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German Pages 86 [94] Year 1971
D E U T S C H E DEMOKRATISCHE R E P U B L I K DEUTSCHE AKADEMIE D E R L A N D W I R T S C H A F T S W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N
ZEITSCHRIFT FÜR
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B A N D 11 • 1970 • H E F T 4
Z. Landeskultur • Bd. 11 • 1970 • H. 5 • S. 2 3 7 - 3 1 6 • Berlin
Inhalt RÖTSCHKE, W . ; LAMPETER, W .
LANGE, H .
Untersuchungen über den Trockenmassezuwachs auf einer Mittelgebirgsweide in Abhängigkeit von der Stickstoffdüngung und der Witterung sowie die Veränderungen der wichtigsten Inhaltsstoffe im Futter. 1. Mitteilung: Der Trockenmassezuwachs in Abhängigkeit von der Stickstoff düngung u n d dem Yegetationsmonat 239 ROTH, D .
Ergebnisse von Stickstoffsteigerungsversuchen auf intensiv genutztem Flußaue- u n d Vorgebirgsgrünland 255
Zur Höhe der Stickstoffdüngung bei Weideneuansaaten 273 BÜHRING, J .
Zum Einsatz und zur Beurteilung von Leuchtstofflampen f ü r die Kunstlichtkultur von Gramineen 283 SCHWARZ, K . ; GERMAR, R .
Die Ertragswirksamkeit der Beregnung auf verschiedenen Standortsformen in Thüringen 295
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255
Contents RÓTSCHKE, W . ; LAMPETER, W .
Studies on the increase of forage dry matter on a medium-mountain pasture as affected by nitrogen fertilization and weather conditions and changes in the major constituents of the forage. 1st Communication : Dry-matter increase as affected b y nitrogen fertilization and month of vegetation 239 ROTH, D .
ResultB of fertilizing trials with increasing nitrogen rates on intensively managed riverside- and foot-hill grassland 255
LANGE, H .
On the level of nitrogen fertilization for pasture establishment 278 BUHRING, J .
Use and assessment of fluorescent lamps for the cultivation of gramineae under artifical light 283 SCHWARZ, K . ; GERMAR, R .
Yield response to sprinkler irrigation on different site forms of Thuringia 295
Z. Landeskultur • Bd. 11 • 1970 • Heft 4 • S. 239-54 • Berlin Institut für Grünland und Feldfutterbau der Karl-Marx-TJniversität Leipzig
WILLY RÖTSCHKE u n d WILHELM LAMPETER
Untersuchungen über den Trockenmassezuwachs auf einer Mittelgebirgsweide in Abhängigkeit von der Stickstoffdüngung und der Witterung sowie die Veränderungen der wichtigsten Inhaltsstoffe im Futter 1. Mitteilung: Der Trockenmassezuwachs in Abhängigkeit von der Stickstoffdüngung und dem Vegetationsmonat Eingegangen am 3. 3. 70
In zahlreichen Versuchen ist übereinstimmend nachgewiesen worden, daß der Stickstoff das entscheidende Produktionsmittel ist, die Futtererträge auf der Weide wesentlich zu steigern (KREIL 1968, KREIL, KALTOFEN U. WACKER 1961 u. 1964, GIÖBEL 1960, NOWAK 1968, LAMPETER in Druck u. v. a.). Auch darin stimmen alle Versuchsergebnisse überein, daß sehr hohe N-Gaben auf der Weide wirtschaftlich angewendet werden können, und zwar 150 bis 350 kg N/ha und Jahr, abhängig von der Wasserversorgung der Pflanzen, der Versorgung mit all den anderen essentiellen Pflanzennährstoffen und vom Pflanzenbestand selbst. Es gibt nur wenige Weidepflanzenarten, die sehr hohe N-Gaben bei intensiver Nutzung wirtschaftlich zu verwerten vermögen. Zur Frage des Zuwachsverlaufes auf Weiden liegen ebenfalls mehrere Arbeiten vor. KLAPP (1956) prüfte