica. Bienensaugbliiten, Weiße: Flor. Lami i albi © * , s. Lamium album. Bienenwachs: Cera flava DAB*. Bienne: bot. Zweijährige Pflanzen. Sie bilden im ersten J a h r e den beblätterten Sproß, blühen und fruchten im zweiten J a h r und sterben dann ab. Bierhefe: Saccharomyces cerevisiae*. B I E R M E R s c h e Krankheit: Anaemia perniciosa*. Bifokal: Zweibrennweitig, bei Brillengläsern: im unteren Teil für die Nähe, im oberen Teil für die Ferne. Bikarbonathärte: Begriff bei der Trinkwasseruntersuchung ; bezeichnet d. Menge an Kohlensäure, die als Bikarbonat (Calciumbicarbonat) im Wasser vorhanden ist. Bilateral: bot. zweiseitig, beiderseits, disymmetrisch, s. Blüte. Bilirubin: Roter Gallenfarbstoff, entsteht aus dem Häm des Hämoglobins unter Abspaltung des Eisens, C33 H 360 6 N 4 . Biliverdin: Grüner Gallenfarbstoff, Oxydationsprodukt d. Bilirubins, C33H36OaN4. BILLROTH-Batist: Wasserdichter Verbandstoff (mit fettsaurem Blei getränktes und gefirnißtes Baumwollgewebe (BILLROTH, Chirurg, Wien, 1829—1894). Bilsenkraut: Hyoscyamus niger*. Bilsenkraut, Ägyptisches: Hyoscyamus muticus*. Bilsenkrautblätter g | : Folia Hyoscy. ami Bilsenkrautsame: Semen Hyoscyami, s. Hyoscyamus niger*

Biologie

Bilsenkrautextrakt g l : Extractum Hyoscyami ¡¡88*. Bilsenkrautöl (Dip: Oleum Hyoscyami IMI, Auszug von Bilsenkrautblättern mit Erdnußöl, s. Hyoscyamus niger. Bimsstein: Lapis Pumicis Binäre Nomenklatur: Bezeichnung von Pfl. und Tieren nach Gattung und Art, z. B. Juniperus communis. Bingelkraut: Mercurialis annua und Mercurialis perennis*. Binocular: Mit beiden Augen; Binokular-Mikroskop : Mit zwei Okularen. Biochemie: 1. Lehre von der ehem. Zusammensetzung der Lebewesen und der ehem. Vorgänge in ihnen, also in der gesamten organ. Welt. 2. ein von dem praktischen Arzt WILH. HEINR. SCHÜSSLER in Oldenburg (1821—1898) begründetes Heilverfahren, auf der Annahme beruhend, alle Krankheiten seien die Folge eines gestörten Mineralstoffwechsels und könnten durch Darreichung entsprechender anorg. Stoffe geheilt werden. Nach SCHÜSSLER kommen folgende 12 anorg. Verbdgen zur Anwendung: Calcium fluoratum, Calcium phosphoricum, Calcium sulfuricum, Ferrum phosphoricum, Kalium chloratum, Kalium phosphoricum, Kalium sulfuricum, Magnesium phosphoricum, Natrium phosphoricum, Natrium chloratum, Natrium sulfuricum, Silicea. Die Darreichung erfolgt in hom. Verreibungen mit Milchzucker meistens in der 6. Dezimalpotenz ; Cale, fluor., Ferr. phosph. und Silicea in der 12. Dezimalpotenz. Biochem. Arzneimittel dürfen außerhalb der Apotheken nicht verkauft werden! Biogen: Aus Lebendigem entstanden. Biogenese: Entstehung von Lebewesen aus anderen Lebewesen. Biokatalysatoren: „Wirkstoffe", unter dieser Bezeichnung werden die Vitamine, Hormone und Fermente zusammen· gefaßt, s. Vitamine. Bioklimatologie: Bioklimatik, Lehre v. den Einflüssen des Klimas auf die Lebewesen. Biologie: Wissenschaft v. d. Lebewesen (Mensch, Tier, Pflanze), ihrem Bau und ihr. Funktionen, den Lebensvorgängen sowie d. Beziehungen d. Lebewesen zueinander u. zur Außenwelt usw.

Biologisches Grundgesetz

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Biologisches Grundgesetz: ARNDTScHULZsches Gesetz*. B i o p l a s m a : Protoplasma*. Biosen: s. Kohlehydrate. B i o s - S t o f f e : Wachstumsstoffe, Bios I = Meso-Inosit, Bios I I b = Vitamin H (Biotin), s. Vitamine. B i o t i n : Vitamin H, s. Vitamine. B i r k e : Betula*. Birkenblätter: Folia Betulae © , s. Betula-Arten. B i r k e n r i n d e : Cortex Betulae, s. Betula-Arten. Birkenteer: Pix betulina ¡Mg, s. BetulaArten. Birkenteeröl, Rektifiziertes: Oleum Betulae empyreumatieum rectificatum, s. Betula-Arten. B i s a b o l - M y r r h e n ö l : s. unter Opopanax chironium. B i s a m : Moschus*. Bisamgarbe: Moschusschafgarbe Achillea moschata*. B i s a m k ö r n e r : Semen Abelmoschi, s. Hibiscus abelmoschus. B i s a m k r a u t : Herba Ivae moschatae s. Achillea moschata. B i s h i - K n o l l e n : Japanische Eisenhutknollen, s. Aconitum fischeri, A. ferox, A. japonicum. B i s m a l v a w u r z e l : Rad. Althacae g ì , s. Althaea officinalis. B i s m u t u m : Wismut, Bi, AtG. 209,00, I I I - u. V-wertig; D. 9,8; F. 271°; Sdp. 1560°. Rötl.-silberweißes, glänzendes, sprödes Metall, schon im Altertum bekannt; Bi ist der schlechteste Wärmeleiter unter den Metallen und dehnt sich beim Erkalten aus. Nat. : hauptsächlich gediegen (Südamerika, Australien, Erzgeb. ), sowie als W i s m u tglanz (Bi.2S3) und Wismutocker (Bi 2 0 3 ). Darst. : Durch Ausschmelzen aus dem Gestein oder Rösten der Erze. Anw. ehem. : dient bes. zur Herst, leichtschmelzender Legierungen (ROSEsches Metall (2Bi, l P b , 1 Sn), F. 94°; WoODsches Metall (8Bi, 4Pb,2 Sn,2Cd), F. 70°; LIPOwiTZschesMetall (15Bi,8Pb, 4 Sn, 3 Cd ), F. 60° ). H O M : Bismutum metallicum, reines Wismut. Vergiftungen: Magenspülung u. intravenöse Injektion v. 5—10%iger Natriumthiosulfatlösung, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel".

Bismutum nitrieum

Nachweis der Wismutverbindungen: 1. Viel Wasser fällt weiße, bas. Wismutsalze, 1. in anorg. Säuren, uni. in Weinsäure' (Unterschied der gleichfalls durch viel Wasser gefällten Antimonverbdgen). 2. H 2 S fällt braunschwarzes, in verd. Säuren und Alkalisulfiden uni. Wismutsulfid Bi 2 S 3 . 3. Mit Soda auf Kohle geglüht, geben sie metallische Wismutkörner und gelbbraunen Beschlag von Wismuttrioxyd. B i s m u t u m a l b u m i n a t u m : Wismutalbuminat, ein Gemisch v. Wismut-Ammoniumzitrat u. Eiweiß. Grauweißes Pv., 1. in Aq. (meist trübe). Anw. med. : b. Magen- u. Darmerkrankungen. B i s m u t u m b e n z o i c u m : Basisches Wismutbenzoat, Bismutunr subbenzoicum, C 6 H 5 COO-BiO. Weiß. am. Pv., fast.uni. in Aq., 1. in Mineral-SS (unter Abscheidung V. Benzoesäure). Anw. med.: wie Bis. eubsalicylicum ¡B¡¡*. Bismutum bitannicum Wismutbitannat, Tannismut (WZ), Basisches Wismuttannat; Gehalt mind. 17,9% Bi. Hellgelbes P v . v. schwach säuerl., bitterem Geschmack; uni. in Aq., 1. in N a O H u. verd. HCl. Anw. med.: b. Diarrhöe. Dos. 0,3—0,5 g. B i s m u t u m carbonicum basicum: Bismutum subcarbonicum BÄ|*. B i s m u t u m - C e r i u m salicylicum: Wismut-Cer-Salizylat. Weißes Pv., uni. in Aq. u. A . Anw. med. : als Antisepticum. Bismutum citricum: Wismutzitrat, Zitronensaures Wismut, C 6 H 5 0 7 Bi. Weiß, am. Pv., uni. in Aq., 1. in Ammoniakfl. Anw. med. : wie Wismutsubnitrat. B i s m u t u m gallicum basicum: Bismutum subgallicum ®S*. B i s m u t u m metallicum H O M : Reines Wismut. Bismutum-j?-naphtholicum ® : " B a sisch. ß-Naphthol-Wismut, C 1 0 H 7 Bi 2 O 2 · OH. Mol. 608. Hellbraunes am. Pv., geruchu. geschmacklos, uni. i n A q . , swl. in A . Anw. med. : inn. als Darmantispeticum b. Cholera, Typhus; 0,2—1 g mehrm. tgl. B i s m u t u m nitrieum fÖS: Wismutnitrat, Salpetersaures neutrales Wismut, Bi(N0 3 ) 3 + δ R a o . Mol. 485,10; Gehalt mind. 42,1%

Bi.

Bismutum nitricum basicum Farbl. Kr., 1. in SS u. in wenig Aq. Darst. : Durch Aullösen v. metall. Wismut in Salpetersäure u. Auskristallisieren. Anw. med. : früher gegen Lues subkutan u. b. Gastralgie usw. Heute durch Wismutsubnitrat, Bismutum subnitricum p i * , verdrängt. Bismutum nitricum basicum: E. subnitricum Ml*. Bismutum nitricum praecipiatatum: B. Bubnitricum gil*. Bismutum oxychloratum © : B. subehloratum, Wismutoxychlorid, Bas. Wismutchlorid, BiOCl. Peines weißes P v „ uni. in Aq., 1, in SS. Anw. med. : äuß. b. Hautkrankheiten und Hämorrhoiden; techn.: als Malerfarbe („Perlweiß"). Bismutum oxydatum hydricum: Wismuthydroxyd, Bi(OH) 3 . Weißes am. Pv., uni. in Aq., 1. in SS. Darst. : Durch Fällen v. Wismutsalzlösungen m. Ammoniak. Anw. med. : wie Wismutkarbonat. Bismutum oxyjodatum Wismutoxyjodid, Bas. Wismutjodid, BiOJ. Mol. 351,9. Ziegelrotes, schweres Pv., uni. in Aq. u. Α., Gehalt mind. 60,5 bis 62,5% Bi. Darst. : Durch Fällen v. Wismutnitratlsg. m. Kaliumjodidlsg. Anw. med. : inn. b. Magengeschwüren u. Typhus. Dos. 0,1—0,3 g mehrmals tägl. ; äuß. als Wundantisepticum wie Jodoform; vet.: als Darmantisepticum. Bismutum oxyjodogallicum g g : Wismutoxyjodidgallat, Airol (WZ), C 6 H 2 (OH) 3 COOBi(OH)J. Mol. 522. Graugrünes bis dunkelgraues, geruchl. Pv.; Gehalt mind. 20% Jod; klarl. in warmer verd. Salzsäure, in Aq. u. Ae. fast uni. Darst. : Durch Erwärmen v. frischgefälltem Wismutoxyjodid m. Gallussäure u. Aq. (DRP.). Anw. med.: wie Jodoform als Wundpuder u. in Salben (10%). Bismutum peptonatum: Wismutpeptonat. Graubraunes Pv., 1. in Aq., uni. in A. Anw. med. : als Darmadstringens. Bismutum phenolicum: Wismutphenolat, C 6 H 5 OBi(OH) 2 . Grauweißes Pv., uni. in Aq. u. A. Anw. med. : als Darmadstringens. Bismutum phosphoricum: Wismutphosphat, BiP0 4 . Weißes Pv., uni. in Aq. u. A. Anw. med.: als Darmadstringens.

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Bismutum subnitricum

Bismutum salicylicum basicum: B. subaalicylicum fig*. Bismutum subaceticum: Bas. Wismutacetat, CH 3 COO-BiO. Weißes, feines Pv.; uni. in Aq. Anw. med.: inn. wie Wismutsubnitrat ; äuß. als Wundstreupv. Bismutum subbenzoicum: B. benzol· cum*. Bismutum subcarbonicum l g : (B. carbonicum basicum) Basisches Wismutkarbonat; Zstzg. variabel, etwa C0 3 (Bi0) 2 + '/. H 2 0 . Gehalt 80,7—82,5% Bi. Weiß, bis gelbl. Pv., uni. in Aq. u. A. Darst. : Durch Umsetzen v. Wismutnitrat u. Ammoniumkarbonat. Anw. med. : wie B. subnitricum. Bismutum subchloratum: B. oxychloratum © * . Bismutum subgallicum i g : Bas. Wismutgallat, Dermatol (WZ), C 6 H 2 (OH) 3 COOBi(OH) 2 . Mol. 412,1; Gehalt mind. 46,6% Bi. Gelbes, am., geruch- u. geschmackloses Pv., uni. in Aq., Α., Ae., 1. in Alkalien, verkohlt beim Erhitzen ohne zu schmelzen. Darst. : Wismutnitrat wird in Essigsäure gel. u. m. Gallussäure gefällt. Anw. med.: inn. b. Diarrhöen. Dos. 0,5 g; äuß. als Wundstreupv. Bismutum subgallicum oxyjodatum: B. oxyjodogallicum ÖÄJ*.' Bismutum subnitricum ¡Mg: Wismutsubnitrat, Bas. Wismutnitrat, B. nitricum praecipitatum, Magisterium Bismuti. Bei Befolgung der Arzneibuchvorschrift entspricht das Präparat nach THOMS etwa der Formel (Bio • isr03)4· BiO(OH) · 4 H 2 0 . Gehalt an Bi 70,9—73,6%, an Bi 2 0 3 79,0—82,0%. Weißes, mikro-kr., geruchl. Pv., uni. in Aq., 1. in SS. Darst.: Wismutnitrat wird m. Aq. angerieben und in siedendes Aq. eingetragen, der Ndschlg. wird gesammelt u. ausgewaschen. Anw. med. : inn. b. Magen- u.Darmstörungen als Adstringens, ferner b. Ulcus ventriculi, Magenkrebs. Dos. 0,5—1,0 bis 10 g tgl. ; äuß. zur Wundbehandlung, bes. der Brandwunden (Vorsicht b. großen Wundflächen, da Vergiftungsgefahr : Metall- u. Nitritvergiftung ! ). HOM: Bismutum subnitricum.

Bismutum subsalicylicum

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Biuretreaktion

Bismutum subsalicylicum : Kasein, Käsestoff, der m . Hilfe v. Labessenz (Labkasein) od. Essigsäure (Säurekasein) aus der K u h milch abgeschiedene Käsestoff. Anw. med. : als N ä h r m i t t e l ; techn. : als Bindemittel f. F a r b e n . CASPARYsche Streifen: bot. Stark lichtbrechende Streifen infolge K o r k einlagerung in den R a d i a l w ä n d e n der Endodermiszellen ( Gefäßbündelscheide). Cassia-Arten: F a m . Leguminosae. Cassia angustifolia (heim.Ostafrika, Arabien; kult. in Ostindien u. südl. Vorderindien, bes. Distrikt Tinnevelly), Lieferant der Tinnevelly-Sennesblätler oder Indischen Sennesblätter. Cassia acutifolia (heim, t r o p . Afrika, Nilgebiet, Indien), Liefer a n t der Alexandriner Sennesblätter. Beide A r t e n Stpfln. der Folia Sennae Mg: Sennesblätter. Best. : Die Anthrachinonderivate R h e i n ( D i o x y k a r b o x y a n t h r a chinon), A l o ë - E m o d i n (3-(Oxymethyl-) 1 , 8 - d i o x y a n t h r a c h m o n ) I s o E m o d i n , C h r y s o p h a n o l u . i h r e Glykoside (zusammengefaßt n. T s c h i r s c h u n t e r dem N a m e n A n t h r a g l y k o s e n n i n ) , f e r n e r Harz, äth. Öl, Schleim, weinsaure Salze u. harzartige Anthrachinonprodukte ( Sennanigrine), K ä m p f e r i n , Kämpferoi. Asche m a x . 1 0 % . Anw. m e d . : als eines der gebräuchlichsten A b f ü h r m i t t e l , meist i m A u f g u ß 7 bis 10:100 sowie in zahlreichen galenischen Präparaten (¡ttj¡: E l e c t u a r i u m Sennae, Sirupus Sennae, Pulvis Liquiritiae c o m p o s i t u s J n f u s u m S e n n a e compositum, Species laxantes). Größere Gaben ü b e r 10 g erzeugen Leibschmerzen, w a s auf das H a r z z u r ü c k g e f ü h r t wird ; d a h e r sollen Aufgüsse von Sennesblättern stets k a l t bereitet werden, d a d a n n die H a r z e nicht gelöst werden. Folliculi Sennae © : Sennesfrüchte, Sennesschoten, Mutter-

Cassiopeium

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sennesblätter, Sennesbälge, M u t t e r b l ä t t e r ; die getrockneten F r ü c h t e von Cassia angustifoliau. Cassia acutif olia. Best. : wie Folia Sennae. Asche max. 8 % . Anw. volkst. : wie Folia Sennae, jedoch milder wirkend. HOM : Senna, die getrockneten Blätter. Cassia fistula: (Indien u. and. tropische Gebiete). Stpfl. v. Fructus Cassiae fistulae: Röhrenkassie, Manna, Purgierkassie; schwarzbraune, runde, bis 60 cm lange Hülsen, innen m i t zahlreichen Querwänden u n d schwarzem, säuerlich schmeckendem Fruchtfleisch. Best. : Fruchtzucker, P e k t i n , Gerbstoff, Zitronensäure, Anthrachinonderivate. Anw. volkst. : als A b f ü h r m i t t e l . Cassiopeium: Cp, AtG. 174,99, seltenes Erdmetall aus der Gruppe der Lanthaniden, s. Seltene Erdmetalle. CASSIUSscher Goldpurpur: s. Aurum. Castanea sativa (C. vesca): F a m . F a gaceae, echte Kastanie, Edelkastanie (heim. Westasien ; kult. in Südeuropa, bes. Italien). Stpfl. v. Folia Castaneae @>: Kastanienblätter. Best.: Tannin, P e k t i n , Eiweiß, F e t t , Harz. Asche m a x . 6 % . Anw. med.: b. Keuchhusten. H O M : Castanea vesca, die frischen Blätter. Castilloa elastica: Stpfl. von K a u t schuk DAB,*. Castoreum Bibergeil, die getrockneten, zwischen A f t e r u. Geschlechtsteil liegenden Drüsensäcke des Biber (Castor fiber). C. Canadense: Kanadisches Bibergeil. C. sibiricum: Sibirisches Bibergeil. Best. : Äth. ö l , Kastorin, H a r z . Asche m a x . 4 % . (Häufig verfälscht durch in die entleert. Beutel gefüllt. Blut, Sand, H a r z u. dgl. oder durch die Hodensäcke der Biber.) Anw. : med. alsAntispasmodicum. H O M : Castoreum, sibiricum. Castoröl: Oleum Ricini g l , s. Ricinus communis. Cataplasma: Weiche Paste aus Pflanzenpulvern bzw. Samen od. anderen Arzneistoffen. Anw. : als Breiumschlag (Cataplasma Lini). Catechine: Farblose, krist. organ. Verbindgen (hydrierte Flavonole u. hydriert e Anthocyailidine), wahrscheinl. Muttersubstanzen der n a t . Phloroglucingerbstoffe u. ihrer Gerbstoffrote, der Phlobaphene (z. B. i. Catechu, G a m b i r u. a. ).

Cautschuc

Catechu: P e g u - C a t e c h u , s. Acacia catechu. G a m b i r - C a t e c h u , s. Uncaria gambir. Catechu pallidum: s. Uncaria gambir. Catgut: med. Nähmaterial aus den D ü n n d ä r m e n v. K a t z e n , Schafen u. Ziegen ( J o d c a t g u t , Sublimatcatgut). Cauliflorie: bot. Blüten t r e t e n aus älteren Holzteilen hervor (Stammblütigkeit), z. B. bei Theobroma cacao. Caules Dulcamarae: Stipites Dulcamarae © , s. Solanum dulcamara. Causticum(a): Ätzmittel. Cautschuc Ipjjg: K a u t s c h u k , Gereinigt e r P a r a k a u t s c h u k , Caoutschuc, Gummi elasticum depuratum, Resina elastica depurata, Federharz, Gummi. Zahlreiche Arten aus den Familien der Euphorbiaceae, Moraceae, Apocynaceae u. Compositae liefern K a u t s c h u k . Die wichtigste u n d i m jDÄf allein genannte K a u tschukpflanze ist Hevea brasiliensis« F a m . Euphorbiaceae (heim, im tropischen Südamerika, Amazonasgebiet, kult. auf der malaiischen Halbinsel u. auf den Inseln des malaiischen Archipels). Weitere Lieferanten sind: Manihot glaziovii, F a m . Euphorbiaceae, liefert den Cearakautschuk (heim. u. kult. in Brasilien). Castilloa elastica, F a m . Moraceae (heim, in Zentralamerika, Mexiko, kult. in den Tropen). Ficus elastica, F a m . Moraceae, G u m m i b a u m (heim, in Ostindien, Assam, B u r m a sowie kult. in S u m a t r a , J a v a , Penang). Kickxia elastica, F a m . Apocynaceae (heim, in Westafrika, von der Goldküste bis zum Kongo, d o r t auch kult., sowie in K a m e r u n u. Indien). Hancornia speciosa, F a m . Apocynaceae (Bahia, Pernambuco), liefert den Mangabeirakautschuk. Landolphia-Arten, F a m . Apocynaceae (Liberia, F r a n z . Guinea, Zentralkongo). Raphionacme utilis, F a m . Asclepiadaceae (Westafrika). Parthenium argentatum, F a m . Compositae (Mexikanisches Hochland), liefert den Guayulekautschuk, der im Gegensatz zu den vorgenannten Pflanzen nicht in Milchröhren, sondern in den Markzellen, Markstrahlen u. Holzparenchym gebildet wird. Taraxacum kok-saghiz, F a m . Compositae (Russisches Zentralasien). K a u tschuk ist der zum Gerinnen gebrachte

Cautschuc

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u. gereinigte Milchsaft der Pflanzen. Die Gewinnung geschieht durch Anzapfen (Anschneiden der Rinde). Der ausfließende Milchsaft (Latex) wird filtriert, mit Wasser verdünnt und mittels Koagulationsmitteln, meist Essigsäure, die in der Milch suspendierten Kautschukkügelchen gefällt, wobei der K. zu einer elastischen, zusammenhängenden weißen Masse gerinnt, die in Streifen geschnitten, auf Walzen vom Wasser befreit und getrocknet wird. Die fertige Droge besteht aus dünnen, braunen, durchscheinenden, elastischen Platten, die in heißem Wasser weder stark erweichen noch knetbar werden. Der Latex enthält ca. 33 bis 40% Kautschuksubstanz und ca. 5 bis 7% andere Bestandteile (1,5% Harze, 2% Eiweiß, 2% Quebrachit, Zucker, 0,5% Asche), der Rest besteht ausWasser. Die Kautschuksubstanz, auch Kautschukgutta genannt, ist ein Kohlenwasserstoff, polymerisiertes Dimethylcyclooctadien, der bei pyrogener Zersetzung Isopren (Methylbutadien, C 5 H 8 ), sowie Dipenten (C 10 H, 6 ) und Heveen (C 20 H 32 ) liefert. Nach S t a u d i n q e r besteht das Kautschukmolekül aus einer Kette von ca. 1300 Isoprenresten. Vulkanisierter Kautschuk ist mit Schwefel bei 140—150° erhitzter K. (erfunden von G o o d y e a r 1839), wobei auch Füll- u. Farbstoffe zugesetzt werden. Vulkanisierter K. ist elastischer, reißfester, dehnbarer u. temperaturbeständiger als Wildkautschuk. Der vulkanisierte K. findet fast ausschl. zur Herstellung der zahlreichen Gummigegenstände Verwendung. Gummigegenstände dürfen nicht zu warm und nicht zu kalt aufbewahrt werden, am besten in feuchter L u f t bei ca. 15°. Fette u. ö l e verderben d. K. Synthetischer Kautschuk besteht aus Butadienpolymerisaten (Buna). Unter „Kautschuk" versteht man stets das nicht vulkanisierte Rohprodukt (Wildkautschuk), während das vulkanisierte Produkt als „ D e r Gummi" bezeichnet wird, zum Unterschied der Pflanzengummiarten, wie Gummiarabikum, Kirschgummi usw. die als „ D a s Gummi" bezeichnet werden. Anw. pharm.: zur Herstellung von Pflastern (jB|: Collemplastrum adhaesivum, Collemplastrum Zinci); techn.: zur

Centaurium umbellatum

Herstellung von sanitären Gummiwaren und zahlreichen anderen Gebrauchsgegenständen. Cave: Vermeide! H ü t e Dich v o r . . .! Cayennepfeffer: Piper Cayennense, s. Capsicum fastigiatum u. C. frutescens. CC.: concisus, geschnitten (b. Vegetabilien). Cd: ehem. Kadmium, s. Cadmium. Ce: ehem. Zerium, s. Cerium. Cecidien: Gallen, s. Gallae. Cedernholzöl: Oleum Ligni Cedri, β. Juniperus virginiana. Cedron HOM: s. Simaba cedrón. Cedronsamen: Semen Cedronis, s. Simaba cedrón. Cellobiasen: Fermente, die im Tier- u. Pflanzenreich weit verbreitet sind, u. a. in keimendem Spinatsamen, Malz, Hafer, Gerste, Aprikosenkernen, im Darmsaft der Schnecken; sie zerlegen Cellobiose* in Traubenzucker. Cellobiose: Disacoharid, /3-4-Glucosidoglucose; sie ist ein Bestandteil der Cellulose u. wird aus dieser bei der Hydrolyse mit Essigsäureanhydrid u. konz. Schwefelsäure gew. Farbl. Kr., II. i. Aq., wl. i. Α., zerfällt beim Kochen mit SS u. unter Einwirkung der Cellobiasen* in Traubenzucker. Von Hefe wird C. nicht zerlegt. Cellula: Zelle. Cellulasen: Zellulasen*. Celluloid: Zellaloid*. Cellulose: Zellulose, s. Kohlenhydrate. Celluloseacetat: Zelluloseacetat*. Cellulose-Aether: s. Methylcellulose u. Carboxymethylcellulose. Cellulosenitrat: Zellulosenitrat*. Centaurea cyanus: F a m . Compositae, Kornblume (Europa). Stpfl. ν. Flores Cyani © : Kornblumen. Best.: Gerbstoff, Cyanin (blauer Farbstoff), Harz, Schleim, ein Glykosid. Asche max. 6%. Anw. : als Tonicum sowie zu Augenwässern, zu Teemischungen und Räucherpulvcrn. Centaurium umbellatum: (Erythraea centaurium) Fam. Gentianaceae, Tausendgüldenkraut (Europa, Nordafrika, Nordamerika). Stpfl. v. Herba Centaurii BAS: Tausendgüldenkraut, Fieberkraut. Best. : Erytaurin u. Erythramin (gly-

Cepa

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kosid. Bitterstoffe), Harz, Zucker, äth. öl, Cerylalkohol, Phytosterin, Wachs u. a. Anw. med. : als Stomachicum, früher als Fiebermittel. Cepa: s. Allium cepa. Cepa marina: Bulbus Scillae s. Urginea maritima. Cephaëlis ipecacuanha: Uragoga ipecacuanha*. Cer: ehem. Cerium*. Cera: Wachs, Bienenwachs u. Pflanzenwachs; besteht aus den Estern höherer Fettsäuren m. einwertigen höheren Alkoholen, hauptsächlich Cetylalkohol, Myricylalkohol, Cholesterin, Palmitinsäure, Cerotinsäure (Mineralwachs s. Paraffinimi solidum gg). C. alba [DAS: An d. Sonne gebleichtes, gelbes Bienenwachs, vgl. Cera flava gg. C. Carnauba: Carnaubawachs, Ausscheidungsprodukt d. Blätter d. Wachspalme Corypha cerifera, Fam. Palmae (Brasilien). Harte, gelbliche bis graugrüne Massen. Best. : haupts. Cerotinsäuremyricylester, Carnaubasäure, Cerotinsäure, Kohlenwasserstoffe. F. 80°—90°, 1. i. Benzin, Chlf., Terpentinöl u. a. Anw. techn. : zu Kerzen, Bohnermasse usw. C. flava : Gelbes Bienenwaohs, Ausscheidungsprodukt d. Honigbiene, Apis mellifica, Ord. Hymenoptera. D. 0,948—0,958 (20°); F. 62,0°—66,5°; SZ 16,8—22,1. Vork.: in allen Erdteilen. Best. : haupts. Palmitinsäureester des Myricylalkohols, ferner Cetylalkohol, Melissylalkohol, Cerotinsäure, Kohlenwasserstoffe, freie Fettsäuren, Riechstoffe. Anw. med. : zu Pflastern u. Salben. C. japónica: Japanwachs, Japantalg, weiß-gelbl. harte, spröde Massen v. muschel. Bruch. Kein Wachs, sond. ein Fett. Best. : haupts. Palmitinsäureglycerinester, ferner Palmitins., Japans., Spuren äth. ö l u. Stearinsäure. F. 52°—54°. Anw. techn: zur Kerzen- u. Schuhkremfabrikation. C. mineralis: s. Par äff. solidum g | . Cerasus virginiana HOM: s. Prunus virginiana. Ceratum(a): Wachssalbe, s. Arzneiformen. Ceratonia Siliqua: Fam. Leguminosae, Johannisbrotbaum (Mittelmee länder). Stpfl. v. Fructus Ceratonìae ® : (Siliqua dulcís) Johannisbrot. Best.: Zucker,

Cetaceum

Capronsäure u. a. Asche max. 3%. Anw. : zu Tabaksoßen, Essenzen, als Kaffee-Ersatz (Carobenkaffee). CerebroSide: Zu den Lipoiden* gehörende. phosphorfreie Substanzen, die sich vorwiegend im Gehirn finden (ca. 11% der Trockensubstanz). Cerebrum: Gehirn; cerebral: Aufs Gehirn bezüglich. Cereoli: Bacilli medicati, Arzneistäbchen, s. Arzneiformen. Ceresinum: s. Paraffinum solidum DA|*. Cereus grandiflori»: Fam. Cactaceae, Kaktus, Königin der Nacht (Mexiko, Antillen). Stpfl. v. HOM: Cactus, die i Juli gesammelten jüngsten Stengel u. Blüten. Cerium: Cer, Zer, Ce. Grausilbernes, leicht schneidbares Metall. Darst. : Durch Elektrolyse des Cerochlorids CeCl3, s. Seit. Erdmetalle. III- u. IV-wert. ; D 6,75. Cerium nitricum: Ceronitrat, salpetersaureç Cerium, Ce(N0 3 ) 3 + 6 H 2 0 . Farbl., hygr. Kr., 11. in Aq. Anw. med. : als Sedativum. Cerium oxalicum Cerooxalat, oxalsaures Ceroxydul, Ceroxyduloxalat, Ce 2 (C 2 0 4 ) 3 + 9 H 2 0 . Mol. 706,5; uni. in Aq., Α., Ae., 1. in verd. SS; MD. 0,2 g; MTD. 0,6 g. Weiß., kr. Pv. Anw. med. : als Sedativum u. Antemeticum. HOM: Cerium oxalicum. Cerium, Salpetersaures: Cerium nitricum*. ' Cerium valerianicum: Ceroisovalerianat. Weiß, bis rötlich-weiß. Pv., swl. in Aq. Anw. med. : als Nervinum. Ceroisovalerianat: Cerium vaierianicum*. Ceronitrat: Cerium nitricum*. Cerooxalat: Cerium oxalicum (fgi*. Cerussa ¡Mi: Plumb, subcarbonicum*. Cestodes : Bandwürmer. Cetaceum p | : Walrat, Sperma-Ceti, wachsartige Masse, die sich aus den in bes. Körper-(Schädel-)höhlen des Pottwals (Physeter macrocephalus) nach dem Töten der Tiere abscheidet D. 0,940 bis 0,945 ; F. 45°—54°. Weiße, kr., perlmutterartig glänz. Massen, die m. heileuchtender Flamme brennen, uni. in Aq., 11. in Ae., Chlf., Schwfk. Best. : in der Hauptsache Palmitinsäure-Cetylester, vgl. Alcohol cetylicus (fqi>. Anw. med. : zu Sal-

Cetarin

122

ben (¡Üj: Unguentum leniens), Ceraten; inn. volkst. : m. Zucker gegen Husten (Cetaeeum saecharatum ). Cetarin (WZ): rac.-N-Methyl-3-oxymorphinan-hydrobromid; F. 195°. Die wäßrige Lsg. ist stabil u. sterilisierbarstark wirkendes zentral. Analgeticum; 5—10 mal stärker als Morphin bei gerin, geren Nebenwirkungen. Anw. med. : bei akuten u. chron. schweren Schmerzzuständen; Dos. 1—2 Ampullen à 2,5 mg od. 1—2 Tabletten à 2 mg od. 1—2 Supp. à 2,5 mg, s. Betäubungsmittelgesetz. Cetostearylicum: Cetostearylalkohol, Gemisch gesätt. aliphat. Alkohole, im wesentl. Cetyl- u. Stearylalkohol (gew. aus Spermöl); weiße, fettige Masse od. Schuppen, die beim Erwärmen zu ein. farbl. bisgelbl. PI. schmelzen; uni. i. Aq.. wenig I. in A. u. Petroläther, F. nicht unter 48°. Anw. : als Salbengrundlage. Cetraria islandica: (Fucus islandicus) Fam. Parmeliaceae, Isländisches Moos (richtiger Isländische Flechte) (Europa, im hohen Norden, aber auch Gebirge Mitteleuropas). Stpfl. v. Liehen islandicus | λ | : Isländisches Moos, Kramperltee, der getrocknete, laubartige Thallus der Flechte. Best.: ca. 20—40% Lichenin (Flechtenstärke), Isolichenin, 3 % bitterschmeckende Cetrarsäure, Fumarsäure, Hemizellulosen. Anw. med. : als reizmilderndes Mittel bei Bronchitiden, als Amarum sowie als Kräftigungsmittel. HOM: Cetraria islandica. Liehen islandicus desamaratus: Entbittert. Isländisches Moos, weniger wirksam. Cetrarsäure: Acidum cetraricum. Best, v. Liehen islandicus, s. Cetraria islandica. Cetylalkohol: Alcohol eetylicus α-Cetyl-Zitroneiisäure: Acidum agaricinicum [DÄj*. Cevadin: Icrist. Veratrin, s. Veratrinum |5Äg*. Ceylonzimt: Cinnamomum zeylanicum*. Chalaza: 1. hot. Ansatzstelle des Stiels der Samenanlage (Funiculus) an der Samenanlage. 2. Hagelschnur, s. Ovum. Chalkogene: Die Elemente d. 6. Hauptgruppe d. Periodensystems: Sauerstoff, Schwefel, Selen, Tellur. Sie werd. als Chalkogene (Erzbildner, χαλκός = Erz) bezeichnet, weil sie haupts. am Aufbau

Chelidonium majus

der nat. Erze beteiligt sind. Polonium, das ebenfalls zu dieser Gruppe gehört, ist ein radioaktives Zerfallsprodukt des Urans u. kommt nat. nur i. gering. Mengen vor. Chamaedrys HOM: s. Teucrium chamaedrys. Chamaeleon violett: Kai. permanganicum g ü * . Chamberland-Filterkerzen: Röhrenartige Saugfilter aus porösem Porzellan, zum Entkeimen v. Fl. Chamomilla HOM: s. Matricaria chamomilla. Ch. romana HOM: s. Anthémis nobilis. Chartae: s. Arzneiformen. Chaulmoograöl: Oleum Chaulmoograe, s. Hydnocarpus kurzii. Chavica betle: Piper betle*. Chavica roxburghii: Piper longum*. Cheiranthus cheiri: Fam. Cruciferae, Goldlack, Gelbveiglein (heim. Mitteleuropa, in Deutschland häufig kult. ). Stpfl. V. Flores Cheiri: Goldlackblüten. Best.: Cheiranthin (DigitalisWirkung) u. andere Alkaloide, sowie Glykoside, äth. öl. Anw. volkst. : als Herzmittel sowie Abführmittel, bei Gelbsucht. HOM: Cheiranthus Cheiri, frische, vor der Blüte gesammelte Pflanze. Chelidoninum: Chelidonin, Alkaloid aus der Wurzel v. Chelidonium majus*. Anw. : als Narkoticum (ähnl. wirkend wie Morphin). Chelidonium m a j u s : Fam. Papaveraceae, Schöllkraut (Europa, südl. Asien, Nordamerika). Stpfl. v. Herba ChelidOnii: Schöllkraut, Goldkraut, Blutkraut. Best.: Mehrere (bis jetzt 12) Alkaloide, u. a. Chelidonin*, Chelerythrin, α-, β-, y-Homochelidonin, Sanguinarin, Chelidoxanthin (gelb. Farbstoff), Chelidonsäure, Zitronensäure, Enzyme, Oxydasen, äth. öl. Alkaloidgehalt im Kraut 0,25 bis 0,4%. i. d. Wurzel 0 , 5 — 0 , 9 % , Höchstgehalt im Spätsommer. Anw. med. : bei Leber- u. Gallenleiden, Gicht, Rheuma sowie als Antineuralgicum ; äuß.: gegen Warzen. Herba Chelidonii recens © : Frisches Schöllkraut, das frische, zu Beginn der Blüte mit der Wurzel gesammelte Kraut; Alkaloidgehalt s. Herba Chelidonii. Radix Chelidonii © : Schöllkrautwurzel. Best.u.

Chemilumineszens

123

Anw. wie bei Herba Chel., Gehalt mind. 0,5% Alkaloide, berechn. auf Chelidonin. Asche max. 8%. HOM: Chelidonium, vor der Blüte gesammelte frische Wurzel. Chemilumineszenz: s. Lumineszenz. Chemotherapie: Behandlung m. ehem. Substanzen, die, ohne den Körper zu schädigen, auf pathogene Erreger einwirken (nach EHELICH), also bes. b. Infektionskrankheiten ; Chemotherapeutika, speziell Sulfonamide*. Chemotherapeutischer Index: Verhältnis der Konzentration des Mittels, das die Parasiten tötet, zu der Konzentration, die gerade noch f. den Wirt toxisch ist. J e größer der Ch. I. eines Stoffes, desto geringer d. toxische Gefahr f. den Wirt. Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum (Ch. anthelminticum): Fam. Chenopodiaceae, Mexikanisches Traubenkraut, Wohlriechender Gänsefuß (heim. Mexiko, Brasilien, Chile, kult. in Nordamerika, auch in Europa, bes. Kroatien u. Böhmen). Stpfl. v. Herba Chenopodi! ambrosioidis ® : Mexikanisches Traubenkraut, Gänsefußkraut, Karthäusertee. Best.: Äth. öl, Saponin, Harz, Äpfelsäure. Asche max. 16%. Anw. med. : als Wurmmittel (s. Oleum Chenopodii anthelmintici ¡0ħ); volkst. auch als Stomachicum. Semen Chenopodii anthelmintic!: Amerikanischer Wurmkrautsamen. Best.: Äth. ö l (Oleum Chenopodii anthelmintic!, s. unten). Anw. med. : als Anthelminticum, s. Oleum Chenopodii anthelmintici. Oleum Chenopodii anthelmintic! ¡Mi: Wurmsamenöl, das äth. ö l der Samen. Farbl. oder gelbliche Fl., von widerlichem Geruch u. bitterem brennendem Geschmack. D. 0,958—0,985, opt. aktiv = — 4° bis — 9"). Best. : Ascaridol (ca. 70%, nach | g | annähernd 60%), p-Cymol (ca. 15%), α-Terpinen, I-Limonen, d-Kampfer. Anw med. : als Anthelminticum, spez. gegen Spulwurm u. Hakenwurm (Ancylostoma). Da Ol. Chen, toxisch wirkt, ist seine Dosierung genau zu beachten. Kindern gibt man soviel Tropfen wie sie Jahre alt sind, höchstens jedoch 10 Tropfen. Für Erwachsene MD. 0,5 g; MTD. 1 g, danach Rizinusöl. HOM: Chenopodium ambrosioides u. Cheno-

Chinidinum sülfuricum

podium anthelminticum, das frische, blühende Kraut. Chilesalpeter: Natrium nitricum (S¡|*. China HOM: s. Cincho'na-Arten. Chinaextrakt, Weingeistiges, H | : Extraktum Chinae spirituosum gig*. Chinafluidextract M|: Extractum Chinae fluidum !B0j*. China fusca HOM: s. Cinchona-Arten. Chinaknollen: Tubera Chinae, s. Smilax china. Chinaöl: Balsamum peruvianum |¡Mg*. Chinarinde: Cortex Chinae, s. Cinchona succirubra u. C. calisaya. Chinasäure: Acidum chinicum © * . Chinatinktur Ü : Tinctura Chinae ffig*. Chinatinktur, Zusammengesetzte i g : Tinctura Chinae composita | 5 Ä B * . Chinawein i ü : Vinum Chinae jgg*. Chinesische Gallen: s. Gallae. Chinesischer Sumach: Ailanthus glandulosa*. Chinesischer Tee: s. Camellia sinensis. Chinesischer Zimt: Cinnamomum cassia*. Chinhydron: Additionsverbindung molekularer Mengen Chinon u. Hydrochinon. Tiefgrüne Kr., 11. i. A. u. heiß. Aq. Auch molekulare Verbindgen von Chinon mit Phenol, Brenzcatechin, Resorzin u. a. liefern Chinhydrone. Ch.Elektroden werden zur Bestimmung von Wasserstoffionen-Konzentrationen verwendet. Chinidin: Chinidinum*. Chinidinhydrochlorid: Chinidinum hydrochloricum*. Chinidin, Salzsaures: Chinidinum hydrochloricum*. Chinidin, Schwefelsaures: Chinidinum sulfuricum © * . Chinidinsulfat: Chinidinum sulfuricum ©*. Chinidinum: Chinidin, C 2 5 H 2 4 N 2 0 2 , Alkaloid aus d. Chinarinde, stereoisomer m. Chinin. Mol. 324,21, F. 168°. Weißes, kr. Pv., swl. in Aq., 1. in Α., Ae„ Chlf. Chinidinum hydrochloricum: Salzsaures Chinidin, Chinidinhydrochlorid, C20H24N2O2.HCl-H2O. Chinidinum sulfuricum © : Chinidinsulfat, Schwefelsaures Chinidin, (C 20 H 24 N 2 O 2 ) 2 · H 2 S 0 4 + 2 H 2 0 .

Chinin

124

Chininum arsenicicum HOM

Mol. 782,5. Weiße Kr.nadeln, wl. in Aq., geheimen Verfahren. Chinin leitet sich I. in Α., Chlf. Anw.: wie Chininsulfat. ehem. vom Chinolin ab u. hat folgende Konstitutionsformel : Chinin: Chininum (purum)*. Chinin, Baldriansaures: Chininum vaCH lerianicum ig)*. ChininbiSIlifat: Chininum bisulfuricum H,C ¿N>|CH-OFI=CHA ι ι HC CH. Chinindihydrobromid: Chininum di/CH. hydrobromicum © * . I Ν Chinindihydrochlorid: Chininum diH-C-OH hydrochlorieum ® * . Η Chinin, Gefälltes: Chininum praecipiJX tatum @ * . Chinin, Gerbsaures: Chininum tanni- C H 3 O C CH cum ifflä*. ι 1 ι CH HC Chinin, Glyzerinphosphorsaures: Chininum glycerinophosphoricum ( © * . \ C / ° \ N / Chinin-Harnstoffdihydrochlorid: Chin, Η dihydrochloricum carbamidatum © * . Chinin Chininhydrobromid: Chininum hydro(Das Chinin wurde im Jahre 1820 von bromicum © * . Chininhydrochiorid DÄS: Chininum hy- den Pariser Apothekern JOSEPH B I E H AIMÉ CAVEÏTTOTT u. BERTBAND P E L drochlorioum BÄl*. Chininhydrochiorid, Saures: Chininum LETIER aus der Chinarinde isoliert. ) Als zweibas. Säure bildet d. Chinin Salze, dihydrochloricum (fgjl*. Chininsalizylat: Chininum salicylicum v. denen eine große Anzahl im Handel ©*· sind. Nach TOS sind Jedoch nur Chin, Chinin, Salizylsaures: Chininum salicy- hydrochloricum, Chin, sulfuricum, Chin, tannicum u. Chin, ferro-citricum offiz. licum © * . Chinin, Saures, Schwefelsaures: Chini- Chinin ist ein fast universell wirkendes Protoplasmagift, d. h. es wirkt im Genum bisulfuricum © * . Chinin, Schwefelsaures: Chininum sul- gensatz zu anderen Alkaloiden, die nur einen bestimmten Angriffspunkt haben, furicum 5SS*. auf fast alle Mikroben mehr od. weniger Chininsulfat ÏÂ|: Chininum sulfuricum lähmend ein, daher auch fäulniswidrig ®*. u. gärungshemmend. Nachweis d. Ch.: Chinintannat DAS: Chininum tannicum Wird eine Chininsalzlsg. m. etwas ChlorH*. wasser u. darauf m. einigen Tr. Liq. Chininvaierianat: Chininum valeriani- Amm. caust. versetzt, so tritt eine grüne cum © * . Färbung auf (Thalleiochinreaktion). Chininzinnamylat: Chininum cinnamy- Nach größeren Gaben treten Schwindel, Iicum ® * . Ohrensausen (Chininrausch), Schweiß u. Chininum (purum): Chinin, Alkaloid Exantheme auf. HOM: Chininum. aus der Chinarinde (s. Cinchona), Chininum aethylcarbonicum: Euchinin C 20 H 24 N 2 O 2 + 3 H 2 0 . Mol. 324,2, F . 57°. Leichtes, weiß., am. Chininum amorphum fuscum: Chinioiod. kr. Pv., 1. in Ae. u. A. Gew. : die dinum Alkaloide werden durch Behandeln der Chininum arsenicicum H O M : Chinin Chinarinde m. Kalkmilch freigemacht, arsenat, 2 (C 20 H 21 N 2 O 2 )H 3 AsO 4 + 8 H 2 0 . darauf m. heißem Paraffinöl, Toluol, Darst. : Deh. Fällen ein. Lsg. v. 8 T. Benzol od. a. ausgezogen, m. Schwfs. Chininhydrochiorid mit ein. Lsg. v. zu Sulfaten umgesetzt u. ausgeschieden. 3,1 T. Natriumarsenat in 100 T. Aq. Die Reinigung des rohen Chininsulfats Farblose, leicht verwitternde Prismen, erfolgt in den Fabriken nach bes., meist wl. i. kalt., 11. in heiß. Aq.

Chininum arsenicosum HOM C h j n i n u m arsenicosum H O M :

125

C h i n i n - Mol. 423,2. Weiße Kr.nadeln, 1. in Aq.,

arsenit 3(C 2 0 H 2 1 N 2 O 2 )H 3 AsO 3 + 4 H 2 0 . Lange, seidenglänz. Kristallnadeln, wl. in Aq., 11. i. Α., Ae., Chlf. Anw. h o m : als Tonikum bei erschöpfenden u, fieberhaft. Krankheiten. Chininum

bisulfuricum

Chinin-

bisulfat, Saures schwefelsaures Chinin, (C 20 H 24 O 2 N 2 )H 2 SO 4 + 7 H 2 0 . Mol. 548,4 ; 1. in Aq. u. A. Anw. : wie Chinin, sulfuricum, Chiningehalt jedoch nur 59,1%. Chininum cinnamylicum

Chininum tannicum

Chinin-

zinnamylat, (C 20 H 24 O 2 N 2 )C 9 H 8 O 2 . Mol. 472,3; Gehalt mind. 66% Chinin. Weiß., am Pv., 1. in Α., fast uni. in Aq. Anw.: wie Chinin, sulfuricum. Chininum dihydrobromicum

Chi-

nindihydrobromid, (C 20 H 24 O„N 2 ) 2 H b r + 3 H 2 0 . Mol. 540,1; Gehalt mind. 58,8% Chinin. Weiße K r . , 1. in A. u. Aq. Chininum dihydrochioricum f g :

Chi-

nindihydrochlorid, Saures Chininhydroehlorid, (C 20 H 24 N 2 O 2 ) · 2 HCl + H 2 0 . Mol. 415,2. Weiße Kr., 11. in Aq. (1:0,7) u. Α., wl. in Chlf. u. verd. Salzsäure. Anw. : wie Chin, hydrochloricum, bes. zu Injektionen.

11. in Α., Chlf., wl. in Ae. Anw. med.: als Antipyreticum, Antimalaricum, Antineuralgicum. C h i n i n u m h y d r o c h l o r i c u m ®¡¡: C h i n i n -

hydrochlorid, C 2 0 H 2 4 N 2 O 2 · HCl + 2 H 2 0 . Mol. 396,7; F. 156°; Gehalt mind. 81,7% Chinin. Weiße, kr. Nadeln, 1. in 32 Aq., in 3 Α., 9 Chlf. Darst. : Durch Umsetzen v. Chininsulfat m. Bariumchlorid. Anw. med. : es ist das a m meisten gebr. Chininsalz ; inn. : b. Malaria (febris intermittens), Rückfallfieber (febris recurrens), Neuralgien, infektiösen Darmerkrankungen, Keuchhusten; Dos. 0,3—2 g pro die, als Tonicum 0,03—0,15 g mehrmals tgl.; äuß.: als lokales Anästheticum; vet. : als Fiebermittel. HOM: Chininum muriaticum. Chininum muriaticum H O M : Chininum

hydrochloricum*. C h i n i n u m praecipitatum ® :

Gefälltes

(wasserfreies) Chinin, C 20 H 24 O 2 N 2 · Mol. 324,2; F. 174°—175°. Weiß., am. od. kr. Pv., 11. in A. u. Chlf., swl. in Aq. C h i n i n u m salicylicum ® :

Chininsali-

zylat, 2 [(C 20 H 24 O 2 N 2 )C,H 6 O 3 ] + H 2 0 . C h i n i n u m d i h y d r o c h i o r i c u m c a r b a m i - Mol. 942,5. Weiße Kr., 1. in Α., wl. in Aq. salicylicum. datum ® : Chinin-Harnstoffdihydrochlo- HOM: Chininum rid, Chininum sulfuricum MB: ChininsulC 2 0 H 2 4 N 2 O 2 -HCl + CO(NH 2 ) 2 · HCl + 5 H 2 0 . sulfat, Schwefelsaures Chinin, (C 20 H 24 N 2 O 2 ) 2 · H 2 S 0 4 + 8 H 2 0 . Mol. 547,3; Gehalt mind. 58% Chinin. Farbl. Kr., 1. in Aq. u. A. Anw. med. : Mol. 890,6; F . 205°. Gehalt 72,1% Chizu subkutanen Injektionen (Amphiolen) nin. Weiße, leicht verwitternde Kr.b. Keuchhusten u. Malaria. nadeln, 1. in verd. SS, in 800 kalt. Aq., C h i n i n u m f e r r o - c i t r i c u m ¡Dg: E i s e n - 25 sied. Aq., 6 sied. A. Anw. med.: als chininzitrat ; keine einheitliche Verb., spezif. Malariaheilmittel u. Prophylactisondern Gemisch v.Chininzitrat m. Ferro- cum, ferner auch als Antipyreticum, u. Ferrizitrat. Glänz., dunkelrotbraune Tonicum, Analgeticum; Dos. 0,3—1 g. Blättchen v. bitterem Geschmack, 1. in Zur Geschmacksverbesserung werden Aq., wl. in Α.; Gehalt 9—10% wasser- empfohlen: Milch, Kognak, Fleischexfreies Chinin u. 21% Eisen. Anw. med.: trakt, Zitronensaft, Saccharin, Süßholzals Roborans, Tonicum, Stomachicum; saft. HOM: Chininum sulfuricum. Dos. 0,05—0,2 g mehrmals tgl. Chininum tannicum g | : Chinintannat, C h i n i n u m g l y c e r i n o p h o s p h o r i c u m © : Gerbsaures Chinin. Zstzg. uneinheitlich, Glyzerinphosphorsaures Chinin; Gehalt Gehalt an Chinin ca. 30—32%. Gelbl.mind. 70% Chinin. Weiß. Kr. od. weiß. weiß., am. Pv., in Aq. kaum 1., etw. 1. in heißem Aq. Anw. med.: bes. in d. Pv., 1. in Α., wl. in Aq. C h i n i n u m h y d r o b r o m i c u m © : C h i n i n - Kinderpraxis, da am wenigsten bitter hydrobromid, C 2 0 H 2 4 N 2 O 2 · H B r + H 2 0 . schmeckend, b. Diarrhöe, Influenza,

Chininum valerianicum

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Fieber, Keuchhusten, Migräne, Nachtschweiß der Phthisiker; Dos. 0,3—2 g (meist das 2—4fache v. Chin. suif.). Chininum valerianicum Chininvalerianat, Baldriansaures Chinin, (C 20 H 24 O 2 N 2 )C 6 H I0 O 2 + H 2 O. Mol. 444,3. Weiße Kr.schuppen, 1. in 100 Aq. u. 5 A. Aim. med. : als Tonicum u. Antineuralgicum ; Dos. 0,05—0,5 g. Chinioidinum Chinioidin, Chininum amorphum fuscum; Gemenge verschied. amorpher Chinaalkaloide, die b. d. Chininfabrikation aus den Mutterlaugen als Nebenprodukt gew. werden; F . ca. 100°. Braune, am., harzartigeMasse m. muscheligem Bruch, 1. in A. u. Chlf. sowie in angesäuertem Aq. Anw. med. ! bisweilen als Chininersatz. HOM: Chimo idinum. Chinium: Rohes Chinin. Braune, am. Masse. Chiriolinum©: Chinolin,C 9 H 7 N, früher aus Chinin hergestellt (daher der Name „Ol. Chinae"), jetzt synth. aus Steinkohlenteer gew. ; Mol. IÏH,, . D. 1,088 bis 1,093, Sdp. 235°—237°. Gelbl., stark lichtbrechende Fl., 11. in A. Ae., Chlf., Benzin, Schwfk., fast uni. in Aq. Anw. med. : als Antisepticum, zur Konservierung v. Harn u. Blut ; inn. : b.Intermittens ; MD. 0,75 g ; MTD. 1,5 g; äuß. : zu Mund- u. Gurgelwässern, Pinselungen (m. gleicher Wirkung Chinolinhydrochlorid u. Chinolinrhodanid) ; weitere Chinolinabkömmlinge sind: Chinolintartrat (b. Keuchhusten), Chinosol (Oxychinolinsulfat), Atophan (Phenylchinolinkarbonsäure, Hexophan (Oxyphenylchinolindikarbonsäure). Olinone: Leit. sich ab v. arom. Dioxyverbdgn. durch Abspltg. 2 H-Atome, meist v. goldgelb, od. rot. Farbe u. eigent. Geruch; einfachst. Chinon: pBenzochinon C e H 4 0 2 . Chinosol © : Chinosol (WZ). Äquimolekulare Verbindg. v. Orthooxychinolinsulfat u. Kaliumsulfat, C 9 H 6 ( 0 H ) N H S 0 4 K . ; Mol. 281,2. Gelb., kr. Pv., 11. in Aq., swl. in A. Anw. med. : als Desinfektions- u. Gurgelmittel. Chionanthus virginica (Chionanthus latifolia): Fam. Oleaceae, Gif tesche, Vir-

Chloralum hydratum

! gin. Schneeflockenbaum (Nordamerika). Stpfl. v. Cortex Chionanthi virginicae radiéis: Gifteschenwurzelrinde. Best. : Chionanthin, Glycosid. Anw.: als Tonicum, Febrifugum, bei Leberleiden; äuß. : auf Wunden. HOM: Chionanthus virginica, die frische Wurzelrinde. Chirata indica H O M : s. Sweertia chi rata. Chirettakraut: Herba Chirettae indicae, s. Sweertia chirata. Chitin: N-halt. Polysaccharid, (C 15 H 6 N 2 O 10 ); Gerüstsubstanz der Insekten, u. Mollusken, Krebspanzer, Hummernschalen, Maikäferflügel, auch in Würmern, Bakterien, Pilzen u. Flechten. Starke S S spalt. Chitin vollkommen in Glucosamin u. Essigsäure. Chloasma: Leberfleck, Mutterfleck. Chlor: Chlorum*. Chloräthyl: Aether chloratus*. Chloral: Chloralum*. Chloralchloroform: Chloroformium e Chloralo hydrato Chloralformamid: Chloralum formamidatum © * . Chloralhydrat IDAS: Chloralum hydratum m * . Chloralhydratlösung: Reagens p i : Lsg. V. 7 Chloralhydrat in 3 Aq. Chloralismus: Chloralvergiftung (Verdauungsstörungen, Exantheme). Chloralum (anhydricum) : .Chloral (wasserfrei), Trichloraldehyd, CCl3CHO, Sdp. 94,5°, D. 1,502. Farbl., stechend riech. Fl. Darst. : Durch Einleiten v. Chlor in absol. Α., Zerlegen des gebildeten Chloral alkoholats u. Abdest. des fl. Chlorals. Anw.: zur Darst. des Chloralhydrats. Chloratum formamidatum ® : Chloralformamid, CCI3 · CHOH · NH · CHO. Mol. 192,4; F . 114°—115°. Darst.: Durch Vereinigen von Chloral u. Formamid. Weiße, glänz. Kr., 11. in Α., 1. in Aq. Anw.: als Hypnoticum; MD. 4,0 g; MTD. 8,0 g. Chloratum hydratum IMI: Chloralhydrat, CCI3 · CH(OH) 2 . Mol. 165,40. Farbl. Kr., 11. in Α., Aq. u. Ae., Chlf., I. in Benzin, Bzl., Schwk., fetten Ölen. Darst.: (zuerst 1832 v. LIEBIG dargest.) Durch Zufügen v. Aq. zu Chloral u. Auskristallisieren. Anw. med. : inn. als Hyp-

Chloramin

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notioum; Dos. 1—3 g, wird schnell resorbiert u. verursacht keine Nachwirkungen, ist jedoch b. Herzkranken zu vermeiden, setzt den Blutdruck herab ; MD. 3 g; MTD. 6 g; Dos. let. 2—16 g (Tod durch Herzlähmung). S. Tafel „Vergiftungen u. Gegenmittel"; äuß.: als Antisepticum zu Spülungen bei Rachenkatarrh, Angina usw. sowie zu Haarwässern ; techn. : i. d. Mikroskopie als Einschlußmittel. HOM: Chloralüm hydra-

Chloroformium

100 ccm), 1. i. A. u. and. organ. Lösungsmitteln; F . ca. 150°, 1-drehend, thermostabil, untoxisch; hoch wirksam geg. zahlreiche Bakterien, Rickettsien u. Viren, auch geg. Penicillin- u. sulfonamidresistende Stämme. Hauptindikat. : Sämtl. Formen der Pneumonie, Darminfektionen, vor allem Typhus u. Paratyphus, bacillare Ruhr, Keuchhusten, Masern, Gonorrhöe, Lues, Amoebenruhr, Coliinfektionen, Fleckfieber, Milzturn. brand, Mumps, Herpes zoster usw.; bei Augeninfektionen. Dos. : Chloramin ü : Chloramin (WZ), äuß. : Mianin (WZ), p-Toluolsulfonchloramid- Tagesdosis ca. 30 mg pro kg Körpergewicht auf mehrere Einzeldosen vernatrium, teilt (für Augentropfen haltbare Lsg. i. .CH, [1] 200 T. Boratpuffer: Chloramphenicol C«H,4 \ /Na 5,0 Natr. biborac. 1,9, Acid. bor. 11,1 \SO,N< Natr. chlorat. 2,2, Aq. steril. 979,8; nach [4] Arch. Pharmaci og Chemi 69, 64). Mol. 281,64. Weiß., kr. Pv., 1. in Aq.; Chlorate: Salze der Chlorsäure. Geh. mind. 25% wirksames Chlor; ChlorChlorbarium: Barium chloratum®!*. amin ist ein Protoplasmagift, ähnlich Chlorcalcium: Calcium c h l o r a t u m © * . wie Sublimat, noch in Verd. 1 : 50 000 Chloreton: Alcohol trichlorisobutyliwirksam. Anw. med. : als Antisepticum Z.Wundbehandlung (unschädlich). Chlor- cus ® * . Chlorgold: Aurum chloratum neutrale amin c r u d u m ® : Rohchloramin, Gehalt mind. 2 0 % wirksames Chlor. Weiß. od. fuscum*. Ch.-Natrium: Auro-Natrium schwach gelbl. Pv., 11. in Aq. Chloramin- chloratum*. Chloride: Salze der Chlorwasserstofflösung: Reagens g g : Lsg. v. 1 Chlorsäure. amin in 19 Aq. Chlorite: Salze der chlorigen Säure. Chlorammonium: Ammonium chlorChlorkaliüm: Kalium chloratum © * . atum 1Mb. Chlorkalk ü : Calcarea chlorata g g * . Chloramphenicol: Chloromycetin, AnChlorkalklösung: Reagens 'Mj: (Gesättibioticum aus S t r e p t o m y c e s v e n e - tigte Chlorkalklösung), 1 Chlorkalk in c u e l a e , entd. v. B t o k h o l d e r (USA), 9 Aq. anreiben u.filtrieren;(halbgesättigte erstes synth. erzeugtes Antibioticum : Chlorkalklösung): gesättigte ChlorkalkIsg. mit gleich. Teil. Aq. verdünnen. CI Cl Chlormagnesia: Magnesium hypochlorosum*. H-C Chlormagnesium: Magnesium chloraI tum © * . o = c H H Chlormethyl: Methylium chloratum*. I I Chlornatrium: Natrium chloratum®!*. H NI - H H Chloroformium [Μξ: Chloroform, TriN—C C-C C C - O - H chlormethan, CHC13. Mol. 119,39; D. (20°) 1,474—1,478. Farbl., klare Fl. v. 1 o / \ c _ C / ' ' süßlichem Geruch u. Geschmack, mischΟ H H I I bar m. Α., Ae.,fettenu. äth. ölen. Darst. : H H Durch Dest. v. Methylalkohol od. Azeton H mit Chlorkalk od. durch Dest. v. ChloralChloramphenicol hydrat m. NaOH (zuerst dargest. v. Nadel- od. plattenförm. Kr. ν. bitterem L i e b i g 1831). Anw.med.: inn. b.ErbreGeschmack, swl. i. Aq. (230 mg i. chen, Singultus, Flatulenz, Typhus sowie

Chloroformium e Chloralo hydrato

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als Anthelminticum (m. 01. Ricini); Dos. 3—20 Tr.; MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g ; zur Narkose s. Chloroformium pro narcosi; äuß. : zu Einreibungen bei Neuralgien, Rheumatismus usw. ( g l : Oleum Chloroformii); techn.: als Lsgsmittel f. Jod, Schwefel, Phosphor, Kautschuk, Harze, Fette u. a. HOM: Chloroformium. Chloroformium e Chloralo hydrato © : Chloral chlorof orm ; aus Chloral oder Chloralhydrat bereitetes Chloroform. MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g. Chloroformium pro narcosi ¡¡AB: Narkosechloroform, reines Chloroform, ist in kleinen, braunen, ganz gefüllten Flaschen v. höchstens 50-—60 ccm Inhalt, m. Glasstopfen verschlossen, aufzubewahren. Chloroformöl Üg: Ol. Chloroformii ¡Sg*. Chlorogensäure : Verbdg., aus je 1 Mol. Chinasäure u. Kaffeesäure, kommt an Kalium u. Koffein gebunden im Kaffee vor, s. Coffea. Chloromycetin: Chloramphenicol*. Chlorophyllum: Chlorophyll, Blattgrün, besteht aus Chlorophyll A, CBH7206]Sr4Mg (blau-grün) u. Chi. B, C55H70OeN4Mg (gelbgrün), d. Strukturformel ähnelt der des Haemins. Salbenartige, schwarz-grüne Masse, 1. in Α., Ae., Bzl., fetten u. äth. ölen. Gew.: Brennesselblätter werden m. Kupfersulfatlsg. behandelt u. m. Weingeist ausgezogen; das so gew. Rohchlorophyll wird m. Bzl. gereinigt. Chi. ist der Träger der Assimilation d. Pflanzen. Anw. med. : als Roborans, zur Wundbehandlung (Epithelisierung), geg. Akne vulg., äuß. : zur Desodorisierung von Wunden, inn. : zur Beseitig, last. Körpergeruchs; techn.: z. Färben v. Spirituosen, Fetten, Seifen. (Der Name „Chlorophyll" stammt von dem Apotheker JOSEPH BIENAIMÉ CAVEKTOU, Paris, 1819.)

Chlorum

Chlor-Tetragnost (WZ): Phenoltetrachlorphthalein-Natrium (zur Prüfung der Leberfunktion ). Chlorum: Chlor, Cl, AtG. 35,46; I-wert., krit. Tp. 143,5°, krit. Druck 76,1 at; unt. Druck flüssig (D. 1,57, Sdp. —33,7°, E. —102,4°); 2 Isotope; entd. 1774 v. SCHEELE, Nat. nur gebunden als Kochsalz (NaCl), Sylvin (KCl), Magnesiumchlorid (MgCI2), Carnallit (KCl · MgCl2 · 6 H 2 0 ) u. a., im Meerwasser, i. d. Staßfurter Abraumsalzen, in Salzsolen sowie im tier. u. pflanzl. Körper, der Cl-Gehalt der Erdoberfläche beträgt 0,15%. Darst. : 1. Aus Braunstein u. Salzsäure (WELDON-Verfahren), 2. durch Chloralkali-Elektrolyse, з. nach dem katalytischen Verfahren von DEACON, wobei man ein Gemisch von Luft и. Chlorwasserstoff über mit Kupferchloridlsg. getränkte Tonkugeln leitet. Gelbgrünes, erstickend riechendes, sehr giftiges Gas; 2,5mal schwerer als Luft, sehr reaktionsfähig ; Chlor ist in Aq. 1„ 1T. H 2 0 löst ca. 2,5 Vol. Chlor (s. Aqua chlorata ® ). Anw. : zur Herst, v. Chlorkalk u. Salzsäure sowie als Bleichmittel. Chlorwasserstoff: HCl. Nat. frei in Vulkangasen, gebunden als Chlorid, in geringer Menge im Magensaft. Aus einem Gemisch gleicher Volum. Chlor u. Wasserstoff (Chlorknallgas) bildet sich im zerstreuten Tageslicht allmählich, bei Sonnenbestrahlung u. bei Entzündung dagegen explosionsartig Chlorwasserstoff. Darst. : Techn. : als Nebenprodukt beim LeblancSodaprozeß oder durch Synthese aus den Elementen bei der Chloralkali-Elektrolyse. Für den Laborbedarf stellt man HCl im Kippschen Apparat aus Ammoniumchlorid u. Schwefelsäure her oder durch Erhitzen von Salzsäure. Stechend riechendes, nicht brennbares Gas, das sich leicht verflüssigen läßt. D. 1,27; F. —114,8°, Sdp. —84,9°, krit. Temp. 51,3°; 1 Raumteil Aq. löst bei 0° ca. 507 Raumteile HCl bei Atmosphärendruck, d. wäß. Lsg. heißt Salzsäure, s. Acidum hydrochloricum. Weitere Chlorverbindungen s. unter den bet.r. Stichworten.

Chloroplasten: Chlorophyllkörner. Chlorosis: Bleichsucht. Chlorphenole: s. Phenolum. Chlorsäure: Acid, chloricum*. Nachweis von Chlor: 1. Chlor macht Chlorsaures Kali: Kalium chloricum aus Jodkalium Jod frei, daher wird JodEÜB*. Ch. Natrium: Natrium chloricum*. kaliumstärkepapier gebläut. 2. Chloride Chlorsilber: Argentum chloratum*. geben in salpetersaurer Lsg. mit Silber-

Chlorum HOM

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nitrat einen weißlich-gelben Niederschlag von Silberchlorid (AgCl), der in Ammoniak 1. ist. (Chlorate müssen erst in Chloride umgewandelt werden!) 3. Die wäß. Lsgen von Indigo oder Lackmus werden durch Chlor entfärbt. 4. Salzsäure gibt mit Ammoniak weiße Nebel von Ammóniumchlorid. Chlorum H O M : In dest. Aq. gelöst. Chlorgas, vgl. Aqua chlorata © . Chlorum solutum: Aqua chlorata © * . Chlorwasser: Aq. chlorata © * . Chlorwasserstoff: s. Chlorum. Chlorwasserstoffsäure: Salzsäure, Acid, hydrochloricum*. Chlorzink: Zincum chloratum [Dg*. Chlorzinkjodlösung: Reagens [M| : Lsg. v. 66 Zinkchlorid u. 6 Kaliumjodid in 34 Aq. unter Zusatz von so viel J o d als die Lsg. aufnimmt (zur Prüfung von Flores Cinae g l ) . Cholagogum(a): Mittel, das die Entleerung der Galle befördert, z. B . Pituitrin, vgl. Cholereticum. Chole-Calciferol: Vitamin D 3 *. Cholelithiasis: (λίΰος = Stein) Gallensteinleiden, Gallensteinkolik. Choleraimpfstoff: Vakzine m. 5 Milliarden Choleravibrionen in 1 ccm. m. 0 , 5 % Phenol zur Choleraprophylaxe.

Christrose

als Schutzkolloid enthält; Gehalt ca. 10% Silber. ChOlin (von χολή = Galle, entd. 1849 v. STRECKER): Trimethyloxyäthylammoniumhydroxyd, CH 2 OH-CH 2 N(CH 3 ) 3 OH. Farbl. bitterschmeck, hygroskop. Kr., 11. i. Aq. u. A. Wichtigste bas. Komponente d. Lecithins. Es wirkt wie sein Acetylester, das Acetylcholin, blutdrucksenkend u. wirkt der Fettablagerung i. d. Leber entgegen (a. lipotrope Stoffe). Nat. in viel, menschl. u. tier. Organen u. i. Pflanzen; synth. gew. aus Äthylenchlorhydrin u. Trimethylamin (salzsaures Cholin) oder deh. Anlagerung von Trimethylamin an Äthylenoxyd (Cholinbase). Anw. med.: bei Leberkrankheiten u. Arteriosclerose (Dos. 2—3 g pro die) sowie auch zur Anregung der Peristaltik v. Magen u. Darm.

Cholinesterase: Ferment, das Acetylcholin i. Essigsäure u. Cholin spaltet; Vork. i. Gehirn, Nerven, E r y t h r o c y t e s Cholsäure: C^H^OH^-COOH, Hauptbest. d. - Säugetiergalle, meist als „gepaarte Gallens." (Glykochols., Taurochols.), i. Menschenblut zu 1—2 mg auf 100 c m 3 . Weiß. kr. P v „ 11. i. heiß. Aq., Α., Aceton. Anw. med. : b. Gallen-, Leber-, Magenstörungen, vgl. Gallensäuren. Choleravibrionen : Vivrio cholerae asiaCholurie: Vorkommen von Gallenticae (Spirillaceae), Erreger der asiatibestandteilen im Harn. schen Cholera. Chondrodendron tomentosum: Fam. Cholereticum(a): Mittel, das d. GallenMenispermaceae (Nordbrasilien, Peru). sekretion i. d. Leberzellen anregt. Stpfl. v. Radix Pareirae bravae: GriesCholesterinesterase: Ferment, das die wurzel, Pareirawurzel. Best. : 0 , 5 — 3 % Ester des Cholesterins spaltet od. syn- Alkaloide, u. a. Buxin, Pelosin, Chondothetisiert; Vork. i. d. Darmschleimhaut drin, Chondodendrin. Anw. med. : als u. i. Blutserum, mögl. auch in and Diureticum, Emmenagogum. HOM: PaOrganen. reira Irrava, die getr. Wurzel. Cholesterinum: Cholesterin, C 2 ,H 45 OH, Chondrus crispus: s. Carrageen IBB*. ein Sterin in vielen Körperorganen, bes. Chorea: Chorea St. Viti, Veitstanz. Galle (Gallonsteinen), Blut, Gehirn; als Chorion-Hormon: I n den ChorionEster im Wollfett. Ort der Entstehung epithelien (Zottenhaut, mittlere Eihaut) im Körper unbekannt. F . 148,5°. Farbl., erzeugtes gonadotropes Hormon. geruchl. u. geschmackl. fettige SchupChoripetal: bot. s. Blüte. pen, 1. in heiß. Α., Ae., Eisessig, fetten Christdornblätter: Folia Aquifoliae, s. ölen, uni. in Aq. Anw. med. : zu Salben- Ilex aquifolium, Ilex-Arten. grundlagen. HOM: Cholesterinum. Christophskraut: Actaea spicata*. Choleval © : Choleval (WZ). Kolloides Christrose: Helleborus niger, s. HelleSilberpräparat, das gallensaures Natrium borus-Arten. Hunniiis, Pharmazeutisches Wörterbuc Ii. 9

Christrosenwurzel

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Christrosenwurzel: Rhiz. Hellebori nigri s. Helleborus-Arten. Christwurzel, Grüne u. Schwarze: s. Helloborus-Arten. Chrom: Chromium*. Chromalaun: Chromo-Kalium sulfuricum*. Chromate: Salze der Chromsäure, s. Acid, chromioum. Chromatische Aberration: s. Aberration. Chromatogramm: s. Chromatographische Adsorptionsanalyse. Chromatographische Adsorptionsanalyse: Eine qualitative Untersuchungsmethode v. Lsgen, indem man diese über eine in einer engen Röhre befindlichen Adsorptionssäule (Aluminiumoxyd, Magnesiumoxyd, Kohle, Infusorienerde u. a.) laufen läßt, wobei die verschied. Inhaltsstoffe je nach ihrem Verhalten in verschied. Schichten der Säule fixiert werden. Die Schichten werden dann getrennt, die fixierten Substanzen herausgelöst u. untersucht. Das System der auf der Säule fixierten Substanzen heißt Chromatogramm. Nach diesem Verfahren lassen sich besonders Farbstoffgemische, wie z. B. Carotine, Carotinoide, aber auch galenische Zubereitungen usw. trennen. Die chromatogr. A. wurde 1906 von dem Botaniker

M. TSWETT (TswETT-Chromatographie) erfunden. 1941—43 wurd. v. MARTIN,

GORDON u . S Y U G E d i e V e r t e i l u n g s c h r o -

matographie geschaffen: hierbei bringt man auf eine von einer bestimmten Menge Wasser durchtränkten Säule von Silicagel („wäßrige Phase") die zu untersuchende Substanz u. läßt ein organisches Lösungsmittel, wie Butanol, Petroläther, Chloroform u. a. („organische Phase"), darüberlaufen: die einzelnen Komponenten werden nun von der organ. Phase weitergewaschen u. infolge ihrer verschiedenen Wanderungsgeschwindigkeiten getrennt. Diese Methode hat sich besonders zur Trennung acetylierter Aminosäuren u. freier Aminosäuren bewährt. Fußend auf dieser Verteilungschromn tographie sowie auf der Kapillaranalyae u. der alten. Tüpfelmethode erfandes-

d a n n CONSDEN, M A R T I N U. GORDON die

Chromatograph. Adsorptionsanalyse

Papierchromatographie (PC). Hierbei wird an Stelle von Silicagel u. a. Filtrierpapier als Adsorbens verwendet (ca. 50 cm lange u. ca. 3 cm breite Papierstreifen). Ein Tropfen der zu untersuchenden Substanzlösung wird an einer markierten Stelle auf den Streifen aufgebracht u. eintrocknen lassen. Nunmehr läßt man ein Lösungsmittel (wassergesättigtes Butanol, wasserhaltiges Phenol u. a. ) von dem Papier aufsaugen, wobei die einzelnen Substanzen, je nach ihrer Löslichkeit, von dem Lösungsmittel in verschiedenen Geschwindigkeiten mitgeführt u. so getrennt werden. Bei der „aufsteigenden" Methode hängt man den Papierstreifen in einen mit dem Lösungsmittel gefüllten Trog hinein, bei der „absteigenden" Methode wird der Substanz' behaftete Streifen über den Rand eines mit dem Lösungsmittel gefüllten Troges gehängt, so daß das Lösungsmittel von oben nach unten über den Substanzflecken hinweg das Papier durchtränkt. Man nennt diese auf- oder absteigende Methode das „eindimensionale" Verfahren. Da man auf diese Weise, also mit nur einem Lösungsmittel, häufig eine Trennung sämtlicher Komponenten nicht erreichen kann, wendet man das „zweidimensionale" Verfahren an: Hierbei benutzt man einen quadratischen Bogen (ca. 30—40 cm), in dessen einer Ecke man den Tropfen mit dem Substanzgemisch aufträgt, und läßt dann das erste Lösungsmittel darüberlaufen. Nach dem Trocknen dreht man den Bogen um 90° und läßt nun ein zweites Lösungsmittel, also in der anderen Richtung, darüberlaufen. Nach Verdunsten auch dieses Lösungsmittels findet man die Flecken sämtlicher Komponenten über die ganze Fläche des Papiers landkartenartig verteilt. Das nach der einen oder anderen Methode gewonnene u. getrocknete Chromatogramm muß nun erst, falls es sich um farblose u. nicht fluoreszierende Komponenten handelt, entwickelt werden, indem man entsprechende Reagenzien mit einem Zerstäuber aufsprüht bzw. mit Gasen oder Dämpfen „räuchert", wonach die Flecke der einzelnen Komponenten farbig hervortreten.

Chromatograph. Adsorptionsanalyse

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Chromium

Photometer (photoelektrischem Colorimeter) ausgemessen u. die Intensitäten graphisch festgehalten. Auch Rundfilter kann man zur PC benutzen, indem man das Lsgs.mittel in der Mitte d. Filters aufbringt. Die PC ist für zahllose Stoffe verwendbar, z. B. für Aminosäuren u. and. organ. SS, Eiweißstoffe, Zucker, Purine, Anthocyane, Steroide, Antibiotica, Alkaloide, Pterine usw. Die PC gestattet sicheres Arbeiten mit extrem geringen Mengen. Die Empfindlichkeit ist außerordentlich hoch, so lassen sich von Aminosäuren noch Mengen von 0,1 γ sichtbar machen, von radioaktiven und manchen biologisch wirksamen Substanzen noch weit geringere Mengen. Das benutzte Papier darf keine löslichen Leime od. Zusatzstoffe enthalten, muß bestimmte Saugfähigkeit u. sehr gleichmäßige Textur besitzen. Die meist gebrauchte Papiersorte ist Schleicher Jede Substanz hat eine ganz be- & Schüll 2043 b. Lit.: Friedr. C R A M E R , stimmte Wanderungsgeschwindigkeit, Papierchromatographie, 2. Auflage 1953. die man als i?/-Wert (engl. „Ratio' 1 beChromatophoran:Farbstoffträger,Plaszogen auf die „front") bezeichnet. Die- magebilde, die Farbstoffe führen. ser Wert ist definiert als Quotient aus Chromeisenstein: Chromit, Mineral, ["vom Lösuugsmittel zurückgelegter Strecke! FeO · Cr203, s. Chromium. [von der Substanz zurückgelegter Strecke.] Chromgelatine: Auflsg. v. KaliumDer Ej-Wert ist für jeden Stoff eine dichromat in Gelatine (DunkelkamKonstante u. ist neben Schmelzpunkt, merl). Bei Lichtzutritt wird d. DichroSiedepunkt, Kristallform, Drehung, mat zu Chromichromat reduziert, das Spektrum usw. ein neues Charakteristi- die Gelatine uni. macht. Anw.: zum kum für den betr. Stoff (selbstverständ- Gelatinedruck. lich bei gleichem Lsgs.mittel, gleicher Chromgelb: Bleichromat, Plumbum Papiersorte, gleicher Temperatur, die chromicum*. daher bei Nennung des ify-Wertes stets Chromhydroxyd: Chromicum oxydamit angegeben werden müssen). tum hydratum*. Die PC ist für alle Substanzen brauchChromikaliumsulfat: Chromalaun, bar, die sowohl in Wasser wie in der Chromo-Kalium sulfuricum*. organischen Phase wenigstens etwas lösChromioxyd: Chromium oxydatum*. lich sind u. die durch physikalische EiChromium: Chrom, Cr, AtG. 52,01; genschaften oder chemische Reaktionen II-, III- u. Vl-wertig. D. 6,9, F. ca. auf dem Papier sichtbar gemacht wer- 1800°; Sdp. 2660°. Silberglänzendes, den können u. die weder mit Cellulose hartes, zähes Metall. Nat. als Chromnoch mit den verwendeten Lsgs.mitteln eisenstein (Chromit), FeO · Cr 2 0 3 , u. als reagieren. Fluoreszierende Stoffe können Rotbleierz, PbCr04. Entd. 1797 v. VATTunter der Analysenlampe lokalisiert wer- QUELIN, l o u i s NICOLAS, Apotheker den; bei radioaktiven Stoffen legt man u. Prof. d. Chemie in Paris, 1763 bis das Chromatogramm auf ein Fotopapier 3829). Darst. : Durch Reduktion von auf oder zählt den Papierstreifen mit Chromoxyd mit Aluminium nach dem einem GEioEB-Zahler durch (Autoradio- Thermitverfahren ( Aluminothermie* ). graphie). Beim Photometrieren wird das Anw.: haupts. zu Chromeisenlegierunentwickelte Chromatogramm mit einem gen (Chromstahl, der sich durch beson9* ' Stößt ein Teil der vordringend, gelöst. Molekeln auf ein Hindernis, eine Substanz, die mit den gelöst. Molekeln reagiert, so bleibt dies. Teil hinter den daneben weiter vorrückend. Anteilen zurück, so daß eine Lücke entsteht. Das Vordringen an d. Hindernisstelle wird erst fortgesetzt, wenn die Störmolekeln abreagiert haben. Die Fläche der Frontlücke stellt also ein Maß für die Zahl der zurückhaltenden Hindernismolekeln dar (Retentionsanalyse, von lat. retiñere). Dies. Verfahren kann vor allem zur Bestimmung von Aminosäuren im Papierchromatogramm dienen, die mit CuIonen zu Kupferkomplexen zusammentreten, also in einer aufsteigend. Kupfersalzlösung die Cu-Ionen zurückhalten. Die Ret.-Analyse ist aber auch für zahlreiche andere Substanzen, wie Purine, Oxycarbonsäuren u. a., zur quantitativen Bestimmung geeignet.

Chromium oxydatum

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dere Härte u. Widerstandsfähigkeit gegen Luft und Säuren auszeichnet, Nirosta, nicht rostendes Eisen). Nachweis von Chromverbindungen: 1 Alle Chromverbindungen färben die Borax- oder Phosphorsalzperle smaragdgrün. 2. Lsgen von Chromaten werden durch Reduktionsmittel, wie S0 2 oder H 2 S, grün gefärbt. 3. Aus Lsgen von Chrom(III)-salzen fällen NaOH, KOH, NH, grünes Chrom(III)-hydroxyd, das im Überschuß des Lösungsmittels löslich ist und beim Erhitzen wieder ausfällt. Chromium

oxydatum:

Chromioxyd,

Chrom(III)-oxyd, Chromsesquioxyd, grüner Zinnober, Cr 2 0 3 . Anw. : als Malerfarbe. HOM: Chromium oxydatum. Chromium

oxydatum

hydratum:

Chromhydroxyd, Chrom(III)-hydroxyd, Cr(OH)3. Anw.: als Malerfarbe (Smaragdgrün). Chromi-Verbindungen: Chrom (III )Verbindungen. Chromogen: Farbstoff bildend, ζ. B. chromogene Bakterien. Chromo-Kalium sulfuricum: Chrom-

alaun, Alumen chromicum, CrK(S0 4 ) 2 + 2 HaO. Dunkelviolette Kr. Anw. : als Beizmittel. Chromosom(en): Idiosomen. Fadenartige Gebilde im Zellkern, wahrscheinlich Träger der Erbanlagen. Normalerweise enthält jeder Zellkern 2 Chromosomensätze (diploide Form); Kerne mit nur einem Chromosomensatz, wie es z. B. bei den Sexualzellen (Gameten) der Fall ist, bezeichnet man als haploid, vgl. Polyploidie. Chromo-Verbindungen: Chrom(II)Verbindungen. Chromsäure: Acidum chromicum ¡Dpi*. Chromsäureanhydrid: Acidum chromicum n * . Chromsäure-Element: s. Elemente, Galvanische. Chromsäurelösung: Reagens i g : Lsg. von 3 Chromsäure in 97 Aq. Chromsesquioxyd: Chromium oxydatum.* Chromtrioxyd: Acidum chromicumlMg*. Chronisch: Langsam verlaufend, im Gegensatz zu „akut"*.

Chrysarobin

Chrysanthemum-Arten: Fam. Composita?. Chr. cinerariifolium (Pyrethrum cinerariifolium): (heim. u. kult. in Dalmatien, Italien, Kaukasus, Nordafrika, Hauptanbaugebiet heute Japan). Stpfl. v. Flores Chrysanthemi çinerariifolii

©

(Flores Pyrethri Dalmatini): Dalmatinische Insektenblüten. Asche max. 8%. Chr. roseum (Pyrethrum carneum) u. Chr. marschalli (Pyrethrum roseum).

Stpfln. v. Flores Chrysanthemi Persici

(Flores Pyrethri Persici): Persische oder kaukasische Insektenblüten. Alle genannten Arten liefern Pulvis Florum Chrysanthemi (Pulvis Florum Pyrethri): Insektenpulver, das aus den getrockn., eben aufgeblüht. Blütenkörbchen ohne Stiele besteht. Best. : Hauptbestandteile sind die Ester Pyrethrin I u. Pyrethrin II (Gesamtgehalt ca. 0,8—1%), ferner äth. öl, Harz. Pyrethrin I ist zehnmal sowirksam wie Pyrethrin II. Zuden häufig. Verfälschungen dienen Blüten anderer Kompositen. Anw. med. inn. als Anthelminticum; äuß. als Antiscabiosum. Hauptverwendg. als Insektenvertilgungsmittel, besonders in Form der Petroleumauszüge (Flit u. a.). HOM: Pyrethrum roseum e ftoribus,die getrockneten Blüten v. Chrysanthemum roseum. Chr. tanacetum: Chrysanthemum vulgare*. Chr. vulgare (Tanacetum vulgare, Chrysanthemum tanacetum): Rainfarn (Europa,Nordasien, Nordamerika). Stpfl. v. Flores Tanaceti ® :

Rainfarnblüten,

Wurmkrautblüten. Best. : Äth. öl (mind. 0,8%), Tanacetin (Bitterstoff), Säuren, Wachs, Gummi, Harz. Asche max. 9%. Anw. : als Anthelminticum, bes. vet., volkst. auch als Stomachicum (Vorsicht, da auch abortiv wirkend). Herba Tanaceti ® : Rainfarnkraut, Wurmkraut. Best.: Äth. öl (mind. 0,25%), Tanacetin (Bitterstoff), Gerbstoff. Asche max. 12%. Anw. volkst.: wie Flores Tanaceti. Oleum Tanaceti ®> : Rainfarnöl. Best. : Tanaceton (/S-Thujon), 1-Kampfer, Borneol, Terpen. D. 0,918 bis 0,950. Anw.: wie Flores Tanaceti. HOM: Tanacetum vu1 gare, frische Blätter und frische Blüten zu gleichen Teilen. Chrysarobin i g : Chrysarobinum !pp, 8. Andira araroba.

Chryeoidin

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Chrysoidin: Anilinfarbstoff (orange). Chrysophansäure: Methyldioxyanthrachinon, Bestandteil der Rhabarberwurzel, der Sennesblätter, einiger Flechtenund Rumexarten. Anw. : früher bisweilen wie Chrysarobin. Chymosin: Labferment*. Chymotrypsin: Trypsin*. Cibazol (WZ): s. Sulfonamide. Cibotium barometz: Fam. Filicales (Ostindien, China, Japan). Stpfl. v. Paleae haemostaticae: Paleae stypticae, Penghawar Diambi, Farnhaare. Anw. med. : als Haemostypticum. HOM: Penghawar Djambi, die getrockneten Spreuhaare. Cichorium intybus: F a m . Compositae, Zichorie, Wegwarte (Europa, Asien). Stpfl. v. Radix Cichorii: Zichorienwurzel. Best.: Inulin, Zucker (bis 22%), Gerbsäure, Pektin, Harz, äth. öl. Anw. volkst. : als Blutreinigungsmittel sowie bei Blutungen; als Kaffeesurrogat. HOM: Cichorium, die frische Wurzel. Cicuta virosa: Fam. Umbelliferae, Wasserschierling (Nord- u. Mitteleuropa, Nordasien). Stpfl. ν. H erba Cicutae virosas: Wasserschierlingskraut. Best. : Cicutoxin, ein außerordentlich giftiger, harzartiger Bitterstoff, der in allen Teilen der Pflanze enthalten ist, besohders reichlich in der Wurzel (in frischen Wurzeln 0,2%, in getrockneten 3,5% ). Weitere giftige Stoffe, Alkaloide oder Glykoside sind nicht sicher festgestellt. Anw. volkst. : bei Krämpfen u. Rheumatismus, äuß. : zu schmerzstillenden Kataplasmen u. Salben. Häufig wird Herba Cicutae virosae mit Herba Conii verwechselt. Vgl. Conium maculatum. HOM: Cicuta virosa, der frische, zur Zeit der beginnenden Blüte gesammelte Wurzelstock mit den anhängenden Wurzeln. Semen Cicutae virosae: Wasserschierlingsamen. Best. u. Anw. : wie Herba Cicutae vir. Cimicifuga racemosa (Actaea racemosa): Fam. Ranunculaceae (Nordamerika, Kanada, England). Stpfl.v. Rhizoma (Radix) Cimicifugae© (Radix Actaeae racemosae) :Zimizifuga wurzelstock, Amerikanische Schlangenwurzel. Best. : Cimicifugin, Salizylsäure, Gallussäure, Gerbstoff, Harz, äth. öl. Asche max. 6%. Anw. : als Sedativum, Antipyreti-

Cinchona-Arten

cum, Antirheumaticum. HOM: Cimicifuga, der frische Wurzelstock mit anhängenden Wurzeln. Cinchona-Arten: Fam. Rubiaceae (Bäume, heim, in den südamerikanischen Anden, Venezuela, Columbia, Ecuador, Peru, Bolivien; kult. i. d. Heimat, ferner in Indien, Ceylon, Jamaika, Ostafrika, Hauptanbaugebiet ist heute Java). In den Anden sind 40 Arten der Gattung Cinchona heimisch, die bis zur Höhe von 3400 m gedeihen. Sämtliche 40 Arten dienen zur Chiningewmnung. C. SUCCirubra ist die Stpfl. v. Cortex Chinae Ms: (Cortex Chinae succirubae, Cort. Cinchonae), Chinarinde, R o t e Chinarinde, Fieberrinde. Die getrocknete Stamm- u. Zweigrinde der angebaut. Cinch. succiruba (Röhren od. Halbröhren von 1 bis 4 cm Durchm. u. 2—5 mm Dicke, außen grau-bräunlich, innen rotbraun; Bruchfläche der äuß. Teile glatt, der inneren Teile grobfaserig). Best. : Alkaloide der Chinolingruppe, in der Rinde als Salze der Chinasäure, Chinagerbsäure, Chinovasäure, in der Droge an Tannide gebund. (daher versagen mikrochem. Alkaloidreagenzien), von denen vor allem Chinin, Chinidin, Cinchonin u. Cinchonidin wichtig sind (s. die einzelnen A. unter den betr. Stichworten). I m ganzen sind bisher 24 Alkaloide isoliert worden. Alkaloidgehalt schwankt zwischen 2—18%, g | schreibt einen Mindestgehalt von 6,5% vor. Ferner sind in der Rinde enthalten: Chinasäure, Chinagerbsäure, Chinarot u. andere Gerbstoffe, das Glykosid Chinovin, Bitterstoff, Harz. Asche max. 5 % . Anw. med. : Spezificum gegen Malaria; heute wird indessen die Rinde selbst kaum mehr gegen Malaria angewandt, da sie durch die reinen Alkaloide und andere Mittel verdrängt wird. Die Rinde dient heute fast ausschließlich als Stomaehicum, Tonicum u..Roborans (I5Â8 : Extractum Chinae fluidum, Extract u m Chinae spirituosum, Tinctura Chinae, Tinctur Chinae composita, Vinum Chinae). Die Rinde wurde etwa um die Mitte des 17. Jahrhunderts erstmalig nach Europa gebracht. HOM: China' die getrocknete Rinde von Cinchona succirubra. c . calisaya. Stpfl. v. Cortex Chinae Calisayae (regiae) Calisaya-

Cinchonidinum

134

Chinarinde, Königschinarinde. Anw. u. Beat. : wie Cortex Chinae, Gehalt mind. 4,5% Alkaloide. Asehe max. 3% ; sie dient haupts. zur Gewinnung der Alkaloide. Außerdem dienen haupta. noch folgende Arten: C. Officinalis, C. micrantha, C. ledgeriana (C. calisaya var. ledgeriana) zur Alkaloidgewinnung, wozu nicht nur die Baumrinde, aondern auch die Wurzelrinde ala aog. „Fabrikrinde" verwendet wird. Cortex Chinae flavae: Gelbe Chinarinde u. Cortex Chinae fuscae: Braune Chinarinde, aind Handelaaorten der Rinden verschiedener Cinchona-Arten. HOM: China fusca, die getrocknete Rinde von Cinchona micrantha. Cinchonidinum: Cinchonidin, C 19 H 22 N 2 0. Alkaloid aus der Chinarinde, stereoisomer dem Cinchonin. Weiße Kr., 1. in verd. SS, Α., Chlf., wl. in Ae. Anw. med. : wie Chinin. Cinchonidinum sulfuricum: Cinehonidinaulfat, Schwefelsaurea Cinchonidin, (C 1 9 H 2 2 N 2 0) 2 H 2 S0 4 + 3 H 2 0. Farbl. Kr., wl. in Aq., Α., Chlf. Anw. : wie Chininsulfat. Cinchonin, Schwefelsaures: Cinchoninum sulfuricum*. Cinchoninsulfat: Cinchoninum sulfuricum*. Cinchoninum: Cinchonin, C 19 H 22 N 2 0. Alkaloid aua d. Chinarinde; F. ca. 264° unter Zersetzung. Farbl. Kr.nadeln v. bitterem Geschmack, wl. in A. u. Chlf., swl. in Ae. u. Aq. ; opt. rechtsdrehend, stereoisomer d. Cinchonidin. Anw. med. : nur in Form seiner Salze wie Chinin. Cinchoninum sulfuricum: Cinchoninsulfat, Schwefelsaures Cinchonin, (C19H22N20)2-H2S04+2H20. F. ca. 198°. Weiße, glänz. Kr. v. bitterem Geschm., 1. in Aq., Α., Chlf., swl. in Ae. Anw. med.: wie Chininsulfat. HOM: Cinchoninum. Cineolum: Eucalyptolum g j * . Cinereus: Grau, ζ. B. Ungt. Hydrarg. cinereum. Cinnabaris HOM: Hydrargyrum sulfuratum rubrum*. Cinnamejn: s. Bals, peruvianurr gg. Cinnamomum acutum: Cortex Cinnamomi s. Cinnamomum zeylanicum.

Cinnamomum-Arten

Cinnamomum-Arten: Fam. Lauraceae. C. camphora: Kampferbaum, 8. Camphora. C. Cassia: Chinesischer Zimtbaum (heim. u. kult. in Südchina, Kotschinchina ; angebaut a. Java, Ceylon, Sumatra, auch in Japan, Mittel- u. Südamerika). Stpfl. v. Cortex C. Cassiae (Cortex Cinnamomi chinenaia © ) : Chineaiache Zimtrinde, Zimtkassia, Kaneel: die von der Korkschicht befreite Rinde. Best. : Äth. öl (mind. 1%), Invertzucker, Mannit, Harz, Gerbatoff. Aache max. 4%. Anw.: ala Gewürz u. Aromaticum wie Cortex Cinnamomi Oleum Cinnamomi Cassiae © : Chinesisches Zimtöl, Kassiaöl, das aus den Blättern und Rindenabfällen gewonnene äth. öl. Best.: 70—90% Zimtaldehyd, Eugenol, freie Zimtsäure, Ester, Gehalt mind. 80% Zimtaldehyd: opt. aktiv ( i j ' = + 6° bis — I o ). D. 1,049—1,064. Anw. : wie Oleum Cinnamomi ftpj. Flores Cassiae (Flores Cinnamomi): Zimtblüten,Kasaiablüten. Best. :'Äth.öl.Anw. : als Gewürz. C. zeylanicum: Ceylon-Zimtbaum (heim. u. kult. auf Ceylon, Molukken, Westindien). Stpfl. v. Cortex Cinnamomi ¡gjjj: (Cortex Cinnamomi Zeylanici, Cinnamomum acutum) Ceylonzimt, Echter Zimt, Echter Kaneel; die von der Korkschicht befreite Stamm- u. Zweigrinde junger Triebe; 0,35—0,7 mm dicke, zu Röhren oder Doppelröhren eingerollten u. ineinandergeschobenen Rindenstücke ; die Röhren sind bis 1 m lang, Durchmesser ca. 1 cm. Best. : Äth. öl (0,5—4%, g l mind. 1%), ferner Invertzucker, Mannit,Gerbstoff,Harz, Kalziumoxalat. Asche max. 5%. Anw. med. : als Stomachicum, Geruchs- u. Geschmackskorrigens ; volkst. : bei schwachen Wehen, Blutungen; als Gewürz (¡¡SU : Aqua Cinnamomi, Sirupus Cinnamomi, Tinctura Cinnamomi, Tinctura aromatica, Tinctura Chinae composita, Tinctura Opii crocata, Elixir Aurantii compositum). HOM: Cinnamomum,. Oleum Cinnamomi |Äg: (Oleum Cinnamomi Zeylanici) Zimtöl, Ceylon-Zimtöl, das aus den Abfällen und Bruch der Rinde durch Dest. gewonnene äth. Öl. Hellgelbes öl von würzigem Geruch, aüßem u. brennendem Geschmack, schwach

Cinnamylaldehyd

135

linksdrehend ( « ρ 0 = b i s — I o ) , D. 1,018 bis 1,035. Best.: mind. 66—75 Vol.-% Zimtaldehyd, 6—10% Eugenol, ferner F u r f u r o l , Cymol, 1-Linalool, Zimtsäure, Phellandren, Benzaldehyd u n d a n d s r e Aldehyde. Anw. : als Aromatioum u. Geschmackskorrigens, zu Mundwässern, Likören usw. ( DA§ : A q u a Cinnamomi, Spiritus Melissae compositus, Sirupus Rhei.) Cinnamylaldehyd © : Zimtaldehyd, C e H à · C H : C H · CHO. Mol. 132,1. Best, des Zimtöls (Oleum Cinnamomi, s. Cinn a m o m u m Cassiae u. C i n n a m o m u m Zeylanicum); D. 1,050—1,054; Sdp. 250° bis 252°. Hellgelbe, ölige, zimtartig riechende Fl., 1. in A. u. Ae., f a s t uni. in Aq. Anw.: wie Zimtöl. Cistus-Arten: s. L a d a n u m . Citrate: Salze der Zitronensäure. Citrin: Vitamin P , s. Vitamine. Citrinholz: Liga. Santali a l b u m s. S a n t a l u m a l b u m . Citrone: Citrus medica*. Citronellal: Citronellaldehyd, C 1 0 H 1 8 O. Best, vieler ä t h . ö l e (Citronellöl, Citronenöl, E u c a l y p t u s ö l u. a.). Citronellgras: Cymbopogon nardus*. Citronellöl: Oleum Citronellae g l , s. Cymbopogon nardus. Citronellol: C 1 0 H 2 0 O. Ungesättigter höherer Alkohol; n a t . in viel äth. Ölen (Rosenöl, Geraniumöl u. a.). Citronenkraut: Melissa officinalis*. Citronenöl: Oleum Citri ü , s. Citrus medica. Citronensäure: Acidum citricum ï p * . Citronensaft: Succus Citri, s. Citrus medica. Citronenschale: Pericarpium Citri s. Citrus medica. Citrophen ® : Citrophen (WZ), Monophenetidinzitrat, C 1 4 H 1 9 0 8 N. Mol. 329,2 ; F . 186°. Weiß., kr. P v . Anw. med.: als Antipyreticum u n d Antineuralgicum. MD. 1,0; MTD. 3,0 g. Citrullus colocynthis: Fara. Cucurbitaceae, Koloquinte (heim. W ü s t e n u n d Steppen Nordafrikas, Vorderasiens, Arabiens, kult. in Spanien, Zypern, Syrien, Vorderindien). Stpfl. v. Fructus Colocynt h i d i s g i : Koloquinten, die von der äußeren h a r t e n Fruchtschale befreiten reifen F r ü c h t e . Weiße bis gelblich weiße Kugeln

Citrus-Arten

v o n S — S c m D i r c h m . B i s t . : Colocynthin (Glykosid), Colo3ynthidin, Phytosterole, F e t t s ä u r e n , Kalisalze v. Wein-, Apfel-, Zitronensäure, Citrullol, H a r z ; die Sam3n e n t h a l t e n ca. 12% fettes ö l . (Die Samen sind ohne Wirkung. ) Anw. med. : als Drasticum, ferner bei Gicht, Rheumatismus, Neuralgien. Dos. 0,05—0,3 g. MD. 0,3 g ; MTD. 1,0 g. Größere Dosen gefährlich, f ü h r e n zu D a r m e n t z ü n d u n g e n ; techn. : in Abkochung zur W a n z e n , Vertilgung ( ® j : E x t r a c t u m ColocynthidisT i n c t u r a Colocynthidis). Fructus Colocynthidis praeparati Gepulverte K o l o q u i n t e n ; von den Samen befreite u. fein zerschnittene K. werden mit arab. G u m m i gemischt u. m i t Aq. zu einem Brei angestoßen, der n a c h dem Trocknen zu feinem Ρ v. zerrieben wird. MD. 0,3 g ; MTD. 1,0 g. H O M : Colocynthis, die geschälten und e n t k e r n t e n F r ü c h t e . Citrus-Arten: F a m . Rutaceae. Citrus a u r a n t i u m suspec. a m a r a : Pomeranzenb a u m , Orangenbaum, Orange (heim. Ostasien, kult. i m Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Flores Aurantii (Flores Naphae) @i : P o m e r a n z e n b l ü t e n , Orangenblüten, Neroliblüten; die getrockneten, noch geschlossenen Blütenknospen. Best.: 1% (mind. 0 , 2 % ) ä t h ö l (Ol. Aurantii Floris © * ) . Asche m a x . 7 % . Anw. med. : als Sedativum u. N e r v i n u m . Folia Aurantii © : Bitterorangenblätter. Orangenblätter, P o m e r a n z e n b l ä t t e r , Best. : Äth. ö l , Hesperidin. Asche m a x . 16%. Anw. : als Aromaticum u. A m a r u m . Fructus Aurantii immaturi | ΰ | : Unreife Pomeranzen, die getrockneten unreifen F r ü c h t e . Best. : Die Glykoside Aurantiamarin, Hesperidin, Säuren, Gerbstoff, äth. ö l (Petitgrainöl). Asche max. 6,5%. Anw. med. : als Stomachicum u n d Arom a t i c u m (§Ä§: T i n c t u r a amara). Oleum Aurantii corticis: (Oleum A u r a n t i i Peric a r p i i @ ) Pomeranzenschalenöl, das aus den Schalen gepreßte äth. ö l , gelbb r a u n . Best. : Limonen, Linalool, Terpineol, E s t e r usw. D. 0,847—0,852; opt. aktiv:

+ 88° bis + 9 6 ° . A n w . :

in der Parfümerie- u n d Likörindustrie. Oleum Aurantii F l o r i s © : (Oleum Nevoli) Orangenblütenöl, Pomeranzenblütenöl, Neroliöl, das aus den frischen Blüten m i t

Citrus-Arten

136

Wasserdampf destillierte öl, gelblich, schwach fluoreszierend. Bast. : Anthranilsäuremethylester, der Geruch u. Fluoreszenz bedingt, ferner Nerol, Nerolidol, Nerylazetat, Geraniol, Geranylazetat, Linalyazetat, Jasmon, Terpineol, Terpenalkohole, Ester. D. 0,865—0,876. Anw.: i. d. Parfümerie (Köln. Wasser). Oleum

Petitgrain:

Petitgrainöl,

das

durch Dest. aus den Blättern, Zweigen u. unreifen Früchten gewonnene äth. öl. Best.: Linalool, Geraniol, Nerol, Camphen, Limonen u. a. Anw. : i. d. Parfümerie. Pericarpium Aurantii da|: (Cortex Aurantii Fructus) Pomeranzenschale, Flavedo Aurantii; die getrocknete, in Längsvierteln abgezogene, äußere Schicht der Fruchtwand der reifen Früchte. Best.: 1—2% äth. ö l (Ol. Aurant. oort.), ferner Hesperidin, Aurantiamarin, Bitterstoffe. Asche max. 6 %. Anw. med. : als Stomachicum, Aromaticum, Geschmackskorrigens (ffig: Elixir Aurantii compositum, Extractum Aurantii fluidum, Sirupus Aurantii, Tinctura Aurantii, Tinctura amara, Tinctura Chinae composita). Citrus aurantium subspec. bergamia:

Bergamotte (heim. u. kult. im Mittelmeergebiet, bes. Kalabrien). Stpfl. v. Oleum

Bergamottae

Bergamotto],

Clematis recta

ren u. a. Anw. med. : als Aromaticum u. Geschmackskorrigens ; ferner i. d. Likörindustrie und als Gewürz. Pericarpium Citri g l : (Cortex Citri fructus) Zitronenschale, die getrocknete, in Spiralbändern abgezogene, äußere Schicht der Fruchtwand von ausgewachsenen, Jedoch nicht völlig reifen Früchten. Best. : Äth. ö l (Oleum Citri m ) , Hesperidin, Bitterstoff, Gerbstoff. Anw. als Aromaticum OBI: Decoctum Sarsaparillae compositum mitius). SUCCUS Citri Zitronensaft, gewonnen durch Auspressen der frischen Früchte. Citrus medica var. bajoura:

(Mittel-

meergebiet, kult. bes. um Genua), liefert das Zitronat, die kandierten Fruchtschalen. Citrus nobills: Mandarinenbaum (heim, südl. China u. Kotschinchina), liefert die Mandarinen und das durch Auspressen der Früchte gewonnene MandarinenSl (Oleum Mandarinae). Citrus sinensis: Apfelsinenbaum (heim. China, Kotschinchina, kult. in Sizilien, Spanien, Südportugal, ferner in Südamerika, Florida). Stpfl. v. Cortex Au-

rantii dulcís: A p f e l s i n e n s c h a l e . Oleum Aurantii dulcis: A p f e l s i n e n s c h a l e n ö l ; gel-

bes bis gelbbraunes, optisch aktives öl. Best. : Hauptbest. (bis 9 0 % ) d-Limonen, ferner d-Linalool, d-Terpineol, Anthranilsäuremethylester u. a. Anw. : i. d. Parfümerie u. Likörindustrie. CI: ehem. Chlor, s. Chlorum. Claviceps purpurea: s. Secale cornutum. Clavus: Hühnerauge, Leichdorn. Clearance: (to clear = befreien) Unter Clearance eines Stoffes versteht man dasjenige Blutsplasmavolumen, welches in der Zeiteinheit (1 Minute) durch die Tätigkeit der Nieren von diesem Stoff befreit wird. Die Cl. ist also ein Ausdruck für die Ausscheidungsgeschwindigkeit eines Stoffes durch die Nieren. (Niedrige Cl. = langsame, hohe Cl. = schnelle Ausscheidung. ) Wichtig z. B. für die Chemotherapie zur Kontrolle der Eliminierung eines Stoffes sowie zur Prüfung der Nierenfunktion.

das aus den Früchten durch Auspressen gewonnene äth. öl. Gelbgrünes, angenehm riechendes ö l . Best. : l.-Linalylazetat, 1-Linalool, Limonen, Dipenten, Camphen, Nerol u. a. ; Gehalt an Estern mind. 3 4 % , berechnet auf Linalylazetat, opt. rechtsdrehend ( a p ° ° = + 5 0 bis + 24°). Anw.: i. d. Parfümerie. Citrus medica: Zitronenbaum (Mittelmeergebiet, kult. bes. in Kalabrien, Sizilien, ferner auch in Kalifornien, Florida). Stpfl. v. Fructus Citri: Zitrone, Limone, die frische reife Frucht. Best.: ca. 7 % Zitronensäure, etwas Zucker. Oleum Citri g | : Zitronenöl, Limonenöl; das durch Auspressen der frischen Zitronenschale gewonnene äth. ö l . Hellgelbe Fl., optisch aktiv ( a p ° = + 5 5 0 bis + 6 5 ° ) . D. 0,852—0,856. Best.: Hauptbest. ist d-Limonen, ferner CamClematis recta: F a m . R a n u n c u l a c e a e , phen, Terpineol, Citronellal, LinalylWaldrebe (Europa). Stpfl. v. Herba Cleazetat, Geranylazetat, Phellandren, Säumatidis: Waldrebenkraut. Best. : Anemo-

Cliradon

Cocainum

137

nin, Anemonol, Saponin. Anw. volkst. : gegen Ekzeme, Geschwüre (Krebs), geg. Gicht, Rheumatismus, Nierenleiden. HOM: Clematis, zu Beginn der Blüte gesammelte Stengel mit Blüten und Blättern. Cliradon (WZ): l-Methyl-4-(m-oxyphenyl) - piperidin-4-aethylketon - hydrochlorid; synth. Analgetieum mit morphinähnlicher Wirkung. Einzeldosis lccm = 7,5 mg s. c. od. i. m. oder 1 Tabi. (5 mg), Zäpfchen (10 mg). Suchtgefahr. Unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Clostridium: Bakterienart in Spindelform, z. B. CI. botulinum, Erreger der Lebensmittelvergiftungen, s. Botulismus. Clusius'sches Trennrohr: s. Trenn röhr verfahren. Cm: ehem. Curium*. Cnicus benedictus: (Carbenia benedicta) Fam. Compositae, Kardobenedikte, Benediktendistel, Bitterdistel (Mittelmeergebiet, kult. in Deutschland). Stpfl. v. Horba Cardui benedicti iüg: Kardobenediktenkraut, Distelkraut, äth. öl, Gerbstoff. Asche max. 20%. Anw. med.: als Tonicum u. Amafum, größere Dosen wirken brechenerregend ([Ml : Extractum Cardui benedicti). HOM: Carduus benedictus, das frische, blühende Kraut. Co: ehem. Kobalt, s. Cobaltum. Cobalamin: Vitamin B 12 (s. Vitamine). Cobaltiverbindungen: Kobalt(III)-Verbindungen. Cobaltochlorid: Cobaltum chloratum'". Cobaltonitrat: Cobaltum nitricum*. Cobaltoverbindungen: Kobalt(II)-Verbindungen. Cobaltum: Kobalt, Co, AtG.58,94, IIu. III-wertig. D.8,83; F. ca. 1500°. Schon im Altertum bekannt. Rötl.-weiß., glänz. Metall, 1. in Salpetersäure, Salzsäure u. verd. Schwfs. ; nat. Vork. : gediegen im Meteoreisen, sonst nur gebunden (Speiskobalt, CoAs2, Glanzkobalt, CoS · As, Kobaltblüte, Co 3 (As0 4 ) 2 ). Nachweis von Kobaltverbindungen: 1. Mit Borax od. Phosphorsalz zusammengeschmolzen geben sie blaue, glasartige Massen (Kobaltperle). 2. Ammoniumsulfid fällt schwarzes, in verd. HCl uni. Kobaltosulfid. 3. Alkalilauge fällt blaue Kobaltosalze. 4. Aus m. Essigsäure versetzten Kobaltosalzlsgen fällt Ka-

liumnitrit gelbes komplexes Kaliumkobaltinitrit K 3 [Co(N0 2 ) e ], das auch zur Trennung des Co vom Nickel dient. Cobaltum Chloratum: Kobaltchlorid, Kobalt(II )-chlorid, Kobaltchlorür, CoCl, 6 H,0. Rotviolette Kr., 11. in Aq. mit roter, in A. mit tiefblauer Farbe ; das wasserfreie Salz ist blau gefärbt u. sehr hygroskop., durch Anziehen v. Aq. geht es wieder in die rote, wasserhaltige Form über. Anw.: zur Herst, sympathetischer Tinten und von Hygrometern. Cobaltum nitricum: Cobaltonitrat, Kobalt(II)-nitrat, Salpetersaures Kobaltoxydul, Co(N0 3 ) 2 + 6 H 2 0 . Rote, hygr. Kr., sll. in Aq. u. A. Anw.: in d. Lötrohr-Analyse; techn.: zu Kobaltfarben. Cobaltum sulfuricum: Kobaltsulfat, KobaIt(II)-suIfat, Schwefelsaures Kobalt, Kobaltvitriol, CoS0 4 + 7 H 2 0 ; 11. in Aq., uni. in A. Karmoisinrote Prismen. Anw. : in d. Porzellanmalerei. Coca: s. Erythroxylum coca. Cocainhydrochlorid: Cocainum hydrochloricum ¡ p * . Cocainnitrat: Cocainum nitricum [gl*. Cocainsulfat: Cocainum sulfuricum*. Cocainum: Kokain, Erythroxylin, Methylbenzoinecgonin, Methylester des Benzoylecgonins, CJ7H2104N ; Mol. 303,18; F. 98° H H„C —C

H y 0 C-C—OCH, ,Η

o

11 \ Η) —C —C.H,

H2C-CH

—CH2 Cocain

Hauptalkaloid der Kokablätter (Erythroxylum coca). Farbl., bitter schmekkende Kr.nadeln, 1. i. 10 Τ. Α., 700 T. kalt. Aq., 4 T. Ac., 0,5 T. Chlf. sowie in fett, ölen, Aceton, Essigäther, uni. i. Glyc. ; Gew. : durch Ausziehen der m. Sodalsg. angefeuchteten Kokablätter m. Petroleum u. Ausfällen des Rohkokains. Die Reinigung erfolgt in europäischen Fabriken, bes. in Deutschland. Anw. med. : äuß. als lokales

Cocainum hydroohloricum

138

Anästheticum (haupts. in F o r m des Kokainhydrochlorids). I n f o l g e seiner Wirkg. auf das Zentralnervensystem (Erregung, Schwindel, L ä h m u n g e n ) dient Cocain in großem U m f a n g e als Rauschgift (Cocainismus) u. unterliegt daher dem Opiumgesetz. Cocain wurde 1855 entd. v. d e m Apotheker F. GAEDCKE, 1860 rein dargest. v. ALB. NIEMANN, 1885 v. MERCK U. SKRAUP aus Benzylecgonin u. J o d m e t h y l hergest., 1900 synth. v. R . WILLSTÄTTER, 1884 w a n d t e d. Augenarzt KARL KOLLER (geb. 1857) Cocain z u m ersten Male zur örtl. Bet ä u b u n g an. Cocainum hydrochloricum @ü|: Kokainhydrochlorid, C „ H 2 1 0 4 N · HCl. Mol. 339,64; F . nicht u n t e r 182°. Farbl., durchscheinende Prismen od. weiße Kr.schuppen,ll. in Aq., Α., 1. in Aceton, Chlf., f a s t uni. in Ae. Anw. med. : als lokales Anästheticum (es l a h m t d. sensiblen Nervenendigungen), h a u p t s . zur Schleimhautanästhesie, zu Pinselungen m. 10bis 20% igen Lsgen od. als s u b k u t a n e I n j e k t i o n e n ; i n n . : als Sedativum u. Anästheticum. MD. 0,05 g; MTD. 0,15g. Cocainum nitricum iSg: K o k a i n n i t r a t , Salpetersaures K o k a i n , C 1 7 H 2 1 0 4 N · HNO3 + 2 H 2 0 . Mol. 402,22; F . 58°—63°. F a r b l . Kr., 1. in Aq. u. A. Anw. med. : wie Kokainhydrochlorid. MD. 0,05 g; MTD. 0,15 g; äuß. : meist kombiniert m. Argent, n i t r Cocainum sulfuricum: Kokainsulfat, Schwefelsaures K o k a i n , (C17H2104N)2-H2S04. Anw. med. : wie Kokainhydrochlorid, jedoch selten. Cocarboxylase: Pyrophosphorsäureester des Aneurins, s. V i t a m i n B x u. Decarboxylase. Coccen: Kokken*. Coccionella ® : Koschenille, s. Coccus cacti. Cocculi: (indici, levantici, piscatorii) Kokkelskörner, s. A n a m i r t a cocculus. Cocculus H O M : s. A n a m i r t a cocculus. COCCUS cacti: (Dactylopius coccus costa) Koschenille-Schildlaus, Nopalschildlaus (Mexiko, Texas, Kalifornien), lebt auf versch. K a k t e e n a r t e n (bes. O p u n t i a coccionellifera); die getrock-

Codeinum

neten Weibchen k o m m e n als Coccionella © : Koschenille, Alkermeskörner in d . Handel. Der in ihnen e n t h a l t e n e r o t e Farbstoff ist K a r m i n s ä u r e . Asche max. 5 % , s. Carminum A n w . : als Färbemittel. H O M : Coccus cacti. Coccus laccae (Carteríalacca): Gummilackschildlaus, s. Lacca. Cochlearia armoracia: s Armoracia rusticana. Cochlearia officinalis: F a m . Cruciferae, Löffelkraut, S k o r b u t k r a u t , Bitterkresse (Europa, haupts. Nordseeküsten). Stpfl. v. Herba Cochleariae: L ö f f e l k r a u t , Skorb u t k r a u t , Scharbockskraut. Best. : ein Glykosid u. ein E n z y m , die m i t Aq. Isobutylsenföl bilden, reich a n Vitamin C. (396—968 m g % f ü r das wasserfreie K r a u t ! ) Anw. volkst. : bei S k o r b u t , R h e u m a , Leberleiden; a u c h äuß. zu Einreibungen u. zu Mundspülungen, geg. Lockerwerden der Zähne (Spiritus Cochleariae © wird m i t künstlichen IsoButylsenföl hergestellt). H O M : Cochlearia officinalis, das frische, blühende Kraut. Cocosbutter, CocosnuBÖl: Oleum Cocos © , s. Cocos nucífera. Cocospalme: Cocos nucífera*. Cocos nucífera: F a m . P a l m a e , Kokospalme (heim, wahrscheinl. Westasien, in allen trop. Küstengebieten verbreitet, vor allem auf den Korallenriffen). S t p f l . v. Oleum COCOS©: K o k o s b u t t e r , Kokosnußöl, gew. aus dem g e t r o c k n e t e n F r u c h t fleisch (Kopra) der Kokosnüsse. Best.: Glyceride d. Laurin-, Myristizin-, K a pryl-, Kapron-, Ölsäure; F . 20°—28°; J Z 8—10; VZ 253,5—268,5. A n w . : zu Salbengrundlagen u. Speisefetten (s. Kaprylsäurezahl). Codeinhydrochlorid: Codeinum hydrochloricum Codeinphosphat ÜB: Codeinum phosphoricum g | * . Codeinsulfat: Codeinum sulfuricum*. Codeinum ® : Codein, Kodein, Methylmorphin, Monomethyläther des Morphins, Alkaloid aus d e m Opium C 1 8 H 2 1 NO 3 + H 2 O. Mol. 317,2; F. 154°—156°. F a r b l . Kr., 1. in Α., Chlf., Ae. sowie in 80 Aq. Darst. : Aus d. Opium (Gehalt 0,5—0,8%),

Codein hydrochloricum

139

künstl. durch Methylierung des Morphins. (C. isoliert 1832 v. PIERRE JEAN ROBIQUET (1780—1840), synth. aus Morphin deh. ALBERT KNOLL 1886.) Anw. med. : als Narkotieum u. Sedativum (hauptsächl. als Cod. phosphoricum H * ) . MD. 0,1 g; MTD. 0,3 g. Codein hydrochloricum © : Kodeinhydrochlorid, C 1 8 H 2 iN0 3 · HCl + 2 H 2 0 . Mol. 371,7;- Weiße Kr.nadeln, 1. in A q . Anw.: wie Cod. phosph.; MD. 0 , 1 g ; M T D . 0,3 g. Codeinum phosphoricum {u|: Kodeinphosphat, Phosphorsaures Kodein, C 1 8 H 2 1 N0 3 · H 3 P 0 4 + 1 / '= H20. Mol. 424,3. Weiß., kr. P v „ 1. in 3,2 Aq., wl. in A . Darst. : Durch Auflösen v. Kodein in warmer Phosphorsäure. Anw. med.: als Narkotieum u. Sedativum (milder als Morphin bei geringerer Gewöhnungsgefahr), hauptsächl. b. Hustenreiz. Dos. 0,02—0,05 g; MD. 0,1g, M T D . 0,3 g. H O M : Codeinum phosphoricum. Codeinum sulfuricum: schwefelsaures Kodein,

Kodeinsulfat,

(C 1 8 H 2 1 N0 3 ) 2 · H 2 S 0 4 + 5 H 2 0 . Weiße Kr., 1. in 40 Aq. Anw.: wie Cod. phosphor. Coenzym, Coferment: s. Fermente. Coenzym A : Ein Nukleotid, das die Fähigkeit hat, bei Gegenwart von Adenosintriphosphat ( A T P ) Essigsäure zu aktivieren. Das Coenzym A ist wichtig für die Acetylcholinbildung im Körper (Aoetylierung), vgl. Pantothensäure unter Vitamine. Coenzym R : Vitamin H * . Coffea: Fam. Rubiaceae, Kaffeestrauch; C. arabica (heim. Abessinien, Ostafrika, kult. in den Tropen, vor allem Brasilien); C. Iiberica (heim. trop. Westafrika). Beide Stpfl. von Semen Coffeae: Kaffeebohnen. Best. : 0,7—2,5% Koffein, z. T. als chlorogensaures Kaliumkoffein, z. T. an Gerbsäure geb. ; 10—13% fett, ö l , ca. 7% Zucker, Trigonellin, Kaffeesäure, Gerbstoff. Anw. med. : s. Coffeinum, zu Schnupf pulvern (Mentholin), zu Kaffeekohle (s. Carbo Coffeae). H O M : Coffea, d. ungeröst. trock. Samen Koffeinfreier K a f f e e wird hergest., in-

Coffeinum-Natrium benzoioum

dem d. K a f f e e d. K o f f e i n durch Bzl., Ae., Chlf. u. a. entzogen wird, es verbleiben jedoch immer noch 0,1—-0,3% K o f f e i n im K a f f e e zurück. Kaffee-Ersatzmittel s. dort. Coffein-Natriumbenzoat Sui: Coffeinum-Natrium benzoicum |5Ü*. Coffein-Natriumsalizylat É f : Coffe inum-Natrium salicylicum IMI*. Coffeinum DAS: Koffein, Kaffein,Thein, 1-, 3-, 7-Trimethylxanthin, C 8 H 1 0 N 4 O 2 CH3N-CO /CH, I C - N CH CH,N—C—Ν

I OC

>

Mol. 212,13; F. 234°—235°. Weiße, ineinander verfilzte Nadeln von bitterem Geschm., 1. in 9 Chlf., 50 A . (90%), 150 absol. Α., 550 Ae. und 80 A q . (die Löslichkeit in Aq. wird erhöht durch Zusatz v. Natriumbenzoat), wenig I. in Bzl., Schwfk., sublimiert bei 180°. Nat. Vork. : im Kaffee, Tee, Paraguaytee (Maté), Pasta Guaraña, in den Kolanüssen, neben Theobromin im Kakao. Darst. : Früher aus Teestaub, jetzt bei der Herst, v. koffeinfreiem Kaffee (Koffein entd. 1819 v. Apotheker FBIEDLIEB FERD. Η UNGE, auf Anregung von GOETHE. I m Jahre 1821, unabhängig v. RUNGE, gemeinsam v. d. Apothekern Jos. PELLETIER, J o s . CAVENTOU U. PIERRE R O B I -

QUET in Paris). Anw. med. : Koffein wirkt erregend auf das Zentralnervensystem, daher Anw. bei Müdigkeit, Erschöpfung, zur Herzanregung (vielfach zus. mit Digitalis), ferner bei Kopfschmerzen, Migräne, Neuralgien sowie als Diureticum. MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g. H O M : Coffeinum. Coffeinum citricum Koffeinzitrat, Zitronensaures Koffein, Gemisch v. je 1 T. Koffein u. Zitronensäure (in Aq. gelöst u. zur Trockne verdampft). Gehalt ca. 50% Koffein. Weiß. Pv., 1. in Aq., A . Anw. med. : wie Koffein, mittl. Dos. 0,2g. Coffeinum citricum effervescens: Brausendes Koffeinzitrat. Coffeinum-Natrium benzoicum i g ! : Koffein-Natriumbenzoat. Darst.: 2 T. Koffein (bei 100° getrockn.) werden mit

Coffeinum-Natrium salicylicum

140

3 T. Natriumbonzoat in 8 T. Aq. gelöst u. die Lsg. zur Trockne verdampft; Geh. an Koffein mind. 3 8 % . Weiß. Pv. od. körnige Masse, 1. in 2 Aq. u. 50 A. Anw. med. : wie Koffein, mittl. Dos. 0,5 g. Coffeinum-Natrium salicylicum ig|: Koffein-Natriumsalizylat. Darst. : 10 T. Koffein (bei 100° getrockn.) werden mit 13 T. Natriumsalizylat in 40 T. Aq. gelöst u. die Lsg. zur Trockne verdampft; Geh. an Koffein mind. 40%. Weißes Pv. oder körnige Masse, 1. in 2 Aq. und 50 A. Anw. med. : wie Koffein, MD. 1 g ; MTD. 3 g. Coffeinzitrat: Coffeinum eitricum © * . Cola: î a m . Sterculiaceae, C. acuminata und C. vera (westl. trop. Afrika, Kamerun, kult. in Westindien, Südamerika). Stpfl. von Semen Colae © : (Nuces Colae) Kolanuß, Gurunuß, Kolasame. Best.: 0,6—2,5% Koffein, ca. 0 , 0 2 3 % Theobromin (nach @ zus. mind. 1,5%), Gerbstoff, Stärke, Fett, Colacatechin u. Coffeincolacatechin, das günstiger wirken soll als rein. Coffein. Asche max. 3 % . Anw. med.: als Tonicum u. Stimulans, b. Migräne u. Ermüdung. Dos. 1 bis 3 g. HOM: Kola. Colamin: Äthanolamin, amin, CH 2 NH 2

/?-Oxyäthyl-

I ch2-oh Derivat des Äthylalkohols; im Organismus als Spaltungsprodukt von Phophatiden. Farbl. viskose Fl., mischbar mit Aq., Α., Ae. Colatur: s. Kolieren. Colchicinum ¡Mi: Kolchizin, Alkaloid aus d. Samen v. Colchicum autumnale*, C 2 2 H 2 6 0 6 N + V* CHCI3. Mol. 458,90; F. 142"—150°. Geh. nach p j 87% Kolchizin. Gelbe Lamellen oder Pv., 1. in Aq., Α., Chlf., wl. in Ae. Anw. med. : bei Gicht, Rheumatismus. Dos. 0,0005—0,001 g mehrmals tägl. ; MD. 0,002 g; MTD. 0,005 g. Starkes Gift. Dos. let. 20 mg. Symptome: Durchfall, Anästhesie, Exitus durch Atemlähmung. Antid. Tannin, Tierkohle, Brechmittel, Magenpumpe, Kochsalzinfusion, Wärme, Analéptica, Lobelin; s. Tabelle „Vergiftungen und Gegenmittel". Colchizin

Collinsonia canadensis

ist auch v. Bedeutung für die Pflanzenzüchtung, da es zu Änderungen bei den Kern- u. Zellteilungen führt (Mitosegift), vgl. Mitose u. Polyploidie. Colchicum autumnale: Fam. Liliaceae, Herbstzeitlose (Europa, Nordafrika, südl. Kaukasus). Stpfl. von Semen Colchici dü§: Zeitlosensamen, Herbstzeitlosensamen. Best.: Kolchizin (mind. 0,4%), fett, ö l (6—8%), Eiweißstoffe, Stärke. Asche max. 4,5%. Anw. med.: bei Gicht u. Rheuma, Wassersucht, gegen Nierensteine. HOM: Colchicum e seminïbus, die reifen Samen. Bulbus Colchici: (Tubera Colchici, Cormus Colchici) Herbstzeitlosenknollen. Best. : Kolchizin, Stärke, Zucker. Anw. med. : bei Gicht und Rheuma, Wassersucht. HOM: Colchicum, die frischen, im Frühjahr gesammelten Knollen. Colchicum e seminibus H O M : s. Colchicum autumnale. Colcothar: (Caput mortuum), s. Ferrum oxydatum rubrum. Cold Cream Ü9: Unguentum leniens H*. Colla: Leim, Tischlerleim. Colla piscium @ : Hausenblase, Ichthyocolla*. Collagen: Kollagen*. Collargol (WZ): Argentum colloidale SS*· Collemplastrum (a) : Kautschukpflaster, s. Arzneiformen. Collemplastrum adhaesivum MI: Kautschukheftpflaster. Zstzg. : Fein geschnittener Kautschuk 20, Dammar 11, Kolophonium 8, Rohes Zinkoxyd 10, Fein gepulverte Veilchenwurzel 20, Wollfett 30, Petroleumbcnzin 148. Collemplastrum Zinci DAB: Zinkkautschukpflaster. Zstzg. : Fein geschnittener Kautschuk 20, Dammar 11, Kolophonium 8, Rohes Zinkoxyd 30, Wollfett 30, Petroleumbenzin 148. Collinsonia canadensis: Fam. Labiatae, Kanadische Collinsonie (heim. Nordamerika bis Florida u. Kansas). Stpfl. v. Radix Collinsoniae canadensis: Grieswurzel. Best.: Tannin, Harz, äth. öl, Säuren, ein saponinartiges Glykosid. Anw.: als Adstringens. HOM: Collinsonia canadensis, der frische, im Frühjahr gesammelte Wurzelstock.

