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German Pages 173 [176] Year 2002
de Gruyter Lehrbuch
Adolf Friedrich Stenzler
Elementarbuch der Sanskrit-Sprache Grammatik, Texte, Wörterbuch
Fortgeführt von Richard Pischel Umgearbeitet von Karl F. Geldner
19., durchgesehene und verbesserte Auflage von Albrecht Wezler
w DE
G Walter de Gruyter • Berlin • New York 2003
1869 1872 1875 1880 1885 1892 1902 1908 1915
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
1923 1939 1943 1952 1960 1965 1970 1980 1995
10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Auflage Auflage Auflage Auflage Auflage Auflage Auflage Auflage Auflage
(Vlg. Mälzer, Breslau) (Vlg. Hirt's Sort., Breslau) (ebenda) (Vlg. Köhler, Breslau) (ebenda) umgearbeitet von Richard Pischel (Vlg. L. Köhler, Breslau) (ebenda) (Alfred Töpelmann, Gießen) fortgeführt von Richard Pischel, umgearbeitet von Karl F(riedrich) Geldner
Auflage Auflage Auflage Auflage Auflage durchgesehen und ergänzt von Samarendranath Biswas Auflage Auflage Auflage Auflage neu bearbeitet von Albrecht Wezler
© Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.
ISBN 3-11-017589-4 Bibliografische Information Der Deutschen
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Vorwort zur neunten Auflage Zum zweiten Male ist Stenzlers altbewährtes Lehrbuch einem anderen Bearbeiter anvertraut worden. Manche einschneidenden Änderungen haben sich mir wie anderen in vieljähriger Lehrpraxis als notwendig erwiesen. Aber alle für die neue Auflage laut gewordenen Wünsche konnte ich nicht erfüllen. Hätte ich, wie mehrfach angeraten wurde, auch das vedische Sanskrit und die vergleichende Grammatik herangezogen, so würden Umfang und Charakter des Lehrbuches sich ganz verändert haben. Darum bin ich dem ursprünglichen Plane Stenzlers treu geblieben. Die Grammatik ist rein deskriptiv gehalten und beschränkt sich nach wie vor auf das klassische Sanskrit, d. h. auf die grammatisch regulierte Sprache der schönen Literatur und der Wissenschaften des indischen Mittelalters. Der Sprachvergleichung gegenüber habe ich mir sogar noch größere Zurückhaltung auferlegt, als Pischel es getan hat. Alles Erklärende ist dem belebenden Vortrag des Lehrers anheimgestellt. Mit vereinzelten Ausblicken in die vergleichende Grammatik ist dem Anfänger wenig gedient, solange er nicht die großen Zusammenhänge übersieht. Für die deskriptive Behandlungsweise bleibt Kielhorns Grammatik das Musterwerk. Kielhorns Einfluß wird man in der Neubearbeitung überall merken. Gewisse Termini, wie Penultima im Sinn des vorletzten Lautes einer Wurzel, habe ich von ihm übernommen. Die Übungsbeispiele, deren Einfuhrung ein Verdienst des unvergeßlichen Pischel ist, sind gesiebt und ergänzt worden. Es empfiehlt sich, nach der Schriftlehre nur die wichtigsten Paragraphen der Lautlehre (14, 15, 18 IV, 19-22, 26, 30, 33-35, 45 und 46) und nach den beiden aDeklinationen (62, 63) gleich die erste Präsensklasse (139, 142) durchzunehmen. Dementsprechend sind die Beispiele angeordnet. Wer sich streng an die Reihenfolge des Elementarbuches hält, muß in den Übungsbeispielen zunächst § 327 und die letzten Sätzchen der §§ 328, 330-332 überspringen. Über die passende Auswahl der Lesestücke waren die Meinungen geteilt. Wenn ich die ersten Kapitel der Nalageschichte wiederaufgenommen habe, so komme ich damit einem ziemlich allgemein ausgesprochenen Wunsche nach. Doch mußte die Erzählung bis zum ersten Abschnitt, also bis Kap. 5 inkl., gegeben werden. Einige Kürzungen, besonders im letzten Kapitel, habe ich stillschweigend vorgenommen. Die übrigen Stücke sind der Fabel- und Märchenliteratur entnommen. Einige Stoffe sind international
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Vorwort zur neunten Auflage
bekannt geworden und bieten Gelegenheit zu Hinweisen auf die vergleichende Märchenkunde. Für die siebente Erzählung hat mir Freund Hertel die ältere Version aus dem noch ungedruckten Pancäkhyänaka bereitwillig zur Verfügung gestellt. Unter den Fachgenossen haben mir die Herren A. Hillebrandt und H. Jacobi wertvolle Winke für die Neubearbeitung gegeben. Zu besonderem Danke bin ich L. Heller verpflichtet, der mich aus seiner reichen pädagogischen Erfahrung überall beraten und die ersten Korrekturbogen gelesen hat, bis ihn das bedrohte Vaterland zur Fahne rief. Bei der Korrektur unterstützten mich ferner zwei meiner Schüler, die Herren Dr. H. Ehelolf und K. Joseph. Herr Ehelolf hat außerdem das Wörterbuch sorgfältig geprüft. Allen sei an dieser Stelle mein Dank ausgesprochen. Herr Töpelmann, in dessen Verlag das Elementarbuch inzwischen übergegangen ist, hat mir bei der Neubearbeitung freie Hand gelassen, wofür ich auch ihm danke. Marburg
K.F. Geldner
Vorwort zur achtzehnten Auflage Eine völlige Überarbeitung dieses von vielen Generationen von Indologen liebevoll nur „der Stenzler" genannten Lehrbuchs ist schon verschiedentlich gefordert worden, konnte aber auch von B. Schlerath, der für die 17. Auflage von 1980 verantwortlich zeichnet, „in der kurzen Zeit", die ihm zur Verfügung stand, nicht durchgeführt werden (s. sein „Vorwort zur siebzehnten Auflage", S. V). Ein auch für mich wichtiger, in vieler Hinsicht vorbildlicher und deshalb hier übernommener Versuch, die seit Jahren überfällige Aufgabe anzupacken, ist von R. Söhnen-Thieme unternommen worden, allerdings im Rahmen einer Übersetzung des Buches ins Englische (London 1992). Vor allem aber waren Schleraths 'Empfehlungen' für eine zukünftige Bearbeitung (s. sein „Vorwort" S. VI) für mich maßgebend - abgesehen von der Forderung nach einer „Beschränkung auf Sprachmaterial, das im klassischen Sanskrit tatsächlich belegt und nicht nur aus grammatischen Diskussionen bekannt ist". Soweit er sich dabei auf den grammatischen Teil