Der Kyffhäuser und seine Umgebung: Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Kelbra und Bad Frankenhausen [Reprint 2021 ed.] 9783112591901, 9783112591895


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German Pages 252 [257] Year 1977

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Der Kyffhäuser und seine Umgebung: Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Kelbra und Bad Frankenhausen [Reprint 2021 ed.]
 9783112591901, 9783112591895

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DER KYFFHÄUSER UND SEINE UMGEBUNG

AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER DDR GEOGRAPHISCHES INSTITUT ARBEITSGRUPPE HEIMATFORSCHUNG

WERTE U N S E R E R HEIMAT Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen Demokratischen Republik

Band 29

DER KYFFHÄUSER UND SEINE UMGEBUNG Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Kelbra und Bad Frankenhausen

Mit 34 Abbildungen, 24 Kunstdrucktafeln, 1 Übersichtskarte

1976

AKADEMIE-VERLAG

BERLIN

Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats für Heimatforschung des Geographischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der D D R Prof. Dr. Dr. eh. Edgar Lehmann, Leipzig (Geographie, Vorsitzender), Prof. Dr. Heinz Lüdemann, Leipzig (Geographie, Direktor des Instituts), Prof. Dr. Ludwig Bauer, Halle (Geographie, Naturschutz), Dr. habil. Karlheinz Blaschke, Dresden (Geschichte), Dr. sc. Werner Coblenz, Dresden (Ur- und Frühgeschichte), Prof. Dr. Ernst Ehwald, Eberswalde (Bodenkunde), Prof. Dr. Gerhard Heitz, Rostock (Geschichte), Prof. Dr. Edgar Lehmann, Berlin (Kunstgeschichte), Prof. Dr. Hermann Meusel, Halle (Botanik), Prof. Dr. Günter Möbus, Greifswald (Geologie), Prof. Dr. Hans Nadler, Dresden (Denkmalpflege), Prof. Dr. Ernst Neef, Dresden (Geographie), Prof. Dr. Werner Radig, Berlin (Hausforschung), Dr. sc. Rudolf Weinhold, Dresden (Volkskunde), Dr. Dietrich Zühlke, Dresden (Geographie) Manuskript zu diesem Band abgeschlossen am 3 1 . 8. 1974

Erschienen im Akademie-Verlag, 108 Berlin, Leipziger Straße 3—4 © Akademie-Verlag Berlin 1976 Lizenznummer: 202/100/309/76 Gesamtherstellung: V E B Druckhaus ,,Maxim Gorki", D D R - 7 4 Altenburg Bestellnummer: 753 010 5(2084/29) • L S V 5235 • P 222/75 Printed in G D R D D R 12,50 M

INHALTSVERZEICHNIS Vorwort

VII

Mitarbeiterverzeichnis

IX

Verzeichnis der Suchpunkte

XI

Überschau

l

Geomorphologie

1

Hydrographie

7

Böden

8

Klima

_i.o

Vegetation

10

Tierwelt

13

Ur- und frühgeschichtliche Besiedlung

15

Geschichtlicher Überblick

21

Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur

32

Einzeldarstellung

37

Anhang A. Einwohnerzahlen vom 18. bis 20. Jahrhundert

191 . . . .

191

B. Übersicht der gesicherten Ortswüstungen

192

C. Literaturverzeichnis

193

D. Abbildungsverzeichnis

203

E. Namenverzeichnis

205

F. Sachverzeichnis

209

VORWORT Als über die 1958 durch das heutige Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der D D R wieder aufgenommenen Ausgrabungen in der Pfalz Tilleda erste Veröffentlichungen vorgelegt wurden, nahm der Gedanke Gestalt an, das Kyffhäusergebirge und die angrenzenden Landschaften im Rahmen der Buchreihe „Werte unserer H e i m a t " zu behandeln. Ausgewählt wurde dafür der Bereich der beiden Meßtischblätter Kelbra und Frankenhausen, der wieder aus Gründen der Zweckmäßigkeit, wie bei den Bänden Nr. 14 und 25, in der Übersichtskarte durch lediglich 2 entsprechende Suchquadrate (Nr. 4532 = A, Nr. 4632 = B) gegliedert ist. Herrn Dr. Hans Eberhardt als Mitglied der Tilledaer Forschergruppe ist es zu danken, daß er Kenner des Kyffhäusers — zumeist Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität in Halle — zu einer Arbeitsgemeinschaft für dieses Vorhaben zusammenführte. E r selbst zeichnet für das Fachgebiet Geschichte verantwortlich. Außerdem nahm er die Koordinierung der Teilbeiträge und das Zusammenfügen der einzelnen Manuskripte zu einem Ganzen auf sich, wodurch er maßgeblichen Anteil am Gelingen dieser Veröffentlichung hat. Dem Dank an Herrn Dr. Eberhardt und die weiteren Autoren sei ein solcher für alle jene hinzugefügt, die als Vertreter der Kreisleitungen der Sozialistischen Einheitspartei in Artern und Sangerhausen, von Einrichtungen des Staatsapparates, der Land- und Forstwirtschaft, der Industrie und örtlicher Museen sowie als Einzelpersonen wertvolle Informationen zur Verfügung stellten. Dank wissen wir auch den Staatsarchiven Dresden, Magdeburg mit Außenstelle Wernigerode, Rudolstadt und Weimar, die Einsicht in Archivalien gewährten, sowie dem Institut für Denkmalpflege in Berlin, das das Zustandekommen der kunsthistorischen Texte unter Verwendung eines Manuskriptes für das Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Dehio), Bezirk Halle, ermöglichte. Schließlich unterzogen sich der Mühe einer kritischen Gesamtdurchsicht des vorliegenden Manuskriptes Herr Prof. Dr. Ludwig Bauer, Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz Halle der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R , und Herr Prof. Dr. Paul Grimm, Zentralinstitut für A l t e Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der D D R . Dafür sei beiden Herren, die auch durch ihre Hinweise und sachlichen Zusätze die vorliegende Fassung bereicherten, herzlich gedankt. Prof. Dr. H. Lüdemann

Prof. Dr. Dr. eh. E. Lehmann

Dr. D.

Zühlke

VII

MITARBEITERVERZEICHNIS Dr. Hans Eberhardt, Staatsarchiv Weimar (Geschichte) Dr. Klaus Helmecke, Sektion Biowissenschaften, Fachbereich Botanik, der Martin-Luther-Universität Halle (Botanik) Dr. Bernhard Klausnitzer, Sektion Forstwissenschaft der Technischen Universität Dresden (Zoologie) Prof. Dr. habil. Erwin Mücke, Sektion Geographie der Martin-Luther-Universität Halle (Physische Geographie) Dr. Eckhard Oelke, Sektion Geographie der Martin-Luther-Universität Halle (Ökonomische Geographie) Dr. Dieter Rau, V E B Geologische Forschung und Erkundung Halle, Betriebsteil Jena (Bodenkunde der Überschau) Dr. Berthold Schmidt, Museum für Vor- und Frühgeschichte Halle (Ur- und Frühgeschichte) Dr. habil. Hans Walther, Sektion Sprachwissenschaft, Forschungskollektiv Namenkunde, der Karl-Marx-Universität Leipzig (Ortsnamenkunde) Bearbeitung: Dr. Hans Eberhardt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Heimatforschung des Geographischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der D D R , 801 Dresden, Augustusstraße 2.

IX

VERZEICHNIS DER SUCHPUNKTE Die Nummern entsprechen denen am Rande des Textes sowie denen auf der Ubersichtskarte A

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 n 12 13 1 4 15 16 17 17.1 17.2 17-3 1 7-4 17-5 18 19 20 21 22 23 24 25 251 25.2 25-3 25-4 26 27 28

Breitungen Agnesdorf Arnswald Tierburg Periodischer See . . . . Paulsgraben Nassetal Questenberg Rosperwenda Dittichenrode Wickerode Kleinleinungen . . Goldene Aue Talsperre Kelbra . . . . Berga Thürungen Kelbra Lage, Besiedlung u. Name Anlage u. bauliche E n t wicklung . . . . . . . Bauwerke Wüstungen Wirtschaftl. Entwicklung Roßla Sittendorf Bennungen Hohlstedt Kyffhäuser-Nordrandstufe Rothenburg Kulpenberg Kyffhäuserberg . . . . Natürliche Verhältnisse . Ur- u. frühgeschichtliche Besiedlung Die Kyffhäuserburgen . Sage u. Denkmal . . . Königsholz Tilleda Pfingstberg

37 38 39 39 39 45 46 52 56 58 58 60 60 65 66 70 71 71 73 74 75 76 77 80 81 85 86 88 91 92 92 94 96 101 104 108 111

B

1 2 3 3-1 3-2 3-3 3-4 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 !4 15 151 15.2

Steinthaleben Rathsfeld Ochsenburg . . . . . . . Geländeformen Vegetation Tierwelt Geschichtliches . . . . Pfanne Barbarossahöhle . . . . Falkenburg Kattenburg Kalktal Schlachtberg Udersleben Bendeleben Rottleben Kleine W i p p e r Frankenhäuser Talung Bad Frankenhausen . . Urgeschichtl. Besiedlung Mittelalterliche S t a d t u. räumliche Entwicklung 15-3 Pol., wirtschaftl. u. soziale Verhältnisse bis 1945 !5-4 Entwicklung nach 1945 . . . . . 15-5 Baudenkmäler 16 Esperstedter Rohrwiesen 17 Seehausen 18 Windleite 19 Göllingen 20 Hainleite 21 Seega 22 Arnsburg 23 Wipperdurchbruchstal 24 Kohnstein 25 Kapellmühle 26 Günserode 27 Bonnrode 28 W a r t e n b e r g

115 117 118 118 120 125 128 128 130 134 138 140 142 144 145 147 150 150 153 153 153 158 163 165 167 168 169 170 173 178 179 180 182 186 187 188 188

XI

Überschau Das Kyffhäusergebirge — kurz auch Kyffhäuser genannt — und seine nähere Umgebung zählen aufgrund ihrer natürlichen Ausstattung und der historischen Entwicklung zu den landschaftlich reizvollsten Gebieten der Deutschen Demokratischen Republik. Steil aufragende Höhenzüge wechseln mit flachwelligen Hügelländern, enge Talschluchten mit weitgespannten Niederungen. Der räumliche Wandel vom Wald zum Steppenrasen, vom Acker- zum Grünland ist nicht nur ein Ausdruck der sich unterschiedlich entwickelnden Nutzung, sondern weist auf ein sehr vielgestaltiges Landschaftsgefüge hin. Um einen Überblick über diese Landschaften (Abb. 1) zu erhalten, lohnt ein Besuch des Fernsehturms auf dem Kulpenberg (s. A24). Man erkennt von hier aus im Norden die bewaldeten Höhenzüge des Unterharzes, im Süden die der JHaiik leite (s. B 20) und im Südwesten die der Windleite (s. B 18). Auf verhältnismäßig engem Raum wechselt die natürliche Ausstattung häufig. E s verändern sich bei tektonischen und petrographischen Unterschieden sowohl die Geländeformen als auch der Boden und der Wasserhaushalt, die wiederum zahlreiche Möglichkeiten der Landnutzung hervorrufen.