Collip-Hormon

141

Commiphora-Arten

Collip-Hormon: Parathormon, H. der Nebenschilddrüsen, s. Hormone. Collodium DAB: Kollodium; Lsg. von Kollodiumwolle (Nitrozellulose, Schießbaumwolle) in einem Gemisch von Ae. und A. ; ehem. ist es im wesentlichen ein Gemisch von Zellulosetetranitrat und Zellulosepentanitrat. Gehalt nach ¡DAÜ 4% Kollodiumwolle. Farbl. oder schwach gelbliche, sirupdicke Fl., die beim Verdunsten ein fest zusammenhängendes Häutchen hinterläßt. Anw. med.: äuß. zum Verschließen kleiner Wunden, Frostbeulen usw. (ζ. T. mit Zusätzen wie Jodoform, Salizylsäure, Kanthariden usw.). Zum Entfernen des Koll. von der Haut eignet sich am besten Essigäther.

pro usu veterinario, Collemplastrum adhaesivum, Collemplastrum Zinci, Unguentum basilicum) ; techn. : in der Lackindustrie. Coloquinthen: s. Citrullus colocynthis. Colorimetrie: Chem. Analysenverfahron, in dem man die Feststellung der Farbengleichheit zweier Lsgen zur Konzentrationsbestimmung benutzt. Man vergleicht die zu prüfende Lsg. mit der Farbe einer Standardlsg., die den gleichen Stoff im gleichen Lösungsmittel in bekannter Konzentration gelöst enthält. Nach BEERS Gesetz hab. zwei Lösungen d. gleich. Stoffes in verschied. Konzentrat, dann gleiche Farbe (gleiche Lichtabsorption), wenn sich die SchichtCollodium cantharidatum i g : S p a - dicken d. Lsgen umgekehrt proportionisch-FIiegen-Kollodium. Darst. : 100 g nal verhalt, ihr. Konzentrationen (Kogepulverte spanische Fliegen werden mit l o r i m c t e r n a c h A U T E N R I E T H , D U B O S Q , Äther ausgezogen, der Auszug auf 15 T. W O L F E U. a.). Absolut-K. n a c h T H I E L eingedampft und mit 85 Kollodium vermischt. Collodium elasticumgjjj: E i n e M i s c h u n g

v. 3 T. Rizinusöl u. 97 T. Collodium. Anw. : wie Kollodium. Collodium-Wolle: Nitrozellulose*. Collutorium(a): (Gargarisma) Mundund Gurgelwasser. Collyrium(a): Augenwaeser. Collyrium adstringens luteum © :

Gel-

bes Augenwasser (Zstzg. : Ammon. chlorat., Zinc. suif. Camphor, Crocus, Spirit, dil.). Colocynthin: Glykosid der Koloquin-

Universal-Kolorimeter [(Dr. B.; Lange, Berlin-Zehlendorf)

ermittelt d. Extinktionskoeffizienten u. bestimmt danach d. Konzentrat, ein. this*: Gelbes, am., sehr bitteres Pv., 1. in Lsg. ohne Vergleichslsgen (Stufometer Aq. und Α. Anw. med.: als Abführ- nach ZEISS, Absolutkolorimeter nach mittel. Dos. 0,005 g; MD. 0,01 g; MTD. L E I T Z ) . 0,03 g, auch rektal und subkutan. Columbo HOM: s. Iatrorrhiza palmata. Combustio: med. Verbrennung. Colombowurzel: s. Iatrorrhiza palmata. Comedones: Mitesser. Colocynthis: s. Citrullus colocynthis. Commiphora-Arten: Fam. BurseraColophonium IDAS: K o l o p h o n i u m , E e sina Colophonium, Geigenharz, wird als ceae (Nordostafrika, Südarabien, AbesRückstand bei derTerpentinöldest. gew. ; sinien, Nubien). Commiphora molmol, anderen Commiphora-Arten. s. Terebinthina. D. 1,071—1,083; F. 90° neben bis 100°; SZ 151,5—179,6. Glasartige, S t p f l . v o n Myrrha [DAB,: G u m m i - R e s i n a braune, leicht bestäubte Stücke von Myrrha, echte Myrrhe, Somali-Myrrhe, muscheligem Bruch. Best. : hauptsächl. unregelmäßige, gelbl. bis rötl. Körner das Anhydrid der Abietinsäure. Anw. oder löcherige Massen von Nuß- bis med.: zu Salben und Pflastern. ( g | : Faustgröße. Best.: Gummi (40—67%) Emplastrum adhaesivum, Emplstr. Harz (bis 35%), äth. ö l (bis fe%), ein Cantharidum ordinarium, Emplstr. Can- Bitterstoff. Asche max. 7%. Anw.: zu tharidum perpetuum, Emplstr. Cant. Zahnpflegemitteln, Hautkreme, als Räut e n , d e r F r ü c h t e v o n Citrullus COlOCyn-

Commotio cerebri

142

chermittel(gÄ| : TincturaMyrrhye).HOM : Myrrha. Commiphora opobalsamum: Stpfl. von Balsamum de Mecca*. Commotio cerebri: Gehirnerschütterung. Compositendriisen: hot. Zellen in zwei Reihen von 3 bis 4 Etagen, nach oben größer werdend, von der blasigen Cutícula umgeben. Compositus (a, um ) : Zusammengesetzt. Compound A : 11 -Dehydrocorticostcron; Compound B: Corticosteron; Compound E: Cortison*; Compound F: 17-Oxycorticosteron (sämtlich nachÜENDALL); Hormone der Nebennierenrinde, s. Hormone. Conchae praeparatae: Pulverisierte u. geschlämmte Austernschalen (v. Ostrea edulis). Anw. : zu Zahnpulvern. ConciSUS, a, um : abgek. cc, zerschnitten. Conditum(a): s. Confectio. Condurangorinde: Cortex Condurango [QAl, s. Marsdenia cundurango. Confectio: s. Arzneiformen. Coniferin: Koniferin, C 1 6 H 2 2 0 8 . Glykosid aus dem Kambialsaft der Koniferen, auch im Spargel, Schwarzwurzel enthalten, zerfällt in Glykose und Koniferylalkohol (C l0 H 12 O 3 ), letzterer oxydiert mit Chromsäurelsg. zu Vanillin*. Congorot: s. Kongorot. Coniinhydrobromid: Coniinum hydro bromicum ® * . Coniinum ® : Coniin, Koniin, C 8 HI 7 N. Mol. 127,2. Alkaloid aus Conium maculatum. Sdp. 165°—170°. Farblose, ölige Fl., rechtsdrehend, 1. in 100 T. Aq. sowie in jeder Menge in Α., Ae., fetten und äth. ölen. Koniin ist das erste Pflanzenalkaloid, das synthetisch hergestellt wurde (1886 von L a d e n b u K g ) . Anw. med. : das reine Koniin wird med. nur noch selten verwendet. MD. 0,003 g ; MTD. 0,01 g, meist in Form des Hydrobromids (s. C. hydrobromicum); äuß. zu schmerzstillenden Einreibungen (Dos. let. 0,15 g). Coniinum hydrobromicum ® : Koniinhydrobromid, C e H 17 N · HBr. Mol. 208,1 ; F . 210°—214°. Farbl. Kr. oder weiß., kr. Pv., 11. in Aq., Α., Chlf. Anw. med.: inn. als Analgeticum, Antineuralgicum, MD. 0,005 g; MTD. 0,015 g.

Convallaria majalis

Conium maculatum: Fam. Umbelliferae, Gefleckter Schierling (heim, mittl. Europa, Asien, in Nordamerika u. Chile eingebürgert). Stpfl. von Herba Conii (maculati) @ : (fälschlich Herba Cicutae) Schierlingskraut, Dollkraut, Giftpetersilie. Best. : die Alkaloide Coniin (an Apfel- und Kaffeesäure gebunden), Conhydrin, Pseudoconhydrin, Methylconiin, y-Conicein, fett, und äth. öl. Asche max. 14%. Gesamtalkaloide in der frischen Pflanze ca. 2 % , in der getrockneten nur ca. 0 , 7 % ! Anw. med. : früher als Sedativum (Asthma), als Antispasmodicum u. Antineuralgicum, äuß. in Form v. Kataplasmen od. Salben geg. Drüsenanschwellungen, geg. Verhärtungen, bes. der weibl. Brustdrüse. MD. 0,3 g; MTD. 1,5 g. Wegen der außerordentlichen Giftigkeit ist größte Vorsicht geboten. Antid. : Brechmittel, Koffein, Eis, Essigklistiere, künstl. Atmung, Wärme. Tod erfolgt infolge Atmungslähmung. HOM: Conium, d. frische, blühende Kraut. Fructus Conii: Schierlingssamen, Dollkrautsamen, Alkaloidgehalt ca. 2 % in unreifen, 0,43% in reifen Früchten. Anw. : wie Herba Conii. Conjunctivitis: Entzündung der Augenbindehaut. Conspergere: abgek. consp., bestreuen, ζ. B . Pillen. Constipatio: syn. Obstipatio, Verstopfung. Constituens: der (meist indifferente) Bestandteil einer Arznei, der ihre Form bedingt, ζ. B . Vaseline bei Salben, Aq. bei Lösungen. Conteben (WZ): TBI/698, 4-Acetylamino - benzaldehyd - thiosemicarbazon, tuberkulostat. wirk. Chemotherapeuticum, bes. b. Darm- u. Kehlkopf-Tbc. ContUSUS(a, um): zerstoßen, zerquetscht (bei Vegetabilien). Convailamarin: Glykosid aus dem Kraut und der Wurzel von Convallaria majalis*, C 2 3 H 4 4 0 1 2 . Gelbes, a m . Ρ ν . , Ι . ί η Aq. und verd. A. Anw. med. : als kardiales Stimulans und Diureticum. Dos. 0,05—0,2 g. Convallaria majalis: Fam. Liliaceae, Maiglöckchen, Maiblume (Europa, Nordasien, Nordamerika). Stpfl. von Herba Convallariae @ : Maiglöckchenkraut.

Convolvulus arvensis

143

Best. : die Glykoside Convallamarin* u. Convallatoxin (letzteres ist ca. 20 mal wirksamer als Convallamarin, 1 g = 3 bis 3,5 Mill. Froschdosen, somit das stärkste bisher bekannte Herzgift, wirkt aber nicht kumulativ), ferner Convallarin (krist. Saponin), Convallarinsäure, Asparagin, Apfel-, Zitronensäure, Zukker, Harz, äth. öl. Asche max. 10%. Anw. med. : als Herzmittel wie Digitalis. MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g. Flores Convallariae © : Maiglöckchenblüten. Asche max. 10%. Anw. und Dos. wie bei Herba Conv. HOM: Convallaria majalis. die frische, blühende Pflanze. Convolvulus arvensis: Fam. Convolvulaceae, Ackerwinde, Feldwinde (in Europa als Unkraut verbreitet). Stpfl. von Kerba Convolvuli: Ackerwindenkraut. Anw. volkst. : als Abführmittel. Best.: Bitterstoff (Jalapin?), Harz. HOM: Convolvulus arvensis, das frische, blühende Kraut. Convolvulus scammonia: Fam. Convolvulaceae (heim. östl. Mittelmeergebiet bis Kaukasus, Kleinasien). Stpfl. v. Radix Scammoniae asiaticae: Asiatische Skammoniawurzel, Purgierwindenwurzel, Bestandteile: Harz (s. Resina Scammoniae), Gummi, Gerbstoff, Zucker. Asche max. 12%. Anw.: zur Gewinnung des Skammoniumharzes, s. Resina Scammoniae [ Rad. Scammoniae © (Rad. Scammoniae mexicanae) stammt von Ipomoeaorizabensis*]. Resina Scammoniae: Skammoniumharz, gewonnen durch Ausziehen der Wurzel mit Α.; (Resina Scammoniae © stammt von Ipomoea orizabensis). Graue bis dunkelbraune, spröde Stücke. Best. : Glykoside der Jalapinolsäure u. deren Methylester, freie Jalapinolsäure, Jalapin, Valeriansäure. Anw. med. : als Laxans. Dos. 0,05 g bis 0,15 g; MD. 0,2 g; MTD. 0,5 g. Scammonium USU Aleppo: Der eingetrocknete Milchsaft von Convolvulus scammonia (meist kommt es verwechselt oder verfälscht mit Resina Scammoniae u. and. Harzen in den Handel). Best. : Jalapin, Harz. Anw.: als Abführmittel wie Resina Sc. HOM: Scammonium, der eingetrocknete Milchsaft von Convolvulus scammonia- vgl. Ipomoea orizabensis.

Coriandrum sativum

Copaiva-Balsam: Baisamum Copaivae m*· Copal: Resina (Gummi) Copal, Kopal, Kopalharz; das Harz von Bäumen verschiedener Familien, bes. von Trachylobium-, Dammara-, Agathis-Arten. Vielfach ist die Herkunft unbekannt. ManilaKopal stammt wahrscheinl. v. Agathis dammara, Fam. Araucariaceae (Sundainseln, Philippinen, Molukken). Sansibar-Kopal stammt v. Trachylobium verrucosum, Fam. Leguminosae (trop. Ostafrika). Außer diesen westindischen und ostafrikanischen Sorten unterscheidet man noch westafrikanischen, amerikanischen, neuseeländischen, neukaledonischen Kopal. Ferner unterscheidet man Weich-Kopal (Manila, Südamerika), der von lebenden Bäumen stammt (rezente Kopale) und Hart-Kopal (Sansibar-, Westafrika-, Neuseeland- oder KauriKopal), der als fossiles oder subfossiles Harz aus der Erde gegraben wird, an Stellen, wo einst Kopalbäume standen. Die fossilen Harze sind die wertvolleren, am besten und härtesten ist der SansibarKopal. Dieser Kopal ist bernsteinartig, hart, durchsichtig, farblos bis gelblichbräunlich, geruch- und geschmacklos (im Gegensatz zu anderen Sorten). Best.: Resinolsäuren, Resen, äth. Öl, Bitterstoff. F. je nach der Herkunft verschieden, von 180°—360° in den üblichen Lösungsmitteln sehr schwer 1., sie werden daher zur Verarbeitung vorher geschmolzen und längere Zeit erhitzt. Anw.: nur techn. zur Herst, v. Lacken u. Firnissen. Corchorus capsularis: Fam. Tiliaceae. (heim. Indien, in den Tropen, vor allem Vorderindien, viel kult.). Stpfl. v. Jute'". Coriandrum sativum: Fam. Umbelliferae, Koriander (heim. Mittelmeergebiet, vielf. angebaut). Stpfl. von Fructus Coriandri @ : Koriander. Best.: Äth. ö l (mind. 0,5% ), fett, öl, Zucker, Eiweiß, Stärke, Gerbstoff, Vitamin C. Asche max. 7%. Anw. med.: als Stomachicum u. Carminativum, Gewürz. Oleum Coriandri: Korianderöl, das äth. ö l der Korianderfrüchte. Best. : d-Linalool (60 bis 70% ), Geranio], Cymol, Pinen, Phellandren, 1-Borneol u.a. Anw. : wie Fruct. Coriandri.

Cormus Colchici

144

Cormus Colchici: Tubera Colchici, s. Colchicum. Cornu Cervi raspatum: Geraspeltes Hirschhorn ; heute durch Gelatine ersetzt. Corolle: hot. Gesamtheit der Blumenblätter, s. Blüte. Corpora lutea siccata: s. Corpus luteum*. Corpus luteum: Gelber Körper, der am Ovarium aus dem gesprungenen Follikel entsteht und das Corpus-luteum-Hormon (Progesteron) produziert. Corpora lutea siccata, aus den Corpora lutea von Kühen hergestellt. Anw. med. : bei klimakterischen Blutungen, drohendem Abort, zu heftigen Wehen), s. Hormone u. Organotherapeutica. Corpus-luteum-Hormon: Weibl. Keimdrüsenhormon, s. Hormone. Corrigentium(a): Korrigens, Geschm. verbessernder Zusatz zu einer Arznei. Corrosivus(a, um): Ätzend. Cortex, plur. cortices: Rinde(n); derlenige Teil der Sproßachse u. der Wurzeln bei den Dikotylen mit sekundärem Dickenwachstum, der außerhalb des Cambiums* liegt. Cortex Alni: Erlenrinde, s. Alnus glutinosa. Cortex Alstoniae constrictae: Alstoniarinde, s. Alstonia constricta. Cortex Andirae inermis: Wurmrinde, s. Andira inermis. Cortex AngOSturae © : Angosturarinde, s. Cusparía trifoliata. Cortex Aurantii dulcís: Apfelsinenschalen, s. Citrus sinensis. Cortex Aurantii Fructus: Pericarpium Aurantii ¡Üf, Pomeranzenschalen, s. Citrus aurantium ssp. amara. Cortex Berberidis radicis: Berberitzenwurzelrinde, s. Berberís vulgaris. Cortex Betulae: Birkenrinde, s. Betulaarten. Cortex Cacao: Kakaobohnenschalen, s. Theobroma cacao. Cortex Calisayae: Calisaya-Chinarinde, s. Cinchona calisaya. Cortex Calotropidis radicis: Madarwurzelrinde, s. Calotropis gigantea. Cortex Canella albae: Weißer Zimt, s. Canella alba. . Cortex Cascarae amargae: HondurasRinde, s. Picramnia antidesma.

Cortex Hamamelidis

Cortex Cascarae sagradae: Cordex Rhamni pushianae © * . Cortex Cascarillae Kaskarillrinde, s. Croton eluteria. Cortex Chinae E l : Chinarinde, s. Cinchona-Arten. Cortex Chinae Calisayae © : CalisayaChinarinde, s. Cinchona-Arten. Cortex Chinae flavae: Gelbe Chinarinde, s. Cinchona-Arten. Cortex Chinae fuscae: Braune Chinarinde, s. Cinchona-Arten. Cortex Chinae succirubae: Cortex Chinae g l , s. Cinchona-Arten. Cortex Chionanthi virginicae radicis: Gifteschenwurzelrinde, s. Chionanthus virginica. Cortex Cinchonae: Cort. Chinae g g , s. Cinchona-Arten. Cortex Cinnamomi Cassiae: s. Cinnamomum cassia. Cortex Cinnamomi chinensis ® : Chinesische Zimtrinde, s. Cinnamomum cassia. Cortex Cinnamomi [gl (zeylanici): Ceylonzimt, s. Cinnamomum zeylanicum. Cortex Citri fructus: Pericarpium Citri [MB, Zitronenschale, s. Citrus medica. Cortex Condurango gjü¡: Condurangorinde, s. Marsdenia cundurango. Cortex Coto © : Kotorinde, s. Nect a n d r a coto. Cortex Crotonis: Cortex Cascarillae © , s. Croton eluteria. Cortex Dictamni radicis: Diptamwurzel, Dictamnus albus. Cortex Eluteriae: Cortex Cascarillae © , s. Croton eluteria. Cortex Evonymi atropurpurei: Pfaffenhütleinrinde, s. Euonymus atropurpureus. Cortex Frangulae | g l : Faulbaumrinde, s. Rhamnus frangula. Cortex Geoffroyae: Cortex Andirae inermis*. Cortex Gossypii Radicis @ : Baumwollwurzelrinde, s. Gossypium. Cortex Granati i g : Granatwurzelrinde, s. Punica granatum. Cortex Granati fructum: Granatapfelschalen, s. Punica granatum. Cortex Hamamelidis © : Hamamelisrinde, s. Hamamelis virginiana.

Cortex Hipjocastani

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Cortex Hippocastani: Roßkastanienrinde, s. Aesculus hippocastanum. Cortex Juglandis fructus: Walnußschalen, s. Juglans regia. Cortex Juglandis regiae nucum: Cort. Juglandis fructus*. Cortex Mezerei Seidelbastrinde, s. Daphne mezereum. Cortex Piri mali fructus: Apfelschalen, s. Malus silvestris (Pirus Malus), Fam. Rosaceae. Anw. : zu Teemischungen. Cortex Piscidiae Erythrinae: Piscidiarinde, s. Piscidia erythrina. Cortex Piscidiae Radicis ©>: Piscidiawurzelrinde, s. Piscidia erythrina. Cortex Populi: Pappelrinde, s. Populus. Cortex Pruni virginianae: Virgin. Traubenkirschenrinde, s. Prunus virginiana. Cortex Punicae granati: Cort. Granati ¡gg*. Cortex Quebracho © : Quebrachorinde, s. Aspidosperma quebrachoblanco. Cortex Quercus i g : Eichenrinde, s. Quercus-Arten. Cortex Quillajae g | : Quillajarinde, s. Quillaja saponaria. Cortex Rhamni Purshianae @ : Ame· rik. Faulbaumrinde, s. Rhamnus purshiana. Cortex Rhois aromaticae Radicis Gewürzsumachwurzelrinde, s. Rhus aromatica. Cortex Salicis ® : Weidenrinde, s. Salix-Arten. Cortex Sambuci: Holunderrinde, s. Sambucus nigra. Cortex Sassafras Radicis © : Sassafraswurzelrinde, s. Sassafras officinale. ' Cortex Simarubae Radicis Simarubawurzelrinde, s. Simaruba amara. Cortex Suberis: Kork, s. Quercus súber. Cortex Syzygii Jambolani ® : Jamboulrinde, s. Syzygium jambolanum. Cortex Ulmi: Ulmenrinde, s. UlmusArten. Cortex Viburni prunifolli ® : Amerikanische Schneeballbaumrinde, s. Viburnum prunifolium. Cortex Winteranus verus: Echte Wintersrinde, s. Drimys winteri. Cortex Yohimbehe ® : YohimbeheRinde, s. Pausinystalia yohimba.

Cortison

Corticoïde: Nebennierenrindenhormone, s. Hormone. Corticosteron: Compound Β, Hormon der Nebennierenrinde, s. Hormone. Corticotropes Hormon: s. Adrenocorticotropes Hormon. Cortin: Cortinwirksame Substanzen, Sammelbezeichnung für die Wirkstoffe der Nebennierenrinde, s. Hormone. Cortison (Compound E ) : 17-oxy-ll-dehydro-corticosteron, Hormon der Nebennierenrinde, entd. 1935 v. EDWARD CALVIN KENDALL, Gew. aus Rindern, halbsynth. gew. aus Sarmentogenin (Strophanthus sarmentosus) CHOOH I c=o

17-oxy-11 -dehydro-corticosteron

Cortison hat sich von außerordentlichem Einfluß auf physische u. psychische Zustände erwiesen. Es beeinflußt sowohl den Kohlehydrat- wie den Eiweiß- u. Fettstoffwechsel u. wirkt regulierend auf d. Elektrolyt- u. Wasserhaushalt. Kleine Cortisongaben wirken oft schlagartig (bei manchen akuten Erkrankungen oft lebensrettend). Hauptindikationen sind z. Z. : akuter u. chronischer Gelenkrheumatismus, Asthma bronchiale, schwere Verbrennungen (bei denen selbst Fälle mit 70—80% zerstörter Körperoberfläche noch gerettet werden können!), ferner allergische Hauterscheinungen, Morbus Addison, Arthritis urica, bestimmte Leberkrankheiten, Magersucht u. Schwächezustände, lokal bei entzündlichen Augenerkrankungen. Bei den tiefgreifenden Wirkungen des C. sind auch einige ungünstige Nebenwirkungen bekanntgeworden, so endokrine Störungen, Ödeme usw. Kontroinzidiert ist C. vor allem bei Lungentuberkulose u. Poliomyelitis; bei Diabetes mellitus u. Ulcera im Magen-Darm-Tractus ist größte Vorsicht geboten, ebenso nach 10 H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch

Corydalis cava

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Operationen u. bei Psychosen. Dos. pro Tag durchschnittl. 100 mg tief intramuskulär, bei beginnender Besserung Herabsetzung der Dosis, Behandlungsdauer ca. 3 — i Wochen, bei Rückfall Wiederholung. An Stelle der Injektionen können auch Implantationen vorgenommen werden. Bei erschöpfender Körperbeanspruchung u. Unterfunktion der Nebennierenrinde h a t sich die buccale Anwendung (Tabletten zwischen Oberlippe u. Zahnfleisch einlegen) erfolgreich erwiesen. Bei den im Handel befindlichen Präparaten handelt es sich um die Azetate des C. (Cortison „Höchst", Cortison „Ciba", Cortison „Schering" u. a.). Corydalis cava: Fam. Papaveraceae, Hohler Lerchensporn (Europa, Nordamerika). Stpfl. v. Rhizoma Corydaiidis (Radix Aristolochiae cavae): Lerchenspornwurzel. Best. : die Alkaloide Corydalin (G 22 H 27 NO 4 , Isochinolinderivat), Bulbocapnin*, Corytuberin, Corybulbin, Isocorybulbin, Protopin, Glaucin u. a. ( Gesamtalkaloidgehalt der trockn. Knollen ca. 5—6%), gelb. Farbstoff. Anw. volkst. : früher als wurmtreibendes u. Menstruation förderndes Mittel, als Narcoticum (s. Bulbocapnin). C. formosa HOM der frische Wurzelstock, stammt von Dicentra canadensis (Corydalis formosa), heim. i. Nordamerika. Corynebacterium diphtheriae: Erreger d. Diphtherie, grampositiv. Coryza: Schnupfen. Costus dulcís HOM: s. Canella alba. Cotarninchlorid: Cotarninium chloratum Cotarninium: K o t a m i n , C 1 2 H 1 5 N0 4 . Spaltungsprodukt des Narcotine ; nur in seinen Salzen verwendet. Cotarninium chloratum M5: Kotarninchlorid, Styptizin (WZ),

Creta praeparata

C 1 4 H 1 2 0 4 . Gelbe Kr., 1. in Α., Ae., Chlf.' swl. in Aq.; F. 130°—131°. Anw. med.: als Antidiarrhoicum. Cotorinde, Echte: Cortex Coto s. Nectandra coto. Coxitis: Hüftgelenkentzündung. Cp: ehem. Cassiopeium*. Cr: ehem. Chrom, s. Chromum. Crataegus oxyacantha: Fam. Rosaceae, Weißdorn, Hagedorn, Mehldorn (heim. Europa bis Mittelskandinavien u. Südfinnland, kult. in Amerika). Stpfl. v. Flores Crataegi (oxyacanthae) Weißdornblüten. Best. : Trimethylamin, Quercitrin, Querzetin, Flavone, äth. Öl. Asche max. 9%. Anw. med.: als Herzu. Kreislaufmittel, Blutdruck regulierend, beruhigend, krampflösend. Folia Crataegi oxyacanthae, Weißdornblätter. Best. : Trimethylamin, Crataeguslacton, Flavone. Fructus Crataegi oxyacanthae Weißdornbeeren, Mehlbeeren. Best. : Crataeguslakton, Gerbstoff, äth. öl, Schleim, Säuren, Emulsin. Asche max. 4 % . Anw. volkst.: wie Flores Crataegi. Alkaloide wurd. bisher in keinem Pflanzenteil nachgewiesen. Am wirksamst, scheinen d. Blüten zu sein, zweckmäßig werd. Blätter, Blüten u. Früchte kombiniert verwendet. HOM: Crataegus, die frischen, reifen Früchte. Crémor Tartari: Tartarus depuratus ¡§Ü¡, Kalium bitartaricum*. Creosotal: Kreosotum carbonicum IBB*. Cresolum: Kresol, Methylphenol, C 6 H 4 (CH 3 )OH. Mol. 108,06. Best, des Steinkohlenteers, Gemisch aus ortho-, meta-, para-Kresol. Cresolum crudum ί»ω: Rohkresol, C 6 H 4 (CH 3 )OH.

Gemisch v. m- u. p-Kresol nebst anderen Phenolen und Kohlenwasserstoffen; Gehalt mind. 50% m-Kresol. Ölige, farbl., lichtbrechende und stark riech. Fl., C 12 H, 4 0 3 NC1 + 2 H 2 0 . die sich allmählich dunkler f ä r b t ; 11. in Gelbes, kr. Pv., 11. in Aq. u. A. Anw Α., Ae., NaOH, swl. in Aq. (ca. 1%). med. : wie Hydrastinin als blutstillendes Anw. : als Desinfektionsmittel, stärker Mittel b. Uterusblutungen. MD. 0,1 g; wirkend als Phenol, dabei weniger giftig. MDT. 0,3 g. Cresolum saponatum: Liqu. Cresoli Cotoinum (Para): Parakotoin, C 1 2 H s 0 4 . saponatus SB.*. Anw. med.: wie Cotoinum (verum)*. Creta praeparata © : Schlämmkreide, Cotoinum (verum): Kotoin. Best, der s. Calcium carbonicum praeparatum naechten Kotorinde (s. Nectandra coto), turale*.

Crinis

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Crinis: Haar, Haupthaar. CroCUS DAS: s. Crocus sativus. Crocus sativus: Fam. Iridaceae, Safran (heim, vermutl. Griechenland, kult. in Frankreich, Spanien, Griechenland). Stpfl. v. Crocus l ü : Safran, Krokus (richtiger S t i g m a t a Croci, da d. Droge nur aus den Narbenschenkeln besteht). Best. : Crocin u. andere glykosidische Farbstoffe sowie das farblose Picrocrocin (Safranbitter). Das äth. ö l (Safranal) ist das A g l y k o n v. d-Glukose u. entsteht erst beim Trocknen, wobei der charakt. Geruch auftritt. Asche max. 6,5%. 1 : 100000 färbt Crocus noch deutlich gelb. Infolge seines hohen Preises vielen Verfälschungen ausgesetzt. Unter „ F e m i n e l l " versteht man die getrockn. Griffel des Safrans, bisweil, auch d. Zungenblüten v. Calendula officinalis; Saflor sind die Röhrenblüten v. Carthamus tinctorius. Nachweis i. Fluoreszensmikroskop : Safran fluoresziert nicht, dagegen die Verfälschungen; häufig wird Safran auch mit Zucker, Glaubersalz, Schwerspat, Soda beschwert, was durch Aschenanalyse nachweisbar ist. Anw. med. : als Stomachicum, Emmenagogum, Sedativum (|M¡: Tinctura Opiicrocata, Tct. Aloes comp.), volkst. : als Abortivum, haupts. : Anw. als Gewürz u. Färbemittel für Backwaren. H O M : Crocus.

Cucurbita maxima

undTonicum. H O M : Cascarilla, die getrocknete Rinde. Croton tiglium: Fam. Euphorbiaceae (trop. Asien, Westafrika, bes. Ceylon, Sundainseln, Malabarküste). Stpfl. v. Semen Crotonis (Semen T i g l i i ) : Purgierkörner, Granatillkörner. Best. : bis 45% fett, ö l (Ol. Crotonis), Crotin, Amylase, Eiweißstoffe. Anw. nur vet. : als Drasticum. H O M : Croton Tiglium, die reifen Samen. O l e u m Crotonis M : Krotonöl, das ö l aus d. Samen v. Croton tiglium, Ol.Tiglii; D. (20°) 0,936—0,956, E. + 16°. Gelbbraunes, dickfl. ö l , 1. in absol. A . Best.: zahlreiche Fettsäureglyzeride, so Palmitin-, Myristicin-, Laurin-, Tiglinsäure u. a. ; der wirksame Best, ist Crotonsäure. Anw. med. : als stärkstes Abführmittel (1 Tropfen auf 30,0 Ol. Ricini, davon Ά bis yt Eßlöffel voll in Kaffee.). MD. 0,05 g ; M T D . 0,15 g ; letal 4—20 Tropfen! Darf nur gegen Rezept abgegeben werden! Auch äuß. zu Einreibungen bei Rheumatismus u. Neuralgien.

C r u d u s ( a , u m ) : Roh, ungereinigt. Cryptopin : C 2 1 H 2 3 N0 5 , Opiumalkaloid. Cs: ehem. Caesium*. Cu: ehem. Kupfer, s. Cuprum. Cubebae: Fruct. Cubebae g g , Kubeben, s. Piper eubeba. Cubeba H O M : s. Piper eubeba. Cubebenpfeffer: s. Piper eubeba. C u c u m i s melo: Fam. Cucurbitaceae, Crotalus H O M : .Das getrocknete Gift der nordamerikanischenKIapperschlange Melone; Samen u. Wurzel wirken brechenerregend (Melonen-Emetin). Crotalus durissus. C u c u m i s sativus: Fam. Cucurbitaceae, Crotalus Cascavella H O M : Das frische G i f t aus den Drüsensäcken des Ober- Gurke (überall kult.). A n w . : der Samen kiefers der Schauer-Klapperschlange zu kosmet. Emulsionen. Crotalus terrificus (Crotalus cascavella, Cucurbita maxima, C. pepo, C. moschCrotalus horridus), Fam. Viperidae, Süd- ata: Fam. Cucurbitaceae, Kürbis (heim. amerika (nicht identisch mit Crotalus Asien, kult. Europa). Stpfln. von horridus L i n n é I ). Best. : Crotalotoxin, S e m e n Cucurbitae Kürbissame. ein hämolytisch wirkendes Glykosid (per Best.: bis 40% fett, ö l , Säuren, Harz, os nicht toxisch). Anw. hom. : gegen Eiweiß, Lezithin, Rohrzucker, Phytin, Blutungen aller Art. Emulsin. Asche max. 5 % . (Alkaloide u. Croton eluteria: Fam. Euphorbiaceae Glykoside konnten nicht nachgewies. (heim. Bahamainseln, Kuba, kult. auf werd. ; die wirksame Substanz ist bisher Java, in China). Stpfl. von Corte x C a s - nicht bekannt. ) Anw. med. : als Bandcarillae ® (Cort. Crotonis, Cort. Elute- wurmmittel (für Erwachsene ca. 30 bis riae): Kaskarillrinde, Kaskarille. Best.: 60 g, nach anderen sollen erst viel höhere Cascarillin (Bitterstoff), Gerbstoff, äth. Dosen wirksam sein, f. Kinder 200 bis ö l (mind. 1,5%), Harz (15%). Asche 400, f. Erwachsene 400—700 g unmax. 10%. Anw. med.: als Aromaticum geschälte Samen, am besten als wäß10*

Cumarinum

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riger Extrakt oder Brei). HOM : Cucurbita Pepo, die frischen Samen. Cumarinum © : Kumarin, Tonkabohnenkampfer, C 9 H c 0 2 . Mol. 146,1; F. 69° bis 70°; Träger des aromat. Geruchs zahlreicher Pfln., w. Waldmeister, Tonkabohnen, Ruchgras u. a ; Farbl. Prismen, 1. in.A., Ae., äth. ölen, wl. in Aq. Anw.: in der Parfümerie u. Likörfabrikation. Cumaronharze: Indenharze*. Cuminum cyminum: Fam. limbelliferae, Mutterkümmel (Mittelmeergebiet). Stpfl. von Fruct. Cumini: Mutterkümmel, Römischer Kümmel. Best. : Fett. u. äth. öl, Harz, Gummi, Gerbstoff. Anw. : wie Kümmel als Carminativum und als Gewürz. Cupressus sempervirens: Fam. Coniferae, Zypresse (östl. Mittelmeergebiet, Persien, Syrien, Kreta, Zypern usw.). Stpfl. von Oleum Cupressi © : Zypressenöl, das äth. öl der Blätter und jungen Zweige, gelbl., angenehm riechende Fl.; opt. aktiv ( a ^ 0 ° = + 4 0 bis + 3 1 ° ) . D. 0,864—0,896; 1. in 90%igem A. Best. : Furfurol, Cymol, d-a-Pinen, d-Camphen, d-Sylvestren, 1-Cadinen, Ester der Essig- und Baldriansäure, Cedro!, Harz. Anw. : zu Inhalationen bei Husten, bes. Keuchhusten (die in Deutschland und Frankreich gewonnenen öle weichen in ihren physikalischen Eigenschaften voneinander ab). Cupriacetat: Cuprum aceticum © * . Cupriarsenit: Cuprum arsenicosum*. Cuprichlorid: Cuprum bichloiatum*. Cuprinitrat: Cuprum nitricum*. Cuprioxyd: Cuprum oxydatum © * . Cuprisulfat: Cuprum sulfuricum [Dg*. Cupri-Verbindungen: Kupfer(II)-Verbindungen. Cuprochlorid: Cuprum chloratum*. Cupro-Natrium citricum © : Kupfernatriumzitrat; Gehaltmind. 10%Kupfer. Blaugrüne Kr.-nadeln, 11. in Aq. und A. Anw. med. : zu Augenwässern (2% ). Cupro-Verbindungen: Kupfer(I)-Verbindungen. Cuprum: Kupfer, Cu, I- u. II-wertiges Schwermetall. AtG. 63,57, D. 8,93; F. 1084°; Sdp.2350°. Rot,dehnbar,überzieht sich an feuchter Luft mit grünem bas. Cupriearbonat (Patina, Grünspan),

Cuprum arsenicosum

1. in HNO3 und sied. Schwfs. ; kr. in regulären Kr. (Würfeln oder Oktaedern). Nat. Vork. : gediegen oder gebunden [Rotkupfererz Cu 2 0, Kupferglanz Cu2S, Kupferkies Cu2S · Fe 2 S 3 , Kupferlasur 2CuC0 3 • Cu(OH)2]. Darst.: Durch Glühen der Karbonate und Oxyde mit Kohle oder Rösten der Sulfide oder durch Elektrolyse. Kupfer ist seit etwa 5000 v. Chr. bekannt. Anw. techn. : zu Gefäßen u. Apparaten sowie zu Legierungen, z. B. Messing (Kupfer-Zink), Bronze (KupferZinn). HOM: Cuprum, Metallisches Kupfer. Nachweis von KupferVerbindungen: 1. Sie färben die nicht leuchtende Flamme grün oder blau. 2. Schwefelwasserstoff fällt braunschwarzes Cuprisulfid, uni. in verd. Säuren. 3. Ammoniak fällt grünblaue bas. Cuprisalze, im Überschuß des Ammoniak mit tiefblauer Farbe lösl. 4. Zink oder Eisen scheiden metall. Kupfer ab, das sich auf ihnen als roter Überzug niederschlägt. Cuprum acetico-arsenicicum: Kupferarsenit-Acetat, 3 Cu(AsOa)2 · Cu(CH3COO)2. Schweinfurter Grün, Malerfarbe. Cuprum aceticum © : Kupferacetat, Cupriacetat, Kupfer(II)-acetat, Essigsaures Kupfer, kr. Grünspan, (CH3COO)2Cu + H 2 0 . Mol. 199,6. Blaugrüne Kr., 11. in Aq., I. in A. Anw. med. : äuß. als Adstringens u. mildes Ätzmittel ( n a c h © : MD. 0,1g; MTD. 0,3 g). HOM: Cuprum aceticum. Cuprum aluminatum IBÜf:Kupferalaun, Augenstein, Lapis divinus, Lapis ophthalmicus, Alumen cupricum. Hellgrünlichblaue Stücke od. Stäbchen od. Pv., nach Kampfer riech., 1. in 16 Aq. Darst. : Durch Zus.schmelzen v. Kupfersulfat (16), Alaun (17), Kaliumnitrat (16) u. Kampfer (1 ). Anw. med. : als mildes Ätzmittel, bes. b. Trachom. Cuprum arsenicosum: Kupferarsenit, Cupriarsenit, Kupfer(II)-arsenit, arsenigsaures Kupfer, Scheeles Grün; wechselnde Zstzg. (etwa CuHAs0 3 ). Gelbgrünes Pv., uni. in Aq. u. Α., 1. in verd. SS. Anw. med. : als Antiseptieum, hauptsächlich als Malerfarbe. HOM: Cuprum arsenicosum.

Cuprum bichloratum Cuprum

bichloratum:

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Kupferchlorid,

Cuprichlorid, Kupfer(II)-chlorid,

Curcuma-Arten

äuß. als Antisepticum zu Umschlägen u. Spülungen. Cuprum subaceticum: A e r u g o

CuCl2 + 2 H 2 0 .

Bas.

Kupferacetat, Grünspan; wechselnde Blaugrüne, hygr. Kr., 11. in Aq. Anw. Zstzg. Feines Pv. od. feste, schwer zermed. : als Tonicum, b. Skrofulose, Rachi- reibliehe, brot- od. kugelförmige, grüne tis. MD. 0,03 g. od. blaugrüne Massen, swl. in Aq., 1. in Cuprum carbonicum (subcarbonicum): verd. Schwfs. od. Essigsäure zu grünKupferkarbonat (basisches), blauer, in Ammonialdsg. zu dunkelblauer Fl. Anw. med. : äuß. als Ätzmittel ; CuCOj · CU(OH)2. techn.: zu Metallbeizen. Grünblaues Pv., uni. in Aq., 1. in verd. Cuprum sulfocarbolicum: C u p r u m p h e SS u. Ammoniakfl. Anw. med. : früher nolsulfonicum*. b. Neuïalgien; techn.: als Malerfarbe Cuprum sulfuricum |Mj: K u p f e r s u l f a t , (Azurblau). HOM: Cuprum carbonicum. Cuprisulfat, schwefelsaures Kupferoxyd, Cuprum chloratum (monochloratum): Kupfervitriol, CuS0 4 + 5 H 2 0 . TiefKupferchlorür, Kupfer(I)-chlorid, Cublaue, durchscheinende, rhombische Kr. prochlorid, CuCl. Weiß., kr. Pv., uni. od. blauweiß., feines Pv., 1. in Aq., swl. in Aq. u. Α., I. in HCl u. Ammoniakfl. in A. Darst. : Durch Auflösen v. Kupfer Anw. : in der Gasanalyse. in konz. Schwfs. u. Salpetersäure. Anw. Cuprum cyanatum: K u p f e r ( I ) - c y a n i d , med. : äuß. als Ätzmittel, Adstringens in Kupfercyanür, ' Cuprocyanid, CuCN. d. Wundbehandlung; inn. als BrechmitFarbl. Kr., 11. i. konz. SS, Ammoniak, tel u. Blutstillungsmittel. Dos. 0,004 g bis Ammoniumsalzlösungen, Alkalicyanidlösungen, uni. i. Aq. Anw. : zu galvani- 0.025 g; MD. 0,25 g; als Gegengift b. akuter Phosphorvergiftung. HOM: Cuschen Verkupferungen. prum sulfuricum. Cuprum nitricum: K u p f e r n i t r a t ,

Cu-

prinitrat, Kupfer(II)-nitrat, salpetersaures Kupferoxyd, Cu(N0 3 ) 2 + 3 H 2 0 . Tiefblaue, hygr. Kr., II. in Aq. u. A. Anw. med. : früher inn. u. äuß. b. Syphilis. MD. 0,025 g; MTD. 0 , 1 g ; techn.: zum Brünieren von Eisen. Cuprum oxydatum

Kupferoxyd,

Cuprum sulfuricum ammoniatum

®:

Kupferammoniumsulfat, schwefelsaures Kupferoxyd-Ammoniak, [Cu(NH 3 ) 4 ]S0 4 · H 2 0 . Mol. 245,8. Blaues, kr. Pv., verwitternd, 1. in Aq. Anw. med. : inn. als Antispasmodicum, Antisepticum u. Adstringens b. Trigeminusneuralgie, Epilepsie, Hysterie. Dos. 0,01—0,05 g; MD. 0,1 g; MTD. 0 , 4 g ; äuß.: gegen Hornhautflecke, Geschwüre u. zu Injektionen gegen Tripper.

Cuprioxyd, Kupfer(II)-oxyd, CuO. Schwarzes, am. Pv., 11. in verd. H N 0 3 , uni. in Aq. u. A. Darst. : Durch Glühen v. bas. Kupferkarbonat. Anw. med. : inn. als Wurmmittel. Dos. 0,05—0,1 g mehrCuprum sulfuricum crudum IDAS: R o mals tgl. (saure Speisen vermeiden!). hes Kupfersulfat, Roher Kupfervitriol, MD. 0 , 3 g ; MTD. 0 , 8 g ; äuß.: zur Zer- Blauer Galitzenstein. Anw. : als Desinfekteilung v. Geschwüren. tionsmittel gegen Pfl.schädlinge, zum Cuprum oxydatum ammoniatum: K u p - Beizen v. Saatgetreide. feroxydammoniak, SCHWEIZERS ReCuraçao-Aloë: s. Aloe. agens, Lsg. von Kupfer(II)-hydroxyd in Curare © : Kurare, Pfeilgift, s. StrychAmmoniakfl. Tiefblaue Fl. Anw. techn. : nos-Arten. als Lösungsmittel f. Zellulose, zur Herst, Curarine: s. Curare unter Strychnosv . K u n s t s e i d e (MATH. E D . SCHWEIZER, Arten. 1818—1860). Curcuma-Arten: Fam. Zingiberaceae. Cuprum

phenolsulfonicum:

(Cuprum

Curcuma angustifolia u . Curcuma rubes-

sulfocarbolicum) Kupferparaphenolsulfonat, p-phenolsulfonsaures Kupferoxyd, [ C 6 H 4 ( 0 H ) S 0 3 ] 2 · Cu + 5 H 2 0 . Hellgrüne Kr., 1. in A. u, Aq. Anw. med.:

cens: (Vorderindien). Stpfl. v. Amyium Curcumae*.

Curcuma domestica:

(Nie-

derl.-Indien, bes. Java). Stpfl. v. Rhizoma Curcumae domesticae (javanicae): J a v a -

Curcumapapier

150

nisehe Kurkumawurzel, Temoe Lawak. Best.: Curkumin, 3 , 5 % äth. Öl. Anw. med. : als Cholagogum u. Cholereticum. Curcuma longa: Hierunter werden jetzt verschiedene C.-Arten verstanden (heim, wahrscheinlich Ostindien, kult. in Indien, Südchina u. anderen tropischen u. subtropischen Gebieten). Stpfl. v. Rhizoma Curcumae (longae) (Radix Curcumae) Lange Kurkumawurzel, Gelb© wurzelstock. Best. : 3 — 5 % (nach mind. 2 , 5 % ) äth. Öl (Best.: ca. 8 5 % Cycloisoprenmyrcen, p-ToIylmethylcarbinol u. etwas Kampfer), ca. 0,33% Curcumin* (Farbstoff), Gummi, fett, öl, Bitterstoff, Stärke. Asche ca. 8 % . Anw. med.: als Cholagogum; als Gewürz (Curry*), techn.: zum Färben; als Reagens (s. Curcumapapier). Curcuma zedoaria: (heim. Himalaja, Kotschinchina, kult. a. Ceylon u. in Vorderindien, bes. Madras, Bombay, Bengal). Stpfl. v. Rhizoma Zedoariae |6ü£: (Radix Zedoariae) Zitwerwurzel. Best.: ca. 1 % äth. ö l (Oleum Zedoariae*, nach Qjtg mind. 0 , 8 % ), ferner Harz, Stärke, Zucker. Asche max. 7 % . Anw. med.: als Stomachicum u. Aromaticum (¡Mg : Tinctura Aloës composita, Tinctura amara). Oleum Zedoariae: Zitwerwurzelöl, das durch Dest. aus dem Rhizom gewonnene äth. öl. Best. : Sesquiterpenalkohole (ca. 48%), Sesquiterpen (ca. 10%), Cineol, Borneo!, d-Kampfer, Pinen. Dickliches, grünliches öl. Anw. : wie Rhiz. Zedoariae, bes. i. d. Likörindustrie. Curcumapapier: Mit Kurkumatinktur getränktes Filtrierpapier, das von Alkalien u. Borsäure braun gefärbt wird. Empfindlichkeit für KOH 1 : 1 8 0 0 0 0 ; für N H 3 1 : 3 5 0 0 0 ( M E R C K ) , S. C u r c u m i n u m .

Curcuminum: Diferuloylmethan, Kurkumin, Kurkumagelb, C 2 1 H 2 0 O e . Orangegelbe Prismen, 11. in Ae u. Α., wl. in Bzl. Färbt Baumwolle u. Seide direkt gelb. Anw. : als Indikator, s. Curkumapapier, i. d. Färberei. Curium: Cm, Ordgsz. 96, gew. durch Beschieß, v. Plutonium mit α-Teilchen (1944), stark radioaktiv. Curry (Curry-Powder): Ein i. Ostindien gebräuchl. scharfes Gewürz. Mischg. v. Kurkumawurzel, Ingwer, Pfeffer, Cardamom, Zimt u. a.

Cymbopogon martini var. motia

Cusparía tritoliate (Galipea officinalis): Fam. Rutaceae (heim. Südamerika, bes. Venezuela, Westindien). Stpfl. v. Cortex Angosturae Echte Angosturarinde. Best. : mehrere Alkaloide, wie Cusparin, Cusparein, Galipin, Galipoidin, nach neueren Angaben mehrere Chinolinderivate, ferner äth. öl, Angosturin (Bitterstoff), ein Glykosid. Asche max. 14%. Anw med. : als Stomachicum u. Amarum; früher auch an Stelle der Chinarinde. HOM: Angustura, die getrocknete Zweigrinde. Cusso:Flor. Koso DAf,s. Hagenia abyssinica. Cutícula: bot. Ausscheidung der Epidermiszellen, welche die Epidermiszellen hautartig überzieht. Cyaneisenkalium: Kalium ferrocyanatum Cyanide: Salze der Cyanwasserstoffsäure, s. Nitrile. Cyano-Cobalamin : Vitamin B 1 2 , s. Vitamine. Cyankalium: Kalium cyanatum ® * . Cyanose: Bläuliche Verfärbung der Haut infolge Kohlensäureüberladung des Blutes. Cyanquecksilber: Hydrargyrum cyanatum S S * . Cyansilber: Argentum cyanatum*. Cyanwasserstoffsäure: Acidum hydrocyanicum*. C., Verdünnte: Acid, hydrocyanicum dilutum © * . Cyclische Verbindungen: s. Kohlenwasserstoffe. Cyclohexenyläthylbarbitursäure: Phanodorm @ * . Cyclohexenyläthylbarbitursaures Kalzium: Phanodorm-Calcium © * . Cydonia oblonga (C. vulgaris): Fam. Rosaceae, Quitte (heim. Westasien, überall kult., bes. Süd- und Mitteleuropa). Stpfl. von Semen Cydoniae fjg : Quittensame, Quittenkern. Best. : Amygdalin, Emulsin, Schleim, fettes öl. Asche max. 5 % . Anw. med.: zu schleimigen Mixturen gegen Husten; äuß. zu Augenwässern und Verbänden. Cydonia vulgaris: C. oblonga*. Cyklon B: s. Zyklon B. Cymbopogon martini var. motia: (Andropogon schoenanthus) Geraniumgras, Rusagras, Farn. Gramineae (heim. u.

Cymbopogon n a r d u s

151

kult. in Nordindien). Stpfl. v. Oleum Palmarosae: (Oleum Geraniae indicum) Indisches Geraniumöl, Palmarosaöl, das durch Dest. m i t Wasserdampf aus dem K r a u t gewonnene ä t h . Öl. F a r b l . bis hellgelbes, rosenartig riechendesöl. Best. : bis ca. 95% Geraniol, aber kein Stearopten (zum Unterschied von Ol. Rosae). Anw. : als E r s a t z bzw. Verfälschung von Oleum Rosae, s. Rosa. Cymbopogon nardus: (Andropogon nardus) F a m . Gramineae, Zitronellgras, (nur kult. b e k a n n t , bes. auf J a v a , Malakka, Ceylon). Stpfl. von Oleum Citronellae DÁ|: (Oleum Melissae indicum) Zitronellöl, das durch Dest. m i t Wasserdampf aus dem K r a u t gewonnene äth. ö l . Gelbliche, optisch aktive — 3 , 5 ° bis + 1 , 7 ° ) Fl., von zitronenartigem Geruch. D. 0,880 bis 0,896. Best. : Citronellal, Geraniol (nach Gesamtgehalt an beiden mind. 80% ), ferner Terpene, Eugenol, Methyleugenol, Citral u. a. Anw. med. : als Geruchskorrigens zu Einreibungen ((DA| : Spiritus Melissae compositus); t e c h n . : in der Parfümerie. p-Cymol: C 1 0 H 1 4 . Best vieler äth. ö l e (Kümmelöl, Eucalyptusöl u. a.); Grundkörper vieler natürl. Terpene u. Campher. Cynanchum vincetoxicum (Vincetoxicum officinale): F a m . Asclepiadaceae, Schwalbenwurz (Europa bis Himalaja): Stpfl. v. RhizomaVincetoxici: (Radix V., R a d i x Hirundinariae) Schwalbenwurzel, Sanktlorenzwurzel. Best. : Vincetoxin (Glykosid, wahrscheinl. aber kein ehem. einheitl. Körper), Saponin (?), Asclepinsäure, äth. ö l , H a r z , apfelsaure Salze u. a. Anw. volkst. : als Diureticum, auch als E m e t i c u m ; h a u p t s . vet. H O M : Vincetoxicum, die frischen Blätter. Cynips Rosae: Rhodites Rosae, Rosengallwespe, s. Rosa-Arten.

Daemonorops draco

Cynips tinetoria: Gallwespe, s. Gallae. Cynoglossum officinale: F a m . Boraginaceae, Hundszunge (gemäßigtes Europa, Sibirien. Nordamerika). Stpfl. von Radix Cynoglossi: Hundszungenwurzel. Best. : Die Alkaloide Cynoglossin und Cynoglossein. Bitterstoff Cynoglossidin, Gerbstoff (das N e r v e n g i f t Consolidin soll n u r i. d. Samen v o r h a n d e n sein). Anw. volkst. : als Antineuralgicum inn. u n d äuß., geg. Durchfall, r o t e R u h r , Blutflüsse, bei schmerzhaft. H u s t e n ; äuß. b. W u n d e n u. Geschwüren. H O M : Cynoglossum, die frische, im H e r b s t gesammelte Wurzel. Cynosbata: Fruct. Cynosbati, Hagebutten, s. Rosa canina. Cynosbatus H O M : Rosenschwamm, s. Rosa canina. Cyprinus barbus H O M : Der frische Rogen des K a r p f e n s Barbus fluviatilis. Cyren: Cyren A, s. Diaethyldioxystilb e n ; Cyren B, s. Diaethylstilboestroldiproponiat. Cystein: Zvstein, eine α-Aminosäure, Spaltungsprodukt der Eiweißkörper. Cystin: Zystin, Disulfid des Zysteins, C 6 H 1 2 N 2 S 2 0 4 . Aminosäure, H a u p t t r ä g e r des Schwefels im Eiweißmolekül, auch Bestandteil von Nieren- u n d Blasensteinen sowie der H o r n s u b s t a n z der Haare, Nägel, K l a u e n usw. Cystitis: Blasenkatarrh, Blasenentzündung. CytiSUS laburnum: L a b u r n u m anagyroides*. Cytostaticum(a): Z y t o s t a t i c u m , Stoff, der auf die Vermehrung (Proliferation) von Zellen h e m m e n d e i n w i r k t : z. B. w i r k t U r e t h a n h e m m e n d auf die Bildung von Leukozyten (bei Leukämie), Senfgas (Lost) h e m m e n d auf die Bildung roter Blutkörperchen. Cytotoxisches Serum: Anti-reticuloendotheliales cytotoxisches Serum*.

D Dactylopius COCCUS costa: Coccus cacti*. D.: phys. Dichte; Ophthal. Dioptrie; hom. Dezimalpotenz; auf Rezepten, s. Dactyli: Datteln, s. Phoenix daetylifera. Tafel „Abkürzungen auf R e z e p t e n " . Daemonorops draco (Calamus draco): D A B 6: Deutsches Arzneibuch, F a m . Palmae (Indisch-malaiische In(i. Ausgabe, s. Arzneibuch. seln). Stpfl. von Resina Draconis @ :

Daenische Königstropfen

152

(Sanguis Draoonis, Gummi Sanguis Draoonis). Ostindisches Drachenblut, Palmendrachenblut, Blutharz. Best.: Benzoesäureester, Harz. Anw. med. : zu Pflastern ; techn. : zu Lacken.

Dacoctum Sarsapirillae compositum

Zeit

der

Blüt9

gesammelte

Semen Stram anii ® :

Kraut.

Stechapfelsame.

Best.: Hyoscyamin, Atropin (Gesamtalkaloidgehalt 0,25—0,5%, nach mind 0,3% Hyoszyamin), 15—20% fett, Daenische Königstropfen: E l i x i r e öl. Asche max. 4% Anw. med. : wie Fol. Stramonii. MD. 0,2 g; MTD. 0,6 g. Succo Liquiritiae HOM : Stramonium e seminibus, die reifen Dagenan (WZ): s. Sulfonamide. Dalmatinisches Insektenpulver: F l o r . Samen. Chrysanthemi cinerariifolii f§j>, s. ChryDaucus carota: F a m . U m b s l l i f e r a e , santhemum cinerariifolium. Möhre, Gelbe Rübe (Mittel- und Süde u r o p a ) . S t p f l . v. Semen Dauci silvestris Dam-Einheit: s. Vitamin K. (Fructus Dauci): Möhrensamen, KarotDammar DÄ|: S. Shorea Wiesneri. Dammarharz: Dammar M|, S. Shorea tensamen. Best. : Äth. öl. Anw. volkst. : als Anthelminticum. Radix Dauci: Mohrwiesneri. Daniell-Element: s. Elemente, Gal- rübe, Gelbe Rübe. Best.: Phytosterine, Enzyme, Asparagin, Lezithin, Glutamin, vanische. Daphne mezereum: F a m . T h y m e l a e - Zucker, Pektinstoffe, a-, ß-, y-Carotin aceae, Seidelbast, Kellerhals (gem. Zone (Provitamine A), ferner die Vitamine Β Europas, Asien). Stpfl. von Cortex und C. Anw. med. : als Diureticum, Mezerei (£§>: Seidelbastrinde. Best.: Anthelminticum sowie als Roborans; Daphnin, Mezerein, Harz, fett. öl. Asche wichtiger Vitaminträger. max. 4%. Anw. med.: inn. b. chronisch. DDT: s. Kontaktinsektizide. Hautleiden, Gicht, Rheumatismus, auch Decarboxylase: Carboxylase, Ferment als Abortivum, als hautreizendes Mittel der Hefe, das die Brenztraubensäure zu in Pflastern und Salben. HOM: Meze- Acetaldehyd decarboxyliert. Seine Wirreum, die frische, vor Beginn der Blüte kungsgruppe ist die Cocarboxylase, der gesammelte Zweigrinde. Pyrophosphorsäureester des Aneurins* Datteln: Dactyli, s. Phoenix dactilí- (vgl. Vitamin Bj). fera*. Deckblatt: bot. Hochblatt, in dessen Datura stramonium: F a m . S o l a n a c e a e , Achsel ein Blütensproß steht. Stechapfel (heim, südöstl. Rußland, BalDecoctum(a): Abkochung, s Arzneikanländer, verwildert in ganz Europa u. formen. Asien). Stpfl. von Folia Stramonii Bp: - Decoctum Salep: Mucilago Salep DÄi*. Stechapfelblätter. Best. : 0,2—0,5% Decoctum Sarsaparillae compositum l-Hyoscyamin, daneben etwas Atropin ÖÄ5: Sarsaparillabkochung. Dec. Sars. (Daturin ist ein Gemenge beider Alka- compositum fortius. Zstzg.: 100 mittelloide), Spuren von 1-Scopolamin (Ge- fein zerschnittene Sarsaparille, 2600 Aq., samtalkaloidgehalt ca. 0,2—0,6%, Gerb- 6 Zucker, 6 Alaun, 4 Anis, 4 Fenchel, stoff. Asche max. 20%. Anw. med.: inn. 24 Sennesblätter, 12 Süßholz. Die Sarsaals Hypnoticum und krampfstillendes parille wird zunächst 24 Stunden mit Mittel, bes. b. Asthma. MD. 0,2 g; MTD. Aq. digeriert, danach unter Zusatz des 0,6 g. Hauptanw. äuß. als Räuchermittel Zuckers u. Alauns 3 Stunden im bedeckb e i A s t h m a p S : Folia Stramonii nitrata, ten Gefäß im Wasserbad erhitzt, danach Asthmakraut. (Zstzg. : 600 Stechapfel- die übrigen Bestandteile zugefügt und blätter werden mit einer Lsg. von noch eine Viertelstunde erhitzt; nach 1 Kaliumkarbonat, 4 Kaliumchlorat, dem Abpressen, Absetzenlassen u. Ab200 Kaliumnitrat in 400 Aq. befeuchtet gießen wird die Fl. durch Wasserzusatz u. g e t r o c k n e t ) . Herba Stramonii recens auf eine Gesamtmenge von 2500 Teile © : Stechapfelkraut, das frische, zur g e b r a c h t . Dec. Sars. compositum mitius. Zeit der beginnenden Blüte (Juni) ge- Zstzg. : Die Preßrückstände von der sammelte Kraut. Anw. und Best, wie Herst, des Dec. Sars. comp, fortius werFolia Str. [DAS: MD. 1,0 g; MTD. 3,0 g. den mit 50 Sarsaparille u. 2600 Aq. HOM: Stramonium, das frische, zur drei Stunden erhitzt, danach Je 3 Teile

Decoctum Zittmaimi

153

zerschnittene Zitronenschale, Ceylonzimt, Kardamomen u. Süßholz zugefügt, noch eine weitere Viertelstunde erhitzt, danach abgepreßt. Nach dem Absetzen u. Abgießen wird die Fl. durch Wasserzusatz auf 2500 Teile gebracht. Anw. med. : früher als Antilueticum, jetzt nicht mehr gebräuchlich. Decoctum Zittmanni lüg: Z t t t m a n n sche Abkochung. Zstzg. : 100 Sarsaparille, 2600 Aq„ 6 Zucker, 6 Alaun, 4 Que.cksilberchlorür, 1 Rotes Quecksilbersulfid, 4 Anis, 4 Fenchel, 24 Sennesblätter, 12 Süßholz. Die Sars. wirdzunächst 24 Stunden mit Aq. digeriert, danach wird der Zacker u. der Alaun sowie in einem leinenen Säckchen eingeschlossen das Quecksilberchlorür und Quecksilbersulfid zugefügt u. im bedeckten Gefäß drei Stunden im Wasserbad erhitzt. Dann werden die übrigen Bestandteile zugefügt und eine weitereViertelstunde erhitzt. Nach dem Abpressen, Absetzen u. Abgießen wird die Fl. durch Wasserzusatz auf 2500 Teile gebracht. Anw. med.: früher als Antilueticum, jetzt nicht mehr gebräuchlich. Decubitus: Wundliegen, Druckbrand. Dehydrasen: Dehydrogenasen, Fermente der Oxydoreduktion (Desmolasen), wasserstoffübertragende Fermente. Dehydrierung: ehem. Entziehung von Wasserstoff, vgl. Oxydation. Dehydroandrosteron: Männl. Keimdrüsenhormon, s. Hormone. Dekantieren: Abklären, Trennung eines festen Stoffes von einer Fl. durch Absitzenlassen und Abhebern der Fl. Dekussiert: bot. 9. Blattstellung. Delphinium consolida: Fam. Ranúnculaceae, Rittersporn (Europa, Kleinasien, Armenien, Uralgebiet). Stpfl. von Flores Calcatrippae © : Ritterspornblüten. Best. : Delphinin (Anthocyan), ein Alkaloid ( ? ), Bitterstoff. Asche max. 10%. Anw. volkst. : als Diureticum und Anthelminticum. HOM : Delphinium consolida, die frische, blühende Pflanze. Delphinium staphisagria: Fam. Ranunculaceae, Stephanskraut (im ganzen Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Semen Staphisagriae: Stephanskörner,Läusekörner, Läusepfeffer. Best. : Delphinin, Staphisagrin u, and, Alkaloide (ca. 1,3%),

Desaminasen

fett, ö l (bis 35% ). Anw. med. : als Narkoticum u. Antispasmodikum, auch als Wurmmittel, Drasticum u. Emeticum; hom. : bei Erschöpfungszuständen, Dyskrasien, Hautausschlägen, Rheuma; techn. : als Ungeziefermittel. HOM : Staphisagria, die reifen Samen. Dementia: Blödsinn, unheilbare Geistesschwäche. D. praecox, frühzeitiger (jugendlicher) Blödsinn. Denaturieren: vergällen, einen Stoff durch Zusatz eines anderen Stoffes für den Genuß unbrauchbar machen, z. B. Alkohol durch Zusatz von Pyridin, Kochsalz durch Zusatz von Eisenoxyd u. a. Densimeter: s- Aräometer. Depilatorium (a) : Enthaarungsmittel. Depside (ν. δέψειν = gerben, nach E. F i s c h e r ) : Flechtenfarbstoffe, Ester aromatischer Oxysäuren, die aus zwei oder mehreren Mol. dieser Säuren derart aufgebaut sind, daß die Carboxylgruppe der einen mit der Hydroxylgruppe der anderen verestert ist. Je nach der Verkettung von zwei oder mehreren Mol. unterscheidet man Dipepside (ζ. B. m-Galloylgallussäure), Tridepside usw. Ihr Aufbau ähnelt den Polypeptiden. Depuratus(a, um): Gereinigt, bei Drogen und Chemikalien. Derivat: chem. Abkömmling, Verb., die sich aus einer anderen Grundsubstanz ableitet. Dermatitis: Hautentzündung. Dermatol: (WZ) s. Bismutum subeallicum [pÂB • Dermatomykose: Durch Pilz hervorgerufene Hauterkrankung. Dermatosen: Hautkrankheiten. DerriS elliptica: Fa.m. Leguminosa« (Malaiisches Gebiet). Stpfl. von Radix Derridis: Derriswurzel.Tubawurzel.Best.: 3—7% Rotenon (Tubatoxin) u. a. Alkaloide, Gerbsäure, Harze. Anw. : als Insektenvertilgungsmittel, bes. geg. Dasselfliegenlarven, Tabakläuse, Blattläuse, Raupen usw. Derriswurzel: s. Derris elliptioa. Desaminasen: Amidasen. Fermente, die die Spaltung bestimmter Kohlenstoff- Stickstoff-Verbindungen bewirken, z. B. Urease, die Harnstoff in Ammoniak u, Kohlensäure zerlegt (Harngärung).

Desinfektion

154

Weitere Amidasen sind: Arginase, Hippuricase, Asparaginase, Glutaminase u. a., s. Fermente. Desinfektion: E n t k e i m u n g , Entseuchung, Zerstörung v. Krankheitserregern mit ihren Sporen. g | : „Desinfizieren heißt einen Gegenstand in den Zustand versetzen, daß e i nicht mehr infizieren k a n n . " Hierzu dienen physikal., chemische u. a. Methoden, vgl. Sterilisation, Konservieren, Asepsis, Antisepsis. Desmotasen: s. Fermente. Desmotropie: T a u t o m e r i e * . Desoxyalizarin: Anthrarobinum *. Desoxycorticosteron: Hormon der Nebennierenrinde. s Hormone. Desoxyribo(se)nucleinsäure: „Thymusnucleinsäure" findet sich haupts. im Zellkern, auch in den Viren, s. Nucleoproteide. Despumare: Abschäumen. Destillation: Dient zur Gew. bzw. Reinigung (Rektifikation) von meist flüss. Stoffen, die sich unzersetzt in Dampf -

Dewargefäß

aufgefangen, s. Abb. F r a k t i o n i e r t e D . dient zur Trennung von Gemischen von verschiedenen Siedepunkten mittels Fraktionieraufsätzen*, Siedeverzug u. „ S t o ß e n " der F l . vermeidet man, in-

restillieranpaTat für I.aborzwecke. dem man einige Sandkörnchen o. dgl. („Siedesteinchen") in das Destilliergefäß gibt. Vakuum-Destillation: Stoffe, die sich bei ihrem Siedepunkt zersetzen könnten, werden bei vermindertem Druck destilliert, hierbei findet eine Herabsetzung des Siedepunktes um 8 0 — 1 5 0 ° s t a t t gegenüber dem Atmosphärendruck, z. B . siedet Nitrobenzol unter 760 mm Druck bei 205°, unter 12 mm Druck bereits bei 87,8°.

Destillierapparat form überführen la.ssen. Die Dest. bes t e h t : 1. aus dem Verdampfen der F l . (im Destillierkolben) u 2. der Kondensation der erhaltenen Dämpfe (im Kühler). Das Kondensat wird in der Vorlage

Detergentium(a): (wund)reinigendes Mittel; detergens: reinigend, z. B . Liquor Carbonis detergens ¡ g l * . Deuterium: D, „ S c h w e r e r " Wasserstoff, ein Isotop des Wasserstoffs, zu etwa 1: 5000 in H- Gas enthalten ( Schweres Wasser hat die Formel D 2 0 ) , vgl. Tritium. Deuteronen: E i n f a c h positiv geladene Atome des Deuteriums*, sie bestehen aus 1 Proton u. 1 Neutron, während Elektronen fehlen. Deutsche Bertramwurzel: s. Anacyclus officinarum. Deutscher Ingwer: s. Acorus calamus. DewargefäB: Gefäß nach dem Prinzip der Thermosflasche zur Aufbewahrung von fl. Luft.

Dextrinum

155

Dextrinum MB: Dextrin, Stärkegummi, ein U m w a n d l u n g s p r o d u k t der Stärke, wie diese aus wechselnder Anzahl von Glucosemolekülen a u f g e b a u t (α-Dextrin, ¿¡-Dextrin u. a. ). Weißes, gelbl. oder bräunl. Pv., das sich f a s t völlig in heißem Aq. löst. J o d f ä r b t D e x t r i n weinrot. Darst. : 1. durch R ö s t e n von S t ä r k e bei 160—220°; 2. d u r c h Einwirkung von verd. Säuren auf Stärke; 3. durch E i n w i r k u n g von Diastase auf Stärke. Anw. : alsKlebstoff, vgl. A m y l u m Dextrometer: A p p a r a t zur Bestimm u n g des Zuckers im H a r n . Dextrose: Traubenzucker, Saccharum amylaceum DAB. s. Saccharum u. Amylum. Diabetes (, s. Dipteryx odorata. Faba febrífuga: Semen Ignatii, s. Strychnos Ignatius. Faba Physostigmatis: Semen Physostigmatis, s. Physostigma venenosum*. Faba St. Ignatii: Semen Ignatii, s. Strychnos Ignatius. Faba(e): Die Bohne. Fabae Pichurim: P i c h u r i m b o h n e n ,

s.

Nectandra puchury-major. Fabiana imbricata: F a m .

Farina

179

Solanaceae

und lebenden Zellen bestehend. Best.: Zymase (Gärungsferment-System), Vitamine, vor allem Vitamin B j u. B â , H u. H \ Folsäure, Pantothensäure, ferner sämtl. essent. Aminosäuren, Glutathion. Ergosterin, Nucleinsäure, Eiweißgehalt ca. 50—60%, ca. ] — 2 % Lecithin, ca. 5 % Fett. Anw. med.: bei Hautkrankheiten, Ekzemen, Furunkulose, Diabetes meli., Anämien, bei Eiweißmangel, Erschöpfungszuständen usw., vgl. Torula-Hefe.

Faex medicinalis pro pilulis

ist bei 100° getrocknete Bierhefe. Extractum Faecis g | :

FaeciS spissum Fagopyrum

s. d o r t .

Extractum

Dickes Hefeextrakt. esculent um:

Fagopyrum

sagittatum:

(Fagopyrum

sagittatum*. Fagopyrum

(Bolivien, Chile, Peru). Stpfl. von Herba esculentum) F a m . Polygonaceae, BuchFabianae imbricatae © (Summitates weizen, Heidekorn (Europa). Stpfl. v. HOM: Fagopyrum, die frische, zur Zeit Fabianae, Herba Pichi-Pichi): F a b i a n a kraut, Pichi-Pichi-Kraut. Best. : Äth. öl, der beginnenden Reife gesammelte Fabiatrin (Glykosid), Fabiana-Glyko- Pflanze. FagUS Silvatica: F a m . Fagaceae, Buche, tannoid, Zucker. Asche max. 6 % . Anw. med. : gegen Zystitis, Enuresis, Gonor- Rotbuche (Westeuropa). Stpfl. von rhöe. HOM: Pichi-Pichi, die getrockne- Oleum Fagi silvaticae: B u c h e c k e r n ö l . ten, dünnen, beblätterten Zweige. Lig- A n w . : a l s S p e i s e ö l . Oleum Fagi empynum Fabianae (Lignum Pichi-Pichi): reumaticum: Buchenholzteer, s. Pix Pichi-Pichi-Holz. Best.: Äth. öl, Harz, Fagi © * . Säure, ein Glykosid. Anw.: wie Herba Faham-Tee: Folia Faham, s. AngraeFabianae. cum fragrans. Faktor bei volumetrischen Lösungen: Fabianakraut: Herba Fabianae imbris. Maßanalyse. catae s. Fabiana imbricata. Faktor P: Vitamin P, s. Vitamine. Facies: Gesicht; F. hippocratica: der Gesichtsausdruck Sterbender. Fallkrautblüten: Flores Arnicae g l , s. Faeces: K o t . Arnica montana. Fällung: Ausscheiden einer gel. SubFango: Mineralschlamm zu Bädern stanz durch Zusatz einer anderen Lsg. (Eifel, Battaglia), enthält neben organiFällungsanalyse: s. Maßanalyse. schen Substanzen Kalzium-, Aluminium-, Eisen-, Magnesiumsalze u. a. Salze. Färberginster: Genista tinetoria*. Farad: F, Maßeinheit f. d. elektr. Färberkrautwurzel: Radix Alkannae K a p a z i t ä t : E i n Leiter besitzt die K a p . © , s. Alkanna tinetoria. Färberröte: Krappwurzel, Radix Ru- = 1 F, wenn er durch d. Elekt. menge 1 Coulomb auf d. Spannung 1 Volt aufbiae, s. Rubia tinetorum. Faex: Hefe, Bärme, Lie, Yeast, Hefe- g e l a d e n w i r d ( F A R A D A Y , MICHAEL 1 7 9 1 pilze. F. medicinalis !M|: Ausgewaschene, bis 1867, Prof. d. Chemie, London.) Faradisation: Farado-Therapie, med Behandlung mit „faradischen" Strömen, ceae), bei 40° getrocknet. Hellbräunlich., d. h. Induktionsströmen. angenehm brotartig riech. Pv., aus toten Farina: Amylum*. entbitterte, untergärige Bierhefe, Saccharomyces cerevisiae ( S a c c h a r o m y c e t a -

12*

Farina Amygdalarum

l80

Farina Amygdalarum: Mandelkleie, der Preßrückstand bei der Gewinnung des fetten Mandelöls, Oleum amygdalarum. Anw.: i. d. Kosmetik. Farina Lini: Placenta Seminis Lini*. Farinzucker: Unreiner, gelb-braun gefärbter Zucker, Abfallprodukt bei d. Zuckerraffination (zu Bäckereien, z. B. Honigkuchen verwendet). FarnextraktM: Extractu m Filicis gii, s. Dryopteris filix-mas. Farnhaare: Paleae haemostaticae, s. Cibotium barometz. Farnwurzel: Rhizoma Filicis jSÜj*. Faselrübe: s. Brjonia alba. Faulbaumfluidextrakt ¡gg : Extractum Frangulae fluidum g § * . Faulbaumrinde: Cortex Frangulae J p , s. ELamnus frangula. F., Amerikanische: Cortex rhamni purshianae s. Rhamnus purshiana. Favus: Grind, Kopfgrind. F. D.: Froschdosis, vgl. Digitalis und Tabelle „Biologische Einheiten". Fe: ehem. Eisen, s. Ferrum. Febris: Fieber. F. intermittens: Aus setzendes Fieber, Wechselfieber, Malaria; F. remittens: Nachlassendes F.; F. recurrens: Rückfallfieber; F.continua: Gleichmäßiges Fieber (von gleichbleibender Höhe). Federalaun: Alumen plumosum*. Federharz: Cautschuc ¡gl*. FederweiB: Federalaun, Alumen plumosum*. FEHLINGS Reagens: FEHLLNGsche Lsg., Reagens ¡Mg z. Nachw. v. Traubenzucker im Harn, ist alkal. Kupfertartratlsg. und besteht aus den beiden folgenden Lsgn : 1. Lsg. von 7 g reines kr. Kupfersulfat in 100 ccm Aq. 2. Lsg. von 35 g Kaliumtartrat (Seignettesalz) und 10 g Natriumhydroxyd in 100 ccm Aq. Beide Lsgn werden getrennt aufbewahrt und erst bei Vornahme der Probe zu gleichen Teilen gemischt, s. Tabelle-„Harnuntersuchung". Feigen: Caricae s. Ficus carica Feinbiirette: Bürette von etwa 60 cm Länge, die 10 ccmFl. faßt und deren Skala in '/so c c m eingeteilt ist. Die Abflußvorrichtung der Feinbüretto muß so beschaffen sein, daß etwa 40 Tropfen leem entsprechen, s. Büretten und Maßanalyse.

Permente

Feinsprit: Spiritus rectificatissimus, s. Alcohol aethylicus. Fei: Galle, das Sekret der Leberzellen mit Schleim aus der Gallenblase vermischt. F. Tauri : F. Bovis, Rindergalle, Ochsengalle, bräunl.-grüne, schleimige Fl. von eigentümlichem Geruch und außerordentlich bitterem Geschmack. D. (15°) 1,018—1,028. Best.: Gallensäuren, Gallenfarbstoffe (Bilirubin, Biliverdin), Cholesterin, Fette, Seifen, Harnstoff, Mineralstoffe [NaCl; Ca 3 (P0 4 ) a ; Mg 3 (P0 4 ) 2 ; FeP0 4 ]. F. Tauri inspissatum ® : Eingedickte Ochsengalle. F. Tauri depuratum siccum © : Gereinigte und getrocknete Ochsengalle. Anw. med.: bei Gallen-, Leber-, Magenstörungen, meist in Industriepräparaten. HOM: Fei Tauri. Fei Bovis: Fei Tauri s. Fei. Feldkamillen: Flores Chamomillae ¡Bf, s. Matricaria chamomilla. Feldkümmel: Quendel, Herba Serpylli s. Thymus serpyllum. Feldmannstreu: Eryngiumcampestre*. Feldmohnblüten: Flores Rhoeados ©>, s. Papaver rhoeas. Feldthymian: Thymus serpyllum*. Feldwinde: Convolvulus arvensis*. Felsenmoos: Carrageen |Mj*. Feminell: s. Crocus. Fenchel: Foeniculum vulgare*. Fenchel, Römischer, Kretischer, SüBer: Fruct. Foeniculi romani, s. Foeniculum dulce. Fenchelholz: Lignum Sassafras ¡SB. s. Sassafras officinale. Fenchelholzrinde: Cortex Sassafras Radicis s. Sassafras officinale. Fenchelöl lüf: Oleum Foeniculi |5B|*· Fenchelwasser|j>g:AquaFoemculipj|*. Fenchon: Farbl., campherartig riech, öl, mit Campher isomer. Sdp. 192 bis 193°, F. 5—6°. Kommt im Fenchelöl (d-Form) u. im Thujaöl (I-Form) vor. Fer: Eisen, Ferrum*. Fermentation: Durch Fermente (Enzyme) bewirkte Zersetzung eines Stoffes, spez. Gärung*. Fermente: Syn. Enzyme, organ. Stoffe tierischer od. pflanzl. Herkunft, die imstande sind, organ. Verbdgn. in einfachere Verbdgn. bzw. Moleküle zu zerlegen od. ehem. Umsetzungen hervorzurufen bzw.

Fermente

181

zu beschleunigen, ohne dabei seibat eine Zers. zu erleiden (ähnl. wie die Katalysatoren). Jedes F. besteht aus 2 Bestandteilen, dem nicht eiweißartigen Koferment (auch Agon oder prosthetische Gruppe genannt) und dem Eiweißstoff Apoferment (Pheron). Koferment und Apoferment zusammen ergeben erst das eigentliche F., das Holoferment (Symplex). Koferment u. Apoferment einzeln isoliert sind unwirksam. Zwischen Fermenten, Hormonen u. Vitaminen bestehen enge Beziehungen (s. Vitamine). Jedes F. ist nur auf eine bestimmte Substanz ( S u b s t r a t ) wirksam, wonach es auch bezeichnet wird, indem man dem Namen des Substrats d. Endung ,,-ase" anhängt, z. B. heißt das dem Malzzucker (Maltose) spaltende F. „Maltase". Entscheidend f. d. Wirkung der Fermente ist d. Wasserstoff ionenkonzentration ; erst bei einem bestimmten pn-Wert ist das F. optimal wirksam (pn-Optimum), z. B. : Ferment Arginase Pankreaslipase Erepsin Trypsin Urease Katalase Pepsin

PH-Optimum · · ·

9,0—9,5 8 7,8 11 7,8—8,7 7 7 1,5—1,6

Man konnte bisher eine Reihe v. F. in kristallisiertem Zustand gewinnen (als erstes Urease 1926), die sich sämtlich als Proteine erwiesen. Die F. sind kolloider Natur u. diffundieren nicht durch Membranen; durch neutrale Salze werd. sie ausgefällt; Erhitzen auf über 60°, Zusatz v. Schwermetallen, starke SS u. Basen machen sie unwirksam. Geschichtliches: Fermentative Vorgänge waren wahrscheinl. schon i. prähistorischer Zeit bekannt ( Gärung, Fäulnis); die Natur der Fermentwirkungen e r k a n n t e J . J . BERZELTUS ( 1 7 7 9 — 1 8 4 8 ,

Schweden). 1815 fand ALEXANDER MARZET (1770—1822) die F. Steapsinu. Lipa s e , 1 8 1 7 H E I N E . AUG. V. VOGEL (1778

bis 1867) das Emulsin; 1835 isolierte THEODOR SCHWANN ( 1 8 1 0 — 1 8 8 2 ) d a s

Fermente

Pepsin aus dem Magensaft, 1894 isolierte EMIL FISCHER (1852—1919) Maltase u. L a c t a s e , 1897 i s o l i e r t e EDUARD BUCH-

NER die Zymase; 1867 gelang WILLY KÜHNE (1837—1900) die erste Reindarst. v. Fermenten; 1911 erkannt. ALBERT PRESCOTT MATHEWS U. GLENN,

daß die F. ein Koferment u. ein Apoferment enthalt. 1926 stellte JAMES STJMNER (geb. 1887) das erste kristall. Ferment (Urease) dar, 1930 gewann JOHN HOWARD NORTHROP (geb. 1891) k r i s t .

Pespin u. Trypsin, 1934 EUGEN BAΜΑΝΝ u. LAEVERENZ krist. Lipase. Als Endoenzyme bezeichnet man solche Fermente, die ihre Wirksamkeit während des Lebens nur innerhalb der Zellen entfalten, als Exoenzyme solche, die auch außerhalb der Zellen auftreten, wie z. B. die F. des Speichels, des Pankreas usw. Die Einteilung der F. erfolgt nach der Art ihrer Wirkung in mehrere Hauptgruppen: I. Hydrolase!!, die hydrolytische Spaltung der Substrate bewirken, mit den Untergruppen : 1. C—O-Bindungen lösend: E s t e r a s e n (Lipasen, Phosphatasen, Sulfatasen usw.; C a r b o h y d r a s e n (Amylasen, Hyaluronidasen, Zellulasen u. a.); Nucleasen. 2. C—N-Bindungen lösend: A m i d a s e n o d . D e s a m i n a s e n (Urease, Arginase, Asparaginase, Histidase u. a.). P r o t e a s e n (Proteinase, Peptidase, Polypeptidase usw., zu den Proteinasen gehören u. a. Pepsin, Trypsin, Labferment, Kathepsin, Papain). I I . Phosphorylasen, bewirken die phosphorolytische Spaltung der Substrate. III. Desmelasen, Oxydations- u. Red.F., die mit viel größerer Energieentwicklung C-Ketten zu sprengen vermögen u. auch die Bausteine der Proteine, Fette, Kohlehydrate, Lipoide abbauen (Atmungsferment, Gärungsferment, Carboxylase, Fumarase, Aldolase u. auch die Transphosphorylasen ( Gruppenübertra gende Fermente), Katalase, Peroxydase, Ferment d. Penic. Citromvces, der aus Zucker Citronensäure bildet u. a.). Das einzige im [Dg genannte F. ist das Pepsin. Die einzelnen F. s. u. den betr. Stich Worten.

Fermentieren

182

Fermentieren: Einen Stoff der Wirkung eines Fermentes aussetzen, etwas vergären lassen. Fermentum Kefir: s. Kefir © . Fernambukholz: Lignum Fernambuci, s. Caesalpinia echinata*. Ferriacetat: Ferrum aceticum*. Ferriammoniumsulfat: Ferrum sulfuricum oxydatum ammoniatum © * . Ferriammoniumsulfatlösung: Reagens |Mg: Lsg. von 1 Ferriammoniumsulfat in einer Mischg. v. 8 Aq. u. 1 Salpetersäure. Ferriammoniumzitrat, Braunes: Ferrum citricum ammoniatum fuseum © * . Ferriammoniumzitrat, Grünes: Ferrum citricum ammoniatum viride ® * . Ferriammoniumzitrat mit arsenigsaurem Ammonium: Ferrum arseniatocitricum ammoniatum*. Ferriarsenit: Ferrum arsenicosum HOM*. FerriChiorid: Ferrum sesquichloratum cristallisatum @ * . Ferrid: s. Ferri. Ferriferrozyanid: Berliner Blau, Ferrum cyanatum*. Ferrigiyzerophosphat: Ferrum glycerinophosphoricum © * . Ferrihypophosphit: Ferrum hypophosphorosum oxydatum*. Ferrikakodylat: Ferrum kakodylicum ®*. Ferrikalium cyanatum rubrum: Kalium ferricyanatum © * . Ferrimalat: Ferrum malicum*. Ferrinitrat: Ferrum nitricum*. Ferrioxyd: Ferrum oxydatum rubrum*. Ferripeptonat: Ferrum peptonatum Ferriphosphat: Ferrum phosphoricum oxydatum ® * . Ferripyrophosphat: Ferrum pyrophosphoricum Ferrisaccharat: Ferrum oxydatum cum Saccharo IMÜ*. Ferrisuifat: Ferrum sulfuricum oxydatum*. Ferri-Verbindungen: Eisen(III)-Verbindungen. Ferrizitrat: Ferrum citricum oxydatum © * .

Ferrum

Ferrizyankalium: Kalium ferricyanatum © * . Ferro-Ammoniumsulfat: Ferrum sulfuricum oxydulatum ammoniatum*. Ferroarsenat: Ferrum arsenicicum*. Ferrochlorid: Ferrum chloratum ® * . Ferrohypophosphit: Ferrum hypophosphorosum oxydulatum*. Ferrojodid: Ferrum jodatum*. Ferrokalium cyanatum flavum: Kalium ferrocyanatum*.Ferrokarbonat: Ferrum carbonicum*. Ferrokarbonat, Zuckerhaltiges DAS: Ferrum carbonicum cum Saccharo OAB *. Ferrolaktat |Mj: Ferrum lacticum [Mg*. Ferrophosphat: Ferrum phosphoricum oxydulatum © * . Ferrosulfat: Ferrum sulfuricum g g * . Ferrosulfatlösung: Reagens DA§. Lsg. von 1 Ferrosulfat in einer Mischg. von 1 Aq. u. 1 verd. Schwefelsäure. Ferrosulfid: Ferrum sulfuratum ® * . Ferro-Verbindungen Eisen(II)-Verbindungen. Ferrozyankalium: Kalium ferrocyanatum ® * . Ferrum: Eisen, Fe, II-, I I I - , VIwertig; AtG. 55,85, D. 7,68, F. 1528°, Sdp. um 3000°; reines Fe ist silberweiß, an feuchter Luft wird es unt. Bildg. von Rost (Fe 2 0 4 , Ferriferrooxyd), angegriff.; 1. i. verd. SS, uní. i. konz. SS („Passivit ä t " infolge Bildg. einer Oxydschicht). Feinstvert. Fe ist an d. Luft entzündl. („pyrophores" Eisen). Mehrere allotrop. Modifikationen (α-, β-, γ-, ô-Fe). Vork. : selten gediegen (Meteoreisen), i. d. Erdrinde zu ca. 4,7%, im Gestein, MeerFluß-, Quellwasser sowie im Hämoglobin, Leber, Milz (Gesamteisengehalt des erwachsenen menschlichen Körpers 3 bis 4g) u. in den Pfl. (Chlorophyll). Wichtigste Eisenerze: Magneteisenstein (Fe 3 0 4 ), Roteisenstein (Fe 2 0 3 , Brauneisenstein (2Fe 2 0 3 .3H 2 0), Spateisenstein (FeC0 3 ), Eisenkies (FeS 2 ). Gew. deh. Verhüttung. d. Erze mit Koks i. Hochofen. ( Schmiede-E. > 1,7% C, Stahl < 1,7% C. Zahlreiche Legierungen. ) Anw. med. : als Ferrum pulveratum |M|* u. Ferrum reduetum g l * · HOM: Ferrum, metallicum, = Ferrum reduetum. Von den Salzen

Ferrum aceticum

183

Ferrum citricum ammoniat. fuscum

werden med. hauptsächl. die 2 wertigen (Ferro-)Salze angewendet, da sie rasch resorbiert werden, ohne Reizerscheinungen hervorzurufen. Nachweis der Eisenverbindungen: 1. Ammoniumsulfid fällt aus allen Eisensalzlösungen schwarzes, am., in SS uni. Ferrosulfid FeS. 2. Kaliumferrizyanid fällt aus Ferrosalzlösungen Berliner Blau, Ferrisalzlösungen färbt es nur rotbraun. 3. Kaíiumferrozyanid fällt aus Ferrosalzlösuneen weißes, rasch hellblau werdendes Ferroferrozyanid, aus Ferrisalzlösungen Berliner Blau. Ferrum aceticum: Bas. Ferriacetat, Eisenacetat, Basisch-essigsaures Eisenoxyd. Zstzg. wechselnd,, meist Vi Acetat = '(CH 3 COO) 2 FeOH, Gehalt an Eisen ca. 30%. Darst. : Durch Auflösen v. Eisenhydroxyd in verd. Essigsäure ; läßt man diese Lsg. verdunsten, so erhält man Ferrum aceticum solubile: Lösl. bas. Ferriacetat, rotbraunes Pv. od. Lamellen, I. in kaltem Aq., A. sowie in HCl u. NO3H. Dampft man d. Lsg. ein, so erhält man Ferrum aceticum siccum: Uni. bas. Ferriacetat, gelbbraunes Pv., uni. in Aq. HOM: Ferrum aceticum — Ferrum aceticum solubile. Anw. med. : selten als Tonicum (Liqu. Ferri subacetici, Tct. Ferri acetici RADEMACHER); haupts. techn. : in d. Gerberei.

Pv., uni. in Aq., 11. in verd. HCl. Anw. med.: b. Lupus, Krebs usw. Dos. 0,003 bis 0,007 g; MD. 0,025 g; MTD. 0,05 g. Ferrum arsenicosum HOM: Ferriarsenit, basisches arsenigsaures Eisenoxyd, Zstzg. etwa: 4 F e 2 0 3 , As 2 0 3 , 5 H 2 0 . Darst. : Durch Fällen einer FerriacetatLsg. mit der Lsg. eines Alkaliarsenits. Ferrum borussicum: Berliner Blau, Ferrum cyanatum*. Ferrum carbonicum: Ferrokarbonat, Eisen( I I )-karbonat, FeC0 3 . Darst.: Durch Zus.gießen heißer Lsgen v. Ferrosulfat u. Natriumbikarbonat. Grünlichweißes Pv., nicht haltbar, oxydiert sich an d. Luft zu Eisenhydroxyd u. wird braun. Es wird daher nur m. Zucker verrieben, der d. Präparat vor der Oxydation schützt, verwendet als Ferrum carbonicum cum Saccharo H¡: Zuckerhaltiges Ferrokarbonat, Ferrum carbonicum saccharatum. Grünlichgraues, geruchl., hygr. Pv., das anfangs süß, dann schwach nach Eisen schmeckt, in Aq. nur tw. 1., Fe-Gehalt 9,5—10%. Darst.: Frisch gefälltes u. ausgewaschenes Ferrokarbonat (s. o. ) wird m. Zucker verrieben u. zur Trockne eingedampft. Anw. med. : wie alle Eisenpräparate gegen Chlorose. Dos. 0,3—0,5 g mehrmals tgl. HOM: Ferrum carbonicum = Ferrum carbonicum cum Saccharo

Ferrum albuminatum: Eisenalbuminat, Zstzg. ungeklärt, Fe-Gehalt ca. 13%. Rotbraune Lamellen, in Aq. teilw. 1., od. braunes Pv., uni in Aq. Liquor Ferri albuminati ¡Mi: Ferrum albuminatum solutum, Eisenalbuminatlsg. Darst. : Durcli Zufügen einer Eiweißlsg. zu verd., dialysierter Eisenoxychloridlsg., Geh. an Fe 0,39—0,40%. Anw. med. : b. Chlorose, Wirkung gering, da als Ferriverbdg. nur wenig resorbierbar. Ferrum arseniato-citricum ammoniatum: Ferriammoniumzitrat m. arsenigsaurem Ammonium. Grüne Lamellen, sll. in Aq. Geh. an arseniger Säure 1,5%, an Fe ca. 18%. Anw. med.: b. Anämie, Tuberkulose, Schwächezuständen, auch b. Pellagra, meist als Injektionen. Ferrum arsenicicum: Ferroarsenat, Eisen(II)-arsenat, Arsensaures Eisenoxydul, Fe 2 (As0 4 ) 3 + 3 H a O , Fe-Gehalt 10—12,5%. Gelbgrünes od, gelbbraunes

m*. Ferrum chloratum © : Ferrochlorid, Eisen(II)-chlorid, Eisenchlorür, FeCl 2 + 4 H a O. Blaßgrünes, kr. Pv., sll. in Aq. unter Zusatz von einigen Tr. HCl. Darst.: Durch Auflösen v. Eisen in reineT HCl u. Eindampfen zur Krist. Anw. med.: als Stimulans. Dos. 0,1—0,3 g (unverträglich m. alkal. reagierenden Stoffen, Oxydationsmitteln u n d Phosphaten). Ferrum chloratum siccum: Trockenes Eisenchlorür. Weiß. Pv., in Aq. fast klar 1. Anw. : wie Ferrum chloratum. Ferrum citricum ammoniatum fuscum ® : Braunes Ferri-Ammoniumzitrat, Eisenoxyd-Ammoniumzitrat, Zitronensaures Eisenoxyd-Ammonium. Geh. an Fe ca. 14,5%. Rotbraune Blättchen, 11. in kalt. Aq. Anw. med.: b. Chlorose. Dos. 0 , 2 — l g ; techn.: f. Lichtpausen.

Ferrum citricum ammoniatum viride

184

Ferrum citricum ammoniatum viride © : Grünes Ferri-Ammoniumzitrat, Geh. an Fe mind. 12,85%. Gelbgrüne Lamellen, sll. in Aq. Anw. : wie braunes F. Ferrum citricum oxydatum © : Ferrizitrat, Eisen(II)-zitrat, Zitronensaures Eisenoxyd, FeC e H 5 0 7 + 3 H 2 0 . Geh. an F e ca. 20%. Rote Lamellen, 11. in heiß. Aq., langsam aber vollkommen 1. in kalt. Aq., uni. in A. Anw. med.: als mildes Eisenmitte]. Dos. 0,1—0,6 g. HOM: Ferrum citricum oxydahm. Ferrum cyanatum: Ferriferrocyanid, Berliner Blau, Pariser Blau, Ferrum borussicum, blausaures Eisen, [Fe(CN) 6 ] 3 Fe 4 . Entst. als Ndschlg. beim Zus.bringen v. Kaliumferrozyanidlsg. m. Ferriehloridlsg. Anw.: als Malerfarbe (Turribulls Blau hat d. Formel: [Fe(CN) c ] 2 Fe 3 + H 2 0 ) . Ferrum glycerinophosphoricum ®: Ferriglyzerophosphat, Glyzerinphosphorsaures Eisenoxyd, [C 3 H 5 (0H) 2 0P0 3 ] 3 Fe 2 . Gelbl.-grüne, glänz. Lamellen od. grünlichgelbes Pv., 1. in Aq. u. verd. A. FeGeh. 14—15%. JDarst.: Durch Auflösen v. Eisenhydroxyd in Glyzerinphosphorsäure. Anw. med.: b. Chlorose, Anämie, Rekonvaleszenz. Dos. 0,1—0,2 g (Kinder 0,05—9,2 g pro die). Ferrum hydrogenio reductum: Ferrum reductum Sip*. Ferrum hypophosphorosum oxydatum: Ferrihypophosphit, Unterphosphorigsaures Eisenoxyd, Fe(H 2 P0 2 ) 3 . Grauweiß. Pv., fast uni. in Aq. Anw. med. : als Tonicum. Ferrum hypophosphorosum oxydulatum: Ferrohypophosphit, Unterphosphorigsaures Eisenoxydul, Fe(P0 2 H 2 ) 2 . Grünl. kr. Pv. ; sehr leicht zersetzlich. Ferrum in filis pro analysi: Eisendraht zur ehem. Analyse. Ferrum jodatum: Ferrojodid, Eisen (Il)-jodid, Eisenjodür, Jodeisen, F e J 2 . Graublaue, hygr., kr. Masse, nicht haltbar. Darst. : Durch Aufeinanderwirken v. Eisenpv. u. J o d in Aq. u. Eindampfen der Lsg. Verwendet in Sirupus Ferri

F e r r u m oxychloratum

iodati R | : Jodeisensirup, Geh. 5% Eisenjodür. Anw. med.: b. skrofulösen Erkrankungen. Dos. Vi Teelöffel mehrmals t g . Ferrum jodatum saccharatum: Zuckerhaltiges Eisenjodür, Verreibung v. Eisenjodürlsg. m. Milchzucker. Gelbl.weiß. Pv., 1. in Aq., Geh. ca. 20% F e J 2 . HOM: Ferrum jodatum. Ferrum kakodylicum ©>: Ferrikakodvlat, Eisenkakodylat, kakodylsaures Eisenoxyd, [(CH 3 ) 2 As0 2 ] 3 Fe. Mol. 466,9. Gelbl. bis braungelbes Pv., 1. in Aq., fast uni. in Α., Geh. an As 45—48,5%. Darst. : Durch Umsetzen v. Bariumkakodylat m. Ferrisulfat. Anw. med.: b. Chlorose usw. Dos. 0,05—0,3 g pro die, auch subkutan 0,03—0,1 g. Ferrum lacticum I d ä | : Ferrolaktat, Eisen(II)-laktat, milchsaures Eisenoxydul, [CH 3 CH(0H)C00] 2 Fe + 3 H 2 0 . Mol. 287, 97. Grünl.-weiße, aus kl. nadelförm. Kr. bestehende Krusten od. kr. Pv., 1. in ca. 40 kalt. Aq. u. 12 heiß. Aq., swl. in Α., Geh. mind. 97,3%, Ferrolaktat = 18,9% Fe. Darst.: Durch Zus.bringen v. Kalziumlaktat u. Eisenchlorürlsgen u. Auskristallisieren. Anw. med. : b. Chlorose usw. Dos. 0,3—0,5 g. Mildes, wenig reizendes Eisenpräparat. HOM: Ferrum lacticum. Ferrum malicum: Apfelsaures Eisen, Ferrimalat. Darst. : Durch Auflösen v. metall. Eisen in Apfelsaft u. Eindampfen der Lsg. Angewandt nur in Form v. Extr. Ferri pomati ¡ÜBj*, eisenhaltiges Apfelextrakt, u. Tct. Ferri pomati S ¡ * , apfelsaure Eisentinktur. Anw. med. : b. Chlorose usw. Ferrum metallicum HOM: Ferrum reductum ¡QABj*. Ferrum muriaticum HOM: Liquor Ferri sesquiechlorati DAp, s. Ferr. sesquichloratum cristallisatum. Ferrum nitricum: Ferrinitrat, Eisen (Ill)-nitrat, salpetersaures Eisenoxyd, Fe(N0 3 l 3 + 9 H 2 0 . Hellviolette, hygr. Kr., 11. in Aq. Anw. techn.: i. d. Färberei (Eisenbeize). Ferrum oxychloratum: Eisenoxychlorid, Bas. Eisenchlorid. Anw. : nur als Liqu. Ferri oxychlorati: Eisenoxychloridlsg. Braunrote, klare Fl. Fe-Geh. ca. 3,5%. Liqu. Ferri oxychlorati dialysati g|:DialysierteEisenoxychloridlsg., klare,

Ferrum oxydato-oxydulatum

185

Ferrum sesquichlorat. cristallisatum

tiefbraunrote Fl. Anw. med. : als inn. Ferrum phosphoricum oxydulatum®: Eisenmittel nicht brauchbar ; äuß. : als Ferrophosphat, Eisen(II)-phosphat, Stypticum. Phosphorsaures Eisenoxydul, Ferrum oxydato-oxydulatum: EisenFe 3 (P0 4 ) 2 + 8H 2 0. oxyduloxyd, ist nat. Magneteisenstein, Graublaues Pv., uni. in Aq. u. Α., 1. in Magnetit, Fe 3 0 4 . Ferrum oxydatum fuscum ® : Ferrum SS. Anw. med. : wie Ferriphosphat, als Ferrosalz leichter resorbierbar. oxydatum hydricum*. Ferrum oxydatum hydricum:

Eisen

Ferrum picrinicum H O M : Eisenpikrat

(Ill)-hydroxyd, Ferrum oxydatum fus(C 6 H 2 [N0 2 ] 3 0) 2 Fe + 5 H 2 0 . cum @>, Braunes Eisenoxydhydrat, Fe(OH)3. Rotbraunes Pv., 1. in verd. Ferrum pomatum H O M : E x t r a c t u m HCl. Anw. med. : als mildes Eisenmittel. Ferri pomati s. Ferrum malicum. Ferrum oxydatum cum Saccharo ¡g|:

Eisenzucker, Ferrisaccharat, Ferrum oxydatum saccharatum. Rotbraunes, süß u. schwach nach Eisen schmeck. Pv., 1. in Aq., Fe-Geh. 2,8—3%. Darst.: Durch Vermischen v. frisch gefälltem Eisenhydroxyd m. Zucker. Anw. med. : als Tonicum. Dos. 0,2—-2 g sowie als Antidotum b. Arsenikvergiftung (alle Viertelstunden einen gehäuften Teelöffel voll).

Ferrum porphyrisatum: Ferrum pul-

veratum [DAB*. Ferrum pulveratum p i : Gepv. Eisen, Ferrum porphyrisatum, Limatura Martis praeparata, Geh. an Fe 97,6%. Feines, schweres, graues Pv., 1. in verd. Salz- u. Schwfs. unter Wasserstoffentwicklung. Ferrum pyrophosphoricum

Ferri-

pyrophosphat, Pyrophosphorsaures Eisenoxyd, Fe 4 (P 2 0 7 )3 + 9 H 2 0. Mol. 907,7. Ferrum oxydatum rubrum: Eisenoxyd Fe-Geh. mind. 22%. Weiß. Pv., fast uni. (rotes), Ferrioxyd, Eisen(.TII)-oxyd, in Aq., 1. in verd. HCl. Anw. med.: als Fe 2 0 3 . Rotes Pv., uni. in Aq. Anw. mildes Eisenmittel. Dos. 0,1—0,6 g. techn. : als Malerfarbe (Caput mortuum, Ferrum pyrophosphoricum cum A m Colcothar vitrioli, Englisch Rot, Braunmonio citrico ® : Eisenpyrophosphat rot u. a. ) sowie als Poliermittel. mit Ammoniumzitrat, Gehalt ca. 15,6% Ferrum oxydulatum nigrum: Eisenmohr, Aethiops martialis, wasserhaltiges Eisen. Grünlichgelbe Blättchen, 1. in Aq. Ferrum reductum DMj: Reduziertes Eisenoxyduloxyd, Fe 3 0 4 . Schwarzes, am. Pv., 1. in HCl. Anw. : nur noch techn. Eisen, Ferrum hvdrogenio reductum, reines Eisen, im Wasserstoffstrom reduals Druckerfarbe. Ferrum peptonatum ® : Ferripepto- ziert. Fe-Geh. mind. 96,5%. Feines, nat, Eisenpeptonat, Peptoneisen. Braune schweres, glanzl., grauschwarzes Pv., 1. Kr., 1. in Aq., Fe-Geh. ca. 24—25%. in verd. Salz- od. Schwfs. unter EntAnw. med. : b. Chlorose usw. (Liqu. wicklung v. Wasserstoff. Anw. med. : b. Chlorose usw. ; mildes Eisenmittel, wird Ferri peptonati). Ferrum perchloratum: Ferrum sesqui- im Magen v. d. Salzsäure zu Ferrochlorid gel., daher unmittelbar vor den Mahlehloratum çrist. ® *. Ferrum phosphoricum oxydatum © : zeiten geben (evtl. unter Beigabe v. Ferriphosphat, Eisen(III)-phosphat, HCl). Dos. 0,5—1 g dreimal tgí. HOM: metallicum. Phosphorsaures Eisenoxyd, Eisenoxyd- Ferrum, phosphat, Ferrum sesquichloratum cristallisatum Ferrichlorid, Krist. Eisenchlorid, FeP0 4 + 4 H 2 0. Ferrum perchloratum, FeCl6 H 2 0. Mol. 222,9. Gelblichweißes Pv., uni. inAq. Mol. 270,3. Gelbe, kr., hygr. Stücke, eil. u. Α., 1. in SS. Darst. : Durch Zus.gießen in Aq., A. u. Ae-A. Fe-Geh. 19,6 bis v. Eisenohloridu. Natriumphosphatlsgen 20,6%. Liqu. Ferri sesquichlorati p g : u. Trocknen des Ndschlgs. Anw. med. : Eisenchloridlsg., eine wäß. Lsg. v. Ferrib. Rachitis. Dos. 0,1—0,5 g mehrmals chlorid, FeCl3. Fe-Geh. 9,8—10,3%. Klare, gelbbraune Fl., D. 1,275—1,285. tgl. HOM: Ferrum, •phosphoricum.

