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German Pages 364 [376] Year 1967
VERÖFFENTLICHUNGEN DER
HISTORISCHEN K O M M I S S I O N ZU BERLIN BEIM F R I E D R I C H - M E I N E C K E - I N S T I T U T DER FREIEN UNIVERSITÄT BERLIN
B A N D 26 BIBLIOGRAPHIEN BAND 2
Walter de Gruyter & Co.
/. Guttentag,
vormals G. J. Göschen'scbe Verlagshandlung Verlagsbuchhandlung · Georg Reimer · Karl ]. Trübner
Berlin 1965
• Veit & Comp.
H E R R M A N N Μ. Ζ. M E Y E R
MOSES
MENDELSSOHN
BIBLIOGRAPHIE Mit einigen Ergänzungen zur Geistesgeschichte des ausgehenden 18. Jahrhunderts
Mit einer Einführung
von
HANS HERZFELD
Walter de Gruyter & Co.
vormals G. J. Gösdhen'sdie Verlagshandlung ]. Guttentag, Verlagsbuchhandlung · Georg Reimer · Karl}. Trübner · Veit & Comp.
Berlin 1965
Gedruckt mit Unterstützung des Bundesministeriums für wissenschaftliche Forschung
© A r d i i v - N r . 47 59 67/1 Copyright 1967 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. GÖsdien'sdie Verlagshandlung J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit 8i Comp. Printed in Germany Alle Rechte des Nachdrucks, der photomedianisdien Wiedergabe und der Anfertigung von Mikrofilmen, auch auszugsweise, vorbehalten. Satz und Druck: Thormann & Goetsch, Berlin 44
EINFÜHRUNG
Die Historische Kommission zu Berlin hat in ihrem Forschungs- und Publikationsprogramm der Pflege jüdischer Kultur-, Geistes- und Sozialgeschichte, insbesondere soweit sie mit dem Zentrum Berlin verknüpft gewesen ist, einen besonderen Platz eingeräumt und ihre Entscheidung in dieser Richtung durch die Herausgabe mehrerer Veröffentlichungen dokumentiert. Die Edition der „Judenbürgerbücher der Stadt Berlin" durch ihr Ehrenmitglied, den früheren Leiter des Gesamtarchivs der Juden in Deutschland, Dr. Jacob Jacobson, hat im In- und Ausland eine so ermutigende Resonanz gefunden, daß sie sich veranlaßt fühlte, dieses für die verschiedensten historischen Disziplinen bedeutsame Quellenwerk durch die im Gang befindliche Publikation der „Jüdischen Trauungsregister Berlins" von demselben Autor fortsetzen zu lassen. Eine Studie über den Anteil der jüdischen Bürger an den kommunalen Ehrenämtern in preußischen Städten des frühen 19. Jahrhunderts steht vor dem Ausdruck. Es erscheint ferner eine mehrbändige Ausgabe des Briefwerkes von Felix Mendelssohn Bartholdy, des bedeutenden Komponisten und Enkelsohnes von Moses Mendelssohn. Mit der vorliegenden Veröffentlichung einer Bibliographie zu Person und Werk des Philosophen Moses Mendelssohn in ihrer Schriftenreihe setzt die Historische Kommission ihre Bemühungen um die weitere Erforschung des Beitrages fort, den jüdische Bürger Berlins zur kulturellen und sozialen Entwicklung in Preußen-Deutschland geleistet haben. Die historische Gestalt des Berliner Aufklärungsphilosophen, der als Ahnherr einer geistigen Verständigung von Juden und Nichtjuden im Zeitalter des Rationalismus durch sein vielfaches geschichtliches Vermächtnis einen überzeitlichen Rang beanspruchen darf, gehört hierbei in die vorderste Reihe. Der Verfasser dieser kommentierenden Bibliographie, der in Israel lebende Begründer der 1924 entstandenen „Soncino-Gesellschaft der Freunde des jüdischen Buches", Herr Rechtsanwalt Herrmann Μ. Z. Meyer, hatte in den vergangenen Jahrzehnten die vollständigste Bibliothek von und über Moses Mendelssohn aufgebaut und der Internationalen Felix-Mendelssohn-Gesellschaft in Basel übergeben; sie steht jetzt im Besitz des Mendelssohn-Archivs der Staatsbibliothek der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin der Fachwelt zur Verfügung. Die aus
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Einführung
dieser umfassenden Beschäftigung mit der Wirksamkeit des Philosophen entstandene Moses-Mendelssohn-Bibliographie rückt einen Repräsentanten jüdischen Geistes erneut und verstärkt in das Licht der Forschung, der nicht nur die Anteilnahme seiner zahlreichen zeitgenössischen Bewunderer besessen hat — unter ihnen Lessing, der ihm in seinem Nathan-Porträt ein bleibendes Denkmal gesetzt hat, Immanuel Kant, Hamann, Herder und viele andere —, sondern auch auf die Nachwelt eingewirkt hat; sie schafft zugleich das erste sichere bibliographische Fundament der weitergehenden Moses-Mendelssohn-Forschung. Solange seit dem vorzeitigen Abbruch der zum 200. Geburtsjahr Moses Mendelssohns im Jahre 1929 begonnenen Edition einer Jubiläumsausgabe seiner Werke die Repräsentation des Mendelssohnschen Gesamtschaffens unvollständig bleibt, erhält ein erschöpfendes Verzeichnis der bisher bekannten Schriften von und über Moses Mendelssohn auch aus diesem Grunde eine nicht zu entbehrende ergänzende und stellvertretende Funktion. Die Verbindung von Moses Mendelssohn und Berlin bedeutete schon immer mehr als einen zufälligen Nexus: Im Leben des Philosophen treffen sich Aspekte der lokalen Berliner Sozial- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts mit den Stadien seiner Biographie und den geistigen Stationen in seiner Entwicklung auf dem Hintergrund neuerer Ergebnisse der Wissenschaft vom Judentum. Der im Jahre 1729 Geborene hat mit nur geringfügigen Unterbrechungen von 1743 bis zu seinem Tode im Jahre 1786 über vier Jahrzehnte der Geschichte Berlins als preußischer Residenz der friderizianischen Zeit und eines der wesentlichsten Zentren der deutschen Aufklärung miterlebt und trotz seiner langwährenden gesellschaftlichen Ausnahmesituation als nichtprivilegierter Jude in regem und fruchtbarem Gedankenaustausch mit Angehörigen fast aller Stände und Schichten als Ratgeber und Erzieher wirken können. Durch seine berufliche Tätigkeit als Geschäftsführer einer Berliner Seidenmanufaktur nahm er auch am Wirtschaftsleben der Stadt teil. Auf Grund seiner literarischen und religiösen Kontroversen, die ihm Weltruhm eintrugen, ist er von der Mit- und Nachwelt als Verkörperung der geistigen Ideale seiner Epoche empfunden worden. Nach einer Distanz von anderthalb Jahrhunderten ist es heute wohl möglich festzustellen, daß Moses Mendelssohn mit seiner Verbindung von kultureller Assimilation und konfessioneller Treue gegenüber dem mosaischen Glauben den Nachweis gelebt hat, daß auch ohne christliche Taufe eine konstitutive Mitwirkung von Juden am deutschen kulturellen Lebensbereich zu verwirklichen war. Bildung und literarische Aktivität
Einführung
VII
Moses Mendelssohns sind Ausdruck einer exemplarischen, persönlichen sozialen Emanzipation und praktisch-pädagogischen Wirksamkeit — man denke an die Mitbegründung der jüdischen Freischule — auf dem Hintergrund der religiösen und sozialen Verhältnisse der Juden in Berlin im Rahmen der allgemeinen Zeittendenzen von Aufklärung und Säkularisierung, Kosmopolitismus und Bildungsoptimismus. Mendelssohns geistige Konfrontationen, etwa mit Lavater, mit Jacobi oder mit Friedrich d. Gr., seine Beiträge zur Gestaltung des Judeneides und damit zur Prozeßordnung in Preußen, seine Mitarbeit in den literarischen Organen der Berliner Aufklärung, die Gewinnung des Preises der Akademie der Wissenschaften, selbst seine Anteilnahme am kommerziell-gewerblichen Sektor des Berliner Wirtschaftslebens dürfen als Annäherung zwischen Juden und Einheimischen ohne Verwischung der verschiedenartigen historischen Wurzeln, als Vermittlung der Erkenntnis einer möglichen kulturellen und sozialen Verständigung ohne gleichschaltende Uniformität interpretiert werden. Außer seinen Verdiensten für Bibelübersetzung und Einführung der deutschen Sprache als Medium der wissenschaftlichen Literatur und Umgangssprache der Juden in Mitteleuropa anstelle des Jiddischen sind konkrete Ergebnisse der auch nachwirkenden erzieherischen Bedeutung des „Weisen von Berlin" auf Christen und Juden: sein Eintreten für glaubensverfolgte jüdische Gemeinden in verschiedenen europäischen Staaten, teils mit Hilfe preußischer Beamter, seine Ablehnung eines separaten Judenstaates, seine Forderung nach Bekenntnistreue bei gleichzeitiger gegenseitiger Toleranz, seine Wirkungen auf die deutsche Sprach- und Geistesgeschichte. Neben der Bibelübersetzung stellen die Etablierung des Deutschen als Philosophensprache durch seine Essays, die Verteidigung der deutschen Literatur gegen die Vorurteile Friedrichs d. Gr. und besonders die Gewinnung der im mitteleuropäischen Raum lebenden Juden für die deutsche Kultur und die deutsche Sprache als Voraussetzungen für ihren Eintritt in das moderne europäische Leben säkulare Leistungen dar. Mit dem vorliegenden Beitrag zur Verbreitung der Kenntnis des Werkes von Moses Mendelssohn darf die Historische Kommission zu Berlin hoffen, einer historisch fundierten Mendelssohn-Forschung und damit der Wissenschaft von den deutsch-jüdischen Beziehungen zu dienen. Die Gestaltung und Drucklegung der von Herrmann Μ. Z. Meyer in jahrzehntelanger Tätigkeit erarbeiteten Bibliographie hat des Zusammenwirkens des in Jerusalem lebenden Autors mit der Historischen Kommission und ihren verschiedenen Helfern und Beratern am Druckort Berlin, dem Verlag Walter de Gruyter und der Druckfirma mit
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Einführung
ihren Mitarbeitern sowie nicht zuletzt mit einem ungewöhnlich entgegenkommenden Finanzierungsträger bedurft. Die freundschaftliche Zusammenarbeit der Historischen Kommission mit dem Mendelssohn-Archiv und ihrem Direktor, Herrn Max F. Schneider, hat die Arbeiten entscheidend unterstützt. Als Berater für bibliographische Einzelfragen standen der Kommission Herr D r . Werner Schochow, für die Mitkorrektur der hebräischen Titel in Berlin Herr D r . Arnos Funkenstein zur Seite. Die letzte Entscheidung bei der Textgestaltung lag in jedem Falle beim Autor, der auch die volle Verantwortung für die Aussagen dieses Werkes trägt. Als Lektor in der Kommission hat Herr Klaus Ehrler, Μ. Α., aus seiner weitreichenden Kenntnis des Schrifttums und der darin eingeschlossenen Problematik die Editionsarbeiten sachverständig und umfassend betreut. Die Historische Kommission zu Berlin, besonders ihr Referat für Kulturgeschichte, in dessen Rahmen unter Leitung von Herrn Wiss. R a t D r . Otto Büsch die Edition besorgt wurde, danken den genannten und ungenannten Beteiligten in der Kommission, beim Verlag und bei der recht schwierigen Herstellung der Druckvorlagen zum Rotaprint-Druck durch Frau E. Rampp für ihre ausdauernde Hilfe. Nicht zuletzt gilt ihr Dank dem Herrn Minister für wissenschaftliche Forschung und seinen zuständigen Mitarbeitern in Bad Godesberg für die großzügige und geduldige Förderung des nun vorliegenden Werkes.
