Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter des Deutschen Reichs: Band 7, Heft 3 [Reprint 2021 ed.] 9783112451342, 9783112451335


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German Pages 190 [222] Year 1888

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Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter des Deutschen Reichs: Band 7, Heft 3 [Reprint 2021 ed.]
 9783112451342, 9783112451335

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Entscheidungen des

Ober-Seeamts und der Seeämter des

Deutschen Reichs. Herausgegeben irrt

Reichsamt des Innern.

Siebenter Band. F?eft 5.

Hamburg. Druck und Verlag von L. Fried erichsen & Lo.

1887.

Seite

H8. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 24. Januar (887, betreffend den Seeunfall -es Schraubendampfers „Prinz Albrecht" von Hamburg.......................................................... 49» Spruch des Seeamts zu Stettin vom 27. Januar (887, betreffend den Seeunfall des Schraubendampfers „Alexandra" von Stettin....................................................................... 50. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 28. Januar (887, betreffend den Seeunfall der Bark „Hammonia" von Hamburg................................................................................... 5(. Spruch des Seeamts zu Rostock vom 28. Januar (887, betreffend den Seeunfall der Bark „Frieda Lehment" von Rostock..................................................................................... 52. Spruch bes Seeamts zu Brake vom (. Februar (887, betreffend den Seeunfall der Schoonergaliote „Concordia" von Elsfleth............................................................................. 53. Spruch des Seeamts zu Flensburg vom (. Februar (887, betreffend den Seeunfall des Schraubendampfers „Prinzeß Louise" von Schleswig......................................................... 54. Spruch des Seeamts zu Brake vom (o. Februar (887, betreffend den Seeunfall der Bark „Fortuna" von Elsfleth........................................................... 55. Spruch des Seeamts zu Stettin vom (7. Februar (887, betreffend den Zusammenstoß des Schraubendampfers „St. Petersburg" von Stettin mit der schwedischen Jacht „Sydpolen".................................................................................................................................... 56. Spruch des Seeamts zu Bremerhaven vom 2. März (887, betreffend den Seeunfall des Vollschiffs „Theodor Körner" von Bremen.................................................................. 57. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 2. März (887, betreffend den Seeunfall der Bark „Apollo" von Hamburg.................................................................................................... 58. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom (6. März (883, Entscheidung des Kaiserlichen Ober-Seeamts vom 7. Juli (883 und Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 26. November (886, betreffend die Seeunfälle der Bark „Constantin" von Greifswald 59. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 3. März (887, betreffend den Zusammenstoß der Schoonerbrigg „August" von Cranz (Amts Jork) mit dem dänischen Schooner „Renner" im englischen Kanal................................................................................................ 60. Spruch des Seeamts zu Brake vom 3. März (887, betreffend den Seeunfall der Bark „Ingo" von Elsfleth................................................................................................................... 6(. Spruch des Seeamis zu Hamburg vom 4. März (887, betreffend die Seeunfälle des Schleppdampfers „Enak" von Hamburg und der Bark „Haze" von Bremen................. 62. Spruch des Seeamts zu Stettin vom (0. März (887, betreffend den Seeunfall der Brigg „Hermine" von Ueckermünde..................................................................... 63. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom ((. März (887, betreffend den Seeunfall der Galeasse „Hermine" von Stralsund..................................................... 6H. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom (9. März (887, betreffend den Seeunfall des Vollschiffes „Constanze" von Hamburg.................................................................................... (Fortsetzung folgt aus der dritten Seite des Umschlags.)

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48. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 24. Januar 1887, betreffend den Seeunfall des Schraubendampfers. „Prinz Albrecht" von Hamburg. Der Spruch des Seeamts lautet: Die Strandung des Schraubendampfers „Prinz Albrecht" ant 25. Juli 1886 bei Point Alboffa an der marokkanischen Küste ist dadurch herbeigeführt, daß Schiffer Brandt bei dem herrschenden Nebelwetter die gelaufene Distanz unterschätzte und nicht rechtzeitig seinen Turs veränderte, um in die Straße