Ferrum sulfuratum

186

Fettsäuren

Anw. med. : als Styptioum u. Kausticum u. Ammoniumsulfat in Aq. m. einigen Tr. (Eisenchloridlsg. koaguliert Eiweiß, da- Schwfs. Anw. ehem.: zur Maßanalyse. her inn. nicht verwendbar). HOM: FerFértil: Fruchtbar. rum sesquichloratum = Liqu. Ferri sesFertilitäts-Vitamin: Vitamin E, s. Vitquiehlorati amine. Ferrum sulfuratum Ferrosulfid, Ferula-Arten: Fam. Umbelliferae Schwefeleisen, Einfach- Schwefeleisen, (Iran, Afghanistan). Ferula assa-foetida, FeS. Mol. 87,9. Grauschwarze, blasige F e r u l a n a r t h e x , F e r u l a foetida u. a. Massen, entwickelt m. verd. Salzsäure F.-Arten. Stpfl. v. Asa foetida p : Schwfwst. Darst. : Durch Erhitzen v. (Gummiresina Asa foetida) Asant, StinkEisenfeilspänen m. Schwefel. asant, Teufelsdreck, Stercus diaboli, der F e r r u m s u l f u r i c u m [Sp: (oxydulatum eingetrocknete Milchsaft aus d. Wurzeln purum) Ferrosulfat, Eisen(II)-suIfat, d. Pfl. Gelbbraune, lose od. verklebte Körner od. Klumpen m. widerl., knobschwefelsaures Eisenoxydul, lauchartigem Geruch. Best. : Harz (ca. FeS0 4 + 7 HjO. 69%), Gummi (ca. 30%), äth. Öl, VaMol. 278,02. Kr., hellgrünes Pv., 1. in nillin, Ferulasäure. Anw. med. : b. Aq., Geh. an FeS0 4 54,64%. Barst.: Hysterie, Krämpfen, Kolik, zu KlistieDurch Auflösen v. Eisen in Schwfs. ren. HOM: Asa foetida. Ferula galbaniAnw. med. : b. Chlorose usw. Ferrum flua, nebst anderen F.-Arten. Stpfl. v. s u l f u r i c u m s i c c a t u m i g : Getrocknetes Galbanum g|: Galbanum, Mutterharz, Ferrosulfat, Fe-Geh. mind. 30,2%. Gummiresina Galbanum, Galbensaft, Weißl. Pv., das sich langsam in Aq. löst. das Gummiharz aus den Sekretbehältern Darst.: Durch Erwärmen v. Ferrosulfat der Stengel. Walnußgroße, unregelmäim Wasserbad, bis es 35—36% seines ßige, harzartige Körner v. bräunlichGewichts verloren hat. Anw. : wie Ferro- gelber Farbe, meist verklebt, v. würzisulfat. F e r r u m s u l f u r i c u m c r u d u m DAS: gem Geruch u. Geschm. Best. : Harz (ca. Eisenvitriol. Grüne Kr. Anw. vet. u. 60%), Gummi (30%), äth. öl. Asche äuß. : zu Eisenbädern. HOM : Ferrum (max. 10%). Anw. med. als: Antirheusulfuricum = Ferrum sulfuricum sicca- maticum, Expectorans, zu Pflastern. HOM: Galbanum. tum g¡j. Ferula sumbul (Euryangium sumbul, F e r r u m s u l f u r i c u m o x y d a t u m : Ferrisulfat, Eisen(III)-sulfat, schwefelsaures Sumbulus moschatus): Fam. UmbelliEisenoxyd, FejtSOj^. Gelblich weißes ferae (Zentralasien, Turkestan). Stpfl. v. Pv., 1. in Aq. Anw. techn. : als Beize, zur Radix Sumbuli: Sumbul Wurzel, Moschuswurzel. Best. : Äth. Öl, Harz, AngelikaHerst, v. Berliner Blau. F e r r u m s u l f u r i c u m o x y d a t u m a m m o - säure, Bitterstoff. Anw. : als Tonicum u. moschatus, niatum Ferri-Ammoniumsulfat, Ei- Stimulans. HOM: Sumbulus die getrocknete Wurzel. senammoniumalaun, Festucae

Fe(NH 4 )(S0 4 ) 2 + 12 H 2 0. Mol. 482,2. Große, violette, durchsichtige Kr., 11. in Aq., uni. in A. Darst.: Durch Auflösen v. Ammoniumsulfat in Ferrisulfatlsg. Anw. med.: als Stypticum, Adstringens; techn.: als Reagens. Ferrum

sulfuricum

oxydulatum

am-

moniatum: Eisenoxydul-Ammoniumsulfat, Ferro-Ammoniumsulfat, Eisen-Doppelsalz, Ferrum sulfuricum ammoniatum, MoHRsches Salz. Hellgrüne Kr. od. kr. Pv., 11. in Aq., uni. in A. Darst.: Durch Erhitzen einer Lsg. v. Ferrosulfat

Caryophyllorum:

Stipites

Caryophyllorum, Nelkenstiele, s. Syzygium aromaticum. Fette: Olea pinguia*. Fette, Gehärtete: s. Olea pinguia. Fettsäuren: Gesättigte einbasische Carbonsäuren, aliphatische Carbonsäuren, allgemeine Formel C n H 2 n + 1 COOH; das erste Glied der Fettsäurereihe ist die Ameisensäure HCOOH, zahlreiche mittlere u. höhere Glieder der Reihe kommen in Fetten, Ölen, Wachsen vor. Uligesättigte F . sind einbasische ungesättigte Säuren der ölsäurenreihe, all-

Feuerblumen

187

gemeine Formel C n H 2 n _ jCOOH. Mehrfach ungesättigte höhere F. werd. auch als essentielle Fettsäuren bezeichnet, sie sind von groß. Bedeutung für den tier. Organismus, bes. für den Leberstoffwechsel. .Hierher gehören Linolsäure, Linolensäure, Arachidonsäure u. a. Unrichtig bisher als „Vitamin F " (s. dort) bezeichnet. Sie kommen in den Phosphatiden vor u. daher in den tierischen u. pflanzlichen Fetten u. ölen. Ihr Mangel verursacht Störungen im Fett- u. Wasserstoffwechsel, Hautschäden, Furunkulose, Haarausfall, auch Wachstumsstillstand. Sie finden Anw. bei Ekzemen, Psoriasis, Milchschorf, Verbrennungen, Furunkeln usw. sowie bei Leberleiden u. i. d. Kosmetik. Feuerblumen: Flor. Rhoeadoa Papaver rhoeas.

a.

Feuerschwamm: Fungus Chirurgorum s. Fomes fomentarius. Fibrin: Faserstoff des Blutes, eiweißartige Substanz, d. beim Gerinnen d. Blutes bzw. beim Schlagen od. Quirlen desselben aus Fibrinogen durch d. Ferment Thrombin entsteht. Fibrinogen: Eiweißkörper im Blutplasma; fällt b. d. Gerinnung d. Blutes (beim Schlagen, Quirlen desselben) als Fibrin* aus. Ficaria verna: s. Ranunculus ficai ia.

Filtrieren Ficus elastica: Stpfl. v. Cautchuc p i * . Fieberbaum: Alstonia constricta*.

Fieberklee: Bitterklee, Folia Trifolii fibrini ¡Mi, s. Menyanthes trifoliata. Fieberkraut: Tausendgüldenkraut, Herba Centaurii flAg, s. Centaurium umbellatum. Fieberrinde: Chinarinde, Cort. Chinae MB, s. Cinchona-Arten. Fieberrinde, Falsche: Cort. Cascarilla« s. Croton eluteria. Fieberwurzel: Galgantwurzel, Rhiz. Galangae |A§, s. Alpinia officinarum. Filamentum: Fadenförmige Gebilde, z. B . im Harn; bot. der fadenförmige Teil des Staubblattes, Filament, s. Blüte. Filicin: Filixsäure. Best. d. Rhizoma Filicis s. Dryopterie filix-mas. Filipendula ulmaria (Spiraea ulmariá) : Fam. Rosaceae, Mädesüß (Mitteleuropa). Stpfl. v. Flores Spiraeae © : Spierblumen, Mädesüß. Best.: Äth. ö l (enth Salizylaldehyd, Methl. salicylic. ), Salizylsäure, Vanillin. Asche max. 6 % . Anw. volkst. : als Antirheumaticum. Herba Spiraeae Ulmariae: Mädesüßkraut, Spierkraut. Best. : Salizylsäure, Salizylsäuremethylester, Glykoside ( Gaultherin). Anw. volkst. : als Antirheumaticum u. Diureticum. HOM : Spiraea Ulmaria, die frische Wurzel.

©,

Filix H O M : s. Dryopteris filix-mas. Fiiixamaurose: s. Dryopteris filixmas. Filixsäure: s. Filicin. Filmaron: Ein Phlorogluzinderivat, Best. d. Rhiz. Filicis, s. Dryopteris filixmas. Filmaronöl DAÏ: Aspidinolfilicinum oleo solutum, eine 10%ige Lsg. v. Aspidinolfilicin in neutralem Pfl.öl, s. Dryopteris filix-mas.

Ficus carica: Fam. Moraceae, Feigenbaum (Mittelmeergebiet, kult. in alien warmen Zonen). Stpfl. v. Caricae © : (Fruct. Caricae) Feigen, eine Sammelfrucht. Best.: ca. 5 0 % Zucker, Fett, Säuren, Eiweißstoffe. Asche max. 3 % . Anw. med. : als Geschmaokskorrigens, zu Teemischungen, als Abführmittel.

F i l t r a t - F a k t o r : Pantothensäure, s. Vitamine. Filtrieren: Trennung eines festen Stoffes v. einer Fl. mittels Filter, entweder um a) eine Fl. v. festen Best, zu befreien od. b) die in einer Fl. enthaltenen festen Stoffe zu sammeln (z. B. Niederschläge). Als Filter dienen d. verschiedensten Stoffe, hauptsächlich F i l t r i e r p a p i e r ,

Fichtenharz: Resina Pini binthina.

s. Tere-

Fichtennadelextrakt: Extractum Pini © , s. Pinus silvestris. Fichtennadeföl, Schwedisches: Oleum Pini silvestris s. Pinus silvestris. FichtennadelSI, Sibirisches: Oleum Pini sibiricum © , s. Abies sibirica. Fichtensprossen: Turione» Pini s. Pinus silvestris.

Fingerhut

188

das eine bestimmte Saugfähigkeit u. (f. quantitative Analysen) einen bekannten Aschengeh. haben muß, ferner G e w e b e (Filtertücher), Glaswolle, Asbest, Sand, Porzellan, Ton, Quarz, Kies e l g u r , K o h l e . Bei S a u g f i l t e r n wird unter dem Filter mittels einer Wasserstrahlpumpe ein luftleerer Raum erzeugt, so daß durch Druck- bzw. Saugwirkung ein schnelleres Filtrieren ermöglicht wird. Hierzu benutzt man d. Saugflasche u. Filter-Nutschen, s. Abb. Bei D r u c k f i l t e r n und F i l t e r p r e s s e n wird das Filtergut in Saugflasche, geschlossenen Apparaten mittels] Druckluft durch d. Filter gepreßt. F i l t e r k e r zen sind Filtriervorrichtungen in Form y. Hohlzylindern, bei denen die Fl. v. außen durch die Wandungen dringt, in denen die festen Stoffe festgehalten werden, im Tilter-Nut6che inneren Hohlraum hochnach BüCHSER. steigt u. v. da abgesaugt wird (s. a. Aq. fontana). Fingerhut: s. Digitalis-Arten. Fingerhut, Gelber: Digitalis lutea*. Fingerhut, Wolliger: Digitalis lanata*. Fingerhutblätter [jü|: Folia Digitalis s · Digitalis purpurea. Fingerhuttinktur lüg: Tinctura Digi-

Flohblume

Fixiernatron, Fixiersalz: Natrium thiosulfuricum DABj*. Flachs: Linum usitatissimum*. Flaschenlack: Siegellack od. Zelluloselack. Flatulenz: Blähung. Flavedo Aurantii : Pericarpium Aurantii 'DAS, s. Citrus aurantium ssp. amara. Flavine: s. Vitamin B 2 . F l a v o n : y-l'yron-Derivat. Farbl. Nadeln, F . 99—100°, fast uni. i. Aq.

Grundkörper viel. gelb. Pflanzenfarbstoffe, wie Quercetin, Luteolin, Kämpferroi, Chrysin u. a. Flechte, Isländische: Isländisches Moos, Liehen islandicus |DÄ|*. Flechtenfarbstoffe: s. Depside. Fleckenkraut: Pulmonaria officinalis*. Fleckschierlingkraut: Herba Conii © , s. Conium maculatum*. Fleischextrakt: s. Caro. FleiSChpepton: s. Peptonum. Fleischwasser,

Fleischbouillon:

Nähr-

bouillon zur Herst, v. Nährböden f. Bakterienkulturen : 500 g fett- u. sehnenfreies Rind- od. Pferdefleisch werden zerkleinert, in 1 Liter Aq. verrührt, 2 Std. stehengelassen, darauf 2 Std. im Dampftopf erhitzt, filtriert u. in dem talis gl*· Filtrat 10 g Pepton, 3 g Kochsalz gel. u. m. Natriumkarbonat neutralisiert. Fingerkraut: Potentina anserina*. F i n g e r k r a u t , K r i e c h e n d e s : P o t e n t i l l a Darauf nochmals 'Λ Std. im Dampftopf erhitzt u. sterilisiert. reptans*. Flieder, Deutscher: Holunder, SambuFischbein, WeiBes: Sepiaknochen, Ossa cus nigra*. Sepiae © * . Flieder, Türkischer: Syringa vulgaris*. Fischblase: Hausenblase, Colla piscium Fliegen, Spanische: Cantharides taf*. s. Ichthyocolla*. Fliegenholz: Lign. Quassiae i g , s. Fischkörner: Kokkelskörner, Fruct. Quassia amara u. Aeschrion excelsa. Cocculi, s. Anamirta cocculus. Fliegenpfeffer: Fruct. Piperis longi, s.. Fischleim: Colla piscium (Ëip, s. Ichthyocolla; Japanischer, Vegetabilischer: Piper longum. Agar Agar jBÜj*. Fliegenpilz: Amanita muscaria*. Fischtran: Waltran, durch Auskochen Flintglas: Glas aus Kaliumbleisilikat, des Specks der Walfische gew. stark lichtbrechend. Fissura: Spalte, Rhagade, z. B. FisFlohblume: Stachys officinalis (Sta· sura ani. chys betonica)*.

Flohsame

189

Florea Macidis

Flohsame: Semen Psyllii Flores Cheiri: Goldlackblüten, s. Chei@ , s. Plantago psyllium. ranthus cheiri. Florentiner Flasche: Vor Flores Chrysanthemi cinerariifolii © : richtung zur Trennung von Insektenblüten, s. Chrysanthemum cineFlgn., bes. bei der Gew. äth. rariifolium. öle, s. A b b . Flores C i n a e H : Zitwerblüten, s. ArteFlores: Blüten. misia cina. Flores Acaciae (nostratis): Flores Cinnamomi: Zimtblüten, s. Florentiner Flores Pruni spinosae Cinnamomum cassia. Flasche. Flores Alceae: StockrosenFlores Convallariae ® : Maiglöckchenblüten. s. Althaea rosea, Flores Alihaeae: Eibischblüten, s. Al- blüten, s. Convallaria majalis. thaea officinalis. Flores Crataegi (oxyacanthae) @ : Flores Antimonii: Antimonblüten, s. Weißdornblüten, s. Crataegus o x y a cantha. Stibium oxydatum. Flores AnthOS: Rosmarinblüten, s. Rosmarinus officinalis. Flores Arnicae [Dg: Arnikablüten, s. Arnica montana. Flores Aurantii ® : Pomeranzenblüten, s. Citrus aurantium ssp. amara. Flores Balaustii: Granatblüten, s. Punica granatum. Flores Bellidis: Gänseblümchen, s. Bellis perennis. Flores Benzoes: Benzoesäure, s. Acidum benzoicum e resina sublimatum*. Flores Boraginis: Borretschblüten, s. Borago officinalis. Flores Brayerae: Flores K o s o BS. Kosoblüten, s. Hagenia abyssinica.

Flores Croci: Crocus Crocus sativus.

DAf, Safran, s.

Flores Cyani ® : Kornblumenblüten, s. Centaurea cyanus. Flores Delphinii consolidae: Ritterspornblüten, s. Delphinium consolida. Flores Ericae: Heideblüten, s. Calluna vulgaris. Flores Farfarae ® : Huflattichblüten, s. Tussilago farfara. Flores Genistae: Flores scoparii*.

Sarothamni

Flores Gnaphalii: Katzenpfötchen, s. Antennaria dioica. Flores Graminis: Heublumen, Blüten verschiedner Gramineen.

Flores Cacti grandiflori: Kaktusblüten, s. Cereus grandiflorus. Flores Calcatrippae © : Ritterspornblüten, s. Delphinium consolida.

Flores Granati: Granatbaumblüten, s. P u n i c a granatum.

Flores Calendulae: Ringelblumen, s. Calendula officinalis. Flores Calendulae sine Calycibus ® : Ringelblumenblüten, s. Calendula officinalis.

Flores Hippocastani: Roßkastanienblüten, s. Aesculus hippocastanum.

Flores Capparidis: K a p e r n , s. Capparia spinosa. Flores Carthami: Wilder Safran, s. Carthamus tinctorius. Flores Caryophylli ¡Ü¡: Gewürznelken, s. Syzygium aromaticum. Flores Cassiae: Zimtblüten, s. Cinnamomum cassia. Flores Chamomillae Romanae © : Römische Kamillen, s. Anthémis nobilis. Flores Chamomillae vulgaris g | : K a millen, s. Matricaria chamomilla.

Flores Helianthii annui: Sonnenblumen, s. Helianthus annuus.

Flores Humuli lupuli: Hopfenzapfen, s. Humulus lupulus. Flores Hyperici recentes ® : Frische Johanniskrautblüten, s. Hypericum perforatum. Flores Koso l g : Kosoblüten, s. Hagenia abyssinica. Flores Lamii albi © : Weiße Taubnesselblüten, s. L a m i u m album. Flores Lavandulae [DAB : Lavendelblüten, s. L a v a n d u l a officinalis. Flores Macidis: Macis © , s. Myristica fragrane.

Flores Malvae

190

Flores Malvae Malvenblüten, s. Malva sylvestris. Flores Malvae arboreae © : Stockrosenblüten, s. Althaea rosea. Flores Matricariae discoideae: s. Matricaria matricarioides. Flores MillefOlii © : Schafgarbenblüten, s. Achillea millefolium. Flores Naphae: Flores Aurantii © * Flores Napi: Bapsblüten, s. Brassica napus. Flores Paeonlae © : Pfingstrosenblüten, s. Paeonia officinalis. Flores Papaveris Rhoeados: s. Flores Rhoeados © . Flores Pedis cati: s. Flores Gnaphalii. Flores Primulae (cum Calycibus U. sine Calycibus) Schlüsselblumen, s. Primula veris. Flores Pruni spinosae © : Schlehdornblüten, s. Prunus spinosa. Flores Pyrethri: Insektenpulver, s. Chrysanthemum cinerariifolium. Flores Rhoeados ® : Klatschrosenblüten, s. Papaver rhoeas. Flores Rosae ® : Bosenblütenblätter, s. Bosa centifolia. Flores Rosmarini: Bosmarinblüten, s. Rosmarinus officinalis. Flores Sambuci TS?: Holunderblüten, s. Sambucus nigra. Flores Sarothamni scoparli: Besenginsterblüten, s. Sarothamnus scoparius. Flores Sorbi: Ebereschenblüten, s. Sorbus aucupajia. Flores Spartii scoparli: Flores Sarothamni scoparli*. Flores Spicae: s. Flores Lavandulae H· Flores Spiraeae @ : Spierblumen, s. Filipendula ulmaria. Flores Stoechados © : Buhrkrautblüten, Gelbe Katzenpfötchen, s. Helichrysum arenarium. Flores Stramonii: Stechapfelblüten, s. Datura stramonium. Flores Sulfuris: Schwefelblüten, s. Sulfur sublimatum |Mj|. Flores Syringae: Türkische Fliederblüten, s. Syringa vulgaris. Flores Tanaceti © : Rainfarnblüten, s. Chrysanthemum vulgare.

Fluornatrium

Flores Tiliae ÍMB: Lindenblüten, s.Tilia. Flores Ulmariae: s. Flores Spiraeae. Flores Verbasci |Ü|: Königskerzenblüten, s. Verbascum-Arten. Flores Violae odoratae: Veilchenblüten, s. Viola odorata. Flores Violae tricoloris: Stiefmütterchenblüten, s. Viola tricolor. Flores Zinci: Zinkweiß, s. Zincum oxydatum crudum !B¡¡g*· Flos (Plur. Flores): Blüte; Kurztrieb m. stark gestauchter (zuweilen verbreiterter od. eingestülpter) Achse, der der geschlechtlichen Fortpflanzung dient. Flüchtiges Salz: Hirschhornsalz, Ammonium carbonicum |Η|*. Fluid (von fluidus = flüssig) : Flüssiges Mittel, ζ. B. Einreibung. Fluidextrakt: s. Arzneiformen. Fluor: s. Fluorum. Fluor albus: Weißfluß. Fluorammonium: Ammonium fluoratum*. Fluorcalcium: Flußspat, Calcium fluoratum ® *. Fluoresceinum ® : Fluoreszin, Resorzinph thalein, C20H12O6. Mol. 332,1. Botes kr. Pv.,1. in Α., Ae., Alkalien. Letztere Lsgen zeigen gelbgrüne Fluoreszens, bes. in starker Verd. Anw. med. : zur Diagnose v. Hornhautdefekten; techn.: als Indikator. Fluoreszeinkalium: Kalium fluoresceinicum*. Fluoreszenz: Eigenschaft mancher Körper, das auf sie fallende Licht nicht zu reflektieren, sondern eigenes andersfarbiges Licht zurückzuwerfen. Manche Körper bzw. Stoffe sind b. durchfallendem Licht farbl., b. auffallendem Licht dagegen gefärbt. Stoffe m. Fluoreszenz sind ζ. B. Uranglas, Petroleum, Flußspat, Fluoreszein, Lsgen v. Aeskulin, Eosin, Chinin, Chlorophyll, Bariumplatinzyanür (Fluoreszenzschirm). Fluoreszenz wird auch zur Analyse benutzt (ζ. Β. v. Chininsulfat u. v. hom. Lsgen). Fluoride: Salze der Fluorwasserstoffsäure, s. Fluor. Fluorit: Calcium fluoratum © * . Fluornatrium: Natrium fluoratum©*.

Fluorum

191

Fluorum: Fluor, F. AtG. 19,00; D. 1,108; Sdp. —187,4°; F. —223°, einwertig; zuerst rein dargest. v. MOISSAN 1886. Nat. im Flußspat (CaF2), Kryolith (Na3AlF6), Apatit, Topas u. a., ferner in den Knochen u. Zähnen. Darst. : Durch Elektrolyse aus fluorwasserstoffsaurer Kaliumfluoridlösung. Schwach gelbgrünes G·'. von stark stechendem Geruch. Fluor it das reaktionsfähigste Element. Fluorwasserstoff

HF.

N a t . nur ge-

Folia Berberidis

Fenchelöl, das äth. öl v. Fruct. Foeniculi. D. 0,960—0,970, E. nicht unter + 5 ° . Farbl., v. eigenartigem, würzigem Geruch u. Geschmack; opt. aktiv (α j ' = + 1 1 » bis + 24°). Best. : Anethol (50—60%), Fenchon, Camphen, Anissäure, Anisaldehyd u. a. Anw. med. : als Carminativum. Foenum graecum:

s. Trigonella foe-

num-graecum. Foetidus(a, um): Stinkend (z. B. Asa foetida). Foetor: Übler Geruch. Fokalinfektion: Herdinfektion. Inf. durch Mikroben, die v. einem Ausgangspunkt (focus, Herd) in die Blutbahn gelangen u. Sepsis erzeugen. Fokus: Brennpunkt; einer Konvexlinse: Punkt, in dem sich die Lichtstrahlen, die parallel in. d. Achse auf d. Linse fallen, hinter der Linse vereinigen bzw. b. einem Konkavspiegel (Hohlspiegel) der Punkt, in dem sich d. Lichtstrahlen nach der Reflektion vereinigen. Die Entfernung des Fokus vom Mittelpunkt der Linse bzw. der Spiegelfläche nennt man Brennweite od. F o k u s d i s t a n z .

bunden in den Fluoriden Darst. : Durch Erwärmen von CaF 2 (Fluß&pat) mit H 2 S 0 4 . Farblos. Gas, deh. Abkühlg. farblose rauchende Fl.; F. —83,1°; Sdp. + 19,6°; 1. in Aq. zu Fluorwasserstoffsäure (s. Acidum hydrofluoricum ). Ihre Salze heißen Fluoride. Nachweis von Fluorwasserstoff erfolgt durch seine ätzende Wirkung auf Glas: Man erhitzt Fluoride mit Schwefelsäure im Bleitiegel u. läßt die entweichenden Dämpfe auf eine Glasplatte einwirken. Fluorwasserstoffsäure: Acidum hydrofluoricum*. FluBsäure: Acidum hydrofluoricum*. FluBspat: Calcium fluoratum @>*. Fol.: Abkürzung f. Folia, Blätter. F.M.B.: Formulae Magistrales Berolinensis, eine Rezeptformelsammlung.· Folia Aconiti: Akonitblätter, s. AconiFöhre: Pinus sylvestris*. tum napellus. Föhrensprossen: Turiones Fini © , Folia Adianti:HerbaCapilli Veneris®, s. Pinus silvestris. Frauenhaar, s.Adiantum capillus-veneris. Foeniculum capillaceum: F . vulgare" 1 .

Foeniculum dulce: V a r i e t ä t v. F . vul-

gare* (Südfrankreich, Südeuropa). Stpfl.

v. Fri'.ctus Foeniculi romàni, Römischer,

Folia Agrimoniae:

Odermennigkraut,

s. Agrimonia eupatoria.

Folia Althaeae i g : Eibischblätter, s.

Althaea officinalis.

kre'iiicher od. süßer Fenchel. Anw.: wie Folia Alypi: Kugelblumenstrauchblätgewöhnlicher Fenchel. ter, S. Globularia alypum. Foeniculum vulgare: (F. capillaceum) Folia Anthos: s. Folia Rosmarini © . Fam. Umbelliferae, Fenchel (heim. MitFolia Arctostaphyli: s. Folia Uvae Ursi telmeergebiet, westl. Asien ; häufig kult. Si. bes. in Galizien, Rumänien u. anderen Folia Amicae: Arnikablätter, s.Arnica südost- u. südeuropäischen Ländern, in Deutschland b.Leipzigu. Weißenfels/Sa.). montana. Folia Aurantii © : Pomeranzenblätter, Stpfl. V. Fructus Foeniculi i g : Fenchel. Best.: Äth. 01 (mind. 4,5%), fettes öl s. Citrus aurantium ssp. amara. Folia Balsami palustris: Wassermin(ca. 12,5%), Zucker (ca. 5%), Stärke (ca. 15%). Asche max. 10%. Anw. zenblätter, s. Mentha aquatica. med. : als schleimlösendes, blähungtreiFolia Belladonnae I S : Tollkirschenbendes Mittel sowie als Galaktagogum blätter, s. Atropa belladonna. u. Aromaticum u. zu Augenwässern (ÍDAB : Folia Berberidis: Berberitzenblätter, s Aq. Foeniculi). Oleum Foeniculi jjsp: Berberís vulgaris.

Folia Betulae

192

Folia Betulae ® : Birken blatter, s. Betula- Arten. Folia Boldo © : Boldoblätter, s. Peumus boldus. Folia BUCCO @ : Buccoblätter, s. Barosma-Arten. Folia Buxi: Buxbaumblätter, s. Buxus sempervirens. Folia Capilli: Herba Capilli Veneris © , Frauenhaar, s. Adiantum capillusveneris. Folia Carobae: Karobablätter, s. Jacaranda caroba. Folia Castaneae @ : Kastanienblätter, s. Castanea sativa. Folia Cerasi: Kirschblätter, s. Prunus cerasus. Folia Citronellae: Folia Melissa« Big*· Folia Cocae: Kokablätter, s. Erythroxylum coca. Folia Crataegi oxyacanthae: Weißdornblätter, s. Crataegus oxyacantha. Folia Daturae: s. Folia Stramonii. Folia Dictamni: Diptamblätter, s. Dictamnus albus. Folia Digitalis (purpureae) g l : Fingerhutblatter, s. Digitalis purpurea. Folia Digitalis lanatae: Wollige Fingerhutblätter, s. Digitalis lanata. Folia Djamboe © : Djambublätter, s. Psidium guajava. Folia Eriodictyonis ® : Eriodictyonblatter, Santakraut, s. Eriodictyon glutinosum. Folia Erythroxyli Cocae: Folia Cocae*. Folia Eucalypti ® : Eukalyptusblätter, s. Eucalyptus globulus. Folia Farfarae gut: Huflattich blatter, s. Tussilago farfara. Folia Fragariae ® : Erdbeerblätter, s. Fragaria vesca. Folia Fraxini @ : Eschenblätter, s. Fraxinus excelsior. Folia Gaultheriae: Wintergrünblätter, s. Gaultheria procumbens. Folia Gymnemae silvestris: Merasingiblätter, s. Gymnema silvestris. Folia Hamamelidis ® : Hamamelisblätter, s. Hamamelis virginiana. Folia Hyoscyami Μκ: Bilsenkrautblatter, s. Hyoscyamus niger. Folia Jaborandi © : Jaborandiblätter, s. Pilocarpus-Arten.

Folia Ribis nigri

Folia Jacarandae: Folia Carobae*. Folia Juglandis |Μ|: Walnußblätter, s. Juglans regia. Folia Kalmiae: Berglorbeerblätter, s. Kalraia latifolia. Folia Lauri Lorbeerblätter, s. Lauras nobilis. Folia Laurocerasi: Kirschlorbeerblätter, s. Prunus laurocerasus. Folia Malvae Malvenblätter, s. Malva silvestris u. Malva neglecta. Folia Mate ® : Mateblätter, s. Ilex paraguariensis. Folia Matico @ : Matikoblätter, s. Piper angustifolium. Folia Melissae g f : Melissenblätter, s. Melissa officinalis. Folia Menthae aquaticae: Wasserminzenblätter, s. Mentha aquatica. Folia Menthae crispae @ : Krauseminzblätter, s. Mentha crispa. Folia Menthae piperitae i ü : Pfefferminzblätter, s. Mentha piperita. Folia Menyanthidis: s. Folia Trifolii fibrini gg. Folia MillefOlii: Schafgarbenkraut, s. Achillea millefolium. Folia Myrtilli ® : Heidelbeerblätter, s. Vaccinium myrtillus. Folia Nerii: s. Folia Oleandri. Folia Nicotianae: Tabakblätter, s. Nicotiana tabacum. Folia Oleandri: Oleanderblätter, s. Nerium oleander. Folia Orthosiphonis staminei © : Orthosiphonblätter, Indischer Nierentee, e. Orthosiphon stamineus. Folia Patchouli: Patschuliblätter, s. Pogostemon patchouly. Folia Petasitidis: Pestwurzblätter, s. Petasites hybridus. Folia Pilocarpi: Folia Jaborandi @ * . Folia Plantaginis: Spitzwegerichkraut, s. Plant ago lanceolata. Folia Psidii pyriferi: Folia Djamboe ®*· Folia Rhododendri chrysanthi: Sibirische Rhododendronblätter, s. Rhododendron chrysanthuio. Folia Rhois toxicodendri: s. Folia Toxicodendri © . Folia RibiS nigri ® : Schwarze Johannisbeerblätter, s. Ribes nigrum.

Folia Roris marini

193

Folia Roris marini: F o l i a R o s m a r i n i ® .

Formaldehydum Folliculus(i):

bot.

Balgfrucht.

Die

Rosmarinblätter, fälschlich als Folliculi Sennae, „Mutter-

Folia Rosmarini

blätter", bezeichneten Sennesfrüchte sind in Wirklichkeit Hülsen. Folia Rubi fruticosi ® : BrombeerFollikelhormon: Weibl. Keimdrüsenblätter, s. Rubus fruticosus. Folia Rubi Idaei : Gaultheriaöl, Wintergrünöl, das äth. ö l der Blätter. Farbl. bis gelbl. ö l v. starkem, eigenartigem Geruch, besteht bis zu 9 9 % aus Salizylsäuremethylester, D. 1,174—1,187 (opt. schwach linksdrehend, a^ 0 " = bis — 2°). Anw. med.: als Antirheumaticum inn. 10—20 Tr. in Kapseln od. änß. als Einreibung (ca. 2 0 % ) in Salben, Spirit, od. ö l : ferner in d. Parfümerie. Gaultheriaöl: s. Gauitheria procumbens. Gd. : ehem. Gadolinium, s. Seltene Erdmetalle. Ge: ehem. Germanium*. GefäBbündel: bot. s. Leitbündel. GefäBbUndelscheide: bot. Endodermis*.' Gefäße: bot. Wasserleitende Zellen, die entweder 1. die Zellquerwände behalten (unechte Gefäße, Tracheiden) oder 2. die Zellquerwände auflösen, daher lange Röhren bilden (echte Gefäße, Tracheen), vgl. Leitbündel. Geflügelcholeraserum Iii,: s. Serum. Gefrierpunkt: 1. Beim Thermometer: Temperatur des schmelzenden Schnees od. Eises (b. Celsius u. Réaumur 0°, b. Fahrenheit 32°). 2. = Erstarrungspunkt: die Temperatur, b. der ein fl. od. verflüssigter Körper erstarrt bzw. gefriert. Gefrierpunktserniedrigung: Zeichen: Δ (Kryoskopie-Gefrierpunktsbestimmung). Alle Lsgen haben einen niedrigeren Gefrierpunkt als die reinen Lösungsmittel, während d. Siedepunkt ansteigt. Dies wird bedingt durch d. Dampfdruckerniedrigung über den Lsgen (osmotischer Druck) u. ist f. d. betreffende Lösungsmittel eine charakteristische Eigenschaft v. gleichbleibender Größe. Die G. ist proportional der Konz, des gel. Stoffes, umgekehrt proportional seinem Molekulargewicht (RAOULTsches Gesetz) u. dient daher zur Bestimmung des letzteren b. unbekannten Stoffen.

Gardjan-, Gardschan-Balsam: Balsamum Gurjunae*. Gargarisma(ta): Gurgelwasser. Gartenbohne: Phaseolus vulgaris*. Gartenlattich: Lactuca sativa*. Gartenquendel: Horba Saturejae © , s. Satureja hortensis. Gartenraute: Ruta graveolens*. Gartenschierling: Aethusa cynapium*. Gasentwicklungsapparat: Kippscher Apparat*. Gasolin: Produkt der Erdöl-Dest. Gastralgie: Magenschmerz. Gastritis: Magenentzündung. Gastroenteritis: Magen-Darmkatarrh. Gauchheil: Anagallis arvensis*. Gaultherla procumbens: Fam. EricaGefrierverfahren: s. Konservieren. ceae (Nordamerika, Kanada). Stpfl. v. Folia Gaultheriae: Wintergrünblätter. Gehirnanhang: Hypophysis cerebri, s. Best. : Bis 0 , 8 % äth. ö l (Methylsalizylat), Hormone u. Organotherapeutica.

Gehirnhautentzündung

202

Gehirnhautentzündung: s. Meningitis. Gehirn-RQckenmarksflUssigkeit: Liquor cerebrospinalis. Geigenharz: Colophonium DA!*. GEIGER- Zähler: GEIGER - Zählrohr ; Gerät zur Feststellung von Radioaktivität, indem die von radioaktiven Substanzen bzw. Präparaten ausgesandten α- u. ^-Teilchen einzeln abgezählt werden. Auch γ-Strahlen, Röntgenstrahlen u. ultraviolette Strahlen können mit Hilfe des GEIGER-Zählrohrs geprüft werden. Es ist von außerordentlicher Empfindlichkeit, so daß auch die von Radioindikatoren (Isotopen) in einzelnen Organen des Körpers verursachte Strahlung festgestellt werden kann. (HANS GEIGEB, Atomphysiker 1882—1945.) GeiBbart: Filipendula ulmaria*. Geißblatt: Lonicera caprifolium*. GeiBfuB: Aegopodium podagraria*. . Geißklee: Galega officinalis*. Geißraute: Galega officinalis*. Gel (e): Aus einer Lsg. ausgefälltes Kolloid*. Gelatina alba ¡ Η : Weißer Leim, Weiße Gelatine, reiner tierischer Leim, gew. durch Auskochen v. Knochen, Knorpel, Hautabfäll. usw., wobei das Kollagen in Glutin übergeht. Farbl., durchsichtige, geruch- u. geschmaekl., dünne, glasartige Tafeln; quillt in kaltem Aq. auf, ohne sich zu lösen, löst sich aber in heißem Aq. zu einer klebrigen, klaren, opalisierenden FI., die beim Erkalten noch in Verd. 1:100 gallertartig erstarrt. Gelatine darf beim Verbrennen höchstens 2 % Asche hinterlassen. Anw. med. : inn. b. internen Blutungen, Hämorrhagien; subkutan (Gelatina sterilisata pro injectione) b. schwer stillbaren inn. Blutungen, ferner zu Klistieren b. postoperativen Blutungen, bisweilen auch b. Durchfall. G. rubra: Rot gefärbte Gelatine. G. Zinci SSI: Zinkleim. Best.: 10 Rohes Zinkoxyd, 40 Glyzerin, 15 weißer Leim, 35 Aq. Gelatinae g | : Gelees, Gallerten aus Gelatine, Carragcenschleim, Tragantschleim, m. Zusätzen v. Arzneimitteln (z. B. G. Jodoformii, Jodi, Zinci usw.), s. Arzneiformen. Gelatine, Chinesische, Japanische: Agar Agar JÄ|*.

Galsemium sempervirens

Gelatosesilber ! g ¡ : Al barg in sag*. Gelbbeeren: Fruct. Rhamni cathartici s. Rhamnus catharticus*. Gelbe Jasminwurzel: Rhiz. Gelsemii s. Gelsemium sempervirens. Gelber Eisenhut: Aconitum lycoctonum*. Gelbes Katzenpfötchen: Heiichrysum arenarium*. Gelbes Sandelholz: s. Santalum album. Gelbholzrinde: Cort. Frangulae J P , s. Rhamnus fraagula. Gelbkörper: Corpus luteum*. Gelbkörperhormon : Progesteron,weibliches Keimdrüsenhormon, s. Hormone. Ge'böl: Produkt der BraunkohlenteerDest., Motorenöl. Gelbveiglein: Cheiranthus cheiri*. Gelbwurzel: Rhiz. Curcumae s. Curcuma longa. Gelbwurzel, Kanadische: Rhiz. Hydrastis m , s. Hydrastis canadensis. GelbwurzelstOCk: Rhizoma Curcumae (Iongae) © , s. Curcuma longa. Gelees: Gelatinae WS,*. Geleitzellen: bot. Lebende Zellen, die die Siebröhren begleiten. Gelidium-Arten: Stpfln. v. Agar Agar g|*. Gelseminum: Gelsemin, Alkaloid aus Wurzel u. Rhizom v. Gelsemium sempervirens*. Farbl. Kr., 1. in Α., Ae., Chlf., Bezl., Aceton. Anw. med.: als Antineuralgicum u. Antispasmodicum (Wirkung ähnl. d. des Curarins). Dos. 0,0005—0,002 g. (Bisweilen wird auch d. Harz als Gelsemin bezeichnet). Gelsemium sempervirens: Fam. Loganiaceae, Gelber Jasmin (Nordamerika heim.). Stpfl. v. Rhizoma Gelsemii ©>: Gelsemiumwurzelstock, Gelbe Jasminwurzel. Best. : Gelsemin, Gelseminin, Gelsemoidin, Scopoletin (insgesamt etwa 0,5%), äth. öl, Harz. Asche max. 3 % . Anw. : als Antineuralgicum, Sedativum, bei Asthma, Rheuma, Keuchhusten. (In Amerika in viel. Geheimmitteln geg. Zahn- u. Ohrenschmerzen. ) Vorsicht ! Außerordentlich toxisch, Wirkung curareähnlich! (Der Stengel scheint wirkungslos zu sein.) HOM: Gelsemium, der frische Wurzelstock.

Gelsemiumwurzelstock

203

Gesarol

Genuin: angeboren, echt. Genuine Gelsemiumwurzelstock: Rhizoma Gelsemii s. Gelsemium sempervirens. Glykoside, in ihrer ursprünglichen Form Gemmae Capparidis: Flor. Capparidis, vorliegende Glycoside, d. h. die nicht enzymatisch gespalten sind (z. B. sind Kapern, s. Capparis spinosa. Gemmae Populi © : Pappelknospen, d. Purpurea-Glykoside A u. Β genuine Gl., Digitoxin u. Gitoxin deren Spalts. Populua-Arten. produkte). Gen (Mehrzahl Gene). Geoffroyrinde: Cortex Andirae inermis, Gen: (γένεσις = Entstehung) I d , Träs. Andira inermis. ger der Erbanlage. Geotropismus: bot. WachstumsbeweGeneratorgas: „Luftgas". Mischung v. Stickstoff (ca. 7 0 % ) u. Kohlen- gungen, die durch die Erdschwerkraft monoxyd (ca. 2 5 % ), Darst. : durch bedingt sind. Einblasen v. Luft in glühenden Koks. Gepufferte Lösungen: s. WasserstoffAnw. : ala Heiz- u. Kraftgas sowie als ionenkonzentration. „Synthesegas", vgl. Nitrogenium. Geraniumgras: Cymbopogon martini Genickstarre-Serum ¡¡ML: Meningokok- var. motia*. Geraniumöl: Oleum Geranii, s. Pelargonium-Arten. Geraniumöl, Inken· Serum, s. Serum. disches: Oleum Palmarosae, s. CymGenine: s. Glykoside. bopogon martini var. motia*. Genippkraut: Herba Ivae moschatae, Geranium robertianum: F a m . Geranis. Achillea moschata. caeae (fast ganz Europa, Nordamerika Genista scoparla: Sarothamnus

sco-

u. a.). Stpfl. v. Herba Geranii Robertiani

parius*. ® : Ruprechtskraut (Herba Ruperti). Genista tinctoria: (Spartium tincto- Best.: Äth. öl, Geraniin (Bitterstoff), rium) Fam. Leguminosae, Färberginster Gerbstoff, Ellagsäure. Asche max. 1 4 % . (Europa). Stpfl. v. Herba Genistae tinc- Anw. volkst. : als Adstringens. HOM : toriae: Färberginsterkraut. Best.: Äth. Geranium Robertianum, die frische blüöl, Gerbstoff, Zucker, Farbstoff (Luteo- hende Pflanze. lin, Genistein). Anw. volkst. : als DiGerbsäure: Acidum tannicum ¡Mg*. ureticum u. Laxans, als Färbemittel. Gerbsäurelösung: Reagens |«f : Bei BeHOM: Genista tinctoria, frische Sprosdarf ist 1 Gerbsäure in 19 Aq. zu lösen. sen, Blätter u. Blüten zu gleichen Gerinnung: Koagulation*. Teilen. Germanin (WZ): Bayer 205, Na-Salz Gentiana-Arten: Fam. Gentianaceae, der Carbamid-bi-m-Aminobenzoyl-mEnzian. G. lutea (Gebirge Mittel- u. amino-p-methylbenzoyl-l-naphthylaminSüdeuropas, Kleinasien), ferner G, pan- 4, 6, 8-trisulfonsäure. Weiß. Pv., 11. in nonica, G. purpurea, G. punctata (AlAq. Anw. med. : Spezificum u. Prophypen u. andere Hochgebirge). Stpfl. v. lacticum gegen TrypanosomenerkranRadix Gentianae i g : (Radix Gentia- kung (Schlafkrankheit), Pemphigus. nae rubrae) Enzian Wurzel, Bitterwurzel. Germanium: Ge, Grauweißes, sehr Best. : Die Glykoside Gentiopikrin u. Gentiin. (Ersteres zersetzt sich beim sprödes Metall, AtG. 72,60 ; D. 5,35. F. Fermentieren u. Lagern, an seine Stelle 958,5°, II- u. IV-wertig. Entd. 1885

tritt am. Gentiamarin. ) Ferner Gentisin (Gentianasäure), Gentianose u. a. Zuckerarten, Pektin, Enzyme. Asche max. 5 % . Anw. med. : als Stomachicum, Amarum, Tonicum ( p | : Extr. Gentianae, Tinct. Gentianae, Tinct. Aloes compos., Tinct. amara, Tinct. Chinae comp.). HOM: Gentiana lutea, die frische Wurzel v. G. lutea.

v. CLEMENS WINKLER, als erstes der von MENDELEJEEF in s e i n e m P e r i o d i s c h e n

S y s t e m vorausgesagten Elemente (EkaSilicium). Germerwurzel: Rhiz. Veratri IDA!, S. Veratrum album. Gerstenmalz: Maltum*. Gerstenstärke: Amylum Hordei*. GerQsteiweiB: s. Eiweißkörper. Gesarol (WZ): DDT-Wirkstoff, s. Gentianaviolett: s. PyoktaninumcoeruKontaktinsektizide. leum *

Geum u r b a n u m Geum u r b a n u m : F a m . Rosaceae, E c h t e Nelkenwurz, Benediktenkraut (Eurasien). Stpfl. v. Radix Caryophyllatae: Nelkenwurzel. B e s t . : Gein (Glykosid), Bitterstoff, Gerbstoff, äth. Öl. Anw. med. : als Adstringens u. Tonioum. H O M : Geum urbanum, die getrocknete Wurzel. Gewebelehre: Histologie*. Gewebshormone: s. Hormone. Gewichtsanalyse: Gravim3tne, Teil der q u a n t i t a t i v e n Analyss. Gewürz, Englisches: F r u c t . Pimentae s. P i m e n t a officinalis. GewOrzkdrner: Fruct. Pimentae © , s. P i m e n t a officinalis. Gewürznelken: Flor. Caryophylli H , s. Syzygium aromaticum. GewQrzsumachwurzel: Cortex Rhois aromaticae Radicis "fiji, s. R h u s aromatica. GewQrzsumachwurzelrinde: Cortex Rhois aromaticae Radicis © , s. R h u s aromatica. Gichtbeeren: F r u c t . Ribis nigri, s. Ribes nigrum. Gichtkraut: H e r b a Gratiolae © , s. Gratiola officinalis. Gichtrosensame: Semen Paeoniae s. Paeonia officinalis. Gichtrosenwurzel: R a d i x Paeoniae, s. Paeonia officinalis. GiChtrQbe: Bryonia alba*. GIEMSAsche Lösung: N a c h ® ! : 3 AzurII-Eosin u. 0,8 Azur I I sind in 250 Glyzerin bei 60° zu lösen u. nach dem Abkühlen m i t 250 Methylalkohol zu vermischen. Die Lsg. dient bei der Untersuchung des Blutes zur Differenzierung der weißen Blutkörperchen. Giersch: Aegopodium podagraria*. Gifte: (von althochdeutsch „ g i f t " = Gabe) Stoffe, die in kleinen Mengen dem lebenden Organismus z u g e f ü h r t , Schädigungen, F u n k t i o n s s t ö r u n g e n oder Tod herbeiführen. Eine genaue Definition ist unmöglich, da die Giftwirkung zum wesentlichen Teil auch von der zeitlichen Körperbeschaffenheit des Individuums a b h ä n g t . „ N i c h t s ist ohne Gift, allein die Dosis m a c h t , d a ß ein Ding kein G i f t sei" (PARACELSUS). Das Gift k a n n durch die Speiseröhre, durch die Atmungswege, dure}) den D a r m oder

204

Ginster

durch die H a u t in den K ö r p e r gelangen. Stoffwechselgifte werden i m Organismus selbst erzeugt. J e nach W i r k u n g u. A n g r i f f s p u n k t unterscheidet man ü t z g i f t e (z. B. Säuren), B l u t g i f t e (z. B. Benzol, Anilin), L e b e r g i f t e (z.B. Phosphor, Trichloräthylen), Magen D a r m g i f t e (z. B. Arsenik, Thallium) H e r z g i f t e (z. B. Digitalis), K r ö t e n gifte usw. Gegengifte = A n t i d o t a , s Tabelle „ V e r g i f t u n g e n u n d Gegenmit tel". Die Lehre v o n d. G i f t e n heißt Toxikologie. Dar Handel mit G i f t e n ist nur mit staatlicher Genehmigung gestattet. S t ä r k s t e Gifte sind in einem verschlossen zu h a l t e n d e n R a u m (Giftk a m i m r ) u. innerhalb dieses R a u m e s in einem Giftschrank aufzubewahren. Bes t i m m t e Gifte dürfen n u r gegen schriftliche Empfangsbescheinigung (GiftSChein) und gegen E i n t r a g u n g in das Giftbuch verab'olgt werden (z. B. Cyankalium, Phosphor, Strychnin usw.). GiftesChe: Chionanthus virginica*. GifthahnenfuB: R a n u c u l u s sceleratus, s. Ranuculus-Arten. Giftheber: Heber zum Ansaugen u. Umfüllen giftiger und ätzender Flgen (s. Abb.). Giftlattich: Lactuca virosa*. Giftpetersilienkraut: H e r b a Conii s. Conium m a c u l a t u m . Giftheber. Giftsumach: Rhus toxicodendron*. Giftsumachblätter: Folia Toxicodendri trg, s. R h u s toxicodendron. Giftwelzen: Mit Strychninnitrat (0,5%), auch m. Thallium od. P h o s p h o r g e t r ä n k t e u. m. Fuchsin r o t g e f ä r b t e K ö r n e r (auch von H a f e r , Roggen); zur Vergiftg. v. R a t t . u. Mäusen (gegen Giftschein abzugeben). Gigartina m a m ¡llosa: Stpfl. ν. Carrageen Η * . Gileadbalsam: B a l s a m u m de Mecca*. Ginger: Ingwer, s. Zingiber officinale. Gingivitis: Zahnfleischentzündung. Ginsengwurzel: R a d . Ginseng, s. P a n a x ginseng. Ginster: S a r o t h a m n u s scoparius*.

Gipg

205

Gips: Calcium sulfuricum*. G., Gebrannter |λ|: Calcium sulfuricum ustum H * . G., Hydraulischer: Calcium sulfuricum ustum (bis ca. 500° erhitzt). Gitoxin, Gitoxigenin: s. DigitalisArten. Gladiolus communis u. G. palustris: Fam. Iridaceae (Mittel- u. Südeuropa). Stpfl. v. Bulbus Victoriaiis rotundus (Radix Victoriaiis rotunda): Runder Allermannsharnisch, Evawurzel, Runde Siegwurz. Best.: Äth. öl. Anw. volkst.: gegen Skrofulöse, vgl. Allium victorialis. Glandes Quercus (excorticatae): Eicheln (Geschälte), s. Quercus-Arten. Glandes Quercus tostae: Geröstete Eicheln, s. Quercus-Arten. Glandula(e): Drüse(n). Glandula parathyreoidea: Nebenschilddrüse, Epithelkörperchen, s. Hormone u. Organotherapeutica. G. pinealis: Zirbeldrüse, s. Hormone u. Organotherapeutica. G. pituitaria: Hypophyse, Hirnanhang, s. Hormone u. Organotherapeutica. G. thyreoidea: Schilddrüse, s. Hormone u. Organotherapeutica. Glandulae Lupuli Hopfendrüsen, Lupulin, s. Humulus lupulus. G. Rottlerae: Kamala g | , s. Mallotus philippinensis. G. suprarenales: Nebennieren, s. Hormone u. Organotherapeutica. G. Thymi: Thymusdrüse, s. Hormone u. Organotherapeutica. G. Thyreoideae siccatae DAS: Getrocknete Schilddrüsen, die zerkleinerten, bei gelinder Wärme getrockneten u. gepulverten Schilddrüsen von Rindern u. Schafen. Gehalt mindest. 0,18% Jod, s. Hormone u. Organotherapeutica. Glanduläre Hormone: Hormone der Drüsen m. inn. Sekretion, s. Hormone. Glasätztinte: Lsg. v. Fluorammonium in verd. Schwefelsäure. Glaskopf, Roter: nat. Eisenoxyd, Hämatit*. Glaubersalz: Natrium sulfuricum |Mg*. Glaucoma: Glaukom, Grüner Star. Glechoma hederacea: Fam. Labiatae, Gundermann, Gundelrebe, Erdefeu (Europa, Asien). Stpfl. v. Herba Hederae terrestrisifg : (Herba Glechomae) Gundelrebenkraut. Best.: Äth. öl, Gerbstoff Bitterstoff. Cholin. Weinsäure. Asche max. 10%. Anw. volkst. : als Diureticum,

Glucuronsäure

Expectorans. HOM: Glechoma hederacea, die frische blühende Pflanze. Gliadine: Eiweißstoffe im Kleber d. Getreidekorns reich an Prolin u. Glutaminsäure (Gliadin im Weizen, Zein im Mais, Hordein in Gerste). Globin: s. Haemoglobin. Globoid: bot. Kugeliges Gebilde im Aleuronkorn*, aus Kalzium- u. Magnesiumsalzen der Inosit-Phosphorsäure bestehend. Globucid (WZ): s. Sulfonamid. Globularia alypum: Fam. Globulariaceae, Kugelblumenstrauch (Mittel- u. Südeuropa). Stpfl. v. Folia Alypi: Kugelblumenstrauchblätter. Best. : Globulariasäure, Globulariazitrin (Glykosid) sowie Globularin (Picroglobularin?), ein glykosidischer Bitterstoff, der bei der Hydrolyse Globularetin liefern soll. Globulaiin soll koffeinähnlich, Globularetin abführend und diuretisch wirken. In ihrem Heimatgebiet werden die Blätter wie Sennesblätter verwendet, jedoch ist bei der Ungeklärtheit der Bestandteile Vorsicht geboten. Globuli: s. Arzneifoimen. Globuline: Eiweißkörper; uni. i. Aq., 1. in verd. SS, Alkalien u. Neutralsalzlösungen. Sie werd. durch Halbsättigung mit Ammoniumsulfat quantitativ ausgefällt. Vork. : im Blutplasma, Milch, Eiern, Muskeln, Pflanzensamen. Man unterscheidet α-, β-, y-Globulin u. weitere Untergruppen. Mtd. Anw. findet γ-Globulin (zus. mit Globulin, Behring-Werke) bei Herpes zoster (Gürtelrose), zur Prophylaxe bei Poliomyelitis, bei infektiöser Hepatitis, Scharlach, Keuchhusten u. viel and. Infektionskrankheiten. Glockenbilsenkraut: Scopola carniolica*. Glonoin: Nitroglycerinum*. Glonoinum H O M : Nitroglycerinum*. Glucinium: Beryllium*. Glucocorticoide: Hormone der Nebennierenrinde, s. Hormone. Glucuronsäure: Aldehydcarbonsäure, Uronsäure, H00C-CH(CH0H) 3 -CH0H, ¡ O 1 wird in der Leber durch Oxydation von Traubenzucker gebildet u. findet sich

Glukokinine

206

regelmäßig im Harn gepaait mit Phenol Indoxyl, sie dient im Körper wahrscheinlich zur Entgiftung schädlicher Stoffe. Glukokinine: In Pf In. vorkommende blutzuekersenkende Substanzen, ζ. B. in Hefe, Heidelbeerblättern u. a. Glukose: Traubenzucker, Saccharum amylaceum gp*. Glukoside: Glykoside*. Glutaeus: Gesäßmuskel (Musculus glutaeus maximus, M. glut, médius, M. glut, minimus); glutaeal: zum Gesäß gehörig, das G. betreffend, ζ. Β. intraglutaeale Injektion. Glutamin: Halbamid d. Glutaminsäure, nat. in viel, keimend. Pflanzensamen. Glutaminsäure: «-Aminosäure, COOH-CH 2 -CH 2 -CHNH 2 -COOH, F. 225°, 1. i. Aq. (1 :100); nat. i. fast all. Proteinkörpern, wichtig. Baustein d. Muskeleiweiß, wahrsch. auch am Hirnstoffwechsel beteil. Anw. med.: z. Erhöhung der geist. Spannkraft u. Leistungsfähigkeit (zuerst gew. aus Weizenkleber, daher d. Name). Glutathion: Ein Tripeptid. Best, der Zellen, wichtig f. d. Zellstoffwechsel. Glutin: Eiweißkörper, s. Gelatina alba jül. Glycerinum !g|: Glyzerin, Trioxypropan, CH 2 (OH) · CH(OH) · CH 2 (OH). Mol. 92,06; D. 1,221—1,231, Geh. 84—S7% wasserfreies Glyzerin Farbl., sirupartige, süß schmeckende Fl. v. schwachem Geruch, all. in Aq., Α., Ae.-A., uni. in Ae., Chlf., fetten ölen. Darst. : Durch Spaltung der Fettsäureglyzerinester der Fette b. d. Seifenherst. od. durch b38. Vergärung des Zuckers (Protolverfahren). Anw. med. : inn. selten als Abführmittel u. b. Trichinosis (Dos. 20 g bis 50 g); meist äuß. zu Salben (¡Ñjj Unguentum Glycerini) sow. zu Klistieren u. Supp. Glycin: Glycocoll Glycine soja: Fam. Leguminosae, Sojabohne (kult. in Ostasien, bes. Mandschurei sowie in Nordamerika). Stpfl. V. Semen Sojae: Sojabohne. Best. : 20% Fett, 2% Lezithin, ca. 40% Eiweiß, 25% Stärke sowie ein Bitterstoff. Anw. : Die Sojabohne ist wegen ihres hohen

Glycyrrhiza glabra

Eiweiß- u. Fettgehaltes eine der wichtigsten Weltwirtschaftspflanzen; sie ist der Hauptlieferant für Lezithin; das Sojabohnenmehl dient infolge seines geringen Stärkegehaltes zur Herst, von Diabetiker-Backwaren. Das Sojaeiweiß findet ferner ausgedehnte Verwendung zur Herst, von Kunstharzen. Oleum Sojae: Sojabohnenöl. Gelbes bis braungelbes öl. D. 0,924—0,927; E. —8° bis —16°; JZ130—135; VZ191—194. Best.: Glyzeride der Linol-, Linolen- u. Ölsäure. Anw.: als Speiseöl. Glycobacter peptolyticus: s. Yoghurt. Glycosidasen: Fermente, die(einfache) Glycoside spalten. Glycocoll Glykokoll, Leimsüß, Leimzucker, Glycin, Aminoessigsäure, CHJ(NH 2 )COOH. Mol. 75,1 ; F. 236» bis 240° unter Zersetzung. Farbl., süß schmeckende Kr., 11. in Aq., swl. in A. u. Ae. Anw. med. : als Diureticum. Glycolum : Glycol, Äthylenglykol, C H 2 0 H - C H 2 0 H . Farbl., sirupartige Fl., 1. in Aq. u. A. Anw.: als Gefrierschutzmittel. (Als Glyzerinersatz verboten.) Glycose: Glukose, s. Saccharum amylaceum 158*. Glycyrrhiza glabra: Fam. Leguminosae, Süßholzstrauch. G. glabra var. typica (heim. Südeuropa bis Mittelasien, kult. in Italien, Spanien, Südfrankreich, Lieferant des ungeschälten spanischen Süßholzes). G. glabra var. glandulifera (Südosteuropa, Vorderasien, haupts. Rußland, Lieferant d. geschälten russ. Süßholzes). Stpfln. v. Radix Liquiritiae ¡DAg: Süßholz, Lakritzenwurzel. Best. : Glycyrrhizin (Kal.-Calciumsalz d. Glycyrrhizinsäure, bis 15% ) v. schwach saponinartig. Wirkg. u. ca. 150 mal süßer als Kohrzucker. Aus ihm kann das Sapogenin Glycyrrhetinsäure abgespalten werd., ferner Mannit, Traubenzucker, Rohrzucker, 1-Asparagin, Harz, Gummi, Stärke, Bitterstoffe. Asche max. 6,5%. Anw. med. : als Expektorans u. Geschmackskorrigens, haupts. zur Herst, v. Succus Liquiritiae (¡Ü§ : Sirup. Liquiritiae, Pulv. Liqu. comp., Pulv. gummosus, Spec, diureticae, Spec. Lignorum, Spec, pectorales). H O M : Glycyrrhiza glabra, die getrocknete Wurzel. (Im Han-

Glycyrrhizin

207

del ferner noch die Wurzeln v. Gl. uralensis: Asiatisches Süßholz, Sibirien. Succus Liquiritiae g l : Süßholzsaft, Lak r i t z e n s a f t , B ä r e n s a f t , wird durch K o chen m i t Aq. u. E i n d a m p f e n hergestellt (¡B¡: Elixir e Succo Liquiritiae). Anw. med. : bei Ulcus ventriculi u. Ulcus duodeni; Dos. tägl. 40—60 g, in einem Glas Wasser auflösen u n d davon stündlich einen Schluck trinken, ab 12. Tag n u r noch 12 g tägl., Dauer der K u r 3—4 Wochen. Glycyrrhizin: Saponinartiger Best, aus R a d i x Liquiritiae, s. Glycyrrhiza glabra*. Glykogen: s. Kohlenhydrate. Glykokoll: Glycocoll © * . ' Glykole: Sammelname f. zweiwertige Alkohole, s. Glycolum. Glykoside: Glukoside; in Pflanzen (seltener in Tieren) vorkommende esterartige Verbindungen der Zuckerarten m i t anderen organischen Atomkomplexen, z. B. Alkoholen, Phenolen, Aldehyden, organ. Säuren u. a. D u r c h gewisse Fermente, verdünnte Säuren oder Basen oder häufig auch durch Aq. allein werden sie in die betr Zuckerarten u. andere organ. Verbindungen, die sog. Aglykone od. Genine, gespalten. Auch die Blütenfarbstoffe, die AnthOCyane, sind Glykoside. Die Bezeichnung der Glykoside erfolgt durch A n h ä n g u n g der Silbe „ i d " an den N a m e n des Zuckers, z. B. G l u k o s i d e = Glykoside des Traubenzuckers (Glukose), M a n n o s i d e = Gl. der Mannose, F r u c t o s i d e = Gl. der Fructose usw. Glykurie, Glykosurie: Ausscheidung v. Traubenzucker im H a r n . Glyoxalin: Imidazol*. Glyzeride: E s t e r des Glyzerins. Glyzerin: Glycerinum [DAg*. Glyzerin-Jodlösung: Reagens JlMt: Bei Bedarf sind 6 Glyzerin, 4 Aq. u. so viel Jodlsg. zu mischen, daß die Mischg. eine weingelbe F a r b e hat. Glyzerinphosphorsäure: Acid, glycerinophosphoricum*. Glyzerinphosphorsaures Kalzium M i : Calcium glyceiino-phosphoricum ¡Kg. Glyzerinphosphorsaures Natrium: Nat r i u m glycerinophosphoricum*.

Goldsalz (Gozzisches)

Glyzerinsalbe g g : U n g u e n t u m Glycerini WS*. Glyzerinseife, Flüssige i g : Sapo glycerinatus liquidus pÄI*. Glyzerintrinitrat: Nitroglvcerinum*. Gnadenkraut: H e r b a Gratiolae s. Gratiola officinalis. Gnaphalium arenarium: Heiichrysum arenarium*. Gnaphalium dioicum: Antennaria dioica*. Goa-Baum: Andira araroba*. Goa-Pulver: Chrysarobin, s. Andira araroba. Götterbaum: Ailanthus glandulosa*. Gold: Aurum*. Gold, Kolloides: A u r u m colloidale*. Gold ( I (-Verbindungen : Auro-Verbindungen. Gold(lll)-Verbindungen: Auri-Verbindungen. Goldblume: Calendula officinalis*. Goldbromid: Gold(III)-bromid, Aurum t r i b r o m a t u m * . Goldbronze: Muschelgold; e c h t e G.: Verreibung v. Blattgold m. Honiglsg. ; u n e c h t e G. : Kupfer-Zink-Legierung. Goldchlorid: Gold(III)-chlorid, Aur u m chloratum neutrale fuscum*. Goldchlorid-Chlornatrium: A u r u m chloratum n a t r o n a t u m HOM*. Goldglätte: Bleiglätte, L y t h a r g y r u m DAg, s. P l u m b u m o x y d a t u m . Goldhaar: H e r b a Adianti aurei, s. Polytrichum commune. Goldhydroxyd: Gold(III)-hydroxyd, Aurum oxydatum*. Goldkraut: H e r b a Chelidonii, s. Chelidonium m a j u s . Goldlackblüten: Flores Cheiri, s. Cheir a n t h u s cheiri. Goldoxyd: A u r u m o x y d a t u m * . Goldpurpur, Cassiusscher: Gcmisch v. kolloidalem Gold m. Zinnhydroxyd. Anw. : in d. Porzellanmalerei u. zur Herst, v. Rubinglas, s. A u r u m . Goldregen, Traubiger: L a b u r n u m anagyroides*. Goldrutenkraut: H e r b a Virgaureae © , s. Solidago virgaurea. Goldsalz (Gozzisches): Natriumgoldchlorid, A u r o - N a t r i u m chloratum © * .

Goldsäure

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Gramm-Äquivalent, -Atom, -Molekül

Goldsäure: Goldoxyd, 3. A u r u m oxy- Gerbstoffe. Asche max. 5 % . Anw. med. : wie Seeale c o r n u t u m ( © : E x t r a c t . Gosdatum. Goldschwefel ¡¡¡i: Antimonpentasul- sypii, E x t r a c t . Gossypii fluid.). H O M : herbaceum, die frische, infid, s. Stibium s u l f u r a t u m a u r a n t i a c u m Gossypium nere Wurzelrinde. Oleum Gossypii: B a u m Goldsiegelwurzel: R h i z o m a Hydrastis wollsamenöl, das gereinigte f e t t e ö l der Samen versch. G.-Arten. B e s t . : Glyce'ÖS, s. H y d r a s t i s canadensis. Goldsolreaktion: (nach LANGE) Aus- ride der öl-, Palmitin-, Linol- u. Linolenflockungs-Reaktion m. kolloidaler Gold- säure, hoher Vitamin-Ε-Gehalt. Blaßlsg. zur Diagnostik des Cerebrospinal- gelb., geruchl. ö l . D. 0,922—0,930. Anw. : Liquors (b. patholog. Eiweißgeh. erfolgt als Speiseöl sowie zur Gewinnung des Vitamin E (Tokopherol) ; med. : bei VitaminAusflockung des Goldes). E-Mangel-Erscheinungen, s. Vitamine. Goldtrichlorid: A u r u m chloratum neuGossypium haemostaticum © : Eisentrale fuscum*. chloridwatte. Darst. : 1000 T. gereinigte Gombardol (WZ): s. Sulfonamide. Gonaden: Geschlechtsdrüsen, Keim- Baumwolle werden m. einer Mischg. v. drüsen; gonadotrop: auf d. Keimdr. 500 T. Eisenchloridlsg. u. 1100 T. Aq. gleichmäßig d u r c h t r ä n k t u. getrocknet. wirkend. Anw.: zum Blutstillen. Gonadotrope Hormone: P r o l a n A u. Gottesgnadenkraut: H e r b a Gratiolae Prolan Β, H o r m o n e des H y p o p h y s e n © , s. Gratiola officinalis. vorderlappens, s. Hormone. Goudron: Künstlicher Asphalt, s. AsGonokokken: Diplokokken, Erreger phaltum. der Gonorrhöe, s. Bakterien. Goochtiegel: Porzellantiegel m. SiebGOULARDsches Bleiwasser: A q u a boden, gebraucht in d. Analyse zum P l u m b i Goulard © * . Sammeln v. Ndschlgen (Saugfilter). Gracilaria lichenoides: Stpfl. v. Agar Gossypium: F a m . Malvaceae, Baum- Agar g l * . wolle. G. arboreum (wild nicht bekannt, Gram-Färbung: bact. F ä r b e v e r f a h r e n , kult. jetzt in Bengalen). G. barbadense, i n 2 K u l t u r s o r t e n : 1. „ S e a - I s l a n d " (West- das n u r b e s t i m m t e Mikroorganismen z. indien, Georgia, nördöstl. Florida). Darst. bringt, während andere u n g e f ä r b t 2. „Ägyptische Baumwolle" (Ägypten, bleiben od. gegengefärbt werden (AnilinZentralasien, Südwestl. Verein. Staaten wasser- od. K a r b o l - G e n t i a n a v i o k t t l . , L c r v. Amerika). G. herbaceum: (heim, wahr- GOLsche L., Karbol-Fuchsin-L.). Gramscheinl. Arabien, Kleinasien, kult. in positiv: dunkelblau (Bazillen, K o k k e n , Asien, Arabien, Kleinasien, südl. Euro- a u ß . M i k r c k . ) ; Gramnegativ: r o t ( G o n o k . , pa). G. hirsutum: (wild nicht bekannt, Bakt.,Vibr., Spirochät.). CHRIST. GRAM, kult. in verschd. Varietäten: Amerika- Arzt, Kopenhagen, 1853. T e c h n i k d . nische Upland-Baumwolle, Mexikani- F ä r b u n g : Der fixierte Ausstrich (3mal sche B., Dharwar-B. in Indien, Hindu- durch die F l a m m e ziehen) wird begossen Karbolgentianaviolettlösung, Baumwolle in Ägypten, Amerikanische m i t : 1. Varietäten in China u. Afrika), nebst 2 Min., keine Wasserspülung; 2. LTJGOLanderen Arten u. B a s t a r d e n Stpfln. v. sche Lsg., 2 Min., keine Wasserspülung; Gossypium depuratum i g : Gereinigte 3. Alkohol (96%), bis keine Farbwolken Baumwolle, Verbandwatte, die gereinig- m e h r a b g e h e n ; 4. t r o c k n e n zwischen ten, weißen, entfetteten, bis 4 cm lan- Fließpapier; 5. gegenfärben m i t verd. gen Samenhaare. Best.: bis 92% Zellu- Karbolfuchsinlsg. (10%). 3 Min.; 6. m i t lose, ca. 0 , 4 % F e t t , 7 % Wasser. Asche Wasser spülen u. l u f t t r o c k n e n . max. 0,3%. Anw. m e d . : als VerbandGramm-Aquivalent, -Atom, -Molekül: mittel, vielfach auch m i t Arzneistoffen So viel einer Substanz wie ihr Äquiimprägniert. Cortex Gossypii Radicis © : valent· od. Atom- od. Molekular-Gewicht Baumwollwurzelrinde, s t a m m t h a u p t - angibt (z.B. 1 G r a m m - M o l e k ü l H = 2 g, sächl. von G. herbaceum. B e s t . : Harze, 1 Gramm-Molekül H „ S 0 = 98 g). 4

Gran

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Gran3 Altes Medizinalgewicht, s. Tabelle „Gewichte und Maße". Granatapfelschalen: Cortex Granati i'ructuum, s. Punica granatum. Granatillkörner: Semen Crotonis, s. Croton tiglium. Granatrinde jMS: Cortex Granati ϋ , s. Punica granatum. Granula: Körner, s. Arzneiformen. Granulieren: „Körnen" v. Tablettenmasse, um ein leichtes Nachfließen der Masse in die Matrize zu gewährleisten. Graphites: (Carbo mineralis) Graphit, Plumbago, Reißblei, Wasserblei, Pottlot, eine Modifikation des Kohlenstoffs (Carboneum*); nat. im Urgestein. Feines, schwarzgraues Pv., uni. Anw. techn. : zur Herst, v. Bleistiften, Schmelztiegeln, als Schmiermittel. HOM : Graphites. Graphites depuratus Gereinigter Graphit. Graswurzel: Rhizoma Graminis. © , s. Agropyron repens. Gratiola officinalis: Fam. Scrophulariaceae, Gottesgnadenkraut (Mittel- u. Südeuropa, Mittelasien, siidl. Nordamerika). Stpfl. v. Herba Gratiolae © : Gottesgnadenkraut, Weißes Gallenkraut, Gnadenkraut, Gichtkraut, Purgierkraut. Best.: Gratiolin (Glykosid;, Harz, Gerbsäure. Asche max. 10%. Anw. med.: selten als Abführmittel (0,15 bis 0,3), ferner als üiureticum u. Antiarthriticum. HOM: Gratiola, das frische, vor der Blüte gesammelte Kraut. GrauspieOglanz: Antimontrisulfid, s. Stibium sulfuratum nigrum Graviditas: Gravidität, Schwangerschaft. Gravimetrie: Gewichtsanalyse, Teil d. quantitativen Analyse. Grenzkohlenwasserstoffe: s. Paraffine. GrieBwurzel: 1. Collinsonia canadensis*. 2. Chondrodendron tomentosum*. GRIGNARDS Reaktion: Grenzkohlenwasserstoffsynthese aus Halogenalkylen u. Magnesium (Mg -f- Halogenalkyl -fÄther), hierbei bild. sich Alkylmagnesiumsalze (Grignardsche Verhindgn.), die durch Aq. i. Paraffinkohlenwasserstoff u. bas. Mg-Salz zerlegt werden. Die Gr.Verb. sind außerordentl. wichtig f. d. synth. organ. Chemie [ G r i q n a r d , V i k t o r , Prof. d. Chemie, Nancy u. Lyon, 1871—1935] vgl. Silicone. Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuc]

Guajacolum

Grindeliakraut: Herba Grindeliae © , s. Grindelia robusta. Grindelia robusta: Fam. Compositae, Grindeliakraut (Nordamerika) u. Grindelia squarrosa (Mittelamerika). Stpfln. v. Herba Grindeliae © : Grindeliakraut. Best. : Äth. öl, Harz, Gerbsäure, ein Glykosid. Asche max. 8%. Anw. med.: als Expektorans sowie b. Blasenleiden, Asthma, Rheumatismus. HOM: Grindelia robusta, das getrocknete, während der Blüte gesammelte Kraut. HOM: Grindelia squarrosa, das getrocknete Kraut. Grindkraut: Senecio vulgaris, s. Senecio-Arten u. Knautia arvensis. Grubengas: Methan*. Grün, Scheelesches: Cuprum arsenicosum*. G., Schweinfurter: Cuprum acetico· arsenieicum*. Grünspan: Aerugo Cuprum subaeeticum*. Guaiacum: Fam. Zygophyllaceae, Guajakbaum. G. Officinale (Florida, Antillen, Guayana, Venezuela, Kolumbien). G. sanctum (Florida, Bahama-Inseln, Antillen, Haiti,Yukatan). Stpfl.v.Lignum Guaiaci Β ξ : (Lign. sanctum) Guajakholz, Franzosenholz, Pockholz. Best. : Harz (s. Resina G.), Saponin, Saponinsäure. Asche max. 6 % . Anw. volkst.: als Blutreinigungsmittel u. Antisyphiliticum. Resina Guaiaci ® : Guajakharz, Gummi Guajaci, 1. in Α., Ae., Amyl-A., Chlf., Alkalilauge. Best.: 70% α- u. jS-Guajakonsäure, Spuren Saponin, Guajakharzsäure, Vanillin, äth. öl. Verbrennungsrückstand max. 2 % . Anw. med.: selten als Diureticum. HOM: Guajacum. Guajacol: Guajacolum*. Guajacolbenzoat: Guajacolum benzoicum*. Guajacolkarbonat: Guajacolum carbonicum ¡¡g|*. Guajacolphosphat: Guajacolum phosphoricum*. Guajacolsalizylat: Guajacolum salicylicum*. Guajacolvalerianat: Guajacolum valerianicum © * . Guajacolum: Guajakol, Brenzkatechinmonomethyläther, C 6 H 4 (OCH 3 )OH. Mol. 124,06; D. 1,143; F. 33°; Sdp. 205°. Best, des Kreosots*, gew. durch Best, des Guajakharzes u. Buchenholzes, 14

Guajakharz

210

synth. aus Ortho-Nitrophenol. Farbl. Kr. od. ölige Fl., II. in Α., Ae., Schwk., ölen, Glyz., wl. in Aq. Anw. med.: als Antisepticum u. Antipyreticum, als Tbc.mittel zweifelhaft, obwohl es hierzu viel verwendet wird (Dos. 0,1—0,5 g). Gleich. Anw. find, nächst. G.-Präparate: G. benzoicum: Guajakolbenzoat, BenzoesäureGuajakolester, C 6 H 5 CO · OC 6 H 4 OCH 3 .

Gummi arabicum Guanidin: Imidoharnstoff, NH=C-(NH2)2;

weiß, hygrosk. Kl·., 11. i. A. u. Aq.; Derivate d. G. sind u. a. d. Aminosäuren Arginin, Kreatin u. Kreatinin. Guanin: 2-Amino-6-oxypurin, C 5 H 6 OX 5 , meist zus. mit Adenin in viel. Pflanz, u. tier. Organen, i. d. Haut v. Fischen, Reptilien, Amphibien, inr Guano, Best. d. Nucleinsäuren (entd. 1844 v. UNGER im Guano).

Farbl. Kr., 1. in Α., Ae., Chlf., fast uni. in Aq. G. carbonicum i g : GuajakolkarGuano: Exkremente v. Vögeln, bes. bonat, d. Kormorane, in riesig. Lagern a. d. / O · C 6 H 4 · OCH3 Küste Südamerikas (Peruguano); Best.: co< 20—30% Calciumphosphat u. ca. 15% O · C 6 H 4 · OCHJ Stickstoff, letzt, haupts. als harnsaures Ammonium. Mol. 274,1; F. 86°—88°; Geh. 90,52% Guaraña s. Paullinia cupana. Guajakol. Weißes, kr. Pv., 11. in heißem A. u. Chlf., wl. in kaltem A. u. Ae., Guayava: Fol. Djamboe © , s. Psiuni. in Aq. Darst. : Durch Einwirkung dium guayava. v. Kohlenoxychlorid auf Guajakol-NaGuayulekautschuk: s. Cautschuc ¡S|trium (Dos. 0,2—0,5 g). G. l i q u i d u m ® : Guilandina echinata: Caesalpinia echiFlüssiges Guajakol. D. 1,141—1,137: nata*. Sdp. 200°— 205°. Farbl. bis gelbl., Gummi: Cautschuc H * . klare Fl., 1. wie Guajacolum. MD. 0,5 g; Gummi Acaciae: Gummi arabicum*. MTD. 2,5 g. G. phosphoricum: Guajakolphosphat, Phosphorsäure-Guajakolester, Gummi Ammoniacum: Ammonicum PO(OC 6 H 4 . OCH 3 ) 3 , Mol. 416,21. Farbl. Mf, s. Dorema ammoniacum. Kr., uni. in Aq., 1. in Α., Ae., Chlf., Gummi arabicum |üg: Arabisches Azeton. G. salicylicum: GuajakolsalizyGummi, Gummi senegalense, Akazienlat, Salizylsäure-Guajakolester, gummi, Gummi Acaciae, stammt v. mehreren in Afrika heim. Acacia-Arten C 6 H 4 (0H)C0 · OC 6 H 4 OCH 3 . (Fam. Leguminosae), haupts. v. Acacia Weiß., kr. Pv., uni. in Aq., 1. in Α., Ae., Senegal (Mittelafrika, v. Nubien bis zum Chlf. G- valerianicum © > : Guajakolva- Senegal, Ostafrika, Arabien, Belutsehilerianat, Iso - Valeriansäure - Guajakol- stan bis Indien), A. arabica (Nilgebiet), ester, C 6 H 4 (0CH 3 )0 · COC 4 H 9 . D, 1,050 A. hórrida (Südwestafrika). Das Gummi bis 1,065; Sdp. 2 6 5 ° - 280°. Farbl., ölige bildet sich in d. Rinde der Bäume durch Fl. Dos. 0,2—1 g; MD. 1 g; MTD. 3 g. Vergummung der Zellulose, verursacht Guajakharz: Resina Guataci s. wahrscheinlich durch Bakterien. Rundl., Guaiacum officinale. weiße bis gelbl. Stücke, geruchl., außen Guajakharzlösung, 2prozentige: Rea- matt u. rissig, in kleinmuschelige, leicht gens g ì . Bei Bedarf ist 1 Guajakharz irisierende Stücke zerbrechend, langsam in 49 absolutem A. zu lösen. Dient i. d. 1. in 2 Aq. zu einem klebenden, gelbl. Harnanalyse zum Nachweis von Blut. Schleim. Best.: haupts. da3 saure CaGuajakholz: Lign. Guaiaci g j , s. sowie Mg- u. K.-Ralz der Arabinsäure (C 12 H 21 O n ). Letztere ergibt bei der HyGuaiacum officinale. drolyse d-Glukose, 1-Arabinose, 1-RhamGuajakol: Guajacolum*. Guajakolkarbonat p f : Guajacolum nose u. Aldobionsäure, die weiter in d-Galaktose u. d-Glucuronsäure zerlegt e arbonicum g l * . wird. Ferner enthält G. a. mehrere oxyGuaja kolsulfosaures Kalium gül: Kadierende Enzyme (Oxydase, Peroxydase, lium sulfoguajacolicum ¡B|*.

Gummi, Arabisches

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Guttapercha

Amylase) u. ein dem Emulsin ähnl. EnGummi-Resinae: s. Harze. zym, ferner etwas Stärke u. Zucker. Asche Gummiresina Ammoniacum: Ammomax.4%. G.a. ist mit vielen Arzneistoffen niacum s. Dorema ammoniacum. unverträglich, da die Enzyme oxydierend Gummiresina Asa foetida: Asa foetida wirken (s. Tabelle „Unverträgl. ArzneiS. Ferula assa foetida. mischungen"), was durch vorheriges KoGummiresina Euphorbium: Euphorchen der Gummilsg. verhindert werden s. Euphorbia resinifera. kann. Frische Gummilsg. bläut Guajak- bium Gummiresina Galbanum: Galbanum tinktur, gekochte G. nicht. Anw. med.: s. Ferula galbaniflua. als reizmilderndes Mittel (Mucilaginosum) bei Katarrhen der Atmungswege Gummiresina Gutti: Gutti g|, s. Garu. des Darmes sowie als Geschmacks- cinia hanbury. korrigens u. Bindemittel f. Emulsionen, Gummiresina Myrrha: Myrrha g f , s. Pillen usw. (¡Ml : Mucilago Gummi ara- Commiphora-Arten. bici, Pulvis gummosus, Emulsio Olei Gummiresina Olibanum: Olibanum Jecoris Aselli comp.); techn. : haupts. als BÍF, s. Boswellia bhaw-dajiana u. B. carKlebstoff sowie in großen Mengen i. d. teri*. Textil- u. Seidenindustrie zum AppreGummiresina Opopanax: Opopanax, tieren. s. Opopanax chirinium. Gummi, Arabisches MS: Gummi araGummiresina Scammoniae: s. Convolbicum Mi*. G., Armenisches: Ammo· vulus scammonia. niacum JMS, s. Dorema ammoniacum. Gummizucker: Arabinose*. G. Asa dulcís: Benzoe g * . G. CamboGundelrebenkraut: Herba Hederae giae: Gutti g|, s. Garcinia hanbury. G. Cerasi: Kirschgummi, s. Prunus ce- terrestris ígj), s. Glechoma hederacea. Gundermannkraut: Herba Hederae rasus. G. Copal: Copal*. G. Dammar: s. Glechoma hederacea. Dammar glï, s. Shorea wiesneri. G. terrestris elasticum: Cautschuc g|*. G. Guajaci: GÜNZBURGsche Lösung: Reagensg|: Resina Guaiaci s. Guaiacum offici- Lsg. von 2 Phlorogluzin u. 1 Vanillin nale. Gummigutt: Gutti gS*, s. Gar- in 30 absolutem A . Anw. : zur Untercinia hanbury*. G. Kino: Kino s. suchung des Mageninhalts. Pterocarpus marsupium. G. Lacca: SchelGurjunbalsam: Balsamum Gurjunae*. lack, s. Lacca. G. Ladanum: Ladanum*. Gurke: Cucumis sativus*. G. Mastix: Mastix 'JMg, s. Pistacia lentisGurkenkraut: Eorago officinalis u. cus. Gummimixtur: Mixtura gummosa Anethum graveolens*. © * . G. Myrrha: Myrrha gB, s. ComGurunuß: Semen Colae © , s. Cola. miphora-Arten. G. Olibanum: Olibanum Gutta(e): Tropfen. © , s. Boswellia bhaw-dajiana u. B. carteri. G. Opopanax: Opopanax, s. OpoGutta Gambir: Gambir, s. Uncaria panax chirinium. G. Sandaracae: Resina gambir. Sandaraca © , s. Tetraclinis articulata. Guttapercha DAB: Gummi plasticum, G. Sanguis Draconis: Resina Draconis der eingetrocknete Milchsaft verschd. s. Daemonorops draco. Gummi- Bäume aus d. Fam. der Sapotaceae, bes. schleim "DAB : Mucilago Gummi arabici Palaquium-Arten, früher Palaquium B l * . G. senegalense: Gummi arabicum sutta, jetzt vor allem Palaquium oblongig|*. G. Tacamahaca: s. Calophyllum folium (Sumatra, Malakka, Borneo) soinophyllum. G. Tragacantha: Traga- wie P. borneense (Borneo) u. P. treubii cantha g l , s. Astragalus-Arten. (Banka) sowie auch Payena-Arten. Gelbbraune bis graubraune Stücke, zäh u. Gummibaum: Ficus elastica*. Gummipflaster DAS: Emplastrum Li- biegsam, b. 45° knetbar, b. 60°—'70° formbar, b. 100° klebrig; F. 150°; in thargyri compositum g | * . Gummi plasticum: Guttapercha DAÏ*. heiß. Aq. erweichend u. knetbar, "beim Gummipulver, Zusammengesetztes Erkalten wieder erhärtend; 1. in heiß. Chlf., Bzl., Schwfs., Terpentinöl, Toluol; Pulvis gummosus g g * . 14*

Guttapercha in bacillis

212

D. 0,960—0,990. Best. : bis 85% Gutta C 1 0 H l e , ebenfalls wie Kautschuk ein Polyisopren), Harze, Gerbstoff, Farbstoffe. Asche (3—i% ). Anw. med. : zu Pflastern, als Guttaperchapapier (Guttapercha lamellata g l ) , zu wasser-

dichten Verbänden ; in Form v. gebleichten, grauweißen Stäbchen (Guttapercha in bacillis g f , in glyz.-haltigem Aq. aufzubewahren), als Zahnkitt; in Chlf. gel. (Traumaticinum §B*) zum Verschließen kleiner Wunden wie Kollodium.

Haematoxylon campechianum Gymnema silvestre: F a m .

Asclepiad-

aceae (Westafrika, Australien). Stpfl. v. Folia

Gymnemae

silvestris:

Merasingi-

blätter. Best. : Gymnemasäure u. andere organ. SS. Anw. : als Geschmackskorrigens, hebt die Empfindung für süß auf. Gymnospermae: bot. Nacktsamige Pflanzen, d. h. die Samenanlagen befinden sich nicht im geschlossenen Fruchtblattgehäuse. Gynaeceum: bot. s. Blüte.

Gynäkologie: Frauenheilkunde. Gynocardiaöl: Oleum Chaulmoograe, Guttapercha lamellata g | : s. Gutta- s. Hydnocarpus kurzii. percha IBÄ8. Gypsophila-Arten: Fam. CaryophyllGuttaperchalösung g ¡ j : Traumatici- aceae. G. paniculata (Osteuropa), G. arnum g l * . rostii (Spanien) u. a. Arten Stpfln. v. Guttaperchapapier: Guttapercha la- Radix Saponariae albae: W e i ß e Seifenwurzel (Ievantinische, spanische, russimellata, s. Guttapercha I5ÄB. Guttaperchastäbchen: Guttapercha in sche, ägyptische S. ). Best. : Saponin (bis 20% ). Anw. volkst. : als Diureticum, Exbacillis, s. Guttapercha g § . Gutti g l : Gummigutt, s. Garcinia pectorans, Antirheumaticum ; techn. : zum Waschen, zur Gew. von Saponin. hanburyi. Guttapercha in bacillis g | : s. Gutta-

percha Kg.

H H: ehem. Wasserstoff, Hydrogenium*. Habituell: Gewohnheitsmäßig. Habitus: bot. Aussehen, das Äußere der Pflanze; med. die äußere Körperbeschaffenheit eines Menschen. Hadrom: bot. Xylem, Holzteil, s. Leitbündel. Häm: (Protohäm, Hämochromogen), eine Verbindung des Protoporphyrins mit zweiwertigem Eisen, Bestandteil des Hämoglobins*. Hämagglutinine: Stoffe, die Agglutination von roten Blutkörperchen bewirken (z. B. Serumantikörper, Schlangengifte usw.); Hämagglutination: Zusammenballung von roten Blutkörperchen durch Hämagglutinine; Isohämagglutinine (ϊσος = gleich) agglutinieren Blutk. bestimmter Individuen derselben Art. Hämatin: C 34 H 3? 0 4 N 4 Fe(0H), Spaltprodukt des Methämoglobins; es bildet mit SS Salze die Hämine*. Hämatit: Lapis Haematitis, Blutstein, Roter Glaskopf, natürl. Eisenoxyd.

Hämatopoese: Blutbereitung, spez. Bildung roter Blutkörperchen. Hämatoporphyrin: C 34 H 36 0 6 N 4 , künstliches Abbauprodukt des Hämoglobins, nachdem diesem das Globin und das Eisen entzogen wurde. Hämatoxylin: Haematoxylinum ® * . Hämatoxylinpapier: Mit Hämatoxylinlsg. getränktes Filtrierpapier, dient zum Nachweis von Ammoniak, Alkalien, alkal. Erden. Hämatoxylinum © : Hämatoxylin, CI6H1406 +

3 H20.

Mol. 356,2;

F.

100»

bis 120° unter Wasserverlust. Farbl. bis blaßgelbl. Kr., sll. in Α., II. in Boraxlsg. u. heiß. Aq., wl. in kalt. Aq. u. Ae. Best, des Lignum Campechianum © , s. Haematoxylon campechianum. Anw. : als Indikator, s. Hämatoxylinpapier. Haematoxylon campechianum:

Leguminosae Stpfl.

v.

(Mexiko,

Fam.

Westindien).

Lignum Campechianum

©:

(Lignum Haematoxyli) Blauholz, Campecheholz, Blauspäne. Best. : Hämatoxylin (bis 12%), das durch Oxydation in

Hämin

213

das rote Hämateln übergeht, ferner äth. öl, Gerbstoffe, Harz. Asche max. 3%. Anw. med. : als Adstringens ; techn. : zur Herst, von Beizen und Tinten. Blauholzextrakt gehört heute noch zu den wichtigsten Beizenfarbstoffen (bes. f. Seide u. Kattun); Tonerdebeize = grauviolett, Chrombeize = blauschwarz bis schwarz, Eisenbeize = schwarz, Zinnbeize = rotviolett. HSmin: Salzsaures Hämatin, auch als TElCHMAUNsche Blutkristalle bezeichnet. TElCHMANNsche B l u t p r o b e zum Nachweis kleinster Blutmengen: betr. Gegenstände mit etwas kaltem Aq. auswaschen, Auszug auf Glas verdunsten lassen und dann mit einer Spur Kochsalz u. einigen Tropfen Eisessig erwärmen; bei Gegenwart von Blut sieht man nach dem Erkalten unter d. Mikroskop die blauschwarzen, im durchfallenden Licht braunen, Kr. von Häminchlorid. Diese Reaktion kann jedoch nicht zur Unterscheidung von Menschen- und Tierblut dienen. Hamochromogen: Häm, der färbende Bestandteil des Hämoglobins*. Hämoglobinometer: Apparat zur Bestimmung des Hämoglobingehaltes des Blutes auf Grund der Färbekraft einer Blutprobe. Hämoglobinum: Hämoglobin, Hb, der rote Blutfarbstoff. Er besteht aus dem Eiweißkörper Globin und der eigentlichen Farbstoffkomponente Häm (früher als Hämochromogen bezeichnet); das Häm, auch Protohäm genannt, ist eine Verbindung des Protoporphyrins mit zweiwertigem Eisen (F"). Das H. dient als Sauerstoffüberträger bei der Atmung, es verbindet sich mit dem Sauerstoff der eingeatmeten Luft zu Oxy-Hämoglobin, das im arteriellen Blut kreist u. den Sauerstoff an die Gewebe abgibt. In 100 ccm Blut eines erwachsenen Mannes sind 16 g Hb, in dem der Frau 14,7 g Hb enthalten. Gesamtmenge im Körper ca. 600—800 g. Hb bildet bräunlich-schwarze, glänzende Blättchen oder ein braunes Pv., es ist in Aq. langsam aber vollkommen und klar 1., Hämoglobinum © soll mindest. 0,34%

Hagenia abyssinica

Eisen enthalten. Anw. med.: als Tonicum u. Roborans bei Tuberkulose, Anämie usw. Hämoglobinurie: Ausscheidung von Hämoglobin im Harn. Hämokonien: s. Sanguis. Hämolyse: Auflsg. der roten Blutkörperchen unter Austritt des Hämoglobins, wodurch das Blut ein lackfarbiges Aussehen bekommt; infolge Einwirkung von Blutgiften wie Cyankalium, Anilin, Saponine, Chlorsaur. Kalium, Bakterientoxinen oder fremden Blutarten. Hämolysine: Stoffe, die Hämolyse bewirken. Hämophilie: Bluterkrankheit. Hämoptoe: Bluthusten, Blutspucken. Hämostaticum (a) : Haemostypticum*. Hämostypticum (a) : Stypticum(a ), Hämostaticum(a), Blutstillungsmittel. Härte des Wassers: s. Aqua. Härteskala, Mohssche: Zur Bestimmung der Härtegrade von Mineralien: 10 Härtestufen, von d. jedes Glied das vorhergehende ritzt: I/Talk, 2/Gips od. Steinsalz, 3/Kalkspat, 4/Flußspat, 5/Apatit, 6/Feldspat, 7/Quarz, 8/Topas, 9/Korund, 10/Diamant (FRIEDR. MOHS, 1773—1839, Prof. in Wien u. Graz), Hafer, Hafergrütze: s. Avena sativa Haferstärke: Amylum Avenae*. Hafnium: Hf, AtG. 178,6, IV-wertig Metall a. d. Titangruppe. Nat. nur in Be gleitung des Zirkons. D. 13,31 ; F. 2210°. Leicht schmied-, walz- u. hämmerbares Metall. Entd.1923 v. HEVESSY u. COSTER. Hagebutten: Fruct. Cynosbati, s. Rosa canina. Hagebuttenkern: Hagebuttensa me, Semen Cynosbati © , s. Rosa canina Hagedorn: Crataegus oxyacantha*. Hagenia abyssinica: (Bra. y era anthel mintica, Bankesia abyssinica) Fam. Rosaceae (Baum in Abessinien, Kilimandscharo, Usambara). Stpfl. v. Flores KOSO ¡Mf: (Flores Brayerae) Kosoblüten, Kussoblüten, die weibl. Blüten. Best.: Kosotoxin, Kosin, Kosidin, Protokosin, Gerbstoff, Gummi, Harz, äth. öl. Asche max. 14%. Anw. med.: als Bandwurmmittel. Dos. 20—30 g, Kinder 10—15 g, in Rotwein od. Zitronensaft verrührt, möglichst nur frische Blüten verwenden, die v. den unwirksamen Stielen befreit sind. HOM: Koso = Flores Koso Mi.

Hahnenfuß, Scharfer

214

Harze

Hahnenfuß, Scharfer: Ranunculus Harnanalyse, Harnbestandteile: s. acer, s. Ranunculus-Arten. Tabelle „ H a r n u n t e r s u c h u n g " . Hahnenkamm-Einheit: K . E . , dient Harnantisepticum(a): Mittel zur Deszur Standardisierung v. Hodenpräpara- infizierung des Harns. t e n , s. Tabelle „Biol. E i n h e i t e n " . Harnblume: Heiichrysum arenarium*. Harnkraut: 1. Herba Herniariae © , HAINES'SChe Lösung: Reagens g g , zum Nachweis v. Zucker im Harn : 2 K u p - s. Hemiaria glabra. 2. Herba Ononidis, fersulfat werden in 15 Aq. gelöst u. mit s. Ononis spinosa. 15 Glyzerin u. 150 KaliumhydroxydHarnkrautwurzel: R a d i x Ononidis jjttg, lsg. ( 5 % ) versetzt. s. Ononis spinosa. Halbschattenapparat: s. Polarisation. Harnsäure: Acid, uricum*. Harnsediment: D. festen Best., die sich Halbwertzeit: s. Radium. HALLERsches Sauer: Mixtura sulfú- als Bodensatz beim Zentrifugieren od. nach längerem Stehen des Harns abrica acida Halogene: „ S a l z b i l d n e r " : Fluor, Chlor, setzen u. mikroskopisch untersucht werB r o m , J o d , da diese Elemente m. Me- den. tallen unmittelbar Salze bilden können. Harnstoff: Urea pura s. CarbamiHalogenide: Salze der Halogensäuren. dum*. Harnstoff, Salpetersaurer: CarbamiHaloidsalze: Halogenide*. Hamamelisblätter: F o l i a Hamameli- dum nitricum*. Harnzylinder: Zylindr. Gebilde im Sedis Hamamelisrinde: Cortex Hamadiment des Harns, die Eiweißausgüsse der melidis @>, s. Hamamelis virginiana. Hamamelis virginiana: F a m . Hama- Harnkanälchen der Niere darstellen. Man melidaceae, Virginischer Zauberstrauch unterscheid. HyalineZ. (glashell), WachS(Atlantische Staaten v. Nordamerika). Z., Epithel-Z., Blut-Z., Fett-Z. u. a, Stpfl. v. Cortex Hamamelidis ® : HamaHartheu: Herba Hyperici © , s. Hymelisrinde. Best. : Gerbstoff (Hamameli- pericum perforatum. tannin), Glykose. Asche max. 5 % . Anw. Harze: F e s t e , am. oder zähflüssige, med. : als Adstringens b. Durchfällen, vielfach aromatische Ausscheidungsstoffe Blutungen, Hämorrhoiden. Folia Hama- vieler Pfl. (meist von Bäumen), die entmelidis © : Hamamelisblätter. B e s t . : weder spontan od. nach künstlicher Ver8 % Gerbstoff (Hamamelitannin), Gly- wundung ausfließen; vielfach erhärten kosid, Cholin, Saponin. Asche max. 7 % . sie erst nach dem Ausfließen. Gelb bis Anw. med. : als Tonicum u. Adstringens dunkelbraun gefärbte Gemenge verschiewie d. Rinde. H O M : Hamamelis, die denster Substanzen, wie Harzsäuren frische Rinde der Zweige u. Wurzeln. (Resinolsäuren), Harzalkoholen (ResiDestillat aus noie), Resinotannolen (Phenole mit GerbHOM : Hamamelis-Extrakt, frischen, im Spätherbst gesammelten stoffcharakter), Resinen (Ester von blühenden Zweigen. Harzsäuren u. Harzalkoholen), Resenen (indifferente amorphe Stoffe, meist Hammeltalg: Sebum ovile [MEt*. Hancornia speciosa: Stpfl. v. Cau- sauerstoffhaltig u. C-reich), ferner Gummi, Schleimen, äth. ö l e n , B i t t e r s t o f f e n ; tschuc*. Hanf, Amerikanischer: Apocynum meist uni. in S S u. Ac[., 1. in Α., Ae., cannabinum*. H., Indischer: Cannabis Chlf., äth. Ölen; viele lösen sich in Alkalilaugen zu H a r z s e i f e n . Man sativa var. indica*. Hanffrüchte, Hanfsamen, Hanfkörner: unterscheidet : Fructus Cannabis © , s. Cannabis sativa. Hanfwurzel, Kanadische: Apocynum androsaemifplium*. Hardwickia pinnata: s. Balsam. Hardwiekiae. Harmelraute : Peganum harmala* Harmin:

Banisterinum*.

1. Hart-Harze (Resinae), b. gewöhnlicher Temperatur hart u. spröde, ζ. B . Kolophonium, Mastix, Kopal, Benzoe, Sandarak. 2., Weich-Harze (Balsame), ζ. B . Elemi, Terpentin, Copaivabalsam, Perubalsam, S t y r a x .

Harzgänge

215

3. Gummi- od. Schleimharze (GummiResinae), ζ. B. Ammoniacum, Galbanum, Asa foetida, Gutti. 4. Fossile Harze, z. B. Bernstein, Erdwachs, Asphalt. Harzgänge: bot. (Harzkanäle) mehr od. weniger weite, langgestreckte Gänge sowohl in d. Rinde als im Holz, die Harze, Gummiharze od. Balsame führen. Sie sind entweder primär vorhanden od. entstehen sekundär, meist nach Verletzungen. Sie entstehen schizogen, d. h. durch Auseinanderweichen von Zellen. Die dadurch entstehenden Hohlräume erweitern sich lysogen, d. h. durch Zerstören der angrenzenden Gewebe. Zuweilen sind d. Harzgänge m. Epithelzellen ausgekleidet, in denen d. Harz gebildet wird u. durch d. Zellwand in d. Gänge tritt. Harzpflaster: Gem. v. Fetten u. Harzen (Emplastrum Picis). Harzsäuren: s. Harze. Harzseifen: s. Harze. Haschisch: Cannabis sativa var. indica*. Haselerle: Alnus serrulata*. Haselwurz: Asarum europaeum*. Haudorn: Ononis spinosa*. Hauhechel: Ononis spinosa*. Hauhechelwurzel gjB): Radix Ononidis |M§, s. Ononis spinosa. Hausen: Acipenser Huso, Lieferant der Ichthyocölla*. Hausenblase: Ichthyocolla*. Hausenblase, Japanische: Agar Agar*. Haustorien: bot. Saugorgane, z. B. bei Schmarotzern. Haut: Cutis. Hautfaktor: Hautschutz vitamin, Vitamin H, s. Vitamine. Hautfirnis: Vernisium dermalium, s. Vernisium. HAYEMsche Lösung: Reagens |M§ zur Zählung u. Konservierung der roten Blutkörperchen: Lsg. von 5 Natriumsulfat, 1 Natriumchlorid u. 0,5 Quecksilberchlorid in 200 Aq. Hazeline: Extr. Hamamelidis. Hb: Abkürzung f. Hämoglobin. He: ehem. Helium*. Head-Drop-Einheit: HDE, Wirkungseinheit für Curare. Eine Head-DropEinheit = 0,15 mg d-TubocurarinChlorid-Pentahydrat,

Heinrich, Böser

Heber: Gerät zum Umfüllen v. Flüssigkeiten; Giftheber*. Hebrasalbe: Unguentum diachylon ITHeckenrose, Gemeine: Rosa canina*. Hederá helix: Efeu, Araliaceae (Europa), Stpfl. v. Herba Hederae helicis: Efeukraut, Best. : Hederin u. a. Glykoside (Saponine), ferner Hederagerbsäure, Cholesterin, Chlorogensäure, Inosit, Fett, Pektin, Säuren. Anw. volkst. : bei chron. Katarrhen, Leber- u. Gallenleiden, Gicht, Rheuma; hom. bei Arteriosklerose, Angina pectoris (Hederin soll in niedriger Dosis gefäßerweiternd wirken). HOM: Hederá, helix, die frischen Sprossen. Hefe: Faex*. H., Medizinische H j : Faex medicinalis DAi, s. Faex. Hefeextrakt gig: Extract. Faecis ü * . Heftpflaster ®g: Emplastrum adhaesivum Κξ. Heidekorn: Buchweizen, Fagopyrum sagittatum*. Heidekraut: Herba Callunae s. Calluna vulgaris. Heidelbeerblatter: Folia Myrtilli s. Vaccinium myrtillus. Heidelbeeren: Fruct. Myrtilli s. Vaccinium myrtillus. Heil aller Schäden: Sanículaeuropaea*. Heildolde: Sanícula europaea*. Heilerde: Ton, Lehm, Bolus albaji®, Bolus rubra, Aluminiumsilikate von wechselnder Zusammensetzung. H. ist ein uraltes Heilmittel u. Antidotum. Ihre Wirkung beruht innerlich wie äußerlich auf (möglicherweise elektrochemischen) Adsorptionsvorgängen (Prof. STUMPF, Würzburg 1905). Anw. med.: innerl. bei infektiösen Darmerkrankungen wie Ruhr, Cholera, Typhus, Vergiftungen usw. äußerl. (sterilisiert) zur Abdeckung von haupts. übelriechenden Wunden, Entzündungen, Quetschungen, zu zerteilenden Umschlägen (Lehmpackungen), i. d. Frauenheilkunde zu Spülungen, ferner bei Venenentzündung, Blutstauungen, Erysipel, Ekzemen usw. Heilsera: s. Serum. Heilwurz: Althaea officinalis*. Heilziest: Stachys officinalis*. Heinrich, Böser: Mercurialis annua*.

Helenenkrautwurzel

216

Helmitol

Helenkraut- Anw. med. : inn. als Antiseptieum (Dos. 1—3g); techn.: i. d. Parfümerie u. als Heleninum: Helenin, Alantkampfer, Reagens. C 14 H 20 OCO. Best, des äth. Öls d. Rhiz. Heliotropismus: bot. Phototropismus*. Helenii ®>, s. Inula helenium. Helenin Helium: He, gasförm. Element (Edelläßt sich in Alantolaoton, Isoalantolacton u. Dihydroisoalantolacton (Ses- gas), AtG. 4. Nat. : in den Ausstrahlunquiterpene) zerlegen. Farbl., nadelfg. gen der Sonne, in d. Luft, in Quellgasen, Kr., 11. in A. u. Ae., fast uni. in Aq. seltenen Erden, ferner als AbspaltungsAnw. med.: als Antiseptieum u. Ex- produkt radioaktiver Stoffe. Dient zum Füllen v. Luftschiffen, da unbrennbar, pektorans. Dos. 0,01—0,02 g. sowie med. m. Sauerstoff gem. als „Heliumluft" z. Behandlung d. Asthmatiker. Helenkraut: Inula helenium* Helenenkrautwurzel: s wurzel.

Helenkrautwurzel: Rhizoma © , s. Inula helenium.

Helenii

Helianthin: Methylorange*. Helianthus annuus: Fam. Compositae, Sonnenblume (aus Mexiko stammend, überall kult.). Stpfl. v. Flores Helianthi annul: Sonnenblumen. Best. : Lutein, Cholin, Karotin, Kryptoxanthin. Anw. volkst. : als Fiebermittel. Semen Helianthi annui: Sonnenblumenkerne. Best. : 40—50% fettes öl, Lezithin, Cholesterin, 24% Eiweiß, Saccharose, Lipase. Anw. volkst.: als Diureticum; techn.: zur Gew. des fetten Öls (Speiseöl). HOM: Helianthus annuus, die reifen Samen. Helichrysum arenarium: (Gnaphalium arenarium) Fam. Compositae, Gelbes Katzenpfötchen (Europa, Mittelasien). Stpfl. v. Flores Stoechados © : (Flores Gnaphalii arenarii) Gelbe Katzenpfötchenblumen, Gelbe Immortellen, Harnblumen, Ruhrkrautblüten. Best.: Äth. öl, Bitterstoff. Asche max. 8%. Anw. med. : als Diureticum, b. Gicht, Gelbsucht, Nieren- u. Blasenleiden. HOM: Gnaphalium arenarium, die frische, blühende Pflanze. Heliotropinum ® : Heliotropin, Piperonal, Methylenprotokatechualdehyd, ^CHO C6H3-0\

•\ o /

Helleborus-Arten: Fam. Ranunculaceae. Helleborus niger: Schwarze Nieswurz (Gebirge Südeuropas). Stpfl. v. Rhizoma Hellebori nigri: Nieswurzelstock, Schwarze Nieswurzel, Christwurzel, Sehneerosenwurzel. Best. : Helleborin (Glykosid), Fett, Farbstoff, Harz, keine Alkaloide. Asche max. 6%. Anw. volkst. : als Diureticum bei Harn- u. Herzleiden, Gicht, Rheumatismus sowie gegen Würmer. MD. 0,2 g; MTD. 1,0 g. Rhizoma Hellebori Nieswurzelstock. Stpfln. sind H. niger u. H. viridis; Asche max. 6% : MD. 0,2 g; MTD. 1,0 g. HOM: Helleborus, der getrocknete Wurzelstock mit den anhängenden Wurzeln. Helleborus viridis: Grüne Nieswurz (Mitteleuropa). Stpfl. von Rhizoma Hellebori Viridis: Grüne Nieswurzel, Grüne Christwurzel, Wrangenwurzel. Best.: Helleborin (Glykosid) sowie die Alkaloide Celliamin, Sprintillamin, Sprintillin u. wahrscheinl. ein weiteres Alkaloid, Harz, Fett, Farbstoff. Anw. : als Diureticum u. Herzmittel (digitalisähnliche Wirkung) sowie zu Niespulvern. MD. 0,3 g ; MTD. 1,2 g. HOM: Helleborus viridis, der getrockn. Wurzelstock (ohne Wurzeln). Helminthagogum(a): cum) Wurmmittel.

(Anthelminti-

Helminthes: Eingeweidewürmer. [1,3,4],

H

2

Helminthiasis: Wurmkrankheit. Helminthochorton: Alsjdium helminthochortos*.

Mol. 150,1 ; F. 35°—36°. Farbl., heliotropartig riech. Kr.; 11. i. A. u. Ae., in Helmitol ® : Helmitol (WZ), An-" 70%igem A. zu 5%, swl. i. Aq., färbt hydromethylenzitronensaures Hexamesich an Licht u. Luft allmählich dunkel. thylentetramin, C 7 H 8 0 , (CH2)„N4 Mol.

Hemeralopie

217

344,2, F. ca. 170° u n t e r Zersetzung. Weiße Kr., 1. in Aq., f a s t uni. in A. u. Ae. Anw. med. : als Blasenantisepticum. Hemeralopie: Nachtblindheit, hervorgerufen bes. durch Mangel a n V i t a m i n A. Henri-: I n Verbdgen halb, einseitig. Hemicellulosen: Komplexe Polysaccharide, d. in d. Zellwänden vork o m m e n u. als Reservestoffe d i e n e n ; sie werd. bei d. Hydrolyse u. auch durch F e r m e n t e • (Hemicellulasen) zu verschied. Zuckerarten a b g e b a u t . Hemicrania: Hemikranie, Migräne. Henna: Die pv. Blätter v. Lawsonia inermis, F a m . L y t h r a c e a e (Afrika, Asien, Indien). Orientalisches H a a r f ä r b e m i t t e l , f ä r b t d. H a a r e u. Fingernägel r o t , in Verbindg. m i t Reng (Indigoblätter) blauschwarz. Hepar (Gen. hepatis): Leber. Hepar Siccatum: Getrocknete Leber, s. Organotherapeutica. Hepar Sulfuris: Schwefelleber, s. K a l i u m s u l f u r a t u m g g . Hepar Sulfuris H O M : Kalkschwefelleber, s. Calcium s u l f u r a t u m H a h n e m a n n i . Hepar sulfuris kalinum H O M : Kalischwefelleber, s. Kai. s u l f u r â t . [Big. Heparin: A. d. Leber isoliert. Substanz (Mucoitinschwefelsäureester), w i r k t ger i n n u n g s h e m m e n d , i. v. bei Thrombose, vgl. Dicumarol Hepatica nobilis: Anemone hepatica*. Hepatica triloba H O M : s. Anemone hepatica*. Hepatitis: Leberentzündung. Herba: (syn. auch Folia) K r a u t ; unter „ H e r b a " i m p h a r m . Sinne versteht m a n n u r die g e t r o c k n e t e n , während oder kurz nach der Blüte gesammelten, oberirdischen Teile (Stengel, Blätter, Blüten) einer meist krautigen Pflanze, wobei bisweilen auch Teile der Wurzel vorhanden sein können (z. B. H e r b a Polygalae); a u c h d . Sproßspitzen strauchartiger Pflanzen werden als „ H e r b a " bezeichnet (z. B. H e r b a Sabinae, H e r b a Cannabis). I n der Homöopathie wird das K r a u t oder die ganze Pflanze oder bes t i m m t e Teile davon meistens frisch verarbeitet. Herba Abrotani: Eberraute, s. Artemisia a b r o t a n u m .

H e r b a Beccabungae

Herba Absinthii KS: W e r m u t , s. Artemisia absinthium. Herba Achilleae moschatae: Moschuskraut, I v a k r a u t , s. Achillea moschata. Herba Aconiti: E i s e n h u t k r a u t , s. Aconitum napellus. Herba Adianti aurei: Goldhaar, s. Polytrichum commune. Herba Adonidis aestivalis: Feuerröschenkraut, s. Adonis aestivalis. Herba Adonidis vernalis Adoniskraut, s. Adonis vernalis. Herba Aegopodii podagrariae: Geißf u ß k r a u t , s. Aegopodium podagraria. Herba Aethusae: Hundspetersilienk r a u t , s. Aethusa cynapium. Herba Agrimoniae © : Odermennigk r a u t , s. Agrimonia eupatoria. Herba Alchemillae (vulgaris) F r a u e n m a n t e l k r a u t , s. Alchemilla vulgaris. Herba All·· ursini: Bärenlauch, s. Allium ursinum. Herba Anagallidis: Gauchheil, s. Anagallis arvensis. Herba Anchusae: Ochsenzungenkraut, s. Anchusa officinalis. Herba Andrographidis: Andrographiskraut, s. Andrographis paniculata. Herba Anemone nemorosae: Buschwindröschenkraut, S.Anemone nemorosa. Herba Anserinae : Gänsefingerkraut, s. Potentilla anserina. Herba Antirrhini: H e r b a Linariae*. Herba Apii: Selleriekraut, s. Apium graveolens. Herba Arenariae rubrae: R o t e s Sandk r a u t , s. Sperguläria r u b r a . Herba Aristolochiae: Osterluzeikraut, s. Aristolochia clematitis. Herba Arnicae montanae: Wohlverleihkraut, s. Arnica m o n t a n a . Herba Artemisiae B e i f u ß k r a u t , s. Artemisia vulgaris. Herba Asperulae © : Waldmeisterk r a u t , s. Asperula odorata. Herba Ballotae lanatae: Wolliges W o l f s t r a p p k r a u t , s. Leonurus lanatus. Herba Basilici: Basilienkraut, s. Ocim u m basilicum. Herba Beccabungae: Bachbungenk r a u t , s. Veronica beccabunga.

H e r b a Bellidis

218

Herba Bellidis: Gänseblümchenkraut, s. Bellis perennis. Herba Betonicae: Betonienkraut, s. Stachys officinalis. Herba Bistortae: Wiesenknöterich, s. Polygonum bistorta. Herba Boraginis: G u r k e n k r a u t , s. Borago officinalis. Herba BuglOSSi: H e r b a Anchusae*. Herba Bursae pastoris @ : Hirtentäschelkraut, s. Capsella bursa-pastoris. Herba Cacti grandiflori: K a k t u s k r a u t , s. Cereus grandiflorus. Herba Calendulae: Ringelblumenk r a u t , s. Calendula officinalis. Herba Callunae © : H e i d e k r a u t , s. Calluna vulgaris. Herba Canchalaguae: B i t t e r k r a u t , s. E r y t h r a e a chilensis. Herba Cannabis indicae ® : Indischer H a n f , s. Cannabis sativa v a r . indica. Herba Capilli Veneris © : F r a u e n h a a r , s. A d i a n t u m capillus-veneris. Herba Cardamines: H e r b a N a s t u r t i i

H e r b a Galii lutei

Herba Conii © : Schierlingskraut, s Conium maculatum. Herba Consolidae sarracenicae: s. H e r b a Virgaureae © * . Herba Convallariae © : Maiglöckchenk r a u t , s. Convallaria majalis. Herba Convolvuli: A c k e r w i n d e n k r a u t , s. Convolvulus arvensis. Herba Crataegi oxyacanthae: Weißd o r n k r a u t , s. Crataegus o x y a c a n t h a . Herba Dracunculi: E s t r a g o n , s. Artemisia dracunculus. Herba Droserae © : S o n n e n t a u k r a u t , s. Drosera rotundifolia. Herba Ebuli: A t t i c h k r a u t , s. S a m b u cus ebulus. Herba Ephedrae ® : E p h e d r a k r a u t , Ma H u a n g , s. E p h e d r a sinica. Herba Equiseti ® : Schachtelhalmk r a u t , s. E q u i s e t u m arvense. Herba Ericae: H e r b a Callunae ® * . Herba Erigeronis canadensis: K a n a d i sches Berufskraut, s. Erigeron canadensis. Herba Eriodictyonis: Folia Eriodictyonis ® , S a n t a k r a u t , s. Eriodictyon glutinosum. Herba Cardui benedicti Ü : KardoHerba Eryngii campestris: Mannstreu, benediktenkraut, s. Cnicus benedictus. s. E r y n g i u m campestre. Herba Centauri! (minoris) H : TauHerba Eryngii plani: Mannstreu, s. sendgüldenkraut, s. Centaurium um- E r y n g i u m planum. .bellatum. Herba Eschscholtziae: EschscholtzienHerba Cerefolii: Kerbel, s. Anthriscus k r a u t , s. Eschscholtzia californica. cerefolium. Herba Eupatori! cannabini: WasserHerba Chamaedrys: E d l e r Gamander, hanf, s. E u p a t o r i u m cannabinum. s. Teucrium chamaedrys. Herba Eupatorii perfoliati: WasserHerba Chamaedryos aquaticae: Herb. dost, s. E u p a t o r i u m perfoliatum. Scordii vulgaris*. Herba Euphrasiae © : AugentrostHerba Chelidonii: Schöllkraut, s. Che-, k r a u t , s. Euphrasia officinalis (E. stricta). lidonium m a j u s . Herba Fabianae ® : F a b i a n a k r a u t , s. Herba Chelidonii recens ® : Frisches Fabiana imbricata. Schöllkraut, s. Chelidonium m a j u s . Herba Fragariae: Folia F r a g a r i a e ® , Herba Chenopodi! ambrosioidis © : Erdbeerblätter, s. F r a g a r i a vesca. Mexikanisches T r a u b e n k r a u t , s. ChenoHerba Fumariae ® : E r d r a u c h k r a u t , podium ambrosioides var. anthelminti- s. F u m a r i a officinalis. cum. Herba Galegae © : Geißrautenkraut, Herba Chirettae indicae: Chiretta- s. Galega officinalis. k r a u t , s. Sweertia c h i r a t a . Herba Galeopsidis © : H o h l z a h n k r a u t , Herba Cicutae virosae: Wasserschier- LiEBERsche K r ä u t e r , s. Galeopsis segetum. lingskraut, s. Cicuta virosa. Herba Galii aparinis: Klebendes LabHerba Clematidis: W a l d r e b e n k r a u t , s. k r a u t , s. Galium aparine. Clematis recta. Herba Galii lutei: Gelbes L a b k r a u t , Herba Cochleariae: Löffelkraut, s. s. Galium verum. Cochlearia officinalis.

