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German Pages 741 [748] Year 1959
CURT H U N N I U S PHARMAZEUTISCHES WÖRTERBUCH
PHARMAZEUTISCHES WÖRTERBUCH VON
CURT
8., V Ö L L I G
NEU
MIT
HUNNIUS
BEARBEITETE
17 T A B E L L E N
WALTER
DE
UND
UND
ERWEITERTE
112
ABBILDUNGEN
GRUYTER
V O R M A L S G. J. G Ö S C H E N ' S O H E
&
CO.
VERLAGSHANDLUNG
J. G U T T E N T A G , V E R L A G S B U C H H A N D L U N G K A R L J. T R t t B N E R • V E I T «
BERLIN
AUFLAGE
195 9
• GEORG R E I M E R
COMP.
© Copyright 1955, 1959 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung - Georg Keimet — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Berlin W 35 — Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Serstellung von Mikrofilmen und der Übersetzung, vorbehalten — Archiv-Nr. 528569 — Printed in Germany — Satz u. Druck: III lg/97
Vorwort zur ersten Auflage Die Absicht bei Abfassung des vorliegenden Buches war, dem praktischen Apotheker sowie dem Studenten und Praktikanten der Pharmazie ein kurzgefaßtes, aber möglichst das ganze Gebiet der Pharmazie mit ihren Nebendisziplinen umfassendes Auskunftsbuch in die Hand zu geben, das bisher in dieser Form in der modernen pharmazeutischen Literatur vermißt wurde. Auch dem Arzt, dem häufig einschlägige pharmazeutische Literatur fehlt, sowie der Industrie, dem pharmazeutischen Großhandel und verwandten Berufen wird das Buch sicherlich von Nutzen sein. Für die chemische Nomenklatur waren die im Jahre 1940 herausgegebenen „Richtsätze für die Benennung anorganischer Verbindungen der Internationalen Union für Chemie" (Beriohte der Deutsehen Chemischen Gesellschaft, Jahrg. 73, Nr. 5 v. 1. Mai 1940, Abt. A, S. 53—75) maßgebend. Jedoch hielt ich es für richtig, auch die sog. Trivial-Bezeichnungen, die eigentlich nicht mehr gebraucht werden sollen (wie z. B. Zyankali, schwefelsaure Magnesia usw.) sowie die veralteten Bezeichnungen wie Oxydul, Chlorür, Zyanür usw. anzuführen, um so eine Substanz für alle Fälle unmißverständlich zu kennzeichnen, da diese Benennungen in den Apotheken, in der Industrie und im Großhandel fast durchweg noch gebräuchlich sind. Die S T O C K sehe elektrochemische Wertigkeitsbezeichnung findet man in manchen neueren Lehrbüchern mit arabischen Ziffern angegeben, während sie doch nach den oben angeführten Richtlinien ausschließlich in römischen Ziffern angegeben werden soll, wie im vorliegenden Buch. Bei Bezeichnungen von Verbindungen der Elemente mit konstanter Wertigkeit habe ich üblicherweise die Angab« der Wertigkeit fortgelassen. In der Rechtschreibung der organischen Verbindungen ist offenbar noch keine Einheitlichkeit zu erzielen (z. B. carbo- und karbo-, cyclisch und zyklisch usw.). Die Angaben der Schmelz- und Siedepunkte der Metalle variieren in der Literatur außerordentlich. In das Verzeichnis der Elemente, ihrer Symbole und Atomgewichte (Tafel IX) wurden die neuen Elemente Americium, Astatium, Curium, Francium, Neptunium, Promethium, Plutonium, Technetium, deren Namen und Symbole auf der 15. Konferenz der Internationalen Union für Chemie, Amsterdam 1949, festgelegt wurden, sowie die danach weiterhin künstlich gewonnenen Elemente Berkelium und Californium eingereiht (s. Periodensystem und Uranium). Das ebenfalls auf den neuesten Stand gebrachte Periodensystem der Elemente (Tafel X) wurde mit Genehmigung des Verlags dem Lehrbuch der anorganischen Chemie von HOLI BMANN-WIBEEG, 26. bis 27. Auflage, entnommen. Ein äußerst undankbares Kapitel ist das der botanischen Nomenklatur. Eine verwirrende Uneinheitlichkeit der lateinischen Pflanzenbezeichnungen durchzieht besonders die pharmazeutische Literatur. Maßgebend für dieses Buch waren die auf den internationalen Kongressen herausgearbeiteten Regeln (Tntern. Rules of Botanicae Nomenclature, 3. Aufl., 1935) und das nach diesen Regeln von R. MANSF E I / D herausgegebene „Verzeichnis der Farn- und Blütenpflanzen des Deutseben Reiches, Jena 1940". Leider fehlte aber in verschiedenen strittigen Fragen die ausländische Literatur der letzten Jahre, die in vielen Fällen noch nicht zugänglich war, und besonders schmerzlich war, daß die verlorengegangene Bibliothek im Botanischen Museum in Berlin-Dahlem nicht mehr zur Verfügung stand.
VI Eine Reihe dem Leser bisher vertrauter Pflanzennamen sind nun nach den oben genannten internationalen Regeln nicht mehr gültig. Sie treten meist mit anderen gebräuchlichen Synonymen in ( ) hinter den Jetzt gültigen Namen auf und sind natürlich auch noch f ü r sich als Stichworte angeführt. Wenn L. LEWIN von einer „geradezu zu einer Kalamität ausgewachsenen Sucht der Umnennungen der Pflanzen" spricht (Phantastica, 2. Aufl., 1927, S. 136, Anm.), so kann man den Ärger wohl verstehen, muß aber doch dagegen einwenden, daß diese Namensänderungen lediglich die Folge neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Gattung- bzw. Artzugehörigkeit der betr. Pflanzen sind. So ist z. B. jetzt als Stammpflanze von Flores Caryophvlli [SS Syzygium aromaticum festgestellt an Stelle der bisherigen Bezeichnungen Eugenia caryophyllata, Jambosa Caryophyllus oder Caryophyllus aromaticus (vgl. MERRILL U. PERRY, The myrtaceous genus Syzygium GAERTNER in Borneo, in Mem. Gray Herb. Harvard University 18,1939, S. 135—202). Als weiteres Beispiel sei Liriosma ovata genannt, die bisher als Stammpflanze von Lignum Muira-puama galt. Die Untersuchungen von E. ANSELMINO über „Die Stammpflanzen von Muira p u a m a " (Diss. Berlin 1933) haben aber ergeben, daß Ptychopetalum olacoides und Pt. uncinatum die Droge liefern. Natürlich sind Stimmen laut geworden, die einen Zusatz in den internationalen Regeln fordern, der eine Liste „Nomina specifica conservanda" f ü r Nutzpflanzen (in weitem Sinne) enthalten soll. Hiernach sollen die gebräuchlichen lateinischen Pflanzennamen als gültig erhalten werden und vor Veränderung geschützt sein, falls ein älterer aus Prioritätsgründen gültiger Name festgestellt wird. Derartige Vorschläge wurden bereits auf dem Internat. Botanischen Kongreß in Amsterdam 1935 gemacht. Ein wichtiges Gegenargument gegen eine solche Liste ist dies, daß f ü r viele Pflanzen verschiedene „gebräuchliche" Namen vorliegen. Die Bearbeitung dieses schwierigen Problems wird noch weiterhin Angelegenheit internationaler Kongresse sein. Da dem Vernehmen nach in dem in Vorbereitung befindlichen Deutschen Arzneibuch 7 die Pflanzennamen gemäß den oben genannten internationalen botanischen Nomenklaturregeln angegeben werden sollen, dürfte das vorliegende Buch einen, wenn auch aus den oben angeführten Gründen noch unvollkommenen, Beitrag in dieser Richtung darstellen. Aus dem Deutschen Arzneibuch 6 wurden sämtliche Artikel aufgenommen, aus dem Ergänzungsbuch 6 sämtliche Drogen und Chemikalien, die galenischen Präparate jedoch nur in Auswahl. Die zahlreich eingestreuten pharmaziegeschichtlichen Angaben und praktischen Winke f ü r die Laborarbeit werden besonders den jüngeren Fachgenossen sicherlich willkommen sein. Bei einer Anzahl Stichworten wurden Betonungsangaben gemacht (z. B. „Abomasus") und bei einigen (z.B. „Vitamine") Literaturverzeichnisse angegeben. Bei der Feststellung der gültigen Pflanzennamen und der Vorkommen der Pflanzen sowie bei der Bearbeitung der botanischen „termini technici" (von denen aus räumlichen Gründen nur eine Auswahl der wichtigsten gebracht werden konnte), habe ich mich der Mitarbeit des Herrn DR. GEORG MARTIN SCHULZE, Wissenschaftlicher Assistent am Botanischen Museum in Berlin-Dahlem, zu erfreuen gehabt und ich möchte ihm auch an dieser Stelle f ü r seine unermüdliche Mitarbeit meinen herzlichsten Dank abstatten. B e r l i n - L i c h t e r f e l d e , Herbst 1950
Curt
Hunnius
Vorwort zur zweiten Auflage Die vorliegende 2. Auflage wurde wesentlich erweitert und verbessert. Ca. 300 Stichworte, eine Reihe von Abbildungen und 4 Tabellen („Indikatoren", „Bezifferung von organischen Ringverbindungen", „Richtdosen für K i n d e r " und „Die wichtigsten Vitaminvorkommen") wurden neu aufgenommen. Die Angaben über die Inhaltsstoffe und über die Anwendung der Drogen wurden ergänzt und z. T. nach neuesten Erkenntnissen berichtigt. Die Artnamen der Pflanzen sind entsprechend der Empfehlung 82 G des Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur (angenommen auf dem 7. Internationalen Botanischen Kongreß zu Stockholm, 1950, herausgegeben Utrecht 1952) nunmehr durchweg klein geschrieben worden, auch die Eigennamen. Es ist zu hoffen, daß sich diese Schreibweise in der botanischen Nomenklatur einheitlich durchsetzen und entsprechend auch die Schreibweise der pharmazeutischen Bezeichnungen berichtigt werden wird. Aus den mir nach dem erstmaligen Erscheinen des Buches so zahlreich zugegangenen zustimmenden Äußerungen aus Fachkreisen ist zu entnehmen, daß das Pharmazeutische Wörterbuch wirklich begrüßt worden ist und einem fühlbaren Mangel abgeholfen hat. Auch im Ausland h a t das Werk weitgehend freundliche Aufnahme und Anerkennung gefunden. Allen, die mir Anregungen und Verbesserungsvorschläge zukommen ließen, die ich größtenteils berücksichtigt habe sowie der Industrie, die mich bereitwilligst mit Literatur und Auskünften unterstützte, sage ich herzlichen Dank. B e r l i n - L i c h t e r f e l d e , Mai 1954
Curt
Hunnius
Vorwort zur dritten Auflage Die zweite Auflage des Pharmazeutischen Wörterbuchs war schnell vergriffen. Die nun vorliegende dritte Auflage wurde vollkommen neu bearbeitet und bedeutend erweitert, wie schon äußerlich aus dem Umfang des Buches ersichtlich. Eine große Anzahl neuer Stichworte und ausführlicher Artikel, wie z. B. Ionenaustauscher, Silicone, Spans und Tweens, Viskosität und Viskosimetrie u. a., sowie die für den Nachtrag 1958 zum Deutschen Arzneibuch 6 vorgesehenen Monographien wurden aufgenommen und im Tabellenanhang Alkohol-VerdünnungsTabellen eingefügt. Die biographischen, bibliographischen und ethymologischen Notizen habe ich vermehrt. Das gleiche gilt für die Betonungsangaben, die ich nunmehr bei der botanischen und medizinischen Terminologie generell durchgeführt habe, womit ich zahlreichen Wünschen nachkomme. Hierzu ist freilich zu sagen, daß man besonders bei den medizinischen Bezeichnungen, soweit sie sich aus lateinischen und griechischen Silben zusammensetzen, über die „richtige" Betonung verschiedener Meinung sein kann. Ich habe mich auch bei der Bearbeitimg dieser Auflage vieler nützlicher Ratschläge seitens der Fachgenossen und seitens der Industrie zu erfreuen gehabt. Es ist mir eine angenehme Pflicht, ihnen allen an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank zu sagen. B e r l i n - L i o h t e r f e l d e , J a n u a r 1959
Curt Hunnius
Benutzungshinweise 1. Vor Benutzung des Buches mache man sich mit den Abkürzungen vertraut. 2. Die Reihenfolge der Stichworte richtet sich nach dem ABC. 3. Was unter „c" nicht gefunden wird, ist unter „k" oder „z" nachzulesen und umgekehrt 4. Die Laute ä, ö, ü, äu sind so eingereiht wie es der Schreibweise ae, oe, ue, aeu entspricht. 5. Soweit keine Betonungsangaben gemacht sind, gilt für die Betonung lateinischer Wörter folgendes: a) zweisilbige Wörter werden auf der vorletzten Silbe betont; b) mehrsilbige Wörter werden auf der drittletzten Silbe betont, außer, wenn die vorletzte Silbe lang ist; o) als lang gelten alle Silben, auf die zwei oder mehr Konsonanten folgen. 6. Patentamtlich geschützte Warenbezeichnungen sind mit (R) ( = Registriertes Warenzeichen) gekennzeichnet, jedoch ohne Gewähr dafür, daß dies bei allen geschehen ist. Etwa bestehende Patente und Gebrauchsmuster sind nicht angegeben, es kann also bei den genannten Herstellungsverfahren nicht ohne weiteres angenommen werden, daß diese frei sind und zur Herstellung benutzt werden dürfen.
Abkürzungen *
— das betreffende Wort ist an der ihm in der alphabetischen Reihenfolge zukommenden Stelle nachzulesen BÜ = Deutsches Arzneibuch, 6. Ausgabe und Nachtrag 1958 @ = Ergftnzungsbuch zum Deutschen Arzneibuch, 6. Ausgabe HOIW = Homöopathisches Arzneibuch, 2. Ausgabe ® = Registriertes Warenzeichen s. Abb. = siehe Abbildung : Äthylalkohol : ana partes = Ängström Spezifische Drehung bei 20° im Natriumlicht Drehungswinkel im 100mm-Rohr bei 20° und im Natriumlicht
A. aa
A
20» Wzu D 20'
absol. A. Acid. Ae. äth. äuß. alkal. am. Antid. Anw. Aq. asym. AtG. atm. AZ b. bakt. bas. B6 bes. Best. bot. Bzl. bzw. C ca. ccm ehem. Chlf. chron. cl
—
_ =
-
= : = =
= = -
= = = = = =
_
—
= =
=
-
=
absoluter Alkohol Acidum Aether ätherisch äußerlich alkalisch amorph Antidotum Anwendung Aqua asymmetrisch Atomgewicht Atmosphäre Alkoholzahl bei, beim bakteriologisch basisch BaumS besonders Bestandteil(e) botanisch Benzol beziehungsweise Celsius zirka Kubikzentimeter chemisch Chloroform chronisoh Centiliter
cm Cort. cP cST D.
=-•- Zentimeter = Cortex = Centipoise = Centistokes = Dichte bzw. Spezifisches Gewicht, bei der Temperatur von 20°, bezogen auf Wasser von 4°, wenn nicht anders angegeben. drechts-(drehend) = Darst. Darstellung = Dest. Destillation = dil. dilutus (a, um) = Dos. Dosierung = dos. let. Dosis letalis = E. Erstarrungspunkt = Einw. Einwirkung = elektr. elektrisch Entw. Entwicklung = - - - extern ext. Extr. Extractum = EZ Esterzahl = F. Schmelzpunkt = Fam. Familie = farbl. farblos fl. flüssig = Fl. Flüssigkeit = Flor. Flores Fol. Folia Fruct. Fructus Gramm g Geh. Gehalt = gel. gelöst gelbl. gelblich Gem., gem : Gemisch, gemischt geruchl. geruchlos = Gew. Gewinnung = gew. gewonnen = glänz. glänzend =
X Glyz. Heim. heim. Herb. Herst. HOM hom. hygr. i. m. inn. int. i.v. JZ Kr. kr. Konz. konz. kult. 1.
11. 1-
Lax. Lign. Liqu. Lsg. mmax. med. MD. ml Mod. Mol. MTD. Nat. nat. Ndschlg. 0off. Ol. opt. Ord. organ. P PPfl. pflanzl. pharmak. pharmaz. phys. physiol. PP pur. Pv. pv.
= = =
Glyzerin Heimat heimisch - Herba -= Herstellung = Homöopath. Arzneibuch = homöopathisch = hygroskopisch = intramuskulär = innerlich = intern = intravenös - Jodzahl = Kristalle = kristallinisch = Konzentration = konzentriert = kultiviert = löslich — leicht löslich = links- (drehend) — Laxans = Lignum = Liquor = Lösung = meta= maximal = medizinisch = Maximal-Einzel-Dosis = Milliliter - Modifikation = Molekulargewicht = Maximal-Tages-Doaia = in der Natur == natürlich = Niederschlag = ortho= offizineil = Oleum = optisch - --- Ordnung = organisch = Poise = para= Pflanze = pflanzlich = pharmakologisch = pharmazeutisch = physikalisch = physiologisch = pro parte = purus (a, um) = Pulver = pulverisiert
Rad. Red. Rhiz. s. s. a. sc. Schwk. Schwfs. Schwfwst Sdp. Sem. sied. sll. Spec. Spirit. SS ssp. St Std. Stip. Stpfl(n). swl. sym. Syn. synth. SZ T. Tbc. Tct. techn. tgl. Tr. tw. Ungt. unl. Verbdg. Verd. verd. verschd. Verw. vet. vgl. volkst. Vork. VZ wl. waB. z. zerfl. Zers. zers. Zstzg. zus.
Radix Reduktion Rhizoma siehe siehe auch scilicet, nämlich Schwefelkohlenstoff Schwefelsaure Schwefelwasserstoff Siedepunkt Semen siedend sehr leicht löslich Species Spiritus Säiiren subspecies, Unterart Stokes Stunde, Stunden Stipites Stammpflanze! n) sehr schwer löslioh symmetrisch Synonym synthetisch Säurezahl Teil, Teile Tuberkulose Tinctura technisch täglich Tropfen teilweise Unguentum unlöslich Verbindung Verdünnung verdünnt verschieden Verwendung veterinärmedizinisch vergleiche volkstümlich Vorkommen Verseif ungszahl schwer löslich wäßrig zum zerfließlich Zersetzung zersetzlich Zusammensetzung zusammen
Verzeichnis der Tabellen im Anhang Tabelle 1: Vergiftungen und Gegenmittel Tabelle 2: Unverträgliche Arzneimischungen Tabelle 3: Maximaldosen des Deutschen Arzneibuches 6 sowie des Nachtrags 1958 und des Ergänzungsbuches zum Deutschen Arzneibuch 6 Tabelle 4: Richtdosen für Kinder Tabelle 5: Gewichte und Maße Tabelle 6: Tropfengewichte Tabelle 7: Abkürzungen auf Rezepten Tabelle 8: Biologische Einheiten Tabelle 9: Farb-Reaktionen der wichtigsten Alkaloide Tabelle 10: Indikatoren Tabelle 11: Die chemischen Elemente, ihre Symbole und Atomgewichte Tabelle 12: Periodensystem der Elemente Tabelle 13: Bezifferung von organischen Ringverbindungen Tabelle 14: Alkohol-Verdünnungs-Tabellen Tabelle 16: Fleckenentfernung Tabelle 16: Die wichtigsten Vitamin-Vorkommen Tabelle 17: Kurzgefaßte Anleitung zur qualitativen Harnuntersuchung
Seite
653-669 670-683
684-689 690 691-692 693 694-695 696-699 700 701 702-703 704-705 706-707 708-709 710-715 716-725 726-731
A A.: phys. Ampere. A : ÁngBtrom-Einheit*. a-Strahlen: Alphastrahlen, eine der von radioaktiven Stoffen ausgehenden Strahlenarten, bestehen aus elektropositiven Heliumkernen und bewirken Ionisierung der Luft, s. Radioaktivität. aa: ana (partes) zu gleichen Teilen. Abdampfen: Entfernung einer Fl.durch Verflüchtigung zur Gewinnung des Rückstands. Abdichten von Glasschliffen: 1. durch Fett, am besten wasserfreie Vaseline, da andere Fette ranzig werden; 2. durch in Glyzerin gelösten Zucker, falls mit fettlöslichen Substanzen gearbeitet wird; 3. bei besonders hohen Temperaturen durch Graphit (Bleistift). A. von Korkstopfen: durch Bestreichen mit Chromgelatine, Wasserglas, Kollodium, Azetonlack, Paraffin. A B B E s Beleuchtungsapparat: Kondensor, s. Mikroskop. Abdomen: Bauch, Unterleib. Abdunsten: Verdunsten eines Lösungsmittels, um die darin gelöste Substanz zur Kristallisation zu bringen. Abelmosehus moschatus: Hibiscus abelmosehus*. Aberration: „Abirrung", die ungenaue Wiedervereinigung der von einem F u n k t ausgehenden Lichtstrahlen nach Brechung durch Linsen. Sphärische A, (Bildfeldkrümmung) beruht auf der Verschiedenheit der Vereinigungsweite der Achsenstrahlen (weiter Brennpunkt) und Bandstrahlen (naher Brennpunkt). Chromatische A. (farbige Ränder) beruht auf der verschiedenen Brechbarkeit der verschiedenen Farbenstrahlen, s. Dispersion. Abführmittel: Einteilung 1. nach der Stärke ihrer Wirkung: Aperitiva (mild), L a x a n t i a (mittelstark), D r a -
s t i c a (stark); 2. nach ihrer pharmakologischen Wirkung: a) resorptionshindernde u. sekretionsfordernde Mittel: z. B. salinische Wasser und Salze, Natriumsulfat, Magnesiumsulfat, Kaliumbitartrat, Manna, Kalomel, zitronensaure Alkalien; b) die Peristaltik anregende Mittel : z. B. Ol. Ricini, Ol. Crotonis, Tubera Jalapae, Podophyllinum, Fol. Sennae, Rhiz. Rhei, Aloe, Sulfur (Brustpulver); c) Gleitmittel: z. B. Paraffin, liquidum; d) auf den Mastdarm wirkende Mittel: z. B. Glyzerin, Sapo; e) krampflösende Mittel (Spasmolytica): z. B. Belladonna, Papaverin. Abies alba: (Pinus picea, Abies pectinata) Edeltanne, Weißtanne, Fam. Pinaceae (mittleres Europa), Stpfl. v. Oleum Pini piceae: Edeltannenöl, Weißtannenöl, Silbertannenöl, das durch Dest. mit Wasserdampf aus den Nadeln u. Zweigspitzen gew. äth. ö l , farblos u. angenehm balsamisch riechend, D. 0,867 bis 0,886. Best.: Pinen, Limonen, 1Bornylacetat, Laurinaldehyd (Gew. erfolgt haupts. i. Schwarzwald, Thüringer Wald, Schweiz, Tirol). Anw.: zu Einreibungen bei Rheumatismus u. Muskelschmerzen, zu Brusteinreibungen bei Husten, Keuchhusten, Bronchitis; zu Tannenduftessenzen, Badeessenzen usw. Oleum templinum: Templinöl, Edeltannenzapfenöl (fälschl. auch Ol. Pini silvestris), das aus den Fruchtzapfen gew. äth. öl. Best. u. Anw. wie Ol. Pini piceae. D. 0,861—0,870. Von Albies alba stammt ferner StraBburger Terpentin (Terebinthina argentoratensis), s. unter Terebinthina. Abies balsamea: Stpfl. v. Balsamum canadense © * , Abies sibjrica: Fam.Pinaceae(Nordostruliland, Zentralasien, Mongolei, Amurgebiet, Kamtschatka). Stpfl. v. Oleum
Hunnlu 8, Pharmazeutisches Wörterbuch.
1
Abkochung
2
Pini Sibiriern» @ : Sibirisches Fichtennadelöl, das äth. ö l aus den Nadeln und Jungen Zweigspitzen; farbl. bis schwach gelbl.-grüne Fl.; opt. aktiv (a 2 ° ° = — 37° bis — 45°): D. 0,894—0,924. Best.: a-Pinen, /J-Pinen, Camphen, Phellandren, Dipenten. 1-Bornylacetat, Ester. Anw. med.: wie Latschenkiefernöl zu Einreibungen; techn.: zu Lacken, Desinfektionsmitteln usw. Abkochung: Decoctum, s. Arzneiformen. ABO-Bllltgruppen: s. Blutgruppen. Abomasus: Labmagen, vierter Kälbermagen, aus dem das Lab* gewonnen wird. Abortivum(a): Abtreibemittel. Abortus: Fehlgeburt. Abraumsalze: Die über Steinsalzlagern (Staßfurt) lagernden Kalzium-, Kalium-, Magnesiumsalze, die erst „abgeräumt" werden müssen, um an das Steinsalz zu gelangen. Früher als wertlos beseitigt, jetzt Hauptausgangsprodukte zur Gewinnung von Kaliumsalzen (Kalidünger). Abrolin: Abrotanin, Alkaloid aus dem Kraute von Artemisia abrotanum*, Herzgift. Absinth: Artemisia absinthium*. Absinthin: C^H^O., + i/ 2 H 2 0. Glykosid aus den Blättern von A r t e m i s i a a b s i n t h i u m * . Weiße glänzende Kr. v. sehr bitterem Geschmack, 1. in A. und Ae. Anw. med.: als Tonicum und Amarum, Dos. 0,1—0,25 g. Absolute Temperatur: Während man nach oben keine Temperaturschranke kennt, hat man theoretisch errechnet, daß es keine tiefere Temperatur als —273° C geben kann, bei dfer keine Bewegung d. Moleküle mehr möglich ist u. es kein Volumen mehr gibt. Man bezeichnet dies. Temp.grad als a b s o l u t e n N u l l p u n k t und zählt von diesem an die absoluten Temperaturen, indem man zu —273,2° die ° C hinzuzählt, also 273,2° + 15° C ist gleich 15» absolut oder gleich 15° K (Kelvin, nach Lord
Acalypha indica abs. (nach NERNST liegt der absol. Nullpunkt unendlich tief unter 0° C und ist nicht erreichbar). Absolutes MaBsystem: C-G-S (Zentimeter-Gramm-Sekunde- (Maßsystem. Einheit = 1 Dyn = die Kraft, die der Masse von 1 Gramm die Beschleunigung von 1 cm in der Sekunde erteilt. Absorbentium(a): Aufsaugendes Mittel. Absorption: Aufnehmen (d. h. eindringen) von Gasen durch Flüssigkeiten und feste Stoffe, vgl. Adsorption. A.SSpectrum, s. Spektrum. Abusus: Mißbrauch. Abwehrfermente: Fermente, die sich im Blut bilden, wenn blutfremde Stoffe, bes. Eiweiß, parenteral dem Körper zugeführt werden, und die dazu dienen, diese blutfremden Stoffe abzubauen: Abwehr-Proteinasen (nach EHIL A. ABDERHALDEN, Halle/Zürich, 1877—1950). Ac: ehem. Aktinium*; ac.: Präfix i d. organ.-chem. Nomenklatur = alizyklisch. Acacia-Arten: Fam. Leguminosae. A. catechu (Vorder- u. Hinterindien, Ceylon) und A. SUlTia (Bengalen, östl. trop. Afrika). Stpfl. v. Catechu § U : Katechu, Pegu-Katechu, der getrocknete Extrakt aus dem Kernholz der Bäume. Dunkelbraune, bisweilen löcherige Stücke von muscheligem Bruch; geruchlos, von zusammenziehendem bitterem, zuletzt süßlichem Geschmack, 1. in sied. Aq. u. A. Best.: Katechine (2—12%), Katechingerbstoffe (25—40%), ferner Quercetin, Quercitrin, Katechurot, Schleim, Asche max. 6 % . Anw. med.: als Adstringens bei Diarrhöe, Ruhr, ferner zu Mundwässern: techn. zum Gerben. (¡M| Tinctura Catechu.) HOM: Catechu. PeguKatechu enthält kein Fluoreszin zum Unterschied von Gambir-Katechu (s. Uncaria gambir), (grüne Färbung beim Schütteln mit Benzin od. Ae.). A. Senegal (A. verek), A. arabica, A. horrida: Stpfln, v. Gummi arabicum g g * .
Acajoubaum: Anacardium occidentale*. der die „thermodynamische" TemperaAcalypha jndica: Fam Eupherbiaceae, eurakala einführte). Die bisher prakt. er- Indisches Brennkraut (Ostindien, Ceyreichte tiefste Temperatur beträgt 0,003° lon, China, Abessinien). Stpfl. v. Herba KELVIN
[ W . THOMSON],
LFC24—1907,
Acedicon
3
Acalyphae indicae: Indisches Brennkraut. B e s t . : Acalaphin (Alkaloid), äth. ö l , Gerbsäure, Harz. Anw. als Expectorans u. Diureticum, äuß. bei Hautausschlägen. HOM: Acalypha indica, die ganze frische Pflanze. Acedicon (g): Acetyldimethylodihydrothebainhydrochlorid (Acetyldihydrocodeinon); Narcoticum u. Analgeticum mit ähnlicher Wirkung wie Morphin; 1. i. Aq.; Normaldosis 0,0025 g; unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.* Acer: scharf. Acetaldehyd: Äthylaldehyd, Äthanal CH 3 CHO. Farbl. F l . v. stech. Geruch. 11. i. Aq., A., Bzl., Ae., entst. b. d. alkohol. Gärung. Polymerisiert leicht z. Paraldehyd* u. Metaldehyd*. Darst.: Durch Oxydation, von Äthylalkohol mit Braunstein oder Natriumdichromat und Schwefelsäure. D. 0,7876, Sdp. 2l°. Anw.: zur Herst, von Fruchtäthern, zur Essigsäurefabrikation. Acetale: Kondensationsprodukte aus Aldehyd u. Alkohol, häufige Nebenprodukte bei der Oxydation von Alkoholen, so entstehen sie z. B . beim Altern von Weinen. Farblose Flüssigkeiten von angenehmem, blumigem Geruch, sie destillieren ohne Zersetzung u. werden von Alkalien nicht angegriffen; durch Kochen mit wäßrigen S S werden sie wieder in Aldehyd u. Alkohol zerlegt. Äthylidendiäthyläther (Acetalum) war früher als Hypnoticum gebräuchl. Acetale find, heute hauptsächlich i. d. Parfümerie Verwendung, sie sind ferner wichtig für die präparative Chemie. Acetanilidum [MB: Aeetanilid, febrin, Phenylacetamid
Anti-
C6H5NH(CO.CH3). Mol. 135,08. Darst.: Durcl^ Kochen von Anilin m. Essigsäure. Weiße glänz. Kr. F . 113°—114"; 1. in 230 Aq., in 22 sied. Aq., 11. in A., Chlf, Ae. Anw. med.: als Antipvreticum, Antineuralgicum, MD 0,5 g; MTD. 1,5 g kaum noch gebräuchlich. Acetamino-oxyphenyl-arsonsäure: Acidum acetylamino-oxyphenyl-arsonicum
m*
Acetarsol ® : Acidum acetylamino-oxyphenyl-arsonicum [Mg.
Acetum pyrolignosum Acetate: Essigsaure Salze. Acetatseide: s. Kunstseide unter Kohlenhydrate. Acetessigester: Aether acetico-aceticus © . Ace*. Acetmethylanilid: Methylacetanilidum*. Icetonchloroform: Alcohol trichlorisobutylicus Acetonitril: s. Nitril. AcetonkOrper: Ketonkörper, s. Ketonurie. Acetonum p l : Aceton, Essiggeist, Dimethylketon, Propanon, C H 3 - C O - C H 3 . Mol. 58,05. Darst.: Durch trockene Destillation von Kalziumacetat. Farbl., leicht entzündl. Fl., 11. in Aq., A., Ae., Chlf., fett. u. äth. ölen. D. 0,790—0,793; Sdp. 55°—56°. Anw. teohn.: als Lösungsmittel für Fette, Harze, Zelluloid, Schießbaumwolle, Kampfer u. a. Ace.onurie: Ketonurie*: Auftreten von Aceton im Harn (bei Diabetes mellitus). Nachweis s. Tabelle „Harnuntersuchung". Acetopyrin Phenyldimethylpyrazolonum acetylosalicylicum*. Acetphenetidin: Phenacetinum ¡ n * . Acetum: Essig. Gärungsessig: Gew. durch Vergärung von Alkohol oder A.-haltigen Flüssigkeiten (Wein). Kunstessig: Gew. durch Vermischen von Aq. mit Essigsäure. Acetum ¡MB: Gew. duioh Essiggärung oder durch Verdünnen von Essigsäure mit Aq.; Gehalt 6 % Essigsäure. Handelsessige: Gehalt 3,5 bis i 5 % Essigsäure. Essigessenz: Ist reine oder mit Aromen versetzte Essigsäure; Gehalt 6 0 — 6 0 % reine Essigsäure. . Acetum concentratum: Acidum aceticum dilutum SÄE*. Acetum pyrolignosum: Holzessig. Gew. durch Destill, von Holz. A. pyrolignosum crudum ijSi;: Roher Holzessig, Gehalt mind. 8 , 4 % Essigsäure. A. pyroligrosum rectificatum P b : Gereinigter Bolzessig, Gehalt mind. 5 , 4 % Essigsäure. Gew. durch Dest. des rohen Holzessig. Anw. med.: als Adstringens, Desodorans, Desinfiziens, zu Umschlägen u. Waschungen. A. plumbicum: Liquor Plumbi suhacetici ¡M§, s. PI. aceticum ¡Mg *. A. 8a)>a1*
Acetyl
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dillae p : Sabadillessig, Läuseessig. Darst.: Durch Kochen von Semen Sabadillae mit Aq. und Zufügen von A. u. verd. Essigsäure. Anw. med.: gegen Kopfläuse (nicht auf die verletzte Kopfhaut bringen!). Acatyl: Einwertiges Radikal der Essigsäure. CH.,-CO. Acetylchlorid: Acetylum chloratum, Essigsäurechlorid, Aethanylchlorid CH 3 COCl; Mol. 78,50; Sdp. 51—42°; D. 1,13; farbl. PI. v. stechendem Geruch, an feuchter Luft rauchend, mischbar mit Aceton, Chloroform, Aether, Eisessig, Petrolaether, Schwefelkohlenstoff, Benzol, Toluol; zersetzt sich mit Aq. u. Alkoholen; feuergefährlich, reizt die Augen. Anw. in d. analyt. Chemie zur Bestimmung von Hydroxylgruppen in organ. Verbindungen und zur Unterscheidung tertiärer Amine von primären und sekundären Aminen; i. d. synth. Chemie als Acetylierungs- und Chlorierungsmittel. Acetylcholin: Gewebshormon, s. Hormone. Acetyldihydrocodeinon: Acedicon Acatylen: C 2 H 2 , brennbares Kohlenwasserstoffgas. Darst.: Durch Zersetzg. von Kalziumkarbid mit Aq. D. 0,90. Acetylene: Ungesättigte Kohlenwasserstoffe von der Formel C n H 2 n _ 2 . Acetylierung: Substitution eines HAtoms durch Acetyl. Acetylin ® : Acid. acetylosalicylicum*. Acetyl-p-aminophenylarsinsaures Natrium H J : Natrium acetylarsanilicum H*. Acetylsalizylsäure: Acidum acetylosalicvlicum pö*. Acetylum chloratum: Acetylchlorid*. ACetylC3lllll)se: s. Celluloseacetat*. Achaene: bot. Frucht der Kompositen, s. Pruchtformen, Achelkraut: Arctostaphylos uva-ursi*. Achillea millefolium: Fam. Compositae, Schafgarbe, Feldgarbe, Achillesgar be, Grundheil (fast ganz Europa). Stpfl. v. Herba Millefolii©>: Schafgarbenkraut. Best.: Äth. ö l (0,1—0,4, mind. 0,15%, enth. 10% Cineol u. Azulen), Achillein (Bitterstoff), Akonitsäure, Asparagin, Harz, Asche max. 10%.
Acidum aceticum Anw. volkst.: bei Hämorrhoidal- u. Gebärmutterblutungen, Menstruationsstörungen, bei Magen- n. Leberleiden. Flores Millefolii © : Schafgarbenblüten; Best.: Äth. ö l (mind. 0,2%). Bitterstoff. Asche max. 8%. Anw. volkst.: wie Herba M. HOM: Millefolium, das frische, z. Z. d. Blüte ges. Kraut. Achillea moschata: Fam. Compositae, Moschusschafgarbe, Bisamgarbe, Ivakraut (Europa, Alpen). Stpfl. v. Herba Ivae moschatae © (Herba Genippi veri): Moschusschafgarbenkraut, Ivakraut, Genippkraut, Bisamkraut. Best.: Äth. ö l (mind. 0,4%), Bitterstoff. Asche max. 15%. Anw. volkst. :alB Aromaticum. Oleum Ivae moschatae: Ivaöl, das äth. öl aus dem Kraut. Anw.: in der Likörindustrie. Achillea ptarmica: Fam. Compositae, Wiesenbertram (Europa). Stpfl. v. Herba plarmicae u. Rhizoma ptarmicae. Anw. volkst.: als Tonicum und Adstringens. Achillesgarbe: Achillea millefolium*. Achlamydische Blüte: bot. Blüte ohne Blütenhülle, s. Blüte. Acholie: Versagen der Gallensekretion. Achromatisch: Ohne chromatische Aberration*. Achromycin ® : (Tetracyclin) ist ein neues peroral wirksames BreitspektrumAntibioticum, dessen Toxizität noch geringer als die des Aureomycins sein soll. Wirkungsbreite und Indikationen wie die des Aureomycins. In seiner ehem. Struktur stellt Achromycin die aktive Kernsubstanz der bereits bekannten Tetracyclinverbindungen dar, ist also mit Aureomycin* ehem. eng verwandt vgl. Terramycin. Achylie: Achylia gastrica, Versagen des Magensaftes, Salzsäuremangel. Acidimetrie: Maßanalyt. Verfahren, bei d. d. Konzentr. v. SS. durch Titration m. K O H od. NaOH bestimmt wird, d. ermittelt. Säuregrad bez. m a n m. Acidität Acidosis: Abnorm hohe Säurebildung im Blut, z. B. beim Diabetes mellitus. Acidum(a): Säure(n). Acidum aceticum ü : (Acidum aceticum glaciale) Essigsäure, Äthansäure, Eisessig, C H j - C O O H ; Mol. 60,03. D.
Ac. acetylamino-oxyphenyl-arsonicum
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höchstens 1,058, Sdp. 116°-118°. Farbl., sauer riechende u. schmeck. FL Darst.: Durch trockene Dest. des Holzes; durch Oxydation v. Äthyl-A., durch die Essiggärung, haupts. Darst. aus Holzessig. Gehalt mind. 96% Essigsäure. A. aceticum dillltum pj| : Verdünnte Essigsäure, Gehalt 29,7-30,6% Essigsäure. D. 1,037-1,038. A. aceticum anhydric u m © : Essigsäureanhydrid (CH3CO)aO, Gehalt mind. 90%; D. 1,074 bis 1,079; Sdp.l37°-138°. (Nicht zu verwechseln mit wasserfreier Essigsäure I) Farbl. Fl. v. stech. Geruch. Darst.: Durch Einwrk. von Acetylchlorid auf Natriumacetat. Anw. techn.: i. d. organ. Chemie zum Acetylieren. HOM: Acidum aceticum. Acidum acetylamino-oxyphenyl-arsonicum B S : Acetamino-oxyphenyl-arsonsäure, 3-Acetylamino-4-oxy-phenyl-larsonsäure, Acetarsol (R) AsO.H.
Acidum arsenicicum 11. in Essigsäure u. heiß. Terpentin. Anw. med.: gegen den Schweiß derPhthisiker. Dos.0,02-0,06 g; MD. 0,1g (Dos. über 0,2g wirken bereits lähmend, Tod erfolgt durch Atemstillstand). Acidum aminoaceticum: Glycocoll©*. Acidum aminobenzoteum (ortho): o-Aminobenzoesäure, Anthranilsäure C6H4(NH2)COOH. Farbl. Kr. od. gelb. kr. Pv., Mol. 137,13, F. 146,1° wl. i. Aq. A. Ae.; Anthranilsäure bildet mit viel, zweiwert. Metallionen schwerlösl. Komplexverbindungen, die zur quantitativen Analyse dienen. Anw.: zur Darst. v. künstl. Indigo. Acidum aminobenzoicum (para): pAminobenzoesäure (PAB) s.Vitamin H'; einige ihr. Ester sind wicht. Lokalanaesthetica (Anaesthesin (§), Novokain ® ) . Acidum amygdalicum ÜÜ: Mandelsäure, D, L-Phenylglykolsäure
O K OH
OH C 8 H 10 O 6 N. AS; Mol. 275,1; Gehalt an As mind. 27,0 und höchstens 27,5%; lockeres weißes bis fast weißes Pv. von schwach bitterem Geschmack; swl. in Aq. (etwa 1:1500), wl. in Aethanol u. verd. HCl, 1. in verd. Alkalilaugen, Natriumbicarbonatlösung, Ammoniakflüssigkeit (unter Salzbildung). Sehr vorsichtig aufzubewahren. Anw. med. wie Salvarsan. MD. 0,5 g, MTD. 1,0 g. Acidum acetylosalicylicum SB: Acetylsalizylsäure, Aspirin (§). Acetylin (g) u. a. CHjCO • OC6H4COOH. Mol. 180,0b. Darst.: Durch Einwirkung v. Essigsäureanhydrid auf Salizylsäure. Weiße Kr., swl. in Aq., 11. in A., Ae., NaOH. F. 135°. Anw. med.: als Analgeticum. Dos. 0,5 bis 1 g, mehrmals tägl. Acidum agaricinicum p j : Agarizinsäure, Agarizin, a-Cetyl - Zitronensäure C 2 2 H 1 0 O 7 + lVä H 2 0. Mol. 443,3, F. ca. 140°. Gew. aus dem Lärchenschwamm, Fomes officinalis*. Weiß. kr. Pv., 1. in 180 A. u. 10 sied. A., quillt in heiß. Aq. auf u. löst sich in sied. Aq.,
C 8 H 8 0 3 ; Mol. 152,2; Gehalt mindest 99,4 und höchstens 100,6% C8H8Oa weißes krist. Pv., von saurem Geschmack; 11. i. Aq. (20°) u. Ae., eil. i. Aq. von 100°, Aethanol, Aceton, wl. i. Chloroform, 1. i. Alkalilaugen u. Ammoniakfl. (unter Salzbildung), unl. i. Petrolaether; Schmelzintervall 118—121°. Darst.: Aus Amygdalin mit Salzsäure (WÖHLER), synth. aus Benzaldehyd u. Blausäure über Benzaldehydcyanhydrin. Nat. Mandels. ist linksdrehend, die synth. kann dch. Überführung in das Cinchoninsalz oder durch bestimmte Schimmelpilze gespalten werden; mit Ca-Salzen gibt. M. schwerlösliche Fällungen. Anw. med.: als Harn- u. Gallenantisepticum, da es in sauerem Medium bacteriostatisch u. bacterizid wirkt. Um Reizung der Magenschleimhaut zu vermeiden, werden besonders die Mg- und NH4-Salze (Mandelate) verwendet. Acidum arsenicicum: Arsensäure, H 3 As0 4 , Orthoarsensäure; sirupartige farbl. FL Anw. techn.: als Oxydationsmittel.
Acidum arsenicosum
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Acidum butyl-bromallyl-barbituricum
Kr. Med. nicht verwendet, s. Acidum diaethylbarbituricum. Acidum benzoicum £g|: Benzoesäure, CeH?COOH. Mol. 122,05. Weiße bis gelbe seidige Schuppen oder Kr., swl. in Aq., 11. in sied. Aq., A., Ae., Chlf., fetten Ölen; F. 122°. Darst.: Aus Benzoeharz durch Sublimation (A. benzoicum e resina), künstl. durchOxydation v.Toluol.Benzylchlorid od. Benzaldehyd (A. benzoicum syntheiicum). Anw. med.: als Antiseptioum, Expectorans (jMg Tinct. Opii benzoica); techn.: als Konservierungsmittel. HOM: Acidum benzoicum, Harzbenzoesäure. Acidum boricum g g : Borsäure. H 3 B 0 3 . Mol. 6] ,84, D. 1,48. Weiße, glänzende Schuppen oder Kr. od. kr. Pv.; 1. in 22 Aq., in 3 sied. Aq., 25 A., 5 Glyzerin. Beim Erhitzen auf ca. 70° entsteht Metaborsäure, HBO ? , bei ca. 160° Pyroborsäure, H 2 B 4 0 7 , eine glasartige Masse, die sich bei weiterem Erhitzen aufbläht und unter Verlust des restl. Wassers ; n Borsäureanhydrid, B 0 . übergeht. 2 3 Nat. i. d. heiß. Wasserdampfquellen („Soffionen" u. „Fumarolen") in Toskana, ferner als Mineral S a s s o l i n in Sasso (Toskana), woraus sie auch gew. wird. In Kalifornien aus den Mineralien Acid um ascorbicum Askorbinsäure, K e r n i t (Na 2 B 4 0, • 4 H 2 0 ) u. C o l e 3-Oxo-L-gulonsäure-y-lacton Vitamin C. m a n i t (Ca 2 B 6 O n - 5 H 2 0 ) sowie in Chile C 8 H 8 0 6 . Mol. 176,1; Gehalt mind. 99% ; ( B o r o n a t r o c a l c i t ) u. i. Kleinasien. Darst. techn. in oben gen. Ländern, ferner aus Borax mit Schwefelsäure. 0 = C —C = C —C—C —CH2OH. Anw. med.: äußerl. als Antiseptieum zur Wundbehandlung (|jS Ungt. Acidi I I I I OH OH H OH borici, HOM: Acidum boricum. Acfdum arsenicosum ¡ü|: Araenige Säure, Arsentrioxyd, Arsenigsäureanhydrid, Weißer Arsenik, As 2 0 3 . Mol. 197,92 (oder As 4 0 6 , Mol. 395,84). Gehalt mindest. 99%. Farbl. glasartige amorphe oder weiße krist. Stücke oder weiß. Pv., 1. in Aq., kaum 1. in A. u. Ae., 11. in Salzsäure u. Alkalien. Darst.: Durch Rösten von Arsenkies. Anw. med.: inn. bei Anämie, Chlorose, Neuralgie, Ekzem, Psoriasis. Dos. 0,0025—0,C05 g; MD. 0,005 g; MTD. 0,015 g; äuß. als Ätzmittel bei Geschwüren, Kondylomen, Lupus. Dos. letalis 0,1 bis 0,2 g. Antid.: Milch, Eiweiß, Antid, Arsenici*, Magnesia usta, danach Abführmittel (s. Tabelle : „Vergiftungen und Gegenmittel"). HOM: Arsenkum, album. Liquor Kalii arsenicosi p i : FowLERSche Lösung, Liqu. Fowleri,eine durch Umsetzung von Acid. arsénicos, mit Kaliumbikarbonat gew. Lsg. von Kaliummetarsenit (1 T. Arsenige Säure, 1 T. Kaliumbikarbonat, 3 T. Lavendelspiritus, 12 T. A„ Aq. nach Bedarf bis zum Gesamtgewicht von 100 T.). Gehalt 1 % As 2 0 3 . Anw. med.: s. Acid. arsenicosum. MD. 0 , 5 g ; MTD. 1,5 g (Thomas F o w l e r , engl. Arzt, 1736—1801).
Acidum butyl-bromallyl-barbituricum Weißes bis fast weißes, geruchloses u. sauer schmeckendes, kr. Pv., 11. in Aq., {TO: Butyl-bromallyl-barbitursäure 5-(2'1. in Methanol, Aethanol, wl. in Aceton; Butyl )-5- (2'-bromallyl) -barbitursäure Schmelzintervall 189°—193° unter ZerO setzung. Opt. rechtsdrehend: für eine / ch3 wäßrige Lsg., die in 10 ccm 0,2 g AskorHN—C | binsäure enthält, ist [ j J = + 22,0° bis / \ /CH-CH 2 -CH 3 0=0 c< + 23,0°. S. Tabelle „Unverträgl. Arznei\ / \ch2-c=ch2 mischungen". Vorkommen, Anw. usw. HN—C | vgl. Vitamine C unter Vitamine. \ Br Acidum azoticum: Salpetersäure, Aci0 dum nitricum*. Acidum barbituricum: Barbitursäure, C„H 1 6 0 3 N 2 Br. Mol. 3C3,2. Mind. 99,0%. Malonylcarbamid, Malonvlureid, Malo- Weißes kr. Pv. von schwach bitterem nylharnstoff, CH a C0(C0-NH 2 ) 2 . Farbl. Geschmack, 11. i. Aethanol. Aether, wl.
Acidum butyricum i. Aq., 1. i. verd. Alkalilaugen unter Salzbildung. Schmelzintervall 129o—13^°; vorsichtig aufzubewahren. MD. 0,5 g, MTD. 0,5 g. Anw. med. als Durchschlafmittel von kurzer Wirkungsdauer, ohne Kumulationsgefahr. Dos. 0,2 g. Die Alkalisalze dienen als Basisnarcoticum, geburtshilfl. Dämmerschlaf usw. (Pernocton (§)). Acidum butyricum: Buttersäure*. Acidum camphoricum © : Kampfersäure,CBH14(COOH)2. Mol. 200,1 ; F. 187° ; Gehalt mind. 99%. Für eine Lsg., die in 10 com Isopropylalkohol 1,5 g Kampfersäure enthält, i s t [ a ] 2 ¿ ' = + 47,35°. Färb- u. geruchl. Kr., wl. in Aq., 11. in A., Ae., Chlf. Darst. : Durch Oxydation von nat. Kampfer. Anw. med. : Inn. geg. Schweiß d. Phthisiker, auch bei Cystitis; äuß.: als Adstringens.
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Acidum citricum 1C% ige Lösung ist [a] = — 42° bis — 44°. Best, der Chinarinde, an Calcium u. an die Alkaloide gebunden (ca. 5—8%) sowie in Kaffeebohnen, Zuckerrüben, Heidelbeeren u. a. Farbl. Kr., 11. in Aq., 1. in A., fast unl. in Ae. Anw. med.: gegen Gicht, Dos. 0,5 g mehrmals tägl.
Acidum chloricum: Chlorsäure, HC10 3 . Farbl. bis gelbl. Fl. Darst.: Durch Zersetzung von Bariumchlorat mit verd. Schwefelsäure. Anw.: in der toxikologischen Analyse z. Zerstörung org. Stoffe. Acidum chloronitrosum: Acidum nitrohydrochloricum*. Acidum chromicum 1 9 : Chromsäure, Chromtrioxyd, Chromsäureanhydrid, Cr0 3 . Mol. 100; F. ca. 200°. Dunkelrote, hygr. Kr., 11. in Aq. Darst.: Durch Umsetzung v. Kaliumdichromat mit SchweAcidum carbolicum: Karbolsäure, s. felsäure. Starkes Oxydierungsmittel (daPhenolum p u * . A. carbolicum lique- her keine Korkstopfen, kein Filtrierpapier, sondern Glaswolle verwenden; factum: Phenolum liquefactum g®*. Acidum carbonicum: Kohlensäure- zum Pinseln Pinsel aus Glaswolle). Anw. anhydrid, Kohlendioxyd, C0 2 . Farb- med.: äuß. als starkes Ätzmittel bei loses nicht brennbares Gas von säuer- Warzen u. Kondylomen. HOM: Acidum lichem Geruch und Geschmack. In der chromicum. Acidum cinnamylicum © : Zimtsäure, Luft zu 0,04% enthalten, ferner gelöst in zahlreichen Mineralwässern, als Kar- jS-Phenylakrylsäure, bonat in zahlreichen Mineralien. VerC 6 H 6 CH=CH—COOH. flüssigt sich bei Druck von 30 Atm. Mol. 148,1; F. 1340—135°. Farbl. kr. Pv. und 0°. Beim Ausströmen von C0 2 aus v. schwachem, zimtähnlichem Geruch, einer Stahlflasche in ein Tuch oder swl. in kaltem Aq., 11. in A., Aceton, Ae., Gefäß bildet sich feste Kohlensäure Chlf., Schwefelkohlenstoff u. fetten (Kohlensäureschnee). Darstell.: Durch ölen. Best. d. Styrax u. Balsamum Zerlegen von Calziumearbonat (Mar- peruvianum. Darst.: Durch Oxydation mor) im Kippschen Apparat*, techn. v. Zimtaldehyd. Anw. med.: früher bei durch Brennen von Carbonaten (Kalk- Tbc; techn.: i. d. Parfümerie u. als Konstein, Dolomit) in Kalköfen oder aus servierungsmittel. COa-reichen Mineralwässern (OberlahnAcidum citricum g l : Zitronensäure, stein, Hönnigen). Anw. med. : als Kohlensäureschnee zur Anästhesie (Ver- Oxytricarbally]säure, OxypropantricarC 3 H 4 (OH)(COOH),+ H s O. eisung) bei kleinen Operationen, Haut- bonsäure, leiden; techn.: zur Kälteerzeugung, zu Mol. 210,08. Farbl. Kr. v. stark saurem Geschmack, all. in Aq., 11. in A., 1. in Ae. Mineralwässern, Bier usw. Acidum carminicum: s.Carminicum©. Sintert beim Erhitzen auf 75°, schmilzt Acidum cetraricum: Cetrarsäure. Best, bei 100°—153°, zersetzt sich bei weiterem Erhitzen unter Bildung von Akonitv. Cetraria islandica*. Acidum chinicum Chinasäure, säure*. C. ist eine d. verbreitest. Pfl.säuren, sie kommt u. a. auch i. Milch (ca. Tetraoxyzj klohexankarbonBäure, 1—2,8 g im Liter), Blut u. Harn vor C„H7(OH)4COOH. und spielt im Stoffwechsel eine wichtige Mol. 192,1; F. 165°—166° unter Zer- Rolle. Darst.: Aus dem Saft der Zisetzung; linksdrehend; für eine wäßrige | tronen, durch Behandl. m. Kalkmilch
Acidum diaethylbarbituricum u. Zerleg, d. gebild. Calciumcitrats m. Schwefels.; neuerdings i. groß. Umfang dch. Vergärung v. Glukose od. Rübenzuckermelasse mit Schimmelpilzen (Citromyces glaber, Aspergillus niger). Anw.: i. d. Nährmittelind., zu Limonaden, als Essigersatz; techn. i. Gerbereien, Leder- u. Lackfabriken, Färbereien, Tabakindustrie usw. HOM: Acidum eitricum. Acidum diaethylbarbituricum ü : Diäthylbarbitursäure.Diäthylmalonylharnstoff, Veronal (g), CaH6NX!0—NH^ C
CO, (C 8 H m 0 3 N 2 ).
C2H5/\co—NH/ Mol. 184,1; F. 190°—191°. Farbl. durchscheinend. Kr. y. bitterem Geschm.; 1. in 170 kalt. Aq., in 17 sied. Aq., II. in A., Ae., NaOH, wl. in Chlf. Darst.: Durch Kondensation v.Carbamid mitDiäthylmalonsäureester. Anw. med.: als Dauerschlafmittel, es wird langsam resorbiert u. langsam ausgeschieden, daher lange nachwirkend. Dos. 0,3—0,5g; MD. 0,75g; MTD. 1,5 g; Dos. let. 5—10 g. Acidum dijodparaphenolsulfonicum: Acidum sozojodolicum*. Acidum ferrohydrocyanicum: Ferrocyanwasserstoffsäure, Eisen(II ("Cyanwasserstoff säure, Cyanoeisen(II)-säure, Hexacyanoeisen(II)-säure, H ä [Fe(CN) 6 ] Weißes kr. Pv., das sich an der Luft infolge Zstzg. bläut, 11. in Aq. u. A., beim Kochen mit verd. HCl entwickelt es Blausäure. Das Kaliumsalz der Ferrocyanwasserstoffsäure ist das gelbe Blutlaugensalz (s. Kalium ferrocyanatum). Därst.: Man versetzt eine wäß. Lsg. des gelben Blutlaugensalzes mit Salzsäure u. schüttelt die Mischung mit Äther; nach dem Verdunsten des Ae. hinterbleibt Ferrocyanwasserstoff säure als weißes Pulver. (Ferricyanwasserstoffsäure, Hexacyanoeisen(III)-säure hat die Formel H3[Fe(CN)6], ihr Kaliumsalz ist das rote Blutlaugensalz (Kalium ferricyanatum*)). Acidum filicicum: Filixsäureanhydrid, aus dem Rhizom v. D r y o p t e r i s f i l i x mas*. GelbLKr., unwirksam u. ungiftig.
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Acidum glycerinophosphoricum Acidum foiicum Folsäure, N-[4-(2'-Amino-4'-oxy-pteridyl6'-methyl)-aminobenzoyl]-L-glutaminsäure C 1 9 H M 0 B N 7 . Mol. 441,4; Mindestgehalt 96%. Orangegelbes, kr. Pv. Pv.; in Aq. u. organ. Lösungsmitteln praktisch unl., in Alkalilaugen u. in Natriumkarbonatlösg. 1. unter Salzbildung.
Ultraviolettabsorption: E J ^ = etwa 585 bei 256 m/t, gemessen in V10-N-Kalilauge. Strukturformel, Vork., Anw. usw. s. Vitamine. Acidum formiCiCumB: Ameisensäure, Hydro carbonsäure, Formylsäure, Methansäure, HCOOH. Mol. 46,02, D. 1,057—1,060; Gehalt 24 bis 25% HCOOH. Farbl. stechend riech. Fl., mit Aq. u. A. in jedem Verhältnis mischbar. Nat. sehr verbreitet (Ameisen, Bienenstachel, Brennessel,im Schweiß). Darst.: Durch Destill, von Ameisen, Oxydation von Methylalkohol, Zerlegen von Natriumformiatmit Schwefel- od. Salzsäure. Anw. med.: zu Einreibungen ( g g Spirit. Formicarum, mit 1,25% HCOOH), als Antisepticum, zu Injektionen bei Gicht, Rheuma (s. Bienengift); techn.: zur Konservierung. HOM: Acidum formicicum. Acidum fumaricum: Fumarsäure*. Acidum gallicum jus: Gallussäure, Trioxybenzoesäure,C6H2(OH )3 -COOH. Mol. 188,06. Farbl. bis schwach gelbl. Nadeln oder kr. Pv., 1. in Aq., 11. in sied. Aq., A., Glyzerin, wl. in Ae. Darst.: Durch Kochen von Tannin mit Salzsäure. Anw. med.: als Antisepticum (A. gallicum wirkt nicht adstringierend). HOM: Acidum gallicum. Acidum galiotannicum: Acidum tannicum IGÜ*. Acidum gluconicum: Glukonsäure*. Acidum glutaminicum: Glutaminsäure s. Glutamin. Acidum glycerinophosphoricum: Glyzerinphosphorsäure, C 3 H 5 (0H) 2 0—PO(OH) a . Nur in wäß. Lsg. bekannt. Nat. in den Phosphatiden (in Kephalinen a-Gl., in den Lecithinen ¿¡-Gl.). Darst.: Durch Einw. von Phosphorsäureanhydrid auf Glyzerin. Anw. med.: haupts. in Form ihrer Salze als Nervinum u. Tonicum.
Acidum hippuricum
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Acidum hydrocyanicum
Acidum hippuricum: Hippursäure, deln bis zu 0,25%), und zwar in Form Benzoyl aminoessigsä u re.Benzoyl - Gly k o- der cyanogenen Glykoside (Amygdalin*), kol) CeH6CO • NH • CHjCOOH. Mol. 179. aus denen sie durch Hydrolyse in FreiF. 188°. Farbl. Kr.:Best, des Harns der heit gesetzt wird. Auch im Tabakrauch findet sich HCN. Darst.: Durch EinPflanzenfresser. Acidum hydrobromicum Brom- wirkung von verd. Säuren auf Cyanide wasserstoffsäure, wäß. Lsg. von Brom- und Ferrocyanide; techn.: durch Erwasserstoff, HBr, 25%. D. 1,203 bis hitzen der Melasseschlempe (Betain, 1,205. Farbl. u. fast geruchlose Fl. Anw. Trimethylamin) auf hohe Temperaturen; durch Überleiten von Ammoniak, Memed.: als Ätzmittel. Acidum hydrochloricum Salzsäure, than und Sauerstoff über glühendes Chlorwasserstoffsäure, Acidum muriati- Platin; durch Reaktion von Stickstoff cum, wäß. Lsg. von Chlorwasser- mit Kohlenwasserstoffen (Methan, Acestoff, HCl, Gehalt 24,8—25,2% HCl; tylen, Crackgase) im elektr. HochD. 1,122—1,123. Klare, farbl., stech., spannungsofen; aus Kohlenoxyd und riech. Fl. Darst.: Durch Erhitzen von Methylalkohol unter Erhitzen des gebilSchwefelsäure mit Natriumchlorid, deten Formamids bei Gegenwart von techn. als Nebenprodukt bei der Soda- Katalysatoren (Aluminiumoxyd); durch darst. nach LEBLANO. Anw. med.: bei Uberleiten von Stickstoff u. Wasserstoff Achylie u. Subazidität (Mixtura Acidi oder Ammoniak über glühende Kohlen. hydrochlorici F.M.B.). HOM: Acidum Beim Umgehen mit Blausäure bzw. hydrochloricum. HCN entwickelnden Stoffen ist äußerste Acidum hydrochloricum crudum © : Vorsicht geboten, denn HCN ist eines Rohe Salzsäure, ca. 33% HC1= 20° Be. der gefährlichsten Gifte. Gelangt HCN D. 1,16. Klare, gelbl., stechend riechen- in offene Wunden, so wirkt dies sofort de, an der Luft rauchende Fl. Darf nie- tödlich; daher auch Vorsicht vor Glasmals in Flaschen, die für Getränke splittern beim Arbeiten mit HCN oder dienen, abgegeben werden! Anw. techn.: Cyaniden (s. Kalium cyanatum). HCN als Reinigungsmittel. Im Handel arsen- hemmt das Atmungsvermögen der Zellen, indem sie das Fe des Atmungshaltige u. arsenfreie Salzsäure. Acidum hydrochloricum dilutum g f : fermentes, das für die SauerstoffüberVerd. Salzsäure: Mischung gleicher tragung von Hämoglobin auf die Organe Teile Salzsäure u. Wasser. Gehalt 12,4 u. Gewebe wichtig ist, unwirksam macht, die innere Atmung kommt zum Stillbis 12,6% HCl. D. 1,059—1,061. Acidum hydrochloricum fumans: Rau- stand und es tritt Erstickung ein. Ein chende Salzsäure, höchstkonzentriert, Atemzug des reinen Blausäuregases (letale Dosis 0,06 g), ein Tropfen der ca. 40% HCl = ?3° B6. D. ca. 1,20. Acidum hydrocyanicum: Cyanwasser- flüssigen Blausäure oder 0,2 g Cyankastoffsäure, HCN, Nitril der Ameisen- lium (aus dem im Magen unter Einwirsäure, Blausäure (da zuerst aus „Ber- kung der Magensäure HCN abgespalten liner Blau" hergestellt). Farblose Fl., wird) führen meist zum sofortigen Tode. D. 0,697, Sdp. 26°, F. —13,4°, mit Aq., Der so Vergiftete fällt wie vom Schlage A., Ae. in jedem Verhältnis mischbar. getroffen mit einem Schrei zu Boden, Die wäß. Lösungen zersetzen sich unter ist sofort bewußtlos, und unter heftigen Bildung von Ammoniumformiat und Krämpfen, bei weit hervortretenden unter Abscheidung brauner Flocken. Augäpfeln und erweiterten Pupillen, tritt Gasförmiger Cyanwasserstoff ist farblos innerhalb weniger Sekunden der Tod ein. und riecht nach Bittermandelöl. HCN Das Venenblut ist hellrot gefärbt, da ist eine sehr schwache Säure, die schon das Blut, ohne seinen Sauerstoff abgeben durch Kohlensäure aus ihren Salzen, den u. gegen Kohlensäure austauschen zu Cyaniden, ausgetrieben wird. Sie kommt können, unverändert zum Herzen zuin vielen Pflanzen vor, besonders in den rückströmt. Samen (Aprikosen-, Pfirsich-, KirschG e g e n m i t t e l : Sofortiges Einleiten kernen, Leinsamen, in den bittern Man- künstL Atmung (Sauerstoffgerät), In-
Acidum hydrocyanicum dilutum
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jektionen von Lobelin, Kampfer, Spülen mit Wasserstoffsuperoxydlösung oder 0,1 %igerKaIiumpermanganatlösung, intravenös Natriumnitrit- und danach 2 % ige Natriumthiosulfatlsg., s. Tabelle „Vergiftung und Gegenmittel". Mikrochemischer Nachweis mittels Alloxan*. Anw. med.: s. Aqua Amygdalarum amararum g g ; techn.: wird HCN u. deren Salze in großem Umfang zur Bekämpfung von Ungeziefer und Pflanzenschädlingen benutzt. Silos, Mühlen, Speicher u. Wohnungen werden durch Blausäuregas entwest. Da sich indessen das Gas an porösen oder feuchten Gegenständen leicht festsetzt, ist hierbei größte Vorsicht notwendig. Lebensmittel u. offenstehende Getränke müssen vor der Vergasung entfernt werden. Kleider, Betten, Matratzen usw. müssen nach der Vergasung sorgfältig ausgeklopft, die vergasten Räume mehrere Stunden lang gelüftet werden. In Deutschland verwendet man hauptsächlich flüssige Blausäure (Zyklon B), der als Warnmittel der stark riechende Chlorkohlensäuremethylester beigemischt ist. Die mit dieser Mischung getränkte Zellstoffmasse wird in den zu vergasenden Räumen ausgebreitet, wobei die Blausäure langsam verdunstet, während die zurückbleibende Zellstoffmasse ungiftig wird.
Acidum jodicum Scheidung von J o d braun färbt. Darst.: Durch Einleiten von Schwefelwasserstoff in eine Aufschwemmung von J o d in Aq. oder durch Zusammenbringen einer Kaliumjodid-Lösung mit einer wäß. Weinsäurelsg. (BtJCH ANAN 3 Jodwasserstoffsäure). Acidum hydrosiliciofluoricum: Kieself lu orwa sserstoff säure, K ieself 1 u ßsäure. Fluorsiliciumwasserstoff, wäß. Lsg. von Kieselfluorwasserstoff, H 2 (SiF 6 ) (rein nicht darstellbar); Lösungen können in Glasgefäßen aufbewahrt werden, da die Säure Glas nicht angreift. Farbl. rauchende Fl. Anw.: i. d. Analyse zum Nachweis von Kalium u. Barium; als Konservierungsmittel von Holz, als Reinigungsmittel von Kupfer u. Messinggefäßen. Acidum hypophosphorosum: Unterphosphorige Säure, H 3 PO a . Darst.: Durch Zerlegung v. Bariumhypophosphit mit Schwefelsäure. Anw. med.: haupts. in Form ihrer Salze (Hypophosphite), als Tonicum bei Chlorose, Anämie usw. Acidum isopropyl-bromallyl-barbituricum ¡MB: Isopropyl-bromallyl-barbitursäure, 5-Isopropyl-5-(2'-bromallyI)-barbitursäure, 0 / CH S HN—C | / \ /CH—CH 3 0=C c< \ / \CH2-C=CH2 HN—C | V Br Ö
Acidum hydrocyanicum dilutum Verd. Cyanwasserstoff säure: Gehalt fc % HCN. MD. 0,1 g; MTD. 0,3 g. HOM: Acidum hydrocyanicum; Gehalt 2 % HCN. Acidum hydrofluoricum: Fluorwasserstoffsäure, Flußsäure: wäß. Lsg. von Fluorwasserstoff, HF. Farbl., an der Luft rauchende Fl. Darst.: Durch Einwirkung C 1 0 H 1 3 O 3 N 2 Br. Mol. 289,1. Geh. mindevon konz. Schwefelsäure auf Kalzium- stens 99,C % C 1 0 H 1 3 O 3 N 2 Br. Weißes, kr. fluorid (Flußspat) in Bleiretorten. Greift Pv. von schwach bitterem Geschmack, Kieselsäure (Glas) an, daher Aufbewah- 1. in A., wl. in Ae., swl. in Aq., 1. in verrung in Kautschukflaschen. Anw. techn.: dünnter Alkalilauge unter Salzbildung. zum Atzen von Glas u. Aufschließen der Schmelzintervall 179°—182°. VorsichSilikate. Wirkt bakterizid auf Milchsäure- tig aufzubewahren. MD. 0,3 g, MTD. und Buttersäurebakterien, daher in der 0,3 g; vgl. Noctal Gärungstechnik angewandt. HOM: AciAcidum jodicum: Jodsäure, H J 0 3 . dum hydrofluoricum. Farbl. Kr., 11. i n A q . Darst.: Durch ErAcidum hydrojodicum: Jodwasserstoff - hitzen von J o d mit rauchender Salpetersäure: wäß. Lsgen von Jodwasserstoff, säure. Anw.: wird zum Nachweis von H J , meist 10% ig. Farbl. Fl., die sich bei Morphin gebraucht, das in wäß. Lsg. Zutritt von Licht u. Luft infolge Aus- | J o d abscheidet.
Acidum jod-oxychinolin-sulfonicum
11 Ac. methyl-phenyl-aethyl-barbituric.
Acidum jod-oxychinolin-sulfonicum rung (5 ccm 10%ige Milehsäurelsg. auf l| : Jod-oxychinolin-sulfonsäure. 7-Jod- 100 ccm Milch); äuß. als Ätzmittel bei tuberkulösen Geschwüren; techn.: i. d. l-oxy-chinolin-5-sulfonsäure, Färberei u. Gerberei. HOM: Acidum S0 3 H lacticum. I Acidum malicum: Äpfelsäure, Oxybernsteinsäure, CH2(COOH) • CH(OH) • COOH. OH C„H 6 0 4 NS J . Hol. 351,1- Mindestens 35,5 und höchstens 36,4%. Blaßgelbes, fast geruchl. Pv. von schwach bitterem Geschmack. Zers. oberhalb von 260° unter Bildung von Joddämpfen, wl. in Aq. v. 20°, wenig 1. Aq. v. 100°, wl. in A„ praktisch unl. in Ae., in verd. Alkalilaugen, Na.-carbonatlsg., Ammoniakfl. unter Salzbildung lösl. Gut verschlossen und vor Licht geschützt aufzubewahren. Jod-oxychinolin-sulfonsäure findet unter dem Namen „Ferron" Anw. als Reagens zum Nachweis von Fe—, Ca, Ba, Sr, Zn. Mit Fe—-Ionen gibt J . grüne lösliche, mit Ca orangerote schwerslösl. Komplexsalze.
Weiße, zerfließende Kr.-Nadeln v. saurem, angenehmem Geschmack, 11. in Aq. u. A„ 1. in Ae. F. 100°. Mit 1 asym. C-Atom, daher 2 optisch aktive (1 lks.- u. 1 rechtsdrehende) u. 1 optisch inaktive (razemische) Mod. Die nat. Säure ist linksdrehend. Anw. med.: früher in Form ihrer Eisensalze (jag: Extract. Ferri pomati u. [Mg: Tinct. Fern pomati), nicht mehr gebräuchl. Acidum meconicum: Mekonsäure.Oxypyrondicarbonsäure, C 6 H(0H)0 2 (C00H) 2 + 3 H 2 0 .
Darst.: Durch Ausfällen aus einem wäßrigen Opiumauszug mit Kalziumchloridlösung. Farbl. Kr., wl. in Aq. u. A. Ungiftig. (Im Opium sind die Alkaloide Acidum kakodylicum: Kakodylsäure, größten, eils an Mekonsäure gebunden, s. Opium.) Dimethylarsinsäure, (CH3 )aAsO • OH. Färb- u. geruchlose Kr. Darst.: Durch Acidum metaphosphoricum: Acidum Oxyd. v. Dimethyldiarsinoxyd. phosphoricum glaciale*. Acidum lacticum i g : Milchsäure, Acidum methyl-cyclohexenyl-methyla-Oxypropionsäure (m. 1 asym. C-Atom), barbituricum i g : Methyl-cyclohexenylÄthylidenmilchsäure, methyl-barbitursäure, CHa • CH(OH) • COOH.
Mol. 90,05; D. 1,206—1,216. Farbl., geruchl., sirupartige Fl., 11. in Aq., A„ Ae. Vork.: in den sauer gewordenen zuckeru. stärkehaltigen Fl., wie saurer Milch, Sauerkraut, sauren Gurken usw., auch im Magen- u. Darminhalt, Muskeln u. Gehirn. Techn. Gew. erfolgt durch Vergärung von Dextrose, Rohrzucker, Malzzucker (nicht Milchzucker) durch den B a c i l l u s D e l b r ü c k i . Aus Milchzucker wird Milchsäure durch Vergär, mit B a c i l l u s l a c t i s a c i d i gew. Die Salze der M. heißen Lactate. M. kommt in verschiedenen %-Gehalten in den Handel : ¡MB: ca. 90 % Gesamtsäure, davon ca. 7k % reine Milchsäure. Anw. med.: zur Herst, v. Sauermilch für Säuglingsnah-
H„C
/
O N—C
\
0=C G \ / HN—C
.(JH.,
O C 1 2 H 1 6 0 3 N 2 . Mol. 236,3. Weißes., kr. Pv., 1. in A., Chlf., swl. in Aq., 1. in verd. Alkalilaugen unter Salzbildung. Schmelzintervall 143°—145°. Vorsichtig aufzubewahren. MD. 0,75 g; MTD. 1,5 g (Evipan (§)). Acidum methyl-phenyl-aethyl-barbituricum gÄ|: Methyl-phenyl-aethyl-bar-
Acidum monochloraceticum bitursäure. Methyl phenobarbital. 1-Methyl-5-phenyl-5-aethylbarbitursäure, H3C O \ Y N—C 0=C
\ / HN—C
C.
12
Acidum oleinicum
durch Ammoniak-Oxydation. S. kommt in den verschiedenen Reinheitsgraden u. verschiedenen Prozentge halten in den Handel. A. nitricum ¡MS: Reine Salpetersäure (purissimum), Gehalt 24,8 bis 25,2%, HN0 3 , D. 1,145—1,148. Klare, farbl. Fl. A. nitricum crudum g S : Rohe Salpetersäure, Gehalt 61—65% HN0 3 , klare, farbl. oder schwach gelbl., an der Luft rauchende Fl. D. 1,372—1,392. A. nitricum fumans 1 9 : (Acidum nitroso-nitricum) Rauchende Salpetersäure, Gehalt mind. 86% HN0 3 , daneben Stickstoffoxyde. Klare, gelbe bis rotbraune Fl., die erstickende gelbrote Dämpfe entwickelt. D. 1,476. Anw. med.: nur noch als Ätzmittel bei Pigmentflecken, Warzen usw. Das Einatmen der S.-Dämpfe (Stickoxyde) ist sehr gefährlich. Vergiftungserscheinungen treten erst nach mehreren Stunden auf (außer den Ätzwirkungen an Mund u. Schleimhäuten auch Nierenentzündung, Lungenentzündung, Krämpfe, Kollaps). Dos. let. 6—8 g. Antid.: Lauwarmes Aq. bis zur Brechwirkung, Magenspülung, Magnesia usta, Kreide, Soda, Seifenwasser, Schleim, Milch, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". HOM: Acidum nitricum.
C l a H 1 4 0 3 N 2 . Mol. 246,3. Weißes, kr. Pv., 1. in A., Chlf., swl. in Aq. 20°, wl. in Aq. v. 100°, 1. in verd. Alkalilauge unter Salzbildung. Schmelzintervall 175° bis 178°. Vorsichtig aufzubewahren. MD. 0,4 g; MDT. 0,8 g (Prominal ®). Acidum monochloraceticum C6H4.
F . 217°. Farbl., violett fluoreszierende Schuppen, 11. in heißem Bzl., wl. in A. u. Ae., unl. i. Aq.Vork. in den höchstsieden-
Anthrophore den Teilen des Steinkohlenteers, dem Anthrazenöl. Anw. techn.: i. d. Farbstoffindustrie. Ausgangsmaterial für die Darst. der Alizarin- u. Indanthrenfarbstoffe. Anthrachinon: Oxydationsprodukt des Anthrazens
/ C 0 V/C H . C«H, 6"4\ 6 4 MXK F. 284°-285°. Gelbe Kr., unl. in Aq„ wl. in A. u. Ae., 11. in heißem Bzl. Darst.: Durch Oxydation v. Anthracen mit Chromsäure (Bichromat u. Schwefelsäure). A. ist Ausgangsprodukt zahlreicher wichtig. Teerfarbstoffe (Alizarine, Purpurin, Flavopurpurin usw.). In viel. Abführdrogen kommen Derivate des Trioxyanthrachinons (die Emodine*) vor. Anthracokali H O M : Gemisch von Ätzkali u. Steinkohle. Anw.: als Flechtenmittel. Anthraglykosennin: Sammelname für die i. d. Sennesblättern enthl. Glykoside, 8. Cassia-Arten. Anthraglykoside: Die in Rhiz. Rhei, Aloe, Cort. Frangulae u. a. vorkommenden Anthrachinonabkömmlinge, z. B . die Glykoside: Rheochrysin, Frangulaemodin, Aloe-Emodin. Anthranilsäure: Acidum aminobenzoicum (ortho)*. Anthrarobinum Anthrarobin, Dioxyanthranol, Desoxyalizarin, Leukoalizarin, Red.produkt des Alizarins, C, 4 H, 0 O 3 . Mol. 226,1. Gelbes bis braunes Pv., geruch- u. fast geschmacklos, 1. in heißem Aq. u. A., 11. in verd. Alkalien. Anw. med.: äuß. b. Hautkrankheiten an Stelle v. Chrysarobin, da es milder wirkt. Anthrax: Milzbrand. A.-Bazillen: Milzbrandbazillen, s. Bacteria. Anthrazen: Anthracen*. Anthrazit: s. Carboneum. Anthrjscus cerefolium: Fam. Umbelliferae, Kerbel (heim. Südeuropa). Stpfl. v. Herba Cerefolii: Kerbel. Best.: Äth. ö l (mit Methylchavicol), fett, öl, Apiin. Anw. volkst.: als Diureticum, zu Frühjahrskuren, bei Skrofulose, haupts. als Gewürz. Anthrophore: Arzneistäbchen; Bacilli, s. Arzneiformen.
Antiarthriticum(a)
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Antiarthriticum(a): Antiarthriticum. Mittel gegen Gicht. Antiberiberi-Vitamin: Vitamin B^ s. Vitamine. Antibioticum(a): Biologischer Wirkstoff (chemische Substanz), mikrobiologischen (Schimmelpilze), pflanzlichen od. tierischen Ursprungs, d. h. an eine Nährlösung abgegebenes Stoffwechselprodukt von Kleinlebewesen (nach PASTEUR), das imstande ist, Mikroorganismen i. ihr. Wachstum zu hemmen od. abzutöten. Es wurden bisher Tausende v. A. aufgefunden, von denen jedoch nur wenige Eingang in die Therapie gefunden haben, vgl. Actinomycin, Aureomycin, Chloromycetin, Penicillin, Streptomycin, Streptothrycin, Subtilin, Terramycin, Bacitracin, Tyrothricin, Evosin, Patulin, Viocin, Tetracyclin, Neomycin, Erythromycin. AntiChlor: Jedes ehem. wirkende Mittel zur Entfernung v. Chlor aus Geweben, Papier usw., z. B. Natriumthiosulfat. Antidotum(a): Gegenmittel. Antidotum Arsenici ® : Gegenmittel der arsenigen Säure. Frisch gefälltes Eisenhydroxyd. Man stellt es her durch Vermischen verd. Eisenchlorid- od. Ferrisulfat-Lsgn m. einer Aufschwemmung v. Magnesia usta in Aq. (nach ®>: 15 T. Gebrannte Magnesia, 100 T. Ferrisulfatlösung, 500 Aq.). Stets frisch zu bereiten, sonst wirkungslos. Alle 10 Minuten 2 Eßlöffel voll, dann Magenspülung. Ferrihydroxyd geht m. arseniger Säure eine unl. Verb, ein, während das gebildete Magnesiumsulfat gleichzeitig als Abführmittel wirkt; s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Antifebrilium(a): Fiebermittel. Antifebrin i g : Acetanilidum M * . Antifermente: Stoffe (Proteide), d. sich im Blutserum vorfinden u. Fermente unwirksam machen bzw. ihre Wirkung hemmen (z.B. Antidiastase, Antiurease). Antiformin:Natriumhypochloritlösung mit ca. 5% wirksamem Chlor u. ca. 7,5% überschüssigem Natriumhydroxyd. Darst.: Durch Einleiten von 50—60 g Chlor in 1000 g 15% ige Natronlauge. Bakterien werden durch A. sofort abgetötet, mit Ausnahme von Tuberkelbazillen u. Milzbrandsporen. Dient
Antimonpentasulfid
bei Sputum - Untersuchungen zur Anreicherung der Tuberkelbazillen, i. d. Zahnheilkunde zur Desinfektion. Nach [SÄ| mit gleichen Teilen Aq. zu verdünnen. Antigene: hakt. Abkürzung für „Antisomato-gene"; Stoffe, die im Körper die Bildung von Gegenstoffen, die „Antikörper", hervorrufen. Vgl. Immunisierung. Anti-Graue-Haare-Faktor:Pantothensäure, s. Vitamine. Antihämorrhagisches Vitamin: Vitamin K , s. Vitamine. Antihistamine: s. Histamin. Antihydroticum(a): Mittel gegen übermäßige Schweißabsonderung. Antihypertonicum(a): Den Blutdruck herabsetzendes Mittel. Antiinfektiöses Vitamin: Vitamin A*. Antiklopfmittel: s. Benzin, verbleites. Antikörper: s. Antigene Antimon: Stibium*. Antimonate: Salze der Antimonsäure, s. Stibium. Antimon - bisbrenzkatechin - disulfonsaures Natrium g l : Natrium-Stibiumbisbrenzkatechin-disulfonicum*. Antimonblüte: Stibium oxydatum*. Antimonbutter: Stibium chloratum*. Antimonchlorür: Stibium chloratum*. Antimonehlorfirlösung: Liquor Stibii chlorati s. Stibium chloratum. Antimonigsäureanhydrid: Antimontrioxyd, s. Stibium. Antimonit: Grauspießglanzerz, s. Stibium. Antimonite: Salze der meta antimonigen Säure. Antimonium arsenicosum HOIYI: Gemenge gleich. Teile v. Antimonpentoxyd u. Arsentrioxyd. A . Crudum H O M : Stibium sulfuratum nigrum*. A . sulfuratum aurantiacum H O M : . S t i b i u m sulfurat. aurant. ¡SJ*. Antimonoxychlorid: Agarottpulver, s. Stibium chloratum. Antimonoxyd: Stibium oxydatum (praeeipitatum )*. Antimonoxyd, SchweiBtreibendes: Stibium oxydatum album (diaphoreticum)*. Antimonpentasulfid: Stibium sulfuratum aurantiacum ¡Mg*.
Antimontrichlorid
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Antimontrichlorid: Stibium chloratum*. Antimontrisulfid: Stibium sulfuratum nigrum ffiB|*. Antimonwasserstoff: s. Stibium. Antimon, Gelbes: s. Stibium. Antimon, Schwarzes: s. Stibium. Antimonyl-Kaliumtartrat: Tartarus stibiatus g B , s. Stibium. Antimycoticum(a): Mittel gegen krankheitserregende Pilze. Antineuraligicum(a): Schmerzstillendes Mittel. Antineuritisches Vitamin: Vitamin B 1P s. Vitamine. Antioxydantien: (Antioxygene, Inhibitoren) Stoffe, die durch ihre Gegenwart (in Spuren) die A u t o o x y d a t i o n hemmen, z. B. Hydrochinon, Diphenylamin, Alkohol, Phenol u. a.; ein biologisch wichtiges Antioxydans ist Tokopherol (s. Vitamin E). Techn. verwendet man A., natürliche oder synthetische, ZVT Haltbarmachung von Nahrungsmitteln (für Speisefette z. B. Propylgallat). Antioxygene: s. Antioxydantien. Antipellagra-Vitamin: Faktor derVitamin-B-Gruppe, s. Vitamine. Antiperniziosa-Faktor: Vitamin E 1 2 , s. Vitamine. Antiphlogisticum(a): Mittel gegen lokale Entzündung. Antipoden: bot. Drei, auch als „Gegenfüßler" bezeichnete Zellen im unteren Teil des Embryosacks*. Antipruriginosum(a): Juckreizstillendes Mittel (z. B. Anästhesin). Antipyreticum(a): Mittel gegen Fieber. Antipyreticum compositum: Phenyldimethylpyrazolonum cum Coffeino citrico ©>*. Antipyrin ® : Phenyldimethylpyrazolonum g g * . Antipyrinum: Antipyrin*. Antipyrinum acetylosalicylicum: Phenyldi methylpyrazolonum acetylosalicylicum*. Antipyrinum cum coffeino citrico: Phenyldimethylpyrazolonum cum Coffeino citrico © . Antipyrinum salicylicum: Phenyldimethylpyrazolonum salicylicum ÜBB*.
Antitoxine
Antirachitisches Vitamin: Vitamin D, s. Vitamine. Anti-reticulo-endotheliales cytotoxisches Serum ( S A C ) : Ein v o n B o G O M O LETZ (Rußland) erf. Serum, das eine Gewebsregeneration bewirken u. damit die Abwehrkraft des Organismus u. die allgemeine Leistungsfähigkeit erhöhen soll. Das Serum soll eine Reizwirkung auf das reticulo-endotheliale System (RES)* und dadurch eine Vitalisierung bezw. Reaktivierung ermüdeter Zellen herbeiführen. Nach BOGOMOLETZ wird das SAC gew., indem man Kaninchen mit gemischten Suspensionen von menschlichem Knochenmark und Milzgewebe (von frisch. Unfall-Leichen entnommen) hyperimmunisiert. Da das Serum stark cytotoxisch wirkt, wird es nur in kleinsten Dosen verabreicht. Anw.: bei Abbau- u. Alterserkrankungen aller Art, bei Ulcera gastro-duodenalia u. neurovegetativen Störungen. Antirheumaticum(a): Mittel gegen rheumatische Erkrankungen. Antiscabiosum(a): Mittel geg. Krätze. Antiseborrhoisches Vitamin: Vitamin H, s. Vitamine. Antisepsis: Antiseptik, Abtötung von Infektionserregern (in Wunden oder an Instrumenten) durch ehem. Mittel, z. B. Sublimat, Zephirol, Phenol (Bedeutung zuerst ca. 1847 erkannt von IßNAZ PH. SEMMELWEIS, Wien 1818—1865, eingef. v. Jos. LISTE», Glasgow 1 8 2 7 — 1 9 1 2 ) ; antiseptisch = keimwidrig, vgl. Asepsis. Antisepticum(a): Mittel gegen Sepsis, gegen Wundinfektion. Antiskorbutisches Vitamin: Vitamin C, s. Vitamine. Antispasmodicum(a): Krampfstillendes Mittel. Antisterilitäts-Vitamin: Vitamin E , s. Vitamine. Antisyphiliticum(a): Mittel gegen Syphilis. Antithrombin: Gerinnungshemmende Substanz im Blutplasma. Antitoxine: Die im Blutserum gebildeten spezifischen Antikörper, die die in den Körper eingeführten Gifte (Toxine) bakteriellen, pflanzlichen od. tierischen Ursprungs unschädlich machen (neutralisieren), s. Serum. Antitoxineinheit: A E ,
Antivitamine
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bezeichnet die WirkungBStärke eines antitoxischen Serums u. ist gleich Immunitatseinheit*, gemessen an einem Standardserum, s. Serum. Antivitamine: s. Vitamine. Antixerophthalmisches Vitamin: Vitamin A, s. Vitamine. Anurie: Versagen der Harnabsonderung. Anus: Aiter. Aorta: Große Körperschlagader. Apathie: Krankhafte Teilnahmslosigkeit. Aperitivum(a): „Eröffnendes" Abführmittel. Apertase ® : s. Hyaluronidase. Apetal: bot. s. Blüte. Apfelbaum: Malus silvestris (Pirus malus)*. Apfelextrakt, Eisenhaltiges ES: Extractum Ferri pomati ¡ÜB*. Apfelsäure: Acidum malicum*. Apfelsaure Eisentinktur g | : Tinctura ferri pomati BÜft*. ApfelSChale: Cortex Piri mali fructus, s. Malus silvestris. Apfelsinenschale: Cortex Aurantii dulde. Apfelsinenschalensi: Oleum Aurantii dulcis, s. Citrus sinensis. Aphasie: Verlust der Sprache. Aphis Chinensis: s. Gallae chinenses. Aphonie: Stimmlosigkeit. Aphrodisiacum(a): Den Geschlechtstrieb anregendes Mittel. Aphthen: Kleine, gelbe Beläge (Bläschen) auf der Schleimhaut (Mund, Scheide), durch den Erreger Herpes Virus erzeugt. Apiolum: Apiol, Petersilienkampfer, Hauptbest. des äth. Öls der Petersilienfrüchte; ölige Fl. F. 32°. Farbl. Kr. Nadeln, 1. in A. u. Ae. Starkes Diureticum, Emmenagogum u. Abortivum (Vorsicht, führt zu Nierenreizung u. Leberschädigung, Kreislaufstörungen u. zu zentraler Lähmung); mittl. Dos. 0,1 g. Apis mellifica: Honigbiene, Kl. Hymenoptera; dient zur Gewinnung des Bienengiftes Apisinum* (1 Biene liefert ca. 0,07 g). HOM: Apis mellifica, verwandt werden die Arbeitsbienen. Apisinum: Gift der Honigbiene. Gelbl., meist wenig getrübte Fl., ehem. Zusammensetzg. ungeklärt, jedenfalls
Apocynum cannabinum
kommt nicht d. Ameisensäure d. Hauptwirkung zu, sondern vermutl. einem Sapotoxin, möglicherweise sind auch hormonartige Stoffe (Histamine) an d. Wirkung beteiligt. Ferner soll gereinigtes Bienengift bakteriostatische u. bakterizide Eigenschaften besitzen. Anw. med.: gegen Rheumatismus, Ischias, Neuralgien. HOM: Apisinum, das frische Sekret aus der Giftblase. Apium graveolens: Fam. Umbelliferae, Sellerie (Europa, Westasien bis Ostindien, Nord- u. Südafrika, Südamerika, als Gemüse viel angebaut). Stpfl. v. Herba Apii: Selleriekraut. Best.: Apiin (Glykosid), äth. öl, Mannit, Vitamin C. Radix Apii graveolentis: Selleriewurzel. Best.: Asparagin, Cholin, Mannit, Tyrosin, Alloxurbasen, Pentosane, Fett, Stärke, Glutamin, äth. öl, Vitamin C. Semen Apii graveolentis: Selleriesamen. Best.: äth. öl (bis 3%). Anw.aller Pflanzenteile volkst.: als Diureticum, auch gegen Gicht, Husten, Nervenschwäche, Blähungen sowie als Gewürz; zur Gewinnung des Öles, das für Suppenwürzen verwendet wird. Seit alten Zeiten gelten die Knollen als Aphrodisiacum, eine derartige Wirkung kommt ihnen indessen kaum zu. HOM: Apium graveolens, die reifen Samen. Apnoe: Atemstillstand, Atemlähmung, vgl. Dyspnoe. Apocodeinhydrochlorid: Apocodeinum hydrochloricum, Salzsaures Apocodein, C, 8 H 1 8 0 2 N • HCl. Graues Pv„ 11. in Aq. u. A. Darst.: Durch Erhitzen v. Codeinhydrochlorid mit Zinkchlorid. Anw. med.: wieApomorphin: als Expectorans, Sedativum, Hypnoticum, auch als Laxans. Apocynamarin: Cymarin, s. Apocynum. Apocynum androsaemffolium: Fam. Apocynaceae, Kanadische Hanfwurzel (heim. Nordamerika). Stpfl. v. HOM: A. androsaemifolium, der frische Wurzelstock (Best.: Cymarin, äth. öl). Apocynum cannabinum: Fam. Apocynaceae, Hanfartiger Hundswürger, Amerikanischer Hanf (Heim. Nordamerika, Kanada usw.). Stpfl. v. Radix Apocynl cannabini. Best.: Cymarin (Herzgift). Anw. med.: bei Herzleiden, u. als Diu-
Apoerythein
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reticum. HOM: Apocynum, der frische Wurzelstock. Apoerythein: Intrinsic-Factor, s. Vitamin B12. Apo-Ferment: s. Fermente. Apokarpie: bot. Fruchtblätter nicht verwachsen; jedes Fruchtblatt wird für sich zu einem Fruchtknoten lz. B. Ranunculaceae), s. Blüte. Apollonienkraut: Herba Aconiti, s. Aconitum napellus. Apomorphinhydrochlorld g l : Apomorphinum hydrochloricum HÜ*.
Apomorphinum hydrochloricum Hg:
Apomorphinhydrochlorid, Salzsaures Apomorphin, C J 7 H „ N 0 2 - H C l + % H 2 0 Mol. 317,1. Weiße od. grauweiße Kr. v.
I .Cx
II /COH
I
I
HC
C
CHaN/Ny^CH I I II CH2
CH
bitterem Geschmack, 1. in 50 Aq. u. 40 A., unl. in Ae. u. Chlf.; Lsgen färben sich am Licht allmählich grün. Darst.: Durch Behandlung v. Morphin m. Salzsäure, wobei 1 Molekül H a O austritt. Anw. med.: als Emeticum (stärkstes Brechmittell), Expectorans, Hypnoticum; inn. 0,001—0,003 g(Kinder0,0003—0,0005 g). MD. 0,02 g; MTD. 0,06 g; subkutan als Brechmittel 0,005—0,01 g, als Hypnoticum 0,002—0,003 g. Vor Licht geschützt aufbewahren! Haltbare Apomorphinlsg.: Apom. hydr. 1,0, Spiritus 50,0, Acid. hydrochl. dil. 10,0, Aq. ad 200 (darf in Apotheken nicht vorrätig gehalten werden). HOM: Apomorphinum hydrochloricum. Apoplexia: Apoplexie, Schlaganfall; Apoplexia cerebri: Gehirnschlag. Apothecium(ien): bot. Becher- od. schüsseiförmiger Fruchtkörper (Sporenbehälter) vieler Schlauchpilze u. Flechten. Apotheke: (vom griech. „aTtoxi&rjiu" — „ablegen, beiseite legen") Arznei-
Apotheke
niederlage. Staatlich privilegierte u. überwachte Anstalt zur Herst, u. z. Verkauf v. Arzneimitteln. Man unterscheidet die „privilegierte", das ist eine vom Staate bzw. vom Landesherrn verliehene, vererbliche u. veräußerliche A. (seit 1810' nicht mehr verliehen) u. die „konzessionierte" (vom Staat einem Apotheker verliehene A., die nach dessen Abgang neu verliehen wird, „Personal-Konzession"). Unter Realkonzessionen versteht man verkäufliche Konzessionen (im ehemal. Preußen die während der franz. Besetzung aufgehobenen Privilegien sowie die nach 1811—1894 neuerteilten Konzessionen.) Hierbei konnte vom Konzessionsinhaber bzw. dessen Erben dem Staat ein Nachfolger präsentiert werden, der, sofern die berufl. Voraussetzungen erfüllt waren, vom Staat bestätigt werden mußte. Lizenz-A. sind auf Grund der Gewerbefreiheit im Apothekenwesen ab 20. 1. 1949 im amerikan. Besatzungsgebiet errichtete A. Eine Lizenz z. Errichtung einer neuen oder z. Fortführung einer bestehend. A. mußte jedem A. erteilt werden, der die persönl. Voraussetzungen (Approbation usw.) erfüllte. Am 16. 6. 1952 wurde dieses Gesetz dahin geändert, daß Lizenzen nur noch auf Grund der örtlichen Voraussetzungen, d. h. nach Bedarf erteilt werden sollten. Am 22. 11. 1956 stellte das Bundesverfassungsgericht in einer Entscheidung fest, daß ein gesetzlicher Konkurrenzschutz für Apotheken mit dem Artikel 12 des Bundesgesetzes, das die freie Wahl des Berufes und des Arbeitsplatzes garantiert, nicht vereinbar sei. Damit wurde die unbeschränkte Niederlassungsfreiheit für Apotheker proklamiert, eine der größten Umwälzungen in der Apothekengeschichte. Aber trotz dieser Entscheidung wird die Niederlassungsfreiheit nicht in allen Bundesländern gleich gehandhabt. So halten z. B. Bayern u. Bremen z. Z. noch an dem Apothekenstopgesetz vom Jahre 1952 fest, während andere Länder jedem Apotheker, der die Bestallung, die „zur Ausübung des Gewerbes erforderliche Sachkunde und Zuverlässigkeit",besitzt und entsprechende Räumlichkeiten nachweisen kann, die
Apothekerprimel
eo
Eröffnung einer Apotheke als „persönliche Konzession" gestatten, ohne das Bedürfnis bzw. die Konkurrenzfrage nachzuprüfen; einige Länder lassen sogar den Mehrbesitz von Apotheken zu. Daneben gibt es eine Anzahl v. Gemeinde-A. (z. B. in Hessen, Baden, Anhalt), Staats-A. (Gotha), die z.T. aus den früheren Hof-A. hervorgegangen sind, Universitäts-A. u. Krankenhaus-A. Geschichtliches: Ursprünglich, in der Antike u. im Mittelalter, in manchen Fällen noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts, war d. Tätigkeit v. Arzt u. Apotheker in einer Person vereinigt (GALEN, der die nach ihm benannten „Galenika" selbst herstellte). Als erste amtliche Regelung des Apothekenwesens auf europäischem Boden ist die Ärzteu. Apothekerordnung der südfranzösischen Stadt Arles zu betrachten („Statuta sive Leges Municipales Arelatis", ca. 1162—1202). Dieser Erlaß trennte bereits die Medizin v. d. Pharmazie; er schrieb den Apothekern einen Dienstfeid vor u. verbot den Ärzten das Halten v. eigenen Apotheken. Zugleich setzte er Strafbestimmungen für Apotheker u. Ärzte fest. Diese „Leges Arelatis" sind offensichtlich auch d. Grundlage f. d. Medizinalordnung des Kaisers Friedrich II. (1240), in der erstmalig eine Erlaubniserteilung (Konzession) durch den Landesherrn festgesetzt wird. In den nachfolgenden Jahrhunderten wird Einrichtung, Betrieb, Ausbildung, Befugnisse des Apothekers sowie Preise der Arzneimittel u. Vorschriften der Arzneimittelherst. durch einzelne Erlasse der Städte u. später der Länder geregelt, z. B. Medizinalordnung des Kaisers Karl IV. „Breslauer Handschrift" 1336 bis 1350, „Apothekerordnung des Rats der Reichsstadt Regensburg" 1397, die „Baseler Apothekerordnung" 1423 bis 1426, die „Churfürstliche Brandenburgische Medicinal-Ordnung und Taxa" vom Jahre 1693, die dadurch besonders interessant ist, daß die darin erlassenen Vorschriften über Aufbewahrung usw. v. Giften (Giftschein) zum Teil noch heute gültig sind, s. a. Arzneibuch und Arzneitaxe. Apothekerprimel: Prímula veris*.
Aqua Calcariae
Apozema: In Frankreich gebräuchliche Bezeichnung f. Dekoktum (Apoz6mes, Pharmacop. Gall.). Appendizitis: Wurmfortsatzentzündung (Blinddarmentzündung). Appetitzügler: Man bezeichnet damit eine Reihe von zentralen Stimulanzen, Weckamine oder ihnen nahestehende chemische Substanzen (Benzedrin, Ephedrin, Preludin (gl), Ritalin®, da diese neben ihrer stimulierenden Wirkung gleichzeitig eine appetithemmende Eigenschaft besitzen. Unkontrollierte Anwendung solcher „Appetitzügler" zu Entfettungskuren ist gefährlich, vgl. Weckamine. Aprikose: Prunus armeniaca*. Aqua: Wasser, H 2 0. Vgl. Aqua fontana. Aqua amygdalarum amararum l g : Bittermandel wasser; hergest. früher durch Dest. bitterer Mandeln m. Wasser, jetzt nach ¡£1 einfach durch Auflösen v. Benzaldehydzyanhydrin*, in verd. A. (5,5 B„ 250 A. [90 Vol.-%], Wasser ad 1000; Gehalt 0,1% HCN). Farbl., klare bis schwach weißl. trübe Fl., die nach Benzaldehyd riecht u. schmeckt. D. 0,967—0,977. Vor Licht geschützt in braunen Flaschen aufbewahren. Anw. med.: inn. b. starkem Hustenreiz, Asthma, Keuchhusten (da es d. Sensibilität u. Reflextätigkeit herabsetzt); Dos. 10—30 Tr. (Kinder so viel Tr. als sie Jahre zählen); MD. 2,0 g; MTD. 6,0 g; äuß. bisweilen zu Augenwässern. Aqua bromata: Bromwasser, gesättigte Lösung von Brom in Aq. (Gehalt ca. 3% Brom). Erlenmeyers Bromwasser* ist eine Lsg. von Bromsalzen in natürl. kohlensaur. Wasser. Aqua Calcariae ü : Kalkwasser, eine gesättigte Lsg. von Kalziumhydroxyd in Aq., Gehalt 0,15—0,17% Ca(OH)?. Darst.: 1 T. gebrannter Kalk wird mit 4 T. Aq. gelöscht u. mit 50 T. Aq. in einem verschloss. Gefäß geschüttelt; nach Klärung wird die überstehende Fl. beseitigt und der Bodensatz erneut mit 50 T. Aq. durchgeschüttelt, absetzen lassen u. filtriert. Kalkwasser ist klar, farblos, bläut Lackmuspapier u. trübt sich an der Luft infolge Ausscheidung v.
Aqua carbolisata
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Aqua fontana
Kalziumkarbonat. Anw. med.: inn. als Aqua cresolica 1®: Kresolwasser; Antacidum bei Magen- u. Darmgeschwü- Mischg. von 1 T. Kresolseifenlösung mit 9 T. Aq.; für Heilzwecke ist destilliertes, für Desinfektionszwecke gewöhnliches Aq. zu verwenden. Aqua destillata ,UB: Fast ehem. reines Wasser (Rückstand höchst. 0,001 g pro 1J0 ccm). Herst.: Durch Dest. v. Aqu. font.*, vgl. Aq. redest.llata. Aqua FoeniCUli i g : Fenchelwasser. Darst.: 1 T. Fenchelöl wird mit 10 T. Talkum fein verrieben, mit 999 T. Aq. wiederholt geschüttelt u. nach mehrtägigem Stehen filtriert. Aqua fontana: Aq. communis, Trinkwasser. Muß klar, geschmacklos, farbl. u. völlig frei v. schädlichen Beimengungen sein, darf sich innerhalb 24 Stunden nicht trüben u. keinen Bodensatz bilden. Zur Filtration des Wassers benutzt man: Sandfilter (s. Abb.), wobei d. m. Sauerstoff gesättigte Wasser in einem konischen Tongefäß eine ca. 1 m hohe, Schwimmerschalter ® Destillatablauf aus verschiedenen ( ? ) Kühlwasserablauf( 8 ) Blasenentleerung Schichten van Steif thermometer ( 9 ) Entlüftung nen, Kiesel, Kies, ( 3 ) Kühler ; @ Kühlwasserablauf Sand und eventuell ( 4 ) Kühlwasserregulier» ; ventil. ' Anschluß zum Sieder auch Kohle gebil© Nochkühl.r .©Schütz dete Sandsäule passieren muß. Dieses Sandfilter © Magn«tenthärt«r (j3) Stromzuführung Filter wirkt nicht nur mechanisch, sondern wesentlich bioWasserdestillier-Apparat mit Schwimmerschaltaggregat und Enthärter logisch, da die auf den Sandkörnern befindlichen Protozoen die im Wasser ( J . Köttermann G . m . b . H . , Hänigsen) befindlichen Kleinlebewesen auffressen. ren, Diarrhöen; äuß. zur Verflüssigung Zur Entkeimung des W. benutzt man zäher Sekrete, zu Umschlägen bei Ver- sog. Sterilfilter, die sämtliche Keime brennungen ( g g : Linimentum Calca- (mit Ausnahme der Viren) zurückhalten. Die Filterporen sollen nicht größer als riae*). 2,5 ¡1 ( = 0,0025 mm) sein. Solche FilAqua carbolisata: Aqua phenolata ter bestehen aus gebrannt. Kieselgur ü*( B e r k e f e l d ) , Porzellanerde (ChamberAqua chlorata ® : (Solutio Chlori) landkerzen), Tonerde (Pukallfilter), aus Chlorwasser, Gehalt ca. 0,4—0,5% Chlor. Glassinter (Jenaer Glasfilter) oder aus Darst.: Durch Einleiten von Chlor in Aq. Asbest, Zellulose (Seitz-EK-Filter), ZelAqua Cinnamomi 11: Zimtwasser. luloseestern. Auch das Katadyn-VerfahDarst.: Eine Lsg. von 1 T. Zimtöl in ren hat sich Behr bewährt, das auf der 99 T. A. wird mit 900 T. Aq. geschüt- Wirkung von feinstverteiltem Silber telt u. nach mehrtägigem Stehen filtriert.
Aqua hydrosulfurata
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(oligodynamische Wirkung) beruht, vgl. Sterilisation. Enthärtung des Wassers (Kesselstein) erfolgt durch Zusatz v. Kalk u. Soda oder durch Ionenaustauscher (s. dort). Man unterscheidet die G e s a m t h ä r t e (Hg), die C a r b o n a t oder B i c a r b o n a t h ä r t e (Ht) u. die bleibende Härte oderNichtcarbon a t h ä r t e (Hb), sie ist die Differenz zwischen Gesamt- u. Carbonathärte. Ein deutscher Härtegrad (1° dH) entspricht 1,25 engl. u. 1,79 franz. Härtegraden : 0 — 4° 4 — 8° 8—12° 12—18° 18—30° über 30°
dH dH dH dH dH dH
• • • • • •
• sehr weiche Wässer • weiche Wässer • mittelharte Wässer • ziemlich harte Wässer • harte Wässer • sehr harte Wässer
Chem. U n t e r s u c h u n g des W. erstreckt sich hauptsächlich auf Ammoniak, salpetrige Säure, Salpetersäure, Chlor, Mangan, Schwefelsäure, Alkalien, Eisen, Blei. B a k t . U n t e r s u c h u n g auf Schmutz- u. pathogene Bakterien (Typhus, Paratyphus, Bact. coli). Aqua hydrosulfurata: Sehwefelwasserstoffwasser, Aq. sulfhydrica: eine gesättigte Lsg. v. Schwefelwasserstoff in Aq. durch Einleiten y. Schwefelwasserst, in Aq. (0,4—0,5% ). Anw. chem. : zur Prüfung v. Arzneimitteln auf Schwermetalle. Vorsicht beim Riechen an d. Flasche, außerordentlich giftig 1 (Lähmung der Reflexbewegungen, Bewußtlosigkeit, Exitus). In dicht schließenden, paraffinierten Flaschen aufbewahren. Aqua Laurocerasi: Kirschlorbeerwasser. Herst. : Durch Destillation mitAq. aus den frischen Blättern von Prunus lauroceraSUS und Einstellung des Destillats mit Aq. auf einen Gehalt von 0,1% Zyanwasserstoff. Nach kann statt Aqua Laurocerasi Aqua Amygdalarum amararum abgegeben werden. Aqua marina: (Aqua maritima) Meerwasser; Best. : ca. 2,7% Natriumchlorid, ferner ca. 0,38% Magnesiumchlorid, Kalium, Calcium, Strontium, Brom, Sulfat, Bicarbonat u. zahlreiche Spurenelemente sowie wahrscheinlich noch viele z. Z. unfeststellbare, gleichwohl aber sicher wirksame, kleinste Entitäten.
Aqua regis
Pathogene Keime sollen nicht vorhanden sein. Der Gesamtgehalt an obigen Bestandteilen ist in allen Ozeanen fast konstant. Bei den Binnenseen liegen andere Verhältnisse vor (Ostsee z. B. nur ca. 1 % , Rot. Meer über 4 % , Totes Meer 20% Gesamtsalzgehalt). Das Verhältnis der Mineralstoffe im Meerwasser gleicht annähernd dem im menschlichen Serum u. i. den Gewebesäften (ABDERHALDEN). Zu Trinkzwecken wird das M. aus großen Tiefen (Nordsee) entnommen u. kalt filtriert (am besten Seitz-EKFilter), wodurch es gleichz. entbittert wird. Zu Injektionszweeken wird es pasteurisiert. Anw. med.: haupts. zur Konstitutionstherapie, zur Transmineralisation, zur allgemeinen Kräftigung, ferner bei Magen-Darm-Leberleiden, Stoffwechselerkrankungen, innersekreterischen Störungen usw.; äuß.: bei juckenden Hauterkrankungen. M. soll nur verdünnt angewend. werden, etwa 2—3 Eßlöffel voll auf ein Glas Wasser, im Laufe des Tages zu trinken. Aqua Menthae piperitae g l : Pfefferminzwasser. Herst.: 1 T. Pfefferminzöl wird mit 10 T. Talkum fein verrieben, mit 999 T. Aq. mehrmals durchgeschüttelt u. nach mehrtägigem Stehen filtriert. Aqua ophthalmica: Augenwasser. Aqua Petroselini ® : s. Petroselinum crispum. Aqua phenolata H : (Aqua carbolisata) Phenolwasser, Karbolwasser. Mischung von 11 T. verflüssigtem Phenol in 489 T. Aq. Aqua Plumbi i g : Blei wasser. Mischg. von 1 T. Bleiessig in 49 T. Aq. Aqua Plumbi „Goulard" © : (Aqua Plumbi Goulardi) GoULABDsches Bleiwasser. Mischg. v. 2 T. Bleiessig, 90 T. Aq. u. 8 T. Spiritus dil. Aqua redestillata sterilisata: (Bisdestillata) Zweimal destilliertes, sterilisiertes Aq., bes. zur Verwendung für Ampullen (Salvarsan). Wird in gläsernen Destillierapparaten hergestellt. Wichtig ist, daß das redest. Aq. auch wirklich keimfrei aufgefangen wird, auch das Auffanggefäß muß daher sterilisiert sein. Aqua regis: Königswasser, Acidum nitro-hydrochloricum*.
Aqua Rosae
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Oleum Arachidis hydrogenatum
weiler, Gastein); 8olon: nat. salzreiche W. oder durch W.entzug angereicherte M.; Radioaktive M.: mit Radiumemanation (stärkste deutsche Quelle Brambach m. 2000 ME im cm 3 , Oberschlema, s. Radium). Künstl. M. werd. Aqua vulneraria spirituosa: A r q u e b u - durch einfach. Auflös. der d. Analysen d. nat. M. entsprechend. Mengen v. sade, Weiße*. Aquae aromatlcae A r o m a t i s c h e Salzen herg. u. evtl. m. Kohlensäure Wässer, mit oder ohne Zusatz yon Wein- versetzt. geist bereitete Lösungen von ätherischen Aquilegia vulgaris: F a m . R a n u n c u l a ölen in Aq. ceae, Akelei (Süd- u. Mitteleuropa, Aquae minerales: Mineralwässer, n a - Nordafrika, gemäßigtes Asien). Stpfl. v. tfirl. Quellwässer, die in 1 Liter mind. Semen Aquilegiae: Akeleisamen u n d 1 g gelöst. Salze oder 250 mg freies Herba Aquilegiae: Akeleikraut. Best.: Kohlendioxyd enthalten. Man unter- ein amvgdalinartiges Glykosid, fett, öl, scheidet: Alkalische M., H a u p t best.: Harz. Anw. volkst.: bei Gelbsucht u. Natriumhydrogenkarbonat (z. B. Fa- Skorbut. HOM: Aquilegia, die frische, chingen, Gießhübel; Alkalisch-salini- blühende Pflanze. SChe M. (Glaubersalzw.), Hptbst.: NaAr: ehem. Argon*, ar: Präfix i. d. triumsulfat, daneb. Kochsalz u. Natron org.-chem. Nomenklatur = aromatisch. (z. B. Karlsbader, Marienbader); BitI-Arabinose: Pentose, C 5 H 10 O 6 . Farbl., terw.: Hptbst.: Magnesiumsulfat (z. B. süßschmeckende Kr.; F. 158°—160°; Friedrichshaller, Saxlehner, Apenta); Sil. in Aq., wl. in A. u. Ae. Bestandteil Muriatische M. (Kochsalzquellen), Hpt.- des Gummiarabicum u. des Kirschbst.: Natriumchlorid, Kochsalz-Säuer- gummi, s. Kohlenhydrate. linge enth. daneben noch über 1 g Arabisches Gummi g g : Gummi arabiKohlensäure (z. B. Kissinger, Sodener, c u m sag*. Wiesbadener); Eisen- (mit Eisensulfat) Arachidonsäure: C 20 H 32 O 2 , ungesätoder Stahl- (mit Eisenkarbonat) M.: Hptbest.: Eisen F e " u. F e ' " (mind. tigte (essentielle) Fettsäure*. Arachinsäure: Höhere Fettsäure, 0,01 g = 10 mg Eisen in 1 kg), enth. sie daneben noch über 1 g KohlenC 19 H 39 COOH. säure, heißen sie Eisen-Säuerlinge (z.B. Nat. in Pflanzenölen (Ol. Arachidis, Ol. Pyrmonter); Arsen W.: H p t b s t . : Ar- Rapae, Ol. Cacao). senige S. (z. B. Eugenquelle Kudowa Arachis hypogaea: F a m . Leguminomit 0,67 mg, Kasimirqu. Liebenstein sae, Erdnuß (heim. trop. Südamerika, mit 0,5 mg, Roncegno, Eisensulfatqu. kult. fast überall i. d. Tropen u. Submit 0,42 mg i. Lit.); Jodw.: Koch- tropen). Stpfl. v. Semen Arachidis: Erdsalzquelle mit mind. 1 mg Jod in nuß, Aschantinuß, Arachissamen, Pea1 kg (z. B. Heilbrunner, Tölzer); Schwe- nut. Best.: 40—50% fettes öl, 20—30% felw.: Hptbst.: Schwefelwasserstoff od. Eiweiß. Oleum Arachidis g | : Erdnußöl, Hydrosulfide od. beide, mind. 1 mg gew. durch kaltes Auspressen der Samen; in 1 kg (z. B. Aachener, Bockleter, hellgelbes, geruch- u. fast geschmackloses Aix-les-Bains); Erdig-alkalische M., ö l ; D. 0,912—0,917 (20°); J Z 83—100; Hptbst.: Kalk- u. Magnesiumkarbo- VZ 188—197. Unverseifbares höchstens nate, Köhlens, (z. B. Wildunger, Rein- 1,5%. Best.: Glyzeride der öl-, Palmierzer, Selters); Einfache Säuerlinge: m. tin-, Stearin-, Arachin-, Linolsäure. Anw. mind. 1 g freiem nat. Kohlendioxyd u. med.: als Salbengrundlage; s. Olea weniger als 1 g gel. Salze i. Liter (z. B. pinguia. Appolinari8, Harzer Sauerbrunnen); Oleum Arachidis hydrogenatum |gi: Wildw. sind einfache warme Qu. m. wenig gel. Best., jedoch m. Temp. über Gehärtetes Erdnußöl. Fast weißes, wei20° C, häufig radioaktiv (z. B. Baden- ches Fett, das im geschmolzenen Zustand in 1 cm dicker Schicht durch-
Aqua Rosae SS,: Rosenwasser. Herst.: 4 Tr. Rosenöl werden mit 1000 g Aq. von 35°—40° einige Zeit geschüttelt u. nach dem Erkalten filtriert. Aqua sulfhydrica: Aqua hydrosulfurata*.
Aräometer
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sichtig ist. Schmelzpunkt: 36°—38°. 5 T. Subst. müssen b. Verreiben 1 T. Aq. aufnehmen. J Z 63—75, SZ höchstens 0,5, VZ 189—195. Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. (Gehärtetes E. besitzt infolge der teilweisen Absättigung der ungesättigten SS bessere Haltbarkeit u. erhöhte Wasseraufnahmefähigkeit.) Aräometer: Senkspindeln zur Bestimmung des SpG.; beruhen auf dem Prinzip, daß ein schwimmender Körper so tief in eine Fl. einsinkt, daß die v. ihm verdrängte FI. ebensoviel wiegt wie er selbst. Zylindrisch geformter Glaskörper (Schwimmer) s. Abb., unten verdickt u. m. Quecksilber odsr Schrot ge11 füllt; im engen Hals befindet sieh p!j eine Skala, vielfach auch ein JJ Thermometer. An der Skala (abgelesen wird d. Teilstrich, der m. i«! der Fl.-Oberfläche zus.fällt) kann |J unmittelbar d. SpG. od. der Pro 11 zentgehalt der Fl. abgelesen werf den. J e leichter die Fl., desto tiep fer sinkt das A. ein. Man unterL scheidet A. mit gleichteiliger Skala (Volumeter nach GAYFE
LXJSSAC, A r ä o m e t e r n . B E A T M E )
ifi jl
und mit ungleichteiliger Skala (Densimeter), fern. Alkoholmeter U (zur Bestimmung d;s Alkoholgehaltes), Saccharometer (zur Bestimmung des Zuckergehaltes), fl&i Urometer (zur Bestimmung des ™ SpG. des Harns), Laktometer ArSo- ( z Milchbestimmung). (Wichtige meter Richtlinien b. Gebrauch des A.: A. muß absolut trocken u. rein sein; langsam eintauchen; A. darf nicht an d. Glaswand anstoßen; beim Ablesen Meniscus unberücksichtigt lassen; Temperatur der Fl. berücksichtigen.) Vgl. Spezifisches Gewicht. Aralia racemosa: Fam. Araliaceae, Amerikanische Narde (Nordamerika). Stpfl. v. Radix Araliae racemosae: Traubige Araliawurzel. Best.: Äth. öl, Harz. Anw. volkst.: als Diureticum u. Antirheumatieum. HOM: Aralia racemosa, der frische Wurzelstock. Araliawurzel, Traubige: Radix Araliae racemosae, s. Aralia racemosa. Aranea avicularis HOM: Vogelspinne.
Arctostaphylos uva-ursi
Aranea Dladema HOM: Kreuzspinne. Araroba: s. Andira Araroba. Araroba depurata: Chrysarobin, s. Andira araroba. Arbutinum: Glykosid aus den Blättern v. Arctostaphylos uva-ursi, Hydrochinon-ß-glukosid, C 1 2 H 1 6 0 7 . Weiße, geruchl., seidigglänz. Nadeln v. bitterem Geschmack, I. in 8 kalten u. 1 siedenden Aq., in 16 A, zu neutralen Lagen; F. 195°. A. wird im Körper in Glukose u. Hydrochinon gespalten. Anw. med.: inn. wie Fol. Uvae-ursi MB b. Blasenkatarrh u. als Diureticum bei Nierenleiden; Dos. 1—2 g; s. Arctostaphylos uva-ursi. Arbutus uva-ursi: Arctostaphylos uvaursi*. Archangelica officinalis: Angelica archangelica*. Archegoniatae: bot. s. Embryophyta asiphonogama. Archegonium: bot. Mehrzelliger Behälter, der die weiblichen Geschlechtszellen, die Eizellen, einschließt, z. B. bei Moosen, Farnen. Archimedisches Gesetz: (A. Prinzip). Der Auftrieb (oder scheinbare Gewichtsverlust) eines in eine Flüssigkeit eingetauchten Körpers ist gleich dem Gewicht eines gleich großen Volumens der Fl. Arctium-Arten: Fam. Compositae, Klette. A. lappa (Lappa major), A. minus (Lappa minor) u. A. tomentosum (Lappa tomentosa) (Europa, Nordasien, Nordamerika). Stpfl i. v. Radix Bardanae Klettenwurzel. Best.: Inulin (A. Lappa 45%, A. tomentosum bis 27%, A. minus bis 19%), ferner Säuren, Phytosterin, Gerbstoffe, Zucker u. a. in A. lappa, ferner etwas äth. öl. Asche max. 6%. Anw. volkst.: als Blutreinigungsmittel; äuß. in Form eines öligen Auszugs (Klettenwurzelöl) als Haarwuchsmittel. HOM: Arctium Lappa, die frische, von einjährigen Pflanzen gesammelte Wurzel der drei obigen Arten. Arctostaphylos uva-ursi: (Arbutus uva-ursi) Fam. Ericaceae, Bärentraube, Achelkraut (Heide- u. Gebirgsgegenden des nördlichen Europas, Asiens, Amerikas). Stpfl. v. Folia Uvae Ursi ,S®: Bärentraubenblätter, Achelblätter. Best.: Arbutin* (5—11%), Methylarbutin, Quer-
Aidil
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Argentum albumino-acetylotannatum
citrin, Myricitrin, Urson, Gallus-, Ellag-, konz. Schwfs.; schwärzt sich an d. Chinasäure, äth. öl, Gerbstoffe (bis Luft durch Bildung v. Silbersulfid. 15%). Asche max. 4%. Anw. med.: bei Vork. Nat.: gediegen in großen, kr. Oystitis u. Pyelitis, auch bei Enuresis Stücken, gebunden als Silbersulfid Ag2S, nocturna. Wirksam jedoch nur in alka- im Silberglanz, Silberkupfererz, Rotlischem (ammoniakalischem) Harn, nicht güldigerz u. Bleiglanz. Darst.: Verseh. bei akutem Blasenkatarrh, evtl. Harn Verfahren [Röstverfahren, Amalgamadurch Einnehmen von Natriumbicarbo- tionsverfahren, Cyanidlaugerei, Extraknat alkalisieren. Anw.: am besten als tionsverfahren (Bleiarbeit)]. Für LaborMaceratio, weil hierbei weniger Gerb- zwecke gewinnt man reines Silber aus stoffe in den Auszug übergehen. Wir- Werksilber (Münzen, Bruchsilber usw.), kung beruht auf der Spaltung des Ar- durch Lösen des Werksilbers in Schwfs. butins in Glukose u. Hydrochinon. Harn u. Fällen der Lösg. mit Kupfer od. Eisen, färbt sich olivengrün bis braun, vgl. od. man löst mit Soda sorgfältig geArbutinum. HOM: Uva Ursi, die fri- reinigtes Werksilber in Salpetersäure, schen Blätter. filtriert durch Glaswolle u. fällt mit Ardil Kunstfaser aus Erdnuß- HCl od. Kochsalzlsg. d. Silber als ChlorProtein, s. Kunstseide unter Kohlen- silber aus. Das getrocknete Chlorsilber wird mit Soda ausgeschmolzen. hydrate. Nachweis von Silberverbindungen: Areca Catechu: Fam. Palmae, Betelnußpalme (Tropisches Asien). Stpfl. v. 1. HCl oder Chloride fällen weißes, käsiSemen Arecae ü (fälschl. Nuces Are- ges AgCl, löslich in Ammoniak, unlösl. cae): Arekasamen, Arekanuß, Betelnuß. in Säuren, am Licht schwarzwerdend. Best.: Arekolin, Arekain, Arekaidin u. 2. Schwefelwasserstoff fällt aus den andere Alkaloide, 14—18% Fett, Gerb- Lösgen schwarzes Ag 2 S, unl. in verd. säure, Cholin, Zucker. Gesamtalkaloid- Säuren. 3. Zink, Eisen, Kupfer, Queckgehalt ¡jM§ mind. 0,4%. Asche max. silber fällen aus Silbersalzlösungen fein2,5%. Anw. med.: als Anthelminticum, verteiltes schwarzes metall. Silber, unl. besonders vet. Dient zusammen mit in Salzsäure. 4. Alle Silberverbdgen Betelblatt u. Kalk als Genußmittel. (mit Ausnahme des Jodids und Sulfids) (Näheres s. Piper betle.) sind in überschüssigem NH 3 11. zu komArecain, Arecaidin: Alkaloide aus den plexen Verbindungen. 5. p-Dimethylaminobenzyliden-rhodanin weist Agnoch Samen von Areca catechu*. Arecolinum: Alkaloid aus dem Samen in außerordentlich großen Verdünnunvon Areca catechu*. Arecolinum hydro- gen durch Trübung nach. Die Probierbromieum g l : Arekolinhydrobromid, säure der Goldschmiede besteht aus gleiC 9 H 13 N0 2 • HBr. Mol. 236,04. Weiße Kr.- chen Teilen Salpetersäure u. KaliumNadeln; F. 170° bis 171°; 11. in Aq. u. bichromat, sie ergibt auf Silber eine rote A., wl. in Ae. u. Chlf. Anw. med.: als Färbung durch Bildung von SilberAnthelminticum, Dos. 0,004—0,006 g; chromat. HOM: Argentum, molekulares metallisches Silber, das durch Umsetzen äuß.: als Mioticum. ArekanuB, Arekasamen: Semen Are- von Silbersalzen mit Zink erhalten wird. Argentum aceticum: Silberaeetat, Escae p|, s. Areca catechu. Arekolinhydrobromid ü : Arecolinum sigsaures Silber, CH3COOAg. Weißes od. grauweißes Pv., 1. in heißem Aq. Anw.: hydrobromicum |EÜ$*. Arenaria rubra: Spergularia rubra*. wie Silbernitrat. Argentum albumino-acetylotannatum Argen tan: Neusilber; Legierung aus Kupfer, Nickel, Zink (Alpaka: versil- |MS: Silbereiweiß-Acetyltannat. Mindest. 5,6 u. höchstens 6,4% Silber; dunkle, bertes Neusilber). Argentum: Ag, Silber. AtG. 107,88, metallisch glänzende, im durchfallenden D. 10,6, Schmp. 961°, Sdp. 1980°; ein- Licht rotbraune Lamellen von metalliwertig. Seit ältesten Zeiten bekannt. schem u. adstringierendem Geschmack. Weißes, glänzendes, weiches Metall, Die Substanz ist in Aq. kolloid, lösl. sehr dehnbar; 1. in Salpetersäure u. Trocken u. vor Licht geschützt aufH u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch.
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Argentum bromatum
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bewahren (Targesin ® ) . Anw. med.: als inn. u. äuß. Antisepticum; wirkt entzündungswidrig, sekretionsbeschränkend u. bakterizid. Dos. inn. 0,25 g; zu Spülungen (Blasen-Sp. 0,2 %, Urethralinjektion u. Vaginal-Sp. 3—5%), b. Cystitis 0,2%, Rhino-Laryngologie 3 % , als Wundsalbe 5 % . Als „Rollkur" (nach KONJETZNY bei Gastritis, Ulcus ventriculi et duodeni in 0,25%iger Lösung. Mit zahlreichen Arzneistoffen unverträglich, s. Tabelle „Unverträgliche Arzneimischungen". Argentum bromatum: Silberbromid, Bromsilber, AgBr. Weiß, bis grünl. gelbes P v . ; F. 434°; swl. in Aq., wl. in NH 3 , 11. in Thiosulfat- u. Cyanidlsg.; leicht reduzierbar u. von großer Lichtempfindlichkeit (färbt sich dunkelviolett bis schwarz), daher wird es in großem Umfang zur Herstellung von photogr. Platten, Filmen u. Photopapieren verwendet. Darst.: durch Zusammengießen von Silbersalz- u. Bromidlösungen. Argentum Chloratum: Chlorsilber, Silberchlorid, AgCl; D. 5,56; F. 450°. Weiß, bis grauweißes Pv., 1. in Ammoniak, Kaliumcyanidlösg. u. Natriumthiosulfatlsg. unter Bildg. v. Komplexsalzen. Darst.: durch Zusammenbringen v. Silbersalzlösungen mit Metallchloridlösungen oder HCl. Anw.med.: inn. b. Neurose, Chorea, Epilepsie, Keuchhusten. Dos. 0,02—0,05 g ; auch zu subkutanen Injektionen b. Tabes; techn.: z. Versilberung u. i. d. Photographie wie AgBr. Argentum citricum: Silberzitrat, Zitronensaures Silber, Itrol (R), C 3 H 4 (OH)(COOAg) 3 . Mol. 512,68. Darst.: Durch Eintragen einer Silbernitratlsg. in eine Lsg. v. Zitronensäure u. Natriumbikarbonat. Weiß. Pv., swl. in Aq. Anw. med.: als Wundantisepticum, auch gegen Gonorrhöe (Lsgen 1 :5000 bis 1 :10000). Argentum colloidale g l : Kolloides Silber, Collargol (§); fein verteiltes Silber m. Eiweißstoffen als Schutzkolloiden; Gehalt an Ag ca. 70%. Blauschwarze od. grünl. Blättchen; 1. in Aq.; wird durch Säuren od. Salze aus d. Lsg. gefällt; zur wäß. Lsg. streut man das koll. Silber auf d. kalte Aq. auf (wie Argent. prot.).
Argentum nitricum
Anw. med.: inn. u. äuß. al3 starkes Antisepticum, zur Wundbehandlung b. Sepsis, Erysipel, Pneumonie, Typhus, Magengeschwüren; inn. 0,05—0,2 g in 1% iger Lsg.; zur intravenösen Injektion meist in '/»—l%iger Lsg., diese muß unbedingt frisch bereitet u. filtriert, möglichst auch zentrifugiert werden, da sonst Emboliegefahr besteht. Argentum cyanatum: Silbercyanid, Cyansilber, AgCN. Weißes Pv., unl. in Aq., 1. in Kaliumcyanidlsg. Anw.: zur galvan. Versilberung. Argentum filum: Silberdraht, 0 0,18 bis 1,9 mm. Argentum fluoratum: Silberfluorid, Fluorsilber, A g F - H 2 0 ; sll. in Aq. Gelbbraune Kr. Anw. med.: als Antisepticum. Argentum foliatum l g : Blattsilber. Zum Versilbern v. Pillen. Argentum jodatum: Silberjodid, Jodsilber, AgJ. Mol. 234,79. Gelbes, schweres, am. P v . ; unl. i n A q . , 1. in Kaliumcyanidlsg. od. Natriumthiosulfatlsg. Früher als Antisyphiliticum. techn. zur künstl. Wolkenbildung Argentum lacticum: Silberlactat, Milchsaures Silber, AgC3H503"H20. Weißes bis gelbl., kr. Pv., 1. in Aq. Als Antisepticum. Argentum nitricum p | : Silbernitrat, Salpetersaures Silber, Silber-Salpeter, Höllenstein, Lapis infernalis, AgN0 3 . Mol. 169,89: D. 4,34; F. 209°; Gehalt 99,7—99,9% AgN0 3 . Farbl., durchsichtige, tafelförmige K r . (A. nitr. Crist.) od. in Stäbchen gegossen (A. nitr. fusum), 1. in 0,5 Aq. u. 40 A. Eiweiß wird durch Silbernitrat unter Bildung von Silberalbuminat ausgeflockt. D a r s t . : durch Auflösen von metall. Silber in Salpetersäure. Anw. med.: als Antisepticum, Causticum; inn. in Lsg. u. Pillen b. Ulcus ventriculi, Darmkrankheiten, Tabes (Pillen m. Bolus anstoßen ); Dos. 0,005—0,03 g; MD. 0,03 g ; MTD. 0,1 g; vgl. Argyrie; äuß. als Ätzmittel bei schlechtheilenden Wunden, Geschwüren, Warzen, in 0,5% iger Lsg. b. Gonorrhöe, in l % i g e r Lsg. prophylaktisch gegen Augen-Blennorrhöe der Neugeborenen ; techn.: in d. Photographie, zur
Argentum nitricum cum Kali» nitrico Herst, von Wäschetinte, als Haarfärbemittel (ammoniakalische Silbernitratlsg., durch langsames Zusammengießen von Silbernitratlsg. mit Salmiakgeist, wobei sich der gebildete Niederschlag von Silberoxyd im Überschuß von NH3 auflöst), zur galvanischen Versilberung. (Entfernung v. Argent.-nitr.-Flecken auf der Haut m. Sublimatlsg., Vorsicht!) HOM: Argentum nitricum. Argentum nitricum cum Kalio nitrico MB: Salpeterhaltiges Silbernitrat, Lapis infernalis mitigatus. Darst.: Durch Zusammenschmelzen von 1 Silbernitrat + 2 Kaliumnitrat. Gehalt 32,3—33,3% AgN0 3 . Weiße oder grauweiße Stäbchen. Anw. med.: wie Argentum nitricum, aber milder wirkend. Argentum oxydatum: Silberoxyd, Ag 2 0. Schweres, bräunlichschwarzes Pv., unl. in Aq. u. A., 11. in Salpetersäure und Ammoniak. Darst.: Durch Zusammenbringen von Silbernitratlsg. und NaOH oder KOH. Argentum proteinicum ¡Mg: Albumosesilber, Protargol (§). Feines, gelbes bis braunes Pv., Gehalt mind. 8% Ag, 11. in Aq., unl. in A. u. Ae. Lsg. leicht zersetzlich, daher nicht vorrätig halten. Lsg. stets kalt herstellen (Pv. auf d. Aq. aufstreuen u. untersinken lassen); wird durch Eiweiß u. Kochsalz nicht gefällt. Anw. med.: gegen Gonorrhöe (Lsg. 0,25 bis 2%, prophylaktisch 20%), ferner zum Aufstreuen auf Wunden, Ekzemen oder in Salben, auch b. Nasen- u. Rachenkatarrhen u. Heuschnupfen. Größte Tiefenwirkung, ohne zu ätzen. Protargolflecken : s. Tabelle „Arzneifleckenentfernung". Argentum vivum: Quecksilber. Argilla alba: Bolus alba MB. Argilla rubra: Bolus rubra, s. Aluminiumsilikate. Arginase: Eine Desaminase*, ein für den Stoffwechsel wichtiges Ferment (haupts. in Leber, Nieren, Thymus). Arginin: Eine Aminosäure, 6-Guanidino-a-amino-valeriansäure. Sie ist in fast allen Eiweißkörpern enthalten u. ist wichtig für die Harnstoffbildung in der Leber.
67
Armoracia rusticana
Argon: Ar, Edelgas. AtG. 39,94; Sdp. —187,9°; 1. in 25 Aq. In der Luft zu 1,2% enthalten, auch in Mineralwässern. Argyrie: Graue Verfärbung der Haut u. mancher inn. Organe durch Ablagerung von Silbersulfid bei langer Darreichung von Silberpräparaten. Arhythmia: Arhythmie, Unregelmäßigkeit der Herztätigkeit. Arillus: bot. Samenmantel, fleischige Wucherung des Samenanlagestieles (Funiculus) nach der Befruchtung; z.B. bei Taxus baccata, Myristica fragrans. Arillus Myristicae: Macis © , s. Myristica fragrans. Aristamid s. Sulfonamide. Aristol ® : Thymolum bijodatum ® * . Aristolochia-Arten: Fam. Aristolochiaceae. AriStOlOChia Clematitis: Osterluzei, Biberwurzel (Europa). Stpfl. v. Radix (Rhizoma) Aristolochiae vulgaris (RhizomaClematitiais): Osterluzeiwurzel, Biberwurzel. Best.: Aristolochiasäure, äth. öl, Harze, Zucker, Stärke, Clematitin (Bitterstoff). Herba Aristolochiae: Osterluzeikraut. Best.: wie Rad. Arist. Anw. volkst.: äußerl. als Wundheilmittel, innerl. als Eumenagogum sowie bei Rheuma u. Gicht. HOM: Aristolochia Clematitis, das frische, blühende Kraut. HOM: Aristolochia rotunda, der getrocknete Wurzelstock von Aristolochia rotunda (Südl. Europa). Aristolochia serpentaria: (Nordamerika). Stpfl. v. Radix Serpentariae virginianae: Virginischc Schlangenwurzel. Best.: Aristolochiasäure, äth. öl, Bitterstoff. Anw. volkst.: als Stimulans, im Heimatland gegen Schlangenbisse. HOM: Serpentaria, die getrocknete Wurzel. Armoracia rusticana (Cochlearia armoracia, A. lapathifolia, Nasturtium armoracia): Fam. Cruciferae, Meerrettich (Europa, in Deutschland kult.). Stpfl. v. Radix Armoraciae: Meerrettich, Mährrettich, Kren. Best.: Glykosid Sinigrin, das mit d. gleichfalls Vorhand. Enzym Myrosin Allylsenföl liefert, Asparagin, Glutamin, Arginin, Saccharose, Rhodanverbindungen, organ. Schwefelverbindungen, reich an Vitamin C. Anw. volkst.: als Diureticum, bei Gallensteinkolik, Magenbeschwerden, Blähungen, Husten usw.; äußerl.: frisch zer5*
Armpalisaden
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rieben als Breiumschlag bei Neuralgien, Ischias, Brustkrampf, Ohnmacht, Rheumatismus. HOM: Armoracia, d. frische, Wurzelstock. Oleum Armoraciae: Meerrettichöl; das aus den Wurzeln durch Dest. gewonn. äth. öl. Best.: Allylsenföl, Phenyläthylsenföl. Anw.: wie Rad. Armoraciae. Armpalisaden: bot. Palisadenzellen mit einspringenden Membranfalten, z. B. im Blatt von Adonis vernalis*. ARNDT-SCHULZsches Gesetz: (Bio logisches Grundgesetz) Schwache Reize fachen die Lebenstätigkeit an, mittelstarke fördern sie, starke hemmen sie und stärkste heben sie auf (ARNDT, P s y c h i a t e r , G r e i f s w a l d ; SCHULZ, HUGO,
Pharmakologe, Greifswald).
Arnica montana: Fam. Compositae, Arnika, Wohlverleih, Bergwohlverleih, Johannisblume (West- u. Mitteleuropa). Stpfl. v. Flores Arnlcae I g : Amikablüten, Fallkrautblüten, Engelblumen, Wohlverleihblüten. Best.: Äth. ö l (0,5 bis 1,5%, aromatisch, rotgelb, butterartig), Arnicin (Bitterstoff, soll nach neueren Angab, nicht enth. sein), Arnicaflavon, Cholin, Phytosterine u. a., Arnidendiol, ein herzwirksamer Stoff, Betain, Trimethylamin, Gerbstoff, Xanthophylle, Lutein, Luteinester, Gallussäure, Harz, Fett. Asche max. 9 %. Anw. med.: als Expectorans u. Excitans bei Fieber. Pneumonie, Furunkulose, Blutergüssen sowie b. Herzschwäche, Arteriosklerose, Bronchialasthma, als Analepticum; äußerl. zu Umschlägen bei Quetschungen, Blutergüssen (gS|: Tinctura Arnicae). Rhizoma Arnicae (Radix Arnicae): Arnikawurzel. Best.: Arnicin (?), äth. öl (wesentlich verschieden von dem äth. öl der Blüte, rettichartig riechend, scharfschmeckend), Harz, Gerbstoff, Gummi, Säuren. Anw. volkst.: bei Durchfall, als Wund- u. Fiebermittel, bei Magenleiden. HOM: Arnica, der getrocknete und gepulverte Wurzelstock mit anhängenden
Wurzeln. HOM: Arnica ad usum externum, die frische, blühende Pflanze.
ArnikabIQten g l : Flores Arnicae g i , s. Arnica montana. Arnikatinktur DU: Tinctura Arnicae B*.
Arsenik, Gelber
ARNOLDsche Base: Tetramethylbase, Tetramethyldiaminodiphenylmethan, dient zum Nachweis von Ozon (Violettfärbung). Aroln: (Aronin, Aroidin) flüchtiges Alkaloid aus Arum maculatum*. Aromatische Kohlenwasserstoffe: Cyclische Kohlenwasserstoffe, s. Kohlenwasserstoffe. Aromatische Verbindungen: (Carbocyclische Verbindungen) Cyklische Kohlenwasserstoffe, s. Kohlenwasserstoffe. Aromatische Wässer: Aquae aromaticae BS. Aronknollen: Rhizoma Ari, s. Arum maculatum. Aronstab, Gefleckter: Arum maculatum*. Aronwurzel: Rhizoma Ari, a. Arum maculatum. Arquebusade, Weiße: Aqua vulnerarla spirituosa: spirituöser Auszug aus Wermut, Rosmarinblättern, Rautenblättern, Lavendelblüten, Pfefferminzblättern, Salbeiblättern, bzw. Mischg. d. entsprech. äth. öle, je 0,5 mit 375 Spirit. u. 625 Aq. dest. Anw.: als Wundwasser. Arrak: Branntwein aus vergorenem Reis oder vergorenem Palmensaft. Arrowroot, Afrikanisches: Amylum Cannae*. A., Bahia-: Amylum Manihot*. A., Brasilianisches: Amylum Batatae u. Amylum Manihot*. A., Neu-SQdwales-: Amylum Cannae*. A., Ostindisches: Amylum Curcumae*. A., Queensland-: Amylum Cannae*. A., Westindisches: Amylum Marantae*. Arsanilsäure: Acidum arsanilicum*. Arsazetin ® : Natrium acetylarsanilicum BB|*. Arsen-Gegengift: Antid. Arsenici © * . Arsenicum album HOM: Acid. arsenicosum*. Arsenige 8äure jEg: Acid. arsenicosum p l * . Arsenigs9ureanhydrid: Acidum arsenicosum ¡)Hj*. Arsenikbutter: Arsenum chloratum*. Arsenikpillen l g : Pilulae asiaticae*. Arsenjodflr: Arsenum Jodatum Arsenik, Gelber: Arsenum sulfuratum flavum © * . A., Roter: Arsenum sulfuratum rubrum*. A., Schwarzer: Arse-
Arsenkupferkalkbrühe
6!)
Arsenum chloratum
num*. A . , WeiBer: Acid. arsenicosum in einer WOTJLFFsehen Flasche (s. Abb.) Arsenwasserstoff frei gemacht, dieser m*Arsenkupferkalkbrühe: s. Kupferkalk- durch ein mit Kalziumchlorid gefülltes U-Rohr geleitet, um ihn vom Wasserbrühe. Arsenobenzol: C a H 5 As=AsC 6 H 6 . Farbl. dampf zu befreien, darauf durch eine Kr., 1. i. Benzol, Chlf., Schwefelkohlen- schwer schmelzbare Glasröhre, die an stoff; wl. i. A., unl. i. Aq. u. Ae., s. Sal- einer verengten Stelle stark erhitzt wird. Nach dem Passieren dieser erhitzten varsan. Stelle schlägt sich das As an der kalten Arsensäure: Acidum arsenicicum*. Artentrichlorid: Arsenum chloratum*. Glaswand als braunschwarzer „Spiegel" nieder. Der Arsenspiegel verflüchtigt sich Arsentrijodid: Arsenum jodatum Arsentrioxyd: Arsenige Säure, Acidum beim Erhitzen und ist in Natriumhypochloridlösung löslich, im Gegensatz zum arsenicosum P I * . Arsentrisulfid: Arsenum sulfuratum tiefschwarzen Antimonspiegel, der unlöslich ist. 2. Probe nach GTJTZEIT: Der flavum Arsenum: Arsen, Schwarzer Arsenik, im MABSHScben Apparat erzeugte ArsenArsenum metallicum, As; AtG. 74,91, wasserstoff wird auf einen mit konz. D. 5,73, sublimiert bei 633°, verbrennt Silbernitratlösung getränkten Filtriera. d. Luft bei 180° mit bläul. Flamme papierstreifen geleitet. Die Gegenwart u. unter knoblauchähnl. Geruch zu von As zeigt sich durch Gelbfärbung, bei
Arsentrioxyd (As 2 0 3 ) ohne zu schmelzen; III- u. V-wertig. Graue, metallähnl. glänz., spröde Hassen; unl. in Aq., HCl u. verd. Schwfs.; 1. in Salpetersäure u. konz. Schwfs.; Dampf gelb, v. widerlichem, knoblauchähnlichem Geruch. Kühlt man den Dampf stark ab (z. B. durch flüssige Luft), so erhält man nichtmetallisches, phosphorähnliches , , G e l b e s A r s e n " , das sich in Schwefelkohlenstoff leicht löst und aus dieser Lsg. beim Abkühlen auf —70° in hellgelben, durchsichtigen, wachsweichen Kriställchen vom spez. Gew. 1,97 abscheidet. As war bereits im Altertum bekannt. N a t . : gediegen als Scherbenkobalt, Fliegenstein; gebunden als Auripigment (AS2S3), Realgar (As2S2), Arsenkies (FeSAs), Speiskobalt (CoAs2), Kobaltglanz, Nickelglanz, Kupfernickel, Arsenblüte, Kobaltblüte, in den Fahlerzen, in vielen anderen Mineralien u. in Mineralwässern, spurenweise im menschl. u. tier. Organismus. Darst.: Durch Erhitzen v. Arsenkies unter Luftabschluß in Tonröhren. Anw. techn.: z. Härtung v. Blei u. Kupfer, in großem Umfang finden As-Verbdgn. Anw. als Schädlingsbekämpfungsmittel. HOM: Arsenum metallicum.
Trichterrohr H? WquWiche Flasche schwer schmelzbares # # 0/asrohr^
|
X Arsen U spiege! vs^Calciumchlorid \Bm^-Arsenhaltige Lösung >Zink MAKSHSChe
Arsenprobe.
Feuchtigkeitszutritt durch Schwarzfärbung an. 3. Mit Alkalikarbonat u. Alkalizyanid in einem engen Glasröhrchen erhitzt geben As-Verbindgen einen Arsenspiegel. 4. Beim Glühen mit Soda auf Kohle geben alle As-Verbindungen einen charakterist., knoblauchartigen Geruch. 5. Schwefelwasserstoff fällt aus den mit HCl versetzten Lsgen der arsenigen Säure u. Arsenite sofort, aus denen der Arsensäure u. Arsenate erst nach längerem Einleiten gelbes As 2 S 3 , 1. in Alkali- u. Ammoniumsulfid sowie in NH S , unl. in heißer HCl (Unterschied von dem gleichfalls gelben Zink- und Kadmiumsulfid). Nachweis von Arsen und ArsenverbinArsenum Chloratum: Arsentrichlorid, dungen: 1. MARSHSche Arsenprobe im Arsen-III-chlorid, Arsenikbutter, ASC13 . MABSHschen Apparat. Aus der As-halti- Farblose, ölige, rauch. Fl., die bei —13° gen Fl. wird mit Hilfe von Z i n k + H , S 0 4 kr. erstarrt, 11, in Ae., Chlf,, Fetten,
Arsenum citrinum
70
Ölen; sehr giftig. Anw.: Zur Herst, v. Insektengiften. Arsenum citrinum: Arsenum sulfuratum flavum © * . Arsenum jodatum © : Arsen tri jodid, Arsenjodür, AsJ 3 . Mol. 455,67; F. 146°. Braunrote Kr., Arsengehalt 16,45%, 1. in 3,5 Aq. u. 10 A. Anw. med.: inn. b. Brustkrebs, Lepra, Impetigo, syphilitischen Hautausschlägen. MD. 0,025 g; MTD 0,04 g. HOM: Arsenum jodatum. Arsenum sulfuratum flavum (Arsenum citrinum) Gelbes Schwefelarsen, Gelber Arsenik, Arsentrisulfid, Operment, Auripigment, As 2 S 3 . Mol. 246,1. Gelbes, am. Pv., unl. in Aq. u. HCl, I. in Alkalien, Alkalikarbonaten u. Alkalisulfiden. Anw. med.: äuß. als Ätzmittel; techn.: als Enthaarungsmittel i. d. Gerberei. HOM: Auripigmenlum, Arsentrisulfid. A. sulfuratum rubrum: Kotes Schwefelarsen, Roter Arsenik, Realgar, As 2 S 2 . Rote am. Massen. Anw. techn.: als Malerfarbe u. in d. Feuerwerkerei. Arsenvergiftung: Symptome: Oft erst nach mehreren Stunden: Kratzen oder Brennen im Halse, anhaltend. Erbrechen, Durst, choleraartige, reiswasserähnl. Durchfälle, schmerzhafte Muskelzuckungen, Krämpfe, Anurie; Delirien, Exitus infolge Atemlähmung. Chron: allgemeine Schwäche, starke Ermüdbarkeit, Magen- u. Dirmstörungen, Verhornung der Handflächen u. FußsohlenDunkelfärbung d. H a u t (Melanose). Nachweis in Leichenteilen noch nach Monaten möglich (Arsenspiegel, MARSHscher Apparat). Gegenmittel: Magenspülung, Brechmittel (Apomorphin), Milch, Antid. Arsenici: Lsg. v. Ferrosulfat wird mit Magnesia usta versetzt u. alle 10 Minuten 1—2 Eßl. eingegeben; ferner Eiweiß, Milch, Schleim, Kohle. Dos. let. für As 2 0 3 = 0,1—0,2 g, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Arsenwasserstoff: Arsin, AsH 3 , entsteht bei der Einw. v. nascierendem Wasserstoff (Zink u. Schwefelsäure) auf lösl. Arsenverbindgen (MARSHsche Probe, s. Arsennachweis), farbloses, knoblauchartig riech. Gas, außerordentl. giftig, bei —54,8° flüssig werdend, bei —113,5° erstarrend. AsH 3 bildet sich auch durch Einw. v. Schimmelpilzen
Artemisia-Arten
(Pénicillium brevicaule) auf arsen- u. kohlehydrathaltige Stoffe (verkleisterte alte Tapeten u. Anstriche). Arsfenamina: Syn. f. Salvarsan in d. amerik., franz., span. u. brasilian. Pharmakopoe. Arsin: AsH,, Arsenwasserstoff*. Arsine: Verbindungen des Arsenwasserstoffes, b. denen ein od. mehrere H-Atome durch Alkylgruppen ersetzt sind, z. B. (CH 3 ) 3 -As-Trimethylarsin. Dimethylarsinderivate sind d. Kakodylverbindgen (vgl. Kakodyl); mit Halogenalkylen vereinig, sieh d. tertiären Arsine zu quartären Arseniumverbindungen. Arteficialis: Künstl. hergestellt. Artemisia-Arten: Fam. Compositae. A. abrotanum: Eberraute, Aberraute (Vorderasien, Südeuropa bis Spanien). Stpfl. v. Herba Abrotani: Eberrautenkraut, Aberrautenkraut. Best. : Abrotin (Alkaloid mit chininartiger Wirkung), Bitterstoff, äth. öl. Anw. volkst. : als Aromaticum, als Wurmmittel. HOM: Abrotanum, die frischen Blätter. A. äbsinthium: Wermut, Alsem, Allsei, Bitterer Beifuß, Absinth (südl. u. mittl. Europa, Westasien, Nordamerika). Stpfl. V. Herba Absinthii g | : Wermut, Eitzkraut. Best. : Äth. ö l (0,5% ), d. Bitterstoffe Absinthin u. Absinthiin (Glykosid), Harz, Vitamine C u. B 6 , Gerbstoff. Asche max. 10%. Anw. med.: als Stomachicum u. Tonicum sowie als Emmenagogum, Anthelminticum u. als Cholereticum !gf: Tinctura Absinthii, Extractum Absinthii). Mißbrauch (Wermutlikör, dessen Herst, in Deutschland verboten ist) kann zu Krämpfen führen. HOM: Äbsinthium, die frischen jungen Blätter u. Blüten. Oleum Absinthii ® : Wermutöl, das äth. ö l v. A. äbsinthium: Dickliche, meist dunkelgrüne, auch blaue oder braune Fl., D. 0,895—0,950. Best.: Thujol, Thujon, Phellandren, Azulon. Oleum Absinthii inf usum (gl : Fettes Wermutöl, ein mit Erdnußöl hergestellter Auszug des Wermut. A. Cina: Wurmkraut (Turkestan). Stpfl. v. Flores Cinae[DU|: Zitwerblüten (fälschlich Zitwersamen, Wurmsamen). Best.: Santonin (mind. 2%), Artemisin (Bittertoff), Cholin, äth. Öl, Harz, Fett. Asche-
Artemisin
Arzneibuch
71
max, 10%. Anw m e d . : gegen Spulwürmer, Dos. 0 , 5 — i g je n a c h Alter an zwei aufeinanderfolgenden T a g e n morgens nüchtern, danach Rizinusöl, vgl. Santoninum. H O M : Cina, die getrockneten, k u r z vor dem Aufblühen gesammelten Blütenköpichen. A . dracunculus: E s t r a g o n (heim. Orient, Süd- u. Osteuropa). Stpfl. v. Herba Dracunculi: Estragon. B e s t . : äth. ö l , Bitterstoff, Gerbstoff. A n w . : als Küchengewürz. A. vulgaris: Beifuß (Mitteleuropa, Balk a n , Italien), s t p f l . v. Herba Artemisiae © : B e i f u ß k r a u t , Gänsekraut. Best.: äth. ö l (Best. Cineol, T h u j o n u. a.), Bitterstoff, Gerbstoff. Asche max. 9 % . A n w . : als A r o m a t i c u m u. A m a r u m ; als Gewürz. Radix Artemisiae: Beifußwurzel. Best. äth. ö l , Inulin, Harz. Anw. volkst.: als Tonicum u. Antepilept i c u m . H O M : Artemisia vulgaris, der frische, im November gesammelte Wurzelstock. Artemisin: Bitterstoff aus den B l ü t e n van Artemisia cina*. Arthritis: Gelenkentzündung. A. rheumatica: Gelenkrheumatismus. A. urica: Gicht. Arurn maculatum: F a m . Araceae, Gefleckter A r o n s t a b (Mittel- u. Südeuropa). Stpfl. V. Rhizoma Ari (Rhizoma Aronis, Tubera Ari): Aronknollen, Aronwurzel, Zehrwurzel. B e s t . : Aroin, Saponin, 70% S t ä r k e , Bassorin, f e t t . Ol, ein Alkaloid. Anw. v o l k s t . : als S t o m a c h i c u m u. Tonicum ; äußerl.: bei schlecht heilenden W u n d e n u. Geschwüren. H O M : Arurn maculatum, der frische, vor der E n t wicklung der B l ä t t e r gesammelte Wurzelstock. Aryle: Bezeichnung f ü r einwertige aromatische Kohlenwasserstoffradikale, z B. ist P h e n y l C„H B das einwert. Radikal des Benzols. Arzneistäbchen ü g : Bacilli, Cereoli, Styli caustici, Anthrophore, s Arzneiformen. Arzneibuch: P h a r m a k o p o e , das a m t liche Vorschriftenbuch f. d. Zubereitung, Beschaffenheit, P r ü f u n g u. Aufbewahrung einer b e s t i m m t e n Auswahl v. Arzneimitteln, den sog. „offizinellen Mitteln". I n Deutschland zur Zeit gültig „ D e u t s c h e s A r z n e i b u c h 6. A u s g a b e " , ab-
gek. „DAB. 6 " , seit 1. J a n u a r 1927 m i t N a c h t r ä g e n (1931, 1934 u. 1939, Neudr. 1948,Nachtr. 1958). G e s c h i c h t l i c h e s : Altägyptische Vorschriftensammlungen sind bereits aus d e m J a h r e 1550 v. Chr. (Papyrus Ebers) u. aus d e m J a h r e 1250 v. Chr. (Berliner medizinischer P a p y r u s Brugsch m a j o r ) erhalten. Es handelt sich hierbei u m Abschriften, deren Originale auf weit ältere Zeiten zurückgehen. Zwischen dem 6. u. 14. J a h r h u n d e r t e n t s t a n d e n zahlreiche R e z e p t s a m m lungen, die „ A n t i d o t a r i e n " , so das „ A n t i d o t a r i u m m a g n u m " u. ,,A. parvum"
des
NIKOLAUS
um
1100.
Das
erste Arzneibuch m i t gesetzlicher K r a f t war das Ricettario Fiorentino f ü r d. S t a d t Florenz (1498). I n Deutschland gaben zunächst einzelne große S t ä d t e amtliche Vorschriftenbücher heraus, vor allem Nürnberg, das i m J a h r e 1546 das b e r ü h m t e Dispensatorium des VALERIUS CORDUS herausgab, das 417 Vorschriften v. galenischen Arzneimischungen in 45 verschd. Zubereitungen enthielt. Die erste L a n d e s p h a r m a k o p o e war das im J a h r e 1698 erschienene „Dispensatorium B r a n d e n b u r g i c u m seu n o r m a juxta quam in provinciis Marchionatus Brandenburgici, medicamenta officinis familiaria dispensanda ac p r a e p a r a n d a s u n t " , das ca. 1000 Mittel enthielt. I m Laufe des 18. J a h r h u n d e r t s gaben auch die anderen deutschen L ä n d e r eigene P h a r m a k o p o e n heraus. Die erste reichsdeutsche Ph. erschien 1872 in lateinischer Sprache (Pharmacopoea germanica), die n u n a n Stelle der bisherigen Landespharmakopoe t r a t . Sie enthielt 900 Arzneimittel. Von der 3. Ausgabe (1890) ab erschien die P h . germ. in deutscher Sprache, n u n m e h r als „Arzneibuch f ü r das Deutsche R e i c h " u. wurde v. einer beim Reichsgesundheitsamt in Berlin eingesetzten „ S t ä n d i g e n Kommission zur Bearbeitung des Deutschen Arzneibuchs", die aus Apothekern, Ärzten u. Tierärzten bestand, bearbeitet. Zu d. Arzneibüchern erschienen Komm e n t a r e , s o v o n MOHR, B U C H N E R , H A GER, SCHLICKUM, z u l e t z t v . ANSELMINO
u. GILG; ferner Ergänzungsbücher, seit 1890 im A u f t r a g e des Deutschen Apotheker* Vereins herausgegeben, die solche
Arzneifleckenentfernung
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Arzneiformen
Arzneimittel umfaßten, die im Deut- 4. Gelatinekapseln (Caps, gelatinosaei schen Arzneihuch nicht enthalten waren, f ü r Pv., Fl. (z. B. Lebertran, Rizinustrotzdem aber v. Wichtigkeit erschienen öl), Extrakte. Sie bestehen entweder bzw. in den Apotheken viel gebraucht aus 2 Teilen, die übereinander geschowurden. Die Ergänzungsbücher passen ben werden (Deckelkapseln, Caps. sich in der Art der Darst. dem ArzneiOperculatae) od. aus einer eiförmigen buch an, sind aber nicht amtlich. Zuletzt Kapsel m. Öffnung zum Füllen, die erschien die6. Ausgabe (Erg.-B. 6) 1941, nach der Füllung mit einem Tropfen herausgegeb. v. d. „Deutschen ApoGelatine verschlossen wird. thekerschaft". 5. Keratin-Kapseln, dünndarmlöst. KapH o m ö o p a t h i s c h e A. wurden nach seln (Caps, keratinosae), verwendet HAHN EM ANN mehrere herausgegeben, so f. Arzneistoffe, die nicht im Magen, von BUCHNEB, CÄSPARI-MAROGRAF, sondern erst im Dünndarm zur WirGRUNER, DEVENTER, HAOER, HARTkung gelangen sollen. MANN, SCHWABE U. v o m D e u t s c h e n Cerata: Zerate, Wachssalben. Eine Apotheker-Verein. Am 1.1. 1934 wurde Arzneizubereitung, die zwischen Salbe das „Homöopathische Arzneibuch" u. Pflaster steht, meist aus Wachs, Wal(2. A u f l . ) v o n WILLMAR SCHWABE rat, Zeresin, in Tafeln od. Stangen, die (früher „Pharmacopoea homoeopathica b. Zimmertemperatur fest u. b. gelinpolyglotta") in allen deutschen Ländern dem Erwärmen fl. werden. K a u m noch gesetzlich in K r a f t gesetzt, wodurch gebräuchlich, s. Unguenta. eine einheitliche Grundlage zur Herst, Chartae: Chartae medicamentosae, arzder hom. Arzneimittel geschaffen wurde. neiliche Papiere. Papier- od. GewebeJedoch ist dieses Homöopath. A. nicht stücke, die mit einer Arzneizubereitung amtlich bearbeitet wie das DAB. 6. getränkt od. überzogen sind, z. B. Arzneifleckenentfernung: s. Tabelle X. Charta nitrata = Salpeterpapier, Ch. sinapisata = Senfpapier, Ch. resinosa Arzneiformen. = Gichtpapier. Bacilli: Bac. medicati, Arzneistäbchen, Collemplastra: Kautschukpflaster, geStyii medicati, Wundstäbchen, Cereoii, strichenes Pflaster. Anthrophore, Ätzstifte, Styii caustici, Condita, Confectiones: Arzneikonfekt, Bougies. Arzneizubereitungen in Stäb- mit Zucker überzogene (kandierte) Arzchenform, entweder zur Einführung in neistoffe, z. B. Confectio Cinae (Wurmden Körper (meist Scheide od. Harn- samen), Conf. Zingiberis (kand. Ingwer). röhre) aus Kakaobutter, Wachs, LanoDecocta: Abkochungen. Die Droge lin, Gelatine oder als Ätzstifte aus ge- wird mit kaltem Aq. angesetzt, die vorgossenem Kupfersulfat, Alaun od. Silbernitrat. A n t h r o p h o r e bestehen aus einer Metallspirale, die mit Kautschuk überzogen u. dann mit Gelatine, die das Arzneimittel enthält, Übergossen ist. Boli: Große Pillen (Bissen) f ü r Tiere; Gewicht ca. 2—20 g.
Capsulae: Kapseln. Hüllen aus Papier, Gelatine oder Stärkemehl zur Aufnahme abgeteilter Arzneistoffe, bes. abgeteilter Pulver. Man verwendet hierzu: 1. Papierkapseln (Chartae) f ü r einfache Pv. 2. Wachskapseln (Chartae ceratae) f ü r hygr. Pv. 3. Stärkemehlkapseln, Oblaten (Capsulae amylaceae) f ü r schlecht schmeckende Pv.
Apparat zur Herstellung von Dekokten (Sintrax m i t Hahn) aus Jeaaer Glas
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geschriebene Zeit (meist Stunde) gekocht u. dann w a r m abgepreßt (s. Infusa). „Deeoctum" Althaeae u. „Decoet u m " Sem. Lini sind keine Dekokte, sondern Mazerationen. Dialysata: Mit Hilfe der Dialyse* hergestellte Pflanzenauszüge. Elaeosacchara: öizucker. Verreibungen v. äth. ölen od. aromatischen Drogen mit gepulvertem Zucker im Verh. 1:50, z. B. Elaeosaecharum Aurantiorum (Orangenölzucker), El. Vanillae (Vanillezucker). Efectuarla: Latwergen. Brei- od. teigförmige Arzneizubereitungen aus festen (Pv.) od. fl. Stoffen. Zur Aufbewahrung müssen E., um Schimmel u. Gärung zu vermeiden, mindestens eine Stunde auf dem Wasserbade erwärmt, besser regelrecht sterilisiert werden. Emplastra: Pflaster. Grundmasse besteht aus den Bleisalzen der öl- u. Fettsäuren, in Tafeln, Stangen, in Schachteln gegossen od. auf Stoff gestrichen. Bei gewöhnlicher Temperatur fest, b. Erwärmen weich od. fl. Wird kaum mehr in Apotheken hergestellt, da durch die fabrikmäßig hergestellten Kautschukpflaster (Collemplastra*) verdrängt. Emulsiones: Emulsionen. Milchähnliche Arzneizubereitungen, die Fette, öle, Harze, Walrat, Wachs, Kampfer u. a. wasserunlösliche Stoffe enthalten, die in Aq. feinst und gleichmäßig ,in Form von Tröpfchen oder Kügelchen verteilt (emulgiert) sind, unter Zusatz von Bindemitteln, wie Gummi arabicum, Tragant, Eigelb usw. Diese Bindemittel nennt man „Emulatoren"; da sie gleichzeitig eine Wiederentmischung der Emulsion verhindern sollen, werden sie auch als „Stabilisatoren" bezeichnet. Den unl. Bestandteil der Emulsion bezeichnet man als „Emulgendum". Der Anteil, der die Tröpfchen oder Kügelchen bildet, heißt „disperse" oder „offene" oder „innere Phase", die umgebende Flüssigkeit „geschlossene" oder „äuBere Phase" oder „Dispersionsmittel". Der „Emulgator" ist das verbindende Glied zwischen disperser Phase und Dispersionsmittel. Unter „ O W " versteht man eine „öl-inWasser-Emulsion" (z. B. Milch, da die Fette der Milch in wäßriger Lösung ver-
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teilt sind), unter „ W O " eine „Wasser-inÖl-Emulsion" (z. B. Butter, da hier die Reste der wäßrigen Milchlsg. im Milchfett verteilt sind). Wichtig f ü r die Beständigkeit einer Emulsion ist ihre Wasserstoffionenkonzentration (p H )*! eine Emulsion muß mind. schwach alkalisch sein, da Säuren u. Salzlösungen (saure Sirupe) die Emulsion zerstören, daher
Homogenisier-Maschine (Gann Apparate- u. Maschinenbaugesellschaft Stuttgart)
wirken amphotere* Stoffe (Puffer) als Stabilisatoren besonders günstig. Wichtig ist ferner eine gute Homogenisierung der Emulsion, die am besten in einem Homogenisierapparat (s. Abb.) erreicht wird. Enemata: Klistiere. Extracta: Extrakte. Eingedickte Auszüge aus Pfl.stoffen. J e nach dem Lösungsmittel unterscheidet man: E. aquosa (wäß. Extrakte), E. spirituosa (weingeistige E.), E. aetlwrea (äth. E ). Nach der Konsistenz unterscheidet man: d ü n n e E. (E. tenuia, wie Honig), d i c k e E. (E. spissa, lassen sich erkaltet nicht mehr ausgießen), t r o c k e n e E. (E. sicca, lassen sich zerreiben). Extracta fluida: E. liquida, Fluidextrakte, fl. Auszüge aus Pfl.teilen, die so hergestellt sind, daß 1 T. Fluidextrakt 1 T. lufttrockener Droge entspricht, s. Perkolation. Gelatinae: Gallerten, Gelees. Mit Tragant, Gelatine, Carraghenschleim neben Glyz. u. Aq. hergestellte halbfeste, durchscheinende Massen. Aus Pfl.stoffen meist durch Einkochen der Kolatur unter Zusatz von Gelatine,
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Globuli vaginales: Scheidenzäpfchen, Vaginalkugeln, Ovula. Ei- od. kugelförmig; Zubereitung wie Suppositorien*. Granulae: Körner, Kiigelchen aus Zucker od. Milchzucker (hauptsächlich f. hom. Arzneien). Gewicht ca. 0,05 g. Infusa: Aufgüsse. Die Droge wird mit kochendem Aq. Übergossen, 5 Minuten im Wasserbad (Infundierbüchse, s. Abb.)
erhitzt u. n a c h d. E r k a l t e n ausgepreßt (im Gegensatz zum Dekokt*). Meist 1:10. Infusa frigida parata: Kalte Aufgüsse, s. Macerationes. Linctus: Loochs, Lecksäfte. Süß schmeckende Mixturen v. sirupähnlicher Konsistenz, die auf die Lippen gestrichen werden; können auch unl. Stoffe in Suspension enthalten. Früher in der Kinderpraxis gebräuchlich. Linimenta: Linimente. Zum äuß. Gebrauch bestimmte fl„ emulsionsartige od. feste, homogene Mischungen, die aus fet-
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ten Ölen, Seifen, Fetten od. ähnlichen verseifbaren od. emulgierbaren Stoffen bestehen. Bisweilen auch dadurch hergestellt, daß man ein festes Fett durch Zusatz v. Fl. über die Salbenkonsistenz hinaus verdünnt. Vielfach aber bezeichnet man fl. Einreibungen überhaupt mit „Liniment", z. B. eine Auflag, v. Kampfer in öl u. a. Ein festes Liniment ist der Opodeldoc, eine heiß bereitete Auflsg. v. medizinischer Seife in A. unter Zusatz v. Kampfer, äth. ölen u. Ammoniak. Macerationes: Infusa frigida parata* kalte Aufgüsse, Ansätze. Werden vom Arzneibuch b. schleimigen Drogen vorgeschrieben, z. B. b. Rad. Althaeae u. Sem. Lini. Die Droge wird mit kaltem Aq. übergössen u. nach bis 1 stündigem Stehen durchgeseiht, wobei stärkeres Auspressen zu vermeiden ist. Mixturae: Mixturen. Mischungen mehrerer Fl. od. Lsgen. Schüttelmixturen (Mixt, agitandae) enthalten ungelöste (suspendierte) Arzneistoffe u. müssen vor Gebrauch umgeschüttelt werden. Mucilagines: Schleime. Aus schleimigen Pfl.Stoffen durch Lösen, Ausschütteln od. Ausziehen hergestellte dicke FI. Ovula: s. Globuli vaginales. Pastae: Pasten. Arzneizubereitungen v. d. Konsistenz eines zähen, knetbaren Teiges; hergestellt durch Mischen v. pulverförmigen Arzneimitteln mit öl. Fett. Wachs, Vaselin, Leim, Gummi u. a. Inn. (z. B. Pasta Althaeae) u. äuß. (z. B. Pasta Zinci), s. Unguenta. Pastilli: Pastillen, Plätzchen, Täfelchen, Trochisci. Aus den gepulv. Arzneistoffen wird mit Hilfe v. Füll- u. Bindemitteln (Zucker, Gummi arabicum, Tragant) eine feuchte Masse gebildet, aus der die Pastillen in der gewünschten Form (Tabletten, Täfelchen, Zeltchen) ausgestochen u. getrocknet werden. Oder die Past. werden aus den gepulv. Arzneistoffen ohne Bindemittel komprimiert. Es ist also lediglich ein anderer Ausdruck f. Tabletten. Pilulae: Pillen. Arzneizubereitungen v kleiner, kugelförmiger od. auch eiförmiger Gestalt u. einem Gewicht v. 0,1 bis 0,2 g. Zu ihrer Herst, werden die Arzneistoffe mit Bindemitteln zu einer knetbaren Masse angestoßen, die Masse dann
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zu einem Strang geformt u. auf der Pil- überzogene Pillen od. Tabletten, die lenmaschine (s. Abb.) abgeteilt u. gerollt. meist nur fabrikmäßig hergestellt werDie Herst, erfordert Übung u. Erfahrung. den in besonderen Dragierkesseln. Pulveres: Pulver. Gleichmäßige Mischungen v. festen pv. Arzneistoffen. Entweder lose in Schachteln verabfolgt od. in einzelne Pv. dosiert. Stark wirkende Pulver werden stets einzeln in Kapseln dosiert, s. Capsulae. Sapones medicati: Arzneiliche Seifen v. fester, salbenförmiger, fl. od. halbfl. Beschaffenheit, s. a. Linimenta. Saturationes: Brausemischungen. Kohlensäurehaltige Arzneimischungen, die durch Sättigung der Lsg. einer Säure m. Alkalikarbonat hergestellt werden. RePillenmaschine. aktion soll neutral sein. Müssen stets (Firma Hermann Hennen, Emlinghausen.) frisch bereitet u. eut verschlossen werden. Grundbedingung ist die leichte ZerfallSolutiones: Auflösungen. Lösungen eibarkeit der P. im Magen od. Darm. Als nes Stoffes (Solvendum) in einer El. Bindemittel werden verwendet: pv. Süß- (Menstruum), meist Aq. dest. holz, Süßholzsaft, Hefeextrakt, Glyz., Species: Teegemische. Mischungen v. Zuckersirup, Tragant. [Mj schreibt pv. zerkleinerten od. ganzen Pfl.teilen. Süßholz, wenn die Masse zu feucht, geSuppositoria: Stuhlzäpfchen. Walzen-, reinigten Süßholzsaft, wenn die Masse zu kegel- oder eiförmige Zubereitungen zur trocken ist, vor. Besser ist eine Mischung Einführung in den Mastdarm. Grundv. Hefeextrakt u. getrockneter Hefe masse Kakaobutter, Postonal* u. a. Ge(Extr. Faecis u. Eaex med.). Ein gutes wicht meist 2 — i g, Länge ca. 3—4 cm. Bindemittel ist auch Glukose, da da- Werden gegossen od. gepreßt in besondurch die Pille nicht zu trocken wird. deren Formen. Enthält die Pillenmasse Stoffe, die sich Tabulettae: Tabletten, s. Pastilli. mit organ. Stoffen leicht zersetzen (z. B. Tela medicata: Arzneiliche VerbandSilbernitrat, Jodsalze), so werden als stoffe. Mit Arzneistoffen getränkte MullBindemittel weißer Ton (Bolus alba) u. gewebe, z. B. Jodoformgaze. Glyz. benutzt, auch etwas Vaselin od. Tincturae: Tinkturen. T. sind aus wasserfreies Wollfett kann hierzu ge- pflanzlichen oder tierischen Stoffen mit nommen werden. Bei äth. ölen, Balsa- Hilfe von Weingeist, Ätherweingeist, men, fetten ölen kann man etwas Wachs Wein, Aceton oder Wasser hergestellte, zufügen. Wasserlösl. Salze werden mit dünnflüssige, gefärbte Auszüge. Auch Wasser u. Tragant angestoßen (Mi- weingeistige Lösungen solcher oder andeschung: Tragant 3,0, Glyz. 15,0, Aq. 2,0). rer Arzneistoffe können als Tinkturen Kalium permanganicum mit Bolus u. bezeichnet werden. Tinkturen, die mit wasserfreiem Wollfett (kein Glyz., da einer essigsäurehaltigen Fl. hergestellt Explosionsgefahr!). Zum Bestreuen (con- sind, bezeichnet man als Essige. Vielspergere) der P. dienen Lycopodium, fach werden überhaupt dünnflüssige Süßholzpv , auch Talkum, Graphit u. a. Arzneimittel aller Art oder dünnflüssige Bisweilen werden die P. auch überzogen, Lösungen als „Tinkturen" bezeichnet. um die Masse vor der Einwirkung der Die Herstellung der Tinkturen kann L u f t zu schützen od. eine langsamere durch Mazeration, Digestion oder PerkoAbsorption im Magen- u. Darmkanal zu lation erfolgen. Das [Dp h a t nur das Maveranlassen, z. B. lackieren' mit alkoho- zerationsverfahren vorgeschrieben, nach lischer Tolubalsamlsg., überziehen mit dem die Arzneistoffe mit der zum AusGelatine, Blattsilber, Blattgold, Keratin ziehen vorgeschriebenen Fl. übergössen (darmlösl.). Dragées sind mit Zucker und in gut verschlossenen Flaschen
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Arzneitaxe
10 Tage lang, bei Zimmertemperatur und vor direktem Sonnenlicht geschützt, unter wiederholtem Umschütteln stehengelassen werden. Danach wird die Fl. durchgeseiht, der Rückstand ausgepreßt und die Gesamtfl. filtriert. Ätherische Tinkturen werden nicht ausgepreßt, sondern unter guter Bedeckung des Filters sofort filtriert. Tinkturen aus fetthaltigen Samen, z. B. Semen Strophanthi, Semen Sabadillae, dürfen nicht zu scharf ausgepreßt werden, da sonst zuviel Fett in die Tinktur gelangt, das schwer zu entfernen ist. Das |Mj schreibt für jede Tinktur einen bestimmten MindestAlkoholgehalt (Alkoholzahl) vor. Ungüenta: Salben. Zur Herstellung der Salben werden tierische, pflanzliche und mineralische Fette benutzt, haupts. Adeps suillus, Adeps Lanae anhydricus, Lanolin, Eucerin, Vaselin, Paraffin, ferner auch Wachse, Glyzerin, Harze. Man unterscheidet: Reine Fettsalben (die nur aus F e t t bestehen), Pasten (Fett und Puder), weiche Pasten (Creme und Puder), Cremes (Fett und Wasser), die Schattelmixturen (Puder, Glyzerin, Wasser), die fettfreien Salben, z. B. Unguentum Glycerini § p , die aus Weizenstärke, Glyzerin, Wasser, Weingeist und Tragant hergestellt werden, und schließlich die Wachssalben (Cerata), die aus Wachs, Ceresin und ähnlichen Stoffen bestehen und denen F e t t zugefügt ist, um sie geschmeidiger zu machen. Letztere sind bei gewöhnlicher Temperatur fest und erweichen auf der Haut. Zum Teil sind die Salben Emulsionen, und man unterscheidet „Wasser-in-Fett"-Salben, die den WO-Emulsionen entsprechen, und die „Fett-in-Wasser"-Salben, die den OW-Emulsionen entsprechen (s. Emulsionen), und schließlich die PseudoEmulsionen (Salben), die auf der Haut rasch zerfallen, z. B. Unguentum leniens jÜÜj, deren kühlende Wirkung durch das freiwerdende Wasser bedingt wird. Die Salben dienen verschiedenen Zwecken: zum Schutz und zur Abdeckung von Wunden und Hautstellen (Decksalben), zur Förderung der Sekretbildung auf Wunden sowie zur Herantragung von Arzneistoffen, entweder zur oberflächlichen Einwirkung auf die Haut oder
zum tiefern Eindringen in die Hautschichten (Resorptionssalben). J e nach dem Verwendungszweck muß daher die Salbengrundlage gewählt werden. Letztere muß reizlos und chemisch indifferent sein, sie darf nicht ranzig werden und die Haltbarkeit und Wirkung der Arzneistoffe nicht beeinträchtigen, sie muß geschmeidig sein und durch die Hautwärme leicht erweicht werden, und muß schließlich mehr oder weniger gut resorbierbar sein. Wird eine langsame und verzögerte Resorption gewünscht, so eignet sich am besten Vaseline als Grundlage, die allerdings den Nachteil hat, die Poren zu verstopfen und sich von haarigen Hautstellen schwer wieder entfernen zu lassen. Gelbe Vaseline eignet sich stets besser als weiße Vaseline, da letztere durch noch enthaltene Spuren des Bleichungsmittels mitunter reizend wirkt. Auch Adeps Lanae verzögert die Resorptionswirkung. Leicht resorbierbar sind Lanolin, infolge der Emulgierung, und Eucerin. Wichtig ist auch der yn-Wert der Salben, denn die Salbe soll den physiologischen Säureschutz der H a u t nicht stören; der p H -Wert einer Salbe liegt am besten bei etwa 3,7. Vaginalkugeln: s. Globuli vaginales. Arzneimittel, Biochemische: s. Biochemie. Arzneimittel, Homöopathische: s. Homöopathie. Arzneistäbchen: Bacilli, s. Arznei'ormen. Arzneitaxe: Liste der den Apothekern amtlich vorgeschriebenen Preise f. Arzneimittel, Arbeit f. Zubereitung u. Gefäße. G e s c h i c h t l i c h e s : Arzneitaxen gibt es schon seit Bestehen der Apotheken überhaupt. Schon die Medizinalordnung des Kaisers Friedrich I I . vom J a h r e 1240 (s. Apotheke) enthielt eine Preisregelung f ü r Arzneimittel. Die erste deutsche Arzneitaxe ist in der „Medizinalordnung des Kaisers Karl I V . " (Breslauer Handschrift, ca. 1335—1355) enthalten. Später waren es die einzelnen Städte, die eigene Arzneitaxen einführten, 1552 Dresden, 1574 Brandenburg, 1563 Annaberg, 1584 Bamberg, 1609
Arzneiträger
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Frankfurt a. 0.1749 erschien die „Preußische u. Churfürstliche Brandenburgische Medizinaltaxa" (157 Seiten m. 3120 Medikamenten). In der preußischen Arzueitaxe vom Jahre 1898 wurde zum ersten Male die Berechnung der Arzneispezialitäten festgelegt, u. zwar wurde ein Zuschlag v. 60% auf den Einkaufspreis festgesetzt. Am 1. April 1905 wurde die Reichsarzneitaxe eingeführt, die seitdem alljährlich neu bearbeitet wurde (bis 1944). Neben der Amtlichen Arzneitaxe existieren noch „Handverkaufstaxen" u. „Ergänzungstaxen" f. Arzneimittel, die nicht in der amtlichen Taxe enthalten sind, ferner die „Spezialitätentaxe". Arzneiträger: Bezeichnung indifferenter Lösungs-, Verdünnungs- und Verreibungsmittel für die wirksamen Arzneistoffe, z. B. Weingeist, Dest. Wasser, Milchzucker, Glyzerin, Streukügelchen und die verschiedenen neutralen Salbengrundlagen. Arzneiweine: Vina medicata, Arzneizubereitungen, bei denen Weine, meist Süßweine, als Lösungs- oder Auszugsmittel dienen. Bei Weinen aus alkaloidhaltigen Drogen muß der Wein vorher von der Gerbsäure befreit werden (durch Zufügen von einer 10% igen Gelatinelösung, 10 g dieser Lösung auf 1 Liter Wein, und filtrieren nach einigen Tagen). Arzneiweine: z. B. Chinawein, Wermutwein, Tonischer Wein, Kondurangowein, u. a. As: Arsenum*. Ata dulcís: Benzoe*. Asa foetida ¡Si: Asant, Gummi Asa foetida, s. Férula assa-foetida. Asa foetida HOM: S. Férula assa-foetida. Asa odorata: Benzoe*. Asan): Asa foetida, s. Férula assafoetida. Asant: Asa foetida, s. Férula assafoetida. Asant, Wohlriechender: Benzoe*. Asaron: Asarumkampfer; 2,4,5-Trimethoxy-l-propenylbenzol. Farbl. Kr., F. 76°, enth. in Radix Asari, s. Asarum europaeum. Asarum europaeum: Fam. Aristolochiaceae, Haselwurz, Hasenöhrlein,
Ascus
Brechwurz (Süd- u. Mitteleuropa, Sibirien, Kleinasien). Stpfl. v. Radix Asari @ (Rhizoma Asari): Haselwurz, Brechwurzel. Best.: äth. öl (nach Erg. mind. 0,7%; enth. Asaron = Asarumkampfer, Bromylacetat, Methyleugenol, Asarylaldehyd, Terpene u. Sesquiterpene), Gerbstoff, geringe Mengen eines Glykosids, Harz, Stärke. Asche max. 12%. Anw.: als Brechmittel (0,5—1,0 g im Infusum); volkst.: als Diureticum, Emmenagogum, Abortivum, als Niespulver bei Schnupfen sowie als Mittel gegen Trunksucht. HOM: Asarum, der ¡frische Wurzelstock. Asbest: Alumeri plumosum*. Ascaridol: 1,4-Peroxydo-p-menthen-2. C 10 Hj,O a . Gelbl. ölige Fl. v. brennend. Geschmack u. eigenart. Geruch. Hauptbest. d. Ol. Chenopodii, s. Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum; auch synth. dargest. (Ascaridol Schenck). Ascaris lumbricojdes: Spulwurm des Menschen. Aschantinuß: Erdnuß, s. Arachis hypogaea. Aschengehaltsbestimmung: Vorschrift des zur Feststellung des Verbrennungsrückstandes organischer Verbindungen und Drogen zur Ermittlung des Reinheitsgrades. Asci: s. Ascus. Ascites: Hydrops, Bauchwassersucht. Asclepias syrjaca: (Asclepias cornuti) Fam. Asclepiadaceae, Syrische Seidenpflanze (Nordamerika). Best.: Kautschuk (0,5—1,5%), Asclepiadin = Vincetoxin, Asclepion, Wachs. Anw.: bei Lungenentzündung. HOM: Asclepias syriaca, der frische Wurzelstock. Asclepias curassavica: Indische Seidenpflanze. Best.: wie vorstehend. Stpfl. v. HOM: Asclepias curassavica, das frische blühende Kraut. Ascomycetes: Askomyzeten, Schlauchpilze. Ascosporen: s. Ascus. ASCUS: bot. Schlauchförmiges Sporangium, in dem eine bestimmte Zahl von ungeschlechtlichen Sporen (meist acht), die sog. Schlauch- oder Ascosporen, er zeugt werden. Die Bildung von Asci ist charakteristisch für die Askomyzeten > Schlauohpilze
Asepsis
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Asepsis: Verhütung des Eindringens pathogener Keime in Wunden oder Körperhöhlen durch Fernhalten der Krankheitserreger oder durch deren Abtöten an allen Gegenständen, die mit der Wunde usw. in Berührung kommen, mittels physikalischer Mittel, wie Auskochen, strömenden Wasserdampf, vgl. Antisepsis. Asiatischer Ruhrsamen: Fructus Bruceae, s. Brucea sumatrana. Asiphonogamen: bot. Embryophyta asiphonogama*. Askorbinsäure: Acidum ascorbicum ra®*. Asparaginase: Ferment, das die Amidogruppe d. Asparagins unter Bildung von Ammoniak u. Asparaginsäure spaltet (nat. in keimenden Pflanzen, Bakterien u. in tier. Organen). Asparaginum: Asparagin, AminobernsteinBäuremonamid, COOH • CH(NH 2 ) • CH2 • CO • NH 2 , im Pflanzenreich weitverbreitet, besonders im Spargel, Schwarzwurzel, Runkelrüben, Süßholz, Altheewurzel, auch in Keimlingen von Hülsenfrüchten. Große, farbl. Kr., 1. in Aq., unl. in A. u. Ae. Anw. med.: als Diureticum. Asparagus officinalis: Fam. Liliaceae, Spargel (Mittel- u. Südeuropa, Vorderasien, Westsibirien). Stpfl. v. Rhizoma (Radix) Asparagi: Spargelwurzel. Best.: Asparagin*, Aminosäuren, Vanillin, Coniferni, Tyrosin, fettes (grünes) öl, Zukker, ein Glykosid. Anw. volkst.: als Diureticum. HOM: Asparagus officinalis, die frischen Sprossen. Asperuia odorata: Fam. Rubiaceae, Waldmeister (Europa, Westasien, Nordafrika). Stpfl. v. Herba Asperulae (odoratae) © : (Herba Matrisilvae) Waldmeisterkraut. Best.: Cumarin, Asperulosid (Anthraglykosid), Gerbstoff. Asche max 14 %. Anw.: als Aromaticum sowie bei Gallen- u. Steinleiden, Hydrops. HOM: Asperuia odorata, das frische, kurz vor der Blüte gesammelte Kraut. Asphaltum: Asphalt, Erdpech, Bergpech, dunkelbraune bis schwarze, pechartige Massen, entstanden wahrscheinlich durch Oxydation von Petroleum.
