189 92 23MB
German Pages 88 [94] Year 1970
DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN
ZEITSCHRIFT FÜR
LANDESKULTUR 53 »-H J « W
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w )—I s w Ö 150 mval) zur Verstärkung des toxischen Effektes geführt haben (Abbildung 1). Demgegenüber nehmen mit steigender Anionenkonzentration die Gesamterträge fcu. Sie sind bei dem Kationen-Anionen-Verhältnis von 0,8:1,2 genauso groß wie bei dem von 0,4:1,6. Allerdings werden bei beiden Varianten zum Anfang geringere Erträge als bei den anderen NährstoffVerhältnissen erreicht. Erst beim 3. und 4. Aufwuchs sind die Ertragssteigerungen so groß, daß die Mindererträge aufgeholt werden. Gesamtertrag 1.
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Summary Title of the paper: Studies on the drainage effect of drainage systems in the Estonian SSR An investigation of drainage systems revealed that the actual drainage effect is, on the average, by 10 per cent lower than envisaged in the standards. The mean quadratic deviation of the designed spacing of drains probably amounts to 30 per cent. Repeated field measurements of the water permeability of the soil are recommended for reducing this deviation. Anschrift des Verfassers Dr. K . T.
HOMMIK
Estnisches Wiss.Forschungsinstitut f ü r Ackerbau u n d Meliorationen Tallin/Estn. SSR
Z. Landeskultur • Bd. 10 • 1969 • H. 3 • S. 1 8 1 - 1 9 6 • Berlin
Aus der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Blösien des VEB Leuna-Werke ,,Walter "Ulbricht" und dem Lehrstuhl für Landwirtschaftliche Meliorationen der Sektion Pflanzenproduktion der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
EBERHARD STREUBER u n d WOLFGANG
LEIPNITZ
Zur Düngung mit wasserfreiem Ammoniak auf Grünlandstandorten verschiedener Mineralböden Eingegangen: 2 7 . 1 . 1 9 6 9
Über den Einsatz und die Wirkungsweise von wasserfreiem Ammoniak auf dem Ackerland im Gebiet der DDR sind bereits im größeren Umfang Untersuchungen erfolgt (u: a. A N S O R G E , 1 9 6 2 ; W E B E R , 1 9 6 4 ; F I E D L E R , S T R E U B E R , 1 9 6 4 u. 1 9 6 6 ; GÄRTIG,
1965
u.
1966;
GÄRTIG,
ANSORGE,
1965;
LINKE,
FIEDLER,
1966;
AN-
Die Düngung mit wasserfreiem Ammoniak hat sich im allgemeinen auf dem Ackerland als vorteilhaft erwiesen. Dagegen scheint sie auf dem Grünland, wie aus westeuropäischen Versuchsergebnissen hervorgeht (u. a. J A M E S O N , 1 9 5 9 ; B U R G , V . 1 9 6 6 ; B U R G , V . U. Mitarb. 1 9 6 4 , 1 9 6 7 ; B U C H N E R , 1 9 6 6 ; B U C H N E R U. Mitarb. 1 9 6 7 ) , weniger Erfolg zu versprechen. W A Y D B R I N K v. d. u. Mitarb. ( 1 9 6 5 , 1 9 6 6 , 1 9 6 7 ) konnten im Gebiet der DDR auf Niedermoorgrünlandstandorten sehr gute Ertragsleistungen mit Hilfe von wasserfreiem Ammoniak bei hohen Stickstoffaufwandmengen von über 400 bis 3 2 0 0 kg/ha erzielen. Es wurde mit diesen hohen Stickstoffmengen eine gute meliorative Grünlanddüngung bzw. Bodenmelioration erreicht. Auch NIES C H L A G ( 1 9 6 0 ) konnte an Hand von drei- bis fünfjährigen Versuchsergebnissen mit wasserfreiem Ammoniak eine erfolgreiche Bodenmelioration erzielen. Mineralböden wurden von genannten Autoren nicht untersucht. Um auch die Grünlanddüngung mit wasserfreiem Ammoniak auf Mineralböden zu prüfen, wurden auf extremen Versuchsstandorten der Mittelgebirge (Harz) sowie der Flußaue (Altmärkische Wische und Helme-Unstrut-Gebiet) in den Jahren 1 9 6 4 / 6 5 und 1 9 6 5 / 6 6 Düngeversuche angelegt. Das Ziel dieser Versuche war, die Ertragswirkung von wasserfreiem Ammoniak im Vergleich zu Kalkammonsalpeter bei zeitlich verschiedenen Anwendungsterminen (Herbst- und Frühjahrsdüngung) auf Grünland zu ermitteln. SORGE,
1.