Herba Genippi veri

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Herba Genippi veri: s. Herba I v a moschatae ® . Herba Genistae scopariae: s. Herba Sarothamni scoparli ® . Herba Genistae tinctoriae: Färberginster, s. Genista tinctoria. Herba Geranii Robertiani @ : Ruprechtskraut, s. Geranium robertianum. Herba Glechomae: s. Herba Hederae terrestris ® . Herba Gratiolae ® : Gottesgnadenkraut, s. Gratiola officinalis. Herba Grindeliae @ : Grindeliakraut, s. Grindelia robusta. Herba Hederae helicis: Efeukraut, s. Hederá helix. Herba Hederae terrestris ® : Gundelrebenkraut, s. Glechoma hederacea. Herba Hepaticae: Leberkraut, s. Anemone hepatica. Herba Herniariae ® : Bruch- od. Harnkraut, s. Hemiaria glabra u. H. hirsuta. Herba Hyoscyami: Fol. Hyoscyami ¡¡¡¡¡S, s. Hyoscyamus niger. Herba Hyperici ® : Johanniskraut, s. Hypericum perforatum. Herba Hydropiperis: s. Herba Polygon! hydropiperis. Herba Hyssopi @ : Ysopkraut, s. Hyssopus officinalis. Herba llicis paraguayensis: Folia Mate © , s. I l e x aquifolium. Herba Intybi angustí: s. Herba Lactucae virosae. Herba Ivae moschatae @ : Moschusschafgarbenkraut, s. Achillea moschata. Herba Jaceae: Herba Violae tricoloris m* Herba Knautiae arvensis: s. Herba Scabiosae. Herba Lactucae virosae: Giftlattichkraut, s. L a c t u c a virosa. Herba Ledi palustris: Sumpfporstkraut, s. Ledum palustre. Herba Leontopodii: s. Herba Alchemillae (vulgaris) ® . Herba Leonuri cardiacae © : Herzgespannkraut, s. Leonurus cardiaca.

Herba Piehi-Pichi

Herba Linariae ® : Leinkraut, s. Linaria vulgaris. Herba Lini cathartici: Purgierleinkraut, s. Linum catharticum. Herba Lobeliae i g : Lobelienkraut, s. Lobelia inflata. Herba Lycopodii ® : Bärlappkraut, s. Lycopodium clavatum. Herba Majoranae ® : Majorankraut, s. M a j o r a n a hortensis. Herba Mari veri: Katzengamander, s. Teucrium marum. Herba Marrubii © : Weißer Andorn, s. Marrubium vulgare. Herba Matico: Folia Matico (gj), Matikoblätter, s. Piper angustifolium. Herba Matrisilvae: Herba Asperulae ®*. Herba Meliloti ü : Steinklee, s. Melilotus officinalis u. M. altissimus. Herba Meiissae: Folia Melissae g l , Melissenblätter, s. Melissa officinalis. Herba Mercurialis: Bingelkraut, s. Mercurialis annua. Herba Millefolii® : Schafgarbenkraut, s. Achillea millefolium. Herba Musei Clavati: Herba Lycopodii Herba Myrtilli: Folia Myrtilli © , Heidelbeerblätter, s. Vaccinium myrtillus. Herba Napelli: F o l i a Aconiti, Eisenhutblätter, s. Aconitum napellus. Herba Nasturtii ® : Brunnenkressenkraut, s. Rorippa nasturtium-aquaticum. Herba Nepetae catariae: Katzenminze, s. Nepeta cataria. Herba Ocimi: Herba Basilici*. Herba Oenanthes crocatae: R e b e n doldenkraut, s. Oenanthe crocata. Herba Ononidis: Hauhechelkraut, s. Ononis spinosa. Herba Origani © : Dostenkraut, s. Origanum vulgare. Herba Origani eretici: Spanisch Hopfenkraut, s. Origanum creticum.

Herba Patchouli: Folia Patchouli, P a t schuliblätter, s. Pogostemon patchouly. Herba Pentaphylli: Fünffingerkraut, Herba Leonuri lanati: H e r b a B a l l o t a e s. Potentilla reptans. lanatae*. Herba Pichi-Pichi: Herba F a b i a n a e Herba Levistici: Liebstöckelkraut, s. ©*. Levisticum officinale.

Herba Plantaginis lanceolatae

220

Herba Plantaginis lanceolatae © : Spitzwegerichkraut, s. Plantago lanceolata. Herba Plantaginis majoris © : Breitwegerichkraut, s. Plantago major. Herba Podagrariae: Geißfußkraut, s. Aegopodium podagraria. Herba Polygalae amarae cum Radicibus (fig): Bitteres Kreuzblumenkraut, s. Polygala amara. Herba Polygòni avicularis ® : Vogelknöterichkraut, s. Polygonum avicularis. Herba Polygoni hydropiperis: Wasserpfefferkraut, s. Polygonum hydropiper. Herba Polypodii: Engelsüßkraut, s. Polypodium vulgare. Herba Ptarmicae: Wiesenbertram, s. Achillea ptarmica. Herba Pulmonariae arboreae: Lichen Pulmonarius, Lungenflechte, s. Lobaria pulmonaria. Herba Pulmonariae (maculosae) ® : Lungenkraut, s. Pulmonaria officinalis. Herba Pulsatillae © : Küchenschellenkraut, s. Anemone pulsatilla u. A. pratensis. Herba Rhois toxicodendri: Folia Toxicodendri @ , Giftsumachblätter, s. Rhus toxicodendron. Herba Rorellae: Herba Droserae ® . Herba Roris marini: Herba Rosmarini*. Herba Rosmarini: Folia Rosmarini ® , Rosmarinblätter, s. Rosmarinus officinalis. Herba Rosmarini silvestris: Herba Ledi palustris*. Herba Rubi idaei: Folia Rubi Idaei ® , Himbeerblätter, s. Rubus idaeus. Herba Rumicis acetosae: Sauerampferkraut, s. Rumex acetosa. Herba Ruperti: Herba Geranii Robertiani © * . Herba Rutae: Folia Rutae © , Rautenblätter, s. R u t a graveolens. Herba Sabinae: Summitates Sabina« Sadebaumspitzen, s. Juniperus sabina. Herba Sanguinariae: Herba Bursae pastoris ® * . Herba Sanguisorbae: Wiesenknopfkraut, s. Sanguisorba officinalis.

Herba Tussilaginis

Herba Saniculae: Sanikelkraut, s. Sanícula europaea. Herba Santa: Folia Eriodictyonis © , s. Eriodictyon glutinosum. Herba Sarothamni scoparli © : Besenginsterkraut, s. Sarothamnus scoparius. Herba Saturejae Bohnenkraut, s. Satureja hortensis. Herba Scabiosae: Skabiosenkraut, s. Knautia arvensis. Herba Scordii vulgaris: Knoblauchgamanderkraut, s. Teucrium scordium. Herba Scrophulariae: Braunwurzkraut, s. Scrophularia nodosa. Herba Senecionis Jacobaeae: Jakobskraut, s. Senecio jacobaea. Herba Senecionis vulgaris: Grindkraut, s. Senecio vulgaris. Herba Serpylli [gf: Quendel, s. Thymus serpyllum. Herba Sideritidis: Berufskraut, s. Stachys" recta. Herba Soldanellae: Meerkohlkraut, s. Calystegia soldanella. Herba Solidaginis aureae: Herba Virgaureae ® * . Herba Spartii scoparli: Herba Sarothamni scoparli Herba Spigeliae: Spigelienkraut; s. Spigelia anthelmia. Herba Spilanthis oleraceae: Parakressenkraut, s. Spilanthis oleracea. Herba Spiraeae ulmariae: Mädesüßkraut, s. Filipendula ulmaria. Herba Stramonii recens ® : Stechapfelkraut, s. Datura stramonium. Herba Symphyti: Beinwellkraut, s. Symphytum officinale. Herba Tabaci: Folia Nicotianae, Tabakblätter, s. Nicotiana tabacum. Herba Tanaceti ® : Rainfarnkraut, s. Chrysanthemum vulgare. Herba Taraxaci: Löwenzahnkraut, s. Taraxacum officinale. Herba Teucrii Chamaedryos: s. Herba chamaedrys*. Herba Thujae occidentalis: Summita tes Thujae @ , s. T h u j a occidentalis. Herba Thymi g | : Thymian, s. T h y m u s vulgaris. Herba Tussilaginis: Folia Farfarae g¡?, Huflattichblätter, s. Tussilago farfara.

Herba Urticae

Hexal

Herba Urticae ® : Brennesselkraut, s. Urtica dioica u. U. urens. Herba Verbasci: Königskerzenkraut, s. Verbascum-Arten. Herba Verbenae Eisenkraut, s. Verbena officinalis. Herba Veronicae Ehrenpreiskraut, s. Veronica officinalis. Herba Vincae pervincae: Immergrünkraut, s. Vinca minor. Herba Violae odoratae: Veilchenkraut, s. Viola odorata. Herba Violae iricoloris Mb: Stiefmütterchenkraut, s. Viola tricolor. Herba Virgaureae © : Goldrutenkraut, s. Solidago yirgaurea (S. Virga aurea). Herba Visci albi ® : Mistel, s. Viscum album. Herbstzeitlose: Colchicum autumnale*. Herbstzeitlosenknollen: Bulbus Colchici, s. Colchicum autumnale. Herbstzeitlosensame: Semen Colchici ÜB, s. Colchicum autumnale. Hereditär: Erblich. Hernia: Eingeweidebruch. Herniaria-Arten: Fam. Caryophyllaceae, Harn- oder Bruchkraut. H. hirsuta (Süd- u. Mitteleuropa). H. glabra (nördl. Europa bis Südskandinavien u. Schottland). Stpfln. v. Herba Herniariae ©>: Harnkraut, Bruchkraut. Best. : Herniarin (Saponin), Umbelliferonmethyläther, Gerbstoff, äth. Öl. Asche max. 10%. Anw. volkst. : als Diureticum. HOM: Hemiaria glabra, die frische blühende Pflanze. Heroin (WZ): Diacetylmorphinura hydrochloricum |SÄ8*. Heroinhydrochlorid (Mit: Diacetylmorphinura hydrochloricum SÜ8*. Herpes: Bläschenausschlag. H. zoster: Gürtelrose. Herrgottslöffel: Herba Droserae s. Drosera rotundifolia. Herzbräune: Angina pectoris. Herzgespann: Leonurus cardiaca*. Herzheil: Leonurus cardiaca*. Hesperidin: C 60 H 60 O 2J , Glykosid in Apfelsinen, Pomeranzen, Zitronen, Paprikaschoten, wl. i. Aq., 11. i. Alkalien u. heißer Essigsäure; F. ca. 251° unter Zersetzung.

Heteroauxin: s. Auxine. Heterocyclische Verbindungen: s. Kohlenwasserstoffe. Heteromorphie: Dimorphie*. Heterotrop: Anisotrop, s. Anisotropie. Heterotrophie: Abbau-Ernährung; heterotrophe Bakterien leben von organischen C- u. N-Verbindungen, die sie durch Zersetzung toter oder lebender Organismen gewinnen (vgl. Saprophyten u. Parasiten). Heublumen: Flores Graminis*. Heusame: Semen Psyllii © , s. Plantago psyllium. Heusamen, Griechischer: Semen Foenugraeci g j , s. Trigonella foenumgraecum. Hevea brasiliensis: Stpfl. v. Cautschuc §Äjj*. Hexachloräthan: Carboneum sesquichloratum*. Hexachlorcyclohexan: (Eenzolhexachlorid, 666, HCCH-Mittel) C„CeCl6( Gemisch mehrerer Isomeren, von denen bes. die y-Isomeren hochwirksam sind). Farbl. Kr., 1. i. organ. Lösungsmitteln, uni. i. Aq.; F. 112°; wichtiges Insektenvertilgungsmittel (vgl. Kontaktinsektizide), Fraß-, Atmungs- u. Kontaktgift, tödlich für die meisten Insektenarten (Ameisen, Flöhe, Läuse, Wanzen, Motten, Maikäfer, Milben, Silberfische, Fliegen u. zahlreiche andere Schadinsekten), auf höhere Organismen im wesentlichen ohne schädliche Wirkung. Hexachlorophen: 2,2'-Dioxy-3,5,6,3', 5'6' hexachlordiphenylmethan, bacterizide Substanz. Weiß. kr. Pv., uni. i. Aq., 1. i. Aceton, Äther, Α., Vaselin, Lanolin u. i. fett. ölen. Das Wachstum von Staphylococcus aureus wird durch H. noch in ein. Verdünnung von 1 : 8 Mill in Agar verhindert. Anw. : als Desinfektionsmittel (in Seifen). Hexachloro-platin( IV)-säure: Platinum chloratum*. Hexagonales System: s. Kristall. Hexahydropyridin: Piperidinum*. Hexal ® : Hexal (WZ), Saures sulfosalizylsaures Hexamethylentetramin, C e H 3 (0H)(C00H)S0 3 H.(CH 2 ) 6 N 4 +H 2 0. Mol. 376,3. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., I. in A. Anw. med. : wie Hexamethylentetramin.

Hexamethylentetramin

222

Histamin

Hippursäure: Acid, hippuricum*. Hexamethylentetramin: HexamethyHirnhautentzündung: s. Meningitis. lentetraminum H., Neutrales, SUlfOsalizylsaures: Neohexal H.., Saures Hirschbrunst: Fungus (Boletus) cersulfosalizylsaures: Hexal . vinus, s. Elaphomyces cervinus. Hirschhorn: Comu Cervi*. Hexamethylentetraminum DAS: Hexamethylentetramin, Urotropin (WZ), Hirschhornöl: Ol. animale crudum (CH 2 ) 6 N 4 . Mol. 140,13. Weiß., kr. Pv. v. anfangs süßem, später bitterem Geschmack; beim Erhitzen flüchtig, ohne zu schmelzen, 1. in 1,5 Aq. u. 10 A. Darst. : Durch Einwirkung v. NH 3 auf Formaldehyd. Anw. med. : als harnsäurelösendes Mittel, Diureticum, u. vor allem als inn. Antisepticum b. Cystitis (in sauerem Harn wird aus H. Formaldehyd abgespalten). Hexan: Ein Grenzkohlenwasserstoff, C 6 H 14 . Best, des Steinkohlenteers u. Petroleums. Hexenkraut: 1. Herba Lycopodii s. Lycopodium clavatum. 2. Herba H y p e r i c i ® , s. Hypericum perforatum. Hexenmehl: Lycopodium g l , s. Lycopodium clavatum. Hexosen: s. Kohlenhydrate. Hf: ehem. Hafnium*. Hg: ehem. Quecksilber, s. Hydrargyrum. HHL: Hypophysenhinterlappen, s. Hormone. Hibiscus abelmoschus: (Abelmoschus moschatus) Fam. Malvaceae (heim. Ostindien, kult. in allen Tropengebieten) Stpfl. v. Semen Abelmoschi: Moschus körner, Ambrettekörner, Bisamkörner Best. : Äth. öl, fett, öl, Schleim, Harz Anw. volkst. : als Stimulans; techn. : i. d Parfümerie. HOM: Abelmoschus, die getrockneten Samen. Oleum Abelmoschi seminis: Moschuskörneröl. Anw. : i. d. Parfümerie. Hidroticum(a): Schweißtreibende(s) Mittel. Hilum: bot. Nabel, Ablösungsstelle des reifen Samens vom Nabelstrang. Himbeerblätter: Folia Rubi Idaei © , s. Rubus idaeus. Himbeersirupiü : Sirup. Rubildaei&JS* Himmelstau: Drosera rotundifolia*. Hippuricase: Ferment (Desaminase), das Hippursäure unter Bildung von Benzoesäure zerlegt (nat. in vielen tier. Organen).

Hirschhornsalz: Ammonium carbonicum g|*. Hirschtrüffel: Fungus cervinus, s. Elaphomyces cervinus. Hirtentäschelkraut: Herba Bursae pastori.? s. Capsella bursa-pastoris. Hirudin: Der d. Blutgerinnung aufhebende Best, in Kopf und Schlundringen d. Blutegels, s. Hirudo. H ir Udo (Plur. Hirudines) © : Blutegel. Sanguisuga medicinalis, deutscher B. Sanguisuga Officinalis, ungarischer, südosteuropäischer B. u. viele andere Arten der Familie Annelida. Best. : Hirudin*. Anw. med. : bei Entzündungen, Blutstokkungen, Hämorrhoiden usw. (Ansetzen am besten im Blutegel-Ansatzglas, s. Abb.). Histamin: Gewebshormon, ehem. /3-Imidazolyl-äthylamin, entst. b. FäulHC—NH

II

C—N

>CH

Iiis v. Eiweiß (i. Darm) aus Histidin, in viel. Organen, wie auch i. Mutterkorn nachgew. ; wirkt blutdrucksenkend u. Magensaft erregend. Schock u. viele allergische Symptome führt man heute auf Freiwerden v. Histamin ι. d. Geweben zurü k u. behänd, diese Sympt. mit Antihistaminen. Bei diesen handelt es sich um Derivate des Äthylendiamins (H 2 N· CH 2 -CH 2 -NH 2 ), bei denen die Η-Atome des Stickstoffs durch Phenyl- od. Alkylreste substituiert sind oder um sich auf ähnl. Weise vom Colamin (NH 2 —CH 2 —CH 2 OH) oder vom Propylamin (CH 3 —CH 2 — CH 2 NH 2 ) ableitende Stoffe. Zahlreiche Präparate i. Handel (z. B . Antergan,

Histamiiram hydrochloricum

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Antistin, Bridal, Benadryl, Thephorin, Phenergan usw.). Histaminase ist ein histaminspalt. Enzym i. Blut. Histaminum hydrochloricum: Histaminhydrochlorid = Imidazolyläthylamindihydrochlorid, C 5 H 9 N 3 · 2 HCl. Weiß. Pv., all. in Aq. Anw. med.: zur Diagnose u. Behandlung v. Magen- u. Darmgeschwüren. Histidase: Ferment (Desaminase), das Histidin unter Bildung von Ammoniak spaltet (nat. bes. in der Leber der Wirbeltiere). Histidin: α-Aminosäure, Imidazolderivat, Stammsubstanz d. Histamin* Histologie: Gewebelehre. HiStone: s. Eiweißkörper. H M L : Hypophysenmittellappen, s. Hormone. Ho: ehem. Holmium*. Hoang Nau: Pfeilgift, s. Strychnos. Hochpotenzen: s. Homöopathie. Hoden: Testis, Testiculus, s. Organotherapeutiea u. Hormone. Höllenstein: Argentum nitricum MB*. HOFFMANNscher Lebensbalsam MS: Mixtura oleosa-balsamica IBAS. Hoffmannsgeist: Spiritùs aethereusgj®. Hoffmannstropfen: Spiritus aethereus SS*· Hohlsuppositorien, Hohlkugeln: Längl. od. k u g e l . Kapseln aus Gelatine od. Kakaobutter, die m. der reinen Arzneisubstanz gefüllt u. m. Gelatine bzw. Kakaobutter verschlossen werden, s. Arzneiformen. Hohlzahnkraut: Herba Galeopsidis s. Galeopsis segetum. Holler: Sambucus nigra*. Holmium: s. Seltene Erdmetalle. Holoenzym, Holoferment: s. Fermente. Holunder: Sambucus nigra*. Holuriderbliiten l g : Flores Sambuci IBS, s. Sambucus nigra. Holz: s. Kohlenhydrate. Holzessig: Acetum pyrolignosum*. Holzessig, Gereinigter ϋ | : Acetum pyrolignosum rectificatum ¡SB*· Holzessig, Roher g | : Acetum pyrolignosum crudum Mft*. Holzgeist: Alcohol methylicus © * . Holzkohle: Carbo Ligni, s. Carbo.

Homöopathie

Holzkohle, Gepulverte g l : Carbo Ligni pulveratus Mt*. Holztee MS: Species Lignorum DAS*. Holzteer: Pix liquida !ñü*. Holzzucker: 1. Xylose*; 2. techn. Produkte der Holzverzuckerung. Homatropin: Homatropinum*. Homatropin, Bromwasserstoffsaures: Homatropinum hydrobromicum [QABj*. Homatropinhydrobromid g | : Homatropinum hydrobromicum Homatropinum: Homatropin, Tropinester der Mandelsäure, C 1 6 H 2 1 N0 3 . Mol. 275; F. 98°. Farbl. Kr., fast uni. in Aq., 11. in Α., Chlf., Ae. ; med. verwendet werden nur die Salze des H. Homatropinum hydrobromicum MS: Homatropinhydrobromid, Bromwasserstoffsaures Homatropin, (C 1 6 H 2 1 N0 3 )HBr. Mol. 356,1 ; F. ca. 214°. Weißes, geruchl., kr. Pv., 11. in Aq., 1. in A. Darst. : Aus mandelsaurem Tropin. Anw. med. : als Mydriaticum wie Atropin, jedoch geht die Mydriasis schneller zurück; MD. 0 , 0 0 1 g ; MTD. 0,003 g. (In gleicher Weise verwendet werden H. hydrochloricum, H. sulfuricum.) Homerianatee: Herba Polygoni avicularis © , s. Polygonum aviculare. Homöopathie: (v. griech. δμοιος παϋος = ähnliches Leiden) Heilverfahren, begründet v. SAMUEL HAHNEMANN (1755

bis 1843), nach dem die Krankheiten m. solchen Arzneimitteln in kleinsten Dosen behandelt werden, die am gesunden Körper ähnliche Erscheinungen hervorrufen wie die zu behandelnde Krankheit (similia similibus curantur); im Gegensatz zur A l l o p a t h i e (Ausdruck stammt ebenfalls V-HAHNEMANN), die meist entgegengesetzt wirkende Arzneimittel anwendet. Die hom. Arzneimittel werden in P o t e n zen verabfolgt, d. h. als Verreibungen u. Verdünnungen, die nach dem Dezimalsystem (D 1 = 1:10, D 2 = 1:100 usw.) od. nach dem Centesimalsystem (C1 = 1:100,02=1:10000,03=1:1000000 usw.) hergestellt sind. Arzneien bis 0 3 od. D 6 nennt man n i e d e r e P o t e n z e n , solche v. C 3 bzw. D 6 bis C 30 bzw. D 60

Homogen

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m i t t l e r e P o t e n z e n u. solche ab C 30 bzw. D 6 0 (bisD200!) H o c h p o t e n z e n . Als Arzneiträger dienen 1. Weingeist v. verschd. %-Geh. (s. Alcohol aethylicus), 2. dest. Wasser, 3. Milchzucker, 4. Glyzerin, 5. Streukügelchen aus Rohrzucker. Urtinkturen u. Essenzen werdenm. „ 0 " (Urtinktur), Mineralien u. Chemikalien mit „ 0 " (Urstoff), fl. Potenzen m. „dil" (Dilutio), Verreibungen m. „trit" (Trituratio), Streukügelchen m. „glob" (Globuli), Tabletten m. „tabl" (Tabletten) bezeichnet. Maßgebend f. d. Herst, v. hom. Arzneien ist d. Horn. Arzneibuch (Hom. Α. B., 2. Aufl., erschienen 1934 b. Dr. Willmar Schwabe, Leipzig), ab 1. Okt. 1934 amtlich eingeführt, vgl. Arzneibuch. Homogen: Durch u. durch gleichartig Homogenisieren: Fein u. völlig gleichmäßig machen; das innige Vermischen v. Flgn. verschd. Schwere, meist m. Hilfe v. Rühr- u. Mischmaschinen (Homogenisiermaschine, Homogenisator), angewendet auch b. Emulsionen (Abb. s. Arzneiformen). Homolog: „übereinstimmend". Homologe Reihen: Reihen organischer Verbd., deren einzelne Glieder stets um CH2 oder ein. Vielfachen davon zunehmen, ζ. B. CH4 Methan, C 2 H e Äthan, C 3 H 8 Propan usw. Die einzelnen Verbdgen einer solchen homologen Reihe, die „homologen Verbdgen", zeigen meist analoge ehem. Eigenschaften. Homologe Organe: Organe, die ihrer Anlage nach gleichen Ursprungs sind. Sie können ganz verschd. Funktionen ausüben und ganz verschd. gestaltet sein.

Hormone

Hopfenöl, Spanisches: Oleum Origani eretici s. Origanum creticum. Hopfenzapfen: Strobuli Lupuli s. Humulus lupulus. Hordeninsulfat: Hordeninum sulfuricum*. Hordeninum: Hordenin, C10H15NO, Alkaloid, Inhaltsstoff der Gerstenkeime, in denen es sich während der Keimung bildet. Farbl. Kr., 1. in Aq., Α., Chlf., I SS u. Laugen; F. 118°; Sdp. 173°. Hordeninum sulfuricum: Hordeninsulfat, (C 10 H ]5 NO) 2 · H 2 S 0 4 + H 2 0 . Farbl. Kr., 1. in Aq., swl. in A. Anw. med.: als Herztonicum. Dos. 0,5 g (subkutan 0,25 g), b. Dysenterie Dos. 0,5—5 g. Hordeolum: med. Gerstenkorn (am Auge). Hordeum vulgare: Fam. Gramineae, Gerste (kult. in Europa u. Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Fructus Hordei decortiCatus: (Semen Hordei decorticatum) Geschälte Gerste. Amylum Hordei: Gerstenmehl. Gerste enthält ca. 2% Fett u. 10% Stickstoffsubstanz. Hormone: (όρμάω = treibe an) Ausscheidungsprodukte (Inkrete):

1. der Drüsen mit innerer Sekretion (Endokrine Drüsen); diese Hormone werden von den Drüsen unmittelbar in das Blut oder in die Lymphe abgeschieden (Drüsenhormone oder glanduläre Hormone); 2. der Gewebe; diese von den Geweben ausgeschiedenen Hormone entfalten ihre Wirkung an dem Ort, an dem sie gebildet werden oder in seiner nächsten Umgebung (Gewebshormone Homorottlerin: Best, des Kamala, s. oder aglanduläre Hormone). Mallotus philippinensis. Man teilt die Hormone auch ein Hondurasrinde: Cort. Cascarae amarin a) Proteohormone, die Eiweißkörper gae, s. Picramnia antidesma. sind oder einen eiweißähnlichen CharakHonduras-Sarsaparille: Radix Sarsa- ter haben, ζ. B. Insulin, die Hypoparillae s. Smilax-Arten. physenhormone und das Parathormon; Honig: Mei ¡Mg*. H., Gereinigter Mb: b) NichtProteohormone, d. h. solche HorMei depuratum ¡gj*. mone, die keine Eiweißkörper sind, die Honigklee: Herba Meliloti Dp, s. Meli- sich strukturchemisch von den Sterinen lotus officinalis* u. M. altissimus*. ableiten lassen (Steroidhormone) und vielfach synthetisch hergestellt werden Hopfendrüsen: Glandulae Lupuli können, ζ. B. die Hormone der Schilds. Humulus lupulus. Hopfen, Spanischer: Origanum creti- drüse, der Nebennieren, der Keimdrüsen. cum*.

Hormone

225

Die Hormone sind physiologisch hochwirksame Stoffe, die in minimalsten Mengen regulierend auf die vegetativen F u n k t i o n e n der Organe bzw. der Gewebe einwirken. Über die Beziehungen der H o r m o n e zu den Vitaminen vgl. Vitamine. Betr. der biologischen Einheiten der einzelnen H o r m o n e s. Tabelle „Biologische Einheiten". Alle endokrinen Drüsen arbeiten auf das engste zusammen u n d bilden ein feinst abgestimmtes „endokrines System", dem die Hypophyse übergeordnet ist. Endokrine Drüsen und ihre Hormone: Hypophyse (Hirnanhang, Glandula p¡tu¡tar¡a).DieHypophyse bildet zweierlei Arten von H o r m o n e n : solche m i t selbständiger F u n k t i o n u n d d a n n die „gland o t r o p e n " H. des Hypophysenvorderlappens, welche die F u n k t i o n e n der anderen endokrinen Drüsen regulieren. Bisher wurden zahlreiche H o r m o n e der H y p o p h y s e b e k a n n t , von denen allerdings n i c h t sicher ist, ob sie tatsächlich alle einzeln existieren, m a n k e n n t n u r ihre W i r k u n g e n , ohne die H. selbst bisher einzeln isolieren zu können. Von den drei Teilen der H y p o p h y s e : Hypophysenvorderlappen, H V L , pars anterior, Hypophysenmittellappen, H M L , pars intermedia, Hypophysenhinterlappen, H H L , pars posterior, h a t jeder seine ganz bes t i m m t e F u n k t i o n u n d sondert bes t i m m t e Hormone ab.

Hormone 4. Corticotropes Hormon (adrenocorticopes H o r m o n = ACTH* ) r e g t die Nebennierenrinde zur vermehrter Horm o n a u s s c h ü t t u n g an. 5. Parathyreotropes Hormon reguliert die F u n k t i o n der Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen). 6. Pankreotropes Hormon steuert das Inselorgan der Bauchspeicheldrüse. II. S t o f f w e c h s e l h o r m o n e . 1. Wachstumshormon: U n t e r f u n k tion r u f t Zwergwuchs u. geistige Anomalien, Ü b e r f u n k t i o n Riesenwuchs bzw. Akromegalie hervor. 2. Fettstoffwechselhormon (Ketogenes H o r m o n ) b e w i r k t erhöhte Ausscheidung v o n K e t o n k ö r p e r n im H a r n u. Blut, Z u n a h m e der u n g e s ä t t i g t e n F e t t s ä u r e n u. des F e t t e s in der Leber. 3. Kohlenhydratstoffwechselhormon senkt den Glykogengehalt der Leber. 4. Kontrainsuläres (Diabetogenes) Hormon bewirkt erhöhte Adrenalina u s s c h ü t t u n g u. e r h ö h t den Blutzuckerspiegel. Hypophysenmittellappen, HML, erzeugt das Melanophorenhormon (Intermedin), dessen Bedeutung f ü r den Menschen noch u n b e k a n n t i s t ; bei niederen Tieren ist es wahrscheinlich f ü r die F a r b a n p a s s u n g wichtig.

Hypophysenvorderlappen ( H V L ) Hypophysenhinterlappen, H H L : I. A d e n o t r o p e ( g l a n d o t r o p e ) Hormone. Oxytozin (Orasthin, Pitocin), es wirkt uteruskontrahierend, wehenerzeugend 1. Gonadotrope Hormone: Prolan A bzw. verstärkend. Vasopressin (Pi(Follikelreifungshormon), Prolan Β tressin, Tonephin) w i r k t gefäßkontra(Luteinisierungshormon), sie bewirken hierend u. peristaltiksteigernd ; AdiUden E i n t r i t t der Geschlechtsreife u. retin w i r k t diuresehemmend. die normale F u n k t i o n der männl. wie der weibl. Keimdrüsen. Sie werden Schilddrüse (Glandula thyreoidea): im H a r n ausgeschieden und dienen 1915 wurde v. EDVARD CALVIN KENzum Nachweis der Schwangerschaft DALL aus der Schilddrüse das Thyroxin (Schwangerschaftsdiagnose nach isoliert, das 65% J o d enthält. J e d o c h ist ASCITHEIM-ZONDEK ). diese Substanz n i c h t als das eigentliche 2. Lactotropes Hormon (Laktations- Schilddrüsenhormon anzusprechen. hormon, Prolactin, m a m m o t r o p e s T h y r o x i n ist vielmehr z u s a m m e n m i t H o r m o n ) bewirkt die Milchsekretion Dijodtyrosin (Jodgorgosäure) ein Beu. h ä l t sie im Gang. standteil des Thyreoglobulin, das bei 3. Thyreotropes Hormon reguliert Bedarf in das B l u t ü b e r t r i t t . Die Steuedie F u n k t i o n der Schilddrüse. r u n g der H o r m o n a ü s s c h ü t t u n g erfolgt 15 Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch

Hormone

226

Hormone

Hormone H I

J I

« - C H „ - C H - C O O H HO-C H O - c /s \c-0-C< N \ nc=(y =n/ C=C/ NH, I I J H J H

J

J QI

J I

H (I '

H cI

\ NH„

H

Dijodtyrosin (JodgorgosSure)

Thyroxin

HaC

h3c

H L

Ψ

I

ι

o h

\

I HO

HO/

-Oestradiol

Oesiron (a-Follikelhormon)

O H3C I

H,C

/X HO 7

HO

Equilenin

Equilin

/CH3 HC—OH H,C

0=C—CH3 H,C I H,C

HO7 Progesteron

Pregnandiol

Hormone

Hormone

227 Hormone CH20H I c=o I / H

H

O H H 3 C CS

HoC 0

/ \ / \ /

Desoxycorticosteron (11 -Desoxycorticosteron)

Corticosteron

-H,C

CH2OH I c=o

c=o l/ÖH

, s. Ceratonia siliqua. Johanniskraut: Herba Hyperici Hypericum perforatum*. Johanniswurzel: Rhiz. Filicis ¡üf, s. Dryopteris filix-mas. Johimbin: Yohimbinum*. Jonon: α-Jonon, C 13 H 20 O farbl. Fl., 1. i. A. u. Ae., wl. i. Äq., riecht konz. nach Zedernholz, in stark. Verdünnung nach Veilchen. Synth, gew. aus Citral Künstl. J . best, aus a- u. ß- Jonon. Anw. : i. d. Parfümerie Jontophorese: Iontophorese*. Josefskraut: Herba Hyssopi @¡, s. Hyssopus officinalis. Joule: in der Physik Einheit der Arbeit; es ist die Arbeit, die notwendig ist, um 1,02 kg um 10 cm zu heben: 1 Joule = IO7 Erg = 1 Watt. (JAMES PBESCOTT JOULE,

Physiker, 1818

bis

1889.) Juckbohnen: Fruct. Stizolobii. s. Mucuna pruriens. Judenkirsche: Physalis alkekengi*. Juglans regia: Fam. Juglandaceae, Walnußbaum (heim. Kleinasien, kult. Mitteleuropa). Stpfl. v. Folia Juglandis Walnußblätter. Best.: Äth. öl, Juglon (nuri. frischen Blättern), Gerbstoff, Gallussäure, Ellagsäure, Inosit, Vitamin C. Asche max. 10%. Anw. volkst. : als Adstringens, b. Skrofulose, Gicht, Hautleiden. Cortex Juglandis regiae nucum: Cortex Juglandis fructus, Walnußschalen Best. : α- u. ^-Hydrojuglon (in frisch. Schalen), Säuren, Emulsin, Zukker, Ca-phosphat u. -oxa'lat, außerordentl. reich an Vitamin C (bis 1000 mg % i. frischen Schalen!) Anw. volkst.: bei Vitamin C-Mangelerscheinungen, Karies, Hautausschlägen, lymphatischen u. skrofulösen Erscheinungen; die frischen Schalen zu Haarfärbemitteln. HOM: Juglans, frische Fruchtschalen u. Blätter, zu gleichen Teilen; ferner noch HOM: Juglans cinerea, die im Mai u.

Juniperus communis

Juni gesammelte innere, frische Rinde der Äste, des Stammes u. der Wurzeln von Juglans Cinerea, Graue Walnuß. Oleum Juglandis Nußöl, das aus den Kernen ohne Anwendung von Wärme gepreßte fette öl, hellgelbgrünlichgelb. D. 0,920—0,924; J Z 141 bis 153; Säuregrad nicht über 8: VZ 188 bis 196. Best.: Glyzeride der Leinölsäuren, Ölsäure, Myristinsäure u. a. Anw.: als Speiseöl; das kosm. verwendete Nußöl (Walnußschalenöl) ist Oleum Juglandis Nucum infusum. Jujuben: Fruct. Jujubae, s. Zizyphus vulgaris. Jungfernöl: Oleum Olivarum, s. Olea europaea. Juniperus communis: Fam. Cupressaceae, Wacholder, Machandel, Kranewitt (fast alle Gebiete der gemäßigten u. kalten Zonen der nördl. Halbkugel). Stpfl. v. Fructus Juniperi [Dg: (Baccae Jumped) Wacholderbeeren, Machandel-, Kaddig-, Kranewittbeeren. Best.: mind. 1% äth. öl, 7% Invertzucker (trocken bis 30%), Juniperin, Harz, Pektin, S,S Inosit, Gummi. Asche max. 5%. Anw. med. : als Diureticum u. Stomachicum, b. Gicht u. Rheuma, Bronchialleiden, Wassersucht (contraind. b. Nierenentzündg. u. Gravidität) EMI: Species diureticae, Succus Juniperi inspissatus). HOM: Juniperus communis, die frischen reifen Beeren. Lignum Juniperi ® : Wacholderholz, das getrocknete Wurzelstamm- u. Astholz. Best. : Harz, äth. öl. Asche max. 7%. Anw. volkst.: als harn- u. schweißtreibendes Mittel, als Blutreinigungsmittel. Oleum Juniperi |M§: Wacholderöl, das äth. ö l d. Beeren. Farbl. bisblaßgelbl.Fl., opt. aktiv (αρ 0 " = —I o bis—15°). D. 0,856—0,876. Best. : Pinen, Camphen, Cadinen, Terpineol, Juniperol, Stearopten, Junen u. a. Anw. med. : als Diureticum IjSJ : Spiritus Juniperi, Spiritus Angelicae compositus, Unguentum Rosmarini compositum). Oleum Juniperi e Ligno: Wacholderholzöl, das äth. ö l aus dem Holz u. den Zweigen, meist jedoch nur über Wacholderzweige destilliertes Terpentinöl. Anw volkst. : zu Einreibungen.

Juniperus oxycedrus

250

Juniperus oxycedrus: Fam. Cupressaceae (Mittelmeergebiet) neben anderen Juniperus-Arten. Stpfl. v. Pix Juniperi BS: (Oleum Juniperi empyreumaticum, Oleum cadinum) Wacholderteer, Kaddigöl, Kranewittöl. Gew. durch trockene Dest. aus dem Holze u. den Zweigen. Sirupartige, rot- bis schwarzbraune Fl. von durchdringendem Geruch ; 1. in Chlf. u. Ae., teilweise 1. in A. u. Petroleumäther. Best. : Guajakol, Kresol u. and. Phenole, Cadinen, Harze. Anw. volkst.: äuß. bei Rheumatismus, Krätze, Flechten, Ekzemen. Juniperus sabina: Fam. Cupressaceae, Sadebaum, Sevenbaum (Mittel- u. Südeuropa, Kaukasus, Nordasien). Stpfl. v. Summitates Sabinae © : (Herba Sabina«, Turiones Sabinae), die getrockneten jüngsten Zweigspitzen. Best. : Äth. Öl (mind. 3%), Pinipikrin (Glykosid), Gallussäure, Gerbstoff, Zucker, Harz. Asche max. 7%. Anw. med.: als Emmenagogum u. als Hämostaticum bei Uterusblutungen (MD. 1,0 g; MTD. 2,0 g!); äuß. : in Salben bei Kondylomen (volkst. häufig als Abortivum, sehr oft mit tödlichem Ausgang, daher sind Summ. Sabinae dem freien Verkehr entzogen!). HOM : Sabina, die frischen Zweigspitzen mit Blättern. Oleum Sabinae Sadebaumöl, das äth. ö l aus den Zweigspitzen

Kältemischungen

u. Blättern; farblos bis gelblich, von widerl. Geruch. D. 0,902—0,925; opt. rechtsdrehend («p°° = + 3 8 ° bis + 6 2 ° ) . Best. : Sabinol (ein Alkohol) u. dessen Ester Sabinolacetat (zusammen ca. 50% ), ferner Pinen, Sabinen, Terpinen, Geraniol, Cadinen, Anw. : wie Summ. Sabinae, ebenfalls stark abortiv wirkend. MD. 0,2 g; MTD. 0,5 g; haupts. äuß. zu Einreibungen (1%, davon nicht mehr als 20 g). Juniperus virginiana: Fam. Pinaceae, Virginischer Wacholder, Virginische Zeder (Nordamerika). Stpfl. v. Lignum Cedri: Zedernholz. Best.: Harz, äth. öl, Borneol, Terpene. Anw. volkst. : zu Räucherzwecken. Oleum Ugni Cedri: Zedernholzöl. Gew. durch Dest. aus dem Holz. Farbl. dickfl. öl. D. 0,943—0,961. Best: Cedrol (Zedernkampfer), Sesquiterpene. Anw. : i. d. Mikroskopie als Tauchfl. für Öl-Immersion, ferner zum Aufhellen der Präparate. HOM: Juniperus virginiana, die frischen Zweigspitzen. Justieren: Ein Meßgerät (Waage) richtig einstellen. Jute: Bastfasern von Corchorus capsularis u. anderen Corchorus-Arten, Fam. Tiliaceae (Bengalen). Juwelierborax: Borax, Oktaedrischer*.

Κ (Vgl. auch „C") K: ehem. Kalium*. Kabeljau: Gadus Morrhua, Liefer. v. Ol. Jecoris Aselli §, s. Coriandrum sativum. K o r i a n d e r ö l : Oleum Coriandri, s. Coriandrum sativum. Korinthen: Passulae minores, die F r ü c h t e v. Vitis vinifera*. K o r k : bot. Von der Korkbildungsschicht, dem sog. P h e l l O g e n * , gebildete Zellen, in deren Zellwänden Korksubstanz, Suberin, eingelagert wird. Hierdurch sterben diese Zellen ab. Sie enthalten Luft, Gerbstoffe, Harze. Der

Korkeiche

275

Kremserweiß

Kork ist oft geschichtet, ζ. B. beim Kräuter, Erweichende MS: Species Flaschenkork der Korkeiche ( Quercus emollientes Í ) J B * . suber*). pharmaz. Lign. suberinum, Kräuter, Gewürzhafte g l : Species Cort. Quercus suber, s. Quercus suber. aromaticae S B * . Korkeiche: Quercus suber*. Kraftwurzel: Radix Ginseng, s. Panax ginseng. Korkkambium: Phellogen*. Krainer Tollkraut: Scopola carniolica*. Kormus: bot. • Pflanzenkörper, aus Sproß u. Wurzeln bestehend. Krameria triandra: Fam. Leguminosae (Strauch auf den peruanischen AnKornblume: Centaurea cyanus*. den). Stpfl. v. Radix Ratanhiae jM¡: Kornrade: Agrostemma githago*. (Radix Krameriae) Ratanhiawurzel, Korolle: bot. Blumenkrone, s. Blüte. Payta- od. Peru-Ratanhia. Best. : RaKoronarsclerose: Arteriosklerose der tanhia-Gerbsäure (10—15%), die bei der Hydrolyse Glukose u. Ratanhiarot erKranzgefäße des Herzens. gibt. Anw. med. : als Adstringens, zu Korpuskularstrahlen (vom lat. corpus- Mund- u. Gurgelwässern (¡DA!: Tinct culum = Körperchen): Strahlen, die aus Ratanhiae). HOM: Ratanhia, die gewinzigen materiellen Teilchen bestehen, trocknete Wurzel. so ζ. Β. α-, /S-Strahlen, KathodenKramperltee: Liehen islandicus Sil, s. strahlen usw. Cetraria islandica. Korrigens(-tien) : GeschmackverbesKrampfkraut: Potentina anserina*. sernde(s) Mittel. Krampftropfen: Tinctura Valerianae Korsikanisches Wurmmoos: Alsidium aetherea ¡DBjj*. helminthochortos*. Κ rane wittbeeren: Fruct. Juniperi DAS, Kortikosteron: Hormon der Nebens. Juniperus communis. nierenrinde, s. Hormone. Kranewittöl: Pix Juniperi JÜM, s. Kosobliiten jpBjj: Flores Koso DÂB, s. Juniperus oxycedrus. Hagenia abyssinica. Krapp: Rubia tinetorum*. Kotarnin: Cotaminium*. Kratzbeerblätter: Fol. Rubi fruticosi Kotarninchlorid g g : Cotarninium chlos. Rubus fruticosus*. ratum m * . Krauseminzblätter: Folia Menthae Kotoin: Cotoinum*. crispae s. Mentha crispa. Kotorinde, Echte: Cortex Coto s. Krauseminze: Mentha crispa*. Nectandra coto. Krauseminzöl: Oleum Menthae erispae Kotyledonen: bot. Keimblätter, das s. Mentha crispa. erste Blatt od. die ersten Blätter, die am Kreatin: Methylguanidinessigsäure, Embryo der Samenpfln. auftreten. C4H9N302. Kousso, Kussobliiten: Flor. Koso igf, s. Hagenia abyssinica. Kp: (Kochpunkt) Siedepunkt. Kr: ehem.

Krypton*.

Krähenaugen: Semen Strychni !fg, s. Strychnos nux-vomica. Krätzelinimcnt H : Linimentum contra Scabiem [¡Sjjj*. Krätzesalbe g l : Unguentum contra Scabiem jBg*. Krätzheil: Fumaria officinalis*. Krätzkraut: Knautzia arvensis*.

Stoff Wechselprodukt in d. Muskeln, im Hirn, bisweilen im Harn (Nachweis mittels Pikrinsäurelsg., blutrote Färbung). Kreatinin: Anhydrid des Kreatins*, C 4 H,N 3 0, im Harn d. Menschen u. vieler Säugetiere, auch in Pflanzen. Krebsauge, Krebsstein: Lapis Cancrorum*. Kreide: Schlämmkreide, Creta praeparata, s. Calcium carbonicum nativum. Kremserweiß: Cerussa Säg, Plumbum subcarbonicum*. 18*

Kren

276

Kristall

Kren: Meerrettich, Rad. Armoraciae, Kreuzdornbeersirup g|: Sirupus s. Armoracia rusticana. Rhamni cathartici Jpj*. Kreuzkraut: Grindkraut, Senecio vulKreosot ¡¡G: Kreosotum S S . Kreosotkarbonat MB: Kreosotum car- garis, s. Senecio-Arten. Kreuzkraut, Goldenes: Senecio aureus, bonicum H|*. Kreosotpillen H : Pilulae Kreosoti s. Senecio-Arten. Kreuzkrautwurzel, Bittere: Radix PoPS*. Kreosotsulfosaures Kalium: Kalium lygalae amarae, s. Polygala amara. Kreuzkümmel: Cuminum cyminum*. sulfokreosoticum ® * . Kreuzraute: Ruta graveolens*. Kreosotum g | : Kreosot, BuchenholzKriebelkom: Seeale comutum w * . teerkreosot, Gem. aus Guajakol, Kreoso] Kristall: Körper v. einer bestimmten u. Kresolen. D. 1,075; Sdp. 200°—220°. Klare, schwach gelbl., ölige Fl., 1. in Ae., regelmäßigen, ihm eigentümlichen GeΑ., Schwk., swl. in Aq. Darst. : Durch stalt (Gegensatz: „amorpher" = gestaltDest. des Buchenholzteers. Anw. med. : loser Körper). Körper, die eine nicht beinn. als Antisepticum, b. Lungentuber- stimmbare od. unvollkommene äußere kulose. MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g (|B|: Gestalt, jedoch eine regelmäßige innere Pilulae Kreosoti a 0,05 g Kreosot). Struktur besitzen, nennt man k r i s t a l HOM: Kreosotum. linisch (ζ. B. Marmor, Alabaster, KriKreosotum carbonicum |Ü|: Kreosot- stallzucker). Die K r i s t a l l f o r m wird bekarbonat, Creosotal (WZ), besteht aus stimmt durch d. Anzahl der Flächen, den Kohlensäureestern der Phenole des die unter bestimmten Winkeln gegenKreosots. Zähe, farbl. bis gelbl., schwach einander geneigt sind. Man teilt d. Krinach Kreosot riech. Fl., 1. in Α., fett. u. stallformen in einfache u. zus.gesetzte äth. ölen, uni. in Aq. Darst.: Durch ein u. vereinigt diese zu K r i s t a l l s y s t e Einwirkung v. Chlorkohlenoxyd auf men; man unterscheidet folgende sechs Kreosot-Natrium. Anw. med. : wie Kreo- Grundsysteme : sotum, geschmacklos u. reizlos. Dos. 0,2 g 1. Das reguläre, tesserale od. gleichbis 1 g. achsige S. : 3 gleichlange Achsen, alle Κ resalóle: Salizylsäureester der Krerechtwinklig zueinander (Oktaeder, sole. Würfel, Kochsalz, Jodkalium). Kresol: Cresolum*. 2. Das q u a d r a t i s c h e , tetragonale od. viergliedrige S. : 3 Achsen, davon Kresol, Rohes [MB: Cresolum crudum 2 gleiehlang, die dritte (Hauptachse) ¡gl, s. Cresolum. länger od. kürzer, alle rechtwinklig zuKresolseifenlösung i g : Liqu. Cresoli einander (Quadratoktaeder, Prisma). saponatus IBM*. Kresolwasser l g : Aqua cresolica [BÄS*. 3. Das rhombische od. zweigliedrige S. : 3 verschd. lange Achsen, alle Kresotinsäure: Acid, paracresotinirechtwinklig zueinander (Rhombencum*. oktaeder, Bittersalz, Kalisalpeter). Kreuzbeeren: Fructus Rhamni cathar4. Das monoklineod. klinorhombische tici s. Rhamnus catharticus. S. : 3 verschd. lange Achsen, davon Kreuzblume: Polygala amara*. 2 schiefe, m. der dritten aber rechte Kreuzblumenkraut, Bitteres: Herba Winkel bildend (Glaubersalz, Soda, Polygalae amarae cum Radicibus s. Gips, Zucker). Polygala amara. 5. Das t r i k l i n e od. asymmetrische S. : Kreuzdorn: Rhamnus catharticus*. 3 verschd. lange Achsen, die sämtlich schief aufeinander stehen (KupferKreuzdornbeeren: Fructus Rhamni cathartici s. Rhamnus catharticus. vitriol). Kreuzdornbeeren, Frische: Fructus 6. Das h e x a g o n a l e od. sechsgliedrige S. : 4 Achsen, davon 3 gleichlang u. Rhamni cathartici recentes s. sich unter 60° schneidend, die vierte Rhamnus catharticus.

Kristallisation

277

Kugelblumenstrauch

länger od. kürzer, senkrecht zur bei der krit. Temp. u. krit. Druck geEbene der drei anderen (Bergkristall, mess. Dichte, d. h. die Dichte des Quarz, Kalkspat), s. Abb. Dampfes ist dann so groß wie die der Flüssigkeit (krit. Dichte von Sauerstoff 0,43 g/ccm, Wasserstoff 0,031 g/ccm, Stickstoff 0,311 g/ccm, Ammoniak 0,236 g/ccm, Chlor 0,573 g/ccm). Krokus: Crocus sativus*. Kronsbeeren: Fructus Vitis Idaeae, s. Vaccinium vitis-idaea. Kropfsalbe: Unguentum Kalii jodati

ü*.

Kristallsysteme: a) reguläres System, b) quadratisches System, c) rhombisches System, d) monoclines System, e) triklines System, f) hexagonales- System.

Kristallisation: Übergang eines Stoffes aus d. fl. od. gasfg. in den festen kr. Zustand. Methode z. Reinigen od. Trennen gel. Substanzen, indem man einen Stoff aus einer heißen gesättigten Lsg. durch Erkalten od. Verdunsten des Lgsmittels auskristallisieren läßt od. indem man einer Lsg. eine andere PI. zusetzt, in der der betr. Stoff uni. od. schwer lösl. ist. Kristalloide: Kristallisierbare Stoffe, die b. der Osmose durch d. Membran leicht diffundieren. Gegensatz : Kolloide, vgl. Osmose, Kolloide. Kritische Größen: Kritische Daten, hierzu gehören : kritische Temperatur, kritischer Druck u. kritische Dichte. Kritische Temperatur ist die Maximaltemperatur, oberhalb derer die Verflüssigung eines Stoffes durch noch so hohen Druck nicht möglich ist (krit. Temp. v. Sauerstoff —118,8°, Wasserstoff—239,9°, Stickstoff—147,1°, Ammoniak + 1 3 2 , 4 ° , Chlor + 1 3 3 , 9 ° ) . Kritischer Druck ist der Druck, bei dem unter der krit. Temp, die Verflüssigung vor sich geht (krit. Druck von Sauerstoff 49,7 atm, Wasserstoff 12,8 atm, Stickstoff 33,Β atm, Ammoniak 112 atm, Chlor 76,1 atm). Kritische Dichte ist die

Krotonöl MB: Oleum Crotonis BÜj, s. Croton tiglium. Krummholzöl: Ol. Pini pumilionis ©>, s. Pinus mugo var. pumilio (P. pumilio). Kryolith: (Eisstein) s. Natrium-Aluminium fluoratum. Kryoskopie: Methode z. Bestimmung des Molekulargewichts mittels Gefrierpunktserniedrigung*. Krypton: Kr, Edelgas, Best, der Luft, AtG.83,7; F . —157,2°; Sdp. —152,9°. Kubeben P I : Fructus Cubebae g¡¡, s. Piper oubeba. Kubebenöl: Oleum Cubebae, s. Piper cubeba. Kubebenpfeffer: Fructus Cubebae J p , s. Piper cubeba. . Küchenschellenkraut: Herba Pulsatill e ®>, s. Anemone pratensis u. A. pulsatilla. Kühler: Vorrichtungen z. Abkühlen und Kondensieren von Dämpfen bei der Destillation. Verschd. Formen: Liebig-K., Kugel-K., Schlangen-K., s. Abb. KQhlsalbe S l : Unguentum leniens [DAS*. Kühlverfahren: Konservierungsmittel, s. Konservieren. Kümmel g | : Fructus Carvi ÜB|, s. Carum carvi*. Kümmelöl Oleum Carvi BÜj!, s. Carum carvi. Kümmel, Römischer: Fructus Cumini, s. Cuminum cyminum*. K u ( Küpenfärberei: s. Indicum. küii Kürbissame: Semen Cucurbitae s. Curcuma maxima, C. pepo, C, moschata. Kugelblumenstrauch: Globularia aly. pum*.

Kugelblumenstrauchblätter

278

Kupfersulfat-Lösung, 1 0 % ige

Kupferammoniumsulfat: Cuprum sulfuricum ammoniatum © * . Kupfer, Arsenigsaures: Cuprum arsenicosum*. Kupferarsenit: Cuprum arsenicosum*. Kupfer(ll)-arsenit: Cuprum arsenicosum*. Kupferarsenit-acetat: Cuprum aceticoarsenicosum*. Kupferchlorid: Cuprum bichloratum*. Kupfer(l)-Chlorid: Cuprum chloratum*. Kupfer(ll)-Chlorid: Cuprum bichloratum*. Kupferchloriir: Cuprum chloratum*. Kupfer, Essigsaures: Cuprum aceticum ® * . Kupferkalkbrühe: Lsgen v. Kupfervitriol m. gebranntem Kalk u. Zucker, z. T. m. Arsen, zum Spritzen gegen Pflanzenschädlinge. Kupferkarbonat: Cuprum carbonicum*. Kupfer-Legierungen: s. Cuprum. Kupfernatriumzitrat: Cupro-Natrium citricum © * . Kupfernitrat: Cuprum nitricum*. Kupfer(ll)-nitrat: Cuprum nitricum*. Kupferoxyd: Cuprum oxydatum © * . Kupferoxydammoniak: Cuprum oxydatum ammoniatum*. Kupferoxyd, p-Phenolsulfonsaures: Cuprum phenolsulfonicum*. Kupferoxyd, Salpetersaures: Cuprum nitricum*. Kupferoxyd, Schwefelsaures: Cuprum sulfuricum BAS*. Kupfer(ll)-OXyd: Cuprum oxydatum *. Kupferparaphenolsuifonat: Cuprum phenolsulfonicum*. Kupferrauch, WeiBer: Zincum sulfuricum i g * . Kupfersulfat Ü8: Cuprum sulfuricum 11*· Kupfersulfat, Rohes Mg: Cuprum sulfuricum crudum |Ö|*. Kupfersulfat-Lösung: Reagens DAS : Kupferacetatlösung: Reagens >DAB : Lsg. Lsg. von 1 Kupfersulfat in 49 Aq. von 1 Kupferazetat in 999 Aq. Kupfersulfat-Lösung, 1 0 % i g e : Rea: Lsg. von 1 Kupfersulfat in Kupferalaun g | : Cuprum aluminatum gens 9 Aq. ; zur Harnuntersuchung. P*·

Kugelblumenstrauchblätter: Folia Alypi, s. Globularia alypum. Kugelmühle: Kugeltrommel, Maschine z. Zerkleinern u. Mischen v. Drogen. Kugelstrauch: Caesalpinia bonducella*. Kugelstrauchsamen: Semen Bonducellae, s. Caesalpinia bonducella. Kuhblume: Taraxacum officinale*. Kuhhornkleesamen: Semen Foenugraeci ¡M®, s. Trigonella foenum-graecum. Kuhpockenlymphe: Pockenlymphe, Vaccina, Impfstoff zur Schutzimpfung gegen Pocken (Blattern, Variola), besteht aus dem Inhalt der Pusteln von Kälbern, die mit Pocken infiziert wurden. Herst, nur in staatlichen Anstalten oder unter staatl. Aufsicht. Lymphe, die älter als drei Monate ist, darf nicht abgegeben werden, vgl. Immunisierung u. Vakzine. Kuhschelle: Anemone pulsatilla u. A. pratensis*. Kukuruz (tiirk.): Mais, s. Zea mays. Kumarín: Cumarmum Kumulation: „Häufung", Summierung der Wirkung fortgesetzt gegebener kleiner, an sich unschädlicher Dosen von Arzneimitteln, die aber nur langsam ausgeschieden werden, z. B. Digitalis (kumulative Wirkung). Kumys: Mit Bierhefe vergorene Kuhmilch oder Stutenmilch, vgl. Kefir Kunigundenkraut: Herba Eupatorii cannabini, s. Eupatorium cannabinum. Kunsthonig: s. Mel p i . Kunstseide: s. Kohlenhydrate. Kupfer und Kupferverbindungen: s. Cuprum. Kupfer(l)-Verbindungen: Cupro-Verbindungen. Kupfer( 11 )-Verbindungen : Cupri-Verbindungen. Kupferacetat: Cuprum aceticum © * . Kupferacetat, Basisches: Cuprum subaceticum*. Kupfer(ll)-acetat: Cuprum aceticum ®*.

Kupfertartratlösung, Alkalische Kupfertartratlösung, FEHLINGS

Alkalische:

279 s.

Reagens.

Kupfervitriol: Cuprum sulfuricumjüg*. Kupfervitriol, Roher: Cuprum sulfuricum crudum iStj. Kurare: Curare s. Strychnos-Arten. Kurkumagelb: Curcuminum*. Kurkumapapier: Mit Kurkumatinktur getränktes Filtrierpapier, das von Alkalien u. Borsäure braun, von S S schwefelgelb gefärbt wird. Empfindlichkeit für KOH = 1 : 1 8 0 0 0 0 : für N H 3 = 1 : 3 5 0 0 0 (MERCK). N a c h |ܧ wird bestes Filtrierpapier mit einer Mischg. von 1 Kurkumatinktur* mit 3 A. u. 4 Aq. getränkt u. vorsichtig, vor Licht geschützt, getrocknet. Kurkumapapier guj muß durch 1 Tropfen einer Mischg. aus 1 ccm 1 / 10 -N-Kalilauge u. 25 ccm Aq. sofort gebräunt werden. Kurkumastärke: Amylum Curcumae*.

La: ehem. Lanthan*. Lab, Labpulver: Labferment, das Ferment des Kälbermagens, das Milchgerinnung bewirkt. Meist so eingestellt, daß 1 g in 30—40 Minuten bei 35°—40° 100 Liter (1:100000) bis 300 Liter (1:300000) Milch zur Gerinnung bringt, s. Caseinum®. Labessenz: Liquor seriparus Molkenessenz, Fl. die Labferment enthält. Herst. : Durch Ausziehen zerkleinerter Kälber-Labmagen mit verd. Salzsäurelsg. oder Natriumchloridlsg. (nach © : 10 T. Labmagen 3, T. Natriumchlorid, 50 T. Aq., 10 Τ. Α.). L A B A R R A Q U E s c h e Lauge: Liquor Natrii hypochlorosi s. Natrium hypochlorosum. Labdanum: Ladanum*. Labium: Lippe; labialis: zu den Lippen gehörig. Labkraut, Gelbes: Herba Galii lutei, s. Galium verum. Labkraut, Klebendes: Herba Galii aparinis, s. Galium aparme. ' Laburnum anagyroides (Cytisus laburnum, L. vulgare): Fam. Leguminosae, Traubiger Goldregen, Bohnenbaum (heim. Südeuropa, vielfach angebaut).

Lac

Kurkumatinktur: Reagens gif: 10 T. grob gepulv. Kurkumawurzel werden mit 75 A. 24 Stunden lang unter wiederholt. Umschütteln bei 30°—40° ausgezogen u. nach dem Absetzen filtriert. Kurkumawurzel, Javanische:Rhiz.Curcumae domesticae, s. Curcuma domestica. Kurkumawurzel, Lange: Rhiz. Curcumae (longae) s. Curcuma longa. Kurkumin: Curcuminum*. Kusauzuknollen: Bishiknollen, Tubera aconiti j aponici, s. Aconitum fisheri. Kussobliiten: Kosoblüten, Flores Koso Dp, s. Hagenia abyssinica. Kutikula: bot. Zarte äußerste Membranlamelle über den Außenwänden der Epidermiszellen. Kwass: Bierähnliches Getränk, in Rußland gebräuchlich, hergest. durch Vergärung v. Getreide, Roggenbrot. Malz oder Früchten.

HOM: Cytisus Laburnum, frische Blätter u. frische Blüten zu gleichen Teilen [Best. : Cytisin (Alkaloid, sehr giftig, von Nikotin ähnl. Wirkung), ferner Peroxydase u. Violaxanthin, in den Samen : Cholin, Äpfelsäure, das Enzym Urease] Anw. hom. : als Nerventonicum. Lac: Milch. Weiße undurchsichtige Fl., die von den Milchdrüsen der weibl. Säuger nach dem Gebären so lange abgeschieden wird, wie das zur Ernährung der Jungen erforderlich ist. Die Milch der Säuger ist eine wäß. Lsg. von Milchzucker und Salzen, in der Eiweißstoffe (Kasein, Milchalbumin, Laktalbumin) und Fett (Glyzeride von Fettsäuren, Cholesterin, Lezithin) feinst verteilt (emulgiert) sind. In besonders reichem Maße ist in Milch außerdem das Vitamin A enthalten sowie Spuren einer Reihe anderer Stoffe, wie Kreatinin, Harnstoff, Xanthin, Nuklein sowie die Fermente Diastase, Katalase, Peroxydase, die beim Kochen zerstört werden. Der Nachweis von Peroxydase dient zur Unterscheidung von gekochter und frischer Milch. Durchschnittlich besteht Kuhmilch aus 87—89% Wasser, 3 — 5 % Fett und 8—10% fettfreier Trocken-

Lac Sulfuris

280

eubstanz. Trockenmilch ist im Vakuum oder mittels Zerstäubung (KRAUSEVerfahren) getrocknete Milch. Serum LactiS © : Molke, Milchserum; ist die von geronnener Milch (Käse) abgepreßte Fl., die Milchzucker, Salze, Laktalbumin und Spuren von Fett enthält. Die Abscheidung des Kaseins und Fettes erfolgt mittels Lab oder Säure (s. Caseinum u. Lab). Die Molken werden bisweilen mit Arzneistoffen, Kräutersäften oder Mineralwässern versetzt verwendet. HOM: Lac defloratum. Abgerahmte Kuhmilch, Lac caninum, Hundemilch. Lac Sulfuris: Sulfur praecipitatum m*·

* Lacca: Gummi Lacca, Resina Lacca, Lacca in tabulis, Schellack, Lackharz; harzartiger Körper, erzeugt durch den Stich der Gummilackschildlaus Coccus laccae (Cartería lacca) in die jungen Triebe verschiedener Ficus-Arten und anderer auf den Molukken, Ceylon, Sumatra, Antillen, in Siam heimischer, tropischer Bäume (Croton aromaticus, Ficus religiosa u. a. ). Die durch den Stich erzeugte eingetrocknete rote Harzmasse bildet den sog. Stocklack, die davon abgeschlagenen Stücke den Körnerlack. Durch Ausziehen des letzteren mit heißem Aq., Kolleren und Trocknen erhält man den Schellack in mehr oder weniger orange bis hellbraun gefärbten Blättchen, 1. in Amylalkohol, Aceton, Holzgeist, Essigsäure, Alkalilauge, heiß. Α., zu 90% 1. in kalt. A. Best. : Wachs, Harz, Farbstoff, Fettsäuren, Resen, Bitterstoff. Anw. techn. : zur Herst, v. Lack, Siegellack, Firnis, Polituren, Kitt, als Isolier- u. Appreturmittel. Lacca alba ist gebleichter Schellack. Kunstschellack ist ein Kunstharz, hergest. aus Phenol mit Formaldehyd. Lacklack, der aus dem Körnerlack ausgezogene rote Farbstoft. Lacca alba: s. Lacca. Lacca Musei: Lacca Musica, Lackmus, Farbstoff verschiedener Flechten, bes. Rocella tinetoria (Felsen mediterraner u. westafrikanischer Küsten), Rocella fuciformis (Felsenküsten der Kanaren, Azoren, Mittelmeerküsten, Afrika), Ochrolechia tartarea (auf Steinen u. an Felsen in d. gemäßigten Zone), Ochrolechia pallescens (auf Bäumen im Gebirge).

Lactoflavin

Herst, fast ausschließlich in Holland, indem man die gemahl. Flechten unter Zusatz von Kalk, Pottasche, Ammoniak, auch Harn, der Gärung überläßt, bis sich der Farbstoff entwickelt hat und dann die Masse mit Kreide oder Gips verdickt. Dunkelblaue Würfel, die beim Erhitzen NH3 entwickeln. Löst sich in Aq. zu dunkelblauer Fl., die mit SS sich rot färbt und mit Alkalien wieder blau. Best.: Eine Reihe verschiedener Farbstoffe, so Azolitmin, Ery throlitmin, Spaniolitmin u. a. Anw. : als Reagens, bes. als Lackmuspapier u. L.-Tinktur. Lacerta agilis HOM: Zauneidechse. Lachenknoblauch: Teucrium scordium*. Lachesis mutus: Buschmeister, Sururuku, eine Giftschlange Mittel- u. Südamerikas. Das frische Gift wird hom. verwendet bei chron. Katarrhen der Verdauungsorgane, Blinddarmentzündung, Furunkeln, Geschwüren, Typhus. HOM: Lachesis. Lachgas: Nitrogenium oxydulatum*. Lackbaum, Japanischer: Rhus vemicifera, s. Rhus-Arten. Lackharz: s. Lacca. Lacklack: s. Lacca. Lackmoid: Resorzinblau, C 12 H 9 0 3 N. Darst. : Durch Schmelzen von Resorzin mit Natriumnitrit. Dunkelviolette Lamellen, 1. in Α., Ae., Aceton, wl. in Ac^. Anw.: als Indikator wie Lackmus, jedoch empfindlicher als dieses. Lackmus: Lacca Musei*. Lackmuslösung, WäBrige: Reagens : 1 Teil Lackmus wird 3 mal mit je 5 T. Α. ausgekocht. Der Rückstand wird m. 10 Aq. 24 Stunden lang bei Zimmertemperatur ausgezogen u. filtr. L a c t . . . : s. auch L a k t . . . Lactafugum(a): Die Milchsekretion verminderndes Mittel. LactagOgum(a): Galactagogum(a), die Milchsekretion förderndes Mittel. Lactalbumin: Laktalbumin*. Lactase: jS-Galactosidase, Ferment, das Milchzucker in Glukose u. Galaktose zerlegt; in der Natur sehr verbreitet (im Darmsaft, Milchzuckerhefen, Kefirpilzen u. a.). Lactate: Salze der Milchsäure. Lactoflavin: Laktoflavin*.

Lactone

281

Lactone: Innere Ester von Oxycarbonsäuren, am beständigsten y-Lacton. Lactophenin (WZ): Laktophenin, s. Lactylphenetidinum ¡¡¡¡g*. Lactose: Laktose*. Lactotropes Hormon: Prolactin, s. Hormone. Lactuca sativa: Pam. Compositae, Gartenlattich (als Gemüsepflanze angebaut, Kopfsalat ist L. sativa var. capitata). Best.: Äpfelsäure, Zitronensäure, Oxalsäure, Lactucerin (Lactucin), Bitterstoff, äth. Öl, Vitamin C. Stpfl. v. HOM: Lactuca sativa, die frische, blühende Pflanze. Lactuca Virosa: Pam. Compositae, Giftlattich (Südwestl. Europa, Nordafrika, Moseltal, Österreich, Rußland). Stpfl. v. Herba Lactucae virosae (Herba Intybi angusti) : Giftlattichkraut. Best. : s. Lactucarium. Anw. volkst. : als Narkoticum, bei Asthma, Gicht, als Schlaf mittel. HOM : Lactuca, die frische, ganze, blühende Pflanze. Lactucarium germanicum (genuinum): Deutsches Laktukarium, der eingetrocknete Milchsaft von Lactuca virosa*. Best. : Die Bitterstoffe Lactucin u. Lactucopikrin, Lactucerin (Ester), Mannit, Oxalsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Harz. Anw. med. : als Hypnoticum wie Opium (ohne jedoch stopfend zu wirken) sowie als Sedativum bei Hustenreiz, nervösen Erregungen, Neuralgien, jedoch kaum mehr verwendet. Dos. 0,05 g bis 0,2 g; MTD. 1,0 g ; äuß.: zu Augenwässern (darf nur gegen Rezept abgegeben werden). Lactucarium gallicum: Französ. Laktukarium, stammt von Lactuca sativa var. capitata. Lactylphenetidinum g | : Laktyl-p-phenetidin, Milchsäure-p-phenetidid, Laktophenin (WZ), /OC 2 H 5 CH C 6 NNH[CO · CH(OH) · CH3]

[1] [4]

Mol. 209,1; F. 117°—118°. Farbl. Kr., 1. in ca. 400 Aq. v. 20°, in ca. 45 sied. Aq., in 6 A. Darst. : Durch Erhitzen einer Mischg. v. p-Phenetidin u. Milchsäure. Anw. med. : als Antipyreticum u. Antineuralgicum, bes. bei Typhus, In-

Laktose

fluenza, Rheumatismus. Dos. 0,2—0,75 g ; MTD. 3,0 g. Ladanharz: Ladanum*. Ladanum: Labdanum, Ladanharz, Resina Ladanum, Gummi Ladanum, das Harz versohd. Cistus-Arten : Cistus villosus var. Creticus (Kreta, Zypern, Naxos usw.), C. ladaniferus (Spanien, Portugal usw.), C.cypricus (C. ladaniferus, C.laurifolius), Fam. Cistaceae. Best.: Harz, Wachs, SS, äth. öl. Dunkelbraunrote bis schwarze, zähe, zwischen den Fingern klebrig werdende Masse, uni. in Aq., tw. 1. in A. Anw. : zu Pflastern. Ladoga! (WZ): s. Sulfonamide. Lämmerschwanz: Eupatorium cannabinum*. Lärche: Larix decidua*. Lärchenschwamm: Fungus Laricis s. Fomes officinalis. Lärchenterpentin: Terebinthina laricina s. Terebinthina. Läuseessig: Acetum Sabadillae g|*. Läusekörner: Semen Staphisagriae, s. Delphinium staphisagria. Läusepfeffer: Semen Staphisagriae, s. Delphinium staphisagria. Läusesamen: Semen Sabadillae fDÄ|, s. Sabadilla officinalis. Laevigatus(a, um): Geschlämmt, fein zerrieben, geglättet. Laevulose ® : Fruchtzucker, Fructose, s. Saccharum. Lakritz, Lakritzensaft, Lakritzenwurzel: s. Glycyrrhiza glabra. L a k t . . . : s. auch L a c t . . . Laktalbumin: Albumin der Milch. Laktation: Absonderung der Milch in den weibl. Brustdrüsen. Laktations-Hormon: Hormon des Hypophysen· Vorderlappens, s. Hormone. Laktobutyrometer: Instrument zur Bestimmung d. Fettgehaltes der Milch. Laktodensimeter: Laktometer*. Laktoflavin: Vitamin B 2 , S. Vitamine. Laktoglukose: Galaktose - ® * . Laktometer: Aräometer zur Bestg. d. spezif. Gewichts der Milch, s.Aräometer. Laktophenin (WZ): Lactylphenetidinum §Ä§. Laktose: Milchzucker, Saccharum Lactis ¡Dpi, s. Saccharum.

Laktoskop

282

Larocain hydrochloricum

Lanolinum P I : Wasserhaltiges WollLaktoskop: Galaktoskop, Apparat zur Prüfung der Milch nach ihrer Durch- fett. Zstzg. : Ì3 Wollfett, 4 Aq., 3 fl. Paraffin, vgl. Adeps Lanae. sichtigkeit. Lanthan: La, Seltenes Erdmetall, Laktukarium, Deutsches: L a c t u c a r i u m AtG. 138,92; D. 6,15; F. 885». Nat.: germanicum (genuinum)*. Laktukarium, Französisches: L a c t u c a - haupts. mit Cerium zusammen im Cerit, rium gallicum, s. unter L. gerñianicum. Monazit, Orthit, vgl. „Seltene ErdLaminaria: L. cloustoni u . L. digitata, metalle". Lapis Calaminaris © : G a l m e i , s. ZinFam. Laminariaceae (Küsten der Nordsee u. des Atlantischen Ozeans von Spitz- cum carbonicum. Lapis Cancrorum: (Calculi cancrorum) bergen bis Spanien). Stpfl. v. Laminaria @ : (Stipites Laminariae) Laminaria- Krebsstein, Krebsauge, die vom Flußstiele, Riementang, der mittlere stengel- krebs Astacus flUViatiliS während seiner artige Teil des Thallus der Alge. Best.: Häutungszeit im Magen abgelagerten, Schleim (Aigin), Laminarin (Polysaccha- runden, linsenförmigen weißen Körperrid), Mannit, Eiweiß, Gerbstoff, Oxalate, chen, die aus kohlensaurem u. phosphorJod (0,5%), Spuren von Brom. Asche saurem Kalk bestehen. Anw. volkst. : max. 20%. Anw. med.: die zylindrisch um Fremdkörper aus dem 'Auge zu entzugeschnittenen Stiele werden als Quell- fernen. stifte benutzt zur Erweiterung von Lapis causticus chirurgorum: K a l i u m Wundkanälen u. Körperhöhlen, sie quel- hydroxy datum*. len bis zum Fünffachen ihres Volumens Lapis divinus: Cuprum aluminatum auf. (Abgabe darf nur gegen Rezept er- m*· folgen 1) Das Laminariapv. wird bisweiLapis Haematitis: Blutstein, Roter len als Füllmittel für Tabletten verwen- Glaskopf, nat. Eisenoxyd. Anw.: als det, die besonders leicht zerfallen sollen. Schleif- u. Färbemittel. Lapis infernalis: Höllenstein, ArgenLamium alburn: Fam. Labiatae. Weiße Taubnessel, Bienensaug (gemäßigtes Eu- tum nitricum äiil*. Lapis infernalis mitigatus: A r g e n t u m rasien, Haupterntegebiet Böhmen u. M ä h r e n ) . S t p f l . v . Flores Lamii albi © : nitricum cum Kalio nitrico j¡S¡|*. Lapis ophthalmicus: Cuprum aluminaWeiße Taubnesselblüten, Weiße Bienensaugblüten. Best. : Schleim, Gerbstoff, tum ¡gg*. Lapis Prunellae: B r u n e l l e n s t e i n , K a Saponin, ein Glykosid, äth. Öl. Asche max. 10%. Anw. volkst. : bei Menstru- lium nitricum fusum*. Lapis Pumicis © : Bimsstein, vulkaationsstörungen, Fluor albus sowie geg. Schlaflosigkeit u. als Blutreinigungs- nisches Mineral (Rheinland), Aluminiummittel. HOM: Lamium album, die fri- Alkalisilikat. Anw. : als Hautreinigungsu. Poliermittel. schen Blätter u. Blüten. Lapis smiridis: Schmirgel, nat. AlumiLanatOSide: Die Glykoside aus Diginiumoxyd, Abart des Korund. Nächst talis lanata, s. Digitalis-Arten. Landolphia-Arten: s. Cautschuc ¡gp. dem Diamant das härteste Mineral (Naxos, Samos, Spanien, Portugal, SachLanettewachs: Gemisch aus Cetyl- sen). Anw.: als Schleifmittel, s. Alumialkohol, Octadecylalkohol u. Myristin- nium. alkohol. Anw. : als Salbengrundlage. LANGERHANSsche Inseln: Zellen i m

Lappa maior, L. minor, L.tomentosa:

s. Arctium-Arten. Pankreasgewebe, Erzeugungsstätten des Larix decidua: Stpfl. v. Terebinthina I n s u l i n * (LANGERHANS, PAUL, A n a t o m , laricina s. Terebinthina. Madeira 1847—88). , Larocain hydrochloricum © : LaroLanolimentum(a): Lanolinsalbe. kainhydrochlorid, Larocain (WZ), pLanolin g l : Lanolinum I g * . Aminobenzoyl-2,2 -dimethyl - 3 - diaethylLanolinlymphe: Verreibung von Trok- amino-propanolhydrochlorid. Mol. 314,7; kenlymphe mit Wollfett, zur Verw. in den F. 196°—197°. Weiße Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med. : als Lokalanästheticum. Tropen.

Larokainhydrochlorid

283

Larokainhydrochlorid: Laroeain hydroehloricum © * . Laryngitis: Kehlkopfentzündung. Larynx: Kehlkopf. Latenzzeit: Inkubationszeit*. Latschenkiefernöl: Oleum Pini pumilionis s. Pinus mugo var. pumilio*. Latwerge: Electuarium(a), s. Arzneiformen. Laudanum: Opium ¡Eg*. Laudanum liquidum: Tinctura Opii simplex DAlj*. Laudanum liquidum Sydenham·: Tinctura Opii crocata iMg*. Laurineenkampfer: Camphora Laurocerasus HOIYI: s. Prunus laurocerasus. Laurus camphora: Cinnamomum camphora, s. Camphora DAf. Laurus nobilis: Fam. Lauraceae, Lorbeer (Kleinasien vielleicht heim., bes. Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Folia Lauri ® : Lorbeerblätter. Best.: Äth. Öl (mind. 1% ), Bitterstoff. Asche max. 5%. Anw. : als Gewürz, Aromaticum. Fructus Lauri Sttg: Lorbeerfrüchte, Lorbeeren. Best.: Äth. ö l (1%), fettes ö l bis 40%, Zucker, Stärke. Asche max. 3%. Anw. : als Amarum, Gewürz. Oleum Lauri (expressum) "Mg: Lorbeeröl, Lorbeerbutter, das durch Auspressen oder Auskochen gewonnene Fett aus den Früchten. Grünes salbenartiges Gemenge von Fett u. äth. ölen. F. ca. 36°, 1. in Ae., Bzl., sied. A. Best. : 2,5% äth. öl, Chlorophyll, Glyzeride der Laurin-, Palmitin- u. Ölsäure, Bitterstoff ; das^ äth. Öl besteht zu 50% aus Cineol. Anw. med.: als mild hautreizende Einreibung bei Rheuma, Hautkrankheiten, Krätze ; vet. : bei Kolik, als Eutersalbe. Schutzmittel gegen Insekten. H O M : Laurus nobilis, die frischen Blätter.

Lecithinasen

korrigens (¡¡Äg: Species aromaticae). Oleum Lavandulae da¡¡: La vendei öl, das äth. Öl der Blüten. Farblose bis gelbliche Fl. ; opt. aktiv (a = — 3 ° bis — 9°). D. 0,877—0,890 C. Best.: 1-Linalool u. dess. Ester, haupts. Linalylacetat (30—60%), Geraniol, Cumarin, Borneol u.a., aber keinen Kampfer. Gesamtgeh. an Estern mind. 33,4%. Anw. med.: zu Einreibungen (|Mg : Spirit. Lavandulae, 0,3%), ferner i. d. Parfümerie. Oleum Spicae © : Spiköl, das äth. ö l der Blüten von Lavandula latifolia (L. spica pp), Narde. D. 0,900—0,913. Best.: 1-Linalool, d-Kampfer (im Gegensatz zu Ol. Lavandulae ¡Mg ). Anw. : als Ersatz für Lavendelöl in billigen Parfümerien sowie zu Einreibungen. Lavandula spica: s. Lavandula officinalis*. Lavendelblüten ® g : Flores Lavandulae [DÜ¡, s. Lavandula officinalis (L. spica pp). Lavendelöl DAS : Oleum Lavandulae § g , s. Lavandula officinalis (L. spica pp). Lavendelspiritus g g : Spiritus Lavandulae ¡B¡*. Laxans(tia), Laxativum(a): Mittelstarkes Abführmittel, s. Abführmittel. Laxiermus: Electuarium Sennae Mg*. ' Lebensbalsam, H O F F M A N N s c h e r 0ÁJ: Mixtura oleosa-balsamica ÖA|*. Lebensbaum: Thuja occidentalis*.

Lebensbaumspitzen: Summitates Thujae ® , s. Thuja occidentalis. Lebenskraut: Summitates Thujae :fij (Herba Thujae occidentalis), s. Thuja occidentalis. Leber: Hepar, s. Organotherapeutica. Leberblümchen: Anemone hopatica (Hepatica nobilis)*. Lebsrkraut: Horba Hepaticae, s. AneLavandula latifolia: Lieferant v. Oleum mone hepatica (Hepatica nobilis)*. Lebertran DAS: Oleum Jecoris Aselli S p i c a e ® , s. unter Lavandula offic. Lavandula officinalis (L. spica pp): Ü * . Fam. Labiatae, Lavendel (Westl. MittelLebertranemulsion, Zusammengesetzte meergebiete, Südfrankreich). Stpfl. v. DÄä: Emulsio Olei Jecoris Aselli compoFlores Lavandulae |Äg: (Flores Spicae) sita m Lavendelblüten. Best. : Äth. ö l (1—2% ), Lecithalbumin: s. Lecithinum. Gerbstoff (12%), ein Glykosid, Saponin. Lecithinasen: Fermente (Esterasen). Anw. med. : bei Nervosität, Schlafstö- Lecithinase A spaltet Lecithin zu Fettrungen, nervösen Herzleiden, ferner zu säure -u. L y s o l e c i t h i n . Letzteres beRäuchermitteln und als Geschmacks- wirkt Hämolyse der roten Blutkörper-

Leeithinum

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chen (nat. i. Schlangen-, Bienen-, Skorpionengiften). Lecithinase Β (nat. i. tier. Organen, Blutserum, auch in Reiskleie) spaltet Lysolecithin. Leeithinum: Lezithin,fett-bzw. wachsähnliche, bräunliche Masse in Tier- und Pflanzenzellen, hauptsächlich in Nervensubstanz, Eidotter, Herz, Niere, Leber, Sperma, Samen, Knollen. Chem. gehört L. zu d. Phophatiden, da es eine Verbg. der Glycerinphosphorsäure mit Cholin u. höheren Fettsäuren darstellt. Man unterscheidet et- u. ß-Lezithine. Formel für α-Lezithin (nach KARRER) : CH 2 OCO—Fettsäurerest I CHOCO—Fettsäurerest

I

CH 2 0P?-0—CH 2 CH 2 N(CH 3 ) 3 vgl. Phosphatide. Lezithin ist 1. in Α., Ae., Chlf., Glyz., fetten ölen, in Aq. quillt es auf. Leeithinum ex OVO © : EiLezithin. Darst. : Durch Ausziehen von frischem Eigelb mit Methylalkohol. Geh. mind. 3 % Phosphor u. 1,7—2% Stickstoff. Lezithalbumin ist an Eiweiß gebundenes Lezithin. Pflanzenlezithin wird gewonnen durch Ausziehen von Pflanzensämen (Mais, Erbsen, Lupine, Weizenkeimen) mit Methylalkohol. Geh. an reinem Lezithin geringer wie bei Leeithinum ex ovo. Anw. med. : als Roborans bei Anämie, Chlorose, Rachitis, Skrofulöse, Tuberkulose usw. Leeithinum ex ovo © : Ei-Lezithin, s. Leeithinum. Lecksteine: Salzlecksteine für Tiere, bestehen aus rohem Steinsalz bzw. Viehsalz. .Leclanché-Element: s. Elemente, Galvanische*. Lederzucker: Pasta Althaeae, Eibischpaste; Pasta gummosa Gummipaste. Ledum palustre: Fam. Ericaceae, Sumpfporst, Wilder Rosmarin (Nord- u. Mitteleuropa, Nordamerika, Nordasien). Stpfl. v. Herba Ledi palustris (Herba Rosmarini sylvestris): Sumpfporstkraut, Porschkraut, Wilder Rosmarin. Best. : Äth. öl, Gerbstoff, Arbutin, Erikolin, Quercetin, Leditannsäure, Fett, Wachs,

Leitbündel (Gefäßbündel)

Pektin, Harz. Anw. volkst. : als Narkoticum bei Keuchhusten, Rheuma; auch als Abortivum. MTD. 15 g. HOM: Ledum,, die getrockneten jungen Sprossen. Lege artis: abgek. „1. a.", nach den Regeln der Kunst, s. Tafel „Rezeptabkürzungen". Legierung: Metallgemisch, gewonnen durch Zusammenschmelzen verschiedener Metalle; eine L. stellt entweder die vollständige oder tw. Lsg. eines Metalls in einem anderen dar oder eine wirkliche chem. Verbdg. Durch das Legieren werden die Eigenschaften der Grundmetalle wesentlich geändert, z. B. hinsichtlich des Schmelzpunktes, der Festigkeit, der Widerstandsfähigkeit usw. Legierungen mit Quecksilber heißen Amalgame. Legumin: Pflanzeneiweiß. Legumina Phaseoli: Fructus Phaseoli sine semine s. Phaseolus vulgaris. Leguminosen: Leguminosae, Hülsenfrüchte. Leichengifte: Leichenalkaloide, Ptomaine*. Leichtmetalle: s. Schwermetalle. Leim: s. Kollagene u. Gelatina alba. Leim, WeiBer Gelatina alba g l * . Leimzucker, LeimsiiB: Glyeocoll @ * . Lein: Linum usitatissimum. Leinkraut: Herba Linariae © , s. Linaria vulgaris. Leinkuchen i g : Placenta seminis Lini [SÁ¡j, s. Linum usitatissimum. Leinmehl: (Leinkuchenmehl) Placenta seminis Lini ¡ttf, s. Linum usitatissimum. Leinöl g | : Oleum Lini ;ÖAg, s. Linum usitatissimum. L., Geschwefeltes: Oleum Lini sulfuratum.@*. Leinsamen P I : Semen Lini g l , s. Linum usitatissimum. Leinsamenöl: Oleum Lini ¡SÄf, s. Linum usitatissimum. Leishmania: (Lischmania) Protozoen, Geißeltierchen, Gattung der Flagellateli, Erreger verschiedener Orientkrankheiten (Orientbeule, Kala-Azar). (LEISHMANIA, WILL. BOOG, engl. Arzt, 1865 bis 192ß.) Leitbündel (GefäBbündel): bot. Strangförmige Gewebekörper, die die Wasser u. Assimilate leitenden Elemente (Phloem u, Xylem) enthalten. Man unterscheidet

Lemna minor

285

einfache L., die nur der Wasserleitung dienen, und zusammenges. L. Leitbündel, die kein Cambium besitzen, nennt man geschlossene L., diejenigen, die ein Cambium führen, werden als offene L. bezeichnet. Man unterscheidet vor allem folgende Leitbündeltypen : 1 . K o l l a t e r a l e s L. : Holzteil ( Xylem ) liegt neben dem Siebteil (Phloem). 2. B i k o l l a t e r a l e s L . : Holzteil in der Mitte, an 2 gegenüberliegenden Seiten je ein Siebteil. 3. K o n z e n t r i s c h e s L. : a) hadrozentriseh : Holzteil (Hadrom, Xylem) innen, Siebteil außen herum; b) leptozentrisch : Siebteil (Leptom, Phloem) innen, Holzteil außen herum. 4. R a d i ä r e s L. : Holzteil zentral u. strahlenförmig, in den Strahlenwinkeln die Siebteile. Lemna minor: Fam. Lemnaceae, Kleine Wasserlinse (Europa, Asien, Amerika). HOM: Lemna minor, die frische Pflanze. Lenientium(a): Linderungsmittel; leniens: Lindernd, z. B. Unguentum leniens [Mg. Lentizellen: bot. Korkwarzen, Korkporen, Rindenporen, Durchlaßstellen im Korkgewebe als Ersatz der Spaltöffnungen der absterbenden Epidermis. Leonurus cardiaca var. villosus: Fam. Labiatae, Löwenschwanz, Herzheil, Herzgespann, Wolfstrapp (Europa, Asien). Stpfl. v. Herba Leonuri cardiacae : α-Naphtholum ® * . /?-NaphthOl M1· Naphtholum p i * . Naphtholum 1Mb: 0-Naphthol, Naphthalol, C 1 0 H,OH. Mol. 144,1; F. 122°. Farbl. glänz. Kr.blättchen oder weiß, kr. Pv. v. phenolartig. Geruch, 11. in Α., Ae., Chlf., Alkalilauge, fett, ölen, swl. in Aq. (1:1000), 1. in sied. Aq. (1:75). Darst. : Durch Erhitzen von Naphthalin mit Schwfs. im Autoklaven bei 200°. Anw. med.: äuß. bei Hautkrankheiten (Krätze), es wird von d. Haut leicht resorbiert u. führt dadurch bisweilen zu Vergiftungen (Hämaturie, Nephritis). α-Naphtholum ® : α-Naphthol, C 10 H,OH.

Nates

kalt. Aq., 1. in heiß. Aq. Anw. med.: inn. als Hypnoticum, wirkt schwächer als Morphin. Dos. 0,05—0,1 g. Narceinum hydrochloricum: Salzsaures Narcein, Narceinhydrochlorid, C 2 3 H 2 7 N0 8 · HCl. Weiß, körniges Pv., 11. in heiß. Aq. u. A. Anw. med.: wie Narceinum. Narcophin 1*1: Narkophin (WZ), Morphin-Narkotinmekonat, r(C 1 7 H I 9 0 3 N)(C 2 2 H 2 3 0 7 N)]C 7 H 4 0 7 + 4 H 2 0 .

Mol. 970,4; Geh. ca. 3 0 % Morphin u. ca. 4 3 % Narkotin. Gelblichweiß. kr. Pv., 1. in A. Anw. med. : wie Morphinhydrochlorid; haupts. i. d. Kinderpraxis, Mol. 144,1 ; F. 97°. Aussehen, Löslichkeit schont das Atemzentrum; Dos. 0,015 u. Anw. wie /5-Naphthol, jedoch seltener. bis 0,03 g; MD. 0,03 g; MTD. 0 , 1 g . Naphtholum benzolcum: BenzonaphNarcoticum(a): Betäubendes, Gefühltholum Benzonaphthol, Benzoyl-/}- losigkeit bzw. Schlaf herbeiführende(s) Naphthol, ß-Naphthylbenzoat, Benzoe- Mittel. säure-jS-naphthylester, Narcotinum: Narkotin, C 2 2 H 2 3 0 7 N. C6H5.COO.C10H7. Mol. 413,19. Alkaloid des Opiums, in Mol. 248,1 ; F. 108°—110°. Weiß. kr. Pv., dem es zu etwa 8 % enthalten ist. Farb11. in Α., Chlf., wl. in Ae., fast uni. in Aq. lose glänz. Nadeln, swl. in Aq., 1. in Α., Anw. med. : als Darmantisepticum. MD. Ae., Chlf. Anw. med.: als Antineuralgicum, Antispasmodicum. Dos. 0,1 bis 0,5 g; MTD. 2,0 g. 0,25 g; MD. 0,25 g; MTD. 1,0 g. Narko/3-Naphtholum salicylicum: ß-Naphtische Wirkung gering (Anarkotin). thylsalizylat, 0-Naphthalol, Betol (WZ). Narcotinum hydrochloricum: NarkotinWeiß. kr. Pv., 1. in sied. Α., Ae., Bzl., wl. in kalt. Aq. Anw. med. : wie hydrochlorid, C 2 2 H 2 3 0 7 N · HCl + H 2 0 . Anw. : nach Q/S z. Prüfg. d. Arzneigläser. Natrium salicylicum. Dos. 0,3—0,5 g. Narde: Lavandula latifolia*. ß-Naphthylbenzoat: Naphtholum benNarde, Amerikanische: Aralia racezoieum*. ^•Naphthylsaiizylat: ^-Naphtholum sa- mosa*. Narkophin g l : Narcophin g l * . licylicum*. Narkoseäther: Aether pro narcosi Η , Narbe: bot. Der empfängsnisfähigeTeil des Fruchtknotens, entweder am oberen s. Äther. Narkosechloroform: Chloroformium Ende des Griffels oder direkt dem Fruchtpro narcosi |Λ§, s. Chloroformium jÜÜS· knoten aufsitzend. Narkotin: Narcotinum*. Narcein: Narceinum*. Narceinhydrochlorid: Narceinum hyNarkotinhydrochlorid: Narcotinum hydrochloricum*. drochloricum*. Nasturtium aquaticum H O M : s. RoNarcein, Salzsaures: Narceinum hyrippa nasturtium-aquaticum. drochloricum*. Nasturtium armoracia: Armoraeia ruNarceinum: Narcein, sticana*. C 2 3 H 2 7 N0 8 + 3 H 2 0 . Nasturtium Officinale: Rorippa nasturAlkaloid des Opiums, in dem es zu 0,1 tium-aquaticum*. Natal-Aloë: s. Aloe. bis 0,2% enthalten ist. Weiße Prismen Nates: Hinterbacken, Gesäß, od. büschelförmige kr. Massen, wl. in H un ni u s . Pharmazeutisches Wörterbuc ι.

_

21

Nativ

322

Nativ: Natürlich, angeboren. Nativ-lnsulin: s. Insulin. Natrium: N a , A t G . 22,997, einwertig. D. 0,97; F. 97,8°; Sdp. 883°. Silberweißes weiches Metall, verbrennt a n der L u f t mit gelb. Flamme, zersetzt H 2 0 unter Entwicklung v. H . u. Bildung von N a O H . Elektrolytisch dargest. 1807 v. DAVY. N a t . : in vielen Mineralien: Natronsalpeter (NaN0 3 ), Natriumkarbonat (Na 2 C0 3 ), Natriumsilikat, Kryolith Na 3 [AlF e ], Glaubersalz (Na 2 S0 4 ), Steinsalz (NaCI), dies, auch i m Meerwasser u. Salzseen, ferner in Pflanzen u. Tieren. Die E r d r i n d e e n t h ä l t 2,6% N a . D a r s t . : Durch Elektrolyse von geschmolzenem A t z n a t r o n oder geschmolzenem Natriumchlorid. Anw. : nur in der Technik. N a t r i u m m u ß unter Petroleum a u f b e w a h r t werden. Nachweis von Natriumverbindungen: 1. Alle Na-Verbdgen f ä r b e n die nichtleuchtende Fl. intensiv gelb. 2. Dikaliumpyroantimoniat fällt aus Na-Lsg. weiß. uni. D i n a t r i u m p y r o a n t i m o n i a t , (Na 2 H 2 Sb 2 0 7 ), einziges in H 2 0 nicht lösl. Na-Salz.

N a t r i u m arsanilicum

arsanilicum gegen Schlafkrankheit. Dos. 0,03 g mehrmals tgl., h e u t e n i c h t m e h r verwendet. Natrium, Acetyl-p-aminophenylarsinsaures: N a t r i u m acetylarsanilicum g g * . Natrium, Acetylarsanilsaures: N a t r i u m acetylarsanilicum |5Ü*. Natrium, Aethylphenylbarbitursaures: L u m i n a l - N a t r i u m , s. N a t r i u m phenylaethylbarbituricum | g | * . Natrium-Aluminium fluoratum: Nat r i u m · Aluminiumfluorid, Na 3 [AlF e ] K r y olith, Eisstein (Grönland), dient zur Gew. v. Aluminium; wird jetzt in großem U m f a n g künstlich hergestellt durch Auflösen von Tonerde u. Soda in wäßriger Flußsäure. Natrium-Aiuminiumfluorid: N a t r i u m Aluminium fluoratum*. Natrium, Ameisensaures: N a t r i u m formicicum ® * .

Natriumamid: N a N H 2 . F a r b l . , rötlich oder grünlich g e f ä r b t e kristallinische Masse; F . 210°. D a r s t . : D u r c h Einleiten von absolut trockenem Ammoniakgas in geschmolzenes heiß. N a t r i u m . Anw. Natriumacetat S I : N a t r i u m aceticum techn. : zu organisch. Synthesen, bes. Indigosynthese, zur D a r s t . von N a t r i u m m*· cyanid u. a. Natriumacetatlösung: Reagens ¡¡g: Natrium, p-aminophenylarsinsaures: Lsg. v. 1 N a t r i u m a c e t a t in 4 Aq. Natrium aceticum ¡MB: N a t r i u m a c e t a t , N a t r i u m arsanilicum*. Natrium-Ammoniumphosphat: NatriEssigsaures N a t r i u m , um-Ammonium phosphoricum*. CHgCOONa + 3 H 2 0 . Natrium-Ammonium phosphoricum: Mol. 136,07. F a r b l . Kr., 11. in Aq., 1. N a t r i u m - A m m o n i u m p h o s p h a t , Phosin A. D a r s t . : Durch Neutralisieren v. phorsalz, N a N H 4 H P 0 4 + 4 H 2 0 . D a r s t . : Essigsäure m. N a t r i u m k a r b o n a t . Techn. Durch E i n d a m p f e n v. Phosphorsäure aus Holzessig. Anw. med. : als Diureti- m i t N a t r i u m k a r b o n a t u. Ammoniakfl., cum wie K a l i u m a c e t a t , jedoch selten. 11. in A. Anw. : zur Analyse, da es Metalloxyde aufzulösen v e r m a g (PhosphorHOM: Natrium aceticum. Natrium acetylarsanilicum B f : Acetyl- salzperle). p-aminophenylarsinsaures N a t r i u m , ArNatrium arsanilicum: Arsanilsaures sazetin (WZ), Acetylarsanilsaures Na- N a t r i u m , p-Aminophenylarsinsaures Natrium, t r i u m , Atoxyl (WZ), / N H · CO · C H 3 C6H4< f i , 4] + 4 H 2 0 \As03HNa Mol. 353,10; Geh. 21,2—21,7% Arsen. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq. D a r s t . : Durch Umsetzen v. Acetylarsanilsäure m i t Nat r i u m k a r b o n a t . Anw. med. : wie N a t r i u m

C6H4(NH2)As03HNa + 4 H 2 0 . D a r s t . : Durch Erhitzen von Anilin m i t Arsensäure u. Umsetzen der gebildeten Arsanilsäure m i t N a t r i u m k a r b o n a t . Weißes kr. Pv., 11. in Aq. Anw. med. : f r ü h e r bei T r y p a n o s o m e n e r k r a n k u n g e n ( Schlafkrankheit), heute nicht m e h r verwendet.

Natrium, Arsanilsaures

323

Natriumbitartrat

Natrium, Arsanilsaures: Natrium arsaNatriumbiphosphat © : Natrium binilieum*. phosphoricum Natriumarsenat: Natrium arseniciNatrium biphosphoricum Primäres cum*. Natriumphosphat, MononatriumorthoMononatrium-dihydrogenNatrium arsenicicum: Natriumarse- phosphat, phosphat, Saurea phosphorsaures Nanat, Arsensaures Natrium, trium, Natriumbiphosphat, Na 2 HAs0 4 + 7 H 2 0 . NaH 2 P0 4 + 2 H 2 0 . Anw. med. : wie Arsentrioxyd. Dos. 0,001 bis 0,003g; techn.: z. Bekämpfung v. Mol. 156,1. Darst.: Durch Eindampfen Pflanzenschädlingen. einer Lsg. v. Dinatriumphosphat u. Natrium arsenicosum H O M : N a t r i u m · Phosphorsäure. Farbl. Kr. od. weiß. kr. arsenit, NaAsOa. Darst.: Durch Ein- Pv., II. in Aq. Anw. med. : inn. als Tonidampfen einer Lsg. v. Arsentrioxyd in cum, bei Schwächezuständen sowie bei Zystitis. NaOH. Natriumarsenit: Natrium arsenicoNatriumbisulfat: Natrium bisulfurisum*. cum*. Natrium, Arsensaures: Natrium arseNatriumbisulfit: Natrium bisulfuronicicum*. sum*. Natriumbenzoat |M|: Natrium benNatriumbisulfit, Getrocknetes: Natrizoicum [ÜB*. um bisulfurosum siccatum © * . Natrium, Benzoesaures: N a t r i u m benNatriumbisulfitlösung: Reagens I g : zoicum |5>S*. Gehalt ca. 30% Natriumbisulfit. Natrium

benzoicum

gg:

Natrium-

benzoat, Benzoesaures Natrium, C 6 H 5 · COONa.

Mol. 144,04. Weiß. Pv. oder weiß, körnige Massen, 11. in Aq., 1. in A¡ Darst.: Durch Eindampfen einer Lsg. v. Natriumkarbonat u. Benzoesäure in Aq. Anw. : z. Konservierung (0,2%). Natrium biboracicum: B o r a x [iäS*.

Natriumbiborat: Borax ¡¡g*. Natrium biboricum: B o r a x Natrium bicarbonicum i g :

gg*. Natrium-

bikarbonat, Natriumhydrogenkarbonat, Doppeltkohlensaures Natrium, Bullrichs Salz, Natrium hydrocarbonicum, Natron, NaHC0 3 . Mol. 84,01; Geh. mind. 98%. Weiß. Kr. od. weiß. kr. Pv., 1. in Aq., swl. in A. Darst.: Durch Einleiten von C0 2 in Natriumkarbonatlsg. Anw. med.: als Antacidum (füg: Pulvis' aerophorus, Pulvis aerophorus laxans, Pulvis aerophorus mixtus); äuß. : z. Mund- u. Gurgelwässern u. Inhalationen bei Bronchialkatarrh ; techn. : z. Backpulvern. Natriumbikarbonat g|: Natrium bicarbonicum I V B * . Natriumbikarbonatlösung: Reagens B S : Lsg. von 1 Natriumbikarbonat in 19 Aq.

Natrium bisulf uricum : Saures Natrium-

sulfat, Natriumhydrogensulfat, Natriumhydrosulfat, Doppeltschwefelsaures Natrium, primäres Natriumsulfat, Bisulfat, N a H S 0 4 - H 2 0 . Farbl. Kr., 11. i. Aq. Darst. : Durch Übergießen von NaCl miterwärmter konz. H 2 S 0 4 . Anw.: i. d. ehem. Analyse zum Aufschließen schwerlösl. Verbindungen, zur Reinigung von Platintiegeln; bei Typhusgefahr als Zusatz zu Trinkwasser (0,3 g pro Liter). Natriumbisulfurosum : Natriumbisulfit, Doppeltschwefligsaures Natrium, NaHS0 3 . Anw. techn.: z. Bleichen, i. d. Analyse. Zur Konservierung v. Nahrungsmitteln. Natrium bisulfurosum siccatum

©:

Getrocknetes Natriumbisulfit. Gemisch aus wechselnden Mengen Natriummetabisulfit (Na 2 S 2 0 5 ) u. Natriumbisulfit (NaHS0 3 ). Weiß. Pv., 11. in Aq., wl. in A. Natrium bitartaricum:

Natriumbitar-

trat, Saures weinsaures Natrium, NaHC4H4Oe + H 2 0 .

Weiß. Kr., 1. in Aq. Anw.: z. Brausepulvern, in d. Analyse als Keagens auf Kaliumsalze. Natriumbitartrat: Natrium bitartaricum*. 21*

Natrium boracicum

324

Natrium boracicum: Borax B * . Natrium boricum: Borax jag*. N a t r i u m b r o m a t u m ü : Natriumbro-

mid, Bromnatrium, NaBr. Mol. 102,92; Geh. mind. 98,7% NaBr, entsprechend 76,6% Brom. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., 1. in A. Darst.: Durch Lösen v. Brom in NaOH, Eindampfen und Reinigen mit Kohle; techn.: durch Umsetzen von Bromeisen (FeBr 3 ) mit Natriumkarbonat. Anw. med. : wie Kaliumbromid als Sedativum, 0,3—2 g. HOM: Natrium, bromatum. Natriumbromid g l : Natrium bromatum m * . Natrium

carbonicum

g|:

Natrium-

karbonat, Reines kohlensaures Natrium, Na 2 C0 3 + 10 H 2 0. Mol. 286,16; Geh. mind. 37% wasserfreies Na 2 C0 3 . Farbl., leicht verwitternde Kr., 11. in Aq., swl. in A. Darst. : Durch Umkristallisieren v. rohem Natriumkarbonat. Anw. med. : bisweilen bei Katarrhen zu Nasenduschen, wie Natriumbikarbonat, zu künstl. Mineralwässern; äuß.: zu Waschungen u. Mundwässern. N . carbonicum c r u d u m

Natrimchloridlösung

Reinigen von rohem Kochsalz (s. unt.). Anw. : bei chron. Katarrhen der Schleimhäute, zu Mineralwässern; äuß.: als „Sole" zu Bädern, zu Augenwässern, Inhalationen. HOM: Natrium chloratum (Natrium muriaticum). Solutio Natrii Chlorati physiologica H : Physiologische Kochsalzlsg. (0,9%). Zstzg.: 9 T. Natriumchlorid u. 991 T. Aq. Phys. Kochsalzlsg. darf nur keimfrei, völlig klar, insbesondere auch frei von Schwebestoffen, die meist aus dem Glase stammen, abgegeben werden. Anw. : zu intravenösen oder subkutanen Injektionen oder Klistieren, bei Kollaps, großen Flüssigkeitsverlusten (Cholera), bei Blutungen nach Operationen. Die ph. K. ist der Blutflüssigkeit isotonisch, jedoch nur physikalisch, nicht physiologisch, daher wurde die Lsg. verbessert als R I N G E R S C h e L ö s u n g , Solutio Ringeri. Zstzg. : 0,6 Natriumchlorid, 0,04 Kalziumchlorid, 0,01 Kaliumchlorid u. 0,01 Natriumbikarbonat. Bisweilen wird noch 0,1% Traubenzucker zugefügt (nach LOCKE) u. evtl. ein Phosphatpuffer, um ein gleichbleibendes Säuren-Basen-Verhältnis zu Blut- u. Gewebsfl. zu erreichen.

@ : Rohes Natriumkarbonat, Soda, Geh. mind. 35,8% wasserfreies Natriumkarbo- N a t r i u m c h l o r a t u m c r u d u m : Rohes K o c h nat. Anw. med.: zu Bädern; techn.: als salz, Salz. Gew. als Siedesalz in den SaWaschmittel. N . carbonicum c r u d u m sic- linen, als Seesalz aus dem Meerwasser, Cum: Kalzinierte, entwässerte Soda. N. als Steinsalz im Bergbau. Jodiertes carbonicum Siccatum [DAI: (Natrium car- Kochsalz ist Kochsalz mit einem Zusatz bonicum siccum) Getrocknetes Natrium- von ca. 5 mg Kaliumjodid auf 1 Kilo karbonat, Geh. mind. 74% wasserfreies Salz. Anw.: als Prophylacticum gegen Na 2 C0 3 . Darst. : Durch vorsichtiges Kröpf, bes. in d. Schweiz u. in d. AlpenTrocknen v. Natr. carbonicum bei 25°. ländern. Kochsalzfreies Speisesalz beAnw. med. : zu Pulvermischungen wie steht meist aus Mischungen von Di- und Natr. carbonicum. HOM: Natrium car- Mononatriumphosphat mit Weinsäure, bonicum. Zitronensäure, Äpfelsäure oder es ist reiNatrium causticum: Natrium hydro- nes äpfelsaures Natrium u. a. Viehsalz ist mit Eisenoxyd u. Wermutpulver (je xydatum*. V i % ) vergälltes rohes Kochsalz. Natrium

cetyisulfuricum:

Natrium-

cetylsulfat, Gemisch von Natriumsalzen gesättigter Alkylsulfate, im wesentl. Natriumcetylsulfat (C M H 33 0S0 3 Na). Weiß, bis gelbl.-weiß. Kr. od. Pv. von schwach. Geruch u. Geschmack. Anw. : als Salbengrundlage. Natriumchlorat: Natrium chloricum*.

Natrium chloricum:

Natriumchlorat,

Chlorsaures Natrium, NaC103. Farbl. Kr., 11. in Aq., 1. in A. Anw. med. : wie Kalium chloricum; techn.: als Oxydationsmittel, zur Vernichtung von Unkraut (1—2%ige wäßrige Lsg.).

Natriumchlorid: Natrium chloratum N a t r i u m c h l o r a t u m K P : Natriumchlorid, Chlornatrium, Kochsalz, NaCl. D. 2,164; F. 801°; farbl. Kr.-Würfel od. Natriumchloridlösung: Reagens 5U¡: weiß. kr. Pv., 11. in Aq. Darst.: Durch Lsg. v. 1 Natriumchlorid in 9 Aq.

Natrium, chlorsaures

325

Natrium hydrosulfuratum

Natrium, chlorsaures: Natrium chloricum*. Natrium cinnamylicum Zimtsau· res Natrium, C 6 H 5 · CH · CH · C0 2 Na. Mol. 170,1. Weiß. kr. Pv., 1. in Aq. Darst. : Durch Neutralisieren einer Lsg. v. Zimtsäure mit Natriumkarbonat. Anw. med. : gegen Tuberkulose. Natrium citricum neutrale ® : Neutrales Natriumzitrat, Zitronensaures Natrium, C 3 H 4 (OH)(COONa) 3 + ö 1 / 2 H 2 0 . Mol. 357,1; Geh. ca. 97,6%. Darst.: Durch Neutralisieren einer Lsg. v. Zitronensäure mit Natrium carb. Farbl. Kr. Anw. med.: als Laxans, Diureticum u. Refrigerans wie Kaliumzitrat haupts. Anw. findet es bei der Blutsenkungsreaktion, s. Zitratblut.

Natrium, Essigsaures: Natrium aceticum g j * . Natrium fluaratum Nitriumfluorid, Fluornatrium, NaF. Mol. 42,0. Darst.: Durch Njufcra'.isieren v. Flußsäure m. Natriumkarbonat u. Eindampfen. Weiß. Pv., 1. in Aq. Anw. med. : inn. früher bai Tuberkulose (Dos. 0,0001g); techn.: z. Reinigung, Desinfektion u. Konservierung. Natriumfluorid: Natrium fluoratum

Natrium cyanatum: Natriumcyanid, NaCN. Anw.: wie Kaliumcyanid. Natriumcyanid: Natrium cyanatum*. Natrium diaethylbarbituricum W.'· äthylbarbitursaures Natrium, Medinal (WZ), Veronal-Natrium (WZ),

Mol. 86,0. Weiß. kr. Pv., II. in Aq. Anw. med. : bei Tuberkulose (subkutan), als Best, chlorfreier Kochsalzersatzmittel. Natrium glycerinophosphoricum tgp: Glyzerinphosphorsaures Natrium,

C8Hn03N2Na. Mol. 206,1. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., wl. in A. Darst.: Durch Umsetzen von Diäthylbarbitursäure mit NaOH in weingeistiger Lsg. Anw. med.: wie Acid, diaethylbarbituricum DAj*, da es leichter 1. ist, wird es schneller resorbiert u. kann auch subkutan injiziert u. als Klistier angewandt werden. MD. 0,75 g; MTD. 1.5 g. Natrium, Diäthylbarbitursaures g g : Natrium diaethylbarbituricum |MBj*. Natrium dijodparaphenolsulfonicum : (Natrium sozojodolicum ®>) SozojodolNatrium, C 6 H 2 J 2 (OH)SÓ¡Na + 2 H 2 0 . Mol. 484,0. Farbl. Kr., 1. in Aq. Anw. med. : als Antisepticum zur Wundbehandlung. Natrium, Dimethylarsinsaures W- Natrium kakodylicum ®B*. Natriumdithionit: Natrium hydrosulfurosum*. Natrium, Doppeltkohlensaures: Natrium bicarbonicum IBS*. Natrium, Doppeltschwefelsaures: Natrium bisulfuricum*. Natrium, Doppeltschwefligsaures: Natrium bisulfurosum*.

Natriumformiat: Natrium formicicum Natrium formicicum Natriumformiat, Ameiseijsaures Natrium, H · C0 2 Na + H 2 0 .

C3H5(0H)20P03Na2 + 5 H20. Mol. 306,2. Weiß. Kr. od. kr. Pv., 11. in Aq. Anw. med.: als Tonicum, bei Skrofulöse, Rachitis, Stoffwechselstörungen. Dos. 0,5—2 g; Kinder 0,2—0,5 g. Natrium, Glyzerinphosphorsaures © : Natrium glycerinophosphoricum (fiji*. Natrium hydricum: Natrium hydroxydatum*. Natrium hydrocarbonicum: Natrium bicarbonicum*. Natriumhydrogenkarbonat: Natrium bicarbonicum DÄBj*. Natriumhydrogensulfat: Natrium bisulfuricum*. Natrium hydrojodicum: Natrium jodat u m ¡Ü*· Natrium, Hydroschwefligsaures: Natrium hydrosulfurosum*. Natriumhydrosulfat: Natrium bisulfuricum*. Natriumhydrosulfid: Natrium hydrosulfuratum*. Natriumhydrosulfit: Natrium hydrosulfurosum*. Natrium hydrosulfuratum: Natriumhydrosulfid, Natriumsulfhydrat, NaHS. Farbl. hygr. Kr, Anw.; al? Reagens,

N a t r i u m hydrosuifurpsum

326

Natrium hydrosulfurosum: N a t r i u m hydrosulfit, Hydroachwefligsaures N a trium,UntersohwefligsauresNatrium.Natriumdithionit, N a 2 S 2 0 4 . D a r s t . : D u r c h Einwirkung von Zink u. Schwefeldioxyd auf eine Lsg. v. Natriumbisulfit. Weiß. Pv., 11. i n A q . Anw. techn. : in d. Färberei u. Zeugdruckerei. Natrium hydroxydatum: N a t r i u m hydricum, N a t r i u m h y d r o x y d , Ä t z n a t r o n , Kaustische Soda, Kaustisches Natron, Natronhydrat, Natrum causticum, N a O H . D a r s t . : Durch Elektrolyse von Natriumchlorid od. durch Kochen von Natriumkarbonatlsg. m i t Kalziumhydroxyd. Weiße, faserig-kj;., sehr hygr. Masse, die aus der L u f t C 0 2 anzieht und dabei in N a t r i u m k a r b o n a t übergeht, 11. in Aq., 1. in A. N a O H k o m m t in verschd. Reinheitsgraden in d. Handel : N. h. crud u m : Rohes Ätznatron. N. h. depuratami Gereinigtes Ä.; N. h. purum (Alcohole depuratum) : Reines Ä. (mit Alkohol gereinigt); N. h. purissimum: Reinstes N a t r i u m h y d r o x y d . A n w . : in d. Analyse; techn.: z. Seifenherstellung, als Reinigungsmittel. Liquor Natri caustici 'DAB;: N a t r o n l a u g e : Geh. 14,8—15% N a O H ; D. 1,165—1,169. Anw. med.: als Ätzmittel, als Zusatz zu Bädern; techn.: in d. Analyse. Natrum causticum fusum © : N a t r i u m h y d r o x y d ; Geh. m i n d . 9 0 % .