Astatium (nat. Asphaltsee a. Trinidad, As.-Kalkstein a. Sizilien, a. Toten Meer, Limmer b. Hannover, Travers i. d. Schweiz). Wird beim Reiben elektrisch. F. ca. 135°, brennbar, 1. etwas in A., bis 75% in Ae., vollst. 1. in Terpentinöl, Petroleum Chlf., Schwk. Anw. techn.: zu Lacken usw., zum Straßenbau. Goudron ist künstl. A., gew. a. Rückständen d. Stein- u. Braunkohlendest., auch mit nat. As. vermischt. Asphodelus albus: (Asphodelus ramosus) Fam. Liliaceae, Affodill (Südeuropa, Spanien, Albanien). Stpfl. v. Radix Asphodeli (Bulbus Asphodeli): Affodillwurzel. Best.: Inulin, Zucker, Schleim. Anw. volkst.: als Diureticum sowie bei Menstruationsstörungen. Asphyxia: Asphyxie, Aufhören der Atmung, Scheintod, Erstickung. Aspidinol: Phloroglucinderivat aus Rhizoma Filicis, s. Dryopteris filix-mas. Aspidinolfilicinum oleo solutum lüg: Aspidinolfilizinöl, Filmaronöl: eine 10% ige Lsg. von Aspidinolfilizin in neutralem Pflanzenöl. Anw. med.: als Bandwurmmittel, MD. 20,0 g; MTD. 20,0 g, vgl. Dryopteris filix-mas. Aspidinolfilizinöl g | : Aspidinolfilicinum oleo solutum Aspidium filix-mas: Dryopteris filixmas*. Aspidosperma quebracho-blanco: Fam. Apocynaceae (Argentinien, Chile). Stpfl. v. Cortex Quebracho © : (Lignum Quebracho) Quebrachorinde. Best.: Aspidispermin, Quebrachin u. andere Alkaloide (bis 1,4%), Gerbstoff, Zucker. Asche max. 8%. Anw. med.: bei Asthma, Bronchitis; techn.: als Gerbmittel. HOM: Quebracho, die getrocknete Rinde des Stammes u. der Zweige. Aspirin ® : Acidum acetylosalicylicum ¡Mg. Assimilation: Stoffwechsel; Aufnahme, Abbau u. Resorption der Nahrungsstoffe und deren Umwandlung zu körpereigenen Stoffen, bei Mensch, Tier u Pflanze, vgl. Dissimilation. Astacus fluviatilis: Flußkrebs, s. Lapis Cancrorum. Astatium: Astatin, At, neues dch. Bestrahlg. v. Wismut mit a-Teilchen gew. Element (1940). Ordnungszahl 85.
Asthmakraut
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Atom
carbamat (Miltaun (g), Cirpon ® ) , Methylpentinol (Oblixon®); Antihistaminica, z. B. Phenothiazinderivate, vor allem das Chlorpromazin (Megaphen (§)) sowie die Benzhydrolderivate Captodiamin (Covatix (g)) u. Hydroxyzin (Atarax (§)); Alkaloide: Reserpin. Die Ataraktika finden außer bei den obengenannten Zuständen auch bei Geisteskrankheiten, Delirien sowie bei der potenzierten Narkose* (Winterschlaf) Anwendung, sie werden jedoch im Ausland, besonders in Amerika, in maßloser u. unkontrollierter, daher in gefährlicher Weise als „happy Pills" verwendet. Atherom: Grützbeutel, Balggeschwulst. Atmosphäre: phys. Einheit des Drukkes, abgek. „atm"; 1 atm entspricht dem Druck einer 760 mm hohen Quecksilbersäule auf lqcm Grundfläche und ist gleich 1,033 kg. Die technische, neue oder metrische Atmosphäre, abgek. „at", entspricht dem Druck von 1 kg auf 1 qcm Fläche ( = dem Druck einer 735,5 mm höh. Quecksilbersäule von 0° oder einer 10 m hohen Wassersäule v o n + 4° auf 1 qcm = 0,968 atm); „atü" = Atmosphärenüberdruck. Atmungsferment: (WARBuRGsches Atmungs-Ferment). Enthält als prosthetische Gruppe die komplexe Eisenverbindung eines Porphyrins*, ein Hämin (das jedoch vom Blut-Hämin verschieden ist). Das A. vermittelt die ungleicher Blattspreite. Asymmetrisches Kohlenstoffatom: K., Übertragung des Sauerstoffs bei den das mit vier verschiedenen einwertigen Oxydationen im Gewebe: das komplex Atomen oder Atomgruppen verbunden gebundene Ferroeisen wird durch den ist. Diese Asymmetrie ist die Ursache Luftsauerstoff zu Ferrieisen oxydiert u. der optischen Aktivität eines Stoffes, durch die oxydablen Zellsubstanzen wievgl. Stereochemie u. Optische Aktivität. der zu Ferroeisen reduziert, das dann AT: Alt-Tuberkulin, s. Tuberkuline. erneut Sauerstoff aus dem Blut aufnimmt. at: s. Atmosphäre. Atom (von griech. a-ro/io; unteilbar): Ataraktika (von griech. ¿nagamos — ruhig, unerschrocken): Tranquilizers. Das kleinste Teilchen eines ehem. EleArzneimittel, die eine beruhigende Wir- mentes. Durch Vereinigung von zwei kung ausüben sollen, Angst- und Erre- oder mehreren Atomen bzw. Atomgungszustände beseitigen, psychische u. verbänden entstehen die Moleküle. Das muskuläre Spannungszustände lösen, Atom besteht aus dem positiv geladenen Sie werden oral, rektal oder i. m. u. i v. schweren Kern und der negativ geladeangewendet. Die Mittel gehören den ver- nen Atomhülle. Der Kern verkörpert schiedensten ehem. Gruppen an: alipha- 99,9% des ganzen Atoms, sein Durchtische Alkohole, z.B. Meprobamat = messer beträgt jedoch nur den zehn2 - Methyl-2 - n - propyl -1,3 - propandiol - di- tausendsten Teil des Gesamtatoms; er be-
Asthmakraut ®B: Folia Stramonii nitrata ¡Dt|*. Astigmatismus: „Nicht-Punktmäßigkeit", d. h. das dch. das opt. System gehende Strahlenbündel wird hinter d. Linse nicht wieder in einem Punkt vereinigt; beim Auge infolge abnormer Krümmung d. Hornhaut, seltener d. Linse (verzerrtes Sehen, Korrektur dch. Zylinderlinsen). Astragalus-Arten: Fam. Leguminosae (Kleinasien, Syrien, Iran, Kurdistan bis zur indischen Grenze, Hauptversandort ist Smyrna). Astragalus gummifec, A. adscendens, A. microcephalus u. zahlreiche andere A.-Arten sind Stpfln. v. Tragacantha B f : (Gummi Tragacantha) Tragant; er entsteht durch Vergummung des Marks und der Markstrahlen und Erhärten des ausgetretenen Schleimes, in Knollen oder Blättchen (Blättertragant). Letzterer wird hauptsächlich pharm, verwendet, er bildet weiße, durchscheinende blattartige, bandartige oder sichelförmige Stücke. Er ist hornartig u. quillt mitAq. zu einer trüben gallertartigen Masse auf. Best.: Bassorin (60—70%), Tragacanthin (20—30%), Stärke, Zucker. Asche max. 3,5%. Anw. med.: wie Gummiarabikum als Bindemittel, Emulgens (¡Up: Emulsio Olei Jecoris Aselli composita, Unguentum Glycerini). Asymmetrische Blätter: bot. Blätter mit
Atomgewicht
80
steht aus positiv geladenen Protonen u. elektrisch neutralen Neutronen. Durch die Anzahl der Protone im Kern wird ein ehem. Element charakterisiert (Kernladungszahl, Ordnungszahl: z. B. 1 Proton = Wasserstoff, 2 Protonen = Helium usw.). Die negativ geladenen Elektronen umkreisen den Kern in einer der positiven Kernladung entsprechenden Anzahl (so daß das Atom stets elektrisch neutral ist), und zwar in ungeheurer Geschwindigkeit u. gesetzmäßig auf bestimmten Bahnen in verschiedenen Abständen, den Elektronenschalen (Kugelschalen), die man von innen nach außen mit den Zahlen 1 bis 7 oder den Buchstaben K bis Q bezeichnet, die äußerste Elektronenschale bestimmt die Valenz des Elements (BOHR-RUTHERFORDsches Atommodell.) Forscher wie DE
BROGLIE,
BORN,
HEISENBERG,
SCHRÖDINGER gehen von beobachtbaren physikalischen Größen aus (Licht, Schwingungszahl, Stärke u. Polarisation ausgesandter Spektrallinien), deren Beziehungen auf komplizierte Weise berechnet werden (Wellenmechanik, Quantenmechanik, Matrizenrechnung). Die Atome sind nicht „unteilbar" und nicht beständig, sie können von selbst allmählich zerfallen (Radium), oder der Zerfall bzw. ihre Veränderung kann künstlich herbeigeführt werden durch Beschießung mit a-Strahlen, Protonen, Neutronen usw. (Atomzertrümmerung, Elementumwandlung).
Atropinum
Atropa belladonna: Fam. Solanaceae, Tollkirsche, Schlafkirsche, Waldnachtschatten (Europa). Stpfl. v. Folia Belladonnae 5p,: Tollkirschenblätter, Tollkraut. Best.: Nach ¡ÜB mind. 0,3% Hyoscyamin, daneben Atropin, Cholin, Scopolamin, Belladonnin, Apo-Atropin, N-Methylpyrrolin, N-Methylpyrrolidin, Pyridin a-Methylaesculetin, Gerbstoffe, Bernsteinsäure u. a. Asche max. 15 %. MD. 0,2 g, MTD. 0,6 g. Anw. med.: s. Atropinum. HOM: Belladonna, die frische, zur Zeit der beginnenden Blüte gesammelte Pflanze. Extractum Belladonnae i g : Gehalt 1,48—1,52 Hyoscyamin, MD. 0,05 g; MTD. 0,15 g. Radix Belladonnae © : Tollkirschenwurzel, Belladonnawurzel. Best.: Die gleichen Alkaloide wie Folia B. Gehalt mind. 0,35% u. höchstens 0,5% Hyoscyamin, Gerbstoff (10% u. mehr). Anw. med.: als Narkotikum, Spasmolyticum, als gefäßerweiterndes Mittel bei Angina pectoris, in Form der Bulgar. Kur* bei Enzephalitis. MD. 0,2 g; MTD. 0,6 g. Atropa mandragora: Mandragora officinarum*. Atropasäure: a-Phenylacrylsäure, C,H5C • COOH II CH2 . Farbl. Kr., 1. i. A., wl. i. Aq., entst. bei der Spaltung von Atropin mit rauch. HCl. Atrophie: Schwund von Organen, Geweben, Zellen infolge Ernährungsstörungen (z. B. bei Säuglingen) sowie infolge Degeneration, Entzündung usw. Atropin: Atropinum @ * . Atropin, Baldriansaures: A. valerianicum*. Atropinbrommethylat: A. methylobromatum @ * . Atropinmethylbromid: A. methylobromatum © * . Atropin, Schwefelsaures: A. sulfuxicum*. Atropinsulfat: A. sulfuricum g l * . Atropinum © : Atropin, l-Hyoscyamin, Tropasäureester des Tropins,
Atomgewicht: Das r e l a t i v e Gewicht eines Atoms, bezogen auf Sauerstoff=16 (früher auf Wasserstoff = 1). Das abs o l u t e AtG. erhält man, indem man das relative AtG. durch die L o s c h schmidtsche Zahl* (6,023-lG 23 ) der in 1 Gramm-Atom enthaltenen Atome dividiert. Atomistik: Lehre vom Aufbau der Körper aus Atomen. Atonia: Atonie, Erschlaffung der Ge- CH, webe. Atophan (R): Acidum phenylchinolincarbonicum 588*. Atoxisch: Nicht giftig. Atoxyl (§): Natrium arsanilicum*. ATP: Adenosintriphosphoraäure*.
CH
CH, >H /^.(OH) N—CH, G O—C—CH -CH, Atropin.
Atropinum methylobromatum
81
Auramin
C l 7 H 2 3 N0 3 . Mol. 289,19; F. 115—117°. Alkaloid der Solanaceen (Atropa belladonna, Datura stramonium, Hyoseyamus niger u. a.). Nat. Atropin ist stets linksdrehend, während des Gewinnungsprozesses geht es jedoch in die razemische Form (1- u. d-Atropin) über, Farbl. Kr., swl. in Aq., 1. in A., Ae., fetten ölen, Chlf. Atropin ist eines der stärksten Gifte. Es wirkt zentralerregend auf das Großhirn, Zwischenhirn u. auf das verlängerte Mark; dem Stadium der Erregung folgt zentrale, narkoseartige Lähmung. Infolge Lähmung der parasympathischen Nervenendigungen kommt die mydriatische Wirkung zustande sowie die sekretionshemmende Wirkung auf die Speichel-, Tränen-, Sehweißdrüsen, Nasen-RachenMagensekretion usw., führt zur Erweiterung der Bronchien, hemmt die Peristaltik des Magen-Darm-Kanals, des Uterus, Blase usw. Daher dient Atropin als Spasmolyticum bei Magen- u. Darmkrämpfen, Asthma, Obstipation, Keuchhusten, Gefäßkrämpfen, Blasentenesmen, Koliken usw.; ferner wird Atropin bei Enzephalitis (s. Bulgarische Kur), Epilepsie, Chorea usw., als gefäßerweiterndes Mittel bei Angina pectoris, äußerlich als Mydriaticum angewendet. Als Gegengift bei Digitalis-, Muskarin (Pilz)-, Pilocarpin-, Physiostigmin-Barium-Blei-Vergiftungen, s. A. sulfuricum*. Durch Lähmung der Vagusendigungen tritt eine verstärkte Herztätigkeit ein. Die Empfindlichkeit gegen Atropin ist individuell sehr schwankend, auch bei Tieren ist die Giftwirkung außerordentlich verschieden (so sind z. B. Ziegen, Kaninchen, Wachteln, Fasanen außerordentlich resistent gegen A., der Genuß ihres Fleisches kann indessen giftig wirken. Katzen, Hunde, Pferde, Kühe sind sehr empfindlich gegen Atropin). MD. 0,001g; MTD. 0,003 g; letale Dos. 0,05 g bis 0,2 g. Tod infolge Atmungslähmung. Antid.: Magenspülung, Pilocarpin, Kampfer, Cardiazol, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel".
bromid auf Atropin. Weiße Kr., 11. in Aq. u. verd. A., wl. in Chlf. Anw. med. : wie A. sulfuric. MD. 0,001 g; MTD. 0,003 g (weniger giftig wie A. sulfur. ). Atropinum sulfuricum l g : Atropinsulfat, Schwefelsaures Atropin, (C 1 7 H 2 3 0,N) 2 H 2 S0 4 +H 2 0. Mol. 694,5. Darst.: Durch Lösen von Atropin in alkohol. Schwefelsäure. Weiße Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med. : als gebräuchlichstes Atropinsalz bei Epilepsie, Asthma bronchiale, Magengeschwüren, Speichelfluß, Nachtschweiß usw., s. Atropinum, Dos. 0,0005-0,001 g; MD. 0.001g; MTD. 0,003 g; äuß. zu Augentropfen (0,1:10—20 g), subkutan 0,0003 g bei Neuralgien, Krämpfen. Antid., s. Atropinum. HOM: Atropinum sulfuricum. Atropinum valerianicum: Atropinvalerianat, Baldriansaures Atropin, C 17 H 23 N0 3 - C4HbCOOH + v 2 H 2 O. Weiße, etwas nach Baldrian riech. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw.: wie Atropinum sulf. Atropinvalerianat: A. valerianicum*. Atroscinum: Atroscin, Inaktives Skopolamin, C 17 H 21 N0 4 + H 2 0. Farbl. Kr., 1. in A„ Ae., fett, ölen, Chlf. Anw. med. : als Mydriaticum wie Skopolamin. Attichbeeren: Fructus Ebuli. Attichbeerenkraut: Herba Ebuli. Attichbeerenwurze!: Radix Ebuli s. Sambucus ebulus. atü: s. Atmosphäre. Au: ehem. Gold, s. Aurum. Aubépine: Anisaldehyd*. Aufguß: Infusum, s. Arzneiformen. Augendarre: Xerophthalmie. Augennichts: Zincum sulfuricum pg*. Augenstein: Cuprum aluminatum 'ÖS*. Augentrostkraut: Herba Euphrasiae s. Euphrasia officinalis (E. striota). Augenwasser, Gelbes: Collyrium adstringens luteum Auramin: Salzsaures p-pTetramethyldiamino-Benzophenonketonimid,
Atropinum methylobromatum ©: Atropinbrommethylat, Atropinmethylbromid, C„H 23 0 3 N(CH 3 )Br. Mol. 384,14 Darst.: Durch Einwirkung von Methyl-
Gelber Farbstoff, 11. i. heiß. Aq., wirkt bakterizid (s. Pyoctaninum aureum ®>). Anw. : auch i. d. Mikroskopie als Färbemittel.
H u n n t u a , Pharmazeutisches Wörterbuch.
[(CH3)2N • C6H4]2C : NH • HCl.
fi
Aurantiamarin
82
Aurum
Aurantiamarin: Glykosid in PericarAuro-Natrium chloratum © : Napium Aurantii, s. Citrus aurantium trium-Gold(III)-chlorid, Chlorgoldnatrisubsp. amara*. um, Goldsalz, Gozzisches Goldsalz, ein Gemisch von Natrium-Goldchlorid mit Aureomycin: Chlortetracyclin, Natriumchlorid, NaAuCl 4 . Gelb. kr. (' H,, CH, Pv., 1. in Aq., in A. nur teilweise 1.; Ge\ / halt 3 0 % Gold. Anw. med.: als ÄtzCL CH 3 OH N mittel bei syphil. Geschwüren; inn. nicht mehr gebraucht (nach MD. 0.05 g; MTD. 0,2 g). Teehn.: zur galv. Vergoldung. Auro-Verbindungen: dungen. Antibioticum, Ausscheidungsprodukt des Schimmelpilzes streptomyces aureofaciens; entd. von D t j g g a r , USA. Das salzsaure Salz ist eine gelbliche kr. Substanz, 11. in Aq. dest., etwas schwerer in physiol. Kochsalzlsg. Diese Lsgen sind sauer ( y H = 4,5) und halten sich ca. 2 Wochen; in alkal. Lsg. verliert A. schnell seine Wirkung. Von allen bisher bekannten antibiotischen Stoffen besitzt A. die größte Wirkungsbreite bei geringer Toxizität; A. ist i. v., i. m., peroral u. lokal wirksam gegen Strepto-, Staphylo-, Pneumo-, Gonokokkeninfektionen, Brucella-, Virus-, RickettsienErkrankungen sowie gegen Spirochäten (Lues). Auch b. Gallenblasenerkrankungen u. verschied, nicht bakteriell bedingt. Erkrankungen; lokal bei Augenkrankheiten u. a. Lokale Anw. findet A. i. d. Zahnheilkunde bei bakteriellen Infektionen i. d. Mundhöhle sowie zur Behandlung v. Augen- u. Hautkrankheiten. Tägliche Mindestdosis für Erwachs. : 4 Kapseln ä 250 mg in sechsstündigen Einzelgaben mit Milch od. and. Nahrungsmitteln (nach L e d e r l e , Aureomycintherapie). Auribromid: Aurum tribromatum*. Aurichlorid: Aurum chloratum neutrale fuscum*. Aurichlorwasserstoff: Aurum chloratum acidum*. Aurihydroxyd: Goldoxyd, Aurum oxydatum*. Auripigmeni: Arsenum sulfuratum flavum © * . Auri-Verbindungen: Gold(III)-Verbindungen.
Gold(l)-Verbin-
Aurum: Gold, Au, AtG. 197,0, D. 19,3, F . 1063°, Sdp. 2700°. I - u. Iii-wertig, gelb., glänzend., weiches, dehnbarstes Metall. Nat. meist gediegen, von Silber od. anderen Metallen begleitet, in kr. Gesteinen, im Flußsand. Größte Goldvorkommen : Südafrika, Australien, Kalifornien, Alaska; im Meerwasser finden sich ca. 0,01 mg pro cbm (Goldgehalt aller Weltmeere zusammen also mehrere Millionen Tonnen!). Seit den frühesten Zeiten bekannt. Gew. durch Ausschlämmen oder durch Amalgamierung mit Quecksilber oder durch Behandlung der Erze mit Kaliumcyanidlösung bei Luftzutritt. Gold ist außerordentlich widerstandsfähig gegen Luft, Wasser, Säuren u. Alkalien, ist dagegen leicht lösl. in Oxydationsmitteln, wie Chlorwasser, Königswasser oder Kaliumcyanidlösung. Infolge seiner Weichheit wird Gold nur in Legierungen, meist mit Silber u. Kupfer verwendet. Goldgehalt wurde früher in Karat, heute in Tausendsteln ausgedrückt: Reines Gold = 24Karat oder i°oo/ 1000 , 18 Karat = 75Viooo12 Karat = 5 ° ü / 1 0 0 0 Goldgehalt. HOM: Aurum, metall. Goldpulver. Nachweis der Goldverbindungen; 1. Aus Goldsalzlsgen wird durch Metalle u. viele reduzierende Stoffe, z. B . As 2 0 3 , S 0 2 , Oxalsäure u. a. Gold als braunes Pv. gefällt. 2. H 2 S fällt aus neutralen u. sauren Lsgn. schwarzes Aurisulfid u. Aurosulfid, 1. in Königswasser u. Alkalisulfid. 3. Stannochloridlsg. fällt purpurrote Gemische von Zinnhydroxyden u. kolloidalem Gold (CASsrosscher Goldpurpur, dient zum Färben von Porzellan u. Glas, Goldrubinglas).
Aurum chloratum acidum (flavum)
83
Aurum chloratum acidum (flavum): Goldtrichlorid -f- Chlorwasserstoff, Aurichlorwasserstoff, AUC13HC1 + 4 H 2 0. Darst.: Durch Auflösen v. metall. Gold in Königswasser. Orangegelbe, hygr. Masse, all. in Aq., 11. in A. u. Ae. Goldgehalt ca. 48%. Anw. med.: früher bei Krebs, Syphilis. Dos. 0,004—0.001 g; techn.: als Reagens, zum Vergolden, zur Darst. v. Goldverbindungen. HOM: Aurum chloratum, Aurum muriaticum. Aurum chloratum natronatum HOM: Aurum muriaticum natronatum, Goldchlorid-Chlornatrium, NaAuCl 4 + H 2 0. Aurum chloratum neutrale fuscum: Gold(III)-chlorid, Aurichlorid, Chlorgold, Goldtrichlorid, AUC13. Braunrote hygr. Masse, 11. in Aq. Anw.: s. Aur. chlor, acidum. Aurum colloidale: Kolloides Gold. Darst.: Durch Einwirkung von Reduktionsmitteln (Formaldehyd, Wasserstoffsuperoxyd, Hydrazinhydrat) auf Aurichloridlösungen oder durch elektrische Zerstäubung. Löst sich in Aq. mit tiefblauer bis tiefroter Farbe. Aurum colloidale mit Eiweißstoffen als Schutzkolloide, wird med. gegen Krebs, Syphilis, Skrofulose gebraucht. Aurum foliatum: Blattgold, zu feinsten Blättchen (von ca. 0,0001 mm Dicke) ausgewalztes Gold. Anw.: zum Vergolden von Pillen. Aurum hydroxydatum: Aurum oxydatum*. Aurum-Kalium cyanatum: KaliumGold(I)-cyanid, Kaliumgoldcyanür, KAU(CN)2. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., 1. in A., unl. in Ae. Goldgehalt ca. 68%. Anw. med.: zu intraven. Injekt. bei Lungentuberkulose u. Syphilis. Sehr starkes Antisepticum. Dos. 0,001—0,005 g. Aurum muriaticum HOM: Aurum chloratum acidum*. Aurum muriaticum natronatum HOM: Aurum chloratum natrrnatum*. Aurum musivum: Musivgold, Stannum bisulfuratum crist.* Aurum oxydatum: Aurum hydroxydatum, Goldoxyd, Gold(III)-hydroxyd, Aurihydroxyd, Acidum auricum, Gold-
Autoklav
säure, Au(OH)3. Gelbbraunes Pv., 1. in HCl u. HNOs. Aurum potabile: „Trinkbares Gold", colloidales Gold; ein von Magie u. Mystik umwittertes Präparat, dessen Herst, schon zur Zeit der Scholastiker (12. Jahrhundert) versucht wurde u. anscheinend PABACELSUS gelungen ist. (Die Alchemisten betrachteten Moses als Erfinder.) „Goldtropfen" werden bis in die heutige Zeit, bes. in der homöop. Therapie, viel gebraucht; s. Aurum colloidale. Aurum tribromatum: Gold(Ill)-bromid, Auribromid, AuBr 3 . Darst.: Durch Lösen von metall. Gold in Brom. Braunschwarz. Pv., 1. in Aq. Anw. med.: selten inn. bei Epilepsie, Migräne. Dos. 0,008 g bis 0,012 g, Kinder 0,003—0,006 g. Ausdehnungskoeffizient: Alle Gase werden durch die Wärme gleich stark ausgedehnt, sie haben den gleichen Ausdehnungskoeffizienten, er beträgt a = - L = 0,003665 (GAY-LUSSACSCIICS Gesetz). Ausfällen (Praezipitieren): Ausscheidung eines gelösten Stoffes, indem man der Lösung geeignete Substanzen zusetzt oder zwei Lösungen aufeinander einwirken läßt, wobei sich durch chemische Umsetzung ein unlöslicher Bestandteil (in Form von Kristallen, Flokken oder Tropfen) ausscheidet. Ausflockung: Koagulation. Ausfällung einer gelösten Substanz in Flockenform (unlösliches „Gel", s. Kolloide). Aussalzen: Ausscheidung eines gelösten Stoffes durch Zusatz eines löslichen Salzes, d. h. die Lösungsfähigkeit des Wassers wird verringert, z. B. bei der Herst, von Seifen u. Farben. Austernschalen: Conchae praeparatae*. Autointoxikation: Vergiftung durch im eigenen Körper gebildete giftige Stoffwechselprodukte, z. B. bei Urämie, Koma diabeticum, wenn die Eigenentgiftung des Körpers versagt. Autoklav: Dampf druckapparat, starkwandiges, mit einem aufschraubbaren, fest u. luftdicht schließenden Deckel sowie mit Sicherheitsventil, Manometer, Thermometer versehenen Gefäß, in dem Stoffe über ihren gewöhnl. Siedepkt. 6*
Autoklav
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Autotoxikose
Sico-Spezial-Topf (Klein-Autoklav) Herst. Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen
erhitzt werden. Druck bis 60 at, Hochdruck-Autoklaven bis mehrere 100 at, Temperaturen bis ca. 300°, s. Abb. Autolysate: Durch Digestion von Bakterienkulturen gewonnene Extrakte, die filtriert als Impfstoffe verwendet werden. Autolyse: Selbstverdauung, Abbau von Organeiweiß durch zelleigene Fermente innerhalb oder außerhalb des Organismus, ohne Bakterienhilfe (von Bakterien hervorgerufene Zersetzung ist Fäulnis u. Verwesung). Autonomes Nervensystem:
Laboratoriums-Hochdruck-Autoklav (Techemos, Berlin-Dahlem)
Vegetati-
ves Nervensystem, s. Sympathicus. Autooxydation; „Selbstoxydation", d. h. eine freiwillige, nicht durch chem.physikalische Faktoren erzwungene, Oxydation, wobei Stoffe mit Peroxydcharakter entstehen. Man bezeichnet solche Substanzen, die direkt mit molekularem Sauerstoff reagieren können, als „ a u t o oxydabel". Autooxydationsvorgänge sind in der belebten u. unbelebten Natur von Bedeutung, z. B. beim Ranzigwerden von Fetten, Selbstentzündung von Kohle, Alterung des Gummis sowie bei der biologischen Oxydation, vgl. Antioxydanten. Autopsie: Leichenschau. Autoradiographie: s. Chromatographische Adsorptionsanalyse. Autotoxikose: Autointoxikation*.
Autotrophic
Azofarbstoffe
Autotrophle: „Selbsternährung", Aufbauernährung. Die Fähigkeit von Organismen, ihre Körpersubstanz aus anorganischem Material selbständig aufzubauen, also die gewöhnliche Ernährung der grünen Pflanzen; autotrophe Bakterien ernähren sich u. wachsen durch Aufnahme einfacher mineralischer Stoffe, vgl. Heterotrophie. Autovakzine: „Eigenvakzine", aus pathogenen Keimen des Patienten selbst hergestellte V., die für denselben Kranken als Impfstoff dienen, s. Vakzine. Auxiliär: Unterstützend. Auxine: Auxin A u. B u. Heteroauxin, Wuchsstoffe, Hormone des pflanzlichen Streckungswachstums, nat. i. d. Keimlingen der Pflanzen, im menschl. Harn (aus der Nahrung stammend, aber f. d. Menschen offenbar ohne Bedeutung) zu 1—2 mg im Liter. Auxin A, C 18 H 32 0 5 , haupts. i. Gräsern u. i. menschl. Harn, a. d. es gewonnen wird; Auxin B, haupts. a. Maiskeimöl u. Malz, C 18 H 30 O 4 ; Heteroauxin ist ß-lndolylessigsäure, C10H9O2N, synth. leicht darstellbar (Belvitan), haupts. i. Bakterien, Pilzen, Hefezellen, neuerdings auch in höheren Pflanzen (Radieschen, Blumenkohl u. a.) aufgefunden. Die Wirkung der Auxine wird nach Avena-Einheiten bestimmt. Eine Avena-Einheit (AE) entspricht V60000000 mg reinem krist. Auxin. Auxosporen: bot. Wachstumssporen, Verjüngungssporen bei den Diatomeen. Avena-Einheit: s. Auxine. Avena satjva: Farn. Gramineae, gemeiner Hafer. Stpfl. v. Amylum Avenae: Haferstärke. Farina Avenae: Hafermehl. Fructus Avenae excorticatus: (Semen Avenae excorticatum), Hafergrütze. Best.: 54% Stärke, 10—12% Wasser, 10—11% Stickstoffsubstanz, 5 % Fett, 2 % Zucker, ferner Saponine, Trigonellin, Avenin, (Alkaloid), Lecithin, mehrere Enzyme, Pentosane, Glukokinine u. a. Anw.: als Nährmittel u. bei Darmerkrankungen, auch bei Schlaflosigkeit, Nervenleiden, Fieber (Abkochungen v. Haferstroh (Stramentum Avenae), das Pectinstoffe, reichlich Kieselsäure, Pentosane u. Vitamin A enthält, find. d. gleiche Anw.). HOM: Avena sativa, die frische, blühende Pflanze.
Avena venenata: Mit Strychnin vergifteter Hafer, zur Ratten- u. Mäusevertilgung. Herst.: Man löst 2 g Saccharin u. 2,5 g Strychninnitrat in 500 kochend. Aq. u. schüttet in diese Lsg. 1000 g geschält. Hafer. Man läßt 24 Stunden unter wiederholt. Umrühren stehen, färbt mit spirituöser Fuchsinlsg. und läßt trocknen. Avertin ® : Tribromäthylalkohol, CBr3 • CH2OH. Farbl. Kr., 1. in Aq. Rektales Basisnarkoticum, Dos. 0,1 g pro Kilo Körpergewicht. Lösungstemp. höchstens 40°, bei höherer Temp. tritt Zersetzg. ein. Vor Gebrauch müssen die Lsgen. mittels Kongorot* auf saure Reaktion geprüft werden, Farbe darf nicht nach blau schlagen. A. flQssig ist eine Lsg. von Avertin in Amylenhydrat (1 c c m = 1 g Avertin). Avidin: s. Vitamin H unter Vitamine. Avitaminosen: s. Vitamine. Avocado-Oel: Das Öl der brasilianischen birnenartigen Avocado-Frucht (Aguakate, von P e r s e a g r a t i s s i m a , Fam. Lauraceae). Das eßbare öl besitzt einen hohen Vitamingehalt (A, B l t B 2 , C, D, H, PP), enth. ca. 8 5 % ungesättigte Fettsäuren, und eignet sich sehr gut als Salbengrundlage, PH 6,5—7; D. 0,91; VZ 192,6. Axerophthol: Vitamin A, s. Vitamine. Axungia Porci: Schweineschmalz, Adeps suillus [Ml*. Ayahuasca: Rauschgift, s. Banisterinum. aza: Bez. f. eine org. Verbdg., bei der d. ringförmig gebund. Gruppe —CH= durch — N = ersetzt ist, z. B. Pyridin = aza-Benzol. Azetal: Acetalum*. Azetaldehyd: Acetaldehyd*. Azetanilid: Acetanilidum ¡S|*. Azide: Salze d. Stickstoffwasserstoffsäure NH 3 . Azobenzol: C e H 6 N=NC e H s . Orangerote Kr. 11. i. A. u. Ae., fast unl. i. Aq.; F. 68°. Zwischenprodukt bei der Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin. Muttersubstanz der Azofarbstoffe. Azofarbstoffe: Teerfarbstoffe, Derivate des Azobenzols (C B H 5 -N=N-C 8 H 6 ),
Azogruppe
8(3
ISactena
in denen H-Atome durch Amine oder Azulene: Blaue bis violette KohlenOxygruppen ersetzt sind („auxochrome wasserstoffe, die sich von einem dem Naphthalin isomeren Grundazulen abGruppen"). leiten mit 5 konjugierten DoppelbindunAzogruppe: ehem. " N = N " . gen, in vielen äth. ölen (z. B. ChamAzolitminum: Azolitmin, der färb. Be- Azulen in Kamillen- u. Schafgarbenöl, standteil des Lackmus, s. Lacca Musci. Vetiv-Azulen in Oleum Vetiveriae), synth. Azot: Stickstoff, Nitrogenium*. aus Sesquiterpenen. Azotometer: Apparat zur Messung des Azyklische Kohlenwasserstoffe: s.KohStickstoffgehaltes. lenwasserstoffe.
B B: ehem. Bor*. /3-Strahlen: Beta-Strahlen, eine der drei Strahlenarten, die von radioaktiven Stoffen ausgesandt werden; bestehen aus negativ geladenen Elektronen, s. Radioaktivität. Ba: ehem. Barium*. BaCCae: Beeren, nicht mehr gebräuchlich, statt dessen „Fructus", z. B. Baccae J u n i p e r i = Fructus Juniperi, Wacholderbeeren. B. Spinae cervinae: Fructus Rhamni cathartici © , s. Rhamnus catharticus. Bachbungenkraut: Herba Beccabungae, s. Veronica beccabunga*. Bachminze: Mentha aquatica*. Bacille Calmette-Guerin: BCG, Tuberkelbakterienimpfstoff vom Typus bovinus, zur aktiven Schutzimpfung. Bacilli: Arzneistäbchen, s. Arzneiformen. Bacillin ® : s. Isonicotinsäurehydrazid. Bacillus: s. Bacteria. Bacitracin: Antibioticum aus einem Subtilis-Bacillus. Anw.: bei infizierten Wunden, Abszessen, Phlegmonen, Osteomyelitis, Pneumonie, nach neueren Berichten auch bei Diphtherie, Aktinomykose, Amöbenruhr, Gasbrand, Colitis ulcerosa u. a. Backpulver: Dient an Stelle v. Hefe zur Lockerung v. Gebäck. Gemische v. Natriumbikarbonat mit einer Säure od. saurem Salz, die beim Zusammenbringen m. Wasser (Milch) C0 2 entwickeln, das den Teig auftreibt. Gebräuchlichste Mischungen: 84 Na. bic. + 188 Kai.
bitartr. od. 70 Tartarus dep. + 30 Na. bio. + 40 Amylum od. 40 Na. bic. + 37 Acid. tart. + 93 Amylum, hiervon 20 g auf '/: kg Mehl. Der Stärke- od. Mehlzusatz hat den Zweck, die Haltbarkeit des Backpulvers zu erhöhen. Außer den obigen Substanzen sind in Deutschland noch in Backpulvern erlaubt : Kalziumphosphat, Kalziumbiphosphat, Kalziumlaktat, Ammoniumchlorid. Der in Amerika meist gebräuchliche Alaun darf in Deutschland nicht zu Backpvn. verarbeitet werden. Für bestimmte Gebäcksorten wird auch Hirchhornsalz (Ammonium carbonicum*) oder Pottasche (Kai. carbonicum*) als Treibmittel verwendet. ABCTrieb ist reines Ammoniumbicarbonat. Bacteria: Bakterien, Spaltpilze, Schizomyzeten. Kleinste Lebewesen, Durchmesser meist unter 1 ' l a o o mm (größte Dicke Milzbrandbazillus 0,002 mm, Tuberkelbaz. 0,0015 mm). Ohne Zellkern (daher Bestrebungen, die B. als „ B a k t e r i e n r e i c h " v. d. Botanik abzutrennen). Einzelne Zellen od. fadenförmige, flächige, würfelförmige Kolonien bildend. Meist farblos und unsichtbar. Zahlreiche Arten durch Geißelbildung zeitweise aktiv beweglich. Fortpflanzung ungeschlechtlich durch Zweiteilung (Spaltung). Häufige Bildung äußerst widerstandsfähiger Dauersporen (Endosporen). Teils A e r o b i e r * , teils fakultative od. obligatorische A n a e r o b i e r * . Einige stickstoffbindend. Die meisten B. heterotroph* (saprophy tisch od. parasitisch), einige
Bacteria durch chemosynthetische Prozesse autotroph*. Viele beeinflussen durch Enzyme das Substrat.
Bacteria
6. Nitrogene (stickstoffbindende, nitrat- u. nitritbildende) B., 7. Eisenbakt. (scheiden Eisenhydroxyd ab), 8. Schwefel-B. (oxydieren durch Fäulnis entstandenen Schwefelwasserstoff zu Schwefel, den sie in Körnchen aufspeichern). N a c h der G e s t a l t unterscheidet man: 1. Kugelbakterien (Kokken), 2. Bazillen (stäbchenförmig mit Sporen), 1 Streptokokken, 2 Staphylokokken. 3. Bakterien (stäbchenförmig ohne Sporen), 4. Vibrionen (Stäbchen kurz schraubenförmig), 5. Spirillen (länger schraubenförmig), 6. Spirochäten (korkzieherartig). S y s t e m a t i s c h e E i n t e i l g . schwierig u. uneinheitlich. Als wichtigste Familien seien genannt: 1. Coccaceae: Kugelbakterien(IVIicro3 Gonokokken, 4 Pneumokokken. coccus gonorrhoeae, Gonorrhöe; Streptococcus erysipelatos, Erysipel), 2. Bacteriaceae: stäbchenförmige Zellen ohne Sporen (Bact. coli, Darmbakterium; B. dysenterjae, Ruhrerreger; B. typhi, Typhuserreger; B. prodigiosus, Erzeuger der „blutenden Hostien"), 3. Bacillaceae: stäbchenförmige B . mit Sporen (Bac. anthracis, Milz5 Diphtheriebakterien, 6 Tuberkelbakterien. brand; Bac. SUbtiliS, Heubazillus), 4. Mycobacteriales: stäbchenförmige, unbewegliche Zellen, teils mit Verzweigungen (Mycobacterium leprae, Erreger der Lepra [Aussatz]; IW. tuberculosis, Tuberkelbakterium), 5. Spirochaetales: (Spirochafta pallida, Syphiliserreger; Sp. recurrentis Rückfallfieber), 7 8 6. Korynebakterien: Corynebacterium diphtheriae, Diphtheriebakterium 7 Spirocha?ta pallida, 8 Milzbrandbazillen. (DiB), E i n t e i l u n g n a c h der p h y s i o l o g i . 7. Actinomycetales: Aktinomyketen, sehen Wirkung: Strahlenpilze (Actinomyces bovis). Pathogene Bakterien, in die Blut1. Chromogene (farbstoffbildende) B., bahn des Menschen od. Tieres gelangt, 2. Saprogene (Fäulnis-) B., scheiden starke Gifte (Toxine) aus. Der 3. Zymogene B. (Gärungserreger), 4. Pathogene B. (Krankheitserreger), Körper bildet Gegengifte ( A n t i k ö r per), die entweder das T o x i n binden 5. Photogene (lichterzeugende) B.,
Baotcriaceae ( A n t i t o x i n e ) od. die Bakt. auflösen (Bacteriolysine). Jedem Toxin entspricht ein bestimmtes Antitoxin. Hierauf beruht die Serumbehandlung u. Schutzimpfung, s. Immunisierung u. Serum. Bacteriaceae: s. Bactcria. Bacterium mirobacter: s. Nitrifikation. Bacterium radicicola: s. Wurzelbakterien. Badeschwamm: Spongia marina*. Badiaga HOM: Flußschwamm. Badian (persisch): Fruet. Anisi stellati @>, s. Illicium verum. Badional (R): s. Sulfonamide. Bähungen:Warme, feuchte od. trockene, heiße Umschläge. BaelfrÜChte: Fruct. indicae, s. Aegle marmelos. Bärengalle: Aloe*. BSrenklee: Herba Meliloti s. Melilotus officinalis u. M. altissimus*. Bärenlauch: Allium ursinum*. Bärensaft: Succus Liquiritiae [SB, s. Glyzyrrhiza glabra*. Bärentraubenblätter: Fol. uvae-ursi SÜ8*, s. Arctostaphylos uva-rrsi*. Bärlappkraut: Herba Lycopodii s. Lycopodium clavatum. Bärlappsamen: Lycopodium g l * . Bärlappsporen: Lycopodium g l * . Bärme: Hefe; Faex*. Bakelit (nach dem belgischen Chemiker BAEKELAND): Kunstharz, Polymerisationsprodukt von Formaldehyd mit Phenol, verarbeitet zu Gebrauchsgegenständen u. techn. Geräten. Bakterien: Bactcria*. Bakterienextrakte: Aus Bakterienleibern durch Autolyse od. Digestion gew. Extrakte, die die Antigene enthalten u. als Impfstoff bzw. Heilmittel verwendet werden. BakterienknSHchen: Gewisse Im Boden lebende Bakterien dringen in die Wurzeln ein, erzeugen dort knollige Wucherungen und binden den Stickstoff der Luft; vgl. Wurzelbakterien. Bakterienkulturen:PlattenkulturinPetrischalen, Strichkultur, Stichkultur, auf Fleischwasserpepton- Gelatine. Fleisch wasser-Agar, Blutserum, Milch, Bouillon, Pflanzenaufgüssen usw.
8«
Ballota lanata HOM
Bakterien-Nährböden: Feste od. fl. Nährsubstrate zur Züchtung v. Bakt. Müssen möglichst den natürl. Nährböden der Bakt. entsprechen, z. B. nimmt man für Bodenbakt. Bodenextrakte, für Gärungserreger Bierwürze, für KrankheitserregerFleischabkochungen, Blut, Serum. Meist verwendet: Mit Fleischwasser hergestellte, keimfreie Bouillon-, Agar- und Gelatinenährböden, s. Nährböden IMS. Bakterienproteine: Giftige, eiweißartige Inhaltsstoffe der Bakterien. Bakterine: Bakterien-Vakzine, s. Vakzine. BakteriOlyse: Auflösung v. Bakt., wobei die Bakt. körnig zerfallen. Bakteriolysine: Stoffe im Blut, die Bakteriolyse* bewirken, s. Ambozeptor. Bakteriophagen: ,, Bakterienfresser'', virusartige Lebewesen, möglicherweise auch Fermente, die imstande sind, lebende Bakt. aufzulösen (entdeckt von D'HERELLE 1917). Bakteriostatisch: Das Wachstum d. Bakterien hemmend. Bakteriotropine: Opsonine*. Bakteriurie: Vork. von Bakt. im Harn (bes. von Colibakt.). Bakterizid: bakterientötend. B A L (British-anti-Lewisit): Dithiopropanaol (in England im 2. Weltkrieg Gegenmittel gegen Lewisit-Kampfstoff) (Chlorvinylarsindichlorid), Antidot bei Metallvergiftungen, intraglutaeal in öliger Lösung, 2,5 mg pro kg Körpergewicht (Sulfactin-Homburg (R)); auch in 10%iger Lsg. mit Zusatz von 20% Benzylbenzoat (BAL in Oil). Balata: Der eingetrocknete Milchsaft von Mimusops balata*. Baldrian, Japanischer: Valeriana officinalis var. angustifolia. Baldrian« g l : Oleum Valerianae g | * . Baldriansäure: Acid, valerianicum ® * . Baldriantinktur g l : Tinctura Valerianae g l * . B. Ätherische g l : Tinctm-a Valeriana aetherea g l * . f Baldrianwurzel: Bad. Valeriana« ¡SB, s. Valeriana officinalis. Balgfrucht: bot. s. Fruchtformell. Balgkapsel: bot. s. Fruchtformen. Ballota lanata HOM: s. Leonurus lanatus*.
Ballota nigra
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Ballota nigra: Fam. Labiatae, Schwarznessel, Schwarzer Andorn (Südeuropa, Nordafrika), Stpfl. v. Herba Ballotae lligrae: Schwarzer Andorn, Schwarznesselkraut. Best.: Äth. Öl, Bitterstoff, Gerbstoff. Anw. volkst.: als Nervinum. Bailote, Wollige: Leonurus lanatus*. Balnea medicata: Mit Heilmitteln versetzte Bäder (Sauerstoff, Kohlensäure, Sole, Moor, Kleie, Sublimat, Staßfurter Salz, Tannin, Kräuter usw.). Balneologie: Bäderlehre. Balneotherapie: Bäderbehandlung. Balneum: Bad. Balsame: (von hebr. b a s a m ) Pflanzl. Sekrete, bes. von Bäumen, in deren Interzellulargängen sie sich finden. Mehr od. weniger dickfl., sirupartige Gemische von Harzen und äth. ölen. Gew., soweit sie nicht von selbst ausfließen, durch Einschnitte od. Auskochen der betr. Pfl.teile. K ü n s t l i c h e B. sind Arzneigemische von balsamartiger Konsistenz. Die einzelnen Balsame s. u. Balsamum, vgl. Harze. Balsamica: Balsame*. Balsamkraut: Folia Menthae crispae © , s. Mentha crispa. Balsamtanne: Abies balsamea. Stpfl. von Balsamum canadense Balsamum africanum: Balsamum Copaivae africanum*. Balsamum americanum: B. tolutanum IBS*. Balsamum braslllense: B.Copaivae Mb *. Balsamum canadense © : Kanadabalsam, Kanadischer Terpentin. Balsam der Balsamtinne Abies balsamea, Fam. Coniferae (heim. i. d. nördl. Staaten v. Nordamerika u. in Kanada); auch Abies fraserl u. Abies canadensis dienen zur Gew. Blaßgelbe od. grünlichgelbe, klare, bisweilen fluoreszierende Fl., stark klebend, v. angenehm terpentinartigem Geruch u. bitterem Geschmack, verdickt u. erstarrt allmählich an d. Luft; all. in Benzol, Chlf., Xylol, Toluol, Schwfk., unvollständig 1. in A., unl. in Aq., D. etwa 0,994. Best.: Kanadin-, Kanadolsäuren, Bernsteinsäure, 23% äth. öl, Bitterstoff, Harz. Anw. med.: inn. b. Gonorrhöe, Blasenentzündung, Bronchitis, Dos.0,3—1,2g; äuß.: zu Pflastern; techn.:
Balsamum de Mecca
in d. Mikroskopie als Einschlußmittel, in d. Optik zum Verkitten der Linsen; in d. Lackindustrie. Balsamum Capivi: Gurjunbalsam, Balsamum Gurjunae*. Balsamum Cativo: Cativobalsam. Stpfl. Prioria copaifera (Kolumbien, Venezuela) Fam. Leguminosae. Wird zu Klebemitteln verwendet. Balsamum Copaibae: B. Copaivae g l * . Balsamum Copaivae [SS: B. Copaibae, B. brasiliense, Kopaivabalsam, Jesuiterbaisam. Der Balsam versehd. CopaiferaArten (Fam. Leguminosae), bes. Copaifera officinalis (heim, in Venezuela, Kolumbien), C. guayanensis (Unterlauf des Amazonas), C. langsdorfii (Brasilien), C. coriacea (südl. Brasilien) u. andere C.-Arten. Gew. durch Anzapfen der schizolysigenen* Sekretgänge des Holzes u. Markes. I m Handel als Maracaibo-B. (Venezuela, dickfl.), Para (Maranham-)B. (Brasilien, dünnfl.), Trinidad-B., Surinam-B., Angostura-B. u. a. Beste Sorte aus Para u. Maranham (Brasilien). Klare, gelbl. bis gelbbraune, dickliche Fl., teilweise schwach fluoreszierend, v. würzig-scharfem, bitterem Geschmack u. würzigem Geruch; D. (20°) 0,920—0,995, SZ 75,8—84,2, EZ nicht über 14. Best.: Harzsäuren (20—60%), äth. öl. (40%), Bitterstoff (häufig mit Kolophonium u. anderen Harzen u. Balsamen verfälscht); 1. in absol. A., Chlf., Benzin, Amylalkohol, Ae., Terpentin. Anw. med.: inn. b. Gonorrhöe, Entzündung der Harnwege, Bronchitis, Lepra, Psoriasis (meist in Kapseln); äuß. b. Geschwüren, Frostbeulen, Krätze; techn.: zu Lacken. HOM: Balsamum copaivae. Balsamum Copaivae africanum: Balsamum africanum. Afrikanischer Kopaivabalsam, Illurinbalsam, stammt von Paradaniella oliveri, Fam. Leguminosae. Anw.: wie Kopaivabalsam. Balsamum Copaivae ostindicum: Gurjunbalsam, Balsamum Gurjunae*. Balsamum de Mecca: (Balsamum gileadense) Mekkabalsam, Gileadbalsam. Stpfl. Commiphora opobalsamum (Syrien, Ägypten, Arabien, Somaliküste), Fam. Burseraceae. Dunkelgelbe bis braunrote, dickfl. Masse v. angenehmem Geruch u. bitterem Geschmack. Best.:
Balsamura Dipterocarpi
'JO
Äth. öl, Harze, Bitterstoff. Anw.: in d. Parfümerie. HOM: Amyris gileadensis. Balsamum Oipterocarpi: Gurjunbalsam, B. Gurjunae*. Balsamum Eustachii: B. tolutanum Balsamum Garnae: Gurjunbalsam, B. Gurjunae*. Balsamum gileadense: Gileadbalsam, B. de Mecca*. Balsamum Gurjunae: Gurjunbalsam, Gardjanbalsam, Gardschanbalsam, B. Capivi, B. Dipterocarpi, B. Garnae, B. Copaivac ostindicum, Ostindischer Kopaivabalsam. Balsam verschd. Dipterocarpusarten, Fam. Dipterocarpaceae, hauptsächlich Dipterocarpus alatus u. D. turbinatus (mächtige Bäume in Hinterindien, Bengalen). Gew.: durch Anhauen der Bäume u. Anzünden eines Feuers in der gehauenen Höhlung, wonach der Balsam ausfließt. Hellgelbe bis schwarzbraune, grünlich fluoreszierende, dickliche Fl. Best.: Äth. öl, Harze. Anw.: wie Kopaivabalsam. Balsamum Hardwickiae: Hardwickiabalsam. Stpfl. Kingiodendron pinnatum (Hardwickia pinnata) Fam. Leguminosae (Vorderindien). Ersatz für Kopaivabalsam. Balsamum indicum album: Amerikanischer Styrax, s. Liquidambar styraciflua. Balsamum indicum nigrum: B. peruvianum ¡Mg*. Balsamum indicum siccum: B. tolutanum pB*. Balsamum Mariae: Tacamahaca, s. Calophyllum inophyllum. Balsamum Mentholi compositum ¡g|: Mentholbalsam. Zstzg.: 3 Menthol, 3 Methylsalizylat, 3 Wasser, 2" Gelb. Wachs, 9 Wollfett. Balsamum peruvianum Wi- Perubalsam, B. indicum nigrum, B. peruvianum nigrum, Peruanischer Balsam, Indischer Balsam, Chinaöl, Wundbalsam. Stpfl. Myroxylon balsamum var. perejrae (To luifera pereirae, Toluifera balsamum), Fam. Leguminosae (Zentralamerika, u. zwar ein schmaler Küstenstrich [Costa del balsamo] v. San Salvador in 30 bis 500 m Höhe). Gew.: durch Anräuchern der v. der Binde entblößten, 10 jährigen Bäume nach Beendigung der Regenzeit
Balsamum tolutanum
(November, Dezember). Perubalsam findet sich nicht fertig vorgebildet im Holz der Bäume, sondern er stellt ein pathologisches Produkt dar, das erst durch die Manipulationen bei der Gew. (Einschneiden u. Anschwelen) entsteht. Dunkelbraune, ölige Fl. v. aromatischem, vanilleartigem Geruch u. kratzendem, schwach bitterem Geschmack; klar u. durchsichtig, nicht eintrocknend u. nicht klebend; D. (20°) 1,145—1,158; SZ 68 bis 80; VZ 235—255; 1. in Ae„ A., Chlf., teilweise in Terpentinöl, fetten ölen u. Benzin; mit Rizinusöl bis 15% mischbar; unl. in Aq. Best.: Zimtsäure- u. Benzoesäurebenzylester, die unter dem Sammelbegriff C i n n a m e i n zusammengefaßt werden (Cinnameingehalt nach ¡M| mindestens 56%, meist ca. 60%), ferner Harz, Benzoesäure, Zimtsäure, Vanillin, Peruviol. Infolge seines hohen Preises ist Perubalsam in besonderem Maße Verfälschungen ausgesetzt; hierzu dienen Terpentin, Benzoe, Gurjunbalsam, Styrax, Rizinusöl, Kopaivabalsam. Zur Prüfung dienen Feststellung des Cinnameinu. Harzgehaltes sowie der EZ u. VZ. Anw. med.: inn. als Expectorans Stomachicum, Antisepticum, ferner b. chron. Katarrhen der Respirations-, Verdauungs-, Urogenitalorgane, b. Asthma, Rheuma, Phthisis. Dos. 0,2—1,2 g mehrmals tägl.; äuß.: zu Einreibungen, Pinselungen b. Ekzemen, Krätze, Frostbeulen, Kehlkopftuberkulose, Ozaena (|Mj: Linimentum contra Scabiem, Mixtura oleosa balsamica); vet.: als Räudemittel. (In Salben m. Borsäure, Zinkoxyd u. Vaselin wird Perubalsam meist körnig, daher den Balsam vorher mit Adeps od. Rizinusöl anreiben.) HOM: Balsamum peruvianum. Balsamum styracinum: s. Liquidambar orientalis. Balsamum Styracis (Storacis) liquidum: s. Liquidambar orientalis. Balsamum Terebinthina: Terebinthina [DÜ*Balsamum tolutanum ¡Mg: Tolubalsam, Resina tolutana, B. Eustachii, B. americanum, B. indicum siccum. Stpfl. Myroxolon balsamum var. genujnum (Toluifera balsamum) (nördl. Südamerika, bes. Unterlauf des Magdalenenstromes in
Bananenstärke
Í)1
Barium earbonicum
Kolumbien), Fam. Leguminosae. Gew.: durch spitzwinklige Einschnitte in die Rinde der Bäume. Der frische Balsam ist braungelb u. zähfl., erhärtet an d. Luft zu einer spröden, leicht zerreiblichen Masse. Er besitzt einen feinen Wohlgeruch u. würzigen Geschmack; 1. in A., Chlf., KOH. SZ 112—168. Best.: Zimtsäure- u. Benzoesäureester. Vanillin, äth. öl, Harz. Asche max. 1%. Anw. med.: inn. als Expectorans b. Lungenkatarrhen, Phthisis, auch b. Blasenkatarrhen. Dos. 0,15—1 g mehrmals tägl. in Kapseln, Pillen, Emulsionen (Emulsio Baisami Tolutani, Sirupus Baisami Tolutani).
Barium: Ba, Erdalkalimetall, AtG. 137,36, Il-wertig, D. 3,74, F. 710°, Sdp. 1696°, 7 Isotope (138—132, 130), nat. als Schwerspat (BaS0 4 ) und Witherit (BaC0 3 ). Silberweißes Metall, das an der Luft grauschwarz anläuft; da es sich an der Luft schon bei Zimmertemperatur mit dem Kohlendioxyd der Luft verbindet, muß es unter Luftabschluß aufbewahrt werden. Zersetzt Wasser wie Calcium unter Bildung von Ba(OH)2 u. H. Darst.: durch Reduktion von Bariumoxyd (aus Bariumkarbonat und Kohle) mit Aluminium oder Silicium bei 1200° im Vakuum. Die wasserlösl. Bariumsalze sind giftig. Elektrolyt, dar-
Bananenstärke: Amylum Musae*. Bandwürmer: Cestodes*. BandwurmnuB: Semen Arecae !0AB¡ s. Areca catechu. Banisterinum: Banisterin, C13H12ON2, ident. m. Harmin, Alkaloid aus Peganum harmala*, Banisteria caapi u. and. Banisteria-Arten Brasiliens. Farbl. Prismen, 1. in A., Ae., Chlf., wl. i. Aq. Anw. med.: bei Parkinsonismus. Die Eingeborenen Südamerikas {Brasilien, Venezuela, Columbien) stellen aus der Riesenliane Banisteria e. Rauschgetränk her, den A y a h u a s c a : oder Y a g é T r a n k , der neben Musik- u. Farbenhalluzinationen zu Visionen u. hellseherischen Zuständen u. schließlich zu Irrsinn führen soll.
g e s t . 1 8 0 8 v o n HUMPHRY DAVY
Bankesia abyssinica: Hagenia abyssinica*. Baptjsia tinctoria: Fam. Leguminosae. Wilder Indigo (Nordamerika). Stpfl. v. Radix Baptisiae tinctoriae: Wildelndigowurzel. Best.: die Glykoside Baptisin, Baptin, d. Alkaloid Cytisin. Anw. med.: als Abführmittel u Febrifugum. Diente früher zur Indigo-Gew. HOM: Baptisia, die frische Wurzel mit der Rinde. Barbaloin: Syii. für Aloin, glykosidischer Bitterstoff der Aloe*. Barbitalum: Amerikanische Bezeichnung f. Acid. diaethylbarbituricum*. Barbitonum: Englische Bezeichnung f. Acid. diaethylbarbituricum |DÄ|*. Barbitnrsäure: Acid. barbituricum*. Barbus fluviatilis: Karpfen, s. Cyprinus barbus. HOM.
(geb.
1787 i. Penzance (Cornwall), gest. 1829 in Genf.
Nachweis der Bariumverbindungen: 1. sie färben die nichtleuchtende Flamme fahlgrün: im Spektrum hellgrüne Linie. 2. Schwfs. fällt auch aus sehr verd. Lsgen weißes, amorphes Bariumsulfat, BaS0 4 , das in Säuren, Basen u. Wasser unl. ist. 3. Kaliumdichromat fällt gelbes Bariumchromat (BaCr0 4 ). 4. Kieselfluorwasserstoffsäure fällt weißes Bariumsilicofluorid (BaSiF„); beide sind unl. in Essigsäure. (Kalzium- u. Strontium-Salze werden durch diese beiden Reagenzien nicht gefällt.) Bariumacetat: Barium aceticum*. Barium aceticum: Bariumacetat, Essigsaures Barium, (CH 3 C00) 2 Ba-f H 2 0. Mol. 273,36. Weiße Kr., all. in Aq., wl. in A. Darst.: Durch Eintragen v. Bariumkarbonat in verd. Essigsäure, Eindampfen u. Auskristallisieren. Anw. ehem.: als Reagens u. als Beizmittel. HOM: Barium aceticum (Baryta acetica ). Bariumbromat: Barium bromicum*. Barium bromatum: Bariumbromid, Brombarium, BaBr 2 + 2 H 2 0. Mol. 333. Farbl. Kr., sll. in Aq. Barium bromicum: Bariumbromat, Bromsaures Barium, Ba(Br0 3 ) 2 • H 2 0. Bariumbromid: Barium bromatum*. Barium carbonicum: Bariumkarbonat, Kohlensaures Barium, BaC0 3 . Mol. 197. Schweres, weißes, geschmackl. Pv., unl. in Aq., 1. in verd. Säuren unter Auf-
Barium carbonicum nativum
92
brausen. Darst.: Durch Fällung v. Bariumehlorid mit Natriumkarbonat in heißen Lösungen. Anw. med.: früher b. Metrorrhagien, Atonie, Abortus (dos. let. 2—4 g); techn.: z. Darst. anderer Bariumsalze. HOM: Barium carbonicum (Baryta carbónica). Barium carbonicum nativum: Nat. Bariumkarbonat, Witherit. Bariumchlorat: Barium chloricum*. Barium chloratum !jp: Bariumchlorid, Chlorbarium, BaCl a + 2H 2 0. Hol. 244,35. D. 3,05. Farbl. Kr., 1. in 2,5 Aq., wl. in A. u. HCl. Darst.: Durch Erhitzen von Schwerspat mit Kohle u. Calciumehlorid oder durch Auflösen v. Bariumkarbonat in Salzsäure. Anw. med.: wirkt ähnlich den Digitalisglykosiden auf den Herzmuskel, daher bisweilen entsprechend angewandt in Dosen v. 0,01 g. Größte Vorsicht! Dosen v. 0,2—0,5 g bereits giftig, dos. let. 0,8—3 gl Exitus infolge Atmungslähmung; techn.: zum Härten von Stahl. Antid.: Auswaschen des Magens mit l%iger Natriumsulf atIsg. Klistiere m. Natriumsulfatlsg., subkutan Atropin 0,001; s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". HOM: Barium chloratum (Baryta muriatica). Barium chloricum: Bariumchlorat, Chlorsaures Barium, Ba(C10 3 ) 2 +H 2 0. Mol. 322. D. 3,18. F. 414°. Farbl. Kr., sll. in Aq. Anw.: in der Feuerwerkerei. Bariumchlorid: Barium chloratum*. Barium, Chlorsaures: Barium chloricum*. Bariumchromat: Barium chromicum*. Barium chromicum: Bariumchromat, Neutrales chromsaures Barium, BaCr0 4 . Mol. 253,4. Gelbes kr. Pv„ unl. in Aq. Anw. techn.: als Malerfarbe (Ultramaringelb). Barium, Essigsaures: Barium aceticum*. Bariumhydroxyd: Barium oxydatum hydricum @ *. Bariumhypophosphit: Barium hypophosphorosum*. Barium hypophosphorosum: Bariumhypophosphit, Unterphosphorigsaures Barium, Ba(H 2 P0 2 ) 2 + H 2 0. Farbl. Kr., 11. in Aq. Anw. med.: wie Kalziumhypophosphit, kaum gebraucht, MD. 0,15 g.
Barium, Schwefelsaures
Barium jodatum: Bariumjodid, Jodbarium, B a J 2 + HaO. Mol. 427,24. Farbl., zerfl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med.: früher b. Skrofulose, MD. 0,015 g. HOM: Barium jodatum (Baryta jodata). BariumjOdid: Barium jodatum*. Bariumkarbonat: Barium carbonicum*. Barium, Kohlensaures: Barium carbonicum*. Bariumnitrat: Barium nitricum © * . Bariumnitratlösung: Reagens |qg: Lsg. von 1 Bariumnitrat in 19 Aq. Barium nitricum © : Bariumnitrat, Salpetersaures Barium, Ba(N0 3 ) 2 . Mol. 261,4. Farbl. Kr., 1. in 12,5 Aq., unl. in A. Darst.: Durch Lösen von Bariumkarbonat oder Bariumsulfid in Salpetersäure. Anw. med.: wie Ba.-chlorid, MD. 0,2 g; MTD. 0,4 g; dos. let. 3—4 g; techn.: als Reagens u. in d. Feuerwerkerei (Grünfeuer). Bariumoxyd: Barium oxydatum*. Barium oxydatum anhydricum: Bariumoxyd, Ätzbaryt, BaO. Mol. 153,4. Weißgraue, poröse Stücke. Anw. techn.: in d. Glasindustrie. Barium oxydatum hydricum Bariumhydroxyd, Bariumoxydhydrat, Ba(0H) 2 -8H 2 0. Mol. 315,5. Farbl. kr. Pv., 1. in Aq., 11. in verd. Säuren. Anw. ehem.: als Reagens in wäß. Lsg. (Barytwasser*); n-Bariumhydroxydlsg. Bariumoxydhydrat: Barium oxydatum hydricum*. Bariumperoxyd: Barium peroxydatum anhydricum*. Barium peroxydatum anhydricum: Bariumperoxyd, Bariumsuperoxyd, BaOz. Mol. 169. Weiße Stücke od. Pv., wl. i. Aq., unl. i. A. u. Ae., bildet mit verd. SS Wasserstoffsuperoxyd, beim Erhitzen auf über 700° spaltet es Sauerstoff ab. Nicht mit organ. Stoffen zusammenbringen, da sonst Entzündung. Anw. ehem.: z. Darst. v. Wasserstoffsuperoxyd, als Bleichmittel. Barium, Salpetersauras: Barium nitricum © * . Barium, Schwefelsaures: Barium sulfuricum Hl*.
Barium, Schwefligsaures
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Basen
Barium, Schwefligsaures: Barium sul- lium (sämtl. heim, in Südafrika, bes. furoBum*. Kapland). Stpfl. von Folia BUCCO (Folia Buccoblätter, BuchublätBariumspeise: s. Barium sulfuricum Buchu) ter. Man unterscheidet Folia BUCCO lg. Bariumsulfai: Barium sulfuricum Säg*. rotunda, Breite Buccoblätter von B. Barium sulfhydratum: Bariumsulf- crenulatum und Folia Bucco longa, hydrat, Ba(SH)2. Anw. ehem.: als Lange Buccoblätter von Empleurum unicapsulare (E. serrulatum); die beste Reagens. Bariumsulfid: Bariumsulfuratum©*. Sorte stammt von B. betulinum (nicht von B. crenulatum, wie in der engl. Bariumsulfit: Barium sulfurosum*. Bariumsulfhydrat: Barium sulfhydra- Pharmak. angegeben). Best.: Glykosid Diosmin (Barosmin), Diosphenol, 1-Mentum*. Barium sulfuratum ® : Bariumsulfid, thon, Hesperidin, äth. ö l (mind. 0,8%). Schwefelbarium, BaS. Mol. 169,5. Graue Gummi, Schleim, Harz. Asche max. 5%. Stücke od. Pv., d. beim übergießen Anw. med.: als Diureticum u. entzünm. Salzsäure Schwefelwasserstoff ent- dungswidriges Mittel bei Harnerkranwickeln. Darst.: Durch Erhitzen von kungen (2 g der Blätter im Aufguß). Schwerspat u. Kohle (in Teig- oder Bri- HOM: Bucco, die getrockneten Blätter kettform) auf 600°—800°. Anw. ehem.: von B. betulinum. z. Darst. anderer Bariumverbindungen, Barras: Resina Pini s. Terebinzur Herst, v. Lithopone, Enthaarungs- thina. mitteln, Leuchtmassen (s. dort), PflanBaryt: Barium oxydatum*. zenschutzmitteln (Solbar ®), in d. Baryta acetica HOM: s. Barium Analyse z. Entwicklung v. H 2 S. aceticum. B. carbonica HOM: s. BaBarium sulfuricum Hg: Bariumsulfat rium carbonicum. B. hydrica: Barium Schwefelsaures Ba., Schwerspat, Per- oxydatum hydricum*. B. jodata HOM: manentweiß, BaS0 4 . Mol. 233,4, D. 4,53. s. Barium jodatum. B. muriatica HOM: Weißes, schweres Pv., unl. in Aq., verd. s. Barium chloratum. Säuren u. Laugen, etwas ]. in konz. Barytwasser: Reagens Ipg, Lsg. von Salz-, Schwefel- od. Salpetersäure; in- 1 kr. Bariumhydroxyd in 19 Aq. (Kr. folge seiner schweren Löslichkeit ist Bariumhydroxyd, Ba( OH )2 + 8 H 2 0). BaS0 4 ungiftig. Nat.: Schwerspat. Reagens auf Kohlendioxyd. Darst.: Durch Fällen einer heißen Lsg. Basen: Alkal. reagierende Stoffe, die v. Bariumchlorid m. Natriumsulfat od. mit Säuren Salze bilden bzw. Stoffe, die Schwefelsäure. Anw. med.: als Röntgen- in wäßriger Lösung negativ geladene kontrastmittel (darf keinerlei lösl. Ba- Hydroxyl-Ionen (OH') abspalten; nach riumverbindungen enthalten), b. Unter- der Elektronentheorie der Valenz beruht suchungen des Magens u. Darms als die Basenwirkung eines Stoffes darauf, Bariumspeise in Mengen v. ca. 200 g daß er von Wassermolekülen Protonen (wird bereitet durch Kochen v. 15 Mon- aufnimmt und so zur Bildung von damin, 15 Zucker, 20 Kakao, 150 Ba- Hydroxyl-Ionen Veranlassung gibt (nach riumsulfat, 500 Aq.; b. Dünndarm- JOHANNES N . B R Ö N S T E D ) ; daher können stenosen 80 g Bariumsulfat); techn.: als auch geladene Ionen Basen sein u. man Malerfarbe (Permanentweiß, Blanc fixe). unterscheidet „Neutral-Basen", „AnionBarium sulfurosum: Bariumsulfit, Basen" u. „Kationbasen". Die MetallSchwefligsaures Barium, BaS0 3 . Mol. hydroxyde sind z. B. „Anionbasen". 217. Weißes Pv. Anw. ehem.: in d. A n o r g a n i s c h e B. sind die Hydroxyde der Metalle und des Ammoniaks; Analyse. Bariumsuperoxyd: Barium peroxyda- organische B. sind Kohlenstoffverbindungen, die neben C u. H noch N tum anhydricum*. Barium, Unterphosphorigsaures, Ba- enthalten, hierzu gehören die Alkaloide; ist N durch As, P, Sb oder S ersetzt, rium hypophosphorosum*. Barosma-Arten: Fam. Rutaceae. B. so erhält man die entsprechenden Arsobetulinum, B. crenulatum, B. serratifo- j| nium-, Phosphonium-, Stibonium-, Sul-
Basidien
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foniumbasen.. Basen färben rotes Lackmuspapier blau, gelbes Kurkumapapier braun, farbl. Phenolphthaleinlösg. rot, rote Methylorangelsg. gelb. J e nachdem ein, zwei usw. OH-Gruppen enthalten sind, unterscheidet man ein-, zwei- od. mehrwertige od. -säurige od. mono-, diusw. -hydrische Basen. Sind nicht alle Hydroxylgruppen einer mehrwertigen Base durch Säureanionen ersetzt, so spricht man v. basischen („Hydroxy"-) Salzen, vgl. Säuren und Salze. Basidien: bot. Keulenförmige Zellen bestimmter Pilze, an denen Sporen (Basidiosporen) sitzen. Basilicum HOM: s. Ocimum basilicum.
Be
einer D. von 1,000 (A) und 1,074 (B), 2 0 ° = 0,935 (A) und 1,161 (B), 30° = 0,879 (A) und 1,262 (B) usw. Die Baume-Skala ist in 67 Grade eingeteilt, der 67. Grad entspricht dem spez. Gew. 1,867. Eine ganz willkürliche Einteilung, die aber in der Industrie für Säuren, Alkalien und Salzlsgen noch ausschließlich im Gebrauch ist, da die Be-Grade den Konzentrationen der Flüssigkeiten ungefähr proportional gehen. Konz. Schwfs. = 66° B6. Aus den Be-Graden kann man die Dichte einer Flüssigkeit berechnen, und zwar nach folgenden
Formeln: d — , —, wenn die Fl. 144,3 - n U i 3 schwerer als Wasser ist, d = ,,. „' . 144,3 + n Basilienkraut, Basilikumkraut: H e r b a wenn die Fl. leichter als Wasser ist. Basilici, s. Ocimum basilicum. (ANTON BAUME, Apotheker, Paris 1728 Basisch: Alkalisch, s. Basen. B. Re- bis 1804.) aktion: Alkal. Reaktion. B. Salze: s. Baumflechte, Baummoos: L i e h e n P u l Salze. monariae, s. Lobaria pulmonaria. Bassiaöi: s. Illipe mallabrorum u. Baumöl: Oleum Olivarum m , s. Olea Ulipe latifolia. europaea. Bassorin: Best, des Tragant, Gummi Baumwachs: Cera arborea, Mischung arabicum und anderer Gummiarten. aus Erdwachs, Harz, Kolophonium, Bastardsafran: Saflor, Flor. Cartha- Terpentin, Rüböl usw.; dient zum mi, s. Carthamus tinctorius. Okulieren. Bastfasern: bot. langgestreckte, an Baumwolle: Gossypium*. den Enden zugespitzte Zellen mit verBaumwolle, Gereinigte g l : Gossydickten Zellwänden. pium depuratum ¡Mi, s. Gossypium. Bastparenchymzellen: bot. langgeBaumwollsamenfil: Oleum Gossypii, streckte Zellen, zum Siebteil (Phloem*) gehörend, mit verschd. Inhaltsstoffen, s. Gossypium. Baumwollwurzelrinde: Cortex Gossykönnen durch Zellwandverdickung sklepii Radicis © , s. Gossypium herbarotisieren. ceum. Baststrahlen: bot. s. Phloem. Bauxit: Mineral, A1203 • H 2 0, meist Batatenstärke: Brasilianisches Armit Eisenoxyd und Kieselsäure verrowroot, Amylum Batatae*. Bathmometrie: Messung der Wasser- mengt, dient zur Gew. von Aluminium. Bayer 205: Germanin ® * . stoffionenkonzentration* (ßtxft/iög Bayöl: Oleum Pimentae acris, s. Pi= Stufe). Bathmotrop: Die Reizbarkeit der menta acris*. Bazillen: Stäbchenförmige Spaltpilze, Herztätigkeit beeinflussend. Bauchspeicheldrüse: Pankreas, s. Hor- die im Gegensatz zu den Bakterien Sporen bilden; meist anaerob, grammone und Organotherapeutica. BAUDOUINsche Reaktion: S e s a m ö l - positiv. Zu den Bazillen gehören: Tereaktion, zum Nachweis von Sesamöl in tanus-B., Milzbrand-B., Botulinus-B., Gasbrand-B. B a z i l l e n t r ä g e r : MenMargarine, s. Sesamum indicum. Baume-Grade: Abkürzung ,,B6", schen, die virulente B. in sich tragen Grad-Einteilung des Baume-Aräome- und verbreiten, ohne selbst zu erkranters, A) für Fl., die leichter, B) für ken. solche, die schwerer sind als Wasser; BCG: Bacille Calmette-Guerin*, es entsprechen 10° des Aräometers i Be: ehem. Beryllium*.
Bö
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B£: BaumiS, s. Baum6-Grade. Becherzellen: bot. Zellen, die im unteren Teil becherartig verdickt sind, z. B. Palisadenzellen der Samen von Sinapis alba, Brassica nigra. Bechikum(a): Hustenmittel. Beckazit: Kunstharz (Phenolharz). Beckmann-Thermometer: Zur Molekulargewichtsbestimmung, s. Kryoskopie. BeckOSOl: Kunstharz (aus Phthalsäure). Becquerelstrahlen: Die Ausstrahlungen der Uransalze. Entdeckt von Becq u e r e l 1896 in Paris. Auf Grund dieser Entdeckung gelang dem Ehepaar Curie in Paris die Herst, des Radiums, s. Uran und Radium. Bedecktsani ige Pflanzen: bot. Angiospermae*. BehennÜSSe: Semen Moringae, s. Moringa oleifera und M. peregrina. Behenöl: Oleum Moringae, s. Moringa oleifera und M. peregrina. Beifuß: Artemisia vulgaris*. B„ Bitterer: Artemisia absinthium*. BeinaSChe: Calcium phosphoricum crudum © * . Beinschwarz: (Ebur ustum nigrum, Spodium). Die pulverisierten Abfälle bei der Gew. der Knochenkohle (Carbo ossium*). Beinwellwurzel: Rad. Consolidae, s. Symphytum officinale. Belafrüchte: Fruct. Belae indicae, Marmelosfrüchte, s. Aegle marmelos. Belladonna: Atropa belladonna*. Bellenknospen: Gemmae Populi © , s. Populus-Arten. Bellis perennis: Farn. Compositae, Gänseblümchen, Maßliebchen (Europa, Asien). Stpfl. von Herba BellidiS und Flor. Bellidis. Best.: Saponin, Gerbstoff, SS, Wachs, fett. u. äth. öl, Inulin, Bitterstoff u. a. Anw. volkst.: bei Katarrhen der Luftwege, Magen- u. Darmkatarrh, Gallenblasenentzündung, bei Hypertonie sowie bei Bluthusten, Blutharnen, Menostase. HOM: Bellis perennis, die frische, blühende Pflanze. Beluga: Acipenser Huso, s. Ichthyocolla. Benediktenkraut: Cnicus benedictus* u. Geum urbanum*.
Benzidinprobo
Benzaldehyd (MS: Benzaldehydum, Künstl. Bittermandelöl, Oleum Amydalarum aethereumarticifialeC 6 H 5 CHO. Mol. 106,05; D. (20°) 1,046—1,050; Sdp. 178°—182°. Farbl., ölige Fl., Geruch nach Bittermandelöl, 1. in A. und Ae., swl. in Aq. Darst.: Durch Erhitzen von Benzalchlorid (C 6 H 6 • CH 2 • OH) mit Aq. u. Eisen od. m. Kalkmilch, auch dch. direkte Oxydation v. Toluol. Nat. als Amygdalin („cyanogenes" Glykosid) i. bitteren Mandeln, Aprikosen, Kirschkernen usw., s. Prunus amygdalus. Anw.: als Geschmackskorrigens. Benzaldehydzyanhydrin 1 1 : Benzaldehydcyanhydrinum, Mandelsäurenitril, C 6 H 5 CH(OH)CN. Mol. 133,06, D. (20°) 1,115—1,120; Gehalt mind. 89,4% Mandelsäurenitril, gelbe, ölige, nach Bittermandeln riechende Fl., fast unl. in Aq., 11. in A., Ae., Chlf. Nat. Hauptbest. des äth. Bittermandelöls. Darst.: Durch Umsetzung des Benzaldehydnatriumbisulfits mit Kaliumcyanid. Anw.: z. Herst, von Aq. amyqd. amar. JMS u. z. Darst. von Mandelsäure. Benzalthiosem icarbazon: NH—N I II y H 2 N—C= SCH- ^
" V ^—R
Chemotherapeuticum geg. Tbc., bes. i. s. Derivaten verwend., s. Conteben. Benzanilidum: Benzanilid, Benzoylanilin, das Anilid der Benzoesäure, C 6 H 5 • NH(CO • C 6 H 5 ); weiße bis rötlichweiße Kr., unl. in Aq., 1. in A., Chlf., Benzol, Ae. Anw. med.: früher als Antisepticum. Benzedrin: /J-Phenylisopropylamin, C 6 H 6 CH 2 CHNH 2 CH 3 , Kreislaufmittel, „Weckamin", Dos. 5 bis 10 mg, s. Weckamine. Benzidin: Benzidium*. Benzidinprobe: zum Nachweis v. Blut in H a r n u. Faeces. Ausführung: I. 10 com Harn + 1 ccm Eisessig -f 5 ccm Ae. mischen, gut durchschütteln bzw. ein nußgroßes Stück Stuhl mit gleichen T. Aq. und Eisessig verreiben, zu der Fl. gleichen T. Ae. hinzufügen und durchschütteln. I I . 0,5 g Benzidin in 8 ccm Alkohol + 2 ccm Eisessig lösen
Benzidinum
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und 2 ccm H a 0 2 zufügen. I I I . Ae. von Mischung I abheben und in einem frischen Reagenzglas mit ca 1 ccm der Benzidinlsg. I I versetzen. Bei Anwesenheit von Blut tritt grüne bis tiefblaue Färbung auf. Äußerst empfindliche Reaktion, jedoch nur brauchbar bei Verw. reinsten Benzidins und sauberster Reagenzgläserl Benzidinum © : Benzidin, Diphenvldiamin, Paradiamidodiphenyl,
Benzoe
man die hochsiedenden öle unter hohem Druck in leichtsiedende, niedermolekulare benzinähnliche Produkte aufspaltet. Crack-Benzine werden hauptsächlich für Automobile u. Flugzeuge verwendet, z. Z. sind 50 % der Weltbenzinproduktion Crack-Benzine.
Benzoate: Salze der Benzoesäure. Benzoat-Einheit, Internationale: I.B.E., Einheit für Follikelhormon, s Tabelle „Biologische Einheiten". NH 2 • C 6 H 4 • C 6 H 4 • NH 2 (1,4). Benzocain Syn. für Anästhesin Mol. 184,1; F . 127°. Weißes bis schwach in der amerikanischen, dänischen, engrötl., kr. Pv., 1. in A., Ae., wl. in Aq. lischen, schweizerischen Pharmakopoe. Anw. ehem.: in der Analyse zum BlutBenzoe: Benzoeharz, Resina Benzoe, Nachweis, s. Benzidinprobe. Benzoinum, Asa dulcis, Asa odorata, a-BenzildiOXym: (a-Diphenylglyoxim) Wohlriechender Asant: das Harz verschiedener Styrax-Arten, Fam. StyraC6H5—C=NOH caceae: B. Siam-Benzoe, Benzoe in I lacrimis, stammt von styrax tonkinense C 6 H 6 —C=NOH und Styrax benzoides (heim. HinterWeiß. kr. Pv.; Mol. 240,25; F. 235° bis indien, auf den Gebirgen im Osten des 237° unter Zersetzung; swl. in A. u. Mekong in 1200—1500 m Höhe, Franz. Aceton, unl. in Aq. a-B. fällt aus Nickel- Indochina, bes. Tonking und Nordsalzlsgen orange-braunrote Komplex- annam). Die Gewinnung erfolgt durch salze, die noch schwerer löslich sind als Anschneiden der lebenden 8—lOjähridie durch Dimethylglyoxim gefällt. gen Bäume, Beklopfen der Wunden Komplexsalze. und Sammeln des ausgetretenen HarBenzin, Verbleites: Mit Bleitetra- zes, das allmählich erstarrt. Das Harz äthyl versetztes Benzin, um das Klop- ist ein pathologisches Produkt des verfen der Motoren zu vermindern. (Anti- wundeten Cambiums. Es bildet flache klopfmittel: Bleitetraäthyl, Eisenkar- oder abgerundete, gelblichweiße, braunrote oder gelbbraune Massen mit einge'bonyl u. a.) Benzinoform Tetrachlorkohlen- betteten weißenStücken, den „Mandeln" (Benzoe amygdaloides), mit weißlichem stoff, Carboneum tetrachloratum*. Benzinum Petrolei lau: Petroleum- Bruch. Der Geruch ist angenehm vabenzin, Erdölbenzin; ein Gemisch von nilleartig, beim Erhitzen entwickelt das gesättigten aliphatischen Kohlenwasser- Harz stechend riechende Dämpfe. L. in stoffen*. Hauptbestandteile: Pentan Ae. und A. (in A. unl. Anteil max. 2%). 0 5 H 1 2 und Hexan 0 6 H 1 4 ; Destillations- Best.: 77—i.0% Koniferylbenzoat, daprodukt aus dem Petroleum; j). 0,661 neben freie Benzoesäure, Siaresinolbis 0,681. Farbl. flüchtige Fl., leicht ent- säure und ca. 0,3% Vanillin. Zimtsäure zündbar, 1. in A., Ae., unl. in Aq. Anw. ist nicht vorhanden. Asche max. 1%. med.: selten zu Einreibungen; techn.: Mit KMn0 4 -Lsg. befeuchtet darf Benhauptsächlich als Wasch- und Lsgs- zoe QM| keinen Geruch nach Benzalmittel. Hierbei Vorsicht vor Vergif- dehyd entwickeln (Sumatra-Benzoe). tungen: bereits 30—50 mg Benzin- Anw. med.: als Expectorans (¡BS: dämpfe pro Liter Luft wirken in y2 bis Tinct. Benzoes, Tinct. Opii benzoica) 1 Minute unbedingt tödlich! (Atemstill- zu Inhalationen, ferner zur Konserstand. ) In leichteren Fällen rauschartige vierung von Fetten (Adeps benzoatus Zustände (mitunter Benzinsüchtigkeit). ¡fig). HOM: Benzoes resina. SumatraCrack-Benzin ist ein durch ein beson- Benzoe stammt von Styrax benzoin deres Verfahren gewonnenes B., wobei (Sumatra, Java). Harte, rubinrote
Benzoesäure
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Benzolring
Massen mit weißlichen Mandeln. Best.: daß sich folgende Konstitutionsformel wie bei Siam-Benzoe, jedoch enthält ergibt: Sumatra-B. noch freie Zimtsäure, entH H wickelt daher, mit KMn0 4 -Lsg. beI I feuchtet, Geruch nach Benzaldehyd. Sumatra-B. ist nach dem nicht H-C C-H zulässig. Anw.: wie Siam-Benzoe, bes. H-C 6 2 C-H zu Räuchermitteln. H-C D 3 C-H H-C C-H Benzoesäure: Acid. benzoicum I5ÜS*. \c/Benzoesüureäthylester: Äthylium ben\ c / oder zoicum, C6H5COOC2H5. Farbl., angenehm I riechende PI. Anw.: in d. Parfümerie. H Benzoesäurebenzylester: Benzylum Andere Formubenzoicum @ * . Zentrische ForBenzoes9ure-ß-Naphthylester: Naph- lierungen sind: Diagonalformel mel nach Abmtholum benzoicum*. nach C l a u s strong-Bayer Benzoesäureguajakolester: Guajakolum benzoicum*. H Benzoesaurenaphthylester: Naphtholum benzoicum*. BenzoesSuresulfinid: Saccharin*. / \ /SN C-H o-Benzoesäuresulfinidnatrium BB: H-C H-C + C-H /I lösl. Saccharin, Saccharin solubile ¡BS*. i \ J/I 1/ \ l/f \ l Benzoeschmalz ¡H: Adeps benzoatus C-H H-C . C-H H C Mi*. Benzoetinktur Ln«i: Tinctura Benzoes -C ¡gf (1 Benzoe - f 5 A.). Benzoin: CeHB • CO • CH(OH) • CeHs. H Derivat des Dibenzyls, entst. durch KonBei allen Formeln bleibt je 1 Affinität densation von 2 Mol. Benzaldehyd unter Einwirkung von Kaliumcyanid. Farbl. der 6 Kohlenstoffatome ungesättigt, die bis schwach gelbl. Kr., 1. in warmem A. durch je 1 H-Atom gebunden wird. u. in Aceton, unl. in Aq.; F. 134°; Sdp. Letztere können durch einwertige Atome od. Radikale ersetzt werden. Werden 344°. Anw.: zu organ. Synthesen. 2 H-Atome durch andere einwertige a-Benz0in0Xim: (Cupron), Atome od. Radikale ersetzt (DisubstituC„H5 • CH( OH) • C: (NOH) • C 6 H 5 . tion), so treten 3 Isomerien auf, die man Weißkr. Pv„ Mol. 227,25, F. 151°—152°; je nach der Stellung bezeichnet, und ]. inA., Azeton, Ae., swl. in Aq. Anw.: zwar als Ortho-Verbgd., wenn 2 bei. d. ehem. Analyse zum Nachweis u. nachbarte H-Atome des Rings ersetzt zur quant. Bestimmung von Kupfer u. werden (1:2 od. 1:6), bezeichnet mit ood. z.B. 1,2-. Meta-Verbdg., wenn zwiMolybdän. Benzoinum: pharm. Bezeichnung für schen den beiden substituierten noch ein H-Atom steht ( 1 : 3 od. 1 : 5 ) , bezeichBenzoe*. Benzol: Reagens |Mg: C6H6. D. 0,874 net mitm- od. z.B. 1,3-. Para-Verbdg., bis 0,884, Sdp. 80°—82°, s. Benzolum. wenn zwischen den 2 substituierten Benzoldikarbonsüure: Acid. phthali- noch 2 H-Atome stehen ( 1 : 4 od. 2 : 5 od.3 : 6), bezeichnet mit p- od. z.B. 1,4-. cum*. Benzolring: Nach K e k u l Ä s Benzol- Treten 3 einwertige Atome od. Raditheorie sind im Benzol und seinen Deri- kale in den Ring ein (Trisubstitution), vaten (karbozyklischen Verbindungen) so sind ebenfalls 3 Isomerien möglich. die C-Atome abwechselnd mit 1 und Man bezeichnet dann die Stellungen 1, 2 Affinitäten ringförmig miteinander 2, 3 als v i e i n a l , 1, 3, 5 als s y m m e verbunden (geschlossene Ketten), so t r i s c h , 1,2,5 als u n s y m m e t r i s c h . Es H u n n i u a , Pharmazeutisches Wärterbuch.
Benzolum
Berberinum
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existieren auch Tetra-, Penta- u. Hexa-
Benzpyren:
3,4-Benzpyren,
C20H12.
s u b s t i t u t i o n s p r o d u k t e ( AUGUST K E K U L E Best, des Steinkohlenteers;; gelbe Kr.v . STRADONITZ, g e b . E f e r m a t a d t 1 8 2 9 , Nadeln, F . 176°; hochkarzinogene Sub-
gest. Bonn 1896, durch seine Hypothese über den Benzolring Begründer der neuzeitlichen organ. Chemie). Benzolum Benzol, Steinkohlenbenzin, C 6 H 6 . Mol. 78,1; D. 0,874 bis 0,884; P. 5°, Sdp. ca. 79»—80°; Produkt der Steinkohlenteer-Dest. Farbl., stark lichtbrechende PI., charakteristisch riechend, leicht entzündlich, 1. in A., Ae., Azeton, Eisessig, fetten und äth. Ölen, Chlf.; es löst Harze, Pette, Schwefel, Jod, Phosphor. Anw. med.: inn. bei Darmtrichinen u. Würmern, früher auch bei Leukämie. MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g; äuß. bei Krätze; techn.: in der Teerfarbenindustrie u. als Lsgsmittel. (Vorsicht! Mehr als 1 % i. d. Luft ist feuergefährlich. Vergiftung auch durch Einatmen u. durch die Hautl Erkrankung durch „Benzol u. seine Homologen" ist anzeigepflichtig! Siehe Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel".)
stanz (Benzpyrenkarzinom); entst. auch beim Verbrennen von Zigarettenpapier u. ist in der Luft der Großstädte enthalten, worauf die Zunahme von Bronchial-Karzinom zurückzuführen sein soll. Benzyl: Die einwertige Gruppe —CHJ—C6HS.
Benzylacetat: Benzylium aceticum*. Benzylalkohol: Alcohol benzylicus © * . Benzylbenzoat: Benzylum benzoicum Benzylium: Alcohol benzylicus*. Benzylium
aceticum:
Benzylacetat,
Essigsäurebenzylester, CH3CO- OCH a C 6 H 5 . Bestandteile verschd. Blütenöle (Jasmin, Ylang-Ylang, Gardenia). Parbl. Fl. Anw.: in d. Parfümerie. Benzylium
benzoicum
Benzyl-
benzoat, Benzoesäurebenzylester, C 6 H 5 CO-OCH 2 C 6 H 6 . Benzonaphtholum © : Naphtholum Farbl., fast geruchlose, ölige F l . ; 1. in benzoicum*. A. u. Ae., unl. in Aq. Best, des PeruBenzopyrrol: Indol*. balsams, Tolubalsams, Ylang-Ylangöls, Benzosulphinidum: Amerikan. Be- Tuberosenöls. Anw. med.: früher b. Kozeichnung für Saccharin*. liken; jetzt ausschließlich in der ParfüBenzoyt: Das einwertige Radikal der merie als Pixierungsmittel. Benzoesäure, C6H5CO. Benzylium cinnamylicum: Z i m t s ä u r e Benzoyl-aethyl-tetramethyldiamino-
benzylester, C 6 H 6 CH- CH- CO • OCH 2 C 6 H 6 . Best, des Perubalsams, Tolubalsams, Benzoyl-aethyl-tetramethyidiaminoisopropanolnitrat ¡3|: Alypin nitricum Styraxöls. Anw.: als Riechstoff.
isopropanol-hydrochlorid [MB : Alypin bydrochloricum |5»g*.
Benzylpenicillin-Kalium: P e n i c i l l i n - G -
Benzoylaminoessigsäure: Acid. hippu- Kalium [Dg*. Benzylpenicillin-Natrium: Penicillinricum*. G-Xatrium [Dp*. Benzoylanilin: Benzanilidum*. Berberinum: Berberin, C 20 H 18 O 4 N- OH. Benzoy l-^-Naphthol: N a p h t h o l u m b e n Alkaloid der Berberis-Arten; findet sich zoicum*. Benzoylglykokoll: Acid. hippuricum*. auch in Hydrastis canadensis. F ä r b t Benzoylperoxyd: Benzoylsuperoxyd, Seide, Baumwolle, Leder gelb. Anw. med.: s. Berb. sulfuricum. HOM: BerC6H6.CO-O2.CO-C6H5. berinum. B. sulfuricum: BerberinmonoDerivat des Wasserstoffsuperoxyds. Wei- sulfat. Gelbes, kr. Pv., 1. in A. u. Aq. Meist ßes, kr. Pv., 1. in A., Ae., Chlf., swl. in gebrauchtes Berberinsalz. Anw. med.: Aq.; P. 105°. Anw.: gegen Hautkrank- gegen Orientbeule (Erreger Leishmania heiten; als Fixierungsmittel i. d. Mikro- tropica*), kleine Ulcera (B. hemmt die skopie; als Bleichmittel für Fette, öle, Sauerstoff auf nähme des Tumorgewebes Wachse, Mehl usw.; als Katalysator für stärker als die des gesunden Gewebes), Polymerisationen. ferner bei Gelbsucht, chron. Diarrhöe,
Berberís vulgaris
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Wechselfieber. Berberin wirkt auch blutdrucksenkend sowie anregend auf die Darm-, Blasen-, Uterusmuskulatur. Dos. 0,03—0,2 g. Das Berberinhydrochlorid findet gleiche Anwendung. Berberís vulgaris: Fam. Berberidaceae. Berberitze, Sauerdorn (Europa, Asien). Stpfl. von Cortex Berberidis radicis: Berberitzenwurzelrinde. Best.: die Alkaloide Berberin, Oxyacanthin, Berbamin, Jateorrhizin, Columbamin, Palmatin sowie Harz u. a. Anw. med.: als Tonicum, als Cholereticum u. Cholekineticum bei Leberstörungen, Gallenstauung, Cholelithiasis sowie bei Dysenterie, vgl. Berberinum. Fructus Berberidis Sauerdornbeeren, Berberitzenfrüchte. Best. Fruchtsäuren, Pektin, Gummi, Zucker, Vitamin C (in den reifen Früchten kein Berberin). Asche max. 3%. Anw. med.: bei Leber-, Gallen-, Steinleiden. HOM: Berberís, die getrocknete Wurzelrinde. Berberitzenwurzelrinde: Cortex Berberidis radicis, s. Berberís vulgaris. Bergamottfil: Oleum Bergamottae g g , s. Citrus aurantium ssp. bergamia. Bergflachs: Alumen plumosum*. BergkQmmel: Fruct. Anethi s. Anethum graveolens. Berglorbeer: Kalmia latifolia*. Bergöl: Ol. Lini sulfuratum © * . Bergpech: Asphaltum*. Bergwohlverleih: Arnica montana*. Beriberf: Kakke, Vitamin-Bj-Mangelkrankheit des Menschen, bes. der ostasiatischen Reis essenden Völker (schw. Polyneuritis mitallgem K r ä f t e verfall). Beriberischutzstoff: Vitamin Bj*. Berkefeld-Filter: Apparat zum Filtrieren von Trinkwasser mit einem aus gebrannter Infusorienerde hergestellten Zylinder (Filterkerze), durch den das Wasser unt. Druck gepreßt wird, s. Aqua. Berkelium: Bk, stark radioaktives Element, Transuran, Ordz. 97, gew. durch Beschießung von Americium 241 mit a-Teilchen (1949, Berkeley, Kalifornien). Berlinerblau: Ferriferrocyanid, Ferrum cyanatum*. Berliner Tropfen: Tinct. Valarianae composita*.
Beta-Naphthol
Bernstein: Succinum*. Bernsteinöi: Oleum Sucoini crudum, s. Succinum. B., Gereinigtes: Oleum Succini rectificatum s. Succinum. Bernsteinsaure: Acid, succinicum © * . Bertramwurzel, Deutsche: Radix Pyrethrigermanici, s. Anacyclus officinarum. Bertramwurzel, Römische: Radix Pyrethri romaniifgt, s. Anacyclus pyrethrum. Beruf(s)kraut: Stachys recta(Sideritia hirsuta)*. B., Kanadisches: Erigeron canadensis*. Beryllium: Be, Gruppe der Erdalkalimetalle, AtG. 9,013, zweiwertig; D. 1,84, F. 1285°, Sdp. 2970°, entdeckt von W Ö H L E R 1828; stahlgraues, sprödes, seltenes Metall; Nat. gebunden als Beryll B 3 Al 2 [Si,0 18 ] (gefärbt Smaragd und Aquamarin), Phenakit B 2 [Si0 4 ], Chrysoberyll Al 2 [BeOJ. Berylliumsalze schmekken süß, daher auch der Name „Glucinium" für B. gebräuchlich. Anw. techn.: zu Legierungen. Besenginster: Sarothamnus scoparius*. Besenheide: Calluna vulgaris*. Besenpfriem: Sarothamnus scoparius*. Besinge, Schwarze: Fruct. Myrtilli © , 8. Vaccinium myrtillus. Betain: Betainum*. Betainhydrochlorid: Betainum hydrochloricum* Betainum: Betain, Trimethylaminoessigsäure, Trimethylglykokoll, Trimethylglycin, Oxyneurin [ (CH 3 ) 3 N + CH 2 • COO-] + H 2 0 (Monohydrat), Mol. 135,17. Weiß., kr. Pv. v. süß. Geschmack; 11. in Aq., wl. in Äthanol u. Ae. Nat. im Tier- u. Pflanzenreich verbreitet (Zuckerrübenmelasse, Miesmuscheln, Krabben), synth. durch Methylieren von Glycin oder aus Chloressigsäure u. Trimethylamin. Anw. med.: als lipotroper Wirkstoff bei Arteriosklerose, Coronarsklerose, Lebererkrankungen. Dos 3 mal tägl. 200—400 mg per os, nach d. Mahlzeiten. Nicht toxisch. Betainum hydrochloricum: Betainhydrochlorid, Acidol (R). Anw. med.: anstatt Salzsäure b. Magenerkrankungen. Beta-Naphthol: 0-Naphthol, Naphtholum*. 7*
Betäubungsmittelgesetz, Opiumgesetz 100 Betäubungsmittelgesetz, Opiumgesetz Betäubungsmittelgesetz, Opiumgesetz: O p i u m g e s e t z erlassen am 10.12.1929, Nachträge am 1.1.1934 und 12. 6.1941. Betäubungsmittel-VerschreibungsV e r o r d n u n g (BtmVVO) („Verordnung über das Verschreiben von Betäubungsmittel enthaltende Arzneien und deren Abgabe in den Apotheken") erlassen am 19.12.1930, Nachträge am 24. 3.1931, 8. 7. 1932, 20. 5. 1933, 12. 6. 1941, 31.7.1943. Der Verordnung unterliegen: Acedioon (Acetyl-demethylo-dihydrothebain), Dicodid (Dihydrokodeinon), Dilaudid (Dihydromorphinon), Eukodal (Dihydrooxykodeinon), Ekgonin, Heroin (Diacetylmorphin) Kokain, Morphin, Morphinaminoxyd (Genomorphin), Morphinester, Morphin-N-Oxyd, Narcophin, Paramorphan, sowie deren Salze u. Zubereitungen, ferner: Opium und seine Zubereitungen, Laudanon u. ähnl. Zubereitungen, Pantopon u. ähnl. Zubereitungen, Kokablätter u. deren Zubereitungen, Dolantin, Elastonon, Aktedron, Benzedrin, Pervitin, Isophen. Laut Verordnung v. 8. Mai 1953 sind neben einer Reihe in Deutschland noch nicht im Verkehr befindlicher Stoffe noch folgende Stoffe dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt worden: Polamidon, Dromoran (Levorphan, Racemorphan, Levomethorphan, Racemethorphan), Cliradon, jJ-4-Morpholinyläthylmorphin und seine Salze, Dihydrokodein u. seine Salze, Acetyldihydrokodein u. seine Salze, Citarin. Außer diesen unterliegen noch dem Opiumgesetz (nicht aber der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung ): Indischer Hanf, Indische Hanftinktur, In-
discher Hanfextrakt sowie Codein, Dionin (Äthylmorphin) u. Peronin (Benzylmorphin), Thebain. Kokablätter und deren Zubereitungen, Ekgonin, Ester des Morphins sowie Diazetylmorphin (Heroin) dürfen überhaupt nicht verschrieben werden. Apomorphin, Paracodin, Papaverin, Narkotin sowie rechtsdrehendes 3-OxyN-methyl-morphinan unterliegen nicht den obigen Verordnungen 1 Betäubungsmittel enthaltende Arzneien dürfen nur von Ärzten, Zahnärzten und Tierärzten (von letzteren nur zum Gebrauch in der Tierheilkunde) verschrieben werden. Betäubungsmittelrezepte müssen mit Tinte oder Tintenstift geschrieben sein und müssen enthalten: 1. Name und Anschrift des Arztes, 2. seine Berufsbezeichnung, 3. Datum, 4. die Bestandteile der Arznei und ihre Menge, 5. die genaue Gebrauchsanweisung mit Einzel- und Tagesdosis, 6. Name und Wohnung des Patienten (bei tierärztlichen Versohreibungen Art des Tieres sowie Name und Wohnung des Tierhalters), 7. im Falle der Eintragung in das Morphinbuch des Arztes und bei allen Kokain enthaltenden Arzneien den eigenhändigen Vermerk „Eingetragene Verschreibung", 8. die eigenhändige, ungekürzte Namensunterschrift des Arztes. An einem Tage dürfeD vom Arzt oder Zahnarzt (A) oder Tierarzt (TA) für einen Patienten bzw. für ein Tier oder für seine Praxis (Zahnarzt nur für einen Kranken, nicht für die Praxis 1) nicht mehr als folgende Mengen verschrieben werden: In Gramm: (A) (TA) 2,0 15,0 Opium oder die entsprechende Menge einer Opiumzubereitung (z. B. 1,0 Extract. Opii oder 20,0 Tct. Opii simplex et crocata bzw. für ein Tier 7,5 g Extract. Opii oder 150,0 Tct. Opii simp. et crocata),
Betäubungsmittelgesetz, Opiumgesetz 101 In Gramm: (A) (TA) 0,2 0,5 Morphin, 0,2 1,0 Elastonon, Aktedron, Benzedrin, 0,2 0,3 Eukodal, 0,4 0,4 Narcophin oderLaudanon oder Pantopon oder Opium concentratum, 0,2 0,2 Dicodid o d e r Acedicon o d e r Paramorphan o d e r Morphinaminoxyd, 0,03 0,03 Dilaudid 0,1 0,1 Pervitin, Isophen, 1,0 2,0 Dolantin, 0,2 0,5 Polamidon, 0,03 0,03 Dromoran, 0,2 0,2 Cliradon. 0,03 0,03 Citarin, 20,0 20,0 Plv. ipec. opiat. Der Gehalt der Arzneien darf nicht mehr als 15% an Morphin oder 15% (in Tablettenform nicht mehr als 30%) an anderen Betäubungsmitteln enthalten, mit Ausnahme von Opium, Opium pulv., Opiumextrakt, Opiumtinkturen und Kokain. In besonderen Fällen darf der Arzt bzw. Tierarzt mehr als die oben angegebenen Mengen oder entsprechend mehr Mengen von deren Zubereitungen verschreiben, jedoch muß der Arzt bzw. Tierarzt in solchen Fällen in seinem Morphinbuch genaue Aufzeichnungen machen über Krankheitsfall, Diagnose, Begründung, desgleichen bei Verschreibungen für Betäubungsmittelsüchtige. Die Rezepte müssen in diesen Fällen den Vermerk „Eingetragene Verschreibung" enthalten. Kokain darf in Substanz überhaupt nicht verschrieben werden, sondern nur in Form von Lösungen oder in Salben (Zahnarzt u.Tierarzt n u r für denPraxisgebrauch I): bei Anwendung am Auge darf die Lsg. bzw. Salbe höchstens 2% Kokain enthalten, für andere Zwecke darf K. nur in Lsg. mit höchstens 1% K. und gleichzeitig mit mindestens 0,1% Atropinsulfat verschrieben werden. Für den Praxisgebrauch darf der Arzt, Zahnarzt und Tierarzt Lsgn. mit höchstens 20% u. Salben mit höchstens 2% Kokaingehalt verschreiben (Höchstmenge 1,0).
Betula-Arteil
Kokain-Rezepte müssen s t e t s den Vermerk „Eingetragene Verschreibung" enthalten. Für öffentliche Krankenhäuser (nicht private I) und für Universitätskliniken gelten die Bestimmungen betr. Höchstabgabe nicht, auch dürfen für diese Anstalten mehrere Betäubungsmittel gleichzeitig verordnet und abgegeben werden. In den Apotheken müssen die Betäubungsmittel-Verschreibungen zurückbehalten, fortlaufend numeriert aufbewahrt und in das Betäubungsmittelbuch eingetragen werden. In das Betäubungsmittelbuch I sind die Arzneien einzutragen, die in der Apotheke angefertigt worden sind, in das Betäubungsmittelbuch I I die Betäubungsmittel enthaltenden Spezialitäten, die in fertiger Packung an das Publikum abgegeben worden sind. Die Betäubungsmittelbücher (auch die der Ärzte) sind mindestens 5 Jahre, vom Zeitpunkt der letzten Eintragung an gerechnet, aufzubewahren. Betatron: Synchroton, Gerät für die Beschleunigung von Elektronen (bis zu Energiegehalten von 300 Millionen e-Volt). BetelnuB: Semen Arecae ¡Mg, s. Areca catechu. BetelnuBpalme: Areca catechu*. Betelöl: Oleum Betle, s. Piper betle. Betol: ß-Naphtholum salicylicum*. Betonica HOM: s. Stachys officinalis (St. betonica)*. Betoni«: Stachys officinalis (St. betonica)*. Bottendorfs Reagens: Solutio Stanni chlorati, gesättigte Lsg. von Zinn(II)chlorid in rauchender Salzsäure. Anw.: als Reagens auf Arsen (schwarzbrauner Niederschlag von metall. As). Betula alba HOM: s. Betula-Arten. Betllla-Arten: Fam. Betulaceae. Betula alba: Betula pendula* (Betula alba pp.). Betula lenta: Zuckerbirke (Nordamerika, Kanada). Das äth. öl der Rinde besteht aus fast reinem (99,8%) Salizylsäuremethylester (Methylium salicylicum*), der durch Einwirkung des Enzyms Betulase auf das Glykosid Gaultherin (s. Gauitheria procumbens) entsteht. Aus dem Saft des Baumes wird
Bevatron
102
Zucker gewonnen. Betllla pendula (B. verrucosa, B. alba) und Betula pubescens (B. alba pp.) (Europa, Asien). Stpfl. von Folia Betulae Birkenblätter. Best.: Gerbstoff, Saponin, Bitterstoff, äth. öl, Vitamin C, Farbstoffe, Zucker, Harz. Asche max. 5%. Anw. med.: als Diureticum und Antirheumaticum. Cortex Betulae: Birkenrinde. Best.: Betulakampfer (Betulin), Bitterstoff, Harz, Gallussäure, Gerbstoff, Betulasid (Glykosid). Anw. volkst.: gegen Fieber, Gicht, chron. Hautleiden, Wassersucht; techn.: zur Gewinnung des Birkenteers. Gemmae Betulae: Birkenknospen, Best. äth. Öl (ca. 4—6%, enth. Stearoptene u. Sesquiterpene). Anw. volkst.: als Cholereticum, ferner zu Haarwässern. Pix betulina g g : (Ol. Rusci, Ol. betulinum, Oleum Betulae empyreumaticum) Birkenteer. Gew. durch Anschwelen der Rinde und der Zweige oder durch deren trockene Destillation, hauptsächlich in Schweden, Finnland, Rußland. Best.: Guajakol, Kresol, Kreosol, Xylenol, Phenol; dicke, schwarzbraune Fl. von juchtenähnlichem Geruch; völlig 1. in absol. A., teilw. 1. in Chlf. und Ae. Anw. med.: äuß. bei Hautkrankheiten; techn.: zur Herst, von Juchtenleder. Oleum Betulae empyreumatikum rectiI icatum (Oleum Rusci rectif icatum): Rektifiziertes Birkenteeröl. HOM: Betula, der frische Saft von Betula pendula (B. verrucosa, B. alba). Betula verrucosa: Betula pendula*.
Biliverdin
Biberneiltinktur [g|: Tinctura Pimpinellae H * . Bibernellwurzel !K1: Radix Pimpineilae SSf, s. Pimpinella-Arten. Biberwurz: Aristolochia clematitis*. BiChromate: Dichromate, Salze der Dichromsäure H 2 C r 2 0 j . Bickbeeren: Fruct. Myrtilli © , s. Vaccinium myrtillus. Bickbeerenblätter: Fol. Myrtilli s. Vaecinium myrtillus. Bicyclische Verbindungen: In der organ. Chemie aus zwei Ringen zusammengesetzte Verbindungen, z. B. Napthalin*. Biebricher Scharlach: Aminoazotoluolazo-/?-Naphthol*; lichtechter Farbstoff, bes. für Wolle, Seide, Leder. Bienengift: Apisinum, s. Apis mellifica. BienensaugbIQten, WeiBe: Flor. Lamii albi (fgj)*, s. Lamium album. Bienenwachs: Cera flava p | * . Bienne: bot. Zweijährige Pflanzen. Sie bilden im ersten J a h r e den beblätterten Sproß, blühen und fruchten im zweiten J a h r und sterben dann ab. Bierhefe: Saccharomyces cerevisiae*. BIERMERsche Krankheit: Anaemia perniciosa*. Bifidus-Faktor: In der Frauenmilch vorhandene Polysaccharide, die für das Wachstum gewisser Milchsäurebakterien (Lactobicillus bifidus var. Penn) unentbehrlich sind. In der Kuhmilch nicht nachgewiesen. Bifokal: Zweibrennweitig, bei Brillengläsern: im unteren Teil für die Nähe, im oberen Teil f ü r die Ferne. Bikarbonathärte: Begriff bei der Trink wasseruntersuchung; bezeichnet d. Menge an Kohlensäure, die als Bikarbonat (Calciumbicarbonat) im Wasser vorhanden ist. Bilateral: bot. zweiseitig, beiderseits, disymmetrisch, s. Blüte. Bilharziosis: Schistosomiasis*. Bilirubin: Roter Gallenfarbstoff, entsteht aus dem H ä m des Hämoglobins unter Abspaltung des Eisens,
Bevatron: Cyclotron*. Bheng: Haschisch, s. Cannabis sativa. Bi: ehem. Wismut, s. Bismutum. „bi": (— ,,di" —) bedeutet in der organ. Chemie zweifache Substitution bzw. Verdoppelung von Radikalen; vgl. „bis". BIALsche Probe, Reagens ¡¡¡3: 5 ccm B I A L S Reagens (] g Orcin in 5C0 ccm 30%iger HCl gel. und 25 Tr. Eisenchloridlsg.) aufkochen, dann 5 Tr. Harn zufügen; positiv, wenn prachtvolle grüne Färbung auftritt. Zum Nachweis von Pentosen im Harn (Pentosurie). c33h36n1o6 . Bibergeil: Castoreum © . Biliverdin: Grüner Gallenfarbstoff, Biberklee: Menyanthes trifoliata*. Bibemell: Pimpinella major und P. Oxydationsprodukt d. Bilirubins, c33h31n4o6. saxifraga, s. Pimpinella-Arten.
BILLROTH-Batist
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BILLROTH-Batist: Wasserdichter Verbandstoff (mit fettsaurem Blei getränktes und gefirnißtes Baumwollgewebe (BILLROTH, Chirurg, Wien, 1829—1894). Bilsenkraut: Hyoscyamus niger*. Bilsenkraut, Ägyptisches: Hyoscyamus muticus*. Bilsenkrautblätter H : Folia Hyoscy. ami H , Bilsenkrautsame: Semen Hyoscyami, s. Hyoscyamus niger* Bilsenkrautextrakt g | : Extractum Hyoscyami Bilsenkrautöl p | : Oleum Hyoscyami [DÄJ, Auszug von Bilsenkrautblättern mit Erdnußöl, s. Hyoscyamus niger. Bimsstein: Lapis Pumicis @ j * . Binäre Nomenklatur: Bezeichnung von Pfl. und Tieren nach Gattung und Art, z. B. Juniperus communis. Bingelkraut: Mercurialis annua und Mercurialis perennis*. Binocular: Mit beiden Augen; Binokular-Mikroskop: Mit zwei Okularen. Biochemie: 1. Lehre von der ehem. Zusammensetzung der Lebewesen und der ehem. Vorgänge in ihnen, also in der gesamten organ. Welt (Menschen, Tiere, Pflanzen) 2. ein von dem praktischen Arzt WILH. HEINR. SCHÜSSLER in Oldenburg (1821—1898) begründetes Heilverfahren, auf der Annahme beruhend, alle Krankheiten seien die Folge eitles gestörten Mineralstoffwechsels und könnten durch Darreichung entsprechender anorg. Stoffe geheilt werden. Nach SCHÜSSLER kommen folgende 12 anorg. Verbdgen zur Anwendung: Calcium fluoratum, Calcium phosphoricum, Calcium sulfuricum, Ferrum phosphoricum, Kalium chloratum, Kalium phosphoricum, Kalium sulfuricum, Magnesium phosphoricum, Natrium phosphoricum, Natrium chloratum, Natrium sulfuricum, Silicea. Die Darreichung erfolgt in hom. Verreibungen mit Milchzucker meistens in der 6. Dezimalpotenz; Calc. fluor., Ferr. phosph. und Silicea in der 12. Dezimalpotenz. Biochem. Arzneimittel dürfen außerhalb der Apotheken nicht verkauft werden I Biogen: Aus Lebendigem entstanden. Biogenese: Entstehung von Lebewesen aus anderen Lebewesen.
Bismutum
Biokatalysatoren: „Wirkstoffe", unter dieser Bezeichnung werden die Vitamine, Hormone und Fermente zusammengefaßt, s. Vitamine. Bioklimatologie: Bioklimatik, Lehre v. den Einflüssen des Klimas auf die Lebewesen. Biologie: Wissenschaft v. d. Lebewesen (Mensch, Tier, Pflanze), ihrem Bau und ihr. Funktionen, den Lebensvorgängen sowie d. Beziehungen d. Lebewesen zueinander u. zur Außenwelt usw. Biologisches Grundgesetz: ARNDTSCHULZsches
Gesetz*.
Bioplasma: Protoplasma*. Biosen: s. Kohlehydrate. Bios-Stoffe: Wachstumsstoffe, Bios I = Meso-Inosit, Bios I I b = Vitamin H (Biotin), s. Vitamine. Biotin: Vitamin H, s.Vitamine. Birke: Betula*. Birkenblätter: Folia Betulae (gl, s. Betula- Arten. Birkenknospen: Gemmae Betulae, s. Betula-Arten. Birkenrinde: Cortex Betulae, s. Betula-Arten. Birkenteer: Pix betulina Jj®, S. BetulaArten. Birkenteeröl, Rektifiziertes: Oleum Betulae empyreumaticum rectificatum, s. Betula-Arten. „Bis-": Praefix i. d. organ. Chemie, bedeutet, daß die Formel bzw. die nach dem Praefix folgende eingeklammerte Gruppe doppelt zu nehmen ist, vgl. „bi-". Bisabol-Myrrhenöl: s. unter Opopanax chironium. Bisam: Moschus*. Bisamgarbe: Moschusschafgarbe Achillea moschata*. Bisamkörner: Semen Abelmoschi, s. Hibiscus abelmoschus. Bisamkraut: Herba Ivae moschatae s. Achillea moschata. Bishi-Knollen: Japanische Eisenhutknollen, s. Aconitum fischeri, A. ferox, A. japonicum. Bismalvawurzel: Rad. Althaeae i g , s. Althaea offieinalis. Bismutum: Wismut, Bi, AtG. 209,00, I I I - u. V-wertig; D. 9,8; F. 271°; Sdp. 1560°. Rötl.-silberweißes, glänzen-
Bismutum albuminatum
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des, sprödes Metall, schon im Altertum bekannt; Bi ist der schlechteste Wärmeleiter unter den Metallen und dehnt Bich beim Erkalten aus. N a t . : hauptsächlich gediegen (Südamerika, Australien, Erzgeb.), sowie als W i s m u t glanz (Bi 2 S 3 ) und Wismutocker (Bi 2 0 3 ). Darst.: Durch Ausschmelzen aus dem Gestein oder Rösten der Erze. Anw. ehem.: dient bes. zur Herst, leichtschmelzender Legierungen (ROSEsches Metall (2Bi, l P b , l S n ) , F. 94°; WoODSches Metall (8Bi, 4Pb,2 Sn,2Cd), F. 70°; LIPOwrrzschesMetall (1BBi,8Pb, 4Sn, 3Cd),F.60°). H O M : Bismutum metallicum, reines Wismut. Vergiftungen: Magenspülung u intravenöse Injektion v. 5—10%iger Natriumthiosulfatlösung, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Nachweis der Wismutverbinduvgen: 1. Viel Wasser fällt weiße, bas. Wismutsalze, 1. in anorg. Säuren, unl. in Weinsäure (Unterschied der gleichfalls durch viel Wasser gefällten Antimonverbdgen). 2. H 2 S fällt braunschwarzes, in verd. Säuren und Alkalisulfiden unl. Wismutsulfid Bi 2 S 3 . 3. Mit Soda auf Kohle geglüht, geben sie metallische Wismutkörner und gelbbraunen Beschlag von Wismuttrioxyd.
Bismutum oxyjodatuni
B i s m u t u m citricum: Wismutzitrat, Zitronensaures Wismut, C 8 H 6 0 7 Bi. Weiß, am. Pv., unl. in Aq., 1. in Ammoniakfl. Anw. med.: wie Wismutsubnitrat.
Bismutum gallicum basicum: Bismutum subgallicum [Mi*. B i s m u t u m metallicum H O M : Wismut.
Reines
Bismutum -/3-naphtholicum © :
Ba-
sisch. /?-Naphthol-Wismut, C10H7Bi2O2OH. Mol. 608. Hellbraunes am. Pv., geruchu. geschmacklos, unl. in Aq., swl. in A . Anw. med.: inn. als Darmantisepticum b. Cholera, Typhus; 0,2—1 g mehrm. tgl. B i s m u t u m nitricum g l : Wismutnitrat, Salpetersaures neutrales Wismut, Bi(N0 3 ) 3 + 5 H 2 0 . Mol. 485,10; Gehalt mind. 42,1% Bi. Farbl. Kr., 1. in SS u. in wenig A q . Darst.: Durch Auflösen v. metall. Wismut in Salpetersäure u. Auskristallisieren. Anw. med.: früher gegen Lues subkutan u. b. Gastralgie usw. Heute durch Wismutsubnitrat, Bismutum subnitricum gÄE*, verdrängt.
Bismutum nitricum basicum: B. subnitricum
gl*.
Bismutum nitricum praeeipiatatum:
B i s m u t u m albuminatum: Wismutalbu- B. subnitricum g l * . minat, ein Gemisch v. Wismut-AmmoBismutum oxychloratum B. subniumzitrat u. Eiweiß. Grauweißes Pv., chloratum, Wismutoxychlorid, Bas. Wis1. in A q . (meist trübe). Anw. med.: b. mutchlorid, BiOCl. Feines weißes Pv., Magen- u. Darmerkrankungen. unl. in Aq., 1. in SS. Anw. med.: äuß. b. B i s m u t u m benzoicum: Basisches Wis- Hautkrankheiten und Hämorrhoiden; mutbenzoat, Bismutum subbenzoicum, techn.: als Malerfarbe („Perlweiß"). C 6 H 5 COO-BiO. Weiß. am. Pv., fast unl. Bismutum oxydatum hydricum: Wisin Aq., 1. in Mineral-SS (unter Abschei- muthydroxyd, Bi(OH) 3 . Weißes am. dung v. Benzoesäure). Anw. med.: wie Pv., unl. in Aq., 1. in SS. Darst.: Durch Bis. subsalicylicum IBM*. Fällen v. Wismutsalzlösungen m. Am-
B i s m u t u m bitannicum B : Wismutbitannat, Tannismut (R), Basisches Wismuttannat; Gehalt mind. 17,9% Bi. Hellgelbes P v . v. schwach säuerl., bitterem Geschmack; unl. in Aq., 1. in N a O H u. verd. HCl. Anw. med.: b. Diarrhöe. Dos. 0,3—0,5 g.
moniak. Anw. med.: wie Wismutkarbonat.
B i s m u t u m oxyjodatum © : WismutBiOJ. oxyjodid, Bas. Wismutjodid, Mol. 351,9. Ziegelrotes, schweres Pv., unl. in A q . u. A., Gehalt mind. 60,5 bis 62,5% Bi. Darst.: Durch Fällen v. WisBismutum carbonicum basicum: Bis- mutnitratlsg. m. Kaliumjodidlsg. Anw. mutum subcarbonicum g l * . med.: inn. b. Magengeschwüren u. T y Bismutum-Cerium salicylicum: Wis- phus. Dos. 0,1—0,3 g mehrmals tägl.; mut-Cer-Salizylat. Weißes Pv., unl. in äuß. als Wundantisepticum wie JodoAq. u. A . Anw. med.: als Antisepticum, form; vet.: als Darmantisepticum,
Bismutum oxyjodogallicum
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Bismutum tribromphenylicum
Bismutum subnitricum |M|: WismutBlsmutum oxyjodogallicum H l : Wissubnitrat, Bas. Wismutnitrat, B. nitrimutoxyjodidgallat, Airol (§), cum praecipitatum, Magisterium BisC 6 H 2 (OH) 3 COOBi(OH)J. muti. Bei Befolgung der ArzneibuchMol. 522. Graugrünes bis dunkelgraues, vorschrift entspricht das Präparat nach geruehl. Pv.; Gehalt mind. 20% Jod; THOMS etwa der Formel klarl. in warmer verd. Salzsäure, in Aq. (BiO • N0 3 ) 4 • BiO(OH) • 4 H 2 0 . u. Ae. fast unl. Darst.: Durch Erwärmen v. frischgefälltem Wismutoxyjodid m. Gehalt an Bi 70,9—73,6%, an Bi 2 0 3 Gallussäure u. Aq. (DRP.). Anw. med.: 79,0—82,0%. Weißes, mikro-kr„ gewie Jodoform als Wundpuder u. in Sal- ruehl. Pv., unl. in Aq., 1. in SS. Darst.: ben (10%). Wismutnitrat wird m. Aq. angerieben Bismutum peptonatum: Wismutpepto- und in siedendes Aq. eingetragen, der nat. Graubraunes Pv., 1. in Aq., unl. in A. Ndschlg. wird gesammelt u. ausgewaAnw. med.: als Darmadstringens. schen. Anw. med.: inn. b. Magen- u.DarmBismutum phenolicum: Wismutpheno- störungen als Adstringens, ferner b. Ullat, C 6 H 5 OBi(OH) 2 . Grauweißes Pv., unl. cus ventriculi, Magenkrebs. Dos. 0,5—1,0 in Aq. u. A. Anw. med.: als Darm- bis 10 g tgl.; äuß. zur Wundbehandlung, adstringens. bes. der Brandwunden (Vorsicht b. groBismutum phosphoricum: Wismut- ßen Wundflächen, da Vergiftungsgefahr: phosphat, BiPÖ 4 . Weißes Pv., unl. in Aq. Metall- u. Nitritvergiftung!). HOM: Bissubnitricum. u. A. Anw. med.: als Darmadstringens. mutum Bismutum salicylicum basicum: B. subBismutum subsalicylicum i g : Bas. salicylicum Wismutsalizylat, Wismutsubsalizylat, Bismutum subaceticum: Bas. WismutC 6 H 4 (OH)COO • BiO. acetat, CH 3 COO-BiO. Weißes, feines Pv.; unl. in Aq. Anw. med.: inn. wie Mol. 362; Gehalt mind. 56,5—58,5 Bi. Wismutsubnitrat; äuß. als Wundstreupv. Weißes, geruch- u. geschmackl. Pv., unl. Bismutum subbenzoicum: B. benzoi in Aq. u. A.; verkohlt beim Erhitzen ohne zu schmelzen. Darst.: Wismutcum*. Bismutum subcarbonicum g g : (B. car- nitrat wird in verd. Essigsäure gelöst, bonicum basicum) Basisches Wismut- die Lsg. in verd. Ammoniakfl. gegossen; der entstandene Niederschlag wird auskarbonat; Zstzg. variabel, etwa gewaschen, in warmem Aq. angerührt u. COa(BiO)a + '/= H 2 0 . mit Salizylsäure erwärmt. Anw. med.: Gehalt 80,7—82,5% Bi. Weiß, bis gelbl. inn. b. Magen- u. Darmerkrankungen, Pv., unl. in Aq. u. A. Darst.: Durch Um- Cholera, Typhus, Dyspepsie; in Mandelsetzen v. Wismutnitrat u. Ammonium- öl suspendiert (20%) zur intramuskukarbonat. Anw. med.: wie B. subnitricum. lären Injektion b. Lues. Dos. 0,5—1,0 g. Bismutum subchloratum: B. oxychloBismutum tannicum © : Wismutratum © * . Bismutum subgallicum W- Bas. Wis- tannat, Gerbsaures Wismut. Gehalt an Bi mind. 35,9%. Gelbes bis hellbraunes mutgallat, Dermatol (g), Pv., unl. in Aq., A., Ae. Anw. med.: als C 8 H 2 (OH) 3 COOBi(OH) 2 . Adstringens. Bismutum tribromphenylicum ü : Mol. 412,1; Gehalt mind. 46,6% Bi. Gelbes, am., geruch- u. geschmackloses Tribromphenolwismut, Xeroform (R); Pv., unl. in Aq., A., Ae., 1. in Alkalien, Formel etwa (C„H 2 Br 3 0) 2 Bi0H- Bi 2 0 3 . verkohlt beim Erhitzen ohne zu schmel- Gehalt mind. 44,9% Bi. Zitronengelzen. Darst.: Wismutnitrat wird in Essig- bes bis orangegelbes, feines, schwesäure gel. u. m. Gallussäure gefällt. Anw. res Pv., unl. in Aq., A., Ae. Darst.: med.: inn. b. Diarrhöen. Dos. 0,5 g; äuß. Durch Umsetzen einer Lsg. v. Wismutnitrat in Essigsäure m. einer Lsg. v. Trials Wundstreupv. Bismutum subgallicum oxyjodatum: bromphenolnatrium. Anw. med.: inn. b. Darmkatarrhen (b. d, Choleraepidemie B. oxyjodogallicum SB|*,
Bismutum valerianicum
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Blättertragant
in Hamburg 1893 verwendet), Darin Bitterstiele: Stipites Dulcamarae © , tuberkulöse; äuß. wie Jodoform. s. Solanum dulcamara. Bismutum valerianicum: WismutvaleBittersiiB: Solanum dulcamara'". rianat, Baldriansaures Wismut; Formel Bittersüßer Nachtschatten: Solanum etwa C 4 H 9 COO • BiO. Gehalt an B i 65,4 dulcamara*. bis 67,2%. Weißes, nach Baldriansäure BittersÜBstengel: Stipites Dulcamarae riech. Pv., unl. in Aq. u. A. Anw. med.: © , s. Solanum dulcamara. inn. b. Gastralgie, Kardialgie; Dos. 0,03 g Bitterwässer: s. Aquae minerales. bis 0,2 g. Bitterwert: Dient zur Bewertung v. Bisulfate: Primäre Sulfate, Hydrogen- Bitterdrogen. Bitterwert 1 : 1000 soll besulfate, saure Sulfate, s. Natrium bisul- sagen, daß ein Auszug von 1 T. Droge furicum. mit 1000 T. Aq. „eben noch" bitter Bisulfite: Primäre Sulfite, Hydrogen- schmeckt (was natürl. ebenso wie Gesulfite, saure Sulfite, s. Natrium bisul- ruchsbezeichnungen sehr individuell ist). furosum. Bitterwurzel: Bad. Gentianae glj, s. Bitterdistel: Cnicus benedictua*. Gentiana. Bitterer Beifuß: Artemisia absinthium *. Bitumen: Natürliche braunschwarze Bitterholz: Lignum Quassiae ¡Mf (suri- brennbare Kohlenwasserstoffgemische, namense), s. Quassia amara*. Asphalt. Künstliche B.Stoffe erhält man Bitterklee B S : Polia Trifoliifibrini ¡Up, durch Oxydation der Rückstände bei der s. Menyanthes trifoliata. B.-Extrakt Erdöldestillation (s. Oleum Petrae); biExtractum Trifolii fibrini 0 'DAS*. tuminöses Gestein: bitumenhaltiges GeBitterkraut: Herba Canchalaguae, s. stein (Schiefer), s. Ammonium sulfoichErythraea chilensis. thyolicum. Bitterkresse: Cochlearia officinalis*. Biuret: Amid der Allophansäure, Bittermandelöl: s. Prunus amygdalus NH 2 —CO—NH—CO—NH 2 , Derivat des var. amara unter Prunus-Arten. Harnstoffs; entsteht beim trocknen ErBittermandelöl, Ätherisches: Oleum hitzen vonHarnstoff (Nachweis v. Harn). Amygdalarum amararum aethereum, s. Biuretreaktion: Allgemeine EiweißPrunus amygdalus var. amara. reaktion: Alle Eiweißkörper geben in Bittermandelöl, Blausäurefreies: Oleum alkal. Lsg. m. Kupfersulfat eine violette Amygdalarum amararum sine Acido Färbung. Die zu untersuchende Fl. wird hydrocyanico, s. Prunus amygdalus var. m. K O H bis zur alkal. Reaktion versetzt amara unter Prunus-Arten. u. m. 1 % iger Kupfersulfatlsg. überBittermandelöl, Künstliches: Benz- schichtet; an d. Berührungsstelle entsteht blauvioletter Ring (Albumine) od. aldehyd gg*. BittermandelÖlgrQn:Malachitgrün,Dia- rosaroter Ring (Peptone). mantgrün, Viktoriagrün, FuchsonimoBixa orellana: Farn. Bixaceae,Anottoniumfarbstoff. Metallisch grünglänzen- straueh (trop. Amerika, in allen Tropendes Kr. oder gelbe Kr. od. violettgrünes ländern verwildert und kult.). Stpfl. von Pv., 1. in Aq., A., Methyl-, Amylalkohol Orleana, Orlean, Anotto: weiche, knetm. blaugrüner Parbe. bare braunrote, innen lebhaft rote Masse Bittermandel Wasser ¡ j g : Aqua amyg- od. Pulver od. Brocken, häufig unangenehm faulig riechend; wird a. d. dalarum amararum |Mg*. Bittermittel: Amara; Arzneien, die Samenhüllen gewonnen u. enthält drei Farbstoffe, deren wichtigster ist Bixin, Bitterstoffe enthalten. Bitterorange: Citrus aurantium ssp. C 2 6 H 3 0 O 4 , dunkelrote, metall. glänzend. Blättchen, 1. i. verd. NaOH, heiß. A. u. amara*. Chlf., unl. i. Aq. Anw.: d. ölauszug d. Bitterorangenblätter: Folia Aurantii Orlean dient z. Färben v. Butter, Käse © , s. Citrus aurantium ssp. amara. ö l usw. sowie z. Färb. v. Baumwolle. Bitterrinde: Cortex Alstoniao conBk: Berkelium*. strictae, s. Alstonia constricta. Bittersalz g | : Magn. sulfuricum Sujj*. Blättertragant: Tragacantha g g * .
Blankenheimer Tee
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Blankenheimer Tee: Herba Galeopsidis © , s. Galeopsis segetum. Blasenkäfer: Cantharides S i * . Blasenkirschen: Fruct. Alkekengi, s. Physalis alkekengi. Blasenpflaster: Emplastrum Cantharidum ordinarium SS. Blasentang: F U C U B vesiculosus Blatt: bot.; gliedert sich in B l a t t grund und B l a t t s p r e i t e . Dazwischen kann ein B l a t t s t i e l eingeschaltet sein. Der Blattgrund kann zu einer B l a t t s c h e i d e , die oft eine offene od. geschlossene Bohre bildet, od. zu N e b e n b l ä t t e r n auswachsen. Blatta orientalis: (Periplaneta orientalis) Küchenschabe, Kakerlak. HOM: Blatta orientalis. Anw.: als Diaphoreticum u. Diureticum. Blattdornen: bot. zu Dornen metamorphisierte Blatter. Blattformen: bot. 1. U n g e t e i l t e B l ä t t e r : nadeiförmig, linealisch, lanzettlich, spatelfg., eifg., elliptisch, kreisrund, nierenfg., herzfg., pfeilförmig, spießig., schildfg. 2. G e t e i l t e B l ä t t e r : a) f i e d e r s p a l t i g : Einschnitte nicht zu tief, paarweise aufeinander zulaufend. b) f i e d e r t e i l i g : wie a), aber Einschnitte bis fast zur Mittelrippe, c) h a n d f ö r m i g g e t e i l t : Einschnitte zum Blattgrund hin gerichtet. 3. Zus a m m e n g e s e t z t e B l ä t t e r : Einschnitte so tief, daß die Blattfläche in mehrere getrennte „Blättchen" geteilt ist. Den obigen Formen (2.) entsprechend also: A. 1. g e f i e d e r t : unpaarig gefiedert: Endblättchen vorhanden; paarig gefiedert: Endblättchen nicht vorhanden. Der die Fiederblättchen tragende „Mittelnerv" wird B l a t t s p i n d e l genannt. 2. doppelt g e f i e d e r t : die Fiederblättchen nochmals gefiedert. 3. mehrfach g e f i e d e r t : fortgesetzte Fiederung der Blättchen. B. h a n d f ö r m i g : nach Zahl der Blättchen dreizählig, fünfzählig (gefingert), siebenzählig usw. Blattgrün: Chlorophyllum*. Blattrand: bot. Blatt, g a n z r a n d i g : Band keine Einschnitte, g e s ä g t : Vorsprünge und Einschnitte spitzwinkelig, doppelt g e s ä g t : größere Zähne wieder gesägt, s c h r o t s ä g e f ö r m i g : rückwärts gerichtete Zähne wieder gesägt,
Blei
gezähnt: Vorsprünge spitz, Einschnitte abgerundet, g e k e r b t : Vorsprünge abgerundet, Einschnitte spitzwinkelig, b u c h t i g : Vorsprünge und Einschnitte abgerundet. Blattsilber [¡¡¡f: Argentum foliatum [Mg, zu dünnen Blättchen ausgewalztes Silber. Dient zum Versilbern der Pillen. Blattstellung: bot. gegenständig (dekussiert, kreuzgegenständig): Je 2 Blätter am Sproßknoten (Nodium) stehen einander gegenüber, das nächste Blattpaar steht zum vorangehenden um 90° gedreht, q u i r l s t ä n d i g : mehrere Blätter am gleichen Sproßknoten sitzend, wechselständig (schraubig): Blätter stehen einzeln abwechselnd am Sproß. Blattstielblätter: bot. Phyllodien*. Blattsukkulente: bot. Pfl. mit fleischigen, viel Saft enthaltenden Blättern, z. B. Mauerpfeffer, Hauswurz, Aloe-Arten, Agave-Arten. Blau, Pariser: Berliner Blau, s. Ferrum cyanatum. Blau, Schweizer: Bleu Suisse, reines Berliner Blau in Oxalsäure gel. u. getrocknet. Blau, Thinards: Kobaltoaluminat, Co(A102)2. Leydener Blau, Kobaltultramarin. Blau, Turnbulls: s. Ferrum cyanatum. Blaubeeren: Fruct. Myrtilli®, s. Vaccinium myrtillus. BLAUDsche Pillen S l : Pilulae Ferri carbonici Blaudii BÄfj*. Blaugas: Verflüssigtes Gasgemenge von Kohlenwasserstoffen der Äthylenu. Methanreihe (zuerst von der Firma Blau in Augsburg 1905 hergestellt). 1 kg gibt etwa 800 Liter Gas, Heizwert 15000 kcal/m3, praktisch ungiftig. Anw.: zum Beleuchten, zum Schweißen, als Zusatzbrennstoff für Benzinmotore. Blau-Gel: Kieselgel mit Feuchtigkeitsindikator (Kobaltsalze), zum Füllen von Exsikkatoren. Der Farbumschlag (trokken: blau, feucht: rot) ermöglicht sichtbare Kontrolle. Blauholz: Lignum Campechianum © , s. Haematoxylon campechianum*. Blausäure: Acid. hydrocyanicum*. Blauspäne: Lignum Haematoxyli s. Haematoxylon campechianum. Blei: Plumbum*.
Bleiacetat
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Bleiacetat ¡58: Plumbum aceticum gg*. Blei (11) -acetat: Plumbum aceticum HS*. Bleiacetatlösung: Reagens gg, Lsg von 1 Bleiacetat in 9 Aq. Bleiacetatlösung, 25prozentige: Reagens gp, Lsg. von 1 Bleiacetat in 3 Aq. (Zum Nachweis von Indikan.) Bleiacetatlösung, Weingeistige: Reagens g l ; Lsg. von 1 Bleiacetat in 29 A. von 30—40°. Bleiacetat, Rohes: Plumbum aceticum crudum @ * . Bleiarsenat: Plumbum arsenicicum*. Blei, Arsenigsaures: Plumbum arsenicosum*. Bleiarsenit: Plumbum arsenicosum*. Blei, Arsensaures: Plumbum arsenicicum*. Bleiborat: Plumbum boricum*. Blei, Borsaures: Plumbum boricum*. Bleichlauge, Javellesche: Liquor Kalii hypoehlorosi, s. Kai. hypochlorosum. Labarraquesche: Liquor Natrii hypoehlorosi®, s. Natrium hypochlorosum. Bleichlorid: Plumbum chloratum*. Blei(ll)-Chlorid Plumbum chloratum*. Bleichromat: Plumbum chromicum*. Blei(ll)-Chromat: Plumbum chromicum*. Blei, Chromsaures: Plumbum chromicum*. Bleicherde: Fullererde*. Bleichsoda: Gemisch aus Soda, Wasserglas, Phosphorsalzen u. aktiven Schaummitteln. Bleichsoda bewirkt Enthärtung des Wassers und adsorbiert Eisen- u. Mangansalze, so daß diese sich nicht mehr auf den Wäschefasern niederschlagen u. diese verfärben können, d.h. die Soda „bleicht". Bleidioxyd: Plumbum peroxydatum*. Bleiessig g|: Liq. Plumbi subacetici gg, s. Plumbum aceticum |Mg*. Blei, Essigsaures: Plumb, aceticum HÜ*. Blei, Gerbsaures: Plumbum tannicum © * . Bleiglatte P I : Plumbum oxydatum*. Bleijodid: Plumbum jodatum @ * . Bleikarbonat, Basisches gg: Cerussa gg, s. Plumbum subcarbonicum.
Bleiwasser
Bleimonosulfid: Plumbum sulfuratum*. Bleimanganat: Plumbum manganicum*. Bleimonoxyd: Plumbum oxydatum*. Bleinitrat: Plumbum nitricum*. Blei(ll)-nitrat: Plumbum nitricum*. Blei(ll)-orthoplumbat: Minium gg, Plumbum oxydatum rubrum*. Bleioxyd g g : Lithargyrum gg, s. Plumbum oxydatum*. Blei(ll)-OXyd: Lithargyrum gg, s. Plumbum oxydatum*. Bleioxyd, Rotes: Minium gg, s. Plumbum oxydatum rubrum*. Bleiperoxyd: Plumbum peroxydatum*. Bleipflaster g l : Emplastrum Lithargyri gg*. Bleipflastersalbe |gl: Unguentum diachylon g l * . Bleirot: Mennige; Plumbum oxydatum rubrum*. Bleisalbe g g : Unguentum Plumbi m*Blei, Salpetersaures: Plumbum nitricum*. Bleisiccativ: Plumbum boricum*. Blei, Stearinsaures: Plumbum stearinicum © * . Bleisubacetat: Plumbum subaceticum*. Bleisubacetatlösung: Liquor Plumbi subacetici ¡DAS, s. Plumbum aceticum. Bleisulfat: Plumbum sulfuricum*. Blei(ll)-SUlfat: Plumbum sulfuricum. BleiSUlfid: Plumbum sulfuratum*. Ble i (11) -SUlfid: Plumbum sulfuratum*. Bleisuperoxyd: Plumbum peroxydatum*. Bleitannat: Plumbum tannicum © * . Bleitannat, Feuchtes: Plumbum tannicum pultiforme © * . Bleitannatsalbe E l : Unguentum Plumbi tannici gg*. Bleitetraäthyl: Antiklopfmittel, s. Benzin, verbleites. Bleithiosulfat: Plumbum thiosulfuricum*. Blei, Unterschwefligsaures: Plumbum thiosulfuricum*. Bleivergiftung: s. unter Plumbum. Bleivitriol: Plumbum sulfuricum*. Bleiwasser gg: Aqua Plumbi gg*.
Bleiwasser, Goulards
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Bleiwasser, Goulards: Aqua Plumbi „Goulard" BleiweiS MB: Cerussa Jgg, s. Plumbum subcarbonicum. BleiweiBpflaSter g l : Emplastrum Cerussa« |5ÄB*. BleiwelBsalbe |gg: TJnguentum Cerussae iMg*. BleiweiBsalbe, Kampferhaltige [H: Unguentum Cerussae camphoratum fi>8*. Bleizucker: Plumbum aceticum B S * . Blepharitis: Augenlidentzündung. Blitzpulver: Lycopodium*. BIQhhOrmone: s. Hormone. BIQte: Gestauchter Sproß mit metamorphisierten Blättern, der der Fortpflanzung dient, getragen vom B l ü t e n s t i e l , der am Ende etwas verdickt ist zum B l ü t e n b o d e n . Blütenhülle ( P e r i a n t h ) : Kelchblätter ( S e p a l a ) und Blumenblätter ( P e t a l a ) . Gesamtheit der Kelchblätter: K e l c h (Calyx). Gesamtheit der Blumenblätter: B l u m e n k r o n e ( K o r o l l e ) . Blütenhülle deutlich in Kelch- und Blumenblätter differenziert: „ d o p p e l t e s " P e r i a n t h . Blütenhülle nicht deutlich in Kelch- und Blumenblätter differenziert: P e r i g o n . Blumenblätterfrei: c h o r i p e t a l . Blumenblätter verwachsen: s y m p e t a l . Blütenhülle fehlend: n a c k t e o d e r a c h l a m y d e i s c h e B l ü t e . Blumenblätter fehlend: a p e t a l e Blüte. Gesamtheit der Staubblätter: A n droeceum. Staubblatt (Stamen): Staubfaden ( F i l a m e n t ) und A n t h e r e . A n t h e r e : steriles Mittelstück ( K o n n e k t i v ) und an den Seiten desselben je ein Staubbeutel ( T h e c a ) . S t a u b b e u t e l : besteht aus zwei Blütenstauboder Pollensäcken, die die Blütenstaubkörner ( P o l l e n k ö r n e r ) enthalten. „Unfruchtbare" oder sterile Staubblätter: Staminodien. Gesamtheit der Fruchtblätter: G y naeceum. Fruchtblatt: Karpell. Fruchtblätter offen bei nacktsamigen Pflanzen ( G y m n o s p e r m a e ) , Fruchtblätter geschlossen bei bedecktsamigen Pflanzen (Angiospermae). Jedes Fruchtblatt frei: a p o k a r p . Fruchtblätter miteinander verwachsen: s y n k a r p . Fruchtblätter verwachsen zu einem Stempel ( P i s t i l l u m ) . Stempel
Blütenstand (Infloreszenz)
besteht aus Fruchtknoten ( O v a r i u m ) , Griffel ( S t y l u s ) , Narbe (Stigma). Fruchtknoten enthält die Samenanlagen. Fruchtknoten seiner Stellung nach: 1. oberständig: h y p o g y n ; 2. von der Blütenachse umwachsen, unterständig: e p i g y n ; 3. im schüssel- oder becherförmigen Blütenboden frei stehend, mittelständig: p e r i g y n . Blüte nach Symmetrieverhältnissen: 1. Radiär (strahlig, aktinomorph,polysymmetrisch), mehr als 2 Symmetrieebenen. 2. Bilateral (disymmetrisch): 2 Symmetrieebenen. 3. Dorsiventral (monosymmetrisch, z y g o m o r p h ) : 1 Symmetrieebene. BIGtendiagramm: Blü0 tengrundriß, schematische Zeichnung eines Blütenknospen- Querschnitts. Abb.: Diagramm der Liliaceenblüte, darunter das Deckblatt, darüber, durch einen Punkt angedeutet, Diagramm der Liliaceenblüte die Mutterachse. (nach STEASBliitenformel: bot. kurze, BÜEFLEE). zahlenmäßige Darst. der Blütenverhältnisse, wobei bedeutet: Kelch = K , Korolle = C, Perigon = P, Androeceum = A, Gynaeceum = G. Dazu die Zahl der Glieder. Bei wirteligen Blüten für jeden Wirtel getrennt. 00 = starke Vermehrung der Glieder, () (um die Zahl) = Verwachsung der Glieder, — (unter der Zahl der Fruchtblätter) = oberständiger Fruchtknoten, — (über der Zahl der Fruchtblätter) = unterständiger Fruchtknoten, * = radiäre Blüte, 1 = zygomorphe Blüte. Beispiele: _ P 3 + 3 A 3 + 3 G (3) = Galanthus. K 5 + C5 A oo G co = Ranunculus. K ( 5 ) C(5) A 4 G(2) = Lamium. Blütengrundriß: bot. Blütendiagramm*. BIQtenkorb: bot. s. Blütenstand. Blutenstand (Infloreszenz): Blüten nicht einzeln in den Achseln von Laubblättern, sondern mehrere oder viele Blüten einzeln oder in Gruppen in den Achseln von Hochblättern (Brakteen) in bestimmter Anordnung. 1. Hauptachse des Blütenstandes stets die Seitenachsen, übergipfelnd (razemöae Verzwei-
Blut
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gung): A. Traubige Blüteiist&nde: a) T r a u b e : Blüten einzeln, gestielt. b) R i s p e : Nebenachsen der Trauben wiederum Trauben (oder Rispen). c) Ä h r e : einfache Ähre: Blüten einzeln, sehr kurz- oder ungestielt; zusammengesetzte Ähre: an Stelle jeder Blüte wiederum eine kleine Ähre („Ährchen"). d) K o l b e n : Ähre mit fleischiger Hauptachse. e) K ä t z c h e n : Ähre mit unscheinbaren Blüten, fällt als Ganzes später ab. B. Doldige Blütenstände: a) E i n f a c h e D o l d e : Haupt- und Nebenachsen gleich lang, b) Z u s a m m e n g e s e t z t e D o l d e : jede Nebenachse trägt wiederum eine Dolde, c) K ö p f e h e n : zahlreiche kurzoder ungestielte Blüten auf der Hauptachse. d) B l ü t e n k o r b : Köpfchen mit verbreitertem Kopf der Hauptachse und von Hüllblättern (Hüllkelch) umgeben. 2. Seitenachsen die Hauptachse übergipfelnd: Trugdoldige Blütenstände (zymöse V e r z w e i g u n g ) : a) T r u g d o l d e ( P l e i o c h a s i u m ) : Unter der Endblüte der Hauptachse mehrere Nebenachsen auf gleicher Höhe entspringend, diese sich wiederholt wie die Hauptachse verzweigend. b) Z w e i g l i e d r i g e T r u g d o l d e ( D i c h a s i u m ) : Zwei Nebenachsen von der Hauptachse auf gleicher Höhe abgehend, diese sich wiederum mit zwei Nebenachsen auf gleicher Höhe verzweigend, c) M o n o c h a s i u m: Von der Hauptachse nur eine Nebenachse abgehend, von dieser immer wieder eine andere abgehend. *) W i c k e l : Nebenachsen zweigen nach rechts und links abwechselnd ab. **) S c h r a u b e t : Nebenachsen zweigen stets nur nach einer Seite ab. Blut: Sanguis*. Blutalbumin: Albumen sanguinis*. Blutauge: Adonis aestivalis*. Blutegel: Hirudo*. Blutfarbstoff: Haemoglobinum*. Blutgerinnung: s. Sanguis. Blutgruppen: Wenn man das Blut (Serum) eines Menschen mit dem Blut eines anderen Menschen mischt, so bleibt die gleichmäßige Mischung entweder einige Stunden bestehen, bis die Blutk. zu Boden sinken, oder die Blutk. agglutinieren innerhalb weniger Minuten. Alle menschlichen Blutk. besitzen eine Reihe von Blutgruppenfaktoren, die ganz ver-
Blutgruppen
schieden agglutinierbar sind und durch entsprechende Antikörper agglutiniert werden. Diese Antikörper können im Blutserum fertig gebildet vorhanden sein oder sie können erst nach Injektion faktorenfremder Blutkörper gebildet werden (vgl. Rhesus). Nach dem Verhalten der Blutk. u. der Seren zueinander unterscheidet man 4 ABOGruppen (LANDSTEINER1901): O(Null), A, B, AB. Die Blutgruppenmerkmale A u. B können einzeln oder zusammen (AB) vorkommen oder es können beide fehlen (O). Serum von 0 - Menschen enthält Anti-A- u. Anti-B-Agglutinin, während die Faktoren A u. B fehlen. Serum von A-Menschen enthält den A-Faktor und Anti-B-Agglutinin. Serum von B-Menschen enthält den B-Faktor und Anti-A-Agglutinin. Serum von ABMensehen enth. den A- u. B-Faktor, aber keine Agglutinine.
Blutgruppe
AB A B O
Das Serum D. rot. Blutk. d. B. aggluder Gruppe tiniert d. Blut- werd. agglut. körperchen vom Serum von Gruppe der Gruppe keine B u. AB A u. AB A, B, AB
A, B u. 0 B u. 0 A u. 0 keine
I Die Blutgruppenzugehörigkeit bleibt während des ganzen Lebens eines Menschen bestehen u. wird nach den MENDELschen Regeln vererbt. A u. B werden stets dominant über O vererbt. Zu Bluttransfusionen soll nur gruppengleiches Blut verwendet werden. Im Notfall kann auch anderes Blut verwend. werd., wenn das Serum des Empfängers nicht die Blutkörperchen des Spenders verklumpt. Außer den oben genannten hat man noch andere Blutgruppenfaktoren aufgefunden, M, N, MN sowie S u. s, P u. p, die indessen für die Bluttransfusion keine Bedeutung haben sowie eine Reihe weiterer Blutgruppensysteme (DtTFFY, LÜTHERAN, L E W I S , CELLANOK E L L ) . R h e s u s - F a k t o r ( a u f g e f . v . LANDSTEINER u. W I E N E R 1940): Meer-
schweinchenserum, das dutch Blut von
Blutharz
111
Rhesus-Affen ( M a c a c c u s Rhesus, Hundsaffe, Süd- und Ostasien) immunisiert wurde, agglutiniert das Blut von 8 5 % aller weißer Menschen. Diese sind Rhesus-positiv (Rh.). Rhesus-negative Individuen, mit ,,rh" bezeichnet, bilden Antikörper gegen den Rh-Faktor. Bis jetzt wurden 6 verschiedene Rh-Faktoren mit den entsprechenden 6 Antikörpern u. 36 Rh-Untergruppen aufgef. Die Rh-Faktoren werden als Gene vererbt. Das Rhesus-System ist von größter Bedeutung bei Bluttransfusionen. Blutharz: Resina Draconis, s. Daemonorops. Blutkörperchen: s. Sanguis. Blutkohle: Carbo animalis ® * . Blutkraut: Herba Chelidonii, s. Chelidonium m a j u s ; Herba Bursae pastoris, s. Capsella bursa-pastoris. Blutkrautwurzel: Rhizoma Hydrastis DAB, s. Hydrastis canadensis. Blutlaugensalz, Gelbes: Kalium ferrocyanatum @ * . Blutlaugensalz, Rotes: Kalium ferricyanatum © * . Blutplasma: s. Sanguis. Blutschwamm: Fungus Chirurgorum © , s. Fomes fomentarius. Blutserum: s. Sanguis. Blutstein: Lapis Haematitis*. Blutwurzel: Rhiz. Tormentillae s. Potentilla erecta. Blutwurzel, Kanadische: Sanguinaria canadensis*. Blutzucker: Das Blutserum eines gesunden Menschen enthält 0,08—0,1% Glucose; einen höheren Gehalt des Blutes an Zucker bezeichnet man als Hyperglykämie, einen niederen Gehalt als Hypoglykämie. Boberellen: Fructus Alkekengi, s. Physalis alkekengi. Bockshornklee: Trigonella foenumgraecum*. Bockshornsamen ü b : Semen Foenugraeci g | , s. Trigonella foenum-graecum. Bockskraut: Herba Galegae © , s. Galega officinalis. Bogomoletz-Serum: Anti-reticulo-endotheliales cytotoxisches Serum*. Böser Heinrich: Mercurialis annua*. Bohne: Phaseolus vulgaris*.
Bor
Bohnenbaum: Laburnum anagyroides (Cytisus laburnum)*. Bohnenhülsen: Fruct. Phaseoli sine semine © , s. Phaseolus vulgaris. Bohnenkraut: Herba Saturejae © , s. Satureia hortensis. Bohnenschalen: Fructus Phaseoli sine semine © , s. Phaseolus vulgaris. Bohnenstärke: Amylum Phaseoli*. Boldo HOM: s. Peumus boldus. Boldoa fragans: Peumus boldus*. Boldoblätter: Folia Boldo © i , s. Peumus boldus. Boletus cervinus: (Fungus cervinus) Hirschbrunst, s. Elaphomyces cervinus. Boletus Chirurgorum: Fungus Chirurgorum © , Wundschwamm, s. Fomes fomentarius. Boletus igniarius praeparatus: Fungus Chirurgorum @ , s. Fomes fomentarius. Boletus Laricis: Fungus Laricis © , Lärchenschwamm, s. Fomes officinalis. Boli: Große Pillen, s. Arzneiformen Bologneser Leuchtstein: s. Leuchtfarben, Leuchtmassen*. Bolus alba H J : Weißer Ton, s. Aluminiumsilikate. Bolus Armenia: s. Aluminiumsilikate. Bolus, Roter: s. Aluminiumsilikate. Bolus rubra: s. AJuminiumsilikate. Bombay-Macis, Bombay-NQsse: s. Myristica malabarica*. Bombierung: Bombage, Aufbeulung der Deckel u. Böden von Konservendosen infolge Gasentwicklung in den Dosen, hervorgerufen von Bakterien in nicht genügend steriliserten Dosen (Botulismusgefahr) oder durch Gärung von Früchten (C0 2 ) oder durch Reaktion von Inhalt und Dosenmetall (Wasserstoff). Bombyx chrysorrhoea HOM: Tinktur aus der Raupe von Euproctis chrysorrhoea, F a m . Lepidopterae. Bombyx Mori HOM: die Flügelschuppen des Echten Seidenspinners: Bombyx mori F a m . Lepidopterae (China, Japan). Bor: Boron, ehem. Element, B, AtG. 10,82, Ill-werfig; amorphes Bor ist ein braunes Pv., D. 1,73; F . 2100°; Reduktionsmittel, scheidet aus Silbersalzlsg. Silber a b ; krist. Bor: grauschwarze, glänz., Kr.. D. 2,34; F. 2300°; Sdp. ca. 2550°; kr. Bor ist nach dem Diamanten
Borago officinalis
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Borneolum
Kr. oder kr. Pv., 1. in 25 Aq. von 15° und 0,5 sied. Aq; und in Glyz., unl. in A. Nat.: als Tinkai und gel. in einigen Seen Kaliforniens und Tibets. Darst.: Durch Sättigung von Borsäurelsgen mit Soda oder durch Umsetzen natürlicher Borate mit Sodaisgen und Umkristallisation. Borax macht Harze in Aq. löslich, löst Eiweißstoffe, verseift Fette. Beim Erhitzen auf 350—400° geht B. in wasserfreies Natriumtetraborat (Na a B 4 0 7 ) über, dessen glasartige Schmelze viele Metalloxyde unter Bildung charakterist. gefärbter Borate aufzulösen vermag („Boraxperle" zum Nachweis von Metalloxyden, i. d. Lötrohranalyse). Anw. med.: inn. bei Larynxkatarrh u. als Diureticum, äuß. als Desinfiziens bei Wundverbänden u. Augenwasser; techn.: als GAY-LUSSAC (Frankreich) aus der B o r - Lötmittel, zum Emaillieren, zum Appresäure abgeschieden. tieren, zum Glasieren von Steingut u. Nachweis der Bor-Verbindungen: Porzellan. HOM: Borax. 1. Zusatz von Schwfs. zu den zu unterBorax-MethylenblaulBsung § § : Färbesuchenden Substanzen, A. zugeben und mittel zum Nachweis von Bakterien u. anzünden; grüne Flamme (Äthylborat). Protozoen, Lsg. von 1 Methylenblau in 2. Kurkumapapier wird von Borsäurelsgen 50 ccm siedender 50 prozentiger wäß. braun gefärbt; Farbe bleibt auch bei Boraxlsg. Gegenwart von HCl (im Gegensatz zu Borax, Oktaedrischer: Juwelierborax, Alkalien), geht auf Zusatz von NH3 in Borax-Kristall, Na a B 4 0 7 + 5 H a O, D. Schwarzgrün über. 1,26, kristallisiert aus Boraxlösungen Borago Officinalis: (Borrago officina- zwischen 56—79°. lis) Fam. Boraginaceae, Borretsch, GurBoraxperle: s. Borax. kenkraut (Heim. Kleinasien, hier anBoraxweinstein: Tartarus boraxatua gebaut). Stpfl. von Herba Boraginis: s. Kalium tartaricum boraxatum. Gurkenkraut, Borretsch. Best.: Schleim, Bordeaux-Brühe: s. Kupferkalkbrühe. Saponin, Harz, Salpeter, Gerbstoffe u. a. Bordelaiser BrQhe: Kupfervitriol-AtzAnw. volkst.: als Schleimmittel, haupt- kalklösung: Pflanzenspritzmittel gegen sächl. als Gewürz. HOM: Borrago offi- Peronospera (Meltau), s. Kupferkalkcinalis, die frischen Blätter. brühe. Borke: bot. DurchPhellogen* (KorkBorane: Wasserstoff Verbindungen des Bors; allgemeine Formeln: B n H n + 4 bildungsgewebe) abgetrennte Rinden(z. B. Diboran B 2 H 6 ) und B n H n + 6 schichten. S c h u p p e n b o r k e entsteht, (z. B. B 4 H 1 0 ); die Gase besitzen einen wenn das neue, tiefer liegende Phellogen widerlichen, Übelkeit verursachenden mit seinen Rändern an das alte Phellogen Geruch, die hochmolekularen Borane segmentartig anschließt. R i n g e l b o r k e sind flüssig oder kristallin. entsteht, wenn das neue Phellogen ringBorats: Borsaure Salze, die sich meist förmig tiefer liegend gebildet wird. von der Tetraborsäure od. Pyroborsäure Borneokampfer: s. Camphora. H 2 B 4 0 7 ableiten. Borneolum: Borneol,C 10 H 18 O. BorneoBorax ¡91: Natrium (bi)boricum, kampfer (Dryobalanops aromatica, s. Natrium biboracieum, Natrium(bi)borat, unter Camphora) ist fast reines rechtsNatriumtetraborat, Na 2 B 4 0, + 10H 2 O. drehendes Borneol; sonst nat. meist in Mol. 381,44; Gehalt 52,3—54,3% wasser- linksdrehender Form (z. B. in Thuja-, freies Natriumtetraborat. Harte, weiße Schafgarben-, Baldrian-, Lavendel-, Car-
das härteste Element (Härtegrad 9)s Nat.: als Orthoborsäure H 3 B 0 3 (SassoIin) und deren Salze, wie Natriumtetraborat (Borax) Na 2 B 4 0, • 10H 2 0, Borazit 2Mg 3 B 9 0 15 • MgCl2 u.a., auch in Pfl. Wichtigstes Bormineral ist der Kernit (Na 2 B 4 0 7 -4H 2 0), der in Kalifornien in ungeheuren Lagern vorkommt u. aus dem der Weltbedarf an Borsäure u. Borax zum größten Teil gedeckt wird. Darst.: Am. durch Glühen von Bortrioxyd mit Magnesium; kr. durch Glühen von amorph. Bor. od. Bortrioxyd mit Aluminium. Reines kr. Bor gewinnt man durch Reduktion von Bortrichlorid mit Wasserstoff in Hochspannungslichtbogen zwischen Wolframelektroden. Bor wurde erstmalig 1808 v. DAVY (England) und gleichzeitig von
Borneolum salicylicum
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Brassica napus
damom-, Muskatöl u. a. neben BorneolBotulismusserum: B.-Antitoxin, gew. estern). Farbl. Kr. von kampferähnl. aus dem Serum v. mit Toxinen des Bac. Geruch. II. in A. u. Ae., wl. in Aq.; botulinus behandelten Pferden; gegen Botulismus*. F. 203°. Anw.: in der Parfümerie. Bougies: Bacilli*. Borneolum salicylicum: BomylsalizyBourbontee: Folia Faham, s. Angraelat, Salit (§). Anw. med.: Einreibung. Bomylacetat: Bornylium aceticum*. cam fragrans. Bourettestoff: Aus Seidenabfällen herBomylium aceticum: B o m y l a c e t a t , gest. Gewebe. Anw. vet.: als VerbandEssigsäure-Bornylester, stoff. CH3COO • C 1 0 H 1 7 . Boviserin: Rinderserum, zur peroralen Hauptbest. des Fichtennadelöls, dem es Eiweißtherapie, bei Infektionskrankden charakterist. Geruch verleiht. heiten, Säuglingstoxikosen, zur GastritisBorretSCh: Borago officinalis*. und Ulcus-Therapie. Borsäure: Acidum boricum Häg*. Bovo-Tuberkulin Koch i g : PerlsuchtBorsäureanhydrid: s. Acidum boricum Tuberkulin [DAf, s. Tuberkuline. BOYLEsches Gesetz: (BOYLE-MARISP*Boraalbe: Unguentum acidi borici SB¡*. OTTEsches Gesetz) Das Produkt aus Boswellia bhaw-dajiana undBoswellia Druck und Volumen einer bestimmten carteri: Fam. Burseraceae (kleine Bäume Gasmenge ist bei gegebener Temperatur an der Küste des Roten Meeres, Somali- konstant. land). Stpfl. von Oljbanum © : (GummiBr: ehem. Brom, s. Bromum. resina Olibanum, Gummi Olibanum) Brachdistel: Eryngium campestre* u. Weihrauch; das Gummiharz des Baumes, E. planum*. das nach Anschneiden aus der Rinde als Brachdistelkraut: Herba Eryngii, s. milchweiße Emulsion ausfließt und an Eryngium -Arten. der Luft zu gelblichen, rötlichen oder Bradykardie: Verlangsamung der Herzbräunlichen, außen meist weiß bestäub- tätigkeit. ten Körnern (Tränen) oder Stalaktiten Brakteen: bot. Hochblätter, s. Blütenerhärtet. Weihrauch ist von bitterlichem stand. Geschmack und fast geruchlos, erst auf Bram: Besenginster, Sarothamnus glühende Kohlen gestreut entwickelt er scoparius*. seinen bekannten aromatischen Duft. Brambeere: Rubus fruticosus*. Teilweise 1. in A., Ae., Chlf., in Aq. zerBrandliniment: Linimentum Calcariae fällt es. Best.: Äth. Öl (ca. 4—8%, enth. gl*. Pinen, Phellandren, Dipenteri, Olibanol Brasilianisches Arrowroot: A m y l u m u. a.), 50—60% alkohollösl. Harze, 30% Manihot* und Amylum Batatae*. Gummi, Bitterstoff, Bassorin, BoswellinBrasilholz: Lignum Fernambuci, s. säure; SZ 30—35. Anw. med.: zu PflaCaesalpinia echinata. stern, heute selten verwendet; hauptBrassica-Arten: Fam. Cruciferae. sächl. als Räuchermittel. (Als solches Brassica alba: s. Sinapis alba. wurde W. vom Beginn der antiken KulBrassica napus: Raps u n d Brassica rapa turen an in ungeheurem Ausmaß ver(B. campestris): RDbsen (Mittel- u n d Südbraucht. ) europa, Kleinasien, Indien) neben anBotulismus: Lebensmittelvergiftung deren Arten. Stpfl. von Oleum Rapae (Fleisch, Gemüsekonserven), hervorgeru- M : (Ol. Napi) Rüböl, das aus den fen durch den Bac. botulinus (Clostridium Samen ohne Anwendung von Wärme botulinum). Symptome (oft erst mehrere gepreßte Öl, Farbe gelb bis bräunlichTage nach der Intoxikation): Augen- gelb. D. 0,906—0,913; J Z : 94—106; muskellähmung(Doppeltsehen), Schluck- Säuregrad nicht über 8; VZ: 168 bis beschwerden, Exitus infolge Lähmung 179; E. —2 bis —10°; Unverseifbare des Atemzentrums. Letalität bis 70%. Anteile max. 1,5%. Best.: Glyceride der Antid.: Botulismus-Serum, s. Tabelle Eruca- und Rapinsäure. Anw. med.: „Vergiftungen und Gegenmittel". zu Linimenten und Salben; als Speise-, Hunniiis, Pharmazeutisches Wörterbuch.
