Historisch-politische Schauspiele: Ratio Status (1668). Die Teutsche Groß-Königin Leonilda (1673) [Unrev. Reprint from ed. 1673] 9783110939873, 9783484160378


159 14 51MB

German Pages 264 [272] Year 1987

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Historisch-politische Schauspiele: Ratio Status (1668). Die Teutsche Groß-Königin Leonilda (1673) [Unrev. Reprint from ed. 1673]
 9783110939873, 9783484160378

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

von ^ricn von

(1668) Die (1673) einem von

1987

mit

Die l^eprodu^ticin erfalßte N2cn cler 3t22t8i)il?Iintne^

V^ir clanlcen für clie

Kui^titel3ufn2lime / mit e t^2c^»>v lirzß von K>2U5 I^ei ; 1987 ike 8250^ . 37) 5t2tU5

Die teutzcne (^s058 f^önißi ilinelt, KI2U5 l^lrzß/I, D e u t l e keikc L2wck, 1 cntii V/erk, 2, entlv 3-484-16037-3

!33l>I 0418-8926 n 1987 in

32t?

l^leinr

Oder

Der itztger Alamodlsierew der rechter

matsGeufel I n einem neuen Schauspiele abgebildet.

Gedruckt lm

Unlemdmde Personen. Königin in UtoM Der Friede. Die Gerechtigkeit Ein Holländer/ Ein Spanier/ drey Kaufiaue» Ein Aaliäner/ Drevs Drümpel/ der Bauer. Klas/sein Sohn. !l)latz/sein Knecht Der Königin KammerHmlgftr. ^gßitter Poster.

Grass litis/ein Utopischer Grass. DerHunger. ^ Aij Die

Die Pest.

Der Tod.

ansLufft-Streicher» rey Soldaten.

Der König/ I Die Königin/ / Hertzog Mllander / des Königs Vetter.

Der Udenische Feldherr. Ein Trabant. Ein Heerolt. Filokerd/ der Königin aus lttopla Diener. Zweene ReichS-Räthaus Utopia/ derm doch nur einer zuredm hat. Nemonius /einlldenischerGraff. Geste zwo Baurmsgde / von welchen Alete ' Gesle nur allein zu reden hat.

D a s Gewissen. DerKSnigin KammerdienerZwo Sirenen.

Der

Ber ErstenHandlung

Erster Auffzug. Je innere 5cen2 wird aufgezogen / die Königin sitzt auff lanem ein wmtg erhobnen ^Stuhl/zu ihterRcchten sitzt dieGerechtigkeit/zurLtncken derFriede/beydein Weibes-Kleilxm in solchem Habit/ wiefiesonstengemahlet werden: Der Friede hat in der rech, ten Hand einen Palmzweig/ in der lincken ein (üornu Copi«, umb das

Haupt einen Palm-Krantz.So bald dle^cenaauffgezogen/ wirdgarleist musiciret / und von einem Distantü sten nachfolgmdes Lied gejungm.

^ g « O ftol«ljeu! gedencket meiner im besten. ans. Ich Habs euch loschen gesagt/ daß ich der Friede scy/aberwcnnihr mich schlagen wolt/so begehr ich euer Iriede nicht längcr zu seyn.

Königin.

Ich sage dirs noch einmahl/ wer bistu? -Hans. Hab ichs doch wol iausendnwhlgesagt/ ich bin der Friede/Hohrt ihr denn nicht/ ich bin der Fnede/ der I r u de bin ich.

Königin.

Bistu der Friede?

Poy tauscud Schlappermeni/ wiewerd ich veriri! Ja/ja/ich bind« Friede/wolt ihre nicht glauben/ft lasts bleiben.

Königin.

Und tch bin dic Bellona / die Göttin dcS Kriegs/ so tom her/wir wollen miteinanderstreiten/laßsehn/wer ist derstärksteunter lms. S i e kriegt ihn bcym Aopff gefast/ wirfft ihn anif dleErdc/ ßHl^gtdicht aufflhnzu/ erschrcyt/ Drevsentlaufft/ der Aammerdlener re«st die Hömgln von «Hansen weg / der entlaufft auch/ dle Hönigln hmter lhm hehr/ und der Ram^ Merdienergchtm leimte ab.

Der vierdten Handlung siebender Auffzug.

tLswild in derinnern «zcena eine See vorgestelt/ dte Rötttgin kömmt wieder heraus gelauffen/ ängstlglich empar mahl aullfdem Schauplay herum/ daßstekacht/ endlichstehts«

stlU/sichcsichgar wtld überall um/und spricht. Ach

107.

«54herum gelauffen/ daß ich nicht mehr Athem hohle« tan/ so haben m»ch die Höllischen Furien verfolgt/ die sind immer hinter mir her gelauffen/und wollen mich fangen/ nu tan ich nicht mehr lauffen/ nu werden sie mich doch noch kriegen. ( S « sieht fich wieder gar greßllch um / fängt »»e^ der an zu lauffen/nnd spricht:) O da kommensieschon wieder. (Sle sieht endlich vor der See silll.) Sieh/da ist die Hölle/die wil mich verschlingen/ t/ i/welch ein Haussen boserGeisterfitzenda/was habcn sie doch greuliche Gesichter! (Slesiehtfichwtedee um.) Oda kommen die Furien wieder hinter lmckhchr / nu kan ich nicht mehr lauffe/ nu muß ich ins waffer springen. (Slespnngt;wls5«ru« ln einem kleinen Schlffgen/ wlncdt/ m dem e« vorüber fahrt/ Mieder »Hand nach den 5ufts hern/nnd spncht.) ^6jeu, »cjj eu.Ihr Herren/hier bin ich gewesen. Wenn der vorübee/so konnnen )w0rneRnaben/al« Sirenen gekleidet/ hervor/ haben zwlschen den Wellen neben sich em Gefäß mit Waste« steh«/ damit besprüyensiea nander / bewegen sich auch;uglttch mit auftuno nieder) wie dl« Wellen gezogen werden/endlich halten sie stlU/ und singen folgendes 4ted mltelnander.