bezieht, halte ich diese 'Empfehlung' für problematisch: Von einer willkürlichen Erfindung von Formen durch die alten einheimischen Grammatiker kann man m.E. nicht sprechen; man wird ohnehin - wie beim Sanskrit-Lexikon - verschiedene Grade der Sprachwirklichkeit unterscheiden müssen, und es steht dem Lehrer frei, die Erlernung etwa des Neutrums der mit dem Suffix -frgebildeten Nomina agentis ins Belieben der Studierenden zu stellen, falls er meint, dies sei aus dem einen oder anderen Grunde 'schädlich'. Die Überarbeitung und Erweiterung war gleichwohl so tiefgreifend, daß es nicht möglich ist, sie hier im einzelnen aufzulisten. Nicht nur für „wünschenswert", sondern für unabdingbar notwendig erachtete ich eigentlich schon seit der eigenen Anfängerzeit zu Füßen von B. Schlerath, dem großartigen Lehrer - die Hinzufügung von weiteren Übungssätzen, und „natürlich aus der Originalliteratur". Nach dem Verbleib der schon von Pischel angelegten Sammlung (vgl. Vorwort zur 6. Auflage) habe ich vergeblich in Deutschland und Calcutta geforscht - und dabei die Hilfe einer Reihe von Kollegen in Anspruch genommen; ich fürchte, sie muß als verloren gelten. Wie weit meine eigenen Bemühungen erfolgreich waren, mögen die Benutzer beurteilen; auch mir war es nicht möglich, über Jahre hin bei der Textlektüre Geeignetes oder möglicherweise Geeignetes zu sammeln. Um so mehr fühle ich mich Eva Wilden zu Dankbarkeit verpflichtet, die mir auch bei der Sammlung und Sichtung von
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Vorwort zur achtzehnten Auflage
Übungssätzen sehr geholfen hat, wie denn ohne sie diese Neuauflage überhaupt nicht zustandegekommen wäre; denn sie hat die Arbeit der Erstellung einer Druckvorlage mittels eines PC und der Programme Word Perfect 5.1 und 5.2 übernommen, die sich in der Schlußphase als doch noch erheblich entsagungsvoller erwies, als vorhersehbar war. Zur Lösung computertechnischer Probleme hat Burkhard Quessel entscheidend beigetragen, dem ich deshalb auch hier danken möchte. Mein Dank gilt aber auch Georg Buddruss und Bernhard Kölver für mannigfache Ratschläge sowie last but not least Thomas Oberlies für sorgfältig-kritische Durchsicht der Druckvorlage. B. Schlerath hat sich zu der Ansicht bekannt, daß „sprachvergleichende und sprachgeschichtliche Elemente konsequent aus der Grammatik ausgeschlossen bleiben sollten", obwohl, wie er anfügt, „dadurch ... eine sachgerechte Darstellung der Vokalabstufung sehr erschwert" wird. Meiner Ansicht nach kann der didaktische Wert sprachvergleichender Erklärungen für verschiedene Bereiche der Morphologie kaum hoch genug veranschlagt werden. Ich freue mich deshalb, ankündigen zu dürfen, daß die nächste Auflage einen entsprechenden „Anhang", erarbeitet von C. Kiehnle und B. Kölver, enthalten soll, durch den der konsequent nichthistorische Charakter „des Stenzler" einerseits weiter bewahrt, den Studierenden aber ein - wie ich meine: in ihrem Interesse höchst nützliches - 'Angebot' gemacht würde. Ein 'Angebot' und nicht mehr sind übrigens auch die zusätzlichen - und als Zusätze markierten - Übungssätze, wenn auch der in ihnen enthaltene Wortschatz - wie auch der des GrammatikTeils - in das „Wörterbuch" mit aufgenommen worden ist. Nicht nur um den Erhalt von Stenzlers „Elementarbuch" geht es mir, sondern darum, daß es sich in der Konkurrenz mit anderen Lehrbüchern des Sanskrit behaupten möge. Jede Kritik, die dazu beiträgt, ist willkommen. Hamburg, im Juli 1995
A. Wezler
Vorwort zur neunzehnten Auflage Es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, bzw. ist bereits in dem ,Rundbrief, den ich am 20.11.1995 an zahlreiche Kollegen und Institute geschickt hatte, klargestellt worden, daß die überaus zahlreichen und nicht nur die Studierenden/Anfänger im höchsten Maße irritierenden Druckfehler in der 18. Auflage darauf zurückgehen, daß als Druckvorlage versehentlich die vorvorletzte Fassung des vollständig per Computer erstellten Textes an den Verlag geschickt wurde und dies wegen meiner Abwesenheit von Hamburg erst bemerkt wurde, als der Band erschienen war. Wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen. Die Häme usw. war eine etwas ungewöhnliche Kost, die mir am Ende jedoch, denke ich, sogar gut bekommen ist. Ein zusätzliches Problem nach dem Erscheinen der 18. Auflage bestand für mich darin, daß ich als Folge einer Erkrankung große Schwierigkeiten hatte, zu lesen, d.h. die Buchstaben in einer Zeile ohne Sprünge nach oben und unten kontinuierlich mit den Augen zu verfolgen. Ich wußte mir damals keinen anderen Rat, als Kollegen um Hilfe beim Korrekturlesen bzw. bei der Erstellung der - längst ja den Exemplaren der 18. Auflage beigelegten - „Corrigenda" zu helfen. Daher der gerade erwähnte ,Rundbrief, der übrigens ein vielstimmiges und starkes Echo hervorrief: Neben tröstendem Zuspruch - sei es aufgrund eigener Erfahrungen, sei es aufgrund empathischen Mitvollzugs meines Mißgeschicks - erreichten mich viele Fehlerlisten bzw. Briefe voller konstruktiver Kritik, der letzte erst im vergangenen Jahr. Sie alle waren eine große Hilfe für mich, und ich möchte darum nicht verfehlen, mich auch öffentlich sehr herzlich bei den Absendern zu bedanken, also bei: Oliver Freiberger, J.W. de Jong (Rez.), Jürgen Kabiersch, Siegfrid Kratzsch, Wolfgang-Friedrich Krämer, Axel Michaels, Iwona Milewska, Joachim Friedrich Sprockhoff, Karin Steiner, Chlodwig Werba und Stefan Zimmer. Bei der Erstellung der neuen, 19. Auflage mußte trotzdem in gewisser Hinsicht wieder von vorne begonnen werden: Alle Wörter und Texte in Devanägari mußten neu in den Computer eingegeben werden, da die alte Software nicht mehr verwendbar war. Diese Aufgabe hat dankenswerterweise Herr Dr. Piotr Balcerowicz aus Warschau übernommen.