GÄRTIG,
GÖRLITZ,
1968).
Methodik
Die Versuche wurden auf vier Standorten im Herbst des Jahres 1964 als lateinisches Rechteck mit 8 Varianten und vierfacher Wider holung angelegt. Varianten: Ohne N Ohne N + ritzen im Frühjahr 100 kg N/ha wasserfreies Ammoniak im Herbst
Z. Landeskultur • Bd. 10 • 1969 • H. 3 • S. 1 8 1 - 1 9 6 • Berlin
Aus der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Blösien des VEB Leuna-Werke ,,Walter "Ulbricht" und dem Lehrstuhl für Landwirtschaftliche Meliorationen der Sektion Pflanzenproduktion der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
EBERHARD STREUBER u n d WOLFGANG
LEIPNITZ
Zur Düngung mit wasserfreiem Ammoniak auf Grünlandstandorten verschiedener Mineralböden Eingegangen: 2 7 . 1 . 1 9 6 9
Über den Einsatz und die Wirkungsweise von wasserfreiem Ammoniak auf dem Ackerland im Gebiet der DDR sind bereits im größeren Umfang Untersuchungen erfolgt (u: a. A N S O R G E , 1 9 6 2 ; W E B E R , 1 9 6 4 ; F I E D L E R , S T R E U B E R , 1 9 6 4 u. 1 9 6 6 ; GÄRTIG,
1965
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1966;
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Die Düngung mit wasserfreiem Ammoniak hat sich im allgemeinen auf dem Ackerland als vorteilhaft erwiesen. Dagegen scheint sie auf dem Grünland, wie aus westeuropäischen Versuchsergebnissen hervorgeht (u. a. J A M E S O N , 1 9 5 9 ; B U R G , V . 1 9 6 6 ; B U R G , V . U. Mitarb. 1 9 6 4 , 1 9 6 7 ; B U C H N E R , 1 9 6 6 ; B U C H N E R U. Mitarb. 1 9 6 7 ) , weniger Erfolg zu versprechen. W A Y D B R I N K v. d. u. Mitarb. ( 1 9 6 5 , 1 9 6 6 , 1 9 6 7 ) konnten im Gebiet der DDR auf Niedermoorgrünlandstandorten sehr gute Ertragsleistungen mit Hilfe von wasserfreiem Ammoniak bei hohen Stickstoffaufwandmengen von über 400 bis 3 2 0 0 kg/ha erzielen. Es wurde mit diesen hohen Stickstoffmengen eine gute meliorative Grünlanddüngung bzw. Bodenmelioration erreicht. Auch NIES C H L A G ( 1 9 6 0 ) konnte an Hand von drei- bis fünfjährigen Versuchsergebnissen mit wasserfreiem Ammoniak eine erfolgreiche Bodenmelioration erzielen. Mineralböden wurden von genannten Autoren nicht untersucht. Um auch die Grünlanddüngung mit wasserfreiem Ammoniak auf Mineralböden zu prüfen, wurden auf extremen Versuchsstandorten der Mittelgebirge (Harz) sowie der Flußaue (Altmärkische Wische und Helme-Unstrut-Gebiet) in den Jahren 1 9 6 4 / 6 5 und 1 9 6 5 / 6 6 Düngeversuche angelegt. Das Ziel dieser Versuche war, die Ertragswirkung von wasserfreiem Ammoniak im Vergleich zu Kalkammonsalpeter bei zeitlich verschiedenen Anwendungsterminen (Herbst- und Frühjahrsdüngung) auf Grünland zu ermitteln. SORGE,
1.
GÄRTIG,
GÖRLITZ,
1968).