auf drei verschiedenen Standorten den Zuwachsverlauf in vielen sich überlagernden Zeiträumen, wobei 240 kg N/ha mit drei unterschiedlichen N-Verteilungen zur Anwendung kamen. Ähnliche Versuche führte ZÜRN (1953) durch, ohne den Zuwachsverlauf durch unterschiedliche zeitliche Verteilung der N-Gaben beeinflußt zu haben. In Holland beschäftigte sich van BURG (1960) mit den Zusammenhängen Termin der Stickstoffdüngung, Niederschläge, Temperaturen und Zuwachsverlauf. CAPTJTA 1966 berichtet von Versuchen, die in einer Gemeinschaftsarbeit an mehreren Orten der Alpen und des Schwarzwaldes in Höhenlagen von 430 bis 1900 m über NN zur Durchführung kamen, um die Ertragsfähigkeit der Weiden in den verschiedenen Höhenlagen zu ermitteln und aus dem Wachstumsrhythmus der Weidepflanzen Empfehlungen für die Bewirtschaftung dieser Weiden zu entwickeln. Es ist seit Jahrhunderten bekannt, daß Grünlandpflanzen im Frühjahr am schnellsten wachsen und im Sommer und Herbst im Wachstum immer mehr nachlassen. Daraus entsteht auf den Weiden fast unweigerlich im Frühjahr ein Futterberg, der zur Winterfuttergewinnung rechtzeitig abzutragen ist. Leider 12»
Z. Landeskultur • Bd. 11 • 1970 • Heft 4 • S. 239-54 • Berlin Institut für Grünland und Feldfutterbau der Karl-Marx-TJniversität Leipzig
WILLY RÖTSCHKE u n d WILHELM LAMPETER
Untersuchungen über den Trockenmassezuwachs auf einer Mittelgebirgsweide in Abhängigkeit von der Stickstoffdüngung und der Witterung sowie die Veränderungen der wichtigsten Inhaltsstoffe im Futter 1. Mitteilung: Der Trockenmassezuwachs in Abhängigkeit von der Stickstoffdüngung und dem Vegetationsmonat Eingegangen am 3. 3. 70
In zahlreichen Versuchen ist übereinstimmend nachgewiesen worden, daß der Stickstoff das entscheidende Produktionsmittel ist, die Futtererträge auf der Weide wesentlich zu steigern (KREIL 1968, KREIL, KALTOFEN U. WACKER 1961 u. 1964, GIÖBEL 1960, NOWAK 1968, LAMPETER in Druck u. v. a.). Auch darin stimmen alle Versuchsergebnisse überein, daß sehr hohe N-Gaben auf der Weide wirtschaftlich angewendet werden können, und zwar 150 bis 350 kg N/ha und Jahr, abhängig von der Wasserversorgung der Pflanzen, der Versorgung mit all den anderen essentiellen Pflanzennährstoffen und vom Pflanzenbestand selbst. Es gibt nur wenige Weidepflanzenarten, die sehr hohe N-Gaben bei intensiver Nutzung wirtschaftlich zu verwerten vermögen. Zur Frage des Zuwachsverlaufes auf Weiden liegen ebenfalls mehrere Arbeiten vor. KLAPP (1956) prüfte auf drei verschiedenen Standorten den Zuwachsverlauf in vielen sich überlagernden Zeiträumen, wobei 240 kg N/ha mit drei unterschiedlichen N-Verteilungen zur Anwendung kamen. Ähnliche Versuche führte ZÜRN (1953) durch, ohne den Zuwachsverlauf durch unterschiedliche zeitliche Verteilung der N-Gaben beeinflußt zu haben. In Holland beschäftigte sich van BURG (1960) mit den Zusammenhängen Termin der Stickstoffdüngung, Niederschläge, Temperaturen und Zuwachsverlauf. CAPTJTA 1966 berichtet von Versuchen, die in einer Gemeinschaftsarbeit an mehreren Orten der Alpen und des Schwarzwaldes in Höhenlagen von 430 bis 1900 m über NN zur Durchführung kamen, um die Ertragsfähigkeit der Weiden in den verschiedenen Höhenlagen zu ermitteln und aus dem Wachstumsrhythmus der Weidepflanzen Empfehlungen für die Bewirtschaftung dieser Weiden zu entwickeln. Es ist seit Jahrhunderten bekannt, daß Grünlandpflanzen im Frühjahr am schnellsten wachsen und im Sommer und Herbst im Wachstum immer mehr nachlassen. Daraus entsteht auf den Weiden fast unweigerlich im Frühjahr ein Futterberg, der zur Winterfuttergewinnung rechtzeitig abzutragen ist. Leider 12»
