Thüringisches Wörterbuch: Band 6, Lieferung 4 und 5 Umschlagetuch – vorkommen [Reprint 2022 ed.] 9783112616581, 9783112616574


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German Pages 132 [133] Year 1986

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Thüringisches Wörterbuch: Band 6, Lieferung 4 und 5 Umschlagetuch – vorkommen [Reprint 2022 ed.]
 9783112616581, 9783112616574

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SÄCHSISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU LEIPZIG SPRACHWISSENSCHAFTLICHE KOMMISSION

Auf Grund der von V. Michels begonnenen und H. Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter Leitung von

K . Spangenberg an der Sektion Sprachwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena VI. Band 4. und 5. Lieferung

Umschlagetuch — vorkommen Bearbeitet von W. L ö s c h , H. R o s e n k r a n z , K. S p a n g e n b e r g , S. W i e g a n d

AK A D E M I E - V E R L A G 1985

B E R L I N

Autoren

H. Rosenkranz

Umschlagetuch — Uzerei

K. Spangenberg

v — verkuttert

W. Lösch

verlachen — verzwuzeln

S. Wiegand

Vesper — Vieschulze

H. Rosenkranz

Vogel — vorkommen

Erschienen im Akademie-Verlag Berlin, DDE - 1086 Berlin, Leipziger Str. 3—4 © Akademie-Verlag Berlin 1685 Lizenznummer: 202 • 100/148/85 P 169/84 Printed in the German Democratic Republic Gesamtherstellung: IV/2/14 VEB Druckerei »Gottfried Wilhelm Leibniz«, 4460 Gräfenhainlohen L8V 0817 Bestellnummer: 7545112 (3051/VI/4-5) 03600

Umschlagetuch-umsingen

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umschnallen swV. 'mit einer Schnalle befestigen' sich einen Gürtel umschnallen verstr., doch auch hä schnallte sich n Sträihkraun (Stehkragen) im °Mühlh Fau, viel Leite schnolln sich itze en Rucksock im "Pößn Nst 1910. — umschneiden stV. 'Bäume fällen' "Ilm Fri Wild. — umschöbern swV. 'Heuhaufen versetzen' "Gera Thr, "Grz Wol, "Hildb Schwz. umschütten swV. A. untrennbare Zuss. 'sich übergeben, t kotzen' er umschult sich nur "Apol Geb. — B. trennbare Zuss. — l a . 'Flüssigkeiten t verschütten' "Miihlh OMe, "Jena Löbe, "Suhl Wich, Saalf Sonnb; du hast je de Mällich schunt wedder immegeschott "Nordh Blei. — b. 'ein Getreidefader f umkippen' °Sondh Ebl, a hot'n Wöö omgeschott °Schmal Flo Sehn. — 2. 'etw. in ein anderes Behältnis füllen' verstr.; das Mahl in den Sock muß mer imschiete, sinst wards klumpeh un michzend (muffig) "Pößn Nst; am Heiligen Abend muß das Saatgetreide umgeschüttet werden, damit es später gut keimt "Pößn Lern, aus gleichem Grund schüttet man beim Tod des Hausherrn die Gartensämereien um "Schmal Lau. umsehen stV. refl. 1. 'den Blick nach rückwärts wenden' neben umgucken seit.; so kumm un sieh dich nich lange um! Altb 1687, ehr er sich imsock, hutt er e poor Gesalzne (Ohrfeigen) Pößn 1888, bohl im Ummesähn war dar wäg 'sehr schnell' Mansf 1857. Volksglaube: wer sich beim Trauerzug umsieht, stirbt als nächster, verstr. öOThür, um "Salz Va, "Lobst Rem, Schlz. 2. 'Umschau halten, sich um etw. bemühen' seit.; ich wall mich imsah, ebs Korn ball reif wär °Pößn Nst, se mußten sich nach eener troogenden Zieg imsahn "Grz Ber, einen aus dem Fenster Schauenden grüßt man siebte uch dann imme? "Mühlh Bick. — 3. 'sich wundern, enttäuscht werden' nu wart, du wörscht dich schö noch ümsahn! Sonnb. umsetzen swV. l a . 'etw. an einen anderen Ort bringen' Bäume, Pflanzen umsetzen verstr., Erd- oder Düngerhaufen umsetzen Erf, nach Regen die Getreidemandeln umsetzen "Zeitz Droy. — b. den Öhm (Ofen) immesitze 'den Kachelofen neu aufbauen' "Mühlh K a t , Sonnb. — 2. Geld umsetzen 'ausgeben' "Eisb Bür, "Hildb Gel, of dar Kermes het ar sin ganzes Gald in Schnaps emgesooßt "Eisn UE1, Waren umsetz 'verkaufen' Sonnb. — umsingen stV. 'einem Volksbrauch entsprechend zu festen Terminen im Dorf herumziehen und vor den Häusern singen' früher verstr. Hennb Itzgr, "Pößn Nst, "Saalf KGeL, "Neuhs Umschmiß m. in der RA do genne rner je glei Gei; das Umsingen wurde gewöhnlich in der en Imschmiß greie 'vor Schreck umfallen' "HMöls Weihnachtszeit, zumeist am Neujahrstag durch den Kirchenchor oder die Schuljugend unter OSchw.

d e m ' vom Wetter, verstr. südl. Eisn-Altb; s Watter hot imgeschloon, s is warmer geworn "Jena Löbe, die Sauloft wollte nech omschlah Rudst. — b. 'aus der Art schlagen' besonders von mißratenen Kindern, seit. Hennb Itzgr; dam Hugo sei anner Jong is aber recht ömgeschlöh, dar taacht niät mehr viel °Melr Urs. — c. 'verderben' unsen Brauer sin ganze Gebreide Bier imgeschleen °Pößn Nst, ähnl. 1718 "Grz Gör nach Hüllemann, Rittergüter 658, Witzschel 2,278; am meisten schlug der Weizen um 1823 Erf nach Brandis Hs. Umschlagctueh n. 1. 'als Umhang über die Schulter getragenes Wolltuch, oft als Bestandteil der weiblichen Tracht' verstr. Eichsf, "Nördh, seit. sOThür SOThür, "Neuhs Meus; en Mantel hotten die do nich, die hotten e Umschlogtuch, drä Recke iewernanner un lang bis on de Knechel "SRoda Her, 1 großes wollenes Umschlagtuch mit einer Rosenkante Ztg. Heil 1838; t Lappen lb dd, Saloppentuch Schabracke Schal Schalaune Schaltuch, Tuch 2b, Umhang Umhängetuch Umhangsmantel Umlegetuch Umschlagelappen Umtuch Umtuchen Umtumantel Umtusel, ähnlich auch die unter t Mantille genannten Syn. — 2. 'ein 2—3 m langes, ca. 75 cm breites Tuch, in dem man den Säugling trug' seit. südl. Heil-LSalz-Naumb, als Vorläufer des Thüringer Kindermantels; t Einschlagetuch Kinder(trage) tuch, Trageschal -tuch, Tuch 2 c, Wickeltuch. umschmauchen swV. 1. 'umstürzen' wie in Harweste a machtiger Storm war, da schmauchte dar Kreepel umme, daß de Worzein in de Luft gaakten Mansf 1928. — 2. speziell 'mit einem Fahrzeug t umkippen' verstr. Mansf, seit. nöNOThür. — umschmeißen stV. l a . 'mit einem Fahrzeug t umkippen" vorwieg. wEichsf öZThür, sonst verstr., doch nur seit, übriges NThür, OThür wSOThür; bie a in Waald kum, da schmeß a öm "Eisn Ru, daneben auch der Wuin schmißt em °Salz Bar, der Waan äs emgeschmessen °Erf Mön. — b. 'beim Singen oder Musizieren steckenbleiben' Mansf 1928, Rudst Sonnb, der Kerchenchür het dos Leed zweimol emgeschmessen °Eisn UE1. — 2 a. 'etw. (jmd.) umwerfen' verstr.; der Wind hat de Linge ummegeschmissen "Hett GÖr, de Sunne schmeißt dän Bärgmann umme Mansf 1888, RA was er vorne macht, schmißt er hinten um Weim, ähnl. "Sondh GBö, °Mühlh Beb; die Sargböcke muß man umschmeißen, damit der Tote keinen nachholt "Altb Win. — b. 'Heu t wenden' nur "Gera Bur. — c. salopp 'ein Kleidungsstück anlegen' en Mantel imschmisse "Mühlh Bol.

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Thüringisches Wörterbuch, 4 . - 5 . Lfg.

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umsonst-umstechen

Leitung des Lehrers ausgeübt; die dabei gesammelten Spenden waren ursprünglich Bestandteil der Lehrerbesoldung "Neuhs Gei, °Sonnb Bach. In "Hildb Din führte die Jugend zur Kirmes ein ähnliches Umsingen durch. umsonst Adv. 1. 'unentgeltlich, kostenlos' allg.; imsiste wumme nischt haa "Heil Ud, das ha ech far umsust gemacht "Ilm Man; R A : s Ansahn hat mer umsunst Rudst, emsost es der Tud, un dar kost es Laam °Weim Bla, war ne Schoden hat, dar kricht ne Spott imsinst Grz, bar in der Kerche störbt, werd ömsuust begroowe Hennb 1869. — 2. 'vergeblich, vergebens' verstr.; ich hobs menn Grüßen in Guten un Biesen geseet, ar soll sich bessre, s is ober olles imsinst gewasen °Pößn Nst, das is nit ferr imsist gewast °Worb Bir, alle Arwät war fornsonst Mansf 1929. RA bar dän für domm oosieht, dar git si Gäeld ömsuist uis "Mein Was. — 3. 'ohne Absicht, grundlos' seit, und meist verneint südöstl. Weißf-Erf-Sönnb; nahm dich var Otto'n in Ocht, dar tut nischt imsinst °Pößn Nst, Grueßvoter, du host mich emsost geschlahn "Arn Bös. R A : imsist schorrt keene Henne "Schmö GBr, Rudst, nich umsonst saat mer, daß de mehrschten Bauern in der Fehre (Furche) stärm °Hett Ger. imsisd Eichsf, °Schmö GBr, veraltet "Pößn Nst, Altb Grz, ümsüsd "Hildb U m , °Cob Nst, °Sonnb Hei; ernsosd, -susd sIlmThür, Ilm, im(9)susd °Eisn Tre, insusd "Mühlh ODo, ömsüsd, -süisd Hennb (außer W); imsinsd vorwieg. SOThür, Nordh, °Schmö Goß, imdsinsd "Lobst Bst, °Schlz Ta, üm(a)sünsd n°Sonnb, Cob; emsonsd, imsunsd °Mühlh See, "Erf Hay, "Jena Lobe, "Pößn Nst, Zeulr, imsunsd "Mühlh Str, "Rudst Site, umsunsd, -sonsd NOThür nOThür, Weim Hildb. Aus der Fügung für umsonst (verstr. Eichsf, sonst seltener) erklären sich die Kontraktionsformen fermsisd "Mühlh Fau, fern-, fornsonsd Weißf, Mansf 1928.

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nochmettaa wurd ömgespeelt un Stännerchen gebrocht °Eisn See. Als Umspielen bezeichnete man in "Salz Pfe auch den bis etwa 1925 üblichen Brauch der Konfirmanden, während der Ostertage reihum in den Elternhäusern gemeinsam zu feiern. umspringen swV. 1. 'plötzlich die Richtung ändern' der Wind springt üm Sonnb. — 2. in der RA schlecht mit jmd. umspringen 'ihn übel behandeln' Rudst Sonnb, su kost de net met mech emgespreng °Eisn UE1. Umstand m. l a . 'Bedingung, Gegebenheit' seit.; dös kümmt af die Ümständ aa Sonnb, unter Imstenn'n Pößn 1888, es pföufert mich in dan Ömstenne aach niert 'mir ist nicht nach Pfeifen zumute' "Mein Nbr 1855. - b. 'Grund' als Einleitung einer Erörterung der Omstand is däär, . . . Erf 1910, ähnl. °Rudst Kön, "Zeulr Göt, Sonnb. 2. Umstände machen 'unnötigen Aufwand treiben, sich Mühe machen, sich zieren' allg.; mitn Essen braucht er eich wachen mir keene Umstände ze machen Weißf, wie veele Omstände machte das frieher, ehr mer seine Eelfunzel in Brand brachte Rudst 1890, mach keene Imstänne, gieh har un aß miet! "Zeulr Göt; t Begebenheit. — 3. in anderen Umständen sein 't schwanger sein' verstr. östl. Sömm-Sonnb, sonst seit.; wenn gunga Weiber in annern Umständen senn, senn sa immer af wos Sauersch gelustig "Lobst Bst.

umständlich Adj. 'unbeholfen, schwerfällig im Tun und Reden' verstr.; e hat sich emständlich de Hänge gewaschen "Weim Bla, när e bill imständlich war er un fung jede Geschichte mit Adam un Eva aa Grz. Umstandsfritz m. 'unbeholfener, schwerfälliger Mensch' Erf Altb, ebs. Ömstaandskasper "Got Frd, "Weim Bla, "Ilm Man, "Rudst Kön, -peter Rudst. — Umstandskasten m. ' / Transuse' "Mersb Lau, umsonstig Adj. 'kostenlos' unse Auszuugs- Naumb, "Schmö GBr, Altb Rudst, "Zeulr Ber. rachte Kummer vun Odvegoten moche looße wie Umstandskittel m. 'eine Art weiter Wickelschürze imsunstches Assen un Reenemochen, jrein Dukter mit Überwurf, f ü r Schwangere' "Gera End. — Umstandskommissar ,m. 'unbeholfener Mensch, un Opteeke °Altb Zsche. umspannen swV. A. untrennbare Zuss. 'mit t Transuse' Mansf 1888, "Eisn Tre, -kommessaries der Spanne der Hand umfassen' "LSalz Neu, NThür 1882, Rudst 1894. - Umstandskrämer m. Sonnb, mei Handgelenk konn ich mit der Hand dass., Naumb, "Eisn UE1, "Rudst Kön, "Schmal nich imsponne °Pößn Nst. — B. trennbare Zuss. — Pap, "Hildb Gel, Sonnb. — Umstandsmädchen n. 1. die Pferde (Kühe) umspannen 'an ein anderes 'schwangeres Mädchen' "Wörb Brh. — UmstaridsGefährt spannen' Sonnb, "Eisn UE1. - 2. Fach- rat m. 'unbeholfener Mensch, t Transuse' "Nordh spr. der Sticker de Walzen imspanne 'zur Ver- Heri, "Eisn Tre, Naumb Got Weim, "Eisb Naut, änderung der Warenbreite andere Walzen in die "Schmö GBr, "Pößn Nst. Stickmaschine spannen' "Zeulr Pau. umstaucht Adj. 'von Stauden umgeben' "Mein Umspiel n. 'Umzug mit Musik während der Henn 1850; - Stauche3. umstechen stV. A. untrennbare Zuss. 'mit Kirmes' "Schmal Bro. umspielen swV. 'während der Kirmes mit Stichen umsäumen' an denn Rucke muß de de Musik durchs Dorf ziehen' "Eisn Bisch UE1, Nahte nuch imstache "Pößn Nst. — B. trennbare

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Umstecher-Umtrunk

Zuss. — 1. 'nach dem Flegeldrusch Getreide mit der Worfschaufei reinigen' nur s Jetreide worde umjestochen "Mersb Mü. — 2. 'zur Lockerung umschaufeln' unsen Kumpusthuffen miß mer imstache °Pößn Nst, "Jena Lobe. Umstceher m. ' t Spaten' nur °Schlz Göt. umstippen swV. 'umwerfen' Miihlh, du hast kann Glich, hast de Saalzmisten imgestippt "Mühlh Dach. — umstocken swV. refl. 'viele Halme ausbilden' s Getreide emstockt sich °Erf Mön. — umStörchen swV. s Hei umsterche 'auf Haufen schieben' "HMöls Grö. - umstoßen stV. 1. 'etw. durch einen Stoß umwerfen' verstr. — 2. jmd. umstoßen 'ihn besuchen' e Bekannter, dar ne schun viele Gohr in sein Dorf emol imstußen wollt, hatt endlich Wort gehalten Grz. umstreifeln swV. 'umkrempeln' ä hat de Hosen emgestriffelt Apol. — umstriezen swV. 'mit einem Wagen t umkippen' a es metn Wäune umgestritzt "Miihlh K G r ; zu striezen2. — umstrüpfeln swV. 'umkrempeln' "Schmal Pap. — umstülpen swV. 1. 'etw. von innen nach außen wenden' H a i Sonnb, alles stilpen se imme 'sie verändern alles' Heil. — 2 a. 'etw. auf den Kopf stellen' s Räjenwasserfaß umstilmn "Mersb L a u ; als Zeichen, daß man nicht mehr trinken will, stilpt mer de Tasse um "Gera Kös, ähnl. "Querf Far. — b. 'den Wagen t umkippen' nur ummegestulpet "Heil Bur. — umstiirpen swV. 1. Hei umsterpe 'Heu t wenden' nur Art. — 2. 'etw. auf den K o p f stellen' s Trinkglas werd umjestärpt "Weißf R W e Weißf. umstürzen swV. l a . 'umfallen' "Eisl Ann, "Eisn B e H , Erf, wenn der Tonnebaam in den zwelf Nächten imstarzt, gibb's Unglick "Gera Hun. — b. speziell 'mit einem beladenen Wagen / umkippen' verstr. söSOThür, sonst seit. südl. EisnW e i ß f ; er is mitn Waaung imgestärzt "Schlz Gef. — 2. 'etw. (ungestüm) umwerfen' "Schmö GBr, der Storm hot de ganzn Telegrafenstangn imgestärzt °Pößn Nst, bein Suung (Suchen) hamm se alle Geristbratter imgesterzt Grz; die Stühle, auf denen der Sargstand, werden umgestürzt, damit der Tote keinen nachholt "Altb Föc, "Mein Meh Walb, "Hildb Stel. —3 a. Hofergormimstarze 'in Mandeln stehende Garben zum Trocknen breit auslegen' "Jena Lobe. — b. 'Heuhaufen breitstreuen' nur "Suhl Chri. — 4. 'Teller zum Abtropfen hochkant stellen' Erf.— 5a. 'tief t pflügen' nur "Eisn Tre, ein Acker oder Garten-Land, welches vor den Winter umgesturtzt . . . Erf 1754 Reichart 5,40. — b. 'ein Gefäß auf den K o p f stellen' einen Topf umstürzen "Erf Erf Mön, Salz, will mer kenn Koffee wettersch trinke, do sterzt mersch Koffeenapfl im "Pößn Nst, wenn dies die Gäste tun, sagt man 25*

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scherzh. die Schweine stürzen um "Jena A m m ; nach dem Getreidemessen wird das Fruchtmaß umgestürzt, damit der Teufel das Getreide nicht holt "Salz Möh. — c. 'etw. durch Umkippen entleeren' die Butter aus der Form umstürzen "Weim Rit, Blumenscherben omstorze 'Pflanzen aus dem Blumentopf entnehmen' Erf, die vier Störtzer mußten die Sole aus Eimern in einen K a h n umbstürtzen 1670 H a i nach Hondörff 10. umstutzen swV. 'umstoßen' Sondh,- R A . dar stutzt keine Fiermuern im 'er ist friedlich, verträglich' "Sondh H T h . — umtanzen swV. die Maine wird umgetanzt 'der Maibaum wird vier Wochen nach Pfingsten am Sonnabend umgelegt, woran sich am Sonntag ein Tanzvergnügen anschließt' "Mühlh ODo. Umteilskuchen m. im PL 'Kuchen, die zum Verteilen an die Hochzeitsgäste bestimmt sind' "Eisn Mad. umtrampen swV. 'umtreten' de Zein (Ziege) hat nen Tränkeimer immejetrammt "Nordh K r a . Umtreiber m. 'Hausierer' Schmal nach H e s s W b 4,226. Umtrete f. 1. 7 Wegerich' nur "Sömm Hen Str Tun W e i W e r Wun, "Erf Bie Erm, "Got Sie, "Arn Sül Wül. — 2. 7 Vogelknöterich' nur "Sondh F E n Greu, "Mühlh ODo, "LSalz Rei, "Sömm GSö Ost, "Nebra Los, "Apol Rei, "Naumb Eul, "Erf GRu K e r , "Weim Fra GOb. - 3. 7 Wegewarte' nur "LSalz Bru. emdreadsn "Erf Bie Erm, -drfödan "Got Sie, "Arn Sül, -dridv(n) °Sömm Tun, "Erf GRu Ker, °Weim Fra GOb, "Apol Rei, -dread °Arn Wül; em-, imdriddsn "Sondh Greu, "Mühlh ODo, "LSalz Bru, °Sömm GSö Hen Str Wei Wer Wun, imdrQidan "Sondh F E n ; erndrpdan "Sömm Ost, "Nebra Los, -drQsddn "LSalz Rei; als Mask. imdr$dm "Naumb Eul. — Nach Marfcell 3,895 schon ahd. vmbetreta, umbitreta, vmbidrete 'Yogelknöterich', zum schwachen Verb mhd. treten 'fest auftreten, niedertreten' (Lexer 2,1507), woraus sich die Formen mit diphthongiertem Stammvokal erklären lassen. umtreten stV. 1. 'Pflanzen niedertreten' "Mühlh ODo, "Eisn UE1, " W e i m Schwa, "Pößn Nst. 2. fachspr. 'die Stickmaschine mittels Fußhebel einschalten' ich hoo scho imgetraten 'ich habe schon mit der Arbeit begonnen' "Zeulr Pau. Umtretich o. G. 7 Wegewarte' nur "Eisl K l o . Umtritt m. 1. 7 Vogelknöterich' nur Ummetritt °Bernb Ads Scha. — 2. 7 Vogelmiere' nur °Hett Ger, "Eisl W o l . Umtrunk m. 1. 'geselliges Trinken gemeinsam aus einem Gefäß wie Humpen oder Stiefel' "Mersb Lau. — 2a. 'geselliges Trinken aus besonderem Anlaß' seit., so beim Binden ("Bernb Ads) oder beim Ausdreschen der letzten Garbe

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Umtuch-umwerten

("Naumb Liß), im Kreis der Dorfburschen am 1. Kirchweihtag ("Sonnb OLi), früher auch nach dem Sedanfeuer aus dem Erlös vom Verkauf der Asche (°Schlz Eßb). - b. speziell 'Trunk nach Abschluß eines Kaufes, f Leikauf' nur °Sömm Gut, °Erf Ala Apf, "Got Her, "Arn Witz, "Lobst Rup. Umtuch n. t Umschlagetuch 1 der Frau' °Saalf Fisch, Zeulr. Umtuchen n. dass., Got, °Erf Mön, °Weim Bla Weim, Altb, willste änn bei der Saukälte dei Umtuchen nech emhänge Rudst. emdüsxdn "Erf Mön, -düxsn °Weim Bla, sonst om-, umdü3x^nUmtumantel m. dass., °Mühlh Lan. umtun stV. 1. 'ein Kleidungsstück anlegen' ein Kopftuch (ein Lätzchen, eine Schürze, einen Mantel) umtun verstr. NOThür ZThür sIlmThür OThür SOThür, sonst seit.; auch tu deine Boa (Pelzkragen) im! °Eisb Thim, ech weal doch mei Schmießchen (Chemisette) emtua "Arn Grä; übertr. se honn der Soche a Mäntelchen emgeton 'sie haben etw. vertuscht' °Erf Mön. — 2. sich umtun 'sich erkundigen, sich bemühen' sich nach Arweit (nach ner Stelle) umtue Naumb Sonnb, °Eisn UE1, Hennb 1881; für den Viehhändler mußte sich früher der Schmuser ümtu, wo Vieh verkäuflich war "Hildb Bed. Umtusel m. 'Schulterumhang der Frauen' Erf 1910; t Umschlagetuch 1. Umtusmantel m. 't Kindermantel' in hellen Farben f ü r junge Frauen zum Tragen von Säuglingen, in kleinerer Ausführung auch als Mantel f ü r Schulmädchen, in dunklen Farben für ältere Frauen "Eisn Far. Umweg m. wie schd., verstr.; far ewos ze assen mochte mer schunn emol en Imwaag "SRoda Her. umweUen swV. 'Reisig zu Wellen binden' °Mühlh ODo. Umwende f. 't Pflugwende' nur verstr. sZThür, seit. Hennb Itzgr, °Eisn, °Worb KWo, "Mühlh Dach, "Erf RNo, "Saalf Buch, Neuhs, "Schlz Kün nach DWA 8, K t . 7. Umwendel o. G. dass., nur Umwengel °Eisn Ru, wohl als PI. Immewengeis "Wern Sti nach DWA 8, K t . 7. umwenden swV. l a . 'etw. auf die andere Seite drehen' seit.; de Schiwwertawel immewenge nur °Nordh Bra, °HMöls Stö, »Suhl Vie, ech ha abersch ganze Haus moßt omwenge 'durchsuchen' R u d s t ; RA es es mit en geschehä, bimme die Haand ömwendt 'sehr schnell' Hennb 1869, Rudst. — b. speziell Hei imwenge 'Heu t wenden' nur seit. wNThür, °Hett Ger, "Mühlh ODo, °Salz Schw, ebs. 'Gelege von kurzem Getreide wenden' Erf,

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'beim Flegeldrusch die Garben wenden' "Ilm GBr, auch beim Bleichen muß man die Wäsche imwenge °Schmö Goß. — c. 'umschaufeln' nach einem Todesfall muß das getreide auf dem boden um gewant werden Sonnb 1858. — 2. refl. 'sich umdrehen' seit.; sie wengt sich zon zweeten Male em Weim, ech ärgere mech, daß sech de Kallun'n emwengen "Weim Tgr. — 3 a. 'das Innere nach außen kehren, umstülpen' zwecks Reinigung Därme umwenden Arn, "Eisn UE1, "SRoda Her, "Sonnb Mür, t abschleimen; weng nar dan Stuff im! "Altb Zsche, "Eisn OE1, ein umgewendeter Manns-Oberrock "Heil D ö r n a c h Ztg. Eichsf 1838, de Ficke imwenge 'die Tasche umstülpen' "Erf Hay. R A : ar es wie ä omgewendter Schubsack 'er nimmt nichts übel' Rudst, scherzh. de Hosen emwänge 'seine Notdurft verrichten' "Erf Hay, "Pößn Nst, "Hildb Bed, Hennb 1881; RA ümgewendt wörd e Schuch draus Sonnb. — b. im Part. Prät. übertr. 'im Wesen oder Verhalten völlig verwandelt' "Weim Bla, Rudst, uff eimol wors mit Lene wie immegewandt Heil'; als Schimpfwort ümgewendta Krack (Krähe) 'raffinierter Kerl' um "Sonnb R a u ; -» Napoleon, Schabian. — 4a. 'wieder zurückgehen, umkehren' "Mühlh ODo, "Schmal Pap, "Hildb Schö, Weim Rudst Sonnb, me troafen die jeroade, wie me widder waaln emmewenge °Neuhs Meus, hä wengte glatt wärrümme 1854 Heil nach Firm 2,195. — b. 'jmd. zur Umkehr veranlassen' ich hann Marthen imgewaandt "Mühlh ODo. — c. 'ein Fahrzeug in die Gegenrichtung drehen' Nordh Rudst, "Hildb Sie, 1558 Gemeindeordnung "Art Udl; scherzh. dar hot an Rachen, daß mer met ner Fuhre Häci dren kann omwenge "Neuhs Ka, ähnl. "Ilm LWi, "Neuhs Meus. Umwender m. 1. 'Hilfskraft, die beim Flegeldrusch die Garben wendet' "Nordh Kra, "Jena Leu, "Saalf Resch, "Ilm Frau Nst, "Suhl Hei. 2. ' / Pflugwende' nur "Ilm Afd. Umwendrand m. ' / Pflugwende' nur neben Umwender "Ilm Afd. umwerfen stV. l a . 'mit einem beladenen Fahrzeug / umkippen' verstr. söZThür IlmThür 0 Thür Hennb, seit. SOThür Itzgr; Kreiz Schwierenut, mir warfen im! "Schmö Goß; RA er lacht wie'n Tepper, wenn e umgeworfen hat "Gera Rüc, "Jena Olk, "SRoda Ein. b. 'beim Reden, Singen oder Musizieren steckenbleiben' "Schmal Pap, Sönnb, der naue Pforre hot in seiner Ontrittspredcht imgeworfen "Pößn Nst. — c. 'beim Examen durchfallen' "Zeitz Pre, "Pößn Nst, "Schmal Pap. — d. 'Bankrott machen' Sonnb. — 2a. 'etw. zu Boden werfen' verstr.; wu se de Fobrikesse imworfen, das tot ober an Kracher! "Pößn N s t ; nach dem Streuhacken muß man den Hackstock

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umwürgeln-unberufen

umwerfen, sonst hat die Hexe Macht °Schlz LGr. — b. Fachspr. der Forstarbeiter 'mit der Motorsäge Bäume fällen' der Oskar wörft öm "Schmal Sei. umwürgeln swV. 'etw. unordentlich umbinden' "Zeitz Pre, du host dei Holstuch imgewarchelt wie en Kelwerstrich "HMöls OSchw. — umwürgen swV. 1. dass., "Zeitz Of Pre, "Eisn 0E1 UE1, "Erf H a y Mön, "Weim Bla Weim, °Rudst Kön Rudst. — 2. 'umstoßen' da hast'n Emmer ummegewerecht °Hett GÖr. — umwursteln swV. 'etw. unordentlich umbinden oder anziehen' "Erf Mön, "Rudst Kön, -wursteln "Schmö GBr, wie hostn du dei Holstuch wedder imgewarschtelt? "Zeitz Pre. — umwurzeln swV. 'Bäume fällen' "Eisl Ann. umzeeh Adv. 'abwechselnd' se arweiten imzajj Sondh 1903; vgl. SchwäbWb 6,l,112f.: umzechen 'der Reihe nach abwechseln'. umziehen stV. A. untrennbare Zuss. in der Wendung der Himmel imzieht sich 'es kommt Bewölkung auf' °Pößn Nst, "Zeulr Göt, Sonnb. B. trennbare Zuss. — l a . 'die Wohnung wechseln' verstr.; RA dreimol imgezuchen is su gut wie eemol abgebrannt "Zeulr Göt, ähnl. Rudst; bei abnehmendem Mond ("Salz Bar, "Sonnb Köp) oder während der Zwölf Nächte ("Jena Orl) soll man nicht umziehen; wer während der Zwölf Nächte von einem Bett ins andere geht, muß im kommendem J a h r innerhalb des Ortes umziehen "Hildb Stres. — b. 'die Arbeitsstelle wechseln' vom bäuerlichen Gesinde, seit. OThür SOThür, "Sonnb, "Worb Stö, "Nordh Gör, "Miihlh ODo Zel, "Erf Dach. — 2. 'einen festlichen Umzug veranstalten' "Schmö GBr, "Pößn Nst. — 3a. sich emziehe 'die Kleider wechseln' verstr. — b. 'eine Schürze umbinden' "Neuhs Mel, zieh ne Schärzel em, wann de in Stall gehst "Eisn UE1. Umzug m. 1. 'festlicher Aufzug bei besonderen Anlässen' z. B. zur Fastnacht öder zur Kirmse, verstr., doch auch den Brautzug ("Mühlh Len) oder die kirchliche Prozession ("Heil KGa) bezeichnend. — 2 a. 'Wohnungswechsel' verstr. — b. 'Gesindewechsel' "Art Geh, "Naumb Schö, "Schlz Wer. Umzugslaterne f. 'bei Kinderumzügen verwendeter Lampion' "Querf Vitz. — Umzugstag m. 'Tag des Gesindewechsels' seit. öOThür. umzünden swV. 'sich entzünden' die Wund is •ümzündt Sonnb. un- als untrennbares nominales Präfix. — 1. verbreitet eine Negation oder negative Wertung ausdrückend bei Subst., Adj. und P t . Prät. wie Unart, uneben, ungeraten. Nicht aufgenommen werden zahlreiche schd. Wörter wie unanständig, unbarmherzig, unbegreiflich, un-