Berlin-Lichterfelde, im November 1965
Im Auftrage der Historischen Kommission zu Berlin Der Vorsitzende
Prof. Dr. Dr. h. c. Hans
Herzfeld
HINWEIS FÜR D E N B E N U T Z E R Die einzelnen Teile des vorliegenden "Werkes, insbesondere die Registerabschnitte, wollen stets in Verbindung mit der Ergänzungs- und Berichtigungsliste (S. 338 ff.) benutzt werden.
INHALT
EINFÜHRUNG
von Hans Herzfeld
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EINLEITUNG des A u t o r s
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Abkürzungen
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ERSTER TEIL
Nachschlagewerke
(Nrn.
1—32)
l
(Nrn. 33— 54) (Nrn. 55— 78) (Nrn. 79— 381) (Nrn. 382— 421) (Nrn. 422— 684)
7 19 31 65 80
ZWEITER TEIL
Die Werke Moses Mendelssohns Autographen, Manuskripte Gesamtausgaben Einzelausgaben Zeitschriftenbeiträge Briefwechsel, persönliche Beziehungen
DRITTER TEIL
Werke über Moses Mendelssohn Literatur über Moses Mendelssohn Collectanea Moses Mendelssohn im Bild
(Nrn. 685—1158) 121 (Nrn. 1159—1398) 162 (P-Nrn. 1— 118) 175
VIERTER TEIL
Register Titelregister Hebraica Rezensionen Briefregister Namenregister ERGÄNZUNGEN u n d BERICHTIGUNGEN
(R-Nrn. (C-Nrn.
187 204 1—109) 205 1—164) 214 249 338
EINLEITUNG Schriftsteller aus fast allen Kulturkreisen beider Hemisphären haben sich während der letzten zwei Jahrhunderte mit Moses Mendelssohn befaßt. Probleme, die mit seinem Wirken verknüpft sind, wurden von Politikern und Theologen, Soziologen und Philosophen, Literaturkritikern und Philologen im Rahmen ihrer Fachgebiete behandelt. Seit nunmehr fast fünfzig Jahren habe ich mich bemüht, diese Literatur zu erwerben. Durch planmäßige Ankäufe entstand allmählich eine Sammlung, die das Werk und die Persönlichkeit des Philosophen nahezu vollständig dokumentiert. In einem Katalog habe ich die Bestände nach der Ordnung der Aufstellung verzeichnet, bibliographisch beschrieben und aufgeschlüsselt. Auf dieser Arbeit, der später Nachweisungen über Seltenheiten in anderem Besitz und die Titel von Neuerscheinungen zum Zweck der Abrundung beigefügt wurden, beruht der hier gebotene Versuch einer Bibliographie. Das nachstehende Verzeichnis aller Schriften Moses Mendelssohns wird durch eine Zusammenstellung einschlägiger Literatur und durch einige Hinweise auf Arbeiten zur Geistesgeschichte des ausgehenden 18. Jahrhunderts ergänzt. Es will dem Forscher dienen, indem es ihm die Übersicht über ein weit verzweigtes Schrifttum erleichtert. Wenn ich an dieser Stelle nun etwas über Moses Mendelssohn aussagen soll, stehe ich damit vor einer schweren Aufgabe. Mir geht es hierbei wie Mendelssohn selber, der in einem Brief an einen seiner Schüler, Herz Homberg (15.3.1784) bekennt: „Mir selber ist es noch allezeit Arbeit, so oft ich meine Gedanken in Schrift verwandeln soll". Und wenn ich mir nun doch die Last des Schreibens willig aufbürde, stellt sich mir gleich warnend ein Wort Mendelssohns in den Weg, der da in ablehnender Kritik über ein biographisches Werk urteilt, „daß, da er keinen besonderen Gesichtspunkt gewählt, aus dem dieses Leben als etwas Neues hätte vorgestellt werden können, es sich audi nicht der Mühe lohne, es zu drucken" (Nr. 429, IV, a). So hoch geschraubten Anforderungen ist schwer genüge getan. Moses Mendelssohn wurde am 6.9.1729 in Dessau geboren und starb am 4.1.1786 zu Berlin. Seine äußeren Lebensumstände lassen wenig Ungewöhnliches erkennen. Die Ausbildung, die er genoß, war die, welche damals üblicherweise einem jüdischen Knaben zuteil wurde: Er
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Einleitung
lernte Hebräisch und wurde im Studium von Bibel und Talmud in traditioneller Form unterwiesen. Auch bei seiner Berufswahl — er war zuerst als Hauslehrer und später als Buchhalter bei einem privilegierten Schutzjuden tätig — blieb er durchaus im Rahmen des allgemein Üblichen und zu Erwartenden. Daß er aber Deutsch und andere Sprachen erlernte und sich Kenntnisse in den Naturwissenschaften aneignete, ist bei einem Juden zu dieser Zeit und in seinen Verhältnissen völlig beispiellos. Zwar gab es in Deutschland damals schon Juden, die akademische Berufe ausübten; doch für diese war ihre wissenschaftliche Bildung ein wesentlicher Bestandteil ihrer Berufsausbildung. Wenn Moses Mendelssohn sich bemühte, die Grundlagen europäischer Bildung autodidaktisch zu erwerben, so mußte er solchem Studium die Nachtstunden opfern. Er wußte, daß die jüdische Gemeinschaft, in der er lebte, solche Kenntnisse nicht schätzte, und daß für ihn keine Möglichkeit bestand, durch sein Wissen wirtschaftlich vorwärts zu kommen. Was er erlernte, war nur für seine eigene Vervollkommnung bestimmt und sollte nicht nach außen wirken. Moses Mendelssohn ist der Typ des zurückgezogen lebenden Privatgelehrten, dessen Kenntnisse auf dem Gebiete von Literatur und Philosophie nur ganz wenigen Freunden bekannt waren. Seine Schriften — die erste Veröffentlichung wurde anscheinend ohne sein Wissen betrieben — erschienen ursprünglich ohne Nennung seines Namens. Erst als die Preußische Akademie der Wissenschaften bei der Herausgabe seiner Preisschrift den Namen Mendelssohns auf das Titelblatt setzte, gab er die fast ein Jahrzehnt geübte Zurückhaltung auf und ließ fortan seine Bücher nicht mehr anonym erscheinen. Die erste Veröffentlichung des damals 29jährigen Autors ist ein kleines Büchlein, in dem er einige grundlegende Thesen des Leibnizschen Systems gegen die Angriffe der Philosophen der Berliner Akademie in Schutz nimmt. Seine Gedankengänge sind scharfsinnig formuliert, einleuchtend dargestellt und in logischer Folge zu einer wirksamen Verteidigung geordnet. Doch bietet diese Zusammenstellung der Argumente anderer Autoren ihrerseits keine neuen Erkenntnisse. So bildete nicht der gedankliche Inhalt, sondern vielmehr die literarische Form das Neuartige, das durch dieses Buch in die deutsche Philosophie eingeführt wurde. Moses Mendelssohn hat die deutsche Sprache erst im vorgerückten Lebensalter als eine Fremdsprache erlernt. Um so erstaunlicher ist es, wie umfassend er sie gemeistert hat und in wie vollendeter Form er sie literarisch zu nutzen wußte. Das Erstlingswerk ist in einem vollendeten Deutsch niedergeschrieben, und sein flüssiger Stil zeigt das bemerkens-
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wert große Sprachkönnen eines Autors, der für die Philosophen seiner Zeit beispielgebend und anregend gewirkt hat und dadurch an der Schaffung einer modern geformten Philosophensprache entscheidenden Anteil genommen hat. Bald darauf konnte Mendelssohn (Nr. 389, Brief 126) feststellen, „daß die deutsche Sprache zur Weltweisheit mehr als irgend eine von den lebenden Sprachen ausgebildet zu sein" scheine. Hierbei hat er bezeichnenderweise seine eigenen Verdienste auf diesem Gebiet bescheiden verschwiegen. Aber andere haben seine sprachlichen Fähigkeiten um so mehr gelobt. Die Akademie rühmte (Nr. 133) seinen „sehr eleganten Stil" und bezeichnete Mendelssohn als „einen der besten Schriftsteller Deutschlands"; zwanzig Jahre später schreibt der „Alleszermalmer" Kant in neidvoller Anerkennung: „Es ist nicht jedermann gegeben, so gründlich und dabei so elegant zu schreiben als Moses Mendelssohn". Mendelssohn, der Philosoph, hat den ihm adäquaten Beitrag zur Auflockerung und freiheitlichen Weiterentwicklung des deutschen Geisteslebens geleistet. Es galt, den Formalismus des Barock zu überwinden und die zu retardierenden Faktoren erstarrten Floskeln der überlieferten Vorurteile auszumerzen. Moses Mendelssohn suchte zu beweisen, daß nur ein nach den klassischen Regeln der Logik ausgerichtetes Denken als Maßstab für die Kritik geistiger Werte Anwendung finden kann, wenn allgemein gültige Ergebnisse erstrebt werden; die von seinen Freunden propagierte „Aufklärungs"-Bewegung verdankte diesen Gedankengängen mit ihre philosophische Untermauerung. Damals konnte sich im Widerstreit der Meinungen eine neue Staatsgesinnung kristallisieren — man darf sie wohl heute als „preußischen Humanismus" bezeichnen — , in der sich das überlieferte System der unbeschränkten Staatsgewalt mit den neuzeitlichen Ansprüchen auf Anerkennung der Menschenrechte und auf Gewährung individueller Freiheiten für die geistige, politische und wirtschaftliche Betätigung des Bürgers zu einer harmonisch ausgeglichenen Einheit zusammenfand. Auch zu dieser Entwicklung hat Moses Mendelssohn recht beachtliche Mitarbeit beigesteuert, vor allem dadurch, daß es ihm gelang, in seinen Schriften die Ergebnisse philosophischer Untersuchungen aus der Dunkelkammer der Fachliteratur herauszuziehen und sie der Öffentlichkeit in einer Form und Sprache darzustellen, die jedem Gebildeten leicht verständlich war. Mendelssohn hat die Schriften der Philosophen studiert, um sich zu bilden und seine recht einseitige Erziehung zu vervollkommnen. Er hat hierzu ernsthafte Arbeit ausdauernd und planmäßig geleistet: Wir wissen, daß er Christian Wolffs Definition der Ontologie in lateinischer
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Einleitung