Vorwort zur neunzehnten Auflage
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Graphisch und vom Layout brachte dies natürlicherweise sichtbare Verbesserungen, einen klaren Fortschritt gegenüber der 18. Auflage und außerdem eine feste Basis für die Zukunft. Andererseits bestand die Gefahr - und es erwies sich alsbald, daß sie nicht nur eine theoretische war - , daß eben neue Fehler entstehen würden. Diese auszumerzen, überhaupt ein möglichst druckfehlerfreies Buch vorzulegen, halfen mir mit großem Einsatz Frau Anja Mohrdiek sowie die Herren Roger Vogt und Diwakar Acharya. Ihnen gilt mein besonderer Dank. Mein Dank gilt in diesem Zusammenhang außerdem meinen Hamburger Kollegen Eva Wilden und Lambert Schmithausen. Von den zahlreichen inhaltlichen Verbesserungsvorschlägen habe ich viele, aber eben nicht alle aufgegriffen und umgesetzt. Das eine oder andere an Änderungen gegenüber der 18. Auflage aber stammt auch von mir selbst. Natürlich ist der , Stenzler' nicht „user friendly", wie ein kanadischer Student kritisch bemerkte. Er war es ja auch nie und ist nicht bestimmt für den Selbstunterricht. Im Gegenteil, er setzt eher Studierende voraus, die während ihrer Schulzeit schon (mindestens) eine morphologisch reich strukturierte Sprache haben lernen dürfen und nicht erwarten oder gar darauf angewiesen sind, daß ihnen das Sanskrit in der Form fertiger Babynahrung löffelweise eingeflößt wird. Vielleicht ist es ja keine ganz eitle Hoffnung, daß infolge der Pisa-Studie die Zahl solcher Adepten des Sanskrit wieder wächst. Im Vorwort der 18. Auflage habe ich es versäumt, ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß die „Zusätze" zu den „Übungsbeispielen" auch einiges vedische Material miteinschließen. Die dabei verfolgte Absicht ist natürlich nicht, die Studierenden hinsichtlich der Sandhi-Regeln bzw. der Striktheit ihrer Befolgung zu verwirren - eher umgekehrt zu zeigen, daß sie 1. historisch entstanden sind und 2. auch in der sog. klassischen (und nachklassischen) Periode keineswegs, weder in Handschriften noch in der gesprochenen Sprache, immer angewendet werden; vergleiche den Vers f i i ^ c b M ^ f ^ i T ferr "y i ftrST
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- den schon Kaiyata kannte (vgl. Pradipa [NSP-Ed.] II 11 la 15). Vor allem aber dachten wir, d.h. Frau Wilden und ich, angesichts der Gefahr zunehmender Marginalisierung alles Vedischen in der indologischen Ausbildung, empfehle es sich, das Interesse an der ältesten Form und Literatur des Altindischen möglichst frühzeitig durch einige Kost-
Vorwort zur neunzehnten Auflage
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proben zu wecken. Es steht selbstredend im Belieben des Lehrenden, dieses Angebot anzunehmen oder zu ignorieren. Der am Ende meines Vorworts zur 18. Auflage angekündigte sprachhistorische „Anhang", erarbeitet von C. Kiehnle und B. Kölver, entfällt bis auf weiteres, - nicht weil mein eigener Sanskrit-Lehrer B. Schlerath unter Hinweis auf ungelöste Fragen der Indogermanistik heftigen Einspruch gegen unsere Absicht erhob, sondern wegen der mehrjährigen Krankheit und des schließlichen Dahinscheidens meines lieben Leipziger Freundes und Kollegen.
Hamburg, im Juli 2002
A. Wezler
Inhalt Vorwort zur neunten Auflage Vorwort zur achtzehnten Auflage Vorwort zur neunzehnten Auflage Inhalt Abkürzungen Schrifflehre Aussprache Ligaturen
v vii ix xiii xv 1 2 3
Lautlehre Ablaut Konsonanten im absoluten Auslaut (in Pausa) Lautwandel im Satz (Sandhi) A. End- und Anfangsvokale B. Auslautende Konsonanten Auslautende Nasale Visarga (§ 18 IV) Anlautende Konsonanten Lautwandel im Wort Die Gesetze für die Substitution von Retroflexen Ausnahmen zu § 44 und besondere Fälle
7 7 7 8 8 9 10 10 12 12 13 13
Flexionslehre Deklination der Nomina Gebrauch der Kasus Vokalische Deklination Konsonantische Deklination A. Einstämmige Nomina B. Mehrstämmige Nomina C. Unregelmäßige Stämme Komparation Deklination der Pronomina Zahlwörter Konjugation Reduplikationsgesetze Präsensstamm (Spezialtempora) Präsens (Indikativ, Optativ, Imperativ) und Imperfekt A. Thematische Konjugation B. Athematische Konjugation
15 15 16 17 23 23 25 30 31 32 35 37 38 39 39 39 41
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Inhalt
Allgemeine Tempora 52 Perfekt 53 Aorist 58 Prekativ (Benediktiv) 62 Futur 62 Konditionalis 63 Passiv 63 Konjugation der abgeleiteten Verbalstämme 65 A. Zehnte Klasse und Kausativum 65 B. Desiderativum 66 C. Intensivum 67 D. Denominativum 67 Verbalnomina 67 1. Partizipien der Tempusstämme 67 2. Partizipien aus der Wurzel oder aus dem abgeleiteten Verbalstamm... 69 Infinitiv und Absolutiva 71 Absolutiva 71 Wortbildung Bildung von Nomina und Adjektiven Bildung der Femininstämme
73 73 78
Kompositionslehre Verbale Komposition Nominale Komposition I. Kopulative Komposita (Dvandva) II. Determinative Komposita (Tatpurusa) 1. Kasualbestimmte Komposita (Tatpurusa im engeren Sinne) 2. Appositionellbestimmte Komposita (Karmadhäraya) III. Attributive Komposita (Bahuvrihi) IV. Adverbielle Komposita (Avyaylbhäva)
80 80 81 83 83 83 84 85 86
Übungsbeispiele
87
Lesestücke I. Nala 1-5, Mahäbhärata 3, 50, 1 fg II. Die schlaue Kaufmannsfrau (Hitopadesa 4,3) III. Der Brahmane mit dem Griitztopf (Pancatantra 5,9) IV. Der falsche und der wahre Freund (Pancatantra 1,22) V. Die Rache der Tiere (Pancatantra 1,15) VI. Die Maus als Mädchen (Tanträkhyäyika 3,9)2 VII. Der Weber als Visnu (Pancatantra 1,5)2 VIII. Der treue Kaufmannssohn (Kathäsaritsägara 28,113 fg.)