Brassica nigra
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Brenn- u. Schmieröl. Flores Napi: Kapsblüten, bisweilen zu Teemischungen verwendet. Semen Napi: Rapssamen, Best.: ca. 50% Fett, ein Senfölglykosid, Glykonapin. Außer zur Herst. vonOleum Rapae auch als Vogelfutter verwendet. Semen Rapae: Rübsen, Best.: ca. 50% Fett, Senfölglykosid. Außer zur Herst, von Oleum Rapae auch als Vogelfutter verwendet. Brassica nigra: Schwarzer (Holländischer) Senf (heim, wahrscheinl. südöstl. Mittelmeergebiet, kült. in ganz Europa, Asien, Amerika). Stpfl. von Semen Sinapis g g : Schwarzer Senf, Senfsamen, Best.: das Seniölglykosid Sinigrin (Kaliummyronat), das durch das ebenfalls enthaltene Ferment MyrOSin bei Gegenwart von Wasser in Allylsenföl*, d-Glukose und.Kaliumbisulfat gespalten wird, ferner Sinapin (Alkaloid), Sinapinsäure, Pektin, Eiweiß, itwas äth. öl u. ca. 30 % fettes öl (Ol. Sinapis pingue). Asche max. 5%. Anw. med.: zu hautreizenden Pflastern ( g l : Charta sinapisata*), Umschlägen und Bädern; zu Breiumschlägen wird der gepulverte Senfsamen mit Wasser von höchstens 10° angerührt (heißes Wasser hemmt die Enzymwirkung); teohn.: zur Herst, von Mostrich und zur Gewinnung des fetten und äth. Öles. Senf mehl eignet sich auch vorzüglich zur Entfernung von Gerüchen in Gefäßen, Flaschen, Fässern usw., da es viele Riechstoffe zerstört. (Auf ein lOO-l-JFaß gibt man 10 g Senfmehl in 11 heißes Wasser u. läßt es einige Tage verschlossen stehen.) Semen Sinapis pulveratum exoleatum: Pulvis Sinapis concentratus, entöltes Senfmehl, ist wirksamer und haltbarer als das nicht entölte Senfsamenpulver (ist jedoch nicht offizinell!). HOM: iSinapis nigra, die reifen Samen. Oleum Sinapis gg: Synthetisches Allylsenföl, Gehalt mind. 97% ; stark lichtbrechende, opt. inaktive,, farblose bis gelbliche Fl. mit starkem, zu Tränen reizendem Geruch. D. 1,015—1,020; 11. in A., Ae., Chlf., Benzol, Petroläther, fetten Ölen, fast unl. in Aq. (vgl. Allylsenföl). Anw. med.: äuß. zu Einreibungen (¡¡Mg: Spiritus Sinapis). Oleum Sinapis aethereum: Natürliches ätherisches Senföl, besteht fast ausschl. aus
Brennkraut, Indisches
Allylsenföl* (Allylisorhodanid). Anw.: s. Oleum Sinapis gg. Oleum Sinapis pingue: Fettes Senföl, das aus schwarzem (s. Brassica nigra) wie weißem (s. Sinapis alba) Senfsamen ausgepreßte fette öl. Best.: Glyceride der Eruca- (50%), öl- (24,5%), Linol- (19,5%), Linolen-, Palmitinsäure. Anw.: als Speiseöl, Brennöl usw. (wie Ol. Rapae). Brauneria angustifolia: Echnacea angustifolia. Braunstein: Manganum dioxydatum Braunsteinelement: Leclanchs-Element, s. Elemente, Galvanische. Braunwurz: Radix Scrophulariae, s. Scrophularia nodosa. Brausemagnesia g g : Magnesium citricum effervescens |DÄg*. Brausepulver g g : Pulvis aerophorus. m*Brausepulver, Abfährendes g g : Pulvis aerophorus laxans gg*. Brausepulver, Gemischtes g g : Pulvis aerophorus mixtus [Big*. Brayera anthelmintica: Hagenia abyssinica*. Brechnuß g f : Semen Strychni gg, s. Strychnos nux vomica. Brechnußextrakt 11: Extractum Strychni gg*. BrechnuBtinkturgg: Tinct. Strychni OÄa*. Brechung des Lichtes: s. Dioptrik. Brechungsexponent: Brechungsindex, s. Dioptrik u. Refraktometrie. Brechungswinkel: s. Dioptrik. Brechweinstein g|: Tartarus stibiatus ME*. Brechweinsteinsalbe g g : Unguentum Tartari stibiati [DABj*. Brechwurz: Rad. Asari @I, s. Asarum europaeum. Brechwurzel gg: Rad. Ipecacuanhae gg, s. Uragoga ipecacuanha. Brechwurzelsirup g l : Sirupus Ipecacuanhae gg*. Brechwurzeltinktur g g : Tinctura Ipecacuanhae gg*. Bremsstrahlen: s. Röntgenstrahlen. Breitwegerichkraut: Herba Plantaginis majoris © , s. Plantago major. Brennesselkraut: Herba Urticae © , s. Urtica dioica u. Urtica urens. Brennkraut, Indisches: Acalypha in dica*.
Brennpunkt
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Brennpunkt: Fokus*. Brennspiritus: Spiritus denaturatus, s. Alcohol aethylious. Brennweite: Fokaldistanz*. Brennwert: Kalorienzahl, die bei Verbrennung der Nahrung im Körper entsteht, s. Kalorie. Brenzgallussäure: Pyrogallolum jgg*. Brenzkatechin: Pyrokatechin, o-Dioxybenzol, C6H4(OH2). Farbl. Kr., 1. in Aq., A., Ae. Bestandteil vieler Harze sowie im Birkenholzteer (zuerst 1839 durch trockene Destillation von Catechu gewonnen). Anw. techn: in der Photographie als Entwickler. Brenzkatechinarsensäure: Reagens auf Alkaloide (Fällung). Brenzkatechinmonomethyläther: Guajacolum*. Brenzschleimsäurealdehyd: Furfurolum*. Brenztraubensäure: (Propanonsäure, Acetylcarbonsäure) CH3COCOOH, einfachste u. zugleich wichtigste a-Ketocafbonsäure; farbl. bis gelbl., stechend nach Essigsäure riech. Fl.; 11. in Aq., A. u. Ae., D. 1,27; Fl. 13,6°; wird durch nasz. Wasserstoff sehr leicht in Milchsäure umgewandelt u. von konz. Schwefelsäure schon bei gelind. Wärme unter Bildg. v. Kohlenmonoxyd zersetzt; sie reduziert ammoniakal. Silberlösg., Brenztraubensäure ist ein Zwischenprodukt des Zuckerabbaus bei d. alkohol. Gärung u. wird hierbei in Acetaldehyd u. C0 2 zerlegt. Brenztraubensäure spielt auch eine wichtige Rolle im Organismus beim intermediären Stoffwechsel der Kohlenhydrate u, der Fettsäuren sowie beim Abbau gewisser Aminosäuren (Alanin). Darst.: Durch Erhitzen v. Wein- oder Traubensäure mit Kaliumbisulfat (zuerst 1835 von B e b z e l i u s ) . A n w . : zur H e r s t , von A t o -
phan u. seiner Derivate.
Brij (g): Polyoxyaethylen-Lauryläther, wachsartige oder ölige Stoffe, zum Stabilisieren von öl-in-Wasser-Emulsionen, zur Herst, von Salben u. kosmetischen Cremes, vgl. Spans und Tweens. Britanniametall: Legierung von 90 T. Zinn und 10 T. Antimon oder 80 T. Zinn, 8 T. Antimon und 2 T. Kupfer.
Bromometrie
Brom: Bromum*. Bromäthyl: Aether bromatus g l * . Bromalhydrat: Bromalum hydratum*. Bromalum hydratum: Bromalhydrat, Tribromaldehydhydrat, CBr3CH(OH)s. Mol. 299. Farbl. Kr. Anw. med.: wie Chloralhydrat, jedoch selten, da giftiger und weniger wirksam. Bromammonium: Ammonium bromatum g|*. Bromate: Bromsaure Salze, Salze der Bromsäure*. Brombarium: Barium bromatum*. Brombeerblätter: Folia Rubi fruticosi © , s. Rubus frutieosus. Bromdiäthylacetylkarbamid jug: Adalin ® p|. Bromide: Salze des Bromwasserstoffs, z. B. K B r --- Kaliumbromid, NaBr = Natriumbromid, NH 4 Br = Ammoniumbromid, AgBr = Silberbromid; in der organ. Chemie: Alkylbromide, z. B. Äthylbromid C 2 H 5 Br, Methylbromid CH 3 Br. a-Bromisovalerianylharnstoff 1 3 : Bromural ® g|*. Bromkalium: Kalium bromatum g l * . Bromkalzium: Calcium bromatum*. Bromkampfer: Camphora monobromata @ * . BromkresolgrGn: (Bromkresolblau) Tetrabrom-m-kresolsulfophthalein: Indikator; Umschlagsgebiet: y H 3,8—5,4 (gelb-blau). Bromkresolpurpur: Dibrom-o-kresolsulfophthalein: Indikator; Umschlagsgebiet: pB 5,2—6,8 (gelb-purpur). Bromlithium: Lithium bromatum © * . Bromnatrium: NatriumbromatumlMi*. Bromoform MB: Bromoformium BS*. Bromoformium g|: Bromoform, Tribrommethan, Formylum tribromatum, CHBr s . Mol. 252,77; D. (20°) 2,814 bis 2,818; F. 9°, E. 5—6°; Sdp. 148°—150°. Farbl., chloroformartig riech., süßlich schmeckende Fl. Darst.: Durch Dest. v. Äthyl-A. mit Brom und Alkalilauge, Bromoform jap ist eine Mischung von 99 T. Br. und 1 T. absol. A. Anw. med.: bei Keuchhusten; MD. 0,5 g, MTD. 1,5 g; bei Kindern: Anzahl der Lebensjahre -f- 2 Tr., also im 2. Lebensjahre 2 + 2 = 4 Tr. Bromometrie: s. Maßanalyse. 8*
Bromphenolblau
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Bromphenolblau: Tetrabromphenolsulfophthalein: Indikator, Umschlagsgebiet: pB 3,0—4,6 (gelb-blauviolett). Bromsälire (Acidum bromicum): HBr0 3 . Darst.: durch Umsetzen von Bariumbromat mit verd. Schwfs.; rein wasserfrei nicht darstellbar; ihre Salze heißen Bromate, sie geben wie die Chlorate leicht Sauerstoff ab und verpuffen beim Erhitzen mit oxydierbaren Substanzen. Bromsaures Barium: Barium bromicum*. Bromtetragnost ® : Tetrabromphenolphthalein-Natrium. Anw. med.: zur Röntgendarst. (Galle, Leber). Bromthy molblau: Dibromthymolsulf ophthalein, Indikator, Umschlagsgebiet PH 6,0—7,6 (gelb-blau). Bromum: Bromum g , Brom, Br, Atß. 79,916; D. 3,12; Sdp. 58,8»; F. —7,3». Entdeckt 1826 V.BALARD im Meerwasser, I- u. V-wertig; neben Quecksilber das einzige bei gewöhnl. Temp. flüssige Element ; Nat. nur in gebundenem Zustand hauptsächl. in Form der Bromide, im Meerwasser u. in den Abraumsalzen (Karnallit-Laugen) Gew. techn. aus den Mutterlaugen der Abraumsalze durch Einleiten von Chlorgas. Dunkelrotbraune, flüchtige, erstick, riech. Fl., an der Luft braunroten Dampf entwickelnd, 1. in ca. 30 Aq., sll. in A„ Ae, Chlf., Schwks. Anw.: in der organ. Industrie; med.: nur in Form seiner Bromide. Bromwasserstoff: HBr, farbloses, an der Luft rauchendes Gas, das sich bei Abkühlung zu einer farbl. Fl. verdichtet. Sdp. —66,8°; F. —86,9°. Darst.: Durch Zersetzen von Bromiden mit Schwefelsäure; techn.: katalytisch, indem man Wasserstoff u. Bromdämpfe über glühenden Platinasbest leitet. HBr. ist in Aq. 1. (1 Vol. Aq. löst ca. 550 Vol. HBr), s. Acidum hydrobromicum. Weit. Bromverbindungen s. unter den betr. Stichworten. Nachweis von Bromverbindungen: 1. Silbernitrat fällt aus Lsgen der Bromidegelbweißes Silberbromid (AgBr), 1. in Ammoniak (jedoch schwerer 1. als Silberchlorid), unl. in HN0 3 ; 2. Chlorwasser macht aus Bromidlsgen Brom frei, das sich in Schwk. mit braunroter
Brucinum
Farbe löst; 3. Brom färbt Stärke orangegelb. HOM: Bromum. Bromural H l : Bromural (§), a-Bromiso valerianylharnstoff (CH3)2CH • CHBr • CO • NH • CO • NH 2 . Mol. k23,02; Gehalt 33,3—35,7% Brom; F. 147°—149°. Weißes, schwach bitter schmeck, kr. Pv.; wl. in Aq., 11. in A. und Ae; in sied. Aq. löst es sich unter Zersetzung. Darst.: Durch Einwirkung von Bromisovalerylbromid auf Carbamid. Anw. med.: als Sedativum. Dos. 0,3 g mehrmals tägl. MD. 1 g; MTD. ca. 3 g. Bromwasser: Aqua bromata*. Bromwasser E R L E N M E Y E R : s. Aqua bromata. Bromwasserstoffsäure: Acid. hydrobromicum BronchialdrOsen, Getrocknete: Glandulae bronchiales siccatae, s. Organotherapeutica. Bronchitis: Bronchialkatarrh, Entzündung der Bronchialschleimhaut. Bronchopneumonie: Katarrhalische Pneumonie, lobuläre Pneumonie (lobulär = nur einige Lungenläppchen betreffend), s. Pneumonie. Bronze: Kupfer-Zinn-Legierung mit ca. 80—90% Kupfer; (Aluminiumbronze, Kupfer mit 10% Aluminium). Brotkohle: Carbo Panis. Brucea amarjssima (Brucea sumatrana): Fam. Simarubaceae (Hinterindien, durch ind. Archipel lind Kotschinchina b. Australien). Stpfl. von Fructus Bruceae: Bruceafrüchte, Macassarkerne, Asiatischer Ruhrsamen. Best.: Brucamarin. Kosamin, Gerbsäure, Fett, öl. Anw.: gegen Dysenterie. Bruceafrüchte: Fructus Bruceae, s. Brucea sumatrana. Bruchkraut: Herniaria glabra* und H. hirsuta*. Brucinum Brucin, Dimethoxystrychnin. Alkaloid aus Semen Strychni: C 23 H 26 0 4 N 2 + 4 H 2 0 . Mol. 466,3; F. 178». Farbl. Tafeln oder weißes Kr. oder weißes kr. Pv., 11. in A. u. Chlf., wl. in Aq., wenig 1. in Ae. Anw. med.: wie Strychnin, aber wesentlich schwächer wirkend. MD. 0,1 g; MTD. 0,2 g. Ebenso wie Brucinnitrat u. Brucinsulfat nicht mehr gebräuchlich. Vgl. Strychnos nuxvomica.
Brückenwaage
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Brückenwaage: s. Waagen. Brunellenstein: Kalium nitricum fu»um*. Brunfelsia hopeana: Franciscea uniflora*. Brunnenkresse: Korippa nasturtiumaquaticum (Nasturtium officinale)*. Brunnenwasser: Aquafontana, s. Aqua. Brunstmittel: Am besten Tct. Cantharidum: für Kühe, zweimal tgl. 10 Tr., tgl. um 2 Tr. steigend bis 16 Tr.; bei Schweinen zweimal tgl. 6 Tr., tgl. um 2 Tr. steigend bis 12 Tr.; auf Brot geträufelt. Ferner Boletus cervinus, s. Elaphomyces cervinus. Brustalant: Inula helenium*. Brustbeeren, Rote: Fruct. Jujubae, s. Zizyphus vulgaris. Brustelixir g l : Elixir e Succo Liquiritiae g g . Brustlattich: Fol. Farfarae, H s.Tussilago farfara. . Brustpulver g g : Pulvis Liquiritiae compositus g | * . Brustpulver, Kurellasches: Pulvis Liquiritiae compositus gjj*. Brusttee gjjj: Species pectorales |B>g*. Brustwurzel: Rad. Angelicae Ml. e - Angélica archangelica (Archangelica officinalis). Bruttoformel: Molekularformel. Gibt die Art u. Anzahl der am Aufbau eines Moleküls beteiligten Atome an, vgl. Strukturformel. Bryonia-Arten: Fam. Cucurbitaceae. Bryonia alba: Weiße Zaunrübe, Gichtrübe. Bryonia diojca: Botbeerige Zaunrübe (Europa, Asien, Mittel- u. Südamerika). Stpfln. von Radix Bryoniae: Zaunrübe, Gichtrübe, Faselrübe, Tollrübe. Best.: die Glykoside Bryonin und Bryogenin, Harz (Bryresin), äth. ö l , Phytosterine, Stärke, Zucker, Gerbstoff, Enzyme. Anw. med.: als drastisches Abführmittel und Diureticum; volkst.: bei Gicht u. Rheuma. HOM: Bryonia, die frischen, vor der Blüte gegrabenen dicken Wurzeln (1. u. 2. Dez.-potenz rezeptpflichtig!). Bryoninum: Bryonin, Glykosid aus der Wurzel von Bryonia alba und B. dioica. Gelbl.-bräunl. Pv., 1. in Aq. und A. Anw. med.: als Drasticum, bei Leberleiden. Dos. 0,001 g.
Bulbus rotundus BtmVVO: Betäubungsmittel - Verschreibungsverordnung, s. Betäubungsmittelgesetz. Buccal (-is, -e): Zur Backe, z. Mund gehörig (bucca = Backe). Buccoblätter: Folia Bucco © , s. Barosma-Arten. BUCCO HOM: s. Barosma-Arten. Buche: Fagus silvatica*. Bucheckerndl: Oleum Fagi silvaticae, s. Fagus silvatica. Buchenholzteer: Pix Fagi @ * . Buchsbaum: Buxus sempervirens*. BuchublStter: Folia Bucco © , s. Barosma-Arten. Buchweizen: Fagopyrum sagittatum*. BÜCHNER-Trichter: Nutschtrichter, s. Nutsche. Bürette: Glasröhren mit Volumeinteilung, die am unteren Ende durch einen Quetschhahn oder Glashahn (s. Abt.) verschlossen sind. Sie werden bei der Maßanalyse* verwendet. Bufo HOM: Das Sekret der Hautdrüsen von Bufo rana, Kröte, Fam. Amphibia. Bufotoxine: Die giftigen Wirkstoffe aus dem Hautdrüsensekret der Kröten, von digitalisähnlicher Wirkung. Bulbocapnin: C 1 9 H l e 0 4 N, Alkaloid aus Corydalis cava*. Büretten. Farbl. Kr., unl. i. Aq., 11. i. Chlf. u. Alkalilauge. Anw. med.: bei Tremorerscheinungen, Chorea, Paralysis agitans, E D u. MDT. 1,0 g. Bulbus: bot. Zwiebel, besteht aus einem basalen Sproßachsenteil, dem sog. Zwiebelkuchen, und den Zwiebelsehuppen, fleischig verdickten metamorphisierten Blättern. Bulbus Allii sativl © : Knoblauchzwiebel, s. Allium sativum. Bulbus Asphodeli (Radix Asphodeli): Affodillwurzel, s. Asphodelus albus. Bulbus Cepae: Zwiebel, s. Allium cepa. Bulbus Colchici: Herbstzeitlosenknollen, s. Colchicum autumnale. Bulbus Pancratii veri: Bulbus Scillae güp, Meerzwiebel, s. Urginea maritima. Bulbus rotundus: Runder AllermannsharniBch, s. Gladiolus communis u. Gladiolus palustris.
Bulbus rusticus
118
Butylalkohol
Bulbus rusticus: Bulbus Scillae |S9, ¡Stellung der Platte wird nahezu Hitze
einer Gebläseflamme erreicht. Durch besondere Aufsätze (Kronen-, Pilz-, Schlitz-, Kreuzschlitz-Aufsatz) ist die Urginea maritima. Verwendung des Brenners auch für Bulbus Urginea«: Bulbus Scillae Spezialarbeiten möglich. Meerzwiebel, s. Urginea maritima. Burgunder Harz: Fichtenharz, Resina B u l b u s victorialis longus: L a n g e r A l l e r Pini s. Terebinthina. mannsharnisch, s. Allium victorialis. Buschmeister: Lachesis mutus*. B u l b u s victorialis r o t u n d u s : B u n d e r Buschwindröschen: Anemone nemoAllermannsharnisch, s. Gladiolus comrosa.* munis u. Gladiolus palustris. Bulgarische Kur (nach dem Bauern Butadien: H2C=CH—CH=CH2, I v a n R a e f f , Schipka, Bulgarien): Eine schweres Gas, F. 108,9°. Darst.: aus Abkochung von Rad. Belladonnae (5%) Acetylen. Ausgangsmaterial f. synth. in Weißwein, dazu Kohlepv., Pillen Kautschuk (Buna), s. Cautschuc g g . aus Brotteig und Kalmuswurzel zum Butan: C 4 H 10 mit 2 Isomeren (n-Butan, Kauen. (Modifiz. von DEIOTGER-Mün- Sdp. —0,5° U. Isobutan, Sdp. —10°), chen bzw. PANEGEOSSI-Rom). Anw. beid. farbl., schwere, geruchlose, brennmed.: gegen chronische Encephalitis. bare Gase, nat. i. d. Erdgasen, entst. B U L L R I C H s Salz: Natrium bicarboni- ferner b. d. Benzinsynthese. c u m ¡DU*. Butandis9ure: Acid. succinicum*. Buna: Künstl. Kautschuk, gew. durch B u t a n o l : Butylalkohol, C H „ O H , mit Polymerisation der vom Butan abgelei- 4 Isomeren. teten Kohlenwasserstoffe, der Butadiene Butantetrol: Erythritum*. (H a C=CH—CH=CH 2 ),s. Cautschuc. 1-2-4-Butantriol: C 4 H 7 (OH) 3 . Färb., Bunsenbrenner: Bekanntester und ein- ölige, süßschmeckende Fl.; D. 1,21; fachster Gasbrenner, das dient in großem Ausmaß als GlyzerinBrennerrohr ist unten mit ersatz, besonders in der Textil- u. Kunst2 gegenüberliegenden Lö- stoffindustrie, in Schmiermitteln sowie chern versehen, die durch in kosmetischen u. pharm. Präparaten. eine drehbare Manschette Butterblume: Caltha palustris*. «JL ganz oder teilweise verButtergelb: Dimethylaminoazobenzol*. schlossen werden können Buttersäure (Acidum butyricum): nJs^j» zwecks Regelung der Luft- Buttersäure, Propan-Carbonsäure, Gäzufuhr. Das ausströmende rungsbuttersäure, flgcsgj^l Gas reißt durch diese LuftC H j • C H • C H • C O O H . löcher Luft an sich und vermischt sich mit ihr im F. —5,5°; Sdp. ca. 164°. Kommt als Bunsenbrenner. Brennerrohr. Die Flamme Glyzerinester in der Kuhbutter, Crotondes Bunsenbrenners zeigt öl, Lebertran vor, frei in ranziger Butgroße Temperaturunterschiede: im inne- ter, im Harn, Schweiß, Käse, Sauerren Kegel ca. 300—500°, außen 1250°. kraut, saueren Gurken u. a. Entd. 1823 (Erfunden von R o b e r t B u n s e n , Chemi- von C h e v r e t t l . Künstl. dargestellt ker in Heidelberg, 1811—1899), s. Abb. durch Vergärung von Zuckerarten, Stärke Iso-ButterEine besondere Art des Bunsenbren- mit dem Bacillus butyricus. ners ist der T e c l u - B r e n n e r ( N i c o l a u s Säure (F. —47°) findet sich frei in den T e c l u , Prof. d. Chemie, 1 8 3 9 — 1 9 1 6 , Faeces, in faulendem Eiweiß sowie im Wien), bei ihm ist das Brennerrohr Johannisbrot u. in der Farnwurzel. (Mischrohr für Luft u. Gas) unten Buttersäureäthylester: Aether butyritrichterförmig erweitert, die Gaszufuhr cus*'. Buttersäureisoamylester: Amylium kann durch eine seitliche Schraube, die butyricum*. Luftzufuhr durch eine heb- u. senkbare Buttersäurezahl: Gibt bei d. FettunterPlatte am unteren Teil des Brenner- suchung d. Gehalt an Fettsäuren an. rohres reguliert werden. Bei tiefster Butylalkohol: Butanol*. Meerzwiebel, s. Urginea maritima. Bulbus
Scillae l g :
Meerzwiebel,
s.
4
2
2
Butylaminobenzoyl usw.
Cadinen
119
Butylaminobenzoyl-dimethylaminoaethanolum hydrochloricum Butylaminobenzoyl- dimethylaminoi- aethanolhydrochlorid, 4'-Butylaminobenzoyl - 2 d i m e t h y l a m i n o - aethanol - hydrochlorid, Tetracain-hydrochlorid H
Mol. 193,4; F . ca. 78°. Weiße, seidenglänzende Blättchen, 1. in Aq., 11. in A. u. Ae., 1. in Chlf. Anw. med.: als Antineuralgicum u n d H y p n o t i c u m . MD. 2,0 g; MTD. 4,0 g. Butylessigsäure: Capronsäure*.
,0
CH,
M)CH,—CH,— N H
Cl-
-CH, C 1 6 H 2 4 0 2 N „ . H G 1 Mol. 300,8. Mindestens 98,5 und höchstens 101,0%. Weißes, kr. P v . von schwach b i t t e r e m Geschmack, das auf der Zunge vorübergehend Unempfindlichkeit h e r v o r r u f t ; 1. in 7 T. A q „ e t w a 30 T. Chlf. Schmelzintervall: 146—149°. A u f b e w a h r u n g : Gut verschlossen u n d vor Licht geschützt vorsichtig aufzubewahren. MD. 0,02 g, MTD. 0,02 g (Handelsname Pantocain (R), Höchst). Anw. zur Oberflächenu n d Infiltrationsanästhesie; in der Augenheilkunde als V 4 - bis 1 % ige Lösungen m i t Suprarenin, in der Urologie i n 0,1- bis 0 , 2 % igen Lösungen m i t Suprarenin. Unverträglich m i t basisch reagierenden oder oxydierenden Substanzen, Bromiden, Jodiden, Bleisalzen, Gerbsäure, Borax, Silbersalzen, Quecksilbersalzen.
Butyrometer: Gerät zur B e s t i m m u n g des F e t t g e h a l t s der Milch. Butyrum Antimon»: Antimontrichlorid, Stibium chloratum*. Butyrum Cacao: Oleum s. Theobroma cacao.
Cacao
Butyrum Nucistae: Oleum Nucistae ] p , Muskatnußöl, s. Myristiea fragrans*. Butyrum Stanni: Z i n n b u t t e r , Rosiersalz, s. S t a n n u m biehloratum. Butyrum Zinci: Zinc. c h l o r a t u m j g * .
Buxus sempervirens: F a m . Buxaceae, Buchsbaum (Mittelmeergebiet heimisch, sonst alsZierpfl. angebaut). Stpfl. v. Folia Buxi : B u c h s b a u m b l ä t t e r . Best. : Mehrere Alkaloide (Buxin, P a r a b u x i n , Buxinidin u . a . ) , äth. ö l , Gerbstoff. Anw. v o l k s t . : Butyi-bromallyi-barbitursäure: Aci- gegen Fieber u. Malaria, R h e u m a u. d u m butyl-bromallyl-barbituricum ¡Sg*. Gicht, als A b f ü h r m i t t e l u. Cholagod. Butylchloralum hydratum Butyl- gum. H O M : Buxus sempervirens, frisch, jung. Sprossen m. d. B l ä t t e r n . chloralhydrat, CH S • CHC1 • CCl a • CH(OH) 2 .
B-Vitamine: s. Vitamine.
(vgl. a u c h K u. Z) C: ehem. Kohlenstoff, s. Carboneum; phys. Celsius. C.: P r ä f i x i. d. org.-chem. N o m e n k l a t u r - cyclo-. Ca: ehem. Kalzium, s. Calcium; med. Karzinom. Cacao: s. Theobroma cacao. Cacaobutter: Oleum Cacao p f , s. Theob r o m a cacao. Cachets: Capsula« amylaceae, Kapseln aus Stärkemasse, s. Arzneiformen.
Cachou: 1. Syn. f. Catechu*. 2. Salmiakpastillen, meist in S t ä b c h e n f o r m u. versilbert. Cactus HOM: s. Cereus grandifloras. Cadaverin: P e n t a m e t h y l e n d i a m i n , ents t e h t bei der Fäulnis v o n Eiweißstoffen aus dem Lysin. Cadinen: C ^ H ^ , Sesquiterpen, Bestandteil vieler äther. Öle („Cadeöl", Destillationsprodukt aus d e m Holz von
Cadmia
120
Juniperus oxvcedrus*); linksdrehend, Sdp. 275°. Cadmia: Tutia grisea, s. Zincum carbonioum. Cadmium: Cadmium (Klaprothium, VestaUum), Cd, AtG. 112,41, I I wertig. D. 8,7; F. ca. 320°; Sdp. 767°. Weißes, stark glänz. Metall, das sich leicht schneiden u. pressen läßt. Entd. 1817 v. KAHL SAMUEL LEBERECHT HERRMANN,
Apoth. i. Schönebeck, u. gleichzeit. v. FRIEDE. STROHMEYER., Prof. i. Göttingen. Vork. nat.: nur gebund. in d. Zinkerzen, bisw. als Cadmiumsulfid (Green ockit), CdS. Darst.: Durch Dest. v. Zinkstaub m. Kohle. Anw. techn.: zur Herst, leicht schmelzbarer Legierungen (WOODsches Metall, LrPOWiTZsches Metall, s. Bismutum), zu Zahnfüllungen (Cadmiumamalgam) sowie zur Herst, rostschützender Überzüge auf Eisen. Nachweis von Cadmiumverbindungen: 1. Schwfwst. fällt gelbes Cadmiumsulfid, CdS, unl. in Ammoniumsulfid (Unterschied vom gelben Zinn- u. Arsensulfid) u. unl. in Säuren. 2. Beim Glühen m. Soda auf Kohle geben Cd-Verbindungen einen braunen Beschlag (Pfauenauge). Cadmium bromatum: Cadmiumbromid, CdBr a + 4 H a O. Weiße Kr.nadeln, sll. in Aq. u. in A. Anw.: in d. Photographie. Cadmiumbromid: Cadmium bromatum*. Cadmium chloratum: Cadmiumchlorid, CdCl2 + 2 H 2 0 . Farbl. Kr., 11. in Aq., A. u. Aceton. Anw.: in d. Färberei u. in d. Photographie, in d. analyt. Chemie, zur galvan. Verzinnung. Cadmiumchlorid: Cadmium chloratum*. Cadmiumgelb: Cadmium sulfuratum*. Cadmium jodatum: Cadmiumjodid, Jodcadmium, CdJ 2 . Weiße, glänzende Schuppen, sll. in Aq., 1. in A., Aceton. Anw.: in d. Photographie. Cadmiumjodid: Cadmium jodatum*. Cadmiumnitrat: Cadmium nitricum*. Cadmium nitricum: Cadmiumnitrat, Cd(N0 3 ) 2 + 2 H 2 0 . Weiße, strahlige, zerfl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw,: in d. Porzellanmalerei.
Caeruleus
Cadmium oxydatum: Oadmiumoxyd, CdO. Gelbrotes Pv., unl. in Aq., 11. in verd. Säuren. Cadmiumsalizylat: Cadmium salicylicum*. Cadmium salicylicum: Cadmiumsalizylat, Salizylsaures Cadmium, (C e H 4 OHCOO) 2 Cd. Weiße Kr.nadeln, 1. in Aq. u. A. Anw. med.: früher als Adstringens b. Augenentzündungen u. Gonorrhöe. Cadmium, Salizylsaures: Cadmium salicylicum*. Cadmium, Salpetersaures: Cadmium nitricum*. Cadmium, Schwefelsaures: Cadmium sulfuricum*. Cadmium selenatum: Cadmiumrot, ist selenhaltiges Cadmiumsulfid. Anw.: als Malerfarbe. Cadmiumsulfid: Cadmium sulfuratum*. Cadmium sulfuratum: Cadmiumsulfid, Schwefelcadmium, Cadmiumgelb, Cadmium Yellow, CdS. Hellgelbes od. orangerotes Pv., unl. in Aq. u. verd. Säuren, 1. in konz. Salzsäure u. Salpetersäure unter Entwicklung von H 2 S. Darst. : Durch Fällen v. Cadmiumsalzlsgen m. Schwefelwasserstoff. Anw.: als Malerfarbe. Cadmium sulfuricum © : Cadmiumsulfat, Schwefelsaures Cadmium, 3CdS04 + 8 H 2 0 . Mol. 769,5. Farbl., an der L u f t verwitternde Kr., 11. in Aq., unl. in A. Darst.: Durch Auflösen v. metallischem Cadmium in einem Gemisch v. Schwefel- u. Salpetersäure. Anw. med. : inn. Dos. 0,005—0,03 g b. Syphilis u. Rheumatismus; MD. 0,1 g; MTD. 0,2 g; äuß. wie Zinksulfat in d. Augenheilkunde. Cadmium valerianicum : Cadmiumvalerianat, Isovaleriansaures Cadmium, [(CH3)2 • CH • CH 2 • COO] 2 Cd. Farbl., fettige Lamellen v. baldrianartigem Geruch, 1. in Aq. u. A. Anw. med.: als Antispasmodicum. Cadmium Yellow: Cadmium sulfuratum*. Caeruleus: (Coeruleus) dunkelblau.
Caesalpinia bonducolla Caesalpjnia bonducella:
121
Calcarla saccliarata
(C. b o n d u c )
Calcarea carbónica HOM: C a l c i u m car-
Bonducellae:
Calcarea caustica Segini HOM:
Fam. Leguminosae, Kugelstrauch (Mo- bonicum Hahnemannii (die inneren weilukken, Borneo, Sumatra, Brasilien, Tro- ßen Teile der Austernschalen). pen).
stpfl.
v.
Semen
Cal-
Kugelstrauchsamen, Nickersamen. Anw. cium causticum Segini. gesättigte Lsg. med.: gegen Fieber u. Wassersucht. v. Calciumhydroxyd in 50% igem A. Caesalpi.nia brevifolia: F a m . L e g u m i n o - Die 5. Dez.-Pot. u. höhere werd. mit sae (Chile). Stpfl. V. Algarroba*: Gerb- 45% igem A. hergestellt. mittel. Calcarea fluorica HOM: Calcium fluoCaesalpinia coriaria: F a m . L e g u m i n o - ratum (natürlicher pulv. Flußspat). sae (Westindien, Südamerika). Stpfl. v. Calcarea hypophosphorosa HOM: CalDivi-Divi (Libidibi, Samak): Gerbhülsen cium hypophosphorosum*. enth. 30—50 % Gerbstoff. Anw.: in der Calcarea Jodata HOM: Calcium jodaGerberei. tum*. Caesalpinia echinata: (Guilandina echiCalcarea muriatica HOM: C a l c i u m nata) Fam. Leguminosae (trop. Amerika) chloratum*. mit anderen Arten. Stpfl. v. Lignum FerCalcarea phosphorica HOM: C a l c i u m nambuci: Lignum brasiliense rubrum, phosphoricum*. Fernambukholz, Kotholz, Brasilholz, JaCalcarea sulfúrica HOM: s. C a l c i u m panholz. Best.: Glykosid Brasilin, Gerb- sulfuricum*. stoff, äth. öl. Anw. med.: als AdstrinCalcaria chlorata B S : C h l o r k a l k . Zugens; techn.: in d. Färberei, Druckerei, sammensetzung ungeklärt, wahrscheinzur Herst, roter Tinte (fermentierte lich entspricht sie der Formel Ware f. med. Zwecke nicht verwendbar). /OC1 Caesium: Cs, AtG. 132,91, einwertig, 3 Ca< -f CaO + 6 H 2 0 D. 1,88; F. 28,5»; Sdp. 670°; färbt d. \ci Flamme blauviolett. Weiches, silber(nach N E U M A N N und HATTCK). weißes Metall (Entd. 1860 v. K I R C H H O F F u. BUNSEN). Vork.: nat. stets zus. m. Weißes, nach Chlor riech. Pv., in Aq. nur Rubidium. Von den Salzen med. früher teilw. 1. Gehalt mind. 25% Chlor, das nur Caesiumbitartrat b. nervösen Herz- durch Säuren frei gemacht wird. An Licht u. Luft wird Chlorkalk allmählich leiden verwendet. Cajeputöl: Oleum Cajeputi, s. Mela- zersetzt u. wird schmierig unter Abgabe v. Sauerstoff u. Bildung v. Calciumleuca leucadendron var. cajeputi. Cajeputum: s. Melaleuca leucadendron chlorid. Darst.: Durch Einwirken v. Chlorgas auf trockenes Calciumhydrvar. cajeputi. oxyd. Anw. med.: als Adstringens u. DesCal.: Abkürzung f. Kalorie*. Calabarbohne: Kalabarbohne, Semen infiziens (zuerst als solches eingeführt v. Calabar s. Physostigma venenosum. S E M M E L W E I S , I Ö N . PHIL., Gynäkologe, Calamina: Lapis calaminaris Gal- Wien, 1818—65); techn.: als Bleichmei, gemahlenes Galmeierz(Zinkkarbonat mittel. u. Zinksilikat). Gelbbraunes Pv. Anw. Calcaría hydrata: Calcium oxydatum volkst.: als Wundpv. u. zu Wundsalben. hydricum*. Calamus: Kalmus, s. Acorus calamus. Calcaría hydrosulfarata: C a l c i u m h y Calamus aromaticus HOM: s. A c o r u s drosulfuratum*. Calcaría saccharata ® : Calciumcalamus. Calamus Draco: D a e m o n o r o p s d r a - saccharat, Zuckerkalk; Gehalt mind. 10% CaO. Weiße, seidige Lamellen od. co*. Calcarea acética HOM: Calcium aceti- weißes Pv. v. süßl., später laugigem Geschmack, 1. in Aq., unl. in A. Darst.: cum*. Calcarea arsenicosa HOM: C a l c i u m Durch Zus. bringen v. Calciumhydroxyd, Zucker u. Aq., eindampfen u. trocknen. arsenicosum*. Calcarea bromata HOM: C a l c i u m b r o - Anw. med.: als Antacidum b. Diarrhöe u. als Gegengift b. Säurevergiftungen matum*.
Calcaría usta
122
(alle 5 Minuten 1—2 Teelöffel in einem Glas Wasser); mit 1. Phosphaten, Sulfaten und Karbonaten unverträglich. Calcaría usta S l : Calcium oxydatum*. Calciferolum [Dp: Calcífero], Vitamin D 2 . C 28 H 44 0. Mol. 396,7. l g Calciferol entspricht in seiner antirachitischen Wirksamkeit 40 Millionen I.E. Vitamin D. Farbl. Kr. oder weißes, kr. Pv., 11. in Ae., Chlf., Aceton, 1. in A., Methanol, praktisch unl. in Aq. Schmelzintervall: 115°—118°. Spez. Drehung [ a ] 20" = +102,5° bis +107,5° (Meßlsg.: 4,0 g in 100 ml absol. A.). UV-Absorption : E J ^ = mindestens 460 bei 265 m/i, gemessen in absol. A. Aufbewahrung: In evakuierten oder mit einem indifferenten Gas gefüllten Ampullen, kühl und vor Licht geschützt. Sehr vorsichtig aufzubewahren. MD. 0.015; MTD. 0,015. Strukturformel u. weiteres siehe unter Vitamine (Detalup ® Bayer). Calcinieren: Einen Stoff in „kalkähnliche Substanz" verwandeln, d. h. ihm durch Glühen Kohlensäure u. Wasser entziehen od. organ. Beimengungen zerstören (z. B. Pottasche, Soda, Knochen). Calcium: Calcium, Ca, metall. Element, AtG. 40,08, Il-wertig. D. 1,54; Smp. ca. 800°; Sdp. 1439°. Weißes, schneidbares Metall, verbrennt m. gelber Flamme, zersetzt sehr langsam Wasser zu Calciumhydroxyd u. Wasserstoff, löst sich in fl. Ammoniak mit tief blauschwarzer Farbe zu Ca(NH 3 ) 6 ; dargest. 1808 v. Davy; gehört zu den 10 häufigsten Elementen, ist zu 3,4% am Aufbau der Erdrinde beteiligt; nat. Vork.: nur gebunden als Carbonat (Marmor, Kreide, Kalkstein: CaC0 3 ), als Sulfat (Alabaster, Gips u. im Meerwasser: CaS0 4 ), ferner als Silikat, Phosphat, Fluorid, ferner in den Pfl. sowie in d. Knochen, Zähnen, Harn- u. Gallensteinen. Darst.: Durch Elektrolyse v. geschmolzenem Calciumchlorid od. durch Erhitzen desselben mit metall. Natrium. Anw. ehem.: als Reduktionsmittel, zum Entwässern organ. Verbdgen, z. B. Alkohol. Nachweis von Calciumverbindungen: 1. Sie färben die Flamme gelbrot (im Spektrum eine intensiv grüne u. eine
Calcium bicarbonicura
violette Linie). 2. Ammoniumoxalat fällt auch aus sehr verd. Calciumsalzlsgen weißes Calciumoxalat (CaC 2 0 4 ), unl. in Essig- u. Oxalsäure. 3. Schwfs. fällt nur aus konz. Calciumsalzlsgen weißes, kr. Calciumsulfat (CaS0 4 ). Calciumacetat: Calcium aceticum*. Calcium aceticum: Calciumacetat, Essigsaures Calcium, (CH3COO)2Ca + 2 H 2 0. Mol. 194,18. Weiß. Pv., 1. in Aq. u. A. Anw. techn.: in d. Färberei u. als Reagens. HOM: Calcium aceticum, Calcarea acetica. Calcium aceticum solutunt Hahnemannii HOM: Darst.: Verdünnte Essigsäure wird mit Calcarea carbonica* gesättigt u. dann erwärmt. Nach dem Erkalten wird sie durch Zusatz von Aq. auf D. 1,1 gebracht u. filtriert. Gehalt ca. 22% Kalziumacetat. Calcium acetylosalicylicum: Calciumacetylsalizylat, früher als „Aspirin lösl." im Handel. Anw.: wie Acetylsalizylsäure. Calciumamygdalat: Mandelsaures Calcium. Weiß., kr. Pv. Anw. med.: b. ColiInfektionen der Harnwege, s. Acid. amygdalarum. Calciumarseniat: Calcium arsenicicum*. Calcium arsenicicum: Calciumarsenat, Arsensaures Calcium; Ca 3 (As0 4 ) 2 -3H 2 0, wl. in Aq., 1. in SS; giftigl Anw. techn.: als Schädlingsbekämpfungsmittel. Calcium arsenicosum HOM: (Calcarea arsenicosa) Ca 3 (As0 3 ) 2 ; bis D 3 rezeptpflichtig. Calciumarsenit: Calcium arsenicosum*. Calcium, Arsensaures: Calcium arsenicicum*. Calciumbenzoat: Calcium benzoicum*. Calcium, Benzoesaures: Calcium benzoicum*. Calcium benzoicum: Calciumbenzoat, (C6H6COO)2Ca + 3 H 2 0. Farbl. Kr. od. Pv., 1. in Aq. Anw. med.: als Alterans u. Antisepticum b. Skrofulose, Gicht, Struma, Dos. 0,3—1,0 g. Calcium bicarbonicum: Calciumbicarbonat, Calciumhydrogencarbonat, Doppeltkohlensaurer Kalk, CaC0 3 • H 2 C0 3 , entst. bei Einwirkung von C0 2 -haltigem
Calcium bimalicum
123
Wasser (Regenwasser) auf Kalk, verursacht die Härte des Wassers („Bicarbonathärte"), scheidet sich beim Verdunsten oder Kochen von Wasser wieder aus (Kesselstein, Tropfstein). Calcium bimalicum: Calciumbimalat, saures äpfelsaures Calcium. Calciumbiphosphat: Primäres Calciumphosphat, s. Calcium phosphoricum acidum. CalciumbisulfH: Calcium bisulfurosum*. Calcium bisulfurosum: Calciumbisulfit, Calciumhydrogensulfit, doppeltschwefligsaures Calcium, saures schwefligsaures Calcium, Ca(HS0 3 ) 2 ; nur in wäß. Lsg. bekannt als Calcium bisulfurosum liquidum, farbl., nach S0 2 riech. Fl. Anw. med. äuß.: als Antisepticum bei Hautleiden, Ekzemen sowie als Gurgelwasser; techn.: als Konservierungs- u. Desinfektionsmittel, bes. in d. Brauerei; haupts. zur Herstellung von Holzzellulose für die Papierfabrikation Calciumborat: Calcium boricum*. Calcium boricum: Calciumborat, CaB 4 0 7 + 6 HjO. Weiß. Pv. od. weiße Massen. Anw. med.: äuß. b. nässenden Ekzemen, Verbrennungen. Calcium bromatum Calciumbromid, Bromcalcium, CaBr a ; Gehalt mind. 84% wasserfreies CaBr a . Mol. 199,9. Weiße, an d. Luft zerfl. Stücke od. Massen, sll. in Aq. u. A. Darst.: Durch Sättigen v. Bromwasserstoffsäure m. Calciumcarbonat u. Eindampfen. Anw. med.: wie Kaliumbromid; techn.: in d. Photographie zur Herst, v. Trockenplatten. HOM: Calcium bromatum, Calcarea bromata. Calciumbromid: Calcium bromatum Caiciumcarbid: Calciumcarbid, CaC2 ehem. rem farbl., durchsichtige Kr., techn. grauschwarze Massen; entwickelt m. Aq. Azetylengas (C 2 H 2 ); 1 kg reines CaC2 entwickelt 350 1 Azetylen (b. 15°). Darst.: Durch das Zus.schmelzen.v. Ätzkalk m. Kohle im elektr. Ofen bei 2200 bis 2300°. Anw. techn.: zur Herst, v. Azetylen f. Beleuchtungszwecke, als Red.-
Calcium chloratum
mittel in d. Metallurgie, z. Herst, v. Kalkstickstoff*, vgl. Carbide. Calciumcarbonat: Calcium carbonicum*. Calcium carbonicum: Calciumkarbonat, kohlensaures Calcium, CaC0 3 . Mol. 100. Nat.: als Kalkstein, Kreide, Marmor, Aragonit, Kalkspat, Muschelschalen, Korallen, Krebssteine, Sepiaknochen. Darst.: Durch Fällen v. Calciumchloridlsg. m. Natriumcarbonatlsg. Calcium carbonicum Hahnemanni HOM: Calcarea carbonica Hahnemanni*. Calcium carbonicum nativum: Creta praeparata, natürl. Kreide, Schlämmkreide. Calcium carbonicum praeeipitatum lüg: Gefälltes Calciumcarbonat, CaC0 3 . Weißes, geschmackl. Pv., unl. in Aq., 1. in SS unter Aufbrausen. Anw. med.: inn. als Antacidum b. Sodbrennen, Magenhyperazidität, ferner b. Rachitis, Skrofulöse; Dos. 0,5—2 g mehrmals tgl.; äuß.: als Streupv. u. Zahnpv. Calcium carbonicum praeeipitatum pro USU externo g l : Gefälltes Calciumcarbonat für äußeren Gebrauch. Anw.: zu Streupvn. u. Zahnpvn. Calcium carbonicum praeparatum naturale: Nat. Kreide, Schlämmkreide; Creta praeparata ® : (Gereinigte) Schlämmkreide. Calcium causticum Segini HOM: Calcarea caustica Segini*. Calcium, Chinasaures: Calcium chinicum*. Calciumchinat: Calcium chinicum*. Calcium chinicum: Calciumchinat, Chinasaures Calcium, [CjH^OHjj-COOJjCa + lO H 2 0. Weiße, seidige Kr., 1. in Aq. Calcium chloratum® (cristallisatum purum): Kr. Calciumchlorid, CaCl2+6H20. Mol. 219,09. Farbl., hygr. Kr., sll. in Aq. u. A. Darst.: Durch Übergießen v. Marmor m. Salzsäure, Reinigen, Eindampfen, Kristallisieren. Anw. med.: inn. als Hämostaticum, Diureticum b. Hämorrhagien, b. Krämpfen, Epilepsie, Seekrankheit, Hautkrankheiten; Dos. 0,2 g bis 1,0 g mehrmals tgl. in stark verd. Lsgen; äuß.: zu Augenwässern, Verband-
Calcium chloratum erudum
124
Calcium, Gluconsaures
wässern, auch zu subkutanen Injektio- 1 , 2 g . Anw. med.: wie die freie Säure nen b. Hämoptoe (jMg: Liquor Calcii s. Phanodorm © ) , als schnell wirkenchlorati). HOM: Calcium chloratum, des Durchschlafmittel. Calcarea muriatica. Calcium cresolicum: Karbolkalk, MiCalcium chloratum crudum: Rohes Cal- schung v. 85 T. Ätzkalk m. 15 T . Karciumchlorid, Chlorcalcium, CaCl 2 . Gelbl. bolsäure. Anw.: als Desinfektionsmittel. Stücke. Nebenprodukt b. d. Sodagew. Calciumcyanamid: s. Cyanamid u. nach Solvay. Anw. techn.: zu feuer- Kalkstickstoff. festen Anstrichen u. zum Imprägnieren Calcium, Essigsaures: Calcium acetisowie zu Kältemischungen*. cum*. Calcium chloratum fusum: GeschmolCalcium ferro-phospholacticum: Calzenes Calciumchlorid, wasserfreies Cal- ciumferrophospholaktat. Weiß. Pv. Anw. ciumchlorid. Farbl., kr. Stücke od. Stan- med.: b. Rachitis u. Skrofulose. gen. Darst.: Durch Erhitzen v. Calcium Calcium fluoratum Calciumfluochloratum siccum. Anw. ehem.: zum rid, Fluorcalcium, Flußspat, Fluorit, Trocknen v. organ. Fl. wie Ae., Chlf., CaF 2 . Mol. 78,1. Weiß. Pv., unl. in Aq. Ester usw. Anw. med. inn.: als Nährstoff f. d. EntCalcium Chloratum Siccatum © : Ge- wicklung der Zähne u. Zahnschmelzbildung; Dos. 0,0025 g; techn.: als Flußtrocknetes Calciumchlorid, mittel in d. Metallurgie. HOM: Calcium CaClj + 2 H 2 0 . fluoratum, Calcarea fluorica, natürMol. 147. Weiß., körn. Pv., sll. in Aq. u. A. licher, feinpulverisierter Flußspat. Calcium chlorhydrophosphoricum soluCalciumfluorid: Calcium fluoratum tum: Calciumphosphochloridlsg. Darst.: Durch Umsetzen v. Calciumcarbonat m. Calcium formicicum: Calciumformiat, Salzsäure u. Zufügen v. Phosphorsäure. Ameisensaures Calcium, (HCOO) 2 Ca. Anw. med.: als Tonicum. Weiß. Kr. od. Pv., 1. in Aq. Med. nicht Calciumchlorid: Calcium chloratum mehr verwendet, früher b. Blutungen.
®*.
Calcium gluconicum Calcium citricum Calciumzitrat, gluconat, Calciumsalz zitronensaurer Kalk, säure Ca 3 (C 6 H 5 0 7 ) 2 + 4 H 2 0 . O O Mol. 570,4. Weiß. Pv., wl. in Aq. Anw. \ c / med.: zur Calciumtherapie in d. KinderI praxis. H—C—OH Calcium cyclohexenyl-aethyl-barbituI ricum H : Cyclohexenyl-aethyl-barbiHO—C—H tursaures Calcium, Cyclobarbital-CalI cium, 5-(l'-Cyclohexenyl)-5-aethyl-barH—C—OH bitursaures Calcium, I X) H H—C—OH N—(¥ I ,C,H 5 CH 2 OH Ca++ o=c (C H 0 ) Ca-H0. Mol. X—cv
(C 1 2 H 1 6 0 3 N 2 ) 2 Ca. Mol. 510,6. Mindestens 99,0 und höchstens 100,5%. Weißes, kr. Pv. von bitterem Geschmack. 1. in etwa 200 T . Aq., praktisch unl. in A. Aufbewahrung: Vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. MD. 0,4 g; MTD.
@ i : Calciumder D-Glucon-
Ca++ • H„0
448,4. Minde6 11 7 2 stens 99,0 und höchstens 1 0 0 , 5 % (entsprechend 8,86 und 9 , 0 0 % Ca). Weißes Pv. oder Granulat, opt. rechtsdrehend in wäß. Lsg.; 1. in 30 T. Aq. von 20°, in 3,5 T. Aq. von 100°, praktisch unl. in A. und Aceton. Anw. med.: zur Calciumtherapie. Calcium, Gluconsaures: Calcium gluconicum ffl®*.
Calcium glyeerinophosphorieum
125
Calcium glyeerinophosphorieum g l : Glycerinphosphorsaures Calcium, CH 2 (OH). CH(OH). CH a 0P0 3 Ca+2 H a 0. Mol. 246,20. Weiß., kr. Pv., 1. in 40 Aq. (C. g. solubile ist Calc. glyc. ph. mit einem geringen Zusatz v. Zitronensäure 1. in 20 Aq.). Darst.: Durch Neutralisieren einer Lsg. v. Glycerinphosphorsäure m. Calciumcarbonat. Anw. med. inn.: b. Schwächezuständen, Chlorose, Rachitis, Arterienverkalkung, Tuberkulose usw.; Dos. 0,2—0,5 bis zu 10 g pro Tag, s. Acid. glyeerinophosphorieum. Calciumglycerophosphat: Calcium glyeerinophosphorieum HU*. Calciumhippurat: Calcium hippuricum*. Calcium hippuricum: Calciumhippurat, hippursaures Calcium. Weiß., kr. Pv., 1. in Aq. Anw. med.: als Antiarthriticum. calcium, Hippursaures: Calcium hippuricum*. Calcium hydricum solutum: Aqua Caluariae [Uf, Kalkwasser: Eine gesättigte Lsg. v. Calciumhydroxyd in Aq., Gehalt ca. 0,15—0,17% Ca(OH)2. Klare, farbl. Fl., die sich an d. Luft trübt infolge Ausscheidung v. Calciumcarbonat. Darst.: Durch Anrühren v. gelöschtem Kalk m. Aq., Absetzenlassen u. Filtrieren. Anw. med.: inn. als Antacidum b. Magen- u. Darmgeschwüren, Diarrhöe; äuß. zur Verflüssigung zäher Sekrete, b. Verbrennungen (m. Leinöl als Linimentum Calcariae IjMg). Calciumhydrogencarfconat: Calcium bicarbonicum*. Calciumhydrogensulfit: Calcium bisulfurosum*. Calcium hydrojodicum: Calcium jodatum @ * . Calciumhydrosulfid: Calcium hydrosulfuratum*. Calcium hydrosulfuratum: Calciumhydrosulfid, Calciumsulfhydrat, Calcaria hydrosulfurata, Ca(SH) 2 ; nur als Lsg. bekannt. Anw.: als Enthaarungsmittel u. als Reagens. Calciumhydroxyd: Calcium oxydatum hydricum*. Calcium hydroxydatum solutum: Aq. Calcariae, s. Calcium hydricum solutum. Calciumhypochlorit: Calcium hypochlorosum*.
Calcium lacticum
Calcium hypochlorosum: Calciumhypochlorit, Caporit (R). Weiß. Pv. Anw.: wie Chlorkalk. Calciumhypophosphit: Calcium hypophosphorosum iDAft*. Calcium hypophosphorosum ¡Mg: Calciumhypophosphit, unterphosphorigsaures Calcium, Ca(H 2 P0 2 ) 2 . Mol. 170,18; Gehalt 36,46% P. Farbl. Kr. od. kr. Pv., 1. in Aq., unl. in A. D a r s t . : Phosphor wird in Aq. geschmolzen u. durch Schütteln mit reinem Sand fein verteilt, darauf mit Kalkbrei vermischt, u. ca. 8 Tage bei 30—40° stehen lassen, bis sich kein Phosphorwasserstoff mehr entwickelt. Danach wird mit warmem Aq. verdünnt, filtriert, eingedunstet und auskristallisieren lassen. Calciumhypophosphit ist ein starkes Reduktionsmittel u. kann beim Zusammenbringen mit stark oxydierenden Stoffen (Kaliumchlorat) explosiv wirken. Anw. med.: als Roborans (Sirup, hypophosphorosus compositus, Kalkeisensirup u. a.). HOM: Calcium hypophosphorosum, Cakarea hypophosphorosa. Calcium hyposulfurosum: Calcium thiosulfuricum*. Calcium jodatum © : Calciumjodid, Jodcalcium, Calcium hydrojodicum, CaJ2. Mol. 293,9. Weiß., sehr hygr. Pv. od. weiße Stücke, 11. in Aq. u. A. Anw. med.: früher wie Kai. jod., nicht mehr gebräuchlich. HOM: Calcium jodatum, Calcarea jodata. Calcium jodicum: Calciumjodat, jodsaures Calcium, Ca( J0 3 ) 2 + 6 H 2 0. Weiß., kr. Pv., wl. in Aq. Anw.: als Ersatz f. Jodoform. Calciumjodid: Calcium jodatum Calcium, Jodsaures: Calcium jodatum ®*. Calciumkarbonat: Calcium carbonicum*. Calcium, Kohlensaures: Calcium carbonicum*. Calciumlactat: Calcium lacticum g|*. Calcium lacticum g g : Calciumlactat, milchsaures Calcium, milchsaurer Kalk, [CH3CH(OH)COO]2Ca + 5 H 2 0. Mol. 308,24. Weiß., kr. Pv., fast geruchu. geschmacklos, 1. in Aq. (1:20), swl. in A. Darst.: Durch Sättigen v. Milch-
Calcium lacto-phosphoricum
126
säure m. Calciumkarbonat. Anw. med.: zur Kalktherapie, bes. b. Schwangeren u. Kindern, ferner als Hämostaticum nach kleineren Operationen u. Blutungen in der Nachgeburtsperiode; Dos. 0,2 g bis 2,0 g mehrmals tgl. (Sirup. Calcii lacto-phosphorici). Calcium lacto-phosphoricum: Calcium phospholacticum solubile © * . Calcium, Mandelsaures: Calciumamygdalat*. Calcium, Milchphosphorsaures: Cal. cium phospholacticum solubile © * Calcium, Milchsaures: Calcium lacticum gAB,*. CalCiumnitrat: Calcium nitricum Calcium nitricum Calciumnitrat, salpetersaures Calcium, Ca(N03)2-|-H20. Weiße, zerfl. Massen, all, in Aq. u. A. Darst.: Durch Einwirkg. von Salpetersäure auf Kalk od. nach dem HABERBOSCH-Verfahren ( N o r g e - S a l p e t e r , K a l k - S a l p e t e r ) . Anw.: als Düngemittel. Calciumoxyd: Calcium oxydatum*. Calcium oxydatum: Calcaria usta g l , Calciumoxyd, Ätzkalk, gebrannter Kalk, CaO. Mol. 56,07. Harte, weiße, an d. Luft allmählich zerfallende Stücke, swl. in Aq., 1. in verd. Säuren; mit 4 T. Aq. zerfällt es unter starker Erhitzung zu Calciumhydroxyd (Gelöschter Kalk). Darst.: Durch Glühen v. Kalksteinen od. Marmor. Anw. med.: äuß. als Ätzmittel; vet.: b. Huf krebs; ferner zur Herst, v. Kalkwasser u. zur Konservierung v. Eiern, zum Füllen v. Trockenkästen u. Exsikkatoren*. (Kalkmilch ist ein mit weiterem Zusatz von Aq. verdünnter, gelöschter Kalk, sie wird zum Streichen von Obstbäumen, zum Schutz gegen Hasenfraß oder zum Streichen von Tierställen gegen Ungeziefer verwendet.) Calcium oxydatum hydricum: Calciumhydroxyd, Calcaria hydrata, Gelöschter Kalk, Ca(OH)2. Mol. 74,10. Weiß. Pv„ swl. in Aq., 1. in Säuren. Anw. med.: inn. als Kalkwasser als Antacidum; äuß.: zu Umschlägen b. Ekzemen, Akne usw. Calcium oxysulfuratum solutum: Liqu. Calcii sulfurati (f§), Schwefelkalklsg., VLEMINCKXSCHE Lsg. Darst.: Durch Kochen v. Kalkmilch m. Schwefel. Rot-
Calciumphosphat
gelbe Fl. Anw.: früher gegen Krätze, zur Bekämpfung des Meltaus. Calcium pantothenicum H : Pantothensaures Calcium. Calciumsalz des N-(D-a,j'-Dioxy-/},/J-dimethyl-butyryl/J-alanins) I
HGC—C — C H 3
I H—C—OH I C=0 I NH
Ca++
CH, CH„
0 L o (C9H1605N)2Ca. Mol. 476,5. Mindestens 97,5 und höchstens 102,3% (entsprechend 8,2 und 8,6% Calcium). Weißes, lockeres, schwach hygr. Pv., 11. in Aq., 1. in Glyzerin, wl. in A., Methanol. Spez. Drehung: [a] = + 25,5° bis 27,5° (Meßlsg. 5,0 g in 100 ml Wasser). Aufbewahrung: Gut verschlossen. Unverträgl. mit Alkalien u. Säuren. Anw.: bei Hauterkrankungen, schlecht heilenden Wunden, u. d. Dos. 50—200 mg tägl. (vgl. Pantothensäure unter Vitamine). Calciumperborat: Calcium perboricum*. Calcium perboricum: Calciumperborat, überborsaures Calcium, Ca(B0 3 ) 2 . Weiß. Pv., wl. in Aq. Anw. med.: als Antisepticum u. zur Zahnpflege. Calcium permanganat: Calcium permanganicum*. Calcium permanganicum: Calciumpermanganat, übermangansaures Calcium, (Mn04)2Ca + 5 H 2 0. Violette, zerfl. Kr., 1. in Aq. Anw. med.: inn. b. Darmkrankheiten; Dos. 0,03—0,15 g; äuß.: zu Waschungen u. Spülungen wie Kalium permanganat. Calciumphosphat: Calcium phosphoricum ¡BS*
Calciumphosphid
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Calciumphosphid: Phosphorcalcium, C a 3 P 2 , b r a u n r o t e a m o r p h e Massen, entwickelt m i t Aq. selbstentzündlichen Phosphorwasserstoff, P H 3 (Vorsicht, giftig!). Calcium phospholacticum solubile © : Cal< i u m p h o s p h o l a k t a t 1., phosphormilchsaures Calcium, Calcium lactophosphoricum, Mischung v. phosphorsaurem u. milchsaurem Calcium. Weiße, kr. Massen od. Pv., 1. in 30 Aq. Anw. m e d . : als Tonicum u. Roborans (Sirup. Calcii lactophosphorici). Calciumphospholaktat: Calcium phospholacticum solubile © * . Calcium phosphoricum |Mb: Sekundäres Calciumphosphat, Dicalciumphosphat, zweibas. Calciumphosphat, phosphorsaures Calcium, C a H P 0 4 + 2 H 2 0 . Mol. 172.15. Leichtes, weiß., kr. Pv., i n A q . k a u m 1., 1. in Salz- u. Salpetersäure. D a r s t . : D u r c h Fällen einer Calciumchloridlsg. m . Dinatriumphosphat. Anw. m e d . : zur K a l k t h e r a p i e b. Rachitis usw., Erfolg jedoch äußerst zweifelhaft, da sehr schwer resorbierbar; v e t . : bes. viel gebr. (Futterkalk*). H O M : Calcium phosphoricum, Calcarea phosphorica. Calcium phosphoricum acidum: Monocalciumphosphat, primäres Calciumphosphat, Ca(H2P04)2 + HaO. Mol. 252.16. F a r b l . , glänz. Blättchen od. weiß, bis gelbl. P v . A n w . : zu Backpv. a n Stelle v. K a l i u m b i t a r t r a t . Calcium phosphoricum bibasicum ad usum veterinarium: Phosphorsaurer F u t terkalk, s. C. phosphoricum. Calcium phosphoricum crudum @ : Rohes Calciumphosphat, E b u r u s t u m album, Beinasche, besteht hauptsächlich aus Calc. phosph. tribasicum* u. wird ausschließlich als F u t t e r k a l k verwendet. Gehalt mind. 36% Gesamtphosphorsäure. Calcium phosphoricum tribasicum Tertiäres Calciumphosphat, neutrales Calciumphosphat, Tricalciumphosphat, dreibas. Calciumphosphat, Ca 3 (P0 4 ) 2 . Mol. 310,3. Weiß. Pv., unl. in Aq., 1. in Säuren. N a t . : in Mineralien, Knochenasche, Guano, deren H a u p t b e s t . es bildet. D a r s t . : Durch Fällen v. Calciumchloridlsg. m. ammoniakalischer Natriumphosphatlsg. A n w . : wie das sekundäre
Calcium s u l i u r a t u m H a h n e m a n n i
Calciumphosphat; t e c h n . : als Düngemittel. Calcium, Phosphormilchsaures: Calcium phospholacticum solubile © * . Calcium, Phosphorsaures: Calcium phosphoricum [MB*. Calcium pyroboricum: Calcium boricum*. Calciumsaccharat: Calcaría saccharata @ * . Calciumsalicylat: Calcium salicylicum*, Calcium salicylicum: Calciumsalizy. lat, salizylsaures Calcium, (C 6 H 4 • O H • COO) 2 Ca + 2 H a O . Weiße K r . , 1. in Aq. Anw. m e d . : b. Magen- u. Darmstörungen. Calcium, Salizylsaures: Calcium salicylicum*. Calcium, Schwefelsaures: Calcium sulfuricum*. Calcium stibiato-sulfuratum: Antimonhaltige Kalkschwefelleber, Gemisch v. Ca 3 (SbS 4 ) 2 u. Ca(Sb0 3 ) 2 . A n w . : zur Herst, des „Helgoländer Pflasters". Calcium subsulfurosum: Calcium thiosulfuricum*. Calciumsulfat: Calcium sulfuricum*. Calciumsulfhydrat: Calcium hydrosulfuratum*. Calciumsulfid: Calcium s u l i u r a t u m © * . CalCiumsulfit: Calcium sulfurosum*. Calcium Sulfuratum © : Calciumsulfid, Schwefelcalcium, CaS (Gehalt mind. 60%). Graugelbes bis rötl. Pv., f a s t unl. in Aq., entwickelt m. verd. Essigsäure Schwfwst. D a r s t . : Durch Glühen v. Calciumsulfat m. Kohle. Anw. m e d . : inn. b. Abszessen, F u r u n k e l n ; Dos. 0,005 bis 0,015 g mehrmals t g l . ; ä u ß . : b. H a u t ausschlägen, Geschwüren usw. in Salben 3-12:100; alsEnthaarungsmittel; techn.: zus. m. geglühten Erdalkalisulfiden zu Leuchtfarben. Calcium sulfuratum Hahnemanni HOM: H e p a r sulfuris, H e p a r sulfuris calcareum, Kalkschwefelleber nach H a h n e m a n n . H e r s t . : E i n Gemisch v o n gleichen Teilen des fein gepulverten weiß. I n n e r e n der Austernschalen u. Schwefelblumen wird längere Zeit im geschloss. Tiegel in Weißglühhitze e r h a l t e n u. n a c h dem E r k a l t e n in wohlverschloss. Gläsern a u f b e w a h r t . (1.—3. Dec. Verr. riecht deutlich n a c h H 2 S . )
Calcium sulfuratum solutum
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Calcium sulfuratum solutum: Calcium oxysulfuratum solutum*. Calcium sulfuricum: Calciumsulfat, schwefelsaures Calcium, CaS0 4 . N a t . : als Gips (CaS0 4 + 2 H 2 0 ) , Alabaster, Marienglas, Anhydrit. Calcium sulfuricum praecipitatum: Gefälltes Calciumsulfat. Weiß. Pv., swl. in Aq. Darst.: Durch Fällen einer Calciumchloridlsg. m. Natriumsulfat. Anw. techn.: als Farbe, Putzmittel; ehem.: alsReagens(Gipswasser). HOM: Calcium
sulfuricum, Calcarea sulfurica.
Calcium sulfuricum ustum ffip: Gebrannter Gips, CaS0 4 + Vi H 2 0 . Darst.: Durch Erhitzen v. Gips auf ca. 150° [b. über 200° wird d. Gips „totgebrannt" u. verliert die Eigenschaft, m. Aq. zu erhärten. Beim Erhitzen bis nahezu 500° verliert der Gips sein Abbindevermögen, während er bei höherem Erhitzen ab 500° bis ca. 800—900° wieder mit Aq. langsam erhärtet (Estrichgips)]. Gebrannter Gips, m. der Hälfte seines Gewichts mit Weisser angerührt, erstarrt zu einer festen Masse. Anw. med.: zu Gipsverbänden. Erhärtete Gipsverbände können durch gesättigte Natriumchlorid- od. Bariumchloridlsg. aufgeweicht werden. Calcium sulfurosum: Calciumsulfit, schwefligsaures Calcium, CaS0 3 . Weiß. Pv., swl. in Aq., 1. in wäß. schwefliger Säure. Anw. med.: purum als Antisepticum; techn.: crudum als Desinfektionsmittel in d. Gärungstechnik. Calcium tetraboricum: Calcium boricum*. Calciumthiosulfat: Calcium thiosulfuricum*. Calcium thiosulfuricum: Calciumthiosulfat, Calcium hyposulfurosum, Calcium subsulfurosum, unterschwefligsaures Calcium, CaS 2 0 3 + 6 H 2 0 . Farbl. Kr., 1. in Aq., zerfällt beim Erhitzen in Schwefel u. Calciumsulfit. Darst.: Durch Kochen v. Schwefel u. Ätzkali u. Einleiten v. Schwefeldioxyd. Anw. med.: b. Magenu. Darmgärungen, intravenös b. allergischen Erkrankungen, Infektionskrankheiten u. Blausäurevergiftungen. Calcium, überborsaures: Calcium perboricum*. Calcium, übermangansaures: Calcium permanganicum*. Calcium, Unterphosphorigsaures: Calcium hypophos-
Calotropis gigantea
phorosum jjg*. Calcium, Unterschwefligsaures: Calcium thiosulfuricum*. . Calculi cancrorum: Krebssteine, s. Lapis Cancrorum. Calendula officinalis: F a m . Compositae, Ringelblume. Goldblume (heim. Südeuropa, Orient, überall kultiv.). Stpfl. v. Flores Calendulae sine Calycibus Ringelblumenblüten, Studentenblumen. Best.: äth. ö l Calendulin (Bitterstoff), Saponin, ^-Carotin, Lycopin, Xanthophylle, Gummi, Harze. Asche max. 11%. Anw. volkst.: b. Skrofulose, Gelbsucht, als Emmenagogum u. Antispasmoticum; äuß.: in Salben bei schlecht heilenden Wunden u. Geschwüren (bisweilen m. Anilinrot gefärbt zur Verfälschung v. Safran). Herba Calendulae, Anw. wie Flor. C. HOM: Calendula, das frische, blühende K r a u t . Caliche: s. Natrium nitricum. Californium: Cf, radioaktives Element, gew. dch. Beschießg. v. Curium mit «-Teilchen (1950). Ordnungszahl 98. Calisaya-Chinarinde: Cortex Chinae Calisayae © , s. Cinchona calisaya. Callitris quadrivalvis: Tetraclinis articulata*. Calluna vulgaris: F a m . Ericacea«, Besenheide (Europa). Stpfl. v. Herba Callunae @ : (Herba Ericae) Heidekraut. Best.: Arbutin, Quercitrin u. Myricitrin (Flavonglykoside), sowie Quercetin u. Myricetin (Aglykone), Ericodin u. Ericodinin, Saponin, Gerbstoff. Asche max. 4 % . Anw. volkst.: als Adstringens bei Durchfall, als Diureticum u. Diaphoreticum, auch gegen Schlaflosigkeit. HOM: Erica, die frischen blühenden Zweige. Callus: bot. Zellwucherung, um eine Wunde a m Stamm zu verschließen, meist unter Bildung von Kork. Calomel: Hydrargyrum chloratum SS*.
Calophyllum inophyllum: F a m . Guttiferae (Afrika, Ostindien bis Polynesien). Stpfl. v. Tacamahaca: Gummi Tacamahaca, Balsamum Mariae, ein aromatisch riech., weiches Harz, das früher zu Pflastern u. Räuchermitteln verwendet wurde. Calotropis gigantea: F a m . Asclepiadaceae (Hinterindien, Malaiischer Archi-
Caltha palustris
129
peí, sfidl. China). Stpfl. v. CorteX CalOtropidis radiéis: Mudarwurzelrinde, Madar. HOM: Madar, die getrocknete Wurzelrinde. Calilla palustris: Fam. Ranunculaceae, Butterblume, Sumpfdotterblume (Europa, Asien, Amerika). Stpfl. v. Herba Calthae palustris. Best. Protoanemonin, Cholin, Carotin, Saponine u. Flavone. Anw. volkst.: geg. Gelbsucht; hom. geg. Pemphigus sowie als schmerz- u. krampfstillendes Mittel. HOM: Caltha •palustris, die frische, blühende Pflanze. Calumbawurzel: Rad. Colombo i g , s. Iatrorrbiza palmata. Calx: Gebrannter Kalk, Calcium oxydatum*. Calystegia soldanella: Fam. Convolvulácea«, Meerkohl (Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Herba Soldariellae (Herba Brassica« marinae): Meerkohlkraut u. Resina Soldanellae: Soldanellaharz; beide dienen als Abführmittel. Calyx: bot. Kelch, s. Blüte. Cantbium: bot. Aus einigenZellschichten bestehende Gewebszone, d. durch tangentiale Teilungen neue Gewebszellen bildet. Cambogia: Gummigutt, Gutti gtf, s. Garcinia hanburv. Cambric: Englischer Mull, dichtes, festes Gewebe zu Verbandstoffen, waschbar (nach der franz. Stadt Cambrai). Camellia sinensis (C. theifera): Fam. Theaceae, Teestrauch (kult. China, Japan, Java, Ceylon, Indien, Afrika, Brasilien). Stpfl.v. Folia Theae: Chinesischer Tee. Best.: 1—4% Koffein (Thein), Gerbstoff 7—25%. Das Aroma entst. erst dch. Fermentation, bei d. äth. öl gebild. wird, das u. a. Geraniol enthält. Anw.: als Anregungsmittel. Thea viridis: Grüner Tee, durch Erhitzen getrocknete, aber nicht fermentierte Teeblätter. HOM: Thea chinensis, d. getrockn. Zweigspitzen mit d. jüngst. Blättern u. Blüten. CampechehOlz: Lign. Haematoxyli © , s. Haemotoxylon campechianum. Camphen: Ungesättigter Kohlenwasserstoff, nat. in vielen äth. ölen. Darst.: durch Erhitzen von Pinenhydrochlorid (Bornylchlorid) mit Alkalien oder fettsauren Salzen. Ausgangspunkt für die techn. Campfersynthesen.
Camphora
Camphora g l : Campher, Kampfer, Camphor, Japankampfer, Laurineenkampfer, C10H1()O, stammt vom Kampferbaum Cinnamomum camphora (Camphora officinarum, Lauras camphora), Fam. Lauraceae (Küstengebiete Ostasiens, v. Kotschilichina bis an den Jangtsekiang u. auf den Inseln des südchinesischen Meeres, Formosa, Hainan u. den südl. Inseln Japans, kultiv. auch in Nordamerika, Marokko, Ceylon, Ostafrika, Hauptanbaugebiet Insel Formosa). Er ist ein Best, des äth. Öles u. wird durch Dest. der Kampferholzspäne m. Aq. gew. u. durch Sublimation gereinigt. Die " " ~ " ,H,„0
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yjo
H.C-O-CH, H.cl ICH,
Er besitzt zwei asymmetrische Kohlenstoffatome (*), von den demnach vier möglichen Isomeren sind jedoch bisher nur die beiden enantiomorphen cisFormen dargestellt worden. Laurineenkampfer |DM| ist optisch rechtsdrehend; die linksdrehende Form (Matricariakampfer) ist bisweilen in äth. Ölen anzutreffen. Kampfer bildet weiße, durchscheinende, fettig-glänzende, mürbe, kr. Stücke oder kr. Pv. von starkem Geruch u. brennendem Geschmack; swl. in Aq., 11. in A., Ae., Chlf. u. fetten Ölen. Mol. 152,1; F175°—179°; Spd. 204°. D. 0,992 bei 10°. Für eine Lsg. in absol. A., die in 10 ccm 2 g Kampfer enthält, ist [a]f)°° = + 44,22°. Kampfer verflüchtigt sich schon bei gewöhnl. Temp. schneller beim Erwärmen. Angezündet, verbrennt er mit rußender Flamme. Mit vielen Substanzen, wie Resorzin, Menthol, Chloralhydrat, Naphthol u. a. verflüssigt er sich (s. Tabelle „Unverträgliche Arzneimischungen"), mit manchen Harzen gibt er ölige Massen. Im Harn wird Kampfer als Camphorglykuronsäure ausgeschieden. Kampfer ist ein uraltes chinesisches Heilmittel, Araber brachten ihn etwa im
H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch.
9
Camphora artificialis
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11. Jahrh. nach Europa. Anw. med.: inn. als Anregungsmittel für Herz u. Atmung bei Kollaps, Herzkrankheiten, Pneumonie, akuter Kreislaufschwäche und ähnl. Dos. 0,05—0,3 g, mehrmals tägl., für Kinder 0,01—0,05 g; auch als Antaphrodisiacum u. Sedativum bei Epilepsie, Delirium usw., Dos. 0,5—0,8 g; MTD. l g ; äuß.: als Rubefaciens in Einreibungen, Salben, Linimenten, Pflastern (|Ml: Spiritus camphoratus, Spiritus russicus, Spiritus Angelicae eompositus, Emplastrum fuscum camphoratum, Emplastram saponatum, Tinctura Opii benzoica, Unguentum Cerussae camphoratum, Linimentum ammoniato-camphoratum, Linimentum saponato-camphoratum, Vinum camphoratum); zu subkutanen Injektionen werden Lsgen von Kampfer in Olivenöl verwendet (|Äi: Oleum camphoratum 10% und Oleum camphoratum forte 20%); techn.: zur Herst, von Celluloid u. in der Sprengstoffindustrie. HOM: Camphora, nat. Kampfer. Borneo-Kampfer (Camphora sumatrensis) stammt von Dryobalanops aromatica (Dipterocarpaceae), ist aber für den europ. Handel ohne Bedeutung. Camphora artificialis: Camphoricin, Künstlicher Kampfer (nicht synthetischer Kampfer), wird durch Einwirkung v. Chlorwasserstoff auf Terpentinöl erhalten, C10H17C1. Kann med. nicht als Ersatz f. nat. Kampfer dienen, s. Camphora synthetica. Camphora benzoica: BenzoesäureKampfer, ein Gemisch v. Kampfer m. Benzoesäure. Camphora in cubulis: In Würfel gepreßter Kampfer. Camphora monobromata © : Bromkampfer, Monobromkampfer, C 10 H„OBr. Mol. 231,04; F. 76°. Farbl., luft- u. lichtbeständige Nadeln od. Schuppen v. mildem Kampfergeruch; fast unl. in Aq., 11. in A., Ae., Chlf., fetten ölen. Darst.: Durch Einwirkung v. Brom auf Camphor. Anw. med.: inn. als Sedativum u. Hypnoticum b. Epilepsie, Hysterie, Keuchhusten, sexualer Neurasthenie. Dos. 0,1 g bis 0,5 g, b. Delirium tremens bis 1,5 g; auch subkutan in öl gel. HOM: Camphora monobromata.
Canchalagua HOM
Camphora synthetica B f : Synthetischer Kampfer, C10H16O. Mol. 152,13; F. nicht unter 170°. Die durch Sublimation oder Krist. gereinigte, auf synth. Wege aus dem Pinen d. Terpentinöls gew. razemische Form des Kampfers. In seinem Verhalten u. in seiner Wirkung dem nat. Kampfer völlig gleich, jedoch dreht er den polarisierten Lichtstrahl gar nicht oder nur schwach. Für eine Lsg. in absol. A., die in 10 ccm 2 g synth. Kampfer enthält, ist[«]p°"= — 2° bis + 5 ° . Anw. med.: wie nat. Kampfer. Camphora trita; Kampferpulver. Darstellung: Kampfer wird m. A. oder Ae. besprengt, kurze Zeit zugedeckt stehenlassen und dann zerreiben. Camphoricin: Künstl. Kampfer, Camphora artificialis* (nicht zu verwechseln m. synth. Kampfer). Cananga odorata: (Syn. Anona odorat a) Fam. Anonaceae, Maccarstraueh (Ind. mal. Gebiet., kult. in versch. trop. Ländern). Stpfl. v. Oleum Canangae: Canangaöl, Ylang-YIangöl. Anw.: zu Parfümerien. Canarium luzonicum: Fam. Burseraceae (Philippinen), neben anderen Arten der Gattung Burseraceae. Stpfl. v. Elemi ® : Resina Elemi, Elemiharz, ManilaElemi. Man unterscheidet weiches u. hartes Harz. Weiches Elemi ist eine salbenartige, glänzende, grünlich-weiße Masse; hartes Elemi bildet große, wachsartige Klumpen von hell- bis dunkelgelber Farbe. Geruch aromatisch terpentinartig, Geschmack würzig-bitterlich. Best.: Äth. öl (bis 30%), Elemisäure u. andere Säuren, a- u. /3-Amyrin (Kristallnadeln i. d. Masse), Resene, Bitterstoff. SZ 17,0—22,8; 1. in Ae., A„ Essigäther, Chlf., Bzl. Anw. med.: zu Salben u. Pflastern; techn.: i. d. Lackindustrie. Cancer: med. Karzinom, Krebs. Cancer fluviatilis HOM: Flußkrebs (Potamobius Astacus, Fam. Crustaceae), der lebende Krebs wird betäubt, zerstoßen u. m. A. ausgezogen. Cancerogene Stoffe: Carcinogene Stoffe*. Canchalagua HOM: s. Erythraea chilensis.
Candelae fumales nigrae et rubrae
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Candeiae fumales nigrae et rubrae: Räucherkerzchen, schwarze u. rote; bestehen aus Salpeter, Benzoetinktur, Perubalsam, Tolubalsam, Storax, Kumarin, dazu f. schwarze R. Lindenkohle, f. rote R. Sandelholzpv. Candelae Stramonii: Asthmaräucherkerzchen m. Folia Stramonii. Caneel, Weißer: Weißer Zimt, Cort. Canellae albae, s. Canella alba. Canella alba: (Winterana canella) Fam. Canellaceae, Weißer Caneelbaum (Antillen, südl. Florida). Stpfl. v. CorteX Canellae albae: Weißer Zimt, weißer Caneel, Canellarinde, Canella dulcis. Best.: Äth. öl, Harz, Mannit, Bitterstoff. Anw. med.: als Tonieum u. als Gewürz. HOM: Costus dulcis, die getrocknete Rinde. Canella dulcis: Canella alba*. Canella regina: Cort. Cinnamomi W , Ceylonzimt, s. Cinnamomum zevlanicum. Cannabis satjva var. indica: Fam. Moraceae, Indischer Hanf, Haschisch (heim. Westasien, kult. in Ostasien, Ägypten, Iran, Süd- u. Ostafrika). Stpfl. v. Herba Cannabis indicae (Summitates Cannabis) © : Indischer Hanf, Bheng, Ganja, Haschisch. Triebspitzen hauptsächlich der weiblichen Pilanzen. Best.: Harz, äth. öl, Cannabinol, Cannabidiol, Cholin, Trigonellin. Asche max. 15%. Anw. med.: als Hypnoticum, Antineuralgicum, Antispasmodicum b. Asthma, Neuralgie, Keuchhusten, Gicht, Rheuma usw. Dos. 0,2—0,15 g, MTD. 2 : Maiglöckchenkraut. Best.: die Glykoside Convallatoxin, Convallamarin* u. Convallosid (Convallotoxin-Glukosid), ferner Convallarin, Convallarinsäure (Saponine), Asparagin, Apfel-, Zitronensäure, Zucker, Harz, äth. öl. Asche max. 10%. Die Convallaria- Glykoside wirken wie Digitalis bzw. Strophanthin, werden aber schlechter resorbiert u. besitzen keine kumulative Wirkung. Convallatoxin ist 20 mal wirksamer als Convallamarin u. somit das bisher stärkste bekannte Herzgift, 1 g = 3—3,5 Millionen Froschdosen.
Convallotoxin
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Anw. med.: als Herzmittel wie Digitalis. MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g. Flores Convallariae © : Maiglöckchenblüten. Asche max. 10%. Anw. und Dos. wie bei Herba Conv. HOM: Convallaria majalis, die frische, blühende Pflanze. Convallotoxin: C29H42O10, das hauptwirksame Glykosid aus Convallaria majalis*, mit strophanthinartiger Wirkung, stärkstes Herzgift, s. Convallaria majalis. Farbl. Kr., 1. in A. u. Aceton, wl. in Chlf., F. 238°. Convolvulus arvensis: Fam. Convolvulaceae, Ackerwinde, Feldwinde (in Europa als Unkraut verbreitet). Stpfl. von Herba Convolvuli: Ackerwindenkraut. Harzglykosid (Jalapin?), Gerbstoffe. Anw. volkst.: als Abführmittel. Gleiche Anwendung findet das Harz von Convolvulus sepium, Zaunwinde („Scammonium germanicum", das früher als Ersatz für Resina Scammonium u. Resina Jalapae diente). HOM: Convolvulus arvensis, das frische, blühende Kraut. Convolvulus scammonia: Fam. Convolvulaceae (heim. östl. Mittelmeergebiet bis Kaukasus, Kleinasien). Stpfl. v. Radix Scammoniae asiaticae: Asiatische Skammoniawurzel, Purgierwindenwurzel, Bestandteile: Harz (s. Resina Scammoniae), Gummi, Gerbstoff, Zucker. Asche max. 12%. Anw.: zur Gewinnung des Skammoniumharzes, s. Resina Scammonia« [Rad. Scammoniae © (Rad. Scammoniae mexicanae) stammt von Ipomoeaorizabensis*]. Resina Scammoniae: Skammoniumharz, gewonnen durch Ausziehen der Wurzel mit A.; (Resina Scammoniae ® stammt von Ipomoea orizabensis). Graue bis dunkelbraune, spröde Stücke. Best.: Glykoside der Jalapinolsäure u. deren Methylester, freie Jalapinolsäure, Jalapin, Valeriansäure. Anw. med.: als Laxans. Dos. 0,05 g bis 0,15 g; MD. 0,2 g; MTD. 0,5 g. Scammonium usu Aleppo: Der eingetrocknete Milchsaft von Convolvulus scammonia (meist kommt es verwechselt oder verfälscht mit Resina Scammoniae u. and. Harzen in den Handel). Best.: Jalapin, Harz. Anw.: als Abführmittel wie Resina Sc. HOM: Scammonium, der eingetrocknete Milchsaft von Convolvulus scammonia; vgl. Ipomoea orizabensis.
Coriandrum sativum
Copaiva-Balsam: Balsamum Copaivat H*. Copal: Resina (Gummi) Copal, Kopal, Kopalharz; das Harz von Bäumen verschiedener Familien, bes. von Trachylobium-, Dammara-,Agathis-Arten. Vielfach ist die Herkunft unbekannt. ManilaKopal stammt wahrscheinl. v. Agathis dammara, Fam. Araucariaceae (Sundainseln, Philippinen, Molukken). Sansibar-Kopal stammt v. Trachylobium verrucosum, Fam. Leguminosae (trop. Ostafrika). Außer diesen westindischen und ostafrikanischen Sorten unterscheidet man noch westafrikanischen, amerikanischen, neuseeländischen, neukaledonischen Kopal. Ferner unterscheidet man WeiCh-Kopal (Manila, Südamerika), der von lebenden Bäumen stammt (rezente Kopale) und Hart-Kopal (Sansibar-, Westafrika-, Neuseeland- oder KauriKopal), der als fossiles oder subfossiles Harz aus der Erde gegraben wird, an Stellen, wo einst Kopalbäume standen. Die fossilen Harze sind die wertvolleren, am besten und härtesten ist der SansibarKopal. Dieser Kopal ist bernsteinartig, hart, durchsichtig, farblos bis gelblichbräunlich, geruch- und geschmacklos (im Gegensatz zu anderen Sorten). Best.: Resinolsäuren, Resen, äth. öl, Bitterstoff. F. je nach der Herkunft verschieden, von 180°—360° in den üblichen Lösungsmitteln sehr schwer 1., sie werden daher zur Verarbeitung vorher geschmolzen und längere Zeit erhitzt. Anw.: nur techn. zur Herst, v. Lacken u. Firnissen. Coramin s. Nicotinoyldiacthvlamidum pS. Corchorus capsularis: Fam. Tiliaceae. (heim. Indien, in den Tropen, vor allem Vorderindien, viel kult.). Stpfl. v. Jute*. Coriandrum sat.ivum: Fam. Umbelliferae, Koriander (heim. Mittelmeergebiet, vielf. angebaut). Stpfl. von Fructus Coriandri Koriander. Best.: Äth. öl (mind. 0,5%), fett, öl, Zucker, Eiweiß, Stärke, Gerbstoff, Vitamin C. Asche max. 7%. Anw. med.: als Stomachicum u. Carminativum, Gewürz. Oleum Coriandri: Korianderöl, das äth. öl der Korianderfrüchte. Best.: d-Linalool (60 bis 70%), Geraniol, Cymol, Pinen, Phel-
Cormus Colchici
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[andren, 1-Borneol u. a. Anw. : wie Fruct. Coriandri. Cormus Colchici: Tubera Colchici, 8. Colchicum. Cornu Cervi raspatum: Geraspeltes Hirschhorn; heute durch Gelatine ersetzt. Corolle: bot. Gesamtheit der Blumenblätter, s. Blüte. Corpora lutea siccata: s. Corpus luteum*. Corpus luteum: Gelber Körper, der am Ovarium aus dem gesprungenen Follikel entsteht und das Corpus-luteum-Hormon (Progesteron) produziert. Corpora lutea Siccata, aus den Corpora lutea von Kühen hergestellt. Anw. med.: bei klimakterischen Blutungen, drohendem Abort, zu heftigen Wehen, s. Hormone u. Organotherapeutica. Corpus-Iuteum-Hormon: Weibl. Keimdrüsenhormon, s. Hormone. Corrigentium(a): Korrigens, Geschm. verbessernder Zusatz zu einer Arznei. Corrosjvus(a, um): Ätzend. Cortex, plur. cortices: Rinde(n); derjenige Teil der Sproßachse u. der Wurzeln bei den Dikotylen mit sekundärem Dicken Wachstum, der außerhalb des Cambiums* liegt. Cortex Alni: Erlenrinde, s. Alnus glutinosa. Cortex Alstoniae constrictae: Alstoniarinde, s. Alstonia constricta. Cortex Andirae inermis: Wurmrinde, s. Andira inermis. Cortex Angosturae © : Angosturarinde, s. Cusparía trifoliata. Cortex Aurantii dulcis: Apfelsinenschalen, s. Citrus sinensis. Cortex Aurantii Fructus: Pericarpium Aurantii BS, Pomeranzenschalen, s. Citrus aurantium ssp. amara. Cortex Berberidis radicis: Berberitzenwurzelrinde, s. Berberis vulgaris. Cortex Betulae: Birkenrinde, s. Betulaarten. Cortex Cacao: Kakaobohnenschalen, s. Theobroma cacao. Cortex Calisayae: Calisaya-Chinarinde, s. Cinchona calisaya. Cortex Calotropidis radicis: Madarwurzelrinde, s. Calotropis gigantea. Cortex Caneila albae: Weißer Zimt, s. Canella alba.
Cortex Granati fructum
Cortex Cascarae amargae: HondurasRinde, s. Picramnia antidesma. Cortex Cascarae sagradae: Cordex Rhamni pushianae © * . Cortex Cascarillae © : Kaskarillrinde, s. Croton eluteria. Cortex Chinae H : Chinarinde, s. Cinchona-Arten. Cortex Chinae Calisayae ® : CalisayaChinarinde, s. Cinchona-Arten. Cortex Chinae flavae: Gelbe Chinarinde, s. Cinchona-Arten. Cortex Chinae fuscae: Braune Chinarinde, 3. Cinchona-Arten. Cortex Chinae succirubae: Cortex Chinae |5B, s. Cinchona-Arten. Cortex Chionanthi virginicae radicis: Gifteschenwurzelrinde, s. Chionanthus virginica. Cortex Cinchonae: Cort. Chinae g l , s. Cinchona-Arten. Cortex Cinnamomi Cassiae: s. Cimiamomum cassia. Cortex Cinnamomi chinensis ® : Chinesische Zimtrinde, s. Cinnamomum cassia. Cortex Cinnamomi H (zeylanici): Ceylonzimt, s. Cinnamomum zeylanicum. Cortex Citri fructus: Pericarpium Citri IBÁB, Zitronenschale, s. Citrus medica. Cortex Condurango ü p : Condurangorinde, 8. Marsdenia cundurango. Cortex Coto © : Kotorinde, s. Nectandra coto. Cortex Crotonis: Cortex Cascarillae ® , s. Croton eluteria. Cortex Dictamni radicis: Diptamwurzel, Dictamnus albus. Cortex Eluteriae: Cortex Cascarillae ® , s. Croton eluteria. Cortex Evonymi atropurpurei: Pfaffenhütleinrinde, s. Euonymus atropurpureus. Cortex Frangulae {gl: Faulbaumrinde, s. Rhamnus frangula. Cortex Geoffroyae: Cortex Andirae inermis*. Cortex Gossypii Radicis ® : Baumwollwurzelrinde, s. Gossypium. Cortex Granati ¡ P : Granatwurzelrinde, s. Púnica granatum. Cortex Granati fructum: Granatapfelschalen, s. Púnica granatum.
Cortex H a m a m e l i d i s
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Cortex Hamamelidis Hamamelisrinde, s. H a m a m e l i s virginiana. Cortex Hippocastani: R o ß k a s t a n i e n rinde, s. Aesculus hippoeastanum. Cortex Juglandis fructus: W a l n u ß schalen, s. J u g l a n s regia. Cortex Juglandis regiae nucum: Cort. Juglandis fructus*. Cortex Mezerei Seidelbastrinde, s. D a p h n e mezereum. Cortex Piri mali fructus: Äpfelschalen, s. Malus silvestris (Pirus Malus), F a m . Rosaceae. Anw. : zu Teemischungen. Cortex Piscidiae Erythrinae: Piscidiarinde, s. Piscidia e r y t h r i n a . Cortex Piscidiae Radicis © : Piscidiawurzelrinde, s. Piscidia e r y t h r i n a . Cortex Populi: Pappelrinde, s. Populus. Cortex Pruni virginianae: Virgin. Traubenkirschenrinde, s. P r u n u s virginiana. Cortex Punicae~granati: Cort. Granati H * . Cortex Quebracho © : Quebrachorinde, s. Aspidosperma quebrachoblanco. Cortex Quercus [DMj: Eichenrinde, s. Quercus-Arten. Cortex Quillajae g | : Quillajarinde, s. Quillaja saponaria. Cortex Rhamni Purshianae © : Amerik. F a u l b a u m r i n d e , s. R h a m n u s purshiana. Cortex Rhois aromaticae Radicis Gewürzsumachwurzelrinde, s. R h u s aromatica. Cortex Salicis © : Weidenrinde, s. Salix-Arten. Cortex Sambuci: Holunderrinde, s. Sambucus nigra. Cortex Sassafras Radicis © : Sassafraswurzelrinde, s. Sassafras officinale. Cortex Simarubae Radicis ® : Simarubawurzelrinde, s. S i m a r u b a a m a r a . Cortex Suberis: K o r k , s. Quercus suber. Cortex Syzygii Jambolani ® : J a m boulrinde, s. Syzygium jambolanum. Cortex Ulmi: Ulmenrinde, s. UlmusArten. Cortex Viburni prunifolli © : Amerikanische Schneeballbaumrinde, s. Viburn u m prunifolium. Cortex Winteranus verus: E c h t e Wintersrmde, s. D r i m y s winteri.
Cortison
Cortex Yohimbehe © : YohimbeheR i n d e , s. P a u s i n y s t a l i a y o h i m b a . Corticoide: Nebenriierenrindenhormone, s. Hormone. Corticosteron: Compound B, H o r m o n der Nebennierenrinde, s. Hormone. Corticotropes Hormon: s. Adrenocorticotropes H o r m o n . Cortin: Cortinwirksame Substanzen, Sammelbezeichnung f ü r die Wirkstoffe der Nebennierenrinde, s. Hormone. Cortison (Compound E ) : 1 7 - o x y - l l - d e hydro-corticosteron, H o r m o n der Nebennierenrinde (s. Hormone), e n t d . 1935 v. EDWARD CALVIN KENDALL, Gew. aus R i n d e r n , halbsynth. gew. a u s Sarmentogenin ( S t r o p h a n t h u s sarmentosus) CH.OH I C=0
17-oxy-11 -dehydro-corticosteron zl4-Pregnen - 1 7 , 2 1 - d i o l - 3,11,20 - trion Cortison h a t sich v o n außerordentlichem E i n f l u ß auf physische u. psychische Zus t ä n d e erwiesen. E s b e e i n f l u ß t sowohl den K o h l e h y d r a t - wie den Eiweiß- u. Fettstoffwechsel u. w i r k t regulierend auf d. Elektrolyt- u. Wasserhaushalt. Kleine Cortisongaben wirken o f t schlagartig (bei m a n c h e n a k u t e n E r k r a n k u n g e n o f t lebensrettend). H a u p t i n d i k a t i o n e n sind z. Z . : a k u t e r u. chronischer Gelenkrheumatismus, A s t h m a bronchiale, schwere Verbrennungen (bei denen selbst Fälle m i t 70—80% zerstörter Körperoberfläche noch g e r e t t e t werden können!), ferner allergische Hauterscheinungen, Morbus Addison, A r t h r i t i s urica, bes t i m m t e Leberkrankheiten, Magersucht u. Schwächezustände, lokal bei entzündlichen Augenerkrankungen. Bei den tiefgreifenden W i r k u n g e n des C. sind auch einige ungünstige N e b e n w i r k u n g e n bekanntgeworden, so endokrine Störungen, Ödeme usw. K o n t r o i n z i d i e r t ist C. vor allem bei L u n g e n t u b e r k u l o s e u.
Cortisonum aceticum
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Poliomyelitis; bei Diabetes mellitus u. Ulcera im Magen-Darm-Tractus ist größte Vorsicht geboten, ebenso nach Operationen u. bei Psychosen. Dos. pro Tag durchschnittl. 100 mg tief intramuskulär, bei beginnender Besserung Herabsetzung der Dosis, Behandlungsdauer ca. 3—4 Wochen, bei Rückfall Wiederholung. An Stelle der Injektionen können auch Implantationen vorgenommen werden. Bei erschöpfender Körperbeanspruchung u. Unterfunktion der Nebennierenrinde hat sich die buccale Anwendung (Tabletten zwischen Oberlippe u. Zahnfleisch einlegen) erfolgreich erwiesen. Bei den im Handel befindlichen Präparaten handelt es sich um die Azetate des C. (Cortison „Höchst", Cortison „Ciba", Cortison „Schering" u. a.).
Crataegus oxyacantha
dalingruppe); Bulbocapnin* (C 1B H 10 NO 4 ), Corydin, Isocorydin, Corytuberin (Bulbocapningruppe); Corycavin (Methylprotopin), Corycavidin, Corycavamin (Protopingruppe) sowie noch eine Anzahl weiterer Alkaloide, wie Dehydrocorydalin, d-Tetrahydropalmatin, d-Canadin, Glaucin u.a. (Gesamtalkaloidgehalt der trocknen Knollen ca. 5 — 6 % ) , gelb. Farbstoff. Anw. volkst.: früher als wurmtreibendes u. Menstruation förderndes Mittel, als Narcoticum (s. Bulbocapnin). C. forntosa H OIVI der frische Wurzelstock, stammt von Dicentra canadensis (Corydalis formosa), heim. i. Nordamerika.
Corynathe Yohfmbe: s. Pausinystalia yohimba. Corynebacterium diphtheriae: Erreger d. Diphtherie, grampositiv. Coryza: Schnupfen. Costus dulcis HOM: s. Canella alba. Cortisonum aceticum l g : CortisonCotarninchlorid: Cotarninium chloraacetat. /d 4 -Pregnen-l7 . s. Nectandra coto. Coxjtis: Hüftgelenkentzündung. Cp: ehem. Cassiopeium*. Cr: ehem. Chrom, s. Chromum. Crataegus oxyacantha: Fam. Rosaceae, Weißdorn, Hagedorn, Mehldorn (heim. Europa bis Mittelskandinavien u. Südfinnland, kult. in Amerika). Stpfl. v. Flores Crataegi (oxyacanthae) Weiß dornblüten. Best.: Crataegus-Lacton (wahrscheinlich Gemisch von Triterpensänrpn u. ß-Ritostcrinen), Glykosid, Oxy-
Crémor Tartari
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acanthin, Trimethylamin, Quercitrin, Querzetin (Flavone), äth. öl. Asche max. 9 %. Anw. med.: als Herz- u. Kreislaufmittel, verbessert die Coronardurchblutung, Blutdruck regulierend, beruhigend, krampflösend. Folia Crataegi oxyacanthae, Weißdornblätter. Best.: Crataeguslacton, Flavone. FruCtllS Crataegi oxyacanthae © : Weißdornbeeren, Mehlbeeren. Best.: Crataeguslakton, Gerbstoff, äth. öl. Schleim, Säuren. Flavone. Asche max. 4%. Anw. volkst.: wie Flores Crataegi. Alkaloide u. Saponine wurden bisher in keinem Pflanzenteil nachgewiesen. Am wirksamst, scheinen d. Blüten zu sein, zweckmäßig werd. Blätter, Blüten u. Früchte kombiniert verwendet. HOM: Crataegus, die frischen, reifen Früchte. Cremor Tartari: Tartarus depuratus ÜB, Kalium bitartaricum*. Creosotal: Kreosotum carbonicum BÜ*. Cresolum: Kresol, Methylphenol, C6H4(CH3)OH. Mol. 108,06. Best, des Steinkohlenteers, Gemisch aus ortho-, meta-, para-Kresol. Cresoium crudunt 'Oß,: Rohkresol, Gemisch v. m- u. p-Kresol nebst anderen Phenolen und Kohlenwasserstoffen; Gehalt mind. 50% m-Kresol. ölige, farbl., lichtbrechende und stark riech. Fl., die sich allmählich dunkler färbt; 11. in A., Ae., NaOH, swl. in Aq. (ca. 1%). Anw.: als Desinfektionsmittel, stärker wirkend als Phenol, dabei weniger giftig, vgl. Liquor Cresoli saponatus |B8B. Cresolum saponatum: Liqu. Cresoli
Croton eluteria
y-Crocetin. Das äth. öl (Safranal) ist das Aglykon des Picrocrocin. Die Hydrolyse tritt schon beim Trocknen ein, wobei der charakt. Geruch auftritt. Ferner sind noch enthalten a-, ß-, y-Carotin u. Xanthophylle. Asche max. 6,5%. 1:100000 färbt Crocus noch deutlich gelb. Infolge seines hohen Preises vielen Verfälschungen ausgesetzt. Unter „Feminell" versteht man die getrockn. Griffel des Safrans, bisweil, auch d. Zungenblüten v. Calendula officinalis; Saflor sind die Röhrenblüten v. Carthamus tinctorius. Nachweis i. Fluoreszensmikroskop: Safran fluoresziert nicht, dagegen die Verfälschungen; häufig wird Safran auch mit Zucker, Glaubersalz, Schwerspat, Soda beschwert, was durch Aschenanalyse nachweisbar ist. Anw. med.: als Stomachicum, Emmenagogum, Sedativum (g|: Tinctura Opiicrocata, Tct. Aloes comp.), haupts.: Anw. als Gewürz u. Färbemittel für Backwaren; volkst.: viel als Abortivum verwendet. (Vergiftungserscheinungen: Brechdurchfälle, Koliken, Krämpfe, Delirien, Uterusblutungen, Hämaturie, Hämorrhagien; wenige Gramm Crocus können u.U. tödlich wirken) HOM: Crocus.
CrotalUS HOM: Das getrocknete Gift der nordamerikanischen Klapperschlange Crotalus durissus. Crotalus Cascavella HOM: Das frische Gift aus den Drüsensäcken des Oberkiefers der Schauer-Klapperschlange CrotalUS terrifiCUS (Crotalus cascavella, Crotalus horridus), Fam. Viperida«, Südamerika (nicht identisch mit Crotalus s a p o n a t u s ¡HS*. Creta praeparata @ : Schlämmkreide, horridus LINNE!). Best.: Crotalotoxin, s. Calcium carbonicum praeparatum na- ein hämolytisch wirkendes Glykosid (etwa 1 Milligramm tödlich, per os nicht turale*. toxisch). Anw. hom.: gegen Blutungen Crinis: Haar, Haupthaar. aller Art: Typhus, Ruhr, Gangrän u. a. CrOCUS HS: s. Crocus sativus. Croton eluteria: Fam. Euphorbiaceae Crocus satjvus: Fam. Iridaceae, Safran (heim, vermutl. Griechenland, kult. in (heim. Bahamainseln, Kuba, kult. auf Frankreich, Spanien, Griechenland). Java, in China). Stpfl. von Cortex CasStpfl. v. CrOCUS I g : Safran, Krokus carillae © (Cort. Crotonis, Cort. Elute(richtiger Stigmata Croci, da d. Droge riae): Kaskarillrinde, Kaskarille. Best.: nur aus den Narbenschenkeln besteht). Cascarillin (Bitterstoff), Gerbstoff, äth. Best.: Protocrocin (genuines Glykosid, öl (mind. 1,5%), Harz (15%). Asche das bei der Hydrolyse in Crocine u. max. 10%. Anw. med.: als Aromaticum Picrocrocin spaltet, a-, ß- u. y-Crocin sind undTonicum. HOM: Cascarüla, die geEster der Caratinoidfarbstoffe a-, ß-, trocknete Rinde.
Crotonsäure
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CrotonsSure: C H 3 - C H = CN-COOH, 2 Isomere; trans-Crotonsäure. Wasserlösl. Kr.; F. 72°; Sdp. 180°; Isocrotonsäure (cis-Form) flüssig F. 15,5°, Sdp. 169°, geht beim Erhitzen über 1C0° in die gewöhnliche Crotonsäure über. Best, des Crotonöls, s. Croton tiglium. Croton tiglium: Farn. Euphorbiaceae (trop. Asien, Westafrika, bes. Ceylon, Sundainseln, Malabarküste). Stpfl. v. Semen Crotonis (Semen Tiglii): Purgierkörner, Granatiiikörner. Best.: bis 45% fett, öl (Ol. Crotonis), Crotin, Crotonosid (Glykosid), Amylase, Eiweißstoffe. Anw. nur vet.: als Drasticum. HOM: Croton Tiglium die reifen Samen. Oleum Crotonis [Mi: Krotonöl, das öl aus d. Samen von Croton tiglium, Ol. Tiglii; D. (20°) 0,936—0,956, E. + 16°. Gelbbraunes, dickfl. öl, 1. in absol. A. Best.: zahlreiche Fettsäureglyzeride, so Palmitin-, Myristicin-, Laurin-, Tiglinsäure u a.; der wirksame Best, ist Crotonsäure*. Anw. med.: als stärkstes Abführmittel (1 Tropfen auf 30,0 Ol. Ricini, davon Yt bis Vi Eßlöffel voll in Kaffee.). MD. 0,05 g; MTD. 0,15 g; letal 4—20 Tropfen! Darf nur gegen Rezept abgegeben werden I Auch äuß. zu Einreibungen bei Rheumatismus u. Neuralgien.
Cuproohlorid
werd.; die wirksame Substanz ist bisher nicht bekannt.) Anw. med.: als Bandwurmmittel (für Erwachsene ca. 30 bis 60 g, nach anderen sollen erst viel höhere Dosen wirksam sein, f. Kinder 200 bis 400, f. Erwachsene 400—700 g ungeschälte Samen, am besten als wäßriger Extrakt oder Brei). HOM: Cucurbita Pepo, die frischen Samen. Cumarinum ©>: Kumarin, Tonkabohnenkampfer, C„H 6 0 2 . Mol. 146,1; F. 69° bis 70°; Träger des aromat. Geruchs zahlreicher Pfln., w. Waldmeister, Tonkabohnen, Ruchgras u. a. Farbl. Prismen, 1. in A., Ae., äth. Ölen, wl. in Aq. Anw.: in der Parfümerie u. Likörfabrikation, zur Aromatisierung von Tabak, in der Galvanotechnik als Glanzbildner. (Cumarin muß vor Licht geschützt aufbewahrt werden). Cumaronharze: Indenharze*. Cuminum cyminum: Fam. Umbelliferae, Mutterkümmel (Mittelmeergebiet). Stpfl. von Fruct. Cumini: Mutterkümmel, Römischer Kümmel. Best.: Fett. u. äth. öl, Harz, Gummi, Gerbstoff. Anw.: wie Kümmel als Carminativum und als Gewürz. Cupressus sempervjrens: Fam. Coniferae, Zypresse (östl. Mittelmeergebiet, Persien, Syrien, Kreta, Zypern usw.). Stpfl. von Oleum Cupressi Zypressenöl, das äth. öl der Blätter und jungen Zweige, gelbl., angenehm riechende Fl.; opt. aktiv ( « ^ " = + 4° bis + 3 1 ° ) . D. 0,864—0,896; I. in 90%igem A. Best.: Furfurol, Cymol, d-a-Pinen, d-Camphen, d-Sylvestren, 1-Cadinen, Ester der Essig- und Baldriansäure, Cedrol, Harz. Anw.: zu Inhalationen bei Husten, bes. Keuchhusten (die in Deutschland und Frankreich gewonnenen öle weichen in ihren physikalischen Eigenschaften voneinander ab).
Crudus(a, um): Roh, ungereinigt. Cryptopin: C^H^NOj, Opiumalkaloid. F. 218°—219°, optisch inaktiv. Cs: ehem. Caesium*. Cu: ehem. Kupfer, s. Cuprum. Cubebae: Fruct. Cubebae g l , Kubeben, s. Piper eubeba. Cubeba HOM: s. Piper eubeba. Cubebenpfeffer: s. Piper eubeba. Cucumis melo: Fam. Cucurbitaceae, Melone; Samen u. Wurzel wirken brechenerregend (Melonen-Emetin). Cucumis satjvus: Fam. Cucurbitaceae, Gurke (überall kult.). Anw.: der Samen zu kosmet. Emulsionen. Cupriacetat: Cuprum aceticum © * . Cucurbita maxima, C. pepo, C. moschCupriarsenit: Cuprum arsenicoaum*. ata: Fam. Cucurbitaceae, Kürbis (heim. Cuprichlorid: Cuprum bichloiatum*. Asien, kult. Europa). Stpfln. von Cuprinitrat: Cuprum nitricum*. Semen Cucurbitae Kürbissame. Cuprioxyd: Cuprum oxydatum © * . Best.: bis 40% fett. Öl, Säuren, Harz, Cuprisulfat: Cuprum sulfuricum [g§*. Eiweiß, Lezithin, Rohrzucker, Phytin, Cupri-Verbindungen: Kupfer(II)-VerEmulsin. Asche max. 5%. (Alkaloide u. bindungen. Glykoside konnten nicht nachgewies. Cuprochlorid: Cuprum chloratum*.
Cupron
173
Cuprum chloratum (monochloratum)
Cuprum acetico-araenicicum: KupferCupron: a-Benzoinoxim*. Cupro-Natrium citricum © : Kupfer- arsenit-Acetat, natriumzitrat; Gehaltmind. 10%Kupfer. 3 Cu(As04)2 • Cu(CH3COO)2. Blaugrüne Kr.-nadeln, 11. in Aq. und A. Schweinfurter Grün, Malerfarbe. Anw. med.: zu Augenwässern (2%). Cuprum aceticum ©>: Kupferacetat, Cupro-Verbindungen: Kupfer(I)-Ver- Cupriacetat, Neutrales Kupferacetat, Kupfer(II)-acetat, Essigsaures Kupfer, bindungen. Cuprum: Kupfer, Cu, I- u. II-wer- kr. Grünspan, (CH3COO)2Cu + H 2 0 . tiges Schwermetall. AtG. 63,54, D. 8,93; F. 1084°; Sdp. 2350°. Rot, dehnbar, über- Mol. 199,6. Blaugrüne Kr., 11. in Aq., zieht sich an feuchter Luft mit grünem 1. in A. Anw. med.: äuß. als Adstringens bas. Cupricarbonat (Patina, Grünspan), u. mildes Ätzmittel (nach © : MD. 0,1 g; 1. in HN0 3 und sied. Schwfs.; kr. in MTD. 0,3 g). HOM: Cuprum aceticum. regulären Kr. (Würfeln oder Oktaedern). Cuprum aluminatum ¡jgiKupferalaun, Nat. Vork.: gediegen oder gebunden Augenstein, Lapis divinus, Lapis oph[Rotkupfererz Cu 2 0, Kupferglanz Cu2S, thalmicus, Alumen cupricum. HellgrünKupferkies Cu2S • Fe 2 S 3 , Kupferlasur lichblaue Stücke od. Stäbchen od. Pv., 2CuC0 3 • CU(OH)2], Darst.: Durch Glünach Kampfer riech., 1. in 16 Aq. Darst.: hen der Carbonate und Oxyde mit Kohle Durch Zus.schmelzen v. Kupfersulfat oder Rösten der Sulfide oder durch Elektrolyse. Kupfer ist seit etwa 5000 v.Chr. (16), Alaun (17), Kaliumnitrat (16) u. bekannt. Um diese Zeit gewannen die Kampfer (1). Anw. med.: als mildes ÄtzÄgypter Cu am Sinai aus Malachit, eben- mittel, bes. b. Trachom. Cuprum arsenicosum: Kupferarsenit, so alt dürfte die Cu-Gewinnung auf der Insel Cypern sein (daher der Name: „aes Cupriarsenit, Kupfer(II)-arsenit, arsecyprium"); erste Kupfergewinnung in nigsaures Kupfer, Scheeles Grün; wechDeutschland um 960 n. Chr. auf dem selnde Zstzg. (etwa CuHAs03). GelbRammeisberg im Harz. Bronze (Kup- grünes Pv., unl. in Aq. u. A., 1. in verd. fer/Zinn) stellten die Sumerer bereits SS. Anw. med.: als Antisepticum, haupt3000 v. Chr. her, wozu sie das Zinn aus sächlich als Malerfarbe. HOM: Cuprum dem Iran bezogen. Kupfer ist für niedere arsenicosum. Cuprum bichloratum: Kupferchlorid, Organismen (Bakterien, Fäulniserreger, Algen usw.) ein starkes Gift, Menschen Cuprichlorid, Kupfer(II)-chlorid, CuCl2 + 2 H 2 0. u. höhere Tiere vertragen dagegen größere Mengen (mehrere 100 mg täglich) Blaugrüne, hygr. Kr., 11. in Aq., A., ohne Schaden, es ist vielmehr für sie ein Aceton u. a.; Darst.: durch Auflösen von lebenswichtiges Spurenelement u. für den Kupferoxyd in Salzsäure u. Eindampfen. Aufbau von Blut u. für die Pflanzen zur Anw. med.: als Tonicum, b. Skrofulose, Bildung von Chlorophyll wichtig. Anw. Rachitis. MD. 0,03g; techn.: als Sauertechn.: zu Gefäßen u. Apparaten sowie stoffüberträger bei Farbstoffsynthesen, zu Legierungen, z. B. Messing (Kupfer- in der Feuerwerkerei (Grünfeuer). Zink), Bronze (Kupfer-Zinn). HOM: Cuprum carbonicum (subcarbonicum): Cuprum, Metallisches Kupfer. Kupferkarbonat (basisches), CuC03 • Cu(OH)2. Nachweis von Kupfer• Verbindungen: 1. Sie färben die nicht leuchtende Grünblaues Pv., unl. in Aq., 1. in verd. Flamme grün oder blau. 2. Schwefel- SS u. Ammoniakfl. Anw. med.: früher wasserstoff fällt braunschwarzes Cupri- b. Neuralgien; techn.: als Malerfarbe sulfid, unl. in verd. Säuren. 3. Ammoniak (Azurblau). HOM: Cuprum carlonieum. fällt grünblaue bas. Cuprisalze, im ÜberCuprum chloratum (monochloratum): schuß des Ammoniak mit tiefblauer Kupferchlorür, Kupfer(I)-chlorid, CuFarbe lösl. 4. Zink oder Eisen scheiden prochlorid, CuCl. Weiß., kr. Pv., unl. metall. Kupfer ab, das sich auf ihnen als in Aq. u. A., 1. in HCl u. Ammoniakfl. roter Überzug niederschlägt. Anw.: in der Gasanalyse.
Cuprum cyanatum
174
Cuprum cyanatum: Kupfer(l)-cyanid, Kupfercyaniir, Cuprocyanid, CuCN. Farbl. Kr., 11. i. konz. SS, Ammoniak, Ammoniumsalzlösungen, Alkalicyanidlösungen, unl. i. Aq. Anw.: zu galvanischen Verkupferungen. Cuprum nitricum: Kupfernitrat, Cuprinitrat, Kupfer(II)-nitrat, salpetersaures Kupferoxyd, Cu(N0 3 ) 2 + 3 H 2 0 . Tiefblaue, hygr. Kr., 11. in Aq. u. A. Darst.: durch Auflösen von Kupferoxyd u. Salpetersäure u. Eindampfen. Anw. med.: früher inn. u. äuß. b. Syphilis. MD. 0,025 g; MTD. 0 , 1 g ; techn.: zum Brünieren von Eisen. Cuprum oxydatum © : Kupferoxyd, Cuprioxyd, Kupfer(II)-oxyd, CuO. Schwarzes, am. Pv., 11. in verd. H N 0 3 , unl. in Aq. u. A. Darst.: Durch Glühen v. bas. Kupferkarbonat. Anw. med.: inn. als Wurmmittel. Dos. 0,06—0,1 g mehrmals tgl. (saure Speisen vermeiden I). MD. 0,3g; MTD. 0 , 8 g ; äuß.: zur Zerteilung v. Geschwüren. Cuprum oxydatum ammoniatum: Kupferoxydammoniak, SCHWEIZERS Reagens, Lsg. von Kupfer(II)-hydroxyd in Ammoniakfl. Tiefblaue Fl. Anw. techn.: als Lösungsmittel f. Zellulose, zur Herst, v. Kunstseide (MATH. ED. SCHWEIZER, 1818—1860). Cuprum phenolsulfonicum: (Cuprum sulfocarbolicum) Kupferparaphenolsulfonat, p-phenolsulfonsaures Kupferoxyd, [C 6 H 4 (OH)SO s ] 2 • Cu + 5 H 2 0 . Hellgrüne Kr., 1. in A. u. Aq. Anw. med.: äuß. als Antisepticum zu Umschlägen u. Spülungen. Cuprum subaceticum: Aerugo Bas. Kupferacetat, Grünspan; wechselnde Zstzg. Feines Pv. od. feste, schwer zerreibliche, brot- od. kugelförmige, grüne od. blaugrüne Massen, swl. in Aq., 1. in verd. Schwfs. od. Essigsäure zu grünblauer, in Ammoniaklsg. zu dunkelblauer Fl. Anw. med.: äuß. als Ätzmittel; techn.: zu Metallbeizen. Cuprum sulfocarbolicum: Cuprum phenolsulfonicum*. Cuprum sulfuricum i g : Kupfersulfat, Cuprisulfat, Kupfer(II)-sulfat, schwefelsaures Kupferoxyd, Kupfervitriol CuS0 4 + 5 H 2 0 . Tiefblaue, durchscheinende rhombische Kr. od. blauweiß.,
Curare
feines Pv., 1. in Aq., swl. in A. Darst.: Durch Auflösen v. Kupfer in konz. Schwfs. u. Salpetersäure. Anw. med.: äuß. als Ätzmittel, Adstringens in d. Wundbehandlung; inn. als Brechmittel u. Blutstillungsmittel. Dos. 0,004 g bis 0.025 g; MD. 0,25 g; als Gegengift b. aktuter Phosphorvergiftung; techn.: zur Schädlingsbekämpfung (Kupferkalkbrühe*), zur Getreidebeizung, zur Holzkonservierung, zur Herst, von Kupferfarben usw. HOM: Cuprum sulfuricum. Cuprum sulfuricum ammoniatum Kupferammoniumsulfat, schwefelsaures Kupferoxyd-Ammoniak, [Cu(NH s ) 4 ]S0 4 - h 2 o . Mol. 245,8. Blaues, kr. Pv., verwitternd, 1. in Aq. Anw. med.: inn. als Antispasmodicum, Antisepticum u. Adstringens b. Trigeminusneuralgie, Epilepsie, Hysterie. Dos. 0,01—0,05 g; MD. 0,1 g; MTD. 0,4 g; äuß.: gegen Hornhautflecke, Geschwüre u. zu Injektionen gegen Tripper. Cuprum sulfuricum crudum | ü : Rohes Kupfersulfat, Roher Kupfervitriol, Blauer Galitzenstein. Anw.: als Desinfektionsmittel gegen Pfl.schädlinge, zum Beizen v. Saatgetreide. Cura$ao-AloS: s. Aloe. Curare © : (Extractum toxiferum americanum) Curare (Urari, Uvari, Wurali, Woorari), Pfeilgift, das v. d. Indianern Südamerikas haupts. in den Stromgebieten des Orinoko u. Amazonas aus der Rinde zahlreicher Strychnos(Strychnos t o x i f e r a , Str. casteln o e a n a , S t r . c r e v a u x i i u. viele andere) und Menispermaceen- (Chondrodendron-) Arten hergestellte Pfeilgift (vgl. afrikan. Pfeilgiit unt. StrophanthusArten), Curare ist in verschied. Sorten im Handel (Calabassencurare, Topfcurare, Tubecurare in Bambusröhren, u. a.), Curare ist der eingedickte schwarzbraune, in Wasser größtenteils lösliche Extrakt aus den Rinden. Die Herstellungsweise ist bis heute noch nicht genau bekannt. Wahrscheinlich werden auch noch Extrakte anderer Giftpflanzen dazu verwendet. Die Zstzg. des RohCurare ist jedenfalls außerordentlich variierend. Topf- u. Tubo-Curare wird haupts. aus Chondrodendron-Arten ge-
Curare
Curcuma-Arten
175
wonnen u. enthalt als wirksame Best. Isochinolin-Alkaloide. Calabassen-Curare dagegen stammt ausschließlich von Strychnos-Arten. Curare wirkt nur, wenn es direkt ins Blut gelangt (nicht vom Magen aus), es wirkt lähmendauf die Muskulatur; Tod erfolgt durch Lähmung des Atemzentrums (nach @ : MD. 0,02 g; MTD. 0,06 g). Curare enth. zahlreiche Alkaloide (Kaereb konnte papierchromatographisch aus KalebassenCurare über 60 verschiedene Alkaloide isolieren). Curine (tertiäre Basen), Curarine (quartäre Basen), Toxiferin*, Calebassin u. a. (Die Toxizität dieser Substanzen ist verschieden. Von den giftigsten wirken schon 0,3 y pro kg für Mäuse tödlich, d. h. 1 g vermag 3 Tonnen Mäuse zu töten I) Isoliert wurde ca. 1900 von B Ö H M das Curin, eine tertiäre Base u. das Tubocurarin, eine quartäre Base, die das eigentl. wirksame Prinzip darstellt. 1935 stellte K i n g (USA) das d-Tubocurarinchlorid (Intocostrin, (C 38 H 44 0 6 N 2 C1 2 )
wird u. zur Kontraktion d. Muskels führt. Die Curarewirkung kann durch Physostigmin u. Prostigmin in wenig. Sekund. aufgehoben werd., beide Stoffe hemmen die Cholinesterase, wodurch es zu einem Anstieg der Acetylcholinkonzentration kommt u. die Blockierung aufgehoben wird. Auch andere quarternäre Basen, wie z.B. Tetramethylammoniumchlorid, sowie solche des Antimons, Arsens, Phosphors u. Schwefels zeigen curareähnliche Wirkungen, wie man sie ja von Coniin, Pyridin u. Piperidin schon länger kennt. Neuerdings hat man synthetische Substanzen verschiedenen Art hergestellt, die curareäbnlich wirken u. sich als M u s k e l r e l a x a n t i a z.T. besser eignen als Curare selbst, so z. B. Decamethoniumjodid (bzw. chlorid oder bromid (Syncurine (§)) oder Succinyl-bis-Cholin (Succinyl ® = Bis-cholin-succinat-dichlorid). Die Dosierung des C. ist individ. verschieden, in der Regel | anfangs 10—15 mg pro kg Körperge++
(CH3),
O H
H
/CH Ö H
T
I
-ÌV. \ H
H
OCH
3
I
H
C
C -
c. com. fluid. |U|. ErgOtOxin: s. Seeale cornutum. Erjgeron canadensis: Fam. Compositae, Kanadisches Berufskraut (heim. Nordamerika, westl. Mittel- u. Südamerika ; in Europa eingeschleppt u. verwildert). Stpfl. v. Herba Erigeronis canadensis: Kanadisches Berufskraut. Best.: Äth. Öl (Hauptbest. d-Limonen), Gerbstoff, Gallussäure, Flavon, Cholin, Anw. med.: gegen uterine Blutungen, Durchfall, Dysenterie, Typhus, Ruhr, als Wurmmittel. HOM: Erigeron canadensis, die frische, blühende Pflanze. Erika: I m Drogenhandel u. volkst. Bezeichnung f. Herba Callunae s. Calluna vulgaris. Eriochromschwarz T: OH OH
Erysipelas
Reagens für die komplexömetrische Maßanalyse, s. Chelate; blau bei p h 8—12, mit Mg, Cd, PI, Hg weinrote Komplexsalze. Eriodictyon giutinosum: Fam. Hydrophyllaceae, Santakraut (Nordamerika, Kalifornien) u. a. Eriodictyon-Arten. Stpfln. V. Folia Eriodictyonis © (Herba E., Herba Santa): Eriodictyonblätter, Santakraut. Best.: Eriodictyonin, Vitamin P (Eriodictin u. Hesperidin), äth. öl, Fett, Gerbsäure, Harz. Asche max. 7 %. Anw.: a. Gesehmackskorrigens, soll die Empfindung für bitteren Geschmack aufheben, ferner auch als Diureticum u. Expectorans @ Tct. Eriodictyonis). HOM: Eriodictyon californicum, die frische Pflanze. Erlenmeyers Bromwasser: Eine Lsg. von je 4 g Kal.bromat, Natr.bromat u. 2 g Ammon.bromat in 750 g natürlichem kohlensäurehaltigem Mineralwasser. Erlenrinde: Cort. Alni, s. Alnus glutinosa. Erstarrungspunkt: Gefrierpunkt*. Erstarrungstemperatur am Rotierenden Thermometer: s. Kotierendes Thermometer. Erstarrungswärme: S. Schmelzwärme. Erucasäure: CH 3 • (CH 2 ), • C H = C H • (CH 2 ) u • COOH Weiße, am. Masse, F. 34°, 1. in A. u. Ae. Nat. als Glycerinester, im Oleum Rapae (s. Brassica-Arten), im fetten ö l der Senfsamen, im Traubenkernöl u. Dorschleberöl. Eryngium-Arten: Fam. Umbelliferae, Mannstreu, Brachdistel. E. campestre: Feldmannstreu (Mittelmeergebiet, Mitteleuropa). E. planum (östl. Deutschland bis Südrußland, Transkaukasien, Ural, Altai, Kaschmir). Stpfln. v. Herba Eryngii: Mannstreukraut. Best.: Saponin, Gerbstoff, äth. öl. Anw. med.: als Diureticum sowie gegen Keuchhusten, Bronchialkatarrh. Eryngium marjtimum: (Küsten der Nord- u. Ostsee). Stpfl. v. HOM: Eryngium maritimum, die frische, blühende Pflanze. Erysjpelas: Erysipel, Rotlauf, Wundrose, ansteckende Hautentzündung. Erreger: Streptococcus erysipelatos.
Erysipeloid
207
Erysipeloid: Erysipelartiger Hautausschlag. Erythema: Erythem, Rötung d. Haut. Erythraea centaurium: Centaurium umbellatum*. Erythraea Chilens¡S:Fam.Gentianaceae, Bitterkraüt (Peru, Chile). Stpfl. v. Herba Canchalagliae: Bitterkraut. Best.: glykosidischer Bitterstoff, fett, öl, Gerbstoff. Anw.: als Tonicum, Fiebermittel HOM: Canchalagua, das getrocknete, während der Blüte gesammelte Kraut ohne Wurzel. Erythritum: Erythrit, Butantetrol, Phycit, C 4 H 6 (OH) 4 . Best, einiger Flechten (Rocella tinctoria). Weiß. Kr., 11. in Aq„ wl. in A, F. 120°. Erythritum tetranitricum: Erythrolum tetranitricum, Nitroerythrit, Erythrolnitrat, Salpetersäureester des Erythrits, C 4 H e 0 1 2 N 4 ; Mol. 3C2,08. Farbl. Kr., 1. in A. u. sied. Aq. Vorsicht: Sprengstoff : Anw.: wie Nitroglyzerin; bei Angina pectoris. Erythroblasten: Die kernhaltigen Mutterzellen (Jugendzellen) der roten Blutkörperchen. Erythromycin: (Erycin, Ilotycin, Erythrocin), Antibioticum aus Streptomyces erythreus, wirksam gegen gram-positive Erreger, Staphylokokken, Streptokokken u. a. E. ist eine Base u. bildet mit allen organ. u. anorgan. SS Salze. Weiße kr. Substanz, swl. i. Aq., 11. i. A., Aceton, Chlf. Mol. ca. 725; Tages Des. peroral 1,2—2 g in 4—6 Einzelgaben, Kleinkinder 30—40 mg pro kg Körpergewicht. (Erycinum (§) Schering). Erythroxylum coca u. E. novogranatense: Fam. Erythroxylaceae (ein Strauch, in den Anden v. Peru u. Bolivien heim., dort auch kult.; ferner in Ekuador, Kolumbien, Brasilien). Stpfl. v. Folia Cocae (Folia Erythroxyli Cocae): Kokablätter. Best.: Alkaloide (0,7 bis 2,5%), bes. Kokain (bis ca. 1%), Cinnamvlkokain, Benzoylekgonin, Hygrin, Cuskhygrin, a- u. /?-Truxillin u. a. (ferner Tropakokain i. d. auf J a v a kult. Pfl.), äth. öl, Wachs, SS. Anw. med.: s. Betäubungsmittelgesetz, haupts. zur Herst, v. Kokain. Bei den Eingeborenen als Genußmittel zum Kauen, m. Kalk gemischt, vgl. Cocainum.
Eserinum salicylicum
Erythrozyten: Rote Blutkörperchen. Erzengelwurzel: Rad. Angelicae g l , s. Angelica archangelica. Es: Einsteinium*. ESBACHS Reagens: (EsBACHsche Lösung) Reagens |Mj|: Z. Nachweis v. Eiweiß im H a r n : Lsg. v. 1 Pikrinsäure u. 2 Zitronensäure in 97 Aq. Ausführung: 10 ccm m. Essigsäure angesäuerter Harn werden m. 10 ccm ESBACHS Reagens versetzt; positiv, wenn Trübung od. Fällung entsteht. Auch zur quantitativen Eiweißbestimmung im Esbachschen Albuminometer. Ungenau u. nicht eindeutig, daher nicht mehr gebräuchlich. Vgl. Tabelle „Harnuntersuchung". Eschenblatter: Folia Fraxini, s. Fraxinus excelsior. Eschenmanna: Manna [ML, S. Fraxinus ornus*. Eschenrinde: Cortex Fraxini © , s. Fraxinus excelsior. Eschscholtzia californica: Fam. Papaveraceae (Kalifornien). Stpfl. v. Herba Eschscholtziae: Eschscholtzienkraut. Best.: Alkaloide, Chelidonin, ß- u. yHomochelidonin, Chelerythrin, Sanguinarin, Protopin, ferner Xanthophylle u. Rutosid (Flavonglykosid). Anw. med.: als Schlafmittel u. Antineuralgicum, bes. f. Kinder (Dos. 2—10 g im Infusum). Eschscholtzienkraut: Herba Eschscholtziae, s. Eschscholtzia californica. Esdragon: s. Estragon. Eseresamen: Semen Calabar s. Physostigma venenosum. Eseridinum: Eseridin, Alkaloid aus den Samen v. Physostigma venenosum*, C 1 5 H 2 3 N 3 0 3 Farbl. Kr., fast unl. in Aq., 1. in A„ Ae„ Chlf. u. SS. F. 132°. Anw. med.: wie Physostigmin, aber weniger giftig. MD. 0,005 g; MTD. 0,015 g. Eseridinum tartaricum: Eseridintartrat, weinsaures Eseridin, C16H23O3N3 • C4H6O6. Farbl. Kr., 1. in Aq. u. A. Anw. med.: wie Physostigmin. Eserinum: Physostigminum*. Eserinum salicylicurn:Physostigminum salicylicum Eg*. E. sulfuricum: Physostigminum sulfuricum Jäj*.
Essentiell
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Essentiell: Wesentlich; E. Aminosäuren*, E. Fettsäuren*. Essenzen: konz. meist alkohol. Auszüge bzw. Lagen von äth. ölen u. and. Duftstoffen. Essig WS: Acetum g | * . Essigäther: Aether aceticus |Bg*. Essigessenz: s. Acetum*. Essigester: Aether aceticus*. Essiggeist: Acetonum*. Essigsäure lÄg: Acidum aceticum J p * . Essigsäureäthylester: Aether aceticus*. Essigsäureamylester: Amylium aceticum*. Essigsäureanhydrid: Acidum aceticum anhydricum Esslgsäurebenzylester: Benzylium aceticum*. Essigsäurebornylester: Bomylium aceticum*. Essigsäurechlorid: Acetylchlorid*. Essigsäurezelluloseester: Acetylzellulose, Zelluloseazetat*. Essigsaure Tonerde: Liq. Aluminii acetici p®, s. Aluminium aceticum*. Ester: Verbindungen, die durch Vereinigung eines Alkohols m. einer Säure unter Wasseraustritt entstehen u. den Salzen der Metalle entsprechen. Durch mehrbas. Säuren entstehen saure u. neutrale E. Man unterscheidet E. der Mineralsäuren, z. B. Schwefelsäureäthylester, (CjH E )j|SO ( , u. E. der organ. Säuren, z. B. Essigsäureäthylester, CH3COOC2H6. Viele dieser E. werden als Duftstoffe u. Fruchtessenzen gebraucht. E. des Glyzerins m. den höheren Fett- u. Ölsäuren sind die Fette. Esterasen: Fermente (Gruppe der Hydrolasen), die Ester sowohl zu spalten, wie auch zu synthetisieren vermögen, so spaltet u. synthetisiert z. B. die C h o l e s t e r i n e s t e r a s e die Ester des Cholesterins, die L i p a s e n spalten die Fette, die L e c i t h i n a s e n (in gewissen Schlangengiften) das Lecithin, die P h o s p h a t a s e n spalten die esterartig gebundene Phosphorsäure aus den Nukleotiden, den Phosphatiden u. den Zuckerphosphorsäuren ab, die C h o l i n e s t e r a s e spaltet Acetylcholin in Essigsäure und Cholin, die S u l f a t a s e n spalten Schwefelsäure-Ester (Chondroitin-
Eucerinum anhydricum
schwefelsäure, Phenolschwefelsäure, Indican) u. a., vgl. Fermente. Esterzahl: EZ. Die EZ gibt an, wieviel Milligramm K O H zur Verseifung der in 1 g äth. Öls, Wachs usw. vorhandenen Ester verbraucht werden, g j . Estragon: Herba Dracunculi, s. Artemisia dracunculus*. Estragonkraut: Herba Dracunculi, s. Artemisia dracunculus. Eu: ehem. Europium, s. Seltene Erdmetalle. Eubasin (g): s. Sulfonamide. Eucaln B ® : s. Piperidinum. Eucalyptolum Eukalyptol, Cineol, Zineol, C 10 H J8 O. Hauptbest. d. äth. Öles v. Eucalyptus globulus* u. a. Eukalyptus- u. Melaleuka-Arten. Mol. 154,1; D. 0,923—0,926; E 0—1°; Sdp. 175°—177°. Farbl., kampferartig riech. Fl., 1. in Ae., Chlf., A., Terpentinöl, fett, ölen; in Aq. fast unl. Anw. med.: als Antisepticum, Expectorans, Anthelminticum. Dos. 0,1—1 g; MTD. 3 g. Eucalyptus globulus: Fam. Myrtaceae, Eukalyptusbaum (heim. Australien, kult. Südeuropa, Afrika, Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Folia Eucalypti © : Eukalyptusblätter. Best.: Äth. ö l (mind. 1,5%), Gerbstoff, Bitterstoff, Harz. Asche max. 6%. Anw. med.: als Antisepticum u. Febrifugum, b. Bronchial- u. Blasenkatarrhen. Dos. 1—3 g. HOM: Eucalyptus, die getrockneten Blätter älterer Zweige. Oleum Eucalypti (aethereum) i g : Eukalyptusöl. D. 0,905 bis 0,925; Sdp. 177»—179°. Farbl. bis gelbl. Fl. v. angenehmem Geruch, opt. aktiv (« = + 0,1° bis + 1 5 ° ) . Best.: Cineol (Eucalyptol) ca. 70%, Pinen, Kamphen, Sesquiterpen. Gew.: durch Dest. der Blätter v. Eucalyptus globulus. Anw. med.: als Antisepticum, Antipyreticum, b. Cholera, Malaria, Bronchialkatarrh, zu Einreibungen bei Rheumatismus, auch als Wurmmittel. Dos. 5—20 Tr. mehrmals täglich. Eucerin: Salbengrundlage, eine Mischung v. 50 T. Eucerinum anhydricum und 50 T. Aq. Eucerinum anhydricum: (nach U N N A ) Mischung von 95% Ungt. Paraffini und
Eucheuma spinosum
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5 % Oxycholesterinkörper aus dem Wollfett. Eucheuma spinosum: Fam. Rodophyceae (Java, Makassar), m. Gelidium- u. Gracillaria-Arten. Stpfl. v. Agar Agar SP*. Euchinin © : (g) Chininum aethyl(o)carbonicum, Äthylkohlensäureester des Chinins, C 2 H 6 0 C 0 • OC 20 H 23 ON 2 . Mol. 396,2; F . 91 « - 9 2 Weiß., leichtes Pv., aus verfilzten Nadeln bestehend, 11. in A., Ae., Chlf. Anw. med.: wie Chinin b. Malaria, Grippe, Keuchhusten. Dos. 0,05—0,4 g; da fast geschmacklos, bes. in d. Kinderpraxis gebräuchlich. Neben Eu. werden auch noch eine Anzahl Eu.-Salze, wie Eu. salicylicum, Eu. tannicum u. a. verwendet. Eucupin (Eucupin basicum) E u cupin Isoamylhydrokuprein, C 2 4 H M 0 2 N 2 . Mol. 382,3. Weiß. Pv., 11. in A., Ae., Chlf. u. in heißen Fetten. Anw. med.: als Desinfiziens inn. bei Grippe, Angina usw. MD. 0,25 g; MTD. 0,75 g; äuß. als Anästheticum in Salben oder öl. Eucupin bihydrochloricum: Grünes Ferri-Ammoniumzitrat. Geh. Darst.: Durch Fällen einer Ferriacetat- an Fe mind. 12,85%. Gelbgrüne LamelLsg. mit der Lsg. eines Alkaliarsenits. len, sll. in Aq. Anw.: wie braunes F. Ferrum borussicum: Berliner Blau, Ferrum citricum oxydatum FerriFerrum cyanatum*. zitrat, Eisen(ll)-zitrat, Zitronensaures Ferrum bromatum: Eisen(lIj-bromid, Eisenoxyd, FeC 6 H 5 0 7 + 3 HaO. Geh. Eisenbromür, FeBr 2 . Hellgrüne, zerfl. an Fe ca. 20%. Rote Lamellen, 11. in Kr. Darst.: Durch Auflösen von Eisen- heiß. Aq., langsam aber vollkommen 1. in kalt. Aq., unl. in A. Anw. med.: als pulver in Bromwasserstoffsäure. Ferrum carbonicum: Ferrokarbonat, mildes Eisenmittel. Dos. 0,1—0,6 g. Eisen(II)-karbonat, FeCOs. Darst.: HOM: Ferrum citricum oxydatum. Ferrum cyanatum: Ferriferrocyanid, Durch Zus.gießen heißer Lsgen v. FerroBulfat u. Natriumbikarbonat. Grünlich- Berliner Blau, Pariser Blau, Ferrum weißes Pv., nicht haltbar, oxydiert sich borussicum, blausaures Eisen, an d. Luft zu Eisenhydroxyd u. wird [Fe(CN)6]3Fe4. braun. Es wird daher nur m. Zucker ver- Versetzt man eine Lsg. von gelbem Blutrieben, der d. Präparat vor der Oxyda- laugensalz (Kalium ferrocyanatum*) mit tion schützt, verwendet als Ferrum Car- der Lsg. eines Eisen(III)-salzes oder eine bonicum cum Saccharo g|: Zuckerhal- Lsg. von rotem Blutlaugensalz (Kalium tiges Ferrokarbonat, Ferrum carboni- ferricyanatum*) mit der Lösg. eines cum saccharatum. Grünlichgraues, ge- Eisen(II)-salzes, so entsteht in beiden ruchl., hygr. Pv., das anfangs süß, dann Fällen zunächst kolloidal gelöstes „lösschwach nach Eisen schmeckt, in Aq. nur tw. 1., Fe-Gehalt 9,5—10%. liches Berliner Blau" = KFe[Fe(CN) 6 ], Darst.: Frisch gefälltes u. ausgewasche- Fügt man nun im Überschuß weitere nes Ferrokarbonat (s. o.) wird m. Zucker Eisen(III)-Ionen bzw. Eisen(II)-Ionen verrieben u. zur Trockne eingedampft. hinzu, so entsteht im ersteren Falle unAnw. med.: wie alle Eisenpräparate lösliches B e r l i n e r B l a u [Fe(CN) 6 ] 3 Fe 4 , gegen Chlorose. Dos. 0,3—0,5 g mehrmals tgl. HOM: Ferrum carbonicum im zweiten Fall unlösliches Turnbullus — Ferrum carbonicum cum Saccharo B l a u [Fe(CN) ] Fe . Beide Produkte 6 3 3 IS*. finden als Malerfarbe Anwendung, haupt-
Ferrum glycerinophosphoricum
222
sächlich jedoch das Berliner Blau, es ist unl. in Aq., A. u. verd. SS, löst sich aber in Oxalsäure (blaue Tinte), mit starken Säuren u. Alkalien zersetzt es sich (es darf daher nicht mit Wasserglas oder Kalkbrei angerührt werden). Berliner Blau wurde im Jahre 1704 von J O H A N N CONRAD D I E S B A C H im Laboratorium des Berliner Theosophen u. Alchemisten J O H . CONB. DEPPEL beim Arbeiten mit Dippels Tieröl (Oleum animale aethereum*), Kaliumkarbonat u. Eisenvitriol erfunden.
Ferrum oxychloratum
senoxyd, [(CH 3 ) 2 As0 2 ] 3 Fe. Mol. 466,9. Gelbl. bis braungelbes Pv., 1. in Aq., fast uni. in A., Geh. an As 4 5 - 48,5%. Darst.: Durch Umsetzen v. Bariumkakodylat m. Ferrisulfat. Anw. med. : b. Chlorose usw. Dos. 0,05—0,3 g pro die, auch subkutan 0,03—0,1 g.
Ferrum lacticum g l : Ferrolaktat, Eisen(II)- 1 aktat, milchsaures Eisenoxydul, [CH 3 CH(0H)C00] 2 Fe + 3 H 2 0 . Mol. 287, 97. Grünl.-weiße, aus kl. nadelförm. Kr. bestehende Krusten od. kr. Pv., 1. in ca. 40 kalt. Aq. u. 12 heiß. Ferrum glycerinophosphoricum Aq., swl. in A., Geh. mind. 97,3% Ferriglycerophosphat, Glycerinphos- Ferrolaktat = 18,9% Fe. Darst.: Durch phorsaures Eisenoxyd, Zus. bringen v. Kalziumlaktat u. Eisenchlorürlsgen u. Auskristallisieren. Anw. [C 3 H 5 (0H) 2 0P0 3 ] 3 Fe 2 . med. : b. Chlorose usw. Dos. 0,3—0,5 g. Gelbl.-grüne, glänz. Lamellen od. grün- Mildes, wenig reizendes Eisenpräparat. lichgelbes Pv., 1. in Aq. u. verd. A. Fe- HOM: Ferrum lacticum. Geh. 14—16%. Darst.: Durch Auflösen Ferrum maiieum: Apfelsaures Eisen, v. Eisenhydroxyd in Glycerinphosphorsäure. Anw. med.: b. Chlorose, Anämie, Ferrimalat. Darst.: Durch Auflösen v. Rekonvaleszenz. Dos. 0,1—0,2 g (Kin- metall. Eisen in Apfelsaft u. Eindampfen der Lsg. Angewandt nur in Form v. der 0,05—0,2 g pro die). Ferrum hydrogenio reductum: Ferrum Extr. Ferri pomati gg*, eisenhaltiges Apfelextrakt, u. Tct. Ferri pomati S i * , reductum 'MB*. apfelsaure Eisentinktur. Anw. med. : b. Ferrum hypophosphorosum oxydaium: Chlorose usw. Ferrihypophosphit, UnterphosphorigFerrum metallicum H O M : Ferrum resaures Eisenoxyd, Fe(H 2 P0 2 ) 3 . Grauweiß. Pv., fast unl. in Aq. Anw. med.: ductum ]{Ög*. als Toni cum. Ferrum muriaticum H O M : Liquor Ferrum hypophosphorosum oxydula- Ferri sesquiechlorati jjiMl, s. Ferr. sestum: Ferrohypophosphit, Unterphospho- quichloratum eristallisatum. rigsaures Eisenoxydul, Fe(P0 2 H 2 ) 2 . Ferrum nitricum: Ferrinitrat, Eisen Grünl. kr. Pv.; sehr leicht zersctzlich. Ferrum in filis pro analysi: Eisendraht (Ill)-nitrat, salpetersaures Eisenoxyd, F e ( N 0 3 ) 3 - f 9 H 2 0 . Hellviolette, hygr. zur ehem. Analyse. Ferrum jodatum: Ferrojodid, Eisen Kr., 11. in Aq., mit brauner Farbe. (Il)-jodid, Eisenjodür, Jodeisen, F e J a . Darst. : Durch Auflösen von Eisenpulver Graublaue, hygr., kr. Masse, nicht halt- in 20—30%iger Salpetersäure. Anw. bar. Darst.: Durch Aufeinanderwirken med.: als Adstringens bei Magen- u. v. Eisenpv. u. Jod in Aq. u. Eindampfen Darmblutungen (eiweißfällend); techn. : der Lsg. Verwendet in Sirupus Ferri zum Schwarzfärben von Seide, als Beize jodati ¡Mf: Jodeisensirup, Geh. 5% in der Färberei (Eisenbeize), zum Gerben. Eisenjodür. Anw. med.: b. skrofulösen Ferrum oxychloratum: EisenoxychloErkrankungen. Dos. '/; Teelöffel mehr- rid, Bas. Eisenchlorid. Anw. : nur als mals t g . Ferrum jodatum saccharatum: Liqu. Ferri oxychlorati: EisenoxychloZuckerhaltiges Eisenjodür, Verreibung ridlsg. Braunrote, klare Fl. Fe-Geh. ca. v. Eisenjodürlsg. m. Milchzucker. Gelbl.- 3,5%. Liqu. Ferri oxychlorati dialysati weiß. Pv., 1. in Aq., Geh. ca. 20% FeJ 2 . jtóS : DialysierteEisenoxy chloridlsg.,klare, HOM: Ferrum, jodatum. tiefbraunrote Fl. Anw. med.: als inn. Ferrum kakodylicum © : Ferrikakody- Eisenmittel nicht brauchbar; äuß. : als lat, Eisenkakodylat, kakodylsaures Ei- Stypticum.
Ferrum oxydato-oxydulatum
223
Ferrum oxydato-oxydulatum: Eisenoxyduloxyd, ist nat. Magneteisenstein, Magnetit, Fe 3 0 4 . Ferrum oxydatum fuscum Ferrum oxydatum hydricum*. Ferrum oxydatum hydricum: Eisen (Ill)-hydroxyd, Ferrum oxydatum fuscum © , Braunes Eisenoxydhydrat, Fe(OH) 3 . Rotbraunes Pv., 1. in verd. HCl. Anw. med.: als mildes Eisenmittel. Ferrum oxydatum cum Saccharo Eisenzucker, Ferrisaccharat, Ferrum oxydatum saccharatum. Rotbraunes, süß u. schwach nach Eisen schmeck. Pv., 1. in Aq„ Fe-Geh. 2,8—3%. Darst.: Durch Vermischen v. frisch gefälltem Eisenhydroxyd m. Zucker. Anw. med.: als Tonicum. Dos. 0,2—2 g sowie als Antidotum b. Arsenikvergiftung (alle Viertelstunden einen gehäuften Teelöffel voll). Ferrum oxydatum rubrum: Eisenoxyd (rotes), Ferrioxyd, Eisen(TII)-oxyd, Fe 2 0 3 . Rotes Pv., unl. in Aq. Anw. techn.: als Malerfarbe (Caput mortuum, Colcotbar vitrioli, Englisch Rot, Braunrot u. a.) sowie als Poliermittel. Ferrum oxydulatum nigrum: Eisenmohr, Aethiops martialis, wasserhaltiges Eisenoxyduloxyd, Fe 3 0 4 . Schwarzes, am. Pv., 1. in HCl. Anw.: nur noch techn. als Druckerfarbe. Ferrum peptonatum © : Ferripeptonat, Eisenpeptonat, Peptoneisen. Braune Kr., 1. in Aq., Fe-Geh. ca. 24—25%. Anw. med.: b. Chlorose usw. (Liqu. Ferri peptonati). Ferrum perchloratum: Ferrum sesquichloratum grist. Ferrum phosphoricum oxydatum © : Ferriphosphat, Eisen(TII)-' hosphat, Phosphorsaures Eisenoxyd, Eisenoxydphosphat, F e p 0 4 + 4 H 2 0 . Mol. 222,9. Gelblichweißes Pv.,unl.in Aq. u. A., 1. in SS. Darst.: Durch Zus.gießen v. Eisenchlorid u. Natriumphosphatlsgen u. Trocknen des Ndschlgs. Anw. med.: b. Rachitis. Dos. 0,1—0,5 g mehrmals tgl. HOM: Ferrum phosphoricum. Ferrum phosphoricum o x y d u l a t u m ® : Ferrophosphat, Eisen(II)-phosphat, Phosphorsaures Eisenoxydul, ^„(PCVü + SH a O.
Ferrum sesquibromatum solutum
Graublaues Pv., unl. in Aq. u. A., 1. in SS. Anw. med.: wie Ferriphosphat, als Ferrosalz leichter resorbierbar. Ferrum picrinicum HOM: Eisenpikrat (CgHülNOükOljFe + 5 H 2 0 . Ferrum pomatum HOM: Extractum Ferri pomati |M§, s. Ferrum malicum. Ferrum porphyrisatum: Ferrum pulveratum §£ *. Ferrum pulveratum p S : Gepv. Eisen, Ferrum porphyrisatum, Limatura Martis praeparata, Geh. an Fe 97,6%. Feines, schweres, graues Pv., 1. in verd. Salz- u. Schwfs. unter Wasserstoffentwicklung. Ferrum pyrophosphoricum Ferripyrophosphat, Pyrophosphorsaures Eisenoxyd, Fe 4 (P 2 0 7 ) 3 + 9 H 2 0 . Mol. 907,7. Fe-Geh. mind. 22%. Weiß. Pv., fast unl. in Aq., 1. in verd. HCl. Anw. med.: als mildes Eisenmittel. Dos. 0,1 —0,6 g. Ferrum pyrophosphoricum cum Ammonio CitriCO © : Eisenpyrophosphat mit Ammoniumzitrat, Gehalt ca. 15,6% Eisen. Grünlichgelbe Blättchen, 1. in Aq. Ferrum reductum g l : Reduziertes Eisen, Ferrum hydrogenio reductum, reines Eisen, im Wasserstoffstrom reduziert. Fe-Geh. mind. 96,5%. Feines, schweres, glanzl., grauschwarzes Pv., 1. in verd. Salz- od. Schwfs. unter Entwicklung v. Wasserstoff. Anw. med.: b. Chlorose usw.; mildes Eisenmittel, wird im Magen v. d. Salzsäure zu Ferrochlorid gel., daher unmittelbar vor den Mahlzeiten geben (evtl. unter Beigabe v. HCl). Dos. 0,5—1 g dreimal tgl. HOM: Ferrum metallicum. Ferrum rhodanatum: Ferrirhodanid, Eisen(III)-rhodanid, Ferrisulfocyanid Fe(CNS) 3 , entsteht als blutrote Lsg. beim Zusammengeben einer Eisen(III)salzlösg. und einer Rhodanidlsg. Wegen der außerordentlichen Empfindlichkeit dieser Reaktion wird sie zum Nachweis geringster Spuren von Eisen(III)-Ionen benutzt. Ferrum sesquibromatum solutum: Eisenbromidlsg., Ferribromidlsg., Liquor Ferri sesquibromati, wäß. Lsg. von FeBr 3 . Darst.: Durch Eintragung von Eisenpulver in Brom unter Wasser; dunkelbraune Fl.
Ferrum sesquichloratum cristallisatum 224 Ferrum sesquichloratum cristallisatum Ferrichlorid, Krist. Eisenchlorid, Ferrum perohloratum, FeCl- -f- 6 H 2 0. Mol. 270,3. Gelbe, kr., hygr. Stücke, all. in Aq., A. u. Ae-A. Fe-Geh. 19,6 bis 20,6%. Liqu. Ferri sesquichlorati ¡Mi: Eisenchloridlösg., Ferrichloridlsg., eine wäß. Lsg. v. Ferrichlorid, FeCl 3 . Fe-Geh. 9,8—10,3%. Klare, gelbbraune Fl., D. 1,275—1,285. Anw. med.: als Stypticum u. Kausticum (Eisenchloridlösg. koaguliert Eiweiß, daher inn. nicht verwendbar).
HOM:
Ferrum
sesquichloratum
= Liqu. Ferri sesquichlorati |BS|. Ferrum sulfuratum @>: Ferrosulfid, Schwefeleisen, Eisen(II)-sulfid, Eisenmonosulfid, Eisensulfür (nat. Magnetkies). FeS. Mol. 87,9. Grauschwarze, blasige Massen, entwickelt m. verd. Salzsäure Schwfwst. Darst.: Durch Erhitzen v. Eisenfeilspänen m. Schwefel. Anw.: zur Schwefelwasserstoffdarstellung im Laboratorium. Ferrum sulfuricum @p: (oxydulatum purum) Ferrosulfat, Eisen(II)-sulfat, schwefelsaures Eisenoxydul, F e S 0 4 + 7 H 2 0. Mol. 278,02. Kr., hellgrünes Pv., 1. in Aq., Geh. an F e S 0 4 54,64%. Darst.: Durch Auflösen v. Eisen in Schwfs. Anw. med.: b. Chlorose usw. Ferrum sulfuricum siccatum g | : Getrocknetes Ferrosulfat, Fe-Geh. mind. 30,2%. Weißl. Pv., das sich langsam in Aq. löst. Darst.: Durch Erwärmen v. Ferrosulfat im Wasserbad, bis es 35—36% seines Gewichts verloren hat. Anw.: wie Ferrosulfat. Ferrum sulfuricum crudum g | : Eisenvitriol. Grüne Kr. Anw. vet. u. äuß.: zu Eisenbädern. HOM: Ferrum sulfuricum = Ferrum sulfuricum siccatum QU. Ferrum sulfuricum oxydatum: Ferrisulfat, Eisen(HI)-Pulfat, schwefelsaures Eisenoxyd, Fe 2 (S0 4 ) 3 . Gelblichweißes Pv., 1. in Aq. Anw. techn.: als Beize, zur Herst, v. Berliner Blau. Ferrum sulfuricum oxydatum ammoniatum © : Ferri-Ammoniumsulfat, Eisenammoniumaläun, Fe(NH 4 )(S0 4 ) 2 + 12 H a O. Mol. 482,2. Große, violette, durchsichtige Kr., 11. in Aq., unl. in A. Darst.:
Fettalkohole
Durch Auflösen v. Ammoniumsulfat in Ferrisulfatlsg. Anw. med.: als Stypticum, Adstringens; techn.: als Reagens. Ferrum sulfuricum oxydulatum ammoniatum: Eisenoxydul-Ammoniumsulfat, Ferro-Ammoniumsulfat, Eisen-Doppelsalz, Ferrum sulfuricum ammoniatum, M o H R S c h e s Salz. Hellgrüne Kr. od. kr. Pv., 11. in Aq., unl. in A. Darst.: Durch Erhitzen einer Lsg. v. Ferrosulfat u. Ammoniumsulfat in Aq. m. einigen Tr. Schwfs. Anw. ehem.: zur Maßanalyse. Fertil: Fruchtbar. Fertilitats-Vitamin: Vitamin E, s. Vitamine. Ferula-Arten: Fam. Umbelliferae (Iran, Afghanistan). Ferula assa-foetida, Ferula narthex, Feruia foetida u. a. F.-Arten, stpfl. v. Asa foetida (Gummiresina Asa foetida) Asant, Stinkasant, Teufelsdreck, Stercus diaboli, der eingetrocknete Milchsaft aus d. Wurzeln d. Pfl. Gelbbraune, lose od. verklebte Körner od. Klumpen m. widerl., knoblauchartigem Geruch. Best.: Harz (ca. 69%), Gummi (ca. 30%), äth. öl, Vanillin, Ferulasäure. Anw. med.: b. Hysterie, Krämpfen, Kolik, zu Klistieren. HOM: Asa foetida. Ferula galbaniflua, nebst anderen F.-Arten. Stpfl. v. Galbanum @sg: Galbanum, Mutterharz, Gummiresina Galbanum, Galbensaft, das Gummiharz aus den Sekretbehältern der Stengel. Walnußgroße, unregelmäßige, harzartige Körner v. bräunlichgelber Farbe, meist verklebt, v. würzigem Geruch u. Geschm. Best.: Harz (ca. 69%), Gummi (ca. 2u%), äth. öl. Asche (max. 10%). Anw. med. als: Antirheumaticum, Expectorans, zu Pflastern. HOM:
Galbanum.
Ferula sumbul (Euryangium sumbul, SumbuJus moschatus): Fam. Umbelliferae (Zentralasien, Turkestan). Stpfl. v. Radix Sumbuli: Sumbulwurzel, Moschuswurzel. Best.: Äth. öl, Harz, Angelikasäure, Bitterstoff. Anw.: als Tonicum u. Stimulans. H O M : Sumbulus
moschatus,
die getrocknete Wurzel. Festucae Caryophyllorum: Stipites Caryophyllorum, Nelkenstiele, 8. Syzygium aromaticum. Fettalkohole: Höhere einwertige Alkohole mit 8—18 C-Atomen in vorwiegend
Fette unverzweigten Ketten aus den entsprechenden Fettsäuren. Bei der Sulfonierung der Fettalkohole mittels fconz. Schwfs. entstehen die Fettalkoholsulfonate, die in großem Umfang als Waschu. Reinigungsmittel (Fewa ® = Natriumlaurylsulfonat) Anwendung finden. Fette: Olea pinguia*. Fette, Gehärtete: s. Olea pinguia. Fetthenne, GroBe: Sedum telephium, s. Sedum acre. Fettsäuren: Gesättigte, einbasische Carbonsäuren, Monocarbonsäuren, aliphatische Carbonsäuren von der allgemeinen Formel C n H 211 0 2 oder
15
Fichtennadelöl, Schwedisches
S t e a r i n s ä u r e , die als Glycerinester die Hauptbestandteile aller tierischen u. pflanzl. Fette sind. Bei der hydrolytischen Spaltung dieser Ester mit Alkalien (Verseifung) entstehen die Alkalisalze der F., die S e i f e n . Im tierischen u. pflanzl. Organismus erfolgt die Spaltung der Fettsäuren durch die Lipasen*. Ungesättigte Fettsäuren sind solche Carbönsäuren, deren Kohlenstoffkette eine oder mehrere Doppelbindungen („Äthylenlücken") aufweisen. Zu ihnen gehören u. a. Ölsäure, Ricinolsäurei, Erucasäure, Crotonsäure. Mehrfach ungesättigte höhere F. werden auch als essentielle Fettsäuren bezeichnet, sie sind von groß. Bedeutung für den tier. Organismus, bes. für den Leberstoffwechsel. Sie können von den höheren Tieren selbst nicht aufgebaut werden u. müssen daher mit der Nahrung zugeführt werden, ^ierher gehören Linolsäure, Linolensäure, Arachidonsäure u. a. Unrichtig bisher als „Vitamin F " (s. dort) bezeichnet. Sie kommen in den Phosphatiden vor u. daher in den tierischen u. pflanzlichen Fetten u. ölen. Ihr Mangel verursacht Störungen im Fett- u. Wasserstoffwechsel, Hautschäden, Furunkulose, Haarausfall, auch Wachstumsstillstand. Sie finden Anw. bei Ekzemen, Psoriasis, Milchschorf, Verbrennungen, Furunkeln usw. sowie bei Leberleiden u. i. d. Kosmetik.
Cnlfgn+iCOOH. Ferner gehört hierzu die Ameisensäure HCOOH, die das erste Glied der Fettsäurereihe darstellt. Die Fettsäuren kommen in der Natur in den ölen, Fetten und Wachsen vor, esterartig gebunden an Glycerin oder an hochmolekulare Alkohole. Die niederen Glieder der Fettsäurereihe sind leicht bewegliche Flüssigkeiten mit stechendem Geruch, mit Wasser leicht mischbar und können bei gewöhnlichem Druck unzersetzt destilliert werden. Die mittleren Glieder von C4—C9 besitzen einen widerwärtigen ranzigen Geruch und sind nur begrenzt mit Wasser mischbar. Die höheren Glieder von C 10 an sind feste paraffinartige Körper, geruchlos, sie werden vom Wasser kaum aufgenommen u. können nur Feuerblumen: Flor. Bhoeados s. im Vakuum unzersetzt destilliert wer- Papaver rhoeas. den. Alle Fettsäuren sind in A. u. Ae. Feuerschwamm: Fungus Chirurgo11. und, mit Ausnahme der Ameisen- rum (f®, s. Fomes fomentarius. säure, gegen Oxydation beständig. Fibrin: Faserstoff des Blutes, unl. EiMan bezeichnet die Fettsäuren nach weißkörper, der beim Gerinnen des der Art ihres nat. Vorkommens mit Blutes bzw. beim Schlagen od. Quirlen Trivialnamen, wie Essigsäure, Butter- desselben aus Fibrinogen durch d. Fersäure, Palmitinsäure, Arachinsäure usw.; ment Thrombin entsteht; s. Sanguis. ihre systematischen Namen werden geFibrinogen: Eiweißkörper im Blutbildet, indem man der Endung ,,-car- plasma (ca. 0,3%), der durch das Ferment bonsäure" die Namen der Alkane vor- Thrombin in unl. Fibrin* (Gerinnung des setzt, also z.B. CH3• CHa• CH2• COOH Blutes) übergeführt wird; s. Sanguis. -Propan-carbonsäure-(I) = Buttersäure. Ficaria Verna: s. Ranunculus ficaria. Die höheren Fettsäuren sind in der Fichtenharz: Resina Pini s. TereNatur außerordentlich verbreitet; die binthina. natürlichen Fette enthalten fast ausFichtennadelextrakt: Extractum Pini schließlich Fettsäuren mit einer geraden 8. Pinus silvestris. Zahl von C-Atomen. Von ihnen sind am Fichtennadelöl, Schwedisches: Oleum wichtigsten die P a l m i t i n - und die Pini silvestris s. Pinus silvestris. H Ii 11 Ii i u s, Pharmazeutisches Wörterbuch
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Fiehtennadelöl, Sibirisches
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Fiehtennadelöl, Sibirisches: Oleum Pini sibiricum s. Abies sibirica. Fichtensprossen: Turione9 Pini © , s. Pinus silvestris. Ficus carica: Fam. Moraceae, Feigenbaum (Mittelmeergebiet, kult. in allen warmen Zonen). Stpfl. v. Caricae © : (Fruct. Caricae) Feigen, eine Sammelfrucht. Best.: ca. 50% Zucker, Fett, Säuren, Eiweißstoffe. Asche max. 3%. Anw. med.: als Geschmackskorrigens, zu Teemischungen, als Abführmittel. Ficus elastfca: Stpfl. v. Cautchuc-ME*. Fieberbaum: Alstoma constricta*. Fieberklee: Bitterklee, Folia Trifolii fibrini pp, s. Menyanthes trifoliata. Fieberkraut: Tausendgüldenkraut, Herba Centaurii MB, s. Centaurium umbellatum. Fieberrinde: Chinarinde, Cort. China« MS, S. Cinchona-Arten. Fieberrinde, Falsche: Cort. Cascarillae s. Croton eluteria. Fieberwurzel: Galgantwurzel, Rhiz. Galangae gä, s. Alpinia officinarum. Filamentum: Fadenförmige Gebilde, z. B. im Harn; bot. dar fadenförmige Teil des Staubblattes, Filament, s. Blüte. FiliCin: Filixsäure. Best. d. Rhizoma Filicis s. Dryopteria filix-mas. Filipendula ulmaria (Spiraea ulmaria): Fam. Rosaceae, Mädesüß (Mitteleuropa). Stpfl. T. Flores Spiraeae ® : Spierblumen, Mädesüß. Best.: Phenylglykoside Gaultherin mit Aglykon Salicylsäuremethylester und Spiraein mit Aglykon Salicylaldehyd, äth. öl (mit Gaultherin, Salicylsäuremethylester, freier Salicylsäure, Salicylaldehyd), Spuren von Heliotropin u. Vanillin, ein Flavonylglykosid und Glykosid Gaultherosid (¿?-Äthylprimverosid). Asche max. 6%. Anw. volkst.: als Antirheumaticum. Herba Spiraeae ulmariae: Mädesüßkraut, Spierkraut. Best.: Salizylsäure, Salizylsäuremethylester, Glykoside (Gaultherin). Anw. volkst.: als Antirheumaticum u. Diureticum. HOM: Spiraea Ulmaria, die frische Wurzel.
Pingerhutblätter
Flltnaron: Aspidinolfilicin, ein Phlorogluzinderivat, Best. d. Rhiz. Filicis, s. Dryopteris filixmas. Filmaronöl S S : Filmaron CR), Aspidinolfilicinum oleo solutum, eine 10 %ige Lsg. v. Aspidinolfilicin in neutralem Pfl.öl, MD. u. MTD. 20,0:, s. Dryopteris filix-mas. Filtrat-Faktor: Pantothensäure, s. Vitamine. Filtrieren: Trennung eines festen Stoffes v. einer Fl. mittels Filter, entweder um a) eine Fl. v. festen Best, zu befreien od. b) die in einer Fl. enthaltenen festen Stoffe zu sammeln (z. B. Niederschläge). Die durch das Filter laufende Flüssigkeit heißt F i l t r a t , der auf dem Filter verbleibende feste Stoff heißt R ü c k s t a n d . Als Filter dienen d. verschiedensten Stoffe, hauptsächlich F i l t r i e r p a p i e r , das eine bestimmte Saugfähigkeit u. (f. quantitative Analysen) einen bekannten Aschengeh. haben muß, ferner Gewebe (Filtertücher), Glaswolle, Asbest, S a n d , P o r z e l l a n , T o n , Quarz, K i e selgur, K o h l e . Bei S a u g f i l t e r n wird unter dem Filter mittels einer Wasserstrahlpumpe* ein luftleerer Raum erzeugt, so daß durch Druck- bzw. Saugwirkung ein schnelleres Filtrieren ermöglicht wird. Hierzu benutzt man d. Saugflasche u. Filter-Nutschen, s. Abb. Bei D r u c k f i l t e r n und F i l t e r pressen wird das Filtergut in geschlossenen Apparaten mittels Druckluft durch d. Fil- Saugflasche. ter gepreßt. F i l t e r k e r zen sind Filtriervorrichtungen in Form v. Hohlzylindern, bei denen die Fl. v. außen durch die Wandungen dringt, in denen die festen Stoffe festgehalten werden, im inneren Hohlraum hochFilter-Nutsche steigt u. v. da abgesaugt n a c h BÜCHNER. wird (s. a. Aq. fontana).
Fingerhut: S. Digitalis-Arten. Filix HOM: s. Dryopteria filix-mas. Fingerhut, Gelber: Digitalis lutea*. Filixamaurose: s. Dryopteris filixFingerhut, Wolliger: Digitalis lanata*. mas. Fingerhutblätter g § : Folia Digitalis FilixsSure: s. Filicin. g l * , s. Digitalis purpurea. 15*
Fingerhuttinktur
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Fingerhuttinktur g l : Tinctura Digitalis |5Üj*. Fingerkraut: Potentilla anserina*. Fingerkraut, Kriechendes: Potentilla reptans*. Fischbein, WeiBes: Sepiaknochen, Ossa Sepiae Fischblase: Hausenblase, Colla piscium © , s. IchthyocoIIa*. Fischkörner: Kokkelskörner, Fruct. Cocculi, s. Anamirta eocculus. Fischleim: Colla piacium s. IchthyocoIIa; Japanischer, Vegetabilischer Fischleim: Agar Agar BS*. Fischtran: Waltran, durch Auskochen des Specks der Walfische gew. Fissura: Spalte, Rhagade, z. B. Fissura ani. Fixiernatron, Fixiersalz: Natrium thioBulfuricum SS*. Flachs: Linum usitatissimum*. Flammpunkt: abgek. „ F P " , der Entflammungspunkt, d. h. derjenige Temperaturgrad, bei dem sich über einer brennbaren Flüssigkeit durch Verdunstung so viel Dämpfe gebildet haben, daß diese durch eine angenäherte Flamme entzündet werden, ohne daß die Fl. weiterbrennt. Bei etwas höherer Temperatur, dem „Brennpunkt", entzündet sich dann die ganze Fl. Wichtig für die Prüfung von Erdöl, Benzin, Schmierölen usw. Flaschenlack: Siegellack od. Zelluloselack. Flatulenz: Blähung. Flavanone: Gelbe Pflanzenfarbstoffe (Flavon-Derivate), die sich vom 2,3Dihydroflavon (Flavanon) ableiten. FlavedoAurantii:PericarpiumAurantii SgS, s. Citrus aurantium ssp. amara. Flavine: Lyochrome. Wasserlösliche, gelbe Farbstoffe mit gelb-grüner Fluoreszenz, in der Natur weit verbreitet, s. Vitamin B 2 (Lactoflavin). Flavon: y-Pyron-Derivat. Farbl. Nadeln, F. 99—100°, fast unl. i. Aq. O C • C,H, 6 5 —CH CO
Plores Antimonii
Grundkörper vieler gelber (daher der Name: flavus-gelb) Pflanzenfarbstoffe, wie Quercetin, Luteolin, Kämpferroi, Chrysin u. a. Flavonole: Flavonderivate, gelbe Pflanzenfarbstoffe, die sich vom 3-Oxyflavon (Flavonol) ableiten. Flechte, Islandische: Isländisches Moos, Liehen islandicus jS|*. Flechtenfarbstoffe: s. Depside. Fleckenkraut: Pulmonaria officinalis*. Fleckschierlingkraut: Herba Conii s. Conium maculatum*. Fleischextrakt: s. Caro. Fleischpepton: s. Peptonum. Fleischwasser, Fleischbouillon: Nährbouillon zur Herst, v. Nährböden f. Bakterienkulturen : 500 g fett- u. sehnenfreies Rind- od. Pferdefleisch werden zerkleinert, in 1 Liter Aq. verrührt, 2 Std. stehengelassen, darauf 2 Std. im Dampftopf erhitzt, filtriert u. in dem Filtrat 10 g Pepton, 3 g Kochsalz gel. u. m. Natriumkarbonat neutralisiert. Darauf nochmals '/- Std. im Dampftopf erhitzt u. sterilisiert; s. Nährböden. Flieder, Deutscher: Holunder, Sambucus nigra*. Flieder, Türkischer: Syringa vulgaris*. Fliegen, Spanische: Cantharides jpg*. Fliegenholz: Lign. Quassiae ¡Üg, s. Quassia amara u. Aeschrion excelsa. Fliegenpfeffer: Fruct. Piperis longi, s. Piper longum. Fliegenpilz: Amanita muscaria*. Flintglas: Glas aus Kaliumbleisilikat, stark lichtbreehend. Flohblume: Stachys officinalis (Stachys betónica)*. Flohsame: Semen Psyllii © , s. Plantago psyllium. Florentiner Flasche: Vorrichtimg zur Trennung von Flgn., bes. bei der Gew. äth. öle, b. Abb. Flores: Blüten. Flores Acaciae (nostratis): Flores Pruni spinosae © * . Flores Alceae: Stockrosenblüten. s. Althaea rosea, Flores Althaeae: Eibischblüten, s. Althaea öfficinalie. Flores Antimonii: Antimonblüten, s. Stibium oxydatnm.