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bequem usw., die in der Mda. zwar gelegentlich auftreten, doch vorwieg, mit nicht (nicht anständig usw.) umschrieben werden. — 2. seit, eine Verstärkung ausdrückend bei Worten wie unflämisch Ungewitter. Unart 1 f. wie schd. 'Untugend, schlechte Angewohnheit' seit. südl. Salz-Altb. Unart 2 m. 'Mensch mit Untugenden, ungezogenes Kind, t Taugenichts' "Zeitz Pre, "Schmö GBr, "Eisn Tha, "Got Fin Win, "Sonnb Nbau, a es a rächter Nüschttööger un Unoart "Schmal P a p ; speziell 't Geizhals' "Saalf MGö, 'neidische Person' "Hildb Gie. unartig Adj. 1. 'unanständig, ungezogen' vor allem für Kinder gebraucht, verstr. SOThür nltzgr, sonst seit.; met su än unartchen Jong wärd kä Staat gemacht Rudst. — 2 a. 'abartig, aus der Art geschlagen' von Kulturpflanzen "Eisn Tre. — b. 'ungewöhnlich groß, nirgends passend' ebd. -erdi% "Eisn Tre, -$rdi% "Mein Bei, verstr. °Saalf "Sonnb, sonst -ärd(i)%, -Ö-. unäß Adj. 'unartig, ungezogen' "Got Win, si Maajen is ä raacht unäß Däingk, ä unäßer Wanst "Eisn Ru. un$s "Eisn Ru, unls °Got Win; vgl. Lexer 2,1751: unCB^ic 'ungenießbar'. unaufhörig Adj. 'unaufhörlich' es reent unoffhörig "Mein Schwa. — unausstehlich Adj. 'nicht zu ertragen' seit. SOThür Itzgr, "Hett Ger, "Mühlh KBe, wenn er gesuffen hot, nooch is er e unausstehlicher Karl "Pößn Nst. — unbalbiert Adj. 'unrasiert' "Weim Utz. Unband m. 'lebhaftes Kind, Wildfang' verstr. NThür (außer Eichsf), Mansf, Erf Weim, "Schmö GBr, "Mein Was. unbändig Adj. 1. 'ausgelassen, wild' "Mühlh HBe, "Eisn OE1, unbänk "Salz Dei. - 2. als Adv. 'außerordentlich, i sehr' verstr.; ubendig hoch "Salz Wie, er lochte su unbendch, doß er Lochkrämpfe krichte "Pößn Nst. unbedingt Adv. 'auf alle Fälle' "Eisn UE1, "Mein Was, Sonnb, es mett uibedingt moal rää (regnen) "Salz Kra. unbegampern Adj. 1. 'unmäßig, t groß' ä unbejampern Mensche Mansf 1888. — 2. 'unwohl' es is mich nachn Essen so unbefampern ebd. Vgl. Lexer 2,1827: ungamper 'steif'. unbehauen Adj. 1. 'unbearbeitet, roh' "Nebra Los, a grueßer, unbehaamer Saadstää Sonnb. — 2. 'rücksichtslos, grob' Hildb. — unbeholfen Adj. 'ungeschickt, schwerfällig' umg. verstr.; onbehulfen wie se war, glännerte se ee äwwersch annere Mal aus Weim. unberufen Adv. 'ohne etw. durch Loben berufen zu wollen' SOThür, verstr. WThür Ilm-

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unbesäumt-UnEall

Thür Hennb, sonst seit.; da nach dem Aberglauben jedes gesprochene Lob die Gefahr des Berufens (Behexens) einschließt, muß ein solcher Schaden durch den Zusatz unberufen! abgewehrt werden; dei Mann sieht itze gut aus, unberufen °Pößn Nst, mir gehts unberufen gut °Eisb Haie. Die Wirkung wird verstärkt durch dreimaliges unberufen! Got Mein Sonnb, auch durch Zusätze wie unberufen, toi toi toi! °Sangh Wols, unberufen ta tra ti! c Hett GÖr, unberufen, poch poch poch! °Altb Wil, unberufen tausendmal! Got, unberufen, Gott behiefs! °Altb Luc, unberufen, neies Glick! °Pößn Grä, unberufen, unberufen, Knebbelauch! °Sangh Roß. Zur Bekräftigung muß man dreimal unter den Tisch gucken ("Sonnb Häm Men) oder klopfen (°Sangh Wols, "Mühlh ODo, °Weim Bla, Mein) oder sich über den Mund wischen °Eisb Kön, "Gera Fri, "Zeulr Stai Tri. Beim Betreten eines Stalles grüßt man mit Glück rein, unberufen! °Naumb Abu, °Rudst OSch, "Zeulr Tri. unbesäumt Adj. Fachspr. der Tischler unbesäumte Bretter 'seitlich unbeschnittene Bretter' Sonnb. — unbescholten Adj. wie schd., seit.; Lieschen war immer en unbescholtenes Maichen °Mühlh HBe. unbeschricen Adv. 'unberufen' seit. Hennb Itzgr SOThür, ob. Schwarza, "Sangh Wols; auch unbeschreit Arn, "Suhl Schw. — unchristlich Adv. 'außerordentlich' unchristlich schön, unchristlich reich Hennb 1801, frih um fimfe, das is ne unchristliche Zeit "Zeulr Göt, °Rudst Kön. und Konjunkt. l a . wie schd., allg. — b. häufig reduziert in festen Wortpaaren: usedus 'durchaus' °Sömm Tun, dös ung ges 'dies und das' °Cob Nst, drauf o drei, dorch o dorch Suhl, gaanz e gor "Erf Sehe, gleich ä ball 'von Anfang an' "Ilm Man, hüm a drüm Cob, hän e wädder 'auf und ab' °Weim K r a n , emmodemm 'um und um' °Erf Geb, fixmfärtch °Weim Kran, genunk e sott °Erf Mön, korz a klää "Sonnb St; mit Ach a Krach "Sonnb NhS, angst o bang Mein, Knall e Fall Schmal, mit Roet e Toet "Mein OMa, mit Rumpf a Stumpf "Sonnb NhS, Sünn a Schann 'Sünde und Schande' Cob. — 2 a. Einschub von und bei immer mit Komparativ: immer un ärjer Mansf 1888, es werd emmer on donkler Erf, es ward emmer un aller "Weim Bla, ähnl. °Eisn UE1, "Neuhs Meus, Rudst. - b. Konstruktion mit und ersetzt Inf. mit zu, verstr.; du bist in Stanne un schleest (schlägst) zu Bernb, ds fängt uu u räänt (regnet) "Schmal P a p ; ähnl. a hot geschlofen un ne aufgepaßt 'anstatt aufzupassen' "Sonnb Häm, ich hou es Harz niä un gih hi 'ich habe nicht den Mut hinzugehen' Sonnb. — c. als Einwurf im Gespräch un?, na un? 'was soll das heißen?' verstr., am Satzschluß als Zu-

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sammenfassung des Nichtgesagten . . . un alles Sondh; iech un e Spitzbu? 'ich sollte ein Spitzbube sein?' Sonnb. — d. und gerade 'trotzdem' un grad bleib ich dou! "Cob Nst; und auch 'sowohl... als auch' do Stenn Buche un aa Äiche "Mein Was. — e. und so als bloßes Füllwort: ich, onse, wollt ehe zer Tür naus geh Hennb 1793. qn "Ilm GBr, an "Ilm B ö h ; sonst un, doch on vorwieg. W T h ü r (außer n°Eisn), Z T h ü r (außer NR a n d ) , I l m T h ü r H e n n b , reduziert zu u, o vorwieg. sö°Sondh s°Art w ° S ö m m °Erf, v e r s t r . H e n n b , sonst seit., v e r b r e i t e t jedoch in den u n t e r l b g e n a n n t e n festen W o r t p a a r e n m i t wechselnder T o n q u a l i t ä t u, o,

a, 3. Undank m. wie schd., seit. Hennb Itzgr; me hoet näre Uudaank füer sin guete Welln "Mein Was, doch verbreitet im Sprichwort Undank es dar Walt Luhn. une Interj. in Abzählversen wie une dune daus, du bist naus verstr. öOThür, une dune duß, der dicke Moppel muß "Mühlh ODo, ine dine . . . Sondh; one done duche, du mußt suche, one done Tasche, du mußt hasche "Neuhs Meus, oune doune Widerstand, gest du mit nach Engelland . . . Sonnb 1858; auch in Kinderreimen wie bicke backe, one do, warn dreizehn Kinder geborn . . . Nördh, une dune Tintenfoß, gih in de Schule, larn ewos "Schmö GBr, Rudst. Wohl aus lat. unus, duo, tres. enne, ippchen. uneben Adj. 1. 'nicht eben, hügelig, holprig' seit. — 2. übertr. nicht uneben 'annehmbar, passend, geeignet' verstr. wNThür Hennb Itzgr, seit. WThür ZThür, "HMöls OSchw, "Pößn Nst; zumeist in der Wendung das (die Sach) is nich unaam, doch auch s äs kein unawener Bengel Sondh, der naue Knacht scheint su unaamn nich ze sein "Pößn Nst, pfiefe titt e je nich unaben "Sondh HTh. unegal Adj. 1. 'ungleichmäßig, uneben' verstr.; ar ackert unejal "Worb Deu. — 2. 'ungleich, verschieden' Erf, e poar unegale Schuhe "Rudst Kön, deine Husenbeene sinn unegal 'verschieden lang' ebd. uneinig Adj. 'zerstritten, verfeindet' nur verstr. NOThür, O-Rand ZThür, IlmThür OThür (ohne O), wSOThür; der Ludwig un der Karl weern (wären) eewer dar Soche ball unänig worn "Pößn Schi. uneins Adj. 'uneinig, verfeindet' nur öOThür, SOThür (außer W-Rand), seit. ob. Schwarza, "Nebra Lau, "Eisn Ru, "Salz Stba, Suhl Sonnb; die sinn schunn lange mit ehrer Schwiejermotter uneens "Altb Zsche, sü macht de Stein unais 'ist überaus zanksüchtig' "Eisn Ru. Unfall m. 1. wie schd., seit.; er hat bei enn

Unfallatte-Unfriede(n)

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Onfall e Aage verlurn "Jena Rei. — 2. 'Unfallversicherung' er es bein Unfälle 'gegen Unfall versichert' °Weim Bla. Unfallatte f. Schifferspr. im PI. 'auf einem Schrägdeck angebrachter Laufsteg zum Schutz gegen das Ausrutschen' Hai, °Bernb Als. — Unfallmal n. 'Erinnerungszeichen am Ort eines tödlichen Unfalls' "Zeulr Tri, in Schlz; oft nur ein Kreuz, das man in den nächsten Baum schnitt. unilämisch Adj. 'unförmig, plump, dick' °Ilm Man; -• flämisch mit verstärkendem un-. Unflat 1 m. 1. 'Unrat, Schmutz, t Dreck' verstr. in Gemeindeordnungen des 16.—18. Jhs. aus "Jena "SRoda °Rudst, °Art STh, "Suhl Vie; Erf 1910, von Schutt und anderen Unflath 1670 Hai nach HondOrff 46. — 2. als nicht näher bezeichnetes Schimpfwort für Personen, seit. Hennb Itzgr, Mansf 1901, °Sangh Uft, "Got Frd, Erf Arn Rudst, "Ilm Gil. — In spezieller Bed.: a. 'unsaubere Person, t Dreckschwein' °Eisn R u See, Erf Ilm, Hennb 1855. — b. 'Mensch mit unanständigem Betragen' °Eisn Abt Gas Gos Ru See Vit, °Schmö GBr, Erf Sonnb; daneben häufiger — Fiat. - c. 't Vielfraß' nur °Art Ich, Neuhs, "Hildb Cro, °Grz K a h , auch 'unanständig Essender' °Göt Tam, "Sonnb NhS. - d. 'derber, roher Mensch' "Nordh Ilf, Sondh 1903, "Art F r a , "Eisn R u , "SRoda Her, "Neuhs Meus, Nordh 1786. - e. 'Flegel, Tunichtgut' Eichsf 1912, "Neuhs Spe. — f. 'Mensch, der derbe Späße liebt' "Sangh U f t ; t Spaßmacher. — g. 'Unzufriedener' "Neuhs Lau. — 3a. 'großer, starker Mensch, t Schlagetot' n u r "Quedb Ndf, Sondh 1903, "Art Fra, auch 'dicke, unförmige Person' Erf, 'unbeholfener Mensch' "Eisl Sib. - b. 'großes, starkes Tier' Nordh 1786. üfläd Hennb 1855, üflöd "Neuhs Lau, "Grz Kah, üfloud "Sonnb NhS, ünfloud Sonnb Cob; omfl&d Erf, umflöd "Neuhs Spe, onfload "Ilm Gil, unfload "Neuhs Meus, unflösd "Mein Was, sonst cm-, unfläd, -flöd; PI. omflads Erf, unflfodzr "Mein Was. Das in Sondh 1903 n e b e n unfläd

bezeugte unflädwi

zeigt irrige Anleh-

nung an -v Fladen. Unflat 2 m. 1. 'f Kartoffelpuffer'

nur "Ilm Jes

Möh. — 2. im PL ' N e c k n a m e f ü r die E i n w o h n e r v o n "Ilm J e s ' in "Ilm G e h I l m J e s Möh, " R u d s t G a r .

Sg. omfload "Ilm Jes, onfload "Ilm Möh; PI. unflädd Ilm, omfloadd "Rudst Gar, omfloadm "Ilm Möh, omflpddr "Um Geh Jes. — Bed. 1 d ü r f t e ursprünglich auf *Unfladen 'sehr großer F l a d e n ' zurückgehen, wobei der N e c k n a m e f ü r die Einwohner von "Ilm J e s auf dieses ungewöhnliche Mda-Wort f ü r ihre Lieblingsspeise h i n d e u t e t . Die völlige Angleichung an Unflat1 f ü h r t e bereits zu der U m d e u t u n g , der Neckname bezeichne die Jesuborner als 'große, tolpatschige Menschen'.

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Unfläterei f. 'Unrat, t Dreck' kehricht und andere unflätereyen 1700 Gemeindeordnung "Arn Nrd. unflätig Adj. 1. 'schmutzig' in Gemeindeordnungen des 18. Jhs. "Jena Eich Zimr, "Rudst Eng, die wassergrube soll jederzeit reingehalten nichts darein gewaschen noch etwas unflätiges geworfen werden 1660 Gemeindeordnung "Jena Zwei; / dreckig. — 2a. 'unanständig, schamlos' seit. Hennb Itzgr, "Got Frd, "Ilm Gil, "Schmö GBr, schäm dich, so unflätige Worte, dee nimmt me dach nich ins Mul "Mühlh HBe. — b. 'ungebildet' "Heil Geis. - c. 'grob, roh' "SRöda Her, "Schmal Brei. — 3. 'groß, stramm' a ouflatiger Kerl "Schlz Ta. — 4. als Adv. 'außerordentlich' vnfletige große Lätze an den Hosen 1583 Pölizeiördnung Erf nach Brandis Hs., unflätig durstig Studspr. Hai 1795. Unflatskerl m. 'großer Kerl, t Schlagetot' nur "Nordh Herrn. Unfläz m. 'grober Flegel' Onflaaz "Erf Mön. unflitterig Adj. 'unanständig, unflätig' "Arn Gri, "Ilm GrA. Unflut m. 'Sintflut' im Bericht über den Bau der Arche Noah . . . unden do der unflut in quam 15. J h . Stolle 37. Unform m. (f.) 'Mißgestalt' von Menschen öder Sachen, Erf, Hennb 1801, a räiner Onform von a Manschen "Erf Mön. In Erf als Fem., sonst Mask. Unfraß m. 'wählerischer Esser' "Sonnb NhS. unfräße Adj. 'wählerisch beim Essen, f kürisch' nur unfreß "Lobst Leh. unfräßig Adj. 'wählerisch beim Essen, t kürisch' nur s°Hildb, verstr. s°Suhl nö°Hildb "Sonnb, Cob; er is e ufraßiger Karl "Hildb Gel; vorwieg, für freßunlustige Tiere üblich "Hildb Sehl, "Sonnb Men Ro, Cob; -»- urfräßig. ünfr§s»d

Cob, ü(n)fr$six,

-f- u m "Suhl Sehl, sonst

ü(n)fr$six. Unfräßlich m. 'wählerischer Esser' "Hildb GIB. unfrei Adj. 1. wie schd. im rechtlichen Sinne: ein jeder einwohner . . . er sey frey oder unfrey, soll die wache mit halten 1558 Gemeindeordnung "Art Udl, ähnl. 1687 "Sondh GBr. - 2. beim Versteckspiel schlägt der Suchende jeden entdeckten Mitspieler am Mal ab mit dem Ruf eins, zwei, drei, (Hans) unfrei!, wenn er vor ihm das Mal erreicht, seit. Unfriede(n) m. 'Streit, t Zank' im Sprichwort Friede ernährt, Unfriede verzehrt R u d s t ; bringt man den Hirsch (Hirschkäfer) ins Haus, kommt Unfriede ins Haus Naumb, Leid un Unfried zwischen Mann und Frau erreicht man, wenn man ein Pulver von getrockneten Erdwürmern und Immergrün ins Essen mischt, nach Witzschel 2, 288.

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Ungar-ungemacht

Ungar m. 'eine Pferderasse' "Querf Sehn, "Apol Zot, °Grz TWo. ungar Adj. 1. 'nicht weich gekocht, t halbgar' nur °Erf Fri. — 2. 'nicht ausgebacken, t schliffig'' nur °Sömm Man-, ungarisch Adj. 'aus Ungarn stammend' 1 Vngerische hacke 1583 Schloß-Inv. Arn 15, die Ungarische Krankheit 'die Beulenpest' 1665 Erf nach Brandis Hs.; der Aptheker fiddelte jeden Gägenabend ungersche Tänze °Weim Bla; RA er is dick wie ne ungarische Sau "Zeulr Göt. Ungarwein m. 'Wein aus Ungarn' Ungerwin Eichsf 1912. ungätlich Adj 'unpassend, unzweckmäßig' °Mühlh Bol, Erf, °Eisn Ru, Schlz, ar eßt ugatlich 'unanständig' "Mein Süld. ungebändig Adj. 'ungeduldig' ungebink Hennb 1855; zur Lautung vgl. unbänk für — unbändig. — ungebeten Adj. 'nicht eingeladen' in der RA ungebetene Gäste setzt man hintern Ofen Rudst 1892. ungebietig Adj. 'ungeduldig, mißmutig, ärgerlich' vor allem von kleinen Kindern "Suhl Sehl 1793, -bittig "Schmal Pap, Hennb 1881, war wörd dann gleich so ungebittich senn Suhl ; zu gebieten, vgl. DWB 11,3,624 : ungebietig, 626: ungebitig, 627: ungebötig. — ungebrannt Adj. in der RA es gibt ungebrannte (Holz)asche 'Prügel mit dem Stock' verstr. Ungeduld f. 1. wie schd., seit.; ich ben gastern ver Ungeduld bal verzappelt °Mühlh HBe, mi hätten baale mächt ver Ongedold platze Erf. — 2. 'ungeduldige Person' °HMöls OSchw, du bist odder (aber) aa a Ungeduld! Sonnb. ungeduldig Adj. wie schd., verstr.; se warm so ungeduldig bie de klenn Maajen vürn Christkengehen °Eisn Ru, der ungeduldige Schaff gän vill in Stall, der geduldige aber noch mehe Hennb 1855. ungefähr Adv. 'etwa' allg.; s kann ongefähr öm droi (3 Uhr) gesie °Got Frd, vür ungefähr en Johr "Sonnb Rau, RA es kommt wich (nischt) von ungefähr 'alles hat eine Ursache' Erf, "Eisn UE1, "Weim Ram, "Schmö GBr, Rudst.

400

ungehegt Adj. 1. 'nicht gesperrt' zu frühlingsund herbstzeiten, wenn das ganze flur gemeine ungeheget ist 1781 Gemeindeordnung "Rudst Thä. — 2. 'ungestört' laß mich ungeheyt! 'laß mich in Ruhe!' Hennb 1793, Hennb 1855. - ungeheißen Adj. 'nicht eingeladen, nicht aufgefordert' zum gemeinde trunke soll sich niemand ohngeheisen einstellen 1660 Gemeindeordnung "SRoda Gneu, doch thuen diepaurn nichts vngeheißen 1527 Amtshandelsbuch "Mersb Lau; ungeheäßen macht er kenn Schlouch Sonnb, von Weizen als Hühnerfutter sagt man: vun Weißen leien se ungeheißen "Mühlh ODo. Ungeheuer n. 'großes, furchterregendes Lebewesen, Untier' seit., auch übertr. geh dan Lump usn Wage, das es das reinste Ungeheier "Mühlh HBe. ungeheuer Adj. 1. 'unheimlich, schaurig' Salz, ungehuir "Eisn R u ; im F1N in ungehirm Ground °Got Frd. — 2. 'sehr t groß' seit.; dös worr fatzen Futter un ungeheura Mohden (Schwaden) "Hildb Gel; als Adv. auch unghaierlich "Sonnb NhS. ungehobelt Adj. 'ohne Manieren' seit., doch NThür WThür Hennb nicht belegt. — ungehörig Adj. 'unanständig' "Eisl Röb, "Schmal Pap, "Hildb Wald, Sonnb. — ungeladen Adj. 'nicht eingeladen, unerwünscht' in den R A : die ugelodene Geest setzt me hennern Ofe Hennb 1869, . . . hinger de Teer "Mühlh Beb, "Eschw Aue, (a) groower Gaast kömmt uigelade "Schmal Pap, Suhl, Hennb 1869. Ungeld n. 1. 'Steuern, Abgaben, Gerichtskösten' verstr. und veraltet NThür Hennb, Weißf, "Eisn Tre, Erf, auch PI. Ungeller, -jalder "Wem Sti, "Eisn Tre, "Got Win, Eichsf 1912, "LSalz Neu 1801. — 2. 'viel Geld' dös kost a Ungald Sonnb Erf. Ungelder m. 'Steuereinnehmer' 1480 Erf, auch Ungelderherr 1651 Erf und Ungeldersehr eiber 1628 Erf nach Brandis Hs. ungelegen Adv. 'unpassend' das gemmt mar jerade unjelächen "Mersb Lau, "Eisn UE1, "Pößn Nst, Sonnb, niss für ugut, wenn ich ugelege komm! "Hildb The. üg(d)f$r Hennb Itzgr, urjiför Eichsf, sonst un-, ongvr Ungelegenheit f. 'Unannehmlichkeit' "Rudst f$ , -f%r, uygd- oygdfpr, - f f r ; an die mhd. AusgangsEng, Sonnb, paß u f f , daß de keene Ungelagenform âne geveerde erinnert noch cma/a/fSr Mansf 1901. heeten krechst "Weim Bla. I m 16. und 17. Jh. ist mehrfach ungefährlich bezeugt, so zuletzt vor alters seynd es ungefehrlich 22 schock ungelegt Adj. in der RA bekömmer dich net öm gewesen 1670 Hai nach Hondorff 28; Ende 16. Jh. ist ungelääte Eier 'sorge dich nicht um Zukünftiges' ungefähr bereits belegt: vngeuher 12 schock 1583 verstr. Schloß-Inv. Arn 32; gleichberechtigt stehen beide Ungelenk m. 'unbeholfener dicker Mann, f TölFormen ungefährlich et ungefähr 1691 Stieler 402. pel' Apol. ungelenk Adj. 'ungeschickt, unbeholfen' "Hildb ungefräßig Adj. 'wählerisch beim Essen, t kürisch' nur "Sönnb Eff, °freßunlustig' von Tieren Bib. 0 ungemacht Adj. 1. 'nicht aufgeräumt' dar leg Sonnb Eff, °Cob OFü.

401

ungeneuse—Ungcwitter

sich gleich ins ungemachte Bett Jena Sönnb. — 2. 'nicht bearbeitet' Silber, zum Theil gemacht, zum Theil ungemacht 1638 Erf nach Brandis Hs., von bau und zimmerholze, gemacht oder ungemacht 1781 Gemeindeordnung "Rudst Thä. ungeneuse Adj. 'ungenügsam, unersättlich' verstr. öOThiir; Fritze wor bein Assen rächt ungeneiße "Altb Mon, dar ißt ungeneise "Schmö Nöb; neusein. — ungeneusern Adj. dass., Mansf; dar war au su unjenießern Mansf 1928. — ungeneusig Adj. dass., "Arn Döl, "Lobst Sehl; vgl. DWB 11,3,784 sowie 4,1,3391 f.: geneusen. ungeniert Adj. 'ohne Umstände, unbedenklich' verstr.; ditz (diesen) Aurwed käste gaanz unscheniert ärin gekomm °Eisn Ru. ungenießerisch Adj. 1. 'ungenießbar' der Buvest es ongenießersch °Schmö Goß. — 2. 'mißgünstig' a unjenießersches Mensche "Sangh Hai. ungerade Adj. 1. 'unpaarig' eine ungerade Zahl allg.; ungerade Zahlen bringen Glück, deshalb soll man einer Glucke stets eine ungerade Zahl Eier unterlegen "Mühlh Lei, stets für eine ungerade Zahl Münzen Arzenei kaufen, Witzschel 2,296, am Neujahrstag zu Mittag eine ungerade Zahl Erbsen in den Mund nehmen und so auf die Türschwelle treten, worauf einem das Bild der künftigen Frau erscheint "Jena Orl 1908; ein ungerader Sonntag 'der 1. oder 3. Sonntag im Monat' Jena, die ungeraden Wochentage gelten als ungünstige Geburtstermine "Erf Mar. — 2. 'krumm, schief' du hast su ungerade geackert "Rudst Schw. — 3. in der Wendung äs es er ugrod (ungerade) gange 'sie hatte eine Früh- oder Fehlgeburt' verstr. Hennb, "Hildb. ungeraten Adj. 'mißraten, schlecht erzogen' von Kindern, verstr.; aber auch ungeroete Butter 'mißratene Butter' "Suhl Die. — ungereimig Adj. 'ungereimt, unsinnig' a schwatzt ungereimich Zeich °Eisn OE1. — ungeritzt Adj. Fachspr. der Kaliarbeiter ungeritztes Feld 'noch unbearbeitete Gesteinsschicht' "Nordh Blei. Ungermann FN in der RA das kann der Ungermannin Mörle auch 'das bringt jeder fertig' Rudst 1894. ungerochen Adj. 'ungeschoren, unbehelligt' in dem Sprichwort lolt de Buern ehre Kirmse un den Huinnen ehre Knochen, do bliebt de (ihr) ungerochen "Eisn Tre; zu — rächen. — ungerupft Adj. 'ungeschoren, ohne bezahlen zu müssen' "Mühlh Die, "Wörb Hei, "Schmal Bro, dou bläbbt keäner ungerupft, är kümmt niä ungerwpft dervaa Sonnb. — ungeschält Adj. 1. 'nicht von der Schale befreit' ich kuch lieber gescholte Arbsen wie ungescholte "Pößn Nst; die Wiege soll aus ungeschälten Weiden geflochten sein, weil Gott die Ruten mit Schalen 26 Thüringisches Wörterbuch 4 . - 5 . Lfg.

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wachsen läßt, der Teufel sie aber schält, Witzschel 2,246. — 2. 'nicht mit Kalkschale versehen' ungeschält Ei 't Flößei' nur "Schmal Rot. — ungcschämt Adj. 'unverschämt' "Heil Ud. Ungeschick n. 1. 'Unbeholfenheit' seit.; einem Unbeholfenen ruft man zu Ungeschick läßt grießen! Naumb, "HMöls Nes, Ungeschick, verlaß mich nicht Jena, "Rudst Kön, Ungeschicke brichts Genicke SRoda. — 2. 'ungeschickte Person, t Tölpel' nur "Eisl Ann Sib, "Art Gün, "HMöls Schel, Sonnb, Ungeschick hats meiste Olick Rudst. ungeschieklich Adj. 'unbeholfen' Eichsf 1912. — ungeschickt Adj. dass., verstr.; R A : he is ungeschickt wie ä Sack voll Kuhhärner Mansf 1888, su ongeschickt wie Streiwing (FN Streubing) Erf. Ungeschirr n. 'Unordnung' alles im Haus is noch in Ugescherre Schmal. ungeschlacht Adj. 1. 'nicht geschmeidig' vom Oberleder des Schuhwerks, von der Haut eines Tieres, Hennb 1881. - 2. 'roh, grob, gefühllos' "Art Fra, "Gera Wün, "Grz Moh. — ungeschliffen Adj. 'roh, unmanierlich' seit.; s ies ä uigschliffner Mansch "Salz Bern. Ungeschneite n. 'Eingeweide' Neuhs, übertr. du host dei Ungeschnett hargespieen 'hast auf die Erde gespuckt' ebd.; vgl. D W B 4,1,3950: Geschneide, Geschneite, Schmell. 2,584: schnaiten. ungeschoren Adj. in der Wendung laß mich ungeschoren 'laß mich in Ruhe' verstr.; nu loß mich ober ungeschurn, sinst war ich fuchtch "Pößn Nst. In einem Spottvers auf den R N Michael Mechel, wetz de Sechel, schneid Haber o Korn, laß die Mädle ugeschorn Hennb 1869, als Hundesegen gegen einen angreifenden Hund lieber Hund, bist blind geboren, läßt die Menschen ungeschoren "Neuhs Meus, ähnl. in einem Sperlingssegen aus "Sömm Rud. Ungespuk n. 'Scheusal' "Mühlh ODo. ungesund Adj. wie schd., verstr.; ungsondes Watter "Eisn UE1, RA allzevill ies ungesoind "Eisn Ru, Rudst, "Sonnb St. Ungetier n. 'Untier, Mißgestalt' Hennb 1855, 'großer, häßlicher Mensch' "Hildb GIB. - Ungetierze n. 'Untier' Nordh 1874, 'Untier, Ungeziefer' "Got Mech; vgl. D W B 4,1,4381: Gethierz. — Ungetüm n. 'Untier' "Hildb Bib Gie, in "Got Frd auch PI. Ongedömer. — Ungevieh n. im PI. Ungeviecher 'Ungeziefer' "Naumb J a n . ungewaschen Adj. wie schd., seit.; halt deine unjewaschne Plappergusche! "Mersb Lau, . . . dei ungewaschens Maul! Sonnb Ungewitter n. 1. 'Unwetter' verstr. Hennb Itzgr, "Rudst Kön; R A : das rast wie Unjewitter Mansf 1924, von einem prahlenden Feigling sagte man er steht wie ein Furz im Ungewitter Studspr.

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Ungezeug—Unglücksei

Hai 1795. - 2. übertr. 'Strafpredigt' °Heil GTö, "Eisn UEl. Ungezeug n. 'Gesindel, Gerümpel' Ungezick °Eisn Mih. — Ungeziefer n. wie schd. 'Schadinsekten' allg., doch in °Hett Ger auch auf den Hamster bezogen; das TJnjeziefer besaamet (vermehrt) sich met tausend Schrecken Mansf 1888; man kehrt das Ungeziefer hinaus, wenn man zu Fastnacht ("Lobst Tit) oder zu Himmelfahrt ("Sonnb Köp) vor Sonnenaufgang die Stube fegt; am Neujahrstag legt man den Hühner Stroh ins Nest zum Schutz gegen Ungeziefer °Hildb Stres; bäckt man zu Fastnacht Kuchen, bekommen die Kinder Ungeziefer °Sonnb Köp. -dsiftr °Erf, "Sörnm Hen, °Eisn OE1 UEl, "Weira Nau, -dsiwdr "Arn Ach; -dsiwdr Mansf, -dsQtfar "Schlz Ta, sonst -dslfdr.

