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German Pages 53 [92] Year 1817
MALERISCHE SCHAUSPIELE.
DER
No.
II.
WEINBERG
AN
DER
ELBE.
DER AN
W E I N B E R G DER
ELBE.
VON FRIEDRICH
KIND.
Aufgeführt auf (Um Königlichen Theater zu Dresden am iJ. und 16. November 1817L E IP Z I G Bii Giono Joachim Göschen 1317.
IHRER DER FRAU
K. K.
HOHEIT
ERZHERZOGIN
MARIA ANNA CAROLINA ERB GROSSHERZOGIN
V O N
T O S C A N A GEBORENER
K. P R I N Z E S S I N VON SACHSEN
E Ii li F U R C II T V O L L
G E W E I H E T.
V o m Grün der Mirte bräutlichhold umwunden, Vergönntest D u mit fürstlichhehrer Güte, Dafs,
was sein
Herz
bei D e i n e m
Glücli
empfunden, Der deutsche Sänger D i r in Schriften biete; Er sah D i c h D e i n e n T h e u e r n noch verbunden, In D e r e n
Blicken W o n n ' und Wehmuth glühte — *
D i e ihn zum Lied begeistert als Camöne, Nahm mild es auf, in Charitinnen-Schöne. * A m 24, Octobcr
lßi".
Geflügelt sind so Amor, als die Zeiten —Umfing D i c h schon des schweren Abschieds Bangen, Doch konnten wir das Opfer blofs bereiten; D i c h rief, zu eilen, zärtliches Verlangen j Nur unsre Thränen konnten D i c h begleiten, Sie perlten sanft auch v o n d e n z a r t s t e n Wangen, Und nur der Trost war unserm Schmerz verliehen : D i e R o s e n läfst bald Liebe wieder blühen!
Es ward erfüllt !
Die
freundlichsten
der
Hören Verwebten sinnig ihre Schwestertänze, Dafs mit dem Namen D e f s , D e r
Dich
erkohren, Noch
schöner D i r
die goldne Sonne
glänze, An deren Licht D u I h m und uns geboren $ Dafs Wiedersehn es herrlicher noch kränze; Dafs es nur scheide, Hymens Blumen wagen Mit frischerm Glanz die Fackel vorzutragen.
D i e R o s e n b l ü h ' n ! Es grünt dieMirtenkrone! Sie kam, sie kam , die seligste der Stunden! Dein Auge sank T o s c a n a ' s H e l d e n s o h n e , Der Arm
der Liebe
hielt D i c h zart
umwunden; Die Hand
d e r T r e u e führte D i c h zum Throne,
W o D u e i n z w e i t e s V a t e r h e r z gefunden; Dir
jauchzt ein Volk, und
Freudenklänge
hallen Die Hoffnung nach, von der die Herzen wallen!
Wenn wolkenan die Jubellieder steigen, Die dort am Arno segnend D i c h begrüfsen, Wie könnten D e i n e treuen Sachsen schweigen, Die wohl D i c h
Selbst,
nicht
Deine
Züge missen? -— Es schaart sich schnell
zum Feierspiel der
Reigen; D e i n Bild mufs uns der Trennung Schmerz versüfsen — Und E r , wie sollt' E r unsrer Wonne wehren, D e n mehr, als Kronen, Huld und Tugend ehren?
Laut tönten D i r auch unsre Huldigungen, Zwar ländlich nur, doch redlichtreuer Weise; Dein edler Vater,
u n d , durch Lieb' verschlungen,
Die
Hohen
Alle
schmückten
unsre
Kreise —0 sprich,ist nicht ein Ruf an D i c h erklungen? Trug nicht zu D i r ein Geisterhauch es leise? Und wirst D u hold auf diese Kränze sehen, Die um Erinn'rung an die Heimath flehen ?
Friedrich
Kind.
DER
WEINBERG
L ä n d l i c h e s i Ii
L u s t einem
AN DER
- und Aufzuge.
ELBE.
F e s t s p i e l
P E R S O N E N .
HAINAU. WILHELM,") > seine Kinder. ANNA, ) FLORENTIN. PETER
BUNKEL.
WALL. GÄSTE.
SCHNITTER
FRAUEN
und
und W I N Z E R mit ihren
MÄDCHEN.
NEBENTERSONEN.
Das Stück spielt auf einem herrschaftlichen Wemlicrgsgrundstück, bei der Feier der hohen Vermählung durch Procuralion.
E R S T E R
A U F T R I T T .
8aal m i t drei T h ü r e n .
ANNA stehenden
legt
Kränze
Korb.
Zwei davon
und
sind
Blumengewinde
FLOREN TIN,
verschlossen.
in den
vor
ihr
neben sich Farbentöpfe
u n d anderes M a l e r g e r ä t h , beschäftigt sich in i h r e r Nahe m i t der
letzten
Säule
kniet dazu n i e d e r , u . s. w .
der
späteihin
vorkommenden
reicht A n n e n vom
WILHELM
Boden
Decoraiion,
Guirlanden zu
gukt von Zeit zu Z e i t , ein T a s c h e n -
b u c h in der H a n d , aus d e m offenen CaLinct.
Anna. E s
sei
genug!
F l o r e ii t i n . Gewifs , wir reichen
so.
Die Kränze sind recht schön ! Anna. W i e bin Dafs dieser
ich froh,
Herbst solch frisches Grün den
Den späten Blumen
Fi iililingsschmelz
Reben,
gegeben!
4 Florentin. Wer fühlt es nicht, es ist ein Segensjahr! Anna. Es gab uns Überflufs — für ärm're Brüder — O welche Brust war 1 nicht ein Dankaltar! Flor entin. D i e F r e u d e kehlte auf die Erde wieder! Anna. Und doch — bin ich nicht ganz von Wehmuth frei — Florentin. Auch Sie? darf ich die Ursach' wissen? A n n a , ablenkend. Ei, So schön die Blumen mir entgegen winken, Sie wollen doch nicht schön g e n u g mir dünken ; Denn,
wenn den Kranz ein Herz voll Liebe flicht,
Dann gnügen ihm selbst Maienrosen nicht. Florentin. Ein Herz voll Liebe — ? Anna. J a , diefs Fest zu ehren, Das mit der Liebe schönstem Roscnband
5 Zwei Länder und z w e i H e r z e n eng' umwand, Möclil' ich Armida's Zaubergärten leeren! Florentin. Sie w o l l e n meine Frage nicht versleh'n! Anna. Wer heilst Sie auch, mit Doppelsinn zu fragen! Florentin. Kann ich Sie so — als Blumengöttin seh'n, Und Ihnen nicht, was ich empfinde, sagen? Anna. O — ! Seh'n Sie nur der Malv' und Aster Pracht, Der Sonnenblumen Gold — Florentin. Wär's wohl erdacht, Dafs die sich nach der Sonne wenden ? A n n a , lächelnd. N u n , wenn's, w i e s i e , auch der Herr Maler macht, Wird er die cil'ge Arbeit schwerlich enden. Florentin. Das hat er schon!