Flores Anthos
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Flores Anthos: Rosmarinblüten, s. Rosmarinus officinalis. Flores Arnicae.gü: Arnikablüten, s. Arnica montana. Flores Aurantii @ : Pomeranzenblüten, s. Citrus aurantium ssp. amara. Flores Balaustii: Granatblüten, s. Púnica granatum. Flores Bellidis: Gänseblümchen, s. Bellis perennis. Flores Benzoes: Benzoesäure, s. Acidum benzoicum e resina sublimatum*. Flores Boraginis: Borretschblüten, s. Borago officinalis. Flores Brayerae: Flores Koso g|, Kosoblüten, s. Hagenia abyssinica. Flores Cacti grandiflori: Kaktusblüten, s. Cereus grandiflorus. Flores Calcatrippae @ : Ritterspornblüten, s. Delphinium consolida. Flores Calendulae: Ringelblumen, s. Calendula officinalis. Flores Calendulae sine Calycibus ® : Ringelblumenblüten, s. Calendula officinalis. Flores Capparidis: Kapern, s. Capparis spinosa. Flores Carthami: Wilder Safran, s. Carthamus tinctorius. Flores Caryophylli g | : Gewürznelken, s. Syzygium aromaticum. Flores Cassiae: Zimtblüten, s. Cinnamomum cassia. Flores Chamomillae Romanae ® : Römische Kamillen, s. Anthemis nobilis. Flores Chamomillae vulgaris g g : Kamillen, s. Matricaria chamomilla. Flores Cheiri: Goldlackblüten, s. Cheiranthus cheiri. Flores Chrysanthemi cinerariifolii Insektenblüten, s. Chrysanthemum cinerariifolium. Flores Cinae MB: Zitwerblüten, s. Artemisia ciña. Flores Cinnamomi: Zimtblüten, s. Cinnamomum cassia. Flores Convallariae @ : Maiglöckchenblüten, s. Convallaría majalis. Flores Crataegi (oxyacanthae) ©>: Weißdornblüten, s. Crataegus oxyacantha. Flores Croci: Crocus l g , Safran, s. Crocus sativus.
Flores Pruni spinosae
Floras C^ani Kornblumenblüten, s. Centaurea cyanus. Floras Delphinii consolidae: Ritterspornblüten, s. Delphinium consolida. Floras Ericae: Heideblüten, s. Calluna vulgaris. Floras Farfarae © : Huflattichblüten, s. Tussilago farfara. Floras Genistae: Flores Sarothamni scoparii*. Floras Gnaphalii: Katzenpfötchen, s. Antennaria dioica. Floras Graminis: Heublumen, Blüten verschiedner Gramineen. Floras Granati: Granatbaumblüten, s. Punica granatum. Floras Helianthii annui: Sonnenblumen, s. Helianthus annuus. Floras Hippocastani: Roßkastanienblüten, s. Aesculus hippocastanum. Floras Humuli lupuli: Hopfenzapfen, s. Humulus lupulus. Floras Hyperici recentes © : Frische Johanniskrautblüten, s. Hypericum perforatum. Floras KOSO l g : Kosoblüten, s. Hagenia abyssinica. Floras Lamii albi ® : Weiße Taubnesselblüten, s Lamium album. Flores Lavandulae ly|: Lavendelblüten, s. Lavandula officinalis. Floras Macidis: Macis s. Myristica fragrans. Floras Malvae güj: Malvenblüten, s. Malva silvestris. Floras Malvae arboreae © : Stockrosenblüten, s. Althaea rosea. Floras Matricariae discoideae: s. Matricaria matricarioides. Floras Millefolii Schafgarbenblüten, s. Achillea millefolium. Floras Naphae: Flores Aurantii © * Floras Napi: Rapsblüten, s. Brassica napus. Floras Paeoniae © : Pfingstrosenblüten, s. Paeonia officinalis. Floras Papaveris Rhoeados: s. Flores Rhoeados © . Floras Pedis cati: s. Flores Gnaphalii. Floras Primulas (cum Calycibus u. sine Calycibus) Schlüsselblumen, s. Primula veris. Floras Pruni spinosae © : Schlehdornblüten, s. Prunus spinosa.
Flores Pyrethri
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Flores Pyrethri: Insektenpulver, s. Chrysanthemum cinerariifolium. Floras Rhoeados Klatschrosenblüten, s. Papaver rhoeas. Floras Rosae © : Bosenblütenblätter, s. Rosa centifolia. Floras Rosmarini: Rosmarinblüten, s. Rosmarinus officinalis. Floras Sambuci S | : Holunderblüten, s. Sambucus nigra. Floras Sarothamni scoparii: Besenginsterblüten, s. Sarothamnus scoparius. Floras Sorbi: Ebereschenblüten, s. Sorbus aucuparia. Floras Spartii scoparii: Flores Sarothamni scoparii*. Floras Spicae: s. Flores Lavandulae BFlores Spiraeae © : Spierblumen, s: Filipendula ulmaria. Floras Stoechados @>: Ruhrkrautblüten, Gelbe Katzenpfötchen, s. Helichrysum arenarium. Floras Stramonii: Stechapfelblüten, s. Datura stramonium. Floras Sulfuris: Schwefelblüten, s. Sulfur sublimatum DAB. Floras Syringae: Türkische Fliederblüten, s. Syringa vulgaris. Floras Tanaceti Rainfarnblüten, s. Chrysanthemum vulgare. Floras Tiliae p>: Lindenblüten, s.Tilia. Floras Ulmariae: s. Flores Spiraeae. Floras Verbasci ¡Ml: Königskerzenblüten, s. Verbascum-Arten. Flores Violae odoratae: Veilchenblüten, s. Viola odorata. Floras Violae tricoloris: Stiefmütterchenblüten, s. Viola tricolor. Floras Zinci: Zinkweiß, s. Zincum oxydatum crudum [6®*. Flos (Piur. Flores): Blüte; Kurztrieb m. stark gestauchter (zuweilen verbreiterter od. eingestülpter) Achse, der der geschlechtlichen Fortpflanzung dient. Flüchtiges Salz: Hirschhornsalz, Ammonium carbonicum Sfift*. Fluid (von fluidus = flüssig): Flüssiges Mittel, z. B. Einreibung. Fluidextrakt: s. Arzneiformen. Fluor: s. Fluorum. Fluor albus: Weißfluß. Fluorammonium: Ammonium tum*.
Fluorwasserstoff
Fluorcalcium: Flußspat, Calcium fluoratum © * . Fiuoresceinum . Fluoreszin, Resorzinphthalein, Phenyl-oxyfluoron-ocarbonsäure C 20 H 12 O 5 . Mol. 332,1. Rotes kr. Pv., 1. in A., Ae., unl. in Aq., Chlf., Ae., Bzl, Alkalien. Letztere Lsgen zeigen gelbgrüne Fluoreszens, bes. in starker Verd. Anw. med.: zur Diagnose v. Hornhautdefekten; in der analyt. Chemie als Indikator. Fluoreszeinkalium: Kalium fluoresceinicum*. Fluoreszenz: Eigenschaft mancher Körper, das auf sie fallende Licht nicht zu reflektieren, sondern eigenes andersfarbiges Licht zurückzuwerfen. Manche Körper bzw. Stoffe sind b. durchfallendem Licht farbl., b. auffallendem Licht dagegen gefärbt. Stoffe m. Fluoreszenz sind z. B. Uranglas, Petroleum, Flußspat, Fluoreszein, Lsgen v. Aeskulin, Eosin, Chinin, Chlorophyll, Bariumplatincyanür (Fluoreszenzschirm). Fluoreszenz wird auch zur Analyse benutzt (z. B. v. Chininsulfat u. v. hom. Lsgen). Fluoride: Salze der Fluorwasserstoffsäure, s. Fluor. Fluorit: Calcium fluoratum © * . Fluornatrium: Natrium fluoratum®*. Fluorum: Fluor, F. AtG. 19,00; D. 1,108; Sdp. —187,4°; F. —218°, einwertig; Ordnungszahl 9; zuerst rein dargest. v. MoiSSAN 1886. Nat. im Flußspat (CaFg), Kryolith (Na3AlFe), Apatit, Topas u. a., ferner in den Knochen u. Zähnen (der Schmelz gesunder Z. enth. ca. 0,01 % Fluor) sowie in vielen Pflanzen (z. B. in Beta vulgaris, Raphanus sativus, Daucus carota, Asparagus vulgaris (bis 8 mg-% in d. Asche). Darst.: Durch Elektrolyse aus fluor Wasserstoff saurer Kaliumfluoridlösung. Schwach gelbgrünes, sehr giftiges Gas von stark stechendem Geruch. Fluor ist das reaktionsfähigste Element. Fluorwasserstoff: HF. Nat. nur gebunden in den Fluoriden. Darst.: Durch Erwärmen von CaF a (Flußspat) mit H 2 S0 4 . Farblos. Gas, dch. Abkühlg. farblose rauchende Fl.; F. —83,1°; Sdp. + 1 9 , 6 ° ; 1. in Aq. zu Fluorwasserstoffsflure (s. Acidum hydrofluoricum). Ihre Salze heißen Fluoride.
Fluorwasserstoffsäure
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Nachweis von Fluorwasserstoff erfolgt durch seine ätzende Wirkung auf Glas: Man erhitzt Fluoride mit Schwefelsäure im Bleitiegel u. läßt die entweichenden Dämpfe auf eine Glasplatte einwirken. Fluorwasserstoffsaure: Acidum hydrofluoricum*. FluBsäure: Acidum hydrofluorioum*. Flußspat: Calcium fluoratum © * . Fm: Fermium*. F.M.B.: Formulae Magistrales Berolinensis, eine Rezeptformelsammlung. Föhre: Pinus silvestris*. Föhrensprossen: Turiones Pini s. Pinus silvestris. Foenjculum capillaceum: F. vulgare*. Foeniculum dulce: Varietät V. F. vulgare* (Südfrankreich, Südeuropa). Stpfl. v. Fructus Foeniculi romani, Römischer, kretischer od. süßer Fenchel. Anw.: wie gewöhnlicher Fenchel. Foenjculum vulgare: (F. capillaceum) Fam. Umbelliferae, Fenchel (heim. Mittelmeergebiet, westl. Asien; häufig kult. bes. in Galizien, Rumänien u. anderen südost- u. südeuropäischen Ländern, in Deutschlandb.Leipzigu.Weißonfels Sa.). Stpfl. v. Fructus Foeniculi S l : Fenchel. Best.: Äth. öl (mind. 4,5%), fettes Öl (ca. 12,5%), Zucker (ca. 5%), Stärke (ca. 15%). Asche max. 10%. Anw. med.: als schleimlösendes, blähungtreibendes Mittel sowie als Galaktagogum u. Aromaticum u. zu Augenwässern (®jr: Aq. Foeniculi). Oleum Foeniculi Üai: Fenchelöl, das äth. öl v. Fruct. Foeniculi. D. 0,960—0,970, E. nicht imter + 5 ° . Farbl., v. eigenartigem, würzigem Geruch u. Geschmack; opt. aktiv (a j ' = +11® bis + 24°). Best.: Anethol (50—60%), d-Fenchon (bis 20%), Isoanethol, d-Limonen, Phellandren, Foeniculin, Camphen, Anissäure, Anisaldehyd u. a. Anw. med.: als Carminativum. Foenum graecum: s. Trigonella foenum-graecum. FoetHJus(a, um): Stinkend (z. B. Asa foetida). Foetor: Übler Geruch. Fokalinfektion: Herdinfektion. Inf. durch Mikroben, die v. einem Ausgangspunkt (focus, Herd) in die Blutbahn gelangen u. Sepsis erzeugen.
Folia Cocae
Fokus: Brennpunkt; einer Konvexlinse: Punkt, in dem sich die Lichtstrahlen. die parallel m. d. Achse auf d. Linse fallen, hinter der Linse vereinigen bzw. b. einem Konkavspiegel (Hohlspiegel) der Punkt, in dem sich d. Lichtstrahlen nach der Reflektion vereinigen. Die Entfernung des Fokus vom Mittelpunkt der Linse bzw. der Spiegelfläche nennt maii Brennweite od. F o k u s d i s t a n z . Fol.: Abkürzung f. Folia, Blätter. Folia Aconiti: Akonitblätter, s. Aconitum napellus. Folia Adianti: Herba Capilli Veneris © , Frauenhaar, s.Adiantum capillus-veneris. Folia Agrimoniae: Odermennigkraut, s. Agrimonia eupatoria. Folia Althaeae P I : Eibischblätter, s. Althaea officinalis. Folia Alypi: Kugelblumenstrauchblätter, s. Globularia alypum. Folia AnthOS: s. Folia Rosmarini © . Folia Arctostaphyli: s. Folia Uvae Ursi DAS.
Folia Amicae: Arnikablätter, s.Arnica montana. Folia Aurantii Pomeranzenblätter, s. CitruB aurantium ssp. amara. Folia Baisami palustris: Wasserminzenblätter, 8. Mentha aquatica. Folia Belladonnae KB: Tollkirschenblätter, s. Atropa belladonna. Folia Berberidis: Berberitzenblätter, s Berberis vulgaris. Fclia Betulae ® : Birkenblätter, s. Betula-Arten. Folia Boldo Boldoblätter, s. Peumus boldus. Folia Bucco Buccoblätter, s. Barosma-Arten. Folia Buxi: Buxbaumblätter, s. Buxus Semper virens. Folia Capilli: Herba Capilli Veneris >©, Frauenhaar, 8. Adiantum capillusveneris. Folia Carobae: Karobablätter, s. Jacaranda caroba. Folia Castaneae © : Kastanienblätter, s. Castanea sativa. Folia Cerasi: Kirschblätter, s. Prunus cerasus. Folia Citronellae: Folia Melissae P I * . Folia Cocae: Kokablätter, b. Erythroxylum coca.
Folia Crataegi oxyacanthae
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Folia Crataegi oxyacanthae: Weißdornblätter, s. Crataegus oxyacantha. Folia Daturae: s. Folia Stramonii. Folia Dictamni: Diptamblätter, s. Dictamnus albus. Folia Digitalis (purpureae) p i : Fingerhutblätter, s. Digitalis purpurea. Folia Digitalis lanatae: Wollige Fingerhutblâtter, s. Digitalis lanata. Folia Djamboe © : Djambublätter, s. Psidium guaiava. Folia Eriodictyonis ® : Eriodictyonblätter, Santakraut, s. Eriodictyon glutinosum. Folia Erythroxyli Cocae: Folia Coca**. Folia Eucalypti © : Eukalyptusblätter, s. Eucalyptus globulus. Folia Farfarae ¡M|: Huflattichblätter, s. Tussilago farfara. Folia Fragariae © : Erdbeerblätter, s. Fragaria vesca. Folia Fraxilli Eschenblätter, s. Fraxinus excelsior. Folia Gaultheriae: Wintergrünblätter, s. Gauitheria procumbens. Folia Gymnemae silvestris: Merasingiblätter, s. Gymnema silvestris. Folia Hamamelidis ® : Hamamelisblätter, s. Hamamelis virginiana. Folia Hyoscyami S P : Bilsenkrautblätter, s. Hyoscyamus niger. Folia Jaborandi © : Jaborandiblätter, s. Pilocarpus-Arten. Folia Jacarandae: Folia Carobae*. Folia Jugiandis ¡Bp: Walnußblätter, s. Juglans regia. Folia Kalmiae: Berglorbeerblätter, s. Kalmia latifolia. Folia Lauri @ : Lorbeerblätter, s. Lauras nobilis. Folia Laurocerasi: Kirschlorbeerblätter, s. Prunus lauroeerasus. Folia Malvae g g : Malvenblätter, s. Malva silvestris u. Malva neglecta. Folia Mate ® : Mateblätter, s. Ilex paraguariensis. Folia Matico ® : Matikoblätter, s. Piper angustifolium. Folia Melissae I B : Melissenblätter, s. Melissa officinalis. Folia Menthae aquaticae: Wasserminzenblätter, s. Mentha aquatica. Folia Menthae crispae © : Krauaeminzblätter, s. Mentha crispa.
Folia Sennae
Folia Menthae piperitae ü : Pfefferminzblätter, s. Mentha piperita. Folia Menyanthitfis: s. Folia Trifolii fibrini g | . Folia Millefoiii: Schafgarbenkraut, s. Achillea millefolium. Folia Myrtilli Heidelbeerblätter, s. Vaccinium myrtillus. Folia Nerii: s. Folia Oleandri. Folia Nicotianae: Tabakblätter, s. Nicotiana tabacum. Folia Oleandri: Oleanderblätter, s. Nerium oleander. Folia Orthosiphonis stamlnei ® : Orthosiphonblätter, Indischer Nierentee, s. Orthosiphon stamineus. Folia Patchouli: Patschuliblätter, s. Pogostemon patchouly. Folia Petasitidis: Pestwurzblätter, s. Petasites hybridus. Folia Pilocarpi: Folia Jaborandi @ * . Folia Plantaginis: Spitzwegerichkraut, s. Plantago lanceolata. Folia Psidii pyriferi: Folia Djamboe ®*. Folia Rhododendri chrysanthi: Sibirische Rhododendronblätter, s. Rhododendron chrysanthum. Folia Rhois toxicodendri: s. Folia Toxicodendri @ . Folia RibiS nigri © : Schwarze Johan nisbeerblätter, s. Ribes nigrum. Folia Roris niarini: Folia Rosmarini @ . Folia Rosmarini ® : Rosmarinblätter, s. Rosmarinus officinalis. Folia Rubi fruticosi @ : Brombeerblätter, 8. Rubus fruticosus. Folia Rubi Idaei © : Himbeerblätter, s. Rubus idaeus. Folia Rutae ® : Rautenblätter, s. R u t a graveolens. Folia Salicis: Weidenblätter, s. SalixArten. Folia Salviae p i : Salbeiblätter, s. Salvia officinalis. Folia Sambuci: Holunderblätter, 8. Sambucus nigra. Folia Saniculae: Sanikelkraut, s. Sanieula europaea. Folia Santa: s. Folia Eriodictyonis ® . Folia Scopoliae carniolicae: Skopoliablätter, s. Scopola carniolica. Folia Sennae puj: Sennesblätter, s. Cassia angustifolia u. Cassia acutifolia.
Folia Sorbi
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Folia 8orbl: Ebereschenblätter, s. Sorbus aucuparia. Folia Stramonil BS: Stechapfelblätter, s. Datura stramonium. Folia Stramonii nitrata i g : Asthmakraut, s. Datura stramonium. Folia Taraxaci: Herba Taraxaci, s. Taraxacum officinale. Folia Theae: Tee, s. Camellia sinenis. Folia Toxicodendri Giftsumachblätter, s. Rhus toxicodendron. Folia Trifolii fibrini ¡MB: Bitterkleeblätter, s. Menyanthes trifoliata. Folia Uvae Urei g g : Bärentraubenblätter, s. Arctostaphylos uva-ursi. Folia Verbasci: Königskerzenblätter, s. Verbascum-Arten. Folia VitiS Idaeae © : Preiselbeerblätter, s. Vaccinium vitis-idaea. Folia vitis viniferae: Weinblätter, s. Vitis vinifera. Folidol: E 605*. Folintrin: Oleandrin, Glykosid aus den Blättern von Nerium oleander*. Folium, Plur. Folia: Das Blatt. Folliculi Sennae ©>: Sennesbälge, s. Cassia angustifolia* u. C. acutifolia*. FolliCUlUS(i): bot. Balgfrucht. Die fälschlich als Folliculi Sennae, „Mutterblätter", bezeichneten Sennesfrüchte sind in Wirklichkeit Hülsen. Follikelhormon: Weibl. Keimdrüsenhormon, 8. Hormone. Folllkulin: Sammelbezeichnung für die Follikelhormone, s. Hormone. Folsäure, Folinsflure: s. Vitamine. Fomentatio(nes), Fomentum(a): Umschlag m. fl. Arzneimitteln zum Lindern, Erweichen, Kühlen. Fomes fomentarius: Fam. Polyporaceae, Wundschwamm (Mitteleuropa, bes. an Laubholzbäumen, Buchen). Stpfl. v. Fungus Chirurgorum © : (Boletus Chirurgorum, Fungus quercinus) Wundschwamm, Blutschwamm. Best.: Harz, Fungin. Asche max. 3%. Anw. med.: als Blutstillungsmittel; techn.: m. Salpeter getränkt als Feuerschwamm (Fungus ignarius, Boletus ignarius praeparatus). Fomes officinalis: Fam. Polyporaceae, Lärchenschwamm, schmarotzend auf Larix decidua u. Larix sibirica (Nordrußland, Sibirien, bes. Archangelsk). Stpfl. v.
Formaldehydum
Fungus Laricis @ (Boletus Laricis, Agaricus albus), Lärchenschwamm, Purgierschwamm. Best.: Agarizinsäure (bis 18%, s. Acid. agaricinicum Big), Harz, Alkohole, Säuren. Asche max. 1%. Anw. volkst.: als Abführmittel sowie gegen Rheuma, Lungenleiden, Nachtschweiß. MD. 0,5 g. HOM: Boletus laricis, d. getrocknete Pilz. Forensisch: (von lat. forum = Markt, Gericht) gerichtlich; f. Chemie = Gerichtschemie. Formaidehydlfisung g l : Formaldehyd solutus s. Formaldehydum. FormaMehyd-Schwefels&ure: Reagens g g . Bei Bedarf sind 2 Tropfen Formaldehydlsg. u. 3 ccm Schwfs. zu mischen. Formaldehyd solutus g l : s. Formaldehydum*. Formaldehydum: Formaldehyd, Formalin, Ameisensäurealdehyd, Methanal, Oxymethylen, CH 2 0. Farbl., stechend riechendes Gas, das leicht polymerisiert. Darst.: Durch Oxydation v. Methylalkohol. Anw. findet es in wäß. Lsg. u in seinen polymeren Formen, s. Formaldehyd solutus u. Paraformaldehyd. Formaldehyd solutus g g : Formaldehydlösung, Formalin, d. wäß Lsg. v. Formaldehyd, Geh. 35% CH 2 0. D. 1,075 bis 1,086. Farbl., stechend riech. Fl. Formaldehyd ist ein starkes Antisepticum, ein Protoplasmagift, es tötet Milzbrandbazillen in Verd. 1:2000 innerhalb einer Stunde. Zur Raumdesinfektion bringt man d. wäß. Lsg. zur Verdampfung (5 g Formaldehyd in 30 g Aq. f. 1 cbm Raum, 12 Stunden einwirken lassen) oder erhitzt festes Paraformaldehyd*. Jedoch wirkt F. nur auf Bakterien u. Pilzsporen ein, nicht auf Ungeziefer. Anw. findet F. ferner als Munddesinfiziens in Tablettenform, zur Konservierung anatomischer Präparate u. Pflanzen sowie äuß. gegen übermäßige Schweißsekretion (2% ige spirit. Lsgen), zum Beizen v. Saatgetreide ( 2 , 5 g : 1 Lit. Aq.); techn.: zur Herst, vieler Kunststoffe (Lanitalwolle, Galalith durch Härtung von Milcheiweiß mit F.), Kunstharze (Phenoplaste, Bakelit u. a.), ferner zur Synthese v. Fuchsin, Acridin- u. Pyroninfarbstoffen, i. d. Küpenfärberei (Rongalit C); i. d. ehem. Analyse zum Nachweis von
Formaldehydum polymerisatum
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Fraktionier-Kolben
Cholesterin, Indol, Fuchsin, Heroin, Formo-Cibazol (R): s. Sulfonamide. Dionin, Codein u. a. Antid. b. inn. Formol: Formaldehyd solutus TSlj*. Vergiftung: Magenspülung m. verd. Formyl: Radikal der Ameisensäure, Ammoniaklsg. Liqu. Formaldehydi sapo- H • CO. natllS: Formaldehydseifenlsg., eine MiFormylchlorid: Chloroformium j p * . schung v. Formaldehydlsg., A. u. KaliFormylsSure: Acid. formicicum IBB* seife. Anw.: zu desinfizierenden WaFormyltrijodid: Jodoformium ¡¡¡«S*. schungen (Lysoform). Formylum trlbromatum: BromoforFormaldehydum polymerisatum: Para- mium BS*. forinaldehyd © * . Formylum trichloratum: ChloroforFormaldehydum solutum: Formalde- mium 'DJB*. hyd solutus 6ÄS, s. Formaldehydum. FOWLERsche Lösung g | : Liqu. Kalii Formalin: Formaldehyd solutus p|J*. arsenicosi ¡Mg, s. auch Kalium arsenicoFormamidum: Formamid, Ameisen- sum. säureamid, HCONH2. Farbl., sirupartige, „ F P " : Flammpunkt*. geruchl. Fl., D. 1,15; F. 1,S°, all. in Aq„ Fragaria vesca: Fam. Rosacea«, ErdA., Ae., Essigsäure, Phenol. F. löst beere (Europa). Stpfl. v. Folia Fragariae Stärke, Tannin, Glucose, Gelatine, Cellu- © (Herba Fragariae), Erdbeerblätloseacetat, Casein u. a. sowie viele an- ter, Erbelkraut. Best.: Gerbstoff, Vitorg. Salze. Anw.: zu organ. Synthesen, amin C. Asche max. 9%. Anw.: als Blutals Lösungsmittel, zur Analyse. reinigungsmittel, bei Leberleiden, hauptFormanilidum: Formanilid, Phenyl- sächl. als Ersatz f. chines. Tee. Rhizoma formamid, C9H6 • NH • CHO. Farbl. bis Fragariae: Erdbeerwurzel. Best.: Bis gelbl. Kr., D. 1,14, 1. in Aq. u. A. Anw. 10% Gerbstoff. Anw. med.: als Admed.: bisweilen als Hämostaticum u. stringens. HOM: Fragaria vesca, die reifen Früchte. Anästheticum. Formiate: Salze der Ameisensäure, s. Fraktionier-Aufsätze: FraktionierAcid. formicicum |S|. Röhren, Rückflußkühler, die auf den Formica rufa: Farn. Hymenoptera, Siedekolben aufgesetzt werden, um b. Waldameise. Best.: Ameisensäure, äth. der Dest. Flgn. v. verschd. Siedepunkten öl, fett. Öl. Lieferant der Ova Formi- zu trennen (s. Abb.), vgl. Destillation. Carum, Ameisenpuppen, fälschl. „AmeiFraktionier-Kolben: Siedekolben, mit seneier", ferner zur Herst, v. SpiriL For- seitlichem Ansatzrohr, an das d. Kühler micarum gg. HOM: Formica rufa. angeschlossen wird, vgl. Destillation.
K ü a nach
c Fraktionleraufsätze
I
d
Y o u n g - T h o m a s , b nach W i d m e r , c nach J,E B e l - H e n n i n g e r , e nach K a h l b a t t m .
e d nach H e m p e i .
Francisoea uniflora
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Franciscea uniflora: (Brunfelsia hopeana) Fam. Solanaceae, Manaka (Trop. Amerika). Stpfl. v. Radix Manacae (Rad. Francisceae uniflorae): Manakawurzel. Best.: Alkaloide Manacin u. Manaoein, Stärke. Anw. med.: als Antirheumaticum u. Diuretieum. HOM: Franciscea uniflora, die frische Wurzel. Francium: F r , Ordnungszh. 87, radioaktives unbeständiges Alkalimetall, entd. 1939 dch. Frau M. P E R E Y (Frankreich) als Abzweigungsprodukt der nat. radioaktiven Aktiniumreihe. Frangula: s. Rhamnus frangula. Franzbranntwein: Spiritus vinigallici*. Franzosenholz: Lignum Gua.aci JSS, s. Guaiacum officinale u. G. sanctum*. Franzosenwurzel: Rad. Pyrethri romani, s. Anacyclus pyrethrum. Frauendistel: Silybum marianum (Carduus marianus)*. Frauenfarn: Adiantum capillus-veneris*. Frauenflachs: Linaria vulgaris*. Frauenhaar: Herba Capilli Veneris © , s. Adiantum capillus-veneris*. Frauenmantelkraut: Herba Alchemillae © , s. Alchemilla vulgaris. FRAUNHOFERsche Linien: s. Spektrum. Fraxinus excelsior: Fam. Oleaceae, Esche (Europa, Nordasien). Stpfl. v. Cortex Fraxini: Eschenrinde. Best.: Fraxin, Fraxinol (Cumaringlykoside), Mannit. Anw. med.: als Antirheumaticum. HOM: Fraxinus excelsior, die frische Rinde. Folia Fraxini (t§>: Eschenblätter. Best.: Fraxin, Gerbstoff, Vitamin C, Inosit, Mannit, Quercitrin, Enzyme, äth. ö l . Asche max. 1 0 % . Anw. volkst.: als Abführmittel und Fiebermittel.
Fruchtformen
Freisamkraut: Herba Violae tricoloris 0®, s. Viola tricolor*. Friktion: Reibung, Einreibung. FRöHDEs Reagens: MolybdänSchwfs., 5 mg Ammoniummolybdat werden in 1 ccm konz. Schwfs. gel.; zum Nachweis v. Alkaloiden, s. Tabelle „FarbReaktionen der wichtigsten Alkaloide". Frondes Thujae: Summitates Thujae s. Thuja occidentalis. Fruchtbarkeits-Vitamin: Vitamin E , s. Vitamine. Fruchtblatt: bot. Karpell, s. Blüte u Fruchtformen. Fruchtformen: bot. An der Fruchtwand (Perikarp), die aus den Fruchtblättern (Karpelle) hervorgeht, kann man vielfach eine äußere (Exokarp), mittlere (Mesokarp) u. innere (Endokarp) Schicht unterscheiden: I. SpringfrQchte: Perikarp trocken, b. d. Reife sich öffnend. 1. Perikarp aus 1 Karpell hervorgegangen: a) B a l g f r u c h t (Balgkapsel): an d. Bauchnaht aufspringend. b) H ü l s e : an d. Bauch- u. Rükkennaht aufspringend. 2. Perikarp aus 2 Karpellen hervorgegangen; Karpelle springen v. der falschen Scheidewand ab. a) S c h o t e : 3mal so lang wie breit. b) S c h ö t c h e n : höchstens 3mal so lang wie breit. 3. Perikarp aus 2 bis mehreren Karpellen hervorgegangen: K a p s e l . II. SchlieBfrGcMe: öffnen sich nicht b. d. Reife. 1. B e e r e : Perikarp fleischig. 2. S t e i n f r u c h t : Exokarp häutig, Mesokarp fleischig, Endokarp hart. Fraxinus ornus: Fam. Oleaceae. 3. N u ß : Perikarp hart. Mannaesche (Mittelmeergebiet, bes. Si4a. K a r y o p s e : 1-samig, trockenes zilien). Stpfl. v. Manna ¡31: (Manna Perikarp, m. d. Samenschale vercannellata) Manna, der durch Einwachsen ; a. oberständigem Fruchtschnitte in d. Rinde gew. u. getrocknete knoten hervorgegangen (z. B . GraSaft. Gelbl., innen weiße, kristallinische, mineen). runde Stücke, 11. in Aq. Best.: mind. 7 5 % d-Mannit, Glukose, Mannotriose u. a., 4b. A c h a e n e : 1-samig, trockenes Zucker, Harz, Spuren Fraxin (Glykosid). Perikarp, nicht m. d. SamenAnw. med.: als mildes Laxans, bes. in schale verwachsen; aus unterd. Kinderpraxis. Dos. ca. 20 g ( § 1 : Siruständigem Fruchtknoten hervorpus Mannae, Infus. Sennae comp.). gegangen (z. B . Compositae).
Fruchtträger
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5. S p a l t - od. T e i l f r ü c h t e (Merikarpien): Karpelle lösen sich b. d. Fruchtreife voneinander. 6. S a m m e l f r u c h t : Zahlreiche freie Früchte b. d. Reife in d. Blüte vereinigt (z. B. Brombeere, Erdbeere). 7. S c h e i n f r u c h t : a) Ganzer aus einem Bliitenstand hervorgegangener Fruchtstand nimmt das Aussehen einer Einzelfrucht an (z. B. Maulbeere, Feige). b) Teile der Blütenachse an d. Fruchtbildung beteiligt (z. B. Apfel). Sammelfrüchte können gleichzeitig Scheinfrüchte sein (z. B. Erdbeere, Hagebutte). FruchttrSger: bot. Karpophor*. Fruchtzucker: Fructose, s. Saccharum. Fruct.: Abkürzung f. Fructus, Frucht. Fructose: Lävulose s. Saccharum. ß-FrUCtosidase: Saccharase, Ferment, das Bohrzucker in Glukose und Fructose spaltet. Fructus: bot. Frucht, entwickelt sich nach der Befruchtung aus dem Fruchtknoten (Gynaeceum). Fructus Alkekengi: Judenkirschen, s. Phyaalis alkekengi. Fructus Ammi visnagae: Khellafrüchte, s. Ammi visnaga. Fructus Amomi: Fructus Pimentae © * , 8. Pimenta officinalis. Fructus Anacardii occidentalis: Westindische Elefantenläuse, s. Anacardium Occidental e. Fructus Anacardii orientalis: Ostindische Elefantenläuse, s. Semecarpus anacardium. Fructus Anethi @ : Dillfrüchte, s. Anethum graveolens. Fructus Anisi Stellati ® : Sternanisfrüchte, s. Illicium verum. Fructus Anisi (vulgaris) ¡Mg: Anissamen, 8. Pimpinella anisum. Fructus Aürantii immaturi g l : Unreife Pomeranzen, s. Citrus aurantium ssp. amara. Fructus Avenae excorticatus: Hafergrütze, s. Avena sativa. Fructus Belae indicae: Belafrüchte, s. Aegle marmelos.
Fructus Cynosbati cum Semine
Fructus Berberidis Sauerdornbeeren, s. Berberis vulgaris. Fructus Bruceae: Bruceafrüchte, s. Brucea sumatrana. Fructus Cannabis Hanffrüchte, s. Cannabis sativa. Fructus Capsici ü : Spanischer Pfeffer, s. Capsicum annuum. Fructus Cardamomi l ü : Malabarkardamomen, s. Ellettaria cardamomum. Fructus Cardui benedicti: Kardobene diktenfrüchte, 8. Cnicus benedictus. Fructus Cardui Mariae Marienkörner, s. Silvbum marianum. Fructus Caricae: Caricae Feigen, s, Ficus carica Fructus Caricae Papayae: Melonenfrüchte, s. Carica papaya. Fructus Carvi JMS: Kümmel, s. Carum carvi. Fructus Caryophylli: Antophylli, Mutternelken, s. Syzvgium aromaticum. Fructus Cassiae fistuiae: Böhrenkassia, Manna, s. Cassia fistula. Fructus Cerasi acidi: Sauerkirschen, s. Prunus cerasus. Fructus Ceratoniae ® : Johannisbrot, s. Ceratonia siliqua. Fructus CiCUtae: s. Fructus Conii. Fructus Citri: Zitrone, s. Citrus medica. Fructus Cocculi: Kockeiskörner, s. Anamirta cocculus. Fructus Colocynthidis 5 p : Koloquinten, 8. Citrullus colocynthis. Fructus Colocynthidis praeparatl Gepulverte Koloquinten, s. Citrullus colocynthidis. Fructus Conii: Schierlingsfrüchte, s. Conium maculatum. Fructus Coriandri @>: Korianderfrüchte, s. Coriandrum sativum. Fructus Crataegi Oxyacanthae Weißdornbeeren, s. Crataegus oxyacantha. FructusCubebae ¡M|: Kubeben, s. Piper cubeba. Fructus Cumini: Mutterkümmel, s. Cuminum cymium. Fructus Cynosbati: Hagebutten, s. Bosa canina. Fructus Cynosbati cum Semine Hagebutten (mit Samen), s . Bosa canina.
Fructus Cynosbati sine Semine
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Fructus Cynosbati sine Semine ® : Entkernte Hagebutten, s. Rosa canina. Fructus Ebuli: Attichbeeren, 8. Sambucus ebulus. Fructus Foeniculi E|j: Fenchel, s. Foeniculum vulgare. Fructus Hippocastani: Roßkastanien, f. Aesculus hippocastanum. Fructus Hordei decorticatus: Geschälte Gerste, s. Hordeum vulgare. Fructus Jujubae: Brustbeeren, s. Zizyphus vulgaris. Fructus Juniperi {Mg: Wacholderbeeren, s. Juniperus communis. Fructus Lauri g g : Lorbeeren, s. Laurus nobilis. Fructus Mali: Äpfel, s. Malus silvestris. Fructus Mori: Maulbeeren, s. Morus alba u. M. nigra. Fructus Myrtilli ® : Heidelbeeren, s. Vacoinium myrtillus. Fructus Olivarum: Oliven, s. Olea europaea. Fructus Papaveris immaturi @ : Unreife Mohnköpfe, s. Fapaver somniferum. Fructus Petroselinl © : Petersilienfrüchte, s. Fetroselinum crispum. Fructus Phaseoli sine semine @ : Bohnenhülsen, s. Phaseolus vulgaris. Fructus Phellandrii®: Wasserfenchelfrüchte, s. Oenanthe aquatica. Fructus Phytolaccae decandrae: Kermesbeeren, s. Phytolacca americana (Ph. decandra). Fructus Pimentae Piment, s. Pimenta officinalis. Fructus Piperis albi © : Weißer Pfeffer, s. Piper nigrum. Fructus Piperis cayennense: Fructus Capsici ¡Mg, Cayennepfeffer, B. Capsicum annuum. Fructus Piperis nigri g l : Schwarzer Pfeffer, s. Piper nigrum. Fructus Pruni spinosae: Schlehenfrüchte, s. Prunus spinosa. Fructus Rhamni catharticae © : Fructus Rhamni cathartici*. Fructus Rhamni catharticae rocentes Frische Kreuzdornbeeren (richtig: Fruct. Rhamni cathartici recentes). Fructus Rhamni cathartici ® : Kreuzdornbeeren, s. Rhamnus catharticus. Fructus RiblS nigri: Schwarze Johannisbeeren, s. Ribes nigrum.
Fucus quercus marina
Fructus Rubi Idaei: Himbeeren, s. Rubus idaeus. Fructus Sabalae serrulatae: Sabalfrüchte, s. Serenoa repens. Fructus Sambucl: Holunderbeeren, s. Sambucus nigra. Fructus Sennae: Folliculi Sennae, Sennesfrüchte, s. Cassia acutifolia u. C. angustifolia. Fructus Sorbi: Ebereschenbeeren, s. Sorbus aucuparia. Fructus stizilobii: Juckbohnen, s. Mucuna pruriens. Fructus Sycygii Jambolani: Jamboulfrüchte, s. Syzygium jambolanum. Fructus Tamarindi: Tamarindenfrüchte, s. Tamarindus indica. Fructus Vanillae ® : Vanille, s. Vanilla planifolia. Fructus Vitis Idaeae: Preiselbeeren, s. Vaccinium vitis-idaea. FrDhlingsadoniskraut: Adonis vemalis*. FrQhlingsschlOsseiblume: Prímula veris.* Frühlingsteufelsauge: Adonis vernalis*. Fuadin ® : s. Natrium-Stibium-bisbrenzkatechin-disulfonicum güg. Fuchsin (Rosanilin, Diamantfuchsin): Methylhomologes des Parafuchain (Derivat d. Triphenylmethans). Kantharidenähnlich glänzend, gr. Kr., 1. i. Aq. u. A. mit tief roter Farbe; färbt Seide, Wolle, Leder u. tannierte Baumwolle leucht. rot (nicht lichtecht). Fuchsin besitzt, gleich vielen anderen Farbstoffen, wie die Metalle ein starkes Reflexionsvermögen im gleichen Strahlenbezirk, in dem sie Licht absorbieren. Daher ist die Farbe, die sie im auffallenden Licht zeigen (Grün), der Farbe im durchfallenden Licht komplementär (Rot). Fuchsinschwefligsüurelsg. s. Schiffs-Reagens. Fuchsinpapier: mit alkohol. Fuchsinlsg. getränkt. Papier, zum Nachweis von schwefl. Säure (Entfärbung). Fuchslungenkraut: Herba Pulmonaria« © , s. Pulmonaria officinalis*. Fucus crispus: Carrageen 68*. Fucus irlandicus: Carrageen g g * . FUCUS islandicus: Cetraria islándica*. Fucus quercus marina: F. vesiculosus
Fucus vesiculosus
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FUCUS vesiculosus ® : (Fucus quercus marina) Fam. Fucaceae, Blasentang, Meereiche (Küsten d. Atlant. Ozeans u. der Nordsee), die ganze getrocknete Alge. Best.: Jod (0,C4—0,1%), Brom, ^-Carotin, Carotinoide Farbstoffe, Fucoxanthin, Xanthophyll, Schleim, Zucker. Asche max. 24 %. Anw. med.: als Entfettungsmittel sowie b. Arteriosklerose, Kropf, Skrofeln. HOM: Fucus vesiculosus. Fucus vesiculosus tostus: Gerösteter Blasentang, Aethiops vegetabilis, Vegetabilischer Mohr. Anw.: wie Fucus vesiculosus, bes. b. Kropf. Fünffingerkraut: Serba Pentaphylli, s. Potentilla reptans. Fuligo: Kuß, Kienruß. Reiner, fein verteilter am. Kohlenstoff, gew. durch Verbrennen kohlenstoffreicher Substanzen (Harze, Terpentinöl, Kienholz usw.) b. ungenügendem Luftzutritt. Anw. techn.: zur Herst, v. Tusche, Druckerschwärze usw. F. splendens: Glanzruß, glänz. Masse, die sich b. Holzfeuerungen absetzt. Fullererde: Bleicherde, kolloidales Aluminium-Magnesium-Silikat; wird wegen seiner hohen Adsorptionsfähigkeit als Klärmittel, besonders für Mineralöle, Fette, Wachse, benutzt. Fulminate: Salze der Knallsäure* (Knallsilber, Knallquecksilber). Fumaria Officinalis: Fam. Papaveraceae, Erdrauch (Europa, Asien), Stpfl. v. Herba Fumariae © : Erdrauchkraut, Erdkraut. Best.: Mehrere Alkaloide, bes. Fumarin ( = Protopin), Cryptocavin, Aurotensin u. a., ferner Bitterstoff, Harz, Schleim, Fumarsäure. Asche max. 16%. Anw. volkst.: als Blutreinigungsmittel. HOM: Fumaria officinalis, die frische, blühende Pflanze. Fumarsäure: HOOC-CH=CHCOOH, stereoisomer mit Maleinsäure. Farbl. Kr. die bei ca. 200° sublimieren; nat. in viel. Pflanzen, so im Erdrauch (Fumaria officinalis), inBoletus- u. Agaricus-Arten, in Cetraria islandica, außerdem scheint sie ein normales Produkt des tierischen Stoffwechsels zu sein. Fumfgatio(nes): Räucherung (zu Desinfektionszwecken, z.B. Fumigatio Formaldehydi).
Furfuralkohol
Fundamentalpunkte d. Thermometers: s. Thermometer. Fungiformis: Pilzförmig. Fungistatisch: Das Wachstum von Pilzen hemmend (Pilze = Krankheitserreger, Pilzschädlinge auf Pflanzen, Lebensmitteln, Papier, Textilien usw.). FungiStatlcum: Mittel, welches das Wachstum solcher Pilze hemmt. Fungizid' Pilztötend. Fungös: Schwammig, pilzartig. Fungus cervinus: (Boletus cervinus) Hirschbrunst, s. Elaphomyces cervinus. Fungus Chirurgorum Wundschwamm, s. Fomes fomentarius. Fungus Cynosbati: Rosenschwamm, s. Rosa canina. Fungus ignarius: Feuerschwamm, s. Fomes fomentarius. Fungus LariCis © : (Agaricus albus) Lärchenschwamm, s. Fomes officinalis. Fungus muscarius: Fliegenpilz, s. Amanita muscaria. Fungus quercinus: Fungus Chirurgorum Wundschwamm, s. Fomes fomentarius. Fungus Secalis: Mutterkorn, Seeale cornutum ggg*. Funiculus: bot. Nabelstrang, Stielchen, an dem die Samenanlage sitzt. Furan (Furfuran): C 4 H 4 0. Farbl., chloroformartig riech. Fl., D. 0,944, Sdp. 31,3°; F. —85,6°, 11. i. A. u. Ae„ unl. i. Aq., leicht zersetzbar durch SS; färbt mit HCl befeuchteten Fichtenspan grün. Darst.: Aus Furfurol*. Furan ähnelt dem Benzol, Struktur heteroeyclischer 5-Ring mit ringschließendem Sauerstoff: HC CH II II HC CH
\
0
/
Grundgerüst vieler techn. wichtiger heterocyclischer Verbindungen (Kunststoffe, Klebstoffe, Basis der Nylonfabrikation usw.), vgl. Furfurolum. Furanaldehyd: Furfurolum Furfuraldehyd: Furfurolum © * . Furfuralkohol: Furfurylalkohol*.
Furfurollösung, Weingeistige
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Gärung
Furfurollösung, Weingeistige: Reagens Furfurylalkohol: Furfuralkohol, f 9 : Lsg. von 2 T . fiisch dest. Furfurol C4H3-0-CH20H. in' 98 A. Entst. durch Reduktion von Furfurol. Furfurolum Furfurol, Furanalde- Gelbl., schwach riech. Fl., Sdp. 170° bis hyd, a-Furfurylaldehyd, Aldehyd der 171°; D. 1,13. Nat. in Gewürznelkenöl Brenzschleimsäure, u. im Extrakt aus gebranntem Kaffee. Anw.: als Lösungsmittel, Netzmittel, HC CH zur Herst, kalthärtender Klebstoffe usw. II I! Fuselöl: Alcohol amylicus HC C•CHO Fusionspunkt: abgek.: F . , Schmelzpunkt*. C 4 H 3 0 - C H 0 . D. 1,157—1,160, Sdp. 162°. F . —38,7°. Farbl. Fl., 11. in A„ Ae., I. in Aq. Darst.: Durch Dest. v. Kleie (lat. furfur), Maiskolben, Hafer- u. Erdnußschalen m. verd. Schwfs. (nat. auch in Erdölen, Rohholzessig, Wein, Cognak). Anw. ehem.: als Reagens zum Nachweis von Sesamöl (z. B . in Margarine). Sesamölreaktion: s. Ol. Sesami unt. Sesamum indicum; techn. Anw. s. Furan.
FUSUS (a, um): ausgegossen, geschmolzen. Futterkalk: Mischg. v. ca. 30—60% phosphors, u. ca. 10—20% kohlens. Kalk, ca. 5 % Viehsalz, ca. 1 % Eisenvitriol u. Kräuterpulvern (Fruct. Foenic., Juniperi, Sem. Foenugraec, Rhiz. Calam. u. a.). Anw. vet.: z. Beschleunig, d. Wachstums, Vermehrg. d. Eier- u. Milcherzg.
g: Gramm. 611 Hexachlorophen*. y. Der griechische Buchstabe Gamma; 1 y = 1 Mikrogramm = 0,000001 g. y-Strahlen: Gammastrahlen, unsichtbare Strahlen, die v. radioaktiven Stoffen ausgehen, vom Charakter der Röntgenstrahlen, jedoch v. kleinerer Wellenlänge als diese, vgl. a- und (3-Strahlen. Ga: ehem. Gallium*. Gadol: Vitamin A, s. Vitamine. Gadolhium: Gd, metallisches Element, AtG. 157,26, Ordnungszahl 64, TU-wertig, s. Seltene Erdmetalle. Gadus Morrhua: Kabeljau, Lieferant d. Ol. Jecoris Aselli p ä * . Gänseblümchen: Bellis perennis*. Gänsefingerkraut: Herba Anserinae Potentilla anserina*. GänsefuBkraut: Herba Chenopodii ambrosioidis s. Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum. Gänsefuß, Wohlriechender: Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum. Gansekraut: Herba Artemisiae Artemisia vulgaris*. Gänsekresse: Capsella bursa-pastoris*. Gänserich: Potentilla anserina*.
Gärsalz: Ammoniumphosphat oder A. enthaltende Gemische; sie werden den Gärflüssigkeiten, besonders Obstwein, zugesetzt, um die Hefezellen mit genügend Phosphor zu versorgen und damit eine kräftigere u. kontinuierliche Gärung herbeizuführen (ca. 30—40 g auf 100 Liter). Gärung: Vergärung, eine durch Pilze (Hefepilze) oder Bakterien meist fermentativ verursachte Zerlegung organ. Stoffe, die ohne Zufuhr von 0 2 , also anaerob vor sich geht, meist unter Wärme- u. Gasentwicklung. Alkoholische G.: Zerlegung v. Traubenzucker durch Hefeenzyme (Zymase), wobei Kohlensäure u. A. entsteht. Milchsäure - G.: Verursacht durch Milchsäurebakterien (Bact. lactis acidi). Essig-G.: Durch Essigbakterien (Bacterium aceti). Bedingungen f. d. Eintreten v. Gärung sind: Gegenwart v. Aq., entsprechenden Nährstoffen u. entsprechender Temperatur (ca. 25°) u. d. Abwesenheit v. gärungshemmenden (antiseptischen) Stoffen. I m weiteren Sinne, gehören auch Fäulnis u. Verwesung (Eiweißgärung) sowie d. Fermentation zu den Gärungserscheinungen.
Gärungsamylalkohol
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GSrungsamylalkohol: Alcohol amylicus Gärungsessig: Acetum gg*. GArungsprobe: Zum Nachweis von Zucker im Harn.Va. Tabelle „Harnuntersuchung". Qärunfssaccharimeter: (Nach EINHOBN), s. Tabelle „Harnuntersuchung". Galactose: C 6 H i a 0 6 ,
H—c—OH I HO—C—H I HO—C—H I H—C—OH I CH2OH Das Monosaccharid d- Galactose bildet zusammen mit d-Glucose das Disaccharid Milchzucker; Galactose ist am Aufbau der Cerebroside und mit Glucosamin zusammen am Aufbau der Glycoproteide beteiligt. Darst.: Durch Kochen von Milchzucker mit verd. Schwfs.; sie entsteht ferner bei der Hydrolyse von Raffinose, Gummi arabicum u. Pektinstoffen sowie bei d. Oxydation v. Dulcit. Galaktose © : Laktoglukose, c 6 H 12 0 6 . Mol. 180,1; F. 118°—120°, wasserfrei 163°—165°. Weiß, bis gelbl. Pv., 1. in Aq., rechtsdrehend. Für eine mit 1 Tropfen Ammoniakfl. versetzte 10% ige wäß. Lsg. ist [a] 2 ^"= + 78°. Anw. med.: als diagnostisches Mittel z. Prüfung d. Leberfunktion. ß-GalactosIdase: Lactase*. Galaktagogum(a): Mittel, das die Milchabsonderung fördert. Galaktometor: Aräometer* zur Milchuntersuchung. GalakturonsSure: s. Pektine. Galalith: Kunsthorn, hergest.,aus Kasein, das m. Formaldehyd gehärtet wird. Galanga: Galgant, Alpinia officinarum*. Galangaroot: Rhiz. Galangae g l , s. Alpinia officinarum. Galbanum b*S: s. Ferula galbaniflua*.
Galium-Arten
Galbensaft: Galbanum g f , s. Ferula galbaniflua. Galega Officinalis: Fam. Leguminosa«, Geißraute, Geißklee, Suchtkraut (Mittelu. Südeuropa). Stpfl. v. Herila Galegae Geißrautenkraut, Bockskraut. Best.: Galegin (Isoamylenguanidin), Saponin, Galuteolin (Glykosid), Luteolin, Gerbstoff. Asche max. 10%. Anw. volkst.: als Galaktagogum und Diureticum sowie bei Zuckerkrankheit. Galenica: Galenische Mittel, Arzneimittel, die durch Mischungen oder durch einfache pharmaz. Manipulationen hergestellt werden, wie Pulver, Kräutertees, gemischte Pflanzensäfte, Salben, Tinkturen, Extrakte (Theriakl), Latwergen, Pflaster, Macerationen, Infusa, Schleime, Morsuli usw. (nach GALENOS, dem berühmten griech. Arzt in Rom, geb. 131 n. Chr. in Pergamon, gest. 201 in Rom. Er hatte den Arzneischatz um zahlreiche eigene Mittel u. Kombinationen erweitert und stellte seine Arzneimittel selbst in seiner eigenen „Apoteca" her u. bewahrte sie in geschlossenen Holzbüchsen auf). Galenische Mittel: Galenica*. Galeopsis ochroleuca: G. segetum*. Galeopsls segetum (G. ochroleuca): Fam. Labiatae, Hohlzahn (Mittel- u. Südeuropa). Stpfl. v. Herta Galeopsidis © : Hohlzahnkraut, Blankenheimer Tee, LIEBEBsche Kräuter. Best.: Kieselsäure (bis 0,9%, davon 0,1—0,2% lösliche Kieselsäure), ein glykosidischer Bitterstoff, Saponin, Zucker, äth. öl Asche max. 12 %. Anw. volkst.: b. Lungenleiden, Blutarmut. HOM: Galeopsis, die frische blühende Pflanze. Galgant: Rhizoma Galangae l g , s. Alpinia officinarum*. Galipea officinalis: s. Cusparia trifoliata. Gallpot: Resina Pini © , s. Terebinthina. Galitzenstein, Blauer: Cuprum sulfuricum crudum Gg*. G., WeiBer: Zincum sulfuricum SB*. Galium-Arten: Fam. Rubiaceae. G. aparine: Klebendes Labkraut, Klebkraut (Europa, Asien).' Stpfl. v. Herba Galii aparinis: Klebendes Labkraut.
Gallac
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Best.: s. Gal. verum. Anw. volkst.: b. Hautleiden u. als Diureticum. HOM: Galium aparine, das frische blühende Kraut. G. verum: Käselabkraut (Europa). Stpfl. v. Herta Galii lutei: Gelbes Labkraut. Best.: Labenzym (bis 1 mg %), ferner die Glykoside Galiosin (Trioxyanthrachinonglykosid), Rubiadin, Asperulosid, etwas äth. Öl. Anw. med.: als Diureticum sowie zur Käsebereitung. HOM: Galium verum, die frische blühende Pflanze, ferner HOM: Galium album, das frische blühende Kraut von Galium mollugo. Gallae p g : Galläpfel, Eichäpfel, Eichengallen, Galla« halepenses, Gallae quercinae. Wucherungen an den jungen Trieben der Galleiche, QuerCUS infectoria, verursacht durch den Stich und durch die Eiablage der Gallwespe, Cynips tinctoria (östliches Mittelmeergebiet, vor allem Kleinasien; Hauptstapelplätze sind Aleppo, Trapezunt, Alexandrette, Smyrna, Mossul, Bagdad). Die Galläpfel sind kugelig bis birnenförmig, Durchmesser ca. 1,5—2,5 cm. Best.: 60—70% Gallusgerbsäure (Tannin), daneben 3% Gallussäure, 2% EUagsäure, 3% Zucker, 2% Stärke, Harz, Gummi, äth. öl. Anw. med.: selten als Adstringens zu Pinselungen gegen Frostbeulen u. bei Zahnfleischerkrankungen ( g g : Tinctura Gallarum); haupts. techn. zur Gewinnung von Tannin u. zur Herst, von Tinten sowie i. d. Färberei. HOM: Gallae turcicae, getrocknete Galläpfel. I m Handel unterscheidet man: A l e p p i s c h e , T ü r k i s c h e u. L e v a n t i n i s c h e G a l l e n , die sämtlich aus Kleinasien (Aleppo) stammen und auch die ¡¡¡B-Ware liefern, sie sind von grau- bis schwärzlich-grüner Farbe: M o s s u l i s c h e G a l l e n sind etwas heller, die geringste Sorte sind die S m y r n a - G a l l e n , die gelblich gefärbt sind. Die sog. I n d i s c h e n Gallen stammen ebenfalls aus Aleppo und werden über Bombay exportiert. D e u t s c h e G a l l e n stammen von anderen Wespen u. anderen Eichenarten, ebenso die S e r b i s c h e n u. T r i p o l i s - G a l l e n . Galla« chinenses et japonicae: Chinesische u. japanische Gallen. Wucherungen, die von der Blattlaus Melaphis Chfnensis (Aphis chinensis, SchlechtenHiinnius, Pharmazeutisches Wörterbuch
Gambir-Katechu
dalia sinensis) an den Zweigspitzen u. Blattstielen von Rhus semialata (Ostasien, bes. China u. Japan) verursacht werden. Sie enthalten ca. 80% Gerbsäure. Galläpfel: Gallae ¡Dp*. Galläpfeltinktur S g : Tinctura Gallarum lüg*. Galle: Fei*. Gallen: Galla« gg*. Gallenfarbstoffe: Bilirubin* u. Biliverdin*. Nachweis v. G. im Harn, s. Tabelle „Harnuntersuchung". Gallenkraut, WeiBes: Gratiola officinalis*. Gallensäuren: In der Galle als „gepaarte" G. enthalten; mit Glykokoll verbunden als Glykocholsäuren, mit Taurin verbunden als Taurocholsäuren. Die Paarung der G. geht in der Leber vor sich. Hauptbestandteil der Gallensäuren der Rindergalle ist die Cholsäure. Die G. werden med. als Choleretica* benutzt. Gallerten: Gelatinae I S * . Gallium: Ga, Metallisches Element. Weiß., hartes Metall, AtG. 69,72. D. 5,9; Sdp. 2344°; F. 29,78°; I-, II-, III-wertig. Ordnungszahl 31. Nat.: Nur in sehr geringen Mengen in den Zinkblenden; e n t d . 1 8 7 7 v o n LECOQ D E BOISBAUDRAN
(1838—1912), nachdem bereits 1871 MENDELEJEW dieses Element als „EkaAluminium" vorausgesagt hatte. Anw. u. a. wegen seines hohen Sdp. zu Thermometerfüllungen. Gallseife: Mit Ochsengalle (8—10%) versetzte Kernseife, die geeignet ist, Fettflecke in Geweben zu emulgieren, so daß diese durch Nachwaschen mit lauwarmem Wasser leicht entfernt werden können. Gallusgerbsäure: Acid. tannicum jag*. Gallussäure: Acid. gallicum Sjg*. Galmei: Lapis Calaminaris@,Galmei, Grauer: Tutiagrisea, s. Zincura carbonicum*. Galvanische Elemente: s. Elemente, Galvanische. Gamalzit (§): s. Hexachlorcyclohexan. Gamander: Edelgamander, Teucrium chamaedrys*. Gambir: Gambir-Catechu, s. Uncaria gambir. Gambir-Katechu: s. Uncaria gambir. 16
Gamboge
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Gamboge: Gambogia, Gutti DAS s. Garcinia hanburyi. Gameten: Geschlechtszellen. Gamma: s. y. Gamma-Globulin: y-Globulin, s. Globuline. Gamma-Strahlen: s. y-Strahlen. Gammexan (R): s. Hexachlorcyclohexan. Gamone: Befruchtungsstoffe, hormonartige Wirkstoffe der weiblichen (Gynogamone) u. männlichen (Androgamone) Geschlechtszellen. Ganglienblocker: Ganglioplegika*. Ganglioplegika: Ganglienblocker, Stoffe, wtlche die synaptische Übertragung vegetativer Impulse von den praeganglionären auf die postganglionären Fasern hemmen oder blockieren. Im G a n g l i o n , Nervenknoten, findet die Übertragung der Nervenimpulse statt; die S y n a p s e n (feineNervenfasergeflechte) sind innerhalb eines Ganglions die Übergangsstellen (Umwertungsstellen der Erregung) zwischen zwei Neuronen, vom zentripetalen zum zentrifugalen Ast der Nerven. Durch Ganglienblocker wird diese Übertragung gehemmt. Hierzu gehören u. a. Nikotin, Atropin, Spartein, Coniin, Lobelin, Phenothiazinderivate, Methoniumverbindung., Tetraäthylammoniumbromid. Sie finden Anw. bei Hypertonie, peripheren Durchblutungsstörungen, Coronarinsuffizienz, Magen- u. Darmgeschwüren, gewissen Schmerz- und Krampfzuständen u. a. Gangraena: Gangraen, Brand. G. senilis: Altersbrand. Ganja: Haschisch, s. Cannabis sativa. Gantrisin ® : s. Sulfonamide. - Garcinia hanburyi: Fam. Guttiferae (Siam, Kotschinchina, Kambodscha, Ceylon, Borneo) neben anderen GarciniaArten. Stpfl. v. Gutti pB: Gummigutt, Gummiresina Gutti, Gambogia, Gummi Cambogiae, Gamboge. Das Gummiharz aus d. Rinde des Baumes. Gelbe, walzenförmige Stücke od. Klumpen, geruchl. Best.: Gummi (ca. £3%), Harz (ca. 72 % ), Säuren. Anw. med.: als drastisches Abführmittel, jetzt nur noch vet. MD. 0,3 g; MTD. 1 g. HOM: Gutti.
Gaze
Gardjan-, Gardschan-Balsam: Balsamum Gurjunae*. Gargar isma(ta): Gurgelwasser. Gartenbohne: Phaseolus vulgaris*. Gartenlattich: Lactuca sativa*. Gartenquendel: Herba Saturejae s. Satureja hortensis. Gartenraute: Ruta graveolens*. Gartenschierling: Aethusa cynapium*. Gasentwicklungsapparat: KiPFscher Apparat*. Gasolin: Produkt der Erdöl-Dest., s. Oleum Petrae. Gastralgie: Magenschmerz. Gastritis: Magenentzündung. Gastroenteritis: Magen-Darmkatarrh. GatSCh: (Fischer-Gatsch) hierunter versteht man ein weißes festes Paraffin, das nach dem Verfahren von FRANZ FISCHER aus Kohlenoxyd u. Wasserstoff bei einem Druck von 5—20 at (Mitteldrucksynthese) gewonnen wird. Durch Oxydation kann Gatsch in feste, gesättigte Fettsäuren umgewandelt werden, die man auf Seifen u. Speisefette weiterverarbeitet. Gauchheil: Anagallis arvensis*. Gauitheria procumbens: Fam. Ericaceae (Nordamerika, Kanada). Stpfl. v. Folia Gaultheriae: Wintergrünblätter. Best.: Bis0,£-% äth. öl (Methylsalizylat), Gerbstoff, Arbutin, Gaultherin (Glykosid), Dextrose, Gerbsäure. Anw.: als Genußmittel, zur Gew. d. äth. Öles. Oleum Gaultheriae © : Gaultheriaöl, Wintergrünöl, das äth. öl der Blätter. Farbl. bis gelbl. öl v. starkem, eigenartigem Geruch, besteht bis zu 99% aus Salizylsäuremethylester, D. 1,174—1,187 (opt. schwach linksdrehend, a = bis — 2°). Anw. med.: als Antirheumaticum inn. 10—20 Tr. in Kapseln od. äuß. als Einreibung (ca. 20%) in Salben, Spirit. od. ö l : ferner in d. Parfümerie. Gaultheriaöl: s. Gauitheria procumbens. Gaze: (nach der Stadt Gaza in Palästina) Netzartig gewebter Stoff aus Leinen, Baumwolle, Seide, Mull zu Verbandzwecken. Appretierte Gaze: Mit Stärkekleister getränkter u. getrockneter Mull; entweder sind nur die Fäden gestärkt und die Maschen offen (Roll-
Gebrannte Magnesia
243
binden) oder es sind auch die Zwischenräume verkleinert (Kleistergaze). Gebrannte Magnesia: Magnesium oxydatum*. Gebrannter Kalk: Calcium oxydatum*. Gd.: ehem. Gadolinium, a. Seltene Erdmetalle. Ge: ehem. Germanium*. GefSBbOndel: bot. s. Leitbündel. GefSBbQndelscheide: bot. Endodermis*. Gefäße: bot. Wasserleitende Zellen, die entweder 1. die Zellquerwände behalten (unechte Gefäße, Tracheiden) oder 2. die Zellquerwände auflösen, daher lange Röhren bilden (echte Gefäße, Tracheen), vgl. Leitbündel. Geflügelcholeraserum p | : s. Serum. Gefrierpunkt: 1. Beim Thermometer: Temperatur des schmelzenden Schnees od. Eises (b. Celsius u. Reaumur 0°. b. Fahrenheit 32°). 2. = Erstarrungspunkt: die Temperatur, b. der ein fl. od. verflüssigter Körper erstarrt bzw. gefriert. Gefrierpunktserniedrigung (Kryoskopie- Gefrierpunktsbestimmung): Alle
B e c k m a n n s c h e r Apparat. « B e c k m a n n - Thermometer; b Gefriergefäß m i t der zu untersuc. enden Substanz; c Luftmantel: d Glasgetaß mit Kaltem s< hung, dere i
Temperaturein ge Grade ULterdem erwarteten
Gefr erpun.it liegt; e Riihrer; / Ktill insa /; ör .Rührer a j s Platindraht zum Durehjiischen der zu untersuchenden Probe.
Gel(e)
Lösungen haben einen niedrigeren Gefrierpunkt als die reinen Lösungsmittel, während d. Siedepunkt ansteigt. Dies wird bedingt durch d. Dampfdruckerniedrigung über den Lsgen (osmotischer Druck) u. ist f. d. betreffende Lösungsmittel eine charakteristische Eigenschaft v. gleichbleibender Größe. Die G. ist proportional der Konz, des gel. Stoffes, umgekehrt proportional seinem Molekulargewicht (RAOULTsches Gesetz) u. dient daher zur Bestimmung des letzteren b. unbekannten Stoffen. Zur Ausführung kryoskopischer Messungen (Gefrierpunktserniedrigung u. Siedepunktserhöhung) benutzt man den B e c k m a n n s c h e n A p p a r a t mit dem B e c k m a n n - T h e r m o m e t e r ; dessen Skala umfaßt nur 6°, welche in 1/100 Grade eingeteilt sind. Der Nullpunkt der Skala kann willkürlich auf beliebige Temperaturen eingestellt werden, so daß ein einziges Thermometer für alle Bestimmungen ausreicht. Als Lösungsmittel benutzt man Wasser, für wasserunl. organ. Substanzen meist Bzl., Campher u. dgl. Gefrierverfahren: s. Konservieren. Gehirnanhang: Hypophysis cerebri, s. Hormone u. Organotherapeutica. Gehirnhautentzündung: s. Meningitis. Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit: Liquor cerebrospinalis. Geigenharz: Colophonium ¡ p * . GEIGER-Zähler: GEIGER- Zählrohr; Gerät zur Feststellung von Radioaktivität, indem die von radioaktiven Substanzen bzw. Präparaten ausgesandten a- u. ^-Teilchen einzeln abgezählt werden. Auch y-Strahlen, Röntgenstrahlen u. ultraviolette Strahlen können mit Hilfe des GEIGEB-Zählrohrs geprüft werden. Es ist von außerordentlicher Empfindlichkeit, so daß auch die von Radioindikatoren (Isotopen) in einzelnen Organen des Körpers verursachte Strahlung festgestellt werden kann. (HANS GEIGEE, Atomphysiker 1882—1945.) GeiBbart: Filipendula ulmaria*. Geißblatt: Lonicera caprifolium*. Geißfuß: Aegopodium podagraria*. Geißklee: Galega officinalis*. Geißraute: Galega officinalis*. Gel(e): Aus einer Lsg. ausgefälltes Kolloid*. 16*
Gelatina alba
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Gelatina alba g£g: Weißer Leim, Weiße Gelatine, reiner tierischer Leim, gew. durch Auskochen v. Knochen, Knorpel, Hautabfäll. usw., wobei das Kollagen in Glutin übergeht. Farbl., durchsichtige, geruch- u. geschmackl., dünne, glasartige Tafeln; quillt in kaltem Aq. auf, ohne sich zu lösen, löst sich aber in heißem Aq. zu einer klebrigen, klaren, opalisierenden PI., die beim Erkalten noch in Verd. 1:100 gallertartig erstarrt. Gelatine darf beim Verbrennen höchstens 2% Asche hinterlassen. Anw. med.: inn. b. internen Blutungen, Hämorrhagien; subkutan (Gelatina sterilisata pro injectione) b. schwer stillbaren inn. Blutungen, ferner zu Klistieren b. postoperativen Blutungen, bisweilen auch b. Durchfall. G. rubra: Rot gefärbte Gelatine. G. 'Zinci i g : Zinkleim. Best.: 10 Rohes Zinkoxyd, 40 Glyzerin, 15 weißer Leim, 35 Aq. Gelatinae ¡Mi: Gelees, Gallerten aus Gelatine, Carrag r enschleim, Tragantschleim, m. Zusätzen v. Arzneimitteln (z. B. G. Jodoformii, Jodi, Zinci usw.), s. Arzneiformen. Gelatine, Chinesische, Japanische: Agar Agar Gelatosesllber l g : Albargin (H*. Gelbbeeren: Fruet. Rhamni cathartici s. Rhamnus catharticus*. Gelbe Jasminwurzel: Rhiz. Gelsemii s. Gelsemium sempervirens. Gelber Eisenhut: Aconitum lycoctonum*. Gelbes Katzenpfötchen: Helichrysum arenarium*. Gelbes Sandelholz: s. Santalum album. Gelbholzrinde: Cort. Frangulae s. Rhamnus frangula. Gelbkali: Gelbes Blutlaugensalz, s. Kalium ferrocyanatum. Gelbkörper: Corpus luteum*. Gelbkörperhormon: Frogesteron,weibliches Keimdrüsenhormon, s. Hormone. Geiböl: Produkt der BraunkohlenteerDest., Motorenöl. Gelbveiglein: Cheiranthus cheiri*. Gelbwurzel: Rhiz. Curcumae s. Curcuma longa. Gelbwurzel, Kanadische: Rhiz. Hydrastis {Mg, s. Hydrastis canadensis.
Genista scoparia
GelbwurzelStOCk: Rhizoma Curcumae (longae) s. Curcuma longa. Gelees: Gelatinae SSM*. Geleitzellen: bot. Lebende Zellen, die die Siebröhren begleiten. Gelidium-Arten: Stpfln. v. Agar Agar n*. Gelseminum: Gelsemin, Alkaloid aus Wurzel u. Rhizom v. Gelsemium sempervirens*. Farbl. Kr., 1. in A„ Ae„ Chlf., Bezl., Aceton. Anw. med.: als Antineuralgicum u. Antispasmodicum (Wirkung ähnl. d. des Curarins). Dos. 0,0005—0,002 g. (Bisweilen wird auch d. Harz als Gelsemin bezeichnet). Gelsemium sempervirens: Fam. Loganiaceae, Gelber Jasmin (Nordamerika heim.). Stpfl. v. Rhizoma Gelsemii © : Gelsemiumwurzelstock, Gelbe Jasminwurzel. Best.: Gelsemin, Gelseminin, Gelsemoidin, Scopoletin (insgesamt etwa 0,5%), äth. öl, Harz. Asche max. 3%. Anw.: als Antineuralgicum, Sedativum, bei Asthma, Rheuma, Keuchhusten. (In Amerika in viel. Geheimmitteln geg. Zahn- u. Ohrenschmerzen.) Vorsicht! Außerordentlich toxisch, Wirkung curareähnlich! (Der Stengel scheint wirkungslos zu sein.) HOM: Gelsemium, der frische Wurzelstock. Gelsemiumwurzelstock: Rhizoma Gelsemii s. Gelsemium sempervirens. Gemmae Capparidis: Flor. Capparidis, Kapern, s. Capparis spinosa. Gemmae Populi Pappelknospen, s. Populus-Arten. Gen: (Mehrz. Gene, von yiveaig = Entstehung) Träger der Erbanlage (Erbfaktor, Id) in den Chromosomen. Die Gesamtheit der Gene bezeichnet man als G e n o t y p u s ( I d i o t y p u s ) . Generatorgas: „Luftgas". Mischung v. Stickstoff (ca. 70%) u. Kohlenmonoxyd (ca. 25%), Darst.: durch Einblasen v. Luft in glühenden Koks. Anw.: als Heiz- u. Kraftgas sowie als „Synthesegas", vgl. Nitrogenium. Genickstarre-Serum l g : Meningokokken-Serum, s. Serum. Genine: s. Glykoside. Genippkraut: Herba Ivae moschatae, s. Achillea moschata. Genista scoparia: Sarothamnus scoparius*.
Genista tinctoria
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Genista tinctoria: (Spartium tinctorium) Fam. Leguminosae, Färberginster (Europa). Stpil. v. Herba Genistae tinctoriat: Färberginsterkraut. Best.: Alkaloide (ca. 0,33%), Gerbstoff, äth. ö l ; in der Blüte Flavonglykosid, Luteolin u. Genistein (5,7,4-Trioxyflavon); im Samen Alkaloide Cytisin u. Methylcytisin (Anagyrin). Anw. volkst.: als Diureticum u. Laxans, als Färbemittel. HOM: Genista tinctoria, frische Sprossen, Blätter u. Blüten zu gleichen Teilen. Genomorphin: Morphin-N-Oxyd, C I 7 H 1 9 O 3 NO. Weiße Kr., 1. in Chlf. u. Aceton, wl. in Aq. Anw.: als Analgeticum. MTD. 0,2 g; unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Gentiana-Arten: F a m Gentianaceae, Enzian. G. lutea (Gebirge Mittel- u. Südeuropas, Kleinasien), ferner G. pannonica, G. purpurea, G. punctata (Alpen u. andere Hochgebirge). Stpfl. v. Radix Gentianae i g : (Radix Gentianae rubrae) Enzianwurzel, Bitterwurzel. Best.: Bitterstoffglykosid G e n t i o p i c r i n (bis zu 2 % in der frischen Wurzel) und deren Aglykone die Bitterstoffe G e n t i o g e n i n (Eugentiogenin, durch Emulsinhydrolyse entstehend) u. G e n t i a m a r i n (das beim Lagern der Wurzel entsteht), ferner G e n t i s i n (1,7-Dioxy3-metoxyxanthon), Gerbstoff, Schleim, Zuckerarten, Pektin, Enzyme. Asche max. 5 %. Anw. med.: als Stomachicum, Amarum, Tonicum (|ntg: Extr. Gentianae, Tinct. Gentianae, Tinct. Aloes compos., Tinct. amara, Tinrt. Chinae comp.). HOM: Gentiana lutea, die frische Wurzel v. G. lutea. GentianaviOlett: s. Pyoktaninumcoeruleum Genuin: angeboren, echt. Genuine Glykoside, in ihrer ursprünglichen Form vorliegende Glykoside, d. h. die nicht enzymatisch gespalten sind (z. B. sind d. Purpurea-Glykoside A u. B genuine Gl., Digitoxin u. Gitoxin deren Spaltprodukte). Geoffroyrinde: Cortex Andirae inermis, s. Andira inermis. Geotropismus: bot. Wachstumsbewegungen, die durch die Erdschwerkraft bedingt sind.
Germanin
Gepufferte Lösungen: s. Wasserstoffionenkonzentration. Geraniol: C 1 0 H 1 7 OH. Farbl. öl, von rosenartigem Geruch, D. 0,88, 1. in A. u. Ae., oxydiert leicht an der Luft unter Veränderung des Geruchs. Geraniol ist frei oder in Form von Estern in zahlreichen äth. ölen enthalten, so im Palmarosaöl (ca. 95%), im Rosenöl, Neroli-, Geranium-, Citronell-, Jasmin-, Lemongrasöl u. a. Geraniol kann auch künstlich aus Linalool oder Citral hergestellt werden. Anw.: in der Parfümerie. Geraniumgras: Cymbopogon martini var. motia*. Geraniumöl: Oleum Geranii, s. Pelargonium-Arten. Geraniumöl, Indisches: Oleum Palmarosae, s. Cymbopogon martini var. motia*. Geranium robertianum: Fam. Geranicaeae (Europa,Nordamerika u. a.). Stpfl. v. Herba Geranii Robertiani Ruprechtskraut (Herba Ruperti). Best.: Äth. öl, Geraniin (Bitterstoff), Gerbstoff, Ellagsäure. Asche max. 14% Anw.: als Adstringens. HOM: Geranium Robertianum, die frische blühende Pflanze. Gerbsäure: Acidum tannicum BÜ8*. Gerbsäurelösung: Reagens ¡Ü|: Bei Bedarf ist 1 Gerbsäure in 19 Aq. zu lösen. Geriatrie: (yeguiv = Greis), Lehre v. der Heilung der Alterskrankheiten. Gerinnung: Koagulation*. Germanin®: Bayer205, Symm.Harnstoff aus m-Benzoyl-m-amino-p-methylbenzoyl-l-naphthylamin- 4,6,8-trisulfosaurem Natrium. Weiß-gelb., geruchloses Pv., 11. in Aq. Germanin wirkt spezifisch gegen die Erreger der afrikanischen Schlafkrankheit (Trypanosoma rhodensiense u. gambicnse). Die therapeutische Dosis für Erwachsene beträgt 1 g, bei kräftigen Personen 1,5—2 g; Einzeldosis für Kinder je nach Alter 0,2 bis 0,75 g, für Säuglinge 0,15—0,2 g. Man gibt die ersten Injektionen an drei aufeinanderfolgenden Tagen oder alle 2—3 Tage, die weiteren Injektionen in wöchentlichen Abständen, im ganzen 5—10 Injektionen i. v. in 10%iger steriler Lsg. Zur Prophylaxe: Erwachsene 1 g, Kinder 0,3—0,75 g, Säuglinge 0,15 bis 0,2 g. Nach 1—8 Tagen nochmals die gleiche Dosis, später alle 3—6 Monate. Germanin findet auch bei Pemphi-
Germanium
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gus vulgaris u. Dermatitis herpetiformis (Duhring) Anwendung, bisweilen auch bei Thrombosegefahr, da Germanin die Blutgerinnung hemmt. Germanium: Ge, Grauweißes, sehr sprödes Metall, AtG. 72,60; D. 5,35. F. 958,5°, Sdp. 2700°, Ordnungszahl 32, II- u. IV-wertig. Germanium wurde im J a h r e 1886 von dem deutschen Chemik e r CLEMENS W I N K L E R
in d e m sächsi-
schen Silbermineral A r g y r o d i t entdeckt. Es erwies sich als das 1871 von MENDELEJEW vorausgesagte Eka-Silicium (s. Eka-Elemente). Germerwurzel, WeiBe: Rhiz. Veratri Big, s. Veratrum album. Gerstenmalz: Maltum*. Gerstenstärke: Amylum Hordei*. Gerüsteiweiß: s. Eiweißkörper. Gesarol ® : DDT-Wirkstoff, s. Dichlor-diphenyl-trichloraethanum MB u. K o n t a k t insektizide. Gestosen: (Abkz. v. Gestationstoxikosen, Gestatio = Schwangerschaft) Schwangerschaftstoxikosen. GetreidekeimSI: Das aus den Keimen kalt gepreßte fette Öl. Weizenk. enth. 6—9%, Roggenk. 10—12%, Reisk. ca. 24%, Maisk. 30—5C%. Das z. Z. viel gebrauchte W e i z e n k e i m ö l enth. etwa 0,15% Vitamin E (a- u. ß-Tokopherol), ferner Vitamine A, B p B,, B 6 , Pantothensäure, Provitamine D u. essentielle Fettsäuren (Vitamin F ) ; Säurezahl 20 bis 30. Anw.: in d. Vitamin-Therapie (auch Veterinär), in Wundsalben, Hautölen, Puder, Seifen, zu Gesichtspakkungen usw. Geum urbanum: F a m . Rosaceae, Echte Nelkenwurz, Benediktenkraut (Eurasien). Stpfl. v. Radix Caryophyllatae: Nelkenwurzel. Best.: Gein (Glykosid), Bitterstoff, Gerbstoff, äth. öl. Anw. med.: als Adstringens u. Tonicum.
Gifte
Gewürznelken: Flor. Caryophylli g f , s. Syzygium aromaticum. GewQrzsumachwurzel: Cortex Rhois aromaticae Radicis f8>, s. Rhus aromatica. GewQrzsumachwurzelrinde: Cortex Rhois aromaticae Radicis @>, s. R h u s aromatica. Gichtbeeren: Fruct. Ribis nigri, s. Ribes nigrum. Gichtkraut: Herba Gratiolae © , s. Gratiola officinalis. Gichtrosensame: Semen Paeoniae © , s. Paeonia officinalis. Gichtrosenwurzel: Radix Paeoniae, s. Paeonia officinalis. Gichtrdbe: Bryonia alba*. GIEMSAsche LSsung: N a c h S I : 3 AzurII-Eosin u. 0,8 Azur I I sind in 250 Glyzerin bei 60° zu lösen u. nach dem Abkühlen mit 250 Methylalkohol zu vermischen. Die Lsg. dient bei der Untersuchung des Blutes zur Differenzierung der weißen Blutkörperchen. Ausführung: der lufttrockene Ausstrich wird 2 bis 3 Minuten mit Methylalkohol fixiert, dann mit Giemsalsg. (10 Tropfen auf 10 ccm Wasser) 20—30 Minuten gefärbt. Ausstrich mit Aq. dest. abspülen u. in dest. oder mit Essigsäure schwach angesäuertem Wasser schwenken. Die Erythrocyten färben sich rot. G.-L. wird auch zu parasitologischen Färbungen benutzt (Kerne u. Geißeln: rot, Protoplasma:
blau)
(GUSTAV
GIEMSA,
Che-
miker, Hamburg, 1867—1948).
Giersch: Aegopodium podagraria*. Gifte: (von althochdeutsch „ g i f t " = Gabe) Stoffe, die in kleinen Mengen dem lebenden Organismus zugeführt, Schädigungen, Funktionsstörungen oder Tod herbeiführen. Eine genaue Definition ist unmöglich, da die Giftwirkung zum wesentlichen Teil auch von der zeitlichen Körperbeschaffenheit des InHOM: Geum urbanum, die getrocknete dividuums abhängt. „Nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht, daß ein Wurzel. Ding kein Gift sei" (PAKACELSUS). Das Gewebelehre: Histologie*. Gift k a n n durch die Speiseröhre, durch Gewebshormone: s. Hormone. Gewichtsanalyse: Gravimetrie, Teil die Atmungswege, durch den Darm oder durch die H a u t in den Körper gelangen. der quantitativen Analyse. Gewürz, Englisches: Fruct. Pimenta« Die Wirkung eines in das Innere des Körpers gelangten Giftes hängt a b : s. Pimenta officinalis. 1. Von der Zeitdauer der Aufnahme GewQrzkörner: Fruct. Pimentae (Resorption) in den Körper, 2. von der . Pimenta officinalis.
Gifte
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Konz, des Giftes im Blut u. 3. von der Zeitdauer seiner Wiederausscheidung aus dem Körper. Für die Resorption eines Stoffes ist seine Löslichkeit entscheidend, mit Ausnahme der mit der Atemluft aufgenommenen Giftgase, die sofort ins Blut übergehen. Ein Gift, das in seiner Fl. aufgelöst ist und getrunken wird, wirkt schneller als wenn das gleiche Gift in fester Substanz in den Magen gelangt, und eine fein zerriebene Substanz wirkt wiederum schneller als ein Giftbrocken; so entfaltet z. B. fein zerriebenes Arsenik seine tödliche Wirkung schneller als ein ganzes Stück am. Arsenik, weil der pulverisierte Stoff rascher resorbiert wird. Uni. Stoffe können praktisch nicht giftig wirken, sofern sie nicht von der Magensäure angegriffen werden. So sind z. B. die unl. Bariumsalze, wie Ba-sulfat (das als Röntgenkontrastmittel verwendet wird), ungiftig, im Gegensatz zu den löslichen Salzen, wie Ba-nitrat oder Ba-chlorid. Metallisches Quecksilber eingenommen ist völlig ungiftig, während verdunstetes Hg eingeatmet zu schweren Vergiftungen führen kann. Am schnellsten wirkt eine Giftlsg., die direkt in die Blutbahn eingespritzt wird, weil dadurch sofort die toxische Konz, im Blut erreicht wird. Es gibt Stoffe, die sehr schnell resorbiert und sehr schnell wieder ausgeschieden werden, z. B. Alkohol. 100 ccm reiner Alkohol, auf einmal eingenommen, führen zu schwerer Vergiftung, während die gleiche Menge, in einem Liter Wein getrunken, nur zu einem (je nach der Konstitution des Trinkers) mehr oder minder schweren Rausch führt, weil schon während des Trinkens ein Teil des Alkohols im Körper chemisch abgebaut und ausgeschieden wird, so daß eine toxische Konz, im Blut nicht eintritt. Andererseits wird z. B. Kurare so schnell durch die Nieren ausgeschieden, daß es gar nicht zur Wirkung gelangen kann; in die Blutbahn eingespritzt, f ü h r t es jedoch sofort zu tödlicher Lähmung. Andere Stoffe werden zwar langsam resorbiert und langsam wieder ausgeschieden, so daß bei sukzessiver Zuführung an sich ungiftiger kleinster Mengen
Gifte
eine K u m u l a t i o n eintritt, bis schließlich das Blut oder bestimmte Organe so mit Gift angereichert sind, daß eine Vergiftung erfolgt (z. B. bei Dig'talisglykosiden). Die Angriffspunkte der Gifte im Körper sind mannigfaltig. So kann äuß. durch Verätzung mit Säuren oder Laugen oder durch Kampfstoffe (Lost, Senfgas) die Haut zerstört werden; inn. können Gifte die Organe schädigen oder ihre Funktionen lähmen u. zum Stillstand bringen, sie können das Blut verändern, die Muskeln lähmen, zu Muskelkrämpfen führen oder sie können die Nerven schädigen. Man hat daher die" Gifte in eine Anzahl Hauptgruppen eingeteilt: Herzgifte (Digitalis- u. StrophanthusGlykoside, Maiglöckchen, Meerzwiebel, Akonitin, Tabak, Kleesalz, Bariumsalze, Krötengifte); Blutgifte (Blausäure, Kohlenoxyd, Anilin, Bzl., Phenol, Arsenwasserstoff); sie zerstören die Blutbildungsstellen, verändern die roten Blutkörperchen oder den Blutfarbstoff, so daß die Atmung unmöglich wird; Lebergifte (Phosphor, Chlf., Tetrachlorkohlenstoff, Arsen, Pilzgifte); Nierengifte (Sublimat, Oxalsäure, Terpentinöl); Magen- U. Darmgifte (Phosphor, Arsenik, Thallium, Brechweinstein, Quecksilber, Blei, Kupfer) Nervengifte (Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff, Grubengas, Alkohol, Äther, Strychnin, Kokain, Haschisch, Morphin, Koffein, Atropin) und die Ätzgifte (Säuren u. Laugen). Verschiedene Gifte haben nun zwar die gleiche Endwirkung, beispielsweise Erstickung, aber diese Wirkung kommt auf ganz verschiedene Weise zustande. So führt Kohlenoxyd zu Atemstillstand, indem es das Oxyhämoglobin des Blutes in Kohlenoxydhämoglobin umwandelt, wodurch den roten Blutkörperchen der Transport des Sauerstoffs unmöglich gemacht wird und Erstickung eintritt. Auch Blausäure führt zu Atemstillstand, aber auf ganz andere Weise wie das Kohlenoxyd, indem es das Fe des Atmungsfermentes in den Zellen unwirksam macht, so daß der Sauerstofftransport auf die Gewebe gehemmt wird, und Erstickung eintritt.
Gifte
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Bei allen Vergiftungen unterscheidet man einen a k u t e n und einen chronischen Verlauf, mit Ausnahme bei Vergiftungen durch Ätzgifte, die lokale Erscheinungen hervorrufen,'indem sie äuß. das Hautgewebe zerstören oder inn. die Speiseröhre oder den Magen schädigen. Die akute Vergiftung wird durch eine einmalige größere Giftzufuhr hervorgerufen und führt zu sofortiger heftiger Erkrankung bzw. zu sofortigem Tod. Die chronische Vergiftung hingegen wird durch regelmäßige Zufuhr kleiner oder kleinster Giftmengen in längerem Zeitraum ausgelöst (z. B. durch Arsenik, früher durch arsenikhaltige Tapeten). Auch die S t o f f w e c h s e l g i f t e , die giftigen Abbauprodukte der Nahrung (z. B. der Eiweißkörper), die normalerweise in der Leber zu unschädlichen Verbindungen umgewandelt werden, können bei Leberschädigungen zu Vergiftungen führen. Man kennt eine angeborene R e s i s t e n z (Toleranz) des Körpers gegen Gifte sowie eine Überempfindlichkeit, die man als I d i o s y n k r a s i e bezeichnet, sowie eine G i f t g e w ö h n u n g . Bei letzterer tritt eine Anpassung des Körpers und seiner inneren Organe an die zugeführten Gifte ein, z. B. bei den Arsenikessern, Morphinisten, Kokanisten, die oft das Vielfache einer normalerweise tödlichen Dosis ohne (zunächst ersichtlichen) Schaden zu sich nehmen, wie auch Arbeiter in Sehwfs.- u. Akkumulatorenfabriken gegen die Schwfsdämpfe meist unempfindlich werden. Häufig sind sog. Berufsvergiftungen, z. B. bei Chemiearbeitern, in Desinfektionsanstalten, in der Pflanzenschädlingsbekämpfung und Entwesung usw. Tätigen sowie Vergiftungen durch Grubengas (Schwfwst.), durch Kohlensäure (in Bergwerken, Gärkellern, Getreidesilos), Kohlenoxyd (Leuchtgas), schlecht ziehende Öfen, Auspuffgase usw., Bleistaub (Hüttenarbeiter, Buchdrucker. Maler). S c h l a n g e n g i f t e (s. dort). Gegengifte = Antidota, s. Tabelle „Vergiftungen und Gegenmittel". Die Lehre von den Giften heißt Toxikologie. Der Handel mit Giften ist nur mit staatlicher Genehmigung gestattet. Stärkste
Girard-Reagens P
Gifte sind in einem verschlossen zu haltenden Raum (Giftkammer) und innerhalb dieses Raumes in einem Gift— schrank) aufzubewahren. Bestimmte Gifte dürfen nur gegen schriftliche Empfangsbescheinigung (GiftSChein) und gegen Eintragung in das Giftbuch verabfolgt werden (z. B. Cyankalium, Phosphor, Strychnin usw.). Giftesche: Chionanthus virginica*. Giftgetreide: Mit Strychninnitrat (0,5%), auch m. Thallium od. Phosphor getränkte u. m. Fuchsin rotgefärbte Körner von Weizen, Hafer oder Roggen; zur Vergiftg. v. Ratten u. Mäusen (gegen Giftschein abzugeben), s. Avena venenata. GifthahnenfuB: Ranuculus sceleratus, s.Ranuculus- Arten. Giftheber: Heber zum Ansaugen u. Umfüllen giftiger und ätzender Flüssigk. (s. Abb.). Giftlattich: Lactuca virosa*. Giftpetersilienkraut: Herba Conii s. Conium maculatum. Giftsumach: Rhus toxicodendron*. Giftsumachbiatter: Folia Toxicodendri s. Rhus toxicodendron. Gigartjna mamillosa: Stpfl. v. Carrageen ßft*. Giltadbalsam: Balsamum de Mecca*. Ginger: Ingwer, s. Zingiber officinale. Gingivitis: Zahnfleischentzündung. Ginsengwurzel: Rad. Ginseng, s. Panax ginseng. Ginster: Sarothamnus scoparius*. Gips: Calcium sulfuricum*. G., Gebrannter §Ujj: Calcium sulfuricum ustum i g * . G., Hydraulischer: Calcium sulfuricum ustum (bis ca. 500° erhitzt). Girard-Reagens P: Pyridinum-acethydrazidchlorid [C5H6N+ • CH2 • CO • NH • NH2]C1Mol. 187,64. Weiß, bis gelbl., kr. Pv„ fast geruchlos, 1. in Aq., A., Methanol, Eisessig, unl. in hydroxylfreien organ. Lösungsmitteln. Girard-Reagens T: Trimethylammonium-acethydrazidchlorid [(CH3)3N+ • CH2 • CO • NH • NH2]C1-
Gitoxin, Gitoxigeiiin
249
Mol. 167,65. Weiß, bis schwach gelbl., hygr. kr. Pv mit ammoniakalisch-fischartigem (trimethylaminähnl.) Geruch; 11. in Aq., 1. in Methanol, A., Eisessig, unl. in hydroxylfreien organ. Lösungsmitteln. Anw. beider Reagenzien in d. analyt. u. präparativen organ. Chemie zum Nachweis, Isolierung u. Reindarstellung von Verbdgn, die Aldehyd- oder Ketogruppen enthalten (z. B. Ketosteroiden, Sexualhormonen, Vitaminen, äth. ölen, Drüsenextrakten usw.). Gitoxin, Gitoxigenin: s.. DigitalisArten. Gladiolus communis II. G. palustris: Fam. Iridaceae (Mittel- u. Südeuropa). Stpfl. v. Bulbus Victoriaiis rotundus (Radix Victoriaiis rotunda): Runder Allermannsharnisch, Evawurzel, Runde Siegwurz. Best.: Äth. öl. Anw. volkst.: gegen Skrofulose, vgl. Allium vietorialis. Glandes Quercus (excorticatae): Eicheln (Geschälte), s. Quercus-Arten. Glandes Quercus tostae: Geröstete Eicheln, s. Quercus-Arten. Glandula(e): Drüse(n). Glandula parathyreoldea: Nebenschilddrüse, Epithelkörperchen, s. Hormone u. Organotherapeutica. G. pineal.s: Zirbeldrüse, s. Hormone u. Organotherapeutica. G. pituitaria: Hypophyse, Hirnanhang, s. Hormone u. Organotherapeutica. G. Thymi: Thymusdrüse, s. Hormone u. Organotherapeutica. G. thyreoidea: Schilddrüse, s. Hormone u. Organotherapeutica. Glandulae Lupuli © : Hopfendrüsen, Lupulin, s. Humulus lupulus. G. Rottierae: Kamala |Ü3, s. Mallotus philippinensis. G. suprarenales: Nebennieren, s. Hormone u. Organotherapeutica. Glandulae Thyreoideae siccataelg: Getrocknete Schilddrüsen, die zerkleinerten, bei gelinder Wärme getrockneten u. gepulverten Schilddrüsen von Rindern u. Schafen. Gehalt mindestens 0,18% Jod, s. Hormone u. Organotherapeutica. Glanduläre Hormone: Hormone der Drüsen m. inn. Sekretion, s. Hormone. Glasätztinte: Lsg. v. Fluorammonium in verd. Schwefelsäure. Glaskopf, Roter: nat. Eisenoxyd, Hämatit*. Glaubersalz: Natrium sulfuricum ¡Mg*.
Globuline
Glaukoma: Glaukom, Grüner Star. Glechoma hederacea: Fam. Labiatae, Gundermann, Gundelrebe, Erdefeu (Europa, Asien). Stpfl. v. Horba Hederae terrestris©: (Herba Glechomae) Gundelrebenkraut. Best.: Äth. öl, Gerbstoff, Bitterstoff (Glechomin), Cholin, Weinsäure. Asche max. 10 %. Anw. volkst.: als Diureticum, Expectorans. HOM: Glechoma hederacea, die frische blühende Pflanze. Gliadine: Prolamine, Eiweißstoffe im Kleber d. Getreidekorns reich an Prolin u. Glutaminsäure (Gliadin im Weizen, Zein im Mais, Hordein in Gerste), 1. in 60—80%igem A., unl. in Aq. u. absol. A. Gliotoxin: C 1 3 H 1 4 N 2 0 4 S 2 . Ein aus verschiedenen Pilzen gewonnenes (Aspergillus fumigatus, Cliocladium fimbriatum, Penicillium jenense u. a.) fungistatisch wirkendes Antibioticum, das als Saatbeize Verwendung findet. Globin: s. Haemoglobin. Globoid: bot. Kugeliges Gebilde im Aleuronkorn*, aus Kalzium- u. Magnesiumsalzen der Inosit-Phosphorsäure bestehend. Globucid S. Sulfonamid. Globularia alypum: Fam. Globulariaceae, Kugelblumenstrauch (Mittel- u. Südeuropa). Stpfl. v. Folia Alypi: Kugelblumenstrauchblätter. Best.: Globularin mit Aglykon Globularetin, Globularicitrin (Flavonglykosid), Bitterstoff Picroglobularin, Gerbstoff. G l o b u l a r i n bewirkt Erbrechen, Koliken, starke Diarrhöen, Kopfschmerzen u. Schwindel; G l o b u l a r e t i n wirkt in Dosen von 0.1—0,3 g stark abführend und duretisch. In ihrem Heimatgebiet werden die Blätter wie Sennesblätter verwendet, jedoch ist Vorsicht geboten. GlObuli: s. Arzneiformen. Globuline: Eiweißkörper; unl. i. Aq., 1. in verd. SS, Alkalien u. Neutralsalzlösungen. Sie werd. durch Halbsättigung mit Ammoniumsulfat quantitativ ausgefällt. Die Globuline bilden mit den Albuminen die Hauptmenge aller tierischen und pflanzl. Proteine. Sie bestehen vorwiegend aus Leucin, Lysin, Glutaminsäure, Arginin, Tyrosin. Vork.: im Blutplasma, Milch, Eiern, Muskeln, Pflanzensamen. Man unterscheidet a-,
Glockenbilsenkraut
250
ß-, y-Globulin u. weitere Untergruppen. Med, Anw. findet y - G1 o b u 1 i n (zus. mit /S-Globulin, Behring-Werke) bei Herpes zoster (Gürtelrose), zur Prophylaxe bei Poliomyelitis, bei infektiöser Hepatitis, Scharlach, Keuchhusten, Masern, Bötein u. viel and. Infektionskrankheiten. Glockenbilsenkraut: Scopolia carniolica*. Glonoin: Nitroglycerinum*. Glonoinum HOM: Nitroglycerinum*. Glucinium: Beryllium*. GlUCOCOrtiCOide: Hormone der Nebennierenrinde, s. Hormone. Gluconssure: Acidum gluconicum, d-Gluconsäure CH2OH(CHOH)4—COOH Sirupartige Fl., 1. in Aq., unl. in A.; F. bei 200° unter Zers. Entsteht bei der Oxydation von Traubenzucker. Ihre Salze, die Gluconate, werden medizinisch verwendet (Calciumgluconat, Eisengluconat usw.); techn. dienen die Gluconate als Gerb- u. Beizmittel usw. Glucosamin: Chitosamin, Aminoglucose,
: Hyoscyamin, Links-Hyoscyamin, 1-Atropin, C 17 H 23 NO 3 .
Hyoscyaminum hydrobromicum
289
Mol. 289,19; F. 106»—108°, Alkaloid aus den Hyoscyamus-Arten u. aus anderen Solanaceen. Weiße, verfilzte Nadeln, 11. in A., Ae., Chlf. u. verd. SS, wl in Aq., opt. linksdrehend. Anw. med.: wie Atropin. Dos. 0,0005—0,001 g; MD. 0,001 g; MTD. 0,003 g; s. Tabelle „Unverträgliche Arzneimischungen". Hyoscyaminum hydrobromicum: H y -
oscyaminhydrobromid, Bromwasserstoffsaures Hyoscyamin, C 17 H 23 N0 3 • HBr; F. 152°. Weiße hygr. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med.: wie Atropin. Hyoscyaminum hydrochloricum: H y -
osoyaminhydrochlorid, Chlorwasserstoffsaures Hyoscyamin, C 17 H 23 N0 3 • HCl. F. 149°—151°. Weiße Kr., 11. in Aq., 1. in A. Anw. med.: wie Atropin. Dos. 0,0005 g; MD. 0.002 g; MTD. 0,006 g. Hyoscyaminum sulfuricum: H y o s c y -
aminsulfat, Schwefelsaures Hyoscyamin, (C 17 H 23 N0 3 ) 2 • H 2 S0 4 + H a O. F. ca. 203°. Weiße, hygr. Nadeln, 11. in Aq. u. A., wl. in Ae. u. Chlf. Anw. med.: wie Atropin. MD. 0,004 g; MTD. 0,012 g. Hyoscyamus muticus: s. u. H . niger. HyOSCyamuS niger: F a m . Solanaceae,
Bilsenkraut (Europa bis Indien). Stpfl
v. Folia Hyoscyami ¡Up: B i l s e n k r a u t b l ä t -
ter, Tollkraut, Saubohne, Saukraut, Zigeunerkraut. Best. 1-Hyoscyamin, dHyoscyamin, Atropin (d-l-Hyoscyamin), 1-Scopolamin, Atroscin (d-l-Scopolamin) (Gesamtalkaloidgehalt mind. 0,07%), ferner Cholin u. Spuren äth. öl, Gerbstoffe. Asche max. 30 %. Anw. med.: als Narkoticum wie Fol. Belladonnae, bes. b. Asthma als Räuchermittel. MD. 0,4 g; MTD. 1,2 g. Die Auszüge dienen als Antineuralgica (fug: Extr. Hyoscyami, Oleum Hyoscyami). HOM: Hyoscyamus, die ganze frische blühende Pflanze Semen
Hyoscyami:
Hypericum perforatum
Persien) verwendet, Hyoscyamin enthält.
das
1,2—1,4%
Hyoscyamus scopoiiaHOM: s. Scopolia
carniolica. Hypazidität: Subacidität*. Hyper-: bezeichnet ein Übermaß, Über-, Super-, Per-, Hyperazidität: Vermehrter Säuregehalt d. Magensaftes. Hyperämie: Blutüberfüllung. Hyperästhesie: Uberempfindlichkeit. Hyperfmesis: Ubermäßig starkes Erbrechen. H. gravidarum: Erbrechen Schwangerer. Hyperglykämje: Vermehrter Geh. des Blutes an Traubenzucker, z. B. bei Diabetes mellitus*, s. Blutzucker. Hyperhidrosis: Ubermäßiges Schwitzen. Hypericin: Hypericumrot, der rote Farbstoff des Johanniskrautes (s. Hypericum perforatum), Hexa-oxy-2,2'-dimethylnaphthodianthron, 1. in Chlf. mit tiefroter Farbe u. mit starker Fluoreszenz. Hypericin ist eine stark photosensibilisierende Substanz (s. Photosensibilisatoren). In starker Verdünnung (0,5 :1000) wirkt es günstig bei depressiven Zuständen sowie bei Gallen- u. Leberleiden; äuß. als Wundheilmittel, s. Oleum Hyperici. Hypericum perforatum: F a m .
Gutti-
ferae, Johanniskraut, Hexenkraut, Hartheu (Europa, Mittelasien, Nordamerika). Stpfl. V. Herba Hyperici © : Johanniskraut. Best.: Roter Farbstoff Hypericin*, gelber Farbstoff Hyperin, äth. öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Fett, Cholin. Asche max 8% Anw. volkst.: als Nervenmittel, bei Magen- u. Darmkatarrh, als Wurmmittel; äußerl. als Wundheil-
m i t t e l . Flores Hyperici recentes B i l s e n k r a u t s a m e n . Frische Johanneskrautblüten. Oleum
Sehr kleine, nur 1—1,5 mm lange, nierenförmige, netzgrubige, matt graubräunliche Samen mit weißem Endosperm. Best.: Hypocyamin, Scopolamin, Hyoscypigrin (Bitterstoff), fettes öl (AlkaloidgehaltO,C5—0,3%). Anw.med.: wie Fol. H., jedoch stärker wirkend. MD. 0,2 g; MTD. 0,6 g. Zur Alkaloidgew. wird hauptsächlich H. muticus, Ägyptisches Bilsenkraut (Ägypten, Arabien, H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch.
Hyperici ©>: Johanniskrautöl. 250 T. frischer Blüten werden zerquetscht, mit 1000 T. Olivenöl gemischt u. unter wiederholtem Umschütteln an einem warmen Ort der Gärung überlassen. Danach verschließt man das Gefäß u. läßt es in der Sonne stehen, bis das öl leuchtend rot geworden ist (was etwa sechs Wochen dauert; diese sechswöchige Sonnenlichtmaceration ist notwendig, 19
Hyperoxyde
290
um den gesamten Wirkstoff Hypericin* in das fette öl übertreten zu lassen, da die fetten öle an sieh nur wenig H. aufnehmen). Danach wird abgepreßt, das öl nach einigem Stehen von der wäß. Schicht abgehebert, mit 60 T. getrocknetem Natriumsulfat getrocknet u. filtriert. Johannisöl ist im durchscheinenden Licht rubinrot, im auffallenden Licht fluoreszierend dunkelrot bis gelbrot u. riecht aromatisch. Unter der Analysenquarzlampe zeigt es eine ziegelrote Fluoreszenz. Anw. inn. (in starker Verd.): bei Leber- u. Gallenleiden, bei nervösen Störungen u. als allgemeines Anregungsmittel; äuß. (ebenfalls in starken Verdünnungen): als Wundheilmittel sowie zu kosmetischen Hautölen, Massageölen usw. HOM: Hypericum,, die ganze frische blühende Pflanze.
Iatrochemie
Hypophyse: Hypophysis cerebri, Glandula pituitaria, Hirnanhang, s. Hormone u. Organotherapeutica. Hypotonische Lösungen: L s g e n . ,
die
einen geringeren osmot. Druck haben als die Zellen, daher schnell i. die Zellen eindringen u. diese zum Aufquellen u. evtl. zum Platzen bringen, vgl. Hypertonische Lösungen. Hypovitaminosen: s. Vitamine Hypoxanthin: 6-Oxypurin, OH
N HC
CC
-N CH
H Hyperoxyde: Peroxyde*. C 6 H 4 ON 4 , entd. 18C0 von SCHERER, nat. Hypertonie: Vermehrte Spannung (To- weitverbreitete Purinbase, in pflanz], nus), hoher Blutdruck. Geweben u. tierischen Organen. Gew. Hypertonische Lösungen: L a g e n . , d i e durch Desaminierung von Adenin. Weiß, ein. stärkeren osmotischen Druck haben kr. Pv., swl. in Aq., unl. in A. u. and. als d. Zellen, vgl. Hypotonische Lsgen. organ. Lösungsmitteln, 11. in MineralHypertrophie: Vergrößerung einzelner säuren u. Alkali. Bei Oxydation von H. entsteht Harnsäure. Hypoxanthin hat Gewebselemente bzw. Organe. sich für manche Mikroorganismen als Hypervitaminosen: s. Vitamine. Wachstumsfaktor erwiesen u. vermag Hypnoticum(a): Schlafmittel. bei Lactobazillusarten die HemmwirHypo-: Bezeichnet ein Mindermaß; kung von Sulfonamiden aufzuheben, Hyp-, Sub-. vgl. Nucleoproteide u. Purin. lA . Hypochlorite: Salze der unterchlorigen Hyssop: Hyssopus officinalis*. Säure. Hyssopus officinalis: Farn. Labiatae, Hypoglykämie: Abnorm verminderter Ysop (Mittelmeergebiet, Mittelasien). Zuckergehalt des Blutes, s. Blutzucker. Stpfl. v. Herba Hyssopi © : Ysopkraut, Hypogyn: bot. Oberständig (Frucht- Josefskraut. Best.: Äth. öl (mind. 0,25%), Gerbstoff, Harz, Zucker, ein knoten), s. Blüte. Hypophosphite: Salze der unterphos- Glykosid. Asche max. 10%. Anw. volkst.: b. Brustleiden, zum Gurgeln. phorigen Säure.
I Iatrochemie: (griech. tazpo's = Arzt). Ärztliche Richtung (16.—17. Jahrhund.), die alle Lebens vorgänge im menschlichen Körper auf ehem. Vorgänge zurückführte u. ausschließlich durch ehem. Mittel zu heilen versuchte. Die I. stand im Gegensatz zur latrophysik, der mechanistischen Deutung aller Lebensvorgänge, auf dem
Boden der alten Säftelehre. Der wichtigste Begriff der I. war die „Fermentation", worunter man verstand, daß im Körper die Umsetzung der Stoffe, analog der Gärung, durch bestimmte Fermente erfolge, eine Anschauung, die sich bereits der modernen Physiologie nähert (z. B. hinsichtl. des Verdauungsvor-
Iatrorrhjza palmata
291
gangs). Begründer der I. war FRANZ DB LE BOE (Sylvius), Arzt u. Univ.-Prof., geb. 1614 in Hanau, gest. 1672 in Leiden. DagegenstandPARAZELSUS,der vielfach als Hauptvertreter dieser Lehre angesehen wird, keineswegs auf dem Boden der I., denn seine Anschauungen über die ehem. Vorgänge im Körper u. über die Anwendung der Chemie i. d. Medizin sind ganz andere. latrorrhjza palmata: Fam. Menispermaceae (trop. Ostafrika). Stpfl. v. Radix Colombo S S : Kolombowurzel, Kalumbawurzel. Best.: die Alkaloide Iatrorrhizin Palmatin u. Columbamin, d. Bitterstoffe Columbin u. Chasmanthin u. a., ferner Sehleim, äth. ö l u. Stärke. Asche max. 9%. Anw. med.: als Amarum u. Stomachicum, Adstringens. HOM: Columbo, die getrocknete Wurzel. Ichthyocolla: Colla piscium Hausenblase, Fischleim. Die inn. Schwimmblasenhaut verschiedener Acipenser-Arten, bes. Acipenser Huso (Hausen, Beluga), Acip. Sturio (Stör), A. ruthenus (Sterlett). Herkunft: Schwarzes u. Kaspisches Meer. Hornartige, weißl., durchscheinende, geruch- u. geschmacklose, blätterartige Häute, stark irisierend; I. besteht zu ca. 70% aus tier. Leim (s. Gelatina alba), quillt i. kalt. Aq. u. löst sich fast völlig in heiß. Aq. u. A. Asche max. 1%. Anw. techn.: z. Klären v. Flgn. und als Klebemittel (Englisch Pflaster). Ichthyol, Ichthyolum: Ammonium sulfoichthyolicum @ * . Icterus: Gelbsucht. Id: Gen, Erbanlagefaktor, s. Gen. Identitätsreaktion: Diejen. ehem. Reaktion, mit deren Hilfe eine Substanz als ein bestimmter Stoff erkannt wird. IdiOSOm(en): Chromosom*. Idiosynkrasie: Überempfindlichkeit, außergewöhnliche Reaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe, Arzneien, z. B. Jod, Eiweiß, vgl. Gifte. Idiotypus: s. Gen. I.E.: Immunitätseinheit*. Igelit: s. Polyvinylchlorid. Ignatia HOM: s. Stiychnos ignatius. Ignatiusbohne: Semen Ignatii, s. Stiychnos ignatius. Ileus: Barmverschluß.
Illipe mallabrorum
Ilex-Arten: Fam. Aquifoliaceae. ¡lex aquifolium: Stechpalme (Mittel- u. Südeuropa). Stpfl. v. Folia Aquifoliae: (Folia Iiieis aquifolii) Stechpalmenblätter, Christdornblätter. Best.: Ilicin (Bitterstoff), Ilexsäure, Farbstoff, Gerbstoff, Kieselsäure, Zucker. Anw. volkst.: als Tonicum sowie gegen Fieber, Krämpfe, Kolik. HOM: Ilex aquifolium, die im J u n i gesammelten, frischen Blätter. Ilex paraguariensis: (Strauch in trop. Südamerika, Paraguay, Brasilien, kult. in Parana) neben anderen Ilexarten. Stpfl. v. Folia Mate ® : (Herba Hicis paraguariensis) Maté, Mateblätter, Paraguaytee, Jesuitentee. Best.: ca. 1% Koffein, 6—12% Gerbstoffe, äth. öl. Asche max. 6%. Anw. volkst.: als Excitans u. Diureticum, haupts. als Genußmittel an Stelle d. chines. Tees (bes. in Argentinien). HOM: Maté, die getrockneten Blätter. Illicium anisatum (I. religiosum): s. u. Ulicium verum. Illjcium verum: Fam. Magnoliaceae, Sternanisbaum (heim. südl. u. südwestl. China, haupts. Provinz Kwangtsi, Tonkin, Hainan; in manchen Tropengebieten kult.). Stpfl. v. Fructus Anisi stellati @ : Sternanis, Badian. Best.: mind. 5% äth. ö l (bis 90% Anethol enthalt.), ca. 20% fettes öl, Shikimisäure, Protokatechusäure. Asche max. 5%. Anw.: als Karminativum u. Aromaticum. HOM: Anisum stellatum, die getrockneten Früchte. (Sternanis wird häufig verwechselt mit den sehr giftigen ShikimifrOchten (Sikimifrüchte) von liíicium anisatum (I. religiosum), die Shikimisäure u. das sehr giftige Shikimitoxin enthalt., aber kein Anethol (sie riech, daher nicht nach Anis!). Sie sind häufig bis zu 50% in der üblichen Handelsware enthalten, es ist deshalb größte Vorsicht geboten!) Oleum Anisi stellati: Sternanisöl, das äth. ö l der Früchte, vom ¡33 als dem Oleum Anisi gleichwertig zugelassen. Best. u. Anw.: wie Oleum Anisi, s. Pimpinella anisum. Illinium: s. Promethium. Illipe mallabrorum: (Bassia longifolia) Malabar, Ceylon u. Illipe latifolia: (Bassia latifolia) Vorderindien bis Himalaya. Stpfln. v. Bassiaöl: Das F e t t aus den Samen. Anw.: zur Seifenfabrikation. 19*
IUurinbalBam
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lllurinbalsam: Baisamum Copaivae africanum*. I.m.: Intramuskulär (b. Injektionen). Imbibition: Durchtränkung, Eindringen von Fl. in feste Körper, Gewebe, Kolloide usw., mit Quellung verbunden. /Mmidazoiyi-aethylamin: Histamin, ein Gewebshormon, s. Hormone. Imidazol: (Glyoxalin) HC 4 3 N n ii
Farbl. Prismen, F. 90°, Sdp. 256°, 11. i. Aq. Kernsubstanz viel, n a t u. künstl. Stoffe, z. B. von Pilocarpin, Histamin, Histidin; auch im Ringgefüge d. Purine enthalten. Imidbasen: s. Imide. Imide: Imine, Imidbasen, Verbindungen, welche die I m i d o g r u p p e = NHGruppe enthalten. Imidol: Pyrrol*. Imine (Iminbasen): s. Imide. Iminosäuren: Entstehen durch Dehydrierung aus Aminosäuren, sie sind am Aufbau der Proteine beteiligt. Immergrünkraut: Herba Vincae pervincae, s. Vinca minor. Immersion, ölimmersion: Verfahren in d. Mikroskopie, b. dem zwischen Objektiv u. Objekt unter Fortlassung des Deckblättchens ein Tr. ö l oder Wasser eingeschaltet wird. Dadurch wird d. Absorption u. Brechung der Lichtstrahlen (durch Glas, Luft, Wasser) größtenteils beseitigt u. d. Bild wird schärfer u. klarer. Die Verwendung v. Fl., die d. gleichen Brechungsindex wie d. Glas der Linse hat (z. B. Zedernholzöl), bezeichnet man als homogene Immersion, vgl. Mikroskop. Immortellen, Gelbe, Flores Stoechados s. Heiichrysum arenarium. Immortellen, WeiBe oder Rote: Flores Gnaphalii, s. Antennaria dioica. Immun: Unempfänglich gegen Ansteckung oder gegen Gifte. Immunisierung: Unempfänglich machen gegen Krankheitserreger oder gegen Gifte. Aktive I. erfolgt durch künstliches Krankmachen mit lebenden Erregern od. derenGiften( A n t i g e n e n * ) , d.h.durch
Impfstoffe, Multipartialo
Impfung mit Vakzinen* oder durch Einreiben des Impfstoffes oder auch peroral durch Verschlucken oder Einatmen des Impfstoffes, wonach der Körper die Schutzstoffe (Antikörper, Immunkörper) selbst erzeugt. Passive I. erfolgt durch Einverleiben fertig. Schutzstoffe, die im Serum immun gewordener Tiere oder Menschen enthalten sind (Heilsera). Aktive I. erfolgt z. B. durch die Kuhpockenimpfung; passive I. erfolgt durch Einspritzen von Diphtherie-, TetanusSerum usw. Simultan-Impfung ist eins gleichzeitige aktive u. passive Immunisierung, d. h. gleichzeitige Einverleibung von virulenten lebenden Krankheitserregern u. dem entsprechenden Heilserum, wobei letzteres den Ausbruch der Erkrankung verhindert u. die Erreger eine aktive Immunisierung bewirken; sie wird z. B. beim Schweinerotlauf angewendet. Immunisierungs-Einheit'. Immunitäts-Einheit*. Immunität: Unempfänglichkeit des Organismus gegen Krankheitserreger oder Gifte. Natürliche I. (nat. Resistenz) ist angeboren und beruht auf den im Körper vorhandenen Schutz- u. Abwehrstoffen (Alexine, Phagozyten, s. d.). Erworbene I. wird erworben: 1. durch einmaliges Überstehen einer Infektionskrankheit oder durch aktive Immunisierung (Aktive Immunität); 2. durch passive Immunisierung (Passive Immunität), s. Serum. Immunitäts-Einheit: I.E. = Antitoxin-Einheit, A.E. Als Einheit gilt die Serummenge, welche die 100 fach tödliche Toxinmenge f ü r ein Meerschweinchen von 250 g Gewicht unwirksam macht. Zur Einstellung und P r ü f u n g dient ein Standard-Antitoxin von bekannter Stärke. Immunkörper: Antikörper, die von den Antigenen hervorgerufen werden, s. Immunisierung. Imperatoria ostruthium: Peucedanum ostruthium*. Imperial-Tee: Grüne Sorte des Chinesischen Tees. Impetigo: Hautausschlag m. Pustelbildung. Impfstoffe, Muitipartiale: Vakzine aus verschd. Stämmen einer Bakterienart.
Implantation
•293
Indigofera tinetoria
Implantation: Einpflanzung, Ein- d. Indigos werd. d. Pfl. einem Gärungsteilung z. B. v. Gewebeteilen u. ä. oder prozeß unterworfen. Nat. Indigo best, von krist. Hormonen (Implantate) in d. bis zu 80% aus Indigotin sowie aus Indigorot u. Indigobraun. (I. wurde in Körper. Ägypt. schon v. 4000 verwend.) HOM: In: ehem. Indium*. Indigo. Synthetischer Indigo, reines InIncision: Einschnitt. Indanthren ® : Handelsbezeichnung digoblau. Dunkelblaues Pv., das beim für eine große Anzahl echtester Farb- Reiben kupfrig-rotglänzend wird, F. 390° stoffe aller Farbstoffklassen, bes. für bis 392°, 1. in rauch. Schwfs. sowie in Anthrachinon - Küpenfarbstoffe. (Der Chlf., Anilin, Nitrobenzol, sonst unl. Name ist auB I n d i g o u. A n t h r a c e n Dargest, zuerst 1875 v. A. v. zusammengezogen, weil der Entdecker durch Einwirkung von NaOH auf NitroR. annahm, daß der von ihm im benzaldehyd u. Aceton. Heute nach dem Jahre 1901 zuerst entd. Ind.-Farbstoff. HBUMAUNschen Verfahren (1890), nach das I n d a n t h r e n - B l a u , ein Analogon dem man zunächst aus Anilin u. Chloressigsäure oder aus Anilin, Formaldehyd des Indigo sei.) u. Blausäure Phenylglycin gewinnt, das Inden: C 9 H 8 , in der Alkalischmelze Indoxyl liefert. Da diese Schmelze bei zu hoher Temp. /iX rypi 5 ausgeführt werden mußte, wobei ein Teil Ü6 , 2|IPtt des gebild. Indoxyls wieder zerstört wurde, führte (1901) an Stelle CH a von Alkali daB N a t r i u m a m i d (NaNH 2 ) Farbl. ö l ; D. 1,009; F. —2°; Sdp. 182°. als Kondensationsmittel ein, das geKommt im Steinkohlenteer, Erdöl u. in stattet, die Kondens, schon bei 18C° bis einigen äth. ölen vor, polymerisiert 200° vorzunehmen. Nach der Schmelze leicht schon bei gewöhnl. Temp. u. im bläst man in die alkal. Lsg. Luft ein, wodurch Indoxyl zu Indigo oxydiert Dunkeln ( I n d e n - H a r z e ) . Indianischer Tabak: Lobelia inflata*. wird. KQpenfärberei. Da Indigo in A. Indican: Indikan; 1. d. farbl. Indoxyl- u. Aq. unl. ist, wird er durch NatriumGlukosid (C 14 H 17 0 6 N) der Indigofera- dithionit (Na 2 S 2 0 4 ) od. FormaldehydArten, s. Indicum; 2. Harn-Indikan ist natriumsulfoxylat (Rongalit C*) zu InIndoxylschwefelsäure bzw. indoxyl- digOweiB (Dihydroindigo, Leukobase, schwefelsaures Kalium, Abbauprodukt C 16 H 12 N 2 0 2 ) reduziert. Die alkal. Lsg. des Tryptophans (s. Indoxylglucoron- der Leukobase nennt man „Küpe" und säure), Nachweis s. Tabelle „Harnunter- tränkt damit Wolle oder Baumwolle, die dann der Luft aufgesetzt wird, wodurch suchung". die Leukobase auf der Faser wieder zu Indicatio: Indikation, Heilanzeige. Indicum: Indigo, Indigotin, Indig, Indigo oxydiert. Indigoblau, C 18 H 10 O 2 N a , Indifferent: Ohne (starke) Wirkung,
Bayer
Bohn
Ii
I
f
v/\yCH
PFLEQEB
harmlos. Indig: Indigo, Indicum*. Indigestion: Leichte Verdauungsstörung. Indigo: Indicum*. Verschied. Indigofera-Arten, bes. IndigoIndigo, Wilder: Baptisia tinetoria*. fera tinetoria sowie dorfrüherin DeutschIndigoblätter: Folia Indigoferae tincland kult. Färberwaid Isatis tincloria ent- toriae, s. Indigofera tinetoria*. halt. d. Glukosid des Indoxyls Indican, Indigofera tinetoria: Fam. Leguminodas durch Hydrosa« (Afrika, in den Tropen vielfach kult.). 14 c lyse mittels des gleichfalls in der Pil. Stpfl. v. Indigo* u. Folia Indigoferae enthaltenen Ferments Indoxylase in Glu- tinetoriae: Indigoblätter. Best.: Indican cose u. Indoxyl (C8H7ON) zerfällt, letzt, (C, 4 H 17 0 6 N), d. Enzym Indoxylase. oxydiert a. d. Luft zu Indigo. Zur Gew. Anw.: z. Herst, des Indigos.
CHJJON + 3H20,
Indigoide
294
Infundierbüchse, Infundierapparat
Indigoide: Indigofarbstoffe, Indigo- Metall. D. 7,31; F. 156,4°; Sdp. 2000°. derivate, die das chromophore System Nat.: nur gebunden (In 3 S 3 , Indiumd. Indigomoleküls enthalten: sulfid). Darst.: Durch Elektrolyse seiner —C=0 I
>c
0=C— I
c
: Molke, MilchBerum; ist die von geronnener Milch (Käse) abgepreßte Fl., die Milchzucker, Salze, L a k t a l b u m i n u n d Spuren von F e t t enthält. Die Abscheidung des Kaseins und F e t t e s erfolgt mittels L a b oder Säure (s. Caseinum u. Lab). Die Molken werden bisweilen mit Arzneistoffen, K r ä u t e r s ä f t e n oder Mineralwässern versetzt verwendet. HOM: Lac dtfloraium, A b g e r a h m t e K u h m i l c h , Lac caninum, Hundemilch. Lac Sulfuris:
18*.
Sulfur
praecipitatum
Lacca: G u m m i Lacca, Resina Lacca, Lacca in tabulis, Schellack, L a c k h a r z ; harzartiger Körper, erzeugt durch den Stich der Gummilackschildlaus COCCUS laccae (Carteria lacca) i n die jungen Triebe verschiedener Ficus-Arten u n d anderer auf den Molukken, Ceylon, Sum a t r a , Antillen, in Siam heimischer, tropischer B ä u m e (Croton aromaticus, Ficus religiosa u. a.). Die durch den Stich erzeugte eingetrocknete r o t e Harzmasse bildet den sog. Stocklack, die davon abgeschlagenen Stücke den Körnerlack. Durch Ausziehen des letzteren m i t heißem Aq., Kolieren u n d Trocknen erhält | m a n den Schellack in m e h r oder weniger
Lacca alba
339
orange bis hellbraun gefärbten Blättchen, 1. in Amylalkohol, Aceton, Holzgeist, Essigsäure, Alkalilauge, heiß. A., zu 90% 1. in kalt. A. Best.: Wachs, Harz, Farbstoff, Fettsäuren, Resen, Bitterstoff. Anw. techn.: zur Herst, v. Lack, Siegellack, Firnis, Polituren, Kitt, als Isolier- u. Appreturmittel. Lacca alba ist gebleichter Schellack. Kunstschellack ist ein Kunstharz, hergest. aus Phenol mit Formaldehyd. Lacklack, der aus dem Körnerlack ausgezogene rote Farbstoff. Lacca alba: s. Lacca. Lacca Musci: Lacca Musica, Lackmus, Farbstoff verschiedener Flechten, bes. Rocella tinctoria (Felsen mediterraner u. westafrikanischer Küsten), Rocella fuciformiS (Felsenküsten der Kanaren, Azoren, Mittelmeerküsten, Afrika), Ochrolechla tartarea (auf Steinen u. an Felsen in d. gemäßigten Zone), Ochrolechia pallescsns (auf Bäumen im Gebirge). Herst. faBt ausschließlich in Holland, indem man die gemahl. Flechten unter Zusatz von Kalk, Pottasche, Ammoniak, auch Harn, der Gärung überläßt, bis sich der Farbstoff entwickelt hat und dann die Masse mit Kreide oder Gips verdickt. Dunkelblaue Würfel, die beim Erhitzen NH 3 entwickeln. Löst sich in Aq. zu dunkelblauer Fl., die mit SS sich rot färbt und mit Alkalien wieder blau. Best.: Eine Reihe verschiedener Farbstoffe, so Azolitmin, Erythrolitmin, Spaniolitmin u. a. Anw.: als Reagens, bes. als Lackmuspapier u. L.-Tinktur. Zur Herst, der L a c k m u s - I n d i k a t o r L ö s u n g wird 1 T. Lackmus dreimal je eine Std. lang mit 5 T. siedendem A. ausgezogen (zur Entfernung des Erythrolitmins). Nach dem Abfiltrieren wird der Rückstand mit A. gewaschen, mit der gleichen Menge kaltem Aq. extrahiert u. abfiltriert. Nunmehr wird der L. mit der fünffachen Gewichtsmenge Aq. gekocht u. nach Erkalten abfiltriert. Die nun fertige Indikatorlösg. muß vor Licht geschützt aufbewahrt werden, jedoch sollte die Luft Zutritt haben, man verschließt daher nur mit loser Watte. Umschlagsgebiet pn5—8, rötlich-violett.
Lactone
Lachesis mutus: Buschmeister, Sururuku, eine Giftschlange Mittel- u. Südamerikas. Das frische Gift wird hom. verwendet bei chron. Katarrhen der Verdauungsorgane, Blinddarmentzündung, Furunkeln, Geschwüren, Typhus. HOM: Lachesis. Lachgas: Nitrogenium oxydulatum*. Lackbaum, Japanischer: Rhus vernicifera, s. Rhus-Arten. Lackhan: s. Lacca. Lacklack: s. Lacca. Lackmoid: Resorzinblau, (OH) 2 C 6 H 3 -N=[C 6 H 2 (OH) 3 ] 2 .
Darst.: Durch Schmelzen von Resorzin mit Natriumnitrit. Dunkelviolette Lamellen, 1. in A., Ae., Aceton, wl. in Aq. Anw.: als Indikator wie Lackmus, jedoch empfindlicher als dieses: PH 4,4 bis 6,4: rot-blau. Lackmus: Lacca Musci*. Lackmuslösung, Wäßrige: Reagens B S : 1 Teil Lackmus wird 3mal mit je 5 T. A. ausgekocht. Der Rückstand wird m. 10 Aq. 24 Stunden lang bei Zimmertemperatur ausgezogen u. filtr. L a c t . . . : s. auch L a k t . . . Lactafugum(a): Die Milchsekretion verminderndes Mittel. Lactagogum(a): Galactagogum(a), die Milchsekretion förderndes Mittel. Lactalbumin: Laktalbumin, in der Milch enth. Eiweißkörper, s. Lac. Lactase: /3-Galactosidase, Ferment, das Milchzucker in Glukose u. Galaktose zerlegt; in der Natur sehr verbreitet (im Darmsaft, Milchzuckerhefen, Kefirpilzen u. a.). Lac täte: Salze der Milchsäure. Lactoflavin: Laktoflavin, Vitamin B„, s. Vitamine. Lactame: Innere Anhydride, die beim Erhitzen von y-, 6-, e-Aminosäuren durch H 2 0-Abspaltung entstehen u. beim Kochen mit SS oder Alkalien wieder zu den Aminosäuren aufgespalten werden. e - C a p r o l a c t a m ist der Ausgangsstoff für die Kunstfaser Perlon (s. Kunstseiden unter Kohlenhydrate). Lactoglobulin: In der Milch enth. Eiweißkörper, s. Lac. Lacerta agilis HOM: Zauneidechse. Lachenknoblauch: Teucrium scorLactone: Innere Ester von Oxycarbondium*. säuren, am beständigsten y-Lacton. 22*
Lactophenin
34Ü
Lactophenin ® : Laktophenin, s. Lactylphenetidinum [Mg*. Lactose: Milchzucker, s. Saccharum. Lactotropes Hormon: Prolactin, s. Hormone. Lactuea sativa: Fam. Compositae, Gartenlattich (als Gemüsepflanze angebaut, Kopfsalat ist L. sativa yar. capitata). Best.: Äpfelsäure, Zitronensäure, Oxalsäure, Lactucerin (Lactucin), Lactupicrin, a- u. /?-Lactucerol, Glukokinine, Eisen, Vitamine A, Bj, B e , C (10mg%), E, äth. Öl. Stpfl. v. HOM: Lacluca sativa, die frische, blühende Pflanze. Lactuca Virosa: Fam. Compositae, Giftlattich (Südwestl. Europa, Nordafrika, Moseltal, Österreich, Rußland). Stpfl. v. Herba Lactucae virosae (Herba Intybi angusti): Giftlattichkraut. Best.: s. Lactucarium. Anw. volkst.: als Narkoticum, bei Asthma, Gicht, als Schlafmittel. HOM: Lacluca, die frische, ganze, blühende Pflanze. Lactucarium germanicum (genuinum): Deutsches Laktukarium, der eingetrocknete Milchsaft von Lactuca virosa*. Best.: Die Bitterstoffe Lactucin u. Lactucopikrin, Lactucerin (Ester), Mannit, Oxalsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Kautschuk, Asparagin, Harz. Anw. med.: als Narkoticum u. Hypnoticum wie Opium (ohne jedoch stopfend zu wirken) sowie als Sedativum bei Hustenreiz, nervösen Erregungen, Neuralgien, als Anaphrodisiacum, jedoch kaum mehr verwendet. Dos. 0,05 bis 0.2 g; MTD. 1,0 g; äuß.: zu Augenwässern (darf nur gegen Rezept abgegeben werden). Lactucarium gallicum: Französ. Laktukarium, stammt von Lactuca sativa var. capitata. Lactylphenetidinum ¡Dg: Laktyl-p-phenetidin, Milchsäure-p-phenetidid, Laktophenin (R), /OC 2 H 5
Q JJ
8
/
4
^NH[CO • CH(OH) • CHS]
[1] [4]'
Mol. 209,1; F. 117°—118°. Farbl. Kr., 1. in ca. 400 Aq. v. 20°, in ca. 45 sied. Aq., in 6 A. Darst.: Durch Erhitzen einer Mischg. v. p-Phenetidin u. Milchsäure. Anw. med.: als Antipyreticum u.
Laktose
Antineuralgicum, bes. bei Typhus, Influenza, Rheumatismus. Dos. 0,2—0,75 g; MTD. 3,0 g. Ladanharz: Ladanum*. Ladanum: Labdanum, Ladanharz, Resina Ladanum, Gummi Ladanum, das Harz verschd. Cistus-Arten: Cistus VillOSUS var. creticus (Kreta, Zypern, Naxos usw.), C. ladaniferus (Spanien, Portugal usw.), C.CypriCUS (C. ladaniferus, C.laurifolius), Fam. Cistaceae. Best.: Harz, Wachs, SS, äth. öl. Dunkelbraunrote bis schwarze, zähe, zwischen den Fingern klebrig werdende Masse, unl. in Aq., tw. 1. in A. Anw.: zu Pflastern. LadOgal (R): s. Sulfonamide. Ladungszahl: s. Oxydationszahl. Lämmerschwanz: Eupatorium cannabinum*. Lärche: Larix decidua*. Lärchenschwamm: Fungus Laricis s. Fomes officinalis. Lärchenterpentin: Terebinthina laricina © , s. Terebinthina. Läuseessig: Acetum Sabadillae i g * . Läusekörner: Semen Staphisagriae, s. Delphinium staphisagria. Läusepfeffer: Semen Staphisagriae, s. Delphinium staphisagria. Läusesamen: Semen Sabadillae |Mg. s. Sabadilla officinalis. Laevigatus(a, um): Geschlämmt, fein zerrieben, geglättet. LaevulOSe Fruchtzucker, Fructose, s. Saccharum. Lakritz, Lakritzensaft, Lakritzenwurzel: s. Glycyrrhiza glabra. L a k t . . . : s. auch L a c t . . . Laktalbumin: s. Lactalbumin. Laktation: Absonderung der Milch in den weibl. Brustdrüsen. Laktations-Hormon: Hormon des Hypophysen-Vorderlappens, s. Hormone. Laktobutyrometer: Instrument zur Bestimmung d. Fettgehaltes der Milch. Laktodensimeter: Laktometer*. Laktoflavin: Vitamin B 2 , S. Vitamine. Laktoglukose: Galaktose © * . Laktometer: Aräometer zur Bestg. d. spezif. Gewichts der Milch, s. Aräometer. Laktophenin Lactylphenetidinum gg. Laktose: Milchzucker, Saccharum Lactis ü , s. Saccharum.
Laktoskop
341
Laktoskop: Galaktoskop, Äpparat zur Prüfung der Milch nach ihrer Durchsichtigkeit. L a k t u k a r i u m , Deutsches: L a c t u c a r i u m
germanicum (genuinum)*.
L a k t u k a r i u m , Französisches: L a c t u c a -
rium gallicum, s. unter L. germanicum. L a m i n a r i a : L . Cloustoni u . L . digitata,
Fam. Laminariac^ae (Küsten der Nordsee u. des Atlantischen Ozeans von Spitzbergen bis Spanien). Stpfl. v. Laminaria (Stipites Laminariae) Laminariastiele, Kiementang, der mittlere stengelartige Teil des Thallus der Alge. Best.: Schleim (Algin), Laminarin (Polysaccharid), Mannit, Eiweiß, Gerbstoff, Oxalate, Jod (0,5%), Spuren von Brom. Asche max. 20%. Anw. med.: die zylindrisch zugeschnittenen Stiele werden als Quellstifte benutzt zur Erweiterung von Wundkanälen u. Körperhöhlen, sie quellen bis zum Fünffachen ihres Volumens auf. (Abgabe darf nur gegen Rezept erfolgen!) Das Laminariapv. wird bisweilen als Füllmittel für Tabletten verwendet, die besonders leicht zerfallen sollen. Das aus den Sprossen von Laminaria mit 1 %iger HCl extrahierte L a m i n a r i n ergibt bei der Hydrolyse 96 % Traubenzucker u. dient daher zur Gew. dess. Lamium album: Fam. Labiatae. Weiße Taubnessel, Bienensaug (gemäßigtes Eurasien, Haupterntegebiet Böhmen u. M ä h r e n ) . S t p f l . v. Flores L a m i i albi ® :
Weiße Taubnesselblüten, Weiße Bienensaugblüten. Best.: Schleim, Gerbstoff, Saponin, ein Glykosid, äth. öl. Asche max. 10%. Anw. volkst.: bei Menstruationsstörungen, Fluor albus sowie geg. Schlaflosigkeit u. als Blutreinigungsmittel. HOM: Lamium album, die frischen Blätter u. Blüten. LanatOSide: Die Glykoside aus Digitalis Ianata, s. Digitalis-Arten. Landolphia-Arten: s. Cautschuc HS. Lanettewachs Gemisch aus Cetylalkohol, Octadecylalkohol u. Myristinalkohol. Anw.: als Salbengrundlage. L A N G E R H A N S s c h e Inseln: Zellen i m
Larocain hydrochloricum
Lanollmentum(a): Lanolinsalbe. Lanolin i g : Lanolinum I g * . Lanolinlymphe: Verreibung von Trokkenlymphe mit Wollfett, zur Verw. in den Tropen. Lanolinum ü : Wasserhaltiges Wollfett. Zstzg.: 13 Wollfett, 4 Aq., 3 fl. Paraffin, vgl. Adeps Lanae. Lanthan: La, Seltenes Erdmetall, AtG. 138,92; Ordnungszahl 57; D. 6,15; F. 885°. Nat.: haupts. mit Cerium zusammen im Cerit, Monazit, Orthit, vgl. „Seltene Erdmetalle". Lanthaniden: s. Seltene Erdmetalle. L a p i s Calaminaris © : G a l m e i , s. Zin-
cum carbonicum. Lapis Cancrorum: (Calculi cancrorum) Krebsstein, Krebsauge, die vom Flußkrebs Astacus fluviatilis während seiner Häutungszeit im Magen abgelagerten, runden, linsenförmigen weißen Körperchen, die aus kohlensaurem u. phosphorsaurem Kalk bestehen. Anw. volkst.: um Fremdkörper aus dem Auge zu entfernen. L a p i s causticus c h i r u r g o r u m :
Kalium
hydroxydatum*. Lapis divinus: Cuprum aluminatum ®P*. Lapis Haematitis: Blutstein, Koter Glaskopf, nat. Eisenoxyd. Anw.: als Schleif- u. Färbemittel. Lapis infernalis: Höllenstein, Argentum nitricum H * . L a p i s infernalis mitigatus:
Argentum
nitricum cum Kalio nitrico H * . Lapis ophthalmicus: Cuprum aluminatum' g | * . L a p i s Prunellae: B r u n e l l e n s t e i n ,
Ka-
lium nitricum fusum*. Lapis PumiciS ©>: Bimsstein, vulkanisches Mineral (Rheinland), AluminiumAlkalisilikat. Anw.: als Hautreinigungsu. Poliermittel. Lapis smjridis: Schmirgel, nat. Aluminiumoxyd, Abart d. Korund. Nächst dem Diamant das härteste Mineral (Naxos, Samos, Spanien, Portugal, Sachsen). Anw.: als Schleifmittel, s. Aluminium. L a p p a maior, L . minor, L . tomentosa:
Pankreasgewebe, Erzeugungsstätten des s. Arctium-Arten. I n s u l i n * (LANGERHANS, PAUL, A n a t o m , LariX decidua: Stpfl. v. Terebinthina Madeira 1847—88). laricina s. Terebinthina. Lanital ® : Kunstfaser, s. Kunstseide L a r o c a i n hydrochloricum ® : Larounter Kohlehydrate. kainhydrochlorid, Larocain (§), p-Amino-
Larokainhydrochlorid
342
benzoyl-2,2 - dimethyl - 3 - diaethyl-aminopropanolhydrochlorid. Mol. 314,7; F. 196° bis 197°. Weiße Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med.: als Lokalanästheticum. Larokainhydrochlorid: Larocain hydrochloricum © * . Laryngitis: Kehlkopfentzündung. Larynx: Kehlkopf. LA88ARSChO Paste: Pasta Zinci salicylata BS*, OSKAR LASSAR, Dermatologe, Berlin (1849—1908), führte die Pasten in die Hauttherapie ein. Latenzzeit: Inkubationszeit*. Latex: s. Cautchuc. LatschenkiefernSi: Oleum Pini pumilionis s. Pinus mugo var. pumilio*. Latwerge: Electuarium(a), s. Arzneiformen. Laudanum: Opium jgg*. Laudanum liquidum: Tinctura Opii simplex SHI*. Laudanum liquidum Sydenhami: Tinctura Opii crocata ESI*. Laugen: Wäßrige Lsgen von Alkalien, Erdalkalien, Ammoniak, die Hydroxylionen enthalten u. alkalisch reagieren. Mutterlaugen: Bückstände von Kristallisationen; in d. Mineralogie Salzlösungen jeder Art; unter Ablaugen versteht man in der Technik Lösungen, die Abfallprodukte enthalten (z. B. Sulfitablaugen) Laugenstein: Natrium hydroxydatum crudum*. Laurate: Salze der Laurinsäure*. Laurineenkampfer: Camphora jag*. Laurinsäure: CH 3 (CH 2 ) 10 -COOH. Farbl. Kr.-nadeln. F. 43,5°; Sdp. 225°, 1. in A. u. Ae., unl. in Aq. Nat. als Glycerinester im Cocosnuß- u. Lorbeeröl, als Cetylester im Walrat. Laurocerasus HOM: s. Prunus laurocerasus. Laurus Camphora: Cinnamomum camphora, s. Camphora g g . Laurus nobilis: Fam. Lauraceae, Lorbeer (Kleinasien vielleicht heim., bes. Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Folia Lauri ® : Lorbeerblätter. Best.: Äth. ö l (mind. 1%), Bitterstoff. Asche max. 5%. Anw.: als Gewürz, Aromaticum. FructuS Lauri Lorbeerfrüchte, Lorbeeren. Best.: I t h . ö l (1%), fettes ö l bis 40%, Zucker, Stärke. Asche max. 3%. Anw.:
Lavandula spica
als Amarum, Gewürz. Oleum Lauri (expressum) H : Lorbeeröl, Lorbeerbutter, das durch Auspressen oder Auskochen gewonnene F e t t aus den Früchten. Grünes salbenartiges Gemenge von F e t t u. äth. Ölen. F. ca. 36°, VZ 198—199, Jodzalil 68—80, 1. in Ae., Bzl., sied. A. Best.: 2,5% äth. öl, Chlorophyll, Glyzeride der Laurin-, Palmitin- u. Ölsäure, Bitterstoff; das äth. Öl besteht zu 5 0 % aus Cineol, ferner enth. es ca. 12% Terpene sowie Sesquiterpene, Eugenol, Methyleugenol, Geraniol, Linalool u. a. Anw. med.: als mild hautreizende Einreibung bei Rheuma, Hautkrankheiten, Krätze ; vet. : bei Kolik, als Eutersalbe. Schutzmittel gegen Insekten. HOM: Laurus nobilis, die frischen Blätter. Lavandula latifolia: Lieferant v. Oleum S p i c a e ® , s. unter Lavandula offic. Lavandula officinalis (L. spica pp): Fam. Labiatae, Lavendel (Westl. Mittelmeergebiete, Südfrankreich). Stpfl. v. Flores Lavandulae g l : (Flores Spica«) Lavendelblüten. Best. : Äth. Öl (1—2% ), Gerbstoff (12%). Anw. med. : bei Nervosität, Schlafstörungen, nervösen Herzleiden, ferner als Cholereticum u. Cholagogum sowie zu Räuchermitteln und als Geschmackskorrigens ([Mi: Species aromaticae). Oleum Lavandulae jjgf: Lavendelöl, das äth. ö l der Blüten. Farblose bis gelbliche Fl.; opt. aktiv (er = —3° bis —9°). D. 0,877—0,890 C. Best. : 1-Linalool u. dess. Ester, haupts. Linalylacetat (30—60%), Geraniol, Cumarin, Borneol, Aethyl-n-amylketon, a-Pinen, Caryophyllen, Cineol u. a. (im französ. Lavendeöl auch 1-Lavandulol, d-Citronellol, Isoamylalkohol, Cuminalkohol). Gesamtgeh. an Estern mind. 33,4%. Anw. med. : zu Einreibungen(§H| : Spirit. Lavandulae, 0,3%, Mixtura oleoso-balsamica), ferner i. d. Parfumerie. Oleum Spicae ® : Spiköl, das äth. ö l der Blüten von Lavandula latifolia (L. spica PP), Narde. D. 0,900 bis 0,913. Best. : 1-Linalool, d-Kampfer (im Gegensatz zu Ol. Lavandulae jä|). Anw. : als Ersatz für Lavendelöl in billigen Parfümerien sowie zu Einreibungen. Lavandula spica: S. Lavandula officinalis*.
Lavendelblüten
343
LavendelbIQten l g : Flores Lavandulae s. Lavandula officinalis (L. spica pp). Lavendelöl g | : Oleum Lavandulae jSÜ, s. Lavandula officinalis (L. spica pp). Lavendelspiritus !gl: Spiritus Lavandulae gag*. Laxans(tia), Laxativum(a): Mittelstarkes Abführmittel, s. Abführmittel. Laxiermus: Eleetuarium Sennae MS*. Lebensbalsam, HOFFMANNscher S : Mistura oleoso-balsamica [Ml*. Lebensbaum: Thuja occidentalis*. Lebensbaumspitzen: Summitates Thujas © , s. Thuja occidentalis. Lebenskraut: Summitates Thujae © (Herba Thujae occidentalis), s. Thuja occidentalis. Leber: Hepar, s. Organotherapeutica. Leberblümchen: Anemone hepatica (Hepatica nobilis)*. Leberkraut: Herba Hepaticae, s. Anemone hepatica (Hepatica nobilis)*. Lebertran: Oleum Jecoris i n * . Lebertranemulsion, Zusammengesetzte I5SI: Emulsio Olei Jecoris Aselli composita l g . Lecithalbumin: s. Lecithinum. Lecithinasen: Fermente (Esterasen). Lecithinase A spaltet Lecithin zu Fettsäure u. L y s o l e c i t h i n . Letzteres bewirkt Hämolyse der roten Blutkörperchen (nat. i. Schlangen-, Bienen-, Skorpionengiften). Lecithinase B (nat. i. tier. Organen, Blutserum, auch in Reiskleie) spaltet Lysolecithin in Fettsäure u. Glycerinphosphorsäurecholinester. Lecithinum: Lezithin, fett- bzw. wachsähnliche, bräunliche Masse in Tier- und Pflanzenzellen, hauptsächlich in Nervensubstanz, Eidotter, Herz, Blut, Niere, Leber, Sperma, Samen, Knollen. Chem. gehört L. zu d. Phophatiden, da es eine Verbdg. der Glycerinphosphorsäure mit Cholin u. höheren Fettsäuren darstellt. Man unterscheidet a- u. jS-Lezithine. Formel für a-Lezithin (nach K a b r e r ) : I CHOCO—Fettsäurerest I ,0 CH 2 0P^-0—CH 2 CH 2 N(CH 3 ), 0 1
Legierung
vgl. Phosphatide. Lezithin ist 1. in A., Ae., Chlf., Glyz., fetten Ölen, in Aq. quillt es auf. Lecithinum ex OVO EiLezithin. Darst.: Durch Ausziehen von frischem Eigelb mit Methylalkohol. Geh. mind. 3% Phosphor u. 1,7—2% Stickstoff. Lezithalbumin ist an Eiweiß gebundenes Lezithin. Pflanzenlezithin wird gewonnen durch Ausziehen von Pflanzensamen (Mais, Erbsen, Lupine, Weizenkeimen) mit Methylalkohol. Geh. an reinem Lezithin geringer wie bei Lecithinum ex ovo. Anw. med.: als Roborans bei Anämie, Chlorose, Rachitis, Skrofulöse, Tuberkulose usw., vgl. Kephaline. Lecithinum ex OVO © : Ei-Lezithin, s. Lecithinum. Lecksteine: Salzlecksteine für Tiere, bestehen aus rohem Steinsalz bzw. Viehsalz. Leclanch6-Element: s. Elemente, Galvanische*. Lederzucker: Pasta Althaeae, Eibischpaste; Pasta gummosa © , Gummipaste. LedOl: Porst-Kampfer C 1 5 H 2 6 0, im äth. Öl von Ledum palustre* enthalten. Ledum palustre: Fam. Ericaceae, Sumpfporst, Wilder Rosmarin (Nord- u. Mitteleuropa, Nordamerika, Nordasien). Stpfl. v. Herba Ledi palustris (Herba Rosmarini silvestris): Sumpfporstkraut, Porschkraut, Wilder Rosmarin. Best.: Äth. ö l (Hauptbest.: Ledol-Porstkampfer), Flavonglykosid, Quercetin, Gerbstoff, Arbutin, Fett, Pektin, Harz. Anw. volkst.: als Narkoticum u. Expectorans bei Keuchhusten, als Diureticum u. Diaphoreticum, bei Rheuma u. Gicht; auch als Abortivum; äuß.: auf Wunden; als Motten- u. Wanzenmittel. MTD. 15 g. HOM: Ledum, die getrockneten jungen Sprossen. Lege artis: abgek. „1. a.", nach den Regeln der Kunst, s. Tabelle „Rezeptabkürzungen". Legierung: Metallgemisch, gewonnen durch Zusammenschmelzen verschiedener Metalle; eine L. stellt entweder die vollständige oder tw. Lsg. eines Metalls in einem anderen dar, oder es kann sich um ein einfaches mechanisches Gemenge handeln oder es können Mischkristalle oder intermetallische Verbindungen vorliegen. Vielfach werden auch Nicht-
Legumin
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metalle, z. B. Kohlenstoff oder Silicium, den Leg. in kleinen Mengen beigefügt. Durch das Legieren werden die Eigenschaften der Grundmetalle wesentlich geändert, z. B. hinsichtlich des Schmelzpunktes (der bei einer Legierung meist wesentlich tiefer liegt als der der Komponenten), der Festigkeit, der Widerstandsfähigkeit usw. Legierungen mit Quecksilber heißen Amalgame. Legumin: Pflanzeneiweiß. Legumina Phaseoli: Fructus Phaseoli sine semine s. Phaseolus vulgaris. Leguminosen: Leguminosae, Hülsenfrüchte. Leichengifte: Leichenalkaloide, Ptomaine*. Leichtmetalle: s. Schwermetalle. Leim: s. Kollagene u. Gelatina alba. Leim, WeiBer g l : Gelatina alba ¡gl*. Leimzucker, LeimsGB: Glycocoll Lein: Linum usitatissimum. Leinkraut: Herba Linariae s. Linaria vulgaris. Leinkuchen l g : Placenta seminisLini |BB, s. Linum usitatissimum. Leinmehl: (Leinkuchenmehl) Placenta seminis Lini gÄ|, s. Linum usitatissimum. Leinöl g g : Oleum Lini g l , s. Linum usitatissimum. L., Geschwefeltes: Oleum Lini sulfuratum © * . Leinsamen g | : Semen Lini g l , s. Linum usitatissimum. Leinsamenöl: Oleum Lini gB, s. Linum usitatissimum. Leishmania: (Lischmania) Protozoen, Geißeltierchen, Gattung der Flagellaten, Erreger verschiedener Orientkrankheiten (Orientbeule, Kala-Azar). (LEISHMANN, WILL. BOOG, engl. Arzt, 1865 bis 1926.)
Leitbündel (GefäBbiindel): bot. Strangförmige Gewebekörper, die die Wasser u. Assimilate leitenden Elemente (Phloem u. Xylem) enthalten. Man unterscheidet einfache L., die nur der Wasserleitung dienen, und zusammenges. L. Leitbiindel, die kein Cambium besitzen, nennt man geschlossene L., diejenigen, die ein Cambium führen, werden als offene L. bezeichnet. Man unterscheidet vor allem folgende Leitbündeltypen :1. K o l l a t e r a l e s L.: Holzteil (Xylem)liegtnebendem Siebteil (Phloem). 2. B i k o l l a t e r a l e s L.: Holzteil in der Mitte, an 2 gegenüber-
Leuchtgas
liegenden Seiten je ein Siebteil. 3. K o n zentrisches L.: a) hadrozentrisch. Holzteil (Hadrom, Xylem) innen, Siebteil außen herum; b) leptozentrisch: Siebteil (Leptom, Phloem) innen, Holzteil außen herum. 4. R a d i ä r e s L.: Holzteil zentral u. strahlenförmig, in den Strahlenwinkeln die Siebteile. Lemna minor: Fam. Lemnaceae, Kleine Wasserlinse (Europa, Asien, Amerika). HOM: Lemna minor, die frische Pflanze. LernongrasBI: s. Cymbopogon citratus u. Cymbopogon flexuosus. Lenientium(a): Linderungsmittel; leniens: Lindernd, z. B. Unguentum leniens [Ulf. Lentizellen: bot. Korkwarzen, Korkporen, Rindenporen, Durchlaßstellen im Korkgewebe als Ersatz der Spaltöffnungen der absterbenden Epidermis. Leonurus cardiaca var. villosus: Fam. Labiatae, Löwenschwanz, Herzheil, Herzgespann, Wolfstrapp (Europa, Asien). Stpfl. v. Herba Leonuri cardiacae © : Herzgespannkraut. Best.: Leonurin (Bitterstoff), einAlkaloid, Gerbstoff, Zucker, äth. öl, Harz. Asche max. 14%. Anw. med.: bei Herzbeschwerden, Magen- u. Darmstörungen. HOM: Leonurus cardiaca, das frische Kraut. Leonurus lanatus: Fam. Labiatae, Wolfstrapp, Wollige Bailote (heim. Mittelasien, Sibirien, Rußland). Stpfl. v. Herba Ballotae lanatae (Herba Leonuri lanati): Wolliges Wolfstrappkraut, Wollige Bailote. Best.: Bitterstoff, Gerbstoff, äth. öl. Anw. volkst.: als Antirheumaticum. HOM: Ballota lanata, das getrocknete blühende Kraut. Lepra: Aussatz. Leptandra H O M : s. Veronica virginica (Leptandra virginica)*. Leptom: bot. Siebteil, Phloem, s. Leitbündel. Lerchensporn, Hohler: Corydalis cava*. Letal: Tödlich; dOSiS letalis: Tödliche Dosis; Exitus letalis: Tödlicher Ausgang. Leuchtbakterien: Phosphoreszierende Bakterien. Leuchtgas: Produkt der trockenen Destillation der Steinkohlen. Die brennbaren Bestandteile des Leuchtgases sind:
Leuchtfarben, Leuchtmassen
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W a s s e r s t o f f (50%), M e t h a u (30%), K o h l e n o x y d (9,4%), Ä t h y l e n , Azet h y l e n ; nicht brennbare Stoffe: K o h l e n d i o x y d (2,6%), S t i c k s t o f f (5%); die femer noch im Rohgas enthaltenen Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd, Schwefelkohlens t o f f , B e n z o l u. B e n z o l d e r i v a t e werden durch bes. Reinigungsverfahren abgeschieden. (Zum Nachweis v. Leuchtgas bzw. Kohlenoxyd benutzt man mit Palladium-II-Chlorid (s. Palladium chloratum) getränktes Filtrierpapier, das bei Anwesenheit geringster Spuren von CO unter Abscheidung von metall. Pd entfärbt wird.) Leuchtfarben, Leuchtmassen: Bestehen aus geglühten Erdalkalisulfiden (Ca-, Strontium-, Bariumsulfid), denen Spuren eines Schwermetallsalzes (z. B. Wismutsulfid) als Aktivator beigemischt sind. Sie haben die Eigenschaft, nach Belichtung im Dunklen nachzuleuchten oder bei Bestrahlung mit unsichtbaren Strahlen (Röntgen-, Elektronenstrahlen) sichtbares Licht auszusenden. Man bezeichnet sie auch als „Luminophore". Entdeckt v. d. Alchemisten VENCENTIUS
CASCIOEULTJS,
Bologna,
ca. 1630
(Bologneser Leuchtstein). Radioaktive Leuchtmassen (Leuchtfarben) bestehen aus Zinksulfid oder Zink-Cadmiumsulfid, dem minimale Mengen radioaktiver Substanzen (Radiothorium)beigemengt sind, oc-Strahlen regen das Zinksulfid zur Lumineszenz an u. erzeugen dauerndes Leuchten, vgl. Spinthariskop. LeUCin: säure,
Leuzin, C H
a-AminoisokapronC H
CH
I
CH2
I
CHNH2
I COOH
Leydener Blau
Leucopiper: Fructus piperis albi (fg:, Weißer Pfeffer, s. Piper nigrum. Leucopterin: s. Pterine. Leukämie: Weißblütigkeit, Überschwemmung des Blutes mit weißen Blutzellen. Leukoalizarin: Anthrarobinum Leukoblasten: Vorstufen der Leukozyten. Leukomycin ® : Chloramphenicol mit Polyvitaminzusatz, Kapseln, Dragees, Siliconpaste (1 %ig) u. Augensalbe. Anw.: bei Keuchhusten, Fleckfieber, Typhus, Säuglingsdyspepsien, Pneumonien, chronische Infektionen der Harnwege, zur Infektionsprophylaxe in der Darmchirurgie; lokal: bei infektiösen Augen-, Ohren- u. Hauterkrankungen. Leukoplasten: bot. Farblose Chromatophoren. Leukozyten: Weiße Blutzellen. Leukozytose: Krankhafte Vermehrung der Leukozyten. Levantinische Gallen: Gallae halepensis, s. Gallae. Levis: Leicht; Levissimus: Sehr leicht. Levjsticum officinale: Fam. Umbelliferae, Liebstöckel (wahrscheinl. aus Südeuropa stammend, vielfach kult. in Deutschland, bes. in Thüringen). Stpfl. v. Herba Levistici: Liebstöckelkraut. Best.: Äth. Öl, Bitterstoff. Anw. volkst.: als Diureticum u. Carminativum. Radix Levistici i g : Liebstöckelwurzel. Best.: Äth. öl (0,3—0,5%, in der getrockn. W. 0,6—1%), Harz, Gummi, Zucker (bis 6,87% Invertzucker, bis 21,36% Saccharose), Äpfelsäure, Stärke. Asche max. 8,5%. Anw. med.: als Diureticum u. Carminativum (|M| enthalten in Species diureticae). Oleum Levistici: Liebstöckelwurzelöl, das äth. öl, aus den frischen Wurzeln durch Dest. mit Wasserdampf gewonnen. Gelbes bis bräunliches Öl. D. 1,0—1,049, 1. in 80%igem A. Best.: d-a-Terpineol, Terpene, Carvacrol, Ester der Essig-, Baldrian- u. Benzoesäure. Anw.: wie Rad. Levistici. HOM: Levisticum officinale, der frische, im Herbst gesammelte Wurzelstock mit den daranhängenden Wurzeln.
Leucin Gfelbl.-weiß. Kr. Bestandteil vieler Eiweißkörper, kommt ferner im Harn bei Lewatit (R): s. Ionenaustauscher. Leberatrophie und akuter PhosphorLeydener Blau: Th6nards Blau, Kovergiftung vor. baltoaluminat, s. Aluminium-Nachweis.
Lezithalbumin
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Lezithalbumin: s. Lecithinum. Lezithin: Lecithinum*. Li: ehern. Lithium*. Libidibi: s. Caesalpinia coriaria. Lichen islandicus jDHÏ: Isländisches Moos s. Cetraria islandica. Liehen islandicus desamaratus: E n t bittertes isländisches Moos, s. Cetraria islandica. Liehen pulmonarius: H e r b a P u l m o n a ria« arboreae, Lungenflechte, s. L o b a r i a pulmonaria. Lichenjn: Reservecellulose in vielen Flechten, z. B. i m Isländischen Moos (Cetraria islandica* ), B a r t f l e c h t e (Usnea b a r b a t a ) u. a. I n koch. Aq. kollodial 1. Lichtkrankheiten: s. Photosensibilatoren. Lie: Hefe, Faex*. LIEBERsche Kräuter: H e r b a Galeopsidis s. Galeopsis segetum. Liebstöckel: Levisticum officinale*. Liebstöckelwurzel H : R a d i x Levistici |M|, s. Levisticum officinale. Liebstöckelwurzelöl: Oleum Levistici, s. Levisticum officinale. Lien: Milz, s. Organotherapeutica. Lignin: Holzstoff, s. K o h l e n h y d r a t e . Lignum brasiliense rubrum: F e m a m bukholz, s. Caesalpinia echinata. Lignum Campechianum Blauholz, s. Haematoxylon campechianum. Lignum Fabianae: Pichi-Pichi-Holz, s. F a b i a n a imbricata. Lignum Fernambuci: F e r n a m b u k h o l z , s. Caesalpinia echinata*. Lignum floridum: Lignum Sassafras ÍMS, Sassafrasholz, s. Sassafras officinale. Lignum Guajaci S : Guajakholz ¡§3?, s. Guaiacum officinale u. G. sanctum. Lignum Haematoxyli: Lignum Campechianum © , Blauholz, s. Haematoxylon campechianum. Lignum Juniperi®: Wacholderholz, s. J u n i p e r u s communis. Lignum Mujra-puama © : MuiraPuama-Holz, s. P t y c h o p e t a l u m olacoides u. P t . uncinatum. Lignum Nyssae: (Lignum Tupelo), s. Nyssa sylvatioa (N. aquatica, N. multiflora). Lignum Pichi-Pichi: Pichi-Pichi-Holz, B. F a b i a n a imbricata.
L i m a t u r a Martis p r a e p a r a t a
Lignum Pterocarpi: L i g n u m S a n t a l r u b r u m © , Rotes Sandelholz, s. Pterocarpus santalinus. Lignum Quassiae Jug (jamaicense): J a m a i k a - Quassiaholz, s. Aeschrion e x celsa. Lignum Quassiae J g (surinamense): Surinam- Quassiaholz, s. Quassia a m a r a . Lignum Quebracho: Cortex Quebracho s. Aspidosperma quebracho-bianco. Lignum sanctum: L i g n u m Guaiaci Big, Guajakholz, s. Guaiacum officinale u. G. s a n c t u m . Lignum Santali album Weißes (gelbes) Santelholz, s. S a n t a l u m album. Lignum Santali citrinum: Lignum Santali album © , Weißes (gelbes) Santelholz, s. Santalum album. Lignum Santali rubrum @ : R o t e s Sandelholz, s. Pterocarpus santalinus u. P. soyauxii. Lignum Sassafras g l : Sassafrasholz ¡¡Ml, s. Sassafras officinale. Lignum Tupelo: Tupeloholz, s. Nyssa sylvatica (N. aquatica, N. multiflora). Ligroin: Destillationsprodukt aus rohem Erdöl, s. Oleum P e t r a e . Likariöl: Oleum Linaloes*. Lilie: s. Lilium. Lilienöl: Oleum Liliorum, s. Lilium c a n d i d u m ; Lilienöl = Weißes Baumöl: Oleum Olivarum album, s. Olea europaea. Liliodendron tulipjfera H O M : Die frische R i n d e der jungen Zweige v. L i l i o d e n d r o n tulipifera(Magnoliaceae) Lilium album H O M : s. Lilium candidum. Lilium candidum: F a m . Liliaceae, Weiße Lilie (Syrien, Palästina). Stpfl. v. Flores Liliorum: Weiße Lilien. A n w . : gegen Epilepsie. Oleum Liliorum: Lilienöl, ein Auszug der Lilienblüten m i t Olivenöl (1 : 6). Anw. v o l k s t . : bei Brandwunden, Geschwüren, E k z e m e n , Quetschungen, R h e u m a usw. H O M : Lilium, album, die frische blühende Pflanze. Ljliurn tigrinum: F a m . Liliaceae, Tigerlilie, Türkenbundlilie (heim. China, J a p a n ) . Stpfl. v. H O M : Lilium tigrinum, die f r i s c h e blühende Pflanze. Anw. h o m . : bei U t e r u s e r k r a n k u n g e n . Limatura Martis praeparata: F e r r u m p u l v e r a t u m I5Ü*.
Limaxater HOM
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Lint
Limax ater HOM: Waldschnecke (Ation Linimentum(a): Linimente), s. Arzempiricorum). neiformen. Linimentum ammoniato-camphoraium Limone: Zitrone, s. Citrus medica*. Limonen: C10H16. Bestandteil zahl- OMj: Flüchtiges Kampferliniment. Zstzg.: reicher äth. öle (Bergamott-, Zitronen-, 5 zerrieb. Kampfer, 55 Erdnußöl, 18 Dill-, Kümmel-, Pomeranzen-, Fichten- Rizinusöl, 22 Ammoniakflüssigkeit, 0,1 Medizinische Seife. nadelöl u. a.), riecht zitronenartig. Linimentum ammoniatum i g : FlüchLimonenöl: Oleum Citri g|, Citrus tiges Liniment. Zstzg.: 60 Erdnußöl, medica. Linaloe, LinaloSSI: Oleum Linaloes*. 18 Rizinusöl, 22 Ammoniakflüssigkeit, Linalool: 2,6-Dimethyloctadien-2,7- 0,1 Medizinische Seife. Linimentum Calcariae i g : Kalkliniol-6, ein mit Geraniol u. Nerol isomerer ment (Brandliniment). Zstzg.: Leinöl u. Alkohol: Kalkwasser zu gleichen Teilen. CH3 • C=CH • CH2 • CHa • C(OH) • CH= CH2 Linimentum contra Scabiem [¡¡¡B: I I Krätzeliniment. Zstzg.: 2 Perubalsam, CH3 CH, 1 Rizinusöl, 1 A. Linimentum saponato-ammoniatum Nach Maiglöckchen riechende, optisch Flüssiges Seifenliniment. Zstzg.: aktive, farbl. Fl., in vielen äth. ölen (Linaloe-, Koriander-, Bergamotte-, La- 1 Seifenspiritus, 1 Ammoniakflüssigkeit, vendel-, Kosen-, Zimt-,Thymianöl u.a.). 2 Aq. Anw.: in der Parfümerie. Linimentum saponato camphoratum Linalylacetat: Bestandteil des Berga- i g : Opodeldok. Zstzg.: 40 Medizinische mott- u. Lavendelöls u. vieler anderer Seife, 10 Kampfer, 420 Weingeist, äth. öle. Anw.: in der Parfümerie. 2 Thymianöl, 3 Rosmarinöl, 25 AmLinamarin: Acetoncyanhydringlyko- moniakflüssigkeit. sid, auch Phaseolunatin genannt, nach Linimentum saponato-camphoratum seinem Vork. in Phaseolus lunatus = liquidum: Spiritus saponato-camphoraMondbohne (Tropen). Nat. in Linum tus m usitatissimum, Phaseolus lunatus, Hevea Linolensäure: C17H29COOH. Farbl. Fl., brasiliensis. Farbl. Kr., 1. in Aq., wl. 11. in Ae., 1. in A., unl. in Aq. D. 0,95. in A., s. Linum usitatissimum. L. ist eine ungesättigte Fettsäure mit 3 Doppelbindungen; sie kommt vor Linamentum: Verbandmull. Linaria vulgaris: F a m . Scrophularia- allem im Leinöl vor und ist als eine der ceae, Leinkraut, Ackerlein, Gelbes Löwen- „essentiellen" Fettsäuren (s. dort) von maul, Frauenflachs (Europa). Stpfl. v. größter Bedeutung für den Organismus Herba Linariae © (Herba Antirrhini): der höheren Tiere; sie kann nicht syntheLeinkraut, Ackerleinkraut, Gelbes Lö- tisiert werden, vgl. Linolsäure u. Vitwenmaul. Best.: Linarin (Glykosid), amin F. Linaresin, Phytosterin, Linaracin, SäuLinolsäure: Leinölsäure, ren, Pektin, Zucker. Asche max. 8%. CwH31COOH, Anw. volkst.: als Diureticum u. Laxans, ungesättigte Fettsäure. Nat. als Glycegegen Hämorrhoiden (Unguentum Lina- rid im Leinöl, Hanföl, Mohnöl sowie im riae, Leinkrautsalbe). HOM: Linaria, Eilecithin u. Walfett; hellgelbes öl, 1. in die frische blühende Pflanze. organ. Lösungsmitteln, unl. in Aq., Linctus: Lecksaft, s. Arzneiformen. D. 0,903; Linolsäure ist wie die LinolenLindane Kontaktinsektizid, s. säure eine „essentielle" Fettsäure, vgl. Hexachlorcyclohexan. Fettsäuren, essentielle, Linolensäure u. Linde: s. lilia-Arten. Lindenblüten Flores Tiliae B l , s. Vitamin F. Linsenstärke: Amylum Lentis*. Tilia-Arten. Lint: Englische Charpie, festes, auf Lindenholzkohle: Carbo Tiliae*. Llnienspektrum: s. Spektrum. einer Seite weiches Leinengewebe für
Linum catharticum
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Verbände, vielfach mit Arzneistoffen (Borsäure) imprägniert. Linum catharticum: Farn. Linaceae, Purgierlein (Europa). Stpfl. v. Herba Lini cathartici: Best.: Linin (Bitterstoff), Linarin (Glykosid), Harz, Saponin, Gerbstoff. Anw. volkst.: als Laxans, Diureticum, bei Leberleiden. HOM: Linum. catharticum, die frische blühende Pflanze. Linum usitat|ssimum: Fam. Linaceae, Lein, Flachs (heim, vielleicht westl. Asien, alte Kulturpflanze). Stpfl. v. Semen Lini Leinsamen. Best.: Schleim (6—30 %, bei der Hydrolyse in Glucose, Galactose, Arabinose u. Xylose spaltend), Pectin, fettes Öl (35—43'%), Eiweiß (21 %), Lezithin (0,9%), mehrere Enzyme, Linamarin = Glykosid des Acetoncyanhydrins, das durch Einwirkung des Enzyms Linamarase in Blausäure, Dextrose u. Aceton zerfällt (bis 50 mg freie HCN). Zucker. Asche max. 5%. Anw. med.: bei katarrhalischen Affektionen jeder Art, als Abführmittel, als entzündungswidriges u. krampflösendes Mittel. HOM: Linum usitatissimum, die frische blühende Pflanze. Plazenta SeminiS Lini [MS: Leinkuchen, Leinmehl, die bei der Gewinnung des Leinöls erhaltenen Preßrückstände. Best.: 10% Fett, 8 % Schleim, Linamarin, 0,03% Blausäure. Anw. med.: zu Breiumschlägen (Kataplasmen). Oleum Lini |M|: Leinöl, das aus Leinsamen ohne Anw. v. Wärme gepreßte ö l ; F. 0,926°—0,936°; J Z 168—190; VZ 187—195. Best.: Glyzeride der Palmitin-, Stearin-, Mvristin- und Arachinsäure, Linolsäure, Linolensäure. Anw. med.: mit gleichem Teil Kalkwasser als Brandliniment (|Mjj: Linimentum Calcariae), als Abführmittel, zu Klistieren; techn.: zur Herstellung von Firnissen. Lipasen: Fermente, zur Gruppe der Esterasen gehörend, die Fette in Glycerin u. Fettsäure hydrolytisch zerlegen. Sie kommen im Pankreas, Magen, Leber, Lunge, Gehirn, Muskeln, in der Milch sowie in Samen u. Früchten zahlreicher Pflanzen vor. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Verdauung der Fette, sie werden durch gewisse Aktivatoren, z. B. Gallensäuren, beeinflußt, und sie sind
Lipotrope Stoffe
auch imstande, aus Glycerin u. Fettsäuren Fette aufzubauen. Sie sind bei verschiedenem p n wirksam, so Pankreaslipase bei p n 7—8, Magenlipase in saurem Medium. Lipochromfarbstoffe: Caratinoidfarbstoffe, die i. tier. u. pflanz. Fetten vorkommenden gelbroten Farbstoffe, z. B. Lycopin (Tomate), Capsanthin (Paprika), Astacin (Krebs, Hummer), Crocetin (Safran), Bixin (Orlean). Lipoide: Fettähnliche, lebenswichtige, organische Substanzen, hierzu gehören: Wachse, Phosphatide, Cerebroside, Stearine, Karotinoide. Lipoma: Lipom, Fettgeschwulst. «-Liponsäure: („thioctic acid", ,,lipoic acid") 6,8-Thioctinsäure, Dithiooctylsäure H2 / H2C
s
\
CH(CH 2 ) 4 COOH
s
Spielt bei gewissen Stoffwechselprozessen als Coferment bei der oxydativen Decarboxylierung eine Rolle, für manche Bakterien ist sie ein Wuchsstoff, z. B. für Milchsäurebakterien. Sie wurde aus der Leber isoliert u. konnte auch eynth. dargestellt werden. Lipophil: „fettliebend"; als 1. bezeichnet man solche Stoffe bzw. Molekülgruppen, die sich in Fetten, Ölen oder fettähnlichen Medien leicht lösen. Lipotrope Stoffe: Substanzen, die d. Fettablagerung in d. Leber entgegenwirken, als wichtigste Cholin*. Die lipotrope Wirkung wird durch das Vo rhandensein der Aminosäure Methionin bedingt. Diese liefert die Methylgruppen zur Bildung des Cholins. Cholin dient zum Aufbau von Phosphatiden, die zum Transport des Fettes nötig sind. Lipotrop wirken ferner auch u. a. Coffein, Pyridoxin, Inosit u. einige Steroidhormone. Stoffe, die eine Fettablagerung i. d. Leber begünstigen, nennt man „ a l i p o t r o p e Faktoren", hierzu gehören u. a. Cystin, Aneurin, Lactoflavin, Pantothensäure, Biotin.
Liquidambar Orientalin
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Liquidambar orientalis: Fam. Hainamelidaceae (Kleinasien, Syrien). Stpfl. v. Styrax: Styrax liquidus, Balsamum styracinum, Balsamum Styrax liquidus. Storax, Styrax-Balsam, ein pathologisches Produkt, das sich nach dem Einschneiden im Holzkörper des Baumes bildet; trübe, klebrige, zähe Masse, grau bis braun, benzoeartig riechend, 1. in A., Ae., Essigäther, Aceton, Amylalkohol, Chlf. Best.: Zimtsäure (bis 30%), mehrere Zimtsäureester, Vanillin (ca. 2%), Styrol* (Phenyläthylen), Harz. Anw. med.: äuß. bei Hautkrankheiten (Krätze); vet.: gegen Räude; ferner in d. Parfümeric. Styrax calamitus, wird aus den Preßrückständen bei der Styraxgewinnung hergestellt und dient lediglich zu Räucherzwecken. Amerikanischer Styrax (Balsamum indicum aibum) stammt von Liquidambar Styraciflua (östl. Nordamerika u. Zentralamerika). Best.: wie Styrax v. L. Orient., jedoch ohne Zimtsäureäthylester. Liquidus(a, um): Flüssig. Liquor: Flüssigkeit. Liquor Aiuminii acetici- l g : Aluminiumacetatlsg., Essigsaure Tonerdelsg., s. Aluminium aceticum. Liquor Aiuminii acetico-tartarici l g : Aluminiumacetotartratlsg., s. Aluminium acetico-tartaricum. Liquor Ammonii acetici ® : Ammoniumacetatlsg., s. Ammonium aceticum. Liquor Ammonii anisatus l g : Anisölhaltige Ammoniakil., s. Ammoniak. Liquor Ammonii carbonici pyrooleosi Brenzliche Ammoniumkarbonatlsg. Zstzg.: 1 Brenzl. Ammoniumkarbonat u. 5 Aq. Anw. med.: früher als Exzitans bei Fieber, Ohnmacht usw. Liquor Ammonii caustici l g : Ammoniakil., Salmiakgeist, s. Ammoniak. Liquor Ammonii caustici spirituosus © : (Spiritus Dzondii) Weingeistige Ammoniakfl., weingeistige Lsg. von NH 3 . Geh. 9,5—10%. D. 0,803—0,809. Anw. med.: selten zu Einreibungen. Liquor Ammonii hydrosulfurati © : Schwefelammoniumlsg. Darst.: Durch Einleiten v. gewasch. H 2 S in Ammoniak flüssigkeit bis zur Sättigung. Anw.: als Reagens.