N a t r i u m kakodylicum

Natriumhypophosphitlösung: Reagens Jul : Einer Lsg. v. 20 Natriumhypophosphit in 40 Aq. werden 180 rauch. HCl zugesetzt u. klar abgegossen. Natrium hypophosphorosum © : Natriumhypophosphit, Unterphosphorigsaures N a t r i u m , N a H 2 P 0 2 + H 2 0 . Mol. 106,1. D a r s t . : D u r c h Umsetzen v. Kalziumhypophosphit m. N a t r i u m k a r b o n a t . Farbl., sehr hygr. K r . , sll. in Aq. u. A. Beim Verreiben m i t redüzierbaren Substanzen (Chlorate, Nitrate). Vorsicht! Explosionsgefahr! Lsgen v. N. sind sehr leicht zersetzlich, bes. beim Kochen. Anw. med.: als Tonicum u. Alterane. Dos. 0,2—1 g. Natrium hyposulfurosum: N a t r i u m thiosulfuricum ¡¡Al*. Natrium indigosulfonicum: Indigokarmin*. Natrium, Indigosulfonsaures": Indigokarmin*. NatriumjOdat: N a t r i u m jodicum*. Natrium jodatum KS: N a t r i u m hydrojodicum, N a t r i u m j o d i d , J o d n a t r i u m , N a J . Mol. 149,92. Weiß. hygr. Kr., 11. in Aq. u. A. Darst. : D u r c h Auflösen von J o d in Na O H u. E i n d a m p f e n . Anw. med. : wie Kaliumiodid bei S t r u m a , Syphilis, Bronchitis sowie bei Aktinomykose*. Dos.0,1—0,5g.HOM-.Natrium jodatum.

Natrium jodicum: N a t r i u m j o d a t , Jodhypo- saures N a t r i u m , N a J O . Weiß. kr. Pv., a 1. in Aq. Anw. med. : Äuß. wie KaliumNatrium hypochlorosum: Natrium- chlorat. Natriumjodid ¡MG: N a t r i u m j o d a t u m hypochlorit, Unterchlorigsaures Nat r i u m , Liquor Natrii hypocblorosi @ : H * . Natriumhypochloritlsg., Bleichlauge, Natrium, Jodsaures: N a t r i u m jodiEau de Labarraque. D a r s t . : Durch Um- cum*. setzen v. Chlorkalk m i t NatriumkarboNatriumkakodylat iüg: N a t r i u m kakon a t ( n a c h @ m i t N a 2 S 0 4 ) od. deh. Ein- dylicum (gl*. leit. v. Chlor in N a O H od. deh. ElekNatrium kakodylicum ' g | : Natriumtrolyse v. NaCl-Lsg. Geh. mind. 0,5% wirksames Chlor. K l a r e , farbl. oder grün- k a k o d y l a t , Dimethylarsinsaures Natrium, Kakodylsaures N a t r i u m , lich-gelbe Fl. v. schwachem Chlorgeruch (bei —10° K r . : N a O C l + 6 H 2 0 ) . (CH 3 ) 2 As0 2 Na + 3 H 2 0 . Anw. med. : Zur Desinfektion b. Fluor Mol. 214,06; Geh. 32,8—35% Arsen. albus, eitrig. W u n d e n , i. d. Zahnheilk u n d e , s. A n t i f o r m i n ; t e c h n . : z. Blei- Weiß. kr. hygr. Pv., sll. in Aq., 1. in A. Darst. : D u r c h Zusammenbringen v. Nachen. triumkarbonaten mit Kakodylsäure. Natriumhypophosphit: N a t r i u m hypo- Anw. m e d . : bei Tbc., nicht mehr gebräuchlich. phosphorosum © * . Natriumhypochlorit: chlorosum*.

Natrium

Natrium, Kakodyls lures

327

N a t r i u m , K a k o d y l s a u r e s : N a t r i u m ka-

kodylicum Natriumkarbonat M | : Natrium carbonicum 58*· Natriumkarbonat,

Getrocknetes

Natriumkarbonat,

Rohes:

Natrium carbonioum siccatum MB*.

Ml:

N a t r i u m , K o h l e n s a u r e s : N a t r i u m car-

bonicum 1588*. Natrium

lacticum:

Milchsaures

Natriumnitrit ¡M|: Natrium nitrosum SU*. Natriun]nitritl0sung: Reagentien M|: 10%ige, l%ige u. gesättigte Lsgen von Natriumnitrit. Natrium

Natrium

carbonicum orudum © * . Natriumkarbonatlösung: Reagens ig|: Lsg. v. 1 Natriumkarbonat in 2 Aq. Natrium, Kieselsaures: Natrium silicicum*. Natriumkobaltinitrit: Kobaltnatriumnitrit, Na 3 Co(N0 2 ) 6 . Gelb. kr. Pv„ sil. in Aq. Anw. : in d. Analyse zum Nachweis v. Kalium. Natriumkobaltinitritlösung: Reagens IBfljj: Lsg. v. 1 Natriumkobaltinitrit in 9 Aq.

trium, Natriumlaktat,

Natrium psrboricum

Na-

CH3 · CHOH · COONa. Farbl.-gelbl. sirupöse Fl. Anw. : in wäßtiger Lsg. (60%), als Glycerinersatz ; für rechn. Zwecke (Stempelfarbe, Schmiermittel usw.). Nicht zu medizinischer Verwendung ! Natriumlaktat: Natrium lacticum*.

nitroborussicum:

nitroprussicum ® * .

Natrium

N a t r i u m nitroferricyanatum : Natrium

nitroprussicum © * . Natrium

nitroprussicum

© :

Nitro-

prussidnatrium, Natrium nitroborussicum, Natrium nitroferricyanatum, Na2Fe(NO)(CN)5 + 2 H 2 0 . Mol. 297,9. Rubinrote Kr., 11. in Aq. u. A. Anw.: i. d. Analyse als Reagens auf Sulfide u. H 2 S, i. d. Harnanalyse als Reagens auf Azeton (s. Tabelle „Harnuntersuchung"). N a t r i u m nitrosum t S i :

Natriumnitrit,

Natrium

® :

Salpetrigsaures Natrium, NaN0 2 ; Mol. 69,01. Geh. mind. 96,3%. Weiße bis schwach gelbl. hygr.Kr.massen, 11. inAq., wl. in A. Darst. : Durch Reduktion v. Natriumnitrat mit Blei; techn. : bei der Ammoniakverbrennung. Anw. med. : als gefäßerweiterndes Mittel bei Koronarsklerose, Gefäßspasmen. Dos. 0,03—0,1 g; MD. 0,3 g; MTD. 1 g. Vorsicht 1 Dos. let. ca. 4 gl nucleinicum

Nuklein-

saures Natrium. Grauweiß, bis gelblichthylarsinsaures Natrium, Methyldina- weiß. Pv., I. in Aq., uni. in A. Anw. triumarsenat, CH3AsO(ONa)2 + 5 H 2 0. med. : zur unspez. Reiztherapie (Dos. Farbl. Kr., 11. in Aq., wl. in A. Anw. 0,2 g zur Injektion). N a t r i u m , N u k l e i n s a u r e s : N a t r i u m numed.: wie Natriumkakodylat, selten. cleinicum © * . N a t r i u m , M o n o m e t h y l a r s i n s a u r e s : NaNatriumoleat: Natrium oleinicum @ * . trium methylarsinicum*. Natrium

methylarsinicum:

Natrium,

Neutrales, weinsaures:

Monome-

Na-

N a t r i u m oleinicum © :

Natriumoleat,

trium tartaricum © * . C 18 H 33 0 2 Na. Mol. 304,3; Geh. mind. 90% Natriumnitrat DAS: Natrium nitricum Ölsäure. Gelb. Pv., 1. in heiß. Aq. u. A. §p*· Natriumperborat: Natrium perboricum ®*. Natrium nitricum ¡gl: Natriumnitrat,

Natronsalpeter, Salpetersaures Natrium, NaN0 3 . Mol. 85,01. Farbl. Kr., II. in Aq., 1. in A. Nat. : in großen Lagern in Chile („Caliche"), woraus es durch Auslaugen u. Reinigen gewonnen wird. Anw. med. : als Diureticum. Dos. 0 , 5 — l g ; techn.: „crudum" als Düngemittel, zur Herst, v. Salpetersäure, z. Einpökeln. HOM: Natrium nitricum.

N a t r i u m perboricum © :

Natriumper-

borat, Überborsaures Natrium, NaBO s + 4 H 2 0 .

Mol. 153,9; Geh. 97,8—100%. Darst.: Durch Zufügen von 30%iger H 2 0 2 -Lsg. zu einer Lsg. v. Borax in NaOH. Weiß, kr. Pv., 1. in Aq. Anw. techn.: als Bleichmittel.

Natriumperoxyd

328

Natriumperoxyd: Natrium peroxydatum*. Natrium peroxydatum: Natriumperoxyd, Natriumsuperoxyd, N a 2 0 2 . Weißlichgelb. Pv., fast unzersetzt schmelzbar; F. 460°. Nicht selbstentzündlich, kann sich aber in Berührung mit brennbaren Stoffen, wie Papier, Stroh, Watte usw., sowie mit Kohlenstoff, Schwefel, Aluminiumpulver explosionsartig entzünden. In Aq. löst es sich unter Wärmeentwicklung. Anw. techn. : als Bleichmittel (in Waschmitteln seit 1933 verboten). Natrium phenylaethylbarbituricum pü: Phenyläthylbarbitursaures Natrium, Luminal-Natrium (WZ), C 1 2 Hu0 3 N 2 Na. Mol. 254,1. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., swl. in A. Anw. med. : wie Luminal, jedoch leichter 1. MD. 0,4 g; MTD. 0,8 g. Natrium, Phenyldimethylpyrazolonam¡nomethanaulfonsaures:Melubrin@* Natrium, Phenyldimethylpyrazolonmethylaminomethansulfonsaures: Novalgin ® * . Natriumphosphat @ i : Natrium phosphoricum |BÜ*· NatriUmphosphatlösung: Reagens g g : 10%ige Lsg. v. Natriumphosphat. Natriumphosphat, Primäres: Natrium biphosphoricum @ * . Natrium phosphoricum I g : Natriumphosphat, Sekundäres Natriumphosphat, Dinatriummonohydrogenphosphat, Dinatriumorthophosphat, Phosphorsaures Natrium, Na 2 HP0 4 + 12 H 2 0 . Mol. 358,24. Farbl. Kr., II. in Aq. Darst.: Durch Auflösen v. Natriumkarbonat in Phosphorsäure; techn.: durch Umsetzen von Knochenasche mit Schwfs. Anw. med. : als Laxans für Kinder (10—20 g). HOM: Natrium phosphoricum.

Natrium, Saures, Phosphorsaures

34,7% Platin. Bräunl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw.: als Reagens auf Kalium- u. Ammoniumsalze. Natriumpyrophosphat: Natrium pyrophosphoricum © * . Natrium pyrophosphoricum ® : Natriumpyrophosphat, Pyrophosphorsaures Natrium, N a 4 P 2 0 7 + 10 H 2 0 . Mol. 446,2; Geh. 59—62% Na 4 P 2 0 7 . Darst.: Durch Glühen von Natriumphosphat. Farbl. Kr., 1. in Aq., uni. in A. u. Glyz. Anw. med.: wie Natriumphosphat; techn. : zur Wasserenthärtung, zu Wasch-, Geschirrspül-, Metallentfettungsmitteln, zur Rostfleckenentfernung, auch zu Backpulvern. Natrium, Pyrophosphorsaures: Natrium pyrophosphoricum Natrium rhodanatum: Natrium sulfocyanatum, Natriumrhodanid, Natriumsulfozyanid, Rhodannatrium, Schwefelzyannatrium, NaSCST. Mol. 81,07. Farbl. hygr. Kr., 1. in Aq. u. A. Darst. : Durch Zusammenschmelzen v. Natriumzyanid. mit Schwefel. Anw. med.: als Antispasmodicum u. Sedativum. Dos. 0,15 bis 0,25 g. Natriumrhodanid: Natrium rhodanatum*. Natriumsalizylat: Natrium salicylicum ÜB*. Natrium salicylicum SÄg: Natriumsalizylat, Salizylsaures Natrium, C 6 H 4 (OH)COONa.

Mol. 160,04. Weiße Kr.nadeln, 11. in Aq. u. A. Darst.: Durch Erhitzen einer Mischung v. Natriumbikarbonat u. Salizylsäure mit wenig Aq. (Keine eisernen Gefäße!) Anw. med.: als Spezificum gegen akuten Gelenkrheumatismus sowie bei Gicht, Rheuma, Migräne, als AntiNatrium phosphoricum siccatum © : pyreticum u. Cholagogum, Antisepticum. Entwässertes, getrocknetes Natrium- Dos. 0,5—2,0 g, zum Salizylstoß bis 10 g phosphat j N a 2 H P 0 4 ; Geh. 50—55% was- auf einmal. serfreies Natriumphosphat. Anw. : wie Natrium, Salizylsaures: Natrium saliNatriumphosphat. cylicum i m * . Natrium, Salpetersaures Natrium nitriNatrium, Phosphorsaures: Natrium cum H l * . phosphoricum IBÜ*. Natrium, Salpetrigsaures: Natrium niNatriumplatinchlorid: Natrium platrosum JÄg*. tinochloratum*. Natrium, Saures, Phosphorsaures: NaNatrium platinochloratum: Natriumplatinchlorid, Na a PtCl e + 6 HjO. Geh. trium biphosphoricum @ > * .

Natrium, Saures, sulfosalizylsaures

329

Natrium, Saures, sulfosalizylsaures: Natrium sulfosalicylicum*. Natrium, Saures, Weinsaures: Natrium bitartaricum*.· Natrium, Schwefelsaures: Natrium sulfuricum [DAS*. Natrium, Schwefligsaures: Natrium sulfurosum Natrium silicieum: Natriumsilikat, Kieselsaures Natrium, Wasserglas, Na 2 Si0 3 . Darst. : Durch Zusammenschmelzen von Soda mit Quarzpulver. Anw. : zur Herst, v. Liquor Natrii silicici ¿ujj!: Natronwasserglaslsg. (Geh. ca. 35% wechselnder Mengen v. Natriumtrisilikat u. Natriumtetrasilikat). D. 1,296—1,396. Anw.: zur Eierkonservierung, zu Klebstoffen, Kitten, Farbbinde-, Flammenschutz-, Waschmitteln. Natriumsilikat: Natrium silicicum*. Natrium sozojodolicum Natrium dijodparaphenolsulfonicum*. Natrium subsulfurosum: Natrium thiosulfuricum fS®*. Natriumsulfantimonat: Schlippesches Salz*. Natriumsulfat: Natrium sulfuricum ISS*. Natriumsulfat, Getrocknetes: Natrium sulfuricum siccatum pg*. Natriumsulfat, Primäres: Natrium bisulfuricum*. Natriumsulfat, Saures: Natrium bisulfuricum*. Natriumsulfhydrat: Natrium hydrosulfuratum*. Natriumsulfid: Natrium sulfuratum*. Natriumsulfidlösung: Reagens gg:Lsg. von 5 kr. Natriumsulfid in einer Misch, v. 10 ccm Aq. u. 30 ccm Glyz. (zum Nachweis von Schwermetallsalzen). Natriumsulfit: Natrium sulfurosum

Natrium, thiosulfuricum

Natriumsulfozyanid: Natrium rhodanatum*. Natrium sulfuratum:. Natriumsulfid, Schwefelnatrium, Na2S - f 9 H 2 0. Farbl. hygr. Kr., 11. in Aq. Anw.: als Reagens (entwickelt mit Säuren H 2 S). Natrium sulfuricum i g : Natriumsulfat, Glaubersalz, Schwefelsaures Natrium, Na 2 S0 4 + 10 H 2 0. Mol. 322,23. Farbl. Kr., 11. in Aq., uni. in A. Nat. : als Begleiter der Kalisalze, in Mineralien (Thenardit), in Mineralwässern (Karlsbad, Friedrichshall). Darst.: Techn. aus den Mineralien, als Nebenprodukt beim LEBLANC-Sodaprozeß, durch Erhitzen von NaCl mit Natriumbisulf at oder durch Umsetzen v. Magnesiumsulfat mit Natriumchlorid. Anw. med.: als Abführmittel (Wasserresorption einschränkend). Dos. 10—-30 g (OMj : Sal Carolinum factitium). HOM: Natrium sulfuricum. Natrium sulfuricum siccatum l g : (Natrium sulfuricum siccum) Getrocknetes Natriumsulfat. Geh. mind. 88,6 wasserfreies Na 2 S0 4 . Darst.: Durch vorsichtiges Trocknen von Natr. sulf. bei 25°. Natrium sulfurosum ® : Natriumsulfit, Schwefligsaures Natrium, Na 2 S0 3 + 7 H 2 0. Mol. 252,2. Farbl. Kr., 11. in Aq. Darst.: Durch Sättigen einer NatriumkarbonatIsg. mit Schwefeldioxyd. Anw. techn. : als Antichlor, als Desinfektions- u. Konservierungsmittel. Natriumsuperoxyd: Natrium peroxydatum*. Natrium tartaricum © : Natriumtartrat, Neutrales weinsaures Natrium, CH(OH)COONa2 + 2 H 2 0. Mol. 230,1. Farbl. Kr., 11. in Aq. Darst. : Durch Neutralisieren einer Weinsäurelsg. mit Natriumkarbonat u. Eindampfen. Anw. med. : als Laxans. Dos. 5—30 g. Natriumtartrat: Natrium tartaricum

Natrium sulfocyanatum: Natrium rhodanatum*. Natrium tetraborat: Borax g l * . Natrium sulfosalicylicum: Saures, sulNatriumthiosulfat Ü : Natrium thiofosalizylsaures Natrium, sulfuricum IBS*· Natrium thiosulfuricum g|: NatriumC 6 H 3 (0H)(C00H)S0 3 Na + 2 H 2 0. thiosulfat, Unterschwefligsaures NatriFarbl. Kr., 1. in Aq., uni. in A. Anw.: um, Natrium hyposulfurosum, Natrium Reagens ¡Ml, zum Nachweis von Eiweiß subsulfurosum, Na 2 S 2 0 3 + 5 H 2 0. Mol. 248,22. Farbl. Kr., 11. in Aq. Darst.: Als im Harn.

Natrium, Überborsaures

330

Nebenprodukt beim LEBLANC-Sodapro· zeß. Anw. med. : äuß. in Salben od. Lsg. (5—10%), bei parasitären Hauterkrankungen, intravenös bei Blei-, Arsen-, Quecksilber-, Zyan-, Thallium-Vergift u n g e n ; techn.: zur Entfernung v. Jodflecken, in d. Photographie als Fixiersalz, als Antichlor, i. d. Maßanalyse. Natrium, überborsaures: N a t r i u m perboricum © * . Natrium, Unterchlorigsaures: s. Nat r i u m hypochlorosum. Natrium, Unterphosphorigsaures: Nat r i u m hypophosphorosum @ * . Natrium, Unterschwefligsaures: Natrium thiosulfuricum IBS*. Natrium uranicum: Urangelb, s. Uranium. Natrium wolframicum: s. W o l f r a m . Natrium, Zimtsaures: N a t r i u m cinnamylicum © * . Natrium-Zitrat, Neutrales: N a t r i u m cit r i c u m neutrale ® * . Natrium, Zitronensaures: N a t r i u m cit r i c u m neutrale © * . Natron, Doppeltkohlensaures: N a t r i u m bicarbonicum |5tS*. Natronhydrat: N a t r i u m hydroxydatum*. Natron, Kaustisches: N a t r i u m hydroxydatum*. Natronlauge lüg: Liquor N a t r i i caustici Jug, s. N a t r i u m h y d r o x y d a t u m . Natronsalpeter: Natrium nitricumíag*. Natron, Unterschwefligsaures: Natriu m thiosulfuricum [MS*· Natronwasserglaslösung g | : Liquor N a t r i i silicici ¡Mi, s. N a t r i u m silicicum. Natrum causticum fusum Natrium hydroxydatum*. Natterwurzel: Rhizoma Bistortae, s. Polygonum bistorta. Nausea: Übelkeit, Seekrankheit. Nb: ehem. Niobium*. Nd: ehem. Neodym, s. Seltene Erdmetalle. Ne: ehem. Neon, s. Edelgase. Nebennieren: Glandulae suprarenales, s. Organotherapeutica u. Hormone. Nebennierenmark: s. Hormone. Nebennierenrinde: s. Hormone. Nebenschilddrüse: Glandula parathyreoidea, s. Organotherapeutica u. Hormone.

Neomycin

Nectandra coto: F a m . Lauraceae (Bolivien). Stpfl. v. Cortex Coto © : E c h t e Kotorinde. Best. : Cotoin, Parostemin, Parosteminin, äth. öle, Harz, Gummi, SS.. Asche 1,7% (nach © max. 3% ). Anw. : früher bei Diarrhöe u. Nachtschweiß der Phthisiker. (Cortex Paracoto, Stpfl. unbekannt, wird in gleicher Weise angewandt.) Nectandra puchury-major: F a m . Lauraceae, Pichurimbaum (Trop. Amerika). Stpfl. v. Fabae Pichurim: Pichurimbohnen. Best. : Äth. ö l , Laurinsäure, Eugenol, f e t t , ö l , Harz. Anw.: als Vanilleersatz. HOM: Pichurim, die Keimblätter der großen Pichurimbohnen. Neisseria meningitidis: s. Meningitis. Nekrohormone: Pflanzl. Wundhormone. Nekrosis: Nekrose, ö r t l i c h e r Gewebetod. Nektarien: bot. Epidermale Drüsen a n Blüten u. Blättern, die zuckerreiche Sekrete ausscheiden, u m die Insekten anzulocken. Nelken: Flores Caryophylli g f , s. Syzygium aromaticum. Nelkenöl H l : Oleum Caryophylli ¡Su), s. Syzygium aromaticum. Nelkenpfeffer: F r u c t u s Pimentae © , s. Pimenta officinalis. Nelkenpfefferöl: Oleum Pimentae, s. Pimenta officinalis. Nelkenstiele: Stipites Caryophyllorum, s. Syzygium aromaticum. Nelkenwurzel: R a d i x Caryophyllatae, s. Geum u r b a n u m . Neodym: s. Seltene Erdmetalle. Neohexal © : (WZ) Neutrales sulfosalizylsaures Hexamethylentetramin, CeH3(0H)(C00H)S03H[(CH2)eN4]2 + H 2 0 Mol. 516,4. Weiß. kr. P v „ 11. in Aq., 1. in A. F. ca. 180° unter Zersetzung. Anw. : s. Hexamethylentetraminum. Mittl. Dos. 0,5 g. Neomycin : Antibioticum aus S t r e ρ t o m y c e s f r a d i a e , wasserl., thermostabil, wirksam gegen zahlreiche grampositive u. gramnegative Keime, bes. geg. Tbc, auch geg. streptomyeinresistente Stämme. E n t d . 1949 v. WAKSMAN (USA).

Neon

331

Neon: s. Edelgase. Neosalvarsan g l : s. Salvarsanum. Neosilbersalvarsan ÏSS: s. Salvarsanum. Neoteben (WZ): Isonikotinsäurehydrazid*. Neo-Uliron ® : s. Sulfonamide. Nepeta cataria: F a m . Labiatae, K a t zenkraut, Katzenminze (Vorderaaien, Europa). Stpfl. v. Herba Nepetae catenae: K a t z e n k r a u t . Best.: Ä t h . ö l , das Citral, Citronellol, Geraniol, Limonen u. a. enthält. Anw. volkst. : gegen Neurasthenie u. Hysterie. Nephelometrie: Verfahren zur quant i t a t i v e n B e s t i m m u n g , in d e m der Grad der T r ü b u n g einer Fl. (Schlamm, Bakterien, feinste Niederschläge) oder eines Gases (Rauch) gemessen bzw. verglichen wird (ähnl. wie bei der Colorimetrie) m i t Hilfe des N e p h e l o m e t e r s oder T y n d a l l m e t e r s . Viele Arzneibücher benutzen das Verfahren zur B e s t i m m u n g des Chloridgehaltes durch Vergleichung der zu u n t e r s u c h e n d e n Fl. m i t verdünnt e n m i t Silbernitrat versetzten Chlornatriumlösungen . Nephritis: Nierenentzündung. Neptunium: N p , r a d i o a k t i v . E l e m e n t , Atomgew. 239, Ordz. 93, entd. 1940 v. MC MILLAN U. ABELSON (Californien), bei der Bestrahlung von U r a n 238 mit Neutronen, s. U r a n i u m . Neriin: Glykosid aus den B l ä t t e r n von Nerium oleander*. Nerium odorum: F a m . Apocynaceae (Indien, Persien, J a p a n ) . Stpfl. v. Radix Nerii odori: Indische Oleanderwurzel. Best.: Neriodorin, Neriodorein. Anw.: als Herzmittel. Nerium Oleander: F a m . Apocynaceae, Oleander (Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Folia Oleandri: (Folia Nerii) Oleanderblätter, Rosenlorbeerblätter. Best. : Das Glykosid Folinerin, Harz, Glykose, äth. ö l . Anw. : als Herzmittel an Stelle von Digitalis; äußerl. : gegen Hautausschläge, K r ä t z e u. a. H O M : Oleander, die frischen, vor der Blüte gesammelten Blätter. NERNSTsches Verteilunsgesetz: D a s Verhältnis der Stoffmengen eines sich zwischen zwei Phasen (z. B. Flüssigkeit u. Gas oder zwei verschied. Flüssigkeiten) verteilenden Stoffes ist, n a c h Herstel-

Neuroso

lung des Gleichgewichts, bei gegebener T e m p e r a t u r k o n s t a n t . Die K o n s t a n t e heißt „Verteilungskoeffizient" u. h a t bei gegeben. P h a s e n f ü r jeden Stoff einen charakterist. W e r t . Nerolibliiten: Flores Aurantii s. Citrus a u r a n t i u m ssp. a m a r a . Neroliöl: Oleum Aurantii Floris ® , s. Citrus a u r a n t i u m ssp. a m a r a . Nervinum(a): Nervenheilmittel; meist syn. f ü r Sedativum(a) gebraucht, aber auch E x c i t a n t i a , Antispasmodica, Antineuralgica gehören hierzu. Nesselblumen, Weiße: Flores L a m i i albi s. L a m i u m album. Nesselkraut: H e r b a urticae s. Urtica dioica u. U. urens. N E S S L E R s Reagens: Alkalische Quecksilberjodidjödkaliumlsg. Reagens |Mj : Eine Lsg. v. 5 g K a l i u m j o d i d in 5 g sied. Aq. wird mit einer konz. Lsg. von Quecksilberchlorid in sied. Aq. versetzt, bis der dabei entstehende Ndschlg. sich nicht mehr löst (ca. 2—2,5 g HgCl). Nach d. Abkühlen wird filtr., das F i l t r a t m i t einer Lsg. v. 15 g K a l i u m h y d r o x y d in 30 ccm Aq. versetzt u. die Mischg. mit Aq. auf 100 ccm verdünnt. Hierauf gibt m a n noch ca. 0,5 ccm der konz. Quecksilberchloridlsg. hinzu, läßt den gebildeten Ndschlg. absetzen u. gießt die überstehend. Fl. klar ab (in Flaschen mit Gummistopfen a u f b e w a h r e n ! ). Anw. : als Reagens auf A m m o n i a k u. Ammoniumverbdgen; Spuren geben Gelbfärbung, größere Mengen erzeugen rostbraunen Ndschlg. (NESSLEB, Chemiker, Karlsruhe, 1827—1905) Netzleistenzellen: bot. Parenchymzellen in der U m g e b u n g der Gefäßbündel in den R i p p e n , z. B. der F r ü c h t e von Foeniculum vulgare. Neugewürz: F r u c t u s P i m e n t a e s. P i m e n t a officinalis. Neuralgia: Neuralgie, anfallsweise auftretender Schmerz i m Ausbreitungsgebiet eines sensiblen Nerven. Neurasthenie: Reizbare Nervenschwäche. Neurin: s. Ptomaine. Neuritis: Nervenentzündung. Neurose: Funktionelle Störung des Nervensystems.

Neurotverfahren

332

Neurotverfahren: s. Türkischrotöl. Neusilber: Kupfer-Nickel-Zink-Legierung. Neutral: „Keinem von beiden angehörig", ohne bestimmte Wirkung, ehem. weder sauer noch basisch reagierend, weder positiv noch negativ elektrisch. Neutrale Fette: Reine Fette. Neutronen: Elektrisch neutrale Teilchen, neben den „Protonen" Bestandteile des Atomkerns. N E W T O N S Metall: W i s m u t - B l e i - Z i n n -

Legierung (F. 91,6°—94,5°). Ni: ehem. Nickel, s. Niccolum. Niacin: s. Antipellagra-Vitamin unt. Vitamine. Niccolum:

Ni,

Nickel,

AtG.

58,69,

II-, III- u. IV-wertig. Silberweißes, schmiedbares Metall. D. 8,90; F. 1455°; S d p . 3075°. E n t d j c k t 1751 v o n A X E L F R I E D R I C H CRONSTEDT, 1 7 2 2 — 1 7 6 5 ,

Stockholm. Nat. : Gediegen in Eisenmeteoriten, sonst nur gebunden (Rotnickelerz, NiAs, Weißnickelerz, NiAs 2 , Nickelblende, NiS, Garnierit, Mg-NiSilikat, u. a. ). Barst. : Durch Verhüttung der Nickelerze ; haupts. der Magnetkiese (Eisensulfide mit Cu u. Ni) in Kanada, die 90% der Weltproduktion liefern. Anw. : hauptsächlich in d. Stahlindustrie (Nickelstahl, Chrom-NickelStahl). Fein verteiltes Ni dient als Katalysator für die Fetthärtung, s. Fette, gehärtete. HOM: Niccolum metallicum. Nachweis von Nickelverbindungen : 1. Beim Schmelzen in d. Borax- oder Phosphorsalzperle ergeben sie rote, beim Erkalten blaßgelbe glasartige Massen. 2. Alkalilauge fällt grünes Nickelohydroxyd, Ni(OH) 2 . 3. Ammoniumsulfid fällt schwarzes NiS, 1. in Königswasser. 4. Dimethylglyoxym -f- NH 3 fällt rotes, kr., uni. Ni-Dimethylglyoxym.

Nieswurz, Weiße

Nickel ( 11 ) -Sulfat: Niccolum sulfuricum*. Nickersamen: Semen Bonducellae, s. Caesalpinia bonducella. Nicotiana tabacum: F a m . S o l a n a c e a e ,

Tabak (heim. Südamerika, kult. in allen Ländern der warmen u. gemäßigt. Zone). Stpfl. v. Folia Nicotianae (HerbaTabaci): Tabakblätter. Best. : Nikotin in wechselnder Menge (von 0,08—9%, am nikotinreichsten sind die Blattspitzen) u. zahlreiche weitere verwandt. Basen, wie 1-Nornicotin, d,l-Nornicotin, Nicotyrin, Nicotein, Pyrrolidin, N-Methylpyrrolin, N-MethylPyrrolidin u. a., ferner Betain, Asparagin, Alantoin, Kaffeegerbsäure, Gallussäure u. a. SS, zahlreiche Enzyme, Nitrate (bis 10%). Asche max. 23%. Anw. med. (unfermentiert u. ungeheizt): selten bei hartnäckiger Verstopfung (Darmverschluß), Kolik sowie bei Würmern in Form von Klistieren, 0,5 bis max. 1 g(!) auf 100 g Aq. (mit größter Vorsicht, da tödliche Vergiftungen schon bei Klistieren von 2,0:100 aufgetreten sind!); haupts. vet:: in gleicher Weise; als Ungeziefermittel. Dos. let. 4—12 g Rauchtabak, 2—3 g Schnupftabak, s. Nicotinum. HOM: Tabacum, die nicht fermentierten Blätter des echten Havannatabaks. HOM: Tabacum e seminibus, die reifen Samen. Nicotiana rustica ist die Stpfl. des ungarischen oder Bauerntabaks. Nicotinum: N i k o t i n , C I 0 H 1 4 N 2 ( a - P y r i -

dyl-^-N-Methyl-Pyrrolidin), das Alkaloid aus den Blättern von Nicotiana tabacum. Färb!, leicht bewegl. Fl., opt. linksdrehend, all. in Aq., Α., Ae., Chlf., fetten Ölen. Sehr giftig! Dos. let. 0,02 bis 0,1 g. Antid. : s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". HOM: Nicoiinum. Nieren, Getrocknete: Renes siccati. Nierenbaum: Anacardium occidentale. Nierentee, Indischer: Folia OrthosiNiccolum sulfuricum: Nickel(II)-suls. Orthosiphon fat, Schwefelsaures Nickel, NiS0 4 . phonis staminei Darst. : Durch Auflösen von Nickelkar- stamineus. bonat in verd. Schwfs. Smaragdgrüne Nieswurz, Amerikanische: V e r a t r u m Kr., 1. in Aq., uni. in A. Anw. techn. : zur viride*. galvanischen Vernickelung. Nieswurz, Grüne: Helleborus viridis*. Nieswurz,Schwarze: Helleborus niger*. Nickel: Niccolum*. Nieswurz. WeiBe BS: Rhizoma Veratri Nickel, Schwefelsaures: N i c c o l u m sulfuricum*. ITO, s, Veratrum album.

Nieswurztinktur

333

Nitrogenium

Nieswurztinktur g l : Tinctura Veratri (Nitrosomonas) oxydieren NH 3 zu Nitrit N 2 0 3 , Nitratbakterien (Bacterium nitrom*· Nigella damascena: Fam. Ranuncula- bacter) oxydieren Nitrit zu Nitrat N 2 0 5 . Nitrile: Ester der Cyanwasserstoffceae (Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Se· men Nigellae damascenae: Damaszener säure (Blausäure), die Cyanide der orSchwarzkümmel. Best.: Äth. ö l (nach ganischen Chemie. Die CyanwasserstoffErdbeeren riechend u. schmeckend). säure reagiert im Sinne zweier Formeln: Anw.: i. d. Parfumerie. HOM: Nigella 1. R — C = N , 2. R — N = C = . Der Alkylrest (z. B. CH 3 , C 2 H 6 usw.) ist also bei damascena, die reifen Samen. Nigella sativa: Fam. Ranunculaceae, 1. am Kohlenstoff (Nitrile), bei 2. am Schwarzkümmel ( Südeuropa, Balkan). Stickstoff (Isonitrile) oder Carbylamine gebunden. Die Nitrile gehen durch VerStpfl. v. Semen Nigellae (sativae) 1 Schwarzkümmelsame. Best. : Fett, öl seifung zunächst in Säureamide und (bis 40%), äth. ö l , Saponine. Asche weiterhin in Carbonsäuren über, nach max. 10%. Anw. volkst. : als Karminati- denen sie benannt werden, z. B. Acetovum, als Gewürz. HOM: Nigella sativa, Nitril (Methylcyanid) CH3CN oder Propionsäurenitril (Äthylcyanid) C 2 H 6 CN d. reif. Same. Nigrosin: Schwarze Anilinfarbe, spiri- usw. Die Isonitrile sind mit den Nitrilen isomer, sie unterscheiden sich von den tuel. u. wasserl. Nihilum album: Augennichts, Zincum Nitrilen durch ihren widerwärtigen Geruch, größere Giftigkeit u. tiefere Siedesulfuricum g g * . Nihilum griseum: Tutia grísea, s. Zin- punkte. cum carbonicum. Nitrit: Salz der Salpetrigen Säure. Nitritbakterien: Nitrosomonas, s. NiNIKOLsches Prisma (Nikol): S. Potrifikation. larisation. Nitrobacter: Bacterium nitrob^cter, NikOtinamid: Nikotinsäureamid*. Nikotinsäure: Acidum nicotinicum*. Nitratbakterien, s. Nitrifikation. Nikotinsäureamid: Pyridinum aminoNitrobenzolum © : Nitrobenzol, Mircarbonicum © * , vgl. ferner Antipella- banöl, C 6 H 5 N0 2 . Mol. 123,1; D. 1,203 gra-Vitamin unter Vitamine. bis 1,205; Sdp. 205°—210°. Hellgelbe Fl., nach Bitt^pmandelöl riechend, 11. in Niob: Niobium*. Niobium: Niob, Nb, AtG. 92,91, sel- A. u. Ae., fett, ölen, uni. in Aq. Darst. : tenes Erdmetall. Nat.: in Mineralien, Durch Erwärmen einer Mischung von meist mit Tantal zusammen, s. „Seltene Bzl., roher Salpetersäure u. konz. Schwfs., Zusetzen von Aq. zu dem erErdmetalle". Nipagin M: Methylium p-oxybenzoi- kalteten Gemisch u. Abtrennen u. Destillieren des ausgeschiedenen Nitrocum ® * . Nipasol M: Propylium p-oxybenzoi- benzols. Anw.: i. d. Parfümerie u. Seifenfabrikation, zur Darst. v. Anilin. cum © * . Giftig! S. Tabelle „Vergiftungen u. Nirvanol (WZ): s. Hydantoinum. Gegenmittel". Niton: Radon*. Nitrat: Salz der Salpetersäure. Nitroerythrit: Erythritum tetranitriNitratbakterien: Bacterium nitrobac- cum*. ter, s. Nitrifikation. Nitrogenium: Stickstoff, Stickgas, Ν Nitrid: Verbdg. des Stickstoffs mit (franz. Azote, daher Azofarbstoffe), einem Metall, z. B. Magnesiumnitrid AtG. 14,01. Färb-, geruch- u. geschmacklos. Gas, nicht brennbar. I I I - u. V-wer(Mg3N2). Nitriersäure: Gemisch von Schwfs. u. tig; 1 Liter reinen Stickstoffs wiegt bei Salpetersäure, die zum „Nitrieren" von 0° u. 760 mm Druck 1,2505 g, ist also Glyz., Zellulose, Bzl. usw. verwendet leichter als das der Luft (1 Liter Luftstickstoff wiegt 1,2567 g, da hierin noch wird. Nitrifikation: Oxydation des bei der die Edelgase enthalt, sind). Sdp. des Verwesung entstehenden NH 3 im Erd- farblosen flüssigen Stickstoffs ca. —195,8 boden durch Bakterien. Nitritbakterien F. bei -210,5°; krit. Temp. -147,1°,

Nitrogenum oxydulatum

334

Nor

krit. Druck 33,5 at. N a t . : Frei als Nitroprussidkalium: Kalium nitroprusBestandteil der L u f t (78,1 Vol.-% = sicum*. 75,5 Gew.-% ), in manchen Quellen u. Nitroprussidnatrium: Natrium nitroVulkangasen. Gebund. in Form der prussicum © * . Nitrate (Chilesalpeter, NaNO a ), AmmoNitroprussidnatriumlösung: Reagens niak, NH 3 , in vielen organ. Verbdgen, iDÄg: Lsg. v. 1 Nitroprussidnatrium in bes. i. d. Eiweißstoffen. Entd. 1772 v. 39 Aq. DANIEL RUTHERDORF (1749—1819). Nitrosogruppe: Nitrosyl, — N = 0 . Darst. : Durch Erhitzen ein. wäß. Am· Nitrosomonas: Nitritbakterien, s. Nimoniumnitritlsg. oder indem man L u f t über glühendes Kupfer leitet; techn. : trifikation. Nitrosyl: Nitrosogruppe, NO. durch Fraktionierung flüssiger L u f t , aus Nitroverbindungen: Verbdgen, welche Generatorgas*. die Nitrogruppe N 0 2 enthalten. Nitrogenum oxydulatum: StickstoffNitrozellulose: Zellulosenitrat*. oxydul, Stickoxydul, Lachgas, N 2 0 . Nitrum: Kai. nitricum |Dtj*. Farbl. Gas. D. 1,524. Darst. : Durch trock. NNR: Abkürzg. f ü r Nebennierenrinde. Erhitzen von Ammoniumnitrat. Anw. Noctal © : (WZ) Isopropylbrompromed : mit Sauerstoff gemischt als Narkosemittel bei kleinen Operationen, bes. penylbarbitursäure, C 10 H 13 O 3 N 2 Br. Mol. 289,07; F. 178°. Weiß. kr. Pv., 11. in Α., Zahnoperationen. Nitroglyçerinum: Nitroglyzerin, Tri- 1. in Ae., wl. in Aq. u. Chlf. Anw. med. : nitroglyzerin, Glyzerintrinitrat, Salpe- als Hypnoticum, mittl. Dos. 0,15 g. Nocturnus: Nächtlich. tersäureglyzerinester, Glonoin, Nodi: bot. Knoten, Querzonen an den C 3 H 5 (0N0 2 ) 3 . Stengeln, an denen die Blätter befestigt Mol. 227,06. Farbl. bis gelbl., glyzerin- sind. Nomenklatur: Namengebung, wissenähnliche Fl. D. 1,60, swl. in Aq., 11. in Α., Ae., Chlf., Benz., uni. in Glyz. u. schaftl. Bezeichnungssystem; binäre NoSchwk. Darst. : Durch langsames Ein- menklatur: Zweiteilige N., bot. u. zool. tragen v. Glycerin in Mischg. v. konz. Bezeichnung der Pflanzen- oder Tierart Schwefelsäure u. rauchender Salpeter- mit mindest, zwei lateinischen oder latisäure unter Kühlung. Äußerst explosiv, nisierten Wörtern, von denen das erste evtl. schon beim Erwärmen 1 Unterliegt Wort die Gattung (genus), die zweite d. Sprengstoffgesetz ! Vgl. Dynamit. die Art (species) bezeichnet. Hinter diese HOM: Glonoinum. Nitroglycerinum solu- binäre Bezeichnung wird der abgekürzte tum (S3: Nitroglyzerinlsg. Lsg. von Autorname dessen gesetzt, der die betr. 1 Nitroglyzerin in 99 A. Geh. : 0,98 bis Pflanze oder das betr. Tier zuerst unter 1,02% Nitroglyzerin. Farbl. Fl. D. 0,830 diesem Namen beschrieben hat, ζ. B. bis 0,834. Anw. : bei Gefäßspasmen, bes. Ranunculus (Gattung), R . acer (Art), Stenokardie, Migräne. Dos. 1—20 Trop- L. (Linné, Autor). fen pro die; MD. 0,1 g (6 Tropfen); Nonius: Hilfsmaßstab zur LängenMTD. 0,4 g (24 Tropfen). Dos. let. ca. messung zum Ablesen von Zehntel10 g. einheiten, s. Polarisationsapparat. Nor: (von n o r m a l ) I n der organ. Nitroglyzerinlösung ® : NitroglyceriChemie bedient man sich der Vorsilbe num solutum |5Äg*. Nitron (WZ): 1,4-Diphenyl-end-anilo- „ N o r " , um den Trivialnamen des höhetriazolin. Gelb. Kr.blättchen od. amor- ren Homologen auf den C-ärmeren Verphes Pv., F. 189°, 1. i. Α., Chlf., Benzol, treter zu übertragen, es wird also hierEssigäther, wl. i. Ae., uni. i. Aq. Da das bei der Name des GrundkohlenwasserNitrat des Nitron i. Aq. völlig unlösl. stoffs von den (meistens als Naturstoff) ist, wird Nitron zum quantitativen bekannteren Derivat abgeleitet, z. B. Nachweis von N0 3 -Ionen verwendet Nor-Harmin, Nor-Pinan usw. Die „nor"(Lsg. v. 10 g Nitron in SO ccm 5%iger Verbindung ist immer der einfachste gesättigte oder auch aromatische KohlenEssigsäure).

Nordhäuser Vitriolöl

335

Wasserstoff bzw. die einfachste heterocyelische Verbindung, die das gleiche Ringsystem ohne jede Seitenkette oder sonst, funktionelle Gruppe enthält (nach KARRER „entalkylierte" Verbindgn.). Nordhäuser Vitriolöl: Acidum sulfuricum fumans*. Norge-Salpeter: Calcium nitricum*. Normalitätsfaktor: Faktor bei volumetrischen Lsgen, s. Maßanalyse. Normallösung: s. Maßanalyse. Nosologie: Krankheitslehre, systematische Beschreibung der Krankheiten. Novalgin ® : Novalgin (WZ), Phenyldimethylpyrazolonmethylaminomethansulfonsaures Natrium, /CH3 (C n H u ON 2 )N< \0H 2 . S0 3 Na + H 2 0 Mol. 351,2. Fast weißes kr. Pv., 11. in Aq., wl. in Α., uni. in Ae. Anw. med.: als Analgeticum u. Antirheumaticum. Mittl. Dos. 0,5 g, subkutan 1—2 ccm (50%ig), i..v. 0,5—2 ccm (50%ig). Novatophan (WZ): Methylium phenylchinolincarbonicum ¡Mg*. Noviform Noviform (WZ), Tetrabrombrenzkatechinwismut ; (C 6 Br 4 0 2 ) 2 Bi0H. Geh. mind. 26% Wismut. Feines gelbes Pv., uni. in Aq., swl. in A. u. Ae. Anw. med. : äuß. als Wundantisepticum in Salben u. Puder. Novocain (WZ): Novocain hydrochloricum IMS*. Novocain hydrochloricum g l : Salzsaures p-Aminobenzoyldiäthylaminoäthanol, Novokainhydroehlorid, Novocain (WZ), /CO · 0C 2 H 4 [N(C 2 H 5 ) 2 ]HC1 CeH4< NN!!.,

[1] [4]

Mol. 272,6; F. 156°. Farbl. Kr.nädelchen, 1. in 1 Aq. u. in 8 A. Novokainlsgen sind sterilisierbar. Anw. med. : zur Infiltrations- u. Leitungsanästhesie an Stelle von Kokain, da es völlig ungiftig und reizlos ist, in 0,5- und l % i g e n Lsgen, mit Zusatz von Suprarenin.

Nucleoproteide

Novocain nitricum g | : Novokainnitrat, p-Aminobenzoyldiäthylaminöäthanolnitrat, /CO · 0C 2 H 4 [N(C 2 H 6 ) 2 ]HN0 3 [1] C6H4/ XNH [4] 2 Mol. 299,2; F. 100°—102°. Farbl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med. : wie Novocain hydrochloricum |Mg. Novokainhydroehlorid g l : Novocain hydrochloricum |Mg*. • Novokainnitrat g | : Novocain nitricum ITO*. Np: Neptunium*. Nucellus: bot. Zentraler, parenehymatischer Gewebekörper der Samenanlage. Nuces Acajou: Fructus Anacardii occidentalis, s. Anacardium occidentale. Nuces Colae: Semen Colae s. Cola acuminata u. C. vera. Nucleasen: Fermente im Darmsaft, welche die Spaltung der Polynucleotide bewirken, s. Nucleoproteide. Nucleine: Nucleoproteide*. Nucleinsäuren: s. Nucleoproteide. Nucleoproteide: Im Zellkern vorhandene Proteide, haupts. i. d. Thymusdrüse, Milz, Pankreas, Nieren, Leber, i. d. Spermien der Fische sowie in Hefezellen. Sie lassen sich in Eiweiß u. Nucleinsäuren (Polynucleotide) zerlegen. Nucleinsäuren sind hochmolekulare St off e (man fand Werte bis 1000000), die man in zwei Gruppen einteilt : Ribosenucleinsäuren („Hefenucleinsäure") u. Desoxyribosenucleinsäuren (, ,Thymusnucleinsäure"). Bei der totalen Hydrolyse zerfallen sie in Phosphorsäure, Pentose, Pyrimidine u. Purinverbindungen. I m Körper werd. d. Nucleoproteide durch Fermente (Nucleasen) in Eiweiß u. Nucleinsäure zerlegt u. letztere zunächst in Mono-nucleotide u. in Nucleoside gespalten. Diese werd. deh. weitere Fermenteinwirkg. in Zucker u. Purine bzw. Pyrimidine zerlegt, die dann weiterhin über Adenin u. Hypoxanthin zu Harnsäure oxydiert werden (Nuclein- oder Purinstoff Wechsel). Mono - nucleotide sind: Inosinsäure, Guanylsäure, Adenylsäure, Uridylsäure, Cytidilsäure. NucleoSide sind Verbdgen aus Zucker u. Purinbasen bzw. Pyrimidinen.

Nucleus

336

Nucleus: Zellkern, s. Pi otoplasma. Nullpunkt, Absoluter: s. Absol. Nullpunkt. Nuphar luteum: F a m . Nymphaeaceae, Gelbe Teichrose, Seerose (Europa, Asien). Stpfl. v. Radix Nuphari lutei: Gelbe Teichrosenwurzel. Best. : Nupharin (Alkaloid), Gerbsäure, Stärke, Dextrose. Anw. hom.: als Aphrodisiacum. H O M : Nuphar luteum, der frische Wurzelstoek. NuB: bot. s. NuBblätter: J u g l a n s regia. © , s. J u g l a n s

Fruchtformen. Folia Juglandis l g , s. NuBÖl: Oleum· Juglandis regia.

Nutramine: S y n . V i t a m i n e * . Nutrimentum(a): Nahrungsmittel. Nutsche, Nutsehtrichter: E i n Saugfilter, das aus einer Saugflasche und dem Saugtrichter (Nutsehtrichter) besteht, in den eine Porzellan-Siebplatte eingelegt ist (Abb. a. bei Filtrieren). Nux moschata: Semen Myristicae ©>, s. Myristica fragrane. Nux Nucistae: Se-

Ochsenzunge

men Myristicae ® , s. Myristica fragrane. Nux vomica: Semen Strychni g l , s. Stryehnos nux-vomica. N Y L A N D E R s Reagens: NYLANDERsche Lösung : 2 g Kaliumnatriumt a r t r a t (Seignettesalz) u. 5 g Natriumhydroxyd sind in 45 g Aq. zu lösen u. mit 1 g bas. W i s m u t n i t r a t unter Umschütteln zu versetzen. R e a g e n s zum Nachweis v. Zucker im H a r n , s. Tabelle „Harnuntersuchung". NYLANDER, C.W. G „ Chemiker, Schweden, 1 8 3 5 — 1 9 0 7 . Nylon: Nylonfaser, Kunstfaser, synth. Polykondensationsprodukt (Polyamidfaser) aus Adipinsäure* u. Hexamethylendiamin, ebenso wie die deutsche Perlonfaser. Nyssa sylvatica: (N. aquatica, Ν. multiflora) F a m . Cornaceae (heim. Südamerika). Stpfl. v. Lignum Tupelo: (Lignum Nyssae) Tupeloholz, Tupeloquellholz, Tupelowurzelholz. Anw. med. : als Quellstifte i. d. Chirurgie u. Gynäkologie. Nystagmus: Augenzittern.

O ridlsg. mit 25 Teilen rauchender Salzsäure. Z. Nachweis v. I n d i k a n , s. Tabelle „ H a r n u n t e r s u c h u n g " . Objektiv: Die dem Objekt zugekehrte Linse b. optischen Instrumenten, s. Mikroskop. Objektträger: s. Mikroskop. Oblate: Aus Weizenmehl hergestelltes dünnes B l ä t t c h e n od. Kapsel z. Einhüllen v. Arzneimitteln, s. Arzneiformen. Obsolet: Veraltet, nicht mehr gebräuchlich. Obstipation: Stuhl Verstopfung. Obstructio: Obstruktion, Verstopfung. 0. alvi: Stuhlverstopfung. Ochrea: bot. Nebenblattscheide, Nebenblätter z. einer tütenförmigen Scheide verwachsen, z. B . b. fast allen Polygonaeeen. Ochsengalle: F e i Tauri*. Ochsengalle, Eingedickte: F e i Tauri inspissatum © * . Ochsengalle, Gereinigte u. GetrockO B E R M A Y E R s c h e Lösung: Reagens nete: F e i Tauri depuratum siccum © * . ¡Up : Mischung von 0,2 Teilen EisenehloOchsenzunge: Anchusa officinalis*.

0: ehem. Sauerstoff, s. Oxygenium. o: ehem. ortho-. ω-Verbindungen: s. Omega-Verbindungen. Obduktion: Leichenöffnung. Oberflächenaktivität: s. Oberflächenspannung. Oberflächenspannung: Bei Flüssigkeiten, die auf jedes Teilchen der Oberfläche wirkende, nach dem Inneren gerichtete K r a f t , wodurch ein stärkerer Zus.hang der Oberfläche bedingt wird. Dadurch wird der Zerreißung der Oberfläche u. einem Eindringen fremder Körper ein gewisser Widerstand entgegengesetzt; b. kleinster Fl.menge wird durch d. Oberflächenspannung die Tropfenform verursacht (Kapillarität). Oberflächenaktiv nennt man Stoffe, welche die Oberflächenspannung einer F l . stark erniedrigen u. sich selbst an der Oberfläche in größerer Konzentration ansammeln ( z . B . ö l auf Wasser).

Oeimum basilieum

337

Oeimum basilieum : Farn. Labiatae, Basilie, Basilienkraut, Königskraut (Asien, Afrika, kult. vor allem in Südfrankreich, Spanien, auch in Deutschland). Stpfl. v. Herba Basilici: (Herba Oeimi) Basilienkraut, Basilikumkraut. Best. : Äth. ö l , Gerbstoff, Saponin. Anw. volkst. : als Carminativum u. Diureticum, als Aromaticum u. Gewürz. H O M : Basilieum, die frischen B l ä t t e r . Oculentum(a): Augensalbe. Oculi Cancrorum: Lapis Cancrorum*. Oculus: Auge. Odermennig: Agrimonia eupatoria*. Odermennigkraut: Herba Agrimoniae © , s. Agrimonia eupatoria. Odontalgie: Zahnschmerz. Odor: Geruch. Oedema: Oedem, Wassersucht, Hydrops. Ansammlung v. seröser F l . in Gewebslücken. Ölbaum: Olea europaea*. öle, Ätherische: Olea aetherea ÎÂJ*. Öle, Arzneiliche: Olea medicata JÚ¡¡. Öle, Fette: Olea pinguia*. öle, Flüchtige: Olea aetherea*. öle, Gehärtete: s. Olea pinguia. Oel-Emulsionen: s. Emulsiones unter Arzneiformen. ölimmersion: s. Immersion u. Mikroskop. Ölpalme: Elaeis guineensis*. Ölsäure: Acid, oleinicum ÖLSÜß: Glycerinum*. Öizellen: bot. ö l führende Zellen (charakteristisch z. B . f. Lauraceae). Oelzucker: Elaeosaccharum(a), s. Arzneiformen. Oenanthe aquatica: (Oenanthe phellandrium) F a m . Umbelliferae, Wasserfenehel, Wasserkümmel, Roßfenchel (Europa, Asien). Stpfl. v. Fructus Phellandrii ® : Wasserfenchelfrüchte. B e s t . : Äth. ö l ( 1 — 2 , 5 % , n a c h ® mind. 0 , 8 % , enth. bis 8 0 % d-Phellandren,Phellandral sowie den Alkohol Androl, der den c h a r a k t . Geruch bedingt), fettes ö l (ca. 2 0 % ), Harz, Gummi, Wachs. Asche m a x . 8 % . Anw. volkst.: bei Bronchialk a t a r r h , Keuchhusten, auch als Karminativum u. Diureticum. H O M : Ψhellandrium, die reifen Früchte. H u n n i u g , Pharmazeutisches Wörterbucl

Olea aetherea

Oenanthe crocata: F a m . Umbelliferae, Giftige Rebendolde (Südeuropa). Stpfl. v. Herba Oenanthes crocatae: Rebendoldenkraut. Best. : Oenanthotoxin (giftig), äth. Öl, Mannit, Pektinsäure. Anw. volkst. u. h o m . : gegen Epilepsie. H O M : Oenanthe crocata, der zur Blütezeit der Pfl. gesammelte frische Wurzelstock mit anhängenden Wurzeln. Oenanthe phellandrium : Oenanthe aquatica*. Oesipum, Oesipus: Adeps L a n a e crudus*. Oesophagus: Speiseröhre. Oestradiol: Follikelhormon, s. Hormone. Oestriol: Follikelhormon, s. Hormone. Oestrogene Stoffe: Natürliche und künstliche Substanzen mit der Wirkung der natürlichen Follikelhormone, s. Hormone. Oestron: Follikelhormon; OestronGruppe: Gesamtheit der Follikelhormone, s. Hormone. Oestrus : B r u n s t . Oestrus-Hormone: Sexualhormone, s. Hormone. Offizin: Abgaberaum bzw. Abfertigungsraum f. d. Publikum in d. Apotheke. Offizineil: 0 . heißen die in den Pharmakopoen enthaltenen Arzneimittel. Ohm: E i n h e i t des Widerstandes f. d. elektr. Strom. 1 Ohm ist d. Widerstand einer Quecksilbersäule v. 1 qmm Querschnitt u. 106,3 cm L ä n g e b. 0° C (OHM, GEORG SIMON, Physiker, München 1787—1854). Okular: Die dem Auge zugekehrte Linse b. opt. Instrumenten, s. Mikroskop. Okkult: Geheim, verborgen, ζ. B . okkulte Blutungen. Olea aetherea (MB,: Ätherische öle, Elaeoptene; flüchtige, stark riechende, äther- od. ölartige Inhaltsstoffe (Exkrete) der Pflanze. Sie finden sich größtenteils fertig gebildet in besonderen Sekretbehältern (öizellen) vor; einige werden erst durch Einwirkung eines E n z y m s auf ein Glykosid beim Zus.bringen der Pfl.teile mit Aq. gebildet (Bittermandelöl, Senföl, Wintergrünöl). Chem. stellen sie Gemische verschiedenartiger organ. Verbdgen dar, die teils der aliphatischen, teils der 22

Olea europaea

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Olea pinguia

d. Früchten, in denen es zu ca. 10—-40% enthalt, ist, ohne Anw. v. Wärme gepreßte öl. D. 0,911—0,914; J Z 80—88; SZ nicht über 8; VZ 187—196. Gelb bis grünlichgelb, unverseifbare Anteile max. 1 , 5 % ; b. ca. 10° beginnt d. ö l sich durch kr. Ausscheidungen zu trüben, b. 0° bildet es eine salbenartige Masse. Best.: ca. 25% feste Fette (Glyzeride der Stearin-, Palmitin-, Arachinsäure) u. ca. 75% fl. Fette (Glyzeride der Ölsäure, Linolsäure u. gem. Glyzeride). sowie ca. 0,5—1,5% freie Fettsäure. Das feinste ö l (1. Pressung) wird als Jungfernöl bezeichnet. Anw. med.: als Cholagogum, ferner zu Klistieren, hauptsächlich aber dient es als Arzneiträger f. Einreibungen u. Salben. Oleum Olivarum album: Weißes Olivenöl, Weißes Baumöl, Lilienöl ist gebleichtes (durch Tierkohle oder Sonnenlicht) Olivenöl. 3. durch Ausziehen mit Ae. od. Schwk. ; Anw. volkst. : bei Brustleiden. 4. durch Ausziehen mit fetten ölen (Enfleurage). Bei gewöhnlicher Temp, sind Olea medicata p i : (Olea medicinalia) die äth. öle meist flüssig, einige erstarren Arzneiliche öle, Zubereitungen, welche zu Kr. (Rosenöl, Anisöl) oder sind fett- Arzneistoffe in fetten Ölen gelöst entartig (Irisöl). D. meist unter 1, am halten. Sie werden durch Mischen, Lösen schwersten Wintergrünöl mit 1,188. oder Ausziehen in der Kälte oder unter Viele enthalten opt. aktive Verbdgen u. Erwärmen (Olea eocta seu infusa) hergezeigen ein bestimmtes Drehungsvermö- stellt (¡¡Ml: Ol. camphoratum, Ol. camgen. In Aq. sind sie kaum 1., 11. dagegen phoratum forte, Ol. Chloroformii, Ol. in Α., Ae., Chlf., fetten Ölen. Da sie an Hyoscyami). der Luft leicht oxydieren, „verharzen", Olea mineralia: Mineralöle, s. Ol. soll die Aufbewahrung in kleinen, völlig Petrae. gefüllten, braunen Flaschen geschehen, Olea pinguia: Fette Öle, die aus Pflankühl u. vor Licht geschützt. Anw. med. : zensamen, Früchten u. aus tierischen entsprechend ihrer mannigfaltig. Zustzg. Organen (Leber, Speck) gew. öle. Sie sehr verschd. Inn. wirken sie meist bestehen haupts. aus Glyzerinestern appetitanregend u. verdauungsfördernd, verschd. Ölsäuren. Man unterscheidet: antispasmodisch u. antiseptisch. Es wer- 1. T r o c k n e n d e ö l e , d. h. Öle, die in den nur kleinste Dosen (einige Tr.) ver- dünner Schicht an d. Luft zu einer firniswendet. Große Dosen können zu u. TJ. artigen Masse eintrocknen ; sie enthalten sehr schweren Vergiftungen führen (Läh- haupts. die Glyzerinester der Linol-, mungen, Krämpfe, Leberdegeneration, Linolen-, Isolinolensäure. Hierher geAtemlähmung, Exitus). Äuß. dienen sie hören z. B. Leinöl, Mohnöl, Hanföl, Rivielfach zur Hautreizung. Zur Zeit sind zinusöl. 2. N i c h t t r o c k n e n d e ö l e : Sie weit über 1000 verschied, äth. öle be- enthalten im wesentlichen ölsäureglykannt, von denen aber nur ca. 160 med., zerinester u. nur wenige andere Glyzekosmet. oder techn. Anwendung finden. rinester. Diese öle werden bei längerer Olea europaea: Fam. Oleaceae, öl- Lagerung allmählich zersetzt, sie bebaum, Olive (heim. Orient, im ganzen kommen einen unangenehmen Geruch Mittelmeergebiet u. in Ländern ähn- u. Geschmack u. sauere Reaktion, d. h. lichen Klimas, Kalifornien, Australien, sie werden ranzig. Dies beruht auf Zers. angebaut). Stpfl. ν Oleum Olivarum l g : der in cien Fetten enthaltenen EiweißOlivenöl, Provenceröl. Baumöl, das aus stoffe u. auf der durch den Sauerstoff

aromatischen u. teils der alizyklischen Reihe angehören. Zu den Kohlenwasserstoffen gehören bes. die Terpene (ζ. Β. Terpinen, Limonen, Pinen). Unter den sauerstoffhaltigen Verbdgen finden wir Alkohole (Geraniol, Borneol), Phenole (Thymol, Menthol, Carvacrol), Aldehyde (Benzaldehyd, Formaldehyd, Acetaldehyd), Ester (Bornylacetat, Methylsalizylsäureester), Ketone (Azeton, Thujon, Carvon, Kampfer), Äther (Apiol, Safrol), Laktone (Kumarin), Säuren (Ameisensäure, Angeli casäure, Bernsteinsäure), Schwefelhaltige Verbindungen (Senföle, Vinylsulfid). (Näheres über die einzelnen Öle s. unter d. betr. Stiehworten bzw. unter den Gattungsnamen der Pfl.) Gew i n n u n g deräth. öle geschieht: 1. durch einfaches Auspressen der Pfl.teile; 2. durch Best, mit Aq. od. Wasserdampf;

Oleander

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der L u f t u. durch Einwirkung des Lichts bewirkten Oxydation, Freiwerden von Fettsäuren u. Entstehen von Aldehyden. Zu den nichttroekn. ölen gehören das Olivenöl, Sesamöl, Erdnußöl. F e s t e Ö l e , wie Kokosfett, Kakaoöl, Muskatnußfett enthalten neben ölsäureglyzerinestern auch Glyzerinester der Palmitin-, Stearin-, Myristinsäure. Beim Kochen der Fette mit Alkalilaugen entstehen die Alkalisalze der öl-, Palmitin- usw. -säuren, die S e i f e n . Beim Kochen der Fette mit Bleioxyd entstehen die Bleisalze der Öl-, Palmitin- usw. -säuren, die B l e i p f l a s t e r . Die einzelnen öle s. unter Oleum bzw. unter den betreffenden Stammpflanzen. G e h ä r t e t e ö l e u. F e t t e : Flüssige öle lassen sich durch Anlagerung von Wasserstoff (Hydrierungsverfahren nach W. NoEMAïriT, wobei Nickel als Katalysator dient) in feste u. halbfeste Fette (hydrogenisierte Fette) überführen. Es bilden sich hierbei sog. „IsoÖlsäuren", deren Bleisalze in A. nicht 1. sind, im Gegensatz zu den Bleisalzen der Fettsäuren, was zu ihrem Nachweis (ζ. B. in der Margarine) dient (Bestimmungsmethode nach GROSSFELD). Auch Spuren von Nickel lassen sich in gehärteten Fetten noch nachweisen. Zur H ä r t u n g verwendet man meist zur menschl. Ernährung nicht geeignete Öle, ζ. B. Trane.

Oleum Armoraciae

Oleum Amomi: Oleum Pimentae, Pimento!, s. Pimenta officinalis. Oleum Amygdalae amarae: Ätherisches Bittermandelöl, s. Prunus amygdalus. Oleum Amygdalae expressum: Oleum Amygdalarum jSÄj, s. Prunus amygdalus. Oleum Amygdalarum 1 3 : Mandelöl, s. Prunus amygdalus. Oleum Amygdalarum aethereum artificiale: Künstl. Bittermandelöl, s. Benzaldehyd 158g. Oleum Amygdalarum amararum aethereum: Ätherisches Bittermandelöl, s. Prunus amygdalus.

Oleum Amygdalarum amararum sine Acido hydrocyanico: Blausäurefreies Bittermandelöl, s. Prunus amygdalus. Oleum Angelicae ¡MB: Angelikaöl, s. Angelica archangelica. Oleum Anethi @>: Dillöl, s. Anethum graveolens. Oleum animale: Tieröl. Ol. animale crudum ® : Ol. animale foetidum, Ol. Cornu Cervi, Rohes (Stinkendes) Tieröl, Hirschhornöl. Darst. : Durch trockene Dest. tierischer Stoffe, wie Klauen, Horn, Knorpel, H a u t , Wolle usw. Dicke, braunschwarze, trübe Fl. v. widerlichem Geruch, 1. in 3 A. Best.: Ammoniumsalze, Pyridin, Pyridinderivate, Aminbasen der Methanreihe, Phenole. Anw. Oleander: Nerium oleander*. Oleanderblätter: Folia Oleandri (Folia vet. : als Wurmmittel, z. Vertreiben v. Insekten, Ratten, Mäusen usw. Ol. Nerii), s. Nerium oleander. Oleanderwurzel, Indische: Radix Nerii animale aethereum @¡: (Ol. Comu Cervi rectificatum )ÄtherischesTieröl. DIPPELS odori, s. Nerium odorum. Tieröl (nach dem Al ehemisten J. C. Olef ine: s. Kohlenwasserstoffe. DIPPEL, 1 6 7 3 — 1 7 4 3 , d e r e r z u e r s t h e r Olein: Acid, oleinicum venale*. stellte). Darst. : Durch Dest. des rohen OleiniCUS: Zur Ölsäure gehörig. Tieröls. Farbl.Fl., brennbar, 1. in 80 Aq., Oleosum(a): öliges bzw. ölhaltiges 11. in. Α., Ae., fetten ölen. Best.: Die Arzneimittel. leichtflüchtigen Best, des rohen Tieröles Oleum Abelmoschi seminis: Moschus- Anw. med. : früher gegen Hysterie u. körneröl, s. Hibiscus abelmoschus. Krämpfe; äuß. : in Salben gegen HautOleum Absinthii Wermutöl, s. Ar- krankheiten. temisia absinthium. Oleum Anisi ! H : Anisöl, s. Pimpinella Oleum Absinthii infusum Fettes anisum. Wermutöl, s. Artemisia absinthium. Oleum Arachidis E l : Erdnußöl, s. Oleum Ajowan: Ajowanöl, s. Carum Arachis hypogaea. ajowan. Oleum Allii sativl: Knoblauchöl, s. Oleum Armoraciae: Meerrettichöl, s. Allium sativum. Armoracia rusticana. 22*

Oleum Aurantii cortícís

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Oleum Aurantii corticls: 01. Aurantii Pericarpii © , Pomeranzenschalenöl, s. Citrus aurantium ssp. amara. Oleum Aurantii dulcís: Apfelsinensehalenöl, s. Citrus sinensis. Oleum Aurantii Floris @ : Orangenblütenöl, s. Citrus aurantium ssp. amara. Oleum Aurantii Pericarpii © : Oleum Aurantii corticis*. Oleum B a y © : Bayöl, s. Pimenta acris.. Oleum Bergamottae @ : Bergamotto!, s. Citrus aurantium ssp. bergamia. Oleum Betle: ßetelöl, s. Piper betle. Oleum Betulae empyreumaticum: Pix betulina g f , Birkenteer, s. BetulaArten. Oleum Betulae empyreumaticum rectificatum: Rektifiziertes Birkenteeröl, s. Betula-Arten. Oleum betulinum: Pix betulina M , Birkenteer, s. Betula-Arten. Oleum Cacao [Dg: Kakaobutter, s. Theobroma cacao. Oleum cadinum: Pix Juniperi [DAS, Wacholderteer, s. Juniperus oxycedrus. Oleum Cajeputi: Kajeputöl, s. Melaleuca leucadendron. Oleum Cajeputi rectificatum © : Rektifiziertes Kajeputöl, s. Melaleuca leucadendron. Oleum Calami MB: Kalmusöl, s. Acorus calamus. Oleum camphoratum m: Kampferöl, lC%ige Lsg. von Kampfer in Olivenöl. Oleum camphoratum forte [da|: Starkes Kampferöl, 20% ige Lsg. von Kampfer in Olivenöl. Anw. med. : beide Kampferöle dienen zu subkutanen Injektionen, bes. bei Kollapsgefahr, s. Camphora [DAB. Oleum Canangae: Canangaöl, YlangYlang-ÖI, s. Cananga odorata. Oleum Cantharidis ® : Spanischfliegenöl, ein Auszug von Spanischen Fliegen mit Erdnußöl (3 : 10 ). Grünliehgelb. 01. MD. 0,15 g; MTD. 0,5 g. Oleum Carvi [dab: Kümmelöl, s*. Carum carvi. Oleum Caryophylli g g : Nelkenöl, s. Syzygium aromaticum. Oleum Cassiae: Ol. Cinnamomi Cassiae © , Chinesisches Zimtöl, s. Cinnamomum cassia.

Oleum Hyoscyamí

Oleum Chamomillae ® : Kamillenöl, s. Matricaria chamomilla. Oleum Chaulmoograe: Chaulmugraöl, s. Hydnoearpus kurzii. Oleum Chenopodi! anthelminthici H|: Wurmsamenöl, s. Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum. Oleum Chloroformii [¡U : Mischg. v. Chloroform u. Erdnußöl zu gleich. Teil. Oleum Cinnamomi (zeylanici) gab: Zimtöl, s. Cinnamomum zeylanicum. Oleum Cinnamomi Cassiae @ : Chinesisches Zimtöl, s. Cinnamomum cassia. Oleum Citri [DAS: Zitronenöl, s. Citrus medica. Oleum Citronellae g l : Zitronellöl, s. Cymbopogon nardus. Oleum COCOS © : Kokosfett, Kokosbutter, Kokosnußöl, s. Cocos nucífera. Oleum Crotonis dab: Krotonöl, s. Croton tiglium. Oleum Cubebae: Kubebenöl, s. Piper eubeba. Oleum Cupressi © : Zypressenöl, s. Cupressus sempervirens. Oleum Eucalypti [DAB,: Eukalyptusöl, s. Eucalyptus globulus. Oleum Fagi empyreumaticum: Pix Fagi © , Buchenteer, s. Pix. Oleum Fagi silvaticae: Bucheckernöl, s. Fagus silvatica. Oleum Foeniculi da|: Eenchelöl, s. Foeniculum vulgare. Oleum Gaultheriae © : Wintcrgrünöl, s. Gaultheria procumbens. Oleum Geranii: Geraniumöl, s. Pelargonium-Arten. Oleum Geranii indicum: Oleum Pal. marosae, s. Cymbopogon martini varmotia*. Oleum Gossypii: Baumwollsamenöl, s. Gossypium. Oleum Gynocardiae: Ol. Chaulmoograe, s. Hydnoearpus kurzii. Oleum Helen»: Alantöl, s. Inula helenium. Oleum Hydnocarpi: Ol. Chaulmoograe, s. Hydnoearpus kurzii. Oleum Hyoscyami ü | : Bilsenkrautöl. Darst. : 100 T. grob gepulv. Bilsenkrautblätter werden mit einer Mischg. v. 75 T. A. u. 3 T. Ammoniakfl. durchleuchtet u. in einer gut bedeckten Schale

Oleum Hyperici

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12 Stunden lang stehengelassen; danach werden 1000 T. Erdnußöl zugesetzt u. die Mischg. unter wiederholtem Umrühren a. d. Wasserbade bis zur Verflüchtigung des A. u. d. Ammoniakfl. erwärmt, danach wird abgepreßt u. nach einiger Zeit filtriert. Anw. med. : zu schmerzstillenden Einreibungen (Vorsicht ! ). Oleum Hyperici Johannisöl. Darst. : 250 T. frische Johanniskrautblüten werden zerquetscht, mit 1000 T. Olivenöl Übergossen u. in einem geräumigen weißen Glase unter wiederholtem Umschütteln an einem warmen Ort der Gärung überlassen. Nach Beendigung d. Gärung wird das Glas verschlossen u. so lange den Sonnenstrahlen ausgesetzt, bis das ö l eine leuchtend rote Farbe angenommen hat, was nach ca. 6 Wochen der Fall ist. Danach wird abgepreßt, das ö l nach kurzem Stehen v. d. wäß. Schicht abgehebert, mit 60 T. getrocknetem Natriumsulfat entwässert u. filtriert. Johannisöl ist im durchscheinenden Licht rubinrot, im auffallenden Licht fluoreszierend dunkelrot bis gelbrot u. riecht aromatisch. Unter d. Analysenquarzlampe zeigt es eine ziegelrote Fluoreszenz. Anw. volkst. : als Wundöl. Oleum Ivae moschatae: Ivaöl, s. Achillea moschata. Oleum Ivarancusae: Ol. Vetiveriae, Vetiveröl, s. Vetiveria zizanioides. Oleum Jecoris Aselli H : (Oleum Morrhuae) Lebertran, das aus den frischen Lebern verschd. Gadus-Arten durch Erwärmen m. Wasserdampf gew. ö l . Zur Gew. dienen haupts. Gadus morrhua (Kabeljau), G. Callarias (Dorsch) u. 6. aeglefinus (Schellfisch), an der norwegischen Küste, den Lofoten u. an d. Küste Neufundlands. Lebertran ist blaßgelb u. riecht u. schmeckt eigenartig. D. 0,920—0,928; J Z 150—175; SZ nicht über 5 ; VZ 184—197; unverseifbare Anteile max. 2 % . B e s t . : Etwa 70% ölsäureglyzeride, etwa 25% Palmitinsäureglyzeride, ferner geringe Mengen Glyzerinester niederer Fettsäuren, wie Essigsäure, Kaprinsäure, Buttersäure, Valeriansäure, etwas Stearinsäureglyzerid, Cholesterin, Spuren v. J o d , Chlor, Brom, Schwefel, Eisen, Phosphor, Ammoniak-

Oleum Lini sulfuratum

Trimethylamin, Butylamin, Hexylamin, Aselin, Morrhuin, Gaduin, ferner die teils frei vorliegenden, teils an Glyzerin gebundenen, stärker ungesättigten Clupanodonsäure u. die Therapinsäure. Die therapeutische Bedeutung des Lebertrans beruht haupts. auf seinem hohen Geh. an den Vitaminen A u. D (s. Vitamine). Verschd. ausländische Arzneibücher verlangen einen bestimmten Gehalt an Vitaminen. Anw. med. : als Roborans b. allen chronischen Erkrankungen, Skrofulöse, Rachitis, Bronchitis, in d. Rekonvaleszens, da L. neben seinem hochwirksamen Geh. an Vitaminen u. Spuren zahlreicher Elemente auch als leichtverdauliches F e t t eine große Wärmemenge liefert. Von Kindern wird die EmulSiO Olei Jecoris Aselli [M|* bevorzugt, die zusätzlich noch Kalziumhypophosphit enthält. Auch die äuß. Anw. v. L. (Lebertransalben) gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch hierbei spielt neben den ungesättigten Fettsäuren das Vitamin A eine große Rolle. L. wirkt äuß. granulationsanregend u. bakterizid. Oleum Juglandis © : Nußöl, s. Juglans regia. Oleum Juniperi g § : Wacholderöl, s. Juniperus communis. Oleum Juniperi empyreumaticum: Pix Juniperi äjÄJ, Wacholdcrteer, s. Juniperus oxycedrus. Oleum Lauri ì p : Lorbeeröl, s. Laurus nobilis. Oleum laurinum: Ol. Lauri ¡ H , s. Laurus nobilis. Oleum Lavandulae Lavendelöl, s. Lavandula officinalis. Oleum Ligni Cedri: Zedernholzöl, s. Juniperus virginiana. Oleum Lináloes: Linaloeöl, Likariöl. Das äth. Öl aus d. Holz u. d. Früchten verschd. Bursera-Arten in Mexiko. Anw. : i. d. Parfümerie (Maiglöckchenessenz). Oleum Lini 9Ä|: Leinöl, s. Linum usitatissimum. Oleum Lini sulfuratum © > : Geschwefeltes Leinöl. Darst. : 850 T. Leinöl werden in einem eisernen oder irdenen Gefäß auf ca. 13C° erhitzt, dann allmählich mit 150 T. gut getrockn. gereinigt. Schwefel versetzt u. nun so lange unter ständigem Umrühren weiter erhitzt, bis

Oleum L i t h a n t h r a c i s

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eine zähe r o t b r a u n e gleichmäßige Masse entstanden ist, die sieh im Terpentinöl vollkommen löst. Anw. volkst. : b. Tuberkulose (Bergöl, Thüringer Balsam). Oleum Lithanthracis: F i x Lithanthracis g i i : Steinkohlenteer, s. Pix. Oleum Lumbricorum: Oleum Philosophorum*. Oleum Macidis: Ol. Nucistae g g , Muskatnußöl, s. Myristica fragrane. Oleum Majoranae ® : Majoranöl, s. M a j o r a n a hortensia. Oleum Melissae indicum: Oleum Citronellae Ml, s. Cymbopogon nardus. Oleum Menthae crispae @ : Krauseminzöl, s. M e n t h a crispa. Oleum Menthae piperitae g l : Pfefferminzöl, s. Mentha piperita. Oleum Menthae viridis: Oleum Ment h a e crispae ® * . Oleum Moringae: Behenöl, s. Moringa oleifera u. M. peregrina. Oleum Morrhuae: Ol. Jecoris Aselli Si*. Oleum Myrciae: Oleum B a y @ , Bayö l , s. P i m e n t a acris. Oleum Myristicae aethereum gl: Ätherisches Muskatnußöl, s. Myristica fragrane. Oleum Neroli: Oleum Aurantii Floris ®*. * Oleum Nucistae 1 1 : Muskatnußöl, s. Myristica fragrans. Oleum Olivarum [DAB: Olivenöl, s. Olea europaea. Oleum Olivarum album: Weißes Baumöl, s. Olea europaea. Oleum Origani eretici © ι : Spanischhopfenöl, s. Origanum creticum. Oleum Ovorum: Eieröl, s. Ovum. Oleum Palmae: Palmöl, s. Elaeis guineensis. Oleum Palmarosae: Indisches Geraniumöl, s. Cymbopogon m a r t i n i var. motia. Oleum Papaveris ® : Mohnöl, s. "Papaver somniferum var. album. Oleum Paraffinae: P a r a f f i n u m liquidum m * . Oleum Persicarum S f : Pfirsichkernöl, s. P r u n u s persica u. P. armeniaca. Oleum Petitgrain: Petitgrainöl, s. Cit r u s A u r a n t i u m ssp. a m a r a .

Oleum P e t r a e

Oleum Petrae: Petroleum, E r d ö l , Steinöl, N a p h t h a . E n t s t a n d (nach heutiger Auffassung) aus den F e t t e n , Eiweißstoffen u. K o h l e h y d r a t e n untergegangenér Tiere u. Pflanzen, es f i n d e t sich daher n u r in Schichtgesteinen, niemals in Erstarrungsgesteinen, 50% der h e u t , ö l a u s b e u t e s t a m m t aus d e m Tertiär. E n t s t r ö m t entweder freiwillig dem E r d b o d e n od. wird durch P u m pen gehoben, e t w a 80% müssen bergmännisch e r b o h r t werden. H a u p t f u n d s t ä t t e n : Pennsylvanien, Kalifornien, Texas, B a k u , Galizien, Mesopotamien, Persien, R u m ä n i e n . A u c h in Deutschl a n d in d. L ü n e b u r g e r Heide. J e n a c h d. H e r k u n f t ist d. ö l hell bis schwarz g e f ä r b t , dünnfl. (Pennsylvanien, Sumat r a ) od. dickfl. (Baku). Erdöl ist ein Gemenge zahlreicher Kohlenwasserstoffe, vorwiegend der M e t h a n e u. N a p h t h e n e , in kleineren Mengen Benzole, ferner der die Verharzung des Erdöls bedingenden Olefine, ferner find, sich i. P. Schwefelverbindungen, Stickstoff u. Spuren zahlreicher and. Elemente. Die Zstzg. ist sehr schwankend. Man teilt die Erdöle ein in : 1. M e t h a n ö l e (Pennsylvanien), die h a u p t s . Kohlenwasserstoffe der P a r a f f i n reihe enthalten ; 2. Ν a p h t h e η ö 1 e ( B a k u ), die reich a n N a p h t h e n e n sind (etwa 8 0 % ) ; 3. N a p h t h e n m e t h a n ö l e , ein Gemenge der Kohlenwasserstoffe der P a r a f f i n - u n d Naphthenreihe. D. 7,80 bis 0,94. Erdöl ist neben K o h l e u. Wasser die g r ö ß t e Energiequelle der Welt. D a s rohe E. dient als Feuerungsm i t t e l f. Dampfkessel (Schiffe). Die g r ö ß t e B e d e u t u n g f. d. W e l t w i r t s c h a f t gewinnt d. E . jedoch durch die b. seiner f r a k t i o n i e r t e n Dest. gew. P r o d u k t e . Man unterscheidet hierbei: 1. L e i c h t f l ü s s i g e ö l e , die bis 150° C übergehenden Best. Rhigolen, Petroläther, Gasolin, Leichtbenzin, Ligroin. 2. L e u c h t ö l e , die bis 300° C übergehenden Best. (Petroleum). 3. R ü c k s t ä n d e (Paraffin, Schmieröle, durch R a f f i n a t i o n Vaselin). Anw. d. Petroleums volkst. : zu Einreibungen. Ol. Petrae ® ist das aus dem rohen amerikan. Steinöl durch Dest. gew. Öl. F a r b l o s bis schwach gelbl., uni. in Aq., wl. in Α., 11. in Ae., Chlf. u. in f e t t e n ölen. D. 0,790 bis 0,800;

Oleum Petroselini

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Sdp. 150°—270°. Es darf Lackmuspapier nicht röten. HOM: Petroleum. Vgl. Benzinum Petrolei, Parraffinum, Vaselinum. Oleum Petrae italicum Steinöl, Destillat aus italienischem Rohöl. Gelbe oder rötl. klare, schillernde PI.; 11. in Ae., absol. Α., fett. u. äth. ölen, wl. in A. D. 0,745—0,846. Anw. volkst. : zu Einreibungen. Oleum Petroselini © : Petersilienöl, s. Petroselinum crispum. Oleum Philosophorum: (Ol. Lumbricorum) Philosophenöl, eine Mischung v. Ol. Rapae m. ca. 1% Ol. animale crud. u. ca. 2% Ol. Petrae. Oleum phosphoratum: Eine Lsg. v. weiß. Phosphor in einem fetten öl, am besten Olivenöl, Geh. verschd., meist 1%. Oleum Pimentae: Pimentöl, s. Pimenta officinalis. Oleum Pimentae acris: Oleum Bay s. Pimenta acris. Oleum Pini: Kienöl, s. Terebinthina. Oleum Pini piceae: Edeltannenöl, s. Abies alba. Oleum Pini Pumilionis © : Latschenkiefernöl, s. PinUs mugo var. pumilio. Oleum Pini sibiricum ® : Sibirisches Fichtennadelöl, s. Abies sibirica. Oleum Pini silvestris©: Kiefernnadelöl, Schwedisches Fichtennadelöl, s. Pinus silvestris. Oleum Rapae lüg: Rüböl, s. Brassica rapa u. B. napus. Oleum Ricini Rizinusöl, s. Ricinus communis. Oleum Rosae 1MB: Rosenöl, s. Rosa damascena. Oleum Rosmarini g | : Rosmarinöl, s. Rosmarinus officinalis. Oleum Rusci: Pix betulinajgf, Birkenteer, s. Betula-Arten. Oleum Rusci rectificatum: Oleum Betulae empyreumaticum rectificatum, Rektifiziertes Birkenteeröl, s. BetulaArten. Oleum Rutae © : Rautenöl, s. R u t a graveolens. Oleum Sabinae © : Sadebaumöl, s. Juniperus sabina. Oleum Salviae ® : Salbeiöl, s. Salvia officinalis.

Oleum Vitrioli (fumans)

Oleum Santali DAB: Sandelöl, s. Santalum album. Oleum Sassafras Sassafrasöl, s. Sassafras officinale. Oleum Sesami MB: Sesamöl, s. Sesamum indicum. Oleum Sinapis i g : Senf öl, s. Brassica nigra. Oleum Sinapis pingue: Fettes Senf öl, s. Brassica nigra. Oleum Sojae: Sojabohnenöl, stammt v. Glycine soja (Soja hispida). Fam. Leguminosae (Ostasien, Japan). Oleum Spicae ® : Spiköl, s. unter Lavandula officinalis. Oleum Succini rectificatum © : Gereinigtes Bernsteinöl, s. Succinum. Oleum Tanaceti ® : Rainfarnöl, s. Chrysanthemum vulgare. Oleum templinum: Templinöl, Edeltannenzapfenöl, s. Abies alba. Oleum tauri pedum: Klauenöl*. Oleum Terebinthinae M | : Terpentinöl, s. Terebinthina. Oleum Terebinthinae rectificatum ü : Gereinigtes Terpentinöl, s. Terebinthina. Oleum Terebinthinae sulfuratum © : Geschwefeltes Terpentinöl, Mischung v. 1 Ol. Lini sulfuratum u. 3 Ol. Terebinthinae. Volksmittel (Harlemer öl, Tillytropfen, Jerusalemer Balsam usw.). Oleum Thymi Kg: Thymianöl, s. Thymus vulgaris. Oleum Tiglii: Ol. Crotonis 'MEt, s · Croton tiglium. Oleum Valerianae Kg: Baldrianöl, s. Valeriana officinalis var. angustifolia. Oleum Vaselini album © : Weißes Vaselinöl, Gebleichtes Vaselinöl (s. Ol. Vaselini flavum © ) . D. 0,875—0,890. Oleum Vaselini flavum ® : Gelbes Vaselinöl, Produkt der Erdöldest. Gelbe, ölige, schwach nach Petroleum riechende Fl. D. 0,875—0,890, swl. in A. Anw.: bisweilen als Ersatz f. Paraffinum liquidum, jedoch häufig m. unangenehmen Nebenwirkungen (Herzbeklemmung, Brechreiz usw.). Oleum Vetiveriae: Ol. Ivarancusae, s. Vetiveria zizanioides. Oleum Vitrioli (fumans): Acid, sulfuricum fumans

Oleum Ylang-Ylang

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Oleum Ylang-Ylang: Ol. Canangae, s. Cananga odorata. Oleum Zedoariae: Zitwerwurzelöl, s. Curcuma zedoaria. Olfactorium(a): Riechfläschehen. Olibanum @ > : Weihrauch, s. Boswellia bhaw-dajiana u. Boswellia carteri. Oligo-dyjiamische Wirkung: Wirkung kleinster Mengen. Oligoplexe: Mischungen verschd. Arzneimittel in hom. Dosierungen. Oligurie: Verminderung der Harnausscheidung. Olivenöl: Ol. Olivarum W , s. Olea europaea. Omegaverbindungen: (Omega = griechischer Buchstabe ω) ω-Verbindungen. Nach BAEYER werden die endständigen Kohlenstoffatome einer Verbindung mit ω gekennzeichnet, ζ. Β . cu-Oxycapronsäure CH 2 (OH)(CH 2 ) 4 COOH, wobei sich das O am äußersten C-Atom befindet (d. h. am weitesten entfernt von der COOH-Gruppe). Ononis spinosa: F a m . Leguminosae, Hauhechel, Harnkraut, Haudorn (Europa). Stpfl. v. Radix Onoiiidis g l : Hauhechelwurzel, Harnkrautwurzel. Best. : Die Glykoside Onon, Ononin, Pseudoononin (Saponine?), das Glycyrrhizin ähnliche Ononid, das Phytosterin Onocol (Onozerin); ferner ath. ö l , fett, ö l , Harz, Gummi, Gerbstoff. Asche max. 7 % . Anw.: als Diuretieum (|ħ: Species diureticae, Species Lignorum). HOM: Ononis, das frische Kraut. Ontogenese: Ontogenie. Entwicklung des Einzelwesens von der Eizelle bis zur endgültigen Ausbildung (HAECKEL), vgl. Phylogenese. Oogonium: bot. Einzelliger Behälter, in dem die Eizellen in Ein- oder Mehrzahl gebildet werden, vgl. Archegonium. Oophoritis: Eierstockentzündung. Opaleszieren: Farbig schillern (wie ein Opal). Opaleszenz: Nach dem g | Höchstmaß einer Trübung, die entsteht, wenn δ ccm einer Mischung v. 1 ccm Vioo" Normal- Salzsäure u. 99 ccm Aq. m. 0,5 ccm 1 / 10 -N"ormal-Silbernitratlsg. versetzt werden. Die Beobachtung ist 5 Minuten nach d. Zusetzen der 1 / 1 0 -NormalSilbernitratlsg. gegen eine dunkle Unter-

Opium

lage b. auffallendem L i c h t vorzunehmen. Opalisierende Trübung: I s t nach dem MI das Höchstmaß einer Trübung, die entsteht, wenn 5 ccm einer Mischung v. 2 ccm 1 / 1 0 0 -Normal-Salzsäure u. 98 ccm Aq. m. 0,5 ccm 1 / 1 0 -Normal-SilbernitratIsg. versetzt werden. Beobachtung wie oben. Vgl. Trübung. Operculum: Deckel; Capsulae operculatae, s. Arzneiformen. Operment: Auripigment, Arsenum sulfuratum flavum © ) * . Ophthalmia: Augenentzündung. Ophthalmicum(a) : Augenheilmittel. Ophthalmoskop:

Augenspiegel

(erf.

1851 v o n H E R M A N N VON H E L M H O L T Z ,

Physiker u. Physiologe, 1821—1894, Berlin). Opiate: Opiumhaltige bzw. Alkaloide des Opiums enthaltende Arzneimittel. Opium ΪΑΒ: Opium, Meconium, Laudanum, Thebaicum. Der eingetrocknete Milchsaft der Früchte v. Papaver somniferum, F a m . Papaveraceae (heim. östl. Mittelmeergebiet, kult. in Mazedonien, Bulgarien, Persien, Kleinasien, haupts. in Vorderindien u. China). Zur Gew. d. Opiums werden d. unreifen Kapseln nach d. Abfallen der Blumenblätter am Abend m. einem Messer od. einem Bündel parallel gestellter Messerchen quer geritzt u. am Morgen der ausgetretene Milchsaft abgeschabt u. auf Blättern gesammelt. Die Ausbeute beträgt pro Kapsel nur etwa 2 Zentigramm. Nach d. Erhärten wird d. 0 . zu Kuchen v. 300 g bis 3 kg od. Broten vereinigt, m. Mohnblättern eingewickelt u. m. Rumexfrüchten bestreut. So kommen sie über Smyrna od. Saloniki in den Handel. Die zuweilen m. helleren Körnern durchsetzten Stücke sind innen dunkelbraun, in frischem Zustande weich u. zähe, später werden sie durch Austrocknen hart u. spröde u. brechen dann uneben. Der Geruch ist betäubend, Geschmack stark bitter u. etwas scharf. O. ist in Aq. bis zu 7 0 % 1. Best. : Bisher wurd. ca. 25 Alkaloide isoliert. Hauptalkaloid ist das Morphin, daneben Codein, Thebain, Papaverin, Narcotin, Laudanin, Laudanosin, Narcein, Cryptopin, Protopin, Narcotilin u. a. Die Alkaloide sind i. Opium

Opium

345

größtenteils an Mekonsäure (Oxypyrondicarbonsäure) bzw. Milchsäure, Schwefelsäure u. and. SS gebund. Der Gesamtalkaloidgehalt b e t r ä g t 20—25%, wovon auf Morphin allein 6—15% entfallen. Der Geh. des b. 60° getrockneten Opiums soll nach dem DA| mind. 12% Morphin betragen. Der Geh. an Kodein b e t r ä g t 0,2—0,3%, an Thebain 0,2—0,5%, an Narkotin 4—10%, an Papaverin 0,5 bis 1 % ; ferner e n t h ä l t O. Schleim, K a u tschuk, Harz, Eiweiß, Zucker, F e r m e n t e , Salze u. organ. SS usw. Anw. med. : Die Gesamtwirkung des O. ergibt sich aus den synergetischen u. antagonistischen Eigenschaften der vorhandenen Alkaloide, sie ist also verschd. v. der des reinen Morphiums. Die Wirkung der H a u p t alkaloide zeigt nachstehende Tabelle:

Opopanax chironium

Altertum bekannt, im Mittelmeergebiet etwa ab 3.—4. J a h r h . v. Chr. I m Mittelalter z. Herst, des Theriaks* verwendet. 1664 e r f a n d SYDENHAM die Tct. Opii crocata, 1803 isolierte der Pariser Apotheker D É R O S N E aus dem Opium ein Kristallgemisch, das wahrscheinlich aus Morphin u. N a r c o t i n b e s t a n d ; 1806 e n t d e c k t e der Apotheker FRIEDRICH W I L H E L M ADAM S E R T Ü R N E R i n P a d e r -

born, (geb. 1783 in N e u h a u s bei Paderborn, gest. 1841 in Hameln,) das Morphium. Seine erste Veröffentlichung t r u g den Titel „Darstellung der reinen Mohnsäure (Opiumsäure) nebst einer ehem. Untersuchung des Opiums mit vorzüglicher H i n s i c h t auf einen d a r i n neu entdeckten Stoff u. die dahingehörigen Bem e r k u n g e n " . I n der Pharmacopoea

Morphium

Kodein

Zentral analgetische W i r k u n g . . + + + Hypnotische W i r k u n g +++ Wirkung auf das A t e m z e n t r u m . l ä h m e n d L ä h m u n g der g l a t t e n Muskulatur +

++ + —

+

Thebain —. —

erregend —

Papaverin

Narkotin



+

(+) —

++

? erregend

+

(nach HANS BRAUN, P h a r m a k o l o g i e des §Ä|), s. ferner die einzelnen Alkaloide. O. ist d. H a u p t m i t t e l , um den D a r m ruhig zu stellen; es wird deshalb vor allem b. Diarrhöen verwendet, aber auch b. K r a n k h e i t e n , b. denen eine Ruhigstellung des Darmes zur Ausheilung nötig ist; ferner b. Darmspasmen, zur Beruhigung b. Husten sowie zur allgemeinen Schmerzlinderung. Jedoch ist größte Vorsicht b. d. Verordnung wegen der bestehenden Gewöhnungsgefahr angezeigt. D a s ¡Ü1 h a t folgende O.-Präpar a t e a u f g e n o m m e n : Opium pulveratum (10% Morphin), Opium concentratami (48—50% Morphin), Extractum Opii (20% Morphin), Tinctura Opii crocata (0,98—1,02% Morphin), Tinctura Opii Simplex (0,98— 1 ,02% Morphin), Tct. Opii benzoica (0,05% Morphin), Pulvis Ipecacuanhae opiatus (10% Opiumpulver). H O M : Opium. Geschichtliches: Opium, die „ M o h n t r ä n e " (Meconium, „ N e p e n t h e s " bei HOMER), ist bereits im

Borussica ed. IV v o m J a h r e 1827 ist das Morphin zum ersten Male a u f g e f ü h r t . Die Verwendung als Genußmittel ist bereits seit d. 16. J a h r h . im Orient s t a r k verbreitet. Opiumgesetz: s. Betäubungsmittelgesetz. Opodeldoc (Name s t a m m t vermutlich v. PARACELSUS): L i n i m e n t u m saponato-camphoratum |ÄJ*. Eine gallerta r t i g e Lsg. von Seife in Α., dem Ammoniak, K a m p f e r u. ä t h . ö l e zugesetzt sind. Opopanax: s. Opopanax chironium. Opopanax chironium: F a m . Umbelliferae (Westl. Mittelmeergebiet, Arabien, Ägypten, Somaliland). Stpfl. v. Opopanax: Opoponax, G u m m i Opopanax, Opopanax-Harz. Best. : Harz, ä t h . ö l , Gummi. Anw. : i. d. P a r f ü m e r i e . D a s fälschlich als Opopanax-Öl bezeichnete Bisabol-Myrrhenöl ( Burseraceen-Opopa-

Opopanax-Öl

•346

nax) stammt von Commiphora erythraeae var. glabrescens. Opopanax-Öl: s. OpopanaxChironium. Opoponax: Opopanax, s. Opopanax Chironium. Opotherapeutica: (griech. οπός = Saft) Organotherapeutica*. Opsonine: Bakteriotropine, Stoffe im normalen Blutserum, welche d. Bakterien so verändern bzw. schädigen, daß sie v. den Phagozyten aufgenommen werden können. Optik: Lehre vom Sehen. Optimus(a, um): Der (die, das) Beste. Optische Aktivität: Fähigkeit vieler Substanzen, die Schwingungsebene eines durch sie gehenden polarisierten Lichtstrahles nach rechts od. links zu drehen (opt. rechts od. links drehend). Ursache ist die molekulare Asymmetrie (asymmetrisches C-Atom*). Die opt. aktiven Stoffe kommen in mind. 2 Isomeren vor, vgl. Stereochemie u. Polarisation. Optochin ® : Optochin (WZ), Äthylhydrokuprein, Optochin basicum, C 21 H 28 0 2 N 2 . Mol. 340,2. Weiß, bis schwach gelbl., sehr bitter schmeckendes Pv., fast uni. in Aq., 1. in Α., Ae., Chlf., heißen ölen u. Fetten, 11. in SS; opt. linksdrehend, für eine 5%ige Lsg. in Normal-Salzsäure ist [α] —206° bis —212°. Anw. med.: inn. bei Pneumonie u. Malaria. Dos. mehrmals tgl. 0,2—0,3 g; MD. 0.3 g; MTD. 1,0 g; äuß. : in 2%iger Lsg. bei Hornhautgeschwüren. Optochin hydrochloricum

Opto-

Orexin-Tannat

Orangenblätter: Folia Aurantii © , s. Citrus aurantium ssp. amara. Orangenblüten: Flores Aurantii s. Citrus aurantium ssp. amara. Orangenbliitenöl: Ol. Aurantii Floris s. Citrus aurantium ssp. amara. Orangenschale: Pericarpium Aurantii Mi. s. Citrus aurantium ssp. amara. Orasthin: Oxytozin, Hormon aus d. Hypophysenhinterlappen, s. Hormone. Orcein: Best, des Orseille*. Orchilla: Orseille*. Orchis: med. Hoden; Orchitis: Hodenentzündung. Orchis morio: F a m . O r c h i d a c e a e , S a -

lep-Orchis (Deutschland, bes. Rhön, Taunus, Odenwald, ferner Balkan u. Kleinasien), u. a. Orchis-Arten, wie O. mascula, 0. militarise Anacamptis pyramidalis, Piatanthera bifolia u . a .

Stpfln. v. Tubera Salep ω|: (Rad. Salep) Salepknollen : die zur Blütezeit gesammelten u. getrockneten Knollen. Best.: ca. 50% Schleim, der b. Hydrolyse Mannose u. Glukose liefert, ferner 30% Stärke, 5% Protein, Zucker. Asche max. 3%. Anw. med. : als Schleimdroge (¡Mg : Mucilago Salep), b. Diarrhöe, bes. der Kinder; inn. u. als Klistier; volkst.: auch als Kräftigungsmittel. Orcin: Best, des Orseille*. Ordnungszahl: Atomnummer, Kernladungszahl. Jedes chemische Element ist durch eine ganz bestimmte Anzahl von Protonen im Kern seiner Atome charakterisiert, diese Protonenzahl nennt man „Ordnungszahl" oder „Kernladungszahl" oder „Atomnummer". Da Ordnungszahl u. Atomgewichte mit wenigen Ausnahmen parallel laufen, ist die Ordnungszahl gleich der Nummer des Elements im Periodensystem der Elemente. Bei den elektrisch neutralen Atomen entspricht die Ordnungszahl auch der Zahl der um den Atomkern kreisenden negativ geladenen Elektronen, vgl. Atom u. Periodensystem der Elemente.

chinhydrochlorid, Äthylhydrokupreinhydrochlorid(C 21 H 28 0 2 N 2 )HCl.Mol.376,7. Weiß., kr.,sehr bitter schmeckendes Pv., 1. in 2 Aq. u. 5 A. opt. linksdrehend, für eine 5% ige Lsg. in Normal-Salzsäure ist [α] —183° bis—189°. Anw. med. u. Maximaldosen wie bei Optochin. Optone: Durch kiinstl. Verdauung hergestellte wasserlösliche OrganpräpaOrellana: Orlean, s. Bixa orellana. rate (Abderhalden). Opuntia coccinellifera: s. Coccus cacti. Orexin, Gerbsaures: Orexinum tanniOral: Den Mund betreffend. cum*. Orange, Orangenbaum: Citrus auranOrexin-Tannat © : Orexinum tannicum*. tium ssp. amara*.

Orexinum tannicum

347

Orexinum tannicum: Orexin-Tannat © , Gerbsaures Orexin. Gelblichweiß. Pv., uni. in Aq., 11. in SS. Darst. : Durch Einwirkung v. Gerbsäure auf Orexin ( Phenyldihydrochinazol in, C 14 H I2 N 2 ). Anw. med.: als Stomachicum u. Antemeticum. Dos. 0,3—0,5 g ; MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g. Organische Chemie: Chemie der Kohlenstoffverbindungen. Organotherapeutica : Opotherapeutica, Organpräparate. Getrocknete tierische Organe bzw. Extrakte u. Präparate hieraus od. d. Gewebssäfte dieser Organe od. ihre Sekrete bzw. Inkrete (Drüsen m. innerer Sekretion) zur Behandlung τ. Krankheiten, bes. v. solchen, die auf einer verminderten Funktion dieser Organe beruhen. Heute werden die getrockneten Organe selbst selten benutzt, haupts. ihre Extrakte bzw. ihre Hormone, z. T. die künstlich hergestellten Hormone. Die Organotherapie wurde v. BKOWN-SÉQUARD (Physiologe, Paris, 1818—1894) eingeführt. Die haupts. zur Verwendung gelangenden Organe (vgl. Hormone): Bauchspeicheldrüse (Pankreas): Extracti Pancreatis, Pancreatinum © * . Bronchialdrüsen (Glandulae bronchiales): .Glandulae bronchiales siccatae. Eierstock (Ovarium): O varia siccata. Gelber Körper (Corpus luteum): Corpora lutea siccata. Gehirn (Cerebrum): Cerebrum siccatum. Gehirnanhang (Hypophysis cerebri, Glandula pituitaria): Hypophysis cerebri siccata, Glandula pituitaria siccata. Hoden (Testis, Testiculus): Testes siccati. Knochenmark (Medulla ossium): Medulla ossium rubra siccata. Leber (Hepar): Hepar siccatum. Lunge (Pulmo): Pulmones siccati. Milchdrüsen (Mammae) : Mammae siccatae. Milz (Lien): Lien siccatus. Nebennieren (Glandulae suprarenales): Glandulae suprarenales siceatae. Nieren (Renes): Renes siccati.

Orseille

Schilddrüse (Glandula thyreoidea): Glandulae thyreoideae siccatae "dÄ|*. Nebenschilddrüse, EpithelkörperChen (Glandulae parathyreoideae): Glandulae parathyreoideae siccatae. Thymusdrüse (Glandula Thymi): Glandulae Thymi siccatae. Zirbeldrüse: Epiphyse (Glandula pinealis), Glandulae pinealis siccatae. Vgl. Hormone. Organpräparate: Organotherapeutica*. Oricello: Orseille*. Origanum creticum: Fam. Labiatae, Spanischer Hopfen, Kretischer Dost (Mittelmeerländer, Kreta). Stpfl. v. Herba Origani eretici: Spanisch Hopfenkraut. Best. : Äth. öl. Anw. : als Aromaticum u. Gewürz (Anchovis). HOM: Origanum creticum, das frische, blühende Kraut. Oleum Origani eretici © : Spanisch Hopfenöl (stammt auch v. anderen Hopfenarten). Best. : mind. 6 0 % Phenole, haupts. Carvacrol. Dickfl., gelbe bis rotbraune Fl., Geruch nach Thymian. Anw.: zu Einreibungen. D. 0,915—0,975. Origanum majorana: Majorana hortensis*. · Origanum vulgare: Fam. Labiatae, Dosten, Wilder Majoran (nördl. gemäßigte Zone). Stpfl. v. Herba Origani © : Dostenkraut. Best.: Äth. ö l (bis 1 % , mind. 0 , 3 % , enth. haupts. Thymol, Carvacrol u. a.), ferner Bitterstoff, Gerbstoff. Asche max. 8 % . Anw. volkst. : als Aromaticum, Carminativum u. Antispasmodicum; äuß. : zu Gurgelwässern. HOM: Origanum vulgare, das frische, blühende Kraut. Orizabawurzel: Radix Orizabae, Radix Scammoniae mexicanae, s. Ipomoea orizabensis. Orlean: Orellana, s. B i x orellana. Orseille: (Orchilla, Oricello) Ein aus verschd. Flechtenarten (haupts. Rocella fuciformis, R. tinctoria sowie LecanoraArten u. a.) gew. Farbstoff; er enthält Orcin, das an der Luft b. Gegenwart v. Ammoniak in den eigentlichen färbenden Best. Orcein übergeht. Braunes, kr. Pv., uni. in Aq. u. Ae., 1. in Α., Azeton, Essigsäure, gibt m. Metallsalzen rote Farblacke. Anw. : als Färbemittel f. Wolle u. Seide (violett).

Ortho-Aminobenzoesäure

348

Ortho-Aminobenzoesäure: Anthranilsäure, Aoidum aminobenzoicum*. Ortho-Oxybenzoesäure: Aoidum salicylicum [DAj*. Ortho-Oxychinolinsulfat: Oxychinolinum sulfnricum, s. Chinosol Ortho-oxymetatoluylsäure: Acidum paracresotinicum*. Orthophosphorsäure: Acid, phosphoricum g l * . Orthophthalsäure: Acid, phthalicum*. Orthosiphonblätter: Folia Orthosiphonis staminei s. Orthosiphon stamineus. Orthosiphon stamineus: Fam. Labiatae (Indien, Sundainseln, Sumatra, Australien). Stpfl. v. Folia Orthosiphonis staminei © : Orthosiphonblätter, Javatee, Indischer Nierentee, Koemis Koetjing. Best.: Orthosiphonin (Glykosid), äth. öl, Saponin, Gerbstoffe, organ. SS. Asche max. 10%. Anw. med.: als Specificum b. Nieren- u. Blasenleiden, ferner b. Gicht u. Rheuma. Orthosulfimidum benzoicum: Saccharin s. Saccharinum. Ortho-Verbindungen: a. Benzolring. Oryza sativa: Fam. Gramineae, Reis (in allen Tropen u. Subtropen angebaut). Stpfl. v. Amylum Oryzae Bg*. Os: ehem. Osmium*. Os, oris: Mund. Os, OSSIS (plur. ossa): Knochen. Osazone: s. Phenylhydrazinum. Osmium: Os, Metall a. d. Gruppe d. P l a t i n m e t a l l e . A t G . 190,2, I I - , I I I - , I V - ,

VI- u. VIII-wertig. D. 22,5 ; F. 2700° ; Sdp. bei etwa 5300°. Blaugraues, zinkähnlich aussehendes, sprödes u. pulverisierbares Metall, oxydiert leicht a. d. Luft zu Osmiumtetroxyd (0s0 4 ), uni. i. SS. Os ist der schwerste aller Stoffe. Entd. 1803 v. SMITHSON T E N N A N T , C a m b r i d g e , 1761

bis 1815. Anw. : als Metalliaden f. elektr. Glühlampen. Osmiumsäure (Acid, osmicum) ist Osmiumtetroxyd, 0 s 0 4 . Farbl. Kr.nadeln. Die wäß. Lsg. dient als Fixiermittel in d. Mikroskopie. Osmiumsäure: Acidum osmicum*. Osmiumtetroxyd: Acidum osmicum*. Osmose: Diffusion zweier Fl. od. fl. IiSgen durch eine poröse Scheidewand (Membran). Als Membran können dienen : Pergament, Pergamentpapier,

Osmose

Schweinsblase, Zellophan, Kollodiumfilter. Die Membran ist nur durchlässig f. d. Lösungsmittel (z. B. Wasser) u. für die Kristalloide, nicht aber f. die Kolloide*. Eine halbdurchlässige Membran (semipermeable Membran) ist auch f. Kristalloide nicht durchlässig, sondern nur f. d. Lösungsmittel. Der Austausch geht so lange vor sich, bis beiderseits gleiche Konzentration bzw. gleichseitiger osmotischer Druck herrscht. Lsgen v. gleichem osmotischem Druck heißen ¡SOtOniSCh (z. B. Blut u. physiol. Kochsalzlsg.). Endosmose nennt man das Eindringen einer Fl. aus der Umgebung in einen von porösen Wänden umschlossenen Raum bzw. in ein solches Gefäß

Dialysator.

(Dialysierschlauch), Exosmose heißt das Austreten einer Fl. aus einem solchen Gefäß in die Umgebung. Das Dialysiergerät heißt Dialysator (s. Abb.); dieser besteht aus einem Gefäß bzw. Schlauch m. poröser Wand u. hängt in einem größeren, m. Aq. gefüllten Behälter. Osmotischer Druck heißt d. Druck, welcher die Moleküle einer Fl. bzw. einer Lsg. durch die poröse Membran hindurchtreibt, er ist also d. Ursache der Diffusion überhaupt. Nach dem Gesetz v. VAN'τ Hopp ist d. osmotische Druck proportional der Anzahl der in einem bestimmten Volumen enthaltenen Moleküle des betreffenden Stoffes, der Gefrierpunkterniedrigung u. d. Sdp.erhöhung der betr. Lsg. Einschaltung elektr. Spannung kann d. Diffusion beschleunigen (Elektroosmose, Elektrodialyse). Die Osmose ist f. d. pflanzl. u. tierische Leben v. höchster

Osmotischer Druck

349

Bedeutung, da die ' Zellen τ. semipermeablen Wänden umgeben sind, durch die ein ständiger Ausgleich v. Wasser bzw der darin gelösten Nährstoffe erfolgt. Der osmotische Druck bewirkt d. elastische Straffung (Turgor) der Zellwände bzw. des Gewebes, vgl. Kolloide. Osmotischer Druck: s. Osmose. Ossa Sepiae © : s. Sepia officinalis. Ostealgie: Knochenschmerz. Osterblumenkraut: Herba Pulsátil· lae s. Anemone pulsatilla u. Anemone pratensis. Osterluzei: Aristolochia clematitis*. Ostindische Elefantenläuse: Fructus Anacardii orientalis, s. Semecarpus anacardium. Ostitis: Knochenentzündung. Ostrea Edulis: Auster, Lieferant der Austernschalen, Conchae praeparatae*. Otitis: Ohrenentzündung. Otologie: Ohrenheilkunde. Ouabain: Glykosid (ident. mit g-Strophanthin), aus dem Holz von Acocanfhera abyssinica (Ouabai'holz), vgl. Strophanthus-Arten. Ouruparia gambir: lineari a gambir*. Ova Formicarum: Ameiseneier, s. Formica rufa. Ovaria siccata: Getrocknete Eierstöcke (v. Kühen), s. Organotherapeutica. Ovarium: med. Eierstock; bot. Fruchtknoten. Ovarium-Präparate: Eierstock-Präparate, s. Organotherapeutica u. Hormone. Ovula: (Ovules, Globuli vaginales) Vaginalkugeln, Scheidenzäpfchen, s. Arzneiformen. Ovum: Ei, Hühnerei, vom Haushuhn, Gallus domesticus, besteht aus d. äuß. harten Schale (ca. 97% Kalziumkarbonat), die innen m. d. Schalenhaut (einem hornartigen Stoff) bekleidet ist; es folgt das v. d. Eihaut umkleidete EiweiB (klare Fl., bestehend aus 84,7—86,4% Aq. u. 12,0—13,5% Proteinsubstanz); im Eiweiß eingebettet das Eidotter (Eigelb), umgeben v. der Dotterhaut u. gehalten v. 2 spiraligen EiweiBschnüren (Chalazae, Hagelschnüre), das eigentliche Ei, m. der Keimscheibe (Hahnentritt), dem Keimbläschen. Das Eidotter

p-Oxybenzoesäuremethylester

enthält die f. den Keimaufbau nötigen Vorratsstoffe: Eiweiß, Lezithin, Cholesterin, fettes öl, Salze u. einen gelben Farbstoff (Lutein). Gewicht des normalen Hühnereies beträgt 50—70 g. Oleum Ovorum: Eieröl, d. fette ö l des Eigelbs; volkst. angewandt bei Entzündungen der Augen u. der Brustwarzen. Albumen Ovi: Eiereiweiß. Albumen Ovi Siccum © : Getrocknetes Eiereiweiß, Eieralbumin; das von den Häuten befreite u. bei mäßiger Wärme getrocknete Hühnereiweiß. Steriles HiihnereiweiB in Ampullen wird zur parenteralen Eiweißtherapie angewandt. Vitellum Ovi: Eigelb, Eidotter. Ei-Ersatz besteht meist aus Kasein m. einem geringen Zusatz v. getrocknetem Eigelb od. aus gefärbtem Kasein od. gefärbter Maisstärke (Leim od. Gelatine darf nicht enthalten sein). Oxalat: Salz der Oxalsäure. Oxalatblut: Durch Natriumoxalat gerinnungsunfähig gemachtes Blut, vgl. Zitratblut. Oxalium Kleesalz, s. Kalium tetraoxalicum. Oxalsäure: Acid, oxalicum*. Oxalyl: Zweiwertiges Radikal der Oxalsäure, —OC · CO—, Oxazine: Derivate des Benzols, die die zweiwertige Gruppe=Ν—OH enthalten. Oxford-Einheit: s. Penicillinum u. Tabelle „Biologische Einheiten". Oxime: Isonitrosoverbindungen, Untergruppe der SCHIFFechen Basen, die entstehen, wenn Hydroxylamin auf Aldehyde ( „ A l d o x i m e " ) oder auf Ketone ( , , K e t o x i m e " ) einwirken. Sie sind wichtige Zwischenprodukte für Synthesen, treten teils kristallisiert, teils flüssig auf u. können als Säuren u. Basen zugleich reagieren, vgl. Keton u. Dimethylglyoxim (Reagenz auf Nickel). Oxyaldehyde: Aldosen, Monosaccharide, s. Kohlenhydrate. Oxyammoniak: Hydroxylaminum*. Oxyammonlum chloratum: Hydroxylaminum hydrochloricum*. o-Oxybenzaldehyd: Acid, salicylosum*. o-Oxybenzoesäure: Acid, salicylicum

H*.

p-Oxybenzoesäuremethylester: Methylium p-oxybenzoicum © * Nipagin M.

Oxybernsteinsäure

350

Oxybernsteinsäure: Acidum malicum*. ß-Oxybuttersäure: CH3CHOHCH2COOH.

Best, des Harns b. schwerem Diabetes mellitus. Nachweis durch Polarisation des vergorenen Harns : d. Säure ist linksdrehend. o-Oxychinoiinsulfat: Chinosol ® * . Oxyd: Verbindung eines Elementes m. Sauerstoff. J e nach der Oxydationsstufe unterscheidet man Suboxyd, Oxydul, Sesquioxyd, Peroxyd. Oxydasen: Oxydierende Fermente*. Peroxydasen* oxydieren nur b. Gegenwart v. Superoxyden. Oxygenasen b. Gegenwart v. Sauerstoff. Sie kommen in vielen Pfln. u. tierischen Organen (Leber, Milz, Nieren) sowie i. d. Milch vor. Oxydation: Nach ursprüngl. Definition bedeutet Oxydation die ehem. Vereinigung von Sauerstoff mit anderen Elementen od. Verbdgn. Später erweiterte man d. Begriff u. bezeichnete als Oxydation die Sauerstoffzufuhr oder Wasserstoffentziehung. Nach heutiger Definition versteht man unter 0 . einen Entzug von Elektronen aus den Atomen eines Elementes. Der Elektronenentzug kann auch elektrolytisch mittels einer Anode (anodische Oxydation) oder durch geladene Ionen von verseh. Wertigkeit erfolgen. Man versteht also unt. Oxydationsmitteln heute nicht nur wie früher solche Verbdgn., die leicht O abgeben und dabei selbst reduziert werd. (wie Kaliumchlorat, Chromsäure usw.), sondern auch solche Stoffe, die H oder Elektronen aufnehmen können, auch wenn sie selbst keinen Sauerstoff enthalten, so bezeichnet man z. B. Eisen(III)salze als Oxydationsmittel, da die Fe+++-Ionen das Bestreben haben, durch Aufnahme je eines Elektrons (Θ) in Fe + + -Ionen überzugehen: Fe+++ - f ©

Fe++,

vgl. Reduktion. Oxydendron arboreum: (Andromeda arborea) F a m . Ericaceae (Nordamerika, von Pennsylvanien bis Florida). Stpfl. v. HOM: Oxydendron arboreum, die frischen Blätter.