Kur trocknen mufs es noch.
6 Anna. So steh'n Sie auf!
mein Bruder ist ein Spoiler — Flore ntin.
Dazu liab' ich nicht Lust.
Die guten Götter
Verleih'n die Gunst des Augenblickes, doch Man rjiufs sie nutzen! Nur noch auf den Bühnen Darf man getrost des Fufsfalls sich e r k ü h n e n ; Im Leben wird man damit ausgelacht. Jetzt bin ich ex officio dazu gebracht, Jetzt soll'n Sie, wie ich Sie v e r e h r e , wissen — Anna hält sich die Ohren zti.
S o nicht!
N u r auf erst!
Warlich, ich bin taub!
Florentin. Und i c h , ich weiche nicht von Ihren Füfsen, Um keinen Preis! Aufspringend.
Sie niiifsten denn mich küssen! Anna, «ich ihm mit Grazie entziehend.
Warum nicht g a r ? Er küfst zärtlich ihre Hand.
Auch dieses war ein Raub —
F l o r e li t i n . Den mir gewiTs die Grazien verzeihen, Und drnm auch Sie!— Hinweg jetzt mit dem Scherz Geläng es mir, Gefühlen Ton zu leihen, So warm nnd wahr — Sie schenkten mir Ihr Herz Anna. O schweigen Sic! — wir handeln unbesonnen — Florentin. Ich mein'es t r e u ! — Wie? hätt'ich's schon gewonnen A n n a , ernst. Das Herz ist mein, des V a t e r s ist die Hand! Florentin,
feurig.
So fühl' auch ich — doch Liebe dir zu schwören, Sei mir vergönnt! —
Er liebt den Kiinstlerstand,
Er ist so gut — er segnet unser Band'. Anna. O nicht so laut! Der Bruder wird es hören — F l o r e n ti n . Mein Wilhelm weifs es schon —
ö
ZWEITER DIE
VORIGEN.
AUFTRITT.
WILHELM schnell
(mit
dem
Buche)
eintretend.
Wilhelm. Und liofft drum, nicht zu stören. A n n a , verlegen. Docli störten wir wohl dich? Wilhelm. Worin ? Anna. N u n , beim Gedicht! Wilhelm. Da braust ein Wehr umsonst — Anna. Du wollt'st auch memoriren — Wilhelm. Ich denk',
es steckt im Kopf!
Auch braucht's das
warlich nicht; Denn heule wollt' ich wohl, tliäL's noth, improvisiren! Flor entin. So bist du forlig?
9 Wilhelm. ,1a! Seilt, hier ist das Sonett, Das noch im Chaos l a g ! —
N u n , ist's auch nicht
so n e t t , Als jene, die Petrark, nicht dichtete, n e i n ! hexte, Es kommt doch aus der Brust — Steckt das Taschenbuch ein.
Drum fahrt nur fort im T e x t e ! Anna. In welchem Texte denn —• ? Wilhelm. Je n u n , dein Blick, dein Mund, That, irrt' ich mich nicht ganz, ein süfs Geständnifs kund. Anna, mit sanftem Vorwurf.
Du bist — Wilhelm. Ei, was du willst!
Nur nicht ein Mensch in
Prose! Doch — Schwester! ist das recht? da steht sie da und glüht,
Wie die am Morgenstrahl erst aufgegang'ne Rose,
Und — d a n k t ' s dem Bruder niclit, der nur für sie sich müht, Birgt nicht an seiner Brust der Liebe Erstlingszähren — Anna. Der nur für mich sich müht? Wilhelm. Das läfst sich leicht erklären! Eh's völlig dunkel wird, ist schon dazu noch Zeit, Und— schwerlich winkt so holdEuch je Gelegenheit — F l o r e n t i n , Hin umarmend. Mein Freund! Anna. Was habt Ihr denn? Wilhelm. Geruh', mich anzuhören! Hier, unser Florentin, kam mit den Lerchenchören — D e n n , mit den Schwalben, nein! das klingt zu platt und matt — Voll edler Künstlerglut in unsre Königssladt, Und,
wie
an e i n e m
Strahl z w e i
Fackeln sich
entzünden, Gelang's der G a l e r i e , Bekanntschaft zu begründen. Anna. Du sagtest mir davon —
11
Florentiii. Ich stand niclit mehr allein ; Wir wallten Hand in Hand durch Felsengrund
und
Hain — Wilhelm. Und mit dem Morgenroth liefs mich in Feld und Garten Mein theurer Florentin nie lange auf sich warten. Florentin. Wie f ü h l t ' ich mich beglückt, dafs mich dein Herz crkohr ! Wie schnell entfloh die Zeit! Wilhelm. Wir lasen uns was v o r ; Er stahl sich einen Baum, versteht sich, in die Mappe; I c h s a n n , auf Moos gestreckt,
ob auch mein Reim
recht klappe ; Wir stritten über Kunst — genug, mit Hand und Mund Besiegelten wir bald der Freundschaft heil'gen Bund. Anna. Davon schriebst du mir nichts — Wilhelm. Ei ja, 's kam bald auch m e h r ! Der s i e b ' n t e J u n i u s zog dich vom Weinberg her —
Anna. Es liefs mich liier nicht ruh'n an diesem Freudenfeste — Wilhelm. Laut scholl das Jubellied im Kreise froher Gäste — Anna. Es gab n u r e i n G e f ü h l ! Wilhelm. Mein Freund hier kam erst nach, Obschon er mir v o r h e r , mein Gast zu seyn, versprach. Florentin. Du hast es mir verzieh'n. Es trieb mich, das Entzücken Des treuen Sachsenvolks im Bilde auszudrücken — Wilhelm,
zu Anna.
Du kennst den Genius, der auf zum Himmel schwebt Und nach dem Sonnenstrahl die Ilailde betend hebt. Anna, Florentin init Innigkeit die Hand bietend.
J a , lieber Florentin — ! Wilhelm. Ich hatte zu dem Haufen, Der unter Linden safs, mich weit von dir verlaufen. Dort traf mich Florentin ; er fafste meine Hand
i3 Und zog mich stürmisch fort bis an der Elbe Strand. „ K o m m , k o m m ! " so rief er s c h n e l l — » i c h sah ein Mädchen stehen, Ein wahres Engelsbild, wie ich noch kein's gesehen!' Ich fragte : „die im H u t ? " —
„ Nun f r e i l i c h ! " rief er
warm, Und ich — und ich — je nun, ich schlang um ihn den Arm — Vor allen Leuten, ja — und jauchzte : „Liebster, bester, Charmant'ster F l o r e n t i n — j a , das ist meine Schwester ! Anna. O schön!
Nur wendest du zu helle Farben an;
Doch — wenn ein Dichter spricht, wird Alles zum Roman ! Flore ntin, Anna's Hand ans Herz drückend.
O nein! er malt zu matt — Wilhelm. Ich konnte kaum mich fassen; Ich konnte ihm doch nicht die Freude merken lassen — Anna. Herr Bruder — !
li Wilhelm. Wie ich dann, halb loll, und halb gerührt, i
Dir den Herrn Flovenlin gar staUlich vorgefühlt, Ist dir wohl noch bekannt — Florentin. Es waren sel'ge Stunden j Doch mit dem schönen Fest war auch mein Glück verschwunden. Wilhelm. Beim Dichter, der mit Macht in's Rad des Schicksals greift, Ist kaum der Halm gekeimt, so ist er auch gereift! Bald stand mein Florentin beim Vater hoch in Gnaden, Indem mit jedem Brief ich von dem Maler schrieb, Der stets —
das zieht bei i h m ! —
Originelles
trieb! Bald wurden wir vereint zur Landlust eingeladen, Und —
dafs dann d e i n e r s e i t s ,
was ich gehofft,
geschehn, Hab' ich, wenn du erlaubst, nun deutlich gnug gesehnt Darum — Es wird a « einer der verschlossenen Tliiircn gepocht.
D R I T T E R DIE
VORIGEN.
A U F T R I T T . B U N K E L noch -vor der Thür.
Wilhelm. Wer Geier kommt! Icli war so recht im Zuge — Anna. O ja — ! Florentin geht an das Dccorationsstlick.
Die Zeit verstreicht auch heute wie im Fluge — Wilhelm,
an der Thür.
Wer da 7 Bunkel. Ich, ich! Wilhelm. Ei was! s o heifsen viele Leute, Und hier in diesen Saal darf keine Seele heute — B unkel. 's ist auch Herr Bunkel nur — Florentin,
zu Wilhelm.
Gut Freund! Nur aufgemacht!
l6 B u n k e 1, eine Schmiege in der H a n d , tritt mit einigen Zimmerleuten ein.
Wo ist das letzte Slück?
's wird schon von Weitem Nacht.
Flore ntin. Hier ist's! Du weifst, wohin — B U n k e 1,
den Trägern aufhelfend.
Da seyn Sie aufser Sorgen! Wer sich auf mich verläfst, der ist und bleibt geborgen, Indem i c h , ohne R u h m , n u n drei und vierzig Jahr Bald Stuben schön bestrich, bald auf der Bühne w a r ! 's giebt drum in Dunkelheit mitunter gute Köpfe — Florentin. Das hab' ich längst gehört!
Ei mach n u r fort jetzt!
schnell! B u n k e 1. Ich sag's auch Ihnen nicht! Ich sag's hier der Mamsell! Florentin. Rasch! Alles aufgeräumt! — Die Blumen hier — die Töpfe — Feiti alles accurat, ganz wie der Rifs es weist — B u n k e 1. Spafs! Unser einer f ü h l t wohl a u c h , was E h r e heifst! M i t den T r ä g e r n , die alles mit sich n e h m e n , ab.
1
VIERTER VORIGE,
7
AUFTRITT.
ohne Bunkcl und die Träger. Anna
' -will die eine noch verschlofsne Thür öffnen.
So könnten wir ja wohl — Zu Wilhelm,
der die zweite wieder verschliefst.
Warum aufs neu verriegeln ? Hier giebt's nichts mehr zu seh'n — Florentin. Der Weg ist völlig rein — Anna. Der Vater kann gewifs die Ungeduld kaum zügeln j Bald kommen Gäste an — Wilhelm. Nein, sag' ich, Kinder! nein ! Ich habe nicht umsonst den Kopf mir fast zersofmen ; Doch —
seid I h r
s e l b s t gescheidt, ist auch das Spiel gewonnen! Anna.
Was, Wilhelm, hast du v o r ? Wilhelm. Geschwind hört meinen Plan! Und drum wird noch zur Zeit die Thür n i c h t aufgelhan.
Anna. Vermuthlich kreist ein Berg — Wilhelm. Ich kenne unsern Vater, Besuchte nicht umsonst tagtäglich das Theater; Die Probe sei gewagt, ob ich auch selbst was kann! Mit "Wärme.
Der Vater — o Ihr wifst's! er ist ein Ehrenmann, Und, was die Nachwelt auch v o m g a n z e n
Volk
wird sagen, In keinem Busen kann ein treuer Herz doch schlagen, Ein redlicher Gefühl in keiner Sachsenbrust — Anna. Gewifs! t
F1 o r e n t i 11. Er war auch heut' erfüllt mit J ü n g l i n gslust! Wilhelm. j\un seht!
drum winden wir dem Kranze goldner Ähren,
Dem frischen Winzerkranz d i e K ö n i g s m i r t e ein; Ein lustbestürmtes Iierz pflegt auch geneigt zu seyn, A m u ' s Hand fassend.
Was ihm das Liebste ist, dem Andern zu gewähren.
19 Anna. Mein Wilhelm — ! Flor entin. 0 mein F r e u n d ! wie bist du lieb und g u t ! Wilhelm, Ich habe dich e r p r o b t ! —
zu Florentin. D r u m , K i n d e r , fafst nur Mutli!
S a g t , läfst sich schöner w o h l die heut'ge Feier ehren, Als wenn um Glückliche die Glücklicheil sich m e h r e n ? Noch ist ein S l u r m zurück auf unsers Vaters Gunst — Anna. Was meinest du d a m i t ? Wilhelm. Wie K e i n e m auf der Erde, Fehlt's
auch dem Väterchen nicht ganz am Steckenpferde,
Und sein's ist,
k u r z und g u t ,
nun —
die
Erfin-
dungskunst! Florentin. H a , nun versteh' ich ganz — Wilhelm. Giebt's irgendwo zu lesen Von einer Festlichkeit, so heil'st's : „Schon da gewesen !
20 Copien von Copie'n!" — Docli dünkt ihm etwas neu, Dann schmeckt das Gläschen ihm , dann spricht e r : „Sieh doch — ei! Lies doch diels Blatt einmal !
Ein Künstler mufs
erfinden, Sonst ist und bleibt er stets ein Künstler n u r mit Sünden!" Florentin. So wird's auch mir ergeh'n! Wilhelm. Getrost! ich denke, n e i n ! — Riegelt die eine T h ü r auf.
J e t z t , Schwester, ist es Zeit, den Valcr zu befrei'n! Anna öffnet die zweite und gclit durch selbige ab.
F Ü N F T E R
A U F T R I T T .
WILHELM.
FLORENTIN.
Wilhelm. N u n nocli ein W o r t mit d i r ! G e w i f s , du darfst nicht zagen — Nun , u n e r h ö r t ist nichts im Reich der E n d l i c h k e i t ; Das sagt schon Salomo — Florentin. Ich bin so ängstlich h e u t ' — Wilhelm. Bring' deinen Antrag an — Florentin^ A c h , B r u d e r , soll ich's wagen ? Verdien' ich auch diefs G l ü c k ? Wilhelm. Nur frisch! Wer wagt, gewinnt: So übergütig trifft man Väter nicht gesinnt, U m : Wollen Sie mein Kind ? gefälligst u n s zu fragen. Flor entin. Du scherzest grausam.
aa Wilhelm. Freund! Florentin. O Keiner noch betrat Den Weg so bang', als ich, jetzt, da Entscheidung naht. Diefs, Wilhelm, bürge dir — Willielm. Du Guter! — Still! sie kommen! Der Vorhang rollt sich auf!
Hübsch dich zusamm-
genommen! Florentin. N u n , gutes Glück, so hilf dem zagenden Acteur! Wilhelm. Getrost, ich helfe ein! Spiel' nur auf den Souffleur!
23
SECHSTER DIE
VORIGEN.
AUFTRITT. HAINAU.
ANNA.
Anna. Jetzt, Väterchen , steht's frei — Hainau. Lang habt Ihr warten lassen — Wilhelm. Gelobten Sie doch an, sich in Geduld zu fassen, Nicht in den Malersaal, nicht nach dem Berg' zu seh'n, Kurz, weil's so dienlich war — • Hainau. In Hausarrest zu geh'n. A n n a , schmeichelnd. Wie haben Sie indefs Sich denn die Zeit vertrieben? Nicht wahr, ich fehlte stets? Hainau. Ein wenig erst geschrieben ; Dann lauscht' ich recht mit Lust der Winzer frohem Sang, Der mir noch nie so mild und so gcmüthlich klang. Ich sah die Trauben an, worin du auf dem Tische Der Goldmelone Netz recht malerisch versteckt —
24
Willielm. D i e wuchsen am Geländ — ! Hainau. Welch liebliches Gemische! D i e braunroth, diese blau — Wilhelm. Und die vom Fuchs geleckt! Hainau. Ich brach ein Träubchen ab.
Ich sag' Euch, suis,
wie Zucker, Das Schälchen dünn und zart, das Beerchen weich und voll — Anna. Wahrhaftig, Väterchen ? W i l h e l m , wie vor sich. Nun wart', du alter Mucker! Hainau. Ich
priefs
recht
dankerfüllt den Sachsen - Noah, K n o 11 — Wilhelm.
Wart' n u r ! Hainau. Wem drohst du denn?
25
Wilhelm. Dem achtzigjähr'gen Bauer, Dort, hinter unserm Berg.
Der schalt die Trauben
sauer! Hainau. Er — Junker Nirgendsan ! Er Iiat davon Verstand ! J a , ja, bei ihm geht's zu, wie in Schlaraffenland; Da wachsen über Nacht rubinenklare Trauben, Die Musen tragen zu, und Amors dreh'n die Schrauben! Anna. N u n , war' das denn so schlimm? H a i n a u. Mehr gilt mir d e r , der f r ü h Und spat im Weinberg schwitzt! Es lohnt sich w o h l der Müh' ! Pflegt nur des Mösts mit Fleifs — umsonst ist nichts auf Erden — So kann der heur'ge Wuchs ein wahrer E i l f e r werden ! Und würd* ers auch nicht g a n z , man denkt beim Glas zurück An dieses reiche J a h r , an dieser Lese Glück; Wir trinken Lebehoch d e m
Paar,
das
heut*
verbunden!
D e n H o c h z e i t v ä t e r n Heil! Gewifs, dann wird er munden!
26 Anna. Mein Vater! Wilhelm. Sind Sie bös ? Hainau. E i , nicht doch! Florentin. Wackrer Mann! Hainau. Was diese Lese bring', das überschlug ich dann ; Ich trat an's Fenster hin, die Gegend zu besehen. Die Sonne nahte sich bereits dem Untergehen
—
Hier sah ich Rebengrün, dort dunkle Tannenwand
—
Die Elbe schlang sich durch, ein silberflornes Band — Gold und Violenblau verschmolz sich in den Lüften, Rechts lag die Königsstadt in rosenfarbnen Düften; DieTliürme winkten mir-, der Kuppeln Schatten fiel — Ich sah's genau durchs Glas — ins rege Wellenspiel. Links kam von fern ein Schiff auf lichterhellten Wogen Mit stiller Majestät, recht wie ein Schwan gezogen; Ein Feuer brannte drauf; das Seegel blähte voll, Bis —
diesem Seegel gleich
mein Herz im Busen
schwoll! Da wünscht' ich mir das Schiff, dafs ich's hinauf zur Brücke,
27
Mit Kränzen reich verziert, um dort zu ankern, sch icke, Dafs
mit
dem
Blumenschmuck
es
Schlosse
nach
dem
hin,
Und n a c h d e m A l t a n z u mit Flagg' und Wimpeln wehe, Dafs wohl mein K ö n i g
Selbst,
wie wir I h n
lieben, sehe — Und nun — ich sag' Euclis frei — 's ist nicht nach meinem Sinn, Dafs ich n i c h t s thuen soll, mein Frohseyn zu verkünden, Dafs Ihr allein liier sorgt — Wilhelm. Ei, da war' Rath zu finden! Hainau. Sprich, w i e ? Wilhelm. Ein guter Sohn erräth den Vater gern, Kommt seinem Wunsch zuvor — Hainau. Nun , du beginnst von fern ; Vermulhlich ein Prolog — ? Wilhelm. Wie trefflich Sie doch rathen! Ich sah es leicht vorher, dafs Sie auch hent' durch Thaten —
Hainau. Das ganze Sachsenland ist ja e i n V a t e r h a u s : Drum —
scheidet auch von
mir
das
holde
B r ä u t c h e n aas, Und ganz ist mir's zu Mntli, als hält' ich f ü r d e n
Gatten, Dem
theu-ern Prinzen
gleich, ein Kind mit
auszustatten — Wilhelm. Drum folgen Sie auch heut' dem Beispiel an dem Thron, Die Herzen zu erfreu'n — Hainau. Gern , gern, du wackrer Sohn ! Fehlt Vorwort? Geld? Fehlt Korn? Wichts soll mich heut' gereuen ! Verlange, was du willst! Heut' soll sich Jeder freuen! Wilhelm. Das thaten Sie ja längst, und Alles ohne mich; Doch mehr noch wird verlangt. — Zu Floremin. Jetzt, blöder Schaler, sprich! H a i n a u , verwundert. Was kann — ? Herr Florentin —
Florentin. Die Glnt auf meiner Wange Verrathe, dafs ich's weifs, wie Theures icli verlange. Mich zog nicht blos der Wunsch in dieses Paradies, Der Lüfte reines Blau, den Baumschlag abzulauschen, Nein!