Liquor Ferri albuminati
Liquor Ammonii sulfurati: s. Ammonium bisulfuratum. Liquor Calcii chlorati |Bg: Kalziumchloridlsg. Geh. 50% kr. Kalziumchlorid. D. 1,226—1,233. Klare, färb- u. geruchl. Fl. Anw. med.: zur Kalziumtherapie (intravenöse Injekt.). Liquor Calcii sulfurati@:VLEMiNGKxsche Lsg., s. Calcium oxysulfuratum solutum. Liquor Carbonis detergens [pg: Steinkohlenteerlsg. Darst.: 3 T. Seifenrinde werden mit verd. A. 10 Tage lang ausgezogen, danach die Fl. durchgeseiht, Rückstand ausgepreßt u. beide Fl. zusammengegossen. Nach dem Absetzen wird filtr. u. 13 T. des Filtrats mit 7 T. Steinkohlenteer unter häuf. Umschütteln 1 Woche lang stehengelassen. Die überstehende Fl. wird danach abfiltr. Klare, braune Fl. Anw. med.: äuß. bei Hautkrankheiten, Ekzemen. Liquor cerebrospinalis: Gehirn-Rükkenmarksflüssigkeit. Klare, fast eiweißfreie Fl. Untersuchung erstreckt sich haupts. auf Zählung der vorhandenen Leukozyten u. Feststellung des Eiweißgehaltes (Globulin). Liquor Cresoli saponatus l g : Kresolseifenlösung, Lysol (R), Cresolum saponatum. Zstzg.: 120 Ol. Lini, 27 Kalium causticum, 41 Aq., 12 Spirit., 200 Cresolum crudum. Klare, rotbraune, ölartige Fl., 1. in Aq., Glyz., A., Benzin. Anw. med.: als Desinfektionsmittel, zur Wundbehandlung in 0,5—1—5% igen Lsgen. Liquor Ferri albuminati g l : Eisenalbuminatlösung. Geh. 0,39—0,4% Eisen. D. 0,982—0,992. Rotbraune, fast klare Fl. Darst.: 220 T. frisches Eiereiweiß werden durch ein Haarsieb gerieben, mit 2000 T. Aq. gemischt und durchgeseiht. Diesem Gemisch werden 120 T. dialysierte Eisenoxychloridlsg., die mit 2000 T. Aq. verdünnt und auf 50° erwärmt sind, in dünnem Strahle zugesetzt; nötigenfalls wird die Fällung durch Zufügen einer Lsg. v. 2 T. NaCl in 50 ccm Aq. beschleunigt. Der entstandene Ndschlg. wird so lange ausgewaschen, bis das Waschwasser nach dem Ansäuern mit Salpetersäure durch Silbernitratlsg. höchstens schwach opalisierend getrübt wird. Der gesammelte Ndschlg. wird dann in einer
Liquor Ferri oxychlorati dialysati
350
Mischung von 3T. NaOH mit 200 com Aq. gelöst u. weitere 250 T. Aq. zugefügt. Nunmehr wird der Eisengehalt ermittelt und evtl. durch Zusatz von Aq. auf einen Geh. von 5,3 Eisen in 1000 T. Lsg. eingestellt. Auf je 750 T. dieser Fl. werden 2 T. aromatische Tinktur, 100 T. Zimtwasser u. 150 T. A. zugefügt. Anw. med.: bei Anämie u. Bleichsucht. Liquor Ferri oxychlorati dialysati i ® : Dialysierte Eisenoxychloridlösung. Gehalt 3,3—3,6 Eisen. D. 1,041—1,045. Darst.: 50 T. gekühlter Eisenchloridlsg. werden nach und nach 33 T. Ammoniakfl. zugefügt, bis eine vollständige klare Lsg. eingetreten ist. Diese Lsg. wird so lange dialysiert, bis eine Probe des umgebenden Wassers nach dem Ansäuern mit Salpetersäure durch Silbernitratlsg. sofort höchstens opalisierend getrübt wird. Das Dialysat wird dann durch Wasserzusatz oder Eindampfen bei 40° auf die vorgeschriebene Dichte gebracht. Anw. med.: bei Anämie usw., wird jedoch nicht mehr verwendet, da sich im Magen Ferrichlorid bildet. Liquor Ferri sesquichlorati g g : Eisenchloridlösung. Geh. 9,8—10,3 Eisen. D. 1,275—1,285, s. Ferrum sesquichloratum. Liquor Fowleri ¡DAS: Liquor Kalii arsenicosi g g , s. Acidum arsenicosum. Liquor Kali caustici M,' Kalilauge, s. Kalium hydroxydatum. Liquor Kalii acetici |ü|: Kaliumacetatlösung. Geh. 33% CH3COOK. D. 1,172 bis 1,176. Darst.: 17 T. Kaliumbikarbonat werden in 34 T. verd. Essigsäure eingetragen u. die Lsg. zum Sieden erhitzt, evtl. wird dann noch so viel Kaliumbikarbonat zugefügt, bis sich die Lsg. mit Lackmuspapier schwach bläut. Nach dem Erkalten wird die Lsg. mit Aq. auf die vorgeschriebene Dichte gebracht. Anw. med.: als Diureticum. Dos. ca. 2 - 3 g.
Lithium benzoicum
Liquor Natri caustici g l : Natronlauge, s. Natrium hydroxydatum. Liquor Natrii hypochlorosi @ : Natriumhypochloritlösung, s. Natrium hypochlorosum. Liquor Natrii silicici |Mg: Natronwasserglaslösung, s. Natrium silicicum. Liquor Plumbi subacetici g g : Bleiessig, s. Plumbum aceticum PB*. Liquor seriparus © : Labessenz, s. Lab. Liquor stibii Chlorati © : Spießglanzbutter, s. Stibium chloratum. Liriosma ovata: Bisher irrtümlich als Stpfl. v. Lignum Muira-puama angegeben, s. Ptychopetalum olacoideä u. Pt. uncinatum. Lithagogum(a): Steinabtreibendes Mittel. Lithantrax: Steinkohle, s. Carboneum. Lithargyrum 1*1: Bleiglätte, s. Plumbum oxydatum*. Lithjasis: Steinkrankheit, Steinbildung in Blase, Niere, Galle. Lithium: Li, AtG. 6,940, einwert. Ordnungszahl 3. Silberweißes, weiches Metall. D. 0,534 (leichtestesMetall); F. 179°; Sdp. 1340°. Nat. nur gebunden, meist als Silikat (Lithionglimmer, Petalit). Entd. 1817 v . J O H A N N A U G U S T A B F V E D S O N ,
1792—1837; elektrolytisch dargestellt v. HUMPHEY DAVY 1818. Darst.: Durch Elektrolyse v. Lithiumchlorid. Nachweis von Lithiumverbindungen: Sie färben die nichtleuchtende Flamme karmesinrot, das Spektrum dieser Flamme zeigt eine rote Linie. Lithiumsalze fördern die Harnstoffund Harnsäureausscheidung, vermögen aber nicht, was fälschlich angenommen wird, Harnsäurekonkremente im Körper zu lösen. Lithiumbenzoat: Lithium benzoicum @*.
Lithiumbenzoat, Benzoesaures: Lithium benzoicum © * . Lithium benzoicum © : LithiumLiquor Kalii arsenicosi HL: FOWLER- benzoat, Benzoesaures Lithium, sche Lsg., s. Acidum arsenicosum. C6H5COOLi. Liquor Kalii hypochlorosi: Kaliumhypochloritlösung, Eau de Javelle, s. Mol. 128,0. Darst.: Durch Auflösen v. Kalium hypochlorosum. Lithiumkarbonat u. Benzoesäure in Aq. Liquor Kalii silicici © : Kaliwasser- und Eindampfen. Weiß. kr. Pv. oder dünne glänzende Schuppen, 1. in 10 Aq. glaslösung, B. Kalium silicicum.
Lithium bromatum
351
u. 3 A. Anw. med. : bei harnsaurer Diathese. Dos. 0,3—1 g, mehrmals tgl. Lithium bromatum © : Lithiumbromid, Bromlithium, LiBr. Mol. 86,9. Darst. : Durch Umsetzen von Eisenbromürbromid mit Lithiumkarbonat. Weiß. hygr. Pv., sll. in Aq., 11. in A. Anw. med. : als Hypnoticum wie Kaliumbromid. Lithiumbromid: Lithium bromatum Lithium carbonicum §Üi: Lithiumkarbonat, Kohlensaures Lithium, Li2COs. Mol. 73,88. Darst.: Aus lithiumhaltigen Mineralien oder durch Fällen von Lithiumsalzlsgen mit Natriumkarbonat. Weiß, leichtes Pv., 11. in verd. SS, wl. in Aq., swl. in A. Geh. mind. 99%. Anw. med. : bei harnsaurer Diathese, Gicht. Dos. 0,05—0,3 g mehrmals tgl. zu Injektionen in die Blase bei Uratsteinen. HOM: Lithium carbonicum. Lithium Chloratum ® : Lithiumchlorid, Chlorlithium, LiCl. Mol. 42,4. Darst.: Durch Umsetzen von Lithiumkarbonat mit Salzsäure. Weiße, würfelförmige Kr. oder weiß. hygr. Pv., 11. in Aq. u. A. Anw. med.: wie Lith. carb. zur Herst, künstl. Mineralwässer. Lithiumchlorid: Lithium chloratum ©*. Lithium citricum ® : Lithiumzitrat, Zitronensaures Lithium, C3H4 • OH • (COOLi)3 + 4 H a O. Mol. 281,9. Darst.: Durch Neutralisieren einer Lsg. von Zitronensäure in Aq. mit Lithiumkarbonat. Farbl. hygr. Kr. oder weiß. Pv., 1. in Aq. u. A. Anw. med. : wie Lith. carb. Lithium jodatum Lithiumjodid, Jodlithium, LiJ. Mol. 133,9. Darst.: Durch Neutralisieren einer Lithiumkarbonatlsg. mit Jodwasserstoffsäure. Weiß., an der Luft sich gelb färbendes, zerfließl. Pv. oder Stücke, sll. in Aq. u. A. Anw. med. : wie Lith. carb. Lithiumjodid: Lithium jodatum @*. Lithiumkarbonat g l : Lithium carbonicum |Mg* Lithium, Kohlensaures: Lithium carbonicum ¡pni*. Lithiumnitrat: Lithium nitricum*.
Lobelia inflata
Lithium nitricum: Lithiumnitrat, LiNOj. Farbl. hygr. Kr., sll. inAq. u. A. Anw.: in der Feuerwerkerei (Rotfeuer). Lithium salicylicum © : Lithiumsalizylat, Salizylsaures Lithium, C6H4OH • COOLi. Mol. 144,0. Darst.: Durch Umsetzen von Lithiumkarbonat mit Salizylsäure. Weißes oder schwach rötl., kr. Pv., sll. inAq. u. A. Anw. med.: wie Natriumsalizylat bei akutem Gelenkrheumatismus, Gicht. Dos. 0,5—1 g mehrmals tgl. Lithiumsalizylat: Lithium salicylicum ©*. Lithium, Salizylsaures: Lithium salicylicum © * . Lithiumzitrat: Lithium citricum © * . Lithium, Zitronensaures: Lithium citricum ® * . Lithocholsäure: 3-Mono-oxycholansäure. Eine Gallensäure, sie ist wesentlich an der Bildung der Gallensteine beteiligt, s. Gallensäuren. Lithopone: Weiße Farbe, die durch Umsetzung von Bariumsulfid u. Zinksulfat erhalten wird. Mit verschiedenem Zinksulfidgehalt im Handel: Gelbsiegel 15%, Rotsiegel 30%, Grünsiegel 40%, Bronzesiegel 50%, Silbersiegel 60%. Lichtecht und ungiftig. LobSr: s. Pneumonie. Lobaria pulmonaria: Fam. Stictaceae, Lungenmoos, Lungenflechte, Baumflechte (Europa). Stpfl. v. Liehen pulmonarius: (Herba Pulmonariae arbórea«, Sticta pulmonaria) Lungenflechte,Baummoos. Best.: Stictinsäure (Cetrarsäure), Schleim. Anw. volkst.: bei Lungenleiden. HOM: Sticta, die frische; von anhängender Baumrinde befreite Flechte (es soll nur die in Nord- u. Südamerika auf Zuckerahorn wachsende Pfl. verwendet werden). Lobelia inflata: Fam. Campanulaceae (Nordamerika). Stpfl. v. Herba Lobeliae IBS: Lobelienkraut, Indianischer Tabak. Best.: Etwa 10 verschiedene Alkaloide, Hauptalkaloid Lobelin*, ferner Lobelidin, Lobelanin, Lobelanidin, Nor-Lobelanin (brechenerregend), im ganzen ca. 0,35—0,5% im trockenen Kraut; ferner Harz, äth. öl. Asche max. 12%. Anw. med.: bei Asthma, Krämpfen, Keuch-
Lobelie
352
Lost
husten sowie als Brechmittel (das Kraut Löwenzahn: Taraxacum officinale*. wirkt anders als das reine Lobelin!). Lohtanninbäder: Auf 1 Bad l kg geMD. 0,1g; MTD. 0,3g ( I g : Tinctura mahl. Eichenrinde (kalt ansetzen, dann Lobeliae). HOM: Lobelia inflata, die kochen). ganze frische blühende Pflanze. Lokalanaesthesie: örtliche Betäubung. Lobelie: Lobelia inflata*. Lplium temulentum: Fam. GranuLobelienkraut H : Herba Lobeliae g l , neae, Taumellolch, Schlafweizen (Euros. Lobelia inflata. pa, meist als Unkraut im Getreide). Lobelientinktur jEÜS: Tinctura Lobe- Stpfl. v. Fructus Lolii: Taumellolchliae CT*. früchte. Best.: Temulin (Alkaloid), Fett, Lobelin: Hauptalkaloidaus dem Kraut Gerbstoff, Kieselsäure, ein Glykosid, ein von Lobelia inflata (isoliert von WIE- Enzym. Anw. volkst.: als Narkpticum LAND, 1921), C 22 H 27 0,N, ein Keton- (sehr gefährlich I) sowie zur Tötung kleialkohol des Methylpiperidins. Farbl. Kr., ner Tiere. (Die Früchte sind meist von 1. in A., Ae., Chlf., swl. in Aq. Lobelin einem Pilz befallen, dessen Mycel sich wirkt spezifisch erregend auf das Atem- zwischen Samenschale u. Endosperm bezentrum, daher wichtigstes Analepticum, findet. Indessen ist die Annahme, daß bes. bei Vergiftungen (Kohlenoxyd, nur die von diesem Pilz befallenen PflanLeuchtgas, Schlafmitteln usw.) sowie bei zen giftig seien, unrichtig, da sich auch Atemlähmung Neugeborener. Dos. 0,005 pilzfreie Pflanzen als giftig erwiesen bis 0,01 g. Med. verwendet wird haupt- haben), s. Tabelle „Vergiftungen u. sächlich das Hydrochlorid. Lobelinum Gegenmittel". HOM: Lolium temulenhydrochloricum g l : Lobelinhydrochlo- tum, die reifen Früchte. rid, (C22H2702N-HC1. Weiß. kr. P v „ 1. in 40 Aq. u. 10 A „ sll. in Chlf. F. nicht unter 178°, opt. linksdrehend. Für eine gesättigte wäß.Lsg. ist[a]p°°= —42,51° Lösungen mit L. h. dürfen nicht erhitzt werden. MD. 0,02 g; MTD. 0,1g. Zur intramusk. Injekt. 0,01, zur intrav. Injekt. 0,003—0,01, Kinder 0,003 intramusk. 1 Ampulle enthält 1 g 1% ige Lsg.
Longus(a, um): Lang. Lonicera caprifolium: Fam. Caprifoliaceae, Geißblatt, Jelängerjelieber (Europa). Stpfl. v. Flores Lonicerae: Geißblattblüten. Best.: Saponin. Anw. volkst.: als Diureticum u. Diaphoreticum. HOM: Lonicera Caprifolium, die frische Pflanze. Looch: Alte Bezeichnung für Mandelemulsion. Lopophorin: s. Anhalonium Lewinii. Lorbeer, -Blätter, -Früchte, -Ol: s. Lauras nobilis. Lorbeeren i g : Fructus Lauri 10, s. Laurus nobilis. Lorbeeröl g | : Oleum Lauri |U|, s. Laurus nobilis. LOSCHMIDTsche Zahl: Sie bezeichnet die in einem Atomgramm (Grammatom) eines reinen Elementes enthaltene Anzahl Atome bzw. die in einem Molgramm (Grammolekül) enthaltene Anzahl Moleküle (AVOGADROsche Zahl), sie ist = 6,023 • 1023, vgl. Moleküle (JOSEPH LOSCHMIDT, Physiker, 1821—1895).
Lobelinhydrochlorid |9ü|: Lobelinum hydrochloricum g | , s. unter Lobelin. Lobulär: s. Pneumonie. Löffelkraut: Cochlearia officinaliä*. LÖFFLE R-Bakterien: Diphtherie- Bakterien. LÖFFLERs Methylenblaulösung: Reagens m , zur Färbung der Bakterien: 30 ccm einer gesättigten Lsg. v. Methylenblau in absol. A. sind mit einer Mischg» v. 1 ccm einer l%igen Kaliumhydroxydlsg. u. 99 ccm Aq. zu versetzen. Zur Gegenfärbung verdünnt man diese Lag. mit 4—9 Teilen Aq. (verdünnte L.M.L.). Lösungen, Volumetrische: s. Maßanalyse. Löwenmaul, Gelbes: Linaria vulgaris*. Löwenschwanz: Leonurus cardiaca Lost: (aus den Namen Lommel u. var. villosus*. Löwenschwanzkraut, Wolliges: Herba Steinkopf) ehem. Dichlordiäthylsulfid, Ballotae lanatae, s. Leonurus lanatus. Senfgas, Gelbkreuz.
Lotio(nes)
353
Lotio(ms): Waschung. Anreibung, Suspension oder Lösung von Arzneistoffen, die zu Waschungen dienen. Lues: (lat. = Seuche) Syphilis. Luffaschwämme: Die gurkenartigen, von den Weichteilen befreiten und getrockneten Früchte von Luffa aegyptica, Fam. Cucurbitaceae (trop. Afrika). LUGOLsche Lösung: Solutio Jodi „Lugol". Magistralvorschrift: 5 Kai. Jod. 20 Tct. Jodi, ad 200 Aq. (LUOOL, Arzt, Paris 1786—1851). Anw. äuß., zu Einl ä s e n . LUGOLsche LAsg., Verdünnte: Reagens ¡M§: 1 J o d u. 2 Kaliumjodid werden in 3—4 Aq. gelöst u. mit Aq. zu 300 ergänzt (für die GBAMsche Färbung). Lumbago: Hexenschuß, Lendenweh. LumiChrome: Flavine, s. Vitamin B 2 . Luminal g | : Acidum phenylaethylbarbituricum |DM|*. Luminal-Natrium g l : Natrium phenylaethylbarbituricum BS*. Lumineszenz: Das Leuchten von Körpern ohne gleichzeitige Temperatursteigerung, hervorgerufen durch Bestrahlung (Phosphoreszenz*, Fluoreszenz*) oder durch chemische Umsetzungen (Chemilumineszenz) oder durch elektrische Vorgänge (Elektrolumineszenz). Luminophore: Leuchtsteine, s. Leuchtfarben. Lumisterin: Stereoisomeres des Ergosterin, s. Vitamin D. Lunge(n): Pulmo(nea), s. Organotherapeutica. Lungenentzündung: Pneumonía, Pneumonie*. Lungenflechte: Lobaria pulmonaria*. Lungenkraut: Herba Pulmonaria© © , s. Pulmonaria officinalis. Lungenmoos, Lungenflechte: Liehen pulmonarius, s. Lobaria pulmonaria. Lungentuberkulose: Phthisis pulmonum. Lupinldin: Sparteinum*. Lupulin: s. Humulus lupulus. Lupulon: C 2 ( H 3 6 0 4 , /3-Hopfenbittersäure, Lupulinsäure, ein aus den Hopfendrüsen gewonn. (ca. 1%) antimikrobieller Stoff (Phytonzid), besonders wirksam geg. grampositive Bakt. u. Mycobakterien. Lupulon ist 10 mal wirksamer als Humulon*. Lupulus: s. Humulus lupulus. H u n n i u s , Pharmazeutische« Wörterbuch.
Lyeop9 a-Mal- früchte, haupts. der Gerste. Best.: ca. 30% Zellstoff, 40% Stärke, 11% Protein, lottus philippinensis*. Mallotus philippinensis: (Rottlera tinc- 10% Dextrin, 3 % Zucker, 3 % Mineraltoria) Fam. Euphorbiaceae (ein Baum Stoffe, 2% Fett, 1% Diastase (wasserim tropischen Asien, nordöstl. Austra- lösl. Extraktivstoffe insgesamt ca. 70%). lien, Neu-Guinea, Philippinen). Stpfl. v. Extractum Malti: Malzextrakt, ist der Kamala |93: Kamala, Glandulae Rott- wässerige bis zur Sirupdicke bzw. zur ierae, Malotti glandulae, die Drüsenhaare völligen Trockne eingedampfte Auszug der Früchte. Best.: ca. 80% Harz, im aus dem Malz, er enthält bis zu 70% Harz der Bitterstoff Rottlerin, ferner Maltose.
Malus silvestris (Pirus malus)
360
Malus silvestris (Pirus malus): Fam. Rosaceae, Apfelbaum. Stpfl. v. Cortex Piri mali fructus: Apfelschale. Anw. volkst. : zu Teemischungen sowie als Ersatz des Chin. Tees. Fructus Mali : Äpfel. Best.: in der Apfelschale Pektin (bis 17% in d. Trockensubstanz), Arabane, u. Galactane, Äpfel-, Citronen-, Bernstein-, Milchsäure, Zucker bis 16%, Gerbstoffe, Quercetin, Enzyme; im Samen etwas Amygdalin (0,6%). Anw. der Apfeldiät bei sommerlichen Diarrhöen, akuten u. chronischen Dyspepsien, Ernährungsstörungen usw. sowie bei Ekzemen. Malva silvestris: Pam. Malvaceae, Käsepappel, Roßpappel (Mittel- und Südeuropa, angebaut in Thüringen, Bayern, Belgien). Stpfl. v. Flores Malvae |Mi: Malvenblüten, Käsepappelblüten, Roßpappelblüten. Best.: Schleim, Gerbstoff, Malvin (Anthocyanglycosid). Anw. med.: als Schleim- und reizmilderndes Mittel bei Husten, Katarrh, Entzündungen. HOM: Malva silvestris, die frische, blühende Pflanze. Malva silvestris U. Malva neglecta (Mitteleuropa). Stpfl. v. Folia Malvae ipj: Malvenblätter. Best.: Gerbstoffe, Schleim. Asche max. 17%. Anw. med. : bèi Katarrhen der Atmungswege und des Darmes, zu erweichenden Umschlägen. Malvenblätter P § : Folia Malvae s. Malva ßilvestris. Malvenblüten: Flores Malvae p f , s. Malva silvestris. MalvenbIQten, Schwarze: Flores Malvae arboreae, s. Althaea rosea. Malz, Malzextrakt: s. Maltum. Malzzucker: Maltose s. Saccharum*. Mammae: Milchdrüsen; M. siccatae: Getrocknete M., s. Organotherapeutica. Mammotropes Hormon: Laktationshormon, H. d. Hypophysenvorderlappens, s. Hormone. Manakawurzel: Radix Manacae, s. Franciscea uniflora*. Mandarinen: Früchte von Citrus nobilis*. Mandelate: Salze der Mandelsäure, s. Acidum amygdalicum iMg. Mandelbaum: Prunus amygdalus*. Mandelkleie: Farina Amydalarum*.
Mangankarbonat
Mandeln, Bittere: Semen Amygdali amarum © , s. Prunus amygdalus. Mandeln, SÜBe !g§: Amygdalae dulces g l , s. Prunus amygdalus. Mandelnitrilgentiobiosid: Amygdalinum*. Mandelöl ¡M|: Oleum Amygdalarum ¡SB, s. Prunus amygdalus. Mandelsäure: Acidum amygdalicum BS*Mandelsäurenitril ¡Sp: Benzaldehydcyanhydrin (U|. Mandiocastärke: Amylum Manihot*. Mandragora officinarum: (Atropa mandragora) Fam. Solanaceae, Alraun, Weibliche Mandragora (Südeuropa, Schweiz, Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Radix Mandragorae: Alraunwurzel. Best. :l-Hyoscyamin, Atropin, 1- u. d/l-Skopolamin, Mandragorin (Gesamtgeh. anAlkaloiden 0,3—0,4%). Anw. volkst.: als Narkoticum. Anästheticum. (Im Altertum über das Mittelalter bis heute als Zaubermittel: „Alraunmännchen".) Vorsicht! Stark giftig! HOM: Mandragora, das frische Kraut. Mangan: Manganum*. Mangan (II) -Verbindungen: Manganoverbindungen. Mangan(111)-Verbindungen: Manganiverbindungen. Manganacetat: Manganum aceticum*. Manganate: Salze der hypothetischen Mangansäure, H 2 Mn0 4 , z. B. Kaliummanganat = K 2 Mn0 4 , ein Zwischenprodukt der Kaliumpermanganatgewinnung. Manganborat: Manganum boricum*. ManganchlorQr: Manganum chloratum © * . Mangandioxyd: Manganum dioxydatum ® * . Mangan, Essigsaures: Manganum aceticum*. Manganhypophosphit: Manganum hypophosphorosum © * . Manganit: Manganerz, Mn 2 0 3 -H 2 0. Manganite: Salze der manganigen Säure H 2 Mn0 3 . Mangani-Verbindungen: Mangan(III)Verbindungen. ManganjodQr: Manganum jodatum*. Mangankarbonat: Manganum carbonicum*.
Mangan, Kohlensaure?
361
Manganum chloratum
Spiegeleisen (5—20% Mn), Manganbronzen (20—30% Mn), Ferromangan (30—90% Mn). Mangan ist in der Natur das zweithäufigste Schwermetall, am Aufbau der Erdkruste zu etwa 0,08% beteiligt, wichtiges Spurenelement für die Pflanzen. Nachweis der Manganverbindungen: I. Mangansalzlsgen mit HNO a und etwas Bleidioxyd aufgekocht färben sich tiefviolett durch Bildung v. übermangansaure. 2. Ammoniumsulfid fällt fleischrotes Mangansulfid, 11. in SS. 3. Mit Soda u. Salpeter erhitzt geben Mangansalze blaugrüne Schmelzen v. Natriummanganat (Na 2 Mn0 4 ), die sich in verd. SS mit roter Farbe lösen (Bildung v. Natrium permanganat, NaMn 4 ). 4. Alkalilauge fällt weißes Manganohydroxyd, Mn(OH) 2 , das a. d. Luft rasch braun wird infolge Bildung v. Mn(OH) s . Manganum aceticum: Manganacetat, Manganoacetat,Mangan(II)-acetat,Essigsulfuri- saures Manganoxydul,
Mangan, Kohlensaures: Manganum carbonicum*. Manganlaktat: Manganum lacticum ©*. Mangano-Verbindungen: Mangan (II)Verbindungen. Manganoxydul, Bonaures: Manganum boricum*. Manganoxydul, Essigsaures: Manganum acetieum*. Manganoxydul, Milchsaures: Manganum lacticum © * . Manganoxydul, Schwefelsaures: Manganum sulfuricum © * . Manganoxydul, - Unterphosphorigsaures: Manganum hypophosphorosum © * . Manganoxydul, Zitronensaures: Manganum citricum solubile © * . Manganperoxyd: Manganum dioxydatum © * . Mangansulfat: Manganum sulfuricum ©* Manganvitriol: Manganum cum*. Manganzitrat, Lösliches: Manganum citricum solubile ® * . Manganoacetat: Manganum acetieum*. Manganochlorid: Manganum chloratum © * . Manganoglyzerophosphat: Manganum glycerinophosphoricum*. Manganohypophosphit: Manganum hypophosphorosum © * . Manganojodid: Manganum jodatum*. Manganolaktat: Manganum lacticum
Manganosulfat: Manganum sulfuricum © * . Manganum: Mangan, Mn. AtG. 54,94, II-, III-, IV-, V-, VI-, VII-wertig; Ordnungszahl 25; F. 1247°; Sdp. 2030°; D.
7,21.
E n t d . 1774
von
JOHANN
GOTTLIEB GAHN, 1745—1818,, Stockholm, Lehrer d. BEBZELIUS. Hellgraues, hartes, sehr sprödes Metall, 1. in SS unterH-Entwicklung.Nat. als Braunstein (Pyrolusit,Mn0 2 ),Manganit(Mn a 0 3 -H 2 0), Manganspat (MnC0 3 ), Hausmannit (Mn304) u. a. Meist in Verbdg. mit Eisenerzen. Darst.: Durch Reduktion v. Manganoxydul mit Aluminium (Thermitverfahren). Techn. nur in seinen Legierungen verwendet: Stahleisen (4—5% Mn),
(CH3COO)2Mn + 4 H 2 0 . Darst.: Durch Auflösen v. Mangancarbonat in verd. Essigsäure. Blaßrote Kr., 1. in Aq. u. A. Anw. techn.: zur Herst, v. Firnis (Zusatz zu Leinöl ca. 1—1,5%). HOM: Manganum aceticum. Manganum boricum: Manganborat, Borsaures Manganoxydul, Mangan(II)borat, M n ( B 0 2 ) 2 + 2 H 2 0 . Darst.: Durch Fällung einer Manganosulfatlsg. mit Borax. Anw. techn.: zur Herst, v. Sikkativ. Manganum carbonicum: Mangancarbonat, Mangan(II)-carbonat, Kohlensaures Mangan, MnCOa. Darst.: Durch Umsetzen von Manganosulfat mit Natriumearbonat. Rötl.weiß.Pv..unl. in Aq., II. in SS. Anw. med.: inn. bei Chlorose, meist als Beigabe bei der Eisentherapie. Dos. 0,3—1 g mehrmals tgl. HOM: Manganum carbonicum. Manganum chloratum © : Manganchlorür, Mangan(II)-chlorid, Manganochlorid, M n C l 2 + 4 H 2 0 . Mol. 197,9 Darst.: Durch Umsetzen v. Mangan carbonat mit Salzsäure. Rosarote hygr Kr., sll. in Aq., 1. in A. Anw. med.: inn. wie Magn. carb.; äuß.: zu Mundwässern bei syphilit. Mundgeschwüren.
Manganum citricum solubile
362
Manganum citricum solubile © : Zitronensaures Manganoxydul, Lösliches Manganzitrat. Geh. 48—52% wasserfreies Manganzitrat. Eine Mischung von Manganzitrat u. Natriumzitrat. Rötl. Kr. od. gelbe Lamellen, 1. in Aq. Anw. med.: als Tonicum u. Adstringens wie Eisenzitrat. Dos. 0,05—0,2 g mehrmals tgl. Manganum dioxydatum © : (Manganum peroxydatum, Manganum hyperoxydatum, Manganum superoxydatum) Mangandioxyd,Mangan(IV)-oxyd,Braunstein, Mn0 2 . Mol. 86,9. Nat. Mineral (Pyrolusit). Darst.: Durch Erhitzen von Manganonitrat, Mn(N0 3 ) 2 . Geh. mind. 76% (bis 98%) Mn0 2 . Schwere faserigkr., schwarzgraue Stücke oder schwarzgraues Pv., liefert mit HCl erwärmt Chlor. Anw. med.: inn. bei Gastralgie, Sodbrennen, Chlorose. Dos. 0,1-—0,06 g (selten); techn.: zur Chlordarst. Reagens in IQ (zum Nachweis von Alkaloiden, Chloriden). Ferner zur Entfärbung von Glasschmelzen („Glasmacherseife"), zur Herst, der braunen Glasuren bei Töpferwaren, i. d. Feuerwerkerei, zu Sikkativen, als Depolisator i. Leclanchß-Elementen (s. Elemente, Galvanische). Manganum glycerinophosphoricum: Manganglyzerophosphat, C 3 H 5 (0H) 2 0P00 2 Mn. Rötl. weiß. Pv., 1. in Aq. Anw.: wie Ferrum glyzerinophosph. Manganum hyperoxydatum: Manganum dioxydatum © * . Manganum hypophosphorosum © : Manganohypophosphit. Unterphosphorigsaures Manganoxydul, Mn(H 2 P0 2 ) 2 + H 2 0. Mol. 203,1. Darst.: Durch Umsetzen v. Manganosulfat mit Calciumhypophosphit. Rosarote Kr., 1. in Aq. Anw. med.: wie Calciumhypophosphit. Manganum Jodatum: Manganojodid, Mangan(II)-jodid, Manganjodür, Mn J a + 4 H 2 0 . Gelblichbraune hygr. Kr.masse, 1. in Aq. unter Zers. Anw. med.: früher bei Skrofulöse, letzt nicht mehr verwendet.
Mannitum
Manganum lacticum Mangano laktat, Milchsaures Manganoxydul, Mn(CH3 • CH • OH • COO)2 + 3 H 2 0. Mol. 287,1. Darst. : Durch Auflösen von Mangancarbonat in verd. Milchsäure. Schwarzrote, glänzende Kr. oder weiß., schwach rötl. kr. Pv., 1. in Aq., uni. in A. Anw. med. : inn. wie Mang, carb., meist mit Ferrum lact. zusammen, bei Chlorose. Dos. 0,05—0,3 g. Manganum peroxydatum: Manganum dioxydatum Manganum sulfuricum @ : Manganosulfat, Mangan(II)-sulfat, Mangansulfat, Schwefelsaures Mangänoxydul, Manganvitriol, MnSO„ + 4 H 2 0 . Mol. 223,1. Darst.: Durch Erhitzen von Braunstein mit konz. Schwefelsäure im hess. Tiegel. Blaßrote Kr., sii. in Aq., uni. in A. Anw. med.: früher bei Gallen-Leberstörungen, Gicht, Ikterus sowie als Laxans. Dos. 0,2—0,5 g; äuß. : als Stypticum, in Salben bei Neuralgien, Hautkrankheiten; techn.: in der Färberei. HOM: Manganum sulfuricum. Manganum superoxydatum: Manganum dioxydatum © * . Manihot glaziovii: Fam. Euphorbiaceae, Stpfl. v. Ceara- Kautschuk, s. Cautschuc gB. Manihot HOM: s. Manihot utilissima. Manihòtst&rke: Amylum Manihot*. Manihot utilissima: Fam. Euphorbiaceae (Tropen).'Stpfl. v. Amylum Manihot*. HOM: Manihot, der Milchsaft der frischen Wurzeln. Manjla-Elemi: Resina Elemi s. Canarium luzonicum. Manila-Kopal: s. Copal. Maniok: Tapiokastärke, s. Manihot utilissima. Manna-Esche: s. Fraxinus ornus*. Manna (Manna cannellata) ¡Eg: s. Fraxinus ornus*. Manna (R6hrenkassie): Fructus Cassiae fistulae, s. Cassia fistula. Mannan: Polysaccharid, s. Mannose. Mannasirup ü : Sirupus Mannae j g * . Mannlt: Mannitum Mannitum © : Mannit, Mannazucker, ein sechswertiger Alkohol, C6H8(OH)6. Best, der Manna, s. Fraxinus ornus* (auch in vielen anderen Pfl., wie Delphi-
Mannose
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nium consolida, Melilotus off., Lactuca virosa, Apium graveolens sowie in Pilzen u. Algen, z. B. in Laminaria cloustoni bis zu 38%). Weiße glänz. Kr. od. weiß. P v „ 1. in Aq„ wl. in A.; F. 165° bis 166°. Anw. med.: als Laxans. Dos. 30 g; ferner zu Bakteriennährböden, zu Diabetikernährmitteln, als Tablettenfüllmasse usw. Mannose: d-Mannose, Aldohexose, entsteht durch Oxydation des sechswertigen Alkohols Mannit. Weiße, hygr. Kr., sll. in Aq., durch Hefe leicht vergärbar. N a t . : in Pflanzen, z. T. frei (z. B. in Orangenschalen), meist aber als Polysaccharid (Mannan), so in den Samenschalen der Steinnuß (Phytellephas macrocarpa), in den Samen des Johannisbrotes, im Hefegummi, Seetang, Samen der Luzerne u. a. Mannstreukraut: Herba Eryngii, s. Eryngium-Arten. Manometer: Instrument zur Messung der Spannkraft eingeschlossener Gase, z. B. des Dampfdrucks eines Kessels. Maranta-Arrowroot: Amylum Marantae ®>*. Maranta arundinacea: Stpfl. v. Amylum Marantae © * . HOM: Maranta arundinacea, der getrocknete Wurzelstock. Marantastärke: Amylum Marantae'". Marasmus: Allgemeiner Kräfteverfall. Marfanil, Marfanil-Prontalbin: s. Sulfonamide. Margarine: (von /idgyxgov = Perle, wegen d. ursprüngl. milchweißen Farbe) Kunstbutter (erf. v. Apotheker MEGEMOTTRIES, Paris, 1868, auf Anregung v. Napoleon III.), hergest. durch Verbuttern von Rindertalg oder gehärtetem öl bzw. gehärtetem Tran, Cocosfett, Erdnußöl, Sojaöl, Rüböl u. a. Pflanzenölen mit Milch unter Zusatz von Farbstoffen, Konservierungsmitteln u. ca. 0,5% Eiweißstoffen (was Schäumen u. Bräunen wie Butter bewirkt). Butteraroma wird durch Zusatz von Milch oder Diacetyl erzeugt. Um die Marg. rahmartig u. streichfähig zu machen, wird sie „gekirnt", d. h. im Butterfaß, der Kirne, gerührt. Um Marg. von Butter unterscheiden zu können, ist ein Zusatz von 10% Sesamöl (BATTDOUTNsehe Reaktion,
Marseiller Seife
s. u. Sesamum indicum) oder von 2 % Kartoffelmehl (Jodstärkereaktion) vorgeschrieben. Neuerdings werden auch Vitamine zugesetzt. Geh. ca. 80—92% Fett. Der Name „Margarine" ist durch das Reichsmargarinegesetz vom 12. 7. 1897 amtlich eingeführt. Margarinsäure: C 3 7 H 3 4 0 2 , Fettsäure. Weiße, kr. Masse, 1. in Ae., swl. in A., unl. in Aq. Darst.: aus Cetylalkohol. Mariendistel: Silybum marianum*. Marienglas: Glacies Mariae, natürlicher kr. Gips, s. Calcium sulfuricum. Marienkörner: Fruct. Cardui Mariae © , s. Silybum marianum. Marienmantel: Alchemilla vulgaris*. Marienmantelkraut: Herba Alchemillae s. Alchemilla vulgaris. Marihuana: (spr. Marichuana) Mexikanischer Haschisch (Rosamaria) i. Lateinamerika außerordentlich verbreit. Genußgift, meist mit Tabak vermischt; vgl. Cannabis sativa var. indica. Marmelosfrüchte: Fructus Belae indicae, s. Aegle marmelos. Marmor: a. Calcium carbonicum*. Marrubium vulgare: Fam. Labiatae, Weißer Andorn {Zentralasien bis Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Herba Marrubii ® : Andornkraut, Weißer Dorant. Best. : Marubiin (Bitterstoff), .Fett, Wachs, Schleim, äth. öl, Gerbstoff. Asche max. 15%. Anw. volkst.: bei Katarrhen der Atmungsorgane u. d. Darmes. HOM: Marrubium album, die frische Pflanze. Marsdenia cundurango: Fam. Asclepiadaceae (Kletterstrauch in Südamerika, Kordillieren, Peru, Ekuador, kult. in Ostafrika). Stpfl. v. Cortex CondUrangO JMS: Kondurangorinde. Best.: 1 bis 2% Condurangin (Glykosid, C 40 H 60 O 13 ), Condurit, Phytosterin, äth. öl, Kautschuk, Harz. Asche max. 12%. Anw. med.: als Bittermittel ((MS: Extractum Condurango fluidum, Vinum Condurango), früher bei Magenkrebs. (Condurangin fällt in der Wärme aus, daher sind Dekokte erst nach dem Erkalten durchzuseihen.) HOM: Condurango, die getrocknete Rinde oberirdischer Achsen. Marseiller Seife: Eine Natronkernseife, meist aus Olivenöl oder Erdnußöl bereitet.
MARSHscher Apparat
364
MARSHscher Apparat: Apparat zur Ausführung der MABSHschen Arsenprobe zum Nachweis von Arsen (Abb. s. Arsenum). Marum verum HOM: s. Teucrium marum. Maua pilularum: Masse zur Herst, y. Pillen, s. Arzneiformen. MaBanalySO: Volumetrische Analyse, Volumetrie, Titriermethode, bestimmt die Menge eines Stoffes nach der verbrauchten Anzahl ccm eines anderen in Lsg. befindlichen Stoffes, der mit dem ersten reagiert, wobei der Endpunkt der Reaktion durch eine Farbänderung bzw. durch einen Ndschlg. angezeigt wird. Meist wird dieser Endpunkt nicht durch die reagierenden Stoffe selbst, sondern durch einen dritten zugesetzten Stoff, den I n d i k a t o r * , angezeigt. Die hierzu gebrauchten Reagenzien bestehen aus Lsgen von bestimmtem Geh. (Normal, 1 / 2 -, 1 / 10 -, 1 / 100 -normal) und werdenVolum e t r i s c h e L s g e n . oder N o r m a l i1'»"» Vio". V m o - N - j L s g e n . genannt. Eine Normallsg. enthält im Liter ein Gramm-Äquivalent des gel. Stoffes, also die Menge, die nach ihrem ehem. Wirkungswert jeweils 1 Grammatom H entspricht, z. B. enthält Normal-Schwfs. 49 g H 2 S 0 4 in 1 Liter Aq. Eine 1 / l t -NLsg. hat nur den zehnten Teil dieses Gehalts, eine 1 / 100 -N-L3g. nur den hundertsten Teil dieses Geh. usw. Die vol. Lsgen müssen nach den Vorschriften des §¡1 auf ihren Wirkungswert geprüft werden. Der nach diesen Vorschriften zu berechnende F a k t o r (F) gibt an, wieviel ccm einer Lsg. von dem genau vorgeschriebenen Geh. einem ccm der zu prüfenden Lsg. entsprechen. Dieser Faktor ist unter Angabe des Datums auf der Vorratsflasche zu vermerken. Die bei maßanalytischen Wertbestimmungen jeweils verbrauchte Anzahl ccm ist mit diesem Faktor zu multiplizieren, wodurch man die Anzahl ccm der Titrationsflüssigkeit erhält, deren Geh. genau der vorgeschriebene ist (Normal, 1 / 2 -, 1 / ] 0 - oder 1 / 100 normal). Den Geh. einer vol. Lsg. an wirksamer Substanz bezeichnet man als „ T i t e r " , die Maßanalyse selbst als „ T i t r a t i o n " , das Ausführen einer Maßanalyse als „ T i t r i e r e n " . Zum Titrieren
Massenwirkungsgesetz
werden amtlich geprüfte graduierte Meßkolben*, Büretten* u. Pipetten* benutzt. Bei Flüssigkeiten, die mit einer über 0,1 ccm hinausgehenden Genauigkeit abgemessen werden sollen, werden F e i n b ü r e t t e n verwendet, deren Skala in Vso c c m eingeteilt und deren Abflußvorrichtung so beschaffen ist, daß ca. 40 Tropfen Wasser 1 com entsprechen. M i k r o b ü r e t t e n sind in Hundertstelccm eingeteilt. Man unterscheidet bei d. maßanalyt. Verfahren: 1. A c i d i m e t r i e u. A l k a l i m e t r i e , bei der die Konzentration von Säuren mittels Normal-, Natron- oder Kalilaugen bzw. der Laugengehalt einer Fl. mittels Normalsalzsäure bestimmt werden, wobei Phenolphthalein oder Methylorange u. a. als Indikatoren dienen. 2. J o d o m e t r i e , die auf der Reaktion zwischen J o d u. Natriumthiosulfat beruht. Man benutzt 1 / 10 -Normaljodlösungen u. 1 / 1 0 -Normal-Natriumthiosulfatlösungen. Als Indikator dient Stärkelösung. 3. O z y d i m e t r i e , diese benutzt quantitativ verlaufende Oxydations- u. Reduktionsreaktionen zur Bestimmung. Man verwendet 1 / 10 -Normal-Kaliumpermanganat-, 1 / 10 -Normal-Cer(IV)-sulfat( C e r i m e t r i e ) oder 1 / 1 0 -Normal-Kaliumbromatlösungen ( B r o m o m e t r i e ) . 4. F ä l l u n g s a n a l y s e : Hierbei ergeben die beiden miteinander reagierenden Stoffe einen Niederschlag. Man titriert so lange, bis kein Niederschlag bzw. Trübung mehr entsteht, z. B. die Bestimmung von Silber mittels 1 / 10 Normal-Kochsalz-Lsg. oder die Bestimmung von Chlorionen mittels 1 / 1 0 -Normal-Silbernitratlösung (Indikator: Kaliumchromat). 5. K o m p l e x o m e t r i e : (Chelatometrie) s. Chelate. Maßanalyse, Potentiometrische: s. Potentiometrie. Massenspektrograph: s. Isotope. Masunwirkungsgesetz: MWG, Theoretisches Grundgesetz der Chemie, das besagt, daß die Geschwindigkeit eines ehem. Reaktionsverlaufs proportional ist dem Produkt aus den Konz, der beteiligten Stoffe (bei konstanter Temperatur). Unter Konz, ist hierbei die molekulare
Massikot
365
Konz, zu verstehen. Eine ehem. Reaktion ist beendet, im „Gleichgewichtszustand", wenn der Quotient aus dem Produkt der Konz, der Ausgangsstoffe und dem Produkt der Konz, der gebildeten Stoffe einen bestimmten für die Reaktion charakteristischen Zahlenwert (K) erreicht hat. Bei Wegnahme einer Komponente wird der Gleichgewichtszustand gestört und die Reaktion verläuft so lange, bis die Konstante „ K " wieder erreicht ist. Man kann dadurch die ehem. Reaktion zwingen, in einem ganz bestimmten Sinne zu verlaufen, und man kann die Gleichgewichtskonz, der beteiligten Stoffe berechnen, was besonders in der Technik (theor. Ausbeute) von Wichtigkeit ist. (Das M. wurde im Jahre 1867 von den Norwegern C. H. GTJLDBEBG, Mathematiker, und P. WAAGE,
Chemiker, aufgestellt.)
Massikot: s. Plumbum oxydatum. MaBliebChen: Bellis perennis*. Mastiche: Mastix g l , s. Pistacia lentiscus. Mastichkraut: Teucrium marum*. Mastitis: Entzündung der Brustdrüse. Mastix ¡QUI: s. Pistacia lentiscus. Masurium: Technetium*. Mate: Folia Mate s. Hex paraguariensis*. Maticobiatter: Folia Matico © , s. Piper angustifolium. Matricaria chamomilla: Fam. Compositae, Kamille (heim. Europa u. Westasien, nach Amerika u. Australien verschleppt, in Mitteldeutschland eingebürgert und vor allem in Ungarn, Böhmen, Sachsen u. Franken kvdt.). Stpfl. v. Flores Chamomillae ü : Kamillen, Flores Chamomillae vulgaris, die getrockn. Blütenköpfchen. Best.: Äth. öl (mind. 0,4%), Deutsche K. 0,6—0,67%, ungar. K. 0,3—0,35%. Best. s. unt. b. Ol. Chamomillae © . Ferner Umbelliferonmethyläther, Dioxycumarin, Apiin (Flavonglykosid) u. dessen Aglykon Apigenin, Cholin, Phytosterin, Salicylsäure, Harz sowie ein Bitterstoff u. ein Glykosid. Letztere sollen die Träger der spasmolytischen Wirkung sein, während das äth. ö l entzündungswidrig wirkt. Anw. med. : als entzündungswidriges Mittel bei Verbrennungen, Wunden, Fu-
MAYERs Reagens
runkeln, als Carminatium u. Spasmolyticum bei Krämpfen u. Koliken, zu Spülungen. HOM: Chamomilla, die frische, ganze, blühende Pflanze. M. matricariOjdOS (M. disco.dea): Fam. Compositae, Strahlenlose Kamille, Zigeunerkamille (Ostasien, westl. Nordamerika, Europa). Stpfl. v. Flores Matricaria« diseoideae, enthält zwar viel äth. öl, aber kein Azulen, besitzt daher nicht die entzündungswidrige Wirkung wie die echte Kamille. Anw. volkst.: als Karminativum. Oleum Chamomillae ©>: Kamillenöl, das äth. öl aus den Blütenköpfchen (die Zungen- u. Scheibenblüten liefern blaues, die Blütenböden u. Kelche grünes äth. ö l ; nur das blaue Blütenöl enthält Azulene); dickfl., bei niederer Temp. butterartiges, tief dunkelblaues ö l , das unter d. Einfluß v. Licht u. Luft allmähl. in Grün und Braun übergeht. Bitter-würziger Geschmack. D. 0,922—0,956. Es besteht haupts. aus Sesquiterpenen u. Sesquiterpenalkoholen u. enth. ca. 1—1,5% Azulen (C 16 H 18 ). Azulen (Cham-Azulen) ist nicht ursprünglich i. K . enthalten, sondern bildet sich wahrscheinlich erst bei der Wasserdampfdestillation aus einem Proazulen. Auch dürfte das Azulen (Chamazulen) allein nicht d. antiphlogistische Wirkung besitzen, wie bisher angenommen wurde. Oleum Chamomillae citratum © ist eine Mischg. v. Ol. Chamom. u. Ol. Citri ana. Matricariakampfer: linksdrehende Form des Kampfers, s. Camphora EMI. Mauerpfeffer: Sedum acre*. Maulaffe: Weithalsflasche in Kegelform, mit Ansatz für Wasserpumpe, zum Filtrieren. Maulbeeren: Fructus Mori, s. Morus alba u. Morus nigra. Maximaldosis: Höchstzulässige Gabe eines Arzneimittels, die der Apotheker nicht überschreiten darf, es sei denn, daß der Arzt es ausdrücklich durch ein Ausrufungszeichen (!) auf dem Rezept vermerkt, s. Tabelle „Maximaldosen". Maya-Ferment: s. Yoghurt. MAYERS Reagens: Reagens g g : 1,355 g Quecksilberchlorid u. 5 Kaliumjodid werden in 30 cem Aq. gelöst u. die Lsg. mit Aq. auf 100 ccm ergänzt. Anw.: als Alkaloid-Reagena, zur Prüfung v.
Mazeration
366
Apomorphinhydrochlorid, Santonin, Extraet. Secalis cornuti fluid, usw. Mazeration: Auszug einer Droge mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln bei gewöhnlicher Temperatur, s. Arzneiformen. Md: Mendelevium*. M.E.: 1. MACHE-Einheit (s. Radium); 2. Mäuse-Einheit* (s. Tabelle „Biologische Einheiten"). Meconium: Opium g l * . Mediane: bot. Ebene eines Seitenorgans (z. B. Blatt, Blüte), die zugleich die Achse des Hauptgliedes enthält. Medicamentum(a): Arzneimittel. Medinal Natrium diaethylbarbituricum JÖB*. Medium: (lat. Mitte) Das Mittel, das einen Körper umgibt od. in dem eine Substanz sich löst (wäßriges, alkoholisches Medium) oder das Milieu, in dem eine chemische Reaktion vor sich geht („in saurem" oder „in alkalischem Medium"). Medizinalgewicht: Altes bis 1. Januar 1868 in der Rezeptur gebräuchliches Gewicht (Gran, Skrupel, Drachme, Unze, Medizinal-Pfund). Heute durch das Grammgewicht ersetzt, S.Tabelle „Maße und Gewichte". Medizinische Hefe |jüi: F a e x
H*.
Medizinische Kohle g | : Carbo medicinalis [Mg, s. Carbo. Medizinische Seife ¡3|: Sapo medicatus g l , s. Sapo. Medulla: Mark; M. bOVina: Rindermark; M. OSSium: Knochenmark; M. spinalis: Rückenmark. Meereiche: Fucus vesiculosus © * . Meerkohl: Calystegia soldanella*. Meerkohlkrallt: Herba Soldanellae, s. Calystegia soldanella. Meerrettich: Armoracia rusticana*. Meerettichöl: Oleum Armoraciae, s Armoracia rusticana. Meerschaum: Wasserhaltiges Magnesiumsilikat (Sepiolith), 2 MgO • 3 Si0 2 + 2 H 2 0 . Weiße, gelbliche, graue oder rötliche, undurchsichtige Stücke oder erdige, knollige Massen, leicht schneidbar, Härte
Mel
2—3. Verwitterungsprodukt des Serpentin, Hauptfundort Eskischehir (Anatolien). M. spaltet beim Erhitzen unter Bräunung Wasser ab (Bräunung der M.Pfeifen). Meerschweinchen-Einheit: MSE. Dient zur Standardisierung von Schilddrüsenpräparaten u. von Vitaminen, s. Tabelle „Biologische Einheiten". Meerträubchen: Ephedra sinica* Meerwasser: Aqua marina*. Meerzwiebel: Bulbus Scillae g | , s. Urginea maritima*. Meerzwiebeltinktur g | : Tinctura Scillae ¡33*. Mega: griech. Vorsilbe = groß, außergewöhnlich. Megalozyten: Abnorpi große Erythrozyten*. Megaphen s. Chlorpromazin. Mehl: Amylum*. Mehlbeeren: Fructus Crataegi oxyacanthae s. Crataegus oxyacantha. Mehldorn: Crataegus oxyacantha*. Meiran, Majoran: Herba Majoranae s. Origanum majorana. Meisterwurzel: Rhizoma Imperatoriae © , s. Peucedanum ostruthium. Mekkabalsam: Balsamum de Mecca*. Mekonsäure: Acidum meconicum*. Mel g | : Der von der Honigbiene, Apis mellifica, in den Waben abgelagerte süße Stoff. Die Biene saugt den Nektarsaft aus den Blüten oder den Honigtau ein, der dann in ihrem Magen weiterverarbeitet u. invertiert wird. Nektar ist eine wäß. Lsg. von Rohrzucker mit geringen Mengen von Trauben u. Fruchtzucker. Honigtau sind Ausscheidungen an Blättern (der Linden-, Ahorn-, Kirsch-, Pflaumenbäumen), die wahrscheinlich von Blattläusen erzeugt oder vom Blatt selbst aus den Spaltöffnungen ausgeschieden werden, sie enthalten u. a. Mannit u. Dulcit. Honig ist gelblich bis braun, in frischem Zustand sirupartig, durchscheinend, beim Stehen wird er dicker u. bei Kälte trübe u. kristallisiert z. T. aus (Traubenzucker). Er löst sich in Aq. zu einer nicht ganz klaren, opt. aktiven Fl. von schwach saurer Reaktion. D. 1,410—1,445. Eine
Melaleuca leucadendron var. cajeputi
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Mischung von 1 T. Honig u. 2 T. Aq. muß ein spez. Gewicht von 1,111 haben. Best.: ca. 20% Aq., 70—80% Invertzucker (22-44% Traubenzucker, 30,48% Fruchtzucker u. Dextrin), 5—10% Bohrzucker, 0,3—2,7 % Eiweißstoffe, 0,1—0,2% organ. SS (Ameisen-, Apfel-, Citronensäure) sowie kleine Mengen von Fermenten (Amylase, Katalase, Invertase), Spuren von Vitaminen, Kalisalze, Farbstoffe, Wachs, Phosphate und Pollenkörner. Trockensubstanz ca. 78 bis 82%. Asche mind. 0,1%, max. 0,8%. Die Prüfung erstreckt sich auf den Geh. an Glykose u. Saccharose sowie künstl. zugefügte Stoffe, wie Invertzucker, SS, Farbstoffe, Aromen. Verfälschungen erfolgen meist durch Zusatz von Kunsthonig, Stärkesirup, Stärkemehl oder Dextrin u. ähnl. S c h e i b e n - oder W a b e n h o n i g stammt aus frisch gebauten, unbebrütetenWaben. Mel depuratumlBg: Mel despumatum, Gereinigter Honig. Ein durch Zusatz von Bolus, Erwärmen u. Filtrieren von Eiweißstoffen, Wachs, Schmutz usw. befreiter Honig. Kunsthonig: Ist ein aus Bohrzucker (Rübenzucker) durch Inversion und nachfolgende Aromatisierung hergestelltes Produkt, das bei gleichem Zuckergehalt wie Naturhonig diesen als Nahrungsmittel zu ersetzen vermag. Qxymel: Sauerhonig, wird durch Mischen von Honig mit Essigsäure hergestellt. Mel rosatum @ : Rosenhonig. Zstzg.: Mel depurat. 900, Glyzerin 100, Oleum Eosae 0,05 g. Mel rosatum cum Borace (Mel boraxatum) Bosenhonig mit Borax. Zstzg.: Mel rosatum mit Zusatz von 10% Borax. Melaleuca leucadendron var. cajeputi: Fam. Myrtaceae (Australien, Mal. Archipel, Hinterindien). Stpfl. v. Oleum Cajeputi: Kajeputöl. Gew. durch Dest. aus den frischen Blättern. Grüne bis blaugrüne Farbe. Best.: Haupts. Cineol, C l 0 H u O . Oleum Cajeputi ractificatum @ : Bektifiziertes Kajeputöl. Gew. durch Dest. des rohen Kajeputöls. Farbl. bis gelbe Fl., opt. linksdrehend (a |,0° = bis —4°). Best.: s. oben. Anw. volkst.: als schmerzstillendes Mittel bei Zahn- u. Ohrenschmerzen; äuß.: bei Rheumatismus. HOM: Ol. Cajeputi, das äth. öl.
Melilotus officinalis
Melamin: Polymerisationsprodukt des Cyanamids (Cyanurtriamid) NH,
¡í
I
H2N-C C-NH2 \N/ Darst.: Durch Erhitzen von Dicyandiamid mit fl. Ammoniak auf ca. 160°; monokline, leicht sublimierende Prismen, 1. in Aq. u. A.; kondensiert mit Formaldehyd zu Melaninharzen, die techn. von großer Bedeutung sind u. zur Herst, von Gebrauchsgegenständen aller Art, Lacken, Gerbstoffen, Wasserenthärtungsmitteln usw. sowie auch von Knitterfestmachen von Textilien dienen. Melanine: Dunkle Pigmente, die sich in der Haut unter dem Einfluß von Fermenten (Dopaoxydase*) bilden; vermutlich Oxydationsprodukte des Tyrosins (über Dioxyphenylalanin). Die Melanine sind in der Natur weitverbreitet, ihre Konstitution ist noch ungeklärt, vgl. Phenoloxydasen. Meianophorenhormon: Hormon d. Hypophysenmittellappens, s. Hormone. Melaphis Chinensis (Aphis chinensis. Schlechtendalia chinensis): s. Gallae chinenses. Melasse: s. Saccharum. Melilotas officinalis u. Melilotus altissimus: Fam. Leguminosa«, Steinklee (Mitteleuropa, Mittelasien). Stpfl. v. Herba Melilotiggi: Steinklee, Honigklee, Bärenklee. Best.: Cumaringlykosid und Melilotin, die beide bei der Hydrolyse Cumarin abspalten, 0,01% äth. ö l (enth. Cumaringlykosid u. freies Cumarin. Der Cumarinduft tritt erst beim Welken und Trocknen auf), ferner Schleim, Harz, Cholin. Anw.: in Form von Kataplasmen, Salben, Kräuterkissen bei Gelenk- u. Drüsenanschwellungen, Furunkeln, Rheuma; auch inn. als „erweichendes" u. „zerteilendes" Mittel, bes. bei Magengeschwüren sowie bei Bronchialkatarrh. HOM: bei kongestiven Kopfschmerzen u. Krämpfen der Kinder (Vorsicht, Cumarin wirkt brechen- u.
Melissa officinalis
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schwindelerregend sowie leber- u. nierenschädigend), als schleimlösendes Mittel bei Katarrhen (Ijyjj: Species emollientes). HOM: Melilotus officinalis, die frischen Blätter u. Blüten. Melissa Officinalis: Fam. Labiatae, Melisse (heim. Mittelmeergebiet, kult. in Deutschland bei Kölleda). Stpfl. v. Folia MelissaeSp: (HorbaM., FoliaCitronellae) Melissenblätter, Zitronenkraut. Best.: Äth. öl (0,1%), das Citral, Citronellal, Geraniol, Linalool enthält, fernerSchleim, Bitterstoff, Gerbstoff. Asche max. 14%. Anw. med.: als Stimulans bei Darmstörungen als Spasmolyticum u. Sedativum (888: Spirit. Melissae compositus, wird nicht aus der Droge, sondern mit Ol. Citronellae, s. Cympopogon nardus, bereitet). HOM: Melissa, die frischen Blätter. Melisse: Melissa officinalis*. Melissylalkohol: Myrizylalkohol, C3A30H. Best, des Bienenwachses u. Carnaubawachses. Melitoxin: Dicumarol*. Melltriose: Raffinose*. Melone: Cucumis melo*. Melllbrin © : Melubrin. (R) Natrium phenyldimethylpyrazolonamidomethansulfonicum. Weiß. kr. Pv., sll. in Aq., wl. in A. Anw. med.: als Antineuralgicum u. Antirheumaticum. Dos. 0,5—1 g mehrmals tgl. Membran: s. Osmose. Membranfilter: Filter aus Cellulosegallerten, Celluloseestern usw., bes. für bakteriologische Arbeiten, Eiweißfiltration usw., vgl. Ultrafilter u. Aqua fontana. Menadion ® : 2-Methyl-l,4-Naphthochinon. Synth. Vitamin K, s. Methylnaphthochinonum SB. Menagogum(a): s. Emmenagogum. Mendelevium: („Eka-Thulium") Md, Ordnungszahl 101. Entd. 1955 von A. GHIOBSO bei der Beschießung von Einsteinium mit a-Strahlen; Halbwertszeit 1 / t bis einige Stunden. Meningjtis: Hirnhautentzündung (M. cerebrali») oder Rückenmarkshautentzündung (M. spinalis); Genickstarre, Epidemische Gehirnhautentzündung (M. cerebrospinalis epidemica; Erreger:
Mentha-Arten
Meningokokkus Diplococcus menigitidis oder Neisseria meningitidis). Meningokokken: Erreger der epidem. Genickstarre, s. Meningitis. Meningokokken-Serum S S : s. Serum Meniscus: Kuppenartige Einsenkung oder Erhebung von Fl. in Röhren, k o n k a v e r oder k o n v e x e r Meniscus, s. Kapillarität. Mennige: Minium ¡Mg, s. Plumbum oxydatum rubrum. Menses: Menstruation. Menstruum: Lösungs- oder Extraktionsmittel. Mensur: (meist geeichtes) Meßgefäß s. Meßzylinder. Mentha-Arten: Fam. Labiatae. M. aquatica: Wasserminze (Europa, Kordamerika). Stpfl. v. Folia Menthae aquaticae: (Folia Baisami palustris) Wasserminzenblätter. Best.: Äth. öl (bis0,8%, enth. Linaool, Carvon, Sesquiterpene), Bitterstoff, Gerbstoff. Anw. volkst.: bei Magen- u.Darmstörungen. M.arvensis var. piperascens: Japanische Pfefferminze (Kobe), Hauptlieferant des M e n t h o l * . M. Crispa: Krauseminze. Hierunter werden krausblätterige Formen verschiedener Minzarten, bes. M. spicata var. crispata, M. longifolia var. undulata, u. a. Arten u. Hybriden zusammengefaßt. Stpfl. v. Folia Menthae crispae @ : Krauseminzblätter, Balsamkraut. Best.: 1—2,5% äth. öl (nach © mindestens 1%); ferner Flavonglykosid Diosmin u. Hesperidin. Asche max. 12 %. Anw. volkst.: bei Magen- u. Darmstörungen. Oleum Menthae crispae © : (Oleum Menthae viridis) Krauseminzöl, das äth. öl der Blätter u. der blühenden Zweigspitzen. Farbl. bis gelbl., opt. aktiv («20"= —34—56°). D. 0,915—0,935. Best.: 42—66% 1-Carvon, Limonen, Phellandren, Ester u. a., kein Menthol. M. piperjta: Pfefferminze, Bastard zwischen M. aquatica u. M. spicata (nur kult. in Mitteldeutschland, bes. in Bayern, Sachsen, Württemberg, Thüringen sowie in England, dessen Mit cham-Pfefferminze besonders geschätzt ist). Stpfl. v. Folia Menthae piperitae tti: Pfefferminzblätter. Best.: 0,7—2,5% äth. öl (naoh ¡jg mind. 0,7%, Best. ».
Mentha aquatica
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unten), ferner Gerbstoff, Bitterstoff, Enzyme. Asche max. 1 2 % . Anw. med.: als Carminativum, Cholagogum u. Aromaticum ( g l : Species aromaticae, Species nervinae). HOM: Mentha piperita, die frische blühende Pflanze. Oleum Menthae piperitae I g : Pfefferminzöl, das äth. ö l der Blätter u. blühenden Zweigspitzen. Geh. mind. 50,2% GesamtMenthol. D. 0,895—0,915. Farbloses bis blaßgelblich, ö l ; opt. a k t i v a p ° ° = — 20° bis —34°. B e s t . : neben Menthol auch dess. Essig- u. Isovaleriansäureester, ferner Menthon (10%, das Keton des Menthols), Menthenon, Cineol, Phellandren, 1-Limonen u. a. Terpene, Aldehyde, Alkohole. Anw. med.: wie Fol. Menth, pip.; inn.: 0,05—0,15 g auf Zucker; äuß.: gegen Migräne, Zahnschmerzen usw.; zu Pf.-Pastillen, Mundwässern, Zahnpv., Likören usw. ( g l : Aqua Menthae piperitae, Spiritus Menthae piperitae, Sirupus Menthae piperitae, Pulvis dentifricius, Pulvis dentifricius cum Sapone). M. pulegium: Poleiminze (Mittel- u. Südeuropa, Nordamerika). Stpfl. v. Herba Pulegii: Poleiminzenkraut, Poleykraut, Flohkraut, Hirschminze. Best.: äth. ö l (s. Oleum Pulegii), Gerbstoff, Diosmin, Hersperidin. Anw.: als Carminativum (Vorsicht!, abortiv wirkend). Oleum Pulegii (Oleum Menthae pulegii), Poleiöl, Poleyöl; das durch Wasserdampf dest. gew. äth. ö l (haupts. in Spanien, Südfrankreich, Algier, Sizilien, asiat. Türkei); gelbes bis rötlichgelbes öl, von pfefferminzartigem Geruch; D. 0,930 bis 0,950. Best.: bis 8 0 % Pulegon*, ca. 9 % Menthol, ferner Menthon, Piperitenon, Azulen u. a. Terpene. Giftig!, s. Pulegon. Anw.: zur Menthol- u. Pulegongewinnung; med. nicht verwendet; stark abortiv wirkend. HOM: Merdha Pulegium, die frische blühende Pflanze.
Mentholum
Mentha spicata var. crispata: s. Mentha-Arten. Menthan: 1 -Methyl-4-isopropylcyclohexan. Farbl., fenchelartig riech. F l . ; D. 0,793; Sdp. ca. 170°. Grundsubstanz vieler natürl. u. synth. Terpene u. Campher. Darst.: durch Hydrierung von p-Cymol, Limonen, Terpinen u. a. Menthene: Sechs ungesättigte Kohlenwasserstoffe, die sich vom Menthan* ableiten, mit je einer Doppelbindung. ö-3-Menthen, kurz Menthen genannt, entsteht durch H a O-Abspaltung aus dem Menthol, natürl. kommt es in Thymianöl vor. Menthol l g : Mentholum ¡Mj*. Menthol, Synthetisches: Mentholum syntheticum ® * . Mentholbalsam g l : Balsamum Menthol i compositum |DM|*. Mentholum g g : Menthol, Pfefferminzkampfer, Menthakampfer, 1-Menthol, C 1 0 H 1 9 OH. Mol. 156,2 mit 3 asymm. C-Atomen. „„ I CH
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H«(J
CH»
i i H,C CH-OH V / CH I CH / X CHj CHg
Gew. aus dem äth. ö l der Pfefferminze, haupts. der japanischen Pfefferminze, s. Mentha-Arten. Farbl. Kr. von pfefferminzähnl. Geruch, 11. in Ae., A., Chlf., 1. in fetten ölen, swl. in Aq.; F . 42° bis 44°. Sdp. 212°. M. dreht den polarisierten Lichtstrahl nach links. Für eine weingeistige Lsg., die in 10 ccm 1 g Mentha aquaiiea: s. Mentha-Arten. = —47° Mentha arvensis var. piperascens: s. Menthol enthält, ist [a] bis —51°. Anw. med.: inn. bei Diarrhöen Mentha-Arten. u. Cardialgie, ferner als Cholagogum u. Mentha erispa: s. Mentha-Arten. Choloreticum (Dos. 0,1—0,2 g); äuß.: als Menthakampfer: Mentholum g l * . Mentha longifolia var. undulata: s. Analgeticum (Migränestift) sowie als Anästheticum u. juckreizstillendes Mittel Mentha-Arten. : Balsamum Mentholi compositum). Mentha piperita: s. Mentha-Arten. Mentha pulegium: s. Mentha-Arten. Mit Kampfer, Thymol, Borneol zusamH u n n i u s , Pharmazeutisch*» Wörterbuch.
24
Menthylvalerianat
370
men gibt Menthol flüssige Gemische, s. Tabelle „Unverträgliche Arzneimischungen". M. syntheticum © : Synthetisches Menthol, C 10 H 19 OH. Mol. 156,2; F. 32° bis 36°; E . nicht unter 28°, opt. inaktiv oder linksdrehend. F ü r eine Lsg. in Isopropylalkohol, die in 10 ccm 1 g Menthol synth. enthält, darf [a] höchstens —15° betragen. Darst.: Durch Reduktion von Thymol. Aussehen u. Anw. wie Menthol. M. valerianicum Menthylvalerianat, Isovaleriansäure-Menthylester, Validol (g), (CH3)2CH • CH 2 • CO2(C10HLS). Mol. 240,2; D. 0,897—0,903; E Z 155 bis 170. Darst.: Durch Einwirkung von Isovalerylchlorid auf Menthol. Klare, farbl. ölige Fl., 11. in Ae., A„ Chlf., swl. in Aq. Anw. med.: inn. als Carminativum, Analepticum, Antemeticum bei Seekrankheit. Dos. 5—15 Tropfen auf Zucker.
Mercurinitrat
Als Psycho- und Muskelrelaxans findet es Anwendung bei Spannungs-, Erregungsu. Angstzuständen, bei Drepressionen, Epilepsie sowie bei Schlafstörungen und schmerzhaften Spasmen, als Adjuvans bei Alkoholentziehungskuren. Dos. 3 x tägl. 200—400 mg. Meprobamat führt durch selektive Blockierung der interneuralen Leitungsbahnen zur Beruhigung, ohne narkotisch zu wirken. Wirkung tritt meist nach 30—45 Minuten bei oraler Gabe ein (Miltaun (§), Cirpon (g) u. a.), vgl. Ataraktika. Merasingiblätter: Folia Gymnemae silvestris, s. Gymnema silvestre. Mercerisierung: Ein von JOH. MEBCER 1850 erfundenes Veredlungsverfahren von Cellulosefasern (Baumwolle) durch Behandlung mittels Alkalien, wodurch die Baumwolle fester und glänzend wird und ein verstärktes Aufnahmevermögen für Farbstoffe u. Feuchtigkeit bekommt. Mercurialis annua u. Mercurialis perennis: Fam. Euphorbiaceae, Bingelkraut, Böser Heinrich (Europa, Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Herba Mercurialis: Bingelkraut. Best.: neutral, u. saures Saponin, ein Sapogenin, Methylamin, Trimethylamin, äth. Öl, Farbstoffe. Anw. volkst.: als Abführmittel u. Diureticum u. Vermifugum, ferner bei Appetitmangel, Leberstauungen, Bronchialkatarrh (laxierende Wirkung soll nur dem im April geerntet, frischen Kraut zukommen). HOM: Mercurialis annua, das frische, blühende Kraut. HOM: Mercurialis, v. M. perennis. die frische, zur Zeit der beginn. Blüte gesammelte ganze Pflanze.
Menthylvalerianat @ : Mentholum valerianicum © * . Menyanthes trifoliata: Fam. Gentianaoeae, Bitterklee, Biberklee, Fieberklee, Sumpfklee (Europa bis Asien u. Nordamerika). Stpfl. v. Folia Trifolii fibrini BW: (Folia Menyanthidis) Bitterklee, Fieberklee. Best.: Menyanthin (Glykosid), Harz, Saponin, Bitterstoff, Pectin, etwas äth. öl. Anw. med.: als Amarum; volkst.: als Fiebermittel sowie b. Magenu. Leberleiden, Gicht, Migräne. (1BB|: Extraetum Trifolii fibrini, Species nervinae). HOM: Menyanthes, die frische, zu Beginn der Blütezeit gesammelte ganze Pflanze. Mephitis putorius H O M : Stinktier Mercuri-Verbindungen: Quecksilber (Skunk, Mephitis mephitis), das frische (Il)-Verbindungen, s. Hydrargyrum. Sekret der Stinkdrüsen. Mercuriammoniumchlorid: HydrargyMeprobamat: 2-Methyl-2-n-prop>lrum praeeipitatum album IBB*. 1,3-propandiol-dicarbamat, Mercuriacetat: Hydrargyrum aceti0 cum oxydatum*. ¡1 Mercurichlorid: Hydrargyrum bichloCH 3 N ^ / CH 2 OCNH 2 ratum g | * . Mercuricyanid: Hydrargyurum eyanac tum |BS*. CH3CH2CH2/^CH2OCNH2 Mercurijodid: Hydrargyrum bijoda0 tum (rubrum) [Big*. Weißes, kr. Pv. v. bitterem Geschmack, Mercurinitrat: Hydrargyrum nitricum wl. in Aq., 11. in organ. Lösungsmitteln. oxydatum © * .
Mercurioxyd, Gelbes
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Mercurioxyd, Gelbes: Hydrargyrum oxydatum (flavum) via humida paratum SS*. Mercurioxyd, Rotes: Hydrargyrum oxydatum (rubrum) |D@*. Mercurisulfat: Hydrargyrum sulfuricum © * . Mercurisulfat, Basisches: Hydrargyrum eulfuricum basicum*. Mercurisulfid, Rotes: Hydrargyrum sulfuratum rubrum ig§*. Mercurisulfid, Schwarzes: Hydrargyrum sulfuratum nigrum © * . Mercurius aceticus HOM: Hydrargyrum acetioum oxydulatum*. Mercurius auratus HOM: Goldamalgam. Mercurius bijodatus HOM: Hydrargyrum bijodatum (rubrum)*. Mercurius cyanatus HOM: Hydrargyrum cyanatum*. Mercurius dulcis HOM: Hydrargyrum chloratum mite*. Mercurius jodatus flavus HOM: Hydrargyrum jodatum flavum*. Mercurius jodatus ruber: Hydrargyrum bijodatum (rubrum) ISS*. Mercurius jodatus viridis: Hydrargyrum jodatum (flavum) © * . Mercurius nitricus oxydulatus HOM: Mercurius nitrosus HOM*. Mercurius nitrosus HOM: Hydrargyrum nitricum oxydulatum ® * . Mercurius praecipitatus albus: Hydrargyrum praecipitatum album [DAB*. Mercurius praecipitatus niger: Hydrargyrum oxydulatum nitrico-ammoniatum*. Mercurius praecipitatus ruber HOM: Hydrargyrum oxydatum rubrum*. Mercurius solubilis Hahnemanni HOM: Hydrargyrum oxydulatum nitrico-ammoniatum*. Mercurius sublimatus corrosivus HOM: Hydrargyrum bichloratum*. Mercurius sulfuricus HOM: Hydrargyrum sulfuricuin*. Mercurius vivus HOM: Hydrargyrum*. Mercuro-Verbindungen: Quecksilber (I)-Verbindungen, s. Hydrargyrum. Mercuroacetat: Hydrargyrum aceticum oxydulatum*. Mercurobromid: Hydrargyrum bromatum*.
Mesomerie
Mercurochlorid: Hydrargyrum chloratum [¡SB*. Mercurojodid: Hydrargyrum jodatum (flavum) © * . Mercuronitrat: Hydrargyrum nitricum oxydulatum © * . Mercurotannat: Hydrargyrum tannicum oxydulatum © * . Merikarpien: bot. s. Fruchtformen. Meristem: bot. Bildungsgewebe, Teilungsgewebe. Meristine: bot. Pflanzl. Zellteilungsstoffe, die eine Zellteilung auslösen (z.B. an Wundflächen). Merkaptane: Thioalkohole. Alkohole, in denen der Sauerstoff der Hydroxylgruppe durch Schwefel ersetzt ist, die also den Metallhydrosulfiden entsprechen, z. B. CH 3 —SH, Methylmerkaptan. Meist Verbdgen von widerlichem Geruch (im Harn nach Spargelgenuß, in den Darmgasen). Die M. bilden mit Basen u. Metalloxyden Salze: die Merkaptide, mit Aldehyden Merkaptale, mit Ketonen Merkaptole. Merkaptide: s. Merkaptane. Merkaptole: s. Merkaptane. Merkurialpflaster: Emplastrum Hydrargyri [BÄR*. Merkurialsalbe, Graue: Unguentum Hydrargyri cinereum ¡¡Mi*. Mersolate: Alkylsulfonsäuresalze, hergest. durch Sulfochlorierung u. Verseifung höherer Paraffin-Kohlenwasserstoffe (Fischer-Tropsch-Paraffine); sie bilden keine unlöslichen Kalkseifen u. werden daher zu Waschmitteln verwendet (Seifen, Seifenpulvern, Schmier-, seife usw.). Mescal Buttons: s. Anhalonium lewinii. Mescalin: Mezkalin, Trimethyläther des 3-, 4-, 5-Trioxyphenyläthylamins. Farbl. Öl, I. i. Aq., A., Chlf., unl. i. Ae. neben anderen Alkaloiden. Best, der Meskal-Buttons, vgl. Anhalonium lewinii; auch synth. darstellbar. Mesenterium: Dünndarmgekröse, Hautfalte des Bauchfells, die von hinten den Darm usw. umschließt. Meso-Inosit: S. Vitamine. Mesokarp: bot. Mittlere Schicht der Fruchtwand, s. Fruchtformen. Mesomerie: s. Tautomerie. 24*
Mesonen
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Mesonen: Mesotronen, Teilchen, die bei der Beschießung von Atomkernen mit a -Teilchen, Protonen usw. entstehen; sie sind positiv oder negativ geladen, sie sind größer als die Elektronenmasse (ca. 200 mal größer) und kleiner als die Protonenmasse. Ihre Lebensdauer beträgt nur Millionstel-Milliardstel Sekunden u. sie besitzen nahezu Lichtgeschwindigkeit. Mesophyll: bot. Das von der Epidermis umschlossene Parenchymgewebe der Blattspreite. Mesoporphyrin: s. Porphin u. Porphyrine. Mesothorium: Radioaktives Zerfallprodukt des Thorium* (entdeckt von HAHN 1 9 0 5 ) .
Mesoweins&ure: (Antiweinsäure) optisch inaktive Weinsäure (intramolekular kompensiert: d, 1- u. 1, d-Form), s. Weinsäure u. Acid. tartaricum. Mesoxalylharnstoff: Alloxan*. Meßgeräte: s. Büretten, Meßkolben, Meßpipette, Meßzylinder. Messing: Kupfer-Zink-(Aluminium)Legierung. MeBkOlben: Maßkolben, Bürettenkolben, Standkolben, mit engem, langem Hals, meist mit eingeschliffenem Glasstöpsel, die für eine bestimmte Flüssigkeitsmenge geeicht sind, und zwar entweder auf Einguß = E oder auf Ablauf (Ausguß) = A : sie finden hauptsächlich bei der Maßanalyse Anwendung. Die Füllung erfolgt derart, daß man die Fl. bis in die Nähe des Eichstrichs am Hals .eingießt und die letzten Tropfen mittels Pipette zutropft. Betr. genauer Ablesung des Meniskus s. Kapillarität.
Metallcarbonyle
Meßpipette: Saugrohr v. bestimmtem, geeichtem Rauminhalt. Das Glasrohr ist in der Mitte erweitert und unten zu einer Spitze ausgezogen, die in die Fl. eintaucht, während man am oberen Ende d. Fl. vorsichtig aufsaugt. Vollpipette dient zur Abmessung eines bestimmten Volumens (1—100ccm), auf das sie geeicht ist. Teil- od. MeBpipette ist eine graduierte Glasröhre (wie Bürette*), mit der man beliebige Mengen aufsaugen und abmessen kann (s. Abb.). MeBzylinder: Maßzylinder, Mensuren, Mischzylinder; zylindrische pj. od. becherförmige Glasgefäße mit pette. Graduierung (s. Abb.), sie sind infolge des großen Durchmessers der Flüssigkeit nur für rohe Abmessungen geeignet. Meta: Metaldehyd*. meta-: s. Benzolring. Metabolisch: (griech./iera/5o/lii «= Veränderung) im Stoffwechsel entstanden. Metabolit: Substanz, die im Stoffwechsel eine unentbehrliche Rolle spielt (z. B . Vitamine, Fermente usw.). Metaborsäure: s. Acidum boricum*. Meta-Dioxybenzol: Resorcinum l g * . MetakieselsSure: Acidum silicicum*. Metaldehyd: Meta, ( C 2 H 4 0 ) 4 , Polymerisationsprodukt a. Acetaldehyd. Farbl. Kr., 1. in heißem A., unl. in Aq. Verbrennt mit bläulicher Flamme ohne zu schmelzen, sublimiert, bei 112—115°. Anw.: als fester Brennstoff in Stäbchenod. Würfelform sowie als Schneckenbekämpfungsmittel. Metallcarbonyle: s. Carbonyle.
Moßkolbeo und Meßzylinder (Mensuren).
Metalloide
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Methylacetanilidum
geruchloses, ungiftiges Gas, das mit bläulicher Flamme verbrennt. D. 0,558; F. 182,6°; Sdp. —161,5°; krit. Temp. —82,5°; krit. Druck 46 at; in Aq. praktisch unl., etwas besser löslieh in A. Methanal: Formaldehydum*. Methanol: Alcohol methylicus Methansäure: Acidum formicicumgj*. Metharbital: Internationale Kurzbezeichnung für 5,5-Diaethyl-l-methylbarbitursäure (Gemonil ®). CgH6—CH2-—CHNH(CH3)—CHJ. Methioninum ¡M|: Methionin. D,L,-a Sympathicomimeticum, Weckamin (M- Amino-y-methylmercapto-buttersäure, Hydrochlorid = Pervitin ®), s. Pervitin CH. u. Weckamine. I MetaphosphorsSure: Acidum phosphoS ricum glaciale*. I meta-Verbindungen: s. Benzolring. CH2 Meta-Zinns3ure: s. stannum. I Meteorismus: Blähsucht, starke GasCH2 ansammlung im Darm (M. intestinalis). Methamoglobin: Eine O-Verbdg. des H C—NH2 Hämoglobins von gleicher Zstzg. wie das I Oxyhämoglobin, hält jedoch den 0 fester c an das Eisen gebunden, so daß der 0 nicht mehr an das Gewebe abgegeben werden kann. Es entsteht bei vielen Vergiftungen (Nitrobenzol, Anilin, Kalium- C 5 H U O ? N S . Mol. 149,2. Mindestens 99,2 chlorat, Sulfonamide u. a.) und führt und höchstens 100,3%. Fast weißes, zum Erstickungstod, falls über 40% kr. Pv. oder schuppenförmige Blättchen Meth. im Blut vorhanden sind. Das Blut von schwachem, würzigem Geruch und ist dann meist schokoladenfarbig, vgl. langanhaltendem, süßlich-bitterem GeHämoglobinum. schmack. Die Substanz schmilzt bei raMethan: Sumpfgas, Grubengas, Me- schem Erhitzen bei etwa 270° unter thylwasserstoff, CH4, Kohlenwasserstoff Zers. 1. in Aq von 20°, II. in Aq. von der Paraffinreihe (Anfangsglied). Methan 100°, wl. in A., praktisch unl. in Ae., findet sich nat. in den Vulkangasen, in 1. unter Salzbildung in verd. Säuren und den „Erdgasen", die den Petroleum- Alkalilaugen. Aufbewahrung: Gut verquellen entströmen, im Grubengas in schlossen und vor Licht geschützt. Anw.: den Höhlen der Steinkohlenflöze bis zu bei Lebererkrankungen, vgl. lipotrope 9 0 % (mit Luft gemischt erzeugt es die Stoffe. „schlagenden Wetter"), durch EinwirMethorphinan: 3-Oxy-N-methylmorkung anaerober Bakterien auf organ. phinan, s. Dromoran. Stoffe bildet es sich aus dem BodenMethoxygruppe: CH30-Gruppe. schlamm der Sümpfe und dem „FaulMethyl: Einwertiges Radikal des Meschlamm" der Abwässer, infolge Zers. v. than, CHS. Cellulose findet es sich auch in den DarmMethylacetanilidum: Acetmethylanigasen; im Leuchtgas ist es zu etwa 32%, lid, Methylacetanilin, Methylantifebrin, im Kokereigas zu 23—29% enthalten; C 6 H 6 .N(CH 3 ).CO-CH 3 . aus diesen Gasen wird es nach dem LINDE-Verfahren, aus dem Erdöl als Darst.: Durch Einwirkung von AcetylNebenprodukt der Crack-Destillation chlorid auf Methylanilin. Färb. Kr., gewonnen, im Labor durch Zers. von 1. in Aq., A., Ae., Chlf., Anw. med.: als Aluminiumcarbid mit Wasser. Färb- u. Antineuralgicum. MD. 0,4 g; MTD. 1 g. Metalloide: Elemente mit gewissen metallischen Eigenschaften, die jedoch keine Metalle sind (z. B. Bor, Silicium, Phosphor, Schwefel, Kohlenstoff, Arsen, Stickstoff, Halogene usw.)- Sie leiten Wärme u. Elektrizität sehr schlecht u. bilden meist sauere Ionen. Metamerie: s. Isomerie. Metamphetamin: Methylamphetamin, 1 -Phenyl-2-methyl-aminopropan,
Methylal
374
(nicht m e h r gebräuchlich); t e c h n . : in d. Celluloidindustrie als K a m p f e r e r s a t z . Methylal: Methylalum*. Methylalum: Methylal, F o r m a l , Met h y l e n d i m e t h y l ä t h e r , CH 2 (OCH 3 ) 2 . D a r s t . : D u r c h Dest. eines Gemisches von Methylalkohol, Braunstein u. konz. Schwfs. Farbl. leichte Fl. v. a r o m a t . Geruch, 11. in Aq., A., Ae., f e t t e n u. ä t h . ö l e n . Anw. m e d . : f r ü h e r inn. als H y p n o t i c u m , Anästheticum. Dos. 1 bis 5 g ; ä u ß . : zu schmerzstillenden Einreibungen u. K l i s t i e r e n ; t e c h n . : als Lösungsmittel. Methylalkohol: Alcohol methylicus*. Methylamin: C H 3 N H 2 . N a t . in Seeale c o r n u t u m , Mercurialis a n n u a u. perennis, Acorus calamus, in Heringslake u. a. Farbl., n a c h A m m o n i a k riech. Gas, II. in Aq u. A. Methylamphetamin: Metamphetamin*. Methylantifebrin: Methylacetanilidum*. Methylbenzol: Toluolum Methylbronild:Methyliumbromatum*. Methylcellulose: Tylose Methylä t h e r einer Oxyaethylcellulose. Gehalt 22—42% Methoxyl (OCH 3 ). E n t s t e h t durch E i n w i r k u n g v o n Methylchlorid oder D i m e t h y l s u l f a t bei 50° auf Alkalicellulose. Weiße bis schwach gelbl. faserige, grießige, flockige, schuppige, pulv. Substanz, 1. in Aq. zu viskosen Lsgen, auch 1. in Mischungen von Aq. m i t A. (bis 6 0 % ) , Aceton, Glycerin u . a . Von Magen u. D a r m werden M. nicht aufgespalten, daher sind sie auch in Nahrungs- u n d G e n u ß m i t t e l n unschädlich. M. ist in verschiedenen Viskositätsg r a d e n i m Handel. A n w . : als SchleimGelier-Emulgiermittel in der pharm.kosmet. I n d u s t r i e (Zahnpasten, H a u t cremen usw., in der Nahrungsmittelindustrie sowie in zahlr. techn. I n d u strien (Textil-, Leder-, Papier-, Lack-, W a s c h m i t t e l - J ) , als Gelatineersatz, zu Klebstoffen usw., vgl. Carboxymethylcellulose.
Methylgelb
Methyl-cyclohexenyl-methyl-barbiturSäure: Acidum methyl-cyclohexenylmethyl-barbituricum [MB*. Methyldinatriumarsenat: N a t r i u m methylarsenicum*. Methyldioxyanthrachinon: Chry sophansäure*. Methylen: Zweiwertiges R a d i k a l des M e t h a n : CH 2 . Methylenblau i g : Methylenum caeruleum IDAS*. Methylenblaulösung: R e a g e n s ® : Lsg. v. 0,15 Methylenblau in 100 Aq. Methylenblaulösung, LÖFFLERs: s. LÖFFLERS Methylenblaulösung. Methylenchlorid: Methylenum chloratum*. Methylendimethyläther: Methylalum*. Methylenprotocatechualdehyd: Heliotropinum © * . Methylenum caeruleum l ü | : Methylenblau, Tetramethylthioninchlorid (meist als Chlorzinkdoppelsalz i m Handel), N (CH3)2N-
!
J _ N(CH 3 ) 2
C1 Mol. 319,7. Dunkelgrüne, bronzeglänz. Kr. oder dunkelgrünes Pv., 1. in Aq. u. A. m i t dunkelblauer Farbe. Anw. m e d . : inn. als Antineuralgicum, Antip y r e t i c u m u. A n t i s e p t i c u m (Malaria), heute k a u m m e h r verwendet. MTD. 1 g. I n t r a v e n ö s bei Kohlenoxyd- u. Cyanwasserstoff Vergiftung; ä u ß . : in Salben bei H a u t k r a n k h e i t e n ; v e t . : bei Schweineseuche, Maul- u. K l a u e n s e u c h e ; ferner als Vitalfarbstoff (s. Vitalfärbung), als F ä r b e m i t t e l in der Bakteriologie; t e c h n . : in der Färberei, vgl. Thiazinfarbstoffe.
Methylenum chloratum: Methylenchlorid, Dichlormethan, CH 2 C1 2 . D a r s t . : Durch Red. v. Chloroform. Farbl., chlor o f o r m a r t i g riechende Fl., 1. in A., Ae., f e t t e n ö l e n u. Aq. Anw. m e d . : als Inhalationsästheticum; t e c h n . : als LöMethylchlorid: Methylium chloratum*. sungs- u. Fleckreinigungsmittel. Methylenum coeruleum: Methylenum Methylchlorphenoxyessigsäure: 2-Mecaeruleum [MS*. thyl-4-chlorphenoxyessigsäure-Na, Wuchsstoff, Unkrautvertilgungsmittel " ' Methylgelb: Dimethylaminoazoben(MCPA). zol*.
Methylglykol
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Methylglykol: Glykolmonomethyläther, C H 3 0 • CH 2 —CH 2 OH. Farbl. Fl., D. 0,965, Flammpunkt 36°. Anw.: als Lösungsmittel für Acetylcellulose, CelluIoid, Collodiumwolle, Harze u. a. Methylguanidinessigsäure: Kroatin*. ß - M e t h y l i n d o l : Skatol*. Methylisopropylphenol: Thymolum m * -
Methylpentinol
Methylium salicylicum g | : Methylsalizylat, Salizylsäuremethylester, C 6 H 4 (OH)COOCH 3 . Mol. 152,06. D. 1,180—1,185; Sdp. 221° bis 225°; Geh. mind. 9 8 % . Hauptbestandteil des amerikan. Wintergrünöls (s. Gauitheria procumbens) u. anderer Pfln. Farbl. bis schwach gelbl., eigenartig riechende Fl., 11. in A., Ae., fetten u. äth. Ölen, swl. in Aq. Anw. med.: inn. u. äuß. bei Bheumatismus (inn. 0,5 g bis 1 g mehrmals tgl.); techn.: i. d. Parfümerie; zur Abwehr von Stechmücken. Methylmorphin: Codeinum Methylnaphthochinonum Ü : Methylnapthochinom, Menadion, 2-Methyl-l,4naphthochinon O
M e t h y l i u m b r o m a t u m : Brommethyl, Monobrommethan, CH a Br. Farbloses, ätherisch riechendes, giftiges Gas; unl. in Aq., mischbar mit Ae., Chlf., A. Anw.: als Schädlingsbekämpfungsmittel (Insekten, Nagetiere, Milben, Pilze usw.). Methylium Chloratum: Methylchlorid, Chlormethyl, Monochlormethan, CH3C1. Farbl., äth. riechendes Gas, brennt mit grüngesäumter F l a m m e ; F . —97,7°; Sdp. —24°. Darst.: Durch Einleiten von HCl-Gas in methylalkoholi6che Zinkchloridlösung. Anw. med.: wie Chloräthyl; techn.: als Methylierungsmittel, für GBlGNABDsche Synthesen, zur II Herst, von Methylcellulose, Farbstoffen, O als Kühlmittel. Methylium para-oxybenzoicum |B*g: C i i H 8 0 2 . Mol. 172,2. Mindestens 9 8 , 5 % . p-Oxybenzoesäuremethylester, 4-Oxy- Hellgelbes, kr. Pv. von schwachem, charakteristischem Geruch. Die Subbenzoesäure-methylester, stanz reizt die Atmungsorgane und die Haut. 11. in Chlf., Aceton, 1. in Ae., HO_/~\-c/° wenig 1. in A., Methanol, praktisch unl. \ = / \och3 in Aq. Schmelzintervall: 105—107°. C S H 8 0 3 . Mol. 152,2. Mindestens 99,0 und Aufbewahrung: Gut verschlossen und höchstens 101,2%. Weißes, kr., schwach vor Licht geschützt. Anw.: zur Verbitter schmeckendes Pv. 11. in A., Ae., hütung von Blutungen, vgl. Vitamin K 3 . Methylorange: Helianthin, Orange I I I , Aceton, 1. in Chlf., in 500 T. Aq. von 20°, 16 T. Aq. von 100°, swl. in Petrol- Tropaeolin D, Natriumsalz der p,p'äther, 1. in Alkalilaugen unter Salz- Dimethylamino-azobenzolsulfonsäure bildung. Schmelzintervall: 125—127°. Anw.: als Konservierungsmittel in 0,05 N a 0 3 S ^ ^ > - N = N - ^ ^ > - N ( C H 3 ) bis 0,14%iger Konz. (Nipagin M ® ) . Methylium phenylchinolincarbonicum Gelbes Pv., 1. in Aq. mit Orangefarbe, ÜB: 2-Phenylchinolin-4-karbonsäureme- die beim Ansäuern in R o t umschlägt thylester oder 2-Phenylcinchoninsäure- (pH = 4). Anw.: als Indikator in der Alkalimetrie. methylester, Novatophan ® , Methylorangelösung: Reagens [ g l : Lsg. C 9 H 5 N(C 6 H 5 )COOCH 3 . v. 1 Methylorange in 999 Aq. Mol. 263,1; F . zwischen 58° u. 60°. GelbMethylpentinol: 3-Methyl-pentinliehweiß. kr. Pv., unl. in Aq., 1. in Ae., (I)-ol(3). Anw.: bei Angst- u. SpannungsEssigäther, Bzl., wl. in A., sll. in sied. A. zuständen sowie bei Schlafstörungen Anw. med.: wie Atophan als Specificum (Allotropal ® , Atempol ® , Dormison gegen Gicht, Gelenkrheumatismus usw. Oblivon ® , Perlopal ® ) , vgl. AtarakDos. 0,5—1,0 g mehrmals tgl. tika.
i !
Methylphenobarbitalum
376
Methylphenobarbitalum: Acidum methyl-phenyl-aethyl-barbituricum | p j *. Methylphenol: Cresolum*. Methyl-phenyl-aethyl-barbitursâure: Acidum methyl-phenyl-aethyl-barbituricum ¡Bg*. Methyl-phenyl-piperidinocarbonoylaethanolum hydrochloricumMB : Methylphenyl-piperidinocarbonoyl-aethanolhydroehlorid, _ 1 -Methyl-4 -phenyl-piperidin-4-carbonsäureaethylester-hydrochlorid, 0
Methylthiouraoilum
Mol. 242,28. F. 76°. Darst. : Durch Oxydation von Sulfonal mit Kalium permanganat. Farbl. glänzende Kristalltafeln, 11. in Ae., A., wl. in Aq. Anw. med.: als Schlafmittel, leichter lösl. u. rascher wirkend als Sulfonal. MD. 1 g; MTD. 2 g. Methyltestosteronum güt: Methyltestosteron, 17a-Methyl-J 4 -androsten-17 ß-ol3-on, OH CH. / n H l / \
3
OC,H, ciNH CH,
C 20 H 30 O 2 . Mol. 302,5. Farbl. bis schwach gelbl. Kr. oder kr. Pv. 11. in A., Ae., Chlf., Aceton, wenig 1. in fetten Ölen, praktisch unl. in Aq. Schmelzintervall: 161—166°. Spez. Drehung: [«] g*0 = + 80,0 bis + 8 6 , 0 ° (Meßlsg. 1,0 g in 100 ml Chlf.). Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren (unverträglich mit wasserabspaltenden Mitteln). Anw. med.: hormonale Ausfallserscheinungen beim Mann; periphere Durchblutungsstörungen, Herzinsuffizienz, Psychosen usw.; bei der F r a u : Klimakterium, Frigidität, Mammakarzinom, Genitalkarzinom usw. (Testoviron (g), Testosid (g) ü. a.).
99,0 und höchstens 101,0%. Weißes, kr. Pv. von salzig-bitterem Geschmack. 1. in 1 T. Aq., 2 T. A„ 3 T. Chlf., wl. in Ae. Schmelzintervall 187—189°. Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. MD. 0,15 g; MTD. 0,5 g. Anw.: als Spasmolyticum u. Analgeticum wie Morphin, jedoch ohne narkotische Wirkung (Dolantin ®). Unterliegt der Betäubungsmittelverordnung. Methylprotokatechualdehyd |Mg: Vanillinum ESI*. Methylthiouracilum gBg: MethylthiouMethylrosanilinum: Pyoctaninum coeruleum © * . racil, 4-Methyl-2-thio-uracil, Methylrot: DimethylaminoazobenzolCH, karbonsäure. Anw.: als Indikator. MethylrotlSsung: Reagens g g : Lsg. v. 0,2 Methylrot in 100 A. HN CH Methylsalizylat S S : Methylium salicylicum Häg*. Methylsulfonal g l : Methylsulf onalum [Hg*. Methylsulfonalum g g : Methylsulfonal, H Trional (R), DiäthylsulfonmethyläthylC 5 H 6 ON 2 S. Mol. 142,2. Mind. 98,0%. methan, Weißes bis elfenbeinfarbenes, feinkr. Pv. von schwachem, bitterem Geschmack, C H 3 X ^ / S 0 2 • CaH5 wl. in Aq. von 20°, A., Aceton, 1. in 150 T. Aq. von 100°, praktisch unl. in n.H / \ s
Methylviolett
3'77
Ae., Chlf, 1. in verdünnten Alkalilaugen, Ammoniakflüssigkeit. Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. MD. 0 , 1 5 g ; MTD. 0 , 5 g . Anw. med.: als Thyreostaticum; Dos. 0,15—0,03 g; Erhaltungsdosis 0,1 g tägl. (MTU Methicil ® ) . Methylviolett: Pyoctaninum coeruleum @ i * . Methylwasserstoff: Methan*. Metol: p-Methylaminophenol. Anw.: als photographischer Entwickler. Metroxylon: Fam. Palmae. M. rumphii, M! laeve. Stpfln. v. Amylum Sagi*. Mexikanisches Traubenkraut: Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum*. Mezereum H O M : Daphne mezereum*. Mg: ehem. Magnesium*. mg: Abkürzung für Milligramm = Viooo Gramm. Mianin H : Chloramin ¡Dg*. Micrococcus gonorrhoeae: Erreger der Gonorrhöe.
Mikroskop a b c d e / g Ä t k l m 1 2
Gesamtansicht.
Stativ Gelenk zur Schieisteilung Zahnbetrieb zur Grobeinstellung Mikrometerschraube zur Feineinstellung Tubus Auszugsrohre mit Okular Objektiv Eevolver mit den Objektiven Objektträger Klammern zum Festhalten des Objektträgers drehbarer Objekttisch Beleuchtungsapparat nach ABBE, mit Irisblende Beleuchtungsspiegel
Mikroskop
Migraenin ® : Phenyldimethylpyrazolonum cum Coffeino citrico © * . Mikroanalyse: Untersuchung winziger Substanzmengen mit Hilfe d. Mikroskops, Mikrowaage, Tüpfelmethode usw. Mikrobfiretten: s. Maßanalyse. Mikrogramm: Viooo Milligramm = 0,000001 Gramm. Mikroliter: 1A = 10" 6 L = 0,001 cm». Mikrometerschraube: s. Mikroskop. Mikron: Abkürzung ,,/j." (mü). Ein tausendstel Millimeter. Millimikron (Mikromillimeter), Abkürzung „m/i": ein tausendstel Mikron = ein millionstel Millimeter. Mikronen: Teilchen in kolloiddispersen Systemen, s. Kolloide. Mikropoise: 1 Millionstel Foise, s. Viskosität. Mikropyle: bot. Spalt zwischen den Integumenten der Spitze der Samenanlage. Mikroskop: Optisches Gerät, um sehr kleine, mit dem bloßen Auge meist nicht mehr sichtbare Objekte vergrößert sichtbar zu machen (s. Abb.). Im T u b u s be-
Mikroskop
378
finden sich in einem bestimmten Abstand zwei einfache oder Sammellinsen; die obere, in die das Auge blickt, heißt O k u l a r , die untere, dem Objekt zugewandte, heißt O b j e k t i v . Letzteres besteht aus mehreren achromatischen* Doppellinsen. Meist befinden sich 2 bis 4 Objektive an einem drehbaren R e v o l ver. Der Tubus ist durch Z a h n t r i e b
\
y
Mikroskop
so eingestellt, daß dieses Bild innerhalb der Brennweite des Okulars liegt; wird dieses Bild (6—o) durch das Okular betrachtet, so entsteht nach dem Objektiv zu ein nochmals vergrößertes v i r t u e l les (scheinbares) Bild (b 1—a 1), das im Verhältnis zum Gegenstand ebenfalls umgekehrt erscheint (s. Abb.). Um ein schärferes Bild (bessere Auflösung) zu
Okular
Objektiv a^yib a-b - Gegenstand b-a -- reelles ßi/d b '-a ' = virtuelles BUd Strahlengang im Mikroskop grob und mittels M i k r o m e t e r s c h r a u be fein verschiebbar. Das Objekt befindet sich auf dem O b j e k t t r ä g e r und ist mit einem D e c k g l a s bedeckt. Der Objektträger wird mit Klammern auf dem Objekttisch festgehalten und von unten mittels des ABBE s e h e n Beleuchtungs-Apparates (Kondensor) bzw. mittels eines einfachen drehund kippbaren Spiegels beleuchtet (s. Abb.). Das Objektiv entwirft von dem Gegenstand (o—b) ein r e e l l e s (wirkliches), vergrößertes, umgekehrtes Bild (6—0). Objektiv und Okular sind nun
erzielen, wird bisweilen zwischen Objekt und Objektiv ein Tropfen ö l eingeschaltet, wodurch die störende Lichtbrechung durch Glas, Luft usw. größtenteils beseitigt wird (ölimmersion, s. Immersion*). Bei der D u n k e l f e l d b e l e u c h t u n g wird der untere Lichtkegel völlig abgeblendet u. das Objekt seitlich beleuchtet mittels Spiegelkondensor. Die Leistung eines M. wird in Linearvergrößerung angegeben (bis ca. 3000fach). Das Binoklllar-M. besitzt zwei Okulare, durch die der Beobachter mit beiden Augen sieht. Das Ultra-M. ermöglicht
Mikrosomen
379
die Erkennung noch weit kleinerer Objekte, die durch das gew. M. nicht mehr erkennbar sind (bis 6 millionstel mm). Diese Teilchen sind selbst nicht sichtbar, sondern machen sich infolge seitlicher Beleuchtung durch Aufleuchten sichtbar (wie Staubteilchen der Luft bei seitlicher Beleuchtung durch einen Sonnenstrahl). Das Elektronen-M. arbeitet nicht mit Lichtstrahlen, sondern mit Elektronenstrahlen. Das StereomikroSkop ermöglicht plastische Bildwiedergabe bei relativ geringen Vergrößerungen. M. erfunden v. ZACHARIAS JANSSEN 1590,
ANTONIUS
LEEITWENHOEK
ent-
deckte zum ersten Male mit dem M.
Modernes Forschungs-Mikroskop mit eingebauter Beleuchtung („Dialux", Ernst Leitz, Wetzlar) Kleinlebewesen, ca. 1670, Ultra-M. erfunden 1903 v. SIEDENTOPF und ZsioMONDY, Elektronen-M. erfunden 1932 y . B O R R I E S u. E . R U S K A .
Mikrosomen: Winzig kleine Körnchen im Hyaloplasma, der glasklaren Grundmasse des lebenden Plasmas. Milch: Lac*. Milchdrüsen, Getrocknete: Mammae siccatae, s. Organotherapeutica. Milchröhren: bot. a) U n g e g l i e d e r t e : Entstehen aus einer einzigen embryona-
Minium
len Zelle, die in der wachsenden Pfl. auswächst, sich verzweigt, aber nie miteinander verschmilzt (z. B . Euphorbia), b) G e g l i e d e r t e : Entstehen aus reihenförmig angeordneten, einzelnen Zellen durch sekundäre Auflösung der Zellwände (Zellfusionen) und bilden ein vielfach zusammenhängendes Netzwerk. Man bezeichnet sie auch als Milchgefäße (z. B. Hevea). Milchsäure gg.* Acidum lacticum g g * . Milchsaft: bot. Wäß. Emulsion bzw. Suspension, die Alkaloide, unl. Fette, Kautschuk, Guttapercha u. a. suspendiert enthält u. an der Luft gerinnt; in den Milchzellen od. ungegliederten Milchröhren der Euphorbiaceen, Moraceen, Apocynaceen, Asclepiadaceen, Sapotaeeen. Milchserum: Serum Lactis s. Lac. Milchzucker Saccharum Lactis |Mj, s. Saccharum*. Milk Of Magnesia: Magnesiamilch*. Millefolium H O M : s. Achillea millefolium*. milli-: Viooo Milliliter: ml = Vooo Liter, Vgl. Mikroliter. Millimikron: mß, ein millionstel Millimeter, s. Mikron. MILLONs Reagens: Reagens auf Eiweißstoffe (Rotfärbung). Darst.: 1 T. Quecksilber wird in 1 T. rauchender Salpetersäure gelöst, mit 2 T. Aq. verdünnt u. filtriert. Milz: Lien, s. Organotherapeutica. Milzbrand: Anthrax; Milzbrandbazillus: Bacillus anthracis. Mimetisch: Bewegend, erregend. Mimiisops balata (Mimusopsglobosa): Fam. Sapotaceae (Antillen, Bahamainseln, nördl. Südamerika). Lieferant v. Balata (Guttapercha-Ersatz). Mineralhefe: Künstliche, gezüchtete Hefe, die dadurch hergestellt wird, daß zuckerhaltige Abfallprodukte (Melasse) unter Zusatz von Mineralsalzen (Ammoniumsulfat) mit Oberhefe vergoren werden, vgl. Faex u. Torula-Hefe. Mineralkermes: Stibium sulfuratum rubrum*. Mineralwässer: Aquae minerales* Minium DM: Mennige, Plumbum oxydatum rubrum*.
Mioticum(a)
380
Miotfcum(a): Pupillenverengendes Mittel. Mirbanöl, Mirbanessenz: NitrobenzoIum © * . Mischbettaustauscher: s. Ionenaustauscher. Mischzylinder: Glaszylinder mit verengtem Hals u. ccm-Einteilung sowie mit eingeschliffenem Stöpsel, sie dienen zum Mischen von Flüssigkeiten (s. Abb.). l CCJ Mffipickel: Arsenkies, s. ArseI^J num. Mistel: Viscum album*. Mitigatus(a, um): Gemildert, z. B. Lapis m.: Höllenstein mit Salpeter zusammengeschmolzen. Mitochondrial!: Zellgranula, Chondriosomen; aus kleinsten Körnchen bestehende fadenförmige Einschlüsse im Protoplasma der Zellen. Sie enthalten die syllnder. F e r m e n t k o m p l e x e der biologischen Oxydation (Zellatmung, Phosphorilierung usw.), ferner spielen sich in ihnen noch weitere biologische Reaktionen ab (Transaminierung, Synth, von Hippursäure, Glutaminsäure, Allantoin usw.). Mitose: Karyokinese, indirekte Zellteilung, die in mehreren Phasen verläuft (Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase) im Gegensatz zur Amitose, bei der d. Kern einfach durch Abschnürung in zwei Teile geteilt wird. Mitosegifte: Stoffe, welche den normalen Verlauf der Mitose stören. Man unterscheidet: Zellt e i l u n g s g i f t e (z. B. Coffein, p-Dichlorbenzol), S p i n d e l g i f t e (z.B. Colchicin), C h r o m o s o m e n g i f t e (z.B. Trypaflavin), vgl. Polyploidie. MITSCHERLICHsche KSrper: bot. Eigenartig gekrümmte Haare (wurmförmig mit zahlreichen Querwänden) in den Falten der Keimblätter und an den Würzelchen in den Samen von Theobroma cacao. Mixtura: Mixtur, Flüssige Arzneimischung. M i x t u r a g u m m o s a © : Gummimixtur. Zstzg.: J e 75 Arab. Gummi u. Zucker, 850 Aq. Mixtura oleoso-balsamica Hg: HOFFMANNscher Lebensbalsam. Zstzg.: J e
Mohn
1 Lavendelöl,Nelkenöl, Zimtöl,Thymianöl, Zitronenöl, äth. Muskatöl, 4 Perubalsam, 240 A. Mixtura solvens Lösende Mixtur. Zstzg.: 25 gereinigt. Süßholzsaft, 25 Ammoniumchlorid, 950 Aq. Mixtura sulfurica aclda © : Hallersches Sauer (nach ALBBEOHT v. HALLBE, Arzt u. Naturforscher 1708—1777, Göttingen u. Bern). Mischg. v. 1 T. Acid. sulfur. u. 3 T. A. Anw. med.: als Refrigerans. ml: Milliliter* = Vooo Liter. Mn: ehern. Manganum*. Mo: ehem. Molybdaenum*. Modjobaum: Aegle marmelos*. Möhre: Daucus carota*. Möhrensamen: Semen Dauci silvestris, s. Daucus carota. Mönchspfeffer: Vitex agnus-caßtus*. Mörser: Reibschale. Dickwandiges Gefäß aus Porzellan, Eisen oder Stahl mit halbkugelförmigem Boden, in dem harte
Porzellan-Mörser.
Achat-Reibachale.
Substanzen mittels eines keulenförmigen Reiben ( P i s t i l l , S t ö ß e l ) zerstoßen bzw. zerrieben werden. F ü r feinste Mahlungen verwendet man Reibschalen aus Achat (s. Abb.). Mohn: s. Papaver rhoeas u. Papaver somniferum.
Mohnköpfe, Unreife
381
Mohnköplt, Unreife: (Mohnkapseln) Fructus Papayeris immaturi © , s. Papaver somniferum*. Mohnöl: Oleum Papaveris © , s. Papaver somniferum var. album. Mohnsamen i g : Semen Papaveris g l , s. Papaver somniferum. Mohr, vegetabilischer: Fucus vesiculosus tostus*. Mohrenhirse: Andropogon Sorghum*. MOHRscheS Salz: Ferrum sulfuricum oxydulatum ammoniatum*. MOHR-WESTPHALscheWaage: Waage zur Bestimmung des Spezifischen Gewichts nach dem ÄBCHIMEDschen Prinzip, s. Spez. Gewicht. MOHSsche Härteskala: s. Härteskala. Mol: Gramm-Molekül, Molekulargewicht. Molekel: Molekül*. MolekQI: Das oder die Molekel, das kleinste Teilchen chemischer Verbindungen; es besteht aus mehreren gleichartigen oder verschiedenen Atomen, die durch die ehem. Affinität zusammengehalten werden u. durch ehem. oder phys. Mittel wieder getrennt werden können. Die Summe der Atomgewichte aller in einem Molekül vereinigten Atome heißt Molekular-Gewicht („relatives" Molekulargewicht). Durch Division des relativen Molekulargewichts durch die LosoHMiDTsche Zahl (N= 6,023-10 2 8 ) erhält man das „ a b s o l u t e " Molekulargewicht. Molekularkonzentration hat eine Flüssigkeit, die im Liter ein Mol einer Substanz gelöst enthält. Äquimolekulare Stoffe enthalten die gleiche Molekelzahl. Die Bestimmung des Molekulargewichts erfolgt nach verschied. Methoden. Bei gasförmigen oder unzersetzt verdampfbaren Stoffen nach dem A v o g a d r o s c h e n G e s e t z , nach dem die Anzahl der Moleküle in der Volumeinheit bei gleicher Temp. u. gleichem Druck stets gleich ist. Demnach sind die spez. Gewichte der Gase gleich ihrem Mol.-G. Bei nicht verdampf baren Verbdgen bestimmt man das Mol.-G. aus der Gefrierpunktserniedrigung (Kryoskopie), der Siedepunktserhöhung oder aus dem osmotischen Druck.
Monocyclische Verbindungen
Molekulargewicht: s. Molekül. Molke: Serum Lactis © , s. Lac. Molkenessenz: Labessenz, Liquor seriparus © , 8. Lab. Molton: Flanell, geschorener Baumwollstoff. Molvolumen: Kauminhalt, der von einem Mol eines Elementes (z. B . H 2 , Cl 2 ) oder einer Verbdg. (z. B . HCl) eingenommen wird. Gleiche Molmengen von Gasen nehmen bei gleichem Druck u. gleicher Temperatur, unabhängig von der Art des Gases, gleichen Kaum ein, und zwar beträgt das Molvolumen der Gase, bezogen auf 0° C u. 760 mmQueckäilberdruck, stets 22,415 Liter. Molybdaenum: Molybdän, Mo. AtG. 9 5 , 9 5 ; D. 1 0 , 2 ; S m p . 2 6 2 0 ° ; Sdp. 3 7 0 0 ° ,
II-, I I I - , IV-, V- und Vl-wertig. Ordnungszahl 42. Entd: von HJELM 1780. Silberweißes schmiedbares Metall. Nat. : Nur gebunden als Molybdänglanz (MoS 2 ), haupts. in Nordamerika, Norwegen und im Erzgebirge oder als Gelbbleierz (PbMo0 4 ) in Kärnten u. Oberbayern. Anw.: zu Legierungen (Molybdänstahl) u. in der Glühlampenindustrie. Ammoniummolybdänat, s. Ammonium molybdaenicum*. Monazit: s. Seltene Erdmetalle. Mono-: (von ¿¿ovo?) allein, einzig, ein, nur. Monoammoniumphosphat: Ammonium biphosphoricum*. Monobromaethan: Aether bromatus H*. Monobromkampfer: Camphora monobromata © * . Monochasium: bot. s. Blütenstand. Monochloraethan: Aether chloratus s*. Monochloressigsäure: Acidum monochloraceticum ® * . Monochlormethan: Methylium chloratum*. Monochlorphenol Phenolum parachloratum*. p-Monochlorphenolkampfer: Monochlorphenolum (para) cum Camphora, s. Phenolum parachloratum. Monochlorphenolum (para) cum Camphora @ : s. Phenolum parachloratum. Monocyclische Verbindungen: CycliMolekularformel: Empirische Formel, sehe Verbdg. mit 1 Ring (z. B . Bzl., vgl. Strukturformel.
Monözisch
382
Cyclohexan), im Gegensatz zu den polycyclischen Verbdgen (bi-, di-, tri- usw.) cycl. Verbdg. (z. B. Anthracen, Naphthalin usw.). Monözisch: bot. Einhäusig, d. h. männliche u. weibliehe Blüten befinden sieh auf e i n e r Pflanze (Monözie). Monojodaethan: Aether jodatus © Monokaliumdihydrogenphosphat: K a lium phosphoricum acidum*. Monokalziumphosphat: Calcium phos phoricum acidum*. monoklin: s. Kristall. Monokotylen: bot. Einkeimblättrige Pflanzen. Mononatriumdihydrogenphosphat: Natrium biphosphoricum ® * . Mononatriumorthophosphat: Natrium biphosphoricum ®i*. Mono-nucleotide: s. Nucleoproteide. Monosaccharide: s. Kohlenhydrate. Monose: Monosaccharid, s. Kohlenhydrate. Monosymmetrisch: bot. Dorsiventral, s. Blüte. Montanwachs: Wachsähnliche Masse, gew. durch Ausziehen bitumenhaltiger Braunkohlen mit Benzol. Smp. 80°—90°. Anw.: zur Herst, v. Kerzen, Schuhputzmittel usw. Moos, IrländischesSl: Carrageen BS*. Moos, Isländisches gl,: Liehen islandicus ¡Si|, s. Cetraria islandica. Morbilli: Masern. Moribund: Sterbend. Moringa-Arten: Fam. Moringaceae, M. oleifera ( M . pterygosperma) (heim. Ostindien, kult. i. d. Tropengebieten). M. peregrina ( M . aptera) (Wüsten Arabiens, Syriens, Ägyptens, in trop. u. subtrop. Gebieten). Stpfl. v. Semen Moringae: Behennüsse, aus denen das Oleum Moringae: Behenöl, Moringaöl gewonnen wird, das als Speiseöl u. als Schmieröl verwendet wird. Moringaöl: Oleum Moringae, s. Moringa-Arten. Morphin: Morphinum*. MorphinaCetat: Morphinum aceticum*. Morphinan: C l g H 2 1 N, Stammkörper der Morphinreihe (1947 synth. dargest.
Morphinum
Morphin stark analgetisch, s. Dromoran (§). Morphin, Bromwasserstoffsaures: Morphinum hydrobromicum*. Morphinchlorhydrat: Morphinum hydrochloricum ¡ÄB*. Morphin, Essigsaures: Morphinum aceticum*. Morphinhydrochlorid g l : Morphinum hydrochloricum |H|*. M o r p h i n - N a r k o t i n m e k o n a t H : Narcophin g | * . Morphin, Salzsaures: Morphinum hydrochloricum g s * . Morphin, Schwefelsaures: Morphinum sulfuricum ® * . Morphinsulfat: Morphinum sulfuricum ©*. Morphintartrat: Morphinum tartaricum*. Morphin, Weinsaures: Morphinum tartaricum*. Morphinum: Morphin, Morphium, Morphinum cristallisatum, C 1 7 H 1 9 0 3 N+ H 2 0 . CH, H
H2H / ^C-C/H
CH 2 | 2
H( ^ N c - C^CH, ^C=C/ >CH— OH
M)/
H %CH CH OH
Mol. 303,18; F. ca. 240°. Weiße Prismen, swl. in Aq. (etwa 1 : 5000), etwas leichter 1. in heiß. Aq., in ca. 250 A., 11. in alkalihalt. Aq. Entd. v. FRIEDR. WILH. SERTÜRNER, Apotheker in Paderborn, 1806 (s. Näh. unter Opium). Darst.: Ein wäß. Opiumauszug wird mit Calciumchloridlsg. versetzt; nach Abtrennen des mekonsaurem Calciums wird die Lsg. eingedampft, wobei sich Morphin u. Kodein als Hydrochloride abscheiden. Die Hydrochloride werden gelöst u. das Morphin durch N H 3 gefällt. Nachweis durch FRÖHDES Reagens, das M. mit violetter Farbe löst, die allmähl. über Blau in Grün übergeht (s. Tabelle Alkaloid-Reaktionen"). M. findet ausv . R . G R E W E a u s l - B e n z y l - / l 8 a 0 ) - o k t a - schließl. in Form seiner SalzeAnwendung, hydro-isochinolin). Morphinan wirkt wie haupts. als M. hydrochloricum ¡Mi. Mor-
Morphinum aceticum
383
phin u. seine Salze wirken von der Großhirnrinde aus absteigend lähmend, die Hauptwirkung ist schmerzlindernd, beruhigend, einschläfernd, dabei Euphorie. Es setzt die Erregbarkeit des Atmungszentrums herab, verengert die Pupillen, vermindert die Drüsensekretion u. die Magen- u. Darmbewegungen, während der Kreislauf fast unbeeinflußt bleibt. Die Dos. let. liegt zwischen 0,2—0,4 g, subkutan bei 0,1—0,15, der Tod erfolgt nach 6—8 Stunden infolge Atemstillstand, bei parenteraler Zufuhr sehr schnell. Gegenmittel: Brechmittel Magenausspülung; Magnesiumsulfat, starker Kaffee, Coffein, Pervitin, Lobelin; Cardiazol, .Kampfer, künstl. Atmung (s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel"). Bei längerer Verabreichung v. M. besteht die Gefahr der Gewöhnung u. Morphiumsucht (Morphinismus), wobei hohe Dosen bis 0,5 g und mehr pro die vertragen werden, die aber schließlich zu völligem körperlichem und geistigem Verfall führen. Entziehungskuren sind nur in Anstalten möglich.
Morus alba
Morphin in heißer verd. Salzsäure. Weiße, seidenglänzende büschelige Kristallnadeln oder weiße lockere Würfel v. mikrokristallinischer Beschaffenheit od. kr. Pv., 1. in 25 kalt. Aq., in 1 sied. Aq., in 50 A. Anw. med.: s. Morphinum, Dos. 0,005—0,03 g, für Kinder 0,0003 bis 0,0005 g pro Lebensjahr. MD. 0,03 g; MTD. 0,1 g für Erwachsene. Dos. let. 0,2—0,4 g per os, ca. 0,1—0,3 g subkutan, 0,004 g bei Kindern (M. h. ist das meist gebrauchte Morphiumsalz). Antid. s. Morphinum u. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". HOM: Morphinum, hydrochloricum. Morphinum suifuricum @>: Morphinsulfat, Schwefelsaures Morphin, (C 17 H 19 0 3 N) 2 H 2 S0 4 + 5 H 2 0. Mol. 758,5. Darst.: Durch Auflösen v. Morphin in Schwfs. Farbl. Nadeln, 1. in Aq., swl. in A. Anw. med.: wie Morph, hydrochlor. MD. 0,03 g; MTD. 0,1g. Morphinum tartaricum: Morphintartrat, Weinsaures Morphin,
(C 17 H 19 0 3 N) 2 C 4 H 6 0 e + 3 HaO. Morphinum aceticum: Morphinacetat, Darst.: Durch Lösen von Morphin in Essigsaures Morphin, einer wäß. Weinsäurelsg. Farbl. Kr.Nadeln, 1. in Aq., fast unl. in A. Anw. C 17 H 19 0 3 N • C 2 H 4 0 2 + 3 H 2 0. Darst.: Durch Auflösen v. Morphin in med.: wie Morph, hydrochlor. Morphium muriaticum: Morphinum heißer Essigsäure. Gelblichweiß. Pv., 11. in Aq. u. Glyz., wl. in A. Da sehr leicht hydrochloricum [ÜB*. zersetzlich, wird es med. nicht mehr verMorpholin: C4H9ON, Tetrahydro-1,4wendet. Falls Morph, aceticum zur sub- Oxacin. Derivat des Diaethanolamins. kutanen Injektion verordnet wird, ist Farbl. Fl.; D. 0,998; F. —4,9°; Sdp. nach dem (U| stets Morph, hydrochlori- 128,9°, 1. in Aq., A., SS. Anw.: als cum abzugeben. Lösungsmittel für Wachse, Harze, SchelMorphinum cristallisatum: Morphi- lack, Farbstoffe, ferner als Emulgator, Zusatz zu Seifen usw. num*. Morphologie: Lehre vom Bau der Morphinum hydrobromicum: BromPflanzen und Tiere. wasserstoffsaures Morphin, Morsellen: Morsuli*. C 17 H 19 0 3 N • HBr + 2 H 2 0. Morsuli: Morsellen, Bissen. Konfekt, Darst.: Durch Lösen v. Morphin in verd. dem Gewürze u. Arzneimittel beigefügt warmer Bromwasserstoffsäure. Farbl. sind; eine Arzneiform, die heute nicht Prismen, 1. in Aq. u. A. Anw. med.: wie mehr gebräuchlich ist. Morph, hydrochloric., selten. MorSUS DiabOli: Succisa pratensis*. Morus alba u. Morus njgra: Fam. MoMorphinum hydrochloricum [Dg: Morphinhydrochlorid, Salzsaures Morphin, raceae, Maulbeerbaum (M. nigra aus Morphinchlorhydrat, Morphium muriati- dem Iran stammend, M. alba aus China cum, C 17 H 19 0 3 N • HCl + 3 H 2 0. Mol. stammend, kult. im Mittelmeergebiet). 375,673. Geh. an wasserfreiem Morphin Stpfl. v. Frucius Mori: Maulbeeren. 75,90%. Darst.: Durch Auflösen von Best.: Zucker, Säuren, Pektin. Anw.:
Moschus
384
zur Herst, v. Sirupus Mori. Mel Mororum, die als Geschmackskorrigentien wie Sirup. Rub. Id. dienen. Moschus ® : Moschus, Moschus tibetanus, tonquinensis, orientalis, Almiscar, Bisam; das Sekret aus den Moschusbeutelp des Moschusbocks, Moschus mOSChiferilS (ein rehartiges Tier in den Gebirgen Hochasiens). Krümelige oder weiche, dunkelrote bis schwarzbraune Masse, von sehr starkem eigentümlichem Geruch. Sie kommt in den behaarten Beuteln, die aus der Bauchhaut der Tiere herausgeschnitten sind, in den Handel. Die Beutel sind 15—50 g schwer. Best.: Äth. öl, das das Keton Muscon enthält, ferner Fett, Cholesterin, Eiweißstoffe, Salze. Asche m a i . 7%. Anw.: früher als Stimulans u. Analepticum, jetzt kaum mehr verwendet; techn.: i. d. Parfümerie. Der beste u. pharm, gebräuchlichste Moschus ist der Tonkin-Moschus (Moschus tonquinensis oder tibetanus). Minderwertig ist der sibirische M. HOM: Moschus. Moschus artificiale: Künstl. Moschus, meist Nitroverbdgen der Benzolreihe, die moschusartig riechen, aber sonst mit echtem Moschus nichts gemein haben, daher med. nicht als Ersatz dienen können. Moschuskörner: Semen Abelmoschi, s. Hibiscus abelmoschus. Moschusschafgarbenkraut: Herba Iva« moschatae s. Achillea moschata. Moschuswurzel: Radix Sumbuli, s. Ferula sumbul. M.S.E.: Meerschweincheneinheit*, s. Tabelle „Biologische Einheiten". Mosetigbatist: Baumwollgewebe, das beiderseits mit Kautschuk überzogen u dann vulkanisiert worden ist. Anw : als wasserdichter Verbandstoff. Mostardum: Mostrich. Best.: Senfmehl, Zucker, Essig, Salz u. Gewürze. Motorische Nerven: Bewegungsnerven (die den Muskeln die Bewegungsimpulse zuleiten). Mottenwurzel: Rad. Vetiveriae, s. Vetiveria zizanioides. MTU ® : Methylthiouracilpräparat, s. Methylthiouracilum ¡Mf. Mucilaginosum(a): Schleimiges Arzneimittel, meist Gummi- u. Pflanzenschleime enthaltend.
Murexid
Mucilago: (Plur. Mucilagines) Schleim, dickflüssige durch Lösen, Ausziehen oder Anschütteln von Pflanzenstoffen in kaltem od. heißem Aq. hergestellte Arzneizubereitungen. Mucilago Gummi arabici g | : Gummischleim (1 Gummiarabicum -f 2Aq.). Mucilago Salep fiüf: Salepschleim. Zstzg.: Je 1 mittelfein gepulv. Salep u. Weingeist, 98 siedend. Aq. Mucin: Schleimstoff vieler Sekrete u. Exkrete (Galle, Speichel, Harn usw.) sowie im Bindegewebe u. den Drüsen. Die Mucine gehören zu den Glycoproteiden, sind phosphorfrei u. werden durch Essigsäure gefällt. Mucoide: Den Mucinen ähnliche Stoffe, die im Bindegewebe, Knorpel u. in den Sehnen usw. vorkommen, aber durch Essigsäure nicht gefällt werden, s. Mucin. Mucuna pruriens: (Dolichos pruriens, Stizolobium pruriens) Fam. Leguminosae (verbreitet in den Tropen der Alten u. der Neuen Welt). Stpfl. v. Fructus Stizolobii: (Dolichos pruriens, Siliqua hirsuta) Juckbohnen, deren Brennhaare (Setae, Pubes Stizolobii) zu hautreizenden Mitteln u. auch gegen Eingeweidewürmer angewandt werden. HOM: Dolichos pruriens, die Haare der Fruchthülsen. Mudarwurzelrinde: Cortex Calotropidis radicis, s. Calotropis gigantea. Muira-puama: Lignum Muira-puama, s. Ptychopetalum olacoides u. Pt. uncinatum. Multipartial: Polyvalent*; Multipartialer Impfstoff, ein Gemisch verschiedener Stämme der gleichen Bakterienart. Mumia vera aegyptiaca: Echte ägyptische Mumie, meist jedoch lediglich Asphalt. Anw.: früher als Volksmittel; techn.: als Malerfarbe (Mumiin). Muriatische Quellen: Kochsalzquellen, s. Aquae minerales. Murexid: Ammoniumsalz der Purpursäure, CgHjOjNg. Läßt man Salpetersäure auf Harnsäure einwirken, so wird letztere zu Alloxantin, einer Molekülverbindung von Alloxan u. Dialursäure, oxydiert, das bei Zufügung von Ammoniak das prächtig purpurrot gefärbte Murexid ergibt, welches sich mit Alkali
Muscon
Myristica fragrans
bjauviolett färbt (Murexid-Probe, S. Tabelle „Harnuntersuchung"). MllSCOn: (1 -Methyl-cyclo-pentadecanon-3) Ein Ringketon mit 15 Ringgliedern. Best, des äth. Öls des Moschus, bedingt dessen spez. Geruch. Dickes farbloses Öl, 11. i. A., wl. i. Aq. Auch synth. darstellbar. Muscus corsicanus: Helminthochorton, s. Alsidium helminthochortos. Musivgold: (Aurum musivum) Stannum bisulfuratum cristallisatum*. Muskarin, Muskaridin: Alkaloidi aus dem Fliegenpilz Amanita muscaria*. Muskatbalsam, Muskatbutter: Oleum Nucistae DAB, s. Myristica fragrans. Muskatbaum: Myristica fragrans*. MuskatbIQte: Macis s. Myristica fragrans. MuskatnuB: Semen Myristicae © , s. Myristica fragrans. MuskatnuB, L a n g e : S. Myristica argentea. MuskatnuBei ü i : Oleum Nucistae g l , s. Myristica fragrans. Muskatöl, Aetherisches fti: Oleum Myristicae aethereum ¡¡¡8* Muskelrelaxans(-tia): Mittel, das Muskelerschlaffung herbeiführt, vgl. Curare. Mutation: Plötzlich auftretende Veränderung im Erbgut. Mutterblätter: Folliculi Sennae © , s. Cassia acutifolia u. C. angustifolia. Mutterharz: Galbanum p g , s. Ferula galbaniflua Mutterkorn: Seeale cornutum H * . Mutterkornfluidextrakt l g : E x t r a e tum Secalis cornuti fluidum S B * . MutterkQmmel: Cuminum cyminum*. Mutterlauge: Bei der Kristallisation zurückbleibender, nicht mehr kristallisierender Flüssigkeitsrest. Mutternelken: Anthophylli, s. Syzygium aromaticum*. Mutterpflaster |jp: Emplastrum fuscum camphoratum ¡¡jü*. Muttersennesblätter: Folliculi Sennae s. Cassia acutifolia u. C. angustifolia. M W G : Massenwirkungsgesetz*. Mycelium: bot. Myzel. Gesamtheit des aus meist feinfädigen Zellgebilden bestehenden Vegetationskörpers der Pilze. Diese Fäden können unverzweigt oder
verzweigt sein; sie sind ein- oder mehrzellig. Mycetologie: Mykologie, Pilzkunde (fivxrjZ = Pilz). Mycobacterium tuberculosis: Erreger der Tuberkulose. Mydriaticum(a): Pupillenerweiternde(s) Mittel, z. B . Atropin. Myelitis: Entzündung des Rückenmarks. Myeloisch: Knochenmark-, vom Knochenmark ausgehend, z. B. myeloische Leukämie. Mykologje: Mycetologie*. M y k o r r h i z a : bot. Eigentl. „Pilzwurzeln", Symbiose von Pilzhyphen mit Wurzeln. Myocardjtis: s. Myokarditis*. Myocardium: Myokard, Herzmuskulatur. Myokardjtis: Entzündung der Herzmuskulatur. M y o m : Muskelgeschwulst. Myopje: Kurzsichtigkeit. Myristica argeniea: s. unter M. fragrans. Myristica fragrans: Fam. Myristicaceae, Muskatbaum (Immergrüner Baum, heim, auf den Bandainseln, Molukken, kult. in allen Tropengebieten, bes. J a v a , Ceylon, Sumatra, Malakka). Stpfl. v. Semen M y r i s t i c a e ® : (Semen Nucistae, Nux Nucistae, Nux moschata) Muskatsame, Muskatnuß, der von dem Samenmantel (Arillus) u. der Samenschale befreite und getrocknete Same, der meist weiß gekalkt ist. E r ist von stumpfeiförmiger Gestalt, ca. 3 cm lang, 2 cm dick und besitzt unter 3em Kalk eine braune, netzrunzelige Oberfläche, am stumpfen Ende eine hellere Stelle, den Nabel, u. am spitzen Ende einen kleinen dunklen vertieften Punkt, beide Punkte werden durch eine flache Längsfurche verbunden. B e s t . : Äth. ö l (mind. 5 %), fettes ö l (bis 40%), Stärke (23,5%), N-Substanz (ca. 6%), N-freie Extraktstoffe (ca. 13%), ferner Saponin, Pektin, Farbstoff. Asche max. 4 % . Anw. med.: als Magenmittel, Stimulans, Aromaticum, als Küchengewürz. HOM: Nux moschata, der getrocknete Same. Macis (Arillus Myristicae) Flores Macidis, Muskatblüte. Der zusammengedrückte, getrocknete, orangengelbe, sich fettig anfüh-
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch.
25
Myristica fragrans
386
lende Samenmantel der Muskatnuß, ca. 3—4 cm lang und ca. 1 mm dick. Best.: Äth. öl (mind. 4,5%), fett, ö l (ca. 20%), Stärke (Amylodextrin, ca. 3 o%). Asche max. 3%. Anw.: als Aromaticum, Küchengewürz. Oleum Myristicae aethereum §U: (Oleum Macidis) Ätherisches Muskatöl, das äth. öl des Samens oder Samenmantels. Farbl. bis schwach gelbl. Fl. von mildem, hinterher scharf würzigem Geschmack, opt. aktiv ( a | ° ° = + 7 ° bis + 3 0 ° ) . D. 0,860 bis 0,925, 11. in A. Best.: Die Terpene d-Pinen u. d-Camphen, ferner Myristicin*, Säuren, Eugenol, Geraniol, Safrol. Anw. med.: inn. bisweilen als Stomachicum; äuß.: als Hautreizmittel (IBAS: Spirit. Melissae compos., Mixt, oleoso-balsamica); yolkst.: als Abortivum; techn.: in d. Parfümerie. Oleum Nucistae g l : (Oleum Myristicae expressum, Butyrum Nucistae) Muskatnußöl, Muskatbutter, Muskatbalsam. Das aus der Muskatnuß durch Auspressen gewonnene Gemisch von fettem u. äth. öl. Kotbraunes, stellenweise helleres talgartiges F e t t v. aromat. Geruch u. Geschmack. F. 46°—51°; fast völlig I. in heiß. A., Chlf., Äther, in kalt. A. zu ca. 55% 1. Best. Triglycerin der Myristinsäure (76%), äth. ö l mit Myristicin (i2,t%), Spuren von Estern. Anw. med.: selten; äuß.: zu Einreibungen : Unguent. Rosmarini compos.). Myristica argentea: (NeuGuinea) Liefert die Makassar- oder Papua-Muskatnüsse. Lange Muskatnüsse, weniger aromatisch u. minderwertiger als die Samen der M. fragrans. M. malabarica (Vorderindien) liefert die Bombaynüsse u. Bombay-Macis, beide dienen zur Verfälschung der Samen u.
Nadelholzteer
des Arillus v. M. fragrans, desgleichen die Samen v. M. speciosa u. anderer Arten. Myristicin: (Allylmethoxymethylendioxybenzol) Hellgelb, stark riechendes öl, 11. in A„ Sdp. 149°, F. unter —20°. Best, des äth. Muskat-, Muskatnuß- u. Petersilienöls. Wirkt abortiv. Myristinsäure: C 1 3 H 2 , COOH. Farbl. Masse; F. 54°; Sdp. 19'(°; 1. i. A„ Ae„ Chlf., Benzol, unl. i. Aq., nat. als Glycerinester in Muskatbutter u. Kokosfett, *als Cetylester in Walrat u. Wollfett. Anw.: i. d. Parfümerie. Myrizylalkohol: s. Melissylalkohol. Myrobalanen: Terminalia chebula*. Myronsaures Kalium: Sinigrin*. Myroxylon balsamum var. genuinum: Stpfl. v. Balsamum tolutanum SSI*. Myroxylon balsamum var. pereirae: Stpfl. v. Balsamum peruvianum ¡|1N$*. Myrrha 1Ü: Myrrhe, s. CommiphoraArten. Myrrhe: Myrrha s. CommiphoraArten. Myrrhentinktur g l : Tinctura Myrrhae H * . Myrte: Myrtus communis*. Myrtillus HOM: Vaccinium myrtillus*. Myrtus communis: F a m . Myrtaceae, Myrte (heim, im Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Folia Myrti: Myrtenblätter. Best.: Äth. öl, Gerbstoff, Bitterstoff. Anw. volkst.: als Adstringens, bei Bronchialkatarrh. HOM: Myrtus communis, die frischen blühenden Zweige. Myrtus Pimenta H O M : s. Pimenta officinalis. Myxoedem: Teigige Anschwellung des Unterhautgewebes, mit Verblödung einhergehend bei Ausfall der Schilddrüse. Myzel: Mycelium*.
N N.: ehem. Stickstoff, s. Nitrogenium*. Nachtschatten: Solanum nigrum*. Nachtschatten, Amerikanischer: Phyn: In der organ. Chemie Kennzeichnung normaler Verbindungen (ohne tolacca americana (Phytolacca decandra)*. Seitenketten), z. B. n-Hexan, vgl. „Nor". Nachtschatten, Bittersüßer: Solanum Na.: ehem. Natrium*. dulcamara*. Nabel: bot. Hilum*. Nachtschattengewächse: Solanaceae. Nadelholzteer: Pix liquida ¡Dg*. Nabelstrang: bot. Funiculus*.
Nägelein
387
Nagelein: Flores Caryophylli [gl, s. Syzygium aromaticum. Nährböden | g : N1 Nährbouillon. Herstellung des F l e i s c h w a s s e r s : 500 g durch den Fleischwolf gedrehtes oder in kleine Stücke geschnittenes fett- und sehnenfreies Rind- oder Pferdefleisch werden mit 1 Liter Leitungswasser übergössen und zweckmäßig über Nacht bei 4—6° aufbewahrt. Der Fleischbrei wird im Autoklaven bei 120° etwa 1 Std. lang erhitzt. Das durch Filtration gewonnene, klare Fleischwasser wird zur Herst, der Nährbouillon und anderer Nährböden verwendet. Herstellung der N ä h r b o u i l l o n : Die Lsg. von 2,00 g Dinatriumhydrogenphosphat (R 49), 3,CO g Natriumchlorid und 10,0 g Pepton (R 108) in 1000 ml Fleischwasser wird mit Natronlauge (ca. 7—8 ml) bis zur alkalischen Reaktion versetzt, 1 Std. lang im Autoklaven bei 120° erhitzt, filtriert und gegebenenfalls mit einigen Tr. verd. Salzsäure auf pn 7,2—7,4 eingestellt. Anschließend wird in sterile Röhrchen oder Kölbchen abgefüllt und 20 Minuten lang im Autoklaven bei 12C° sterilisert. N 2 Nähragar: Das Gemisch von 2,00 g Dinatriumhydrogenphosphat (R 49), 3,00 g Natriumchlorid, 10,0 g Pepton (R 108) und 20,0 g Agar-Agar mit 1000 ml Fleischwasser (N1) läßt man zur Quellung des Agars einige Std. lang, möglichst über Nacht, stehen. Anschließend wird mit Natronlauge (ca. 7—8 ml) bis zur alkal. Reaktion versetzt, 1 Std. lang im Autoklaven bei 121° erhitzt, heiß filtriert und gegebenenfalls mit einigen Tr. verd. Salzsäure auf PH 7,2—7,4 eingestellt. Nach dem Abfüllen in sterile Röhrchen oder Kölbchen wird 20 Minuten lang im Autoklaven bei 123° sterilisiert. Die Agar-Röhrchen läßt man in schräger Lage erkalten (Schrägagar). N 3 Leberbouillon: Frische Rinder- oder Pferdeleber wird durch Kochen in Leitungswasser — je nach Größe der Stücke 30—50 Minuten lang —- gehärtet. Die Leber wird in etwa 1—1,5 cm lange und 0,5 cm breite Stückchen geschnitten, die mit Wasser abgewaschen werden. In sterilen Reagenzgläsern werden einige Leberstückchen mit 8—10 ml Nährbouillon (N 1)
Nährböden
versetzt und 20 Minuten lang im Autoklaven bei 12C° sterilisiert. N 4 Flüssiger Thioglykolat-Nährboden nach EREWER: 0,50 g Agar-Agar, 1,00 g Natriumthioglykolat (R 104), 5,00 g Traubenzucker werden in einer Mischung von 10,0 ml Methylenblaulsg. ( R 9 1 ) und 1000 ml Nährbouillon (N 1) durch Erhitzen im Dampftopf gelöst. Der Nährboden wird auf PH 7,2 eingestellt und mindestens 7 cm hoch in Reagenzgläser abgefüllt, die mit Zellstoffstopfen verschlossen werden. Die Röhrchen werden 20 Minuten lang im Autoklaven bei 120° sterilisiert und bei Zimmertemperatur vor Licht geschützt aufbewahrt. Die Nährlösung hat bis auf die obere Flüssigkeitsschicht die normale Farbe der Nährbouillon. Sie ist unbrauchbar, falls sich während der Aufbewahrung mehr als das obere Fünftel des Nährbodens giün färbt. N 5 Bierwürze: Natursaure Bierwürze wird 1 Std. lang im Dampftopf bei 100° erhitzt, anschließend filtriert, in sterile Röhrchen oder Kölbchen abgefüllt und an zwei aufeinanderfolgenden Tagen je 1 Std. lang im Dampftopf bei ICC0 erhitzt. N 6 BierwQrze-Agar: Die auf 100° erhitzte Bierwürze wird mit ca. 2,5—3 % Agar-Agar versetzt, 1 Std. lang im Dampf topf erhitzt, filtriert und in sterile Röhrchen oder Kölbchen abgefüllt. Die im Dampftopf bei ICC 30 Minuten lang erhitzten Röhrchen läßt man in schräger Lage erkalten (Bierwürze-Schrägagar). N 7 Blutagar: Der durch Erwärmen im Wasserbad verflüssigte Nähragar (N2) wird auf ca. 5C° abgekühlt, mit 5—7 % defibriniertem Hammel- oder Pferdeblut versetzt, gut umgeschüttelt und in Petrischalen ausgegossen. N 8 Anaerobenkultur nach FORTNER. Der durch Erwärmen im Wasserbad verflüssigte Nähragar (N2) wird auf ca. 50° abgekühlt, mit 10 % defibriniertem Hammelblut versetzt, kräftig umgeschüttelt und in flache Petrischalen so ausgegossen, daß zwischen Nährbodenoberfläche und Verschlußplatte ein nur wenige Millimeter hoher Luftraum bleibt. Vor der Beimpfung, der eine genügende Trocknung des Nährbodens vorausgehen muß, wird mit einem sterilen Messer in Richtung des Durchmessers ein ca. 0,5 cm breiter 25*
388
Nähseide
Nährbodenstreifen herausgeschnitten. Auf eine der Nährbodenhälften wird in dicker Schicht eine Kultur von B a c t e rium p r o d i g i o s u m aufgetragen, während die andere Hälfte mit der zu untersuchenden Kultur beimpft wird. Nach der Beimpfung wird die Petrischale mit einer sterilen Glasplatte bedeckt und mit Plastilin luftdicht verschlossen. Nähseide: Catgut*, s. Chirurgisches Nahtmaterial BS. Nanäcatl: Mexikanischer Giftpilz, unseren einheim. Fliegenpilz nahestehend; enth. ebenfalls Muscarin. Anw.: in Mexiko als Rauschgift. Nanogramm: Viooo V = VioooooomgNanometer: abgek. „um" = 1 m/t = Vioooooo m m Naphtha: Oleum Petrae*. Naphthalin g l : Naphthalinum |Bj*. Naphthalinum g g : (Naphthalenum) Naphthalin, C10H8. H HC'
H 2 CH
A ß / 10 \ c r H H Mol. 128,1. Farbl. glänz. Kr.blätter von eigenartigem durchdringend. Geruch, F. 80°; Sdp. 218°, 1. in A „ A e „ Chlf., Schwefel, Paraffin liquid., unl. in Aq.; N. ist zu 5—10% im Steinkohlenteer enthalten, es scheidet sich beim Erkalten der zwischen 170°—250° übergehenden Fraktion aus, auch in einigen Erdölen u. spurenweise in äth. ölen. Anw. med.: inn. als Darmantisepticum bei Typhus, als Anthelminticum (Dos. 0,3-0,5 g, Kinder 0,1g); äuß.: bei Hautkrankheiten (Krätze); techn.: zur Konservierung (gegen Schimmelpilze), als Mottenmittel u. gegen Spinnmilben; ferner als Treibstoff für Verbrennungsmotoren, als Heizmittel (Heizwert 10% höher als der von Steinkohle), als Feueranzünder, Weichmacher (Palatinol); ind. zur Herst, von Dekalin, Tetralin, zu Farbstoffsynthesen, zur Herst, von Kunstharzen, Kunstwachsen und ande-
Naphtholum
ren Kunststoffen usw. HOM: Naphthalinum. Naphthalinsulfonsäuren: Sehr hygroskopische, an feuchter Luft zerfließl., kristallisierbare Substanzen, die bei der Einwirkung von konz. Schwefelsäure auf Naphthalin entstehen. Wichtige Zwischenprodukte bei der Teerfarbenfabrikation. Naphthalol: Naphtholum g|*. /S-Naphthalol: Naphtholum salicylicum*. Naphthene: Gesättigte alicyclische Kohlenwasserstoffe, s. Kohlenwasserstoffe. Naphthensäuren: Alicyclische Monooder Dicarbonsäuren, bes. des Cyclopentans u. Cyclohexans. Bestandteile des kaukas. Baku-Erdöls; dunkle, nach Raffin. hellgelbe, dickflüssige, verseifbare öle. Die Alkalisalze der N. werden wegen ihrer hohen Schaumkraft u. reinigenden Wirkung zur Herst, billiger Seifen, auch zu Sikkativen, Anstrichmitteln usw., ihre Kupfersalze zur Ungeziefervertilgung (Cuprex) verwendet. a-NaphthOChinon: 1,4-Naphthochinon, Oxydationsprodukt des Naphthalins; intensiv gelbe, sublimierbare Kr.-nadeln, F. 125°, 1. in A e „ Bzl., Chlf., swl. in Aq. Muttersubstanz von Naturfarbstoffen (Juglon in Walnußschalen, Farbstoff der Hennablätter u. a.). Anw. med.: als Antimycoticum; techn.: zur Herst, von Kunstharzen, Kunstkautschuk, Farbstoffen usw. /?-Naphthochinon: 1,2-Naphthochinon. Entsteht bei der Oxydation des 1-Amino-Naphthols. Orangerote Kr., die sich bei 115° zersetzen. a-Naphthol a-Naphtholum (3-NaphthOl Ptf: Naphtholum [Dg*. Naphttol A S ® : Anilid der 2-Oxy-3Naphthoesäure, C 10 H 6 (OH)-CO.NH-C 6 H S . Grundkörper der Naphthol-AS-Farbstoffe, die zum Echtfärben von Cellulosefasern (Baumwolle, Leinen, Viskoseseide usw.) dienen. Zur Entwicklung der Farbstoffe verwendet man Diazoverbindungen. Naphtholum I Q : ß-Naphthol, Naphthalol, C 10 H,OH. Mol. 144,1; F. 122°.
a-Naphtholum
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Farbl. glänz. Kr.blättchen oder weiß, kr. Pv. v. phenolartig. Geruch, 11. in A., Ae., Chlf., Alkalilauge, fett, ölen, swl. in Aq. (1:1000), 1. in sied. Aq. (1:75). Darst.: Durch Erhitzen von Naphthalin mit Schwfs. im Autoklaven bei 200°. Anw. med.: äuß. bei Hautkrankheiten (Krätze), es wird von d. Haut leicht resorbiert u. führt dadurch bisweilen zu Vergiftungen (Hämaturie, Nephritis). a-NaphthOlum © : a-Naphthol, C 10 H,OH. Mol. 144,1; F . 97°. Aussehen, Löslichkeit u. Anw. wie /3-Naphthol, Jedoch seltener. Naphtholum benzoicum: Benzonaphtholum Benzonaphthol, Benzoyl-/?Naphthol, ß-Naphthylbenzoat, Benzoesäure-/?-naphthylester, C 6 H 5 • COO • C 1 0 H,. Mol. 248,1; F . 108°—110°. Weiß. kr. Pv., 11. in A., Chlf., wl. in Ae., fast unl. in Aq. Anw. med.: als Darmantisepticum. MD. 0,5 g; MTD. 2,0 g. ^-Naphtholum salicylicum: /J-Naphthylsalizylat, /?-Naphthalol, Betol (R). Weiß. kr. Pv., 1. in sied. A., Ae., Bzl., wl. in kalt. Aq. Anw. med.: wie Natrium salicylicum. Dos. 0,3—0,5 g. ^-Naphthylbenzoat: Naphtholum benzoicum*. ß-Naphthylsalizylat: ^-Naphtholum salicylicum*. Narbe: bot. Der empfängsnisfähigeTeil des Fruchtknotens, entweder am oberen Ende des Griffels oder direkt dem Fruchtknoten aufsitzend. Narcein: Narceinum*. Narceinhydrochlorid: Narceinum hydrochloricum*. Narcein, Salzsaures: Narceinum hydrochloricum*. Narceinum: Narcein, C 2 3 H 2 7 N0 8 + 3 H 2 0 . Alkaloid des Opiums, in dem es zu 0,1 bis 0 , 2 % enthalten ist. Weiße Prismen od. büschelförmige kr. Massen, wl. in kalt. Aq., 1. in heiß. Aq. Anw. med.: inn. als Hypnoticum, wirkt schwächer als Morphin. Dos. 0,05—0,1 g. Narceinum hydrochloricum: Salzsaures Narcein, Narceinhydrochlorid, C 2 3 H 2 7 N0 8 • HCl.
Narkose
Weiß, körniges Pv., 11. in heiß. Aq. u. A. Anw. med.: wie Narceinum. Narcophin |Mg: Narkophin (§), Morphin-Narkotinmekonat, [(C 1 7 H l t ,0 3 N)(C 2 2 H 2 3 0 7 N)]C 7 H 4 0 7 + 4 H 2 0 . Mol. 970,4; Geh. ca. 3 0 % Morphin u. ca. 4 3 % Narkotin. Gelblichweiß. kr. Pv., 1. in A. Anw. med.: wie Morphinhydrochlorid; haupts. i. d. Kinderpraxis, schont das Atemzentrum; Dos. 0,015 bis 0,03 g; MD. 0,03 g; MTD. 0 , 1 g . Narcoticum(a): Betäubendes, Gefühllosigkeit bzw. Schlaf herbeiführende(s) Mittel. Narcotinum: Narkotin, CJJH 2 s 0 7 N, Mol. 413,19. Alkaloid des Opiums, in dem es zu etwa 8 % enthalten ist. Farblose glänz. Nadeln, swl. in Aq., 1.- in A., Ae., Chlf. Anw. med.: als Antineuralgicum, Antispasmodicuin. Dos. 0,1 bis 0,25 g; MD. 0,25 g; MTD. 1,0 g. Narkotische Wirkung an sich gering (Anarkotin), es vermag aber die zentralnarkotische Wirkung des Morphins auf das Großhirn zu verstärken. Narcotinum hydrochloricum: Narkotinhydrochlorid, C 2 2 H 2 3 0 7 N • HCl + H 2 0 . Anw.: nach ¡Ml z. Prüfg. d. Arzneigläser. Narde: Lavandula latifolia*. Narde, Amerikanische: Aralia racemosa*. Narkophin ü : Narcophin g l , * . Narkose: ivdgxmoic = Betäubung, Lähmung), Zustand allgemeiner Betäubung, mit Bewegung»- u. Empfindungslosigkeit u. zentraler Schmerzausschaltung, die durch reversible partielle Lähmung der Ganglienzellen des Zentralnervensystems hervorgerufen wird. Man unterscheidet bei der Narkose: 1. d a s R a u s c h s t a d i u m , bei der die einsetzende Bewußtseinstrübimg mit Halluzinationen u. Traumbildern verknüpft, die Schmerzempfindung aber schon weitgehend herabgesetzt ist, so daß leichte Eingriffe bereits ausgeführt werden können (Chloräthyl, Stickoxydul); 2. d a s E x z i t a t i o n s s t a d i u m , wobei zunächst Erregung u. motorische Unruhe eintritt, die Bewußtseinstrübung schließlich zunimmt, völlige Analgesie eintritt und das endlich in das 3. T o l e r a n z s t a d i u m übergeht, in dem die Zentren des
Narkose-Arten
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Rückenmarks gelähmt sind, Bewußtsein und Schmerzempfindung erloschen und die Muskeln erschlafft sind. In diesem Stadium werden die großen Operationen ausgeführt. Nach Beendigung und Aussetzen der Narkose erfolgt allmähliches Erwachen, wobei die vorgenannten Stadien in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen werden. Bei Überdosierung der Narcótica kann sich an das Toleranzstadium das gefährliche K o l l a p s stadium anschließen. Narkose-Arten: Inhalationsnarkose durch Einatmen gas- oder dampfförmiger Narcótica (Äther, Chloräthyl, Chloroform, Äthylen, Trichloräthylen, Stickoxydul); i n t r a v e n ö s e N a r k o s e (Barbiturate, Evipan, Pentothai, Pernoctoft usw.); r e k t a l e N. (Avertin); K o m b i n a t i o n s - N . (verschiedene N. nacheinander, z. B. abends Schlafmittel, unmittelbar vor der Operation Morphium oder durch Mischung verschiedener Narcótica); p o t e n z i e r t e N., hierbei werden Narcótica mit nichtnarkotischen Mitteln, besonders Phenothiazinpräparaten*, kombiniert, wodurch die Wirkung verstärkt wird, so daß man mit weniger echten Narcóticas auskommt; da Phenothiazin gleichzeitig die Körpertemperatur herabsetzt u. die Stoffwechselvorgänge reduziert, kann man, kombiniert mit physikalischer Unterkühlung, künstl. Hypothermie (künstl. Winterschlaf, kontrollierte Hypothermie s. Hibernation artificielle) erzeugen. Der Wirkungsmechanismus der Narcótica im Körper ist noch unbekannt (Lipoidtheorie, Adsorptionstheorie u. a.).
Natriumacetatlösung
Nates: Hinterbacken, Gesäß. Nativ: Natürlich, angeboren. Nativ-Insulin: s. Insulin. Natrium: Na, AtG. 22,991, einwertig. Ordnungszahl 11. D. 0,97; F. 97,8°; Sdp. 883°. Silberweißes weiches Metall, das sich mit dem Messer schneiden läßt. An der Luft oxydiert es außerordentlich schnell und überzieht sich mit einer Hydroxydschicht, weshalb man es unter Petroleum oder Paraffinöl aufbewahrt. Beim Erwärmen an der Luft verbrennt es mit intensiv gelber Flamme unter Bildung von Natriumperoxyd Na 2 0 2 . Auf Wasser geworfen schwimmt es zickzackförmig umher und geht unter Schmelzen u. unter H-Entwicklung in NaOH über. Der Wasserstoff entzündet sich jedoch erst dann, wenn man das Wasser erwärmt oder die Bewegung des Na-Stückchens mittels Filtrierpapier anhält. In flüssigem Ammoniak löst sich Natrium ohne H-Entwicklung mit intensiv blauer Farbe. Nat.: in vielen Mineralien: Natronsalpeter (NaN0 3 ), Natriumcarbonat (Na2C03), Natriumsilikat, Kryolith Na3[AlF6], Glaubersalz (Na 2 S0 4 ), Steinsalz (NaCl), dies, auch im Meerwasser u. Salzseen, ferner in Pflanzen u. Tieren. Die Erdrinde enthält 2,6% Na. Darst.: Durch Elektrolyse von geschmolzenem Ätznatron oder geschmolzenem Natriumchlorid. Anw.: in der Technik, z. B. zur Herst, v. Natriumperoxyd Na 2 0 2 (für Bleich- und Waschmittel), von Natriumamid NaNH2 für die Indigosynthese, von Natriumcyanid NaCN usf.; im Labor wird es als Reduktionsmittel gebraucht. Metallisches Natrium wurde zuerst von DAVY im Jahre 1807 elektrolytisch dargestellt. Nachweis von Natriumverbindungen: 1. Alle Na-Verbdgen färben die nichtleuchtende Fl. intensiv gelb. 2. Dikaliumpyroantimoniat fällt aus Na-Lsg. weiß. unl. Dinatriumpyroantimoniat, (Na 2 H 2 Sb 2 0 7 ), einziges in HaO nicht lös!. Na-Salz.
Narkosesther: Aether pro narcosi g l , s. Äther. Narkosechloroform: Chloroformium pro narcosi g f , s. Chloroformium gg. Narkotin: Narcotinum*. Narkotinhydrochlorid: Narcotinum hydrochloricum*. Nasturtium aquaticum HOM: s. Rorippa nasturtium-aquaticum. Nasturtium armoracia: Armoracia rusticana*. Natriumacetat g l : Natrium aceticum Nasturtium officinale: Rorippanastur- H * . Natriumacetatlfisung: Reagens g l : tium-aquaticum*. Lsg. v. 1 Natriumacetat in 4 Aq. Natal-AloS: s. Aloe.
Natrium aceticum
391
Natrium aceticum gBj: Natriumacetat, Essigsaures Natrium, CHsCOONa + 3 HaO. Mol. 136,07. Farbl. Kr., 11. in Aq., 1. in A. Darst.: Durch Neutralisieren v. Essigsäure m. Natriumcarbonat. Techn. aus Holzessig. Anw. med.: als Diuretioum wie Kaliumacetat, jedoch Belten; techn.: zur Herst, von Eisessig, Essigsäureanhydrid, Essigäther, Cumarin usw., ferner in der Färberei, Gerberei usw. HOM: Natrium aceticum. Natrium acetylarsanilicum ü : Acetylp-aminophenylarsinsaures Natrium, Arsazetin (R), Acetylarsanilsaures Natrium, ,NH • CO • CH, C6H4< [1,4] + 4H a O \AsOsHNa Mol. 3:3,10: Geh. 21,2—21,7% Arsen Weiß. kr. Pv., 11. in Aq. Darst.: Durch Umsetzen v. AcetylatSanilsäure mit Natriumkarbonat. Anw. med.: wie Natrium arsanilicum gegen Schlafkrankheit. Dos. 0,03 g mehrmals tgl., heute nicht mehr verwendet. Natrium, Acetyl-p-aminophenylarsinsaures: Natrium acetylarsanilicum 1B8* Natrium, Acstylarsanilsaures: Natrium acetylarsanilicum [QÄB*. Natrium, Aethylphenylbarbitucsaures: Luminal-Natrium, s. Natrium phenylaethylbarbituricum ¡Mg*. Natrium-Aluminium fluoratum: Natrium- Aluminiumfluorid, Na3[AlF6], Kryolith, Eisstein (Grönland), dient zur Gew. v. Aluminium: wird jetzt in großem Umfang künstlich hergestellt durch Auflösen von Tonerde u. Soda in wäßriger Flußsäure. Natrium-Aluminiumfluorid: NatriumAluminium fluoratum*. Natrium, Ameisensaures: Natrium formicicum © * . Natriumamid: NaNH2. Farbl., rötlich oder grünlich gefärbte kristallinische Masse; F. 210°. Darst.: Durch Einleiten von absolut trockenem Ammoniakgas in geschmolzenes heiß. Natrium. Anw. techn.: zu organisch. Synthesen, bes. Indigosynthese, zur Darst. von Natriumcyanid u. a. Natrium, p-aminophenylarsinsaures: Natrium arsanilicum*.
Natriumbiborat
Natrium-Ammoniumphosphat: Natrium-Ammonium phosphoricum*. Natrium-Ammonium phosphoricum: Natrium-Ammoniumphosphat, Phosphorsalz, NaNH 4 HP0 4 + 4 H 2 0 . Darst.: Durch Eindampfen v. Phosphorsäure mit Natriumkarbonat u. Ammoniakfl., 11. in A. Anw.: zur Analyse, da es Metalloxyde aufzulösen vermag (Phosphorsalzperle). Natrium arsanilicum: Arsanilsaures Natrium, p-Aminophenylarsinsaures Natrium, Atoxyl (R), C6H4(NH2)As03HNa + 4 H 2 0. Darst.: Durch Erhitzen von Anilin mit Arsensäure u. Umsetzen der gebildeten Arsanilsäure mit Natriumcarbonat. Weißes kr. Pv., 11. in Aq. Anw. med.: früher bei Trypanosomenerkrankungen (Schlafkrankheit), heute nicht mehr verwendet. Natrium, Arsanilsaures: Natrium arsanilicum*. Natriumarsenat: Natrium arsenicicum*. Natrium arsenicicum: Natriumarsenat, Arsensaures Natrium, Na 2 HAs0 4 + 7 H 2 0. Anw. med.: wie Arsentrio syd. Dos. 0,001 bis 0,003g; techn.: z. Bekämpfung v. Pflanzenschädlingen. Natrium arsenicosum HOM: Natriumarsenit, NaAs0 2 . Darst.: Durch Eindampfen einer Lsg. v. Arsentrioxyd in NaOH. Natriumarsenit: Natrium arsenicosum*. Natrium, Arsensaures: Natrium arsenicicum*. Natriumbenzoat i g : Natrium benzoicum jül*. Natrium, Benzoesaures: Natrium benzoicum p|*. Natrium benzoicum g l : Natriumbenzoat, Benzoesaures Natrium, CeH5 • COONa. Mol. 144,04. Weiß. Pv. oder weiß, körnige Massen, 11. in Aq., 1. in A. Darst.: Durch Eindampfen einer Lsg. v. Natriumkarbonat u. Benzoesäure in Aq. Anw.: z. Konservierung (0,2%). Natrium biboracicum: Borax gg*. Natriumbiborat: Borax H * .
N a t r i u m biboricum
392
Natrium biboricum: Borax SB*. Natrium bicatbonicum Natriumbicarbonat, Natriumhydrogenkarbonat, Doppeltkohlensaures Natrium, Bullriehs Salz, Natrium hydrooarbonicum, Natron, N a H C 0 3 . Hoi. 84,01; Geh. mind. 9-5%. Weiß. Kr. od. weiß. kr. Pv., 1. in Aq., swl. in A. Darst.: Durch Einleiten von C0 2 in Natrium carbonatlsg.; durch Umkristallisieren des beim SOLVAY-Soda-Prozeß als Zwischenprodukt gewonnenem rohem Natriumbicarbonat. Anw. med.: als Antacidum (¡§¡¡1: Pulvis aerophorus, Pulvis aerophorus mixtus); äuß.: z. Mund- u. Gurgelwässern u. Inhalationen bei Bronchialkatarrh; techn.: z. Backpulvern.
Natriumbromid
Natriumbisulfit, Getrocknetes: Natrium bisulfurosum siccatum © * . Natriumbisuifitlfisung: Reagens i g : Gehalt ca. 3U% Natriumbisulfit. Natrium bisulfuricum: SauresNatriumsulfat, Natriumhydrogensulfat, Natriumhydrosulfat, Doppeltschwefelsaures Natrium, primäres Natriumsulfat, Bisulfat, N a H S 0 4 - H 2 0 . Farbl. Kr., 11. i. Aq. Darst.: Durch Übergießen von NaCl mit erwärmter konz. H 2 S 0 4 . Anw.: i. d. ehem. Analyse zum Aufschließen schwerlösl. Verbindungen, zur Reinigung von Platintiegeln; bei Typhusgefahr als Zusatz zu Trinkwasser (0,3 g pro Liter). Natrium bisuifurosum:Natriumbisulfit, Doppeltschwefligsaures Natrium, Saures SchwefligsauresNatrium,NatriumhydroNatriumbichromat: Natrium bichromigensulfit, Bisulfit, cum*. NaHS0 3 . Natrium bichromicum: Natriumbichromat, Natriumdichromat, Doppelt- Anw. techn.: z. Bleichen, i. d. Analyse chromsaures Natrium, Natriumpyro- als Reduktionsmittel in der Färberei. chromat, Na 2 Cr 2 0-• 2 H 2 0 . Rote hygr. Zur Konservierung v. Nahrungsmitteln. K r . ; D. 2,5; F. 320°, all. in Aq. u. A. Natrium bisulfurosum siccatum © : Anw.: in d. Färberei u. Gerberei, zum Getrocknetes Natriumbisulfit. Gemisch Beizen, zum Konservieren von Holz, aus wechselnden Mengen NatriummetaLeim, Gelatine, zur Herst, von Chrombisulfit (NajSjOjj) u. Natriumbisulfit farben, vgl. Kalium dichromicum. (NaHSOj). Weiß. Pv., 11. in Aq., wl. in A. Natriumbikarbonat Mg: Natrium biNatrium bitartaricum: Natriumbitarcarbonicum BS*. trat, Saures weinsaures Natrium, NaNatriumbikarbonatlösung: Reagens triumhydrogentartrat, ÜB: Lsg. von 1 Natriumbiearbonat in NaHC 4 H 4 0 6 + H 2 0 . 19 Aq. Weiß. Kr., 1. in Aq. Anw.: z. BrauseNatriumbiphosphat Natrium bipulvern, in d. Analyse als Reagens auf phoaphoricum Kaliumsalze. Natrium biphosphoricum Primäres Natriumbitartrat: Natrium bitartariNatriumphosphat, Mononatriumortho- cum*. phosphat, Mononatrium-dihydrogenNatrium boracicum: Borax Hü*. phosphat, Saures phosphorsaures NaNatrium boricum: Borax Efll*. trium, Natriumbiphosphat, Natrium bromatum i ü : NatriumbroNaH2P04 + 2 H20. mid, Bromnatrium, NaBr. Mol. 102,92; Geh. mind. 98,7% NaBr, entsprechend Mol. 156,1. Darst.: Durch Eindampfen 76,6% Brom. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., einer Lsg. v. Dinatriumphosphat u. 1. in A. Darst.: Durch Lösen v. Brom Phosphorsäure. Farbl. Kr. od. weiß. kr. in NaOH, Eindampfen und Reinigen mit Pv., 11. in Aq. Anw. med.: inn. als ToniKohle; techn.: durch Umsetzen von cum, bei Schwächezuständen sowie bei Bromeisen (FeBr 3 ) mit NatriumcarboZystitis. nat. Anw. med.: wie Kaliumbromid als Natriumbisulfat: Natrium bisulfuri- Sedativum, 0,3—2 g. HOM: Natrium cum*. bromatum. Natriumbromid gut: Natrium bromaNatriumbisulfit: Natrium bisulfurotum g j * . sum*.
Natrium carbonicum
393
Natrium chloratum
Natrium carbonicum: Natriumcarbo- nat. Anw. med.: zu Bädern; techn.: als nat, Kohlensaures Natrium, Soda, Waschmittel. N. carbonicum crudum sicCUm: Kalzinierte, entwässerte Soda. N. Na 2 C0 3 + 1 0 H 2 0 . carbonicum siccatum g g : (Natrium carFarbl., große monokline Kr., 1). 1,43; bonicum siccum) Getrocknetes NatriumF. 32°, im eigenen Kristallwasser. Gehalt carbonat, Geh. mind. 74% wasserfreies an Kristallwasser 63 %, das z. T. schon Na 2 C0 3 . Darst.: Durch vorsichtiges an trockener Luft wieder abgegeben wird. Trocknen v. Natr. carbonicum bei 25°. Nat.: in den gewaltigen Natronseen Anw. med.: zu Pulvermischungen wie (zusammen mit Natriumbicarbonat) Natr. carbonicum. HOM: Natrium carNord- u. Südamerikas, Ägyptens u. bonicum. Lybiens (Mono Lake in Kalifornien mit Natrium causticum: Natrium hyca. 90 Millionen t , Magadi-See in Ost- droxydatum*. afrika mit schätzungsweise 200 MilNatrium cetylstearylosulfuricum g g : lionen t Natriumcarbonat), ferner in Cetylstearylschwefelsaures Natrium. CeMineralquellen, Seestrand- u. Salz- tylstearylschwefelsaures Natrium besteppenpflanzen, aus denen früher Soda steht im wesentlichen aus etwa gleichen gewonnen wurde. Darst.: früher nach T. Natriumcetylsulfat C 1 6 H 3 3 0S0 3 Na dem Leblanc-Verfahren, wobei Koch- u. Natriumstearylsulfat C 1 8 H 3 7 0S0 3 Na. salz durch Schwefelsäure in Natrium- Mindestens 80 % cetylstearylschwefelsulfat übergeführt, dieses mit Kohle in saures Natrium. Höchstens 11 % freie Flammenöfen zu Sulfid reduziert u. Fettalkohole. Weißes bis schwach gelletzteres mit Calciumcarbonat zu Na- bes, am. oder kr. Pv. von schwachem triumcarbonat umgesetzt wurde. Heute Geruch und charakteristischem Gewird Soda fast ausschließlich nach dem schmack. Anw.: als Emulgator, auch in A m m o n i a k - S o d a - V e r f a h r e n n a c h Verbdg. mit Cetylstearyl-Alkohol (s. AlS o l v a y gewonnen: in eine Ammoniak cohol cetylstearylicus ¡31 (Lanette E (§)). enthaltende Kochsalzlösung wird C0 2 Natrium cetylsulfuricum: Natriumeingeleitet, das sich hierbei bildende cetylsulfat, Gemisch von Natriumsalzen Ammoniumbicarbonat setzt sich mit gesättigter Alkylsulfate, im wesentl. dem Kochsalz zu Ammoniumchlorid u. Natriumcetylsulfat (C^H^OSOaNa). Natriumbicarbonat um; letzteres wird Weiß, bis gelbl.-weiß. Kr. od. Pv. von dann durch Glühen („Calcinieren") in schwach. Geruch u. Geschmack. Anw.: Natriumcarbonat übergeführt. Die Soda als Salbengrundlage. findet in riesigen Mengen in der GroßNatriumchlorat: Natrium chloricum*. industrie Verwendung zur Herst, zahlNatrium chloratum Natriumchloreicher Chemikalien, ferner in der Waschmittel- u. Glasindustrie, in Fär- rid, Chlornatrium, Kochsalz, NaCl. D. bereien, Gerbereien u. a.; med.: zu Wa- 2,164; F. 801°; farbl. Kr.-Würfel od. schungen u. Bädern; im täglichen Haus- weiß. kr. Pv., 11. in Aq. Darst.: Durch Reinigen von rohem Kochsalz (s. unt.). halt als Reinigungsmittel. Anw.: bei chron. Katarrhen der SchleimNatrium carbonicum bui: Natrium- häute, zu Mineralwässern; äuß.: als carbonat, Beines kohlensaures Natrium, „Sole" zu Bädern, zu Augenwässern, Na 2 C0 3 + 10 H 2 0 . Mol. 286,16; Geh. Inhalationen. HOM: Natrium chloratum mind. 37% wasserfreies Na 2 C0 3 . Farbl., (Natrium muriaticum). Soiutio Natrii leicht verwitternde Kr., 11. in Aq., swl. Chlorati physiologica S i : Physiologische in A. Darst.: Durch Umkristallisieren v. Kochsalzlsg. (0,9%). Zstzg.: 9 T. Narohem Natriumcarbonat. Anw. med. : triumchlorid u. 991 T. Aq. Phys. Kochbisweilen bei Katarrhen zu Nasendu- salzlsg. darf nur keimfrei, völlig klar, schen, wie Natriumbicarbonat, zu künstl. insbesondere auch frei von SchwebestofMineralwässern; äuß.: zu Waschungen fen, die meist aus dem Glase stammen, u. Mundwässern. N. carbonicum crudum abgegeben werden. Anw.: zu intravenöRohes Natriumcarbonat, Soda, Geh. sen oder subkutanen Injektionen oder mind. 35,8% wasserfreies Natriumcarbo- Klistieren, bei Kollaps, großen Flüssig-
Natrium chloricum
394
keitsverlusten (Cholera), bei Blutungen nach Operationen. Die ph. K. ist der Blutflüssigkeit isotonisch, jedoch nur physikalisch, nicht physiologisch, daher wurde die Lsg. verbessert als RINGERsehe Lösung, Solutio Ringeri. Zstzg.: U,6 Natriumchlorid, 0,04 Calciumchlorid, 0,01 Kaliumchlorid u. 0,01 Natriumbicarbonat. Bisweilen wird noch 0,1% Traubenzucker zugefügt (nach L O C K E ) u. evtl. ein Phosphatpuffer, um ein gleichbleibendes Säuren-Basen-Verhältnis zu Blut- u. Gewebsfl. zu erreichen. Natrium chloratum crudum: Rohes Kochsalz, Salz. Gew. als Siedesalz in den Salinen, als Seesalz aus dem Meerwasser (das 2,7% NaCl enthält), als Steinsalz im Bergbau. Jodiertes Kochsalz ist Kochsalz mit einem Zusatz von ca. 5 mg Kaliumjodid auf 1 Kilo Salz. Anw.: als Prophylacticum gegen Kropf, bes. in d. Schweiz u. in d. Alpenländern. Kochsalzfreies Speisesalz ( D i ä t s a l z ) besteht meist aus Mischungen von Di- und Mononatriumphosphat mit Weinsäure, Zitronensäure, Äpfelsäure, Glutaminsäure oder es ist reines äpfelsaures Natrium u. a. Viehsalz ist mit Eisenoxyd u. Wermutpulver (je 1 / 4 % ) vergälltes rohes Kochsalz. Natrium chloricum: Natriumchlorat, Chlorsaures Natrium, NaC10 3 . Farbl. Kr., 11. in Aq., 1. in A. Anw. med.: wie Kalium chloricum; techn.: als Oxydationsmittel, zur Vernichtung von Unkraut (1—2% ige wäßrige Lsg.). Natriumchlorid: Natrium chloratum SU*. Natriumchloridlösung: Reagens iSi: Lsg. v. 1 Natriumchlorid in 9 Aq. Natrium, chlorsaures: Natrium chloricum*. Natrium chromicum: Natriumchromat, Chromsaures Natrium, Na 2 Cr0 4 + 10H 2 0. Gelbe hygr. Kr., D. 1,5, F. 210, 11. in Aq. Anw.: zur Herst, von Chromfarben. Natrium cinnamylicum Zimtsaures Natrium, C 6 H 6 • CH • CH • C0 2 Na. Mol. 170,1. Weiß. kr. P v „ 1. in Aq. Darst.: Durch Neutralisieren einer Lsg. v. Zimtsäure mit Natriumcarbonat. Anw. med.: gegen Tuberkulose.