Sprache auswendig aufsagen konnte (Nr. 736, S. 35). Ein Teil seiner Niederschriften diente der Verarbeitung des Erlernten; seine persönliche Stellungnahme zu dem Ergebnis des Denkens der anderen ist in ihnen nur selten zu verspüren, da er die Systeme der Philosophie nur darauf prüfte, ob ihre Beweisführung logisch einwandfrei aufgebaut und konsequent weiterentwickelt war. Es ist bisweilen — damals und jetzt — bemängelt worden, daß sich auch in den zur Veröffentlichung bestimmten Schriften Moses Mendelssohns meistens nur Wiedergaben fremder Erkenntnisse finden lassen, und daß seine so schön geformten Sätze recht selten eigenes Gedankengut enthalten. Eine auf solchen Feststellungen beruhende Kritik bleibt lückenhaft, weil sie es unterläßt, die Möglichkeiten und Absichten des Beurteilten in Betracht zu ziehen. Schon im frühesten Knabenalter hatte Moses Mendelssohn den hebräischen Text des „More Nebuchim", des „Führer der Verirrten" gelesen. Dem Studium dieses Werkes des großen jüdischen Kodifikators und Exegeten verdankte Mendelssohn seine Fähigkeit, klar und logisch zu denken und kritische Untersuchungen scharfsinnig durchzuführen; zugleich empfing er aber die Geisteshaltung des Maimonides, die sich in jedem Satz des „Führers" widerspiegelte, wo innige Frömmigkeit sich mit der positivistischen Überzeugung paart, daß die durch Gottes Gnade geschaffene Welt gut und zu Gutem bestimmt ist. Alle Gedanken, die Mendelssohn der europäischen Philosophie entnehmen konnte, mußten so beschaffen sein, daß sie sich mühelos in den Rahmen dieses Systems einfügen ließen; er konnte durch all sein Forschen nie von dem einmal eingenommenen Ausgangspunkt fortgeführt werden. Seine Gedankenarbeit empfand er selber nie als einen Versuch, durch neuartige Erkenntnisse das Bestehende umzustürzen und den Grundstein für einen Neubeginn zu legen; vielmehr wollte er nur das übernommene System durch Zusätze und Weiterführungen bereichern und verschönern. Unter keinen Umständen wollte er vor der Öffentlichkeit als der Begründer einer neuen Philosophie und als der Verbreiter neuartiger Gedanken erscheinen. Er war sich wohl bewußt, daß ihm alle äußeren Voraussetzungen fehlten, auf denen ein solcher Versuch hätte begründet sein müssen, so daß „zeitliche Umstände es erfordern, niemandem, außer sehr wenigen Freunden, für etwas mehr als einen Buchhalter bekannt zu sein" (an Michaelis, 7. 7. 1755). Er war klein und unansehnlich, verwachsen und von so zarter Konstitution, daß er durch zahlreiche Krankheiten und langdauernde Schwächezustände oft an produktiver Geistesarbeit gehindert war. Einen weiteren Hemmschuh bildeten seine äuße-
Einleitung
XV
ren Verhältnisse. Er besaß kein nennenswertes Vermögen, arbeitete in wirtschaftlicher Abhängigkeit und lehnte jede Möglichkeit zur Verbesserung seiner finanziellen Lage durch Spekulationen oder Geschäfte mit moralisch zweifelhafter Grundlage entschieden ab. Schließlich war auch seine politische Position als ein in den Preußischen Staaten geduldeter Jude nicht dazu angetan, ihn zu einem öffentlichen Hervortreten zu ermuntern, bei dem er nur gar zu leicht den Zorn von Vertretern der Staatsreligion und von anderen Würdenträgern auf sich lenken konnte, und er vermied es deshalb ganz bewußt, „aus den Schranken zu treten, die ich mir mit so gutem Vorbedachte selbst gesetzt habe" (JA VII, S. 17). Die Scheu, mit seinen Ansichten öffentlich hervorzutreten, hatte ihn veranlaßt, seine ersten fünf Publikationen ohne Namensnennung herauszubringen; das gleiche Motiv leitete ihn, wenn er im „Phädon" seine Ideen dem Sokrates in den Mund legte. So war also Moses Mendelssohn kein Schriftsteller, dessen Feder primär von dem Wunsche nach Selbstdarstellung gelenkt wurde; die Beschränkungen, die er sich in Form und Inhalt seiner literarischen Tätigkeit auferlegte, waren das Ergebnis einer Zurückhaltung, die zu dem Stil seiner Lebensführung ebenso paßte wie zu der geistigen Position, die er erwählt hatte. Es gibt aber noch einen zweiten Grund, der die philosophische „Unpersönlichkeit" mancher Schriften Mendelssohns erklärt. Oft sah er sich veranlaßt, publizistisch tätig zu werden, um denen zu helfen, die zu Unrecht angegriffen wurden, und um die Verkannten und Mißverstandenen ins rechte Licht zu rücken, so wie dies auch sein Freund Lessing in seinen „Rettungen" tat. Um solche Hilfeleistung wirkungsvoll zu gestalten, war es nicht erforderlich, die Leser durch neuartige Gedankengänge zu frappieren, sondern mußte es viel aussichtsreicher erscheinen, die angegriffenen Positionen durch die Heranziehung anerkannter Argumente zu verteidigen. Damit diente er der übernommenen Aufgabe und trug durch Zurückhaltung eigener Gedanken zum Gelingen der Verteidigung wesentlich bei. Zur Literaturkritik kam Moses Mendelssohn, um seinen Freunden behilflich zu sein; sie benötigten zur Verwirklichung ihrer publizistischen Pläne seine Mitarbeit auf diesem Gebiet. Wo er Zeit und Kraft hernahm, um neben anstrengender Berufsarbeit und seiner eigenen literarischen Tätigkeit noch mehr als hundert ausführliche Buchbesprechungen zu verfassen, ist schwer vorstellbar. Wesentlicher als diese persönliche Seite seiner Leistung ist aber der Beitrag, den er durch die besondere Art seiner Rezensionen für die Weiterentwicklung der Literatur-
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kritik geleistet hat. Bis dahin hatten die Buchbesprechungen meist nur Inhaltsangaben geboten; Moses Mendelssohn aber war bestrebt, sich mit Inhalt und Form der besprochenen Literatur in grundsätzlichen Darlegungen auseinanderzusetzen. Es hat nicht lange gedauert, bis diese Methode literarischer Kritik allgemein als Vorbild betrachtet wurde und zahlreiche Nachahmer fand. Von wem die fruchtbare Anregung stammte, ist vielen Schülern Mendelssohns nie zum Bewußtsein gekommen, da der Meister — wie nicht anders zu erwarten — auch seine Rezensionen nur anonym veröffentlichte. Die Tatsache, daß Moses Mendelssohn Jude war, beeinflußte — wie bereits erwähnt — die Formung seiner geistigen Gestalt und bestimmte den Ausgangspunkt, von dem aus er zur Begegnung mit den Systemen der abendländischen Philosophie ansetzte. Der Inhalt seiner deutschsprachigen Werke wurde aber hierdurch in viel geringerem Umfang bestimmt. Allerdings ist Mendelssohns erste Publikation dieser Art — sein von Lessing publizierter Brief an Dr. Gumpertz (Nr. 382 b) — ein Beitrag zur Literatur über die Judenfrage. Johann David Michaelis, der Göttinger Orientalist, hatte in einer Kritik über Lessings Lustspiel beanstandet, daß dort die unwahrscheinlich wirkende Figur eines moralisch einwandfrei handelnden Juden vorgeführt werde. Moses Mendelssohn nahm gegen diese Verächtlichmachung seiner Nation Stellung und verteidigte gleichzeitig die schriftstellerische Ehre Lessings. In den Schriften, die von Mendelssohn während des darauffolgenden Jahrzehnts erscheinen, finden sich jedoch keine weiteren Äußerungen zum jüdischen Komplex. Sie sind ausschließlich schöngeistigen Problemen gewidmet und beschäftigen sich mit Fragen aus dem Gebiet von Ästhetik und Literatur. Während dieser Periode seines literarischen Schaffens, die ihren Höhepunkt mit dem Erscheinen des Phädon (1767) erreichte, wird Moses Mendelssohns Leistung in wissenschaftlichen Kreisen mit wohlwollender Anerkennung betrachtet; doch steht die wissenschaftliche Bedeutung, die den Schriften zuerkannt wird, in keinem Verhältnis zu dem öffentlichen Aufsehen, welches die Person des Verfassers erregte. Es verlangte einen radikalen Umbruch im Denken und das Aufgeben vieler überkommener Vorstellungen, wenn man sich eingestehen wollte, daß es möglich sei, audi von einem Juden Beiträge zur deutschen Literatur und Philosophie zu erhalten. Der schriflstellernde und philosophierende Buchhalter jüdischer Nation wurde zu einer Sehenswürdigkeit, und die durchreisenden Fremden betrachteten einen Besuch in den Geschäftsräumen seiner Seidenfabrik als eine erstrebenswerte Krönung ihres Aufenthaltes in der
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Haupt- und Residenzstadt Berlin. Jedermann, ob Schriftsteller oder Student, Geistlicher, Staatsmann oder Fürstlichkeit, selbst ein Goethe war bestrebt, von Moses Mendelssohn empfangen zu werden und Gelegenheit zu einem Gespräch zu bekommen. Die Besucher kamen oft, um ein „Weltwunder" zu bestaunen und ihre Neugier zu stillen. Wohl nur wenige waren darauf vorbereitet, daß ihrer ein tiefes seelisches Erlebnis harrte. Zahlreiche literarische Belege schildern den nachhaltigen Eindruck, den die stille und bescheidene Persönlichkeit unseres Moses Mendelssohn auf seine Besucher gemacht hat. Die Bekanntschaft mit dem Juden Moses Mendelssohn, der so unerwartete menschliche und wissenschaftliche Qualitäten aufzuweisen hatte, hat nicht nur ihm selbst eine geachtete Stellung verschafft, sondern hat darüber hinaus die Einstellung der europäischen Öffentlichkeit zu Juden und dem Judentum im allgemeinen entscheidend beeinflußt. Daß Moses Mendelssohn solchermaßen in die Reihe der europäischen Berühmtheiten aufrückte, hatte aber auch die Konsequenz, daß unser Weiser von Missionaren und Weltverbesserern als die gegebene Adresse angesehen wurde, an die sie ihre Ansichten zur Judenfrage richten konnten. Und so folgt für Mendelssohn auf eine fünfzehnjährige Periode, in der er sich philosophischem Studium widmen durfte, nun ein zweiter, gleichfalls fünfzehn Jahre umfassender Zeitabschnitt, in dem er sich mit apologetischen und judaistischen Arbeiten beschäftigen mußte, weil er sich durch Angriffe oder Aufforderungen zu Stellungnahmen genötigt sah. Es gibt eine ausreichend große, im nachfolgenden Bücherverzeichnis beschriebene Literatur, die Moses Mendelssohns Ansichten über das Wesen des Judentums und seine Stellung zu Staatsreligion und Staatsverfassung behandelt. Er hat alle Aufforderungen, sich taufen zu lassen, taktvoll aber entschieden abgelehnt, und hat hierbei — wohl als erster — das Postulat der Trennung von Kirche und Staat formuliert, um ein Fundament für die staatsrechtliche Stellung des „preußischen Staatsbürgers jüdischen Glaubens" zu legen. Es wurde die Voraussetzung für die Emanzipation der Juden in Deutschland und in ganz Europa. Eine Auswirkung der geistigen Neugestaltung Europas brachte — im Zuge vieler anderer staatspolitischer Veränderungen — den Juden das Bürgerrecht. Dieser Rechtsakt war allerdings keine spontane Neuschöpfung, sondern nur die legale Konsequenz einer längst abgeschlossenen Entwicklung; zumindest in Preußen hatten die Juden schon seit Jahrzehnten aufgehört, eine abgesonderte Stellung als Fremdlinge einzunehmen, und hatten sich den ihnen zukommenden Platz als integraler Be-
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Einleitung