101 101 109 110 110 112 114 115 118
Wörterbuch
121
Abkürzungen A. (Akk.) - Akkusativ A. (Atm.) - Atmanepada Ab. (Abi.)-Ablativ Abi. (Ab.)-Ablativ abs. - absolutus Abs. - Absolutivum Adj. Adjcktivum Adv. - Adverbium Akk. (A.) - Akkusativ Akt. - Aktivum Anh. - Anhang Anm. - Anmerkung Aor. - Aorist Avy. - Avyayibhäva § 325 Bah. - Bahuvrihi § 320 Bein. - Beiname Bern. - Bemerkung D . - Dativ dass. - dasselbe Dem. - Demonstrativ Denom. (Den.) - Denominativum Desid. - Desiderativum dt. (Dt.) - deutsch Du. - Dual enkl. - enklitisch ep. - episch expl. - expletiv f. (Fem.) - Femininum Fut. - Futur G. - Genitiv Imp. - Imperativ Ind. - Indikativ ind. - indisch Indek. -Indeklinabile Inf. - I n f i n i t i v
Inj. - Injunktiv I. - Instrumental Interrog. - Interrogativum Ints. - Intensivum Ipf. - Imperfekt Kaus. - Kausativum Kl.-Klasse
klass. - klassisch Koll. - Kollektivum Komp. - Kompositum Kompar. - Komparativ Kond. - Konditionalis Konj. - Konjuktion lat. - lateinisch Lok. (L.) - Lokativ m. (Mask.) - Maskulinum mittl. - mittlere n. (Neut.) - Neutrum n. - Name N. - Nomen Nom. (N.) - Nominativ N. pr. - Nomen proprium (Eigenname) Opt. - Optativ Par. (P.) - Parasmaipada Part. Partizipium Pass. - Passivum periph. - periphrastisch Pf.-Perfekt PI. (Plur.)-Plural Postp. - Postposition Präf. - Präfix Präp. - Präposition Präs. - Präsens Prät. - Präteritum Pron. - Pronomen Red. - Reduplikation Rel. - Relativum schw. - schwach Sg. (Sing.) - Singular Skt. - Sanskrit St. - Stamm st. - stark Synt. - Syntax Tatp. - Tatpurusa ved. - vedisch Vok.(V.)-Vokativ Vok.-Vokal Wz. - Wurzel Z. - Zeile
Schriftlehre 1. Das Sanskrit (samskrtam) wird meist in dem geschrieben, das aus folgenden Silben-Zeichen besteht:
Nagan-Alphabet
a) V o k a l e : Einfache:
^T/3Ta
Diphthonge:
"*n73JTä
TT e
^i
"fi
TT ai
"3>ü
r p£r
1
au
b) K o n s o n a n t e n : "ETgha
^"lia
«fTjha
"3T na
da
To dha
TOVOT na
STtha
"Sfda
Vdha
»Tna
"Pfr pha
sf ba
*Tbha
Tf ma
1. Velare:
•^Tka
TsTkha
2. Palatale:
"^Tca
W^cha
3. Retroflexe:
Z'ta
TStha
4. Dentale:
Wta
5. Labiale:
Tpa
6. Halbvokale: T y a
Tra
7. Sibilanten:
"?Tsa
"Efsa
8. Hauchlaut:
fha
Tga
la
"^va
•^Tsa
Sekundäre Lautzeichen: ' m (Anusvara), * ~ (Anunasika), : h (Visarga). Anm. 1.051a (retroflex) nur in Vedatexten. Anm. 2. Statt NägarT wird oft Devanägarl gesagt, eine Bezeichnung, die in Südindien zum Unterschiede von Nandinägarl gebraucht wird. Anm. 3. Die früher übliche Bezeichnung der Retroflexe als „Cerebrale" beruhte auf dem Mißverständnis des entsprechenden altindischen phonetischen Terminus. Anm. 4. Statt von „Gutturalen" sollte man - phonetisch genauer - von „Velaren" sprechen.