Geomorphologie Das Grundgerüst des gesamten Gebietes bilden die tektonischen Strukturen, die während der saxonischen Gebirgsbildung, also seit dem Jura, angelegt wurden. Mit dem Herausheben des Harzes, dessen südliche Bruchstufe unser Gebiet im Norden begrenzt, wurde das Deckgebirge leicht angehoben und schräggestellt, so daß die Schichten schwach nach Süden einfallen. Hier, am Nordrand der Thüringer Triasmulde, streichen sie ihrer Altersfolge entsprechend aus. Am Harzrand ist es der Zechstein, die obere Abteilung des Perms, mit seinen Letten, Dolomiten und Gipsen. Dagegen kommt die mächtige salinare (salzführende) Serie nicht mehr vor; sie stellt sich erst weiter südlich im Schutz der jüngeren Triasbedeckung ein. Dann folgt ein breites Buntsandsteinband, das sich vorwiegend aus einer Folge von Letten und Sandsteinen zusammensetzt. Den Abschluß im Süden bildet die kalkreiche Ausbildungsform des Muschelkalkes. Unterbrochen und somit kompliziert wird dieses Bild einer schräggestellten Schichttafel durch den Kyffhäuser. E r gehört einer Grundgebirgsscholle an. 1

Abb. 1. Geomorphologische Übersicht (Entwurf E. Mücke) 2

Abb. 2. Höhenschichtenkarte 3

die bei Gera ansetzt und sich in herzynischer, also nordwest—südöstlicher Richtung bis hierher verfolgen läßt. H E R M A N N (1926) hat sie unter dem Begriff Hermundurische Scholle, benannt nach einer germanischen Stammesgruppe, in die Literatur eingeführt und gezeigt, daß ihre Tiefenstrukturen nur stark verschwommen an der Oberfläche zu erkennen sind. Im allgemeinen reagierten die Deckschichten mit der mächtigen salzführenden Serie des Zechsteins plastisch auf die Bewegungsimpulse aus der Tiefe. Im Kyffhäuser waren aber die Hebungsbeträge so groß, daß die Decke durchstoßen wurde und der Unterbau zutage trat. Die Pultscholle des Kyffhäusers wird häufig als ein kleines Abbild des Harzes bezeichnet. Im Norden erhebt er sich an einer markanten Bruchstufe aus dem Buntsandsteinland, und auch im Süden, bei Frankenhausen, ist eine Bruchstufe entwickelt. Schiebt sich das Gebirge an beiden Linien auf sein Vorland auf, so taucht es an den übrigen Rändern flexurartig unter die mesozoischen Schichten. Infolge der bedeutenden Hebung trat neben den karbonen Sandsteinen, Konglomeraten und Tonschiefern sowie den Zechsteinschichten auch das kristalline Grundgebirge an die Oberfläche. Das Alter dieser Bewegungen läßt sich nur sehr schwer bestimmen. In Anlehnung an den benachbarten Harz können wir die tektonischen Vorgänge in die Kreidezeit und in das Tertiär stellen. Mit Sicherheit erfolgte eine letzte Phase am Ende des Tertiärs, da das Gebirge an seinem Südrand auf die mio-pliozänen Braunkohlenablagerungen aufgeschoben wurde. Die morphologischen Prozesse Verwitterung, Abtragung und Ablagerung haben dieses geologisch-tektonische Gefüge im wesentlichen nachgezeichnet und vielfach im Relief erst sichtbar gemacht. So wurden die Skulpturformen, zu denen die Verebnungsflächen gehören, bereits im Tertiär angelegt. Unter wechselfeuchten tropischen Klimabedingungen, wie wir sie heute in den sudanesischen Savannen Afrikas antreffen, entwickelte sich ein flachwelliges Relief. Die Flüsse waren nicht eingetieft. Sie flössen im Niveau dieser alten Landoberfläche. Im Verein mit einer Flächenspülung schufen sie durch ihre starke seitliche Erosion eine Einebnungsfläche, die sich vom Harz bis ins Innere des Thüringer Beckens erstreckte. Eine Schnittfläche legte sich dabei über die verschiedenen Gesteinsserien, ohne daß sich deren unterschiedliche Widerstandsfähigkeit im Relief ausdrückte. Diese mio-pliozäne Rumpfebene wurde aber im Pleistozän weithin zerstört. Ihre Reste finden wir nur noch im Bereich besonders widerstandsfähiger Gesteine — so auf der Hochfläche des Harzes und vereinzelt auf dem Muschelkalkrücken der Hainleite (s. B 20), besonders östlich des Wipperdurchbruches (s. B 23). Im Eozän (frühes Tertiär) setzte die Salzauslaugung ein. Sie war an die mächtigen Lagerstätten des Zechsteins gebunden, die sich unter den Triasschichten durchgehend ausbreiteten und am Südharzrand zutage traten. Die Oberflächenwasser gelangten am Ausstrich des Zechsteins, aber auch an Bruchlinien durch die Triasbedeckung an die Salzgesteine und lösten sie im beträchtlichen Umfang auf. Die salzhaltigen Wasser wurden im Untergrund weggeführt und

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stiegen an tektonischen Linien empor, wo sie in Form von Solequellen an die Oberfläche gelangten. Solche Quellen finden wir außer bei Numburg und Artern auch bei Bad Frankenhausen (s. B 15.3). Allein die Salzförderung der Frankenhäuser Elisabethquelle beträgt jährlich mehrere tausend Tonnen. Dieser Massenverlust in der Tiefe führte zum Nachsacken der hängenden Gesteinsserie und schließlich zur Bildung solch breiter Niederungen, wie sie heute den K y f f häuser umgeben. Der Prozeß des Salzauslaugens begann am Harzrand. Von hier dehnte er sich nach Süden bis zum K y f f h ä u s e r aus, breitete sich während des Oligozäns bis östlich des Gebirges aus und drang in mio-pliozäner Zeit an dessen Südrandstörung nach Westen. In dieser frühen Phase wurden noch keine breiten Niederungen geschaffen, sondern nur einzelne Einsturzbecken, die sich dicht aneinanderreihten und in denen sich üppige tropische Sumpfwälder entwickelten. So k a m es zu einer Ansammlung mächtiger organogener Bestandteile, die sich durch die Inkohlung in Braunkohle umwandelten. Diese Lagerstätten befanden sich zwischen Steinthaleben und Esperstedt, wurden aber weitgehend abgebaut (s. B 1, B 14). Ein starkes Ausdehnen der Salzauslaugung erfolgte im Pleistozän. Begünstigt durch jüngste tektonische Bewegungen, kam es zu einer bemerkenswerten Belebung der unterirdischen Prozesse. In dieser Zeit wurden in ihren Umrissen Goldene Aue und Frankenhäuser Talung angelegt, die sich im Osten zu dem großen Unstrutried vereinigen. Auf ihrem Boden lagerten die Bäche und Flüsse grobe Gerölle und Kiese ab, die stellenweise eine Mächtigkeit von mehreren Zehnern von Metern erreichten. Die Verstellung der Schichten zeigt an, daß die Senkung während der Ablagerung andauerte. Auch während des Holozäns, also bis zur Gegenwart, sind diese Vorgänge nicht abgeklungen. Erdfälle, Schrägstellung von Gebäuden, so des Turmes der Oberkirche von Frankenhausen (s. B 15.1), und die mächtigen Auelehm- und Auetonsedimente legen davon Zeugnis ab. Schon am Ende des Tertiärs zeigte eine erste Eintiefungsphase der Flüsse einen Klimawechsel an, der sich im Pleistozän verstärkte. Das Einsetzen der großen Inlandvereisungen hatte sowohl auf die Flußarbeit als auch auf die flächenhafte Abtragung einen großen Einfluß. Während der Elsterkaltzeit drang das Inlandeis sogar bis in den thüringischen R a u m vor. Es umging den Harz im Osten und schob sich in die breiten Niederungen und Täler hinein, während die Höhenzüge, wie K y f f h ä u s e r und Hainleite, als Nunataker aus dem Eis herausragten. Fluviogla^iale Kiese, Bändersande und Grundmoränen zeigen den zeitlichen Ablauf der Vergletscherung und die räumliche Verteilung des Inlandeises an. Die jüngeren Kaltzeiten beeinflußten das Gebiet nur insofern, als sie einen bestimmten R h y t h m u s im klimatischen Ablauf bewirkten. E s erfolgte ein Wechsel von Kaltzeiten mit einer Tundrenvegetation und von Warmzeiten mit wärmeliebenden Pflanzengesellschaften. Die kaltzeitliche Verwitterung war die Frostsprengung. E s entstand grober Gesteinsschutt, der von der Soli2