von Gibraltar einzusteuern. Den Schiffer Brandt trifft der Borwurf, nicht mit ge­ nügender Vorficht bei seiner Navigirung verfahren zu sein. Gründe. Der eiserne Schraubendampfer „Prinz Albrecht", Unterscheidungssignal RGKH, mit einer nach Singapore bestimmten Ladung Stückgüter von Bordeaux kommend, strandete am 25. Juli 1 886 Mittags 12 Uhr 20 Minuten an der marokkanischen Küste bei Kankosch, '/» Seemeile von Point Alboffa, drei Stunden östlich von Tanger. Nachdem ein Theil der Ladung gewokfen, ein weiterer Theil tit Leichter gelöscht worden, kant der Dampfer schwer beschädigt wieder ab und wurde itach Tadix eingeschleppt. Nach Entlöschung der Ladung wurde das Schiff in Tadix provisorisch reparirt und dann behufs gründlicher Reparatur nach Sunderland geschleppt. Der „Prinz Albrecht" ist int Jahre 1882 zu Sunderland erbaut, hatte bei deut Liverpooler Tlassifications-Institut Underwriters Registry for iron vessels die Tlasse A 1* roth erhalten. Das Schiff ist zu einem Netto-Raumgehalt von 5623,6 cbm = 1279, britischen Register-Tons vermessen, in Hamburg beheimathet und gehört der Dampfschiffahrts-Gesellschaft „Anglia" in Hamburg. Atu 2\. Juli 1886 hatte der Dampfer mit einer Besatzung von 25 Mann einschließlich des Schiffers Brandt den 6afen von Bordeaux verlassen, passirte ant 24. Juli Abends 7 Uhr 50 Minuten Tap St. Vincent in Vst per Tompaß in l*/i Seemeilen Abstand und

Schraubendampfer Prinz Albrecht.

steuerte dann 5(D V-rD. Man machte zur Bestimmung der Deviation des Tompasses eine Polarsternbeobachtung und fand */4 Strich (Dftdeviation. Am folgenden Tage, den 25. Juli, wurde Vormittags durch Beobachtungen dieselbe Deviation gefunden. Um fO Uhr Vormittags pafsirte man Tap Trafalgar und schätzte Schiffer Brandt den Abstand auf 6 bis 7 Seemeilen, der zweite Steuermann Gütz den • selben auf 5 Seemeilen. Der häsigen Luft wegen konnte man die Entfernung jenes Taps nicht genau ausmachen und auch den Feuer­ thurm jenes Taps nicht sehen. Dann wurde der Turs auf SM geändert und von U Uhr an des zeitweilig auftretenden dichten Nebels wegen die Maschine auf langsam gesetzt, in welcher Gangart dieselbe 25 Umdrehungen in der Minute machte. Das Schiff lief in dieser Zeit höchstens Seemeilen. Schiffer Brandt blieb bei dem Wechsel der Mache, welche der erste Steuermann übernahm, auf Deck. Der Ausguck war in üblicher Weife besetzt. Schiffer Brandt glaubte nach beiden Seiten gleich weit sehen zu können. Kurz nach \2 Uhr gewahrte man in DSV bis SDzD-Richtung Land, welches man für das Land bei Tarifa hielt. Man sah auch einen Dampfer quer von Steuerbord nach Backbord vorüberfahren, sowie einen andern Dampfer mitsteuernd an Backbord passiren und glaubte sich deshalb mitten in dem richtigen Fahrwasser. Um \2 Uhr 20 Minuten fühlte man, daß das Schiff über Sandgrund lief. Ts wurde sofort Steuerbord­ ruder gegeben, ehe dies jedoch von irgend einer Wirkung war, stieß das Schiff. Die Maschine wurde sofort gestoppt und auf volle Kraft rückwärts gesetzt, jedoch ohne (Erfolg. Man gab auch fortwährend Dampfpfeifensignale ab, um andere etwa in der Nähe befindliche Dampfer auf die Lage des Schiffes aufmerksam zu machen. Man peilte alsbald die Tanks und Räume, doch waren diese noch lenzUm \2 Uhr H5 Minuten klarte es ab und konnte man erst jetzt erkennen, daß man an der afrikanischen Küste ungefähr Seemeile von Point Albossa festsaß. Die angestellten Lothungen ergaben, daß das Schiff überall auf Grund saß, so daß es vorn 3 Fuß und hinten ’/i Fuß gelichtet war. Kurze Zeit nachher kamen 4 Dampfer und boten ihre Hülfe an. Da die See ruhig und das Wasser mit der Fluth bald an zu steigen fangen nmßte, nahm Brandt nur zwei der stärksten Schleppdampfer, „William" und „James Haynes" aus Tadix an. Die bei Hochwasser gemachten Abbringungsversuche waren jedoch vergeblich; man warf die Deckladung, doch auch die hiernach unternommenen Versuche mißglückten zunächst. Am folgenden Tage stieß das Schiff schwer auf Grund und wurde leck. Inzwischen

Schraubendampfer Prinz Albrecht.

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waren Leichter herbeigekommen und wurde nun beständig von der Ladung gelöscht. Bis zum (0. August saß das Schiff fest; erst dann gelang es den Bergungsdampfern, das Schiff in schwer havarirtem Zustande vom Strande ab- und in Eadix einzubringen. Nach provisorischer Reparatur wurde das Schiff durch den Schleppdampfer „Recovery" nach England gebracht, um dort definitiv zu repariren. Die durch die Bergung und die Reparatur verursachten Kosten in Eadix betrugen 4030 £, während die finale Reparatur des Dampfers in Sunderland noch weitere