2
Schriftlehre
Aussprache 2. A u s s p r a c h e d e r V o k a l e . Zu den beiden a-Vokalen s. § 4. Die beiden i-Vokale sind vordere geschlossene, die beiden u-Vokale sind hintere geschlossene kurze bzw. lange Monophthonge. r und f sind silbische vordere gerollte Laute, / ist ebenfalls silbisch und hell. Bei der Aussprache der drei letztgenannten Vokale hört man heute meist ein sehr kurzes nachklingendes z, gelegentlich auch u. Die von den Indern als Diphthonge angesehene einfache Vokale e und o sind lang und halbgeschlossen, e ist ein vorderer, o ein hinterer Laut. Die ersten Laute der - fallenden - Diphthonge ai und au sind lang. 3. A u s s p r a c h e d e r K o n s o n a n t e n . Die Konsonanten der Reihen 1-5 (§ 1) - mit Ausnahme der Nasallaute der 5. Kolumne (§ 1) - sind Verschlußlaute. Bei den Velaren wird ein Verschluß von hinterem Zungenrücken und weichem Gaumen hergestellt; bei den Palatalen ein Verschluß von mittlerem Zungenrücken und hartem Gaumen; bei den Retroflexen ein Verschluß von z u r ü c k g e b o g e n e r Zungenspitze und vorderem Teil des harten Gaumens; bei den Dentalen ist darauf zu achten, daß der Verschluß an den Zähnen gebildet wird. Die Labiale sind bilabiale Verschlußlaute. Der Unterschied zwischen stimmlosen und stimmhaften sowie nichtaspirierten und aspirierten -die Explosion ist begleitet von einen deutlichen h - Lauten ist genau zu beachten. Die Nasallaute (5. Kolumne) entsprechen hinsichtlich der Artikulationsstelle den Verschlußlauten der Reihe, zu der sie gehören; bei ihrer Artikulation strömt die Luft durch die Nase aus. Von den Halbvokalen ist y palatal, r ein gerollter Alveolar, l ein heller Lateral und v ein Labiodental. Alle Sibilanten (Frikative) sind stimmlos, unterscheiden sich aber hinsichtlich der Verengung: s ist palatal, s retroflex und s dental, h ist ein stimmhafter laryngaler Hauchlaut. 4. Der Unterschied zwischen Kurz- und Langvokalen ist phonematisch; im Falle von i/i, u/ü, r/r ist er lediglich quantitativ - doppelte Zeitdauer der Artikulation - ; im Falle von a/ä jedoch auch qualitativ: a ist ein geschlossener, ä ein offener Vokal, d.h. es besteht ein Unterschied hinsichtlich der Öffnung des Mundes. Die ersten beiden Konsonanten der Reihen 1-5 (§ 1) und die drei Sibilanten sowie der Visarga (h) sind s t i m m l o s , alle übrigen Laute, einschließlich der Vokale, sind s t i m m h a f t . Die Opposition zwischen stimmhaften und
Ligaturen
3
stimmlosen Verschlußlauten ist ebenso wie zwischen aspirierten (Kolumnen 2 und 4) und nichtaspirierten (Kolumnen 1 und 3) phonematisch. Auch die Konsonanten der Reihen 6 bis 8 stellen jeweils Phoneme dar. Bei den Nasalen (Kolumne 5) ist zu differenzieren: In der (Meta-)Sprache der indischen Grammatik werden sie alle als Phoneme behandelt; in der Objektsprache der Grammatik, also im Sanskrit selbst, kommen der velare (s) und der palatale (n ) Nasal aber meist nur in Kombination mit Verschlußlauten ihrer Klasse vor, sind also Allophone. Außer den kurzen und langen Vokalen kommen auch im Sanskrit, nicht nur im Vedischen - unter bestimmten Bedingungen überlange (pluta) Vokale vor (s. z.B. § 331 Satz 20). 5. V o k a l b e z e i c h n u n g . Die Vokalzeichen in § 1 (Initialvokale) werden nur gebraucht, wenn kein Konsonant vorausgeht, d.h. im Satzanfang oder im Wortanfang nach vorausgehendem Vokal oder bei unmittelbarer Aufeinanderfolge zweier Vokale. In Verbindung mit vorhergehenden Konsonanten ist a schon durch das Konsonantenzeichen mitbezeichnet; die übrigen Vokale werden auf folgende Weise bezeichnet (mittlere Vokale): cfiT kä, ki, ^ f t kl, ^ ku, kü, ^ kr, ^ kr, ko, «ift' kau.
kl, % ke,
kai,
Besonders zu merken sind: du, c ^ d ü , d r ,
ru,
rü,
su, ^ s ü ,
sr, ?T(1[) hu,"^hü,!£hr.
6. V o k a l l o s e Konsonanten werden durch untergesetzten Strich ^ (Viräma) bezeichnet, aber nur in der P a u s e , am Ende des Satzes oder eines einzelnen Wortes: väk (die Rede); oder bei grammatischen Stämmen: fc^^dis (Himmelsgegend).
Ligaturen 7. Wenn im Wort oder Satz zwei oder mehrere Konsonanten u n m i t t e l b a r aufeinander folgen, so werden sie mit L i g a t u r geschrieben: I. Wenn das Zeichen für den ersten der zu verbindenden Konsonanten mit dem s e n k r e c h t e n Strich rechts abschließt, so verliert es diesen Strich und wird v o r g e s e t z t : " ^ gda, gdha, "^T cya, ^ jva, ^T nta, "^T psa, bda, "Sf vya, ^ sya, "B^j ska, U sta, "g stha, T^fi ska, W stha. II. Wenn das Zeichen für den ersten der zu verbindenden Konsonanten nicht mit dem senkrechten Strich abschließt, so wird der folgende
4
Schriftlehre
Konsonant mit Verlust seines waagerechten Striches untergesetzt:]^nka,nga, k k a , k v a , ? tta, tva. III. A u s n a h m e n zu I. und c^ als zweite Glieder der Ligatur werden gewöhnlich untergesetzt mit Verlust ihres waagerechten Striches: ^ tna, V dhna, mna, vT nna, ^ sna, V bhna, ^ pla, ^ IIa. IV. A u s n a h m e n zu I I . Sind TT und "5T zweite Glieder der Ligatur, so werden sie stärker verkürzt und hinter dem ersten Zeichen geschrieben: kma, ^PT sma, "31 dma, "fp" hma, " ^ J / ^ I kya, "5U chya, ' S ! tya, c$I thya, "^T dya, ^f dhya, "ST dya, ^J hya. V. Andere Ausnahmen sind, mit cf^: efST ktha, mit / tz\ cca, cna, mit Igf nca, nja, mit ^ pta. VI. hat in einigen Ligaturen die Form (auch in s p : ST sca, ^f sna, « s l a , 3Tsva (s. § 5). VII. Stärkere Verkürzungen sind, mit cf[: / tT> kta, mit rj: tT tta, mit ^ dda, "igf ddha, ^ dna, dbha, mit (ff hna, mit "g dva, hva. B e s o n d e r s zu m e r k e n : ^T(auchcäT) ksa, ^Tjna (heute meist dnya oder gnya gesprochen), THTf nna (neben IJTundTJT). VIII. r vor einem Konsonanten und vor r wird durch aufgesetzten Haken bezeichnet, der stets ganz rechts steht: rka, cfc rke, rkau, c|> rkam, rr. - r h i n t e r dem Konsonanten wird durch einen unten angefügten Strich^ bezeichnet: jf> kra, \jT jra, dra, ^T nra, "ST pra, ST sra, jj? hra. B e s o n d e r s zu m e r k e n : "5Ttra. IX. M e h r a l s z w e i K o n s o n a n t e n werden nach denselben Grundsätzen verbunden: "J^cf gdhva, gnya, rPT tsya, "PT ptya, "gST sthya, ktya, ktva, nkta, t^T ttya, t ^ ttva, "gj dvya, ^J ddya, "SgJ ddhya, "^J dbhya, g T scya, Hß svya, ( W ) ksna, ^ T (^FD ksma, (^RT) ksmya, ^ f (^T) ksya, ^ (^5T) ksva, nksa, ^ nksva, 1JJ grya, "ri ttra, "ST trya, ^ ddra, sJJ drya, ^jf stra. 8. V e r z e i c h n i s d e r g e b r ä u c h l i c h s t e n L i g a t u r e n : Mit cfl: Wkka, ^ ^ kkha, W t T j kta, ffU ktya, ^ ktra, ^ T / " ^ ktva, ktha, f F kna, kma, cfzJ/cfZf kya, jfj / 5f> kra, sf5T krya, ^ kla, gF» kva, S^T/Wksa, ^r/^Tjrksna, ksma, ksmya, J^Tksya, ^ ksva. - Mit ^ 'P' khna, WJ khya. - Mit gda, gdha, gdhva, "^T gna, l^T gnya,TOTgbha, "nzr gbhya, "TT gma, ^ gya, JJ gra, TJT grya, ^ gla, ^ gva. - Mit "E^ Y ghna, "ER ghma, "EZT ghya, IT ghra. - Mit lg nka, nkta, I f nksa, ^ nksva, ^ nkha, nkhya, ^ nga, ^ p T ngya, ^ ngra, ngha, nghra, nna, "H nma.