um den höchsten Schatz mir liebend einzutauschen,
Den Sie — Hainau. I h n n u r genannt! Florentin, Anna's
Hand
fassend.
Und w e n n er A n n a hiefs ? Anna. Mein Vater — ! Wilhelm. T r i t t F l o r e n z mit A n n a zum Altare, So pafst auch Florenlin und Anna schön zum Paare, Die Feier zu begeh'n — Florentin. O seyn Sie liebevoll! Hainau. Ihr überrascht mich da —r
Beiscits z u "Wilhelm.
Ich glaube, du bist toll! — Laut.
Das ist mir doch fürwahr im Traum nicht eingenommen — Das heilst — die ganze Hand statt Fingers hingenommen — Zu Anna.
Was sagst denn du dazu? du stehst so schweigend da — Wilhelm. Diefs Schweigen ist beredt, beredter, als ein J a ! Anna. Mein Vater — Bruder — ! H a i n a u ,
v o r sich.
Ja, das kann man leichtlich sehen, Auch ohne Brillenglas, wie hier die Sachen stehen; Doch — nein! es ist zu arg !
W o hatt' ich das
Gesicht? — 's ist freilich — s o was — nein! entgeht mir sonst doch nicht! Zu F l o r e n t i n .
f r e u n d Maler! wissen Sie, dafs Sie mir Wohlgefallen — F.iu lieber junger Mann — jedennoch — bei dem Allen,
31
Seh'n
Sie wohl
selber
ein,
das gellt nicht
so
geschwind — Die einz'ge Tochter ist's, mein liebes, sanftes Kind; Da werd' ich nicht so leicht des Umgangs mich entwöhnen ; Selbst nur mit der Idee mich gänzlich auszusöhnen, Erfodert manchen Mond — doch Kosen bringt die Zeit — Wilhelm. Giebt's dann auch just ein Fest, ein Namenspiel, wie heut? Hainau. Geht nicht! — Herr Florentin! ich weifs den Wunsch zu ehren ; Ob ich erfüllen kann, das wird die Zukunft lehren. Genug! Florentin. So geben Sie doch meiner Hoffnung Raum? Hainau. Ja — ja! Florentin. 0 Dank! H a i n a u. Genug!
Wilhelm,
vor sich.
Je n u n , fällt aucli der Baum Nicht auf den ersten Schlag, man kommt zum zweiten Male. Reifst die Uhr heraus.
Ei was ! wie eilt die Zeit ! Zu Hainau.
S i e f ü h r ' ich selbst zum Saale, Wo unsre Gäste sind — Zu Florentin und Anna.
Duch Eurer harrt man d o r t ! Die Abgehenden begleitend, leise.
Das Eisen ist recht warm ; ich schmiede wacker fort. Florentin und Anna ab. Wilhelm bleibt lauschend stehen.
33
S I E B E N T E R
A U F T R I T T .
Hainau, sich
allein
glaubend.
H m ! lim! — J a , hätt' icli selbst diefs Planchen mir erfunden — Hiibscli war das Namenspiel— ich hätte sie v e r b u n d e n ; Doch dafs nun der Herr Sohn sich das so ausgedacht, Dafs er den Dichter spielt, und mir die Rolle macht — N e i n ! das beliagt mir nicht. — —
Ganz artig war'
die Rolle! Er ist ein wackrer Mann, dem gern ich Achtung zolle, E r ist nicht eben a r m , und ehrenvoll sein Stand, Sein Geist erfinderisch und kunstreich seine Hand. — Mein Wilhelm auch ist b r a v , und schwer wird mir's gelingen, Den Bruder u n d Poet um diesen Stoff zu bringen. — Das Mädchen
ist verliebt!
Sie wohnten in
der Stadt, Im Sommer hier bei mir — hm ! wenn man Pferde hat — Je n u n , kommt Zeit, kommt Ralli! wer weifs auch, ob's nicht glücket, Dafs sich'szusammenstellt, als hält' ich s i e berücket — Als hält' ich's längst gewufst, und nur nach meiner Art Die Katastrophe noch ein wenig aufgespart. —
3
ACHTER HAINAU.
AUFTRITT.
WILHELM,
sich wieder nähernd.
W i l h e l m , vor eich.
O das soll gern gescheh'n ! Laut.
Hier, Vater, bin icli wieder; Doch mit dem Florenlin— er ist so brav und bieder — Hainau, sich verdrüfslich stellend.
Mach' mir den Kopf nicht warm, und denk' mir nicht daranj Ich liab' schon lange Zeit ganz einen andern Plan. Lafs uns hinunter geh'n — Wilhelm. Noch nicht! man wird uns rufen. Es ladet uns Musik hin zu des Tempels Stufen — H a i n a u , aufhorchend.
Ein Tempelchen! S o , so? — Nun j a , ich dacht' es gleich ; Du und dein Florenlin sind auch nicht eben reich — Wilhelm. Das ist nur Nebenwerk! Ihr Vorwurf wird verschwinden —
35 Hainau. Ich wette meinen Kopf — Wilhelm. Dafs Sie was Neues finden ? Hainau. So? —
Neugier plagt mich n i c h t ;
doch
wüfst'ich
diefsinal gern — Denn sieh' n u r ! 's ist oft gut, so was voraus zu wissen; Ich könnte doch vielleicht was dazu sagen müssen —Wilhelm. Wenn Sie's errathen , g u t ! Hainau. N u n , etwa so ein Stern, Ein flammend Sonnenrad mit einem Namenszuge? Wilhelm, Da irren Sie gar s e h r ! Hainau. Ein Engelchen im Fluge, Das einen Zettel trägt, ein Vivat — Wilhelm. Das ist's nicht. Hainau. Ein Altar des Hymen mit einer Opferflamme?