Kyffhäuser

5

Auktion (Bodenfließen) erfaßt und den Flüssen zugeführt wurde. Die Überbelastung der Vorfluter und ihr gleichzeitiger Anstau durch das von Norden vorrückende Inlandeis führten zur Sedimentation von mächtigen Schotterpaketen auf den Talböden. Am Ende der Kaltzeiten aber zog sich das Inlandeis jeweils nach Norden zurück; der Anstau der Flüsse wurde aufgehoben, so daß jetzt die Tiefenerosion verstärkt einsetzen konnte und bis in die Warmzeit hinein wirkte. So schnitten sich die Flüsse ein und bildeten 5 Schotterterrassen, die sich jeweils einem Eisvorstoß zuordnen lassen. Hand in Hand mit der Talbildung modellierten die kaltzeitliche Solifluktion und die warmzeitliche Abspülung vom Ende des' Tertiärs bis in unsere Zeit neben der Salzauslaugung das Relief. Zeugen dieser Tätigkeit sind nicht nur die Schotterterrassen, sondern auch der Solifluktionsschutt, der als eine fast lückenlose Decke den Hängen aufliegt. Aus der letzten Kaltzeit stammt der Löß. E r ist ein Auswehungsprodukt der nur kärglich durch Vegetation geschützten pleistozänen Sedimente. So konnte der Wind die feinen Bestandteile ohne Schwierigkeiten erfassen und sie als gelbliches, mehliges Material besonders an den Ost- und Südosthängen ablagern. Betrachtet man die morphologischen Prozesse im Pleistozän, so schufen sie im Gegensatz zu den tertiären Vorgängen strukturelle Formen. Die härteren Gesteinsschichten wurden als Höhenzüge herausgearbeitet, während die übrigen Partien einer Ausräumung unterlagen. Als besonders widerstandsfähig erwiesen sich die Kalksteine des Muschelkalkes in der Hainleite (s. B 20), aber auch die karbonen Sandsteine und Konglomerate des Kyffhäusers (s. A 22). Die Zechsteingipse neigen gleichfalls zur Bildung steiler Hänge, während die Sandsteinbänke im Buntsandstein mehr ein Kleinrelief hervorgerufen haben. Die Vielfalt der Gesteine, die tektonischen Bewegungen und die Auslaugungsvorgänge schufen so ein wechselvolles Formenbild, das von Nord nach Süd eine deutliche Gliederung aufweist. Im Bereich der ausstreichenden Zechsteinschichten haben die kleinen Harzrandflüsse die tonigen Letten ausgeräumt, so daß parallel zum Gebirgsrand eine breite Talung entstanden ist (s. A 5). Im Süden wird sie von einer Gipsschichtstufe begrenzt.- Daran schließt sich ein Buntsandsteinhügelland (s. A 6) an, das allmählich zur Auslaugungssenke der Goldenen Aue (s. A 13) abfällt. Der Kyffhäuser steigt dagegen an steilen Bruchstufen und Flexurlinien aus seinem Vorland (s. A 22, A 25) auf. Die Frankenhäuser Talung mit ihren intensiven unterirdischen Lösungsprozessen (s. B 14) wird im Süden von dem Höhenzug der Windleite (s. B 18), einer Auslaugungsstufe, begrenzt. Das Wippertal folgt im wesentlichen der Rötzone (Oberer Buntsandstein), deren weiche Gesteine auch östlich von Seega, wo dieser Fluß sich nach Süden wendet und in einem Engtal die Hainleite durchbricht (s. B 23), von der Abtragung erfaßt wurden und zur Talbildung neigen. Den Abschluß im Süden bildet schließlich der mauerartige Abfall der Hainleite (s. B 20). Diese Muschelkalkschichtstufe ist die bedeutendste Struktur form des Thüringer Beckens.

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Hydrographie Die hydrogeographischen Verhältnisse des Gebietes werden wesentlich vom Relief und vom geologischen Untergrund beeinflußt. Der wichtigste Vorfluter, die Helme, erhält seine Zuflüsse vor allem aus dem Harz. Mit geringem Gefälle zieht sie sich durch die breite Niederung der Goldenen Aue und mündet bei Artern in die Unstrut. Die Wipper, ebenfalls ein Nebenfluß der Unstrut, kommt aus dem Eichsfeld. Sie berührt unser Gebiet nur randlich. Eine hydrographische Sonderstellung nimmt der harznahe Zechsteingürtel ein. Ein großer Teil des Niederschlags- und Oberflächenwassers versickert hier im Qips und ruft starke Verkarstungserscheinungen hervor. An kleinen Flüssen und Bächen beobachtet man Schwindzonen. Das Wasser verschwindet entweder vollständig, wie im Bauerngraben bei Agnesdorf (s. A 5), oder nur teilweise, wie in der Nasse bei Questenberg (s. A 7). E s fließt an tektonisch vorgezeichneten Linien unterirdisch ab und tritt teilweise an der Grenze zwischen Zechstein und Buntsandstein wieder zutage. Der Grad der Verkarstung beeinflußt die oberirdische Wasserführung bedeutend. Einmal führt der ständige Entzug zu einer Verschärfung der sommerlichen Niedrigwasserperiode, zum anderen werden starke Hochwässer kaum gebremst. So trägt die Verkarstung zur Erhöhung der Unterschiede im Jährlichen Abfluß bei. Ähnlich wie auch im Zechsteingebiet des Kyffhäusers entwickeln sich in diesem Bereich keine ständig fließenden Gewässer, so daß den vom Harz kommenden Flüssen nur Trockentäler zustreben. Verwandte hydrologische Merkmale zeigen die Buntsandsteingebiete und die karbonen Gesteine des Kyffhäusers. In den Sandstein- und Konglomeratschichten versickert das Oberflächenwasser sehr rasch. Nur auf Letten- und Tonschieferlagen wird es gestaut, wo sich Grundwasserhorizonte entwickeln können, die auch zu Quellaustritten führen. In Oberflächennähe selbst herrscht aber Grund wasserarmut, so daß nur wenige fließende Gewässer anzutreffen sind. Noch extremer liegen die Verhältnisse im Muschelkalk der Hainleite. Das Wasser versickert in dem klüftigen Gestein bis an die Schichtgrenze zum Röt, wo es einen Stau durch Letten und Tone erfährt. E s folgt dann den nach Süden einfallenden Schichten, und nur ein geringer Teil tritt am Nordhang der Hainleite, wo die Schichten ausstreichen, in kleinen Schichtquellen wieder zutage. Im Gegensatz zu diesen Zehrgebieten stehen die Niederungen der Goldenen Aue und der Frankenhäuser Talung. Hoher Grundwasserstand sowie starke Winterund Frühjahrshöchwässer, die durch Ausufern und Druckwasser die Auen gefährden, sind für sie kennzeichnend. Infolge der ständigen Absenkung durch Auslaugung (s. Seite 4) besitzt die Helme in der Goldenen Aue nur ein Gefälle von 0,085%, s o daß sie ein schnelles Abführen der Hochwasserspitzen nicht gewährleisten kann. Vereinzelte Maßnahmen in der Vergangenheit haben nicht zu einer Lösung des Problems geführt. Erst in den fünfziger Jahren wurden von der Regierung der D D R Mittel in Höhe von 95,6 Millionen Mark bereitgestellt, um diese Niederungen landeskulturell vorteilhaft zu verändern (s. A 14). 2*

7

Böden Die Vielfalt der Böden geht in erster Linie auf die verschiedenen Ausgangsgesteine zurück. Danach lassen sich mehrere charakteristische Bodengesellschaften ausgliedern. Im Kyffhäusergebirge mit paläozoischen Gesteinen bildet ein mehr oder weniger grobstückiger Schutt mit oft nur wenig lehmig-grusigem Feinmaterial das Ausgangsmaterial der Böden. Alle schwach geneigten Hänge, Hangverebnungen und die welligen Plateaubereiche führen Schuttdecken pleistozäner Entstehung, sogenannten Solifluktionsschutt, dessen Mächtigkeit vielfach über 1 m erreicht. J e nach der Gesteinszusammensetzung schwankt die Körnungsart von- schwach lehmigem Sand bis zu sandigem Lehm. Steile Hänge, aber auch kuppige Lagen und Rücken, die nicht mit Schutt des Anstehenden bedeckt sind, weisen extrem flachgründige und steinige Böden auf. Wir finden stark saure Böden, die sehr zur Austrocknung neigen und als Ranker bezeichnet werden, oder aber saure Braunerden vor. Das Bodenmosaik wird um eine besondere Ausbildungsform bereichert. E s handelt sich um die fleckenhaft verbreitete Fahlerde, die auf Lößschleiern in Plateaulagen des Kyffhäusers auftritt. Ranker, Sauerbraunerde und Decklöß-Fahlerde kommen ausschließlich unter Wald vor. Der Zechsteinausstrich der Harzvorberge und im Südteil des Kyffhäusers wird von Böden eingenommen, als deren wichtigste Ausgangsgesteine Tone und Tonsteine („Bunte Letten"), Dolomite, Mergelschiefer und plattige Kalksteine gelten. Ungewöhnlich stark verbreitet kommt Gips vor. Steilhängige Berge und Kuppen bilden die Ausstrichbereiche von Älterem und Jüngerem Gips, die sich nördlich Frankenhausen bis Steinthaleben sowie südlich und östlich von Questenberg ausbreiten. Der Gips ist oft bis in größere Tiefen zersetzt und in ein weißes oder gelbliches Rückstandsprodukt umgewandelt. An der Oberfläche befindet sich eine bis zu 20 cm mächtige Schicht von Mull, unter Wald von mullartigem Moder. Extreme Austrocknung durch sehr starke Bodenerwärmung nach Sonneneinstrahlung kennzeichnet insbesondere die südexponierten Trockenrasenhänge. Überalkalische Bodenreaktion sowie starke Neigung zu bodenerosivem Abtrag kommen als Besonderheit hinzu. Der plattige Kalkstein des Stinkschiefers verwittert dagegen zu lehmigem Feinmaterial. Sein Ausstrich bedingt — im Vergleich zu den Gipsstandorten — eine etwas bessere Wasserhaltung des Bodens. Mergel und Dolomitrendzinen sowie Tonrendzinen kommen auf Zechstein neben den Gipsrendzinen vor. Unter einer Rendzina ist ein Bodentyp mit gehemmter chemischer Verwitterung und Kalkhumatanreicherung zu verstehen. Sie bildet zwar ebenfalls im allgemeinen flachgründige, jedoch überwiegend beackerungsfähige Böden. Als Besonderheit ist das unmittelbare Nebeneinander beispielsweise .von stark toniger, steinfreier, staunasser Ausbildung sowie von steinig-lehmiger zu nennen. Alle Zechsteinböden sind kalkreich. Lößschleier und -decken verbessern nicht selten die physikalischen Eigenschaften der Gesteine. Im Gebiet zwischen Kyffhäuser und Harz sowie auch in der Windleite bilden