Ligaturen
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Mit /^ET cca, ccha, cchra, cchva, 3J cna, "^CT cma, "^T cya. - Mit ^ ^ J chya, ^ chra. - Mit \5T jja, "^T jjna, jjva, ^ T jjha, ^Tjna, ^Tjnya, HT jma, "^Tjya, "Sf jra, jva. - Mit "3Q nca, ö ® ncha, ^T nja. Mit Z: f tta, "SU tya, ^ tva, ^ tsa. - Mit "35T thya, 75 thra. - Mit 1J: ^ dga, 1" dda, 1" ddha, ^ J dya. - Mit ^ ^ dhya, ^ dhra, dhva. - Mit "?T[: ^ n t a , lljjntha, ^ n d a , " ^ n d h a , IRTf (neben "itTundUUT) nna, nma, TJ^T nya, nva. Mit rT: r ^ i tka, rT tta, t^T ttya, "W ttra, t ^ ttva, rST ttha, ^ tna, tnya, TT tpa, t^F tpha, W tma, r ^ tmya, r^T tya, "5T tra, "^T trya, tva, tsa, rW tsna, ^ T tsnya, r W tsya, tsva. - Mit 5SZT thya. - Mit dga, dgra, ^ dda, ddya, ^ ddra, ddva, ddha, ^ g j ddhya, ^ ddhva, dna, ^ dba, dbra, dbha, "^J dbhya, "3T dma, H dya, ^ dra, jQ" drya, "jj dva, "gj dvya. - Mit V dhna, "5JT dhma, "SET dhya, V dhra, W dhva. Mit "^T nta, "^T ntya, ntra, "^r^T ntsa, ntha, ^ nda, nddha, ndra, ndha, ndhya, "^T ndhra, vT nna, nnya, "3T nma, ^T nya, nra, nva. Mit TJ: "H" pta, FT ptya, TQ ptva, "9" pna, "OT pma, XZf p y a , y pra, T|" pla, "GR psa. - Mit TJr Xp5T phya. - Mit Ö3T bja, bda, "Bfcf bdha, " S ^ bdhva, | | bba, m r bbha, öET bya, cf bra. Mit ^ ^T bhna, « I bhya, bhra, ^ bhva. - Mit TT mna, TXT mpa, T5T mpra, T5T mba, TöEf mbya, T&T mbha, "KT mya, mra, Tf mla. Mit
"JZT yya,
lya, ^ IIa, c ^ Iva, ^
yva. - Mit ^ 1ha. - Mit
lka, c^T lga, c^T l p a , c^T lma, öET vya, sT vra.
Mit ^ ST sca, ^ scya, ¡3 sna, sma, ^ T sya, 2T sra, srya, ^ sla, ¡S sva, W svya. - Mit ska, "E5F skra, sta, stya, ^ stra, "^J strya, U stva, "g stha, "gST sthya, "EfTT sna, snya, W spa, "B5T spra, "ST sma, "ET sya, sva, ssa. - Mit ^ T&ft ska, skra, skha, ^ff sta, ^ T stya, ^ stra, ^ ^ stva, W stha, ^ST sthya, W sna, 'FT spa, F i J spha, W sma, ^KJ smya, ^ sya, sra, ^ sva, ^ T ssa. - Mit ^ hna, ^ h n a , ^T hma, f T hya, JThra, ^ h l a , ^ h v a . 9. S e k u n d ä r e L a u t z e i c h e n . Anusvära wird vor Sibilanten u n d ^ entweder wie auslautendes n im Französischen ausgesprochen, d.h. die
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Schriftlehre
vorangehenden Vokale werden nasaliert, oder es wird wie m ausgesprochen, im Auslaut (§ 30) wie m, im Vorderglied der Komposita vor Verschlußlauten wie der Nasal ihrer Klasse; ebenso wenn der Kürze halber im Inlaut der Anusvära vor Verschlußlauten statt des Klassennasals verwendet wird. - Anunäsikc? kommt nur in Verbindung mit vor, um nasaliertes l auszudrücken (§ 31b). - Visarga : ist ein stimmloser Hauchlaut. In der Pause (§ 18 IV) klingt der vorausgehende Vokal oder der zweite Teil eines Diphtongs leise nach. 10. I n t e r p u n k t i o n und L e s e z e i c h e n . Danda I bezeichnet den kleineren Satzeinschnitt und das Ende der Halbstrophe, Doppeldanda II den größeren Einschnitt und das Ende der Strophe. - S ' (Avagraha) bezeichnet die Elision eines anlautenden T (§ 22), ° die Abkürzung. 11. Innerhalb einer Satzperiode findet im Sanskrit nur dann W o r t t r e n n u n g statt, wenn ein Wort mit Vokal, Anusvära oder Visarga schließt und das folgende konsonantisch anlautet, sowie nach den §§ 23-25, 35,lb,c. Schließende Konsonanten werden mit anlautenden Vokalen oder Konsonanten unter Beobachtung der §§26 fg. zu einem Silbenzeichen vereinigt (scriptio continua). Aus- und anlautende Vokale werden nach § 19 fg. 'verschmolzen'. 12. Die Zahlzeichen sind: O
1
2
3
4 5 ^ o = 10;
6
7 8 = 1914
9
0
13. B e t o n u n g . Die alte tonische Akzentuation des v e d i s c h e n Sanskrit ist im klassischen Sanskrit nicht mehr gebräuchlich gewesen. Für die jetzige Aussprache ist das Fehlen eines nennenswerten dynamischen Akzents charakteristisch; von den - verschiedenen Metren zugeordneten Melodien und einer Art Rezitativ beim Vortrag von Prosa, wie sie der indischen Tradition eigen sind, abgesehen, kommt es bei der Aussprache des Sanskrit auf die klare Unterscheidung der prosodischen Qualität der einzelnen Silben an: Metrisch „leicht" ist eine Silbe, in der auf kurzen Vokal nur ein einfacher Konsonant folgt; metrisch „schwer" ist eine Silbe, in der 1. auf einen langen Vokal ein einfacher bzw. doppelter Konsonant folgt oder 2. auf einen kurzen Vokal mehr als ein Konsonant.