Methodik
Die Versuche wurden auf vier Standorten im Herbst des Jahres 1964 als lateinisches Rechteck mit 8 Varianten und vierfacher Wider holung angelegt. Varianten: Ohne N Ohne N + ritzen im Frühjahr 100 kg N/ha wasserfreies Ammoniak im Herbst
J82
200 100 200 100 200
STREUBER; LEIPNITZ : Düngung mit wasserfreiem Ammoniak auf Grünlandstandorten
kg kg kg kg kg
N/ha N/ha N/ha N/ha N/ha
wasserfreies Ammoniak wasserfreies Ammoniak wasserfreies Ammoniak Kalkammonsalpeter im Kalkammonsalpeter im
im Herbst im F r ü h j a h r im F r ü h j a h r F r ü h j a h r in Teilgaben F r ü h j a h r in Teilgaben
Die Ernteparzellen waren 20 m 2 groß u n d durch 1 m breite Längs- u n d 3 m breite Querstreifen voneinander getrennt. Die Schnittnutzung erfolgte jährlich dreimal. U n t e r B e a c h t u n g eines günstigen Feuchtegehaltes des Bodens wurde die Herbstdüngung mit wasserfreiem Ammoniak im Oktober, die F r ü h j a h r s d ü n g u n g E n d e
Abb. 1 : Französisches Grünlanddüngegerät der F i r m a „ F e n e t " Tabelle 1 Beschreibung der Standorte Ort Kreis Höhenlage m über N N Jahresniederschlag im langjährigen Mittel in m m Mittlere Jahrest e m p e r a t u r in °C Bodenuntersuchung zu Versuchsbeginn :
pH
P205 m mg K 2 0 in mg Bodentyp Bodenart Grasnarbe
Hasselfelde Wernigerode 450 721* 6,2*
6,0 35 42 Braunerde Lehm Neuansaat 1963
Stiege Wernigerode 520 721* 6,2*
6,0 5 4 Braunerde Lehm alte Narbe
Falkenberg Osterburg (Altmark) 21 572 3,3
5,6 3 7 Flußaue Ton Neuansaat 1956
* Klimastation Stiege. — ** Meßstelle Brücken. — *** Klimastation Sangerhausen
Martinsrieth Sangerhausen 133 482** g 2***
6,2
9 8 Flußaue Lehm alte Narbe
Zeitschrift für Landeskultur, Band 10, 1969, Heft 3
183
März bis Anfang April mit dem sechsreihigen französischen Gerät „ F e n e t " bei einem Scharabstand von 41,7 em durchgeführt (s. Abb. 1). W ä h r e n d mit flüssigem Ammoniak in ungeteilten Gaben von 100 kg u n d 200 kg N / h a sowohl im Herbst als auch im F r ü h j a h r gedüngt wurde, erhielten die mit Kalkammonsalpeter gedüngten Parzellen in der Altmärkischen Wische entsprechend der üblichen Anwendung im F r ü h j a h r Teilgaben von 100 bzw. 50 kg N / h a zum ersten u n d von 50 kg N/ha zum zweiten u n d dritten Aufwuchs. Auf den übrigen Standorten wurden zum 1. Aufwuchs zwei Drittel, z u m 2. Aufwuchs ein Drittel der vorgesehenen Kalkammonsalpetermenge gestreut. Die P K - D ü n g u n g war f ü r alle Versuchsorte einheitlich (44 kg P u n d 133 kg K/ha). 127
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Abb. 2: Niederschläge u n d Durchschnittstemperaturen (Stiege) f ü r die Versuchsorte Hasselfelde u n d Stiege im H a r z Der Witterungsverlauf geht aus den graphischen Darstellung (s. Abb. 2 bis 4) hervor. Die H a r z s t a n d o r t e waren in beiden J a h r e n niederschlagsreich. In. der Altmärkischen Wische wurde im J a h r e 1965 überdurchschnittlich viel Regen gemessen. Eine regelmäßige, von der N o r m k a u m abweichende Niederschlagsverteilung charakterisierte das zweite J a h r . Martinsrieth war im ersten Versuchsjahr bis auf den J u l i regenarm, im zweiten J a h r gut mit Niederschlägen versorgt. Der Temperaturverlauf zeigte zwischen den Standorten eine relativ gute Übereinstimmung. 13
Zeitschr. f. Landeskultur, Bd. 10, H. 3
Stretjber; Leipnitz: Düngung
184
mit wasserfreiem Ammoniak auf Grünlandstandorten
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Abb. 3: Niederschläge und Durchschnittstemperaturen des Versuchsortes Falkenberg/Altmark I n der Tabelle 2 sind die' Niederschlagsmengen u n d Durchschnittstemperaturen während der Winter- und Vegetationsperiode enthalten. Nachstehend sind die Hauptbestandsbildner des Ausgangspflanzenbestandes aufgeführt : Hasselfelde Dactylis glomerata Lolium perenne Poa annua Poa pratensis Trifolium repens
Stiege Festuca rubra Holcus lanatus Poa chaixii Poa pratensis Trisetum flav. Trifolium repens
Falkenberg Agropyron repens Festuca pratensis Lolium perenne Phleum pratense Poa pratensis
Martinsrieth Agropyron repens Dactylis glomerata Lolium perenne Poa pratensis Trifolium repens
185
Zeitschrift für Landeskultur, Band 10, 1969, Heft 3
2.
Versuchsergebnisse
2.1.
Mittelgebirgsstandorte
Die in Hasselfelde und Stiege mit wasserfreiem Ammoniak erzielten Gesamttrockenmasseerträge sind in Abbildung 5 in Form von Säulen (Relativzahlen) dargestellt. Es ist zu erkennen, daß im Erntejahr 1965 die Ertragsrelationen an beiden Standorten ähnlich sind. Die Erträge der mit wasserfreiem Ammoniak gedüngten Parzellen fallen im Herbst und auch im Frühjahr angewendet gegenüber Kalkammonsalpeter signifikant ab. Das Verletzen der Grasnarbe — ritzen mit Düngescharen — bewirkt an beiden Standorten gegenüber der Nullparzelle gesicherte Ertragsminderungen. Kalkammonsalpeter zeigt zwischen den verschiedenen Düngeraufwandmengen (100 und 200 kg N/ha) keine signifikanten Ertragsunterschiede. Die Herbstdüngung mit wasserfreiem Ammoniak läßt bei der mit 100 kg N/ha gedüngten Variante eine schlechtere Düngewirkung gegenüber der Frühjahrsdüngung erkennen. Bei den Stickstoffaufwand186
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Abb. 4: Niederschläge und Durchschnittstemperaturen des Versuchsortes Martinsrieth 13'
186
Streuber; Leipnitz: Düngung
mit wasserfreiem Ammoniak auf Grünlandstandorten
Tabelle 2 Niederschläge u n d mittelere T e m p e r a t u r e n f ü r die Zeiträume Oktober —März u n d April — September (1964/65 u n d 1965/66)
Niederschläge in m m 1964/65 Oktober —März April — September 1965/66 O k t o b e r - M ä r z April — September langjähriges Mittel Oktober — März April — September T e m p e r a t u r e n in °C 1964/65 O k t o b e r - M ä r z April — September 1965/66 O k t o b e r - M ä r z April — September langjähriges Mittel Oktober — März April — September
Hasselfelde/ Stiege *
Falkenberg
Martinsrieth**
395 428 575 438
180 342 245 329
203 408 289 315
337 384
246 326
192 290
0,4 10,7 0,7 11,9
2,7 13,2 2,3 14,4
2,3 12,8 2,1 14,2
0,7 11,5
2,7 14,0
2,5 13,9
* Klimastation Stiege. — ** Meßstelle Brücken u. Klimastation Sangerhausen Hasselfelde
-Frühjahr Stiege
Abb. 5: Relativ-Gesamttrockenmasseertrag der Düngeterminversuche mit wasserfreiem A m m o n i a k auf Mittelgebirgsstandorten (Hasselfelde, Stiege 1964/65 u n d 1965/66)
Zeitschrift für Landeskultur, Band 10, 1969, Heft 3
187
mengen von 200 kg /ha bestehen zwischen der Herbst- und Frühjahrsdüngung keine statistisch gesicherten Ertragsdifferenzen. I m Ernte jähr 1966 zeigen sich dagegen zwischen beiden Standorten größere Unterschiede. So verringert sich in Hasselfelde der Ertrag bei der Düngung mit wasserfreiem Ammoniak gegenüber Kalkammonsalpeter stark. Ertragsdifferenzen zwischen der Herbst- und Frühjahrsdüngung sind dagegen bei der Anwendung von 100 kg N/ha an diesen Standorten nicht festzustellen. Die Erträge der geritzten Parzelle gleichen denen der Nullparzelle. I n Stiege zeigen wasserfreies Ammoniak und Kalkammonsalpeter mit Ausnahme der im Herbst mit 100 kg N/ha gedüngten Flächen keine signifikanten Ertragsunterschiede. Zwischen der Herbst- und Frühjahrsdüngung bestehen nur bei der Stickstoffstufe 100 kg/ha gesicherte Ertragsdifferenzen. Die durch Düngeschare aufgeritzten Parzellen gehen wieder wie 1965 im Ertrag zurück. Die Trockenmasseerträge der einzelnen Nutzungen gehen aus den Tabellen 3 und 4 hervor. Eine bessere Dünge Wirkung des Kalkammonsalpeters ist beim 1. Schnitt ausgeprägt; beim 2. und 3. Schnitt verwischen sich die Ertragsdifferenzen zwischen Kalkammonsalpeter und der Düngung mit wasserfreiem Ammoniak, auch wenn die Variante Kalkammonsalpeter nach dem 1. Schnitt ein Drittel der gesamten Stickstoffmenge als 2. Düngergabe erhält. Das Ertragsniveau ist in Stiege auf der alten Grasnarbe im allgemeinen höher als in Hasselfelde, zweifellos eine Auswirkung der Hungerjahre auf der im Jahre 1963 angesäten Fläche. 2.2.
Flußauestandorte
Die Gesamttrockenmasseerträge der Versuche auf Flußauestandorten in Falkenberg und Martinsrieth sind in Abbildung 6 wiedergegeben. Die Ertragsstreuung des Versuches in Falkenberg ist relativ hoch, so daß sich 1964/65 die geringeren Erträge bei der Düngung mit wasserfreiem Ammoniak nicht sichern lassen. In Martinsrieth liegen dagegen die Trockenmasseerträge nach der Kalkammonsalpeterdüngung in beiden Versuchs jähren signifikant über denen der Düngung mit wasserfreiem Ammoniak. I m Erntejahr 1965 ist hier der Ertragsabfall nach wasserfreiem Ammoniak besonders stark. Diese Ertragsdifferenz ist auf einen Versuchsfehler zurückzuführen, der durch eine doppelt verabreichte Kalkammonsalpetermenge nach dem 1. Schnitt verursacht wurde. So ist die Gesamtstickstoffmenge des Kalkammonsalpeters von 100 auf 133 kg N/ha und von 200 auf 260 kg N/ha angestiegen. Dieser Versuch wird dennoch mit angeführt, um die Düngewirkung des wasserfreien Ammoniaks demonstrieren zu können. Es zeigt sich, daß 200 kg N/ha wasserfreies Ammoniak den Ertrag der Dünge Variante 133 kg N/ha Kalkammonsalpeter nicht erreichen können. Auffallend gering ist der Ertrag bei Kalkammonsalpeterdüngung von 200 kg N/ha im Jahre 1965/66 gegenüber 100 kg N/ha. Hier unterliegen die Varianten mit wasserfreiem Ammoniak nicht wesentlich. Das Verletzen der Grasnarbe verursacht am Standort Martinsrieth 1964/65 einen signifikanten Mehrertrag gegenüber der Nullparzelle, 1965/66 dagegen
188
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ökon. Opt imum.für hohe geringe Milchleistung Milchleistung und hohen und geringen Milchpreis Milchpreis bei kg N/ha*** bei kg N/ha**
Zeitschrift für Landeskultur, Band 10, 1969, Heft 3
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BOTH ; ALBRECHT : Verhalten der Quecke auf Weiden
wird. Auf Grund der ungünstigen Standortverhältnisse ist Lolium perenne aber nicht wesentlich länger als 6—8 Jahre als Hauptbestandsbildner zu halten. Diese begrenzte Lebensdauer trifft übrigens in noch stärkerem Maße für Festuca pratensis zu, das bereits wenige Jahre nach der Ansaat vollständig aus dem Bestand verschwand. Zur Erzielung und Erhaltung weitgehend queckenfreier Graslandbestände auch bei starker N-Düngung ergeben sich unter den vorliegenden Standortverhältnissen folgende Möglichkeiten: 1. Bei der Neuanlage von Graslandbeständen sollten Ansaatmischungen verwendet werden, die einen hohen Anteil von Dactylis glomerata oder Lolium perenne enthalten (Siehe Tab. 6). 2. Bestände, die Lolium perenne als Hauptbestandsbildner enthalten, müssen im Abstand von etwa 6—8 Jahren (je nach dem Grad des Rückganges von Lolium perenne und der Ausbreitung von Agropyron repens) periodisch erneuert werden. 3. Weiden, die keine periodische Erneuerung zulassen, und die sich nach 6—8 Jahren aus Weidelgras- in Wiesenrispenbestände umwandeln, sind durch regelmäßige, scharfe Nachmahd, rechtzeitige Nutzung und gegebenenfalls intensive Bewässerung weitgehend queckenfrei zu halten. Tabelle 6: Vorschläge für Ansaatmischungen, die eine Unterdrückung der Quecke gewährleisten. Mischung I
Mischung I I
Dactylis glomerata 20—22 kg/ha Poa pratensis 6 kg/ha Lolium perenne 2 kg/ha Trifolium repens 2 — 3 kg/ha
Lolium perenne 15 kg/ha Poa pratensis 8 kg/ha Phleum pratense 4 kg/ha Trifolium repens 3 — 4 kg/ha
3 0 - 3 3 kg/ha
3 0 - 3 1 kg/ha
5.
Zusammenfassung
Auf schwerem Muschelkalkverwitterungsboden wurde das Verhalten von Agropyron repens auf verschiedene Bewirtschaftungsmaßnahmen und in Abhängigkeit von den jeweils vorherrschenden wertvollen Grasarten untersucht. Steigende N-Gaben und Hochschnitt führten zu einer Erhöhung des Queckenanteils. Durch Zusatzberegnung und ganz besonders durch regelmäßige Nachmahd wurde eine stärkere Zunahme der Quecke im Bestand auch bei intensiver N-Düngung verhindert. Auf intensiv mit N gedüngten Weiden war ein starkes Vorkommen von Agropyron repens vor allem dann zu verzeichnen, wenn Poa pratensis als alleiniger Hauptbestandsbildner auftrat. Mit zunehmendem Anteil von Lolium perenne nahm der Queckenanteil deutlich ab, bei einem Vorherrschen von Dactylis glomerata wurde keine Quecke gefunden.
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Zeitschrift für Landeskultur, Band 10, 1969, Heft 3
E s werden Vorschläge unterbreitet, wie durch A n s a a t zweckmäßiger Gräsermischungen, durch Einführung einer periodischen Erneuerung der Grasnarbe und durch Bewirtschaftungsmaßnahmen auch auf schweren Muschelkalkverwitterungsböden trotz intensiver N - D ü n g u n g weitgehend queckenfreie Graslandbestände geschaffen und erhalten werden können. Pe3K>Me Ha3BaHHe
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Summary Title of the paper: Behaviour of couchgrass (Agropyron repens P . B.) on pastures of h e a v y weathered shelly limestone soils under the influence of management practices and principal stand-forming species T h e response of Agropyron renews to different management practices in dependence on the respective predominant grass species was studied. Growing nitrogen applications and " h i g h " mowing lead to increased couch-grass growth. B y means of additional sprinkling irrigation and, in particular, through regular after-cutting a stronger propagation of couchgrass within the stand was prevented even a t intensive fertilization. On h e a v i l y N-fertilized pastures, strong occurrence of couchgrass was observed, especially when the stand was formed exclusively b y Poa pratensis. With increasing Lolium perenne proportion, the couchgrass growth decreased sharply. No couchgrass was found when Dactylis glomerata was predominant. Proposals are submitted as to how, even on h e a v y weathered shelly limestone soils, couchgrass-free grass stands can be established and maintained b y sowing appropriate grass mixtures, b y introducing a periodical sod renovation, and b y adequate management practices.
ROTH; ÄLBEECHT : Verhalten der Quecke auf Weiden
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Institut für Meliorationswesen und Grünland der Friedrich-Schiller-Universität Jena 69 Jena, Philosophen weg 14
Seit 1963 erscheinen
Fortschrittsberichte für die Landwirtschaft" in denen auf Grund der vorliegenden Literatur die neuesten Forschungsergebnisse und -methoden unter Berücksichtigung des internationalen Höchststandes auf den jeweiligen Fachgebieten zusammenfassend u n d kritisch dargestellt werden. Die Themen werden in enger Zusammenarbeit m i t den Sektionen der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin ausgewählt und von Fach Wissenschaftlern bearbeitet. Die Berichte sollen in erster Linie die auf diesen Gebieten tätigen Wissenschaftler und die leitenden Mitarbeiter der staatlichen Organe sowie der gesellschaftlichen Organisationen über bestimmte Probleme informieren.
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