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Sandsteine und Sandstein-Tonstein-Wechsellagen des Unteren und Mittleren Buntsandsteins das Ausgangsmaterial der Böden. Das vorwiegend karbonatfreie Substrat stellt zumeist einen Schutt dar, der Hügel und Hänge gleichmäßig etwa 60 cm mächtig überzieht. In ihm sind Sand- oder Sandlehm-Braunerden entwickelt. Ackerbauliche Nutzung herrscht bei diesen nur mäßig produktiven Standorten vor. Der Muschelkalk der Hainleite ist in seiner steilen Geländestufe (mu) mit flachgründig-steinigen Rendzinen (Fels-Rendzinen), in seinen welligen Plateaubereichen (mo2) mit Lehmton-Rendzinen aus Schutt vertreten. Während im Unteren Muschelkalk trockene und daher absolute Forststandorte vorherrschen, sind die Böden des Oberen Muschelkalkes beackerungsfähig. Aufgrund ihres hohen Ton- und mitunter Steingehaltes sind sie schwierig zu bewirtschaften; denn im Frühjahr zeigen sie zu große Nässe, und im Sommer trocknen sie zu harten Schollen aus. Sie sind wenig ertragsicher und für Hackfruchtanbau nur gering geeignet. Im Bereich des Oberen Muschelkalkes verbessern mehr oder weniger mächtige Lößdecken (Decklöß-Fahlerden, Decklöß-Staugleye) nicht selten die Bedingungen der Bodennutzung. . Neben dem fleckenhaften Auftreten kommt Löß auch in größeren zusammenhängenden Arealen vor. Die Flachhänge im Übergang zu den Tiefenbereichen (Streifen von Bendeleben bis Oldisleben, von Steinthaleben bis östlich Frankenhausen, westlich Kelbra bis Tilleda, von Berga bis Hohlstedt) sind nahezu geschlossen von Löß beziehungsweise von lößartigem Hanglehm bedeckt. Aufgrund ihrer Eigenschaften bilden sie landwirtschaftlich hochproduktive Feldfluren. Löß wird auch in der Helmeniederung über Niederterrassenschottern in teilweise bis zu 2 m Mächtigkeit vorgefunden. Die hohe Fruchtbarkeit der Goldenen Aue (s. A 13) rührt nicht zuletzt von dem darauf entwickelten Schwarzerdeboden her, der mit etwa 70 cm mächtigem, humosem, dunkel gefärbtem Oberboden den Ackerbau auch anspruchsvoller Feldfrüchte bei allgemein hohen Erträgen gestattet. Ihn zeichnen tiefe Bearbeitbarkeit, hohes Wasserspeicherungsvermögen und günstige Nährstoffnachlieferung aus. Aus dem Holozän, der geologischen Jetztzeit, stammen der Auelehm und das Ried. Unter Ried versteht man die Sedimentserie des Frühholozäns mit Tonen und Schluffen, auch Mergeln und Torflagen. Als Oberflächenbildung, also ohne Auelehmdecke, treten die genannten Substrate vorwiegend in Auslaugungssenken der Auen auf, so nördlich Göllingen, westlich Bendeleben, westlich Kelbra (österrieth), westlich Tilleda und — in größter Ausdehnung — im Esperstedter Ried, dessen westlicher Teil, die Rohrwiesen (s. B 16), etwa 40 ha einnimmt. Nasse Wiesen mit zeitweilig bis nahe an die Oberfläche reichendem Grundwasserspiegel kennzeichnen die am tiefsten gelegenen Teile der Auen. Die größeren Flächen tragen hingegen hochproduktives Grünland, und zwar besonders dort, wo lößartig-toniger Auelehm das ältere Holozänsediment überlagert und damit der Grundwasserspiegel tiefer liegt. Im Wechsel treten als Bodenformen Lehm- und Lehmton-Vega (-Vegagley) neben Schwarzgrundgleyen und Anmoorgleyen auf.

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Klima Das Kyffhäusergebiet liegt im Regenschatten, des Harzes und des Thüringer Waldes. Daraus erklären sich die relativ geringen Niederschläge für den gesamten Raum. Durch die starke Reliefgliederung ergeben sich aber bemerkenswerte lokalklimatische Unterschiede. Die geringsten mittleren Jahresniederschläge erhalten die Niederungen der Goldenen Aue und der Frankenhäuser Talung mit weniger als 500 mm. In Artern, am Ostrand des Kyffhäusers gelegen, wurde sogar eine Niederschlagssumme von 450 mm gemessen. Neben den Mittelgebirgen wirken sich auch die Hainleite und der Kyffhäuser als Regenfänger aus. Die vorherrschenden Südwestwinde werden zum Aufsteigen gezwungen, bringen dort mittlere Jahresniederschläge in Höhe von 550 mm und fallen dann föhnartig in die Talungen ein. Die absteigende Luftbewegung führt zu einer Erwärmung und damit zur Auflösung der Wolkenfelder. Die größte Stauwirkung macht sich am Harzrand bemerkbar, wo die Niederschläge schon im Vorland bei Agnesdorf auf 567 mm ansteigen, in Stolberg aber 758 mm erreichen. Das Maximum der Niederschläge liegt im allgemeinen in den Sommermonaten; jedoch herrscht zum Harz hin der Mittelgebirgstyp mit Winterniederschlägen vor, die zumeist in fester Form fallen. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in den Niederungen etwas mehr als 8°C und schwankt im Bereich der Höhenzüge zwischen 7 und 8°C. Diese Differenzen zeigen sich aber auch bei den mittleren Monatstemperaturen. So liegen sie im angrenzenden Unterharz und Kyffhäuser im Januar unter — 1 °C, im Juli unter 17°C, während in den Niederungen für die gleichen Monate Werte von — 0,3 °C und um 18 °C ermittelt wurden. Durch die von den Höhen abfließenden Luftmassen bilden sich in den Auegebieten im Winter und Frühjahr zeitweilig Kaltluftseen, so daß die Obstbaugebiete wegen der Frostgefahr an den Hängen liegen und nicht auf die Talböden übergreifen.

Vegetation Die Mannigfaltigkeit der die Böden bedingenden Gesteine, der Wechsel des Klimas und die vielfältigen Oberflächenformen bilden die Grundlage für die Existenz von Pflanzengesellschaften mit recht unterschiedlichen Standortansprüchen. Nicht nur großräumig tritt diese Vielfalt in Erscheinung, sondern auch auf kleinstem Räume finden wir einen raschen Wechsel der verschiedenen natürlichen Verhältnisse. Das gilt ganz besonders für das Gebiet des Kyffhäusers. Es ist daher nicht verwunderlich, daß gerade seine Flora immer wieder die Aufmerksamkeit der Botaniker auf sich gezogen hat und auch heute noch als beliebtes Exkursionsziel dient. Ursprünglich war wahrscheinlich fast das gesamte Gebiet zwischen Südharz und Hainleite von Wald bedeckt. Nur an wenigen, sehr steilen Hängen, wie am Kohnstein (s. B 24) bei Seega, an der Pfanne am Westrand des Kyffhäuser10

gebirges (s. B 4), oder an sehr flachgründigen Stellen, wie an der Ochsenburg (s. B 3), dürften sich natürlicherweise lichtliebende Pflanzen der Steppen und ähnliche Vegetationsformen erhalten haben. Heute sind die Goldene Aue und die Frankenhäuser Talung fast völlig waldfrei. Größere zusammenhängende Wälder finden wir auf der Hainleite, dem Kyffhäuser und' am Südharzrand auf Flächen, die für die landwirtschaftliche Produktion nicht oder nur mit großem Aufwand nutzbar sind. Hauptsächlich werden die Wälder von der Rotbuche gebildet. Die Buchenwälder im Norden des Gebietes, um Questenberg (s. A 7), finden Anschluß an die ausgedehnte Buchenwaldzone des Harzes und sind noch relativ reich an Pflanzen der Feldschicht. Dagegen ist im Bereich des mitteldeutschen Trockengebietes ein deutlicher Rückgang der Artenzahl in diesen Gehölzen zu bemerken. Unterschiede in der Zusammensetzung der Buchenwälder ergeben sich vor allem in Abhängigkeit von Bodensubstrat und Bodenfeuchte. An Süd- und Südwesthängen tritt die Buche zurück und wird durch Stiel- und Traubeneiche, Hainbuche, Winterlinde, Hängebirke und andere Gehölze je nach den standörtlichen Gegebenheiten ersetzt. Diese Wälder erreichen zwar flächenmäßig nur eine geringe Ausdehnung, weisen aber mannigfaltige Ausbildungen auf. Das Zurückweichen der Buche an den Süd- und Südwesthängen hat seine Ursache in der Luft- und Bodentrockenheit dieser Standorte. Wie in- den benachbarten trockenen Eichenwäldern der Südhänge fehlt die Krautschicht fast völlig. Auf den Süd- und Südwesthängen treten in Abhängigkeit von Bodensubstrat, Wasserhaushalt und Mikroklima Wald- und Rasengesellschaften nebeneinander auf. Trockenwälder mit einer Vielzahl wärmeliebender Arten an den Oberhängen und Eichen-Hainbuchen-Wälder, die ursprünglich große Teile des mitteldeutschen Trockengebietes besiedelten, auf den etwas frischeren Standorten der Unterhänge begrenzen ein Mosaik verschiedener Trocken- und Halbtrockenrasen. Häufig ist zwischen den Wäldern und den Trockenrasen ein räumlich unterschiedlich entwickelter Gebüschstreifen ausgebildet, so mit Schlehe (Prunus spinosa), Weißdorn (Crataegus monogyna), Hundsrose (Rosa canina), Wolligem Schneeball (Viburnum lantana). Die feinerdereicheren, waldfreien Standorte werden vor allem von den Halbtrockenrasen besiedelt (s. A 5, A 7, B 6). Mit zunehmender Flachgründigkeit und Bodenaustrocknung stellen sich mehrere Trockenrasengesellschaften ein (s. B 3.2, B 24). In den Trocken- und Halbtrockenrasen kommt der Einfluß der verschiedenen Florengebiete in unserem Raum recht deutlich zum Ausdruck. Häufig treten in den Gesellschaften submediterrane Elemente auf, wie BergGamander (Teucrium montanum), Edel-Gamander (T. chamaedrys), Heideröschen (Fumana procumbens) und Hufeisenklee (Hippocrepis comosa). Zu ihnen gesellen sich Arten mit kontinentaler Verbreitung, wie Stengelloser Tragant (Astragalus exscapus), Erd-Segge {Carex humilis), Haar-Federgras (Stipa capillata), Zottige Fahnenwicke (Oxytropis pilosa). Einige der aufgeführten Pflanzen gedeihen nur in der Hainleite und im Kyffhäuser und erreichen den Südharzrand