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ITÖTSCHKE; LAMPETER: Untersuchungen liber den Trockenmassezuwachs
aber ergeben sich in den Sommer- und Herbstmonaten nicht selten Futterklemmen, die bei Trockenheit besonders gravierend ausfallen können. Auf Jungrinderweiden steigt dazu von Tag zu Tag der Futterbedarf, wenn die Zahl der Tiere unverändert bleibt. Hierbei ist indessen nicht nur die Futtermasse von Interesse, sondern in gleichem Maße die Futterqualität, die von den Inhaltsstoffen abhängt. Darüber soll in der zweiten Mitteilung berichtet werden. In einem zweijährigen Versuch wurde ermittelt, in welchem Maße der Zuwachsverlauf in den einzelnen Aufwüchsen auf einer Mittelgebirgsweide von der Stickstoffdüngung, der Bodenfeuchte und der Globalstrahlung abhängt und wie sich dabei die qualitätsbestimmenden Inhaltsstoffe (Rohprotein, Nitratstickstoff, Rohfaser, lösl. Kohlenhydrate und die Verdaulichkeit der Futtertrockenmasse) verändern. 1.
Material und Methodik
1.1.
Der Versuchsstandort
Die Versuche wurden auf einem flachgründigen Gneisverwitterungsboden in Börnchen Kreis Dippoldiswalde, 570 m über NN durchgeführt. Die Krumenmächtigkeit beträgt 14 bis 18 cm, und auch die Ackerkrume ist mit vielen handgroßen schiefrigen Steinen durchsetzt. Die pH-Zahl und den Gehalt des Bodens an Kalium, Phosphor und Magnesium vor Anlage der Versuche gibt Tabelle 1 wieder. Die Bodenproben wurden im Herbst vor Ausbringung der Grunddüngung gezogen und in beiden Jahren vom Institut für Pflanzenernährung der DAL in Jena-Zwätzen untersucht. Der Phosphor- und Kali-Gehalt wurden nach E G N E R R I E H M und das Magnesium nach der Methode S C H A C H T S C H A B E L bestimmt. Die PK-Düngung betrug in beiden Jahren 53 kg P (als Thomasphosphat) und 133 kg K/ha (als 40%iges Kalisalz), wurde also reichlich bemessen. Gekalkt wurde nicht, weil in einem sechsjährigen Nährstoffmangelversuch auf der gleichen Koppel durch das Kalken kein Futtermehrertrag erzielt wurde, obwohl in den sechs Jahren der pH-Wert von 5,2 auf 5,6 erhöht worden ist. Es kann ferner auf Grund von Untersuchungen des Bodens und des Futters der gleichen Koppel auf den Gehalt an essentiellen Spurenelementen und auf Grund eines Düngungsversuches mit Spurenelementen in unmittelbarer Nähe angenommen werden, daß Mn, Cu, Co, Mo und Zn als wachstumsbegrenzende Faktoren keine Rolle spielten. Im langjährigen Mittel fallen in Börnchen 840 mm Niederschläge. 1966 waren es 932 mm, davon 537 mm gut verteilt während der Vegetationszeit, und 1967 fielen 882 mm Niederschläge, davon 511 mm in der Vegetstionszeit. Auf Grund der wöchentlich einmal vorgenommenen Bodenfeuchtemessungen kann gesagt werden, daß in den beiden Versuchs jähren 1966 und 1967 aus Wassermangel die Weidepflanzen ihr Wachstum niemals einschränken mußten. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 6,2 °C.
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Zeitschrift für Landeskultur, Band 11, 1970, Heft 4
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