Oxygenium

Oxydimetrie: s. Maßanalyse. Oxygenium: 0 , Sauerstoff. AtG. 16,00, II-wertig. D. beim Spd. 1,118; F . —2)9°; Sdp. —183°. Krit. Temp. 118,8°, krit. Druck 49,7 atm. Färb-, geruch- u. geschmackloses Gas. Litergewicht bei 760 mm Druck u. 0° = 1,429g. N a t . : in der L u f t , die 20,9 Vol.-% od. 23,2 Gew.-% O enthält; gebunden im Wasser, das 88,8 Gew.-% O enthält; in der Erdrinde zu 47,3% enthalten. O ist das weitest verbreitete Element. 1772 stellte CARL W I L H E L M

SCHEELE

(Apotheker,

1742—1786, geb. Stralsund, gest. Köping i. Schweden) aus Braunstein, 1774 JOSEPH PRIESTLEY ( T h e o l o g e u . N a t u r -

forscher, 1733—1804, geb. i. Fieldhead bei Leeds, gest. i. Northumberland) aus Salpeter u. Quecksilberoxyd Sauerstoff her. 1783 f a n d HEINRICH

CAVENDISH

(1731—1810, geb. i. Nizza, gest. i. London), daß L u f t 20,85% Sauerstoff enthält. Der Name Oxygenium s t a m m t v. ANTOINE LAURENT

LAVOISIER,

Paris,

1743—1794. Darst. I m Labor durch Erhitzen v. Kaliumchlorat m. Braunstein od. durch Glühen v. Quecksilberoxyd; techn. : durch fraktionierte Dest. v. fl. Luft. od. durch elektrolytische Zerlegung des Wassers. Die charakteristische Eigenschaft des O ist seine Fähigkeit, sich b. erhöhter Temperatur m. zahlreichén Stoffen (m. Ausnahme der Edelgase) unter Licht- u. Wärmeentwicklung zu verbinden (Oxydation*). Hierauf beruht auch d. Verbrennung der Stoffe an der Luft. Auch die Atmung ist ein langsamer Verbrennungsvorgang, wobei sich der ins Blut aufgenommene O mit einem Teil des Kohlenstoffes des Blutes zu Kohlendioxyd verbindet, das ausgeatmet wird. Weitere Oxydationsprodukte werden durch den H a r n ausgeschieden. Durch diese Oxydation wird d. Körperwärme erzeugt. Die grünen Pfln. atmen Kohlendioxyd ein u. O aus. Anw. med. : zum Einatmen b. Dyspnoe, Asthma, Herzkrankheiten, Gasvergiftungen ; techn. : in d. Metallurgie, zur Erzeugung hoher Temperaturen (Sauerstoffgebläse). Ozon, 0 3 , stark aktive Modifikation des Sauerstoffs. Nat. : als Produkt elektrischer Entladungen (Blitz) u. ultravioletter

Oxyhämoglobin

351

Strahlung, auch b. Oxydation v. feuchtem Phosphor an d. Luft, bei der Einwirkung ultravioletter Strahlen auf Luftsauerstoff ; techn. : Darst. im Siemens-Ozonisator. Im Gaszustande blau, flüssig schwarzblau (Sdp. —111,5°), fest schwarz (F. —251,4°), swl. i. Aq., V. intensivem Geruch, der noch in Verdünnung v. 1 : 500000 Luft nachweisbar ist. Ozon wirkt im Gegensatz zu O auch bereits b. gewöhnlicher Temperatur stark oxydierend. Anw. : zur Luftverbesserung, zur Entkeimung v. Wasser, zum Bleichen u. Entfärben.

Paleae stypticae

Oxyprolin : Oxypyrrolidincarbonsäure, wichtige Eiweißaminosäure, bes. reichlich im Kollagen*; nat. Form linksdrehend, F. 270°, mit 2 asym. C-Atomen. Oxypropantrikarbonsäure: Acid, citricum S i * . α-Oxypropionsäure: Acid, lacticum gl*. Oxypyrondikarbonsäure: Acidum meconicum*. Oxysäuren: 1. Anorganische sauerstoffhaltige Säuren, z.B. H 2 S 0 4 = Schwfs., H C 1 0 3 = Chlorsäure. 2. O r g a n i s c h e S ä u r e n , die außer der Carboxylgruppe COOH auch die Hydroxylgruppe . OH enthalten, z. B. CH 3 CH(OH)COOH = Milchsäure. J e nach der Anzahl der OH-Gruppen unterscheidet man Mono-, Di- u. Polyoxysäuren u. nach der Stellung der OHGruppe zur COOH-Gruppe: α-, β·, y-Oxysäuren. Oxytozin: Orasthin, Hormon des Hypophysen-Hinterlappens, s. Hormone. Oxytricarballylsäure: Acid, citricum

Oxyhämoglobin : Sauerstoffhaltiges Hämoglobin, s. Hämoglobinum. Oxyketone: Ketosen, Monosaccharide, s. Kohlenhydrate. Oxymel: Sauerhonig, veraltete Arzneiform. Mischung v. Honig m. ca. 1% Essigsäure, auch m. anderen Arzneistoffen (Aerugo, Extr. Secalis cornuti, Extr. Scillae usw.) versetzt. Oxymel simplex © ist eine Mischung v. 25 Verd. Essigäures mit 975 Gereinigt. Honig. Oxymel Scillae @ : Meerzwiebelhonig, Mischung SS*· Oxyuris vermicularis: Madenwurm; v. 500 Meerzwiebelessig u. 1000 Gereinigt. Honig, die auf 1000 T. eingedampft Oxyuriasis: Erkrankung an Oxyuren. Ozaena: Stinknase. sind. MD. 6,0 g; MTD. 15,0 g. Ozokerit: Erdwachs, Paraffinum soliOxymethylen: Formaldehydum*. dum ¡H*. Oxynitrilase: s. Amygdalinum. Ozon: s. Oxygenium.

P: ehem. Phosphor, s. Phosphorus. _ ρ: para, s. Benzolring. Pa: ehem. Protactinium*. PAB: para-Aminobenzoesäure, s. Acidum aminobenzoicum (para) u. Vitamin H'. Padutin: Kallikrein, Gewebshormon, s. Hormone. Paeonia officinalis: (P. festiva, P. pç. regrina) Fam. Ranunculaceae, Pfingst rose (heim. Südeuropa, sonst kult.) Stpfl. v. Flores Paeoniae ® : Pfingst rosenblüten. Best. : Gerbstoff u. d. Farb stoff Paeonin, der in Glukose u. Paeoni din gespalten werden kann. Asche max, 3%. Anw. volkst. : gegen Epilepsie, zu Räuchertee. Radix Paeoniae: Pfingstrosenwurzel, Gichtrosen wurzel. Best. :

Glukose, Saccharose, Glutamin, Stärke, äth. öl, Gerbstoff. Anw. volkst.: gegen Epilepsie, Gicht, Asthma. HOM : Paeonia officinalis, frische, im Frühjahr gesammelte Wurzeln. Semen Paeoniae © : Pfingstrosensame, Gichtrosensame. Best. : Fett, Öl (ca. 24% ), Zucker, Eiweiß, Gerbstoff, Farbstoff. Asche max. 3%. Anw. volkst.: gegen Epilepsie, zu Zahnhalsbändern. Paeonienblüten, -samen: s. Paeonia officinalis. Palaquium-Arten: Stpfln. v. Guttapercha [ÜB*. Paleae haemostaticae: Penghawar djambi, s. Cibotium barometz. Paleae stypticae: Penghawar djambi, s. Cibotium barometz.

Pale-Catechu

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Pale-Catechu: Gelbes Catechu, Gambir, s. Uncaria gambier. Palisadenparenchym: bot. Gewebe aus zylindrischen, in ihrer Längsrichtung dicht zusammenstehenden Zellen in der Blattspreite. Palladium: Pd, AtG. 106,7. Metall aus der Gruppe der Platinmetalle, II- u. IVwertig. D. 11,5; F. 1555°. Entd. 1803 von dem engl. Arzt u. Physiker WILLIAM HYDE WOLLASTON, 1766—1828 Silberweiß. Metall. Nat. : nur gediegen im Platinerz. Charakteristisch für Pd ist seine Fähigkeit, große Mengen v. Wasserstoff zu adsorbieren, bei Zimmertemperatur das ca. 600 fache, als „Palladiumschwamm" das 850 fache), in kolloidaler Lsg. bis zum 3000 fachen. Pd wird hauptsächlich zu Legierungen verwendet.

Pantothensäure

Panaxwurzel: Rad. Ginseng, s. Panax ginseng. Pancreatinum © : Pankreatin (frühér auch als Trypsin bezeichnet), Gemisch der Fermente des Bauchspeichelsaftes. Pankreatin enthält verschd. Fermente. Stärke abbauende Amylase (Diastase), fettspaltende Lipase (Steapsin), das eiweißspaltende Trypsin, ferner Chymotrypsin, bisweilen auch Labferment u. a. Darst. : Durch Ausziehen v. frischen Bauchspeicheldrüsen v. Rindern u. Schweinen. Weiß, bis gelbl. Pv. v. bouillonartigem Geruch, 1. in Aq., uni. in A. 0,3 g P. verzuckern 7,5 g Stärke innerhalb 5 Minuten ; 0,28 g peptonisieren 400 com Milch in 30 Minuten. Anw. med : als Digestivum, b. Schwächezuständen zur Unterstützung der Verdauung. Durchschnittl. Dos. 0,5 g, Palliativum(a) : Linderungsmittel. Palmarosaöl: Ol. Palmarosae, s. Cym- 1 Stunde nach d. Mahlzeit. Panis: Brot, Mehl, s. Amylum. bopogon martini var. motia. Pankreas: Bauchspeicheldrüse, s. HorPalmendrachenblut: Resina Draconis, mone, Organotherapeutica u. Pancreas. Daemonorops draco. tinum @¡. Palmenstärke: Amylum Sagi*. Palmfett, Palmbutter: Ol. Palmae, s. Pankreatitis: Entzündung der BauchElaeis guineensis. speicheldrüse. Palmitinsäure: C 16 H 32 0 2 , teils als GlyPankreotropes Hormon: Hormon des zerinester, teils frei. Best, fetter öle, Hypophysen-Vorderlappens, s. Hormone. bes. des Palmöls (s. Elaeis guineensis), Pantocain hydrochloricum © : Panals Palmitinsäure-Myrizylester im Bietocain (WZ), Pantokainhydrochlorid, nenwachs. Salzsaures p-ButylaminobenzoyldimePanacee: Allheilmittel. thylaminoäthanol, Panamaholz, Panamarinde: Cort. Quillaiae ¡Eħ, s. Quillaja saponaria. C4H9· N H / ^ C O · OCH2 · Panaritium: Eiterige Entzündung an · CH 2 N(CH 3 ) 2 • HCl. Fingern, Nagelgeschwür, „Umlauf". Panax ginseng: (P. quinquefolium Mol. 300,7; F. 149°—150°. Farbl. Kr., var. coreense) Fam. Araliaceae, Ginseng I. in Aq. u. A. Anw. med.: zur Ober(wild in der Mandschurei u. in Korea, flächen- u. Infiltrationsanästhesie, in der kult. in Japan u. Nordamerika). Stpfl. Augenheilkunde als 1/4—-l%ige Lsg. mit v. Radix Ginseng: Ginsengwurzel, PaSuprarenin, in der Urologie in 0,1 bis naxwurzel, Kraftwurzel. Best. : 2 Glyko0,2% igen Lsgen mit Suprarenin (nach side, eines davon wahrscheinlich ein Sa® MD. 0,02 g), s. Tabelle „Unverträgponin, äth. öl, Harz. Anw. med.: als liche Arzneimischungen". Stimulans u. Aphrodisiacum ; in China Pantocain nitricum ® : Pantokainseit uralten Zeiten berühmtes Allheilmittel. Bes. geschätzt ist d. wildwach- nitrat, p-Butylaminobenzoyldimethyl sende asiatische Wurzel. Die amerikani- aminoäthanolnitrat. Mol. 327,2; F. 132° sche Ginsengwurzel stammt v. Panax bis 133°. Farbl. Kr., 1. in ca. 100 Aq., quinquefolium u. wird kult. HOM: Gin- II. in Α., 1. in Glyzerin. Anw. u. MD. seng u. Panax quinquefolium, die ge- wie bei Pantocain hydrochloricum. trockneten Wurzeln. Pantothensäure: s. Vitamine.

Papain

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Papain: P a p a y o t i n u m s. Carica papaya. Papa ver-Arten: F a m . Papaveraceae:

Paracotorinde Papaverinum igt: P a p a v e r i n , C 2 0 H 2 1 O 4 N.

Mol. 339,2; F. 147°. Alkaloid aus dem Papaver rhoeas : K l a t s c h m o h n (EuroOpium (entd. 1848 v. G. MERCK). Weiße pa, Kleinasien, Syrien, Südpersien, AbesKr.prismen, swl. in Aq.,'11. in heiß. Α., sinien). Stpfl. τ . Flores Rhoeados 1. in Ae. u. Chlf. Anw. med. : als AntispasKlatschrosenblüten, Feldmohnblüten, modicum. MD. 0,15 g ; MTD. 0,5 g (VerFeuerblumen, Mohnblumen. Best. : Rhoewendung findet h a u p t s . das Papaveriadin (Alkaloid), Schleim, Farbstoff, num hydrochloricum |ÜM|). keine Opiumalkaloide. Asche m a x . 7 % . Papaverinum hydrochloricum PaAnw. volkst. : b. Husten, Heiserkeit, paverinhydrochlorid, Salzsaures P a p a bes. der Kinder. verin. (C 2 0 H 2 1 O 4 N)HCl. Mol. 375,6; F. ca. Papaver somniferum: Mohn, Schlaf- 210°. Weiß., kr. P v „ 1. in 40 Aq., swl. mohn (heim. östl. Mittelmeergebiet, dort in A. Darst. : D u r c h Lösen v. Papaverin auch kult., sowie in ganz Vorderasien u. in verd. Salzsäure. Anw. med. : als AntiVorderindien, Mazedonien, Bulgarien, spasmodicum u. Antidiarrhoicum (P. Kleinasien, Persien). Stpfl. v. FructllS setzt den Tonus der g l a t t e n Muskulatur Papaveris immaturi ® : Unreife Mohn- herab). MD. 0,2 g; MTD. 0,6 g. kapseln. Best, (ohne Samen): ca. 0,133% Papaverinum sulfuricum: PapaverinOpiumalkaloide (sinkt b. ausgereiften sulfat, (C H O N) H SO . Weiß., kr. 20 21 4 2 2 4 Kapseln bis auf 0,02%). Asche max. Pv., 1. in Aq. Anw. : wie P. hydrochlori12%. Anw. volkst. : als Beruhigungsmit- cum |5Ü. tel b. H u s t e n usw. sowie b. SchlaflosigPapayotinum © : P a p a i n , s. Carica keit. Abkochungen der Mohnköpfe wie papaya. auch der Sirupus Papaveris sollen keinesPapier: s. Kohlenhydrate. falls kleinen K i n d e r n verabreicht werPapiere, Arzneiliche: Chartae medicaden, da b. schwankenden Alkaloidgeh. mentosae, Chartae DAS, s. Arzneiformen. schon häufig schwere u. tödliche VergifPapierchromatographie: s. Chromatotungen eingetreten sind. Opium, s. d. graphische Adsorptionsanalyse*. Papierelektrophorese: s. ElektrophoPapaver somniferum var. album: Stpfl. v. Oleum Papaveris Mohnöl, das aus rese. dem Mohnsamen gepreßte f e t t e Öl. BlaßPapillen: bot. Epidermiszellen m. ausgelbes, trocknendes Öl. B e s t . : Glyz.- gestülpter äußerer Zellwand. ester der öl-, Linol-, Palmitin- u. StearinPappelholzkohle: Carbo Populi. säure. D. 0,919—0,922; J Z 130—150; Pappelknospen: Gemmae Populi © , s. VZ 190—198; Säuregrad nicht über 8. Populus-Arten. A n w . : zu Emulsionen, Linimenten, SalPappelrinde: Cortex Populi, s. Popuben, als Speiseöl. Semen Papaveris g g : lus-Arten. Mohnsamen. Best. : 50—55% fett, ö l (s. Pappelrose: A l t h a e a rosea*. Ol. Papaveris), 20% Eiweiß, Lezithin, Pappus: bot. H a a r k r o n e , Federkrone. keine Alkaloide. Anw. m e d . : zu Emul- Nachträgliche Entwicklung des Kelches sionen ; techn. : zur Herst, des Speiseöls. zu einem K r a n z von H a a r e n (z. B. bei H O M : Papaver dubium, die frische Valerianaceen u. Kompositen). ganze Pfl. v. Papaver dubium (MittelPaprika: Capsicum annuum*. meergebiet, Mitteleuropa). Para-: neben, bei, gegen, nach, beiderseits, darüber hinaus; ehem. gebr. f. isoPapaverin: P a p a v e r i n u m © * . mere Verbdgen. Papaverinhydrochlorid: Papaverinum Para-AminosalicylsSure: Acidum parahydrochloricum g l * . aminosalieylicum*. Papaverin, Salzsaures: P a p a v e r i n u m Para-anilinsulfonsäure: Sulfanilsäure, hydrochloricum |ÌSg*. Acidum sulfanilicum © * . Papaverinsulfat: P a p a v e r i n u m sulfuParacotorinde: Cort. Paracoto, s. Necricum*. t a n d r a coto*. Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch. 23

Paradaniella oliveri

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Pareirawurzel

Paradaniella oliveri: Stpfl. v. Balsa- erwärmten SS, kaum 1. in Aq., A. u. Ae. Anw. : zur Raumdesinfektion (geht beim mum Copaivae africanum*. Erhitzen wieder in Formaldehyd über), Paradichlorbenzol : p-Dichlorbenzol, pro cbm rechnet man 5 g ; auch zu MundC6H4C12 (1, 4). desinfektionstabletten. Parafuchsin: Pararosanilin, s. Fuchsin. F. 53°; Sdp. 174°. Farbl. Kr., bereits bei Paraguaytee: Folia Mate ©>, s. Ilex gewöhnl. Temp, flüchtig. Anw.: als Insektenvertilgungsmittel, auch als An- paraguariensis. Parakautschuk, Gereinigter: Cautthelminticum. schuc 5®*. Paradioxybenzol: Hvdroehinonum Parakotoin: Cotoinum (Para)*. Paraffine: ehem. Gesättigte KohlenParakresse: Spilanthes oleracea*. wasserstoffe, auch GrenzkohlenwasserParakresotinsSure: Acidum paracresostoffe genannt; sie können keine Atome od. Atomgruppen mehr binden, da sie tinicum*. Paraldehyd l g : Paraldehydum, nur mit je einer Wertigkeit aneinandergekettete C-Atome enthalten; allgemeine (CH3CHO)3. Formel C n H 2 n + 2 (Methanreihe). Die niederen Glieder sind gasförmig, von Mol. 132,09. D. 0,992—0,994; Sdp. 123° bis 125°. Klare, farbl. Fl., 11. in A. u. Ae. C5H]2 an fl., von C i6 H 34 an fest. Darst.: Durch Polymerisation des AcetParaffin, Flüssiges: Paraffinum liqui- aldehyds m. konz. Schwfs. Anw. med.: dum E i * . als Sedativum, bes. b. Geisteskranken. Paraffinöl: s. Paraffinum liquidum Dos. 3—5 g; MD. 5,0 g; MTD. 10,0 g H(Gewöhnungsgefahr). Paraffinum liquidum güj: (Ol. ParafParaldehydum: Paraldehyd |g¡*. fini) Flüssiges Paraffin, Paraffinöl. Aus Paralysis, Paralyse: Bewegungslähden Rückständen der Petroleumdest. (s. mung, Progressive Paralyse der Irren; Ol. Petrae) gew., klare, farbl., nicht P. agitans = Schüttellähmung. fluoreszierende, geruch- u. geschmackl., Paramorfan (WZ): Dihydromorphinölartige F. D. mind. 0,881 ; Sdp. nicht hydrochlorid, C 17 H 21 0 3 N. Weiß., kr. Pv., unter 360°. Anw. med. : als Abführmittel sll. in Aq., wl. in A. Anw.: wie Morphin(Gleitmittel). Dos. tgl. 1—3 Eßlöffel, fer- hydrochlorid, jedoch nur subkutan. ner zu Salben sowie als Backöl u. Paramorphin: Thebainum*. Schmieröl. Paranatee: Folia Mate s. Hex paraParaffinum SOlidum B f : Zeresin, Ge- guariensis. reinigtes Ozokerit. Feste, weiße, mikrokr. Parasiten: Schmarotzer. Tiere oder Masse, geruch- u. geschmacklos. F. 68° Pflanzen, bes. Bakterien, Pilze, Algen, bis 72° (Weichparaffin F. 4 4 ° ^ 8 ° ) , uni. die auf anderen lebenden Organismen in Aq., 1. in Ae., Benzin, Bzl., Chlf. leben und aus ihnen ihre Nahrung ziehen, Darst. : Durch Erhitzen des nat. Ozo- vgl. Saprophyten. kerits m. Schwfs. Auswaschen m. Lauge Parasympathicus: s. Sympathicus. u. Entfärben m. Tierkohle. Best.: Feste Parathion: E 605*. Kohlenwasserstoffe der Methanreihe. Parathormon: Hormon der NebenAnw. med. : zu Salbengrundlagen ; techn. : schilddrüsen, Epithelkörperchen, s. Horzur Kerzenfabrikation. mone. Paraform: Paraformaldehyd © . Parathyreoidea: Glandula parathyreoParaformaldehyd © : (Formaldehy- idea, Nebenschilddrüse, s. Hormone u. dum polymerisatum) Paraform, ein poly- Organotherapeutica. merisierter Formaldehyd (PolyoxymeParathyreotropes Hormon: Hormon thylen). Geh. mind. 95% (HCHO)x des Hypophysen-Vorderlappens, s. HorDarst. : Durch Erhitzen v. Formaldehyd- mone. lsg. m. einem geringen Zusatz v. konz. Para-Verbindungen: s Benzolring. Schwfs. Weiß., kr. Pv.; F. ca. 165° bis Pareirawurzel: Radix Patcirae bravae, 172°, 1. in Alkalilaugen, Ammoniak u. s. Chondrodendron tomentosum.

Parenchym

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Parenchym: bot. Gewebe, dessen lebende Zellen isodiametrisch oder gestreckt sind, von verschiedenem Umriß u. an den Enden nicht zugespitzt, vgl. Prosenchym. Parenteral: Außerhalb des MagenDarmtraktus; Einführung eines Stoffes in den Körper unter Umgehung des Magen-Darmkanals, d. h. durch Einspritzung in die Blutbahn od. unter die Haut. Pariser Blau: Berliner Blau, s. Ferrum eyanatum*. Parmycin: s. Evosin. Parotis: Ohrspeicheldrüse. Parotitis: Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Pars anterior: HVL, Hypophysenvorderlappen, s. Hormone. Pars intermedia: HML, Hypophysenmittellappen, s. Hormone. Pars posterior: HHL, Hypophysenhinterlappen, s. Hormone. Parthenium argentatum: Fam. Cômpositae. Stpfl. v. Guayulekautschuk, s. Cautschuc Bp*. Partus: Geburt; post partum: nach d. Geburt. PAS: p-Aminosalizylsäure s. Acid, para-aminosalicylicum. Passiflora incarnata: Fam. Passiflora· ceae, Passionsblume (Nord- u. Südamerika, Ostindien). Stpfl. v. Herba Passiflorae: Passionskraut. Best.: Passiflorin, ein Alkaloid. Anw. med. : als Sedativum. HOM: Passiflora incarnata, das frische Kraut. Passionskraut: Herba Passiflorae, s. Passiflora incarnata. Passulae majores: Rosinen, s. Vitis vinifera. • Passulae minores: Korinthen, s. Vitis vinifera. Pasta Cacao Kakaomasse, s. Theobroma cacao. Pastae: Pasten, s. Arzneiformen. Pasta Guaraña: Guaraña (g(i, s. Paul· inia cupana (Paullinia sorbilis). Pasta Zinci S S : Zinkpaste (1 Zinc, oxyd. crud., 1 Talcum, 2 Vaselin. flav.). Pasta Zinci salicylata HI: Zinksalizylsäurepaste (1 Acid, salicyl., 12 Zinc, oxyd. crud., 12 Talcum, 25 Vaselin flav.).

Pausinystalia yohimba

Pasten: Pastae, s. Arzneiformen. Pasteurisieren: Methode zum Konservieren v. Fin. (bes. v. Milch), s. Konservieren u. Sterilisation. Pastilli: Pastillen, Tabletten, s. Arzneiformen. Pastilli Hydrargyri bichlorati g g : Sublimatpastillen, Geh. 48,9—50,9% HgCl2. Bestehen aus gleichen Teilen Quecksilberchlorid u. Natriumchlorid, sind rot gefärbt, walzenförmig, 11. in Aq., teilw. 1. in A. u. Ae. ; Gewicht 1—2 g. Pastilli Hydrargyri oxycyanati IBS: Quecksilberoxyzyanidpastillen, Gehalt 50% Quecksilberoxyzyanid= 41% Gesamt-Quecksilberzyanid = 39,9% Gesamtquecksilber. Die Pastillen bestehen aus 10 Quecksilberzyanid, 4 Natriumbikarbonat, 6 Natriumchlorid, sind blau gefärbt u. haben ein Gewicht von 1 oder 2 g. Pastini Santonini i g : Santoninpastillen, Geh. ca. 0,025 g Santonin pro Pastille. Pathogen: Krankheitserregend. Pathologie: Krankheitslehre; pathologisch: krankhaft. Patschouliblätter: Folia Patchouli, s. Pogostemon patchouli. Patulin: Antibioticum aus Pénicillium patulum. Pauliinia cupana: (Paullinia sorbilis) Fam. Sapindaceae, Guaraña (Kletterstrauch in Brasilien, Südvenezuela). Stpfl. v. Guaraña © : Pasta Guaraña. Eine aus den gerösteten u. pulv. Samen m. kalt. Aq. hergest. u. wieder getrocknete Masse. Best.: mind. 3,5% Koffein (meist. 4—8%), Gerbsäure, Katechin, Saponin, Fett, Stärke. Asche max. 3%. Anw. med. : als Antineuralgicum, bes. b. Migräne, sowie als Darmadstringens u. auch als Stimulans. Mittl. Dos. 1,0 g mehrmals tgl. HOM: Guaraña. Paullinia sorbilis: P. cupana*. Pausinystalia yohimba: Fam. Rubiaceae (Westafrika, Kamerun, franz. Kongo). Stpfl. v. Cortex Yohimbehe © : Yohimbeherinde, Yohimberinde, Potenzrinde. Best.: Yohimbin* u. mehrere andere Alkaloide. Gesamtalkaloidgehalt bis ca. 6%, Geh. an Yohimbin mind. 1,5%. Asche max. 4%. Anw. med. : als Aphrodisiacum. MD. 3 g; MTD. 10,0 g. 23*

Payta-(Peru-)Ratanhia

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Payta-(Peru-)Ratanhia: Rad. Ratanhiae s. Krameria triandra. Pb: ehem. Blei, s. Plumbum. Pd: ehem. Palladium*. Peccotee: Teesorte (s. Camellia sinensis*). Zweigspitzen m. den jüngsten Blättern u. Knospen v. feinstem Aroma. Pech: Pix*. Pectin: s. Pektine. Pectoralis: Zur Brust gehörig. Pectus: Brust, Pedicullis: Laus. P. capitis: Kopflaus; P. pubis: Filzlaus; P. vestimenti: Kleiderlaus; Pediculose: das Befallensein von Läusen. Pedunculi Cerasorum: Stipites Cerasi acidi, s. Prunus Cerasus. Pedunculus (plur. pedunculi): Stiel; z. B. Pedunculi Cerasorum = Kirschenstiele. Peganum harmala: Fam. Zygophyllaceae, Harmelraute, Steppenraute (Südeuropa, Orient). Stpfl. v. Semen Harmalae (Semen Rutae sylvestris), Steppenrautensamen. Best. : Die Alkaloide Harmin, Harmalin. Harmalol. Anw. äuß. : zu Umschlägen. Das Alkaloid Harmin wird med. gegen Gehirngrippe u. deren Folgezuständen angewandt, s. Banisterinum. Pegu-Katechu: Catechu ¡DAB1, s. AcaciaArten. Pektinasen: Pektinfermente, s. Pektine. Pektine: Gruppe hochmolekularer Substanzen v. kohlehydratartigem Aufbau, die d. Fähigkeit haben zu gelatinieren. Sie kommen i. Zcllsaft, Zellgerüst, Nähr gewebe der Pfln vor, bes. i. Früchten u. Wurzeln sowie als Pektin-Lignin i. verholzten Pflnteilen. In jung. Gewebe ist d. Pektingeh. bes. hoch. Hauptbest. sind: Galakturonsäure u. deren Homologen, Arabinose, Galaktose, Methylalkohol. Die Gelierfähigkeit hängt ab v. d. Molekülgröße (Länge der Säureketten), sowie vom Grad der Veresterung m. Methylalkohol u. den Ballaststoffen. Man unterscheidet :

Pelletierintannat

2. Pektine: Reine, tw. od. voll methylierte Galakturonsäureketten m. hohem Polymerisationsgrad (daher bes. hohe Gelierfähigkeit). 3. Pektinsäuren: tw. od. vollständig v. Methoxylgruppen befreite Polygalakturonsäuren (ohne od. v. sehr geringer Gelierfähigkeit). 4. Hydropektine: Durch Säurehydrolyse abgebaute Pektinstoffe (ohne Gelierkraft). Zur techn. Herst, werden haupts. d. Preßrückstände der Fruchtsaftbereitung, ausgelaugte Rübenschnitzel usw. verwendet, die m. Aq. ausgekocht u. im Autoklaven erhitzt od. m. Säuren extrahiert werden. Bei der Herst, ist es wichtig, eine Zerlegung der Pektine durch die Pektinfermente (Pektinasen) zu verhindern. Anw. der Pektine med. : b. Durchfall u. z. Regulierung der Darmperistaltik, als Blutstillungsmittel ; pharmaz. : als Verdickungsmittel (Ersatz f. Tragant u. Agar Agar); techn.: in d. Nahrungsmittelindustrie zur Verdickung u. Gelierung sowie zu kosm. Präparaten (Hautkrems usw.). Pelargonium-Arten: Fam. Geraniaceae, verschd. Arten, z. B. P. radula (P. roseum), P. capitatum, P. graveolens ( Südfrankreich, Nordafrika, Réunion, Algier). Stpfln. v. Oleum Geranii: Geraniumöl, Pelargoniumöl. Farbl., grünl. od. bräunl. ö l m. Rosengeruch. Best. : Geraniol, Zitronellol, Linalool, Phenyläthylalkohol (Rosengeruch), Spuren v. Menthol. Anw.: in d. Parfumerie als Ersatz f. Rosenöl.

Pelargoniumöl: Ol. Geranii, s. Pelargonium-Arten. Pellagra: (:«AAa=Haut, a g i a = r a u h ) „Rauhe H a u t " , chron. Hauterkrankung, verbunden m. nervösen, zerebrospinalen, psychischen sowie Magen-Darmstörungen,1iervorgerufen duTfth Mangel anAntipellagra-Vitamin* (Nikotinsäureamid). Pçllagraschutzstoff: Antipellagra-Vitamin (Nikotinsäureamid), s. Vitamine. Pelletierinsulfat: Pelletierinum sulfuricum*. 1. Pektinstoffe : Die techn. unreinen PekPelletierintannat: Pelletierinum tannitinprodukte m. allen Ballaststoffen. cum © * .

Pelletierinum

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Pelletierinum: Pelletierin, Punicin, C8H15NO, Alkaloid aus der Granatwurzelrinde (s. Punica granatum). ölige, iarbl., weinartig riechende Fl., 1. in Aq., Α., Ae., Chlf.; med. verwendet werden nur Pelletierinum sulfuricum* u. P. tannicum Pelletierinum sulfuricum: Pelletierinsulfat, (C a H 1 5 N0) 2 H 2 S0 4 + 3 H 2 0 . Mol. 434,37. Farbl. Kr., sll. in Aq. u. A. Anw. med. : als Taenifugum. Dos. 0,3 g bis 0,5 g; f. Kinder 0,1—0,15 g. Pelletierinum tannicum ® : Pelletierintannat, Punicintannat; meist ein Gem. der Tannate aller Alkaloide der Granatwurzelrinde. Hellgelb., geruchl. Pv., 1. in 700 Aq. u. 80 Α., 11. in warm., verd. SS. Anw. med.: als Taenifugum. Dos. 0,3—1 g; MD. 1 g. Pellidol H : Pellidol (WZ), Diazethylamino-azotoluol, / Ν = Ν ( 0 6 Η 4 ) 0 Η 3 [1, 2] C 6 H 3 ¿-CH 3 N(CO · CH3)2

[1] [3]. [4]

Mol. 309,2; F. 74°—76°. Blaßziegelrotes Pv. v. schwach säuerlichem Geruch, uni. in Aq., 1. in Α., Ae., Chlf., Ölen, Fetten, Vaseline. Anw. med. : zur Epithelisierung größerer Wundflächen, b. Ulcus cruris, Dekubitus, Ekzemen, Verbrennungen (P. ist ungiftiger als Scharlachrot), meist in 2%igen Salben od. in öl gel. Pemmikan: Konserviertes Fleischpulver, s. Konservieren 3. Pemphigus: Blasenausschlag. Penghawar-( Penawar-) D jambi : Paleae haemostaticae, s. Cibotium barometz. Penicillinase: Stoffwechselprodukt gewisser Bakterien (ζ. B. Darmbakterien), durch das Penicillin inaktiviert bzw. zerstört wird; s. Penicillinum. Penicillinum: Penicillin, Ausscheidungsprodukt des Schimmelpilzes Pénicillium notatum, das sich in goldgelben Tröpfchen auf der Oberfläche des Pilzes ausscheidet u. allmählich in d. Substrat einsinkt, aus dem es gew. wird. Es liefern jedoch nicht alle Stämme v. Pénicillium notatum Penicillin. Die Schwierigkeit b. d. Gew. v. Penicillin liegt in d. Auswahl der geeigneten Pilzstämme u. der gün-

Penicillinum

stigsten Nährlsg. sowie in der Sterilisation, da d. geringste Infektion m. Luftkeimen d. Bildung v. Penicillinase u. anderer Enzyme verursacht, die das Penicillin sofort zerstören u. die Ausbeute vernichten. Es sind bisher 6 verschied. Penicilline aufgefunden worden. Sie werd. teils mit Buchstaben (Amerika), teils mit Zahlen (England) bezeichnet : Penicillin F (I) Penicillin G (II) Penicillin X (III) Penicillin Κ (IV) Flavicin Dihydroflavicin, denen sämtlich d. Bruttoformel C e H n 0 4 S N 2 R zukommt, sie unterscheiden sich lediglich durch die Seitenkette (R), haben aber sämtlich den orthokondensierten Thiazolidinring u. jS-Laktam-Ring gemeinsam. Die Strukturformel ist folgende: CH, S \ > \ CH,—C CH-CH—NH CH-N

C= 0 C=0

COOH R Penicillin F (I): r = — ch2—ch=ch—ch2—ch3 (A 2 -Pentenyl-) Penicillin G (II): R = —H2C-Ca. C12H15O3N/ Mol. 510,4. Weiß. kr. Pv., 1. in ca. 180 Aq. Anw. med. : als Hypnoticum wie Phanodorm, durch die Kalziumionen wird die Schlafwirkung etwas verstärkt. MD. 0,4 g; M T D . 1,2 g; mittl. Dos. 0,2 g.

Pharmakochemie: Pharmaz. Chemie*. Pharmakodynamik: Lehre v. d. Wirkungen der Arzneimittel. Pharmakognosie: Drogenkunde. Pharmakologie: Arzneimittellehre; sie umfaßt Pharmakodynamik, -therapsutik u. Arzneiverordnungslehre. Pharmakon: Arzneimittel. Pharmakopoe: Arzneibuch, das amtliche Verzeichnis u. Vorschriftenbuch eines Landes, das die in den Apotheken zu führenden („offizineilen") Mittel nebst Angabe ihrer Beschaffenheit u. ζ. T. ihrer Herstellungsvorschriften enthält, s. Arzneibuch. Pharmakotherapie: Lehre v. der Arzneibehandlung. Pharmazeut: Ein die Pharmazie Ausübender; meist gebraucht f. d. Studenten der Pharmazie. Pharmazeutische Chemie: Lehre v. d. ehem. Eigenschaften der Arzneimittel. Pharmazie: Apothekerkunst. Phagozyten: Freßzellen(nachMETSCHPharyngitis: Rachenentzündung. NIKOW), Zellen, die die Fähigkeit bePhase, Disperse od. Innere: s. Emulsitzen, Fremdkörper (Gewebstrümmer, bes. Bakterien) in sich aufzunehmen u. sionen unter Arzneiformen. Phase, Geschlossene od. Außere: s. unschädlich zu machen. Phanerogamen: s. Embryophytasipho- Emulsionen unter Arzneiformen. nogama. Phaseolus vulgaris: Fam. LeguminoPhanodorm © : Phanodorm (WZ), sa«, Bohne, Gartenbohne (heim. Amerika). Stpfl. v. Fructus Phaseoli sine Cyclohexenyläthylbarbitursäure, semine © : (Legumina Phaseoli) BohnenC 12 H J6 0 3 N 2 . schalen, Bohnenhülsen, die von d. Samen Mol. 236,1; F. ca. 173°. Weißes kr. P v „ befreiten Früchte. Best. : Phasol, Phaswl. in Aq., etwas leichter in heiß. Aq., seolin, ferner Asparagin, Arginin, Cholin, 1. in 5 A. sowie in 20 Ae. Anw. med.: Tyrosin u. a. Aminosäuren, sowie Kieals Hypnoticum (Schlaf tritt nach ca. selsäure, Phosphorsäure, Kalium, Cal1 Std. ein u. hält 6—7 Std. an, etwas cium, Magnesium u. a., bis 48% HemiAnw. weniger wirksam u. weniger giftig wie cellulosen. Asche max. 5 % . Luminal). MD. 0,4 g; M T D . 1,2 g; mittl. volkst. : bei Erkrankungen der Harnwege als Diureticum, bei Gicht, gegen Dos. 0,2 g. Pfingstrose: Paeonia officinalis*. Pfingstrosenblüten: Flores Paeoniae ® , s. Paeonia officinalis. Pfingstrosensame: Semen Paeoniae ® , s. Paeonia officinalis. Pfingstrosenwurzel: Radix Paeoniae, s. Paeonia officinalis. Pfirsich: Prunus persica*. Pfirsichkernöl ' ü : Ol. Persicarum § 1 , s. Prunus armeniaca u. Pr. persica. Pflanzenlezithin: s. Lecithinum. Pflaster: Emplastrum(a)*; Kautschukpflaster: Collemplastrum(a), s. Arzneiformen. Pflasterkäfer: Cantharides ü * . Pfriemenblüten: Flores Spartii scoparli, s. Sarothamnus scoparius. Pfriemenschwanz: Madenwurm, Oxyuris. p H : Wasserstoffexponent, s. Wasserstoffionenkonzentration.

Phaseolus vulgaris var. nanus

364

Gesichtsakne, geg. Hautjucken, bei Zuckerkrankheit (die blutzuckersenkende Wirkung bei Diabetes mellitus ist erwiesen u. beruht wahrscheinl. auf d. Inhaltsstoffen Phasol, Phaseolin u. Arginin). HOM: Phaseolus vulgaris e tota planta, die ganze Pflanze. Phaseolus vulgaris var. nanus: Buschbohne (heim. Südamerika). HOM: Phaseolus nanus, die nach d. Blüte gesammelte Pflanze. Phellandrium: Oenanthe aquatica*. Phelloderm: bot. Vom Korkkambium nach innen gebildetes Kindengewebe. Phellogen: bot. Korkkambium. Bildet nach außen Korkzellen, nach innen Phelloderm*. Ist auch an d. Borkenbildung beteiligt. Phenacetinum [DAB: Phenazetin, pAcetphenetidin, /OC 2 H 5

[1]

\NH(CO · CH3)

t4]

Mol. 179,1; F. 134°—135°. Farbl. Kr., 1. in 1400 Aq. v. 20°, in 80 sied. Aq„ in 16 A. Darst. : Durch Erhitzen v. p-Phenetidin m. Essigsäure. Anw. med. : als Antipyreticum u. Analgeticum (wird rasch vom Körper wieder ausgeschieden). Dos. 0,5—1 g; MD. 1 g; MTD. 3 g. Phenanthren: C I4 H 10 , isomer dem Anthrazen, findet sich in den höchstsiedenden Anteilen des Steinkohlenteers; v. ihm leiten sich d. Alkaloide Morphin, Kodein, Thebain ab. Weiße bis gelbl. Kr., uni. in Aq., 1. in heiß. Α., 11. in Chlf., Bzl., Ae. Phenazetin ¡gg: Phenacetinum gABj*. Phenazon: Phenyldimethylpyrazolonum g l * . Phenetidine: Aminophenoläthyläther, Derivate des Anilins, in denen ein HAtom des Benzolrestes durch die Oxyäthylgruppe (-OC 2 H 5 ) ersetzt ist. ParaPhenetidinum: p-Phenetidin, Cf)H4(OC2 H5)NH2. Farbl., dem Anilin ähnliche Fl., dient zur Darst. der Phenitidinabkömmlinge. Lactylphenetidinum 'DA»: S. d. p-Phenetylkarbamid g l : Dulzin g s * . Phenocoll (WZ): Aminoacetyl-p-phenetidin. Weiß., kr. Pv., 1. in heiß. Aq. u. A. Anw. med.: wie Phenazetin,

Phenolum

Phenocoll hydrochloricum: Phenocollhydrochlorid. Weiß., kr. Pv., 1. in Aq. u. A. Anw. med.: wie Phenazetin. Phenodure: Härtbare, feste oder flüssige Phenolharze, zur Herst, von kalthärtenden Lacken u. Einbrennlacken. Phenol: Phenolum ¡jg¡*. Phenole: Derivate des Benzols u. seiner Homologen, b. denen ein od. mehrere Η-Atome des Bzl.kerns durch d. Hydroxylgruppe —OH ersetzt sind. Phenolsulfonsäure: Acidum phenolsulfonicum*. Phenolphthalein : Phenolphthaleinum

H¡*.

Phenolphthaleinlösung: Reagens [pAp, Lsg. ν. 1 Ph. in 99 verd. Α.; Indikator in d. Maßanalyse. Phenolphthaleinpapier: Reagens gg, m. Ph.-lsg. getränktes Filtrierpapier; Indikator in d. Alkalimetrie. Phenolphthaleinum Jul: Phenolphthalein, C20H14O4, C = (C6H4OH)2

[1,4]

C6H4^>0 CO Mol. 318,1; F. 255°—260°. Weiß. Pv., 1. in 12 Α., in Aq. fast uni. Darst. : Durch Erhitzen v. Phenol m. Phthalsäureanhydrid u. Schwfs., Auskochen des erkalteten Gemisches m. Aq., Lösen des Rückstandes in NaOH u. Ausfällen des Ph. m. Essigsäure. Anw. med. : als Abführmittel. Dos. 0,05—0,1 g; ehem.: als Indikator in der Maßanalyse, s. Tabelle „Indikatoren". Phenolum {DABJ: Phenol, Acid, uarbolicum, Karbolsäure, C6H5OH. Mol. 94,05; Sdp. 178°—182°; E. 39°—41°. Farbl. Kr. od. strahlig-kr. Masse, an d. Luft sich allmählich rosa färbend, 1. in 15 Aq., 11. in Α., Ae., Chlf., Glyz., Schwk., fetten ölen u. NaOH. Entd. 1834 v. FRIEDL I E B FERDINAND RUNGE

(1795—1867,

Apotheker, spät. Doz. i. Berlin u. Paris, Prof. i. Breslau). 1841 ermitt. AUGUSTE LAURENT (1807—1853) seine Konstitution. Darst.: Aus den zwischen 140° u. 220° siedenden Anteilen des Steinkohlenteers; synth. durch Alkalischmelze der Benzolsulfonpaste (Kalzium- bzw,

Phenolum liquefactum

365

Phenyldimethylpyrazolonum

Kaliumsalz der Benzolmonosulfonsäure). Außer im Steinkohlenteer findet sich Phenol auch in manchen Erdölsorten sowie als normales Stoffwechselprodukt im Tier- u. Menschenharn u. bildet sich auch b. zahlreichen Zersetzungsdestillationen, ζ. B. des Holzes u. d. Torfes. Ph. ist ein Protoplasmagift, konz. tötet es alle lebenden Zellen, in verd. Zustand wirkt es entwicklungshemmend; auf die Haut wirkt Ph. ätzend u. lokalanästhesierend. Anw. med. : als Antisepticum (eingeführt v. d. Chirurgen JO-

Glyz., in Aq. uni. Anw. med.: als Antisepticum. Phenolwasser ]¡S¡: Aq. phenolata g | * . Phenoplaste : Phenolharze, Kunstharze (Resole, Bakelite), Kondensationaprodukte aus Phenol u. Formaldehyd, meist mit Füllstoffen (Faserstoffen usw.) vermischt. Phenothiazin: (Phenthiazin, Thiodiphenylamin ), 2,3,5,6-Dibenzo-l ,4-Thiazin C 6 H 4 - N H - S - C 6 H 4 . Gelb. Kr., F . 180°, swl. i. Aq., wl. i. A. u. Ae., 1. i. Bzl, Aceton, Xylol; Grundsubst. d. SEPH LISTER, Glasgow 1 8 6 7 ), wird j e d o c h Thiazinf arbstoffe*. Anw. med. : geg. Spulzur Wundbehandlung kaum mehr ver- u. Madenwürmer (Vorsicht, toxisch). wendet, sondern fast ausschließlich zur Phenyl: Das einwertige Radikal-C 6 H 5 . Desinfektion v. Gegenständen, InstruP h e n y l a c e t a m i d : A c e t a n i l i d u m |5Äg*. menten, Zimmern, Abortgruben usw. Phenyläthylbarbitursäure: Acid, pheInn. starkes Gift (Harn bräunl.-grün bis nyläthylbarbituricum j M j * (Luminal). schwarz), das zu Kollaps u. Tod führt. Phenyläthylbarbitursaures Natrium: Antid. : Zuckerkalk, Magenspülung (s. Natrium phenyläthylbarbituricum IMB*. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel"). Phenylakrylsäure: Acid, cinnamyliDos. let. : per os 10—30 g, rektal 1—2 g. cum ® * . Techn. eine d. wichtigsten Substanzen, Phenylamin: Anilinum © * . dient zur Herst, v. Kunstharzen, Phenylchinolincarbonsäure: Acid, phekünstl. Gerbstoffen u. zahlreichen Farbnylchinolincarbonicum (6t§* (Atophan). stoffen, sowie zur Synthese viel. Arznei2-Phenyl-chinolin-4-carbonsäurememittel (Salicylsäure, Salol usw.) thylester: Methylium phenylchinolincarP h e n o l u m l i q u e f a c t u m g | : Acid, car- bonicum Kg* (Novatophan). 2-Phenyi-cinchoninsäure: Acid.phenylbolicum liquefactum, Verflüssigtes Phenol. Mischg. v. 10 Phenol u. 1 Aq. Klare, chinolincarbonicum |DAB¡* (Atophan WZ). farbl. Fl. D. 1,063—1,066. Anw. med.: 2-Phenyl-cinchoninsäure methylester: als Lokalanästheticum (Phenol-Glyz.- Methylium phenylchinolincarbonicum*. Lsgen). Phenyldimethylpyrazolon g g : Phenylparachloratum: p - M o n o - dimethylpyrazolonum sag*. Phenolum Phenyldimethylpyrazolon, Acetylsalichlorphenol C 6 H 4 C1(0H). Mol. 128,5. Farbl. Kr., 11. in Ae., Α., Alkalien, wl. zylsaures: Phenyldimethylpyrazolonum in Aq. F. 42°. MD. 0,1 g; MTD. 0,2 g. acetylosalicylicum*. Anw. med.: zu Verbänden (1—2%), z. Phenyldimethylpyrazolon, SalizylsauÄtzen tuberkulöser Geschwüre (5—-20% ) res H|: Phenyldimethylpyrazolonum sau. in d. Zahnheilkunde. Monochlorpheno- licylicum |ÖÄB*. lum(para) cum Camphora

p-Mono-

chlorphenolkampfer. Zstzg. : 300 p-Monochlorphenol, 600 Kampfer, 100 absol. A. Phenolum tribromatum:

Tribromphe-

Phenyldimethylpyrazolonum ¡ H : Phe-

nyldimethylpyrazolon, Antipyrin (WZ), Pyrazolonum phenyldimethylicum, Phenazon (WZ), Analgesin (WZ), Anodynin (WZ), C n H 1 2 ON 2 . Mol. 188; F . 110° bis 112°. Farbl., tafelfge Kr., 11. in Aq., Α., Chlf., 1. in Ae. Darst.: Durch Methylierung v. Phenylmethylpyrazolon (entd.

nol, C 6 H 2 Br 3 OH. Farbl. Kr. od. kr. Pv., 11. in Α., Ae., Chlf., Glyz., fett. u. äth. ölen, in Aq. fast uni. Anw. med. : als Antisepticum u. Ätzmittel ; inn. : selten zur Darmdesinfektion b. Typhus, Di- 1 8 8 4 v. KNORR). A n w . m e d . : als Analgearrhöe. Dos. 0,05—0,1 g (Kinder 0,005 g ticum u. Antipyreticum. Dos. 0,5—1 g mehrmals tgl. ; MD. 2 g; MTD. 4 g (färbt bis 0,015 g). P h e n o l u m i r i c h l o r a t u m : T r i c h l o r p h e - d. Harn dunkelgelb bis rötlich), s. Tab. noi, C 6 H 2 C1 3 0H. Farbl. Kr., 11. in Α., Ae., „Unverträgliche Arzneimisehungen".

Ph. acetylosalicylicum

366

Phlogisticus

Phenyldimethylpyrazolonum acetylosaPhe nylhydrazinhydrochlorid: Phenyllicylicum: Azetylsalizylsaures Phenyldi- hydrazinum hydrochloricum ® * . methylpyracolon, Acetopyrin (WZ), AnPhenylhydrazinum: Phenylhydrazin, tipyrinum acetylosalicylicum, C 6 H 5 · NH · NH 2 . Farbl., an der Luft sich bräunende Fl., 1. in heiß. Aq., Α., C u H i a N a O · C6H4(OOC · CH3)(COOH). Ae. F . ca. 23°, Sdp. 241°, es verbindet Mol. 368. Weiß., kr. Pv., 1. in Aq., 11. sich mit Aldehyden u. Ketonen zu in A. u. Ae. Anw med. : wie Phenyl- Hydrazonen bzw. Osazonen u. dient als Reagens auf Aldehyde, Ketone u. Kohdimethylpyrazolon. lenhydrate. Zum Nachweis von TraubenPhenyldimethylpyrazolonum cum Cof- zucker im Harn. Starkes Blutgift (zerfeino citrico Antipyreticum compo- stört die roten Blutkörperchen unter situm, Phenyldimethylpyrazolon mit Bildung von Methämoglobin). Koffeinzitrat, Migraenin (WZ), eine MiPhenylhydrazinum hydrochloricum schung von 90,5 Phenyldimethylpyrazolon, 0,6 Zitronensäure u. 8,9 Koffein, ® : Phenylhydrazinhydrochlorid, 11. in Aq. u. Α.; F. ca. 105°—110°. Anw. med.: als Analgeticum, mittl. Dos. 1,0g.

Phenyldimethylpyrazolonum salicyliCUm S B : Phenyldimethylpyrazolonsalizylat, Salipyrin (WZ), Pyrazolonum phenyldimethyiieum salicylicum, Salizylsaures Phenyldimethylpyrazolon, (Ο η Η 12 ΟΝ 2 ) · C 6 H 4 (OH)COOH. (Phenyldimethylpyrazolon 57,7%, Salicylsäure 42,3%.) Mol. 326; F . 91°—92°. Weiß, kr. Pv. od. Kr., 1. in 250 Aq. v. 20°, in 40 sied. Aq., 11. in A. u. Ae. Darst. : Durch Zus.-Schmelzen v. Phenyldimethylpyrazolon m. Salizylsäure. Anw. med. : als Antipyreticum u. Antineuralgicum, bes. b. Gelenkrheumatismus. Dos. 1—2 g mehrmals tgl.; MD. 2 g; MTD. 6 g. Phenylen: Ein sich vom Benzol ableitendes zweiwertiges Radikal, das 2 H-Atome weniger als Benzol besitzt: CeH4=. Phenylendiamine: Drei sich vom Benzol ableitende Diamine, NH 2 —C e H 4 —NH 2 . Sie werden zum Färben von Haaren u. Pelzen benutzt u. sind wichtig für Farbstoffsynthesen (Azofarbstoffe). Das paraPhenylendiamin gibt bei Auflösung in Schwefelwasserstoffwasser u. Zusatz von Ferrichlorid das LATJTHsche Violett. Phenylformamid: Formanilidum*. Phenylglykolsäure: Mandelsäure, Acid, amygdalicum*. Phe nyl hydrazin : Phenylhydrazinum*.

C 6 H 5 - N H · NH¡¡ • HCl. Mol. 144,6. Farbl. Kr., 1. in Aq. u. A. Anw. : als Reagens, s. Phenylhydrazinum ; med. : bisweilen bei Polyglobulie (Vermehrung der roten Blutkörperchen). Mittl. Dos. 0,2 g. Phenylhydrazone: s. Phenylhydrazinum. Phenylmethylaminopropanol, Salzsaures: Ephetonin © * . Phenylsalizylat I S ! : Phenylum salicylicum i g * . Phenylum salicylicum Sui: Phenylsalizylat, Salol (WZ), Salizylsäurephenylester, /OH [1] \C00C6Hs

[2]

Mol. 214,18; F. annähernd 42°. Weiß., kr. Pv., 1. in 10 Α., 11. in Chlf. u. Ae., fast uni. in Aq. Anw. med.: als Antipyreticum u. Antirheumaticum, haupts. aber als Harnantisepticum b. chron. Zystitis (Harn färbt sich olivgrün bis grünschwarz). Dos. 1—2 g; Tagesdosis 5 - 8 g. Pheron: Apo-Ferment, s. Fermente. PhilOSOphenSl: Ol. Philosophorum*. Pflanzentalg: s. Sebum. Phlebitis: Venenentzündung. Phlegmone: Zellgewebsentzündung. Phlobaphene: Bezeichnung für die in Pfln. verbreiteten Phlorogluzingerbstoff e u. Gerbstoffrote, die sich wahrscheinlich von den Catechinen ableiten. PhloSm: bot. Siebteil, s. Leitbündel. Phlogisticus (-a, -um): Entzündlich.

Phloridzinum

367

Phosphorpentachlorid

Phloridzinum: Phloridzin, Phlorizin, Phlorhizin, Glykosid aus der Wurzelrinde v. Apfel-, Kirschen-, Pflaumen- u. Birnbäumen, C 2:l H 24 O 10 + 2 H 2 0 . Farbl. Kr.nadeln, 11. in heiß Aq. u. A. Anw. med. : früher b. Weehselfieber als Chininersatz, nicht mehr verwendet. Ruft in Dos. v. 0,2 g Glucosurie hervor. Phlorizin: Phloridzinum*. Phloroglucinum © : Phlorogluzin, 1,3,5-Trioxybenzol, C6H3(OH)3 - f 2HaO. Mol. 162,1. Farbl. Kr., II. in A. u. Ae. Nat. : Baustein vieler Pflanzenstoffe, bss. Glykoside, wis Hesperidin, Anthozyane u. a. Darst.: Durch Kochen v. 1,3,5-Triaminobenzol, C e H 3 (NH 2 ) 3 m. Salzsäure od. durch Schmelzen v. Resorzin m. NaOH. Anw.: als Reagens (zus. mit Vanillin) zum Nachweis der Salzsäure im Magen sowie z. Nachweis v. Lignin, das v. Phlorogluzin-Salzsäure intensiv kirschrot gefärbt wird, in d. Harnanalyse z. Nachweis v. Pentosen. Phlorogluzinlsg.,

Phosphin: Gasförmiger Phosphorwasserstoff, s. Phosphorus. Phosphite: Salze der phosphorigen Säure.

Phosgen: Kohlenoxychlorid, Carboneum oxychloratum*. Phosphatasen: Fermente, die aus Nukleotiden, Phosphatiden u. den Zukkerphosphorsäuren die esterartig gebundene Phosphorsäure abspalten. Man unterscheidet „sauere Ph.", die in sauerem Milieu, u. „alkalische Ph.", die in alkalischem Milieu spalten. Sie kommen i. d. Darmschleimhaut, Nieren, Blutserum, Knochen u. Prostata vor und sind am Intermediärstoffwechsel u. vermutlich an der Knochenbildung beteiligt.

Phosphorige Säure: Acid, phosphorosum*. Phosphorigsäureanhydrid: Phosphortrioxyd*. Phosphorlösung ϋ 3 : Phosphorus solutus g | * .

Phosphor:

Phosphorus*.

Ph.,

Amor-

pher: Phosphorus amorphus, Roter Phosphor. Ph., Gelber: Phosphorus*. Ph., H I T T O R F s c h e r : Schwarzer Phosphor. Ph., Metallischer: Schwarzer Phosphor. Ph., Roter: Phosphorus amorphus. Ph., S C H E N K s c h e r : Hellroter ' Phosphor. Ph., Schwarzer: Metallischer, HlTTOEFscher Phosphor, s. Phosphorus. Ph., Violetter: Roter Phosphor, Phosphorus amorphus, s. Phosphorus. Ph., WeiBer: Phosphorus ω ί * .

Phosphore: Allgemeine Bezeichnung für phosphoreszierende Leuchtmassen, s. Phosphoreszenz. Phosphoreszenz: Eigenschaft mancher Stoffe, n a c h Beleuchtung (Tageslicht, ultraviolette, Kathoden-, Röntgenstrahlen) eigenes Licht auszustrahlen, im GeR e a g e n s H : L s g . v. 2 P h . i n 1 0 0 A . gensatz zur Fluoreszenz*, die nur so lange andauert, wie d. Körper bestrahlt Phlorogluzin: Phloroglucinum © * . P h o e n i x d a c t y l i f e r a : F a m . P a l m a e , wird. Ph. zeigen bes. die Schwefelmetalle Dattelpalme (Oasen der Sahara bis nach der alkal. Erden, ζ. Β. Β ALMA rasche Südwestasien, in vielen Kulturformen), Leuchtfarbe, Bologneser Leuchtstfeine, vgl. Fluoreszenz u. Lumineszenz. Lieferant der Dactyli = Datteln.

Phosphate: Salze der Phosphorsäure. Phosphatide: Lipoide, die Phosphor in Form v. Phosphorsäure, ferner Glyzerin, Fettsäuren u. stickstoffhaltige Basen (Cholin, Colamin) enthalten. Fettsäuren wie Phosphorsäure sind wahrsch. esterartig an das Glycerin gebunden. Die Ph. sind im Tier- u. Pflanzenreich sehr verbreit. u. physiolog. außerordentl. wichtige Substanzen, wie z. B. das Lecithin.

Phosphormolybdänsäure: H 3 P 0 4 · 12 M0O3.

Reagens auf Alkaloide [aber auch andere Stoffe, wie Glykoside (Digitalin), Eiweißstoffe u. Peptone werden durch P. gefällt]. Phosphoröl: Oleum phosphoratum*. Phosphoroxychlorid: P0C1 3 . Farblose, stark lichtbrechende, an feuchter Luft rauchende FI. Darst. : Durch Einwirkenlassen von Oxalsäure oder Borsäure auf Phosphorpentachlorid. Anw. : i. d. organ. Chemie zur Chlorierung. Phosphorpentachlorid: PC1E, entsteht b. d. Einwirkung v. Chlor auf PCI3. In reinem trock. Zustande weiße-grünlichweise Kr. An d. Luft geht es in

Phosphorpentoxyd

368

Phosphoroxychlorid (POCl3) u. HCl über (gelb, rauchende feuchte Kr.-Masse) die sich m. viel Aq. zu Orthophosphorsäure u. Salzsäure löst. Phosphorpentoxyd: Phosphorsäureanhydrid, P 2 0 5 , entsteht beim Verbrennen v. Phosphor an trockner Luft als weiß., lockeres Pv., od. geschmolzen als glasige Masse; sehr hygr., dient daher z. Trocknen v. Gasen. Phosphorsäure: Orthophosphorsäure, H3PO4, Acid, phosphoricum*; Metaphosphorsäure, HP0 3 , Acid, phosphoricum glaciale* ; Pyrophosphorsäure, H 4 P 2 0 7 , entsteht b. Erhitzen v. Orthophosphorsäure auf 210°. Farbl., kr. Masse, 11. in Aq., geht allmählich wieder in Orthophosphorsäure über, s. Natrium pyrophosphoricum. Phosphorsäure-Guajakolester: Guajacolum phosphoricum*. Phophorsäureanhydrid: Phosphorpentoxyd*. Phosphorsalz: Natrium-Ammonium phosphoricum*. ' Phosphorsalzperle: s. Natrium-Ammoniuin phosphoricum. Phosphortrioxyd: Phosphorigsäureanhydrid, P 2 0 3 , entsteht b. Verbrennen v. Phosphor b. ungenügender Luftzufuhr. Weiße kr., sehr giftige Masse, geht b. Erhitzen in roten P. u. Phosphortetroxyd über. Phosphorus: Phosphor, P, AtG. 30,98, III- u. V-wertig. Entd. 1669 v. d. Alchemisten HENNIG BRAND in Hamburg durch Dest. von eingedicktem Harn mit Sand. 1678 (unabhängig V. BRAND) V. J O H A N N K U N C K E L V. L Ö W E N S T E R N ,

(geb. 1630 in Rendsburg, gest. 1702 in Niederbarnim.) 1766 fand JOHANN G O T T L I E B GAHN, ( S t o c k h o l m , 1 7 4 5 b i s

1818) Phosphorsäure in den Knochen; 1740

stellte

ANDREAS

SIEGISMUND

MARGGRAF, (Berlin, 1709-1782), Phosphorsäure aus Phosphor her. Nat. : Nur in Form v. Salzen der Orthophosphorsäure, den Phosphaten, an Kalzium, Eisen, Tonerde gebunden (Phosphorit Ca 3 (P0 4 ) 2 ; Wawellit 4 A1P0„ · 2 Al(OH)3 · 9 H 2 0;Vivianit Fe 3 (P0 4 ) 2 · 8 H 2 0 ; Türkis u. a. ), ferner organ, gebunden i. pflanzl. u. tierischen Organismus (Eiweiß, Eidotter, Lezithin, Nukleoproteide, Muskelfasern)

Phosphorus

sowie in den Zähnen, Knochen, Schalen v. Muscheln u. Krebsen, Klauen, in den menschlichen u. tierischen Exkrementen (Guano)*. Ph. kommt in 3 Mod. vor als weißer (gelber), roter (violetter) u. schwarzer Ph. WeiBer (gelber) Phosphor, Phosphorus ' g|: Weiße od. gelbliche, durchscheinende, wachsähnliche Masse. D. 1,83; F. 44°; uni. in Aq., 11. in Schwk., fett. u. äth. Ölen, swl. in Ae. u. A. Ph. raucht an der Luft, leuchtet im Dunkeln u. entzündet sich leicht (b. ca. 50°). Er muß unter Wasser u. vor Licht geschützt aufbewahrt werden. Darst. : Durch Erhitzen v. tertiärem Kalziumphosphat m. Sand u. Kohle im elektr. Ofen. Anw. med.: b. Rachitis, Skrofulöse, Osteomalazie (Ph. regt das Knochenwachstum an). Dos. Ά—1 mg pro die; MD. 0,001 g; MTD. 0,003 g. HOM: Phosphorus. Phosphorvergiftung. Man unterscheidet: Chronische V. entsteht durch Aufnahme kleinster P.-Mengen längere Zeit hindurch u. äußert sich haupts. in Knochenveränderungen, UnterkieferNekrose. Akute V. entsteht b. Aufnahme einer größeren Menge P. auf einmal. Dos. Jet. 0,05—0,5 g; äußert sich durch Erbrechen nach P. riechender u. im Dunkeln leuchtender Massen, starke Leibschmerzen, Magen-, Darm-, Nierenblutungen, Nasenbluten, Leberanschwellung. Gegenmittel: Magenpumpe, Kupfersulfat, altes oxydiertes Terpentinöl, S.Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Roter (violetter) Phosphor, Phosphorus amorphUS, entsteht beim Erhitzen v. weißem P. auf 250° unter Luftabschluß. D. 2,34. Dunkelrotes kr. Pv., uni. in Schwk., ungiftig, entzündet sich erst b. 400°, explodiert jedoch beim Zus.reiben m. oxydierenden Stoffen (Kaliumchlorat, Kaliumpermanganat u. a.). Schwarzer Phosphor (Metallischer P., HITTORFscher P. ), entsteht b. Erhitzen v. weißem P. auf 200° unter sehr hohem Druck. D. 2,70. Schwarze, metallisch glänz. Kr. Von Bedeutung ist neuerdings d. Hellrote od. Schencksche P., der durch Erhitzen v. weiß. P. m. Phosphortribromid gew. wird u. lediglich roten P. in feinster Verteilung darstellt. Auch er ist ungiftig u. dient haupts. zur Herst, v. Zündhölzern. Nachweis v. P. erfolgt nach der

Phosphor solutus

369

MiTSCHERLlCHschen Methode: Kochen der zu prüfenden Substanz m. Aq. am Rückflußkühler u. Beobachten der entweichenden D ä m p f e im Dunkelkasten (Aufleuchten der D ä m p f e b. Gegenwart v. P.). Phosphor solutus [DAI: Phosphorlsg., Geh. 0,47—0,51% Phosphor. D a r s t . : 194 T. fl. P a r a f f i n werden 10 Minuten lang auf 150° erhitzt, sodann wird der v. d. äußeren Schichten u. v. Wasser befreite P. mit dem auf ca. 60° abgekühlt, fl. P a r a f f i n in einem gut verschloss. Gef ä ß so lange geschüttelt, bis er sich vollständ. gelöst h a t . Der erkalteten Lsg. setzt m a n d a n n 5 T. Äther zu. Anw. med.: in Lebertran b. Rachitis. Dos. 1 — 2 T r . MD. 0,2 g; MTD. 0,6 g. Phosphor-Wasserstoff: 1. P H 3 , gasförmig (Phosphin); 2. P 2 H 4 , fl. (Diphosphin), selbstentzündlich. Die f r ü h e r als . fester Phosphorwasserstoff angesehene Verbdg. (P 1 2 H e ) ist wahrscheinlich eine Adsorptionsverbdg. v. P h o s p h i n u. am. Phosphor. Phosphorwolframsäure: s. Wolfram. Phosphorylasen: s. F e r m e n t e . Phototropismus: bot. (Heliotropismus) Wachstumsbewegung, die durch das L i c h t bedingt ist. Phrenes: Zwerchfell. Phrenitis: Zwerchfellentzündung. Phthale'ine: Farbstoffe, die durch Einwirkung τ . Phenolen auf Phthalsäurea n h y d r i d entstehen, z. B. Phenolphthalein, Fluoreszeïn, Eosin. Phthalsäure: Acid, phthalicum*. Phthiriasis: = Pediculose: Läusesucht. P h t h j r ( i ) u s : Pediculus*. Phthisis: Schwindsucht, Lungentuberkulose. Phyllochinon: V i t a m i n K 1 ; s. Vitamine. PhyllOdien: bot. B l a t t a r t i g verbreiterte Blattstiele u n t e r R e d u k t i o n der eigentlichen Blattspreite. Phylogenese: Phylogenie, Stammesentwicklung, vgl. Ontogenese. Physalis alkekengi: F a m . Solanaceae, Judenkirsche, Blasenkirsche (südöstl. E u r o p a , bis J a p a n ) . Stpfl. v. FructuS Alkekengi: Judenkirschen, Teufelskirschen, Bobereilen, Blasenkirschen. Best. : Physalin (Bitterstoff), Gerbstoff, H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch

P h y s o s t i g m i n u m salicylicum

Schleim, Zitronensäure, bes. reich a n Vitamin A u. C. Anw. volkst. : als Diureticum. H O M : Physalis Alkekengi, die frischen, reifen Beeren. Physeter macrocephalus: P o t t w a l , Lieferant v. Ambra* u. Cetaceum ¡Hg*. Physiologie: Lehre v. den normalen Lebensvorgängen. Physiologische Kochsalzlsg. Sgl: Solutio N a t r i i chlorati physiologica*, s. Nat r i u m chloratum. Physostigma venenosum: F a m . Leguminosae (Trop. Westafrika, K a m e r u n , Nigerdelta). Stpfl. v. Semen Calabar © : Semen Physostigmatis, F a b a calabarica, Kalabarbohne, Eseresame, K a l a b a r same. Best. : Mehrere Alkaloide( ca. 0,5% ) bes. Physostigmin* (Eserin (0,15%), ferner Geneserin, Eseridin, Eseramin, Isophysostigmin, f e t t . Öl, Schleim, Stärke. Asche m a x . 5 % . MD. 0,2 g. MTD. 0,6 g. Anw. : s. Physostigmium, H O M : Calabar, d. getrocknete Same). Physostigmin: Physostigminum*. Physostigminsalizylat: Physostigminum salicylicum |M|*. Physostigminsulfat: P h y s o s t i g m i n u m sulfuricum ¡Mf*. Physostigminum: Physostigmin, Eserin, C 1 5 H 2 1 0 2 N 3 , Alkaloid aus den Samen v. Physostigma venenosum. Weiße K r . , wl. in Aq., 11. in Α., Ae„ Chlf., Bzl., f e t t ö l e n ; äuß. s t a r k wirkendes G i f t (Dos let. ca. 0,01 g). MD. 0,001 g. Med. Anw s. Ph. salicylium. Antid. : Atropin, s Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel" Physostigminum salicylicum | ΰ | : (Ese rinum salicylicum) Physostigminsalizy lat, (C 1 5 H 2 1 0 2 N 3 )C 7 H 6 0 3 . Mol. 413,2; F ca. 180°. F a r b l . od. schwach gelbl. K r . 1. in 85 Aq. u. 12 A. Die wäß. u. wein geistigen Lsgen färben sich allmählich rötlich. Anw. med. : haupts. äuß. als Mioticum in 0,5%iger Lsg. b. Akkomodationslähmung u. zur Herabsetzung des intraokularen Druckes b. Glaukom ; inn. zur Anregung der Peristaltik b. Darmatonie u. postoperativer D a r m l ä h m u n g sowie b. Epilepsie, Chorea, Tetanus. Gegenmittel bei Curare-Vergiftung (s. Strychnos-Arten). MD. 0,001 g; MTD. 0,003 g ; s u b k u t a n 0,0005—0,001 g ; Dos. let. ca. 0,01 g. 24

P h y s o s t i g m i n u m sulfuricum

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Physostigminum sulfuricum ß f : (Eserinum sulfuricum) Physostigminsulfat (C 1 5 H 2 1 0 2 N 3 ) 2 H 2 S0 4 . Mol. 648,5. Weiß., kr., hygr. Pv., 11. in Aq. u. A. Anw. med. : wie Physostigm. salieylicum. MD. 0,001 g; MTD. 0,01>3g. Phytohormone: Pflanzenhormone (Wuchsstoffe, W u n d h o r m o n e ) . Phytolacca americana: (Ph. decandra) Fam. Phytolaccaceae, Kermesbeere, Amerikanischer N a c h t s c h a t t e n (Nordamerika, Südeuropa verwild.). Stpfl. v. Radix Phytolaccae decandrae: Kermeswurzel, Amerikan. N a c h t s c h a t t e n Wurzel. Best. : Phytolaccin (Alkaloid ? ), Gerbstoff. Anw. med. : als A b f ü h r m i t t e l , Emeticum, Antisyphiliticum. H O M : Phytolacca, Frische Wurzel u. Phytolacca e baccis, Reife, frische Beeren. Fructus Phytolaccae decandrae: Kermesbeeren, Alkermesbeeren. Best.: E i n roter Farbstoff. A n w . : zum F ä r b e n , bes. v. Wein. Phytolacca decandra: P h . americana*. Phytonzide: Antimikrobielle Stoffe aus höheren Pflanzen, vgl. Lupulon u. Humulon. PhytOSterine:Pflanzencholesterine, finden sich stets frei in geringer Menge in allen Pflanzenteilen, s. Sterine. Phytotherapie: Pflanzenheilverfahren. Phytozide: Substanzen, die auf Pflanzen h e m m e n d oder zerstörend wirken. Pichi-Kraut: Horba F a b i a n a e © , F a b i a n a imbricata. Pichurim H O M : s. N e c t a n d r a puchury-major. Pichurim-Bohnen: F a b a e Pichurim, s. Nectandra puchury-major. PiCOline: s. P y r i d i n u m . Picramnia antidesma: F a m . Simarubaceae (heim. Mexiko, J a m a i k a , Panam a , Kolumbien). Stpfl. v. Cortex Cascarae amargae: Hondurasrinde. Best. : Picramnin (Bitterstoff), Picrasmin (Alkaloid). Anw. med. : als Tonicum u. Antisyphiliticum. H O M : Cascara amarga, d. getrocknete Rinde. Picrasma excelsa: Aeschrion excelsa"1. Picrotoxinum © : P i k r o t o x i n , Cocculin, Bitterstoff aus den Samen v. Anam i r t a coeculus (Anamirta paniculata)*, wahrscheinlich ein Gemisch der beiden Bitterstoffe Pikrotoxin u. Pikrotin.

Pilocarpus-Arten

F a r b l . Kr., 1. in Aq., Α., Chlf., N a O H , Ammoniak; F. 199°—200°. Starkes K r a m p f g i f t . Anw. med. : f r ü h e r gegen Nachtschweiß der P h t h y s i k e r u. als Strychninersatz, h e u t e med. nicht m e h r gebräuchl., außer als Analepticum bei Barbitursäurevergiftungen. Dos. inn. u. s u b k u t a n 0,001—0,002 g ; MD. 0,005 g; MTD. 0,01 g. Pikrate: Salze der Pikrinsäure, s. Acid, picirinicum. Pikrinsäure: Acid, picrinicum*. Pikrotoxin: Picrotoxinum ® * . Pillen: Pilulae, s. Arzneiformen. Pilocarpinum: Pilokarpin, C N H 1 6 N 2 0 2 , Alkaloid aus d. B l ä t t e r n v. PilocarpusA r t e n (s.d.); F. 34°. F a r b l . od. gelbl., sirupartige Fl., 11. in Aq., Α., Chlf., Bzl. Med. verwendet werden nur seine Salze. Pilocarpinum hydrochloricum g | : Pilokarpinhydrochlorid, Salzsaures Pilokarpin, (CJJH 10 O 2 N 2 )HC1. Mol. 244,6; F. ca. 200°. Weiße, hygr. Kr., 11. in Aq. u. Α., wl. in Ae. u. Chlf. Darst. : Durch Auflösen v. Pilokarpin in verd. Salzsäure u. E i n d a m p f e n . Anw. med.: als kräftiges Anregungsmittel f. d. Schweißu. Speichelsekretion, dient daher bes. zur B e k ä m p f u n g der Oedeme b. Wassersucht sowie b. Nephritis u. U r ä m i e (während der Gra\4dität kontraindiziert, da P. U t e r u s - K o n t r a k t i o n e n bewirkt). MD. 0,02 g; MTD. 0,04 g; ferner als Gegenmittel b. A t r o p i n v e r g i f t u n g ; äuß. : als Mioticum ( 0 , 1 — 0 , 2 : 1 0 ) ; k o s m e t . : zu Haarwuchsmitteln. H O M : Pilocarpinum hydrochloricum. Pilocarpinum nitricum: Pilokarpinnitrat, C n H 1 6 0 2 N 2 · N H 0 3 . Mol. 271,16; F. ca. 175°. F a r b l . Kr., 1. in Aq. u. A. Anw. med. (selten): wie P. hydrochloricum. Pilocarpus-Arten: R u t a c e a e , baumartige Sträucher in S ü d a m e r i k a , bes. östl. Brasilien: Pilocarpus pennatifolius (Parag u a y · Jaborandi), P. jaborandi ( P e m a m buco-Jaborandi), P. microphyllUS (Mar a n h a m - J a b o r a n d i ) . Stpfl. v. Folia Jaborandi © (Folia Pilocarpi): Jaborandiblätter. Best.: DieAlkaloidePilocarpin*, Isopilocarpin, Pilocarpidin (Gesamtgeh. a n Alkaloiden 0,15—1 , ü % , durchschnittl. 0,75%), äth. öl. Asche m a x . 8 % . Anw.

Pilokarpin

371

med. : als schweiß- u. speicheltreibendes Mittel, s. Pilocarpinum hydrochlorieum. HOM: Jaborandi, d. getrockneten Blätter v. Pilocarpus iaborandi u. P. pennatifolius. Pilokarpin: Pilocarpinum*. Pilokarpinhydrochiorid MB:: Pilocarpinum hydrochloricum g l * . Pilokarpinnitrat: Pilocarpinum nitricum*. Pilokarpin, Salzsaures [DA|: Pilocarpinum hydrochloricum EMS*. Pillllae: Pillen, s. Arzneiformen. Pilulae aloeticae ferratae g g : Eisenhaltige Aloëpillen, bestehen aus gleichen Tl. getrockneten Ferrosulfats u. gepv. Aloè. Pilulae asiaticae g l : Arsenikpillen, Geh. 0,001 Arsenige Säure pro Pille. 100 Pillen enthalten 0,1 g Arsenige Säure, 4 g Hefeextrakt, 3 g schwarzen Pfeffer, 3 g Glyz. u. 1 g Wasser. MD. 5 Pillen; MTD. 15 Pillen. Pilulae Ferri carbonici Blaudii g l : BlAUDsche Pillen, Geh. ca. 0,028 g Eisen pro Pille. 100 Pillen enthalten: 9 g getrocknetes Ferrosulfat, 7 g Kalziumkarbonat, 3 g Zucker, 0,7 g gebrannte Magnesia, 1,3 g Hefeextrakt, 4 g Glyz. Pilulae Jalapae g | : Jalapenpillen. 100 Pillen enthalten 7,5 g Jalapenseife u. 2,5 g Jalapenwurzel. Pilulae Kreosoti g g : Kreosotpillen, Geh. 0,05 g Kreosot pro Pille. 100 Pillen bestehen aus 5 g Kreosot, 9 g Süßholz u. 1 g Glyzerinsalbe. Pilus, (Plur. Pili): Haar(e). Pilzvergiftung: s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Pilzdiastase: I n gewissen Schimmelpilzen (z. B. Aspergillus oryzae, Aspergillus niger u. a. ) vorkommende Diastase (s. Diastasis), die an Stelle von Malzdiastase verwendet werden kann. Piment: Fructus Pimentae s. Pimenta officinalis. Pimenta Officinalis: F a m . Myrtaceae (Bäume heim, in Zentralamerika, kult. auf J a m a i k a u. Réunion). Stpfl. v. Fructus Pimentae ® : (Fructus Amomi, Semen Amomi) Piment, Gewürzkörner, Nelkenpfeffer, Englisches Gewürz, Neu-

Pimpinella-Arten

gewürz. Best.: Äth. ö l (mind. 2,5%), Gerbstoff, Harz, Zucker, Stärke, Kalziumoxalat, fettes ö l . Asche max. 5%. Anw. : als Gewürz, selten als Stomachicum. HOM: Capsicum, jamaicum, Myrtws Pimenta, die nicht völlig reifen, getrockneten Früchte. Oleum Pimentae (Oleum Amomi): Pimentöl, Nelkenpfefferöl, das durch Dest. aus den unreifen getrockneten Beeren gewonnene äth. öl. Best. : 60—30% Eugenol, Cineol, Eugenolmethyläther, Phellandren u. a. Anw. : i. d. Parfümerie u. Likörindustrie. Pimenta acris: F a m . Myrtaceae (heim. Westindien, bes. auf J a m a i k a , St. Thomas, Bermudas-Inseln). Stpfl. v. Oleum Pimentae acris, Oleum Bay ©>: (Oleum Myrciae) Bayöl, das äth. Öl der Blätter u. jungen Zweigspitzen. Gelbe, an d. Luft sich bräunende Fl. v. nelkenähnl. Geruch. D. 0,955—0,980; opt. aktiv bis —3°), Best.: Eugenol, Chavicol (Geh. 50—70% Gesamt-Eugenol u. Chavicol), ferner Methyleugenol, Methylchavicol, Myrcen, 1-Phellandren u. a. Anw.: zur Herst, v. Bayrum s. Spirit. Myrciae Pimentöl: Oleum Pimentae, s. Pimenta officinalis. Pimpinella-Arten: F a m . Umbelliferae. Pimpinella major u. P. saxífraga, Bibernell, Pimpinell (Europa, westl. Asien). Stpfln. v. Radix Pimpinellae i g : Bibernellwurzel, Pimpinellwurzel. Best. : Pimpinellin (ein Lakton), Isopimpinellin, äth. ö l (ca. 0,4%), Saponin, Harz, Zucker. Asche max. 6,5%. Anw. volkst.: als Expectorans, als Gurgelmittel b. Angina, als Stomachicum u. Diureticum ( g l : Tct. Pimpinellae). HOM: Pimpinella alba, d. frische Wurzel. Pimpinella anisum: Anis (heim im östl. Mittelmeergebiet, kult. in Deutschland, Rußland, Spanien, Griechenland, Türkei, Ostindien). Stpfl. v. Fructus Anisi [Mg: (Fructus Anisi vulgaris, Semen Anisi) Anis. Best.: Äth. ö l (1,2—6%, g l mind. 1,5%), fettes ö l (bis 30%), Eiweißstoffe (bis 18% ), Zucker, Gummi. Asche max. 10%. Anw. med.: als Karminativum u. Expectorans ( g ¡ : Decoct u m Sarsaparillae compositum, Decoctum Zittmanni, Spec, laxantes, Spec. 24*

Pimpínellwurzel

372

pectorales); volkst.: als Galactagogum, ferner als Geschmackskorrigens u. Gewürz. HOM: Anisum, die reife Frucht. Oleum Anisi OA!: Anisöl, das äth. ö l der reifen Früchte. D. 0,979—0,989; E. 15° bis 19°. Farbl. od. blaßgelbe, stark lichtbrechende, opt. aktive (a jj' J °= + 0 , 6 ° bis —2°) Fl., in der Kälte zu einer weiß. Kr.masse erstarrend, v. würzigem Geruch u. süßl. Geschmack. Hauptbest. 90% Anethol, f e m e r Methylchavikol (Isoanethol) u. a. Vom |Äf ferner als Ol. Anisi zugelassen das äth. ö l v. Illiciuitl verum*. Anw. med. : inn. wie Fruct. Anisi (|ittjj|: Liqu. Ammonii anisatus, Tct. Opii benzoica, Elixir e succo Liquiritiae) ; äuß. : in fett. Öl gel. als Ungeziefermittel (Läuse), ferner als Taubenwiiterung. Pimpínellwurzel: Radix Pimpinellae s. Pimpinella-Arten. Pinen: a-Pinen u. ß-Finen; Hauptbestandteile des Terpentinöls (s. Terebinthina g g ) . α-Pinen kommt in rechtsdrehender, linksdrehender u. inaktiver Form vor, es oxydiert von selbst an der L u f t (autoxydabel) u. bildet primär Peroxyde, die dann unter Abgabe von Sauerstoff in einfachere Oxyde zerfallen. Pinksalz: Stannum-Ammonium chloratum*. Pinus abies HOM: Die frischen Sprossen v. Pinus excelsa, F a m . Pinaceae. Pinus balsamea: Abies balsamea, s. Balsamum canadense. Pinus caribaea: s. Terebinthina. Pinus maritimus (Pinus pinaster): s. Terebinthina. Pinus mugo var. pumilio (Pinus puntillo): F a m . Pinaceae, Latschenkiefer (Alpen). Stpfl. v. Oleum Pini pumilionis © : Latschenkiefernöl, Krummholzöl; gew. durch Dest. der Nadeln u. Zweigspitzen. Farbl. bis hellgelbe, angenehm riech. Fl., opt. aktiv (α f = —4,5° bis —15,5°). D. 0,835—0,870. Best.: a-Pinen, Bornylacetat, Phellandren, Kadinen. Anw. med. : zu Inhalationen b. Erkrankungen der Atmungswege; zur Herst, v. Tannenduftessenzen. Pinus nigricans, Pinus palustris, Pinus pinaster: s. Terebinthina |Ä|.

Piper ângustifoliuin

Pinus pumilio: Pinus mugo var. pumilio*. Pinus silvestris: F a m . Pinaceae, Kiefer, Föhre (Europa u. Asien bis östl. Sibirien). Stpfl. v. Terebinthina Η ( 3 · d.), Turiones Pini © : Kiefernsprossen (Strobuli Pini). Best.: Harz, äth. öl, Juniperinsäure, Pinipikrin (Bitterstoff), Wachs. Asche max. 3 % . Anw. volkst.: b. Luftröhrenkatarrh als Sirup u. zu Inhalationen. HOM: Pinus silvestris, die frischen Sprossen. Oleum Pini silvestris Kiefernnadelöl, Schwedisches Fichtennadelöl; gew. durch Dest. m. Wasserdampf aus den frischen Nadeln u. Zweigspitzen. Dünnes, farbl. bis gelbl. grünes öl, opt. aktiv ( i * = —2° bis + 1 3 ° ) . D. 0,860—0,880. Best.: α-Pinen, a-Silvestren, Bornylacetat. Anw. volkst. : zu Einreibungen u. Inhalationen. Extractum P i n i © : Fichtennadelextrakt, Geh. mind. 1% äth. ö l ; das aus frischen jungen Fichtenzweigen gew. E x t r a k t , dem das vorher abdestillierte äth. ö l zugesetzt ist. Braunschwarzes, kräftig nach Harz riechendes, schwer fließbares E x t r a k t , in 10 Aq. trübe lösl. Anw. : zu kräftigenden Bädern (auf ein Vollbad ca. 150—-500 g) sowie zu Pinselungen gegen Prurigo, Herpes usw. Pinus succinifera: s. Succinum. Pinus taeda: s. Terebinthina Piperacinum © : Piperazin (WZ), C 4 H 10 N 2 . Mol. 86,1 ; F. 104°—107°. Farbl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med. : als Harnsäure-Lsgsmittel b. Gicht, Harngrieß, Blasenleiden. Mittl. Dos. I g. Piperazinhydrat find. Anw. geg. Spul- u. Madenwürmer, f. Kinder 1,0 g pro Lebensjahr u. pro Tag -(- Abführmittel. Piper album: Fructus Piperis albi © , s. P. nigrum. Piper angustifolium (P. elongatum): Fam. Piperaceae (Anden v. Peru bis Kolumbien). Stpfl. v. Folia Matico ® : Matikoblätter, Soldatenkraut. Best. : Äth. ö l (0,3—6%, nach © mind. 0,8% ), Maticin (Bitterstoff), Gerbstoff, SS. Asche max. 15%. Anw.: alsHämostypticum b. Lungen- u. Darmblutungen sowie als Adstringens u. b. Blasenkatarrh. HOM: Matico, d. getrockneten Blätter.

Piper betle

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Piper betle: Fam. Piperaceae (heim. u. kult. in Indien, Malayischem Archipel, Madagaskar, Bourbon). Stpfl. v. Oleum Betle: Betelöl, das äth. öl der Blätter, hellgelb bis braun. Best.: Kadinen, Terpene, Chavicol, Cineol, Betelphenol u. a. Anw. volkst.: gegen Halsentzündungen. (Das Betelblatt dient zusammen mit Arecanuss u. Kalk u. bisweilen auch etwas Gambir als Genußmittel bei den Eingeborenen. Das Betelkauen ist uralt u. wird z. Z. von ca. 200 Millionen Menschen geübt, es bewirkt langanhaltenden Speichelfluß, fördert die Verdauung, wirkt euphorisierend bzw. schwach narkotisch. ) Piper caudatum: s. P. cubeba. Piper cayennense: Cayennepfeffer, s. Capsicum fastigiatum u. Capsicum frutescens. Piper CUbeba: Fam. Piperaceae (Kletterstrauch, heim, auf Java, Borneo, Sumatra, kult. in Westafrika, Sierra Leone u. am Kongo). Stpfl. v. Fructus Cubebae |M|: Piper caudatum, Kubeben, Cubebae, Kubebenpfeffer. Best. : 2,5% Kubebin, 7—18% äth. öl, Kubebenharzsäure, fett. öl. Asche max. 8%. Anw. med.: als Harndesinficiens u. Diureticum; volkst. : auch gegen Kopfschmerzen. HOM : Cubeba, d. getrockneten, unreifen Beeren. Oleum Cubebae: Kubebenöl, das durch Dest. gew. äth. ö l der Kubeben. Best. : Terpen, Sesquiterpene, Cineol, Terpinoel u.a. Anw. : wie Fruct. Cubebae. Piper hispanicum: Spanischer Pfeffer, Fruct. Capsiei |ΰ§, s. Capsicum annuum. Piper longum (Chavica roxburghii): Fam. Piperaceae (heim. Bengalen, kult. auf Ceylon, Sumatra, Java, an der Malabarküste, auf den Philippinen). Stpfl. v. Fructus Piperis longi: Langer Pfeffer, Macropiper, Fliegenpfeffer. Best.: Piperin (bis 6%), Piperidiii, äth. öl, Stärke, Harz. Anw. volkst. : als Stimulans u. Diureticum; techn.: zur Fliegenvertilgung (1:10 in Milch aufgekocht). Piper methysticum: Fam. Piperaceae (heim. u. kult. auf den Südseeinseln, v. Neu-Guinea bis zu den Sandwichinseln). Stpfl. v. Rhizoma K a v a - K a v a Kawakawawurzelstock, Kava-Kava. Best. : Methysticin (Kawatin), Kawain (Lakton), Harzsäuren. Asche max. 4%. Anw.

Piperinum, Piperin

med. : als Diaphoreticum u. Antisepticum, b. Gonorrhöe, Bronchitis. HOM: Piper methysticum, der frische Wurzelstock m. daranhängenden Wurzeln. (Bei den Eingeborenen dient Kava-Kava in großem Umfange als Rauschmittel (Rauschpfeffer), ist aber viel weniger schädlich als Alkohol!) Piper nigrum: Fam. Piperaceae (Kletterpfl., heim, in Südostasien, Hauptkulturen auf Sumatra, Malakka, Borneo, Philippinen; auch in anderen tropischen Gebieten angebaut). Stpfl. v. Fructus Piperis nigri H l : (Piper nigrum) Schwarzer Pfeffer; die vor der Reife gesammelten u. getrockneten beerenartigen Früchte. Best. : das Alkaloid Piperin* (5—9%, Piperinsäurepiperidid), das den scharfen Geschmack bedingt, Chavicin (Chavicinsäure-piperidid, scharf u. bitter schmekkend), ferner 2% äth. öl, das d. Geruch bedingt u. u. a. Phellandren u. Sesquiterpene enth., fett, öl, Stärke (bis 35% ). Asche max. 5%. Anw. med.: als Stomachicum ((Dg: : Pilulae asiaticae); früher als Fiebermittel, hauptsächliche Verw. als Gewürz. HOM: Piper nigrum, die unreifen, getrockneten Früchte. Fructus Piperis albi (Piper album) Weißer Pfeffer, Leucopiper; die reifen, getrockneten u. v. den äußeren Schichten der Fruchtwand befreiten Früchte. Best. : wie b. Fruct. Piperis nigri. Geh. an äth. Öl mind. 0,9%. Asche max. 2%. Piperidinum: Piperidin, C 5 H U N, Hexahydropyridin, Spaltungsprodukt des Piperins. Farbl., pfefferartig bzw. ammoniakalisch riech. Fl., 1. in Aq., Α., Ae., Chlf., Bzl. Muttersubstanz viel. Alkaloide, ζ. B. Coniin, Cocain, Nicotin. Piperidinderivate s. ferner: Eucain Β Benzoyltrimethyloxypiperidin(WZ) : hydrochlorid. Anw. med: als Lokalanästheticum; u. Dolantin (WZ): Chlorhydrat des l-Methyl-4-phenyl-piperidin4-karbonsäureäthylesters. Anw. : als Analgeticum u. Spasmolyticum. (Unterliegt d. Betäubungsmittelgesetz.) Piperinum, Piperin: Piperidid der Piperinsäure. Alkaloid aus d. Früchten v. Piper nigrum, Piper longum u. a., C 1T H 19 N0 3 . Gelbl. Kr., 1. in Α., Ae., Chlf. Anw. med. : selten als Antipyreticum u. Peristaltieum.

Piperonal

374

Piperonal: Heliotropinum Pipette: Saugrohr v. bestimmtem, geeichtem Rauminhalt. Das Glasrohr ist in der Mitte erweitert und unten zu einer Spitze ausgezogen, die in die PI. eintaucht,während man am oberen Ende d. Fl. vorsichtig aufsaugt. Vollpipette dient zur Abmessung eines bestimmten Volumens (1 bis 100 ccm), auf das sie geeicht ist. Teil- Od. MeBpipette ist eine graduierte Glasröhre (wie Bürette* ), m. der man beliebige Mengen aufsaugen und abmessen kann (s. Abb. ).

I

Pirus malus: Malus silvestris*. Piscidia erythrina: Fara. Legupj. minosae (Westindischeinsein, Flopette. rida, Mexiko). Stpfl. v. CorteX PÌScidiae Radicis©: ( Cortex Piscidiae Erythrinae) Piscidiawurzelrinde, Piscidiarinde. Best. : Piscidin, Piscidinsäure, Harz, Ester, Gerbstoff. Asche max. 13%. Anw. med. : als Sedativum und Hypnoticum, besonders bei Asthma, Keuchhusten, Lungentuberkulose (die Rinde wird auch z. Betäuben d. Fische benutzt). HOM: Piscidia Erythrina, d. frische, b. Beginn der Blüte vor dem Erscheinen der Blätter gesammelte Wurzelrinde. Piscidiarinde: Cort. Piscidiae Radicis © , s. Piscidia erythrina. Pistacia lentiscus: Fam. Anacardiaceae (Mittelmeergebiet, bes. kult. auf d. Insel Chios). Stpfl. v. Mastix i g : Mastix, Mastiche, Resina Mastix, Gummi Mastix, das freiwillig aus der Rinde ausfließende Harz. Rundliche od. birnenförmige, blaßzitronengelbe Körner, meist bestäubt, v. glasartigem Bruch. Die Körner sind leicht zerbrechlich u. erweichen beim Kauen; sie riechen u. schmecken würzig, 1. in Ae., tw. 1. in A. u. Chlf. Best.: Äth. öl, Harzsäure, Resene, Bitterstoff. Anw. : zu Pflastern, zur Fixierung v. Verbänden (Mastisol), als Kaumittel, zu Mundwässern, zu Räucherungen ; techn. : zu Lacken, Firnissen u. Porzellankitten. Pistacia vera: Fam. Anacardiaceae (kult. im Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Semen Pistaciae: (Amygdalae virides) Pistazien. Anw.: wie Mandeln; d. fette öl wird als Speiseöl verwendet.

Pix navalis

Pistazien: Semen Pistaciae, s. Pistacia vera. Pistill: Keule (Reiber, Stößel, Stampfer) des Mörsers*. Pistillum: bot. Blütenstempel, s. Blüte. PitOCin: Oxytozin, Hormon des Hypophysenhinterlappens, s. Hormone. Pitressin: Vasopressin, Hormon des Hypophysenhinterlappens, s. Hormone. Pituitaria, Glandula: Hypophyse, s. Hormone u. Organtherapeutica. Pix: Pech, Teer. Pix alba: (Pix burgundica) Ist gereinigte Resina Pini, s. u. Terebinthina Μ|· Pix betulina MS: Birkenteer, Ol. Rusci, s. Betula-Arten. Pix burgundica: Pix alba*. Pix Fagi ® : Ol. Fagi empyreumaticum, Buchenteer; der durch trockene Dest. v. Buchenholz (Fagus silvatica) gew. Teer. Dicke, schwarzbraune Fl., 1. in Anilin, fast 1. in Chlf. u. Ae., etwas 1. in Terpentinöl. Best. : Phenole. Anw. : wie Pix liquida. Pix Juniperi i g : Wacholderteer, s. Juniperus communis. Pix liquida [5Ä8: Holzteer, Nadelholzteer ; der durch trockene Dest. des Holzes verschiedener Bäume aus der Fam. der Pinaceae, bes. Pinus silvestris u. Larix sibirica gew. Teer. Dicke, braunschwarze, etw. körnige FI., 1. in absol. A. Best.: Kohlenwasserstoffe, haupts. Phenole, Kresole, Brenzkatechin, Bzl., Xylol, Naphthalin u. a. Anw. med. : als Antisepticum ; äuß. : b. Hautleiden ; inn. : als Teerwasser (Aq. Picis) b. Erkrankungen d. Atmungsorgane. HOM : Pix liquida. Pix Lithanthracis nAS : Steinkohlentecr, der durch trockene Dest. der Steinkohlen b. d. Leuchtgasfabrikation gew. Teer. Dickliche, braunschwarze, an der Luft allmählich erhärtende Masse, 1. in Chlf. u. Bzl., tw. 1. in absol. A. u. Ae. Best. : zahlreiche Verbdgen der Bzl.reihe, Anilin-, Chinolin-, Pyridinbasen. Anw. med. : äuß. b. Hautleiden CMS: Liqu. Carbonis detergens). Pix navalis ® : (P. solida, P. nigra) Schiffspech, Schwarzpech ; Rückstand b. der Dest. des Holzteers. Harzartige, schwarze, leicht zerbrechliche Masse, erwärmt weich, klebend u. zähe werdend,

Pix nigra

375

in A. u. Ae. klar 1. Best.: Phenole, Carbonsäuren usw. Anw. techn. : zu Klebemitteln, Schusterpech usw. Pi* nigra: P i x navalis © * . Pix solida: P i x navalis © * .

Platinum Platin: Platinum*.

P!atlnasbest: S- Platinum. Platinchlorid: Platinum chloratum*. Platinchlorid-Chlorwasserstoff: Platinum chloratum*.

Placenta: Plazenta, med. Frucht- oder Platinmetalle, Gruppe der: D i e G r u p p e Mutterkuchen; bot. Wucherung der umfaßt: Ruthenium, Rhodium, PallaFruchtblätter, an denen die Samen- dium, Osmium, Iridium u. Platin. anlagen sitzen. Platinmohr: Platinum nigrum, s. PlaPlacenta Seminis Lini ü : L e i n - tinum. ' kuchen, s. Linum usitatissimum. Platiniverbindungen: Platin(IV)-VerPlanta: 1. Pflanze; 2. med. Fußsohle. bindungen. Platinoverbindungen : Platin(II)-VerPlantagO-Arten: Farn. Plantaginaceae. Plantago lanceolata: Spitzwegerich (ganz bindungen. Europa, Mittelmeergebiet, westl. Asien, Platinschwamm: Platinum spongioNordamerika). Stpfl. ν. Η erba (Folia) sum, s. Platinum. Plantaginis lanceolatae ® : S p i t z w e g e Platinum: Platin, Pt, AtG. 195,23, II-, richkraut. Best.: Aucubin (Glykosid), IV- u. VI-wertig. D. 21,43; F. 1774°; Labenzym, Emulsin, Invertin, Vitamin Sdp. ca. 4400°. Grauweißes, zähes, dehnC, Kieselsäure, Schleim. Asche max. bares Metall, i. d. Kälte nur i. Königs10%. Anw. volkst. : gegen Husten, wasser lösl., wird aber v. heißer konz. Lungenkrankheiten, auch bei Cystitis Schwefelsäure u. Salzsäure angegriffen, u. Blasenschwäche (Bettnässen), Diar- wenn d. Oxydationsmittel beigefügt sind, rhöen u. Leberleiden. HOM: Plantago ebenso von schmelzenden Hydroxyden, lanceolata, das frische Kraut. Plantago Sulfiden u. Cyaniden (die daher nicht major: Breitwegerich (Europa, in Nord- im Platintiegel erhitzt werden dürfen). amerika eingeschleppt). Stpfl. v. Herba Nat. nur gediegen in Form von Körnern Plantaginis majoris B r e i t w e g e r i c h - u. mit anderen Metallen legiert. Gekraut. Best. u. Anw. : wie Plantago winnung erfolgt in kompliziert. Verlanceolata. Asche max. 15%. HOM: hüttungsverfahren (Ural, Kanada, MitPlantago major, das frische Kraut. tel- u. Südamerika). Platin war 1736 Plantago psyllium: Flohkraut (Mittel- ANTONIO DE ULLOA, Brasilien, 1716 meergebiet). Stpfl. v. Semen Psyllii ® : bis 1795, bekannt (den Indianern wahrFlohsame, Heusame. Best.: 10—12% scheinlich schon lange vorher). 750 entSchleim. Asche max. 5%. Anw. volkst.: deckte RICHARD WATSON, Bischof als Abführmittel u. zu Klistieren; v. Llandaff, 1737—1816, seine edelmetaltechn. : als Appreturmittel. lischen Eigenschaften. Anw. : z. Herst, v. Labor-Geräten (Platintiegel), in d. ElekPlasma: s. Protoplasma. Plasmochin (WZ):

N-Diäthylamino- tro- u. Schmuckwarenindustrie. Platin-

SChwamm, Platinum spongiosum, ist Platin in sehr fein verteilter Form, eine poröse, weißgraue, zerreibliche Masse. Platinschwamm bringt ausströmenden Wasserstoff an der Luft zur Entzündung (DÖBEREINERS Feuerzeug: J . W. DöBEREINER, 1780—1849, Apotheker, und 1810 von GOETHE berufen, Prof. d. Chem. u. Pharm, in Jena). Platinmohr, Platinum nigrum, feines schwarzes Pv., das d. Fähigkeit besitzt, an seiner Oberfläche das 200 fache seines eigenen Volumens Platanthera bifolia: F a m . O r c h i d a c e a e , Sauerstoff zu verdichten; vermag ebenneben anderen Orchis-Arten. Stpfl. v. falls Wasserstoff, Leuchtgas zu entzünTubera Salep jMjj|: s. Orchis morio.

isopentyl-8-amino-6-methoxychinolin, Weiß, oder schwach gelbl. Pv., 11. i. Α , swl. i. Aq. (0,03 : 100). Spezificum gegen Malaria; zur Vernichtung der Gametocyten (Halbmonde) bei M a l a r i a trop i c a , die von Chinin nicht angegriffen werden. Plasmolyse: Loslösung des Protoplasmas v. der Zellwand infolge Änderung des osmotischen Druckes (Wasserabgabe).

Platinum chloratum

376

den. Platinasbest ist Asbest m. einem fein verteilten Überzug v. Platin, u. dient ebenfalls als Katalysator. HOM: Platinum metallicum. Nachweis von Platinverbindungen: H 2 S fällt aus Platinsalzlsgen braunschwarzes Platini I I )-sulf id, PtS, od. Platin(IV)-sulfid, PtS 2 ; beide uni. in SS, 1. in Alkalisulfiden. Platinum chloratum: Platin(IV) Chlorid, PtCl 4 . Rotbraune kr. Masse, 1. i. Aq. u. Aceton, swl. i. A. ; meist ist unt. dies. Bezeichng. die P l a t i n c h l o r i d c h l o r w a s s e r s t o f f s ä u r e (Hexachloro-platin ( IV)-säure)i.Handel: H 2 (PtCl e ) + 6 H 2 0. Sie gibt mit NH 4 , Kalium, Rubidium, Caesium i. Aq. schwer lösl. goldgelbe Salze (z. Unterschied v. Na u. Li) u. wird daher zur Analyse benutzt; techn.: zum Platinieren. HOM: Platinum chloratum. Platinum-Natrium chloratum HOM: Platinum-Natrium muriaticum, Natriumplatinchlorid, Na 2 PtCl 6 -4H¡¡0. Platinum nigrum, Platinum spongiosum: s. Platinum. Pleiochasium: bot. Vielgabelige Trugdolde, s. Blütenstand. Pleura: Brustfell. Pleuritis: Brustfellentzündung. Plumbago: Graphit, s. Graphites. Plumbiverbindungen: Blei(lV)-verbindungen. Plumboverbindungen: BleiilT)-Verbindungen. Plumbum: Blei, AtG. 207,21, II- u. IV-wertig ; D. 11,34; F. 327,4°; Sdp. 1750°. Blei ist e. d.i. frühesten Altertum bekannten Metalle. Bläulichgraues, weiches, dehnbares Sehwermetall ; läuft an d. Luft schnell mattblaugrau an u. überzieht sich m. einer dünnen Schicht v. Bleioxyd, PbO; an feuchter Luft (lufthaltigem Wasser) überzieht es sich m. Bleihydroxyd, Pb(OH)2. Von Schwfs. u. Salzsäure wird Blei nur oberflächlich angegriffen, weil das zuerst gebildete Blei(II)-sulfat u. Blei(II)-chlorid das darunter befindliche Blei schützt. Gegen verd. Schwfs. ist Blei das widerstandsfähigste unedle Metall. Dagegen lösen schwache organ. Säuren (z. B. Essigsäure) b. Luftzutritt Blei unter Bildung der giftigen Blei(II)-

Plumbum aceticum

salze, daher darf Blei nicht zu Speisegeräten verwendet werden. Kohlensäurehaltiges Wasser löst Blei allmählich unter Bildung v. Bleibikarbonat auf. Nat. kommt Blei sehr verbreitet als Bleiglanz (PbS) vor, seltener als Weißbleierz (PbC0 3 ), Rotbleierz (PbCr0 4 ), Gelbbleierz (PbMoO,), Kupferbleiglanz (2 P b S - f Cu2S). Darst.: Hüttenmäßig durch Rösten v. Bleiglanz. Anw. : Blei findet ausgedehnte Anw. in der Technik; zur Herst, v. Bleiplatten f. Akkumulatoren, zur Herst, v. Bleiröhren u. Bleiblech, zur Auskleidung der Bleikammern der Schwfs.fabriken sowie zur Herst, v. Legierungen (Letternmetall enthält etwa 70—-90% Blei neben Antimon u. Zinn). HOM: Plumbum metallicum — reines Blei. Blei u seine Verbdgen sind sämtlich sehr giftig. Die chronische Bleivergiftung, die bes. b. Schriftgießern, Malern, Arbeitern in Bleifabriken vorkommt, äußert sich bes. durch Koliken (Bleikolik), den sog. Bleisaum am Zahnfleisch, Lähmungen, Anämie; die akute Bleivergiftung durch heftige Gastroenteritis. Gegenmittel s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel" Nachweis von Bleiverbindungen: 1. Schwfwst. fällt aus den J>sgen schwarzes PbS, uni. in SS u. Alkalisulfiden. 2. Alkalilauge fällt weißes Pb(OH)2, 1. im Überschuß des Fällungsmittels. 3. Schwfs. fällt weißes PbS0 4 , 1. in Alkalilauge od. bas. Ammoniumtartrat. 4. Kaliumjodid fällt zitronengelbes Pb J 2 . 5. Mit Soda auf Kohle geglüht, liefern die Bleisalze dehnbare Bleikörnchen u. einen gelben Beschlag v. PbO. Plumbum aceticum !ÖM!: Bleiacetat, Blei(II)-acetat, Essigsaures Blei, Bleizucker, (CH 3 C00) 2 Pb + 3 H 2 0. Mol. 379,30. Farbl., verwitternde Kr. od. weiße kr. Stücke, 11. in Aq., sowie in 28 A. Darst. : Durch Auflösen v. Bleiglätte in warmer Essigsäure. Anw. med. : als Adstringens u. Hämostaticum b. Magen- u. Darmblutungen, Diarrhöen. MD. 0 , 1 g ; MTD. 0,3 g; äuß.: als entzündungswidriges Mittel, zu Augenwässern u. Umschlägen in l%iger Lsg. (meist jedoch durch Liqu. Plumbi subacetici gÄJ* ersetzt). HOM: Plumbum aceticum. Liquor Plumbi subace-

Plumbum aceticum crudum

377

tic) Hp: (Plumbum subaceticum solutum) Bleiessig, Bleisubaoetatlsg., Acetum plumbicum, eine wäß. Lsg. v. bas. Bleiacetat (CH 3 COOPbOH). D. 1,232—1,237. Klare, farbl. Fl. Darst.: 3 T. Bleiacetat werden m. 1 T. Bleiglätte verrieben u. d. Gem. in einem verschlossenen Gefäß m. Wasser unter häufigem Umschütteln 1 Woche stehengelassen, bis es gleichmäßig weiß od. rötlich-weiß geworden ist u. nur noch ein geringer Bodensatz vorhanden ist. Man läßt absetzen u. filtriert alsdann. Geh. etwa 25% CHgCOOPbOH = 18—19% Blei. Anw. med. : als mildes Adstringens, meist m. Aq. verd. Eine 2%ige Lsg. des Bleiacetates in Aq. dient als Aqua Plumbi Bleiwasser zu kühlenden Umschlägen b. Quetschungen usw. Aqua Plumbi „ Goulard" ® : (Aqua Plumbi Goulardi) Goulardsches Bleiwasser, ist eine 2% ige Lsg. v. Bleiacetat in Aq. unter Zusatz v. 8% Spiritus dilutus. (Ferner im i g | : Ungt. Plumbi [10%] u. Ungt. Plumbi tannici [10%].) Plumbum aceticum c r u d u m ® : Rohes Bleiacetat, dient z. Herst, v. Sikkativ u. Firnis. Plumbum arsenicicum: Bleiarsenat, Arsensaures Blei, Pb 3 (As0 4 ) 2 . Weiß. Pv., uni. in Aq., 1. in Salpetersäure u. Kalilauge. Darst.: Durch Fällen einer Natriumarsenatlsg. m. Bleiacetatlsg. Anw.: zur Bekämpfung v. Pfln.schädlingen. Plumbum arsenicosum: Bleiarsenit, Arsenigsaures Blei, Pb 3 (As0 3 ) 2 . Weiß. Pv. Anw. : z. Bekämpfung ν Pfln.schädlingen. Plumbum boricum: Bleiborat, Borsaures Blei, Bleisikkativ. Zstzg. etwa Pb(B0 2 ) 2 + 2 H 2 0 .

Plumbum oxydatum rubrum

len v. angesäuerter Bleiacetatlsg. m. Kaliumdichromat, nat. als Rotbleierz (Krokoit). Anw. techn. : als Malerfarbe. Plumbum jodatum ® : Blei(II)-jodid, Bleijodid, Jodblei, P b J 2 . Mol. 461,0. Goldgelbes schweres Pv., fast uni. in Aq., leichter 1. in sied. Aq., 11. in heißer Ammoniumchloridlsg. u. Kaliumjodidlsg., ferner 1. in Alkalilaugen u. Lsgen v. Kaliumazetat. Darst. : Durch Versetzen einer heißen Kaliumjodidlsg. mit heißer Bleinitratlsg. Anw. med. : früher bei Skrofulöse, Syphilis u. Drüsensehwellungen, jetzt nicht mehr verwendet (nach ® : MD. 0.3 g; MTD. 1,2 g). Plumbum manganicum: Bleimanganat, PbMnO,. Darst. :Durch Schmelzen eines Gemisches v. Manganoxyd u. Bleinitrat Anw.: als Sikkativ. Plumbum metallicum HOM: Reines Blei. Plumbum nitricum: Bleinitrat, Blei(Il)-nitrat, SalpetersauiesBlei, Pb(N0 3 ) 2 . Farbl. Kr. od. weiß., kr. Pv., 11. in Aq., uni. in A. Anw. med.: selten, wie Plumbum aceticum. Plumbum oxydatum: Lithargyrum W > PbO, Blei(II)-oxyd, Bleiglätte, Blei· oxyd. Silberglätte, Goldglätte. Darst. : Durch Oxydation v. geschmolzenem Blei an der Luft (b. d. Silbergew.); durch rasches Abkühlen erhält man Bleioxyd v. gelber Farbe (Silberglätte), durch langsames Abkühlen v. rötl. Farbe (Goldglätte); 1. in verd. Salpetersäure u. verd. Essigsäure, fast uni. in Aq., uni. in A. Anw. : z. Herst, v. Bleiessig, Bleipflaster, Salben (Süj: Emplastrum Lithargyri, Emplastrum Lithargyri compositum. Emplastrum Lithargyri dient ferner z. Herst, v. Emplastrum adhaesivum, Emplastrum Hydrargyri, Emplastrum saponatum, Ungt. diachylon); techn.: in d. Keramik, Porzellan- u. Glasmalerei, zu Glasflüssen. Ein durch Erhitzen v. Bleinitrat od. Bleiweiß hergest. Bleioxyd wird als MaSSikot bezeichnet u. als Malerfarbe verwendet.

Weiß. Pv., 1. in verd. Salpetersäure. Anw. techh. : als Trocknungsmittel f. Firnisse u. Ölfarben. Plumbum chloratum: Blei(II)-chlorid, Chlorblei, PbCl 2 . Weiße, seidenglänz Kr. od. weiß. kr. Pv. Darst.: Durch Fällen v. Bleisalzlsgen m. Salzsäure. Nat.: als Plumbum oxydatum rubrum: Minium Hornblei. Anw. techn. : z. Herst, v. ¡gl, Mennige, Rotes Bleioxyd, Bleirot, Malerfarben. Blei(II)-orthoplumbat, Plumbum chromicum: Bleichromat, . P b , 0 4 = Pb 2 (Pb0 4 ). Blei(II)-chromat, Chromsaures Blei, Chromgelb, PbCrO,¡. Darst. : Durch Fäl- Rotes Pv., uni. in Aq. Darst.: Durch

Plumbum peroxydatum

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Oxyd. v. Bleioxyd. Anw. med. : z. Herst, v. Pflastern, Salben (Big: Ungt. fuscum camphoratum); techn.: als Malerfarbe. Plumbum peroxydatum: Bleidioxyd (fälschl. Bleisuperoxyd), P b 0 2 . Dunkelbraunes Pv., 1. in Salpetersäure unter Zusatz v. Red.mitteln (Zucker, Oxalsäure, H 2 0 2 U. a. ). Darst. : Durch Oxyd. v. Mennige m. Salpetersäure. Anw. techn. : als Oxyd, mittel. Plumbum Stearinicum ® : Stearinsaures Blei. Darst. : Eine Lsg. v. 1,5 Stearinseife in 6 Aq., wird mit einer Lsg. v. 1 Bleiaeetat in 4 Aq. gefällt ; d. Ndschlg. wird so lange mit Aq. ausgewaschen, bis das Waschwasser durch Eisenchloridlsg. nur noch schwach gefärbt wird, dann ausgepreßt, getrocknet u- zerrieben. Weißgelbl., feines, fettig anzufühlendes Pv., uni. in Aq., 1. in heiß. A. Anw. med. : äuß. zu Streupulvern u. Salben (5%) bei Intertrigo u. nässenden Ekzemen. Plumbum subaceticum: Bleisubacetat, einfach bas. Bleiaeetat, s. Liqu. Plumbi subacetici ¡jü| unter PI. aceticum ¡¡SS. Plumbum subaceticum solutum: Liquor Plumbi subacetici ¡Mg, s. Plumbum aceticum ¡Dg*. Plumbum subcarbonicum: Cerussa δϋ, Bas. Bleikarbonat, Bleiweiß, Kremserweiß. Zstzg. annähernd

Pockenlymphe

2 (PbC0 3 ) 2 · Pb(OH) 2 .

Plumbum sulfuricum: Blei(II)-sulfat, P b S 0 4 . Nat.: als Anglesit (Rotbleierz). Darst. : Durch Fällen v. Bleisalzlsgen m. Schwfs. od. Sulfat-Lsgen. Anw. techn.: z. Herst, v. Malerfarben. Plumbum tannicum Bleitannat, Gerbsaures Blei. Braungelbes, am. Pv., uni. in Aq. Darst.: Durch Fällen einer Bleiacetatlsg. m. Gerbsäurelsg. Anw. med.: als Adstringens u. Antisepticum in Form v. Streupuder u. Salben (5% ) b. brandigen Geschwüren, Decubitus. Plumbum tannicum puriforme ®>: Feuchtes Bleitannat. Darst. : Durch Fällen einer wäß. Eichenrindenabkochung mit Bleiessig. Braune, breiartige Masse (stets frisch zu bereiten ). Anw. med. : zu Wundsalben (10%). Plumbum thiosulfuricum: Plumbum subsulfurosum, Bleithiosulfat, Unterschwefligsaures Blei, P b S 2 0 3 . Weiß. Pv., swl. in Aq. Darst. : Durch Fällen v. Bleiacetatlsg. m. einer Natriumthiosulfatlsg. Anw. techn. : z. Herst, v. phosphorfreien Zündmassen f. Zündhölzer. Plumula: bot. Knospe zwischen den Keimblättern im Samen. Pluriglandulär: Mehrere Drüsen betreffend. Pluszucker: s. R i f f i nose. Plutonium: Pu, auf künstlichem Wege durch Beschüß von Uran mit Neutronen neu entdecktes Element (1940 deh. P. T.