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nicht mehr, da er bereits etwas höhere Niederschläge empfängt, so Berg-Gamander, Erd-Segge, Haar-Federgras. Statt dessen finden wir dort vor allem subozeanisch oder ozeanisch stärker verbreitete Arten, die ihrerseits im Bereich der Hainleite und des Kyffhäusers zurückweichen oder nur noch auf den nordexponierten Hängen zu wachsen, wie Vogelfuß-Segge (Carex ornithopoda) und Heidekraut (Calluna vulgaris). Die gleichen Floreneinflüsse lassen sich auch in den Eichenwäldern nachweisen. Der botanisch Interessierte sei in diesem Zusammenhang auf die Arbeit von Hermann M E U S E L und Mitarbeitern (1965) verwiesen. Mannigfaltig ist auch die Flora der Äcker. Da in den einzelnen Jahren unterschiedliche Entwicklungsbedingungen für die Unkräuter herrschen, treten die Arten verschieden häufig auf. Durch den Einsatz von Herbiziden (Unkrautbekämpfungsmitteln) kommen zahlreiche Arten nicht mehr oder nur noch in geringem Umfang vor. Am besten entwickelt sind Unkrautgemeinschaften an den Ackerrändern anzutreffen, da diese meist von der Herbizidbehandlung ausgeschlossen-sind. Auf den flachgründigen, skelettreichen, trockenwarmen Böden des Muschelkalkes und des Zechsteinkalkes findet man die Haftdoldengesellschaft mit Möhren-Haftdolde (Caucalis lappula), Venuskamm (Scandix pecten-veneris), Blauem Gauchheil (Anagallis foemind), Schmalblättrigem Hohlzahn (Galeopsis angustifolia) und Kleinem Orant (Chaenorrhinum minus). Diese Gesellschaft weicht immer stärker zurück, da die von ihr besiedelten Flächen häufig nicht mehr bewirtschaftet werden. Sie ist noch in der Hainleite, bei Bad Frankenhausen am Schlachtberg und in der Nähe der Ochsenburg zu finden. Die tiefgründigen Kalkböden, besonders die des Mittleren und Oberen Muschelkalkes, werden von der Sommer-Adonisröschen-Gesellschaft besiedelt. In dieser begegnen uns neben dem namengebenden Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivatis) noch Dreihörniges Labkraut (Galium tricorne) und Buschiger Erdrauch (Fumaria vaillantii). Weiterhin sind in dieser und auch in der Haftdoldengesellschaft die Arten der Nachtnelkengesellschaft zu finden. Sie stellt die am weitesten verbreitete Ackerunkrautgemeinschaft auf Böden neutraler Reaktion dar und ist charakterisiert durch Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua), Feld-Rittersporn (Delphinium consolida), Echte Nachtnelke (Melandrium noctiflorum), Flug-Hafer (Aveha fatua), Erdnuß-Platterbse (Lathyrus tuberosus) und Hundspetersilie (Aethusa cynapium). In der Goldenen Aue und der Frankenhäuser Talung ist diese Gesellschaft weit verbreitet. Eine völlig andere Artenzusammensetzung weisen die Äcker mit mehr oder weniger saurer Reaktion auf. Auf ihnen siedelt sich die Kamillengesellschaft an, für die neben der namengebenden Kamille (Matricaria chamomilla) das Auftreten des Windhalmes (Apera spica-venti), von Acker-Sinau (Aphanes arvensis), Acker-Krummhals (Lycopsis arvensis), Acker-Hederich (Raphanus raphanistrum) und Viersamiger Wicke (Vicia tetrasperma) charakteristisch ist. Auf stark sauren Standorten findet man weiterhin Einjährigen Knäuel (Scleranthus annuus), Acker-Spark (Spergula arvensis) und Kleinen Ampfer (Rumex aceto12

sella). Diese Gesellschaft kommt im Bereich der Windleite auf Böden des Buntsandsteins weit verbreitet vor. , Nicht unerwähnt bleiben darf eine Vegetationsform, die in den Salzspiegeltälern (s. B 14, B 16) noch an einzelnen Stellen zu finden ist. Durch das Wasser der Solequellen reichert sich im Boden Kochsalz (NaCl) an. Auf diesen Standorten entwickelt sich eine mehr oder minder stark ausgeprägte Halophytenvegetation. Diese war gut ausgebildet am Westrand des Kyffhäusers an der Numburg außerhalb unseres Gebietes zu finden, einem Fundort, der jetzt im Bereich der Wasserfläche des Staubeckens von Kelbra liegt. Im Esperstedter Ried (s. B 16) können die Salzpflanzen noch heute angetroffen werden.

Tierwelt Zwischen Südharz und Hainleite ist der Kyffhäuser zweifellos die faunistisch und tiergeographisch interessanteste Landschaft, und auch die Hainleite (s. B 20) erlangt zoologisch eine gewisse Bedeutung. Dagegen fehlt in den dazwischenliegenden, vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Gebieten, beispielsweise der Goldenen Aue, die ursprüngliche Tierwelt seit langem. Man findet dort neben Arten, die größere Schwankungen der Umweltfaktoren gut vertragen, im wesentlichen nur Schadinsekten der Landwirtschaft, des Gartenund Obstbaus. Eine Besonderheit bilden die Salzstellen bei Esperstedt (s. B 16) mit einer spezifisch salzliebenden Tierwelt. Im Kyffhäuser liegen die bedeutendsten Wärmeinseln der DDR, von denen die Ochsenburg vielleicht die bemerkenswerteste ist. Da die hohen Temperaturen teilweise gepaart mit extremer Trockenheit auftreten, entstehen für einige Tierarten optimale Standortbedingungen, die sonst auf dem Territorium unserer Republik nirgends vorkommen (s. B 3 . 3 ; Abb. 3). Als Beispiel für solche wärmeliebenden Arten sei der einzige in der D D R lebende Pillenwälzer (Sisyphus schäfferi) genannt. Dieser Käfer stellt an seine Umwelt besondere Ansprüche hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die er auf den Trockenrasen am Kyffhäusersüdabfall findet. Eine andere bemerkenswerte Art ist ein großer pflanzenfressender Marienkäfer (Henosepilachna argus), der auf der Zaunrübe (Bryonia alba) lebt. Jahrzehntelang gab es ihn nur bei Bad Frankenhausen, in den letzten Jahren hat er sich weite^ ausgebreitet (Abb. 3). Im Kyffhäuser leben nicht nur interessante Käferarten, sondern beispielsweise auch sehr beachtliche Wanzen, Schmetterlinge und Hautflügler. Unter den Schnecken sind für den Kyffhäuser charakteristisch beispielsweise die Heideschnecken (Helicellidae), von denen Helicella unifasciata und Helicella striata genannt seien. Von den Schließmundschnecken (Clausiliidae) können Cochlodina laminata, Clausilia bidentata und Laciniaria plicata hervorgehoben werden. Eine Charakterart der Trockenrasen stellt Abida frumentum dar; als besonders selten gilt die Schnecke Jaminia tridens.

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Abb. 3. Bemerkenswerte Tierarten Hirschkäfer (Lucanus cervus)

6 Pillenwälzer (Sisyphus schäfferi)

Spanische Fliege ( L y t t a vesicatoria)

7 Singzikade (Cicadetta montana)

Marienkäfer (Henosepilachna argus)

8 Streifenwanze (Graphosoma lineatum italicura)

Pinselkäfer (Trichius fäsciatus)

9 Schnecke (Chondrula tridens)

Rosenkäfer (Tropinota hirta)

10 Schnecke (Abida frumentum)

Bei vergrößerten Tieren gibt senkrechter Strich die Originalgröße an.

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Früher gab es im Kyffhäuser einige seltene Vogelarten, die wohl inzwischen verschwunden sind, so Uhu, Wanderfalke und Wiedehopf. An den Südhängen des Gebirges mit ihrer Steppenflora und den Gebüschen halten sich Neuntöter und Sperbergrasmücke auf, in den schattigen Talausläufen lebt die Nachtigall. Im Kyffhäuser kommen alle einheimischen Spechte vor: Buntspecht, Mittel-, Grün- und Kleinspecht, selten Grau- und Schwarzspecht. Für ältere Laubbaumbestände ist der Kleiber typisch. In der umgebenden Ackerlandschaft findet eine noch stattliche Greifvogelfauna Nahrung, so kommen hier häufig Bussard und Roter Milan vor. A m Kelbraer Stausee (s. A 14) konzentriert sich eine Vogelwelt, die an Zahl und Artenreichtum alle anderen Gewässer der umgebenden Bezirke übertrifft. Die Säugetierwelt ist wenig erforscht. Genannt sei die zur Gattung der Weißzahnspitzmäuse gehörige Hausspitzmaus (Crocidura russula). Viele der genannten Pflanzen- und Tierarten unterliegen wegen ihrer Seltenheit dem Naturschutzgesetz, das sie vor der Gefahr der Ausrottung durch den Menschen bewahren soll. O f t kommen Vegetationsgesellschaften und Tiergemeinschaften in solch einmaligen Kombinationen vor, daß von ihnen besiedelte Gebiete ebenfalls unter Schutz gestellt wurden, wie der Periodische See (s. A 5), das Nassetal (s. A . 7), die Ochsenburg (s. B 3), die Kattenburg (s. B 7), das K a l k t a l (s. B 8) oder das Wipperdurchbruchstal (s. B 23). Ihre Erhaltung dient mehreren Wissenschaftsdisziplinen für Lehre und Forschung. Diesen streng geschützten Reservaten stehen die Landschaftsschutzgebiete nahe, zu denen der gesamte K y f f h ä u s e r gehört. Ur-und frühgeschichtliche