36 Wilhelm. Auch n i c h t ! Hainau. Ein Schäferzug mil Taubenpaar und Lamme? Wilhelm, 's ist noch was sinniger — Hainau. A h , nun errath' ichs schon! Ein Ehrenbogen ist's mit Chronodislichon
—
Wilhelm. Geirrt! Hainau. So stiebt Ihr wohl gar nach Thaliens Kranze? Wilhelm. S o viel auf uns beruht, das haben wir geihan, Und nehmen Sie am Schlufs sich a u c h des Dichters an, So
wird
durch Ihre Huld
ein
Lustspiel noch das
Ganze. Hainau. Ei rede — ! Wilhelm. Nimmermehr, Sie gäben denn die Hand, Wenn unser Floren lin was nicht Errallines fand —
3; Hainau. Bleib mir v o m — Man hört Musik.
Wilhelm. Hörten Sie der Pauke Wirbel schallen? F o r t ! f o r t ! hinunter n u n ! rathctisch.
K o m m t , kommt zu Fingais Hallen! Beide ab.
38
—
N E U N T E R
A U F T R I T T .
Das ganze Theater wird durch einen Tempel und zwei, hinten geschlossene "VYeinlauben von
dem Hintergrunde
geschieden.
Alles ist mit Blumenvasen lind gehöriger Beleuchtung verziert. Die Lampen des Tempels mit den Toskaoischen, die der L a u ben mit den Sächsischen Farben. einem Vorhange bedeckt.
BUNKEL.
WALL,
Das Innre des Tempels mit
An den Seiten Hebenbügen*
mit einem Spazierstock, ein Pacjuet unterm A r m .
ß U n k e 1,
zurückweisend.
Herr F l o r e n t i n und W i l h e l m sind jetzt n i c Ii t Zu sprechen
— Wall. N u n , so mufs ich w a r t e n . Bu nk el.
J a , eigentlich darf Niemand in den Garten — Wall. Ich lieifse W a l l , und bringe ein Gedicht. Bunkel, höflich die Mütze 7,icliend. Ali so — ah so — d a k ö n n e n Sie s p a z i e r e n !
3c, Vergebung! ei, da macht man Unterschied! Vor sich.
Jetzt blüht mein Waizen! Laut.
Sind Sie nicht zu müd', Beehr' ich mich, Sie selbst herumzuführen. Wall. Sehr angenehm! Was ist denn hier zu seh'n? Bun k e l . O Wunderdinge! und ich mufs gesteli'n, Ich sag' es nicht, um mit Verdienst zu prahlen, Doch nahm auch ich hier Antheil mit beim Malen. Wall. Ihr Name? Bunkel. Peter Bunkel, zu Befehl! Seyn Sie mir günstig! Denn ich hab's kein Hehl, Dafs grofse Männer ich nach Würden achte, Nach ihrem Beifall, so zu sagen , schmachte ! Wall. Wer wollte d i e nicht schätzen! Bunkel. Ei ja wohl! — Es bleibt so mancher gute Kopf im Dunkeln,
49 Wohl w e r t h , der Welt als ein Komet zu funkeln ! Wird man g e d r u c k t , dann ist's ein andrer Kohl. O ! seyn Sie ein Mäcen f ü r Peter Bunkeln — ! Wall. W i e ? ich Bunkel. J a , Sie! — d e n Daum w o l l t ' i c h drum geben. Stand' beim Bericht mein Name mit daneben; Nun mein' ich, da sichs just so glücklich trifft — Wall. J a , freilich hat man so was untern H ä n d e n ; Man könnte auch sich allenfalls v e r w e n d e n ; Doch zweifl' ich fast — Bunkel. Sind Sie denn nicht ein S c h r i f t - ? Wall. Schrift - S e t z e r ,
Freund!
doch
keineswegs
Steller. Bunkel, setzt die Mütze wieder auf.
Für einen S< tzer gel)' ich keinen Heller! Das fiel mir nicht im Schlafe ein —
ein
ki
Wall.
Nu, na! So weisen Sie mir nur den Herrn Hainau zu. Bunkel. D a , nur g'rad aus! Sie werden sclion ihn finden; Mir fehlt's an Zeit; sie brauchen mich dort hinten. W a l l ab.
Wenn du das Setzen, nicht das Stellen, treibst, So sieh getrost nur selber, wo du bleibst! Ab.
4a
Z E H N T E R Musik.
HAINAU.
LANDLEUTE, WALL.
Sie
A U F T R I T T .
VORNEHMERE
GÄSTE
und
alle festlich gekleidet, unter ihnen auch
werden von W I L H E L M
ordnen sich zu beiden Seiten.
Wilhelm
eingeführt und und W a l l ver-
theilen den späterhin vorkommenden Gesang.
Dann
Wilhelm, Mir sei's vergönnt, andeutend zu verkünden, Was diese Feier auszusprechen strebt. Heut', da aufs neu' die Völker sich verbünden, Vereinte Wonne jedes Herz belebt, Da e i n Gebet, der Liebe Glück zu gründen, Empor am A r n o und der E l b e schwebt, Geziemt's auch wohl, in anspruchlosen Spielen Das abzuschatten, was die Herzen fühlen. D r e i Segenskränze flechten wir zusammen. Der Acker bot der Ähren reiches Gold; Die Ranken, die dem fernen Ost entstammen, Bewährten sich auch u n s e r n Freuden hold; Der Liebe Glück verschmilzt z w e i e d l e Zu e i n e r G l u t — Wir
seh'n
die
Anna
und
Herrscher
Flammen
Leopold! sich
die
Hände
reichen; Der
Lorbeer
grünt;
nie
wird
bleichen!
die
Raute
Doch, wie d i e B r a u t znm Lebewohl begrüfsen, Der
Sachsenros',
die T u s c i a
entreifst,
Die Fluren zeigen, die S i e trauernd missen, Die w e r t h wohl sind auch I h r e m
Herz und Geist?
Der Trennung Schmerz, wie durch Gebild versüfsen, Das nach dem Lande I h r e r Liebe heifst? »') Wie die Erinnrung defs genau verbinden, Was S i e verlafst, und was S i e dort wird finden.
Erscheint denn i h r , versunkner Zeiten Gaben, In Rebenbergen, die das Mondlicht hellt, Ihr theuern S.chätze, tief dem Schutt entgraben, In z w e i F l o r e n z e n glorreich aufgestellt!
2
Ihr Bilder, die mit dem Gedanken l a b e n : Die Liebe folgt selbst in die Unterwelt! Und an die Brust beglückter Schatten dränge Sich froher Schall der Vaterlandsgesänge!