Lautlehre Ablaut 14. Die Vokale unterliegen einer doppelten Abstufung, die Guna und Vrddhi heißt: Einfache Vokale: (Tiefstufe) Guna (Hochstufe) Vrddhi (Dehnstufe)
-
"3u, "3ȟ
"?Ta
TT e
^ ä
T^ai
"'¡tau
slir, T^ar
^T^al
"TT^är
TR7äl
Anm. 1. Man beachte, daß die Termini Guna und Vrddhi in der einheimischen indischen Grammatik nicht „Abstufungen" bezeichnen, sondern bestimmte Vokale (a, e, o bzw. ä, ai, au). Anm. 2. Ein volles Verständnis dieses Phänomens ist nur bei sprachhistorischer Betrachtung möglich; man vergleiche indogermanistische Darstellungen des Ablauts im Altindischen.
15. Wenn für Wurzelsilben Substitution von Guna für den Vokal vorgeschrieben wird, so unterbleibt sie in l a n g e r g e s c h l o s s e n e r S i l b e b z w . v o r D o p p e l k o n s o n a n z , wie in VJOC^ jiv (leben), 1 * 1 n i n d (tadeln). 16. In gewissen Komparativen (§ 109), sowie in den Wurzeln ^ ^ (sehen) und ^j^(schaffen) vor konsonantischen Endungen, tritt für 3Ü als Guna T, als Vrddhi TT ein.
Konsonanten im absoluten Auslaut (in Pausa) 17. Z a h l d e r a u s l a u t e n d e n K o n s o n a n t e n : Von zwei oder mehreren Konsonanten, die ein Wort schließen sollten, bleibt nur der erste: (seiend) für sant-s. - Erlaubt ist die Verbindung r + Konsonant: Nom. Sg. " 3 ^ ü r k (Kraft). 18. A r t d e r a u s l a u t e n d e n Konsonanten: Als Schlußkonsonanten sind in der Pause nur die Tenues (d.h. die stimmlosedr Konsonanten) und Nasale der ersten und dritten bis fünften Reihe sowie
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Lautlehre
der Visarga erlaubt. Die übrigen, wenn sie ursprünglich oder nach § 17 im Auslaut stehen sollten, werden ersetzt: I. die Mediae (d.h. stimmhaften Konsonanten) und Aspiratae der Reihen 1 und 3 bis 5 durch die entsprechenden Tenues: rTr^tat (das) für tad, "^r^yut (Kampf) für yudh + s. II. Die palatalen Verschlußlaute durch cf^, "^bisweilen durch ^ yic^präk Nom. Sg. n. von y n ^ p r ä c (östlich); ^i^c^asrk Nom. Sg. von •^Rpl^n. (Blut); ^ T ^ v ä k Nom. Sg. von W ^ f . (Rede); devarät Nom. Sg. von c^ct < | ^(Götterkönig). III.
"^und durch ^ seltener durch cj^ S^durch cf^oder 3 : sat für "BT^(sechs); T T y f ö i madhulit Nom. Sg. von TH^fc^(Biene); f c ^ dik Nom. Sg. von Tcf*^ (Gegend); f ö ^ vit Nom. Sg. von f ^ ^ (Volk). Anm. Wenn Wurzelsilben, die mit einer Media anlauten und mit einer stimmhaften Aspirata oder ^endigen, den Schlußkonsonanten ersetzen, so tritt die ursprüngliche Aspiration des Anlauts wieder hervor: dhuk, Nom. Sg. von T T ^ (Melker).
IV. für
^ u n d ^{werden nach Vokalen durch den Visarga ersetzt: T^T: punah wieder); asvah für "TWT^Nom. Sg. von ^r^" (Pferd).