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eine Auswahl hier lediglich aufgezählt wird, während die Verbreitung unter dem jeweils sinntragenden Stichwort zu finden ist. So bedeutet es Unglück, wenn man Salz verschüttet, einen Spiegel zerbricht, mit dem rechten Bein stolpert, einer alten Frau begegnet, wenn man morgens eine Spinne oder eine Kröte sieht, wenn eine Katze über den Weg läuft, eine Henne kräht, wenn man ein Schwalbennest zerstört, wenn man von zerbrochenen Eiern träumt, wenn man bei abnehmendem Mond geboren wird oder heiratet. Am Weihnachtsheiligabend bedeutet es Unglück, wenn man nach 18 Uhr Wasser wegschüttet, wenn man über einen Stein stolpert, wenn beim Blumengießen eine Blüte abfällt. In den Zwölf Nächten droht Unglück, wenn man etwas zerbricht, wenn man Nägel verschneidet, Wäsche ungezogen Adj. 1. 'unerzogen, unmanierlich, wäscht, eine Wäscheleine hängen läßt, Betten frech' vor allem von Kindern, verstr. sZThür abzieht, Mist, Jauche oder Holz fährt, wenn die IlmThür OThür SOThür Hennb Itzgr, seit. Uhr stehenbleibt, wenn der Christbaum umfällt WThür; däi sedd awwer ungezochne Jungen! Eisn, oder sich im Stall ein Tier losreißt. Beim Hausbau die gieht ugezoong mitn Essen um "Schlz LBu. — bedeutet es Unglück, wenn im Neubau Katzen 2. 'derb, grob' °Ilm GBr, °Saalf Wie, °Zeulr Pol, miauen, wenn beim Bau ein Unfall passiert, wenn "Sonnb Ro Sonnb, aus dan senn Maule heert mer es ins offene Dach regnet oder wenn das beim wetter nischt wie ungezugne Reden °Pößn Nst. — Richtfest geworfene Glas nicht zerbricht. Regen ungezweifelt Adv. 'zweifellos, t sicher' 1681 Chron. in den Brautkranz deutet auf Unglück in der Ehe Isl. 76 nach Mansf 1888. — ungleich Adj. wie (Eichsf WThür, verstr. übriges NThür, Mansf schd., seit.; in Sprichwörtern: ungleiche Ochsen nwZThür), anderwärts jedoch auf Glück oder sind ein schlecht Gespann Rudst, Kauf cm, Lauf ies Reichtum. Beim Aufhalten des Hochzeitszuges wirft der Bräutigam mit dem ausgeworfenen ugliech "Mein Was. Kleingeld das Unglück weg °Grz Höh; am ersten Unglück n. 1. wie schd., allg.; das Herz blutt Geburtstag gibt man Kindern ein heißes gekochtes änn, bann mä so ä Unglück seeht "Eisn Ru, zun Ei in die Hand, mit welchem sie ihr Unglück größten Unglück is der Stuhl kaputt gewasen Sönnb, wegwerfen ° Sonnb Hasb. Nach dem ersten Kirchscherzh. e wulle sich nunne ins Onglecke stürze gang soll die Wöchnerin die Flurgrenze überon heirate Weim; Unglick kemmt iwer Nacht Rudst, schreiten und außerhalb des Heimatortes einkehdie Unglücker kommen handig (schnell) Hennb ren, um das Unglück dort zu lassen °Pößn Lern. 1793, Unglick schickt keen Boten Rudst, dös Un- 2. 'Fallsucht, t Epilepsie' Eichsf 1912. glück hot'n schö bein Frack Hildb, ä Unglöck bie ä Huis so groß "Eisn Ru, achtzehnerlei Handwerk, unglücklich Adj. 1. wie schd., umg. verstr. — 2. neunzehnerlei Unglück Rudst 1892, Dummheit is 'unheilbringend' im Hundertjährigen Kalender en Ongleck, on schlemm, wen's betrefft "Sömm Wei, waren für jeden Monat die unglücklichen Tage verei Onglöck kömmt niemols ellein "Got Frd, Holz un zeichnet, Sonnb 1858, an diesen Tagen Geborene Unglück wächst ölla Tag Cob, wos Unglick scheint, werden von Pech verfolgt "Rudst Drö; die Dreiis uft zen Glicke "Pößn Nst, a gepassierts Unglück zehn ist eine unglückliche Zahl Rudst. macht dich gscheit °Sonnb H ä m ; bann des Uglöck sän Unglücksdünger m. am Freitag soll man nicht Welle soll ho, so ko me of ebener Arde den Haals ge- düngen, denn Freitagsdünger ist Unglücksdünger brech Hennb 1869, . . . brecht me dn Fenger in verstr. "Nebra. Hennerschte aa Suhl, war Unglick ham soll, dar Unglücksei n. 1. 'ungewöhnlich kleines, oft fällt ofn Ricken un bricht de Nase Rudst; a setzt dotterloses Hühnerei, das als Zeichen f ü r drohendo wie an Heefchen Unjelicke Bernb. Auf den Gruß des Unheil betrachtet wird' Verbreitung s. Kt., Glück in den Stall! antwortet der Besitzer Unglück dort auch die älteren Syn. f Drachenei Haderei raus (naus)! "LSalz Beh, "Erf Dach Ker, "Ilm Hexenei Kiebitzei Kuckucksei Spanei Sparei Spatei Frau, "Sonnb Hüg; t Beinbruch Malheur Pech Spulei Spurei Teufelsei Torriegel Urei Urigel(ei) Schlamassel Unheil. — Der Volksglaube kennt Wetterei Windei Zwergei; nicht kartiert sind die zahlreiche unheilkündende Vorzeichen, von denen Einzelbelege t Angstei Butzigele Gökerei Hahnenei

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Unglücksei—Unglückskinder

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Staatsgrenze^^ * Staatsgrenze i im Wasserlauf Ar beitsgebietsgrenzEfi,^^^' Wortgrenze

Hähnerei Piepei Sandel Schloßei Schreckensei Spaltei Spießei Übelei Unglücksgackerle. — Ein solches Ei muß man über das Dach (auf ein Nachbargrundstück) werfen, wodurch es dann zum t Glücksei werden kann. Vereinzelt wirft man es auch über die Mauer (°Weim Sac), an die Wand ("Sondh Wie, "Jena Löbs, "Arn Nsi), ans Scheunentor (Zeitz), auf den Mist (°Apol Sul), in den Brunnen ("Zeitz Kre) oder in fließendes Wasser ("Hildb Rot); zuweilen wird erschwerend gefördert, es rücklings über die Schulter zu werfen (verbreitet NThür WThür ZThür Hennb Itzgr) oder es über drei Dächer zu werfen (seit. Hennb sIlmThür). Als Wetter ei deutet es auf Blitzschlag, als Schloßei auf Hagel, als Haderei auf Familienstreit, sonst auf allgemeines Unglück für den Höf 26*

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oder speziell für die Hühnerhaltung. — 2. El ohne Kalkschale, t Flößei' nur °Mühlh Str, "Erf Döl, "Mein Ell; jedoch auch die auf der K t . eingetragenen Belege- für Windei dürften z. T. wohl dieser Bed. zuzurechnen sein. Unglücksgackerle n. ' / Unglücksei T nur "Mein Beh. — Unglückskinder PL 'unter einem unglückverheißenden Umstand geborene Kinder' verstr.; hierzu gehören Freitagskinder "Sondh Tob, "Art Gün, °Eisn WoU, °Erf Bie, "Eisb Har, "Gera Gau, °Rudst N K r Zeu, "Mein Ute, Sonnabendskinder "Schlz Eßb, Montagskinder "Heil Rus, an einem ungeraden Montag Geborene "Hildb Ade, Karfreitagskinder "Wörb Wei, Neumondskinder "Pößn Gös, Gewitterkinder "Hildb Ein, an einem 13. Monatstag Geborene "Heil Krö, im Juli Geborene

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Unglücksmal—Unkosten

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"Mein ODo, in den Hundstagen Geborene "SRoda Tau, im Zeichen des Krebses Geborene "Rudst TWei. — Unglücksmal n. 'Unglück verheißendes Körpermal bei Neugeborenen' wie ein Muttermal (°Worb Eff, "Sonnb Häm), ein Feuermal ("Querf Lan), eine blaue Ader auf der Nasenwurzel (°Sondh GBe, °Apol Ran), fehlende Fingernägel (°Söndh Wie) oder lange Haare ("Gera Thr). Unglücksrabe m. 'Mensch, der viel Unglück hat, Pechvogel' Heil, °Worb Bir, °Sömm Kö, °Weim Bla. — Unglückstag m. 'Tag, der viel Unglück verheißt' als Unglückstage gelten Mittwoch und Sonnabend °Hildb Ein, Dienstag und Freitag "Hildb OWi, nur der Freitag °Sonnb Nfa, Salz, der 1. August und der 1. April "Suhl Die, für Waldarbeiten der 2. Januar, verstr. WThür, seit. nwNThür. — Unglücksvogel m. 'Vogel, der durch seinen Ruf Unheil ankündigt, t Totenvogel' nur °Rudst Dih. — Unglückswurm m. n. 'vön Unglück betroffene Person' "Gera Hun, "Schmö Goß, auf ein Kind bezogen als-Neutr. "Heil Ud.

Mech, Hennb 1801; in "Got Mech glaubte man, der Unk stiehlt die Eier aus den Nestern. — b. '(schlangenähnlicher) Hausgeist', welcher dem Vieh schadet (°Got Hör, "Arn Elx, "Eisb Pet) oder wie der Drache sowohl Nutzen wie Schaden stiften kann ("Eisn KSu); seinen Aufenthalt hatte er auf dem Böden oder im Keller, früher in dem halb unterirdischen -» Dung: in'n Donge wohnt e Onk "Arn Elx. - 2a. 'große t Kröte' nur "Hildb The. - b. 't Unke 2c' "Eisn OE1, Salz, "Mein Was, der schnarcht be'n Onk "Salz Fisch. — c. '/ Feuersalamander' nur "Eisn Bisch, "Mein Erb. — 3. 'menschenscheue, wortkarge Person, Stubenhocker' Hennb 1801, do setzt er widder wie a Onk "Hildb The; -• Hausunk.

ungut Adv. in der Wendung nischt fer ungut! 'nimm es nicht übel!' verstr. sOThür nSOThür Hennb Itzgr, seit. Eichsf WThür ZThür IlmThür, vor allem (beim Abschied) als Entschuldigung für eine Störung oder Belästigung; niss für ungut, s woar me när so rausgefahrn Suhl, ich wor a weng grueb, nu, nex fer ungut! Sonnb, nahm mersch nich far ungut, s wor nich su biese gemeent °Pößn Nst. — ungütig Adv. in der Wendung nimm's nicht für ungütig! 'nimm es nicht übel!' "Söndh HTh, "Hildb Schö, er sells när net ugietig namme, se hetCs net garn getaa Grz. Unheil n. ' / Unglück' "Mühlh Len, "Got Cat, °Schmö Goß, "Sonnb Men Sönnb, zen Unheel is es Geträde aa nuch sputtwuhlfeel "Pößn Nst. unheimlich Adj. 1. 'schauerlich, nicht geheuer' °Eisn UE1, "Salz KNo, °Pößn Sehl, Sonnb. - 2. als Adv. 't sehr' umg. verstr. NOThür OThür SOThür, scherzh. dar seift heimlich un unheimlich "Naumb GGe. unhörieht Adj. 't taub' "Cob Cöb GHei; bei großem L ä r m : dou wörd me ja ganz uunhöret Cob; übertr. 'taub bzw. schwerhörig gegenüber Aufforderungen' "Sonnb NhS, Cob. Unikum n. la. 'kauziger Mensch, Sonderling' verstr. — Ib. in abwertendem Sinne 'Nichtsnutz, Taugenichts' "Bernb Als, "Weißf RWe. - c. in positivem Sinne 'Unterhalter, t Spaßmacher' verstr. IlmThür OThür SOThür, sonst seit. - 2. 'auffallender, absonderlicher Gegenstand' Sonnb, das äs e Unekum von e Schläten (Schlitten) "LSalz Bru. Unk m. (n.) la. '/ Ringelnatter (als die im bäuerlichen Anwesen lebende Hausnatter)' "Got Hör

ahd. ücha, mhd. üche, oache, onke 'Kröte'.

oyg "Got Hör, °Arn Elx, "Salz Fisch, °Mein Erb, äyg "Mein Was, oiyg °Eisn K S u OE1, ourjg Salz, sonst uyg; Neutr. in °Arn Elx, sonst Mask. — In Unk sind nach Kluge 805: Unke zwei Wörter unterschiedlicher Herkunft miteinander verschmolzen, das mit lat. anguis urverwandte ahd. unc 'Schlange' sowie

unk Interj. der Ruf der Unke wird als unk — unk! gedeutet, Hildb. Unke f. (m.) 1. 'Hausnatter, t Ringelnatter' veraltet Hennb 1881. — 2a. ' / Kröte' nur verstr. NThiir, seit. NOThür nZThür IlmThür OThür, weitere Einzelbelege wohl irrtümlich; häßlich wie eine Unke °Sömm GBr, Got; in Pferdeställen sieht man die nur bei gesunden Tieren lebenden Unken gern, angeblich flechten sie den Pferden die Mähnen "Nordh Geb, gegen Blähungen beim Vieh hilft ein Gurt, über den eine Unke gekrochen ist, nach Witzschel 2,281; der Glaube an einen Todesfall, wenn im Keller die Unken pfeifen, bezieht sich wohl auf die in Mauerfugen hausende Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans Laurenti) "Eisn Gör. — b. ' / Frosch' nur seit, und wohl zumeist irrtümlich, vgl. DWA 13, K t . 2. — c. wie schd. 'Rotbauch- oder Gelbbauchunke (Bombina spec.)' Erf, mit der Warnung die Unke holt dich! suchte man Kinder vom Wasser fernzuhalten "Weißf RWe; t Moorkecker Rohling Unk. — 3a. 'menschenscheue, wortkarge Person, Stubenhocker' "Weißf RWe, er hockt zu Hause wie ene Unke "Zeitz Mei; er lebt wie eine Unke R u d s t ; Hausunke. — b. 'kleine, dicke Person, t Pummelnur "Sangh Til. äygs Hennb 1881, sonst uyg», seit, uygin, in Bed. 3a Rudst.

oygv. Mask.

Unkmutter f. 't Feuersalamander' nur "Jena Leu. Unkosten PI. 'Geldausgaben' verstr.; Starz dich nich in Unkosten! Jena, das wor je nich neetch, daß de dich so in Unkosten steckst "Mühlh HBe; zwanzig

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Unkraut—Unname

claftern holz . . ., welches er uf seine uncosten hauen laßen soll 1608 UB Burgk S. 75f.; aber als Fem. Sg.: unkost 1509 Erf nach Brandis Hs., 3 Schock SO Gr Zehrung und Unkost, so uf das Lesen (Weinlese) gangen 1568 Kämmereirechnung Weißf. Unkraut n. 1. 'unerwünschte Pflanzen auf kultiviertem Land' allg.; s wösst (wächst) ness bee Ukrut Schmal, dös Muus (Moos) is uff die Wiesen a Unkraut "Hildb Gel, s Unkrut hat sich belasen (vermehrt) Sondh 1903; das Onnkraut moß gejatt (gejätet) war "Arn Grä, dafür auch Unkraut trecken °Hett G ö r , Unkraut zerren °Hal Kol, rauszerren "Nebra Tha, °Erf Egs, Unkraut (raus)zoppe °Weim Fra Len, "Lobst Bre, rausmache "Jena Lobe, SRöda, Onkraut reefe °Weim Fra, "Sonnb Eff, Unkraut imhacke "Mühlh OMe, "Erf Egs, mer miissn uns üwersch Unkraut mach "Sonnb OLi. In RA häufig auf Menschen bezogen: Unkraut verdärwet nich "Mersb Lau, "Eisn Ru, Rudst, "Sonnb' Sonnb St, erweitert Onkrut verdarbt nech o Hoffetued starbt nech "Got F r m ; Unkruit vergätt net "Eisn Ru UE1, "Schmal Brei, erweitert gute Ware hält sich, un Unkrut vergett nitt Ztg. Eichsf 1933; t Krautspiel Unrat. — 2. 'Ungeziefer' der hat Läuse on allerlä Ukraut Hennb 1855. — 3. 'ungezogenes Kind, unnützer Mensch' ebd. — 4. 't Epilepsie' "Zeulr HLeu 1827, Reuß j. L. 1870.

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unlidix "Nordh Kra, onlid% °Erf Mön, o(a)laid% Erf, ölaidix

"Zeulr Göt, ülaidi% " S c h m a l P a p , sonst

on-,

unla,id(i)xi zu mhd. lidec. unleidlich Adj. 'unerträglich, unausstehlich' von Personen, seit. OThür, "Schmal Brei, doa bist ju ä unliedlich Däingk hütt "Eisn Ru, von lästigen Insekten "Mühlh Fla; 'unduldsam, streitbar' "Hildb Ade. Zu mhd. Ildelich, vgl. D W B ll,3,1132f.: unleidlich 2. Unlust f. 1. 'Verdruß, Streit' 1529 Amtshandelbuch "Mersb Lau, 1713 Gemeindeordnung "Rudst Eng, derjenige so bei dem gemeinde tränke eine unlust, hader oder zank anrichtet 1660 Gemeindeordnung "Jena Zwei, — 2. 'Unrat, Straßenkot' 1651 Erf nach Brandis Hs.; t Dreck, vgl. DWB 11,3, 1148f.: ¡Unlust 3a. unmal Adj. 'unrecht, unschicklich' er hat die Teile unmal zusammengesetzt Hennb 1793, auch 'unvorteilhaft, unökönomisch' ebd.; vgl. D W B 11,3,1159. unmalschlagen swV. 'fehlschlagen' Mansf 1857. Unmär o. G. 'Auswurf, t Rotzfladen' nur Ummer "Sonnb Schi. Wohl zu folgendem Stichwort. unmiir(iseh) Adj. 'unwert' umihr, umihrsch "Eisn See; vgl. DWB 11,3,1163: unmär(e). Unmasse f. 'sehr große Menge' "Mein Jüch, a Unmassa Menschen Sonnb. — Unmensch m. Unkrautegge f. 'Egge zum Jäten' Unkrauteede 'Übeltäter, Spielverderber' "Sondh HTh, nie is "Schmö Röt. — Unkrautstriegel m. dass., "Weim doch ke Unmensch Sonnb. unmöglich Adj. 1. wie schd. 'nicht möglich' Mai, "Hildb GIB. umg. verstr. — 2. 'vermutlich' er muß unmöglich unksen swV. 1. 'dumpf und schwer f stöhnen' Nördh 1860, Mansf 1888, vor allem in der Fügung Schaden genommen haben, weil er nicht wieder unksen und grunksen NThür 1882; un gliech gieht kommt Hai 1793. au s Unksen un s Oestöhnselze aan Nordh 1860. — unmustern Adj. la. 'schlecht gelaunt, verdrieß2. 'wie ein Kranker umherschleichen' "Sömm Kö. lich, mürrisch' Mansf 1901, Weißf Naumb Altb — Wohl bloßes Reimwört zu grunksen unter An- Erf, "Göt Win, "LSalz Neu 1801, 'unbehaglich' lehnung an Unke. Mansf 1888, "Wem Sti. - b. 'unwohl, t kränklich'' unläg Adj. 1. 'unnütz' in der RA wos klaa is, is "Wem Sti, Mansf 1901, "Sömm Kö, Erf, "Schmö ulich "Sonnb Hei OLi Sonnb, klää, ouber ullich GBr, du sehst heit so unmustern aus, fahlt dech was? Sonnb. — 2. 'dreist, (allzu) lebhaft, widerspenstig' "Ilm Man. - c. 'verschlafen' Mansf 1888, Mansf "Sonnb NhS, dös is a ulicha Kratzbörscht Sonnb 1901, Weißf, "Erf Mön. - d. 'unordentlich, nicht 1858, die Kinner senn uulich "Sonnb Grü, waar sauber' Sondh 1903. — e. 'nicht vertrauenerwekkend' °Got Mech. - 2. vöm Wetter 'unfreundmer fei net ze ullich! Sonnb. • läge. lich, rauh, regnerisch' Söndh, "LSalz Neu WBe, ulix " S o n n b OLi, uli%, üli% Sonnb, üli% " S o n n b G r ü "Sömm Hen, "Göt Wal, "Erf Mön Sehe, "Arn Arn Hei N h S . Vgl. D W B 6,58: lag 'niedrig, gering', Güg, omustres Watter "Weim Hof. Schmell. 1,1452: un-läg. Unland n. 'unbebautes, unfruchtbares Land' verstr. umMühlh, um Salz, NTh ür, 1882, Mansf 1888, Eichsf 1912, "Mersb Lau, "Erf Sehe, "Hildb Ade. unlängst Adv. 'vor kurzem' "Pößn Mox, wie er unlängst dou wor Sonnb. unleidig Adj. 'ungeduldig, launisch' vor allem bei Krankheit "Nördh Kra, "Sömm GMo, "Mersb Lau, "Erf Erf Mön, "Schmal Pap, Rudst, meiOung hat de Masern, dar is rächt oleidich "Zeulr Göt.

unmunsddm ° W e r n Sti, unmusdar "LSalz N e u , °Got Mech, onmusdar "LSalz W B e , omusdvr "Weim H o f , omusddrn " S ö m m H e n , "Erf Mön Sehe, "Arn Güg,

onmusdirn Erf, unmüsddrn "Schmö GBr, sonst unmusd^m. — Vgl. Lexer 2,1918: un-munst stm. 'Unfreudigkeit, Trägheit'.

Unmuterei f. 'alles Unangenehme, was mit Geschäften verbunden ist' "LSalz Neu 1801. Unname m. 'spöttischer, oft kränkender Bei-

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unnamcn—unrecht

name, t Spitzname' verstr. Eichsf, NThür 1882, "Sangh R o t t , °Eisn Tre, "Schmal P a p ; Onamen kämme jo ganz lichte wackgehrie "Heil Men, brückt jö kenne Onamen, nennt de Litte bim richtijen Namen! °Worb GBa. ünüm "Schmal Pap, sonst önäms, aus mhd. äname

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mußt soong, er wäre e bill unpaß wurn Grz, em Micheele worde unse beste Kuh in Stalle unpaß "Weim Bla. — 2. unpaß kommen 'zur ungelegenen Zeit kommen' Eichsf 1912, Sonnb, es kommt mir unpaß "Eisn R u , °Got Win. Unpasse f. 'ungelegene Zeit' dar kimmt zar Un(Lexer 1,53), das nach D W B l l , 3 , 1 2 0 f . mit XJnname posse Altb. zusammengefallen ist. unpässig Adj. 'leicht t krank' unbäßig 1455 Heil unnamen swV. 'jmd. mit einem Unnamen be- nach Wolf, Heil, Urk. S. 45. — unpäßlich Adj. legen, ihn beschimpfen' mich sollt se net nuch emo dass., seit. N T h ü r nZThür OThür, "Schmal P a p . alle Draaksau oonoom "Mein F r a ; ver unnamen, unplümpisch Adj. 'ungefüge, plump' unplimmsch Eichsf 1912. i heißen. Unrat m. l a . ' s c h l e c h t e r R a t ' °Worb Lei 1 9 0 5 . unnäirisch Adj. 'roh, derb' unnarrsch "Heil Lin; doch vgl. HessWb 3,247: unnergisch 'unruhig, un- b. 'Unordnung, Unruhe' 15. J h . Stolle 489,1631 GO °Suhl Wich, unrath, so aus irrung und gespeen artig' von unsicherer Herkunft. Unne f. 7 Kreisel' nur °Erf Schwe nach DWA kommen 1459 Heil nach Wolf, Eichsf 2, Nr. 73. — c. in der Wendung die Kinder machen TJurat 'machen 12, S. 39. sich unnütz, treiben U n f u g ' °Hildb Bed. — d. Unrat unnehmc Adj. 'unangenehm' Eichsf 1912, merken 'Verdacht schöpfen' N T h ü r 1882, Mansf "Schmal Bro. 1888, °Schmö GBr, Erf, H e n n b 1881. - 2. 'etwas unßma Eichsf 19i2,wnpm "Schmal Bro; zu mhd. ungenceme,vgl. unnehmig im DWB 11,3,782: ungenehm. Entbehrliches, Überflüssiges' Sonnb 1903, H e n n b 1881, s es der pure Onrat, wenn de noch decker siäbst unnote Adj. 1. 'ohne Not, ungern' unnute Mansf 1888. — 2. 'ungewohnt' uhnt °Eisn R u nach Vater- (dichter säest) °Got Win, s äs rechcher Onrot 'es ist landskd. 1801,135; vgl. D W B ll,3,1208f.: ünnot unnötig' °Erf Mön. — 3a. 'Schmutz, Abfälle aller C. — unnötig Adj. 'überflüssig' verstr. siidl. Eisn- Art' verstr.; z. B. Abfall beim Dreschen °Eisb Hdf, Altb; s werd heitzetoge uft unnetcher Aufwand ge- °Pößn Nst, bei der Flachsbearbeitung °Nordh Heri, °Neuhs Schma, beim Abrechen der Wiesen °Neuhs macht °Pößn Nst, ene onnege Sach °Eisn Sto. Meus, beim Gemüseputzen °Eisn R u , auf dem HeuUnnütz m. 7 Taugenichts' Ounitz "Lobst H a r boden °Erf H o s t ; t Dreck. — b. ' R ü c k s t a n d beim Lobst, Unnutz Sondh. unnütze Adj. 1. 'nutzlos, überflüssig' verstr.; a Auslassen der Butter, t Buttermus' °Nordh Gud. — trändelt anne Mosse Gald us far onnetzes Sochen C. 'Rückstände in der B r a u p f a n n e ' 1 7 8 3 GO °Jena "Erf Mön, ar macht sich unnütza Arwet Sonnb, un- Eich. - 4. 7 Biter' n u r °Nordh Herrn. - 5 . 7 Unnitze Sachen sinn immer ze teier Rudst. — 2. sich kraut' untern Oeträde wächst moncherlee Unrot °Pößn unnütze machen 'sich unbeliebt machen' Altb Nst. 1888, "Schmö GBr, 'sich widersetzen' wer sich Unrecht n. wie schd., allg., häufig in den Fügununnütze machte, bekam Schläge darzu 1739 Erf gen Unrecht tun, Unrecht haben; R A : lieber UnFalckenstein 708 zum J a h r e 1631. racht läde wie Unracht tue °SRoda Her, R u d s t , unnützen swV. 1. 'Unfug treiben' su e Nextaager, Unräächt druht (gedeiht) nit °Eschw Aue. hot er schö wöider geounnitzt! "Lobst Bst. — 2. unrecht Adj. 1 a. 'rechtswidrig' verstr.; wenns de 'üble Nachrede führen' un do hann die Weiwer mol wos Unrachts gemocht host, do mußt du's gleich einwider geunnetzt, kä gutes Hoor hann se an dann gestieh °Pößn Nst. R A : unrecht Out gedeiht nich Määchen gelaaßen "Ilm Man. °Sömm Str, °Eisn R u UE1, °Got F r m , °Erf Bie, unnützig Adj. 'unnütze' unnütziche Arwet R u d s t , . . . (ge)druhet nech °Sömm Hen Wun, °Got F r m , °Erf Mön, R u d s t , . . . faselt net H e n n b 1881, Sonnb. Unnützvogel m. 7 Taugenichts' "Lobst Bst unrächt Out kämmt nech an den dretten Ärben °Sondh Gun, °Sömm Wun, R u d s t , °Saalf H W a , . . . nit in (Ortsteil Kießling). unpaar Adj. 'ungerade' nach der Anzahl "Heil drette Hand Ztg. Eichsf 1932. — b. 'ungehörig, sittenwidrig' verstr.; s is unracht, wenn e gesunder, Schöh, poor ober (oder) unpoor? "Pößn Nst. unparteiisch Adj. 1. 'unbefangen, neutral' umg. kräftcher Monn uf der faulen Haut tut liege °Pößn verstr. — 2. 'entzweit, zerstritten' Harre, die worn Nst, se han mit e paar Madien afm Tanzsaal e bill der unporteisch! Altb 1878. — unparteilich Adj. gelwppscht, ower ebber net wacht Grz, subst. do denkt dar sich nischt Unrachts derbei °Schmö Goß. — 2 a . 'unbefangen' "Hildb Schö. unpaß Adj. 1. 'leicht f krank' allg.; mir worsch 'unrichtig, verkehrt' verstr.; ar schlägt die Niägel rächt unpoß "Schmö GBr, ich bin unpaß, ich hob unracht ei Sonnb, mer sohg (sah) kä urachts Strafet en hortnackchen Schnuppen "Pößn Nst, sei Fraa (Streifen) Grz, es is nei die unrachten Händ gekum-

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unreif—unscheinlich

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M Sonnb, er is on den Unrachten kumme °Pößn Nst. R A : er hat de unrachte Saite berihrt Rudst, a hot unrachts Hää runtergewarfen 'hat es mit jmd. verdorben' Cob; äs es er unracht gange 'sie hatte eine Frühgeburt' °Got Bai, Hennb 1869; da es mer was in de unrachte Kahle (Luftröhre) jekomm verstr. NThür NOThür ZThür IlmThür OThür Itzgr, . . . in die unrechte Gurgel verstr. Hennb, Cob, °Eisn Ru Tre. — b. die Unrechten Spottname für die reformierten Einwohner von Altenburschla im lutherischen Nachbarort °Eisn GBu. — c. 'schädlich' ich hob doch nischt Unrachtes jejassen °SRoda Her, ähnl. °Weim Bla, °Zeulr Au Göt, Sonnb, es kennte ääns ewos Unrachtes in Teich werfe un de Fische vergifte °Pößn Schi. — 3. nicht unrecht 'gar nicht übel, recht ordentlich' verstr. Hennb Itzgr, die Sachen schmickt nich unracht °Sondh HTh, des Dingk is net esu unracht Grz, das hot nich unracht ausgesahn °Sch triö Goß; se war sonst kei unrechtes Mäjen °Hett Ger, er warre ooch sost kee unrachter Karl (Mensch) °Weim Bla, Cob.

2. in der RA es ist ihr unrichtig gegangen 'sie hatte eine Früh- oder Fehlgeburt' °LSalz Neu, Erf, °Pößn Nst, °Gera Wün, Hennb 1801. — unrichtsam Adv. nur in der RA dar is es unrichtsn gang 'sie hatte eine Frühgeburt oder hat eine Abtreibung vorgenommen' °Altb Zsche. unrips Interj. als Ruf beim Murmelspiel urrips! 'es soll kein Vorteil gelten' °Eisn Tre; -•- rips. Unruhe f. 1 a. 'Aufregung, Besorgnis' seit.; ich hou a Unruh in mer wachen dan Jung Sonnb, RA besser ein Gericht Kraut in Ruhe wie ein gebratener Ochse in Unruhe Rudst. — b. 'ständige unmotivierte Bewegung' de Onrouh kämme nech gelied °Got Frd. — c. 'allzu lebhafte Person' Weim, du bist eine aale Unruiwe °Mühlh ODo. — 2 a. 'Pendel der Uhr, f Perpendikel' verstr. und veraltend NThür ZThür IlmThür, n°Eisn, seit. NOThür sWThür wSOThür. — b. 'aus Spänen und Stroh gebastelte Vorrichtung, die im warmen Zimmer aufgehängt wird und sich ständig bewegt' Hai 1785, °Hildb Bib. - 3. 'Rosengalle, t Schlafrose' nur °Naumb Mer, °Gera unreif Adj. 'nicht reif' von Obst, Beeren und H u n ; die Unruhe wurde unruhigen Kindern in die Feldfrüchten, seit, neben nicht reif; nicht im Hennb Wiege unters Kopfkissen gelegt °Naumb Mer. Itzgr; in abweichendem Gebrauch de Botter is onunruhig Adj. 'in ständiger Bewegung, lebhaft' riff 'enthält noch Buttermilch' °Got Bai, ein unrei- umg. verstr.; er war e unruhiger Gopp, der wullte fes Spiel beim Skat kann nicht gewonnen werden gar ze gerne in de Frembde Naumb, a onruhiger °Got Wei; RA er schreit wie ein unreifes Kalb °Schlz Geest °Got F r m ; auch 'nervös, besorgt' dös macht Ven; t milchig; roh röherig röhisch1 rotzig unzeitig. mich unruhig Sonnb, do wor er unruhig un kunnt net — unreimisch Adj. 'wild, ausgelassen, t verrückt' eischlofen Grz. — unruhlich Adj. 'unruhig, nervös' von Kindern oder leidenschaftlich erregten Erwach- unruiblich °Mühlh ODo. senen, unriemisch °Wern Sti, auch Oberharz nach uns 1 -•Milser. Borchers 125, veraltend unreimsch °Apol Au, uns 5 -» wir. °Zeitz Mei. Nach D W B 11,3,1260 ein vorwieg. nd. unsäumlich A d v . ' t sofort' Hennb 1855, ohnsaumWort. — unrein Adj. 1 . 'unsauber' welcher denge- lich 1726 Erf nach Brandis Hs., so sal er unsumemeinen bronnen unrein machet 1726 GO °Hildb Goß, lich daruff farn unnd dennselbigen thunger undereren unreine feuer eßen 1751 GO °SRoda Gneu. — 2 a. (unterpflügen) 1491 UB Frauensee S. 267. 'mit ansteckender Krankheit behaftet' unreines Unscharbe ->- Huhnserbe. vieh in GO des 17.-18. Jhs. °Jena °Rudst. - Ib. unscheinbar Adj. l a . 'unansehnlich, unschön' unreine Haut ist mit Pickeln behaftet, Sonnb, ge- verstr. Mansf, Sondh Arn, väle Beeme hunn Narben gen unreines Blut verwendet man Wacholderbeeren un siehn von außen rächt unschiemer aus °Weim Bla. °Mühlh Len. — c. unreine Milch 'die erste Milch — b. speziell 'ausgebleicht, verwaschen' von Kleinach dem Kalben, t Biestmilch' nur °Sangh Sit, dungsstücken, verstr. °Erf c Arn, seit. °Weim. — 2. °Mersb Kru, °Naumb Tau, °Arn Esp, subst. die von Personen 'klein, schwächlich' a unscheinborsch Unreine nur °Eisl Bur, °Naumb Schö. — 3. Mannla Sonnb, moncher sieht unscheinbar un als unrein in religiösem Sinn galt die Wöch- schwoch aus un stellt doch sein Monn °Pößn Nst. nerin, weshalb sie bis zum 1. Kirchgang nach 6 Wochen vom öffentlichen Leben ausgeschlossen ünsimbar Arn, unsimer Sondh, onsimar °Erf Büß Hay Rho Roh Sehe Win, "Arn Ell Gos Güg Thö, onsemar war, verstr. nach Wähler Vk 351. — unreiniglich °Arn Ach Ost Rie, onslmar °Erf E i c h Kle Mön, "Weim Adj. 'unsauber' unrenklich verstr. ob. Schwarza, Bech MBe U t z , unsirnsr °Weim Bla, unsaimar °Weim °Pößn Nst, Sonnb. T r o i ; onsimsrn "Arn Wülf, unsaimorn Mansf 1901, unUnreiniglichkeit f. 'Unsauberkeit' Onrenklichkät °Ilm GBr Möh, Sonnb; er hot ürenklichkeiten in Blut Grz 1900. unrichtig Adj. 1. 'falsch, verkehrt' es äsn en de onrechtche Kahle gekommn 'in die Luftröhre' Erf. —

semarn Mansf 1888, doch in Bed. 2 unsainbör Nst, Sonnb.