Besiedlung

Der Verlauf der ur- und frühgeschichtlichen Besiedlung des Kyffhäusergebietes und des Südharzes ist ebenso mannigfaltig wie interessant (Abb. 4). Von Anfang an war die Landschaft nicht gleichmäßig besiedelt, weil die Geländehöhenunterschiede groß sowie Güte und Bearbeitungsmöglichkeit der Böden verschieden sind. Schon früh zogen sich einige Wege durch enge Täler und über Pässe, während andere Teile der Landschaft erst im Mittelalter durch Wege und Straßen erschlossen wurden. Das t r i f f t vor allem auf das Kyffhäusergebirge zu, obgleich von ihm auch aus urgeschichtlicher Zeit Funde bekannt geworden sind (s. A 25.2). In dem Gebiet zwischen Südharz und Hainleite konnten insgesamt bislang etwa 200 Fundplätze registriert werden. Die ersten Spuren von der Anwesenheit des Menschen im Kyffhäuser-UnstrutGebiet stammen bereits aus dem älteren Paläolithikum (Altsteinzeit). Obwohl die älteste Fundstelle, die von Bilzingsleben, außerhalb des hier beschriebenen Raumes liegt, wird sie mit erwähnt, da der Lebensbereich der Jäger die Landschaft wenigstens bis zum Südrand des Kyffhäusers mit umfaßte. Das entdeckte Jägerlager stammt aus dem letzten Interglazial, der Eem-Warmzeit (etwa 100000 Jahre v. u. Z.), ist aber möglicherweise sogar noch älter. Hier fand man besonders kleine Feuerstein- und Quarzitgeräte. 15

Als beim Ausklingen der letzten Kaltzeit (Weichseleiszeit), im Magdalénien, Tierrudel durch die Täler zogen, dienten vorspringende Berge als Beobachtungspunkte für die Wildpferd- und Mammutjäger. Ihre Lager dagegen standen Meist im Tal, wie eine Ausgrabung westlich von Frankenhausen beweist. In der mittelsteinzeit, mit der fortschreitenden Verbesserung des Klimas, waren in unserem Gebiet seßhafte Jäger anzutreffen, so in Günserode, Kelbra und Questenberg. Einen Höhepunkt der Besiedlungsgeschichte bildete das Neolithikum (4000 bis 1800 v. u. Z.). Besonders der frühe Abschnitt der Jungsteinzeit brachte große Veränderungen in Wirtschafts- und Lebensweise mit sich. Die wenigstens teilweise aus dem Südosten eingewanderte Bevölkerung der Bandkeramischen Kultur vermittelte den Anbau von Getreide, die Züchtung von Haustieren, den Bau größerer Häuser aus Holz und Lehmbewurf und die Herstellung von Keramik (s. B 19). Vor allem die guten Böden in den flachen Talauen wurden in Kultur genommen. Ausgedehnte Siedlungen mit vielen Scherben, geschliffenen und durchbohrten Steingeräten sowie Getreidereibeplatten wurden mehrfach gefunden. Die Linienbandkeramische Kultur ist mit etwa 10 Fundplätzen und die Rössener Gruppe, die teilweise gleichzeitig neben der Stichbandkeramik bestand, mit 4 Fundstellen vertreten. Im Gegensatz zu den Bandkeramikern bevorzugten die Menschen des mittleren Neolithikums die Anhöhen als Siedlungsplätze. Als Beispiel sei vor allem die Bernburger Gruppe der Trichterbecherkultur genannt, von der bisher 10 Fundstellen bekannt sind. Markant hebt sich eine solche befestigte Siedlung auf der nach drei Seiten steil abfallenden Ochsenburg bei Steinthaleben heraus (s. B 3.3). Wie im älteren, so errichteten auch im mittleren Neolithikum die Menschen in Gemeinschaftsarbeit mehrfach größere, dorfartige Siedlungen. Die Grablegungen der Bernburger Gruppe weisen die Form von Erbbegräbnissen für Großfamilien auf. Während in den nördlichen Teilen ihres Verbreitungsgebietes zwischen Bernburg, Kothen und Magdeburg gewaltige Ganggräber, auch Hünengräber genannt, üblich waren, liegt vom Schanzenhügel bei Bennungen (s. A 20) eine rechteckige große Grablege vor, die mit einer Trockenmauer umgeben war. Das jüngere Neolithikum weist etwa 30 Fundplätze auf, von denen 19 der Schnurkeramischen, die übrigen der Glockenbecherkultur angehören. Während die Glockenbecherleute von Spanien über Frankreich nach Thüringen und in das Saale-Unstrut-Gebiet kamen, dürften die Schnurkeramiker ureingesessen gewesen sein, wiesen aber starke Beziehungen nach Osten auf. An die Güte des Bodens stellten beide keine hohen Anforderungen, so daß wir ihre Reste sowohl auf den Höhen vor den Gebirgen als auch in den Südharztälern finden. Die Bronzezeit (1800—700 v . u . Z . ) bildete den zweiten Höhepunkt in der urgeschichtlichen Besiedlung der Landschaft um den Kyffhäuser. E t w a 57 Fundplätze sind aus jener Zeit bisher bekannt geworden. Aus verschiedenen endneolithischen Kulturen entstand im Gebiet zwischen Magdeburg, Thüringer Wald und Böhmen die Aunjetitzer Kultur. Ihre Träger nahmen bald den

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Schwarzgrundgley 9 Vegagley 9 Bodenreform 35, 39, 82, 110, 147, 149, 169, 172, 178, 187 Bodenverhagerung 88, 124 Bonifatiuspfennig 174 Braunkohle 4, 5, 31, 116, 147, 149, 152 Briquetage 115 Broilermast s. Viehwirtschaft Bronzezeit 16, 20, 37, 52, 58, 71, 77, 82, 85, 94, 96, 108, 1 1 1 , 115, 138, 140, 148, 153, 170, 177, 186 Bruchstufe 86, 151 Brunnen 43, 100, 177 Bürger s. Stadt Bürgerhäuser 167 Buntsandstein 1, 4, 6, 7, 8, 13, 40, 43, 45. 46, 57. 58, 62, 77, 169, 181, 188 Burg, s. a. Wallanlage, 21, 25, 26, 28, 29, 39, 53. 54. 73. 78, 88, 89, 90, 93, 96, 97. 98, 99. 100, 101, 113, 134, 137, 140, 155, 166, 177, 178, 179, 180 Burggraf 26, 89, 99, 155, 180 Burgward 22 Ceratitenschichten 173 Chirotheriensandstein 169 Christentum 22 Dammfluß 62, 167 Dienstleistungsbetrieb 70, 80, 164 Doline 48, 49, 50, 138 Dolomit 1, 8, 173 Domäne 29, 37, 82, 162, 170, 178, 187 Dorfordnung 68, 149 Dorfsiegel 54, 84 Dreißigjähriger Krieg 30, 54, 145 Eingemeindung 58, 70, 71, 74, 81 Eisenbahn 31, 36, 69, 77, 158, 163 Eisenverarbeitung 114 Eisenzeit 20, 52, 59, 67, 77, 82, 94, 115, 186 Eozän 4 Erdfall 5, 49, 119, 128, 134, 158 Erholungswesen 36, 66, 77, 90, 92, 117, 164, 187

Erosion, s. a. Talbildung, 6, 40, 46, 128, 134, 140, 175 Erzpriestertum 22 Fachwerk 37, 56, 57, 58, 59, 60, 68, 75, 79, 166, 167, 178 Fauna s. Tierwelt Feierabendheim 85, 147 Feldwirtschaft Erbse 60, 76 Futter 60, 76, 81, 84, 149 Futterrübe 145 Gemüse 71, 76, 79 Getreide 30, 35, 38, 56, 59, 60, 70, 76, 81, 84, 110, 116, 145, 147, 149, 169, 172 Hopfen 116 Kartoffel 35, 38, 81, 84, 110, 145, 149, 169 Mohn 60 Raps 81 Tabak 162, 169 Zuckerrübe 35, 59, 76, 81, 84, 116, 145, 149, 165, 169 Ferieneinrichtungen 36, 38, 56, 71, 77, 104, 117, 164, 187 Fernsehturm 36, 91, 117 Fernverkehrsstraße 36, 66, 69, 86, 105, 140, 164, 177 Feudalgewalt, s. a. Rittergut, 26, 28, 2 9. 58, 59, 60, 68, 70, 72, 76, 81, 82, 88, 97, 109, 114, 116, 137, 144, 146, 148, 186, 187 Fischfang 41, 84, 170 Fischzucht 66 Flamen 26, 57, 64, 68 Flecken 78, 84, 109 Floristik 11, 12, 43—45, 50 — 52, 88, 91, 93, 120—125, 128, 129, 135 bis 137, 140, 141, 168, 176, 183 — 185, 189 Fluß 4, 5, 6, 7, 21, 22, 36, 40, 48, 49, 57, 62, 64,66,130,153,167, 170, 180, 181 Flußregulierung, s. a. Wasserführung, 36. 64 Forstwirtschaft s. Waldwirtschaft Fossilien 93, 174 Franken 21, 22, 1 1 1 , 115, 116, 153, 155, 168 211

Fremdenverkehr 32, 92, 103, 104, 150, 164 Frondienst 39 Frostsprengung 5 Gartenbau 79, 165 Gaststätte 36, 77, 90, 104, 117, 133, 164 Gau 22 Geflügel s. Viehwirtscliaft Geißlerbruderschaft 56 Gemeindeverband 145 Gemüseanbau, s. a. Feldwirtschaft, Treibgemüse, 35, 165 Gerichtsstätte 39, 67, 81 Germanen 20, 77, 82, 108, 1 1 1 , 1 1 5 Geröll 5, 183 Gewerkschaft 103 Gips 1, 6, 8, 40, 43, 45, 47, 48, 49, 50, 118, 119, 120, 123, 130, 1 3 1 , 134, 136, 138, 140, 152, 173 Gipsasche 118, 122, 134 Gipsfließen 1 1 9 Gipskuppe 50, 120, 123, 134 Glockenbecherkultur 16, 147 Gneis 86, 90 Gotik 58, 68, 79, 110, 148, 165, 166, 168 Grab, Gräberfeld 16, 20, 37, 71, 77, 82, 85, 1 1 5 , 147, 153, 168, 170, 177 Grafen v. Beichlingen 26, 29, 57, 72, 73. 74. 76. 78, 85, 88, 89, 99, 100, 104, 137, 144, 146, 148, 155, 157, 158, 168, 177, 186 Grafen v. Honstein 26, 29, 54, 68, 70, 78, 82, 88, 170, 177, 178, 180 Grafen v. Rothenburg 26, 72, 88, 89, 155 Grafen bzw. Fürsten v. Schwarzburg 29, 32, 89, 100, 104, 114, 144, 146, 148, 158, 159, 168, 169, 170, 172, 178, 180, 186 Grafen bzw. Fürsten v. Stolberg 26, 30. 32, 35. 37. 39. 54. 57. 58, 78, 81, 82, 114 Granit 90 Grauwacke 40 Grünland 9, 35, 36, 59, 64, 70, 71, 79, 178 212