Geh. mind. 78,9% Blei. Weiß., schweres Pv. od. weiße, leicht zerreibliche Stücke, uni. in Aq., 1. in verd. Salpetersäure u. verd. Essigsäure. Darst. : Durch Einwirkung v. Essigsäure od. Acetaten u. Kohlendioxyd auf Weichblei. Anw. med.: als Antisepticum in Pudern u. Salben (5ÄJ : Emplastrum Cerussae, Ungt. Cerussae, Ungt. Cerussae camphoratum); techn.: als Malerfarbe wird Bleiweiß m. 2 0 % , 4 0 % u. 6 0 % Schwerspat verschnitten. Plumbum subsulfurosum: Plumbum thiosulfuricum*. Plumbum sulfuratum: Blei(IIi-sulfid, Bleimonosulfid, uni. in verd. SS. Nat. : als Bleiglanz (Galenit). Darst.: Durch Fällen v. Bleisalzen m. H 2 S (s. Nachweis v. Bleiverbdgen). Anw. des nat. PbS zur Bleigewinnung.

J . W. KENNEDY, Kalifornien) AtG 239, mit mehr. Isotopen, Ordnungszahl 94, nat. i. winzig. Mengen i. d. Pechblende u. i. Carnotit, vgl. Transurane unt. Uranium. Pm: ehem. Promethium*. Pneumococcus: Diplococcus pneumoniae, Erreger der Pneumonie, Lungenentzündung. Pneumokokken: s. Pneumococcus. Pneumonie: Pneumonia, Lungenentzündung; lobäre Pn. = kruppöse Pneumonie: Entzündung eines ganzen Lungenlappens; lobuläre Pn. = Bronchopneumonie : Entzündung einzelner Läppchen eines Lungenlappens. Po: ehem. Polonium*. Pocken: Variola*. Pockenlymphe: s. Vakzine.

S E A B U R G , Ε . M . MCMILLAN, A . C . W A H L ,

Pockholz

379

Pockholz: Lignum Guaiaci 'DÁS, s. Guaiacum officinale u. G. sanctum. Podophyllin Dig: Podophyllinum WS*. Podophyllinum p ï : Podophyllin, Resina Podophylli, Podophyllumharz; das Harz aus dem Rhizom v. Podophyllum peltatum*. (Nach l g : Ein Gemenge verschd. Stoffe, das aus dem Weingeist. Extrakte der unterirdischen Teile v. P. peltatum durch Wasser abgeschieden wird.) Gelbes, am. Pv. od. lockere, zerreibliche, am. Masse v. gelbl. od. bräunlich-grauer Farbe, 1. in 100 Ammoniakfl., in 10 Α., tw. 1. in Schwk. u. Ae. Best. : Podophyllotoxin, das die abführende Wirkung bedingt, ferner Pikropodophyllin, Podophvllinsäure, Podophylloresin u. Querzetin. Asche max. 5%. Anw. med. : als mildes Abführmittel in kleinen Dosen v. 0,03—0,05 g; in größeren Dosen wirkt es drastisch, oft m. Erbrechen verbunden. MD. 0,1 g; MTD. 0,3 g. HOM: Podophyllinum.

Polarisation des Lichtes

(Gallen- u. Nierenkoliken, Angina pectoris, postoperative Schmerzen). Polamidon unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Pogostemon patchouli: Fam. Labiatae, Patschuli (heim, im indisch-malaiischen Gebiet, kult. in Hinterindien, auf d. Philippinen, Ceylon, Java, Mauritius, Réunion). Stpfl. v. Folia Patchouli: Patschuliblätter. " Best.: Äth. ö l (enth. Eugenol, Benzaldehyd, Zimtalkohol, Ketone, Sesquiterpene sowie ca. 50% „Patschulialkohol" u. ein. Alkohol mit rosenähnl. Geruch. Anw. : zur Gew. des Patschuliöles (Ol. Foliorum Patchouli), das in der Parfümeriefabrikation Verwendung findet. HOM: Patchouli, d. getrockneten Blätter. Polarimeter: Polarisationsapparat, s. Polarisation. Polarisation des Lichtes: Das nat. Licht, ist eine transversale Wellenbewegung, d. h. seine Schwingungen erfolgen senkrecht zu seiner Fortpflanzungsrichtung, ändern dabei aber rasch wechselnd u. völlig ungleichmäßig ihre Schwingungsebene. Licht, dessen Schwingung nur in einer Ebene erfolgt, heißt vollständig od. linear polarisiert. Solches Licht läßt sich durch Reflexion unter bestimmten Bedingungen od. durch Doppelbrechung erzeugen. Fällt ein Lichtstrahl in einem solchen Einfallswinkel auf d. Fläche eines durchsichtigen Spiegels, daß der reflektierte Strahl m. dem gebrochenen Strahl einen rechten Winkel bildet, dann ist der reflektierte Strahl vollständig, u. zwar in seiner Einfallsebene (Polarisationsebene) polarisiert. Dieser polarisierte Lichtstrahl hat andere Eigenschaften als ein gewöhnlicher Lichtstrahl, er wird nämlich v. einem zweiten Spiegel nur dann reflektiert, wenn beide Spiegel parallel zueinander stehen; stehen jedoch die beiden Spiegel senkrecht zueinander, so wird der polarisierte Lichtstrahl nicht zurückgeworfen. Trifft ein Lichtstrahl unter einem anderen Winkel, als oben angegeben, auf einen Spiegel, so tritt d. Polarisation nur unvollständig ein.

Podophyllum emodi: Fam. Berberidaceae (Indien, Himalaya). Stpfl. v. Rhizoma Podophylli emodi: Indische Podophyllwurzel. Anw. als drastisches Abführmittel, haupts. zur Gew. v. Podophyllin (enthält mehr P. als P. peltatum). Podophyllum peltatum: Fam. Berberidaceae (Nordamerika). Stpfl. v. Rhizoma Podophylli: Podophyllwurzel. Best.: 4 bis 6% Harz, das Podophyllin (s. Podophyllinum 1Ä|). Anw. findet nur das Podophyllin. HOM: Podophyllum, der frische Wurzelstock m. anhängenden Wurzeln. Podophyllwurzel: Rhiz. Podophylli, s. Podophyllum peltatum u. P. emodi. Pökeln: s. Konservieren: Polamidon (WZ): (Amidone) 2-Dimethylamino-4,4- diphenyl -heptanon-(5 )hydrochlorid, weiß. Pv. v. bitt. Geschmack, 1. i. Aq. u. Α., uni. i. Ae. Anw. med. : geg. schwerste Schmerzzustände aller Art, Wirkung ähnl. d. d. Morphin. Dos. 5—10—15 mg per os, subcutan od. i. v. (2—3 ccm). Suchtgefahr! Polamidon „C": 2-Dimethylamino - 4,4 - diphenyl-heptanon - (5 ) - hydrochlorid -J- DiphenylpiperidinoäthylEin Lichtstrahl, der nicht in der Richacetamidhydrochlorid; Anw. med : wie tung der opt. Achse eines doppelbrechenP., besond. gegen spastisohe Schmerzen den einachsigen Kristalls (z. B. Kalk-

Polarisation des Lichtes

380

spatkristall) auf diesen trifft, wird in 2 Strahlen, den ordentlichen u. den außerordentlichen Strahl, zerlegt, die beide polarisiert sind, deren Schwingungsebenen aber senkrecht zueinander stehen. D a man zur Polarisationsanalyse nur einen Strahl benötigt, wird d. zweite Strahl, u. zwar der ordentliche Strahl, künstlich abgelenkt. Man erreicht dies dadurch, daß man einen Kalkspatkristall m. parallel geschnittenen Endflächen diagonal durchschneidet u. die beiden Stücke längs der Schnittflächen m. K a n a d a b a l s a m , dessen Brechungsexponent zw. denen der beiden gebrochenen Strahlen liegt, wieder zus.kittet. Man nennt ein solches Prisma NICOLsches Prisma od. kurz „ N i c o ! " nach dem Erfinder WILLIAM NICOL, engl. Physiker, 1768—1851. Trifft nun ein Lichtstrahl auf ein solches NICOLsches Prisma, so wird der ordentliche Strahl v. der Balsamschicht total reflektiert u. tritt aus dem Prisma aus, während der außerordentliche Strahl, der senkrecht zum Hauptschnitt polarisiert ist, durch das Prisma hindurchgeht u. zur Analyse benutzt wird. E s gibt nun sog. „optisch a k t i v e " Stoffe, die die Eigenschaft haben, die Schwingungsebene des durchgehenden polarisierten Lichtes zu drehen. Man nennt diese Eigenschaft „Optische Aktiv i t ä t " od. „Optisches Drehungsvermögen". Die Art u. Stärke der Drehung solcher Stoffe kann man m. Hilfe des Rolarisationsapparates feststellen; ihre Ermittlung läßt auf Art u. Konzentration dieser opt. aktiven Stoffe Rückschlüsse zu. Der Polarisationsapparat (Polarimeter, s. Abb.) besteht aus 2 Niçois. Der erste Nicol, auf den eine Sammellinse d. Licht konzentriert, wird, da er das polarisierte Licht erzeugt, der Polarisator genannt, der zweite Nicol, der dem Auge zugekehrt ist, heißt Analysator, er ist drehbar u. wird durch ein davorgesetztes Fernrohr betrachtet. Durch ihn stellt man fest, welche Drehung d. Schwingungsebene des vom Polarisator kommenden Lichtes beim Durchgang durch die zu untersuchende Substanz (im „Polarisationsrohr") erfahren hat. Stehen

Polarisation des Lichtes

die Schwingungsebenen der durchgehenden Lichtstrahlen b. beiden Prismen parallel, so bleibt d. Gesichtsfeld a m Ende des Apparates hell, stehen beide Prismen gekreuzt zueinander, dann Spiegel zur Beleuchtung ' der Kreisteilung

Polarisationsapparat (Polarimeter). wird d. Gesichtsfeld dunkel. Schaltet man nun zw. die beiden gekreuzt stehenden Niçois das Polarisationsrohr m. der L s g . des opt. aktiven Stoffes ein, so hellt Nico! Sammellinse^ \

Analysator /

Polarisatlpnsmhr

uäj.fl Po/arisator

B/ fnde

jffizrgpβ/endé

/

Fernrohr

Schema des Polarisations- und Halbschattenapparates. sich d. Gesichtsfeld wieder auf, da durch die zu untersuchende Substanz die Schwingungsebene der Lichtstrahlen um einen bestimmten Winkel gedreht wird. Durch Nachdrehen des Analysators wird wieder auf vollständige Dunkelheit eingestellt u. die Drehung m. Hilfe eines m. einem Nonius ausgestatteten Maßstabes, der sich am Apparat befindet·, abgelesen. Zur genauen u. leichteren Feststellung des Maximums der Dunkelheit bedient man sich des Halbschattenapparates, der auf dem Prinzip des sog. Halbschattenwinkels beruht. Hier tritt keine völlige Verdunkelung, sondern nur eine „Beschattung" des Gesichtsfeldes ein. Bei diesem Apparat befindet sich hinter dem Polarisator noch ein zweiter kleiner Nicol (im Schema als „ N i c o l " bezeieh-

Polarisation des Lichtes

381

net), der das Gesichtsfeld zur Hälfte abdeckt. Der Analysator wird so lange gedreht, bis beide Hälften des Gesichtsfeldes gleichmäßig beschattet sind, und die Größe des Ablenkungswinkels aus

Halbschatten-Polarisationsapparat (Leitz)

dem mit dem Analysator verbundenen Nonius abgelesen. Der für pharmaz. Zwecke hauptsächlich benutzte Apparat nach MITSCHERLICH-LAURENT ist auf einen Halbschattenwinkel von 14° fest eingestellt. Zur Untersuchung von Zuckerlsgen (ζ. B. von Harn) benutzt man anders konstruierte Polarisationsapparate, die sog. Saccharimeter (nach SOLEIL, 1847, s. Abb. ). Bei diesen befindet sich zwischen Polarisator (P 1 ) und Polarisationsrohr (A—B) eine Quarzplatte (Q 1 ), die aus zwei halbkreisförmigen Quarzplat-

Öaccharinit'ter.

ten, einer reehtsdrehenden und einer linksdrehenden, besteht. Die Dicke dieser beiden Quarzstücke ist derartig, daß sie bei gekreuzten Niçois (Ρ 1 u. Ρ 2 ), die stets in dieser Lage verbleiben, und bei leerem Polarisationsrohr eine gleich-

Polarisation des Lichtes

mäßige, dunkel-violett-rötliche Farbe (die Übergangsfarbe) darbieten. Auf der anderen Seite des Polarisationsrohres befindet sich eine rechtsdrehende Quarzplatte ( Q 2 ) und davor eine aus zwei keilförmig geschliffenen Stücken bestehende Quarzplatte ( Q 3 ). Die beiden Quarzkeile lassen sich durch eine Mikrometerschraube verschieben, wodurch die Dicke der Quarzplatte verändert wird. Stimmen die Quarzplatten Q 2 u. Q 3 in der Dicke überein, und ist keine Flüssigkeit eingeschaltet, so bieten beide Hälften der Quarzplatte Q 1 die Übergangsfarbe dar. Wird nun die zu untersuchende Fl. (Harn) im Polarisationsrohr (Α—B) eingeschaltet, so gibt sich das geringste Drehungsvermögen derselben dadurch kund, daß beide Hälften der Quarzplatte Q 1 ungleich gefärbt erscheinen, die eine blau, die andere rot. Durch Drehung an der Mikrometerschraube wird nun die Dicke der Quarplatte Q 3 verändert, bis die gleichmäßige Färbung, die Übergangsfarbe, wieder hergestellt ist. Die Größe dieser Drehung ist dem Prozentgehalt der Lsg. direkt proportional. Während man beim Saccharimeter m. gewöhnlichem Licht arbeiten kann, benötigt man für andere polarimetrische Messungen stets monochromatisches Licht. Man verwendet in d. Praxis fast ausschließlich hierzu Natriumlicht, das d. Wellenlänge der FRATJNHOFEKschen Linien D besitzt u. indiziert die damit erhaltenen Zahlenwerte m. dem Buchstaben „ D " . Der Winkel, um den der Analysator nachgedreht werden muß, wird mit „ a " bezeichnet. E r ist proportional der zu durchleuchtenden Fl.säule ,,1", ferner proportional dem Geh. dieser an opt. aktiver Substant „ e " . „ c " wird festgesetzt durch d. Anzahl „ g " opt. aktiver Substanz in 100 ccm Lsg. [α] ist ein Proportionalitätsfaktor, er ist das spezifische Drehvermögen des betr. Stoffes. Demnach i s t : a

r -ι 1 - c = M l ö ö ·

Für Vergleichungen hat man einheitliche Maße festgesetzt: Die Röhrenlänge , , 1 " = 1 Dezimeter. Die Konzentration „ c " = 1 g aktiver Substanz in

Polarisation, E l e k t r i s c h e

382

1 com Lsg., also 100 g pro 100 com; dann ist α = [ a j , dem spezifischen Drehvermögen. Zunächst wird das spezifische Drehvermögen [ a j m. einer Lsg. v. bestimmtem Geh. e r m i t t e l t :

hierauf wird der Gell, „ c " einer Lsg. v. unbekannter Konz, e r m i t t e l t : _ 100-α D a auch durch Temperaturschwankungen d. Drehung bedeutend beeinflußt wird, indiziert man d. Zahlen werte auch m. dem Temperaturgrad; die Angaben des ¡SÄg beziehen sich meist auf die Temperatur v. 20°; man schreibt also ζ. B . : Traubenzucker [α] = + 52,5°. Polarisation, Elektrische: W i r d ζ. B . bei der Elektrolyse von verd. H 2 S 0 4 nach einiger Zeit der elektrische Strom abgeschaltet und der Stromkreis über einen empfindlichen Strommesser (Galvanometer) kurzgeschlossen, so wird ein Strom gemessen, der dem ursprünglichen entgegenfließt. Der Zersetzungsapparat ist j e t z t zur Stromquelle geworden. Man nennt diese Erscheinung „Elektrische Polarisation", sie beruht darauf, daß Teile der bei der Elektrolyse entstehenden Gase, Wasserstoff und Sauerstoff an den Elektroden haften bleiben. Der an der Kathode haftende Wasserstoff lädt diese negativ, der an der Anode haftende Sauerstoff diese positiv. Bei KurzsehluQ gleicht sich diese „Polarisationsspannung" aus, es fließt ein „Polarisationsstrom", allerdings nur von kurzer Dauer, bis die Gasladung verbraucht ist. Die für die Elektrolyse nötige Spannung muß dauernd diese „Polarisationsspannung" überwinden. Natürlich t r i t t Polarisation auch ein, wenn die an den Elektroden abgeschiedenen Schichten nicht gasförmig, aber verschieden sind, ζ. B . bei den Akkumulatoren. Bei letzteren béwirkt die Polarisation ein Absinken der Klemmenspannung. U m dies zu verhindern, werden Stoffe zugesetzt, welche die die Polarisation bewirkenden Stoffe chemisch binden. Solche Stoffe nennt man „Depolarisatoren".

Polygala a m a r a

Polarisationsapparat: S. Polarisation. Polarisationsmikroskop: Mikroskop, in das 2 NlcOLsche Prismen eingebaut sind, so daß die Objekte im polarisierten L i c h t beobachtet werden können. Polarisator: s. Polarisation. Polarographie: Methode zu ehem. qualitat. u. quantitat. Analyse mittels einer Elektrolyse, wobei eine tropfende (meist als K a t h o d e ) sowie eine ruhende (meist als Anode) Quecksilberelektrode benutzt wird. Die Spannung wird einer mit einem Akkumulator verbünd. Walzenbrücke entnommen. Die durch depolarisierend wirkende Bestandteile v. Lösungen erzeugten Stromspannungskurven werd. von einem Spiegelgalvanometer angezeigt u. automatisch auf einen photograph. F i l m übertragen (Polarogramm). Fehlergrenze von 1 — 3 % bei allerdings höchster Empfindlichkeit. Anw. : haupts. i. d. Materialanalyse, zur Spurensuche, Vitaminbestimmung usw. P . begründet 1925 v. J . HEIROVSKY, Prag. Lit. HEYROVSKY, Polarograph. P r a k t i k u m , 1 9 4 8 ; M. v. STACKELBERG, Polarographische Arbeitsmethoden, 1950 (s. Abb.). Pollenkorn: bot. Männliche Keimzelle, s. Blüte. Pollensäcke: bot. Die im Staubbeutel (Anthere) vorhandenen, Pollen führenden Fächer, s. Blüte. Polonium: Po, Zerfallsprodukt des R a diums, identisch m. R a d i u m F ; A t G 210; Ordnungszahl 8 4 ; F . 2 8 2 ° ; entd. 1898 v. P. u. M. CURIE. Polyasen: F e r m e n t e , welche höhere Kohlehydrate spalten (Amylase). Polyäthylene: Durch Polymerisation v o n Ä t h y l e n e n erzeugte Kunststoffe, d. in der Technik viel Verwendung finden, u. a. zur Herstellung chemikalienbeständiger, weicher Gefäße (unzerbrechl. Milchflaschen, E i m e r u. dgl.). Die P. sind durchscheinend bis opalweiß, von paraffinartigem Griff, geruchlos, geschmacklos u. werd. von Chemikalien nicht angegriffen. Polyäthylenoxyd: Postonal © * . Polygala amara: F a m . Polygalaceae, Kreuzblume (Nord- u. Mitteleuropa). Stpfl. v. Herba Polygalae amarao cum

Polygala senega

383

RadicibUS Bitteres Kreuzblumenkraut. Best.: Polygalamarín (Bitterstoff), neutrales Saponin (dem Senegin identisch?), saures Saponin (d. Polygalasäure identisch ? ), Saponingehalt ca. 1 % , ferner Alkohol-Polygalit, äth.

Polygonum-Arten

Polyglandulär: Pluriglandulär*. Polygonum-Arten: Fam. Polygonaceae. P. amphibium: Wasserknöterich (in beiden gemäß. Zonen). Stpfl. v. Rhizoma Polygoni amphibii: Wasserknöterichwurzel. Best.: Oxymethylanthrachi-

Polarograph E. Leyboldä Nachf. (Köln-Bayental) ö l (mit Salizylsäuremethylester) u. etwas fettes Öl, Gerbstoff, Gummi, Zucker, Pektinsäure. Asche max. 8 % . Anw. volkst. : als Expectorans u. Stomachicum. HOM: Polygala amara, die frische, blühende Pflanze. Radix Polygalae amarae. Bittere Kreuzkrautwurzel. Best. : Saponine, Salizylsäuremethylester, Bitterstoff, Harz Anw. volkst. : als Amarum u. Expectorans. Polygala senega: Kam. Polygalaceae (heim. Nordamerika u. Kanada, Minnesota, Süd-Karolina, Georgia). Stpfl. v. Radix Senegae p ï : (Rad. Polygalae Senegae) Senegawurzel, Klapperschlangenwurzel. Best.: bis 10% Senegin (Saponin), Polygalasäure, Salizylsäure sowie Salizylsäure- u. Baldriansäuremethylester, fett. Öl, Zucker. Asche max. ö % . Anw. med.: als Expectorans ¡ÜM|Sirupus Senegae). HOM: Senega, die getrocknete Wurzel.

non, Gerbstoff. Anw. : als Blutreinigungsmittel. HOM: Polygonum amphibium, der frische Wurzelstock. P. avicular e : Vogelknöterich (fast Kosmopolit). Stpfl. v. Herba Polygoni avicularis Vogellcnöterichkraut, Homerianatee. Best. : 0 , 2 % lösliche u. 0 , 8 — 1 % unlösl. Kieselsäure, Gerbstoff, Schleim, kleine Mengen eines Anthrachinonderivates. Vitamin C. Asche max. 10%. Anw. volkst. : b. Lungentuberkulose sowie als Diureticum. HOM: Polygonum aviculare, das frische Kraut. P. bistorta: Natterwurz, Drachenwurz (gemäß, nördl. Zone). Stpfl. v. Rhizoma Bistortae: Natterwurzel, Schlangenwurzel. Best. : Gerbstoff (bis 2 0 % ), Gallussäure, Stärke (bis 3 0 % ), Eiweiß, geringe Mengen Anthrachinone. Anw. volkst.: als Adstringens. P. fagopyrum: Fagopyrum sagittatum. P. hydropiper: Wasserpfeffer (Europa, Nordamerika). Stpfl. v.

Polyhexosen

384

Herba Polygoni hydropiperis: Wasserpfeffer. Best. : Bitterstoff, Gerbstoff, ein Glykosid, Polygonumsäure u. mehrere SS, äth. öl. Anw. : als Hämostypticum. HOM: Hydropiper, die frische, blühende Pflanze. Polymer: s. isomer. Polymerisation: Verkettung mehrerer bzw. zahlreicher Moleküle zu größeren Molekülen, so daß ein Körper von zwar gleicher elementarer u. prozentualer Zstzg., jedoch von ein. vielfach höheren Mol.gewicht entsteht, vielfach mit Hilfe v. Katalysatoren (vgl. Kautschuk, Styrol, Silicone). Poly-nucleotide: s. Nucleoproteide. Polyploidie: Vervielfältigung der Chromosomensätze über die normale diploide Form hinaus. Man kennt tetraploide (vierfache), hexaploide (sechsfache), oktoploide (achtfache) usw.-Formen. Vielfach künstl. herbeigeführt durch Mitosegifte* vgl. Chromosomen. Polypodium vulgare: Fam. Polypodiaceae, Engelsüß, Tüpfelfarn (Mittel- u. Südeuropa). Stpfl. v. Rhizoma Polypodii @ > : Engelsüß wurzelstock, Korallenwurzel, Eichenfarnwurzel. Best. : Zukker (ca. 5 % ) , Gerbstoff, Glyzyrrhizin, fett, öl, Eiweiß, Stärke. Asche max. 5 % . Anw. volkst. : als Expectorans, Cholagogum, mild. Abführmittel.

Pomeranzen, Unreife

Sera verschd. Tiere gew. wird, wodurch d. Wahrscheinlichkeit erhöht wird, daß die Ambozeptoren* des Immunserums im Blute des Geimpften das passende Komplement* finden u. dadurch zur Wirkung kommen. Polyvinylchlorid : Polymerisationsprodukt des Vinylchlorids, CH 2 =CHC1, einer der wichtigsten Kunststoffe. Glasklar, geruch- u. geschmacklos, ungiftig, unbrennbar, gegen viele Chemikalien, SS, Laugen u. öle widerstandsfähig. Dient zur Herstellung von Kunstfasern, Kunstleder, Schuhsohlen, Säurekleidung, Handtaschen, Bodenbeschlägen, Rohren, Schläuchen, Klebstoffen, Lacken usw. (Igelit, Vinoflex, Vinylit, Mipolam, Protodur u. a.). Polyvinylpyrrolidon: P V P , (Kollidon, Periston) dient in 4,5—6%iger kolloidaler gepufferter Lösung als blutisotonischer Blutflüssigkeitsersatz bei schweren Blutverlusten, zur Entgiftung bei Intoxikationen sowie bei durch Erbrechen oder Durchfälle verursachter Bluteindickung. Polyvinylpyrrolidon (Kollidon) hat ein ähnliches Molekulargewicht wie das Serumalbumin, ähnlichen Kolloiddruck wie das Blutplasma, ist chemisch indifferent u. kann lange Zeit ohne Kühlung gelagert werden. Während Ringerlösung u. and. Blutflüssigkeitsersatzlösungen meist schon nach 1—1 1 / 2 Stunden wieder ausgeschieden werden, hält eine intravenöse Peristoninjektion bis zu 2 Tagen an. Vinylpyrrolidon wird hergestellt durch Anlagerung von Acetylen an Pyrrolidon (aus y-Butyrolacton), aus dem dann durch Polymerisation das Kollidon entsteht. Bereits im letzt. Kriege wurde Polyvinylpyrrolidon in großem Umfange zu Bluttransfusionen benützt. P e r i s t o n Ν (WZ) ist eine 6%ige Lösung von Polyvinylpyrrolidon in physiologischer Salzlösung u. dient zur Entgiftung bei Infektionskrankheiten sowie zur Entwässerung bei durch Nephrosen u. chron. Nephritis bedingten Oedemen.

Polyporus fomentarius: Fomes fomentarius*. Polyporus officinalis: Fomes officinalis*. Polypragmasie : ( Vielgeschäftigkeit ), das Behandeln mit vielerlei Arzneimitteln bzw. Methoder. Polysaccharide: s. Kohlenhydrate. Polystyrole: s. Styrol. Polysymmetrisch: bot. s. Blüte. Polytrichum commune: Polytrichaeeae, Goldener Widerton (Europa, Asien, Nordamerika). Stpfl. v. Herba Adianti aurei: Goldhaar, Goldener Widerton. Best. : Fett, öl, Gerbstoff, Harz, Gummi. Anw. volkst. : b. Blutungen, Menstruationsbeschwerden. HOM: Adiantum Pomeranzenbaum: Citrus aurantium aureum, d. frische Pflanze. ssp. amara*. Pomeranzen, Unreife tag: Fruct. AuPolyvalentes Serum: Ein Serum, das aus mehreren verschd. Bakterienarten rantii immaturi |Μ|, s. Citrus aurantium bzw. -stammen od. durch Mischung v. ssp. amara.

Pomeranzenblätter

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Pomeranzenblätter: Fol. Aurantii s. Citrus aurantium ssp. amara. Pomeranzenblüten: Flor. Aurantii s. Citrus aurantium ssp. amara. PomeranzenblQtenöl: Ol. Aurantii Floris © , s. Citrus aurantium ssp. amara. Pomeranzenelixir 5 g : Elixir Aurantii compositum §0*. ' Pomeranzenfluidextrakt |DM|: Extractum Aurantii fluidum Β * . Pomeranzenschale ¡Ml: Pericarpium Aurantii jp4§, s. Citrus aurantium esp. amara. Pomeranzenschalenöl: Ol. Aurantii corticis, s. Citrus aurantium ssp. amara. Pomeranzensirup H : Sirupus Aurantii pS|*. Pomeranzentinktur [up: Tinctura Aurantii ¡¡Si*. Pondus: Gewicht; Pondus medicinale: Medizinalgewicht, s. Tafel ..Gewichte u. Maße". Populus-Arten: Fam. Salicaceae, Pappel; verschd. einheim. u. angepflanzte Arten, z. B. Populus nigra, P. monilifera, P. balsamifera, P. pyramidalis, P. alba u. a. stpfln. v. Gemmae Populi (Turiones Populi) © : Pappelknospen, Bellenknospen. Best.: Populin (6-Benzoylderivat des Salicins), Salicin, Chrysin (Flavonderivat), Mannit, Apfelsäure, Gallussäure, Fett, ein angenehm riechendes Harz, äth. ö l (0,5%, enth. Caryophyllen u. Sesquiterpene) Gerbstoff. Asche max. 4%. Anw. volkst. : in Form der Pappelsalbe (Ungt. Populi) b. Hämorrhoiden, Verbrennungen, Entzündungen, ferner inn. b. Darmkatarrhen u. Erkältungskrankheiten. Cortex Populi: Pappelrinde. Best. : haupts. Salizin. Anw. b. Blasenleiden. HOM: Populus tremuhides, d. frische innere Rinde der jungen Zweige u. d. Blätter zu gleichen Teilen von Populus tremula, Espe. HOM: Populus candicans, die frischen Sprossen von Populus candicans. Porphyn: C20HJ4^4, Muttersubstanz der Porphyrine*, besteht aus 4 Pyrrolringen. Porphyrine: Kote Farbstoffe, die sich vom Porphyn ableiten; sie treten im Organismus auf, bilden z. B. den Farbstoffanteil des Hämoglobins. (Hämato-

Potentilla-Arten

porphyrin, C 34 H se 0 6 N 4 ), finden sich ferner als Abbauprodukte im Harn u. Kot. Porschkraut: Horba Ledi palustris, s. Ledum palustre. Porst: Ledum palustre*. Porzellan: Tonware, die aus einem feinst pulverisiertem Gemisch von reinstem Kaolin, Quarz u. Feldspat gebrannt wird. Durchscheinende, glasig dichte, porenfreie, weiße Scherben von großer Härte, undurchlässig für Gase u. Flüssigkeiten. P. ist den Chinesen seit dem 6. Jahrhundert nach Chr. bekannt. In Deutschland erfunden 1710 von Apotheker JOHANN FRIEDBICH BÖTTGER (1682-1719) in Dresden u. Meißen unter Anregung von E. W. TON TSOHIRNHAUS. Positron: (positives Elektron) sehr kurzlebiges, schnell bewegtes Teilchen, das die gleiche Masse besitzt wie ein Elektron*, jedoch positiv geladen ist. Postonal (WZ) ® : Aethylenum oxydatum polymerisatum, Polyäthylenoxyd, (C 2 H 4 0) X . Gelbl. bis bräunl., wachsartige Masse, 11. in 10 Aq., in 5 Chlf. u. in sied. A. F. 55°—60°. Anw.: als Ersatz für Oleum Cacao zur Herst, von Suppositorien. Potassium: Kalium*. Potentilla-Arten: Fam. Rosacea«. Potentina anserina: Gänserich, Gänsefingerkraut, Krampfkraut, (fast ganze Nordhemisphäre). Stpfl. v. Herba Anserinae © : Gänsefingerkraut. Best. : Gerbstoffe (ea. 7%), Tormentol, Harz. Asche max. 10%. Anw. volkst. : als Adstringens u. Antispasmodicum (Dysmenorrhöe). HOM: Poterdilla anserina, d. frische blühende Pfl. P. erecta: (P. silvestris, P. tormentilla) Blutwurz (Mitteleuropa bis Sibirien). Stpfl. v. R h i zoma Tormentillae Ή ' Tormentili wurzel, Ruhrwurzel, Blutwurzel. Best.: Tormentillgerbsäure (bis 20% ), Tormentillin (Glykosid), Tormentol, Ellagsäure, Chinovasäure, Harz, Stärke. Asche max. 6%. Anw. med.: als Adstringens b. Sommerdiarrhöen u. paratyphösen Erscheinungen (Rhiz. Tormentillae wirkt nicht nur auf d. Darmschleimhaut, sondern auch keimtötend u. wachstumshemmend auf Mikroorga-

H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch.

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Potenzen, Homöopathische

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nismen wie Colibakterien, Strepto- u. Pneumokokken); äuß. : zu Pinselungen bei Scbleimhauterkrankungen des Mundes u. Bachens (¡ΰ| : Tinct. Tormentillae). HOM: Potentilla erecta,, d. frische, blühende Pfl. P. reptans: Kriechendes Fingerkraut, Fünffingerkraut (Europa u. Asien). Stpfl. v. Herba Penta· phylli: Fünff ingerkraut. Best. : Gerbstoff. Anw. volkst. : als Adstringens. HOM: Potentilla reptans, d. frische blühende Pfl. P. silvestri: P. erecta*. P. tormén tilla: P. erecta*. Potenzen, Homöopathische: s. Homöopathie. Potenzholz: Lignum Muira-puama s. Ptychopetalum olacoides u. Pt. uncinatum. Potenzrinde: Cortex Yohimbehe © , s. Pausinystalia yohimba. Potio (Plur. Potiones): (Syn. Ptysana(e), Julep) Trank, Arzneitrank; meist schwache Lsgen od. Macerationen. Potio Riverii IMI: Rivièrescher Trank. Zstzg. : 4 Zitronensäure, 9 Natriumkarbonat, 190 Aq. Anw. med. : als Refrigerans. Pottasche: Kalium carbonicum crudum ¡¡Ug*. Pottlot: Graphit, s. Graphites. PP.-FaktOr: Antipellagra-Vitamin, s. Vitamine. Pr: ehem. Praseodym, s. Seltene Erdmetalle. Praecox: Vorzeitig, frühzeitig. Praeventiv: Vorbeugend. Präcipitat: Niederschlag. Präcipitat, Gelbes: Hydrargyrum oxydatum (flavum) via húmida paratum Hl*. Präcipitat, Rotes: Hydrargyrum oxydatum (rubrum) pg*. Präcipitat, Weißes: Hydrargyrum praeeipitatum album ¡ag*. Präcipitatsalbe, Gelbe: Ungt. Hydrargyri flavum ¡DÜ|*. Präcipitatsalbe, Rote: Ungt. Hydrargyri rubrum ¡¡SS*. Präcipitatsalbe, WeiBe: Ungt. Hydrargyri album H|*. Präpariersalz: Natriumhexahydroxostannat, Naj[Sn(OH) e ]; Anw. als Beize i. d. Färberei, vgl. Stannum. Präzipitieren: Fällen. Präzipitine: (Koaguline) Antikörper, die sich im Serum d. Versuchstieres nach

Primula-Arten

wiederholter parenteraler Einverleibung gelöster od. kolloidaler Antigene bilden u. die nach dem Vermischen des Serums m. einer dünnen Lsg. des Antigens Niederschläge, Präcipitate erzeugen. Praseodym: Pr, AtG. 140,92; s. Seltene Erdmetalle. Pravaz-Spritze: Hohlnadelspritze f. Injektionen. Pregnandiol: s. Hormone. Preiselbeerblätter: Folia Vitis Idaeae © , s. Vaccinium vitis-idaea. Preiselbeeren: Fructus Vitis Idaeae, s. Vaccinium vitis-idaea. Presbyopie: Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit. Primäreffekt: Erster Ausbruch einer Krankheit, bes. b. Syphilis. Primasprit: Feinsprit, Spirit, rectificatissimus, s. Alcohol aethylicus. Primeln: Flor. Primulae © , s. Primula veris. Primelwurzel: Radix Primulae ©>, s. Primula elatior u. P. veris. Primula-Arten: Fam. Primulaceae. P.veris (P. officinalis), Frühlingsschlüsselblume, Apothekerprimel (vom östl. Asien durch ganz Zentral- u. Vorderasien u. Europa). Stpfl. v. Flores Primulae (cum Calycibus U. sine Calycibus) @ : Schlüsselblumenblüten, Primeln (m. Kelch u. ohne Kelch), Aurikeln. Best.: Äth. Öl, Saponin (ca. 2 % ; nach Κ OILER enth. nur die Kelchblätter Saponin), Harz, ein Glykosid. Asche max. mit Kelch 8%, ohne Kelch 6%. Anw.: als Expectorans. Schlüsselblumenauszüge haben sich äuß. als Kompressen bei Quetschungen u. Blutergüssen bewährt. P. elatior: Hohe Schlüsselblume (Mitteleuropa, Kaukasus, Nordpersien, Ural, Altai). P. elatior u. P. veris: Stpfln. v. Radix Primulae Primelwurzel. Best. : 5—10% Saponine, ferner die Glykoside Primverin u. Primulaverin (Primveroside), das Enzym Primverosidase (Primverase), geringe Mengen äth. Öl. Asche max. 10% (nach KOFLER enth. Pr. veris nur ein saures Saponin, die Primulasäure, Pr. elatior ein amorphes S., das Elatior-Saponin; der kratzende Geschmack wird nach KOFLER nicht durch Saponin, sondern deh.

Prioria copaifera

387

Propylium p-oxybenzoicum

Kohlen, Teeren, Erdölen u. bei der Zerlegung von Koksofengasen an. Propanol: Propylalkohol, s. Alcohol propylicus. Propanon: Azeton, s. Acetonum IBB*. Propanonsäure: Brenztraubensäure*. Prophylaxe: Verhütung, Vorbeugung v. Krankheiten. Propionsäure: CH 3 -CH 2 -COOH, einbas. Fettsäure, die sich u. a. im Harn, Schweiß, Holzessig u. in manchen Pfln. findet. Farbl., stechend riechende Fl.; Sdp. 141,1°; mit Aq. in jed. Verhältnis mischbar, I. i. Α., Ae., Chlf. Anw.: als Konservierungsmittel, verhütet das Schimmeln von Brot u. Käse, u. verPrisma, NICOLsches: s. P o l a r i s a t i o n . Pro: F ü r , v o r ; pro dosis: f. die ein- hindert das Fadenziehen im Brot (Präparat Ropa]). zelne Gabe; pro die: f. den Tag. Propyl: C3H7, einwertiges Radikal des Procain: syn. Novocain*. Progesteron : Corpus-luteum-Hormon, Propan. Propylalkohol, Primärer: Alcohol proB. Hormone. pylicus*. Prognose: Prognosis*. Propylalkohol, Sekundärer: Alcohol Prognosis: Prognose, Vorhersage, Beurteilung des Verlaufs u. Ausgangs einer isopropylicus © * . Propylen: CH 3 —CH=CH¡¡. Farblos. Krankheit. Gas, dient zur Synthese von IsopropylProgynon: s. Hormone. alkohol, zur Herst, von Glycerin u. a. Prolaktin: Laktationshormon des Propylenglykol : (Propandiol-1,2 ), Hypophysenvorderlappens, s. Hormone. Prolamine: Eiweißkörper*. CH 3 .CHOH-CH 2 OH. Prolan A U. Β: Follikelreifungshormon (A), Luteinisierungshormon (B) des Farbloses, süß schmeckendes öl, mit Aq. Hypophysenvorderlappens, s. Hormone. u. A. mischbar; F. 188°; PropylenProlin: Pyrrolidincarbonsäure, wich- glykol ist ungiftig, wirkt aber stark bakterizid, weshalb es in USA zum Vertige Eiweißaminosäure, bes. reichlich sprühen in Wohnräumen benutzt wird, im Kollagen*, auch synth. darstellbar, um Ansteckung (ζ. B. bei Grippe usw.) vgl. Oxyprolin. zu vermindern bzw. zu verhüten. P. soll Proliferation: Sprossung, Wucherung. noch in ein. Verdünnung 1 : 15 Millionen Promethium: Pm, Ordz. 61 (früher wirksam sein. Anw. : auch ale Glycerinals Hlinium, Florentinum u. Cyclonium ersatz u. Feuchthaltemittel. bezeichnet), entd. 1945 deh. J . A. MaPropylium: Primärer Propylalkohol, r i n s k y , L . E . G l e n d e n i n , C. D . C o r y Alcohol propylicus*. e l l USA; Spaltungsprodukt d. Urans. Propylium p-oxybenzoicum © : pBisher wurd. 10 künstl. Isotope gewonOxybenzoesäurepropylester, Nipasol M nen. (WZ), Prontalbin © : s. Sulfonamide. /OH [1]

einen besonderen „Primelkratzstoff" bedingt). Anw. med. : als Expectoraría (der Rad. Senegae gleichwertig), auch als Nervinum u. Herztonicum. HOM: Primula veris, d. frische blühende Pflanze. Prioria copaifera: Stpfl. v. Balsamum Cativo*. Prisma: phys. Durchsiehtiger Körper m. 2 keilförmig zueinander geneigten Flächen. Ein Lichtstrahl wird beim Durchgang durch das Prisma abgelenkt u., da die Ablenkung f. die verschd. Spektralfarben verschd. ist, in seine farbigen Bestandteile zerlegt (Dispersion*).

Prontosil album: P r o n t a l b i n

@*.

Prontosil rubrum © > : s. S u l f o n a m i d e . Prontosil solubile © > : s. Sulfonamide.

Propan: C 3 H 8 . Färb- u. geruchloses, ungiftiges Gas, das zu Beleuchtungszwecken verwendet wird (Flaschengas). Es kommt in Erdgasen vor u. fällt in großen Mengen bei der Hydrierung v.

C0H / \COOC 3 H 7

[4]

Mol. 180,1 ; F. 95°—96«. Weiß. kr. Pv„ I. in 2500 Aq. v. 20°, leichter 1. in heiß. Aq., in dem es schmilzt, 1. in 2 Α., ferner II. in Ae., Chlf. u. Laugen. Anw.: als Konservierungsmittel (0,05—0,2% ). 25*

Prosenchym

388

Prosenchym: bot. Gewebe, dessen Zellen in einer Richtung gestreckt, faserähnlich u. zugespitzt sind, im Gegensatz z. Parenchym*. Prostata: Vorsteherdrüse. Prosthetische Gruppe: Koferment, s. Permente. Prostigmin (WZ): Dimethylcarbaminsäureester des m-Oxyphenyltrimethylammoniums in Form des Methylsulfates (Ampullen) bzw. Bromids (Tabi., Augentropf., Salbe). Pr. besitzt Physostigmin ähnliche Wirkg. u. hemmt die Cholinesterase. Es wird bei Darm- u. Blasenatonie, Muskelspasmen, Lähmungen (vgl. Curare unt. Strychnos-Arten) usw. angewendet. Protactinium: Pa, AtG. 231 ; radioaktives Zerfallsprodukt d. Urans, kommt spurenweise in den Uranmineralien vor. Protamine: Eiweißkörper*. Protargol: Argentum proteinieum ¡Bj*. Proteasen: Unter diesem Namen faßt man alle Fermente zus., die auf Proteine u. Aminosäurekomplexe hydrolysierend einwirken. Hierzu gehören Proteinasen* u. Peptidasen* s. Fermente. Proteide: s. Eiweißkörper. Proteinasen: Eiweißspaltende Fermente, z. B . Pepsin, Trypsin. Proteine: Eiweißkörper*. Proteinkörner: Aleuronkörner*. Proteinstoffe: Eiweißkörper*. Proteohormone: Hormone mit eiweißähnlichem Charakter, s. Hormone. Prothallium: bot. Vorkeim (z. B. bei Farnen). Prothrombin: Best. d. Blutes, Vorstufe des Gerinnungsfermentes Thrombin. Protium: Bezeichnung für „leichten" Wasserstoff 1 H oder H. Protocid (WZ): s. Sulfonamide. Protohäm: Häm*. Proton: phys. Das positiv-elektrische Elementarteilchen im Atomkern, s. Atom. Protopin: C 2 0 H l 9 NO s , Alkaloid i. zahlreichen Papaveraceenarten (z. B. Corydalis cava*). Protoplasma: (Bioplasma) Hauptbest. jeder tierischen u. pflanzl. Zelle, Träger der Lebensäußerungen, Gesamtbegriff f.

Prunus-Arten

Zellkern, Plasma u. Chromatophoren. Zytoplasma od. auch kurz Plasma heißt d. feinkörnige Masse, die den Baum zw. Zellkern u. Zellwand einnimmt und in der der Zellkern (Nucleus) eingebettet ist. Das Protoplasma ist ein Gem. v. Wasser, Eiweißstoffen, Kohlenhydraten, Fetten, Lipoiden u. Salzen. Protozoon: Urtierchen; kleines, meist mikroskopisches, einzelliges Lebewesen. Provenceröl: Ol. Olivarum g l , s. Olea europaea. Provenienz: Herkunft (z. B. von Drogen). Provitamin: Vorstufe eines Vitamins, s. Vitamine. Prunase: Enzym in den bitteren Mandeln, s. Amygdalinum. Prunus-Arten: Fam. Rosaceae. P. amygdalus: (A. communis) Mandelbaum (heim, im westl. Zentralasien, kult. in den warmen gemäß. Zonen, bes. Mittelmeergebiet, Südeuropa, Nordafrika sowie Kalifornien). P. amygdalus var. sativa (A. communis var. dulcís). Stpfl. v. Amygdalae dulces i g : (Semen Amygdali dulce) Süße Mandeln. Best. : 4 0 — 5 0 % fett, öl, ca. 1 0 % Zucker, bis 3 0 % Eiweiß, Enzyme. Anw.: zu Emulsionen; zur Gew. des fetten Öls P. amygdalus var. amara: Stpfl. v. Semen Amygdali amarum (amarae © ) : (Amygdalae amarae) Bitterer Mandelsame, Bittere Mandel. Best.: 3 0 — 5 0 % fettes öl, 2 5 — 3 5 % Eiweißstoffe, 5 % Zucker, 1,7—3,5% Amygdalin. Asche max. 4 % . Das Glykosid Amygdalin (C 20 H 2Ï NO 1:i ) wird durch das Ferment Amygdalase in Traubenzucker u. Mandelsäurenitrilglukosid zerlegt; letzteres zerfällt unter dem Einfluß des Fermentes Prunase weiter in Traubenzucker u. Benzaldehydcyanhydrin u. dieses schließlich wird deh. d. Ferment Oxynitrilase in Bittermandelöl u. Blausäure zerlegt. Man bezeichnet die Fermente in ihrer Gesamtheit mit Emulsin. Anw. : früher zur Herst, v. Aq. amygdalarum amararum, das jetzt nach ¡¡Ol mit Mandelsäurenitril hergestellt wird, ferner zur Herst, von Ol. Amygdalarum [DAB (expressum) u. v. Ol. Amygdalarum aethereum. Der Genuß größerer Mengen

Prunus-Arten

389

von bitteren Mandeln kann tödlich wirken. HOM: Amygdalae anarae, die reifen von der Schale befreiten Samen. Oleum Amygdalarum fug: (Ol. Amygdalae ex· pressum) Mandelöl, das fette öl der bitteren u. süßen Mandeln. Hellgelbes, geruchl. öl, noch bei —10° klar u. ohne Ausscheidungen. D. 0,911—0,916; JZ 95—100, Säuregrad nicht über 8: VZ 190—195: unverseifbare Anteile höchstens 1,5%. Best.: haupts. Glyzeride der öl- u. Linolsäure. Die Preßrückstände kommen als Farina Amygdalarum in den Handel u. werden vorwiegend in der Kosmetik verwendet (Mandelkleie). Das öl findet med. Anw. als reizmilderndes Mittel, bes. in Form der Emulsio oleosa, auch als Augen- u. Ohrenöl sowie als Salbengrundlage (HJ: Ungt. leniens); techn. : als Uhrenöl usw. Oleum Amygdalarum (amararum) aethereum: (Oleum Amygdalae amarae) Ätherisches Bittermandelöl, das aus den bitteren Mandeln, nach Entfettung u. Fermentierung durch Dest. gew. äth. öl. Farbl. bis gelbl. Fl. D. 1,038—1,060 (bei 25°). Best.: mind. 95% Benzaldehyd u. 2—4% HON (techn. wird äth. Bittermandelöl haupts. aus Aprikosenkernen gewonnen; das äth. Aprikosenkernöl ist völlig identisch mit dem äth. B.öl). Anw.: i. d. Parfumerie u. Likörindustrie; med. wird äth. B. wegen des schwankenden HCN-Geh. nicht mehr verwendet. Oleum Amygdalarum amararum sine Acido hydrocyanico: Blausäurefreies Bittermandelöl. Darst. : 10 T. äth. Bittermandelöl werden mit 6 T. gelöscht. Kalk u. einer Lsg. v. 3 T. Ferrosulfat in 50 T. Aq. geschüttelt u. dann mit Wasserdampf dest. Blausäurefreies B. ist fast reiner Benzaldehyd, vgl. Benzaldehyd §¡|. Oleum Amygdalarum aethereum artificiale: Künstl. Bittermandelöl, s. Benzaldehyd |Μ|. Acidum amygdalicum: Mandelsäure, e. Acid, amygdalicum. Amygdalinum: s. d. Prunus armeniaca: Aprikose (heim, in Turkestan, Mongolei, kult. in Mittelmeerländern) u. Prunus persica (heim. Nordchina?). Stpfln. v. Oleum Persicarum ¡Mi: Pfirsichkernöl, das fette öl der Samen. Hellgelbes, geruchl. öl, bei —10° noch klar u. ohne Ausscheidungen.

Prunus-Arten

D. 0,911—0,916; JZ 95—100; Säuregrad nicht über 8; VZ 190—195 ; unverseifbare Anteile höchstens 1,5%. Best.: ölsäureglyzeride. Anw. : wie Oleum Amygdalarum M8. HOM: Amygdalus Persica e cortice, die frische Rinde von Prunus Persica. Prunus cerasus: Sauerkirsche (heim. Kleinasien, kult. in ganz Europa). Stpfl. v. Fructus Pruni Cerasi (Fruct. Cerasi acidi): Sauerkirsche. Best.: Zucker (bis ca. 9%), SS, Pektinstoffe, Eiweißstoffe. Anw. : zur Herst, v. Sirupus Cerasi ¡üg. stipites Cerasi acidi: (Stipítes Cerasorum, Pedunculi Cerasorum) Kirschenstiele. Best. : Gerbstoff. Anw. volkst. : als Adstringens u. Direticum. Gummi Cerasi: Kirschgummi. Anw. : zur Herst, v. Klebstoff. Folia Cerasi: Kirschblätter. Best. : Gerbstoff, Querzetin, Zitronensäure, Kumarin, Zucker. Anw. volkst. : als Tabakersatz ; i. d. Tabakindustrie zur Streckung billiger Tabaksorten. Prunus domestica: Zwetsche. Stpfl. v. HOM: Prunus domestica, die frische Rinde. Prunus laurocerasus: Kirschlorbeer (Kleinasien, Balkan, bei uns oft kult.). Stpfl. v. Folia Laurocerasi: Kirschlorbeerblätter. Best.: Glykosid, Prulaurasin (Isoamygdalin), das durch das ebenfalls enthalt. Emulsin bis zu Blausäure u. Benzaldehyd zerlegt wird (s. P. amygdalus). Phyllinsäure, Zucker, Gerbstoff. Anw. : als Antineuralgicum u. Antispasmodicum; früher zur Herst, v. Aqua Laurocerasi*. HOM: Laurocerasus, die frischen, im August gesammelten Blätter. Prunus mahaleb: Türkische Weichsel .(Südeuropa, Vorderasien). Stpfl. v. HOM: Prunus Mahaleb, die frische Rinde Junger Zweige. (Die Samen, die Kumarin u. HCN enthalten, werden zur Herst, des Likörs Cherry Brandy verwendet.) Prunus padus: Ahlkirsche, Traubenkirsche (Europa, nördl. Asien). Stpfl. v. Cortex Pruni Padi: Traubenkirschenrinde. Best. : Amygdalin, Gerbstoff, Gummi, Harz. Anw. volkst. : als Sedativum bei Husten. HOM: Prunus Padus e cortice, die frische, zur Blütezeit ge-

Prunus-Arten

390

sammelte Rinde Junger Zweige. HOM: Prunns Padus e foliis, die frischen, zur Blütezeit gesammelten Blätter. Prunus persica: β. Prunus armeniaca. Prunus spinosa: Schlehe, Schlehdorn, Schwarzdorn (Europa, Vorderasien). Stpfl. v. Flores Pruni spinosae © : (Flores Acaciae, Flores Acaciae nostratis) Schlehdornblüten, Schwarzdornblüten, Schlehenblüten. Best. : Spuren von Amygdalin (in den Samen bis 3% ), Gerbstoff. Asche max. 8%. Anw. volkst. : als mildes Abführmittel u. Diureticum. HOM: Prunus spinosa, die frischen, im Aufblühen begriffenen Blüten. Prunus virginiana: Virginische Traubenkirsche (heim. Nordamerika). Stpfl. v. Cortex Pruni virginianae: Virginischë Traubenkirschenrinde. Best. : Ein Glykosid, das in Blausäure u. Benzaldehyd spaltet, Gerbstoff. Anw. volkst. : bei Lungenleiden u. als Sedativum. HOM: Cerasus virginiana, die frische Rinde. Prurjgo: Juckflechte. Pruritus: Hautjucken. Pseudo: (von griech. ιρενόος = Täuschung) falsch, scheinbar; ζ. B. bot. Pseudoparenchym; ehem. Pseudobasen, Pseudosäuren usw. Psicain (WZ): Psicain-Neu: Hydrochlorid des Benzoyl-d-pseudotropincarbonsäurepropylesters ; Lokalanestheticum, 5—10 mal stärker wirkend als Cocain, bei geringerer Toxizität. Psidium guajava: Farn. Myrtaceae, Guayava (Trop. Amerika). Stpfl. v. Folia Djamboe © : (Folia Psidii pyriferi) Djambublätter, Guayavablätter. Best. : Äth. öl, Fett, Harz, Gerbstoff. Asche max. 7%. Anw. volkst. : bei Magen- u. Darmkatarrh, als Adstringens. Psittacçsis: Psittakose, Papageienkrankheit. Psorjasis: Schuppenflechte. Psychologie: Seelenkunde. Psychose: Geisteskrankheit. Psychotria ipecacuanha: Uragoga ipecacuanha*. Pt: ehem. Platin, s. Platinum. Pterine: (von griech. τό πτεηόν = Flügel) Eine den Purinen nahestehende

Ptychopetalum-Arten

Gruppe von Verbindgn, deren Grundsubstanz das P t e r i d i n ist. Die Pterine wurd. aus d. Flügeln der Schmetterlinge u. aus anderen Insekten (Wespen) isoliert ( L e u c o p t e r i n , X a n t h o p t e r i n ) . Auch i. Haut u. Augeil der Fische sowie spurenweise i. d. Leber u. i. Harn v. Menschen u. Säugetieren kommen P t . vor. Pterocarpus-Arten: Fam. Leguminosae. P. marsupium: (Vorder- u. Hinterindien, Ceylon, Malabarküste). Stpfl. v. Kino © : (Gummi Kino) Kino, Malabarkino, der nach Verwundung der Stammrinde (Februar, März) ausgeflossene u. erhärtete Saft. Kantige, glänzende, leicht zerbrechliche Stücke von schwärzlicher oder dunkelrotbrauner Farbe, am Rande durchscheinend; in heiß. Aq. u. A. fast vollständig 1., in kalt. Aq. quillt es auf mit dunkelrotbrauner Farbe. Best. : 70—80% Kinogerbsäure, Kinorot, Brenzkatechin, Kinoin, Protokatechusäure. Asche max. 4%. Anw.: als Adstringens; techn.: z. Gerben. HOM: Kino. P. santalinus (Indien) u. P. soyauxii (Afrika). Stpfln. v. Lignum Santali rubrum ® : (Lignum Pterocarpi) Rotes Sandelholz, Kaliaturholz. Best. : Santalin (roter Farbstoff), Pterocarpin, Gallussäure. Asche max. 3%. Anw.: zu Teemischungen als schmückender Best, (der rote Farbstoff ist in Aq. uni., färbt daher den Aufguß nicht). Pteroylglutaminsäure: Folsäure, s. Vitamine. Ptisana: Potio*. Ptomaine: (Ptomatine) Leichenalkaloide, Leichengifte. Basische, stickstoffhaltige, organ. Verbdgen, die sich aus faulendem Eiweiß (Leichen) bilden; sie sind teils außerordentlich giftig (ζ. B. Neurin), teils ungiftjig (ζ. B. Kadaverin u. Putreszin). Ptyalin: Stärkespaltendes Enzym des Speichels u. des Pankreas. Ptyalismus: Speichelfluß. Ptychopetalum-Arten: Fam. Olacaceae. P. olaeoides u. P. uncinatum (Brasilien). Stpfln. v. Lignum Muirapuama Muirapuama-Holz, Potenzholz. Best. : Aromatisches Harz, Gerb-

Ptychotis ajowan

391

stoff, möglicherweise ein Alkaloid. Anw. : als Aphrodisiacum u. Tonieum. (Früher wurde fälschlich Liriosma ovata als Stpfl. angenommen.) HOM: Muira Pmma. Ptychotis aiowan: Carum ajowan*. Pu: ehem. Plutonium*. PllbM Stizolobii: Die Brennhaare von Fruct. Stizolobii, s. Mucuna pruriens. Puccinia Malvacearum: Kostpilz, der auf Malven schmarotzt; die Sporenlager bilden auf der Unterseite der Malvaceenblätter (Fol. Althaeae, Fol. Malva«) oft kleine, braune Flecke. Pufferung, Pufferlösungen: s. Wasserstoffionenkonzentration. Pulmo (Plur. Pulmones): Lunge(n), s. Organotherapeutica. Pulmonaria officinalis: F a m . Boraginaceae, Lungenkraut, Fleckenkraut (Europa). Stpfl. v. Herba Puimonariae (maculosae) ® : Lungenkraut, Fuchslungenkraut. Best. : Kieselsäure, Gerbstoffe, Zucker, Phytosterin u. a. Asche max. 18%. Anw. volkst. : als Expectorans. HOM: Pulmonaria vulgaris, d. frische, blühende Kraut. Pulpa Tamarindorum cruda H J : Tamarindenmus, s. Tamarindus indica. Pulpa Tamarindorum depurata H : Gereinigtes Tamarindenmus, s. Tamarindus indica. Pulsatilla HOM: s. Anemone pulsatilla Pulsatilla pratensis: Anemone pratensis*. Pulsatilla vulgaris: Anemone pulsatilla*. Pultiformis: Breiförmig. Unguentarti pultiforme ist eine Salbe, bei der der wirksame Arzneistoff frisch gefällt und noch feucht mit der Salbengrundlage verrieben worden ist, wodurch eine feinste, reizlose Verteilung des Arzneistoffes in der Salbe gewährleistet wird, z. B. Unguentum Hydrargyri oxydati flavi pultiforme = Gelbe Augensalbe. Pulver, DOVERsches i g : Pulvis Ipecacuanhae opiatus IfiÄg*. Pulver, Gemischte H : Pulveres mixti

g|*.

Pulveres mixti t g : Gemischte Pulver. Sind m. od. ohne Zusatz v. indifferenten Stoffen hergest., gleichmäßige Mischungen v. Arzneimitteln, die durch Stoßen,

Pulvis Opii

Reiben od. Mahlen grob, mittelfein od. fein gepv. sind. Pulvis (Plur. Pulveres) : Pulver, s. Arzneiformen. Pulvis aerophorus lög: Brausepulver. Mischung v. 2 Natriumbikarbonat u. 1,5 Weinsäure; die Best, werden getrennt abgegeben; Natriumbikarbonat in gefärbter, Weinsäure in weißer Papier.kapsel. Pulvis aerophorus laxans i g : Abfahrendes Brausepv., Mischung v. 7,5 Kaliumnatriumtartrat, 2,5 Natriumbikarbonat u. 2 Weinsäure. Pulvis aerophorus mixtus i g : Gemischtes Brausepv., Mischung v. 13 Natriumbikarbonat, 12 Weinsäure u. 25 Zucker. Pulvis dentifricius Hg: Zahnputzpv. Zstzg.: 100 Kalziumkarbonat u. 1,25 Pfefferminzöl. Pulvis dentifricius cum Sapone i g : Seifen-Zahnputzpv. Zstzg. : 90 Kalziumkarbonat, 10 Med. Seife, 1,25 Pfefferminzöl. Pulvis Doveri [Dg: Pulvis Ipecacuanhae opiatus !»§*. Pulviseffervescens: Pulvis aerophorus*. Pulvis Florum Chrysanthemi: Insektenpulver, s. Chrysanthemum-Arten. Pulvis Florum Pyrethri: Pulvis Florum Chrysanthemi*. Pulvis fumalis: Species fumales, Räucherpulver. Pulvis gummosus |Ög: Zus.gesetztes Gummipv. Zstzg. : 5 Arabisches Gummi, 3 Süßholz, 2 Zucker. Pulvis insecticidus: Pulvis insectorum, Insektenpulver. Pulvis inspersorius: Streupulver. Pulvis Ipecacuanhae opiatus i g : DoVERsches Pulver. Geh. 10% Opiumpv. Zstzg.: 1 Opiumpv., 1 Brechwurzel, 8 Milchzucker. MD. 1,5 g; MTD. 5 g. Pulvis Liquiritiae compositus i g : Brustpulver. Zstzg.: 10 Zucker, 3 Sennesblätterpv., 3 Süßholzpv., 2 Fenchelpv., 2 gereinigter Schwefel. Pulvis Magnesiae cum Rheo ü : Kinderpulver. Zstzg.: 10 Magnesiumkarbonat, 7 Fenchel-Ölzucker, 3 Rhabarberpulver. Pulvis Opii I g : Opium pulveratum g g , s. Opium.

Pulvis salicylicus cum Talco

392

Pulvis salicylicus cum Talco I Q : Salizylstreupulver. Zstzg.: 3 Salizylsäure, 10 Weizenstärke, 87 Talkum Pulvis sternutatorius: Schnupfpulver. Pulvis stomachicus: Magenpulver. Pumex: Lapis Pumicis*, Bimsstein. Punica granatum: Fam. Punicaceae, Granatapfelbaum (heim, westl. Asien, v. Nordwestindien bis Kleinasien, kult. in allen wärmeren Ländern). Stpfl. v. Cortex Granati t g : (Gort. Punicae Granati) Granatrinde, d. getrocknete Rinde der oberirdischen Achsen u. der Wurzeln. Best.: die Alkaloide Pelletierin (s. Pelletierinum), Isopelletierin, Pseudopelletierin, Methylisopelletierin (Gesamtgeh. der Alkaloide nach Jug mind. 0,4% ), ferner Gerbstoff, Stärke, Harz. Asche max. 17%. Anw.: als Bandwurmmittel, meist als Mazerationsdekokt aus 40 bis 60 g der Rinde. Bei größeren Mengen treten häufig unangenehme Nebenerscheinungen auf: Steigerung des Blutdrucks, Sehstörungen, Erbrechen, Kollaps. HOM: Granatum, die getrocknete Rinde wie Gort. Granati p i . Cortex Granati fructum (Pericarpium Granati): Granatapfelschalen. Best.: Gerbstoffe (bis 28%), Schleim, Harz. Anw. med.: ala Adstringens; techn. : in d. Gerberei. Flores Granati (Flor. Balaustii): Granatblüten. Best,.: Gerbstoffe. Anw. volkst.: als Adstringens. [Die Früchte v. P. granatum dienen zur Herst, v. erfrischend. Getränken (Scherbet, Grenadine.)]. Punicin: Pelletierinum*. PuniCintannat: Pelletierinum tannicum © * . Purgantium(a): Abführmittel. Purgierkassie: Fruct. Cassiae fistulae, s. Cassia fistula. Purgierkörner: Semen Crotonis, s. Croton tiglium. Purgierkraut: Herba Gratiolae © , s. Gratiola officinalis. Purgierlein: Linum catharticum*. Purgierbärlapp: Lycopodium selago*. Purgiermoos: Lycopodium selago*. Purgierschwamm: Fungus Laricis © , s. Fomes officinalis. Purgierwindenwurzel: Radix Scammoniae asiaticae, s. Convolvulus scammonia.

Pylorus Purin (Name gebildet aus „purum uri-

cum"

v. E . FISCHER,

der

Purin

1898

erstmal. rein darst.): C S H 4 N 4 , Muttersubstanz der Harnstoffderivate, besteht aus einem 6gliedrigen Pyrimidinring u. einem 5 gliedrigen Imidazolring : 1 β Ν = CH I I 7 2 HC 5 C — N H ! ! Ν—C 3

4

> Ν

C H

8

9

N a c h EMEL F I S C H E R k e n n z e i c h n e t

man

d. zahlreichen Purinabkömmlinge dadurch, daß man d. Glieder de3 Purinkerns in obiger Weise numeriert u. die Stellung der die Η-Atome ersetzenden Gruppen durch Bsifügen der betr. Zahlen bezeichnet. Purin selbst ist i. d. Nat. bisher nicht aufgefunden word., seine Derivate sind indessen im Tier- u. Pflanzenreich sehr verbreitet u. spielen im Stoffwechsel eine große Rolle (vgl. Nueleoproteide, Nucleinstoff Wechsel ). Man unterscheidet drei Gruppen v. Purinabkömmlingen : 1. d. Harnsäure (2,6,8-Trioxypurin) ; 2. die Purinbasen [ζ. B. Adenin (6-Ammopurin), Hypoxanthin (6-Oxypurin), Guanin (2-Amino6-oxypurin), Xanthin( 2,6-Dioxypurin)] ; 3. pflanzl. Methylpurine [Koffein (1,3,7Trimethylxanthin), Theobromin (3,7Dimethyl-xanthin), Theophyllin (1,3Dimethyl-xanthin)]. Purindesaminasen: Fermente, die Purine desaminieren (Guanase, Adenase). Purpureaglykosids: Digitalisglykoside, s. Digitalis purpurea. Purus(a, um): Rein. Putamen (Plur. Putamina): Sohale(n), Fruchtschale. Putreszin: s. Ptomaine. PVP: Polyvinylpyrrolidone Pyaemie: Sepsis*. Pyelitis: Nierenbeckenentzündung. Pyknometer: Dichtefläschchen zur Bestimmung d. Dichte v. Fin., s. Spezifisches Gewicht.

I

Pylorus: Pförtner, Magenausgang.

Pyoetaninum aureum

393

Pyoetaninum aureum © : Gelbes Pyoktanin, Auramin, 0 ( 7 H 2 1 N 3 · HCl -f- H 2 0 . Mol. 321,7. Goldgelbes Pv., wl. in Aq., 11. in A. u. Chlf., uni. in Ae. Anw med.: als Antisepticiim zu Wund- u. Schleimhautspülungen. Pyoetaninum coeruleum Blauea Pyoktanin, Methylviolett, Gentianaviolett B, Methylrosanilinum, ein Gem. v. Penta- u. Hexamethylrosanilinchlorhydrat. Dunkelgrünes, metallisch glänz., kr. Pv., 11. in Aq. u. A m. blau-violetter Farbe sowie in Glyz. u. Chlf. Anw. med. : als Antisepticum wie Pyoetaninum aureum in Form v. Lsgen, Salben, Pudern, Stiften, Tabletten ; inn. : als Anthelminticum ; vet. : bei Maul- u. Klauenseuche ; techn.: i. d. Mikroskopie als Farbstoff (s. Anilinwasser-Gentianaviolettlsg. u. Karbol- Gentianaviolettlsg. ). Pyodermie(n): Hauterkrankg, Grindoder Eiterausschlag, verursacht durch Staphylokokken oder Streptokokken. Pyogen: Eiterung erregend. Pyoktanin, Blaues: Pyoetaninum coeruleum © * . P., Gelbes: Pyoctanium aureum © * . Pyramiden iDAft: Dimethylaminophenyldimethylpyrazolonum SSI*. Pyrazolonum dimethylaminophenyldimethylicum 'DM|: Pyramidon, s. Dimethylaminophenyldimethylpyrazolonum. P. phenyldimethylicum DÄ8: Antipyrin, s. Phenyldimethylpyrazolonum IH*. P. phenyldimethylicum cum Coffeino citrico: Phenyldimethylpyrazolonum cum Coffeino citrico © * . P. phenyldimethylicum salicylicum ü l : Phenyldimethylpyrazolonum salicylicum S B * . Pyrethrum HOM: s. Anacyclus officinarum. P. carneum: Chrysanthemum roseum*. P. Cinerariifolium: Chrysanthemum cinerariifolium*. P. roseum: Chrysanthemum marschallii*. Pyrethrum Wurzel: Kad. Pyrethri germanici, s. Anacyclus officinarum. Pyreticum(a): Syn. Antipyreticum, Fiebermittel. Pyridin: Pyridinum © * . Pyridinbasen: Gem. v. bas. Körpern, die b. der trocknen Dest. v. stickstoffhaltigen Kohlenstoff verbdgen (Steinkohlenteer, Tieröl, s. Ol. animale) ge-

Pyrifer

wonnen werden. Farbl. Fin. Anw.: zur Denaturierung v. Spiritus. Pyridin-/?-karbonsäure: Acid, nicotinicum*. P.-ß-karbonsäureamid: Pyridinum aminocarbonicum ® . Pyridinum ® : Pyridin, C 5 H 5 N. Mol. 79,1; D. 0,979—0,982; Sdp. 114°—176»; Geh. mind. 99,6%. Farbl. Fl., mischbar m. Aq., Α., Ae., Benzin, fett. ölen. Gew. : Durch Dest. des Steinkohlenteers od. Tieröls. Anw. med.": inn. selten als Sedativum b. Asthma, Dyspnoe, A n g i n a pectoris, Keuchhusten, auch zu Inhalationen, techn. : als Lösungsmittel, zur Denaturierung von Spiritus, zur Schädlingsbekämpfung. y

CH /

ß' HC 5

4

V 3 CH β

A' HIB 2 C H ET \ l / Ν Pyridin Pyridin u. seine Homologen (Methylpyridine = P i c o l i n e , Dimethylpyridine = L u t i d i n e , Trimethylpyridine . = K o l l i d i n e ) sind Ausgangssubstanzen vieler Alkaloide u. wichtiger Arzneistoffe: Nikotin, Trigonellin, Piperidin, Coniin, Lobelin u. a., ferner Nikotinsäure, Nikotinsäureamid (AntipellagraVitamin), Chinolin, die Sulfonamide Eubasin, Sulfapyridin, Dagenan, Analepticum Coramin sowie für das Tuberculostatieum Isonikotinsäurehydrazid* (Neoteben). Pyridinum aminocarbonicum©: Pyridin-j5-karbonsäureamid, Nikotinsäureamid, (C 5 H 4 N)CONH 2 . Weiß. Kr. od. kr. Pv., 11. in Aq. u. A. Mol. 122,1; F. 133° bis 132°, vgl. Antipellagra-Vitamin unter Vitamine. Pyridoxin: Vitamin B e , s. Vitamine. Pyrifer (WZ): Präparat, das fiebererregende Eiweißstoffe aus nichtpathogenen Bakterienarten der Coligruppe enthält. 8 Stärken von 10—5000 Einheiten (IE = 1 Million Keime). Anw. : zur Heilfiebertherapie (bei Lues, Gonorrhoe, Typhus, Erysipel usw.).

Pyrimidine

394

Pyrimidine: Gruppe der Diaz ine. Pyrimidinring : Ν Hc/\cH Hcl^/N CH

leiten sich viele wicht. Pflanzenbasen (Harnsäurederivate) u. Spaltprodukte der Nucleinsäuren ab. pyro: ( π ν ρ = Feuer). In der ehem. Nomenklatur gebräuchl. Vorsilbe für Verbindungen, die infolge Glühens eine Wasserabspaltung erfahren haben und daher weniger H 2 0 ehem. gebund. enthalt. als verwandte Verbindgn. Pyroborsäure: s. Aoidum boricum. Pyrocatechinum: Brenzkatechin*. Pyrochromsaures Kalium: Kalium dichromicum ¡31*. Pyrogallin: Pyrogallolum g l * . Pyrogailol ISi: Pyrogallolum gg*. Pyrogallolum ¡Ü|: (Acid pyrogallicum) Pyrogailol, Pyrogallin, Pyrogallussäure, Brenzgallussäure, 1,2,3-Trioxybenzol, CeH3(OH),. Mol. 126,05; F. 131° bis 132°. Leichte, weiße, glänz. Blättchen od. Nadeln v. bitterem Geschmack. II. in Aq., Α., Ae. ; starkes Red.mittel. Darst. : Durch Erhitzen v. Gallussäure im Autoklaven. Anw. med. : äuß. b. Psoriasis u. Lupus; kosmet. : zum Haarfärben; techn.: in der Photographie und zum Gerben. Vorsicht! Giftig, auch bei äuß. Anwendung, tägl. höchstens 3 g einreihen (Methämoglobinurie, Hämaturie, Koma uraemicum, Harn grünschwarz.) Dos let. ca. 15 g.

Qualitative u. quantitative Analyse: s. Analyse. Quantentheorie: Physikalische Theorie von MAX PLANCK (1858—1947), die auf der Annahme beruht, daß die Atome Strahlungsenergie nicht stetig in jeder beliebigen Größe, sondern nur stoßweise (geschoßartig) in bestimmten „Quanten" („Elementarquanten" abgek. „h") aussenden. Das kleinste PLANCKsche Wirkungsquantum h = 6,62· IO -27 Erg/ sec, ist die kleinste existenzfähige

Quarz

Pyrogallussäure: Pyrogallolum ig¡*. Pyroleum animate: Ol. animale crudum Pyrophores Blei: Äußerst fein verteiltes Blei, das sich schon bei gewöhnl. Temperatur an der Luft von selbst entzündet, auch Eisen u. einige andere Metalle haben die gleiche Eigenschaft. Pyrophosphorsäure: Acidum pyrophosphoricum*. Pyrosis: Sodbrennen. Pyrotechnik: Feuerwerkerei. Pyroxilinum: Amerik., brit., franz. Bezeichnung für Nitrozellulose. Pyrrol: (Imidol) C 4 H 4 NH. Best, des Steinkohlen-, Braunkohlen-, Schiefer- u. Knochenteers, aus letzterem wird es haupts. dargestellt. Farblose, stark lichtbrechende Fl., 1. in Α., Ae., wl. in Aq. D. 0,975; Sdp. 131°. Anw.: als Reagens auf Holzstoff (ein mit Salzsäure betupfter Fichtenspan färbt sich rot, daher der Name: Pyrrol (vonπυρρός = feurigrot). Pyrrol ist der Grundkörper einer großen Anzahl organischer Verbdgen, die wichtige Naturprodukte und zahlreiche synth. Substanzen umfassen. Zu den natürlichen Pyrrolderivaten zählen u. a. : Indikan, der Stammkörper des Indigo, die Blut-, Gallen- u. Blattfarbstoffe (Chlorophyll), viele Alkaloide, wie Nikotin, Atropin, Kokain, auch im Eiweißmolekül ist der Pyrrolkern enthalten. Pyrrolidon: s. Polyvinylpyrrolidon. Pyrus aueuparia: Sorbus aueuparia*. Pyurie: Eitergehalt des Urins.

Energiemenge. Die Q. ist wichtig für die Theorie des Atombaus, lichtelektrische Wirkungen, Phosphoreszenz, Fluoreszenz, vgl. Atom. Quartäre (quaternäre) Ammoniumbasen: Tetraalkylammoniumsalze, Salze oder Basen, in deren NH4-Gruppe alle 4 Η-Atome durch Alkylreste ersetzt sind. Quarz: Mineral, Siliciumdioxyd, Si0 2 . Dient zur Herst, von Quarzglas (durch Schmelzen) u. Quarzgut (durch Sintern), die für chemische Geräte verwendet wer-

395 den, da sie unempfindlich sind gegen Temperaturunterschiede u. von SS u. Alkalien kaum angegriffen werden. Quassia amara: Fam. Simarubaceae (Nördl. Brasilien, Trinidad, Guayana, in den Tropen oft als Zierstrauch kult.). Stpfl. v. Lignum Quassiae g l : (surinamense) Surinam- Quassiaholz, Bitterholz, Fliegenholz. Best.: 0,15% nichtglykosidische Bitterstoffe (Quassiin u. Neoquassiin). Anw. : wie Lignum Quassiae jamaicense (s. Aeschrion excelsa). (|S3 führt Quassia amara u. Aeschrion excelsa [Picra'sma excelsa] als Stpfl. v. Lignum Quassiae an.) HOM: Quassia amara — Lignum Quassiae Dp. Quassiaholz ¡DU|: Lignum Quassiae Η . s. Quassia amara u. Aeschrion excelsa (Picrasma excelsa). Quadratisches Kristallsystem: s. Kristall. Quebracho HOM: s. Aspidosperma quebracho-blanco. Quebrachorinde: Cortex Quebracho © , s. Aspidosperma quebracho-blanco. Quecke: Agropyron repens*. Queckenwurzel, Rote: Rhizoma Cariéis @i, s. Carex arenaria. Queckenwurzelstock: Rhizoma Grami nis © , s. Agropyron repens. Quecksilber: Hydrargyrum*. Quecksilberamidchlorid: Hydrargyrum praecipitatum album ¡8|*. Quecksilber(l)-acetat: Hydrargyrum aceticum oxydulatum*. Quecksilber(ll)-acetat: Hydrargyrum aceticum oxydatum*. Quecksilber(I)-bromid: Hydrargyrum bromatum*. Quecksilberchlorid ÜS: Quecksilber(II)chlorid, Hydrargyrum bi chloratum ¡H|*. Quecksilber(I)-Chlorid: Hydrargyrum chloratum ¡Mi*. Quecksilber(l I )-Chlorid: Hydrargyrum bi chloratum 1MB*. Quecksilberchloridlösung: R e a g e n s ^ , Lsg. v. 1 Quecksilber(II)-chlorid in 19 Aq. Quecksilberchlorür ¡ Ü : Quecksilber(I)chlorid, Hydrargyrum chloratum |BÄj*. QuecksilberchlorUr, durch Dampf bereitetes |9|: Hydrargyrum chloratum vapore paratum JÄ|*.

Quecksilberoxydnitrat

Quecksilberchlorür, Gefälltes: Hydrargyrum chloratum via húmida paratum Quecksilber, Getötetes: Hydrargyrum extinctum*. Quecksilber, HAHNEMANNs, Lösliches: Hydrargyrum oxydulatum nitricoammoniatum*. Quecksilberjodid E|: Quecksilber(II)jodid, Hydrargyrum bijodatum |Mj*. Quecksilber(l)-J0did: Hydrargyrum jodatum flavum ® * . Quecksilber(ll)-jodid: Hydrargyrum bijodatum (rubrum) 1551*. Quecksilberjodiir: Quecksilber(l)-jodid, Hydrargyrum jodatum flavum © * . Quecksilbermohr: Hydrargyrum sulfuratum nigrum © * . Quecksilber(l)-nitrat: Hydrargyrum nitricum oxydulatum © * . Quecksilber(ll)-nitrat: Hydrargyrum nitricum oxydatum ® * . Quecksilberoleat: Hydrargyrum oleinicum ® * . Quecksilberoxyd, Dijodparaphenolsulfonsaures: Hydrargyrum sozojodolicum ® , Sozojodol- Quecksilber, Hydrargyrum dijodparaphenolsulfonicum*. Quecksilberoxyd, Essigsaures: Quecksilber(II)-acetat, Hydrargyrum aceticum oxydatum*. Quecksilberoxyd, Gelbes g f : Gelbes Quecksilber(II)-oxyd, Hydrargyrum oxydatum via húmida paratum È J * . Quecksilberoxyd, Oelsaures: Hydrargyrum oleinicun ® * . Quecksilberoxyd, Rotes f ü g : Rotes Quecksilber(II)-oxyd, Hydrargyrum oxydatum ¡60*. Quecksilberoxydsalbe |Süj: Unguentum Hydrargyri rubrum [BAB*. Quecksilberoxydsalbe, Gelbe g l : Unguentum Hydrargyri flavum ¡Mi*. Quecksiiberoxydsalbe, Rote: Unguentum Hydrargyri rubrum |Ü¡*. Quecksilberoxyd, Salpetersaures: Quecksilber(II)-nitrat, Hydrargyrum nitricum oxydatum ® * . Quecksilberoxyd, Schwefelsaures, Quecksilber(II)-sulfat, Hydrargyrum sulfuricum ® * Quecksilberoxydnitrat: Hydrargyrum nitrium oxcydatum©*.

Quecksilberoxydsulfat

396

Querous-Arten

Quecksilberoxydsulfat: Queoksilber(II)Quecksilbersulfid, Schwarzes: Hydrarsulfat, Hydrargyrum sulfuricum © * . gyrum sulfuratum nigrum © * . Quecksilbersulfocyanid: Hydrargyrum Quecksilberoxydul,Essigsaures: Quecksilber(I)-aeetat, Hydrargyrum aoeticum sulfocyanatum. oxydulatum*. Quecksilbertannat: Hydrargyrum tanQuecksilberoxydul, Gerbsaures: Hy- nicum oxydulatum ® * Quecksilbercyanid Quecksilber(II)drargyrum tarinicum oxydulatum @ * . Quecksilberoxydulnitrat : Quecksil - cyanid, Hydrargyrum cyanatum Tm3*. Quecksilbern l)-cyanid: Hydrargyrum ber(I)-nitrat, Hydrargyrum nitricum cyanatum 1MB*. oxydulatum ® * . Queensland-Arrowroot: Amylum CanQuecksilberoxydul, Salpetersaures: Quecksilber(I)-nitrat, Hydrargyrum ni- nae*. Quellmehle: Mehlartige Trockenertricum oxydulatum ® * . Quecksilberoxycyanid I S : Hydrargy- zeugnisse, die einen Mindestgehalt von 70% Stärke in der Trockensubstanz aufrum oxycyanatum |Mg*. weisen, und zwar in verkleisterter Form. Quecksilberoxycyanid-Pastillen ïp: Quellsalze, Künstliche: Künstliche MiPastilli Hydrargyri oxycyanati |ΒΒ|*. neralsalze, Salia thermarum factitia, s. Quecksilberoxycyanid, Wahres: Hy- Aquae minerales. drargyrum oxycyanatum verum © * . Quendel: Thymus serpyllum*. Quecksilberoxycyan id, Cyanidhaltiges Quendel i g : Herba Serpylli g l , s. g | : Hydrargyrum oxycyanatum |5Hj*. Thymus serpyllum. Quecksilber-Pflaster gjj|: Emplastrum Quendel, Römischer: Thymus vulHydrargyri S S * . garis*. Quecksilberpraecipitat-Salbe |ω|: UnQuerbalkenzellen: bot. Parenchym im guentimi Hydrargyri album ¡¡¡¡|*. Mesophyll mit balken- oder zapfenförmiQuecksilberpraecipitat, Weißes ü : gen, in das Zellumen vorspringenden Hydrargyrum praecipitatum album ®Ü|*. Membranverdickungen, z. B. in den BlätQuecksilberpumpe: Quecksilberdampf- tern von Juniperus sabina. Quercetin: 3 , 5 , 7 , 2 ' , 4'-Pentaoxy-Klastrahlpumpe zur Erzeugung eines Hochvakuums (bis ca. 0,001 mm Quecksilber- von. Kommt nat. frei oder als Glukosid säule) mittels strömenden Quecksilber- im Hopfen, i. d. Blüten des Goldlacks, im Tee, i. gelb. Stiefmütterchen, i. d. dampfes. Quecksilber-Salbe |ul: Unguentum roten Rose u. a. Pflanzen vor. Als Glucosid Q u e r c i t r i n in der Rinde der Hydrargyri cinereum jB|*. amerik. Färbereiche Quercus tinctoria, Quecksilber-Salbe, Graue: Unguentum die pulv. oder als wäßriges Extract unter Hydrargyri cinereum jSB*. dem Namen Q u e r c i t r o n zum Färben Quecksilbersalizylat: Hydrargyrum sa- von Wolle, Seide, Baumwolle dient. licylicum H * . Quercit: Pentaoxycyclohexan, Quecksilber-Sublimat: Hydrargyrum bichloratum |Β8|*. Quecksilber( 11 )-SUlf at : Hydrargyrum Farbl. Kr., 1. i. Aq., wl. i. A. Nat.: in sulfuricum © * . Eicheln (Eichelzucker). Quecksilber(l I )-sulfat, Basisches: Quercitron: s. Quercetin. Hydrargyrum sulfuricum basicum*. Quercus-Arten: Fam. Fagaceae. Qu. Quecksilbersulfatlösung: Reagens §u|, robur ( Quercus pedunculata) Stieleiche, Lsg. von 1 Quecksilberoxyd in 4 ccm Sommereiche(Europa).Qu. petraea ( QuerSchwfs. u. 20 ccm Aq. cus sessiliflora) Steineiche, Wintereiche Quecksilbersulfid, Rotes S | : Rotes (Europa). Stpfln. v. Cortex Quercus § § : Quecksilber(II)-sulfid, Zinnober, Hy- Eichenrinde. Best.: Gerbstoff (8—20%), er spaltet Eichenrot ab (esterartige Verdrargyrum sulfuratum rubrum B S * .

Ra

397

bindung von Ellagsäure mit Zucker u. einer Quercussäure), ferner Gallussäure, Ellagsäure, Quercit, Lävulin u. a. Asche max. 8%. Als Spiegelrinde bezeichnet man die Rinde junger Zweige der beiden Quercus-Arten. Spiegelrinde besitzt eine glatte, silberglänzende, graubraune Oberfläche. Anw. med. : als Adstringens b. Magen- u. Darmblutungen, Ruhr, Bettnässen; Abkochungen als Gurgelwasser b. leicht blutendem Zahnfleisch, Stomatitis usw. ; äuß. gegen Frostbeulen, Hämorrhoiden u. gegen Fußschweiß, techn. zum Gerben. HOM: Quercus e cortice, die frische Rinde der jungen Zweige. Semen QlierCUS (Glandes Quercus excorticatae): Eicheln. Best.: Gerbstoff (6—9% ), Quercit, fett, öl (ca. 4%), Stickstoffsubstanz (ca. 6%), Zukker, Stärke. Anw. volkst. : als Adstringens bei Durchfall, ferner bei Rachitis, Bleichsucht, zu Nährmitteln. HOM: Quercus e glandibua, die getrockneten Früchte mit der Schale. Semen Quercus tOStum © (Glandes Quercus tostae): Geröstete Eicheln, Eichelkaffee. Die von

Radioaktive Indikatoren

der Samenschale befreiten u. gerösteten Samen. Asche max. 3%. Anw. : s. Semen Quercus. Quercus SUber: Korkeiche (Westl. Mittelmeergebiet) liefert Kork (Cortex suberis, lignum suberinum). Quercus infectoria: Galleiche (Syrien, Kleinasien). Die an den Blattknospen gebildeten Gallen liefern Gallae [¡¡¡¡8*. Quillaja-Rinde: Cortex Quillajae pS, s. Quillaja saponaria. Quillaja saponaria:

Fam.

Rosaceae

(Südamerika, bes. Chile, Bolivien). Stpfl. v.

Cortex

Quillajae

SÄf:

Seifenrinde,

Quillajarinde, Panamarinde, Waschrinde, Waschholz. Best.: 8—9% Saponin, das wahrscheinlich aus Sapotoxin u. Quillajasäure (beide Herzgifte) besteht, ferner Rohrzucker, Stärke u. bis 11% Kalziumoxalat. Asche max. 18%. Anw. med. : als Expectorans wie Rad. Senegae, techn. zu Waschmitteln. HOM: Quillaja, die getrocknete Rinde. Quitte: Cydonia oblonga*. Quittensamen,

Quittenkerne:

Semen

Cydoniae ijjìì>, s. Cydonia oblonga.

R Ra: ehem. Radium*.

Racemische Verbindungen: Abk. rac.

s. Razemat. Racemös: hot. Traubenförmig, s. Blütenstand. Racemus: bot. Traube, s. Blütenstand. Rachitis: (Rhachitis) Englische Krankheit, Vitamin-D-Mangelkrankheit. Radiäre Blüten: bot.

Aktinomorphe

Blüten, strahlige Blüten, s. Blüte. RadiCUla: bot. Würzelchen des Embryos. Radikale: ehem. Ungesättigte Atomgruppen, ein- od. mehrwertig, die sich ähnlich den Elementen verhalten. Sie bilden den unverändert bleibenden Best, v. Verbdgen u. können in diesen durch andere Atome od. Atomgruppen ausgetauscht werden, ζ. B. Hydroxyl (-OH). Ammonium (-NH 4 ), Methyl (-CH 3 ). J e nach der Anzahl der einwertigen Atome, welche die Radikale zu binden bzw. zu ersetzen vermögen, bezeichnet man d. Radikale als primär (einwertig), se-

kundär (zweiwertig), t e r t i ä r wertig) usw.

(drei-

Radioaktive Indikatoren: Die mit den

natürlichen u. künstlichen radioaktiven Stoffen verknüpfte Strahlung läßt sich noch bei Anwesenheit selbst geringster unwägbarer Spuren mittels hochempfindlicher Elektroskope bzw. Elektrometer nachweisen, mit dem Geigerzählrohr* lassen sich einzelne Atome u. Elektronen feststellen. Man benutzt daher solche radioaktiven Stoffe zur „Markierung" nichtaktiver Elemente, deren Weg u. deren Verhalten man auf diese Weise bei chemischen Reaktionen bzw. biochemischen Vorgängen, wie ζ. B. beim Stoffwechsel des Organismus, Wirkungsweise von Bakterien, Heilmitteln, Spurenelementen usw. genau verfolgen kann, da die radioaktiven Atome den zu prüfenden u. mit ihnen indizierten Stoff bei allen Reaktionen begleiten. Man nennt diese Stoffe radioaktive Indikatoren ; sie sind fast millionenfach emp-

Radioaktivität

398

findlicher als die gewöhnlichen ehem. Indikatoren u. sind auch den nicht radioaktiven Isotopen*, die analytisch weniger leicht nachweisbar sind, wesentlich überlegen. Man indiziert ζ. B . einen Stoff (etwa eine Aminosäure oder ein Arzneimittel) mit einer Spur (ca. 1 : 1 Million ^ C oder ^ J und kann dann mit dem Geigerzählrohr den Weg der Substanz im Körper genau verfolgen. Radioaktivität: Die R . ist eine Eigenschaft schwerer Elemente ohne äußere Beeinflussung Strahlen auszusenden, die photographische Platten schwärzen, Luft ionisieren, Körper durchdringen u. gewisse Stoffe, ζ. B . Barium-Platin(II)cyanid, zum Leuchten bringen. Sie zeigen also ein ähnliches Verhalten wie Röntgenstrahlen, nur erfolgt d. radioaktive Zerfall ohne Zufuhr äußerer Energie u. ist weder durch thermische, elektrische od. andere Einwirkungen beeinflußbar. Bis jetzt sind 49 nat. Elemente m. radioaktiven Eigenschaften bekannt, möglicherweise sind alle Elemente radioaktiv, was nur m. unseren bisherigen Mitteln noch nicht nachweisbar ist. Man unterscheidet 3 Strahlungsarten: 1. α-Strahlen, das sind zweifach positiv geladene Heliumkerne, die m. großer Geschwindigkeit ausgeschleudert werden. · 2. ß-Strahlen, das sind sehr schnell bewegte Elektronen, deren Geschwindigkeit nahezu d. Lichtgeschwindigkeit erreicht. 3. y-Strahlen, die den Röntgenstrahlen gleichen, jedoch noch viel kurzwelliger sind. Die Energie der Strahlung wird durch den Zerfall der Atomkerne geliefert (Theorie v. IlüTHERFORD). Bei der radioaktiven Strahlung werden also d. radioaktiven Elemente in andere Elemente umgewandelt. Diese neugebildeten Elemente sind meist wiederum instabil, d. h. sie zerfallen weiter, so daß eine Zerfallsreihe entsteht. Man kennt bisher 3 solcher Zerfallsreihen : 1. die Uran-Radium-Reihe, 2. die Thorium-Reihe, 3. die Aktinium-Reihe. Jedes radioaktive Element ist charakte-

Künstliehe Radioaktivität

risiert durch d. Geschwindigkeit seines Zerfalls u. b. Emission ν. α-Strahlen durch d. Reichweite dieser Strahlen. Bei einem radioaktiven Prozeß zerfällt in jeder Zeit derselbe Bruchteil der gerade vorhandenen Stoffmenge. Zur Kennzeichnung des Zerfalls gibt man gewöhnlich die Halbwertszeit an, das ist d. Zeit, die vergeht, bis eine beliebige Menge eines Stoffes zur Hälfte zerfallen ist; ζ. B. beträgt die Halbwertszeit des Radiums 1590 Jahre, die des Thoriums \ 0 Milliarden Jahre u. die des Poloniums 140 Tage. Die Energie der Strahlung. Durch d. hohe Geschwindigkeit der Strahlung wird eine große Energie frei. Die Geschwindigkeit ist abhängig v. d. Art der Strahlung u. vom zerfallenden Element. Beim Abstrahlen büßt das α-Teilchen seine Energie ein. Die Energie wird hauptsächlich in Wärme umgewandelt. Jedes radioaktive Element hat eine Umgebung v. höherer Temperatur. Die Ursprungselemente aller radioaktiven Elemente sind das Uran od. das Thorium. Das Endzerfallsprodukt aller radioaktiven Elemente ist das Blei (Uranblei, Thoriumblei, Aktiniumblei). Beim radioaktiven Zerfall entstehen auch gasförmige Zerfallsprodukte, die sog. Emanationen Radon, Actinon, Thoron, die Isotope des Edelgases Radon sind. Sie sind die Ursache dafür, daß jeder in die Nähe eines Emanation abgebenden radioaktiven Stoffes gebrachte Körper selber radioaktiv wird ( „ i n d u zierte R a d i o a k t i v i t ä t " ) . Künstliche Radioaktivität. Die nat. Radioaktivität ist ein freiwilliger Dissoziationsvorgang der Atomkerne, wobei sich die einzelnen radioaktiven Elemente ineinander umwandeln. Neben diesen natürlich v. selbst verlaufenden Umwandlungen sind eine große Anzahl künstlicher Umwandlungen bekannt geworden, die künstliche Radioaktivität Hierbei werden Atome (ζ. B . Aluminium, Bor) m. Protonen, Neutronen u. α-Teilchen beschossen, wonach d. beschossenen (bestrahlten) Elemente radioaktiv werden, die Atome eine Umwandlung in eine andere Atomart erleiden, vgl. Radium u. Isotope.

Nachw. u. Messung der Radioaktivität 399 Nachweis u. Messung der Radioaktivität erfolgt, indem man mittels geeichter Elektroskope die Ionisation einer bestimmten Luftmenge feststellt ( „ I o n i s a t i o n s k a m m e r " ) ; α-Strahlen lassen sich im „ S p i n t h a r o s k o p " (Zinksulfidleuchtschirm) nachweisen. Die „ W i l s o n - K a m m e r " dient zur Sichtbarmachung der Spuren von α-Teilchen, Betastrahlung von natürl. u. künstl. Präparaten, Protonen, Neutronen, Röntgenstrahlen usw. Außerordentlich empfindlich ist das „ G e i g e r z ä h l r o h r " * , mit dem sich geringste Spuren von Ionen nachweisen lassen. Die radioaktive Strahlung ist v. intensiver Wirkung auf den pflanzlichen u. tierischen Organismus, bes. auf d. Keimdrüsen, auf die blutbildenden Organe u. auf Geschwulstbildungen wie Krebs usw. Radioaktive Stoffe werden daher in der Medizin in großem Umfange angewendet, wobei größte Vorsicht sowohl hinsichtlich der Dosierung als auch beim Umgang m. der radioaktiven Substanz überhaupt erforderlich ist. Meist, bes. bei Krebs, werden die Gammastrahlen allein benutzt, während die anderen Strahlen durch Metallfilter abgeschirmt werden. Radioaktivität wurde zuerst 1896 von H. BEQUEREL am Uran entd. ; das Ehepaar CURIE (Paris) entdeckte 1898 das Radium u. Polonium; H. CUBIE U. C. JOLIOT 1934 d. künstliche Radioaktivität, fortgeführt von 0. HAHN. Radioblei: Radium D, s. Radium. Radioelemente: Radioaktive Elemente, s. Radioaktivität. Radium: R a , AtG. 226,05, Il-wertig. D. 6,0; F. 700°. Entdeckt 1898 von dem Ehepaar CUBIE (Paris) bei den Untersuchungen von Uranerzen. Es kommt nur in Spuren im Erdreich vor, haupts. als Zerfallsprodukt des Urans im Uranpecherz (Pechblende), U 3 0 8 , etwa in einer Menge von 0,14 g pro 1000 Kilo sowie im Carnotit, V 2 0 6 + U0 3 . Darst. : Die Gewinnung erfolgt aus radiumhaltigen Uranerzen durch Zusatz von Bariumsalzen und Ausfällung des Ba u. Ra als schwer lösliche Sulfate, die dann in Bromide übergeführt werden und durch fraktionierte Kristallisation getrennt

Radium

werden können, da Radiumbromid schwerer löslich ist als Bariumbromid. Aus seinen Salzen wird R a elektrolytisch an einer Hg-Kathode als Amalagum abgeschieden und dieses durch Erhitzen auf 400°—700° im Wasserstoffstrom zersetzt. Radium ist ein weißglänzendes Metall und ähnelt in seinen anderen Eigenschaften weitgehend dem Barium. Es wird wie dieses von der Luft angegriffen und zersetzt lebhaft Wasser. Sein Sulfat ist in Aq. u. SS so gut wie uni. Die Radiumsalze färben die Flamme karminrot. R a ist ein Zerfallsprodukt der UranZerfalls-Reihe. Es zerfällt selbst unter Abgabe eines a : Teilchens in RadiumEmanation (Radon). Seine Halbwertszeit, s. Radioaktivität, beträgt 1590 Jahre. Radium entwickelt in einem Jahre rund 1200 Kalorien. Bis heute sind in der ganzen Welt insgesamt etwa 1 Kilo reines Radium gewonnen worden. Anw. med. : haupts. in Form des Radiumbromids, RaBr 2 + 2 H a O, zu Bestrahlungen bei Krebserkrankungen. Das Radiumbromid wird zu diesem Zweck in eine Kapsel aus Kautschuk oder Metall eingeschlossen, die auf einer Seite durch eine Glimmerplatte abgeschlossen ist, und diese Kapsel auf der zu bestrahlenden Stelle befestigt. Die Radium-Emanation benutzt man, um andere Stoffe oder Fl. zu induzieren, so daß diese nunmehr selbst radioaktiv werden („Induzierte Radioaktivität", s. Radioaktivität) und verwendet diese künstlich radioaktiv gemachten Präparate zu Bädern, Inhalations· u. Trinkkuren, bes. bei Gicht, Rheumatismus, Haut- u. Konstitutionskrankheiten u. a. Auch natürliche Radium-Emanation-haltige Mineralwässer, Moor u. Schlamm werden hierzu benutzt. In gleicher Weise wie Radium verwendet man auch Mesothorium u. seine Präparate (s. Thorium). Internationale Radiumnormale ist ein RadiumchloridPräparat, das von Frau CUBIE dargestellt wurde. Die Einheit der Radioaktivität bzw. der Emanation ist das „Curie", das ist diejenige Menge Radiumemanation, die mit 1 g Radium im radioaktiven Gleich-

Radix

400

Radix Apocyni cannabini

Uran-Zerfalls-Reihe. Atomgewicht

Kernladungszahl

Strahlung

Uran I

238,07

92

α

4,56 χ ΙΟ9 Jahre

Uran X j

231

90

β

24,1 Tage

i Uran X 2 i

234

91

β

1,14 Minuten

234

92

α

2,7 χ ΙΟ5 Jahre

230

90

α

8,3 χ IO4 Jahre

226,05

88

, s. Cassia acutifolia u. C. angustifolia. Semiologie: Semiotik*. Sensible Nerven: Gefühlsnerven. Semiotik: Semiologie, Lehre von den Sensorische Nerven: Sinnesnerven. Krankheitszeichen (Symptomatologie). Sépala: bot. Kelchblätter, s. Blüte. Semipermeabel: Halbdurchlässig; seSeparanda, sc. remedia: Abgesondert mipermeable Membran, s. Osmose. aufzubewahrende, giftige (differente) ArzSenecio-Arten: F a m . Compositae. Se- neimittel, Tabula Β des necio aureus: Goldenes Kreuzkraut Sepia officinalis: F a m . Cephalopodae(Nordamerika). Stpfl. v. HOM: Senecio Decapodae, Tintenfisch (Nordsee, Mittelaureus, d. frische, z. Z. der Blüte gemeer, Atlantischer Ozean). Lieferant v. sammelte Pfl. S. jacobaea: Jakobskraut Ossa Sepiae (Tegmina Sepiae) (Europa, Asien). Stpfl. v. Herba SenecioSepiaknochen, Weißes Fischbein: die ni! Jacobaeae: Jakobskraut. Best.: Rückenplatten des Tintenfisches. Best. : Alkaloide Senecin u. Senecionin, äth. öl. Bis 80% Kalziumkarbonat, daneben geAnw.: gegen Blutungen. S. vulgaris: ringe Mengen v. Kalziumphosphat u. Grindkraut, Kreuzkraut (Europa, verNatriumchlorid sowie leimartige Stoffe. breitetes Unkraut). Stpfl. v. Herba Anw. : pulv. zu Zahnplvn. ; techn. : als (Folia) Senecionis vulgaris: Grindkraut. Poliermittel. (Die Malerfarbe Sepia ist Best. : Alkaloide Senecin u. Seneciod. eingetrocknete Saft d. Tintenbeutels nin. Anw. : gegen Blutungen, Koliken u. des Tintenfisches.) Sepia HOM: D. gegegen W ü r m e r . trocknete Inhalt d. Tintenbeutels d. Senega: Polygala senega*. Tintenfisches. Senegasirup: 9j5: Sirup. Senegae jgg*. Sepiaknochen: Ossa Sepiae s. Senegawurzel: HÜ Rad. Senegae C< >CH·COOH SpieBglanzbutter: Liquor Stibii chlo- H O O C · H C < X3H/ X!H/ r a t i © , s. Stibium chloratum. ( Spiroheptandikarbonsäure ). Spigelia-Arten: F a m . Loganiaceae. Vielfach besitzen die Spirane asymmeSpigellaanthelmia: (Brasilien, Antillen). Stpfl. v. Herba spigeliae: Spigelienkraut, trischen Bau, vgl. Stereochemie. W u r m g r a s . Best. : Gerbstoff, ä t h . ö l Spirillen: F a m . Spirillaceae SchrauSpigeleïn (Alkaloid). A n w . : als Anthel- benbakterien, korkzieherartig, meist minticum. H O M : Spigelia, d. getrock- gramnegativ. nete K r a u t . Radix Spigeliae Anthelmiae Spirituosa medicata g | : Arzneiliche cum Herba: Indianisches W u r m k r a u t . Spirituosen, Lsgen v o n Arzneimitteln, Best. : Spigeleïn (Alkaloid), Gerbstoff, die Weingeist als wesentlichen Best, entH a r z . A n w . : als Anthelminticum. Spi- halten. Sie werden durch Mischen, Lösen gelia marilandica: (südl. N o r d a m e r i k a ) oder durch Dest. hergestellt. Stpfl. v. Radix Spigeliae marylandicae: Spiritus i g : Weingeist, s. Alcohol. Marylandische Spigelienwurzel. Best. : Spigeleïn (Alkaloid), ä t h . ö l , Gerbstoff, Spiritus aethereus l g : Ätherweingeist. H a r z , Bitterstoff. Anw. : als Anthelmin- Zstzg. : 1 Äther u. 3 A. D. 0,800—0,804. t i c u m . H O M : Spigelia marylandica, d. Spiritus Aetheris nitrosi Β : Versüßter getrocknete Wurzel. Salpetergeist. D. 0,835—0,845. D a r s t . : 3 Teile Salpetersäure werden m i t 5 Τ. A. Spigelienwurzel: s. Spigelia-Arten. vorsichtig überschichtet u n d die Fl. Spiköl: Oleum Spicae @>, s. L a v a n - 2 Tage lang ohne U m s c h ü t t e l n stehendula latifolia. gelassen. D a n a c h wird die Fl., die sich Spilanthesoleracea: F a m . Compositae, inzwischen vermischt h a t , aus einer GlasParakresse (heim, i n Südamerika, kult. retorte auf dem Wasserbad destilliert u. in Deutschland in Gärten). Stpfl. v. das Destillat in einer Vorlage aufgefanHerba Spilanthis oleraceae: Parakressen- gen, die 5 Τ. A. e n t h ä l t . Die Dest. wird k r a u t . Best. : Spilanthen, Spilanthol, abgebrochen, sobald in der R e t o r t e gelbe ä t h . ö l , Cholin, Gerbsäure, H a r z . Anw. D ä m p f e auftreten. D a s Destillat wird volkst. : b. Zahnfleischerkrankungen. m i t gebrannter Magnesia neutralisiert u. H O M : Spilanthes oleracea, d. getrock- die Mischg. n a c h 24 Stunden auf dem nete, blühende K r a u t . Wasserbade bei anfänglich sehr gelin29*

Spiritus Angelicae eompositus

452

dem E r w ä r m e n der Dest. unterworfen. D a s Destillat wird in einer Vorlage aufgefangen, die 2 T. A. e n t h ä l t ; die Dest. wird unterbrochen, sobald das Gesamtgewicht der in der Vorlage befindl. Fl. 8 T. b e t r ä g t . Spirit. Aeth. nitrosi ist klar, farblos oder gelbl., riecht ätherisch u. schmeckt süßl. brennend, in Aq. in jedem Verhältnis 1. Die Aufbewahrung m u ß in kleinen dunklen, m i t Glasstopfen verschloss. Flaschen a n einem dunklen O r t erfolgen. Anw. med. : als gefäßerweiterndes Mittel bei Angina pectoris. Dos. 10—40 Tropfen. Spiritus Angelicae eompositus |ü¡: Zusammengesetzter Angelikaspiritus. Zstzg.: 3,2 Angelikaöl, 0,8 Baldrianöl, 1 Wacholderöl, 20 K a m p f e r , 250 Aq., 725 A. D. 0,880—0,884. Spiritus camphoratus ¡Mg: K a m p f e r spiritus. Z s t z g . : 1 K a m p f e r , 7 Α., 2 Aq. D. 0,879—0,883. Spiritus dilutus 1S|: Verdünnter Weingeist, s. Alcohol. Spiritus Dzondii: Liquor A m m o n i i caustici spirituosus © * . Spiritus e Vino [Dp: W e i n b r a n d . Geh. mind. 38% Α. Spiritus Formicarum Ameisenspiritus. Zstzg. : 1 Ameisensäure, 14 Α., 5 Aq. Geh. a n n ä h e r n d 1,25% GesamtAmeisensäure. D. 0,889—0,893. Spiritus fumans Libavii: S t a n n u m bichloratum*. Spiritus Juniperi H : Wacholderspiritus. Z s t z g . : 3 Wacholderöl, 747 Α., 250 Aq. D. 0,877—0,881. Spiritus Lavandulae S'· Lavendelspiritus. Zstzg.: 3 Lavendelöl, 747 Α., 250 Aq. D. 0,877—0,881. Spiritus Melissae eompositus Karmelitergeist. Zstzg.: 5 Tr. Zitronellöl, 5 Tr. Ätherisches Muskatöl, 2 Tr. Zimtöl, 2 Tr. Nelkenöl, 100 Aq., 300 A. D. 0,877—0,881. Spiritus Menthae piperitae B f : Pfefferminzspiritus. Zstzg.: 1 Pfefferminzöl u. 9 A. D. 0,831—0,835. Spiritus Myrciae © : B a v r u m (Bayöl 8 T., Orangenblütenöl 0,5 T., Nelkenöl 0,5 T., A m m o n i u m k a r b o n a t 2 T., Weingeist 565 T., Wasser 424 T., filtrieren. Spiritus Nitri dulcís: Spiritus Aetheris nitrosi ¡¡¡g*.

Spongia m a r i n a

Spiritus nitrico-aethereus HOM: Spirit. Aether, nitrosi [Mg. Spiritus russicus ¡Mi: Kussischer Spiritus. Zstzg. : 2 grob gepulv. Spanischer Pfeffer, 5 Ammoniakfl., 75 Α., 2 K a m p fer, 3Terpentinöl, 3Äther, 2 Glyz., 10 Aq. Spiritus saponato-camphoratus ¡ω|: fl. Opodeldok. Zstzg.: 60 Kampferspiritus, 175 Seifenspiritus, 12 Ammoniakfl., 1 T h y m i a n ö l , 2 Rosmarinöl. Spiritus saponatus ÌSI: Seifenspiritus. Herst. : D u r c h Verseifung v. 6 Olivenöl, 7 Kalilauge, 30 Α., 17 Aq. D. 0,920 bis 0,930. Spiritus Saponis kalini ígüj: Kaliseifenspiritus. Zstzg. : J e 1 Kaliseife u. A. Spiritus Sinapis ¡¡MS: Senfspiritus. Zstzg. : 1 Senföl u. 49 A. Geh. mind. 1,94% Allylsenföl. D. 0,828—0,832 (darf nicht in größerer Menge v o r r ä t i g gehalt e n werden). Spiritus sulfurico-aethereus: Spiritus aethereus Spiritus Vini gallici: F r a n z b r a n n t w e i n , aus W e i n od. Trestern hergst., meist aromatisierter Weingeist. Anw. zu Einreibungen; sp. V. g. salinus: F r . m i t Kochsalz (5%). Spiritus Vini rectificatissimus: Spiritus s. Alcohol. Spiritus Vini rectificatus: Spiritus dilut u s g l * , s. Alcohol. Spirocheta pallida: Erreger der Syphilis, s. Spirochäten. Spirochäten: Korkzieherartige Bakterien. Sp. wurden f r ü h e r zu den Protozoen gerechnet, d a sie jedoch keine Chromosomenkerne e n t h a l t e n u. geschlechtliche Vorgänge nicht nachgewiesen werden k ö n n e n (Vermehrung erfolgt durch Querteilung), gehören sie z. d. Bakterien. Spiroylsäure: Acid, salicylicum ¡81*. Spirsäure: Acid, salicylicum |58*. Spitzwegerichkraut: H e r b a P l a n t a g i n i s lanceolatae © , s. P l a n t a g o lanceolata. Spien: Syn. Lien, Milz. Splintholz: bot. Äußerer, weicherer, noch leitungsfunktionsfähiger Teil eines Stammes. Spongia HOM: Geröst. Meerschwamm (Euspongia officinalis). Spongia marina: B a d e s c h w a m m . D a s Gerüst des Meerschwamms Euspongia officinalis.

Spongia usta

453

Spongia usta: Carbo Spongiae*. Sporae Lycopodii: Lycopodium gg, s. Lycopodium clavatum. Sporangium: bot. Behälter, in dem die Sporen entstehen. Sporen: bot. Einzellige Keime der ungeschlechtlichen Fortpflanzung. Sporophylle: bot. Sporangien tragende Blätter. Sprenggelatine: s. Zellulosenitrat. Springfrucht: bot. s. Fruchtformen. Spring wurm: Oxyuris vermicularis*. SproBpilze: Saccharomyzeten, Hefepilze. Spulwurm: Áscaris lumbricoides*. Spuren-Elemente: E., die im menschl., tier. u. pflanzl. Organismus in minimalsten, ehem. kaum nachweisbaren Mengen vorkommen, jedoch physiologisch von Bedeutung zu sein seheinen (Nachweis s. Polarographie). Wichtige Sp.-E. sind für Mensch u. Tier u. a. : Jod, Kupfer, Mangan, Kobalt, Eisen, Fluor, Zink, für d. Pflanze außer diesen noch Bor u. Molybdän. Die Bedeutung weiterer E. als Spuren-Ε. ist noch ungeklärt. Sputum: Auswurf. Squalen: C 30 H 60 , ungesättigter Kohlenwasserstoff, aliphat. Triterpen, Isoprenderivat; kommt in gewiss. Fischleberölen (Elasmobranchii) vor, aber auch i. pflanzl ölen (Olivenöl 0,5%) u. i. d. Hefe. Farbl. unverseifbares Öl, Sdp. 280°.

Sr: ehem. Strontium*. SSp: Subspecies, Unterart. Stabilisatoren: s. Emulsiones unter „Arzneiformen". StachysOfficinalis (St.Betonica): Fam. Labiatae, Betonie, Heilziest, Flohblume (Europa, Asien). Stpfl. v. Herba Betonicae: Betonienkraut. Best.: Betonicin, Stachydrin, Bitterstoff, Gerbstoff. Anw. volkst. : gegen Erkältungskrankheiten, Gelbsucht, Blähungen u. a., zu Niespulvern. HOM: Betonica, d. frische, blühende Kraut. Stachys recta (Sideritis hirsuta): Fam. Labiatae, Ziest, Berufskraut (Europa). Stpfl. v. Herba Sideritidis: Ziestkraut, Eisenkraut, Berufskraut. Best. : Betain, Cholin, Trigonellin, Glutamin, äth. öl, Gerbstoff. Anw. volkst. ; als Febrifugum.

Stannum

HOM: Stachys recta, die frische, blühende Pflanze. Stada-Präparate : Standard- Präparate deutscher Apotheker, die in allen deutschen Apotheken nach gleicher Vorschrift und unter gleicher Bezeichnung hergestellt werden.,, Stada- Grundstoffe' ' sind Präparate, die für die Rezeptur bestimmt sind. Stärke: Amylum*. Stärke, Lösliche : Amylum solubile © *. Stärke-Mehl: Amylum*. Stärkesirup: Kapillärsirup, s. Saccharum amylaceum. Stärkezucker: Saccharum amylaceum*. Stahl: s. Ferrum. Stalagmometer: Gerät zur Bestimmung der Oberflächenspannung von Flüssigkeiten. Stamen: bot. Staubblatt, s. Blüte. Staminodien: bot. Steril ausgebildete Staubblätter, s. Blüte. Stangenbohne: Phaseolus vulgaris*. Stangenschwefel: Sulfur in baculis (Sulfur fusum), s. Sulfur. Stannate: Alkalisalze d. Zinnsäure, s. Stannum. Stanni-Verbindungen: Zinn(IV)-Verbdgen, s. Stannum. Stanni-Ammoniumchlorid: StannumAmmonium chloratum*. Stannichlorid: Stannum bichloratum* Stannioxyd: Stannum oxydatum*. Stanniol: Stannum foliatum, Ausgewalztes Zinn, s. Stannum. Stanno-Verbindungen: Zinn(ll)-Verbdgen, s. Stannum. Stannochlorid: Stannum chloratum*. Stannum: Zinn, Sn, AtG. 118,7; IIu. IV-wertig. D. 7,28; F. 231,8°; Sdp. 2362°. Silberweißes, glänz. Metall. Nat. : als Zinnstein (Kassiterit), Sn0 2 , in Europa, in Cornwall u. im Erzgebirge, ferner in China, Siam, Malayische Halbinsel, Australien. Zinn ist seit etwa 3000 v. Chr. bekannt. Darst. : Aus Zinnstein durch Rösten u. Erhitzen m. Koks u. darauffolgendem Aussaigern zwecks Abtrennung des Eisens u. anderer metallischer Verunreinigungen; aus Weißblech u. a. verzinnten Gegenständen, indem man trocknes Chlorgas darüberleitet u. aus dem entstandenen SnCl, durch

Stannum

454

Elektrolyse das Sn abscheidet (Chlorentzinnung). Sn ist weich, dehnbar u. zu dünnen Folien (Stanniol) auswalzbar; 1. in starken SS u. Basen; gegen L u f t u. Wasser beständig u. wird auch v. schwachen SS (Fruchtsäften, Fischkonserven usw. ) nicht angegriffen. Sn k o m m t i. drei ätiotropen Modifikationen vor: se-Sn ist ein graues Pv., ß-Sfl entsteht aus dem SchmelzflußintetragonalenKr.; y-Sn ist rhombisch kr. u. sehr spröde; in die graue α-Modifikation geht Zinn b. niederen Temperaturen (schon b. 13,2°) über, d. h. das Zinn zerfällt in graues Pv. (Pusteln), u. dieses vermag b. Berührung weiteres Zinnmetall ebenfalls in die graue Modifikation zu verwandeln u. dadurch Zinngegenstände zu zerstören (Zinnpest). Anw. : z. Überziehen anderer Metalle, bes. Eisen (Weißblech), sowie zu Legierungen, ζ. B. Bronze (Sn u. Cu), Bri-

Stannum oxydatum

säure, die gealterten, nicht mehr lösl. Niederschläge als ß- oder 6-Zinnsäure. Nachweis von Zinn-Verbindungen; 1. Mit Soda auf Kohle geschmolzen ergeben sich weiche Metallkörner. 2. H 2 S fällt aus Zinn(II)-Salzlsgen braunes Zinn(II)-sulfid, aus Zinn(IV)-Salzlsgen gelbes Zinn(IV)-sulfid, beide 1. in Ammoniumsulfidlsg. 3. Zinn(II)-Salze fällen aus Mercurichloridlsg. weißes Mercurochlorid (Kalomel), im Überächuß fein verteiltes metallisches Hg. Stannum-Ammonium chloratum Stanni-Ammoniumchlorid, Zinn(IV)-Ammoniumchlorid, SnCl 4 · 2 NH4C1, Pinksalz. Weiße Kr. od. kr. Pv., 1. in Aq. Anw.: als Beize in d. Färberei. Stannum bichloratum: (fumana) Zinnchlorid. Zinn(IV)-chlorid, Stannichlorid, Zinntetrachlorid, Spiritusfumans Libavii ( n a c h A N D R E A S LIBAVIUS,

1540—1616,

t a n n i a - M e t a l l ( 8 8 — 9 0 % Sn, 8 — 1 0 % Sb, der SnCl zuerst herstellte), SnCl . Mol. 4 4 2% Cu), W e i c h l o t (40—70% S n , 30 bis 260,54. Farbl., stark rauchende Fl., die

60% Pb). HOM: Stannum, Zinn.

gefälltes zu 3 T. mit 1 T. Aq. vermischt zu einer weichen, kr. Masse erstarrt, der sog. Wegen seiner Beständigkeit an feuch- Zinnbutter (Butyrum Stanni). SnCl 4 ist ter L u f t sowie geg. schwache SS u. ein gutes Lösungsmittel f ü r Brom, Jod, Alkalien findet Zinn bzw. verzinntes Phosphor, Schwefel u. dgl. u. find. i. d. Eisenblech (Weißblech) ausgedehnte organ. Chemie Anw. als Katalysator f ü r Anw. i. d. Nahrungsmittelindustrie, Chlorierungen u. Kondensationsreaktiowird aber jetzt wegen der ziemlich nahe nen; techn. als Beize i. d. Färberei bevorstehenden Erschöpfung der Zinn- (Rosiersalz), zur Seidebeschwerung, als lager mehr u. mehr durch Aluminium Flammschutzmittel usw. Stannum bisulfuratum cristallisatum: u. a. ersetzt. (Aurum musivum) Kristallisiertes ZinnSchmilzt man Zinnoxyd mit NaOH, sulfid, Musivgold, Zinnbronze, SnS 2 . so erhält man Natriumstannat N a 2 S n 0 3 ; Goldgelbe, fettige Schüppchen. Anw. : aus konz. wäßriger Lsg. dieses Salzes als Malerfarbe. kristallisiert ein leichtlösl. Salz von der Stannum chloratum © : Zinnchlorür, Formel Na 2 [Sn(OH)„] (Hexahydroxo- Ziim(II)-chlorid, Stannochlorid, Zinnstannat), das als sog. „Präpariersalz" salz, SnCl 2 + 2 H 2 0 . Mol. 225,64. Farbl. zum Beizen i. d. Färberei verwendet wird. Kr., 1. in A. u. salzsäurehaltigem Aq. Die dies. Salz entsprechende Zinnsäure Anw. med.: früher äuß. gegen Ekzeme; H 2 [Sn(OH) 6 ] ist frei nicht bekannt. techn.: in d. Analyse, als ReduktionsBeim Ansäuern von Alkalistannatlö- mittel (vgl. BETTENDORPS Reagens) u. sungen entstehen weiße, voluminöse, in d. Färberei. gelartige Niederschläge [ S n 0 2 ] - x H 2 0 , Stannum limatum: St. raspatum, Zinndie beim Stehen od. beim Erwärmen feilspäne. unter Wasserabspaltung in OrthozinnStannum oxydatum: Zinnoxyd, Stannisäure, Orthodizinnsäure, Metazinnsäure, oxyd, Zinn(IV)-oxyd, Zinnasche, ZinnMetadizinnsäure und schließlich in das säureanhydrid, Sn0 2 . Mol. 156,7. N a t . : hochmolekulare [Sn0 2 ]x übergehen. Die als Zinnstein. Darst. : Durch Erhitzen v. frischen, in SS lösl. Niederschläge begeschmolzenem Zinn a n d. Luft. Gelbl.zeichnete man früher als α- oder a-Zinnweiß. Pv., uni. in Aq., verd. SS u. Alka-

Staphisagria

455

lien (1. i. konz. Salz- u. Salpetersäure). Anw. : als Poliermittel f. Glas, Marmor, Stahl; z. Herst, v. Milchglas u. Email. Staphisagria HOM: s. Delphinium staphisagria. Staphylokokken: Kokken in traubenförm. Haufen (Eitererreger), s. Bacteria. Starrkrampf: Tetanus. Stativ: Labor-Gerät, das zum Aufbau von Apparaten dient, mit Klemmen und Muffen zum Halten von Büretten, Kühlern usw., sowie mit Eisenringen verschied. Größe zum Aufstellen v. Kochflaschen, Tiegeln usw. Die Greifer und Klemmen werden zweckmäßig mit Schlauchstücken überzogen, um einen Bruch der einzuspannenden Glasgeräte zu verhindern, s. Abb.