standteil des Wirtschaftslebens errungen. Diese Entwicklung war dadurch begünstigt worden, daß gleichzeitig auch eine Umwandlung der geistigen Struktur innerhalb der Judenheit vorgegangen und der Wunsch nach möglichst weitgehender Assimilation erwadit war. Dieser Versuch einer Angleichung an die soziale Umwelt war ursprünglich nicht darauf gerichtet, die bestehenden Unterschiede zu beseitigen, sondern wollte nur die äußeren Erscheinungsformen der Gegensätze verschwinden lassen. Man hoffte, dadurch die einer Emanzipation entgegenwirkenden gefühls- und verstandesmäßigen Gründe ausräumen zu können. Als aber die erstrebten politischen Entscheidungen auf sich warten ließen, entschlossen sich manche Anhänger der Assimilationsbewegung zur Annahme der Taufe, weil sie dies für den einzigen Weg hielten, der ihnen das „Eintrittsbillett zur europäischen Kultur" verschaffen könne. David Friedländer, der Schüler und Freund Moses Mendelssohns, hat in seinem „Sendschreiben an Probst Teller" (Nr. 476) als erster dem Streben nach weitestgehender Angleichung literarischen Ausdruck verliehen. Er und seine Mitarbeiter glaubten, eine solche Bewegung durch Berufung auf die Lehren Moses Mendelssohns begründen zu können; doch entbehrt diese Zuschreibung der geistigen Urheberschaft jeder sachlichen Grundlage. Wohl war Moses Mendelssohn bemüht, den zwischen Juden und Christen klaffenden Abgrund bestmöglich zu überbrücken. So begann er, in den Juden staatsbürgerliche Gesinnung zu erwecken, und schon in seinen Predigten aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges findet sich der Aufruf, für die Witwen und Waisen „unserer" Soldaten zu sorgen. Um den schlechten Ruf des jüdischen Geschäftsmannes gegenstandslos werden zu lassen, wirkte er für die Besserung der „Moral im Handel". Besonders wichtig war es ihm, das allgemeine Bildungsniveau seiner Glaubensgenossen auf die Höhe der Umwelt zu heben. Doch waren alle diese Schritte nie dazu bestimmt, die Juden von dem Glauben ihrer Väter fortzuführen. Für seine eigene Person konnte eine derartige Absicht ohnehin nie vermutet werden, denn Moses Mendelssohn hat im engeren Kreise und auch vor der breiten Öffentlichkeit immer bewiesen, daß er die Vorschriften der jüdischen Religion für sich als unbedingt verbindlich anerkannte und aufs peinlichste beobachtete. Er konnte die traditionellen Glaubenssätze mit den Erkenntnissen neuzeitlicher Wissenschaft zu einem harmonischen Ganzen vereinen. Daß sich das Studium der Bibel sehr gut mit dem Gebrauch einer unvermischten und unverfälschten hochdeutschen Sprache verträgt, hat er durch seine Bibelübersetzung bewiesen. So wollte er eine Jugend heranziehen helfen, in der sich beide geistigen Komponenten auswirken konn-
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ten, ohne daß dabei die Verbundenheit mit der Vergangenheit zugunsten der Errungenschaften der Gegenwart zurücktreten mußten. Durch die gleiche Mischung von religiösem Konservatismus und weltlichem Liberalismus ließ er sich auch für seine persönlichen Entscheidungen leiten, und es war eine völlig konsequente Haltung, die ihn einerseits die Verlockung der Mission und anderseits die verfrühten Projektemacher eines selbständigen Judenstaates zurückweisen ließ. Man kann Mendelssohn eben nicht begreifen, wenn man nicht immer wieder auf den Urgrund seiner geistigen Persönlichkeit zurückgeht. Er war ein aus tiefster Seele gläubiger und Gott ergebener Mensch, der in demütigem Vertrauen auf die Weisheit des allmächtigen Schöpfers auf dem Platz, an den ihn die Vorsehung einmal gestellt hatte, verharren wollte. Ohne jeden Umsturz oder grundsätzliche Umänderung wollte er nur durch kleine, bescheidene Schritte im Rahmen seiner schwachen Kräfte zur Verschönerung und Verbesserung der Welt beitragen. Dies ist das Leitmotiv, das sein ganzes Leben durchzieht und all seinem Tun und Lassen den Stempel aufgedrückt hat. Erwähnungen Moses Mendelssohns finden sich in fast allen Lexika oder sonstigen Nachschlagewerken — sei es im Rahmen von Sammeldarstellungen oder als Einzelartikel —, und sie erscheinen in unzähligen Arbeiten zur Entwicklung von Geschichte, Literatur und Philosophie, die in Buchform oder als Beiträge in Periodica veröffentlicht wurden. Die Aufnahme aller dieser Nachweisungen hätte den Umfang dieser Zusammenstellung ins Unübersehbare ausgedehnt. Bei dem räumlichen und zeitlichen Umfang der zu bearbeitenden Literatur wäre es überdies schwer gewesen, zu einer lückenlosen Vollständigkeit zu gelangen, selbst wenn diese erstrebenswert erschienen wäre. Eine solche Mühewaltung hätte sich auch kaum gelohnt, weil dadurch dem nachschlagenden Benutzer kein Zugang zu neuen Tatsachen und Ansichten eröffnet worden wäre. Zwei Beispiele mögen das Gemeinte verdeutlichen. Nach Redaktionsschluß sah ich das Feuilleton der Wiener Tageszeitung „Neue Freie Presse" vom 16. Januar 1898, wo unter der Überschrift „Carl-Theater" eine Rezension der Erstaufführung von Theodor Herzls Schauspiel „Das neue Ghetto" erscheint, in der sich — recht unerwartet — eine zwanzig Zeilen umfassende Darstellung Moses Mendelssohns findet. Fehlt nun ein Hinweis hierauf in der Bibliographie, so ist sie im technischen Sinne „unvollständig". Anderseits hat aber der Verfasser der Theaterkritik „L. Sp.", das ist Ludwig Speidel, seine darin ausgesprochenen Ansichten über Moses Mendelssohn auch noch an zwei
XX
Einleitung
anderen Stellen wiederholt, und diese sind beide in unserer Bibliographie nachgewiesen (Nr. 943 und 944). So wirkt sich diese „Unvollständigkeit" nicht in einer Schmälerung des vermittelten Wissens aus. — Ferner fand ich in Joseph Zedners „Catalogue of the Hebrew Books in the Library of the British Museum", London 1867, Seite 111, den Hinweis auf eine von Moses Mendelssohn dem I. Band seiner Bibelausgabe vorausgeschickte handschriftliche Widmung an den Bibelforscher Benjamin Kennicott in Oxford. Die Tatsache, daß Mendelssohn ein Buch Kennicotts besaß, ergibt sich aus Nr. 728, Seite 23; daß er die Arbeitsweise dieses Gelehrten kannte, zeigt einer von Moses Mendelssohns Briefen (C163), ohne daß ein persönlicher Kontakt und Briefwechsel zwischen den beiden Männern hier oder an anderer Stelle zu belegen wäre. Als Bibliograph, der sich nicht für berufen hält, zugleich auch das Amt des Kritikers oder Zensors zu verwalten, habe ich midi immer zugunsten der Aufnahme eines Titels entschieden, wenn hierdurch auch nur die minimalste Bereicherung des Wissens um Moses Mendelssohn erkennbar schien. Wir können erwarten, daß das Studium von Literatur und Archivalien unser Wissen über Moses Mendelssohn im Laufe der Zeit noch um manche Einzelheit vermehren wird. Doch ist uns heute das für ein Studium seines Wesens und Wirkens erforderliche Material in so hinreichend großem Umfange bekannt und nachstehend verzeichnet, daß wir daraus bereits ein zutreffendes Bild der Persönlichkeit und der Umgebung, in der sie gewirkt hat, gewinnen können. Die Werke selbst, soweit sie in meiner Bibiliothek vorhanden waren, haben nach mancherlei Wanderung jetzt im Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem eine würdige und hoffentlich endgültige Raststätte gefunden und sind dort Benutzern zugänglich. Die vorliegende Bibliographie, die auch den vollständigen Inhalt dieser Bibliothek erfaßt, folgt bei der Aufnahme älterer Literatur den Regeln der diplomatischen Beschreibung, wobei das Zeichen ' die Zeilentrennung markiert, während fortgelassene Zeilen durch dargestellt werden. Aus drucktechnischen Gründen mußte auf die Verwendung von verschiedenartigen — eckigen, spitzen oder runden — Klammern verzichtet werden, ebenso auf die Angabe unterschiedlicher Schriftarten — Antiqua oder Fraktur —, in denen die aufgeführten Bücher gedruckt sind. Die Methode für die Verzeichnung der neueren Publikationen entwarf mir mein Freund und Lehrer Prof. Heinrich Loewe s. A. (Universitätsbibliothek Berlin; später Stadtbibliothekar in Tel Aviv).
Einleitung
XXI
Dankbar gedenke ich all derer, die mich bei meiner Arbeit gütigst unterstützt haben. Besonders wertvoll waren mir die Hinweise und Anmerkungen von Prof. Aron Freimann (Stadtbibliothek Frankfurt a. M.), Prof. Alexander Marx (Jewish Theological Seminary, New York), Elkan Nathan Adler (London) und Sigmund Seeligmann (Amsterdam). Sie alle weilen leider nicht mehr unter uns. Die Herren Prof. Fritz Bamberger und Dr. Bruno Strauß (jetzt in New York), die einst Mitarbeiter an der Jubiläumsausgabe der Werke Moses Mendelssohns waren, verhalfen mir zu manch wertvollen Titeln. Besonderen Dank schulde ich auch der Historischen Kommission zu Berlin, ihrem Herrn Vorsitzenden und den Mitgliedern ihres Vorstandes sowie ihren um die Herausgabe dieses Bandes so hilfreich bemühten Mitarbeitern. Frau E. Rampp verfertigte die Druckvorlage; Herr Klaus Ehrler, Μ. Α., überprüfte die Schlußkorrekturen und alle technischen Einzelheiten; Herr Dr. Arnos Funkenstein las die Korrektur der hebräischen Aufnahmen. Nicht zuletzt gilt mein herzlicher Dank Herrn Max F. Schneider, der die von mir zusammengetragene Sammlung so verständnisvoll hegt und der den ersten Anstoß zur Drucklegung dieses Buches gegeben hat. Jerusalem, im Oktober
1965
Herrmann M. 2 . Meyer
ABKÜRZUNGEN AZJ
=
Allgemeine Zeitung des Judenthums. J g . 1—86, Leipzig
1837—
1889; Berlin 1890—1922. BB-CSR
=
BM
=
Brüll, Mbl.
=
B'nai B'rith. Monatsblätter der Großloge für den Cechoslowakischen Staat X . I.O.B.B. Prag. British Museum. Populär-wissenschaftliche Monatsblätter zur Belehrung über das Judenthum. Hrsg. von Adolf Brüll. Bde 1—28. Frankfurt a. M . 1881—1908.
Bull-LBI
=
IW
=
Israelitische Wochenschrift. Magdeburg 1 8 7 0 — 1 8 9 4 ; Berlin
=
—1913. Moses Mendelssohn.
JA
Bulletin des Leo Baeck Instituts. Tel Aviv 1957 ff.
Gesammelte
Schriften.
1895
Jubiläumsausgabe.
Berlin 1929 ff. JAB
=
J A , Bd 11 (Nr. 78, X I ) .
JAH
=
J A , Bd 16 (Nr. 78, X V I ) .
JJGL
=
Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur. Bde 1 — 3 1 . Berlin 1898—1938.
JJLG
=
Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft. J g . 1 — 2 2 . Frank-
JLB
=
Jüdisches Literaturblatt. Beilage zur Israelitischen Wochenschrift.
JLZ
=
Jüdisdi-Liberale Zeitung. J g . 1 — 14. Berlin 1921—1934.
JP
=
Jüdische Presse. Berlin 1875—1923.
JP-IM
=
Israelitische Monatsschrift. Wissenschaftliche Beilage zur Jüdischen
JP-SSt
=
Sabbat Stunden. Beilage zur Jüdischen Presse. Berlin 1884—1914.
JQR
=
The Jewish Quarterly Review. London 1888—1908. Philadelphia
MGWJ
=
Monatsschrift
furt a . M . 1903—1932. Jg. 1—35. Berlin 1 8 7 2 — 1 9 1 3 .
Presse. Berlin 1881—1914.
1909 ff. für Geschichte und Wissenschaft
des
Judentums.
J g . 1 — 8 3 . 1851—1939. MM
=
Moses Mendelssohn.
REJ
=
Revue des Etudes Juives. Paris 1880 ff.
VZS
=
Vossische Zeitung, Sonntagsbeilage. Berlin
1858—1903.
YB-LBI
=
Y e a r Book. Leo Baeck Institute. London 1956 ff.
ZGJD
=
Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland. Bde 1—5. Braunschweig 1 8 8 7 — 1 8 9 2 ; Jg. 1—7, Berlin 1 9 2 9 — 1 9 3 7 .