Lautwandel im Satz (Sandhi) A. End- und Anfangsvokale Ähnliche (oder: homogene) Vokale sind solche, die sich nicht oder nur durch die Quantität unterscheiden (siehe aber § 4). 19. Vokale 'verschmelzen' in ihre Länge: T "Sff^cT na asti iha (nicht gibt es hier) wird »ll^dlf» nästiha; «T ^H-nlr^na äsit (er war nicht) wird H-nl^näsit; cf^t devi iva (wie die Göttin) wird deviva; •ifil^sädhu uktam (gut gesprochen) wird ^TT^fD ^sädhüktam. 20. 'T a und ^IT ä 'verschmelzen' a)mit e i n f a c h e n u n ä h n l i c h e n Vokalen in deren G u n a : - f "^Tna iha (nicht hier) wird neha; fccil vinä irsyayä (ohne Eifersucht) wird f c ^ u f c u vinersyayä; ^TT -äcH^ sa uvaca (sie sprach) wird •hIcjit^ soväca; "2JSJT sUf^T: yathä rsih (wie ein Seher) wird yatharsih;
Lautwandel im Satz (Sandhi)
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b)mit e, o und D i p h t h o n g e n in deren, d.h. zu den entsprechenden Tiefstufen gehörendem Vrddhi: ^RJ TT^ adya eva (noch heute) wird adyaiva; W sä osadhih (das Heilkraut) wird i f N f U : sausadhih. 21. Für e i n f a c h e Vokale außer a und ä werden vor u n ä h n l i c h e n die ihnen entsprechenden H a l b v o k a l e substituiert: •SmR w f T upari upari (hoch über) wird 3m4mR upary upari; ^R^ T^rf^na astu etat (das soll nicht sein) wird 'tl'HMdd^nästv etat. 22. Anlautendes ^T a wird hinter TT e und o elidiert (§ 10): ^ "^ffq" te api (auch diese) wird% 5fir te 'pi. Vgl. § 35,1a. 23. Vor anderen Vokalen als T a tritt an die Stelle von auslautendem TT e und o a mit Hiatus: vane aste (er sitzt im Wald) wird W t vana äste; "SWt TTf^" prabho ehi (o Herr, komm) wird "SHT Trf%" prabha ehi. 24. Für TT ai wird vor Vokalen in der Regel "^IT substituiert, für au tl^-H ^«^i^tasmai adät (diesem gab er) wird rRTT ^ic^l^tasmä adät; rfl" tau ubhau (diese beiden) wird tTT^H" täv ubhau. 25. A u s n a h m e n zu §§21-23. Auslautende Up, und TT von Dual formen und in ^jrft (§ 120) bleiben vor Vokalen u n v e r ä n d e r t (pragrhya) und bewirken keine Elision: "^fS^il l^if caksusi ime (diese beiden Augen); c h ^ ^T5T kanye äsäte atra (zwei Mädchen sitzen hier). B. Auslautende Konsonanten 26. Die T e n u i s der Pausaform (§ 18) bleibt nur vor Stimmlosen. Vor S t i m m h a f t e n (einschließlich der Vokale) w i r d s i e d u r c h d i e Media, vor Nasalen durch ihren Nasa 1 ersetzt: TRTT (es war ein König) wird *uti)£|vxil äsid räjä; T5T (er war hier) wird - » m c ^ s t abhavad atra; eft^ *T (dieses nicht) wird rTvT tan na; cjic^Tf (meine Rede) wird vän me. 27. der Pausaform wird anlautendem Palatal, Retroflex und assimiliert: rTr^"^ (und dieses) wird tflT tac ca; tTt^ vnw^(das Wasser) wird d^JtCOH; r f c ^ e W ^ (er erlangt das) wird r ^ T ^ tal labhate.
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Lautlehre
28. Vor anlautendem s^wird auslautendes ^gleichfalls durch "^ersetzt und ^ d u r c h " ^ cTr^SJc^T (dieses gehört habend) wird tac chrutvä.
Auslautende Nasale 29. Schließende Nasale außer werden nach kurzem Vokal vor anlautendem Vokal verdoppelt: T T C ^ 'T5T (sie waren hier) wird ersetzt durch 3 äsann atra; w r s i ^ i w t : (nach Westen sitzend) durch yrMSI'Hi'l: pratyann äsinah. 3 0 . T ^ w i r d v o r K o n s o n a n t e n d u r c h Anusvära (§ 9): (und diesen) wird W "^T tarn ca.
'
ersetzt
31. An die Stelle von a u s l a u t e n d e m "^tritt a) vor stimmhaften Palatalen, Retroflexen und s^der Nasal dieser Klassen: rTT*^ Akk. PI. (diese Leute) wird crT^RT*^ tän janän. Das anlautende ^ wird dabei meist durch ersetzt: TfT*^ ^l^ll*^ Akk. PL (diese Hasen) gibt d|I¥11"l^täfi sasän oder chasän; b) vor aber "^(nasaliertes 1, § 9): rTT*^ wichl^Akk. PI. (diese Welten) wird lokan. Anm. Statt c^wird bisweilen " geschrieben.
32. Zwischen schließendem ^ u n d einem anlautenden stimmlosen Palatal, Retroflex oder Dental wird der diesen entsprechende Sibilant eingeschoben, vor dem durch den Anusvära (§ 9) ersetzt wird: '3-K^'if (und tragend) wird ersetzt durch STCgJ" bharams ca; cfF^ cfF^ Akk. PI. (diese und jene) wird ersetzt durch dl-Htl^täms tän.
Visarga (§ 18 IV) 33.
I. V i s a r g a v o r
Stimmlosen
a) Visarga bleibt vor stimmlosen G u t t u r a l e n , L a b i a l e n und vor den S i b i l a n t e n unverändert: cTT: cfj^JT: täh kanyäh (diese Mädchen); TJ^T: punah punah (immer wieder); öftf^: MtAirl vrihih pacyate (der Reis reift); ^ J T : "GJ^asväh sat (sechs Pferde). Anm. In einigen älteren Texten tritt vor stimmlosen Gutturalen der sog. JihvämülTya x h, vor stimmlosen Labialen der Upadhmänlya X h statt des Visarga ein, vor den Sibilanten Assimilation: "TfrTx^jftfrT (der Herr
Lautwandel im Satz (Sandhi)
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macht) statt xrfrT: ^TftfrT patih karoti: e R x M C (welcher Fremde?) statt "CR": kah parah; (er liegt erschlagen) statt "gtT:
b) Vor stimmlosen P a 1 a t a 1 e n , R e t r o f l e x e n u n d D e n t a l e n erscheint statt des Visarga der diesem entsprechende Sibilant: asvah, aber T^T-g' asvas ca (und das Pferd); öi}: "^T wird ersetzt durch cgtöllö^S" kuthärais tankais ca (mit Äxten und Brecheisen); "^T:, aber TJTOT5T punas tatra (wieder dort); %TRTT:, aber yTrTCFSRT: bhrätaras trayah (drei Brüder). II. V i s a r g a vor
Stimmhaften
34.Nach N i c h t - a - V o k a l e n : a) Für Visarga wird ^substituiert: TrfrT: TW (meine Meinung) wird ersetzt durch h I c i 4 h matir mama; XT^J; (wie das Vieh) durch TTS»jf^cr pasur iva; Tpfh (mit Tugenden begabt) durch •M ^ f D : gunair yuktah. Anm. Die Vokativpartikel
verliert den Visarga vor allen stimmhaften Lauten.
b) Vor anlautendem ^ fällt Visarga aus, und für einen vorausgehenden kurzen Vokal wird der entsprechende lange substituiert: cR>: ftüjfrT (der Baum wächst) wird Tt^fcT tarü rohati. 35. Nach a-Vokalen: 1. wenn Visarga anstelle von ^ s t e h t , wird a) für ah vor s t i m m h a f t e n K o n s o n a n t e n und vor ^T a ^ t o substituiert: T33T:, aber ^ f t asvo vahati (das Pferd zieht); ^T^T: ^ffxr (auch das Pferd) wird ersetzt durch T^TT sf