V i e r S t i m m e n singen: Hold ist der Cyanenkranz In der Schnilt'rin Locken, Dreht sie sich beim Ärndtetanz Oder spinnt am Rocken; Aber schöner ist es noch, Spendet Huld die Garben
—
)
44 Chor. Friedrich
A u g u s t lebe hoch!
D e r läfst Keinen darben! Der
Tempel V o r h a n g
hebt
sich
und
das
Personen dargestellte Vasengemälile: D i e
erste,
durch
lebende
Erscheinung
des
T r i p t o l e m u s , 5 ) "Wird im Innern des Tempels vorgezeigt.
W i l h e l m
spricht:
T r i p t o l e m u s eröffnet unsern Reigen! I h n , der des Pilugscliaars Segensschwert'erfand, Nach dem sich aus der blonden Ceres Iland Des goldnen Waizens Ahrenbüschel neigen, Ihn hiefs den Drachenwagen sie besteigen, Hat ihn wohllliätig auch in unser Land Zu wonnekündendem Triumph gesandt, Auf reiche Frucht und gutes Glück zu zeigen. S o mög' er denn in jedem Jahr erscheinen; Den Brüdervölkern, die sich jetzt vereinen, Mit jeder Sonne Heil und Segen bringen! Er deutet auf Gedeihen und Gelingen; 4)
So zieh' er denn d e m
neu
vermählten
Paare Heilkündend vor zum häuslichen Altare ! D e r Tempel. Vorhang fällt.
45 Vier Stimmen
singen:
Mag der Winzerin der Wein Holde Kränze leihen, Trägt sie ämsig Trauben ein, Oder schwebt im Reihen; Schöner um die Ulme hin Winden sich die Reben — Chor. Hoch soll unsre
Königin,
Hoch A u g u s t a leben! Das zweite Gemälde: E i n b a c c h i s c h c r T a n z 5 ) w i r d eben so vorgezeigt.
Wilhelm
spricht.-
Dafs sie im bacchischen Tanze hier springen, Frohsinn im Herzen und Glut im Gesicht; Dafs sie die Fackel, das Tamburin schwingen; Davon erlafst ihr mir gern den Bericht. Gab uns doch Evan noch edlere Freuden, Edlere Stärkung beim labenden Wein! Nimmer von Reclit und von Treue zu scheiden, Wollen dabei das Gelübd' wir erneu'n! Und wie die Rebe den Ulmbaum uniwindet Dort in dem schönen hesperischen Land,
46 Also auf Liebe nnd Treue gegründet Bleibe d e s
Brautpaars
geheiligtes Band!
Der Vorhang fällt.
Vier
S t i m m e n singeni
Wie so schön das Mirtenreis In den Locken thronet, Wenn es, edler Tugend Preis, Reine Liebe lohnet! Kronen weichen diesem Sold, Hat es Lieb' gewunden — Chor. Anna Die
Heil und
Leopold.
S i c h so gefunden!
Das dritte Vasengemälde : D i e G r i e c h i s c h e B r a u t 6), w i r d in gleicher Maafse vorgezeigt.
A n n a lind F l o r e l i t i n
stellen
dabei die Braut u n d den mit M i r t e n bekränzten Jüngling v o r . W i l h e l m
spricht:
Hier müht sich alles, eine Braut zu schmücken,. Ein Fürstenkind, erzeugt im Glanz der Kronen, Wohl w e r t h , ein edles Fürstenherz zu lohnen. D e r Liebbeglückte schaut ihr übern Rücken Und sieht mit Lust und zärtlichem
Entzücken
Die Liebliche auf goldnem Sessel t h r o n e n ;
'+7
Den Flügelknaben aus Olymp'sclieri Zonen, Das Bad darreichend, dienend ihr sich bücken. Des heil'gen Bades silberklare Welle Entflofs der Schönheit ewigreiner Quelle. —
7)
O w o h l versetzt mit ahnendem Entzücken
Des Fernen Sieht
uns
Geist sich an des Jünglings Stelle,
die
Braut
mit
Liederkränzen
schmücken Heil,
Ferner,
D i r ! Sie
—
Dich
wird
reich
beglücken! Der Vorhang fällt.
Vier Heil
Stimmen
Dir, Ferner,
Die
für D i c h
D i e
D u
singen: und
der Braut,
geboren,
liebend
Dir
erschaut,
Liebend D i l " erkoliren! Immer soll der Liebe Kranz Blühend E u c h
umschlingen
C h o r. Jedes jungen Morgens Soll E u c h
Glanz
Segen bringen!
—
48 Hainau, in höchster Fröhlichkeit zu "Wilhelm.
Mein lieber wackrer Sohn ! —
Ihr habt das gut
gemacht. Das heifs' ich brav und gut, kurz, wie ein Sachs', gedacht.
Doch wo ist Florentin? Darf ich heraus sie rufen Als — Laut.
Braut
und
Bräutigam!
Wilhelm öffnet schnell den Vorhang -wieder, wohinter man
nur
noch
Anna im Sessel und Florcntiii, zärtlich ihre Hand fassend, erblickt.
Herunter von den Stufen! H A I N
RH
ZU
"Wilhelm-
Nicht wahr, du Kraftgenie! D e r Einfall auch ist neu? Haus, Braut und Bräutigam! Zu Anna und Florentin, die sich schnell genähert haben.
Seid glücklich, brav und treu! Ihr sollt am selben Tag im Hochzeitkranze prangen, Den glorreich L e o p o l d ,
ein theurer
Name,
schmückt,
Ati dem d i e h o l d s t e B r a u t das erste Licht erblickt,
40 Wo sich
die G l ü c k l i c h e n ,
nun A u g ' i n Aug',
umfangen!
8
Kurze Umarmungen und Freudensbezeigiingen.
) Zwei als Genien
gekleidete Kinder mit brennenden Fackeln lauschen hervor.
Wilhelm, sie zuTück winkend.
Zu früh, ihr Genien! Wird euch die Zeit zu lang? Es fehlt ja noch der Schlufs von unserm Rundgesang! Vier
Stimmen
singen:
Immer bleibe dieses Band, Wie am Traualtare, Ein geheiligt Unterpfand Reicher Friedensjahre!
M a x ' m i l i a n und F e r d i n a n d ! Kinder, Schwestern,
Brüder!
Chor
T u s c i a und S a c h s e n l a n d ! Segen auf S i e nieder! Die Genien kommen auf Wilhelms W i n k hervor und wollen das Brautpaar mit einer Guirlande umschlingen.
Florentin. Jiein! nicht für uns!
I h r heute alle Kränze!