°Pößn

unscheinlich Adj. 'unscheinbar, unansehnlich' Schmal, Salz 1893, en unschienlicher Karl °Eisn OE1.

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unschicklich—unser

ünsinlix °Eisn OEI, ünsilix Salz 1893, üsilix Schmal; die bei H e r t e l 1895, S. 206 g e n a n n t e Bed. 'ungeheuer' b e r u h t wohl auf einem I r r t u m des Verfassers.

unschicklich Adj. 'ungeschickt' 1509 Erf nach Brandis Hs.; vgl. dazu DWB 11,3,1326: unschicklich 1. Unsehirre f. 1. 'Unordnung' in der RA s läuft (geht) in der Unschirr eröm °Eisn Ru, Salz, "Schmal Bro Pap. — 2. 'Gerümpel' ich hanns in der Oscheer gefongen °Got Frd, warfs in de Oscheer! 'wirf es weg!' ebd. ünsir °Eisn R u , "Schmal Bro, unser Salz, üser "Schmai P a p , öser °Got F r d . N a c h D W B 11,3,1329: unschirrig, -schierig (mit lautlich u n g e n a u e r Zitierung t h ü r . Belege) zu scheren II ( D W B 8,2576) 'abteilen, o r d n e n ' zu stellen.

Unschlächte TJrschlachte. Unschlitt n. l a . 'Schlachtfett von Rindern, Schafen und Ziegen, t Talg' nur WThür (außer n°Eisn), S-Rand ZThür, sIlmThür H e n n b Itzgr SOThür öOThür, °Art Fra, Sondh Naumb, °HMöls OSchw, °Sömm But,°Eisb Dot; sonst nur historisch belegt: vnßlit 1485 Schloß-Inv. °Heil Mar, Inschlet 1670 Hai nach Hondorff 35, Unschlitt 1591 Kämmereirechnung Weißf, vnszlath um 1500 Erf Mainzer Hof 28, unschlet 1590 Statuten Weim, 1 Scheibe bocken vnschlett 1583 Schloß-Inv. Arn 32, wenn das Zinn schmelzt, so kommt Unschlitt dazu 1790 Frankenwald nach Journ. Deutschi. 7,1,113, Schnipperia mit Ünschlich geschmäälzt als Morgenmahlzeit °Hildb Gie; Hirschunschlitt. — Ib. mit verengter Bed. 'abgetropftes Wachs von Kerzen' °Erf Mön, °Sömm Wei. — 2. ünschlich Ortsneckname f ü r °Got Schm, als Wortspiel (Unschlitt'. Schmer) mit dem ON Schmerbach.

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unschön Adj. 'unanständig' s hat unschiene Red gaam Grz 1886. Unschuld f. 1. wie schd., seit.; mit seiner Unschuld kaa's niä weit har gsei 'er dürfte nicht schuldlos sein' Sonnb; RA er wäscht seine Hände in Unschuld Rudst Hildb. — 2 . ' i Mal beim Haschespiel' nur °Sonnb Köp. unschuldig Adj. 1. wie schd., verstr.; Fritze guckte se ganz unschullig aan °Hett Ger; R A : unschuldch wie e naugeburnes Kind °Schmö Goß, ähnl. Rudst, °Sonnb St, . . . wie e naugeburnes Lomm °Pößn Nst, ähnl. °Sondh HTh, "Neuhs Meus, unschuldich wie die lieb Sunn an Himmel duem (da oben) Sonnb. — 2. der unschuldige Kindlestag 'Tag der unschuldigen Kindlein (28.12.)' °Lobst Röp Wu; der Tag gilt in °Sonnb Häm als Unheil verheißendes Geburtsdatum. üsölg "Mein Was, onsilix "Erf Mön, -sölex, -o- °Got F r d ; unsulix

N T h ü r , ° H e t t Ger, °Schmö GBr, sonst

unsuld(i)x. unschüttbar Adj. 'von der Hirtenschütte befreit' was aber sonsten vor Viehe gekauft und nicht vor den Hirten kömmt, soll unschuttbar seyn 1579 GO °Mein Eih. unser Poss. Pron. wie schd., allg. — 1. in attributivem Gebrauch. — a. als reines Possessivum, allg.; unse Acker liet da draußen Bernb, unses Mächen hotte genne Woche Jeburtstag °Art Seeg, ruhe Kließe un Broten is unses Sunntchsassen ° Jena Lobe, das is doch uns Nabbere (Nachbarin) Suhl, haut is ons Kermes, haut tanze mie ! °Hildb T he; dar paßt in unsen Streefen 'zu uns' °Schmö GBr, mir giehnunserer Wage 'wir gehen davon' °Schmö Goß, dös is unner Maa 'der geeignete Mann' Sonnb. — b. als Teil der Genitiv-Umschreibung, seit.; unsern Grüensald, in- s°Eisn w°Salz, u m °Ilm Geh, °Got Mech, ßen sei Meedel "Gera Wei, onsen siner 'der Sohn unsN a u m b , "HMöls OSchw, önsald u m °Eisn R u , ünsald res Sohns' "Mein Was. — c. in Fügungen wie unser Sonnb, °Cob Mön, ensal °Eisn H o t Sal Sto, "Salz Dor, dreie 'zu dritt' verstr.; mi waren unse väre °Nordh insal, insal seit. w R h ö n ; insald S O T h ü r öOThür, verP ü t . — d. elliptisch 'der (die, das) Unsrige' verstr. s I l m T h ü r , enseld u m Salz, v e r s t r . s I l m T h ü r , ünsald "Sonnb St, isald °Eisb Dot; ünslix, seit, önslix str. ; unse waren äu Iure 'die Unsrigen werden auch warten' °Mühlh Die, unser is aa fort bä de Suldoten H e n n b (außer w R h ö n ) , Itzgr, öinslix °G-ot F i n F r d , °SRoda Her. — 2. in prädikativer Stellung, verstr.; inslix, en- S - R a n d ZThür, üslix S O - R a n d "Mein, die schwarze Kuh is unse 'gehört uns' °Sömm Kö, nördl. H i l d b ; unslid Sondh, "Art F r a , on- ° S ö m m B u t ; unslixd °Sömm Wei, °Erf Mön. — Aus ahd. ungislahti das Hus gehiärt unser Eisn, es das eiersch odder unses? Salz. 'das nicht E ß b a r e beim Schlachttier'. Unschlittfresser m. im PI. Enseltfrasser Neckname für die Einwohner von °Neuhs Schei, weil sie viel Talg zur Speisenbereitung verwendeten °Neuhs Gol. Unschlittsbähe f. 'geröstete Brotscheibe, mit Talg bestrichen' mie assen heit Enschlechsbiem °Arn Grä. — Unschlitt(s)licht n. 'Kerze aus Talg, t Licht' nur Insel(s)licht °Zeulr °Grz, S-Rand °Gera, Gera, Altb 1878, 4 altte vnschlett liechtte 1583 Schloß-Inv. Arn 33. Formen Inselt- ohne Fugen-s vorwieg. °Zeulr.

D e m schd. unser e n t s p r e c h e n d e F o r m e n : unor n u r sSOT h ü r Itzgr, ö°Suhl, oner n u r sö°Mein; im N o m . S g . Mask. ons(e), uns(e) n u r H e n n b s W T h ü r , seit. n W T h ü r ö O T h ü r n ö N O T h ü r , " J e n a Rei, °Pößn Nst, sonst durchweg schon seit d e m 19. J h . unsor wie im S c h d . ; im übrigen gelten nodal, überall r-lose F o r m e n , u n d zwar ons- H e n n b s W T h ü r s I l m T h ü r , sonst uns-; vgl. T h D A K t . 38: unsere (Akk. PI.), D S A K t . 39/40: unserem ( D a t . Sg. Neutr.). — Abweichende Flexionse n d u n g e n beim N o m . A k k . Sg. N e u t r . : ons n u r H e n n b , v e r s t r . ob. Schwarza, unses N T h ü r N O T h ü r

Unser Frauen Bettstroh—unten1

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Unspiegel m. 'häßliche Person' Hennb 1855, °Eisn Ru. — Unstreit m. 'Uneinigkeit' veraltet Mansf 1888. unstruppel Adj. 'uneinig, verfeindet' sö°Erf Unser Frauen Bettstroh n. 'das gelbblühende Kreuz-Labkraut (Galium cruciata L.)' Schmal; sw°Weim nö°Arn, °LSalz Neu 1801; dassertwagen nach Marzeil 2,594 sonst für das ebenfalls gelb- womme nech onstruppel wäre °Erf H a y ; verstärkblühende 'Echte t Labkraut (Galium verum L.)' tes ->- struppel. üblich. Unstrut f. Nebenfluß der Saale im nördl. Thür., unsereiner Indef.-Pron. 'jemand wie wir' seit.; allg.; geh nich an de Unstrut, sonst holt dich der Wassermann °LSalz Näg, als Wortspiel: ich wasche bos siech onnereentr oogeplöö (plagen) on gehudel muß, doos wesse die Stoedtleut niät °Mein Ren, das mine Hänge in der Unstrut 'in Unschuld' °Sondh verstieht je unnerääner kaum, geschweig denn e Weib- H T h ; aus der Unstrut kommen angeblich die sen! Grz 1900, paßt sich dann das fer unserem Liete ? kleinen Kinder "Mühlh E R o Her, °LSalz Kir °Nordh Blei. — unsereins Indef.-Pron. dass., ver- KVa. str.; unsereens geb s'ch zu so was nich her Naumb, se Unstrutnixe f. 'Wassergeist, der angeblich Kinwar sui niedsch, daß se unseräns nit s Wisse im Auwe der in die Unstrut zieht' °Sömm Leu, °Nebra Wan. (Auge) gunn °Mühlh Beb, sä wessen, wu unsereensen untadelig Adj. 'fehlerfrei' sahr schie, das is utadder Schuh dreckt °Weim Bla. lich Grz. Untätchen n. 'Makel, Fehler, Fleck' allg., doch Unserer lieben Frauen Bettstroh n. 1 . ' t Frauenflachs (Linaria vulgarisL.)' °Art Wie. — 2. ' t Lab- ausschließlich in der Wendung do es kei Untatchen kraut (G&lium mollugo L . ) ' Unsrerliwen Froi Bedd- droan 'es ist einwandfrei'; s es kenn Untatchen an dam Rocke °Eisn Tre, zuweilen auch auf Personen schdro im hess. Werratal nach Marzell 2,582. unseresgleichen Indef.-Pron. 'jmd. wie wir' un- bezogen: ich leß nischt af se kumme, kä Utaterle, e Fraa, wie se in Buch stieht Grz, u dan is kee Utadele nerschgleichen °Sonnb Sonnb St. unsercthalben Adv. 'von uns aus' seit. NThür 'er ist charakterlich einwandfrei' °Hildb Gom. Itzgr, ob. Schwarza, °Schmö GBr, °Mein Was. — Unteig m. 'Unrat, Verstocktes, Verfaultes' Ununseretwegen Adv. dass., seit. NThür ZThür Ilm- teek Mansf 1888. Thür OThür Hennb, Sonnb, unnertwachen kennt unten 1 Adv. wie schd., allg.; de Empore is for de ersch machen, wie er wollt °Zeulr Göt. — unseretwil- Monnsen, ungne sitzen de Meedel un de alln Wäbstn len Adv. dass., üm unnertwilln Sonnb. °SRoda Her, se schaffen ehr Soll do ungene in unsicher Adj. l a . 'zweifelhaft, ungewiß' enne Schacht °Eisl ORi, unse grüße Nußbaum is prosselunsichere Soche "Jena Lobe, dös is a unsichersch darre vun untn oon bis umn naus °Pößn Nst, de FladZeug Sonnb. — b. 'unzuverlässig' verbreitet in Fü- dermaus hängt mitn Kuppe nooch ungne "Zeitz Hay. gungen wie en unsicherer Kantoniste (Kadette, Kan- R A : mer wäß niät, wos uem oder unten is 'woran man didate). — 2. 'nicht ruhig, zitterig, schwankend' ist' Sonnb, owe on onne ausgeputzt on in der Mett a hot unsichera Hand, an unsichern Gang Sonnb. — waggeworfe 'es taugt zu nichts' Hennb 1869, dar 3. 'gefährlich' de Spitzbuben machen de ganze Gaa- werd aa ball de Rewenzele von untn aanguck 'er wird jend unsicher °Eisn UEl,er machtdieStroußunsicher bald sterben' "Lobst Schö, es der Groschen ball ongn? 'hast du es verstanden?' °Eisn För, ein Sonnb. Unsinn m. 1. 'sinnloses Handeln, Unfug' ver- Ängstlicher hat den Arsch ze weit ungene °Eisl Sir, str.; mocht keen Unsinn! °Schmö Goß, zwee Monate wer Rengen (Brotrinde) eßt, konn Barg gestie (steiFerjen fer de Schulkinner, meen ich, es grußer Un- gen), wer Krumen eßt, moß ongn blie °Eisn Bert; sinn °Apol Rei; zu Fastnacht schickte man Kinder verbreitet ist die RA omne beglissen, ungne bein einen Laden, fer fimf Fennige blauen Unsinn zu schissen 'nach außen geputzt, darunter schmutzig' holen °Jena Ölk; / Faxe, Schäkes2 Schnacksen sowie der Vers zu einem Handspiel pinkepank, der Schnurrpfeiferei Täubchen Teufelszeug. — 2. 'sinn- Schmed äs krank, wo soll er wohnn, untn oder ohm ? loses Gerede, t Quatsch' °Mersb Lau, stonnlang Im Ortsneckreim: i Bender schiebben hebben o drebhann die zwä widdersch nischt wie Unsinn gelawwert ben, ongen o uebn wohnn Spetzbuebn °Erf Erm. ->"Ilm Man; t Mumpitz Schmanzkäubrei Schweins drunten dunten hunten kopfunten selbtunten. Stiefel1 Stuß Trudelkram. uyana N T h ü r (ohne Eichsf), N O T h ü r , uyns Eichef unspältig Adj. 'ungefügig' veraltet unspellig w O T h ü r , nw°Gera, oyno O - R a n d ZThür, I l m T h ü r Hennb 1855; nach DWB 10,1,2139: spellig ist un- (ohne ob. Schwarza, ö°Rudst), "Zsitz nö°Gera, oy(o)n spellig 'starrköpfig, unwillig' in der Fügung ein oyy Z T h ü r (ohne O - R a n d ) , ob. Schwarza, ö ° R u d s t unspelliger junge, in übertr. Bed. von spellig 'spalt- °Eisn °Altb "Sehmö, äy °Schmö Goß, A l t b 1837; oya bar' abgeleitet. w R h ö n , n°Salz, ona H e n n b (außer w l i h ö n ) ; und(a)n Z T h ü r I l m T h ü r O T h ü r , unsa, onsa ö O T h ü r (nach Polenz A l t b § 69), °Wern Sti, "Eschw Aue, "Salz P f e Salz, "Neuhs Mel.

27

Thüringisches Wörterbuch 4.-5. Lfg.

419 OThür Itzgr, ondon verstr. w°Saalf s°Neuhs, "Suhl, unda °Hildb GIB, und "Mein R o m .

unten2—unter1 onda

unten 2 Präp. 'unten in' ar sitzt untn der Stumm (Stube) Sonnb; -*• drunten dunten. untenan Adv. 'am unteren Ende' e setzt onneoo °Mein Was. — untenbei Adv. 'unten daneben' onnebäi °Mein Was. — untendaußen Adv. 'untendraußen' dar wuhnt ongdussen 'am unteren Dorfende' °Neuhs Meus. — untendin(nen) Adv. 'unten drin' onnedenn °Mein Was, erweitert onnedennhär, onnedennhie, onnedennaa 'unten drin hinab', onnedenn u f f , onnedennröm ebd. — untendran Adv. 'unten daran' ongdroon "Schmö Har, onnedroo "Mein Was, "Salz Urn, erweitert onnedroöhär, onnedroohie, onnedroQwäck °Mein Was, ähnl. °Eisn UE1. — untendraußen Adv. 'unterhalb des Dorfes' untendraußen stieht's Futter gut °Zeulr Göt. — untendrin Adv. 'im unteren Teil eines Behälters' ongdren es Wasser °Eisn UE1. — untendrüber Adv. 'am unteren Ende drüber' onnedrii °Mein Was, erweitert onnedrühär, onnedriihie, onnedrünü, onnedrürii ebd., die Schwauwe (Schwalben) fliegeonnedrüwack 'unter der Briikke über das Wasser' °Suhl Ben. — untendrum Adv. 'um das untere Ende herum' beng dan Fode onnedröm!°Sa,\z Urn, erweitert onnedrömmeröm° Schmal Pap, all die Lüt steän onnedrömröm "Mein Was.

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— untcnhinab Adv. '(bis) unten hinab' onnenaa "Mein Was. — untenhinan Adv. '(bis) unten hinan' onnenoo "Mein Was, untenaa Sonnb. — untenhinaus Adv. '(nach) unten hinaus' "Eisn LRö UE1, "Rudst Heil, ich scheeßte (ging) met ungennüs "Mühlh Len, ar zieht untennaus 'zieht in den unteren Ortsteil' Sonnb, doch ar waht untennaus 'er wohnt im Erdgeschoß nach der Straße zu' ebd.; übertr. Unzefriedenheet harrseht vun uumn on bis untennaus 'in allen Schichten der Bevölkerung' "Pößn Nst. — untenhinein Adv. 'unten hinein' onnenie "Mein Was, in Eierkuurb kimmt ongnei e bissei Siede "Schmö Grü. — untenhinüber Adv. wie schd., onnenü "Mein Was. — untenhinum Adv. 'unten wegwärts' onnenöm "Mein Was; — untenhinunter Adv. 'von unten abwärts' onnenönt "Mein Was. — untenhinweg Adv. 'unterhalb entlang' "Mein Was, mi fahm onneäwäck 'unterhalb des Berges vorbei' Hennb 1881.

untenyor Adv. 'von unten hervor' "Mein Was, die Katz guckt onnevür "Suhl Ben. — untenweg Adv. l a . 'unten entlang' "Pößn Nst, "Mein Was, mir giehn ungnewack 'den untersten Weg' "Jena Lobe, de Schwalm schnippen ungnewack 'fliegen tief' "Weim Tan. — b. vun ongnewack 'von unten hervor' Weim, dar guckt se ärscht su von ongnewack untendrunter Adv. 'unten darunter' verstr.; un- onger der Brelle aan "Weim Bla. — 2. 'oberflächlich, genedrunger Nordh, ongdronger °Altb Gor, "Ilm Gil, obenhin' se macheten schie untenwack ihr bill ongedrönger "Schmal Bro, onnedröng "Salz Urn, Sach in Stall un in Faid Grz. onnedront Suhl, de Melch äs geronn, s äs unnenUnter 1 m. wie schd. 'Spielkarte mit dem Zähldrunner schun allss Molken °Mühlh H B e ; R A : wert „zwei"', im Skat 'oberer Trumpf' verstr., doch umendruff wie e Fau, ungendrunger wie ene Sau seltener Eichsf NOThür nllmThür nöOThür; die "Jena Hir, oomdrauf beflissen, untendrunter beschis- vieln Deiser un Unter, die dar hat, do könne Orank sen "Gera Wei; erweitert onnedrönthär, onnedrönt- (Grand) Speele "Jena Löbe; t Bauer Bube Junge hie, onnedröntnie, onnedröntnuis, onnedröntnü, sü Scharwenzel Unterer Untermann Wenzel; -»• Eckerkrücht onnedröntvüer "Mein Was, ongendrengerwag Eichel- Gras- Grün- Herz- Karo- Kreuz- Laub- Rot"Eisn UE1. — untendunten Adv. 'da unten' "Sonnb Schell- Schippenunter. Hasb. — untendurch Adv. 'unten hindurch' "Mein iyor w N T h ü r öOThiir, sö°Jena ° S R o d a nw°Gera, seit. Was, folgertsch wemme de Derree (Diarrhöe) hat, daß ÖNThür Mansf, eyor, seit, i- WThür n w R h ö n , "LSalz me denkt, der ganze Karl fleit mät ongendorch ins nw°Erf "Ilm s°Rudst nw°Neuhs, seit. s°Arn, öyar u m "Eisn R u , u m °Got Frd, u m "Salz Der, uyar ÖNThür Sottenloch "Erf Hay. NOThür OThür (außer O),. n l l m T h ü r , oyar ZThür untenher Adv. '(von) unten her' "Pößn Nst, (außer N W , S), mittl. I l m T h ü r ; unar nöSOThür, önar "Mein Was, Sonnb. — untenherab Adv. '(von) un- H e n n b (außer n w R h ö n und SO); öndar s ö H e n n b , ten herab' "Mein Was, ich pfaffer (schlage) euch van ündar Itzgr, indar "Lobst (außer NO), s°Schlz, seit. untenraa Sonnb. — untenherauf Adv. 'von unten "Saalf, under vorwieg. ö ° N e u h s "Saalf °Pößn nöherauf' mer hunn de Loft von ongrauf 'flußaufwärts' °Lobst n°Sehlz °Zeulr °Grz. Entsprechende L a u t u n g "Rudst Uhl, onnerauf kam a Laffer oogeheicht 'vom weisen auf Unter- im Subst. sowie das Adj. -»- untere. unteren Ort kam ein Läufer gehetzt' Suhl. — unten Unter 2 m. 'die Mittagsruhe des Kuhhirten und herein Adv. 'von unten herein' onnerie "Mein Was, des Schäfers mit seiner Herde zwischen 11 und ongenrien "Eisn UE1. - untenherum Adv. 'am un- 12 Uhr' Önner Hennb 1881; nach Hennb 1801 teren R a n d ' ongenerim "Nordh Keh, ongrem "Schmö währte diese Pause im Grabfeld von 10 bis 12 Uhr, Grü, untenrim Pößn, onneröm "Mein Was, roff doch in manchen Orten von 12 bis 2 Uhr. Zu mhd. undei Kleed nauf, s ward gu untenrim ganz drackch! dern, untern m. 'Mittag' (Lexer 2,1792); vgl. DWB "Pößn Nst. — untenhill Adv. '(nach) unten hin' 11,3,169111: Untern. ongenhenn "Eisn OE1, "Got Frd, onnehie "Mein Was. unter 1 Präp. I. lokal. — 1. 'unterhalb, nach un-

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unter1

ten'. — a. mit Dat. die Lage bezeichnend. — aa. 'an der Unterseite von etw. befindlich' verstr.; ech hoo a Schlüter ungern Nagel °Sondh Greu, es zwiebelt unnern Fingernächeln ° ß e r a MBe, ongern Oerrn 'in der Achselhöhle' °Arn Grä, a het a jezochnes Licht onger der Noasen 'seine Nase l ä u f t ' °Sömm Wun, ein Pferd giht ongern Sottel 'ist als Sattelpferd eingespannt' °Erf Mön, N T h ü r 1882; verbreitet in der R A se stecken onger einer Decke 'machen gemeinsame Sache'. — bb. 'mit (senkrechtem) Abstand unter einem Bezugspunkt befindlich' allg.; de Appel lään ungern Dach, bis daß es stark friert °Worb Haus, ongern Dache 'auf dem Boden' verstr. ob. Schwarza, die Kohl-Ruhen unter der Erden 'Kohlrübe (im Gegensatz zu 'Kohlrabi')' Erf 1754 Reic h a r t 3,123; N T h ü r 1821, Fachspr. der Bergleute unter Tage 'im Schacht' °Nordh Blei, °Schma] Tru, °Salz UBr. Verbreitet auch in R A wie er stieht ungern Pantoffel 'unter der Herrschaft seiner F r a u ' °Erf Sehe, ebs. . . . onger der Fuchtel "Söram Kö, der es gut ze Fuße onger der Nase 'redegewandt' °Eisn Tre, der hat een ungern Falle 'ist d u m m ' °HMöls Deu, ebs. . . . unger der Jacke °HMöls Grö, , . . ungern Dach °HMöls Schel; es geht unter der Hand 'wird stillschweigend v e r k a u f t ' H e n n b 1881, engerm Scheßscherm 'unter dem Vorwand' Salz 1893. — cc. 'mit (waagerechtem) Abstand unterhalb eines Bezugsortes gelegen' verstr. H e n n b I t z g r ; a is von Mühr (Möhra) donga önger Gaumpelstaadt gebürtig gewast °Salz Stba, ar körn vu zwä Stunn unter Coburg har °Hildb Schö, a Stückla unter dan Waagla wor a Vüegelnaast °Sonnb Häm. — b. mit Akk. die Richtung oder Bewegung nach unten bezeichnend. — aa. die Richtung nach unten angebend, verstr.; R A me dörf net ömmer über sich, me muß aa moel onner sich guck Suhl; se schmießen s Futter unger sich °Sangh R o t t , ein Schwerkranker macht unter sich 'kann den Stuhlgang nicht mehr halten' verstr., der Flachs wachset unter sich 'treibt alle K r a f t in die Wurzel' N T h ü r 1881, übertr.Liesbeth wächst unger sich wie oole Järschte 'sie verk ü m m e r t ' °Querf Lan. — bb. die Bewegung unter ein Ziel bezeichnend, allg.; stell dich mät ungersch Dach, daß de wich naß wärscht! °Mühlh HBe, ein einstöckiges H a u s ist ongersch Dach gebaut "Zeitz Pre, da schliet (schlägt) enn de Kalle onger de Fingernächel °Weim Bla; ich hou in Schlüssel unter dan Blaach (Blech) gelaicht °Sonnb H ä m . Häufig in R A wie: ewos unger Dach un Fach brenge 'in Sicherheit' °HMöls OSchw, dar brengt mech noch onger de Aare 'ins Grab' Erf, ar greift mer unter die Arm 'hilft mir' Sonnb, alle onger enn Hut brenge 'zur Übereinstimmung' R u d s t , das Gut is ongern Hammer kumme 'versteigert worden' °Schmö Goß, sie is onner die Haub komme ' h a t geheiratet' Suhl, häkümmt unger 27*

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de Reeder 'ins Unglück' °Eisn See, nimm,die Bein öngernArm! 'beeile dich!' °Eisn Ru, das well ech ere doch onner die Nase rieb 'vorhalten' Suhl, ich haue dich, daß der de Meise ongersch Fall hecken °Schmö GBr. — 2. 't zwischen'. — a. mit Dat. 'der Lage nach zwischen' südl. Mühlh-Sömm-Apol-Zeitz, nördl. davon neben älterem mang nur verstr.; ze sallcher Zeit, do gabs veel Orweitsluse un s wor grüße Nut ongern Vulke °Schmö Tau, s es schon ongern Leiten 'es wird bereits darüber geredet' R u d s t , was es enn der eißersehte Preis onger Nachbern ? °Weim Bla, dos es 's scho önner Brüdern wart H e n n b 1869, s äs was ongern Hennern (Hühnern) ' d a ist etw. nicht in Ordnung' °Weim NZi, es bliewet onger ons Jomfern 'unter uns' °Sömm Str, ech saa dersch onger vier Aachen 'vertraulich' R u d s t , so schwätze mäi, bonn mäi önger ons senn 'im vertrauten Kreis' °Salz Kli ; noocht gunks schpatziern . . . unger dreien odder vieren 'zu d r i t t oder zu viert' Mansf 1857. — b. mit Akk. 'der Richtung nach zwischen' verstr.; wemmer net emol ban Dokter gätt, kemmt mer iwerhaupt net mehr onter die Leit °Ilm Stü, ar brengt ölles unner di Leut 'ist geschwätzig' Sonnb, du kimmst eemol nich unter de Suldoten °Pößn Nst, drohend wenn ich dann amoel unner die Fenger krieg! Suhl, dar macht sich drunner wie der Mausedrack unnern Pfaffer 'mischt sich überall ein' °Gera Wiin, Loni setzt sich garn onger de Manner °Jena Rei; vgl. ThDA 18: unter (lat. inter). — II. temporal, mit Dat. — l a . 'während' verstr.; unger der Kärche 'während des Gottesdienstes' verstr., doch nicht NOThür, unter der Predigt (dem Gottesdienst) dass., verstr. in GO des 16.—18. J h s . ; jäiden Sunntich hängt sa unter der Kerch ihr W.esch auf Sonnb, do tut se ober unter der Predcht vellch schlofe °Pößn Nst, unger der Schule 'während des Unterrichts' °Art F r a , untern Schulwag 'während des Schulwegs' °Schlz Ndf, unger Mii.tage 'während der Mittagspause' °Sondh F E n , "Schmal P a p , °Neuhs Meus, unter dare Woch woll me Schlacht °Sonnb H ä m , unter nein Togen ward nischt ausgeredt (verraten) °Pößn Nst, °Zeulr Göt, Grz, es hot unter der Amt egol gereent °Pößn Nst, ein Säugling soll enger Jöhr lärn Sprech un läuf °Eisn Dan, das war schon untern alten Fritz so 'zu seiner Zeit' R u d s t . — b. übertr. in der F ü g u n g ungerrt Wische (wag) 'heimlich, verstohlen' "HMöls OSchw, Nordh Altb, °Erf Mön, ar hot's ongern Wische gekaaft R u d s t , Christel betreeb nammbei esu ongern Wische en Handel mit Pilin un Heftpflaster °Schmö Goß; urspr. 'während der Wisch auf dem Markte stand'. — 2. 'währenddessen' in den Fügungen unter der Zeit °Mühlh K a t , . Erf Sonnb, unger (der) Wide " W e m Sti, Heil, °Mühlh ODo, onger der Zäit, do hatte Hans draußen Bescheid gesaat Erf. — III. in sonstigen Funktionen, mit

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unter2—Untere

D a t . — 1. die Bedingung bezeichnend, seit.; unter dann Ümständna niät Sonnb, unter allen Imständen 'auf jeden Fall' °Schlz Ta. — 2. die Verfügungsgewalt über jmd. oder etw. bezeichnend, seit.; dar hät dan ganzen Bohnhuf enger sich 'ist Bahnhofsvorsteher' °Eisn UE1, der Aufwärter hat sechs Öfen und zehn Personen unter sich H a i 1783; ha hotte bis dohän nach kenn Ouul unger der Hand gehabt °Heil Men, dar Mittelbauer hotte mindestens zwanzch Horchen ungern Fluche °Mersb Lau. — 3. die Unterschreitung einer Grenze bezeichnend. — a. '(für) weniger al§' verstr.; er verkäfft unnern Preis Sonnb, dös kaa ich niä unner zeh Mark ougegaa ebd., beim S k a t : unger dreißch seid er Schneider °Jena Lobe, dar is noch unter zwanzch (Jahren alt) °Zeulr Göt; hierher wohl a u c h : das Morgenbrud, das werd (währt) böß önner zahne 'bis gegen 10 U h r ' 18. J h . Kirmselied Arn. — b. 'unter der Norm, äußerst schlecht' unner öller Kretik Sonnb R u d s t , auch in den R A : das es unger alln Luder Sondh Sonnb, °Weim Bla, das wor unnern Hund c Grz Ber, R u d s t , unter aller Kanone "Zeitz P r e Zeitz, E r f , °Rudst R u d s t Uhl. —-bergunter bunter dabunter herunter hinunter mangunter mitunter treppunter. uyar NThür NOThür, N-Rand ZThür u. IlmThür, wOThür, n"Eisn "SRoda, orjar ZThür IlmThür öOThür, eyar, iyar s°Eisn, eyar nwRhön, öyar, seit. üyar ö°Salz, um °Eisn Ru und °Got Frd; önar "Schmal "Mein w°Suhl, onar ö°Suhl, verstr. söHennb, unar NRand NOThür, nöSOThür, seit, um Suhl, neben unra(r) N-Rand "Worb; undar SOThür (außer NO), Itzgr, ondar verstr. söHennb, °Saalf. unter 2 Adj. -»• untere. unter- P r ä f i x unterschiedlicher Bedeutung zur Bildung von Verben, von welchen die mdal. belegten, soweit sie lediglich dem schd. Gebrauch entsprechen, hier nur aufgezählt werden. Zu unterscheiden sind: A. u n t r e n n b a r e Zuss. — 1. den Ort einer H a n d l u n g als u n t e r h a l b von etw. bezeichnend : unterhöhlen -kellern -mauern -stützen -wölben. — 2 a . eine Bewegung nach unten bezeichnend: unterdrücken -werfen. — Ib. eine Bewegung unterhalb von etw. bezeichnend: unterstreichen. — 3 a . ein Verhindern oder Unterbrechen bezeichnend: unterbinden -bleiben -sagen. — b. ein Unterteilen oder Aussondern bezeichnend: untersuchen— B. trennbare Zuss. — 1. ein Unterschutzstellen bezeichnend: unterbringen -stellen. — 2. das Mengen zwischen andere Substanzen bezeichnend: unterrechen -roden -rühren. unterackern swV. 'Stoppeln oder Mist unterpflügen' °Schmö GBr, °Grz Nit, °Mein ö p f , die Stoppeln als eine Besserung unter zu ackern Erf 1754 Reic h a r t 5,94f., auch 'den Samen seicht einpflügen' °Grz Nit. — unterären stV. dass., so sal er unsume-

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lich daruff farn unnd dennselbigen thunger undereren 1491 °Salz F r a u nach U B Frauensee S. 267. - unterbacken stV. 'Teig einmengen' H e n n b 1855. Unterbalken -«- untere (unterer Balken). Unterband n. Böttcherspr. 'der unterste Reifen am F a ß ' °Blank HGei. unterbansen swV. 'etw. unter den Kopf stopfen' °Eisn UE1, er hätt sich en Kessen ongergebanst °Got Wal. Unterbätzel f. 'weiße, mit Perlenblumen besetzte, eng anliegende Trachtenhaube, beim Abendmahl über einer schwarzen S a m t h a u b e getragen' °Eschw Net Ren. unterbauen swV. Gärtnerspr. 'zwischen die mit größerem Abstand stehenden Gemüsepflanzen kleine, schnell wachsende Sorten pflanzen' Erf. Unterbaum m. 'der untere t Leiterbaum der Wagenleiter' "SömmGMo, °Mühlh Fla, Arn, °Zeulr Tri.' — Unterbett n. 'leichtes F e d e r b e t t als Unterlage u n t e r dem Bettuch' verstr.; t Pfühl. — Unterblatt n. 1. 'Inlett, in welchem sich die Bettfedern befinden' verstr. Eichsf. — 2. Fachspr. der Zimmerleute Ober- und Unterblatt 'Brust am Balkenkopf' °Blank HGei. — Unterblech n. 'unterer t Deichselbeschlag mit einem Zapfen zum Zurückhalten der Brustkette' seit. N T h ü r N O T h ü r , Gera. - Unterbord f. Schifferspr. 'der unterste, aus Eichenholz bestehende Plankengang eines hölzernen K a h n e s gleich über dem Schiffsboden' °Bernb Als, Hai. — Unterbrett n. 't Wagenboden beim Erntewagen' nur °Worb H a u r , "Heil Ber Wie, °Eisn BeW. Unterbundene f. 'Wurst, die zwecks stärkerer Pressung der Wurstmasse in der Mitte abgebunden wurde' in °Eisn UE1 eine r u n d e K n a c k w u r s t , in °LSalz Beh eine W u r s t in dickem Rindsdarm. unterbüßen swV. 'das Feuer unter dem Sudkessel des Salzwerks entzünden' 1670 H a i nach Hondorff 77,79; nach D W B 2,572f.: büßen 2 zu nd. füer böten 'Feuer anzünden' ohne m h d . Entsprechung. Unterchemisel n. ' U n t e r h e m d ' Untergämschl Musikantenspr. °Worb H u n . unterdcs(sen) Adv. 'währenddem, in der Zwischenzeit' verstr. N T h ü r , sonst seit.; ungerdes hotten sich i Dorfe de Borschen als Saldaten verkledt "Art Seeg, mi hotten ungerdassen unse Satzchen Schnaps hinger de Bingen geschott °Sondh H T h . -dfts "Heil Geis, °Erf Mön, -des "Art Seeg, -dg,sd "Mühlh ODo; sonst -desan, -g,-. Unterdorf n. 'der untere Ortsteil' verstr.; wamme in Äbberdorfe an Bums lett, daan ruchen se in Ingerdorfe 1933 Ztg. Heil. Untere f. n. 1. F e m Üntera 't Magermilch' nur °Mein Beh. — 2. Neutr. s Intere ' R ü c k s t a n d beim Auslassen der Butter, t Buttermus' nur °Pößn Lin.

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untere—unterhab ends

untere Adj.'unten befindlich' allg.; am ongern Stag heeßts urntlich Ochtchen gaarn °Schmö Goß, mer hunn ongere Loft 'flußaufwärts wehenden Wind' °Rudst Uhl, meine Lotschen sinn grode de ongerschten 'du stehst auf meinem Fuß' °Sohmö Goß,' nun nein Kloftern is interschte Scheit 'eine sehr weitläufige Verwandtschaft' Grz, ze ünterscht 'ganz unten' °Sonnb St, er hots Üewerscht ze ünterscht gekehrt 'alles durchwühlt' Sonnb. Üblich zur Unterscheidung von paarig auftretenden Teilen wie das obere und untere Deichselblech (Stangenblech) verstr., die üntera un übera Deistelnasen °Hildb Rie, de intere un ebere Rehr (Ofenröhre) °Schlz Kün, der obere on ongere Letterboom °Rudst ARe; de engere Stuewe. 'Wohnstube im Erdgeschoß' °Neuhs Meus, s is ans in der intern Stub Grz; de untere Scheine 'Erdgeschoß der Scheune' °Neuhs Schei, off der innern Scheine 'der Scheunenboden' °Saalf LSch, s intere Oebräite dass., "Lobst Rem, s üngste Gerüst dass., "Heil Heu, der intere Balken dass., "Schlz Cri E ß b Görk Kül, der Unter Balken °Sonnb OLi, °Cob NKi, der unter Baalk(e) "Mein Exd, "Hildb E i h ; ,s untere Bää 'der Unterschenkel' °Hildb Hir Schi, °Sonnb Alm For Mesch Schi; der Engerschte 'der schlechteste Schüler' °Ilm GBr, de engerschte Baank 'dessen Platz' °Eisn UE1, der Schullehr soß ehn das ingste 'setzte ihn zu unterst' °Heil Geis, t niedere, ->-unterst( alsjoberst. L a u t l i c h ähnl. wie Unter1,

jedoch Sup. iy(9)sda,

seit.

üyssda nEichsf. Untereichsfeldcr m. 'Bewohner des niederdeutschen Eichsfeldes um Duderstadt',übertr. 'ein (bes. der Kleidung nach) rückständiger Mensch', auch 'alter abgetragener Gegenstand (Hut, Regenschirm)' Ztg. Eichsf 1956. untereinander Adv. 1. 'eins unter das andere' seit.; t schrieb de Nomen all engernanner °Eisn UE1. — 2 a. 'für sich, unter sich' verstr.; mirwolln aa amoel ünnerananner sei 'für uns' Sonnb, do warn se hebsch ongernanner on gönnten orntlich von Ledder ziehe °Sömm Kö. — b. 'unordentlich durcheinander' verstr.; alles untereinander wie Kraut und Schmierkäse Rudst 1894, das mengst de unternander 'bringst du durcheinander' Weim. — 3. 'wechselweise, gegenseitig, miteinander' verstr.; die kunn sich ungernanner nich leide "Jena Lobe, sinn enn de gung'Leite wieder eenig unternander ? °Pößn Nst. untereinanderhinein Adv. 'unordentlich durcheinander' verstr. OThür, Sonnb; maar nich olles ongerenannemei! Altb, me soll niä gleäb, wos di Kinner unnerannannernei assen Sonnb. Untcrendc n. 'unterer Teil des Ortes' °Rudst Uhl, "Hildb Eis. Unterer m. 'f Unter als Spielkarte' nur Unterer

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°Sonnb NhS sowie im angrenzenden bayrischen Gebiet um Teuschnitz. unterfahren stV. Fachspr. der Maurer 'die Grundmauer bzw. das gesamte Erdgeschoß eines Hauses durch massives Mauerwerk ersetzen' °Sondh Bad, " J e n a Cos, da mußt me neilich drenne n Derekter sei Haus ongerfahre °Weim Bla. Unterfahrt f. 'offenes Nebengebäude zum Unterstellen von Wagen' °Wern Sti. — Unterfege f. 'Säuberung des Flußbettes der Gera unterhalb einer Mühle' Erf 1910. unterfuckeln swV. 'unterschieben' Schmal. — unterfüßeln swV. Gärtnerspr. 'auf einem Beet den Samen festtreten' veraltet Erf. untergärig Adj. Brauerspr. in der Fügung ongergäriche Häefe 'Hefe, die sich nach dem Gärprozeß auf dem Boden absetzt' "Rudst Kön und verstr.; damit vergoren ist untergäriges Bier °Altb 1843, °Hildb GIB, Sonnb. Untergässer m. 'Bewohner der Untergasse' "Naumb Pri. untergehen stV. 1 a. 'im Wasser versinken' verstr. ; tu an Staa (Stein) mäit nei na Saock, daß die gunga Katzen gleich untergenga °Lobst B s t ; auch se warn untergegangen 'mit dem Auto im Schlamm steckengeblieben' °Erf Döl. — b. 'unterm Horizont verschwinden' die Sonne (der Mond) geht unter allg.; als Anzeichen für schlechtes Wetter: de Sunne giht Su gaal (gelb) unger °Jena Lobe, die Sunn gett in an Püepel (einer schwarzen Wolke) unter Sonnb. — 2 a. 'zugrunde gehen' die Welt geht unter verstr.; . es dunnert un blitzt, mer määt (meint), die Walt geht unter Sonnb,die Waltgiehtonger,mibliemniKlueße (im Dreck) häng °Erf Geb, als Ausruf des Erstaunens nu gätt doch ball die Welt onner ! Suhl; die. Welt geht nicht unter, solange der Regenbogen steht °Nordh Sun, "Mersb Mü, "Naumb GWi. b. 'sterben' °Pößn Nst, dar gitt balle onger °SohmöGöl. — c.'zu Ende gehen' wann der Herwest ingergäht un der Winter gämmet "Nordh Win. — untergreifen stV. 'tief pflügen' ongergriefe nur °Erf Sehe, "Arn E t t . Untergriff m. 1 . ' t Sensengriff am Ende des Sensenbaums' nur "Art Schöf, °Querf Öch, °NebraLau, "Zeitz Schel, "Saalf Arn. 2. 'Griff in der Mitte des 'Sensenbaums' nur "Zeitz Drd, "Jena Lobe; nach der Haltung der Sense beim Mähen. Untergrundpflug m. ' t Pflug zum Auflockern tieferer Bodenschichten' Art, "Pößn Ra, °Schlz Hir, in "Altb Zsche erst nach dem normalen Pflügen eingesetzt. Untergur o. G'. 'untergäriges t Bier'' 1 Nösel Ungergur kostet 10 Pfennige Grz 1866. — Untergusehe f. 't Unterlippe' dar hot e Entergusch wie der Hartwigs Otto "Ilm Stü. unterhabends Adv. in der Fügung unterhabends

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unterhäckeln—unterkriegen

lassen 'unterlassen' °Weim Bla Weim; e sille ju dahierten värn Amt selche Faxen ongerhabens lasse °Weim Bla; wohl eigentlich 'falls er es vorhabe', vgl. DWB 11,3,1592 \ unterhaben 6 'vorhaben'. unterhäckeln swV. 'mit dem Karst Samen unter die Erde hacken' Erf 1754 Reichart 4,57. — unterhacken swV. 'mit einer Hacke Mist unter die Erde bringen' Bernb. — unterhäkcln swV. dass. wie unterhäckeln Erf 1754 Reichart 1,126. unterhalb Präp. wie schd., seit.; der Fritz waht (wohnt) unterhalb der Kärche °Sonnb Häm. Unterhals ni. Schifferspr. 'unterer Zipfel eines Segels' °Bernb Als, Hai. unterhalten stV. A. als untrennbare Zuss. 1. 'miteinander plaudern' verstr.; das kam dervon, weil mer uns su schiene ungerhalln hotten °Jena Rei; seltener 'den Unterhalter machen' der Otto koon de ganze Bande gut ongerhalle "Zeitz Wür. — 2. 'instandhalten' s Land ungerhaaln Weißf. — 3 a. 'ernähren' 30 eyer von eim platz von der gemeinde, so sie hinführo hegen und davon das gemeinrind unterhalten sollen 1600 °S'chlz Pah nach UB Burgk S. 44. — b. refl. 'sich verköstigen' Bernb. — B. als trennbare Zuss. 'darunter halten' in der scherzh. RA vom Holunder: Holunger, wenn de Kuh schißt, halts Mul unger °LSalz GVa. unterhaltsam Adj. 'unterhaltend, vergnüglich' °Weim Bla, n Omnd warre de Schenke gerammelte voll, s warre ongerhaltsam on gemietlich °Erf Hay. • Unterhauer m. 'ein Werkzeug beim Hufbeschlag' °Eisn Dip. — Unterhaus n.'t Hausflur' °Neuhs Meur. — Unterheimbürge m. 'Vertreter des Heimbürgen' nur in einigen (größeren) Orten °LSalz Neu 1801. unterhenkcln swV. 'Arm in Arm gehen, einhenkeln' Eichsf 1912, Bernb. unterher Adv. 1 a. '(plötzlich, heftig, rasch) herunter' verstr. wNThür ZThür, °Eisn Tre, °Nebra Los, Mansf 1857; do kamb ju de Decke ongerhar 'stürzte die Decke ein' °Erf Hay, s giät ongerhar wie mät Mulln 'es regnet heftig' °Sömm Tun, ähnl. °Mühlh Fei, °Got Gol, °Weim Bai, s geht der Lanne (Lehne) ungerher 'bergab' °Arn Esp, bei dann Winne jihts janze Owest ongerher von Beemn °Nebra Los; ha kaamb de Treppen ungerhar 'fiel die Treppe herunter', doch ha kaamb de Treppen ronger 'ging die Treppe herunter' °Worb Brb. — b. 'darunter her, darunter weg' um Erf, Eichsf 1912; 'entlang' a kornb n Dorfe ongerhar °Erf Mön, mit Jüchen on Sengen kamen se in Dorfe engerher gesprengt °Erf Hay. - 2. 'inzwischen' Erf 1910. • unterhin Adv. l a . '(plötzlich, heftig) hinunter' verstr. wNThür ZThür, °Eisn Tre, °Weim Kran, °Neuhs Meus; met emal gengs ongerhen 'fiel ich hin' Got, of eimol schlug der Blitz gerade an Wagen on-

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gerhän Erf, dar Bäum es ungerhän jeginn 'in einem Erdfall versunken' °Mühlh Dach, en Schnaps spellt (spült) alles ungerhen °Heil KGa, a worchet alles engerhän wie a Hommester 'schlingt alles hinunter' °Erf Mön, ähnl. °Arn Dan Wülf. - b. 'darunter hin' Eichsf 1912, °Erf Erf Hay, er giät ingerhen °Got F r d ; '(unten) entlang' Sondh Ilm, °Arn Ach, nunne gongs der Marchtstraße ongerhän Erf 1867; a gengk en Dorfe engerhän 'ins Dorf hinein' °Arn Ach. — 2. in der Fügung met ungerhen 'dazwischen' °Worb Hei. Unterhose f. 'unmittelbar auf dem Körper getragene Hose des Mannes' allg. — Unterjacke f. 'wollene Strickjacke zum Unterziehen' verstr. unterkacheln swV. 'tüchtig einheizen' Mansf 1888.

Unterkamisol n. 'Unterjacke f ü r Männer' 1827 °Worb Wei nach Ztg. Eichsf. unterkeilt Adj. Schifferspr. der Kahn is unnerkeilt 'kommt nach Rückgang des Hochwassers auf die unter ihn gespülten Eisschollen zu stehen' °Berrib Als, Hai. Unterkissen n. 'Polsterung im Pferdekumt' verstr. ZThür, um "Mein Rom, °Weim Mech, °Gera Aga. unterklinken swV. .'einhaken, Arm in Arm legen' NThür 1882, °Wern Sti. Unterknccht m . ' t Kleinknecht' nur °Sangh Til. — Unterkohlrabi m. 't Kohlrübe' NThür 1821. Unterkohlrübe f. dass., °Got Mech, NThür 1821. unterkommen stV. 1. 'einen Arbeitsplatz oder eine Wohnung finden' verstr. östl. Eisl-Sonnb, sonst seit. — 2. 'vorkommen, passieren' dann käme nu allerhand putzige Sachen unter Grz 1900. Unterkommens n. 'Unterkunft, Arbeitsplatz' su a Karl wie du findt üweroel sei Ünterkummes Sonnb. unterkötig Adj. 1. 'unter der H a u t eiternd infolge eines Geschwürs' verstr. NOThür n,öOThür, seit. Hennb, °Wern Sti, Erf Salz, auch Oberharz nach Borchers 125; der Finger is ungerkietch infolge Nagelbettvereiterung °Mersb Scha, mei Leib is wie ungergietch 'schmerzhaft' °Schmö Goß; t unterschwärig. — 2. vom Erdboden 'weich, schwankend infolge unterirdischer Staunässe' °Sonnb NhS, °Mersb Trebnitz. •Udx M a n s f , "Mersb L a u S c h a , W e i ß f E r f , ° S c h m ö G B r , -gidx "Mersb Spe, " S c h m ö G o ß , -gids ° M e r s b T r e b n i t z , -keds ° W e r n Sti, O b e r h a r z ; -kidix Salz, -ködix S c h m a l , "Mein W a s , -küdix H e n n b 1801, " H i l d b B e d , -küdixd ° S o n n b N h S . - N a c h D W B 11,3,

1643 f. zu köte 'Geschwür'. unterkriechen stV. übertr. 'sterben' kriech die Welt ist dir gram! zu einem, der infolge von und Elend des Lebens überdrüssig ist, Hennb — unterkriegen swV. 1. 'jmd. überwältigen'

unter, Alter 1793. unter-

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Unterkumt—Unter nessa

kriegen will ich dich wohl noch, Bursch! 0 . Ludwig, W e r k e 2,125; in der F ü g u n g mi äerf sich nit loße ungerkrie Ztg. Eichsf 1932, "Saalf K ö n , Sonnb. — 2. 'etw. urrterbringen, v e r k a u f e n ' ar kriecht di Woor niä unter Sonnb. Unterkumt n. ' P o l s t e r u n g u n t e r dem K u m t ' °Heil L e n , °Eisn S ä t , °Erf Erf G a m , °Grz T W o , °Melr Ost. unterkünftig Adv. ' u n t e n ' die Bootlinge unterkünftig ' u n t e n an den F ü ß e n ' Musikantenspr. °Worb Hun. Unterküsel m. wohl ' S t ü t z s t a b a m — Galgen des S p i n n r a d e s ' Engerkiäsel °Ilm H e r Will. — Unterlage f. 1 . ' e i n Gegenstand, der bei handwerklichen oder hauswirtschaftlichen Tätigkeiten zur S t ü t zung oder zum Ausfüllen kleiner Zwischenräume untergelegt wird' verstr., z. B. ein Lederstreifen anstelle des Sensenkeils beim F e s t s c h r a u b e n des Sensenblattes, verstr. "Mein, ° S o n n b H ä m . — 2. fachspr. beim K r a n z b i n d e n ' d a s um den K r a n z reifen gewundene T a n n e n g r ü n , auf welchem der B l u m e n s c h m u c k befestigt wird' E r f . —" 3. ü b e r t r . eine gute Unterlage 'ein kräftiges Essen v o r m Alkoholgenuß' °Eisn UE1, J e n a . Unterland n. 1. 'tiefer gelegener L a n d s t r i c h ' vom jeweiligen S t a n d p u n k t a u s sehr unterschiedlich b e g r e n z t ; so galt im F ü r s t e n t u m R e u ß j. L. der Landesteil Gera als Unterland, im Landesteil Schleiz galt als Unterland d a s nördlich gelegene Seengebiet, d o r t aber die Orlasenke. Von Arn u n d Erf a u s b e t r a c h t e t e m a n als Unterland die mittlere U n s t r u t g e g e n d , in "Schmal P a p gelten als Unterland alle s c h m a l k a l d e a b w ä r t s liegenden Orte; u m Hildb. bezeichnet m a n als Heldburger Unterland den Süden des Kreises Hildburghausen. — 2. s Interland 'die S t a d t L a u s c h a ' °Neuhs Pie. — 3. 'der u n t e r e Ortsteil' in °Mühlh Hil, "Neuhs Meus, ebenso in Andreasberg (Oberharz) nach Borchers 113. — Unterländer m. 1. 'Bewohner der als U n t e r l a n d bezeichneten Gegend' ° S c h m a l P a p , °Hildb Bib. 2. 'Schiffer aus den niederdeutsch sprechenden ElbeO r t e n ' "Bernb Als, Hai. - Unterlaß m. ' U n t e r b r e c h u n g ' s e i t . ; sräät (regnet) ohne Unterlüß °Sonnb R a u ; alle Ungerlot 'sehr oft, wiederholt' " W e m Sti; vgl. D a m k ö h l e s 200: (alle) underlät. unterlassen stV. A. als u n t r e n n b a r e Zuss. 'nicht t u n , vermeiden' seit.; daß de dös unterläßt! °Sonnb Grü, e guter Handwerker muß olle iberleen (unnötigen) Obfälle unterlooße °Pößn Nst. — B. als t r e n n b a r e Zuss. 'sich niederlassen' wer sich in der Gemeinde unterlaßen will, derselbe soll 10 fl zu Nachbarrecht niederlegen 1579 GO °Mein E i h . — unterlaufen stV. in der W e n d u n g s Aach (Auge) wor mit Blut ünterloffen 'zeigte einen Bluterguß' Sonnb. u. verstr. ; ü b e r t r . da ünnerlief mich der Arger zo säer "Schmal n a c h H e s s W b 4,260.

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Unterläufer m. 1. ' E r s a t z m a n n , den ein mit Anteil a m E r t r a g beteiligter Mitarbeiter in der Saline stellen d a r f , wenn er ihn a u s seinem L o h n - u n d Gewinnanteil.bezahlt' 1 6 7 0 H a l n a c h Hondorff 47. — 2. 'junges Schwein, L ä u f e r ' H e n n b 1855. — 3. im K a l i b e r g b a u 'ein u n t e r dem F ö r d e r k o r b laufendes Flachseil, welches d a s Gleichgewicht zwischen beiden K ö r b e n stabilisiert' "Salz U B r . unterlegen swV. l a . 'eine U n t e r l a g e schaffen' verstr.; leg mol do was unger, das werd sunscht winsch (schief) ° H e t t Abb, Kranken muß mer e windelweesches Bettuch unterlee °Pößn Nst. — b. 'etw. als Bremsklotz u n t e r ein R a d legen' °l3isn UE1, °Zeulr Göt. — 2 a. Holz (Kohle) unterlegen ' d a s F e u e r schüren' Gottfried hotte fitschnasses Holz ungerjelät ° H e t t Ger. — b. Eier unterlegen zum B r ü t e n , S o n n b ; seine Fraa muß jedes Ei offhebe, weil e se ungerlee well °Weim B l a ; m a n darf niemals 13 Eier unterlegen °Mühlh L e n , nie Gänseeier u m 1 U h r , weil d a n n die Gänse klein bleiben "Mersb Spe. Unterlegplättle n. ' t Sensenkeil' nur °Hildb Bra. — Unterlippe f. wie schd., allg. neben seltenem t Untergusche -maul. — Unterluft f. 'Ostwind (vom Unterlauf der Wipper)' Sondh 1903. untermahlen stV. Korn untermahlen 'beim Mahlen etwas Roggen u n t e r den Weizen mischen' °Neuhs Grä 1799. Untermalbusch m. ' U n t e r r o c k der F r a u ' Untermalmisch Musikantenspr. ° W o r b H u n . untermang Adv. ' u n t e r e i n a n d e r ' Hafer un Weez untermang säen °Hal Kol. Untermann m. 'die Spielkarte t Unter' n u r verstr. Eichsf, "Eisn H a i Tre, auch 1691 Stieler 1237: Undermann. — Untermaul n. 1. ' / Unterlippe' °Sondh E b l H T h , "Eisn Tre UE1, °Got F r m , das önnere Mul °Schmal Brei. — 2. ' U n t e r g a u m e n ' Eichsf 1912; gemeint ist vermutlich der ' U n t e r kiefer', vgl. H e s s W b 4,261. Unternäehte PI. 'die zwölf N ä c h t e zwischen dem 1. Weihnachtsfeiertag u n d dem 6. J a n u a r ' nur °Grz °Zeulr, °Gera E n d Wei, °Schlz Göt Mü, in'n ongern Nächten °Weim Mai; was m a n in diesen zwölf N ä c h t e n t r ä u m t , t r i f f t im entsprechenden M o n a t des k o m m e n d e n J a h r e s ein, e b d . ; t Christnacht Frauhollensnächte, Los- TraumTräumernächte, Zwölf Nächte, Zwölften, weiterhin' F ü g u n g e n u n t e r t Fest Jahr, Nacht 2b—d, Tag 2g dd, weihen, Zeit; vgl. AdV K t . 4 4 - 4 9 : Zwölfnächte. unternehmen stV. 'etw. wagen, riskieren' verstr. ; a Mänsch, dar Angst hat, dar onnernimmt nüscht "Schmal Brei; refl. e wulle immer huch naus un ongernahm sich was, was ä annerer nech reskiert hätte °Weim Bla. Unternessa Ortsteil von "HMölsNes, die Einwoh-

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Unterofen—unterschwärig

ner neckte man als Ungernesser Gasefresser im Ortsteil Obernessa. Unterofen m. 'Unterteil des gußeisernen Eschweger Landofens' °Eschw Aue; s. Abb. Landofen. — Unterpfand n. wie schd., verbreitet in dem Kindervers . . . die rechte Hand, die linke Hand, gib sie mir als Unterpfand. unterpflügen swV. 'etw. unter die Erde pflügen' den Mist unterpflügen °Eisl Ann. Untcrranft m. 'unteres Endstück des Brotlaibs' °Eisn Nho Ru, "Salz Kli, "Schmal Bro OSchö Rot. unterreiten stV. 'unterwühlen' lauter Maulwarfsgänge, alles is ungerritten °Naumb Abu, ungerreeten "Zeitz Kay. Unterrock m. 'das unter dem Kleid oder Rock getragene Kleidungsstück der F r a u ' allg.; ich well au tanze, den wissen Ungerrock ha'ch schunne jestärkt u jeplätt °Art Seeg, a dick wattierter Unterrock kümmt önnern Starzer (den weitbauschigen Rock) °Hildb Gel, bi deer bletzt dar Ongerrock onnern Kläde veer °Ilm LWi. Im Kinderreim: spinne, Mäjen spinne, denn das Hemd ward dinne, Ungerreckchen kreit r Loch, spinne, Mäjen spinne! Mansf 1888. R A : darre ihr Unterrueck guckt vür, die hot Heiratsgedanken Sonnb, du willst dir wohl einen (roten) Unterrock verdienen? 'eine Verlobung vermitteln' °Eisn Fal, "Arn PL Wenn eine Schwangere zum Begräbnis geht, soll sie einen roten Unterrock anziehen °Sondh Tri oder eine Schürze über den Unterrock binden, seit. °Sondh °Sömm.

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— unterschieben stV. 'beim Baden horizontal unter Wasser tauchen' °Ilm Man. Unterschied m. 1. 'Verschiedenheit, Differenz' allg.; das is an himmelweiter Unterschied Bernb, e Ongerschied wie Hemmel on Aare °Neuhs Meus, . . . wie Touch un Nacht Sonnb, es ist ein großer Unterschied unter dem König David und einem Hutmachers-Gesellen Hennb 1793. — 2 a. 'Trennw and aus Brettern' (es) ist zwischen der fördersten Spulen und den Graben ein Unterschied oder Schutz von Bretern gemachet 1670 Hai nach Hondorff 44, 4 verschlossene bencke, deren der eine zwene vnderschiede hatt 1583 Schloß-Inv. Arn 26; Fem. zur unterschied 1631 GO °Suhl Wich. — b. speziell'/ Bansenwand' nur °Gera Bur, °Saalf Gor.

unterschießen stV. 1. 't tauchen' °Worb GBa. — 2. 'gründein' die Gänse schießen unger °Mühlh Len. unterschlacht Adj. 'einstöckig' unnerschlackt Hus Eichsf 1912, ingerschlacht °Mühlh Die Lan. — unterschlächtig Adj. 1. dass., ungerschlechtiges Hus NThür 1882. — 2. 'von unten angetrieben' interschlachtche Wosserreeder °Pößn Nst, "Mein Was, Sonnb. Unterschlag m. 'Fundament, t Grundmauer'' nur verstr. ob. Schwarza, ö°Got °Erf n°Arn, °Sondh Keu, °LSalz GVa, °Eisn Tha, °Saalf KGeA Witz, °Suhl Zel, °Hildb Bed, Hennb 1881; der Meier hat min Ungerschlach en Huse usgebessert °Arn Bös; Unterschlag graben 'den Baugrund ausheben' °Arn Wülf, c Eisb Hdf, °Mein Leu Rom, Unterschlag ausUnterrocken m. 'Teil des Spinnrads, der den schachten °Got Müh, Unterschlag machen "Jena ADo. Rockenstock trägt' °Neuhs Meus. unterschlagen stV. 1. wie schd. 'etw. veruntreuen' seit. — 2. 'eine Grundmauer setzen' 10 Gr die unterröden unterreiten. Wände mit Steinen zu unterschlagen 1581 Kämm.untersäen swV. 'anderen Samen unters Saatgut mischen' Dille mit untergesäet soll gut sei vor dem Rechn. Weißf, ähnl. 1803 GO °Mein UMa. Binsenschnitter (einen Korndämonen) °Jena Orl Unterschleif 1 m. 'Betrug, Unterschlagung' 1670 1908. Hai nach Hondorff 155, sie sollen auch keine BänUntersatz m. 1. 'eine Unterlage, worauf man der an die frembde verkauffen, und unterschleiff heiße oder unsaubere Töpfe, Kannen usw. absetzt' machen 1726 GO °Hildb Goß, der Kossier vun dan nur Eichsf, verstr. übriges NThür, seit. nNOThür, Verein hot schunn e poormol Unterschleef gemocht mittl. IlmThür; leg n Ingersatz henn, de Melch °Pößn Nst; zu mhd. sleifen. kocht ^Heil GTö. — 2. 'wassergefüllter Unterteil Unterschleif 2 m. 'heimliches Obdach, Unterdes K artoffeldämpftopfes' °Mersb Mil, °Naumb schlupf' Hennb 1855, 1583 Erf nach Brandis Hs., Weth. — 3. a l s D i m . ' t Untertasse' nur Untersatzla sie sollen nicht verdächtige leute über• nacht beherber"HildbGel Rie. — Unterschale f. ' t Untertasse1 nur gen und unterschleif geben 1631 GO °Suhl Wich; zu seit. nEichsf, °Nordh s°Hildb, °Sondh HTh, °Eisn mhd. sliefen. Fal, °Mühlh Lan, °Erf Mön Sehe, °Neuhs Meus, unterschreiben stV. 1. wie schd., allg.; wenn se °Salz Len, °Cob GHei. — Unterschar m. n. ' t ewos ze unterschreim hotten, do motten se drei Kreize Pflugschar'' nur °Sondh Greu, in °LSalz L ü t neben hien °Pößn Nst; RA ar hat sech schonne bein TuetenÄwerschar 'Streichblech'. graber unnerschreem 'er wird bald sterben' °Erf Geb, 2. übertr. 'billigen, Unterscheid m. 'Trennwand' do worn inne trep- ähnl. °Arn Elli, °Got Wip. pen unnd underscheit 15. Jh. Stolle 37; - * Unter- bestätigen' Sonnb, wos der Borgemeester viergetreen hot, dos kunn olle unterschreibe °Pößn Nst. schied 2 a. unterscheiden stV. wie schd., allg.; dar konn unterschwärig Adj. 'unter der H a u t eitrig' ongerriech emol Hadrich on Raps ongerscheide °Erf Hay. schwierch °Schmö GBr; f unterkötig.

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Unterschweiz—Unter teller

Unterschweiz f. Neckname für °Schmal USchö. — Unterschweizer n. 'untergeordneter Molkereiarbeiter' Erf 1910. — Untersetzbiest n. salopp für Untersetzknuppe Suhl. Untersetzel o. G. dass. wie Untersetzer 1, nur °LSalz WBeh. untersetzen swV. 1. 'etw. darunter setzen' ar hol die Stützet net richtig untgsetzt °Hildb GIB. — 2. Eier untersetzen 'Bruteier unterlegen' vun unsen Hinnern kum'mer (kann man) heier leeene Eere ongersetze, der alle Oickerch käppt schlackt °Altb Zsohe. Untersetzer m. 1. 'Unterlage für heiße oder unsaubere Gefäße' allg., doch nur verstr. NThür, -«¿¿«er Eichsf. — 2. 'wassergefüllter Unterteil des Kartoffeldämpftopfes' °Mühlh HBe, °Sömm Orl, °Erf Elx, °Weim Utz, °Apol GRo. - 3. ' t Untertasse'' nur °Sonnb Eff. Untersetzknuppe f. 'Untersetzknüppel als Hilfsgerät des Rohrmachers' Suhl; --Fitschein zählt man das Aufspringen des Steins mit Vater, Mutter, Kind Kind Kind . . . um Erf, c Arn Lie; häufig in Kinderreimen, so verbreitet im Wiegenlied schlof, Kindchen schlof, der Voter hüt die Schof, . . in Maikäferversen wie Maikäfer flieg, dinn Voter äs im Krieg, . • . oder im Fingerreim vom Daumen: das is der Vatter mit'em Hut,...

nordöstl.

Nordh-Erf-Altb

sowie

vagabundieren swV. 'sich herumtreiben' °Schmö GBr, Sonnb. vagerieren swV. 'gestikulieren' °Hildb Bed GIB, er facheriert mit'n Händn in der Luft rum °Zeulr Göt. vagiercn swV. 1. 'umherlaufen, sich herumtreiben' Hennb 1881, °Erf 1866, Sondh 1903, °Sondh Greu, bu vagierschten erüm? °Eisn See. — 2. 'gestikulieren, herumfuchteln' verstr. und veraltend mittl. IlmThiir, öOThür nöSOThür, sö°Erf, seit. sIlmThür, "Sondh, °Mühlh ODo, °Eisn Ru See, °Got Eng, Salz, wenn'r nor nich su sehr miet'n Händen tät fachiere °Pößn Nst, dar hot in Feixtanz, dar fuchiert immer mit'n Händen un Benn in dr Luft rom °Jena Lobe, fachiert net so mit dan Stecke da eröm "Schmal Pap. Verballhornt varier °Eisn Ru, fangiere °Erf Mön; --umhervagieren. vagig Adj. 'vorschnell' Altb 1905. vakant Adj. 'nicht anwesend' ich warr düwe bänn Nachher, hä warr awer fokant °Mein OMa. Valandm. 'Bösewicht' veraltet Schmal. Zu mhd. v&lant 'Teufel'. Valentin m. 1. RN, verkürzt zu Valtin °Schmö . GBr, °Altb Zsche, Salz, "Mein Was, Valten wNThür nWThür wZThür, °Schmal Bro, Volte, Volle °Mein Was; Valtinnes Hennb 1873, Tienes0Schmal Pap. — 2a. 'einfältiger Mensch, t Dummkopf' es äs n aaler Vauten °Worb GBa; abwertend auch in den RA ein richtcher Hans Valten Rudst 1894, dar kriet (kriegt) Volten sin Teil 'er wird übervorteilt' °Eisn Tre; Brett- Knet- Latz- Mär- Nöl- Öl- Tappvalentin. — b. ' / Spaßmacher' nur Sondh; -*• Dreh-

OWei, was "Sonnb St, wous Sonnb.

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Vaterblume—Vaterunser

°Mein Fra, ähnl. °Heil Rüs Sic, °Altb Ehn. Volkskundliohes: die zweite Ader schlägt auf den Vater °Querf Lan, wenn der Sohn dem Vater sehr ähnlich sieht, stirbt der Vater bald °Worb Brb, °Sondh Him, die Nachgeburt soll vom Vater vergraben werden, verstr. wNThiir, °Got Buf, den Sarg eines Kleinkindes trägt der Vater, verstr. sNOThür. t Alter Ätte Eite Papa1 Tata Tater1 Teite1, —• Hochzeits- KindsKindtaufsMannsSchwäher- Schwieger- Tauf- Täuftenvater. Statt Eltern gilt die Fügung Vater und Mutter Salz 1893, °Neuhs Lau, °Sonnb St. — 2 a. ' t Großvater' nur °Sondh F E n , °Mersb K n a Lau, °Querf Sehn, °HMöls Dob, "Zeitz Schel, °Gera Wün, Altb, °Pößn Sta, insbes. dann, wenn Papa für 'Vater' steht, doch Vatter, dr Voter schreit! 'Vater, der Großvater r u f t ! ' "Lobst Ndf; vorwieg. Vatterla SW-Rand SOThür und neben älterem Herria öltzgr; mei Vatterla will miech a Qwaandle häf °Sonnb N h S ; vgl. DWA 21, K t . Großvater; -+Alt- Elter- Herrlevater.— b. Anrede des Gesindes für Dienst- bzw. Hausherrn, nur verstr. NOThür OThür SOThür, °Mühlh Hil, °Sondh Jeb, °Sömm Gün, °Rudst Osch. — 3. übertr. Inhaber eines Amtes wie 'Vorsteher eines Hospitals' f Erf 1910; Vater Philipp 'Arrestaufseher' dosaß'ch molfimf Tochebei Voter Philipp eigschpunn°Schmö Goß; nach einem PN, vgl. WbUmg 2,296. In weiteren Funktionen -^Burschen- Herbergs- KirchenKirmsen- Klingel(beutels)LichtstubenWaisenvater. — 4. ' t Gotf in Ausrufen wie ach du himmmelscher Voter! Bernb, mein Gott un Vater! °Mühlh ODo, mit den Worten Vater, Sohn, heiliger Geist! begleitet man das Aufspringen des Steins beim Fitschein-, verbreitet als Schlußteil von Beschwörungsformeln gegen Krankheiten: im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, ebs. in der Segensformel beim Brotbacken °HMöls Nes, °Mein Fri; ->- Himmelsvater.

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hasten' nur °Grz Ber. — b. 'ein Feld im Hüpfekasten, welches nur ein bestimmter Spieler betreten darf' °Gera Rüc, ein Vaterhaus werfen °Eisb Thim, ähnl. °Grz Fri. — 2. 'f Mal beim Haschespiel' nur "Zeitz Kre. — Vatcrhaushichser m. dass. wie Vaterhaus la, nur "Gera Rüc; t Hüpfekasten. — Vaterholz n. 'große Holzschraube am Pökelfaß' "Lobst Bst. — Vaterkraut n. 't Rainfarn' °Sondh F E n Sondh WEn. — Vaterland n. l a .fürs Vaterland 'außerordentlich, sehr' in den Wendungen se schämte sich fer'sch Vaterland °Erf Hay, Rudst, se hum'n ausgelocht for'sch Voterland °Gera Hun, hä kriegt Schläh für's Voterland Hennb 1869, ähnl. verstr. °Sonnb, °Erf Hay, °Neuhs Meus. — b. scherzh. in der Wendung as gitt was u f f s Vaterland 'es gibt Hiebe' °Nordh Sol. — 2. das deutsche Vaterland Ortsneckname für °Sondh Hach.

Väterliches n. 'das Erbteil väterlicherseits' °Schmö GBr, °Neuhs Meus, Sonnb. Vatermörder m. 'hoher, steifer Kragen, der an das Bündchen des Männerhemdes geknöpft wurde' verstr., doch heute veraltet; Vatermörder von feiner Leinwand 1840 Ztg. Heil. — Vatersbruder m. 'Onkel väterlicherseits' Nordh 1874, Sonnb. — Vatersbruderskindn. ' t Vetter oder t Base von Vaterseite' Eichsf 1912. — Vatersschwesterkind n. dass., ebd. — Vatersbruderssohn n. ' i Vetter von Vaterseite' "Sondh 1912, °Eisn Ru 1868. - Vatersname m. 'Familienname' °Weim BlaNZi, °Pößn Nst, Sonnb. — Vatertag m. 'der zur Herrenpartie genutzte Himmelfahrtstag' wohl verstr.; Himmelfahrtstog is der Votertog, do läßt mer de Fro derheeme °Jena Löbe. — Vaterteil m. 'das Erbteil väterlicherseits' Erf 1910, 1558 GO °Art Udl. Vaterunser n. wie schd. das christl. Gebet, allg.; R A : kai Voteruinser lang °Mein Was, ähnl. Hennb 1855, alle Vaterunser lang emal 'sehr oft' Rudst 1894, veele Kinder, veele Vaterunser nEichsf 1907, °Eisn Tre, Rudst, dann kammer's Voterunser dorch foadw, -ua-, -da- n ö W T h ü r , Z T h ü r (außer NO), ob. Schwarza, -öi- °Got Cat, °Arn Cra, -ö- s w W T h ü r sO- de Backen blose 'er hat eingefallene Wangen, ist T h ü r , S O T h ü r (außer S - R a n d ) , förar °Eisn Vol, fgr mager' verstr. außer Hennb Itzgr, . . . dorch de "Quedb H a , "Schmal Bro, jgdar, -ä- n w W T h ü r H e n n b ; Rippen blose °Mühlh ODo, °Altb Kos, auch vom sonst -d-, doch K ü r z e fddsr I t z g r (außer W - R a n d ) , mageren Pferd °Weim Bla. Volksglaube und "Neuhs sw°Lobst s°Schlz °MeIr, v e r s t r . w,s°Mein, Brauchtum: Ein Vaterunser wurde gebetet, wenn sonst seit., -Q- v e r s t r . w°Hildb, u m I l m , südl. °Salz bei Feldarbeiten im Frühjahr der erste KuckucksGei, seit. nw°Mein sö°Schlz, fära "Sonnb H ä m R a b . — ruf ertönt (°Salz Stba), zum Abschluß des BePI. fädar, - p- N T h ü r s I l m T h ü r öOThür, °Erf Mön, s p r e c h e n von Warzen (Gera), wenn die Mutter "Schmal Pap, H e n n b , N a u m b E i s n Salz, -eletztmalig das Kind säugte (°Mühlh ODo), wenn °Mühlh Bol Hil, °Eisn UE1, -e-, -p- °Salz Urn, -p- °Salz eine Schwangere hinfiel oder irgendwo anstieß Der, "Mein W a s ; -q- °Sonnb N h S Sonnb St, -p°Nordh Keh; ein Kind wird klug, wenn ihm bei der "Hildb GIB; fpdars °Wern Sti. Vaterblumc f. ' t Margerite' nur °Suhl OHo nach Taufe (°Neuhs Geb) oder beim ersten Schulgang DWA 5, S. 27. — Vaterhammel m. 'ein Kind, das (°Sonnb Scha) ein Vaterunser ins Ohr -geflüstert sich besonders zum Vater hingezogen fühlt' -häm- wird. Gegen den Schluckauf soll ein Vaterunser in mel °LSalz Neu 1801. — Vaterhaus n. l a . 'einem einem Atemzug helfen °Arn Sül; der sagt auch bald Mann ähnelnde Figur zum Hüpfespiel, t Hüpfe- s Vaterunser 'stirbt bald' °Erf Dach, ein Todesfall 29 Thüringisches Wörterbuch 4 . - 5 . Lfg.

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Vaterunserknochen—Veil

kündigt sich an, wenn die T u r m u h r während des Gottesdienstes ins Vaterunser schlägt verstr. öOThür SOThür, ob. Schwarza, °Sangh NRö, °Sömm K ö , °Eisn See, °Got Esch, °Weim R a m , °Schmal SHa Pap. Vaterunserknochen n. 'die empfindliche Stelle a m Ellenbogen, t Maus 3a' nur °Got Fisch, -knöchelchen °Worb Deu. — Vaterunserläuten n. 'das Glockenläuten während des Vaterunser-Gebets in der Kirche' "Schmal P a p , ein während dieser Zeit geborenes K i n d b e k o m m t den 6. Sinn "Heil GTö. Vatter m. f. 1. 'Taufzeuge, t Pate' neben Gevatter u n d Pate nur verstr. nEichsf n ö N T h ü r nNOThür, °Nordh W R o , °HMöls Stö, auch Oberharz nach Borchers 105, Vatter stehen °Bernb N G a ; — Taufvatter. Als Fem. die Vatter ' P a t i n ' °Worb Lei, °Sangh Brb, ° H e t t S t a sowie nach D W A 4, K t . Patin je einmal bei Heil u n d bei Bernb. — 2. als Anrede. — a. der P a t e n untereinander, Mansf 1888, °Erf Mön 1913. - b. der Kindeseltern u n d der P a t e n untereinander °Heil G ü n ; der Kindeseltern f ü r die P a t e n in Verbindung mit dem R N : Vatter Weilern (Miele, Mrie) "LSalz Her, °Mühlh ODo, f r ü h e r zuweilen auch mit dem F N : Vatter Heine °Erf Mön 1913. — c. f ü r ältere Männer: Vatter Karl Eichsf 1912. - d. f ü r gute Bekannte ° H e t t GÖr. Vatter als nd. Form entspricht hier u n d in den folgenden Stichwörtern Gevatter. Vatterbrief m. 'Patenbrief, t Gevatterbrief' -brieb °Quedb Ndf. — Vattergespräch n. 'abendliches Treffen guter B e k a n n t e r ' e Vattergespräch haalen °Bernb Als. Vatterin f. 't Patin' nur °Bernb Scha, °Quedb Ndf, ° H e t t Wies. Vatterlappen m. 'ein seidenes Tuch, welches der männliche P a t e von seiner Mitpatin als Geschenk erhielt und bei der Taufe an der linken Schulter t r u g ' "Quedb Ndf. Vattersche f. 't Patin' nur seit. °Nordh °Sangh, "Worb Winz, °Mühlh Bick, ° H e t t Alt Vat. VEAB f. 'Volkseigener Erfassungs- u n d Aufkaufbetrieb' (für landwirtschaftliche Produkte) um 1960 allg., 1968 aufgelöst und seither als Zeugnis f ü r ehemalige Lagerhaltung nur noch als Gebäudebezeichnung erhalten. Stets die Veeab genannt. Vehemenz f. ' W u c h t , Heftigkeit' dar fährt mät anner Vennemänz, Herre! Erf 1867. Vehikel n. 'schlechtes, altes oder altmodisches Fahrzeug' seit.; Viehickel "Schmö Tau. Veigel f. l a . 'das wohlriechende t Veilchen sowie andere blaue Veilchenarten' nur verstr. wNT h ü r n W T h ü r , ZThiir (außer O-Rand), H e n n b Itzgr, sö°Eschw sw°Lobst, °Ilm GBr Möh; en Struuß Väicherle °Mein Was, etzn bliehn die Vich-

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lerchen on de Veilerchen (Vögel) sengen wedder °Got Her, R A dös is soviel, wie wenn a Ochs a Veichela frißt °Hildb Um, "Sonnb Sonnb St, Cob. - b. 'Stiefmütterchen, t Veilchen lb' nur Veichela verstr. öltzgr, seit, nltzgr, Viechel °Worb Gern, °Eisn F a r ; in °Sonnb J u d lediglich f ü r das Feldstiefmütterchen gebraucht. — 2. ' / Goldlack' nur °Heil H G a Men Ren Ud, -*Gelbveigel. fiX^l seit. n W T h ü r , fix a l(x 9 n )> fij- verstr. w N T h ü r , Nu n d W - R a n d ZThür, °IIm Möh, feyßl verstr. n°Eisn, °Eschw Alt Hol Mar Unh, f ë x a l x m seit. "Mühlh, fë^ala, -ç- u m Schmal, "Hildb Held, fefsZa "Ilm Schm; fi%9l(%9n) verstr. sEichsf, u m °Eisn Tre, seit, übriges w N T h ü r , °Eisn R u Sät Tre, "Ilm GBr, fijal, -g- verstr. n.wEichsf; f^ix^l "Eisn Gör Sehe U S u W a r , "Eschw Arch Brei Nés Wil Wom, f^i'/ßte "Mein Was, f^ix^X3(nJ Eisn, "Schmal Brei, faix^te, -¿ff H e n n b ( a u ß e r n w R h ö n , n°Schmal s°Suhl), /ai^aZqf, -ç- Cob; mit abweichendem Konsonantismus Veiwel seit. s W T h ü r n w H e n n b nach D W A 17, K t . 14 sowie für Bed. 2 fix• Bober kenntlich machen' Schifferspr. °Bernb Als, Hai. — verbocken swV. 'durch fehlerhafte Arbeit etw. verderben' umg. wohl allg.

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sich auf etw. versteifen' ich will mich net drauf verbumbadier °Hildb Schö. — verborgen swV. 'etw. verleihen' verstr. neben verpumpen, vgl. DWA 19, K t . 7: leihen; de Sanse, in Handwochen un de Fro verborgt mor nich "Zeitz Wiir, ähnl. verstr.; nichts verborgen darf man an einem Freitag (Sonnb) oder während der Zwölf Nächte (°Jena ADo, °Eisb Buch, Gera), während der ersten 3 Tage (°Ilm LWi, Sonnb) bzw. 9 Tage nach der Geburt eines Kindes (verstr. nZThür, °Melr, seit. WThür, n°Mein, °Sondh NTo), während des Wochenbetts (°LSalz Lüt, °Sömm Ott Schw) oder vor dem ersten Kirchgang der Wöchnerin (seit. S-Rand NThür, °Erf, °Eisn Fra); desgleichen darf man 3 Tage (°Mein Walb, Sonnb) bzw. 9 Tage (°Mein Meh Wach) nach der Geburt eines Kalbes nichts verborgen. — verbörteln swV. 'etw. mit Borte versehen' Altb 1888.

— verbosen swV. refl. 'böse werden, in heftigen Zorn geraten' Heil, °Worb Lei, °Mühlh Bick; vgl. DWB 12,1,150. — verbosscln swV. 'etw. versäumen, verkehrt machen' °Mühlh ODo. —verbostern swV. ' t trotzen eigensinnig sein' die Glucken hät sich verbustert, gung dräi Tage nit u f f s Nast °Worb Brb. Wohl von Boost, Buust 'Bosheit' herzuleiten. Verbotswisch m. ' t Hegewisch aus Stroh auf einer Stange' nur °Sonnb Trud. verbogen Adj. speziell 't verbeult (vom Sensenverbözt Adj. 'eingeschüchtert, gekränkt' "Schmal blatt)' seit, nördl. Salz-Rudst-Schmö, Sonnb, °Cob Bro. WeiW. verbräbbeln swV. 'durch zu langes Braten unverbohren swV. l a . 'Krankheiten und körper- genießbar werden' Ilm. liche Übel durch Sympathiezauber in ein Loch banverbrämelt Adj. 'mit Verzierung versehen' mit nen, das man in einen Baum bohrt' °Sangh Win, Schnacken (Schneckenhäusern) verbrambelt war der °Eisn Ste, °Zeitz Pro, °Pößn Nst; es mußte um Messergurt des Fleischers, Rudst 1890. Mitternacht geschehen °Got Mech, in das Loch wurverbrändern swV. 'anbrennen' die Ardöpfel sin de ein Zettel mit Name und Geburtstag des Kran- verbrandert Sonnb. — verbraten stV. in der RA enne ken versenkt, um Weim. Bei Zahnschmerzen steck- Hitz zum Verbraten 'sehr heiß' Grz 1900, °Jena Rei. te man in das Loch ein blutiges Hölzchen, mit dem — verbratwurstieren swV. in der Wendung er hat man zuvor das Zahnfleisch wundgestochen hatte, nischt zu verbratwurschtieren 'er hat nichts zu sagen Sonnb 1858. Die Gicht wurde verbohrt, indem man oder anzuordnen' Weißf 1934. — verbrauchen swV. Knoten in die Zweige einer Weide schlang, um 1. 'eine bestimmte Menge (völlig) aufbrauchen' °Salz Der. t besprechen. — b. als Pt. Prä!, verbuhrt verstr. — 2. 'eine Krankheit durch Gebrauch von 'verhext', wozu als Gegenmittel das Versegnen Zaubersprüchen vertreiben' verbruch °Salz Kai; t diente °Hildb Feh. — 2. verbohrt sein 'starrsinnig, besprechen. engstirnig, beschränkt sein' verstr. verbrechen stV. Böttcherspr. de Kante verbrechen Verlbollwerken swV. 'verkramen, verlegen' 'die Oberkante eines Fasses nach innen abschrägen' °Mühlh Bol. — verbombardieren1 swV. 'etw. durch °Zeulr HLeu. Werfen zerstören' Eichsf 1912. — verbombardieVerbrecher m. 1. 'jmd., der ein Verbrechen beren 2 swV. 1. 'sich vertragen, miteinander harmo- geht' verstr.; --Räuberverbrecher. — 2.'bösartiges nieren' (meist negiert) verstr. NThür (außer W- u. t Pferd' verstr. SOThür, 0 Rad st, °ApolZot, °Hildb O-Rand), °Eisn Ru, Schmal, °Mein Rit, Hildb, Bed; auch 'bösartiger Bulle' hatten mir en VerHennb 1881, °Mein Henn um 1850, sü kann sich bracher am Strick, do wurde is Fesselzääg un der mit ührer Schnur (Schwiegertochter) net verbombe- Nosenring onjeleet Fleischerspr. °SRoda Her. dier Suhl. Vgl. HessWb 4,294, wo im Anschluß an verbrennen swV. I. intr.,Perf. mit sein gebildet. Hennb 1881, S. 265 eine Herleitung von frz. se — 1 a. 'in Brand stehen, brennen und dabei aufgecomporter erwogen wird. — 2. 'auf etw. bestehen, braucht werden' verstr.; de Hulzkullen darfn nur

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verbrennen—verbummeln

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glamig (glühend) verbrinne °Pößn Nst, jmd. ärgert verbriezeln swV. 1. 'durch übermäßiges Braten sich, daß die Galaune (Lunge) verbrennt Hildb. — b. oder Backen verschmoren und verbrennen' dos Fatt es richcht verbraant 'man riecht, daß irgendwo etw. verbretzelt °Eisn 0E1 UEl, die Brüh (Soße) is verversengt oder verbrennt' °Eisn UE1, Sonnb. — e. brietschelt Sonnb, der Kuchen is verbriäzelt °Neuhs übertr. 'schmelzen' der Schnie verbrennt °Schmö LiO; -• verbrutzeln. — 2. 'Geld vertrinken oder anTau, scherzh. un wenn der ganze Schnie verbrennt, derweitig t verschwenden' Ilm, "Neuhs Ölz, °Saalf de Osche bleibt uns doch "Zeitz Pre, Rudst, °Schlz Kno, n letzten Groschen ham se verbriezelt Saalf. — Göt. — 2. 'durch allzu große Hitze schädigen' ver- verbringen swV. 1. 'Geld t verschwenden' wenn de str.; der Kuchen (Braten) is verbrannt 'halb ver- deine paar Kreten met Zigarren verbrengest, wärd's kohlt' verstr., der Rosen (das Gros) is wie verbrannt arme Tier bohle genunk bei dich hecken Mansf 1857. 'verdorrt' °Pößn Nst, °Eisn UE1; verbraanter Karl! — 2. 'etw. vollbringen, t schaffen2 4' °Jena Löbe, Schimpfwort für eine raffinierte Person °Got Mech, da wullmar dranjieh, daß mar was verbringen ähnl. Sondh, RA : verbranntes Kind schäit's Fier un °Naumb Abu. — verbrockeln swV. 'zerbröckeln, gett nich bi de Kolin °Sondh H T h ; im Gegensatz zu zerkrümeln' nach Hertel 1895, S. 75; vgl. HessWb frei ist ein Spieler verbrannt, der beim Haschen zu 5,296. — verbrocken swV. 1. dass., (vom Brot) spät das Freimal erreicht °Hal Kol Steu, °Eisl See, Sonnb. — 2. 'etw. Unrechtes, Strafbares tun' wos °Weim DBe; übertr. die Haut is vun der Sunn ver- häst'n schonn wedder verbrockt, doi Lump? °Eisn brennt 'stark gebräunt' Sonnb, sie läßt die Millich UEl. — verbröseln swV. 'zerkrümeln' °Cob Nst. — verbrenn 'anbrennen' neben verbrändern ebd. — II. vcrbrüten swV. 'erfolglos brüten' °Zeulr Göt, destrans., Perf. mit haben gebildet. — 1. 'etw. durch jöhr hat bäi ons de Gans verbrett °Eisn UEl. — verFeuer vernichten, verbrauchen'allg.; mir verbrünne brutzeln swV. 'durch übermäßiges Kochen oder die Storzel (Kartoffelkraut) un broate uns Ardäpfel Braten verschmoren' (insbes. Soße) °Eisn UEl, °Hildb Reu, verbrenn nett s teire Geleichtich, leg dich °Salz Urn, Weim J e n a ; verbriezeln. — vcrbühnen aa ze Bett! Grz, R A : där hat Ummer kei Stroh, daß e swV. 1. 'hölzerne Gefäße abdichten' °Naumb Möl, de Lüs kunn verbürn 'es fehlt ihm am Nötigsten' "Zeitz Pre Reu, das Faß muß varbient warn °Weim verstr. Hennb, de siechst (suchst) n Pfennig un ver- Otm, s Faß äs verbeent, s lefft nich aus °Naumb Pri. brennst drei Liechter Eichsf, ähnl. Rudst. Volks— 2. übertr. 'Krankheiten durch Sympathiezauber kundliches : Wird ein alter Besen verbrannt, kommt vertreiben' °Art Seeg; wohl ähnl. w i e v e r b o h r e n Besuch (°Mühlh Lef Len), gibt es stürmisches Wetla. Vgl. DWB 2,510: bühnen 2. ter °Nebra Schle, weshalb der Müller durch Ververbumbeißcn swV. 'etw. verpfuschen, verderbrennen eines Besens sich Wind herbeizuzaubern ben' Schmal nach Hennb 1881. — verbumfeicn trachtet °HMöls Nes; der Winter wird verbrannt swV. 1. dass., verbumfeie, -faale NThür 1882, vermit dem Osterfeuer °Bernb Gnö, °Heil K E b , am bumfeie, -fääche s°Nordh 1902, verfumfeie Altb, verDreikönigstag wird auf dem Marktplatz Frau Holle pfumfeyen Hennb 1801. — 2. 'Geld t verschwenden' verbrannt °Hildb Eis. — b. speziell 'jmd. einvepfumfeit °Schmö GBr, där hat sei janzes Jäld veräschern' (im Gegensatz zur Erdbestattung) wohl bumfeit °Mersb Lau. — verbumfickeln swV. 'etw. allg. — 2 a . ' e t w . durch Feuer oder Hitze schädiverpfuschen' Heil. — verbumfiedeln swV. 1. 'etw. gen' verstr.; du host danna Hoor verbrennt sagt man verpfuschen, verderben' Bernb Weißf, °Mühlh Bol, scherzhaft zu einem Rothaarigen °Sonnb St, Spott°Eisn See Tre, °Sömm Kö, °Eisb Bür. - 2. 'Geld vers auf den Bäcker: Hutzelbäck, verbrenndei Weck! i verschwenden' °Mersb Lau, °Sömm Kö, °Eisn See, verstr. ö°Mein "Suhl °Hildb, Sonnb. - b. refl. 'sich °Schlz Göt. — 3. 'etw. vergessen, versäumen' Bernb durch allzu große Hitze verletzen oder schädigen' Weißf, °Mühlh Bol, Sondh 1903. - 4. 'jmd. t verallg.; RA : sich das Maul verbrennen 'sieh durch unalbern' du kannst mich doch nich verbumfiddeln bedachtes Reden Nachteile einhandeln' verstr., Bernb. — Vgl. HessWb 4,295: verbomfideln, Müll.sich die Finger verbrennen 'Schaden erleiden durch Fr. l,167f.: bumfiedeln, SchlesWb 1,271. - vervoreiliges Handeln' verstr., sich das Fall verbrenne bumjaeken swV. 'jmd. t verprügeln' nur Bernb. 'in Gefahr geraten' °Worb Büt, er verbrennt sich verbummeln swV. 1. 'die Zeit nutzlos vertun' den Schlund nicht 'er kann Heißes essen und trinken' °Naumb Schö, ä schlau Huhn läät au ma in de Erf, a hät de Ziet verbommelt °Eisn OE1; t veralbern Nessel un verbrönnt sich dn Orsch °Eisn R u ; die 2b, verdösen -gackeln -gären -grätschen -gucken -leiern -mären Köchin hat sich die Schürze verbrannt, heißt es zum -klunkern -kuhwedeln -läppern Abschluß einer Familienfeier (Hochzeit, Taufe), -pämpern -plempern -quäckern -quäntern -tämpern worauf die Gäste Geld spenden, verstr. ZThür, -tottern -trödeln -trudeln. Semantisch nahe stehen sw°Eisn, um °Salz Der, °Worb Stei, °Nordh Sun, auch einige unter f bummeln verzeichnete Syn. — 2. 'vergessen, versäumen' °Hett Ger, Sonnb, nu se °Rudst Rot. hadschee, un daß de mersch heit oomst net verbum-

verbumsen—verdaust(en)

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meist Grz. — 3. 'sich herumtreiben' Sonnb, ar verbummelt sei ganzes bissei Laben in Wirtshaus Schlz, dar is verbummelt 'ist liederlich' "Gera H u n . — verbumscn swV. 'etw. verderben, verpfuschen' Bernb. Verbiindnis n. 'Bündnis' Mansf 1888. verbüßen swV. 'Krankheiten u n d körperliche Übel durch Sympathiezauber vertreiben' °Sondh w°Art sö°Mühlh "LSalz w°gömm "Erf, verstr. °Nordh w°Sangh °Got, seit. N - R a n d °Arn, °Eisn K ä l Sehn, "Arn KLi, °Weim Buch, " N a u m b T a u ; im Gegensatz zum Versprechen mittels Worten geschieht das Verbüßen zumeist durch Berührung mit der H a n d oder einem Gegenstand (z. B. Sichel, Ring) zur Zeit des abnehmenden Mondes. Auch durch Vergraben eines Gegenstandes ("Nordh Sun), der N a c h g e b u r t ("Mühlh OMe) oder des Stuhlgangs samt Nachttopf (°Sondh Greu) wird ein körperliches Leiden verbüßt. — verbutteln swV. 'verweichlichen, verwöhnen' °Schmö Goß. verbutten swV. l a . 'im W a c h s t u m zurückbleiben, verkrüppeln' (vor allem von Kleinkindern u n d Jungtieren) verstr. außer N O T h ü r n l l m T h ü r Rhön, doch veraltend u n d zumeist als P t . P r ä t . ; mi Jöngelchen is gaanz verbott °Eisn R u , en verbutter Knärwel (Knirps) °Eisn OE1, R A an Soge verbutt 'von Geburt an unterentwickelt' °Sondh H T h , °Nordh Lie; auch 'geistig zurückbleiben' °Nordh Geb, °Neuhs Meus, der Junge verhüttet zu Hause H e n n b 1801. Auf Pflanzen bezogen °Hildb GIB, H e n n b 1881, Sonnb, ä verbott Beimchen °Eisn R u ; t mickern1 mieserig verkropfen verkrotzt sowie weitere bedeutungsähnliche Wörter u n t e r t schwächlich. — 2a. 'durch schlechte Pflege verkommen' °Eisn Tre, °Ilm Stü, °Neuhs Meus. - b. 'durch geschmacklose Kleidung entstellen' se hann s Maachen richtch varbutt Sondh 1903. — c. 'verhätscheln, verwöhnen' Altb 1888; ' ü b e r f ü t t e r n ' N o r d h 1874, "LSalz Neu 1801. Pt. Prät. farbüd °Hildb Bib Schö, jarbod °Eisn Ru, Arn, farbüd °Hm Stü, sonst farbud. Nach DWB 12,1,186 zu butt 'dumm, stumpf'. verbuttern swV. 1. 'nicht geraten (von der Butter)' nur verbuttern Staßf, " H e t t Wip, verbuttert °Eisl Sir, °Weißf GKo, "Zeitz Schel. - 2. ü b e r t r . 'Geld oder Besitz t verschwenden' °Eisn See UE1, hä hett sin Kram verbuttert °Weim Bla. — verbuzeln swV. 'sich t verkleiden' nur "Arn E h r , ° R u d s t SRe. — verdachsen swV. 1. 't verprügeln' nur Bernb. — 2. 'verschlafen' "Weim Leg. Verdacht m. wie schd., verstr.; ha is in schlachten Verdacht kummen "Mühlh F a u . verdachtein swV. 'ohrfeigen' nur °Heil Geis, Sonnb. Verdack m. ' a b n e h m b a r e Tischplatte' Verdock °Erf Mön. 30

Thüringisches Wörterbuch 4 . - 5 . Lfg.

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verdackeln swV. ' / verprügeln' nur °Hildb GIB, Cob. —verdämmeln swV. 1. 'etw. zertreten, durch häufiges Auftreten beschädigen' °Eisn Tre, Erf Weim, H e n n b 1881, dar schene Rosen es ganz verdammelt °Eisn UE1. — 2. 'etw. vergessen' Mansf 1857, Bernb. verdammen swV. wie schd., seit., doch häufig in Flüchen u n d Schelten: verdammt (noch mal)! verstr., verdammte Schweinerei! °Bernb Ads, der verdammte Köter "Hai Bee, R A Ellernholz un rote Haare is verdammte Teufelsware "Naumb B H o ; erweit e r t : verdammich (noch amol) ! °Weim Bla, °Sonnb St, verdammich un zujeneht! ° H e t t Ger, verdammicht! ° H e t t Ger, "Erf H a y , Arn, verdammteh! °Eisn R u 1868, das verdammtehe Aas Mansf 1929; verballhornt dämm, ich hoVn Schnuppen! °Pößn Nst, verdannzich! Lobst, verdannzch noch nei, wie krein (kriegen) mir'n raus? "Zeitz Of. Auch nachgestellt: Hund, verdammter ! "Schmal P a p , °Sonnb För, Lummich, verdammicher! "Hai Kol. -*Dammicher Dammichseite, Oottverdammich. verdammt Adv. 'besonders, t sehr' wohl verstr.; das is verdammt wenig "Weim Bla, dar wörd sich verdammt ümgucken Sonnb. verdammen swV. 1. '(Wasser) durch einen D a m m absperren u n d a u f s t a u e n ' Mansf 1888, "HMöls OSchw, "Schmö GBr. - 2. übertr. 'etw. im W a c h s t u m behindern' die Eepinzchen verdammen dach s ganze Kam, ich will se nar glei rausstache "Schmö Goß.—verdämmernswV. 'vergessen' R u d s t 1890. — verdammichen swV. 'jmd. beschimpfen' Schlz. Vom Fluch verdamm mich! herzuleiten. Verdankung f. 'der erste Kirchgang der Wöchnerin' "Altb Tre. verdattern swV. 'verwirren, ängstlich machen' "Heil Stb, verdötter Schmal; zumeist als P t . P r ä t . 'verwirrt, ratlos, ängstlich' Eichsf, verstr. N O T h ü r OThür, "Eisn, u m Weim, Schmal; se stanne (stand) da wie verdattert "Hett Ger. verdauen swV. wie schd., allg.; R A gut gekeut, es halb verdaüt "Eisn UE1, "Schmal Brei. Wer einen guten Magen hat, kann Schuhnägel verdauen R u d s t , kann kleine Kieselsteine verdauen N a u m b . Ü b e r t r . : dän kann ech riech verdaue 'der ist mir zuwider' °Sömm K ö , R u d s t , er hat's noch nicht verdaut 'noch nicht begriffen' Got. -au-, doch -auw- ö°Erf, "Heil KGa, "Sondh Gun, °Mühlh HBe, °Got Frm, °Erf Apf, -dü- "Eisn OE1UE1, -aüw- °Mühlh ODo, -uw- "Ilm Möh, -öw- "Ilm GBr, -ew- sw°Weim, "Erf Apf Hay, "Arn Ach Witz, -f- "Arn Ell Güg Ost Rie Wülf. verdaust(en) Adv. insbesondere, vor allem' Mansf, s jeht doch nischt ewwer de Heimatsprache, verdausten wemmersche in der Fremde hiert Mansf. Vielleicht zu Daus.

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verdcckcln—verderben

verdeckein swV. Imkerspr. 'Honig- und Brutwaben verschließen' °Jena J e n a Mün, die gefüllten Honigwaben werden von den Bienen verdeckelt °LSalz Crau, "Weim Berg. — verdefendieren swV. 'sich verteidigen, rechtfertigen' verstr., doch veraltend ; e krechte ä ruten Kopp un wulle sich verdefendiere °Weim Bla; auch verdeppentiere °Mühlh ODo. — verdefenteidigen swV. dass., NThiir 1882, Nordh 1879. — verdehnen swV. 'sich übermäßig dehnen u n d dabei verrenken' °Cob N s t ; d a m i t sich ein K i n d nicht verdehnt, soll man vermeiden, von hinten an Kinderwagen oder Bettchen heranzutreten °Weim Tgr. — verdeiehseln swV. salopp 'verzehren, t essen' henner dr nächst Ecke homm se die drei Samele (Semmeln) verdeistelt Suhl, — verdemolieren swV. 'demolieren, zerstören' verballhornt vardimeniern Mansf 1901. — verdengeln swV. 1. 'unsachgemäß dengeln' nur "Mü hlh Win, °Jena Clo, "Suhl Hei, du hast die Schneide verdengelt Weißf, die Sichel is verdengelt °Mersb Mü; t verbeult. — 2. ' i verprügeln1 n u r v e r s t r . w O T h ü r n S O T h ü r ° M e r s b Lau, °Mühlh ODo, °Sömm Fro, °Eisn OE1, Arn, °Weim Utz, °Schlz Osch. - 3. 'begatten, t ficken' °Mühlh ODo. - verdenken swV. 1. 'übelnehmen, verargen' "Gera W ü n , si hamsen a gor sehr verdacht, daß er niä uf dr Hochzieh gewasn is Sonnb; meist jedoch negativ nicht verdenken 'nicht übelnehmen, Verständnis haben' verstr. wNThür W T h ü r H e n n b Itzgr, Mansf 1880, °HMöls Oschw, °Ilm GBr, R u d s t , mr kuu's in Leitna net verdenk, wenn sa siech iwwer setta Sachn argern Neuhs. — 2. 'jmd. in Verdacht haben' Eichsf 1912, die Frau verdenkt den Mann •mit der Magd H ä l 1783. verdeppert Adj. 'verwirrt' die Fraa wor ganz verdeppert °Gera H u n . Depp. Verderb m. 'Verderben, Schaden, U n t e r g a n g ' °Got F r d , G Sonnb St, die Orueßtuerei wor sei Verdarb Sonnb, dos äs der Verdereb °Erf Mön, ferner in den W e n d u n g e n uf Oedeih on Verderb "Eisn OE1 UE1, uf Gerot or Verderb °Mühlh Die. Verderben n. wie schd., verstr. U m T h ü r OThür SOThür, seit. N T h ü r , "Mein Was, Sonnb; dei storkes Trinken brengt dich nuch ins Verdarmn °Pößn Nst, R A Weiberstärben es kee Verdarben, aber Pfareverrecken, das brängt Schrecken °Weim Bla, °Mühlh ODo, °Sondh GBr, "HMöls OSchw, °Gera H u n W ü n , R u d s t , °Schlz Kir, °Mein Was, Sonnb. verderben stV. 1. intr. — a. 'zugrunde gehen' verstr.; s Korn verdirbt bei Trockenheit °Quedb Gün, R A : Unkraut verdärwet nich °Mersb L a u u n d verstr., bar arbet, doß e verdärbt, dan muß me schloe, doß e sterbt H e n n b 1869. Aberglaube: eins gedeiht, eins verdirbt sagt man in bezug auf ihre noch nicht geborenen K i n d e r , wenn sich zwei Schwangere unterhalten °Got F r d , ebs. heißt es, wenn eine

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Wöchnerin P a t e wird °SRoda Schö, °Rudst Eng, °Pößn Gös, "Lobst Röp. — b. ' u n b r a u c h b a r , ungenießbar werden' seit.; dos ganze Bechsenfleisch es veräörbm "Eisn UE1, dos Esse läßt me net verdarb "Mein Drei, verderbtes Zeig Grz 1886; subst. meng nar dos bißchen Verdormne mit drungernei °Altb Zsche. — c. übertr. 'mißraten, (moralisch) verkommen' verstr.; dos verdarmne Schenglüder °Eisn OE1, R A : in Grund un Boden neiverdormn R u d s t , H e n n b 1881, ähnl. Sonnb, besser zahnmoel verdorwe als eimoel gestorwe Suhl, ähnl. °Sonnb Sonnb St, R u d s t , Schenk is gestorben, Gebert is verdorben R u d s t 1894, da is wenichstens bloß ee Paarla verdorm heißt es bei der Heirat von zweien mit üblem L e u m u n d "Sonnb Schi. Wer sein S t u d i u m abgebrochen hat, ist ein verdormner Dukter "Pößn N s t ; schlecht erzogen ist ein verdorbenes Pferd "Schmö Tho, °Saalf A r n ; an die is a Jong verdorwe heißt es scherzh. von einem j u n g e n h a f t e n Mädchen, Suhl. — 2. trans. (urspr. swV.) — a. 'etw. u n b r a u c h b a r oder ungenießbar machen' verstr.; R A : viele Köche verderben den Brei umg. verstr., ä Zippelchen (eine Zwiebel) verdärwet nischt 'schadet nichts' w N T h ü r Mansf W T h ü r , "Schmal P a p , R u d s t . - b. 'etw. beeinträchtigen, schädigen, zum Schlechten wenden' verstr.; den Spaß (Appetit) verderben wohl verstr., mir wor di ganz Stimmung verdormn Sonnb, a poar Hüts (Klöße) könne goar nis Verderb "Hildb The; 'ein gutes Verhältnis beeinträchtigen' de Goofleite wolltn's met geener Seite verdarwe "Sömm Kö, iron. über einen Hagestolz: ar will's mit keener verderb Sonnb; R A : en Medel de Tallje verdarwe 'sie schwängern' "Pößn Nst, bu e Weiberroet gerät, do schodt's siebe Joehr, verdörbt e ober, ze schodt's milade "Mein Henn nach H e n n b 1869, der Montag verdirbt, was der Sonntag erwirbt R u d s t . Wer unnötigerweise den Regenschirm mit sich f ü h r t ("Mersb Lau) oder auf der Straße Latschen trägt, verdarbt's Watter "Jena Löbe, auf den Abschiedsgruß mach's gut! wird scherzh. geantwortet verdirb's au nit! "Heil Wah. — c. refl. 'sich gesundheitlich schädigen' sich den Magen (die Augen) verderben verstr., verderbet sich einer met Botler, denn gibbets änne Laxans Mansf 1857. — d. 'auf jmd. oder etw. schlechten Einfluß ausüben' seit.; doi verderbst dan Jong ganz on gör, wann ha su vell Gold in de Fenger kriet "Eisn UE1, R A biese Gesellschaften verdarmn gute Sitten "Pößn Nst, R u d s t . I n f . fardqrwa,

-dqrb, doch -q- neben -g- H e n n b , -g-

N O T h ü r u. u m g . ; 6 - S e h w u n d fardgr, -q- " E i s n R u , Salz, " S c h m a l P a p S c h m a l Sei, "Mein W a s ; 3. Sg. P r ä s . jerdgrbd H e n n b 1869, -ö- " S o n n b S o n n b St, -q" M ü h l h B e b , "Got F r m , " J e n a L ö b e , " P ö ß n N s t , s o n s t

-e-, mit b-Schwund

fardird "Eisn'j Ru, fardqrad

" S c h m a l i ' a p . — P r ä t . ¡orduirb

" E i s n R u , -üd- I l m , -q-

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Verderber—verdrehen

ö O T h ü r , Heil, "Erf Mön. - P t . P r ä t . -dgrbrn °Eisn U E I , -ui- "Eisn K u , -ä- °Eisn OE1, -d- Suhl, "Mein J ü c h , -w- °Hildb W a l d , sonst -q-, -o- belegt, m i t 6Schwund fardora Schmal, -doara °Mein W a s . — Die u r s p r . Scheidung des stV. ' z u g r u n d e g e h e n ' (mhd. verderben) u n d des schwachen K a u s a t i v u m s ' z u g r u n d e r i c h t e n ' (mhd. verderben) ist noch in R e s t e n b e w a h r t , so im I n f . fardqrb (Bed. 1) gegenüber fardqrb (Bed. 2) S o n n b 185 8, ferner im P t . P r ä t . fardqrwad °Erf Mön, jardqrbd "Zeulr P a u , "Hildb Eis, auch ü b e r t r . f ü r B e d . 1 }ard$rbd Grz.

Verderber m. 'das Erntegut schädigender leichter t Nieselregen' nur verstr. sNOThür ZThür IlmThür OThür, seit. NThür, "Eisn E t t w , °Mein Eih, °Zeulr Ber; — Heu- Wetterverderber. verdestillieren swV. 'durchbringen, t verschwenden'' NThür 1882; vgl. HessWb 4,300. - verdibbern swV. Musikantenspr. 'sich versprechen' °Worb Hun. — verdienen swV. l a . 'etw. als Lohn erhalten' allg.; da verdiente su ä Tachelehner zwei/ Marie de Woche on in'n Winter nein Mark °Sömm Kö, dazema hieln de Ahlen ehr sauer vardientes Jäld zu Rate °Hett Ger, ich muß olls miet dr Hand verdiene "Pößn Nst, annere verdiena ihr Gald in Schlouf Sonnb, R A : der Mann muß verdiene, de Fräuwe erhaale °Eisn Tre, wos mor sich erhannelt, braucht mor sich nich ze verdien °SRoda Her; wer den ersten Zahn bei einem Kleinkind entdeckt, hat eine Semmel verdient "Ilm Pen, ich wäll me en Schwinnchen verdiene sagte der Saisonarbeiter scherzh. beim Abschied aus dem Heimatdorf °Mühlh Len; wer eine Heirat vermittelt, verdient sich ä Kuppelpelz (°Weim Bla, Rudst Sonnb), . . . ne Laderhosn Eichsf 1912, °Mühlh Beb Opp, "Got Frm, °Arn Elx, der Schmeichler und Zuträger von Nachrichten will sich an Fuchsschwanz verdiene °Arn StI, en rutes Reckchen verdeen °Eisn OE1 UEI, ähnl. verstr. Hennb. Heischevers der Kinder zur F a s t n a c h t : fitsche, fitsche, griene, mer umlln ewas verdiene, . . . verstr. "HMöls °Zeitz, ähnl. zu Weihnachten, verstr. °Eisb, °SRoda Her. — b. 'einen Gewinn erzielen' verstr.; dar hat mät sinn Keiwehannel a schien Schlak Qald verdient Sondh 1903, a Biere kann ech nischt vardien, nur a Faidwahl (am Schaum) °Erf Dach, wemmer rüm un nüm rachent, hot mer kenn Pfennich verdient Sonnb. — c. 'etw. beanspruchen dürfen, einer Sache (eines Lohnes) wert sein' verstr. ; se honn's verdeent, daß'n in ehrn aaln Tönn (Tagen) gut geht "Eisn UEI, dar verdient Schmisse (Hiebe) Weißf, worim ha ich das verdient, jimmerte der Pastor "Hett Ger, R A : dos Pfard, doß den Hober verdient, kriecht en niät Hennb 1869, °Eisn Ru UEI, "Pößn N s t , . . . kriegt Häckerling Rudst, hä verdient net ds Saalz ofjn Brot 'arbeitet wenig' Suhl; wer beim Flegeldrusch den letzten Schlag t u t , hat das Geschenk verdient °Rudst Dih. — 2. 'sich verdingen, 30«

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eine (neue) Stellung annehmen' °Sonnb FÖr Mesch, annerscht verdiet °Sonnb Sich, neu verdient °Sonnb För. Verdienst m. 'Arbeitslohn, Einkommen' verstr. sWThür öHennb Itzgr, °Wern Sti, °SondhGun, °Got Frd, "Jena Löbe Rot, °Ilm Gil, räicht denn dinn Verdienst fer zwei? °Mühlh HBe, miet su en schwochn Verdienste konn ich doch nich auskumme °Pößn Nst. -densd, -i- ö H e n n b , °Ilm Gil, Sonnb, -e- " W e m Sti, °Eisn UEI, °Got F r d , -ia- Eisn 1898, sonst -i-,

verdilldammen swV. 'verurteilen' brauchst ne niet glei ze verdilldamme °Schlz Göt; vgl. Schmell. 1,500. Verding m. 'das Eingehen eines Arbeitsverhältnisses' °Eisn Höt, °Got Ern. verdingen swV. 1. refl. 'ein Arbeitsverhältnis aufnehmen (vom Gesinde)' Gera, °Saalf ABeu, °Schlz Ndf, "Schmal SHa, °Hildb SBe, met verzn Jöhr honn ech mech verdengt °Eisn UEI; verdienen 2. — 2. 'eine Arbeit vergeben' einen Weinberg zu arbeiten verdingen 1691 Stieler 320, ähnl. um 1500 Erf Mainzer Hof 22 und in Kämm.-Rechn. des 16. Jhs. aus Weißf. verdisputieren swV. refl. 'sich rechtfertigen' "Schmal Pap. — verdocken swV. 'sich f verkleiden' nur "Arn Hol, 0 Weim Leh. — verdoktern swV. 'viel Geld für Ärzte und Kuren ausgeben' Altb 1888, Sonnb, er hat sein halbes Vermögen verdoktert Hennb 1881. — verdoktorieren swV. dass., "Salz Stba 1862. — verdonnern swV. 1. 'jmd. verurteilen, gerichtlich bestrafen', auch 'jmd. zu einer finanziellen Ausgabe veranlassen' (z. B. zu einer Runde Bier) umg. verstr. — 2. als P t . Prät. verdonnert 'erschreckt' Hennb 1855. verdonnertisch Adj. 'verdammt, verflucht' Hennb 1855, die verdunnertsche Isebahne, die ruineern jeden ehrlichen Fohrmahn Salz 1855. verdösen swV. in der RA die Zeit verdesen 'die Zeit nutzlos hinbringen, t verbummeln' Mansf 1888, NThür 1882, "Eisn OE1, "Sömm Kö, "Schmö Schi. — verdrängeln swV. 'verdrängen' "Hett GÖr. — verdrcckern swV. 'schmutzig werden, verdrecken' "Erf Mön, Zeulr. verdrehen swV. 1. 'etw. über das normale Maß hinaus drehen' verstr.; ha verdreht de Auwen wie en obgestochenes Kalb Heil, verbreitet in der RA jmd. den Kopf verdrehen 'verwirrt, verliebt machen'; Schlußvers in einem Kreisspiel: . . ., [Lieschen] hat sich umgedreht und den ganzen Kreis verdreht verstr. wNThür nwHennb, seit. WThür ZThür IlmThür, übriges Hennb, "Saalf. — 2. 'etw. (absichtlich) falsch darstellen oder auslegen' "Eisn OE1, ds Räächt werd verdraht Salz 1865, ds Wort verdrah Sonnb.

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Verdreher—Verehrung

Verdreher -» Verdrehter. verdreht Adj. l a . 'verwirrt, t verrückt' seit. Itzgr, Suhl Rudst, "Jena Lin, 'töricht, schwachköpfig' um Weißf, 'unnormal, verkehrt, anders als erwartet' Mansf 1880, der woar ömmer zu allerhand verdroahte Streich aufgeläät Suhl, dar hatte ooch emmer su verdriehte Einfälle °Erf Hay, -«- linkverdreht; verbreitet in Schelten wie verdrehter Hund (Kerl, Zwickel), verdrehtes Haus (Heft, Luder). — b. 'verkehrt' Mansf, annerschrim, Mensch, so wärds dach verdreht °Mühlh HBe. — 2. 'unübersichtlich, verworren' ohne Advegaten komme ooch nischt nich gewahre bei den verdriehten Gesetzen °Erf Hay. Verdrehter m. 'komischer Kauz, t Spaßmacher' °Heil Ber, än ganzer Verdraater °Worb Wei. verdreschen stV. ' / verprügeln' verstr., doch seit. WThür ZThür nHennb; sei Vatter hot na gämmerlich verdroschen "Lobst Bst; schwach flektiert ar werd verdroscht °Hildb Vei. verdrießen stV. wie schd., verstr.; es verdrüsst en °Eisn Ru, RA alles, wos de Leit verdreißt, des treib ich Grz, ähnl. Rudst, Liese, die läßt sich nischt verdrieße c Pößn Nst, Kinderlied zu einem Kreisspiel: es regnet auf die Brücke, und die wird naß, es hat mich was verdrossen, ich weiß wohl was, . . . °Erf Gis, ähnl. °Naumb KHe, °Eisn Son. I n f . fardres, -dris s W T h ü r H e n n b , -ea- "Mein W a s 1895, -dres(an) " W e m Sti, °Got F r d , sonst 3. Sg. P r ä s . abweichend fardraisd Grz, -drüsd °Eisn R u , °Got F r d , -drösd, -p- H e n n b 1873, °Sonnb N h S Sonnb. — P r ä t . fardrös °Eisn R u , Salz, H e n n b 1873, sonst fardros, -u-, — P t . P r ä t . fardräsa(n) °Eisn R u 1868, Salz 1888, H e n n b 1873, -da- "Mein W a s 1895, sonst fardross(n), -w-.

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schaft sollte man bald beenden' °Hildb The. — 2. 'körperlicher Schaden' Schindlers Lina hot en klenn Verdruß 'einen Buckel' °Pößn Nst, er hät sich Verdruß jetann 'hat sich verhoben' °Mühlh Lef, °LSalz Neu 1801, sich Verdruß tu 'sich Schaden t u n ' Eichsf 1912. fardrüs °Eisn R u , Suhl, °Hi)db The, -o- R u d s t , sonst

-u-, verdudeln swV. 'verwöhnen, verweichlichen' Schmal, —verduften swV. 'sich schnell (und unauffällig) entfernen' umg. verstr., doch seit, im &; verdufte dich uff'n schnellsten Wage ! "Jena Lobe; in der Studentenspr. in J e n a bereits 1860 belegt, vgl. Meier, Studspr. 43. — vcrdummbeutcln swV. 'jmd. t veralbern' nur verstr. °Erf, °Sömm Str, °Eisn Tre, °Sonnb OLi; a ward vardommbittelt °Erf Dach. — verdummen swV. dass., verstr. außer nHennb öltzgr s,öOThür öSOThür. — verdummenicren swV. 'Geld t verschwenden, verprassen' Mansf 1888, °Mühlh Fla, °Eisn Tre, a hät sinne poor Groschen vardummeniert Sondh 1903. verdummert Adj. 'bestürzt' Hennb 1855. verdummteufeln swV. 'jmd. t veralbern' nur °Worb GBa. — verdumpfeln swV. 'vermodern, verderben' wolte man solchen Samen . . . säen, so würde er gewiß verfaulen oder verdummein Erf 1754 Reichart 2,147 f.; zu folgendem Stichwort, — verdumpfen swV. dass., der Samen bleibt zu lange liegen, ehe er aufgeht, und vieler verschimmelt und verdumpfet um Erf nach Vaterlandsk. 1801,12; vom Regen niedergedrücktes Getreide verdumpft °Erf Bie, verdommt °Sömm H e n ; 'im dumpfen R a u m verderben' vardumme Sondh 1903.

Verdurb m. 'Verderben' in der Wendung das is verdrießlich Adj. 1 a. 'mürrisch, mißmutig' seit. — der Verdorb Schmal. b. 'enttäuscht' °Gera Hun. — 2. ' t schläfrig, m a t t , verduseln swV. 1. 'verschlafen' vardussele Sondh müde' "Gera Hun, °Pößn Sta, °Zeulr Tri, °Schlz 1903, er hot de Zeit verdusselt °Schmö GBr. — 2. Mösch. 'vergessen' verdussle "Zeitz Pre. verdrücken swV. 1. 'etw. (in großen Mengen) f verdutzt Adj. 'überrascht, bestürzt, verwirrt' essen' verstr.; am Sunntche zu Mittche hat mei Gru- verstr. nördl. Salz-Erf-Jena-Schmö u. Hennb ßer finf Kließe verdrickt °Saalf Kau, in zahn Minu- 1855; wohl mehr umg. ten wor de Worscht verdrickt Saalf. — 2. 'etw. unterveredeln swV. 1. 'ein Edelreis auf einen Wilddrücken' wenn'r nu emol ne Appetiet gar nimmer ling f propfenv vorwieg. WThür w,sZThür, ob. verdricken kunnt, . . . Grz 1900. — 3 a. refl. 'sich Schwarza, N-Rand Hennb, °Neuhs, sonst umg. unauffällig entfernen' umg. verstr. östl. Nordh- verstr.; vgl. DWA 14, K t . 10; du kast bi mich och Sonnb, sonst seit.; ar hoät sech ganz sachtchen wei- en paar Beime veredel °Mühlh HBe, em 1880 hatte der verdrockt °Ilm GBr. — b. 'sich in taubem Ge- onser Voater veredelte Ruäsen on Nalken °Weim stein verlieren' . . ., gib uns schöne Anbrüche und NZi. — 2. fachspr. 'die Schiefergriffel mit Buntfündige Gänge, die sich nicht verdrücken in einem papier umwickeln' Frauen und Kinder veredeln die Gebet der Griffelmacher von °Sonnb St. Griffel °Sonnb Hasb. — 3. 'beischlafen, t ficken' Verdruß m. 1. 'Ärger, Ungelegenheiten, Streit' °Sömm Hen. Verehrer m. 'Liebhaber' in städtischer Umgangsseit. OThür, °Wern Sti, °Mühlh K a t , °Eisn Ru, Rudst, °Pößn Nst, Suhl, me will doch mit dan Leut- spr. und zuweilen in gehobener Mda. na kenn Verdruuß hoo Sonnb, RA der ärscht VerVerehrung f. 'Geschenk zu bestimmten familiädruuß is besser bie der lätzt 'eine brüchige Freund- ren Anlässen' ehr hut Braut und Bräutgen ene Ver-

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vereiern—vcrflickt

ihrung gethon, drum last auch (euch) weder emahl schencke (einschenken) Altb 1703; wann die Kindbetterin vierzehn Tag oder drey Wochen alt wird, sol die Gevatter ihr Verehrung bringen,. . . °Eisn Ru nach Vaterlandskd. 1801, 140. vereiern swV. 'jmd. f veralbern' nur °Hal Tro, °Nebra KSch. Verein m. wie schd., allg.; fuchzich Maa stark is unner Verein Sonnb; -ähpopelrj



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x versefT- verschmähtsam. °Mein Ell. verschmauchen 1 swV. 'abbrennen' vom Docht verschlucken swV. 1. 'etw. hinunterschlucken' der Öllampe, verschmoocht "Eisl Pol. — verschmau2 allg.; R A : er hat einen Besen verschluckt 'ist mür- chen swV. 'jmd. i verprügeln' nur °Mersb Mü. — risch' °Hal Hol, jmd. mit einem steifen Gang hat verschmeichen swV. alle Pflanzen sinn vorschmeecht einen Stiel verschluckt (°Mersb Lau, °HMöls Nes), 'von Ungeziefer befallen' "Bernb Ads;-- Quitsehe3. — Vogelreff n. 'Rückentrage mit Käfigen' der Vuchelfänger

treet seine

Luckvuchel

in

Vuchelraffe

ufs Vuchelheisel °Pößn Nst. - Vogelrute f. 'Leimr u t e ' Veechelrute °Neuhs Schmi, Vaalsrutte °Hildb Mab. Vogelsbörnchen n. 'Wasserstelle, an der man Leimruten stellt, t Vogelherd' °Rudst U H n . — Vogelsbraten m. 'ein Gericht aus einer größeren Anzahl Singvögel' °Neuhs LiO, Vogelbrätchen ° R u d s t Sol. — Vögelsbrot n. ' t Zittergras (Briza media L.)' °Schmal Eck. — Vögelsbrünn m. dass. wie Vogelsbörnchen, ° H i l d b F e h S e h n , mer stääln brünn ° H i l d b H e u ; t Vogelherd.

Vöchels-

Vogelscheiße f. 'Vogelkot' verstr. — Vogelscheuche f. 1. 'mit alten Kleidungsstücken u n d klappernden Gegenständen behangenes Lattenkreuz zur Abschreckung von Vögeln und Wild' nur Eichsf n W T h ü r , sonst verstr. als jüngeres umg. Wort neb e n m d a l . S y n . ; die hot sich heut oogemotzt (gekleid e t ) bie a Vochelscheuche ° H i l d b T h e , häßlich wie anne Vogelscheiche ° Z e i t z P r e ; t Böz, Bözding -mann, Buzeläpper -mann, Feldscheuche -scheusal, Kirschpieps Krautpieps Krautspopel Kreuzpöpel Pieps2 Piepser2 Popanz Popel1 Popelmann Puppe Roggenmuhme, Rübenböz -kreuz, (Schoten)scheusal Schlichter, Strohmann -puppe, Vogelböz -pieps -scheue -scheusal -schreck, Vögelchenscheusal Vogelsklapper, Sperkenpöpel (N). — 2. ü b e r t r . a.

'schlecht gekleidete F r a u ' Bernb, °Mersb Lau, °Schmö Goß, Ilm. — b. 'lange, dürre Person' °Weim K r a n , Sonnb. — Vogelscheue f. 't Vogelscheuche' nur °Eschw Wom, °Eisn K a h , °Salz Gum, Vöölerschoi ° S a l z S t b a , zieh dich jo en bißchen besser an, du bist je de reinste Vogelscheu ° M ü h l h H B e . —

Vogelscheusal f. dass., nur °Eisn För WoU. Vogelschießen n. 'mehrtägiges t Schützenfest in Städten und Marktflecken 'mit Preisschießen,' urt sprünglich nach einem hölzernen Adler' verstr.; zumeist verbunden mit Volksfest u n d J a h r m a r k t . R A : me uiunn kee grußes

Vogelschießen

mache ' k e i n e

U m s t ä n d e machen, keine t Begebenheit' °Weim Bla, ähnl. °Nordh Blei, °Worb Di, °Eisn Tre, Sonnb, do war dos reine Vogelschießen 'Unruhe, f

600

Durcheinander' °Got Cat, Sonnb, die mache kei Vögelschisse 'sie benehmen sich gesittet' Suhl; bei überraschendem Gewitter sagte man Dunnerwalter, Vuchelschießen! °Pößn Lin. — Vogelschieß(en)markt m. ' J a h r m a r k t während des Vogelschießens' °Nordh Blei, °Mühlh Die, °Arn E h r Gös StI, °Rudst Schw Sit Tei, °Neuhs OWei. Vogelschlinge f. 'Roßhaarschlinge zum Vogelfang, t Sprenkel "Zeitz Mei, °Weim Bar, °Salz Bar, °Arn Rie, °Hildb Wall, krumm wie enne Vogelschlinge

Hai.

Vogelschlitten m. 'einfacher t Schlitten f ü r Kinder' nur °Got Tam, °Ilm Elg GBr Ilm Mar Möh, ° R u d s t Dör Egd K ö n , °Hildb Mab, -schlittchen °Ilm Gil Wild, °Neuhs UWei, -schlittle °Hildb Fri; t

Vogelhütsche.

Vogelschneise f. 'zum Vogelfang im Walde angelegte t Schneise' H e n n b 1793. — Vogelschneite f. 1. d a s s . ; eine Vogelschneite

uff deme Ihnen

eingeräum-

ten gehöltz 1616 Gründungsurkunde der Glasmachersiedlung °Lobst Gru nach Sieber 75. — 2. 'eine zu einem Dreieck geknickte Weidenrute mit Vogelschlinge und L o c k f u t t e r , t Sprenkel1' Vogelschnetten °Neuhs Stei, °Suhl Dil. — Vogelschreck in. 'f Vogelscheuche' nur °Mühlh Len. — Vogelschutz m. 'kleines Gehölz oder Hecke in der Feldflur' °Worb Wae, °Mein Ber, °Hildb Gel; t Wald. V o g e l f u t t e r n. derb-scherzh. 'Selleriesalat' °Hildb Rie; z u v ö g e l n . Vogelsgebauer n. 't Vogelbauer' nur sö°Ilm sw°Rudst, °Neuhs Meus; als Voalsgebibbere Ortsneckname f ü r °Ilm GBr in °Neuhs Meus. -gabau(a)"(o) " R u d s t K ö n L i t O S c h U S o h , -(j)abauro " R u d s t B a r Did D i h O H n W i t , -gobouor " I l m Ö h r , -gabür(s) " I l m F r i Gil H e r W i l d Will, " R u d s t D r ö E g d , -(j)abüra ° N e u h s M e u s ; -gabauwara " I l m J e s , -gabowara ° I l m P e n , " R u d s t D ö r G a r , -gabuwara " I l m L W i , -gabuwarda " I l m Geh, -gabiwara " I l m A f d B ö h , " R u d s t U W i , " N e u h s Meus, -gabuwarda " I l m G B r .

Vogelsgittern, 't Vogelbauer' nur °Ilm GBr Möh. Vogel(s)haus n. l a . ' / Vogelbauer' nur H e n n b Itzgr, °Neuhs (außer 0 ) , s°Lobst, S - R a n d °Schlz, seit. Eichsf, W - R a n d W T h ü r , °LSalz Bru, Salz, °Arn PI; im H e n n b Itzgr SOThür vorwieg. D i m . ; en ons Vööchelhaüsle

hamme'n

Stillitz

°Mein OMa.

— b. als Dim. ' t Starkasten' nur °Sangh Hac, °Salz Sün. - 2. 'Futterhäuschen f ü r Wildvögel' °Hildb Bib. Vogels-; Vögel-,

Vogels- H e n n b , n " N e u h s , " W o r b G B a , s o n s t Vogel-,

Vogelshütte f. ' H ü t t e am Vogelherd' °Ilm GBr. — Vogelskerl m. 'Vogelliebhaber' °Eisn R u . — Vogel(s)kipper m. ' f Vogelsteller' ° R u d s t OHn R u d s t , "Ilm GBr. — Vogelskippernarr m. abwertend dass., c I l m GBr. — Vogel(s)kirsche f. 'wilde f Kirsche'

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Vogelsklapper—'Vogthafer

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"Ilm Fri, °Hildb Bib, Vogel- Jena, "Zeulr Göt. Vogelsklapper f. ' / Vogelscheuche' °Eisn Son. — Vogelskörne f. wohl ' f Vogelherd' °Weim Tgr; vgl. D W B 5,1822: körnen 1 'mit Körnern locken'. — Vogelskügelein n. im PL 'Vogelschrot' 2 formzangen zu Vogelskuglein 1583 Schloß-Inv. Arn 36. — Vogelsleonhard n. 'Vogelliebhaber' do best a rächtcher Vaalslinnert °Arn Grä. — Vogelslocke f. 'Lockvogel' Vaalslocke "Ilm Jes. — Vogel(s)narr m. 'Vogelliebhaber' °Eisn Ru See, °Erf Mön, VogelP ö ß n ; de JRühler säin silat (ihr Leben lang) rächt Voolsnarrn gewaast °Eisn Ru. — Vogel(s)nest n. 1 a. wie schd. 'Nest wilder Vögel' allg. — b. Korbmacherspr. 'aus Rohr geflochtenes Nest' "Schmal Pap, wurde häufig für den Export gefertigt. — c. ein Kinderspiel, bei dem ein Mitspieler als Raubvogel die übrigen suchen muß, die sich in einem Vogelnest versteckt haben, wobei der zuerst gefundene die Rolle des Raubvogels übernehmen muß °Erf Gam. — 2. 'zur Weihnachtszeit in F e t t gebackenes Spritzgebäck' Schmal. — 3. 'der zusammengekrümmte Fruchtstand der Wilden Möhre (Daucus carota L.)' °Hildb Streu, vgl. HessWb 4,423: Vogelsnest 2.— i.'t Haarnest der F r a u ' nur Schmal.

ruten stellt, t Vogelherd' °Rudst Did Dih Dör OWi, °Neuhs Gol, Vogel- "Suhl Schi. Vogelthomas m. 'f Vogelsteller' -damms Hennb 1881, hierzu wohl auch Vögeldambes "Suhl Alb Hei. — Vogeltobias m. l a . Vogelsteller' "Rudst Bla, eenes Tages kemmt su ä Vogeltobies ausn Holz "Weim Bla. - b. 'Vogelliebhaber' "Weim Bla, ä worr ä ächter Vugeltowies, ä hotte de ganze Stowe voll Vegel Erf. 2. scherzh. ' t Schellunter' "Weim OtB. — Vogelverkaufen n. 'das Kinderspiel Vogelkauf' "Mühlh Die, "Rudst MiT. - Vogelverstand m. in der Wendung dar hutte kenn Vugelverstand 'er verstand nichts von Ornithologie' "Schmö Goß. — Vogelwändchen n . ' t Netz zum Vogelfang' 1 Vogell Wendchen hangett inn der höhe 1583 Schloß-Inv. Arn 21; vgl. DWB 12,2,427. - Vogelweinbeere f. ' t Vogelbeere 1' nur Voelwimmer "Eisn Sehn. — Vogelwicke f. 1. wie schd. 'das Ackerunkraut Vicia cracca L.' verstr., doch Vauls-, Väulswicke seit. "Mühlh "Erf "Arn; RA Träspen un Vogelwicken tun dan Bauer zwicken "Eisn OE1; aus einer Predigtparodie :

Vogelspieß m. 'Bratspieß für Lerchen' 4 kleine vogelspießchen 1583 Schloß-Inv. Arn 55; vgl. DWB 12,2,424. Vogelspoehfert m. 't Vogelsteller' °Neuhs UWei. — Vögelsrick n. 'Sitzstange im Vogelbauer' "Mein OWei. Vogelstange f. 'hohe Stange auf dem Schützenplatz, an welcher beim Vogelschießen der Vogel befestigt wurde' °Ilm GBr, °Grz Ber. — Vogelstangel f. dass., Rudst. — Vogelstechen n. 'Vogelschießen für Kinder mit dem Stechvogel' "Zeitz Brö. — Vogelsteige f. 't Vogelbauer' nur °Schlz Gef. — Vogelstellen n. 'das Fangen von Singvögeln' entweder zum Verzehr oder zur Haltung als Stubenvögel °Ilm Afd, Rudst, °Hildb Gie, °Neuhs Dee, "Sonnb St, Vogels- "Ilm GBr, °Neuhs OWei; Furallefange un Vüchelstelle, dos war unner Sport °Ilm Afd, RA Fischen, Jagen, Vogelstellen verdarb schon manchen Junggesellen Rudst. — Vogelsteller m. 'ein Mann, der mit Leimruten, Sprenkeln oder Netzen wilde Vögel fängt' "Erf Alp, °Mein Quei, Sonnb, Vogels°Ilm GBr, °Neuhs Lei OWei UWei; als Neckname für die Einwohner von °Neuhs Dee in "Neuhs OWei, für die von "Neuhs OWei in °Rudst Bech; t Vogelskipper -kippernarr -pochert, Vogelthomas -tobias.

so soll auch mein Decem sein °Pößn Nst, ähnl. Rudst, "Salz Gum; t Kracke2 Vogelzock Zitterlinse. — 2. weiße Vogelwicke 'Rauhhaarige Wicke (Vicia hirsuta L.)' "Eisn Schö. — Vogelzock m. ' t Vogelwicke' s"Nordh 1902, -zook "Sangh R o t t ; vgl. Marzell 4,1117. Vogt m. 1. veraltet 'Verwalter, Träger eines Amtes' 18 gr Franz dem Voigt, 6 Tage am Stocket zu arbeiten 1610Kämm.-Rechn. Weißf, die Wiederspenstigen . . . durch zweene aus den jüngsten Knechten jährlich erwehlte Voigte . . . bestraffen 1670 Hai nach Hondorff 59; -* Bettel- Feld- Schloß- SpittelStoppel- Teichvogt. — 2. abwertend Vööt 'leichtsinniger Mensch' "Suhl Zel HühnerTaubenWeibervogt.

— Vogelstellern f. 'das Fangen von Singvögeln' "Schmal Rot, "Rudst ARe, °Neuhs Meus, Völerstellerei "Schmal Bro. — Vogelstößer m. 'f Sperber' nur °Grz Ber. Vogelstränke f. 'Wasserstelle, an der man Leim-

Trespen, Raden, Vogelwicken sollt ihr mir nicht als Decem schicken. Ich lehr euch alles klar und rein,

foud °Er£ ONi, (-)ßd Schmal, "Suhl Zel, "Mein W a s , -füxd "Eisn UE1, sonst (-)föxd.

Vogtei f. 'die Vogtei Dorla ("Mühlh Lan NDo ODo), eine Exklave der ehemaligen Herrschaft Treffurt' um Mühlh; dazu der Neckvers in der Vogtäi, do kochen se Hoozel un Bräi "LSalz Her. Vogteier m. 1. 'Bewohner der Vogtei Dorla' um Mühlh; RA der Vogteier behauptet sein Recht "Mühlh ODo, als Verkäufer von Zinken (Reisig) auf dem Markt neckte man sie mit dem Spruch Vogtäier, dräi Dräier, dräi Zinkng, däi stinkng um Mühlh. — 2. Vogtäier Kartuffelgeschmink 'ein Leibgericht der Vogteier' "Mühlh ODo; RA ich bin gespannt wie ein Vogteier Schirm "Mühlh NDo. Vogthafer m. 'eine Abgabe an die Feudalherr-

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Yogtländer—voll

schaff 1807 Gemeinde-Rechn. °Salz Wif, 1277 °Eisn Höt nach Langlotz 31, 1335 Willkür Heil nach Wolf, Heil, Urk. Vogtländer m. l a . 'Bewohner des sächsischen Vogtlandes und des angrenzenden reußischen Gebiets' früher allg.; als ambulante Händler verkauften Vogtländer Teer zur Herstellung von Wagenschmiere °Sondh 1862. — b. 'Bewohner der ostsaalischen Orte Oberkrossen und Rückersdorf' °Rudst Uhl. — 2. braunrote Vogtländer 'eine aus dem Vogtland stammende Rinderrasse' °Sondh 1862. Vogtländermütze f. 'tütenförmige Trachtenmütze der Frauen' Eichsf 1912. vogtländern swV. 1. 'ohne Zweck und Ziel herumstehen, herumlungern' Mansf 1901. — 2 a. in der RA da wird nicht lange gevogtländert 'nicht gezögert' seit. NThür NOThür ZThür IlmThür OThiir. — b. beim Skatspiel do ward nich gevochtlännert 'da wird nicht geschnitten, sondern sofort mit dem As gestochen' "Zeitz Pre. Vogtsding n. 'Gericht des Mainzer Vogtes in E r f u r t ' voytsding 1332 Erf Bibra-Büchlein S. 54. Vokativus m. 'Schlaumeier, dummdreister, pfiffiger Mensch' Vocketiefes Salz, °Sonnb Grü Mesch Rau Theu; vgl. HessWb 4,424. Volant m. 'Rüsche an Kleidungsstücken' Walang Eichsf 1912, Wolang °Weim Kran, doch als Fem. Volante am Kindermantel °Sondh NTo. Volk n. 1. 'die Bevölkerung eines Landes oder Landstrichs' seit.; de Thiringer warn ernmer a lostches Velkchen Weim. — 2 a. 'die breiten (werktätigen) Volksschichten' seit.; der alte Kanter Roselt war ä Mann färsch Volk Weim, do war grüße Nut ongern Vulke °Schmö Tau, dan Volk is draa gelagen Hildb. — b. abwertend 'Popel' verstr.; mit sitten Vulche will'ch nischt ze schoffen höbe °Schmö GBr, son alles Vollek ! Bernb; RA sulchen Vulche glickts! seit. ZThür IlmThür OThür; - Bettel- Luder- Mause- Sau- Zebaoths- Zetervolk. — 3a. 'Menschenmenge' verstr. ZThür OThür, °Art F r a ; s ganze Vulk, wos drinne soß, brillte grod naus °Schmö Goß, Himmel un Volk is unterwegs 'sehr viele Menschen' Mühlh. — b. abwertend 'Leute' in Verbindung mit tadelnden Adj. wie aufgeblasenes, freches, gefräßiges, grobes, äwwelnahmsches Volk verstr. — 4. spezielle Personengruppen. — a. 'die gesamte Verwandtschaft' nur °Nordh Win. — b. 'das bäuerliche Gesinde' °Mühlh NDo 1922. - c. das junge Volk 'die Jugendlichen' verstr., auch s lädche Volk °Arn Güg, °Weim Ton; wenn dos junge Vulk vün Tanze heemmochte, word nuch e wink jesungen °SRoda Her, oft auch abwertend: dos jonge Vulk hot keene Hiere 'hört nicht auf ältere' °Schmö GBr. — d. scherzh. die Völker 'die Kinder' Sondh, °Mühlh ODo, "Schmal Pap, Suhl, die Völker machen enn ze schaf-

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fen °Sonnb NhS, ei (ihr) Vülker! °Eisn See; im gleichen Sinn s Velkchen °Schmö GBr, s kleene Volk Weim. — e. ein Paar Volks 'ein junges P a a r ' wenn (sich) ein paar Vulks in dieser Gemeinde zur Ehe schicket . . . 1663 GO "Sondh Wie; von einem zerstrittenen Ehepaar sagt man das sinn e Paar Vülker! °Eisn See. — • M ä n n e r - Manns- Spielers- Weibervolk. — 5a. 'die in einem Stock lebenden Bienen' verstr.; Bienenvolk. — b. 'eine Kette Rebhühner' °HMöls OSchw, °Jena Olk, 1596 °Schlz Bur nach UB Burgk S. 32. - c. 'eine Schar Küken' deGluckhinne fihrt ehr klee Vulk aus °Pößn Nst;-* Hühnervolk. folag N T h ü r N O T h ü r , Eisn, "Weim B u t , fulag "Mühlh ODo, fulg O T h ü r SOThür,/uZ* "Altb; folg, -g- v e r s t r . "Salz "Schmal, "Eisn R u , folg, -ö- "Salz S t b a , "Schmal Sei, "Suhl Dil Suhl, "Mein Was, "Hildb Sehn, sonst folg. D a t . Sg./oZa^a Sondh, /oZ^a "Weim B u t , OThür.

Völkerball m. wie schd. ein Ballspiel, verstr. Volkich n. 'Volksmenge' in der Wendung s gunge Volkich 'die Jugendlichen' Grz, auch abwertend 'Pöbel' ihr betruungs (betrügerisches) Volkich, ihr Hollunken ebd. Volksbildhauer m. scherzh. 't Lehrer' °Eisl Ahl, Apol, °Jena Kri, °Altb Luc, °Arn Ach, °Grz Höh. — Volksgenosse m. iron. in dem Spottvers auf Rothaarige : Rute Hoore, Summersprussen sinn des Teiwels Vulksgenussen °HMöls JS'es Tau, ähnl. °Worb GBa, °Erf Oll. voll Adj. 1. 'ganz gefüllt' im Gegensatz zu leer, allg.; s vulle Rähmle 'die gefüllte Honigwabe' °Schlz Kün, volle Bleeten 'gefüllte Blüten' °Eisn UE1, das Töpfen ies schier voll °Eisn Ru, mach dös Glous naar dreivertels vuell Sonnb, de Nisse warn vull 'nicht hohl' °Mühlh Fau, där schmeißt's Jeld met vullen Hängen zun Fänster naus °Naumb Abu, kehr mol in Ufen aus, dar is vull °Jena Löbe, de Gaststuwe wor immer vull °SRoda Her; vull un soot 'reichlich genug' °Schmö GBr, voll un ganz 'restlos' °Eisn F a l ; ^ r a n d v o l l . R A : se es in de vollen Teppe geköpft 'hat sich gut verheiratet' °Rudst Heil, bei einem Prahlhans sinn alle Teppe vuli °Naumb Abu, zu einem Aufschneider oder Lügner sagt man wenn der Sack voll is, wollmern zubenge Rudst. — Abweichend vom normalen Gebrauch: — a. nachgefeiltes unflektiertes voll in Fügungen wie ein Topf vi,!7ein Korb voll, ein Sack voll, ein Eßlöffel voll allg.; ene Hampfel vull °Eisn Tre; subst. —Armvoll Handvoll, Arfel Hampfel Mumpfel. Häufig in Wendungen und R A : a Kötze voll 'sehr viel' Suhl, ä ganz Hucke vool dass., Schmal, Kiste on Kaste voll, auch Körb on Kütze vool 'reichlich, im Überfluß' verstr. Hennb, ich hann en ganzen Oarsch vull dass., °Eic" See; genug is e ganzer Sack voll R u d st; ech honn en

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voll

Mül voll geschwatzt 'ein wenig geplaudert' °Eisn UE1, sie hat die Hocket (Chaise, Kotze, Pumpe) voll 'sie ist schwanger' Hennb 1881, °Eisn See, °Pößn Nst, er hat die Nase (Fresse, Parabel, Schnauze) voll 'ist der Sache überdrüssig' verstr., ebs. hä häl den Kroopf voll verstr. Hennb, °Neuhs Meus, er hat den Buckel vuell Sonnb; er hat die Perücke voll 'ist übelgelaunt, verärgert' verstr. Hennh. Rudst, °Cob Nst, ebs. die Schuh voll °Neuhs Meus; er hat den Kopf (die Bürste, die Platte) voll 'ist in Gedanken, stark beschäftigt' verstr.; er lacht sich die Hucke (den Buckel, die Fäuste) voll verstr. Itzgr, sonst seit., sie heult (jammert, klagt, schreit. . .) mir die Ohren voll verstr. südl. Eisn-Naumb, sie lügen (schwindeln, streichen) einem die Hucke voll seit, nördl. Eisn-Rudst-Altb, ein Aufschneider nimmts Maul gehörig (gar zu) voll verstr., ein Habgieriger kriegt den Hals (Schlund) nicht voll (genug) verstr. nördl. Salz-Gera, seltener den Rachen (das Maul, die Gusche), den Ranzen (den Wanst, die Kutteln, die Lanken), die Augen (Olotzen) nicht voll (genug). — b. nachgestelltes voll mit unflektiertem Subst. (im Sg. oder PI.) als Objekt, allg.; hui än Korb vull Luzerne °Eisl Sib, se hutte enne Gelte vull Wäsche gewaschen Mansf 1928, der Borntrog es voll Wasser °Salz Kra, se war voll lauter Gift on Galle 'bösartig' R u d s t ; auch voll mit Inf.-Konstruktion se hotte alle Hänge voll ze tune °Hett Ger. R A : ä Spriekorb voll Geduld °LSalz GUr, a nemmt ne Mitze voll Schlaf 'macht ein Schläfchen' °Got Met, a macht en Gesecht bie en Tepfe voll Mies 'er ist bedrückt' °Eisn E t t w ; mit Gen.-Objekt se is guter Hoffnung voll 'sie ist schwanger' °Saalf Leu. — c. nachgestellter Gen. voller mit unflektiertem Subst. als Objekt, verstr.; der Kaaler is voller Ardöpfel Sonnb, se hatten sich voller Kaffee un Kuung genudelt Grz, se es vuller Geft un Gall 'bösartig' °Eisn UE1, ech kann net meh gegaps (japsen), ech bin voller Oten 'außer Atem' °Ilm Man, a es voller Fräide wie a Hund voller Flihe °Erf Mön. — Als prädikatives Adj. und Adv. tritt voller verstr. im söSOThür auf: nu wur suviel Wasser neigeplaatscht, bis de Wanne halb voller war Grz, schenk voller! 'schenke voll!' °Zeulr HLeu 1827, in Heidelbeerversen . . . wer sein Topf nich voller hat, das is ne faule Märe verstr. °Zeulr °Schlz; vgl. Gerbet, Vogtl. § 33 und Müll.-Fr. 2,625 für das Erzgebirge. — 2. speziell: a. ' t satt' er is voll bis rauf °Naumb Möl; dazu die Vergleiche und Wendungen er is voll wie eine Pauke °Got Lei, wie eine Kuh °Got Geo, wie ein Hamster °Weißf RWe, wie ein Nudeltopp °Altb E h n ; mei Bauch, mei Ranzen is voll verstr., bär sin Bauch voll hät, däänkt, de annern warn au satt °Eisn R u ; er frißt (haut, schlägt) sich den Bauch (Balg, Magen, Ranzen, Wanst) voll, die Haut (Wampe) voll 'ißt übermäßig viel'. — b. 'f be-

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trunken' ha is duune voll °Mühlh ODo; verbreitet in Vergleichen wie er is voll wie ä alles Faß, wie ne Duhle, wie tausend Ritter, wie ne Radehacke, wie ne Timpelkrete und Wendungen wie er hat die Bürste (Chaise, Hucke, Krone, Wampe, die Hörner, den Kanal) voll; er seift sich tull un vull 'betrinkt sich' verstr. OThür SOThür Hennb Itzgr, seltener er säuft (schlappt, schlatert) sich den Balg (die Kötze) voll. — c. ' / verrückt' der is voll Schülerspr. Jena 1963. — 3 a. 'mit etw. behangen, bedeckt, behaftet' allg.; der Baam hängt vuel Öpfel Sonnb, hiete hoats endlich geschnäit, der Hemmel hoang jua aa voll °Ilm LWi, ich hawwe dich Vi janzen Strümp voll Hachein (Grannen) Bernb, a hat de Huut voll 'ist völlig naß' °Eisn Ift, sei ganzer Buckel is voller Liesten (Pickel) °Hildb Gel. Verbreitet in den R A : ich haue (schlage, dresche, flake . . .) dir den Wanst voll 'ich verprügele dich', ähnl. du kriegst den Wanst voll, auch den Arsch (Balg, Buckel, Frack, Hintersten, Pelz, Ranzen) voll, die Hucke (Fresse, Gusche, Schnauze, Jacke Joppe, Kutte) voll, das Fell (Loch, Kamisol, Kolett, Leibchen, Leder, R e f f ) voll. — "b. 'beschmutzt' verstr. ; ich ben su manchmol wie an Schwien vull Drack bis an de Beine Mühlh, de Jacke is voll Mansf 1888; er hat die Hosen (das Hemd) voll 'er hat Angst' verstr. — 4a. 'füllig, rundlich' seit.; meine Fraa is karngesund un wier a Fassel vull un rund °Pößn Nst, a hat a volls Gsecht Sonnb; der Munne (Mond) is ball vull °SRoda Klo, mer hun vullen Munne Altb 1878 ;-• Vollmond. — b. 'aufgebläht' Schifferspr. der Sejel is vull °Bernb Als, Hai. — 5a. 'vollständig' verstr.; s stäht alles in vollrer Bliete °Nordh Kra, es schlägt die volle Stunde °Ilm Wüm, bis uf Schleez sinns vier vulle Stunden °Pößn Nst, es hat vull gelutt 'zum drittenmal zum Kirchgang geläutet' °Nordh Win; das is mei vuller Arnst Bernb, ar soucht di volla Wohret Sonnb; im Vollen sitzen 'im Überfluß' Mansf. Verbreitet in Fügungen wie mit voller Wucht, mit voller Forsche, in vollem Galopp, in vollem Trasche, in voller Karriere, in voller Rage. — b. 'vollzählig' seit.; die Nagels sin voll 'die geforderte Anzahl ist hergestellt' "Blank HGei, mach's Hunnert voll! °Schmö Goß, mach de Mark vuell 'kaufe für eine ganze Mark' Sonnb, er hutte de Achzig ball voll 'war fast 80 Jahre alt' Weim, mit vollem Geläut 'mit allen Glocken' "Hildb Held; in die Vollen kegeln 'auf alle 9 Kegel spielen' °Mersb Lau, Jena Rudst, du kemmst heite alles voll 'du triffst immer alle neun' Rudst 1890; RA ar macht is Dutzend vuell 'paßt gut dazu' Sonnb. — c. 'vollwertig' volle Karten, auch die Vollen 'Spielkarten, die bei der Abrechnung zählen' Eisb Altb, °Pößn Nst; eine volle Leiche 'Beerdigung mit großem Aufwand' im Gegensatz zur halben Leiche um 1900 °Mein Melk Siil, "Schmal NSm. R A : jmd. nicht für voll ansehen

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Toll- —•vollfleischig

(angucken) ' i h n n i c h t e r n s t n e h m e n ' ° W o r b Bir, W e i ß f , "Zeitz W ü r , ° P ö ß n N s t , die soggen mich in min Kättel nit fer vull aan °Heil Men, ä h n l . me werd nit fer vull genummen °Mühlh F a u . ful N O T h ü r I l m T h ü r OThür SOThür, verstr. N T h ü r Itzgr, sonst vorwieg, fol; in prädikativer Stellung D e h n u n g föl H e n n b , fül, füal verstr. Itzgr, "Ilm GBr, Neuhs. K o m p . : fölar verstr. Itzgr, °Eisn R u , Suhl, fölar "Mein Was, "Schmal P a p Schmal, felar °Nebra Woh, fealar "Ilm GBr, filar öOThür, °Eisn L R ö Sal, filsr neben -ö- Neuhs, sonst umlautlos. voll- P r ä f i x z u r B i l d u n g v o n V e r b e n , v o n welc h e n die m d a l . belegten, soweit sie lediglich d e m schd. G e b r a u c h e n t s p r e c h e n , hier n u r a u f g e z ä h l t w e r d e n . — 1. d a s gänzliche F ü l l e n eines H o h l r a u m s b e z e i c h n e n d : vollknallen -laufen -pfropfen -rappen -schenken -schöpfen -stecken -stopfen -trinken. — 2 . d a s B e s p r i t z e n o d e r B e s c h m u t z e n eines O b j e k t s b e z e i c h n e n d : vollkotzen -scheißen -schütten -seichen -speien (-speuzen) -spritzen (-schriezen -striezen) -werfen. Vollaufs PI. t a n t . in d e r R A die leben wie bei Vollu f f s 'sie leben v e r s c h w e n d e r i s c h ' ° M e r s b L a u , °Eisn B e r t , be dan gieht's zu wie be Vulluffs ° S c h m ö GBr. vollaulen swV. ' j m d . a n s p u c k e n ' °Gera K ö s . vollaus A d v . ' g a n z b e s o n d e r s ' u f f n Lanne is es schiene, vulldausten wenn de Beimer griene Mansf 1857; ebs. ful(d)aus im O b e r h a r z n a c h B o r c h e r s 106. vollbansnen swV. 'etw. v o l l s t o p f e n ' °Erf H a y , °Arn A c h ; u r s p r . auf d e n B a n s e n d e r S c h e u n e bezogen. Vollbart m . wie s c h d . , v e r s t r . vollbringen swV. ' e t w . U n g e h ö r i g e s a n s t e l l e n ' dau hotter wäider wos vollbracht! °Schlz T a . — vollbiittcrn swV. ' a n d e r P u m p e f ü l l e n ' bittere doch amol dan Emmer vull! °Zeitz P r e . — volldreckern swV. refl. 'sich b e s c h m u t z e n ' " S c h m ö G B r . vollends A d v . 1 . ' v o l l s t ä n d i g , g a n z u n d g a r ' allg.; öich will's ner noch vollsten fartichmach °Lobst S c h m , dar Tupf hot en Schruck (Riß), foß en behutsn on, daß er nich vulchens zerbricht ° P ö ß n N s t ¡freilich, heirat su an Karl, dou war es Elend vollzern fartich S o n n b ; v e r n e i n t das hat mir volchens nich gefalln W e i ß f , ich kaa volzer mei Maul niä ghalt S o n n b . Als Ausruf d e r V e r w u n d e r u n g : i vunchen goor! ° S c h m ö G B r . — 2. b e s t ä t i g e n d 'wirklich, t a t s ä c h lich' die schrein vollnze su sehr ° S o n n b H ä m . — 3 a . ' z u m a l , i n s b e s o n d e r e ' v e r s t r . ; heitzetooche muß me'n Leiten ems Maul rem gieh, volchtersch n Bauerschleiten °Erf H a y , u f f n Oohrmorte hot mersch nich gefolln, vunchen ohne Oald ° A l t b Zsche, na, dar vulchens! °Mersb S c h a . — b. ' e r s t r e c h t ' v e r s t r . ö S O T h ü r , s hatte aber ooch dazemal schunne seine

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Mucken, volld etzunter ° W e i m B l a , s Watter is nich bestennig, un de Menschen sinns vulchens gor nich ° P ö ß n N s t . — 4. 'endlich, schließlich' wie volchdersch de Seelern ze schändieren aanfängt, da esn die Geschichte doch schenierlich ° W e i m B l a , wobei d e r t e m p o r a l e G e b r a u c h n o c h auf u r s p r ü n g l i c h e s f olgens ' n a c h h e r ' h i n d e u t e t , d a s sonst w e i t h i n invollends a u f g e g a n g e n ist, vgl. D W B 12,2,635: vollends 3. D a s meist im Satznebenton stehende W o r t erscheint mdal. in großer Formenfülle, teils durch Verkürzung, teils durch Erweiterung u. a. mit- -i, - e ( n ) , -er(n), -ers, -ig, -ing, -isch, wobei häufig am gleichen Ort mehrere Formen nebeneinander bezeugt sind; vollend 1598 °Schlz Ndf nach U B Burgk S. 60, 1670 Hai nach Hondorff 155; fol(a)n(d)s, -u- "Hildb, verstr. "Neuhs "Sonnb "Cob, sonst umg. seit., fol(a)nsd "Mein Drei, "Hildb H a r Reu, folnsd "Neuhs Meus, folnsda verstr. "Sonnb, folndsa "Sonnb H ä m , folndsn u m Cob 1850, folnsdar Sonnb, folndsix Cob; foln "Hildb Bib H e u , "Sonnb H ä m Schi Theu, folna "Sonnb Bach R a b R a u Sei, folndars "Erf Mön; fuld, -o- "Apol Mat, "HMöls OSchw, fuldan, -o- "Mühlh ODo, "Sonnb H a s t , foldans, -u- "Neuhs Schma, fuldarn, -o- Mansf 1857, "Neuhs Meus, foldars "Jena Löbe; fulas, folis, folds "Grz Ber, "Ilm Öhr, "Sonnb H ü g J u d , foldsa(n) verstr. "Sonnb, "Neuhs Lau Schei, "Hildb Fri Sie, "Cob Nst, foldsar(n) Sonnb, foldsani% Cob, foldsix "Hildb Feh, "Neuhs Lau, "Sonnb För Sonnb, Cob, foldsad "Sonnb St; folsd "Sonnb H ü s t , Cob, folsdan "Lobst Schm; fuysd, -o-, -d- H e n n b , n°Salz, fouysd "Suhl Ben, foiysd "Eisn R u , foinsd "Got F r d , "Eisn R u , fuysda "Mein J ü c h , fuys, "Schmal, fdyg "Mein N b r 1855, für) "Schmal Ber, "Hildb Wald, fuyg "Schmal Asb, foy(i)ä "Suhl Bisch Mäb, "Hildb Len, fosd(ix) "Sonnb NhS, föisdarns "Ilm W ü m ; fund "Schmö GBr, "Altb Altb Ndf, funds "Schmö GBr, Altb 1861, fun%an verstr. öOThür, funxans Erf, "Schmö Goß. — Lautlich von folgends b e e i n f l u ß t : folxan(d)s, -u- vorwieg. N T h ü r N O T h ü r OThür (außer öOThür), SOThür, u m Ilm, Erf Salz, "Schmö Goß, "Mein R o m , folxansd N T h ü r 1882, "Sondh E b l Sondh, "Sömm Kö, "Mühlh ODo, "Eisn UE1, ful(d)xan seit. ÖOThür, Bernb, Mansf 1880, fuldxans verstr. Mansf, "Sondh H T h , "Mersb Scha; folixs '"Suhl ADa, foliys "Schlz Ta, folxd "Ilm Böh, "Neuhs Meus, felxarns, -o- "Ilm Man, folxa(r)ds Cob, folxar H i l d b ; folxdar "Saalf Wie, folxdars verstr. "Erf "Weim "Rudst, Sondh, "Art F r a , folydam "Rudst Bur, "Neuhs Meur, folxdams Saalf, folxandars "Sömm Kö, "Erf Sehl; folgans "Grz Ber, "Zeulr H L e u 1827, fulgan N T h ü r 1882, fulgs "Grz Ber, fdlgs "Eisn R u , folgsd, -u- N T h ü r 1882, "Gera Hun. völlern swV. u n p e r s ö n l i c h es votiert heit 'die Gef ä ß e (beim B e e r e n s u c h e n ) w e r d e n r a s c h voll' Cob Sonnb. vollfiederig A d j . ' m i t voll a u s g e b i l d e t e m Gefieder, t flügge' die ganß soll vollfiederich seyn 1616 GO "Mein J ü c h . — vollfleischig A d j . ' w o h l g e n ä h r t , beleibt' von Personen °Worb Brh.

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Vollfraß—vollmeken

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'häufig, ständig, t immer' °Zeulr HLeu 1827, in msnn Holse rosselt's vellch, ich muß nor emol zen Dukter gieh °Pößn Nst; die gleiche Bed. in der Oberpfalz nach Schmell. 1,840: völlich. vollkälbern swV. 'sich durch Erbrechen beschmutzen' "Zeitz Pre. vollkantig Adj. 'auf allen 4 Seiten sauber beschnitten' vom Bauholz "Hildb Gel, auch Schifferspr. °Bernb Als, Hai; Gegensatz ist—baumkantig. Vollkäse m. 'Sahnequark' °LSalz Ten. vollklatern swV. 'sich (beim Essen) t vollkleckern' nur verstr. nNThür, Eichsf 1912, °Sondh Greu, aß emorechtch, häst dechmowärr volljeklatert °Erf Geb. vollkleckern swV. 'sich (beim Essen) beschmutzen; f kleckern' nur verstr. nwZThür sIlmThür OThür SOThür, sonst seit.; nune haste diech vullgekleckert °Neuhs Grä, doch auch 'etw. beschmutzen' vollführen swV. untrennbare Zuss. 1. '(einen dine Beene hest du abber scheene vullgekleckert °Mühlh HBe; t vollgeifern -klatern -klecksen -klikPlan) ausführen' gläich tätt e's au vollfiehre Erf 1867. — 2. abwertend 'etw. in auffälliger Art und keln -klickern -machen -mären -matschen -matzen Weise betreiben' Jena, "Mein Was, °Sonnb Sonnb -meken -sabbeln -sabben -sabbern -salbern -schlabben St, äOelaafe hat dar vollfiehrt! 'er hatte einen eigen- -schlabbern -schweinsen -seibern -sudeln -suseln tümlichen Gang' Saalf, wenn der Kanter mal eens -takeln -träufeln -träuschen -triefen -tröpfeln. verwamst, vullfiehrn de Ellern gleich än Spuk Weim; vollklecksen swV. 'sich (beim Essen) t vollklekin dieser Bed. als umg. bezeichnet im DWB 12,2, kern' nur °Jena Mün, °Schmö Har, Sonnb. — voll651: vollführen 3. klickeln swV. dass., nur °Cob WeiW. — vollklickern vollgäken swV. 'etw. beim Erbrechen beschmut- swV. dass., nur °Worb GBa Hun, "Got.Fin, °Salz Der. — vollklitschen swV. 'etw. mit Schmutz bezen' a hätt alles volljegäkt "Erf Geb. vollgeblütig Adj. wohl'vital, voller Lebenskraft' werfen' Sondh 1903. — vollklunkern swV. 'sich beschmutzen' "Erf Mön. neben vollblütig °Mein Was 1895. vollgeiiern swV. 'sich (beim Essen) t vollkleckern' vollkommen Adj. 1 a. 'wohlbeleibt' "Schmal Pap, nur °Eisn BeW UE1, °Ilm Möh, °Schmö GBr; auch bluß ä beßchen vollkommener un rundlicher es sä (sie) 'etw. beschmutzen' °EisnUEl. — vollhammeln swV. wie ha (er) "Weim Bla. — b. 'reichlich weit' der 'sich mit Straßendreck beschmutzen' du hast je dich Ruck (der Hut) is e sihre vullkummen "Zeitz Pre, janz vulljehammelt Bernb; -