Natrium, Doppelschwefligsauree
Natrium citricum neutrale © : Neutrales Natriumzitrat, Zitronensaures Natrium, C 3 H 4 ( 0 H ) ( C 0 0 N a ) 3 + 51/,, H 2 0 . Mol. 357,1; Geh. ca. 97,6%. Darst.: Durch Neutralisieren einer Lsg. v. Zitronensäure mit Natrium carb. Farbl. Kr. Anw. med.: als Laxans, Diureticum u. Refrigerans wie Kaliumzitrat haupts. Anw. findet es bei der Blutsenkungsreaktion, s. Zitratblut. Natrium cyanatum: Natriumcyanid, NaCN. Farbl. Kr., sll. in Aq. u. A.; sehr giftig. Anw.: zu galvanischen Bädern, in der Cyanidlaugerei, zur Enthaarung von Fellen, zur Schädlingsbekämpfung. Natriumcyanid: Natrium cyanatum*. Natrium diaethylbarbituricum ¡üg: Diäthylbarbitursaures Natrium, Medinal®, Veronal-Natrium (§), C8Hu03N2Na. Mol. 206,1. Weiß. kr. P v „ 11. in Aq.. wl. in A. Darst.: Durch Umsetzen von Diäthylbarbitursäure mit NaOH in weingeistiger Lsg. Anw. med.: wie Acid, diaethylbarbituricum g l *, da es leichter 1. ist, wird es schneller resorbiert u. kann auch subkutan injiziert u. als Klistier angewandt werden. MD. 0,75 g; MTD. 1,5 g. Natrium, Diüthylbarbitursaures g l : Natrium diaethylbarbituricum ¡¡tSj*. Natriumdichromat: Natrium bichromicum*. Natrium dijodparaphenolsulfonicum: (Natrium sozojodolicum © ) SozojodolNatrium, C 6 H 2 J 2 (0H)S0 3 Na + 2 H 2 0 . Mol. 484,0. Farbl. Kr., 1. in Aq. Anw. med.: als Antisepticum zur Wundbehandlung. Natrium, Dimethylarsinsaures : Natrium kakodylicum pB*. Natriumdithionit: Natrium hydrosulfurosum*. Natrium, Doppeltchromsaures: Natrium bichromicum*. Natrium, Doppeltkohlensaures: Natrium bicarbonicum ¡BB*. Natrium, Doppeltschwefelsaures: Natrium bisulfuricum*. Natrium, Doppeltschwefligsaures: Natrium bisulfurosum*.
Natrium, Essigsaures
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Natrium, Essigsaures: Natrium aceticum BB*. Natrium fluoratum © : Natriumfluorid, Fluornatrium, NaF. Mol. 42,0. D. 2,7; F. 990°. Darst.: Durch Neutralisieren v. Flußsäure m. Natriumcarbonat u. Eindampfen. Weiß. Pv., 1. inAq. Anw. med.: inn. früher bei Tuberkulose (Dos. 0,0001g); teehn.: z. Reinigung, Desinfektion u. Konservierung. Natriumfluorid: Natrium fluoratum Natriumformiat: Natrium formicicum Natrium formicicum ® : Natriumformiat, Ameisensaures Natrium, H • C0 2 Na + H 2 0 . Mol. 86,0. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq. Anw.: alsBest. chlorfreier Kochsalzersatzmittel. Natrium gluconicum: Natriumgluconat, CH 2 OH(CHOH) 4 COONa. Weiße Kr., 1. in Aq. Darst.: Durch Neutralisation von Gluconsäure mit NaOH. Anw.: als Mittel gegen Kesselstein zusammen mit Ätznatron. Natrium glutaminicum: Mononatriumglutamat, HOOC • CH(NH )2 • CH 2 • CH 2 • COONa. Weiß. kr. Pv., 1. in Aq. u. A. Anw.: in großem Umfang zur Geschmacksverbesserung. Es wird den künstlichen Suppen usw. beigefügt, da es die Geschmackspapillen der Zunge u. des Gaumens sensibilisiert, vgl. Glutaminsäure. Natrium glycerinophosphoricum Glyzerinphosphorsaures Natrium, C 3 H 5 (OH) 2 OPO s Na 2 + 5 H a O. Mol. 306,2. Weiß. Kr. od. kr. Pv., 11. in Aq. Anw. med.: als Tonicum, bei Skrofulöse, Rachitis, Stoffwechselstörungen. Dos. 0,5—2 g; Kinder 0,2—0,5 g. Natrium, Glyzerinphosphorsaures ® : Natrium glycerinophosphoricum (ßji*. Natrium hydricum: Natrium hydroxydatum*. Natrium hydrocarbonicum: Natrium bicarbonicum*. Natriumhydrogencarbonat: Natrium bicarbonicum pS*. Natriumhydrogensulfat: Natrium bisulfuricum*.
Natrium hydroxydatum
Natriumhydrogensulfit: Natrium bisulfurosum*. Natriumhydrogentartrat: Natrium bitartarieum*. Natrium hydrojodicum: Natrium jodatum m * . Natrium, Hydroschwefligsaures: Natrium hydrosulfurosum*. Natriumhydrosulfat: Natrium bisulfuricum*. Natriumhydrosulfid: Natrium hydrosulfuratum*. Natriumhydrosulfít: Natrium hydrosulfurosum*. Natrium hydrosulfuratum: Natriumhydrosulfid, Natriumsulfhydrat, NaHS. Farbl. hygr. Kr., sll. in Aq., 11. in A. Darst.: Durch Einleiten von Schwefelwasserstoff in Natronlauge. Anw.: als Enthaarungsmittel in der Gerberei; als Reagens. Natrium hydrosulfurosum: Natriumhydrosulfit, Hydroschwefligsaures Natrium,UnterschwefligsauresNatrium,Natriumdithionit, Na 2 S 2 0 4 . Darst.: Durch Einwirkung von Zink u. Schwefeldioxyd auf eine Lsg. v. Natriumbisulfit. Weiß. Pv., 11. inAq. Anw. techn.: in d. Färberei u. Zeugdruckerei. Natrium hydroxydatum: Natrium hydricum, Natriumhydroxyd, Ätznatron, Kaustische Soda, Kaustisches Natron, Natronhydrat, Natrum causticum, NaOH. D. 2,13; F. 318°. Darst.: Durch Elektrolyse v. Natriumchlorid od. durch Kochen v. Natriumcarbonatlsg. m. Calciumhydroxyd. Weiße, faserig-kr., sehr hygr. Masse, die aus der Luft C0 2 anzieht u. dabei in Natriumcarbonat übergeht, 11. in Aq., 1. in A. NaOH kommt in verschd. Reinheitsgraden in d. Handel: N. h. crudum: Rohes Ätznatron. N. h. depuratum: Gereinigtes Ä.; N. h. purum (Alcohole depuratum): Reines Ä. (mit Alkohol gereinigt); N. h. purissimum: Reinstes Natriumhydroxyd. Anw.: in d. Analyse; techn.: z. Seifenherstellung, als Reinigungsmittel. Liquor Natri caustici ou: Natronlauge: Geh. 14,8—15% NaOH; D. 1,165—1,169. Anw. med.: als Ätzmittel, als Zusatz zu Bädern; techn.: in d. Analyse. Natrum causticum fusum Natriumhydroxyd; Geh.mind.90%.
NatriumhypochLorit
3%
Natrium
raethylarsinicum
Natriumhypochlorit: Natrium hypo- 1. in Aq. Anw. med.: Äuß. wie Kaliumchlorat. chlorosum*. g l : Natrium jodatum Natrium hypochlorosum: Natrium- p | «Natriumjodid . hypochlorit, Unterchlorigsaures NatriNatrium, Jodsaures: Natrium jodium, NaOCl, Liquor Natrii hypochiorosi © iNatriumhypochloritlsg., Bleiohlauge, cum*. Natriumkakodylat g l : Natrium kakoEau de Labarraque. Darst.: Durch Umsetzen v. Chlorkalk mit Natriumcarbo- dylicum [Dp*. Natrium kakodyiicum I ü : Natriumnat (nach © mit Na 2 S0 4 ) od. dch. Einleit. v. Chlor in NaOH od. dch. Elek- kakodylat, Dimethylarsinsaures Natritrolyse v. NaCl-Lsg. Geh. mind. 0,5% um, Kakodylsaures Natrium, wirksames Chlor. Klare, farbl. oder grün(CH„)2As02Na + 3 H 2 0. lich-gelbe Fl. v. schwachem Chlor- Mol. 214,06; Geh. 32,8—35% Arsen. geruch (bei —10° Kr.: NaOCl + 6H 2 0). Weiß kr. hygr. Pv., sll. in Aq., 1. in A. Anw. med.: Zur Desinfektion b. Fluor Darst.: Durch Zusammenbringen v. Naalbus, eitrig. Wunden, i. d. Zahnheil- triumcarbonaten mit Kakodylsäure. kunde, s. Antiformin; techn.: z. Blei- Anw. med.: bei Tbc., nicht mehr gechen. bräuchlich. Natriumhypophosphit: Natrium hypoNatrium, Kakodylsaures: Natrium kaphosphorosum © * . kodyiicum g l * . Natriumhypophosphitlösung: Reagens Natriumkarbonat g l : Natrium c a n o ¡Mg: Einer Lsg. v. 20 Natriumhypophos- nicum g l * . phit in 40 Aq. werden 180 rauch. HCl Natriumkarbonat, Getrocknetes g l : zugesetzt u. klar abgegossen. Natrium carbonicum siccatum g l * . Natrium hypophosphorosum Na Natriumkarbonat, Rohes: Natrium triumhypophosphit, Unterphosphorig- carbonicum crudum © * . saures Natrium, NaH a P0 2 + H 2 0. Mol. Natriumkarbonatlösung: Reagens g g : 106,1. Darst.: Durch Umsetzen v. Cal- Lsg. v. 1 Natriumkarbonat in 2 Aq. ciumhypophosphit m. Natriumcarbonat. Natrium, Kieselsaures: Natrium siliciFarbl., sehr hygr. Kr., sll. in Aq. u. A. cum*. Beim Verreiben mit reduzierbaren SubNatriumkobaltinitrit: Kobaltnatriumstanzen (Chlorate, Nitrate). Vorsicht I nitrit, Na 3 Co(N0 2 ) 8 . Gelb. kr. Pv., sll. Explosionsgefahr! Lsgen v. N. sind sehr in Aq. Anw.: in d. Analyse zum Nachleicht zersetzlich, bes. beim Kochen. weis v. Kalium. Anw. med.: als Tonicum u. Alterans. Natriumkobaltinitritlösung: Reagens Dos. 0,2—1 g. BMI: Lsg. v. 1 Natriumkobaltinitrit in Natrium hyposulfurosum: Natrium 9 Aq. Natrium, Kohlensaures: Natrium carthiosulfuricum SB*Natrium indigosulfonicum: Indigo- bonicum !B>|*. Natrium lacticum: Milchsaures Nakarmin*. Natrium, Indigosulfonsaures: Indigo- trium, Natriumlaktat, CH 3 • CHOH • COONa. karmin*. Farbl.-gelbl. sirupöse Fl. Anw.: in wäßNatriumjodat: Natrium jodicum*. Natrium jodatum ¡Dp: Natrium hydro- riger Lsg. (60%), als Glycerinersatz; für jodicum, Natriumjodid, Jodnatrium, techn. Zwecke (Stempelfarbe, SchmierNaJ. Mol. 149,92. Weiß. hygr. Kr., 11. mittel usw.). Nicht zu medizinischer in Aq. u. A. Darst.: Durch Auflösen von Verwendung! Jod in NaOH u. Eindampfen. Anw. med.: Natriumlaktat: Natrium lacticum*. wie Kaliumjodid bei Struma, Syphilis, Natrium methylarsinicum: MonomeBronchitis sowie bei Aktinomykose*. thylarsinsaures Natrium, MethyldinaDos.0,1—0,5g. HOM: Natrium jodatum. triumarsenat, CH3AsO(ONa)2 + 5 H 2 0 . Natrium jodicum: Natriumjodat, Jod- Farbl. Kr., 11. in Aq., wl. in A. Anw. saures Natrium, N a J 0 3 . Weiß. kr. Pv., med.: wie Natriumkakodylat, selten.
Natrium, Moiiomethylarsinsauies
397
Natrium, Monomethylarsinsaures: Natrium methylarsinicum*. Natrium, Neutrales, weinsaures: Natrium tartaricum © * . Natriumnitrat |gg: Natrium nitricum «8*. Natrium nitricum g l : Natriumnitrat, Natronsalpeter, Salpetersaures Natrium, NaNO s . Mol. 85,01. Farbl. Kr., 11. in Aq., I. in A. Nat.: in großen Lagern in Chile („Caliche"), woraus es durch Auslaugen u. Reinigen gewonnen wird. Anw. med.: als Diureticum. Dos. 0 , 5 — l g ; techn.: „crudum" als Düngemittel, zur Herst, v. Salpetersäure, z. Einpökeln. HOM:
Natrium nitricum.
Natriumnitrit g | : Natrium nitrosum gl*. Natriumnitrftlfisung: Reagentien gag: 10%ige, l % i g e u. gesättigte Lsgen von Natriumnitrit. Natrium nitroborussicum: Natrium nitroprussicum © * . Natrium nitroferricyanatum: Natrium nitroprussicum © * . Natrium nitroprussicum © : Nitroprussidnatrium, Natrium nitroborussicum, Natrium nitroferricyanatum, Na 2 Fe(NO)(CN) 6 + 2 H a O. Mol. 297,9. Rubinrote Kr., 11. in Aq. u. A. Anw.: i. d. Analyse als Reagens auf Sulfide u. H 2 S, i. d. Harnanalyse als Reagens auf Azeton (s. Tabelle „Harnuntersuchung"). Natrium nitrosum i g : Natriumnitrit, Salpetrigsaures Natrium, N a N 0 2 ; Mol. 69,01. Geh. mind. 96,3%. Weiße bis schwach gelbl. hygr. Kr.massen, 11. in Aq., wl. in A.; D. 2,17; F . 271°. Darst.: Durch Reduktion v. Natriumnitrat mit Blei; techn.: bei der Ammoniakverbrennung. Anw. med.: als gefäßerweiterndes Mittel beiKoronarsklerose, Gefäßspasmen. Dos. 0,03—0,1 g; MD. 0,3 g; MTD. 1 g. Vorsicht ! Dos. let. ca. 4 g 1; techn.: in d. Azofarbstoffchemie zurDiazotierung, als Korrosionsschutzmittel, in der Textilindustrie, zu Reinigungsmitteln, als Pökelsalz (s. Konservieren).
Natrium peroxydatum
med.: zur unspez. Reiztherapie (Dos. 0,2 g zur Injektion). Natrium, Nukleinsaures: Natrium nucleinicum Natriumoleat: Natrium oleinicum © * . Natrium Oleinicum © : Natriumoleat, c i 8 H 3 3 ° 2 N a - Mol.304,3; Geh. mind. 9 0 % Ölsäure. Gelb. Pv., 1. in heiß. Aq. u. A. Natrium para-aminosalicylicum gü: p-Aminosalicylsaures Natrium. 2-Oxy4-amino-benzoesaures Natrium, /OH Na+-2H„0 C 7 H 6 0 3 N N a - 2 H ? 0 . Mol. 211,2. Mindestens 98 %. Weißes bis gelblich-weißes, kleinkr. Pv. von süßsalzigem Geschmack, 11. in Aq., 1. in etwa 30 T. A. Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. Anw.: gegen verschiedene Formen der Tuberkulose, s. Acidum p-aminosalicylicum (Aminox (g), Pasalon ® ) . Natriumperborat: Natrium perboricum Natrium perboricum © : Natriumperborat, Überborsaures Natrium, NaBOg + 4 H 2 0 . Mol. 153,9; Geh. 97,8—100%. Darst.: Durch Zufügen von 30%iger H 2 0 2 -Lsg. zu einer Lsg. v. Borax in NaOH. Weiß, kr. Pv., 1. in Aq. Anw. techn.: als Bleichmittel. Natrium percarbonicum: Natriumpercarbonat, Natriumsupercarbonat, Überkohlensaures Natrium, NaO-O-COONa + 1V 2 H 2 Q. Natriumsalz der im freien Zustand unbekannten Überkohlensäure. Weiß. Pv., 11. in Aq., zerfällt in wäß. Lsg. sehr schnell in NaCO s u. O. Anw.: als Waschu. Bleichmittel. MM
Natriumperoxyd: Natrium peroxydatum*. Natrium peroxydatum: Natriumperoxyd, Natriumsuperoxyd, N a 2 0 2 . Weißlichgelb. Pv., fast unzersetzt schmelzNatrium nucleinicum © : Nuklein- bar; F . 460°. Nicht selbstentzündlich, saures Natrium. Grauweiß, bis gelblich- kann sich aber in Berührimg mit brennweiß. Pv., 1. in Aq., unl. in A. Anw. baren Stoffen, wie Papier, Stroh, Watte
Natrium phenylaethylbarbituricum
398
usw., sowie mit Kohlenstoff, Schwefel, Aluminiumpulver explosionsartig entzünden. In Aq. löst es sich unter Wärmeentwicklung. Anw. techn.: als Bleichmittel (in Waschmitteln seit 1938 verboten). Natrium phenylaethylbarbituricum g f : Phenyläthylbarbitursaures Natrium, Luminal-Natrium (§), C 12 H u 0 3 N 2 Na. Mol. 254,1. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., swl. in A. Anw. med.: wie Luminal, jedoch leichter 1. MD. 0,4 g; MTD. 0,8 g. Natrium, Phenyldimethylpyrazolonaminomethansulfonsaures: Melubrin Natrium phenyl-dimethyl-pyrazolonmethylamfno-methansulfonicum g|: Phenyl - dimethyl - pyrazolon - methyl amino - methansulfonsaures Natrium. 1Phenyl - 2,3 - dimethyl - pyrazolon - (5 )-4methylamino - methansulfonsaures Natrium. CEL H9C
N—CH,—SO,
V I H3G—N
(' I C=0
Na+ • H , 0
\ n /
destens 98,0% und höchstens 101,2%. Fast weißes kr. Pv., sll. in Aq., 1. in A. Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. Anw.: als Analgeticum, Spasmolyticum, Antirheumaticum; bei Gallen- u. Nierenkoliken, Gelenk- u. Muskelrheumatismus, Lumbago, Ischias, Neuralgien (Novalgin ® ) ; mittlere Dos. 0,5 g 3—4 mal tgl.; parenteral 2—5 ccm (50%ig) 2—3mal tgl., rectal l g (Erwachsene) oder 0,3 g (Kinder) 1 bis 3 mal tgl. Natriumphosphat S l : Natrium phosphoricum Natriumphosphatiösung: Reagens g l : 10%ige Lsg. v. Natriumphosphat. Natriumphosphat, PrimSres: Natrium biphosphoricum @ * .
Natrium rhodanatum
Natriumphosphat, Sekundäres: Natrium phosphoricum g l * . Natrium phosphoricum I p : Natriumphosphat, Sekundäres Natriumphosphat, Dinatriummonohydrogenphosphat, Dinatriumorthophosphat, Phosphorsaures Natrium, Na 2 HP0 4 + 12 HaO. Mol. 358,24. Farbl. Kr., 11. in Aq. Darst.: Durch Auflösen v. Natriumcarbonat in Phosphorsäure; techn.: durch Umsetzen von Knochenasche mit Schwfs. Anw. med.: als Laxans für Kinder (10—-20 g). HOM: Natrium phosphoricum. Natrium phosphoricum siccatum Entwässertes, getrocknetes Natriumphosphat, Na 2 HP0 4 ; Geh. 50—55% wasserfreies Natriumphosphat. Anw.: wie Natriumphosphat. Natrium phosphoricum, Tertiäres: Natrium phosphoricum tribasicum. Natrium phosphoricum tribasicum: Tertiäres Natriumphosphat, Trinatriumortho-phosphat, Na 3 P0 4 . Farbl. Kr., sll. in Aq. Anw.: zur Wasserenthärtung, als Geschirrspülmittel (Imi (§)), in Waschpulver usw. Natrium, Phosphorsaures: Natrium phosphoricum g l * . Natriumplatinchlorid: Natrium platinochloratum*. Natrium platinochloratum: Natriumplatinchlorid, Na2PtCI6 + 6 HjO. Geh. 34,7% Platin. Bräunl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw.: als Reagens auf Kalium- u. Ammoniumsalze. Natriumpyrochromat: Natrium bichromicum*. Natriumpyrophosphat: Natrium pyrophosphoricum Natrium pyrophosphoricum © : Natriumpyrophosphat, Pyrophosphorsaures Natrium, Na 4 P 2 0 7 + 10 HzO. Mol. 446,2; F. 987°, Geh.59—62% Na 4 P 2 0 7 . Darst.: Durch Glühen von Natriumphosphat. Farbl. Kr., 1. in Aq., unl. in A. u. Glyz. Anw. med.: wie Natriumphosphat; techn.: zur Wasserenthärtung, zu Wasch-, Geschirrspül-, Metallentfettungsmitteln, zur Rostfleckenentfernung, auch zu Backpulvern. Natrium, Pyrophosphorsaures: Natrium pyrophosphoricum © * . Natrium rhodanatum: Natrium sulfocyanatum, Natriumrhodanid, Natrium--
Natriumrhodanid
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sulfozyanid, Rhodannatrium, Schwefelzyannatrium, N»SC>T. Mol. 81,07. Farbl. hygr. Kr.,1. in Aq. u. A. Darat.: Durch Zusammenschmelzen v. Natriumcyanid mit Schwefel. Anw. med.: als Antispasmodicum u. Sedativum. Dos. 0,lf—0,25 g. Natriumrhodanid: Natrium rhodanatum*. Natrium salicylicum p|: Natriumsalizylat, Salizylsaures Natrium, C6H4(OH)COONa. Mol. 160,04. Weiße Kr.nadeln, 11. in Aq. u. A. Darst.: Durch Erhitzen einer Mischung v. Natriumbicarbonat u. Salizylsäure mit wenig Aq. (Keine eisernen o
3
s \ y \
\/\o
Sb/
Natriumsulfidlösung
v. Liquor Natrii silicici Natronwasserglaslsg. (Geh. ca. 3r>% wechselnder Mengen v. Natriumtrisilikat u. Natriumtetrasilikat). D. 1,296—1,396. Anw.: zur Eierkonservierung, zu Klebstoffen, Kitten, Farbbinde-, Flammenschutz-, Waschmitteln. Natriumsilikat: Natrium silicicum*. Natrium sozojodolicum ©>: Natrium dijo dparaphenolsulfonicum*. Natrium-Stibium - bisbrenzkatechin-di sulfonicum i g : Antimon-bisbrenzkatechin-disulfonsaures Natrium. Pentanatrium-(bis-brenzkatechin-3,5-disulfonyl)-antimonat(III),
/K/N/so,
5 Na+ • 7 H„0
V).
so3
5"
so3
Antimon-bisbrenzkatechin-disulfonsaures Natrium Gefäße!) Anw. med.: als Spezificum gegen akuten Gelenkrheumatismus sowie bei Gicht, Rheuma, Migräne, als Antipyreticum u. Cholagogum, Antisepticum. Dos. 0,5—2,0 g, zum Salizylstoß bis 10 g auf einmal. Natriumsalizylat: Natrium salicylicum P I * . Natrium, Salizylsaures: Natrium salicylicum ¡SS*. Natrium, Salpetersaures Natrium nitricum p|*. Natrium, Salpetrigsaures: Natrium nitrosum P I * . Natrium, Saures phosphorsaures: Natrium biphosphoricum Natrium, Saures schwefligsaures: Natrium bisulfurosum*. Natrium, Saures sulfosalizylsaures: Natrium sulfosalicylicum*. Natrium, Saures weinsaures: Natrium bitartaricum*. Natrium, Schwefelsaures: Natrium sulfuricum |M|*. Natrium, Schwefligsaures: Natrium sulfurosum © * . Natrium silicicum: Natriumsilikat.Kieselsaures Natrium, Wasserglas, Na a SiO s . Darst.: Durch Zusammenschmelzen von Soda mit Quarzpulver. Anw.: zur Herst.
7H 2 0. Mol. 895,3. Mindestens 13,0 u. höchstens 13,8% Sb. Weißes, feinkr. Pv. von leicht salzigem Geschmack, 11. in Aq., praktisch unl. in organ. Lösungsmitteln. Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. MD. 0,1 g; MTD. 0,3 g. Anw.: gegen Schistosomiasis* (Bilharziosis), Trichinose u. gewissen tropischen Geschlechtskrankheiten (Fuadin (§)). Natrium subsuifurosum: Natrium thiosulfuricum (MB*. Natriumsulfantimonat: Schlippesches Salz*. Natriumsulfat: Natrium sulfuricum*. Natriumsulfat, Getrocknetes: Natrium sulfuricum siccatum p|*. Natriumsulfat, Primäres: Natrium bisulfuricum*. Natriumsulfat, Saures: Natrium bisulfuricum*. Natriumsulfhydrat: Natrium hydrosulfuratum*. Natriumsulfid: Natrium sulfuratum*. Natriumsulfidlösung: Reagens ®|:Lsg. von 5 kr. Natriumsulfid in einer Misch, v. 10 ccm Aq. u. 30 ccm Glyz. (zum Nachweis von Schwermetallsalzen).
Natriumsulfit
400
Natronsalpeter
Natrium tartaricum © : Natriumtartrat, Neutrales weinsaures Natrium, Natrium sulfocyanatum: Natrium rho- C H ( 0 H ) C 0 0 N a 2 + 2 H 2 0 . Mol. 230,1. Farbl. Kr., 11. in Aq. Darst.: Durch Neudanatum*. Natrium sulfosalicylicum: Saures, sul- tralisieren einer Weinsäurelsg. mit Natriumcarbonat u. Eindampfen. Anw. fosalizylsaures Natrium, med.: als Laxans. Dos. 5—30 g. CeHa(OH)(C00H)S03Na + 2 H20. Farbl. Kr., 1. in Aq., unl. in A . Anw.: ®*.Natriumtartrat: Natrium tartaricum Reagens ¡Mg, zum Nachweis von Eiweiß Natrium tetraborat: Borax g g * . im Harn. Natriumthiosulfat g g : Natrium thioNatriumsulfozyanid: Natrium rhodasulfuricum g g * . natum*. Natrium thiosulfuricum £g|: NatriumNatrium sulfuratum: Natriumsulfid, Schwefelnatrium, Na 2 S + 9 H , 0 . Farbl. thiosulfat, Unterschwefligsaures Natrihygr. Kr., 11. in Aq. Anw.: als Reagens um, Natrium hyposulfurosum, Natrium subsulfurosum, Na 2 S 2 0 5 + 5 H 2 0 . Mol. (entwickelt mit Säuren H 2 S). Natrium sulfuricum g l : Natriumsul- 248,22. F. 45°. Farbl. Kr., 11. in Aq. Darst.: Als Nebenprodukt beim LEBLANC- Sodafat, Glaubersalz, Schwefelsaures Naprozeß. Anw. med.: äuß. i. Salben od. Lsg. trium, Na 2 S0 4 + 10 H 2 0 . Mol. 322,23. (5—10%), bei parasitären HauterkranFarbl. Kr., 11. in Aq., unl. in A . Nat.: kungen, intravenös bei Blei-, Arsen-, als Begleiter der Kalisalze, in Mineralien Quecksilber-, Zyan-, Thallium-Vergif(Thenardit), in Mineralwässern (Karlstungen; techn.: zur Entfernung v. Jodbad, Friedrichshall). Darst.: Techn. aus flecken, in d. Photographie als Fixierden Mineralien, als Nebenprodukt beim salz, als Antichlor, i. d. Maßanalyse. LEBLANC-Sodaprozeß, durch Erhitzen Natrium, Oberborsaures: Natrium pervon NaCl mitNatriumbisulfat oder durch boricum © * . Umsetzen v. Magnesiumsulfat mit NaNatrium, Uberkohlensaures: Natrium triumchlorid. Hergest, zuerst von JOpercarbonicum*. H A N N R U D O L F GLAUBER (1604—1670) Natrium, Unterchlorigsaures: s. Naaus Kochsalz u. Schwefelsäure. Anw. med.: als Abführmittel (Wasserresorp- trium hypochlorosum. Natrium, Unterphosphorigsaures: Nation einschränkend). Dos. 10—30 g (SB: Sal Carolinum factitium), techn.: trium hypophosphorosum © * . Natrium, Unterschwefligsaures: Nain d. Glas- u. Waschmittelindustrie, in d. Färberei usw. HOM: Natrium sulfu- trium thiosulfuricum 88*. Natrium uranicum: Urangelb, s. Uraricum. Natrium sulfuricum siccatum ¡ p : (Na- nium. Natrium wolframicum: s. Wolfram. trium sulfuricum siccum) Getrocknetes Natrium, Zimtsaures: Natrium cinnaNatriumsulfat. Geh. mind. 88,6 wasserfreies Na 2 S0 4 . Darst.: Durch vorsichti- mylicum Natrium-Zitrat, Neutrales: Natrium ciges Trocknen von Natr. sulf. bei 25°. Natrium sulfurosum © : Natriumsul- tricum neutrale Natrium, Zitronensaures: Natrium cifit, Schwefligsaures Natrium, tricum neutrale © * . Na 2 S0 3 + 7 HjO. Natron, Doppeltkohlensaures: Natrium Mol. 252,2. Farbl. Kr., 11. in Aq. Darst.: Durch Sättigen einer Natriumcarbonat- bicarbonicum |ÖS*. Natronhydrat: Natrium hydroxydalsg. mit Schwefeldioxyd. Anw. techn.: als Antichlor, als Desinfektions- u. Kon- tum*. servierungsmittel. Natron, Kaustisches: Natrium hyNatriumsupercarbonat: Natrium per- droxydatum*. Natronlauge ¡Mf: Liquor Natrii caucarbonicum*. Natriumsuperoxyd: Natrium peroxy- stici BS, s. Natrium hydroxydatum. Natronsalpeter: Natrium nitricumgöj*. datum*. Natriumsulfit:
Natrium
sulfurosum
Natron, Unterschwefligsaures
401
Neptunium
N a t r o n , Unterschwefligsaures: NatriNelkenstiele: Stipites Caryophyllorum, um thiosulfuricum äBg*. s. Syzygium aromaticum. Nelkenwurzel: Radix Caryophyllatae, NatronwasserglaslOsung jgg: Liquor Natrii silicici KS, s. Natrium silicicum. s. Geum urbanum. Neodym: s. Seltene Erdmetalle. N a t r u m causticum f u s u m Natrium hydroxydatum*. Neohexal (R) Neutrales sulfoNatterwurzel: Rhizoma Bistortae, s. salizylsaures Hexamethylentetramin, Polygonum bistorta. CsHätOHxCOOHiSOjHffCHj^NJj + H 2 0 Nausea: Übelkeit, Seekrankheit. Mol. 516,4. Weiß. kr. Pv., 11. in Aq., Nb: ehem. Niobium*. Nd: ehem. Neodym, s. Seltene Erd- 1. in A. F. ca. 180° unter Zersetzung. Anw.: s. Hexamethylentetraminum. metalle. Mittl. Dos. 0,5 g. Ne: ehem. Neon, s. Edelgase. Neomycin: Antibioticum aus S t r e p t o Nebennieren: Glandulae suprarenales, myces fradiae, wasserl., thermos. Organotherapeutiea u. Hormone. stabil, wirksam gegen zahlreiche gramNebennierenmark: s. Hormone. positive u. gramnegative Keime, bes. Nebennierenrinde: s. Hormone. Nebenschilddrüse: Glandula parathy- geg. Tbc, auch geg. streptomyeinresireoidea, s. Organotherapeutiea u. Hor- stente Stämme. Entd. 1949 v. W A K S MAN (USA). mone. Neon: s. Edelgase. N e c t a n d r a c o t o : F a m . Lauraceae (BoNeosalvanan pL' s. Salvarsanum. ivien). Stpfl. v. Cortex Coto Echte Neostigminbromid: DimethylcarbamiKotorinde. Best.: Cotoin, Parostemin, Parosteminin, äth. öle, Harz, Gummi, noyl-oxyphenyl-trimethylammonium SS. Asche 1,7% (nach ® max. 3%). bromatum p|*. Neostigminmethylsulfat: DimethylAnw.: früher bei Diarrhöe u. Nachtschweiß der Phthisiker. (CorteX Para- carbaminoyl-oxyphenyl-trimethylammoCOtO, Stpfl. unbekannt, wird in gleicher nium-methylsulfuricum [DAR*. Neoteben ® : IsonikotinsäurehydrWeise angewandt.) azid*. N e c t a n d r a p u c h u r y - m a j o r : F a m . LauNeo-Uliron © : s. Sulfonamide. raceae, Pichurimbaum (Trop. Amerika). Nepeta c a t a r í a : F a m . L a b i a t a e , K a t Stpfl. v. Fabae Pichurim: Pichurimbohnen. Best.: Äth. öl, Laurinsäure, zenkraut, Katzenminze (Vorderasien, Eugenol, fett, öl, Harz. Anw.: als Va- Europa). Stpfl. v. H e r b a Nepetae c a t a nilleersatz. HOM: Pichurim, die Keim- riae: Katzenkraut. Best.: Äth. öl, das Citral, Citronellol, Geraniol, Limonen blätter der großen Pichurimbohnen. u. a. enthält. Anw. volkst.: gegen NeurNeisseria meningitidis: s. Meningitis. Nekrohormone: Pflanzt. Wundhor- asthenie u. Hysterie. Nephelometrie: Verfahren zur quanmone. titativen Bestimmung, in dem der Grad Nekrosis: Nekrose, örtlicher Gewebe- der Trübung einer Fl. (Schlamm, Baktod. terien, feinste Niederschläge) oder eines Nektarien: bot. Epidermale Drüsen aD Gases (Rauch) gemessen bzw. verglichen Blüten u. Blättern, die zuckerreiche Se- wird (ähnl. wie bei der Colorimetrie) mit krete ausscheiden, um die Insekten an- Hilfe des Nephelometers oder Tynzulocken. dallmeters. Viele Arzneibücher beNelken: Flores Caryophylli [6g, s. nutzen das Verfahren zur Bestimmung Syzygium aromaticum. des Chloridgehaltes durch Vergleiehung Nelkenöl I S : Oleum Caryophylli ¡jg, der zu untersuchenden Fl. mit verdünnten mit Silbernitrat versetzten Chlors. Syzygium aromaticum. Nelkenpfeffer: Fructus Pimentae © , natriumlösungen. s. Pimenta officinalis. Nephritis: Nierenentzündung. Nelkenpfefferfil: Oleum Pimentae, s. Neptunium: Np, radioaktiv. Element, Pimenta officinalis. Atomgew. 237, Ordz. 93, entd. 1940 v. H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch
26
Neriin
402
MoMlLLAN U. A B E L S O K (Californien), bei der Bestrahlung von Uran 238 mit Neutronen, s. Uranium. Neriin: Glykosid aus den Blättern von Nerium Oleander*. Nerium odorum: Fam. Apocynaceae (Indien, Persien, Japan). Stpfl. v. Radix Nerll odori: Indische Oleanderwurzel. Best.: Neriodorin, Neriodorein. Anw.: als Herzmittel. Netium Oleander: Farn. Apocynaceae, Oleander, Rosenlorbeer (Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Folia Oleandri: (Folia Nerii) Oleanderblätter, Rosenlorbeerblätter. Best.: Die Glykoside Oleandrin (Folinerin), Neriin, Neriatrin, Cortenerin, sämtlich mit Digitalis ähnlicher Wirkung, ferner Rosagenin (ein picrotoxinartig wirkendes Krampfgift), Harz, äth. ö^. Oleandrin spaltet bei der Hydrolyse in Oleandrigenin (Monoacetyl-gitoxigenin) u. Oleandrose. Anw.: als Herzmittel an Stelle von Digitalis; äußerl.: gegen Hautausschläge, Krätze u. a. HOM: Oleander, die frischen, vor der Blüte gesammelten Blätter. NERNSTsches Verteilunsgesetz: Da« Verhältnis der Stoffmengen eines sich zwischen zwei Phasen (z. B. Flüssigkeit u. Gas oder zwei verschied. Flüssigkeiten) verteilenden Stoffes ist, nach Herstellung des Gleichgewichts, bei gegebener Temperatur konstant. Die Konstante heißt „Verteilungskoeffizient" u. hat bei gegeben. Phasen für jeden Stoff einen charakterist. Wert. NerolibIQten: Flores Aurantii s. Citrus aurantium ssp. amara. Neroliöl: Oleum Aurantii Floris © , s. Citrus aurantium ssp. amara-. Nervinum(a): Nervenheilmittel; meist syn. für Sedativum(a) gebraucht, aber auch Excitantia, Antispasmodica, Antineuralgica gehören hierzu. Nesselblumen, WeiBe: Flores Lamii albi s. Lamium album. Nesselkraut: Herba urticae © , s. Urtica dioica u. U. urens. NESSLERsRea?ens: Alkalische Quecksilberjodidjodkaliumlsg. Reagens |5¡§: Eine Lsg. v. 5 g Kaliumjodid in 5 g sied. Aq. wird mit einer konz. Lsg. von Quecksilberchlorid in sied. Aq. versetzt, bis der dabei entstehende Ndschlg. sich
nicht mehr löst (ca. 2—2,5 g HgCl). Nach d. Abkühlen wird filtr., das Filtrat mit einer Lsg. v. 15 g Kaliumhydroxyd in 30 ccm Aq. versetzt u. die Mischg. mit Aq. auf 100 ccm verdünnt. Hierauf gibt man noch ca. 0,5 ccm der konz. Queeksilberchloridlsg. hinzu, läßt den gebildeten Ndschlg. absetzen u. gießt die überstehend. Fl. klar ab (in Flasi hen mit Gummistopfen aufbewahren!). Anw.: als Reagens auf Ammoniak u. Ammoniumverbdgen; Spuren geben Gelbfärbung, größere Mengen erzeugen rostbraunen Ndschlg (NKSSLER, Chemiker, Karlsruhe, 1827—19U5.) Netzleistenzellen: bot. Parenchymzellen in der Umgebung der Gefäßbündel in den Rippen, z. B. der Früchte von Foeniculum vulgare. NeugewQrz: Fructus Pimentae s. Pimenta officinalis. Neuralgja: Neuralgie, anfallsweise auftretender Schmerz im Ausbreitungsgebiet eines sensiblen Nerven. Neurasthenie: Reizbare Nervenschwäche. Neurin: s. Ptomaine. Neuritis: Nervenentzündung. Neuroplecicum(a): Zentral lähmendes Mittel. Neurose: Funktionelle Störung des Nervensystems. Neurotoxine: Gifte, die besonders auf das Nervensystem wirken (z.B. Cytotoxine, das Schlangengift Neurotoxin, Stoffwechselgifte, Nahrungsmittelgifte, Schwangerschaf tstoxine usw.). NeurOtoxikosen: Durch Neurotoxine hervorgerufene Erkrankungen. Neurotverfahren: s. Türkischrotöl. Neusilber: Kupfer-Nickel-Zink-Legierung. Neutral: „Keinem von beiden angehörig", ohne bestimmte Wirkung, ehem. weder sauer noch basisch reagierend, weder positiv noch negativ elektrisch. Neutrale Fette: Reine Fette. Neutronen: Elektrisch neutrale Teilchen, neben den „Protonen" Bestandteile des Atomkerns. NEWTONS Metall: Wismut-Blei-ZinnLegierung (F. 91,6°—94,5°). Ni: ehem. Nickel, s. Niccolum.
Niacin
403
Nieotiana t a b a c u m
Niacin: engl. Bezeichnung für Nikotin- zur Galvanisierung, zu sympathetischen Tinten, in der Analyse. Säure, s. Acidum nicotinicum [Mg. Niccolum nitricum: Nickel(II)-nitrat, Niccolum: Ni, Nickel, A t G . 58,71, Nickelonitrat, Ni(N0 3 ) 2 • 6 H 2 0 . SmaragdII-, I I I - u n d IV-wertig. Ordnungsgrüne, hygr. Kr., 11. in Aq. u. A. A n w . : in zahl 28. Silberweißes, schmiedbares Med. K e r a m i k (braune Farben), zur Galvanitall. D. 8,90; F . 1455°; Sdp. 3075°. sierung. E n t d e c k t 1751 v o n AXEL FBIEDRICH Niccolum sulfuricum: Nickel(II)-sulCBONSTEDT, 1722—1765, Stockholm. N a t . : Gediegen in Eisenmeteo- f a t , Schwefelsaures Nickel, Nickelvitriol, riten, sonst n u r g e b u n d e n (Rotnickel- N i S 0 4 - 7 H 2 0 . D a r s t . : D u r c h Auflösen erz, NiAs, Weißnickelerz, NiAs ? , Nickel- von Nickelcarbonat in verd. Schwfs. blende, NiS, Garnierit, Mg-Ni-Silikat, Smaragdgrüne K r . , 1. in Aq., unl. in A. u. a.). D a r s t . : D u r c h V e r h ü t u n g der Anw. t e c h n . : zur galvanischen VerNickelerze; hauptsächlich der Magnet- nickelung. Nicethamid: Nicotinoyldiaethylamikiese (Eisensulfide m i t Cu u. Ni) in K a n a d a , die 9 0 % der W e l t p r o d u k t i o n d u m I S * . Nickel: Niccolum*. liefern. Reinstes Nickel (99,9%) erhält Nickel, Schwefelsaures: Niccolum sulm a n durch Zers. von Nickeltetracarbonyl (Ni(Co) 4 ) n a c h dem sog. M o n d - furicum*. Nickei(ll)-chl0rid: Niccolum chloraVerfahren. Reines Nickel ist widerstandsfähig gegen L u f t , Wasser, Alkalien, tum*. Nickel(ll)-nitrat: Niccolum nitricum*. Witterungseinflüsse sowie gegen viele Nickel(ll)-sulfat: Niccolum sulfuriorgan. Stoffe. Es wird daher zur galvanischen Vernickelung oder „ P l a t t i e - cum*. Nickelchlorür: Niccolum chloratum*. r u n g " (Aufschweißen von Nickel) von Haus- u. K ü c h e n g e r ä t e n verwendet. Nickelochlorid: Niccolum chloratum*. Von nichtoxydierenden SS wird Ni sehr Nickelonitrat: Niccolum nitricum*. langsam, von oxydierenden SS, wie Nickelvitriol: Niccolum sulfuricum*. Schwefel-, Salz- oder Salpetersäure, Nickersamen: Semen Bonducellae, s. sehr leicht u n t e r Bildung von grünen, Caesalpinia bonducella. lösl. Nickelsalzen gelöst. Anw.: h a u p t - . NiCOtiana tabacum: F a m . Solanaceae, sächlich in d. Stahlindustrie (Nickel- Virginischer T a b a k (heim. Südamerika, stahl, Chrom-Nickel-Stahl). Fein ver- kult. in allen L ä n d e r n der w a r m e n u. geteiltes Ni dient als K a t a l y s a t o r f ü r die m ä ß i g t e n Zone). Stpfl. v. Folia NicoF e t t h ä r t u n g , s. F e t t e , gehärtete. H O M : tianae (Herba Tabaci): T a b a k b l ä t t e r . Niecolum metallicum. Best.: N i k o t i n (s. Nicotinum) in wechselnder Menge (von 0,08—9%, a m nikoNachweis von Nickelverbindungen: tinreichsten sind die Blattspitzen, das 1. Beim Schmelzen in d. Boras.- oder N. wird in der Wurzel gebildet u. steigt Phosphorsalzperle ergeben sie rote, beim in die B l ä t t e r auf, im Samen t r i t t es erst E r k a l t e n blaßgelbe glasartige Massen beim Keimen auf) u. zahlreiche weitere 2. Alkalilauge fällt grünes Nickelohydr- verwandt. Basen, wie 1-Nornicotin, d,loxyd, Ni(OH) 2 . 3. Ammoniumsulfid fällt Nornicotin, Ni^otyrin, Nicotein, Nicoschwarzes NiS, 1. in Königswasser. tellin, Nicotimin, Nicotoin, 1-Anabasin, 4. Dimethylglyoxym + N H 3 fällt rotes, d-l-Anatabin, Pyrrolidin, N-Methylpyrkr., unl. Ni-Dimethylglyoxym; ähnl. rolin, N-Methylpyrrolidin u. a., ferner Komplexsalze ergibt auch a-Diphenyl- Betain, Asparagin, Alantoin, Kaffeeglyoxim, s. a-Benzildioxim. gerbsäure, Gallussäure u. a. SS, zahlNiccolum chloratum: Nickel(ll)-chlo- reiche E n z y m e , N i t r a t e (bis 10%). Asche rid, Nickelchlorür, Chlornickel, Nickelo- max. 2 3 % . Als „ n i k o t i n a r m " d ü r f e n chlorid, N i C l 2 - 6 H 2 0 . Hellgrüne, mono- T a b a k e bis zu einem H ö c h s t g e h a l t von kline Prismen, 11. in A q . ; I). 2,56. Geht 0,2%, als „ n i k o t i n f r e i " solche m i t einem beim E r h i t z e n i m Chlorwasserstoffstrom Höchstgehalt bis zu 0 , 0 8 % a n Nikotin in wasserfreies, gelbes NiCl 2 über. Anw.: (bezogen auf getrocknete Blätter) be26*
Nicotinamidum
404
zeichnet werden. Anw. med. (unfermentiert u. ungeheizt): selten bei hartnäckiger Verstopfung (DarmVerschluß), Kolik sowie bei Würmern in Form von Klistieren, 0,5 bis max. 1 g (1) auf 1 g Aq. (mit größter Vorsicht, da tödliche Vergiftungen schon bei Klistieren von 2,0:100 aufgetreten sind!); haupts. vet.: in gleicher Weise; als Ungeziefermittel. Dos. let. 4—12 g Rauchtabak, 2—3 g Schnupftabak, d. h. eingenommen, nicht durch Rauchen, s. Nicotinum. HOM: Tabacum, die nicht fermentierten Blätter des echten Havannatabaks. HOM: Tabacum e seminibus, die reifen Samen. Nlcotiana rustica ist die Stpfl. des ungarischen oder Bauerntabaks.
Nicotinum
schmack. Sil. in Aq., 1. in A., Chlf., Aceton. Erstarrungspunkt: 22°—24°. Brechungsindex: n ^ 5 ° = 1,522—1,524. Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. Unverträglich mit Alkalien (Verseifung) u. mit Tannin (Fällung). Anw.: bei Kreislauf- u. Atemschwäche, Kollaps, Narkosezwischenfällen, Schlafmittelvergiftungen u. ä. (Coramin (§), Cormed ® ) . Nicotinsäure: Acidum nicotinicum
Nicotinsäureamid: Nicotinoylamidum HP*. Nicotinsäurediäthylamid: NicotinoylNicotinamidum: Nicotinsäureamid, s. diaethylamidum g l * . Nicotinum: Nikotin, C 1 0 H 1 4 N 2 (a-PyriAntipellagra-Vitamin unter Vitamine. dyl-/J-N-Methyl-Pyrrolidin), Nicotinmethylbetain: Trigonellin*. Nicotinoylamfdum ¡ H : Nicotinsäureamid. Pyridin-3-carbonsäureamid,
I—CH
O
7 \
N
NH,
>/
C 6 H 6 ON 2 . Mol. 122,1. Mindestens 98,5%. Farbl. Kr. oder weißes, kr, Pv. von bitterem Geschmack. 11. in Aq., A., Methanol, 1. in Glycerin, wl. in Chlf., swl. in Ae., Aceton. Schmelzintervall: 128° bis 132°. Aufbewahrung: Vor Licht geschützt. Anw.: gegen Pellagra, Dermatitiden verschiedenster Art, Lichtüberempfindlichkeit, Lichtdermatosen, Schleimhauterkrankungen, Leberschäden usw., vgl. Antipellagra-Vitamin unter Vitaminen (Benicot Nicobion ® ) . Nieoiinoyldiaethylamidum Up: Nicotinsäurediaethylamid, Nicethamid. Pyridin-3-carbonsäurediaethylamid,
/ \ / Ii l
\
N
/C,H. " ' \c2h3 x
CH2
N-CH, N das Alkaloid aus den Blättern von NiCOtiana tabacum. Farbl., an der Luft sich bräunende, leicht bewegl. u. betäubend nach Tabak riechende F l . ; optisch linksdrehend; D. 1,014—1,015; Sdp. 246,7°, .sll. in Aq., A., Ae., Chlf., fetten ölen. Nikotin ist außerordentlich giftig. Die Giftwirkung ist heftiger als die der Blausäure ! Tod erfolgt durch Atemlähmung, Dos. let. 0,02—0,C5 g. In kleinen Dosen (beimTabakrauchen, -kauen, -schnupfen) wirkt Nikotin schädigend auf das periphere Gefäßsystem, verengend auf die Coronargefäße sowie verlangsamend und schwächend auf die Herztätigkeit. Es wirkt ferner schädigend auf die Leber, erhöht die Darmperistaltik u. führt zu Schweißausbrüchen. Nikotin wird auch von der Haut leicht resorbiert u. kann zu örtlichen Reizungen führen (z. B. bei der Schädlingsbekämpfung mit Tabakbrühen). Im Körper wird Nikotin verhältnismäßig schnell abgebaut u. zerstört oder teilweise unverändert ausgeschieden, durch den Harn oder auch durch die Muttermilch, wobei Schädigungen von Säuglingen auftreten können. Antid.: s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmit-
Ci 0 H 14 ON 2 . Mol. 178,2. Klare, farbl. bis schwach gelbl., etwas viskose, in der Kälte kristallisierende Fl. von schwach tel". HOM: Nicotinum. bitterem und schwach brennendem Ge-
Nieren, Getrocknete
405
Nieren, Getrocknete: Renes siccati. Nierenbaum: Anacardium occidentale. Nierentee, Indischer: Folia Orthosiphonis staminei s. Orthoaiphon stamineus. Nieswurz, Amerikanische: Veratrum viride*. Nieswurz, GrOne: Helleborus viridis*. Nieswurz,Schwarze: Helleborus niger*. Nieswurz, WeiBe s g : Rhizoma Veratri g l , s. Veratrum album. Nieswurztinktur g l : Tinctura Veratri Nigella damascena: Farn. Ranunculaceae (Mittelmeergebiet). Damaszener (Türkischer) Schwarzkümmel. Stpfl. v. Semen Nigellae damascenae: Damaszener Schwarzkümmel. Best.: Äth. öl (nach Erdbeeren riechend u. schmeckend); ferner Saponin, Dasmascenin (Alkaloid). Anw.: i. d. Parfümerie. HOM: Nigella damascena, die reifen Samen. Nigella sativa: Kam. Ranunculaceae, Schwarzkümmel (Südeuropa, Balkan). Stpfl. v. Semen Nigellae (sativae) © : Schwarzkümmelsame. Best.: Fett, öl (bis 41%), äth. öl, Saponin (Melanthin), N'igeilin (Bitterstoff), Gerbstoff, keine Alkaloide. Asche max. 10 %. Anw. volkst. : als Carminativum, Diureticum, Galactagogum, Anthelminticum ; haupts. als Gewürz. HOM: Nigella sativa, d. reif. Same. Nigrosin: Schwarze Anilinfarbe, spiritual. u. wasserl. Njhilum album: Augennichts, Zincum sulfuricum |fiüj*. Njhilum grjseum: Tutia grisea, s. Zincum carbonicum. NIKOLscheS Prisma (Nikol): s. Polarisation. Nikotin: s. Nicotinum. Ninhydrin: Triketohydrindenhydrat, 0 / \ / \ / ° H c ! II \ / \ / N ) H 0 Weiße Kr., 11. in heiß. Aq., wl. in Ae. Alle a-Aminosäuren geben beim Erwärmen mit N. in neutraler Lsg. eine intensiv blauviolette Färbung. Anw. : besonders in der Papierchromatographie
Nitrile
Niob: Niobium*. Niobium: Niob, Nb (im Ausland auch als Columbium, Cb, bezeichnet); AtG. 62,91, II-, III-, IV-, V-wertig. Ordnungszahl 41. Silbergraues, glänzendes, eisenähnliches, schmiedbares, seltenes Metall; D. 8,58; F. 1950°; Sdp. 3700°; wird von Laugen u. SS (mit Ausnahme von Flußsäure) nicht angegriffen. Wichtigstes Niobmineral ist d. Niobit (Columbit) = Eisenniobat = (Fe, Mn) (Nb0 3 ) 2 , zusammen mit Eisentantalat (Rußland, Grönland, Columbien). Nipagin M: Methylium p-oxybenzoicum |5M|*. Nipasol M: Propylium p-oxybenzoicum jgg*Nirvanol s. Hydantoinum. Niton: Radon*. Nitrat: Salz der Salpetersäure. Nitratbakterien: Bacterium nitrobacter, s. Nitrifikation. Nitrid: Verbdg. des Stickstoffs mit einem Metall, z. B. Magnesiumnitrid (MgsN2). Nitriersäure: Gemisch von Schwfs. u. Salpetersäure, die zum „Nitrieren" von Glyz., Zellulose, Bzl. usw. verwendet wird. Nitrifikation: Oxydation des bei der Verwesung entstehenden NHS im Erdboden durch Bakterien. Nitritbakterien (Nitrosomonas) oxydieren NH3 zu Nitrit N 2 0 3 , Nitratbakterien (Bacterium nitrobacter) oxydieren Nitrit zu Nitrat N a 0 6 . Nitrile: Ester der Cyanwasserstoffsäure (Blausäure), die Cyanide der organischen Chemie. Die Cyanwasserstoffsäure reagiert im Sinne zweier Formeln: 1. R — C = N , 2. R — N = C = . Der Alkylrest (z. B. CH 3 , C2H5 usw.) ist also bei 1. am Kohlenstoff (Nitrile), bei 2. am Stickstoff (Isonitrile, Isocyanide, Carbylamine) gebunden. Die Nitrile gehen durch Verseifung zunächst in Säureamide und weiterhin in Carbonsäuren über, nach denen sie benannt werden, z. B. Aceto-Nitril (Methylcyanid) CH3CN oder Propionsäurenitril (Äthylcyanid) C2H6CN USW. Die Isonitrile sind mit den Nitriten isomer, sie unterscheiden sich von den Nitrilen durch ihren widerwärtigen Geruch, größere Giftigkeit u. tiefere Siedepunkte.
Nitrit
40(5
Nitrit: Salz der Salpetrigen Säure. Nitritbakterien: Nitrosomonas, s. Nitrifikation. Nitrit-Pökelsalz: 3. Konservieren*. Nitroaikane: Nitrierte Paraffine, z.B. Nitromethan (CH3N02), Nitroaethan (C 2 H 6 N0 2 ) USW.; sie dienen haupts. als Lösungsmittel. Nitrobacter: Bacterium nitrob^cter, Nitratbakterien, s. Nitrifikation. Nitrobenzolum ® : Nitrobenzol, Mirbanöl, C 6 H 5 N0 2 . Mol. 123,1; D. 1,203 bis 1,205; Sdp. 205°—210°. Hellgelbe Fl., nach Bittermandelöl riechend, 11. in A. u. Ae., fett, ölen, unl. in Aq. Darst.: Durch Erwärmen einer Mischung von Bzl., roher Salpetersäure u. konz. Schwfs., Zusetzen von Aq. zu dem erkalteten Gemisch u. Abtrennen u. Destillieren des ausgeschiedenen Nitrobenzols. Anw.: i. d. Parfümerie u. Seifenfabrikation, zur Darst. v. Anilin. Sehr giftig! Dos. let. 4—10 g, es haben auch schon wenige Tropfen oder Inhalation tödlich gewirkt. N. wird auch von der Haut u. bes. der Schleimhaut resorbiert. Es verändert das Hämoglobin des Blutes u. wirkt zentral lähmend. Siehe Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Nitrocellulose: s. Cellulosenitrat. Nitroerythrit: Erythritum tetranitrieum*. Nitrogenium: Stickstoff, Stickgas, N (franz. Azote, daher Azofarbstoffe), AtG.14,008. Färb-, geruch- u. geschmacklos. Gas, nicht brennbar. III- u. V-wertig. Ordnungszahl 7.1 Liter reinen Stickstoffs wiegt bei 0° u. 760 mm Druck 1,2505 g, ist also leichter als das der Luft (1 Liter Luftstickstoff wiegt 1,2567 g, da hierin noch d. Edelgase enthalt, sind). Sdp. des farbl. fl. Stickstoffs ca. -195,8. F.
bei
-210,5»;
krit.
Temp.
-147,1»,
krit. Druck 33,5 at. Nat.: Frei als Bestandteil der Luft (78,1 Vol.-% = 75,5 Gew.-%), in manchen Quellen u. Vulkangasen. Gebund. in Form der Nitrate (Chilesalpeter, NaN0 3 ), Ammoniak, NH3, in vielen organ. Verbdgen, bes. i. d. Eiweißsto'fen. Entd. 177Ü v. DANIEL
RTJTHERDORF
(1749—1819).
Darst.: Durch Erhitzen ein. wäß. Ammoniumnitritlsg. oder indem man Luft über glühendes Kupfer leitet; techn.:
Nitroprussidnatrium
durch Fraktionierung flüssiger Luft, aus Generatorgas*. Nitrogenum oxydulatum: Stickstoffoxydul, Stickoxydul, Lachgas, NaO. Farbl. Gas. D. 1,524. Darst.: Durch trock. Erhitzen von Ammoniumnitrat. Anw. med.: mit Sauerstoff gemischt als Narkosemittel bei kleinen Operationen, bes. Zahnoperationen. Nitroglycerinum: Nitroglyzerin, Trinitroglyzerin, Glyzerintrinitrat, Salpetersäureglyzerinester, Glonoin, C 3 H 6 (0N0 2 ) 3 . Mol. 227,06. Farbl. bis gelbl., glyzerinähnliche Fl. D. 1,60, swl. in' Aq., 11. in A., Ae., Chlf., Benz., unl. in Glyz. u. Schwk. Darst.: Durch langsames Eintragen v. Glycerin in Mischg. v. konz. Schwefelsäure u. rauchender Salpetersäure unter Kühlung. Äußerst explosiv, evtl. schon beim Erwärmen! Unterliegt d. Sprengstoff gesetzt Vgl. Dynamit. HOM: Glonoinum. Nitroglycerinum solutum g | : Nitroglyzerinlsg. Lsg. von 1 Nitroglyzerin in 99 A. Geh.: 0,98 bis 1,02% Nitroglyzerin. Farbl. Fl. D. 0,830 bis 0,834. Anw.: bei Gefäßspasmen, bes. Stenokardie, Migräne (wirkt erweiternd auf die peripheren Gefäße). Dos. 1 bis 20 Tropfen pro die; MD. 0,1 g (6 Tropfen); MTD. 0,4 g (24 Tropfen). Dos. let. ca. 10 g. Nitroglyzerinlösung i g : Nitroglycerinum solutum p|*. Nitrogruppe: Einwertige N0 2 - Gruppe. Nitron 1,4-Diphenyl-end-anilotriazolin. Gelb. Kr.blättchen od. amorphes Pv„ F. 189°, 1. i. A., Chlf., Benzol, Essigäther, wl. i. Ae., unl. i. Aq. Da das Nitrat des Nitron i. Aq. völlig unlösl. ist, wird Nitron zum quantitativen Nachweis von N0 3 -Ionen verwendet (Lsg. v. 10 g Nitron in 90 ccm 5 % iger Essigsäure). Nitroparaffine: Nitroaikane*. p-Nitrophenylhydrazin: 0 2 N-C 6 H 4 -NHNH 2 . Orangerote Kr., 1. in heiß. Aq., A., Bzl. Reagens auf Ketone u. Aldehyde. Nitroprussidkalium: Kalium nitroprussicum*. Nitroprussidnatrium: Natrium nitroprussicum © * .
Nitroprussidnatriumlösung
407
Nitroprussidnatriumlösung: Reagens gܧ: Lsg. v. 1 Nitroprussidnatrium in 39 Aq. Reagens auf Schwfwst., lösliche Sulfide (Violettfärbung), auf Aceton (s. Tabelle ,,Harnuntersuchung"j. Niirosogruppe: Nitrosyl, — N = 0 . Nitrosomonas: Nitritbakterien, s. Nitrifikation. Nitrosyl: Nitrosogruppe, NO. Nitrosylcarbonyle: s. Carbonyle. Nitroverbindungen: Verbdgen, welche die Nitrogruppe N 0 2 enthalten. Nitrozellulose: Cellulosenitrat*. Nitrum: Kai nitricum g g * . NNR: Abkürzg. f ü r Nebennierenrinde. No: Nobelium*. Nobelium: No (Eka-Ytterbium) Ordnungszahl 1G2, Halbwertszeit ca. 10 Minuten. E n t d . 1957 im Nobel-Institut f ü r Physik zu Stockholm bei der Beschießung v. Curium mit Kohlenstoffkernen. Noctal ® @>: Isopropyl-bromallylbarbitursäure, Cj 0 H 13 O 3 N 2 Br. Mol. 289,1; F. 178°. Weiß. kr. P v „ 11. in A„ 1. in Ae., wl. in Aq. u. Chlf. Anw. med.: als Hypnoticum, bei Keuchhusten; zur Operationsvorbereitung (abends 1 bis 2 Tabl.); mittl. Dosis 0,2 g, vgl. Acidum isopropyl-bromallyl-barbituricum ¡ÜJ. nOCtU: nachts (auf Rezepten). Nocturnus: Nächtlich. Nodi: bot. Knoten, Querzonen a. d. Stengeln, an denen die Blätter befestigt sind. Nomenklatur: Namengebung, wissenschaftl. Bezeichnungssystem. Während man in der Chemie früher ausschließlich sogen. „Trivialnamen" gebrauchte, die nach Herkunft, Aussehen, Eigenschaft usw. der betr. Stoffe gebildet wurden (wie z. B. Blausäure, Bittersalz, Glaubersalz usw.), t r a t im J a h r e 1892 erstmalig in Genf ein internationaler Chemikerkongreß zusammen, um eini rationelle Bezeichnung der o r g a n i s c h e n Verbindungen einzuführen („Genfer Nomenklatur"). 1949 wurde eine Kommission eingesetzt, um die Nomenklatur in der a n o r g a n . Chemie zu beraten, binäre Nomenklatur: Zweiteilige N., bot. u. zool. Bezeichnung der Pflanzen- oder Tierart mit mindest, zwei lateinischen oder latinisierten Wörtern, von denen das erste Wort die Gattung (genus), die zweite die Art (species) bezeichnet. Hinter diese
Noradrenalinen bitartaricum
binäre Bezeichnung wird der abgekürzte Autorname dessen gesetzt, der die betr. Pflanze oder das betr. Tier zuerst unter diesem Namen beschrieben hat, z. B. Ranunculus (Gattung), R . acer (Art), L. (Linné, Autor). Nonius: Hilfsmaßstab zur Längenmessung zum Ablesen von Zehnteleinheiten, s. Polarisai onsapparat. Nor: (von n o r m a l ) I n der organ. Chemie bedient man sich der Vorsilbe „ N o r " , um den Trivialnamen des höheren Homologen auf den C-ärmeren Vertreter zu übertragen, es wird also hierbei der Name des Grundkohlenwasserstoffs von den (meistens als Naturstoff) bekannteren Derivat abgeleitet, z. B. Nor-Harmin. Nor Pinan usw. Die „nor"Verbindun s Ist immer der einfachste gesättigte oder auch aromatische Kohlenwasserstoff bzw. die einfachste heterocyclische Verbindung, die das gleiche Ringsystem ohne jede Seitenkette oder sonst, funktionelle Gruppe enthält (nach KARRER „entalkylierte" Verbindgn.). Noradrenalin: Norepinephrin, Arterenol, Dioxyphenylaethanolamin, (HO ) 2 C 6 H 3 • CHOH • CH 2 • NH 2 . Am Stickstoff entmethyliertes Adrenalin. Es steht physiol. dem Adrenalin nahe; seine blutdruckerhöhende (d. h. gefäßkontrahierende) Wirkung ist größer als die des Adrenalins, während der hyperglykämische Effekt geringer ist. Noradrenalinbitartrat l g : Noradrenalinum bitartaricum [MB*. Noradrenalinhydrochlorid p £ : Noradrenalinum hydrochloricum ¡SB*. Noradrenalinen bitartaricum g S : Noradrenalinbitartrat. L-l-(3',4'-Dioxphenyl ) - 2 - amino - aethanol - ( 1 ) - hydrogentartrat, OH xOH
H — C — O H
I
ch2 NH.
Noradranalinum hydrochloricum
408
C 8 H n 0 3 N- C 4 H 6 0 6 • H 2 0. Mol.337,3. Mindestens 95,0 und höchstens 101 ,C%. Weißes bis fast weißes kr. Pv., das sich langsam unter Licht- und Lufteinwirkung verfärbt. 11. in Aq., wl. in A., praktisch unl. in Ae. Schmelzintervall: 100° bis 106°, die Schmelze ist trübe. Spez. Drehung: [a] = —10,0° bis —12,C° (Aqua). Aufbewahrung: In evakuierten Ampullen und vor Licht geschützt. Sehr vorsichtig aufzubewahren. MD. 0,001 g. Unverträglich mit Oxydationsmitteln und alkalisch reagierenden Stoffen. Anw.: bei Kreislaufkollaps, als gefäßverengender Zusatz bei Lokalanaesthetica (Arterenol ®-Bitartrat).
Norepinephrin: Noradrenalin*.
Norge-SaJpeter: Calcium nitricum*.
Norleucin:
a-Amino-n-capronsäure,
eine in den meisten Eiweißkörpern enthaltene Aminosäure. Normalitätsfaktor: Faktor bei volumetrischen Lsgen, s. Maßanalyse. Normallösung: s. Maßanalyse. Nosologie: Krankheitslehre, systematische Beschreibung der Krankheiten. Novalgin: Novalgin s. Natrium phenyl-dimethyl-pyrazolonmethylamino-methansulfonicum ¡BS. Novatophan ® : Methylium phenylchinolincarbonicum ¡¡W*. Noviform ® : Noviform (g), Tetrabrombrenzkatechinwismut; Noradrenalinum hydrochloricum E S : (C 6 Br 4 0 2 ) a Bi0H. Noradrenalinhydrochlorid. L-l-(3',4'Dioxyphenyl) - 2 - amino-aethanol - (1) - hy- Geh. mind. 26% Wismut. Feines gelbes P v , unl. in Aq., swl. in A. u. Ae. drochlorid, Anw. med.: äuß. als Wundantisepticum OH in Salben u. Puder. OH Novocain ® : Novocain hydrochloricum 1MB*ciH—C—OH CH,
Novocain
hydrochloricum g S :
Salz-
saures p-Aminobenzoyldiäthylaminoäthanol, Novokainhydrochlorid, Novocain /CO • 0C2H4[N{C2H6)2]HC1 [1] C„H4< S NHN [4] Mol. 272,6; F. 156°. Farbl. Kr.nädelchen, 1. in 1 Aq. u. in 8 A. NovokainIsgen sind sterilisierbar. Anw. med.: zur Infiltrations- u. Leitungsanästhesie an Stelle von Kokain, da es völlig ungiftig und reizlos ist, in 0,5- und l%igen Lsgen, mit Zusatz von Suprarenin.
NH3 _ CgH^aN-HCl. Mol. 205,6. Mindestens 95,0 und höchstens 101,0%. Weißes bis bräunlich-weißes, kr. Pv., das sich langsam unter Licht- und Lufteinwirkung verfärbt, all. in Aq., 1. in A. Schmelzintervall: 142°—148° unter Zers. Spez. Drehung: [a] = — 37,0° bis 41,C° (Aqua). Aufbewahrung: In evakuierten Novocain nitricum g u : Novokainp-AminobenzoyldiäthylaminoAmpullen und vor Licht geschützt. Sehr nitrat, vorsichtig aufzubewahren. MD. 0,001 g äthanölnitrat, (Arterenol ®-Hydrochlorid). Anw. und CO • 0C2H4[N(C2H6)2]HN03 [1] Unverträglichkeiten s. Noradrenalinum c 6 H / XNH, bitartaricum BS. [4] Nordhäuser Vltriolöl: Acidum sulfuriMol. 299,2; F. 100°—102°. Farbl. Kr., cum fumans*. 11. in Aq. u. A. Anw. med.: wie NovoNorephedrin : Phenylaminopropanol, cain hydrochloricum |Hg. C6H5 • CHOH • CHa • NH2. Novokainhydrochlorid S i : Novocain Ein Sympathicomimeticum wie Ephe- hydrochloricum ¡SB*. drin, jedoch in gewissen Fällen besser Novokainnitrat E l : Novocain nitriverträglich als dieses, vgl. Ephedrinum cum HI*. hydrochloricum Np: Neptunium*.
Nucellus
409
Nueellus: bot. Zentraler, parenchymatischer Gewebekörper der Samenanlage. Nuces Acajou: Fructus Anacardii occidentalis, s. Anacardium oocidentale. Nuces Colae: Semen Colae © , s. Cola aeuminata u. C. vera. Nudeasen: Fermente im Darmsaft, welche die Spaltung der Polynucleotide bewirken, s. Nucleoproteide. NllCleine: Nucleoproteide*. Nucleinsäuren: s. Nucleoproteide. Nucleoproteide: I m Zellkern vorhandene Proteide, haupts. i. d. Thymusdrüse, Milz, Pankreas, Nieren, Leber, i. d. Spermien der Fische sowie in Hefezellen. Sie lassen sich in Eiweiß u. Nucleinsäuren (Polynucleotide) zerlegen. Nucleinsäuren sindhochmolekulareStoffe (man fand Werte bis 1Ü00000), die man in zwei Gruppen einteilt: R i b o s e n u c l e i n s ä u r e n („Hefenucleinsäure") und D e s o x y r i b o s e n u c l e i n s ä u r e n („Thymusnucleinsäure"). Bei d. totalen Hydrolyse zerfallen sie in Phosphorsäure, Pentose, Pyrimidine u. Purinverbindungen. Im Körper werd. d. Nucleoproteide durch Fermente (Nucleasen) in Eiweiß u. Nucleinsäure zerlegt u. letztere zunächst in Mono-nucleotide u. in Nucleoside gespalten. Diese werd. dch. weitere Fermenteinwirkg. in Zucker u. Purine bzw. Pyrimidine zerlegt, die dann weiterhin über Adenin u. Hypoxanthin zu Harnsäure oxydiert werden (Nuclein- oder Purinstoff Wechsel). Mono - nucleotide sind: Inosinsäure, Guanylsäure, Adenylsäure, Uridylsäure, Cytidilsäure. Nucleoside sind Verbdgen aus Zucker u. Purinbasen bzw. Pyrimidinen.
Oberflächenspannung
Stpfl. v. Radix Nuphari lutei: Gelbe Teichrosenwurzel. Best.: Alkaloide (Nupharin, a- u. (3-Nupharidin), Gerbsäure, Stärke, Dextrose. Anw. hom.: als Aphrodisiacum. HOM: Nuphar luteum, der frische Wurzelstock. NuB: bot. s. Fruchtformen. NuBblätter: Folia Juglandis ¡SS, s. Juglans regia. Nußöl: Oleum Juglandis s. Juglans regia. Nutramine: Syn. Vitamine*. Nutrimentum(a): Nahrungsmittel. Nutsche, Nutschtrichter: Ein Saugfilter, das aus einer Saugflasche und dem Saugtrichter (Nutschtrichter) besteht, in den eine Porzellan-Siebplatte eingelegt ist (Abb. s. bei Filtrieren). Nux moschata: Semen Myristicae ©>, s. Myristica fragrans. Nux Nucistae: Semen Myristicae © , s. Myristica fragrans. Nux vomica: Semen Strychni MB, s. Strychnos nux-vomica. NYLANDERs
Reagens:
Nylander-
sche Lösung : 2 g Kaliumnatriumtartrat (Seignettesalz) u. 5 g Natriumhydroxyd sind in 45 g Aq. zu lösen u. mit 1 g bas. Wismutnitrat unter Umschütteln zu versetzen. Reagens zum Nachweis v. Zucker im Harn, s. Tabelle „Harnuntersuchung". N y l a n d e r , C.W. G„ Chemiker, Schweden, lb35—1907. Nylon: Nylonfaser, Kunstfaser, synth. Polykondensationsprodukt (Polyamidfaser) aus Adipinsäure* u. Hexamethylendiamin. Nyssa sylvatica: (N. aquatica, N. multiflora) Fam. Cornaceae (heim. Südamerika). Stpfl. v. Lignum Tupelo: (Lignum Nyssae) Tupeloholz, TupeloNudeus: Zellkern, s. Piotoplasma. Nullpunkt, Absoluter: s. Absol. Null- quellholz, Tupelowurzelholz. Anw. med.: als Quellstifte i. d. Chirurgie u. Gynäkopunkt. Nuphar luteum: Fam. Nymphaeaceae, logie. Gelbe Teichrose, Seerose (Europa, Asien). Nystagmus: Augenzittern.
o Oberflächenaktivität: s. Oberflächen0: ehem. Sauerstoff, s. Oxygenium. spannung. 0: ehem. ortho-, s. Benzolring. a>-Verbindungen: s. Omega-VerbinOberflächenspannung: Bei Flüssigkeidungen. ten, die auf jedes Teilchen der OberObduktion: Sektion, Leichenöffnung. fläche wirkende, nach dem Inneren ge-
OBERMAYERsche Lösung
410
richtete Kraft, wodurch ein stärkerer Zus.hang der Oberfläche bedingt wird. Dadurch wird der Zerreißung der Oberfläche u. einem Eindringen fremder Körper ein gewisser Widerstand entgegengesetzt; b. kleinster Fl.menge wird durch d. Oberflächenspannung die Tropfenform verursacht (Kapillarität). Oberflächenaktiv nennt man Stoffe, welche die Oberflächenspannung einer Fl. stark erniedrigen u. sich selbst an der Oberfläche in größerer Konzentration ansammeln (z. B. öl auf Wasser). OBERMAYERsche Lösung: Reagens P I : Mischung von 0,2 Teilen Eisenchloridlsg. mit 25 Teilen rauchender Salzsäure. Z. Nachweis v. Indikan, s. Tabelle „Harnuntersuchung". Objektiv: Die dem Objekt zugekehrte Linse b. optischen Instrumenten, s. Mikroskop. Objektträger: s. Mikroskop. Oblate: Aus Weizenmehl hergestelltes dünnes Blättchen od. Kapsel z. Einhüllen v. Arzneimitteln, s. Arzneiformen. Obsolet: Veraltet, nicht mehr gebräuchlich. Obstipation: Stuhlverstopfung. Obstructio: Obstruktion, Verstopfung. 0. alvi: Stuhlverstopfung. Ochrea: bot. Nebenblattscheide, Nebenblätter z. einer tütenförmigen Scheide verwachsen, z. B. b. fast allen Polygonaceen. Ochsengalle: Fei Tauri*. Ochsengalle, Eingedickte: Fei Tauri inspissatum © * . Ochsengalle, Gereinigte u. Getrocknete: Fei Tauri depuratum siccum © * . Ochsenzunge: Anchusa officinalis*. Ocimum basilicum: Fam. Labiatae, Basilie, Basilienkraut, Königskraut (Asien, Afrika, kult. vor allem in Südfrankreich, Spanien, auch in Deutschland). Stpfl. v. Herba Basilici: (Herba Ocimi) Basilienkraut, Basilikumkraut. Best.: Äth. Öl, Gerbstoff. Anw. volkst.: als Carminativum u. Diureticum, als Aromaticum u. Gewürz. HOM: Basilicum, die frischen Blätter. Octan: Kohlenwasserstoff, C 8 H Jg . Leicht brennbare Fl.; D. 0,703; F. —56,8; Sdp. 125,7, 1. in A., Benzin, Bzl., unl. in Aq. Bestandteil des Erdöls
Oenanthe crocata
u. Benzins. Octanzahl: abgek. „OZ". Kennzeichnungszahl für das Klopfverhalten der Treibstoffe. Oculentum(a): Augensalbe. oculi Cancrorum: Lapis Cancrorum*. Oculus: Auge. Odermennig: Agrimonia eupatoria*. Odermennigkraut: Herba Agrimoniae © , s. Agrimonia eupatoria. Odontalgie: Zahnschmerz. Odontologie: (Odontiatrie) Zahnheilkunde. Odor: Geruch. Odorosid: Glykosid aus Digitalis puprurea*. Oedema: Oedem, Wassersucht, Hydrops. Ansammlung v. seröser Fl. in Gewebslücken. Ölbaum: Olea europaea*. Öle, Ätherische: Olea aetherea Jag*. Öle, Arzneiliche: Olea medicata gg. Öle, Fette: Olea pinguia*. Öle, Flüchtige: Olea aetherea*. öle, Gehärtete: s. Olea pinguia. Oel-EmulSionen: s. Emulsiones unter Arzneiformen, ölimmersion: s. Immersion u. Mikroskop. Ölpalme: Elaeis guineensis*. Ölsäure: Acid. oleinicum © * . ölsäureoleylester E l : Oleylium oleinicum g l * . ÖlSÜB: Glycerinum*. Ölzellen: bot. öl führende Zellen (charakteristisch z. B. f. Lauraceae). Oelzucker: Elaeosaccharum(a), s. Arzneiformen. Oenanthe aquadca: (Oenanthe phellandrium) Fam. Umbelliferae, Wasserfenchel, Wasserkümmel, Roßfenchel (Europa, Asien). Stpfl. v. Fructus Phellandrii ® : Wasserfenchelfrüchte. Best.: Äth ö l (1—2,5%, nach © mind. 0,8%, enth bis 80% d-Phellandren,Phellandral sowie den Alkohol Androl, der den charakt. Geruch bedingt), fettes öl (ca. 20%), Harz, Gummi, Kieselsäure, Asche, max. 8%. Anw. volkst.: bei Bronchialkatarrh, Keuchhusten, auch als Carminativum u. Diureticum. HOM: Phellandrium, die reifen Früchte. Oenanthe crocata: Fam. Umbelliferae, Giftige Rebendolde (Südeuropa). Stpfl. v. Herba Oenanthes crocatae: Reben-
Oenanthe phellandrium
Okular
411
doldenkraut. Best.: Oenanthotoxin praktisch unl. in Aq. Schmelzintervall : (Krampfgift), äth. öl, Mannit, Pektin- 190°—195°. Spez. Drehung: [a] = säure. Anw. volkst. u. hom.: gegen Epi- + 57,0° bis 63,C° (Chlf.). Aufbewahrung: lepsie. H O M : Oemnthe crocata, der zur Gut verschlossen und vor Licht geBlütezeit der Hl. gesammelte frische schützt. Vorsichtig aufzubewahren. UnWurzelstock mit anhängenden Wurzeln. verträglich mit Oxydationsmitteln, AlOenanthe phellandrium: Oenanthe kalien u. Mineralsäuren. Anw. : wie aquatica*. Oestradiol; Verabreichung in öliger Lsg., Oesipum, Oesipus: Adeps L a n a e cru- als Emulsion u. in Kristallsuspension dus*. (Ovocyclin M (g); Progynon B oleoOesophagus: Speiseröhre. sum ®). Oestradiol: Follikelhormon, s. OestraOestriol: Follikelhormon, s. Hormone. diolum püjj. Oestradiolbenzoat
IS:
Oestradiolum g l :
Oestradiol.
benzoicum IM*.
Oestradiolum
A 1. 3, 5(10)-Oestratrien-3,17/?-diol, OH
Oestroge ne
Stoffe:
Natürliche
und
künstliche Substanzen mit der Wirkung der natürlichen Follikelhormone, s. Hormone. Oestron: Follikelhormon, s. Oestronum ¡Mg. Oestron-Gruppe: Gesamtheit
der Follikelhormone, s. Hormone. Oestronum H l : Oestron. /11,3, 5 (10)Oestratrien-3-o)-17-on,
HO/\ gelbl. Kr. oder kr. Pv. 11. in A., Aceton, wenig 1. in Chlf., fetten Ölen, praktisch unl. in Aq., unter Salzbildung in verd. Alkalilaugen 1. Schmelzintervall: 173° bis 180°. Spez. Drehung: [a] = + 76,0° bis +83,0° (absol. A.). Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. Unverträgl. mit Oxydationsmitteln. Anw.: bei hormonalen Ausfallserscheinungen der Frau, s. Hormone (Menformon (g), Progynon Ovocyclin (§)). Oestradiolum benzoicum ¡ j g :
Oestra-
HO/\/\/ C 18 H 22 0 2 . Mol. 270,4. Farbl. bis schwachgelbl. Kr. oder kr. Pv., das bei etwa 255° unter Verfärbung schmilzt. 1. in A., Ae., Chlf., Aceton, wenig 1. in fetten ölen, praktisch unl. in Aq. Spez. Drehung: M D° = + 1 § 5 ' c ° b i s +165,0°(Chlf.). Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. Anw.: wie Oestradiol. Oestrus:
Brunst.
Oestrus-Hormone:
diolbenzoat. A 3, 5 (10)-Oestratrien-3- Sexualhormone, s. Hormone. Offizin: Abgaberaum bzw. Abferti17/?-diol-3-benzoat, gungsraum f. d. Publikum in d. ApoOH theke. CH 3 | Offizinell: O. heißen die in den Pharmakopoen enthaltenen Arzneimittel. Ohm: Einheit des Widerstandes f. d. elektr. Strom. 1 Ohm ist d. Widerstand einer Quecksilbersäule v. 1 qmm Querschnitt u. 106,3 cm Länge b. 0° C (OHM, GEORG SIMON, Physiker, Mün-
C 25 H 28 0 3 . Mol. 376,5. Farbl. bis schwach chen 1787—1854). gelbl. Kr. oder kr. Pv. 11. in Chlf., AceOkular: Die dem Auge zugekehrte ton, 1. in A., Ae., wenig 1. in fetten ölen, Linse b. opt. Instrumenten, s. Mikroskop.
Okkult
412
Okkult: Geheim, verborgen, z. B. okkulte Blutungen. Olea aetherea g l : Ätherische öle, Elaeoptene; flüchtige, stark riechende, äther- od. ölartige Inhaltsstoffe (Exkrete) der Pflanze. Sie finden sich größtenteils fertig gebildet in besonderen Sekretbehältern (ölzellen) vor; einige werden erst durch Einwirkung eines Enzyms auf ein Glykosid beim Zus.bringen der Pfl.teile mit Aq. gebildet (Bittermandelöl, Senföl, Wintergrünöl). Chem. stellen sie Gemische verschiedenartiger organ. Verbdgen dar, die teils der aliphatischen, teils der aromatischen u. teils der alizyklischen Reihe angehören. Zu den Kohlenwasserstoffen gehören bes. die Terpene (z. B. Terpinen, Limonen, Pinen) sowie Sesquiterpene, Azulene u. a. Unter den sauerstoffhaltigen Verbdgen finden wir Alkohole (Geraniol, Borneol, Menthol, Fenchol), Phenole (Thymol, Carvacrol, Eugen ol, Anethol, Apiol), Aldehyde (Benzaldehyd, Formaldehyd, Acetaldehyd, Salicylaldehyd, Vanillin, Heliotropin), Ester (Bornylacetat, Methylsalizylsäureester), Ketone (Aceton, Thujon, Carvon, Kampfer), Äther (Apiol, Safrol), Laktone (Kumarin), Säuren (Ameisensäure, Angelicasäure, Bernsteinsäure), Valerian-, Capron-, Butter-, Laurin-, Palmitin-, Myristinsäure), Oxyde: (Eucalyptol, Ascaridol, Calameon), Stickstoffhaltige Verbindungen (Amine, Nitrite), Schwefelhaltige Verbindungen (Allyl-, Diallyl-, Divinylsulf ide), N- U. Shaltige Verbindungen (Senföle).(Näheres über die einzelnen öle s. unter d. betr. Stichworten bzw. unter den Gattungsnamen der Pfl.) G e w i n n u n g der äth. öle geschieht: 1. durch einfaches Auspressen der Pfl.teile; 2. durch Dest. mit Aq. od. Wasserdampf; 3. durch Ausziehen mit Ae. od. Schwk.; 4. durch Ausziehen mit fetten ölen (kalt = Enfleurage ä froid, heiß = Enfleurage ä chaud). Bei gewöhnlicher Temp. sind die äth. öle meist flüssig, einige erstarren zu Kr. (Rosenöl, Anisöl) oder sind fettartig (Irisöl). D. meist unter 1, am schwersten Wintergrünöl mit 1,18b. Viele enthalten opt. aktive Verbdgen u. zeigen ein bestimmtes Drehungsvermögen. In Aq. sind sie kaum 1., II. dagegen
Olea medicata
in A., Ae., Chlf., fetten ölen. Da sie an der Luft leicht oxydieren, „verharzen", soll die Aufbewahrung in kleinen, völlig gefüllten, braunen Flaschen geschehen, kühl u. vor Licht geschützt. Anw. med.: entsprechend ihrer mannigfaltig. Zustzg. sehr verschd. Innerlich wirken sie meist appetitanregend u. verdauungsfördernd, antispasmodisch u. antiseptisch. Es werden nur kleinste Dosen (einige Tr.) verwendet. Große Dosen können zu u. U. sehr schweren Vergiftungen führen (Lähmungen. Krämpfe, Leberdegeneration, Atemlähmung, Exitus). Äuß. dienen sie vielfach zur Hautreizung. Zur Zeit sind weit über 1000 verschied, äth. öle bekannt, von denen aber nur ca. 160 med., kosmet. oder techn. Anwendung finden. Olea europaea: Fam. Oleaceae, Ölbaum, Olive (heim. Orient, im ganzen Mittelmeergebiet u. in Ländern ähnlichen Klimas, Kalifornien, Australien, angebaut). Stpfl. v. Oleum Olivarum güi: O'ivenöl, Provenceröl. Baumöl, das aus d. Früchten, in denen es zu ca. 10—40% enthalt, ist, ohne Anw. v. Wärme gepreßte öl. D. 0,911—0,914; JZ 80—88; SZ nicht über 8; VZ 187—196. Gelb bis grünlichgelb, unverseifbare Anteile max. 1,5%; b. ca. 10° beginnt d. öl sich durch kr. Ausscheidungen zu trüben, b. 0° bildet es eine salbenartige Masse. Best.: ca. 25% feste Fette (Glyzeride der Stearin-, Palmitin-, Arachinsäure) u. ca. 75% fl. Fette (Glyzeride der Ölsäure, Linolsäure u. gem. Glyzeride) sowie ca. 0,5—1,5% freie Fettsäure. Das feinste öl (1. Pressung) wird als Jungfernöl bezeichnet. Anw. med.: als Cholagogum, ferner zu Klistieren, hauptsächlich aber dient es als Arzneiträger f. Einreibungen u. Salben. Oleum Olivarum album: Weißes Olivenöl, Weißes Baumöl, Lilienöl ist durch Tierkohle oder Sonnenlicht gebleichtes Olivenöl. Anw. volkst.: bei Brustleiden. Olea medicata PS: (Olea medicinalia) Arzneiliche öle, Zubereitungen, welche Arzneistoffe in fetten ölen gelöst enthalten. Sie werden durch Mischen, Lösen oder Ausziehen in der Kälte oder unter Erwärmen (Olea cocta seu infusa) hergestellt (©¡g: Ol. camphoratum, Ol. cam-
Olea mineralia
413
phoratum forte, Ol. Chloroformii, Ol. Hyoscyami). Otea milieralia: Mineralöle, s. Ol. Petrae. Olea pinguia: Fette öle, die aus Pflanzensamen, Früchten u. aus tierischen Organen (Leber, Speck) gew. öle. Sie bestehen haupts. aus Glyzerinestern verschd. Ölsäuren. Man unterscheidet: 1. T r o c k n e n d e ö l e , d. h. öle, die in dünner Schicht an d. Luft zu einer firnisartigen Masse eintrocknen; sie enthalten haupts. die Glyzerinester der Linol-, Linolen-, Isolinolensäure. Hierher gehören z. B. Leinöl, Mohnöl, Hanföl, Rizinusöl. 2. N i c h t t r o c k n e n d e ö l e : Sie enthalten im wesentlichen ölsäureglyzerinester u. nur wenige andere Glyzerinester. Diese öle werden bei längerer Lagerung allmählich zersetzt, sie bekommen einen unangenehmen Geruch u. Geschmack u. sauere Reaktion, d. h. sie werden ranzig. Dies beruht auf Zers. der in den Fetten enthaltenen Eiweißstoffe u. auf der durch den Sauerstoff der Luft u. durch Einwirkung des Lichts bewirkten Oxydation, Freiwerden von Fettsäuren u. Entstehen von Aldehyden. Zu den nichttrockn. Ölen gehören das Olivenöl, Sesamöl, Erdnußöl. F e s t e ö l e , wie Kokosfett, Kakaoöl, Muskatnußfett enthalten neben ölsäureglyzerinestern auch Glyzerinester der Palmitin-, Stearin-, Myristinsäure. Beim Kochen der Fette mit Alkalilaugen entstehen die Alkalisalze der öl-, Palmitin- usw. -säuren, die S e i f e n . Beim Kochen der Fette mit Bleioxyd entstehen die Bleisalze der öl-, Palmitin- usw. -säuren, die B l e i p f l a s t e r . Die einzelnen öle s. unter Oleum bzw. unter den betreffenden Stammpflanzen. G e h ä r t e t e ö l e u. F e t t e : Flüssige öle lassen sich durch Anlagerung von Wasserstoff (Hydrierungsverfahren nach W. NORMANN, wobei Nickel als Katalysator dient) in feste u. halbfeste Fette (hydrogenisierte Fette) überführen. E s bilden sich hierbei sog. „IsoÖlsäuren", deren Bleisalze in A. nicht 1. sind, im Gegensatz zu den Bleisalzen der Fettsäuren, was zu ihrem Nachweis (z. B. in der Margarine) dient (Bestimmungsmethode nach GBOSSPELD). Auch Spuren von Nickel lassen
Oleum animale
sich in gehärteten Fetten noch nachweisen. Zur Härtung verwendet man meist zur menschl. Ernährung nicht geeignete öle, z. B. Trane. Oleander: Nerium oleander*. Oleanderblätter: Folia Oleandri (Folia Nerii), s. Nerium oleander. Oleanderwurzel, Indische: Radix Nerii odori, s. Nerium odorum. Oleandrigenin: s. Nerium oleander. Oleandrin: s. Nerium oleander. Olefine: s. Kohlenwasserstoffe. Olein: Acid, oleinicum venale*. Oleinicus: Zur Ölsäure gehörig. Oleosum(a): Öliges bzw. ölhaltiges Arzneimittel. O l e u m : lat. 1. allgemein ö l ; 2. Trivialname für Rauchende Schwfs., VitriolÖl, s. Acidum sulfuricum fumans. Oleum Abelmoschi seminis: Moschuskörneröl, s. Hibiscus abelmoschus. Oleum Absinthii © : Wermutöl, s. Artemisia absinthium. Oleum Absinthii infusum ® : Fettes Wermutöl, s. Artemisia absinthium. Oleum A j o w a n : Ajowanöl, s. Carum ajowan. Oleum Allii sativi: Knoblauchöl, s. Allium sativum. Oleum A m o m i : Oleum Pimentae, Pimentöl, s. Pimenta officinalis. Oleum Amygdalae amarae: Ätherisches Bittermandelöl, s. Prunus amygdalus. Oleum Amygdalae expressum: Oleum Amygdalarum HS, s. Prunus amygdalus. Oleum Amygdalarum l g : Mandelöl, s. Prunus amygdalus. Oleum Amygdalarum aethereum artificiale: Künstl. Bittermandelöl, s. Benzaldehyd pü|. Oleum Amygdalarum amararum aethereum: Ätherisches Bittermandelöl, s. Prunus amygdalus. Oleum Amygdalarum amararum sine Acido hydrocyanieo: Blausäurefreies Bittermandelöl, s. Prunus amygdalus. Oleum Angelicae ¡Hl: Angeükaöl, s. Angelica archangelica. Oleum Anethi © : Dillöl, s. Anethum graveolens. Oleum animate: Tieröl. O l . animate Crudum © : Ol. animate foetidum, Ol. Cornu Cervi, Rohes (Stinkendes) Tieröl,
Oleum Anisi
414
Hirschhornöl. Darst.: Durch trockene Dest. tierischer Stoffe, wie Klauen, Horn, Knorpel, H a u t , Wolle usw. Dicke, braunschwarze, trübe Fl. v. widerlichem Geruch, I. in 3 A. Best.: Ammoniumsalze, Pyridin, Pyridinderivate, Aminbasen der Methanreihe, Phenole. Anw. vet.: als Wurmmittel, z. Vertreiben v. Insekten, Hatten, Mäusen usw. Ol. animale aethereum © : (Ol. Cornu Cervi rectificatum)ÄtherischesTieröl. DIPPELS Tieröl (nach dem Alchemisten J . C. DIPPEL, 1673—1743, der es zuerst herstellte; vgl. Ferrum cyanatum). Darst.: Durch Dest. des rohen Tieröls. Farbl. Fl., brennbar, 1. in 80 Aq., 11. in A., Ae., fetten ölen. Best.: Die leichtflüchtigen 1 Best, des rohen Tieröles. Anw. med.: früher gegen Hysterie u. Krämpfe; auß.: in Salben gegen Hautkrankheiten. Oleum Allisi g | : Anisöl, s. Pimpinella anisum. Oleum Anthemidis: Oleum Chamomillae Romanae, s. Anthemis nobilis. Oleum Arachidis HS: Erdnußöl, s. Arachis hypogaea. Oleum Armoraciae: Meerrettichöl, s. Armoracia rusticana. Oleum Aurantii corticis: Ol. Aurantii Pericarpii © , Pomeranzenschalenöl, s. Citrus aurantium ssp. amara. Oleum Aurantii dulcis: Apfelsinenschalenöl, s. Citrus sinensis. Oleum Aurantii Floris ® : Orangenblütenöl, s. Citrus aurantium ssp. amara. Oleum Aurantii Pericarpii © : Oleum Aurantii corticis*. Oleum B a y © : Bayöl,s. Pimenta acris. Oleum Bergamottae ® : Bergamottöl, s. Citrus aurantium ssp. bergamia. Oleum Betle: Betelöl, s. Piper betle. Oleum Betulae empyreumaticum: Pix betulina (MB, Birkenteer, s. BetulaArten. Oleum Betulae empyreumaticum rectificatum: Rektifiziertes Birkenteeröl, s. Betula-Arten. Oleum betulinum: Pix betulina ¡KS, Birkenteer, s. Betula-Arten. Oleum Cacao E I : Kakaobutter, s. Theobroma cacao. Oleum cadinum: Pix Juniperi g l , Wacholderteer, s. Juniperus oxycedrus.
Oleum Cubebae
Oleum Cajeputi: Kajeputöl, s. Melaleuca leucadendron var. cajeputi. Oleum Cajeputi rectificatum ® : Rektifiziertes Kajeputöl, s. Melaleuca leucadendron var. cajeputi. Oleum Calami H : Kalmusöl, s. Acorus calamus. Oleum camphoratum i g : Kampferöl, 10% ige Lsg. von Kampfer in Olivenöl. Oleum camphoratum forte g | : Starkes Kampferöl, 20%ige Lsg. von Kampfer in Olivenöl. Anw. med. : beide Kampferöle dienen zu subkutanen Injektionen, bes. bei Kollapsgefahr, s. Camphora ¡MS. Oleum Canangae: Canangaöl, YlangYlang-Öl, s. Cananga odorata. Oleum Cantharidis ® : Spanischfliegenöl, ein Auszug von Spanischen Fliegen mit Erdnußöl (3 :10). Grünlichgelb, ö l . MD. 0,15 g; MTD. 0,5 g. Oleum Carvi l i p : Kümmelöl, s. Carum carvi. Oleum Caryophylli QU: Nelkenöl, s. Syzygium aromaticum. Oleum Cassiae: Ol. CinnamomiCassiae ® , Chinesisches Zimtöl, s. Cinnamomum cassia. Oleum Cetacei: Walratöl, s. Cetaceum. Oleum Chamomillae © : Kamillenöl, s. Matricaria chamomilla. Oleum Chamomillae Romanae: Römisch Kamillenöl, s. Anthemis nobilis. Oleum Chaulmoograe: Chaulmugraöl, s. Hydnocarpus kurzii. Oleum Chenopodii a n t h e l m i n t i c n | : Wurmsamenöl, s. Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum. Oleum Chloroformii g § : Mischg. v. Chloroform u. Erdnußöl zu gleich. Teil. Oleum Cinnamomi (zeylanici) l g : Zimtöl, s. Cinnamomum zeylanicum. Oleum Cinnamomi Cassiae © : Chinesisches Zimtöl, s. Cinnamomum cassia. Oleum Citri j u | : Zitronenöl, s. Citrus medica. Oleum Citronellae g l : Zitronellöl, s. Cymbopogon nardus. Oleum COCOS ® : Kokosfett, Kokosbutter, Kokosnußöl, s. Cocos nucifera. Oleum Crotonis g l : Krotonöl, s. Croton tiglium. Oleum Cubebae: Kubebenöl, s. Piper cubeba.
Oleum Cupressi
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Oleum Cupressi Zypressenöl, s. Cupressus sempervirens. Oleum Eucalypti i g : Eukalyptusöl, s. Eucalyptus globulus. Oleum Fagi empyreumaticum: Pix Fagi Buchenteer, s. Pix. Oleum Fagi silvaticae: Bucheckernöl, s. Fagus silvatioa. Oleum Foeniculi g g : Fenchelöl, s. Foeniculum vulgare. Oleum Gaultheriae®: Wintergrünöl, s. Gauitheria procumbens. Oleum Geranii: Geraniumöl, s. Pelargonium-Arten. Oleum Geranii indicum: Oleum Palmarosae, s. Cymbopogon martini var. motia*. Oleum Gossypii: Baumwollsamenöl, s. Gossypium. Oleum Gynocardiae: Ol. Chaulmoograe, s. Hydnoearpus kurzii. Oleum Helenii: Alantöl, s. Inula helenium. Oleum Hydnocarpi: Ol. Chaulmoograe, s. Hydnoearpus kurzii. Oleum Hyoscyami : s. Hypericum perforatum. Oleum Iridis: Veilchenwurzelöl, s. Iris-Arten. Oleum Ivae moschatae: Ivaöl, s. Achillea moschata. Oleum Ivarancusae: Ol. Vetiveriae, Vetiveröl, s. Vetiveria zizanioides. Oleum Jasmini: Das äth. Öl aus den Blüten v. Jasminum officinale, Oleaceae (haupts. Südfrankreich, Italien, Marokko, überall kult.). Best.: Benzylacetat, Linalyacetat, Benzylbenzoat, Jasmon, Geraniol, Nerol, Eugenol, Farneaol, p-Kresol usw. Kommt in ver-
Oleum Jecoris Aselli
schiedenen Qualitäten in den Handel. Anw. : in der Parfumerie. Oleum Jecoris S f : Lebertran. Lebertran ist das aus frischen oder durch Kälte konservierten Lebern von Gadus morr h u a L i n n é und anderen Gadus-Arten gewonnene fette öl, das durch Unterkühlen und Filtration bei C° von den leicht erstarrenden Fettanteilen befreit ist. Vitamin-A-Gehalt mind. 850 I.E./ Gramm Lebertran, 1 I.E. Vitamin A = 0,300 y Vitamin A. Antirachitische Wirksamkeit mindestens 85 I.E. Vitamin D/Gramm Lebertran. 1 I.E. Vitamin D = 0,C25 y Vitamin D, bezogen auf Vitamin I) 3 . Hellgelbe bis goldgelbe, leicht fließende, klare, ölige Fl. von charakteristischem, höchstens sehwach fischartigem, aber nicht ranzigem Geruch und Geschmack. Dichte: 0,918 bis 0,928. Brechungsindex: n = 1 , 4 7 7 bis 1,484. Kennzahlen: J Z 150—180, SZ höchstens 2, VZ 180—197. Unverseifbare Anteile höchstens 1,3%. Aufbewahrung : In sorgfältig gereinigten, trockenen Gefäßen, die bis unter den Stopfen gefüllt sind oder ein indifferentes Gas enthalten, kühl und vor Licht geschützt. Nur das Standgefäß im Apothekenraum (Offizin) darf Lebertran auch im Anbruch enthalten. Frischer Lebertran darf nicht zu älteren Lebertranresten gefüllt werden. Zur Gewinnung des Lebertrans (Oleum Jecoris Aselli von lat. j e c u r , gen. j e c o r i s = Leber u. A s e l l u s m a j o r = alter Name des Dorsches, Oleum Morrhuae) dienen haupts. GadUS morrltua (Kabeljau), G. Callarias (Dorsch) u. G. aeglefinus (Schellfisch), an der norwegischen Küste, den Lofoten und an der Küste Neufundlands. Lebertran ist blaßgelb und riecht und schmeckt eigenartig. Best.: Etwa 70% ölsäureglyzeride, etwa 25% Palmitinsäureglyzeride, ferner geringe Mengen Glyzerinester niederer Fettsäuren, wie Essigsäure, Kaprinsäure, Buttersäure, Valeriansäure, etwas Stearinsäureglyzerid, Cholesterin, Spuren v. Jod, Chlor, Brom, Schwefel, Eisen, Phosphor, AmmoniakTrimethylamin, Butylamin, Hexylamin, Aselin, Morrhuin, Gaduin, ferner die
Oleum Jecoris Hippoglossi
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teils frei vorliegenden, teils a n Glyzerin gebundenen, stark ungesättigten Clupanodonsäure (C 21 H 33 COOH) u. die Therapinsäure (C 16 H 26 COOH). Die therapeutische Bedeutung des Lebertrans beruht haupts. auf seinem hohen Geh. an den Vitaminen A u . D (s. Vitamine). Anw. med. : als Koborans bei allen chronischen Erkrankungen, Skrofulose, Rachitis, Bronchitis, in der Rekonvaleszens, da L. neben seinem hochwirksamen Geh. an Vitaminen u. Spuren zahlreicher Elemente auch als leichtverdauliches F e t t eine große Wärmemenge liefert (1 g = 9,3 Kalorien). Von Kindern wird die Emulsio Olei Jecoris Aselli B>g* bevorzugt, die zusätzlich noch Kalziumhypophosphit enthält. Auch die ä u ß e r l i c h e Anw. von L. (Lebertransalben gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch hierbei spielt neben den ungesättigten Fettsäuren das Vitamin A eine große Rolle. L. wirkt äuß. granulationsanregend u. bakterizid. Oleum Jecoris Hippoglossi l g : Heilbuttleberöl. Heilbuttleberöl ist das aus frischen oder durch K ä l t e konservierten Lebern von H i p p o g l o s s u s h i p p o g l o s s u s L i n n é gewonnene f e t t e öl. Der Zusatz von Stabilisatoren ist gestattet. Vitamin-A-Gehalt mindestens 60000 I.E./Gramm Heilbuttleberöl. 1 I.E. Vitamin A = 0,300 y Vitamin A. Antirachitische Wirksamkeit mindestens 600 I.E. Vitamin D / G r a m m Heilbuttleberöl. 1 I.E. Vitamin D = 0,025 y Vitamin D, bezogen auf Vitamin D 3 . Gelbe bis bräunlich-gelbe, ölige Fl. v. charakteristischem, schwach fischartigem, aber nicht ranzigem Geruch und Geschmack. Dichte: U,918 bis 0,926. J Z 112—155, SZ höchstens 6, VZ 160—180, unverseifbare Anteile mindestens 7,0 und höchstens 22,5% Aufbewahrung: I n sorgfältig gereinigten, trockenen Gefäßen, die bis unter den Stopfen gefüllt sind oder ein indifferentes Gas enthalten, kühl und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. MTD. 0,05 g. Oleum J u g l a n d i s © : Nußöl, s. Juglans regia. Oleum Juniperl g g : Wacholderöl, s. Juniperus communis.
Oleum Myristicae aethereum
Oleum Juniperi empyreumaticum: Pix Juniperi g g , Wacholderteer, s. Juniperus oxycedrus. Oleum Laurl g l : Lorbeeröl, s. Lauras nobilis. Oleum laurinum: Ol. Lauri g l , s. Lauras nobilis. Oleum Lavandulae g l : Lavendelöl, s. Lavandula officinalis. Oleum Levistici: Liebstöckehvurzelöl, s. Levisticum officinale. Oleum Liglti Cedri: Zedernholzöl, s. Juniperus virginiana. Oleum Lináloes: Linaloeöl, Likariöl. Das äth. ö l aus d. Holz u. d. Früchten verschd. Bursera-Arten in Mexiko. Anw.: i. d. Parfümerie (Maiglöckchenessenz). Oleum Lini ¡ g | : Leinöl, s. Linum usitatissimum. Oleum Lini sulfuratum © : Geschwefeltes Leinöl. Darst.: 850 T. Leinöl werden in einem eisernen oder irdenen Gefäß auf ca. 130° erhitzt, dann allmählich mit 150 T. gut getrockn. gereinigt. Schwefel versetzt u. nun so lange unter ständigem Umrühren weiter erhitzt, bis eine zähe rotbraune gleichmäßige Masse entstanden ist, die sich im Terpentinöl vollkommen löst. Anw. volkst.: b. Tuberkulose (Bergöl, Thüringer Balsam). Oleum Lithanthracis: Pix Lithanthracis g p : Steinkohlenteer, s. Pix. Oleum Lumbricorum: Oleum Philosophoram*. Oleum Macidis: Ol. Nucistae g l , Muskatnußöl, s. Myristica fragrans. Oleum Majoranae © : Majoranöl, s. Majorana hortensia. Oleum Melissae indicum: Oleum Citronellae s. Cymbopogon nardus. Oleum Menthae crispae Krause minzöl, s. Mentha crispa. Oleum Menthae piperitae g g : Pfeffer minzöl, s. Mentha piperita. Oleum Menthae viridis: Oleum Menthae crispae © * . Oleum Moringae: Behenöl, s. Moringa oleífera u. M. peregrina. Oleum Morrhuae: Ol. Jecoris gS*. Oleum Myrciae: Oleum Bay Bayöl, s. Pimenta acris. Oleum Myristicae aethereum gl: Ätherisches Muskatnußöl, s. Myristica fragrans.
Oleum Neroli
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Oleum Pini Pumilionis
Oleum Neroli: Oleum Aurantii Floris haupts. Kohlenwasserstoffe der Paraffin©*• reihe enthalten; 2.Naphthenöle(Baku). Oleum Nucistae g|: Muskatnußöl, s. die reich an Naphthenen sind (etwa Myristica fragrans. i80%); 3. N a p h t h e n m e t h a n ö l e , ein Oleum Olivarum IH: Olivenöl, s. Olea Gemenge der Kohlenwasserstoffe der Paraffin- und Naphthenreihe. D. 0,78 europaea. Oleum Olivarum album: Weißes Baum- bis 0,94. Erdöl ist neben Kohle u. Wasser die größte Energiequelle der öl, s. Olea europaea. Oleum Origani cretici®: Spanisch- Welt. Das rohe E. dient als Feuerungsmittel f. Dampfkessel (Schiffe). Die hopfenöl, B. Origanum creticum. größte Bedeutung f. d. Weltwirtschaft Oleum Ovorum: Eieröl, s. Ovum. Oleum Palmae: Palmöl, 8. Elaeis gewinnt d. E. jedoch durch die b. seiner fraktionierten Dest. gew. Produkte. Man guineensis. Oleum Palmarosae: Indisches Gera- unterscheidet hierbei: 1. die bis 15l>° C niumöl, s. Cymbopogon martini var. übergehenden Anteile (Petroläther, Gasolin, Benzine, Ligroin); 2. das von motia. Oleum Papaveris © : Mohnöl, s. Pa- 150°—300° destill, eigentl. Petroleum; 3. die bis 350° dest. Gas- u. Treiböle; paver somniferum var. album. Oleum Paraffinae: Paraffinum liqui- 4. die über 350° dest. Anteile u. Rückstände (Schmieröle, Paraffin, durch Rafdum BW*. Oleum Pedum Tauri: Binderklauen- fination Vaselin). Ol. Petrae © ist das aus dem rohen amerikan. Steinöl durch fett, s. Knochenöl. Oleum Persicarum i g : Pfirsichkernöl, Dest. gew öl. Farblos bis schwach gelbl., unl. in Aq., wl. in A., 11. in Ae„ Chlf. s. Prunus persica u. P. armeniaca. Oleum Petitgrain: Petitgrainöl, s. Ci- u. in fetten ölen. D. 0,790 bis 0,800; Sdp. 15U°—270°. Es darf Laekmustrus Aurantium ssp. amara. Oleum Petrae: Petroleum, Erdöl, papier nicht röten. HOM: Petroleum. Steinöl, Naphtha. Entstand (nach heu- Vgl. Benzinum Petrolei, Parraffinum, tiger Auffassung) aus den Fetten, Ei- Vaselinum. Oleum Petrae italicum weißstoffen u. Kohlehydraten unter- Steinöl, Destillat aus italienischem Rohgegangener Tiere u. Pflanzen, es findet iöl. Gelbe oder rötl. klare, schillernde sich daher nur in Schichtgesteinen, nie- !Fl.; 11. in Ae., absol. A., fett. u. äth. mals in Erstarrungsgesteinen, 50% der iölen, wl. in A. D. 0,745—0,845. Anw. heut, ölausbeute stammt aus dem volkst.: zu Einreibungen. Tertiär. Entströmt entweder freiwillig Oleum Petroselinl Petersilienöl, s. dem Erdboden od. wird durch Pum- Petroselinum crispum. pen gehoben, etwa 80% müssen bergOleum Philosophorum: (Ol. Lumbricomännisch erbohrt werden. Hauptfundrum) Philosophenöl, eine Mischung v. stätten: Pennsylvanien, Kalifornien, Ol. Rapae m. ca. 1% Ol. animale crud. Texas, Baku, Galizien, Mesopotamien, u. ca. 2 % Ol. Petrae. Persien, Rumänien. Auch in DeutschOleum phosphoratum: Eine Lsg. v. land in d. Lüneburger Heide. J e nach d. Herkunft ist d. Öl hell bis schwarz weiß. Phosphor in einem fetten öl, am gefärbt, dünnfl. (Pennsylvanien, Suma- besten Olivenöl, Geh. verschd., meist tra) od. dickfl. (Baku). Erdöl ist ein Ge- 1%. Oleum Pimsntae: Pimentöl, s. Pimenta menge zahlreicher Kohlenwasserstoffe, vorwiegend der Methane u. Naphthene, officinalis. in kleineren Mengen Benzole, ferner der Oleum Pimentae acris: Oleum Bay © , die Verharzung des Erdöls bedingenden ä. Pimenta acris. Olefine, ferner find, sich i. E. SchwefelOleum Plni: Kienöl, s. Terebinthina. verbindungen, Stickstoff u. Spuren zahlOleum Pini piceae: Edeltannenöl, s. reicher and. Elemente. Die Zstzg. ist sehr Abies alba. schwankend. Man teilt die Erdöle ein in: Oleum Pini Pumilionis Latschen1. M e t h a n ö l e (Pennsylvanien), die kiefemöl, s. Pinus mugo var. pumiüo H u n n i u s , Pharmazeutisches Wörterbuch.
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Oleum Pini sibiricuni
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Oleum Pini Sibiricum © : Sibirisches Fichtennadelöl, s. Abies sibirica. Oleum Pini silvestri® : Kiefernnadelöl, Schwedisches Fichtennadelöl, s. Pinus silvestris. Oleum Pulegii: Poleiöl, s. Mentha pulegium unter Mentha-Arten. Oleum Rapae Rüböl, s. Brassica rapa u. B. napus. Oleum Ricini g g : Rizinusöl, s. Ricinus communis. Oleum Rosae g | : Rosenöl, s. Rosa damascena. Oleum Rosmarini g | : Rosmarino], s. Rosmarinus officinalis. Oleum Rusci: Pix betulinajip, Birkenteer, s. Betula-Arten. Oleum Rusci rectificatum: Oleum Betulae empyreumaticum rectificatum, Rektifiziertes Birkenteeröl, s. BetulaArten. Oleum Rutae © : Rautenöl, s. Ruta graveolens. Oleum Sabinae ® : Sadebaumöl, s. Juniperus sabina. Oleum Salviae © : Salbeiöl, s. Salvia officinalis. Oleum Santali | S : Sandelöl, s. Santalum album. Oleum Sassafras ® : Sassafrasöl, s. Sassafras officinale. Oleum Sesami g | : Sesamo], s. Sesamum indicum. Oleum Slnapis g l : Senf öl, s. Brassica nigra. Oleum Sinapis pingue: Fettes Senföl, s. Brassica nigra. Oleum Sojae: Sojabohnenöl, stammt v. Glycine soja (Soja hispida). Fam. Leguminosae (Ostasien, Japan}. Oleum Spicae ® : Spiköl, s. untei Lavandula officinalis. Oleum Succini rectificatum ® : Gereinigtes Bernsteinöl, s. Succinum. Oleum Tanaceti @ : Rainfarnöl, s. Chrysanthemum vulgare. Oleum templinum: Templinöl, Edeltannenzapfenöl, s. Abies alba. Oleum tauri pedum: Klauenöl*. Oleum Terebinthinae [MB: Terpentinöl, s. Terebinthina. Oleum Terebinthinae rectificatum ü : Gereinigtes Terpentinöl, s. Terebinthina.
Oleylium oleinicum
Oleum Terebinthinae sulfuratum © : Geschwefeltes Terpentinöl, Mischung v. 1 Ol. Lini sulfuratum u. 3 Ol. Terebinthinae. Volksmittel (Harlemer öl, Tillytropfen, Jerusalemer Balsam usw.). Oleum Thymi SÜ: Thymianöl, s. Thymus vulgaris. Oleum Tiglii: Ol. Crotonis §Mj, s. Croton tiglium. Oleum Valerianae 5*1: Baldrianöl, s. Valeriana officinalis var. angustifolia. Oleum Vaselini album © : Weißes Vaselinöl, Gebleichtes Vaselinöl (s. Ol. Vaselini flavum © ) . D. 0,875—0,890. Oleum Vaselini flavum © : Gelbes Vaselinöl, Produkt der Erdöldest. Gelbe, ölige, schwach nach Petroleum riechende Fl. D. 0,875—0,890, swl. in A. Anw.: bisweilen als Ersatz f. Paraffinum liquidum, jedoch häufig m. unangenehmen Nebenwirkungen (Herzbeklemmung, Brechreiz usw.). Oleum Vetiveriae: Ol. Ivarancusae, s. Vetiveria zizanioides. Oleum Vitrioli (fumans): Aeid. sulfuricum fumans © * . Oleum Ylang-Ylang: Ol. Canangae, s. Cananga odorata. Oleum Zedoariae: Zitwerwurzelöl, s. Curcuma zedoaria. Oleylalkohol: C 8 H 17 CH=CH(CH 2 ), • CH2OH. Farbl. Fl., D. 0,849, Sdp. 2C5°/15 mm; 1. in A. u. Ae., unl. in Aq. Nat.: im Walratöl. Anw.: in d. Textil- u. kosmetischen Industrie, zur Herst, v. Brillantinen, Lippenstiften usw., für Druckerfarben, zum Wasserdichtmachen von Stoffen, als Antischaummittel usw., vgl. Oleylinum oleinicum [M?. Oleylium oleinicum gS: ölsäureoleylester. ölsäureoleylester wird durch Veresterung von Ölsäure mit dem aus Naturprodukten durch Spaltung oder durch Reduktion gewonnenem Gemisch natürlicher, ungesättigter Fettalkohole, vorwiegend Oleylalkohol*, hergestellt. Der Zusatz von Stabilisatoren ist gestattet. Schwach gelbl., klares öl von charakteristischem Geruch und Geschmack, ölsäureoleylester trübt sich b. Abkühlen unter 10° und erstarrt unter 5° zu einer salbenartigen Masse, sll. in Ae., Petrol-
Olfactoiium(ii)
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äther, fetten ölen, fl. Paraffin, swl. in A., praktisch unl. in Aq. Dichte: 0,860 bis 0,880. Brechungsindex: n = 1,464 bis 1,466. Viskosität: 25—30 cP. JZ 75 bis 90, SZ höchstens 2, VZ 100—115, Hydroxylzahl höchstens 15. Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Anw.: als Lösungsmittel u. Trägersubstanz für fettlösliche u. mit Fetten mischbare Arzneimittel (Cetiol ®). Olfactorium(a): Riechfläschchen. Olibanum © : Weihrauch, s. Boswellia bhaw-daiiana u. Boswellia carteri. Oligo-dynamische Wirkung: Wirkung kleinster Mengen (z. B. die bacterizide Wirkung ionisierter Silberlösungen). Oligoplexe: Mischungen verschd. Arzneimittel in hom. Dosierungen. Otigosacharide: s. Kohlenhydrate. Oligurie: Verminderung der Harnausscheidung. Olivenöl: Ol. Olivarum g f , s. Olea europaea. Omegaverbindungen: (Omega = griechischer Buchstabe co) co-Verbindungen. Nach BAEYEK werden die endständigen Kohlenstoffatome einer Verbindung mit co gekennzeichnet, z. B. co-Oxycapronsäure CH 2 (OH)(CH 2 ) 4 COOH, wobei sich das O am äußersten C-Atom befindet (d. h. am weitesten entfernt von der COOH-Gruppe). Ononis spinosa: Fam. Leguminosae, Hauhechel, Harnkraut, Haudorn (Europa). Stpfl. v. Radix Ononidis D | : Hauhechelwurzel, Harnkrautwurzel. Best.: Äth. öl, Ononin (Glykosid), das Glycyrrhizin ähnliche Ononid, Onospin, Gerbstoff. Asche max. 7 %. Anw.: als Diureticum (|M§: Species diureticae, Species Lignorum). HOM: Ononis, das frische Kraut. Ontogenese: Ontogenie. Entwicklung des Einzelwesens von der Eizelle bis zur endgültigen Ausbildung (HAECKEL), vgl. Phylogenese. Oogonium: bot. Einzelliger Behälter, in dem die Eizellen in Ein- oder Mehrzahl gebildet werden, vgl. Archegonium. Oophoritis: Eierstockentzündung. Opaleszieren: Farbig schillern (wie ein Opal). Opaleszenz: Nach dem i g Höchst-
Opium
maß einer Trübung, die entsteht, wenn 5 com einer Mischung v. 1 ccm Vioo" Normal-Salzsäure u. 99 ccm Aq. m. 0,5 ccm 1 / 10 -Normal-Silbernitratlsg. versetzt werden. Die Beobachtung ist 5 Minuten nach d. Zusetzen der 1 / 10 -NormalSilbernitratlsg. gegen eine dunkle Unterlage b. auffallendem Licht vorzunehmen. Opalisierende Trübung: Ist nach dem g l das Höchstmaß einer Trübung, die entsteht, wenn 5 ccm einer Mischung v. 2 ccm 1 / 100 -Normal- Salzsäure u. 98 ccm Aq. m. 0,5 ccm 1 / 10 -Normal-Silbernitratlsg. versetzt werden. Beobachtung wie oben. Vgl. Trübung. Operculum: Deckel; Capsulae operculatae, s. Arzneiformen. Operment: Auripigment, Arsenum sulfuratum flavum ® * . Ophthalmia: Augenentzündung. Ophthalmicum(a): Augenheilmittel. Ophthälmosk.p: Augenspiegel (erf. 185i v o n H E R M A N N VON H E L M H O L T Z ,
Physiker u. Physiologe, 1821—1894, Berlin). Opiate: Opiumhaltige bzw. Alkaloide des Opiums enthaltende Arzneimittel. Opium |Äg: Opium, Meconium, Laudanum, Thebaicum. Der eingetrocknete Milchsaft der Früchte v. Papaver somniferum = Schlafmohn, Fam. Papaveraceae (heim. östl. Mittelmeergebiet, kult. in Mazedonien, Bulgarien, Persien, Kleinasien, haupts. in Vorderindien u. China). Zur Gew. d. Opiums werden d. unreifen Kapseln nach d. Abfallen der Blumenblätter am Abend m. einem Messer od. einem Bündel parallel gestellter Messerchen quer geritzt u. am Morgen der ausgetretene Milchsaft abgeschabt u. auf Blättern gesammelt. Die Ausbeute beträgt pro Kapsel nur etwa 2 Zentigramm. Nach d. Erhärten wird d. O. zu Kuchen v. 300 g bis 3 kg od. Broten vereinigt, m. Mohnblättern eingewickelt u. m. Rumexfrüchten bestreut. So kommen sie über Smyrna od. Saloniki in den Handel. Die zuweilen m. helleren Körnern durchsetzten Stücke sind innen dunkelbraun, in frischem Zustande weich u. zähe, später werden sie durch Austrocknen hart u. spröde u. brechen dann uneben. Der Geruch ist betäubend, Geschmack stark bitter u. etwas scharf. O. 27*
Opium
Opium
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ist in Aq. bis zu 70 % 1. Best.: Bisher wurd. ca. 25 Alkaloide isoliert. Hauptalkaloid ist das Morphin, daneben Codein, Thebain, Papaverin, Narcotin, ferner (in Mengen von 0,01 bis höchstens 0,1%) Pseudomorphin (Oxydimorphin, Neopin (Oxycodein), Laudanin (N-Methylpapaverin), Laudanin, Laudanosin, Narcein, Cryptopin, Protopin, Narcotilin, Lanthopin, Codamin, Tritopin, Meconidin, Gnoscopin, Papaveramin, Xanthalin, Oxynarcotin u. a. Die Alkaloide sind in Opium größtenteils an Mekonsäure (Oxypyrondicarbonsäure) gebunden. Der Gesamtalkaloidgehalt beträgt 20—25%, wovon auf Morphin allein 6 bis 1 5 % entfallen. Der Geh. des bei 60° getrockneten Opiums soll nach dem jDÄj mind. 1 2 % Morphin betragen. Der Geh. an Kodein beträgt 0,2—0,8%, an Thebain 0,2—0,5%, an Narkotin 4—10%, an Papaverin 0,5—1 %; außer der Mekonsäure enthält Opium noch andere organ. SS (Wein-, Citronen-, Apfel-, Bernsteinsäure), ferner Schleim, Kautschuk, Harz, Eiweiß, Zucker, Fermente, Salze u. Pektinstoffe usw. Anw. med.: Die Gesamtwirkung des O. ergibt sich aus den synergetischen u. antagonistischen Eigenschaften der vorhandenen Alkaloide, sie ist also verschd. v. der des reinen Morphiums. Die Wirkung der Hauptalkaloide zeigt nachstehende Tabelle:
gezeigt. Das g t | h a t folgende O.-Präparate aufgenommen: Opium pulveratum (10% Morphin), Opium concentratum (48—50% Morphin), Extractum 0pii'(20% Morphin), T Tinctura Opii crocata (0,98—1,02% Morphin), Tinctura Opii Simplex (0,98—1,02% Morphin), Tct. Opii benzoica (0,05% Morphin), Pulvis Ipecacuanhae opiatus (10% Opiumpu/ver). HOM: Opium. Geschichtliches: Opium, die „Mohnträne" (Meconium, „Nepent h e s " bei HOMER), ist bereits im Altertum bekannt, im Mittelmeergebiet etwa ab 3.—4. Jahrh. v. Chr. I m Mittelalter z. Herst, des Theriaks* verwendet. PARACELSTJS (1493—1541): „Ich habe ein Arcanum, heiße ich Laudanum, ist über alle, wo es zum Tode weichen will." 664 erfand SYDENHAM die Tct. Opii crocata, 1803 isolierte der Pariser Apotheker DIROSNE 'aus dem Opium ein Kristallgemisch, das wahrscheinlich aus Morphin u. Narcotin bestand; 1806 entdeckte der Apotheker FRIEDRICH W I L H E L M ADAM SERTÜRNER i n P a d e r -
born (geb. 1783, in Neuhaus bei Paderborn, gest. 1841 in Hameln) das Morphium. Seine erste Veröffentlichung trug den Titel „Darstellung der reinen Mohn-
Morphium
Kodein
Zentral analgetische W i r k u n g . . + + + +++ Hypnotische Wirkung Wirkung auf das Atemzentrum. lähmend Lähmung der glatten Muskulatur + (nach HANS BRAUN, Pharmakologie des | O. ist d. Hauptmittel, um den Darm ruhig zu stellen; es wird deshalb vor allem b. Diarrhöen verwendet, aber auch b. Krankheiten, b. denen eine Ruhigstellung des Darmes zur Ausheilung nötig ist; ferner b. Darmspasmen, zur Beruhigung b. Husten sowie zur allgemeinen Schmerzlinderung. Jedoch ist größte Vorsicht b. d. Verordnung wegen der bestehenden Gewöhnungsgefahr an-
++ + +
Thebain
erregend
Papaverin
(+) ++
Narkotin +? erregend +
s. ferner die einzelnen Alkaloide.
säure (Opiumsäure) nebst einer ehem. Untersuchung des Opiums mit vorzüglicher Hinsicht auf einen darin neu entdeckten Stoff u. die dahingehörigen Bemerkungen". I n der Pharmacopoea Borussica ed. IV vom J a h r e 1827 ist das Morphin zum ersten Male aufgeführt. Die Verwendung als Genußmittel ist bereits seit d. 16. J a h r h . im Orient stark verbreitet.
Opiumgesetz
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Orcin
Opiumgesetz: s. BetäubungsmittelOptochin hydrochloricum Optogesetz. chinhydrochlorid, AthylhydrokupreinOpodeldoc (Käme stammt vermutlich hydrochlorid(C2JH2802N2)HCl.Mol.376,7. v. PARACELSTJS ): L i n i m e n t u m sapo- Weiß., kr.,sehr bitter schmeckendes Pv., nato-camphoratum gl 4 '. Eine gallert- 1. in 2 Aq. u. 5 A. opt. linksdrehend, für artige Lsg. von Seife in A., dem Am- eine 5%ige Lsg. in Normal-Salzsäure ist moniak, Kampfer u. äth. öle zugesetzt 183° bis—189°. Anw. med. sind. u. Maximaldosen wie bei Optochin. Opopanax: s. Opopanax chironium Optone: Durch künstl. Verdauung Opopanax chironium: F a m . Umbelliferae (Westl. Mittelmeergebiet, Arabien, hergestellte wasserlösliche OrganpräpaÄgypten, Somaliland). Stpfl. v. Opo- rate (Abderhalden). Opuntia coccinellifera: s. Coccus cacti. panax: Opoponax, Gummi Opopanax, Oral: Den Mund betreffend. Opopanax-Harz. Best.: Harz, äth. Öl, Orange, Orangenbaum: Citrus auranGummi. JAnw.: i. d. Parfümerie. Das fälschlich^als Opopanax-Öl bezeichnete tium ssp. amara*. Orangenblätter: Folia Aurantii s. Bisabol-Myrrhenöl (Burseraceen-Opopanax) stammt von Commiphora ery- Citrus aurantium ssp. amara. Orangenblüten: Flores Aurantii I®, s. thraeae var. glabrescens. 0 opanax-ÖI: s. Opopanax Chironium. Citrus aurantium ssp. amara. Orangenblütenfil: Ol. Aurantii Floria Opoponax: Opopanax, s. Opopanax s. Citrus aurantium ssp. amara. Chironium. Orangenschale: Pericarpium Aurantii Opotherapeutica: (onos = Saft) OrD®. s. Citrus aurantium ssp. amara. ganotherapeutica*. Orasthin: Oxytozin, Hormon aus d. Opsonine: Bakteriotropine, Stoffe im normalen Blutserum, welche d. Bak- Hypophysenhinterlappen, s. Hormone. Orcein: Best, des Orseille*. terien so verändern bzw. schädigen, daß Orchilla: Orseille*. sie v. den Phagozyten aufgenommen Orchis: med. Hoden; Orchitis: Hodenwerden können. entzündung. Optik: Lehre vom Sehen. Orchis: Fam. Orchidaceae, KnabenOptimus(a, um): Der (die, das) Beste. Optische Aktivität: Fähigkeit vieler kraut, Kuckucksblume. Orchis morio: Salep-Orchis (DeutschSubstanzen, die Schwingungsebene eines durch sie gehenden polarisierten Licht- land, bes. Rhön,Taunus, Odenwald, ferner strahles nach rechts od. links zu drehen Balkan u. Kleinasien), u. a. Orchis-Arten, (opt. rechts od. links drehend). Ursache wie o. mascula, O. militaris, Anacamptis ist die molekulare Asymmetrie (asym- pyramidalis, Piatanthera bifolia u. a. metrisches C-Atom*). Die opt. aktiven Stpfln. v. Tubera Salep pS: (Bad. Salep) Stoffe kommen in mind. 2 Isomeren Salepknollen: die zur Blütezeit gesamvor, vgl. Stereochemie u. Polarisation. melten u. getrockneten Knollen. Best.: Optochin © : Optochin Äthyl- ca. 50% Schleim, der b. Hydrolyse Mannose u. Glukose liefert, ferner 30% hydrokuprein, Optochin basicum, Stärke, 5—15% Eiweißstoffe, Zucker. C21H28O2N2. Asche max. 3 %. Anw. med.: als SchleimMol. 340,2. Weiß, bis schwach gelbl., droge (f®: Mucilago Salep), b. Diarrhöe, sehr bitter schmeckendes Pv., fast unl Des der Kinder; inn. u. als Klistier; in Aq., 1. in A., Ae., Chlf., heißen ölen volkst.: auch als Kräftigungsmittel. u. Fetten, 11. in SS; opt. linksdrehend, Orcin: 3,5-Dioxytoluol, 5-Methylfür eine 5%ige Lsg. in Normal-Salzsäure resorzin, CeH3(CH3)(OH)2. Muttersubist [a] —206° bis —212". Anw. stanz des Orseille- u. Lackmusfarbstoffes med.: inn. bei Pneumonie u. Malaria. (s. dort). Weiße Kr., F. 107—108°, 11. in Dos. mehrmals tgl. 0,2—0,3 g; MD. Aq., A., Ae., 1. in Bzl. Gibt mit Eisen0,3 g; MTD. 1,0 g; äuß.: in 2%iger Lsg. chlorid blauviolette Färbung, mit Chlf. bei Hornhautgeschwüren. u. KOH Rotfärbung, die beim Verdün-
Ordnungszahl
422
nen mit Aq. in Gelb umschlägt mit grüner Fluoreszenz. Anw.: als Indikator. Ordnungszahl: Atomnummer, Kernladungszahl. Jedes chemische Element ist durch eine ganz bestimmte Anzahl von Protonen im Kern seiner Atome charakterisiert, diese Protonenzahl nennt man „Ordnungszahl" oder „Kernladungszahl" oder „Atomnummer". Da Ordnungszahl u. Atomgewichte mit wenigen Ausnahmen parallel laufen, ist die Ordnungszahl gleich der Nummer des Elements im Periodensystem der Elemente. Bei den elektrisch neutralen Atomen entspricht die Ordnungszahl auch der Zahl der um den Atomkern kreisenden negativ geladenen Elektronen, vgl. Atom u. Periodensystem der Elemente. Orellana: Orlean, s. Bixa orellana. Orexin, Gerbsaures: Orexinum tannicum*. Orexln-Tannat ® : Orexinum tannioum*. Orexinum tannicum: Orexin-Tannat Gerbsaures Orexin. Gelblichweiß. Pv., unl. in Aq., 11. in SS. Darst.: Durch Einwirkung v. Gerbsäure auf Orexin (Phenyldihydrochinazolin, C14H12N2). Anw. med.: als Stomachicum u. Antemeticum. Dos. 0,3—0,5 g; MD. 0,5 g; MTD. 1,5 g. Organische Chemie: Chemie der Kohlenstoffverbindungen. Organo-Magnesium-Verbindungen: GRIGNARDsche Verbindungen, s. Grig n a r d s Reaktion.
Origanum majorana
Bauchspeicheldrüse (Pankreas): Extraeti Pancreatis, Pancreatinum © * . BronchialdrOsen (Glandulae bronchiales): Glandulae bronchiales siccatae. Eierstock (Ovarium): Ovaria siccata. Gelber Körper (Corpus luteum): Corpora lutea siccata. Gehirn (Cerebrum): Cerebrum siccatum. Gehirnanhang (Hypophysis cerebri, Glandula pituitaria): Hypophysis cerebri siccata, Glandula pituitaria siccata. Hoden (Testis, Testiculus): Testes siccati. Knochenmark (Medulla ossium): Medulla ossium rubra siccata. Leber (Hepar): Hepar siccatum. Lunge (Pulmo): Pulmones siccati. Milchdrüsen (Mammae): Mammae siccatae. Milz (Lien): Lien siccatus. Nebennieren (Glandulae suprarenales): Glandulae suprarenales siccatae. Nieren (Renes): Renes siccati. Schilddrüse (Glandula thyreoidea): Glandulae thyreoideae siccatae [Ml*. Nebenschilddrüse, EpithelkörperChen (Glandulae parathyreoideae): Glandulae parathyreoideae siccatae. Thymusdrüse (Glandula Thymi): Glandulae Thymi siccatae. Zirbeldrüse: Epiphyse (Glandula pinealis), Glandulae pinealis siccatae. Vgl. Hormone. OrganprSparate:Organotherapeutica*. Oricello: Orseille*. Orjganum creticum: Fam. Labiatae, Spanischer Hopfen, Kretischer Dost (Mittelmeerländer, Kreta). Stpfl. v. Herba Origani cretici: Spanisch Hopfenkraut. Best.: Äth. Öl. Anw.: als Aromaticum u. Gewürz (Anchovis). HOM: Origanum creticum, das frische, blühende Kraut. Oleum Origani cretici © : Spanisch Hopfenöl (stammt auch v. anderen Hopfenarten). Best.: mind. 60% Phenole, haupts. Carvacrol. Dickfl., gelbe bis rotbraune Fl., Geruch nach Thymian. Anw.: zu Einreibungen. D. 0,915—0,975.
Organotherapeutica: Opotherapeutica, Organpräparate. Getrocknete tierische Organe bzw. Extrakte u. Präparate hieraus od. d. Gewebssäfte dieser Organe od. ihre Sekrete bzw. Inkrete (Drüsen m. innerer Sekretion) zur Behandlung v. Krankheiten, bes. v. solchen, die auf einer verminderten Funktion dieser Organe beruhen. Heute werden die getrockneten Organe selbst selten benutzt, haupts. ihre Extrakte bzw. ihre Hormone, z. T. die künstlich hergestellten Hormone. Die Organotherapie wurde v. Brown-SiSQTJARD (Physiologe, Paris, 1818—1894) eingeführt. Die haupts. zur Verwendung gelangenden Organe (vgl. Orjganum majorana: Majorana horHormone): tensis*.
Origanum vulgare
423
Origanum vulgare: Fam. Labiatae, Dosten, Wilder Majoran (nördl. gemäßigte Zone). Stpfl. v. Herba Origani © : Dostenkraut. Best.: Äth. ö l (bis 1%, rnind. 0,3%» enth. haupts. Thymol, Carvacrol u. a.), ferner Bitterstoff, Gerbstoff. Asche max. 8%. Anw. volkst.: als Aromaticum, Carminativum u. Antispasmo 'icum; äuß.: zu Gurgelwässern. HOM: Origanum vulgare, das frische, blühende Kraut. Orizabawurzei: Radix Orizabae, Radix Scammoniae mexicanae, s. Ipomoea orizabensis. Orlean: Orellana, s. Bix oreilana. Ornithin: a,r COO(CH3)
Die Mol.-Gew. betragen bis zu mehreren 100000 (Polygalacturonsäuren). Man unterscheidet: 1. Pektinstoffe: Die techn. unreinen Pektinprodukte m. allen Ballaststoffen. 2. Pektine: Reine, tw. od. voll methylierte Galakturonsäureketten m. hohem Polymerisationsgrad (daher bes. hohe Gelierfähigkeit). 3. Pektinsäuren: tw. od. vollständig v. Methoxylgruppen befreite Polygalakturonsäuren (ohne od. v. sehr geringer Gelierfähigkeit). 4. Hydropektine: Durch Säurehydrolyse abgebaute Pektinstoffe (ohne Gelierkraft). 28
Pelargonium-Arten
434
Zur teohn. Herst, werden haupts. d. Preßrückstände der Fruchtsaftbereitung, ausgelaugte Rübenschnitzel usw. verwendet, die m. Aq. ausgekocht u. im Autoklaven erhitzt od. m. Säuren extrahiert werden. Bei der Herst, ist es wichtig, eine Zerlegung der Pektine durch die Pektinfermente zu verhindern. (Pekt a s e verwandelt unter Abspaltung von Methylgruppen Pectin in Pectinsäure; P e k t i n a s e spaltet die Polygalacturonsäureketten). Anw. der Pektine med. : b. Durchfall u. z. Regulierung der Darmperistaltik, als Blutstillungsmittel; pharmaz. : als Verdickungsmittel (Ersatz f. Tragant u. Agar Agar); techn. : in d. Nahrungsmittelindustrie zur Verdickung u. Gelierung sowie zu kosm. Präparaten (Hautkrems usw.). Pelargonium-Arten: Fam. Geraniaceae, verschd. Arten, z. B. P. radula (P. roseum), P. capitatum, P. graveolens ( Südfrankreich, Nordafrika, Réunion, Algier). Stpfln. v. Oleum Geranii: Geraniumöl, Pelargoniumöl ; das aus den Blättern obiger wie zahlreicher anderer Arten destillierte äth. öl. J e nach Herkunft unterscheidet man Afrikanisches, Französisches, Spanisches, Marokkanisches, Réunion- usw. öl. Es ist farblos, grünlich od. bräunlich u. besitzt einen zarten bis intensiv schweren Rosengeruch. D. 0,888—0,907. Löslichkeit i. A. bei den einzelnen Sorten verschieden. Best. : Geraniol, Zitronellol, Linalool, Phenyläthylalkohol (Rosengeruch), Spuren v. Menthol. Anw. : in der Parfümerie als Ersatz für Rosenöl. Pelargoniumöl: Ol. Geranii, s. Pelargonium-Arten. Pelargonsäure: NonyJsäure, C 9 H 1 8 0 2 Farbl. Fl. D. 0,9C5; F. 12,5°; Sdp. 253°. Nat. i. d. Blättern v. Pelargonium-Arten, entsteht bei der Oxydation von Ölsäuren, daher auch in ranzigen Fetten. Anw. : zur Herst, v. Kunstharzen, alsSchmiermittel. Pellagra: (jrÉAAa=Haut, ag-a=rauh) „Rauhe Haut", chron. Hauterkrankung, verbunden m. nervösen, zerebrospinalen, psychischen sowie Magen-Darmstörungen, hervorgerufen durch Mangel anAntipellagra-Vitamin* (Nikotinsäureamid). Pfllagraschlltzstoff: Antipellagra-Vitamin (Nikotinsäureamid), s. Vitamine.
Penieillinum
Palletlerinsulfat: Pelletierinum sulfuricum*. Pelletierlntannat: Pelletierinum tannicum Pelletierinum: Pelletierin, Punicin, CgHjjNO, Alkaloid aus der Granatwurzelrinde (s. Punica granatum). ölige, farbl., weinartig riechende, giftige Fl. 1. in Aq., A., Ae., Chlf. ; med. : verwendet werden nur Pelletierinum sulfuricum* u. P. tannicum Pelletierinum sulfuricum: Pelletierinsulfat, (C 8 H ] 5 N0) 2 H 2 S0 4 + 3 H 2 0 . Mol. 434,37. Farbl. Kr., sll. in Aq. u. A. Anw. med. : als Taenifugum. Dos. 0,3 g bis 0,5 g; f. Kinder 0,1—0,15 g. Pelletierinum tannicum © : Pelletierintannat, Punicintannat; meist ein Gem. der Tannate aller Alkaloide der Granatwurzelrinde. Hellgelb., geruchl. Pv., 1. in 700 Aq. u. 80 A„ 11. in warm., verd. SS. Anw. med.: als Taenifugum. Dos. 0,3—1 g; MD. 1 g. Pellidol Pellidol Diazethylamino-azotoluol, [1,2] [1] N(CO • CH3)2
[4]
Mol. 309,2; F. 74°—76°. Blaßziegelrotes Pv. v. schwach säuerlichem Geruch, uni. in Aq., 1. in A., Ae., Chlf., ölen, Fetten, Vaseline. Anw. med.: zur Epithelisierung größerer Wundflächen, b. Ulcus cruris, Dekubitus, Ekzemen, Verbrennungen (P. ist ungiftiger als Scharlachrot), meist in 2%igen Salben od. in öl gel. Pemmikan: Konserviertes Fleischpulver, s. Konservieren 3. Pemphigus: Blasenausschlag. Penghawar-(Penawar-) Djambi: Paleae haemostaticae, s. Cibotium barometz. PeniCillinase: Stoffwechselprodukt gewisser Bakterien (z. B. Darmbakterien), durch das Penicillin inaktiviert bzw. zerstört wird; s. Penieillinum. Penieillinum: Penicillin, Ausscheidungsprodukt des Schimmelpilzes Pénicillium notatum, das sich in goldgelben Tröpfchen auf der Oberfläche des Pilzes ausscheidet u. allmählich in d. Substrat einsinkt, aus dem es gew. wird. Es liefern jedoch nicht alle Stämme v. Pénicillium
Penicillinum
notatum Penicillin. Die Schwierigkeit b. d. Gew. v. Penicillin liegt in d. Auswahl der geeigneten Pilzstämme u. der günstigsten Nährlsg. sowie in der Sterilisation, da d. geringste Infektion m. Luftkeimen d. Bildung v. Penicillinase u. anderer Enzyme verursacht, die das Penicillin sofort zerstören u. die Ausbeute vernichten. Es sind bisher 6 verschied. Penicilline aufgefunden worden. Sie werd. teils mit Buchstaben (Amerika), teils mit Zahlen (England) bezeichnet : Penicillin F (I) Penicillin G (II) Penicillin X (III) Penicillin K (IV) Flavicin Dihydroflavicin, denen sämtlich d. Bruttoformel C^ASNjR zukommt, sie unterscheiden sich lediglich durch die Seitenkette (R), haben aber sämtlich den orthokondensierten Thiazolidinring u. /3-Laktam-Ring gemeinsam. Die Strukturformel ist folgende : H3C\ H 3 C—C
H C
I
k \
Penicillin F (I): R — —CHj— (A 2 -Pentenyl-) Penicillin G (II): R
COOH
I H
=
„
Penicillinum
435
CO
HN—CO—R -CH,
> (Benzyl-)
Penicillin X (III): p — OH (p-Oxybenzyl-) Penicillin K (IV): R = — H 2 C—(CH 2 ) 5 —CH 3 (n-Heptyl-) Flavicin: R = —H 2 C—CHj—CH—CH—CHg (A s -Pentenyl-)
Dihydroflavicin: R 1 - —H2C—CH 2 —CH2—CH,—CH 3 (n-Amyl-) ferner die Penicillin-V-Säure: R = —CH 2 —0—C 9 H 5 (Phenoxymethyl) (die im alkal. Dünndarm zur Resorption gelangt) Wirkungswerte
I.E./mg gegen Staphylococcus aureus
Penicillin Penicillin Penicillin Penicillin Flavicin
F G X K
(I) (II) (III) (IV)
1465 1667 850 2300 1400
Das Na-Salz des Penicillins ist leichter 1. als das Ca-Salz, das erstere wird daher f. Lsgen, das letztere f. lokale Behandlung benutzt. Das meist verwendete P. ist heute das P e n i c i l l i n G, da dessen Natrium- u. Calciumsalze in Trockenform unter Luftabschluß jahrelang gelagert werd. können. Erhitzung v. Penieillinlsgen zerstört das Penicillin, es ist ferner sehr empfindlich gegen S S , Alkalien, Alkohole, Metalle, Oxydationsmittel sowie gegen gewisse Gummiarten. Für d. Menschen ist es praktisch ungiftig. P ist auch synth. darstellbar. Eine I n t e r n a t i o n a l e E i n h e i t ( I . E . ) entspricht 0,06 y = 1/1667 mg Penicillin G-Na (Benzylpenicillin). Eine I.E. ist gleich I Oxford-Einheit (O.E.). Unter O.E. verstand man früher diejenige Menge P., die in einem Nährboden v. 50 ccm Fleischbrühextrakt aufgelöst imstande war, das Wachstum des Staphylococcus aureus vollständig zu hemmen. Penicillin wird haupts. parenteral angew., da es dch. die Magensäure u.Darmbakterien ( P e n i c i l l i n a s e b i l d u n g ) inaktiviert wird. Durch Zusatz geeignet. Puffer, die d. Säurespaltung i. Magen zurückhalten, kann P. jetzt auch oral (Tabl.) angew. werd. Zur lokalen Behandlung dienen Puder, Salben u. Lsgen. Salben u. Puder enthalten bis 5 0 0 1 . E . / g , die Lsgen 500—5000 I.E./ccm. 28*
Penicillinum
436
Bei der Anw. von P. ist wie bei den Sulfonamiden eine genügende Konzentration im Blut notwendig u., da P. sehr rasch mit dem Harn ausgeschieden wird, muß die Injektion alle 2—3 Stunden wiederholt werden. Intramuskulär werden als Einzeldosis 10-—20000 I . E . verwendet, als Tagesdosis sind 100000 bis 500000, u. U. bis mehrere Millionen I.E. erforderlich. Penicillin ist hochwirksam u. a. gegen Staphylokokken, Streptokokken, Gonokokken, Meningokokken; mäßig wirksam gegen Pneumokokken, Bac. tetani, Diphtheriebaz., Bac. anthracis, Aktinomyzeten, Spirochaeta pallida; unwirksam u. a. gegen Tuberku-
Penicillinum
aethylendiamin-di-Penicillin G u. Procain-Penicillin G zu gleichen Teilen besteht u. das (wie diePenicillin-V-Säure) nur im alkal. Dünndarm zu Resorption gelangt [Penicillin entd. 1928 v. ALEXANDER FLEMING, London, 1940 von FLOREY u.
CHAIN (Oxford) erstmalig isoliert u. seine bacterizide Wirkung festgestellt.] Lit.:
ALEX. FLEMING, Penicillin its practical
application, London 1946; HANS KILLIAN, Die Penicilline, Berlin 1946. Penicillin, Stationen einer Forschungsarbeit, Farbwerke H o e c h s t , 1952. Penicillin-G-Kalium g l : Phenylacetylpenin-Kalium, Benzylpenicillin-Ka lium, 0 H^C—O
O \ C _ N / \ II H | | -CHj-C—N—C—cx / H H \ S / lose (Mycobacterium tuberkulosis), Ruhr (Shigella dysenteriae), Pest (Pasteurella pestis), Cholera (Vibrio cholerae) sowie gegen Typhus- u. Paratyphusbakterien, Erreger der Schlafkrankheit, der Malaria u. gegen Pilze.Wie bei Sulfonamiden wird auch bei Penicillin zunehmende Resistenz von Bakterienstämmen beobachtet. Um d. häufig. Injektionen zu ersparen, sind Depot-Penicilline eingef. word., die nur alle 12—24 Std. gegeb. werd., als Novoacin- (Procain-) P. od. Chinin-P. in wäßriger Suspension, oder Novocain(Procain-) P. in öl mit Zusatz v. Aluminiumstearat. (Ölpräparate haben meist längere Wirkungsdauer.) Auch Kombinationen von P. mit Sulfonamiden sind im Handel. T a r d o c i l l i n comp, (g) ist ein Depot-Insulin, das aus Dibenzyl-
.CH, V \CH3
K+
C 1 6 H 1 7 0 4 N 2 SK. Mol. 372,5. Mindestens 85,0% Penicillin-G-Kalium. Mindestens 95,0 und höchstens 104,0% Gesamtpenicillin-Kalium. 1 mg Penicillin-GKalium-Standard entspricht 15E5 I.E. 1 I.E. ist in 0,00063 mg des PenicillinG-Kalium-Standards enthalten. Weißes bis fast weißes, feines, kr. Pv. von bitterem Geschmack, all, in Aq., 1. in absol. A., praktisch unl. in Ae., Chlf., fetten ölen, fl. Paraffinen. Spez. Drehung: [a]
=
mindestens + 2 C 0 0 . Aufbewahrung: Bei einer Temperatur unter 25° C in sterilisierten und keimdichten Gefäßen. Vorsichtig aufzubewahren. Penicillin-G-Natrium g g : Phenylacetylpenin-Natrium, Benzylpenicillin-Natrium, O H /C—O
O X!-N/ \ /CH3 II H [ | C< -CH 2 —C—N—C—C, / -CH3 H H \ s /
Na+
Penicillinum
437
85,0% Penicillin-G-Natrium. Mindestens 93,0 und höchstens 102,0% Gesamtpenicillin-Natrium. 1 mg Penicillin-GNatrium-Standard entspricht 1667 I.E. 1 I.E. ist in 0,0006 mg des Penicillin-Gliatrium-Standards enthalten. Weißes bis fast weißes, feines kr. Pv. von bitterem Geschmack, sll. in Aq., 1. in absol. A., praktisch unl. in Ae., Chlf., fetten ölen, fl. Paraffinen. Spez. Drehung: [a]
=
mindestens + 2 7 0 ° . Aufbewahrung: Bei einer Temperatur unter 25° C in sterilisierten und keimdichten Gefäßen. Vorsichtig aufzubewahren. Procain-Penicillin G g | : (Procain = 4-Aminobenzoyl-diaethylaminoaethanol) Procain-Phenylacetylpenin, ProcainBenzylpenicillin,
•\=/
X OCH
Pentamethylentetrazolum
Pénicillium: Pinselschimmel, Art v. Schimmelpilzen m. verzweigten Konidienträgern u. pinselartigen Konidien. Ca. 600 Arten bekannt (u. a. im Camembert- u. Roquefortkäse) nicht pathogen; s. Penicillinum. Pentaclilorphenol: C6Cl5(OH). Weiße Kr., 1. in Alkalien u. organ. Lösungsmitteln. F. 190°. Stark bacterizide Substanz. Anw.: als Konservierungsmittel, bes. für Holz, gegen Pilze, Algen usw. Pentaerythrit: C(CH2OH)4. Weiß. kr. Pv.; F. ca. 253°. Darst.: Durch Einwirkung von Kalkwasser auf ein Gemisch von Formaldehyd u. Acetaldehyd. Anw. : zur Sprengstoffherstellung (Pentrix*); zur Herstellung von Kunstharzen u. Lacken. Pentamethylendiamin: Cadaverin, s. Ptomaine.
2 —CH 2 —NH
(X
H ^ - 0
o N/ II H I -CH 2 —C—N—C—C H H
\
/CH3 !HA
Procain-Penicillin G G i3 H 2o02N
Mol. Pentamethylentetrazolum @B: Penta2 -C 1 8 H 1 8 0 4 N a S-H 2 0. 588,7. Mindestens 85,0% Procain-Peni- methylentetrazol, cillin G. Mindestens 95,0% Procain-GeHA H 2 samtpenicillin. Mindestens 37,5 und höchstens 40,5% Procain. 1 mg reinstes / MÜ==N Procain-Penicillin G entspricht 1009 I.E. H2C I I Weißes, bis fast weißes, feines kr. Pv., 1. in ca. 250 T. Aq., ca. 100 T. absol. A„ ca. 90 T. Chlf. Aufbewahrung: Bei einer H2 H2 Temperatur unter 25° in sterilisierten und keimdichten Gefäßen. Vorsichtig CGH10N4. Mol. 138,2. Mindestens 99,0%. aufzubewahren. Farbl. Kr. oder weißes, kr. Pv., fast ge-
Wv
N
Pentan
438
ruchlos und von schwachbitterem Geschmack. 1. in ca. 0,5 T. Aq., in ca. 0.6 T. A., in ca. 16 T. Ae„ in ca. 20 T. fetten ölen. Schmelzintervall: 58°—60°. Aufbewahrimg: Vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. Anw.: als Kreislaufmittel (Cardiazol (§)): Pentan: C K H 12 . D. 0,626; Sdp. + 3 6 , 1 ; F. —129,7°. Farbl., feuergefährliche Fl., 1. in Benzin, unl. in Aq. Nat.: im Erdöl; Reagens ggj zur Prüfung v. Drogen auf den Geh. an äth. ölen. Anw.: techn. als Lösungsmittel, zu Thermometerfüllungen. Pentosen: s. Kohlenhydrate. PentOSlirie: Auftreten v. Pentosen im Harn (bes. v. Arabinose). Pentothal: Aethyl-isoamylthiobarbitursaures Natrium, y s — c o ^ y s B f - CH 3 NaS—C
C H
CO^^CH—CH2—CH2—CH3 | CH3 Pentothal
Injektionsnarkoticum von ähnlicher Wirkung wie Evipan-Natrium* (5 ccm einer wäß. 5%igen Lsg. wirkt narkotisierend); in USA wird P. als sog. „Geständnismittel" benutzt, da es bei entsprechender Dosierung einen Zustand der Willenlosigkeit und Gesprächigkeit erzeugt (Dämmerschlafverhör). Ferner findet P. Anwendung bei Gedächtnisverlust, Neurosen. Zwangsvorstellungen sowie in der Psychiatrie. Pentrit: Penta-Erythrit-Tetranitrat, Explosivstoff. Pentyl: Syn. Amyl, einwertiges Radikal des Pentan, C 5 H U . Pentylalkohol: Amylalkohol, s. Alcohol amylicus © . Pentylene: Syn. Amylene, die ungesättigten Kohlenwasserstoffe der Olefinreihe C 5 H 10 m. 5 Isomeren. Pepsin: Pepsinum gg*. Pepsin, Flüssiges: Pepsinum liquidum © * . Pepsin, Konzentriertes: Pepsinum concentratum Pepsinum: Pepsin; das aus d. Schleimhaut des Magens der Schweine, Schafe od. K&lber gew. u. m. Milchzucker gem.
Peptoneisen
Enzym. Weiß, bis gelbl.-weiß. Pv. (konz. Pepsin in bräunl. Lamellen). Pepsin hat d. Fähigkeit, unter Mitwirkung v. Salzsäure Eiweißstoffe zu lösen, d. h. sie zu Peptonen u. Peptiden abzubauen (das pn-Optimum des Pepsins liegt bei p H = 1—2). Man unterscheidet k o n z . u. v e r d . P. Letzteres sind Verreibungen m. Milchzucker (|jS§) od. anderen indifferenten Stoffen. Die Stärke der Handelssorten wird bezeichnet nach d. Menge Eiweiß, die das betr. Pepsinpräparat verdauen k a n n : z. B. verdaut ein lOOfaches Pepsin die 100 fache Menge seines Gewichts an gekochtem Hühnereiweiß, vgl. Fermente. (Pepsin entd. 1836 v. T h e o d o b Schwann, '810— 882). Pepsinum SAB ist lOOfaches Pepsin. Anw. med.: b. Störungen der Magenfunktion ( p | : Vinum Pepsini), HOM: Pepsinum. P. concentratum 1000faches Pepsin (aus der Schleimhaut des Magens d. Schweine gewonnen). P. liquidum Fl. Pepsin; eine Lsg. v. 10 Pepsin in 50 Glyz. u. 40 Aq. Eine opalisierende dickliche Fl. Pepsin wein: Vinum Pepsini g g , s. Vinum. Peptidasen: Enzyme, die Peptide spalten. Peptide: Verbdgen v. 2 od. mehreren Aminosäuren, so daß die Carboxylgruppe des einen Moleküls m. der Aminogruppe des anderen säureamidartig (—CO • NH—) verknüpft ist. Je nach der Anzahl der vereinigten Aminosäuren bezeichnet man das daraus entstandene Peptid als Di-, Tri-, Tetra- usw. — u. Polypeptid. Pepton: Peptonum*. Peptone: Abbauprodukte v. vegetabilischem od. tierischem Eiweiß; entstehen auch als Zwischenprodukte b. d. Eiweißverdauung durch Pepsin. Sie sind sehr leicht wasserlösl., koagulieren nicht beim Erhitzen u. sind nicht aussalzbar, geben aber die Biuretreaktion (s. d.). Zur techn. Herst, dienen Fleischabfälle, Eiweiß, Kasein, Hefe, Blut, Lupineneiweiß usw., die entweder hydrolytisch gespalten od. durch Fermente (Pepsin, Pankreatin, Papayotin) gespalten werden. Anw. med.: zu Nährpräparaten, zu Bakteriennährböden, s. Peptonum. Peptoneisen: Ferrum p e p t o n a t u m © * .
Peptonisierung
439
Peptonisierung: Umwandlung v. Eiweißstoffen in Peptone. Peptonum siccum e Carne: Trocknes Pepton aus Fleisch, s. Peptone. Peptonum siccum ex Albumine: Trocknes Pepton aus Eiereiweiß, s. Peptone. Peptonum siccum sine Sale ©>: Kochsalzfreies, trocknes Pepton. Hellgelbe, schaumige Stücke oder weißl. Pv., 11. in Aq.; 0,2 g Pepton dürfen durch Trocknen bei 100° höchstens 0,014 g an Gewicht verlieren u. nach dem Verbrennen nicht mehr als 0,007 g Rückstand hinterlassen, s. Peptone. Peptonum spissum e Carne: Zu Extraktdicke eingedampftes Pepton aus Rindfleisch, s. Peptone. Per-: „durch", bisweilen auch „über", z. B. Perborat. Perborate: Salze der Perborsäure, HBO3.
Percain ® : a-Butoxy-cinchoninsäurediaethyl-aethylendiamin -f HCl. Farbl. Kr., sll. in Aq. u. A„ F. 97°. Lokalanaestheticum, meist mit Adrenalin zusammen (0,5—l%o z u r InfiltrationsAnaesthesie, l°/oo z u Leitungs-A., 1—2% zur Oberflächen-A., 0,1—1% zur Lumbal-A.). Percha: Guttapercha |H3*. Percha lamellata: Guttaperchapapier, s. Guttapercha :DÜ. Perchloräthan: Carboneum sesquichloratum*. Perchlorate: Salze der Perchlorsäure HC104.
Perchlormethan: Carboneum tetrachloratum Perennierende Pflanzen: bot. Ausdauernde Pfln.; Stauden, Pfln., die zahlreiche Vegetationsperioden hindurch ausdauern. Pergament: (nach d. Stadt Pergamon in Kleinasien). Echtes P.: Von den Haaren befreite, ungegerbte Tierhaut. Pergamentpapier: (Charta pergamena) Vegetabilisches Pergament, wird hergest., indem man ungeleimtes Papier kurz (3 bis 12 Sek.) m. konz. Schwfs. behandelt, wobei die Zellulose in Amyloid übergeführt wird. Pergament u. Pergamentpapier dienen bei der Osmose als Membran.
Periodensystem der Elemente
Pergiycerin®: Glycerinersatz. Farbl. wäß. Lsg. von Calcium- u. Natriumlactat, s. Natrium lacticum u. Glycerinum. Perhydrit ® : H 2 0 2 in fester Form (hergest. durch Auflösen v. Harnsäure in konz. H 2 0 2 -Lsg. u. Auskristallisierenlassen). Perhydrol ® : 30 %ige säurefreie Wasserstoff superoxydlsg . Perlanth: bot. Blütenhülle, s. Blüte. Pericambium: bot. Perikambium, s. Pericykel. Pericarditis: Herzbeutelentzündung. Pericardium: Herzbeutel. Pericärpium: bot. Fruchtwand, Perikarp, z. B. P. Aurantii, s. Fruchtformen. Pericärpium Aurantii IUB: Cort. Aurantii Fruct., Pomeranzenschale, s. Citrus curantium ssp. amara. Pericärpium Citri l u | : Cort. Citri Fruct., Zitronenschale, s. Citrus medica. Pericykel: bot. Perikambium; die Zellreihe, die sich nach innen zu dem Endodermisring in der Wurzel anschließt. Periderm: bot. Gesamtheit v. Kork*, Korkkambium u. Phelloderm*. Perigon: bot. Blütenhülle, b. der Kelch u. Blumenblätter gleich sind, s. Blüte. Perigyn: bot. Mittelständig (Stellung des Fruchtknotens), s. Blüte. Perikambium- bot. s P ;ricyksl. Perikarp (Pericärpium): bot. Fruchtwand, s. Fruchtformen. Periodensystem der Elemente: (Period sches System) Anordnung der ehem. Elemente nach der Größe ihres AtG., wobei sich in bestimmten periodischen Abständen immer Elemente m. ähnlichen ehem. Eigenschaften wiederholen. Das P. S. umfaßt 7 waagerechte Perioden u. VIII senkrechte Gruppen m. Nebengruppen, wobei d. Elemente unter laufenden Nummern den Ordnungszahlen od. Atomnummern eingeordnet sind. JOHANN
WOLFGANG
DÖBEBEINER
(1780—1849, Apotheker u. ab 1810, von GOETHE berufen, Prof. d. Chemie in Jena) erkannte 1829, daß sich verschied. Elemente ihrem ehem. Verhalten nach in Gruppen von je 3 Elementen zusammenfassen lassen (Triadenregel); 1864 entd. der engl. Chemiker JOHN A. R. NEWLANDS (1838—1898), daß jeweils
Periost
440
nach 7 Elementen, nach steigendem Atomgewicht geordnet, jeweils ein Element folgt, das dem ersten der Reihe ehem. ähnlich ist. (Gesetz der Oktaven.) Darauf fußend wurde das heutige P.S. aufgestellt. Im Jahre 1869 v. L o t h a b M e y e b , Chemiker, Tübingen, 1830-1895, U. DlMITRIJ IWANOWITSCH MENDELEJEW, Chemiker, Rußland, 1834—1907; M e n d e l e j e w fand bei der Aufstellung seines Periodensystems einige Lücken, für die er im Jahre 1871 noch zu entdeckende Elemente mit ganz bestimmten Eigenschaften voraussagte („EkaSilicium" = Germanium, „Eka-Bor" = Scandium, „Eka-Aluminium" = Gallium). Diese Elemente wurden bald darauf wirklich mit den vorausgesagten Eigenschaften entdeckt und bewiesen aufs glänzendste die Richtigkeit des MENDELEJEWschen
Systems
(s.
Eka-
Elemente). H e n r y MOSELEY, Physiker, England, 1887—1915, fand 1913, daß d. Ordnungszahl ein. Elementes in Beziehung steht zu seinem Röntgenserienspektrum, woraus sich ergibt, daß d. Ordnungszahl gleich der Kernladungszahl ist, also gleich der Anzahl der im Atomkern eines Elementes vorhandenen positiven Ladungen (Protonen). Ferner ist d. Anzahl der Elektronen im neutralen Atom wieder gleich der Kernladungszahl, da je eine positive Ladung eines Protons v. der negativen Ladung eines Elektrons kompensiert ist; daraus ergibt sich also Ordnungszahl = Kernladungszahl = Zahl der Elektronen in d. Hülle des Atoms. Demnach ist das P. S. nach heutigen Anschauungen eine Systematik der Elemente auf Grund ihrer Elektronen zahlen. Die Eigenschaften der Elemente sind periodische Funktionen ihrer Elektronen u. damit auch der Kernladungszahlen. Die bis vor wenigen Jahren im P. S. noch offen stehenden Plätze 43, 61, 85, 87 sind inzwischen mit durch künstl. Elementumwandlung gewonn. Grundstoffe besetzt worden; ferner wurd. dch. künstl. Elementumwandlung weitere neue (bisher 10) Grundstoffe, die „Transurane" gewonnen,vgl.Transurane, sowie Tabelle 11 u. 12. Periost: Knochenhaut.
Perkolation
Periostitis: Knochenhautentzündung. Periplaneta orientalis: Blatta orientalis*. Perisperm: bot. Vom Nucellusgewebe gebildetes Nährgewebe. Peristaltik: Die wurmartig fortschreitende Bewegung des Darmes sowie auch des Magens u. Ureters. Periston (R): Polyvinylpyrrolidon*. Peritoneum: Bauchfell. Peritonitis: Bauchfellentzündung. Perkagiyzerin ® : Glyc.-Ersatz, s. Natrium lacticum. Perkolation: Verfahren zur Herst, v. Fluidextrakten (Extracta fluida) nach dem (Verdrängungsverfahren): Die getrockneten u. pulv. Pflnteile werden m. d. Lsgsmittel (meist verd. A. od. Mischung v. Glyz. u. A.) befeuchtet, 12 Stunden zugedeckt stehengelassen, danach durch Sieb 3 geschlagen u. in einen Perkolator (s. Abb.) fest eingedrückt. Die Masse wird m. Filtrierpapier bedeckt u. nunmehr so viel Lsgsmittel aufgegossen, daß die Pflnteile noch v. dem Lsgsmittel bedeckt sind, während aus der unteren Öffnung des Perkolators der Auszug abzutropfen beginnt. Man schließt nun die Abtropfvorrichtung, deckt den Perkolator zu Perkolator. und läßt ihn 48 Stunden stehen. Das Lsgsmittel soll etwa 1cm hoch über der feuchten Drogenmasse stehen. Nach 48 Stunden läßt man den Auszug abtropfen, und zwar so, daß b. Anw. von 1 kg Droge u. darunter 10—-15 2 „ „ „ „ 20—25 3 „ 30—35 10 „ „ „ „ 40—70
Tr. „ „ „
in d. Minute abfließen. Der zuerst erhaltene Auszug, der sog. Vorlauf, der einer Menge v. 85 T. der trocknen Pflnteile entsprechen soll, wird beiseite gestellt u. nunmehr so lange Lsgsmittel in den Perkolator nachgegossen u. ablaufen gelassen, bis die Droge vollkommen ausgezogen ist. Diese Auszüge, die
Perkutan
441
Nachläufe, werden zu einem dünnen Extrakt eingedampft, am besten im Vakuum, dann m. d. Vorlauf vermischt u. so viel Lsgsmittel zugesetzt, daß 100 T. Fluidextrakt 100 T. der trocknen Pflnteile entsprechen. Der so gew. Fluidextrakt wird 8 Tage der Ruhe überlassen u. dann filtriert. Fluidextrakte müssen stets klar abgegeber. werden. Neben dem oben beschriebenen ¡Sg-Verfahren sind eine Reihe weiterer Verfahren (Evakulation, Diakolation u. a.) ausgearbeitet worden, jedoch ist die Perkolation nach dem [DAg zweifellos das wirtschaftlichste Verfahren. Perkutan: Durch d. Haut hindurch; perkutan wirken z. B. Salben, Bäder usw. Perlingual: Perlinguale Methode, Auflegen von Arzneimitteln auf die Zunge, von wo sie resorbiert werden. Perlmoos: Carrageen g l * . Perlon: Kunstfaser, s. Kohlenhydrate. Perlsago: Amylum Sagi*. PermanentweiB: Barium sulfuricum*. Permanganate: Salze der Übermangansaure HMn0 4 . Permeabel: Durchlässig. Permeabilitätsvitamin: Vitamin P, s. Vitamine. Permutite: Künstliche Zeolithe* (Aluminium-Kalzium- od. Aluminium-Natrium-Silikate); sie dienen zur Enthärtung des Wassers, s. Ionenaustauscher. Perniones: Frostbeulen. Perniziös: Gefährlich, z. B. perniziöse Anämie. Peroral: (per OS) Durch d. Mund. Perosmiumsäure: Acid. osmicum, s. Osmium. Peroxydasen: Fermente, die aus Peroxyden Sauerstoff abspalten und diesen auf Akzeptoren (aromatische Substanzen, z. B. Phenole, die dadurch zu Chinonen dehydriert werden) übertragen. Sie enthalten als prosthetische Gruppe Häm bzw. Protohämatin (z.B. Meerrettichperoxydase). Sie finden sich in Pfln. u. Tieren, bes. in d. Leukozyten, im Knochenmark, Milz, Lymphdrüsen sowie im Sperma u. in der Milch. Peroxyde: Salze des Wasserstoffsuperoxyds (das eine schwache Säure ist).
Petersilienöl
Peroxy-disulfate: s. Peroxy-dischwefelsäure. Peroxy-dischwefelsäure: (Perschwefelsäure, Überschwefelsäure, H 2 S 2 0 8 , entsteht bei der Elektrolyse konz. Schwefelsäurelösungen (40—50%) od. durch Einwirkung Chlorsulfonsäure auf P e r o x y monoschwefelsäure (CAROsche Säure) H 2 S 0 5 ; weiße, in Aq. 1. Kr. Ihre Salze heißen Peroxy-disulfate, die stark oxydierend wirken. Peroxy-Gruppe: s. Per-Verbindungen. Peroxy-monoschwefelsäure: Peroxyschwefelsäure, s.Peroxy-dischwefelsäure. Per rectum: Vom Mastdarm aus ; durch den After. Perschwefelsäure: Peroxy-dischwefelsäure*. Persische InsektenblUten: s. Chrysanthemum roseum u. C. marschallii. Pertussis: Keuchhusten. Perubalsam: Balsamum peruvianum* Peru-Ratanhia: s. Krameria triandra. Per-Verbindungen: SauerstoffreicheV., deren O beim Freiwerden stark oxydierend, bleichend usw. wirkt. Sie enthalten meist die Peroxygruppe — 0 - 0 — (z. B. Natriumperoxyd, Natriumperborat)', Per-V. ohne Peroxygruppe sind z. B. Perchlorate, Permanganate usw. Pervitin ® : s. Phenyl-methylaminopropanum hydrochloricum [Mg. Pestwurz: Petasites hybridus*. Petala: bot. Blumenblätter, s. Blüte. Petasjtes hybridus (P. officinalis, Tussilago petasites): Fam. Compositae, Pestwurz (Europa). Stpfl. v. Folia Petasitidis: Pestwurzblätter u. Radix Petasitidis: Pestwurz. Best, in Wurzel u. Stengel: Inulin, Pektinstoffe, äth. öl» Harz, Bitterstoff, Gerbstoff, Helianthenin, Synanthrin. Anw. volkst. : als Expectorans, sowie als schweiß-, harntreibendes u. eröffnendes Mittel; äuß.: b. Geschwüren u. Brandwunden. HOM: Petasites, die frische, im April gesammelte, ganze Pflanze. Petersilie: Petroselinum crispum*. PetersilienfrQchte, Petersiliensamen: Fruct. Petroselini © , s. Petroselinum crispum. Petersilienkampfer: Apiolum*. Petersilienöl: Ol. Petroselini © , s. Petroselinum crispum.
Petersilienwurzel
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Petersilien wurzel: Bad. P e t r o s e l i n i © , s. Petroselinum crispum. PetitgralnSl: Ol. Petitgrain, s. Citrus auiantium ssp. amara. Petrischalen: Kunde fladhe Glasschalen mit einer zweiten darüber gestülpten Glasschale als Deckel, für Bakterienkulturen. Petroläther: Aether Petrolei*. Petroleum: Ol. Petrae*. Petroleum-Aether: Aether Petrolei*. Petroleum-Benzin: Benzinum Petrolei pü*. Petroselmum crispum (P. sativum, P. hortense): Fam. Umbelliferae, Petersilie (heim. Mittelmeergebiet, kult. als Gemüsepfl.). Stpfl. v. Fructus Petroselini © (fälschl. Semen Petroselini): Petersilienfrucht, Petersiliensame. Best.: Apiin (Glykosid), äth. ö l (mind. 2 % ) , fett, öl, hoher Gehalt an Vitamin C. Asche max. 7 % . Anw. volkst.: als Diureticum, sowie b. Milz- u. Leberleiden, Verdauungsschwäche, Blutungen, auch als Abortivum (infolge des Apiolu. Myristicingehalts des äth. Öls stark uteruserregend). Abkochungen des Krautes dienen volkst. als Haarwuchsmittel u. zur Bekämpfung von Kopfläusen. R a dix Petroselini © : Petersilienwurzel. Best.: Apiin (Glykosid), äth. öl, Schleim, Zucker. Asche max. 6 % . Anw. volkst. wie Fruct. Petroselini. mittl. Dos. 1,0 g. HOM: Petroselinum, die frische, zu Beginn der Blüte gesammelte ganze Pflanze u. Petroselinum e seminibus, die reifen Früchte. Oleum Petroselini ® : Petersilienöl, das äth. ö l der Früchte. Gelbl. bis blaß grünl. Fl. D. 1,037—1,095. Best.: Apiol, d, sich b. Schütteln d. Öles mit Aq. u. in der Kälte kr. abscheidet, ferner Myristizin, Pinen, Phenole u. a. Anw. med.: als Diureticum u. Emmenagogutn (Vorsicht, vgl. Apiolum). Mittl. Dos. 0,1 g. (Aqua Petroselini © : 1 T. Ol. Petroselini, 10 T. Talcum, 999 T. Aq. von 35—40°). Petroselinum 0 seminibus H O M : s. Petroselinum crispum. Peucedanin: Bitterstoff aus Peucedanum ostruthium*. Peucedanum ostruthium: (Imperatoria ostruthium) Fam. Umbelliferae, Meisterwurz (Mittel- u. Südeuropa).
Pfeilwurzelmehl
Stpfl. v. Rhizoma Imperatoriae @ : (fälschl. Rad. Imperatoriae) Meisterwurzelstock. Best.: Die Cumarinderivate Ostruthin, Ostruthol, Imperatorin, Isoimperatorin, Peucedanin, Oxypeucedanin, äth. Öl (mind. 0,6%). Gerbstoff, Harz, Stärke u. a. Asche max. 5 % . Anw. volkst.: als Stomachicum u. Diureticum, geg. Gicht, Rheuma, Fieber. (Verw. auch als Fischgift auf Grund der enthalt. Cumarinderivate.) HOM: Imperatoria Ostruthium, d. fr. Wurzel. Peumus boldus: (Boldoa fragrans) Fam. Monimiaceae, Boldo (Chile). Stpfl. v. Folia Boldo ® : Boldoblätter. Best.: Boldin (Alkaloid), Boldoglucin (Glykosid), äth. ö l (mind. 2 % , enth. Ascaridol, Cymol u. a.), Gerbstoff, Gummi. Asche max. 6 % . Anw. volkst.: als Cholagogum, Antirheumaticum, früher auch b. Gonorrhöe. HOM: Boldo, die getrockneten Blätter. Peyotl: Mescal-Buttons, s. Anhalonium lewinii. PfaHenhOtlein: Euonymus atropurpureus*. Pfeffer, Langer: Piper longum*. Pfeffer, Schwarzer: Fructus Piperis nigri ¡Mi, Piper nigrum*. Pfeffer, Spanischer: Capsicum annuum*. Pfeffer, Türkischer, Ungarischer: Capsicum annuum*. Pfeffer, WeiBer: Fructus Piperis albi © , Piper nigrum*. Pfefferkraut: (Bohnenkraut) Herba Saturejae © , s. Satureja hortensis. Pfefferminzblätter M'- Folia Menthae piperitae g l , s. Mentha piperita. Pfefferminze: Mentha piperita*. Pfefferminzkampfer: Mentholum |öj*. Pfefferminzöl i g : Ol. Menthae piperitae pS, s. Mentha piperita. Pfefferminzsirup I i : Sirupus Mentha« piperitae ¡SB*. Pfefferminzspiritus I H : Spirit. Menthae piperitae EB*. Pfefferminzwasser g j l : Aqua Menthae piperitae IBB*. Pfeilgift: südamerikanisches Pf, s. Curare © unt. Strychnos-Arten; afrikan. Pf. 8. Strophanthus-Arten. Pfeilwurzelmehl: Amylum Marantae ©*.