Nur S i e allein erhebe dieses Fest!
Öo Anna. O g e r n u m w a n d ' ich D i e
tief I h r
Sie
m i t einem ganzen L e n z e
Bild i n A l l e r H e r z e n l ä f s t
—
Sie wenden sich beide nach dem Tempel. Kurzer Trompeten - u n d Pauken-"Wirbel.
Der Vorhang erhebt sich w i e d e r , die Iliiitcr-
wände der zwei Seiten - Lauben öffnen sich.
Im tiefsten Hinter-
grunde der Prospect von Dresden in mondlicher Beleuchtung, an den Seiten 'Weiubergscrhöhungen. Im Tempel die Büste der huldreichen B r a u t , um welche weifsgekleidete Mädchen, im Costum der Grazien, Gewinde von weifsen u n d rothen Rosen halten. In der Seitcnlaube rechts Gruppen von Schnittern und Schnitter i n n e n , i n der Seitenlaube links W i n z e r und Winzerinnen.
Die
erstem sind mit Feuermohn und Kornblumen, die letztern mit Epheu und herbstlichen Blumen bekränzt.
Florentiu und Anna
nähern .sich der Büste mit ihren Blumengewinden, knien davor nieder; die Genien, in der Mitte bleibend, halten die Fackeln kreuzweis über einander. Florentin. O n i c h t s jetzt v o n d e r b a n g e n T r e n n u n g Heil
den V e r m ä l t e n !
W o nicht allein z w e i Nein!
wo
Ihf
Heil dem s c h ö n e n Tage,
Völker
Glück
Klage!
sich v e r b a n d e n ,
z w e i edle
Herzen
fanden 1 Anna. Heil I h r
und
I h m 1 —
—
o
denk' in
heitern
Stunden A n uns zurück —
was w i r f ü r D i c h
empfunden !
D e i n D e i n
M u t t e r v o l k entläfst D i c h künft'ges
Volk
jauchzt gegen
still m i t Segen,
freudig
D i r
ent-
—
Die Winzer und Schnitter, gleichfalls mit Blumenschnuren, haben sich in den Vorgruud gezogen. kette.
Alles bildet eine einzige Blumen,
Alle wiederholen des Gesanges letzte Strophe:
b l e i b e dieses B a n d u . s . w . "
„Immer
Unter Trompeten - und Pau-
kenschall fällt der Vorhang.
Anmerkungen.
l)
Das
nach
dem
Lande
Ihrer
Liebe
helfet.
D e m Verf. ist bekannt, dafs die früherhin von den b e r ü h m testen Altcrthumsforscliern für E t r u r i s c h
gehaltenen, und
auch jetzt noch gewöhnlich s o genannten V a s e n , nunmehr von Kennern für A l t - G r i e c h i s c h
gehalten werden.
Indefs
sagt die Überlieferung, dafs die i m Grofsherzogl. Museum zu Florenz
befindlichen Arasen
worden s i n d ;
im
Toskanischen
ausgegraben
es wird auch zugegeben, dafs sich auf einigen
Etrurische Schrift b e f i n d e , und die Etrurischen Künstler bei Griechischen gelerot
haben möchten.
Einleitung in das S t u d i u m der gers
Griechischen V a s e n g e m ä l d e n "
und S t o l l b e r g s
Vergl.
Hamiltons
antiken Vasen, in
Reisen T h . 3.
„Bötti-
Bd. I. Heft I . S . i 3 . f f . S . 7.
Sei dem übrigens,
wie ihm w o l l e , ein dramatisches Spiel ist keine antiquarische Abhandlung.
2)
In
zwei Florenzen
Sowohl in F l o r e n z , Vaseusammliing.
glorreich
als in D r e s d e n ,
aufgestellt.
befindet sich eine
Ü'uer erstcre s. eine Abhandlung des P r o f .
M e y e r 111 Weimar b. Bültiger a. a. O. i . B d . 2. lieft. S . l . f f . über letztere B ü t t i g e r ebendaselbst i . B d . 3. Heft. S . 1. ff.
53 3)
Die
E r s e li e i n il n g
des
Triptolemus.
Vase , von welchcr dieses Gemälde entlehnt i s t , B a r i in der P u g l i a ausgegraben worden. Fürst S t a n i s l a u s P o n i a t o w s k i 24 Zechinen , u n d V i s c o n t i dern
Commentar.
V. 64a. ff. S. 2O3. f f .
Vergi.
Böttiger
Die
Wal' ohnweit
Der kunstliebende
in Rom erkaufte sie f ü r
erläuterte sie in einem beson-
O v i d s Verwandlungen
a. a. O. i . Heft. ;S. i 4 .
ingleichen M i 11 i n Peintures
des
Buch 5.
und i . H e f t
Vases
antiques
2. Band T a f . 3o. 4)
Er
deutet
auf
Gedeihen
und
Gelingen.
Die Römer verwandelten den Triptolemus in den Gott : eventus
(guter E r f o l g ) .
5) E i n
hacchischer
tures des Vases 6)
Bonus
antiques
Tanz.
S. bei M i l i i n
Die Griechische' B r a u t .
Tischbeinische
Pein-
l . Band Taf. 27. S. die
Hamilton-
Sammlung Theil 1. Taf. 2. und
Bötti-
g e r a. a. O. 1. Heft S. 139. f f . 7)
Entflofs der Schönheit
ewigreiner
Quelle.
I n A t h e n hiefs die Quelle, woraus ein Knabe aus der Familie der Braut einen K r u g Wasser zu diesem heiligen Bade schöpfen mufste, K a i i r r h o e
( d i e Schönfliefsende ).
Vergi. B ö t t i -
g e r s Aldobrandinische Hochzeit S. l 5 8 . 8 ) Der zu der persönlichen Zusammenkunft des hohen E h e paars bestimmte j 5 . November ist zugleich der Namenstag d e s Herrn Frau
Erb-Grofslierzogs Erb-Grofsherzogin.
und der Tags
(erfolgte der feierliche Einzug in Florenz.
Geburtstag darauf,
am
der 16.
Lied zu dem
9.+.JL
SOLO.
Flanti.
s e i
Weinberg
X -i• - - -1- — • — • — + - I * —
Allegro giojoso. Oboi.
Clarinetti
fzzrg:
in A.
Corni in D
m
Fagotti.
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jTT - • — • — • -
Violini.
Viole. Allegro giojoso. Soprano —2—2Jmo et Udo. ft-
Tenori.
Bassi.
Bassi.
Si«-
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I
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rg an der Elbe. Musik v. C. M. v. Weber." Trombe e T i m pan i a parte. e n Pi i \ H ?
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