ERSTER TEIL
Nachschlagewerke
1
Lendelssohn-Biblioprraphie
NACHSCHLAGWERKE Stockhausen, Johann Christoph: C r i t i s c h e r Entwurf einer a u s e r l e s e n e n Bibliothek f ü r den L i e b h a b e r d e r P h i l o s o p h i e und s c h ö n e n W i s s e n s c h a f t e n . 2 . , v e r b , u . v e r m . A u f l . B e r l i n : A m b r o s i u s Haude & J o h a n n C a r l S p e n e r , 1758.( 16, 319 S . ) 8 ° /J_. S. 1 8 7 - 8 8 : " D i e B r i e f e ü b e r die E m p f i n d u n g e n , die in B e r l i n von e i n e m u n e r w a r t e t e n S c h r i f t s t e l l e r h e r a u s g e k o m m e n sind, m a c h e n b e g i e r i g , von d i e s e r guten F e d e r n o c h m e h r zu l e s e n . " Siehe a u c h S. 134, 248, 303. Schummel, Johann Gottlieb: Übersetzer-Bibliothek zum Gebrauche der Übers e t z e r , S c h u l m ä n n e r und L i e b h a b e r d e r a l t e n L i t t e r a t u r . W i t t e n b e r g u . Z e r b s t : S a m u e l G o t t f r i e d Z i m m e r m a n n , 1774. (16, 368 S . ) 8 ° S. 75 f. : M M s P h ä d o n hat g r o ß e S c h ö n h e i t e n : D e r Z w a n g und d a s S t e i f e , den die m e i s t e n V e r d e u t s c h u n g e n an s i c h h a b e n , i s t h i e r n i c h t w a h r z u n e h m e n : e i n e edle S p r a c h e , wie s i e s i c h f ü r den Mund d e r Weißheit s c h i k t , h e r r s c h t d u r c h g ä n g i g , und H e r r M. w a r d e r e r s t e , d e r d i e s e S p r a c h e r e dete. " M e u s e l , J o h a n n G e o r g : Z w e y t e r N a c h t r a g zu d e r v i e r t e n A u s g a b e des G e l e h r ten T e u t s c h l a n d e s . L e m g o : M e y e r , 1787. (4, 548 S . ) . 8 ° /_3_. S. 2 4 8 - 2 4 9 : MM. N i c o l a i , F r i e d r i c h : V e r z e i c h n i ß e i n e r Handbibliothek d e r n ü t z l i c h s t e n d e u t s c h e n S c h r i f t e n z u m V e r g n ü g e n und U n t e r r i c h t , wie auch d e r b r a u c h b a r s t e n A u s g a b e n d e r l a t e i n i s c h e n und g r i e c h i s c h e n A u t o r e n , und in D e u t s c h l a n d ged r u c k t e n a u s l ä n d i s c h e n B ü c h e r , w e l c h e u m b e y g e s e t z t e P r e i s e zu haben s i n d bey F r i e d r i c h N i c o l a i , B u c h h ä n d l e r zu B e r l i n auf d e r S c h l o ß f r e i h e i t i m A u d t b e r t s c h e n H a u s e wie a u c h in d e s s e n B u c h h a n d l u n g zu Stettin in d e r g r o ß e n D o m s t r a ß e i m S a n d e r s c h e n H a u s e . 1787. (2, 291 S.). /4. ( E r s c h , J o h a n n S a m u e l : ) V e r z e i c h n i s a l l e r a n o n y m e n S c h r i f t e n und A u f s ä t z e in d e r 4. A u s g . d e s g e l e h r t e n T e u t s c h l a n d s , und d e r e n e r s t e n und z w e y t e m N a c h t r a g e . . . L e m g o : M e y e r , 1788. (174 S . ) 8 /_5_. (Denina, / G i o v a n i m a r i a C a r t o / : ) Guide L i t t e r a i r e . P r e m i e r c a h i e r , qui c o n tient un t a b l e a u a b r 6 g 6 de l a M o n a r c h i e P r u s s i e n n e tracfe en f o r m e d ' i t i n f e r a i r e , a v e c d e s r e f l e x i o n s . B e r l i n , 1791. ( 142 S . ) g r . 8 /6. - : L a P r u s s e l i t t e r a i r e s o u s F r 6 d e r i c h II, ou H i s t o i r e a b r 6 g 6 e de l a p l u p a r t d e s a u t e u r s , des Acadfemiens et d e s a r t i s t e s . . . d a n s l e s 6 t a t s P r u s s i e n s d e p u i s 1740-1786. B e r l i n : H . A . R o t t m a n n , 1790. T o m e 1 :(XXXII, 497 S.) T o m e 3 : (527, 169 S. ) . g r . 8 ° /_7. ( E r s c h , J o h a n n S a m u e l : ) A l l g e m e i n e s R e p e r t o r i u m d e r L i t e r a t u r f ü r die J a h r e 1785 b i s 1790; 1791 b i s 1795; 1796 b i s 1800. J e n a : A l l g e m e i n e L i t e r a t u r - Z e i t u n g , 1793. 1794; W e i m a r , 1799-1807. 4 ° /_8_. (Acht Bände m i t z u s a m m e n ü b e r 5000 S e i t e n . ) V e r z e i c h n e t in s y s t e m a t i s c h e r A n o r d n u n g die L i t e r a t u r d e r Zeit m i t Angabe von R e z e n s i o n e n . 1
4
Die W e r k e MM s
Koch, E r d u i n J u l i u s : G r u n d r i ß e i n e r G e s c h i c h t e d e r S p r a c h e und L i t e r a t u r d e r D e u t s c h e n von den ä l t e s t e n Z e i t e n b i s auf L e s s i n g s T o d . 2 Bände." B e r l i n : Königl. R e a l s c h u l b u c h h a n d l u n g , 1798. (4, XVI, 344 S . ; 4, IV, 382 S.) 8 ° /_9. M e u s e l , J o h a n n G e o r g : L e x i k o n d e r v o m J a h r e 1750 b i s 1800 v e r s t o r b e n e n t e u t s c h e n S c h r i f t s t e l l e r . 15 B ä n d e . L e i p z i g : G e r h a r d F l e i s c h e r d . J . , 1802-1816. 8° /IQ. J ö r d e n s , K a r l H e i n r i c h : L e x i k o n d e u t s c h e r D i c h t e r und P r o s a i s t e n . 6 B ä n d e . Leipzig: Weidmann, 1806-1811. gr. 8° /II. R o t e r m u n d , H e i n r i c h W i l h e l m : -JFortsetzungeni und E r g ä n z u n g e n zu C h r i s t i a n G o t t l i e b J ö c h e r s A l l g e m e i n e n G e l e h r t e n - L e x i k o n , . . . a n g e f a n g e n von J o h a n n C h r i s t o p h A d e l u n g . Bd 4. B r e m e n : J . G. H e y s e , 1813. g r . 8 ° /12 . Sp. 2178-2180 : MM. F ü r s t , J u l i u s : B i b l i o t h e c a J u d a i c a . B i b l i o g r a p h i s c h e s Handbuch d e r g e s a m t e n j ü d i s c h e n L i t e r a t u r . T h e i l 2. L e i p z i g , 1851. g r . 8 /_13. S. 359-6 7 : MM. F r e u d e , C . G. A . : W e g w e i s e r ä l t e r e r und n e u e r e r g e m e i n n ü t z i g e r S c h r i f t e n a u s v e r s c h i e d e n e n W i s s e n s c h a f t e n n e b s t V e r s u c h , den G e i s t und Inhalt d e r s e l b e n d a r z u s t e l l e n . Bd 2: P h i l o s o p h i e . E b e r s b a c h : S e l b s t v e r l a g , 1859. S. 4 6 5 - 9 0 4 . 8 ° /14. S. 528-529 : Ü b e r N r . 323. B r ü m m e r , F r a n z : D e u t s c h e s D i c h t e r - L e x i k o n . B i o g r a p h i s c h e und b i b l i o g r a p h i s c h e M i t t e i l u n g e n ü b e r d e u t s c h e D i c h t e r a l l e r Z e i t e n . Bd 1.2. E i c h s t ä t t und S t u t t g a r t : K r ü l l , 1876-87. (V, 551 S . ; IV, 553, 140 S . ) g r . 8 ° /15. G ö r i t z , Otto: K a t a l o g f ü r die Bibliothek d e r G ö r i t z - L ü b e c k - S t i f t u n g zu B e r l i n . B e r l i n , 1886 - 1893: G e b r . G r u n e r t . (VIII, 376 S.; X, 143, 71 S.; XX, 293 S . ; XX, 264 S . ) . g r . 8 ° /16. M M - L i t e r a t u r in Bd 1, S. 124, 135, 154, 167, 171-175, 366. Houben, H e i n r i c h H u b e r t (und A l f r e d F e d o r C o h n ) : Die S o n n t a g s b e i l a g e d e r V o s s i s c h e n Z e i t u n g 1858 - 1903. - D a s N e u e s t e a u s d e m R e i c h e d e s W i t z e s . 1751. Mit E i n l e i t u n g e n von F r a n z M u n c k e r und H ( e i n r i c h ) H ( u b e r t ) Houben . B e r l i n : Β . B e h r , 1904. (XXIII S . , 1 B l . , 8 S. F a c s . - B e i l . , 1070 S p . ) 4 ° / 1 7 . = B i b l i o g r a p h i s c h e s R e p e r t o r i u m 2. E i n a u s f ü h r l i c h e s V e r z e i c h n i s a l l e r M M b e t r e f f e n d e n B e i t r ä g e in d e r Sonntagsbeilage ist dem E x e m p l a r handschriftlich beigefügt. Goodnight, Scott Holland: G e r m a n l i t e r a t u r e in A m e r i c a n m a g a z i n e s p r i o r to 1846. M a d i s o n ( W i s e . ) , 1907. (264 S . ) 8 ° /18. = B u l l e t i n of t h e U n i v e r s i t y of W i s c o n s i n , N r . 188. M M - L i t e r a t u r s i e h e N r . 380, 6 32, 744. G o e d e k e , K a r l : G r u n d r i s s z u r G e s c h i c h t e d e r d e u t s c h e n D i c h t u i g . 3 . ; neu b e a r b . A u f l . , f o r t g e f ü h r t ν . E d m u n d G o e t z e . Bd 4, Abt. 1. D r e s d e n 1916. gr. 8° /19. E n t h ä l t die f o l g e n d e n , v o n D a n i e l J a c o b y b e a r b e i t e t e n B i b l i o g r a p h i e n : a) b) c) d) e)
S. S. S. S. S.
484 491 492 493 493
- 491 : MM. - 492 : D a v i d F r i e d l ä n d e r . - 493 : M a r c u s H e r z . : Isachar Falkensohn Behr. - 494 : M o s e s E p h r a i m Kuh.