dersichhie last begnügm/ h G anvertt'M! Der nicht zu hoch hinaus wil stiegen/ Noch Schlösser in den Lüfften b M ;

Der

Der nicht üm eitel Ehre lvegm/ Aus Raubbcgier undübcrnmht Färbt seinen Mordgefültcn Degm I n vieler armenChrlsten Blut.

Weil besser ist ein gut Gewissen/

Als alle Hoheit dieser Welt/ Die niemahlssieht auff festen Füssett/ Die allzeitstätenWexel hält; Die/ n'ainsiehochbcginnt zu steiget:/ Wird ihrem Fall zu nächstgesetzt/ Und derer/diesichvor ihr neigen/ Gefasten Hoffnung treugt zu letzt. Leicht tandie Krön gestürtzt werden/ Der Zepter bricht gar leicht entzweyz Diegröste Macht der gantzen Erden Vergleichtsicheinem weichen E y : E s tan dis eine Stund verderben/ W a s man in langer Jahre Zeit M i t vielemBlutnicht tan erwerben/ WasistesdennalsEitelkeit! Darum so brauchediesesLeben/ Und seine Güter/ dmctdabey/

Daß

D a ß du einst Rechenschafft must geben/

Wiedißund jens venoaltetsiy: Bedenck auch das die Todtmbahre D i r alle Taae näher tritt: 3Ler weiß/ob nicht in diesilnIahre Der Lebensseind dich raffe mit.

Nenn das ited außgesangen tst/ tauchmdtt Sirentn »tt, do gar beliebet und bekant/dasianch dicHelliqen/ obsiewohl meinen Nahmen zum öjfteru öffentlich

schmä-

schmähen und schelten/ dennoch meiner Kunststück sich ficWg gebrauchen/ und mich anbetben. J a der geringste Bauers« man/ft osst er an seinem armenWeibe die Männliche Herrschafft exercircn wil/ beNlfitsichaussmich/und giebetvor/ ich ha« de es ihm gebeissen/ da ich doch mit dem« stlben keine Gemeinschasst pftege/ sonder» meinauffentbalt den den g:ossen derWelt habe/ und daselbst die Herrschafft besitze. Zwar/bey den 3emschen/so langesichdie« ftlben bey ihren eigenen guten Sitten und Nussrichtigkelterbalten/Kabe ich niemals gehöretwerdenkönnenNachdemsieaber allerley böse Unartw/tlieils durch viel be« scherliche Nei!en/und mit grossen Kosten/ ftlbsten eingeholet; theils aber von denen bey grosser Menge und mit Verstossung ihrer eigenen Kinder eingenommen/ und angewöhnet/ habe ich auch den Ihnen nit geringe Gewalt; Und wie ich munehr viele Iabre dieser meiner Macht gcbraus chct/undwasvorNuhen dieTeutschcndavongehabt/dasselbeist noch gar zu wohl bckant. Anieho habe ich bey der Grosiköniginder Teulchen Erhöhung meinerEH. rm erhalten/ dabey aber den B ^ m t e n

A v

Reichs-

Melchs-Nätken mich insonderheit verpfiichten müssen/daswieder ihrenWlllen undVorwissen ich nichtsvornehmen noch beglnnen/vielweniqer derGrosikönigin zu einer dem NeichsNathe unangenehmen Heyrath^athen/sondern dasjenige/ was der gesamte ReichsRatb diestrweqen be« schliessen wird/ alles vor qenebm halten/ und die Großköuigin mit ^leiß dahin bereden wolle. Solches nun/und was mehr dabey vorlauffen wird/ kan ietzo mit mehren gesehen werden. 8ccn. i.

Geliebte Gespielin

Ih

wisset/ daß Ich Euch bißhcro sehr gelicbet/ und allezeit gerne umb und bey mir gehabt:Aber hütet euch/daß ihr mich mit eurenKindischenReden nicht zur Ungnade beweget. Ach / gnädigste Großksnigin / E . Maytt; Ungnade würde mir unerträglich , dero beborsiehendes Un^ glück aber bitterer/ alsderTodt seyn, darnmbgehen doch E.Maytt.

in sich.

Ihr red« aus.tmilus gewesenen

nnhöfiichen Hofmeisters//^W, und

seiner Frauen k/5/Hl M u n d t , Und dieselben haben dieserwegen unsem Hoff (fuitlren müssen; drumbsehc« euch bor. D a s E-Majesi.die beyde bon sich gestossen/ solches betauren neben mir alle/ welche tentsch gesinnet/ und E . Mayst.trew sind. Aber hon diesem E . Mapst. bcborsiehenden Untere gangehabenSiemir nichts sscfaget/ weil der betriegerisihe zu ihrer Zeit annoch bcy yst so hoch nicht angesehen gewesi.Sondtrn ich habe es aus warhafftigem Munde erfahren/ welches zu lügen nicht gewohnet. S o saget dach her/ bon welchen Propheten habet chr denn unsem Untergang erfahren? V o n keinemVrooheten; fondern meine B r ü d e r / > ^ ^ / / ^ und r