Grundgebirge 1, 4, 86 Grundmoräne 5 Grundwasser 7, 9, 45, 64, 151, 167 Handel 114, 162, 164, 179 Handfröner s. Hintersiedler Handwerk 31, 76, 80, 84, 162 Hangabtragung 119 Helmsdorfer Kultur 20 Hermunduren 21, 1 1 1 Hermundurische Scholle 4 Hintersiedler 68, 109, 116, 142, 143, 145, 149, 169, 172, 178, 187 Hochburg s. Burg Hochwasser 7, 25, 35, 40, 62, 63, 64, 65, 66, 71, 79, 84, 92, 1 5 1 , 167 Höhle 20, 42, 48, 50, 94, 130, 131, 134, 138, 175, 176 Holländer, s. a. Flamen, 64 Holozän 5, 9, 62, 153 Holzindustrie 35, 80, 173 Holzkohle 80 Holznutzung s. Waldwirtschaft Hügelgräberkultur 20 Hühnerintensivhaltung s. Viehwirtschaft Hüttenwerk 59, 69 Hydrographie, Hydrologie 7, 42, 43, 48, 49, 62, 64 Imkerei 147 Industrie, s. a. einzelne Industriezweige, 31, 34, 70, 76, 80, 164, 172, 173 Jagdwild 85, 105 Jungsteinzeit 16, 37, 58, 67, 71, 77, 85, 94. 96. 1 1 5 , 128, 138, 146, 147, 153, 177 Jura 1 Kaisersage 28, 29, 101, 102, 103, 133 Kalibergbau, s. a. Salz, 31, 32,116,147, 149, 172, 179. 188 Kalkstein 8, 40, 43, 130, 140, 173 Kammergut 58, 79, 169 Kammertor 100, 1 1 3 Kanalisation 169, 188 Kapellengut 1 1 4 Karbon 4, 6, 7, 31, 86, 87, 92, 93, 130

Karolinger 21, 37 Karsterscheinungen 7, 42, 45, 48, 49, 50, 119, 120, 130, 134, 135, 138, 175 Kelten 20 Ketzer 28, 101 Keuper 174 Kies 5, 115, 152, 153 Kindergarten 78, 110, 145, 147, 169, 179, 188 Kinderheilbad' 160 Kinderkurheim 149 Kirche 37, 56, 57, 58, 59, 60, 67, 68, 70, 73. 74. 75. 76. 81, 84, 85, 100, 108, 109, 110, 114, 116, 144, 146, 148, 155. 157. !58, 165, 166, 168, 171, 172, 178, 186, 187 Kirchenheilige 22, 24, 60, 67, 68, 70, 72, 73, 81, 108, 116, 146, 155, 157, 170 Klassizismus 78, 79, 166, 167 Klima 5, 10, 43, 120, 140 Kloster 26, 29, 64, 67, 70, 73, 78, 82, 96, 97, 104, 111, 115, 116, 117, 146, W 155. l 6 2 . l 6 5 . 1 7 ° . 171> 172, 177, 180, 186, 187, 188 Knopfindustrie 31, 32, 35, 69, 70, 76, 145, 147, 149, 162, 164 Königsgut 24, 37, 57, 68, 72, 74, 78, 82, 85, 97, 104, 112, 113, 155, 159 Königshof, -pfalz 24, 25, 67, 68 Königtum 24, 89, 96, 98, 101, 104, 111, H2, 137, 155, 179 Kommunistische Partei Deutschlands 32, 163 Konfektionsindustrie 35, 164, 165 Konglomerat 4, 6, 7, 40, 87, 130 Konservenindustrie 35, 172 Kooperationsbeziehungen 35, 38, 56, 59, 60, 70, 76, 79, 81, 110, 116, 145, 149, 165, 172, 178, 188 Kraftwagenverkehr 36, 77, 103, 163 Krankenhaus 160, 163 Krankenkasse 162 Kreidezeit 4 Kreisheimatmuseum 166 Krongut s. Königsgut Kulthöhle 20, 138 Kultplatz 20, 94 15

Kyffhäuser

Kupfer 20, 31, 38, 49, 59, 60, 69, 116, 149 Kupferschiefer 40, 91, 130, 131 Kureinrichtung 36, 160, 163, 164 Kyffhäusersage 28, 29, 101, 133 Landding s. Gerichtsstätte Landgrafen von Thüringen 28, 54, 78, 85, 89, 100, 101, 146, 172, 177, 178, 180, 186 Landschaftsschutzgebiet, s. a. Naturschutzgebiet, 15, 105 Landwirtschaft, s. a. Feldwirtschaft, Viehwirtschaft, 30, 34, 35, 38, 56, 58, 59. 69, 70, 76, 79, 81, 84, 110, 116, 145, 146, 162, 165, 169, 172, 178, 187, 188 Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft 35, 38, 39, 56, 58, 59, 60, 69, 70, 71, 76, 79, 81, 84, 85, 110, 116, 145, 147, 149, 165, 169, 172, 178, 187, 188 Latènezeit 20, 52, 94, 96 Lausitzer K u l t u r 20 Lebensmittelindustrie 35, 70, 80 Leite 176, 177 Letten 1, 6, 7, 8, 40, 43, 173 Linienbandkeramik 16, 85, 115, 147, 168, 178 Liudolfinger 24, 25, 108, 1 1 1 Ludowinger 28 Mäander 64, 180 Magdalénien 153 Manessische Liederhandschrift 89 Marienglas 131 Markgrafen von Meißen 104 Markt, -recht 28, 74, 109, 157, 172 Melioration 35, 64, 65, 84, 168 Mergel 9, 40, 140 Mergelschiefer 8 Merowinger 21, 22 Mesozoikum 4 Metallverarbeitung 35, 76, 80, 165, 172 Milchwirtschaft 56, 6o, 76, 79, 84, 164 Militärkolonisten 22, 115 Minnesang 89 Miozän 4, 5, 152, 182 Mitteldeutsche Schwelle 86 213

Mittelsteinzeit 16, 7 1 , 82, 177 Möbelindustrie 164 Mühle 82, 146, 147, 148, 150, 159, 178, 179, 186 Mühlsteine, -Steinbrüche 3 1 , 87, 93, 100, 109, 1 1 0 Münzfund 1 1 4 , 178 Münzstätte 155 Muschelkalk l, 4, 6, 7, 9, 12, 173, 174, 175, 1 8 1 , 183, 184, 185 Muschelkalkschichtstufe 6, 174 Myophorienschichten 173 Napoleonische Fremdherrschaft 102 Naherholung 38, 56, 66, 1 1 7 Nationalverein 102, 1 1 8 Naturschutzgebiet 15, 43, 46, 52, 90, 1 1 8 , 120, 128, 138, 140, 180, 188 Niederschlag 10, 43, 62, 65, 120, 140, 189 Nunataker 5 Oberflächenform 1, 6, 39, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 60, 86, 87, 1 1 8 , 1 1 9 , 128, W 134> ! 3 8 . ! 5 ° . 1 5 1 . l 6 9 . 174. 1 8 0 Oberförsterei 1 1 7 Obstbau 35, 38, 56, 59, 70, 79, 84, l i o , 165, 187 Oligozän 5 Ooide 45 Oolithbank 173, 175, 176, 183 Ortsnamen, s. a. Orte, 2 1 , 22 Ottonen s. Liudolfinger Paläozoikum 8, 87 Palas 26, 53, 90, 100, 166 Papiermühle 1 1 9 Papsttum 1 0 1 Pendler 34, 56, 58, 59, 60, 70, 7 1 , 84, 85, 1 1 0 , 1 1 7 , 145, 147, 149, 164, 169, 173, 179, 188 Perlmuttknopfindustrie s. Knopfindustrie Perm 1 Pest 30 Pfänner 142, 143, 159 Pfalz 24, 25, 26, 68, 74, 80, 85, 97, 99, 108, 109, 1 1 1 , 1 1 2 , 1 1 3 , 1 1 4 , 1 1 5 Pferdezucht s. Viehwirtschaft

214

Pflanzenaufzucht 69 Pflanzengesellschaften s. Vegetation Pionierlager 36, 1 1 7 Pleistozän 4, 5, 6, 8, 15, 16, 40, 43, 46, 62, 1 1 8 , 1 1 9 , 152, 1 8 1 , 182 Plenterwirtschaft 182 Pliozän 4, 5, 182 Pultscholle 4 Püsterich 90 Quelle 5, 7, 2 i , 43, 49, 87, 108, 1 5 1 , 1 5 5 Queste 53, 54 Questenfest 54 Raseneisenerz 167 Ratsmeister 78, 84, 157 Reichsgewalt 26, 28, 72, 85, 97, 98, 99, 101 Reichsgründung 1 8 7 1 102 Reichsministerial 26, 98, 1 1 4 Renaissance 100, 1 1 0 , 166, 167 Rethgraven 64 Revolution 1848 102 Ried 9, 26, 63, 64, 68, 167, 168, 169 Riedschultheiß 68 Rinderzucht s. Viehwirtschaft Rittergut 26, 29, 30, 37, 38, 58, 59, 68, 69, 70, 72, 74, 79, 81, 82, 109, 1 1 0 , 1 1 4 , 145, 146, 147, 149 Rodung 25, 59, 108, 1 1 7 , 177 Römische Kaiserzeit 2 1 , 77, 82, 85, 96, 108, 1 1 1 Rössener Kultur 16, 67, 1 1 5 , 146 R ö t 6, 7, 173, 174, 175, 176 Rogenstein 45 Roland 54, 84, 109 Romanik 74, 75, 81, 85, 90, 1 1 0 , 1 1 6 , 144, 148, 172 Rotliegendes 130 Rückhaltebecken s. Talsperre Rumpfebene 4, 182 Saalemündungsgruppe 20 Saatzucht 35, 147, 165 Sachsen 2 1 , 24, 25, 1 1 1 Sachsenkriege 25, 96, 1 1 2 , 179 Salzmünder Gruppe 177 Sandstein 4, 6, 7, 8, 3 1 , 45, 87, 88, 90, 91, 92, 93, 130, 150, 166, 167, 1 7 1

Saxonische Gebirgsbildung 1, 1 5 1 Salz s. Kalibergbau, Salz-, Sole, Steinsalz Salzauslaugung 4, 5, 6, 62, 65, 130, 152. 158 Salzfauna 13, 168 Salzgewinnung 5, 24, 3 1 , 142 Salzhandel 28, 31, 142, 160 Salzliebende Pflanzen 13, 168 Salzordnung 159 Salzpfanne 24, 142, 155, 159 Salzquelle 5, 24, 29, 1 5 1 , 153, 155, 157, 158, 160 Salzstraße 25, 137, 157, 177, 179 Salzzoll 159 Schafhaltung s. Viehwirtschaft Schaumkalk 173, 176, 181, 183 Schieferton 45, 87, 91, 92 Schloßbau 30, 146, 166 Schlotten 48, 130, 134 Schnurkeramik 16, 71, 8 5 , 1 1 5 , 128, 177 Schönfelder Kultur 77, 85, 1 1 5 Schotter 6, 9, 40, 62, 65, 152, 181, 183 Schuhindustrie 35, 70, 164 Schule 58, 71, 77, 8 2 , 1 1 0 , 1 4 5 , 1 4 9 , 1 6 4 , 173, 179, 188 Schutt 5, 6, 8, 9, 184 Schweinezucht s. Viehwirtschaft Schwindzone 7 Sedestitelort 22, 68 Sedimentation 5, 6, 62, 1 5 1 , 152 See, s. a. Talsperre, 39, 108 Seedoline 108 Silber 3 1 , 59 Siwand 64 Slawen 24, 37, 56, 57, 75, 80 Sölde s. Salzpfanne Sole, s. a. Salz, 5 Solbad 32, 160, 163 Soleschwimmbad 160 Solifluktion 5, 6, 1 1 8 , 1 1 9 Sozialdemokratie 32, 76, 147, 162 Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32, 162, 163 Stadt und Stadtentwicklung 28, 72, 73, 74, 99, 109, 1 1 4 , 142, 155, 157, 158 Stadtrecht 74, 78, 157 Stadtsiegel 72, 158, 159

Staufer 26, 1 1 3 Stausee s. Talsperre Steinbruch 3 1 , 45, 87, 93, 100, 109, 110, 1 1 6 , 145, 173 Steinkreuz 168, 178 Steinsalz, s. a. Salz, 1 5 1 , 152, 160, 170 Steinzeit s. Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit Stichbandkeramik 16 Stinkschiefer 8, 40, 130, 136, 137, 138 Strandbad 36, 66 Straße, s. a. Fernverkehrsstraße, Salzstraße, 20, 21, 25, 69, 71, 74, 77, 82, 85, 108, 1 1 5 , 169, 179 Tafelgut 24, 81, 85, 1 1 2 , 1 1 4 Talbildung und -formen, s. a. Erosion, 5, 6, 7, 39, 40, 46, 48, 62, 86, 87, 88, 92, 140, 1 5 1 , 169, 175, 180, 181, 182 Talsperre 36, 60, 63, 65 Teich 49 Tektonik 1, 2, 6, 49, 62, 1 5 1 , 181 Terebratelzone 173, 181, 183 Terrasse 6, 9, 1 8 1 , 183 Territorialbildung 26 Tertiär 4, 5, 6, 40, 62, 152, 181, 182 Thronstreit 28 Thüringer 21, 1 1 1 , 1 1 5 , 153 Thüringische Kultur 20 Tierwelt, s. a. Jagdwild, 13, 52, 66, 93, 125, 127, 1 3 1 , 132, 138, 142, 143, 150, 168, 176, 182 Töpferei 147 Ton 8, 9, 173 Tonschiefer 4, 7, 40 Treibgemüse 79 Trias 1, 4, 173 Trichterbecherkultur 16 Trochitenkalk 173 Tuchherstellung, Tuchmacherei 1 1 4 Türkensteuer 159 Überschwemmung s. Hochwasser Unstrutgruppe 20, 94, 108, 1 1 1 , 1 1 5 , 171 Urnenfelderkultur 20 Varistische Gebirgsbildung 87

15*

215

Vegetation Berggamander-Gesellschaft 138 Birken-Eichen-Wald 124 Blaugrasrasen-Gesellschaft 52, 122, 125, 128, 136, 184 Blauschwingel-Besenheide-Gesellschaft 124 Blauschwingelrasen-Gesellschaft 122, 123, 128, 136, 141 Buchenwald 1 1 , 50, 52, 91, 93, 121, 141 Buchen-Traubeneichen-Wald 189 Eichenwald 1 1 , 12, 43, 50, 52, 88, 91, 93, 121, 122, 123, 141 Eichen-Hainbuchen-Wald 1 1 , 183 Eichen-Linden-Mischwald 138 Felsheide 50, 141, 182 Flechten 88, 123, 135 Haftdolden-Gesellschaft 12 Halbtrockenrasen 1 1 , 43, 52, 123, 137, 183, 184 Halophyten 13, 168 Heideröschen-Blaugras-Gesellschaft 138 Kamillen-Gesellschaft 12 Linden-Edellaubholz-Mischwald 44 Moose 129, 135 Nachtnelken-Gesellschaft 12 Orchideen-Buchen-Wald 138 Rasengesellschaft 1 1 , 119, 135 Sommer-Adonisröschen-Gesellschaft 12 Steinsam-Eichen-Wald 138 Steppen-Gesellschaft 15, 119, 122, 124, 136, 137, 184 Steppenheide-Wald 182 Traubeneichen-Mischwald 182 Trockenrasen 1 1 , 45, 52, 66, 123, 183 Trockenwald 184, 189 Unkraut-Gemeinschaft 12 Wiese 9, 49, 51, 65, 84, 167 Wiesensteppe 91, 141, 182 Winterlinden-Traubeneichen-Wald 189 Zwergstrauchheide 50 Verebnungsfläche 4, 181, 182 Viehwirtschaft Geflügelzucht 35, 77, 147 '

216

Pferdezucht 69 Rinderzucht 35, 56, 59, 60, 71, 76, 79, 84, 110, 145, 147, 188 Schafzucht 35, 81, 84, 145, 147 Schweinezucht 35, 56, 59, 71, 79, 81, 110, 116, 145, 147, 172, 187 Volkseigenes Gut 147 Volkssolbad s. Solbad Wahl 32 Wald, s. a. Vegetation, 10, 1 1 , 88, 93, 104, 105, 123, 140, 176, 177 Waldgenossenschaft 30, 69 Waldordnung 69 Wald Wegenetz 105 Wald weide 30, 69, 105 Waldwirtschaft 30, 105, 116, 117, 145, 188 Wallanlage 16, 20, 37, 46, 52, 67, 94, 128, 140, 177, 185, 186 Wallfahrtskirche 100, 101 Walternienburg-Bernburger Gruppe 82 Wasserführung 7, 41, 48, 153, 167 Wasserscheide 86 Wasserversorgung 45, 59, 110, 147,169 Wechselschlund 42 Weinbau 31, 115, 116, 117, 142, 162, 180 Wellenkalk 173, 174, 183 Wenden s. Slawen Wettiner 89, 100 Wild s. Jagdwild Wirkwarenindustrie s. Konfektionsindustrie Wirtschaftsstruktur 32, 34, 35, 36, 76, 163 Wüste Gänge 64 Wüstung 22, 25, 38, 39, 75, 76, 78, 84, 85, 108, 117, 148, 186, 187, 192 Zechstein 1, 4, 6, 7, 8, 12, 40, 43, 44, 45, 46, 49, 62, 115, 130, 134, 140, 151 Zigairenindustrie 31, 162, 169 Zisterzienser 26, 73, 155, 165 Zweckverband Naherholung 66, 1 1 7 Zwischengenossenschaftliche Einrichtung 59, 60, 69, 70, 84

i Rolandsfigur in Questenberg

a Questenberg im Durchbruchstal der Nasse

3 Gipsbuckellandschaft auf der Queste

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4 Berga mit Stausee und Kyffhäusernordrand

5 Kelbraer Stausee

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6 Kelbra, Marktstraße vom ehemaligen Wassertor

8 Rothenburg

9 Fernsehturm Kulpenberg

10 Blick vom Kyffhäuser über Goldene Aue zum Harz

l i Blick vom Gietenkopf auf Kyffhâuserdenkmal und Oberburg

12 Reste der Kyffhàuserunterburg

13 FDGB-Ferienheim Glückauf, Kyffhäuser

Blick auf Tilleda nach NO vom Pfingstberg

17 Blaugrashorste an den Südwesthängen der Ochsenburg

18 Aufgelockerte Pflanzendecke mit Federgras an der Ochsenburg

ig Wärmeliebender Eichenmischwald im Oberteil des Ochsenburg-Südhanges

zo Auflichtung des Eichenmischwaldes an den steilen Ochsenburg-Südhängen, an gehölzfreien Stellen Trockenrasen

21 Karstbuchenwald am Nordhang des Großen Herrenkopfes (Kyffhäuser)

23 Pionierlager Thomas Müntzer auf dem Rathsfeld

2$ Inneres der Kirche Bendeleben

26 Klosterstraße 14 (links) und 12 (rechts) Bad Frankenhausen

27 Schwanendrogerie in Bad Frankenhausen

28 Apotheke, Anger in Bad Frankenhausen

29 Mauerreste Zisterzienserinnen-Kloster in B a d Frankenhausen

30 Oberburg (Hausmannsturm) in Bad Frankenhausen

31 Soleschwimmbad Bad Frankelihausen mit Kindersanatorium Helmut Just

32 Arnsburg bei Seega

33 Klosterturm Göllingen von Südwesten

34 Seega am Nordfuß der Hainleite

35 Wipperdurchbruch am Kohnstein (rechts)

36 Inneres der Kirche in Günserode

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