Pfingstrose
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Pfingstrose: Paeonia officinalis*. Pfingstrosenbioten: Flores Paeoniae © , s. Paeonia officinalis. Pfingstrosensame: Semen Paeoniae s. Paeonia officinalis. Pfingstrosen Wurzel: Radix Paeoniae, s. Paeonia officinalis. , Pfirsich: Prunus persica*. Pfirsichkernöl p g : Ol. Persicarum I S , s. Prunus armeniaca u. Pr. persica. Pflanzenlezithin: s. Lecithinum. Pflaster: Emplastrum(a)*; Kautschukpflaster: Collemplastrum(a), s. Arzneiformen. Pf laste rkäfer: Cantharides g g * . PfriemenbIQten: Flores Spartii scoparii, s. Sarothamnus scoparius. Pfriemenschwanz: Madenwurm, Oxyuris. P H : Wasserstoffexponent, s. Wasserstoffionenkonzentration. Phagozyten: Freßzellen (nachMETSCHNIKOW), Zellen, die die Fälligkeit besitzen, Fremdkörper (Gewebstrümmer, bes. Bakterien) in sich aufzunehmen u. unschädlich zu machen. Phalloidin: Neben Amanitin d. Hauptwirkstoff des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides*). Phalloidin ist ein Hexapeptid, das sich aus 1-aOxytryptophan, 1-Cystein, 1-Alanin u. 1-Oxyprolin zusammensetzt. Es ist außerordentlich thermostabil u. wird durch Kochen, Braten, Backen oder durch Trocknen des Pilzes nicht zerstört. Phanerogamen: s.Embryophytasiphonogama. Phanodorm © : Phanodorm ig), Cyclohexßnyläthylbarbitursäure, C 12 H 16 O 3 N 2 .
Phaseolus vulgaris var. nanus
Pharmakognosie: Drogenkunde. Pharmakologie: Arzneimittellehre; sie umfaßt Pharmakodynamik, -therapeutik u. Arzneiverordnungslehre. Pharmakon: Arzneimittel. Pharmakopoe: Arzneibuch, das amtliche Verzeichnis u. Vorschriftenbuch eines Landes, das die in den Apotheken zu führenden („offizineilen") Mittel nebBt Angabe ihrer Beschaffenheit u. z. T. ihrer Herstellungsvorschriften enthält, s. Arzneibuch. Pharmakotherapie: Lehre V. der Arzneibehandlung. Pharmazeut: Ein die Pharmazie Ausübender; meist gebraucht f. d. Studenten der Pharmazie. Pharmazeutische Chemie: Lehre v. d. ehem. Eigenschaften der Arzneimittel. Pharmazie: Apothekerkunst. Pharyngitis: Rachenentzündung. Phase, Disperse od. Innere: s. Emulsionen unter Arzneiformen. Phase, Geschlossene od. Äußere: s. Emulsionen unter Arzneiformen. Phaseolunatin: Linamarin*. Phaseolus vulgaris: Fam. Leguminosae, Bohne, Gartenbohne (heim. Amerika). Stpfl. v. Fructus Phaseoli sine semine (Legumina Phaseoli) Bohnenschalen, Bohnenhülsen, die von d. Samen befreiten Früchte. (Die Samen enth. Phasin, ein Toxalbumin, das Erbrechen, Diarrhöen, auch Hämorrhagien hervorruft, aber durch Kochen zerstört wird.) Best.: Trigonellin, Asparagin, Cholin sowie die Aminosäuren Arginin, Tyrosin, Leucin, Tryptophan, Lysin (kein Guanidin u. keine Saponine), ferner Kieselsäure, Phosphorsäure, Kalium, Calcium. Magnesium u. a., bis 4 8 % Hemicellulosen. Asche max. 5 % . Anw. volkst.: bei Erkrankungen der Harnwege als Diureticum, bei Gicht, gegen Gesichtsakne, geg. Hautjucken, bei Zuckerkrankheit (die blutzuckersenkende Wirkung bei Diabetes mellitus ist erwiesen, wenn auch die hierfür in Frage kommenden Wirkstoffe bisher nicht ermittelt wurden). HOM: Phaseolus vulgaris e tota planta, die ganze Pflanze.
Mol. 236,1; F. ca. 173°. Weißes kr. Pv„ swl. in Aq., etwas leichter in heiß. Aq., 1. in 5 A. sowie in 20 Ae. Anw. med.: als Hypnoticum (Schlaf tritt nach ca. 1 Std. ein u. hält 6—7 Std. an, etwas weniger wirksam u. weniger giftig wie Luminal). MD. 0,4 g; MTD. 1,2 g; mittl. Dos. 0,2 g. Phanodorm-Calcium ® : s. Calcium cyclohexenyl-aethylbarbituricum |DÜ. Pharmakochemie: Pharmaz. Chemie*. Pharmakodynamik: Lehre v. d. WirPhaseolus vulgaris var. nanus: Buschkungen der Arzneimittel. bohne (heim. Südamerika). HOM: Pha-
Phasin
444
Phenoloxydasen
seoltis nanua, die nach d. Blüte gesam- sowie die Alkaloide Morphin, Thebain, Kodein u. a. melte Pflanze. o-Phenanthrolin-hydrochlorid: Phasiii: In den Bohnen vorhandenes Toxalbumin, s. Phaseolus vulgaris. C 12 H 8 N 2 -HC1 + H 2 0 . Phellandren: , C H : CHX
0 H 3 • c/ >CH • CH(CH 3 ) 2 ^CH • CH/
Mol. 234,69. Weißes bis schwach gelbl. kr. Pv., 11. in Aq., I. in A. Anw.: in der ehem. Analyse zum Nachweis u. zur colorimetr. Bestimmung von 2 wertigem Eisen. Als Eisen(II)-Phenanthrolinkomplex („Ferroin") auch zum Nachweis u. zur Titration oxydierender bzw. reduzierender Ionen, z. B. von Cerium(IV), Vanadin(IV) u. a. Phenazetin Phenacetinum gg*. Phenazon: Phenyldimethylpyrazolonum Phenetidine: Aminophenoläthyläther, Derivate des Anilins, in denen ein IiAtom des Benzolrestes durch die Oxyäthylgruppe (-OC 2 H 6 ) ersetzt ist. ParaPhenetidinum: p-Phenetidin, C e H 4 (OC 2 H J ) N H J . Farbl., dem Anilin ähnliche Fl., dient zur Darst. der Phenitidinabkömmlinge. Lactylphenetidinum g j : s, d.
Farbl. Fl., D. 0,844, Sdp. 174°, 1. in A. u. Ae. Bestandteil zahlreicher äth. öle: das optisch aktive a - P h e l l a n d r e n rechtsdrehend im Gingergrasöl, Fenchelöl, Elemi; linksdrehend im Eucalyptusöl, Pimentöl, Sternanisöl, Terpentinöl u. a. Anw.: in der Parfümerie. Phellandrium: Oenanthe aquatica*. Phelloderm: bot. Vom Korkkambium nach innen gebildetes Rindengewebe. PhellOgen: bot. Korkkambium. Bildet nach außen Korkzellen, nach innen Phelloderm*. Ist auch an d. Borkenbildung beteiligt. Phenacetinum ggi: Phenazetin, pAcetphenetidin, /OC2H6 [1] p-Phenetylcarbamid g £ : Dulzin gut*. C„H/ Phenobarbital: (Phenobarbitone) In\NH(CO • CH 3 ) [4] ternationale Bezeichnung für Phenylaethylbarbitursäure. Mol. 179,1; F. 134°—135°. Farbl. Kr., Phenodure: Härtbare, feste oder flüs1. in 1400 Aq. v. 20°, in 80 sied. Aq., sige Phenolharze, zur Herst, von kaltin 16 A. Darst.: Durch Erhitzen v. härtenden Lacken u. Einbrennlacken. p-Phenetidin m. Essigsäure. Anw. med.: Phenol: Phenolum ü ü * . als Antipyreticum u. Analgeticum (wird Phenolaether: Aromatische Verbinrasch vom Körper wieder ausgeschieden). Dos. 0,5—1 g; MD. 1 g; MTD. 3 g. dungen, in denen das H-Atom der phenolischen Hydroxylgruppen durch AlPhenanthren: C 11 H 10 , isomer dem Ankylreste ersetzt sind; z. B. A n i s o l thrazen, findet sich in den höchstsieden= C,Hs-0-CH3, Phenetol = den Anteilen des Steinkohlenteers; = C J H J • O • C 2 H 6 . Phenolaether sind sehr beständige, in Aq. schwer lösliche Verbindungen, meist mit starkem Geruch. Phenole: Derivate des Benzols u. seiner Homologen, b. denen ein od. mehrere H-Atome des Bzl.kerns durch d. Hydroxylgruppe —OH ersetzt sind. Phenoloxydasen: Fermente (ehem. Kupferproteide), die Phenole zu oxydiePhenanthren. ren vermögen, z. B. T y r o s i n a s e * . Sie Weiße bis gelbl. Kr., unl. in Aq., 1. in sind im Pflanzenreich weitverbreitet, heiß. A., 11. in Chlf., Bzl., Ae. D. 1,025; u. a. wird auch die Bildung dunkler F. 101° Sdp. 332°. Von ihm leiten sich Farbstoffe (Melanine) in pflanzl. u. tiezahlreiche Naturstoffe ab, wie Saponine, rischem Gewebe auf die Wirkung der D-Vitamine, Cholesterin, Sexualhormone Phenoloxydasen zurückgeführt.
Phenolsulfonsäure
445
Phenoplaste
PhenolsulfonsSure: Acidum phenol- auf die Haut wirkt Ph. ätzend u. lokalanästhesierend. Anw. med.: als Antisulfonicum*. Phenolphthalein: Phenolphthaleinum septicum (eingeführt v. d. Chirurgen JOSEPH LISTER, Glasgow 1867), wird jedoch m*Phenolphthaleinlösung: Reagens gp, zur Wundbehandlung kaum mehr verLsg. v. 1 Ph. in 99 verd. A.; Indikator wendet, sondern fast ausschließlich zur Desinfektion v. Gegenständen, Instruin d. Maßanalyse. menten, Zimmern, Abortgruben usw. Phenolphthaleinpapier: Reagens gjjj, Inn. starkes Gift (Harn bräunl.-grün bis m. Ph.-lsg. getränktes Filtrierpapier; In- schwarz), das zu Kollaps u. Tod führt. dikator in d. Alkalimetrie. Antid.: Zuckerkalk, Magenspülung (s. Phenolphthaleinum B : Phenolphtha- Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel"). lein, C 2 0 H 1 4 O 4 > Dos. let.: per os 10—30 g, rektal 1—2 g. Techn. eine d. wichtigsten Substanzen, C = (CaH4OH)2 [1,4] dient zur Herst, v. Kunstharzen, C.H4O künstl. Gerbstoffen, Riechstoffen u. zahlreichen Farbstoffen, sowie zur Synthese CO viel. Arzneimittel (Salicylsäure, Salol Mol. 318,1; F. 255°—260°. Weiß. Pv„ usw.). I. in 12 A., in Aq. fast unl. Darst.: Durch Phenolum liquefactum Acid. carErhitzen v. Phenol m. Phthalsäure- bolicum liquefactum, Verflüssigtes Pheanhydrid u. Sehwfs., Auskochen des er- nol. Mischg. v. 10 Phenol u. 1 Aq. Klare, kalteten Gemisches m. Aq., Lösen des farbl. Fl. D. 1,063—1,066. Anw. med.: Rückstandes in NaOH u. Ausfällen des als Lokalanästheticum (Phenol-Glyz.Ph. m. Essigsäure. Anw. med.: als Ab- Lsgen). führmittel. Dos. 0,05—0,1 g; ehem.: als Phenolum parachloratum: p-MonoIndikator in der Maßanalyse, s. Tabelle chlorphenol © , C6H4C1(0H). Mol. 128,5. „Indikatoren". Farbl. Kr., 11. in Ae., A., Alkalien, wl. Phenolum |U|: Phenol, Acid. carboli- in Aq. F. 42°. MD. 0,1 g; MTD. 0,2 g. cum, Karbolsäure, C6H6OH. Mol. 94,05; Anw. med.: zu Verbänden (1—2%), z. D. 1,06; Sdp. 178°—182°; F. 39°—41°. Ätzen tuberkulöser Geschwüre (5—20%) Farbl.Kr. od. strahlig-kr. Masse, an d.Luft u. in d. Zahnheilkunde. Monochlorphenosich allmählich rosa färbend, 1. in 15 Aq., lum(para) cum Camphora © : p-MonoII. in A., Ae„ Chlf., Glyz., Schwk., fetten chlorphenolkampfer. Zstzg.: 300 p-Monoölen u. NaOH. Entd. 1834 v. FRIED- chlorphenol, 600 Kampfer, 100 absol. A. LIEB FERDINAND RUNGE ( 1 7 9 5 — 1 8 6 7 , Phenolum tribromatum: TribrompheApotheker, spät. Doz. i. Berlin u. Paris, Prof. i. Breslau). 1841 ermitt. AUGUSTE nol, C 6 HjBr 3 OH. Farbl. Kr. od. kr. Pv„ LAURENT (1807—1853) seine Konstitu- 11. in A„ Ae., Chlf., Glyz., fett. u. äth. tion. Darst.: Aus den zwischen 170° bis ölen, in Aq. fast unl. Anw. med.: als 250° siedenden Anteilen des Stein- Antisepticum u. Ätzmittel; inn.: selten kohlenteers; synth. durch Alkalischmelze zur Darmdesinfektion b. Typhus, Dider Benzolsulfonpaste (Calcium- bzw. arrhöe. Dos. 0,05—0,1 g (Kinder 0,005 g Kaliumsalz der Benzolmonosulfonsäure) bis 0,015 g). Phenolum trichloratum: Trichlorpheoder durch Verseifung von Chlorbenzol. Außer im Steinkohlenteer findet sich nol, C6H2C130H. Farbl.Kr., 11. in A„ Ae., Phenol auch in manchen Erdölsorten Glyz., in Aq. unl. Anw. med.: als Antisowie als normales Stoffwechselprodukt septicum. im Tier- u. Menschenharn u. bildet sich Phenolwasser H l : Aq. phenolata |jgg*. auch b. zahlreichen ZersetzungsdestilPhenoplaste: Phenolharze, Kunstlationen, z. B. des Holzes u. d. Torfes. harze (Resole, Bakelite), KondensationsPh. ist ein Protoplasmagift, konz. produkte aus Phenol u. Formaldehyd, tötet es alle lebenden Zellen, in verd. Zu- meist mit Füllstoffen (Faserstoffen usw.) stand wirkt es entwicklungshemmend; vermischt.
Phenothiazin
446
Phenyldimethylpvrazolonum usw.
Phenothiazin: (Phenthiazin, ThiodiPhenylakrylsSure: Acid. cinnamyliphenylamin), 2,3,5,6-Dibenzo-l,4-Thi- cum © * . azin C„H4 • NH-S • C 6 H 4 . Phenylalanin: a-Amino-/3-phenylpropionsäure, H H r/i/ X C n/ N c^ A HC HC
cv H
H
^CH NH 2 j m
\cy H
Gelb. Kr., F. 180°, swl. i. Aq., wl. i. A. u. Ae., 1. i. Bzl, Aceton, Xylol; Grundsubst. d. Thiazinfarbstoffe*. Anw. med.: geg. Spul- und Madenwürmer (Vorsicht, toxisch). Einige Derivate des Phenothiazins besitzen eine zentral-sedative Wirkung und vermögen Angst- u. Spannungszustände zu beseitigen (s. Ataractica). Sie potenzieren die Wirkung echter Narcóticas u. Hypnoticas, so daß man mit weniger echten Narkosemitteln (z. B. Äther) auskommt. Sie dienen daher zur Narkosevorbereitung sowie zur „potenzierten" Narkose (s. Narkose), z.B. Megaphen ® , Atosil ® u. a. Da sie gleichzeitig die Körpertemperatur herabsetzen, verwendet man sie auch zur Herbeiführung des „künstlichen Winterschlafs" (siehe Hibernation artificitlle). Phenoxy-Gruppe: C 6 H 5 0-Gruppe. Phenyl: 1 wertiges Radikal des Benzols: C 6 H 6 ~. Phenylacetaldehyd: C,H s CH2 CHO. Farbl. Fl., D. 1,C25. Anw: in d. Parfümerie (Hyazinthe, Flieder usw.). Phenylacetamid: Acetanilidum g l * . Phenylacetylpenin-Kalium: Penicillin-G-Kalium g l * . Phenylacetylpenin-Natrium: Penicilin-G-Natrium g l * . Phenylaethylalkohol: CjHJ • CH2 • CH2OH. •
Lebenswichtige Aminosäure, die in den meisten Eiweißkörpern enthalten ist. Von ihr leitet sich das Tyrosin (p-Oxyderivat des Phenylalanins) ab. Phenylamin: Anilinum © * . Phenylchinolincarbons9ure: Acid. phenylchinolincarbonicum Sfiii* (Atophan®). 2-Phenyl-chinolin-4-carhons9uremethylester: Methylium phenylchinolincarbonicum BS* (Novatophan ®). 2-Phenyl-cinchoninsäure: Acid.phenylchinolincarbonicum g § * (Atophan ®). 2-Phenyl-cinchoninsäuremethylester: Methylium phenylchinolincarbonicnm*. Phenyldimethylpyrazolon g g : Phenyldimethylpyrazolonum gg*. Phenyldimethylpyrazolon, Acetylsalizyltaures: Phenyl dimethylpyrazolonum acetylosalicylicum*. Phenyldimethylpyrazolon, Salizylsaures g j : Phenyldimethylpyrazolonum salicylicum g | * . Phenyldimethylpyrazolonum g | : Phenyldimethylpyrazolon, Antipyrin ® , Pyrazolonum phenyldimethylicum, Phenazon ® , Analgesin ® , Anodynin ® , C u H 12 ON 2 . Mol. 188; F. 110°—112®. Farbl., tafelfge Kr., 11. in Aq., A., Chlf., 1. in Ae. Darst.: Durch Methylierung v. Phenylmethylpyrazolon (entd. 1884 v. KNOER). Anw. med.: als Analgeticum u. Antipyreticum. Dos. 0,5—1 g mehrmals tgl.; MD. 2 g; MTD. 4 g (färbt d. Harn dunkelgelb bis rötlich), s. Tab. „Unverträgliche Arzneimischungen". Phenyldimethylpyrazolonum acetylosalicylicum: Acetylsalizylsaures Phenyldimethylpyrazolon, Acetopyrin ® , Antipyrinum acetylosalicylicum,
Farbl., rosenartig riechende Fl., D. 1,023, 1. in A., in Aq. 1:50. Nat: im Rosen- u. Neroliöl. Anw.: in d. Parfümerie. C u H 1 2 N 2 0 • C6H4(OOC • CHjKCOOH). Phenyläthyibarbitursäure: Acid. phenyläthylbarbituricum BS* (Luminal ®). Mol. 368. Weiß., kr. Pv„ 1. in Aq., 11. Phenytathylbarbitursauras Natrium: in A. u. Ae. Anw med.: wie PhenylNatrium phenyläthylbarbiturieum g l * . dimethylpyrazolon.
Phenyldimethylpyrazolomjm usw.
447
Phenylum salicylicum
Phenyldimethylpyrazolonum cum Cof- (zerstört die roten Blutkörperchen unter
feino citrico ® : Antipyreticum compositum, Phenyldimethylpyrazolon mit Koffeinzitrat, Migraenin CR), eine Mischung von 90,5 Phenyldimethylpyrazolon, 0,6 Zitronensäure u. 8,9 Koffein, 11. in Aq. u. A.; F. ca. 105°—110°. Anw. med.: als Analgeticum, mittl. Dos. 1,0g. Phenyldimethylpyrazolonum
salicyli-
cum ipj: Phenyldimethylpyrazolonsalizylat, Salipyrin (g), Pyrazolonum phenyldimethylicum salicylicum, Salizylsaures Phenyldimethylpyrazolon, (C u H 12 ON 2 ) • C6H4(OH)COOH. (Phenyldimethylpyrazolon 57,7%, Salicylsäure 42,3%.) Mol. 326; F. 9l°—92°. Weiß, kr. Pv. od. Kr., 1. in 250 Aq. v. 20°, in40 sied. Aq., 11. in A. u. Ae. Darst.: Durch" Zus.-Schmelzen v. Phenyldimethylpyrazolon m. Salizylsäure. Anw. med.: als Antipyreticum u. Antineuralgicum, bes. b. Gelenkrheumatismus. Dos. 1—2 g mehrmals tgl.; MD. 2 g; MTD. 6 g. Phenylen: Ein sich vom Benzol ableitendes zweiwertiges Radikal, das 2 H-Atome weniger als Benzol besitzt: C,H4=. Phenylendiamine: Drei sich vom Benzol ableitende Diamine, NH 2 —C 9 H 4 —NH 2 . Sie werden zum Färben von Haaren u. Pelzen benutzt u. sind wichtig für Farbstoffsynthesen (Azofarbstoffe). Das paraPhenylendiamin gibt bei Auflösung in Schwefelwasserstoffwasser u. Zusatz von Ferrichlorid das LAUTHsche Violett. Phenylformamid: Formanilidum*. Phenylglykolsäure: Mandelsäure, Acid. amygdalicum*. Phenylhydrazin: Phenylhydrazinum*. PhenyIhydrazinhydrochlorid: Phenylhydrazinum hydrochloricum Phenylhydrazinum: Phenylhydrazin, C 6 H 5 -NH- NH 2 . Farbl., an der Luft sich bräunende Fl., 1. in heiß. Aq., A., Ae. D. 1,098; F. 19,6°: Sdp. 241° es verbindet sich mit Aldehyden u. Ketonen zu H y d r a z o n e n bzw. O s a z o n e n u . dient als Reagens auf Aldehyde, Ketone u. Kohlenhydrate. Zum Nachweis von Traubenzucker im Harn. Starkes Blutgift
Bildung von Methämoglobin). Phenylhydrazinum
hydrochloricum
© : Phenylhydrazinhydrochlorid, C e H 5 • NH • NH 2 • HCl. Mol. 144,6. Farbl. Kr., 1. in Aq. u. A. Anw.: als Reagens, s. Phenylhydrazinum ; med.: bisweilen bei Polyglobulie (Vermehrung der roten Blutkörperchen). Mittl. Dos. 0,2 g. Phenylhydrazone: s. Phenylhydrazinum. Phenylmethylaminopropanol, Salzsau-
res: Ephetonin © * .
Phenyl-methylamino-propanum
hy-
drochloricum Phenyl-methylaminopropan-hydrochlorid, D-l-Phenyl-2-methylamino-propan-hydrochlorid,
CH 3 I H—C—CH. I H 2 N—CH 3 _ C, 0 HJ 6 N-HC1.
Mol. 185,7.
Mindestens
und höchstens 1 0 0 , 5 % . Fast weißes kr. Pv. von bitterem Geschmack, 1. in ca. 1 T. Aq., in ca. 3 T. A„ ca. 7 T. Chlf. 99,0
Schmelzintervall: 171°—175°. Spez. Drehung: [ a ] = + 1 6 , 0 ° bis + 1 8 , 0 °
(Aq.). Aufbewahrung: Gut verschlossen und vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. MD 0,0 5 g MTD 0,03 g. Anw.: als Sympathicomimeticum (Isophen (R), Pervitin (§)), s. Weekamine. Phenylnitrosohydroxylamin: Kupferron*. Phenylsalizylat g g : Phenylum salicylicum g s * . Phenylum
salicylicum
gp:
\C00C6H6
[2]
Phenyl-
salizylat, Salol Salizylsäurephenylester, /OH [1] Mol. 2 1 4 , 1 8 ; F. annähernd 4 2 ° . Weiß., kr. Pv., 1. in 10 A., 11. in Chlf. u. Ae., fast unl. in Aq. Anw. med.: als Antipyreticum u. Antirheumaticum, haupts.
Phenylurethan
448
aber als Harnantisepticum b. chron. Zystitis (Harn färbt sich ol ; vgrün bis grünschwarz). Dos. 1—2 g; Tagesdosis 5—8 g. Phenylurethan: C 6 H 6 N H COOC0H5. Farbl. Kr., 1. in A„ wl. in Aq.; F. 52°. Anw.: als Konservierungsmittel für Kartoffeln (verhindert das Auskeimen während der Lagerung). Pheron: Apo-Ferment, s. Fermente. Philosophenfil: Ol. Philosophorum*. Pflanzentalg: s. Sebum. Phlebitis: Venenentzündung. Phlegmone: Zellgewebsentzündung. Phlobaphene: Bezeichnung für die in Pfln. verbreiteten Phlorogluzingerbstoffe u. Gerbstoffrote, die sich wahrscheinlich von den Catechinen ableiten. PhloCm: bot. Siebteil, s. Leitbündel. Phlogisticus (-a, -um): Entzündlich. Phloridzinum: Fhloridzin, Phlorizin, Phlorhizin, Glykosid aus der Wurzel- u. Stammrinde v. Apfel-, Kirschen-, Pflaumen- u. Birnbäumen, C 2 1 H 2 4 O 1 0 + 2 H 2 0 . Farbl. Kr.nadeln, 11. in heiß Aq. u. A. Anw. med.: früher b. Wechselfieber als Chininersatz, nicht mehr verwendet. R u f t in Dos. v. 0,2 g Glucosurie hervor. Phlorizin: Phloridzinum*. Phloroglucinum Phlorogluzin, 1,3,5-Trioxybenzol, C 6 H 3 (OH) 3 + 2H 2 0. Mol. 162,1. Farbl. Kr., 11. in A. u. Ae. Nat.: Baustein vieler Pflanzenstoffe, bes. Glykoside, wie Hesperidin, Anthozyane u. a. Darst.: Durch Kochen v. 1,3,5-Triaminobenzol, C e H 3 (NH 2 ) 3 m. Salzsäure od. durch Schmelzen v. Resorzin m. NaOH. Anw.: als Reagens (zus. mit Vanillin) zum Nachweis der Salzsäure im Magen sowie z. Nachweis v. Lignin, das v. Phlorogluzin-Salzsäure intensiv kirschrot gefärbt wird, in d. Harnanalyse z. Nachweis v. Pentosen. PhloroglUZinlSg., Reagens gS|: Lsg. v. 2 Ph. in 100 A. Phlorogluzin: Phloroglucinum © * . Phloxin: Erythrosin BB, Cyanosin, Dikaliumsalz des 3',6'-Dichlor-2,4,5,7tetrabromfluoresceins, C 20 H 4 O 5 Cl 2 Br 4 K 2 ; Mol. 793,03; braunes Pv, 11. i. Aq. u. Äthanol, die wäßrige karminrote Lösung fluoresziert gelb bis grüngelb, die alkoholische stark gelbrot. Anw.: zur Auszählung der eosinophilen Zellen im
Phosphor
Blut, die leuchtend rot gefärbt werden; techn.: zum Färben von Textilien (Seide), Papier u. von kosmetischen Mitteln. Phoenix dactylifera: Fam. Palma«, Dattelpalme (Oasen der Sahara bis nach Südwestasien, in vielen Kulturformen), Lieferant der Dactyli = Datteln. Phosgen: Kohlenoxychlorid, Carboneum oxychloratum*. Phosphatasen: Fermente, die aus Nukleotiden, Phosphatiden u. den Zukkerphosphorsäuren die esterartig gebundene Phosphorsäure abspalten. Man unterscheidet „sauere Ph.", die in sauerem Milieu, u. „alkalische Ph.", die in alkalischem Milieu spalten. Sie kommen i. d. Darmschleimhaut, Nieren, Blutserum, Knochen u. Prostata vor und sind am Intermediärstoffwechsel u. vermutlich an der Knochenbildutag beteiligt. Phosphate: Salze der Phosphorsäure. Phosphatide: Lipoide, die Phosphor in Form v. Phosphorsäure, ferner Glyzerin, Fettsäuren u. stickstoffhaltige Basen (Cholin, Colamin) enthalten. Fettsäuren wie Phosphorsäure sind wahrsch. esterartig an das Glycerin gebunden. Die Ph. sind im Tier- u. Pflanzenreich sehr verbreit. u. physiolog. außerordentl. wichtige Substanzen, wie z. B. das Lecithin. Phosphide: Verbindungen des Phosphors mit Metallen, z. B. Magnesiumphosphid = Mg 3 P 2 , Calciumphosphid = Ca 3 P 2 . Phosphin: Gasförmiger Phosphorwasserstoff, s. Phosphorus. Phosphite: Salze der phosphorigen Säure. Phosphoglycerinsäure: Glycerinphosphorsäure, s. Acidum glyceroinphosphoricum. Phosphor: Phosphorus*. Ph., Amorpher: Phosphorus amorphus, Roter Phosphor. Ph., Gelber: Phosphorus*. Ph., HITTORFscher: Schwarzer Phosphor. Ph., Metallischer: Schwarzer Phosphor. Ph., Roter: Phosphorus amorphus. Ph., SCHENKscher: Hellroter Phosphor. Ph., Schwarzer: Metallischer, HITTORFscher Phosphor, s. Phosphorus. Ph., Violetter: Roter Phosphor, Phosphorus amorphus, s. Phosphorus. Ph. WeiBer: Phosphorus®®*.
Phosphore
449
Phosphors: Allgemeine Bezeichnung für phosphoreszierende Leuehtmassen, s. Phosphoreszenz. Phosphoreszenz: Eigenschaft mancher Stoffe, n a c h Beleuchtung (Tageslicht, ultraviolette, Kathoden-, Röntgenstrahlen) eigenes Licht auszustrahlen, im Gegensatz zur Fluoreszenz*, die nur so lange andauert, wie d. Körper bestrahlt wird. Ph. zeigen bes. die Schwefelmetalle der alkal. Erden, z. B. BALMAINache Leuchtfarbe, Bologneser Leuchtsteine, vgl. Fluoreszenz u. Lumineszenz. Phosphorige Säure: Acid. phosphorosum*. Phosphorigsäureanhydrid: Phosphortrioxyd*. Phosphorlösung H : Phosphorus solutus g j * . PhosphormolybdSnsäure: H 8 P0 4 • 12 M0O3. Reagens auf Alkaloide [aber auch andere Stoffe, wie Glykoside (Digitalin), EiweißStoffe u. Peptone werden durch P. gefällt]. Phosphoröl: Oleum phosphoratum*. Phosphoroxychlorid: P0C1 3 . Farblose, stark lichtbrechende, an feuchter Luft rauchende Fl. D. 1,72; F. 1,3°; Sdp. 108,7°. Darst.: Durch Einwirkenlassen von Oxalsäure oder Borsäure auf Phosphorpentachlorid. Anw.: in der organ. Chemie zur Chlorierung. Phosphorpentachlorid: PC1S, entsteht b. d. Einwirkung v. Chlor auf Phospliortrichlorid*. In reinem trock. Zustande weiße-grünlichweise Kr. An d. Luft geht es in Phosphoroxychlorid (P0C14) u. HCl über (gelb, rauchende feuchte Kr. -Masse) die sich m. viel Aq. zu Orthophosphorsäure u. Salzsäure löst. Phosphorpentoxyd: Phosphorsäureanhydrid, P 2 0 5 , entsteht beim Verbrennen v. Phosphor an trockner Luft als weiß., lockeres Pv., od. geschmolzen als glasige Masse; sehr hygr., dient daher z. Trocknen v. Gasen. Phosphorsäure: Orthophosphorsäure, H 3 P0 4 , Acid. phosphoricum*; Metaphosphorsäure, HP0 3 , Acid. phosphoricum glaciale*; PyrOphosphorsäure, H 4 P 2 0 7 , entsteht b. Erhitzen v. Orthophosphorsäure auf 210°. Farbl., kr.
Phosphorus
Masse, 11. in Aq., geht allmählich wieder in Orthophosphorsäure über, s. Natrium pyrophosphoricum. Phosphorsäure-Guajakolester: Guajacolum phosphoricum*. Phophorsäureanhydrid: Phosphorpentoxyd*. Phosphorsalz: Natrium-Ammonium phosphoricum*. Phosphorsalzperle: s. Natrium-Ammonium phosphoricum. Phosphortrichlorid: PC13. Farbl., stechend riechende Fl., D. 1,57; F. —91°; Sdp. 75,9°. An feuchter Luft wird sie zersetzt unter Bildung von phosphorige r Säure u. Salzsäure unter Rauchentwicklung. Darst.: Durch Überleiten von trockenem Chlorgas über erwärmten weißen Phosphor. Phosphortrioxyd: Phosphorigsäureanhydrid, P 2 0 3 , entsteht b. Verbrennen v. Phosphor b. ungenügender Luftzufuhr. Weiße kr., sehr giftige Masse, geht b. Erhitzen in roten P. u. Phosphortetroxyd über. Phosphorus: Phosphor, P, AtG. 30,975, III- u. V-wertig. Ordnungszahl 15. Nat.: Nur in Form v. Salzen d. Orthophosphorsäure, den Phosphat., an Calcium, Eisen, Tonerde gebund. Phosphorit (Ca 3 (P0 4 ) 2 ; Wawellit 4 A1P0 4 • 2 Al(OH)3 • 9 H 2 0 ; Vivianit Fe 3 (P0 4 ) 2 • 8 H 2 0 ; Türkis u. a.), ferner organ. gebunden i. pflanzl. u. tierischen Organismus (Eiweiß, Eidotter, Lezithin, Nukleoproteide, Muskelfasern) sowie in den Zähnen, Knochen, Schalen v. Muscheln u. Krebsen, Klauen, in den menschlichen u. tierischen Exkrementen (Guano)*. Ph. kommt in3Mod. vor als weißer (gelber), roter (violetter) u. schwarzer Ph. WeiBer (gelber) Phosphor, Phosphorus ¡ü|: Weiße od. gelbliche, durchscheinende, wachsähnliche Masse (meist in Stangen). D. 1,83; F. 44,1°; Sdp. 280°; unl. in Aq., 11. in Schwk., fett. u. äth. ölen, swl. in Ae. u. A. Ph. raucht an der Luft, leuchtet im Dunkeln u. entzündet sich leicht (b. ca. 50°). (in fein verteiltem Zustand schon bei Zimmertemperatur). Er muß unter Wasser u. vor Licht geschützt aufbewahrt werden. Darst.: Durch Erhitzen v. tertiärem Calciumphosphat m. Sand u. Kohle im elektr. Ofen. Anw. med.: b.
H u n n i u a , Pharmazeutisches Wörterbuch.
29
Phosphorus
450
Rachitis, Skrofulöse, Osteomalazie (Ph. regt das Knochenwachstum an). Dos. V< bis 1 mg pro die; MD. 0,001 g; MTD. 0,003 g. HOM: Phosphorits. Phosphorvergiftung. Man unterscheidet: Chronische V. entsteht durch Aufnahme kleinster P.-Mengen längere Zeit hindurch und äußert sich hauptsächlich in Knochenveränderungen, UnterkieferNekrose. Akute V. entsteht b. Aufnahme einer größeren Menge P. auf einmal. Dos. let. 0,05—0,5 g; äußert sich durch Erbrechen nach P. riechender u. im Dunkeln leuchtender Massen, starke Leibschmerzen, Magen-, Darm-, Nierenblutungen, Nasenbluten, Leberanschwellung. Gegenmittel: Magenpumpe, Kupfersulfat. Phosphorbrandwunden bepinselt oder badet man mit 5%iger Natriumbicarbonatlösung, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Roter (violetter) Phosphor, Phosphorus amorphus, entsteht beim Erhitzen von weißem P. auf 250° unter Luftabschluß. D. 2,34. Dunkelrotes kr. Pv., unl. in Schwk., ungiftig, entzündet sich erst bei 400°, explodiert jedoch beim Zus.reiben mit oxydierenden Stoffen, wie Kaliumchlorat, Kaliumpermanganat u. a. (die Reibfläche der Zündholzschachteln enthält roten Phosphor, der Zündholzkopf brennbares Antimonsulfid u. Kaliumchlorat. Beim Anstreichen des Zündholzes wird etwas P. von der Reibfläche abgerieben, der dann mit dem Kaliumchlorat des Zündholzkopfes Feuer fängt u. das Holz entzündet). Schwarzer Phosphor (Metallischer P.), entsteht b. Erhitzen v. weißem P. auf 200° unter sehr hohem Druck. D. 2,70. Schwarze, metallisch glänz. Kr. Nachweis v. P. erf o l g t n a c h d e r MiTSCHERLlCHschen Me-
thode: Kochen der zu prüfenden Substanz m. Aq. am Rückflußkühler u. Beobachten der entweichenden Dämpfe im Dunkelkasten (Aufleuchten der Dämpfe bei Gegenwart von P.). Gesch.: Phosphor wurde im Jahre 1669
von
dem
Alchemisten HENOTG
BRAND in Hamburg bei der Destillation von eingedicktem Harn mit Sand entdeckt und 1678 (unabhängig v. BRAOT ) v. J O H A N N K U N C K E L V. L Ö W E N S T E R N ,
(geb. 1630 in Rendsburg, gest. 1702 in
Photon
Niederbarnim.)
1766
fand JOHANN
GOTTLIEB G A H N ( S t o c k h o l m , 1 7 4 5 b i s
1818) Phosphorsäure in den Knochen; 1740
stellte
ANDREAS
SIEGISMTJND
MARGGRAF (Berlin, 17C9—1782) Phosphorsäure aus Phosphor her. Phosphor solutus g l : Phosphorlsg., Geh. 0,47—0,51% Phosphor. Darst.: 194 T. fl. Paraffin werden 10 Minuten lang auf 150° erhitzt, sodann wird der v. d. äußeren Schichten u. v. Wasser befreite P. mit dem auf ca. 60° abgekühlt, fl. Paraffin in einem gut verschloss. Gefäß so lange geschüttelt, bis er sich vollständ. gelöst hat. Der erkalteten Lsg. setzt man dann 5 T. Äther zu. Anw. med.: in Lebertran b. Rachitis. Dos. 1—2Tr. MD. 0,2 g; MTD. 0,6 g. Phosphor-Wasserstoff: 1. PH 3 , P h o s phin. Farbl., giftiges, knoblauchartig riechendes Gas, Sdp. —87,74°; F. —133,78°. Darst.: Durch Einwirkung von Phosphor auf warme Kalilauge, durch Erhitzen von phosphoriger oder unterphosphoriger Säure oder deren Salze. Phosphin bildet mit Halogen-HSäuren unbeständige Salze, die „ P h o s p h o n i u m s a l z e " . 2. P 2 H 4 , D i p h o s p h i n , farblose, selbstentzündliche Fl.; Sdp. +51,7° F. —99°; entsteht als Nebenprodukt bei der Phosphindarst. durch Zers. von Phosphiden mit Aq. Die früher als fester Phosphorwasserstoff angesehene Verbdg. (P12H6) ist wahrscheinlich eine Adsorptionsverbdg. v. Phosphin u. am. Phosphor. Phosphorwolframsäure: s. Wolframium. Phosphorylasen: s. Fermente. Photometrie: Verfahren zur Messung: 1. p h y s . von Lichtstärken u. Lichtströmen, 2. ehem. der Lichtdurchlässigkeit oder Extinktion von gefärbten Lösungen zur Konzentrationsbestimmung mittels des P h o t o m e t e r s . Hierbei wird die Helligkeit zweier Gesichtsfelder miteinander verglichen, vgl. Colorimetrie und Nephelometrie. Photon: (Mehrz. Photonen = Lichtquanten) Energiequantum des Lichts. Nach der Quantentheorie besteht — wie die Materie aus Atomen —• auch das Licht aus kleinsten nicht weiter teilbaren Teilchen.
Photosensibilatoren
451
Kompensationa-Photometer mit eingesetzten Küvetten. (Emst Leitz GmbH Wetzlar)
Photosensibilatoren: In Pflanzen vorkommende fluoreszierende Substanzen, welche die Haut „sensibilisieren", d. h. überempfindlich gegen schädliche Lichtstrahlen machen (bes. die Schleimhäute) und bei inn. und äuß. Zuführung sog. „ L i c h t k r a n k h e i t e n " hervorrufen, wie Dermatitiden (Bade- u. Wiesendermatitis), aber auch Diarrhöen, Hämorrhagien u. Krämpfe. Solche Stoffe sind besonders Hypericin* u. gewisse Cumarinderivate, vor allem Furano-Cumarine, wie Angelicin, Osthol u.a., wie sie z.B. im Johanniskraut, Schafgarbe, Angelika, Gartenraute, Buchweizen („Fagopyrismus"), Luzerne, Bärenklau u. a. vorkommen. Manche Tiere, wie Pferde, Schafe. Schweine, sind besonders empfindlich gegen Photosensibilatoren und bei Nagetieren können sie letal wirken. So töten z. B. 1—2 mg Hypericin Ratten unter Sonnenbestrahlung (nicht im Dunkeln) innerhalb 1—2 Stunden. Man nimmt an, daß durch Photosens. im Körper ein toxischer Stoff erzeugt wird. Photostabil: Lichtbeständig. Phototropismus: bot. (Heliotropismus) Wachstumsbewegung, die durch das Licht bedingt ist. Phrenes: Zwerchfell. Phrenitis: Zwerchfellentzündung. Phthaleine: Farbstoffe, die durch Einwirkung v. Phenolen auf Phthalsäureanhydrid entstehen, z. B. Phenolphthalein, Fluoreszeln, Sosin.
Physostigminum
Phthalsäure: Acid, phthalicum*. Phthiriasis: - Pediculose: Läusesucht. Phthjr(i)us: Pediculus*. Phthisis: Schwindsucht, Lungentuberkulose. Phycit: Erythritum*. Phyllochinon: Vitamin Kj, s. Vitamine. Phyllodien: bot. Blattartig verbreiterte Blattstiele unter Reduktion der eigentlichen Blattspreite. Phylogenese: Phylogenie, Stammesentwicklung, vgl. Ontogenese. Physalis alkekengi: Fam. Solanaceae, Judenkirsche, Blasenkirsche (südöstl. Europa, bis Japan). Stpfl. v. FructllS Alkekengi: Judenkirschen, Teufelskirschen, Boberellen, Blasenkirschen. Best.: Physalin (Bitterstoff), Carotinoid Physalien (Zeaxanthin*), Zitronensäure, bes. reich an Vitamin C. Anw. volkst.: als Diureticum. HOM: Physalis Alkekengi, die frischen, reifen Beeren. Physeter macrocephalus: Pottwal, Lieferant v. Ambra* u. Cetaceum BW*. Physiologie: Lehre v. den normalen Lebensvorgängen. Physiologische Kochsalzlsg. £ 6 : Solutio Natrii chlorati physiologica*, s. Natrium chloratum. Physostigma venenosum: Fam. Leguminosae (Trop. Westafrika, Kamerun, Nigerdelta). Stpfl. v. Semen Calabar © : Semen Physostigmatis, Faba calabarica, Kalabarbohne, Eseresame, Kalabarsame, bohnenförmige, ca. 3 cm lange u. ca. 2 cm breite Samen, außen rot-dunkelschwarzbraun, mattglänzend, körnigrunzelig, mit rinnenförmiger Raphe. Best.: Mehrere Alkaloide (ca. 0,5%) bes. Physostigmin* (Eserin (0,15%), ferner Geneserin, Eseridin, Eseramin, Isophysostigmin, fett, öl, Schleim, Stärke. Asche max. 5%. MD. 0,2 g. MTD. 0,6 g. Anw.: s. Physostigmium, HOM: Calabar, d. getrocknete Same). Physostigmin: Physostigminum*. Physostigminsalizylat: Physostigminum salicylicum ¡SB*. Physostigminsulfat: Physostigminum sulfuricum gg*. Physostigminum: Physostigmin, Eserin, C 16 H al 0 2 N 3 , Alkaloid aus den Samen v. Physostigma venenosum. Weiße, an 29*
Physostigminum salicylicum
452
der Luft rötlich anlaufende Kr., wl. in Aq., 11. in A., Ae., Chlf., Bzl., fett. Ölen; optisch relativ; äuß. stark wirkendes Gift (Dos. let. ca. 0,01 g). MD. 0,001 g. Med. Anw. s. Ph. salicylium. Antid.: Atropin, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Physostigminum salicylicum g l : (Eserinum salicylicum) Physostigminsalizylat, (C 16 H 21 0 2 N 3 )C,H 6 0 s . Mol. 413,2; F. ca. 180°. Farbl. od. schwach gelbl. Kr., 1. in 85 Aq. u. 12 A. Die wäß. u. weingeistigen Lsgen färben sich allmählich rötlich. Anw. med.: haupts. äuß. als Mioticum in 0,5%iger Lsg. b. Akkomodationslähmung u. zur Herabsetzung des intraokularen Druckes b. Glaukom; inn. zur Anregung der Peristaltik b. Darmatonie u. postoperativer Darmlähmung sowie b. Epilepsie, Chorea, Tetanus. Gegenmittel bei Curare-Vergiftung (s. Strychnos-Arten). MD. 0,001 g; MTD. 0,003 g; subkutan 0,0005—0,001 g; Dos. let. ca. 0,01 g. Physostigminum sulfuricum | g : (Eserinum sulfuricum) Physostigminsulfat (C 16 H 21 0 2 N 3 ) 2 H 2 S0 4 . Mol. 648,5. Weiß., kr., hygr. Pv., 11. in Aq. u. A. Anw. med.: wie Physostigm. salicylicum. MD. 0,001 g; MTD. 0,003 g. Phytohormone: Pflanzenhormone (Wuchsstoffe, Wundhormone). Phytol: C 20 H 39 OH. Alkohol, der verestert einen Bestandteil des Chlorophylls bildet. Dickes, farbl. öl, D. 0,845, mit A. u. Ae. mischbar. Phytolacca americana: (Ph. decandra) Fam. Phytolaccaceae, Kermesbeere, Amerikanischer Nachtschatten (Nordamerika, Südeuropa verwild.). Stpfl. v. Radix Phytolaccae decandrae: Kermeswurzel, Amerikan. Nachtschattenwurzel. Best.: Phytolaccin (Alkaloid?), Gerbstoff. Anw. med.: als Abführmittel, Emeticum, Antisyphiliticum. HOM: Phytolacca, Frische Wurzel u. Phytolacca e baccis, Reife, frische Beeren. Fructus Phytolaccae decandrae: Kermesbeeren, Alkermesbeeren. Best.: Ein roter Farbstoff. Anw.: zum Färben, bes. v. Wein. Phytolacca decandra: Ph. americana*. Phytonzide: Antimikrobielle Stoffe aus höheren Pflanzen, vgl. Lupulon u. Humulon.
Pilocarpinum hydrochloricum
PhytOSterine:Pflanzencholesterine, finden sich stets frei in geringer Menge in allen Pflanzenteilen, s. Sterine. Phytotherapie: Pflanzenheilverfahren. PhytOZide: Substanzen, die auf Pflanzen hemmend oder zerstörend wirken. Pichi-Kraut: Herba Fabianae (E®, s. Fabiana imbricata. Pichurim HOM: s. Nectandra puchury-major. Pichurim-Bohnen: Fabae Pichurim, s. Nectandra puchury-major. Picoline: s. Pyridinum. Picramnia antidesma: Fam. Simariu baceae (heim. Mexiko, Jamaika, Panama, Kolumbien). Stpfl. v. Cortex Cascarae amargae: Hondurasrinde. Best.: Picramnin (Bitterstoff), Picrasmin (Alkaloid). Anw. med.: als Tonicum u. Antisyphiliticum. HOM: Cascara amarga, d. getrocknete Rinde. Picrasma excelsa: Aeschrion excelsa*. Picrotoxinum © : Pikrotoxin.Cocculin, Bitterstoff aus den Samen v. A n a m i r t a cocculus (Anamirta paniculata)*, C 30 H 34 O 13 . Farbl. Kr., 1. in Aq., A., Chlf., NaOH, Ammoniak; F. 199°—200°. Starkes Krampfgift. Anw. med.: als Analepticum bei Barbitursäurevergiftungen. Dos. inn. u. subkutan 0,001—0,002 g; MD. 0,005 g; MTD. 0,01 g. Pikrate: Salze der Pikrinsäure, s. Acid. picrinicum. Pikrinsäure: Acid. picrinicum*. Pikrotoxin: Picrotoxinum © * . Pillen: Pilulae, s. Arzneiformen. Pilocarpinum: Pilokarpin, C„H 1 6 N 2 0 2 , Alkaloid aus d. Blättern v. PilocarpusArten (s.d.); F. 34°. Farbl. od. gelbl., sirupartige Fl., 11. in Aq., A„ Chlf., Bzl. Med. verwendet werden nur seine Salze. Pilocarpinum hydrochloricum Hü: Pilokarpinhydrochlorid, Salzsaures Pilokarpin, (C n H 1 6 0 2 N 2 )HCl. Mol. 244,6; F. ca. 200°. Weiße, hygr. Kr., 11. in Aq. u. A., wl. in Ae. u. Chlf. Darst.: Durch Auflösen v. Pilokarpin in verd. Salzsäure u. Eindampfen. Anw. med.: als kräftiges Anregungsmittel f. d. Schweißu. Speichelsekretion, dient daher bes. zur Bekämpfung der Oedeme b. Wassersucht sowie b. Nephritis u. Urämie (während der Gravidität kontraindiziert, da P. Uterus-Kontraktionen bewirkt). MD.
Pilocarpinum nitricum
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0,02 g ; MTD. 0,04 g; ferner als Gegenmittel b. AtropinVergiftung; ä u ß . : als Mioticum ( 0 , 1 — 0 , 2 : 1 0 ) ; k o s m e t . : zu Haarwuchsmitteln. H O M : Pilocarpinum hydrochloricum. Pilocarpinum nitricum: Pilokarpinn i t r a t , C n H 1 6 0 2 N 2 • N H 0 3 . Mol. 271,16; F. ca. 175°. F a r b l . Kr., 1. in Aq. u. A. Anw. med. (selten): wie P. hydrochloricum. Pilocarpus-Arten: Rutaceae, baumartige Sträucher in Südamerika, bes. östl. Brasilien: PilOCarpus pennatifOliUS (Paraguay- Jaborandi), P. jaborandi (Pernambuco-Jaborandi), P. microphyllUS (Mar a n h a m - J a b o r a n d i ) . Stpfl. v. Folia Jaborandi ® (Folia Pilocarpi): J a b o r a n d i blätter. B e s t . : DieAlkaloidePilocarpin*, Isopilocarpin, Pilocarpidin (Gesamtgeh. an Alkaloiden 0,15—1,9%, durchschnittl. 0,75%), äth. ö l . Asche m a x . 8 % . Anw. med.: als schweiß- u. speicheltreibendes Mittel, s. Pilocarpinum hydrochloricum. H O M : Jaborandi, d. getrockn. B l ä t t e r v. Pilocarpus jaborandi u. P. pennatifolius.
Pi mpinella - A r t e n
len bestehen aus 5 g Kreosot, 9 g Süßholz u. 1 g Glycerinsalbe. Pilus, (Plur. Pili): Haar(e). Pilzvergiftung: s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Pilzdiastase: I n gewissen Schimmelpilzen (z. B. Aspergillus oryzae, Aspergillus niger u. a.) v o r k o m m e n d e Diastase (s. Diastasis), die an Stelle von Malzdiastase verwendet werden k a n n . Piment: F r u c t u s P i m e n t a e © , s. Pim e n t a officinalis. Pimenta officinalis: F a m . Myrtaceae (Bäume heim, in Zentralamerika, kult. auf J a m a i k a u. Reunion). Stpfl. v. Fructus Pimentae © : (Fructus A m o m i , Semen Amomi) P i m e n t , Gewürzkörner, Nelkenpfeffer, Englisches Gewürz, Neugewürz. Best.: Äth. ö l (mind. 2,5%), Gerbstoff, Harz, Zucker, Stärke, Calciumoxalat, fettes ö l . Asche m a x . 5 % . Anw.: als Gewürz, selten als Stomachicum. H O M : Capsicum jamaicum, Myrtus Pimenta, die nicht völlig reifen, getrockneten F r ü c h t e . Oleum Pimentae (Oleum A m o m i ) : P i m e n t ö l , NelkenpfefPilokarpin: Pilocarpinum*. Pilokarpinhydrochlorid | Ü | : Pilocarpi- feröl, das durch Dest. aus den unreifen getrockneten Beeren gewonnene ä t h . ö l . n u m hydrochloricum |BÜ*. Piiokarpinnitrat: Pilocarpinum nitri- Best.: 60—80% Eugenol, Cineol, Eugenolmethyläther, P h e l l a n d r e n u. a. A n w . : cum*. Pilokarpin, Salzsaures g l : Pilocarpi- i. d. P a r f ü m e r i e u. Likörindustrie. n u m hydrochloricum ¡BS*. Pimenta acris: F a m . Myrtaceae (heim. Pilulae: Pillen, s. Arzneiformen. Westindien, bes. auf J a m a i k a , St. ThoPilulae aloeticae ferratae i g : Eisen- mas, Bermudas-Inseln). Stpfl. v. Oleum haltige Aloepillen, bestehen aus gleichen Pimentae acris, Oleum Bay ® : (Oleum Tl. getrockn. Ferrosulfats u. gepv. Aloe. Myrciae) Bayöl, das ä t h . Ol der Blätter Pilulae asiaticae g S : Arsenikpillen, u. jungen Zweigspitzen. Gelbe, a n d. L u f t Geh. 0,001 Arsenige Säure pro Pille. sich bräunende Fl. v. nelkenähnl. Ge100 Pillen enthalten 0,1 g Arsenige Säure, 4 g H e f e e x t r a k t , 3 g schwarzen Pfeffer, ruch. D. 0,955—0,980; opt. a k t i v 3 g Glyz. u. 1 g Wasser. MD. 5 Pillen: (a j ' = bis —3°). Best.: Eugenol, Chavicol (Geh. 50—70% Gesamt-Eugenol u. MTD. 15 Pillen. Pilulae Ferri carbonici Blaudii J ü : Chavicol), ferner Methyleugenol, MethylBlATOsche Pillen, Geh. ca. 0,028 g chavicol, Myrcen, 1 - P h e l l a n d r e n u. a. Eisen pro Pille. 100 Pillen e n t h a l t e n : A n w . : zur Herst, v. B a y r u m s. Spirit, 9 g getrocknetes Ferrosulfat, 7 g Cal- Myrciae ® . Pimentöl: Oleum P i m e n t a e , s. Piciumcarbonat, 3 g Zucker, 0,7 g gebrannte Magnesia, 1,3 g H e f e e x t r a k t , m e n t a officinalis. 4 g Glyc. Pimpinella-Arten: F a m . Umbelliferae. Pilulae Jalapae ¡jg: Jalapenpillen. Pimpinella major u. P. saxjfraga, Biber100 Pillen e n t h a l t e n 7,5 g Jalapenseife neil, Pimpinell (Europa, westl. Asien). u. 2,5 g Jalapenwurzel. Stpfln. v. Radix Pimpinellae 'Dp: BiberPilulae Kreosoti g l : Kreosotpillen, nellwurzel, Pimpinellwurzel. B e s t . : PimGeh. 0,05 g Kreosot pro Pille. 100 Pil- pinellin, Isopimpinellin u. Isobergapten
Pimpinellwurzel
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(Cumarinderivate), äth. ö l (ca. 0,4%), Harz, Zucker. Asche max. 6,5%. Anw. volkst.: als Expectorans, als Gurgelmittel b. Angina, als Stomachicum, Diureticum u. Emmenagogum ([¡BS: Tct. Pimpinellae). HOM: Pimpinella alba, die frische Wurzel. Pimpinella anjsum: Anis (heim, im östl. Mittelmeergebiet, kult. in Deutschland, Kußland, Spanien, Griechenland, Türkei, Ostindien). Stpfl. v. Fructus Anisi g l : (Fructus vulgaris, Semen Anisi) Anis. Best.: Äth. ö l (1,2—6%, g l mind. 1,5%), fettes ö l (bis 30%), Cholin, Zucker, Gummi. Asche max. 10%. Anw. med.: als Carminativum u. Expectorans (1HB: Decoctum Sarsaparillae compositum, Decoctum Zittmanni, Spec. laxantes, Spec. pectorales); volkst.: als Galactagogum, ferner a. Geschmackskorrigens u. Gewürz. HOM: Anisum, d. reife Frucht. Oleum Anisi 9 g : Anieöl, das äth. ö l der reifen Früchte. D. 0,979—0,989; E. 15° bis 19°. Farbl. od. blaßgelbe, stark lichtbrechende, opt. aktive (a J) 0 °= + 0,6° bis —2°) Fl., in der Kälte zu einer weiß. Kr.masse erstarrend, v. würzigem Geruch u. süßl. Geschmack. Hauptbest. bis •—90% Anethol, ferner Methylchavicol (Isoanethol), Anisketon, Anissäure. Vom g g ferner als Ol. Anisi zugelassen das äth. ö l von lllicium verum*. Anw. med.: inn. wie Fruct. Anisi ( g | : Liqu. Ammonii anisatus, Tct. Opii benzoica, Elixir e succo Liquiritiae); äuß.: in fett. Öl gel. als Ungeziefermittel (Läuse), ferner als Tauben Witterung. Pimpinellwurzel: Radix Pimpinellae Jttf, s. Pimpinella-Arten. Pinen: a-Pinen (neben /3-Pinen) Hauptbestandteil des Terpentinöls (s. Terebinthina g f ) sowie in vielen anderen äth. ölen; C 1 0 H l e , CH 3
H
Pinus silvestris
D. 0,86; Sdp. 155°—156°; F. —55°, 1. in A., unl. in Aq. a-Pinen kommt in rechtsdrehender, linksdrehender u. inaktiver Form vor, es oxydiert von selbst an der L u f t (autoxydabel) u. bildet primär Peroxyde, die dann unter Abgabe von Sauerstoff in einfachere Oxyde zerfallen. Bei Gegenwart von Feuchtigkeit entst. Pinolhydrat (Sobrerol), das sich im Terpentinöl kr. abscheidet u. das beim Kochen mit SS in Pinol übergeht. a-Pinen ist Ausgangspunkt der Camphersynthese. Pinksalz: Stannum-Ammonium chloratum*. P.inus abies HOM: Die frischen Sprossen v. Pinus excelsa, Farn. Pinaceae. Pinus balsamea: Abies balsamea, s. Balsamum canadense. Pinus caribaea: s. Terebinthina. Pjnus maritimus (Pinus pinaster): s. Terebinthina. Pjnus mugo var. pumilio (Pinus pumiliO): Fam. Pinaceae, Latschenkiefer (Alpen). Stpfl. v. Oleum Pini pumilionis © : Latschenkiefernöl, Krummholzöl; gew. durch Dest. der Nadeln u. Zweigspitzen. Farbl. bis hellgelbe, angenehm riech. FI., opt. aktiv (a j ' = —4,5° bis — 15,5°). D. 0,835—0,870. Best.: a-Pinen, Bornylacetat, Phellandren, Cadinen (Gesamtgehalt ca. 70% Terpene). Anw. med.: zu Inhalationen b. Erkrankungen der Atmungswege; zur Herst, v. Tannenduftessenzen. Pjnus nigricans, Pinus palustris, Pinus pinaster: s. Terebinthina ¡Dffil Pjnus pumilio: Pinus mugo var. pumilio*. Pinus silvestris: Fam. Pinaceae, Kiefer, Föhre (Europa u. Asien bis östl. Sibirien neben anderen Pinus-Arten, s. Terebinthina). Stpfl. von Terebinthina g f , Oleum Terebinthinae |gf, Colophonium g § , Resina Pini © (s. sämtlich unter Terebinthina), sowie von Pix Liquida B (s. d.). Turiones Pini: (Strobuli Pini, Gemmae Pini), Kiefernsprossen, Föhrensprossen, Fichtensprossen, Tannensprossen. Die 3—5 cm langen harzreichen Langtriebe. Best.: Äth. ö l (mit 1-a-Pinen, Phellandren u. a. Terpenen), Harz, Vitamin C, Picein (Glykosid),
Pinus succinifera
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Pinipikrin (Bitterstoff), Wachs, Gerbstoff. Asche max. 3 % . Anw. med.: bei Luftröhrenkatarrh als Sirup (Sirupus Turionis Pini) u. zu Inhalationen; yolkst.: bei Gicht, Skorbut, Hautleiden sowie als Diaphoreticum. HOM: Pinus silvestris, d. fr. Sprossen. Oleum Pini silvestris @ : Kiefernnadelöl, Schwedisches Fichtennadelöl; gew. durch Dest. m. Wasserdampf a. d. fr. Nadeln u. Zweigspitzen. Dünnes, farbl. bis gelbl. grünes öl, opt. aktiv ( i j ' = - 2 ° bis +13°). D. 0,860—0,880. Best.: a-Pinen, a-Silvestren, Bornylacetat. Anw. volkst.: zu Einreibungen u. Inhalationen. Extractum P i n i © : Fichtennadelextrakt, Geh. mind. 1% ä t h . ö l ; das aus frischen jungenFichtenzweigen gew. Extrakt, dem das vorher abdestillierte äth. ö l zugesetzt ist. Braunschwarzes, kräftig nach Harz riechendes, schwer fließbares Extrakt, in 10 Aq. trübe lösl. Anw.: zu kräftigenden Bädern (auf ein Vollbad ca. 150—500 g) sowie zu Pinselungen gegen Prurigo, Herpes usw. I m Kambialsaft des Stammes der Pinaceen findet sich C o n i f e r i n * , in der Rinde der Bitterstoff P i n i c o r r e t i n . Pinus succinjfera: s. Succinum. Pinus taeda: s. TerebinthinatBMr. Piperacinum ©: Piperazin C 4 H 10 N 2 . Mol. 86,1; F. 104°—107°. Farbl. Kr., 11. in Aq. u. A. Anw. med.: als Harnsäure-Lsgsmittel b. Gicht, Harngrieß, Blasenleiden. Mittl. Dos. 1 g. Piperazinhydrat find. Anw. geg. Spul- u. Madenwürmer, f. Kinder 1,0 g pro Lebensjahr u. pro Tag -f- Abführmittel. Piper album: Fructus Piperis albi s. P. nigrum. Piper angustifoiium (P. elongatum): Fam. Piperaceae (Anden v. Peru bis Kolumbien). Stpfl. v. Folia MatiCO Matikoblätter, Soldatenkraut. Best.: Äth. ö l (0,3—6%, nach © mind. 0,8%), Maticin (Bitterstoff), Gerbstoff, SS. Asche max. 15%. Anw.: als Hämostypticum b. Lungen- u. Darmblutungen sowie als Adstringens u. b. Blasenkatarrh. HOM: Matico, d. getrockneten Blätter. Pjper betle: Fam. Piperaceae (heim. u. kult. in Indien, Malayischem Archipel, Madagaskar, Bourbon). Stpfl. v. Oleum
Piper methysticum
Betle: Betelöl, das äth. ö l der Blätter, hellgelb bis braun. Best.: Kadinen, Terpene, Chavicol, Cineol, Betelphenol u. a. Anw. volkst.: gegen Halsentzündungen. (Das Betelblatt dient zusammen mit Arecanuss u. Kalk u. bisweilen auch etwas Gambir als Genußmittel bei den Eingeborenen. Das Betelkauen ist uralt u. wird z. Z. von ca. 200 Millionen Menschen geübt, es bewirkt langanhaltenden Speichelfluß, fördert die Verdauung, wirkt euphorisierend bzw. schwach narkotisch. ) Piper caudatum: s. P. cubeba. Pjper cayennense: Cayennepfeffer, s. Capsicum fastigiatum u. Capsicum frutescens. Piper cubeba: Fam. Piperaceae (Kletterstrauch, heim, auf Java, Borneo, Sumatra, kult. in Westafrika, Sierra Leone u. am Kongo). Stpfl. v. Fructus Cubebae JÜi: Piper caudatum, Kubeben, Cubebae, Kubebenpfeffer. Best.: 2,5% Kubebin, 7—18% äth. öl, Kubebenharzsäure, fett. öl. Asche max. 8%. Anw. med.: als Harndesinficiens u. Diureticum; volkst.: auch gegen Kopfschmerzen. HOM: Cubeba, d. getrockneten, unreifen Beeren. Oleum Cubebae: Kubebenöl, das durch Dest. gew. äth. ö l der Kubeben. Best.: Terpen, Sesquiterpene, Cineol, Te'rpinoel u.a. Anw.: wie Fruct. Cubebae. P.ipcr hispanicum: Spanischer Pfeffer, Fruct. Capsici ¡Ü|, s. Capsicum annuum. Pjper longum (Chavica roxburghii): Fam. Piperaceae (heim. Bengalen, kult. auf Ceylon, Sumatra, J a v a , an der Malabarküste, auf den Philippinen). Stpfl. v. Fructus Piperis longi: Langer Pfeffer, Macropiper, Fliegenpfeffer. Best.: Piperin (bis 6%), Piperidin, äth. öl, Stärke, Harz. Anw. volkst.: als Stimulans u. Diureticum; techn.: zur Fliegenvertilgung (1:10 in Milch aufgekocht). Pjper methysticum: F a m . Piperaceae, Rauschpfeffer, eine strauchartige, in dichten Gebüschen wachsende Pflanze (heim. u. kult. auf den Südseeinseln, v. Neu-Guinea bis zu den Sandwichinseln). Stpfl. v. Rhizoma Kava-Kava Kawakawawurzelstock, Kava-Kava. Best.: Methysticin (Kawatin), Kawain (Lakton), Harzsäuren. Asche max. 4%. Anw.
Piper nigrum
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med.: als Diaphoreticum u. Antisepticum, b. Gonorrhöe, Bronchitis. HOM: Piper methysticum, der frische Wurzelstock m. daranhängenden Wurzeln. (Bei den Eingeborenen dient Kava-Kava in großem Umfange als Bauschmittel (Rauschpfeffer), ist aber viel weniger schädlich als Alkohol!) Piper nigrum: Fam. Piperaceae, Pfeffer (Kletterpfl., heim, in Südostasien, Hauptkulturen auf Sumatra, Malakka, Borneo, Philippinen; auch in anderen tropischen Gebieten angebaut). Stpfl. v. FrUCtUS Piperis nigri (Piper nigrum) Schwarzer Pfeffer; die vor der Reife gesammelten u. getrockneten beerenartigen Früchte. Best.: das Alkaloid Piperin* (5—9%, Piperinsäurepiperidid), das den scharfen Geschmack bedingt, Chavicin (Chavicinsäure-piperidid, scharf u. bitter schmekkend), ferner 2% äth. öl, das d. Geruch bedingt u. u. a. Phellandren u. Sesquiterpene enth., fett, öl, Stärke (bis 35%). Asche max. 5%. Anw. med.: als Stomachicum (¡Ml: Pilulae asiaticae); früher als Fiebermittel, hauptsächliche Verw. als Gewürz. HOM: Piper nigrum, die unreifen, getrockneten Früchte. FructllS Piperis albi (Piper album) Weißer Pfeffer, Leucopiper; die reifen, getrockneten u. v. den äußeren Schichten der Fruchtwand befreiten Früchte. Best.: wie b. Fruct. Piperis nigri. Geh. an äth. öl mind. 0,9%. Asche max. 2%. Piperidinum: Piperidin, C5HUN, Hexahydropyridin, Spaltungsprodukt des Piperins. Farbl., pfefferartig bzw. ammoniakalisch riech. Fl., 1. in Aq., A., Ae., Chlf., Bzl. Muttersubstanz viel. Alkaloide, z. B. Coniin, Cocain, Nicotin. Piperidinderivate s. ferner: Eucain B (g): Benzoyltrimethyloxypiperidinhydrochlorid. Anw. med: als Lokalanästheticum; Dolantin (g): Chlorhydrat des l-Methyl-4-phenyl-piperidin4-karbonsäureäthylesters. Anw.: als Analgeticum u. Spasmolyticum. (Unterliegt d. Betäubungsmittelgesetz.) Piperinum, Piperin: Piperidid der Piperinsäure. Alkaloid aus d. Früchten v. Piper nigrum, Piper longum u. a.,
C 1 7 H M N 0 3 . Gelbl. K r . , 1. in A „ Ae., Chlf.
D. 1,193; F. 128°—129°. Anw. med.: selten als Antipyreticum u. Peristalticum.
Pix
Piperonal: Hcliotropinum @ * . Pipette: s. Meßpipette. Pirus malus: Malus silvestris*. PiSCjdia erythrina: Fam. Leguminosae (Westindische Inseln, Florida, Mexiko). Stpfl. v. Cortex Piscidiae Radicis © : (Cortex Piscidiae Erythrinae) Piscidiawurzelrinde, Piscidiarinde. Best.: Piscidin, Piscidinsäure, Harz, Ester, Gerbstoff. Asche max. 13%. Anw. med.: als Sedativum u. Hypnoticum, besonders bei Asthma, Keuchhusten, Lungentuberkulose (die Rinde wird auch z. Betäuben d. Fische benutzt). HOM: Piscidia Erythrina, d. frische, b. Beginn der Blüte vor dem Erscheinen der Blätter gesammelte Wurzelrinde. Piscidiarinde: Cort. Piscidiae Radicis s. Piscidia erythrina. Pistacia ientiscus: Fam. Anacardiaceae (Mittelmeergebiet, bes. kult. auf d. Insel Chios). Stpfl. v. Mastix ¡DU: Mastix, Mastiche, Resina Mastix, Gummi Mastix, das freiwillig aus der Rinde ausfließende Harz. Rundliche od. birnenförmige, blaßzitronengelbe Körner, meist bestäubt, v. glasartigem Bruch. Die Körner sind leicht zerbrechlich u. erweichen beim Kauen; sie riechen u. schmecken würzig, 1. in Ae., tw. 1. in A. u. Chlf. Best.: Äth. öl, Harzsäure, Resene, Bitterstoff. Anw.: zu Pflastern, zur Fixierung v. Verbänden (Mastisol), als Kaumittel, zu Mundwässern, zu Räucherungen; techn.: zu Lacken, Firnissen u. Porzellankitten. Pistacia Vera: Fam. Anacardiaceae (kult. im Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Semen Pistaciae: (Amygdalae virides) Pistazien. Anw.: wie Mandeln; d. fette öl wird als Speiseöl verwendet. Pistazien: Semen Pistaciae, s. Pistacia vera. Pistill: Keule (Reiber, Stößel, Stampfer) des Mörsers*. Pistillum: bot. Blütenstempel, s. Blüte. PitOCin: Oxytozin, Hormon des Hypophysenhinterlappens, s. Hormone. PitreSSin: Vasopressin, Hormon des Hypophysenhinterlappens, s. Hormone. Pituitaria, Glandula: Hypophyse, s. Hormone u. Organtherapeutica, Pix: Pech, Teer,
Pix alba
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Pix alba: (Pix burgundica) Ist gereinigte Resina Pini, s. u. Terebinthina IBB. Pix betulina S I : Birkenteer, Ol. Rusci, s. Betula-Arten. Pix burgundica: Pix alba*. Pix Fagi © : Ol. Fagi empyreumaticum, Buchenteer; der durch trockene Dest. v. Buchenholz (Fagus silvatica) gew. Teer. Dicke, schwarzbraune, nach Kreosot riech. Fl., D. ca. 1,08, 1. in Anilin, fast 1. in Chlf. u. Ae., etwas 1. in Terpentinöl. Best.: Phenole, Kresole, Kreosot, Guajakol, Paraffine, Fettsäure u. Fettsäureester usw. Durch Ausschütteln mit Na OH u. anschließende Dest. erhält man das K r e o s o t (s. Kreosotum g|). Anw. med.: inn. bei Lungentuberkulose; äuß.: bei Ekzemen, Klauenseuche usw., wie Pix liquida; ferner zum sog. „Schnellräuchern" (s. Konservieren). Pix Juniperi g l : Wacholderteer, s. Juniperus communis. Pix liquida i g : Holzteer, Nadelholzteer; der durch trockene Dest. des Holzes verschiedener Bäume aus der Fam. der Pinaceae, bes. Pinus silvestris u. Larix sibirica gew. Teer. Dicke, braunschwarze, etw. körnige Fl., l.inabsol. A. Best.: Kohlenwasserstoffe, haupts. Phenole, Kresole, Brenzkatechin, Bzl., Xylol, Naphthalin u. a. Anw. med.: als Antisepticum; äuß.: b. Hautleiden; inn.: als Teerwasser (Aq.Picis) b. Erkrankungen d. Atmungsorgane. HOM: Pix liquida. Pix Lithanthracisgl: Steinkohlenteer, der durch trockene Dest. der Steinkohlen b. d. Leuchtgasfabrikation gew. Teer. Dickliche, braunschwarze, an der Luft allmählich erhärtende Masse, 1. in Chlf. u. Bzl., tw. 1. in absol. A. u. Ae. Best.: zahlreiche Verbdgen der Bzl.reihe, Anilin-, Chinolin-, Pyridinbasen. Anw. med.: äuß. b. Hautleiden (¡SS: Liqu. Carbonis detergens). Pix navalis (P. solida, P. nigra) Schiffspech, Schwarzpech; Rückstand b. der Dest. des Holzteers. Harzartige, schwarze, leicht zerbrechliche Masse, erwärmt weich, klebend u. zähe werdend, in A. u. Ae. klar 1. Best.: Phenole, Carbonsäuren usw. Anw. techn.: zu Klebemitteln, Schusterpech usw. Pix nigra: Pix navalis © * ,
Plasmochin
Pix tolida: Pix navalis Placebo: (von placeo = „ich werde zufrieden sein") Scheinarznei ohne pharmakologische Wirkung (Leer-Tablette oder -Injektion usw."); dient einesteils zur objektiven Prüfung eines Arzneimittels, um suggestive Wirkung auszuschalten, anderenteils aber auch zu* (suggestiver) Therapie, um den Patienten zu befriedigen (z. B. Sirupus Rubi Idaei cum Aqua). Placenta: Plazenta, med. Frucht- oder Mutterkuchen; bot. Wucherung der Fruchtblätter, an denen die Samenanlagen sitzen. Placenta Seminis Lini ü : Leinkuchen, s. Linum usitatissimum. Planta: 1. Pflanze; 2. med. Fußsohle. Plantago-Arten: Fam. Plantaginaceae. Plantago lanceolata: Spitzwegerich (ganz Europa, Mittelmeergebiet, westl. Asien, Nordamerika). Stpfl. v. Herba (Folia) Plantaginis lanceolatae Spitzwegerichkraut. Best.: Schleimstoffe, Aucubin (Glykosid), Labenzym, Vitamin C, Kieselsäure. Asche max. 10%. Anw. volkst.: geg. Husten, Lungenkrankheiten, a. b. Cystitis u. Blasenschwäche (Bettnässen), Diarrhöen u. Leberleiden. HOM: Plantago lanceolata, d. frische Kraut. Plantago major: Breitwegerich (Europa, in Nordamerika eingeschleppt). Stpfl. v. Horba Plantaginis majoris Breitwegerichkraut. Best. u. Anw.: wie Plantago lanceolata. Asche max. 15%. HOM: Plantago major, das frische Kraut. Plantago Psyllium: Flohkraut (Mittelmeergebiet). Stpfl. v. Semen Psyllii © : Flohsame, Heusame. Best.: 10—12% Schleim. Asche max. 5%. Anw. volkfct.: als Abführmittel u. zu Klistieren: techn.: als Appreturmittel. Plasma: s. Protoplasma. Plasmochin ® : N-Diäthylaminoisopentyl-8-amino-6-methoxychinolin, Weiß, oder schwach gelbl. Pv., 11. i. A., swl. i. Aq. (0,03: 100). Spezificum gegen Malaria; zur Vernichtung der Gametocyten (Halbmonde) bei M a l a r i a t r o p i c a , die von Chinin nicht angegriffen werden. Chinoplasmin (§) ist eine Kombination von Plasmochin (0,01) mit Chininsulfat (0,3), die spez. die un-
Plasmolyse
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geschlechtlichen Formen der Malaria tropica angreift. Plasmolyse: Loslösung des Protoplasmas v. der Zellwand infolge Änderung des osmotischen Druckes (Wasserabgabe). Piatanthera bifolia: Fam. Orchidaceae, neben anderen Orchis-Arten. Stpfl. v. Tubera Salep püg: s. Orchis morio. Platin: Platinum*. P!atinasbest: s. Platinum. Platinchlorid: Platinum chloratum*. Platinchlorid-Chlorwasserstoff: Platinum chloratum*. Platinmetalle, Gruppe der: Die Gruppe umfaßt: Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium u. Platin. Platinmohr: Platinum nigrum, s. Platinum. Platiniverbindungen: Platin(IV)-Verbindungen. Platinoverbindungen: Platin(II)-Verbindungen. Platinschwamm: Platinum spongiosum, s. Platinum. Platinum: Platin, Pt, AtG. 195,09, II-, IV- u. VI-wertig. Ordnungszahl 78. D. 21,43; F. 1774°; Sdp. ca. 4400°. Grauweißes, zähes, dehnbares Metall, in der Kälte nur in Königswasser lösl., wird aber von heißer konz. Schwefelsäure und Salzsäure angegriffen, wenn die Oxydationsmittel beigefügt sind, ebenso von schmelzenden Hydroxyden, Sulfiden u. Cyaniden (die daher nicht im Platintiegel erhitzt werden dürfen). Nat. nur gediegen in Form von Körnern u. mit anderen Metallen legiert. Gewinnung erfolgt in kompliziert. Verhüttungsverfahren (Ural, Kanada, Mittel- u. Südamerika). Platin war 1736 ANTONIO DE ULLOA, Brasilien, 1716 bis 1795, bekannt (den Indianern wahrscheinlich schon lange vorher). 1750 entdeckte RICHARD WATSON, Bischof v.Llandaff, 1737—1816, seine edelmetallischen Eigenschaften. Anw.: z. Herst, v. Labor-Geräten (Platintiegel), in d. Elektro- u. Schmuckwarenindustrie. PlatinSChwamm, Platinum spongiosum, ist Platin in sehr fein verteilter Form, eine poröse, weißgraue, zerreibliche Masse. Platinschwamm bringt ausströmenden Wasserstoff an der Luft zur Entzündung
Plumbum
(DÖBEREENERS Feuerzeug: J. W. DÖBEREINER, 1780—1849, Apotheker, und 1810 von GOETHE berufen, Prof. d. Chem. u. Pharm, in Jena). Platinmohr, Platinum nigrum, feines schwarzes Pv., das d. Fähigkeit besitzt, an seiner Oberfläche das 200 fache seines eigenen Volumens Sauerstoff zu verdichten; vermag ebenfalls Wasserstoff, Leuchtgas zu entzünden. Platinasbest ist Asbest m. einem fein verteilten Überzug v. Platin u. dient ebenfalls als Katalysator. HOM: Platinum metallicum. Nachweis von Platinverbindungen: H 2 S fällt aus Platinsalzlsgen braunschwarzes Platin(II)-sulfid, PtS, od. Platin(IV)-sulfid, PtS 2 ; beide unl. in SS, 1. in Alkalisulfiden. Platinum chloratum: Platin(IV)-chlorid, PtCl 4 . Rotbraune kr. Masse, 1. i. Aq. u. Aceton, swl. i. A.; meist ist unt. dies. Bezeichng. die P l a t i n c h l o r i d c h l o r w a s s e r s t o f f säure (Hexachloro-platin (IV)-säure) i. Handel: H 2 (PtCl 6 ) + 6 H 2 0. Sie gibt mit NH 4 , Kalium, Rubidium, Caesium i. Aq. schwer lösl. goldgelbe Salze (z. Unterschied v. Na u. Li) u. wird daher zur Analyse benutzt; techn.: zum Platinieren. HOM: Platinum chloratum.
Platinum-Natrium chloratum
HOM:
Platinum-Natrium muriaticum, Natriumplatinchlorid, Na 2 PtCl 6 -4H a O.
Platinum nigrum, Platinum spongio-
sum: s. Platinum. Pleiochasium: bot. Vielgabelige Trugdolde, s. Blütenstand. Pleura: Brustfell. Pleuritis: Brustfellentzündung. Plumbago: Graphit, s. Graphites. Plumbiverbindungen: Blei(IV)-verbindungen. Plumboverbindungen: Blei(II)-verbindungen. Plumbum: Blei, AtG. 207,21, I I - u. IV-wertig. Ordnungszahl £2. D. 11,34; F. 327,4°; Sdp. 1750°. Blei ist eines der im frühesten Altertum bekannten Metalle. Bläulichgraues, weiches, dehnbares Schwerin etall; läuft an der Luft schnell mattblaugrau an und überzieht sich m. einer dünnen Schicht v. Bleioxyd, PbO; an feuchter Luft (lufthaltigem Wasser) überzieht es sich m. Bleihydro-
Plumbum acetioum
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xyd, Pb(OH) 2 . Von Schwfs. u. Salzsäure wird Blei nur oberflächlich angegriffen, weil das zuerst gebildete Blei(II)-sulfat u. Blei(II)-chlorid das darunter befindliche Blei schützt. Gegen verd. Schwfs. ist Blei das widerstandsfähigste unedle Metall. Dagegen lösen schwache organ. Säuren (z. B. Essigsäure) b. Luftzutritt Blei unter Bildung der giftigen Blei(II)salze, daher darf Blei nicht zu Speisegeräten verwendet werden. Kohlensäurehaltiges Wasser löst Blei allmählich unter Bildung v. Bleibicarbonat auf. Nat. kommt Blei sehr verbreitet als Bleiglanz (PbS) vor, seltener als Weißbleierz (PbC0 3 ), Rotbleierz (PbCr0 4 ), Gelbbleierz (PbMo0 4 ), Kupferbleiglanz (2 P b S + Cu2S). Darst.: Hüttenmäßig durch Rösten v. Bleiglanz. Anw.: Blei findet ausgedehnte Anw. in der Technik; zur Herst, v. Bleiplatten f. Akkumulatoren, zur Herst, v. Bleiröhren u. Bleiblech, zur Auskleidung der Bleikammern der Schwfs.fabriken sowie zur Herst, v. Legierungen (Letternmetall enthält etwa 70—90% Blei neben Antimon u. Zinn). HOM: Plumbum metallicum = reines Blei. Blei u. seine Verbdgen sind sämtlich sehr giftig. Bio chronische Bleivergiftung, die bes. b. Schriftgießern, Malern, Arbeitern in Bleifabriken vorkommt, äußert sich bes. durch Koliken (Bleikolik), den sog. Bleisaum am Zahnfleisch, Lähmungen, Anämie (Zerstörung der roten Blutkörperchen); die akute Bleivergiftung durch heftige Gastroenteritis. Gegenmittel s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel"
Plumbum borieum
in 28 A. Darst.: Durch Auflösen v. Bleiglätte in warmer Essigsäure. Anw. med.: als Adstringens u. Hämoataticum b. Magen- u. Darmblutungen, Diarrhöen. MD. 0 , 1 g ; MTD. 0,3 g; äuß.: als entzündungswidriges Mittel, zu Augenwässern u. Umschlägen in l % i g e r Lsg. (meist jedoch durch Liqu. Plumbi subacetici g g * ersetzt). HOM: Plumbum aceticum. Liquor Plumbi subacetici |B1: (Plumbum subaceticum solutum) Bleiessig, Bleisubacetatlsg., Acetum plumbicum, eine wäß. Lsg. v. bas. Bleiacetat (CH 3 COOPbOH). D. 1,232—1,237. Klare, farbl. Fl. Darst.: 3 T. Bleiacetat werden m. 1 T. Bleiglätte verrieben u. d. Gem. in einem verschlossenen Gefäß m. Wasser unter häufigem Umschütteln 1 Woche stehengelassen, bis es gleichmäßig weiß od. rötlich-weiß geworden ist u. nur noch ein geringer Bodensatz vorhanden ist. Man läßt absetzen u. filtriert alsdann. Geh. etwa 25% CH 3 COOPbOH = 18—19% Blei. Anw. med.: als mildes Adstringens, meist m. Aq. verd. Eine 2%ige Lsg. des Bleiacetates in Aq. dient als Aqua Plumbi [Ul: Bleiwasser zu kühlenden Umschlägen b. Quetschungen usw. Aqua Plumbi „Goulard" (Aqua Plumbi Goulardi) Goulardsches Bleiwasser, ist eine 2%ige Lsg. v. Bleiacetat in Aq. unter Zusatz v. 8% Spiritus dilutus. (Ferner im gjül: Ungt. Plumbi [10%] u. Ungt. Plumbi tannici [10%].) Plumbum aceticum crudum Rohes Bleiacetat, dient z. Herst, v. Sikkativ u. Firnis. Plumbum arsenicicum: Bleiarsenat, Arsensaures Blei, Pb 3 (As0 4 ) 2 . Weiß. Pv., unl. in Aq., 1. in Salpetersäure u. Kalilauge Darst.: Durch Fällen einer Natriumarsenatlsg. m. Bleiacetatlsg. Anw.: zur Bekämpfung v. Pf In. Schädlingen. Plumbum arsenicosum: Bleiarsenit, Arsenigsaures Blei, Pb 3 ( As0 3 ) 2 . Weiß. Pv. Anw.: z.Bekämpfung v. Pf In. Schädlingen. Plumbum borieum: Bleiborat, Borsaures Blei, Bleisikkativ. Zstzg. etwa
Nachweis von Bleiverbindungen: 1. Schwfwst. fällt aus den Lsgen schwarzes PbS, unl. in SS u. Alkalisulfiden. 2. Alkalilauge fällt weißes Pb(OH) 2 , 1 im Überschuß des Fällungsmittels. 3. Schwfs. fällt'weißes PbS0 4 , 1. in Alkalilauge od. bas. Ammoniumtartrat. 4. Kaliumiodid fällt zitronengelbes Pb J 2 . 5. Mit Soda auf Kohle geglüht, liefern die Bleisalze dehnbare Bleikörnchen u. einen gelben Beschlag v. PbO. Plumbum aceticum I g : Bleiacetat, Pb(B0 2 ) 2 + 2 H 2 0 . Blei(II)-acetat, Essigsaures Blei, Bleizucker, (CH 3 COO) 2 Pb + 3 H 2 0 . Mol. Weiß. Pv., 1. in verd. Salpetersäure. 379,30. D. 2,5; F. 75°. Farbl. verwitternde Anw. techn.: als Trocknungsmittel f. Kr. od. weiße kr. Stücke, 11. in Aq. sowie Firnisse u. Ölfarben.
Plumbum chloratum
460
Plumbum chloratum: Blei(II)-chlorid, Chlorblei, PbCl 2 . Weiße, seidenglänz Kr. od. weiß. kr. Pv. Darst.: Durch Fällen v. Bleisalzlsgen m. Salzsäure. N a t . : als Hornblei. Anw. teehn.: z. Herst, v. Malerfarben. Plumbum chromicum: Bleichromat, Blei(II)-chromat, Chromsaures Blei, Chromgelb, P b C r 0 4 . Darst.: Durch Fällen v. angesäuerter Bleiacetatlsg. m. Kaliumdichromat, nat. als Botbleierz (Krokoit). Anw. techn.: als Malerfarbe. Plumbum jodatum © : Blei(ll)-Jodid, Bleijodid, Jodblei, P b J 2 . Mol. 461,0. Goldgelbes schweres Pv., fast unl. in Aq., leichter I. in sied. Aq., 11. in heißer Ammoniumchloridlsg. u. Kaliumjodidlsg., ferner 1. in Alkalilaugen u. Lsgen v. Kaliumacetat. Darst.: Durch Versetzen einer heißen Kaliumjodidlsg. mit heißer Bleinitratlsg. Anw. med.: früher bei Skrofulose, Syphilis u. Drüsenschwellungen, jetzt nicht mehr verwendet (nach MD. 0.3 g: MTD. 1,2 g). Plumbum manganicum: Bleimanganat, PbMnO„. Darst.: Durch Schmelzen eines Gemisches v. Manganoxyd u. Bleinitrat Anw.: als Sikkativ. Plumbum metallicum HOM: Reines Blei. Plumbum nitricum: Bleinitrat, Blei(Il)-nitrat, SalpetersauiesBlei, Pb(N0 3 ) 2 . Farbl. K r . od. weiß., kr. Pv., 11. in Aq., unl. in A. Anw. med.: selten, wie Plumbum aceticum. Plumbum oxydatum: Lithargyrum SS, PbO, Blei(II)-oxyd, Bleiglätte, Blcioxyd. Silberglätte, Goldglätte. Darst.: Durch Oxydation v. geschmolzenem Blei a n der L u f t (b. d. Silbergew.); durch rasches Abkühlen erhält man Bleioxyd v. gelber Farbe (Silberglätte), durch langsames Abkühlen v. rötl. Farbe (Goldglätte ); 1. in verd. Salpetersäure u. verd. Essigsäure, f a s t unl. in Aq., unl. in A. Anw.: z. Herst, v. Bleiessig, Bleipflaster, Salben (p|: Emplastrum Lithargyri, Emplastrum Lithargyri compositum. Emplastrum Lithargyri dient ferner z. Herst, v. Emplastrum adhaesivum, Emplastrum Hydrargyri, Emplastrum saponatum, Ungt. diachylon); techn.: in d. Keramik, Porzellan- u. Glasmalerei, zu Glasflüssen. Ein durch Erhitzen v. Blei-
P l u m b u m subcarbonicum
nitrat od. Bleiweiß hergest. Bleioxyd wird als Massikot bezeichnet u. als Malerfarbe verwendet. Plumbum oxydatum rubrum: Minium 5 8 . Mennige, Rotes Bleioxyd, Bleirot, Blei(II)-orthoplumbat, P b 3 0 4 = Pb 2 (Pb0 4 ). Rotes Pv., unl. in Aq. Darst.: Durch Oxyd. v. Bleioxyd. Anw. med.: z. Herst, v. Pflastern, Salben ( g l : Ungt. fuscum camphoratum); techn.: als Malerfarbe. Plumbum peroxydatum: Bleidioxyd (fälschl. Bleisuperoxyd), P b 0 2 . Dunkelbraunes Pv., 1. in Salpetersäure unter Zusatz v. Red.mitteln (Zucker, Oxalsäure, H 2 0 2 u . a . ) . Darst.: Durch Oxyd. v. Mennige m. Salpetersäure. Anw. techn.: als Oxyd, mittel. Plumbum stearinicum ® : Stearinsaures Blei (Cj,H 35 COO) 2 Pb. Darst.: Eine Lsg. v. 1,5 Stearinseife in 6 Aq., wird mit einer Lsg. v. 1 Bleiacetat in 4 Aq. gefällt; d. Ndschlg. wird so lange mit Aq. ausgewaschen, bis das Waschwasser durch Eisenehloridlsg. nur noch schwach gefärbt wird, dann ausgepreßt, getrocknet u zerrieben. Weißgelbl., feines, fettig anzufühlendes Pv., unl. in Aq., 1. in heiß. A. Anw. med.: äuß. zu Streupulvern u. Salben (5%) bei Intertrigo u. nässenden Ekzemen. Plumbum subaceticum: Bleisubacetat, einfach bas. Bleiacetat, s. Liqu. Plumbi subacetici ¡Mj unter PI. aceticum [Mi. Plumbum subaceticum solutum: Liquor Plumbi subacetici ¡ÜB, s. Plumbum aceticum BBS*. Plumbum subcarbonicum: Cerussa i g , Bas. Bleicarbonat, Bleiweiß, Kremserweiß. Zstzg. annähernd 2 (PbC0 3 ) 2 • Pb(OH) 2 . Geh. mind. 78,9% Blei. Weiß., schweres Pv. od. weiße, leicht zerreibliche Stücke, unl. in Aq., 1. in verd. Salpetersäure u. verd. Essigsäure. Darst.: Durch Einwirkung v. Essigsäure od. Acetaten u. Kohlendioxyd auf Weichblei. Anw. med.: als Antisepticum in Pudern u. Salben (¡93: Emplastrum Cerussae.Ungt. Cerussae, Ungt. Cerussae camphoratum); techn.: als Malerfarbe wird Bleiweiß m. 20%, 40% u. 60% Schwerspat verschnitten.
Plumbum subsulfurosum
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Plumbum subsulfurosum: Plumbum thiosulfuricum*. Plumbum sulfuratum: Blei(Ilwsulfid, Bleimonosulfid, unl. in verd. SS. Nat.: als Bleiglanz (Galenit). Darst.: Durch Fällen v. Bleisalzen m. H 2 S (s. Nachweis v. Bleiverbdgen). Anw. des nat. PbS zur Bleigewinnung. Plumbum sulfuricum: Blei(Il)-sulfat, PbS0 4 . Nat.: als Anglesit (Rotbleierz). Darst.: Durch Fällen v. Bleisalzlsgen m. Schwfs. od. Sulfat-Lsgen. Anw. techn.: z. Herst, v. Malerfarben. Plumbum tannicum ©>: Bleitannat, Gerbsaures Blei. Braungelbes, am. Pv., unl. in Aq. Darst.: Durch Fällen einer Bleiacetatlsg. m. Gerbsäurelsg. Anw. med.: als Adstringens u. Antisepticum in Form v. Streupuder u. Salben (5%) b. brandigen Geschwüren, Decubitus. Plumbum tannicum pultiforme © : Feuchtes Bleitannat. Darst.: Durch Fällen einer wäß. Eichenrindenabkochung mit Bleiessig. Braune, breiartige Masse (stets frisch zu bereiten). Anw. med.: zu Wundsalben (10%). Plumbum thiosulfuricum: Plumbum subsulfurosum, Bleithiosulfat, Unterschwefligsaures Blei, PbS 2 0 3 . Weiß. Pv., swl. in Aq. Darst.: Durch Fällen v. Bleiacetatlsg. m. einer Natriumthiosulfatlsg. Anw. techn.: z. Herst, v. phosphorfreien Zündmassen f. Zündhölzer. Plumula: bot. Knospe zwischen den Keimblättern im Samen. Pluriglandulär: Mehrere Drüsen betreffend. Pluszucker: s. Raffinose. Plutonium: Pu, auf künstlichem Wege durch Beschuß von Uran mit Neutronen neu entdecktes Element (1940 dch. P. T.
S E A B U B G , E . M . MCMILLAN, A . C . W A H L ,
J . W. KENNEDY, Kalifornien) AtG 239, mit mehr Isotopen, u. a. 2jjJPu (a-Strahler, Halbwertszeit 2,436 xlO 4 Jahre, 2 J|Pu (a-Strahler, Halbwertszeit 3,8 XlO 6 = 500000 Jahre), Ordnungszahl 94; es tritt in seinen Verbindungen III-, IV-, V- und Vl-wertig auf; D. 19,7; F. 640°. Pu wirkt auf den Körper schädlicher als Radium. Nat.: in winzigen Mengen in d. Pechblende und in Carnotit, vgl. Transurane unt. Uranium. Pm: ehem. Promethium*.
Podophyllwurzel
Pneumococcus: Diplococcus pneumoniae, Erreger der Pneumonie, Lungenentzündung. Pneumokokken: s. Pneumococcus. Pneumonje: Pneumonia, Lungenentzündung; lobäre Pn. = kruppöse Pneumonie: Entzündung eines ganzen Lungenlappens; lobuläre Pn. = Bronchopneumonie : Entzündung einzelner Läppchen eines Lungenlappens. Po: ehem. Polonium*. Pocken: Variola*. Pockenlymphe: s. Vakzine. Pockholz: Lignum Guaiaci fiuj, s. Guaiacum officinale u. G. sanetum. Podophyllin S S : Podophyllinum ÜÜ*. Podophyllinum ßjS: Podophyllin, Resina Podophylli, Podophyllumharz; das Harz aus dem Rhizom v. Podophyllum peltatum*. (Nach l g : Ein Gemenge verschd. Stoffe, das aus dem Weingeist. Extrakte der unterirdischen Teile v. P. p e l t a t u m durch Wasser abgeschieden wird.) Gelbes, am. Pv. od. lockere, zerreibliche, am. Masse v. gelbl. od. bräunlich-grauer Farbe, 1. in 100 Ammoniakfl., in 10 A., tw. 1. in Schwk. u. Ae. Best.: Podophyllotoxin, das die abführende Wirkung bedingt, ferner Pikropodophyllin, Podophyllinsäure, Podophylloresin u. Querzetin. Asche max. 5%. Anw. med.: als mildes Abführmittel in kleinen Dosen v. 0,03—0,05 g; in größeren Dosen wirkt es drastisch, oft m. Erbrechen verbunden. Mitosegift*. MD. 0,1g; MTD. 0,3 g. HOM: Podophyllinum. Podophyllum emodi: Fam. Berberidaceae (Indien, Himalaya). Stpfl. v. Rhizoma Podophylli emodl: Indische Podophyllwurzel. Anw. als drastisches Abführmittel, haupts. zur Gew. v. Podophyllin (enthält mehr P. als P. peltatum). Podophyllum peltatum: Fam. Berberidaceae (Nordamerika). Stpfl. v. Rhizoma Podophylli: Podophyllwurzel. Best.: 4 bis 6% Harz, das Podophyllin (s. Podophyllinum ¡Ml). Anw. findet nur das Podophyllin. HOM: Podophyllum, der frische Wurzelstock m. anhängenden Wurzeln. Podophyllwurzel: Rhiz. Podophylli, s. Podophyllum peltatum u. P. emodi.
Pökeln
462
Polarisation des Lichtes
andere Eigenschaften als ein gewöhnPökeln: s. Konservieren. Pogostemon patchouli: Fam. Labia- licher Lichtstrahl, er wird nämlich v. tae, Patschuli (heim, im indisch-malai- einem zweiten Spiegel nur dann reflekischen Gebiet, kult. in Hinterindien, auf tiert, wenn beide Spiegel parallel zueind. Philippinen, Ceylon, Java, Mauritius, ander stehen; stehen jedoch die beiden Réunion). Stpfl. v. Folia Patchouli: Pat- Spiegel senkrecht zueinander, so wird schuliblätter. Best. : Äth. ö l (enth. der polarisierte Lichtstrahl nicht zuEugenol, Benzaldehyd, Zimtalkohol, rückgeworfen. Trifft ein Lichtstrahl unKetone, Sesquiterpene sowie ca. 50% ter einem anderen Winkel, als oben an„Patschulialkohol" u. ein. Alkohol mit gegeben, auf einen Spiegel, so tritt d. rosenähnl. Geruch. Anw. : zur Gew. des Polarisation nur unvollständig ein. Patschuliöles (Ol. Foliorum Patchouli), Ein Lichtstrahl, der nicht in der Richdas in der Parfümeriefabrikation Ver- tung der opt. Achse eines doppelbrechenwendung findet. HOM: Patchouli, d. den einachsigen Kristalls (z. B. Kalkgetrockneten Blätter. spatkristall) auf diesen trifft, wird in Polamidon ® : (Amidone) 2-Dime- 2 Strahlen, den ordentlichen u. den thylamino -1,4- diphenyl -heptanon - (5)- außerordentlichen Strahl, zerlegt, die hydrochlorid, weiß. Pv. v. bitt. Ge- beide polarisiert sind, deren Schwinschmack, 1. in Aq. u. A., uni. in Ae. Anw. gungsebenen aber senkrecht zueinander med.: geg. schwerste Schmerzzustände stehen. Da man zur Polarisationsanalyse aller Art, Wirkung ähnl. d. d. Morphin. nur einen Strahl benötigt, wird d. zweite Dos. 5—10—15 mg per os, subcutan Strahl, u. zwar der ordentliche Strahl, od. i. v. (5 mg pro dosi). Sucht- künstlich abgelenkt. Man erreicht dies gefahr 1 Polamidon „ C " : 2-Dimethyl- dadurch, daß man einen Kalkspatkristall amino - 4,4 - diphenyl - heptanon - (5 ) - hy- m. parallel geschnittenen Endflächen drochlorid 4- Diphenylpiperidinoäthyl- diagonal durchschneidet u. die beiden acetamidhydrochlorid; Anw. med : wie Stücke längs der Schnittflächen m. P „ besond. gegen spastische Schmerzen Kanadabalsam, dessen Brechungsexpo(Gallen- u. Nierenkoliken, Angina pec- nent zw. denen der beiden gebrochenen toris, postoperative Schmerzen). Pol- Strahlen liegt, wieder zus.kittet. Man amidon unterliegt dem Betäubungs- nennt ein solches Prisma NICOLsCheS Prisma od. kurz „Nico!" nach dem Ermittelgesetz. finder WILLIAM NICOL, engl. PhyPolarimeter: Polarisationsapparat, s. siker, 1768—1851. Trifft nun ein LichtPolarisation. strahl auf ein solches NicOLsches PrisPolarisation des Lichtes: Das nat. ma, so wird der ordentliche Strahl v. Licht ist eine transversale Wellenbeweder Balsamschicht total reflektiert u. gung, d. h. seine Schwingungen erfolgen tritt aus dem Prisma aus, während der senkrecht zu seiner Fortpflanzungsrichaußerordentliche Strahl, der senkrecht tung, ändern dabei aber rasch wechselnd zum Hauptschnitt polarisiert ist, durch u. völlig ungleichmäßig ihre Schwindas Prisma hindurchgeht u. zur Analyse gungsebene. Licht, dessen Schwingung benutzt wird. nur in einer Ebene erfolgt, heißt vollständig od. linear polarisiert. Solches Es gibt nun sog. „optisch aktive" Licht läßt sich durch Reflexion unter Stoffe, die die Eigenschaft haben, die bestimmten Bedingungen od. durch Schwingungsebene des durchgehenden Doppelbrechung erzeugen. Fällt ein polarisierten Lichtes zu drehen. Man Lichtstrahl in einem solchen Einfalls- nennt diese Eigenschaft „Optische Aktiwinkel auf d. Fläche eines durchsichtigen vität" od. „Optisches DrehungsvermöSpiegels, daß der reflektierte Strahl m. gen". Die Art u. Stärke der Drehung dem gebrochenen Strahl einen rechten solcher Stoffe kann man m. Hilfe des Winkel bildet, dann ist der reflektierte Polarisationsapparates feststellen; ihre Strahl vollständig, u. zwar in seiner Ein- Ermittlung läßt auf Art u. Konzentrafallsebene (Polarisationsebene) polari- tion dieser opt. aktiven Stoffe Rücksiert. Dieser polarisierte Lichtstrahl hat schlüsse zu.
Polarisationsapparat
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Der Polarisationsapparat (Polarimeter) besteht aus 2 Nicols. Der erste Nicol, auf den eine Sammellinse d. Licht konzentriert, wird, da er das polarisierte Licht erzeugt, der Polarisator genannt, der zweite Nicol, der dem Auge zugekehrt ist, heißt Analysator, er ist drehbar u. wird durch ein davorgesetztes Fernrohr betrachtet. Durch ihn stellt Sammellinse Poiarisator
Nicol \ ß jende
Polarisafionsrohr ß/en ^
Analysator
Polarisationsapparat
Schwingungsebene der Lichtstrahlen um einen bestimmten Winkel gedreht wird. Durch Nachdrehen des Analysators wird wieder auf vollständige Dunkelheit eingestellt u. die Drehung m. Hilfe eines m. einem NonillS ausgestatteten Maßstabes, der sich am Apparat befindet, abgelesen. Zur genauen u. leichteren Feststellung des Maximums der Dunkelheit bedient man sich des Halbschattenapparates, der auf dem Prinzip des sog. Halbschattenwinkels beruht. Hier tritt keine völlige
Fernwbr
Schema des Polarisations- und Halbschattenapparates
man fest, welche Drehung d. Schwingungsebene des vom Polarisator kommenden Lichtes beim Durchgang durch die zu untersuchende Substanz (im „Polarisationsrohr") erfahren hat. Stehen
Prozentpolarimeter (Zeiss-Winkel, Göttingen) Der Polarisationseinsatz kann hier herausgenommen und in der Tasche mitgefünrt werden (z.B. für Untersuchungen am Krankenbett)
Halbschatten-Polarisationsapparat (Leitz)
Verdunkelung, sondern nur eine „Beschattung" des Gesichtsfeldes ein. Bei diesem Apparat befindet sich hinter dem Polarisator noch ein zweiter kleiner Nicol (im Schema als „Nicol" bezeichnet), der das Gesichtsfeld zur Hälfte abdeckt. Der Analysator wird so lange gedreht, bis beide Hälften des Gesichtsfeldes gleichmäßig beschattet sind, und die Größe des Ablenkungswinkels aus dem mit dem Analysator verbundenen Nonius abgelesen. Der für pharmaz. Zwecke hauptsächlich benutzte Apparat
die Schwingungsebenen der durchgehenden Lichtstrahlen b. beiden Prismen parallel, so bleibt d. Gesichtsfeld am Ende des Apparates hell, stehen beide Prismen gekreuzt zueinander, dann wird d. Gesichtsfeld dunkel. Schaltet man nun zw. die beiden gekreuzt stehenden Nicols das Polarisationsrohr m. der Lsg. des opt. aktiven Stoffes ein, so hellt nach MITSCHBBLICH-LAURENT i s t auf sich d. Gesichtsfeld wieder auf, da durch einen Halbschattenwinkel von 14° feBt die zu untersuchende Substanz die eingestellt.
Polarisationsapparat
464
Zur Untersuchung von Zuckerlsgen (z. B . von Harn) benutzt man anders konstruierte Polarisationsapparate, die sog. Saccharimeter (nach SOLEIL, 1847, s. Abb.). Bei diesen befindet sich zwischen Polarisator (P 1 ) und Polarisationsrohr (A—B) eine Quarzplatte (Q 1 ), die aus zwei halbkreisförmigen Quarzplatten, einer rechtsdrehenden und einer linksdrehenden, besteht. Die Dicke dieser beiden Quarzstücke ist derartig, daß sie bei gekreuzten Nicols (P 1 u. P 2 ), die stets in dieser Lage verbleiben, und bei leerem Polarisationsrohr eine gleichmäßige, dunkel-violett-rötliche Farbe (die Übergangsfarbe) darbieten. Auf der anderen Seite des Polarisationsrohres befindet sich eine rechtsdrehende Quarzplatte (Q 2 ) und davor eine aus zwei keilförmig geschliffenen Stücken bestehende
Polarisation, Elektrische
Linien D besitzt u. indiziert die damit erhaltenen Zahlenwerte m. dem Buchstaben „ D " . Der Winkel, um den der Analysator nachgedreht werden muß, wird mit „ a " bezeichnet. E r ist proportional der zu durchleuchtenden Fl.säule „ l " , ferner proportional dem Geh. dieser an opt. aktiver Substant „ c " . „ c " wird festgesetzt durch d. Anzahl „ g " opt. aktiver Substanz in 100 com Lsg. [a] ist ein Proportionalitätsfaktor, er ist das spezifische DrehvermBgen des betr. Stoffes. Demnach ist:
Für Vergleichungen hat man einheitliche Maße festgesetzt: Die Röhrenlänge „ 1 " = 1 Dezimeter. Die Konzentration „ c " = 1 g aktiver Substanz in 1 ccm Lsg., also 100 g pro 100 ccm; dann ist a = [a], dem spezifischen Drehvermögen. Zunächst wird das spezifische Drehvermögen [a] m. einer Lsg. v. bestimmtem Geh. ermittelt: 100-a Saccharimeter M c-1 ' Quarzplatte (Q'). Die beiden Quarzkeile hierauf wird der Geh. „ c " einer Lsg. v. lassen sich durch eine Mikrometer- unbekannter Konz, ermittelt: _ 100-a schraube verschieben, wodurch die Dicke T W der Quarzplatte verändert wird. Stimmen die Quarzplatten Q 2 u. Q 3 in der Da auch durch TemperaturschwankunDicke überein, und ist keine Flüssigkeit gen d. Drehung bedeutend beeinflußt eingeschaltet, so bieten beide Hälften wird, indiziert man d. Zahlenwerte auch der Quarzplatte Q l die Übergangsfarbe m. dem Temperaturgrad; die Angaben dar. Wird nun die zu untersuchende Fl. des ¡91 beziehen sich meist auf die Tem(Harn) im Polarisationsrohr (A—B) ein- peratur v. 20°; man schreibt also z. B . : geschaltet, so gibt sich das geringste Traubenzucker [a] = + 52,5°. Drehungsvermögen derselben dadurch Polarisation, Elektrische: Wird z. B . kund, daß beide Hälften der Quarzplatte bei der Elektrolyse von verd. H 2 S 0 4 Q 1 ungleich gefärbt erscheinen, die eine nach einiger Zeit der elektrische Strom blau, die andere rot. Durch Drehung an abgeschaltet und der Stromkreis über der Mikrometerschraube wird nun die einen empfindlichen Strommesser (GalDicke der Quarzplatte Q 3 verändert, bis vanometer) kurzgeschlossen, so wird ein die gleichmäßige Färbung, die Über- Strom gemessen, der dem ursprünglichen gangsfarbe, wiederhergestellt ist. Die entgegenfließt. Der Zersetzungsapparat Größe dieser Drehung ist dem Prozent- ist jetzt zur Stromquelle geworden. Man gehalt der Lsg. direkt proportional. nennt diese Erscheinung „Elektrische Während man beim Saccharimeter m. Polarisation", sie beruht darauf, daß gewöhnlichem Licht arbeiten kann, be- Teile der bei der Elektrolyse entstehennötigt man für andere polarimetrische den Gase, Wasserstoff und Sauerstoff Messungen stets monochromatisches an den Elektroden haften bleiben. Der Licht. Man verwendet in d. Praxis fast an der Kathode haftende Wasserstoff ausschließlich hierzu Natriumlicht, das lädt diese negativ, der an der Anode d. Wellenlänge der FKAUNHOFERschen haftende Sauerstoff diese positiv. Bei
Polarisationsapparat
465
Kurzschluß gleicht sich diese „Polarisationsspannung" aus, es fließt ein „Polarisationsstrom", allerdings nur von kurzer Dauer, bis die Gasladung verbraucht ist. Die für die Elektrolyse nötige Spannung muß dauernd diese „Polarisationsspannung" überwinden. Natürlich tritt Polarisation auch ein, wenn die an den Elektroden abgeschiedenen Schichten nicht gasförmig, aber verschieden sind, z. B. bei den Akkumula-
Poliomyelitis
benutzt wird. Die Spannung wird einer mit einem Akkumulator verbünd. Walzenbrücke entnommen. Die durch depolarisierend wirkende Bestandteile v. Lösungen erzeugten Stromspannungskurven werd. von einem Spiegelgalvanometer angezeigt u. automatisch auf einen photograph. Film übertragen (Polarogramm). Fehlergrenze von 1—3% bei allerdings höchster Empfindlichkeit. Anw.: haupts. i. d. Materialanalyse, zur
Polarographisches Analysengerät (.Radiometer Kopenhagen)
toren. Bei letzteren bewirkt die Polarisation ein Absinken der Klemmenspannung. Um dies zu verhindern, werden Stoffe zugesetzt, welche die die Polarisation bewirkenden Stoffe chemisch binden. Solche Stoffe nennt man „Depolarisatoren". Polarisationsapparat: s. Polarisation. Polarisationsmikroskop: Mikroskop, in das 2 NlCOLsche Prismen eingebaut sind, so daß die Objekte im polarisierten Licht beobachtet werden können. Polarisator: s. Polarisation. Polarographie: Methode zu ehem. qualitat. u. quantitat. Analyse mittels einer Elektrolyse, wobei eine tropfende (meist als Kathode) sowie eine ruhende (meist als Anode) Quecksilberelektrode
Spurensuche, Vitaminbestimmung usw. P. begründet 1925 v. J. HEIROVSKi, Prag. Lit. HEYROVSKY, Polarograph. Praktikum, 1948; M. v. STACKELBEKG,
Polarograph ische Arbeitsmethod en, 1 9 5 0 (s. Abb. S. 466). Poleikraut: Poleykraut, s. Mentha pulegium, unter Mentha-Arten. Poleiminzenkraut: s. Mentha pulegium unter Mentha-Arten. Polei-Öl: Oleum Pulgeii, s. Mentha pulegium, unter Mentha-Arten. Poleykraut: s. Poleikraut. Poliomyelitis: P. anterior acuta, HEINE-MEDlNsche Krankheit. Spinale Kinderlähmung. Die Krankheitsprozesse ,spielen sich indessen nicht nur im Rückenmark (spinal), sondern auch in
H u n n l u s , Pharmazeutisches Wörterbuch.
30
Polio-Serum
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der Gehirnrinde (cerebral) ab. Erreger sind Viren, von denen man drei Gruppen unterscheidet („Brunhilde", „Lansing", „Leon"). Inkubationszeit ca. 4—1U Tage. Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder durch Darmausscheidungen. Polio-Serum (Polio-Vakzine, SalkSerum) besteht aus mit Formaldehyd abgetöteten Poliomyelitis-Viren, die auf Gewebe von_Affen_ gezüchtet wurden
Polj'äthylenglyeola
Polyäthylene: Durch Polymerisation von Äthylenen erzeugte Kunststoffe, d. in der Technik viel Verwendung finden, u. a. zur Herstellung chemikalienbeständiger, weicher Gefäße (unzerbrechl. Milchflaschen, Eimer u. dgl.). Die P. sind durchscheinend bis opalweiß, von paraffinartigem Griff, geruchlos, geschmacklos u. werd. von Chemikalien nicht angegriffen.
Polarograph (E. Leybolc i Nachf., Köln-Bayental)
(Affen werden durch Überstehen der Krankheit immun), vgl. Vakzine. Polio-Serum: Polio-Vakzine, s. Poliomyelitis. Pollenkorn: bot. Männliche Keimzelle, s. Blüte. Pollensäcke: bot. Die im Staubbeutel (Anthere) vorhandenen, Pollen führenden Fächer, 8. Blüte. Polonium: Po, Radium P, radioaktives Zerfallsprodukt d. Uranreihe (s. S. 488). AtG. 210; Ordnungszahl 84; D. 9,32; F . 254°; Sdp. 962°; eines der seltensten Elemente; entd. v. P. u. M. CUBIE. Polyamide; Polykondensationsprodukte mit den Gruppen —CO-NH—; vgl. Nylon unter Adipinsäure. Polyasen: Fermente, welche höhere Kohlehydrate spalten (Amylase, Cellulose, Pectinase u. a.).
Polyäthylenglyeola l g : Polyäthylenglykole, HOH 2 C—(H 2 C—0—CH 2 ) u —CH 2 OH. Polyäthylenglykole sind Kondensationspolymere des Äthylenoxyds mit Aq. In der Formel kann „ n " zwischen 3 und ca. 200 variieren. Die der Bezeichnung „Polyäthylenglykol" angefügte Zahl gibt annähernd das mittlere Mol. des Präparates an. Polyäthylenglykole haben einen schwachen Geruch und sind bis zu einem Mol. von 600 nahezu farbl., klare, viskose Fl. Die höheren Kondensationsprodukte sind wachsartig, von weicher bis harter Konsistenz, sll. in Aq. (von Mol. über 6000 an unter Erwärmen), A., Chlf., Aceton, praktisch unl. in Ae., fetten ölen, Paraffinkohlenwasserstoffen. Erstarrungstemperatur, Viskosität und Hydroxylzahl abhängig vom Mol.
Polyaethylenglycol-Sorbitanum usw.
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Anw.: die fl. Typen sind glycerinähnlich u. dienen als Glyeerinersatz usw. Die höheren Kondensationsprodukte (F. 35° u. höher) werden zu Salbengrundlagen in d. Pharmazie u. Kosmetik verwendet. Polyaethylenglycol-Sorbitanum oleinicum K : Polyaethylenglykol-Sorbitanoleat. Sorbitanhydride, die mit Polyaethylenglykolen veräthert und mit einem Mol Ölsäure verestert sind. Hellgelbe bis bräunlich-gelbe, ölige Fl. von schwachem Geruch und schwachbitterem Geschmack. Konz. Lsg. mit einem Gehalt von 50—65 % zeigen Gelbildung, all. in A., fetten Ölen, Chlf., 11. in Aq., praktisch unl. in Petroleumbenzin, fl. Paraffinen. Dichte: 1,06—1,10. Viskosit ä t : 370—480 cP bei 25°. J Z 19—24, SZ höchstens 2, VZ 45—60, Hydroxylzahl 68—83 (vgl. Span). Polyaethy lengly kol - 400 - stearat S B : Monoester des Polyaethylenglykol-400 mit Stearinsäure. Gelbl.-weiße, in Aq. leicht dispergierbare Masse von salbenartiger Konsistenz und schwachem Geruch. 11. in A., Ae., Chlf., praktisch unl. in Aq. Tropfpunkt: 26—31°. SZ höchstens 2, VZ 88—98, Hydroxylzahl 80 bis 105. Anw.: zu Salbengrundlagen. Polyaethylenglykolsalbe i g : Unguentum Polyaethylenglycoli Hl*. PolySthylenoxyd: Postonal ® © * . Polyäthylenoxyde: Polyäthylenglycola*. Polygala amara: Fam. Polygalaceae, Kreuzblume (Nord- u. Mitteleuropa). Stpfl. v. Herba Polygalae amarae cum RadiCibUS © : Bitteres Kreuzblumen kraut. Best.: Neutrales Saponin (Senegin), saures Saponin (Polygalasäure), Saponingehalt ca. 1 %, Bitterstoff Polygalin (Polygamarin), Gaultherin (Phenolglykosid), äth. öl (mit Salizylsäuremethylester) u. etwas fettes öl, Gerbstoff, Gummi, Zucker, Pektinsäure. Asche max. 8 %. Anw. volkst.: als Expectorans (wie Bad. Senegae), Stomachicum u. als Galactagogum. HOM: Polygala amara, die frische, blühende Pflanze. Radix Polygalae amarae: Bittere Kreuzkrautwurzel. Best.: Saponine, Salizylsäuremethylester, Bitterstoff, Harz. Anw. volkst.: als Amarum u. Expectoran».
Polymerisation
Polygala senega: Fam. Polygalaceae (heim. Nordamerika u. Kanada, Minnesota, Süd-Karolina, Georgia). Stpfl. v. Radix Senegae ü : (Rad. Polygala« Senegae) Senegawurzel, Klapperschlangenwurzel. Best.: bis 10% Senegin (Saponin), Polygalasäure, Salizylsäure sowie Salizylsäure- u. Baldriansäuremethylester, fett, öl, Zucker. Asche max. 5%. Anw. med.: als Expectorans ggSirupus Senegae). HOM: Senega, die getrocknete Wurzel. Polygalacturonsäure: s. Pektine. Polyglandulär: Pluriglandulär*. Polygonum-Arten: Fam. Polygonaceae. P. amphjbium: Wasserknöterich (in beiden gemäß. Zonen). Stpfl. v. Rhizoma Polygoni amphibii: Wasserknöterichwurzel. Best.: Oxymethylanthrachinon, Gerbstoffe (bis 18%). Anw.: a. Blutreinigungsmittel. HOM: Polygonum amphibium, d. frische Wurzelstock. P.aviCUlare: Vogelknöterich (fast Kosmopolit). Stpfl. v. Herba Polygoni avicularis © : Vogelknöterichkraut, Homerianatee. Best.: 0,2% lösliche u. 0,8—1% unlösl. Kieselsäure, Gerbstoff, Schleim, kleine Mengen eines Anthraohinonderivates. Vitamin C. Asche max. 10%. Anw. volkst.: b. Lungentuberkulose sowie als Diureticum. HOM: Polygonum avkulare, das frische Kraut. P. bistorta: Natterwurz, Drachenwurz (gemäß, nördl. Zone). Stpfl. v. Rhizoma Bistorta«: Natterwurzel, Schlangenwurzel. Best.: Gerbstoff (bis 20%), Gallussäure, Stärke (bis 30%), Eiweiß, geringe Mengen Anthrachinone. Anw. volkst.: als Adstringens u. Mucilaginosum. P. fagopyrum: Fagopyrum saggitatum. P. hydropiper: Wasserpfeffer (Europa, Nordamerika). Stpfl. v. Herba Polygoni hydropiperis: Wasserpfeffer. Best.: äth. öl (mit Polygonon), Flavone, ein Glykosid, ein Alkaloid, Gerbstoff), öl. Anw.: als Hämostypticum. HOM: Hydropiper, die frisehe, blühende Pflanze. Polymer: s isomer. Polymerisation: Verkettung mehrerer bzw. zahlreicher Moleküle zu größeren Molekülen, so daß ein Körper von zwar gleicher elementarer u. prozentualer Zstzg., jedoch von ein. vielfach höheren 30*
Polymorphie
468
Mol.gewicht entsteht, vielfach mit Hilie v. Katalysatoren (vgl. Kautschuk, Styrol, Silicone). Polymorphie: „Vielgestaltigkeit", Vorkommen eines Stoffes (einer Verbdg.) in verschied. Zustandsformen je nach d. Zustandsbedingungen (Temperatur,Druck), z.B. rotes u. schwarzes Quecksilbersulf id. Poly-nucleotide: s. Nueleoproteide. Polyploidie: Vervielfältigung der Chromosomensätze über die normale diploide Form hinaus. Man kennt tetraploide (vierfache), hexaploide (sechsfache), oktoploide (achtfache) usw.-Formen. Vielfach künstl. herbeigeführt durch Mitosegifte* vgl. Chromosomen. Polypodium vulgare: F a m . Polypodiaceae, Engelsüß, Tüpfelfarn (Mittel- u Südeuropa). Stpfl. v. Rhizoma Polypodii Engelsüß wurzelstock, Korallenwurzel, Eichenfarnwurzel. Best.: Zukker (ca. 5 % ) , Gerbstoff, Glyzyrrh'z'.n, fett, öl, Eiweiß, Stärke. Asche max. 5 % . Anw. volkst.: als Expectorans, Cholagogum, mild. Abführmittel. Polyporus fomentarius: Fomes fomentarius*. Polyporus Officinalis: Fomes officinalis*. • Polypragmasie: (Vielgeschäftigkeit), das Behandeln mit vielerlei Arzneimitteln bzw. Methoden. Polysaccharide: s. Kohlenhydrate. Polystyrole: s. Styrol. Polysulfide: (Alkali-sulfane) Verbindungen der Alkalisulfide mit Schwefel nach der Formel Mc 2 S x , sie entstehen beim Schmelzen von Alkalisulfiden mit Schwefel, wobei die Alkalisulfide weiteren Schwefel aufnehmen, „ x " kann hierbei die Werte 2, 3, 4, 5 u. höher annehmen. Sie sind meist gelb bis braunrot gefärbt und werden durch SS unter Abscheidung von Schwefel zersetzt (z. B. Kalium sulfuratum*). Polysymmetrisch: bot. s. Blüte. Polytrichum commune: Polytrichaceae, Goldener Widerton (Europa, Asien, Nordamerika). Stpfl. v. Herba Adianti aurei: Goldhaar, Goldener Widerton. Best.: Fett, öl, Gerbstoff, Harz, Gummi. Anw. volkst.: b. Blutungen, Menstruationsbeschwerden. HOM: Adiantum aureum, d. frische Pflanze.
Polyvinylpyrrolidon
Polyurethane: Polycarbamidsäureester, Polyadditionsprodukte von Diisoeyanaten. Wichtiges Verfahren zur Herst, von Kunststoffen (Lacken, Gerbstoffen, Klebstoffen, K u n s t f a s e r n (Perlon U) usw. Polyvalentes Serum: E i n Serum, das aus mehreren verschd. Bakterienarten bzw. -stammen od. durch Mischung v. Sera verschd. Tiere gew. wird, wodurch d. Wahrscheinlichkeit erhöht wird, daß die Ambozeptoren* des Immunserums im Blute des Geimpften das passende Komplement* finden u. dadurch zur Wirkung kommen. Polyvinylchlorid: Polymerisationsprodukt des Vinylchlorids, CH 2 =CHC1, einer der wichtigsten Kunststoffe. Glasklar, geruch- u. geschmacklos, ungiftig, unbrennbar, gegen viele Chemikalien, SS, Laugen u. Öle, widerstandsfähig. Dient zur Herstellung von Kunstfasern, Kunstleder, Schuhsohlen, Säurekleidung, Handtaschen, Bodenbeschlägen, Rohren, Schläuchen, Klebstoffen, Lacken usw. (Igelit, Vinoflex, Vinylit, Mipolam, Protodur u. a.). Polyvinylpyrrolidon: P V P (Kollidon Periston ® ) , dient in 4,5—6%iger kolloidaler gepufferter Lösung als blutisotonischer Blutflüssigkeitsersatz bei schweren Blutverlusten, zur E n t g i f t u n g bei Intoxikationen sowie bei durch Erbrechen oder Durchfälle verursachter Bluteindickung. Polyvinylpyrrolidon (Kollidon) h a t ein ähnliches Molekulargewicht wie das Serumalbumin, ähnlichen Kolloiddruck wie das Blutplasma, ist chemisch indifferent u. kann lange Zeit ohne Kühlung gelagert werden. Während Ringerlösung u. and. Blutflüssigkeitsersatzlösungen meist schon nach 1 — l 1 ^ Stunden wieder ausgeschieden werden, hält eine intravenöse Peristoninjektion bis zu 2 Tagen an. Vinylpyrrolidon wird hergestellt durch Anlagerung von Acetylen an Pyrrolidon (aus y-Butyrolacton), aus dem dann durch Polymerisation das Kollidon entsteht. Bereits im letzt. Kriege wurde Polyvinylpyrrolidon in großem Umfange zu Bluttransfusionen benützt. P e r i s t o n N (R) ist eine 6%ige Lösung von Polyvinylpyrrolidon in physiologischer
Pomeranzenbaum
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Salzlösung u. dient zur Entgiftung bei Infektionskrankheiten sowie zur Entwässerung bei durch Nephrosen u. ehron. Nephritis bedingten Oedemen. Pomeranzenbaum: Citrus aurantium ssp. amara*. Pomeranzen, Unreife ®S: Fruct. Aurantii immaturi [Ml, s. Citrus aurantium ssp. amara. PomeranzenblStter: Fol. Aurantii , bis « % , mind. = Blei). 4 % ) , Gerbstoff, Stärke. Asche max. 4%. Saubohne: Hyoscyamus niger*.
Sauerampfer
o:120
Sauerampfer: Rumex acetosa*. Sauerdorn: Berberís vulgaris*. Sauerdornbeeren: .Fruct. Berberidie s. Berberís vulgaris. Sauerhonig: Oxymel*. Sauerkirsche: Prunus cerasus*. Sauerkleesalz: Kalium bioxalicum*. Sauerstoff: Oxygenium*. Saukraut: Hyoscyamus niger*. Saunickel: Sanikel, Sanícula euro paea*. Sb: ehem. Antimon, s. Stibium. Sc: ehem. Skandium, s. Scandium. Scabies: Skabies, Krätze. Scabiosa succisa: Succisa pratensis*. Scammonium europaeum: s. Euphorbia cyparissias. Scammonium germanicum: v. Convolvulus sepium, s. Convolvulus arvensis. Scammonium HOM: s. Convolvulus scammonia. Scammonium USU Aleppo: s. Convolvulus scammonia. Scandium: Sc, AtG. 44,96; F. 1400°. D. 3,1; Ordnungszahl 21. Ill-wertiges Element aus d. Gruppe der seltenen Erdmetalle*. Hellgraues, dem Aluminium ähnliches Metall von MBNDELEJEFF (S. Periodensystem) als „Eka-Bor" 1871 vorausgesagt; entd. 1879 von LARO F R E D R I K NILSON
(1840—1899).
S:arlat;na: Scharlach. Scatula: Schachtel; ad scatuiam= in eine Schachtel. Schachtelhalm: Ackerschachtelhalm, Equisetum arvense*. Schachtelhalm, GroBer: Equisetum hiemale*. Schachtelhalmkraut: Herba Equiseti s. Equisetum arvense. Schafgarbenkraut: Herba Millefolii©, s. Achillea millefolium. SchafgarbenbIQten: Flor. Millefolii s. Achillea millefolium. Schamotte: (Chamotte) Feuerfeste Kacheln oder Ziegel aus Ton, Kaolin, Schieferton. Gehalt 42—45% A1203 u. 50—54% SiO a ; für Temperaturen bis ca. 1600°; zum Auskleiden von Feuerungsanlagen, als Tiegel für ehem. Operationen, 8charb0ck: Skorbut.
Schiffspech
Scharbockskraut: Herba Cochleariae, 9. Cochlearia officinalis u. Ranunculus ficaria. SCHARDINGERs Enzym: s. Xanthinoxydase. Scharlach, Biebricher: Scharlachrot, Aminoazotoluol-azo-/?-Naphthol*. SchaumverhQtungsmittel: Zur Zerstörung des bei der Arbeit bzw. Fabrikation auftretenden lästigen Schaums (z. B. i. d. Zuckerindustrie, Gärungsgewerbe, beim Arbeiten mit Gelatine, i. d. Textilindustrie usw.) benutzt man geringe Mengen von ölgemischen (Rüböl, Paraffinöl) oder Isoamylalkohol, Octylalkohol, Laurinsäure mit Glykol, Sorbit, SorbitMonolaurat, Silicone u. a., welche die Eigenschaft haben, die Oberflächenspannung zu erhöhen u. dadurch die Schaumbildung zu verhindern. Sie werden in geringer Menge (meist 0,1—0,5%) der Fl. zugesetzt bzw. aufgespritzt. Scheeles Grfln: Cuprum arsenicosum*. tí ScheelsSure: Acidum wolff \ ramicum*. ^ 3 Scheiblers Reagens: Phosphorwolframsäure, Reagens auf Alkaloide u. Eiweiß, s. Wolframium. Scheidstrichter: Dient z. Trennen v Fln. v. verschd. spez. Gewicht, die sich nicht mischen, z.B Chlf. u. Wasser sowie auch gc|jej(je. z. Ausschütteln von Fin., z. B. trichter von Emulsionen, s. Abb. Scheidewasser: Acid. ni tri cum crudum H*. Scheinfrucht: bot. s. Fruchtformen. Schellack: Lacca*. Schellkraut: Chelidonium majus*. Schensi-Rhabarber: Shensi-Rhabarber, s. Rheum-Arten. Scherbenkobalt: Nat. Arsen, s. Arsenum. Scheuerkraut: Equisetum arvense*. Schieferfil: Dest.produkt aus bituminösem Schiefer, vgl. Ammonium sulfoichthyolicum © . Schierlingsamen, SchierlingfrQchte: Fruct. Conii. Schierlingskraut: Herba Conii © , s. Conium maculatum. Schießbaumwolle: Cellulosenitrat*. 8chiffspech: Pix navalis ® * .
SCHIFFs Reagens
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SCHI FFs Reagens: Reagens t p : Darst.: Durch Einleiten v. schwefliger Säure in eine Lsg. v. 0,25 g Fuchsin in 1 Liter Aq. bis zur Entfärbung, unter Vermeidung eines Überschusses an schwefliger Säure. Anw.: zum Nachweis von Aldehyden, welche die entfärbte Fuchsinlsg. wieder röten (HUGO SCHIFF, Chemiker, Florenz 1834—1915). Schilddrüsen, Getrocknete: Glandulae thyreoideae siccatae MB, s. Organotherapeutica. Schilling: Pflastermull, gestärkter Mull. Schistosomiasis: Bilharzijsis, e. durch Bilharzien (Pärchenegel, Saugwärmer, Schistosomum haemat9bium) hervorgerufene Erkrankung, hauptsächlich auf den Reisfeldern Ägyptens, Chinas, Japans, s. Natrium-Stibium-bisbrenzkatechin-disulfonicum ¡Mi. Schizoiysigene Drüsen: bot. Drüsenräume, die durch Zerreißung v. Zellen angelegt, später aber durch Auflsg. v. Zellen noch erweitert werden. Schizomycetes: Schizomyzeten, Spaltpilze, Bakterien, s. Bacteria. Schizophrenie: Spaltungsirresein. Schlämmkreide: Creta praeparata s. Calcium carbonicum*. Schlafapfel: Fungus Cynosbati, s. Rosa canina. Schlafkirsche: Atropa belladonna*. Schlafkraut: Fol. Hyoscyami gg, s. Hyoscyamus niger. Schlafkrautsamen: Semen Hyoscyami, s. Hyoscyamus niger. Schlafkunze: Fungus Cynosbati, s. Rosa canina. Schlafmittel: Hypnotica; Stoffe, die einen dem physiologischen Schlaf ähnlichen Zustand hervorrufen. Man unterscheidet E i n s c h l a f - bzw. W i e d e r e i n s c h l a f m i t t e l (z. B. Evipan, Bromural) D u r c h s c h l a f m i t t e l (z.B. Phanodorm Noctal, Chloralhydrat), D a u e r s c h l a f m i t t e l (z.B. Luminal, Avertin, Veronal, Medinal) od. n. d. Angriffspunkt unterscheidet man Mittel, die an der Großhirnrinde (z. B. Paraldehyd) u. solche, die vorwiegend an den Stammganglien des Mittelhirns („Hirnstammschlafmittel" z. B. Luminal) angreifen. Ein Schlafmittel sollte folgende Bedingungen er-
Schlangengifte
füllen: 1. es darf keine Gefährdung der lebenswichtigen Zentren hervorrufen; 2. es muß schnell resorbiert werden, damit die Wirkung rasch eintritt; 3. es muß schnell wieder ausgeschieden werden, damit am anderen Tage die Müdigkeit nicht mehr anhält u. auch keine sonstigen Nachwirkungen auftreten; 4. es soll keine Süchtigkeit hervorrufen u. 5. nicht kumulierend wirken. Selbstverständlich ist die Wirkung eines Schlafmittels individuell verschieden, und es dürfte daher schon aus diesem Grunde ein wirklich vollkommenes Schlafmittel, das allen obigen Anforderungen restlos entspricht, schwer zu finden sein. Wahllose Verabreichung bzw. Mißbrauch von Schlafmitteln ist nicht ohne Gefahr, besonders bei Herz- u. Asthmakranken sowie bei psychisch labilen Personen (Suchtgefahr). Als erstes synthetisches Schlafmittel wurde Chloralhydrat im J a h r e 1 8 6 9 v o n OSKAR L I E B R E I C H ( 1 8 3 9
—1908) in die Therapie eingeführt, nachdem es LLBBIO im Jahre 1832 erstmalig dargestellt hatte. Schlafmohn: Papaver somniferum*. Schlafweizen: Lolium temulentum*, Schlangengifte: Klare durchsichtige, bisweilen gelbliche oder milchig-trübe Fl., geruchlos u. ohne oder von leicht bitterem Geschmack, in Aq. meist leicht lösl. Die verdünnten Lösungen opalisieren u. schäumen (Eiweißstoffe!). Es handelt - sich um Protoplasmagifte, den Sapotoxinen ähnlich u. von verschiedenster Wirkung; auch ein und dieselbe Schlange liefert meist mehrere Gifte gleichzeitig ( P a r t i a l g i f t e ) . C h e m . K onstitution noch ungeklärt. Die Träger der Hauptwirkung sind vermutlich Albumine, Globuline u. sekundäre Proteine, daneben wurden auch proteolytische, koagulierende u. lecithinspaltende Fermente aufgefunden. Festgestellt wurden u. a.: Neurotoxine (bes. im Sekret d. Brillenschlange), die das Zentralnervensystem angreifen u. zur Atmungslähmung führen; Hämorrhagine, die Schädigungen der Kapillaren verursachen (Klapperschlange, Kreuzotter); Hämolysine, die zum Zerfall der Blutkörperchen führen (Vipern); Leulcolysine, Koaguline (Daboia), die zur Blutgerinnung
Schlangengifte
522
f ü h r e n , aber auch ein Anticoagulin, das die Blutgerinnung verhindert, auch ein Adenosintriphosphorsäure spaltend. Ferm e n t u. eine Cholinesterase (im Öobrag i f t ) wurden nachgewiesen. Cobratoxin w i r k t e t w a 8 mal so Btark wie Blausäure u. e t w a 10 mal so s t a r k wie Strychnin, noch in einer V e r d ü n n u n g 1 : 10000t f ü h r t es zu rasch einsetzender motorischer L ä h m u n g , es h a t curareähnliche W i r k u n g . Die meisten Schl.-Gifte kommen oral zu keiner oder n u r geringer, jedenfalls nicht tödlicher W i r k u n g . Letztere t r i t t nur d a n n ein, wenn das Gift u n m i t t e l b a r ins B l u t gelangt. Bereits im A l t e r t u m wurden Schl.-Gifte therapeut i s c h verwendet. Später m a c h t e die H o m ö o p a t h i e von ihnen Gebrauch (Crotalus, Lachesis, Vipera Aspis, Vipera Berus) u. seit e t w a 2 J a h r z e h n t e n auch die Allopathie. Die Anw. erfolgt durch I n j e k t i o n oder E i n r e i b u n g bzw. Einmassierung (wie beim Bienengift). Indikationen s i n d : unspezifische Reiztherapie, Allergie, Schnupfen, Schmerzen, K r ä m p f e , Epilepsie, Durchblutungsstörungen, Kapillarbrüchigkeit, Bluthochdruck, Ödeme, rheumatische E r k r a n k u n gen
usw.
Schlangenserum:
CALMETTE
(Bakteriologe, P a r i s 1863—1933) wies zuerst nach, d a ß es sich bei den Schlangengiften u m antigen wirkende Toxine im Sinne der I m m u n i t ä t s f o r s c h u n g handelt. Schlangenserum gewinnt m a n heute d u r c h I m m u n i s i e r u n g von Pferden. Monovalente Sera wirken spezifisch, z. B. K o b r a s e r u m n u r gegen K o b r a g i f t (nicht aber z. B. gegen Kreuzottergift). I n E u r o p a verwendet m a n polyvalente Sera, durch I m m u n i s i e r u n g m i t mehreren Schi.-Giften g e w o n n e n . S e h l a n g e n s e r u m B e h r i n g w e r k e v e r m a g d. GKtf sämtlicher europäischer Giftschlangen zu neutralisieren, ist aber a u c h wirksam geg. die Gifte der L e v a n t e - O t t e r (Vorderasien, Nordafrika), der Bitis-Arten (Puffotter) u. der Cerastes-Arten, nicht aber gegen das G i f t der Colubriden (Kobra). F e r n e r stellen die Behringwerke noch zwei Schlangen-Sera (vom P f e r d ) h e r : 1. Gegen die Gifte der wichtigsten Schlangenarten A f r i k a s ; 2. wirksam gegen die Gifte der wichtigsten Schlang e n a r t e n M i t t e l - u. S ü d a m e r i k a s .
Schmelzpunkt
Man injiziert schnellstens intravenös 10 u. m e h r ccm, je n a c h Schwere der Vergiftungserscheinungen, s. ferner Tabelle „Vergiftungen u. Gegengifte". Schlangenkraut: H e r b a Lycopodii © , s. Lycopodium c l a v a t u m . Schlangen Wurzel: R h i z o m a Bistortae, s. Polygonum bistorta. S£hlangenwurzel, Amerikanische: Rhizoma Cimici'ugae s. Cimicifuga racemosa. Sch., Virginische: R a d i x Serpentariae virginianae, s. Aristolochia serpentaria. Schlechtendalia sirensis: Melaphis chinensis, Blattlaus, die die Galla« chinenses et iaponicae erzeugt, s. u n t e r Gallae. Schlehdornblflten: Flores P r u n i spinosae s. P r u n u s spinosa. Schleim, Schleimiges Mittel: Mucilago* (plur. Mucilagines). Schlempe: A b f a l l p r o d u k t bei der Alkoholgew. aus K a r t o f f e l n u. Getreide; sie e n t h ä l t u n v e r g ä r t e R o h s t o f f e und Heferückstände, Vitamine, Wuchsstoffe, Mineralsalze, Eiweiß, F e t t usw. u. wird als K r a f t f u t t e r f ü r Tiere verwendet. SchlieBfrucht: bot. s. F r u c h t f o r m e n . SchlieBzellen: bot. Die Chlorophyll führenden Zellen der Spaltöffnungsapparate, die das ö f f n e n u. Schließen der Spaltöffnungen bewirken. SCHLIPPEsches Salz: NatriumsuU a n t i m o n a t (Natriumthioantimonat), Na3SbS4-8H20. Gelbe K r . , sll. in Aq., unl. in A.; D. 1,86. D a r s t . : D u r c h Kochen v. A n t i m o n m . Schwefel u. Soda. A n w . : Zur D a r s t . v. Stibium sul'uratum aurantiacum* ( A p o t h e k e r CARL FRIEDR.
v. SCHUPPE. Berlin, geb. 179Í in Pegau, gest. 1874). Schlüsselblume: Prímula. Frühlingsschlüssel- Apparaf zur blume: P. veris*. H o h e Schmelzpunbtbestinimung Schlüsselblume: P elanach BS tior*. Schmelzpunkt: Der Smp. od. F . (Fusionspunkt) eines Stoffes ist diejenige Temperatur, bei der der betr. Stoff in den fl. Aggregatzustand übergeht; er h ä n g t vom Druck ab. Die An-
Schmelzpunkt
523
gäbe erfolgt daher in Graden Celsius bei atmosphärischem Druck (760 mm Hg). Apparat zur Schmelzpunktbestimmum; nach TO, s. Abb.: Ein unt. zugeschmolz. Kapillarröhrchen von ca. 1 mm lichter Weite, in dem sich die zu untersuchende, zuvor scharf getrockn. Substanz befindet, wird mittels Platindrahtes an ein. Thermometer befestigt, u. das Ganze in ein Reagensglas gebracht, das ca. f> cm hoch mit Schwefelsäure gefüllt ist. Das Probierrohr wiederum wird in ein. Rundkolben gesetzt, der ebenfalls zu 2 3 mit Schwefelsäure gefüllt ist. Der Kolben wird langsam ansteigend erwärmt. Die
Schmelzpunkt
schmalen Metallkörper, auf dem durch einseitige elektrische Heizung ein Temperaturgefälle erzeugt wird. Auf der Heizbankoberfläche fällt die Temperatur von 270° bis 50° annähernd linear ab. Zum Ablesen der Temperatur dient eine Skala m. Temperaturlinien v. 2 zu 2° und eine Ablese Vorrichtung, die entlang der Skala horizontal verschiebbar ist. Zur Bestimmung eines Schmelzpunktes wird die Substanz unmittelbar auf die Oberfläche der H. B. au'gebracht. Schon nach wenigen Sekunden sieht man bei reinen Substanzen zwischen der festen und der flüssigen Phase eine
Kofler-Heizbank
Temperatur, bei der die undurchsichtige Substanz durchsichtig wird u. zu durchsieht. Tröpfchen zusammenfließt, ist als der F . anzusehen. Neben der Kapillarröhrchenmethode von Bunsen hat in neuerer Zeit die Bestimmung des Schmelzpunktes auf dem H e i z m i k r o s k o p immer mehr an Bedeutung gewonnen. Diese Methode hat neben dem geringeren Substanz verbrauch den Vorteil, daß jedes einzelne Kriställchen w ä h r e n d des S c h m e l z e n s genau beobachtet werden kann. Die Pharmakopea danica I X zieht als erstes Arzneibuch neben der Kapillarröhrchenmethode auch die mikroskopische Schmelzpunktbestimmung heran. In neuester Zeit wurds zur besonders raschen Schmelzpunktbestimmung die K o f l e r - H e i z b a n k entwickelt. Sie besteht im wesentlichen aus einem langen,
s c h a r f e G r e n z e , auf die der Zeiger der Ablesevorrichtung eingestellt wird. Die entsprechende Temperatur kann dann an der Skala abgelesen werden. Eine Schmelzpunktbestimmung einschließlich Eichung der Ablesevorrichtung braucht nicht länger als 1 Min. Die Schmelzpunktbestimmung auf der H. B . erlaubt eine empfindliche Prüfung der Reinheit. Während bei reinen Stoffen die Schmelzgrenze scharf ist, zeigen u n r e i n e Substanzen ein S c h m e l z i n t e r v a l l , das um so stärker hervortritt, je größer die Menge der Verunreinigung ist. Auf der H. B . ist ein Schmelzintervall deutlich daran zu erkennen, daß unterhalb der zu k l a r e n Schmelztropfen geschmolzenen Substanz noch „feuchte" Massen zu sehen sind. In vielen Fällen läßt sich noch J.% einer Beimengung erkennen.
Schmelzpunkt
524
Zur Bestimmung d e s M i a o h s c h m e l z p u n k t e s werden die beiden Substanzen zunächst nebeneinander auf die H. B. aufgestreut. Nachdem man die Schmelzpunkte verglichen hat, werden die ungeschmolzenen Teile beider Stoffe mit der Lanzettnadel vermischt. Bei Identit ä t der Substanzen zeigt die Mischung den gleichen Schmelzpunkt, im anderen Fall rückt die Verflüssigung deutlich zu tieferen Temperaturbereichen ab. Diese Prüfung auf Identität und Reinheit läßt sich auf der Heizbank in 1—2 Minuten durchführen. Da auf der Heizbank die Substanzen innerhalb weniger Sekunden die Schmelztemperatur erreichen, lassen sich hier Schmelzpunkte auch bei vielen z e r s e t z l i c h e n S u b s t a n z e n gut reproduzierbar bestimmen, bei denen im Kapillarröhrchen nur eine Zersetzungstemperatur beobachtet werden kann. Die auf der Heizbank abgelesenen Schmelzpunkte zersetzlicher Stoffe sind höher als die des Schrifttums. Die Heizbank ist zur Untersuchung von Gemischen, d. h. zur Thermoanalyse, besonders geeignet. Jedes in einem schmalen Längsstreifen auf die Heizbank aufgestreute Gemisch läßt 3 Zonen erkennen. Auf der linken, heißeren Seite ist das Gemisch zu klaren Tropfen geschmolzen, am rechten, kühleren Ende bleibt es unverändert trocken; dazwischen liegt eine „feuchte" Zone. Die K l a r s c h m e l z g r e n z e zeigt d. Schmelzpunkt der jeweiligen Mischung an, die Grenze zwischen „feucht" und trocken entspricht der eutektischen Temperatur. Nur Gemische der jeweiligen eutektischen Konzentration besitzen einen scharfen Schmelzpunkt, wenn sie genügend fein gepulvert waren. Die Mischungen eines bestimmten Stoffpaares besitzen die gleiche eutektische Temperatur, hingegen verschiedene Klarschmelzpunkte. Durch Prüfung der Mischungen verschiedener Konzentration kann man das S c h m e l z d i a g r a m m a u f d e r H e i z b a n k in ungleich kürzerer Zeit bestimmen als mit jeder anderen Methode. Zur Prüfung eines A r z n e i g e m i s c h e s stellt man sich eine Vergleichsmischung von der Zu-
Schoenocaulon officinale
sammensetzung her, die die zu prüfende Substanz haben soll und vergleicht beide auf der Heizbank. Wenn Klarschmelze und eutektische Temperatur übereinstimmen, ist die Identität erwiesen. I s t nur die eutektische Temperatur gleich, die Klarschmelzgrenze aber verschieden, so handelt es sich zwar um dieselben Substanzen, aber um verschiedene Konzentrationen. Schmelzwärme: Diejenige Wärmemenge, die erforderlich ist, um 1 g fester Substanz zum Schmelzen zu bringen (die gleiche Wärmemenge wird beim Erstarren der fl. Substanz wieder frei und dann als Erstarrungswärme bezeichnet). Sehmierseife: Sapo kalinus venalis*. Schmirgel: Lapis Smiridis*. Schneeballbaumrinde, Amerikanische: Cort. Viburni prunifolii s. Viburnum prunifolium. Schiweflockenbaum, Virginischer: Chionanthus virginica*. Schneerosen würzet: Rhiz. Hellebori aigri s. Helleborus niger. Schneerose, Sibirische: Rhododendron chrysanthum*. Schnellgefrierverfahren: s. Konservieren. Schnupfen: Rhinitis*. Schöllkraut: Herba Chelidonii, s. Chelidonium majus. • Schöllkraut, Frisches: Herba Chelidonii recens © , s. Chelidonium majus. Schöllkrautwurzel: Radix Chelidonii s. Chelidonium majus. Schoenocaulon officinale: (Veratrum officinale, Sabadilla officinarum, Sabadilla officinalis) Fam. Liliaceae, Sabadilla (nördl. Südamerika). Stpfl. v. Semen SabadlllaeBB: Sabadillsamen, Läusesamen. Best.: Die Alkaloide Cevadin (kr. Veratrin), Veratridin (am. Veratrin), Sabadillin, Sabadin, Sabatrin, Sabadinin (Gesamtgeh. an Alkaloiden ca. 1 bis 5%), ferner Veratrumsäure, Cevadinsäure, fettes öl. Asche max. 8%. Anw. med.: als Antiparasiticum Acetum Sabadillae). Von Wunden werden d. Alkaloide leicht resorbiert, daher darf Acet. Sabadillae nicht auf die verletzte Kopfhaut gebracht werden. Vgl. Veratrinum g j . HOM: Sabadilla, die reifen Samen.
Schote
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SChOto: bot. B. Fruchtformen. Schotenpfeffer: Fruct. Capsici gut, s. Capsicum annuum. Schraubet: bot. s. Blütenstand. Schraubenbakterien: Spirillen, s. Bac teria. Schuppenborke: bot. s. Borke. Schuizkolloide: s. Kolloide. Schutz- und Heilsera: s. Serum*. Schwalbenwurzel: Rhiz. Vincetoxici, s. Cynanchum vincetoxicum*. Schwamm, Badetchwamm: Spongia marina. Schwammkohle: Carbo Spongia«*. Schwammparenchym: bot. Lockeres, große Interzellularen aufweisendes Gewebe im Mesophyll d. Blattes. SchwarzdornblOten: Flor. Acaciae, s. Prunus spinosa. Schwarzerle: Alnus glutinosa*. Schwarzer Pfeffer: Piper nigrum*. Schwarzer Senf: Brassica nigra*. Schwarzkümmel: Nigella sativa*. Schwarzkümmel, Damascener: Semen Nigellae damascenae, s. Nigella damascena. SchwarzkOmmelsame: Semen Nigellae (sativae) © , s. Nigella sativa. Schwarznessel: Ballota nigra*. Schwarzpappel: Populus nigra, s. Populus-Arten. Schwarzpech: Pix navalis © * Schwarzwurz: Symphytum officinale*. 8chwefei: Sulfur*. Schw., Gefällter M : Sulfur praecipitatum SB*. Schw., Gereinigter put: Sulfur depuratum S B * . Schw., Grauer: Sulfur griseum*. Schw., Kolloider: Sulfur colloidale*. 8chw., 8ublimierterüB: Sulfur aublimatum B*g*. 8chwefeläther: Äther ¡Dg*. Schwefelammonium: Ammonium sulfuratum*. SchwefelammoniumlOsung: Liquor Ammonii hydrosulfurati © * . Schwefelantimon, Schwarzes: Stibium sulfuratum nigrum B | * . Schwefelarsen, Gelbes: Arsenum sulfuratum flavum © * . Schwefelarsen, Rotes: Arsenum sulfuratum rubrum*. 8chwefeibakterlen: s. Sulfur. Schwefelbalsam: Geschwefeltes Leinöl, Ol. Lini sulfuratum @ * .
Schwefelwasserstoffgas Schwefelbarium: Barium sulfuratum
Schwefelblüte |DMi: Sulfur sublimatum ¡¡SU*. Schwefelblumen: Sulfur sublimatum H*. Schwefelblumen, Gewaschene: Sulfur depuratum ¡¡Bj*. Schwefelcadmium: Cadmium sulfuratum*. Schwefelcalcium: Calcium sulfuratum ©*. Schwefelcyanammonium: Ammonium rhodanatum © * . Schwefelcyankalium: Kalium rhodanatum © * . Schwefelcyannatrium: Natrium rhodanatum*. Schwefeldioxyd: Schwefligsäureanhydrid, s. Sulfur. Schwefeleisen: Ferrum sulfuratum*. Schwefelkalklösung: Liquor Calcii sulfurati © , s. Calo. oxysulfurat. solut. Schwefelkohlenstoff: Carboneum sulfuratum © * . Schwefelleber g g : Kalium sulfuratum IUI*. Schwefelmilch ü : Sulfur praecipitatum j g * . Schwefelnatrium: Natrium sulfuratum*. Schwefelquecksilber: Hydrargyrum sulfuratum*. Schwefelsäure H i : Acid, sulfuricum gg*. Schw., Englische: Acid, sulfuricum crudum ¡jg*. Schw., Nordhäuser: Acid, sulfuricum fumans © * . Schw., Rauchende: Acid, sulfuricum fumans © * . Schw., Rohe i g : Acid, sulfuricum crudum g l * . Schw., Verdünnte | g : Acid, sulfuricum dilutum gg*.SchW., 8 0 % ige: Reagens g § : Mischung v. 4 Schwfs. m. 1 Aq. Schw., 7 0 % ige: Reagens MB: Mischung v. 7 Schwfs. m. 3 Aq. Schwefelsäureanhydrid: Schwefeltrioxyd, s. Sulfur. Schwefeltrioxyd: s. Sulfur. Schwefelwasserstoff: Hydrogenium sulfuratum*. Schwefelwasserstoffgas: Reagens Ipj: Darst.: Durch vorsichtiges Eintropfen einer gesättigten wäß. Lsg. v. kr. Natriumsulfid in verdünnte Schwfs.
Schwefel Wasserstoff wasaer
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Schwefel Wasserstoff wasser: Aq. hydrosulfurata*. Schweflige Säure: Acid. sulfurosum ©* Reagens gB. Darst.: Durch Ansäuern einer frisch bereiteten Lsg. v. Natriumsul'it m verd. Sohwfs. Schwefligsäureanhydrid: s. Sulfur. Schweinefett: Adeps suilius iM&*. Schweinerotlauf-Serum SS: s. Serum Schweineschmalz jü|: Adeps suilius m*. Schweinfurter Grün: Cuprum aeetico arsenicicum*. SCHWEIZERS Reagens: Cuprum oxydatum ammoniatum*. Schwerer Wasserstoff: Deuterium*, s. auch Hydrogenium. Schweres Wasser: Deuteriumoxyd, s. Deuterium. Schwermetalle: Metalle, deren spez. Gewicht über 5 liegt, alle übrigen werden als Leichtmetalle bezeichnet. Man kennt 11 Leichtmetalle und ca. 6( Schwermetalle. Die Dichte der Metalle variiert zwischen 0,5 (Lithium) u. 22, (Osmium). Schwerspat: Nat. Bariumsulfat, s. Barium sulfuricum*. Scilla maritima: Urginea maritima*. ScilMren: Glykosid aus Bulbus Scillae JÜg, s. Urainea maritima. Scillirosid: Glykosid aus der roten Meerzwiebel, s. Urginea maritima. Sclerotium: bot. Dauerform des Pilzmyzels, aus dickem Geflecht v. dickwandigen Hyphen: z. B. ist das Mutterkorn (Seeale cornutum Ml *) das Sclero tium v. Claviceps purpurea. Sclerotium Clavus: Seeale cornutum HS* Scopolia cirn'olict: Farn. Solanaceae, Glockenbilsenkraut, Skopoliakraut.Krainer Tollkraut (Südosteuropa, Ostalpen, Karpaten). Stp 1. v. Rhizoma Scopoliae carniolicae: Skopoliawurzel. Best. 1Hyoscyamin ((,3—(,4%), Atropin, 1Scopolamin, Atroscin (d-l-Scopolamin) (Alkaloid-Gesamtmenget ,4—(,5%), ferner Scopoletin (Methylaesculetin), Betain, Cholin. Anw. wie Rad. Belladonnae. Folia Scopoliae carniolicae: Skopoliablätter. Best.: Alkaloide wie in Rhiz. Scopoliae, jedoch in geringerer Menge. Anw.: wie Fol. Belladonnae. HOM:
Scopolaminum hydrojodicum
Hyoscyamus Scopolia, d. frische, blühende Kraut. Scopolaminum: Skopolamin, Hyoscin, C 17 H 21 N0 4 . Alkaloid der Solanaceen, bes. enthalt, in Hyoscyamus niger u. Datura stnmonium, Atropa belladonna, Scopolia carniolica, Mandragora officinarum. Darst.: Aus d. Mutterlaugen, die bei Umkristallisieren des Hyoszyamins aus den Bilsenkraut- u. Stechapfelsamen erhalten werden. F. 59°. Farbl. Kr., 11. in A., Ae., Chlf., wl. in Aq; Durch alkalische oder saure Verseifung wird es in T r o p a säure u. S c o p o l i n (CaH13lSf02) zerlegt. Anw.: z. Darst. der Skopolaminsalze. Scopolaminum hydrobromicum i g : Skopolaminhydrobromid, Hyoscinhydrobromid, (C„H 2 1 N0 4 )HBr + 3 H a O. Mol. 43^,2; F. 190°. Farbl. Kr., 11. in Aq. u. A., swl. in Ae. u. Chlf. Die wäß. Lsg. dreht den polarisierten Lichtstrahl nach links. Für eine 5%ige wäß. Lsg. ist M d ° = —24,75°. Darst.: Durch Auskristallisierenlassen einer Lsg. v. Skopolamin in verd. Bromwasserstoffsäure. Lsgen, die Skopolaminhydrobromid enthalten, dürfen nicht erhitzt werden. Wird Hyoscinum hydrobromicum verordnet, so ist Skopolaminhydrobromid abzugeben. Anw. med.: als Hypnoticum, bes. b. Erregungszuständen Geisteskranker, bei Parkinsonismus u. Paralysis agitans sowie b. Entziehungskuren der Morphinisten, ferner dient es in Verbdg. m. Morphinhydrochlorid als Basisnarkoticum. Dos. 0,0002—0,0005 g, auch subkutan; MD. 0,001 g; MTD. 0,003 g; Dos. let. wenige mg. Antid.: Magenpumpe, Emetica, Pilocarpin, Koffein, Tee, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel"; äuß. als Mydriaticum wie Atropin. Scopolaminum hydrochloricum: Skopolaminhydroohlorid, Hyoscinhydrochlorid, (C 1 7 H 2 1 N0 4 )HC1+i: H 2 0. Mol. 37^,1. Farbl. Kr. od. kr. P v „ 11. in Aq., 1. in A., fast unl. in Ae. Darst.: Durch Auflösen v. Skopolamin in verd. Salzsäure u. Auskristal Ii sierenlassen. Anw. med.: wie Skopolaminhydrobromid. MD. ,0005 g; MTD. 0,0015 g. Scopolaminum hydrojodicum: Skopolaminhydrojodid, (C 17 H 21 N0 4 )HJ. Mol. 43i. Farbl. Kr., l.f in Aq. u. A. Anw.
Soopoliablätter
527
med. (selten): wie Skopolaminhydrobromid. MD. (M 00"> g; MTD. 0,0015 g. Scopoliablätter: Fol. Scopoliae carniolicae, s. Scopolia carniolica. Scopoliiwurzel: Rhizoma Scopoliae carniolicae, s. Scopolia carniolica. Scordium HOM: s. Teucriumscordium. Scorpio europaeus HOM: Skorpion (Euscoroius italicus) Scrophularia nodosa: F a m . Scrophulariaceae, Braunwurz (Europa, selten Westasien, häufig Ostasien). Stpfl. v Herba Scrophulariae: Braunwurzkraut. Best.: Saponine, Flavonglykoside Diosmin u. Hesperidin nebst Aglykon Hesperetin, SS, Zucker, höh. Vitamin-CGehalt. Anw. volkst.: äuß. b. Hautleiden u. Geschwülsten. H O M : Scrophularia nodosa, d. frische, vor Beginn der Blüte gesammelte Pfl. Radix Scrophulariae: Braunwurz. Best.: Glykoside (Saponine?), Bitterstoff. Anw. volkst.: wie Herba Scrophulariae. Scrophulos's: Skrofulöse, konstitutionelle Erkrankung der H a u t u. der Lymphdrüsen. Se: ehem. Selen, s. Selenium. Seborrhoea: Seborrhoe, Schmerfluß, abnorm vermehrte Absonderung der Talgdrüsen. Sebum: Talg, Unschlitt. Das feste F e t t der Tiere, s. Sebum OVile Mj: als Pflanzentalg werden die festen pflanzlichen Fette bezeichnet. Sebum bovinum: (Sebum taurinum) Rindertalg. Sebum ovile ÜU|: Hammeltalg; das durch Ausschmelzen des fetthaltigen Zellgewebes gesunder Schafe gew. Fett. F. 4 0 — 0°; J Z 33—i •,; Säuregrad nicht über Weiße, feste, schwach ei»enarti2 riech. Masse. Best.: Palmitin-, Stearinu. ölsäurealyzeride. Sebum saicylatum ü : Salizyltalg. Darst.: Durch Lösen v. 2 Salizylsäure, 1 Benzoesäure in 97 geschmolzenem Hammeltalg. Sebum taurinum: (Sebum bovinum) Rindertalg. Secale cereale: Fam. Gramineae, Rozgen. Stp'l. v. A n y l u t l Secalis: Roggenstärke. HOM: Seeale cereale, d. frischen Blütenähren.
Secalo cornutum
Seeale cornutum i g : Sclerotium Clavus, Fungus Secalis, Mutterkorn, Kriebelkorn; das v. d. Pilz Claviceps purpurea, Fam. Hypocreaceae, im Fruchtknoten des Roggens, Seeale cereale (u. anderer Gramineen) gebildete Dauermycelium (Sclerotium). Das Mutterkorn wird kurz vor der Fruchtreife des Roggens gesammelt. Mutterkorn ist dunkelviolett bis schwarz, o f t m a t t bereift, meist schwach halbmondförmig gekrümmt, stumpf, dreikantig, ca. 10—35 mm lang u. 2,5—5 m m dick (Hauptausfuhrländer sind Rußland, Ungarn, Polen, Spanien, Marokko, Rumänien, Italien). Best.: Die bisher isolierten Alkaloide lassen sich in 3 Gruppen einteilen: 1. E r g o t a m i n g r u p p e: Ergotamin (C 33 H E5 0 5 N 5 ), Ergosin (C 30 H 37 O 5 N 6 ); 2. E r g o t o x i n gruppe: Ergocristin (C 3 5 H E 9 0 5 N 5 ), Ergoc-yptin (C 3 2 H 4 9 0 5 N 6 ), Ergocornin (C 31 H;. 8 0 6 N 5 ); 3. E r g o b a s i n g r u p p e : Ergobasin (Ergometrin) (C J 9 H 2 3 0 2 N 3 ). Die Alkaloide leiten sich von der Lysergsäure (C 1 6 H i e 0 2 N 2 ), die aus einem Indol- u. einem Chinolinkern besteht, ab. Sie sind Polypeptide mit mehreren Aminosäuren; so enthält Ergotamin außer Lysergsäure noch Reste von Phenylalanin, Prolin u. a-Oxy-alanin; Ergocornin d-Prolin- u. 1-Valin; Ergocryptin d-Prolin und 1-Leucin. Lediglich Ergobasin ist kein Peptid, es besteht aus Lysergsäure und 2-Aminopropanol. Die Hauptalkaloide Ergotamin, Ergosin, Ergocristin, Ergocryptin u. Ergocornin sind linksdrehend, während die Isomere (Ergotaminin, Ergosinin, Ergocristinin, Ergocryptinin, Ergocorninin, Ergobasinin) rechtsdrehend sind. Auf den lin''sdrehenden Alkaloiden allein beruht die spezifische Uterus-Wirkung des Mutterkorns, die Isomeren sind an der Wirkung nicht oder k a u m beteiligt. Die Alkaloide der Ergotamin- u. Ergotoxingruppe sind wasserunlöslich und haben außer der uteruskontrahierenden auch eine sympathicolytische Wirkung; letztere fehlt dem wasserlöslichen Ergobasin, das jedoch den Uterus stärker kontrahiert als Ergotamin bei rasch eintretender, aber auch schneller abklingender Wirkung.
Secale cornutum
528
Secale cornutum
Mutterkorn-Alkalokle c o
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W H Ergotamin
CO - NH
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Secale cornutum
529
Sedum acre
Die wasserunlöslichen Alkaloide be- VÜ mg (nicht während der Geburtl); wirken nicht nur eine Kontraktion der Ergobasin (Ergometrin) als WehenGebärmuttermuskulatur, wodurch die mittel Vio"—V« m S (Ergotamintartrat Blutgefäße abgedrosselt werden u. Ute- = Gynergen „Sandoz" (§)). rusblutungen zum Stillstand kommen, HOM: S e e a l e c o r n u t u m u. E r g o sondern auch eine anhaltende Verengung t i n u m ( = Extr. Secalis cornuti fluider peripheren Arterien, so daß der idum). Betr. Mutterkorn-Vergiftung, s. Bludruck ansteigt. Bei Dauerkontrak- 'Tabelle „Vergütungen u. Gegenmittel". tion kann es infolge Ischämie zu NekroGeschiehtl. Mutterkorn war schon in sen (Ergotismus gangreaenosus) kom- ider Antike als Mittel bei der Geburtsmen. hilfe u. als Abtreibungsmittel bekannt. Ferner finden sich im Seeale cornutum Im Mittelalter traten häufig epidemienoch die biogenen Amine T y r a m i n u. 1artige Massenerkrankungen (Ergotismus) H i s t a m i n sowie A c e t y l c h o l i n u. ;auf, da das Mutterkorn infolge UnkenntChol in, die jedoch für die Seeale- :nis im Brotgetreide mit vermählen Wirkung ohne Bedeutung sind; weitere wurde (Kriebelkrankheit, St. AntoniusInhaltsstoffe sind Alkylamine, Uracil feuer, „Ignis sacer"), die mit feuriger (2,6-Dioxypyrimidin), Agmatin, Betain, Rötung der Haut begannen und schließdie Farbstoffe Ergochrysin u. Ergo- lich zum Brandigwerden u. Abfallen der flavin u. 3L% fettes öl. Der Alkaloid- :schwarzgewordenen Glieder führte (Ergehalt des frischen Mutterkorns ist je jgotismus gangraenosus), oder die Ernach Herkunft (Heimat u. Mutter- krankung begann mit Ameisenlaufen, pflanze) sehr schwankend und nimmt „Kriebeln", Pelzigwerden der Finger u. beim Lagern allmählich ab, bis er schließ- Zehen, das sich dann über den ganzen lich ganz verschwindet. Deshalb darf Körper verbreitete, Durstgefühl, klonach ¡DAS Seeale cornutum nicht länger nische Krämpfe, Kontrakturen in der als 1 Jahr u. nicht im gepulverten Zu- Beugemuskulatur u. schließlich zuDauerstand vorrätig gehalten werden. Auch verkrüppelung, Erblindung, Verblödung die aus Mutterkorn hergestellten Prä- u. zum Tod führte ( E r g o t i s m ü s conparate verlieren sehr schnell an Wir- 1 v u l s i v u s ) . 1582 erwähnt L O N L T Z E B (Lokungswert, besonders Extractum Secalis :nicerus) erstmalig in seinem Kräuterbuch cornuti fluidum. 'die medizinische Anwendung des Mutterkorns (Kornzapfen). Die EntwicklungsDas z. Z. hauptsächlich verwendete geschichte des Pilzes wurde 1853 durch Seeale-Alkaloid ist das wasserlösliche ]T U L A S N E S aufgeklärt. Ergobasin (Ergometrin), das z. Z. stärkSedativuni (a): Beruhigendes ste Uterustonicum überhaupt. Auf ErgoV1Iii basin beruht die Wirkung der Secale- Mittel. Sediment: Bodensatz (z. B. | j] Infusa u. anderer galenischer SeealeHarnsediment); sedimentieren X| Präparate. = absetzen lassen. SedimentierVI Seeale cornutum u. die wasserunlös- keich: Kelchglas z. DurchfühJjL lichen Alkaloide dürfen niemals vor oder rung des Sedimentierens, s. während der Geburt gegeben werden, Abb. Sedimentierzentrifuge: s. Sedtda sie Uterus-Dauerkontraktionen her- Zentrifugieren. vorrufen können, sondern stets erst nach S^dum acre: Fam. Crassulaerfolgter Geburt bei starken Blutungen. : ceae, Mauerpfeffer (Europa, Asien, NordDas reine Ergobasin indessen ist auch .amerika). Stpfl. v. HOM: S e d u m a c r e , während der Geburt als Wehenmittel ,die frische, blühende Pflanze. Best.: indiziert. Alkaloid Semadin, ein weiterer noch Dos.: Seeale cornutum pulv. 0,5 bis :nicht erforschter Wirkstoff, ferner Rutin 1,0 g mehrmals tgl., jedoch nur wenige (12,4%), Gerbstoff, Schleim, Gummi, Tage hintereinander. Extr. Secalis cor- Harz, Zucker (12,8%), organ. SS. Anw. nuti fluid: 3mal tgl. 15—25 Tr.; Ergot- volkst.: als Emetikum, Purgans, als amin oral 1 / 2 —1 mg, parenteral 1 / i bis blutdrucksenkendes Mittel sowie als Hnnniua, Pharmazeutisches Wörterbuch.
34
Seerose
530
Selenium
Abortivum; äuß.: als Rubef aciens; hom. Seignettesalz: K a l i u m n a t r i u m t a r t r a t , bei blutenden Hämorrhoiden u. bei Fis- 8. Kalium-Natrium tartaricum. sura ani. HOM werden ferner noch anSekret: Absonderung v. Drüsen m. begew. Sedum palestre ( A l p e n - S e i d e ) . stimmtei Funktion, z. B. Speichel, Galle, H O M : Sedum reepens u n d Sedum tele- Magensaft usw. phium (knolliges Steinkraut, große FettSekretin: Hormon d. Zwölffingerhenne). HOM: Sedum Telephium, von darms (Gewebshormon), s. Hormone. beiden die frische, blühende Pflanze. Sekretion, Innere: s. H o r m o n e . Sekundäre Alkohole: s. A l c o h o l . Seerose: Nuphar luteum*. Sekundär-Element: Akkumulator*. Seesalz: S a l m a r i n u m * . Sekundär-Strom: s. Akkumulator. Segerkegel: Schmelzkegel, tetraedriSelenium: Selen, Se, AtG. 78,96; sche, ca. 5 cm hohe Körper aus verschiedenem keramischem Material (Sili- II-, IV- u. VI-wertig; Ordnungszahl 34, kate, Kaolin, Magnesiumoxyd usw.), die e n t d e c k t 1 8 1 7 v o n J O N S JACOB B E R auf die bei der Herst, keramischen Ma- ZELIUS (Schweden, 1779-1848). Nat.: terials erforderlichen Hitzegrade „ge- in Spuren in Kiesen und Blenden (suleicht" sind. Der Schmelzpunkt eines fidischen Erzen). Anreicherung b. deren Kegels ist dann erreicht, wenn sich die Abrösten im Flugstaub als Se0 2 , im Spitze des Kegels bis zur Berührung der Bleikammerschlamm. Darst.: Aus d. U n t e r l a g e g e n e i g t h a t ( HERMANN SEGER. Bleikammerschlamm durch Erhitzen m. HNO s U. Red. des gebildeten Se0 2 m. Keramiker, 1839—1893). Schwefeldioxyd zu Se, das sich als rotes, Seggenwurzel: s. Carex arenari. Seidelbastrinde: Cort. Mezerei s. am. Selen abscheidet. Wie Schwefel tritt auch Se in mehreren Modifikationen auf: Daphne mezereum. Seidenpflanze, Indische: A s c l e p i a s cu-
1. A l s amorphes rotes Se, d a s s i c h a u s
seiner Lsg. in Schwk. in dunkelroten rassavica*. S., Syrische: Asclepias syKr. als riaca*. Seldlitzpulver: Pulvis aerophorus la- 2. kristallinisches rotes Se ( a - u . ß- Selen), abscheidet; dunkelrote monokline xans BS*. K r . ; D. 4,47; F. 144°; die roten Seidschdtzer Salz: M a g n e s i u m s u l f u Modifikationen des Selen (amorph wie ricum [Mg*. kristallinisch) sind nicht metallisch, Seife: S a p o * . S., Medizinische 5 3 : metastabil u. leiten den elektr. Strom Sapo kalinus [Mg*. nicht, während Seifengeist: Spirit. saponatus BW*. Seifenholz: Cort. Quillaiae H , s. 3 . graues metallisches Se d i e b e s t ä n d i g e Form des Se darstellt, die beim ErQuillaia saponaria. hitzen u. langsamem Abkühlen des Seifenkrautwurzel: Bad. Saponariae roten Selens entsteht. SB, s. Saponaria officinalis. Seifenliniment, Flüssiges i g : L i n i m e n - Graues kr. Se: F. 220°; D. 4,80, unl. in Schwk., leitet den elektr. Strom im tum ammoniatum |DÖl*. Seifenpflrster i g : Emplastrum sapo- Dunkeln nur sehr wenig, beim Belichten steigt d. Leitfähigkeit um das 1000 fache, natum BE*. Seifenrinde | g : Cort. Quillaia« g g , s daher seine Verwendung als „Selenzellen", „Photozellen". HOM: Selenium, Quillaia saponaria. Seifenspiritus ¡Dg: Spiritus saponatus rotes Selen. Die Verbdgen des Selens entsprechen m*. denen des Schwefels. Selensäure, H Se0 4 , Seifenstein: Natrium hydroxydatum wirkt in wäß. Lsg. wie Schwfs.;2 ihre crudum*. S a l z e h e i ß e n Selenate. D i e Selenige Säure Seifenwurzel ü
(Rote): R a d .
Sapo-
H 2 Se0 3 , erhält man durch Auflösen von Se in Salpetersäure, sie dient als Reagens für Alkaloide, ihre Salze heißen Selenite. albae, s. Gypsophila-Arten. Selenhalogenide sind die Verbdgen von Seifen-Zahnputzpulver i g : Pulvis den- Selen mit Chlor, Fluor, Brom u. J o d ; tifricius cum Sapone lüg*. nariae gjg, s. Saponaria officinalis.
Seifenwurzel, WeiBe: R a d . S a p o n a r i a e
Sellerie
Semadin
531
Selenwasserstoff, H2Se, entsteht bei Einwirkung von HCl auf Metall-Selenide; es ist ein farbloses, stechend riech. Gas, noch giftiger als Schwfwst., F. -—65,73°; Sdp. —41,3°; krit. Druck 91 at; krit. Temp. 138°. Sellerie, -wuriel, -kraut, -samen: s. Apium graveolens. Seltene Erden: Seltene Erdmetalle*. Seltene Erdmetalle: (Seltene Erden). Zu dieser Gruppe gehören neben dem Lanthan, Scandium, Yttrium u. Actinium 14 Elemente der Atom-Nummern 58—71, die sog. Lanthaniden:
Südindien, Ceylon u. USA), aus dem die Metalle, nach Aufschließung mit Schwfs. (Umwandlung der Sulfate in Oxalate u. Überführung dieser in Oxyde) durch fraktionierte Kristallisation gewonnen werden. Für die techn. Verwertung ist fast nur das Cer wichtig, das in der Glühlampenindustrie (Auerlicht) sowie als Legierung in den Zündsteinen, in Form der Zeritsalze als Leuchtsalze für Scheinwerferkohlen verwendet wird. Über medizinische Verweil dune einiger Ceriumsalze vgl. Cerium. Geschichtl.: Die erste „Seltene Erde" wurde 1794 von dem
AtomNummer
Name
AtG.