5
Nachschlagewerke
L e s s i n g , Gotthold, H r s g . : C a r l R o b e r t L e s s i n g s B ü c h e r - und H a n d s c h r i f t e n s a m m l u n g . Bd 1 - 3. B e r l i n , 1914 - 1916 : Otto v . Holten. 4° /20. Bd 1 : Die L e s s i n g - B ü c h e r s a m m l u n g , b e a r b e i t e t von A r e n d Buchholz und I l s e L e s s i n g . - D i e L e s s i n g - H a n d s c h r i f t e n und die L e s s i n g - B i l d e r s a m m l u n g , von A r e n d B u c h h o l z . 1914. (2 Bl., XII, 444 S . ) Bd 2 : H a n d s c h r i f t e n s a m m l u n g T e i l 2 : D e u t s c h l a n d . B e a r b e i t e t von A r e n d Buc-hholz. 1915. ( 1 B l . , II S . , 2 B l . , 496 S . ) . Bd 3 : H a n d s c h r i f t e n s a m m l u n g T e i l 3 und B ü c h e r s a m m l u n g . T e i l 2 N a c h t r ä ge und R e g i s t e r . 1916. ( 1 B l . , X, 640 S . , 6 T a f e l n ) . Den G r u n d s t o c k d i e s e r S a m m l u n g b i l d e n die H a n d s c h r i f t e n a u s d e m N a c h laß D a v i d F r i e d l ä n d e r s . Die S a m m l u n g u m f a s s t z a h l r e i c h e M a n u s k r i p t e und B r i e f e von MM ( s i e h e S. 180 - 189, N r . 2 341 - 240 0), s o w i e B r i e f e an MM und s o l c h e , in denen e r e r w ä h n t w i r d . D o r n , W i l h e l m : M e i l - B i b l i o g r a p h i e . V e r z e i c h n i s d e r von d e m R a d i e r e r J o h a n n W i l h e l m M e i l i l l u s t r i e r t e n B ü c h e r und A l m a n a c h e . B e r l i n : G s e l l i u s , 1928 . ( 2 B l . , 339 S . , 89 I l l u s t r a t i o n e n . ) 8 ° /21. E r s c h i e n in 600 n u m m e r i e r t e n E x e m p l a r e n . (Wahl, P a u l : ) Die A u f k l ä r u n g . E i n e A u s w a h l . 1929. K a t a l o g d e r A u s s t e l l u n g d e r A n h a l t i n i s c h e n L a n d e s b i b l i o t h e k in D e s s a u . T e i l 2. ( 16 S.) 4 /22. V e r z e i c h n e t die L i t e r a t u r d e s M M - K r e i s e s . In S c h r e i b m a s c h i n e n s c h r i f t vervielfältigt. Meyer, Herrmann : MM-Literatur. Eine bibliographische Übersicht. (Berlin: L a m b e r t S c h n e i d e r , 1 9 2 9 . ) ( S. 99 - 137).. 8 ° /23. A u s : MM. Z u r 2 0 0 j ä h r i g e n W i e d e r k e h r s e i n e s G e b u r t s t a g e s h e r a u s g e g e ben von d e r E n c y c l o p a e d i a J u d a i c a = N r . 1100 . B e s c h r e i b t 214 W e r k e von und ü b e r MM. ( S t e r n , M o r i t z und K a r l S c h w a r z :) / K a t a l o g d e r / M M - A u s s t e l l u n g ( v e r a n s t a l t e t von d e r ) P r e u s s . S t a a t s b i b l i o t h e k (und d e r Bibliothek und K u n s t s a m m lung d e r ) J ü d i s c h e n G e m e i n d e B e r l i n . B e r l i n , 1929. ( 54 S. ,1 B l . ) . g r . 8 ° /_24_. V e r z e i c h n e t 311 u . 198 A u s s t e l l u n g s g e g e n s t ä n d e ; e n t h ä l t 10 A b b i l d u n g e a - : - ( z w e i t e , v e r m e h r t e A u s g a b e ) . (74 S . ) g r . 8°. Mit e r h e b l i c h v e r m e h r t e n B ü c h e r t e i l , e n t h ä l t 516 u . 198 N u m m e r n .
/25.
G r o t e , / L u d w i g / und / P a u l / Wahl : F ü h r e r d u r c h die M M - G e d ä c h t n i s - A u s Stellung ( d e r A n h a l t i n i s c h e n L a n d e s b ü c h e r e i ) . D e s s a u , 1929. ( 48 S.) 8 Mit 5 R e p r o d u k t i o n e n . /26. S. 5 - 6 : Zweig, A r n o l d : M M - P r o l o g . Blau, E r n s t , E r i c h T ö p l i t z u . A r o n F r e i m a n n : M M - A u s s t e l l u n g i m Museum J ü d i s c h e r A l t e r t ü m e r . 1929. F r a n k f u r t a . M. ( 15 S . ) . 8 ° /27. / R a w i do w i t s c h , S i m o n : / A l p h a b e t i s c h e B i b l i o g r a p h i e d e r S c h r i f t e n M M s . I. S c h r i f t e n , R e z e n s i o n e n u s w . in d e u t s c h e r S p r a c h e . II. H e b r a i c a : S c h r i f ten, G e d i c h t e u s w . , B r i e f e . III. D o k u m e n t e , A n e k d o t e n , U n t e r r e d u n g e n , W i d m u n g e n . . . / B e r l i n , 1932^/ (VII, 361 S . ) 4 ° /28. F ü r den G e b r a u c h d e r H e r a u s g e b e r und M i t a r b e i t e r d e r M M - J u b i l ä u m s a u s g a b e z u s a m m e n g e s t e l l t und in s e c h s E x e m p l a r e n m i t d e r S c h r e i b m a s c h i n e v e r v i e l f ä l t i g t . Mit z a h l r e i c h e n h a n d s c h r i f t l i c h e n V e r b e s s e r u n g e n und Z u s ä t z e n von B r u n o S t r a u ß u. A. M e y e r , H e r m a n n : K a t a l o g d e r M M - S a m m l u n g . B e r l i n , 1933. ( 1, 2, 96, 1 Bl.). 4° /29. H e r g e s t e l l t m i t d e r S c h r e i b m a s c h i n e in d r e i E x e m p l a r e n . B e s c h r e i b t die
6
Die W e r k e MM s s e i n e r z e i t v o r h a n d e n g e w e s e n e n 847 N u m m e r n d e r S a m m l u n g .
- : ( M o s e s M e n d e l s s o h n S a m m l u n g ) J e r u s a l e m : 1939. ( 28 B l . ) 2° E n t h ä l t auf S. 9 - 35 den A n f a n g e i n e r u m f a s s e n d e n B i b l i o g r a p h i e .
/30.
Bu c hhän dl e r - Kat alo ge V e r s t e i g e r u n g d e r Bibliothek . . . A l b e r t K ö s t e r . ( K a t a l o g b e a r b . von F r i t z H o m e y e r . ) B e r l i n : W a l t e r de G r u y t e r & C o . , 1925. (138 S. ,1040 N r . ) . 8 ° /_31. L e s s i n g . A n t i q u a r i a t ^ J o s e f / A l t m a n n . K a t a l o g 3. B e r l i n 1927. 324 N r . ) . 8 °
32 S. /32.
ZWEITER TEIL
Die Werke Moses Mendelssohns
DIE
WERKE
MOSES
MENDELSSOHNS
A U T O G R A P H E N UND MANUSKRIPTE
Brief
an
die
Braut
E i g e n h ä n d i g e r B r i e f M M s an s e i n e V e r l o b t e F r o m e t G u g g e n h e i m in H a m b u r g , g e s c h r i e b e n in B e r l i n , a m D i e n s t a g , den 26. T a m m u s 5521, d.i. a m 28. J u l i 1761, in j ü d i s c h - d e u t s c h e r S p r a c h e m i t h e b r ä i s c h e n B u c h s t a b e n . E i n B l a t t S c h r e i b p a p i e r , 23, 7 : 19, 8 c m , e i n s e i t i g b e s c h r i e b e n , ohne T e x t v e r l u s t b e s c h n i t t e n und a u f g e z o g e n . / 33. V e r ö f f e n t l i c h t in N r . 78, Bd 16, S. 32 N r . 25.
Brief
an
die
Braut
E i g e n h ä n d i g e r B r i e f M M s an s e i n e V e r l o b t e . . ., g e s c h r i e b e n in B e r l i n a m D i e n s t a g , den 21. A d a r 5522, d . i . a m 16. M ä r z 1762. E i n B l a t t S c h r e i b p a p i e r , 23, 4 : 1 9 c m , d o p p e l s e i t i g b e s c h r i e b e n . / 34. Mit h e b r ä i s c h e n B u c h s t a b e n in j ü d i s c h - d e u t s c h e r S p r a c h e g e s c h r i e b e n . Auf d e r R ü c k s e i t e : A. M a d e m o i s e l l e H M a d e m o i s e l l e F r o m e t H Gugen h e i m in U H a m b u r g . Originaltext b i s h e r unveröffentlicht. Deutsche Übertragung erschienen u. a . 1929 in N r . 78, XVI, N r . 68, S. 83 - 84 und 1936 in N r . 515, S. 120 - 121. ( Siehe die P h o t o g r a p h i e d e s O r i g i n a l s in d i e s e m Bande, d a s j e t z t i m B e s i t z d e s M e n d e l s s o h n - A r c h i v s d e r Stiftung P r e u ß i s c h e r K u l t u r b e s i t z in W e s t - B e r l i n i s t . )
Die Werke MM s
10
Einführungsschreiben für reisenden
einen nach
Leipzig
Arzt
Eigenhändiges Schreiben MMs an Dr. ^med. Erns_t/ Platner in Leipzig. Ein Blatt Schreibpapier, 20, 2 : 34, 7 cm, doppelseitig beschrieben. / 35 • "Der Ihnen dieses überreichet, mein verehrungswürdiger Freund ! ist e i n . Arzt und Liebhaber der Weltweisheit, und hat einige Jahre mein Haus frequentirt. Was Wunder also, daß er so sehenlichst wünschet, Sie person lieh zu könen ? Er hat sich die Gelegenheit dazu, als eine Wohltat von mir erbeten, und ich habe das Zutrauen zu Jhrem Wohlwollen, daß Sie ihm , während seines kurzen Aufenthalts zu Leipzig, den freyen Zutritt nicht verweigern werden. Haben Sie auch den verbindlichsten Dank für die m i r gü tigst überschickte Aphorismen Jch hoffe noch diesen Winter in den Stand zu komen, sie lesen zu könen. Vor der Hand widersetzen sich meine Fi bern noch der mindesten Anstrengung. Leben Sie wohl, mein theuerster Freund ! und fahren Sie fort. Trotz a l l e r Herschenden Mythologie, Vernunft und Weisheit zu lehren. Berlin, den 14. Obr. 1776. Moses Mendelssohn verso: An Herrn Dr. Platner, in Leipzig" Das Buch Platners, dessen Empfang MM bestätigt, erschien unter dem Titel "Philosophische Aphorismen nebst einigen Anleitungen zur philosophischen Geschichte" 1776 in Leipzig. Es befand sich in der von MM hinterlassenen Bibliothek (vgl. Nr. 728, S. 31, Nr. 245).
von
K o r r e k t u r e n zu d e r Übersetzung Piatons Dialog "Der zweite Alkibiades" von F r i e d r i c h Gedike
Vier Dialogen U des H Piaton. fl Menon, Kriton und beide Alkibiades. H Übersetzt J/ von ff Friedrich Gedike, H Direktor des Werderschen Gymnasiums zu Berlin. // (Vignette: Kopf des Sokrates. Kupferstich, signiert "P. P. Rubens del. - J . C. Krüger s c . " , 5, 4 : 6 cm Plattengröße) U Berlin, 1780. H Bei Christian Friedrich Voß und Sohn. (XXII, 294 S . ) kl. 8° /36. Das Buch stammt aus der Bibliothek des Berliner Kaufmanns und Stadtrates David Friedländer, des Freundes M M s , der ein eifriger Autographen Sammler war und den in MMs Nachlass vorhandenen Briefwechsel mit bedeutenderen Persönlichkeiten erwarb. Das von Daniel Chodowiecki gesto chene Exlibris Friedländers (vgl. Engelmann Nr. 111) klebt im Vorderdekkel. Auf dem Vorsatzblatte befindet sich folgende handschriftliche Eintragung des Sammlers: "Die Correkturen in diesen Dialogen sind von dem seligen Mendelssohn, und von seiner eigenen Handschrift." Auf Seite XII der Vorrede sagt Gedike: "Auch Herr Mendelssohn hat einige Stellen (aus dem Kriton), vornehmlich aus der bekannten Rede der Gesetze, in der Einleitung zu seinem Phädon meisterhaft übersetzt. Hätte e r das
Autographen,
Manuskripte
11
ganze Gespräch übersetzt, so hätte meine Feder i m m e r ruhen mögen". Die Seiten 275 - 284 enthalten von M M eigenhändig eingetragene Textverbesserungen, die leider vom Buchbinder beim Beschneiden teilweise vernichtet wurden und zu ergänzen waren. Sokr.: Laß uns die Sache einmal etwas anders untersuchen. - Gesetzt ζ . B. es käme dir so auf einmal in den Sinn, es wäre wol gut, wenn du deinen Vormund und Freund P e r i kles umbrächtest, und du eiltest also mit einem Dolch in der Hand an seine Thür, fragtest ob er zu Hause sei, in der Absicht, ihn und keinen andern umzubringen, und bekämst zur Antwort, e r sei drinnen. -Jch sage gar nicht, daß du je so etwas würklich wirst thun wollen, sondern ich meine nur, wenn du so auf einmal, wie's bei Unwissenheit des Guten gar leicht geschehen kann, so einen Einfall bekämst, daß du die böseste Handlung für sehr gut ansähest. Meinst du nicht auch ?
Von MM v e r b e s s e r t e r Text Sokr.: Laß uns nun auch dieses untersuchen. - Gesetzt ζ . B. es käme dir so auf einmal in den Sinn, es wäre wol gut, wenn du deinen V o r mund und Freund Perikles umbrächtest, du eiltest also mit einem Dolch in der Hand an seine Thür, fragtest ob er zu Hause sei ? du wolltest nur ihn, und keinen andern umbringen, und bekämest zur Antwort, e r sei drinnen. - Jch sage deswegen nicht, daß du je so etwas würklich wirst thun wollen, aber gesetzt,daß du so einen Einfall hättest, was meines Erachtens bei Unwissenheit des Guten gar leicht geschehen kann, daß man die böseste Handlung für sehr gut ansiehet. Meinst du nicht etwa auch ?
A l k . : F r e i l i c h wol. Sokr,: Wenn du nun, indem du hineinträtest und ihn erblicktest, ihn verkenntest, und glaubtest, es sei ein andrer - würdest du dann noch das Herz haben, ihn zu töten ? A l k . : Beim Zeus, nein. Jch denke nicht. Sokr. : Denn nicht den ersten besten, der dir in den Wurf käme, wolltest du tödten, sondern grade ihn. Nicht? Alk. : Ja.
A l k . : F r e i l i c h wol. Sokr.: Gesetzt nun, du trätest hinein, erblicktest ihn, verkenntest ihn aber und glaubtest, es sei ein andrer würdest du dann noch das Herz haben, ihn zu töten ? Alk. : Nein ! Beim Zeus ! Jch denke nicht. Sokr.: Denn nicht den ersten besten, den du dir vor gesetzt, sondern grade ihn. Nicht ?
Sokr.: Wenn du dir's also öfters vorsetztest, und ihn i m m e r nicht erkenntest, wenn du es eben ausführen wolltest, so würde aus deinem Angrif wol schwerlich je was werden.
A l k . : Allerdings !
Sokr.: Ich werde dir gleich etwas sagen, das freilich paradox klingt. Jnzwischen wenndu's recht überlegst, so sollst du m i r , denk' ich Recht geben.
[Jiier
Sokr. : Und wenn du dir's also noch so ofte vorsetztest i m m e r aber den Perikles verkenntest, du zur That schreiten wolltest, würde aus deinem Angrif wol je etwas werden ?
18 Zeilen ohne Korrekturen/
Sokr.: F e r n e r klingt es zwar sonderbar, dürfte aber, wenn du's recht überlegst, eben also vorkomen.
Die Werke MM s
12
A l k . : Nun ? Was ist das ?
A l k . : Nun ? Was ist das ?
Sokr. :Daß e s , u m ' s kurz zu sagen, das Ansehn hat, als wäre der B e sitz a l l e r andern Kenntniße ohne die Kenntnis deßen, was das B e ste ist, nur selten nützlich, vielm e h r nur oft für den B e s i t z e r selbst schädlich. Ueberleg es so. Nicht wahr ? wenn wir irgend etwas reden oder thun wollen, so müßen wir es entweder würklich verstehn oder doch zu verstehn glauben.
S o k r . : Daß e s , u m ' s kurz zu sagen, das Ansehn hat, als wäre der B e sitz a l l e r andern Kenntniße, ohne die Kenntnis deßen, was das B e ste i s t , nur selten nützlich, v i e l mehr nur oft für den B e s i t z e r selbst schädlich. Ueberleg es s o . Nicht wahr ? Wenn wir irgend etwas reden oder thun wollen, so müßen wir das, was wir vorhaben entweder würklich verstehn oder doch zu verstehn glauben.
Alk. J Das sollt' ich denken.
A l k . : Das sollt' ich denken.
S o k r . : Daher ertheilen ζ. B . die Redner bei j e d e r Gelegenheit ihren Rath, weil sie entweder würklich zu rathen wißen, oder es. doch zu wißen meinen. Der eine räth zu K r i e g und F r i e d e n , ein andrer giebt Rath, wie die Mauren zu bauen, noch ein andrer über die Anlegung eines Hafens; kurz, all e s was der Staat in Beziehung auf sich selbst oder andre Staaten vornimmt, geschieht nach dem Rath der Redner.
Sokr.: Die Redner ζ. B . ertheilen nicht ihren Rath, wenn s i e entweder würklich zu rathen wissen,oder doch zu wißen meinen ? D i e s e r über K r i e g und Frieden, j e n e r , die Mauren zu bauen, noch ein andrer über die Anlegung eines Hafens; alsdann mit einem Worte, alles was der Staat in Beziehung auf sich selbst oder andre Staaten vornimt, geschieht nach dem Rath der Redner.
A l k . : Ganz r e c h t .
A l k . : Ganz recht.
S o k r . : So höre denn weiter, und sieh zu, ob ich meinen Satz würklich beweisen kann. Du theilst die Leute in der Stadt ein in v e r s t ä n dige und unverständige.
Sokr. : So höre denn noch weiter, wenn es seyn kann. Du nennst wohl einige Leute verständig, andere unverständig ?
Alk.:
Alk.:
Ja.
S o k r . : Nur wenige nennst du v e r ständig, die meisten unverständig. A l k . : Allerdings. S o k r . : Beides mit Hinsicht auf i r gend etwas ?
Ja.
S o k r . : Und zwar nur wenige v e r ständig, die meisten a b e r unverständig. A l k . : Allerdings. — S o k r . : Beides mit Hinsicht auf i r gend etwas ?
Alk.: Ja.
Alk.:
S o k r . : Nennst du den verständig, der über irgend etwas von den angeführten Dingen Rath zu e r t h e i len versteht, wenn e r nicht zugleich weiß, was beßer und wenn es beßer s e i .
S o k r . : Nennst du den verständig, der über diese Dinge Rath zu e r theilen versteht, ohne zu wißen, was beßer, in wie weit e s b e ß e r sei ?
A l k . : Gewis nicht.
A l k . : Gewis nicht.
Ja.
Autographen, Manuskripte
13
Sokr.: Also auch wol den nicht, der zwar das Kriegswesen selbst versteht, aber nicht weiß wenn es am besten ist zu kriegen, und wie lange ? Nicht ?
Sokr.: Also auch wol den nicht, der zwar Krieg zu führen versteht, aber nicht weiß, wenn es gut ist Krieg zu führen, und wie lange ? Nicht ?
A l k . : Recht.
A l k . : Recht.
Sokr.: Auch nicht den, der zwar zu tödten, zu konfiscieren, zu bannen weiß, aber nicht weiß, wenn und gegen wen dies das Beste sei.
Sokr.: Auch nicht den, der zwar ums Leben und Vermögen zu bringen und aus dem Vaterland zu bannen weiß, aber nicht wenn und nicht welche ?
A l k . : Sicherlich nicht.
A l k . : Sicherlich nicht.
Sokr.: Wer also so etwas versteht, und zugleich Kenntnis hat von dem, was das Beßre dabei ist - oder, welches doch wol einerlei damit ist, von dem, was das Nützlichste ist -
Sokr.: Wer aber so etwas versteht, und verbündet damit Kenntnis des Besseren oder des Nützlicheren, welches wohl beides einerlei ist besitzt
^Hier folgen 15 Zeilen ohne Korrekturen, 3 Zeilen mit nicht genau verifizierbaren Korrektoren und weitere 35 Zeilen ohne Korrekturen. Sokr.: Sagten wir nicht vorher, daß man das, was man mit Fertigkeit thun oder reden will, nothwendig vorher entweder würklich wißen, oder doch wißen glauben müßte ?
Sokr.: Sagten wir nicht vorher, daß man das, was man mit Fertigkeit thun oder reden will, nothwendig vorher entweder würklich verstehen oder doch zu verstehen glauben müßte ?
A l k . : Ja; so schien es uns.
A l k . : Ja; so schien es uns.
Sokr.: Wenn man thut, was man versteht oder zu verstehn glaubt führt das nicht Nutzen und Vor theil für uns selbst und den Staat mit sich ?
Sokr.: Wenn man thut, was man versteht oder zu verstehn glaubt führt das nicht Nutzen und Vortheil für uns selbst und den Staat mit sich ?
A l k . : Natürlich.
A l k . : Natürlich.
Sokr.: Und umgekehrt im Fall des Gegentheils.
Sokr.: Im Gegenfalle weder für den Staat noch für uns selbst ?
A l k . : Ohne Zweifel.
A l k . : Ohne Zweifel.
Sokr. s Denkst du itzt noch eben so wie vorher, oder anders ?
Sokr.: Denkst du itzt noch eben so wie vorher, oder anders ?
A l k . : Noch eben so.
A l k . : Noch eben so.
Sokr.: Der Unverständigen, test du vorhin, wären viel, Verständigen wenig.
sagder
Sokr.: Der Unverständigen, sagtest du vorhin, wären viel, der Verständigen wenig.
14
Die W e r k e MM s
A l k . : J a wol.
A l k . : Ja wol.
S o k r . : Müßen w i r nicht a l s o a u c h s a g e n , daß v i e l e d a s B e s t e v e r f e h l e n , w e i l s i e n e h m l i c h s i c h s o oft ohne E i n s i c h t von b l o ß e n E i n f ä l l e n leiten laßen ?
S o k r . : Sagten w i r nicht a u c h , daß diese viele deswegen das Beste v e r f e h l e n , w e i l s i e s i c h so oft o h ne V e r n u n f t von b l o ß e n V o r u r t h e i len u. Meinungen leiten laßen ?
Alk. : Offenbar.
A l k . : Richtig.
S o k r . : F ü r diese viele i s t ' s also v o r t h e i l h a f t , wenn s i e n i c h t s v e r s t e h n , a u c h n i c h t s zu v e r s t e h n glauben, w e i l s i e n e h m l i c h s o n s t g a r zu l e i c h t g l e i c h d a s in A u s übung b r i n g e n w o l l e n , w a s s i e wißen o d e r zu wißen glauben, w o b e i s i e dann m e i s t e n t h e i l s m e h r Schaden a l s N u t z e n h a b e n .
Sokr.: F ü r diese ist' s also v o r t e i l h a f t , wenn s i e n i c h t s v e r s t e h n , auch n i c h t s zu v e r s t e h n glauben, w e i l s i e n e h m l i c h s o n s t g a r zu l e i c h t g l e i c h d a s in A u s ü b u n g b r i n g e n wollen, w a s s i e wißen o d e r zu wißen glauben, w o bei s i e denn m e i s t e n t h e i l s m e h r Schaden als Nutzen haben.
Alk.: Sehr wahr.
Alk.: Sehr wahr.
S o k r . : S i e h s t du nun, ob i c h n i c h t w ü r k l i c h Recht h a t t e , v o r h i n zu s a g e n : e s h a b e das A n s e h n , daß a l l e r s o n s t i g e n Kenntniße B e s i t z , o h n e die K e n n t n i s deßen, w a s d a s Beste ist, nur selten nützlich, aber d e s t o ö f t e r f ü r den B e s i t z e r s e l b s t schädlich sei.
S o k r . : S i e h s t Du ? Wenn i c h v o r h i n s a g t e : e s h a b e d a s A n s e h n , daß d e r B e s i t z a l l e r a n d e r e n Kenntniße ohne die K e n n t n i s deßen, w a s d a s B e s t e ist, n u r selten nützlich, a b e r desto ö f t e r f ü r den B e s i t z e r s e l b s t s c h ä d lich sei, scheint dir dieses nicht d e r Wahrheit gemäß ?
A l k . : V o r h e r w a r m i r ' s nicht ganz k l a r . A b e r i t z t s e h i c h wol, daß du Recht h a s t .
A l k . : V o r h e r sah i c h ' s nicht völlig ein; a b e r i t z t .
S o k r . : A l s o m u ß j e d e r S t a a t , und j e d e r M e n s c h , w e n n ' s gut gehn s o l l , s i c h d u r c h a u s an d i e s e K e n n t n i s d e s B e s t e n h a l t e n , wie d e r K r a n k e an den A r z t , und j e d e r , d e r m i t S i c h e r h e i t s c h i f f e n will, an den S t e u e r m a n n . Denn ohne d i e s e Kenntnis m ü ß e n n o t h w e n d i g in Rüks i c h t auf R e i c h t h ü m e r , o d e r k ö r perliche Stärke oder sonst etwas dergleichen um desto größre Verirrungen vorfallen, je heftiger die L e i d e n s c h a f t in die Segel b l ä s t . Sei e i n e r ein noch so g r o s s e r V i e l w i ß e r und T a u s e n d k ü n s t l e r , f e h l t ' s i h m an j e n e r K e n n t n i s , und l ä ß t e r s i c h von a l l e n den a n d e r n Kenntnißen b a l d h i e b a l d d o r t h i n t r e i b e n , j a so muß e r in d e r T h a t keinen kleinen Sturm ausstehen.
S o k r . : A l s o m u ß j e d e r Staat , und j e d e r M e n s c h , wenn's gut gehn s o l l , s i c h d u r c h a u s an d i e s e K e n n t n i s d e s B e s t e n h a l t e n , wie d e r K r a n k e an den A r z t , und j e d e r , d e r m i t S i c h e r heit s c h i f f e n will, an den S t e u e r m a n n . Denn ohne d i e s e K e n n t n i s m ü ß e n n o t h w e n i g in R ü k s i c h t auf R e i c h t h ü m e r , oder körperliche Stärke, oder sonst etwas dergleichen um desto größre Verirrungen vorfallen, je h e f t i g e r die L e i d e n s c h a f t in die Segel b l ä s t . Sei e i n e r ein noch so g r o s s e r V i e l w i ß e r und T a u s e n d k ü n s t l e r , wenn e r j e n e r b e r a u b t i s t und s i c h von e i n e r d e r ü b r i gen h e r u m t r e i b e n , s a g t muß e r n i c h t in d e r T h a t e i n e m h e f t i g e n Sturm ausgesetzt seyn ?
Autographen, Ablehnung
eines
15
Manuskripte
literarischen
Auftrages
E i g e n h ä n d i g e s S c h r e i b e n M M s an ( ? ) , w a h r s c h e i n l i c h an Anton von K l e i n in M a n n h e i m . E i n B l a t t S c h r e i b p a p i e r , - 2 3 , 9 : 1 9 , 4 c m , doppe I s e i t i g b e s c h r i e b e n . /37. B e r l i n den 18. Nov. 1783 J h r V o r h a b e n , den g r o ß e n D e u t s c h e n ein i h r e r w ü r d i g e s D e n k m a l zu s e t z e n i s t r ü h m l i c h , und j e d e r R e c h t s c h a f f e n e muß e s s i c h z u r E h r e s c h ä t z e n , von J h n e n z u m B e y t r a g e a u f g e f o r d e r t zu w e r d e n . Wie i c h a b e r s e l b s t , a u s v e r s c h i e d e n e n U r s a c h e n , n i c h t i m Stande bin, die m i r a u f g e t r a g e n e e h r e n h a f t e A r b e i t zu ü b e r n e h m e n , s o will i c h J h n e n w e n i g s t e n s e i n e n Man v o r s c h l a g e n , d e r s o l c h e w i l l i g ü b e r n e h m e n w i r d , und b e s s e r v e r r i c h t e n kann, a l s i s t . E s i s t m e i n F r e u n d ^ J o h a n n Augus_t/ E b e r h a r d , P r o f . d e r W e l t w e i s h e i t zu H a l l e ; ein Man, d e r s e i n e n L e i b n i t z s t u d i e r t hat, von s e i n e n G r u n d s ä t z e n d u r c h d r u n gen i s t , und zu s c h r e i b e n v e r s t e h t . Da e s i h m , wie i c h v e r n e h m e , a u c h an Muße n i c h t f e h l t ; s o dünkt m i c h , e r w i r d die A r b e i t m i t V e r g n ü g e n ü b e r n e h m e n und J h n e n zu Dank v e r r i c h t e n . So f l e i ß i g i c h a u c h die S c h r i f t e n d i e s e r Schule und v o r n e h m l i c h d e s S t i f t e r s d e r s e l b e n in m e i n e r f r ü h e n Jugend g e l e s e n und s t u d i e r t habe, so bin i c h doch s e i t 20 und m e h r e r e J a h r e n davon a b g e k o m m e n , und i n s b e s o n d e r e i s t m i r das H i s t o r i s c h e s e i n e s L e b e n s und s e i n e r S c h r i f t e n v ö l l i g a u s den G e d a n k e n s o daß i c h den W i s s e n s c h a f t e n m ö i r Zeit und K r ä f t e m ü ß t e w i d m e n können, u m eine s o l c h e D a r s t e l l u n g von L e i b n i t z e n s G e i s t e und C h a r a k t e r zu l i e f e r n , wie Sie, m e i n H e r r ! m i t Recht fordern. H e r r ^ A b r a h a m G o t t h e l f / K ä s t n e r in Göttingen hat e i n s t e i n P a a r Bogen ü b e r L e i b n i t z e n s L e b e n g e s c h r i e b e n , die, wie i c h m i c h e r i f i e r e , s e h r gut w a r e n , und v i e l o r i g i n e l l e r e Züge e n t h a l t e n , a l s die von E i n e r Κ. P . A k a d e m i e ge k r ö n t e E l o g e de M r . L e i b n i t z . J c h bin m i t d e r a u f r i c h t i g s t e n H o c h a c h t u n g und D i e n s t w i l l i g k e i t J h r gehorsamst ergebener Moses Mendelssohn Die V e r m u t u n g , daß Klein d e r E m p f ä n g e r i s t , s t ü t z t s i c h auf C. 31, Brief 6. "Über
das
moralisch
Gute
und
das
physisch
Gute
"
E n t w u r f e i n e s S c h r e i b e n s an J o h a n n C h r i s t o p h Schwab, d a t i e r t B e r l i n 18. J u n y l 7 8 4 . Mit z a h l r e i c h e n K o r r e k t u r e n und S t r e i c h u n g e n . A n d e r t h a l b Seiten F o l i o . / 38 . A n t w o r t auf d e s s e n B r i e f v o m 2. A p r i l 1784. E r s c h i e n in N r . 411, IV, 1784, S. 296 - 304, u n t e r d e m T i t e l " Ü b e r d a s S i t t l i c h G u t e " . E n t h ä l t die a u s e i n e m a n d e r e n M a n u s k r i p t a u s g e s c h n i t t e n e e i g e n h ä n d i g e Unterschrift MMs. Widmung
an
Johann
Christoph
Frisch
Eigenhändiges Widmungsblatt M M s . Schreibpapier mit W a s s e r z e i c h e n , 15 : 17, 5 c m . /39 . R e p r o d u z i e r t in N r . 53, Blatt 18. An H e r r n H o f m a l e r F r i s c h . N a t u r , von V e r n u n f t g e l e i t e t , b e g e i s t e r t
Die Werke MMs
16
den weisen Künstler, wenn e r a r b e i t e t ; V e r n u n f t , von Natur geleitet, ergötzt ihn, wenn e r ruhet. Berlin d. 8. Oct. Bey Überreichung s e i n e r 1785 Morgenstunden Moses Mendelssohn St a m m b u c h e i η t r a g u n g f ü r
(?)
Eigenhändige Eintragung in ein Stammbuch o d e r eine sonstige Widmung M M s . Ein Blatt Schreibpapier, 12 : 21 cm. /40. Gott nachahmen H heißt U So, wie E r , das Gute lieben, ^ w e i l es gut i s t , H Nicht, weil es Gott befohlen, fl B e r l i n den 20 n Dec. // 1785 Reproduktionen
und
Angebote
von
Autographen
Do row, Wilhelm: F a c s i m i l e von Handschriften b e r ü h m t e r Männer und F r a u e n . 3. L i e f e r u n g . B e r l i n : L. Sachse & C o . , 1837. (8, 26 S.) 4° /43. T a f e l 11: F a c s i m i l e r e p r o d u k t i o n des B r i e f e s von MM an den A s s i s t e n z r a t E r n s t F e r d i n a n d Klein in B r e s l a u , d. d. 2 9 . 8 . 1 7 8 2 . Lebrün, C / a r l Augusty: J a h r b u c h f ü r T h e a t e r und T h e a t e r f r e u n d e . l . J a h r gang. Hamburg: P e r t h e s . . . , 1841. (VIII, 392 S . , 8 Tafeln, F r o n t i s p i c e , sign. "Lath. v. Speckter & C o . " ) . /44. S. 3, N r . 2 u . F a c s i m i l e auf Tafel 6 : M M s Eintragung in das Stammbuch des H a m b u r g e r Schauspieldirektors F r i e d r i c h Ludwig Schröder, d. d . B e r lin den 30. 3. 1780. (= N r . 417, 21c). Auto graphen - Sammlung Alexander Meyer Cohn' s . V e r s t e i g e r u n g s k a t a l o g J . A . S t a r g a r d t , Berlin 1905. /45. Brief von MM an F r i e d r i c h Nicolai, d . d . 8. 7. 1779. Ablehnung e i n e r ihm aufgetragenen Rezension. " . . . Ach ! Wenn ich mit e i n e r Recension 50 Judenkinder zu Handwerksgesellen, und 30 Leibeigene zu F r e y b a u e r n machen könnte . . . " . ( Katalog-Nummer 1810; Schät zungspreis 2 5 5 . - Mark). Abdruck des vollständigen B r i e f e s in N r . 69, S. 488. Leo Laepmannssohn, B e r l i n . Autographenversteigerung N r . 36. 1 9 . α 20. November 1906. S. 54 /46. N r . 451: F r a g m e n t d e r von MM eigenhändig geschriebenen Abhandlung "Von dem Beweise a p r i o r i " . Ein großes Quartblatt, zweispaltig eng b e schrieben. N r . 452: M M : Das vollkommenste Wesen e x i s t i e r t . Acht eigenhändig ges c h r i e b e n e Zeilen auf einem Oktavblatt. N r . 453: Eigenhändig g e s c h r i e b e n e r Brief von Wilhelm, Grafen zu Schaumburg-Lippe, an MM, d . d . P i r m o n t d. 7* Jul. 1775. I S . 4° . " . . . Ich habe die Gedanken ü b e r die Worte Enthusiast, Visionair, F a n a t i k e r mit g r o s s e m Vergnügen gelesen, die Abhandlung i s t ohngeachtet i h r e r K ü r t z e ein wichtiger B e y t r a g zu d e r i n t e r e s s a n t e s t e n W i s s e n s c h a f t des M e n s c h e n . " J . A . Stargardt, Berlin, Katalog 326, Autographen. Auktion am 2 9 . S e p t e m b e r 1931. S. 25: /47. N r . 99: Eigenhändiger Brief von Johann Georg Hamann an MM, d.d.Kö nigsberg, 1. iv. 1765. 1 S. 4 Mit t e i l w e i s e m Abdruck des Inhaltes.
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