Stereochemie

Stauden: bot. s. perennierende Pflanzen. Steapsin: Lipase*. Stearin: Gem. v. Palmitin- u. Stearinsäure. Feste, weiche Masse, gew. durch Verseifung natürlicher pflanzlicher od. tierischer F e t t e u. Auspressen der enthaltenen Ölsäure. Anw. : haupts. zur Kerzenfabrikation. Stearinsäure: Acid, stearinicum*. Stechapfel: Datura stramonium*. Stechapfelblätter l g : Fol. Straionim Dtp, s. Datura stramonium. Stechapfelkraut: Herba Stramonii recens s. Datura stramionum. Stechapfelsamen: Semen Stramonii s. Datura stramonium. Stechkörner: Fruct. Cardui Mariae s. Silybum marianum. Stechpalme: Ilex aquifolium, s. IlexArten. Stechpalmenblätter: Folia Aquifoliae, s. Ilex aquifolium. Steineiche: Quercus petraea (Quercus sessiliflora), s. Quercus-Arten. Steinfrucht: bot. s. Fruchtformen. Steinklee: Melilotus altissimus u. M. officinalis*. Steinkohlenbenzin: Benzolum Steinkohlenteer: Pix Lithanthracis m*·

Stativ nach BuNSEN mit Bürettenklemme (α), kleiner, mittlerer und großer Klemme (6, c, d), kleinem, mittlerem und großem King mit Muffe (e, /, g), Bunsenbrenner mit Schornstein (h), Gabel mit Muffe (i).

Status nascens: „in statu nascendi" = im Entstehungszustande, d. h. im Augenblick des Freiwerdens eines Elementes aus seinen Verbdgen; in diesem Zustand zeigt d. Element eine gesteigerte ehem. Wirkung. Staubbeutel: bot. Anthere, s. Blüte. Staubblätter: bot. Bestehen aus d. Staubfaden (Filament) u. d. Staubbeutel (Anthere), s. Blüte.

Steinkohlenteerlösung ImS: Liqu. Carbonis detergens ¡K§*. SteinSl: Ol. Petrae ® * . Steinsalz: s. Natrium chloratum crudum. Stenokardie: Angina pectoris*. Stephanskörner: Semen Staphisagriae, s. Delphinium staphisagria. Stephanskraut: Delphinium staphisagria*. Steppenrautensamen: Semen HarmaIae, s. Peganum harmala. Stercus, plur. Stercora: Kot. Stercus diaboli: Asa foetida ;mb, s. Ferula-Arten. Stereochemie: Befaßt sich m. d. räumlichen Lagerung v. Atomen od. Atomgruppen innerhalb eines Moleküls u. gibt Aufschluß über d. verschd. ehem. u. phys. Verhalten chemisch gleich zus.gesetzter (isomerer) Stoffe. Man unter-

Stereochemie des Kohlenstoffs

456

scheidet: 1. Geometrische, Äthylen- od. Diastereo-Isomerie; 2. optische oder Enantiostereo-Isomerie. Stereochemie des Kohlenstoffs: Die opt. Isomerie ist an die Anwesenheit eines „asymmetrischen" C-Atoms m. 4 verschd. Substituenten gebunden. Nach der Theorie v. VAN'T HOFF ist das C-Atom in der Mitte eines Tetraeders zu denken, an dessen Ecken die Substituenten sitzen. Sind an den Ecken 4 verschd. Radikale a b C d (s. Abb.) gebunden, so sind 2 spiegelbildlich gleiche Formen I u. I I möglich, die sich miteinander nicht zur Deckung bringen lassen (optische Antipoden). Isomerie tritt nicht auf, wenn nicht alle Substituenten verschd. sind. Derartige optische Antipoden gleichen einander in allen phys. u. ehem. Eigenschaften, ausgenommen d. opt. Drehung. Antipodengemische (die meisten synth. hergestellten Substanzen) sind opt. inaktiv u. werden als r a z e m i s c h e Verbdgen (Razemate) bezeichnet. Enantiomorphe Naturprodukte treten indessen β

â

vorwiegend nicht als Razemate, sondern opt. aktiv auf. Razemische Verbdgen können auf verschd. Wegen wieder in ihre opt. Antipoden gespalten werden. Es gibt opt. aktive Verbdgen, in denen ein Molekül d. Funktion des asymmetrischen C-Atoms übernimmt (Molekularsymmetrie). Diastereo-Isomerie bedingt ein doppelt gebundenes C-Atom, dessen Substituenten in einer „Cis- u. Trans-Stellung" angeordnet sind; ζ. B. ergibt die Äthyl idendikar'oonsäure, HOOC · C H = C H · COOH, in cis-Stellung Maleinsäure, in t r a n s Stellung Fumarsäure:

Sterilisation H-C-COOH II H-C-COOH cis-Maleinsäure

H-C-COOH II HOOC-C-H trans-Fumarsäure

also b. gleicher Konstitution verschd. ehem. u. phys. Verhalten. Stereochemie anderer Elemente: In Analogie zum C. wurde beim Zinn u. Silicium opt. Aktivität durch tetraedrischen Aufbau nachgewiesen. Molekülasymmetrie tritt ferner b. ebenfalls tetraedrischer Konfiguration b. Ammonium-, Phosphonium-, Arsonium-Verbdççen sowie b. Aminoxyden, Phosphinoxyden, Arsinsulfiden u. den Spiranen des Bors u. Berylliums auf. Opt. Isomerie zeigen außerdem gewisse Sulfoxyde, Sulfinsäureester u. eine Reihe v. Komplexsalzen (Kobalt). Steril: Keimfrei, unfruchtbar. Sterilisation: Keimfreimachung von Gegenständen (Instrumenten, Verbänden usw.) oder von Substanzen bzw. Lösungen (Arzneimitteln, Injektionslösungen, Augentropfen, Salben usw.). Unter St. ist im Grunde genommen nur die St. auf physikal. Wege zu verstehen, also durch Auskochen, Ausglühen, Abflammen oder durch Behandlung mit gespanntem Wasserdampf. Durch letzteren wird die Membran der Keime u. Sporen gelockert u. das darunterliegende Protoplasma koaguliert (die Luft ist vorher aus den Dampferhitzern zu entfernen, da diese die keimtötende Kraft herabsetzt). Meist genügt ein 8—12 Minuten langes Erhitzen auf 120° im Autoklaven (SikoTopf) („Strömender Wasserdampf" nach [M| wird selbst nach vielstündiger Einwirkung von manchen Bakterien überstanden, z. B. Tetanus, Botulismus, Gasbrand u. a. ). Metallgegenstände werden am besten mehrfach durch die Buneenflamme gezogen. I m Trockenschrank muß eine Temperatur von 180° bis 200° mindestens 2 Stunden lang einwirken, um alle Keime u. Sporen zu vernichten. Für leicht zersetzliche Arzneimittel ist die fraktionierte St. (Tyndallisation) anzuwenden (s. Konservieren). Auch die keimfreie Filtration (Sterilfilter) hat sich in solchen Fällen

Sterine

457

bewährt, wenn auch eine absolute Keimfreiheit d a m i t nicht zu erzielen ist, da die Viren auch diese F i l t e r passieren. Die Filterporen sollen nicht größer sein als 2,5 (—0,0025 mm). Solche Filter bestehen aus g e b r a n n t . Kieselgur (Berkefeld), Porzellanerde (Chamberlandkerzen), Glassinter (Jenaer Glasfilter), Tonerde (Pukallfilter) oder aus Asbest, Zellulose u. Zélluloseestern, vgl. Konservieren.

Sternanisöl: Oleum Anisi stellati, s. Illicium verum. Sternparenchym: bot. Schwammparenchym*, dessen Zellen sternförmig verzweigt sind. Sternutatorium(a): Niesmittel. Steroide: Sterine*. Stibin: Antimonwasserstoff, s. Stibium. Stibio-Kalium tartaricum: T a r t a r u s stibiatus | t § , s. Stibium. Stibium: Antimon, Sb, A t G . 121,76; I I I - u. V-wertig. D. 6,7; F . 630°; Sdp. 1640°. Silberweißes, sprödes Metall. N a t . : Meist als Grauspießglanz (Antimonglanz, A n t i m o n i t , Stibnit) Sb 2 S 3 , als Weißspießglanz (Antimonblüte, Sen a r m o n t i t ) S b 2 0 3 , Rotspießglanz (Antimonblende, Antimonzinnober) Sb 2 OS 2 , Antimonöcker Sb 2 0 4 , ferner in den Rotgüldig- u. Fahlerzen (i. Erzgebirge, Harz, Ungarn, J a p a n , W e s t f a l e n ) . D a r s t . ¡ H ü t t e n m ä ß i g durch R ö s t e n v. Grauspießglanzerz. Bereits seit etwa 2500 v. Chr. bekannt.; PARACELSUS, 1493—1541, u. BASILIUS

Sterilisator („Sterimed" -Deutsch & Neumann, Berlin-Charl.) Sterine: Steroide, stickstofffreie, polycyclische Kohlenwasserstoffe (Alkohole), teils tierischer (Zoosterine, ζ. B. Cholesterin), teils pflanzlicher (PhytOSterine, ζ. B. Ergosterin) H e r k u n f t ; die Sterine f i n d e n sich als Bestandteile des Protoplasmas in allen lebenden Zellen. Zu den St. gehören zahlreiche wichtige Substanzen, ζ. B. Sexualhormone, H o r m o n e der Nebennierenrinde, P r o v i t a m i n e D, Digitalisglykoside, auch die Gallensäuren stehen ihnen nahe. Die Moleküle der Sterine enthalt! vier h y d r i e r t e Kohlenstoffringe, von denen drei Cyclohexanringe sind.

Stibium

VALENTIKUS

(Pseudonym,

etwa 1575) beschrieben A n t i m o n Verbindungen. Schwarzes Antimon e n t s t e h t b. Erhitzen v. S b H , sowie beim schnellen Abkühlen der A n t i m o n d ä m p f e . Gelbes Antimon e n t s t e h t beim Einleiten v. Sauerstoff in fl. Antimonwasserstoff ; es ist unbeständig u. g e h t schon b. Temperaturen üb. —80° u. a m L i c h t sofort in schwarzes A n t i m o n über. Diese beiden Modifikationen des Antimons sind nicht metallisch. Anw. techn. : zu Legierungen, die es härter m a c h t .

Nachweis von Antimonverbindungen: 1. Beim Erhitzen v. A n t i m o n Wasserstoff (s. Nachweis v. Arsen) bildet sich analog dem As ein Antimonspiegel, der sich vom Arsenspiegel durch dunklere F a r b e u. seine Unlöslichkeit in N a t r i u m h y p o chloritlsg. unterscheidet. 2. Lösl. Antimonsalze geben m. Aq. weiße Niederschläge v. bas. Antimonsalzen, die in Weinsäure 1. sind (z. Unterschied v. Wismutsalzen). 3. Schwefelwasserstoff f ä l l t aus Lsgen v. Antimonsalzen orangerotes Antimontrisulfid Sb 2 S 3 od. Antimonpentasulfid Sb 2 S 5 , beide 1. in Alkali- od. Antimonsulfidlsgen, aus denen sie durch Sternanis: s. Illicium verum. SS wieder als orangerotes Sb 2 S 5 ausgeSternanisfrüchte: F r u c t u s Anisi stelfällt werden. lati @i, s. Illicium verum.

Stibium chloratum

458

Antimontrioxyd (Antimonigaäure anhydrid) Sb 2 Ö 3 (nat. Weißspieß glänz, Senarmontit, Antimonblüte). Gelb., beim Erhitzen weiß u. beim Erkalten wieder gelb werdendes Pv., in Aq. uni., beim Erhitzen mit Kohle leicht zu Metall reduzierbar; beim Glühen an der L u f t geht es in Antimontetroxyd, Sb a 0 4 , über. Antimonpentoxyd (Antimonsäureanhydrid) Sb 2 0 5 . E n t s t e h t bei der Oxydation von Antimon mit rauch. Salpetersäure. Gelbl. Pv., swl. i. Aq., geht beim Erhitzen ohne zu schmelzen in Sb 2 0 4 über. Orthoantimonsäure H 3 S b 0 4 . Metantimonsäure HSbO a . Pyroantimonsäure H 4 Sb s 0 7 . Orthoantimonige Säure H 3 S b 0 3 . Metantimonige Säure H S b 0 2 . Die Salze der Antimonsäure heißen Antimonate, sie entstehen durch Zusammenschmelzen von Antimonpentoxyd mit Metalloxyden, vgl. Kalium pyrostibicum. Antimonite sind Salze der metantimonigen Säure. Antimonwasserstoff, Stibin, SbH 3 , ist die einzige H-Verbdg. des Antimons u. wird analog dem As-Wasserstoff erhalten. Giftiges, farbl. Gas v. eigenartigem Geruch. Nachweis s. oben. Stibium chloratum: Antimontrichlorid, Antimon(III)-.chlorid, Antimonchlorür, Antimonbutter, B u t y r u m Antimonii, SbCl 3 . Farbl. bis schwach gelbl., weiche Kr. Darst. : Durch Auflösen von feingepulv. Grauspießglanz in heiß, konz. Salzsäure. Anw. s. Liqu. Stibii chlorati Liquor Stibii chlorati ©>: Antimonchlorürlsg, Spießglanzbutter, Flüssige Antimonbutter. Darst.: 1 T. pv. Schwefelantimon wird mit 5 T. Salzsäure erhitzt bis keine Einwirkung mehr stattfindet, dann durch Asbest filtr. u. dest. bis die übergehenden Tr. Wasser milchig trüben. Der Rückstand i. d. Retorte wird mit verd. Salzsäure bis zur Dichte 1,336—1,356 verdünnt (oder durch Auflösen v. Antimontrichlorid in Salzsäure), ölige, farbl. Fl. Aq. fällt aus dieser Lsg. Antimonoxychlorid, SbOCl, Algarottpulver, ein am., weiß. Pv., das früher med. verwendet wurde. Anw. : Liqu. Stibii chlorati wird als

Stibium sulfuratum rubrum Ätzmittel verwendet (selten); techn.: z. Brünieren. Stibium oxydatum (p'raecipitatum): Antimonoxyd, Sb 2 0 3 , Antimonigsäureanhydrid, Antimonblüte. Weiß., kr. Pv. Anw.: früher als Emeticum; techn.: als Malerfarbe. Stibium oxydatum album (diaphoretiCUm): Schweißtreibendes Antimonoxyd, Kalium stibicum, Kaliummetantimonat, KSbO,. Weiß. Pv., fast uni. in Aq. Anw. med. : früher als Emeticum u. b. Lungenblutungen. Stibium sulfuratum aurantiacum p p : Goldschwefel, Antimonpentasulfid, Antimon(V)-sulfid Sb 2 S 5 . Darst. : Durch Versetzen einer Lsg. v. Natriumsulf antimonat (ScHLIPPEsches Salz*) m. Salz- od. Schwfs. Orangerotes Pv., uni. i. Aq., 11. i. Alkalien u. Alkalisulfiden. Anw. med. : als Expectorans. Dos. 0,01—0,2 g (größere Dosen wirken brechenerregend); techn.: zur Vulkanisation u. Rotfärben von Kautschuk. HOM: Antomonium sulfuratum, aurantiacum. Stibium sulfuratum nigrum !dä|: Spießglanz, Grauspießglanz, Antimontrisulfid, Schwarzes Schwefelantimon, Sb 2 S 3 . Darst. : Durch Aussaigern des nat. Grauspießglanzes. Grauschwarze, kr. Stücke od. grauschwarzes, schweres Pv. Anw. : nur noch vet., um d. Freßlust anzuregen; techn.: in d. Feuerwerkerei. Stibium sulfuratum nigrum laevigatum: Geschlämmter Spießglanz. Darst. : Durch Ausschlämmen d. nat. Grauspießglanzes m. Aq. u. Digerieren m. Ammoniak, um das As herauszulösen. Feines, glänz.-grauschwarzes Pv. Nicht mehr gebräuchlich. Stibium sulfuratum rubrum: Mineralkermes, ein Gemisch von rotem Antimontrisulfid mit saurem Natriumpyroantimoniat. Anw. : wie Stib. sulfurât, aurantiacum ¡Mi. Tartarus stibiatus DAS: Brechweinstein, Antimonyl-Kaliumtartrat, Tartarus emeticus, Stibio-Kalium tartaricum, COOK-CHOH-CHOH-COO(SbO) + Vi HjO.

Stickgas

459

Mol. 333,86. Gehalt mind. 99,5%. Darst. : D u r c h E r h i t z e n einer Misehg. v. A n t i m o n o x y d u. Weinstein m. Aq. u. Auskristallisierenlassen. Farbl. K r . od. farbl., kr. Pv., 11. i n . A q . Anw. med. : als E m e t i c u m , Dos. 0,03—9,05 g; als Expectoraría, Dos. 3—5 m g ; MD. 0,1 g ; MTD. 0,3 g. Bei der Verw. d. Brechweinsteins ist größte Vorsicht zu beachten, d a bereits Dosen v. 0,2 g b. Erwachsenen tödlich wirken können. Äuß. wurde Brechweinstein f r ü h e r b. Hautleiden u. als „Pockensalbe" verwendet, er r u f t schwere pustulöse Ausschläge, die bis zur Nekrose d. Knochens führen können, hervor. Die offiz. U n g t . Tart a r i stibiati, die 20% Brechweinstein e n t h ä l t , sollte im iÂg keinen Platz mehr finden. H O M : Tartarus stibiatus.

Streptomycin

Stinkasant: Asa foetida {Mi, s. FerulaArten. Stipites: Sproßstücke von Pfln., auch künstlich stielförmig zugeschnittene andere Teile von Drogen. St. Caryophyllor u m : Nelkenstiele, s. Syzygium aromat i c u m . St. Cerasorum: Stipites Cerasi acidi, Kirschenstiele, s. P r u n u s cerasus. St. Dulcamarae © : Bittersüßstengel, s. Solanum dulcamara. St. J a l a p a e : R a d i x Scammoniae © (mexicanae), s. Ipomoea orizabensis. St. Laminariae: Laminariastiele, s. L a m i n a r i a

Stizolobium pruriens: Mucuna pruriens*. Stocklack: s. Lacca. StOCkmalvenbIQten: Flor. Malvae arboreae, s. Althaea rosea. StOCkrosenbIQten: Flor. Malvae arboTartarus stibiatus praecipitatus: Ge- reae, s. Althaea rosea. fällter Brechweinstein. Darst. : Durch Stechiometrie: Lehre v. d. GesetzEingießen einer heiß. wäß. Breehmäßigkeiten, nach denen ehem. Vorweinsteinlsg. in A. u. Aus waschen der gänge hinsichtlich ihrer GewichtsverhältK r . Anw. : zur Herst, von Salben. nisse erfolgen u. deren Anw. zu BerechStickgas: Stickstoff, Nitrogenium*. nungen. Stickoxydul: Stickstoffoxydul, NitroStör: Acipenser Sturio. Lieferant der genium oxydulatum*. Ichthyocolla (Colla piscium © ) * . Stickstoff: Nitrogenium*. Sticta HOM: s. Lobaria pulmonaria, STO KESsehe Flüssigkeit: Reagens (MS: sticta pulmonaria: Lichen pulmona- Lsg. v. 2 Ferrosulfat u. 4 Weinsäure in rius, s. Lobaria pulmonaria. 30 Aq. K u r z vor Gebrauch ist A m m o · Stiefmütterchen g l : H e r b a Violae tri- niakfl. bis zur schwach alkal. R e a k t i o n zuzusetzen. Anw. : zur spektroskopischen coloris P S , s. Viola tricolor. Stieleiche: Quercus R o b u r , s. Quercus- P r ü f u n g von B l u t auf Reduzierbarkeit. Arten. Stomachicum(a): A p p e t i t u. VerdauStigma: bot. N a r b e d. Griffels, s. Blüte. ung anregendes Mittel. Stigmata Croci: Crocus Qui, s. Crocus Stomatitis: E n t z ü n d u n g der Mundsativus. schleimhaut. Stigmata Maidis ® : Maisgriffel, s. Storax: s. L i q u i d a m b a r orientalis. Zea mays. Stilben: a,j3-Diphenylaethylen, Strahlenpilz: Actinomyces bovis*. Stramonium HOM: s. D a t u r a straG e n , • CH = CH • C 6 H 5 monium. Str. e seminibus HOM: s. Da(.Strukturformel s. Hormone). F a r b l . t u r a stramonium. K r . Gewisse Stilbenabkömmlinge zeigen StraBburger Terpentin: s. Terebins t a r k e oestrogene W i r k u n g . Therapeutisch verwend. wird h a u p t s . das Dioxy- th ina. Streptokokken: K e t t e n k o k k e n (Erdiaethylstilben (Stilboestrol), das n a t . Follikelhormon an W i r k u n g noch über- reger des Erysipels, wahrscheinlich auch t r i f f t , s. Diaethylstilboestrol u. Hormone. des Scharlachs u. a.), s. Bacteria. Stilus: Stylus*. Streptomycin: E i n Antibioticum, das Stimulantium(a): Syn. Exeitan- aus dem Pilz Streptomyces griseus gewonnen wird. Seine ehem. Formel ist tium(a), Anregendes Mittel.

Streptomycin

Strontium

460

NH

II

NH—C—NH, / C \ / H \ HO—CH HC-

yCR HC-

H.N—C—ÏÏ—CH HC—OH Il N \ H ./ \c/ NH I OH

HOC—Ci: / \

y-GH

-O-

I

'

H

0

H HC—Ν—CH,

HCOH

0

HOCH

I CH,

V-CH CHJOH

Streptidin (Diguanidino-Inosit)

Streptose

N-Methylglukosamin

Streptomycin

C 21 H 39 N 7 0 12 . ES handelt sich um ein Trisaccharid mit zwei Guanidinresten. Die Gew. ist äußerst kompliziert u. kostspielig, da völlig aseptisch u. unter dauernder Zuführung sterilisierter Luft gearbeitet werden muß u. da das Str. stets nur in äußerst geringen Mengen erzeugt wird (0,005%). Als Nebenprodukt wird hierbei Vitamin B 1 2 (s. d.) erhalten. Das gebildete Str. wird aus dem Substrat mittels Adsorption an aktive Kohle extrahiert, ausgewaschen u. konzentriert. Durch Hydrierung entst. D i h y d r o s t r e p t o m y o i n , das seltener Allergien hervorruft. Anw. find. St. u. Dihydrostr. bei Tuberkulose verschiedenster Formen, vor allem Miliar- u. Meningitis-Tbc, Lungen-Tbc, Darm-Tbc, ferner bei mischinfiziert. Pneumonien, Pleura-Empyem, Gelenk- u. Knoch.-Tbc (vielfach mit PAS, Penicillin od. Sulfonamiden komb. ). Str. kann intravenös, intramuskulär, subkutan, intralumbal, oral und auch als Inhalation verabreicht werden. Dos. 2- bis 3 mal wöchentl. bis tägl. l g i. m., für Kinder 20 mg/kg. Die Ausscheidung des Str. erfolgt mit dem Urin, jedoch geht die Ausscheidung langsamer vor sich wie die des Penicillins. Als Nebenwirkungen treten Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen sowie Störungen des Gehörs u. des

Gleichgewichts auf, beim Pflegepersonal kommen Kontaktdermatiden u. Conjunktivitis vor (prophylaktisch Gummihandschuhe u. Schutzbrille!). Im Handel ist Str. als Streptomycinsulfat u. Dehydrostreptomycinsulfat. Streptomycin wurde 1 9 4 3 von W A K S M A N , B U G I E u. S C H A T Z (USA) entdeckt. Streptothrycin: Ein Antibioticum, das von W A K S M A N , USA, (s. Streptomycin) entdeckt wurde. Es wird aus Kulturen des Pilzes Streptomyces lavandulae gewonnen und scheint ähnliche Wirkungen zu haben wie Streptomycin, hat aber wesentlich stärkere toxische Eigenschaften. 1942

Stress: „Anspannung", „Anstrengung", Überbeanspruchung, Zustand des Organismus bzw. seine Reaktionen bei irgendwelchen Reizeinwirkungen, wie Infektionen, Strahleneinwirkung, Vergiftungen, Operationen usw. („stressor agents"). Strobuli Lupuli Hopfenzapfen, s. Humulus lupulus. Strobuli Pini: Turiones Pini Kiefernsprossen, s. Pinus silvestris. Strobulus: bot. Zapfen. Strontium: wertig;

entd.

F.

1808

Sr,

757°;

AtG. D.

2,6;

von HUMPHRY

87,64; Sdp. DAVY,

II-

1366°; 1778

Strontium

461

bis 1829. Silberweißes, glänzend, weiches Metall, dem Kalzium ähnlich. Nat.: im Coelestin, SrS0 4 , Strontianit, SrC0 3 , auch in einigen Mineralwässern (Kreuznach). Darst. : Durch Elektrolyse des geschmolzenen Chlorids. Nachweis: Strontium u. seine Salze färben die Flamme karmoisinrot, im Spektrum zeigt Sr eine orange u. eine blaue Linie. Schwfs. fällt weißes kr. Strontiumsulfat, das, in SS uni. ist (Barium muß vorher durch Kaliumdichromat ausgefällt werden). Strontium bromatum © : Strontiumbromid, SrBr¡¡ + 6 H 2 0. Mol. 355,6. Geh. mind. 97,4%. Farbl., sehr hygr. Kr., 11. in Aq. u. Α., uni. in Ae. Darst.: Durch Neutralisieren von verd. Bromwasserstoffsäure mit Strontiumkarbonat u. Eindampfen zur Krist. Anw. med.: bei Magenleiden sowie bei Epilepsie. Mittl. Dos. 1,0 g. Strontium carbonicum: Strontiumkarbonat, Kohlensaures Strontium, SrC0 3 . Nat. : als Strontianit. Weiß. Pv., 1. in kohleneäurehalt. Aq. u. SS. Anw. med. : als Antacidum. Dos. 0,3—2 g. Strontium carbonicum praecipitatum: Gefälltes Strontiumkarbonat. Darst. : Durch Fällen von Strontiumchloridlsg. mit Natriumkarbonatlsg. Weiß. Pv., uni. in Aq., 11. in verd. SS. Anw. : in der Feuerwerkerei für Rotfeuer. HOM: Strontium carbonicum = Strontium carbonicum praecipitatum. Strontium chloratum © : Strontiumchlorid, SrCl2 + 6 H 2 0. Mol. 266,7. Farbl. nadeiförmige Kr., 11. in Aq. u. A. Darst. : Durch Auflösen von Strontiumkarbonat in Salzsäure und Eindampfen zur Krist. Anw. med.: selten bei Hunger-Osteopathien (Knochenerkrankungen), bisweilen als Röntgen-Kontrastmittel. Strontium jodatum: Strontiumjodid, S r J 2 - f 6H 2 0. Darst. : Durch Neutralisieren von verd. Jodwasserstoff säure mit Strontiumkarbonat. Farbl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med. : wie Kalium jodatum. Strontium nitricum: Strontiumnitrat, Salpetersaures Strontium, Sr(N0 3 ) 2 . Mol. 211,5. Darst. : Durch Auflösen von Strontianit in verd. Salpetersäure. Farbl. Kr., 1. in Aq. Anw. : in der Feuerwerkerei für Rotfeuer. Strontium oxydatum hydricum: Strontiumhydroxyd, Strontiumoxydhydrat, Sr(OH)2 + 8 H 2 0. Farbl. Kr.

Strophanthinum

Darst. : Durch Umsetzen von Strontiumoxyd mit Aq. Anw. : i. d. Zuckerindustrie zur Entzuckerung der Melasse. Strontium salicylicum: Strontiumsalizylat, Salizylsaures Strontium, [C6H4(OH )CO0]J,Sr + 2 H 2 0. Weiß. kr. Pv., 1. in Aq., wl. in A. Darst. : Durch Erhitzen von Salizylsäure mit Aq. u. Strontiumkarbonat. Anw. med. : als Darmantisepticum. Dos. 0,3 g mehrmals tgl. Strontium sulfuratum © : Strontiumsulfid, SrS. Mol. 119,7. Geh. mind. 60%. Gelbl. oder fleischfarbenes Pv., das mit SS Schwfwst. entwickelt. Anw. : als Enthaarungsmittel (50% ). Strontiumbromid: Strontium bromatum © * . Strontiumchlorid: Strontium chloratum © * . Strontiumhydroxyd: Strontium oxydatum hydricum*. Strontiumjodid: Strontium jodatum*. Strontiumkarbonat: Strontium carbonicum*. Strontiumkarbonat, Gefälltes: Strontium carbonicum praecipitatum*. Strontium, Kohlensaures: Strontium carbonicum*. • Strontiumnitrat: Strontium nitricum*. Strontiumoxydhydrat: Strontium oxydatum hydricum*. Strontiumsalizylat: Strontium salicylicum*. Strontium, Salizylsaures: Strontium salicylicum*. Strontium, Salpetersaures: Strontium nitricum*. Strontiulnsulfid: Strontium sulfuratum © * . g-Strophanthin pB: Strophanthinum ¡¡Β*. h-Strophanthin : s. Strophantus hispidus. k-Strophanthin : s. Strophant u s kombe. Strophanthinum gut,: g-Strophanthin, C30H46O12 + 9 H 2 0. Mol. 760,5.Das Glykosid aus den Samen v. StrophanthUS gratUS*. Farbl., glänz. Kr. od. weiß., kr. Pv. v. bitterem Geschmack, 1. in Aq. u. in A. Die wäß. Lsg. dreht d. polarisierten Lichtstrahl nach links. Für eine l%ige wäß. Lsg. ist [α] 30°, k-Strophanthin stammt v. {Strophanthus kom-

Strophanthus-Arten

Strychninum

462

be, h-Strophanthin v. S t r o p h a n t u s hispidus. Med. verwendet werden nur das k- u. g-Strophanthin. Im ist nur das g-Strophanthin off., in anderen Pharmakopoen das k-Strophanthin. Anw. med. : ähnlich wie Digitalis, b. schweren HerzDekompensationen sowie b. akuter Herzschwäche (keine Kumulation I ). Anw. : fast nur intravenös. Dos. mg; MD. inn. 0,001 g; MTD. 0,005 g. Strophanthus-Àrten: Fam. Apocynaceae. StrophanthUS gratus (Trop. Westafrika, in d. Wäldern an d. Küste, v. Sierra Leone bis zur Kongomündung). Stpfl. v. Semen Strophanthi gü|: Strophanthussame, der reife, v. seinem federbuschart. Fortsatz befreite, gelbe Same. Best.: 3 - 8 % g-Strophanthin (ident. mit Quabain*) (pfj: mind. 4 % , ferner ca. 3 0 % fett, öl, Saponine, Cholin.Trigonellin, Harz. Asche max. 7 % . Anw. med. : s. Strophanthinum (|M§ : Tct. Strophanthi). HOM: Strophanthus, d. reife v. d. Grannen befreite Same. Strophanthus kombe (trop. Ostafrika). Stpfl. v. Semen Strophanthi Kombe © : Kombe-Strophanthussame. Der von den Grannen befreite reife Same. Best.: k-Strophanthin, das in den meisten ausländischen Arzneibüchern off. ist, s6ine Wirkung ist jedoch nur halb so stark wie die des g-Strophanthin. Das genuine Hauptglykosid ist indessen k-Strophanthosid, das ca. 3/ des Glykosidgehalts d. Droge aus4 macht u. dessen Spaltprodukt Cymarin. Weiterhin wurde das herzwixksome Glykosid Cymarol isoliert. Asche max. 6 % . MD. 0,05 g; MTD. 0,15 g. Strophanthus hispidus (Oberguinea) liefert das weniger verwendete h-Strophanthin. Die Strophanthus-Arten werden v. d. Eingeborenen zur Herstellg. v. Pfeilgiften benutzt, die im Gegensatz zu Curare (s. Strychnos-Arten) auch oral zur Wirkung gelangen.

tigen Bildungsverhältnisse der Atome vermittelt, im Gegensatz zur empirischen od. Molekularformel, die lediglich die atomistische Zusammensetzung eines Moleküls wiedergibt, z. B. : Empirische Formel Strukturformel NH,

/

H

\ H

Struma: Kröpf. Strychnin: Strychninum*. Strychninnitrat |Μ|: Strychninum nitricum H * . Strychnin, Salpetersaures: Strychninum nitricum g l * . StrychninSulfat: Strychninum sulfuricum*. Strychnin, Schwefelsaures: Strychninum sulfuricum*. Strychninum: Strychnin, Alkaloid aus den Samen von Strychnos n u x - v o m i c a * (s. Strychnos-Arten), C 2 1 H 2 2 0 2 N 2 . CH,

CH

CH CH»

Strychnin (nach ROBINSON)

Mol. 334,19. F. 269°. Die Gew. geschieht durch Ausziehen der Samen mit echwefelsäurehaltigem Aq. und Ausfällen des Alkaloids mit Kalk. Farbl. Kr., 1. in Α., wl. in Ae., swl. in Aq. ; die Lsgen sind opt. linksdrehend. Anw.: zur Herst, der Strychninsalze. Strychninum nitricum Strophanthussame g | : Semen StroIBHI : Strychninnitrat, Salpetersaures phanthi ¡¡Mg, s. Strophanthus gratus. Strychnin, Strophanthussame ® : Semen Strophanthi kombe © , 8. Strophanthus (C 2 1 H 2 2 0 a N 2 )HN0 3 . kombe. Strophanthustinktur Sl: Tinctura Mol: 397,2. Farbl., sehr bitter schmekkende Kr., 1. in 90 Aq. u. 3 sied. Aq., Strophanthi ¡¡Mg*. Strukturformel : Konstitutionsformel, in 70 A. u. 5 sied. Α., fast uni. in Ae., ehem. Formel, die ein Bild der gegensei- Chlf., Schwk. Darst. : Durch Erhitzen v.

Strychninum sulfuricum

463

Strychnin m. Salpetersäure. Anw. med. : Str. wirkt in kleinsten Dosen anregend auf die sensiblen Nerven, b. funktionellen Störungen des Seh- u. Hörvermögens, ferner b. Lähmungen, Kreislaufstörungen, Magenatonie. Dos. 0,001 g bis 0,005 g; MD. 0,005 g; MTD. 0,01 g. Größere Dosen bewirken eine abnorme Steigerung der Reflexerregbarkeit des Atemu. Brechzentrums u. führen bis zu starrkrampfähnlichen Zuständen, wobei d. Tod durch Krampf der Respirationsmuskeln od. durch Lähmung des Rückenmarks eintritt. Dos. let. 0,02 — 0,1 g. Antid. : Künstl. Atmung, evtl. Aderlaß, Avertin- oder Evipannarkose, in Narkose Magenspülung, Magnesiumsulfat durch Sonde oder i. v. Chloralhydrat, s.Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". HOM: Strychninum, nitricum. Strychninum

sulfuricum:

Strychnin-

sulfat, Schwefelsaures Strychnin,

(C 21 H 22 N 2 0 2 ) 2 .H,,S0 4 + 5H 2 0. Farbl. Kr., 1. in Aq., wl. in A. Anw.: wie Strychninum nitricum [MB.

Strychnos-Arten

Pfeilgift, das v. d. Indianern Südamerikas haupts. in den Stromgebieten des Orinoko u. Amazonas aus der Rinde zahlreicher Strychnos-Arten hergestellte Pfeilgift (vgl. afrikan. Pfeilgift unt. Strophanthus-Arten), Kurare ist in verschied. Sorten im Handel (Calabassenkurare, Topfkurare, Kurare in Bambusrohren u. a. ), u. d. Zstzg. ist natürlich außerordentlich variierend. Kurare wirkt nur, wenn es direkt ins Blut gelangt (nicht vom Magen aus), es wirkt lähmend auf d. Muskulatur; Tod erfolgt durch Lähmung des Atemzentrums (nach ® : MD. 0,02 g; MTD. 0,06 g). Curare enth. zahlreiche Alkaloide; Curine (tertiäre Basen), Curarine (quartäre Basen), Toxiferin*, Calebassin u. a. Isoliert wurde ca. 1900 von BÖHM das Curin, eine tertiäre Base u. das Tubocurarin, eine quartäre Base, die das eigentl. wirksame Prinzip darstellt. 1 9 3 5 s t e l l t e K I N G ( U S A ) d a s d-TubO-

curarinchlorid (Intocostrin,

(C38H44OeN2Cl2)

Strychnos-Arten: Fam. Loganiaceae. rein dar, das seit 1942 bei spastischen Strychnos ignatii: (Kletterstrauch, heim, Zuständen (Eklampsie, Tetanus) u. zu

auf den Philippinen). Stpfl. v. Semen kombin. Narkosen Anwendung findet; Ignatii (Faba St. Ignatii, Faha febrífuga) : da es völlige Muskelerschlaffung herbeiIgnatiusbohne. Best. : Strychnin (bis ca. führt, kommt man mit oberflächlicher 1,7%), Brucin (bis ca. 1,35%), Loganin, Narkose aus. C. lähmt die Endplatten Gerbsäure, Stärke. Anw.: als Tonicum der motor. Nerven, es wird also die Reizu. Amarum wie Semen Strychni. HOM: übertraguñg unterbrochen, so daß es zur Ignatia, d. reifen getrockneten Samen. Lähmung des Muskels kommt. Die WirStrychnos nux-vomica: Brechnuß (niedri- kung beruht auf der Blockierung (Blockger Baum in Vorderindien, Malabarküste, verdickung) des Acetylcholine, das bei Hinterindien, Ceylon, Kotschinchina, Ma- Erregung einer mot. Nervenfaser frei laiischer Archipel, nördl. Australien). wird u. zur Kontraktion d. Muskels S t p f l . v. Semen Strychni ¡DAS: B r e c h n u ß , führt. Die Kurarewirkung kann durch Krähenauge, Nux vomica, d. reifen Physostigmin u. Prostigmin in wenig, Samen. Best.: Die Alkaloide Strychnin Sekund. aufgehoben werd., beide Stoffe (ca. 1%), Brucin (ca. 1,5%), Ges.-Geh. hemmen die Cholinesterase, wodurch es nach Η mind. 2,5%, ferner d. Alkaloide zu einem Anstieg der AcetylcholinPseudostrychnin, Vomicin, Kolubrin, d. konzentration kommt u. die BlockieGlykosid Loganin, Chlorogensäure, Fett, rung aufgehoben wird. Neuerdings hat Phytosterin, Eiweiß, Cholin, Zucker. man durch Synthetisierung verschied, Asche max. 3%. Anw. med. : als Toni- quartärer Ammoniumbasen Substanzen cum u. Amarum, als anregendes Mittel mit kurareähnlicher Wirkung (Muskelb. Schwächezuständen (IjABj : Extractum relaxantia) dargestellt, die z. T. sich zur Strychni, Tinctura Strychni), s. Strych- Erzielung einer Kurarewirkung besser ninum nitricum |ħ. HOM: Nux vomica, eignen als Kurare selbst, z. B. Succinyl d. reifen Samen. Curare ©>: (Extrac- (Dijodid einer quart. A.Base der Berntum toxiferum americanum) Kurare steinsäure) sowie das Retensin u. Pan-

Studentenblumen

464

tolax (quart. A.Basen eines PhenolÄthers). Die Dosierung des K . ist individ. verschieden, in der Regel anfangs 10 bis 15 mg intravenös. 1 H D E (HeadDrop-Einheit) = 0,15 mg d-TubocurarinChlorid-Pentahydrat. HOM: Curare. Hoang Nau ist ein aus der Rinde von Strychnos malaccensis hergestelltes Pfeilgift, es enthält ebenfalls Strychnin u. Brucin. HOM: Hoang Nau, die getrocknete Rinde. Studentenblumen: Flores Calendulae sine Calycibus s. Calendula officinalis. Stufenmessung: Messung der Säurestufen, Bathometrie, pn-Messung, s. Wasserstoffionenkonzentration. Stuhlzäpfchen: Suppositorium(a), s. Arzneiformen. Sturmhut: Aconitum napellus*. styl·: Bacilli medicati. Styli caustici: Atzstifte, s. Arzneiformen. Stylus: bot. Griffel, s. Blüte. Stypticum(a): Syn. Hämostypticum(a), Blutstillungsmittel. Styptizin (WZ): Cotaminium chloratum g | * . Styrax: s. Liquidambar orientalis; St., Amerikanischer: s. Liquidambar styraciflua unter L. orientalis. St.-Balsam: Styrax, s. Liquidambar orientalis. SL benzoides u. St. tonkinense: Stpfln. v. Siam-Benzoe, s. Benzoe g g . St.-Benzoin: Stpfl. v. Sumatra-Benzoe, s. Benzöe. St. calamitus: s. Liquidambar orientalis. St. liquidus: s. Liquidambar orientalis. Styrol: (Vinylbenzol, Phenylaethylen), C e H 6 —CH=CH 2 . Best, des Styrax (s. Liquidambar orientalis), auch im Steinkohlenteer ; entsteht auch durch trockene Dest. von Zimtsäure. Farbl., angenehm riech. Fl. mit A. u. Ae. mischbar, swl. i. Aq. Leichtpolymerisierbar zu P o l y s t y r o l e n , die als Kunststoffe ausgedehnte Verwendung finden (elektr. Haushaltsgegenstände Isoliermaterial ; usw., Buna S usw.). Ferner findet Styrol Anw. i. d. Riechstoffindustrie. Sty ron: Alcohol cinnamylicus*. Styrylalkohol: Alcohol cinnamylicus*. Subazidität: Verminderter Säuregeh. des Magens. Súber, Suber quercinum: Cortex Quercus suber, Kork, s. Quercus-Arten.

Succinum

Suberin: Korksubstanz. Subkutan: Unter die Haut; subkutane Injektion = Einspritzung unter die Haut. Sublimat: Hydrargyrum bichloratum S S * . Sublimatpastillen g g : PastilliHydrargyri bichlorati ¡81*. Sublimation: Überführung eines flüchtigen festen Stoffes in den Dampfzustand u. Wiederverdichten des Dampfes zu dem festen Stoff, der auf diese Weise v. verunreinigenden, nicht flüchtigen Stoffen getrennt werden kann'. Der feste Stoff kann entweder sofort, ohne zu schmelzen, verdampfen (ζ. B . Salmiak) od. er kann zunächst schmelzen (ζ. B . Schwefel, Sublimat) u. dann erst in d. Dampfzustand übergehen. Sublinguales, e ) : Unter der Zunge liegend. Submikronen: s. Kolloide. Subspecies: bot. Unterart, abgek. : ssp. Substitution, Chemische: s. Synthese. Substrat: Grundlage, Nährboden (f. Bakterien u. Pilze). Subtilin: Antibioticum aus Bacillus subtilis. Anw. : bes. geg. Milzbrand u. T b c ; da es auch hitzeresistente Bakt. tötet, wird es haupts. in U S A zur Sterilisierung von Konserven benutzt. Subtilis: Fein, ζ. B . pulvis subtilis. Succade: Zitronat, s. Citrus medica var. bajoura. Succinate: Salze der Bernsteinsäure, s. Acidum succinicum. Succinit: Bernstein, s. Succinum. Succisa pratensis: (Scabiosa succisa) Fam. Dipsaceae, Teufelsabbiß (Morsus Diaboli) (Europa). Stpfl. v. Radix Morsus Diaboli (Radix Scabiosae): Teufelsabbißwurzel. Best. : Saponin, Bitterstoff, Gerbstoff, ein Glykosid, Stärke, Saccharose. Anw. volkst. : als „Blutreinigungsmittel", als Diureticum, ferner bei Husten, Heiserkeit, Lungenleiden, Würmern u. a.; äuß.: bei Hautkrankheiten, Ekzemen, Geschwüren, Quetschungen usw. HOM: Scabiosa Succisa, die frische Wurzel. Succinum: Bernstein, Electrum, Agtstein, d. fossile Harz v. Pinus succinifera, Hauptfundorte sind d. Ostseeküsten. Best. : Borneolester, Bernsteinsäureester, ferner Succinoabietinsäure,

Succus Aloës inspissatus

465

Schwefel. Oleum Succini crudum: Rohes Bernsteinöl, ein durch trockene Dest. aus Bernsteinabfällen gew., teerartiges öl. Oleum Succini rectificatum © : Gereinigtes Bernsteinöl; gew. durch Dest. des rohen Bernsteinöls m. Wasserdampf. Hellgelbes, widerlich riech, ö l ; opt. rechtsdrehend (α + 2 1 ° bis + 31°). D. 0,915—0,945. Anw. volkst.: als krampfstillendes Mittel. Succus Alois inspissatus: Aloë g j * . Succus Carnis recens: Maceratio Garnis, frischer Flcischauszug. Mazeration γ. Fleisch m. angesäuertem Aq. SUCCUS Citri Zitronensaft, s. Citrus medica. Succus Juniperi inspissatus P I : Wacholdermus, eingedampfter Auszug aus 1 T. zerquetschter Wacholderbeeren u. 4 Aq. Succus Liquiritiae Sgg: Süßholzsaft, s. Glycyrrhiza glabra*. S. Liquiritiae depuratus ¡Ü¡¡: Gereinigter Süßholzsaft Barst. : Durch Ausziehen v. Süßholzsaft m. Aq. b. Zimmertemperatur u. Eindampfen der filtrierten, klaren Fl. Suchtkraut: Galega officinalis*. Sucrose: amerik. Bezeichng. f ü r Rohrzucker. Sudanfarbstoffe: Wasserunlösliche Azofarbstoffe, 1. i. Ölen, Fetten, Wachsen, Harzen, Kohlenwasserstoffen, Alkoholen usw. Anw. : zum Färben von Kerzen, Schuhpflegemitteln usw., z. T. auch in der Mikroskopie. Sudor: Schweiß. Sudoriferum(a): Syn. Diaphoreticum(a), Schweißtreibendes Mittel. SÜBtlOlz: Radix Liquiritiae 5 p , s. Glycyrrhiza glabra. S., Asiatisches: Glycyrrhiza uralensis*. SilBholZSaft g g : Succus Liquiritiae [SS*. SÜBholzsaft, Ge· reinigter DAB: Succus Liquiriitae depuratus ¡MB*. SDBholzsirup J g : Sirupus Liquiritiae IBS*. Suicid(ium): Selbstmord. Sukkulent: Saftreich. Sukkulente: bot. Pfln. mit fleischig-saftigen (nicht schleimigen) Sprossen oder Blättern. Sulfaguanidin: s. Sulfonamide. Sulfaminsäure: H 2 N - S 0 3 H , Amidosulfosäure, Monamid der Schwefelsäure. Farbl. Kr., 1. i. Aq. u. A. Darst. : Durch

Sulfonamide

Umsetzung von Harnstoff oder Ammoniak mit Chlorsulfosäure. Anw. med. : als Calciumsulfamat, Ca(S0 3 NH 2 ) 2 , zur Calciumtherapie; vielseit. techn. Anw. : Kesselsteinentfernung, Metallbeizerei, Galvanotechnik, Gerberei in Feuerlöschmitteln, als Flammschutzmittel, als Säureträger bei Schaumbädern usw. Sulfanilamid: 4-Aminobenzolsulfonamid (Prontalin, Gombardol), s. Sulfonamide. Sulfanilsäure: Acid, sulfanilicum Sulfapyridin (WZ): s. Sulfonamide. Sulfatasen: Fermente (Esterasen), die Schwefelsäure abspalten. Sulfate: Salze der Schwefelsäure. Sulfathiazol: s. Sulfonamide. Sulfhydrate: Syn. Hydrosulfide, Verbindungen m. der Atomgruppe - S H - , die sauren Salze des Schwfwst., z. B. Kaliumhydrosulfid K S H . Sulfide: Salze des Schwefelwasserstoffs. Sulfinid: Saccharinum*. Sulfite: Salze der Schwefligen Säure. Sulfoguajakolsirup g | : Sirupus Kalii sulfoguajacolici EMI*· Sulfonalum Og: Sulfonal, Diäthylsulfondimethylmethan, C H 3 X ^ / S O 2 · C2H5 CH3/

\SO2-C2H5'

Mol. 228,27; F. 125°—126°, wl. in Aq., 11. in sied. Aq. u. sied. Α., 1. in Ae. Farbl. Kr. Anw. med. : als Schlafmittel. Dos. 0,5—0,8 g; MD. 1 g; MTD. 2,0 g. S. wird langsam resorbiert u. langsam wieder ausgeschieden, Wirkung t r i t t meist erst nach 2—3 Stunden ein, vgl. auch Methylsulfonalum ¡¡S§. Sulfonamide: Sulfanilamide, Derivate der p-Sulfonsäure (Sulfanilsäure s. Acid, sulfonicum), die durch die Sulfanilamid-Gruppe ΝΗ„·

- S 0 2 · NH2

(p-Aminobenzolsulfonamid, Prontalbin) gekennzeichnet sind. An diese Sulfonamidgruppe und einer in p-Stellung dazu befindlichen Aminogruppe ist die Wirkung der Sulfonamide gebunden. Die Aminogruppe des Sulfonamidrestes kann aber durch andere Gruppen ersetzt sein, H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch, 30

Sulfonamide

466

Sulfonamide

Sulfonamide H H X—r

H H yC=Cv S—NH2

H„N—SO.—C

\ c = c / H H

H H /C=C\

C—N=N—C

C - -NH,

V—(y H H

4-Aminobenzolsulfonamid ( Sulfanilamid, Prontalbin, Gombardol)

Prontosil rubrum

H H χ — α \c=c/ H H

OH . C — N = N - -C

H . C

\

H II C—N—C—CH,

NaC),S'

- SO-Na

Prontosil solubile

Ο

Ο

H

Il H II / ° H , C — C — Ν — S—G o υ

H c

0

\

C—NH2

HC V

O

\ c =— o / Η H

Η Η ,c—α

Η 0—NH, C—Ν—S—C II \c=Gv 0 H H Sulfathiasol (Eleudron, Cibazol)

H

Η

Η

s H II H2N—C—Ν—S—C υo

Albucid

HC—Ν

H

Sulfanilthioharnstoff (Badional)

ν



Ν

H

o

H H y,C G. C—NHj

0

\ c = c /

Globucid

H

H

Sulfonamide

467

Sulfonamide

Sulfonamide H H O Η Η I / C - ° \ OH—C—Ν—S—C C — N H — C H (CHOH )4—CH2OH H H \ c _ o / I O ¿ g 0S03Na

Ladogal H H HaC—C—C—CH3 0 H Ν C—Ν—S—C C- -NH, V II \ c _ c / o o g - g

H H O JJ—(λ H II y C—NH, -C—Ν—S—C II \ c = c / NH O H H

Ganirisin

CH, / Ν

C

-

H

C

\

Sulfaguanfdin (Resuifon, Ruocid)

H H O X—CL H II , C—Ν—S—C C—NH,

X!—N^ I CH,

O

H

H

\C=C/ H H

\

H II JÒ—C \

c

eHn°5 H

c = ( y

H

Dimethylsulfametadiazin (Aristamid, Elkosin)

H N-

H

H

H

O C—S—NH2 / Il O

Marfanil

H H Jj—C*. î / \ H C—S—C C—Ν

.: Terebinthina veneta, s. Terebinthina. Terebinthina veneta: T. laricina Lärchenterpentin, s. Terebinthina. Terminalia chebula: Fam. Combretaeeae (Ostindien) u. andere Arten. Stpfl. von Fructus Myrobalani: (Fructus Terminaliae) Myrobalanen. Best.: bis 4 5 % Gerbstoff, Ellagsäure, Gallussäure, Chebulinsäure. Anw. med. : als Adstringens ; techn. : zum Gerben. Termone: Stoffe, die bei gemischtgeschlechtlichen Lebewesen das Ge-

= 0° bis + 1 5 ° . Darst. : Durch Kochen v. Terpinhydrat m. verd. Schwfs. Anw. med. : gegen Katarrhe. Dos. 0,2 g. Terpinum hydratumgl: Terpinhydrat, C 10 H 22 O 3 . Mol. 190,2; F . 116°. Farbl., glänz. Kr., II. in Α., 1. in Aq. Darst. : Durch Anlagerung v. Wasser an Pinen, indem man auf Terpentinöl b. Gegenwart v. S S u. A. Wasser einwirken läßt. Anw. med. : b. Bronchitis. Dos. 0,2—0,6 g mehrmals tgl. Terra japónica: Gambir-Katechu, s. Uncaria gambier. T. orellana: Orleana, s. Bixa orellana. T. silicea purificata ® : Gereinigte Kieselerde, Kieselgur*. Terramycin: Antibioticum aus Streptomyees rimosus, entd. 1950 von

Terpfnolum ® : Gem. v. Terpineol, Dipenten, Terpinen, Terpinolen. D. 0,870 bis 0,896; Sdp. 160°—190°. Farbl. bis schwach gelbliche, ölige Fl., 1. in Α., uni. in Aq. ; opt. rechtsdrehend : κ j®"

Tesserales System

480

FINLAY, USA; universell wirksam gegen fast alle Krankheitserreger, insbesondere gegen Pneumonien aller Art, auch Virus-Pn., Sepsis, Keuchhusten, Typhus, Infektionen der Harnwege sowie der Leber- u. Gallenwege, Meningitis, Gonorrhoe, Lues, dermatologische Infektionen, Gasbrand, Rickettsiosen, Brucellosen, Tularämie u. a. bei geringer Toxizität. Gegen Tbc, Masern, Windpocken, Trichinose sowie geg. Pilzerkrankungen ist Terramycin nicht wirksam. Dos. i. allgem. 250—500 mg intravenös alle 12 Stunden, bei Kleinkindern entsprechend weniger; in lebensbedrohenden Fällen sehr viel höhere Dosen, bis zu tägl. 2 mal 1 g, eine Dosierung, die jedoch keinesfalls überschritten werden darf. (Kristallines Terramycin, Herst. Pfizer, New York, in Deutschland C. H. Boehringer Sohn.) Tesserales System: Reguläres Kristallsystem, s. Kristall. Test.: Probe. Testae Cacao: Kakaoschalen, s. Theobroma cacao*. Testae Ostreae laevigatae: Concha« praeparatae*. Testae siccati: Getrocknete Stierhoden, s. Organotherapeutica u. Hormone. Testis, Testiculus: Testikel, Hoden, s. Organotherapeutica u. Hormone. Testobjekt: Objekt, meist Diatomeen, zur Leistungsprüfung eines Mikroskopes. Testosteron: Männliches Keimdrüsenhormon, s. Hormone. Tetanus: Wundstarrkrampf. Tetanus-Serum ¡DAS: S. Serum. Tetraäthylthiuramdisulfid: (Diäthylthiuramdisulfid) (C 2 H 5 ) 2 NC(S)-S-S-(S)· CN(C 2 H 5 ) 2 ; Graues Pv., wl. i. Aq. u. Α., 1. i. Bzl., Schwk. Anw. med.: geg. Trunksucht (Antabus, Abstinyl). Tetraalkylammoniumsalze: s. quartäre Ammoniumbasen. Tetrabrombrenzkatechinwismut: Noviform © * . Tetrabromfluoreszein-Natrium : Eosinum*. Tetrabrom-m-kresolsulfophthalein: Bromkresolgrün*. Tetrabromphenolphthalein-Natrium: Bromtetragnost*.

Tetrazol

Tetrabromphenolsulfophthalein : Bromphenolblau*. Tetrachlorkohlenstoff: Carboneum tetrachloratum © * . Tetrachlormethan: Carboneum tetrachloratum © * . Tetrachlorsilan: Siliciumchlorid*. Tetraclinis articulata (Callitris quadrivalvis): Fam. Cupressaceae, Baum (in Kordwestafrika). Stpfl. v. Resina Sandar a c a ® : Sandarakharz, der an der Luft erhärtete, aus der Rinde des Stammes u. der Äste ausgetretene Harzsaft. Meist walzen- od. tränenförmige, weingelbe,· durchsichtige Stücke, 11. in Isopropylalkohol, Amylalkohol, Azeton, heiß. Leinöl, tw. 1. in Ae., Chlf., Methylalkohol, Schwk., Terpentinöl. Asche max. 0,5%. Best. : Äth. öl, Bitterstoff, Pimarsäure. u. and. Harzsäuren. Anw. : zu Pflastern u. Räuchermitteln; techn.; zu Lacken. Tetradynamie: bot. Viermächtigkeit, d. h. v. 6 Staubgefäßen sind 4 länger, z. B. b. den Kreuzblütlern (Crueiferae). Tetragnoste : Phenolphthalein- Derivate zur Röntgendarstellung der Gallenblase u. Prüfung der Leberfunktion, vgl. Chlor-, Brom-, Jod-Tetragnost. Tetrajodphenolphthalein-Natrium: Jod-Tetragnost ® * . Tetralin: Tetrahydronaphthalin, Farbl. Fl. von eigenartigem, intensivem Geruch, 11. i. A. u. Ae., uni. i. Aq., D. 0,973—0,977, F. —31°, Sdp. 206°, Flammpunkt 78°; besitzt sehr großes Lösungsvermögen: Wachse, Fette, öle, Kautschuk, Jod, Schwefel, Campher, Harze u. dgl. Anw. : i. d. Lack-, Schuhkrem-, Bohnerwachsfabrikation als Lösungsmittel (Terpentinölersatz), als Motormittel. Tetramethylthioninchlorid g ¡ : Methylenum caeruleum IMI*. Tetrao xyzyklohexankarbonsäure: Acid, chinicum © * . Tetraploidie: s. Polyploidie. Tetrazol: CH—Ν II II Ν Ν

Tetrosen

481

Farbl. Kr., F. 155°, 11. i. Aq. u. Α., swl. i. Ae. Ein Derivat des T. ist das C a r d i a z o l = Pentamethylentetrazcl. T e t r a z o l BAYER (TTC) ist 2,3,5-Triphenyl-tetrazolium-chlorid*. Teirosen: Monosaccharide, s. Kohlenhydrate. · Teucrium-Arten: Fam. Labiatae. Teucrium Chamaedrys: Edelgamander (Europa, Mittelasien). Stpfl. v. Herba Chamaedrys: (Herba Teucrii Chamaedryos) Edelgamanderkraut. Best.: Äth. öl, Bitterstoff, Gerbstoff. Anw. volkst.: als Blutreinigungsmittel. HOM: Chamaedrys, d. frische, blühende Kraut. TeucriUtn marum: Amberkraut, Katzengamander, Katzenkraut, Mastichkraut (Südeuropa). Stpfl. v. Herba Mari veri: Amberkraut, Katzengamander. Best. : Äth. öl, Bitterstoff. Anw. volkst. : als krampflösendes Mittel u. als Diureticum sowie zu Schnupfplvn. HOM: Marum verum, d. frische, kurz vor dem Aufblühen gesammelte Pfl. Teucrium scordium: Knoblauch-Gamander, Lachenknoblauch (Mitteleuropa). Stpfl. v. Herba scordii vulgaris: (Herba Chamaedryos aquaticae) Knoblauchgamander. Best. : Äth. Öl, Bitterstoff. Anw. volkst. : gegen Hämorrhoiden u. gegen Würmer. HOM: Scordium, d. frische, blühende Kraut.

Theobroma cacao

gen in Kiesen u. Glimmern; es ist in Salpetersäure u. Schwfs. 1., uni. in Salzsäure. Darst. : Durch Elektrolyse von Thalliumsalz-Lsgen. Thalliumverbindgen sind sämtlich sehr giftig, auch bei äuß. Anw. ; med. : inn. u. äuß. als Depilatorium (bes. als Th.-acetat), MD. 0,2 g, jedoch pro kg Körpergewicht nicht mehr als 0,8 mg, inn. Bei Verordng. für Kinder muß auf dem Rezept Alter u. Gewicht d. Kind, angegeb. sein! Übersteigt d. Verordng. 0,15 g ist Arzt anzurufen! Anw. techn.: zur Holzimprägnierung u. Schädlingsbekämpfung, bes. als T1 2 S0 4 , das z. B . i. d. Zeliokörnern enth. ist. Thallus: bot. Pflanzenkörper ohne Sprosse, Blätter, Wurzeln (Bakterien, Algen, Pilze, Schleimpilze). Thea sinensis: Camellia sinensis*. Theacylon © : Theacylon (WZ), Kondensationsprodukt der Acetylsalizylsäure m. Theobromin, C 7 H,0 2 N 4 · C 0 - C 6 H 4 - 0 · (CO· CH,). Mol. 342,1; F . 197°. Weiß., kr. Pv., wl. in Aq., Α., Ae., 1. in Chlf. Anw. med.: als Diureticum. Dos. 0,5—1,0 g mehrmals tgl.

Thebaicum: Syn. Opium g l * . Thebainum: Thebain, Paramorphin, C I 9 H 2 1 0 3 N. Mol. 311; F . 193°. Best, des Teufelsauge: Adonis vernalis*. Opiums zu 0,2—0,5%. Glänz., weiße Kr., Teufelsdreck: Asa foetida|Ä!,s.Ferula1. in Α., 11. inAe.u. Chlf., uni. in Aq. Anw.: Arten. Thebain findet allein keine Anw., sonTeufelskirschen: Fructus Alkekengi, s. dern nur m. anderen Opium-Alkaloiden Physalis alkekengi. zus. (s. Betäubungsmittelgesetz). Teufelsklaue: Rhizoma Filicis g g , s. Theca: bot. Staubbeutel, s. Blüte. Dryopteris filix-mas. Thein: Coffeinum*. Teufelswurzel: Tubera Aconiti © , s, T H E N A R D s Blau: Kobaltoaluminat, Aconitum napellus*. s. Aluminium. T-Gas: s. Aethylenoxyd. Theobroma cacao: Fam. Sterculiaceae, Th: ehem. Thorium*. Kakaobaum (heim. Trop. Zentral- u. Thalleiochinreaktion: s. Chininum. Südamerika, kult. in allen trop. KoloThallium: TI, At G. 204,39; ein- u nien). Stpfl. v. Semen Cacao: Kakaodreiwertig.D. 11,8: F.302,5°; Sdp.1457 0 . samen, Kakaobohnen. Best.: ca. 40 bis E n t d . 1861 von S i r WILLIAM CROOKES, 5 0 % Fett, 15% Eiweiß, 8 % Stärke, 1 8 3 2 — 1 9 1 9 , u . CLAUDE AUGUSTE L A M Y , 1—4% Theobromin, bis 0 , 4 % Koffein, 1820—1878, Paris. Weiches, bleiähn- 7 % Gerbstoff, ca. 2 % Kakaorot (gerbliches Metall, oxydiert leicht an feuch- stoffhaltiger Farbstoff), Spuren äth. ter Luft. Nat. : in sehr geringen Men- Öles. Asche max. 5 % . Schokolade ist TeufelsabbiB: Succia pratensis*.

H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterljuel

31

Theobromin

482

Thermochemie

Theocin: Theophyllinum Big*. Theophyllin gB: Theophyllinum gAg*. Cacao) Kakaobutter, das aus den geTheophyllinum H : Theophyllin,Theorösteten u. enthülsten Samen gepreßte cin: 1,3-Dimethylxanthin, Fett. Kakaobutter ist fest u. b. Zimmertemperatur spröde; F. 30°—35°; JZ 34 C7H802N4 + H 2 0 , bis 38 ; Säuregrad nicht über 4. Best. : Glyzeride der Stearin-, Palmitin-, Ara- isomer dem Theobromin, chin- u. Ölsäure sowie andere SS in CH,N—CO kleinen Mengen. Als Verfälschungsmittel wurden u. a. festgestellt: Talg, KokosOC C—NH\ fett, Wachs, Paraffin, Sesamöl. Anw. : >CH + H 2 0. z. Herst, v. Suppositorien, Vaginalkugeln, auch f. Augensalben u. LippenCH,Ν—C— eine Mischung fetthaltiger Kakaomasse m. Zucker. Oleum Cacao MS: ( B u t y r u m

p o m a d e n . Pasta Cacao ® : D i e a u s d e n

Samen gew. Kakaomasse. Asche max. Mol. 198,11; F. 264°—265°. Farbl. Kr., 5%, die sich in Essigsäure fast vollstän- 11. in sied. A. u. in sied. Aq., wl. in kalt. d i g l ö s e n m u ß . Cortex Cacao (Testae Aq. u. A. Anw. med.: als Diureticum Cacao): Kakaoschalen, die Samenscha- (stärkere Wirkung als Theobromin u. len der Kakaobohnen. Anw. : als Tee- Koffein). MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g. Ersatz sowie z. Gew. v. Theobromin*. Therapeutischer Index: Verhältnis zwischen heilender u. schädigender Theobromin: Theobrominum ® * . Wirkung eines Mittels. J e größer der Theobrominnatriuniacetat: Theobro- Th. I., d. h. je größer die Wirkungsbreite ist, desto ungefährlicher ist der mino-natrium aceticum ® * . Stoff, je kleiner der Th. I., d. h. je näher Theobrominnatriumbenzoat: Theobro- die therapeutische Gabe neben der mino-natrium benzoicum ® * . toxischen liegt, desto gefährlicher ist ein Theobrominnatriumsalizylat g l : Theo Stoff. bromino-natrium salicylicum [DAS*. Therapia: Therapie, Heilverfahren. Theobromino-natrium aceticum © : Theriak: Electuarium theriacale, ElecTheobrominnatriumacetat, Agurin (WZ). tuarium Theriaca, Electuarium MithriGeh. mind. 60% Theobromin. Weiß., dat. Wichtigstes u. berühmtestes Arzneikr. Pv., 11. in Aq. Anw. med. : als Diure- mittel des Mittelalters, dessen Erfindung ticum. MD. 1,0 g ; MTD. 4,0 g. dem König Mithridates von Pontus Theobromino-natrium benzoicum ® : (124—62 v.Chr.) zugeschrieben wird. Theobrominnatriumbenzoat. Geh. mind. Der Theriak bestand aus 50—100 ver47% Theobromin. Weiß. Pv., all. in Aq. schiedenen Best, (im Dispensatorium des Anw. med. : als Diureticum. Dos. 0,5 g. Valerius Cordus aus 65 Best. ). Die Herst, erfolgte unter behördlicher Aufsicht in Theobromino-natrium salicylicum Έ«|: den Apotheken, zuletzt in dieser Weise Theobrominnatriumsalizylat, Diuretin in der Kugel-Apotheke zu Nürnberg (WZ). Geh. mind. 44% Theobromin. 1754. Theriak war noch mit 12 Best, in Weiß., fast geruchloses Pv., 11. in Aq. der Pharmacopoea germanica v. 1882 Anw. med. : als Diureticum, b. Herz- u. enthalten u. ist ζ. Z. noch im ® aufgeNierenerkranküngen. Dos. 0,5 g. nommen (Geh. 1% Opium), jedoch hat Theobrominum ® : Theobromin, 3,7- er keinerlei med. Bedeutung mehr. Dimethylxanthin, C 7 H 8 0 2 N 4 . Mol. 180,1. Therme: Warme Quelle. Nat. : Bis 4% in den Kakaobohnen. Thermit: s. A l u m i n i u m . Weiß., kr. Pv., swl. in Aq. u. Α., 1. in siedendem Chlf. Anw. med. : als DiuretiThermochemie: L e h r e von den Zucum sowie bei Angina pectoris, da Th. sammenhängen zwischen Wärme und wie auch alle and. Th.-Salze die Koro- chemischer Energie bzw. vonden Wärmenargefäße erweitert. Dos. 0,25 g. tönungen der Reaktionen.

Thermolabil

483

Thermolabil: Nicht wärmebeständig. Thermometer: Instrument zum Messen der Temperatur. Seine Anwendung beruht auf der Tatsache der Ausdehnung der Körper durch R C F Wärme. Bei den üblichen Th. wird der Grad der Erwärmung an der Ausdehnung einer in einer luftleer gemachten Glasno röhre eingeschlossenen Fl. gemessen, die meist aus Quecksilber, gefärbtem A. od. Toluol besteht. Jede Thermometerskala hat 2 Fundamentalpunkte: den Gefrierpunkt 100 u. den Siedepunkt des Wassers; den Abstand der beiden Fundamental punkte nennt man den Fundamentalabstand, eristnach Celsius (C) in 100, nach Reaumur (R) in 80, nach Fahrenheit (F) i. 180 Grad eingeteilt. Der Gefrierpunkt wird b. C und R als Nullpunkt bezeichnet, während b. F der Nullpunkt 32° unter dem Gefrierpunkt des Wassers liegt. Der Nullpunkt ist d. Temperatur des schmelzenden Schnees, d. Siedepunkt die Temperatur der Dämpfe siedenden Wassers. Da Quecksilber bei —39° erstarrt u. b. 356° siedet, benutzt man zur Messung von Temperaturen unter —3£° Th., die m. A. gefüllt sind u. zum Messen v. Temperaturen üb. 356° Th. aus Quarzglas, die über dem Quecksilber m. komprimiertem Gas (Stickstoff oder Kohlensäure) gefüllt sind; diese können dann bis 750° benutzt werden.

Thioglykolsáure

deln, muß man erstere mit |· multiplizieren; um C-Grade in R-Grade umzuwandeln, muß man erstere mit ± multiplizieren; um F-Grade in C- od. R-Grade umzuwandeln, muß man zunächst 32 abziehen u. dann den Rest m. bzw. £ multiplizieren; um C- od. R-Grade in F umzurechnen, muß man sie mit bzw. £ multiplizieren u. dann 32 zuzählen. 212° F = 100° C = 80° R. D. Skala d. Fieberth. enth. d. in 1 / 1 0 untert. Grade ν. 3δ°—42° C B. Maximum-Th. behält d Quecksilberfaden d. höchsten Stand bei, bis er durch Schütteln zurückgeschlagen wird. Das Minimum-Th. enthält Alkoholfüllung und darin schwimmend ein Glasstäbchen, das bei sinkender Temperatur mitgezogen wird, während bei steigender Temp, der Alkohol über dieses hinwegfließt. Thermostabil: Wärmebeständig. Thiamin: Vitamin B], s. Vitamine. Thiazinfarbstoffe: Farbstoffe, die sich vom Thiazin (Thiodiphenylamin): NH C

H

6 4ei Hautleiden verschied. Ursache, Schleimhauterkrankungen, Magen-, Darm- u. Leberleiden u. a. Dos. oral 2 0 0 - 4 0 0 mg tägl. oder 100—200 mg parenteral. Vitamin H': (PAB) p-Aminobenzoesäure. Wasserlöslich, unempfindlich geg. Erhitzen u. gegenüber Luftsauerstoff. Farbl. Kr. ; F. ca. 187°. Die p-Aminobenzoesäure ist v. größter Bedeutung f. d. Wirkungsmechanismus der Sulfonamide. Wird nämlich die COOH-Gruppe der p-Aminobenzoesäure durch die Sulf oGruppe (S0 3 H) ersetzt, so gelangt man zur Sulfanilsäure, v. der sich die meisten Sulfonamide ableiten: H2N-/~VcOOH ^—/

p-Aminobenzoesäure

H2N-/^\-S03H

Sulfanilsäure

H2N^J>-SO,NH

2

Prontalbin.

Während die p-Aminobenzoesäure ein f. d. Bakterien unentbehrlicher Wachstumsfaktor ist, wird durch die Sulfanilsäure d. Wachstum der Bakterien gehemmt. Vgl. Sulfonamide. Pantothensäure: Vitamin B s , Bios I I a Hühner-Antidermatitis-Vitamin ;FiltratFaktor. Hellgelbes viskoses öl, das in Form seiner Na- u. K-Salze kr. erhalten wurde. Wasserlöslich, unempfindlich ge-

Vitamine

512

genüber Sauerstoff, hitze- u. alkalilabil. (Jhem. ist d. Verbdg. das N-[a,y-Dioxy^-dimethyl-butyryl]-ß-alanin. Strukturformel s.· S. 519. Bruttoformel: C e H „ 0 5 N . Mol. 219,14. Vork.: Hefe, Leber, Niere, Herz, Reiskleie, Melasse, ferner in Algen, Schimmelpilzen, Austern, Würmern. Einheit: Eine Hefewachstumseinheit entspricht 0,08 y pantothensauerem Kalzium ; 1 Hühnchen-Einheit entspricht 14 y Pantothensäure. Tägl. Bedarf des Menschen: Ca. 10—50 mg. Die Pantothensäure ist f ü r Lebewesen offenbar lebenswichtig, sie ist f ü r den Aufbau u. die normale Punktion der Gewebe unentbehrlich. Sie gewährleistet die Resistenz der Schleimhäute gegenüber Infektionen; als prosthetische Gruppe des Coenzyme A* ist Pantothensäure von Bedeutung f ü r die Acetylcholinbildung (Acetylierung) u. scheint auch f ü r die Biosynthese der NNR-Steroide notwendig zu sein. Panthenol ist der Alkohol der Pantothensäure (Bepanthen WZ). I h r Fehlen r u f t bei Mikroorganismen (Hefe, Bakterien) Stillstand der Vermehrung, bei Tieren Wachstumsstörungen und Wachstumsstillstand, bei Hühnern Hauterkrankungen u. bei schwarzhaarigen Tieren Ergrauen der Haare hervor. (Die früher als besondere Vitamin£ angesehenen „Anti- Graue-HaareF a k t o r " u. „ F i l t r a t f a k t o r " haben sich als identisch mit der Pantothensäure erwiesen. ) Anw. : bei Stoffwechselstörungen, spez. Störungen der Leberfunktion, Entzündungen des MagenDarmkanals sowie der Mundschleimhaut u. der Atemwege (Bronchialkatarrh, Heuschnupfen), Allergien, Haarerkrankungen (Alopecia areata u. totalis, Depigmentation, Schuppenbildung usw. ), zur Heilung von Brand-, Schürf- u. infizierten Wunden, Decubitus, Analfissuren (inn. u. äuß. Applikation). Dos. 200 bis 400 mg tägl. oral; s. c. oder i. v. 500 mg mehrmals wöchentlich. Folsäure, Pteroylglutaminsäure: Folinsäure, Vitamin B c , Vitamin M, Eluatfaktor aus Leber, Lactobacillus caseiFaktor. Orangegelbe Kr.-Nadeln von sauerem Charakter, swl. in A. u. kalt. Aq„ leichter 1. in heiß. Aq. (1 :1000),

Vitamine

11. in Ameisensäure, Chloressigsäure, Eisessig, Pyridin. Strukturformel s. S. 517. Bruttoformel.· C l e H 1 8 O e N 7 . Vork.: nat. nur i. d. Leber von Warmblütern, sonst findet sie sich nur als sog. Pteroylglutaminsäure-Konjugate mit mehreren Glutaminsäuregruppen, die durch fermentative Einwirkung (Vitamin-B c Konjugase der Leber) in die wirksame Form übergeführt werden. Solche Konjugate find, sich i. d. Nieren, Muskeln, Milch, Käse, in dunklen Blattgemüsen (daher der Name), Spinat, Blumenkohl, Spargelsaft u. a. Tägl. Bedarf des Menschen: E t w a 0,1—0,3 mg. Einheit: Noch nicht festgelegt. Anw.: Bei perniziöser Anämie sowie bei den makrozytären Anämien bei Sprue, Pellagra, Schwangerschaft. Man gibt tägl. ca. 10—30 mg per os oder 2—20 mg parenteral etwa 2 bis 3 Wochen lang meist mit Vitamin B 1 2 U. anderen B-Vitaminen zusammen. Vitamin C: Antiskorbutisches Vitamin, 1-Askorbinsäure. Wasserlöslich, außerordentlich empfindlich gegen Oxydationsmittel; ziemlich beständig in saurer Lsg. ; unbeständig in neutralen u. alkal. Lsgen; durch Einleiten v. L u f t in neutrale od. schwach saure Lsgen wird d. Vitamin schnell zerstört (Konserven I). Am günstigsten sind Lsgen m. einem p a = 5—6. Beim Arbeiten m. Vitamin C sind Gefäße aus Kupfer, Kupferlegierungen u. Eisen zu vermeiden (Oxydation). Vitamin C besitzt ein sehr starkes Red.vermögen; so wird z. B. J o d in saurer Lsg. sofort entfärbt, ammoniakalische Silbernitratlsg. zu metallischem Silber reduziert. Weiß., kr. Pv., 11. in Aq. m. stark saurer Reaktion; F. 190°—192°; opt. rechtsdrehend: [ajp°° = + 2 1 ° bis + 24°. Ascorbinsäure ist das y-Lacton der 2-Keto-l-Gulonsäure u. k o m m t nat. als solches (Diënol), aber auch in oxydierter Form (Dehydro-ascorbinsäure) vor: Strukturformel s. S. 517. Bruttoformei: C 6 H 8 0 6 . Mol. 176,0. Vitamin C ist das erste Vitamin, das synth. dargestellt werden konnte. Vork.: Vitamin C ist in d. Natur außerordentlich verbreitet, es findet sich in allen lebenden Zellen, bes. in Früchten u. Beeren:

Vitamine

513

Zitronen, Orangen, Apfelsinen, Hagebutten, Paprika, Tomaten, Gladiolen, Vogelbeeren, Spinat, Brunnenkresse, Rhabarber, Rüben, Kartoffeln, grünen Erbsen sowie in frischen Tannen- u. Kiefernnadeln ; in tierischen Orangen bes. im Gehirn, Pankreas, Milz, Niere, Lunge, Herz, Thymus, in d. Nebennieren, Hypophyse u. im Corpus luteum, auch im Glaskörper, Kammerwasser u. in d. Linse des Auges. Die meisten Tiere können Ascorbinsäure in ihren Organismen synthetisieren, mit Ausnahme d. Menschen, des Affen, Meerschweinchens u. ζ. T. des Rehs, die auf äußere Zufuhr angewiesen sind. Tägl. Bedarf des Menschen: Für Säuglinge mind. 5 mg, f. Erwachsene 50—70 mg tägl. Der Bedarf ist sehr variabel, da ζ. B. bei Infektionskrankheiten, während der Gravidität, der Laktationsperiode, während des Wachstums u. im Greisenalter sowie b. Vorhandensein v. Karzinomen erheblich größere Mengen verbraucht werden. Vitamin C beeinflußt sowohl d. Wirkung v. Hormonen wie auch die anderer Vitamine u. die der Fermente. Einheit: Eine I.E. entspricht 0,65 mg 1-Askorbinsäure ; eine Meerschweinchen-Einheit (M.E.) ist gleich 0,5 mg 1-Askorbinsäure (vgl. Tabelle „Biologische Einheiten"). Anw.: Gegen Skorbut, am häufigsten gegen Präskorbut (C-Hypovitaminose) sowie b. Hämophilie, nach Infektionskrankheiten, schlecht heilenden Haut- u. Knochenverletzungen, Zahnkaries u. a. Vitamin D: Gruppe der antirachitischen Vitamine. Fettlöslich. Man unterscheidet mehrere D-Vitamine: D 1 ; D 2 , D 3 , D 4 , Os sowie die Provitamine I). Sie gehören sämtlich zu den Sterinen und unterscheiden sich nur durch die Struktur der Seitenketten. Das einzige bisher in der Natur aufgefundene Vitamin E ist das Vitamin D 3 , während das Vitamin D 2 , das auch als Calciferol bezeichnet wird und schon vorher bekannt war, durch Bestrahlung von Ergosterin gewonnen wird. Die Wirksamkeit beider ist verschieden; man nimmt an, daß Vitamin D 3 etwa die doppelte Wirksamkeit besitzt wie das künstliche VitaminD 2 (s. weiter unten Pro vitamine D 2 u. D3). Vit. Dj erwies sich als eine molekulare

H u nil ¡ u s , Pharmazeutisches Wörteibuc

Vitamine

Verbindung aus D 2 u. Lumisterin (letzteres ist unwirksam). Vit. D 4 entst. durch UV,-Bestrahlung aus dem 22,23Dihydro-Ergosterin (Provitamin D 4 ). Vit. D s entst. durch UV.-Bestrahlung aus 7-Dehydro-Sitosterin (Provitamin D 6 ) (S. weiter unten Pro vitamine D 2 u. D 3 ). Vit. D 3 (Chole-Calciferol ) : Farbl. Kr., 1. in fetten ölen u. in Α., uni. in Aq., stark lichtempfindlich, dagegen resistent gegenüber Luftsauerstoff u. Alkali. F. 84°—85°; opt. aktiv: [α] = + 89° (in Acetonlsg.) Bruttoformel: C 27 H 13 OH. Strukturformel (nach WINDAUS ) : s. S. 518. Vitamin D 2 (Calciferol, Ergo-Calciferol): Bestrahl. Ergosterin. Frbl. Prismen, 11. in Fett. u. ölen, A. u. and. organ. Mitteln, uni. in Aq. F. 121°; opt. aktiv: [ a ] 2 0 0 = + 1 0 6 ° (in alkoholischer Lsg.). Bruttoformel: C 2> H 43 OH. Strukturformel (nach WINDAUS): s. S. 518. Vork.: Vitamin D 2 kommt in kleinen Mengen neben D 3 in Fischleberölen sowie in der Kakaobohne u. in gewissen Schwämmen vor. Vitamin D 3 , das natürliche Vitamin D, kommt reichlich in den Lebertranen d. Fische vor, in geringeren Mengen aber auch in anderen tierischen Fetten, wie Eieröl, Milch, Butter u. in d. Fettgeweben. Am vitaminreichsten ist das Leberöl des Thunfisches, das bis zur lOOfachen Menge (1 g Vitamin D pro kg!) des gewöhnlichen Lebertrans enthält. TSgl. Bedarf des Menschen: für Erwachsene u. Kinder 400—800 I.E., während der Schwangerschaft u. Stillzeit 800—1000 I.E., b. Rachitis mind. 0,01 mg pro Tag. Einheit: Der internationale Vitamin-D-Standard ist eine 0,01%ige Lsg. v. bestrahltem Ergosterin in Olivenöl. 1 I.E. entspricht der Menge des Vitamins, welche die antirachitische Kraft v. 1 mg dieser Standardlsg. besitzt, u. ist gleich 0,025 y reinem kr. Vitamin D 2 . 1 Klinische Einheit entspricht 100 I.E. ; 1 mg VitaminD 2 = 40000 I.E. Anw.: Vitamin D wirkt vor allem auf den Mineralhaushalt, u. zwar auf den Stoffwechsel des Kalziums u. der Phosphorsäure. Mangel an Vitamin D ruft Rachitis hervor. Sein .. 33

Vitamine

514

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Hauptanwendungsgebiet ist daher d. Rachitis des Säuglings u. Kleinkindes, ferner Osteomalazie, Störungen im Kalzium-Phosphor-Stoffwechsel der Knochen u. der Zähne sowie die Tuberkulose. Die therap. Dosis bei Rachitis beträgt 10000—12000 I . E . peroral am Tag, in resistenten Fällen bis 60000 I . E . täglich. Bei übergroßen Dosen kann es zu toxischen Erscheinungen kommen (Entkalkung der Knochen).

i. d. Muskulatur, Placenta, Muttermilch u. Hypophyse; ferner ist es enthalten in d. meisten Gemüsen, fetten ölen, Schweinefett, auch in Milch u. Butter. Bedarf des M e n s c h e n : Säugling ca. 5 mg, Erwachs, ca. 10—25 mg. Vit. E ist offenbar unentbehrlich für den normalen Energiestoffwechsel des Muskels, es beeinflußt den Fett- u. Kohlehydratstoffwechsel u. wirkt über d. Hypophyse auf die Fortpflanzungsorgane. Auch auf das P r o v i t a m i n D 2 = Ergosterin: K o m m t Gefäßsystem hat es Einfluß. Einheit: im Mutterkorn, in höheren Pilzen, im 1 I.E. = 1 mg dl-a-Tocopherolacetat. Hefefett, in der Skopoliawurzel, imBaum- Eine Ratteneinheit (R.E. ) entspricht wollsaatöl, ferner auch im Hühnerei u. etwa 2—3 mg st-TokopheroI u. etwa im Regenwurm vor. Bei der Bestrahlung 5—8 mg ß- u. y-Tokopherol. A n w . : m. ultraviolettem Licht entstehen wei- Habit, u. drohender Abort, Neigung tere Umwandlungsprodukte des Ergo- zu Tot- u. Frühgeburten, weibl. Sterilisterina, die zwar auf die Rachitis ohne tät, männl. Sterilität, soweit sie durch Einfluß sind, jedoch den Kalzium- u. Azoospermie bedingt ist, ferner bei u. DurchblutungsPhosphatstoffwechsel beeinflussen. (Die Muskeldystrophie Umwandlung des Ergosterine b. Be- störungen. I n d. Tiermedizin b. symstrahlung geht in folgender Reihenfolge ptomloser Sterilität, b. seuchenhaftem vor sich: Ergosterin Lumisterin Verwerfen sowie in der Geflügel- u. Pelz—> Tachysterin ->- Vitamin D 2 ->- Toxi- tierzucht. sterin - > SupraSterin I u. I I ) . V i t a m i n F : Als Vitamin F wird ein

Provitamin D 3 — 7-Dehydro-chole- Gemisch ungesättigter Fettsäuren beSterin: Ist in der Schweineschwarte, in zeichnet (u. a. Linolsäure, Linolensäure, Enteneiern u. in d. Wellhornschnecke Arachidonsäure). Die Bezeichnung dienachgewiesen worden. Synth, wird es ser Substanzen als , , V i t a m i n " wird abdurch Dehydrieren des Cholesterins gew. : gelehnt, da sie keine eigentlichen Vites wird vor allem in d. Haut gespeichert ; amineigenschaften besitzen, sie gehören damit ist es leicht der Bestrahlung durch vielmehr in die Gruppe der Chemotherad. Sonnenlicht zugänglich, wodurch es peutica, s. Fettsäuren, essentielle. in Vitamin D 3 umgewandelt wird. V i t a m i n G: Amerikanische BezeichV i t a m i n E : Antisterilitäts- od. Frucht- nung f. Vitamin B 2 *. V i t a m i n H , Biotin: Hautschutzvitbarkeitsvitamin, Fertilitätsvitamin, Tokopherol. Fettlöslich, sehr thermostabil, amin, Hautfaktor, Antiseborrhoisches verträgt Erhitzen bis 200°, durch ultra- Vitamin; Bios I I , Coenzym R.Wasserviolettes Licht wird es zerstört. Bisher löslich, unempfindlich gegen Erhitzen, wurden in d. Nat. drei verschd. Faktoren SS u. Laugen. Nach KARRER eine aufgefunden: α-, β·, y-Tokopherol, b. Schwefel enthaltende Verbdg. 3,4-(2'denen es sich ehem. um Alkohole handelt. Ketoimidazolido)-2-(cu-carboxybutyl-) Strukturformel von α-Tokopherol s. thiophan. Bruttoformel : C I 0 H 1 6 O 3 N 2 S. StrukturS. 518. Bruttoformel: C 29 H 50 O 2 . a-Tokopherol formel s. S. 519. Rein. Vitamin H bildet ist ein blaßgelbes, b. 0° erstarrendes lange farbl. Nadeln u. ist in A q . u. A . 1., ö l . D. 0,953, 11. in Α., ölen u. Fetten, uni. in Azeton, Bzl. u. Ae. F . 232—233°. uni. in Aq. ; opt. schwach rechtsdrehend. V o r k . : Haupts, im Eidotter, in d. Milch, V o r k . : Vitamin E gehört zu den ver- Leber, Niere, Hefe, Reiskleie, Zuckerbreitetsten Vitaminen. Bes. reich an melasse; auch in Kompost u. Jauche. Vitamiii E sind d. Getreidekeimlinge, I m Eiereiweiß kommt ein Protein, das vor allem das Weizenkeim- u. Baum woll- A v i d i n , vor, das die Biotinwirkung aufsamenöl; im menschl. Körper vor allem hebt. Bedarf des M e n s c h e n : Etwa0,01 bis

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515

0,03 mg; der Bedarf ist abhängig v. d. Eiweißzufuhr. Einheit: Einheit (noch nicht endgültig festgelegt) 0,01 mg = 10 γ reines Biotin. Eine RattenEinheit (R.E.) ist diejenige Menge, die tgl. verabfolgt werden muß, um bei einer biotinfrei ernährten R a t t e die Dermatitis innerhalb 4 Wochen zur Heilung zu bringen = 0,04 γ reinem Vitamin H, 1 mg α-Biotin entspricht 10000 R.E., 1 mg ^-Biotin entspricht 27000 RattenEinheiten. ι Saccharomyces-Einheit (SE) ist diejenige Biotin-Menge, die innerhalb v. 5 Std. b. 30° die Verdoppelung einer bestimmten Zahl v. Hefezellen bewirkt, sie entspricht ca. 0,00004 γ Biotin-Methylester. Anw.: Seborrhoe, bes. der Säuglinge, Akne, Furunkulose (die Erfolge d. Hefe b. letzteren Erkrankungen dürfte auf den Biotingeh. zurückzuführen sein).

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ca. 54° schmelzen. Löslichkeit wie Vitamin K x . Vitamin K 2 unterscheidet sich v. K j dadurch, daß der Phytolrest durch die Seitenkette [CH, I, C—CH2—CH2—CH 5 ersetzt ist. Strukturformel s. S. 518. Bruttoformel: C 41 H 56 0 2 . Vork.: K¡ haupts. in Luzerne, Spinat, Kohl, Brennnesseln, Alfalfaheu, Roßkastanien sowie in Tomaten, Erdbeeren, Hagebutten u. a. geringeren Mengen in d. Leber. K 2 wurde bisher nur in faulendem Fischmehl u. in Bakterien, vor allem in Tuberkel- u. Kolibakterien, aufgefunden. Bedarf des Menschen: Ist schwer festzustellen, da die K-Produktion der Darmbakterien vollauf genügt, um den Bedarf des Menschen zu decken, er wird mit 1—4 mg angegeben. Allerdings erfolgt d. Resorption aus dem Dünndarm nur b. Gegenwart v. Gallensäuren. Einheit: 1 D a m Einheit = 0,04 7 2-Methyl-l,4-Naphthoehinon oder 0,08 y Vitamin K j oder 0,14y Vitamin K 2 ; eine A l m q u i s t Einheit = 16y Vitamin K j oder 4,2γ 2-Methyl-l,4-naphthochinon. Anw.: Die beiden Vitamine Κ beeinflussen die Blutgerinnung, indem sie den Prothrombingehalt d. Blutes u. damit d. Gerinnungsfähigkeit auf normalem Stand erhalten. Daher ist d. K-Zufuhr wichtig b. Operationen, falls durch Gallenleiden d. Resorption ν. Κ aus dem Darm gestört u. damit d. Gerinnungsfähigkeit d. Blutes stark herabgesetzt ist. Man wend. es ferner an bei hämorrhagischer Diathese der Neugeborenen, Blutungsneigung bei Leber-, Magen- u. Darm-Erkrankungen, bei cholämischen Blutungen bei Stauungsikterus u. Gallenfistel, bei gynäkologischen Blutungen, sowie zur Leberschutztherapie, auch zur Beeinflussung der Darmflora, wenn diese ζ. B. durch längere Zeit gegebene Antibiotica gestört ist. Die erbliche Bluterkrankheit (Hämophylie) kann durch Vitamin Κ nicht beeinflußt werden.

Vitamin I: Antibronchopneumonie-Vitamin. Konstitution u. Eigenschäften noch unbekannt. Es ist bisher in schwarzen Johannisbeeren, Holunderbeeren, Zitronen, Apfelsinen u. Vogelbeeren aufgefunden worden u. soll imstande sein, Pneumonie zu heilen bzw. Pneumokokkeninfektion zu verhindern. Vitamin-K-Gruppe: Antihämorrhagische Vitamine Koagulationsvitamine. Fettlöslich, sehr lichtempfindlich, sowie empfindl. geg. Alkalien, starke Säuren u. Oxydationsmittel. Mäßig thermostabil. Wesentl. stabiler sind die synth. hergest. Vitamin K3 (2-Methyl-l,4-Naphthochinon, Menadion) u. Vitamin K4 (2-Methyl1,4-Naphthohydrochinon). Bisher wurden zwei nat. vorkommende K-Vitamine festgestellt: Vitamin K x (Phyllochinon), zuerst aus dem Alfalfaheu isoliert, u. d. Vitamin K 2 , das aus faulendem Fischmehl isoliert wurde, wo es anscheinend unter Einwirkung v. Bakterien entsteht. Vitamin K j (Phyllochinon) ist ein gelbes, b. Kälte kr. erstarrendes öl. Chem. ist es 2-Methyl-3-phytyl-l,4-naphthochinon. Bruttoformel C 3 1 H 4 6 0 2 : F. ca. —20°. 11. i. fetten Ölen, wl. i. Α., uni. i. Aq., empfindl. gegen Licht, Alkali, starke SS u. Oxydationsmittel. StrukVitamin P: Permeabilitätsvitamin, turformel s. S. 518. Citrin, Faktor P., „Vitamin P " ist kein Vitamin K 2 : Methyl-3-squalenyl-l,4- einheitlicher Körper, es kommt vielmehr Naphthochinon. Bildet gelbe Kr., die b. einer Reihe von Substanzen P-Wirkung 33*

516

Vitamine

Vitamine

CHg (Ή ; 1 V

CH,

CH 3

H . ^ ^ C — C H = C H — C = C H — C H = C H — C = = C H · CH2OH .1 h2c

II c—ch3

^CH,

Vitamin A

CH C CH2 I C—nh2-hci

N

Il h3c—c

Cl Ν—C—OBJ II II hc c-ch2-ch2oh

+

H



Ν Vitamin Β, Thiamin

ch2oh I HCOH I HCOH I HCOH I ch2 C H ΝI Ν / \ / \ y \ h3C—C C C CO

HOHjC—C

C—OH .

HC

C—CH3

c NH H3C—c c \ / \ / \ / CH Ν CO

Ν

Vitamin B 2

Vitamin Ββ

Lactofiavin

Pyridoxin

HCl

Vitamine

Vitamine

517

H C -Ν

5,6-Dimethylbenzimidazol

il CH

Ammoniak -NH,

CH Ν I — - CH I H—C—0— ι 1 H—C—0— [ 1 CH 1 h2coh

0

(

ll/°—P-O-

-NH—CH 2 I CHOH I CH,

Kobalthaltige rote Säure

Dg-l-Amino2-propanol

- H l

Phosphorsäure

Ribose

C43H5504N3Co

C63H88-93013NuPCO Vitamin B 1 2 (Annäherungsformel)

N=C—OH ι H,N—C

I y - γ 0—N=0—CH,—NH——CONH—CHCOOH.

IMI

I

I

N—C—N=CH

CH 2 I CH, Folsäure

— 0 OH OH Η Η I I HOC—C-C-C=C—C=0 Η I Η Η OH Vitamin C I-Ascorbinsäure

I COOH

518

Vitamine

Vitamine

CH,

CH,

CH, -CH—CH,—CH„—CH,—CH

H,C HO'

Vitamin D (D 3 )

CHg

H2C I HOi

/

CH,.

CHj CHj

-CH—CH=CH—CH—CH

ι / I! V

Vitamin D 2 (Calciferol)

CH 3 .

ch3 I ch3 CH, h o - / \ / \ c h 2 H,C— C—(CH 2 ) 3 —CH—(CH 2 ) 3 —CH—(CH 2 ) 3 —CH . Y ^ o CH, CH, Vitamin E (z-Tokopher.)l) CH 3

0 r V V c H , ι ι ι /Ch3 -CH 2 CH=C(CH 2 ) 3 · CH(CH2)3 · CH(CH2)3 · CH< \ch3 Vitamin K, Phyllochinon

•^/X

I—CH 3 /—CH2CH=

CH, I C—CHj—CHj—CH Vitamin K 2

5 —C(CH 3 )j,

Vitamine

Vitamine

519

NH—CO—NH I I CH CH I I CH 2 X X CH—CH a —CH 2 —CH 2 —CH 2 —COOH. \ s / Vitamin H Biotin OH H / HO—HC

C

\

HO—HC

CH—OH

CH κ \ HC C · CONH„. „ , HC CH

CH—OH X

c / Η I OH

N

Meso-Inosit

Nicotinsäureamid Antipellag ra- Vitamin

CH, ι ι CH.

Pantothensäure

OH —OH O HO OH

/

ο ; - 0 OH OH OH OH I Η I I l Η I c—C—C—C—C—C—0—c- -C—C—C—C—C H. H H H I H H Η I Η Η Η, OH OH Rutin

Vitamine

520

zu, so verschied. Flavonen, Flavonolen, Flavanonen, insbesondere den F l a v a n o n glykosiden Hesperidin (C 8 2 H 3 1 0 J 6 ) U. EriodiCtin (C 21 H 22 O 10 ), deren aus CitrusSehalen hergestellte Gemisch man m i t „ C i t r i n " bezeichnet. Als der wirksamste aller dieser Stoffe erwies sich das Rutin ( Querzetin-Rhamnoglykosid), C 2 7 H 3 0 O l e · 3 H 2 0 . S t r u k t u r f o r m . s.S.519. R u t i n bildet gelbe Kr.-Nädelchen, 1. i. Α., swl. i. Aq., F. 215°. Vitamin-P-Substanzen sind weit verbreitet in Blüten u. F r ü c h t e n , besonders in den Schalen der Citrus-Früchte, Grapefruit, schwarzen Johannisbeeren, blauen Pflaumen, Hageb u t t e n , P a p r i k a u. a., meist zusammen mit V i t a m i n C. R u t i n wurde zuerst aus R u t a graveolens isoliert. Vitamin Ρ normalisiert bzw. e r h ö h t die Kapillarresistenz u. vermindert die P e r m e a b i l i t ä t der Membranen, E s f i n d e t daher A n w . : (meist zusammen m i t V i t a m i n C) bei hämorrhagischen Diathesen (Purpura), H y p e r t o n i e n , ikterischen Blutungen, N e t z h a u t b l u t u n g e n , bei Apoplexiegefahr. Dos. 3 mal tägl. 50—100 mg rein, krist. R u t i n . Einheit noch nicht festgelegt. Meso-Inosit: Bios I, Pflanzenwuchsstoff, Hexaoxy-cyclohexan, C6H1206. S t r u k t u r f o r m e l s. S. 519. F a r b l . K r . von süßlichem Geschmack. 1. i. Aq., wl. i. Α., F. 225°. Meso-Inosit ist im Pflanzenreich außerordentlich verbreitet, bes. in F r ü c h t e n , Getreidekörnern, Pflanzensamen, wilden Heferassen, Schimmelpilzen sowie in den Muskeln, Leber, Niere, Milch, Eiern, Blut. Dieser Stoff ist f ü r das W a c h s t u m v o n Einzellern notwendig, offenbar aber auch f ü r höher organisierte Lebewesen, bei denen es f ü r die normale F u n k t i o n von Magen u n d D a r m B e d e u t u n g zu h a b e n scheint. Fehlen in der N a h r u n g r u f t bei der Maus Alopezie u n d bei der R a t t e Leberverf e t t u n g hervor. Anw.: bei Störungen des Leberstoffwechsels u. bei gewissen F o r m e n v o n Bindegewebsentzündungen.

Vitium

Lebensschwäche der Frühgeborenen. Säuglingsatrophie u. -dystrophie, körperliche u. geist. Unentwicklung J u g e n d licher, „schlechte E s s e r " , allgemeine Erschöpfungszustände, zur Prophylaxe von I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n usw. DOS.: bei F r ü h g e b u r t e n 3 mal 1 bis 3 mal 3 bis 3 m a l 10 T r o p f e n tägl., Jugendliche 3 mal 20 Tr. täglich. Literatur: c . FUNK. Die Vitamine, 3. Aufl. 1924;

STEPP, K Ü H N A U ,

SCHRÖDER, D i e V i t -

amine u. ihre klinische Anwendung, 7. Aufl. 1 9 5 2 : H A S S VOGEL. C h e m i e n . T e c h n i k

der

Vitamine, 3. Aufl. 1953 (herausgegeben V. S . KNOBLOOH) : GULBRAND L U N D E U.

LARS

ERLANDSON (Oslo), Vitamine in frischen u. konservierten Nahrungsmitteln, 2. Aufl. 1943; R U D O L F ABDERHALDEN, V i t a m i n e , H o r m o n e , Fermente, 2. A u f l . 1 9 4 4 ; WILHZIEGEL-

MAYER, Handbuch der Nährwert-Kontrolle, 1946;

PAUL

KARRER.

Lehrbuch

Chemie, 12. AufI. 1954: EOCHE,

der

organ.

Vitamin-

V a d e m e c u m . 1 9 5 2 ; ALPRED HOTZEL, V i t a m i n e

u. Vitamin-Präparate, 1949: Zeitschrift für Vitaminforschung, Bern. MERZ, Grundlagen d. Pharmakologie, 5. Aufl. 1953; TRENDELENBURG u . SCHÜTZ, L e h r b u c h d e r

Physiologie,

Abtlg. Stoffwechsel u. Ernährung, von KoN-

RAD LANG U. OTTO F . R A N K E ,

1950.

Vitellum Ovi: Eigelb, Eidotter, s. Ovum. Vitex agnus-castus: F a m . Verbenaceae, K e u s c h l a m m , Mönchspfeffer (Mittelmeergebiet). Stpfl. v. H O M : Agnus Castus, d. getrockneten, reifen F r ü c h t e (Best. : E i n Alkaloid, ein Bitterstoff, äth. öl). Anw. : f r ü h e r volkst. als Aphrodisiacum; hom. : bei Geschlechtsanomalien. Vitíligo: P i g m e n t a n o m a l i e , scharf begrenzte weiße H e r d e m i t bräunlichem R a n d (Scheckhaut) a n Gesicht, H ä n den, Genitalien, wahrscheinlich bedingt durch Störungen i m innersekretorischen Drüsensystem Vitis vinifera: F a m . Vitaceae, Wein (Kulturpflanze). Stpfl. v. Folia Vitis viniferae: Weinblätter. Best. : Glutamin, Cholin, Quercetin, Apfelsäure, Bernsteinsäure, T a r t r a t e , Gerbstoff, Saccharose, Invertzucker u. a. Anw. volkst. : als Diureticum b. Leber- u. Milzleiden, Neigung zu Verstopfung u. ähnl. H O M : Vitis vinifera, d. frischen Blätter. Passulae majores: Rosinen, Zibeben (Mittelmeergebiet). Passulae minores: Korinthen (Griechenland).

Vitamin Τ (nach GOETSCH) : E i n aus Torula-Hefe u. Pilzen gewonn. Biokatalysator; kein eigentl. Vitamin, sondern ein K o m p l e x aus Vitamin B 1 2 , Folsäure, Folinsäure, Desoxyriboside, Lactobacillus bulgaricus F a k t o r u. anderen noch Vitium: F e h l e r ; V. Cordis: Herzfehler n i c h t identifizierten F a k t o r e n . Indik- (Herzklappenfehler ).

Vitreosole

521

Waagen

Spannung, die in einem Leiter v. 1 Ohm Widerstand 1 Ampere Stromstärke erVitriol, Blauer: Cuprum sulfuricum zeugt. Zur Messung der elektrischen crudum [Bg*. V., Grüner: Ferrum sulSpannung dient das Voltmeter (nicht zu furicum crudum Hg*· V., Weißer: Zinverwechseln m. Voltameter*). cum sulfuricum g g * . Vitreosole: s. Kolloide.

VKriolöl: Acidum sulfuricum fumans*. Vitriolum album: Zincum sulfuricum SI*. Vitrum: Glas, Arzneiflasche; V. aliatimi: Mitgebrachte Arzneiflasche; V. amplum: Weithalsglas; V. nigrum: Dunkelfarbiges Glas; V. paten ta tum: Tropfflasche.

Volta-Element: s. Elemente, nische.

Galva-

Voltameter: Instrument zur Messung der Stärke des galvanischen Stromes auf Grund der Menge der v. dem Strom in einer bestimmten Zeit abgeschiedenen Gase (Knallgas) od. Metallniederschläge (Kupfer, Silber).

Voltampere: Einheit der elektrischen Viverra civetta: Zibetkatze, s. Zibe- Leistung, 1 Volt χ 1 Ampere = 1 Watt. thum ®>. Voltmeter: s. Volt. VLEMINCKXsche Lösung: Liquor CalVolumetrie: Maßanalyse*. cii sulfurati s. Calcium oxysulfuraVolumgewicht: Spezifisches Gewicht*. tum solutum. Vomitivum(a): Brechmittel. VOEGTLIN-Einheit: Einheit des HypoVomitus: Erbrechen; V. gravidarum: physenhinterlappens, s. Tabelle „BioloErbrechen der Schwangeren; V. marigische Einheiten". nus: Seekrankheit. Vogelbeerblätter: Folia Sorbi, s. SorVorkeim: bot. Prothallium. bus aucuparia." Vulkanisierter Kautschuk: s. CauVogelknöterich: Polygonum avicii- tschuc. lare*. Vulnus (Plur. vulnera): Wunde. Volatilis: Flüchtig. Vulva: Die äußeren weiblichen SchamVolt: (Nach dem italienischen Physi- teile. Vulvitis: Entzündung der Vulva. ker VOLTA) abgekürzt „ V " , Einheit der VZ: Verseifungszahl*. elektrischen Spannung. 1 V ist diejenige

w W: ehem.

Wolfram*.

Waagen: Die Waagen dienen zur Feststellung des Gewichts eines Körpers. In ihnen finden die Hebelgesetze praktische Anw. Gleicharmige Waage: Gewöhnliche Waage. Sie besteht aus einer Grundplatte m. Tragsäule, auf der der Waagbalken (AB) m. den Waagschalen (W, W) u. der Zunge (Z) ruht. Der Waagbalken besitzt 3 Schneiden (S, A, B). Die beiden äußeren Schneiden dienen zur Aufhängung der Waagschalen; die mittlere Schneide ist nach unten gerichtet u. ruht in einer Hohlschneide, der

Pfanne (P). Die Schneiden bestehen aus Stahl, die Pfanne aus Stahl od. Achat. Die Arme des Waagbalkens müssen gleich lang sein, die Schneiden müssen in einer geraden Linie liegen. Die Tragfähigkeit beträgt f. diese Waage nur einige Kilo (s. Abb.). Die Apotheker- od. Präzisionswaage ist eine gleicharmige Waage v. größerer Empfindlichkeit. Sie ist meist m. einer Arretiervorrichtung versehen, um die Mittelschneide zu schonen, u. ruht auf einem Holzbrett, das m. Stellschrauben versehen ist, um eine Horizontalstellung der Waage zu erzielen.

Waagen

522

Waagen

um Schwingungen der Schalen zu vermeiden. Die Gewichtsauflage der Bruchgramme erfolgt v. außen mittels Hebels. Die Zeigerablesung erfolgt mittels Lupe

Analytische Waage. Gleicharmige Waage.

Kine Waage ist um so empfindlicher, je länger u. je leichter ihr Waagbalken ist u. je näher dessen Schwerpunkt am Drehpunkt liegt. Die analytische Waage ist eine hochempfindliche Präzisionswaage, die außer m. Auflegegewichten noch mit Reitergewichten versehen ist, die an beiden Hälften des m. Einschnitten versehenen Waagbalkens aufgehängt werden. An den Seiten des Waagbalkens sind kleine Schräubchen angebracht, um d. Länge des Waagbalkens berichtigen zu können. Die Waagschalen sind durch Gelenke m. d. Waagbalken verbunden, so daß die Schalen beim Schwingen immer in horizontaler Lage bleiben. Die Waage besitzt Arretierung u. befindet sich in einem Glaskasten, um sie vor Staub u Luftzug zu schützen ; der Glaskasten hat Stellschrauben, um horizontale Einstellung zu ermöglichen. Vielfach ist die. Waage m. Luftdämpfung versehen, die sich unter den Waagschalen befindet,

Mikro-Analysenwaage (Sartoriuswerke Göttingen)

od. Projektionsvorrichtung. Die größeren Gewichte sind vergoldet od. versilbert, die Bruchgramm-Gewichte sind aus Platin od. Aluminium. Die Höchstbelastung beträgt 100—200 g, die Empfindlichkeit bis 0,1 mg (s. Abb.). Mikro-

Wacholder

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Waschholz, Waschrinde

waagen wiegen bis i/ioo mg; für analyt. Wachs, Gelbes: Cera flava MS*. Wägungen, bei denen Genauigkeit bis Wachs, WeiBes: Cera alba g g * . 1 mg genügt, ist die Torsionswaage beWachssalbe: Unguentum cereum |Mg*, sonders praktisch, sie ist nach dem s. auch Arzneiformen. Prinzip der Federwaage gebaut, s. Abb. Wachstumshormon: Hormon des HyDie Dezimalwaage: (Brückenwaage) pophysenvorderlappens, s. Hormone. dient zum Abwägen bes. schwerer Wachstumshormon, Pflanzliches: AuLasten. Sie beruht auf dem Prinzip des xin, s. Hormone. ungleicharmigen Hebels. Die Waage ist Wachstumsvitamin: Vitamin B 2 , s. Vitamine. Wachszylinder: s. Harnzylinder. Wärmeeinheit: Kalorie*.

Dezimalwaage.

so gebaut, daß der Waagbalken C B = Vs A C , C D = i/I0 A C = V 5 CB, H S = ' / j H J ist. Es braucht dann auf die Waagsehale nur der zehnte Teil des Gewichts der Last gelegt zu werden. Bei den Zentesimalwaagen beträgt d. Verhältnis C D : A C = 100:1, so daß d. Gewicht auf der Waagschale nur den 100. Teil der zu wägenden Last beträgt. M O H R s c h e od. Dichtenwaage: s. Spez. Gewicht. Wacholder: Juniperus communis*. Wacholderbeeren: Fructus Juniperi Torsionswaagc ( E . Jung, H e i d e l b e r g ) SS®, s. Juniperus communis. Wacholderholz: Lignum Juniperi Jgi, Wärmetönung: s. Reaktion, endos. Juniperus communis. therme u. exotherme. Wacholderholzöl: Oleum Juniperi e Wässer, Aromatische: Aquae aromaLigno, s. Juniperus communis. Wacholdermus: Succus Juniperi in- ticae g | * · spissatus |Mg*. Waldameise: Formica rufa*. Wacholderöl: Oleum Juniperi |Ü|, s. Waldmeister: Asperula odorata*. Juniperus communis. Waldrebe: Clematis recta*. Wacholderspiritus: Spiritus Juniperi WalnuBblätter: Folia Juglandis M¡, s. m*· Wacholder-Teer: Pix Juniperi s. Juglans regia. WalnuBSChalen: Cortex Juglandis regiae nueum, s. Juglans Juniperus oxycedrus. Wacholder, Virginischer: Juniperus regia. Walrat: Cetaceum JSg*. virginiana*. Wachs: Cera*. Wachs, Gebleichtes: Cera alba i g * .

Waschholz, Waschrinde: Cortex Quillajae g l * , s. Quillaja saponaria.

Wasser

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Wasserstoffionenkonzentration

Wasser: Aqua*. W., Destilliertes: Stoff (H") u. Hydroxyl (OH')-Ionen : Aqua destillata |M|*. Mineral-W.: s. H ' + ΟΗ'«=> H 2 0 . Aquae mineralis. Reines Wasser zerfällt gemäß dieser Wasserblei: Graphites*. Wasserdost: Eupatorium perfoliatum Gleichung ebenfalls in seine Ionen, allerdings in sehr geringem, aber doch meßu. E . cannabinum. barem Grad (Hydrolytische DissoziaWasserfenchelfrüchte: Fructus Pheltion), wobei d. Anteile an H'- u. OH'landri (£§Û, s. Oenanthe aquatica*. Ionen gleich groß sind. Nach dem MasWassergas: Mischung von Wasser- senwirkungsgesetz ist im Gleichgewichtsstoff u. Kohlenmonoxyd. Darst. : Durch zustand d. Verhältnis der dissoziierten Einblasen von Wasserdampf in glühen- Anteile zu den nicht dissoziierten Anden Koks. teilen konstant: Wasserglas: Liquor Natrii silicici IBS, [Η*] χ [OH/] _ „ s. Natrium silicicum u. Liquor Kalii ΓΗ.Ο] - KW· silicici © , s. Kalium silicicum. Wasserhanf: Eupatorium cannabi- K w ist die Dissoziationskonstante des num* u. Rorippa nasturtium-aquati- Wassers, sie ist abhängig v. d. Temperacum*. tur u. beträgt b. 18°: Ι χ Ι Ο " 1 4 , d . h . : Wasserknöterich: Polygonum amphi- da H ' u. O H ' zu gleichen Anteilen beteiligt sind, beträgt d. Konzentration f. bium, s. Polygonum-Arten. -7 Wasserkresse: Rorippa nasturtium- jeden Anteil 1 0 . Da aber d. Wasser nur in sehr geringem Maße dissoziiert aquaticum*. Wasserkümmel: Oenanthe aquatica*. ist, kann H 2 0 praktisch der Konzentration d. Wassers gleichgesetzt werden. Wasserlinse: Lemna minor*. Daraus folgt, daß das Ionenprodukt d. Wasserminze: Mentha aquatica*. Wassers stets 1 0 - 1 4 beträgt. Steigt nun Wasserpfeffer: Polygonum hydro- d. Anteil der freien H"-Ionen, etwa auf piper, s. Polygonum-Arten. 1 0 - 4 , so njuß d. Anteil der freien OH'Wasserspalten: lot. (Hydathoden) Öff- Ionen auf 1 0 - 1 0 sinken, da j a stets d. nungen in der Epidermis, den Spaltöff- Produkt der Gesamtionen 1 0 - 1 4 beträgt. nungen ähnlich, die sich aber nicht schlie- Ist d. Anzahl der beiden freien Ionen ßen können. Dienen der Ausscheidung gleich, ist also fl. Wassers. [Η - ] = [OH'] = IO" 7 , Wasserstoff: Hydrogenium*. Wasserstoffexponent: pB, s. Wasserstoffionenkonzentration. Wasserstoff ionenkonzentration: In Wasser gel. Elektrolyte sind mehr od. minder in ihre Ionen zerfallen, sie sind dissoziiert. Starke Elektrolyte stellt man sich vollständig in ihre Ionen zerfallen vor, während schwache Elektrolyte noch undissoziierte Ionen enthalten. Die wichtigste Reaktion zwischen S S u. Basen in wäß. Lsg. ist die zwischen WasserReaktion Stark sauer Schwach s a u e r . . . Neutral Schwach alkalisch Stark alkalisch...

so reagiert d. Lsg. n e u t r a l . Ist d. Anteil der H'-Ionen größer, ist also [H - ] > 1 0 - ' u. [OH']