Wertigkeit
Chem. Symbole
58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71
Cer Praseodym Neodym Promethium Samarium Europium Gadolinium Terbium Dysprosium Holmium Erbium Thulium Ytterbium Lutetium (Cassiopeium) .
140,13 140,92 144,27 145 150,35 152 157,26 158,93 162,51 164,94 167,27 168,94 173,04 174,99
III, IV III III III II, III III III III III III III III III III
Ce Pr Nd Pm Sm Eu Gd Tb Dy Ho Er Tm Yb Lu
Durch den gleichen Aufbau der äußeren Elektronenschalen haben diese Elemente eine sehr große chemische Ähnlichkeit, weitgehende Isomorphieerscheinungen führen zu gemeinsamen Vorkommen. Bes. die 14 Lanthaniden ähneln sich in ihrem ehem. u. phys. Verhalten so sehr, daß sie nur äußerst schwer zu trennen sind. Die Seltenen Erdmetalle bilden, soweit sie bisher rein dargestellt werden konnten, graue, weiche Metallmassen, die an der Luft leicht oxydieren u. Wasser unter Hydroxydbildung zersetzen, sie sind fast alle Iii-wertig. Ihre Oxyde heißen „Saltene Erden". Das wichtigste Lanthanidenmineral ist der Monazit, ,CeP04 (Südnorwegen). Zur Gewinnung der Metalle dienen aber haupts. dessen Verwitterungs- u. Ablagerungsprodukte, der Monazitsand (Brasilien,
finnischen Forscher JOHANN GADOLIN,
1760—1852 in dem 1788 bei Ytterby in Schweden aufgefundenen Mineral Gadolinit entdeckt u. mit „Yttererde" bezeichnet. 1803 fand der schwedische Chemiker JONS JAKOB B E R Z E U U S (1779
bis 1848) das Cerium, das er „Ceriterde" nannte. Beide Erden hielt man zunächst für einheitliche Stoffe, bis es dem schwed. Chemiker
CARL G U S T A V M O S A N D E R
(1797—1858) in den Jahren 1839—1843 gelang, die Cerit- u. Yttererde weiter aufzuspalten u. daraus das Lanthan, Erbium, Didym, Terbium zu isolieren. Didym wurde 1885 von AUER VON WELSBACH (1858—192P) in Praseodym u. Neodym zerlegt. Weitere Entdecker v. seit. Erden waren CROOKES, NILSON, D E MARIGNAC
u.a.)
Semadjn: Alkaloid aus Sedum acre*. 34*
Semecarpus anacardium
532
Semecarpus anacardium: Fam: Anacardiaceae,, Tintenbaum (heim. Ostindien, kult. in d. Tropen). Stpfl. v. Fructus Anacardii orientalis (Anacard ia orientalia): Ostindische Elefantenläuse. Best.: Cardol, Anacardsäure, Gerbstoff, Harz. Farbstoff; die Samen enthalten ca. 47% fettes öl. Anw volkat.: als Hautreizmittel: techn.: z. Tintenherst. HOM: Anacardium, d. reifen Früchte. Cardolum pruriens ist ein Alkohol-Äther-Extrakt aus d. Fruchtfleisch v. Fruct. Anacardii orientalis. Tiefschwarze, teerige Masse, die ebenfalls zu Einreibungen verwendet wird. Vorsicht, da stark Blasen u. Entzündung erregend. (Vgl. Anacardium occidentale.) Semen Abelmoschi: Moschuskörner. s Hibiscus abelmoschus. Semen Amomi: Fruct. Amomi 1®, Piment. s. Pimenta officinalis. Semen Amygdali amarum © : Bitterer Mandelsame, s. Prunus amygdalus var. amara. Semen Amygdali dulce: Süßer Mandelsame ( p £ : Amygdalae dulces), s. Prunus amygdalus var. sativa. Semen Anisi: Fruct. Anisi g l , Anis, s. Pimpinella anisum. Semen Apii graveolentis: Selleriesame, s. Apium graveolens. Semen Aquilegiae: Akeleisame, s. Aquilegia vulgaris. Semen Arachidis: Erdnuß, s. Arachis hypogaea. Semen Arecae [DA?: Arekasame, s. Areca catechu. Semen Avenae excorticatum: Fruct. Avenae excorticatus, Hafergrütze, s. Avena sativa. Semen Cacao: Kakaobohne, s. Theobroma cacao. Semen Calabar © : (Semen Physostigmatis) Kalabarbohne, s. Physostigma venenosum. Semen Cannabis: Fruct. Cannabis Hanffrucht, s. Cannabis sativa. Semen Cardamomi: Fruct. Cardamomi IBS, Kardamomen, s. Elettaria cardamomum. Semen Cardiii Mariae: (Semen Silybi Mariani) Mariendistelsame, s. Silybum marianum.
Semen Hordei decorticatimi
Semen Carvi: Fruct. Carri §M|, Kümmel, s. Carum carvi. Semen Castaneae equinae: (Semen Hippocastani) Roßkastanie, s. Aesculus hippocastanum. Semen Cedronis: Cedronsame, s. Situ aba Cedron. Semen Chenopodii anthelmintici: Amerikanischer Wurmkrautsame, s. Chenopodium ambrosioides var. anthelminticum. Semen Cicutae virosae: Wasserschierlingssame, s. Cicuta virosa. Semen Cinae: Flor. Cinae p f , 8. Artemisia cina. Semen Cocculi (indici): Fruct. Cocculi, Kokkelskömer, s. Anamirta cocculus. Semen Coffeae: Kaffeebohne, s. Coffea arabica u. C. liberica. Semen Colae Nux Colae, Kolanuß, s. Cola acuminata u. C. vera. Semen Colchici 6 g : Zeitlosensame, s. Colchicum autumnale. Semen Crotonis: Crotonsame, s. Croton tiglium. Semen Cucurbitae © : Kürbissame, s. Cucurbita maxima, C. pepo u. C. moschata. Semen Cydoniae @>: Quittensame, s. Cydonia oblonga. Semen Cynosbati © : Hagebuttensame, s. Rosa canina. Semen Daturae: (Semen Stramonli) Stechapfelsame, 8. Datura stramonium. Semen Dauci silvestris: (Fruct. Dauci) Möhrensame, s. Daucus carota. Semen Erucae © : (Semen Sinapis albae) Weißer od. Gelber Senf, s. Sinapis alba. Semen Foenugraeci i g : Bockshornsame, s. Trigonella foenum-graecum. Semen Genistae scopariae: Semen Sarothamni scoparii*. Semen Harmalae: Steppenrautensame, s. Peganum harmala. Semen Helianthi annui: Sonnenblumenkern, s. Helianthus annuus. Semen Hippocastani: (Semen Castaneae equinae) Roßkastanie, s. Aesculus h ippocastanum. Semen Hordei decorticatum: (Fruct. Hordei decorticatus) Geschälte Gerste, s. Hordeum vulgare.
Semen Hyoscyami
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Semen Hyoscyami: Bilsenkrautsame, s. Hyoscyamus niger. Semen Ignatii: (Faba St. Ignatii) Ignatiusbohne, 8. Strychnos Ignatius. Semen Lini |DM|: Leinsame, s. Linum usitatissimum. Semen Lycopodii: Lycopodium g s , Bärlappsporen, s Lycopodium clavatum. Semen Moringae: Behennuß, s. Moringa- Arten. Semen Myristicae © : (Semen Nucistae, Nux Moschata) Muskatnuß, s. Myristica fragrans. Semen Nigellae damascenae: Damascener Schwarzkümmel, s. Nigella damascena. Semen Nigellae® (sativae): Schwarzkümmel, s. Nigella sativa. Semen Nucistae: Semen Myristicae Muskatnuß, s. Myristica fragrans. Semen Nucis vomicae: Semen Strychni ¡¡¡¡§*. Semen Paeoniae Pfingstrosensame, s. Paeonia officinalis. Semen Papaveris (album) g | : Mohn same, s. Papaver somniferum var. album. Semen Petroselini: Fruct. Petroselini © * , Petersilienfrucht, 8. Petroselinum crispum (P. satioum). Semen Physostigmatis: Semen Calabar ©. Semen Pistaciae: (Amygdalae virides) Pistazie, s. Pistacia vera. Semen Psyllii © : Flohsame, s. Plantago psyllium. Semen Quercus: (Glans Quercus) Eichel. S. Quercut tostum © : (Glans Quercus tosta) Geröstete Eichel, s. Quercus-Arten. Semen Ricinl: Rizinussame, s. Ricinus communis. Semen Rutaesilvestris: Semen Harmalae*. Semen Sabadillae ¡ Ü : Sabadillsame, s. Schoenocaulon officinale. Semen Sarothamni scoparii: Ginstersame, s. Sarothamnus scoparius. Semen Sesami: Sesamsame, s. Sesamum indicum. Semen Sinapis albae: Semen Erücae
Senecio-Arten
Semen Sinapis pulveratum exoleatum: Pulvis Sinapis concentratus, Entöltes Senfmehl. s. Brassica nigra. Semen Spartii scoparii: Semen Sarothamni scoparii*. Semen Staphidis agriae: Semen Staphisagriae, Stephanskörner, s. Delphinium staphisagria. Semen Staphisagriae: Stephanskörner, s. Delphinium staphisagria. Semen Stramonii © : Stechapfelsame, s. JDatura stramonium. Semen Strophanthi i g : Strophanthussame, s. Strophanthus gratus. Semen Strophanthi Kombe®: KombeStrophanthussame, s. Strophanthus kombe. Semen Strychni ¡gl: Brechnuß, s. Strychnos nux-vomica. Semen Syzygii Jambolani: Jambulsame, s. Syzygium jambolanum. Semen Tiglii: Semen Crotonis. Semen Tonco ® : (Faba Tonca) Tonkabohne, s. Dipteryx odorata. Semen Trigonellae: Sem. Foenugraeci ¡Bl*. Semicarbazid: Aminoharnstoff, Carbaminsäurehydrazid, Hydrazinderivat der Kohlensäure, ^ N H — N H
2
C=0 \ N H
2
Farbl. Kr., F. 96°, 11. in A. u. Aq., unl. in Ae., bild. m. SS gut. kr. Salze. Darst.: Durch Einwirkg. v. Kaliumcyanat auf Hydrazinsulfat od. durch elektrolyt. Reduktion v. Nitroharnstoff. Bild, mit Aldehyden u. Ketonen unt. Wasseraustritt die Semicarbazone (dient nach T H I E L E Z. Nachweis u. Abscheidg. v. Aldehyden u. Ketonen). Semiologie: Semiotik*. Semiotik: Semiologie, Lehre von den Krankheitszeichen (Symptomatologie). Semipermeabel: Halbdurchlässig; semipermeable Membran, s. Osmose. Senecio-Arten: Fam. Compositae. Senecio aureus: Goldenes Kreuzkraut (Nordamerika). Stpfl. v. HOM: Senecio aureus, d. frische, z. Z. der Blüte geSemen Sinapis l g (nlgrae): Schwar- sammelte Pfl. S. jacobaea: Jakobskraut (Europa, Asien). Stpfl. v. Herba Seneciozer Senfsame, s. Brassica nigra.
Senega
534
nis Jacobaeae: Jakobskraut. Best.: Alkaloide Jakobin (Lebergift wie Senecionin), Jaconin, Jacodin sowie Quercetin, äth. öl. Anw.: gegen Blutungen. HOM: Senecio Jacobaea, die frische Pflanze. S. vulgaris: Grindkraut, Kreuzkraut (Europa, verbreitetes Unkraut). Stpfl. v. Herba (Folia) Senecionis vulgaris: Grindkraut. Best.: Alkaloide Senecin u. Senecionin (Lebergift). Anw.: gegen Blutungen, Koliken u. gegen Würmer. Senega: Polygala senega*. Senegaslrup: | U : Sirup. Senegae Big*. Senegawurzel: DU Bad. Senegae jgi, s. Polygala senega. Senegalgummf: S. Gummi arabicum & Senf, Schwarzer, holländischer: Brassica nigra*. Senf, WeiBer: Sinapis alba*. Senfgeist: Spirit. Sinapis jä|*. Senfmehl: Semen Sinapis pulveratum, s. Brassica nigra. Senfmehl, Entöltes: Semen Sinapis pulveratum exoleatum, s. Brassica nigra. SenfSI (ätherisches) gu|: Ol. Sinapis [BW. s. Brassica nigra. SenfSI (fettes): Ol. Sinapis pingue* Senfpapier [MB,: Chartasinapisata MB*, Senfsamen, Schwarzer, holländischer: Semen Sinapis §Ä|, s. Brassica nigra*. Senfsamen, WeiBer: Semen Erucae, s. Sinapis alba. Senfspiritus B | : Spirit. Sinapis ®|*. Senkspindeln: Aräometer*. Sennalatwerge ¡ H : Electuarium Sennae ¡SS*. Sennasirup g l : Sirup. Sennae Sennesbälge: Folliculi Sennae s. Cassia acutifolia u. C. angustifolia. Sennesblätter H : Fol. Sennae H , s. Cassia acutifolia u. C. angustifolia. Sennesfrüchte: Folliculi Sennae © , s. Cassia acutifolia u. C. angustifolia. Sennesschoten: Folliculi Sennae e. Cassia acutifolia u. C. angustifolia. Sensible Nerven: Gefühlsnerven. Sensorische Nerven: Sinnesnerven. Sepala: bot. Kelchblätter, s. Blüte. Separanda, sc. remedia: Abgesondert aufzubewahrende, giftige (differente) Arzneimittel, Tabula B des [US.
Serotonin
Sepia officinalis: F a m . CephalopodaeDecapodae, Tintenfisch (Nordsee, Mittelmeer, Atlantischer Ozean). Lieferant v. Ossa Sepiae © : (Tegmina Sepiae) Sepiaknochen, Weißes Fischbein: die Rückenplatten des Tintenfisches. Best.: Bis 80% Calciumcarbonat, daneben geringe Mengen v. Calciumphosphat u. Natriumchlorid sowie leimartige Stoffe. Anw.: pulv. zu Zahnplvn.; techn.: als Poliermittel. (Die Malerfarbe Sepia ist d. eingetrocknete Saft d. Tintenbeutels des Tintenfisches.) Sepia HOM: D. getrocknete Inhalt d. Tintenbeutels d. Tintenfisches. Sepiaknochen: Ossa Sepiae s. Sepia officinalis. Sepsis: Infektion d. Körpers m. eiterbildenden (pyogenen) Bakterien (Pyämie, Septikämie). Septicine: Stickstoffhaltige, organ. Verbdgen, die aus faulenden Eiweißstoffen entstehen, vgl. Ptomaine. Septikaemie: s. Sepsis. Serenoa repens: (Serenoa serrulata, Sabal serrulata) Fam. Palmae (Südstaaten Nordamerikas). Stpfl. v. Fructus Sabalae serrulatae: Sabalfrüchte, Sabal. Best.: Äth. öl, fett, öl, Harz, Mannit, Invertzucker, ein Alkaloid ? Anw. volkstümlich : als Diureticum u. Tonicum sowie bei Lungenleiden. HOM: Sabal serrulatum, die frischen, reifen Beeren. Serin: ct-Amino-/3-Oxypropionsäure, HOCH 2 • CH(NH )2 • COOH, Aminosäure, in den meisten Eiweißkörpern enthalten (u. a. in Serumalbumin, Fibrin, Casein, Lactalbumin, Seidenfibroin, aus dem es zuerst gewonnen wurde). Farbl. Kr., 1. in Aq., unl. in A. u. Ae. Serodiagnostik: Erkennung v. Krankheiten aus der Prüfung des Blutserums. Serologie: Lehre V. d. Beschaffenheit d. Blutserums u. dessen Anwendungen, bes. in Hinsicht auf seine Antigene; zur S. gehören die Serumdiagnostik u. Serumtherapie. Serotonin: 5-Oxytryptamin. Ein körpereigenes Amin mit hormonartigem Charakter, das sich vom Tryptophan ableitet; es findet sich im Epithel der Magenschleimhaut (enterochromaffine
Serpasil
535
Sesamum indicum
Zellen) u. in d. Blutplättchen. Es konenthalten sein, wenn das S. v. Pferden trahiert die glatte Muskulatur, verengt od. Maultieren gew. ist, u. 100 I . E . in die Kapillargefäße u. wirkt daher blut1 ccm, wenn es v. Rindern od. Hamdrucksteigernd u. Blutungen hemmend. meln gew. ist. Dieses S. dient haupts. Serpasil Reserpin*. zur Schutzimpfung. Hochwertiges Serpentaria HOM: s. Aristolochia serDiphtherie-S. enthält in 1 com mind. pentaria. 500 u. mehr I . E . u. die Gefäße müssen m. „ D " gekennzeichnet sein. Serpentinasbest: s. Alumen plumosum. Festes Diphtherie-S. enthält in 1 g Seriile: Ampulle mit eingeschmolzener mind. 5000 I . E . Glas-Injektionsnadel, die sterile Injektion gestattet (Behringwerke). 2. Meningokokken-Serum, GenickstarreSerpyllum HOM: s. Thymus serSerum, gew. v. Pferden od. Maultieren, fl. Die Wertigkeit richtet sich pyllum. nach der Komplement*-Bindung. Serum: E i n f a c h e s Meningokokken-S. muß 1. Blutserum, der v. den Blutkörperchen mind. den Titer 1:100 haben. Ferner u. dem Fibrin befreite Teil d. Blutes, kommt noch Meningokokken-S. m. s. Sanguis. dem d o p p e l t e n , v i e r f a c h e n od. 2. Heilserum: Antitoxinhaltiges Serum, a c h t f a c h e n Wertgehalt dieses Mindient zum Schutze gegen eine bedesttiters in den Handel. stimmte Infektion od. zur Heilung einer bestimmten Infektionskrank- 3. Tetanus-Serum, gew. v. Pferden, Maultieren, Rindern od. Hammeln, heit (Immunserum). Zur Anw. gefl.; 1 ccm muß mind. 600 A.E. enthallangt das Serum v. Tieren (meist ten, wenn es v. Pferden od. MaulPferden, Hammeln od. Rindern), die tieren gew. ist, u. mind. 300 A.E., aktiv immunisiert wurden. Man unwenn es v. Rindern od. Hammeln gew. terscheidet antibakterielles S. (v. Tieist. Hochwertiges Tetanus-S. enthält ren, die m. lebenden od. abgetöteten 1000 u. mehr A.E., u. die Gefäße müsErregern infiziert wurden) od. antisen m. einem ,,M" gekennzeichnet toxisches S. (v. Tieren, die m. sein. Ab 1 . 7 . 1950 wurde eine interToxinen vorbehandelt wurden). Auch nationale Einheit(IE) festgesetzt, dav. Menschen wird S. gew., das Rekonnach entsprechen 2 A E = 1 I E . valeszenten* Serum (z. B. ScharlachS. u.a.). Zur Konservierung wird d. 4. Schweinerotlauf-Serum, gew. v. PferSerum m. 0 , 5 % Phenol od. Trikresol den od. Maultieren, fl.; 1 ccm muß versetzt. mind. 100 I . E . enthalten. Der Geh. eines Serums an Antitoxinen 5. Geflügelcholera-Serum, gew. v. Pferden od. anderen Einhufern, fl. ; 1 ccm wird in Immunisierungs-Einheiten (I.E.) muß mind. 100 I . E . enthalten. od. Antitoxin-Einheiten (A.E.) angeSerum-Albumine: s. Sanguis u. Eigeben. Die meisten Sera unterliegen der staatlichen Kontrolle hinsichtlich ihrer weißstoffe. Unschädlichkeit, Keimfreiheit, Geh. an Serum-Globuline: S. Sanguis u. GloKonservierungsmitteln u. Geh. an wirk- buline. samen Stoffen u. hinsichtlich ihrer HaltSesam: Sesamum indicum*. barkeit. Die Serumbehandlung wurde Sesamöl: Ol. Sesami jBB, s. Sesamum eingeführt durch E m i l v o n B e h r i n g indicum. (1854—1917), zuerst b. Diphtherie, 1890. Sesamsamen: Semen Sesami, s. SesaVgl. Immunisierung u. Vakzine. mum indicum. Das führt folgende Schutz- u. HeilSesamum jndicurn: Fam. Pedaliaceae, sera an: Sesam (Urheimat wahrsch. Südafrika; 1. Diphtherie-Serum, gew. v. Pferden, kult. in Indien, Ostasien, Mittel- u. VorMaultieren, Hammeln od. Rindern. derasien, Tropisch-Afrika, Nordafrika, I n fl. od. fester Form. I n 1 com fl. Griechenland, Süd- u. Mittelamerika). Diphtherie-S. müssen mind. 350 I.E. Eine der wichtigsten ölpfln. Stpfl. v.
Sesqui-
536
Semen Sesami: Sesamsamen. Best.: Bis 57% fettes öl-Oleum Sesamioö: Sesamöl, gew. durch kaltes Auspressen aus den Samen. Hellgelbes, fast geruchloses öl. D. 0,917—0,920; J Z 103—112; Säuregrad nicht über 8; VZ 187—193. Unverseifbare Anteile höchstens 1,5%. Best.: Glyzeride der öl-, Linol-, Stearin- u. Palmitinsäure. Anw.: als Speiseöl u. zu pharmaz. Zwecken. (Margarine muß in Deutschland 10% Sesamöl enthalten, da Sesamöl das einzige öl ist, das die Furfurolreaktion ergibt: Schüttelt man 1 bis 2 Tr. Sesamöl (bzw. eine Lsg. v. 5 ccm öl oder F e t t in 5 com Petroläther) m. 3 Tr. weingeistiger Furfurollsg. u. 10 ccm rauch. Salzsäure 1 / 2 Minute kräftig, so färbt sich d. Säure himbeerrot (BAUDOTJTNsehe Reaktion). Sesqui-: Anderthalbfach; Sesquioxyde: Verbdgn., b. denen 2 Metallatome m. 3 Sauerstoffatomen verbunden sind, z. B. Cr 2 0 3 = Chromsesquioxyd; Sesqutterpene: Kohlenwasserstoffe der Formel C J5 H 24 U. deren Hydrate; sie sind bes. in Pfln.säften u. den äth. ölen sehr verbreitet. Setae Stizolobii: Die Brennhaare von Fruct. Stizolobii, s. Mucuna pruriens. Sevenkraut: Summitates Sabinae © , s. Juniperus Sabina. Sexualhormone: männlich: Androsteron, Testosteron; weiblich: Follikelhormon, Corpus-luteum-Hormon; diesen übergeordnet, sowohl Eierstock als auch Hoden anregend: Prolan, s. Hormone. Seydlitzsalz: Magnesium sulfuricum ffl*.
Sezernieren: Absondern. Shepherd-Linn-Einheit: Dient zur Feststellung des Wirkungswertes von sog. „Vitamin-F"-Präparaten (s. Essentielle Fettsäuren unter Fettsäuren), s. Tabelle 8 „Biologische Einheiten". ShikimmifrOchte: s. Illicium anisatum unter Illicium verum. Shorea wjesneri: Fam. Dipterocarpaceae, Dammarbaum (Sumatra). Stpfl. v. Dammar Wi: (Résina Dammar) Dammar, .Ostindisches Dammarharz. Gelblieh- od. rötlichweiße, tropfsteinartige Stücke od. dicke Klumpen; 11. in Chlf. u; Schwk. ; tw. 1. in Ae. u. A.; in Chloral-
Siebe
hydrat quillt es auf ohne sich zu lösen. Best.: Dammarolsäure, Dammar-Resen (a-Resen alkoholl., /?-Resen alkoholunl.), ferner äth. öl, Bitterstoff. Anw.: zu Pflastern C60j: Emplastrum adhaesivum, Collemplastrum adhaesivum, Collemplastrum Zinci). Sl: ehem. Silicium*. Sialagosum(a): Syn. Salivantium(a), Speichelfluß anregendes Mittel. Siccatus, - a , -um: Getrocknet. Siecus, -a, -um: Trocken. Sideritls hirsuta: Stachys recta*. SIDOTsche Blende: Leuchtendes Zinksulfid. Kr. Zinksulfid, dem Spuren von Schwermetallen (ca. 0,01%) beigemischt sind, hat, wie die Sulfide der Erdalkalimetalle, die Fähigkeit, nach Belichtung im Dunkeln weiterzuleuchten, ebenso nach Bestrahlung ' mit unsichtbaren Strahlen (Röntgenstrahlen, radioaktiven Strahlen, Kathodenstrahlen, ultraviolettem Licht). Die SlDOTsche Blende wird daher zum Sichtbarmachen von Röntgenstrahlen und radioaktiven Zerfallsprodukten benutzt. Für die Zifferblätter der Uhren benutzt man Zinksulfid, dem Spuren einer Radium- oder Mesothoriumverbindung beigemischt sind, vgl. Leuchtfarben u. Spinthariskop. Siebe: Das Sieben bezweckt die mechanische Trennung fester Stoffe nach der Teilchengröße. Die pharm, verwendeten Siebe bestehen aus grob- bis feinmaschigem verzinntem Drahtnetz, aus Roßhaar oder Seidenflor. Meist benutzt werden Siebe aus emailliertem Stahlblech mit auswechselbaren Siebeinlagen (Universal- oder Kreßner-Siebe). Das Big schreibt folgende Siebe vor: Nr. 1, Maschenweite 4 mm, f ü r grob zerschnittene Drogen ( c o n c i s u s g r o s s u s ) . N r . 2 , Maschenweite 3 mm, für mittelfein zerschnittene Drogen ( c o n c i s u s ) . Nr. 3, Maschenweite 2 mm, f ü r fein zerschnittene Drogen ( m i n u t i m c o n c i s u s ) . Nr. 4, Maschenweite 0,75 mm, für grob gepulverte Arzneimittel ( p u l v i s g r o s sus). Nr, 5, Maschenweite ca. 0,30 mm, für mittelfein gepulverte Arzneimittel ( p u l v e r a t u s , p u l v i s ) . Nr.6,Maschenweite ca. 0,10 mm, für fein gepulverte Arzneimittel ( p u l v i s s u b t i l i s ) .
Siebröhren
537
Siebröhren: bot. In Längsreihen angeordnete lebende Zellen, deren Zellquerwände siebartig durchlöchert sind. Siebteil: bot. Leptom: Umfaßt Siebröhren, Geleitzellen u. Leptomparenchym. Leptom u. dem Leptom vorgelagerter Bast zusammen stellen das PhlOfim dar. Zuweilen wird das Leptom begrifflich dem Phloem gleichgesetzt. Siedepunkt: (abgek. „ K p " = Kochpunkt) Der Sdp. eines Stoffes ist diejenige Temperatur, bei welcher der Stoff aus dem fl. in den gasförm. Zustand übergeht; er hängt wie der F. vom Druck ab u. wird in Graden Celsius b. 760 mm Hg-Druck angegeben. Er ist dipjenige Temperatur, b. der d. SättigungsDampfdruck gleich 1 atm. (760 mm Hg) ist. Für Wasser liegt er b. 100° C. Siedepunktserhöhung: s. Gefrierpunktserniedrigung u. Molekulargewichtsbestimmung. Siede Verzug: Wenn Fln. über ihren Siedepunkt erhitzt werden, tritt die zunächst verzögerte Dampfbildung plötzlich u. stürmisch ein; es kommt zu heftigem „Stoßen" der Fl., das durch Verspritzen od. sogar Umkippen des Gefäßes zu Verlusten führen kann. Dieses kann vermieden werden, wenn man in das Gefäß vor d. Kochen einige SiedeSteinchen (erbsengroße Stücke v. gebranntem Ton, Glasscherben, Kieselsteine) gibt. Die dadurch b. Erhitzen entwickelten Luftbläschen verhindern den Siedeverzug. Siegwurz, Lange: Allium victorialis*; S.i Runde: Gladiolus communis u. G. palustris*. Signatur(a): Bezeichnung, Aufschrift auf Arzneigefäßen; die m. dem Namen des Patienten versehene Gebrauchsanweisung, die auf d. Arzneigefäße geklebt wird. Signaturenlehre: „Signatura plantarum (naturae, rerum)", eine bis auf Urzeiten zurückgehende Heilmittellehre, die von PARAZELSUS wieder erneuert wurde. Nach ihr wollte man aus gewissen Äußerlichkeiten der Pflanzen, wie Farbe, Geruch, Geschmack, Form der Blätter, Blüten, Wurzeln usw. auf die Heilwirkung schließen. So wirken nach dieser Lehre z. B. weiße Blüten auf das
Silbernitratlösung
Gehirn, blaue Blüten auf die Augen, gelbe Blüten auf Galle u. Leber, Disteln sollen gegen stechende Schmerzen, Johanniskraut wegen seines „Blutes" u. seiner „durchstochenen" Blätter gegen Stichwunden gebraucht werden, die Knollen des Knabenkrautes dienen als Aphrodisiacum usw. „Die Natur zeichnet ein jegliches Gewächs, so von ihr ausgeht, zu dem, dazu es gut ist" (PARAZELSUS). Die Volksmedizin macht auch heute noch teilweise von der Signaturenlehre Gebrauch. SikimmifrOchte: s. Shikimmifrüchte. Sikkative: Mangansalze, meist Manganborat, MnB 4 0 7 , dienen als Zusatz zu Firnis, Leinöl usw., um schnelleres Trocknen zu erreichen. Silane: H-Verbdgen des Siliciums, s. Silicium. Silber: Argentum*. Silberacetat: Argentum aceticum*. Silberchlorid: Argentum chloratum*. Silbercyanid: Argentum cyanatum*. Silberdraht: Argentum filum*. Silber, Essigsaures: Argentum aceticum*. SilbereiweiB-Acetyltannat: Argentum albumino-acetylotannicum ¡M| *. Silberfluorid: Argentum fluoratum*. Silberfulminat: Knallsilber, Silbersalz der Knallsäure, AgONC. Weiße Kr.Nadeln, 11. in Aq.; äußerst explosiv (schon bei Berührung). Anw.: zu Feuerwerkskörpern (Knallerbsen). Silberglatte: Lithargyrum gg*, s. Plumbum oxydatum. Silberjodid: Argentum jodatum*. Silber, Kolloides i g : Argentum colloidale MB*. Silberlaktat: Argentum lacticura*. Silberlösung, Ammonlakalische: Reagens {M|: Bei Bedarf ist Silbernitratlsg. tropfenweise m. Ammoniakfl. zu versetzen, bis sich d. entstandene Niederschlag eben wieder gelöst hat. Silbernitrat £ 3 : Argentum nitricum m*Silbernitrat,Geschmolzenes: Argentum nitricum fusum, s. Argentum nitricum HSilbernltratlösung: R e a g e n s g i : Lsg. von 1 Silbernitrat in 19 Aq.
Silbernitrat, Salpeterhaltiges
538
Silbernttrat, Salpeterhaltiges gQ: Argentum nitricum cum Kalio nitrico ¡¡ff*. Silbernitratsalbe, Zusammengesetzte: Ungt. Argenti nitrici compositum Silberoxyd: Argentum oxydatum*. Silberpapier: Mit Silbernitratlsg. getränktes Filtrierpapier; dient z. Nachweis v. Arsenwasserstoff, Arseniger Säure, Phosphor usw. Silberpappelrinde: Cort. Populi albae, B. Populus alba. Silbersalbe ¡KU: Ungt. Argenti colloidalis ¡ p * . Silber-Salpeter: Argentum nitricum gg*. Silber, Salpetersaures: Argentum nitricum ¡SB*. Silbertannenfil: Oleum Pini piceae*. Silberweide: Salix alba, s. Salixarten. Silberzitrat: Argentum citricum*. Silber, Zitronensaures: Argentum citricum*. Silica-Gel: (Kieselsäuregel, Eieselgel) Aktive Kieselsäure, Adsorptions- und Trocknungsmittel. Auw.: zur Trocknung von Gasen, Reinigung von Flüssigkeiten, Wiedergewinnung von Lösungsmitteldämpfen, als Gasmaskenfüllung, als Katalysatorträger, zur Chromatograph. Adsorptionsanalyse, zur Trockenhaltung von Kochsalz, Lebensmitteln, Chemikalien usw. Silica-Gel besteht aus harten, kleinen Körpern von 1—6 mm Größe, mit ultramikroskopisch kleinen Poren, die ein hohes Adsorptionsvermögen bedingen. Es wird in verschied. Körner- u. Porengrößen hergest. Wassergesättigtes Kieselgel kann durch Erhitzen wieder gebrauchsfähig gemacht werden, vgl. Blau-Gel. Silicate: Salze der Polykieselsäure, s. Silicium. Silicea HOM: s. Silicium. Silicide: Verbindungen von Silicium mit einem Metall, z. B. Mg 2 Si = Magnesiumsilicid. Silicium: (lat. silex = Kiesel). Si, AtG. 28,09; IV-wertig, Ordnungszahl 14; D. 2,4; F. 1410°; Sdp. 2630°; Härtegrad 7. In allen SS, auch in Flußsäure, praktisch unlöslich, dagegen leicht löslich in heißen Laugen unter H-Entwicklung u. Bildung von Silikaten. Silicium t r i t t am. u. kr. auf;
Silicium
am. Si ist ein braunes bis graubraunes Pv.; kr. Si bildet dunkelgraue, glänz. Oktaeder od. graue, graphitartige Blättchen. Nat.: nur gebunden in Form v. Salzen verschiedener, sich von Anhydrid Si0 2 ableitenden Kieselsäuren, den Silikaten. Si ist nach dem Sauerstoff das verbreitetste Element, es bildet zu 25% die Erdkruste (Sand, Quarz, Gneis, Glimmer, Bergkristall, Olivin, Feldspat, Achat usw.). Darst.: Durch Red. v. Si0 2 m. Magnesium od. Aluminium; techn.: durch Red. v. Quarz mittels Kohle od. v. Calciumcarbid im elektr. Ofen. — Am. Si wurde 1823 v. BERZKIHJS, kr. Si 1854
v.
WÖHLER
u.
ST. C L A I R E - D B -
VTLLE hergest. Nachweis von Silicium-Verbindungen: Schmilzt man Silikate od. Si0 2 m. Phosphorsalz am Platindraht, so lösen sich die gebunden vorhandenen Metalle in dem entstandenen Metaphosphat auf, während Si0 2 als undurchsichtige Masse, dem „Kieselskelett", ausgeschieden wird u. in der klaren Perle schwimmt. Die Wasserstoffverbindungen des Siliciums heißen Silane; M o n o s i l a n (SiH 4 ) u. D i s i l a n (Si 2 H 6 ) sind Gase, T r i s i l a n (Si 3 H 8 ) u. T e t r a s i l a n (Si 4 H 10 ) sind Flüssigkeiten; P e n t a - u. H e x a s i l a n sind ebenfalls flüssig, jedoch äußerst leicht zersetzlich, denn die Beständigkeit nimmt mit steigender Zahl der SiAtome ab. Kieselsäuren: Orthokieselsäure: Si(OH) 4 . Darst.: Durch Zers. v. SiCl4 m. Aq. Orthokieselsäure ist nicht beständig, sondern geht sofort unter Abgabe v. H a O in Metakieselsäure od. Ortho-Dikieselsäure, H 6 Si 2 0 7 . über. Durch Zus.tritt mehrerer Moleküle der Orthokieselsäure bilden sich d. Polykieselsäuren, die sich zu langen Ketten u. Ringen vereinigen, wobei immer 2 Si-Atome durch ein O-Atom verbunden sind (s. Siliconej. Ihre Salze heißen Silikate. Die einfachen Alkalisilikate sind wasserl. (Liquor Natrii s i l i c i c i ü , Liquor Kalii 8ilicicj@). Zu den Silikaten gehören Glas, Ton, Porzellan, Steingut, Ziegelstein, Zement, Fayence.
Siliciumalkyle
539
Terra silicea ist gereinigte Kieselgur. Silicea HOM: Ist gefällte, getrocknete Metakieselsäure. Aqua silicita HOM: Eine gesättigte wäß. Lsg. v. Kieselsäurehydrat. Siliciumalkyle: Siliciumverbindungen von der allgemeinen Formel SiR 4 oder Si 2 R, (R = organ. Radikal), z.B. Silic i u m t e t r a a e t h y l (C 2 H 5 ) 4 Si; sie entstehen bei Einwirkung von SiCl4 auf Alkyl - Magnesium - Verbindungen (Grignard), s. auch Silicone. Siliciumorganische Verbindungen: s. Silicone. Siliciumearbid: Sic, Carborundum Siliciumkohlenstoff. Reines SiC ist farblos; techn. SiC meist blaugrüne Kr. od. graue, kr. Masse. D. 3,2; F. über 2700°; Härte 9—10. Darst.: Durch Erhitzen von Quarzsand mit Koks u. Kochsalz im elektr. Ofen. Anw.: als Schleifmittel (nächst dem Diamant der härteste Stoff); ferner zu elektr. Widerständen, Heizstäben, feuerfesten Ziegeln, Muffeln usw. Siliciumchlorid: Siliciumtetrachlorid, Tetrachlorsilan, SiCl4. Farbl., erstickend riechende, an der Luft rauchende Fl. D. 1,49; F. —67,7°; Sdp. 56,7°. Darst.: Durch Erhitzen eines Gemisches von trockenem Quarz mit Kohle im Chlorstrom. Anw.: als Nebelstoff (mit Ammoniak), zur Herst, von Siliconen*, Zusatz von wetterfesten Farben u. a. Siliciumchloroform: Trichlorsilan, SiHCl3. Farbl. Fl., an feuchter Luft rauchend, D. 1,35; F. —128,2°; Sdp. 31,5°, 1. in Bzl., Schwk., Tetrachlorkohlenstoff, Chlf. Darst.: Durch Einw. von HCl-Gas auf Silicium bei ca. 380°. Siliciumdioxyd: Si0 2 , Kieselerde, Kieselsäureanhydrid. Nat. als Infusorienerde, Kieselgur, Tripel, Bergkristall, Quarz, Diatomeenerde. Darst.: Am. durch Verbrennen v. am. Si od. Glühen v. Kieselsäuren; kr. durch Erhitzen v. Kieselsäuren od. am. Si auf etwa 1000°. Da Si0 2 nur v. Flußsäure gel. wird, schwer schmelzbar ist u. einen außergewöhnlich niedrigen Ausdehnungskoeffizienten besitzt, wird es zur Herst, v. Quarzgeräten f. d. ehem. Analyse benutzt.
Silicone
Siliciumfluorid: Siliciumtetrafluorid, SiF 4 . Darst.: Durch Einw. v. Fluorwasserstoff auf Siliciumdioxyd od. Silikate od. durch Einw. von konz. Schwfs. auf ein Gemisch von Quarz u. Flußspat, stechend riech., rauchendes Gas. Mit Aq. zersetzt sich SiF 4 unter Abscheidung gallertartiger Metakieselsäure u. Bildung v. Kieselfluorwasserstoffsäure, H 2 SiF 4 (s. Acid. hydrosiliciofluoricum). Siliciumhexachlorid: Hexachlorsilan, Si2Cl6. Farblose, an der Luft rauchende Fl. D. 1,58; F. 2,5° Sdp. 147°, wird von HjO sehr leicht zersetzt. Darst.: Durch Uberleiten von Chlor über geschmolzenes Silicium. Siliciumoxyd: Siliciummonoxyd, SiO, entsteht beim Erhitzen von Si0 2 mit Kohlenstoff im Vakuum bei etwa 1500°; schwarze bis braunschwarze Masse, die sehr luft- u. feuchtigkeitsempfindlich ist u. starke reduzierende Eigenschaften besitzt. Anw.: als Malerfarbe (Monox), Schleif- u. Poliermittel, als Isoliermasse, zum Auskleiden elektrischer Öfen usw. Siliciumcarbid: Carborundum (s. d. u. Silicium). Siliciumdioxyd: s. d. u. Silicium. Silicium-Fluorwasserstoffsäure: Acid. hydrosiliciofluoricum*. Siliciumtetrachlorid: Siliciumchlorid*. Siliciumtetrafluorid: s. Siliciumfluorid. Silicone: Siliciumorganische Verbindungen, Organosiloxane; sie gleichen in ihrem Aufbau den Kohlenstoffverbindungen, jedoch ist hier C zum größten Teil durch Si ersetzt und die Si-Atome sind durch eine Brücke von O-Atomen miteinander verknüpft, während die Restvalenzen des Siliciums durch organ. Gruppen (Phenyl-, Methyl-, Äthyl- usw.) abgesättigt sind. Da sie in ihrer Bruttozusammensetzung R 2 SiO der Formel der organ. Ketone R 2 CO gleichen, wurden sie von ihrem Entdecker EREDERICK S. KIPPING „Silicone" = „Silico-Ketone" genannt. Die zur Darst. der Silicone erforderlichen Ausgangsverbindungen: S i l a n o l e (R 3 SiOH), S i l a n d i o l e (R 2 Si(OH) 2 ) u. S i l a n t r i o l e (RSi(OH) s ) gewinnt man durch Hydrolyse der entsprechenden Organosiliciumhalogenide. Zur Darst. der letzteren läßt man Siliciumtetrachlorid auf Alkylmagnesium-
Silicone
Silicone
540
halogenide (Grignard-Verbindungen) einwirken oder man setzt nach derR0CH0Wschen Synthese Alkylhalogenide bei höherer Temperatur (300°) mit Silicium um, wobei Kupfer oder Silber als Katalysator dienen und hydrolysiert anschließend die gewonnenen Örganosiliciumhalogenide. Durch Kondensation der Silanole, Silandiole u. Silantriole gelangt man schließl. zu Polymerisationsprodukten von Ring-, Ketten- u. Blattstruktur (s. Abb.), die man beliebig abändern u. „aufbauen" kann, und die je nach ihrer Molekülgröße u. Molekülstruktur leicht flüssige, ölige, feste, harz- oder kautschukartige Substanzen darstellen, die techn. ausgedehnte Verw. finden, da sie
bei 300—315° C, der Stockpunkt* zwischen —40° u. —60° C. Sie sind unl. in Wasser, Methanol, Glykol,Cyclohexanol, Paraffin, liquid., mischbar mit Äthylalkohol, Cetylalkohol, Isopropylalkohol, Butanol, Aceton, Laurin- u. Stearinsäure, die höheren Glieder mit Viskosität bis 500 cST sind mischbar mit Äther, Benzin, Bzl., Chlf., Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff, Toluol, Cyclohexan, Amylacetat. Sie finden in der Dermatologie weitgehende Verw., da sie leicht in die Haut eindringen, ohne fettend zu wirken, ein größeres Wärmeableitungsvermögen als Vaselin haben, nicht ranzig werden u. die Haut nicht entwässern. Eine pharmak. u. therapeutische Bedeutung als
/
\ / RSi—O—SiR
—0—SiR RSi—O—SiR
RS:-
\
/
-O—SiR
RSi—O—SiR x
\
/ " RSi—0—SiR
0 RS:—
2 + 8 H 2 0. Farbl. Kr. Darst.: Durch Umsetzen von Strontiumoxyd mit Aq. Anw. : i. d. Zuckerindustrie zur Entzuckerung der Melasse. Strontium salicylicum: Strontiumsalizylat, Salizvlsaures Strontium, [C6H4(OH)COO]2Sr + 2 H 2 0.
Strophanthinum
Weiß. kr. Pv., 1. in Aq., wl. in A. Darst.: Durch Erhitzen von Salizylsäure mit Aq. u. Strontiumcarbonat. Anw. med.: als Darmantisepticum. Dos. 0,3 g mehrmals tgl. Strontium s u l f u r a t u m ® : Strontiumsulfid, SrS. Mol. 119,7. D. 3,7. Geh. mind. 60%. Gelbl. oder fleischfarbenes Pv., das mit SS Schwfwst. entwickelt. Anw.: als Enthaarungsmittel (50%). Strontiumbromid: Strontium bromatum © * . Strontiumcarbonat: Strontium carbonicum*. Strontiumcarbonat, Gefälltes: Strontium carbonicum praecipitatum*. Strontiumchlorid: Strontium chloratum © * . Strontiumhydroxyd: Strontium oxydatum hydricum*. Strontiumjodid: Strontium jodatum* Strontium, Kohlensaures: Strontium carbonicum*. Strontiumnitrat: Strontium nitricum*. Strontiumoxydhydrat: Strontium oxydatum hydricum*. Strontiumsalizyiat: Strontium salicylicum*. Strontium, Salizylsaures: Strontium salicylicum*. Strontium, Salpetersaures: Strontium nitricum*. Strontiumsulfid: Strontium sulfuratum © * . g-Strophanthin g g : Strophanthinum KB*. h-Strophanthin: s. Strophanthus hispidus. k-Strophanthin: s. Strophanthus kombe. Strophanthinum f S : g-Strophanthin, C30H49O12 + 9 H 2 0. Mol. 760,5.Das Glykosid aus den Samen v. Strophanthus gratus*. Farbl., glänz. Kr. od. weiß., kr. Pv. v. bitterem Geschmack, 1. in Aq. (1: 1C0) u. in A. (1: £0) Die wäß. Lsg. dreht d. polarisierten Lichtstrahl nach links. Für eine l%ige wäß. Lsg. ist [a] p 0 , = —30°. k-Strophanthin stammt v. Strophanthus kombe, h-Strophanthin v. Strophanthus hispidus. Med. verwendet werden nur das k- u. g-Strophanthin. Im p | ist nur das g-Strophanthin offizinell, in anderen Pharmakopoen das k-Strophanthin. Anw. med.: ähnlich 38*
Strophanthus-Arten
564
wie Digitalis, bei schweren Herz-Dekompensationen sowie bei akuter Herzschwäche (keine Kumulation; jedoch darf Str. niemals unmittelbar nach Digitalis verabfolgt werden wegen der Summation der Wirkungen; Digitalis kann aber ohne Gefahr nach Str. gegeben werden, da Str. schnell ausgeschieden wird). Anw.: fast nur intravenös. Dos. Vi—7a m g ; M D - i n n - 0,001g; MTD. 0,OC5 g. Strophanthus-Arten: Fam. Apocynaceae. Strophanthus gratus (Trop. Westafrika, in d. Wäldern an d. Küste, v. Sierra Leone bis zur Kongomündung). Stpfl. v. Semen Strophanthi i»|: Strophanthussame, der reife, v. seinem federbuschart. Fortsatz befreite, gelbe Same. Best.: 3 - 8 % g-Strophanthin (ident. mit Ouabain*) (}Äi: mind. 4%, ferner ca. 30% fett, öl, Saponine, Cholin, Trigonellin, Harz. Asche mai. 7%. Anw. med.: s. Strophanthinum (rDAB : Tct. Strophanthi). HOM: Strophanthus, d. reife v. d. Grannen befreite Same, strophanthus kombe (trop. Ostafrika). Stpfl. v. Semen Strophanthi Kombe © ) : Kombe-Strophanthussame. Der von den Grannen befreite reife Same. Best.: k-Strophanthin, das in den meisten ausländischen Arzneibüchern off. ist, seine Wirkung ist jedoch nur halb so stark wie die des g-Strophanthin. Das genuine Hauptglykosid ist indessen k - S t r o p h a n t h o s i d , das aus 1 Mol. Cymarose u. 2 Mol. Glucose besteht u. das ca. 3/4 des Glykosidgehalts d. Droge ausmacht sowie dessen Spaltprodukt Cymarin. Asche max. 6%. MD. 0,05 g; MTD. 0,15 g. Strophanthus hjspidus (Oberguinea) liefert das weniger verwendete h-Strophanthin. Die Strophanthus-Arten werden v. d. Eingeborenen zur Herstellg. v. Pfeilgiften benutzt, die im Gegensatz zu Curare (s. Strychnos-Arten) auch oral zur Wirkung gelangen.
Strychninum
Strukturformel: Konstitutionsformel, ehem. Formel, die ein Bild der gegenseitigen Bildungsverhältnisse der Atome vermittelt, im Gegensatz zur empirischen od. Molekularformel, die lediglich die atomistische Zusammensetzung eines Moleküls wiedergibt, z. B.: Empirische Formel NH,
Strukturformel
/ H N^-H. \H Strukturisomerie: s. isomer. Struma: Kropf. Strychnin: Strychninum*. Strychninnitrat [Mi: Strychninum nitricum Dp*. Strychnin, Salpetersaures: Strychninum nitricum ¡BS*. Strychninsulfat: Strychninum sulfuricum*. strychnin, Schwefelsaures: Strychninum sulfuricum*. Strychninum: Strychnin, Alkaloid aus den Samen von Strychnos nux-vomica* (s. Strychnos-Arten).' 0 21 H 22 0 2 N 2 . CH„
CH„
e-
CH-
J:H
OH.,
-X OH,
I
00 OH—CH 0 I ! II H , 0 — O H — 0 — 0 H„ —C;H Strychnin Mol. 3 3 4 , 1 9 . F . 269°. D i e Gew. geschieht
durch Ausziehen der Samen mit schwefelsäurehaltigem Aq. und Ausfällen des Alkaloids mit Kalk. Farbl. Kr., 1. in A., wl. in Ae., swl. in Aq.; die Lsgen sind opt. Iinksdrebend. Anw.: zur Herst, der Strychninsalze (Strychnin wurde 1818 v o n P E L L E T I E R U. CAVENTOTJ i s o l i e r t ;
FRANCOIS MEGENDIE empfahl II 21 seine Anw. als Heilmittel). Strychninum nitriStrophanthussame |S8: Semen Stro- cum |M|: Strychninnitrat, Salpetersaures Strychnin, phanthi gä, s. Strophanthus gratus. Strophanthussame © : Semen Stro(C 2] H 22 0 2 N 2 )HN0 3 . phanthi kombe © , s. Strophanthus Mol. 397,2. Farbl., sehr bitter schmekkombe. kende Kr. (noch in Verd. 1:670000). Tinetura 1. in 90 Aq. u. 3 sied. Aq., in 70 A. Strophanthustinktur u. 5 sied. A., fast unl. in Ae., Chlf., Strophanthi |R8*.
Strychninum sulfuricum
565
Schwk., D a r s t . : D u r c h E r h i t z e n von Strychnin m. Salpetersäure. Anw. med.: Str. w i r k t in kleinsten Dosen anregend auf die sensiblen Nerven, b. funktionellen Störungen des Seh- u. Hörvermögens, ferner b. L ä h m u n g e n , Kreislaufstörungen, Kreislaufkollaps, Magenatonie, bei Sehstörungen u. beginnenden Erblindungen. Dos. 0,001—0,0C5 g ; MD. 0,005 g; MTD. 0 , 0 1 g . Größere Dosen bewirken eine abnorme Steigerung der Reflexerregbarkeit des Atem- u n d Brechz e n t r u m s u n d f ü h r e n bis zu starrk r a m p f ä h n l i c h e n Zuständen, wobei d. Tod durch Krampf der Respirationsmuskeln od. durch L ä h m u n g des Rückenm a r k s eintritt. Dos. let. 0 , 0 2 — 0 , 1 g. A n t i d . : K ü n s t l . A t m u n g , evtl. Aderlaß, Chloralhydrat, Atropin, Morphium, Avertin- oder Evipannarkose, in Narkose Magenspülung, Magnesiumsulfat durch Sonde oder i. v. Chloralhydrat, S.Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel" H O M : Strychninumnitricum. (Strychnin dient ferner in großem U m f a n g e zum Vergiften von Tieren, wie R a t t e n , Mäusen, K r ä h e n , Raubtieren.) Strychninum sulfuricum: Strychninsulfat, Schwefelsaures Strychnin, (C 2 1 H 2 2 N 2 0 2 ) 2 • H a S 0 4 + 5 H a O . Farbl. K r . , 1. in Aq., wl. in A. A n w . : wie S t r y c h n i n u m n i t r i c u m g g . Strychnos-Arten: F a m . Loganiaceae. Strychnos ignatii: (Kletterstrauch, heim, a. ' d e n Philippinen). Stpfl. v. Semen Ignatii (Faba St. Ignatii, Faba febrifuga): Ignatiusbohne. Best.: Strychnin (bis ca. 1,7%), Brucin (bis ca. 1,35%), Loganin, Gerbsäure, Stärke. A n w . : als Tonicum u. A m a r u m wie Semen Strychni. H O M : Ignatia, d. reifen getrockneten Samen. Strychnos nux-vomica: Brechnuß (niedriger B a u m in Vorderindien, Malabarküste, Hinterindien, Ceylon, Kotschinchina, Malaiischer Archipel, nördl. Australien). Stpfl. v. Semen Strychni i g : Brechnuß, Krähenauge, N u x vomica, d. reifen S a m e n ; diese sind scheibenförmig, f a s t kreisrund, 0 ca. 2—2,5 cm, von graugelber, bisweilen grünlich schimmernder F a r b e , mit seidenglänzender Haarepidermis, sehr h a r t (hornartig), aber in warm. Wasser leicht erweichend. B e s t . :
Styrol
Die Alkaloide Strychnin (ca. 1 %), Brucin (ca. 1,5%), (n. g | zus. mind. 2,5%), ferner d. Alkaloide Pseudostrychnin, Vomicin,Colubrin(Ges.-A.-Geh. ca. 3 — 5 % ) , d . Glykosid Loganin, Chlorogensüure, F e t t , Phytosterin, Eiweiß, Cholin, Zucker. Asche m a x . 3 % . Anw. m e d . : als Tonic u m u. A m a r u m , als anregendes Mittel b. Schwächezuständen (¡DMjj: E x t r a c t u m Strychni, T i n c t u r a Strychni), s. Strychn i n u m n i t r i c u m ¡Dg. H O M : Nux vomica, d. reifen Samen. Geschichtl.: Strychnos f ü h r t schon DIOSKURIDES an, aber erst im 15. J a h r h . wurden die Samen in E u r o p a b e k a n n t , erstmalig beschreibt 1540 VALERIUS CORDUS d i e „ K r ä h e n -
a u g e n " , die damals ausschließlich zur Tiervergiftung dienten. Hoang Nau ist ein aus der R i n d e v o n Strychnos malaccensis hergestelltes Pfeilgift, es enth ä l t ebenfalls S t r y c h n i n u. Brucin. H O M : Hoang Nau, die getrocknete Rinde. C u r a r e ® : H O M : Curare, s. d o r t . Studentenblumen: Flores Calendulas sine Calycibus © , s. Calendula officinalis. Stufenmessung: Messung der Säurestufen, Bathometrie, pn-Messung, s. Wasserstoffionenkonzentration. Stuhlzäpfchen: Suppositorium(a), s. Arzneiformen. Sturmhut: Aconitum napellus*. Styli: Bacilli medicati. Styli caustici: Ätzstifte, s. Arzneiformen. Stylus: bot. Griffel, s. Blüte. Stypticum(a): Syn. Hämostypticum(a), Blutstillungsmittel. Styptizin ((R)): Cotarninium chloratum m * Styrax: s. L i q u i d a m b a r orientalis; St., Amerikanischer: s. L i q u i d a m b a r styraciflua u n t e r L. orientalis. St.-Balsam: S t y r a x , s. L i q u i d a m b a r orientalis. St. benzoides u. St. tonkinense: Stpfln. v. Siam-Benzoe, s. Benzoe DAB. St.-Benzoin: Stpfl. v. Sumatra-Benzoe, s. Benzoe. St. calamitus: s. L i q u i d a m b a r orientalis. St. li.quidus: s. L i q u i d a m b a r orientalis. Styrol: (Vinylbenzol, Phenylaethylen), C J H 6 — C H = C H a . Best, des S t y r a x (s. L i q u i d a m b a r orientalis), auch im Steinkohlenteer; e n t s t e h t auch d u r c h t r o c k e n e Dest. v o n Zimtsäure. F a r b l . , a n g e n e h m riech. Fl. m i t A. u. Ae. mischbar, swl.
Styron
566
i. Aq. Leicht polymerisierbar zu P o l y s t y r o l e n , die als K u n s t s t o f f e ausgedehnte Verwendung f i n d e n (elektr. Isoliermaterial; Haushaltsgegenstände usw., B u n a S usw.). Ferner f i n d e t Styrol Anw. i. d. Riechstoffindustrie. Styron: Alcohol cinnamylicus*. Styrylalkohol: Alcohol cinnamylicus*. Subazidität: Verminderter Säuregeh. des Magens. Suber, Suber quercinum: Cortex Quercus suber, K o r k , s. Quercus-Arten. Suberin: Korksubstanz. Subkutan: U n t e r die H a u t ; subkutane Injektion = Einspritzung u n t e r die H a u t . Sublimat: H y d r a r g y r u m bichloratum M * - Sublimatpastillen ju|: Pastilli H y d r argyri bichlorati ¡BS*. Sublimation: Ü b e r f ü h r u n g eines flüchtigen festen Stoffes in den D a m p f z u s t a n d u. Wiederverdichten des Dampfes zu dem festen Stoff, der auf diese Weise v. verunreinigenden, nicht flüchtigen Stoffen g e t r e n n t werden k a n n . Der feste Stoff k a n n entweder sofort, ohne zu schmelzen, v e r d a m p f e n (z. B. Salmiak) od. er k a n n zunächst schmelzen (z. B. Schwefel, Sublimat) u. d a n n erst in d. Dampfz u s t a n d übergehen. Sublinguales, e): U n t e r der Zunge liegend. Submikronen: s. Kolloide. Subspecies: bot. U n t e r a r t , a b g e k . : ssp. Substantive Farbstoffe: D i r e k t f a r b stoffe*. Substitution, Chemische: s. Synthese. Substitutions-Isomerie: s. Benzolring. Substrat: Grundlage, N ä h r b o d e n (f. Bakterien u. Pilze). Subtilin: Antibioticum aus Bacillus subtilis. A n w . : bes. geg. Milzbrand u. T b c ; d a es a u c h hitzeresistente B a k t . t ö t e t , wird es h a u p t s . in U S A zur Sterilisierung von K o n s e r v e n b e n u t z t . Subtilis: Fein, z. B. pulvis subtilis. Succade: Z i t r o n a t , s. Citrus medica var. bajoura. SuCCinate: Salze der Bernsteinsäure, s. Acidum succinicum. Succinit: Bernstein, s. Succinum. Succjsa pratensis: (Scabiosa succisa) F a m . Dipsaceae, Teufelsabbiß (Morsus Diaboli) (Europa). Stpfl. v. Radix Mor-
Sudor
SUS Diaboli (Radix Scabiosae): Teufelsabbißwurzel. Best.: Saponin, Bitterstoff, Gerbstoff, ein Glykosid, Stärke, Saccharose. Anw. volkst.: als „Blutreinigungsm i t t e l " , als D i u r e t i c u m , ferner bei H u s t e n , Heiserkeit, Lungenleiden, Würmern u. a.; ä u ß . : bei H a u t k r a n k h e i t e n , E k z e m e n , Geschwüren, Quetschungen usw. H O M : Scabiosa Succisa, die frische Wurzel. Succinum: Bernstein, E l e c t r u m , Agtstein, d. fossile H a r z v. P i n u s succinifera, H a u p t f u n d o r t e sind d. Ostseeküsten. Best.: Borneolester, Bernsteinsäureester, ferner Succinoabietinsäure, Schwefel. Oleum Succini crudum: R o h e s Bernsteinöl, ein durch trockene Dest. aus Bernsteinabfällen gew., teerartiges ö l . Oleum Succini rectificatum © : Gereinigtes Bernsteinöl; gew. durch Dest. des rohen Bernsteinöls m. W a s s e r d a m p f . Hellgelbes, widerlich riech, ö l ; opt. rechtsdrehend (oc = ; + 2 1 ° b i s + 31°). D. 0,915—0,945. Anw. v o l k s t . : als krampfstillendes Mittel. Succlnyl ® : s. Curare. Succus Alois inspissatus: Aloe l g * . Succus Carnis recens: Maceratio Carnis, frischer Fleischauszug. Mazeration v. Fleisch m. angesäuertem Aq. 8UCCUSCitri © : Zitronensaft, s. Citrus medica. Succus Juniperi inspissatus 1 1 : W a choldermus, eingedampfter Auszug aus 1 T. zerquetschter Wacholderbeeren u. 4 Aq. Succus Liquiritiae p | : Süßholzsaft, s. Glycyrrhiza glabra*. S. Liquiritiae depuratus g g : Gereinigter S ü ß h o l z s a f t D a r s t . : D u r c h Ausziehen v. Süßholzsaft m. Aq. b. Z i m m e r t e m p e r a t u r u. Eind a m p f e n der filtrierten, k l a r e n F l . Suchtkraut: Galega officinalis*. Sucrose: amerik. Bezeichng. f ü r R o h r zucker. Sudanfarbstoffe: Wasserunlösliche Azofarbstoffe, 1. i. ö l e n , F e t t e n , W a c h sen, H a r z e n , Kohlenwasserstoffen, Alkoholen usw. A n w . : z u m F ä r b e n v o n K e r zen, "Wachsen, Lacken, Ölen, Schuhpflegemitteln usw., z. T. auch in der Mikroskopie. Sudor: Schweiß.
Sudoriferum(a)
Sulfonamide
567
Sudorjferum(a): Syn. Diaphoreticum(a), Schweißtreibendes Mittel. SOBholz: Radix Liquiritiae 3Ü, B. Glycyrrhiza glabra. S., Asiatisches: Glycyrrhiza uralenais*. SQBholzsaft Succus Liquiritiae ü * . SUBhoizsaft, Gereinigter I g : Succus Liquiriitae depuratus S l * . SOBhOiZSirup Hg: Sirupus Liquiritiae jBj*. Suffix: in der organ. Nomenklatur an den Stoff- bzw. Gruppennamen angehängte Nachsilbe, wie z. B. -ol, -al, -thiol. Suicid(lum): Selbstmord. Sukkulent: Saftreich. Sukkulente: bot. Pfln. mit fleischig-saftigen (nicht schleimigen) Sprossen oder Blättern. Sulfactin ® : 2,3-Di-thio-propanol, zur intramuskulären Anw. bei Schwermetallvergiftungen; Dos. 2,5 mg pro kg Körpergewicht (Ampullen zu 2 ccm = 100 mg Dithiopropanol); bei bedrohlichen Zuständen 4—6 Ampullen intraglutäal pro die, vgl. BAL.f Sulfaguanidin: s. Sulfonamide. Sulfaminsäure: H 2 N-S0 3 H, Amidosulfosäure, Monamid der Schwefelsäure. Farbl. Kr., 1. in Aq. u. A; D. 2,126. Darst.: Durch Umsetzung von Harnstoff oder Ammoniak mit Chlorsulfosäure. Anw. med.: als Calciumsulfamat, Ca(S0 3 NH 2 )2 , zur Calciumtherapie; vielseit. techn. Anw.: Kesselsteinentfernung, Metallbeizerei, Galvanotechnik, Gerberei in Feuerlöschmitteln, als Flammschutzmittel, als Säureträger bei Schaumbädern u. Badesalzen usw. Sulfanilamid: s. Sulfonamide. Sulfanilamide: s. Sulfonamide. SuifanihSure: Acid. sulfanilicum ®>*. Sulfanilthioharnstoff: s. Sulfonamide. Sulfa-Präparate: s. Sulfonamide. Sulfapyridin s. Sulfonamide. Sulfapyrimidin: s. Sulfonamide. Sulfatasen: Fermente (Esterasen), die Ester der Schwfs. (Phenolschwefelsäure, Chondroitinschwfs., Indoxylschwfs. usw.) spalten ( P h e n o l s u l f a t a s e , Chondros u l f a t a s e u. a.), sie kommen in Pilzen, Mollusken, Bakterien vor, bei höheren Tieren vor allem in den Nieren. Sulfate: Salze der Schwefelsäure. Sulfathflrte: Begriff bei der Trinkwasseruntersuchung, s. Aqua fontana.
Sulfathiazol: s. Sulfonamide. Sulfhydrate: Syn. Hydrosulfide, Verbindungen m. der Atomgruppe - S H - , die sauren Salze des Schwfwst., z. B. Kaliumhydrosulfid KSH. Sulfide: Salze des Schwefelwasserstoffs. Sulfinid: Saccharinum*. Sulfisomidin: s. Sulfonamide. Sulfite: Salze der Schwefligen Säure. Sulfobenzoesäure^SCVCjH^COOH, entst. beim Erhitzen von Benzoesäure m. konz. Schwfs.; 3 Isomere (o-, m-, p-S.), vgl. Saccharin. Sulfocyanate: Rhodanide*. Sulfoguajakolsirup ¡Dg: Sirupus Kalii sulfoguajacolici IBS*. Sulfonalum BÜ: Sulfonal, Diäthylsulfondimethylmethan, CHjv
/ S O j • CSHS
O H / N S C ) . , • C2H6' Mol. 228,27; F. 125°—126°, wl. in Aq., U. in sied. Aq. u. sied. A., 1. in Ae. Farbl. Kr. Anw. med.: als Schlafmittel (nicht mehr gebräuchlich). Dos. 0,5 bis 0 , 8 g ; MD. l g ; MTD. 2,0g. S. wird langsam resorbiert u. langsam wieder ausgeschieden, Wirkung tritt meist erst nach 2—3 Stunden ein, vgl. auch Methylsulfonalum JÜ|. Sulfonamide: Sulfanilamide, Derivate der p-Sulfonsäure (Sulfanilsäure s. Acid. sulfonicum), die durch die Sulfanilamid-Gruppe N H 2 - < ^ J ) > - S 0 2 • NH 2 (p-Aminobenzolsulfonamid, Prontalbin) gekennzeichnet sind. An diese Sulfonamidgruppe und einer in p-Stellung dazu befindlichen Aminogruppe ist die Wirkung der Sulfonamide gebunden. Jedoch hat man auch Stoffe mit sulfonamidartiger Wirkung gefunden, die anders aufgebaut sind, in denen z. B. die Amidgruppe fehlt. Die Aminogruppe des Sulfonamidrestes kann durch andere Gruppen ersetzt sein, u. es sind auf diese Weise mit Hilfe aromatischer u. heterozyklischer Reste eine große Anzahl ähnlich wirkender Sulfonamide gewonnen worden. Sie sind derzeitig die wichtigsten Chemotherapeutica zur Bekämpfung
Sulfonamide
568
Sulfonamide
Sulfonamide H
H
.n—a
c c- - s — N H 2 \c=c/ H
H
Sulfanilamidum w , 4-Aminobenzolsulfonamid (Sulfanilamid, Prontalbin (§}, Gombardol CH 3
/ V
H2N-O-S02-N/XN/XCH3
6-Sulfanilamido-2,4-dimethylpyrimidin S U (6-)4'-Aminobenzolsulfonamido)-2,4-dimethylpyrimidin (Sulfisomidin, Aristamid (R), Elkosin (R)
/NH2 -S02—N=C XXNH
2
Sulfanilguanidinum M l 4-Aminobenzolsulfoguanidid (Sulfaguanidin, Resulfon (§), Ruocid
J J
/
N—\\
>
Sulfanilamidothiazolum H 2-(4'-Aminobenzolsulfonamido)-thiazol (Sulfathiazol, Eleudron (g), Cibasol (§))
H,N—C
H > — SO,—N—0—NH„
Sulfanilthiocarbamidum Dg 4-Aminobenzolsulfothiocarbamid (Sulfanilthioharnstoff, Badional ® )
Sulfonamide
569
Sulfonamide H
p-Aminobenzolsulfonacetylamid ( A l b u c i d (§))
3,4-Dimethyl-5-sulfanil-amido-isoxazol ( G a n t r i s i n (§))
O H H
H
|
H
C — N = N — C
\ c = c / H
0
yC,
C — C V C
i
H
C — N — C — C H ,
i \
NaOjS/
/
c
/
||
H
l \
II
c
/ \ s 0
3
H
Prontosil solubile ®
Globucid (R)
H
H
N
C
C-
\ s /
H
|| C
I! c
N II
H
Q
H
N II
\
eHii°5
H
C — S — C C = C
H
H
/
II
C — N
\ c = c /
0
Tibatin (£)
H
H
I R
6Hit°«
N a
Sulfonamide
570
bakterieller Infektionen (vgl. Penicillin und Streptomycin). Wie die Wirkung im Körper zustande kommt (im Reagensglas ist die Wirkung auf Bakterien in normalen Nährböden äußerst gering), ist noch nicht restlos geklärt; sicher ist, daß die Bakterien nicht abgetötet, sondern nur schwer geschädigt werden, so daß sie nunmehr von den körpereigenen Abwehrstoffen (Phagozyten) leicht vernichtet werden können. Es scheint, daß die Sulfonamide auf Grund ihrer ähnlichen ehem. Struktur die p-Aminobenzoesäure (Vitamin H', B. dort), die ein wichtiger biologischer Wachstumsfaktor für die Bakterienzelle ist, verdrängen bzw. austauschen, wodurch die Bildung von Folsäure, Methionin u. anderer für Bakterien lebenswichtiger Stoffe verhindert wird. (Durch Zugabe dieser Stoffe kann die Sulfonamidwirkung völlig aufgehoben werden.) Das Sulfonamid ist als d. Antagonist zum Vitamin H ' zu betrachten. F ü r den Eintritt der Wirkung ist eine bestimmte Mindestkonzentration des Sulfonamids im Blut notwendig und muß aufrechterhalten werden. Man gibt daher die Sulfonamide in kurzen Abständen, etwa alle 4—6 Stunden, u. in großen Dosen, mehrere Gramm tgl. (Sulfonamid-,,Stöße"). Die meisten S. sind schwerlöslich, wandern durch die Darmwand ins Blut, verteilen sich schnell und gleichmäßig in allen Geweben und Körperflüssigkeiten und werden ebenso schnell und unverändert durch die Nieren wieder ausgeschieden (meist zu 90 % mit dem Harn). Substituiert man aber mit alkylsulfosauren Alkalisalzen (am N 4 ), so erhält man in Wasser sehr leicht lösliche u. gut resorbierbare Verbindungen. (Lediglich bei Darminfektionen werden noch die alten schwerlöslichen S. gebraucht, z. B. Sulfaguanidin.) Als Nebenerscheinungen treten bisweilen Sulf- u. Methämoglobinbildung, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindelgefühl, Hauterscheinungen u. auch Anämie auf. Schwerl. S. können zu Konkrementbildung in den Nierenkanälchen führen, was durch reichliche Flüssigkeitsgaben u. Alkalisierung des Harns mit Na bic. verhindert werden kann. Hauptindika-
Sulfonamide
tionen für S. sind: Pneumonien, Infektionen der Harn- u. Gallenwege, des Magen-Darm-Tractus, Streptokokken- u. Staphylokokkeninfektionen, Gonorrhöe, Typhus, Anerobier-Infektionen (Gasbrand), Mittelohrentzündung, Wundinfektionen (hier auch äuß. als Puder) usw. Das in neuerer Zeit häufig auftretende Versagen der Sulfonamid-Therapie führt man auf eine zunehmende Verbreitung sulfonamidresistender Bakterienstämme zurück, jedoch kann hierdurch die therapeutische Bedeutung der Sulfonamide nicht beeinträchtigt werden, wie auch die S. durch das Penicillin nicht verdrängt werden können. Die Heilwirkung der S. wurde im Jahre 1932 von G E R H A B D DOMAGK, F . MIETZSCH U.
KLARER, die das Prontosil auffanden, entdeckt, nachdem das p-Aminobenzolsulfonamid bereits im Jahre 1908 (durch P. GELMO) dargestellt worden war, ohne zunächst seine Heilwirkung zu erkennen, vgl. Vitamin H'. Das ¡ p (Nachtrag 1958) h a t folgende Sulfonamide aufgenommen: Sulfanilamidum g g : Sulfanilamid, 4-Aminobenzolsulfonamid, C„H 8 0 2 N 2 S. Mol. 172,2. Mindestens 99,0 und höchstens 100,7 %. Farbl. Kr. oder fast weißes, körniges oder kr., schwach bitter schmeckendes Pv. mit süßlichem Nachgeschmack, 1. in ca. 200 T. Aq. von 20°, 2 T. Aq von 100°, ca. 4 T. Aceton, ca. 30 T. A., swl. in Ae„ Chlf., 1. in verd. Salzsäure, verd. Alkalilaugen unter Salzbildung. Schmelzintervall: 163° bis 166°. Aufbewahrung: Vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. (Prontalbin Gombardol bes. bei Inf. der Harn- u. Gallenwege.) 6-Sulfanilamido - 2,4 - dimethylpyrimidin SSI: Sulfisomidin, 6-(4'-Aminobenzolsulfonamido)-2,4-dimethylpyrimidin, C 1 2 H, 4 0 2 N 4 S. Mol. 278,3. Mindestens 98,0 u. höchstens 1C0,5%. Weißes bis gelblich-weißes, kr., schwach bitter schmeckendes Pv. mit süßlichem Nachgeschmack. F. bei ca. 239°. wl. in Aq. von 20°, 1. in ca. 60 T. Aq. von 100°, wenig 1. in A., Aceton, swl. in Ae., Chlf., 1. in verd. Salzsäure, verd. Alkalilaugen, Ammoniakfl. unter Salzbildung. Auf-
Sulfonamide
571
bewahrung: Vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. (Aristamid ® , Elkosin ® , bes. gegen Pneumonie, Sepsis, Coli-Infektionen.) Sulfanilguanidinum [BHf: Sulfanilguanidin, Sulfaguanidin, 4-Aminobenzolsulfoguanidid, C 7 H 1 0 O 2 N 4 S-H 2 O. Mol. 232,3. Mindestens 99,U und höchstens 100,5%. Weißes bis fast weißes, kr. Pv. von schwach bitterem Geschmack, swl. in Aq. von 20°, 1. n ca. 10 T. Aq. von 100°, wenig 1. in Ae., Aceton, 1. in verd. Salzsäure unter Salzbildung, praktisch unl. in Alkalilaugen. Schmelzintervall: 188°—190°. Aufbewahrung: Vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. (Resulfon ® , Ruocid (§), bes. bei DarmInfektionen. ) Sulfanilamidothiazolum g|: Sulfanilamidothiazol, Sulfathiazol, 2-(4'-Aminobenzolsulfonamidoj-thiazol, C 9 H 9 0 2 N 3 S 2 . Mol. 255,3. Mindestens 99,0 und höchstens 101,0%. Weißes bis schwach gelbl. Pv., swl. in Aq. von 20°, 1. in ca. 40 T. Aq. von 100°, ca. 50 T. Aceton, ca. 100 T. A., praktisch unl. in Chlf., Ae., 1. in verd. Salzsäure, verd. Alkalilaugen, Alkalikarbonatlaugen, Ammoniakfl. unter Salzbildung. Schmelzintervall: 198°—201°. Aufbewahrung: Vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. (Eleudron ® , Cibazol (§), bei Pneumonie, Gonokokken-, Meningokokken-, Coli-Infektionen.) Sulfanilthiocarbamidum g f : Sulfanilthioharnstof f, 4 - Aminobenzolsulf othiocarbamid. C 7 H 9 0 2 N 3 S 2 . Mol. 231,3. Mindestens 99,0%. Weißes kr. Pv., 11. in Aceton, wl. in A., swl. in Aq., 1. in verd. Salzsäure, verd. Alkalilaugen, Ammoniakfl. unter Salzbildung. Schmelzintervall : 175°—178° (vorher bei 100° bis zum konst. Gewicht getrocknet). Aufbewahrung: Vor Licht geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. (Badional ® , bes. bei Infekt, der Harn- u. Gallenwege, lokal bei Otitis media, Wundinfektionen, Brandwunden.) Von den zahlreichen im Handel befindlichen S. seien noch genannt: AlbUCid
(§):
p-Aminobenzolsulf on-
acetylamid. Anw.: bes. bei Cystitis, Pyelitis, infekt. Hautkrankheiten. Albu-
Sulfonamide
cid-Augensalbe gegen infekt. Augenerkrankungen. Euvernil N-Sulfanylcarbamid. Anw.: bei Infektionen der ableitenden Harnwege. Formo-Cibazol ® : Schwerlösl. Kondensationsprodukt von Cibazol und Formaldehyd. Anw.: bei infektiösen Darmerkrankungen (Enteritis, Bacillenruhr, Paratyphus). Gantrisin ® : 3,4-Dimethyl-5-sulfanilamido-isoxazol, besonders gut wasserlöslich, gegen gram-positive u. gramnegative Erreger. Globucid ® : p-Aminobenzolsulf onamido-aethyl-thiodiazol. Anw.: Lobäru. Bronchopneumonie, Pleuritis, Angina, Pyelitis, Cholecystitis, Stirn- u. Nasenhöhlen-Affektionen. Irgafen N r 3,4-Dimethylbenzolsulfanilamid. Anw.: bes. bei Pneumokokkeninfektionen. LadOgal ® : p-Aminobenzolsulfonoxymethylamid- N 4 - d-gluc osid -suli oneaurc s Natrium in 40%iger Lsg., besonders leicht löslich, pn-Stabilität zwischen PH 2 u. 9. Anw.: bei Coli-Infektionen der Harnwege, Cystitis, Pyelitis, Enterocolitis, Angina, Erysipel, Phlegmone, in der Oto-Rhino-Laryngologie; Ophthalmologie, auch lokal. Marfanil ® : 4-Aminomethylbenzolsulfonamid salzs. Salz. Anw.: Anaerobier-Infektionen (Gasbrand); als Marfanil-Prontalbin-Puder (1 T. Marfanil, 9 T. Prontalbin) bei Wundinfektionen. Prontosil ® : 4-Sulfonamido-2'4'-, diaminoazobenzol. Prontosil solubile ® : Lsg. des Dinatriumsalzes der 4'-Sulfonamido-phenylazo- 7 -acetylamino-1 -oxynaphthalin-3,6-disulf osäjire (intramusculär). Anw.: bei Infektionen der Harnu. Gallenwege, Erysipel, Angina. Supronal ® und Solu-Supronal ® : Kombination von M a r b a d a l ® (4Aminobenzolsulfothiocarbamidsalz) des 4-Aminomethylbenzolsulfonamids und D e b e n a l M ® (Sulfa-4-methylpyrimidin); von außerordentlich großer ehem. therapeut. Polyvalenz, es wirkt gegen Aerobier u. Anaerobier (Mischinfektionen), Pneumokokken, Staphylokokken, Colibacterien sowie gegen nichttbc.
Sulfonsäuren
572
Meningitis, Aktinomykose u. Toxoplasmose. Tibatin (§): 4,4'-Diamino-diphenylsulfon-galactosid. Anw.: bes. gegen Streptokokkeninfektionen, Sepsis, Puerperalsepsis, Erysipel usw., n u r i. v., vielf a c h m i t oralen S. k o m b i n i e r t ; v e t . : gegen Hundestaupe. Sulfonsäuren: Organ. Verbdgen, die eine od. mehrere S 0 3 H - G r u p p e n enthalt e n ; ihre Herst, durch direkte „Sulfurier u n g " m. konz. Schwfs. ist n u r b. aromatischen Kohlenwasserstoffen möglich; hier ist der Schwefel der Sulfogruppe an ein C-Atom des Benzolkerns gebunden. Es sind meist farbl., kr., hygr. u. in Aq. 11. Substanzen. Beim Schmelzen m i t K O H oder N a O H liefern sie Phenole. Beim Erhitzen der sulfonsäuren Salze mit Cyankalium entstehen aromatische Nitrile. Sulfosalicylprobe: Harneiweißprobe, s. Tabelle „ H a r n u n t e r s u c h u n g " . Sulfosalizylsäure: Acidum sulfosalicylicum © * . Sulfuratus(a, um): Bezeichnung f. d. Salze des Schwefelwasserstoffs (Sulfide). Sulfur: Schwefel, S, nichtmetallisches Element, AtG. 32,06, Ordnungszahl 16 (bereits im Altertum b e k a n n t ) ; II-,IVu. Vl-wertig. N a t . : in freiem u. in gebundenem Zustand. Freier S. findet sich haupts. auf Sizilien, in Nordamerika (Louisiana, Texas) u. in J a p a n (Hokkaido) in mächtigen Lagern; gebunden in F o r m von Sulfiden (in Eisen- und Kupfer-Kies, im Bleiglanz, Zinkblende u . a . ) , in F o r m von Sulfaten (Gips C a S 0 4 + 2 H 2 0 , Anhydrit C a S 0 4 , Bittersalz MgS04 + 7 H 2 0 , Kieserit M g S 0 4 + H 2 0 , Schwerspat B a S 0 4 , Glaubersalz N a 2 S 0 4 + 10 H j O u. a.); organ. gebunden findet sich S. als Best, der Eiweißstoffe im Pflanzen- u. Tierreich sowie in Stein- u. Braunkohle. Die Schwefelbakterien sind imstande, den b. d. Eiweißfäulnis gebildeten Schwfwst. aufzunehmen u n d zu oxydieren bzw. zu elementarem S. zu reduzieren, den sie in ihrem inneren ablagern.
Sulfur
schmelzen in Meilern u. Ringöfen („calcaroni" u. „ f o r n i " ) u. anschließende Reinigung durch Dest. Auf diese Weise wird die Schwefelblüte (Sulfur sublimatum) u. der Stangenschwefel (Sulfur in baculis) gew. 3. Verfahren nach FBASCH, indem der S. durch Einleiten von überhitztem Wasserdampf in die Schwefellager geschmolzen u n d durch D r u c k l u f t in eisernen Röhren hochgepreßt wird (Verfahren in Louisiana u. Texas). 4. Durch Oxydation von Schwfwst. in d e n Kokerei- u. Leuchtgasen (CLAUS-Verfahren) oder von künstlich aus Erdalkalisulfaten hergestellten Schwfwst. Dieses Verfahren hat z. Z. größte Bedeutung. 5. Aus S0 2 h altigen Röstgasen durch Red. mit Koks. Eigenschaften: S. t r i t t in mehreren allotropen Modifikationen auf, teils fest, fl. oder gasförmig: Rhombischer oder a-S., der gewöhnliche natürliche S., in gelben Oktaedern kristallisierend. Diese Modifikation ist beständig u n d geht bei 95,6° in den Monoklinen oder ß - S . über, Rhombischer u. monoklinischer S., hellgelb, brennbar m i t blauer Flamme, 11. in Schwk., wl. in A., Ae., Bzl. D. 2,07; F. ca. 119° (idealer Schmelzpunkt des monoklinen Schwefels), er schmilzt bei dies. Temp. zu einer dünnen, hellgelben Flüssigkeit U-Schwefel), die oberhalb 160° dunkelgelb u. zähflüssig (/¿-Schwefel), oberhalb 250° n i m m t die Viskosität wieder ab, bei 400° ist die dunkelbraune Fl. wieder dünnflüssig u. siedet bei 444,6°. Plastischer, amorpher S. oder y-Schwefel, eine braungelbe Masse, entsteht beim Abschrecken (Eingießen von geschmolzenem S. in kaltes Aq.).
Nachweis von Schwefel: 1. Hepar probe: Probe mit Soda auf Kohle geschmolzen ergibt H 2 S , das m i t Aq. auf Silber gelöst einen schwarzen Fleck von Ag 2 S erzeugt, m i t SS entwickelt die Sodaschmelze H 2 S. 2. F ü g t m a n zur alkal. Lsg. der Sodaschmelze Nitroprussidnatrium-Lsg., so e n t s t e h t eine blauviolette F ä r b u n g . Anwendung: Med.: inn. als Laxans ' O p : Pulvis Liquiritae compositus); ä u ß . : bei H a u t e r k r a n k u n g e n , Ekzemen, Gewinnung: 1. Bergmännisch durch bes. K r ä t z e ( p i : U n g u e n t u m contra Abbau der riesigen Schwefellager („Sol- Scabiem (beim A u f t r a g e n auf die H a u t f a t a r e " auf Sizilien). 2. Durch Aus- entwickeln sich Spuren von H 2 S , welche
Sulfur
573
die Krätzemilben abtöten); teehn.: zur Herst, v. S0 2 , H 2 S0 4 , CS 2 , von S-Salzen, Feuerwerkskörpern, Schießpulver, Zündhölzern, zum Bleichen, zum Vulkanisieren des Kautschuks, zum Desinfizieren von Fässern, zur Vernichtung von Ungeziefer (S0 2 -Dämpfe) sowie in großem Umfang zur Pflanzenschädlingsbekämpfung usw. HOM: Sulfur = Sulfur sublimatum ®>. Schwefeldioxyd, Schwefligsäureanhydrid, S0 2 . Darst.: Durch Verbrennen von nat. S., durch Rösten von sulfidischen Erzen. Farblos., stechend riechendes, erstickend wirkendes, nicht brennbares, giftiges Gas (auch starkes Pflanzengift), D. 2,211, läßt sich leicht zu einer Fl. verdichten, die bei —10° siedet u. bei —72,5° zu weißen Kr. erstarrt; krit. Temp. 157,2°, krit. Druck 77,7 atm, krit. Dichte 0,51; nat. in Vulkangasen. Anw. techn.: zur Kälteerzeugung in Kühlmaschinen, als Lösungsmittel zum Bleichen, zum Desinfizieren, zur Ungezieferbekämpfung. Schwefeltrioxyd, Schwefelsäureanhydrid, S0 3 . Darst.: Aus S 0 2 + 0 2 bei 400°—600° unter Zusatz von Katalysatoren bei der Schwefelsäure-Fabrikation (Kontaktverfahren), im Labor durch Erhitzen von Bisulfaten oder von rauchender Schwfs. oder durch Erwärmen von konz. H 2 S 0 4 mit Phosphorpentoxyd (als wasserentziehendes Mittel). S 0 3 kommt in drei Modifikationen vor: a-Foffll = F. 62,5°; /3-Form = F. 32,5°, weiße, seidige, verfilzte Nadeln; y-Form = F. 16,8°; Sdp. 44,8°, eisartige Kr. Das S 0 3 des Handels ist ein Gemisch von a- und ß-S03, es ist stark hvgr., raucht an der Luft, vereinigt sich mit H 2 0 unter starker Wärmeentwicklung zu H 2 8 0 4 . Schwefelwasserstoff: (Hydrogenium sulfuratumj H 2 S Nat.: in vulkanischen Gasen, in Mineralquellen, bei der Fäulnis organ. Stoffe, bei dei Dest. von Steinkohlen. Darst.: Durch Einwirkung von SS auf Sultide im Kippschen Apparat; techn.: au» den Kokerei- u. Leuchtgasen. Farbloses, widerlich riechendes, äußerst gi'tiges Gas, verbrennt mit blauer Flamme zu S 0 2 u. H 2 0 . Sdp. —60,8°. F. —85,6°, krit. Temp. 100,4°, krit. Druck 89 atm, krit. Dichte 0,31, 1 Liter
Sulfur lotum
wiegt 1,549 g, flüss. H 2 S = D. 0,993; 1. i. A., Ae. u. Aq. (Aqua hydrosulfurata*) In wäß. Lsg. sehr schwache zweibasiache Säure, die 2 Reihen von Salzen, Sulfide u. Hydrosulfide (saure Salze), bildet. Wenige Atemzüge des reinen H 2 S-Gases wirken unbedingt tödlich, 0,09% in der Luft sind bereits lebensgefährlich, die gerade noch erträgliche Grenze liegt bei etwa 0,01%. H 2 S ist ein Nerven- u. Blutgift; es verbindet sich mit dem Hämoglobin des Blutes zu Sulfhämoglobin, wodurch die Atmung unmöglich wird, das Blut ist braun bis schmutziggrün gefärbt, s. Tabelle „Vergiftungen u. Gegenmittel". Nachweis: Außer durch den Geruch durch Bräunung bis Schwärzung von Bleiacetatpapier oder Silber. Anw.: i. d. qualitativen u. quantitativen Analyse, da durch H 2 S ein großer Teil der Metalle teils in saurer, teils in alkalischer Lösung als Sulfide gefällt werden. Sulfur caballinum: Sulfur griseum*. Sulfur Citrinum: Sulfur in baculia*. Sulfur colloidale: Kolloider Schwefel, mit Eiweiß als Schutzkolloid. Grauweißes Pv., in Aq. zu einer milchähnlichen Fl. kolloid 1. Sulfur crudum: Sulfur sublimatum H*Sulfur depuratum HÜ: Gereinigter Schwefel, Sulfur lotum, Gewaschene Schwefelblumen. Darst.: 10 sublimierter S. werden mit einer Mischung v. 7 Aq. u. 1 Ammoniakfl. angerührt, 1 Tag stehenlassen, dann abgeseiht, mit Aq. ausgewaschen u. getrocknet. Feines gelbes, geruch- u. geschmackloses Pv. Asche max. 1%. Sulfur fusunt: Sulfur in baculis*. Sulfur griseum: (S. caballinum) Grauer Schwefel, Roßschwefel, die erdehaltigen Rückstände v. d. Sublimation des Rohschwefels. Sulfur in baculis: (S. fusum, S. citrinum) Stangenschwefel, s. Sulfur (Gewinnung). Anw.: bes. zum Desinfizieren u. Bleichen (durch Anbrennen des S. u. Erzeugung von S0 2 ). Sulfur jodatum H O M : Jodschwefel. Darst.: Durch Zusammenschmelzen von 1 Sulfur depuratum mit 4 Jod. Sulfur lOtum: Sulfur depuratum ggj*.
Sulfur praecipitatum
Suprarenin
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Sulfur praecipitatum ¡Si: Gefällter Schwefel, Schwefelmilch, Lac Sulfuris. Darst.: Durch Kochen von gereinigtem S. mit gelöschtem Kalk und Zerlegung d. gebildeten Kalziumpentasulfids durch Salzsäure, wobei der Schwefel in Flocken abgeschieden und dann durch Dekantieren ausgewaschen wird. Feines, gelblichweißes, weiches Pv., 11. in Schwk. Asche max. 0,5%. Sulfur sublimatum g g : (S. erudum, Flores Sulfuris) Sublimierter Schwefel, Schwefelblüte, Schwefelblumen. Darst.: s. Sulfur (Gewinnung 2). Feines gelb. Pv. Asche max. 1%. Anw.: zur Darst. des Sulfur depuratum § § ; vet.: in Viehpulvern. HOM: Sulfur. Sulfuricus(), um): Bezeichnung f. d. Salze der Schwfs. (Sulfate). Sulfurierung: s. Sulfonsäuren. Sulfuryl: Die Gruppe S0 2 , s. Säureradikale. Sulphonal: Sulfonalum m * . Sulphur: Sulfur*. Sultaninen: Sultanrosinen, Passulae majores, s. Vitis vinifera. Sumach, Aromatischer: Rhus aromatica*. Sumach, Chinesischer: Ailanthus glandulosa*. Sumach, Giftsumach: Khus toxicodendron*. Sumatra-Benzoe: s. Benzoe. Sumbulus moschatus: s. Ferula sumbul. Sumbuiwurzel: Radix Sumbuli, s. Fe rula sumbul. Summenformel: Bruttoformel*. Summitates: Zweigspitzen. S. Fabianae: Horba Fabianae imbricatae Pichi-Pichi-Kraut, s. Fabiana imbricata. S. Cannabis: Herba Cannabis indicae s. Cannabis sativa var. indica. S. Sabinae Herba Sabinae, Sadebaumspitzen, s. Juniperus Sabina. S. Thujae © : Lebensbaumspitzen, s. Thuja occidentalis. Sumpfdotterblume: Caltha palustris*. Sumpfgas: Methan*. Sumpfklee: MenyantheB trifoliata*. Sumpfporst: Ledum palustre*. Super: über. Superaddität: Vermehrte Säureabsonderung im Magen Suppositorium(a): Stuhlzäpfchen, s. Arzneiformen.
Suppuratio: Eiterung. Supracillin Penicillin- Streptomycin-Präparat (400000 I.E. Procain-Penicillin-G krist., 100000 I.E. PenicillinG-Natrium kr. gepuff., 500000 I.E. Dihydro-Streptomycin). Anw.: bei Sepsis, Friedländer- u. Keuchhusten-Pneumonie, Meningitis, Osteomyelitis, Coli- u. Enterokokken-Infektionen usw., s. Streptomycin. Suprarenet: Glandulae suprarenales, Nebennieren, s. Organotherapeutica. Suprarenin P I : Adrenalin Suprarenin (§), Epinephrin (R), Paranephrin (g), Takaroina (g), o-Dioxyphenyläthanolmeth vlamin, 1 - Brenzcatechin - äthanolmethylamin, C 8 H 1 3 N 0 3 ,
HO isoliert 1901
von
JOKICHI TAKAMINB
(1854—1922), synth. dargest. 1904 v. F R I E D R I C H STOLZ ( 1 8 6 0 — 1 9 3 6 ) . D a s g e -
fäßverengende Hormon des Nebennierenmarks (s. Hormone). Es wird aus den Nebennieren gew. od. synth. dargestellt u. meist in Form seines Hydrochlorids (Suprareninum hydrochloricum) verwendet. Reines Suprarenin ist in Aq. sehr schwer I., 11. in verd. SS. Suprareninhydrochlorid ist in Aq. 1. 1 g Suprarenin entspricht 1,2 g Suprareninhydrochlorid. Suprarenin u. seine Salze drehen den polarisierten Lichtstrahl nach links. Für eine wäß. Lsg., die in 1000 ccm 1,2 g Suprareninhydrochlorid ( = 1 g Suprarenin) enthält, ist [a] —50°. Die handelsübliche Lsg. des Suprarenins enthält 1,2 g Suprareninhydrochlorid od. 1 g Suprarenin in 1( CO ccm physiol. Kochsalzlsg. Zur Erhöhung der Haltbarkeit kann der Lsg. ein Konservierungsmittel (Benzoesäure, Phenol) zugesetzt werden. Lsgen des Suprareninhydrochlorids müssen klar sein u. dürfen höchstens eine leicht rötliche Färbung zeigen. Sie dürfen Lackmuspapier nur schwach röten. Rot od. trübe gewordene Lsgen dürfen nicht abgegeben werden. Die Lsgen dürfen nicht erhitzt werden (Sterilisierung ist also nach jSÜ| nicht zulässig!).
Suprareninbitartrat
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Suprarenin ist in Form des trockenen Pulvers haltbar, dagegen zersetzen sich wäß. Lsgen bei neutraler u. alkalischer Reaktion sehr leicht. Um vom Glas abgegebenes Alkali zu binden, setzt man den Lsgen Salzsäure zu (einige Tropfen verd. HCl auf 100 ccm). Um eine Oxydation des S. (Rotfärbung) zu vermeiden, kann man eine Spur Natriumsulfit zufügen. Außer S. und S.-hydrochlorid werden bisweilen noch verwendet: Suprareninum bitartaricum: Suprareninbitartrat, Saures weinsaures Suprarenin; 1,65 g entspricht 1 g Su prarenin. Suprareninum boricum: Supra reninborat, Borsaures Suprarenin; 1,3 g entspricht 1 g Suprarenin. Anw. med.: Suprarenin wirkt spezifisch erregend auf den Nervus sympathicus, kontrahiert d Blutgefäße, verstärkt d. Herztätigkeit, erweitert d. Pupillen, wirkt kontrahierend auf den Uterus, dagegen erschlaffend auf die Magen- u. Darmbewegungen u. auf die Bronchialmuskulatur. Es erhöht die Zuckerausscheidung ins Blut u. ist daher der Antagonist deB Insulins. S. ist ein bedeutendes Analepticum für den Kreislauf u. kann bei Kollaps, Narkosevergiftungen, Asphyxie Neugeborener usw. lebensrettend wirken (vgl. Sympatol). Es wird den Lsgen der Anästhetica (Novokain) zur Infiltrationsu. Leitungsanästhesie zugesetzt u. dient auch zur lokalen Blutstillung, indem Wattetampons m. einer Lsg. 1 : 2 0 0 0 getränkt werden. Ferner findet es Anw. b. Asthma, Heufieber u. dgl. MD 0,001g. Suprareninbitartrat: Suprareninum bitartaricum, s. Suprarenin. Suprareninborat: Suprareninum boricum, s. Suprarenin. Suprareninhydrochlorid: Suprareninum hydrochloricum, s. Suprarenin {¡3$. Suprareninum: Suprarenin Gill*. Suprareninum bitartaricum: Suprareninbitartrat, s. Suprarenin M|. Suprareninum boricum: Suprareninborat, s. Suprarenin lu|. Suprareninum hydrochloricum: Suprareninhydrochlorid, s. Suprarenin !DjS. Supravitalfärbung: s. Vitalfärbung. Supronal ® : s. Sulfonamide. Surfen Bis-2-methyl-4-aminochinolyl-6-carbamid-hydrochlorid, reiz-
Sympathikomimetikum(-a)
loses, nicht färbendes Chemoterapeuticum von geringer Toxizität, 11. in warmem Aq., wl. in kalt. Aq. Anw.: zur Behandlung von Wunden, Gewebsinfektionen, Spülungen infizierter Körperhöhlen. Surinam-Bitterholz: Lign. Quassiae surinamense, s. Quassia amara. Surinam-Quassiaholz: Lign. Quassiae surinamense, s. Quassia amara. Sururuku: Lacheais mutus*. Suspension: Aufschwemmung feinster Teilchen in einer Fl., s. Kolloide. Sweertia chirata: (Ophelia chirata) Fam. Gentianaceae. Chircttakraut (Vorder- u. Hinterindien). Stpfl. v. Herba Chirettae indicae: Chirettakraut. Best.: Chiratin, Opbeliasäure, Gerbstoff, Zukker Wachs. Anw. volkst.: als Abführmittel, Fiebermittel, i. d. Likörfabrikation als Bittermittel. HOM: Chirata indica, das getrocknete Kraut. Sykosis: Bartflechte. Sylvestren: C 1 0 H l e . Best.: von Kienu. Terpentinölen, Derivat des Cyclohexans. Symbiose: Lebensgemeinschaft von Organismen verschiedener Art in enger gegenseitiger Abhängigkeit der Partner, sowohl zwischen Pfln. untereinander wie auch zwischen Tier u. Pfl. Symbole, Chemische: Bezeichnung der ehem. Elemente m. den Anfangsbuchstaben ihrer lateinischen Namen. Sympathicolyticum(-a): Mittel, das lie Erregung des Sympathicus* herabsetzt bzw. aufhebt. Sympathicus: Nervus sympathicus, bildet zusammen mit dem Parasympathicus das sympathische (vegetative, autonome i Nervensystem, das dem Willen uiclit unterworfen ist. Der S regelt die unbewußten Funktionen des Körpers, wie die Weite der Blutgefäße u. der Pupillen, die Herz- u. Drüsentätigkeit, die Magen- u. Darmbewegungen usw. Sympathikomimetikum(-a): (griech. /iifiio/iai = nachahmen; so genannt, weil diese Mittel die gleiche Wirkung hervorrufen wie eine physiol. Sympathicuserregung) Arzneimittel, die eine Sympathicuserregung erzeugen, z. B . Adrenalin, Nor-Adrenalin, Ephedrin, Sympatol u. a.).
Sympatol
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Sympatol s. Oxyphenyl-methylamino-aethanolum tartaricum |B8B. Sympetale BIQten: bot. s. Blüte. Symphytum officinale: Fam. Boraginaceae, Beinwell, Schwarzwurz, Wallwurz, Beinheil (Europa). Stpfl. v. Herba Symphyti: Beinwellkraut. Best.: Alkaloide Symphyto-Cynoglossin u. Consolidin (in geringen Mengen), Spuren äth. Öls, Sehleim, Gerbstoff, Cholin. Anw. volkst.: gegen Lungenleiden. HOM: Symphytum, ad usum externum, d. frische, blühende Pfl. Radix Symphyti (Radix Consolidae): Schwarzwurzel,Beinwellwurzel. Best.: Asparagin, Allantoin, Cholin, Inulin, Harz, etwas äth. Öl, Schleim, Gerbstoff, Fructose, keine Alkaloide. Anw. volkst.: äuß. zu Umschlägen bei Knochenverletzungen, schlecht heilenden Wunden, Krampfadern, Sehnenscheidenentzündungen usw.; inn.: b. Blutungen, blut. Diarrhöen sowie auch b. Husten. HOM: Symphytum, d. frische, vor Beginn d. Blüte gesammelte Wurzel. Synapse: S. Ganglioplegika. Syndrom: Gruppo zusammengehöriger Krankheitssymptome. Synergiden: bot. Zwei, auch als „Gehilfinnen" bezeichnete Zellen, die zusammen mit der Eizelle im oberen Teil des Embryosacks* den sog. Eiapparat bilden. Synergie, Synergismus: Zusammenwirken von Muskeln, innsersekret. Drüsen usw., oder von Arzneimitteln, Giften in der gleichen Richtung unter Wirkungssteigerung. ( S y n e r g i s t i s c h e Arzneiwirkung; Gegensatz: a n t a g o n i s t i s c h e W.) Synkarp: bot. s. Blüte. Synthese: Chem. Synthese. Aufbau zusammengesetzter Stoffe aus einfacheren Stoffen, entweder durch Substitution, d. h. Ersatz v. Atomen u. Atomgruppen im Molekül durch andere, od. durch Kondensation od. durch Polymerisation. Syrjnga vulgaris HOM: Frische Blüten v. Svrin^a vulgaris, Türk (Span.) Flieder. Fam. Oleaceae (das äth. Öl der Blüte enth. Farnesol). Systole: Rhythmische Zus.ziehung des Herzmuskels, vgl. Diastole.
Szintillation
Syzygium-Arten: Fam. Myrtaceae. Syzygium aromaticum: (Caryophyllus aromatica, Eugenia caryophyllata) Gewürznelkenbaum (heim. Molukken, kult. in fast allen Tropenländefn, Sansibar, Madagaskar, Mauritius, Réunion). Stpfl. v. Flores Caryophylli g l : (Caryophylli) Gewürznelken, Nägelein. Best. : mindestens 16% äth. ö l (Oleum Caryophylli, s. unten), Caryophyllin (Sapogenin), Gerbstoff, Fett, Harz, Spuren v. Vanillin. Asche max. 8%. Anw. med.: als Stomachicum, zu Mundwässern u. als Gewürz. Antophylli: Mutternelken, Königsnelken, die nicht völlig reifen Früchte; sie enthalten etwas weniger äth. ö l als die Caryophylli u. dienen ebenfalls als Gewürz. Oleum Caryophylli ¡Ml: Nelkenöl, d. äth. öl der Blütenknospen. Best.: 80 —90% Eugenol, Aceteugenol, x- u. jS-Caryophyllen, Salicylsäuremethylester u. a. D. 1,039 bis 1,065. Weiß, bis gelbliches, stark würzig riech, öl, opt. aktiv (a = bis —1,6°). Anw. med. : als Desinfiziens u. Anästheticum in d. Zahnheilkunde. Stipites (Festucae) Caryophy Horum: Nelkenstiele, die Blüten- u. Blütenstandsstiele v. Syzygium aromaticum. Sie werden mit verwendet zui Gew. des äth. Öles, dienen ferner aber auch zur Verfälschung des Nelkenpulvers. Syzygium jambolanum: Jambulbaum (Indien). Stpfl. v. Cortex Syzygii Jambolani ® : Syzygiumrinde, Jambulrinde. Best.: Harz, Gerbstoff, Gallussäure. Asche m a i . 3%. Anw. volkst.: als Adstringens; techn. : als Gerbmittel. HOM: Syzygium Jambolana e cortice, d. getrocknete Rinde. Fructus Syzygii JamDolani: Jambulfrüchte. Best.: Äth. öl, fett, öl, Gerbstoff, Harz. Anw. : b. Diabetes mellitus. HOM: Syzygium Jambolanum, d. reifen, getrockneten Früchte. Semen Syzygii Jambolani: Jambulsamen. Best.: Gerbstoff (bis 19%), Gallussäure, Ellagsäure (Jambulol), Stärke, äth. öl, Zucker, Harz. Anw. : b. Diabetes mellitus. Syzygiumrinde: Cortex Syzygii Jambolani s. Syzygium jambolanum. SZ: Säurezahl*. Szintillation: s. Spinthariskop.
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T.: Tritium*. t.: Abkz. f ü r Tonne. Ta: ehem. T a n t a l , s. T a n t a l u m . Tabacco indiano: Lobelia inflata*. Tabacum HOM: s. N i c o t i a n a t a b a cum. Tabacum e seminibus HOM: s. Nicotiana t a b a c u m . Tabak: Nicotiana t a b a c u m * u. N. rustica*. Tabak, Indianischer: Lobelia inflata*. Tabakblätter: Folia Nicotianae, s. Nicotiana t a b a c u m . Tabes: Auszehrung; T. dorsalis: R ü k kenmarksschwindsucht. Tablettae, Tabulettae: Tabletten, s. Arzneiformen. Tabula A, B, C: Tabellen des |g§. Tab. A e n t h ä l t die Maximaldosen (s. Tafel „ M a x i m a l d o s e n " ) ; Tab. B die gewöhnlich „ G i f t e " g e n a n n t e n Arzneimittel, die u n t e r Verschluß u n d sehr vorsichtig a u f z u b e w a h r e n sind; „ T a b . C " e n t h ä l t „diejenigen Arzneimittel, die von den übrigen g e t r e n n t u n d vorsichtig aufzubewahren sind". Tacamahaca: s. Calophyllum inophyllum. Tacamahak: s. Calophyllum inophyllum. Tachykardie: Beschleunigte Herztätigkeit. Tachysterin: s. P r o v i t a m i n D 2 u n t e r Vitamine. Taenia: B a n d w u r m . Taenifugum(a): B a n d w u r m m i t t e l . Täschelkraut: H e r b a Bursae pastoris s. Capsella bursa-pastoris. Takamina ® : S u p r a r e n i n JiSJ*. Talcum Mg: Talk, feingepv. natürliches Magnesiumsilikat (Magnesium polysilikat, Mg 3 H 2 Si 4 0, 2 ). Weiß., fettig anzufühlendes P v . Anw. m e d . : zu Streupulvern; t e c h n . : als Klärmittel. Talg: Sebum*. Talgsäure: A c i d u m stearinicum*. Talk 'BÄR: T a l c u m Wg*. Takadiastase: Amylase des Schimmelpilzes Aspergillus oryzae. Takata-Reaktion: Kolloid-Reaktion, S e r u m - R e a k t i o n : Mit physiol. Koch-
Tamarindenmus
salzlösung v e r d ü n n t e s Serum wird mit Sodalösung alkalisch g e m a c h t u. m i t fallenden Mengen Sublimat versetzt (Reihenuntersuchung). D a s dabei gebildete Quecksilberoxyd wird d u r c h die Serumproteine je n a c h ihrer Zusammensetzung verschieden g u t kolloidal in Lösung gehalten. Zu- u. A b n a h m e bes t i m m t e r Eiweißkörper f ü h r e n dagegen zur Ausflockung oder zu einem F a r b umschlag in einer f ü r b e s t i m m t e pathologische Zustände charakteristischen A r t . Bei normalen Seren liegen die Grenzkonzentrationen, bei denen es gerade noch zur Flockung k o m m t , zwischen 120 bis 70 mg- % ; Flockungen bei 50 mg- % Sublimat u. d a r u n t e r sind sieher pathol. im Sinne eines progressiven Leberparenchymschadens, bei Lebertumoren liegen die W e r t e zwischen 75—100mg- %. Zur Diagnose schwerer Leberschädigungen, schwerer T b c usw. Abgestufte Takata-Reaktion nach MANCKE und SOMMER: I n 11 Reagensgläser gibt m a n je 0,1 ccm Serum u. je 0,4 ccm 10% ige Sodalsg. Die 0 , 9 % ige NaCl-Lsg. steigt von Glas 1 (0,8 ccm) bis Glas 11 (1,8 ccm) u m je 0,1 ccm an, w ä h r e n d die 0,25% ige Sublimatlsg. von Glas 1 (1,2 ccm) bis Glas 11 (0,2 ccm) u m je 0,1 ccm abfällt. N a c h 24 S t u n d e n t r i t t in den positiven Gläsern eine m i t bloßem Auge deutlich sichtbare Flockung auf. T r ü b u n g e n bleiben unberücksichtigt. F l o c k u n g des zug e f ü g t e n Serums in mindestens 3 Gläsern ist positiv. Takata-Ara-Reaktion: L i q u o r - R e a k t i o n zur Feststellung v o n Gehirn- und Rückenmarksleiden. Takata-Reagens: 0,5% ige Sublimatlsg. + 0,02% ige Fuchsinlsg. ää, klare Fl. von r o t e r F a r b e , bei positiver R e a k t i o n blauvioletter Niederschlag (MAKI TAKATA, I n t e r n i s t ; KIYOSHI ÄRA, Psych., Japan). Talkspat: Magnesit, natürl. Magnes i u m k a r b o n a t , MgCO a . Telkstein: Talk, T a l c u m ®S|*. Talkum: Talk, Talcum ¡gg*. Tamarinde: T a m a r i n d u s indica*. Tamarindenmus ¡Ug: P u l p a T a m a r i n dorum cruda [DAS, s. T a m a r i n d u s indica.
H u n n i u s, Pharmazeutisches Wörterbuch.
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Tamarindenmus, Gereinigtes
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Tamarindenmus, Gereinigtes Pulpa Tamarindorum depurata Dil, s. Tamarindus indica. Tamarjndus jndica: Fam. Leguminosae, Tamarinde (heim. trop. Afrika, jetzt in den Tropen überall kult.). Stpfl. v. Pulpa Tamarindorum cruda (Fructus Tamarindi) |Mj: Tamarindenmus, d. musartige Fruchtfleisch. Best.: 8% Weinstein u. ca. 6% freie Weinsäure, etwas Apfelsäure u. andere organ. SS, Zucker, Pektin. Pulpa Tamarindorum depurata |5fl|; Gereinigtes Tamarindenmus. Darst.: Rohes Tamarindenmus wird m. heiß. Aq. angerührt, durch ein Sieb gerieben u. auf dem Wasserbad zu einem dicken Extrakt eingedampft. Danach werden je 5 T. des noch warmen Muses m. 1 T. mittelfein gepv. Zucker vermischt. Gereinigtes Tamarindenmus muß schwarzbraun sein, muß sauer, darf aber nicht brenzlich schmecken. Best.: s. Pulpa Tamarindorum cruda gg. Anw. med.: als mildes Abführmittel (¡gg: Electuarium Sennae). HOM: Tamarindus = Pulpa T.
Taraxacum officinale
u. geschmackloses Pv., wl. in Aq., 1. in A., 11. in Natronlauge u. Natriumkarbonatlsg. Anw. med.: als Darmadstringens. Dos. 0,5—1 g mehrmals tgl. Tannin: Acid. tannicum BS*. Tannismut ® : Bismutum bitannicum PS*. Tannoform g | : Tannoform ®, Methylen-Ditannin. Darst.: Durch Einwirkung v. Formaldehyd auf Gerbsäure. Leichtes, etwas rötlichbraunes, geruchu. geschmackloses Pv., 1. in absol. A., unl. in Aq.; F. ca. 23ü° unter Zers. Anw. med.: inn. als Darmadstringens. Dos. 0,5 g mehrmals tgl.; äuß.: als Antisepticum in Streupvn. Tantal: Tantalum*. Tantalum: Tantal, Ta, Metallisches Element. AtG. 180,95. D. 16,6; F. 3030°; Sdp. ca. 4100°; II-, III-, IV- u. Vwertig. Ordnungszahl 73. Nat.: meist mit Niobium zusammen in Niobiten u. Tantaliten (Ta 2 0 2 ), haupts. in Finnland u. Australien. Hellgraues, glänzendes, sehr hartes Metall, das gegen Tanacetum vulgare: Chrysanthemum SS u. Alkalien widerstandsfähig ist. Darst.: Durch Reduktion von Tantalvulgare*. Tanacetum vulgare HOM: s. Chrysan- kaliumfluorid mit Na. Entd. 1802 v. ANDERS GUSTAV E K E B E R G ( 1 7 6 7 — 1 8 1 3 ) . themum vulgare. Tangkohle: Fucus vesiculosus tostus, Anw. techn.: in der Ulühlampenindustrie, als Kathodenmaterial; wegen seiner s. Fucus vesiculosus. Härte zu Bohrern usw. Tanigane ® : Synth. Gerbstoffe. Tannalbin g l : Tannalbin ® ; eine Tapiokastärke: Amylum Manihot*. Eiweiß-Gerbsäure-Verbdg., die durch Taraktogenos kurzii: Hydnocarpus Erhitzen auf 110°—120° f. d. Magensaft kurzii*. schwerlöslich gemacht ist. Asche max. Taraxacum kok-saghiz: Stpfl. v. Cau0,2%. Bräunliches, am., geruch- u. ge- tschuc g | * . schmackloses Pv., swl. in Aq. u. A. Geh. Taraxacum officinale: Fam. Composian Gerbsäure ca. 50%. Anw. med.: als tae, Löwenzahn, Kuhblume (nördl. HalbDarmadstringens. Dos. 0,5—1 g mehr- kugel). Stpfl. v. Herba Taraxaci (Folia mals tgl. Tannalbin pro usu veterinario: Taraxaci): Löwenzahnkraut. Best.: im Tannalbin f. tierärztliche Zwecke; ist Milchsaft Taraxacin (Bitterstoff), a- u. aus techn. Eiweiß u. Gerbsäure herge- /3-Lactucerol, Taraxacerin, Inosit, Kaustellt, sonst wie Tannalbin g§. tschuk, Cerylalkohol, Harz, Cholin. Anw. Tannenbärlapp: Purgierbärlapp, Lyco- volkst.: als Blutreinigungsmittel u. Dipodium selago, s. unter Lycopodium uretiticum, b. Leber- u. Gallenleiden, als Cholereticum. Radix Taraxaci: Löwenclavatum. Tannennadelöl, Sibirisches: Ol. Pini zahnwurzel. Best.: Inulin, Kautschuk (ca. 0,1%), Schleim, Zucker, Bitterstoff, sibiricum © , s. Abies sibirica. Tannenspitzen: Turiones Pini © , s. Eiweißstoffe, Gerbstoffe, Phlobaphene. Anw. volkst.: als Blutreinigungsmittel, Pinus silvestris. Tannigen g | : Tannigen ® , ein Ge- b. Gallen- u. Leberleiden; als Kaffeemisch v. Diacetyl- u. Triacetyltannin. Ersatz. Radix Taraxaci cum Herba © : Grauweißes od. gelblichweißes, geruch- Löwenzahn. Anw. u. Best.: s. oben.
Targesin
Tegmina Sepiae
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Asche max. 1 4 % . HOM: Taraxacum, die frische, zu Beginn der Blüte gesammelte ganze PFL. (Der Inulingehalt d. Wurzel schwankt erheblich, von 1,7% im Frühjahr bis 24,5 u. b i s 4 0 % im Herbst.) Targesin s. Argentum albuminoacetylotannatum ¡Düg. Tartarus ammoniatus: Kalium-Ammonium tartaricum*. Tartarus boraxatus Kalium tartaricum boraxatum*. Tartarus depuratus H : Kalium bitartaricum*. Tartarus emeticus: Tartarus stibiatus [jgg*. s. Stibium. Tartarus natronatus H : KaliumNatrium tartaricum*. Tartarus stibiatus 3 | : Brechweinstein, s. Stibium. Tartarus stibiatus H O M : s. Tartarus stibiatus unter Stibium. Tartarus stibiatus praecipitatus: Gefällter Brechweinstein, s. Stibium. Tartarus tartarisatus: Kalium tartaricum g § * . T a r t r a t : Salz der Weinsäure. TaubnesselbIQten, Weiße: Flores Lamii albi s. Lamium album. Taumellolch: Lolium temulentum*. T a u r i n : Aminoaethansulfosäure, Farbl. Kr., 1. i. Aq., unl. i. A. u. Ae. Oxydationsprodukt der Aminosäure Cystein, kommt mit Cholsäure verbunden als Taurocholsäure in der Ochsengalle vor, s. Gallensäuren.
formel haben, kommen bei der Tautomerie einer Verbindung zwei verschiedene Formeln zu, z. B . sind im Acetessigester 9 2 , 6 % der Moleküle in der Ketoform (CHS-CO-CHJ-COOCJH,.) und die restlichen Moleküle in der Enolform (CH 3 -C(OH)=CH-€OOC 2 H 5 ) enthalten (Keto-Enol-Tautomerie). T a x i n : C 3 ,H 6 2 NO 1 0 , Alkaloid aus Taxus baccata (Blätter, Stengel, Früchte). Gelbl. Kr., 1. i. A „ Ae., Schwfk., swl. in Aq. Herzgift. T a x u s baccata: Fam. Taxaceae, Eibenbaum (Mittel-, Südeuropa, Algerien, Kleinasien, Nordpersien). Stpfl. v. HOM: Taxus baccata, d. frischen Blätter. Best.: Alkaloid Taxin* (0,7—2%, Herzgift), Alkaloid Milossin, Glykosid Taxicatin, Ephedrin (auch der Same enthält Taxin, nicht aber der Arillus). Anw. volkst.: als Wurmmittel u. Emmenagogum (Vorsicht! Stark giftig, Abkoch. v. 50—100 g Eibennadeln u. U. tödlich) sowie als Abortivum u. als Antiparasiticum beim Vieh; h o m . bei Herz-, Leber- u. Hautleiden, Gicht u. Rheuma. T b : ehem. Terbium, s. Seltene Erdmetalle. T b 1 : s. Conteben. T b B : Abk. f. TuberkelbaziUen. Tbc, T b k : Abk. f. Tuberkulose. T c : ehem. Technitum*. T c t . : Abkürzung für Tinktur. T e : ehem. Tellur, s. Tellurium. Technetium: Tc, neu entd. Element, früher als „Masurium" bez., gew. durch Bestrahlg. v. Molybdän mit Deuteronen.
Taurocholsäure: (griech. tavgo; = Stier, Ochs u. xoArj , = Galle) In der Ochsengalle vorkommende Verbdg. von Taurin u. Cholsäure s. Gallensäuren. Tausendgüldenkraut g g : Herba Centaurii ÜS, s. Centaurium umbellatum. Tautomerie: (von griech. to avxö? = dasselbe u. fiego; = Teil) Desmotropie, eine besondere Form der Isomerie, nämlich die Erscheinung, daß einer ehem. Verbdg. je nach ihrem Verhalten verschiedene Konstitutionsformeln zukommen, die „Tautomeren Formen" oder kurz „Tautomere" genannt. Während also bei der eigentlichen Isomerie zwei oder mehrere verschiedene Vbdgen das gleiche Molgewicht u. die gleiche Brutto-
Italien) oder durch Urankernspaltung, Ordnungszahl 4 3 ; bisher 20 Isotope; in der Natur bisher nicht aufgefunden, läßt sich leicht in metall. Form darstellen. TeclU-Brenner: s. Bunsenbrenner. Tee, Abführender SSS: Species laxantes Ü * . T „ Beruhigender ü : Species nervinae ü * . T . , Chinesischer: Camellia sinensis*. T . , Grüner: Thea viridis, s. Camellia sinensis. T . , Harntreibender g g : Species diureticae ¡¡¡BS*. Teerfarbstoffe: Aus Steinkohlenteer gew. Farbstoffe, Anilinfarbstoffe. Tegmina Sepiae: (lat. tegmen = Decke, Hülle) Ossa Sepiae © , s. Sepia officinalis.
H 2 N-CH 2 .CH 2 .SO 3 H.
(1937
v o n C . P E R R I E R U. E . S E G R E
37*
in
TEICHMANNsche Blutprobe usw.
580
TEICHMANNsche Blutprobe, TEICHMANNs Haeminkristalle: s. Haemin. Teichrose, Gelbe: Nuphar luteum*. Tela depurata flAB: Verbandmull. Aus Baumwolle hergestelltes, entfettetes u. gebleichtes Gewebe, es muß eine Breite von 100 cm und ein Gewicht von mindestens 30 g für je 1 qm haben sowie in 1 qcm in Kette u. Schuß zusammen mindestens 24 Fäden enthalten. 1 g Verbandmull darf nach dem Verbrennen höchstens 0,003 g Rückstand hinter1E8S6I1
Telliirium: Tellur, Te, AtG. 127,61; II-, IV- u. Vl-wertig. Ordnungszahl 52. D. 6,2; F. 452°; Sdp. 1390°; entd. 1782 v. FRANZ JOSEPH MÜLLER VON REICHEN-
STEIN, 1740—1825. Metallisch glanzende kr. Masse, guter Elektrizitätsu. Wärmeleiter. Nat.: gediegen u. in Verbdg. mit Pb, Ag, Au, Hauptfundorte in Siebenbürgen, Kalifornien, Brasilien. Darst.: Durch Lösen der Legierungen in S S und Red. mit S 0 2 . An der Luft verbrennt Te mit blauer, grüngesäumter Flamme zu T 2 O a . TEM Triaethylenmelamin (2,4,6Triaethylen-imino-1,3,5-triazin); Cytostaticum zur Behandlung von Leukämien u. neoplastischen Erkrankungen. Temoe Lawak: Rhiz. Curcumae domesticae, s. Curcuma-Arten. Temperantium(a): Syn. Sedativum. Templinöl: s. Abies alba. Tenakel: Kolierrahmen, s. Kolieren. Tendovaginjtis: Sehnenscheidenentzündung. Tension des Wasserdampfes: Sättigungsdruck d. Wasserdampfes. Terbium: s. Seltene Erdmetalle. Terebinthina lag: (Balsamum Terebinthina) Terpentin. Stpfln. sind verschd. Arten der Gattung Pinus, bes. Pinus silvestris, Kiefer, Föhre, wird haupts. in Deutschland u. Rußland benutzt. Pinus njgriCans, Schwarzkiefer (Österreich). Pinus marjtima (P. pinaster) (westl. Mittelmeergebiet, Südwest-Frankreich), Lieferant der französ. Droge (Terebinthina gallica). Pinus palustris (Pitch-pine-Kiefer), P. caribaea, P. taeda sind d. Lieferanten des nordamerikanischen Terpentins. Der Terpentin entsteht teils in der Rinde, teils im jungen Holze, aus dem
Terebinthina
nach Verwundung (bis zum Kambium) der Balsam austropft u. aufgefangen wird. Terpentin ist dickfl., trübe u. v. eigenartigem Geruch. E r enthält kr. Ausscheidungen, die aus A b i e t i n s ä u r e (deutscher u. nordamerikanischer T.) od. P i m a r s ä u r e (französ.T.)bestehen u. b. Erhitzen im Wasserbad schmelzen, jedoch b. Erkalten sich wieder ausscheiden. T. ist unl. in Aq., 1. in A., Ae., Aceton, Bzl., Chlf., Eisessig, Petroleumäther, Schwk., Toluol. B e s t . : 70—85% Harz (haupts. aus Abietinsäure u. Pimarsäure bestehend) u. 1 5 — 3 0 % Terpentinöl (haupts. a-Pinen, C 1 0 H l e ). Anw.: zu hautreizenden Pflastern u. Salben ( 1 8 : Emplastrum adhaesivum, Emplastrum Cantharidum ordinarium, Emplastrum Cantharidum perpetuum, Emplastrum Cantharidum pro uso veterinario, Emplastrum Lithargyri compositum, Ungt. basilicum). Oleum Terebinthinae ÜB: Terpentinöl, das durch Wasserdampfdest. aus dem Terpentin gew. äth. öl. D. 0,855—0,872. Farbl. bis gelbliche Fl., opt. aktiv, je nach Herkunft rechts- oder linksdrehend ( a | ° ' =
+ 1 5 ° bis —40°).
Best.: haupts. a-Pinen, CI 0 H 16 (65 bis 7 0 % ) u. /?-Pinen (30—33 %) sowie andere Terpene, wie Dipenten, Terpinolen u. je nach Herkunft Limonen, Camphen, Linalool, Bornylacetat, Cymol u. a. Anw. med.: zu Einreibungen b. Rheumatismus usw. ( B : Spiritus russicus), ferner zu Inhalationen gegen Bronchitis; techn.: z. Herst, v. Lacken u. Firnissen. Oleum Terebinthinae rectificatum pi: Gereinigtes Terpentinöl. D. 0,855—0,865. Farbl. Fl. Darst.> Terpentinöl wird m. der dreifachen Menge erwärmten Kalkwassers kräftig durchgeschüttelt u. dann destilliert. Anw. med.: inn. bei Lungenkrankheiten (3—30 Tr. 3mal tgl., am besten in Kapseln); parenteral zur unspezifischen Reizkörpertherapie; als Anthelminticum (unzuverlässig). HOM: Oleum Terebinthinae. Der Rückstand bei der Terpentinöldestillation ist das Colophonium g l * . Das beim Verdunsten des Terpentinöls an den Bäumen als Krusten zurückbleibende Harz kommt als Resina Pini © (Resina alba), Fichtenharz, Burgunderharz, Galipot, Barras in den Han-
Terebinthina argentoratensis
581
del [früher von Picea abies (Picea excelsa) Fichte gew.]. Es wird f. pharmaz. Zwecke durch Schmelzen u. Durchseihen gereinigt u. dient ebenfalls wie Terpentin z. Herst, v. Pflastern. Asche max. 0,5%, 1. in A. Ae., Aceton, schmilzt bei ca. 100° zu klar. Fl. Terebinthina laricina © (T. veneta): Lärchenterpentin, Venetianischer Terpentin stammt v. Larix decidua, Fam. Pinaceae (Tirol, Steiermark). Dicke, gelbe bis bräunl. Fl., nicht körnig, 1. in A„ Ae., Chlf., Bzl., Aceton, Toluol, Eisessig, Benzin. Best.: 10—25% Terpentinöl, 75—90% Harz, das haupts. Laricinolsäure enthält. Anw.: wie Terpentin; techn.: bes. zu Klebemitteln. Kienöl (Oleum Pini) ist das durch trokkene Dest. aus den Wurzeln u. Ästen der Kiefern gew. öl. Es dient z. Herst, v. Lacken u. Firnissen sowie als Reinigungsmittel f. Lettern, wird aber auoh vielfach zur Verfälschung des Terpentinöls benutzt. StraBburger Terpentin (Terebinthina argentoratensis) ist eine in den Vogesen gew. Terpentinsorte, stammt v. Abies alba (Abies pectinata)*. Terebinthina argentoratensis: Straßburger Terpentin, s. Terebinthina. Terebinthina canadensis: Balsamum canadense © * . Terebinthina laricina Terebinthina veneta, s. Terebinthina. Terebinthina veneta: T. laricina Lärchenterpentin, s. Terebinthina. Terminalia chebula: Fam. Combretaceae (Ostindien) u. andere Arten. Stpfl. von Fructus Myrobalani: (Fructus Terminaliae) Myrobalanen. Best.: bis 45% Gerbstoff, Ellagsäure, Gallussäure, Chebulinsäure. Anw. med.: als Adstringens; techn.: zum Gerben. Termitin: Vitamin T s. Vitamine. Termone: Stoffe, die das Geschlecht bestimmen, also die primären Geschlechtsmerkmale festlegen (Gynotermone u. Androtermone), vgl. Gamone. (Entd. b. d. Grünalge C h l a m y d o m o nas eugametos.) Terpene: Kohlenwasserstoffe, Hydroderivate d. Cymols u. ihre Substitutionsprodukte. Farblose, mit Wasserdampf leicht flüchtige öle mit charakteristischem Geruch. Bestandteile der meisten
Terra japónica
ätherischen öle in Form von Alkoholen, Aldehyden, Ketonen, Oxyden, Säuren. Terpentin Terebinthina ¡Mg. Terpentin, StraBburger: Terebinthina argentoratensis, s. Terebinthina. Terpentin,Venetianischer:Terebinthina laricina s. Terebinthina. Terpentinöl: Ol. Terebinthinae gg, s. Terebinthina. T., Gereinigtes I p : Ol. Terebinthinae rectificatum ¡Süj, s. Terebinthina, T., Geschwefeltes: Ol. Terebinthinae sulfuratum © * . T., Peroxydhaltiges: Reagens gAB; z. Nachweis v. Blut im Harn. Durch Stehen an der Luft verharztes Terpentinöl; als TerpentinÖl-Ersatz werden Schwerbenzine (z. B. S a n g a j o l (R) oder hydrierte Naphthaline ( T e t r a l i n = Tetrahydronaphthalin, D e k a l i n (§) = Dekahydronaphthalin) u. a. organ. Lösungsmittel verwendet. Terpineol: Gem. der isomeren Verbdgen a-, ß- u. y-Terpineol. Farbl., dicke, ölige Fl. v. fliederartigem Geruch. Anw.: in der Parfümerie. Terpinhydrat P I : Terpinum hydratum Terpinolen: p-Menthadien, CI0HJ6. Farbl. Fl.;'opt. inaktiv; D. 0,834; Sdp. 183°—185°, 1. in A. u. Ae., unl. in Aq. Anw. techn.: zur Parfümierung von Schuhcremes, Bohnerwachs u. dgl. Terpinolum ® : Gem. v. Terpineol, Dipenten, Terpinen, Terpinolen. D. 0,870 bis 0,896; Sdp. 160°—190°. Farbl. bis schwach gelbliche, ölige Fl., 1. in A., unl. in Aq.; opt. rechtsdrehend: a = 0° bis + 1 5 ° . Darst.: Durch Kochen v. Terpinhydrat m. verd. Schwfs. Anw. med.: gegen Katarrhe. Dos. 0,2 g. Terpinum hydratumgS: Terpinhydrat, C I0 H 22 O 3 . Mol. 190,2; F. 116°. Farbl., glänz. Kr., 11. in A., 1. in Aq. Darst.: Durch Anlagerung v. Wasser an Pinen, indem man auf Terpentinöl b. Gegenwart v. SS u. A. Wasser einwirken läßt. Anw. med.: b. Bronchitis. Dos. 0,2—0,6 g mehrmals tgl. Terra japónica: Gambir-Katechu, s. Uncaria gambier. T. Orellana: Orleana, s. Bixa orellana. T. silícea purificata @ : Gereinigte Kieselerde, Kieselgur*.
Terra sigillati
582
Terra sigillata: Siegelerde, in Münzenform gepreßter u. mit einem Siegel (sigillum) geprägter weißer, roter oder gelber Bolus. Ein im Mittelalter viel gebrauchtes Arzneimittel, bes. als Antidotum. Terramycin: Oxytetracyclin, Antibioticum aus S t r e p t o m y c e s r i m o s u s , entd. 1950 durch eine Forschergruppe der Firma Chase Pfizer & Co. in New York; universell wirksam gegen fast alle Krankheitserreger, insbesondere gegen Pneumonien aller Art, auch Virus-Pn., Sepsis, Furunkulose, Erysipel, Phlegmone, Aktinomykose, Endokarditis, Diphtherie, Tetanus, Framboesie, Keuchhusten, Typhus, Infektionen der Harnwege sowie der Leberund Gallenwege, Meningitis, Gonorrhoe, Lues, dermatologische Infektionen, Gasbrand, Rickettsiosen, Brucellosen, Tularämie u. a. bei geringer Toxizität. Gegen Tbc, Masern, Windpocken, Trichinose sowie gegen Pilzerkrankungen ist Terramycin nicht wirksam. Terramycin hat folgende ehem. Struktur: H,C CHo \/ OH OH N
HaC
V/
J
J
OH
,011 OH
Ii 0
CONH, OH
0
amphotere Substanz, die mit Basen u. SS Salze bildet. Med. angew. wird die freie Base u. das salzsaure Salz. Die reine Base ist in Aq. sehr wenig lösl., 1. in A., Aceton, Prophylenglykol. Terramycin wird vom Magen u. Darm schnell resorbiert, bereits 1 Stunde nach oraler Gabe wird maximale Blutkonzentration erreicht, die für 8—12 Stunden erhalten bleibt. T. wird peroral angew. (Kapseln, Tropfen, DrageeB, Suspensionen), intramuskulär, intravenös, als subkutane Infusion sowie zur lokalen Behandlung in Form von Salbe, Augensalbe, Puder. Intralumbal u. inträperitoneal darf Terramycin nicht angew. werden. Dos.: für Erwachsene l g tgl.,
Xestosteronum
bei schweren Infektionen 2 g tgl. auf 4 Einzelportionen in 6 stündigen Abständen verteilt, Säuglinge u. Kinder 20—40 mg/kg Körpergewicht pro Tag; intramuskulär: Erwachsene 2- bis 4mal tgl. 100 mg in 12- bis 6stündigen Abständen, Kinder in gleichen Abständen 5—10 mg pro kg Körpergewicht u. Tag; intravenös 250—500 mg alle 12 Stunden, für Kinder 10—20 mg/kg Körpergewicht pro Tag in 12 stündigen Abständen; in lebensbedrohenden Fällen sehr viel höhere Dosen, bis zu tägl. 4 mal 1 g, eine Dosierung, die jedoch keinesfalls überschritten werden darf. (Kristallines Terramycin, Herst. Pfizer, New York, in Deutschland C. H. Boehringer Sohn.) Tertiärer Alkohol: s. Alkohole. Tesserales System: Reguläres Kristallsystem, s. Kristall. Test.: Probe. Testae Cacao: Kakaoschalen, s. Theobroma eacao*. Testae Ostreae laevigatae: Conchae praeparatae*. Testae Siccati: Getrocknete Stierhoden, s. Organotherapeutica u. Hormone. Testis, Testiculus: Testikel, Hoden, s. Organotherapeutica u. Hormone. Testobjekt: Objekt, meist Diatomeen, zur Leistungsprüfung eines Mikroskopes. Testosteronum GS: Testosteron, AiAndrosten-17 /?-ol-3-on, CH,
0 H
C„H 2 8 0 2 . Mol. 288,4. Farbl. bis schwach gelbl. Kr. oder kr. Pv„ 11. in A., Chlf., Aceton, wenig 1. in Ae„ fetten ölen, praktisch unl. in Aq. Schmelzintervall: 152—156°. Spez. Drehung: [*. Trichinose: Trichinenkrankheit, Erreger T r i c h i n a s p i r a l i s * . Trichloraethylen: „Tri",
/ C1
\ C1
(Trichloraethylen)
Klare, farbl., bewegliche Fl., von chloroformartig. Geruch, wl. i. Aq., 11. i. A,. u. Ae., D. 1,462—1,467, Sdp. 86»—88°, an Licht leicht zers., nicht brennbar. Darst. durch Erhitzen v. Acetylentetrachlorid mit Calciumhydroxyd. Aufbewahrung zur med. Verwendung in Ampullen, in denen es auch abgegeben wird. Längeres Erhitzen ist zu vermeiden. Als Konservierungsmittel dient
Trichloraethylenum
598
Ammoniumkarbonat, höchst, jedoch 20 mg auf 100 ml oder 10—15 mg Thymol auf 100 ml. Anw. med.: in der Geburtshilfe, kleinen Chirurgie, Zahnheilkunde zur Herbeiführung ein. pränarkotischen Stadiums durch Inhalation (Dosis 1 ccm), bei dem d. Patient keine Schmerzen fühlt, aber ansprechbar bleibt. Anw. techn.: als Lsgs.-, Extraktions-, Reinigungsmittel (Fette, öle, Harze, Lacke, Kautschuk usw.). Trichloraethylenum pu: Trichloraethylen, C a HCl 3 . Mol. 131,4. Es enthält 0,010 bis 0,015 g Thymol/100 ml als Stabilisator und kann mit äth. ölen aromatisiert sein. Klare, farbl., leicht bewegliche Fl., von süßem, brennendem Geschmack. Dichte: 1,462—1,467. Siedepunkt 86°—88°. Aufbewahrung: In vollständig gefüllten Gefäßen, kühl, vor Licht und Luft geschützt. Vorsichtig aufzubewahren. Trichloraldehyd: Chloratum (anhydricum)*. Trichloraldehydhydrat: Chloratum hydratum IBS*. Trlchloressigsäure i g : Acid. trichloraceticum [Ml*. Trichlorisobutylalkohol: Alcohol trichlorisobutylicus © * . Trichlormethan: Chloroformium gg*. Trlchlorphenol: Phenolum trichloratum*. Trichlortertiärbutylalkohol: Alcohol trichlorisobutylicus Tricholinum citricum: Tricholincitrat, (C 6 H ? 1 ON) 3 . C 6 H 5 0 7 . Mol. 501,63. Eine Verbindung aus drei Mol. Cholin und einem Mol. Citronensäure, als 65%ige Lösung im Handel, eine klare, viskose, grünlichgelbe Fl. von schwach aminartigemGeruch; mit Aq. mischbar, nicht mischbar mit Ae., Chlf., Bzl. Anw. wie Cholin* bei Lebererkrankungen, Leberschädigungen durch Vergiftungen, Avitaminosen, akuter gelber Leberatrophie, Atherosklerose, Hyperthyreose, progressiver Muskeldystrophie. Dos. 3—4 g täglich in mehreren Einzeldosen verteilt. Trije minusneuralgie: Gesichtsschmerz im Gebiet des Trigeminusnerven. Triglykol: Triaethylenglykol*. Trlgonella foenum-graecum: Fam. Leguminosae, Bockshornklee (Heim. Westl. Asien, kult. in Deutschland, Mit-
Trimethylaminum
telmeergebiet, Indien, China). Stpfl. v. Semen Foenugraeci g l : (Semen Trigonellae) Bockshornsamen, Hornkleesamen. Best.: Ca. 30% Schleim (Mannogalaktan), ca. 6% fettes öl, ca. 27% Eiweiß, ein gelber Farbstoff, Diastase, Vitamin C.Trigonellin (Alkaloid, Methylbetain der Nikotinsäure), Cholin, Saponin, Spuren äth. Öls. Anw. med.: bei Lungenleiden, Fieber, Hämorrhoiden, gegen Magerkeit u. bei allgein. Schwächezuständen, äuß. zu Umschlägen b. Geschwüren, zu Klistieren; vet.: zu Freß- u. Mastplvn.; techn. wird in der Textilindustrie der Schleim als Appretur verwendet. HOM: Foenum graecum, d. reifen Samen. Trihexose: s. Kohlenhydrate. Trüodmethan: Jodoformium ü * . 3,5,3 -Trijodthyronin: Hormon der Schilddrüse, s. Hormone. Trikaliumphosphat: Kai. phosphor. tribasicum*. Trikalziumphosphat: Calcium phosphoricum tribasicum @>*. Triketohydrlnden: Ninhydrin*. Trikresol: Gemisch aus o-, m-, pKresol. Trikresylphosphat: (C 6 H 4 -CH 3 ) 3 P0 4 ; geruch- u. farbl. öl. Fl.; D. 1,72—1,179; F. 77,5°— 78°; Sdp. 340°; 1. i. A., Ae., Chlf., Benzol, Eisessig, Lipoiden, fast unl. i. Aq.; als Weichmacher und Schmiermittel i. d. techn. Industrie. Ortho-Tr. führte infolge seiner Giftigkeit zu zahlreichen Vergiftungen, sowohl bei äuß. (Werkstoff) wie inn. (als ölersatz, in Likören). Anw. Meta- u. para-Tr. sind ungiftig. Trimer: Eine Verbdg., deren Moleküle aus drei gleichartigen Molekülen zusammengesetzt sind, bezeichnet man als trimer. Trimethylaminoessigsäure: Betainum*. Trimethylaminum: Trimethylamin, tertiäres Amin, N(CH 3 ) 3 . Best, der Heringslake, auch in der Melasseschlempe, aus der es durch Dest. gew. wird, sowie im Scheidensekret u. in verschd. Chenopodium-Arten. Bei gewöhnlicher Temperatur farbl. Gas v. durchdringend fischartigem, ammoniakalischem Geruch, in Aq. sll. Bei niederer Temperatur farblose Fl., s. T. SOlutum Trimethyl-
Trimethylammonium- usw.
599
aminlsg. Geh. ca. 9,5—10,45% Trimethylamin. Farbl., flüchtige Fl., d. n. Heringslake riecht, b. Annäherung v. Salzsäure weiße Nebel bildet u. m. Aq. u. A. in jedem Verhältnis mischbar ist. Anw. med.: nicht mehr verwendet, früher b. rheumatischen Erkrankungen u. b. akuter Pneumonie; techn.: zur Herst, von Cholin, Insektiziden, Desinfektionsmitteln. Trimethylammonium-acethydrazidchlorid: Girard-Reagens T*. Trimethylentrinitramin: Hexogen*. Trimethylglykokoll: Betainum*. Trimethyl-(0-oxyaethyl)-ammoniumChlorid: Cholinum chloratum |p*. Trimethyloxyaethylammoniumhydroxyd: Cholin*. Trimethyl-(/?-oxyaethyl)-ammoniumD-hydrogentartrat: Cholinum bitartarieum [55*. Trimethylpyridine: s. Fyridinum. Trimethylxanthin: Coffeinum*. Trinatrium-ortho-phosphat: Natrium phosphoricum tribasicum*. Trinitrin: Nitroglycerinum*. 1,3,5-Trinitrobenzol: C„H3{N02 ^.Entsteht surch Erhitzen von m-Dinitrobenzol mit rauch. Salpetersäure. Farbl. Kr., 11. in A., Ae., Bzl. Trinitroglyzerin: Nitroglycerinum*. Trinitrokresol: CH3 • C,H(N0 2 ) 3 0H. Darst.: Durch Nitrierung von m-Kresol. Gelbe Kr.-Nadeln, 11. in A„ Ae., Bzl.; F. 109,5°, Sprengstoff (Cresylit). Trinitrophenol: Acid. picrinicum*. Trinitrotoluol: Trotyl ' C 6 H 2 (CH 3 )(N0 2 ) 3 , Gelbl. Kr.-Nadeln oder weiße bis gelbl. kr. Masse; D. 1,645; F. 80,8°. Meist verwendeter Sprengstoff (z. T. mit Ammonium- oder Natriumnitrat gemischt). Trinkwasser: Aqua fontana*. Triolein: Ölsäureglycerid, C3HB(CJ7H33COO). Gelbl. öl, D. 0,915, J Z 86, in Fetten u. fetten ölen. Trional Methylsulfonalum 3 bis 3,2, rot-gelb-orange. T r o p a e o l i n I) (Methylorange, Helianthin): Natriumsalz der p-Dimethylamino-azo-benzol-psuJfosäure; orangegelbes Pv., I. in Aq., unl. in A. Umschlagsgebiet: PH3,1 bis 4,4, rotgelborange. Tropakokain: Best, der Cocablätter, s. Erythroxylum coca. Tropakokainhydrochlorid Tropacocainum hydrochloricum BB. Tropasfture:
Vxoo-Normal-Salzsäure u n d 96 ccm Was-
ser mit 0,5 ccm 1 / 10 -N-Silbernitratlösung versetzt werden. Beobachtung wie bei Opaleszenz*. Trugdolde: bot. s. Blütenstand. a - u. ß-Truxillin: C 3 8 H 4 8 N 2 0 8 , Alkaloide aus den Kokablättern, beide besitzen keine anästhetisierende Wirkung. Trypaflavin ® : s. Acridin. Trypanblau: (Naphthylaminblau) Natriumsalz der Tolidindisazo-bi-I-amino8-naphthol-3,6-disulfosäure. Blaugraues Pv., 1. i. Aq., swl. i. A., unl. i. Ae. u. Chlf. Anw.: i. CO-CHt-CH.? CH* I CHi \h2-ch2-co-nh? NH I
CHi I CHS-CH
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Vitamin B 12 (nach TODD u n d
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HODGKIN)
/N« 0
N
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v°
C—N— CH—CH2—CH2—C*• Zerstreuung des Lichtes: Dispersion*. Zetylalkohol: Alcohol cetylicus ® * . Zeylonzimt, Echter: Cortex Cinnamomi 9 9 , s. C i n n a m o m u m zeylanicum. Zeylonzimtöl: Oleum Cinnamomi |DÄ|, s. C i n n a m o m u m zeylanicum. Zibeben: Rosinen, Passulae majores, s. Vitis vinifera. Zibet: Zibethum ® * . Zibethum ® : Zibet, das Drüsensekret der nordafrikanischen Zibetkatze Viverra Civetta. Salbenartige, dunkelbraune Masse v. eigenartigem, etwas an Moschus erinnerndem Geruch, 1. in Ae., Bzl., Chlf., Petroläther, weniger 1. in A., Methylalkohol, Azeton, unl. in Aq., SS Ii. Alkalien. Best.: Äth. ö l , F e t t , Skatol. Asche max. 3 % . Anw.: in d. Parfümerie. Zichorie: Cichorium intybus*. ZIEHL-NEELSENsche Karbol-Fuchsinlösung: F ä r b e m i t t e l gH zur F ä r b u n g der Tuberkelbazillen. 1 T. einer gesäti igten Lsg. v. Fuchsin in absol. A. ist in. 9 T. einer 5 % i g e n Lsg. v. verflüssigt e m Phenol zu versetzen. Ziestkraut: Stachys recta (Sideritis hirsuta)*. Zigeunerkamille: Matricaria matricarioides, s. u n t e r Matricaria chamomilla. Zigeunerkraut: H y o s c y a m u s niger*. Zigeunerlauch: Allium ursinum*. Zigeunersamen: Semen Stramonii, s. D a t u r a stramonium. Zimizifugawurzelstock: Rhizoma Cimicifugae @>, s. Cimicifuga racemosa. Zimtaldehyd: Cinnamylaldehyd @ * . Zimtalkohol: Alcohol cinnamylicus*. Zimtbaum, Chinesischer: Cinnamom u m cassia*.
Zimtbaum, Zeylon-
647
Zincum aceticum
sulfatlsgen. Mit S S entwickelt metallisches Zink Wasserstoff, m. Ausnahme v. Salpetersäure, da d. entstehende H die Salpetersäure reduziert. Aus den Lsgen der Metallsalze (Kupfer, Zinn, Blei, Silber, Gold, Platin u. a.) scheidet Zink die betr. Metalle infolge seiner größeren Lösungstension als meist schwammige Pv. ab. Anw. findet Zink haupts. in seinen Legierungen (Zink + K u p f e r = Messing, Tombak; Zink + Nickel = Neusilber; Zink + Kupfer -f- Zinn - f Blei = Bronze u. a.), ferner zu galvanischen Elementen. Von SS u. Laugen, auch verdünnten, z. B. Essigsäure, Weinsäure, Zitronensäure usw., wird Zink leicht angegriffen, deshalb dürfen säuerliche Nahrungsmittel (z. B . Kartoffelsalat!) nicht in Zinkgefäßen aufbewahrt werden. Zinkvergiftungen äußern sich in schmerzhaften Entzündungen der Verdauungsorgane, Erbrechen usw., äußerH*. lich rufen konz. Zinksalzlösungen (z. B . Zimttinktur WS: Tinctura Cinnamomi von Zinkchlorid) heftige u. schmerzhafte ü*. Entzündungen hervor, s. Tabelle „VerZimtwasser Dg: Aqua CinnamomiBSg*. giftungen u. Gegenmittel". Zimt, Weißer: Cortex Canellae albae, s. Canella alba. Nachweis von Zinlc-Verbindungen: Zincum: Zink, Zn, AtG. 65,38 Il-wer- 1. Schwefelammonium fällt weiß. Zinktig; Ordnungszahl 30; D. 7,13; F . 418°; sulfid, unl. in Aq. u. Essigsäure, 1. in Sdp. 906°. Bekannt seit etwa 00 verd. Mineralsäuren unter Entwicklung n. Chr. (Persien, China'. Bläulichweißes, v. H 2 S. 2. Alkalihydroxyde fällen weiß. sprödes, beständiges Metall, das bei Zinkhydroxyd, Zn(OH) 2 , 1. im Über100°—150° weich u. walzbar, oberhalb schuß d. Fällungsmittels. 3. Ferro200° wieder spröde u. pulverisierbar zyankalium fällt aus salzsaurer Lsg. wird. An der Luft erhitzt, verbrennt es weißes Ferrocyanzink, unl. in Salzsäure mit bläulichweißer Flamme zu Zinkoxyd u. Ammoniak, 1. in Kalilauge. 4. Mit (Flores Zinci, s. Zincum oxydatum). Soda auf Kohle geglüht, ergibt Zink An feuchter Luft überzieht es sich m weiß. Zinkoxyd, das sich in der Hitze einer fest anhaftenden Schicht v. basi- gelb färbt. Beim Glühen m. Kobaltoschem Zinkcarbonat bzw. Zinkoxyd, wo- salzen auf Kohle bildet sich grünes Kodurch das Metall vor weiterer Oxydation baltozinkat (RMMANNa Grün). HOM: geschützt wird. E r findet daher ausge- Zincum metallicum, das elektrolytisch dehnte Vefw. f. Dachbedeckungen u.
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Harnuntersuchung
T a b e l l e 17
T a b e l l e 17
Kurzgefaßte Anleitung zur qualitativen Harnuntersuchung Zusammensetzung des Harns: Normaler Harn enthält ca. 9 6 % Waaser und ca. 4 % feste Bestandteile. Letztere Setzen sich zusammen aus ca. 60 % organischen und ca. 4 0 % anorganischen Stoffen. Menge des ausgeschiedenen Harns: Innerhalb 24 Stunden: Männer ca. 1500 bis 20Ü0 ccm, Frauen ca. 1200—1700 ccm, vermehrt bei Diabetes mellitus oder Diabetes insipidus sowie nach großer Flüssigkeitsaufnahme, vermindert bei Fieber, Nephrosen sowie nach großen Anstrengungen. Kinder scheiden verhältnismäßig mehr Harn ab als Erwachsene. Zur Untersuchung gelangt eine Probe des innerhalb 24 Stunden ausgeschiedenen und gesammelten Harns, der mit einem Thymolkristall oder einigen Tropfen Toluol oder besser mit 0 , 2 % Nipagin M konserviert wurde. Farbe: Normal bernsteingelb. Farbentöne nach VOGEL: 2. 3. 4. 5. 6. 7 8. 9.
hillgelb' } b l a s s e H a r n e ' gelb, n o r m a l g e f ä r b t e r H a r n , rotgelb 1 gelbrot > hochaestellte Harne, rot J braunrot 1 rotbraun > dunkle Harne. braunschwarz I
Blaßgelbe Harne können beim Gesunden auftreten nach besonders reichlicher Flüssigkeitsaufnahme sowie nach Gebrauch von harntreibenden Mitteln. P a t h o l o g i s c h tritt die Farbe auf bei Diabetes insipidus (mit niedrig, spez. Gewicht), bei Diabetes mellitus (mit hohem spez. Gewicht), bei Anämie, Nephritis, Schrumpfniere, auch bei nervösen Zuständen. Dunkle und hochgestellte Harne scheiden Gesunde»besonders nach großer körperlicher Arbeit mit viel Schweißabsonderung, nach reichlicher Mahlzeit und geringer Flüssigkeitsaufnahme aus. P a t h o l o g i s c h tritt die dunkle (braunrote, burgunderrote, gelbrote, ziegelrote) Farbe auf bei Fieber, Herzkrankheiten, Digestionsstörungen. Rosa bis blutrot gefärbte Harne, im reflektierten Licht meist grünlich schimmernd, deuten auf Gehalt an Blut bzw. Hämoglobin. Gelbgrüne bis gelbbraune Farbe, mit gleichgefärbtem Schaum, wird meist durch Gallenfarbstoffe hervorgerufen, mitunter auch durch Blut und Methämoglobin (Vergiftung mit Arsenwasserstoff). Blaufärbung, grüne oder grünblaue Färbung, wird pathologisch durch Indicanausscheidung hervorgerufen (Indicanurie, Cholera, Typhus). Gleiche oder ähnliche Farben treten aber auch nach Gebrauch von Arzneimitteln auf: Goldgelb (nach Zusatz von Alkalien rot): Sennesblätter, Rhabarber, Frangula, Cascara, Salizylsäure, Santonin, Phenolphthalein. Gelbrot—burgunderrot—dunkelrot: Antipyrin, Antifebrin, Prontosil, auch Pilze. Rosarot: Pyramidon, Veramon und ahn!.
Sulfonal,
Istizin,
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I
Harn_
Grünlichgelb—grQnlichschwarz: Extractum Filicis, Thallin. I unteriuchung Braun bis braunschwarz: Chinin, Phenol, Kresol, Thymol, Brenzkatechin, Resorzin, Tannin, Naphthalin (auch nach äußerlichem Gebrauch!); Guajakol und Azobenzol färben den Harn rotbraun bis schwarz. Dunkelgrün bis schwarzgrün: Bromoform, Salol, Pyrogallol, Arbutin. Blau, grünblau: Methylenblau (gefärbte Bonbons oder andere gefärbte Zuckerwaren). Konsistenz: Normal dünnflüssig und leicht schäumend. Dickflüssiger Harn deutet auf Eitergehalt. Geruch: normal: fleischbrühartig, ammoniakalisch: ammoniakalische Gärung in der Blase, obstartig: Aceton, faulig: Eiter, Blut, Paeces, widerlich merkaptanartig: nach Genuß von Spargel, Knoblauch, Rettich, nach Schwefelwasserstoff: bei schwerer Cystitis oder bei Vorhandensein von Bact. coli., veilchenartig: nach Einnehmen von Terpentinöl, Eukalyptusöl, Eukalyptol. Klarheit: Normal klar und durchsichtig, bisweilen etwas fluoreszierend. Nach mehrstündigem Stehen scheiden sich kleine Wölkchen (Nebucula) aus, die aus Schleim, Schleimkörperchen, Epithelteilchen bestehen. Nach ca. 24 stündigem Stehen setzen sich kr. Niederschläge (Harnsäure, harnsaure Salze, Kalziumoxalat) ab, die sich beim Erwärmen wieder lösen. Wird der Harn trübe entleert oder trübt er sich rasch nach der Entleerung, so ist das meist pathologisch bedingt und macht Untersuchung des Sediments notwendig. Milchige Trübung deutet auf Fettausscheidung, wie sie bei eiterigen Erkrankungen (Pyelitis, Cystitis) vorkommt. Reaktion: (Prüfung am schnellsten mit Lackmuspapier) Normal sauer oder schwach sauer; v e r s t ä r k t s a u e r nach Fleischnahrung, bei Fieber, Diabetes, harnsaurer Diathese, Skorbut, Leukämie sowie bei Magenkarzinom, auch nach schwerer körperlicher Arbeit reagiert der Harn verstärkt sauer. A l k a l i s c h nach überwiegender Gemüsekost, nach Genuß von alkalischen Wässern und Fruchtsäften sowie bei Blasenkatarrh. Auch wenn der Harn unmittelbar nach reichlicher Mahlzeit entleert wird, reagiert der Ha.rn vielfach schwach alkalisch. Spezifisches Gewicht: Normal zwischen 1,012—1,030 (meist zwischen 1,015 bis 1,022) bei 15° C. Man mißt mit der Eintauchspindel, die gewöhnlich auf 15° geeicht ist und korrigiert das bei anderer Temperatur abgelesene Gewicht, indem man für je 3 Grade über der für die Spindel geltenden Normaltemperatur 0,001 zur abgelesenen Dichte zuzählt und bei niedrigerer Temperatur abzieht. Morgenharn ist konzentrierter als Abendharn; diabetischer Harn meist zwischen 1,030—1,040 und höher, kann aber auch normale Dichte haben. Trüber Harn muß zur Untersuchung g e k l ä r t werden: 1. Durch Erwärmen (Klärung deutet auf harnsaure Salze), 2. nimmt Trübung beim Erwärmen zu, werden einige Tropfen verd. Essigsäure zugefügt (tritt Klärung ein, waren Phosphate zugegen, bei CO,-Entwicklung außerdem Karbonate), 3. führt auch der Zusatz der Essigsäure nicht zur Klärung, wohl aber Zusatz von HCl, so war oxalsaurer Kalk zugegen, 4. führten die Proben 1—3 nicht zur Klärung, so wird eine neue Probe mit KOH versetzt. Sofortige Klärung deutet auf Harnsäure;
Harn-
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T a b e l l e 17
Untersuchung^
g erfolgt auch auf K O H keine Klärung, sondern zunehmende gelatinöse Trübung, so deutet dies auf Eiter, 6. erhitzt man den mit KOH versetzten Harn stark, so fallen die Phosphate aus; färben diese sich beim Erkalten rot, so kann Blutfarbstoff zugegen sein. Erfolgt nach 1-—6 keine Klärung, so rührt die Trübung wahrscheinlich von der Anwesenheit von Bakterien (Cystitis) her. Der Harn muß nunmehr unter Zusatz von Kieselgur filtriert werden. Den normal klaren oder auf obige Weise geklärten Harn untersucht man nun weiter auf: EiweiB: 1. Kochprobe: Einige ccm Harn werden im Reagensglas zum Sieden erhitzt und einige Tropfen verdünnte Essigsäure (D. 1,041) zugefügt. (Aufbrausen deutet auf Karbonate.) Darauf setzt man weiter stets einen Tropfen Essigsäure zu und kocht wieder auf, bis eine evtl. Eiweißausfällung nicht mehr zunimmt. P o s i t i v , wenn die beim Erhitzen auftretende Trübung auf Zusatz von weiteren Tropfen Essigsäure nicht verschwindet. Andernfalls rührte die Trübung von Erdphosphaten her und hat nichts zu bedeuten. Besser ist es, statt Essigsäure die SÖRENSEN-Pufferlösung (56,5 ccm Eisessig, 118 g Natriumazetat, ad 1000 ccm H 2 0 ) zu verwenden (PH5,8). Hierbei fallen Erdphosphate und Urate nicht aus. Ist die Trübung nur gering, nimmt man einen Vergleich mit einem daneben gehaltenen Reagensglas mit ungekochtem Harn vor, 2. BOEDEKER-Probe mit Ferrozyankalium und Essigsäure: 10 ccm Harn versetzt man mit 10 Tropfen 30%iger Essigsäure und 1—3 Tropfen 10%iger Ferrozyankaliumlsg., ohne zu erwärmen. P o s i t i v , wenn ein gelblich-weißer, feinflockiger Niederschlag entsteht, bei sehr geringem Eiweißgehalt erst nach einigen Minuten, evtl. auch nur Opaleszenz. Man kann die Mischung von Essigsäure und Ferrozyankaliumlsg. auch mit dem Harn überschichten, es entsteht dann eine ringförmige Trübung an der Berührungsstelle. Zuverlässig und empfindlich noch für 0,001% Eiweiß 1 3. HELLERsche Probe: 5 ccm konz. H N 0 3 werden mit 5 ccm Harn vorsichtig überschichtet. P o s i t i v , wenn an der Berührungsstelle ein weißlicher, trüber Ring entsteht, der sich bei geringem Eiweißgehalt erst nach einigen Minuten bildet. Empfindlichkeit 0,002%. Verschwindet der Ring auf Zusatz von A., so rührt er v. Harzsäuren (Kopaivabalsam) her, während der Eiweißring nicht verschwindet. Grünlich gefärbter Ring deutet auf Gallenfarbstoffe. 4. Sulfosalizylprobe: Einige ccm Harn werden mit einigen Tropfen einer wäß. Lsg. von Sulfosalizylsäure (1 :20) versetzt od. einige Kr. reiner Sulfosalizylsäure dem sauren Harn zugefügt. P o s i t i v : Auftretende Trübung, bei geringen Mengen Opaleszenz, bei größeren Mengen intensive Trübung u. Niederschläge, die beim Erhitzen bleiben (v. Albumosen herrührende Trübungen lösen sich auf). Äußerst empfindliche Probe, auch bei geringsten Mengen Eiweiß! Zu dieser Probe gibt es auch mit Sulfosalizylsäure getränkte Reagenspapiere (Albutest). Zucker ( G l u k o s e ) : Diabetischer Harn ist meist abnorm blaß, SpG. höher als normal, Geruch fade, obstähnlich, Geschmack süßlich, Reaktion sauer. Hier ist es bes. wichtig, nur 24-Stunden-Harn zu untersuchen und mehrere Proben auszuführen. Eiweiß muß zuerst entfernt werden, desgl. etwa zuges. Chloroform (durch Erwärmen). Harn von Schwangeren reagiert mit FEHLING, HAINES, NYLANDER meist positiv (infolge Milchzuckerausscheidung), hier ist deshalb stets die Gärprobe auszuführen. Bei reichlichem Obstgenuß kann Fructose ausgeschieden werden, sie gibt mit SELXWANOIT-Reagens (Resorcion + konz. HCl) Rotfärbung.
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H a r n
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1. TROMMER: 5 ccm H a r n versetzt m a n mit 5 com 10%iger I unt9r>tichunt K O H od. N a O H n. f ü g t tropfenweise 5% ige KupfersulfatLsg. zu, bis Kdschlg. gerade ungelöst bleibt, so daß eine blaugriine, schwach t r ü b e Fl. entsteht. Umschütteln. N u n m e h r o b e r e Flüssigkeitspartie schwach erwärmen bis zum gelinden Kochen. P o s i t i v , wenn gelbrote, wolkige T r ü b u n g e n t s t e h t ; erst beim Erkalten entstehende T r ü b u n g (Nachtrommer) nicht beweisend. 2. FEHLING: Man mischt je 5 ccm F E H L m G s c h e Lsg. I u. I I gyj zum Kochen u. f ü g t 10 ccm des 1 : 1 m i t Aq. verd. u. ebenfalls erhitzten H a r n s hinzu. P o s i t i v : Gelbroter Ndschlg. v. Kupferoxydul. Empfindlicher als Trommer. Die Proben nach TEOMMEE U. FEHLING sind nicht ganz eindeutig, d a auch nach dem Einnehmen gewisser Arzneimittel, wie Phenazetin, Salol, Chloralhydrat, Bärentraubenblätter, Salizylsäure, Kopaivabalsam u . a . , ähnliche R e a k t i o n e n eint r e t e n können, a u c h K r e a t i n i n , H a r n s ä u r e , Glukuronsäure wirken störend. 3. HAINES: Herst, d. Reagens (verbesserte HAINESsche Lsg. n a c h G. P. POND u. R . W. WEBSTEB): 5 g Kupfersulfat werden in der W ä r m e in 250 ccm Glyz. u. 2B0 ccm Aq. gelöst, andererseits werden 20 g K O H oder 14,3 g N a O H in 200 ccm Aq. gelöst, beide Lsgen vereinigt u. auf 1000 ccm m i t Aq. aufgefüllt. 5 ccm dieser Lsgen werden gekocht u. im schräggehaltenen Reagensglas vorsichtig 10—20 Tr. H a r n aufgeschichtet (dessen Phosphate vorher durch Zusatz einiger T r . 10%iger N a O H gefällt u. abfiltriert worden sind). P o s i t i v , wenn a n d. Berührungsstelle ein gelbroter R i n g entsteht (sofort bei mindestens 0,1 % Zucker, bei weniger nach einigen Sekunden bis 1 Minute). Empfindlichkeit 0 , 0 3 % . 4. NYLANDER-B0TTGER: 10 ccm eiweißfreier H a r n werden m i t 1 ccm NYLANDEBsche Lösung |Mi etwa 3 Minuten lang gekocht. P o s i t i v , wenn Gelb-BraunSchwarzfärbung a u f t r i t t (durch Ausfällung von metall. Wismut). J e n a c h dem Zuckergehalt variiert die Farbe, a n f a n g s weiß (Erdphosphatniederschlag), bei sehr geringem Zuckergehalt grauweiß m i t dunklem Saum. Probe noch deutlich bei 0 , 0 5 % Zuckergehalt. Jedoch k a n n auch diese R e a k t i o n durch Arzneimittel, wie AntipyTin, R h e u m , Salol, Terpentinöl, Sennesblätter, Arbutin, Chinin, Eucalyptol, auch durch Gewürze sowie durch Phenolphthalein gestört werden. 5. Gärungsprobe: Hierzu k a n n n u r frischer, nicht konservierter H a r n verwendet werden. E r m u ß sauer bis neutral reagieren, alkalischer H a r n wird m i t etwas Weinsäure angesäuert u n d schwach erwärmt. Der H a r n wird mit einem Stückchen Preßhefe (die völlig stärke- u n d zuckerfrei sein u n d vorher auf Reinheit u n d Wirksamkeit g e p r ü f t werden muß) versetzt und in ein Einhorn-Gärungsröhrchen (s. Abb.) eingefüllt, so daß in der senkrechten R ö h r e keine Luftblasen enthalten sind. A n der Biegung wird das Röhrchen m i t einigen Tropfen Quecksilber abgeschlossen. D a n n stellt m a n das Röhrchen an einem ca. 30°—37° warmen Ort (evtl. Brutschrank) beiseite. P o s i t i v , wenn n a c h einigen Stunden CO a -Entwicklung Gärungserfolgt, nach 24 Stunden ist der Versuch beendet. Unbedingt zu- röhrchen nach verlässigste Probe, die noch einen Zuckergehalt bis 0,05% sicher MAX EDTHOBH. nachweist! K a n n auch zur q u a n t i t a t i v e n Zuckerbestimmimg verwendet werden, indem m a n aus dem Volumen des entwickelten Gases die vorh a n d e n e Traubenzuckermenge berechnet. H a r n , der B l u t , E i t e r , Eiweiß e n t h ä l t , eignet sich nicht f ü r diese Probe. Aceton und Acetessigsäure: 1. Legal: Der unkonservierte H a r n wird mit einigen Tropfen einer frisch bereiteten Nitroprussidnatriumlösung versetzt und einige Tropfen NaOH-Lsg. zugefügt. Die Lsg. f ä r b t sich tiefrot (Kreatinin). P o s i t i v , wenn bei Z u f ü g u n g von einigen Tropfen Eisessig die F ä r b u n g in bordeauxrot, später in violettblau, übergeht. Acetonfreier H a r n wird grünlich gefärbt.
Harn-
I
Untersuchung |
T a b e l l e 17
Ringprobe nach LANGE: 5 ccm Harn werden mit 10 Tropfen (am besten frischer) 20%iger Nitroprussidnatriumlsg. und darauf mit 15 Tropfen Eisessig versetzt und gemischt. Dann schichtet man vorsichtig (zweckmäßig durch langsames Hinablaufenlassen an der Wand des Reagensglases) 1—2 ccm Ammoniakflüssigkeit darüber. P o s i t i v , wenn an der Berührungsstelle beider Flüssigkeiten ein violetter Ring entsteht, bei Anwesenheit größerer Mengen Aceton oder Acetessigsäure sofort, bei geringeren Mengen nach spätestens 2 Minuten. Der Ring f ä r b t sich später dunkel bis schwarz. 3. Jodoformprobe nach LIEBEN-LORBER: 3 ccm H a r n werden mit 1,5 ccm Natronlauge versetzt, vom entstandenen Phosphatniederschlag abfiltriert und das Filtrat mit der gleichen Menge 1 / 10 -n-Jodlösung versetzt. P o s i t i v , wenn deutliche Trübung und Jodoformgeruch auftritt. (Normaler Harn gibt höchstens schwache Opaleszenz.) Die drei Proben zeigen indessen stets Aceton u n d Acetessigsäure an! Eine sichere Probe zum Nachweis von Acston allein ist die p-Nitrophenylhydrazinprobe (nach KAISEB und WETZEL): I n ein Glasbecherchen (ca. 2,5 cm hoch, 1,5 cm weit, am R a n d plangeschliffen) werden 4 ccm Harn gegeben. Dann bedeckt man das Becherchen mit einem Deckglas (Objektträger), auf dessen Unterseite ein dünner Ring von Vaseline aufgetragen ist, in dessen Mitte sieh ein Tropfen des Reagens befindet (ca. 0,025 g p-Nitrophenylhydrazin werden in 1 ccm verdünnter Essigsäure unter Erwärmen gelöst, abgekühlt und filtriert). Sodann wird das Becherchen in ein größeres mit Wasser von 40° gefülltes Becherglas eingehängt, so daß der obere R a n d des Mikrobechers noch etwa 5 mm über den Wasserspiegel herausragt. P o s i t i v , wenn in dem Reagenstropfen die charakteristischen Kristalle von Aceton-p-Nitrophenylhydrazon entstehen, je nach der Menge des vorhandenen Acetons in 1 Minute bis y 2 Stunde. Die Kristalle stellen zitronengelbe, lange, meist gerade, spitze oder abgestumpfte Nadeln dar, die oft T- oder V-förmig aneinandergelagert sind. Sie sind meist mit bloßem Auge, bestimmt aber durch eine Lupe, erkennbar; sie werden auf einen Objektträger gelegt und unter dem Mikroskop geprüft. Bei einem Acetongehalt von 0,1% scheiden sich die Kristalle bereits nach 1 Minute ab, bei 0,005% nach ca. 25 bis 30 Minuten. Harnstoff: 2
Einige Tr. H a r n auf Objektträger bringen, einen Tr. H N 0 3 zufügen, vorsichtig erwärmen u. zur Kristallisation beiseite stellen. Kristalle unter dem Mikroskop besichtigen (Harnstoff rhombische Täfelchen) od. Kr. im Reagensglas zum Schmelzen bringen, 2 Tr. K O H u. 2 Tr. 5%iger Kupfersulfatlsg. (FEHLING I) zufügen. P o s i t i v , violette Färbung (Biuretreaktion, auch als Erkennungsprobe f ü r Harn überhaupt dienend). Harnsäure: MUREXID-Probe: Harnsediment im Porzellantiegel mit einigen Tr. Salpetersäure versetzen u. eindampfen. P o s i t i v , orangerote Färbung, auf Zusatz v. 1 Tr. Ammoniaklsg. purpurfarben, auf weiteren Zusatz v. K O H in violett umschlagend. (Die Reaktion beruht auf der Oxydation der Harnsäure zu Alloxan- u. Dialursäure, die sich mit Ammoniak zu Murexid, dem Ammoniumsalz der Purpursäure, vereinigen.) Endikan: O B E R M E Y E R : 20 ccm sauren Harns werden mit 5 ccm einer 20%igen Bleiazetatlsg. versetzt, geschüttelt u. filtriert. Dem Filtrat wird ein gleiches Vol. rauchender Salzsäure, die im Liter 2 g Eisenchlorid enthält, zugefügt, umgeschüttelt u. 2 ccm Chlf. zugegeben, läßt 5 Minuten stehen u. schüttelt dann nochmals 20—30mal kräftig durch. P o s i t i v , wenn sich das Chlf. tiefblau f ä r b t (Indigo). Einfache, aber sichere Methode.
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Harn-
Urobilinogen: | Untersuchung EHRLICH: 2%ige Lsg. v. Dimethylparaaminobenzaldehyd in 20 %iger Salzsäure. Man mischt gleiche Teile Reagens u. Harn. P o s i t i v , wenn Rotfärbung auftritt; bei geringerem Urobilinogengehalt tritt Färbung erst beim Erwärmen auf. (Braunoder Gelbfärbung ist nicht positiv.) Urobilin: Fluoreszenzprobe: Harn erforderlichenfalls zunächst v. Gallenfarbstoffen befreien, indem man auf 20 ecm Harn 2 com 10%ige Kalziumchloridlsg. und 2 ccm verd. Ammoniaklsg zusetzt, abfiltrieren. Filtrat mit einigen Tr. verd. Essigsäure schwach ansäuern u. hierauf mit dem gleichen Vol. einer Anreibung v. 1 g Zinkacetat mit 9 g 96 %igem A., die vorher gut durchgeschüttelt wurde, versetzen. P o s i t i v , wenn grüne Fluoreszenz (oft erst nach einigen Stunden) auftritt (seitlich mit Taschenlampe beleuchten). Sehr empfindlich! Bilirubin: GMELIN: Man versetzt 100 ccm reine Salpetersäure mit 2 Tr. rauchender Salpetersäure. Man nimmt hiervon 5 ccm u. schichtet 5 ccm Harn sehr vorsichtig darüber. P o s i t i v , wenn an der Berührungsstelle ein smaragdgrüner Ring entsteht, der nach unten in Blau, Violett u. Gelb übergeht. Grüne Färbung unbedingt charakteristisch für Gallenfarbstoffe. Blut: 1. ALMEN: 5 ccm schwach angesäuerten Harn aufkochen u. nach dem Abkühlen 3—10 Tr. Guajakharztinktur u. 20 Tr. alten, verharzten (peroxydhaltigen) Terpentinöls zugeben, mehrmals umschütteln, einige Minuten stehenlassen. P o s i t i v , wenn sich die Mischung grün-blau färbt; bei Zugabe von A. geht die Farbe auch auf diesen über. Sehr empfindliche Probe (1 :25000). 2. Benzidinprobe: 10 ccm Harn versetzt man mit 1 ccm Eisessig und schüttelt die Mischung mit 1 / 3 des Volumens Schwefeläthers kräftig durch. Der Äther wird dann abgehoben (nachdem man evtl. durch Zusetzen einiger Tropfen Alkohol eine bessere Trennung der Ätherschicht erreicht hat) und in einem zweiten Reagensglas mit y2—1 ccm Benzidinlsg. (1 g Benzidin*, 3 ccm Eisessig u. 3 ccm 3%ige H 2 0 2 -Lösung, stets frisch bereiten!) geschüttelt. P o s i t i v , wenn nach wenigen Sekunden eine intensiv grüne bis tiefblaue Färbung (je nach dem Hämoglobingehalt) auftritt. Außerordentlich empfindliche Reaktion, Kontrollversuch zweckmäßig! * MERCK liefert hierfür ein besonderes „Benzidin zum Blutnachweis"; empfehlenswert sind die Reagens-Tabletten „Merck" zum Blutnachweis, die die Untersuchung sehr vereinfachen; es wird hierbei 1 Tablette in 10 ccm 50%iger Essigsäure gelöst, filtriert und die Lösung langsam auf ein mit dem Harn befeuchtetes Filter fließen lassen. Diazoreaktion (nach EHRLICH): [Zum Nachweis von bei einigen Krankheiten auftretenden Eiweißzerfallsprodukten (Chromogen) im Harn. P o s i t i v besonders bei Typhus, Masern, Trichinose, in den letzten Stadien der Tuberkulose, bisweilen auch bei schwerer Pneumonie, Sepsis und Karzinom.] Ausführung: Man gibt in ein Reagensglas 10 ccm Diazoreagens I, fügt 2—3 Tropfen Diazoreagens I I sowie 10 ccm Harn zu, schüttelt rasch durch und setzt zu dem entstandenen Schaum sofort 5 ccm Ammoniakflüssigkeit. P o s i t i v , wenn orangerote bis intensiv scharlachrote Farbe auftritt, die beim Umschütteln in den Schaum übergeht. (Eine bräunliche Farbreaktion ist nicht positiv!) Diazoreagens: 1. 0,5 g Sulfanilsäure, 5 g 25%ige Salzsäure ad 100 ccm Aq. 2. 0,5 g Natriumnitrit ad 100 ccm Aq.
K (j ST E K — T H 1 E L — E l SC H B E C K
Logarithmische Rechentafeln für Chemiker, Pharmazeuten, Mediziner und Physiker 74. — 83., verbesserte und vermehrte Auflage. Oktav. XV, 302 Seiten. Mit einer Anhangtafel. 1958. Kunststoffeinband DM 16,80 (Arbeitsmethoden
der modernen
Naturwissenschaften)
Die Atomgewichtskommission der Internationalen Union für Reine und Angewandte Chemie veröffentlicht alljährlich die dem augenblicklichen Stande der Forschung entsprechenden Atomgewichtszahlen. Die Zahlen der vorliegenden Auflage sind mit den für 1956 gültigen Werten berechnet worden.
GATTERMANN
— WIELAND
Die Praxis des organischen Chemikers 38. Auflage, bearbeitet von Th. Wieland.
Mit einem Kapitel über
Elektronentheorie und Mesomerielehre von R. Huisgen. XV, 411 Seiten mit 58 Abbildungen. 1958.
Groß-Oktav.
Ganzleinen D M 2 6 , —
„ K a u m anderswo dürfte der gesamte, brennend wichtige Fragenkomplex der Arzneispezialität in seinen Kontroll- und administrativen
Belangen
worden sein . . . "
WALTER
DE
GRUYTER
je
so erschöpfend
Schweizerische
behandelt
Apotheker-Zeitung
& CO. / B E R L I N
W 35
vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübn