213 66 67MB
German Pages 274 [281] Year 1980
ELBTAL UND LÖSSHÜGELLAND BEI MEISSEN
AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER DDR INSTITUT FÜR GEOGRAPHIE UND GEOÖKOLOGIE ARBEITSGRUPPE HEIMATFORSCHUNG
WERTE U N S E R E R HEIMAT Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen Demokratischen Republik
Band 32
ELBTAL UND LÖSSHÜGELLAND BEI MEISSEN Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Hirschstein und Meißen
Mit 36 Abbildungen, 16 Kunstdrucktafeln, 1 Übersichtskarte
1982
AKADEMIE-VERLAG • BERLIN
Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats für Heimatförscbung des Instituts für Geographie und Geoökologle der Akademie der Wissenschaften der DDR : Prof. Dr. habil. Dr. eh. Edgar Lehmann, Leipzig (Geographie, Vorsitzender), Prof. Dr. sc. Heinz Lüdemann, Leipzig (Geographie, Direktor des Instituts), Prof. Dr. habil. Ludwig Bauer, Halle (Geographie, Naturschutz), Dr. habil. Karlheinz Blaschke, Dresden (Geschichte), Prof. Dr. sc. Werner Coblenz, Dresden (Ur- und Frühgeschichte), Prof. Dr. habil. Ernst Ehwald, Eberswalde (Bodenkunde), Prof. Dr. Edgar Lehmann, Berlin (Kunstgeschichte), Prof. Dr. habil. Hermann Meusel, Halle (Botanik), Prof. Dr. sc. Günter Möbus, Greifswald (Geologie), Prof. Dr. Hans Nadler, Dresden (Denkmalpflege), Prof. Dr. habil. Ernst Neef, Dresden (Geographie), Prof. Dr. Werner Radig, Berlin (Hausforschung), Dr. sc. Rudolf Weinhold, Dresden (Volkskunde), Dr. sc. Dietrich Ztthlke, Dresden (Geographie)
L e i t u n g der wissenschaftlichen B e a r b e i t u n g u n d
Redaktion:
D r . sc. D i e t r i c h Z ü h l k e , A k a d e m i e der W i s s e n s c h a f t e n der Institut für Geographie und Geoökologie, Arbeitsgruppe
DDR,
Heimatforschung,
8010 Dresden, AugustusstraBe 2
2., b e r i c h t i g t e A u f l a g e Erschienen im A k a d e m i e - V e r l a g , D D R - 1086 Berlin, L e i p z i g e r Str. 3 — 4 © A k a d e m i e - V e r l a g Berlin
1979
L i z e n z n u m m e r : 202 • 1 0 0 / 1 4 5 / 8 2 Gesamtherstellung: V E B Druckerei „ T h o m a s Müntzer", 5820 B a d B e s t e l l n u m m e r : 7 5 3 3 3 8 1 (2084/32) • L S V 5 2 3 5 • P Printed in DDR
GDR
12,50 M
Langensalza
12/82
INHALTSVERZEICHNIS Vorwort
yjj
Mitarbeiterverzeichnis
IX
Verzeichnis der Suchpunkte
XI
Überschau Einzeldarstellung
t
27
Anhang A. Einwohnerzahlen vom 16. bis 20. Jahrhundert . . . 201 B. Historische Daten der Städte und Gemeinden . . . .
206
C. Übersicht über die Gemeinden und Ortsteile . . . .
215
D. Literaturverzeichnis
217
E . Abbildungsverzeichnis
229
F . Namenverzeichnis
231
G. Sachverzeichnis
2*8
V
VORWORT Der vorliegende Band der Reihe Werte unserer Heimat erschließt das Gebiet zwischen dem des Bandes 22 (Lößnitz und Moritzburger Teichlandschaft) und dem des Bandes 30 (Um Oschatz tind Riesa). In ihm sind die Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme enthalten, die für das Meßtischblatt Meißen aus der Feder des 1964 verstorbenen Heimatforschers Dr. Martin Thielemann vorliegen und 1975 an Ort und Stelle überprüft wurden. Mitarbeiter einer Reihe von natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Institutionen haben bestimmte Sachgebiete ergänzt. Die Stadt Meißen erfuhr eine Neubearbeitung durch mehrere Fach- und Sachkenner. Den Beschreibungen des Meßtischblattes Hirschstein liegt eine völlige Neuaufnahme zugrunde. Die Arbeiten erfuhren mannigfache Unterstützung durch die Räte der Gemeinden sowie durch Leitungen von Betrieben, Genossenschaften und staatlichen Einrichtungen. Besondere Erwähnung verdienen die umfassenden Auskünfte der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und der kooperativen Abteilungen Pflanzenproduktion. Wertvolle Hinweise gaben uns ortsansässige Heimatforscher und -freunde. Ergänzungen zur Regionalgeschichte erhielten wir von Herrn Dr. Hans Brichzin, Staatsarchiv Dresden, sowie zur Kunstgeschichte von Frau Dr. Brunhild Gonschor, Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Dresden. Der Mühe einer Enddurchsicht unterzogen sich Herr Prof. Dr. Ernst Neef, Leiter der Arbeitsgruppe Naturhaushalt und Gebietscharakter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, und Herr Dr. sc. Rudolf Weinhold, Zentralinstitut für Geschichte der Akadeniie der Wissenschaften der DDR, Wissenschaftsbereich Kulturgeschichte/Volkskunde. Beiden Herren verdanken wir zahlreiche Einzelhinweise, die zur Bereicherung des Inhaltes beitrugen. In Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Neef wurde außerdem versucht, brauchbare und ansprechende Proportionen zwischen den üblichen und unentbehrlichen Ordnungsprinzipien des Gesamtwerkes und der Eigenart der Siedlungsausstattung eines Agrargebietes zu finden. Allen am Zustandekommen des Bandes Beteiligten sei ein herzlicher .Dank ausgesprochen. Prof. Dr. H. Lüdemann
Prof. Dr. Dr. eh. E. Lehmann
Dr. D.
Zühlke
vir
MITARBEITERVERZEICHNIS Dr. Dieter Beeger, Staatliches Museum für Mineralogie und Geologie Dresden (Geologie) Dr. Hans Brichzin, Staatsarchiv Dresden (Historischer Abschnitt Uberschau und Meißen, Abschnitt M 8.4) Dr. sc. Werner Coblenz, Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden (Ur- und Frühgeschichte) Gerhard Ebeling, 8030 Dresden, Richard-Rösch-Straße 27 (Kunstgeschichte Kreis und Stadtteile Meißen sowie Kreis Großenhain) Dr. Peter Findeisen (Afrakirche Meißen); Dr. Brunhild Gonschor (Albrechtsburg Meißen), Dr. Hans-Joachim Krause (Dom Meißen), Institut für Denkmalpflege Dr. Werner Hempel, Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R , Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz Halle, Zweigstelle Dresden (Botanik Überschau und Mbl. Meißen) Tilo Jobst, 8403 Nünchritz, Karl-Marx-Straße 7 (Botanik Mbl. Hirschstein) Fritz Junge, 8401 Leutewitz, Riesaer Straße 9 (Kunstgeschichte Kreis Riesa) Dr. sc. Bernhard Klausnitzer, Technische Universität Dresden, Sektion Forstwissenschaften (Zoologie: Insekten, Mollusken) Rolf Mäser, 8251 Polenz (Zoologie: Vögel, Wild) Helmut Reibig, Stadtarchiv Meißen (Stadt Meißen) Dr. Werner Schmidt, Arbeitsgruppe Heimatforschung Dresden (physische Geographie; ökonomisch-geographische Beiträge Mbl. Meißen; Ortsbeschreibungen Mbl. Hirschstein) Dr. Martin Thielemann Meißen (Mbl. Meißen: historische Ortsbeschreibungen, Beiträge zu Geologie und Botanik) Dr. sc. Hans Walther, Leipziger Namenkundliche Arbeitsgruppe der Karl-MarxUniversität (Ortsnamenerklärungen) örtliche Gewährsleute: Gerhard Langer (Nünchritz), Curt Leber (Merschwitz und Ortsteile), Kurt Schöne (Diera und Ortsteile) Redaktionsmitarbeit: Dr. Werner Schmidt Manuskript zu diesem Band abgeschlossen am 31.8. 1976
IX
V E R Z E I C H N I S DER SUCHPUNKTE Die Nummern entsprechen denen am Rande des Textes sowie denen auf der Übersichtskarte A
1 Leutewitz 2 Heyda
27 28
B
1 2 3 4 5 6 7 8
Elbtal Schänitz Boritz Nünchritz Leckwitzer Schanze Leckwitz Naundörfchen Göltzscha
29 34 34 36 39 40 41 41
C
1 2 3 4
Weißig Skassa Medessen Strießen
42 43 44 45
D
1 2 3 4
Bahra Kobeln Sieglitz Oberlommatzsch Althirschstein Neuhirschstein Naundorf Niederlommatzsch . . . . Merschwitz Neuseußlitz Seußlitz Diesbar NSG Seußlitzer Grund . . Böser Bruder Goldkuppe Bohntal
E
F
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
1 Scheibe 2 Ritzschge 3-Zottewitz 4 Blattersleben 5 Blatterslebener Grund 6 Laubach 7 Kmehlen
. . .
. .
G
1 2 3 4
H
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
46 47 47 49
J
1 2 3 4
49 50 52 53 54 56 57 62 63 65 66 67
K
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
L
1 2 3 4 5 6 7 8 9
68 68 68 69 70 71 71
Wölkisch Obermuschütz Tummeisberg Zscheilitz
74 75 75 76
Göhrisch Göhrischberg Eckardsberg Burgberg . Niedermuschütz Zehren Gosebachtal Golk Nieschütz Löbsal Golkwald
,, 77 80 80 81 82 84 85 86 87 88
Zeisigberg NSG Winzerwiese Naundörfel Diera
. . . .
89 89 91 91
Daubnitz Wachtnitz Prositz Piskowitz Ketzerbachtal Schieritz Pröda Kagen Mettelwitz Pinzchenberg
93 94 96 97 98 101 102 103 103 104
Zadel Karpfenschenke Dragonerberg Seilitz Keilbusch Seebschütz Jahnabachtal Jesseritz Niederjahna
104 106 108 108 109 110 111 111 112
XI
M
1 Rottewitz 113 2 Winkwitz 114 3 Proschwitz 114 4 Knorre 115 5 Heiliger Grund 116 6 Riesensteingranitbruch . . 116 7 Zscheila 117 8 Meißen 118 8.1 Lage . . . . . . . . . 118 8.2 Entstehung der Burg und Mark Meißen 121 8.3 Anfänge der Stadt und geschichtliche Entwicklung 122 8.4 Meißen als regionales Herrschafts- und lokales Verwaltungszentrum. . . 126 8.5 Baudenkmale 129 8.6 Staatliche Porzellanmanufaktur und Industriegründungen 140 8.7 Arbeiterbewegung und antifaschistischer Widerstandskampf 142 8.8 Die Stadt nach dem zweiten Weltkrieg 145 9 Klosterhäuser 149 10 Meisatal 150 1 1 Gasern 152
N
1 2 3 4 5 6 7 8
Käbschütz Sornitz Planitz-Deila . ; . . . . Leutewitz Nimtitz . Kaisitz Löbschütz Tal des Käbschützer Baches
153 153 154 156 156 157 157 158
O
1 2 3 4 5
Mohlis . Oberjahna Schletta Mehren Löthain
159 160 161 162 163
XII
O
6 Dobritz 164 7 Garsebacher Schweiz . . . 165
P
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
Cölln Niederspaar Questenberg Korbitz Lercha Siebeneichen Hohe Eifer Götterfelsen Buschbad . Zuckerhut Spittewitzer Diebskeller. Bockwen Bockwener Delle Rehbocktal
Q
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Leippen Porschnitz Mauna Görna Nössige Barnitz Krögis Soppen Zetta Schrebitz Höllbachtal Wuhsen
R
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Garsebach Robschütz Jokischberg Kleines Triebischtal Sönitz Piskowitz Triebischtal Miltitz Roitzschen
S
1 2 3 4
Polenz Polenzer Linden Riemsdorf Ullendorf
165 166 167 167 168 168 170 171 171 172 . 173 174 175 176 177 178 178 179 180 180 181 183 183 184 185 185
185 186 188 . . . 188 189 190 190 193 195 196 197 197 198
Überschau Nähert man sich Meißen von Dresden her auf der Elbe oder auf einer der beiden Uferstraßen, so erblickt man als erstes das Spaargebirge, ein Felsmassiv, dessen Fluren und verstreute Anwesen zur nahen Stadt gehören. Etwas abwärts erhebt sich schräg gegenüber, und zwar hinter den 2 Elbbrücken, der völlig von Gebäuden bedeckte Burgberg, von den Türmen des Doms und dem Bischofsturm übenragt. Auf dieser Erhebung unmittelbar an der Elbe ist der historische Ausgangspunkt von Meißen (s. M 8.2) zu suchen, dessen älteste Teile sich zwischen dem Bergabhang und der Triebisch hinziehen. An der Stadtgrenze des nicht zuletzt wegen seiner Porzellanmanufaktur (s. M 8.6) besuchten Touristenziels Meißen schließen sich nach allen Himmelsrichtungen Agrarräume an, die durch ah der Oberfläche wasserlose Hohlformen bzw. Täler gegliedert sind. Ihr hügeliges Gelände geht nach Norden im Raum Nünchritz—Skassa in das Nordsächsische Tiefland über. Dieser Wechsel gibt sich vor allem in den natürlichen Bauelementen der Landschaft zu erkennen. Bestimmendes Merkmal ist der allmähliche Abfall des Grundgebirgssockels von Süden nach Norden, der sich in folgenden Geländehöhen widerspiegelt: Soppen 197 m, Dragonerberg 156 m, Elbaue bei Nünchritz 98 m. Die Gesteine gehören überwiegend dem Meißner Syenodiorit-Granit-Massiv an und treten in verschiedenen Varietäten auf (s. Seite 6). Dem Massiv aufgelagert und an mehreren, meist tektonisch vorgezeichneten Stellen und Leitlinien erhalten sind Reste geologisch jüngerer Buntsandsteine (s. G 3), Porphyre (s. H 2) und Gesteine aus der Kreidezeit (s. M 7). Den nördlichen Rahmen des Massivs bilden Gneise (s. B 1) zwischen Großenhain, Skassa und Merschwitz. Sie reichen mancherorts bis zur Oberfläche und liegen auch in Form kleinerer Schollen vor, wie am Timshübel bei MeißenCölln, die aus dem tiefen Untergrund mit den granitischen Schmelzen hochgerissen wurden. Nach Süden und Südwesten schließen sich an das Granitmassiv paläozoische Gesteine an (s. Seite 8), die das Nossen—Wilsdruffer Schiefergebirge aufbauen. Über allen Gesteinen breiten sich lockere Ablagerungen aus den pleistozänen Kaltzeiten aus, und zwar in Form von End- (s. H 3) und Grundmoränen sowie von Bändertonen (s. E 1) und Schmelzwasserablagerungen (s. H 7). Flächenmäßig übertroffen werden diese Areale allerdings von den jungpleistozänen Decken. Ihr räumlich unterschiedlich feinkörniges Material entstammt überwiegend vegetationsarmen bis -freien Schmelzwassersanden und wurde durch den Wind abgelagert. J e nach den natürlichen Bedingungen — Relief des Ablagerungsraumes, Entfernung zwischen Aus- und Aufwehungsgebiet, Korngröße — kann man. eine Abfolge von Treibsand, lehmigem Treibsand, Sandlöß, Lößlehm und Löß bemerken. Die Dek1
ken aus Löß (s. Seite 6; H 4) und seinen Abarten bilden die Grundlage einer über weite Strecken zu verfolgenden geschlossenen Gefildezone im Mittelgebirgsvorland, deren agrarische Nutzung vielerorts bis in die urgeschichtliche Zeit zurückreicht (s. Seite 13). In das Hügelland hat sich zwischen Meißen und Leckwitz die Elbe etwa 90 m bis 10 m tief eingeschnitten (s. B 1), wodurch der syenodioritisch-granitische Untergrund — verstärkt durch früheren Steinabbau — aufgeschlossen ist. Die eigentliche Talaue der Elbe beschränkt sich auf einen schmalen Saum zwischen Strom und Steilhängen, deren nach Süden gerichtete Partien zahlreiche wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen und Tiere (s. Seite 12) beherbergen. Das von den Botanikern als Meißner Elbhügelland bezeichnete Gebiet gilt dank der Mühen von floristisch interessierten Heimatforschern als einer der am besten erkundeten Räume der sächsischen Bezirke. Hierbei ist vor allem auf die im Rahmen der heimatkundlichen Inventarisation schon um 1955 durchgeführten Erhebungen von Dr. M A R T I N T H I E L E M A N N , Meißen, hinzuweisen. Der floristische Reichtum der Landschaft lieferte die Grundlage für viele pflanzengeographische Arbeiten, deren erste bedeutende O S C A R D R U D E (1885, 1895) durchführte. Die Formenfülle von Rosen und Fingerkräutern veranlaßte A L F R E D M O R I T Z S C H L I M P E R T (1899) und T H E O D O R W O L F (1901) zu entsprechenden systematischen Studien. Die Gefildezone klingt in dem Bereich Nünchritz—Strießen aus, wo der sandige Anteil am Aufbau des Bodens sehr stark zunimmt*ünd schließlich überwiegt. Auch östlich von Wantewitz (außerhalb des beschriebenen Gebietes) setzt das Gefilde aus, weil hier ältere Eisvorstöße weiter nach Süden reichten und ebenfalls sandiges Material vorherrscht. Gleichzeitig gewinnen die grundwassernahen Talauen an Bedeutung. Die unmittelbar angrenzenden, nur wenig höheren Terrassen gehören naturräumlich zwar zu den großen Tälern, besitzen aber im Unterschied zu den Auen trockene Standorte. Diese können ackerbaulich mit Erfolg nur bei gleichzeitiger Bewässerung, überwiegend aber als Kiefernforste genutzt werden. Die klimatischen Verhältnisse weisen entsprechend der geologisch-geomorphologischen Gliederung bedeutende Unterschiede zwischen der Elbniederung sowie dem Hügelland nördlich und südlich der Lößrand- oder Hügellandstufe (s. Seite 5) auf. Nach repräsentativen Klimawerten zählt der Raum zwischen der Großen Röder und der Kleinen Triebisch zu 2 verschiedenen großklimatischen Einheiten. Nördlich der genannten Stufe rechnet man mit durchschnittlichen Jahrestemperaturen von 8,7°C und Jahrestemperaturschwankungen von 18,4°, südlich mit Werten von 7,9 °C und 18,1 °C. In dem trockenwarmen Klimabezirk Elbtal liegen diese Werte bei 8,9°C bzw. i8,7°C. Für die'Kulturpflanzen wirken sich kaltluftgefährdete Bereiche, wie die Talsohlen (s. K 5), ungünstig aus, weil hier bei bestimmten Wetterlagen um 4°C niedrigere Temperaturen als auf den angrenzenden Hochflächen auftreten können ( K R Ä M E R 1971). Für frostempfindliche Kulturen ist der Eintritt des durchschnittlich letzten Frostes von Bedeutung. Während dieser Termin im Riesa—Torgauer Elbtal (etwa 100 m ü. NN) auf den 19. April fällt, liegt er in 180 m Höhe 5 Tage später ( H Ä R T E L 1928). Die mittleren Jahresniederschläge steigen von Norden nach Süden mit zunehmender Höhe an. Im Tieflandbereich liegen die Werte zwischen 570 und 590 mm, auf 2
den anschließenden .Moränenplatten, im Elbtal und im Lößhügelland nördlich des Ketzerbachtales zwischen 600 und 620 mm. In Höhenlagen um 200 m erreicht die Niederschlagsmenge etwa 620 bis 650 mm, im Gebiet der Raußlitz—Soppener Stufe (Abb. 1) sogar 750 mm. Die abweichenden Niederschlagsverhältnisse zwischen dem Elbtal, dem Oschatzer Hügelland und dem südwestlichen Bereich des Großenhainer Landes einesteils und den übrigen Gebieten anderenteils zeigen sich auch in der Häufigkeit von trockenen (unter 40 mm Niederschlag) und sehr trokkenen (unter 20 mm) gegenüber feuchten Monaten im Jahr. Gilt für die zuerst genannten Landschaften ein Wert von etwa 56 %, so liegt er bei den anderen bei ungefähr 48 % ( H A A S E , J. u. G. 1965). L a n d s c h a f t e n (Abb. 1) Das Nordsächsische Tiefland greift im Riesaer Raum weit nach Süden in das Hügelland ein. Als Bestandteil des E l b e — E l s t e r - T i e f l a n d e s (I) ragt der südlichste Zipfel des Riesa—Torgauer Elbtals (I a) bis Boritz—Merschwitz. Sein Naturraum umfaßt die Elbaue, die unterschiedlich breite Niederterrasse sowie Reste älterer, höher gelegener Terrassen. Die fast ausschließlich als Grünland genutzte, durch Überschwemmungen gefährdete Aue setzt sich in der oberen Bodenschicht aus sandigem Lehm zusammen, in dem braune Aueböden entstanden. Der Grundwasserspiegel beeinflußt die Bodentypenbildung kaum, da er im allgemeinen tiefer als 2 m liegt, auf der Niederterrasse sogar bis 10 m Tiefe erreicht ( H Ä R T E L 1928). Die Niederterrasse bleibt seit den Elberegulierungen (s. B 1) hochwasserfrei. Die Elbaue zeigt heute kaum noch Reste einer natürlichen Vegetation, die sich ehemals aus Auewäldern, Schwemmland-, Ufer- und Altwassergesellschaften sowie unterhalb der markanten pflanzengeographischen Trennlinie zwischen Elbhügelund Elbtiefland bei Seußlitz—Niederlommatzsch aus Sandsteppen- und Sandlößsteppenvegetation zusammensetzte. Der starke Rückgang der Altwasserflora ist auf Regulierungsarbeiten zurückzuführen. Die Steindämme des Elbufers beherbergen eine eigene Flora, in der als Relikt der ehemaligen Schwemmlandvegetation gelegentlich noch der subatlantisch-submediterrane Hirschsprung (Corrigiola litoralis) auftritt. Überall häufig sind der Schnittlauch (Allium schoenoprasum) und verschiedene Kressenarten, so die elbbegleitende österreichische Kresse (Rorippa austriaca), und der Wiesenalant (Inula britannica). Als Rest der ehemaligen Sandsteppenvegetation fand die Frühe Segge (Carex praecox) vor allem im nördlichen Bereich zusagende Lebensbedingungen. Das Grünland der Elbaue besteht aus ertragreichen Fettwiesen, in denen die echten Wiesenpflanzen blaublühender Wiesenstorchschnabel (Geranium pratense) sowie Wiesenpippau (Crepis biennis) und Bocksbart (Tragopogon pratense) — beide mit gelben Blüten — das Bild bestimmen. Den Artengrundstock bilden hochhalmige Gräser, vor allem Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Wiesenlieschgras (Phleum pratense) und Wiesenrispengras (Poa pratensis). Die typischen subkontinentalen Arten der Nassau (s. Bd. 22, Lößnitz, A 6) treten im Bearbeitungsgebiet nur selten auf, bedeutsamer Fundort ist die Winzerwiese (s. J 2).
3
An das Riesa—Torgauer Elbtal schließt sich nach Süden das Elbdurchbruchstal (I b) bis Meißen an. E s schiebt sich zwischen das Mittelsächsische Lößgebiet im Westen und das Großenhainer Land im Osten und trennt diese ihrer naturräumlichen Ausstattung nach weitgehend zusammengehörenden Räume. Die Elbaue weist eine Breite v o n 200 bis 600 m auf. Die steilen Talhänge (s. L 2) sind durch den Steinabbau, durch terrassenförmige Weinkulturen (s. M 5) und durch Waldnutzung stark verändert worden. Die Hänge und die A u e bieten der Pflanzenund Tierwelt recht unterschiedliche Lebensbedingungen. Stehende Gewässer gibt es zwischen Meißen und Nünchritz nur sehr wenige. Arten der Stillgewässerverlandung mit Schilfröhrichten und Kleinseggenrasen befinden sich nur am Leckwitzer Teich mit bemerkenswerten Vorkommen des subkontinentalen Gnadenkrautes (Gratiola officinalis) und des subatlantischen Wassernabels (Hydrocotyle vulgaris). Zwischen dem Riesa—Torgauer Elbtal und dem nach Südwesten anschließenden O s c h a t z e r H ü g e l l a n d (II) markiert ein schmaler Geländeanstieg die Grenze. Diese fällt etwa mit der 110-m-Höhenlinie zusammen, ihre Entstehung wird auf die Eintiefung der Elbe seit der Saalekaltzeit zurückgeführt (s. B 1). Das Hügelland reicht mit der Hirschstein—Prausitzer Moränenplatte bis zur Elbe. In der Saalekaltzeit hat das Inlandeis seine Spuren in Form v o n Endmoränen (s. H 3) und nördlich davon von Bändertonen und Grundmoränen (s. E 1) hinterlassen. Die mächtigen, stellenweise ausgewaschenen Moränen treten bis nahe unter die Oberfläche, wo ihr grobes Filtergerüst den jahreszeitlichen Ablauf des Bodenwasserhaushaltes für die Nutzpflanzen recht negativ beeinflußt. Diesen Nachteil gleicht die Deckschicht aus 0,5 bis 1,5 m mächtigem Sandlöß nur geringfügig aus, da ihr Wasserhaltevermögen bedeutend unter dem des Lösses hegt. Gleichzeitig werden aus dem oberen Horizont die tonigen Bestandteile ausgewaschen, so daß sich ein fahlbrauner Horizont bildet. Diesen Prozeß bezeichnet der Bodenkundler als Lessivierung, den Bodentyp als Fahlerde oder Lessivé. V o m Oschatzer Hügelland gelangt man nach Süden in das M i t t e l s ä c h s i s c h e L ö ß g e b i e t (III), das im Osten v o m Elbtal begrenzt wird. Zwischen beiden Naturräumen erstreckt sich die Lößrandstufe, ein 20 bis 30 m hoher Geländeabsatz, der, von Westen kommend, bei Althirschstein die Elbe erreicht und sich in östlicher Richtung bis Strießen fortsetzt. Wie in West- und Mittelsachsen zieht die Grenze keine Änderung der Landnutzung nach sich ; denn der Ackerbau dominiert sowohl A b b . 1. Naturräumliche Gliederung (nach BILLWITZ, HAASE 1964; HAASE, RICHTER 1 9 6 5 ; KRAMER I
Elbtal a Riesa—Torgauer Elbtal b Elbaue und Niederterrasse zwischen Meißen und Seußlitz
II Oschatzer Hügelland Hirschstein—Prausitzer Moränenplatte III Mittelsächsisches Lößgebiet a Lommatzsch—Meißner Lößhügelland b Elbtalrand 2
Elbtal
1971)
c Raußlitz—Soppener Stufe d Naustädter Lößlehmplateau e Spaargebirge IV Große nhainer Land a Colmnitzer Schotterplatte b Leckwitz—Priestewitzer Moränenplatte c Kmehlen—Wantewitzer Lößschwelle d Diera—Gröberner Moränenplatte
5
im Oschatzer Hügelland als auch im Mittelsächsischen Lößgebiet. Die Hügellandoder Lößrandstufe bildete sich in mehreren zeitlichen Abschnitten heraus (s. Bd. 30, Oschatz, R 8) und trennt überwiegend pleistozäne Moränen und Sandlösse von Löß und Lößlehm. Eine Besonderheit bildet das Spaargebirge ostwärts der Elbe, das — mit gewissen Einschränkungen — ebenfalls dem Mittelsächsischen Lößgebiet zuzuordnen ist. Ostwärts der Elbe setzt sich die Lößbedeckung fort, allerdings mit weit geringerer Ausdehnung und veränderten Anteilen der sandigen Bestandteile. Die Breite des Lößgebietes erreicht westlich von Meißen ungefähr 15 km. Der das Grundgestein verhüllende Löß (s. H 4) kann maximal 15 m mächtig aufgeweht vorliegen. Bei der Windverfrachtung während der Weichselkaltzeit kam es zu einer Differenzierung innerhalb des Lösses, die von den Korngrößen des Ausgangsmaterials und von den Entstehungsbedingungen abhing. Deshalb spricht der Fachmann außer von Normallöß auch von Ton- und Sandlöß. Ein typisches Merkmal des unverwitterten Lösses ist sein Kalkgehalt, dessen Anteil jedoch je nach dem Ausblasungsareal erheblich schwanken kann ( H A A S E , L I E B E K O T H , R U S K E 1970). Aus der Verbreitung von Löß, Sandlöß und schluffigem Treibsand sowie aus deren Anordnung zueinander im Bereich des Großenhainer Landes kann auf einen Windtransport aus vorherrschend westlichen Richtungen geschlossen werden (SCHMIDT 1965). Während im Lößhügelland und Oschatzer Hügelland eine Substratabfolge von Süden nach Norden festzustellen ist, erfolgt im Großenhainer Land durch das Süd—Nord gerichtete Elbtal und die Kmehlen—Wantewitzer Lößschwelle eine Änderung dieser Anordnung. Sie differenziert sich von Westen nach Osten, und man spricht daher von einer Luvabfolge westlich und einer Leeabfolge östlich der Lößschwelle ( H U B R I C H / S C H M I D T 1968). In den höher gelegenen südlichen Gebietsteilen treten in der Deckschicht an die Stelle des Lösses die Lößderivate, die nach der Windablagerung durch verschiedene geomorphologische Prozesse umgesetzt und gleichzeitig oder anschließend durch die Bodenbildung überprägt wurden. Man spricht deshalb von Schwemm-, Solifluktions-, Gley- und Kryoturbationslöß. Unter Kryoturbation sind Bewegungen im Frostboden eisrandnaher Gebiete zu verstehen, die durch wechselndes Gefrieren und Wiederauftauen in den oberen Schichten vor sich gehen. Als häufigster • Bodentyp ist auf dem Normallöß Parabraunerde anzutreffen, die nur eine geringe Tonverlagerung und somit lediglich einen dunkelgrauen Horizont aufweist. Werden die Böden unter Ackerkultur genommen, was in den Altsiedellandschaften schon seit Jahrtausenden der Fall ist, so stellen sich Veränderungen
Abb. 2. Geologische Übersicht (Entwurf: D. B E E G E R , nach Geologischer Übersichtskarte 1:200000 u. nach B E E G E R / Q U E L L M A L Z 1965) 1 2 3 4 5 6
Holozän Pleistozän Saalekaltzeitliche Endmoränen Tertiäre Tone Kreide Trias
7 8 9 10 11 12
Kontaktmetamorphes Altpaläozoikum Quarzporphyr, Pecbstein, Porphyrite, Tuffe Riesens teingranit Granodiorite mit Ganggestdnen Syenodiorite Gneise
ein, die zu einer Humusanreicherung und Dunkelfärbung führen, die ihre Ursache aber auch in klimatischen bzw. bodenkundlichen Verhältnissen haben können. Im Untergrund des Lößhügellandes lagern Tiefen- und Ganggesteine (Abb. 2) des Meißner Syenodioritmassivs, das in mehreren Intrusionsintervallen während des Oberkarbons entstand. Zuerst drangen die Schmelzen der grob- und mittelkörnigen Hornblendesyenodiorite auf, die in Meißen und in den Tälern der Kleinen Triebisch und der Triebisch südlich von Semmelsberg zu finden sind. Etwas jünger ist der meist mittel- bis feinkörnige Biotitgranodiorit (s. E 10) am Elbtalrand ober- und unterhalb von Meißen. Einen Übergang zwischen den beiden Gesteinstypen bildet nördlich der Stadt Meißen ein Biotit-Hornblendegranodiorit (s. M 4). Mit deutlichem zeitlichem Abstand erfolgte zuletzt die kleine Intrusion des Riesensteingranits (s. M 6) bei Meißen-Cölln. Die Tiefengesteine des Syenodioritmassivs werden von zahlreichen Ganggesteinen durchsetzt, besonders häufig von Apliten, Ganggraniten und Granophyren, weniger von Pegmatiten. Selten sind die Lamprophyre, dunkle basische Ganggesteine. Wahrscheinlich noch im Oberkarbon erfolgte im Gebiet von Meißen eine rege Vulkantätigkeit (s. H 2, O 6, O 7). Im südlichen Abschnitt des Mittelsächsischen Lößgebietes beteiligen sich verschiedene andere Gesteine am Aufbau des Untergrundes, die besonders an Talhängen bis an die Geländeoberfläche treten. Während der Erdaltzeit bestand zwischen der Lausitzer Hochscholle und dem Erzgebirge eine verhältnismäßig schmale Senke, in der es wiederholt zu Meereseinbrüchen und zur Ablagerung verschiedener Sedimente, aber auch zu vulkanischen Erscheinungen kam. Bis in die Umgebung von Miltitz (s. R 8) reicht von Süden ein Teil dieser paläozoischen Gesteine. Die Schmelzen des Meißner Syenodioritmassivs (s. Seite 6) haben durch die spätere Kontaktmetamorphose gerade hier den ursprünglichen Bestand so verändert, daß nicht mehr in jedem Fall eine sichere Alterseinstufung möglich ist. Tonschiefer sind in Andalusitglimmerschiefer und Knotenschiefer, Grauwacken und quarzitische Schiefer in Quarzglimmerschiefer umgewandelt worden. Die Ausgangsgesteine der Hornblendeschiefer bei Miltitz dürften devonische Diabasgesteine, die der kristallinen Kalke und Marmore devonische Kalksteine gewesen sein. Vom Lößhügelland, aber auch vom Elbtalrand sind aus dem Tertiär Kiese und Sande, Tone und unbedeutende Braunkohlenflözchen sowie Braunkohlenquarzite bekannt. Es herrschte während dieser Zeit subtropisches Klima vor, in dem die Pechsteine und der Dobritzer Quarzporphyr zu Kaolin verwitterten. Aus dieser Umwandlung resultieren die wertvollen Porzellanerden bei Seilitz (s. L 4) und weitere umgelagerte Tone (s. O 4). Die Flußtäler des Mittelsächsischen Lößgebietes — Gleiches gilt für die des Großenhainer Landes (s. Seite 11) — weisen zahlreiche floristische Besonderheiten und noch Reste einer naturnahen Vegetation auf. Die linkselbischen. Seitentäler (s. R 7) und der Seußlitzer Grund (s. E 9) werden von artenreichen Laubmischwäldern eingenommen. Sie zählen pflanzensoziologisch — bedingt durch Landschaft und Höhenstufe — zu den Eichen-Hainbuchen-Winterlinden-Wäldern: Neben den allgemein verbreiteten Gehölzen Hainbuche, Winterlinde, Stiel- und Traubeneiche, seltener Sommerlinde und Buche sowie Kräutern der submontan-collinen Laubwälder mit subatlantischer Bindung treten häufig subkontinentale Arten auf. Das 8
Gebiet kennzeichnen die speziell im Elbbügelland verbreiteten Sippen Wiesenwachtelweizen (Melampyrum pratense ssp. vulgatum), Haingreiskraut (Stnecio nemorensis ssp. nemorensis) und Knolliger Beinwell (Symphytum tuberosum). Seltener, -meist an ausgehagerten Oberhängen bzw. in wärmebegünstigten Lagen, herrscht die Traubeneiche vor, mit der häufig die verwilderte Echte Kastanie und die submediterrane Eisbeere vergesellschaftet sind. Gut ausgebildete xerothermophile Eichen-Elsbeer-Wälder sind nicht mehr vorhanden, ihre Standorte wurden dem Weinbau erschlossen bzw. werden heute vorwiegend von Xerothermgebüschen eingenommen (s. K 5, L 2, M 4 ; Seite 12). In den Schattenlagen der Gründe und Täler (s. P 13, R 7) treten gut entwickelte Ahorn-Eschen-Schluchtwälder bzw. in unmittelbarer Bachufernähe Erlen-Eschen-Säume (s. L 7) auf. Diese Waldtypen beherbergen häufig submontane Arten, wie Wolligen Hahnenfuß (Ranunculus lanuginosus), Süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis), oder sogar montane Elemente, wie Hasenlattich (Prenanthes purpurea) und Akeleiblättrige Wiesenraute (TKalictrum aquilegifolium), die hier ebenso wie die vorzugsweise im Osterzgebirge verbreiteten südost-mitteleuropäisch-submontanen Arten Waldwicke (Vicia silvatica) und Sterndolde (Astrantia major) Grenzstandorte zum Hügelland einnehmen. Die Bäche zeichnen sich durch eine sommerwärmeliebende Kleinröhrichtflora aus (s. K 5); gelegentlich entwickelt sich in kleineren Fließgewässern mit klarem und kaltem Wasser massenhaft die Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale), so in der Umgebung von Neuhirschstein. Größere Fließgewässer (s. R 7), ausschließlich zwischen Krögis und Meißen, zeigen in ihrer Uferflora deutliche floristische Beziehungen zum Erzgebirge, wie sie auf den Plateaulagen bzw. im gewässerfernen Lößbereich nicht nachweisbar sind. Im östlichen und zugleich wichtigsten Bestandteil des Mittelsächsischen Lößgebietes, dem Lommatzsch—Meißner Lößhügelland (lila), hat K R A M E R (1971) mehrere Kleinlandschaften (Mikrochoren) ausgegliedert (Abb. 3). Ihnen gemeinsam ist eine Reihe von Geländeformen, die einen flachwelligen Reliefcharakter hervorrufen. Zu ihnen zählen Dellen auf den Plateaus und an den Hängen sowie Kuppen auf den Riedelflächen zwischen den Wasserscheiden. Ähnlich verhält es sich mit den höher gelegenen Lößflächen, auf denen zu den Dellen noch Mulden- und Sohlentäler sowie tilkenartige Kastentälchen hinzutreten. Ihren Böden gemeinsam sind Parabraunerden in unterschiedlicher Ausprägung. Im südlichen Abschnitt des Mittelsächsischen Lößgebietes verändern sich einige natürliche Merkmale, wie Höhenlage und Verlehmungsgrad des.Lösses, so daß weitere Naturräume ausgegliedert werden müssen : das Naustädter Lößlehmplateau (IHd) und die Raußlitz—Soppener Stufe (IIIc). Auf dem dichten Lößlehm entwickelten sich Fahlerden sowie infolge höherer Niederschläge und dichter Materialdecke Bodentypen mit Staunässemerkmalen, also mit wassergebleichten hellen und mit durch Eisenanreicherung rostfarbenen dunklen Flecken. Der Lößlehm kann an expositionsbedingten Geländepartien durch Lößderivate (s. Seite 6) ersetzt werden. Zwischen Lößhügelland ( l i l a ) und Elbtal (Ib) schiebt sich der Elbtalrand (IHb), der — je nach seiner Lage — als Zehren—Göhrischer, Seilitzer oder Scharfenberger Plateaurand bezeichnet wird. Es handelt sich um einen Streifen "von wechselnder
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Abb. 3. Kleinlandschaiten im östlichen Teil des Mittelsächsischen Lößgebietes (nach KRAMER 1 9 7 1 ) Diese Kleinlandschaften lassen sich in eine der folgenden Kleinlandschaftstypen eingliedern: a Flachwellige Lößhochflächen mit dunkelgrauer Parabraunerde (1) b Stärker wellige Lößhochflächen mit typischer Parabraunerde (5) c Lößplateaus mit Fahlerden lind Staunässemerkmalei (8f 10) d Lößriedel mit felsigen Steilhängen (9) e Plateau- und Talrandriedel (2, 4, 7) i Grundwasserbeeinflußte Sohlentäler (3, 6)
10
Breite und mit Höhenunterschieden von 80 bis 100 m. Die starke Zertalung des Geländes läßt wenig Raum für zusammenhängende ebene Flächen und breite Riedel. Ausdruck dieser Aufgliederung ist ein System von Hohlformen, deren gesetzmäßige Abfolge von Dellen über Tilken bis zu steilhängigen, stark geneigten Kerb- und Kerbsohlentälern reicht (s. P 13). Viele der Dellen und Tilken werden in ihrer weiteren Entwicklung gehemmt, da sie im Verlauf von Gelände- und Hydromeliorationen mit Lockermaterial verfüllt und somit ihre Neigungswinkel abgeflacht wurden. An stark geneigten Hangpartien tritt der Gesteinszersatz hervor, stellenweise ragen auch Blöcke und Felsen bis an die Oberfläche. Als Bodentypen sind Ranker und Ranker-Braunerden ausgebildet, also Typen mit relativ unentwickelten Horizonten.
Abb. 4. Geologisches Profil von der Kmehlen—Wantewitzer Lößschwelle zu den Schotterplatten nördlich der Großen Röder bei Großenhain (Ausschnitt nach R. S C H M I D T 1965) 1 Biotitgneis
7 Löß
2 Biotitgranodiorit 3 Dobritzer Quarzporphyr 4 Glimmerporphyrit in Gängen 5 Sande und Kiese 6 Flußschotter
8 Sandlöß 9 lehmiger Treibsand 10 Treibsand Pleistozän
11
Auelehm
1 I kaltzeitliche [ äolische Sedimente i Holozän
Das rechtselbische Gebiet zwischen der Großen Röder im Norden und dem Elbtalrand bei Meißen-Zscheila im Süden (Abb. I) zählt zu dem G r o ß e n h a i n e r L a n d (IV), einem in der natürlichen Ausstattung recht uneinheitlichen Raum. In ihm unterscheidet man je nach den vorherrschenden, meist pleistozänen Ablagerungen zwischen Moränen- (IVb + d) und Schotterplatten (IVa) und einer Lößschwelle (IVc; Abb. 4). Ein besonderes Merkmal des südlichen und westlichen Teiles des Großenhainer Landes ist sein Übergangscharakter, und zwar zwischen dem Nordsächsischen Tiefland und der Hügellandzone. Auf dem Treibsand hat sich eine Podsol-Braunerde als Bodentyp entwickelt mit einem nur wenige Zentimeter mächtigen Bleichhorizont ( S C H M I D T 1965). Auf Sandlöß, Lößlehm und Löß haben sich Fahl- und Parabraunerden gebildet. Die Xerothermvegetation stellt das Charakteristikum des Großenhainer Landes wie auch der anderen Landschaften um Meißen überhaupt dar. Die artenreichen Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Gebüschformationen geben ihnen das Gepräge, wodurch sie zu den floristisch reichsten Gebieten Mitteleuropas zählen. 11
Innerhalb dieser Vegetationseinheiten lassen sich deutliche Unterschiede in der lokalen Verbreitung submediterraner und subkontinentaler Arten (s. Bd. 16, Zittau, Überschau, Abb. 4) feststellen. Während submediterrane Arten ihre Hauptverbreitung in den elbnahen Bereichen innerhalb des Weinbaugebietes besitzen (s. L 2, M4), sind subkontinentale und kontinentale auf Grund ihrer größeren Verträglichkeit gegenüber stärkeren Temperaturschwankungen im Tages- und Jahresgang und größeren Winterkältegraden vor allem in elbfernen Lagen anzutreffen (s. F 5, K 5, N 8). Der hohe Anteil kontinentaler Arten an der Xerothermvegetation deutet wahrscheinlich auf die klimatische Ungunst für den Weinbau in den sommerwarmen Landschaften, da die Weinrebe als submediterrane Pflanze nur in wintermilde'n Lagen gedeihen und keine strengen Fröste vertragen kann. Abseits der Elbe fehlt der Weinbau überhaupt. Trocken- und Halbtrockenrasen zeichnen sich gewöhnüch durch ein Gemisch von submediterranen und subkontinentalen Arten aus, denen sich auf flachgründigen Böden zahlreiche Sandpflanzen beigesellen können (s. M 4, K 5). Manche Trockenrasenarten stellen Relikte der Sandsteppenvegetation dar, die früher im Kaum zwischen Elbe und Großer Röder sicher stärker verbreitet waren. Xerothermrasen auf tiefgründigen Standorten sind am Rand von Eichen-Hainbuchen-Wäldern meist als Fiederzwenken-Halbtrockenrasen, solche auf flachgründigen Böden im Kontakt zu Xerothermgebüschen und Traubeneichenwäldern als azidophile (bodensäureliebende) Trocken- bis Felsrasengesellschaften ausgebildet. Felsrasen besiedeln sogar die Steilhänge der aufgelassenen Steinbrüche. Trockengebüsche enthalten charakteristische wärmeliebende Arten. Auch die Schutt- und Ackerunkrautflora zeigt einen hohen Anteil wärmeliebender Elemente. Typische Ackerunkräuter sind jedoch selten geworden, und es ist heute ein großer Zufall, wenn man von dem Rittersporn (Consolida regalis), dem Sommeradonisröschen (Adonis aestivalis), der Haftdolde (Caucali$ lappula), dem Ackerwachtelweizen (Melampyrum arvense), dem Schwarzkümmel (Nigella arvensis) oder dem Venuskamm (Scandix pecten-veneris) noch ein Exemplar zu Gesicht bekommt. Demgegenüber weist die Schuttflora mit Melden-, Gänsefuß- und Distelgesellschaften sehr viele Arten auf, von denen einzelne auch in Xerothermrasen eindringen. Bekannt sind die Eselsdistel-, Steinklee- und Kratzdistelgesellschaften in Ortslagen, in Steinbrüchen, an Bahndämmen und Straßenrändern. Auf dem Meißner Burgberg fallen, wie in der Umgebung aller ehemaligen Rittergüter im Elbtal, die großen Bestände des Glaskrautes (Parietaria officinalis) auf. Von der Vegetation des elbnahen Raumes und der Lommatzscher Pflege weicht die des Golkwaldes völlig ab (s. H 11). Sie entspricht etwa in ihrer Zusammensetzung mit Eichen-Birken-Kiefern-Wäldern bzw. deren forstlichen Ersatzgesellschaften der des Friedewaldes (s. Bd. 22, Lößnitz, J 4). Eichen-Birken-Waldgesellschaften mit subkontinentalen Waldsteppenelementen treten nur fragmentarisch auf (s. K 5, R 7)Im Elbtal nördlich Dresdens und an den Südhängen seiner Nebentäler halten sich zahlreiche wärmeliebende und trockenheitsliebende Tierarten auf. Einige Geländeabschnitte, wie die Bösel und Knorre (s. M 4), wurden faunistisch verhältnismäßig gut untersucht. Im Vergleich zu anderen Tiergruppen ist die Insektenfauna außer12
gewöhnlich reichhaltig. So wurden bisher allein aus der Familie der Marienkäfer 35 verschiedene Arten festgestellt, ferner 51 Orthopterenarten (Schaben, Grillen, Heuschrecken) und 23 Neuropterenarten (Netzflügler). Eine Reihe von ihnen kommt innerhalb der D D R nur hier vor, so beispielsweise der besonders wärmeliebende Marienkäfer Scymnus subvillosus. Weitere, oftmals seltene bzw. sehr seltene Ameisen, Heuschrecken, Wanzen, Blattwespen und Käfer, von denen auch einige unter Naturschutz stehen, werden bei den Einzelsuchpunkten genannt (s. B 1, E 10, E 12, M 4 , P 8).
Historische Entwicklung Das Elbtal zwischen Meißen und Riesa sowie das untere Triebischtal gehören zu den interessantesten Siedlungslandschaften Sachsens während der Ur- und Frühgeschichte. Dieser Raum bildet den Nordabschluß des Paßlandes zwischen den Gebieten jenseits von Erzgebirge/Sächsischer Schweiz und dem offenen Flachland im Norden. E r weist seit dem Neolithikum eine starke Siedluugsintensität auf, so daß bei den Einzelsuchpunkten nur wenige der an die Hunderte zählenden Fundstellen genannt werden können. Die Naturgegebenheiten spielten bei der Auswahl der Siedlungsflächen und bei der Verbreitung von Sippen und Stämmen sowie der durch sie vermittelten kulturellen Neuerungen eine wichtige Rolle. Das gilt vor allem für die Flußtäler. In klimatischer, besonders thermischer Hinsicht verfügt das Elbtal über Vorzüge. Weitgehend siedlungsbestimmend waren auch die fruchtbaren Bodenarten Löß und Lößlehm sowie Auelehm und die unterschiedlichen Bearbeitungsmöglichkeiten des Bodens mit den anfangs noch primitiven Knochen-, Horn- und Holzgeräten sowie Steinhacken vor der Einführung des ersten Pfluges. Bereits vor dem Seßhaftwerden des Menschen, also in der Zeit der Jäger und Sammler, wurde das Meißner Gebiet nicht nur vereinzelt aufgesucht, wie die Funde von Althirschstein (s. E 1) und Baselitz (s. F 7) aus der Altsteinzeit beweisen. Größere Landstriche mit kurzfristig genutzten mittelsteinzeitüchen Niederlassungen befinden sich vor allem auf der rechtselbischen Niederterrasse. Vielfältigste Kleingeräte aus Feuerstein (Mikrolithen) konnten besonders auf Leckwitzer Flur (s. B 5) geborgen werden. Inzwischen war zur Jagd und zum Sammeln als neue Möglichkeit des Nahrungsmittelerwerbs der Fischfang getreten. A u c h diese rein aneignende Wirtschaftsweise schuf noch keine Voraussetzung zur Seßhaftigkeit. Sie entwickelte sich erst mit dem Übergang zur eignen Produktion von Nahrungsmitteln, zum Feldbau und zur Viehzucht vor reichlich 6000 Jahren. Die absolute Abhängigkeit des Menschen vom zufälligen Angebot der Natur war nunmehr überwunden. E s konnte schon bald ein Mehrprodukt erarbeitet werden, das man gegen andere Erzeugnisse eintauschte. Im Lauf der Jahrhunderte führte die ungleichmäßige Anhäufung von Gütern zu sozialer Differenzierung, die die Auflösung der Urgesellschaft einleitete. Überall im linkselbischen Lößgebiet und um Kmehlen (s. F 7) rechts der Elbe finden wir Siedlungsreste mit Großhäusern der sogenannten Bandkeramik. Mit der Seßhaftigkeit entwickelte sich die spezialisierte Bearbeitung v o n Gesteinen
13
zu Geräten, ferner die Töpferei, das Spinnen und Weben. Frauenidole weisen auf den Fruchtbarkeitskult ebenso hin wie auf Reste des sich nun auflösenden Matriarchats. Hinzu treten Zeichen des Tierkultes (s. Q 1). Wesentlich spärlicher als die Überbleibsel der langlebigen Bandkeramik sind Siedlungen und Gräber der jüngeren Trichterbecherkultur vertreten, so die von Zehren und aus dem Raum um Riesa. Ebenso verhält es sich mit der Besiedlung am Ende des Neolithikums vor fast 4000 Jahren zur Zeit der Schnurkeramik. Die nunmehr zumindest zeitweise Betonung der Viehzucht deutet sich schon in der Verteilung der Niederlassungen an, denn jetzt wurden vornehmlich zur Weidewirtschaft geeignete Landstriche außerhalb der fruchtbaren Böden aufgesucht. Bereits vom Ende der Steinzeit stammen die ersten Metallfunde. Das neue Material verbesserte die bisherigen Verhältnisse und half, Wirtschaft und Gesellschaft umzugestalten (Bergbau, Metallhandwerk und -handel). Von seinem hohen Wert zeugen die Hortfunde, die anfangs teilweise aus ganzen Sätzen von Ringen bestanden, die auch als Tauschäquivalent (Barren) galten. Später setzten sie sich größtenteils aus unbrauchbar gewordenen Geräten, Gußresten, Fehlgüssen und Barren zusammen und stellen regelrechte Schrottfunde dar (s. C 1 ) . Außer Metall tauschte man Bernstein, aber auch Salz. Die Berührung mit entfernter liegenden Kulturen brachte Fremdformen und Anregungen ins Land. Von 1800/1700 v. u. Z. an treffen wir im Altsiedelland Skelettgräber und Siedlungen der ältesten bronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur an. Die folgende Lausitzer Kultur (etwa ab 1400) zeichnet sich durch Urnenbestattungen in großen Flach- und Hügelgräberfeldern, Siedlungen mit Werkstätten und befestigte Zentralorte aus. Diese wurden nicht nur als Schutzburgen in Zeiten der Gefahr aufgesucht, sondern dienten als Dauersiedlungen mit hervorgehobener Bedeutung innerhalb einer größeren Siedlungskammer. Die wichtigsten dieser Anlagen befinden sich im Elbegebiet, so die 3 Burgen an der Rauhen Furt (s. E 1 1 , H 2, H 10). Die Lausitzer Kultur weist die größte Funddichte des Meißner Landes und auch die umfangreichsten besiedelten Flächen noch weit über die Mitte des 1. Jahrtausends v. u. Z. auf, als bereits keltische Einflüsse oder die Kelten selbst im Süden und Westen Fuß gefaßt hatten und als schon vom 8. Jahrhundert an das Eisen die Bronze als Werkstoff langsam zu ersetzen begann. Die Gewinnung des neuen Metalls war infolge seiner weiten Verbreitung vielerorts — so auch bei uns — möglich und sparte den kostspieligen Kupfer- und Zinn-,,Import". Keltische Einflüsse verraten beispielsweise die reich verzierten Braubacher Schalen und die Bronzekette von Mettelwitz (s. K 9). Spätestens im 4. Jahrhundert v. u. Z. drangen germanische Gruppen von Nordwesten her ein. Aus der Zeit von vor knapp 2000 Jahren stammt das hermundurische Gräberfeld von Prositz (s. K 3) mit reichlichen Waffen- und Schmuckbeigaben. Die germanische Besiedlung reichte bis ins 6. Jahrhundert, wenn sie auch in den letzten Phasen eine klare Abnahme zeigt, was zweifellos mit den Auswirkungen der Völkerwanderung zusammenhängt. Am Ende des 6. Jahrhunderts kamen aus Böhmen westslawische Siedler friedlich in das teilweise entvölkerte Gebiet. Sie trieben Ackerbau und Viehzucht, daneben Fischfang und Zeidlerei. Schon in den ersten Jahrhunderten der sorbischen Landnahme wurde das Siedlungsgebiet wesentlich erweitert, und spätestens im 8. Jahr14
hundert hatten sich Stammesverbände mit Wirtschafts-, Verwaltungs- und Kultzentren gebildet. In dieser Zeit entwickelte sich das Meißner Land mit der Lommatzscher Pflege zum Kerngebiet des Gaues Daleminze (Glomaci/Lommatzsch). Wiederum entstanden Burgen (s. B 5, E 2, H 10, R 2) als Zentren kleiner Siedlungskammern, spätestens im 9. Jahrhundert. Am Ende des 8. Jahrhunderts und im 9. Jahrhundert waren vom Frankenreich Vorstöße in die slawischen Bereiche unternommen worden, Anfang des 10. Jahrhunderts auch solche der Ungarn. Nach der Unterwerfung des Gaues Daleminze und der Gründung der Burg Meißen (s. M 8.2) wurde das Gebiet in den jungen deutschen Staat eingegliedert. Zur militärischen Beherrschung der slawischen Einwohner sowie zum Schutz vor fremden Mächten dienten größere Burgen und ein Netz von Burgwarden (s. B 3, H 6, L 1) in strategisch günstiger Lage. Neben dem Burgwardsystem gab es die Supanien als administrative Einheiten, in denen sorbische Supane im Auftrag der deutschen Herrschaft Gerichts- und Verwaltungsfunktionen über die abhängigen und tributpflichtigen Sorben ausübten. Sich den veränderten Verhältnissen jeweils anpassend, sind Supanien als Amtsunterbezirke noch im 16. Jahrhundert vorhanden gewesen. Bei den Burgen, die sich an der Elbe entlang als Grenzfluß häuften, wurden oft Kirchen gebaut. Die Missionierung der Sorben festigte die militärische Herrschaft der Eroberer. Die durch ihre strategische Bedeutung und Größe herausragende Burg Meißen wurde 968 Sitz eines Bischofs, ebeilso eines Mark- und eines Burggrafen (s. M 8.4). Bei ihr entwickelte sich im 12. Jahrhundert die einzige Stadtsiedlung des hier beschriebenen Gebietes (s. M 8.3). Im Dienst der dünnen Schicht deutscher Edelfreier und königlicher Dienstmannen standen vor allem in der Burg Meißen sorbische Krieger (Witzessen). Sie wurden mit Dienstlehen ausgestattet und siedelten um Meißen in einem größeren Gebiet, das den Namen Witzessenbezirk erhielt. Der Sorbengau war nach seiner Eroberung Königsgut. Große und häufige Schenkungen an Kirche und Adel und der Niedergang der reichsdeutschen Zentralgewalt ließen es zusammenschmelzen und landesherrschaftlichen Besitz, Klöster und Herrenhöfe entstehen. Letztere sind zum Teil heute noch als Wasserburgen im Flachland (s. C 2, D 4, L g ) oder Turmhügel auf Felsspornen (s. L 3, L 5, P 6 ) , beide mit Wallsicherungen, als Bodendenkmale überliefert. Nachdem Aufstände nicht mehr zu befürchten und polnische Einfälle abgewehrt waren (s. M 8.2), büßte die Burgwardverfassung ihre militärische Funktion ein und verfiel. Könige, Markgrafen, Burggrafen, Bischöfe, Klöster und Adlige zogen bäuerliche Siedler aus dem Westen des Reiches, vor allem Franken und Flamen, in die Mark Meißen. Um 1 1 5 0 erreichte die Kolonisation ihren Höhepunkt. Sie veränderte die Landschaft und das Leben in ihr grundlegend. Neben den Weilern und Runddörfern der Sorben mit Fluren in Block- und Streifengemenge lag ungenutztes Land mit lichtem Heidewald. Die ersten Kolonisten füllten vorzugsweise die slawischen Wohngegenden auf. Spätere Zuzügler schufen in schwerer Rodungsarbeit Siedlungen „aus wilder Wurzel", so Ullendorf (s. S 4). Neben den kleinen unregelmäßigen slawischen Dorf- und Flurformen entstanden planmäßig angelegte Angerdörfer mit Gewannfluren, Straßendörfer, Waldhufensiedlungen und ähnliche 15
^
Stadt
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Vorwerk
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13
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A b b . 5 Historische Ortsformen (nach B L A S C H K E 1957)
1 Blöcke
11
Blöcke u. Streifen/ Gutsblöcke
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bäuerliche Großblöcke
Abb. 6. Historische Fluriormen (nach BLASCHKE 1957; Ortsnamen s. Abb. 5)
wirtschaftlich bedingte regelmäßige Formen. Beide Siedlungsarten haben, von unwesentlichen und einzelnen Veränderungen abgesehen, vom Hochmittelalter bis zur Agrarreform und der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts das Landschaftsbild geprägt (Abb. 5). Die Sorben, die von Anfang an nicht zahlreich und durch die zurückliegenden Kriege dezimiert waren, wurden durch die deutsche Massenbesiedlung weder ausgerottet noch verdrängt, zahlenmäßig aber um ein mehrfaches überboten. Die neuen Siedler hatten einen günstigen Rechtsstatus: persönliche Freiheit, Landzuteilung nach dem Hufenmaß bei erblichem Besitzrecht und mäßigem Grundzins an den Feudalherren sowie den Zehnten an die Kirche. Die harte Arbeit des Siedlungswerkes hatte sie in genossenschaftlich organisierten Gemeinden eng zusammengeschlossen. Mit gewählten oder reihum sich ablösenden Dorfvorstehern, mit Dorfordnungen und Ausübung der niederen Gerichtsbarkeit haben sie durch viele Menschenalter bewiesen, daß sie sich durchaus selbst verwalten konnten. Adel und Geistlichkeit entmündigten zwecks Erhöhung ihrer feudalen Grundrente am bäuerlichen Mehrprodukt allmählich diese Dorfgenossenschaften, rissen die Gerichtsbarkeit gänzlich an sich und drückten die Freiheiten der deutschen Bauern herab. Dadurch verschwanden die Rechtsunterschiede zur sprbischen Bevölkerung. Sie vermischten sich volksmäßig, glichen sich ökonomisch und kulturell an, wobei die deutsche Herrschaft im Land die slawische Eigenständigkeit überwucherte, so daß sich um 1500 im Meißnischen auch die sorbische Sprache verlor. Die extensive Feld-Wald-Wirtschaft mit Getreidebau, Waldmast, Fischerei und Zeidlerei wich mit der Kolonisation der produktiveren Dreifelderwirtschaft auf aufgeteilter Flur bei genossenschaftlich genutztem Gemeindeland an Anger, Wiesen und Wald. Durch Klöster und Pfarrgüter kam es bei günstigen natürlichen Voraussetzungen zur Hebung der Garten- und Obstbaukulturen, zu ausgedehntem Weinbau (s. E 7), auch wurde Bienen- und Fischzucht aufgenommen. Es dominierten Rinder- und Schweinehaltung in den Dörfern, Pferdezucht und Schafherden auf den adligen Wirtschaften. Im 14. Jahrhundert sank während der viele Jahrzehnte anhaltenden Agrarkrise der Wert landwirtschaftlicher Produkte. Hussitenbewegung und Pestzeiten vergrößerten die Not; viele Landbewohner wanderten in die Städte ab, so daß Bauernstellen und ganze Dörfer wüst wurden (Abb. 35). Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts ergab sich wieder eine günstige Marktsituation. Das und der steigende Geldbedarf des Adels drängten nach Vergrößerung der Rittergüter. Durch Bauernlegen (s. E 5, S 1) versuchte man bis zum Ausgang der Feudalzeit Bauernland zu den Gütern zu schlagen, was trotz bäuerlichen und staatlichen Widerstandes oft gelang. Da die vergrößerten Gutswirtschaften mehr Arbeitskräfte brauchten, wurden ursprünglich im Siedlungsgebiet nicht gebräuchliche Frondienste eingeführt -und ständig gesteigert, wobei es aber nicht zur Ausbildung der Leibeigenschaft kam, da die Gesamtheit der Feudalverpflichtungen Reallasten waren, die am Grundbesitz und nicht an der Person hafteten. Diese Grundlasten waren nach Art und Höhe bei den einzelnen Dörfern und Bauern unter den verschiedensten Herren sehr differenziert. Landesherrliche Steuern wurden in Geld- und Naturalienform mit steigender
18
Tendenz durch die Jahrhunderte als Bede (Abgabe), Geschoß, Schock- und Quatembersteuer erhoben. Seit 1438 kamen indirekte Konsumtionssteuern hinzu. Rüstungen "und Kriege brachten Heeresdienste, Türkensteuern, Kontributionen, Magazingetreide für das Heer, Spannfronen für Marschleistungen u. a. m., abgesehen von schweren Kriegsplünderungen und Zerstörung von Gut und Leben. Drückend waren die Lasten an den Grundherrn. Das konnte der Landesherr bei den Amtsbauern, die Kirche oder ein Rittergutsbesitzer sein. In Geld und Naturalien, wie Getreide, Wein, Honig, Heu, Schlachtstücke, Geflügel, Eier, Brot, Bier, bekam er den Grundzins, bei Besitzerwechsel bis zu 5% der bäuerlichen Wirtschaft als Lehnware oder das Besthaupt vom Viehbestand. Auch waren Schreib- und Gerichtsgebühren, mitunter Strafgelder und stets' der Kirchenzehnt zu zahlen. Die schlimmste Form feudaler Ausbeutung waren jedoch die Fronen, die als Spannoder Handdienste (s. H 5, H 6) in allen Bereichen der Gutswirtschaft geleistet und mitunter auf alle Tage der Woche ausgedehnt wurden, worunter die eigenen Wirtschaften sehr litten. Seit dem 16. Jahrhundert kam außerdem der Gesindezwangsdienst auf: Die erwachsenen Kinder der Untertanen mußten etwa 2 Jahre als Mägde und Knechte auf dem Gut arbeiten. Die ursprünglich sozial einheitliche Bauernschaft auf gleichen Hufenanteilen begann sich mit dem ausgehenden Mittelalter stark aufzugliedern. Selbst die Vollbauern, die allein Gemeinderechte und -nutzungen besaßen, unterschieden sich nach Landbesitz in Teil-, Ein- oder Mehrhufner. Neben ihnen gab es die Gärtner als eine Schicht von Kleinbauern, die Häusler ohne Ackerland, die nur zur Miete im Dorf wohnenden Hausgenossen (Einlieger) und das Gesinde. Diese starke und zunehmende soziale Differenzierung ließ keine einheitliche antifeudale Klassenbewegung aufkommen. Großbauern befanden sich zum Teil in günstiger Lage. Auf den Wochenmärkten in Meißen, Großenhain und Lommatzsch setzten sie ihre überschüssigen Produkte gewinnbringend ab. Hohe Getreideerträge auf fruchtbaren Böden, Wein und Obst brachten ihnen Wohlstand. Die auf gewerbliche und landwirtschaftliche Lohnarbeit angewiesene Dorfarmut lebte dagegen in drückenden Verhältnissen, wenngleich die stark zunehmende Ausbeutung im 18. Jahrhundert und feudale Mißstände, wie die Wildplage und die ausgedehnten Hutungsrechte der Rittergüter, auch die Bauern beschwerten. Die Landbevölkerung setzte sich mit mannigfaltigen passiven, spontanen, lokalen und individuellen Formen des antifeüdalen Widerstandes zur Wehr. Groß ist die Zahl der von den Bauern gegen ihre Grundherrn geführten Prozesse. 1790 kam es unter dem Eindruck der Französischen Revolution zu einem Aufstand (s. E 2, S 1), dessen Zentrum um Meißen und Lommatzsch lag. Gutsherrn und Gutspächter wurden von den Aufständischen vertrieben, gefangengesetzt, gemaßregelt, Abgaben und Dienste eingestellt und schriftliche Verzichtsleistungen darauf von den Grundherrn erzwungen, bis nach Wochen das Militär die revolutionäre Erhebung niedergeschlagen hatte. Die feudalen Verhältnisse, die sich auch in der starken verwaltungsmäßigen Zersplitterung widerspiegeln (Abb. 7), waren zu Fesseln der Produktivkräfte in der Landwirtschaft geworden. Seit der Hungersnot von 1771 wurden Kartoffeln zum Volksnahrungsmittel. Die Besömmerung der Brache mit weiteren Spezialkulturen, 19
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Abb. 7. Verwaltungsbezirke in der Mitte des 18. Jahrhunderts (nach einer unveröffentlichten Karte von K . B L A S C H K E , ergänzt von G. M Ü L L E R ; Ortsnamen s. Abb. 5)
wie Raps, Hanf, Klee, Futterrübe, sowie die Stallfütterung, künstliche Düngemittel und neue Arbeitsmethoden drängten zur Aufgabe der Dreifelderwirtschaft und Anwendung effektiver Fruchtwechselfolgen. Der veralteten Wirtschaftsweise ist es mit zuzuschreiben, daß besonders auf den stark geneigten Geländeabschnitten durch Erosion erhebliche Bodenzerstörung stattfand (Abb. 8). Erst 1832 konnte der Widerstand reaktionärer Feudalherrn überwunden und die sächsische Agrarreform begonnen werden. Die Entlastung geschah aber nur gegen eine 25fache Entschädigung des in Geld umgerechneten Jahresbetrages der Abgaben, Fronen und Privilegien an die Grundherrn, deren wirtschaftliche Kraft dadurch enorm gestärkt wurde; Gleichzeitig konnten Gemeindeländereien aufgeteilt werden. Es fanden Grundstückszusammenlegungen und Neuverteilung der Fluren nach rationellen landwirtschaftlichen Gesichtspunkten an die alten Besitzer statt. Dies und ein neues Grundsteuersystem, die Neureglung des Hypothekenwesens, die Landgemeindeordnung von 1838 und die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1855 führten zum vollen Durchbruch kapitalistischer Wirtschaftsverhältnisse auf dem Lande. Die weitere soziale Differenzierung ging beschleunigt voran, indem Güter und Bauernhöfe in der Regel prosperierten; der Reichtum der Inhaber kam durch.„schöne" und protzige Höfe zum Ausdruck, wodurch viel altes Kulturerbe zerstört wurde. Demgegenüber verschuldeten die Kleinbauern häufig, und das proletarische Element nahm zu, das Beschäftigung auf dem Lande fand oder in die Industriebetriebe benachbarter Städte pendelte. Der Kommunikation zwischen dem Land und den Städten diente ein Netz von Schmalspurbahnen mit Lommatzsch als Knotenpunkt, von wo aus Linien nach Riesa (seit 1877), Nossen (1880), Meißen und Wilsdruff (1909) und nach Döbeln (1911) bestanden. Auch die Menschen des Meißner Landes litten schwer unter 2 imperialistischen Weltkriegen, unter Inflation, Weltwirtschaftskrise und faschistischer Diktatur. Erst mit den Truppen der Roten Armee zog eine Zeitenwende ein. Die antifaschistisch-demokratische Ordnung brachte 1945 die Bodenreform. Die in adligem und bürgerlichem Besitz befindlichen Rittergüter wurden enteignet und entschädigungslos an Landarbeiter, landarme Bauern und Umsiedler aufgeteilt (s. C 2, E 2, E 7, F 3, K 6, L 9, M 1, N 2, N 3, O 5, P 6, Q 2, Q 6, Q 7, R 2, R 8, S 1). Das Gut in Leutewitz (s. N 4) erhielt den Status eines volkseigenen Gutes. Die demokratische Verwaltungsreform im Jahre 1952 legte die heutigen Kreisgrenzen fest, wie am Beispiel von Großenhain gezeigt werden kann (Abb. 9). Mit dem Aufbau des Sozialismus gingen auch in Meißen und in den Dörfern der agrarisch bestimmten Umgebung tiefgreifende Veränderungen vor sich. Die Bauern — insbesondere die Neubauern der früheren Rittergutsorte — schlössen sich seit 1952 zu den ersten landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) zusammen, um zunächst die Feldflächen, später auch die Viehbestände zu Abbildung 7 1 Kreisamt Meißen 2 Prokuraturamt Meißen 3 Schulamt Meißen
3
Elbtal
4 Stiftsamt Meißen 5 Amt Großenhain 6 Amt Zadel
7 Religionsamt Dresden 8 Amt Nossen 9 Amt Oschatz
21
gemeinsam nutzen zu können. Zu den frühesten Gründungen zählen die in Skassa (s. C 2), Niederjahna (s. L 9) und Merschwitz (s. E 5). Bis zum Jahre 1976 vollzog sich in der Landwirtschaft, begünstigt durch eine starke Mechanisierung und Rationalisierung, eine bedeutende Konzentration in Verwaltung und Bewirtschaftung, so daß nur noch wenige Genossenschaften verblieben. Gleichzeitig spezialisierten sich die meisten von ihnen auf Viehhaltung und -zucht. Einige LPGs (s. B 3, C 1) verfügen über Produktionsabteilungen, die sich mit dem Anbau von Sonderkulturen beschäftigen, beispielsweise von Weinreben (s. J 4, M 2). Besonders kostenaufwendige, industriemäßig betriebene Anlagen errichteten mehrere Genossenschaften in Obermuschütz (s. G 2), Niederjahna (s. L 9) und bei Spittewitz (s. P 12) gemeinsam. Um die Tierzucht weiter voranzubringen, vor allem um leistungsstarke Muttertiere zu züchten, schuf der V E B Tierzucht Dresden neue Gebäude in Korbitz (s. P 4) und bei Buschbad (s. O 6).
Abb. 8. Erosionsgefährdung im 18./19. Jahrhundert, ermittelt nach Kleinformen (Ausschnitt, nach H E R Z 1964) Auf Flächen, die seit den sechziger Jahren bedeutend vergrößert, wurden, betreibt das Volksgut Radebeul bei Diesbar-Seußlitz Weinbau (s. E 7). In seiner Nachbarschaft hat sich ein volkseigener Gartenbaubetrieb auf die Erzeugung bestimmter Blumen spezialisiert (s. H 9). Andere genossenschaftliche Einrichtungen um Meißen nutzen die günstigen Boden- und Klimaverhältnisse zum Obstbau, für den bei Krögis (s. Q 7) und Riemsdorf (s. S 3) neue Flächen erschlossen wurden. 22
Die Spezialisierung in der Landwirtschaft führte seit 1973 zur Schaffung von kooperativen Abteilungen Pflanzenproduktion. (KAP) und seit 1975 von LPGs Pflanzenproduktion, die zwischen 3000 ha (Riesa-Göhlis, s. A 1) und 9300 ha (Riesa-Kanalgebiet, s. E 5) bewirtschaften. Um höhere Erträge in der Feld- und Grünlandwirtschaft zu erzielen, legten Meliorationsgenossenschaften Stauweiher sowie RohrSysteme zum Verregnen von Wasser der Elbe (s, E 5), des Lommatzschbaches (s. E 3) und des Jahnabaches (s. O 2) an. An Anbauprodukten herrschen Getreide, im Lößgebiet auch Zuckerrüben vor; außerdem betreibt man Gras- ünd Feldfuttervermehrung. Diesem Zweig widmet sich von jeher das V E G Leutewitz (s. N 4) und seit etwa i960 die heutige K A P Saatbau Krögis (s. Q 7). Der Feldfutteranbau überwiegt das natürliche Grünland, das an den für den Ackerbau ungeeigneten Hängen der Täler (s. R 2) und bei Merschwitz (s. E 5) in den letzten Jahren eine Erweiterung erfuhr und zum Weideauftrieb genutzt wird.
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!95, 1 9 6 , 197. 198, 199 Latfenezeit 36, 37, 88 Laubmischwald 8, 9, 30, 67, 100, 107, 170, 176, 185, 188, 1 9 1 , 197 Leichtindustrie 109, 142, 145, 1 7 1 Letten 82, 90 Löß, Lößlehm 1, 2, 5, 6, 8, 9, 1 1 , 13, 29, 45. 63, 69, 70, 76, 77, 80, 89, 96, 98, 102, 106, 1 1 3 , 1 1 6 , 150, 158, 1 7 1 , 174, 179, 183, 187, 197 Lößrand-, Hügellandstufe 2, 5, 6 Lokator 197 Magerrasen 67, 70, 88 Markt, -recht 19, 1 1 8 , 122, 127, 136, 144 Marmor 8, 59 Maschinen-, Geräte- u. Reparaturstützpunkt 69, 73, 75, 93, 96, 1 0 3 , 1 1 3 , 1 6 2 , 164, 1 8 1 , 187, 196, 198
Maschinen-Traktoren-Station 3 7 , 5 3 , 56, 103, 1 1 4 , 1 6 1 , 1 8 1 , 198 Melden-, Gänsefuß- u. Distelgesellschaft 12 Melioration 1 1 , 23, 68, 98, 175, 184 Mittelalter 18, 36, 59, 108, 123, 124, 128, 1 3 1 , 137, 1 4 1 , 167, 169, 170 Mittelsächsisches Lößgebiet 1 , 2, 3, 5, 6, 8, 9, 1 1 , 12, 25, 26, 29, 3 1 , 63, 80, 90, 100, 104, 109, 1 1 5 , 158, 193, 197 Molkerei 98, 148, 189 Münze, Münzstätte 1 2 1 Museum 42, 60, 93, 130, 137, 1 4 1 , 149 Naherholungsgebiet 26, 41, 5 1 , 62/ 63, 67 Nahrungsmittelindustrie 25, 28, 46, 53, 73. 93. 138, 1 4 1 , 142, 148, 179 Naturdenkmal, -Schutzgebiet 63—65, 67, 70, 89—91, 99, 136, 174, 179, 1 8 1 , 194 Naturräumliche Gliederung s. Elbtal, Großenhainer Land, Mittelsächsisches Lößgebiet, Oschatzer Hügelland Neubauernhof 41, 46, 47, 54, 56, 69, 70, 73, 77, 1 1 2 , 1 1 4 , 153, 158, 1 6 1 , 163, 164, 169, 178, 179, 180, 1 8 1 , 187, 190, 196, 199 Neugotik 35, 45, 105, 137, 162, 166, 168 Niederterrasse 3, 13, 30, 34, 35, 36, 37, 54, 57, 68, 81, 86 Novemberrevolution 1918 143 Obstbau 18, 19, 22, 27, 29, 54, 69, 70, 7 1 , 82, 85, 87, 89, 96, 103, 106, 1 1 0 , 1 1 3 , 1 1 5 , 127, 158, 159, 175, 179, 182 Omnibusverkehr 25, 38, 46, 74, 84, 103, 168, 188 Oschatzer Hügelland 3, 5, 6, 28 Ostexpansion 15, 18, 39, 50, 87, 1 2 1 , 126, 187 Paläozoikum l , 8, 195 Papierherstellung 142, 187 Park 52, 59, 60, 63, 66, 1 1 2 , 1 1 5 , 137, 163, 168, 1 8 1 , 194 Pechstein 8, 103, 106, 108, 1 6 1 , 164, 165, 171 Pendler, Pendelverkehr 25, 27, 37, 38, 42, 44, 46, 54, 55, 62, 69, 73, 74, 84, 87,
241
93. 97. 163, 175. 182, i88, 189, 196, 199 Pferdezucht, -haltung 18, 43, 44 Pläner, Plänerkalk 1 1 7 Pleistozäne Ablagerung, s. a. Löß, Sandlöß, Treibsand, 1, 5, 6, 1 1 , 30, 34, 35, 41, 44, 68, 74, 76, 84, 150, 159, 166, 173. 191 Porphyr, Porphyrit 1, 68, 76, 77, 79, 84, 89, 100, 106, 108, 1 1 1 , 159, 162, 164, 165, 167, 170, 1 7 1 , 191 Porzellanherstellung 1, 8, 25, 109, 124, 129, 136, 137, 140, 141, 142, 145, 168, 172 Postmeilensäule 44 Preußisch-Österreichischer Krieg 1866 124 Ranker 11 Rathaus 122, 1-23, 138, 144 Reformation 123, 127, 137 Renaissance 101, 129, 133, 135, 140, 161, 169 Riedel (Geländesporn) 9, 1 1 , 42, 53, 58, 66, 71, 102, 1 1 1 , 114, 152, 162, 169, 180, 181, 189, 196 Riesensteingranit 8, 116, 1 1 7 Rinderhaltung, -zucht, s. ä. Jungviehhaltung, 18, 29, 36, 41, 43, 47, 49,53. 56, 69, 70, 73, 74, 76, 77, 96, 101, 104, 108, 110,' 1 1 1 , 1 1 3 , 152, 155, 156, 157, 158, 159, 161, 167, 175, 179, 180, 183, 185, 187, 189, 194, 196, 198 Rittergut 12, 18, 19, 21, 27, 40, 41, 43, 46. 47. 49, 5 1 . 5 2 . 53. 55. 56, 57. 58, 60, 62, 69, 73, 74, 89, 101, 1 1 2 , 1 1 4 , 1 1 7 , 12 7 . !53. 155." 160, 161, 163, 164, 165, 167, 168, 169, 178, 180, 181, 186, 187, 193, 194, 196, 199 Röhricht 5, 9 Rokoko 44 Romanik 130, 135, 136, 137, 140 Rote Armee 21, 144, 145 Ruderalgesellschaft 1 1 7 , 159 Saalekaltzeit 5, 50, 74, 80, 173 Sächsischer Bauernaufstand 1790 19, 52, 196 Sägemühle 54, 85, 102 Sage 56, 66, 84, 89
242
Sandgrasflur 40, 104, 159 Sandlöß 1, 5, 6, 1 1 , 28, 39, 50 ,80, 1 1 3 Sandstein 51, 56, 60, 76, 80, 82, 84, 96, 101, 106, 1 1 2 , 1 1 5 , 118, 149, 154, 169, 194. *97 Sandsteppenvegetation 3, 12 Sandtrockenrasen 39 Schafzucht, Schäferei 18, 52, 58, 62, 69, 91, 96, 1 1 3 , 156, 157, 158, 179, 180 Schiefer 8, 84, 191, 195 Schiffbau, -fahrt 32, 33, 53, 56, 63, 83, 84. " 5 Schiffer 33, 37, 40, 42, 54, 55, 105, 124, 127 Schiffsmühle 32, 33, 35, 37, 52, 53, 54, 82 Schloß 43, 50, 51, 52, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 62, 63, 66, 68, 74, 80, lGi, 1 1 4 , 1 1 5 , 122, 128, 129, 130, 133, 134, 135, 144, 148, 149, 168, 169, 170, 194 Schule 27, 29, 34, 33, 36, 37, 39, 42, 43, 44- 45, 4 6 . 49, 55, 60, 69. 73, 74, 84, 12 91, 93. 94. 97. 101 > 1 0 3, 1 0 5. °. 123, 128, 135, 137, 143, 148, 149, 150, 154, 163, 169, 170, 1 7 1 , 175, 181, 182, 186, 190, 194, 196 Schweinehaltung, -zucht 18, 29, 40, 43, 44, 46, 49, 57, 69, 70, 73, 91, 96, 1 0 1 , 1 1 1 , 152, 154, 156, 157, 178, 179, 180, 183, 184, 187, 189, 190, 195, 199 Siebenjähriger Krieg 124, 140, 169 Siedlungserweiterung, -ausbau 40, 42, 45, 57, 82, 86, 97, 105, 109, 114, 118, 141, 142, 143, 150, 152, 154, 156, 162, 165, 167, 179, 187, 193 Slawen, Slawenzeit 14, 15, 18, 37, 39, 50, 57, 71, 74, 83, 86, 87, 1 0 5 , 1 1 0 , 1 2 1 , 126, 177, 178, 180, 181, 184, 185, 186, 187, 188, 190 Sozialdemokratische Partei Deutschlands 143, 144, 145 Sozialdemokratischer Arbeiterverein 142. »43 Sozialistengesetz 89, 142, 143 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands 145 Sozialistischer Wohnungsbau 25, 36, 38, 39, 49, 53. 55. 73, 86, 102, 103, 120, 148, 155, 161, 162, 163, 167, 172, 175, 182, 190, 194, 197
Sozialökonomische Struktur 19, 21, 34, 40, 41, 43, 46, 47, 49, 50, 53, 54, 55, 62, 73. 74. 75. 76, 77. 82, 93, 94, 97, 101, 105, 112, 118, 121, 124, 152, 153, 156, 158, 166, 167, 168, 174, 177, 178, 180, 184, 186, 189, 190, 196 Sport, -platz 52, 105, 120, 148, 166, 168, 188, 194 Stadtmauer 122, 123, 124, 138 Steinbruch 2, 5, 12, 30, 32, 33, 39, 40, 43, 53. 65, 66, 75, 76, 77, 79, 80, 8 1 , 1 0 3 , 104, 106, 107, 1 1 1 , 116, 117, 150, 159, 161, 164, 165, 170, 176, 187 Steinkreuz 36, 56, 135, 174, 175 Steinzeit 13, 14, 37, 39, 50, 52, 57, 71, 73, 97. 10 3> 108, 110, 154, 155, 177, 178, 180 Streik 140, 143 Supanie, Supan 15, 82, 183 Syenodiorit 8, 115, 154, 165, 191 Syenodiorit-Granit-Massiv 1, 2, 8, 43, 89, 117, 159, 173 Talaue 1, 2, 3, 5, 34, 36, 39, 40, 43, 44, 49, 54. 57. 58, 63, 76, 80, 84, 86, 94, 96, 97, 98, 101, 103, 104, 108, 1 1 1 , 112, 1 1 3 , 121, 122, 141, 154, 156, 162, 164, 167, 171, 172, 176, 178, 179, 185, 194, 195. 198 Talhang, -rand 5, 8, 9, 1 1 , 29, 53, 54, 57, 62, 63, 67, 70, 87, 93, 94, 96, 105, 106, 112, 1 1 3 , 114, 115, 156, 159, 164, 165, 167, 171, 174, 175, 176, 179, 181, 185, 187, 188, 189, 190, 191 Teich 5, 23, 40, 41, 53, 56, 60, 63, 65, 68, 108, 1 1 1 , 112, 1 1 3 , 116, 127, 154, 158, 161, 172, 177 Tektonik 1, 8, 30, 43, 76, 79, 80 Terrasse, s. a. Niederterrasse, 2, 3, 30, 37, 39, 84, 166, 191 Tertiär 8, 75, 79, 108, 159, 161, 162 Textilindustrie 25, 142, 148, 167 Theater 138, 143, 149 Thermophiler Eichenwald s. EichenTrockenwald Tierwelt 12, 13, 31, 32, 65, 67, 79, 84, 88, 89, 90, 91, 98, 116, 171, 174, 177, 188, 189, 191, 193 Ton 8, 25, 75, 89, 106, 109, 141, 145, 159, 161, 162, 163
Torhaus 27, 59, 60, 70, 91, 102, 104, 1 1 1 , 155. 179, 180, 185 Tourismus 1, 25, 26, 149 Treibsand 1 , 6 , 1 1 , 41, 68, 69 Trias 76, 106 Trockenbuschgesellschaft 67, 70 Trockenrasen 1 1 , 12, 40, 67, 71 Trockenwerk, Mischfutterwerk 73, 97, 192 Tuff 165, 187 Turmhügel 15, 66, 87, 108, 109 Ufergesellschaft 3, 9, 1 1 1 , 159 Urlaubererholung 26, 53, 54, 60, 62, 86, 87, 89 Verwitterung 8, 75, 76, 89, 106, 108, 162 Viehhaltung, -zucht, s. a. Geflügel-, Rinder-, Schaf- und Schweinehaltung, 13, 14, 18, 21, 22, 34, 45, 52, 82, 94, 96, 102, 114, 155, 163, 164, 167, 174, 185 Völkerwanderung 14 Vogelwelt 32, 65, 98, 174, 177, 193 Volksbauweise, s. a. Fachwerk, Kumthalle, Torhaus, 34, 37, 49, 53, 54, 77, 112, 124, 154, 156, 195 Volkseigenes Gut 21, 22, 28, 36, 49, 60, 62, 84, 87, 88, 155, 156, 167, 182 Volkswirtschaftliche Masseninitiative 60 Vorstadt 120, 123, 127, 150 Vorwerk 27, 35, 40, 41, 43, 46, 47, 52, 53, 54. 56, 57. 58, 62, 69, 70, 73, 77, 81, 91, 93» 94. 1 0 1 . 1 0 2 > 1 0 5 . 1 1 3 . 114. 1 1 7 . 127, 152, 156, 163, 164, 165, 167, 169, 174, 183, 184, 196, 197, 198 Vulkanismus 8, 170 Wallanlage 14, 15, 39, 40, 50, 52, 53, 66, 79, 81, 83, 87, 105, 108, 109, 110, 117, 122, 169, 170, 186, 187, 188 Wasserburg 15, 43, 74, 1 1 2 Wasserlaufregulierung 3, 27, 30, 32, 33, 43, 47, 76, 84, 98, 105, 106, 1 1 1 , 1 1 5 Wassermühle 40, 41, 43, 54, 60, 84, 85, 86, 94, 97, 101, 102, 103, 109, 1 1 1 , 141, 153, 156, 164, 165, 168, 1 7 1 , 179, 184, 186, 188, 190, 191, 192, 193, 194, 195. 199 Weichselkaltzeit 6, 37, 50, 80 243
Weidewirtschaft 14, 23, 44, 77, 80, 89, Xerothermvegetation 9, 1 1 , 12, 98, 99, 96, 104, 1 1 2 , 1 1 3 , 152, 182, 190 104, 107, 109, 1 1 5 , 193 Weinbau 5, 9, 12, 18, 19, 22, 26, 37, 41, . Zeidlerei 14, 18 44. 5*. 54. 57.'60, 62, 63, 67, 70, 71, Ziegelei 50, 1 4 1 , 150, 153, 161, 168, 186 73. 75. 77. 79. 82, 85, 86, 87, 91, 93. Zoll, -statte'117, 127 105, 106, 1 1 1 , 1 1 3 , 1 1 4 , 1 1 5 , 1 1 6 , 1 1 7 , Zweckverband 62, 86, 177 127, 148, 150, 166, 167, 178, 194 Zweiter Weltkrieg 21, 27, 37, 43, 51, Weinbaugemeinschaft, -genossenschaft, 83, 109, 1 1 2 , 120, 137, 1 4 1 , 144, 145, Winzergenossenschaft 62, 1 1 6 , 148 148, 178, 195, *96 Weinpresse 60, 62, 148, 166 Zwischenbetriebliche Einrichtung 167, Wild 32, 82, 88, 98, 174, 177, 188, 189 195 Witzessen, -bezirk 15, 183 Zwischengenossenschaftliche EinrichWüstung 18, 28, 35, 41, 43, 74, 84, 160 tung 145, 175
244
l Burgberg Meißen von Westen. Links hinten: K i r c h t u r m v o n Meißen-Zscheila
2 B u r g b e r g M e i ß e n v o n W e s t e n . R a d i e r u n g v o n ADRIAN LUDWIG RICHTER (1803 - 1 8 8 4 )
3 Albrechtsburg Meißen mit dem Großen Wendelstein
4 Dom Meißen von Westen
6 Blick vom südlichen D o m t u r m in Meißen über den Stadtteil Cölln zum Spaargebirge
7 Schiffsmühle vor dem Meißner Burgberg. Holzstich von (I. H ä l f t e 19. J h . )
HENRY
WINKLES
8 Ausgrabungen Burgberg Meißen: Holzstraße ( 1 0 . / 1 1 . Jahrhundert) und hölzerne Hausfundamente
9 — 12 Meißen: Tuchmachertor (oben links); Burglehen, inneres Tor Jahnaischer Hof (rechts); Dom, Stifterfigur O T T O S I. (unten links); Afrakirche, Portal der Schleinitzkapelle (rechts)
13 Frauenkirche Meißen. Holzschnitt von A D R I A N
LUDWIG
RICHTER
(1803 — 1884)
14 — 16 V E B Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen: neuer Porzellanbrennofen mit herausgefahrenem Herdwagen; Bossierer (unten links); Porzellanmaler (rechts)
17 Rebanlagen auf dem Bocksberg bei Proschwitz. Links hinten: Kirchturm von Meißen-Zscheila
18 Nünchritz, Alt- und Neubauten
•ISfe .19 Slawische Schanze bei Leckwitz
/
20 und 2.1 Burgberg Zehren: Wall der Hauptburg von innen; Profil mit steinerner Blendmauer und umgestürzter Bohlenwand dahinter
22 Schloß Seußlitz mit dem Weinberghaus Luisenburg im Hintergrund
23 Im Laubachtal (Seußlitzer Grund) bei Seußlitz
24 Gewächshäuser des V E G Saatzucht Zierpflanzen in Nieschütz
25 Stauweiher zwischen Naundorf und Niederlommatzsch
26 Ketzerbachaue mit Ort und Schloß Schieritz
28 Rindermastanlage bei Spittewitz
29 August-Bebel-Schacht bei Mohlis
30 Grasversuchsflächen des V E G S a a t z u c h t L e u t e w i t z . I m Hintergrund der bewaldete T a l h a n g v o m K ä b s c h ü t z e r B a c h
31 Kreisbetrieb für L a n d t e c h n i k in B a r n i t z
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